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LEHRBUCH
DER
DARSTELLENDEN GEOMETRIE.
VON
Db. CHRISTIAN WIENER,
OBH. HOFBAT IHID PROFX880B AV DSB OBOB8H. TBCHMISCHKIT H0CH8CHULB ZU KABLSBUHB.
IN ZWEI BÄNDEN.
ZWEITER BAND.
KRUBiME LINIEN (ZWEITER TEIL) UND KRÜMME FLÄCHEN.
BELEÜCHTÜNGSLEHRE, PERSPEKTIVE.
MIT FIGUREN IM TEXT.
LEIPZIG,
DRÜCK UND VERLAG VON B. G. TEÜBNER
1887.
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^7^<^
Qf\rc
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Vorwort.
In dem vorliegenden zweiten und abschließenden Bande werden
die krummen Linien und Flächen behandelt. Ich benutze das Vor-
wort, um einige Gesichtspunkte zu bezeichnen, welche mich bei der
Bearbeitung dieses Stoffes leiteten, und um auf einige Einzelnheiten
hinzuweisen.
Die Untersuchungen wurden möglichst geometrisch geführt. Der
Begriff der Ordnung einer Linie und einer Fläche und die Bestimm
mung der Anzahl ihrer Schnittpunkte und der Ordnung ihrer Schnitt-
kurve aus den Ordnungszahlen der gegebenen Gebilde sind analyti-
scher Natur. Deswegen wurde die Benutzung derartiger analytischer
Sätze möglichst beschränkt und nur bei Gebilden höherer Ordnung
zugelassen. Insbesondere wurden die Flächen zweiten Grades rein
geometrisch behandelt und dabei als Eegelschnittsflächen betrachtet,
d. L als solche Flächen, welche von jeder reell schneidenden Ebene
in einem reellen, und, wie dann durch das Polarsystem nachgev^esen
wird, von jeder imaginär schneidenden in einem imaginären Kegel-
schnitte getroffen werden. Daß solche Flächen von jeder Geraden
in zwei Punkten gescimitten werden oder von der zweiten Ordnung
sind, leuchtet ein; daß sie aber die einzigen solche Flächen sind,
kommt als Satz der Analysis hier nicht in Betracht.
Zur Darstellung der Gebilde erschien, wenn es sich um die Auf-
losung von Aufgaben über dieselben handelte, meist das Gnmd'
und Aufrißverfahren als das zweckmäßigere und wurde daher in
diesen Fällen angewendet. Doch zeigte sich bei geradlinigen Flächen
häufig das im ersten Bande angegebene Verfahren der zwei parallelere
Spurd>enen, welches nur einer Projektion bedarf, als das zweck-
mäßigere. — Wenn aber die Darstellung wesentlich zur Veranschau-
lichung dient, findet man die axonometrische imd schiefe Projektion
und die Perspektive vorteilhaft, und es wurden deshalb auch diese
Darstellungsweisen mit ihren wichtigsten Anwendungen behandelt.
Ebenso ist die zur Veranschaulichung dienende Bestimmung des
Schattens und der Beleuchtung zugefügt, und insbesondere sind die
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IV Vorwort.
Linien gleicher Beleuchtungsstärke oder die Lichtgleichen für alle
Arten der betrachteten Flächen, und zwar in geometrischer Weise,
untersucht und konstruirt
Ein wesentliches Gewicht wurde auf die leichte und genaue Ver-
zeichnung der Kurven gelegt. Diese Anforderung wird nicht sowohl
durch die Konstruktion einer großen Anzahl allgemeiner Punkte
erfüllt, als vielmehr durch die Bestimmung der. ausgezeichneten
Punkte, wie der Scheitel, der Wendepunkte, der Spitzen, und
durch die Ermittelung der Tangenten und der Erümmungskreise
in denselben.
Zur Tangentenbesiimmung diente das im ersten Bande, Nr. 204,
von mir angegebene Verfahren der ähnlichen Figur, wie ich es pas-
send zu bezeichnen glaube. Nach demselben können aus jeder Kon-
struktion einer Kurve Tangentenkonstruktionen abgeleitet werden,
die zu finden keine Schwierigkeit bietet, bei denen aber die Kunst
in der Herstellung möglichst großer Einfachheit besteht. Formel-
entwickelungen sind dabei nicht notwendig, aber manchmal zur Ver-
einfachung der Konstruktion nützlich. Andererseits wurde in vielen
Fällen der KrümmungsJcreis der vorkommenden Kurven bestimmt,
und zwar vorzugsweise für den Scheitel, in welchem er wegen seiner
vierpunktigen Berührung besonderen Vorteil bietet, jedoch auch
manchmal für den allgemeinen Punkt. Es geschah dies geometrisch
durch Ermittelung des Verhältnisses des Kontingenzwinkels und des
Kurvenelementes oder des Verhältnisses der unendlich kleinen Koor-
dinaten des benachbarten Punktes. Nur in einem Falle, bei der
Bestimmung der Evolute der Sinuslinie, wurde die analjrtische For-
mel des Krümmungshalbmessers benutzt, weil in diesem Falle die
geometrische Bestimmung nicht zu einer Vereinfachung geführt hatte.
Jene Formel aber wurde geometrisch hergeleitet.
Im Einzelnen bemerke ich, daß der im ersten Bande gegebene
Begriff des Unendlichkleinen als GrenmuU auch bei den Flächen
durchgeführt wurde. — In Bezug auf die abwickelbaren Flächen weise
ich darauf hin, daß ich eine nicht geradlinige abwickelbare Fläche
angegeben habe. Es wird zwar in der Analysis bewiesen, daß die
abwickelbaren Flächen geradlinig sind-, dieser Beweis beruht aber
auf der Voraussetzung, daß die Fläche in jedem ihrer Punkte eine
Berührungsebene besitze. Macht man aber diese Voraussetzung
nicht, so verliert der Satz seine Giltigkeit. Die hier gegebene nicht
geradlinige Fläche wird durch die Kurve der Weierstraßschen Cosinus-
funktion erzeugt; und es hat weder diese Kurve in einem allge-
gemeinen Punkte eine Tangente, noch die erzeugte Fläche eine Be-
rührungsebene. Ich habe die Gleichung der Fläche, welche zwei
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Vorwort. V
unendliche Reihen enthält^ aufgestellt; und obgleich die Fläche
selbst nicht modellirbar ist, so ist sie doch vorstellbar und wird
durch das Modell des Ausgangsvielflachs veranschaulicht , dessen
Abbildung ich zugefügt habe.
Bei den Flächen zweiten Grades spielt die im ersten Bande ge-
gebene ImaginärprojeJction eine große Rolle. Durch sie erst wird
der Satz allgemein wahr, daß zwei Kegelschnitte einer Fläche zwei-
ten Grades Perspektive Kurven bilden. Es wurde eine Anzahl von
Konstruktionsaufgaben gelöst, bei denen imaginäre Kegelschnitte
vermittelst ihrer ideellen Darstellung ebenso leicht wie reelle be-
handelt werden. Die Imaginärprqjektion piner Fläche zweiten Gra-
des F aus einem Punkte P, d. i. auch die der F in Bezug auf den
Punkt P konjugirie Fläche, ermöglicht die Fortsetzung von Kurven,
wie der Berührungskurve mit einem Kegel, über den Punkt hinaus,
in welchem sie in einer Projektion abzubrechen scheinen. Und solche
konjugirte Flächen kann man auch noch zu anderen Flächen bilden,
nämlich zu allen denjenigen, welche aus Kegelschnitten entstehen
können, deren Ebenen durch einen und denselben Punkt P gehen.
Man wird eine solche Erweiterung bei der Umdrehungsfläche der
Sinuslinie ausgeführt finden.
Bei der Bestimmung der Schnittlinie zweier Flächen zweiten Grades
tritt im allgemeinen der Mißstand ein, daß für jede benutzte Hilfsebene
die Verzeichnung eines Kegelschnittes notwendig erscheint. Dieser
Mißstand wurde durch Ersetzen solcher wechselnden Kegelschnitte
durch einen einzigen festen beseitigt Was die Gestalt jener Schnitt-
linie betrifit, so wurden ihre drei Hauptformen aus den dreierlei
Formen des gemeinschaftlichen Polartetraeders der beiden Flächen
abgeleitet. Die Abwickelbare der Schnittlinie besitzt bekanntlich
eine Doppelkurve, welche aus vier ebenen Kurvenästen von der
vierten Ordnung besteht. Es wurde nun gezeigt, daß die Gestalt
eines solchen Astes allein von den in derselben Ebene liegenden
Elementen der sich schneidenden Flächen abhängt; und aus diesen
wurde die Kurve konstruirt und untersucht
Von anderen Flächen, welche behandelt Wurden, möge noch
die bisher wenig beachtete topographische oder Terrainfläche erwähnt
werden, welche durch ihre Rücken- oder Rinnelinien (oder Wasser-
scheiden und Thalwege), durch ihre Linien des kleinsten und des
größten Gefälles, und durch ihre Eigenschaften, die man nach ihrer
Begründung uüd Verursachung als geometrische und meteorologische
unterscheiden kann, großes Interesse bietet.
Auch die Raumkurve vierter Ordnung zweiter Art, die als teil-
weiser Schnitt einer Regelfläche zweiten mit einer Regelfläche dritten
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VI Vorwort.
Grades entsteht ^ und die ich noch nirgends dargestellt fand^ erfuhr
eine besondere Untersuchung.
Die Krümmung der Flächen wurde eingehend behandelt, dabei
auch die Eulersche Kurve in ihren drei Formen, die Krümmung
des ebenen Schnittes einer Fläche in seiner Abhängigkeit von der
Krümmung der Fläche, namentlich die Evoluten eines ebenen Schnit-
tes des Kreisringes und seiner Projektionen. Sodann wurden wesent-
lich die Krümmungslinien der Flächen zweiten Grades untersucht,
insbesondere ihre Projektionen auf die drei, oder in verallgemeiner-
tem Sinne, auf die vier Hauptebenen dieser Flächen, als die Kurven
einer Kegelschnittschaar, zu deren Verzeichnung die vorbereitenden
Untersuchungen im ersten Bande die Grundlage bilden. Dabei spie-
len die sechzehn Nabelpunkte der Fläche, von denen höchstens
vier reell sind, eine wesentliche Rolle, und die imaginären erwiesen
sich für die Konstruktionen ebenso nützlich, wie die reellen.
Im Übrigen sei zur Gewinnung einer Übersicht über den be-
handelten Stoff auf das Inhaltsverzeichnis verwiesen, das ich, um
auch einen Einblick in die Art der Behandlung zu gewähren, ein-
gehend gehalten habe.
Die Figuren sind wieder von den Zeichnungen des Verfassers
photozinkographisch übertragen, außer den beiden vorletzten über die
Perspektive des menschlichen Blickes, welche aus der Verofltent-
lichung WoUastons entnommen wurden.
Ich hatte im ersten Bande die Absicht ausgesprochen, meine
Untersuchungen über die Eelligkeit der Körper im zweiten Bande zu
veröffentlichen. Ich beschäftigte mich auch seitdem ein halbes Jahr
lang mit der Weiterführung dieser Arbeit, bemerkte aber dann, daß
sie zu ausgedehnt für die Aufnahme in den zweiten Band werden
und dessen Veröffentlichimg zu sehr verzögern würde, und entschloß
mich daher, sie für eine besondere Veröffentlichung vorzubehalten.
Über ihren Inhalt bemerke ich, daß im ersten Teile der Arbeit auf
Grundlage von Versuchen an einer gegossenen Gipsplatte die Hellig-
keit angegeben wird, welche eine solche Oberfläche bei jeder Rich-
tung des einfallenden und des ausfallenden Lichtstrahles besitzt, und
daß auf dieser Grundlage die Linien gleicher Helligkeit oder die Helle-
gleichen einer Kugel konstruirt wurden, welche durch unmittelbare
Sonnenbeleuchtung und diejenigen, welche durch den Reflex eines
gleichbeschaffenen Bodens von Gips entstehen. Im zweiten Teile
werden ebenfalls auf Grund von Beobachtungen die Konstanten
einer Formel bestimmt, welche die Helligkeit des klaren Himmels
an jeder seiner Stellen und für jede Stellung der Sonne angibt. Auf
dieser Grundlage habe ich sodann die Hellegleicben des klaren
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Vorwort. VII
Himmels konstruirt. Dieselben ziehen sich um ihre hellste und
dunkelste Stelle herum, von denen die erste, außer bei der unter-
gehenden Sonne, unmittelbar neben der Sonne, die zweite, leicht
hundertmal dunklere, dieser gegenüber, aber nicht in gleicher Hohe
steht. Mittelst dieser Hellegleichen habe ich auf eine nicht schwie-
rige, aber der Natur der Sache nach viele Zeit kostende Weise die
Stärke der Beleuchtung bestimmt, welche ein Flächenelement durch
den klaren Himmel erfahrt, und diese Bestimmungen müssen für
verschiedene Stellungen des Elementes fortgesetzt und die Ergeb-
nisse in eine zu leichtem Gebrauch geeignete Tabelle gebracht wer-
den. Der dritte Teil bezieht sich auf die Nachahmung der Helligkeit
durch Tuschlagen ; er führte mich zum Messen der Empfindungs-
stärke durch eine Empfindungseinheit/ Die letztere ist dasselbe,
wie die von Herrn Pechner in seinen Elementen der Psychophysik
aufgestellte Reizschwelle, so daß ich in der Streitfrage über die
Meßbarbeit oder Nichtmeßbarkeit der Empfindungsstärke zur Be-
jahung geführt werde und in einer solchen Messung die Lösung der
vorliegenden praktischen Aufgabe finde. Bei dieser Ausdehnung
der Untersuchungen, die ich zum Teil noch durch neue zu ersetzen
beabsichtige, wird man es wohl gerechtfertigt finden, daß ich von
meiner ursprünglichen Absicht abging, dieselben dem vorliegenden
Buche einzuverleiben.
Ich übergebe nun diese Arbeit, die mir langjähriges Mühen,
aber auch hohen Genuß bereitet hat, der Öffentlichkeit mit dem
Wunsche, daß sie einigen Nutzen stiften möge.
Karlsruhe, 12. Mai 1887.
Chr. Wiener.
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Inhaltsverzeichnis.
Die vorgesetsten Zahlen bedeaton die Nummern;
Zweiter Teil.
Seite
I. Abschnitt.
Die krummen Flächen im allgemeinen; der Cylinder, der
Kegel y die TJmdrehungsflftohe und ihre Berührungsebenen;
die abwickelbare Fläche im allgemeinen.
I. Die krummen Flächen im allgemeinen^ ihre Berührungs-
ebenen und Normalen 1
1, 2. Begriff und Darstellung der Fläche. 3. Die Familien der Flächen.
Der Cylinder. 4. Der Kegel. 5. Die Umdrehungsfläche. 6. Verschiedene *
ebene Schnitte einer Fläche mit gemeinschaftlicher Tangente. 7. Die Be-
rührungsebene der Fläche als Ebene aller Tangenten der Fläche in dem-
selben Punkte; allgemeiner Fall, besondere Fälle. 8. Die Normale der
Fläche. 9. Wahrer und scheinbarer umriß. 10. Cylinder und Kegel wer-
den von einer Berührungsebene entlang einer Erzeugenden beröhrt. 11,
Berührungsebene und Normale der Umdrehungsfläohe. Einhüllung von
Cylindem, Kegeln, Kugeln.
II. Der Cylinder und Kegel, und ihre Berührungsebenen. 8
12. Darstellung des Cylinders aus seiner Leit- und Richtlinie. 13. Be-
rührungsebene in einem gegebenen Punkte der Fläche. 14. Berührungs-
ebene durch einen außerhalb der Fläche gegebenen Punkt; die Leitlinie
sei uneben. 16. Berührungsebene parallel einer Geraden; die Leitlinie
liege in einer beliebigen Ebene. 16. Einen durch Leitlinie und Spitze ge-
gebenen Kegel darzustellen. 17. Berührungsebene in einem gegebenen
Punkte der Fläche. 18. Darstellung eines schiefstehenden geraden Kreis-
kegels, sein Schatten für eine Lichtquelle in endlichem Abstände. 19. Be-
rührungsebene parallel einer Geraden. 20. Übungsaufgaben.
III. Der Kegel zweiten Grades 16
21. Polare Eigenschaften. Entstehung durch zwei projektive Ebenen-
büschel oder Strahlenbüschel. 22. Der Kegel hat im allgemeinen drei, im
besonderen unendlich viele (auf einander senkrechte) Axen. 23. Die drei
Axen aus der Spitze und einem Leitkegelschnitte c zu bestimmen. Zurück-
führen auf die Aufgabe, das gemeinschaftliche Polardreieck zu e und einem
imaginären Kreise zu legen. 24. Bestimmung seiner Ecken durch die
Schnittpunkte von c mit einem Kreise. 25. Hilfssatz über den zu einer
Geraden konjugirten Kegelschnitt eines Kegelschnittbüschels. Auflösung.
26. Übungsaufgaben.
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InbaltsYerzeichnis. IX
Seite
IV. Die UmdrehungBfläohe und. ihre Berahrungsebene. . 23
27. Darstellung der Fläche. 28. Das UmdrehungsellipBoid und seine
Berührungsebene in einem gegebenen Punkte. 29. Das einschalige Um-
drehuDgshyperboloid entstehend durch, Umdrehung einer Geraden um eine
sie nicht schneidende Axe. Seine Darstellung. 80. Die beiderlei Schaaren
von Erzeugenden. 31. Erzeugung durch zwei projektive Ebenenbüschel.
Jede Ebene schneidet die Fläche in einem Kegelschnitte; der Meridian
ist eine Hyperbel. 32. Die Berübrungsebene in einem gegebenen Punkte
der Fläche. 38. Hyperbolische, parabolische, elliptische Punkte einer Fläche.
V. Die abwickelbaren Flächen (erster Teil). ... 28
34. Eine krumme abwickelbare Fläche als Grenzgestalt eines abwickel-
baren Vielflachs. Erweiterter Begriff des letzteren. 35. Das Vielflach mit
geschlossenen Seitenflächen ist abwickelbar, wenn die Summe der Kanten-
winkel an jeder Ecke »» 4E ist, die Ecken also nicht konvex sind. Als
Beispiel die Zickzackfläche; ihre Gleichung durch Fouriersche Reihen.
36. Übergang der Zickzackfläche in eine nicht geradlinige abwickelbare
Fläche mit unendlich kleinen Flächenelementen mittelst der Weierstraß-
schen Cosinusfunktion. 37. Das Vielflach mit nicht geschlossenen Seiten-
flächen ist stets abwickelbar. 38. Seine Grenzgestalt ist eine geradlinige
abwickelbare Fläcbe. Rückkehrkante. Einhüllende Fläche einer beweg-
lichen Ebene. Verwandelte einer krummen Linie. 89. Sätze über diese
Fläche; 40. Änderung der Krümmung einer Kurve durch die Abwickelung.
41. Ausdruck dafür. 42. Bedingung für einen Wendepunkt der verwandel-
ten Kurve. Kürzeste oder geodätische Linie. 43. Bestimmung einer ab-
wickelbaren Fläche durch zwei Leitlinien. Leitflächen. Einhüllende Fläche.
Richtkegcl. 44. Die Evolutenfläche einer Raumkurvo. 46. Der kürzeste
Abstand zweier benachbarten Erzeugenden ist unendlich klein von der
dritten Ordnung.
IL Abschnitt.
Der Schnitt des Cylinders und Kegels mit einer Ebene und
einer Qeraden und die Abwickelung der Fl&ohe.
L Allgemeines Verfahren 43
46. Allgemeines Verfahren zur Bestimmung des Schnittes einer krum-
men Fläche mit einer Ebene oder Geraden.
II. Ebener Schnitt und Abwickelung des Cylinders. . . 44
47, 48. Zwei ebene Schnitte eines Cylinders sind perspektiv-affln.
Schnitt eines auf P^ senkrecbten Umdrehungscylinders mit einer auf P,
senkrech tf^n Ebene, wahre Gestalt der Kurve und Abwickelung des Cylin-
ders. Die Verwandelte der Schnittkm-ve ist eine Sinuslinie. 49—53. Schnitt
eines beliebigen Cylinders mit einer beliebigen Ebene, wahre Gestalt und
Abwickelung. '64, 65. Von der Verwandelten der Schnittkurve die Krüm-
mungshalbmesser in ausgezeichneten Punkten und die Wendepunkte zu
bestimmen.
lU. Ebener Schnitt und Abwickelung des Kegels. . . 60
56. Zwei ebene Schnitte eines Kegels sind perspektiv- kollinear. 57.
Schnitt eines mit seiner Axe senkreckt auf Pj stehenden Umdrehungs-
kegels mit einer auf P, senkrechten Ebene, walire Gestalt und Abwicke-
lung. Die erste Projektion der Spitze ist der Brennpunkt der ersten Pro-
jektion des Kegelschnittes. Der Krüiamungshalbmesser im Scheitel der
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X Inhaltsverzeichnis.
Seite
Haaptaxe der ersten Projektion des Kegelschnittes ist gleich dem Halb-
messer eines Parallelkreises, dessen Mittelpunkt in der Schnittebene liegt.
58—61. Wahre Gestalten der Schnittkurve, Abwickelung, Krümmungs-
kreise und Wendepunkte der Verwandelten. 62. Die vorhergehende Auf-
gabe für den hyperbolischen Schnitt. 63—66. Die Schnittkurve eines
schiefen Kreiskegels mit einer Ebene, deren wahre Gestalt und die Ab-
wickelung des Kegels. Krümmungskreise und Wendepunkte der Verwan-
delten des Grundkreises und der Schnittkurve. 67. Auf einem Kegel
zweiten Grades die Kreisschnitte zu bestimmen. 68. Übungsaufgaben.
69. Durch zwei gegebene Punkte eines Umdrehungskegels die geodätische
Linie zu legen. Die Tangente, der Krümmungskreis im Scheitel des
Grundrisses. Übergang auf den zweiten Flächenast. 70. Die Wendepunkte
der Projektionen der Kurve. Der unendlich ferne Punkt der ersten Pro-
jektion (auf die zur Umdrehungsaxe senkrechte Ebene) ist ein Wendepunkt
der Kurve. Bestimmung der Wendepunkte der zweiten Projektion. 71. Die
Schnittpunkte des Kegels mit einer Geraden.
in. Abschnitt
Die Flächen zweiten Grades,
I. Allgemeine Eigenschaften und Einteilung der Flächen
zweiten Grades .66
72. Begriff der Fläche zweiter Ordnung. Geometrisch als Kegelschnitts -
fläche. 73. Die Polarebene eines Punktes. 74. Die Fläche zweiter Ordnung
ist auch zweiter Klasse und heißt zweiten Grades. 75. Der Pol einer Ebene.
76. Konjugirte Punkte, Ebenen u. s.w. 77. Zwei gegenseitige Polaren. 78.
Das Polartetraeder. 79. Entstehung der Fläche zweiten Grades durch einen
erzeugenden Kegelschnitt. 80. Erweiterung des Begriffes der räumlichen
Kollineation. Die kollineare Verwandtschaft zweier räumlichen Systeme
ist durch fünf Paare entsprechender Punkte bestimmt. 81. Entstehung
der Fläche zweiten Grades aus willkürlich angenommenen Leitelementen.
Sie sind entweder mit der Kugel oder mit dem einschaligen Hyperboloide
kollinear. 82. Zwei Arten der Flächen zweiten Grades, Nichtregelflächen
und Regelflächen. Verschiedene Eigenschaften. 83. Sind die reellen ebenen
Kurven einer Fläche Kegelschnitte, so sind es auch die imaginären. Ideelle
Darstellung eines solchen. 84. Die Mittelpunktsellipse eines imaginären
Kegelschnittes. Die imaginären Kegelschnitte einer Kugel sind imaginäre
Kreise. 85. Begriff der räumlichen Imaginärprojektion der Kegelschnitte.
Zwei Kegelschnitte mit gemeinsamer Involution konjugirter Punkte auf der
gemeinschaftlichen Geraden ihrer Ebenen projiciren sich reell oder imagi-
när aufeinander (vier Fälle). 86. Zwei (reelle oder imaginäre) Kegelschnitte
einer Fläche zweiten Grades projiciren sich aus zwei Punkten durch reelle
oder imaginäre Projektion aufeinander. 87. Zwei Kegelschnitte, welche
zwei Punkte gemein haben, und ein Punkt bestimmen eine Fläche zweiten
Grades. 88. Mittelpunkt, Durchmesser, Durchmesserebenen der Flächen
zweiten Grades, ähnliche Schnitte paralleler Ebenen, reelle, konjugirte
Durchmesser, imaginäre (ideelle) Durchmesser. 89. Die Axen; ihre Kon-
struktion durch drei konjugirte Durchmesser. 90. Einteilung der Flächen
zweiten Grades nach der endlich oder unendlich fernen Lage des Mittel-
punktes und dem Reell- oder Imaginärsein der Axen in sechs Arten. 91.
Das Ellipsoid. 92. Das einschalige Hyperboloid. 93. Das zweischalige
Hyperboloid, und die imaginäre Fläche. 94. Das elliptische Paraboloid.
95. Das hyperbolische Paraboloid.
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InhaltsYerzeicbnis. XI
Seite
n. Eonjugirte Flächen zweiten Grades nnd die Imaginär-
projektion im Raame 89
96. Zwei in Bezug auf einen Punkt und eine Ebene konjugirte Flächen
zweiten Grades. 97. Dieselben sind Imaginärprojektionen von einander;
die Charakteristik ist ». 98. Von zwei konjugirten reellen Flächen ist die
eine geradlinig, die andere nicht geradlinig. 99. Die zu einer reellen
Fläche zweiten Grades konjugirte imaginäre Fläche zweiten Grades. 100.
Die Polarebene eines Punktes zu einer Fläche zweiten Grades und zu ihrer
in Bezug auf einen Punkt P und eine Ebene P konjugirte Fläche sind
durch P und P harmonisch getrennt. Pol und Polarebene in Bezug auf
die konjugirte Fläche. 101. Die Polarebene eines Punktes Q einer Fläche
zweiten Grades F in Bezug auf eine der F konjugirte Fläche H ist die
Berühruugsebene der F in dem Gegenpunkte Q' des Q auf F. 102. Eine
zu einer reellen Fläche zweiten Grades konjugirte imaginäre Fläche wird
von jeder Ebene in einem imaginären Kegelschnitte getroffen und ist des-
wegen vom zweiten Grade. Ideelle Darstellung einer imaginären Schnitt-
kurve. 103. Von zweien in Bezug auf einen Punkt und eine Ebene kon-
jugirten Flächen zweiten Grades ist jede zu sich selbst reciprok in Bezug
auf die andere. 104. Von einem imaginären Kegelschnitte, dessen ideelle
Darstellung in Bezug auf einen Punkt gegeben ist, die ideelle Darstellung
in Bezug auf einen beliebigen Punkt seiner Ebene zu konstruiren. 105. Die
ideelle Darstellung eines imaginären Kegelschnittes in Bezug auf einen
Punkt ist eine Ellipse, Parabel oder Hyperbel, je nachdem dieser Punkt
innerhalb, auf oder außerhalb der Mittelpunktellipse des i liegt. 106. Das
Mittelpunktellipsoid einer imaginären Fläche zweiten Grades. Die ideelle
Darstellung der letzteren in Bezug auf einen Punkt ist ein Ellipsoid, ellipti-
sches Paraboloid oder zw eischaliges Hyperboloid, je nachdem dieser Punkt
innerhalb, auf oder außerhalb des Mitbelpunktellipsoides liegt. 107. Kon-
jugirte Flächen zweiten Grades in Bezug auf zwei gegenseitige Polaren.
108. Von zweien in Bezug auf zwei Gerade zu einander konjugirten Flächen
zweiten Grades ist jede mit sich selbst reciprok in Bezug auf die andere
Fläche. 109. Die vier Fälle zweier in Bezug auf zwei Gerade zu einander
konjugirten Flächen zweiten Grades. 110. Vier zu je zwei in Bezug auf
zwei Gerade oder in Bezug auf einen Punkt und eine Ebene konjugirte
Flächen zweiten Grades (zwei Fälle). 111. Zu einer (möglicherweise ima-
ginären) Flächen zweiten Grades, welche als koigugirt zu einer anderen
in Bezug auf einen Punkt gegeben ist, die in Bezug auf eine gegebene
Gerade konjugirte Fläche darzustellen.
m. Die Berührungsebenen, ebenen Schnitte und Berfih-
rungskegel der Flächen zweiten Grades, insbesondere der
Nichtregelfläohen 108
112. An ein durch seine drei Halbaxen gegebenes Ellipsoid in einem
durch eine Projektion gegebenen Punkte desselben die Berührungsebene zu
legen. Auflösung mit und ohne Verzeichnung von Ellipsen. 113. Die
Schnittkurve einer Fläche zweiten Grades mit einer Ebene zu bestimmen
für ein zweischaliges Hyperboloid. Auflösung mit und ohne Benutzung
von Kegelschnitten. 114. Die Abbildung l des ebenen Schnittes einer Fläche
zweiten Grades zu verzeichnen, wenn von der Fläche der Umriß k und
von l drei Punkte Cy D^ E gegeben sind; oder einen Kegelschnitt l zu
verzeichnen, welcher einen gegebenen Kegelschnitt X; in zwei Punkten be-
rührt und durch drei gegebene Punkte C, D^ E geht. Auflösung mittelst
Benutzung eines Kegelschnittes. 116. Begriff eines einzelnen imaginären
Punktes auf einer Geraden oder auf einem Kegelschnitte in Bezug auf zwei
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XII Inhaltsyerzeichnis.
Seite
gegebene koDJngirte Punkte. 116. Die Azen eines Kegelschnittes zu bestim-
men, in Bezug auf welchen P und p als Pol und Polare, die Involution auf
p und P, und von welchem noch ein reeller oder imaginärer Punkt gegeben
sind. 117. Auflösung der Aufgabe 114 und Bestimmung der Axen von l ohne
Benutzung von Kegelschnitten, 1) wenn k eine Ellipse, C, B, E innere
oder 2) äußere Punkte von k sind; 118. 3) wenn k eine Hyperbel und
C,D,£J innere oder äußere Punkte von k sind; 119. 4) wenn k ein reeller
Kegelschnitt, C ein reeller, D, E imaginäre Punkte sind; 120. 6) wenn k
reell, C^ B^ E teils innere, teils äußere Punkte des k sind. 121. Hilfs-
satz. Sind in einer Ebene die Pole von zwei Geraden m und p in Bezug
auf zwei (reelle oder imaginäre) Kegelschnitte k und h bezw. 3f , P und
P, M und ist die Involution konjugirter Punkte in Bezug auf k und h auf
der m eine gemeinsame, so ist sie auch auf der p eine gemeinsame. 122. In
der Aufg. 114 sei 6) k imaginär. 123. Einen Kegelschnitt l zu bestimmen,
welcher einen gegebenen Kegelschnitt k in zwei Punkten berührt und
außerdem 1) drei gegebene Gerade berührt, 2) zwei Gerade berührt und
durch einen gegebenen Punkt geht, 3) eine Gerade berührt und durch zwei
geg. Punkte geht. 124. Alle Flächen zweiten Grades, außer dem hyperboli-
schen Paraboloide , werden von zwei Schaaren paralleler Ebenen in Kreisen
geschnitten. 126. An ein Ellipsoid aus einem außerhalb gegebenen Punkte
einen berührenden Kegel zu legen, oder seinen Eigen- und Schlagschatten
zu bestimmen. 126. Hilfssatz über Parabeltangenten. Aufg. An ein ellipti-
tisches Paraboloid aus einem außerhalb desselben gegebenen Punkte einen
berührenden Kegel zu legen, oder seinen Eigen- und Schlagschatten zu
bestimmen. 127. Alle ebenen Schnitte oder Berührungskurven umschrie-
bener Kegel eines elliptischen oder hyperbolischen Paraboloides projiciren
sich auf irgend eine Ebene mittelst Projicirender, die zur Axe der Fläche
parallel sind, in ähnliche und ähnlich gelegene Kegelschnitte. 128. Den
Umriß einer Fläche zweiten Grades F zu bestimmen, von welcher die Par-
allelprojektionen dreier konjugirten Durchmesser gegeben sind. Aufl. 1)
mittelst umschriebener Cylinder a) wenn F ein Ellipsoid, 129. b) ein Hy-
perboloid ist. ISO. Aufl. 2) mittelst zweier konjugirten Durchmesser des
Umrisses, a) wenn F ein Ellipsoid, 131. b) ein Hyperboloid ist. 132.
Übungsaufg. 133. Die Schnittpunkte einer Geraden mit einer durch drei
konjugirte Durchmesser gegebenen Fläche zweiten Grades zu bestimmen.
134. Die Berührungsebenen durch eine Gerade an eine ebenso gegebene
Fläche zweiten Grades zu legen. 136. Zu einer Fläche zweiten Grades die
Polar ebene eines Punktes und den Pol einer Ebene zu bestimmen.
IV. Die windschiefen Flächen zweiten Grades.
a) Allgemeines 140
136. Begriff der Regel- oder geradlinigen Flächen. Windschiefe Flä-
chen mit drei Leitgeraden; sie sind vom zweiten Grade und werden auch
durch zwei projektive Ebenenbüschel erzeugt; 137. ebenso durch zwei
projektive Punktreihen. 138. Die beiden Schaaren von Erzeugenden. 139.
Die Berührungsebene. Das Büschel der durch eine Erzeugende gelegten
Ebenen ist mit der Reihe ihrer Berührungspunkte projektiv. 140. Diese
Regelflächen bilden das hyperbolische Paraboloid, wenn die drei Leitgera-
den mit derselben Ebene parallel sind, sonst das einschalige Hyperboloid;
Grenzfall des Kegels. 141. Bestimmung dieser Flächen durch gerade und
kegelschnittf^rmige Leitlinien, sowie durch projektive Punktreihen auf Ge-
raden und Kegelschnitten. 142. Diese Bestimmungsstücke können will-
.kürlich angenommen werden.
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lohalUverzeichnis. XHl
Seite
b) Das einschalige Hyperboloid 145
143. Das einschalige Hyperboloid darzustellen, yon welchem zwei par-
allele und gleiche Ellipsen und eine Erzeugende gegeben sind. 144. Für
ein durch drei Erzeugende derselben Schaar gegebenes einschaliges Hyper-
boloid eine Reihe von Aufgaben zu lösen: Zu bestimmen ein Parallelepi-
pedum von Erzeugenden, den umriß, den Mittelpunkt, den Asymptoten-
kegel, die Berührungsebene durch einen Punkt, die Schnittlinie mit einer
Ebene, den Berührungskegel aus einem Paukte, den Pol einer Ebene, die
Polarebene eines Punktes, die Schnittpunkte mit einer Geraden. Eine
Qerade ^u legen, welche vier gegebene Gerade schneidet. 146. Sätze über
das ein- und das zweischalige Hyperboloid und ihre Asymptote nkegel.
146. Das einschalige Hyperboloid ist bestimmt durch 1) zwei sich schnei-
dende Gerade und drei Punkte, 2) ein windschiefes Viereck und einen Punkt,
8) zwei sich schneidende Gerade un^ vier Punkte, 4) eine Gerade und sechs
Punkte. 147. Besondere Arten des einschaligen Hyperboloides: 1) das
orthogonale Hyperboloid und der orthogonale Kegel; sie besitzen zwei
Schaaren von Kreisen, deren Ebenen auf den Axen der erzeugenden Ebenen-
büschel senkrecht stehen, Erzeugung durch zwei kongruente Ebenenbüschel.
2) Hyperboloid, entstehend aus zwei besonderen projektiven Punktreihen.
148. Übungsaufgaben. 149. Centralpunkt, asymptotische Ebene. 160. Die
Striktionslinie des einschaligen Hyperboloides. Die Krümmungskreise ihrer
Projektionen auf die Hauptebenen in den Scheiteln der Fläche.
c) Das hyperbolische Paraboloid 157
151. Seine Bichtebene. Ähnliche Punktreihen. 152. Die Fläche aus
zwei mit einer Hauptebene parallelen Parabeln und einer Erzeugenden dar-
zustellen. Die Striktionslinie. 163. Die Fläche aus einem windschiefen
Vierecke darzustellen.
IV. Abschnitt.
Die Umdreliunfi:8fläohen.
I. Der Schnitt einer ümdrehungsfläche mit einer Ebene. . 162
154. Symmetrieaxe der Schnittkurve; auf dieser Axe ist ein Punkt der
Kurve im allgemeinen ein gewöhnlicher, im besonderen ein Doppelpunkt
oder eine Spitze. 165. Schnitt eines Ringes mit einer Ebene; elliptische,
hyperbolische, parabolische Punkte des Ringes. 156. Als Schnittebene wird
die Berührungsebene der Fläche in einem hyperbolischen Punkte gewählt.
Allgemeine und ausgezeichnete Punkte der Schnittkurve. 157. Die Tan-
gente der Kurve in einem gewöhnlichen und in einem Doppelpunkte. Par-
allelverschiebung der Schnittebene. 158. Berührt die Schnittebene den
Ring in zwei Punkten, so zerföUt die Schnittkurve in zwei Kreise. 159.
Die Schnittebene sei mit der Umdrehungsaxe parallel. Fall, in welchem
die Schnittkurve die Cassinische Linie wird. 160. Ihre Krümmungakreise
für die wichtigsten Punkte. 161. Die drei Gestalten der Cassinischen Linie,
darunter die Bernouillische Lemniskate. 162. Übungsaufgaben.
IL Der einer ümdrehungsfläche umschriebene Kegel und
Cylinder. (Schattengrenze.) 169
163. Verfahren, einer Fläche einen Kegel oder Cylinder zu umschrei-
ben. An eine abwickelbare Fläche gehen aus .einem außerhalb gegebenen
Punkte nur eine endliche Anzahl von Berührungsebenen. Eigen- und
Schlagschatten, wahrer und scheinbarer Umriß. 164. An eine Qmdrehungs-
fläche ans einem außerhalb gegebenen Punkte den berahrenden Kegel zu
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X lY - Inhalta verzeiohniB.
Seite
legen , oder den Eigen- and Schlagschatten zu befitimmen. 166. ümdrehnngs-
fläche der Cosinnslinie,* deren Tangenten. 166. Verfahren der umschriebe-
nen Hilfskegel. 167. Verfahren der umschriebenen Hilfscylinder. 168. Ver-
fahren der umschriebenen Hilfskugeln. Die über den umriß hinaus liegen-
den Berührungspunkte. 169. Imaginärprojektion oder konjugirte Fläche
der gegebenen ümdrehungsfläche in Bezug auf einen gegebenen Meridian.
Die konjugirte Kurve zur Berührungskurve des umschriebenen Kegels.
170. Schlagschattengrenze, ihre Spitzen und Asymptoten. Schlagschatten
auf die Fläche selbst. Grenzpunkte. 171. Die Krümmungshalbmesser der
Schattengrenzen in ihren Scheiteln. Die konjugirte Kurve hat in ihrem
Scheitel den gleichen und entgegengesetzt gerichteten Krümmungshalb-
messer, wie die ursprüngliche Kurve. Der Schlagschatten der Eigenschatten-
grenze auf die Ebene des Parallelkreises von deren Scheitel hat diesen
Parallelkreis zum Krümmungskreise. 172. An einer Umdrehungsfläche bei
Parallelbeleuchtung die Eigen- und Schlagschattengrenze zu bestimmen.
Beispiel des Binges, dessen Aze J_ F^ steht Das Kegel-, das Cy linder-
und das Kugelverfaiiren. ' Die Schlagschatten s^ und «, auf F^ und F,.
173. Bestimmung des Eigen- und des Schlagachattens auf eine zur Aze
senkrechte Ebene nachDunesme, wenn der halbe Meridian ein Kegelschnitt
ist, dessen Axe paraUel zur ümdrehungsaze steht. 174. Der Grundriß der
Eigenschattengrenze ist eine verallgemeinerte Konchoide. Die Subnormale
derselben ist gleich der Summe der Subnormalen der Grundkurven. 175.
Der Schlagschatten auf P^ ist die äquidistante oder parallele Kurve eines
Kegelschnittes. Schlagschatten auf den Bing. Grenzpunkte. 176. Die
Eigen- und Schlagschattengrenze des Ringes bei Centralbeleuchtung. Die
Projektion 8^ der Eigenschattengrenze 8 auf die Lichtmeridianebene, sowie
ihr Grundriß «' und Aufriß «". 177. Die Tangente an s^ in einem allge-
meinen und 178. in besonderen Punkten. 179. Die Tangenten bei Parallel-
beleuchtung. 180. Die Tangenten an 8' und 8'\ 181. Die Grenzpunkte
der Eigenschattengrenze, bestimmt durch eine Fehlerknrve. 182. Die
Sohlagschattengrenzen Sj auf Fj und auf der Fläche. 188. Die Krüm-
mungskreise der Schattengrenzen in ihren Scheiteln. 184. Verzeichnung
der Schattengrenzen des Binges bei Parallelbeleuchtung mit Benutzung der
Krümmungskreise in den Scheiteln. Bestimmung des Krümmungshalb-
messers von s' aus dem von 8i und der Tangente von 8^; Bestimmung
desselben aus einer anschließenden Fläche zweiten Grades. 185. Die kon-
jugirten Kurven der Eigenschatt«ngrenzcn. 186. Übungsaufgaben.
III. Die durch eine gegebene Gerade an eine Umdrehungs-
fläche gelegte Berührnngsebene 194
187. Bestimmung der durch eine gegebene Gerade gehenden Berührnngs-
ebene einer Fläche mittelfit eines oder zweier umschriebenen Kegel. FSr
eine abwickelbare Fläche gibt es im allgemeinen keine Auflösung. 188.
Durch eine gegebene Gerade an eine Kugel eine Berührungsebene zu legen
1) mittelst zweier umschriebenen Kegel, 2) mittelst eines umschriebenen
Kegels, 3) mittelst eines umschriebenen Cylinders. 189. Durch eine ge-
gebene Gerade an einen Ring eine Berührungsebene zu legen. Benutzung
des durch Drehung der Geraden um die Aze des Ringes entstehenden Um-
drehungshyperboloides. 190. Liegt die gegebene Gerade im Unendlichen/
so legt man zwei umschriebene Cylinder. Bei einer Umdrehungsfläche liegen
die Berührungspunkte in der Meridianebene, welche auf der die Gerade
bestimmenden Ebene senkrecht steht.
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Inhaltsverzeiclmis. XY
Seite
V. Abschnitt.
Die Beleuchtung krummer Flächen im allgemeinen ^ und die des
Cylinders ^ des Kegels und der Umdrehungsfl&che im besonderen. •
I. Allgemeines 200
191. Bei der gebräuchlichen Annahme der Lichtstrahlen, bei welcher
jede Projektion desselben 45^ mit der Projektionsaxe bildet, gewährt die
Bestimmung der Helligkeit nach dem Lambertschen Gesetze eine gute An-
näherung an die Wahrheit. 192. Liohtgleichen oder Isophoten. Zehnstufige
Stärkereihe. Die beiderseits der Grenzlichtgleiche liegenden Lichtgleichen
(±) kommen zur Geltung, je nachdem die Eörpermasse auf der einen oder
der andern Seite der Fläche liegt. 193. Bestimmung der Punkte der Licht -
gleichen; 1) Verfahren der Berührungsebenen, Tangentialkegel; 2) Ver-
fahren der Normalen y Normalkegel.
U. Die Beleuchtung der Kugel, des Cylinders und des Kegels. 203
194. Die Lichtgleichen der Kugel. Büschel der Normalkegel. Schlag-
schatten. 195. Die Lichtgleichen einer abwickelbaren Fläche , eines Cylin-
ders im allgemeinen, eines auf F^ senkrechten Kreiscy linders. 196. Stärke-
maOstab, Normalbüschel, Tangentialbüschel. 197. Die Lichtgleichen eines
auf Pj senkrechten und 198. eines schiefen elliptischen Cylinders. 199.
Übungsaufgaben. 200. Die Lichtgleichen eines Kegels. Büschel der Tan-
gentialkegel. 201. Die Lichtgleichen eines schiefen elliptischen Kegels.
202. Die Lichtgleichen eines auf der Grundrißebene gerade aufgestellten
Umdrehungskegels, mittelst des StärkemaOstabes des Kegelkreises bestimmt.
Die positiven oder negativen Lichtgleichen liegen auf dem einen Flächen-
aste außen, auf dem anderen innen. 203. Schlagschatten im Inneren des
oberen Kegelastes und auf F^ und F,. 204. Zweites Verfahren zur Be-
stimmung der Lichtgleichen. 206. Die Lichtgleichen eines geneigten üm-
drehungskegels, in dessen Inneres Licht eindringt. Schlagschatten ins
Innere und auf F| und F, .
UI. Die Beleuchtung der ümdrehungsfläche. . . . 219
206. Die Lichtgleichen einer ümdrehungsfläche, und zwar eines Ringes,
dessen Axe _L Fj steht. Das Verfahren der Parallel kreise. Das Verfahren
der Meridiane. 207. Berührung von Lichtgleichen durch Meridiane. 208.
Verfahren ^r Bestimmung des Krümmungshalbmessers einer Kurve. 209.
Die Ghrundrißlichtgleichen des Ringes sind verallgemeinerte Konchoiden.
Ableitung des Krümmungshalbmessers der Konchoide aus denen ihrer
Grundkurven. Beispiel für zwei Kreise als Grundkurven. 210. Besondere
Punkte der verallgemeinerten Konchoide. 1) Berührt der Leitstrahl eine
der Grundkurven, so berührt er auch die Konchoide, und es verhalten sich
die Ejrümmnngshalbmesser beider Kurven in den Berührungspunkten um-
gekehrt wie die Leitstrahlen. 2) Es fallen die Normalen der Kurven in
den Leitstrahl. 3) Geht eine Grundkurve durch den Ursprungspunkt, so
zerfällt die Konchoide. Doppelpunkt derselben. 211. Anwendung auf die
Grundrißlichtgleichen des Ringes. Tangenten, Krümmungshalbmesser in
den Scheiteln, Tangenten aus dem Ursprung an die Kurve. Krümmungs-
halbmesser der Grenzlichtgleiche in ihren Scheiteln auf der zweiten Sym*
metrieaze. 212. Die zerfallende Lichtgleiche. Typuslichtgleiche. 213. Eine
andere Art der Bestinunung der Tangente und des Krümmungshalbmessers
im Doppelpunkte der Typuslichtgleiche. 214. Die Projektionen der Licht-
gleichen des Ringes auf die Lichtmeridianebene. Ihre Tangente im Meri-
dianpunkte. Der Krümmungskreis der Grnndrißlichtgleiche im Scheitel.
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XVI Inhaltsverzeichnis.
Seito
216. Die Lichtgleichen der ümdrehungsflächen zweiten Grades. Das üm-
drehungsparaboloid ; die Projektion der Lichtgleichen auf die Leitebene
(Direktrixebene) bilden auch deren Schnitt mit' dem Normalkegelbüschelf
dessen Spitze im Brennpunkte liegt. Die Scheitel der Kurven. 216. Die
GmndriOlichtgleichen sind perspektiv mit dem Büschel koncentrischer
Kreise in dem Normalkegelbüschel. Die Scheitel der Nebenaxen liegen
auf einer Parabel. Aufriß der Lichtgleichen. 217. Aus dem Grundriß der
Axe einer Umdrehungsfläche, dem Grundriß der Grenzlichtgleiche und der
Richtung des Lichtstrahles soll man den Grundriß der andern Lichtgleichen
und den Aufriß der Fläche und der Lichtgleichen bestimmen. 218. Ver-
zeichnung der Lichtgleichen. 219. Verzeichnung des Hauptmeridians durch
ein allgemeines Verfahren. 220. Konstruktion des Hauptmeridians für den
Fall, daß die halbe Grundrißgrenzlichtgleiche ein Kreis ist. Krümmungs-
halbmesser des Hauptmeridians in seinen Scheiteln.
VI. Abschnitt,
Der Dxirchschnitt krummer Fl&ohen mit krummen Fläohen
und krummen Iiinien.
I. Allgemeines 243
221. Allgemeines Verfahren zur Bestimmung der Schnittlinie zweier
krummen Flächen mittelst Hilfsebenen. Zweckmäßige Annahme derselben.
Besonderer Fall von krummen Hilfsflächen. 222. Die Tangente und die
Normalebene der Schnittlinie. 223. Die Schnittpunkte einer krummen
Fläche mit einer krummen Linie.
n. Der Durchschnitt von Cylindern und Kegeln unter
einander.
a) Die allgemeineren Aufgaben .244
224. Durch die Kegelspitzen gelegte Hilfsebenen. Bestimmung der
Schnittlinie zweier Cylinder mittelst gleichnamiger Spuren. Ausgezeichnete
Punkte. Durchdringen, Ausschneiden. 225. Die Tangente. Spitze der Kurve
in einer Projektion. 226. Die scheinbaren Doppelpunkte der Kurve, Bestim-
mung der durch sie gehenden Geraden in jeder Projektion. 227. Bestim-
mung der Punkte auf der Geraden im Aufriß und 228. im Grundriß. Es
gibt zwei reelle oder konjugirt imaginäre scheinbare Doppelpunkte. Eigent-
liche Doppelpunkte und isolirte Punkte. 229. Übungsaufgaben. 230.
Schnittlinie eines Cy linders und eines Kegels, deren Leitlinien in verschie-
denen Ebenen liegen. Beide Flächen sollen eine gemeinschaftliche Berüh-
rungsebene, ihre Schnittkurve also einen wirklichen Doppelpunkt besitzen.
231. Die Tangente. 232. Die Tangenten im Doppelpunkte. 238. Die schein-
baren Doppelpunkte. 284. Schnittlinie zweier Kegel; beide seien vom
zweiten Grade und sollen zwei gemeinschaftliche Berührungsebenen be-
sitzen. Die Schnittkurve zerfällt in zwei Kegelschnitte. 286. Die Schnitt-
kurve zweier Flächen zweiten Grades ist von der vierteil Ordnung; Fall,
in welchem sie in zwei Linien zweiten Grades zerfällt. 286. Die Schnitt-
linie zweier Kegel zweiten Grades mit gemeinschaftlicher Hauptebene zu
konstruiren und ihre Projektion auf diese Ebene zu verzeichnen. 237. Diese
Projektion ist ein Kegelschnitt. 238. Die unendlich fernen Punkte der
Schnittlinie. 289. Die unterbrochene Projektion der Schnittlinie auf jenen
Kegelschnitt wird ergänzt durch die Imaginärprojektion der Schnittlinie.
240. Unterscheidung der Schnittlinie (vierter Ordnung) zweier Kegel zwei-
ten Grades nach dem Reell- oder Imaginärsein ihrer vier unendlich fernen
Punkte. 241. Übungsaufgaben, Herstellung von Fadenmodellen.
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Inhaltsverzeichnis. XVII
Seite
b) Die Baumknire dritter Ordnung 261
242. Sie ist die Schnittlinie zweier Kegel zweiten Grades, welche eine
Erzeugende gemein haben. 243. Sie wird aus jedem ihrer Punkt« durch
einen Kegel zweiten Grades projicirt; geometrischer Beweis. Analytischer
Beweis des allgemeineren Satzes, daß eine Baumkurve n^^ Ordnung aus einem
m fachen Punkte der Kurve durch einen Kegel von den (n — m)^^ Ordnung
projicirt wird. 244. Eine Baumkurve dritter Ordnung ist durch sechs be-
liebige Punkte , welche ihr angehören sollen, bestimmt. Konstruktion der-
selben; Tangente, Asymptoten. 245. Einteilung nach ihren unendlich fer-
nen Punkten: 1) die kubische Hyperbel, 2) die kubisch -hyperbolische
Parabel, 3) die kub. Parabel, 4) die kub, Ellipse. 246. Übungsaufgaben.
in. Der Durchschnitt einer Umdrehungsfläche mit einem
Kegel oder einem Cylinder.
a) Der Kegel und die koncentrische Kugek 264
247. Durchschnitt einer ümdrehungsfläche mit einem Kegel, dessen
Spitze auf der Axe der ersteren Fläche liegt. Beispiel einer Kugel mit
einem koncentrischen Kegel. 248. Tangente, höchste und tiefste Punkte.
249. Die zwei Doppelpunkte des Aufrisses. 260. Abwickelung des Kegels,
Tangente, Krümmungskreise der Verwandelten der Leitlinie des Kegels.
b) Die sphärischen Kegelschnitte. 268
261. Ein solcher ist der Ort eines Punktes einer Kugel, für welchen
die Summe oder Differenz seiner Abstände nach größten Kreisen von zwei
Punkten der Kugel unveränderlich ist. Brennpunkte, Axen. 262. Er ist
zugleich Ellipse und Hyperbel. 253. Er wird aus dem Kugelmittelpnnkte
durch einen Kegel zweiten Grades projicirt. Umkehrung. 254. Die Tan-
gente halbirt den Winkel der LeitstraJilen. 255. Durch jeden Punkt der
Kugel gehen zwei sphärische Kegelschnitte mit denselben vier Brennpunkten.
256. Die Schaar der konfokalen sphärischen Kegelschnitte. 257. Zwei
gerade Fokalliuien eines Kegels zweiten Grades. Jede auf einer Fokal-
linie senkrechte Ebene schneidet den Kegel in einem Kegelschnitte, dessen
einer Brennpunkt in der Fokallinie liegt.
c) Die stereographische Projektion 273
258. Begriff. 1) Bei derselben bilden zwei Linien auf der Kugel den-
selben Winkel wie ihre Projektionen. 2) Die Projektion eines Kreises k
der Kugel ist wieder ein Kreis, dessen Mittelpunkt die Projektion der
Spitze des der Kugel nach k umschriebenen Kegels ist.
d) Die allgemeine Au^be 273
269. Die Schnittlinie einer Umdrehungsfläche mit einem beliebigen
Kegel. 260. Ausgezeichnete Punkte. 261. Übungsaufgabe.
IV. Der Durchschnitt zweier Umdrehungsflächen unter
einander 275
262. Schnitt von koaxialen Flächen. Schnitt zweier Umdrehungs-
flächen, deren Axen sich treffen. 263. Sind beide Flächen zweiten Grades,
so ist die Projektion der Schnittkurve auf die Ebene beider Axen ein
Kegelschnitt, und zwar bei EUipsoiden eine Parabel, wenn die Axen par-
allel sind, andernfalls eine Hyperbel oder Ellipse, je nachdem beide Flächen
gleichartig oder ungleichartig sind (verlängert, abgeplattet). 264. Die
Doppelpunkte der ersten Projektion der Schnittkurve. 265. Die Schnitt-
punkte zweier Ellipsen zu bestimmen, deren Axenlinien paarweise in ein-
Wiener, Lehrbuch der daratellenden Geometrie. IL b
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XVin InhaltsverzeichDifl.
Seite
ander liegen, 1) analytisch, 2) geometrisch, 3) geometrisch in allgemeiner
Form als Schnittpunkte zweier koncentrischen Ellipsen. 266. Die Tangente
der Schnittkurve der beiden ümdrehungsflächen mittelst der Normalebenen.
Krümmungshalbmesser in den Scheiteln. 267. Übungsaufgaben. 268. Die
Schnittlinie zweier Umdrehungsellipsoide zu konstruiren, deren Umdrehungs-
axen sich nicht schneiden; mittelst Hilfsebenen, deren Schnitte mit beiden
Flächen sich als Kreise projiciren. 269. Tangente der Schnittkurve, Dop-
pelpunkte der Projektion der Schnittlinie. 270. Übungsaufgabe für be-
liebige Umorehungsflächen.
V. Der Durchschnitt zweier Flächen zweiten Grades
unter einander 285
271. Auflösung mittelst eines festen Kegelschnittes und wechselnden
Kreisen oder Geraden. 272. Schnittlinie eines Ellipsoides mit einem ellipti-
schen Paraboloide. 273. Die Tangente. Die scheinbaren Doppelpunkte.
274. Übungsaufgaben. 275. Die als Schnittlinie zweier Flächen zweiten
Grades gebildete Raumkurve vierter Ordnung kann zerfallen 1) in zwei
Kegelschnitte, 2) in eine Gerade und eine Baumkurve dritter Ordnung, 3) in
zwei Gerade und einen Kegelschnitt, 4) in vier Gerade. 276. Haben zwei
Regelflächen zweiten Grades eine Gerade gemein, so ist der Rest der
Schnittkurve eine Raumkurve dritter Ordnung. 1) Dieselbe wird durch drei
projektive Ebenenbüschel erzeugt; 2) sie wird von den Erzeugenden der
einen Schaar der Regelfläche zweiten Grades, auf welcher sie liegt, in
einem, von denen der andern in zwei Punkten geschnitten; 3) sie wird aus
jedem ihrer Punkte durch einen Kegel zweiten Grades projicirt; 4) die
Sekanten und die durch die Kurve gehenden Regelflächen zweiten Grades ;
5) zwei Kurven dritter Ordnung auf derselben Regelfläche zweiten Grades
schneiden sich in vier oder in fünf Punkten; 6) imaginäre Schnittpunkte
zweier solchen Kurven. 277. Durch die Schnittlinie zweier Flächen zwei-
ten Grades können vier Kegel zweiten Grades gelegt werden. Besonderer
Fall für koaxiale Flächen. 278. Die Spitze eines doppelt projicirenden
Kegels der Schnittkurve hat eine gemeinschaftliche Polarebene zu beiden .
Flächen und umgekehrt. Zwei Flächen zweiten Grades besitzen im allge-
meinen ein gemeinschaftliches Polartetraeder; seine Ecken sind die Mittel-
punkte jener vier Kegel; seine Flächen enthalten Äste der Doppelkurve
der Abwickelbaren der Schnittkurve. 279. Hilfssatz: Ein geschlossener
Linienzng ist paar oder unpaar, je nachdem er von einer und dann von
jeder Ebene in einer geraden oder ungeraden Anzahl von Punkten geschnit-
ten wird. 280. Die Fälle in Bezug auf das gemeinschaftliche PolartetFaeder
zweier Flächen zweiten Grades und jener vier Kegel A. Die vier Ecken
sind reell. 1) Die vier Kegel sind reell; die Schnittkurve besteht aus zwei
paaren Asten; 2) zwei Kegel sind reell; die Schnittkurve ist imaginär.
281. B. Zwei Ecken sind reell, zwei Kegel reell, zwei imaginär; die
Schnittkurve besteht aus einem paaren Aste. 282. C. 4) Die vier Ecken
und die vier Kegel sind imaginär; die Flächen zweiten Grades sind Regel-
flächen; die Schnittkurve besteht aus zwei geschlossenen unpaaren Ästen.
283. Die Tangenten und Schmiegungsebenen der Schnittkurve in ihren
Schnittpunkten mit den Flächen des gemeinschaftlichen Polart etraed er s.
284. Darstellung der Schnittlinie zweier Flächen zweiten Grades, wenn
sie aus zwei paaren Ästen besteht; Tangente, Krümmungshalbmesser im
Scheitel ; 285. wenn sie aus einem Aste besteht ; die scheinbaren Doppelpunkte ;
286. wenn sie aus zwei unpaaren Ästen besteht. 287. Asymptoten. 288.
Die Doppelkurve der Abwickelbaren der Schnittlinie zweier Flächen zwei-
ten Grades besteht aus vier ebenen Ästen. Konstruktion eines Astes aus
dem Kegelschnitte (Grundkurve), welcher dem einen der vier Kegel angehört.
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Inhaltsverzeichnifi. XIX
Seite
und aus zwei Geraden, welche einem der drei anderen Kegel angehören.
1. Fall. Beide Gerade schneiden den Kegelschnitt reell. Die Doppelkorre
berQhrt die Grondkarve reell in vier Punkten. Jede der drei Ecken des
Polartetraeders ist Doppel- und Wendepunkt der Doppelkurve. Der Ast
ist von der vierten, die ganze Doppelkurve von der sechszehnten Ordnung.
289. Die Tangente der Doppelkurve, die Asymptoten. 290. Die Krüm-
mungshalbmesser der Doppel- und der Grundkurve in einem Punkte gegen-
seitiger Berührung verhalten sich wie —1:3. 291. 2. Fall. Beide Gerade
schneiden die Grundkurve imaginär (wobei die Schnittkurve der Kegel
reell oder imaginär sein kann). 292. 3. Fall. Die eine Gerade schneidet
die Grundkurve reell, die andere imaginär. Vier Asymptoten, ihre Kon-
struktion durch Fehlerkurven.
VI. Die Imaginärprojektion der Schnittlinie zweier Flächen
zweiten Grades 3t7
293. Die Schnittlinie k zweier Flächen zweiten Grades hat zu ihrer
Imaginärprojektion aus einem Eckpunkte des gemeinschaftlichen Polar-
tetraeders beider Flächen die Schnittlinie l der Imaginärprojektionen bei-
der Flächen, k und Z werden durch denselben Kegel bezw. reell und ima-
ginär projicirt; sie haben in jedem ihrer Berührungspunkte gleiche Krüm-
mungshalbmesser. 294. Die imaginäre Schnittlinie k zweier Flächen zweiten
Grades durch einen reellen Kegel zweiten Grades (doppelt) zii projiciren
und die (reelle) Imaginärprojektion l von k zu bilden. 296. Von der reel-
len Schnittlinie I zweier Flächen zweiten Grades die Imaginärprojektion tn
aus einem Punkte zu bilden, aus welchem I nur durch einen Teil des
Kegels reell projicirt wird. 296. Übungsaufgaben.
YII. Bestimmung einer Fläche zweiten Grades durch neun
Punkte. Büschel und Schaai^en von Flächen zweiten Grades. 321
297. Hilfssätze über die Projektivität zwischen involutorischen und ein-
fachen Gebilden (ein-zweideutig verwandte Gebilde). 1) Begriff. Eine in-
volutorische PunlAreihe eines Kegelschnittes heißt projektiv mit dem
Strahlenbüschel, von welchem jeder Strahl durch zwei zugeordnete Punkte
geht 2) Die Involution der Elementenpaare ist projektiv mit dem Gebilde
der einfachen Elemente^ deren jedes von einem festen Elemente durch die
zwei Elemente eines Paares harmonisch getrennt ist. 3) Die projektive
Beziehung eines involutorischen zu einem einfachen Gebilde ist durch fünf
Paare einfacher entsprechender Elemente bestimmt. 4) Zwei solche, d. i.
auch ein-zweideutige, Gebilde auf demselben Träger besitzen drei Doppel-
elemente. 5) Alle einfachen und alle involutorischen Punktreihen, welche
ein Kegelschnittbüschel auf Geraden einschneidet, sind unter einander pro-
jektiv. 6) Alle Kegelschnitte, welche durch die zwei Punkte je eines
Paares einer geraden involutorischen Punktreibe und durch drei feste Punkte
gelegt werden, gehen auch durch einen vierten festen Punkt und bilden
ein Kegelschnittbüschel. 7) Alle Kegelschnitte, . welche durch die vier
Punkte je zweier entsprechendeh Paare von zwei Perspektiven Punktinvo-
lutionen von Geraden und durch einen festen Punkt gehen, bilden ein
Kegelschnittbüschel. 8) Das Büschel der Kegelschnitte, welche durch die
sechs Punkte dreier entsprechenden Paare von drei Perspektiven Punkt-
involutionen von Geraden gehen. 298. 1) Durch acht Punkte des Raumes
geht eine einzige Raumkurve vierter Ordnung, und durch diese können
unendlich viele Flächen zweiten Grades gelegt werden. 2) Durch neun
beliebige Punkte des Raumes geht eine einzige Fläche zweiten Grades.
Jene Kurve und diese Fläche zu konstruiren. 299. Das Büschel der Flä-
chen zweiten Grades , welches durch dieselbe Raumkurve vierter Ordnung
b»
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XX Inhalteverzeichnis.
Seite
geht. Die vier Kegel zweiten Grade8, welche darin enthalten sind. Eine
Gerade schneidet das Büschel in einer Involution von Punktepaaren oder
in einer damit projektiven einfachen Pnnktreihe. Durch einen gegebenen
Punkt die Fläche des Flächenbüschels zu legen. Die polaren Eigenschaften
des Büschels. 300. Die Fläche vierter Klasse, welche die gemeinschaft-
lichen Berührungsebenen zweier Flächen zweiten Grades einhüllt. Die
Schaar von Flächen zweiten Grades.
Vn. Abschnitt.
Die Beleuohtang der Fl&ohen zweiten Grades. . . . 832
301. Die Lichtgleichen einer Fläche zweiten Grades werden aus deren
Mittelpunkte durch Lichtgleichenkegel vom zweiten Grade projicirt xmd
sind daher Kurven von der vierten Ordnung. Das Büschel der Lichtgleichen-
kegel ist kollinear mit dem Büschel der Normalkegel. 302. Die Nnllebene,
die Axe des Büschels der Lichtgleichenkegel und die drei Axenlinien der Fläche
zweiten Grades bestimmen das Büschel der Lichtgleichenkegel. Dieses
Büschel für die verschiedenen Flächen zweiten Grades. 303. Die Licht-
gleichen des elliptischen Paraboloides; ihr Grundriß ist ein Kegelschnitt-
büschel. Seine Bestimmung aus dem des Umdrehungsparaboloides. 304.
Die Lichtgleichen des Ellipsoides. Bestimmung des Büschels der Licht-
gleichenkegel. 306. Sein Schnitt mit der Fläche. 306. Die Tangente einer
Lichtgleiche. Die Grenzlichtgleiche. 307. Ver&hren mit Vermeidung der
Verzeichnung des Kegelschnittbüschels.
Vm. Abschnitt
Die BolUinien und die Schraubenlinie.
L Die Rolllinien 343
308. Begriff. Feste und wälzende Kurve. Tangente, Normale. Pol,
Polbahn, Polkurve. 309. Bestimmung des Krümmungsmittelpunktes der
Rolllinie aus denen der festen und der wälzenden Kurve. 310. Projektive
Punktreihen des beschreibenden Punktes und des Krümmungsmittelpunktes
der Rolllinie. Sätze. Wendekreis. 311. Krümmungsmittelpunkt einer Hüll-
bahnkurve. 312. Gestalt der Rolllinie ^ Ursprungspunkt, Gang. 313. Cy-
klische Kurve oder Radlinie. Die zwölf Fälle. 314. Die gemeine Cykloide.
Konstruktion. 316. Krümmnngsmittelpunkt. Die Evolute der Cykloide ist
eine mit ihr kongruente Cykloide. Bogenlängen. 316. Die Kreisevolvente.
317. Die Epicykloide. 318. Doppelte Entstehungs weise. 319. Ihre Evolute ist
ebenfalls eine Epicykloide. 320. Rektifikation der Kurve. 321. Die Hypo-
cykloide; sie kann eine Gerade werden. 322. Die geschweifte Cykloide.
Krümmungsmittelpunkt. 328. Die besonderen Punkte der Kurve. Die
Scheitel, die Wendepunkte. 324. Die Punkte der größten Krümmung.
325. Die Evolute. 326. Die verschlungene Cykloide. Ihre Evolute. Ihre
Doppelpunkte. 327. Die geschweifte Kreisevolvente. Krümmungsmittel-
punkt. 328. Ihre Scheitel, Wendepunkte, Punkte der größten Krümmung.
829. Die Schnittpunkte der Evolute mit dem festen Kreise. Andere Ent-
stehungsweise der geschweiften und der verschlungenen Evolvente. 830. Die
verschlungene Kreisevolvente. 831. Die Archimedische Spirale. 332. Ihre
Tangente und Evolute. Ihre Doppelpunkte. 833. Die Sinus- oder Cosinus-
linie. Ihre Evolute. Geometrische Herleitung der analytischen Fortnel für
den Krümmungshalbmesser einer Kurve.
IL Die Schraubenlinie 365
334. Die Schraubenlinie ist die geodätische Linie des Cylinders. Neigung
der Schraubenlinie, ihre Tangente und Subtangente. Die Spuren der Tan-
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Inhaltayerzeichnis. XXI
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f^enten in einer Normalebene bilden die Evolvente des NormalschnitteB des
Cylinderfi. 835. Die Schraubenlinie auf geschlossenem Cylinder, Schran-
bengang, Ganghöbe. Die Schranbenlinie auf dem ümdrehungscylinder ist
in sich selbst verschiebbar. Schraubenbewegung. 836. Die Schraubenlinie
eines Umdrehungscylinders mit einer auf Pj senkrechten Axe darzustellen.
337. Ihre zweite Projektion ist eine Sinusliuie. 338. An eine gegebene
Schraubenlinie parallel einer gegebenen Ebene eine Tangente zu legen.
339. Krümmungshalbmesser der Schraubenlinie. 840. Der Ort der Krüm-
mungsmittelpunkte einer Schraubenlinie ist wieder eine Schraubenlinie.
341. Die schiefe Projektion oder der Parallelschatten einer Schraubenlinie
auf eine Normalebene der Schraubenaxe ist eine gemeine, geschweifte oder
verschlungene Cykloide. 342. Die Krümmungshalbmesser dieser Kurven,
sowie ihrer affinen Kurven, in ihren Scheiteln.
IX. Abschnitt.
Die abwiokelbajren Flftchen (zweiter Teil)^ die gemeinsohaft-
liohen Berührungsebenen mehrerer Flächen, die topographi-
sche, die ITmhüllungsfläohe; Beleuchtung solcher M&chen.
I. Die abwickelbare Schraubenfläche 373
343. Begriff als Abwickelbare einer Schraubenlinie. 344. Schrauben-
bewegnng; allgemeine Schraubenfläche, SchraubenkOrper. Ein Punkt einer
beweglichen Schranbentangente beschreibt bei deren Hingleiten auf der Schrau-
benlinie ebenfalls eine Schraubenlinie, bei deren Hinrollen eine Kreisevolvente.
Doppellinien der Fläche. Berührungsebene. 346. Die Schnittlinie der ab-
wickelbaren Schraubenfläche mit einer Ebene. Tangente, Spitzen der Kurve,
Asymptoten. Hyperbolische, parabolische Kurvenäste, spiralförmige Kurve.
Doppelpunkte. 346. Abwickelung der Schraubenfläche. Die Schrauben-
linien werden zu koncentrischen Kreisen, die Kreisevolventen zu Kreis-
evolventen. 347. Die Verwandelte der Schnittkurve, ihre Wendepunkte.
348. An eine abwickelbare Schraubenfläche durch einen außerhalb gegebe-
nen Punkt eine Berührungsebene zu legen. 349. Übungsaufgaben. 860.
Die Lichtgleichen der abwickelbaren Schraubenfläche.
IL Die gemeinschaftlichen Berührungsebenen mehrerer
Flächen und die abwickelbare Umhüllungsfläche zweier. . 381
361. Die gemeinschaftlichen Berührungsebenen zweier nicht abwickel-
baren Flächen; sie werden von einer abwickelbaren Fläche eingehüllt,
welche beiden Flächen umschrieben ist. Mehrere Äste derselben. Ist eine
von beiden gegebenen Flächen abwickelbar, so ist die Anzahl der gemein-
schaftlichen Berührungsebenen im allgemeinen endlich. 362. Die gemein-
schajftliche Berührungsebene an drei nicht abwickelbare Flächen. 363. Die
gemeinschaftlichen Berührungsebenen einer abwickelbaren und einer nicht
abwickelbaren Fläche, 364. z. B. eines Umdrehungskegels und einer Kugel.
366. Cbungsaufgaben. 866. Die gemeinschaftlichen Berührungsebenen
dreier Kugeln.
• in. Die Fläche des Schattens und des Halbschattens. . .385
367. Volles Licht, voller Schatten, Halbschatten. 368. Die abwickel-
baren Flächen, deren Leitfiächen oder Leitlinien vom zweiten Grade sind,
sind von der vierten Klasse. Sie besitzen vier Kegelschnitte als Doppel -
kurven. Übungsaufgabe.
IV. Die Fläche von gleichförmiger Neigung. . . . 387
369. Begriff. Ihre Berührungsebenen sind gleich geneigt gegen die
Horizontalebene. Die Fläche ist abwickelbar mit einem Umdrehungskegel
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XXII InhalUverzeiolmiB.
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als Bicbtkegel. Die Erzeugenden als Normalen der Horizontalspnr der
Fläche. Der Umriß der Fläche ist die Evolute der Horizontalspur. Die
Fläche ist eine allgemeine abwickelbare Schraabenfläche ; sie ist gegeben
durch eine Leitlinie oder Leitfl&che und die Größe der Neigung. 360. Ist
die Leitlinie oder Leitfläche vom zweiten Grade, so ist die Fläche, von
gleichförmiger Neigung von der vierten £lasse. Sie besitzt vier Doppel-
kegelschnitte. Übungsaufgaben.
V. Die topographische Fläche 388
361. Sie wird durch kotirte Projektionen dargestellt. Die Niveauflächen.
Gleiche Schichthöhen, wenn die Niveauflächen als koncentrische Kugeln
oder Ebenen angesehen werden. Schichtflächen. Horizontallinien. Verti-
kaler Schnitt der Fläche. Berührungsebene. Das Gefälle. '362. Die Fall-
linien. Verlauf der Horizontal- und der Falllinien. Höchster und tiefster
Punkt, Sattelpnnkt. Bodenkante. Die Horizontal- und die Falllinie bilden
im Grundriß eine Schaar senkrechter Trajektorien. 363. Binnelinie (Thal-
weg) und Rückenlinie (Wasserscheide). Begriffl Sie werden durch Um-
kehruDg des Sinnes des Zunehmens der Höhenzahlen in einander verwan-
delt. Sie beginnen in einem Flachpunkte einer Horizontallinie. Teilung
eines abwärts gehenden Bergrückens und Ursprung eines Thaies.. 364. Die
Linie des größten oder kleinsten Gefälles der Fläche entlang einer Hori-
zontallinie ist die Linie der Wendepunkte der Falllinien. Die Linie des
kleinsten Gefälles verläuft nahe bei der Rücken- oder Rinnelinie auf ihrer
erhabenen Seite, in besonderen Fällen in denselben, die des größten in
Mitten der Abhänge. 365. Linien der größten und kleinsten Horizontal-
krümmung. 366. Bedingtheit der Gestalt der topographischen Fläche durch
geologische und meteorologische Vorgänge. Bei Stetigkeit, der Vorgänge
entstehen stetige Flächen. Aus der Stetigkeit folgen geometrisch die Eigen-
schaften: die Falllinien haben im allgemeinen Wendepunkte in den höch-
sten und tiefsten Punkten. In demselben schneiden sich eine Linie des größ-
ten und eine des kleinsten Gefälles senkrecht, und es gehen im allgemeinen
von einem höchsten Punkte zwei Rückenlinien in entgegengesetzten Rich-
tungen aus, aber keine Rinnelinien, und umgekehrt von einem tiefsten Punkte.
Ausnahme bei Kugelforin. In einem Sattelpunkte schneiden sich senkrecht
eine Rücken- und eine Rinnelinie unter Halbirung der Winkel der Hori-
zontallinien. 367. Meteorologischer Natur ist die Eigenschaft des Ab- und
Anschwemmens. Trennung der abwärts gehenden Rückenlinien und Ver-
einigung der Rinnelinien im Hochland, umgekehrt im Tiefland. 368. Grund-
aufgaben über die topographische Fläche: 1) die Schnittlinie mit einer
Ebene; 2) Schnittpunkt mit einer Geraden; 3) auf die Fläche durch einen
Punkt eine Linie von gegebenem Gefälle zu legen; 4) zwischen zwei Punkte
eine Linie von gleichförmigem Gefälle zu legen. 369. Über einen geneig-
ten Boden einen Damm für eine steigende Eisenbahn mit gleichförmiger
Böschung der Seitenflächen zu legen.
VI. Die Umhüllungsflächen 402
370. Entstehung der Umhüllungsfläche einer sich bewegenden Fläche.
Charakteristik. Rückkehrkante. 371. Umhüllte Kegel, Cylinder und Kugeln.
372. Röhrenfläche; ihre Charakteristik ist ein unveränderlicher Kreis. Die
senkrechte Projektion des Umrisses ist eine Parallelkurve zur Projektion
der Leitlinie. 373. Die Röhrenfläche, deren Leitlinie eine Kreisevolvente
ist. Die Doppelkurve. 374. Übungsaufgabe. 376. Die Schraubenröhren-
fläche, ihre Leitlinie ist eine Schraubenlinie. Umrisse. Spitzen des schein-
baren Umrisses. 376. Die Krümmungshalbmesser in den Scheiteln der
ersten Projektion des zweiten Umrisses. Verschiedene Gestalten der
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Inhaltsyerzeiohnis. XXIII
8eit«
Röbrenfläche. 377. Obnngsaufgabe. 378. Die Liohtgleichen der Röbren-
fläche. ÜbaDgsaufgaben.
X. Abschnitt.
Die windsohiefen Fläohen«.
1. Allgemeines 410
379. Ihre Entstehungsweise aus Leitlinien, Leitflächen n. s. w. 380.
Berührung zweier windschiefen Flächen entlang einer Erzeugenden. 381.
Das Berflhrungshyperboloid, das Normalenparaboloid. 382. Für eine Er-
zeugende ist das Büschel der durch sie gelegten Ebenen und die Reihe
ihrer Berührungspunkte projektiv. Die Berührungsebene für einen gegebe-
nen Punkt zu konstruiren. 383. Die asymptotische Ebene und Fläche. 384.
Centralpunkt und Parameter einer Erzeugenden. Striktionslinie. 386. Ebener
Schnitt und umschriebener Kegel einer windschiefen Fläche. Die wind-
schiefe Fläche von der n*«** Ordnung ist auch von der n^^ Klasse ; sie heißt
vom n^° Grade. 386. Vielfache Linien. Kante, Kuspidalpunkt. 387. Ana-
lytische Sätze über die Ordnung und Klasse von Linien und Flächen, die
Anzahl ihrer bestimmenden und ihrer gemeinschaftlichen Punkte, die Ord-
nung der Schnittlinien von Flächen, das Zerfallen der Linien und Flächen
in solche von niederer Ordnung. 388. Der Grad einer windschiefen Fläche
hängt von der Ordnung ihrer drei Leitlinien und von der Anzahl ihrer
gemeinschaftlichen Punkte ab. Viel&chheit der Leitlinien.
IL Das Konoid, seine Schattengrenzen und Lichtgleichen. 420
389. Begriff. Richtebene. Kante. Kuspidalpunkt. 390. Das gerade
Kreiskonoid. 391. Seine Berührungsebene. 392. Die Lichtgleichen einer
windschiefen Fläche. 393. Die Lichtgleichen des Kreiskonoides. Das Ver-
fahren. 394. Die Eigenschattengrenze. 396. Die Helligkeit in den Punk-
ten der unendlich fernen und der endlich fernen Leitgeraden. 396. Be-
stimmung der Lichtgleichenpunkte auf den Erzeugenden mittelst eines
wechselnden Tangentialbüschels auf Grundlage eines gemeinschaftlichen
Stärkemaßstabes. 397. Die Gestalten der Lichtgleichen. Die Typuslicht-
gleichen sind Kanten. 398. Die Schlagschatten der Fläche auf Pj , P, und
ins Innere der Fläche, ihre Tangenten. 399. Das schiefe Kreiskonoid,
seine Kanten und Kuspidalpunkte. 400. Seine Striktionslinie. 401. Seine
ebenen Schnitte, deren Tangenten. Eine Schaar von Ellipsen liegt in den
Ebenen eines Büschels, dessen Axe durch die Schnittpunkte der Leitgeraden
mit der Ebene des Leitkreises geht. 402. Übungsaufgaben.
in. Die WClbfläche des Eingangs in einen runden Turm. . 436
403. Begriff. Ihr Schnitt mit einem Ringe. 404. Die Tangente der
Schnittlinie. 406. Eine Projektion der Schnittlinie ist eine Archimedische
Spirale.
VI. Die gerade Normalenfläche einer Fläche zweiten Grades. 4.S8
406. Die Normalenfläche wird durch die Normalen einer Leitfläche
entlang einer Leitlinie gebildet. 407. Die gerade Normalenfläche einer
Fläche zweiten Grades. 408. Sie hat einen Kegelschnitt k und zwei mit
den Axen des A; parallele Gerade, welche die senkrecht zur Ebene des k
durch dessen Mittelpunkt gelegte Gerade schneiden , zu Leitlinien. Sie ist
vom vierten Grade. Vier Kanten und Kuspidalpunkte. k als Ellipse, Para-
bel, Hyperbel. 409. Die mit der Ebene von k parallelen Ebenen schneiden
die Fläche in Kegelschnitten. Der Richtkegel ist vom zweiten Grade.
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XXIV Inhaltayerzeichnifl.
Seite
Der Normalkegelschnitt. 410. ümkebrung: Eine Fläche mit den in Nr. 408
bezeichneten Leitlinien ist eine Normalenfläche. Konstruktion ihres Nor-
malkegelschiiittes. 411. Die Be^hmngsebenen der Fläche. 412. Die
Asymptoten- und die Centralebene für eine Erzeugende. Die Striktions-
linie ist die Berührnngslinie des aus der Spitze des Leitkegels der Fl3,che
umschriebenen Kegels. •413. Der erste Umriß der Fläche hat die Evolute
eines Kegelschnittes zur ersten und eine Neilsche Parabel zur zweiten Pro-
jektion. 414. Der scheinbare Umriß der Fläche bei ihrer Parallelprojektion
ist ein Kegelschnitt, wenn die Projicirenden senkrecht auf der Flächenaxe
stehen. 415. Untersuchung der besonderen Gestalt dieses Umrißkegel-
schnittes.
y. Die Eegelfläche dritten Grades und die Baumkurve
vierter Ordnung zweiter Art.
' a) Die Regelfläche dritten Grades 447
416. Die Leitlinien sind zwei Gerade d, e und ein Kegelschnitt k,
wobei d den k schneidet. Durch jeden Punkt von d und e gehen bezw.
zwei und eine Erzeugende, in jeder durch d und e gehenden Ebene liegen
bezw. eine und zwei Erzeugende. 417. Erzeugung der Fläche durch zwei
ein-zweideutige Ebenenbüschel. 418. Erzeugung durch die Verbindungs-
linien entsprechender Punkte 1) zweier projektiven Punktreihen auf einem
Kegelschnitte k und einer im allgemeinen den k nicht schneidenden Ge-
raden e; 2) einer involutorischen Punktreihe auf einem Kegelschnitte k und
einer damit projektiven einfachen Ponktreihe auf einer den k schneidenden
Geraden d. 419. Andere Entstehungsweisen mittelst Kurven dritter Ord-
nung. 420. Die Cayleysche Fläche mittelst zweier projektiven nicht Per-
spektiven Pnnktreihen auf einem Kegelschnitte k und auf einer den k
schneidenden Geraden e, Kuspidalpnnki Fall des einschaligen Hyper-
boloides. 421. Jede Regelfläche dritten Grades entsteht auf die vorher be-
trachtete Weise. 422. Darstellung der Regelfläche dritten Grades mittelst
zweier parallelen Spurebenen, von denen die Ebene des Leitkegelschnittes
die eine ist. Die zweite Spur ist eine Linie dritter Ordnung. Der Umriß.
428. Zwei ein-zweideutige Strahlenbüschel erzengen eine ebene Linie dritter
Ordnung. Bei perspektiver Lage der Büschel zerfällt diese Linie in eine
Gerade und einen Kegelschnitt. 424. Konstruktion der Linie dritter Ord-
nung aus zwei ein -zweideutigen Strahlenbüscheln. 426. Bestimmung ihrer
Tangente in einem allgemeinen Punkte. 1) Verfahren aus der Betrachtung
der Linie als ebener Schnitt einer Fläche dritten Grades. 2) Verfahren
der ähnlichen Figur. 426. Die Asymptoten.
b) Die Raumkurve vierter Ordnung zweiter Art 458
427. Jede Raumkurve vierter Ordnung k* kann als teilweiser Schnitt
einer Fläche zweiter Ordnung F* mit einer Fläche dritter Ordnung F^ er-
halten werden. Sie ist von der ersten Art k^*, wenn der Restschnitt
auch ein ebener Schnitt einer Fläche zweiter Ordnung sein kann, von der
zweiten Art k^*^ wenn der Restschnitt aus zwei nicht in einer Ebene liegen-
den Geraden oder aus der Doppelgeraden der F^ besteht. Durch eine k^*
kann man unendlich viele F' legen, durch eine k^* nur jene eine. 428.
Unterschiede der ki* und k^*. Eine k^* wird durch jede Erzeugende der
einen Schaar der durch sie gehenden Regelfläche F' in einem, durch jede
der anderen Schaar in drei Punkten getroffen; eine k^* hat weder einen
Doppel- noch einen Rückkehrpunkt u. s. w. 429. Darstellung der Raum-
kurve ÄJj* als Schnitt zweier Regelflächen F' und F*, wenn ihre vier un-
endlich fernen Punkte zusammenfallen. Die F^ and die Tangente und
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Inhaltsyerzeichms. XXV
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Asymptote ihrer Spar. 480. Der Bichtkegel der F', seine Spnr und deren
Tangente. 431. Der Bichtkegel derF*; seine Spur, ein Kegelschnitt, maß
die Spur der F', eine Kurve dritter Ordnung, vierpunktig beröhren.' An-
näherungsanflösung für einen allgemeinen Berührungspunkt. Strenge Auf-
lösung für Scheitel der beiden Kurven. 432. Die Schnittkarve k^* der F^
und F'. 433. Ihre Tangente in einem allgemeinen und in den besonderen
Punkten.
VI. Das Cylindroid 471
434. Begriff. Es ist vom vierten Grade. Seine Darstellung. 435. Ebene
Schnitte des Cylindroids und des Grundcylinders in kongruenten oder in
flächengleichen Kurven. Tangente der Schnittkurve. 436. Die Striktions-
linie und ihre Tangente. Kanten, Kuspidalpunkte. 437. Übungsaufgabe.
VII. Die Wölbfläche des schrägen Durchgangs. . . . 475
438. Begriff. Darstellung der zwei Fälle. Sie ist von der vierten Ord-
nung. 439. Kanten , Kuspidalpunkte. Der Bichtkegel ist vom zweiten Grade.
440. Berührungsebene. 441. Der scheinbare erste Qmriß ist eine üyperbeL
Nützliche und parasitische Stücke derselben. 442. Die zweite Projektion
des ersten Umrisses ist ein Kegelschnitt, der wahre erste Umriß eine Kurve
vierter Ordnung. 443. Die Schnittlinien mit Ebenen, die parallel zu den
Ebenen der Leitkreise liegen, sind verallgemeinerte Konchoiden. ihre
Normale. Ihre verschiedenen Gestalten. 444. Ihre Krümmungshalbmesser
in den Scheiteln. 445. Eine Ebene, welche zwei Erzeugende der Fläche
enthält, schneidet diese außerdem in einem Kegelschnitte; geometrischer
Nachweis. Übungsaufgabe.
Vm. Die windschiefe Schraubenfläche,
a) Die Schraubenfläche und die Begelschraubenfläche im allgemeinen. 486
446. Die Schraubenfläche im allgemeinen. Meridiankurve, Normal-
kurve. Geschlossen, offen. Kehlschraubenlinie. 447. Die Begelschrauben-
fläche; ihre Arten. 448. Allgemeine Begelschraubenfläche, Bichtkegel,
asymptotische Ebene und Fläche. Die Striktionslinie ist die Kehlschrauben-
linie. 449. Der Normalschnitt ist die gemeine, oder die verschlungene,
oder die geschweifte Kreisevolvente. Krümmungsmittelpunkte. Die Kurve '
entsteht auch nach Art der gemeinen Kreisevolvente ^ wenn man den Bogen
mit einem unveränderlichen Faktor multiplicirt. 450. Die Meridiankurve.
Unterscheidung der Fälle , in welchen sie sich ihren Asymptoten von innen
oder von außen anschmiegt. 451. Die Krümmungshalbmesser der Normal-
nnd der Meridiankurve in ihren Scheiteln.
b) Die geschlossene schiefe Schraubenfläche 492
452. Darstellung des einen Astes eines Ganges. Der Normalschnitt ist
eine Archimedische Spirale; ihr Parameter. Die Fußpunkte der aus dem
Mittelpunkte des Grundkreises einer Kreisevolvente auf deren Tangenten
gefällten Senkrechten bilden eine Archimedische Spirale. 453. Die Berüh-
rungsebene der Fläche. 454. Der Umriß u der Projektion auf eine zur
Axe parallele Ebene (P,) und dessen Projektion u auf eine zur Axe senk-
rechte Ebene (P,). Verschiedene Konstruktionen von u'; ihre Tangente,
ihr Krümmungskreis im Scheitel. Der zweite scheinbare Umriß u"; sein
Krümmungshalbmesser im Scheitel. Übungsaufgabe.
c) Die Schattengrenze der geschlossenen schiefen Schraabenfläche. 497
456. Die Eigen- und Schlagschattengrenze einer beliebigen Schranben-
fläche bei Parallelbeleuchtung. Satz von Burmester. Der Ausgangspunkt.
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XXVI Inhaltsverzeichnis.
Seite
456. Ist der Normalschnitt symmetrisch in Bezug auf eine Meridianebene,
so ist die erste Projektion s' der Eigenschattengrenze 8 symmetrisch zu
der auf der Lichtmeridianebene senkrechten Meridianebene. Halbirungs-
kreis von Sehnen der 8\ 457. Die Normale der $'. 458. Konstruktion
der Eigenschattengrenze 8, Konstruktion von 8\ 459. s' ist von der vier-
ten Ordnung. Tangenten der 8* in ihrem Doppelpunkte; ihre Asymptoten ;
ihre Tangente in einem allgemeinen Punkte; ihre Krümmungshalbmesser
im Scheitel und im Doppelpunkte. 460. Drei verschiedene Gestalten der »'.
2. Fall (Strophoide). 461. 3. Fall. 462. Eigenschattengrenze «" im Auf-
riß; seine Asymptoten. Schlagschatten auf F^ und auf die Fläche selbst.
d) Die Lichtgleichen der Schraubenfläche, insbesondere der
geschlossenen schiefen 508
463. Die Lichtgleichen einer beliebigen Schraubenfläche. Konstruktion
der Grundrißlichtgleichen durch Drehung eines Hilfskegels mit seinen Licht-
gleichen. 464. Die Lichtgleichen auf der geschlossenen schiefen Schrau-
benfläche. Grundrißlichtgleichen. 465. Ihre Tangenten im Axenpunkte;
ihre Asymptoten sind Tangenten des Parameterkreises; sie sind, wie bei
allen Begelflächen, die Lichtgleichen der asymptotischen Fläche. 466. Die
Maximalkurve ist der Umriß für eine Projektionsrichtung, die auf dem
Lichtstrahlenmeridiane senkrecht steht. Die Verzeichnung der Grundriß-
lichtgleichen. 467. Die Aufrißlichtgleichen. Punkte der Axe, Asymptoten.
Schlagschatten auf die Fläche. /
e) Die geschlossene gerade Schraubenfläche, ihre Schattengrenzen
und Lichtgleichen 514
' 468. Der Grundriß der Eigenschafctengrenze dieser Fläche (der Wendel-
fläche) ist ein durch den Axenpunkt gehender Kreis, sie selbst eine Schrau-
benlinie. Ihr Schlagschatten ist die gemeine Cykloide. 469. Die Grnnd-
rißlichtgleichen. Die Maximalkurve ist eine Erzeugende. Ihre Verzeich-
nung; ihre Tangenten in den Punkten der Axe. 470. Ihre Krümmungs-
kreise in den Scheiteln bestimmt durch das Verfahren der ähnlichen Figur.
Übungsaufgabe. 471. Die Aufrißlichtgleichen; ihre Tangenten in denAxen-
punkten. Die positiven und negativen Kurven. 472. Übungsaufgabe.
f) Die Schraube, ihre Schattengrenzen und Lichtgleichen. . . 520
473. Begriff, Kern, Gewinde, Schraubenmutter. 474. Die Schraube mit
scharfem Gewinde, ihre Darstellung, ihre Schattengrenzen und Lichtgleichen.
475. Das Gleiche für die Schraube mit flachem Gewinde. Übungsaufgabe.
XL Abschnitt
Die Krümmung der Fläöhen.
I. Die Krümmung der Normal- und der schiefen Schnitte. 526
476. Die Krümmung aller Kurven einer stetigen Fläche in einem Punkte
P ist durch die Krümmung dreier dieser Kurven bestimmt, von denen
keine zwei eine gemeinschaftliche Tangente in P besitzen. 477. Für einen
rPunkt einer stetigen Fläche gibt es eine dreifach unendliche Schaar von
Schmiegungsflächen zweiten Grades. 478. Die Indikatrix. 479. Satz von
Euler über dieSa-ümmung der Normalschnitte in einem Punkte. Die Linien
größter und kleinster Krümmung stehen auf einander senkrecht. 480.
Erörterung der Eulerschen Formel. Die Haupttangenten. 481. Konstruk-
tion von Mannheim für die Krümmungshalbmesser der Normalschnitte.
482. Andere Konstruktion für dieselben. 483. Ersetzen der dabei vorkom-
menden Kegelschnitte durch Kreise. Das Büschel der Normalebenen ist
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InhaltsyerzeichniB. XXVII
Seite
involatorisch und projektiv mit der Reihe der zagehörigen Erümmungs-
mittelpankte. 484. Darstellang der Erummungshalbmesser der Normal-
schnitte durch die Eolersche Earve; deren Tangenten, insb. Asymptoten (zwei
nene Parabelkonstruktionen). 485. Die Erummungshalbmesser der Enler-
schen Eurven in ihren Scheiteln. 486. Bestimmung der Erummung der
schiefen Schnitte einer Fläche durch den Sat2 von Meusnier. 487. Die Fläche
der Erümmungskreise der Normalschnitte einer Fläche in einem Punkte
ist ähnlich mit der Fläche der Erümmungsmittelpunkte aller Eurven der
Fläche in diesem Punkte, und von doppelter Größe. 488. Die Normalen
einer Fläche in ihren Punkten , welche einem Punkte P derselben benach-
bart sind, schneiden zwei Gerade, die Deviationsaxen , welche die Nor-
male der Fläche in P senkrecht treffen; sie schneiden auch diese Normale
selbst, wenn ihre Fußpunkte in den Hauptschnitten liegen. 489. Die
Erümmungslinien und asymptotischen Linien. 490. Die Erümmungslinien
der Umdrehungs- und der abwickelbaren Flächen. Einer windschiefen
Fläche schmiegt sich entlang einer Erzeugenden ein Hyperboloid an, das
durch die zweiten Haupttangenten gebildet wird.
II. Die Tangenten der Schnittkurve zweier sich berühren-
den Flächen in deren Berührungspunkte, einem Doppel-
punkte der Eurve 545
491. Ebener Schnitt einer Fläche in einem hyperbolischen Punkte.
492. Schnitt zweier sich berührenden Flächen. Bestimmung der Tangenten
im Doppelpunkte mittelst der Indikatrixen beider Flächen. 493. Anwen-
dung auf den Schnitt eines Ringes mit einem geraden Eonoide.
III. Die Evolute einer ebenen Schnittkurve einer Fläche
und ihrer Projektionen 647
494. Verfahren zu ihrer Eonstruktion. 495. Die Evolute der ebenen
Schnittkurve eines Ringes und des Grund- und Aufrisses derselben. 496.
Die Evolute der wahren Gestalt der Schnittkurve. Bestimmung durch die
sich anschmiegenden Flächen zweiten Grades. 497. Die Punkte in der
Mittelebene der Fläche. 498. Die Punkte in der Symmetrielinie der Eurve.
499. Die Punkte auf den äußersten Parallelkreisen. 500. Die Wendepunkte
der Eurve. 501. Die Spitzen der Evolute. 502. Die Evoluten der beiden
Projektionen der Eurve.
IV. Die konjugirten Tangenten einer Fläche und die
Tangenten ihrer Eigenschattengrenze 554
503. Satz von Dupin: Ist einer Fläche eine abwickelbare Fläche um-
schrieben, so sind in einem Punkte der Berührungskurve deren Tangente
und die Erzeugende der abwickelbaren Fläche konjugirte Tangenten der
gegebenen Fläche. 504. Anwendung auf die Eigen- und Schlagschatten-
grenze einer Umdrehungsfläche (Ring) bei Oentralbeleuchtung. Verfahren.
505. Die sich anschmiegende Fläche zweiten Grades. Tangente im Grundriß
und im Aufriß. Punkte des Hauptmeridians und des Eehlkreises. 506. Be-
stimmung der Grenzpunkte der Eigenschattengrenze mittelst einer Fehler-
kurve. 507. Die Erümmungskreise in den Scheiteln der Eigenschatten-
grenze, ihrer ersten Projektion imd der Schlagschattengrenze. 508. Fall
der Parallelbeleuchtung. 509. Die Tangente der Berührungskurve des einer
windschiefen Fläche umschriebenen Eegels. 510. Die zweite Haupttangente
in einem Punkte einer geschlossenen windschiefen Schraubenfläche wird
durch den Parameter der Archimedischen Spirale des Normalsohnittea be-
stimmt. 511. Die Eigenschattengrenze dieser Fläche bei Oentralbeleuchtung.
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XXVm Inhaltayerzeidmis.
Seite
612. Ihre Tangenten, insbesondere Asymptoten. 513. Fall der Parallel-
beleachtung. 514. Fall der Wendelfläohe.
V. Die Erümmnngslinien der Flächen zweiten Grades.
a) Die Erümmongslinien als Schnittlinien konfokaler Flächen. . . 564
515. Satz von Bertrand: An den Endpunkten zweier von einem Punkte
ausgehenden, auf einander senkrechten gleichen Linienelemente auf einer
Fläche bilden die Flächennormalen gleiche (Ablenkungs-) Winkel mit den
durch diese Elemente gehenden Normalebenen im Ausgangspunkte. 516.
Hilfssatz. Schneiden sich die Flächen dreier Flächenschaaren rechtwinklig,
80 sind die Schnittlinien Erümmungslinien der Flächen. 517. Zwei auf
einander senkrechte in Bezug auf alle Kurven einer Schaar konfokaler
Kegelschnitte konjugirte Gerade werden durch zwei koujugirte Brennpunkte
harmonisch getrennt. 518. Die Brennpunkte der Hauptschnitte einer Fläche
zweiten Grades. Der Fokalkegelschnitt jeder der vier Hauptebenen (dar-
unter der unendlich fernen) hat die Brennpunkte des Hauptschnittes in
dieser Ebene zu seinen Brennpunkten und je zwei Brennpunkte der anderen
Hauptschnitte zu Scheiteln. 519. Konfokale Flächen zweiten Grades. Vier
Schaaren: Reelle EUipsoide, einschalige, zweischalige Hyperboloide, ima-
ginäre Flächen. 520. In Bezug auf alle konfokalen Flächen zweiten Grades
ist einer Ebene eine und dieselbe auf ihr senkrechte Gerade konjugirt.
521. Konfokale Flächen zweiten Grades von verschiedener Art schneiden
sich durchweg rechtwinklig, 522. also in Krümmungslinien; diese sind
daher von der vierten Ordnung, und ihre Projektionen auf eine Haupt-
ebene aus deren Pole sind Kegelschnitte. 528. Die Projektionen der
Krümmungslinien auf die drei Hauptebenen. Das Ellipsoid. 524. Die
Krümmungslinie gehend durch einen bestimmten Punkt eines Hanptschuit-
tes. 525. Bestimmung der Axen der Projektionen der Krümmungslinien.
526. Die Krümmungslinien des einschaligen Hyperboloides. 527. Die Axen
ihrer Projektionen,
b) Die Projektionen der Krümmungslinien auf die Hauptebenen
als Kurven einer Kegelschnittschaar 578
528. Bei einer Schaar konfokaler Flächen zweiten Grades ist jede Tan-
gente eines Fokalkegelschnittes Axe eines rechtwinklig involutorischen
EbenenbüBchels konjugirter Ebenen. 529. Sätze über die aus einem Punkte
eines Fokalkegelschnittes umschriebenen Kegel, über die Schnitte der
Normalebenen eines Fokalkegelschnittes, über Nabelpunkte. 580. Die Pro-
jektionen zweier konjugirten Tangenten einer Fliehe zweiten Grades in
einem Nabelpunkte auf eine Hauptebene aus deren Pole sind auch konjugirt
in Bezug auf die gleichartigen Projektionen der Krümmungslinien der
Fläche. 531. Die Projektionen der Krümmungslinien einer Fläche zweiten
Grades F auf eine Hauptebene aus deren Pole bilden eine Kegelschnitt-
schaar; die Seiten ihres umschriebenen Vierseits sind die Projektionen von
Berührungsebenen der F in Nabelpunkten derselben, und die Eckpunkte
des Vierseits sind die Projektionen je zweier anderen Nabelpunkte der F.
532. Die Darstellung dieser Kegelscbnittschaaren mittelst der Hilfskegel-
schnitte 1) bei dem EUipsoide. 588. Bestimmung der Hilfskegelschnitte in
der Hauptebene mit den reellen Nabelpunkten , 5d4. in den beiden anderen
Hauptebenen. 535. Die Projektionen der Krümmungslinien. 536. 2) Bei
dem einschaligen Hyperboloide. Die reellen und ideellen Projektionen je
zweier imaginären Nabelpunkte in die vier Hauptebenen. 537. Die Hilfs-
kegelschnitte in den vier Hauptebenen. 538. Verzeichnung der reellen
Projektionen der Krümmungslinien. 539. Die Projektionen der Krümmungs-
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InhaltsTerzeichiiis. XXIX
Seite
linien auf eine Hauptebene, insbesondere auf die der reellen Nabelpunkte,
nach dem Verfahren der Netze, zugleich für das Ellipsoid und für zwei
zweischalige Hyperboloide. 540. Erweiterte Bedeutung dieser Netze.
Übungsaufgabe.
XIL Abschnitt.
AzonometriBohe und sohiefe Projektion, Perspektive und
Beliefperspektive krummer Fl&oben.
I.Axonometrie 593
541. Ein aufrechter Ereiscylinder und seine Schatten bei Parallel-
beleuchtung. 542—544. Ein auf die Grundrißebene aufgelegter und ein
auf diesen aufgelehnter gerader Ereiscylinder und ihre Schatten bei Parallel-
beleuchtung. Satz: Die Excentricität der (elliptischen) senkrechten Pro-
jektion eines Kreises ist gleich der Projektion einer Strecke, welche gleich
dem Kreishalbmesser ist und senkrecht auf der Ebene des Kreises steht.
545. Die Kugel und ihre Schatten bei Parallelbeleuchtung.
n. Schiefe Projektion 600
546. Ein aufrechter Kreiscylinder und seine Schatten bei Parallel-
beleuchtung. 547, 548. Die Kugel und ihre Schatten bei Parallelbeleuch-
tung. Den Umriß der axonometrischen oder schiefen Projektion einer
Fläche zweiten Grades aus den Abbildungen dreier konjugirten Halbdurch-
messer derselben zu bestimmen.
III. Perspektive 603
549. Die Perspektive eines Kreises mittelst des umschriebenen regel-
mäßigen Achtecks desselben zu bestimmen; 1) der Kreis liegt in einer zur
Bildfläche senkrechten Ebene; 550. 2) in einer beliebigen Ebene. 551.
Die Axen der Perspektive eines E[reises zu bestimmen, 1) wenn von der
Perspektive ein Durchmesser mit seinen Endtangenten und ein Punkt ge-
geben sind; 552. 2) wenn die Lage des Kreises gegeben ist. 553, 554. Die
Perspektive eines auf die Grundrißebene aufgestellten geraden Kreis-
cylinders mit seinen Schatten bei Parallelbeleuchtung. 555. Die Axen
eines durch fflnf Punkte oder fünf Tangenten gegebenen Kegelschnittes zu
ermitteln. 556, 557. Die Perspektive eines auf die Grundrißebene aufge-
legten geraden Kreiscylinders und seiner Schatten bei Paralletbeleuchtung.
558. Die Perspektive eines Kreuzgewölbes in gerader Stellung gegen die
BUdfläche und der darin auftretenden Schatten bei Parallelbelenchtung.
559. Die Tangenten der Kurven. 560. Der Schatten auf die Pfeiler. 561. Die
Schatten auf die Wölbungsflächen und auf den Boden. 562. Die Deckplatte
und ihre Schatten. 563. Bestimmung der Axen der bei der Perspektive
des Kreuzgewölbes vorkommenden Ellipsen. 564. Perspektive eines schief
gegen die Bildfläche stehenden Brückengewölbes, sowie der Schatten, der
Reflexbeleuchtung und des Spiegelbildes. 565. Die Spiegelung. 566. Der
Schatten in die Wölbungsfläche und auf die Wasserfläche. 567. Die Reflex-
beleuchtung. 568. Die Nichtsichtbarkeit des Schattens auf vollkommenen
Spiegeln und ihre Sichtbarkeit auf unvollkommenen. 569. Perspektive
einer Kugel und ihres Schattens bei Parallelbeleuchtung. 570. Der Umriß
der Perspektive einer Kugel ist eine Ellipse, Parabel oder Hyperbel. Seine
Darstellung durch einen Kreis. 571. Eigen- und Schlagschatten auf die
Bodenfläcbe. Die Axen der Ellipsen. 572. Den Umriß der Perspektive
einer Fläche zweiten Grades aus den Abbildungen dreier konjugirten Durch-
messer der Fläche zu bestimmen. 573. Die Perspektive einer Umdrehungs-
fläche (eines Fußgestelles) samt den dabei auftretenden Schatten bei
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XXX InhaltsyerzeichmB.
Seite
Parallelbeleuchtung. Der umriß. 674. Die ausgezeichneten Punkte des
Umrisses. 575. Darf das unsymmetrische Bild durch ein symmetrisches
ersetzt werden? 576. Die Eigenschattengrenze. 577. Ihre ausgezeichneten
Punkte. 578. Die Schlagschatten. 579. Die Perspektive des menschlichen
Blickes. Die scheinbare Stellung des abgebildeten (gegenständes gegen das
Auge ist unveränderlich^ die gegen den Raum kann sich Sindem. 580.
Die Ereisform der Iris eines Portraits ist ein ungenaues und nicht aus-
schlaggebendes Kennzeichen der Richtung des Blickes nach dem Beschauer.
581. Die scheinbare Richtung des Blickes hängt von der Stellung der Seh-
richtung des Portraits gegen seine Gesichtsnormale und der Gesichtsnor-
male gegen den Beschauer ab. 582. Änderung der scheinbaren Sehrichtung
eines Portraits bei ungeänderter Abbildung der Augen durch Änderung
der Abbildung des üntergesichts. Entstehende, oft unmerkliche, aber
jedenfalls für das Urteil nicht maßgebende Fehler.
IV. Reliefperspektive 645
583. Reliefperspektive der Flächen zweiten Grades, 584. der Kugel
Konstruktion. 585. Die beiden Schaaren der Kreisschnitte. 586. Kon-
struktion der Azen eines Kegelschnittes aus dem Kreise, dessen Central-
projektion er ist Das Relief der Kugel kann ein Ellipsoid, ein elliptisches
Paraboloid oder ein zweischaliges Hyperboloid sein.
Die im Texte in Klammem angegebenen Zahlen bedeuten die Nummern
des Buches; eine zugefügte I bedeutet den ersten Band.
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fTJ'HIVBESITT)
I. Abschnitt.
Die krommen Flächen im allgemeinen; der Cy linder, der Kegel,
die Umdrehnngsfläche und ihre Berflhningsebenen; die abwiclLel-
bare Fläche im allgemeinen.
L Die krummen Flächen im allgemeinen, ihre Berühnmgsebenen
und Normalen.
1. Eine- Fläche ist die Gesamtheit der Lagen einer sich hewegenden
Linie y deren Gestalt dabei unveränderlich oder veränderlich sein Jcann.
Die Fläche heißt gesetzmäßigy wenn die sich bewegende Linie, ihre
Bewegung und ihre Gestaltsänderung gesetzmäßig sind; sie heißt
stetig, wenn dieselben stetig sind. Man findet^ daß in diesen Fällen
auch jedes aus der Fläche nach einem bestimmten und stetigen
Gesetze abgeleitete Baumgebilde, z. B. ihr Schnitt mit einer anderen
gesetzmäßigen, stetigen Fläche gesetzmäßig und im allgemeinen
stetig ist. Die in einzelnen Fällen auftretenden Unstetigkeiten, wie
das Abbrechen von Linien, verschwinden, wenn man verallgemei-
nerte Anschauungen einführt, z. B. auch die reellen Geraden beachtet,
welche zwei konjugirte imaginäre Punkte verbinden. Wir werden
Beispiele hiervon kennen lernen.
Bei der Entstehung der Flächen heißt die sich bewegende Linie
die Erzeugende^ ist das Bewegungsgesetz durch Punkte oder Linien
gegeben, durch welche die Erzeugende stets gehen, oder durch
Flächen, welche sie stets berühren soll, ao heißen diese bezw. Leit-
punkte, Leitlinien, Leitflächen.
Eine Fläche kann auch als Einhüllende aller Lagen einer sich
bewegenden anderen Fläche, z. B. einer Ebene oder einer Kugel
angesehen werden, und wir werden auch diese Entstehungsweise
näher kennen lernen.
2* Eine Fläche toird dargestellt durch die gemäß der Begriffs-
angäbe ausgeführte Darstellung einer Anzahl von Erzeugenden, ge-
wöhnlich durch die beiden Projektionen derselben. Dadurch ist man
auch instand gesetzt, zu einer gegebenen Projektion eines Punktes der
Fläche die andere Projektion zu finden] man legt durch die gegebene
Wiener, Lehrbuch der darstellenden Geometrie, n. 1
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I, 2 — 4. Die kminmen Flächen im allgemeinen.
C,
M-
J>«i
Projektion des Punktes die gleichnamige Projektion einer Erzeu-
genden^ bestimmt ein- oder mehrdeutig deren andere Projektion und
auf ihr die andere Projektion des Punktes.
Die Verzeichnung der Spuren einer Fläche, d. h. ihrer Schnitte
mit den Projektionsebenen, die Verzeichnung der umrisse, sowie die
Unterscheidung der sichtbaren und verdeckten Teile der Erzeugenden
tragen wesentlich zur Veranschaulichung der Fläche bei.
3. Die Flächen gruppirt man nach ihren Erzeugenden in
Familien. Da man aber jede Fläche durch verschiedene Erzeugende
entstehen lassen kann, so gehört eine Fläche in verschiedene Fa-
milien, und diese schließen sich gegenseitig nicht aus.
Lernen wir zunächst die häufigst vorkommenden Familien
kennen:
Eine cylindriscke Fläche oder ein Cylinder entsteht durch eine Ge-
rade, die Erzeugende e, welche parallel mit einer gegebenen Richtlinie auf
Fig. 1. einer gegebenen Kurve, der Leitlinie, hingleitet. In Figur 1 ist ABCD
die Leitlinie k, ÄÄ^, BB^ . . . sind Erzeugende
^^S' ^' e. Der Cylinder kann auch durch eine krumme
Linie als Erzeugende entstehen, welche bei un-
veränderlicher Gestalt und paralleler Lage (der
Sehnen und Tangenten) gegen ihre Anfangs-
lage sich so bewegt, daß ein Punkt derselben
eine Gerade, die Leitlinie, beschreibt Dann sind
ABCD, ÄiB^C^Di Lagen der Erzeugenden,
ÄÄi ist die Leitlinie. Die entstehende Fläche
ist wirklich ein Cylinder; denn jeder Punkt B
'ß "" der Erzeugenden beschreibt eine der Leitlinie
parallele Gerade BB^, weil A^B^ # AB, da-
her ABB^Ai ^^ Parallelogramm ist.
Fig. ». 4. Eine KegdfläcJie, konische Fläche oder ein Kegel entsteht durch
eine Gerade, die Erzeugende e, welche stets durch einen festen Punkt S,
die Spitze oder den Mittelpunkt der Fläche, geht und auf einer gege-
benen Kurve ABCD , . . = k, der Leitlinie, hingleitet. Die Spitze teilt
alle Erzeugenden ASA^, . . ., die unbegrenzt sind, und dadurch den
Kegel selbst, in zwei Teile; dieselben heißen die Äste des Kegels.
Der Kegel kann auch durch eine krumme Linie ABCD als
Erzeugende entstehen, welche sich so bewegt, daß ein Punkt A
derselben eine Gerade AS, die Leitlinie, beschreibt, daß alle Lagen
der Erzeugenden ähnlich und parallel mit der Anfangslage sind,
und daß endlich jedes Maß der Erzeugenden in unveränderlichem
Verhältnisse zum Abstände SA des Punktes A von einem festen
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1,4 — 5. Die krammen Fl&chen; ihre Berührongsebenen nnd Normalen. 3
Fig. 2.
Pankte 8 der Leitlinie steht Es muß also, wenn A^B^Cy^D^ eine
zweite Lage der Erzengenden ist, gelten
A^B^ _ AyC^ _ _ SAi
AB "■ AC SA'
Die so entstehende Fläche ist wirk-
lich ein Kegel, da jeder Punkt B
der Eräugenden eine durch S ge-
hende Gerade beschreibt, welche
nach der ersten Entstehung die Er-
zeugende ist Denn wegen AB\\AiBi
und wegen der obigen Verhältnisse
liegen die Dreiecke J.J5iS xmdAiBiS
in einer Ebene und sind ähnlich;
daher sind die Winkel bei S gleich
und SB^B ist eine Gerade. Gelangt
A nach S, so werden die Maße
der Erzeugenden Null, sie selbst
wird zu einem Punkte. Geht A auf die andere Seite von 8 nach
A^j so ändert SA seinen Sinn; daher muß auch AB seinen Sinn
ändern und B^ liegt auf der Geraden BS auf der anderen Seite
von ASA^.
Man kann offenbar den Cylinder als
die besondere Art des Kegels betrachten, bei
welcher die Spitze ins Unendliche ge-
rQckt ist
Ist die Leitlinie eines Kegels eine Ge-
rade, so wird derselbe zu einer Ebene, so
daß man die Ebene als einen Kegel und
auch als einen Cylinder ansehen kann.
6. Eine Umdrehungsfläehe entsteht durch
Umdrehung einer Linie als Eriseugenden um
eine Gerade als Umdrehungsaxe. Jeder Punkt
B der Erzeugenden AB CD beschreibt da-
bei einen Kreis, den sog. Parallelkreis,
dessei» Ebene senkrecht auf der Axe a
steht und dessen Mittelpunkt Aq auf der
Axe liegt
Jede durch die Axe gelegte Ebene
heißt Meridianebene, ihr Schnitt mit der
Fläche Meridianlinie oder Meridian-^ solche sind A^ B^ CD^ und
AfB^CD^. Alle Meridiane sind unter einander Jcongruenty weil bei der
Drehung der Ebene des einen um die Axe in die Ebene des andern
Fig. 3.
Fig. 8.
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4 I, 5—6. Die krummen Flächen im allgemeinen.
die in seiner Ebene liegenden Halbmesser der Parallelkreise mit
denen des andern zur Deckung gelangen. Die Axe teilt jeden Meri-
dian in zwei symmetrische Hälften. Je nachdem man diesen halben
oder den ganzen Meridian als Erzeugende nimmt, ist zur Erzeugung
der Fläche eine ganze oder eine halbe Umdrehung notwendig.
Jede Linie auf der ümdrehungsfläche, welche alle Parallel-
kreise schneidet, kann als Erzeugende dienen-, so ABCD. Von
einer Lage der Erzeugenden zu einer andern beschreiben alle Punkte
Bogen, welche zu gleichen Centriwinkeln gehören, weil der Winkel-
abstand der Meridianebenen zweier verschiedenen Punkte der Er-
zeugenden wegen deren starrer Verbindung mit der Axe unverän-
derlich ist. — Zwei Lagen einer Erzeugenden können sich daher
nicht schneiden, außer in einem Punkte der Axe, wie in (7, oder
wenn die Erzeugende einen Parallelkreis mehrmals trifiPh und ihn
ebenso oft beschreibt.
Man kann auch einen Kreis, den Parallelkreis, als Erzeugende
der Fläche annehmen; sein Mittelpunkt beschreibt die Axe, seine
Ebene bleibt auf ihr senkrecht, er selbst schneidet stets eine ge-
gebene Leitlinie. Wegen der Übereinstimmung dieser Erzeugenden
gehören die ümdrehungsflächen zu einer Familie, Jede Meridian-
ebene teilt jeden Parallelkreis und daher die Fläche in zwei sym-
metrische Hälften.
Ist die Erzeugende eine mit der Axe parallele oder eine sie
im Endlichen schneidende Gerade, so entsteht der Umdrehungs- oder
gerade Kreiscylinder , bezw. der Umdrehungs- oder gerade Ereiskegel.
Dreht sich ein Kreis um einen seiner Durchmesser, so beschreibt
er die Kugel.
Fig. 4. 0. Die Tangente t einer auf einer krummen Fläche liegenden
Kurve h in deren Punkte P heißt
auch eine Tangente der Fläche in F.
Jede Ehene, welche man durch die Ge-
rade t legt, die eine Kurve k einer
stetigen Fläche in deren Punkte P be-
rührt, schneidet die Fläche in einer
Kurve l, welche ebenfalls von U in P
berührt unrd. Denn dreht man diese
Ebene um P aus ihrer Lage heraus, so daß sie noch durch den
Punkt Q der k geht, und schneidet sie dann die Fläche in der
(durch P und Q gehenden) Kurve l^, deren Tangente in P die t^
sei, und dreht man dann die Ebene wieder in ihre erste Lage zu-
rück, wobei Q und l^ in P und l einrücken, so sind bei unendlich
kleinein PQ der Winkel der t mit der Sehne PQ der k, ferner
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I, 6 — 7 . Die krummen Flächen; ihre Berührungsebenen und Normalen. 5
der Sehne PQ der Zj mit der f^, und endlich wegen der Stetigkeit
der Fläche, der Winkel der Tangente t^ der l^ mit der Tangente der
i in P unendlich klein, also ist auch der Winkel zwischen t und
der Tangente der Z in P unendlich klein, d. h. beide fallen zu-
sammen (I, 192).
7. Legt man auf einer Fläche durch einen PunM P verschiedene
Kurven, so liegen die Tangenten derselben in dem gemeinsamen Punkte
P im allgemeinen in ein u/nd derselben Ebene, die da/nn die Beruh-
rungS' oder Tangentialebene der Fläche in P heißt.
Seien Ä, Z, m drei solche Kurven, t, u, v bezw. ihre Tangenten Fig. 5.
in P, von denen keine zwei zusammenfallen. Nun ersetze man eine
der Kurven, etwa Ä, durch die Schnitt-
linien der Fläche mit einer durch ihre , ^^^- ^•
Tangente t gelegten Ebene, so wird
diese nach der vor. Nr. ebenfalls von
^ in P berührt, und man kann die neue
Linie Tc als eine Lage einer Erzeugen-
genden der Fläche ansehen, indem man
als Erzeugende die Schnittlinien einer
sich stetig bewegenden Ebene mit der
Fläche annimmt. Eine benachbarte Er-
zeugende \ gehe durch die benachbarten Punkte L und M der l
bezw. m, so daß PL, PM und dann auch LM stets unendlich klein
von der ersten Ordnung oder 0^ sind, weil das Dreieck PLM
endliche Winkel besitzt. Dagegen sind die Abstände {L w), {Mv)
des L von u und des M von v im allgemeinen = 0* (I, 236 (7)),
wenn nicht von einer noch höheren Ordnung, und daher ist die
Neigung der Sehne LM gegen die Ebene uv = [{Lu) — (Mv)] : LM,
und im allgemeinen = 0^ : 0^ == 0^, wenn nicht von noch höherer
Ordnung. Ist femer t^ die Tangente der k^ in L, so ist auch der
Winkel der LM mit t^ im allgemeinen = 0\ und ebenso derjenige
von ti mit t, so lange t die Grenze von t^ bildet. Dann ist auch
die Neigung der t gegen die Ebene uv = 0^, wenn nicht von einer
noch höheren Ordnung, oder es liegt t in der Ebene uv, w. z. b. w.
Es bildet aber t nicht immer die Grenze t^on t^^, nämlich dann
nicht, wenn in P unendlich viele Tangenten an k möglich sind,
wenn also P ein Doppelpunkt, oder eine Spitze oder ein isolirter
Punkt von k ist (I, 194). Die k^ geht in diesem Falle, z. B. bei
der Spitze eines Kegels, in k über, wie sich eine Hyperbel (Äj)
bei Annäherung in ihre Asymptoten (k) hereinschmiegt, oder wie
eine geschlossene Kurve (k^) zu einem Punkte (k «= P) zusammen-
schrumpft. Alle durch P gehenden Gerade, welche in der Schmie-
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6 I, 7 — 9. Die krummen Flächen im allgemeinen.
gungsebene der h in P liegen, sind dann Tangenten der k und der
I Fläche. In diesem Falle hat t^ wegen der Stetigkeit der Fläche
eine jener unendlich vielen Tangenten zur Grenze, die aber im all-
gemeinen nicht jene gegebene ^, insbesondere nicht die ausgezeich-
nete oder eine der beiden ausgezeichneten ist Daher ist im Falle
des Doppelpunktes oder der Spitze im allgemeinen t nicht die Grenze
von LM, liegt also mit u und v nicht in einer Ebene. — Dieser
Fall kommt bei der schon erwähnten Eegelspitze oder bei Punkten
derselben Art vor, wie solche z. B. bei Umdrehungsflächen in dem
Punkte des nicht rechtwinkligen Schnittes der Axe mit der sich
drehenden Erzeugenden entstehen, und sodann in den Punkten eines
Selbstschnittes oder einer Doppelkurve einer Fläche. Die durch P
gehenden Ebenen schneiden dann die Fläche in Kurven mit Doppel-
punkten, oder im ersteren Falle auch in einem isolirten Punkte. Alle
durch P gehende Gerade sind dann Tangenten der Fläche; alle aus-
gezeichnete Tangenten jener Doppelkurven bilden im ersten Fall einen
Kegel, im zweiten zwei Ebenen, welche ausgezeichnete berührende
Flächen sind.
In einem gewöhnlichen Ptmkte P der Fläche bestimmt man daher
ihre Berührungsebene durch die nicht zusammenfallenden Tangenten
zweier durch P gehenden Kurven der Fläche in P.
Die Berührungsebene in P hat mit der Fläche ein Flächen-
element gemein, welches die Elemente aller durch P gehenden Kur-
ven der Fläche bei P enthält. Man kann daher die Fläche als ein
Vielflach mit unendlich vielen Seiten betrachten, nämlich als Grenz-
gestalt eines der Fläche ein- oder umschriebenen Yielflachs, von dessen
Flächen die Großen stets abnehmen, und sich der Grenze Null nähern.
8. D« senkrecht mr Berührungsebene einer Fläche durch deren
Berührungspunkt gelegte Gerade heißt eine Normale der Fläche, jener
Berührungspunkt ihr Fußpunkt P. Sie wird bestimmt als Normale
zur Berührungsebene oder als Schnittlinie der Normalebenen zweier
durch P gelegten Kurven der Fläche in P.
9. Der erwähnte Umriß einer Fläche wird für irgend eine
Stelle des Auges, entsprechend wie bei Yielflachen, durch die aus
dem Auge an die Fläche gezogenen Tangenten bestimmt, die man
als Tangenten an die Schnittkurven der Fläche mit den durch das
Auge gelegten Ebenen erhält. Sie bilden einen aus dem Auge an
die Fläche gelegten berührenden Kegel, die Berührungspunkte bil-
den den wahren Umriß und der Schnitt des Kegels mit der Pro-
jektionsebene den scheinbaren Umriß. Bei Parallelprojektion geht
der Kegel in einen Cylinder über. Ein Punkt der Fläche gehört
dem Umriß an, wenn die Berührungsebene in ihm durch das Auge
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I, 10—11. Die krummen Flächen; ihre Berührongsebenen und Normalen. 7
geht, also bei senkrechter Projektion senkrecht auf der Projektions-
ebene steht.
10. Eine Beruhrungs^ene des Cylinders oder des Kegels berührt
denselben in jedem Punkte der durch den Berührungspunkt gehenden
Erzeugenden, d. i. entlang derselben. Legt man durch den Berüh-
rungspunkt P die Erzeugende e oder PP^ und eine Kurve k, so be- Fig. e.
stimmen die Tangenten dieser
Linien in P, d. i. e selbst und ^^f^- ^•
PT die Berührungsebene. Legt
man nun durch einen andern
Punkt Pj der e eine Kurve k^
auf der Fläche, so soll jene
Berührungsebene auch deren
Tangente Pj T^ enthalten. Und
wirklich, führt man durch e
und den Punkt Q der k eine
Ebene, so enthält diese auch
die durch Q gehende Erzeu-
gende QQ^y welche die k^ in Q^ treffe, und ebenso die Sehnen PQ
und PiQi von k und \. Läßt man nun Q nach P rücken, so
werden zugleich die Bogen PQ und PiQi unendlich klein, daher
auch die Winkel TPQ und T^P^Q^. Da also die Tangente P^T^
einen unendlich kleinen Winkel mit der Sehne PiQi und daher
auch mit der schneidenden Ebene PP^ Qi Q, diese aber einen un-
endlich kleinen mit der Berührungsebene TPP^ bildet, so ist auch,
derjenige von P^ 2\ mit dieser Berührungsebene unendlich klein, oder
die Tangente P^T^ fallt in diese Berührungsebene, w. z. b. w.
Daraus folgt auch, daß die Spur eines Cylinders oder eines
Kegels von der Spur der Berührungsebene in der Spur der Berüh-
rungserzeugenden berührt wird.
11. Die Berührungsebene einer ümdrehungsfläche in einempig.7.
Punkte P derselben ist bestimmt durch die Tangenten PT und PS
bezw. des durch P gehenden Parallelkreises und
Meridianes. Da die Tangente PT des Parallel-
kreises senkrecht auf dessen Halbmesser PM und
auf der Umdrehungsaxe a, also auf der Ebene Pa
steht, so steht auch die Berührungsebene einer Üm-
drehungsfläche senkrecht (mf der Meridianebene des
Berührungspunktes.
Die ParaUelkreistangenten in allen Punkten eines
Meridians bilden einen auf dessen Ebene senk-
rechten, die Umdrehungsfläche entlang des Meri-
Fig. 7.
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8 I, 11—12. Die krummen Flachen im allgemeinen.
dians berührenden Cylinder. Denn die ümdrehungsfläche und der
Cylinder haben in P die Beröhrungsebene TP8 gemein.
Die Meridiantangenten in allen Punkten eines Parallelkreises
PP^ schneiden die Axe a in demselben Punkte Sy weil sie bei der
Drehung eines Meridians um a in einander übergehen; sie bilden
einen UmdreJmngsJcegel mit der Axe a, der die Fläche entlang des
Parallelkreises berührt.
Eine Flächennomuüe PN schneidet die Axe; denn sie liegt in
der Meridianebene des Berührungspunktes^ da diese auf PT senk-
recht steht. Die Flächennormalen in allen Punkten eines Parallel-
kreises PPi . . . gehen durch denselben Punkt N der Axe a und bil-
den einen Un^drehungskegel mit a als Axe.
Eine durch einen Parallelkreis aus der Spitze N des zugehöri-
gen Normalenkegels als Mittelpunkt gelegte Kugel berührt die Fläche
entlang jenes Kreises.
Eine Umdrehungsfläche ist eine einhüllende Fläche von den be-
trachteten Cy lindern, Kegeln und Kugeln, weil sie jede Lage der-
selben, und zwar entlang eines Meridians bezw. eines Parallel-
kreises, berührt.
II.. Der Cylinder und Kegel, tind ilire Berührungsebenen.
12« Aufg. Einen dufth seine in P^ liegende Leitlinie Jc^ und
seine Richtlinie r gegebenen Cylinder darmstellen.
Fig. 8. Aufl. \ ist zugleich die erste Spur des Cy linders; die zweite
^2 findet man durch die zweiten Spuren P^ der durch Punkte P^
der \ parallel zu r gezogenen Erzeugenden.
Die Umrisse der ersten Projektion sind die parallel zu r' an k^^
gezogenen Tangenten, die wahren Umrisse die durch sie dargestellten
Erzeugenden, wie Ä^A^j entlang deren die Berührungsebenen erste
projicirende Ebenen sind (10). In den zweiten Spuren dieser wahren
Umrisse sind daher die Tangenten der k^ senkrecht auf der Pro-
jektionsaxe x. Die zweiten Umrisse erhält man durch die auf x
senkrechten Tangenten der \'^ die Erzeugenden der Berührungs-
punkte sind die zweiten wahren Umrisse, wie B^B^, ihre zweiten
Projektionen die zweiten scheinbaren Umrisse, welche die k^ be-
rühren.
Höchste und tiefste Punkte der k^, wie Cg", in denen die Tan-
genten II X sind, erhält man durch Erzeugende aus Punkten von \,
in denen die Tangenten von h^ ebenfalls jj x sind, so aus C^. Denn
die Berührungsebenen nach solchen Erzeugenden müssen parallel
zu X sein, k^ und k^ sind Parallelprojektionen von einander, daher,
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I, 12—13. Die krummen Flächen; der Cylinder und Kegel.
9
Tor und nach dem Umlegen der Projektionsebenen in einander, per-
spektiv-affin mit x als Axe und Pi P^" als Strahl. Ist k^ ein Kreis,
Fig. 8.
80 ist Äg eine Ellipse, von welcher konjugirte Durchmesser aus
solchen des Kreises erhalten werden, wie z. B. diejenigen mit den
Endpunkten B2 und Cg, und deren Axen M^D^j M^E^ nach den-
jenigen Punkten D, E von x laufen, durch welche der Kreis gebt,
der aus einem Punkte der x als Mittelpunkt durch die Mittelpunkte
-ifj und M^ der hy^ bezw. Äg gezogen wird (I, 377, 1)).
Man bemerkt, daß bei dem Kreiscy linder in jeder Projektion die
eine Hälfte der Spur und der Erzeugenden des Cylinders verdeckt ist. •
13. Aufg. An einen gegebenen Cylinder in einem durch die eine
Projektion gegebenen Punkte desselben die Berührungsebene m legen,
Aufl. Sei der Cylinder derjenige der vorigen Nr., P' die ge- Fig. s.
gebene erste Projektion des Berührungspunktes, so legt man durch
P' die erste Projektion der Erzeugenden, welche die k^ in Pj und
P* trifift, zeichne die zweiten Projektionen der durch diese Punkte
gehenden Erzeugenden, deren zweite Spuren Pg und Pg* seien, und
bestimme auf, ihnen die zweiten Projektionen P" und P*" des Be-
rührungspunktes. Die Berührungsebenen in jedem dieser Punkte
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10
I, 13—15. Die krammen Flächen im allgemeinen.
haben zu ersten Spuren bezw. die Tangenten t^ und ti* an k^ in
Pi' und Pj*', 80 dafs die zweiten Spuren t^ und ^* durch Punkte
auf X und durch Pg", bez. P^*" bestimmt sind. Ist der Punkt auf x
nicht erreichbar, wie bei ^j, so mufs man noch einen zweiten Punkt
von ^2, etwa vermittelst einer durch P gezogenen Parallelen zu ti
bestimmen.
Die Schnittlinie s der beiden Berührungsebenen ergibt sich | r.
14. Äufg. Einen dwch die beiden Projektionen seiner Leitlinie l
und seiner Richtlinie r gegebenen Cylinder dartfusteUen und an ihn
durch einen außerhalb gegebenen Punkt P eine Beriihrungsä>ene m
legen,
^g.9. Aufl. Durch eine Anzahl von Erzeugenden bestimme man die
beiden Spuren ky^ und k^ des Cylinders; seine scheinbaren umrisse
sind die parallel zu r'
^' • an r und parallel zu r"
an V gezogenen Tan-
genten. Da r' eine
Spitze hat, so geht
durch diese ein schein-
barer Umriß. Die Be-
rührungspunkte der
Tangenten werden nach
Ij 198 f. gefunden, und
dadurch die Spuren der
wahren Umrisse be-
stimmt — Die durch
P gehende Berührungs-
ebene, weil sie eine Er-
zeugende enthält, nach
welcher sie berührt^ ent-
halt auch die durch P parallel zu r gezogene Gerade, deren Spuren
Pj und Pg sind. Die aus P/ an \ und die aus Pg" an k^ gezogenen
• Tangenten fj, ^j* ^j** bezw. t^y ^*, t^* sind die Spuren der Berüh-
rungsebenen und müssen sich paarweise auf x treffen. Die Be-
rührungspunkte der \ und die der k^ müssen paarweise auf einer
Berührungserzeugenden liegen.
Ist P eine Lichtquelle, so sind die Berührungserzeugenden die
Eigenschattengrenzen und die ersten und zweiten Spuren der Be-
rührungsebenen die Schlagschattengrenzen auf F^ und Fg.
16, Aufg, An einen Cylinder, dessen Richtlinie r und dessen ebene
Leitlinie l gegeben sind, letztere durch die Spuren e^, e^ ihrer Ebene £
und durch ihre erste Projektion V, sollen parallel m einer gegebenen
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v^^
I, 15. Die krummen Flächen; der Cjlinder und Kegel.
11
Geraden g die Berührungsd>enen gelegt, und es sollen seine Umrisse
gezeichnet toerden,*
Aufl, Die Berührungsebene muß mit g und r, also mit der ^ig. lo.
Ebene F parallel sein, welche durch die sich schneidenden g und r (oder
durch Parallele zu ihnen) bestimmt wird, deren erste Spur f^ ist,
Fig. IQ.
und deren zweite mit f^ parallel läuft £ und eine zu F parallele
Ebene schneiden sich in der Geraden h {h\ h"), und mit dieser
parallel hat man nur Tangenten an l vermittelst der ersten Pro-
jektion zu ziehen, so bestimmen diese durch ihre auf e^ und e^
liegenden Spuren, wie 2\ und T^, die mit /i und f^ parallelen Spuren
der Berfihrungsebenen, wie ^ und ^.
Die umrisse in der ersten Projektion erhält man als Tangenten
an V parallel zu r\ diejenigen in der zweiten Projektion nach der eben
gelösten Aufgabe, indem man au den Cylinder berührende Ebenen
parallel zur zweiten projicirenden Ebene von r legi Eine solche
Ebene schneidet die E nach der Geraden i und die parallel zu i'
an V gezogenen Tangenten bestimmen durch ihre Berührungspunkte,
Ei MTV))
12
I, 15 — 16. Die krammen Flächen im allgemeinen.
Fig. 11
wie (K\K")y die Erzeugenden, deren zweite Projektionen, wie ifc",
den zweiten Umriß bilden. Die zweite Projektion l" der l kann
leicht als affine Figur zu V gezeichnet werden, wobei die Affinitäts-
strahlen senkrecht zu x laufen und E^H die Affinitätsaxe bildet,
wenn R der Schnittpunkt von K und V (I, 140). Ist V eine
Ellipse, so ist auch l" eine solche, und wird dann leicht durch zwei
konjugirte Durchmesser, oder durch die Axen, die man aus ihnen
bestimmt, gezeichnet.
16. Aufg. Einen durch seine in Pj liegende Leitlinie \ und seine
Spitze S gegebenen Kegel darzustellen.
Aufl. Die Leitlinie h^ ist zugleich die erste Spt4r des Kegels,
die zweite Jc^ findet man mittelst Erzeugender P^SP^. Die ersten
Fig. 11.
scheinbaren Umrisse sind die
aus S' an k^ gezogenen Tan-
genten wie S'Ai] die zuge-
hörigen wahren Umrisse liefern
Punkte von Äj, wie A^", in
denen die Tangenten J_ x
stehen. Die zweiten scheinbaren
Umrisse werden vermittelst der
an kl senkrecht zu x gezoge-
nen Tangenten erhalten; sie
sind die zweiten Projektio-
nen der Erzeugenden, wie
B"S"B^\ welche von den
Berührungspunkten, wie JBj,
jener Tangenten ausgehen, und
berühren die k^. Die höchsten
und tiefsten Punkte C^ und D^
der k^ erhält man durch die
zu X parallelen Tangenten an
Äi, und durch die Erzeugen-
den aus deren Berührungs-
punkten Gl und Dj. — Man
bemerkt, daß die Erzeugenden in jeder Projektion in der Spitze
ihre Sichtbarkeit wechseln, ausgenommen die Umrisse.
kl und ^2 sind perspektiv-kollineare Figuren mit S als Mittel-
punkt und mit x als Axe; die durch S' parallel zu x gezogene
Gerade r ist die Gegenaxe der P^. Nach Umlegung der Pg im Pj,
liegt für kl und Äg der Eollineationsmittelpunkt S"' auf S'S'\
derart, daß S'S'" = S^S" = dem ersten Abstände des S (I, 306).
S"' ist nützlich zur Bestimmung mancher sonst unsicheren Punkte
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I, 16—18. Die krummen Flachen; der Cylinder und Kegel. 13
der k^. — Wenn Tc^ ein Kegelschnitt^ so ist auch h^ ein solcher;
in der Figur sind beide Ellipsen. C^D^ ist ein Durchmesser der
Ic^r M^ ihr Mittelpunkt, der als Projektion von dem leicht zu be-
stimmenden Punkte Ml der C^ B^ zu betrachten ist. Aus der durch
Ml parallel zu x geführten Sehne der h^ ergibt sich der zu C^D^
konjugirte, mit x parallele Durchmesser der Äj. Die Pole dieser
Sehnen von \ und Tc^ liegen bezw. auf der r der Pj und auf der
unendlich fernen r" derP^. — Kürzer erhält man auch so den zu
Cj^Dg" konjugirten Durchmesser der ig. Man schneidet die r' mit
(7/ Dl' in üi, zieht aus R^ die beiden Tangenten an üj, so schnei-
den diese auf x eine Länge EF gleich dem gesuchten konjugirten
Durchmesser ab. Denn es projicirt sich auö S auf P^ der Punkt R^
in den unendlich fernen Punkt B^ von C^'D^\ daher die Tangenten
aus Bi 2Ji \ ia die Tangenten aus iZg an Jt,, und diese gehen bezw.
durch Ey F und durch die Endpunkt« des gesuchten Durchmessers.
17. Aufg. An einen gegebenen Kegel in einem durch die eine
Ftqjektion gegebenen Punkte desselben die Berühmngsd)ene zu legen.
Aufl. Sei der Kegel derjenige der vorigen Nr., P' die gegebene *^- "•
erste Projektion des Berührungspunktes, so bestimme man, wie in
Nr. 13 für den Cylinder, mittelst der durch P gehenden Erzeugenden
und deren Spuren Pj, P^* auf Äj und Pg, P,* auf Äj, die zuge-
hörigen zweiten Projektionen P", P*". Die Berührungsebenen in
beiden Punkten haben dann zu ersten Spuren die Tangenten fj, tj*
an hl in P,, Pj* deren Schnittpunkte mit x und Pj, P,* die zweiten
Spuren t^, t^* bestimmen, welche Jc^ berühren müssen. Ist ein
Schnittpunkt auf x unzugänglich, wie der auf t^, so liefert eine
parallel zu ^ durch S (oder P, oder einem andern Punkt der SP)
gezogene Gerade einen zweiten Punkt der ^. Die Schnittlinie s
beider Ebenen muß durch S gehen.
18. Aufg. Von einem geraden Kreiskegel sind die beiden Pro-pig.ia.
jektionen der Höhenlinie SM und der Halbmesser r des Grundkreises
gegeben; man soll ihn darstellen, aus einem außerhalb desselben gege-
benen Punkte L die beiden BerOhrungsebenen an ihn legen und seinen
SchaMen für L als Lichtquelle bestimmen^
Aufl. Man nehme eine zur ersten projicirenden Ebene der SM
parallele Projektionsebene P, an, lege dieselbe in die durch M
gehende horizontale Ebene um, bestimme S'"M"' {M'M"'±S'M%
W B S'M durch M'\ Ä" II X durch Jf ", S'S''' J_ h\ Abstand S'"Ä'
.= Abstand S"h''), so ist die dritte Projektion des halben Grund-
kreises die auf S"'M"' senkrechte M'" B'" = r. Daraus ergibt sich
vom Grundkreis die erste Projektion als Ellipse mit A' M'C 1, M'S'
und = 2r als große und B'M'D' in S' M' als kleine Axe, und
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14
I, 18. Die krnmmen Flächen im allgemeinen.
die zweite Projektion als Ellipse mit den konjugirten Durchmessern
•^"0" ( B a;) und .JB"D". (Abst. 5"A" = Abst B'"W). Die Umrisse
des Kegels sind die Tangenten aus 8' und S" an jene Ellipsen
und man könnte sie wie für den Cylinder in Nr. 15 bestimmen.
Einfacher und genauer
^^' geschieht es durch die
den Kegel entlang sei-
nes Grundkreises be-
rührende Kugel, deren
Mittelpunkt N auf der
AxeSJlf mittelst ^"iff"'
J_ 8"' B'" gefunden
wird, und dessen Halb-
messer = N'"B'" ist.
Zieht man den ersten
und zweiten schein-
baren ümriss dieser
Kugel aus -N", N" mit
JV^'"^"' als Halbmesser,
so sind die Umrisse un-
seres die Kugel berüh-
renden Kegels die aus
8' und S" bezw. an
jene Kreise gezogenen
Tangenten und ihre
Berührungspunkte mit
dem Kreise sind auch
die mit den Ellipsen.
— Am genauesten und
kürzesten erhält man
aber den Aufriß des
Kegels in der Weise wie den Grundriß, indem man die Grundellipse
aus ihren Axen verzeichnet (große Axe _L M" 8" und = 2r, kleine
Axe in M' 8" durch eine Umlegung der zweiten projicirenden Ebene
der M8).
Die durch L zu legenden Berührungsebenen des Kegels ent-
halten, weil die Berührungserzeugenden durch die Spitze gehen, die
Gerade LS\ diese schneidet in Q {Q"\ Q\ Q") die Ebene des Grund-
kreises, und dessen Tangenten aus Q sind in den Berührungsebenen
enthalten. Dieselben zieht man am kürzesten als Tangenten aus
Q' und Q" an die elliptischen Projektionen, bestimmt deren Be-
rührungspunkte Ey F (etwa mittelst konjugirter Sehnen), wodurch
rT
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I, 18—20. Die krummen Flachen; der Cylinder nnd Kegel. 15
sich die Berührungszeugenden SE^ SF als Eigenschattengrenzen er-
geben. Auch konnte man die Umlegung des Grundkreises mit Q
in eine zu F^ parallele Ebene benutzen.
Der Schlagschatten des Grundkreises aus L auf F^ ist in unserem
Falle eine Ellipse, die man mittelst der ersten und zweiten Pro-
jektion bestimmt. Der Schatten B^D^ des Durchmessers BD ist
wieder ein Durchmesser der Schattenellipse, weil die Endtangenten
zu ^C und unter einander parallel sind. Der Mittelpunkt H^ von
B^D^ ist der Schatten vom Punkte H\ der auf B'D' durch den
Strahl L'H^ erhalten wird; daher ergibt sich in der Schlagschatten-
ellipse der zu B^D^ konjügirte Durchmesser, welcher durch fli parallel
zu Ä'C gezogen wird, als Schatten der durch IT parallel zxxÄ'C
gezogenen Sehne der Grundellipse A' B' C durch Strahlen aus L'.
Die Schatten der Berührungsgeraden 8E, SF werden durch
die Schatten E^y JP^ der Berührungspunkte, und durch die Schatten
der Spitze S^ auf F^ und S^ auf Fg bestimmt. Ist, wie in der Figur,
Sj nicht zugänglich, so schneidet man die Berührungsebenen durch
eine H F^ durch S gelegte Ebene in SGy SK, und zieht mit ihnen
die Schlagschatten in F^ parallel. Der Schlagschatten geht durch
einen Bruch auf x von F^ in Fj über.
19. Aufg. Einen Kegel, der durch seine Spitze S und a) die
beiden FtcjekHonen seiner unebenen Leitlinie l, oder b) durch die eine
Projektion seiner ebenen Leitlinie und die Spuren von deren Ebene
gegeben ist, darzustellen, und an ihn eine zu einer gegebenen Geraden g
paraüde Berührungsä)ene zu legen.
Aufl. Die Darstellung geschieht entsprechend der des Cylin-
ders in Nr. 14 und 15; die Berührungsebene enthält die durch S
parallel zu g gehende Gerade.
20. Übungsaufgaben.
1) Die beiden Spuren eines ümdrehungscylinders, dessen Axe
und Axenabstand der Erzeugenden gegeben sind, und seine Eigen-
und Schlagschattengrenzen auf F^ und F, bei gegebener Richtung
der parallelen Lichtstrahlen zu bestimmen.
2) Die zweite Spur eines Kegels zu bestimmen, dessen erste
Spur eine Hyperbel mit einer auf x senkrechten Hauptaxe ist, und
dessen Spitze senkrecht über dem Hyperbelmittelpunkte liegt und
eine Höhe gleich der ideellen Halbaxe der Hyperbel besitzt
3) An einen gegebenen a) Cylinder oder b) Kegel eine Be-
rührungsebene von gegebener erster Neigung zu legen.
4) An einen gegebenen Kegel durch einen außerhalb desselben
gegebenen Punkt parallel zu einer gegebenen Ebene eine berührende
Gerade zu legen.
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16 I, 21— 22. Die krammen Flächen im allgemeinen.
in. Der Kegel zweiten Grades.
21, Projicirt man einen Kegelschnitt, sowie einen Punkt und
eine Gerade seiner Ebene, die zu ihm gegenseitig Pol und Polare sind,
aus einem Punkte S bezw. durch einen Kegel (zweiten Grades), durch
eine Gerade und durch eine Ebene, so nennt man diese Gerade p
und Ebene P, welche durch die Spitze S des Kegels gehen, gegen-
seitig Polare und Polarebene m dem Kegel, und es übertragen sich
die projektiven, insbesondere die harmonischen Eigenschaften (I,
340 S,) auf die projicirenden Gebilde. Daher ist in jeder Ebene, die
durch eine aus S gezogene Gerade p gelegt wird, die p von P durch
den Kegel, d. i, auch die p von einer Geraden der P durch zwei Er-
zeugende des Kegels, harmonisch getrennt; und reciprok ist in einem
Ebenenbüschel, dessen Axe ein aus S in einer Ebene P gegebener
Strahl bildet, die P von ihrer Polaren p durch den Kegel, d. i. auch
die P von der durch p gehende Ebenen durch zwei Berührungsebenen
des Kegels, harmonisch getrennt (I, 341, 3)). Insbesondere wird auf
jeder zu der p parallelen Geraden die Strecke zwischen ihren Schnitt-
punkten mit dem Kegel durch die P halbirt; und reciprok hat in
jeder mit der P parallelen Ebene der durch Schnitt mit dem Kegel
entstehende Kegelschnitt den Schnittpunkt mit der p zum Mittel-
punkte.
Man nennt nun jeden Strahl aus 5, weil er die Mittelpunkte
paralleler Kegelschnitte der Fläche enthält, einen Dtirchmessery und
jede Ebene aus 5, weil sie eine Schaar paralleler Sehnen der Fläche
halbirt, eine Durchmesserebene des Kegels.
Zwei Durchmesser nennt man Jconjugirt, wenn jeder in der
Polarebene des andern liegt, und zwei Durchmesserebenen, wenn
jede durch die Polare der anderen geht (I, 344). Drei Durchmesser
bilden ein Polardreikant, wenn jeder jedem andern konjugirt ist;
dann ist auch jede seiner Seitenflächen jeder anderen konjugirt
a, 345).
Einen Kegel n. Ordnung oder n, Klasse nennt man einen sol-
chen, der von jeder Ebene bezw. in eine Kurve n. Ordnung oder
n. Klasse geschnitten wird, oder, was dasselbe, der von jeder durch
seine Spitze gelegten Ebene in n reellen oder imaginären Geraden
geschnitten, bezw. an den durch jede aus seiner Spitze gezogene
Gerade n reelle oder imaginäre Berührungsebenen gelegt werden
können. Ein Kegel zweiter Ordnung ist auch zweiter Klasse und
soll als zweiten Grades bezeichnet werden.
Aus Nr. I, 319 überträgt sich:
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I, 21—23. Der Kegel zweiten Grades. 17
Zwei beliebige projektive Ebe- Zwei beliebige projektive Strah-
nenbüschel; deren Axen sich lenbüschel; deren Mittelpunkte
schneiden, erzeugen einen Kegel zusammenfallen, erzeugen einen
zweiter Ordnung, der alle Schnitt- Kegel zweiter Klasse ^ der von
linien entsprechender Ebenen ent- allen Verbindungs ebenen entspre-
hält. chender Strahlen berührt wird.
Nennt man in zwei Ebenenbüscheln, deren Axen sich schnei-
den, eine Ebene des einen Büschels derjenigen des andern ent-
sprechend, auf welcher sie senkrecht steht, so sind die Büschel
projektiv und erzeugen daher einen Kegel zweiten Grades. Der-
selbe heißt ortliogonaler Kegel, Wir wollen denselben erst später
zugleich mit dem orthogonalen Hyperboloide, von dem er als be-
sonderer Fall angesehen werden kann, näher betrachten.
22. Ein Durchmesser eines Kegels, der senkrecht auf seiner
Polarebene steht, heißt eine Axe desselben. Es wird sogleich ge-
zeigt werden, daß es stets wenigstens eine solche gibt. Gibt es
aber eine, so gibt es noch zwei oder noch unendlich viele. Denn
in der auf der Ausgangsaxe senkrechten Polarebene bilden die kon-
jugirten Durchmesser eine Involution (I, 358), bei welcher entweder
ein Paar oder alle Paare zugeordneter Strahlen auf einander senk-
recht stehen (I, 348) und daher Axen sind, indem die Polarebene
einer jeden durch den konjugirten Durchmesser und die Ausgangs-
axe geht. Im ersten allgemeinen Falle bestehen daher drei auf ein-
ander senkrechte Axen der Fläche; dieselben bilden ein Polardrei-
kant, und seine Ebenen heißen die Hawptebenm der Fläche. Im
zweiten Falle bilden die Ausgangsaxe und alle auf ihr senkrechten
Durchmesser die unendlich vielen Axen der Fläche. Führen wir nun
den Beweis für das Bestehen einer Axe, indem wir sie zu kon-
struiren suchen.
23. Aufg. Die drei Axen eines Kegels zweiten Grades m kon-
struiren, der durch einen Kegelschnitt c als Leitlinie und durch seine
Spitze gegeben ist.
Aufl. Sei die Ebene P von c die Projektionsebene, 8 die senk- Fig. is.
rechte Projektion der Spitze, deren Höhe SH = h gegeben sei.
Die drei Axen, wenn solche bestehen, schneiden die P in Punk-
ten P, Q, 2J, und diese bilden ein Polardreieck in Bezug auf c (21).
Femer sind die Axen die Kanten eines rechtwinkligen Dreikants,
so daß die Projektion jeder Axe, wie SP, senkrecht auf der Spur
^iJ^der gegenüberstehenden Seitenfläche steht, also S der Höhen-
schnittpunkt des Dreiecks PQB ist Zeichnet man aus S als Mittel-
punkt mit dem Halbmesser h einen Kreis A;,, und betrachtet diesen
als die ideelle Darstellung eines imaginären Kreises k in Bezug
Wiener, Lehrbaoh der darstellenden Geometrie. IL 2
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18
I, 23. Die krummen Flächen im allgemeinen.
auf 8 und die unendlich ferne Gerade u der P als Mittelpunkt und
Axe der Kollineation (I, 408), so ist PQR auch ein Polardreieck
in Bezug auf Je. Denn die QR und die Polare von P zu hi schnei-
den die SP rechtwinklig; und sind dabei die (nicht verzeichneten)
Fig. 13.
v^-- .C
av/iE'
Schnittpunkte bezw. P^ und P^, so gilt wegen der Rechtwinkligkeit
des Dreikants SP, . ÄP = — Ä^, und wegen der Polarität SP^ • SP
= A*, also SPi "= — SPg. Daher liegen QB und die Polare von
P zu ki symmetrisch in Bezug auf S, und QR ist die Polare von
P zu kj weil die Polaren von P zu Äf und zu k durch S und u har-
monisch getrennt sein müssen (I, 406, 1)).
Demnach kann PQR als das gemeinschafkliche Polardreieck der
beiden Kegelschnitte c und k bestimmt werden.
Zu dieser Bestimmung wurde in 1, 398 filr zwei reelle Kegelschnitte
kf kl das Verfahren angegeben, wonach man in F eine Gerade g wählt
und zu ihren Punkten die Polaren bezw. zu k und zu Äj bestimmt;
dieselben bilden zwei zu der Punktreihe g und unter einander pro-
jektive Strahlenbüschel und bestimmen somit einen Kegelschnitt g^y
dessen Punkte zu denen der g zugleich in Bezug auf Ä, k^ und
alle Kurven des Büschels kk^ konjugirt sind; dabei bilden die
Punkte auf der Geraden g und ihre konjugirten Punkte auf dem
Kegelschnitte gi projektive Reihen.
Ermittelt man in gleicher Weise den zu einer zweiten Geraden h
in Bezug auf das Büschel kk^ konjugirten Kegelschnitt, so ist einer
der vier Schnittpunkte beider Kegelschnitte zu dem Schnittpunkte von
g und h konjugirt, und daher stets reell, die drei übrigen sind aber
die gesuchten Punkte P, Q, R, weil jeder zu je einem Punkte der g
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Jy 23—24. Der Kegel zweiten Grades. 19
und der h konjugirt, also der Pol ihrer Verbindungsgeraden zu k
und zu h^ ist.
Ist nun einer oder sind beide gegebenen Kegelschnitte Ä, h^
imaginär, so gilt das Verfahren ebenfalls. Denn auch für einen
imaginären Kegelschnitt bilden die Polaren der Punkte einer Gera-
den g ein Strahlenbüschel (I, 406, 3)), welches mit der Punktreihe ^p
projektiv ist, weil es perspektiv liegt mit dem Strahlenbüschel der
Polaren der g zu dem reellen Kegelschnitte, der die ideelle Darstel-
lung des imaginären bildet, da beide Büschel durch die Axe und
den Mittelpunkt der Kollineation dieser letzteren Kegelschnitte har-
monisch getrennt sind (I, 406, 1)). Weil aber der erstbezeichneto
jener vier Schnittpunkte der beiden konjugirten Kegelschnitte stets
reell ist, so ist es auch wenigstens einer der Punkte P, Q, B, etwa
P, und dann sind es auch, wie gezeigt wurde, die beiden anderen
ö, jR, wenn nicht alle Punkte einer Geraden ^JR dem P konjugirt
sind, wo dann P und QB nicht nur Pol und Polare, sondern auch
Mittelpunkt und Axe der Kollineation für h und Tc^ bilden.
24. Den cx)* Geraden g der Ebene P entsprechen die oo* Kegel-
schnitte, welche durch die drei Punkte P, Qj B gehen, und welche
man ein Büschel-Büschel oder ein Netz PQB von Kegelschnitten
nennt. Zwei Punkte bestimmen eine Gerade g, und ihre in Bezug
auf TcTc^ konjugirten zwei Punkte nebst P, Q, B den zu g konjugirten
Kegelschnitt g^. Es kommt nun darauf an, die beiden Kegelschnitte,
welche P, Qy B durch ihre Schnittpunkte ergeben, möglichst günstig
für die Einfachheit der Ausführung zu wählen.
In I, 398 wurden bei zwei beliebigen Kegelschnitten h, \ als
jene konjugirten Kurven zwei Hyperbeln gewählt; es ist aber vor-
teilhafter und möglich, solche Kurven des Netzes PQB zu wählen,
deren Schnittpunkte nicht durch Verzeichnung dieser Kurven selbst
gefunden werden, sondern vermittelst eines beliebigen, vielleicht schon
zu anderem Zwecke verzeichneten Kegelschnittes und eines Kreises.
Als diesen Kegelschnitt wählt man die Leitlinie c des Kegels, und als
jene konjugirten Kurven diejenigen beiden Kegelschnitte c^, Icy des
Netzes PQB, deren eine Cj mit c ähnlich und ähnlich gelegen, und
deren andere ein Kreis ist, welche also bezw. durch die unendlich
fernen Punkte des c und des Kreises Je (sowie des kt) gehen und durch
sie (und durch P, Q, B) bestimmt sind. Projicirt man dann c^ in c
aus einem ihrer Ahnlichkeitspunkte, so projicirt sich bei derselben
Projektionsweise der Kreis \ wieder in einen Kreis Äg, und dessen
Schnittpunkte mit c projiciren sich wieder rückwärts auf k^ in die
Puidite P, Qy B und in einen weiteren vierten Punkt*).
*) Die BestiminuDg der Schnittpankte zweier Eegelschnitte durch irgend
2*
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20 I) 24—25. Die krammen Flächen im allgemeinen.
Der zu einer Geraden g in Bezug auf die Grundkurven c^ Je
konjugirte Kegelschnitt g^ kann auch als der Ort der Pole der
Geraden g zu allen Kegelschnitten des Büschels ch betrachtet wer-
den. Denn sei Ä^ der Pol der g zu einem Kegelschnitte dieses
Büschels, so liegt der zu A^ in Bezug auf das Büschel cJc kon-
jugirte Punkt auf g (I, 397); also ist Ä^ ein Punkt des zu g kon-
jugirten Kegelschnittes g^. Der zu der unendlich fernen Geraden
u konjugirte Kegelschnitt m enthält daher die Pole der u zu den
Kegelschnitten des Büschels ck, d. h. ihre Mittelpunkte, und heißt
deswegen der Mittdpunktskegelschnitt des Büschels. Sind a und b die
Axen von c, so sind diese auch mit zwei konjugirten (auf einander
senkrechten) Durchmessern des imaginären Kreises 1c parallel, so
daß ihre unendlich fernen Punkte A und B bezw. zu B [und A,
also zu Punkten der u in Bezug auf das Büschel ch konjugirt
sind und daher dem Kegelschnitte m angehören, m ist demnach
eine gleichseitige Hyperbel, deren Asymptoten mit a und b parallel
laufen; außerdem geht m durch die Mittelpunkte M und S der c
und ky und durch die noch unbekannten Punkte P, Q, B, indem m
dem Netze PQB angehört
25. Zu der weiteren Entwicklung brauchen wir folgenden
Hüfssatz: „Ist in einem durch zwei Kegelschnitte c und k bestimm-
ten Kegelschnittbüschel ck die Kurve m der Mittelpunktskegel-
schnitt (konjugirt zu der unendlich fernen Geraden Uj und ange-
horig dem Kegelschnittnetze des Polardreiecks PQB von c1c)y und
sind IJ und F zwei in Bezug auf m konjugirte Punkte einer Ge-
raden gj so bilden deren in Bezug auf das Büschel ck konjugirten
Punkte ?7i, Fj die Endpunkte eines Durchmessers des zu ^f in Be-
zug auf ck konjugirten (und dem Netze PQB angehörigen) Kegel-
schnittes 5^1 ." Denn der involutorischen Punktreihe der CT, F auf ^
einen festen verzeichneten Kegelschnitt nnd einen Kreis gibt Kartum in seiner
gekrönten Preisschrift „tJber geometrische Aufgaben dritten und vierten Gra-
des, 1869*'. — Zwei Auflösungen der Au%abe der Axenbestimmung eines
Kegels zweiten Grades liefert Chctsles in seiner „Geschichte der Geometrie*',
deutsch von Sohncke, S. 79. Dieselbe Aufgabe löst Herr Felz in ,,die Axen-
bestimmung der Kegelflächen zweiten Grades'* (Sitznngsber. d. Wiener Akad.
der Wiss. B. 69, Abtlg. 2, 1874, S. 215) mittelst einer Hil&hyperbel und eines
Kreises. Die oben gegebene Auflösung ist aus dem Aufsatze des Herrn Solin
„Über die Konstruktion der Axen einer Kegelfläche zweiten Grades" (Sitznngs-
ber. d. böhmischen Ges. d.Wiss. 1885) entnommen. Eine andere Auflösung dieser
Aufgabe gibt Herr Felz^ anschließend an Ghasles und Kortum, ebenfalls mit
Hilfe des Leitkegelschnittes des Kegels und eines Kreises in „Bemerkung* zur
Axenbestimmung der Kegelflächen zweiten Grades*' (Sitznngsber. d. Wiener
Akad. d. Wiss., B. 92, Abtlg. 2, 1885).
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I, 25. Der Kegel zweiten Grades. ^1
entspricht die damit projektive, also ebenfalls involutorisehe Punkt-
reihe der üi, Vi auf ^r, ; und da die Doppelpunkte der in Bezug
auf m konjugirten Punkte J7, V der g die Schnittpunkte von g
und m sind, so sind die Doppelpunkte der Reihe der üj, Fj auf
g^ die Schnittpunkte des g^ und der u, und der Mittelpunkt ihrer
Involution ist der Pol der u zu g^ oder der Mittelpunkt des g^] d. h.
durch diesen Mittelpunkt geht jede Gerade Ui V^ oder sie ist ein
Durchmesser des g^.
Benutzen wir diesen Satz zur Bestimmung der beiden von M
und S ausgehenden Durchmesser MD und 8E der m, und dadurch
ihres Mittelpunktes U, als Schnittpunkt der Durchmesser^ indem
wir m als g^ und u als g annehmen. Der zu M konjugirte Punkt
in Bezug auf c und h ist der Schnittpunkt der Polaren von M
bezw. zu c und k, d. i. der u und des auf MS senkrechten Durch-
messers des h, also der unendlich ferne Punkt N auch des auf MS
senkrechten Durchmessers MN des c. Zu diesem auf u liegenden
Punkte N ist in Bezug auf m derjenige Punkt Nf der u konjugirt,
welcher von ihm durch die Asymptoten von m, also auch durch
die unendlich fernen Punkte Ä und B der a und b harmonisch ge-
trennt ist^ welcher also auf dem zu MN in Bezug auf a und b
symmetrischen Durchmesser MN' liegt. Der zu N' in Bezug auf
das Büschel cJc konjugirte Punkt ist aber der Schnittpunkt der
Polaren von Nf bezw. zu c und zu Ä, d. i. der zu MN' konjugirten
Durchmesser MD von c und SD (_L MN') von h. Also sind M, D
konjugirt in Bezug auf ch zxx den zweien in Bezug auf m zu
einander konjugirten Punkten N, N' ] daher ist MD ein Durch-
messer und sein Mittelpunkt U der Mittelpunkt von m. Daraus
ergibt sich ein zweiter Durchmesser SUE von m durch UE = SU.
Doch wollen wir von diesem Durchmesser auch die unmittelbare
Bestimmungsweise angeben, weil wir sie zur weiteren Erörterung,
wenn auch nicht zur weiteren Konstruktion notwendig haben. Zu
S ist in Bezug ai^f c und h der unendlich ferne Punkt F des zu
MS konjugirten Durchmessers MF des c konjugirt, weil durch F
die Polaren von S zu c und zu h (nämlich u) gehen. Der zu F
in Bezug auf m konjugirte Punkt der u ist F'y wenn MF' sym-
metrisch mit MF in Bezug auf a ist. Die Polaren von F' zu c und
i sind bezw. ME und SE^ wenn ME symmetrisch mit MS in
Bezug auf a (weil MS die Polare von jF) und wenn SE ±. MF'.
Um nun die bezw. durch die unendlich fernen Punkte von c
und h gehenden Kurven c^ (nicht verzeichnet) und Jc^ des Netzes
PQR zu bestimmen, müssen wir zuerst die Geraden Cg, Jc^ ermitteln,
deren konjugirte in Bezug auf cJc sie sind. Die unendlich fernen
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22 Ii 2&* I^id krummen Flächen im allgemeinen.
Punkte uc des c, ob reell oder imaginär^ sind die Doppelpunkte
der Involution der auf u in Bezug auf c konjugirten Punkte; dieselbe
ist durch zwei Punktepaare, etwa A, B und S\ F gegeben, wenn
S' der unendlich ferne Punkt der MS, Die zu ihnen in Bezug
auf c Je konjugirten Punkte bilden eine Involution auf m; es sind
dies von A, B bezw. J5, A, von F der Punkt Ä, von S' der Schnitt-
punkt der MF mit der aus S auf MS gezogenen Senkrechten
SN. Der Mittelpunkt dieser Involution ist der Schnittpunkt der
BA^=^u mit der SNj d. i. auch der unendlich ferne Punkt N der
auf MS Senkrechten MN. Die Axe der Involution ist dann der
zu MN in Bezug auf m konjugirte, also mit MN' parallele Durch-
messer TJ2^ der m. Seine Schnittpunkte mit m sind den Punkten
uc konjugirt, daher ist UN' selbst die Gerade c^. Da nun auf dieser
Geraden der Mittelpunkt ü der m und der unendlich ferne Punkt N'
konjugirt in Bezug auf m sind, so bilden nach dem angegebenen Hilfs-
satze die zu ihnen in Bezug auf ch konjugirten Punkte die Endpunkte
eines Durchmessers des Kegelschnittes c^. Zu N' haben wir aber D
als konjugirt gefunden, imd zu U finden wir den konjugirten Punkt
Ui als Schnitt seiner Polaren Cr C/^ zu c und Jüi zu Tc, G U^ ist || MN'
und wird daher durch einen weiteren Punkt G bestimmt. JU^ ist
_L US und ist bestimmt durch SJ-SU ^ -^Ji?, UHJ= 90^, oder,
wenn U außerhalb hi, als Linie JL U^ durch den Berührungspunkt L^
der aus U an ki gezogenen Tangente, und den Durchmesser L^SL
des ki. Ci ist nun durch seinen Durchmesser DUi bestimmt.
In gleicher Weise erhalten wir E U^ als Durchmesser des Kreises
\. \ geht nämlich durch die unendlich fernen imaginären Kreis-
punkte, welche auf u durch die Involution der auf einander senk-
rechten Durchmesser des k, oder durch das Punktepaar Ay B und
Ä', JV^ {S'MN = 90^) bestimmt sind. Zu A^ B sind in Bezug auf
ck wieder bezw. JB, A konjugirt; zu S' ein (vorhin bezeichneter) Punkt
der MFj zu N der Punkt Jf, so daß der Mittelpunkt der Involu-
tion der Punkt (-B-4, MF) oder der unendlich ferne Punkt von MF^
ihre Axe die Polare UF' dieses Punktes zu m ist, so daß, entspre-
chend wie vorhin, UF''^ k^. Den Punkten F' und U sind aber in
Bezug auf cÄ die Punkte E und Ui konjugirt, so daß EUi ein Durch-
messer und sein Mittelpunkt K^ der Mittelpunkt des Kreises k^ ist.
Um nun c^ in den mit ihm ähnlichen und ähnlich gelegenen
Kegelschnitt c zu projiciren, ziehe man den zu DU^ parallelen
Durchmesser Do^o ^^^ c, so bildet der Schnittpunkt 0 von JDDq
und U^Uq (und der von DUq, UiDq) einen Ähnlichkeitspunkt; dabei
projicirt sich der Halbmesser Üi-K^ des k^ in den mit ihm paral-
lelen Halbmesser U^K des k^, wodurch k^ gezeichnet werden kann.
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I, 25—28. Die Umdrehungsfläche und ihre Berühmngsebene. 23
Die außer Uq bestehenden drei Schnittpunkte P^, Qq^ Rq von c und
jfcj werden dann aus 0 in die entsprechenden Punkte Py Q, R des
Kreises Jc^ projicirt, wodurch die Aufgabe gelöst ist. Zur Probe
und Verbesserung unsicherer Punkte dient es, daß S der Höhen-
schnittpunkt des Dreiecks PQR sein muß, und daß P, Q, R auf der
Hyperbel m liegen, welche durch üf, S, D, E geht und UAy ÜB
zu Asymptoten hat.
26. Übungsaufgaben.
1) Die Axen eines Kegels mit parabolischer Leitlinie c zu be-
stimmen.
2) Zu untersuchen, wie sich die Auflosung unserer Aufgabe
gestaltet, wenn der durch den Leitkegelschnitt c (kein Kreis) und
seine Spitze bestimmte Kegel ein Umdrehungskegel ist (vergl. 23).
rv. Die Umdrehnngsfläohe und ihre Berühmngsebene.
27. Eine Umdrehungsfläche wird am leichtesten dargestellt^ wenn
man ihre Axe a senkrecht auf eine Projektionsebene, etwa auf Pj,
stellt Dann sind ^on den Parallelkreisen die ersten Projektionen
koncentrische Kreise, die zweiten gerade Linien parallel zur Pro-
jektionsaxe X] Yon den Meridianen sind die ersten Projektionen
Gerade, welche durch die Projektion Ä' der a gehen, die zweiten
affine Figuren, deren Affinitätsaxe a" und deren Affinitätsstrahlen
parallel zu x sind. Den Umriß der ersten Projektion bilden die
Äquator- und Kehlkreise, den der zweiten Projektion der zu* Pg
parallele Meridian, welchen man den Haiiptmeridian nennt.
Bei einer schiefen Stellung der ümdrehungsaxe a gegen Pj und
Pj sind die gleichnamigen Projektionen der Parallelkreise ähnliche
und ähnlich gelegene Ellipsen, deren kleine Axen in die gleichnamige
Projektion der a fallen, die der Meridiane affine Figuren, deren
Affinitätsaxen die gleichnamige Projektion der a ist. Bei Aufgaben
über Umdrehungsflächen vermeidet man die schiefe Stellung ge-
wohnlich durch Drehung in die senkrechte Stellung, die man nach
der Auflösung wieder in die erstere zurückführt.
28. Aufg. Ein UmdrehungseUipsoid entsteht durch Drehung einer
Ellipse *um eine ihrer Axen. Man soll an ein solches, dessen Axe a
senkrecht auf Pj steht, in einem durch eine Projektion P' gegebenen
Punkte desselben, eine Benihnmgsebene legen,
Aufl. Die Projektionen der Axe a sind A\ a' {1.x), die des »ig. i*-
Hauptmeridians die Gerade m' (durch A' und | x) und die (zu ihm
selbst kongruente) Kurve m", eine Ellipse, deren eine (große) Axe
in a' ßllt. Diese Ellipse bildet zugleich den zweiten Umriß, wäh-
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24
I, 28—29. Die krammen Flächen im allgemeinen.
Fig. 14.
rend der erste ein aus A' mit der halben andern (kleinen) A.xe
von m" als Halbmesser gezogener Kreis (ein Äquator) ist
Um P" aus V zu bestimmen, lege man durch V einen Parallel-
kreis, welcher m in dem Punkte Q* trifft, dessen zweite Projektion
auf m" in q" oder $*" liegt Durch
diese Punkte gehen die mit x paral-
lelen zweiten Projektionen jenes Paral-
lelkreises, auf denen dann P" und
P*" aus P' bestimmt werden. Einem
gegebenen Punkte der zweiten Pro-
jektion würden zwei Punkte dessel-
ben Parallelkreises in der ersten Pro-
jektion entsprechen.
Die Berührungsebene in P(P',P")
enthält die mit F^ parallele Parallel-
kreistangente PR, deren zweite Spur
sich in iJ" ergibt, und die Meridian-
tangente. Man drehe den Meridian
aP um a in den Hauptmeridian m,
so daß P nach Q gelangt, ziehe die
Tangente an w in ^, welche die a
in Ä, die P2 in E trifft und S zur
ersten Spur hat. Beim Zurückdrehen gelangt S nach T, und die
Meridiantangente nach ÄPT (kurz Ä T= A^S"). Von der Berüh-
rungsebene geht dann die erste Spur t^ || P'R' durch T\ die zweite
durch B". Entsprechend findet man die Berührungsebene t^, t^ in
P', P*". Die Schnittlinie v beider muß || PB in der Ebene des
Äquators liegen, weil diese eine Symmetrieebene für die Fläche und
für beide Berührungspunkte ist.
Die Flächennormale PN ergibt sich aus ihrem Schnittpunkte
N mit a, der sich im Hauptmeridiane durch Q"N" A.Q''A" als
Spitze des Normalenkegels bestimmen läßt.
29. Das einschalige Umdrehungshyperboloid entsteht durch Um-
drehung einer Geraden um eine mit ihr nicht in derselben Ebene
J«g. 16. liegende Axe; es sei die Axe a (-4', a") senkrecht auf P^ und BC
eine Lage jener geraden Erzeugenden. Der kürzeste Abstand der-
selben von a ist die mit Pj parallele, d^i B' C senkrechte Strecke
A' K, deren auf BC liegender Fußpunkt K den KehVcreis be-
schreibt. Gleichweit von K entfernte Punkte der Erzeugenden, wie
B und (7, beschreiben gleiche und gleichweit vom Kehlkreise ent-
fernte Parallelkreise, wodurch sich die Ebene des Kehlkreises als
Symmetrieebene ergibt. Ein solches Paar von Parallelkreisen, von
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I, 29—80. Die ümdrehungeflache und ihre Berührungsebene. 25
denen derjenige von C die erste Spur der Fläche bilde, begrenze
deren Zeichnung, welche selbst mit der Erzeugenden sich nach bei-
den Seiten ins Unendliche er-
streckt. Um eine Anzahl von
Erzeugenden zu zeichnen, teile
man die beiden Grenzkreise
von By bezw. von C aus in
dieselbe Anzahl n (= 16) glei-
cher Teile und verbinde die
von B und C in demselben
Sinne um dieselbe Anzahl von
Teilen abstehenden Teilungs-
punkte durch Gerade. Damit
auf der gemeinschaftlichen
ersten Projektion beider Paral-
lelkreise beide Teilungen zu-
sammenfallen, wurden B und
C auf der Erzeugenden so ge-
wählt, daß -^C'A'B' eine
ganze (und zugleich eine ge-
rade) Anzahl der Teile —
bildet. Die zweiten Projektionen
der Erzeugenden erhält man durch Übertragen der Teilungspunkte
der Kreise in deren zweite Projektionen. — Der erste Umriß ist
der Eehlkreis, der zweite der Hauptmeridian, welcher durch die
Schnittpunkte der Erzeugenden mit der Hauptmeridianebene kon-
struirt werden kann. Er ist die Einhüllende der zweiten Projek-
tionen der Erzeugenden.
30, Zwei Lagen der geraden Erzeugenden g der Fläche können
sich nicht schneiden , weil jede g mit jedem Parallelkreise nur einen
Punkt gemein hat (5). Alle g bilden eine Schaar oder ein System
von Erzeugenden.
Es gibt noch eine zweite Schaar von geraden Erzeugenden ä,
toelche die Fläche ganz erßUen, so daß durch jeden Punkt der Fläche
eine g und eine h geht. Denn da die Eehlkreisebene K eine Sym-
metrieebene der Fläche ist, so gibt es zu jeder g eine in Bezug
auf K symmetrische Gerade h, welche ganz in der Fläche liegt
Zwei solche symmetrische Erzeugende g und h schneiden sich in
einem Punkte des Kehlkreises, und haben gleiche, aber entgegen-
gesetzt gerichtete Neigungen gegen die Umdrehungsaxe a. Auch
die Symmetrie in Bezug auf eine Meridianebene liefert aus den g
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26 I, 80 — 31. Die krummen Flächen im allgemeinen.
eine neue Schaar von Erzeugenden, welche ebenfalls gleiche Neigung,
wie die g^ gegen die a besitzen, weil dies von jeder einzelnen und
ihrer symmetrischen g gilt. Dieselben fallen mit den Erzeugenden
h zusammen, weil man durch einen Punkt der Fläche nur zwei
Gerade von gleicher Neigung gegen a legen kann, welche ganz in
der Flache liegen, da man nur zwei solche legen kann, die einen
der Parallelkreise schneiden. Eine Gerade h erzeugt die Fläche
ebenfalls durch Drehung um a.
Jede Erzeugende g der einen Sdiaar scJmeidet jede h der anderen,
und zwar in der Meridianebene, in Bezug auf welche beide Gerade
symmetrisch sind, d. i. in derjenigen, welche auf der Verbindungs-
geraden der Schnittpunkte G und H der Erzeugenden mit irgend
einem Parallelkreise senkrecht steht
Jede erste und jede zweite Proj^ction einer Erzeugenden g stellt
noch eine ztoeite Erzeugende h vor^ nämlich diejenige, welche mit der
ersteren bezw. in Bezug auf die E^hlkreis- oder die Hauptmeridian-
ebene symmetrisch ist. In je einer dieser Ebenen, d. i. auch auf
einer Umrißlinie, schneiden sich beide Erzeugende g und h und
wechseln hier die Sichtbarkeit, so daß, wenn man sich die g schwarz,
die h rot denkt und beide darstellt, in der Figur alle schwarz punk-
tirten Erzeugenden statt dessen rot ausgezogen werden müssen. Die
Berührungspunkte der Erzeugenden mit den Umrissen liegen mit
anderen Schnittpunkten von je zweien dargestellten Erzeugenden
wegen deren gleichförmiger Verteilung auf demselben Parallelkreise,
bezw. auf demselben Meridiane.
31. Durch eine Erzeugende g^ der einen Schaar und durch jede
h der anderen Schaar kann je eine Ebene gelegt werden, weil g^
jede h schneidet; aber es schneidet auch jede durch g^ gelegte Ebene
E die Fläche in einer Ä, nämlich in derjenigen, welche zu g sym-
metrisch ist in Bezug auf die senkrecht zu E gelegte Meridianebene.
Alle durch eine Erzeugende g^ und alle durch eine solche g^ ge-
legten Ebenen bilden je ein Ebenenbüschel g^ und g^, imd beide
sind projektiv, wenn man zwei Ebenen derselben sich entsprechen
läßt, welche durch dieselbe Erzeugende A gehen. Denn die Ebenen-
büschel schneiden die Ebene eines Parallelkreises in zwei Strahlen-
büscheln, welche in den Schnittpunkten Ctj, G^ von g^y g^ mit dem
Kreise ihre Mittelpunkte haben, und deren entsprechende Strahlen
sich in dem Punkte H dieses Kreises treffen, durch welchen eine h
geht, welche also projektiv sind (I, 317). Da diese Ebenenbüschel
durch drei Paare entsprechender Elemente bestimmt sind, so kann
man sagen: Zwei projektive Ebenenbüschel g^, g^ bilden durch die Schnitt-
geraden h je zumer entsprechenden Ebenen die eine Schaar der Erzeu-
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I, 31—32. Die Umdrehungsfläche und ihre Beröhrungsebene. 27
genden h eines einschaligen Umdrehungshyperboloids ^ wenn drei der
Schnittgeraden h einer solchen Fläche angehören] dann sind die Axen
gj^, g^ Erzeugende der anderen Schaar derselben Fläche^ weil sie alle
h schneiden.
Eine beliebige Ebene schneidet die Fläche im allgemeinen in einem
Kegelschnitte, da sie jene Ebenenbüschel in projektiven Strahlen-
büscheln triflFt, deren entsprechende Strahlen sich in Punkten schnei-
den, welche die fragliche Schnittkurve bilden (I, 319). Enthält die
Ebene eine g oder eine A, so zerföllt der Kegelschnitt in zwei Ge-
rade^ eine g und eine h.
Jeder Meridian der Fläche ist eine Hyperbel, deren reelle Axe
ein Durchmesser des Kehlkreises ist und deren Asymptoten parallel ssu
den mit der Meridianebene parallelen Erzeugenden g und h laufen.
Denn der Kegelschnitt, in welchem die Meridianebene die Fläche
triflft, hat einen Durchmesser des Kehlkreises und die ümdrehungs-
axe zu Symmetrielinien und daher zu Axen, und jene Erzeugende
liefern seine unendlich fernen Punkte. «
Der Mittelpunkt des Kehlkreises ist auch der Mittelpunkt aller
Meridianhyperbeln und damit der Fläche.
32. Äufg. In einem durch seine eine Projektion gegebenen Pmikte
P eines einschaligen Umdrehtmgshyperboloides eine Berührungsebene an
dasselbe zu legen.
Aufl. Durch die gegebene Projektion lege man die gleichna-
migen Projektionen der durch P gehenden Erzeugenden beider
Scharen als Tangenten an den gleichnamigen Umriß, also aus P'
an die erste Projektion des Kehlkreises, oder aus P" an die zweite
Projektion des Hauptmeridians. In der Figur sind aus dem gege-Fig.i5.
benen P' die Tangenten an den Ejreis gezogen und mit den bei-
den begrenzenden Kreisen bezw. in B\ C und D\ E' geschnitten.
Denkt man sich nun P oberhalb des Kehlkreises, so gehören B
und E dem oberen, C und D dem unteren Grenzkreise an, woraus
die zweiten Projektionen B" C", D" jE" folgen, welche P" be-
stimmen. Liegt dagegen P unterhalb des Kehlkreises, so gehören
B, E dem unteren, C, D dem oberen Grenzkreise an, und B*" C?*">
2)*"^*" aind die zweiten Projektionen der Erzeugenden, welche P*"
bestimmen. Im ersteren Fall gehört BC der Schaar der (schwarzen)
Erzeugenden g an, DE dem der (roten) A, im zweiten Falle um-
gekehrt.
Die Berührungsebene ergibt sich hier als die Ebene der beiden
durch den BerQhrungspunkt gehenden Erzeugenden und enthält für
den in P' projicirten Berührungspunkt die Sehnen CD und BE
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28 Ij 32—34. Die krummen Flächen im allgemeinen.
der beiden Grenzkreise. Durch deren Spuren ergeben sich die Be-
rührungsebenen ^, t^ für P; tj*, t^ für P*.
Die Asymptote eines Meridians als Parallele der beiden mit seiner
Ebene und untereinander parallelen Erzeugenden beider Schaaren ist
mit diesen parallel, und alle Meridianasymptoten bilden daher einen
Umdrehungskegel, welcher die Axe und den Mittelpunkt mit der
Fläche gemein hat, den sogenannten Äsymptotenkegel. Seine erste Spur
ist der aus A' durch die Mitte B^ der Verbindungslinie der ersten
Spuren B'y B*' jener Erzeugenden gezogene Kreis, und seine Be-
rührungsebene entlang seiner Erzeugenden von B^ enthält jene
beiden parallelen Erzeugenden des Hyperboloids und berührt es daher
in dem gemeinschaftlichen unendlich fernen Punkte derselben.
33, Die Berührungsebene des einschaligen Umdrehungshyper-
boloids enthält die beiden durch den Berührungspunkt gehenden
Erzeugenden, nach welchen sie die Fläche schneidet. Diese Er-
zeugenden teilen die Fläche in vier Teile nach Art von Scheitel- und
Nebenwinkeln. Die Flächenstücke der Scheitelwinkel, welche den
Parallelkreis des Berührungspunktes enthalten, liegen auf der dem
Flächenmittelpunkte zugewendeten Seite der Ebene, die Flächenstücke
der anderen Scheitelwinkel, welche die durch den Berührungspunkt
gehende Meridianhälfte enthalten, auf der abgewendeten Seite. Diese
Eigentümlichkeit, welche erst später mit der Krümmung der Flächen
näher untersucht werden wird, führt zu folgender Unterscheidung.
Ein Punkt einer Fläche heißt hyperbolisch , wenn die Berührungs-
ebene in demselben mit der Fläche eine Linie gemein hat, welche
in jenem Punkte einen Doppelpunkt mit zwei getrennten Tangenten
besitzt; er heißt parabolisch^ wenn in ihm der gemeinsamen Linie
eine einzige Tangente zukommt; elliptisch^ wenn er ein isolirter ge-
meinsamer Punkt ist. Das einschalige Umdrehungshyperboloid be-
sitzt nur hyperbolische, der Cylinder und Kegel nur parabolische,
das Umdrehungsellipsoid und die Kugel nur elliptische Punkte.
Ein Punkt einer Umdrehungsfläche ist elliptisch, hyperbolisch,
oder parabolisch, je nachdem in ihm die Meridiankurve gegen die
Umdrehungsaxe hohl, erhaben, oder im Wechsel von der einen zur
andern Eigenschaft begriffen ist; der letztere Fall tritt im allge-
meinen ein, wenn die Tangente der Meridiankurve senkrecht auf
der Umdrehungsaxe steht, zugleich aber der Punkt nicht in der
Axe liegt, oder wenn der Punkt ein Wendepunkt ist
V. Die abwickelbaren Flächen (erster Teil).
34. Man nennt gewöhnlich eine hrumme Fläche abunckelbary
entunckelbar oder developpabel, wenn sie ohne Faltung oder Bruch in
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I, 34. Die abwickelbaren Flächen. (Erster Teil.) 29
eine Ebene ausgebreitet werden kann. Wie man aber eine krumme
Linie nicht unmittelbar rektificiren, d. h. ihre Teile in ihrem ur-
sprünglichen Zusammenhange in einer geraden Linie aneinander-
reihen kann, weil nicht der kleinste Teil derselben gerade ist, so
kann man auch eine krumme Fläche nicht unmittelbar abwickeln,
d. h. ihre Teile in ihrem ursprünglichen Zusammenhange in einer
Ebene aneinander legen, weil nicht der kleinste Teil derselben eben
ist Wie wir daher eine krumme Linie behufs ihrer Rektifikation
als die Grenzgestalt eines eingeschriebenen oder umschriebenen Viel-
ecks ansehen mußten (I, 225), so müssen wir auch die abwickel-
bare krumme Fläche, wenn wir Eigenschaften derselben aus dem
Begriflfe der Abwickelbarkeit herleiten wollen, als die Grenzgestalt
eines ohne Faltung oder Bruch abwickelbaren Vielflachs ansehen,
und dieser Grenzgestalt uns annähern, indem wir jede Seitenfläche
sich der Grenze Null annähern lassen.
Da nun die gewohnlichen Vielflache nicht abwickelbar sind, so
müssen wir zur Gewinnung der Abwickelbarkeit ihren Begriff (1, 146)
erweitem. Wir erreichen diesen Zweck, indem wir die Geschlossen-
heit nicht verlangen. Es können aber die Seitenflächen, oder es kann
die Aneinanderreihung ungeschlossen sein. Als geschlossene Seiten-
flächen betrachten wir einfache Vielecke erster Art (I, 138), welche
also wenigstens drei Seiten besitzen; als ungeschlossene solche mit
nur zwei Seiten, welche also ein Paar Scheitelwinkel sind.
Em Vielflach in erweitertem Sinne nennen wir die Gesamtheit von ge-
schlossenen oder ungesdUossenen ebenen Seitenflächen^ welche derart an-
einandergefügt sind, daß jede Grremstrecke einer geschlossenere oder jede
Grenzgerade einer ungeschlossenen Seitenfläche zugleich diejenige einer
zweiten Seitenfläche bildet. Eine solche gemeinschaftliche Seite wird
eine Kante des Vielflachs genannt Ist eine Kante begrenzt oder
unbegrenzt, so müssen alle Kanten bezw. begrenzt oder unbegrenzt,
und alle Seitenflächen geschlossen oder ungeschlossen sein. Sind
sie unbegrenzt, so fallen auf einer Kante die Scheitel der Winkel
der anstoßenden Seitenflächen im allgemeinen nicht zusammen. Die
zwischen zwei solchen Scheiteln liegenden Stücke der Kanten bilden
ein unebenes Vieleck, welches man die Bückkehrkante des Vielflachs
nennt. Das Vielflach selbst ist geschlossen oder ungeschlossen, je
nachdem man beim Weiterschreiten von Seitenfläche zu Seitenfläche
notwendig wieder zu einer früher durchschrittenen zurückkehren
oder nicht zurückkehren muß.
Wir nennen ein Vielfl4xch abunckelbar, wenn jedes beliebige^ durch
eine geschlossene Linie begrenzte Stück desselben, wenn es nur keinen
Teil der Bückkehrkante in seinem Inneren einschließt, ohne Faltung
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30
I, 34—86. Die krammen Flächen im allgemeinen.
oder Bruch in eine Ebene ausgebreitet werden kann, wobei wir unter
Faltung die Verdoppelung benachbarter Teile verstehen. Wir wollen
nun untersuchen, ob und unter welchen Umständen Vielflache mit
geschlossenen und solche mit ungeschlossenen Seitenflächen ab-
wickelbar sind.
35. Ein Vielflach mit geschlossenen Seitenflächen ist abwickelbar,
wenn die Summe der Kantenunnkd an jeder Ecke gleich vier Rechten
ist] denn dann lassen sich die um diese Ecke liegenden Seitenflächen
ohne Faltung oder Bruch in eine Ebene ausbreiten, und ebenso
alle in den neuen Ecken dieser Flächen anstoßenden weiteren Seiten-
flächen usw. Die Ecken dürfen daher nicht konvex sein, weil bei
diesen die Summe der Kantenwinkel < 4 JB ist Wenn auch beim
Übergange des Vielflachs mit konvexen Ecken zu einer stetigen
krummen Fläche durch unendliche Verkleinerung der Seitenflächen
das Klaffen an einer Ecke unendlich klein wird, d. h. verschwindet,
so wird es doch bei der Fortsetzung der Fläche in endlichem Ab-
stände von jener Ecke endlich. Es muß demnach bei einem ab-
wickelbaren Vielflach mit geschlossenen Seitenflächen jede Ecke nicht
Fig- 16. konvex und daher wenigstens vierflächig sein. In Fig. 16 ist ein solches
Fig. 16.
mit vierflächigen Ecken veranschaulicht, welches man durch drei-
maliges Hin- und Herbiegen eines Blattes Papier in jedesmal gleich
breite Streifen herstellen kann, wenn die Biegungskant^u der zwei-
ten und dritten Streifenschaar sich unter gleichen Winkeln gegen
die Kanten der ersten Schaar auf diesen schneiden. Das Vielflach
selbst ist nicht geschlossen.
Geometrisch kann dieses Vielflach durch Parallelbewegung einer
regelmäßigen Zickmcklinie entlang einer anderen solchen entstehen.
Fig. 17. Unter einer regelmäßigen Zickzacklinie oder einem regelmäßigen
Zickzacke soll ein unbegrenzter Vieleckszug verstanden werden,
dessen Ecken auf zwei psurallelen Geradeii,
den Leitgeraden 9 liegen, und dessen Seiten
in wechselndem Sinne gleiche Winkel (+ «
und — a) mit diesen Geraden bilden. Legt
man nun zwei regelmäßige, aber beliebig ver-
schiedene Zickzacke bezw. in die xz- und
o;^ Ebene eines rechtwinkligen Koordinaten-
Pig. 17.
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I, 86. Die abwickelbaren Flächen. (Erster Teil.)
31
Systems^ 0, xyg^ derart daß von dem ersten die Mittellinie zwischen
den beiden Leitgeraden in die xAxe, und ein Eckpunkt in die 0Axe
und daß von der anderen jene Mittellinie in die yAxe, und der
Mittelpunkt einer Seite in den Koordinatenursprung 0 föllt^ und
läßt dann den ersteren Zickzack parallel zu seiner Anfangslage sich
so bewegen, daß sein Ursprungspunkt den zweiten Zickzack (und
jeder seiner Endpunkte einen damit kongruenten und parallelen) be-
schreibt, so beschreibt die erste Zickzacklinie selbst ein Vielfiach,
welches wir Zickzackfläche nennen wollen, und welches abwickelbar
ist. Denn an jeder seiner Ecken stoßen vier Flächen zusammen,
deren Kantenwinkel y, y, yi, yi eine Summe von vier Rechten haben.
Sind nämlich a und ß die Winkel, welche bezw. die Seiten des
ersten und zweiten Zickzacks mit der zu ihren Leitgeraden bezw.
parallelen und senkrechten rrAxe einschließen, so bilden an jeder
Ecke des Vielflachs die Parallele zu der
+ rcAxe, eine Seite des ersten und je
eine der zwei hier zusammentreffenden
Seiten des zweiten Zickzacks zwei recht-
winklige Dreikante mit den Seiten a,
/J, y und a, 180*^ — j8, y^, in denen y
und Yy dem rechten Winkel gegenüber-
liegen. Daher ist cos y = cos a cos j8,
cos yi «=» cos a cos (180 — j8); also
cos yi «= — cos y, y^ =« ISO® — y, oder
2y + 2yi = 360o. ,
Man kann nun die Zickzacklinie und
dadurch auch die Zickzackääche ver-
mittelst einer Fouriersehen Beihe durch
eine Gleichung ausdrücken. Die Gleichung der ersten, nach den
Bezeichnungen in Fig. 17 für a und 6, ist*)
Fig. 18.
85 <7
2n+l
008 rr^ nX
2o
{2n + iy~"
86 / nx . 1 Snx , 1 6nx .
'cos — + -COS -^ + -- cos ^- + .
2a
2a
25
2a
.ininf.y(l)
Wir wollen die durch das erste, zweite, n** Glied der Reihe dar-
gestellte Kurve die erste, zweite, n** Teilkurve, die durch die Summe
der n ersten Glieder dargestellte Kurve die n^ Summenkurve nennen.
*) Vergl. z. B. Riemanns VorleBangcn Über partielle Differentialgleiobun*
geD, herausgegeben von Hattendorff, 1869, S. 52.
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32 I. 36—86. Die kmmmen Flächen im aUgemeinen.
Fig. 18. Die Teilkurven sind Cosinuslinieo, und die Figur stellt die drei
ersten dar, ebenso die drei ersten Summenkurven, welche die An-
näherung an die Zickzacklinie veranschaulichen. Es ist in der Figur
OÄ == a, OB ^^ h. Man kann leicht aus Nr. 48 oder aus der
späteren Bestimmung der Evolute der Cosinuslinie erkennen, daß
die Krümmungshalbmesser aller Teilkurven in ihren Scheiteln = r
= a* : 26 «= JSi^o sind, und daß derjenige der n^ Summenkurve in
ihrem Scheitel = r : n ist, also bei zunehmendem n die Null zur
Grenze hat
Die Gleichung der zweiten Zickzacklinie mit den entsprechen-
den Beständigen a', 6' erhält' man unter Beachtung, daß der Ur-
sprung um -f öt' verschoben ist,
2W+1 ,
^ = -.^2'' (2^^!)^ ^^
Die Gleichung der Zickzack fläche y welche durch Parallelverschie-
bung der ersteren entlang der letzteren Kurve entsteht, schreibt
man zweckmäßig in der Form der zwei Gleichungen
2m-f 1
2a
■n{x — x^)
^_86 ^
^~n'2j (2w + l)» —
0
Jcos~--r — i^4- — cos — 4 ^ + örCOS — V— ^^-f --in mf.):
'nr\ 2a ' 9 2a ' 26 2a ' )
cos -^— « (y — a )
n'V^^ 2a' ^9^^^ 2a' ^^26^^^ 2a'
• ininf.Y
(3)
welche Gleichungen man durch Einsetzen des Ausdruckes von x^ in
die erste Gleichung in eine einzige vereinigen könnte.
36. Nach Art dieses abwickelbaren Vielflachs mit geschlossenen
endlichen Seitenflächen kann man auch abtvickelbare Flächen mit un-
endlich Meinen ebenen Flächenelementen bilden. Ich habe die Weier-
straßsche Cosinusfunktion*) hierzu verwendbar gefunden; dieselbe wird
durch die unendliche Reihe dargestellt
jef«=» x/* b'^(io^a'*xic=^coBX7C-^bcosax7C'^l^coBa^x%'\ — in inf., (4)
*) Mitgeteilt von Herrn Pai*Z Du Bois-Reymond im Journ. f. Math., B. 79,
1874, S. 29 ff.; weiter untersucht von dem Verf. dieses Buches in dems. Journ.
B. 90, 1880, S. 221 ff.
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I, 86. Die abwickelbaren Flfichen. (Erster Teil.)
33
Fig. 19.
worin a eine ungerade ganze Zahl, großer als Eins, b eine positive
Beständige, kleiner als Eins, und
ab>l + ^7C
ist. In der Figur, worin a = 9 und b = 0,64 gewählt wurden, sind Fig. 19.
die zwei ersten Teilkurven dargestellt; dieselben sind Cosinuslinien
und werden mit zunehmendem n steiler, schon
wenn a6 > 1 ist. Bei den Summenkurven, von
denen die zweite verzeichnet ist, entspricht
einer auf- oder absteigenden Wellenhälfte einer
Teilkurve ein wenigstens in seiner Mitte eben-
falls stets auf- oder absteigendes Linienstück;
es ist dies durch Erfüllung jener Bedingung
o
ab > 1 + Y Ä erreicht
Die Teilkurve und dadurch auch die Sum-
menkurve nähert sich mit zunehmendem n der
Gestalt des geradlinigen Zickzacks, erster e des
regelmäßigen, letztere eines nicht regelmäßigen.
Es ist nämlich die trigonometrische Tangente
des Neigungswinkels der Tangente einer Teil-
kurve gegen die xAxe
disidx^=^ — a^b^x sin a*x%y
wird also, da ab > 1, bei wachsendem n, absolut
genommen, beliebig groß, so lange jener Sinus
endlich ist, und wird nur endlich, wenn sin a^x% sehr klein wird, also
a" X sehr wenig von einer ganzen Zahl abweicht. Sei a" x^ die benach-
barte ganze Zahl, so muß a* {x — a^i) sehr klein, oder {x — x^ : — ^
d. h. das Verhältnis der Strecke x — x^ zur halben Wellenlänge
1 : a** sehr klein sein. Zugleich nähert sich der Krümmungshalb-
messer der Teilkurve im Scheitel der Null als Grenze (35), so daß
die Grenzgestalt der Teilkurve der geradlinige Zickzack ist, bei wel-
chem die ganze Biegung in den Punkten der Scheitel vor sich geht.
Die gleiche Eigenschaft überträgt sich auf die Summenkurve.
Legt man nun eine zweite solche Kurve in die rry Ebene von
der Gleichung
--^
6'" cos a'*Ä
(y-i)'
(5)
worin wieder
a'V>\^\%,
und läßt die erstere Kurve parallel zu ihrer Anfangslage sich so
bewegen, daß ihr Ursprungspunkt (Koordinatenanfang) die zweite
Wiener, Lehrbnoh der dartteUenden Oeomotrie. IL
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1
34
I, 36. Die krammen Flächen im allgemeinen.
Kurve beschreibt, so beschreibt die Kurve selbst eine abwickelbare
Fläche mit unendlich kleinen ebenen Elementen. Die Gleichung
derselben, in Form von zwei Gleichungen, ist dann
Z arr ^m &»» COS O^ X (X — X^y
0
jCi — ^ 6'» cos a'»« (» — y) >
(6)
welche Gleichungen man wieder durch Einsetzen des Ausdruckes
von x^ in die erste Gleichung in eine einzige vereinigen konnte.
Flg. 20. Die Fig. 20 veranschaulicht diejenige Fläche, welche durch die zwei
Fig. 20.
ersten Teilkurven entsteht; A^B^C^y -4^, B^y C^ ... sind Lt^en der
erzeugenden ersten Kurve, BqBB^B^, CqCCiC^ sind die von deren
Scheiteln beschriebenen mit der zweiten Kurve kongruenten Linien.
Es ist bei den zweien zur Erzeugung einer Fläche verwendeten
Kurven nicht notwendig, daß m und n gleich sind.
Die Grenzgestalt der Fläche, welche durch zwei TeiJJourven bei
unendlichem m und n entsteht, ist eine äbtmckelbare ZickgcuJcfläche,
weil die Teilkurven zu Grenzgestalten regelmäßige Zickzacklinien
haben, deren Seiten gleiche unendlich kleine Winkel bezw. mit der
Z' und xkxe bilden. Die Summenkurven der Gleichung (5) nähern
sich nicht einem regelmäßigen Zickzacke; denn zwei aufeinander fol-
gende Seiten einer jeden bilden mit jenen Axen verschiedene unendlich
kleine Winkel (vergl. Fig. 19), weil sich die Ordinaten einer Teilkurve
auf die geneigten Seiten der vorhergehenden Summenkurve auf-
setzen. Bei der erzeugten Zickzackfläche (Gl. 6) ist daher die Summe
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I, 86—38. Die abwickelbaren Flachen. (Erster Teil.) 35
der Eantenwinkel an einer Ecke um einen unendlich kleinen Winkel
von 360^ verschieden, d. h. diese Summe hat 36(P zur Grenze. Die
Abweichung addirt sich aber bei einem endlichen Stücke der Fläche
nicht zu einem endlichen Klaffen oder Überdecken^ weil die Abwei-
chungen an den beiden Endecken einer Kante der Fläche gleich
und von entgegengesetztem Vorzeichen sind. Die Fläche ist also
(änmckelbar.
Es ist hiermit eine nicht geradlinige abunckeUbare Fläche mü
unendlich kleinen (geschlossenen) Flächenelementen durch ihr Ent-
stehungsgesetz und ihre Gleichung gegeben, welche vorgestellt, aber
nicht durch Zeichnung oder ein Modell dargestellt werden kann.
37. Betrachten wir jetzt das wichtigere Vielflach mit nicht ge-
schlossenen Seitenflächen oder mit unbegrenzten Kanten. Dasselbe ist
stets cAtvickelbar, Seien die unbegrenzten Geraden 6, ^ 9, A ... die Fig. 21.
Fig. 21.
aufeinauder folgenden Kanten des Vielflachs, wobei sich e und f in
A, fnnd g m B, g und h in C . . schneiden, und wobei die Seiten-
flächen durch die Paare der Scheitelwinkel e/) fg^ gh . . . gebildet
werden, so kann das ganze Vielflach in eine Ebene abgewickelt
werden, etwa in die der ersten Seitenfläche ef, indem man alle fol-
genden um f dreht, bis fg in jene Ebene nach fg' gelangt ist,
dann alle auf fg folgenden, bis gh in dieselbe Ebene nach g'h' ge-
langt ist, u. s. w. Das Vieleck ABC . . . ist die Rückkehrhmte des
Vielflachs und teilt dasselbe in zwei Äste. Das Vielflach ist ab-
wickelbary weil es bei jener Ausbreitung in einer Ebene keinen
Bruch und keine Verdoppelung benachbarter Teile in einem Stücke
des Vielflachs erfölyrt, das die Rückkehrkante nicht in seinem Inneren
einschließt (34). Die beiderseits der Bückkehrkante liegenden Teile
d^r Fläche verdoppeln sich dagegen. Zur Abwickelung ist ein Zer-
schneiden des Vielflachs notwendig, wenn das Vieleck AB C . , .
geschlossen isi
38. Aus einem abwickelbaren Vielflache mit unbegrenzten
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36 I, 88—39. Die krnmmen Flächen im allgemeinen.
Kanten läßt sich durch bestandige Verkleinerung der Seitenflächen
als Grenzgestalt eine modeUvrharß abwickelbare hrumme Fläche her-
leiten. Nimmt man als das Vieleck ABC , . ., von welchem man
ausgehen kann^ ein solches an^ das in oder um eine unebene Kurve
beschrieben ist; und läßt seine Seiten beständig gegen die Null als
Grenze abnehmen^ so sind die Grenzlagen ihrer vei^ängerten Linien
die Tangenten der Kurve, so daß eine abuncJceJbare Fläche durch die
Gesamtheit der Tangenten einer unebenen Kurve gebildet unrd. Diese
Tangenten heißen die Erzeugenden und die Kurve heißt die Rüde-
'kehrkante der Fläche. Sie teilt die Fläche in zwei Äste.
Ist die Rückkehrkante i einer abwickelbaren Fläche gegeben, so
kann man ein Vielflach, aus welchem sie entsteht, und welches wir
ihr anschließendes Vielflach nennen wollen, offenbar dadurch erhal-
«igw. ten, daß man auf i die Punkte ÄfB,C,D . . . in Abständen, die man
gleich machen kann, aufträgt, und die Sekanten ABF^j ^CQi • • •
zieht. Diese sind dann die Kanten des Vielflachs, und die Tan-
genten -4P, FQ .... der i sind deren Grenzlagen und zugleich
die Erzeugenden der Fläche. Hat man eine Kurve k der Fläche,
welche die genannten Erzeugenden bezw. in P, Q . . . schneidet, und
fällt von P, Ö . . . die Senkrechten FF^, QQ^ bezw. auf -4J5, BG...,
so entsteht auf dem Vielflach ein Vieleck Pi ^i . . ., welches der
Kurve FQ ... entsprechend oder ihr anschließendes Vieleck genannt*
werden soll, und welches bei der Abnahme von AB^ BG . . . diese
Kurve zur Grenzgestalt hat. Andererseits entstehen bei der Abwicke-
lung des Vielflachs aus den Vielecken AB . . ,, F^^Q^ . . . ebene Viel-
ecke J.'JB' ..,, FiQi . . ., welche die verwandelten der ersteren
sind. Zieht man in ihrer Ebene die Senkrechten F^ F'j QiQ' . . .
bezw. zu A'F^'y B'Q^ . . . und macht sie bezw. gleich F^F, QiQ • » •,
so bilden die Punkte F'^Q' . . . ein Vieleck, dessen Grenzgestalt eine
Kurve k' ist, welche die Verwandelte von k heißt und auch mit der
Grenzgestalt des Vielecks F^ öi . • • zusammenfallt.
Ebenso wie man ein abwickelbares Vielflach mit unbegrenzten
Kanten als das einhüllende Vielflach der aufeinander folgenden Lagen
einer Ebene ansehen kann, welche sich um wechselnde Gerade der-
selben dreht, so kann man eine abwickelbare Fläche als die einhüUende
Fläche einer beweglichen Ebene ansehen, und jede Erzeugende der
Fläcbe als diejenige Gerade in einer jeden Lage der beweglichen
Ebene, welche die Grenze ihrer Schnittgeraden sowohl mit einer vor-
hergehenden, als mit einer folgenden Lage der Ebene bildet, wenn
diese in die zwischenliegende fragliche Lage hineinrücken.
39. Zur Aufstellung einiger Sätze über abwickelbare Flächen
und ihre Abwickelung müssen wir einige Beziehungen ermitteln, die
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I, 39. Die abwickelbaren Flächen. (Erster Teil.) 37
zugleich zwischen Linien auf der abwickelbaren . Fläche und dem
anschließenden Yielflach und zwischen den Verwandelten von beiden
gelten.
Indem wir J.B = J5(7«« . . ., und alle unendlich klein machen pig. w.
und beachten, daß sie in Vergleich mit anderen solchen vorkommenden
Großen von der ersten Ordnung
(0^) sind, sind auch die Winkel ^'«' ^^'
PAP,, QBQ, ... — OS und
die Unterschiede zweier solchen
aufeinander folgenden Winkel
= 0* (1, 236). Daher ist PP, A"""^-^ ^\^^^
= (fi und ÖÖi = 0^5 und da
noch AP— BQ = 0\ so ist «7
pp^ ^QQ^= 0\ Außerdem
ist der Winkel von PP, und QQ, =^0^, da sie in den Ebenen
PABy QBC liegen, deren Winkel OS und senkrecht auf den Linien
AP,, BQi stehen, deren Winkel ebenfalls = 0^ ist Das Viereck
PPi Qi Q weicht daher nur unendlich wenig von einem Parallelo-
gramme ab, insbesondere ist ^ {PQ, P,Q,) = {PP, — QQ^) : PQ
= 0« : 0* — OS P^ — Pi^i — 0\ — Hieraus folgert man:
1) Eine abunckelbare Fläche mrd in jedem Punkte P einer Er-
zeugenden PA von ein und derselben Ebene berührt, nämlich von der
Schmiegungsebene der BückkehrTcante i in deren BerOhrungspunkte A
mit jener Erzeugenden. Denn die Tangente t einer durch P gehen-
den Kurve der Fläche bildet mit der unendlich kleinen Sehne PQ
der k einen Winkel = OS PQ mit PiQi einen Winkel OS daher
auch t mit PiQi einen Winkel OS oder es liegt t in der Grenz-
lage der Ebene P^BQ,, d. i. in der Schmiegungsebene der i m A.
2) Die Bückkehrkante i ist eine Schneide der Fläche, d. h, eine
Kurve k der Fläche hat in .einem Punkte B der i im allgemeinen
eine Spitze. Denn die beiden ir BC aneinander stoßenden Seiten-
flächen ABC und BCD des anschließenden Vielflachs bilden einen
Winkel 0^ und liegen auf derselben Seite von BC, außer wenn B
ein Wendepunkt oder eine Spitze von i ist (I, 259, Fälle 3, 4, 5, 6).
Daher gilt dies auch von den Seiten eines auf diesem Vielflache
liegenden Vielecks, wenn nicht die BC selbst eine Seite des Viel-
ecks bildet, in welchem Falle der Winkel zweier aufeinander folgen-
den Seiten des Vielecks im allgemeinen = 180^ — 0* ist, jedoch
auch 0^ sein kann. Daher hat auch die entsprechende Kurve k im
allgemeinen in einem Punkte B der i eine Spitze; doch ist dies
nicht notwendig, wenn die i in J? ein Rückkehrelement besitzt,
oder wenn k die i in B berührt.
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38
I, 39 — 40. Die krummen Flächen im allgemeinen.
3) Die BückkehrJcante i ist bei jeder Projektion der dbunckdbaren
Fläche ein Umriß derselben, weil jede Gerade, daher auch eine Pro-
jicirende, welche durch einen Punkt B der i geht, die Fläche in B
berührt. Denn B ist eine Spitze jeder Kurve der Fläche, worin sie
von einer durch jene Projicirende gelegten Ebene geschnitten wird.
Einzelne Punkte der i mit Rückkehrelementen ändern diese Eigen-
schaft der Linie e nicht.
4) Ein Stück einer Erzeugenden oder einer Kurve ändert durch
die Abvnckelung seine Lä/nge nicht Denn AP^ und das ganze recht-
winklige Dreieck ÄP^P, also auch AP bleiben ungeändert; ebenso
ändert P^Q^ seine Länge nicht; und da PQ von PiQi um 0* ver-
schieden ist, so ist auch ein endliches Stück einer Kurve k von dem
entsprechenden unveränderlichen Stücke des anschließenden Vielecks
nur um 0^, d. h. nicht verschieden.
5) Die Tangente t einer Kurve k der Fläche und diejenige t' ihrer
Verwandelten k' in entsprechenden Punkten P und P bilden gleiche
Winkel mit der Erzeugenden PA, bezw. P^ A' des Berührungspunktes.
Denn der Winkel der t mit P^Q^, sowie der Winkel der PA mit
P^A^ sind vor und nach der Abwickelung 0\
* 6) Der Winkel zweier benachbarten Erzeugenden AP, BQ ändert
sich durch die Abioickelung nicht Denn es ist ^ PAP^ = 0^, <^ QB Q^
= 0^, ihre Differenz = 0^, und die Ebenen dieser Winkel bilden
einen Winkel = 0^; daher ist ^ {PA, QB) — ^ P^BQ^ = OK Das-
selbe gilt nach der Abwickelung; und da -^PiBQi ungeändert über-
tragen wird, ändert sich auch ^{PA,QB), der =0* ist, nur um
0^ d. h. er bleibt ungeändert. — Demnach ändert sich der KonÜn-
genzunnkd und die Krümmung der Rückkehrkante i in jedem ihrer
Punkte durch die Abwickelung nicht
7) Bei dem Kegel wird die Rückkehrkante zu einem Punkte,
der Spitze; in der Abwickelung gehen daher alle Erzeugende durch
diesen Punkt, Bei dem Cylinder fallt derselbe ins Unendliche.
Fig. 88. ^. ^„ 40. Bestimmen wir die JLw-
Fig. 23.
ccj derung, welche die Krümmu7^g
Q R einer beliebigen Kurve auf einer
abwickelbaren Fläche durch die
Abwickelung erleidet
Seien P, Q, R drei benach-
barte Punkte der k oder ihrerVer-
wandelten k' und sei im Räume
PQ^QR = 0\ seienPi, Q„R,
ihre entsprechenden Punkte auf
Kant'Cn des anschließenden Viel-
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I, 40—41. Die abwickelbaren Flachen. (Erster Teil.) 39
ecks, 80 soll gezeigt werden, daß die Winkel PQB und P^Q^R^,
deren Unterschiede von 180® die Kontingenzwinkel und «= 0^ sind,
nur um 0' verschieden sind. Es folgt dies noch nicht daraus, daß
Ä' die Grenzgestalt der Verwandelten des anschließenden Vielecks
ist, weil ^ (PQ, Pi Q,) und ^ {QR, Q,R,) = 0^ sind.
In Nr. 39 ergab sich, daß PP^, QQ^, BB^, sowie die Winkel
zweier solcher Strecken 0^, daß dagegen PP^ — QQd QQi ^ BB^,
PQ — PiQi, Ö-B — ^i-Bi aUe 0« sind. Zieht man nun in Fig. a)
QQ, * PP,, BB, # QQu wodurch auch P, Q, # PQ, Q,B, # QB
wird, zieht dann in Pig.b) OQ, OB, O^i, OB^^ bezw. # mit PQ (und
Pi Ö2), QR (und Q^B^), P^Q,, Q^B, der Fig. a), wodurch auch QQ^ (b)
* QtQi (a), BB^ (b) # B^B, (a) wird, so sind QOB = <p, Q^OB,
= 9?i die Kontingenzwinkel von PQB, bezw. Piöi^i- Zieht man
noch in (b) BB^ # QQi, wodurch auch QiB^ ^ QB, so ist im
Dreiecke OQQ„ OQ = 0^ $$1 = 0^ OQ — OQ, < QQ„ also = 0^,
wenn nicht kleiner, ebenso in OBB^, OB — OiJg «== 0^, w. n. kl.
In den Dreiecken OQQ,, OBB^ sind OQ = OB, QQ, # BB^, die
eingeschlossenen Winkel Q und B wegen -^ QOB=:(fi höchstens
um 9 = 0^ verschieden; daher ist OQ, — OB^ =^^^.0^ = 0^ Dem-
nach sind in dem Dreiecke OQ,B^ die Seiten OQ, und OJB3 (= OQ
+ 0*) nur um ein 0* verschieden, und bezeichnet man den Winkel
<2,OÄ,mit9, soist^iJ = 0«.<p, Q,B^^OQ,'q>'={PQ + QP)ip'y
daher wegen QB ^ Q,K, auch 0^ • 9 = {OQ + O*)^', 9—9'
= (0^-9') : Oö = Ol Da ferner der Winkel von Q,Q^ und B,B^ in
(a) = ^ ÄjülJ^ in (b) = OS EEi = OS so ist JJ^Ä» = 0^ ^B,OB,
= 0»:0^ = 0^ Daher ist auch <^ Q,OB, = (p, = 9'+ 0« = 9? + 0S
w. z. b. w.
Da diese Entwickelung für die Gestalt vor und für die nach
der Abwickelung gilt, also in jedem Falle der Kontingenzwinkel einer
Kurve k von dem entsprechenden des anschließenden Vielecks nur
um 0* verschieden ist, beide selbst aber 0* betragen, so erleidet der
KonHngeneumkel einer Kurve h der Fläche durch deren Abwickelung
dieselbe Veränderung, wie sein entsprechender Winkel auf dem an-
schließenden Vielflache.
41. Ist nun PQBS ein Vieleck auf dem anschließenden Viel- Fig. 24.
flache mit unendlich kleinen Seiten, PQB' S' seine Abwickelung in
die Ebene der ersten Fläche PQA, daher BR ± PQA, QN die
Verlängerung von*P^, so sind NQB, NQB' die Kontingenzwinkel
9, 9' vor und nach der Abwickelung. Zieht man BN JL QN, so
ist auch JB'JV J. QN, und ^ B'NB= 6 ist der Winkel der Seiten-
fläche PQA mit der Ebene NQB zweier aufeinander folgenden
Seiten PQ, QB, welcher übereinstimmt mit dem Winkel der Be-
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40 I) 41—42. Die krummen Flächen im allgemeinen.
rührungsebene der Fläche und der Schmiegungsebene der Kurve in
Q. Nun ist offenbar
NR' tp' r
cos 6 == ^frrw =»" = —,
NB (p r '
wenn r^r^ die Krümmungshalbmesser der Je bezw. Je' in Q sind.
Die Formel sagt: Das VerJiältnis des KrümmungsJidlbmessers r
einer Kurve einer abtmcJcdba^en Flocke in einem ihrer PunJcte zum
Fig. 24.
Krümmungsfidlbmesser r' ihrer VerwcmdeUen im entsprechenden Funkte
ist gleich dem Cosinus des Winkels ö der Schmiegungsebene der Kurve
und der Berührungsebene der Fläche in jenem PunJcte.
42. SoU der KrümmungsJuxlbmesser r' einer Vmoandelten Je' un-
endlich groß werden', so muß, wenn nicht gerade schon für Je der
entsprechende r •= oo ist, cos tf «= 0, tf = 90® werden, oder es muß
die Schmiegungsd)ene der ursprünglichen Kurve Je in dem entsprechenden
JPunJcte senJcredit auf der Berührungsebene der abwicJeelharen Fläche
stehen. Dann tritt in ifc' im allgemeinen ein WendepmJet ein, in-
dem im allgemeinen drei aufeinander folgende Punkte in eine Ge-
rade fallen.
Sollen alle Punkte der ¥ in eine Gerade fallen, so ist sie, und
auf der abwickelbaren Fläche die entsprechende Je, die kürzeste
Linie zwischen irgend zweien ihrer Punkte, und heißt Joürzeste oder
geodätische Linie. Bei einer solchen steht die Schmiegungsebene in
jedem ihrer Punkte senkrecht auf der Berührungsebene der Fläche. Diese
Eigenschaft besitzt auch die kürzeste oder geodätische Linie Je einer
jeden FläcJ^] denn legt man entlang derselben die berührenden
Ebenen der Fläche, so werden dieselben von einer abwickelbaren
Fläche eingehüllt, welche jene Fläche entlang £ berührt, und auf
welcher ebenfalls Je eine geodätische Linie ist. Die Schmiegungs-
ebenen der Je stehen dann auf den gemeinschaftlichen Berührungs-
ebenen beider Flächen senkrecht Ein auf einer glatten Oberfläche
gespannter biegsamer Faden bildet eine geodätische Linie, weil
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II, 42—44. Die abwickelbaren Flächen. (Erster Teil.) 41
beim Gleichgewicht die Mittelkraft der Spannungen zweier aufein*
ander folgenden Elemente des Fadens senkrecht auf der Fläche stehen
muß, zugleich aber in der Schmiegungsebene der Fadenlinie liegt.
43. Außer durch ihre Bückkehrkante oder durch Einhüllung
einer beweglichen Ebene (38) kann eine abwicMbare Fläche auch
durch Leitlinien l und l^ bestimmt sein. Um durch einen Punkt Ä
der l eine Erzeugende zu ziehen ; lege man aus Ä als Spitze durch
li einen Kegel ^ ziehe die Tangente t der l in Ä, lege durch t eine
berührende Ebene an den Eegel, so ist seine Berührungserzeugende
auch die Erzeugende e der abwickelbaren Fläche, und jene Berüh-
rungsebene des Kegels auch ihre Berührungsebene, weil sie die
Tangente der l in A und der l^ in deren Schnittpunkte Ä^ mit e
enthält Die abwickelbare Fläche, welche alle diese die l und l^
zugleich berührende Ebenen einhüllt, ist aber offenbar die verlangte,
deren Erzeugende die l und l^ schneiden.
Durch Ä gehen so viele Erzeugende, als Berührungsebenen
durch t an jenen Kegel gelegt werden können, als demnach die
Klasse einer ebenen Schnittkurve des Kegels, d. i. einer Projektion
der l^, angibt. Die Leitlinie l ist daher eine ebenso vidfache Kurve
der Fläche.
Man kann auch eine oder beide Leitlinien durch Leitflächen er-
setzen, die von den Erzeugenden berührt werden sollen; und die
abwickelbare Fläche kann man in allen diesen Fällen auch als die
Einhüllende einer Ebene ansehen, welche auf zwei Leitlinien, auf
einer Leitlinie und einer Leitääche oder auf zwei Leitflächen be-
rührend hinrollt. Die Erzeugenden sind stets die Verbind ungsgeraden
der Berührungspunkte [derselben Ebene mit den beiden Leitlinien
bezw. Leitflächen,
Liegt eine Leitlinie im Unendlichen, so wird sie durch einen
Kegel gegeben, welcher sie projicirt und der RichiJcegel der abwickel-
baren Fläche heißt Mit jeder Erzeugenden des Richtkegels ist eine
Erzeugende der abwickelbaren Fläche parallel, und in diesen ent-
sprechenden Erzeugenden sind auch die Berührungsebenen beider
Flächen zu einander parallel.
44. Eine besondere Art von abwickelbaren Flächen hat für
die Kurven eine Bedeutung, nämlich ihre EvoltUenflädie. Sie ist
die EinhüUende der Normalebenen der Kurve und besitzt die Eigen-
schaft, daß, wenn man auf ihr eine Ebene abrollen läßt, ein Punkt
derselben, nämlich der in ihr liegende Punkt der Kurve, in welchem
sie zu dieser normal steht, die Kurve beschreibt Denn dreht sich
die Normalebene um die in ihr liegende Erzeugende der abwickel-
baren Fläche, so beschreibt jener Punkt ein auf der Ebene senk-
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42
n, 44—46. Die krummen Flächen im allgemeinen.
Fig. 26.
Fig. 26.
rechtes Linienelementy also das Eleiaent der Kurve. Zieht mau iu
einer solchen Normalebene der Kurve durch ihren Fußpunkt alle
Normalen der Kurve , so werden diese Geraden beim Aufwickeln der
Ebene auf die abwickelbare Fläche zu geodätischen Linien derselben^
deren Tangente stets der noch nicht aufgewickelte Rest der betreffen-
den Normale ist Alle diese geodätischen Linien sind daher Evoluten
der Kurve, deren dieselbe demnach unendlich viele besitzt Die
Evolutenfläche einer ebenen Kurve ist der Cylinder, welcher die in
der Ebene der Kurve liegende Evolute derselben zum senkrechten
Schnitte hat.
45. Da sich zwei nahe zusammenliegende Erzeugende einer
abwickelbaren Fläche nicht schneiden, so ist es von Belang, den
Grenzwert des Verhältnisses des Abstandes dieser Erzeugenden zu
dem Abstände ihrer Berührungspunkte auf
der Rückkehrkante i zu bestimmen. Sei A
ein Punkt der i, und bilden wir die Projek-
tion i' der % auf ihre rektificirende Ebene in
Äy so besitzt i' im allgemeinen einen Wende-
punkt in Ä' (l, 260); ziehen wir dann an i'
zwei untereinander parallele in den unendlich
nahe bei Ä' liegenden Punkten B' und C be-
rührende Tangenten, so ist der kürzeste Abstand der Tangenten
der i in i^und C=S'r, wenn Ä'S'±B'S\ A'T ± CT. Ist
noch A'B' = s, q) der Winkel der Normalen der i' in A'
und B\ und r der Krümmungshalbmesser der t in A\ so ist
A'S' = Y sq)y q) ^= s:r, A'S' = y s* : r (I, 236, 5)), und da im
Wendepunkt r = c» = 1 : OV so ist für s = 0^ A'S' = 0*, daher
auch S'T = 0^ und ST = 0^ d. b. der küraeste Abstand inveier be-
nachbarten Erzeugenden einer abunckeJbaren Fläche ist unendlich Mein
von der dritten Ordnung.
^
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IL Abschnitt.
Der Schnitt des Cylinders und Kegels mit einer Ebene and
einer Geraden und die Abwickelung der Fläche.
L Allgemeines Verfahren.
46. Die SchniUUnie einer Jcrummen Fläche mit einer Ebene wird
erhalten y indem man eine Anzfihl von Erzeugenden der Fläche mit
der Ebene schneidet (I^ 256)^ und die Schnittpunkte als Punkte der
Schnittkurve in der Reihenfolge der sie enthaltenden Erzeugenden
durch einen stetigen Zug verbindet Da eine Fläche durch ver-
schiedene Erzeugende entstehen kann^ so wählt man diejenigen;
deren Projektionen am leichtesten verzeichnet werden können^ also
womöglich Gerade oder Ejreise sind.
Eine vorteilhafte Lage einer schneidenden Ebene ist im allge-
meinen die auf einer F senkrechte , weil dann ihre Projektion eine
Gerade ist, und ihre Schnittpunkte mit den Erzeugenden sich un-
mittelbar ergeben. Man wendet daher bei einer Schnittebene von
allgemeiner Lage häufig solche auf einer F senkrechte Ebenen als
Hilfsebenen an; man bestimmt die Schnittlinien einer solchen mit
der Fläche und mit der gegebenen Ebene ; die Schnittpunkte beider
sind dann Punkte der gesuchten Kurve. Manchmal sind auch andere
Hilfsebenen vorteilhaft, deren Schnittlinien mit der Fläche leicht zu
verzeichnende Projektionen besitzen.
Die Tangente an die Schnittkurve in einem gegebenen Punkte
derselben wird als die Schnittgerade der schneidenden Ebene mit
der Berührungsebene der Fläche in jenem Punkte gefunden. Denn
in jeder von beiden Ebenen muß die Tangente liegen (7).
Die SchnMptmkte einer Geraden mit einer Fläche findet man,
indem man durch die Gerade eine Ebene legt und ihre Schnittlinie
mit der Fläche bestimmt; die Schnittpunkte dieser Linie mit der
Geraden sind die gesuchten Punkte. Die Hilfsebene ist dann vor-
teilhaft, wenn ihre Schnittlinie mit der Fläche sich als eine mög-
lichst einfache Linie projicirt, am besten als Gerade oder Kreis.
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44
II, 47-48. Ebener Schnitt des Gylinders und Kegels.
n. Ebener Schnitt und Abwickelung des Oylinders.
47, Zwei ebene Schnittkurven eines Gylinders, ihre Parallel-
projektionen auf ein und dieselbe Ebene, und endlich die eine
Schnittkurve und die Umlegung der anderen in die Ebene der er-
steren sind perspeküv-affine Figuren, deren Affinitätsaxe die Schnitt-
linie beider Ebenen oder deren Projektion bildet.
Äufg. Von der SchniUhurve eines cmf P^ senkrechten Umdrehungs-
cylinders mit einer auf P, senkrechten Ebene E sollen die wahre Gestalt
und die bei der Abwickelung des Gylinders entstehende Verwandelte be-
stimmt werden.
Fig. 26 a. Aufl. Die erste Spur und Projektion des Cylinders sei der
Kreis J.'B' CD', die zweite Spur und Projektion det Ebene E die
Gerade Cj, so sind beide Linien
^^' ** bezw. auch die erste und zweite
Projektion der Schnittkurve. Diese
ist eine Ellipse A^BC^Dy deren
große Axe A^C^ mit P^ parallel
läuft, deren kleine BD auf F^
senkrecht steht.
Um die wahre Gestalt dieser
Ellipse zu erhalten, drehe man sie
um die zu P^ parallele Axe BD
in eine zu Pj parallele Ebene.
Ein beliebiger Punkt P^ der
Schnittkurve beschreibt bei der
Drehung einen Kreisbogen {PP^'^
Pi'Pi^^)' Die erste Projektion
ArB'P;''G"'D' der gedrehten
Figur zeigt die wahre Gestalt, die
mit dem Kjreise A' B'CD' per-
spektiv- affin ist. Die Tangente
PiT trifft die Drehaxe in T und
geht durch die Drehung im Grund-
riß in TP;" über.
Die Brennpunkte JP/" und F^" der wahren Gestalt ergeben
sich aus den Berührungspunkten der E mit den beiden Kugeln,
welche zugleich den Cylinder nach je einem Kreise und die E be-
rühren.
Fig. 26 b. 48» Bei der Abunckehing eines Cylinders werden alle Erzeugende
zu parallelen Geraden (39, 7)), jeder senkrechte Schnitt wird zu einer
auf den Erzeugenden senkrechten Geraden (39, ö)), daher die Ab-
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II, 48. Ebener Schnitt and Abwickelung des Cylinders.
45
Wickelung unseres durch zwei senkrechte Schnitte begrenzten Cylin-
ders zu einem Rechtecke, dessen Grundlinie gleich dem rektificirten
Grundkreise und dessen Höhe gleich der Länge der Erzeugenden ist.
Der durch den Mittelpunkt der Schnittkurve gelegte senkrechte
Schnitt des Cylinders ist der Kreis ÄBPCD, seine Verwandelte
die Gerade ÄBPCDA. Indem man den Cylinder nach der Erzeugen-
den von Ä aufgeschnitten denkt, erhält mau die Erzeugenden der
Teilungspunkte durch Einteilung der Rektificirten AA in vier
gleiche Teile, den Punkt P durch Übertragen des Bogens BP mit-
telst kleiner Bogenstücke.
Fig. 26 b.
/
^C\
M
^\
A
T/
/....i?
<^ \
V
■l
\
A
yf$
v_
Jl,
Die Venvxmädte der ScfmiUJcurve erhält man durch Übertragen
der Stücke der Erzeugenden zwischen dieser Kurve und dem Kreise
AB PCD, indem man z. B. PP^ = F'P/' macht, um die Tangente
im Punkte P^ zu verzeichnen, beachte man, daß sich ihr Winkel
mit der Erzeugenden PP^ durch die Abwickelung nicht ändert, und
daß derselbe in dem rechtwinkligen Dreiecke P^PT enthalten ist,
welches man vollendet, wenn man PT= P'T' oder P^T = P^" T
fiberträgt
Die Tangenten in Ay^ und C^ stehen vor und nach der Abwicke-
lung senkrecht auf den Erzeugenden, die Wendepunkte der Verwan-
delten sind B und 2), weil vor der Abwickelung in den ihnen ent-
sprechenden Punkten B und D die Schmiegungsebenen, d. i. die E,
senkrecht auf den Berührungsebenen des Cylinders stehen (42). Die
Tangente BS wird durch ^AB8 ^ ^A"B''A^' = der ersten
Grundneigung 8 der E bestimmt. Der Krümmungshalbmesser r' der
Verwandelten in A^ (und C^ wird A^A^ = A" A^ erhalten, wenn
man B" A^ J. e^ bis A,^ auf A" A^' zieht. Denn ist a^^M! A'
der Halbmesser des Grundkreises des Cylinders, so sind die Axen
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46
IT, 48. Ebener Schniit des Cylindera und Kegels.
der Schnittellipse a : cos € und a, und ihr Krümmungshalbmesser in
Ai ist r = a* : (a : cos f) = a cos a; da femer der Winkel der
Schmiegungsebene (E) mit der Berührungsebene des Gylinders in
-4i, <y == 90^ — € ist, so ergibt sich (41)
r' = r : cos <y = r : sin a = a cot b = -^"-^g .
Fig. 27 a.
N- V ^ - ^ ^ " \ ' > .
-\ \^\
Zur Verzeichnung der Verwandelten genügen meistens die Wende-
punkte und Scheitel mit ihren Erümmungskreisen.
Die Verwandelte der SchnittJcarve ist eine Sinoide oder Sinuslinie,
deren unendlich vielen Wellen man durch das unbegrenzte Abrollen
des Gylinders auf einer Ebene erhält. Nimmt man B als Ursprung
der rechtwinkligen Koordinaten, BG als xAxe, so daß für P^
BP = x, PPt=y,
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n, 48—49. Ebener Schnitt und Abwickelung des Cylinden.
47
80 ist X = Bog. B'F, also ^ B'M'P' = | ,
P"P/' = y = B"P" . tg fi — a sin |- tg fi.
Ist T der Schnittpunkt der Tangente in Pj mit der a;Axe, so ist die
Subtangente = PT = P'T' = a tg -|
unabhängig von £, und femer
tg PTP, = -|r- = cos ^ tg £.
° * subtg a °
49. Aufg, Die Schnitthurve eines beliebigen Cylinders mit einer
beliebigen Ebene m bestimmen und ihre bei der Abunckehmg des Cylin-
ders entstehende VeruxxndeUe m Jconstruiren,
Aufl. Es sei die
Fig. 27 b.
sei
in Fj liegende Ellipse
^PCD mit dem Mittel-
punkte M die Leitlinie,
BB eine Erzeugende
des Cylinders, c^, eg
seien die Spuren der
Schnittebene E. Um die
Schnittpunkte der Er-
zeugenden mit der B
und zugleich die f&r die
Abwickelung notwendi-
gen wahren Längen der
auf den Erzeugenden
abgeschnittenen Stücke
zu erhalten, lege man
durch dieselben die er-
sten projicirenden Ebe-
nen, schneide diese mit
E und lege sie dann samt den Erzeugenden und diesen Schnitt-
linien in Fl um, wodurch sich die Schnittpunkte beider Linien
ergeben. Verfahrt man so mit der Erzeugenden PJß, so gelangt
diese nachB'JJ'" (U'JJ'" ± B'B\ B'B'" = Abstand des B" von x),
imd die Schnittlinie der projicirenden Ebene mit E nach B^ TJ'"
{B^ Schnitt von B'B' mit e^, Q" ein Punkt der e,, Q'TJ' [\ e^] eine
mit e^ Parallele in E, U^ ihr Schnitt mit jener projicirenden Ebene,
17'" dessen ümlegung, indem TJ'V" ±B'Tr und -=^Q'Q"\ dabei
sind die Abstände des ü" und Q" von x gleich angenommen). B'B'"
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48 II, 49-— 62. Ebener .Sclmitt des Cylinders and Kegels.
und jBg i7'" schneiden sich in B^"y woraus sich die Projektionen
J5i' und B^' des Schnittpunktes By der Erzeugenden mit E ergeben.
— Für eine andere Erzeugende^ z.B. die aus^l, zieht man j4.'-4/"||
B'By" und Ä^Ai'' || B^B^'\ Man kann sich vorerst mit den vier
Punkten A^ B, G^ D der Grundellipse begnügen, welche die End-
punkte zweier konjugirten Durchmesser sind, und von denen B und
D a:uf dem ersten Umrisse liegen. Die vier erhaltenen Punkte A^^
By, Ci, Dl sind dann ebenfalls Endpunkte zweier konjugirter Durch-
messer der Sclinittellipse, in der wahren Gestalt und in den Pro-
jektionen.
Die Kurve ^/"J5/"Ci'"D/" ist eine EU^ als affine Figur
zur Grundellipse mit A' A"' als Strahl und e^ als Axe, oder als
Parallelprojektion von AiByCiDi mit den Sehnen der beim Um-
legen jener Hilfsebenen beschriebenen Kreisbogen als parallelen
Projicirenden.
50. Zur Bestimmung der wahren GestaU der Schmtthurve lege
man B um e^ in P^ um. Die Bahn eines Punktes Bi im Grundriß
ist eine auf e^ senkrechte Gerade B^B^^^j und da der Abstand des
By vom Punkte B^ der e^ ungeändert bleibt, mache man B^B^^^
= B^Bi"\ Für einen andern Punkt Ai mache man A^A^^^ || B^B^^^
und = A^Ay". Ai^^Ci^^ und B^^B^^ sind konjugirte Durchmesser.
51. Zur Abwickelung einer Fläche ist es stets vorteilhaft eine
Kurve derselben zu besitzen, deren Verwandelte eine bekannte Ge-
stalt hat. Bei dem Cylinder ist dies eine zu den Erzeugenden senk-
rechte Schnittkurve, die zu einer Geraden wird. Wir brauchen von
ihr die wahre Gestalt und die Längen der von ihr auf den Er-
zeugenden hervorgebrachten Abschnitte, nicht aber die Projektionen*
Die Spuren s^, s^ einer senkrechten Schnittebene S sind senkrecht
auf den gleichnamigen Projektionen der Erzeugenden, und man
erhält ihren Schnittpunkt B^ mit einer solchen, wenn man aus dem
Schnittpunkte jB^ derS'JB' mit s^ die Senkrechte B^B^'" auf J5'jB'"
fällt, deren Fußpunkt B^" ist; die Senkrechte ist nämlich die Um-
legung des Schnittes der ersten projicirenden Ebene von BB mit S.
Legt man dann S um s^ in F^ um, so gelangt B^ nach B<^^^ wenn
B'B^^ (J_ Sj) die verlängerte erste Projektion einer Erzeugenden
und B^B<^^ =« B^B^'\ So erhält man rfie wahre Gestalt des elivptir
sehen senkrechten Schnittes mit jd^^^C^^^ und B^^^D/^ als konjugir-
ten Durchmessern. Auch A^"B^" ... ist eine Ellipse.
53. Um die Abwickelung zu verzeichnen, trage man die Länge
der senkrechten Scl\nittkurve A^^B^^ . . . sammt ihren konstruir-
ten Punkten mittelst kleiner Bogenstückchen auf einer Geraden nach
Fig. 27b. -42^2 • • • *^f; ziehe durch alle bezeichneten Punkte die zu dieser
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n, 62 - 64. Ebener Schnitt und Abwickelung des Cyliuders. 49
Geraden senkrechten Erzeugenden, übertrage auf sie im entsprechen-
den Sinne die wahren Längen der Erzeugenden zwischen deren senk-
rechtem Schnitte und der Grundellipse bezw. dem schiefen Schnitte,
welche aus deren ümlegung zu entnehmen sind, also B^B =
B^''B\ B^B^ = B^''B^'\ so erhält man die Verwandelte AB.,.
der Grundellipse und die A^B^ ... des schiefen Schnittes.
63. um die Tangenten an alle erhaltenen Kurven in den Punk-
ten jP, F^ einer beliebigen Erzeugenden zu bestimmen, ziehe man
die Tangente an die Grundellipse in F' als erste Spur der Berüh-
rungsebene des Cylinders nach der fraglichen Erzeugenden. Diese
treflfe 5^ in T, e^ in T\ so sind VF^^^ und VF^'\ sowie TF^',
TF^iv^ X'f;" und T"F^' die gesuchten Tangenten. Die Tangen-
ten an die Verwandelte in F und jF\ bilden mit der Erzeugenden ein
Dreieck FF^T, dessen Seiten FT »= i?" r, F^T=FJ^r bekannt
sind und zu seiner Verzeichnung in der Abwickelung und dadurch
zur Bestimmung der Tangenten dienen. Auch ist in einem bei F^
rechtwinkligen Dreiecke F^V^F^^^V und FV=FV\
54* Als bemerkenswerte Punkte der Kurven wollen wir zuerst
diejenigen aufsuchen, in denen die Tangente senkrecht auf der Er-
zeugenden des Cylinders steht Für die Grundellipse sind dies K und L.
Der ErümmungshaJbmesser der Verwandelten in diesen Punkten ist
JTZJj = Jf'O'", wenn K'O' als Krümmungshalbmesser der Grund-
ellipse unter Benutzung der beiden Axen nach I, 392, 3) ermittelt,
und 0'" auf der umgelegten Cylindererzeugenden durch 0'0'''XK'0'
bestimmt vnirde. Denn es ist r = K'0\ 6 = ^ 0'K'0"\ KO'"
«= r: cos <y «= r' (41). Es ist dann auch LL^ = KK^. — In dem
Schnitte des Cylinders mit E müssen jene auf den Erzeugenden
senkrechten Tangenten parallel sowohl zu B als zu S sein, also
parallel zu ihrer Schnittlinie, oder zu der Schnittlinie PS zweier
Ebenen, die durch einen Punkt P der Pg parallel zu E bezw. zu S
gelegt sind. 8' als Schnittpunkt ihrer ersten Spüren ist die erste,
P" die zweite Spur der Schnittlinie. Die Berührungsebene des Cy-
linders in den fraglichen Punkten muß nun parallel zu PS und
außerdem zu PE sein, wenn PE mit den Erzeugenden gleichläuft;
also ist jene Berührungsebene parallel zu der Ebene PSEy und ihre
erste Spur parallel zu der ersten Spur S'E' dieser Ebene. Die zu
S'E' parallel an die Grundellipse gezogenen Tangenten berühren
diese in B'yJ'y wenn Durchmesser H'M'X konjugirt zur Richtung
S'E'\ es sind dann die Punkte H^y J^ der Verwandelten bestimmt.
Zur Ermittlung der KriimmungshaJbmesser der Verwandelten
JJi Hq t= J^Jq s= r bestimmt man zuerst den Krümmungshalb-
messer der Ellipse in 5/^ = B^^ B.^^ == r, und dann den Winkel (T
Wiener, Lehrbuch der darstellenden Geometrie. II. 4
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50 U, 64—67. Ebener Schnitt des Cy linders und Kegels.
der Schmiegungsebene E mit der Berühr uugsebene nach I, 105.
Parallel zu diesen Ebenen sind solche schon durch P gelegt, deren
Schnittlinie PS bildet. Die erste Spur einer Winkelebene sei die
zu P'S' Senkrechte P'3, welche die ersten Spuren jener Ebenen in
1 bezw. 2 trifft; man mache P'3 ■= P'P", ziehe 35', daran einen
berührenden Kreis aus P', welcher die P'S' in 4 schneidet; dann
ist ^ 1 4 2 = <y, und r' = r : cos <y = 4 6, wenn auf 14 die 4 5
= r = H^'^H^^'', 6 auf 2 4, ^ 4 5 6 = 90«..
Übungsaufgabe. Man suche die Punkte der Schnittkurve mit E,
in welchen ihre Tangente parallel ist mit einer beliebig gegebenen
Ebene, und diejenigen, in welchen sie einen beliebig gegebenen
Winkel mit der Erzeugenden bildet.
55. Die Wendepunkte der Verwandelten entstehen aus den-
jenigen Punkten der Schnittkurve, in welchen die Berührungsebene
senkrecht auf der Schnittebene steht (42). Für die Grundellipse
trifft dies in den Puxikten B und D zu. Für die Schnittkurve mit E
lege man die zu E senkrechten Berührungsebenen an den Cylinder.
Ihre Stellung wird durch die zu den Erzeugenden Parallele PE und
die zu E senkrechte PN bestimmt; die erste Spur der Ebene dieser
Greraden ist E' N\ Die mit ihr parallelen Berührungsebenen be-
rühren die Grundellipse in F' und G', wenn Durchmesser 2^' JTö'
konjugirt zur Richtung E' K. Daraus bestimmen sich die Punkte
jp\ und Gl , welche Wendepunkte der Verwandelten sind. Die Tan-
genten in denselben werden nach dem allgemeinen Verfahren be-
stimmt und sind, wie stets bei Wendepunkten, besonders vorteil-
haft Die Tangente in B wird durch das rechtwinklige Dreieck
BB^B^ ^ B'B^^B^, bestimmt.
ni. Ebener Schnitt und Abwickelung des EegelB.
56. Zwei ebene Schnittkurven eines Kegels und ihre Projektio-
nen auf dieselbe Ebene sind perspekUv-JcoUineare Figuren, deren Kol-
lineationsmittelpunkt und Axe die Spitze des Kegels und die Schnitt-
linie beider Ebenen bezw. deren Projektionen sind. Ebenso sind die
eine Figur und die ümlegung der anderen in ihre Ebene perspektiv-
affin, und haben die Schnittlinie beider Ebenen zur Axe und die
Umlegung der Spitze samt einer durch sie parallel zur umgelegten
Ebene geführten Ebene in die feste Ebene zum KoUineationsmittel-
punkte (I, 305).
57. Aufg. Die Schnitikurve eines mit seiner Axe senkrecht auf
Pj stellenden Umdrehungskegels mit einer auf S^ senkrechten Ebene E,
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II, 67—68. Ebener Schnitt und Abwickelnng des Kegels. 51
die wahre Gestalt der Schnittlmrve und die Äbtmckelung des Kegels zu
verzeichnen.
Aufl. Je nachdem die E mit keiner^ mit einer oder mit zweien
Erzeugenden des Kegels parallel ist; entstellt eine Ellipse^ Parabel
oder Hyperbel (I, 329). Die Fälle der Ellipse und der Hyperbel
sollen betrachtet werden.
Weil E J_ Pg, ergeben sich die Schnittpunkte der Kegelerzeu- pig. ssa.
genden mit E unmittelbar in der zweiten Projektion. Die große Axe
der Ellipse liegt in dem auf E senkrechten Meridiane (I, 329), also
in dem Hauptmeridiane ASC, die Scheitel sind -4^ und C^. Die auf
Fg senkrechte Meridianebene liefert auf den Erzeugenden SB und
SD die Schnittpunkte B^ und D^; deren erste Projektionen sich
aber hier nicht unmittelbar aus der zweiten bestimmen lassen. Man
wendet daher den durch J5/' gehenden Parallelkreis vom Halbmesser
Bi'B^ an, dessen erste Projektion die Punkte J5/ und D^ enthält.
Die Parallelkreise liefern die dem B^ und D/ benachbarten Punkte
genauer, als die Erzeugenden. Die kleine Axe G^H^ der Ellipse
hat den Mittelpunkt ö/' von A"G^' zur zweiten Projektion, woraus
ihre erste Projektion folgt
Der Grundkreis Ä und die erste Projektion s' des Schnittes
sind perspektiv-kollinear mit S' als Mittelpunkt und e^ als Axe der
EoUineation. Demnach haben sie das involutorische Büschel zu-
geordneter Strahlen aus S' gemein; dasselbe ist aber, wie sich aus
dem Kreise ergibt, rechtwinklig; doiher ist S' ein Brennpunkt der
ersten Projektion s' der Schnittellipse (I, 388). Der KrümmungshaBh
messer von s' im Scheitel A^ der Hauptaxe ist gleich der Ordinate
S'B^ in ihrem Brennpunkte (I, 250), gleich dem Parallelkreishalb-
messer Bi"B2 von B^. Daher gilt: Die Projektion einer ebenen
Schnittkurve eines Umdrehungskegels auf eine zu dessen ümdrehungsaxe
senkrechte Ebene hat im Scheitel ihrer Hauptaxe einen Krümmungs-
kreis gleich dem Parällelkreise des Kegels, dessen Mittelpunkt in der
SchnittAene liegt.
Die zu S' gehörige Leitlinie d' der s' ist die Polare des S' zu s'
und entspricht der Polaren des S' zu k\ d. i. der unendlich fernen
Geraden der P^. Dieser entspricht in E rhre Projektion d aus S
auf E, und von letzterer ist d' der Grundriß.
58. Die wahre Gestalt s'" der Schnittkurve erhält man durch
Umlegung der E in F^. Dieselbe ist perspektiv- affin mit s' und
perspektiv-kollinear mit k'\ e^ ist jedesmal die Kollineationsaxe.
Der Eollineationsmittelpunkt ist im zweiten Falle die Umlegung S'"
der Spitze mit der durch sie parallel zu E gelegten Ebene in F|.
Die Brennpunkte JF/" und F^" der 5'" ergeben sich aus den Be-
4*
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52
II, 68—69. Ebener Schnitt des Cylindera und- Kegels.
rührungspunkten der E mit den beiden den^ Kegel eingeschriebenen,
die B berührenden Ebenen, und die Leitlinien di und dg ^^^ ^^^
Schnittlinien der E mit den Ebenen der Beröhrungskreise jener
Kugeln mit dem Kegel (I, 333).
Fig. 28 a.
<
- + -4-4-^-
Pig. 28b. 69, Die Abwickelung des Kegels ist ein Kreisausschnitt SACA,
dessen Halbmesser SA gleich der Seite (S" A") des Kegels und
dessen Bogen ACA gleich dem umfange des Grundkreises J, der
durch kleine Liniensttickchen übertragen wird. Der Centriwinkel
a «B ASA des Ausschnitts ist durch
SÄ'
360«
bestimmt. Bei der wiederholten Abwickelung kehrt eine Erzeugende
in eine ihrer früheren Lagen zurück, wenn a und 360, oder S'A'
und SA unter einander kommensurabel sind, sonst nicht.
Von der Verwandelten des Schnittes s erhält man einen beliebigen
Punkt wie B^, wenn man bei dem Übertragen von k den Schnitt-
punkt B der Erzeugenden SBy mit k bezeichnet, die SB zieht und
auf sie die wahre Länge SB^ überträgt, welche man = S^'B^ auf
der Umrißerzeugenden zwischen S" und dem Parallelkreise von B^
abgreift
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II, 59—61. Ebener Schnitt und Abwickelung des Kegels.
53
Bemerkenswerte Punlcte sind die Scheitelpunkte A^ uud Cj, deren
Erzeugende SA^ und SC^ Symmetrielinien der s bilden, imd die
Wendepunkte. Letztere entstehen aus den Punkten derjenigen Er-
zeugenden, für welche die Berührungsebenen senkrecht auf der
Schmiegungsebene B stehen, welche also die auf E Senkrechte SE
enthalten. Aus ihrer ersten Spur E' ziehe man die beiden Tan-
genten an den Grundkreis, welche in J und K berühren, bestimme
auf den Erzeugenden SJ und SK die Punkte J^ und Zj, so werden
aus ihnen die Wendepunkte der Verwandelten.
Fällt E' innerhalb des Grundkreises, so giht es keine reellen
Wendepunkte, fällt E' auf den Grundkreis in A\ so fallen beide
Wendepunkte in -4' in einander. Mit dem Linienelemente in A^ föUt
dann ein benachbartes auf jeder Seite in eine Gerade, die Tangente
hat drei Elemente mit der Kurve gemein oder berührt vierpunktig,
und der Punkt ist ein Flachpunkt (I, 246).
60, Die Tangente an die Schnittkurve in einem Punkte J^j als
Schnitt der E mit der Berührungsebene des Kegels in J^y hat ihre
erste Spur T im Schnittpunkte von e^ mit der Tangente des Grund-
kreises in J\ Durch T geht dann auch die Tangente der wahren
Gestalt in eT"/". Die Tangente der Verwandelten in J^ erhält man
durch Übertragung des Winkels der Tangente mit der Berührungs-
erzeugenden, oder durch Übertragung des denselben enthaltenden
bei J rechtwinkligen Dreiecks eTieTT, dessen Seiten gleich eT^eT,
J'T, Tj;" sind.
61. Der Krümmungshalbmesser r' der Venmndelten wird nach
Nr. 41 = r : cos <y bestimmt. Am leichtesten zu bestimmen und am
nützlichsten sind die r' in den Scheiteln -ij und O^. Für die Ellipse
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54
II, 61—62. Ebener Schuitt des Cylinders und Kegeis.
sind die Erümmungshalbmesser r = A^" A^" als }? : a zu ermitiehi.
Die (spitzen) Winkel 6 der Schmiegungs- mit der Berübrongsebene
sind aber in A^ und G^ bezw. C;' A" A!' und A^'C^S". Trägt
man daber auf A^'C^ die -dl/'J-g == C/'Cg = r auf, zieht A^A^
und C2C3 senkrecht zu A^'C^' und schneidet sie bezw. mit A(' A!\
Ci'S" in -^3, Cj, so sind die r' bezw. = A^'A^ = -4.-4o, Ci^Cj
Fig. 29 a.
jy C t*,-'-7gr"-:^- ^/
Fig. 29a. 63, Der hyperbolische Schnitt. Die beiden Kegeläste werden
von E getroffen und sind daher beide dargestellt; sie seien begrenzt
durch zwei Parallelkreise von etwas verschiedener Größe, nämlich
durch AB in F^ und durch A^B^. Die E schneidet die Ebenen
dieser Kreise in e^ und e^, so daß durch jede dieser Geraden auf
einem der Grenzkreise zwei Punkte der Hyperbel bestimmt werden.
Die Scheitel sind A^ und B^,
Die Asymptoten werden als Tangenten in den unendlich fernen
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Ily 62. Ebener Schnitt und Abwickelung des Kegels.
55
Punkten bestimmt. Diese Punkte liegen auf den Erzeugenden SC
und SD, welche in einer durch S parallel zu E gehenden Ebene
erhalten werden; die Berührungsebene des Kegels in einem jener
Punkte, z. B. in dem auf SC, schneidet die Grenzebenen des Kegels
in den Kreistangenten in C und Cg, welche die Spuren e^ und e^ in
Punkten (deren einer G ist) treffen, deren Verbindungslinie die mit
CC^ parallele Schnittlinie der Berührungsebene mit E, oder die eine
Asymptote bildet Die andere läuft mit DD^ parallel.
Mit diesen Punkten und denjenigen J^ und K^, welche Wende-
punkte der Verwandelten werden, kann man sich begnügen. Letztere
erhält man durch die zu E Senkrechte SE^, welche die obere Grenz-
ebene in E^ schneidet; die Tangenten aus E^ an den oberen Kreis
liefern Berührungspunkte, deren Erzeugende die Wendepunkte der
Verwandelten enthalten. Die Tangente K^T ia einem derselben ist
bestimmt In der Figur fallt zufallig S'K^' mit S'D' in dieselbe
Linie.
S' ist wieder ein Brennpunkt der ersten Projektion der Hyperbel
und d' die zugehörige Leitlinie,
Die ümlegung der E in P^ liefert wieder die tmhre Gestalt mit
den Brennpunkten jP^, F^ und den Leitlinien d^, d^.
Die Abwickelung ist so ausgeführt, daß diejenige des unteren Fig. 99 b.
Flächenastes SB AB von der des oberen SB^A^B^ teilweise zuge-
deckt wird. Die Stücke AS und SA^ einer Erzeugenden bleiben in
einer Geraden ASA^. Weil der Kegel nach BSB^ aufgeschnitten
ist, wird die Verwandelte des unteren Hyperbelastes in zwei Teile
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56
II, 62—63. Ebener Schnitt des Cylinders und Kegels.
getrennt; die des oberen bleibt unzertrennt. Die Punkte und Tan-
genten werden, wie vorhin bei der Ellipse, übertragen, wobei die
Asymptoten besonderer Beachtung bedürfen. Man übertragt die mit
ihnen parallelen Erzeugenden, so CSC^, zieht die Kreistangenten
in allen vier Endpunkten derselben, gibt allen die gleiche Länge
CG = C'G' und verbindet die Endpunkte durch Parallele zu den
Erzeugenden, so zu CC^, so sind dies die Asymptoten. Die Krüm-
mungshalbmesser für die Scheitel findet man wie vorhin als Ä^Ä^
= Ä^^'Ä^ und B,Bq = J^/'-Bi.
63. Aufg. Die Schnittkurve eines schiefen Kreiskegels mit einer
Ebene, deren währe Gestalt und die Abwickeltmg des Kegels zu ver-
zeichnen.
Indem wir zweckmäßig zwei parallele Spur- und Projektions-
ebenen anwenden (I, 112), geben wir den Kegel durch seinen in
Fig. 80a. Pj liegenden Spurkeis i', durch die Projektion S' der Spitze und
Fig. 80 a.
r:
T,\
3^^
'>7f
I
I
\ I
'K
S"
deren Hohe a über P^, und die Schnittebene E durch ihre Spur e^
in P^ und die damit parallele Projektion e^ ihrer Spur (e^) in einer
parallel zu Pj durch S gelegten zweiten Spurebene P^.
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II, 63—64. Ebener Schnitt und Abwickelung des Kegels.
57
Aufl. Man erhält einen allgemeinen Punkt Pj der Schnittkurve s
und deren Tangente t in demselben^ indem man durch die nach
einem Kreispunkte P laufende Erzeugende PS eine Hilfsebene, am
besten die Berührungsebene des Kegels legt, deren erste Spur t^
den Ereis in P' berührt, und deren zweite in der Projektion als
^ durch S' parallel zu t^ läuft. Der Schnitt dieser Ebene mit E
ist die Tangente t' = T^T^ der Kurve s\ wenn T^^^e^t^, Tg = ^^2?
imd der Schnitt der t' mit PS' ist der gesuchte Punkt P/.
Einen Durchmesser der s erhält man, wenn man eine Hilfs-
ebene ÄjÄg durch S legt, deren Äj ein auf e^ senkrechter Durch-
messer A'M'G von V ist. Dadurch ergeben sich die Schnittpunkte
A^,C<^ der Erzeugenden A' S\C'S' mit der Geraden {c^^hy^h^*
Die Tangenten in A^^C^ sind parallel zu e^\ der zu A^C^ konjugirte
Durchmesser geht || e^ durch die Mitte 0/ von A^C^ und wird als
B^D^ erhalten, wenn man 0/ aus 8' auf A'C nach 0' projicirt,
Fig. 80 b.
\^
■;.V:t;
die Kreissehne B'O'D' \ e^ zieht, und B'D' aus S' nach JB/D/
projicirt
64. Um die wahre Gestalt der Schnittkurve zu erhalten, legt
man B um e^ in P^ um. Die durch S ±e^ geführte Ebene hat h^
(JL Ci) zur ersten Spur und schneidet die c, und e^ bezw. in E^ und
JE^j legt man sie um Ä, in P^ um, so gelangt (E^) nach JBg" auf e^,
wobei E^E^" gleich der Höhe a des Kegels. Bei der ümlegung
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58 II, 64—66. Ebener Schnitt des Cylinders und Kegels.
von B in Pi gelangen (E^) nach i;/" auf h^ {E^E^" =- ^i^A (^2)
nach Ca'" (I ^ durch E{'), (t) nach ^'"= T^ T/", (T/" auf ß,'",
i; T/" ± e,) und (P,) nach P/" auf ^'" (P/P/" -L e,). Auf solche
Weise bestimmt man die konjugirten Durchmesser J./" C/", JBi'" Dj'"
der umgelegten Ellipse s'", und kann Unsicherheiten der Schnitt-
punkte stets durch sichernde Verbindungslinien (wie durch A^" D/"
vermittelst ihrer Schnittpunkte mit e^ und ßg'") beseitigen. — Die
Umlegung s'" der Schnittkurve ist mit dem Grundkreise k' per-
spektiv-kollinear mit e^ als Axe und 8'" als Mittelpunkt, wenn auf
Äa die S'S'''^E^E^" gemacht wird (I, 305).
65« Zur Verzeichnung der AbwicJcelung wollen wir, neben einem
später zu benutzenden Verfahren, hier das nächstliegende, schon von
Fr^zier (s. I, 20) angegebene, anwenden, das, einfach und, mit Vor-
sicht gebraucht, ebenfalls genau ist. Man teilt den Grundkreis h\
ausgehend von dem Durchmesser 5' 12' M' 0' in eine gerade Anzahl
(hier 24) gleicher Teile, deren Bogen- und Sehnenlänge nur un-
merkbar verschieden sind, und bestimmt die wahre Länge der von
den Teilungspunk4;en ausgehenden (paarweise gleichen) Erzeugen-
den; eine solche ist z. B. für den Teilungspunkt 2' gleich 5" 2'",
wenn S'S" _L h^ und = a, und S' 2'" auf h^ = S' 2'; SO"' sei die
Fig.sob. größte. Mit allen diesen wahren Längen als Halbmessern ziehe
man für die Abwickelung Kreise aus einem Punkte S, wähle auf
dem größten den Punkt 0 und trage von ihm aus zwischen den auf-
einander folgenden Kreisen die Teillänge 1 : 24 des Kreises weiter.
Die Verbindungslinie der Zirkelstiche ist die Verwandelte des Grund-
kreises. Bildet ein Element mit der Erzeugenden einen kleinen
Winkel, so tritt Unsicherheit ein, z. B. bei Punkt 8; man beseitigt
dieselbe, indem man beachtet, daß in der Abwickelung der senk-
rechte Abstand des 8 von S 7 die Hypotenuse eines rechtwinkligen
Dreiecks ist, dessen Katheten (Fig. 30a) die Abstände des 8' von
S'V und des 8"' von Ä" 7'" sind.
Die Verwandelte der Schn^itihurve erhält man durch die Punkte
der s' auf den Erzeugenden der Kreisteilungspunkte, wie des 2i'
auf S' 2\ Man bestimmt, allein mittelst des Handzirkels, 2^'' auf
S" 2'" so, daß sein Abstand von Ä'iS"== ^'2/, und überträgt dann
in die Abwickelung 82^= /S"2/". — Die Tangenten PT^, P^ T^ in
zwei entsprechenden Punkten P und P^ von k und s in der Ab-
wickelung erhält man durch Übertragen des Dreiecks (PP^T^), in-
dem man die Linien P T, P^ 2\ in der Abwickelung bezw. gleich
ri^^P^^'T, macht
66. Bemerkensioerte Punkte der Verwandelten k und s. Die
Punkte der k, in denen die TangerUen senkredit auf den Erzeugenden
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II, 66-67. Ebener Schnitt und Abwickelung des Kegels.
59
sieben, sind 0 und 12. Die Krümmungshalbmesser der Je in den-
selben sind = Jf'O' : cos ö (41), also bezw. = O'^'O^ und 12'" 12^,
wenn auf \ die S' M" ^ S' M' aufgetragen, Jf'" 0^122 J_ Ä^ ge-
zogen und mit S" 0'" und iS"12'" bezw. in O2 und 12^ geschnitten
wird. O'^Og und 12'" 12^ überträgt man dann in Fig. 30b nach
OO^j und 12 12o. — Die Wendepufikte der i, wie TT, entstehen aus
den Berührungspunkten der Kegelumrisse mit h\ wie TT', indem
hier die Berührungsebenen des Kegels senkrecht auf der Schmie-
gungsebene F^ von Ic stehen. Die Tangente in W berührt einen
aus S mit dem Halbmesser a gezogenen Kreis, weil das bestim-
mende Dreieck W' S' (S) rechtwinklig wird. — Die Wendepwnkte
Ui , F| der s in der Abwickelung entsprechen denjenigen Punkten
(t/i), (F,) der 5, in welchen die Berührungsebenen des Kegels
J_ E stehen. Man erhält sie, indem man aus {S) die {SN) J_ E
fällt und ihre Spur J^ in Pj sucht {S" N ± E^E^\N auf Ä^),
von N zwei Tangenten an Tc' legt, deren Berührungspunkte U\ V
sind, woraus f7/, V^ auf s' bestimmt werden können. Doch sind die
letzteren Punkte entbehrlich; man bestimmt in der Abwickelung ü^
als Schnitt der US mit 5, und die Tangente Z7X an Ä;, indem man
in der Projektion die NU' mit e^ in X' schneidet, und in der Ab-
wickelung das Dreieck SUX verzeichnet, worin ?7X= U' X\ SX
gleich dem wahren Abstände der Kegelspitze (S) von X' («= S" X^y
wenn X^ auf h^ und S^X^ = S'X'). Dann ist auch UiX die Tan-
gente der s in ihrem Wendepunkte üi (und U^ X Fig. b) = ?//" X'
in Fig. a)).
67. Äufg. Auf einem Kegel zweiten Grades die Kreisschnitte zu
bestimmen,
Aufl. Legt man durch die Spitze S des Kegels senkrecht zur
Ebene eines Kreisschnittes durch dessen
Mittelpunkt eine Ebene, so ist diese eine
Symmetrieebene des Kreises und des Ke-
gels. Die Ebene eines Kreisschnittes steht
daher senkrecht auf einer Symmetrie- oder
Axenebene des Kegels, und diese müssen
zur Auflösung der Aufgabe gegeben sein
oder bestimmt werden (23). Es sei SM die
innere Axe, MA «=» a die große und MB=^ b
die kleine Halbaxe eines darauf senkrech-
ten (elliptischen) Schnittes des Kegels. In
der Figur bilde die Ebene der Ellipse
BA^i die Grundriß-, diejenige des Haupt-
schnittes BSBi die Aufrißebene (P^ und
Fig. 31.
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60 n, 67—68. Ebener Schnitt des Cylinders und Kegels.
Pj), in welche auch der Hauptschnitt ÄSA^ um SM nach ÄSA^
umgelegt sei. Auf der zu SM senkrechten Hauptebene kann eine
Kreisschnittebene nicht senkrecht stehen, weil solche Ebenen hyper-
bolische Schnitte liefern. Vielmehr erhält man Kreisschnittebenen
senkrecht auf der Hauptebene BSB^ und die Kreise sind die Schnitte
des Kegels mit Kugeln, deren Mittelpunkte auf SM liegen, und welche
die Erzeugende SÄ und dann auch die SÄ^ und den Kegel berühren.
Die größten Kreise einer solchen Kugel in den beiden Hauptebenen
fallen nach deren Zusammenlegung in der Zeichnung zusammen. Der
Kreis berührt SA' und SA^ bezw. in C und (7/ und schneidet die
SB und SB^ bezw. in D, JE^ und Di, E^, Die Projektion von C und
Ci liegt aber im Schnittpunkte Cq der Sehnen DE^ und D^E, weil die
Polare C'C^' von S zu dem Kreise durch Cq gehen muß. Die Ebene,
welche die vier Punkte D, E^, C,Ci enthält, schneidet aber die Kugel
in einem Kreise, und den Kegel in einem Kegelschnitte, welcher mit
dem Kreise zusammenfallt, weil er mit ihm jene vier Punkte und '
die Tangenten in C und C^ gemein hat, da Kegel und Kugel in C
und Gl gemeinschaftliche Berührungsebenen besitzen. — So sind
durch einen die SA' und SA^^ berührenden Kreis die Stellungen
DEi und D^E der Kreisebenen des Kegels bestimmt
Kreisschnittebenen, die senkrecht auf der Hauptebene ASA^
ständen, kann es aber nicht geben, weil durch zwei solche in Bezug
auf die Ebene BSBi symmetrische Kreise wieder eine Kugel gehen
müßte, welche die Erzeugenden SB und SB^ berührte und diejeni-
gen SA, SA^ schnitte, was offenbar unmöglich.
Man bemerkt, daß alle Kreisschnittebenen zur Axe des Kegels
gleich geneigt sind, und daß in der zu den Kreisschnittebenen senk-
rechten Hauptebene zwei Kegelerzeugende und die Geraden irgend
zweier untereinander nicht parallelen Kreisschnittebenen ein Kreis-
Viereck bilden, weil die Summe je zweier Gegenwinkel sich zu zwei
oder zu vier Rechten ergänzen. Man nennt zwei solche Kreisschnitt-
ebenen im Kegel anüparaXld.
68. übtmgsaufgäben,
1) Von einem Umdrehungskegel sind die Projektion S' und die
Höhe der Spitze über P^, sowie die ersten Spuren dreier Erzeugen-
den gegeben, man soll die erste Spur eines Kreisschnittes des Kegels
finden. Es geschieht durch Abtragen dreier gleichen Längen auf
den Erzeugenden YOh der Spitze aus. Auf dieser Auflösung beruht
das Verfahren des Hygimis (de limitibus) zur Bestimmung des Meri-
dians aus drei Sonnenstrahlen*).
♦) S. die Auslegung der betreffenden Schriffcstelle durch den Verf.^in der
Zeitschr. für Vermessungswesen (Stnttg. 1875), B. 4, S. 299 u. 366.
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II, 68—69. Ebener Schnitt und Abwickelung des Kegels. 61
2) Von einem ümdrehungscylinder oder Kegel sind drei Erzeu-
gende je durch ihre beiden Projektionen gegeben; man soll seine
Schnittlinie mit der Halbirungsebene B^ (I; 66) verzeichnen und die
Axen ihrer Projektionen und ihrer wahren Gestalt bestimmen.
3) Einen Eegel^ der durch seinen Schnitt mit der Halbirungs-
ebene Hg und die beiden Projektionen seiner Spitze gegeben ist^
mit einer gegebenen Ebene zu schneiden.
4) Einen Kegelschnitt h zu verzeichnen , von welchem drei
Punkte und ein Brennpunkt F gegeben sind. Man betrachtet k
als die Projektion eines ebenen Schnittes eines ümdrehungskegels,
dessen Spitze sich in F projicirt, oder als die perspektiv-koUineare
Figur eines Kreises, welcher F zum Mittelpunkte hat
69. Atifg. Dwch zwei gegebene Punkte P und Q eines Um-
drehungskegels die geodätische Linie m legen und ihre ausgezeichneten
Punkte und Tangenten zu bestimmen.
Wir wollen zunächst annehmen, daß die beiden Punkte auf
demselben Aste des Kegels liegen, und daß von den verschiedenen Fig. 32a.
geodätischen Linien diejenige genommen werden soll, deren Bogen
zwischen P und Q der kleinste ist.
Aufl. Die Axe des Kegels stehe J_ Pj*, aus den gegebenen Pro-
jektionen P' und Q' bestimme man P" und Q'' auf demselben
(unteren) Flächenaste. Eine geodätische Linie wird bei der Ab-
wickelung zu einer geraden. Daher bilde man die Abwickelung des Fig. 82 b
Kegels, in welcher P und Q so oftmal vorkommen, als Abwicke-
lungen des gafazen Kegelmantels aneinander gereiht sind, also un-
endlich oft oder eine endUche Anzahl mal , je nachdem der Winkel
der Abwickelung des einfachen Kegelmantels mit 360^ kommensurabel
ist oder nicht. Jede Verbindungsgerade eines P mit jedem Q wird
beim Wiederaufwickeln auf den Kegel zu einer geodätischen Linie,
die, je nachdem der eine oder der andere jener Fälle eintritt, un-
endlich oft oder eine endliche Anzahl mal durch das unendliche
hindurch von dem einen zum andern Kegelaste übergeht. Die kür-
zeste dieser Strecken PQ verbindet zwei Punkte P und Q, zwischen
welchen weniger als ein halber Kegel, oder höchstens ein solcher
liegt, und diese Gerade erzeugt die verlangte Kurve. Die Aufwickelung
wird auf dem umgekehrten Wege, wie in Nr. 59 die Abwickelung,
vorgenommen. 8 ist die Spitze, A^B^C^^D^ ein Parallelkreis k des
Kegels.
Bestimmen wir die ausgezeichneten Punkte der Kurve.
1) Der nächste Punkt E bei der Spitze liegt in der Abwickelung
auf der zu PQ senkrechten Erzeugenden SE^.
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62
IT, 69. Ebener Schnitt des Cylinder« and Kegels.
Fig.
32 a.
V 1
ji
/
\ \
ii
li
. //
// /
2) Die Doppelpunkte F liegen in dem durch E gehenden Meri-
diane; denn dessen Ebene ist die Symmetrieebene der Kurve, weil
in der Abwickelung SE die Symmetrielinie der PQ ist Man über-
trage daher in die Abwickelung Bogen E^F^ = Halbkreis E^F^'.
3) Die unendlich fernen
Pu/nkte liegen auf den zu PQ
parallelen Erzeugenden SG^
und SH^ der Abwickelung.
Die Tangente in einem
Punkte, z. B. die beiden im
Doppelpunkte i^, erhält man
durch Übertragen des recht-
winkligen Dreiecks FF^T
und des damit kongruenten
FF^U. Entsprechend findet
man die Asymptoten parallel
mit den Erzeugenden SG^
bezw. 8H^ und gehend durch
die Punkte J bezw. K der
Ejreistangente in G^ und H^,
wenn die Langen G^ J' =»
J?/ K'= öl Jaus der Ab-
Wickelung übertragen werden.
Den KrümmungshalbmeS'
ser im Scheitel E' des Grund-
risses findet man im Aufriß
= E^E^, wenn man den
Parallelkreis von E" mit dem
Kegelumriß in E^ schnei-
det, Ey E^ senkrecht zu die-
sem Umriß bis zu E^ auf
der Kegelaxe zieht, und E^ E^
als Halbmesser des Parallel-
kreises von E^ nimmt. Denn
dreht man den Symmetrie-
meridian 8E in den Haupt-
meridian, so ist Ey E^ die
zweite Projektion der auf SE^ senkrechten Schmiegungsebene der
geodätischen Linie (42); sie schneidet den Kegel in einem Kegel-
schnitte, dessen Krümmungshalbmesser in E mit dem gesuchten
übereinstimmt und in der angegebenen Weise gefunden wird (57).
Durchschreitet man in der Abwickelung den unendlich fernen
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n, 69—70. Ebener Schnitt nnd Abwickelung des Kegels.
63
Punkt der Geraden PQy so geht man entsprechend bei dem Eegel
durch das Unendliche von dem einen zum andern Aste über. Die
auf den beiden Kegelästen befindlichen Eurvenäste sind als Auf-
wickelungen derselben Geraden mit einander kongruent Lägen die
beiden gegebenen Punkte P und Q auf den verschiedenen K^elästen,
so müßte man in der Äbunckelung beider Äste durch die verwan-
delten Punkte P und Q die Gerade legen.
70. Die Wendepunkte der Projektionen der Kurve m bestimmen.
Verfolgt man den Lauf der Kurve, so bemerkt man, daß weder der
Fig. 32 b.
Punkt, noch die Tangente, noch die Schmiegungsebene ein Rück-
kehrelement besitzt. Doch bedarf die Asymptote noch einer Er-
örterung, die bei der Untersuchung der Rückkehrelemente (I, 257)
nicht angestellt wurde. Es scheint nämlich nach dem Aufriß, als ob
bei unserer Kurve, ebenso wie bei der Hyperbel, die Tangente den
Sinn ihrer Drehung in der Schmiegungsebene in der Asymptote wech-
sele, und als ob zugleich der Punkt, ohne den Sinn seines Fortschrei-
tens zu ändern, in dem unendlich fernen Punkte die Seite der Tan-
gente, auf welcher er sich befindet, vertausche. Nach jedem dieser
Anzeichen müßte der unendlich ferne Punkt als Wendepunkt ange-
sehen werden. Da aber der Durchgang eines Punktes durch einen
unendlich fernen, uneigentlichen Punkt nicht unmittelbar mit dem-
jenigen durch einen endlich fernen, eigentlichen Punkt verglichen
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64 II, 70. Ebener Schnitt des Cylinders und Kegels.
werden kann, so stellen wir, wie früher bei dem Begriffe des be-
stimmt ünendlichgroßen (I, 72 — 74), eine Beziehung zu dem End-
lichen her, und zwar in stetiger Weise eine projektive Beziehung,
indem wir unsere Kurve als die Projektion einer zweiten Kurve be-
trachten, derart, daß dem unendlich fernen Punkte in der ersten
ein endlich ferner Punkt in der zweiten entspricht. Indem wir die
Schmiegungsebene unserer unebenen Kurve in ihrem unendlich
fernen Punkte durch die Ebene einer ebenen Kurve ersetzen, wollen
wir unsere Vorstellung auf eine Hyperbel richten, und diese als
die Projektion eines Kreises ansehen. Ziehen wir aus dem Projek-
tionsmittelpunkte einseitig den projicirenden Strahl und lassen ihn
auf dem Kreise hingleiten, bis er mit der Ebene der Hyperbel
parallel wird, also ihren unendlich fernen Punkt projicirt, und
setzen dann die Bewegung des einseitigen Strahles auf dem Kreise
hin in stetiger Weise fort, also ohne seinen Sinn umzukehren, so
trifft derselbe die Projektionsebene erst, nachdem er einen unendlich
fernen Punkt des Baumes durchschritten hat; er gelangt demnach
von der anderen Seite her, als zu Anfang, auf die Projektionsebene,
so daß die Kurve beim Durchschreiten durch das Unendliche die Seife
ihrer Schmiegungsebene wechselt^ auf welcher sie liegt Betrachten wir
auch die Kurve stets im Sinne des projicirenden Strahles, so ändert
sich der Drehungssinn der Tangente beim Durchgang durch die
Asymptote nicht; und denkt dabei der Beschauer seine Figur mit
dem Kopfe voran in der Richtung der Kurve hinschwimmen, so
ändert sich auch die Seite der Tangente, auf welcher die Kurve
liegt, beim Durchgang durch den unendlich fernen Punkt nicht —
Indem wir so die Eigentümlichkeit der Bückkehrelemente zu einer pro-
jektiven Eigenschaft gemacht hohen y bleibt das Kennzeichen des Rück-
kehrelementes der Tangente, daß sich in ihr deren Drehungssinn
umkehrt, auch für die im unendlich fernen Punkte berührende
Asymptote erhalten, wobei nur zu beachten, daß die Kurve beim
Durchgang durch den unendlich fernen Punkt die Seite der Ebene
wechseli Insbesondere sind der unendlich ferne Punkt der Hyperbel
und derjenige der geodätischen Linie des Umdrehungskegels keine Wende-
punkte, sondern gewöhnliche Punkte.
Wenn nun die geodätische Linie des Umdrehungskegels kein
Rückkehrelement besitzt, so ist im allgemeine^ auch die Projektion
eines Elementes* kein Rückkehrelement (I, 258); und so sind auch die
Asymptoten der zweiten Projektion keine Rückkehrtangenten. Im
besonderen aber tritt in der Projektion eine Rückkehrtangente und ein
Wend^unkt auf, wenn die Schmiegungsebene senkrecht auf der Pro-
jektionsebene steht (I, 260). Die auf der Berührungsebene des
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II, 70—71. Ebener Schnitt und Abwickelung des Kreises. 65
Kegels stets senkrechte Schmiegungsebene der Kurve steht auf der
zur Kegelaxe senkrechten Fj^ nur dann senkrecht^ »wenn die Tan-
gente der Kurve mit der Erzeugenden des Berührungspunktes den
Winkel Null bildet, also die Asymptote ist; diese ist daher eine
Wendetangente und ihr unendlich femer Punkt ein Wendepunkt der
ersten Projektion der Kurve, wie dies die Figur zeigt.
Um einen Wendqmnkt der zweiten Projektion der Kurve zu finden,
beachte man, daß jede Schmiegungsebene der Kurve eine Berührungs-
ebene der abwickelbaren Fläche ihrer Tangenten ist. Man bestimme
daher die erste Spur l dieser Fläche durch die Spuren U' von Tan-
genten derselben. Die auf der Projektionsaxe x senkrechte Tangente
der l ist die erste Spur der gesuchten Schmiegungsebene. Bestimmt
man durch eine Fehlerkurve ihren Berührungspunkt L', legt aus
L' eine Tangente an den Grundkreis k in dem durch die abwickel-
bare Flache vorgeschriebenen Sinne, deren Berührungspunkt TT/
sei, so liefert die Erzeugende SWy den Punkt W der Kurve, in
welchem die Tangente durch L' geht Die zugehörige zweite Pro-
jektion L" W" ist eine Wendetangente der zweiten Projektion der
Kurve. In gleicher Weise ist unweit P" ein zweiter Wendepunkt
bestimmt.
71. Aufg. Die Schnittpunkte einer Geraden g mit einem Kegel
zu bestimmen.
Aufl. Man legt durch g und die Spitze S des Kegels (der bei
dem Cylinder im Unendlichen liegt) eine Hilfsebene, schneidet diese
mit der Ebene einer ebenen Kurve k des Kegels in der Geraden Ä,
so sind die Verbindungslinien von S mit den Schnittpunkten von k
und h die Schnitterzeugenden der Hilfsebene mit dem Kegel; die-
selben schneiden die g in den gesuchten Punkten.
Wiener, Lehibnoh dor daniellendon Geometrie. U. 6
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in. Abschnitt
Die Flächen zweiten Grades.
L Allgemeine Eigenschaften und Einteilung der Flächen
zweiten Grades.
72. Begriff. Eine Fläche zweiter Ordnung nennt man eine solche
FlächCf todche von jeder Geradeny die nicht ganz in der Fläche liegt,
in zwei (reellen oder imaginären) Punkten geschnitten wird.
Legt man durch die Gerade ^ beliebig viele Ebenen; so schneidet
jede derselben die Fläche zweiter Ordnung P in einer Kurve, und
die beiden Schnittpunkte der g mit der F sind offenbar zugleich
die alleinigen Schnittpunkte der g mit jeder von diesen Kurven.
Daraus folgt auch, daß die Schnittlinie einer jeden Ebene mit einer
Fläche zweiter Ordnung von jeder Geraden ihrer Ebene, die nicht
selbst ein Bestandteil der Schnittlinie ist, in zwei Punkten getroffen
wird, daß sie also selbst von der zweiten Ordnung ist. Eine solche
Kurve ist nach der Analysis ein Kegelschnitt (I, 338, Anm.). Rein
geometrisch können wir sagen: Eine Fläche »zweiter Ordnung ist eine
solche FlächCf welche von jeder Ebene in einem (reellen oder imagi-
nären) Kegelschnitte getroffen unrd. Man könnte sie in geometrischer
Anschauung eine Kegelschnittsfläche nennen.
Hieraus folgt sogleich, daß wenn drei Punkte einer Fläche Zureiter
Ordnung cmf einer Geraden liegen, diese Gerade ganz in der Fläche
liegt, weil diese Gerade ein Bestandteil des Kegelschnittes sein muß,
in welchem eine durch die drei Punkte gelegte Ebene die Fläche
schneidet.
Indem wir imaginäre ebene Schnitte imd imaginäre Flächen
erst später untersuchen wollen, gehen wir zunächst von dem Be-
griffe aus: Eine reelle Fläche zweiter Ordnung ist eine Fläche, auf
welcher jede reelle ebene Kurve ein Kegelschnitt ist.
Die Kugel ist offenbar und das einschalige Hyperboloid nach
Nr. 31 eine solche 'Fläche.
73. Es sollen jetzt einige allen reellen Flächen zweiter Ordnung
gemeinsame Eigenschaften aus ihrem Begriffe abgeleitet werden.
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III, 73. Allgemeine2Eigen8cliaften der Flächen zweiten Grades. 67
Zieht man aas einem nicht 'der Fläche zweiter Ordnung F ange- Fig. ss.
hörigen Pankte P eine die F in zwei reellen Punkten F, F' schnei-
dende Gerade g und legt durch g eine Ebene E^ welche die F in
dem Kegelschnitte s treffe, bestimmt die Polare QU von P zu s,
welche die ^r in ^ schneide, so ist Q von P durch F und jP' har-
monisch getrennt (I, 341). Jede durch g gelegte Ebene liefert daher
# Fig. 33. •
eine durch denselben Punkt Q der g gehende Gerade, und alle
solche Punkte Q und Gerade QU, welche durch beliebige, aus P
gezogene und die Fläche F reell schneidende Gerade und Ebenen*
geliefert werden, liegen in ein und derselben Ebene F. Denn seien
%!, \ zwei solche durch Q gehende Gerade Qi2, sei Q, ein anderer
solcher vierter harmonischer Punkt, und legt man durch PQ^ eine
Ebene, welche die A^, h^ in solchen Punkten Q,, Q^ und die F in
einem Kegelschnitte s^ trifft, so muß Qy Q^ Q^ die (gerade) Polare
von P zu $y sein, also Q^ in der Ebene W liegen. Diese Ebene
P heißt die Pol^arebene von P in Bessiig auf die Fläche F oder m
der Fläche F.
Beachtet man nun, daß wenn eine Gerade QR den Kegelschnitt 5
in den Punkten Ä und B schneidet, diese die Berührungspunkte der
aus P an s gezogenen Tangenten bilden; daß sich ferner die in F
und F' BJi s gelegten Tangenten in einem Punkte B der QR, also
in der Ebene P treffen, wobei Q und R durch Ä und B har-
monisch getrennt sind, so folgt, daß die Polarebene P des Punktes P
m der Fläche F enthält:
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68 III, 73—76. Die Fl&chen zweiten Grades.
Fig. 38. 1) Die Punkte Q auf den aus P gezogenen die F in F und F^
schneidenden Geraden g, welche von P durch F und F' hamtonisdi
getrennt sind]
2) die Polaren QB von P zu den Kegelschnitten 5, in welchen
die P von Ebenen, die durch P gehen, geschnitten wird;
3) die Beriämmgspunkte ÄyB... der aus P an F gelegten Tan-
genten und^ Berührungsebenen; da diese Punkte auf dem Kegel-
schnitte p liegen, welchen P mit F gemein hat,* so berührt der aus
P der Fläche umschriebene Kegel nach einem Kegelschnitte, ist also
vom zweiten Grade]
4) die Schnittpunkte B zweier Tangenten an einem auf F gele-
genen Kegelschnitte, deren Berührungspunkte F, F' mit P auf einer
Geraden liegen; alle Punkte Bj weil sie von Q (P, g) durch Punkte
des Kegelschnittes p (P, F) harmonisch getrennt sind, bilden die
Polare g' von Q zu jp, also eine Gerade;
5) die Schnittgerade g' je zweier Berulirungsebenen an F, deren
Berührungspunkte F und P' mit P auf einer Geraden liegen*
Jeder dieser Sätze gibt ein Mittel, die Polarebene P von P zu
F zu bestimmen. Ist P ein Punkt der Fläche V, so ist seine Polar-
ebene die Berührungsebene der F in P.
Zms. Aus diesen Sätzen folgt, daß eine Fläche zweiter Ordnung
F mit sich seihst perspektiv-Jcollinear ist in Bezug auf einen Punkt P
und dessen Polarebene P zu F als Mittelpunkt und Ebene der Kolli-
neation, wobei zwei entsprechende Elemente durch P und P har-
monisch getrennt sind. (Vergl. I, 346.)
74. So wie die Ordnung einer Fläche durch die Anzahl ihrer
Schnittpunkte mit einer Geraden angegeben wird, so ihre Klasse
durch die Anzahl der Berührungsebenen, welche an sie durch eine
Gerade gelegt werden können. Eine Fläche zweiter Ordnung ist auch
ztveiter Klasse^ weil durch eine Gerade zwei Berührungsebenen an
sie gelegt werden können, nämlich ebenso viele wie an einen Kegel
(zweiten Grades), der aus einem Punkte der Geraden der Fläche
umschrieben wird. Die Fläche soll daher vom zweiten Grade ge-
nannt werden.
75. Wenn P die Polarebene des Punktes P zu der Fläche F
ist, so heißt umgekehrt der Punkt P der Pol der Ebene P. Von
einer Ebene P können nicht mehrere Punkte Pole sein. Denn hätte P
deren zwei, P und P', und legte. man durch PP' eine die F in
einem Kegelschnitte s und die P in der Geraden QB schneidende
Ebene, so müßte QB die Polare zu s zugleich von P und von P'
sein, was unmöglich (I, 340).
Jede Ebene P hat einen Pol P, und man findet denselben durch
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III, 75—77. Allgemeine Eigenschaften der Flächen zweiten Grades, 69
Umkehrring der in der vorigen Nummer gegebenen Verfahren. So Fig. »s.
ergibt sich aus 5): M^n schneide irgend eine Berührungsebene der
P, deren Berührungspunkt F nicht in P liegt, mit P in g\ lege
durch g' die stets mögliche zweite Berührungsebene an P, welche
in F' berühre, so ist P der Punkt der Geraden FF\ welcher durch
F und F' von P harmonisch getrennt ist.
76. Die Polarebene Q eines jeden Punhtes Q einer Ebene P m
einer Fläche P geht durch den Pol P der V. Denn legt man durch
die Gerade PQ eine die F in einem Kegelschnitte s schneidende
Ebene, so geht die Polare von P zu s, da sie in P liegt, durch Q\
daher geht auch die Polare von Q zu Sj sowie die Polarebene von
<2 zu P, weil sie diese Polare enthält, durch P. Und reciprok:
Der Pol Q einer jeden durch einen Punkt P gehenden Ebene Q, liegt
in der Pdlard)€ne P von P; denn weil P in Q liegt, geht P durch Q.
Zwei solche Punkte P und Q, wovon jeder in der Polarebene
des anderen liegt, heißen konjt^girt in Bezug auf P; sie sind auch
konjttgirt in Bezug auf jeden Kegelschnitt s der F^ dessen Ebene durch
sie geht. Sie bilden ein Paar der Involution konjugirter Punkte auf
der Geraden PQ, und die Doppelpunkte derselben sind die Schnitt-
punkte der Geraden mit P. — Ebenso heißen zwei Ebenen in Bezug
auf P konjugirt, wenn jede durch den Pol der anderen geht; ein
Punkt u/nd eine Gerade, wenn die Gerade in der Polarebene des
Punktes liegt; eine Ebene und eine Gerade, wenn die Gerade durch
den Pol der Ebene geht.
77. Zwei Gerade g und g' heißen in Bezug auf eine Fläche
zweiten Grades P Polaren von einander oder gegenseitige Polaren zu F,
wenn die Polarebenen aller Punkte der g durch g' gehen, und die
Pole aller durch g gehenden Ebenen auf g' liegen, und umgekehrt
Alle diese Bedingungen sind zugleich erfüllt; denn legt man durch
g zwei Ebenen A und B, deren Pole bezw. Ä und B sind, und
bestimmt^' als AB, so geht die Polarebene jedes Punktes der^, weil
derselbe in A und B liegt, durch Ä und B, also durch g\ und der
Pol jeder durch g gelegten Ebene liegt in der Polarebene jedes
Punktes der g, also in g\ Das umgekehrte gilt, weil g die Ver-
bindungslinie der Pole zweier durch g' gehenden Ebenen ist.
Von zwei Polaren g^ g' gilt:
1) Jeder Punkt der g ist zu jedem Punkte der g in Bezug auf
P kof^ugirt.
2) Beschreibt ein Punkt P eine Gerade g, so beschreibt die Polar-
ebene F des P ein mit dieser Punktreihe 'projektives und involutorisdies
Ebenenbüschel g', weil P durch g und durch den zu P konjugirten
Punkt der g geht, diese Punkte aber zugeordnete Punkte einer In-
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70 in, 77—79. Die Flachen zweiten Grades.
Fig. 83. volution sind. Die Doppelpunkte dieser Involution sind zugleich die
Schnittpunkte der g mit der F und die Berührungspunkte der aus
^' an F gelegten Berührungsebenen, weil in jedem Doppelpunkt«
ein Punkt in seine Polarebene fallt. Die Spitzen S der Kegel^ welche
einer F nach der Schnittkurve s je einer durch g gelegten Ebene S
umschrieben sind, bilden als Pole der S auf g' eine mit dem Büschel
der S und mit der Reihe ihrer Schnittpunkte B mit g' projektive
Punktreihe, und beide Reihen liegen in Involution.
3) Berührt g die 'F in P, so berührt auch g' die P in P; denn
g ist der Schnitt der Polarebene des Punktes P der g^ d. i. der
Berührungsebene der F in P^ mit der Polarebene irgend eines an-
deren Punktes der g^ welche Ebene ebenfalls durch P geht (73, 3));
g und g heißen dann Jconjugirte Tangenten der P. Die koncentrischen
Strahlenbüschel P der g und g' in der Berührungsebene bilden eine
Involution. Die (reellen oder imaginären) Doppelstrahlen dieser
Involution liegen ganz in der Fläche, weil jeder Punkt eines jeden
derselben in seiner Polarebene liegt.
4) Der Pol der g m einem Kegelschnitte der F, dessen Ebene
durdi g geht, liegt auf g', so zu s in ü, weil dieser Punkt (J?) als
ein Punkt auf g' zu jedem] Punkte der g in Bezug auf F, daher
auch in Bezug auf s konjugirt ist.
78. Ein Tetraeder PQBS heißt in Bezug auf eine Fläche
zweiten Grades ein PolartetraedeTj wenn jeder Eckpunkt desselben
der Pol der gegenüberliegenden Fläche ist. Man erhält ein solches,
wenn man einen Punkt P willkürlich annimmt, in seiner Polar-
ebene P einen Punkt Q wählt, die Polarebene von Q (welche durch
P geht) mit F schneidet, auf der Schnittlinie einen Punkt R an-
nimmt, und dessen Polarebene (die durch P und Q geht) mit jener
Schnittlinie (in S) schneidet. Die Polarebene von S geht dann
durch P, Q und i2, und die Bedingung ist daher erfüllt In einem
Polartetraeder ist jeder Eckpunkt jedem anderen, jede Fläche jeder
anderen konjugirt, und jede Kante ist die Polare ihrer Gegenkante;
es gibt drei Paare von Gegenkanten und gegenseitigen Polaren.
Ein Dreieck des Tetraeders bildet ein Polardreieck in Bezug
auf den Kegelschnitt, in welchem die Ebene des Dreiecks die F
schneidet, so QRS zw p.
79, Au^ den entwickelten Eigenschaften ergibt sich folgende
Entstehungsweise einer Fläche P, wenn man beachtet, daß die Schnitt-
kurve jeder durch g gelegten Ebene mit F die ^ in denselben
Punkten F, F' trifft, auch wenn diese imaginär sind (76). Es gilt:
Eine reelle Fläche zweiten Grades P, welch' den Kegelschnitt p
enthält, P zum Pole der Ebene P desselben hat und von einer
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in, 79—80. Allgemeine Eigenschaften der Flächen zweiten Grades. 71
durch P gehenden Geraden g in zwei reellen oder imaginären
Punkten geschnitten wird, die bezw. durch die reellen oder ideellen,
durch P und F harmonisch getrennten Punkte Fy F' dargestellt
werden, wird durch einen Kegelschnitt s erzeugt, dessen Ebene den
Kegelschnitt p in zwei reellen Punkten A und B schneidet, welcher
durch A und B geht, von P-4, PB berührt wird, und den einen,
und dann auch den anderen jener beiden durch F^ F bestimmten
reellen oder imaginären Punkte enthält.
•80. um nachzuweisen, daß auf die in der vorigen Nr. ange-
gebene Art eine Fläche zweiten Grades auch dann entsteht, wenn
p, P, F willkürlich angenommen werden, bedürfen wir eines Satzes
über räumliche KoUineation. Wir haben in I, 554 zwei räumliche
Systeme 2J, 2\ welche in Perspektive Lage gebracht werden, koUi-
near genannt. In beiden Systemen entspricht jeder Punktreihe,
jedem Strahlen- und Ebenenbüschel des einen ein damit projektives
gleichartiges Gebilde des anderen, und jedem ebenen Systeme des
einen ein damit kollineares des anderen. Man sagt nun unter Er-
weiterung des Begriffes: Zwei räumliche Systeme 2?, 2' heißen kollinear,
werrn fünf beliebigen Punkten -4, JB, C, D,E des einen, von denen je-
doch keine vief in einer Ebene liegen, be^w. fmf eben solche Punkte
A'y B\ C\ D', E' des andern entsprechen, und tvenn den drei Ebenen-
büscheln des einen, deren Axen Verbindungslinien je zweier der fünf
Punkte sind, aber nicht alle durch denselben Punkt gehen, drei damit
projektive Ebenenbüschel des anderen entsprechen, deren Axen die ent-.
sprechenden Linien sind.
Es gilt dann der Satz: In zwei kollinearen räumlichen Systemen
entwicht jedem dienen Systeme des einen ein damit kollineares des
anderen. Denn durch die angegebene Bedingung ist zu jedem
Punkte X des einen Systems der entsprechende X' des anderen be-
stimmt Wählt man nämlich etwa AB, BC, CA als jene Axen,
80 liefern die drei Paare projektiver Ebenenbüschel die Gleichungen
AB (CDEX) = A'B' {C'D'E'X),
BC{ABEX) = B'C'iA'D'E'X"),
CA(BDEX) = CA'iB'D'E'X),
wodurch drei durch X! gehende Ebenen, und damit X' bestimmt
ist. Dann entspricht auch jeder geraden Punkt/reihe g des einen Sy-
stems eine damit projektive gerade Punktreihe g' des anderen. Denn
die Punktreihe g wird durch drei mit ihr und daher auch unter
einander projektive Ebenenbüschel AB^ BG, CA projicirt; diesen
entsprechen drei mit ihnen und daher unter einander projektive
Ebenenbüschel A'B\ B'C\ C A\ Drei entsprechende Ebenen be-
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72 HI, 80—81. Die Flächen zweiten Grades.
stimmen einen Punkt F\ drei andere einen zweiten Punkt G\ und
ihre Verbindungslinie F' G' ist die g\ Denn die drei Ebenenbüschel
von 2?' schneiden auf F'G' drei unter einander projektive Punkt-
reihen ein, welche alle entsprechenden Punkte gemein haben ^ weil
es für drei solche gilt^ nämlich &üc F\ G' und den Punkt der Ebene
A'B'C. Dann entspricht auch jeder Ebene von Z eine solche
von Z'j jedem Strahlen- und Ebenenbüschel von Z ein damit pro-
jektives ebensolches Gebilde von Z\ da beide Gebilde projektive
Punktreihen projiciren, einem ebenen Systeme von 2 ein damit
kollineares von Z\ da man vier Punkte des einen stets mit den
vier entsprechenden des anderen in Perspektive Lage bringen kann^
worauf wegen der Projektivitat entsprechender Strahlenbüschel jeder
Punkt des einen ebenen Systems sich in den entsprechenden des
anderen projicirt (I, 310, 309).
Zu)ei JcoUineare räumliche Systeme JS, Z' kann man im dUge'
meinen nicht unter einander^ wohl aber auf unendlich viele Arten jedes
mit ein und demselben dritten Systeme in Perspektive Lage bringen.
Denn sind Sy £' durch je fünf Punkte ABCDE, A'B'G'D'E'
gegeben, welche sich paarweise entsprechen, und ist Q der Schnitt-
punkt der Geraden DE mit der Ebene ABC, und*^' von D'E
müA'B'C'y so kann man S und S' so legen, daß sich die ebenen
Systeme ABCQ, A'B'C'Q' in perspektiver Lage befinden, wobei
0 der Mittelpunkt und s die Axe der Eollineation sei. Bei der
Drehung von JS' um s bleiben ABCQ und A'B'C'Q' in perspek-
tiver Lage, aber es gibt dabei im allgemeinen keine Lage, in wel-
cher auch D und D', oder E und E' perspektiv liegen, oder in
welcher OD' durch B oder OE' durch E geht. Denn bei der
Drehung beschreiben 0 und D' zwei parallele Kreise (I, 304), in
welchen diejenigen Halbmesser parallel sind, welche nach den der-
selben Lage von Z' zugehörigen Punkten 0 und D' laufen; daher
beschreibt eine durch solche Punkte bestimmte Gerade OD' einen
schiefen Ereiskegel, auf welchem der willkürliche Punkt D im all-
gemeinen nicht liegt; das gleiche gilt für E,
Zieht man aber in einer dieser Lagen von Z' in der Ebene
OQDEy welche auch Q' enthalt, eine Gerade Q'D"E'\ so daß
ODD'\ OEE" Gerade sind, so ist mit 2" = A' B' C D" E" das
Z ^=^ ABGDE aus dem Eollineationsmittelpunkte 0, und das
2;'= A'B'C'D'E' aus dem Schnittpunkte von D'D" und E'E'\
welche Linien sich treffen, da sie in der Ebene Q' D' D" liegen, in
Perspektive. Also ist Z" eines jener dritten Systeme.
81, Wir können nun den Satz von Nr. 79 verallgemeinern und
sagen:
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III, 81. Allgemeine EigenschafteD der Flächen zweiten Grades. 73
ScUg. Jede Fläche ist vom zweiten Grade, welche durch einen
Kegelschnitt p tmd 0wei nicht in dessen Ebene liegende reelle Punkte P
tmd F bestimmt ist tmd durch einen veränderlichen Kegelschnitt erzeugt
wird, dessen Ebene sich um PF dreht, der durch die Schnit^nkte
Ä, B seiner Ebene mit p geht, von den Geraden PA, PB berührt
wird, und den einen und dann auch den anderen der beiden reellen
oder imaginären Punkte der Geraden PF enthält, tvelche, wenn reell,
als F und als der von F durch P und P harmonisch getrennte Punkt
F' gegd>en sind, wenn imaginär, durch ihre ideelle Darstellung F, F'
in Bezug auf P und P.
Den Beweis führen wir dadurch, daß wir zeigen, daß eine so
entstehende Fläche F entweder mit der Engel K oder mit dem ein-
schaligen Umdrehungshyperboloide H kollinear ist. Dann nämlich
muß jeder ebene Schnitt von F^ kollinear sein mit einem ebenen
Schnitte von K oder H (80), also mit einem Kegelschnitte (31);
sie muß also selbst ein Kegelschnitt sein. Nun entstehen aber die
Flächen K und H als solche zweiten Grades in der in unserem Satze
angegebenen Weise (79); bei der K ist p ein Kreis, F ein reeller
oder ideeller Punkt, je nachdem PF die Ebene P in einem inneren
oder äußeren Punkte des p tri£Pt; bei dem H kann man p als einen
Parallelkreis wählen, P ist dann die auf der Umdrehungsaxe liegende
Spitze des Kegels, welcher das H nach p berührt, und F ist augen-
scheinlich ein reeller oder ideeller Punkt, je nachdem PF die P in
einem äußeren oder inneren Punkte des p trifft. Jede der Flächen
F, K, H ist bestimmt durch drei Elemente p, P,F] und ihre gegen-
seitige KoUinearität ist nachgewiesen, wenn die drei Elemente der
F kollinear auf diejenigen von K oder H bezogen werden können,
und dies thun wir dadurch, daß wir fünf Punkte angeben, durch
welche jedesmal p, P, F bestimmt sind, da
durch je fünf Punkte die KoUineation be- ^^* ^*
stimmt ist (80).
Der Kegelschnitt j) samt dem Schnitt- ^ /\y/\^^ Fig. 34.
punkte seiner Ebene P mit PF kann durch
diesen Schnittpunkt und noch drei Punkte
bestimmt werden, nämlich noch durch die ge-
meinsamen Punkte der Polaren dieses Schnitt-
punktes zu p mit p und einen weiteren will-
kürlichen Punkt A des p, Ist nämlich jener
Schnittpunkt ein äußerer Punkt B, des p, so
sind die gemeinsamen Punkte G, D der Polaren von ü zu |> mit p
reell, und p ist durch B, A, G, D bestimmt, da BG, BD Tan-
genten an p sind. Ist jener Schnittpunkt ein innerer Punkt Q von p,
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74 ni, 81—82. Die Flächen zweiten Grades.
80 schneide man die Polaren BS von Q zu p mit QÄ in R, be-
stimme die (durch Q gehende) Polare QS von R, so daß QRS ein
Polardreieck zu p ist, und gebe von den imaginären Schnittpunkten
der BS mit p die ideelle Darstellung in Bezug auf B, QS an,
d. h. die in Bezug auf p konjugirten durch B und QS harmonisch
getrennten Punkte E, G. Man findet sie, indem man die QB, QS
mit p bezw. in -4., B und C, D schneidet; dann ist E =^ AD, BC\
G = AG, BD. Durch die vier Punkte Q, A, E, G ist p bestimmt;
denn B ist der von A durch Q und EG harmonisch getrennte
Punkt; ferner ist C=^ AG, BE-, D = AE, BG, und endlich sind
BC, BD, SA, SB Tangenten an p.
Indem man nun die fünf bestimmenden Punkte einer Fläche P,
nämlich P, F, A, C, D oder P,' F, A, E, G, einzeln fünfen gleich-
bedeutenden einer K oder H als entsprechend zuordnet, entsprechen
sich auch die p und die ganzen Flächen als kollinear. Es ist dies
aber nur dann möglich, wenn bei beiden Flächen die Punkte F
übereinstimmend reell oder ideell, und wenn die Punkte PF, P
übereinstimmend innere oder äußere des p sind. Daher gilt:
Eine durch die drei Elemente: einen Kegelschnitt p, den Pol P
seiner Ebene P, und einen Punkt F der Fläche bestimmte Fläche zwei-
ten Grades ist Jcollinear mit der Kugel, wenn F reell, und (PF, P) ein
innerer Punkt des p, oder wenn F ideell und (PF, P) ein äußerer
Punkt des p ist; dagegen ist sie kollinear mit dem einschaligen Um-
drehungshyperboloide, wenn F reell und (PF, P) ein äußerer Punkt
des p, oder wenn F ideell und (PF, P) ein innerer Punkt des p ist.
82, Indem die Flächen zweiten Grades entweder mit der Kugel
oder mit dem einschaligen Umdrehungshyperboloide, von welchem
der Umdrehungskegel eine Abart ist, kollinear sind, auf ersterem
aber keine Gerade liegen, auf letzterem dagegen durch jeden Punkt
zwei gehen, die beim Kegel zusammenfallen, und da sich diese
Eigenschaften und andere auf die kollinearen Flächen übertragen,
so gilt:
1) Es gibt 0wei Arten von Flächen zweiten Grades, nichtgerad-
linige oder Nichtregelflächen, und geradlinige oder Begeiflächen. Die
ersteren enthalten keine Geraden; bei letzteren gehen durch jeden
Punkt der Fläche zwei Gerade, die ganz in der Fläche liegen und
bei dem Kegel in eine einzige zusammenfallen.
2) Eine Nichtregelfläche zweiten Grades wird von einer Ebene
in einer reellefi oder in einer imaginären Kurve geschnitten und hat
mit einer Berührungsebene nur den Berührungspunkt gemein. Eine
Begelfläche wird von jeder Ebene in einer reeUen Kurve geschnitten
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III, 82 -83. Allgemeine EigenBcbaften der Flächen zweiten Grades. 75
and hat mit einer Berührungsebene zwei durch den Berührungspunkt
gehende Gerade gemein.
3) An eine Nichtregelfläche geht aus einem Punkte P ein be-
rührender reeller oder imaginärer Kegel, wobei P bezw. ein äußerer
oder ein innerer Punkt der Fläche heißen soll. An eine Begelfläche
geht aus jedem Punkte ein reeUer berührender Eegel, so daß jeder
Punkt ein äußerer Punkt der Fläche ist
4) Bei einer Nichtregelfläche P zweiten Grades schneidet von fswei
Polaren g, g' die eine die Y, die andere schneidet sie nicht Die Be-
rührungsebenen in den Schnittpunkten der ersten schneiden sich in
der zweiten. Bei einer Begelfläche schneiden entweder leide Gerade
g und g die V, oder beide schneiden sie nicht Denn schneidet die g
die P in zwei Punkten Ä und B, so enthält die Berührungsebene
in jedem Schnittpunkte zwei Erzeugende a, a, bezw. 6, h^, von jeder
Schaar eine; daher schneiden sich a und b^, sowie a^ und b in
Punkten der P (30), und die Verbindungslinie dieser Schnittpunkte
ist die g', welche daher ebenfalls die P schneidet.
88. Saia und Aufgabe. Sind edle reeiUen Schnittkurven einer
Fläche P mü Ebenen Kegelschnitte, so sind es auch die imaginären.
Es soU von einem solchen imaginären Kegelschnitte i eine ideelle Dar-
stdltmg m gegeben werden. (Vergl. I, 408.)
Bew. und Aufl. Die imaginäre Schnittkurve einer Ebene Q mit
der Fläche F ist der (imaginäre) Kegelschnitt i, wenn alle Gerade
der Q die P in denselben (imaginären) Punkten treffen, wie den t,
d. h. wenn auf jeder Geraden der Q die Involution konjugirter Punkte
in Bezug auf P dieselbe ist, wie in Bezug auf i. Da nun in der
Ebene Q die Gesamtheit der zu einem Punkte H in Bezug auf P
und in Bezug auf i konjugirten Punkte je eine Gerade bilden, näm-
lich das eine Mal die Schnittgerade der Q mit der Polarebene von
H zu P, das andere Mal die Polare von H zu i, so ist die oben
bezeichnete Bedingung dafür, daß i der Schnitt QP sei, dann erfüllt,
wenn jedem Punkte H dieselbe Gerade h in Bezug auf P und in
Bezug auf i konjugirt ist, oder wenn P und » in Q dasselbe Polar-
sjstem der Paare H, h besitzen. Beschreibt nun in Q der Punkt
H eine Gerade PB, so beschreibt seine Polarebene zu P ein Ebenen-
büschel, und der zu H konjugirte Strahl h ein Strahlenbüschel, den
Schnitt des Ebenenbüschels mit Q, und H und h bestimmen auf
PB zwei zugeordnete Punkte einer Involution. Ebenso beschreibt
der zu H in Bezug auf i konjugirte Strahl h (seine Polare) ein
Büschel, welches mit den H auf PB eine Involution bildet. Dieses
System der Reihe PB von Punkten H und des Büschels der Strahlen
h ist durch zwei Paare H, h bestimmt, weil durch sie die Involution
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76
IIL 83. Die Flächen zweiten Grades.
auf FB und der Mittelpunkt des Büschels der A bestimmt isi Wir
wollen nun dieses System für die durch einen beliebigen Punkt P
der Q gehenden Strahlen PB untersuchen.
Fig. 36. Bestimmen wir nach Nr. 73 den Pol Q der Ebene Q zu P, so
ist dieser als Pol einer nicht schneidenden Ebene ein innerer Punkt
von P, so daß jede durch Q gelegt« Gerade und Ebene die P reell
schneidet. Legt man dann
^'^- ^^- die durch Q gehende Po-
larebene P vonP, schnei-
det diese mit Q in der
Geraden g' und mit P
in dem Kegelschnitte
p = ABCD, so ist BQ
= 5r die Polare von g'
zu P (77) und Q der Pol
von g' zu p (77, 4). Sei
BB ein beliebiger in Q
durch P gezogener Strahl,
so schneidet die Ebene
BQB die P in dem reel-
len Kegelschnitte Sy und
die BQ trifft die P und
den 8 in den reellen Punk-
ten JP,P'. DerPolSder
Ebene BQB (des s\ weil
sie durch g geht, liegt auf g\ und BQBS ist ein Polartetraeder in
Bezug auf P, so daß die Polarebenen aller Punkte H der BB zu P,
daher auch die zu diesen Punkten H gehörigen Strahlen h durch
S gehen. Konjugirte Punkte H auf BB in Bezug auf $ (und P)
erhält man mittelst Strahlen, die man aus irgend einem Punkte
des 8 durch Ä und B legt, da AB in Bezug auf s zu BB kon-
jugirt ist (I, 347). So bestimmen F'A und FB auf BB die kon-
jugirten Punkte A^ und B^] ein anderes Paar ist P und JB, wobei
noch zu beachten, daß BBA^B^ harmonisch sind als Projektion
von QBAB (aus F'), FB und FA hätten ebenfalls bezw. A^ und
Bi geliefert. Zwei Paare H, h in Bezug auf P sind also P, SB
und A^f SB^ (ein drittes P^, /S^i). Projicirt man andererseits den
Kegelschnitt ABCD=^p aus F' (oder JF) auf Q in den Kegel-
schnitt J^PiOiDi "=> m, so ist m die ideelle Darstellung eines ima-
ginären Kegelschnittes i in Bezug auf P und P5, welcher auf dem
beliebigen, also auf jedem aus P gezogenen Strahle BB dasselbe
System H, h besitzt, wie P. Denn P und BS sind Pol uud Polare
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111,83—84. Allgemeine Eigenschaften der Flächen eweiten Grades. 77
zu m, weil Q und RS solche zu p sind, und sie deren Projektion
bilden; dann sind sie aber auch Pol und Polare zu i, weil sie den
Mittelpunkt und die Axe der Imaginärprojektion von m und i bilden
(I, 401). Ebenso sind Ä^ und die Tangente SB^ der m im Gegen-
punkte I?i (auf A^P) Pol und Polare zu i (I, 408); SB^ ist aber
wirklich Tangente an w, weil SB Tangente an p ist, da S der Pol
von RQAB. — Die Kurven QP und i sind daher dieselben, und
m ist eine ideelle Darstellung von i in Bezug auf P und g\ Da-
her gilt der
Satis. Schneidet eine Ebene Q eine reelle Fläche zweiten Grades F
in einem imaginären Kegelschnitte i, so ist die ideelle Darstellung m
des i in Bezug OMf irgend einen Punkt P der Q, und dessen Polare
g' zu i die Projektion des Kegelschnittes p der T aus F' auf die Ebene
Q, u}enn p die {stets reelle) Schnittkurve von P mit der Polarebene P
von P zu P, g' die Schnittgerade von Q, und P, und F' einer der
{stets reellen) Sdinittpiinkte F, F der T mit der Polaren g der g'
zu P ist.
Wir können nun auch sagen: Eine reeUe Fläche zweiten Grades
ist eine solche y die von jeder Ebene in einem Kegelschnitte getroffen
wird, der reell oder imaginär sein kann.
84* Indem wir bei einem imaginären Kegelschnitte, wie bei
einem reellen, den Pol der unendlich fernen Geraden seinen Mittel-
punkt nennen, können wir den Satz aussprechen:
Die ideelle Darstellung m eines imaginären Kegelschnittes in Bezug
auf seinen Mittelpunkt U und die unendlich ferne Gerade u ist eine
Ellipse, welche TT ebenfalls zum Mittelpunkte hat Denn ü und w sind
Pol und Polare auch zu m (I, 401), und m besitzt keinen reellen
Punkt auf u, weil i keinen solchen besitzt. Diese Ellipse m soll
die MittelpunktseUipse ^es i heißen. Wird m ein Kreis, so soll i
ein imaginärer Kreis heißen*).
*) Der imaginäre Kreis wird von Chasles in seiner G^om^trie snpdrieare
(1. Aufl. 1862, S. 546 ff.) als der Kreis von der Gleichung a;« + y* = — r« be-
zeichnet. Chasles bestimmt die Mittelpunktsabstände a, h TOn Pol und Polare
dnrch die Gleichung a& =» — r*. Über konjngirte Kegelschnitte, insbesondere
ihre mannigfachen Gestalten, hat Herr Prof. Betali eine eingehende Unter-
BQchnng veröffentlicht in den Denkschriften der Akademie der Wissenschaften
zu Bologna (Ser. 4, B. 5, gelesen am 24. Jan. 1884) nnter dem Titel: Sopra
una Serie particolare di coniche d'indioe dae. Sr ging dabei von dem Begriffe
aus, daß jeder der Kegelschnitte zu sich selbst reciprok in Bezug auf den
anderen sei, welcher Begriff auch den beiden ersten gedruckten Veröffentlichun-
gen über diese Kurven zu Grunde gelegt war, denen von Steiner und von
Euffini. (Die Theorie der Kegelschnitte, gestützt auf projektivische Eigenschaften.
Auf Grund von Universitätsvorträgen und mit Benutzung hinterlassener Manu-
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78 ni, 84—85. Die Flächen «weiten Grades.
Sats!. Der imoffinäre Schnitt einer Ebene mit einer Kugel ist ein
imaginärer Kreis.
Denn sucht man nach der vor. Nr. seine ideelle Darstellung m
in Bezug auf den Schnittpunkt P der schneidenden Ebene Q mit
dem zu Q senkrechten Kugeldurchmesser FF\ so sind die Polar-
ebene F des P und daher auch p parallel zu Q/ und die Projektion
von p aus F' (oder F) auf Q ist ein Kreis m vom Mittelpunkte P
86, Indem wir den Begriff der Imaginarprojektion von Kegel-
schnitten (I^ 403) auf den Raum ausdehnen^ und dabei zuj^eieh
eine Erweiterung für die Ebene gewinnen, sagen wir:
Begriff. Zwei Kegelschnitte Je, \ in derselben oder in verschiede-
nen Ebenen , m welchen b&sw. G, g und G^y g^ Pol und Polare sind,
befinden sich in der Perspektiven Lage der Imaginarprojektion m ein-
cmder, wenn aus einem Projektionsmittelpunkte 0 sich G auf G^, g
auf gi, und der zu dem einen Kegelschnitte k in Betsug auf G, g kon-
jugirte Kegelschnitt l sich auf \ prcjiciren. Wir werden beweisen, daß
dann au^ch der zu k^ in Bezug cnif G^, g^ konjugirte Kegelschnitt l^
sich auf k projicirt,
Satz. Haben zwei Kegelschnitte auf einer gememschafüichen Ge-
raden g ihrer getrennten oder zusammenfallenden Ebenen die Involution
konjugirter Punkte gemein, so prcjiciren sie sich aus zwei Punkten auf
einander, weiche auf der Verbindungslinie g' der Pole G, G^ von g
zu je einem der Kegelschnitte liegen und durch diese harmonisch ge-
trennt sind.
Scripte Jaco5 Steiners bearbeitet von Dr. H. Schröter, 1876, — und Buffini, di
alcmü teoremi riferibili alla polaritä reciproca delle coniche, nella Mem. dell'
Accad. d. Sc. di Bologna, Ser. lil, T.VI, letta 16. Gen. 1876.) Dabei sei be-
merkt, daß dem Ursprünge nach Steiners Arbeit vorausgeht, da derselbe schon
1863 gestorben ist. Herr Betali hat dann über die Beziehung der konjogirten
Kegelschnitte als gegenseitige Imaginärprojektionen eine Veröffentlichung ge-
macht in einer Nota snlle coniche conjagate (Mem. d. Acc. d. Sc. di Bologna,
Ser. 4, T. 6, letta 21. Die. 1884). Es geschah dies zwar nach dem Erscheinen
des I. Bandes dieses Werkes, aber die Note war schon vorher der Akademie
übersendet, worden (siehe Schlnßbemerknng derselben), so daß Herr lletali
anabhängig von dem Verfasser diesen Gedanken faßte. — Ich erlaube mir noch
zuzufügen, daß meine ersten Aufzeichnungen über Imaginärprojektionen von
Kegelschnitten und von Flächen zweiten Grades aus dem Jahre 1865 herrühren,
daß ich aber die damalige zwar umfassendere, aber nicht so einlache Dar-
stellung nicht reif für die Veröffentlichung hielt, den Grundgedanken jedoch
in meinem Aufisatze über scheinbare ünstetigkeit geometrischer Construktionen,
welche durch imaginäre Elemente derselben verursacht wird (Schlömilchs Zeit-
schrift für Math. u. Phys., 1867, B. 2, S. 388), benutzte. Erst bei Gelegenheit
der Bearbeitung (1881) des Abschnittes über die Krümmungslinien der Flächen
zweiten Grades kam ich auf die im ersten Bande gegebene Form,
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m, 86. Allgemeine Eigenschaften der Fl&ohen zweiten Grades. ^ 79
Fig. 86.
Dabei ist die Projektion eine gewöhnliche oder reelle,
1 a) wenn beide Kegelschnitte k und k^ reell sind, und wenn ein
Fu/nkt der g zugleich fiir k und k^ innerer oder äußerer Funkt ist; oder
Ib) uwnn beide Kegelschnitte i und i^ imaginär sind.
Dagegen ist die Ftqjektion eine imaginäre,
2 a) wenn beide Kegelschnitte k und k^ reeU sind, und U)enn ein
Punkt des g innerer für k und äußerer für k^ ist; oder
2 a) wenn der eine Kegelschnitt k reell und der andere i imagi-
när ist.
Bew. la) Für diesen Fall wurde schon I, 386 der Beweis
mittelbar durch Beciprocität geliefert; da er aber die Grundlage für
die folgenden Fälle bildet, mag noch zur größeren Einsicht der un-
mittelbare Beweis gegeben werden. Nach I, 351, Zus., ist ein Kegel-
schnitt k bestimmt durch die Involution der in Bezug auf k kon- Fig. se.
jugirten Punkte einer Geraden g, den Pol
G der g zu k, und einen Punkt Ä des k.
Die GÄ schneidet, den k noch in einem
zweiten Punkte B, die g in D, und es sind
Ä und B harmonisch getrennt durch G und
D. Weil GD den k schneidet, muß von
den zugeordneten Punkten G, D der eine
ein innerer, der andere ein äußerer des k
sein. Nun hat aber D nach der Voraus-
setzung gegen k und k^^ die übereinstimmende
Lage, und ebenso G und G^, weil auf jr in Be-
zug auf k und k^ dieselbe Involution herrscht.
Daher schneidet auch DG^ den k^, etwa
in Ä^ und B^, und k^ ist durch die Involution
g, durch G^ und A^ (oder B^) bestimmt. Da in k und k^ die g sich
selbst, die Punkte G und Ä den Punkten G^ und Ä^ oder denen 6?^
und JBi entsprechen, so sind auf GG^ die Schnittpunkte 0, 0\ bezw.
mit ÄA^y AB^ die Projektionsmittelpunkte von k und k^. Es pro-
jiciren sich dann irgend zwei entsprechende Punkte C, C^ von k, ky
auf einander, d. i. solche, welche man aus zugeordneten Punkten
Ej E' der Involution auf g gewinnt, nämlich C = E'A, EB]
d ea E'Ai, EB^. 0 und 0' sind aber durch G und G^ harmonisch
getrennt, weil 00' GG^ die Projektion aus J. von den vier harmo-
nischen Punkten A^B^DG^ ist. — Dieser Beweis ist unabhängig
davon, ob k und ky in verschiedenen oder in derselben Ebene liegen,
und davon, ob die Doppelpunkte der Involution auf g (durch welche
Punkte k und k^ gehen) reell oder imaginär sind.
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80 ni, 86—86. Die Flächen zweiten Grades.
Liegt g uDendlich fern, so heißen die Kegelschnitte ähnlich
und ähnlich gelegen (I; 387).
Ib) Bildet man von den imaginären Kegelschnitten i, i^ die
ideellen Darstellungen m, % in Bezug auf g, G bezw. g, G^y so
haben m mit i, m^ mit i^, und nach der Voraussetzung i mit ij,
daher auch m mit m^ auf g eine Involution konjugirter Punkte ge-
mein; und da außerdem jeder Punkt von g äußerer Punkt von m
und von m^ ist (I, 405), so projiciren sich nach 1 a) die m und m^ ,
und daher auch die durch sie vollständig bestimmten i und t\, d. h.
die Polarsysteme derselben, reell auf einander.
2a) Die reellen Kegelschnitte Ä, \ müssen sich auf ^ in reel-
len Punkten schneiden, damit ein Punkt der g innerer Punkt des
einen und äußerer des anderen sein kann. Bildet man zu jedem
von beiden den in Bezug auf g konjugirten (reellen) Kegelschnitt l
bezw. Zj, so ist jener Punkt von g zugleich f[ir k und l^ innerer
oder äußerer, und zugleich für \ und l äußerer oder innerer Punkt
(I, 402). Und da außerdem alle vier Kegelschnitte auf g dieselbe
Involution besitzen, so projiciren sich sowohl k und l^ als \ und l
auf einander, und zwar aus denselben Punkten 0 und 0', weil,
wenn sich zwei Kegelschnitte auf einander projiciren, sich auch zu-
gleich die zu ihnen in Bezug auf entsprechende Gerade {g^g) kon-
jugirte auf einander projiciren. Wenn aber k und Z^, sowie \ und l
reelle Projektionen von einander sind, so sind, zufolge des Begriffes,
k und l, sowie \ und l^ imaginäre.
Ist g unendlich fem, so mögen die Kegelschnitte konjugirt ahn-
lidi und ähnlich gelegen genannt werden.
2 b) Für den reellen Kegelschnitt k und den imaginären % ist
g eine imaginär schneidende Gerade. Der in Bezug auf g za k kon-
jugirte imaginäre Kegelschnitt i' und der zu i konjugirte reelle k'
schneiden daher die g ebenfalls imaginär. Da außerdem alle vier
Kegelschnitte auf g dieselbe Involution besitzen, so sind k und k\
sowie % und i reelle, daher k und i, sowie i' und k\ imaginäre
Projektionen von einander.
86, Säte. Zwei Kegelschnitte einer Fläche zweiten Grades^ mag
einer derselben oder mögen beide reell oder imaginär sein^ werden durdi
reelle oder imaginäre Projektion auf einander prcjicirt aus jedem voti
zwei Punkten, welche auf der Polaren der Schnittlinie der Ebenen
der Kegelschnitte liegen und durch diese Ebenen harmonisch von ein-
ander getrennt sind.
Denn (85) sie besitzen auf der Schnittlinie ihrer Ebenen eine
gemeinschaftliche Involution konjugirter Punkte (76).
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ni, 86—88. Allgemeine Eigenschaften der Flächen zweiten Grades. 81
Es treten alle vier Fälle der vorigen Nr. ein. Bei einer Nicht-
regelfläche findet reelle Projektion statt für zwei reelle (85, la);
82, 3)), sowie für zwei imaginäre Schnitte (Ib); imaginäre Pro*
jektion für einen reellen und einen imaginären Schnitt (2 b). Bei
einer Eegelfläche kann für die stets reellen Schnitte reelle (la) und
imaginäre (2 a) Projektion stattfinden (82, 3)); erstere gilt z. B. bei
dem einschaligen Umdrehungshyperboloide für zwei Parallelkreise,
letztere für einen Parallelkreis und einen Meridian.
87. Satss. Zwei Kegelschnitte Ic^, Jc^, welche sich in zwei (reellen
oder imaginären) Punkten A, B schneiden, und ein Funkt F außerhalb
derselben bestimmen eindeutig eine Fläche zweiten Grades F, welche
durch Ä, , Äj und F geht.
Denn seien Q^, Q^ die Pole von AB bezw. zu Äj, Äg, so
schneide man die Ebene Q^Q^F^^l» mit A^^ in den (reellen oder
imaginären) Punkten C^yB^^ und mit \ in C^yB^. Dann lege man
durch F^ C^, D^, Cg, B^ den Kegelschnitt i, bestimme auf -4JB den
durch A und B von L harmonisch getrennten Punkt L, so ist der-
selbe der Pol von C^B^ zu Tc^ und von C^B^ zu Äg. Die Fläche
zweiten Grades P, welche nun durch den Leitkegelschnitt Z, den
Pol L seiner Ebene und durch A (sowie B) bestimmt ist, ist die
gesuchte; denn sie enthält äj^, weil sie von ihm Ci, Dj, -4, B und
die Tangenten LO^, LB^ enthält; ebenso Tc^ und F,
88, Der Pol der unendlich fernen Ebene zu einer Fläche zwei-
ten Grades F heißt deren Mitielpurüd und halbirt alle Sehnen der
Fläche, welche durch ihn gehen (73, 1)); diese Sehnen werden
Durchmesser genannt. Die Polarebene eines unendlich fernen Punk-
tes heißt Bwrchmesserd)ene oder Diametralebene; sie geht durch den
Mittelpunkt (76), halbirt alle nach dem unendlich fernen Punkte
laufenden (parallelen) Sehnen und enthält die Berührungskurve des
mit ihnen parallel der F umschriebenen Cylinders. — Die durch
eine unendlich ferne Gerade g j also unter einander parallel gelegten
Ebenen schneiden die F in ähnlichen oder hmjugirt ähnlichen und
ähnlich gelegenen Kegelschnitten (85, la) und 2a)); sind die Kurven
Ellipsen, so sind sie stets ähnlich, sind sie Hyperbeln, so sind sie
ähnlich oder konjugirt ähnlich, je nachdem diese Kurven in den
WinkelnLumen der (parallelen) Asymptoten liegen, welche parallele
Durchmesser enthalten oder nicht enthalten.
Die Mittelpunkte dieser parallelen Kegelschnitte liegen auf einem
Durchmesser g^ der Polaren der g\ Die Berührungspunkte der aus
^' an F gelegten Berührungsebenen liegen auf g. Die durch g' ge-
legte Burchmesserebene ist dem Burchmesser g konjugirt (76) und
halbirt die zu g parallelen Sehnen der Fläche.
Wiener, Lehrbaoh der danteHenden Geometrie, n. C
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82 ni, 88—89. Die Flächen zweiten Grades.
Ist der Mittelpunkt einer Fläche zweiten Grades ein Eckpunkt
eines Polartetraeders zu derselben, daher die unendlich ferne Ebene
dessen Gegenfläche^ so sind die drei Durchmesser der Fläcbe, welche
Kanten des Polartetraeders bilden^ Jconjugirte Durchmesser, die Ebenen
je zweier derselben sind Jconjugirte Durchmesser ebenen, und es ist von
diesen zugleich eine jede dem nicht in ihr liegenden Durchmesser
konjugirt (76). Jede Durchmesserebene halbirt die mit ihrem kon-
jugirten Durchmesser parallelen Sehnen, und jeder Durchmesser
enthält die Mittelpunkte der ähnlichen oder konjugirt ähnlichen und
ähnlich gelegenen Kegelschnitte der P, deren Ebenen mit seiner
konjugirten Durchmesserebene parallel sind.
Ein Durchmesser ist reell oder imaginär, je nachdem er die
Fläche in reellen oder imaginären Punkten trifft. Im letzteren Falle
bestimmen wir ihn durch die ideellen Doppelpunkte der auf ihm in
Bezug auf F stattfindenden gleichlaufenden Involution und seine
ideelle Länge als den Abstand dieser Punkte. Sind in einer Durch-
messerebene (oder überhaupt in einer schneidenden Ebene) zwei kon-
jugirte Durchmesser imaginär, so ist der Kegelschnitt dieser Ebene
imaginär. Sind drei konjugirte Durchmesser der Fläche imaginär,
so sind es auch die Kegelschnitte in den Ebenen je zweier und in
jeder durch einen der Durchmesser gelegten Ebene. Die Fläche
enthält daher im ganzen Räume keinen reellen Punkt und ist selbst
imaginär, ein Fall, den wir später betrachten wollen.
Durch drei Jconjugirte Durchmesser ist eine Fläche sfweiten Grades
bestimmt und entsteht nach Nr.79 z.B. derart, daß man den Kegelschnitt
in der Ebene des ersten und zweiten Durchmessers als Leitlinie p
annimmt, so daß der unendlich ferne Punkt des dritten Durch-
messers P ist, und daß man die unendlich ferne Gerade der Ebene
des dritten und zweiten Durchmessers als g = PFF' (wobei F, F'
reell oder imaginär sein können) wählt; es werden dann die er-
zeugenden Kegelschnitte ähnlich oder konjugirt ähnlich und ähn-
lich gelegen.
89. Saifs und Äufg. Jede Fläche zweiten Grades F JuU im all-
gemeinen drei auf einander senJcrechte Jconjugirte Durchmesser, welche
ihre Äxen hsißen. Im besonderen Falle Jcann sie deren auch unendlich
viele besitzen, nämlich einen ausgezeichneten Durchmesser und jeden auf
ihm senkrechten, oder auch jeden Durchmesser, Es sollen die Axen
Jconstruirt werden.
Der Beweis und die Auflosung werden auf diejenigen zu dem
entsprechenden Satze und der Aufgabe über den Kegel zweiten Gra-
des (23 ff.) zurückgeführt. Es geschieht dies mittelst des Satzes,
daß drei aus einem PunJcte P gezogene, in Bezug auf eine Fläche
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III, 89. Allgemeine Eigenschaften der Flächen zweiten Grades. 83
Bweiten Grades P Jconjugirte Strahlen auch in Bezug auf den Kegel K
Jconjugirt sind^ welchen man aus P der F umschreiben kamt. Ist der
Kegel und also auch seine Berührnngskurve p in der Polarebene F
des P reeU, so gilt der Satz, weil durch irgend einen Punkt in P
und seine Polare zu p bezw. ein Strahl und eine Ebene aus P gehen,
welche in Bezug auf P und auf K konjugirt sind. Dann sind auch
zwei durch P gehende Strahlen in Bezug auf die eine Fläche kon-
jugirt, wenn sie es in Bezug auf die andere sind. Wählt man nun
den Mittelpunkt M als Punkt P, so daß die unendlich ferne Ebene
M die Polarebene P wird, so ist tC reell, wenn die unendlich ferne
Kurve der P reell ist, was bei den Regelflächen stets stattfindet.
Dann sind die Axen des K auch die Axen der P.
Den Fall, daß K imaginär sei, erledigen wir durch Betrach-
tungen, welche auch för reelle Kegel gelten. Dabei geben wir dem
P sogleich die für uns wesentliche Lage in dem Mittelpunkte M\
aus den Ergebnissen folgt dann durch räumliche Kollineation auch
unser Satz für jeden Punkt P
Sei P durch drei reelle oder ideelle konjugirte Halbdurchmesser
a, b, c gegeben, so ist durch diese in jeder Ebene je zweier eine
Involution konjugirter Durchmesser bestimmt, vermittelst welcher
zu jedem Durchmesser g die konjugirte Durchmesserebene G- leicht
ermittelt wird. Zu dem Ende schneidet man die Ebene ga mit
derjenigen bc in a^, sucht in bc den zu a^ konjugirten Durchmesser
o,; derselbe ist in Bezug auf P zu der Ebene ga konjugirt, liegt
also in G. Bestimmt man ebenso &2; ^» ^^ ^^^ G «» o^^s^s« ^^
zwei der Strahlen Og, bg? ^ ^^^ Bestimmung von G hinreichen^ so
ergibt sich, daß das System der konjugirten Durchmesser und
Durchmesserebenen vonP durch zwei von den Involutionen bc, ca,
ab bestimmt ist. Nun kann man aber einen Kegel zweiten Ghrades
angeben, welchem dieselben Involutionen konjugirter Durchmesser
angehören. Legt man nämlich durch den Endpunkt des einen Halb-
dnrchmessers, etwa des c, parallele und gleiche Strecken a' und b'
bezw. mit a und b und betrachtet a' und b' als reellen oder ideel-
len Halbdurchmesser eines Kegelschnittes k, je nachdem bezw. c
und a, oder c und b ungleichartig (der eine reell und der andere
ideell), oder gleichartig (beide reell oder beide ideell) sind, so be-
sitzt der Kegel K «> Mk in den Ebenen Maa\ MbV die gegebenen
Strahleninvolutionen. Denn bei ungleichartigen c und a ist die
Strahleninvolution ca ungleichlaufend, besitzt reelle Doppelstrahlen,
und diese sind reelle Erzeugende des Kegels, und ihre Schnittpunkte
mit der Linie a' sind die Endpunkte zweier Strecken a\ und sind
reelle Scheitel von k. Bei gleichartigen c, a sind die Doppelstrahlen
6»
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84 nif 89—90. Die Flächen zweiten Grades.
und die Scheitel ideell. Durch beide StrahleninTolutionen ca, eb
ist aber zu jedem Durchmesser g die konjugirte Durchmesserebene
(Polarebene) auf dieselbe Weise wie bei F bestimmt. Also sind
die Axen von K auch solche von P.
Nun kann aber h reell oder imaginär sein; von diesem Um-
stände ist jedoch die Bestimmung der Eegelaxen ganz unabhängige
da sie nur durch Pol und^ Polare ausgeführt wird. (Wäre so in der
Fig. 13 der Ä, welcher dort mit c bezeichnet ist, die ideelle Dar-
stellung eines imaginären Kegelschnittes , so müßte nur die 017^
als Polare von U, durch ihre in Bezug auf den dortigen Punkt M
symmetrische Gerade ersetzt werden.)
Da nun F dieselben Axen wie K besitzt, so sind dies nach
Nr. 22 im allgemeinen drei, im besonderen auch eine ausgezeichnete
und die unendlich vielen darauf senkrechten; es gilt dies für Um-
drehungsflächen, welche die erstere Axe zur Umdrehungsaxe haben.
Dadurch, daß der Eegel K auch imaginär sein kann, tritt noch eine
neue Möglichkeit ein, die bei reellem K nicht vorhanden isi a, 6, c
bilden nämlich das gemeinschaftliche Polardreikant zu K und zu
einem imaginären Hilfskegel Mk, bei welchem jedes Polardreikant
rechtwinklig ist (23). Fällt nun K mit MJc zusammen, so ist jeder
Durchmesser der P eine Axe und P eine Kugel,
Da E dasselbe Polarsystem M (Durchmesser und Durchmesser-
ebene) wie P besitzt, so besitzt es auch dasselbe in der unendUch
fernen Ebene M, oder der (reelle oder imaginäre) Eegel E projicirt
die (reelle oder imaginäre) unendlich ferne Eurve der P. So pro-
jicirt im letzten Falle der imaginäre Eegel {MTc) den (imaginären)
unendlich fernen KugeVcreis, Die ideelle Darstellung des Eegels,
welche die M in einer ideellen Darstellung des unendlich fernen
Eugelkreises schneidet, ist ein Umdrehungskegel, dessen Mittelpunkt
Mf dessen Axe irgend ein Durchmesser der Eugel ist, und dessen
Erzeugende 45^ mit der Axe bilden.
Liegt der Mittelpunkt M der "E im Unendlichen^ so daß jede
nach ihm laufende Gerade ein Durchmesser ist, so hat eiuQ Axe a
ebenfalls die Richtung nach M, Eine darauf senkrechte Ebene ist
dann mit den beiden anderen Axen parallel; schneidet man sie mit
der Fläche P in einem Eegelschnitte, bestimmt dessen Mittelpunkt
M\ so ist M' M die Axe a, die Ebenen a6, ac gehen durch die
Axen jenes Eegelschnittes, und h und c liegen dann im Unendlichen.
Die Ebenen je zweier Axen heißen die Axenr oder HauptebeneHf
ihre Schnitte mit P die Sauptschnitte, die Endpunkte der Axen in P
die Scheitel der P.
90, Zur Erzeugung und Einteilung der Flächen zweiten Grades
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III, 90—91. Allgemeine Eigenschaften der Flächen zweiten Grades. 85
gehen wir von drei gegebenen hmjugirten Durchmessern 2a, 26, 2c
aus (88, Ende), nehmen den Kegelschnitt ah (oder ac) als Leitlinie j),
den Kegelschnitt hc als eine Lage der Erzeugenden s an, die sich
so bewegt, daß sie parallel, ähnlich oder konjugirt ähnlich und
ähnlich gelegen zu ihrer Anfangslage bc bleibt, daß ihr Mittelpunkt
den Durchmesser a und ein Punkt derselben den Kegelschnitt ab
(ein anderer den ac) beschreibt. — Wir wollen im folgenden als die
drei konjugirten Durchmesser die Axen annehmen ; die Erörterungen
gelten aber auch für andere konjugirte Durchmesser, abgesehen von
den der rechtwinkeligen Lage zukommenden Eigentümlichkeiten.
Je nach der Lage des Mittelpunktes M im Endlichen oder im
Unendlichen und nach der reellen oder imaginären Beschaffenheit
der Axen ergeben sich fünf Arten der reellen Flächen zweiten Grades,
wozu noch die imaginäre Fläche als sechste Art hinzukommt.
A. Der Mittelpunkt liegt im Endlichen:
1) die drei Axen sind reell: das Ellipsoid;
2) zwei Axen sind reell, eine ist imaginär: das einschcUige
Hyperboloid;
3) eine Axe ist reell, zwei sind imaginär: das zweischalige
Hyperboloid;
4) die drei Axen sind imaginär: die imaginäre Fläche zweiten
Grades.
B. Der Mittelpunkt liegt im Unendlichen:
5) die drei Axen sind reell, oder, was keinen Unterschied in
der Fläche hervorbringt, eine Axe ist reell und zwei sind
imaginär: das elliptische Paraboloid;
6) zwei Axen sind reell, eine ist imaginär: das hyperbolische
Paraboloid.
Wenn der Mittelpunkt im Unendlichen, Pig. 37.
also in seiner Polarebene liegt, ist er ein Jl ,
reeller Punkt der Fläche; also können dann »'y^^/^^^'^^^
nicht die Fläche und somit auch nicht die iCl2i^
drei Axen imaginär sein. / ^f ! l^,
91. 1) Das EUipsoid besitzt drei reelle / ../ ' T'J-"^T ' V; ^*^* *^*
Axen und hat drei Ellipsen zu Hauptschnit- /t / "7-^ ^^.^^S^^^^^'
ten. Für die verschiedenen Lagen der Er- \^\^^^^^
zeugenden ist das Verhältnis Y\^''~'^f^ZX^'^^
b _MB _ M'B' M"B'' 7^
c MC~ M'G' M"C""' "-^^
unveränderlich. — Ist 6 = c, so wird die
Erzeugende ein Kreis und die Fläche ein UmdrehungseUipsoid. Das-
selbe heißt verlängert, wenn a > 6, abgeplattet oder ein, Sphäroid,
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86
III, 91—92. Die Flächen zweiten Grades.
wenn a<b. Für a = 6 = c entsteht die Kugdy für c = 0 die
doppelte Ebene ab (entsprechend für 6 oder a = 0). Für 6 =
0 = 0 die Gerade a, für a = 6 = c = 0 der Punkt, für c = oo der
Cylinder, für 6 = c =» cx) zwei parallele Ebenen, für a = 6 = c = oo
die doppelte unendlich ferne Ebene,
Fig. 38. 92. 2) Das einschalige Hyperboloid (einmantelige, einfache H.)
besitzt zwei reelle Axen 26 und 2c, und eine imaginäre, deren
ideelle Darstellung 2a ist. Die Hauptschnitte ab und ac sind daher
Hyperbeln, derjenige bc und die
^* damit parallelen Erzeugenden El-
lipsen. Von den letzteren ist be die
kleinste und heißt KehleUipse\ von
ihr an wächst die Erzeugende nach
beiden Seiten bis ins Unendliche.
Weil die Fläche die unendlich ferne
Ebene in einem reellen Kegelschnitte
trifft, so ist der aus dem Mittel-
punkte M ihr umschriebene, sie
nach dieser Kurve berührende Kegel
Mh'h" reell; er heißt der Asymp-
totenkegel, weil er die Asymptoten
aller derjenigen Hyperbeln der Fläche
enthält, deren Ebenen durch M
gehen, z.B. der durch a gelegten.
— Für 6 = c entsteht das einscha-
lige ümdrehungshyperbohid, für c = 0
die doppelte Ebene ab, für 6 = c = 0 die Gerade a, für a = 6 =
c = 0 (bei ungeändertem Verhältnisse) der Asymptoterikegel der ur-
sprünglichen Fläche, für a = oo der elliptische Cylinder, für c = oo
der hyperbolische Cylinder, für a = 6 = c™oo die doppelt unendlich
ferne Ebene, für a = 6 = 0 zwei sich in c schneidende Ebenen.
Man kann auch die Hyperbel ab (oder ac) als Erzeugende und
die Ellipse bc oder die Hyperbel ac (bezw. ab) als Leitlinie an-
sehen. Die hyperbolischen Erzeugenden ab haben parallele Asymp-
toten; während ihr Mittelpunkt auf der endlichen Strecke CC^ liegt,
ist ihre reelle Axe mit b, ihre imaginäre mit a parallel; während
er auf der unendlichen Strecke C'C^ liegt^ ist ihre reelle Axe mit
a und ihre imaginäre mit b parallel. Eine der ersteren und eine
der letzteren Art sind konjugirt ähnlich. Das Verhältnis
ö MB ~ M^B^
der reellen und ideellen Axe ist unveränderlich.
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III, 93—94. Allgemeine Eigenschaften der Flächen zweiten Ghrades. 87
93. 3) Das uweischälige Hyperboloid (zweimantelige, zweifache Fig. 89.
U.) besitzt eine reelle Axe 2a und zwei imaginäre, deren ideelle
Darstellungen 2h y 2c sind. Die Hauptschnitte ab und ac sind daher
Hyperbeln, derjenige bc eine
imaginäre Ellipse und die damit '^*
parallelen Erzeugenden für die
endliche Strecke ÄÄ^ sind imagi-
näre, für die unendliche A.Ä^
reelle Ellipsen. Der aus M der
Fläche umschriebene, sie im
Unendlichen berührende Kegel
Mk'k" heißt wieder der Äsymp-
totenkegel. — Für b = c entsteht
das zweischalige Umdrehungshyper-
höloid, für c = 0 die doppelte
Ebene a6, für 6 = c = 0 die
Gerade a, füra = 6 = c = 0 (bei
ungeändertem Verhältnisse) der
Asymptotenkegel j für c «= oo der
hyperbolische Oylinder, f ür 6 = c
«= oo zwei parallele Ebenen, für a «= 6 = 0 zwei sich in ^ c schnei-
dende Ebenen. — Man kann auch die Hyperbel ab als Erzeugende
und die imaginäre Ellipse bc oder die Hyperbel ao als Leitlinie
ansehen.
4) Die imaginäre Fläche soll erst später untersucht werden.
94. 5) Das elliptische Paraboloid besitzt einen unendlich fernen Fig. 4o.
Mittelpunkt M, eine reelle Axe MÄ, deren Scheitel Ä im End-
lichen liegt, uhd zwei unendlich ferne
Axen 2b und 2c, welche beide als reell
oder beide als imaginär anzusehen sind.
Die Hauptschnitte ab und bc sind daher
Parabeln, welche sich von Ä aus in dem-
selben Sinne ins Unendliche erstrecken
müssen, weil eine mit bc parallele Ebene
die Fläche in einer mit der reellen oder
imaginären Ellipse bc ähnlichen oder kon-
jugirt ähnlichen Ellipse schneidet, so daß
sie jene beiden Parabeln entweder in vier
reellen oder in vier imaginären Punkten,
den Scheiteln der Ellipse, schneidet. — Für b = c entsteht das Um-
drehungsparabohid, für Jf' C «= 0 die doppelte Ebene ab, für HfB'
= M'C = 0 die Gerade a, für Jlf' C «= oo der parabolische Cylinder
Fig. 40.
jJ.^
>,<?;
MJjk^
-\o'
7 '
1 ,
{-7
}■
COlM
\
\
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88
m, 94—95. Die Flächen zweiten Grades.
für Jf' JB' «= Jlf' C = oo die auf a senkrechte durch A gehende
Ebeney verbunden mit der unendlich fernen Ebene.
Alle durch a gelegten Ebenen schneiden die Fläche in Para-
beln ^ welche a zur Axe haben und sich in übereinstimmendem Sinne
von Ä aus erstrecken; und eine durch a und eine mit ihr parallel
gelegte Ebene schneiden die Fläche in Tcongruenten Parcibdn, Denn
der Punkt; aus welchem sich beide Parabeln auf einander projiciren
(86), ist unendlich ferne, da er in der Polare der Schnittlinie ihrer
Ebenen liegt, diese Linie aber und folglich auch ihre Polare eine
unendlich ferne Tangente der Fläche ist (77, 3)). Daher kann man
auch die Parabel ac als Erzeugende ansehen, welche parallel und
kongruent mit ihrer Anfangsgestalt sich so bewegt, daß ihr Scheitel
die Parabel ah beschreibt; B^C^ ist eine Lage derselben.
Fig.il. 95. 6) Das hyperbolische Paraboloid besitzt einen unendlich
fernen Mittelpunkt Jlf, eine reelle Axe MA, deren Scheitel A im
Endlichen liegt, während von den beiden anderen im Unendlichen
liegenden Axen 2 b und 2 c
^^^' ^^- die eine reell, die andere
-^ ^'^'^' imaginär ist. Der unendlich
ferne Hauptschnitt bc ist da-
her eine Hyperbel, während
diejenigen ab und ac Parabeln
sind, welche sich von A aus
in entgegengesetztem Sinne
* ins Unendliche erstrecken,
indem die eine derselben von
einer zu bc parallelen und
ähnlichen erzeugenden Hy-
perbel in deren reellen, die
andere in deren imaginären
Scheiteln getroffen wird. So besitzt die erzeugende Hyperbel
JK'B'5/ auf der Parabel ab ihre reellen Scheitel B', B/, und auf
der Parabel ac ihre imaginären Scheitel, von welchen C\ C/ die
ideellen Darstellungen sind. Entfernt sich ihr Mittelpunkt M' von
A, so wachsen ihre Axen bis zu jeder beliebigen Große; bei der
Annäherung gegen A werden sie in A Null, die Hyperbel wird zu
zwei Geraden h und h'l und bei Überschreitung von A liegen ihre
reellen Scheitel C", (7/' auf der Parabel ac, ihre imaginären (ideell
dargestellt durch B'\ JB/') auf der ab. Da die erzeugenden Hyber-
beln unter einander ähnlich oder konjugirt ähnlich sind, so gilt:
M'B' :M'C'^ M"B" : M"C'\ Die ideellen Punkte £"£/' büden
eine mit der Parabel ab kongruente und in Bezug auf A symme-
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III, 95—96. Konjagirte Flächen 2. Gr. u. Imaginärprojekiioii im Baume. 89
irische Earre^ als konjugirt zu ab in Bezug auf den unendlich
fernen Punkt von B'B^ und JB^'B/' (I, 402). Ebenso bilden die
Punkte C\ C^ eine zur Parabel ac kongruente und in Bezug auf -4
symmetrische Kurve.
Auch dieses Paraboloid wird von der unendlich fernen Ebene;
welche die unendlich fernen Tangenten der Parabeln ab und ac ent-
hält, in dem unendlich fernen Punkte von a berührt , welcher ihr
Pol und der Mittelpunkt M der Fläche ist.
Diese Fläche kann von einer Ebene E nie in einer Ellipse (oder
einem Kreise) geschnitten werden, da die unendlich ferne Gerade
der E die unendlich ferne Hyperbel der Fläche stets in zwei ge-
trennten oder zusammenfallenden reellen Punkten trifft. Denn diese
unendlich ferne Gerade und die Hyperbel projiciren sich aus A
bezw. durch eine zu E parallele Ebene und durch zwei Ebenen ah
und ah' (weil a die Projicirende der unendlich fernen Punkte der
Parabeln ab und ac ist), und die erstere Ebene schneidet die beiden
letzteren in zwei reellen durch A gehenden Geraden, welche- die
unendlich fernen Punkte der Schnittkurve projiciren. Man muß
daher die unendlich ferne Hyperbel der Fläche als aus zwei Geraden
gebildet ansehen, denjenigen der Ebenen ah und ah\ welche Ge-
rade sich in dem unendlich fernen Punkte der a und der F schnei-
den. Für & = c werden die beiden Hauptschnitte ab und ac kon-
gruent; zu einer Umdrehungsfläche kann die Fläche nicht werden,
da keine Kreise auf ihr möglich sind; für M'C *=^0 entsteht die
doppelte Ebene ab, für MB' = MC = 0 die beiden Ebenen ah
und aÄ', für Jlf'C' = oo der parabolische Cylinder, für Jirj5'«=
M'C = oo die auf a senkrechte durch A gehende Ebene, verbunden
mit der unendlich fernen Ebene.
Eine durch a gelegte und eine damit parallele Ebene schnei-
den, ebenso wie beim elliptischen Paraboloide, die Fläche in kon-
gruenten Parabeln. Daher kann man wieder die Parabel ab ^der
ac) als Erzeugende ansehen, nur daß sie sich mit der Leitparabel
ac (oder ab), im Unterschiede gegen die vorige Fläche, in entgegen-
gesetztem Sinne erstreckt.
n. Konjagirte Flächen zweiten Qrades nnd die Imaginär-
projektion im Baume.
96. In I, 400 ff. nannten wir die ideellen Schnittpunkte einer
Geraden g mit einem Kegelschnitt k in Bezug auf einen Punkt P
der g und dessen Polare p zxx k diejenigen beiden Punkte der g,
welche in Bezug auf k zu einander konjugirt und durch P und p
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90 III| 96. Die Fl&chen zweiten Grades.
harmonisch getrennt sind. Die auf allen aus P gezogenen Strahlen
aufgetragenen ideellen Schnittpunkte mit h bilden den zu h in Bezug
auf P konjugirten Kegelschnitt i, und die reciproke Beziehung von
h und l ergibt (I, 401), daß die reellen Schnittpunkte Qy Je die ideel-
len Darstellungen der Schnittpunkte g, l, d. i. auch die ideellen Dar-
stellungen der imaginär gewordenen ideellen Schnittpunkte g,k sind.
Dieser Begriflf überträgt sich auf die Schnittpunkte einer Geraden g
mit einer Fläche zweiten Grades T, indem dieselben auch die Schnitt-
punkte der g mit jedem Kegelschnitte der F sind, dessen Ebene
durch g geht. In weiterer Anwendung des Begriffes der konjugirten
Kegelschnitte und der Imaginärprojektion können wir sagen:
Begriff und Satz, Zu einer Fläche zweiten Grades F nennen wir
diejenige Fläche H in Bezug auf einen Funkt P und dessen Polar-
ebene V zu'F Jconjugirty tcdche der geometrische Ort der ideellen Schnitt-
punkte der P mit den aus P gezogenen Strahlen in Bezug auf P
und P ist.
Die P schneidet die P und die H in demselben reeUen oder imor
ginären Kegelschnitte p. Ist p reell, so ist die konjugirte Fläche H
eine reelle Fläche zweiten Grades, welche P und P zu Pol und Polar-
ebene besitzt, und die P entlang p berührt. Die konjugirte Fläche der
H in Bezug auf P ist wieder P. P und P heißen der Mittelpunkt
tmd die Ebene der Konjunktion.
Jede durch P gelegte Ebene E schneidet die P und H in zwei
Kegelschnitten, die in Bezug auf ihren gemeinschaftlichen Pol und
Polare P und PB zu einander konjugirt sind. Daher ist auf jeder
Geraden PE die Involution konjugirter Punkte in Bezug auf diese
beiden Kegelschnitte dieselbe (I, 406). Die reellen oder imaginären
Doppelpunkte jeder solchen Involution sind aber die gemeinsamen
Punkte jener Kurven (in E) mit P, alle zusammen bilden die Schnitt-
linie von P zugleich mit P und H. Daher schneidet P die P und
die p in derselben reellen oder imaginären Kurve p, welche für P
(83), daher auch für H ein Kegelschnitt ist. Für den Fall, daß p
reell, lege man durch P eine Gerade g, welche durch einen inneren
Punkt des p geht und die P in den Punkten schneidet, welche reell
oder ideell durch F, F' dargestellt sind; dann schneidet jede durch
g gelegte Ebene E die P in einem reellen Kegelschnitte, welcher
durch die reellen Schnittpunkte der E mit dem p und durch F, F' geht
Andei'erseits schneidet sie die H in dem zu diesem Kegelschnitte in
Bezug auf P konjugirten Kegelschnitte, welcher durch dieselben
Punkte E p, dagegen durch die Punkte der Geraden g geht, welche
bezw. ideell oder reell durch F, F' dargestellt sind. Die Fläche H,
welche durch diese Kurve erzeugt wird, ist vom zweiten Grade (81)
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III, 96—99. EoDJngirte Flächen 2. Gr. u. Imaginärprojektion im Baume. 91
und bertOirt die F entlang p, da jene beiderlei erzeugenden Kurven
zwei Punkte der p und in denselben die nach P laufenden Tan-
genten gemein haben. Indem aber die beiden Kurven gegenseitig
konjugirt sind; ist auch F zu H konjugirt.
Zugleich ergibt sich: Die Schnittlinien ssweier in Beztig auf P
und P konjugirten Flächen «weiten Grades mit einer durch P gelegten
Ebene E sind Kegelschnitte j die in Begug auf P und T'E m einander
konjugirt sind.
97, Zwei in Bezug auf den Punkt P und die Ebene P konju-
girte Flächen zweiten Grades F und H sind gegenseitig Imaginä/rpro-
jfktianen mit P und P als Mittelpunkt und Ebene der KoUineation
(I, 554) und mit der Charakteristik d = + K — 1 = + *; ^®il ^^^^
für jeden aus P gezogenen Strahl gilt (I, 403). Jede reelle Pro-
jektion von n mit P und P als Mittelpunkt und Ebene der KoUi-
neation mit der reellen Charakteristik a ist ebenfalls eine Imaginär-
projektion von F in Bezug auf P und P mit der Charakteristik
8^±ai (I, 403).
98. Von zwei konjugirten redien Flächen zweiten Grades ist stets
die eine geradlinig, die andere nicht geradlinig. Denn ein aus dem
Konjunktionsmittelpunkte P nach einem inneren Punkte des p ge-
zogener Strahl schneidet die eine der Flächen in imaginären ^ die
andere in reellen Punkten ^ daher ist die erstere Fläche geradlinig^
die zweite nicht geradlinig (81).
99« Die zu einer Fläche zweiten Grades F in Bezug auf einen
Punkt P konjugirte Fläche ist imaginär, wenn F nicht geradlinig und
P ein innerer Punkt derselben ist; in jedem anderen FaUe ist sie reeU.
Denn nur im ersteren Falle schneidet jeder Strahl aus P die F in
reellen (82, 3)), daher die H in imaginären Punkten (96).
Jede durch P gehende Ebene E schneidet die imaginäre Fläche H
in demjenigen imaginären Kegelschnitte, welcher zu dem reellen Kegel-
schnitte EF in Bezug auf P und EP konjugirt ist. Derselbe ist be-
stimmt durch die der F und der H gemeinsamen (imaginären) Punkte
auf SP, durch den Pol P zu dieser Linie, und durch den einen
der beiden konjugirt imaginären Punkte der H auf irgend einem
Strahle g aus P, von welchen Punkten sie dann auch den anderen
enthält Läßt man die E sich um g drehen, so erzeugen jene imagi-
nären Punkte auf EP den imaginären Kegelschnitt p «» PF, und der
imaginäre Kegelschnitt der Ebene E erzeugt die imaginäre Fläche,
welche demnach auf dieselbe Art, une eine reeUe Fläche zweiten Grades
entsteht (96). Es soll alsbald nachgewiesen 'werden, daß auch jede
nicht durch P gehende Ebene die Fläche H in einem imaginären
Kegelschnitte trifft, daß also auch die H vom zweiten Grade ist.
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92 III, 100. Die Flächen zweiten Grades.
100. Satz. Ist H die (reelle oder imaginäre) zu einer reellen
Fläche smeiten Grades P in Beaug auf einen Punkt P und eine Ebene
P kanjugirte Fläche, ist p der Kegelschnitt, den P mit F und H ge-
mein hat, und zieht man aus einem beliehigen Punkte Q Strahlen, so
ist der Ort des a/uf jedem dieser StraMen m Q in Bezug auf H kon-
jugirten Punktes eine Ebene, die Polarebene Q von Q zu B., und sie
enthält die Polare von Q zu der Schnittkurve jeder durch PQ gelegten
Ebene mit H. Die Q schneidet die Polard>ene Q' von Q zu F in
einer Geraden der T, der Polare des Punktes (PQ, P) zu p, und wird
von ihr durch P und P harmonisch getrennt Liegt Q in P, so gehen
beide Polarebenen Q und Q,' durch P und fätten zusammen. Denn jene
zu Q konjugirten Punkte aufstrahlen, die in einer durch PQ gehen-
den Ebene E liegen, bilden die gerade Polare von Q zu dem Kegel-
schnitte EH. Diese Polare und diejenige von Q zum Kegelschnitte
EF treffen sich aber in einem Punkte der EP und sind durch P
und EP harmonisch getrennt (I, 406, 1), auch für einen reellen
Kegelschnitt i giltig). Da aber diese Polaren zu EF in allen Ebenen
E die Polarebene Q' Ton Q zu F bilden, so gehen alle jene Polaren
zu EH durch die gerade Schnittlinie der P mit der Q,', welche
Schnittlinie die Polare des Punktes (PQ, P) zu p ist, und bilden
diejenige Ebene Q, welche von Q' durch P und P harmonisch ge-
trennt wird.
Durch diesen Satz übertragen sich alle Polareigenschaften einer
reellen Fläche zweiten Orades F auf eine zu derselben in Bezug
auf P und P kanjugirte Fläche H, wenn dieselbe auch imaginär
ist« Insbesondere:
1) Zu einer zu F konjugirten Fläche H hat eine Ebene Q nur
einen Pol Q, von welchem Q die Polarebene ist; denn hätte sie
deren zwei, so müßten diese Punkte auch zu der reellen Fläche F
ein und dieselbe Polarebene haben, nämlich die von Q durch P und
P harmonisch getrennte, was unmöglich (75).
2) Die Polarebene B eines Punktes R der Ebene Q zu H geht
durch den Pol Q der Q; denn ü und Q sind konjugirte Punkte in
Bezug auf den Kegelschnitt der H in der Ebene PQK
3) Die Pole Q und Q' einer Ebene Q bezw. zu H und F lie-
gen auf einer Geraden mit P und sind durch P und P harmonisch
getrennt. Denn Q und Q' können bezw. als die Schnittpunkte der
Polarebenen dreier Punkte Ton Q bestimmt werden; die drei zu F
gehörigen schneiden sich in Q', daher müssen die drei zu H gehö-
rigen durch den Punkt Q der Geraden PQ' gehen, welcher von Q'
durch P und P harmonisch getrennt ist. — Geht Q durch P, so
fallen Q und Q' in V zusammen.
\
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ni, 100—102. EoDJagirte Flächen 2. Gr. u. Imagm&rprojektion im Räume. 93
4) Die Polaren g' und g^ einer Geraden g bezw. zu H und F
liegen in einer Ebene mit P, schneiden sich auf F und sind durch
P und F harmonisch getrennt Liegt ^ in F oder geht durch P,
so fallen g' und g^ zusammen und gehen bezw. durch P oder lie-
gen in F.
5) Die Büschel g' und g^ der Polarebenen der Punkte einer
Geraden g bezw. zu H und F sind projektiv mit dieser Punktreihe
und zu einander perspektiv mit P und F als Mittelpunkt und Ebene
der Eollineation.
101. Ist F eine reelle Fläche ssweiten Grades und H ihre in
Bezug auf P und F Jconjugirte Fläche^ und schneidet ein durch P ge-
sogener Strahl die F in den reellen Punkten Q und Q\ so ist die Polar-
ebene von Q zuB. die BerOhrungsebene der F in Q\ Denn die Polar-
ebene Q zu F ist die Berührungsebene der F in Q, Die Berührungs-
ebenen der F in Q und in Q' schneiden sich aber in einer Geraden
der F (73^ 5)) und sind durch P und F harmonisch getrennt^ weil
Q und Q' es sind; folglich ist die Berührungsebene der T m Q'
die Polarebene von Q zu H (100).
102. S(xtz und Äufg. Eine zu einer reellen Fläche zweiten Grades
F in Bezug auf einen Punkt P und eine Ebene F konjugirte imagi-
näre Fläche wird von jeder Ebene E in einem imaginären Kegelschnitte
getroffen und ist deswegen ebenfalls eine Fläche vom zuzeiten Grade.
Es soU von einer solchen imaginären Schnittkurve eine ideelle Darstel-
lung bestimmt werden.
Bew. und Aufl. F muß eine nicht geradlinige Fläche und P
ein innerer Punkt derselben sein (99). Von der Schnittlinie FE = jf
geht die gemeinschaftliche Polare gi zu F und zu H durch P (100, 4)); ng. «.
eine durch g^ beliebig gelegte Ebene Q treffe die F, H, F, B, g bezw.
in dem reellen Kegelschnitte f, dem imaginären Kegelschnitte h, den
Geraden p, e und dem Punkte G, wobei P und G bezw. die Pole von
p und g^ zu f und zu h sind (100, 2)). Die imaginäre Schnittkurve
Sn = * wollen wir durch eine ideelle Kurve in Bezug auf G^ (= eg^)^
g darstellen, indem wir auf jedem in E durch G^ gezogenen Strahle,
so auf dem Strahle EQ = e die in Bezug auf H und dann auch
auf h konjugirten (100) und durch G^ und g harmonisch getrennten
Punkte J, Ji bestimmen und nachweisen, daß dieselben einen Kegel-
schnitt bilden, wodurch i als der zu ihm in Bezug auf G^, g kon-
jugirte imaginäre Kegelschnitt nachgewiesen ist. Sei E^ der Pol
von S zu F, welcher auf gi liegen muß, da E durch g geht, der also
auch der Pol von e zu f ist, so ist E der Pol von E zu H, wenn
El und E durch P und F (oder p) harmonisch getrennt sind. Man
erhält nun auf e außer 6r, G^ noch ein Paar in Bezug auf H und h
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94 III, 102—103. Die Fachen zweiten Grades.
konjugirte Punkte B, Bi, wenn man von B die Polare E^C zn f
zieht und sie mit p in C schneidet; dann ist EC die Polare von B
zu Ä und bestimmt .Bj auf e. Wählt man, wie in der Figur, B als
einen Schnittpunkt von e mit /*, so sind die Polaren von B z\x f und h
die Tangenten an f bezw. in B und die zweite aus C gezogene (1, 408),
so daß man die Punkte E^ und E entbehren kann. Um nun in der
Involution G, G^ ; JB, B^ die ideellen Doppelpunkte in Bezug auf
G, Giy d. h. die durch 6r, (tj harmonisch getrennten zugeordneten
Punkte zu finden, projicire man Gy G^ ; B, B^ aus einem der Schnitt-
punkte A, Ai von g^ mit /", etwa aus A, auf f in die Punkte -4, -4j;
By Du bestimme den Mittelpunkt K dieser Involution als Schnitt-
punkt von AA^ mit BD^ (im Inneren von /*), ziehe die GKj schneide
sie mit f in L und £|, so liefern AL und AL^ auf e die gesuchten
Punkte Jund J^; denn sie bilden ein Paar der Involution, weil LL^
durch K geht, und sie sind durch Gy G^ harmonisch getrennt, weil
Ly Li durch G, K harmonisch getrennt sind. — Läßt man nun die Ebeoe
Q sich um g^ drehen, so geht f in eine andere Kurve f der P über,
und es projiciren sich aus einem Punkte der g auf einander die
Kegelschnitte f und f (85), ebenso G und ein ihm entsprechender
Punkt G' der g, B und B\ G und C, B^ und £/, A und 2)/,
daher auch BD^ und B' D/, so daß diese Linien sich in dem Punkte
K der Kollineationsaxe schneiden müssen. Daher bilden die Ge-
raden GKy G'KAie Ebene gK, die Punkte i, Li; X', i/ den (reellen)
Kegelschnitt, in welchem die Ebene gK die F trifffc, und die Punkte
JjJi'^ J')J{ die Projektion dieses Kegelschnittes aus A auf B, also
wieder einen Kegelschnitt, w. z. b. w.
108. Indem wir den Begriff der BeciprocUät (I, 285, 353 £) auf
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III, 103. EoDJagirte Fl&chen 2. Gr. u. Imagioärprojektion im Räume. 95
den Raum anwenden , und dabei eine Fläche zweiten Grades F als
Direktrix der Beciprocität annehmen, erhalten wir als recipröke Ge-
bilde zu einem Punkte seine Polarebene zu F; zu einer Ebene ihren
Pol; zu einer Geraden ihre Polare; zu einer geraden Punktreihe g
das damit projektive Ebenenbüschel mit der Polaren g' von g als
Axe; zu einer Fläche von Punkten von der n*®° Ordnung (welche
von einer Geraden in n Punkten geschnitten wird) eine Fläche von
Ebenen von der n*®** Klasse (von deren Ebenen n durch eine Gerade
gehen), nämlich die einhüllende Fläche der Polarebenen jener Punkte;
zu einer Kurve von Tangenten (abwickelbaren Fläche) eine Kurve,
welche von den Polaren jener Tangenten berührt wird (abwickel-
bare Fläche); zu einer Kurve von Punkten von der n*^ Ordnung
(welche von einer Ebene in n Punkten geschnitten wird) eine Kurve
von Ebenen von der n*®° Klasse (von deren Ebenen n durch einen
Punkt gehen); die Ebenen sind die Polarebenen der Punkte der ersten
und die Schmiegungsebenen der zweiten Kurve; den Tangenten der
ersten Kurve und ihrer abwickelbaren Fläche entsprechen die Schnitt-
linien je zweier benachbarten Schmiegungsebenen, d. i. die Tangen-
ten der zweiten Kurve und ihre abwickelbare Fläche.
Eine Fläche H nennt man reciproh eu sich selbst, wenn von jedem
ihrer Punkte die Polarebene zur Direktrix F Berührungsebene der
H ist. Um diesen Begriff auch auf den Fall einer imaginären
Fläche zweiten Grades anwendbar zu machen, geben wir ihm eine
allgemeinere Form.
Begriff. Eine Fläche zweiten Grades H ist reciprok m sich selbst
in Bezug auf die Direktrixfläche F, wenn von einem Punkte B und
seiner Polarebene B, m B. bessw. die recipröke Ebene B' und der reci-
pröke Punkt B' (Polarebene und Pol von B und B, m ¥) wiedßr
gegenseitig Polard>ene und Pol m H sind. Es gilt dann der
Satz: Sind F und H ztvei in Bezug auf den Punkt P und die
Ebene P konjugirte Flächen zürnten Grades, von denen eine imaginär
sein mag oder nicht, so ist jede derselben die recipröke Fläche von
sich selbst in Bezug auf die andere Fläche.
Denn sind der Punkt Q und die Ebene Q Pol und Polarebene
zu F, sind Q' und Q' durch P und P harmonisch getrennt bezw.
von Q und Q, wobei die Verbindungslinie QQ' darch P geht und
die Schnittlinie QQ' in P liegt, so sind auch Q' und Q' Pol und
Polarebene zu F, weil F mit sich selbst perspektiv-kollinear ist in
Bezug auf P und P, wobei die entsprechenden Elemente durch P
und P harmonisch getrennt sind (73, Zus.). Da nun Q und Q' und
ebenso Q' und Q Pol und Polarebene zu H sind (100), so ist jede
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96
m, 103—106. Die Flächen zweiten Grades.
der beiden Flächen (H) reciprok mit sich selbst in Bezug auf die
andere Fläche (P).
104. Sat0 u. Aufg. Ist ein imaginärer Kegelschnitt i als konju-
girte Kurve m einem reellen Kegelschnitte ni in Bemg auf einen (inne-
ren) Punkt R desselben gegeben, so ist die ideelle Barstellung des i in
Bemg auf einen beliebigen Punkt S seiner Ebene ebenfalls ein Kegel-
schnitt; derselbe soll bestimmt werden*).
Flg. 48. Bew. w. Aufl. Wäre .S ein Punkt Q der Polaren r von B zu
m und zu i, so wäre die ideelle Darstellung von i in Bezug auf Q
der Kegelschnitt l, wel-
^'^- ^^- eher zu w in Bezug auf
BQ '^p (und dessen Pol
P zu m) konjugirt ist
(I, 407). Liegt aber S
nicht auf r, so ziehe man
die Gerade SB, schneide
sie mit r in P, dann ist
der in Bezug auf P und
p zum konjugirte Kegel-
schnitt l die ideelle Dar-
stellung des i in Bezug
auf B8 <=» q und dessen
Pol Q. Nun liegt aber S
auf der Polaren q von Q "za l und zu i (und zu w); daher ist der
zu l in Bezug auf QS = t und deren Pol T (auf q) konjugirte Kegel-
schnitt h die verlangte ideelle Darstellung des i in Bezug auf S und
seine Polare QT^=^s zu i.
105, Satis u. Aufg. Die ideelle Darstellung eines imaginären
Kegelschnittes i in Bemg auf einen Punkt ist eine Ellipse, Parabel
oder Hyperbel, je nachdem dieser Ptinkt innerhalb^ auf oder außerhalb
der Mittelpunktsellipse m von i liegt (84)**). Sind P und Q zwei in
Bezug auf i konjugirte Punkte eines Durchmessers von i {und m), so
*) In B. I, Nr. 408 wurde eine Konstruktion dieser Kurve angegeben und
dabei stillBcbweigend vorausgesetzt, daß sie ein Kegelschnitt sei. Es soll eine
andere Konstruktion gegeben werden, welche den Beweis einschließt
**) Herr Prof. Retali hatte die Freundlichkeit, mir in einem Schreiben
vom 18. März 1885 diesen Satz mitzuteilen, und ich erkenne ihm gerne die
Prioritöt in Bezug auf denselben zu. Ich stieß später auf den Satz bei Ge-
legenheit der Auflösung der obigen Aufgabe , welche denselben einschließt.
Herr Betali teilte mir noch andere interessante Sätze mit, insbesondere solche
Über die Punkte in der Ebene eines Kegelschnittes, in Bezug auf welche der
konjugirte Kegelschnitt ein Kreis ist
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in, 105. Eonjagirte Flächen 2. Gr. u. Imaginärprojektion im Räume. 97
sind die ideellen DarsteH/ungen h und k von i in Beäug auf P heaw. Q
m einander konjugirt in Bemg auf PQ. — Es sollen diese Kegel-
schnitte konstruirt werden,
Bew. u. Aufl. Sei TJ der Mittelpunkt Ton i und m und sei auf Fig. 44
der Durchmesserlinie UQ oder r der Punkt Q ein äußerer von w,
P' sein konjugirter in Bezug auf niy so ist sein ko^jugirter P in
Bezug auf i von P' harmonisch getrennt durch U und dessen Po-
lare w zu i und i»; und da u unendlich fern, so ist UP «== P^U.
P' und P sind dann innere Punkte von f». Die Polaren |>'= P'B
und p «=« PB von Q bezw. zu m und i laufen nach dem unendlich
Fig. 44.
fernen Pole B der r zu w und i. Um nun die zu i in Bezug auf
P und Q konjugirten Kegelschnitte bezw. h und k zu bestimmen^
verzeichne man (oder denke sich auch nur verzeichnet) den zu m
in Bezug auf den Schnittpunkt V der r mit u und dessen Polare
TJB zu m konjugirten Kegelschnitt 2, der entweder nach I, 401
oder als diejenige Hyperbel verzeichnet wird, welche die in TJB und
UP liegenden Durchmesser des m bezw. zu einem reellen und zu
dessen konjugirtem ideellen Durchmesser hat (I, 379). Nach der
Konstruktion der vor. Nr. sind dann die ideellen Darstellungen h und
Tc von i in Bezug auf P bezw. Q auch die konjugirten Kegelschnitte
zu l in Bezug auf Q bezw. P; und da PQB ein Polardreieck zu Z,
80 sind h und k zu einander konjugirt in Bezug auf B und r (I, 407).
h und k berühren aber die l bezw. in den Punkten A, A^ und B, B^,
welche auf den Strahlen BP, BQ liegen, und die Tangenten in diesen
Punkten gehen bezw. nach Q und P. Hat man l nicht verzeichnet,
so bestimmt man -4, A^ und JB, B^ als Doppelpunkte je einer In-
volution, oder einfacher nach I, 371, indem man die Abscissen der
Hyperbel aus ihren (hier schiefen) Ordinaten ermittelt. Weil J., A^
und JB, Bi zwei konjugirte Punktepaare der konjugirten Kegelschnitte
A, k sind, so bestimmen die Linien AB, AB^ (und A^ P^, A^ B) auf
Wiener, Lehrbaoh der danteUenden Geometrie. IL 7
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98 ni, 106—107. Die Flächen zweiten Grades.
r die Berührungspunkte C, C^ beider Kegelschnitte, in welchen die
Tangenten nach R laufen (I, 401). Da nun die nach dem *Pole R
von CCi gerichtete reelle Sehne APA^ des h die > endliche Strecke
CCi trifft, ist die ideelle Darstellung h des i in Bezug auf den
inneren Punkt P eine Ellipse j die h in Bezug auf den äußeren Q,
weil zu der h in Bezug auf den unendlich fernen Punkt R konjugirt,
eine Hyperbel, Zur Verzeichnung von Ji bestimmt man den zu CC^
konjugirten Durchmesser vermittelst Affinität zu einem Kreise vom
Durchmesser CC^\ und jener Durchmesser gehört als ideeller auch
der Hyperbel A an. — Ist Q ein Punkt der m, so ist p' deren Tan-
gente in demselben, p die im diametral gegenüberliegenden Punkte;
dann wird AAi = BB^, BA || r, C rückt ins Unendliche und die
h oder k wird zu einer Parabel.
106. Aus Nr. 84 und den beiden vorhergehenden Nummern
ergibt sich:
1) Der Pol U der unendlich fernen Ebene U zu einer imagi-
nären Fläche n ist ihr Mittelpunkt^ die ideelle Darstellung der H in
Bezug auf TJ ist ein Ellipsoid, welches U zum Mittelpunkte hat,
dasselbe soll das Mittelpunktsellipsoid der H heißen.
2) Die ideelle Darstellung einer imaginären Fläche zweiten Grades
H in Bezug auf irgend einen Punkt P ist ein Ellipsoid^ ein ellip-
tisches Paräboloid oder ein zweischaliges Hyperboloid, je nachdem P
itmerhalby OMf oder außerhalb des Mittelpunktsellipsoides der H liegt.
107. Begriff. Wir wollen diejenige Flüche H konjugirt zu einer
Fläche zürnten Grades F in Bezug auf eine Gerade g nennen, welche
den Ort des Kegelschnittes bildet, der in jeder durch g gelegten Ebene
zu deren Schnittkurve mit F konjugirt in Bezug auf g ist.
Satz. Sind die Geraden g und g' gegenseitige Polaren zu einer
Fläche zürnten Grades F, so sind die in Bezug awf g und die in
Bezug auf g' zu F konjugirten Flächen ein und dieselbe; diese Fläche
H ist vom zweiten CrradCy sie berührt die F in deren Schnittpunkten
mit g und mit g\ g und g' sind auch gegenseitige Polaren zu H, und
es ist auch F zu B, in Bezug auf g und g' konjugirt"^).
Bew. Jede Gerade i, welche die g und die g\ bezw. in den
Punkten G und G\ schneidet, trifft beide konjugirte Flächen in den-
selben beiden Punkten, nämlich in denen, welche in Bezug auf F zuein-
*) Diesen Begriff und Satz teilte mir Herr Prof. Retali in einem Schreiben
vom 26. Nov. 1884 freundlichst mit. Er war mir neu, schien mir aber dem
Inhalte meines Buches ferne su liegen. Bei der letzten Überarbeitung des
zweiten Bandes jedoch fahrte mich die nähere Untersuchung der Imaginär-
projektion ebener Kurven der Flächen 2. Grades auf diesen Begriff und ich zog
ihn in der oben gegebenen Weise in das Buch herein.
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ni, 107—108. Konjugirte Flächen 2. Gr. u. Imaginärprojektion im Ranme. 99
ander konjugirt und durch G und G' harmonisch getrennt sind.
Denn die zu F in Bezug auf g und die in Bezug auf g' konjugirte
Fläche enthalten bezw. in den Ebenen giy gi die Kegelschnitte hy
h\ welche zu den Schnittkurven dieser Ebenen mit F bezw. zu g,
G' und g\ G konjugirt sind, indem G' und G bezw. von g und g' zu
den Schnittkurven die Pole bilden. Diese konjugirten Kurven Ä, h\
und daher auch H, schneiden aber die i in den bezeichneten Punkten
(I, 400). Indem durch jeden Punkt des Raumes eine Gerade i gelegt
werden kann, fallen beide Flachen mit .allen ihren Punkten zusammen.
Da alle Kegelschnitte h dieselbe Involution konjugirter Punkte
auf ^r besitzen, wie F, deren reelle oder ideelle Doppelpunkte F, F*
heißen mögen, so projiciren sich je zwei derselben auf einander aus
jedem von zwei Punkten der Verbindungslinie der Pole von g zu
ihnen (85), d. h. der g\ Läßt man zwei h ineinander fallen, so findet
man, daß die Fläche H entlang einer Kurve h von einem Kegel
berührt wird, dessen Spitze auf j|f' liegt-, ebenso entlang eines Kegel-
schnittes h' (dessen Ebene durch g' geht) durch einen Kegel mit
der Spitze auf g. Alle h erzeugen nun eine Fläche zweiten Grades H,
da sie alle durch dieselben beiden Doppelpunkte F, F' auf ^, sowie
durch zwei Punkte eines Leitkegelschnittes Ä' gehen, und in letzteren
Punkten Tangenten besitzen, die nach demselben Punkte der g (der
dann der Pol der Ebene von Ä' ist) laufen (81). Ebenso alle ä'. — g
und g' sind Polaren von einander auch zu H, weil der Pol von g
zu jeder Kurve h auf g liegt, und umgekehrt. Die durch g ge-
legten Berührungsebenen an F und H berühren beide Flächen in den
Doppelpunkten der zu diesen Flächen gemeinschaftlichen Involution
auf g\ und umgekehri Es ist die Fläche F in reciproker Weise
zu H in Bezug auf g und g' konjugirt, weil in reciproker Weise
in jeder durch g oder durch g gelegten Ebene die Kegelschnitte
f und h zueinander konjugii*t sind.
108. Saiz. Von eweien in Bezug auf zwei Gerade g, g' eur
einander konjugirten Flächen zweiten Grades F und H ist jede mit
sich selbst recvproh in Bezug auf die andere,
Bew. Durch einen beliebigen Punkt Q des Raumes lege man
eine die g und g' bezw. in G und G' schneidende Gerade t, durch
i und eine der Geraden g, g\ etwa g, die Ebene gi, so schneidet
diese die F und H in den Kegelschnitten f und h, welche in Bezug
auf G\g konjugirt sind. Sei auf i zu ^ der Punkt Q' in Bezug
auf h und daher auch auf H konjugirt, seien die Punkte Q^, Q^
durch G' und G harmonisch getrennt bezw. von QfQ\ so sind auch
Qif Qi konjugirt in Bezug auf h und H, weil h mit sich selbst
perspektiv-kollinear in Bezug auf G' und g ist (I, 346), und es sind
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100 in, 108—110. Die Flächen zweiten Grades.
Q und ^/, sowie Q' und Q^ konjugirt in Bezug auf f (I, 406, 1))
und P. Sind nun noch auf g zu G der Punkt G^ und auf g' zu G'
der Punkt 6?/ konjugirt in Bezug auf P und dann auch auf H, so muß
die Polarebene eines jeden Punktes der Geraden GG' in Bezug auf
P und auf H die Gerade Gi G^ enthalten, weil diese die Schnitt-
linie der Polarebene G^g' von G und G^ g von G' ist. Daher sind
die Polarebenen von Q zu H und P bezw. G^ G^ Q' und G^ 6r/ ^/, und
die von Q^ zu H und P bezw. G^ G^ Q^ und G^ 6f/ Q\ Da nun Qy
G^GiQ' Pol und Polarebene zu H sind, G^G^Q^^ Qi bezw. deren
Polarebene und Pol zu P, diese aber auch Polarebene und Pol zu
n, so ist nach dem Begriffe von Nr. 103 die eine (H) der beiden
Flächen mit sich selbst reciprok in Bezug auf die andere (P).
109. Die besonderen Fälle der in Bejsttg auf zum gegenseitige
Polaren g, g konjugirten Flächen P und H.
1) Ist P geradlinig und wird von g und dann auch von g'
in zwei reellen Punkten geschnitten (82, 4)), so gilt das letztere
auch von H, und H ist daher ebenfalls geradlinig. P und H haben
in jenen vier Punkten die bezw. durch g' und g gehenden Berüh-
rungsebenen, daher auch das unebene Viereck von Erzeugenden ge-
mein, welche jeden der beiden Schnittpunkte auf g mit jedem der
beiden auf g' verbinden.
2) Ist P geradlinig und wird nicht von g und daher auch nicht
von g' in reellen Punkten geschnitten^ so sind g und g' nicht reell
schneidende Gerade für alle Kegelschnitte f, /'; und da diese reell
sind, so sind die h und h' und damit die Fläche H imaginär.
3) Ist P nicht geradlinig, so wird sie von einer der Geraden
g, g' reell, von der anderen imaginär geschnitten, dann gilt dieses
auch von H, und H ist ebenfalls nicht geradlinig.
4) Ist P imaginär^ so wird sie von g und. von g' nicht reell
geschnitten; daher auch nicht die H, und da alle Kegelschnitte f
imaginär sind, so sind alle h und h' reell, und H geradlinig.
110. Satjs. Sind in Bemg auf eine Fläche zweiten Grades P
die Geraden g und g' gegenseitige Polaren, sind femer die Punkte P
und Q der g' in Bezug auf P zu einander konjugirt, also P und gQ
= P, sowie Q und gP «= Q Pol und Polarebene, sind endlich zu P
konjugirt die Fläche P' in Bezug auf g und g, die H in Bezug auf
Py 9 Qy di^ H' in Bezug auf Q, g P, so sind auch die Flächen der
drei anderen Paare zu einander konjugirt, und zwar die H, H' in
Be0ug auf g,g\ die P', H' in Bezug auf P,gQ, die P', H in Bezug
^^f Qj9P' Schneiden g und g' die P (ufid P') reell, so sind aUe
vier Flächen reell, in den anderen Fällen ist eine derselben imaginär.
Ist G irgei\d ein Punkt auf g, so schneidet die Ebene g'G die vier
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III, 110. Konjngirte Flächen 2. Gr. u. Imaginärprojektion im Räume. 101
Flächen in vier paarweise zu einander honjvgirten KegelscJmiUen mit
dem gemeinscJiaßlichen Polardreiecke GFQ,
Bew. Es seien f, f\ ä, ä' die Schnittkurven der Ebene g' G bezw. Fi«. «.
mit den Flächen F^ F'^ H^ H'^ von welchen Kurven sich stets eine^
hier die hy als imagiuär ergeben
wird. Da g und g' gegenseitige ^^^' ^^'
Polaren zu F sind, soi sind sie
es auch zu F' (107), und auch
zu H und H', weil g' durch die
Eonjunktionspunkte P und Q
geht (100, 4)); ebenso sind P
und Q konjugirt in Bezug auf
jede der vier Flächen. Schneidet
^' die F in den Punkten AyAyy
die reell oder in Bezug auf P, Q
ideell sein können, so enthält.
F', weil zu F in Bezug auf
g' konjugirt, die gleichartigen
Punkte -4,-4-1, wie F; dagegen enthalten H und H', weil zu F bezw.
in Bezug auf P und Q konjugirt, die ideellen oder reellen Punkte
ÄyÄy, also ungleichartige mit denen von F. Nun enthält F' als
konjugirt zu F in Bezug auf g in der Ebene "B = gQ die zum Kegel-
schnitte PF in Bezug auf g (und Q) konjugirte Kurve, es enthält H'
als konjugirt zu F in Bezug auf Q in F die zum Kegelschnitte PF
in Bezug auf Q (und g) konjugirte Kurve, also enthalten F' und
H' in P denselben Kegelschnitt; außerdem ist zu beiden Flächen P
der Pol von P, und endlich enthalten beide auf dem Strahle g' aus
P die ungleichartigen Punkte A^A^. Diese dreierlei Elemente be-
stimmen aber bezw. die Flächen F' und H' (81) und bezeichnen
sie als konjugirt in Bezug auf P und T = g Q (96). Vertauscht
man P mit Q, so vertauscht sich auch H' mit H, und es ergeben
sich F' und H als in Bezug auf Q und Q,= g P konjugirt. Endlich
sind H, H' konjugirt in Bezug auf g, g\ Denn H, als konjugirt
zu F in Bezug auf P, P, enthält in P die Kurve PF, und H', als kon-
jugirt zu F in Bezug auf QQ, enthält in der durch Q gehenden
Ebene P die zur Kurve PF in Bezug auf g konjugirte Kurve; daher
besitzen H und H' in P Kegelschnitte, die in Bezug auf g konjugirt
sind; femer ist zu beiden Flächen P der Pol von P, und endlich
besitzen beide auf $r' die übereinstimmenden Punkte A^A^. Folg-
lich sind sie in Bezug auf g, g' konjugirt (107).
Eine durch g' und einen Punkt G der g gelegte Ebene enthält
die in Bezug auf jede der vier Flächen, daher auch in Bezug auf
^;. ^^ ^
102
III, 110—111. Die Flächen zweiten Grades.
jede der vier Schnittkurven konjugirten Punkte (r, P, Q, welche
demnach ein gemeinschaftliches Polardreieck der Kurven bilden. Da
je zwei der Flächen und daher auch der Kurven in Bezug auf P
und Q konjugirt sind, nämlich bezw. /, h und /*, h\ so sind diese
vier Kurven zu zwei in Bezug auf einen der Punkte G, P, Q kon-
jugirt (I, 407) und eine der Kurven ist imaginär.
Es leuchtet ein:
Satz. Unter den vier paarweise zu einander konjugirten Flädien
zweiten Grades P, P', H, H' ist stets eine reelle nicht geradlinige, etwa P,
da dies bei zweien in Bezug auf einen Punkt konjugirten stattfindet
(98, 99). Dann ist auch P' reell mid nicht geradlinig (109, 3)); dabei
werde P und dann au^ch P' von g imaginär, daher von g' reell ge-
schnitten. Es sind nun zwei Fälle zu unterscheiden:
1) P und Q liegen auf g\ und P sei der innere, Q der äußere
Punkt von Y, so ist B. imaginär (99), H' geradlinig (98), und beide
werden von g und g' imaginär geschnitten.
2) P und Q liegen auf g, so sind H und H' geradlinig und wer-
den von g und g' reell geschnitten.
111. Aufg. Zu einer Fläche zweiten Grades H, welche als kon-
jugirt in Bezug auf einen Punkt P und dessen Polarebene P zu einer
redien Fläche P gegeben ist, die in Bezug auf eine nicht durdi P
gehende und nicht in P liegende Gerade g konjugirte Fläche H' dar-
pig. 46. Es sei P eine Kugel vom Halbmesser r, P ihr Mittelpunkt,
daher P die unendlich ferne Ebene und H eine imaginäre Kugd mit
dem Mittelpunkte P, und
^^^- ^^' es sei g eine nicht durch P
gehende und nicht in P lie-
gende Gerade. Dann sind
die durch P und g^ und die
durch P und JL g geleg-
ten Ebenen Symmetrie-
ebenen zu P und g, und
daher auch zu H und H',
und es sollen P und H'
durch ihre in diesen Ebenen
liegenden Hauptschnitte
und zwar in schiefer Pro-
jektion auf die Ebene (P, _L g) verzeichnet werden. Die Schnitt-
linie PG beider Ebenen ist die von P auf g gefällte Senkrechte,
deren Fußpunkt G sei.
Aufl. Die Ebenen Pg und (P, _L g) schneiden die P in größten
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III, 111—112. Berührnngsebenen, ebene Schnitte u. Berührungekegel. 103
Kreisen /*, f\ Von diesen erscheint f in seiner wahren Gestalt
mit dem Halbmesser PK = r in PG und dem darauf senkrechten
PL'=r\ f erscheint als Ellipse mit dem einen Halbdurchmesser
PKy und mit dem dazu konjugirten^ also zu g parallelen^ der
ebenfalls in seiner wahren Größe PL gezeichnet werden soll. Die
Polare g" von g zm Y ist auch die Polare von G zu /*'; und die
Polare g' von gzuIL ist von g" harmonisch getrennt durch P und
P (100), also zu g' symmetrisch in Bezug auf P; sie treffe die
PG in G'. Die Zeichenebene (P, J_ g) ist daher auch die Ebene
Pg\ Die Schnittliuien ä, /*' der Fläche H' mit den Ebenen Pg
und Pg' sind daher die Kegelschnitte, welche bezw. zu den imaginären
Kreisen, deren ideelle Darstellungen in Bezug auf P die /"und f sind,
in Bezug auf ^r, G' und g', G konjugirt sind (107); sie bilden daher,
wenn man sie um GG' in eine und dieselbe Ebene umlegt, konjugirte
Kegelschnitte in Bezug auf GG' und werden nach Nr. 105 konstruirt.
Man bestimme beide in der Ebene Pg\ ziehe daher GD || g, schneide
GD und g' mit der zum Kreise f in Bezug auf den unendlich
fernen Punkt von PG konjugirten (gleichseitigen) Hyperbel bezw. in
D und 2)', A', wobei GD = GV und G'D' = G' D/= G'L' bezw.
die Hypotenusen rechtwinkliger Dreiecke sind von den Katheten r
und PG, r und PG' ({105 ; I, 371). Dann erhält man die Scheitel
A und Ä^ von h und h' auf PGG' durch die Geraden DD/ und
DD\ Ist G ein äußerer, so ist G' ein innerer Punkt der Kugel P
und des Kreises /*, und es ist h eine Ellipse, welche in ihrer um-
gelegten Gestalt durch D' geht; hieraus wird mittelst Affinität zu
dem Kreise vom Durchmesser AA^ ihre kleine Halbaxe MC, und
nach der Zurückdrehung MB = MC bestimmt, h' ist dann eine
Hyperbel, welche durch D geht und MC zur halben ideellen Axe
hat. — Die Fläche H' ist nun durch ihre beiden Hauptschnitte, die
Ellipse h und die Hyperbel h\ oder durch ihre Halbaxen MA, MB,
MC (ideell) bestimmt.
ni. Die Berührungsebenen, ebenen Schnitte und Berühnmgs-
kegel der Flächen zweiten Grades, insbesondere der
Nichtregelflächen.
11 2, Die folgenden Konstruktionen können auf die Nichtregel-
flächen und auf die Regelflächeu angewendet werden; doch Werden
wir als Beispiele nur Nichtregelflächen wählen, weil die Regel-
flachen durch ihre geradlinigen Erzeugenden besondere Vorteile ge-
währen. Wir werden diese daher später •getrennt behandeln.
Aufg. An ein durch seine drei Halbaxen MA, MB, MC gege- Fig. 47.
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104
III, 112. Die Flächen zweiten Grades.
bmes EUipsoid P in einem durch die eine Projektion gegebeften Punkte
der Fläche eine Beriihrungsd>ene zu legen.
Aufl. 1. Man benutze die Ebene MAB als F^ und die MAC als
Pg, so sind der erste und zweite Umriß bezw. die Ellipsen -4 B und
AC, die man zweckmäßig und
^- ^'^' ohne Verminderung der Ge-
nauigkeit för die folgende
Konstruktion benutzen kanu^
wenn sie zum Behufe der Dar-
stellung der Fläche scharf
(mittelst der Scheitelkrüm-
mungskreise xaxd des Kurven-
lineals) verzeichnet sind. In
diesem Falle führe man durch
den in seiner ersten Projektion
P' gegebenen Punkt P und
durch die Axe MC eine Ebene,
welche den Hauptschnitt AB
in D und das Ellipsoid in
einer Ellipse DC schneidet
Um deren Verzeichnung zu vermeiden, projicirt man dieselbe durch
Projicirende parallel zw DA in dem Hauptschnitt AC, und dabei
F nach Q' durch P'Q' ^D'A\ Aus Q' ergeben sich auf der Ellipse
A"C" die zwei Punkte Q", Q*", und aus diesen die beiden zu P'
gehörigen zweiten Projektionen P", P*", wobei Q" P" H Q*" P*"
II ^"JIT'.
Die Tangente an die Ellipse CP in P erhält man aus der Tan-
gente QS s,Ji die CQ in Q] die erste Spur T' der ersteren folgt
aus derjenigen S' der letzteren durch S' T l Q'P"] worauf man die
erste Spur ^^ der Bertihrungsebene als rV parallel zur Tangente
an die Ellipse A'D' in D' zieht, da die Berührungsebene die Tan-
gente der zu P^ parallelen Ellipse ^ P in P enthält, diese aber
mit derjenigen von AD in D parallel isi Die zweite Spur ^ ist
dann F'ZJ", wenn Q"8'' die Axe ilf"(7" in Z7", und t, die P, in
V trifft Die Berührungsebene in P* ist f^^*, wobei t^* symme-
trisch zu ^ in Bezug auf -4" Jf".
Aufl. 2. ^ ist die Polare von P' zur Ellipse A'B', und ^ von
P" zu A!' (J\ Denn ^ ist die Polare von PP^ zur Fläche F, als
Schnittlinie der Berührungsebenen in P und P*, folglich ist in der
durch t^ gehenden Ebene Pj der Schnittpunkt F mit PP"* der Pol
von t^ zur Schnittkurve ^B mit F (77, 4)). Für den Punkt B' (statt
F) sind daher auf M'B' die Punkte B' und W auf v^ (statt t^
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ni, 112 — 113. BerühruDgsebenen, ebene Schnitte u. Berührungskegel. 105
harmonisch getrenBt durch die beiden Ellipsenpunkte, deren einer
E\ Daher E'F Kreis aus Jf, MR'F= 90<>, FW Tangente des
Kreises, W'J' = Vj konjugirt zu M'R' (wird erhalten durch kon-
jugirt^ Sehnen der A'B'). Abstand i2" von M" A" ist = Abstand
G von M'B\ wenn auf M'F die M'G = M'G" gemacht wird.
Dann zieht man v, || IT'It" durch J", wenn JJ'if' || M A' (s. Fig.).
-4u/?. 3. Sind die Ellipsen ABy AG nicht verzeichnet, so be- Fig. 48.
nutzt man ihre Affinität (oder, wenn ein Hauptschnitt eine Hyperbel
ist, deren KoUineation) mit dem Kreise.
Den Schnittpunkt D' von MV mit der
Ellipse -4'jB'= i erhält man durch Affini-
tat der mit dem Kreise A' B* = h* mit-
telst des Strahles H/C D* aus D* (unter
Benutzung Paralleler zu M' A' aus B' und ''i^'^~'j^^(ö^'"'"%''
B*) und die Tangente D' X' der Ellipse ^7^^'^j X
vermittelst derjenigen D*X' an den Kreis t\ 'i>i^'"* •
l*. Man erhält P" auf der Ellipse D"C" \iyf ^.1b'
durch Affinität dieser Linie mit dem Kreise vlI^rf-H^-
2)"C*, ebenso die Tangente Z7"P"T" an
dieselbe Ellipse, dann T\ t, = TT || D'X', und ^ = T'^/".
113, Z7m die Schnittlinie einer Fläclie zweiten Grades mit einer
Ebene zu konstruiren, kann man eine Schaar paralleler Hilfsebenen
' anwenden; dieselben lassen sich stets so legen und eine Projektions-
richtung läßt sich so wählen, daß die Projektionen der Schnittlinien
entweder gerade Linien oder Kreise sind. Noch zweckmäßiger aber
ist es, die Eigenschaft der Schnittkurve, daß sie ein Kegelschnitt
ist, zu benutzen, fünf Elemente derselben, die man möglichst günstig
wählt, zu ermitteln, und die Kurve aus ihnen zu verzeichnen.
Aufg. Die Schnittlinie eines zioeischaligen Hyperboloids mit einer
Ebene zu bestimmen,
Aufl. 1. Sei M der Mittelpunkt, seien MA die reelle, MB^ Fig. 49.
MC die beiden ideellen Halbaxen, sei P^ die Hauptebene MAB,
seien F^ und F, parallel zu MBG in gleichen Abständen von 3/,
so können von dem (hyperbolischen) Hauptschnitte AB die Asymp-
toten {M'B^' B A"B") gezeichnet werden, deren eine die erste Spur
B^ besitzt. Hieraus ergibt sich von der Hyperbel selbst eine erste
Spur 5, durch M' B^^ — M' B;^ — M" B"^ (I, 371), und ebenso
von der Hyperbel MAG eine erste Spur C^ der Asymptote und
C/ der Kurve durch B/C/ 1 B^' G^' || B'C\ Damit mögen die Hy-
perbel A"B^' und die in der ersten Projektion zusammenfallenden
ersten und dritten Spuren des Asymptotenkegels und der Fläche
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106
III, 113. Die Flächen zweiten Grades.
PK
als koncentrische ähnliche und ähnlich gelegene Ellipsen B^ C/,
B^C^ gezeichnet werden. Von der Schnittebene E sind die unter-
einander parallelen erste und dritte Spur ej, 63 gegeben, woraus
sich Cjj ergibt, e^ bestimmt auf ^2' Ca' zwei Punkte 2), F der Schnitt-
linie, ebenso e^ zwei, und
^'ifiT- ^^* e^ zwei solche auf der Hy-
perbel ABj und aus die-
sen sechs Punkten könnte
die Schnittkurve verzeich-
net werden. Es mögen
aber noch ihre Punkte «7,
K auf der zu e^ konju-
girten Durchmesserebene,
welche durch MA und
die Mitten N und P der
Sehnen e^ und e^ geht, und
die Ellipse B^C^ in L
schneidet, bestimmt wer-
den. Sie ergeben sich, wie
in der vorigen Nr., ver-
mittelst Projektion auf die
Hauptebene A B durch
Projicirende || L'B^ aus
den Schnittpunkten S, ü
der Hyperbel AB^ mit der
Geraden QB. Die Tan-
genten an die Schnitt-
kurve in J", K sind || e^. Zur
Bestimmung der Asymp-
toten legt man eine zu E
parallele Ebene durch den
Mittelpunkt M (des Asymptotenkegels), deren erste und dritte Spur
11^ laufen und von M' Abstände besitzen = ^ Abstand e^e^> Sie
schneiden die gleichnamigen Spuren des Asymptotenkegels in vier
Punkten, darunter Cr, H, den Kegel selbst in zwei Erzeugenden
MG, MH\ die Berührungsebenen des Asymptotenkegels nach diesen
Erzeugenden berühren in deren unendlich fernen Punkten zugleich
das Hyperboloid; sie enthalten die Tangenten der Ellipse in P^ und
P3 in jenen vier Punkten, diese treffen bezw. e^ und 63 in vier Punk-
ten, darunter X, F, deren Verbindungslinien (|| MG bezw. MH) die
Asymptoten OX, 0 Y sind, und sich in 0 auf NB treffen. Je nach-
dem die II E durch M gelegte Ebene mit dem Asymptotenkegel
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III, 113. BerühningsebeDen, ebene Schnitte u. Berührnngskegel. 107
keine ^ eine oder zwei Erzeugende gemein bat^ wird die Schnitt-
kurve eine Ellipse, Parabel oder Hyperbel sein.
Der Pol E der Ebene E zu der Fläche liegt auf der Geraden
MO (88) und in der Berührungsebene der Fläche in jedem Punkte
der Schnittkurve, z. B. in derjenigen eines Punktes des zweiten Um-
risses A"B^' der Fläche.
Aufl. 2. Sollen die Ellipsen und die Hyperbel nicht verzeichnet Fig. 5o.
werden, so benutzt man wieder die KolUneation mit dem Kreise,
Gegeben M^ A, B^, (7/, e^^e^. Die
e, treflFe die durch M parallel Pj ^^>- ^^•
gelegte Ebene in D, Der Ellipse
B^ C/ = h entspricht der Kreis
B^ C^ ^^Ic^y der e^ die e^*; die
durch M parallel E gelegte Ebene
schneidet P^ in /i ( || e,), welcher
/i* (1 ^1*) entspricht (Verschiebung
* D'My f* triffib den Kreis k*
in zwei Punkten, deren einer F*
ist, die Tangente an k* in jP*
trifft Cj* in 6r*, und den Punkten
F* und 6r* entsprechen F und
(?, so daß G 0 i FM die eine
Asymptote ist; ebenso wird die
andere bestimmt; beide schneiden
sich im Mittelpunkte 0 der Schnitt-
kurve.
Zur Bestimmung eines Punk-
tes der Kurve im Endlichen muß
die bisher nicht benutzte Axe MA
benutzt werden. Man suche einen
der Schnittpunkte H der Hyperbel
AB '^^h mit der Spur e,, indem
man h als perspektiv betrachtet
zu dem Scheitelkreise A"A^'^== ä*
vom Durchmesser A" A^' mit A"
als Kollineationsmittelpunkt und
mit der Kreistangente s in A^' als Kollineationsaxe. Dem einen un-
endlich fernen Punkte von h entspricht f/* auf Ä* vermittelst A" V*
II M"B^'\ U*B* y s ist dann die Gegenaxe in der Ebene des Kreises.
Der e^ entspricht 6^*, und deren einem Schnittpunkte H* mit h* der
gesuchte Punkt M", woraus H' folgt Mittelst der Asymptoten
und eines Kurvenpunktes H, der aber der Genauigkeit halber un-
^ y
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108 lU, 113—114. Die Flächen zweiten Grades.
weit des Scheitels liegen muß (der zweite Schnittpunkt von ßg* ist
genauer als H und wurde nur wegen geringerer Deutlichkeit ver-
mieden), bestimmt man nach I, 379 die Axe einer jeden Projektion
der Schnitthyperbel.
114. Aufg, Von einer Fläche zweiten Grades P sind der Um-
riß Je (der wahre oder scheinbare) und die Projektionen C, 2), JE dreier
Punkte (C), (Z>), (E) der Fläclie geg^en; man soll die Projektion l der
SchniUkurve (l) der durdi diese drei Punkte gelegten Ebene mit der
Fläche hestimmen.
Da die Projektion der Schnittkurve den scheinbaren umriß in
zwei (reellen oder imaginären) Punkten berührt, kann man die Auf-
gabe auch so ausdrücken:
Es sind ein KegelschniU k und drei Punkte C,DyE seiner Ebetie
gegeben; man soll durch die Punkte einen Kegelschnitt l legen y welcher
den gegebenen Kegelschnitt k in jswei Punkten berührt.
Die Art, wie man bei der ersten Form der Aufgabe die Pro-
jektion der Fläche gebildet denkt, ob central oder irgendwie parallel,
und die noch freistehende Wahl eines Maßes der Fläche sind gleich-
giltig. Denn denkt man sich unter k den wahren Umriß der P
für den Projektionsmittelpunkt 0, wobei 0 der Pol der Ebene von
k zu P ist, so ist P durch k, 0 und einen Punkt (C) bestimmt
(79); für einen anderen Projektionsmittelpunkt 0^ sei P^ die Fläche,
(C\ der Punkt, derart daß (C) und (C\ dieselbe Projektion C be-
sitzen, oder daß 0{C) und 0^(C\ sich in C in der Ebene von k
schneiden; dann sind P und P^ perspektiv mit der Ebene von k
als Kollineationsebene und mit dem Schnittpunkte von 00^ und
((7)(C)i als Kollineationsmittelpunkt. Dabei entsprechen sich die
Punkte (i>), (D),; ferner (E), {E\, sowie die Ebenen (C)(D)(E)
und (C\ {D\ iE\j und ihre Schnittlinien (Z), (üj) bezw. mit P, P^, so
daß dieselben aus den entsprechenden Punkten 0, Oj dieselbe durch
C, D, E gehende Projektion l auf die Ebene von k besitzen müssen.
Bedeutet k den scheinbaren Umriß, so ist mit der soeben betrach-
teten Fläche P eine andere in den Kegel Ok einbeschriebene per-
spektiv, so daß auch die Kegelschnitte der den Punkten C, D, E
entsprechenden Punkte perspektiv sind und dieselbe Projektion
besitzen.
Die Unabhängigkeit von der Art der Projektion und von der
Ausdehnung der Fläche wird auch durch die Eindeutigkeit der fol-
genden Konstruktionen nachgewiesen,
^g 51. Aufl. Es seien z. B. der gegebene Kegelschnitt k eine Ellipse und
die gegebenen Punkte (7, D, E innere von k. Man betrachte k als
wahren Umriß einer senkrecht projicirten Fläche P, die, weil C, D, E
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III, 114. BerühruDgsebenen, ebene Schnitte n. Berührungskegel. 109
innere Punkte sind, ein Ellipsoid F sein muß. Jeder der Punkte
Cj Dy E stellt zwei Punkte der Fläche dar, so daß acht Kombina-
tionen dreier Punkte, nämlich eines von jedem Paare, und auch acht
Ebenen durch die zweideutig bestimmten Punkte möglich sind.
Fig. 51.
Diese Ebenen liegen paarweise symmetrisch zur Ebene F von 1c\
die beiden eines Paares besitzen eine gemeinsame Spur jp in F,
und ihre Schnittlinien mit F eine gemeinsame Projektion l auf F,
welche die 2; in deren (reellen oder imaginären) Schnittpunkten mit
p berührt. Zwei Kegelschnitte i und l liegen daher perspektiv mit
p als Axe und mit deren Pole P zu i als Mittelpunkt der Kolli-
«neation, so daß l hierdurch und durch einen der Punkte (7, D, E
bestimmt isi Es gibt offenbar 8 : 2 «= 4 Kurven l.
Suchen wir die Spuren der durch zwei d'er Punkte (C), (7)), {E)
gehenden Sehnen der Fläche F. Die Gerade CB trifft die Ellipse Ic
in den Punkten JF, Cr, die projicirende Ebene von CD triflft die F
in einem Kegelschnitte, dessen eine Axe FG bildet, und den wir als
Kreis annehmen dürfen, da hierdurch erst die noch unbestimmte auf
F senkrechte Axe der P bestimmt wird. Der Kreis (in der Umlegung)
wird von den Ordinaten von Cund D bezw. im fl", H^ und J, J^, ge-
troffen, und die Linien H J^ H^J {sowie H^J^ylUi) bestimmen auf (72)
die beiden Punkte E^yE^, die beiden Spuren der vier Sehnen (C) (D)
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110 nr, 114—116. Die Fl&chen zweiten Grades.
von P. Hätte man über FG als Axe statt des Kreises irgend eine
Ellipse angenommen^ so hätte man wegen ihrer Affinität zum Kreise
dieselben Punkte i\, E^ erhalten. Sucht man in gleicher Weise
auf DE die Punkte G^ Cj, auf EC diejenigen Dj, Dg, so sind die
viererlei Spuren der acht möglichen Schnittebenen die Geraden
GiDi^i=Pi7 f^iA^'2 = l>2, AJ^2C^2=1>8; ^\C^2A=l>4j ^^ren
Pole zu k bezw. Pj, Pg, P3, P4, woraus man die vier Kurven i^,
hj h} h konstruiren kann als perspektiv zu Je bezw. mit |>i, P^;
|>2, P2 . . . als Axe und Mittelpunkt der Kollineation, und gehend
durch Cy D, E] oder man bestimmt ihre Axen nach I, 378.
Die Punkte J?,, E2 sind die Doppelpunkte der Involution C7, D;
F, G, da sie harmonisch getrennt sind durch C, D wegen des voll-
ständigen Vierecks HH^J^J, und durch F, G wegen des Kreises
FG, Es ist dadurch eine einfachere K(ynstruktion der Doppelpunkte
einer involutorischen Punktreihe gegeben, als in I, 302 und 327.
Faßt man die Aufgabe in der zweiten Form, so findet man
für l^ und k auf dem Strahle CD die Punkte E^, E^, durch deren
einen die Berührungssehne und Kollineationsaxe beider Kurven gehen
muß, als diejenigen beiden Punkte, welche in Bezug auf-ij und k
konjugirt, also durch die Schnittpunkte von CD mit jeder der
Kurven harmonisch getrennt sind. Denn jeder Punkt der Kolli-
neationsaxe hat zu l^ und zu k dieselbe Polare, weil dieser Punkt
sich selbst, seine Polaren sich daher unter einander entsprechen,
daher einen Punkt auf der Kollineationsaxe gemein haben, außer-
dem aber durch den Pol dieser Axe gehen, der zu beiden Kurven der-
selbe ist. Auf jeder Geraden, so auf CD, muß daher ihrem Punkte
der Kollineationsaxe derselbe Punkt in Bezug auf l^ und k zugeord-
net sein, also muß diese Axe durch Ey oder E^ gehen.
116. Um die Benutzung der Kegelschnitte zu vermeiden, und
die Axen der gesuchten Kegelschnitte zu erhalten, wollen wir zu-
nächst eine Aufgabe lösen , zu welcher wir den Begriff eines einzel-
nen imaginären Punktes auf einer Geraden g oder auf einem KegeU
schnitte k und seiner ideellen Darstellung nötig haben. Aus dem
Begriflfe der ideellen Schnittpunkte eines Kegelschnittes k mit einer
denselben nicht reell schneidenden Geraden g (I, 400) ergibt sich, daß
wenn P, Pj zwei zugeordnete Punkte einer (gleichlaufenden) Invo-
lution auf g sind, unter der ideellen Darstellung eines imaginären
Punktes auf g in Bezug auf P, P| einer der beiden einander zu-
geordneten und durch P, Pj harmonisch getrennten Punkte der In-
volution zu verstehen ist; und, wenn P, p Pol und Polare zu k
sind, unter der ideellen Darstellung eines imaginären Punktes von k
auf einer durch P gehenden Geraden, einer der beiden in Bezug auf
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w
>.^'
m, 116—116. Berührungsebenen, ebene Schnitte n. Berübrongskegel. 1 11
Je einander zugeordneten und durch P, p harmonisch getrennten
. Punkte der g, welche also dem Kegelschnitte angehören^ der dem h in
Bezug auf P,|) konjugirt ist. Die ideellen Punkte sind reell, wenn bezw.
die Involution gleichlaufend ist, oder die g den k nicht reell schnei-
det, sonst imaginär (s. 96). Durch den gegebenen einen ist auch der
zugeordnete ideelle Punkt bestimmt, sowie beide imaginären, von
denen jeder einem der ideellen als entsprechend zugewiesen sei.
116. Äufg. Die Axen eines Kegelschnittes h zu hestimmen, toelr
eher eine gegebene Gerade p in zwei gegebenen {reellen oder imaginären)
Punkten schneidet^ durch einen weiteren gegebenen {reellen oder imaginä-
ren) Punkt D gellt, wenn noch der Pol P von p m k gegd)en ist.
Sind der Punkt D und die Punkte auf p und dann die aus P
nach ihnen gehenden Tangenten des k reell, so kann man nach
I, 378 verfahren; die folgende Auflösung ist aber anwendbar, mögen
diese Punkte reell oder imaginär sein.
Aufl. Man lege
durch die gegebenen ^' ^ '
Punkte der p einen
Kreis k' und bestimme
zu ihm den Pol P' von
p. Sind die Punkte der
p reell, so ist die Art
der Ausführung selbst-
verständlich; sind sie
aber imaginär, so seien
sie durch zwei Paare
zugeordneter Punkte E,
Ey ; CT, üi gegeben. JJ
sei der unendlich ferne
Punkt, also V^ der Mit-
telpunkt der Involution.
Ist TJ^ nicht unmittelbar
gegeben, so bestimme
man ihn nach I, 302.
Es mQssen dann der
Mittelpunkt C des Krei-
ses k\ sowie der Pol F
von p zu k' auf der
J_j) durch Z7i gezoge-
nen Geraden liegen; wir können auf derselben P' willkürlich wählen
und finden dann C durch E^C ±EP\ weil hierdurch iJJP' die Polare
von El zu k\ und E, E^ konjugirte Punkte in Bezug auf k' werden.
Fig. 62.
'V-":3^^'
f"--,li[
--^"^^.
A-
nN\j
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112 in, 116—117. Die Flachen zweiten Grades.
Ä' geht durch den Schnittpunkt IT von F'H{1^ U^ P') mit dem Kreise^
von welchem U^C' ein Durchmesser, k ist nun die Projektion von
Je' mit der EoUineationsaxe p, und zwar die reelle oder imaginäre
Projektion, je nachdem D ein reeller oder ideeller Punkt von h
ist (85). Im letzteren Falle ist k imaginär und seine ideelle Dar-
stellung in Bezug auf P, p ist der durch D als reellen Punkt be-
stimmte Kegelschnitt, den wir daher als Auflösung für beide Fälle
zu betrachten haben. Bei der Perspektivkollineation der reellen
Kurven k und k' entspricht der Geraden PD die P'D\ wenn sich
beide Gerade auf p, in F^ treffen; dem D entspricht einer der Schnitt-
punkte, etwa D', von P'F mit fc'; der zugehörige KoUineations-
mittelpunkt ist dann der Schnittpunkt 0 von PP' und DD\ Der
Mittelpunkt M des k ist der Pol der unendlich fernen Geraden m
der Ebene von k und liegt daher auf der Polaren U^P von U. Der
m entspricht die Gegenaxe m' in der Ebene von k\ deren Schnitt-
punkt G mit UiP' man durch OG ^ U^P erhält, und dem M
entspricht der auf TJ^P' liegende Pol M' von m' zu k' {J der
Berührungspunkt einer Tangente aus (? an Ä', J" JT JL TJ^ P^.
M ergibt sich dann als Schnittpunkt von OM' mit TJ^P. Die
Involution M konjugirter Durchmesser des Ä, und die Involution
Hf konjugirter Sehnen des k' sind perspektiv mit p als Kollinea-
tionsaxe; zwei Paare zugeordneter Punkte sind [7, U^ und Ey J?,,
wenn C E^ JL EM\ Diese Punktinvolution auf p wird durch eine
rechtwinklige Strahleninvolution aus dem Punkte N der U^P' pro-
jicirt, wenn N auf dem Kreise vom Durchmesser EE^ liegt Be-
schreibt man nun einen Kreis durch N und M, dessen Mittelpunkt
sich auf p befindet, und schneidet ihn mit p in iJ, S, so sind Jtf ü,
MS die Axen von k\ llTR, MS sind ihre entsprechenden Kreis-
sehnen, aus deren Endpunkten A\ B' durch Strahlen aus 0 die
Scheitel Ä, B bestimmt werden. — Bei der Wahl von F auf TJ^P'
ist darauf zu achten, daß nicht C in P' fallt, wodurch k' ein Punkt
würde; vielmehr muß V zu k eine angemessene Größe erhalten.
Liegt M auf I?, so versagt das Verfahren; man gelangt aber
dann einfacher zum Ziele für die Ellipse durch Affinität mit dem
Kreise (I, 373 und 377), und für die Hyperbel durch Bestimmung
der Asymptoten (I, 379 oder 371).
117. Aufg, Die Axen der Prcjektion l eines (reellen oder ima-
ginären) Kegelschnittes bu bestimmen, der durch drei (reelle oder ima-
ginäre) Punkte einer (reellen oder imaginären) Fläche zweiten Grades P
geht, wenn der (reelle oder imaginäre) scheinbare Umriß k der Fläclie
und die Projektion (7, 2), E der drei Punkte gegeben sind.
Oder, was dasselbe:
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111,117. Berührangsebenen, ebene Schnitte u. Berührungskegel. 113
Die Axen eines Kegelschnittes l zu bestimmen, welcher durch drei
gegä)€ne {reelle oder imaginäre) Punkte C, D, E geht und einen ge-
gei)enen {reellen oder imaginären) Kegelschnitt k in zwei Punkten
berührt.
Die Aufgabe ist auf die vorhergehende (116) zurückgeführt, sobald
wir die (mehrdeutig bestimmte) Spur p der Ebene der drei Punkte,
d. i. auch die Berührungssehne der Kurven k und l, sodann die auf
ihr durch k bestimmte Involution konjugirter Punkte, und den Pol
P der p zu k ermittelt haben. Die Verzeichnung eines Kegelschnittes
soll dabei vermieden werden. Wir unterscheiden folgende Fälle:
1) k ist eine EUipsCy (7, D, E sind reelle innere Punkte ^der-
selben. Die Aufgabe wird durch KoUineation mit einem über der
(großen) Axe als Durchmesser beschriebenen Kreise und nach Nr. 114
gelösi Wir begnügen uns, in Bezug auf die Einzelheiten auf den
folgenden Fall zu verweisen.
2) k ist eine Ellipse mit den Hdlhaxen MA, MB] C, D, E Fig. 53.
sind reelle äußere Punkte derselben. Wir bilden die kollineare Figur
mit der Kollineationsaxe MA, worin der Ellipse k der Kreis k' vom
Fig. 53.
<^r
rr '' ' \
'Ox >'
/' \>v X ^
/ /„-'^X'- '^
/'/'' /VnR^^ \
/'' / \ |V X \ \
^" / V ' xX ^ ^
.-"^ '»'-,'-»*-*. vXz
X ' ^ - ' ^-'V
1 ' ^---^ A^v y
^"" -----
-"'
-S?/
Halbmesser MA entspricht. Dem P entspricht P\ einer Parallelen
zu MA durch B eine solche durch B\ und vermittelst ihrer be-
stimmen wir zu dem Dreiecke CDE das entsprechende C'D'E\
Die zu dem umrisse k' und den äußeren Punkten C, 2)', E' ge-
hörige Flache P ist ein einschaliges ümdrehungshyperboloid, wel-
ches wir gleichseitig annehmen wollen. Legen wir die projicirende
Wiener, Lehrbuch der dArstellenden Oeometrie. n.
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114 III, 117—118. Die Flächen zweiten Grades.
Ebene von CD' in die Ebene P der Figur um, so kommen die
Ordinalen von C und D' in die zu CD' senkrechten Linien G'F^
D'GGij deren Längen aus den durch sie gehenden Meridianhyper-
beln ermittelt werden, z. B. för C'F, indem man auf CD' die
Cir= MÄ = a und HF= MC macht (I, 371, hier aus a^^-y*
= a*). FG und FG^ bestimmen dann auf C B' die Punkte E^, E^.
Ebenso bestimmt man auf D'-E' die Punkte Oj, C^, auf E'C
die D,, Dg.
Wenn CD' den Kreis h' in rellen Punkten J", K schneidet, so
kann man die Doppelpunkte jE,, E^ der Involution C, D'; «7, Ä'
außer durch das soeben angegebene Verfahren auch durch das der
Nr. 114 finden, indem man über der größeren Strecke CD' als
Durchmesser einen Kreis zeichnet und darin die Ordinaten JJ^^
KK^K2 zieht; Ji-ffi, JiE^t gehen bezw. durch E^j E^. Jener Kreis
C D' steht in keiner Beziehung zum Hyperboloide P. Dieses Ver-
fahren ist bei der den it' imaginär schneidenden Geraden C E' nur
auf einem Umwege (s. 119) anwendbar. Das vorher angegebene
Verfahren mit den Hyperbelordinateu kann also dazu dienen, auf
einer Geraden C E' das Funktepaa/r D^, Dg 0u finden, welches zugleich
einer ungleichlaufenden Involution von den Doppelpunkten C, E\ und
einer gleichlaufenden angehört^ weldie als die Involution Jconjugirter
Punkte in Bejsug auf einen die CE' imaginär schneidenden Kreis k'
gegeben ist
Man sucht nun zu jeder der vier Geraden, welche durch die
drei Punkte je eines der drei Punktepaare Cj, C^\ Dj, D^j jB^, E^
geht, so zu |)' = CiD^Eiy den Pol P' und zwei Paare konjugirter
Punkte in Bezug auf k\ Dem unendlich fernen U' entspricht ?7/
{MT'U^ ±p), dem Punkte L auf MA der Punkt i/ auf der
durch P gehenden Senkrechten zu MA, Dann sucht man durch
die Affinität zwischen k' und k zu p\ P\ ü', f//, i, i/ die ent-
sprechenden Elemente jp, P, Z7, fJ^, L, Z/j, so ist l bestimmt durch
p, P, die Involution f7, J/^; L, ij, und durch einen der Punkte C,
D, E] seine Axen werden dann nach Nr. 116 ermittelt.
118. i) k ist eine Hyperbel mit der reellen Halhaxe MA und
der ideellen MB = MB^\ C, D, E sind reelle und alle innere, oder
alle äußere Punkte der k.
Fig. 54. Sind die Punkte, wie in der Figur, innere, so betrachtet man
P als zweischaliges Umdrehungshyperboloid, sind sie äußere, als
einschaliges; die Konstruktion ist in beiden Fällen im wesentlichen
dieselbe. Die Asymptoten von k sind MF\ AB und MF^ || AB^.
Die auf der Ebene P der Figur senkrechte Ordinate eines Punktes C
der P ist durch den durch C gehenden Parallelkreis bestimmt, des-
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111, 118—119. Berührungsebenen, ebene Schnitte u. Berührungskegel. 115
sen Projektion CG JL MA, und dessen Halbmesser die Ordinate GH
der Hyperbel h ist {GJ= Ordinate der Asymptote, auf MA die
GK^MB, KE= GJ), Der in die P umgelegte Parallelkreis
bestimmt die mit umgelegte Ordinate = CL = — CL^. In gleicher
Fig. 54.
F^^^^:^^^^
Weise werden die umgelegten Ordiuaten von T) und JE bezw. = Dlif
^ — D^j und ISQ bestimmt. Auf CD erhält man dann die Punkte
-B,, E2 durch L^N^ und L^N, da offenbar die Ordinalen CL, DN
nur unter einander parallel; nicht aber J_ CD gezogen sein müssen.
Gezeichnet ist unter den vier Geraden p diejenige E^C^D^*^ ihrem
unendlich fernen Punkte U entspricht als konjugirt zu Tc der Mittel-
punkt ?7, ihrer Strecke zwischen den Asymptoten, und ihrem
Schnittpunkte JR mit MB der Punkt JJ, , den man erhält, wenn
man auf MB den zu R konjugirten Punkt T bestimmt durch
MR'MT=— MB^ (auf MA die MS = MB, ST± RS), und die
Polare von R als TR^ _L MB zieht. Der Pol P von p ist der
Schnittpunkt von MU^ mit TRi, Der Kegelschnitt l ist nun durch
p(U, f/j; R, Ri), P] Cy Dy E überschüssig bestimmt.
119. 4c) h ist ein reeller Kegelschnitt, C ein reeller PunJctj D, E
sind imaginäre Punicte, gegebeti durch eine gleiddaufende Involution
auf eUier Geraden,
Nachdem wir bei reellen Elementen schon die verschiedenen
Fälle für h und C verfolgt haben, genügt es, bei imaginären D, E
nur einen Fall für h und C zu betrachten. Es möge h ein Kreis vom ^»8 w.
"Mittelpunkte M und vom Halbmesser MA, und C ein innerer Punkt
desselben sein. Die imaginären Punkte D, E sind durch zwei Paare
zugeordneter Punkte D^, D^\ E^, E^ einer gleichlaufenden Involu-
8*
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116
HI, 119. Die Fläcnen zweiten Grades.
tion auf einer Geraden gegeben; und indem auch h auf dieser Ge-
raden eine Involution konjugirter Punkte bestimmt, ist man im-
stande, nach 1,350 dasjenige Punktepaar C^, C^zu bestimmen, wel-
ches beiden Involutionen zugehört Doch kann man die Punkte C^,
Fig. 65.
^•^ <^
Cg auch anders erhalten. In dem Falle, in welchem die Gerade den
Kreis i imaginär schneidet, sind sie Punkte desjenigen Kreises, wel-
cher durch die beiden Punkte geht, aus deren jedem eine der Punkt-
involutionen durch eine Rechtwinkelinvolution projicirt wird, und
dessen Mittelpunkt auf der Geraden liegt. In dem Falle dagegen,
in welchem die Gerade den Kreis reell in Punkten DiyE^ schneidet,
sucht man zuerst auf, oder gibt an diejenigen Punkte 2),, E^^
welche in der Involution der Geraden bezw. den Punkten D^ und
E^ zugeordnet sind. Dann zeichnet man über der größeren der
beiden Strecken Di Ei, B^E^y hier über B^E^y als Durchmesser
einen Kreis, zieht D^F^ und E^G^l^D^^E^y schneidet sie mit dem
Kreise bezw. in Fj, F^ und Gj, ö^, so gehen F^^G^ (und F^G^
durch (7i, und Fy^G^ (und F^G^ durch C^l Denn wegen der ge-
gebenen Involution oder wegen I, 279 ist
und weil durch die Konstruktion (7^, C, sowohl durch Dj, JEJ,, als
durch Dg, E^ harmonisch getrennt sind, gilt
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III, 119. Berührongsebeneo, ebene Schnitte u, Berührongskegel. 117
-l = (A^iC,C,) = (A^,C,C73) = (A^iC2C0 = (A^,C3C?0; (2)
daher (D.D.E.E.C^C,) = (D^D^E^E.G.C^), (3)
indem an jede von zweien unter einander projektiven Punktreihen^ so
an (1), dieselben zwei Elemente zugefügt werden dürfen, so Ci, (7, in
(3), wenn diese neuen Elemente in der einen Reihe mit irgend zwei
Torhergehenden zweimal dieselben Doppel Verhältnisse erzeugen, wie
die entsprechenden Elemente in der anderen Reihe, so in (2), da zwei
neue Elemente durch zwei Doppelverhältnisse mit früheren eindeutig
bestimmt sind. Da nun C^, C2 nach (3) ein Punktepaar der ge-
gebenen Involution und durch die Konstruktion eines der Involution
in Bezug auf den Kreis bilden, so sind sie die gesuchten Punkte.
Als Fläche F, welche dem Umrisse Je und dem inneren Punkte
C genügt, wählt man eine Kugel; diese wird von der projicirenden
Ebene der D^E^ in eineip Kreise geschnitten, der in derümlegung
k' (mit dem Mittelpunkte ]if) ist, und der in unserem Falle mit
einem schon gezeichneten Kreise zusammenfällt. In dieser umge-
legten Ebene ziehe man nun durch G^ und C2 diejenigen Geraden,
so c^ durch C^, welche die P (und den Je') in Punkten schneiden,
deren Projektion die gegebenen Punkte D, E sind, oder, da diese
imaginär, diejenigen Geraden, auf welchen eine gleichlaufende In-
volution der in Bezug auf P (und Je') konjugirten Punkte stattfindet,
deren Projektion D^, D^; E^y E^\ Cj, C^ isi (7i, C^ sind für jede
durch (7i oder C^ gezogene Gerade die Projektionen konjugirter
Punkte; es genügt daher zu bewirken, daß auch die Schnittpunkte
D^,D^ von Ci mit den zu DiE^ gezogenen Senkrechten D^D^^ A-^i
in Bezug auf Je' konjugirt sind. Dreht man die c^ um (7^, so be-
schreibt sie auf diesen Senkrechten projektive Punktreihen D, . . .,
D4..., in welchen sich Dj, D, und D5, F^ entsprechen. Anderer-
seits bilden die zu den Punkten der Geraden D^D^ in Bezug auf
k' konjugirten Punkte der Geraden D^D^ eine mit beiden ersteren
Punktreihen projektive Reihe; und man erhält diese Punkte, z. B.
Dg konjugirt zu 2)5, indem man von D5 die Polare zu k\ d. i. die
aus dem Pole D^ der D^D^ auf M'B^ gefällte Senkrechte D^D^
zieht Schneidet die Gerade D^E^ den Kreis nicht reell, so be-
stimmt man D^ als in der Polarebene von Dg zu F liegend. Ist V
der unendlich ferne Punkt von B^F^y so entsprechen in den beiden
Reihen der D^F^ den Punkten D^, Uy F^ die Punkte U, D^, D^.
Daher decken sich die Gegenpunkte in D^, und man erhält die
Doppelpunkte D^, D/ vermittelst D^D^^ « A-^/* = D^F^ X D^D^,
was in der Figur ausgeführt ist; daher ist CiD^ = c^, C^D^' = c/.
Die beiden Strahlen c^ aus C^ sind imaginär, weil auf einer aus
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118 IH, 119. Die Flächen zweiten Grades.
einem inneren Punkte C^ von h' gezogenen Geraden keine imagi-
nären Schnittpunkte Z>, F mit h' liegen können; wir werden sie
nachher verfolgen.
Richtet man den Kreis Ä' samt den Geraden c^, c/ durch
Drehung um B^E^ wieder in die zu P senkrechte Ebene auf, so
gelangen c^, c/ bezw. nach (cj), (c/). Nun lege man durch je eine
der Geraden (c,), (c/) und durch je einen der beiden Punkte (C)
der Kugel P eine Ebene, also vier Ebenen, deren vier Schnittlinien
mit P zwei verschiedene Projektionen besitzen. Um ihre Spuren
Pj, JP2 in P zu erhalten, legen wir durch G eine zu P senkrechte
Ebene von der Spur CK^ , die wir || Dj E^ machen wollen. Diese
Ebene schneidet die F in einem Kreise, dessen Umlegung in P auch
die Umlegungen jener beiden Punkte (C), von denen J die eine ist,
bestimmt. Die Parallelen aus J zu c^ und c/ geben auf CK^ Punkte
K^, K^j und dadurch G^K^ = p^ und G^K^^^p^ als die beiden
Spuren jener vier Ebenen. Die Pole von jpi und p^ zu Tc sind bezw.
P, und P2, und damit sind die gesuchten beiden Kurven i^, l^ be- ,
stimmt, als perspectiv zu h bezw. mit jj^, P^ und p^^ P, als Axe
und Mittelpunkt der Kollineation, und gehend durch G. Da ft ein
Kreis, konnte die eine (kleine) Axe jeder Kurve bezw. auf MP^ (J-Pi)
und auf MP^ (-Ll^g) und dann die andere Axe durch jene Kollinea-
tion leicht ermittelt werden, l^ und l^ schneiden sich, außer in C,
noch in der Projektion C des zweiten Schnittpunktes der Geraden
G^{G) mit F.
Sucht man nun im Strahlenbüschel G^ diejenigen (imaginären)
Strahlen, welche auf den Geraden D, Dg und D^F^ konjugirte Punkte
in Bezug auf den Kreis h' einschneiden, so erhält man c^ und c,'
als deren ideelle Darstellungen in Bezug auf G^E^y G^Uy so daß
Cj, c^ konjugirt in Bezug auf F (und Tc') und durch G^E^j G^U
harmonisch getrennt sind. (C^JP, schneidet die D^D^ inD^, D^D«
±M'D^, Dg auf Ds,Fi; D^B^^ ^ D^D^^ = — D^F^xB^D^
C55 = G^Bqj c^ «= C2D9'.) Die Ebenen, welche durch je einen dieser
imaginären Strahlen und durch je einen der beiden (reellen) Punkte
((7) gehen, sind die Doppelebenen je eines involutorischen Ebenen-
büschels mit einer der beiden reellen Axen G^iC), welches durch
die zwei Paare zugeordneter Strahlen Cä-^u C^sC^O) (P2)} (^') ^^'
stimmt ist, und deren Spuren in P die Strahlen G^Ej^, G^Gy G^L^^
G^L^ bilden {L^ und L^ auf CZj, JL^ | c^, JL^ || c/). Die Ebenen
dieser beiden Ebenenbüschel schneiden die F in Kreisen, deren Pro-
jektionen auf Fj paarweise in Ellipsen zusammenfallen, welche alle
durch die zwei Projektionen (7, C" der vier Schnittpunkte der Axen
der Büschel mit F gehen. Die Ellipsen berühren den Kreis Tc in
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III, 119—121. Berührungsebencn, ebene Schnitte u. Berührungskegel. 119
den Punkten der zugehörigen Spuren, und sind hierdurch und durch
ihren Punkt C (und C") bestimmt. Sie sind gestrichelt gezeichnet.
Man bemerkt, daß sich die zwei Projektionen der in den vier ideel-
len Doppelebenen liegenden Kreise in zwei Punkten der Geraden
D^Ei schneiden. Die Ellipse C^C ist eine Gerade.
120. 5) Je ist ein reeller Kegelschnitt, C liegt auf einer anderen
Seite von A:, me D und E, Nimmt man P so an, daß D, E die
Projektionen je zweier reellen Punkte (D), (E) der P sind, so ist
C die reelle Projektion zweier konjugirt-imaginären Punkte (C)
der P, nämlich der imaginären Doppelpunkte der Involution kon-
jugirter Punkte in Bezug auf P auf der Geraden C (C), Die vier
Punkte (D), (E) bestimmen vier Gerade, welche zwei verschiedene
Spuren (7^, G^ besitzen. Jede der Geraden ist die Axe eines invo-
lutorischen Ebenenbüschels, welches die Involution C{C) projicirt.
Die Schnittkurven der Ebenen je zweier dieser Büschel haben ge-
meinschaftliche Projektionen auf P, nämlich Kegelschnitte, welche
durch D, E gehen, und deren Kollineationsaxen (und Berührungs-
sehnen) mit k ein Strahlenbüschel C^ oder eines C^ bilden. Die
imaginären Doppelebenen jener Ebenenbüschel liefern Schnittkurven
mit P, die man etwa die Doppelkegelschnitte jener Systeme C^D-E,
C^DE nennen kann, welche die Auflösung unserer Aufgabe bilden.
— Nimmt man dagegen P so an, daß (C) zwei reelle, und (i)), (E)
vier imaginäre Punkte sind, so sind dieselben Ci^C^ die beiden reellen
Punkte, aus welchen sich die gleichlaufenden Involutionen D(D) und
E{E) aufeinander projiciren und man erhält zwei Kegelschnittsysteme
CC^C, CG^C'y wo G\ C" die Proj ktionen der beiden weiteren
reellen Schnittpunkte bezw. von {C)Gi, (G)G^ mit P sind. Die vier
imaginären Doppelkegelschnitte sind die Auflösungen der Aufgabe.
121. Für die Auflösung der folgenden Aufgabe haben wir
nötig den
Satz. Auf einer Geraden p ist die Involution honjugirter Punkte
in Beang auf einen imaginären Kreis k, dessen Mittelpunkt M ist, und
zu welchem P den Pol von p bildet, dieselbe, wie diejenige in Bezug
auf einen reellen Kreis h, dessen Mittelpunkt P ist, und zu welchem
M den Pol von p bildet.
Bew, Sei k gegeben durch seinen ideellen Mittelpunktkreis k\ Fig. 66.
so findet man den Pol P von p z\x k auf der zu p gefällten Senk-
rechten MA mit dem Fußpunkte A, indem man nach der Tangente
aus A 9X1 k' anlegt, dann nach dem dazu senkreckten Durchmesser
von k' dessen dem Berührungspunkte gegenüberliegenden Punkt B
bezeichnet, und P durch BP\p bestimmt. Denn die Pole von p
zu k und zu k' liegen symmetrisch zu M (I, 406, 1)). Oder man
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120 ni, 121-122. Die Flächen zweiten Grades.
zieht J^MÄ den Halbmesser MC des Jc\ so ist CPJLÄC, weil
nach der'' ersten Konstruktion MP X MÄ = — MC^ sein muß.
Dann ist der aus P als Mittelpunkt durch C gelegte Kreis derjenige
A, zu welchem Jlf derPol von
F^»-^«- p ist, da ^äCP^90\
y^ ! ^\. Man findet nun auf |) zu einem
f i Y Punkte D den konjugirten D^
/ Ä /^T^"^"^ i ^^ Bezug auf it, indem man zu
\ A- 'Iv^ \ i dem Mittelpunktsstrahle JlfD
^:: r^\ y aus dem Pole P die Senkrechte
Y>><^^i^^^7 ^A fallt (da die unendlich
,'\^ I y^^s. ferne Gerade die KoUineations-
; ^^ axe zwischen it und X ist)?
-5^' oL^^ ^' ' und zuDi den konjugirten in
**^^ -m, j^\« Bezug auf ä, indem man zu
dem Mittelpunktsstrahle PI)^
aus dem Pole M die Senkrechte MD fallt. Also sind D, Dj in
Bezug auf A; und A konjugirt, w. z. b. w.
Der Satz läßt sich leicht projektiv verallgemeinern und unab-
hängig von dem Reell- oder Imaginärsein aussprechen und auch
unmittelbar beweisen. Er lautet dann:
Satz. Sind in einer Ebene die Pole von zwei Geraden m und p
zu einem reellen oder imaginären Kegelschnitte Je bezw. M und P, und
zu einem anderen reellen oder imaginären Kegelschnitte h bezw. P und
M, u/nd ist die Involution konjugirter Punkte in Bezug auf Tc und h
auf der m eine gemeinsame, so ist sie auch auf der p eine gemeinsame.
Sind nämlich E, E^ zwei in Bezug auf k und h konjugirte
Punkte auf w, und schneiden ME, PE^ die p bezw. in D, Di, so
ist PEi die Polare von D zu k (weil P und E^ bezw. die Pole von
p und ME sind), und ebenso ME die Polare von D^ zu h, also
sind D, Dl konjugirt in Bezug auf k und h,
122. 6) k ist ein imaginärer Kegelschnitt.
Fig. 67. Nehmen wir die drei Punkte 0, D, E reell an; die anderen
Fälle in Bezug auf die Punkte bedingen Abänderungen, wie vorher.
k möge ein imaginärer Kreis mit dem Mittelpunkte M sein, dessen
ideeller Mittelpunktskreis k' den Halbmesser MB besitze. Die
Fläche P, deren Umriß bei senkrechter Projektion der imaginäre
Kreis k als Hauptschnitt bildet, ist ein zweischaliges Umdrehungs-
hyperboloid, dessen Meridianhyperbel gleichseitig sein möge, so daß
die reelle auf der Projektionsebene P senkrechte Halbaxe = MB
ist. Die Ordinate eines Punktes C erhält man gleich der Hypo-
tenuse CqB eines rechtwinkeligen Dreiecks BMCq, worin MCq = MC.
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ni, 122. BerübruDgeebenen, ebene Scbnitte u. Berahrungskegel. 121
Zieht man wieder (118) durch (7, D, E unter nicht zu kleinen
Winkeln gegen jede der Seiten dieses Dreiecks Parallele, und trägt
auf ihnen jene Ordinaten GL = CL^ -= C^B, I)N= DN^ = B^B^
EQ = EQ^ = E^B auf, so erhält man auf DE die Punkte C^, C,
bezw. durch NQ^ N^Q'^ ebenso Di, Dg, jB,, E^,
Fig. 57.
Von den vier Spuren der acht schneidenden Ebenen in P haben
wir pi ^^ CiDiE^ und p^^^C^D^E^ verzeichnet, und wollen die
Projektionen li,0^ der Schnittkurven der durch sie gehenden Ebenen
bestimmen, die bezw. eine Ellipse und eine Hyperbel sein werden.
Der Pol Pi der p^ zu Je wird auf der aus M auf Pi gefällten
Senkrechten, deren Fußpunkt 2^^ sei, erhalten, durch JPiJBiPi = 90®
(MBi ein zu MF^ senkrechter Halbmesser des it'). Der reelle
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122 in, 122—123. Die Flachen zweiten Grades.
aus Pj durch Jtj gezogene Kreis \ besitzt nach der vorigen Nr. auf
jjj dieselbe Involution konjugirter Punkte, wie Tc und daher wie Z, ,
so daß auch l^ und \ perspektiv liegen mit p^ als KoUineations-
axe; die Pole der jp^ zu l^ (und &) und \ sind bezw. P^ und M,
Der Geraden CP^ in Z^, welche die p^ in Gj trifft, entspricht daher
die G^M in Äj, von deren beiden Schnittpunkten mit \ der C dem
C entsprechen möge; daher bestimmt CC auf P^üf den KoUineations-
mittelpunkt 0^ von l^ und h^. Man ermittelt nun die Scheitel der
(großen) Axe auf MF^y so A^ aus -4' des \ durch CA' und C^j,
welche sich auf p^ schneiden. Die kleine Axe halbirt sie senkrecht;
ihre entsprechende Linie in A^ Jst in der Figur vermittelst PjC,
MC bestimmt, wonach sich B^ aus B' ergibt. Die aus den vier
Scheiteln verzeichnete Ellipse l^ geht durch C, Z), E.
Entsprechend bestimmt man von p^ den Pol Pg zu h {F^U^F^
= 90*^), zieht aus Pg durch JRg den Kreis Äg, der mit l^ perspektiv
liegt mit p^ als Axe und 0^ als Mittelpunkt der Kollineation (0^
auf JfPg und EE" , P^EG^ und ME^'G^ entsprechend), sucht die
Gegenaxe m^ im Systeme von h^ als entsprechend der unendlich
fernen Geraden m im Systeme von h {O^M^ || EP^ trifft die E" M
in Jfg, fW2 II 2)2 <iurch Ufa), und erhält l^ als Hyperbel, Parabel oder
Ellipse, je nachdem m^ zwei, einen oder keinen reellen Punkt mit
Aj gemein hat. In unserem Falle sind es zwei, wie S"; man zieht
in ihnen die Tangenten an Äg, wie S" T, deren Entsprechende, wie
ST ( II O^S") die Asymptoten der l^ sind. Ein Scheitel A^ wird
als entsprechend dem A" bestimmt.
123. Aufg. Einen Kegelschnitt l zu bestimmen y welcher einen
gegebenen Kegelschnitt k in zwei Punkten berührt und außerdem 1) drei
gegebene Gerade c, d, e berührt, 2) zwei gegebene Gerade c, d berührt
und durch einen gegebenen Punkt E geht, 3) eine gegebene Gerade c
berührt und durch zwei gegebene Punkte D, E geht.
Aufl. Man betrachtet wieder k als Umriß einer Fläche zweiten
Grades P, einen Punkt als Projektion zweier Punkte der P, eine
Gerade als Projektion eines Kegelschnittes der P, daher den Kegel-
schnitt l als Projektion eines ebenen Schnittes von P, dessen Ebene
durch je einen der bestimmten Punkte geht und jeden der gegebenen
Kegelschnitte berührt.
Fig. 58. 1) Die Geraden c, d, e mögen zunächst den Kegelschnitt k
in reellen Punkten schneiden. Die durch c und d dargestellten Kegel-
schnitte (c) und {d) der P werden auf einander projicirt durch zwei
Kegel (86), deren Spitzen die Schnittpunkte J5?,, E^ je zweier, von
c, d verschiedenen, Gegenseiten des durch c und d auf k bestimmten
vollständigen Vierecks sind. Jede Ebene, deren Schnittlinie mit P
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III, 123. Berührungsebenen, ebene Schnitte u, Berühvungakegel. 123
die beiden Kegelsehuitte (c), (d) berühren soll, muß einen dieser
Kegel berühren, ihre Spur in der Projektionsebene P (der Figur)
muß daher durch i?i oder durch E^ gehen. Ebenso bestimmen rf, e
zwei Kegelspitzen C^ , Cg ; e, c zwei solche Dj , D^ . Die Spuren der
Fig. 68.
schneidenden Ebene sind daher p^ = C^D^Ej p^ = C^D^E^, p^ =
D^E^Ci, Pi = E^C^D^f durch welche dann bezw. die Kegelschnitte
h} h) h} h bestimmt sind. In unserem Falle liegen zwei dieser Kurven
im Inneren, zwei im Äußeren von Ä, woraus hervorgeht, daß man die
Fläche P sowohl als eine Nichtregelfläche, wie als eine Regelfläche
ansehen muß. Jede der Geraden c, d, e stellt dann einen Kegel-
schnitt der einen, und einen der anderen Fläche dar,- jeder Punkt,
wie Cif O2, ist die Spitze von zwei projicirenden Kegeln, und zu
einer Geraden p, z. B. zu p2 = C^D^E^, muß für (7,, 2)2, E^ jedes-
mal derjenige Kegel genommen werden, in dessen Äußerem sich die
p, hier p^y befindet, damit durch diese Gerade an jeden der Kegel
Berührungsebenen gelegt werden können.
Schneiden die c, d, e den Je imaginär y so kann man die Punkte
El, E^y welche auf der Polaren e^ der Schnittlinie der projicirenden
Ebene von c und c7 zu F, d. i. auch der Polaren des Schnittpunktes
c, d za ky liegen, nicht auf die eben betrachtete Art finden. Von
den Kegelschnitten (c) und (d), welche aus E^ und E^ auf einander
projicirt werden sollen, enthält aber die projicirende Ebene jener
Polaren e^ Punkte, durch deren Verbindungslinien E^y E^ bestimmt
werden können. Daraus folgt aber, daß E^, E^ sowohl durch die
Punkte (e^c), (eid)y als durch die beiden (reellen) Punkte (e^i) har-
monisch getrennt werden (114), und daher mittelst eines Kreises
über (^1 c) (e^ d) als Durchmesser mittelst der Ordinaten in den zwei
Punkten (e^Ä;) gefunden werden können.
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124 in, 123-124. Die Flächen zweiten Grades.
Schneiden die Geraden c, rf, e den k zum Teil reelly zum Teil
imaginär^ so werden die Kegelschnitte l imaginär, indem diejenigen
Kegel imaginär werden, welche zwei solche Kegelschnitte derP auf
einander projiciren, von denen der eine durch eine den Ic reell, der
andere durch eine den h imaginär schneidende Gerade dargestellt ist.
Dieser Fall entspricht reciprok dem Falle der Nr. 120, in wel-
chem die drei gegebenen Punkte zum Teil außerhalb, zum Teil
innerhalb des k lagen. Überhaupt läßt sich unsere Aufgabe reciprok
auf diejenige der Nr. 114 zurückführen, und es lassen sich ebenso
viele Fälle, wie dort, unterscheiden. Wir begnügen uns mit den
zwei Hauptfallen, die wir aber unmittelbar gelöst hab'en, wie es in
allen Fällen möglich ist
2) Soll der Kegelschnitt l die Geraden c und d berühren mid durch
den Funkt E gehen , so lege man an jeden der Kegel, welche die
Kegelschnitte (c) und (d) auf einander projiciren, die zwei Berüh-
rungsebenen durch jeden der Punkte {E)\ die vier Spuren dieser
acht Ebenen sind die vier Geraden p.
3) Soll l die Gerade c berühren, und durch die Punkte D und E
gehen, so lege man durch jede der vier Geraden (D) (E) zwei be-
rührende Ebenen an ien Kegelschnitt (c); die vier Spuren dieser
acht Ebenen sind die Geraden p.
124. Alle Flächen zweiten Grades außer dem hyperbolischen
Paraboloide werden durch zwei Schaaren paralleler Ebenen in Kreisen
geschnitten. Bei den Umdrehungsflächen fallen beide Schaaren in der
einen Schaar dar Parallelkreise zusammen.
Denn legt man eine Kugel K, welche die Fläche zweiten Grades
F in zwei Punkten B und Bj^ berührt, und mit ihr noch einen
weiteren Punkt D gemein hat, so enthält die Ebene BB^D einen
Kreis der F. Denn diese Ebene schneidet K in einem Kreise
und F in einem Kegelschnitte, welcher mit dem Kreise die drei
Punkte By B^, D und die Tangenten in B und B^ gemein hat,
al^o mit ihm zusammenfällt Solche Kugeln kann man bei dem
Ellipsoide und dem einschaligen Hyperboloide koncentrisch mit F
legen. Gelte bei dem Eüipsoide für die Halbaxen a > 6 > c, so be-
rührt die Kugel, welche die Axe 26 = BBj^ zum Durchmesser hat, in
den Endpunkten B, B^ die Fläche, und hat mit der Hauptebene ac
einen Kreis gemein, der die Ellipse AC in. vier Punkten D, E, F, G
schneidet, welche zu zwei die Endpunkte von zwei Durchmessern
DF, EG der Ellipse AC bilden; die Ebenen DFB und EGB und
alle damit parallelen schneiden dann das EUipsoid in Kreisen, und
bilden jene beiden Schaaren, deren Ebenen also mit der mittleren
Axe 26 parallel liegen. Bei dem einschaligen Hyperboloide^ dessen
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III, 124—125. Berühningsebenen, ebene Schnitte u. Berührongskegel. 125
beide reelle Halbaxen b und c sind, lege man, wenn 6>c ist, die
Kugel vom Durchmesser 26, und findft so zwei mit 26 parallele
Ebenenschaaren.
Bei dem elliptischen Paräboloide oder dem zweischaligen Hyper-
boloide lege man aus einem Punkte derAxe -4P, welche durch den Fig. 59.
Scheitel ui geht, als Mittelpunkt eine Kugel, welche von den beiden
durch A gehenden Hauptschnitten
denjenigen vom größeren Parameter
in den Punkten B und B^ berührt,
und daher den anderen dieser beiden
Hauptschnitte, der in der Zeichnung
um -4P in die Ebene des ersten um-
gelegt gedacht ist, in den vier Punk-
ten -D, -B, F, G trifft. Es sind aber
nicht vier, sondern nur zwei solche
durch J5, B^ gehende Kreise möglich,
weil jene vier Punkte paarweise (D-F,
EG) mit BB^ in derselben Ebene, und
mit dem Schnittpunkte P der BB^ und der -4P in derselben Geraden
liegen. So muß der Schnittkreis BB^D außer D noch einen Punkt
der Hauptebene DAF enthalten, der also jenem Kreise DEFG
und der Parabel AD gemeinsam ist, d. i. einen weiteren jener vier
Punkte. Dadurch sind jene beiden Sch£^aren bestimmt.
Das hyperbolische Paräboloid läßt keine Ellipsen (95), also auch
keine Kreise zu.
126. Aufg. An ein EUipsoid P atts einem außerhalb desselben
gegebenen Punkte L einen berührenden Kegel m legen, oder: Vo^i
einem Ellipsoide P für einen leuchtenden Punkt L die Eigenschatten- .
grenze e find die Schlagschattengrenzen e^ und e^ auf P^ und P^ zu
bestimmen.
Aufl. Es seien die Halbaxen MA\Xy MBl^'P^, MC .L T^ mg. eo.
gestellt. Die Ellipsen AB, AC sind bezw. der erste und zweite
umriß; sie sollen verzeichnet werden, da es sich hier um eine Ver-
anschaulichung handelt, wie die Forderung der Schattenbestimmung
zeigt Sind sie aber verzeichnet, und zwar mittelst der Scheitel-
krümmungskreise und des Kurvenlineals durch scharfe Bleistiftlinien,
so ist es vorteilhaft, nicht nur in Bezug auf die Kürze, sondern auch
(wegen der dadurch erreichbaren grosseren Stetigkeit) in Bezug auf
die Grenauigkeit, sie zu den weiteren Konstruktionen zu benutzen
und nicht durch Konstruktionen mittelst des Kreises zu umgehen,
wie es in anderen Fällen zweckmäßig erscheint.
Eine durch L und MC = c gelegte Ebene ist eine solche
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126
in, 125. Die FJäcben zweiten Grades.
schiefer Symmetrie zu P und zu L, also auch zu e, wobei die Sym-
metriestrahlen die Richtung M'F' besitzen, welche zu der Ebene
Lc in Bezug auf P konjugirt ist, sowie zu L'M' in Bezug auf die
Ellipse A'B', und welche durch konjugirte Sehnen der Ellipse er-
mittelt wird. Diese Ebene Lc schneidet die Ellipse AB im Punkte
D und die P in einer Ellipse DC mit den Halbaxen J/D, MC.
Fig. 60.
U"
Projicirt man diese Ellipse in den Hauptschnitt AC, so geschieht
dies durch Projicirende || DA, und zugleich projicirt man L in die
Ebene dieses Hauptschnittes nach E durch LE \\ DA. Man be-
stimme dann die Berührungspunkte G, H der aus E an die Ellipse
AC gezogenen Taugenten, projicire sie auf die Ebene Lc zurück
nach tT, K durch GJ\\ HK\\ AD. JK ist nun ein Durchmesser
der Berührungskurve, deren Tangenten in «T, K in beiden Projek-
tionen parallel bezw. zu M'F' und x laufen; parallel mit diesen
ist auch der zu der JK konjugirte, durch deren Mitte 0 gehende
Durchmesser 2'0NiL"0" M" eine Gerade). Ein Endpunkt N dieses
Durchmessers ist ein Schnittpunkt desselben mit P oder mit der-
jenigen Ellipse der P, welche in der durch ON^V^ gehenden Ebene
liegt und welche den auf dem Hauptschnitte ACA^ liegenden Punkt
P zu einem Scheitel hat. Um die Verzeichnung dieser Ellipse zu
vermeiden, projicire man sie in den Hauptschnitt -4 J5, der mit ihr
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III, 125. BerübrungBebenen, ebene Schnitte u. Berührangskegel. 127
ähnlich und ähnlich gelegen und im Grundriß mit ihr koncentrisch
ist Der Projektionsmittelpunkt liegt auf der Axe c, im Grundriß in
M'. Projicirt man zugleich die Gerade 0 N^ so projicirt sich 0' auf
M'O' in 0/, wenn J./0/||P'0', O'N' in die zu ihr parallele
01 Nij deren Schnittpunkt N^ mit der Ellipse -4'!?' sich dann
zurück auf O'N' in N' projicirt, durch M'N^ N\ oder genauer
durch P N' \ A^ N^. Aus den konjugirten Halbdurchmessern
OJy ON kann man nun in jeder Projektion die Axen von e' und e"
bestimmen (I, 377); dieselben sind in der Figur bezeichnet, e' be-
röhrt die Ellipse jI'JB' in denselben Punkten, wie die aus L' an
A'B' gezogenen Tangenten, e" die A!' C" in denselben, wie die
Tangenten aus L'\
Um den Schlagschattm e^ von e auf P^, der in unserem Falle
eine Ellipse ist, zu bestimmen, suche man von J, K die Schatten
J^, Kl (J| nicht verzeichnet), welche auf L'M' liegen und aus der
zweiten Projektion vermittelst der Tangenten aus E" an A"C'' er-
halten werden. Die Tangenten in J^ und K^ an e^ sind parallel zu
O'ir, daher ist JiK^ ein Durchmesser der e^, und der zu JiK^
konjugirte Durchmesser geht durch die Mitte Q^ von «Tj-ffi und ist
2 • ^iFJ 0'N\ Qi ist aber der Schatten des Punktes Q der JK,
und es kann Q'' durch den Strahl U'Q^' bestimmt werden, ein-
facher aber und genauer durch die Beachtung, daß Q auf c liegt,
also M zur ersten Projektion hat Denn bezeichnet man den. un-
endlich fernen Punkt von J^ -Ki mit U^, so ist V^ der Schatten von
U auf JKf wobei L" ü" || x. Da nun K^ Q^ Jj U^ vier harmonische
Punkte sind, so müssen auch K"Q''J''TJ" vier solche bilden;
und da zu der Schnittkurve der Ebene Lc mit F die £'J' die
Polare von L ist, muß der durch K und J voa V harmonisch ge-
trennte Punkt Q der Pol von LU sein, also auf c liegen. Man
erhält daher Q^F^ aus der zu 0' N' parallelen Halbsehne M' F'
der e. Aus den konjugirten Halbdurchmessern QiK^y QiF^ be-
stimmt man dann die Axen von e^. Berührt oder schneidet die
durch L || P^ gelegte Ebene die P, so ist e^ eine Parabel oder Hy-
perhelj deren unendlich fernen Punkte in den aus L || P^ an P ge-
zogenen Tangenten liegen, und deren Asymptoten im letzteren
Falle durch Q^ gehen.
Den Schlagschatten e^ auf P^ könnte man entsprechend mittelst
des in V M" liegenden Durchmessers von e" ermitteln; da aber
nur ein kleiner Teil von e^ sichtbar ist und der Mittelpunkt von e^
weit entfernt liegt, wurden nur einige Punkte mit ihren Tangenten
bestimmt, so J^, für welchen die Tangente durch die zweite Spur
T^ der Tangente der e \u J geht. Aus L' und L" gehen gemein-
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128
III, 125--126. Die Piachen zweiten Grade».
Fig. 61.
schaftliche Tangenten an e und a^, bezw. an e" und e^. — Die
Punkte der Schlagschatten auf der Projektionsaxe x^ wie ü^, in denen
sich e^ und e^ treffen, sind die Schatten derjenigen Punkte der e,
wie des ü, welche auf der Schnittlinie BW der Ebene Lx und der
Ebene von e liegen. S W erhält man zweckmäßig durch zwei paral-
lele Spurebenen, die P^ und die durch L gehende P3; beide werden
getroflfen durch die Ebene Lx bezw. in x und in der damit Parallelen
LSy durch den Durchmesser KJ von 6 in F und ?7, und durch die
Ebene der e in zweien durch V und U parallel zu 0 iV^ gezogenen
Geraden. S W ist die eine Diagonale des von den vier Spurprojek-
tionen der zwei Ebenen gebildeten Parallelogramms, und wurde, da
der eine Eckpunkt nicht erreichbar, von dem Eckpunkte S nach dem
Mittelpunkte W der anderen Diagonale gezogen.
126. Zur Losung der folgenden Aufgabe bedürfen wir den
Kig. 61. Hilfssatis. Legt man durch zwei Funkte -4, A^ einer Parabel k
die Durchmesser A M , A^ M, trägt auf ihnen im Inneren der Kunx
AB ^== A^B^y und im Äußeren der-
selben AF = A^F^ -=^ — AB =
— Ai B^ aufy zieht parallel zu den
Kurventangenten AT, A^T bezw. durch
B und B^ Gerade, welche die k bezw,
in Cy D und (7,, D^ treffen, und legt
aus F und jF\ je ztvei Kurventan-
genteny welche dann die k bezw. in den-
selben Punkten (7, D und (7,, D^ bc-
riHiren, so sind die senkrechten Abstände
der Punkte C, D von AM gleich denen
der Punkte C^, D^ von A^ M.
Denn jene Geraden B C, JB, C^
treffen den durch den Schnittpunkt T von AT und A^T gezogenen
Parabeldurchmesser TM in ein und demselben Punkte Ey für wel-
chen TE= AB = AjBi ist, und da AA^ von TM halbirt wird
(I, 361), so ist k mit sich selbst, AT mit A^T, BE mit B^E
schief symmetrisch in Bezug auf TM und die Richtung AAi»
Daher sind auch CC^ und DD, parallel zu AA^ und werden von
TM halbirt. Da außerdem CB = BD, C, D, ^ B^D^, so haben
C und D gleiche Abstände von AM, und C^ und D| von A^M,
und alle vier Abstände sind unter einander gleich in der Rich-
tung AA^y daher auch in der auf TM senkrechten Richtung.
Aufg, An ein elliptisches Paraboloid P aus einem außerhalb des-
selben liegenden Punkte L einen berührenden Kegel zu legen, oder:
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III, 126. Berührungsebenen, ebene Schnitte u. Berührungskegel. 129
Von einem elliptischen Paraboloide ßr einen leuchtenden Punkt L
die Eigen- und Schlagschattengrenzen e und e^ zu bestimmen,
Aufl. Es sei die Axe AM =^ a von P JL P,, M der unendlich Fig. 62.
ferne Mittelpunkt der P, der parabolische Hauptschnitt AB^T^,
und die erste Spur der
P die Ellipse BC mit
den Halbaxen OB, OC.
Von dem durch L ge-
legten Durchmesser LL^
der P (II a) erhält man
den Schnittpunkt L^ mit
F, indem man durch
LL^ parallel zu der
Hauptebene a B eine
Ebene legt; diese hat zur
ersten Spur die i'D'
(,i O'B'), welche die El-
lipse J9(7in Dtrifift. Diese
Ebene LL^D schneidet
die P in einer zum Haupt-
schnitte AB kongruen-
ten und parallelen Para-
bel, deren zweite Pro-
jektion aus AB durch
Parallelverschiebung um
Di" D" entsteht, wenn
D'2)"(||a") die Projektionsaxe x in /)", die Parabel A" B" in
D/' schneidet. TriflPt nun L'' L^ die Parabel ^"JB" in X^, so trifft
sie jene parallele Parabel und die P in 2^, wenn L^L^ # B^' D'\
Macht man dann auf L"L^ die L^ L^ = X" Lg, so daß VL^ LsJtf" har-
monisch, so ist die durch L^ parallel zur Berühruugsebene der F
in Zj gelegte Ebene die Polarebene von Z zu P oder die Ebene
der Berührungskurve e des aus L der P umschriebenen Kegels und
Z3 der Mittelpunkt der e.
Trägt man nun auf a die Strecken -4(t= — AG^=^ L^L =
— L^^s *^f ; so hildet die durch G^ senkrecht zu o gelegte Ebene
die Polarebene von G zu P, und ihre Schnittkurve mit P die Be-
rührungskurve h des aus G der P umschriebenen Kegels; dieselbe
ist eine mit BG ähnliche und ähnlich gelegene Ellipse mit der zu
OB parallelen Halbaxe 6?, H. Es ist aber k kongruent und parallel
mit der ersten Projektion e von e, so daß c', deren Mittelpunkt L',
eine zu B'C' ähnliche und ähnlich gelegene Ellipse mit der zu
Wiener, Lehrbuch der daritollonden Geometrie. II. 9
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130 ni, 126—127. Die Flächen Kweiteo Grades.
O'B' parallelen Halbaxe VE' ^^ G^B. bildet Denn irgend zwei
unter einander parallele durch a und durch LL^ gelegte Ebenen
schneiden die F in zwei kongruenten und parallelen Parabeln, für
welche a und LL^ Durchmesser sind und AO= — AO^^^L^L'== —
L^ L^ isi Daher liegen die Berührungspunkte der bezw. aus G und L
an diese Parabeln gelegten Tangenten auf Sehnen der Parabeln,
welche bezw. durch G^ und L^ parallel zu den Parabeltangenten in A
und L^ laufen, so daß die Berührungspunkte jener Tangenten aus
G und L gleiche senkrechte Abstände bezw. von a und LL^ haben,
und in der engten Projektion parallele und gleiche Halbdurchmesser
von Tc' und e begrenzen, so L'K = G, H. Daher ist c' ^ J Ä.
Die zweite ProjekHon e" wird aus zwei konjugirten Durchmes-
sern ermittelt; der eine sei im Grundriß der durch 0' gehende
J' P'] die Lage des anderen Halbdurchmessers L'K* wird durch
konjugirte Sehnen der Ellipse B'C ermittelt. J" findet man, in-
dem man die Parabel aJ auf diejenige aB durch Parallele zu. J^B
projicirt, wobei eT^ ein Schnittpunkt von aJ mit der Ellipse BG ist
J' projicirt sich dann nach N'{J'N' ^J^B'), dadurch ist ^" auf
der Parabel A" B" bestimmt, sowie J" durch JiT'J" g a>. K' er-
hält man auf L^ K" | x. Aus den konjugirten Halbdurcfamessern
L^J'\ L^K" werden die Azen von e" ermittelt
Liegt L im Unendlichen^ so erhält man einen umschriebenen Cy-
linder und die Berührungshurve e desselben wird eine Parabel. Denn
M ist dann ein Punkt der Kurve. Oder: Die Eigenschattengrenze des
Paraboloides (des eUiptisehen und hyperbolischen) hei ParaUelbeleuehtung
ist eine Parabd.
Der Schlagschatten e^ der Ellipse g wird, wie in der vorhergehen-
den Aufgabe, von welcher die unsere ein besonderer Fall ist, bestimmt
durch die beiden konjugirten Halbdurchmesser QiJif Qi^i, wobei
wieder Q auf a liegt. Aus ihnen werden die Axen von e^ hergeleitet.
127. Die Auflösung der vorigen Aufgabe hat folgenden Satz
ergeben, der aus übereinstimmenden Gründen auch für das hyper-
bolische Paraboloid gilt.
Satz. Legt man durch zwei Punkte A^A^ eines elliptischen oder hyper-
bolischen Paraboloides die Durchmesser AM^A^M^ und fuhrt paralld
zu den Berührungsä>enen der Flädie in A und Ai zwei Ebenen, mUHm
die Fläche bezw. in den Kurven «, e^,. und jene Durchmesser in den
Punkten B, B^ schneiden, deraai daß AB «» A^ B^^ trägt sodann auf
jenen Durchmessern die AF = J,j JPj *= — AB -» — ^^ B^ OAJif^ und
legt aus F, F^ zwei der Flädie umschriebene Kegdf deren Berührungsj
kurven dann dieseB)en Linien e, e, sind, so sind die Projäctionen von
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III, 127—128. Berflbnmgsebenen, ebene Schnitte u. Berührungskegel. 131
e und Ci auf eine mr Flächenaxe senkrechte Ebene kongruente und
parallele KegdschnMe.
Dieser Satz enthält auch den anderen
Saie. Alle ebenen Schnitte oder die Berührungshurven aller um-
schriebenen Kegd eines elliptischen oder hyperbolischen Paräboloides pro-
jiciren sich auf irgend eine Ebene mittelst Prqjicirender, die zur Axe
der Fläche parallel sind, in ähnliche und ähnlich gelegene Kegelschnitte
{Ellipsen b&no. Hyperbeln).
Der Beweis dieses Satzes kann leicht unabhängig von der Eon-
straktion der vorigen Nummer geführt werden. Hat eine der schnei-
denden Ebenen B mit der unendlich fernen Ebene M die Gerade d'
gemein; so ist deren Polare dzuF die Verbindungslinie des Poles von
d' zu der Schnittkurve der E mit dem Berührungspunkte der M mit
Fy d. i. auch des Mittelpunktes von e mit dem unendlich fernen
Punkte M der F, oder es ist d der durch den Mittelpunkt von e
gezogene Durchmesser der F. Das Büschel der durch d gelegten^
in Bezug auf F konjugirten Ebenen schneidet die d' in einer in-
Yolutorischen Reihe von Punkten ^ deren zugeordnete zugleich in
Bezug auf F, als in Bezug auf e und auf den Berührungspunkt M
konjugirt sind (76; 77, 3)); das Büschel schneidet daher die E und
die M in den involutorischen Strahlenbüscheln bezw. konjugirter
Durchmesser von e und konjugirter Tangenten in M.
Da nun das letztere Büschel unabhängig von der Lage der
Schnittebene B ist, so sind für alle Schnittkurven e jene involuto-
rischen Ebenenbüschel; weil sie das Tangentenbüschel enthalten;
unter einander kongruent und parallel; und da ihre Ebenen zugleich
die Strahlenbüschel der konjugirten Durchmesser der Schnittkurven e
projiciren; so sind deren Projektionen auf irgend eine Ebene kon-
gruente und parallele Büschel von konjugirten Durchmessern der
Projektionen e' der Kurven e, diese Projektionen e' selbst daher
ähnliche und ähnlich gelegene Kegelschnitte.
128. Aufg. Von einer Fläche isu^eiten Grades F sind die Paral-
lelprcjektionen dreier konjugirten HaJbdurchmesser MA («=» MA^, MB,
MG gegeben, man soU den Umrißkegelschnitt k von "F, insbesondere
dessen Hdlbaxen MD, ME, bestimmen.
AufL 1. Ein der F parallel zu einem der Durchmesser um-
schriebener Gylinder berührt dieselbe nach dem Kegelschnitte der
beiden anderen Durchmesser, und seine beiden scheinbaren Umriß-
geraden sind die Abbildungen der parallel zu der Abbildung des erste-
ren Durchmessers an die Abbildung jenes Kegelschnittes gelegten
Tangenten. Sie sind zugleich Tangenten des scheinbaren Umrisses
und ihre Berührungspunkte sind Punkte dieses Umrisses, so daß der
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132
m, 128. Die Flächen zweiten Grades.
.-— -^',
Umriß durch zwei von den drei Cylindern überschüssig bestimmt
isi Da wir nur eine Projektion zeichnen, können wir das Wort
„Abbildung^' ohne Mißverständnis weglassen.
Fig. 63. a) V ist ein Ellipsoid. Um parallel zu MC eine Tangente an
die (gedachte) Ellipse -4^ zu legen, benutzen wir deren Affinität
mit einem über AA^
Fig. 6S. als Durchmesser ge-
,^ >^ zeichneten Kreise,
.x-"' "^"-^ dessen auf -4-4, senk-
rechter Halbmesser
MB' dem MB ent-
spricht; ebenso ent-
sprechen sich die zu
A Ai parallelen Tan-
genten BF, B'F
der Kurven. BB' ist
ein Affinitätsstrahl.
Schneidet MC die
BF in Fy so ent-
spricht dem F der
Punkt r auf B'r,
wenn man FF \ BB' gezogen hat, und der MCF die MF'. Der
II MF' an den Kreis AB' gezogenen Tangente O'H, welche in G' be-
rührt und in H die Affinitätsaxe -4-4^ schneidet, entspricht die zu MCF
parallele HG^ welche die Ellipse AB in G berührt, wenn G'G || B'B
gezogen wurde, oder, was hier genauer, wenn G'F \ B'M bis
P auf -4-4i und PG\MB. Aus G erhält man seinen Gegen-
punkt Gl {GM = MG^, Ebenso findet man, wie in der Figur an-
gegeben, die zu MB parallele Tangente QJ der Ellipse AC mit
dem Berührungspunkte J mittelst desselben affinen Kreises AB',
— Die ümrißellipse ist nun durch ihren Durchmesser G ©^ mit der
Endtangente GH und ihren Punkt J bestimmt; ihre Axen findet
man durch ihre Affinität mit dem über GG^ als Durchmesser be-
schriebenen Kreise. Dem Punkte J der Ellipse entspricht der J"
des Kreises, wenn JK \ EG bis K auf GG^ und KJ" J_ GG^. Um
nun die Axen der Umrißellipse zu bestimmen, beachte man, daß
wenn die parallel zu ihnen aus J gezogenen Geraden die GG^ in
L und JV schneiden, J"L und X'N ihre entsprechenden Linien im
affinen Kreise sind, und daher ebenfalls parallel zu konjugirten
Durchmessern 'desselben laufen, d. i. auf einander senkrecht stehen.
Man findet daher L und N als Punkte desjenigen Kreises, welcher
durch J und J" geht, und dessen Mittelpunkt auf GG^ liegt Die
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III, 128—129. Berührungsebenen, ebene Schnitte n. Berührangskegel. 133
Halbaxen MD^ ME der Umrißellipse sind daher bezw. parallel zu
JLf JN, und werden aus den zu tT'L, tT'N parallelen Halbmes-
sern MD'\ ME" des Kreises durch die Afflnitatsstrahlen D"D || E''E
I; J"J erhalten.*)
129. h)^ ist ein Hyperboloid, etwa ein jsweischaliges. MA = MA^ Fig. 64.
ist die reelle, MB ^^ MB^, MC ^= MC^ sind die ideellen Halb-
azen. Man lege an die Hyperbel
AC eine Tangente || MB, indem ^*
man ihre Asymptoten MF | -4(7,
MF^ \ ACi zieht, sie mit einer
Parallelen FF^ zn BB^ in -F, F^
schneidet, dann ist die MO, welche
durch den Mittelpunkt G von
FFi geht, der zu FF^ und BB^
konjugirte Durchmesser jener
Hyperbel. Ein Endpunkt H dieses
Durchmessers wird erhalten, in-
dem man in Bezug auf die Hy-
perbel die Konjugirte AJ (|1 MB)
zu MG und ihre Tangente AK
(II MC) zieht, sie mit MG bezw.
in J und K schneidet, und dann
MH durch MH^ = MJ-MK
bestimmt. HL | MB ist dann
eine Tangente der Hyperbel AC
und der ümrißhyperbel k, und H ihr Berührungspunkt.
Die Asymptoten der h sind die Umrißlinien des Asymptoten-
kegels. Dieser Kegel mit der Spitze M ist parallel und kongruent
mit demjenigen, dessen Spitze A^ (oder A) und dessen Leitlinie die
Ellipse BC ist; seine Umrißlinien sind parallel mit den aus A^
an diese Ellipse gezogenen Tangenten. Dieselben werden durch
Affinität mit dem über BB^ als Durchmesser gezogenen Kreise be-
stimmt. Dem C entspricht auf dem Kreise C {MC _L MB), dem
A, entspricht^' (^1^' || CC\A, Q \\ CMhh Q autBB,, QA' \ MC),
Die aus A' an den Kreis gezogenen Tangenten berühren ihn in
If, P'; diesen Punkten entsprechen die Punkte N, P der Ellipse
BC und mit -4^.^, A^P sind bezw. die gesuchten Asymptoten
*) In dem Gedanken der umschriebenen Cylinder treffe ich mit Herrn
Baiala zusammen, der ihn schon früher yeröffentlichte und bei der Aufgabe a)
benutzte in seinen „Constructionen über Flächen 2. Grades in allgemeiner
Parallelprojektion" (Progr. 1881—82 der öff. Oberrealsch. i. d. Josefst. in Wien).
Die Behandlung des Falles b) ist dort yon der folgenden verschieden.
'vV
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134
in, 129—130. Die Piachen zweiten Grades.
Pig. 66.
ML, ML^ der Hyperbel k parallel. — Mittelst der Asymptoten und
einer Tangente HLL^ (wobei die Probe stattfindet LH =^ ^A)
wurde in der Figur die reelle Halbaxe ND von k bestimmt (I, 379)
und damit k verzeichnet.
ISO« Äufl, 2 ist etwas einfacher als die erste.
a) P ist ein Ellipsoid. Man ersetze die konjugirten Halbdurch-
messer MBy MC der Ellipse BC durch zwei konjugirte 3fG, MJ,
deren einer in der Linie MA liegt;
Fig. 65.
f-
aS'
dann ist MJ der zur projiciren-
den Ebene (MAG) von MAG
konjugirte Halbdurchmesser der
T, an dessen Endpunkte J die
Berührungsebene der P parallel
zu (AMG) ist, so daß die Pro-
jektion ^dieser Berührungsebene
die durch e7"(| MA gezogene
Tangente des Umrisses k (und
der Ellipse BC) bildet. Wenn
wir dann noch sm{MA den üm-
rißpunkt A^ bestimmen; so be-
sitzen wir von k zwei konjugirte
Halbdurchmesser MA^y MJ. —
Zur Ausführung benutze man den über dem größeren Durchmesser
B B^ der Ellipse BC als Durchmesser gezogenen Ereis, mit wel-
chem die Ellipse BC perspektiv- affin ist. Dann entspricht dem
Punkte C der Punkt C auf dem Kreise, wenn MC J_ MB^ es ent-
sprechen sich die zu MB parallelen Tangenten CFj CJF', dem
Schnittpunkte F von MA mit CF entspricht F' auf C'F, wenn
FF' 0 CC ; den zweien auf einander senkrechten Durchmessern des
Kreises MF\ MH\ welche die C'F' bezw. in F und W, und den
Kreis in 6r' imd J' treffen, entsprechen die gesuchten konjugirten
Durchmesser MG und MJ der Ellipse JBC, welche die CF J)ezw.
in F und H und die Ellipse in G und J treffen, wenn H'n\ G'G
II «TeTJ C'C. — Zur Bestimmung von MA^ denke man den wahren
Umriß der F als Projektionsebene P angenommen, so daß der
wahre und der scheinbare Umriß in k zusammenfallen, und denke
die Projektion als eine senkrechte (vergl. 114), so schneidet die
projicirende Ebene (MAG) das Ellipsoid P in einer Ellipse, wel-
ches die konjugirten Halbdurchmesser (MA), (MG) besitzt, und
MA^ zu einer Halbaxe hat. Es wird aber MA2 durch den Satz
bestimmt: Die senkrechten Projektionen zweier konjugirten Hcilbdurchr
messer einer Ellipse auf eine Axe derselben bilden mit der ESäfte
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Qoo^^
III, 130—131. Berühraugeebenen, ebene Schnitte u. Berührangskegel. 135
dieser Axe (als Hypoientm) ein recJUmnkliges Dreieck. Dieser Satz
folgt aus I, 364, indem in der Fig. 199 im rechtwinkligen Dreiecke
MCoC die MC = MA und die G^C = MD^ ist. Daher erhält
man in unserer Figur MA^ ^=: MK, wenn man AK 1. MA und
-= MG gemacht hat.
Aus den konjugirt^n Halbdurchmessern MA^j MJ sind in der
Figur nach dem Rytzschen Verfahren (I, 377) die Halbaxen MD,
ME bestimmt, und aus ihnen ist Tc verzeichnet
131. h) 'E ist ein einschaliges oder zweischäliges Hyperboloid, Pig. ec.
Im ersteren Falle ist MA die ideelle, MBy MC sind die reellen
Halbaxen, im zwei-
die
Fig. 66.
^
ten ist MA
reelle, und MBy
MC sind die ideellen
Halbaxen. Beide Flä-
chen sind konjugirt,
besitzen denselben
Asymptotenkegel ;
und zwei Durchmes-
ser, welche in Bezug
auf die eine Fläche
konjugirt sind, sind
es auch in Bezug
auf die andere; nur
ist ein reeller Durch-
messer der einen
Fläche ein ideeller
der anderen (vergl.
1,365). Die Umrisse
/?,, k^ beider Flächen
sind in Bezug auf ihren gemeinschaftlichen Mittelpunkt konjugirte
Kegelschnitte, als Schnitte der zu beiden Flächen gemeinschaftlichen
Polarebeoe des unendlich fernen Projektionsmittelpunktes mit den
Flächen; sie sind entweder beide Hyperbeln, wie in der Figur, oder
kl ist eine reelle Ellipse e^, A^g eine imaginäre, deren ideelle Mittel-
punktsellipse e^ bildet; letzteres, wenn A im Innern der Ellipse BC.
Mag nun F die eine oder die andere von beiden Flächen sein,
so suche man, gerade wie in der vor. Nr., von der Ellipse BC die
beiden konjugirten Halbdurchmesser MG^ MJ, von denen die eine,
MG, in der Geraden MA liegt. Für das einschalige Hyperboloid
ist dann J ein Punkt des Umrisses k^, in welchem seine Tangente
i] MA läuft, und MJ ist ein zur Richtung MA konjugirter Halbdurch-
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136 ni, 131—133. Die Flachen zweiten Grades.
messer der lt. Zur Bestimmung der Lauge des konjugirten ideellen
Halbdurchmessers MÄ^ in MA dient die Beziehung MA^ =» MA*
— Jf6r*. Es folgt dies aus dem Satze: Sind von einer Hyperbd
a^h die reelle u/nd ideelle HaXboxe^ sind a^, \ irgend ein reeller und
sein konjugirter ideeller Halbdurchmesser, sind a/, 6/; a^\ 6/' deren
Projektionen hemjo. 'auf a und auf 6, so gilt
a^ = a/« - l^\ V = V» - a^'\
Denn in I, Nr. 379, Fig. 212 ist, wenn AH die HP in JJ^ schnei-
det, MH^'MB = MP'MQ] daher, für -^AMQ^a, und da
MH^ sin a = — MH sin a,
JlfjB^cos^a= MPcosa-MQcosa, Jlf^sin*a=-- JlfPsina-Jlf ^sina,
oder nach den obigen Bezeichnungen, indem MA^^^a^j PA'
«*=K- V)« + V), 6* — «- V')K'+&i"),
woraus der Satz folgt. Es ist daher in unserem Falle, mögen wir
MAl^ = a und dann MA = a/, MG = 6/, oder Jf^^^ = b und dann
Jf^ = 6/', JlfG = a/' annehmen, jedesmal MA^^ = Jtf^« - MGK
Zeichnet man daher aus A als Mittelpunkt einen Ereis mit dem
Halbmesser AK = MO, legt nach deren Tangente aus M an und
bestimmt durch einen zu ihr senkrechten Halbmesser den Berührungs-
punkt JT, so ist MA^ «» MK. Aus den zwei konjugirten Halbdurch-
messern MA^f MJ bestimmt man die Asymptoten ML, ML^ von
kl und Äg, indem man — Al^L *=^ A^L^ # MJ macht, und aus den
Asymptoten und der LL^ (einer Tangente der k^) bestimmt man
die Halbaxen MD, ME (I, 379) von \ und \. Für MG>MA
ist jene Tangente aus M imaginär und k^ eine Ellipse.
132. Übiingsaufg. Von einem elliptischen oder hyperbolischen
Paraboloide T sei M der (unendlich ferne) Mittelpunkt, und es sei
in Parallel^rojektion gegeben ein Durchmesser AM, und zwei kon-
jugirte Halbdurchmesser OB, OC des Kegelschnittes der P in einer
zu AM konjugirten, durch den Punkt 0 des AM gehenden Ebene,
wobei für das elliptische Hyperboloid OB und 00 reell, für das
hyperbolische OB reell, 00 ideell istj man soll den umriß von P
bestimmen.
183, Um die SchniUpunkte einer Geraden g mit einer Fläche
zweiten Grades P zu ermitteln, lege man durch g eine Ebene, be-
stimme den Kegelschnitt, in dem sie die P trifft, und dann die
Schnittpunkte dieser Kurve mit g, so sind dies die gesuchten, Punkte.
Aufg, Von einer Fläche zweiten Grades P sind die Paralletpro-
jektionen dreier konjugirten Halbdurchmesser MA = MA^, MB ■=»
JHJBj, MC ^=^ MCi gegeben, und die Lage einer Geraden g gegen P
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in, 133. Berührnngsebenen, ebene Schnitte u. Beriibnmgskegel. 137
ist durch ihre Schnittpunkte F, G hejsw. mit den Havptebenen MAB,
MA C bestimmt; man soll die Schnittpunkte D, E^er g mit der P
ermitteln,
Aufl, P sei ein einschaliges Hyperboloid, MA die ideelle, MB, Fig. e?.
MC seien die reellen Halbaxen. Wir haben die g so angenommen,
daß keine durch
sie gelegte Ebene ^^^- ^^•
die F in einer
Ellipse schneiden
kann, indem die {{^
durch Jfcfgezogene
Gerade innerhalb
des Asymptoten-
kegels liegt. Wir
sind daher genö-
tigt, eine Hilfs-
ebene durch g zu
legen, welche die F
in einer Hyperbel
schneidet; diese
Ebene sei mit
MA "= a parallel.
Die durch F und
Gza a gezogenen
Parallelen treflPen die MB = b und die MC = c bezw. in F^, ö^, die
Hilfsebene schneidet daher die Hauptebene bc in der Geraden F^G^,
mit welcher parallel der Durchmesser MH gezogen sei. Um die
Schnittpunkte dieser Geraden mit der Ellipse BC zn ermitteln, be-
nutzen wir wieder (128) den über BB^ als Durchmesser gezogenen
Kreis BCB^, wobei MC ± MB. Wir zieheu CH || C'H' || BB^,
schneiden MH mit CH in H, ziehen HH' || CC bis H' auf C'H\
schneiden MH' und die zu MH' Parallele F^ K mit jenem Kreise
bezw. in K*, JT, so sind K und N die Schnittpunkte der MH und
der F^ G^ N mit der Ellipse BC, wenn K'K [ N'N \\ C'C Den
Mittelpunkt L der Sehne der Ellipse auf F^ N erhalten wir durch
den zu MH konjugirten Durchmesser MLJ, indem wir MJT. X MH'
bis cT auf C'H\ und dann tTJ || C'C bis J auf CH ziehen. — Die
Ebene FGC^F^ schneidet nun die F in einer Hyperbel, ähnlich
und ahnlich gelegen mit derjenigen MKA, deren Mittelpunkt L,
und von welcher ein reeller Halbdurchmesser LN ist, während der
ideelle mit a parallel läuft; die Asymptoten sind die zu KA, KA^
Parallelen LP, LP^ (wobei P und P^ unendlich fem). Ihre Schnitt-
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138
III, 183—184. Die Flächen zweiten Ghttdes.
punkte mit g sind die gesuchten Punkte D, E. Zu ihrer Bestim-
mung benutzt man die Kollineation der Hyperbel mit einem Kreise
(von passender Größe), welcher beide Asymptoten berührt und in
demselben von ihnen gebildeten Winkel liegt, wie ein Hyperbelast,
und zweckmäßig, wie ein Stück der g\ seine Berührungspunkte mit
den Asymptoten seien P", P/', sein Mittelpunkt Q, Der Kolli-
neationsmittelpunkt ist der Hyperbelmittelpunkt L; dem Punkte N
der Hyperbel entspricht der (benachbarte) Punkt TT' des Kreises,
wenn LNN" eine Gerade, die KoUineationsaxe ist die ±.LQ durch
den Schnittpunkt R der entsprechenden Geraden NF (i LP) und
2^'P" gezogene Gerade RS = s. Der g^ST entspricht g''= ST\
wenn S und T die Schnittpunkte von g mit s und mit iP, und T'
der entsprechende Punkt von T (NT und N'' T' schneiden sich auf s).
Den Schnittpunkten D", E" des Kreises mit g' entsprechen D, E
auf ^.
134. Um die Berührungsebene durch eine Oerade g <m eine
Fläche , snmten Grades F zu legen, bestimme man den aus einem
Punkte der g der Fläche umschriebenen Kegel, lege an ihn die
durch g gehenden Berührungsebenen, so sind diese die gesuchten.
Ihre Berührungspunkte mit F erhält man, indem man die Ebene
der Berührungskurve des Kegels und der F mit g schneidet, und
aus diesem Punkte die beiden Tangenten an die Kurve legt; ihre
Berührungspunkte sind die gesuchten.
Fig. 68.
Fig. es. Aufg. Von einer
Fläclie zweiten Gra-
des F sind die Paral'
lelprqjektionen dreier
hmjugirten HaUh
durchmesser MA =
MA^,MB^MB,,
MG = MCi gegebeny
wnd es ist die Lage
einer Geraden g gegen
F durch ihre Schnitt-
punkte F, G bezw.
mit den Hauptdxmen
MAB, MAC be-
stimmt; man soU die
Berührungsd>enen
dmch g an ¥ legen und ihre Berührungspunkte D, E ermitteln,
Aufl. F sei ein Ellipsoid; wir wollen aus F den Berührungs-
kegel an dasselbe legen. Seine Berührungskurve ist eine Ellipse, von
^-.
-.-.^li?^'
Jf/'
./r-
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III, 134—135. Berührangsebenen^ ebene Schnitte n. Berahmngskegel. 139
welcher ein Durchmesser in der Polaren von F zur Ellipse AB liegt,
während der dazu konjugirte mit MC parallel läuft. Wir be-
nutzen wieder die Affinitöt der Ellipse ^JB zu dem über AÄy^ als
Durchmesser gezogenen Kreise. Es entspricht dann dem Punkte F
derjenige F'y dessen Bestimmungs weise in der Figur ersichtlich ist;
im Kreise zeichnen wir den zu MF' konjugirten (senkrechten) Halb-
messer MJ' und die damit parallele Polare von F'y deren Sehne den
Punkt K' auf MF zum Mittelpunkte und L' zu einem Endpunkte hat.
Diesen Linien entsprechen bei der Ellipse die Durchmesserlinie
MFj der dazu konjugirte Halbdurchmesser MJ und diQ damit paral-
lele Halbsehne JTL, gelegen in der Polare von F. Die Berührungs-
ellipse des aus F umschriebenen Kegels hat KL und KN zu kon-
jugirten Halbdurchmessem, wobei ^JV* || MC durch LN\ JC begrenzt
wird, da die Ellipsen LN, JC ähnlich und ähnlich gelegen sind.
Die g schneidet aber die Ebene LKN in. Py welchen Punkt man
in der 1 c durch g gelegten Ebene durch den Linienzug GG^Ql CM),
G^FP^, P^P (II MC) erhält. Die Tangenten PDD^y PEE^, welche
aus P an die Ellipse LN gezogen werden können, mit ihren Be-
rührungspunkten 2>, E, und ihren Schnittpunkten D^ E^ mit EL
und mit der Ebene MA B erhält man durch Affinität der Ellipse mit
dem aus K als Mittelpunkt durch L gezogenen Kreise LN'' (KN"
± KL), wobei P" dem P entspricht {P,F' H KN", PP" || NN"\
vermittelst der Tangenten P'D"D^, P"E"E^ an den Kreis, aus
deren Berührungspunkten D", E" sich diejenigen D, E ergeben.
Die gesuchten Berührungsebenen sind PDD^F und PEE^F, ihre
Berührungspunkte mit P sind D und E.
136, Aufg, Zu einer Fläche zweiten Grades T von einem gege-
lenen Punkte P die Polarebene P, und von einer gegd>enen Ebene P
den Pol P eu bestimmen.
Aufl. Liegt der Mittelpunkt M der F im Endlichen, so sei F ge-
geben durch drei reelle oder ideelle Halbdurchmesser MA »— MA^,
MB ^= MBi, MC ■=» MCi, der Punkt P durch seine drei Koordinaten
auf den konjugirten Durchmessern, nämlich MA2, MB^, MC^, und
die Ebene P durch ihre Schnittpunkte mit diesen Durchmessern, näm-
lich A^y JB3, Cj. Die Aufgabe ist daher, aus A^, B^, (7, die A^, JBj, C^,
oder umgekehrt zu finden. Nun ist P der gemeinschaftliche Punkt der
Polarebenen dreier Punkte der P, etwa von A^, B^, Cj, diese Ebenen
aber sind parallel zu den Koordinatenebenen MBC, MCA, MAB,
gehen also bezw. durch die Endpunkte A^, B^, 0, der Koordinaten
von P. Daher sind A^, A^, spwie B^, B^ und C^, C^ konjugirte Punkte
in Bezug auf F. Ist nun ein Durchmesser, z. B. AA^ reell, so
sind A^, A^ durch A, A^ harmonisch getrennt, ist er aber ideell,
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140 nr, 186-186. Die Flächen zweiten Grades.
80 bildet A^ Ä^ Ä^ einen rechten Winkel, wenn MA^ -^ MA ge-
macht wurde.
Liegt M im Unendlichen^ ist also F ein elliptisches oder hyper-
bolisches Paraboloid, so sei es gegeben durch einen Punkt A der
F und seinen Durchmesser AM, durch die Berührungsebene der
F in J. (oder deren Stellung) und durch zwei Punkte B und C
der F, welche in zwei konjugirten^ durch AM gehenden Ebenen
liegen. Man ziehe nun parallel zu jener Berührungsebene in der
Ebene MAB die BO, in derjenigen MAC die COj, welche die
AM bezw. in 0 und 0^ treffen. Die Berührungsebene kann als
parallel zu i?0 und CO^ gegeben seiiK Legt man an die Schnitt-
parabeln jener konjugirten Ebenen mit F die Tangenten & in J? und
c in C, welche die -4Jlf bezw. in 0' und-0/ treffen, wobei J.0' = OA,
AO^ '^ O^Aj so sind die Berührungsebenen der F in ^ und C be-
stimmt, indem sie bezw. | CO^ durch h und \B0 durch c gehen.
Man gebe den Punkt P durch drei Punkte A^, B^, C,, welche bezw.
auf den Durchmessern AM, BM, CM derart liegen, daß P-4.j,
PJBg, PCg bezw. parallel mit den Berührungsebenen der F in A,
Bf C sind; und man gebe P durch ihre Schnittpunkte A^, P,, C^
mit den Durchmessern AM, BM, CM. Dann sind wieder -4,-4-48 Jlf,
B^BB^M, C^CC^M je vier harmonische Punkte, oder es sind -4,
P, C die Mittelpunkte bezw. von A^A^, -Sä-^s; ^2^3; wodurch die
Aufgabe gelöst ist
IV. Die windschiefen Flächen zweiten Grades.
a) Allgemeines.
186. Unter RegeU oder geradlinigen Flächen versteht man solche
Flachen, welche durch die Bewegung einer geraden Linie als Er-
zeugenden entstehen können. Solche Flächen sind abtmckelbar, wenn
sie entlang jeder geraden Erzeugenden von ein und derselben Ebene
berührt werden. Denn sie sind dann die einhüllende Fläche dieser
beweglichen Berührungsebene (38). Wenn sie aber entlang einer
Erzeugenden nicht von derselben Ebene berührt werden, sind sie
nicht abwickelbar (39, 1)), und werden mndschief genannt Man sagt
auch, Regelflächen sind abwickelbar oder windschief, je nachdem
je zwei benachbarte Erzeugende in einer Ebene liegen oder nicht;
wobei aber nicht ausgeschlossen ist, daß einzelne Erzeugende der
windschiefen Fläche mit ihrer benachbarten in einer Ebene liegen.
Der Fall der windschiefen Flächen ist der allgemeine.
Die einfachste windschiefe Fläche entsteht, wenn die gerade Er-
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III, 186. Die windschiefen Flächen zweiten Grades.
141
zeugende auf drei geraden Leitlinien hingleitet, von denen Tceine zwei
in derselben Ebene liegen.
Seien \jh^,h^ die drei Leitgeraden, so findet man die Erzen- Fig. 69.
gende g^ , welche dnrch einen beliebigen Punkt A^ der \ geht, als
Durchschnitt der beiden Ebenen A^ h^ und A^ Ag. Durch jeden Punkt
einer Leitlinie geht daher nur eine Er-
zeugende, und die entstehende Fläche
ist windschief, weil irgend zwei Erzeu-
gende nicht in derselben Ebene liegen
können, da sonst wenigstens zwei der
Leitgeraden in dieser Ebene lägen. In-
dem man den Punkt A^ sich auf der \
hinbewegen und eine Punktreihe be-
schreiben läßt, beschreibt die Ebene
A^ Äg ein mit der Punktreihe h^ perspek-
tives Ebenenbüschel mit der Axe A^, die
Ebene A^h^ ein solches mit der Axe Äg,
und diese mit A^, also auch unter einander projektiven Ebenenbüschel
erzeugen durch die Schnittlinien entsprechender Ebenen die Fläche.
Die windschiefe Fläche mit drei Leitgeraden h^, h^y h^ ist vom
zweiten Grade\ denn eine beliebige Ebene schneidet sie in einem Kegel-
schnitte, da sie die projektiven Ebenenbüschel h^y \m zwei projek-
tiven Strahlenbüscheln trifft, deren entsprechende Strahlen sich in
Punkten eines Kegelschnittes treffen, welcher die Schnittkurve bildet.
2jwei beliebige projektive Ebenenbüschelj deren Axen hg, \ sich nicht
schneiden, bilden durch die Schnittgeraden entsprechender Ebenen dieselbe
windschiefe Fläche zweiten Grades, toelche vermittelst dreier Leitgeraden
\y\y \ entsteht. Denn seien g^, g^, g^ drei Schnittlinien je zweier
entsprechenden Ebenen, so gehen keine zwei derselben durch densel-
ben Punkt von \ oder Äj, und es liegen daher keine zwei in derselben
Ebene, weil sonst auch \ und h^ in derselben Ebene liegen müßten.
Man kann nun durch jeden Punkt A^ der g^ eine Gerade \ legen,
welche zugleich die g^ (in B^ und die g^ (in (7,) trifft Von h^jh^yh^
liegen keine zwei in derselben Ebene, weil dies für gi^g^^g^ gilt. Die
durch die drei Geraden \, \, h^ als Leitlinien bestimmte wind-
schiefe Fläche kann auch durch zwei projektive Ebenenbüschel
Äj, Aj erzeugt werden, und diese fallen mit unseren gegebenen zu-
sammen, weil sie mit ihnen die drei durch A^, B^, C^ gehenden
Paare gemein haben. Hierdurch ist unser Satz bewiesen. — Zu-
gleich ergibt sich, daß durch jeden Funkt einer g eine Gerade h ge-
legt werden kann^ welche ganz in der Fläche liegt und alle g schneidet.
Denn durch drei Punkte A^fB^, C^ der \ gehen entsprechende Ebenen
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142 in, 136—139. Die Fl&ohen zweiten Gradee.
der Büschel h^y\f also durch jeden Punkt der h^, und die g einer
jeden Ebene dieser Büschel schneidet die h^.
137. Sind die drei Leitlinien \,hfj h^ gegeben^ so kann man
die Erzeugenden g auch in der zur eben betrachteten reciproken
Weise dadurch bestimmen, daß man durch h^ eine beliebige Ebene
legt und durch deren Schnittpunkte A^ und Ä^ bezw. mit h^ und
%3 eine Erzeugende gi zieht, welche dann auch die h^ etwa in Ä^^
trifft Da die sich um h^ drehende Ebene projektive Punktreihen
auf h^ und \ bestimmt, so wird unsere windschiefe Fläche aw^ten
Grades durch die Verbindungsgeraden nicht entsprechender Punkte zweier
nicht in derseilben Ebene liegenden projektiven Punktreihen gebüdä.
Diese projektiven Punktreihen können auf den beliebigen Geraden
Kf K g^^z beliebig angenommen werden; denn zieht man die \er-
bindungslinien gi,g%ygz j© zweier entsprechenden Punkte, legt durch
diese Linien eine sie schneidende Gerade Aj, welche mit keiner der
Geraden hg^ h^ in einer Ebene liegen kann, weil sonst auch g^^ g^, g^
und daher auch ^, A, in dieser Ebene liegen müßten, so bilden die
mittelst der drei Leitlinien hyyh^yh^ bestimmten Erzeugenden g auf
A3 und \ projektive Punktreihen, die mit den gegebenen zusammen-
fallen, weil dies für die drei Punktepaare auf ^1, </,, g^ der Fall ist.
138. Da alle windschiefen Flächen zweiten Grades als kollinear
zu dem einschaligen Umdrehungshyperboloide (82) aus drei Geraden
der einen Schaar als Leitlinien entstehen können, also von der Art
der unsrigen sind, so gilt für jede windschiefe Fläche zweiten Grades F:
1) Du/rch jeden Punkt einer P geht eine Gerade g und eine Ge-
rade h, wovon jede ganz in der F liegt
2) Alle g bilden eine Schaar von Geraden oder ein System von Er-
zeugenden oder eine Begelschaar^ deren jede alle h schneidet und für
welche drei beliebige h als Leitlinien gewählt werden können. Ebenso
bilden alle h eine zweite Schaar von Geraden, deren jede alle g schneidet
und für welche drei beliebige g als Leitlinien gewählt werden können.
3) Zum Gerade derselben Schaar schneiden sich nicht
4) Die Ebenenbüschel, welche aus Geraden der einen Schaar
diejenige der anderen projiciren, sind unter einander prq}€ktiv\ und
ebenso sind die Punktreihen, welche auf Geraden der einen Schaar
durch die der anderen eingeschnitten werden, unter einander und
mit jenen Ebenenbüscheln projektiv, wenn sich diejenigen Ebenen
und Punkte entsprechen, welche derselben Erzeugenden zugehören.
139. Die Beriihrungsebene einer windschiefen Fläche zweiten
Grades in einem Punkte P derselben ist die Ebene der beiden durch
P gehenden Erzeugenden. Daher berührt jede durch eine Erzeu-
gende gehende Ebene die Fläche \ denn sie enthält eine Erzeugende
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m, 139—141. Die windschiefen Fl&chen zweiten Grades. 143
der anderen Schaar (137). Jede durch eine Erzeugende g einer wind-
schiefen Fläche zweiten Grades P gehende Ebene berührt die P in einem
Punkte der g, und das Büschel der Ebene ist mit der Beihe ihrer
Berührungspunkte projektiv. Denn das Ebenenbüschel ist projektiv
mit den Punktreifaen, welche die in den Ebenen enthaltenen Er*
zeugenden auf allen Erzeugenden g einschneiden,
140. Um zu entscheiden, welche von den in Nr. 90flf. angegebe-
nen sechs Arten von Flächen zweiten Grades die windschiefen sindi
beachtet man^ daß jede Ebene jede Gerade einer solchen Flache in
einem reellen Punkte, also die Fläche in einer reellen Kurve schneidest*
Daher kann diese Fläche das Ellipsoid, das zweischalige Hyperboloid,
das elliptische Paraboloid und die imaginc^re Fläche nicht, könnte
also nur das einschalige Hyperboloid oder das hyperbolische Para-
boloid sein.
Um nun zwischea diesen beiden Flächen zu aitscheiden, unter-
suchen wir die folgenden beiden möglichen Fälle: 1) Die drei Leit-
geraden sind mit ein und d^seUben Ebene parallel'^ dann enthält die
unendlich ferne Gerade dieser Ebene einen Punkt von jeder Leit-
linie, ist also eine . Erzeugende der Fläche. Die unendlich ferne
Ebene eatbält d^er eine Erzeugende der einen und dann auch eine
der anderen Schaar und ist eine Berührungsebene der Fläche; di^
Fläche kann also nur das hyperbolische Paraboloid sein,
2) Die drei Leitlinien sind nicht mit ein und derselben Ebene
paraUel] dann gibt es keine unendlich ferne Erzeugende der Fläche,
diese wird daher von der unendlich fernen Ebene nicht berührt,
kann also nur noch das einschalige Hyperboloid sein.
Grenzfaüe treten ein, 1) wenn von den drei Leitgeradei^ zwei
sich schneiden; dann jzerfallt die Fläche in zwei Ebene», diejenige
der sich schneidenden Goraden, und diejenige des Schnittpunktes
und der anderen Geraden;
2) wenn di^ Axm der projektiven EbepenbQschel sich schnei-
den; dann gehen ^i\e Erzeugende durch diesen Schnittpunkt und
die Fläche wird ein ]Kegel\
3) wenn die projektiven geraden Punktreihen sich schneiden; dann
werden all^ Erzeugenden von einem Kegelschnitte h eingehüllt und
bilden de(a außerhalb des k liegenden T^ü der Ebene des k doppelt,
141, An die Stelle der drei geradei^ Leitlinien einer wind:
schiefen Fläche zweiten Grades kann man irgend drei Linien der
Fläche setzen, welche von jeder Erzeugenden geschnitten werden,
Derar^ge Linien sind jedenfalls alle ebenen Kurven der Fläche, da
die Ebene einer solchen von jeder Geraden getroffen wird. ,Eei
können daher ai^ der Fläche als Leitlinien gewählt werden:
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144 UI, 141—142. Die Flächen zweiten Grades.
1) Zwei nicht in derselben Ebene liegende Gerade, wie h^, h^,
und ein Kegelschnitt k] derselbe hat mit \ und ^ je einen Punkt
gemein;
2) eine Gerade h und zwei Kegelschnitte k^^, k^] jeder derselben
hat mit h einen, und beide untereinan^ler haben zwei reelle oder
imaginäre Punkte (in der Schnittlinie ihrer Ebenen) gemein;
3) drei Kegelschnitte k^, k^, k^\ jeder derselben hat mit jedem
der anderen zwei reelle oder imaginäre Punkte gemein.
Jede Schaar von Erzeugenden (g) bildet auf allen Erzeugenden der
anderen Schaar (h) und auf aUen Kegelschnitten k der Fläche unier
einander projektive Punktreihen] denn ein Ebenenbüschel, welches
eine h der F zur Axe hat und die Schaar der g projicirt, schneidet
alle anderen h in Punktreihen, die Ebene eines jeden k in einem
Strahlenbüschel; dessen Mittelpunkt auf k (und h) liegt, und k selbst
in einer Punktreihe, so daß beiderlei Punktreihen unter einander
projektiv sind. Daher entsteht die windschiefe Fläche zweiten Gra-
des auch durch die Verbindungsgeraden entsprechender Punkte zweier
projektiven Reihen auf zwei Linien der Fläche, und zwar
4) auf einer Geraden h und einem Kegelschnitte k, die einen
Punkt gemein haben, in welchem entsprechende Punkte der Reihen
vereinigt sind;
5) auf zwei Kegelschnitten k^, ig, welche zwei Punkte gemein
haben, in deren jedem zwei entsprechende Punkte der Reihen ver-
einigt sind.
142. Auf jede der angegebenen Weisen entsteht eine windschiefe
Fläche nicht nur, wenn die Leitlinien als Linien einer schon vor-
handenen solchen Fläche gewählt, sondern auch wenn sie unter
den angeführten Bedingungen des sich gegenseitig Schneidens und
des Zusammenfallens entsprechender Punkte wülMrlich angenommen
werden.
Im ersten Falle ^ in welchem \,\jk Leitlinien sind, sei g eine
Erzeugende. Dann ist eine Fläche zweiten Grades F durch das
Paar sich schneidender Geraden A^, g und durch k, d.i. durch zwei
sich in zwei Punkten schneidende Kegelschnitte (Ä,,^; Ä;), und durch
einen außerhalb derselben liegenden Punkt {F) der Ä, bestimmt (87).
F enthält die h^ ganz, weil sie drei Punkte derselben {F und je
einen Punkt auf g und k) enthält (72), und sie enthält alle (die A,,
%2, k schneidenden) Erzeugenden jf, weil sie von jeder drei Punkte
enthält.
Im zweiten Falle ist ganz entsprechend die windschiefe Fläche
diejenige Fläche zweiten Grades, welche durch \^ k^ und einen
außerhalb derselben liegenden Punkt von h bestimmt ist.
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III, 142—143. Die windschiefea Flächen zweiten Gradee. 145
Im dritten Falle ist durch ij, Ä^, fe, eine Fläche zweiten Grades
F bestimmt, nämlich durch \y h^ und einen außerhalb dieser Linien
liegenden Punkt {F) der Ä,. Diese enthält k^ ganz, weil sie fünf
Punkte derselben {F und je zwei auf \ und Ä,) enthält. P ist eine
Regelfläche oder eine Nichtregelfläche, je nachdem ihre BerQhrungs-
ebene in einem Schnittpunkte A zweier Leitlinien Äj, Tc^ (d. i. die
Ebene der Tangenten dieser Linien in Ä) die dritte Leitlinie k^ reell
oder imaginär schneidet (82, 2)). Im ersteren Falle sind die Ver-
bindungslinien von A mit den beiden Schnittpunkten der \ die bei-
den durch A gehenden Erzeugenden. Fallen beide zusammen, so
wird die Fläche ein Kegel. Die P enthält alle Geraden, welche
\, k^y k^ schneiden, weil sie von jeder drei Punkte enthält. Die
Fläche ist aber als Regelfläche reell oder imaginär, je nachdem
diese Geraden reell oder imaginär sind. Wir bemerken also, daß
die \jk^yk^ nur unter einer gewissen Bedingung eine reelle Regel-
fläche bestimmen.
Im vierten Falle mit den zwei projektiven Punktreihen h und k
seien g^y g^ zwei Erzeugende. %, g^ und k als zwei Kegelschnitt^
und ein außerhalb derselben liegender Punkt von g<^ bestimmen eine
Regelfläche zweiten Grades, deren Erzeugende auf h und k pro-
jektive Punktreihen einschneiden, und zwar die gegebenen, weil sie
mit ihnen je drei entsprechende Punkte h {k^gi^g^ und k(h,g^jg^
gemein haben.
Im ßnften Falle mit den projektiven Punktreihen t,, k^ sei g
eine Erzeugende. Diese drei Linien bestimmen eine Regelfläche
zweiten Grades, deren Erzeugende auf \ und k^ unsere Punktreihen
*i (hl hf 9) und Äa Qc^y k^y g) erzeugen.
b) Das einschalige Hyperboloid.
148, Aufg. Das einschalige Hyperboloid daremteUen, von wel-
chem jswei mit einer Hauptebene parallele gleicfie Ellipsen k, i^ und
eine Erzeugende gegeben sind.
Aufl, Die Ebene der Ellipse k nehme man als Pj, die Pg stelle Fig. 7o.
man parallel zu einer Axe der k. Der Mittelpunkt M der Fläche
ist die Mitte der Verbindungslinie der Mittelpunkte beider Ellipsen;
die ersten Projektionen derselben fallen in k' zusammen, M ist ihr
Mittelpunkt, 2)', E' sind die ersten, D", JB"; D/', J?/' die zweiten
Projektionen benachbarter Scheitel von k und k^. Die gegebene
Erzeugende h schneide k und k^ bezw. in F, G^. Die projektiven
Pnnktreihen, welche durch die Erzeugende g auf k und \ gebildet
werden, erhält man durch das Ebenenbüschel h, oder durch die
Wiener, Lehrbach der darsteUenden Geometrie. II. 10
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146
III, 148. Die Flächen zweiten Grades.
teilenden Punktreihe eines Kreises,
parallelen Strahlenbüschel aus F und G^ bezw. in den Ebenen von
Ic und \. Zur gleichförmigen Verteilung der g nehmen wir cyklisch-
projektive Punktreihen an, welche projektiv sind mit einer gleich-
Diese ist in der Figur durch
Affinität mit dem aus M' durch
D' gezogenen Kreise und des-
sen Teilung in 16 gleiche Teile
hergestellt. Um eine Verschie-
denheit der Teilungen in h' und
Ä/ zu vermeiden, sind F' und
G^ in Teilungspunkten ange-
nommen. Die Verbindungslinien
derjenigen Teilungspunkte auf Tc
und \y welche bezw. von F und
Gj um gleich viele Teile in
demselben Sinne entfernt sind,
bilden die Erzeugenden Qj wäh-
rend diejenigen & durch eineVer
tauschung der Punkte auf Tc und
^1 erhalten werden. Die Kehl-
eUipse halbirt die zwischen 1c
und Tc^ liegenden Stücke der Er-
zeugenden und bildet den ersten
Umriß; ihre Scheitel sind JB und
C. Der Asymptotenkegel hat zur
ersten Spur eine mit DE kon-
centrische und ähnliche Ellipse; ihr Scheitel F^ wird durch die
durch M parallel zu der Erzeugenden {G^F) gezogene Gerade er-
halten, deren erste Projektion M!F^ ist. Dann bildet F" G^' auch
eine Asymptote der Umrißhyperbel in P2, und durch sie wird die
ideelle Axe MA erhalten. Das Atisjsiehen und Ptmktiren in beiden
Projektionen geschieht ganz entsprechend wie bei dem einschaligen
Umdrehungshyperboloide (Fig. 15).
Aus der ersten Projektion P' eines Punktes P der Fläche erhält
man dessen zumte Projektion P" oder P*", wenn man aus P' an
die Projektion der Kehlellipse die zwei Tangenten zieht, diese in
zweierlei Weise als Erzeugende der beiderlei Schaaren betrachtet,
und aus ihren Schnitten mit k und k^ ihre zweiten Projektionen
bestimmt, welche sich bezw. in P" oder in P*" treflTen.
Die Beriihrungsebenen in den Punkten P', P" und P', P*" sind
jedesmal die Ebenen der beiden durch den Punkt gehenden Erzeugen-
den und haben zu Spuren bezw. ^1, ^ und t^*, t^*. Zur Bestimmung
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III, 143—144. Die windschiefen Flächen zweiten Grades.
147
ihrer zweiten Spuren ist wegen Raummangels die zweite Spur T
ihrer Schnittlinie benutzt, welche gleiche Abstände von t^ und t^ hat
144. Aufgaben und Sätze über das einschalige Hyperboloid, wel-
ches durch drei Erzeugende derselben Schaar g^j g^, g^ gegeben ist.
Zur Darstellung benutze man zwei parallele Spurebenen Fi^Fj
(I, 112 flf.), wobei g^ durch seine erste Spur A^ und seine zweite ^«- '^•
Bif g^ und g^ bezw. durch Jg? ^2j -^s? ^s gegeben sind. Es sollen
bestimmt werden
Fig. 71.
1) die drei bezw. zu g^, g^, g^ parallelen Erzeugenden h^, h^, h^
der anderen Schaar. Man findet h^ als Schnitt der Ebenen, welche
man parallel mit g^ bezw. durch g^ und g^ legt und deren erste Spuren
e^i, 631 heißen mögen. Für Äj, Äj ™^ß ™^"^ bezw. 632, e^^i ^13 > ^3
bestimmen. Da aber e^^ || ^1 u. s. w., so genügt es, von den sechs
Sparen nur drei, etwa 63^, e^g, 6^3, unmittelbar zu konstruiren. Die
Spur 631 der durch g^ und || g^ gelegten Ebene erhält man als
A^F^, wenn -B3F3 # B.A^ (I, 118, 3)); a,, = A,F, durch B,F, *
B^A^] «23 = A^F^ durch B^F^ # J?8-43- Dann zieht man 613 || e^^
durch Ai, e^i || e,2 durch ^, 6^2 D ^3 durch ^3, und erhält, wenn
man die Schnittpunkte von e^^ und ^21 mit C^, von 6^2; ^ss ^^^ ^2>
Yon 6^, 6^3 mit (73 bezeichnet, die Erzeugenden A^, Ag; ^ als die
Parallelen bezw. mit g^, g^, g^ durch (7,, Cj, C^. Ihre zweiten
Spuren sind bezw. 2),, Dg; A; w^nn CiDi :^AiBi, C^D^ # -ig ^2'
C^D^ :\^ A^By Die sechs Erzeugenden bilden, da jede g jede 7»
schneidet, einen Zug von Gegenkantenpaaren eines Parallelepipedums
9iK9z\9%\} dessen Ecken I, II ... VI sind.
2) Der scheinbare Umriß der Fläche ist der Kegeschnitt, wel-
cher dem Sechsseit eingeschrieben ist, das durch die Projektionen
der verzeichneten sechs Erzeugenden gebildet wird.
10*
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148 in, 144. Die Flächen zweiten Grades.
3) Der Mittelpunkt M der Fläche. Durch ihn gehen die (asymp-
totischen) Ebenen je zweier parallelen Erzeugenden, wie fl^iÄj; daher
ist M der Mittelpunkt jenes Parallepipedums, oder der Schnittpunkt
seiner Diagonalen I IV, 11 V, III VI.
4) In jedetn SechseckSy dessen Seiten du/rch drei Erzeugende g
und drei h der Fläche in Äbioechslung g^ldet werden, schneiden sich
die Hauptdiagonalen {die Verbindungslinien gegenüberliegender Ecken)
in einem Punkte. Denn es gilt dies von jeder Projektion des Sechs-
ecks, weil dieses dem Umrißkegelschnitte umschrieben ist (Satz von
Brianchon, I, 324).
5) Der Asymptotenkegel hat M zur Spitze und zur ersten Spur
den Kegelschnitt, welcher die Geraden Ä^C^, A^C^y A^C^ in ihren
Mitten berührt. Denn A^y G^ sind die Spuren bezw. von g^y Ä|,
also A^G^ die Spur einer Asymptotenebene, und diese wird von der
zu g^ und h^ parallelen (durch M gehenden) Erzeugenden des Asymp-
totenkegels in ihrer Mitte getroffen.
6) Einen Punkt der Fläche aus seiner Projektion P zu bestim-
men und in demselben die Berührungsebene Tan die Fläche zu legen.
Man bestimmt den Punkt bei unserer Darstellungsweise durch die
beiden Spuren einer durch ihn gehenden Geraden, seines Tri^ers
als solche wählen wir eine jede der beiden Erzeugenden, welche zusam-
men dann zugleich die Berührungsebene bestimmen. Die Erzeugenden
projiciren sich als Tangenten des Umrisses, der durch fünf von den
sechs Tangenten bestimmt ist, etwa durch g^^h^ g^h^ g^* Soll der Umriß
nicht verzeichnet werden, so verfährt man in der reciproken Weise
von 1,384,1), indem man die Doppelstrahlen der projektiven Strahlen-
büschel ermittelt, welche aus P die Punktreiben projicirt, die etwa
auf g^ und h^ durch \f g^y g^ eingeschnitten werden. Diese Doppel-
strahlen sind in der Figur nach I, 326 bestimmt, von denen eine
jede einer jeden Schaar angehören kann, so daß sie sowohl mit ^4,
A4 als mit Ä5, ^5 bezeichnet wurden. Die Spuren, so die von ^4,
werden ermittelt, indem man beachtet, daß ^^ die \ und h^ schnei-
det. Man legt durch den Schnittpunkt g^\ eine Parallele zu A^?
dieselbe bestimmt mit \ eine Ebene, deren erste Spur die (durch
C| gehende) e^i ist, und diese schneidet jene zu h^ Parallele in ihrer
ersten Spur J. Die Ebene dieser Geraden imd der \ hat dann JG^
und eine durch D^ gehende Parallele derselben zu Spuren, und auf
ihnen liegen die Spuren A^, B^ der ^4, weil die g^ als Schneidende
der beiden Geraden in ihrer Ebene enthalten ist. Ebenso erhält
man von 5^5, A4, Äg bezw. die Spuren Ar,y B55 C4, D^; Q, Dg. —
P bestimmt also zwei Punkte der Fläche, nämlich g^^y hji^ und g^^h^^
Die Berührungsebenen in denselben haben A4^G^ = tiy B^D^^^t^y
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III, 144. Die windschiefen Flächen zweiten Grades. 149
die unter einander parallel sein müssen y^ und A^C^ = ^j* -E'ö^s
= ^* zu Spuren.
7) Die SchiiUlinie h einer Ebene E mit der Fläche zu bestimmen.
Man ermittle ihre Schnittpunkte mit fünf Erzeugenden der F; die-
selben bilden fünf Punkte des Kegelschnittes Tc, Ist die E durch
ihre Spuren e^y e^ gegeben^ so bestimmt man ihre Schnittpunkte
mit zwei Erzeugenden verschiedener Schaar, z. B. mit den parallelen
g^y \j durch ein und dieselbe Hilfsebene, die der beiden Erzeugen-
den, deren Spuren hier A^C^y ^lA s^^^-
8) Den ^erühnmgskegel am einem Punkte E an die Fläche m
legen. Man legt durch E und jede von fünf Erzeugenden eine
Ebene; diese fünf Ebenen hüllen den Kegel, und ihre Spuren die
Spur des Kegels ein, und es ist dieser Kegelschnitt durch seine
fünf Tangenten bestimmt. Für zwei Erzeugende verschiedener
Schaar, z.B. zwei parallele g^y h^y erhält man zwei solche Ebenen
durch eine einzige Hilfslinie, die man durch E und den Schnitt-
punkt der beiden Erzeugenden, hier parallel zu ihnen, legt.
9) Den Pol E einer Ebene E zu der Fläche zu bestimmen. Man
schneidet E mit drei Erzeugenden, legt durch jeden Schnittpunkt
die Berührungsebeue der Fläche und bestimmt E als den Schnitt-
punkt dieser drei Ebenen. Die Berührungsebene in einem Punkte,
der auf einer Erzeugenden, etwa einer ^, gefunden wurde, enthält
noch die durch diesen Punkt gehende Erzeugende hy und diese findet
man als Schneidende mit zwei weiteren g. — - Auf gleiche Weise
erhält man die Berührungsebenen in den fünf Punkten der % in 7);
dieselben gehen alle durch den Punkt E und hüllen den entlang k
berührenden Kegel ein.
10) Die Polarebene E eines Punktes E zu der Fläche zu bestimmen.
E ist die Ebene der Berührungspunkte der Fläche mit den drei
Ebenen, welche man durch E und jede von drei Erzeugenden legt.
Der Berührungspunkt einer Ebene wird auf der in ihr enthaltenen
Erzeugenden durch die Verbindungslinie der Schnittpunkte der Ebene
mit zwei weiteren Erzeugenden derselben Schaar eingeschnitteu. —
Auf dieselbe Weise erhält man fünf Punkte der Berührungskurve
des in 8) umschriebenen Kegels; dieselben liegen in einer Ebene
und bestimmen die Kurve.
11) Van einer gegebenen Geraden l die Schnittpunkte mit der
Fläche zu bestimmen und durch l die Berührungsebenen an die Fläcfie
zu legen y wenn diese durch drei Erzeugende g^y g^y g^ derselben Schaar rig. 72.
gegd)en ist. Es sind g^ = A^B^y g^ = A^B^, g^ = A^B^, l = L^L^
gegeben. Man ermittele zunächst zwei Erzeugende h^ = CiD^
h^^= C^D^ der anderen Schaar, zweckmäßig die parallelen bezw.
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150
III, 144. Die Fl&chen zweiten Grades.
zu g^f g^. Zu dem Ende lege man, ähnlich wie in 1), B^F^^BiAij
B^F^ * J?2^8, ziehe A^C^ \Ä^C^\ F^F^, so ist G^ der Schnittpunkt
von Ä^F^ mit Ä^C^j C^ der von A^F^ mit A^C^\ man erhält, dann
Fig. 72.
Dl und Dj durch C,A# A^i; C^D^:^A^B^. Um die Schnitt-
punkte P, P* von i mit der Fläche zu ermitteln, denke man sich
diese durch die projektiven Ebenenbüschel h^^g^g^g^), h^^g^g^g^
entstanden; dieselben schneiden auf l zwei projektive Punktreihen
G^G^G^, G^G^G^ ein, deren Doppelpunkte P, P* sind. Um die
Schnittpunkte aller sechs Ebenen, z.B. G/ von h^g^y mit l zu er-
halten, legt man durch l eine Hilfsebene l^ ü, (l^ willkürlich durch
-^1? '211^1 diirch ig), schneidet sie mit der Ebene Äafi'i (= Cg-^i,
DaPi) in -Bi-Bg, so gehtJ5?iJ?a durch G^/. Die Doppelpunkte P, P*
sind in der Figur nach I, 327 bestimmt.
Die Berührungsebene T in P ist die Ebene der beiden durch P
gehenden Erzeugenden ^4, Ä^, in P* der ^5, Äg. Es sind aber be-
stimmt ^4, ^5 als schneidend mit h^y \\ Ky K ^^^ schneidend mit
g^y g^. In der Ausführung legt man durch P und P* Parallele zu
g^ (und W g^ (und Ä^), deren erste Spuren bezw. JC^, JK,, Z'^*, JC,*
sind. Zur Ermittelung dieser Spuren zieht man, da P, P* durch
Z als Träger gegeben sind, die L^J^^B^A^, L^J^ij^B^A^j dann
liegen JKi, K^ auf der Geraden iiJi", K^yK^ auf i,J2, den Spu-
ren der durch l\gi bezw. || g^ gelegten Ebenen. Unsicherheit der
Schnitte, die in der Figur vorkommt, ist leicht unter Beachtung
der Verhältnismäßigkeit zu beseitigen. Nun erhält man g^^^A^^B^
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in, 144—146. Die windsohiefen Flächen zweiten Grades. 151
als Schnitt der Ebene F\=^K^C^j B^B^ mit der Ebene PÄ^ =
K^C^, B^B^\ K^C^ und K^C^ schneiden sich in der A^y B^B^ und
B^^B^ in J?4, A^B^ läuft durch P. Auf gleiche Weise erhält man
g^ = -45^5, A4 = G^B^, A5 = C5D5. Die BerOhrungsebene T = gjh^^
hat dann zu Spuren t^ = A^C^, t^ = ^4^4? T* = grgÄg dagegen
^1* = A^C^y t^ = BgDß. Die Schnittlinie Tj 2^ beider Ebenen geht
durch die Schnittpunkte Q = g^h^y Q* ^^ g^h^, QQ* ist die PoZarc
von FP* = l
12) Eine Gerade m legen, welche vier gegebene Gerade schneidet.
Diese Aufgabe wird auf die vorhergehende zurQckgefQhrt, indem
man die eine Gerade mit dem durch die drei anderen gehenden
Hyperboloide in zwei Punkten schneidet und durch jeden der Schnitt-
punkte eine Gerade legt^ welche zwei der letizteren Geraden trifiFt;
eine solche trifft als Erzeugende der Fläche auch die letzte Gerade.
Es gibt also gwei Gerade, welche die vier gegebenen schneiden.
145. Sätge über das ein- und das zumschalige Hyperboloid und
ihre AsymptotenJcegel.
1) Bas Hyperboloid u/nd sein Asymptotenkegel besitzen dasselbe
System konjugirter Burchmesser und Burchmesserebenen, weil sie in
der unendlich fernen Ebene denselben Kegelschnitt und daher das-
selbe Polarsystem besitzen. (Vergl. auch Nr. 89.)
2) Jede Ebene schneidet das Hyperboloid und ihren Asyntptotenr
kegel in hmcentrischen, ähnlichen oder hmjugirt ahnlichen und ähnlich
gelegenen Kegelschnitten, weil beide Kurven auf der unendlich fernen
Geraden ihrer Ebene dieselbe Involution besitzen, und weil derselbe
Durchmesser der Flächen zu der Schnittebene in Bezug auf beide
Flächen konjugirt ist, dieser aber die Mittelpunkte enthält.
3) Jede schneidende Gerade enthält zwei gleiche Strecken ztvischen
beiden Flächen, weil die durch die Gerade und den Mittelpunkt der
Flächen gelegte Ebene das Hyperboloid imd den Asymptotenkegel
bezw. in einer Hyperbel imd deren Asymptoten schneidet, für diese
Linien aber der Satz gilt (I, 360).
146. Bas einschalige Hyperboloid ist in verschiedener Weise durch
Elemente bestimmt, die ihm angehören sollen:
1) durch zwei sich nicht schneidende Gerade und drei Punkte.
Die Ebene der drei Punkte schneidet die Geraden in zwei Punkten,
welche mit den drei gegebenen einen Kegelschnitt und dadurch die
Fläche bestimmen (141, 1)).
2) Durch ein unndschiefes Viereck und einen Punkt, indem man
durch diesen eine Erzeugende jeder Schaar, als schneidende mit zwei
Gegenseiten, legen kann; es sind dann drei g und drei h gegeben.
3) Burch zwei sich schneidende Gerade und vier Punkte, indem
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152 in, 146—147. Die Flachen zweiten Grades.
man in den drei Ebenen je dreier einen Kegelschnitt der Fläche
bestimmen kann, wodurch die Fläche bestimmt ist (141, 3)).
4) Durch eine Gerade g^ und sechs Funkte F^^ F^ . , , F^. Denkt
man die durch einen der Punkte, etwa P^, gehende Erzeugende g^y
so müssen die zwei Ebenenbüschel g^j g^j welche die übrigen f&nf
Punkte projiciren, unter einander projektiv sein, und hierdurch ist
g^ bestimmt. Denn schneidet man durch eine beliebige Ebene das
Ebenenbüschel g^(F^F^ . . Pg) und die fünf Strahlen PiCPgPs . . Pe)
bezw. in einem Büschel von fünf Strahlen, einem Fünfstrahle, und
in fünf Punkten öaös • • Qq} so ist der Schnittpunkt G^ von g^ mit
der Ebene derjenige Punkt, aus welchem die fünf Schnittpunkte
durch ein mit dem Fünfstrahle projektives Sti'ahlenbüschel projicirt
werden. G^ ist aber der vierte Schnittpunkt zweier Kegelschnitte,
von denen der eine der Ort des Punktes ist, aus welchem die vier
Punkte Q^ Q^ Q^ Q^ durch ein mit g^ (P2 P3 P4 P5) projektives Strah-
lenbüschel, der zweite der Ort eines solchen, aus welchen Ö2Ö3Ö4Ö6
durch ein mit g^ (Pg P3 P4 Pq) projektives Strahlenbüschel projicirt
werden. Der erstere Kegelschnitt geht durch Q^ Q^ (?4 Ö5 "öd hat
Q, T zur Tangente, wenn Q, (TQ^ Q^ Q^) = g, (P^ P3 P^ P5) gemacht
wurde; der zweite geht durch Q^ Q^ Q^ Q^ und wird entsprechend
bestimmt. Beide haben daher die drei Punkte Ö2Ö3Ö4 gemein; sie
müssen daher noch einen vierten gemein haben und dieser ist Gg.
Dann ist g^ = P1G2 und die Fläche ist bestimmt.
Übungsaufgaben. Es ist jede dieser vier Aufgaben in der
Zeichnung durchzuführen.
147. Besondere Arten des einschaligen Hyperboloids,
1) Nennt man in zwei Ebenenbüscheln g^y g^ eine Ebene des
einen und die auf ihr senkrechte des anderen entsprechend, so sind
beide Büschel projektiv und bilden durch die Schnittlinien ent-
sprechender Ebenen ein eiuschaliges Hyperboloid, welches om ortho-
gonales Hyperboloid heißt*). Die zu diesen Büscheln parallelen Büschel
ffi7 92 f deren Axen durch den Mittelpunkt der Fläche gelegt sind,
bilden dann einen Kegel, welcher ein orilwgonaler Kegel heißt und
der Asymptotenkegel des Hyperboloids ist, weil jede seiner Erzeu-
genden mit einer solchen des Hyperboloids parallel läuft.
Jede zu einer der Axen g^ , g^ senkredite Ebene schneidet jede der
*) So benannt von Herrn Schröter in s. Abb.: Über ein einfaches Hyper-
boloid von besonderer Art (Journ. f. r. u. a. Math. v. Crelle-Borchardt, B. 85,
1878, S. 41; siehe auch Schröter, Theorie der Oberfl. 2. 0. und BAumkurven
3. 0., 1880, S. 184). Dies Hyperboloid wurde zuerst aufgestellt und untersucht
von Steiner (Journ. f. r. u. a. Math, v. Grelle, B. 2, 1827, S. 292 ; und System.
Entwickl. d. Abhäng, geometr. Gestalten v. einander, 1832, S. 218 u. 232).
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III, 147. Die windschiefen Flächen zweiten Grades. 153 '
beiden Flächen in einem Kreise y welcher hezw. von (/,, g^ und von (//,
g^ in den Endpunliten G^, G^g, bezw. G/, G^ eines Durchmessers ge-
troffen wird. Denn eine auf g^ senkrechte Ebene schneidet das
Ebenenbüschel g^ in einem Strahlenbüschel Gi, dasjenige g^ in einem
solchen G^, deren Strahlen die Senkrechten sind, welche aus G^ auf
die entsprechenden Ebenen des Büschels g^ gefällt sind (indem sie
eine auf g^ senkrechte Ebene bilden), oder auch auf die entsprechen-
den Strahlen des Büschels G^] woraus sowohl folgt, daß beide
Strahlenbüschel den bezeichneten Ereis, die Schnittkur ve mit der
Fläche, bilden, als auch daß die Strahlenbüschel G^, G^, daher
auch die Ebenenbüschel g^, g^ projektiv sind und ein Hyperboloid,
bezw. einen Eegel zweiten Grades erzeugen.
Das orthogonale Hyperboloid entsteht auch durch die Ebenenbüschel
der bezw, zu g^y g^ parallelen Erzeugenden h^y h^y deren entsprechende
Ebenen ebenfalls auf einander senkrecht stehen.
Eine auf g^ senkrechte Ebene E schneidet den Kegel in einem
Kreise ft vom Durchmesser G^ G^y und die Ebene ^/ g^' = S ist
eine Symmetrieebene für den Kreis Je und für den Kegel. Legt man
nun durch zwei symmetrische Punkte G^G^ des h die Kegelerzeu-
genden g^giy so besitzen diese gleiche Neigungen gegen die ^/,
und gleiche gegen die g^\ und nimmt man g^ y g^ als Axen zweier
Ebenenbüschel an, welche den Kegel erzeugen, so sind diese pro-
jektiven Büschel unter einander kongruent. Denn zieht man an Ic
in Gj' die Tangente G^Ty so entsprechen sich in jenen Büscheln
dreimal zu zwei die Ebenen g^ {G^G^T) und gl (G^G^G^). Die
Die Ebenen g^G^y g^G^ sind aber J_ K, weil sie die g^ enthalten 5
auf diesen Ebenen stehen bezw. die Geraden G^G^ und G^G^,
also auch die Ebenen g^G^ und ^'/G/ senkrecht (ersteres, weil
^ G;GIGI = ^ G;GIG; = 90«). Ferner ist ^ G^G^T^
^G^'G^G^'y daher liegen symmetrisch zu der auf K senkrechten
Ebene g^Gi die Geraden G^Ty G^G^y und ebenso die Ebenen
gl Ty gl Gl oder sie bilden gleiche Winkel mit gl Gl. Da außer-
dem wegen der Symmetrie in Bezug auf S die Winkel der Ebenen
gl Gl, gl Gl und der Ebenen gl Gl, gl Gl gleich sind, so sind in
den Ebenenbüscheln gl {Gl Gl T), gl (Gl Gl Gl) die Winkel der
zwei ersten Ebenen rechte, und die der ersten und letzten Ebenen
unter einander gleich, daher die Büschel dieser je drei Ebenen, sowie
die ganzen Ebenenbüsch^l gl, gl unter einander kongruent Indem es
imendlich viele solche Paare gl, gl gibt, und Parallele zu ihnen im
Hyperboloide bestehen (^3, g^)y gilt: Das orthogonale Hyperboloid und
der orthogonale Kegel Jcönnen auf unendlich viele Arten durch Jcon-
gruente Ebenenbüschel g^, g^y bezw. gly gl erzeugt werden, deren Axen
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154 IH; 147. Die Flachen zweiten Grades.
gleich geneigt sind gegen jede der leiden zu den Kreisebenen senkrechten
Erzeugende g^, g^ bezw. g^, g^.
Umgeicehrt erzeugen irgend zwei kongruente Ebenenbüschel g^, g^
oder g^\ g^ ein orthogonales Hyperboloid oder einen orthogonalen Kegel,
und es liegen die zu den Kreisebenen senkrechten Erzeugenden bei dem
Kegel {g^, g^) in derjenigen von den beiden die Winkel g^\ g^ senk-
recht haUnrenden Ebene S, in welcher- beide Ebenenbüschd v/ngleich-
laufende Strahlenbüschel einschneiden; bei dem Hyperboloide liegen g^y g^
in einer zu S parallelen Ebene.
In dieser Ebene nämlich besitzt der Kegd zwei reelle Erzeu-
gende, die Doppelstrahlen ^r/, g^ jener ungleichlaufenden projektiven
Strahlenbüschel. In der anderen (zu S senkrechten) Halbirungs-
ebene sind die Strahlenbüschel gleichlaufend und besitzen im allge-
meinen keinen Doppelstrahl, weil, wenn sie einen besäßen, sie alle
Strahlen gemein haben müßten, da sie dann symmetrisch zu dieser
Ebene und perspektiv wären. Der Orthogonalkegel, welcher g^' zu
einer auf Ereisebenen senkrechten Erzeugenden hat und durch
9z i 9l g^tt, ist aber durch diese drei Erzeugenden bestimmt, weil
der Kreis k einer solchen Ebene E durch die drei Schnittpunkte mit
diesen Erzeugenden bestimmt isi Weil ^r/ in S, K J_ S und g^, gl
symmetrisch zu S liegen, so liegt auch k symmetrisch zu S; in S
liegt daher ein Durchmesser des 2;, sowie die auf den anderen
Kreisebenen senkrechte Erzeugende g^ des Kegels. Daher sind g^^
gl gleich geneigt gegen jede von diesen beiden Erzeugenden, und
der Orthogonalkegel wird auch durch zwei kongruente Ebenen-
büschel gl, gl hervorgebracht. Mit dem Ebenenbüschel gl sind
demnach zweierlei Ebenenbüschel gl kongruent, das ursprünglich
gegebene und das des Orthogonalkegels; beide sind daher unter ein-
ander kongruent, und sie fallen zusammen, weil ihre beiden sich
entprechenden Ebenen gl Gl zusammenfallen, und weil sie gleichen
Drehungssinn besitzen, nämlich in der Ebene S beide den entgegen-
gesetzten des Ebenenbüschels gl. Daher erzeugen die gegebeaen
kongruenten Ebenenbüschel gl , gl den Orthogonalkegel gl, gl.
Irgend zwei zu den Ebenenbüscheln gl, gl bezw. parallele g^, g^
erzeugen dann ein orthogonales Hyperboloid, dessen g^, g^ bezw.
parallel zu gl, gl sind, und dessen Asymptotenkegel mit dem be-
trachteten Kegel parallel ist.
2) Nennt man auf zwei Greraden g^, g^ einen Punkt der einen
einem Punkte der andern entsprechend, wenn die aus ein und dem-
selben Punkte P nach ihnen gezogenen Strahlen einen rechten Winkel
mit einander bilden, so sind die Punktreihen gi, g^, projektiv und
bestimmen eine Regelfläche zweiten Grades. Denn die Punktreihe g^
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III, 147—160. Die windschiefen Flächen zweiten Grades. 155
wird aus P durch ein Strahlenbüschel projicirt, diejenige g^ aus
einer durcli P und senkrecht zur Ebene P^, gelegten Axe durch ein
Ebenen büschel, welches mit dem Strahlenbüschel projektiv ist^ weil
jede seiner Ebenen senkreckt auf dem entsprechenden Strahle steht.
148. Übungsaufgaben. 1) Von einem orthogonalen Hyper-
boloide sind die beiden auf Kreisebeneu senkrechten Erzeugenden
derselben Schaar g^^ g^ gegeben^ man soll die beiden kleinsten
Kreise, den Mittelpunkt der Fläche, und diejenigen beiden Axen
g^y ^4 kongruenter, die Fläche erzeugender Ebenenbüschel bestim-
men, deren jede gegen g^, und g^ gleich geneigt isi
2) Gegeben zwei Gerade g^, g^ und ein Punkt P, man soll
diejenige Begelfläche zweiten Grades darstellen, auf deren Erzeugen-
den von (/i und g^ Strecken abgeschnitten werden, die aus P unter
einem rechten Winkel erscheinen (147, 2)).
3) Den Punkt zu bestimmen, von dem aus jede Strecke zwischen
zwei entsprechenden Punkten zweier beliebigen projektiven Punkt-
reihen ABC . . ., A^B^Ci ... unter einem rechten Winkel erscheint
(zwei Auflösungen).
Zur Verzeichnung können die Grund- und Aufrißebene, oder
zwei parallele Spurebenen benutzt werden.
149. Auf jeder Erzeugenden g eines einschaligen Hyperboloides^
sowie einer jeden windschiefen Fläche F gibt es einen Punkt S,
welcher den kürzesten Abstand von der benachbarten Erzeugenden
{g^ derselben Schaar besitzt und der Gentrdlpunkt der Erzeugenden g
heißt. Da dieser Abstand senkrecht auf g und g^ steht, und da die
durch g parallel zu g^ gelegte Ebene auch den unendlich fernen
Punkt der g^ enthält und deswegen die Fläche in dem unendlich
fernen Punkte der g berührt und eine asymptotische Ebene der F bil- ^«f- '»
det, so steht jener kürzeste Abstand auf dieser Ebene senkrecht.
Da er femer in der Berührungsebene der F in S liegt, so stehen
die Beriihrungsebenen einer windschiefen Fläche in dem CentralpunJcte
und in dem unendlich fernen Punkte einer Erzeugenden auf einander
senkrecht j und der Centralpunkt der g wird als der Berührungspunkt
der durch g senkrecht zur asymptotischen Ebene der g gelegten
Ebene gefunden. Die Centralpunkte aller Erzeugenden bilden die
Striktionslinie. Jede Schaar von Erzeugenden des Hyperboloides hat
ihre besondere Striktionslinie.
150. Au fg. Die Striktionslinie für die eine Schaar von Er-
zeugenden eines einschaiigen Hyperboloids zu konstruiren,
Aufl. Die Fläche sei durch die Kehlellipse k und einen Punkt
G gegeben. Man lege ft, deren Halbaxen MB, MC seien, H Pi,
MB y X] durch G lege man F^ und die zu k parallele Ellipse
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156
III, 150. Die Flächen zweiten Grades.
Ä"| = DEy im Grundriß konceutrisch, ähnlich und ähnlich gelegen
mit h. Um auf einer beliebigen Erzeugenden g, welche h und h^
bezw. in F und G triflFt (während g' die 7c' in F berührt), den Central-
punkt 8 zu finden, legt man
zunächst die asymptotische
Ebene durch ^; dieselbe ent-
hält die zu g parallele Erzeu-
gende der anderen Schaar,
schneidet daher die Ebene
von h im Durchmesser MF^
die von \ in der zu MF
Parallelen GH. Zu dieser
Ebene legt man durch einen
Punkt der g^ etwa durch Fj
eine Senkrechte FJ {F J
J_ M! F')j bestimmt ihren
Schnittpunkt H' mit G'H'
und ihre Spur J\ indem man
ihre projicirende Ebene in Pj
umlegt, dabei auf F' M die F'K' = Abstand h^h = E"M" aufträgt
und K'J' J_ H'K' zieht. J G' ist dann die erste Spur der durch g
senkrecht zur asymptotischen Ebene gelegten Ebene; sie schneidet
die Ä/ im zweiten Punkte L', und die aus V an ¥ als Erzeugende
der zweiten Schaar gezogene Tangente, welche also entgegen-
gesetzten Sinn mit der Tangente G' F' hat, bestimmt S' auf g\
woraus 5" folgt.
Die Kurve geht durch die vier Scheitel der Fläche (auf der
Eehlellipse). Faßt man die Striktion^linien beider Schaaren von
Geraden zusammen, so sind die Hauptebenen der Fläche Symmetrie-
ebenen der Kurve, und der Mittelpunkt der Fläche ihr Mittelpunkt
Für jede einzelne der beiden Kurven ist dagegen jede der drei
Flächenaxen Symmetrielinie, weil sie es für jede Schaar von Geraden
ist. M* und Jf" sind daher die Mittelpunkte der Projektionen.
Es sollen nun noch die Krümmungskreise der Projektionen der
Kurve in den Scheiteln der Fläche {B und C) bestimmt werden. Er-
setzt man den durch C gehenden elliptischen und hyperbolischen
Hauptschnitt der Fläche durch je eine Parabel mit übereinstimmen-
dem Krümmungskreise in 0, und mit der Axe CM^ so haben je
zwei der Kurven drei Punkte, und weil C ein Scheitel ist, noch einen
vierten Punkt bei C gemein. Hierdurch wird das Hyperboloid durch
ein hyperbolisches Paraboloid ersetzt, dessen Axe CM ist und wel-
ches mit ersterem bei C vier benachbarte Erzeugende gemein hat.
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in, 160—161. Die windschiefen Flächen zweiten Grades. 157
Daher haben beide Flächen drei kürzeste Abstände dieser Erzeugen-
den und drei Punkte ihrer Striktionslinien oder deren Erümmungs-
kreise gemein. Bestimmt man nun die Asymptoten des hyperboli-
schen Hauptschnittes B"D'\ z.B.M'K' durch E"K'^ = E"B'"'
— M"B"^f so sind diese Asymptoten die zweiten Projektionen der
Scheitelerzeugenden beider Flächen. Nun ist aber die Striktionslinie
des Paraboloides, wie wir in Nr. 152 sehen werden, eine Parabel, deren
Ebene durch die Axe CM geht und deren zweite Projektion die Ge-
rade M" Q" bildet, wenn N"P' die aus irgend einem Punkte N*' der
einen Erzeugenden M"N" auf die andere gefällte Senkrechte, und
Q" deren Mittelpunkt ist. Daher ist die Gerade M"Q" auch der
Krümmungskreis der zweiten Projektion der Striktionslinie des Hyper-
boloids, oder deren Tangente in ihrem Wendepunkte M'\ Die
Ebene des Erümmungskreises schneidet das Hyperboloid in einem
Kegelschnitte, hier in einer Ellipse, deren Scheitel C und B sind;
es ist dann im Grundriß der Erümmungsmittelpunkt 0 dieser El-
lipse in C auch der Krümmungsmittelpunkt der Striktionslinie
{C'M'RT ein Rechteck, TO±C'R', 0 auf CM').
Um die Krümmungskreise beider Projektionen der Striktions-
linie in B zu erhalten, verfährt man entsprechend. Man lege die
Berührungsebene der Fläche in B in P^ um, wobei die durch B
gehenden Erzeugenden der Fläche nach N^M^ und N^M^ gelangen,
(B'M, = E"M''), falle N.P, ± N^M,, halbire N^P^ in Öi, so ist
wieder M^ Q^ U die Tangente der Projektion der Striktionslinie in
B auf jene Berührungsebene. Die projicirende Ebene dieser Tan-
gente schneidet die P^ in UUi, die M'C in Z/^, die Ellipse k^ in
t/j, und das Hyperboloid in einer Hyperbel, deren reelle Scheitel
jB, Bi sind, und welche durch Ui geht. Eine Asymptote dieser
Hyperbel ist MV, wenn F' auf UqU^ bestimmt wird durch Ü^V'^
= UqÜi* — M'B^'K Im Aufriß ist der Krümmungsmittelpunkt X
dieser Hyperbel in ihrem Scheitel B/' bestimmt (JS/'Tr_L 2lf"jB/'
bis W auf M"r\ WX±M"V' bis X auf M'B^'), im Grund-
riß in gleicher Weise. Diese Krümmungsmittelpunkte gelten dann
auch für die Projektionen der Striktionslinie.
Dk Striktionslinie des einschaligen Umdrehungshyperboloids ist sein
KehVcreis.
c) Das hyperbolische Paraboloid.
151. Bei dieser Fläche besitzt jede Schaar von Erzeugenden
eine unendlich ferne Gerade (140), und wenn man eine solche, welche
durch eine Ebene H bestimmt ist, als eine der drei Leitlinien wählt^
so sind die Erzeugenden g parallel zu H, der sog. RichM>€ne. Da-
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158
III, 161—162. Die Flachen zweiten Grades.
her: Bas hyperbolische Paräboloid ist durch zwei Leitgerade A^, \ und
eine Richtebene H bestimmt. Indem jede parallel zu H gelegten
Ebenen auf h^ und \ Punkte derselben Erzeugenden g einschneiden,
folgt: Bei dem hyperbolischere Paraboloide schneiden die Erzeugenden
der einen Schaar auf denen der anderen Schaar ähnliche PunJctreihen
ein^ oder diese Flädie ist durch zwei ähnliche Punktreihen bestimmt.
Da zwei ähnliche Punktreihen durch zwei Paare entsprechen-
der Punkte (im Endlichen) gegeben sind, so folgt: Bas hyperbolische
Parabohid ist durch ein windschiefes Viereck bestimmt. Die Bichtebene
der beiden Schaaren von Erzeugenden sind mit je zwei Gegenseiten
des Vierecks parallel.
162. Aufg, Bas hyperbolische Parabohid darzustellen ^ von wel-
chem zwei mit einer Hauptebene parallele^ von ihr gleich weit entfernte
Parabeln k, \ und eine Erzeugende gegeben sind.
Fig. 74. Aufl. Man nehme drei mit den Hauptebenen parallele Pro-
jektionsebenen an. Fj stelle man parallel zu den Ebenen der Para-
Fig. 74.
beln, wodurch deren erste Projektionen in B' E' F* in einander
fallen-, Fg stelle man senkrecht zu den Axen der Parabeln und
der Fläche, daher F, parallel zur Ebene dieser Axen. Die ge-
gebene Erzeugende verbinde den Punkt J der k mit dem L^ der jfej.
Da jede Richtebene eine unendlich ferne Erzeagende und daher den
unendlich fernen Punkt der Fläche enthält, so ist sie parallel zur
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ni, 152. Die windschiefen Flächen zweiten Grades. 159
Axe der Fläche, projicirt sich daher auf P^ in eine Gerade, mit
welcher die zweiten Projektionen der zugehörigen Erzeugenden par-
allel sind. Wegen der Symmetrie der Fläche in Bezug auf ihre
Hauptebenen sind beide Richtebenen gleich geneigt gegen dieselben,
und die zweiten Projektionen der Erzeugenden beider Schaaren sind
zwei Schaaren paralleler Geraden von gleicher Neigung gegen die
Hauptebenen. Um gleiche Abstände dieser Parallelen zu erhalten,
konstruire man Punkte der Parabel h' nach I, 380 derart, daß der
Parabelbogen DEF in (12) Teile von gleichen Abständen in der
Richtung x geteilt wird. Eine doppelte Teilung wurde dadurch
vermieden, daß 2>/ als ein Punkt der von J' ausgehenden Teilung
gewählt wurde. Die Verbindungslinien der Teilungspunkte auf V
und i/', welche in gleichem Sinne gleich weit bezw. von J" und
i/' entfernt sind, liefern die (imter einander parallelen) zweiten
Projektionen der Erzeugenden; die entsprechenden Punkte verbinde
man in der ersten und dritten Projektion. Diejenigen der anderen
Schaar entstehen wegen der Symmetrie durch Vertauschung von J
und L^ auf Tc und \ mit J^ und L auf \ und Tc. Die Erzeugenden
in der ersten imd dritten Projektion, von deren beiden Punkten auf
Tc und Tc^ nur noch der eine erreichbar ist, erhält man durch Beach-
tung, daß die Erzeugenden der einen Schaar auf denjenigen der an-
deren bei der angenommenen gleichförmigen Verteilung, eine Gleich-
teilung hervorbringen, so daß man in der ersten Projektion nur die
Erzeugenden JB'D' und E' F , und in der dritten E'" F^" und
El"F'" in je 12 gleiche Teile zu teilen hat, um für jede Erzeugende
der anderen Schaar npch einen Punkt zu erhalten.
. Die zu Ic und \ parallele Hauptebene liegt in deren Mitt«; ihr
Haupts(^iU ist im Grundriß die zu Je' kongruente und koaxiale
Parabel, welche die Erzeugenden einhüllt C ist ihr Scheitel. Der
zu Pj parallele Hauptschnitt ergibt sich in der dritten Projektion
als einhüllende Parabel.
Aus der ersten Projektion P' eines Punktes der Fläche ergibt
sich wieder mittelst der durch ihn gehenden, die Umrißparabel be-
rührenden Erzeugenden zweideutig P" oder P"* »und die Beruh-
rungsebene in demselben mit der ersten Spur ^ oder t* und der zwei-
ten ^ oder ^*.
Um die Striktionslinie s zu der einep Schaar der Erzeugenden g
zu erhalten, beachte man, daß die asymptotische Ebene einer jeden
g parallel zu der Richtebene H derselben, daß also die Berührungs-
ebene im Centralpunkte parallel zu der Senkrechten zu H ist, so
daß die Striktionslinie die Berührungslinie der Fläche F mit einem
Cylinder bildet, dessen Erzeugende J_ H stehen, oder die Schnitt-
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160
III, 152—153. Die Flächen zweiten Grades.
linie der P mit derjenigen Durchmesserebene, welche zu der auf
H senkrechten Richtung konjugirt ist. Die von L auf g = JL^
gefällte Senkrechte LN ist eine auf H senkrechte Sehne der F, durch
deren Mittelpunkt Q und die Axe der F daher die Ebene der
Striktionslinie s geht. Diese selbst ist eine Parabel, deren Scheitel
und Axe mit denen der F zusammenfallen. Zu h gehört die Strik-
tionslinie s^.
153. Aufg. Das hyperbolische Pardbohid aus einem durch Er-
zeugende desselben gebildeten windschiefen Vierecke darmstellen.
Aufl. Die mit je zwei Gegenseiten parallelen Ebenen sind die
Richtebenen , ihre Schnittlinie ist parallel zur Axe c der Fläche. Wir
Fig. 76. wollen der Einfachheit halber P^ senkrecht zu beiden Richtebenen
Fig. 76.
J^C?'
(und zu c) annehmen; dann ist die erste Projektion des Vierecks
DEFG ein Parallelogramm, in der Figur ein Rhombus D'KF'G'.
Wir nehmen vier Vertikalprojektionsebenen an, Pg parallel zur Dia-
gonale B'F'y P3 zur Diagonale J?'6r', P^ senkrecht zur Seite D'JE',
P5 parallel zur Seite D' E\ D, F mögen in T^-^ E, G in gleichem
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III, 158. Die windschiefen Flächen zweiten Grades. 161
Abstände von P^ liegen. Dann bilden die Vertikalprojektionen des
Vierecks der Reihe nach zwei gleich geneigte, gleiche Schenkel eines
Winkels D"E'\G'')r\ ebenso eines Winkels K"D'\r")G"\
ein verschränktes Viereck B^^E^^F^^G^^ mit den Ecken eines
Rechtecks, ein verschränktes Viereck D^E^F^G^ mit den Ecken
eines gleichschenkligen Paralleltrapezes. Erzeugende erhält man
durch Gleichteilung aller Seiten in dieselbe Anzahl (6) von Teilen,
wobei die der einen Schaar durch ausgezogene, die der anderen durch
punktirte Linien dargestellt sind. Die umrisse der zweiten und dritten
Projektion sind die (parabolischen) Haupschnitte. Die Verbindungs-
linien der Mittelpunkte je zweier Gegenseiten des Vierecks schneiden
sich bei unserer symmetrischen Annahme im Scheitel C der Fläche.
um eine Striktionslinie s zu erhalten, fällt man wieder von einem
Punkte H einer Scheitelerzeugenden eine Senkrechte HJ auf die
andere; die durch den Mittelpunkt K von HJ und die Axe c ge-
legte Ebene schneidet die Fläche in der Striktionslinie S] dieselbe
bildet zugleich den wahren Umriß bei der fünften Projektion, weil
Pg _L HJ\ der zugehörige scheinbare Umriß ist 5^. Die zweite
Striktionslinie s^ ergibt sich durch Symmetrie*).
ühungsaufg. Es ist ein beliebiges windschiefes Viereck in be-
liebiger Lage gegen die Projektionsebenen gegeben, man soll die
Axe und den Scheitel des durch das Viereck gehenden hyperbolischen
Paraboloides bestimmen und die Aufgaben der Nr. 144 lösen.
*) Zar Zeit da mir dieser Druckbogen zur Korrektur vorliegt (Nov. 1886),
kommt mir eine Schrift über die Aufgabe ^er Nr. 114 zu Gesicht, die ich noch
anführen will: Hofmann, die Constructionen doppelt berührender Kegelschnitte
mit imaginären Bestimmungsstücken, 1886. — Außerdem sei eine Abhandlung
von Beyd „Zur Qeometrie des Imaginären'* (Vierteljahrsschrift der Naturf. Ges.
in Zürich, B. 31, 1886) genannt, welche insbesondere die Imaginärprojection
für imaginäres Collineationscentrum , Coli. -Axe und Charakteristik behandelt
Dabei wird am Schlüsse des genannten Abschnittes angeführt, daß ich einen
speciellen Fall dieser Projektionen in meinem Lehrbuche der darstellenden
Geometrie erwähnt und Imaginärprojektion von Kegelschnitten genannt habe.
Der Ausdruck „erwähnt" erweckt den Schein, als wären schon vorher Arbeiten
über diesen Gegenstand bekaimt gewesen. Dem gegenüber fühle ich mich ge-
drungen ausdrücklich auszusprechen, daß ich die Urheberschaft und die Priori-
tät in Bezug auf die Imaginärprojektion der Linien und der Flächen zweiten
Grades für mich in Anspruch nehme, insbesondere in Bezug auf ihre (ideelle)
Darstellung durch reelle Gebilde gleicher Art, und in Bezug auf die dadurch
geschaffene Möglichkeit und deren Auswertung, mit den imaginären Gebilden
eben so leicht zu konstruiren, wie mit den reellen, unter anschaulicher Unter-
scheidung zwischen zwei koigugirt-imaginären Elementen (115 f.). Ich erhebe
diesen Anspruch, weil die bezeichneten Entwiokelungen von mir herrühren,
und weil mir bei dem Erscheinen meines Buches (1884) keine anderseitigen
Mitteilungen über diesen Gegenstand bekannt waren und auch seitdem keine
den meinen vorangehenden bekannt geworden sind.
Wiener, Lehrbuch der darstellenden Oeotaetrie. IT. 1%
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IV. Abschnitt.
Die Umdrehungsfläehen.
L Der SohDitt einer Umdrehtingsfläohe mit einer Ebene.
154. Die Schnittlinie h einer Umdrehnngsfläche F mit einer
Ebene E ist symmetrisch in Bezug auf die zu E senkrechte Meri-
dianebene, weil in Bezug auf sie beide Flächen symmetrisch sind;
die ßchnittgerade jener Meridianebene mit E ist dann eine Sym-
metrielinie der Schnittkurve. Diese rechtwinklige Symmetrie bleibt
in der senkrechten Projektion auf eine jede Ebene bestehen, welche
mit der Symmetrielinie oder mit den dazu senkrechten Symmetrie-
strahlen parallel ist; bei jeder anderen Projektionsebene entsteht
eine schiefe Symmetrie.
Geht die Schnittkurve durch die Symmetrielinie, so muß die
Tangente oder es müssen die Tangenten der Kurve in diesem Punkte
ebenfalls mit sich selbst symmetrisch sein; dabei ist entweder die
Tangente senkrecht auf der Symmetrielinie, dann ist der Punkt der
Kurve ein gewöhnlicher'^ oder sie liegt in der Symmetrielinie, dann
ist der Punkt eine Spitze erster Art; oder es sind zwei symmetrische
Tangenten vorhanden, daun ist der Punkt ein Doppelpunkt.
155. Aufg. Die Schnittlinie eines Ringes F mit einer Ebene E
m konstruiren.
Eine Ring- oder Wulstfläche, oder kura ein Ring entsteht durch
Umdrehung eines Kreises um eine in seiner Ebene liegende, aber
nicht durch seinen Mittelpunkt gehende Axe a. Die gegen die Axe
hohle Kreishälfte beschreibt einen konvexen Flächenteil (Wulst) mit
elliptischen Punkten (33), indem die Meridian- und die Parallelkreis-
tangente in einem solchen Punkte, und die durch beide gehende
•Berührungsebene auf derselben Seite dieser Kurven liegen. Die
gegen die Axe erhabene Kreishälfte beschreibt einen konvex- kon-
kaven Flächenteil (HoMkeMe) mit hyperholischen Punkten^ indem
jene beiden Tangenten und die Berührungsebene auf verschiedenen
Seiten der Kurven liegen. Die Grenzpunkte beider Kreishälften
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IV, 165—156. Der Schnitt einer Umdrehnngsfläche mit einer Ebene. 163
oder im allgemeinen jeder Punkt des Meridians^ in welchem die
Tangente JL a steht, erzeugen Parallelkreise mit parabolischen
Punkten. Schneidet bei dem Ringe die a den Meridiankreis, so
sind die beiden Schnittpunkte KegeJptmkte der Fläche und bilden
ebenfalls die Grenzen von Flächenstücken mit elliptischen und hyper*
bolischen Punkten.
156. Aufl. Wir stellen P^ J_ a, deren Projektionen d^ Punkt Pig. 76.
M' und die Gerade a" bilden, und nehmen B als Berührungsebene
in einem hyperbolischen
Punkte P der Fläche an. Fig. 76.
Man bestimme ans P' den i
Punkt P" vermittelst des
Punktes Q, in welchem der
Parallelkreis von P den
Hauptmeridian schneidet,
lege die Berührungsebene
in P, welche durch ihre
(auf 3r P' senkrechten)
Spuren c^, e^ in den Ebe-
nen P], P3 des tiefsten
bezw. höchsten Parallel-
kreises der Fläche darge-
stellt sein mögen. Schnei-
det die Tangente QA des
Hauptmeridians die P^ in
Cy 80 ergibt sich der
Schnittpunkt B der Meri-
diantangente PJ. mitPj auf
FJf durch 3f'B'=3fC'.
Ebenso findet man den
Schnittpunkt D der Meri-
diantangente PA mit P3.
Durch B' geht dann 6^,
durch D' geht 6,. Q''C"
und P" B" treffen sich im Punkte A der a. PBD ist die Symme-
trielinie der Schnittkurve, im Grundriß für senkrechte, im Aufriß
für schiefe Sjrmmetrie.
um allgemeine Punkte der k zu erhalten, lege man Hilfsebenen
J_ a ( 11 Pi), z. B. eine durch den Punkt E^ der a; sie schneidet die F in
zwei Parallelkreisen, deren erste Projektionen man verzeichnet^ und
die B in einer Parallelen zu e^, deren Punkt E' auf P' IT man er-
hält, wenn man M'E'r^mE^^E^ macht, wobei E^ der Schnittpunkt
II*
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164 IV, 166—167. Die ümdrehungsflachen.
der Hilfsebene mit Q"A'\ Die vier Schnittpunkte jener beiden
Parallelkreiee mit dieser Geraden gehören der jfe an.
Ausgezeklmete Punkte sind die der Umrisse. Für die erste Pro-
jektion liegen sie auf dem größten und kleinsten Parallelkreise und
werden wie die allgemeinen Punkte erhalten; für die zweite Pro-
jektion liegen sie auf dem höchsten und tiefsten Parallelkreise^ oder
auf dem Hauptmeridiane, und werden durch die aus e^ und e^ er-
mittelte Schnittgerade e^ der Hauptmeridianebene mit E bestimmt
— Ferner liegen ausgezeichnete Punkte auf dem m E senkredUen
Meridiane (154) und werden durch seine Drehung in den Haupt-
meridian, durch dessen Schnitt mit Ä"Q" und durch Zurückdrehen
erhalten. In unserem Falle wird nur der Punkt P wieder gewonnen,
der ein Doppelpunkt der jfe ist, wie dies für die Schnittkurve der
Berührungsebene einer Fläche in einem hyperbolischen Punkte P
stets stattfindet.
157. Die Tangente in einem Punkte S der Kurve erhält man
als Schnittlinie ST der E mit der Berührungsebene der Flache in
S, wdche, wie vorher, durch Umdrehung der Meridianebene ver-
zeichnet ist Dabei wurden wegen der leichteren Erreichbarkeit der
Punkte statt der Spuren mit Pj diejenigen mit der Ebene des größten
Parallelkreises benutzt.
Um sogleich hier die Tangenten in dem DoppdpuMe P zu kon-
struiren, müssen wir einen Satz aus der Lehre von der Krümmung der
Flächen vorausnehmen, welcher sagt, daß diese Tangenten mit den
Erzeugenden eines einschaligen Umdrehungshyperboloides zusammen-
fallen, das sich unserer Fläche in P anschmiegt, d. h. welches in
der Ebene des Meridians und in der darauf senkrechten Normal-
ebene gleiche Krümmungskreise der Schnittkurven besitzt; dabei
nehmen wir der Einfachheit halber P als einen Punkt des Kehl-
kreises des Hyperboloides an. Der eine Krümmungskreis der F ist der
Meridiankreis selbst; der andere hat bei Ümdrehungsflachen stets das
Stück der Normale vom Fußpunkte P bis zum Punkte jP der Axe a
zum Halbmesser, weil die aus jP als Mittelpunkt durch P gelegte
Kugel drei, ja sogar vier, Punkte mit dem zweiten Normalschnitte
gemein hat, je zwei auf zwei benachbarten Parallelkreisen. Nach
der Drehung des P in Q sind die Krümmungshalbmesser daher Q"0
und Q"F. Legt man durch einen der beiden Kjümmungsmittel-
punkte 0 und P, etwa durch P, die Umdrehungsaxe des Hyper-
boloids, parallel mit der Meridiantangente in Qj so ist FQ" der
Halbmesser seines Kehlkreises und zugleich die reelle Halbaxe der
Meridianhyperbel, während Q" 0 ihr Krümmungshalbmesser im
Scheitel Q ist Daraus ergibt sich aber ihre ideelle • Halbaxe
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IV, 157—158. Der Schnitt einer Umdrohungsfläche mit einer Ebene. 165
= V'FQ"' Q"0 — Q''G (I, 250) vermittelst des Halbkreises FOO
und 0"Q J. FO. Dreht man Q zurück nach P, so gelangt ÄQQ in
die Meridiantangente APJ. Man erhält aber die durch P gehenden
Erzeugenden des Hyperboloids , wenn man auf der Meridiantangente
die ideelle Halbaxe PJ aufträgt, in J eine Senkrechte KJL zur
Meridianebene zieht (üT'eTZ' J_ P'J', K"rL" | M'O) und auf ihr
J'K'^^ tTL' gleich der reellen Halbaxe Q''F der Meridianhyperbel
aufträgt PK und PL sind dann die Erzeugenden des Hyperboloids
und die gesuchten Tangenten der Schnittkurve im Doppelpunkte.
Die wahre Gestalt der Schnittkurve ließe sich durch Umlegung
der B in P^ leicht erhalten; sie ist senkrecht-affin zu ihrer ersten
Projektion«
Änm. Bestimmt man die Schnittkurven der Fläche mit zweien
der B parallelen und nahe benachbarten Ebenen^ was im Grundriß
mittelst des Handzirkels allein geschehen kann^ wenn man den senk-
rechten Abstand der ersten Spur einer solchen Ebene von e^ in den
Zirkel faßt, so erkennt man, wie die Kurve mit dem Doppelpunkte
den Obergang zwischen zwei Kurven ohne Doppelpunkte bildet, die
sich in die zweierlei scheitelwinkelartig durch h bei P begrenzten
Räume hineinschmiegen.
158. Berührt die Schnütebene
B den Ring in zwei Punkten P
und Qy 80 sierfattt die Schnittkurve
in sswei Kreise^ welche sich in P
und Q schneiden. Um dies zu zei-
gen, stellen wir P, senkrecht zu
E, so daß PQ B Pg. Es sei M der
Mittelpunkt der Fläche^ 0 der
Mittelpunkt desjenigen der beiden
Kreise des Hauptmeridians, wel-
cher P enthält, S ein Punkt der
Schnittkurve, N der Punkt, in
welchem der Parallelkreis des S
den bezeichneten Kreis des Haupt-
meridians trifft, MO -= f», ON'^' r.
Wir legen B um PQ in eine zu
Pg parallele Ebene um, so gelangt
S nach S"\ wenn S"S'" ± P''Q'\
M"S"'= M'ir\ gleich dem wah-
ren Abstände des M von jedem
Punkte des Parallelkreises SN. Sodann trage man M"B'" J_ M" S'
and a» r nach der einen Seite von M"S" hin ab, derart, daß
Fig. 77
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166 IV, 158— 16t9. Die Umdrehnngsfla^^hen.
B"'M"S'" eio spitzer oder stumpfer Winkel wird, je nachdem
0"N"M" ein solcher ist. Dann sind aber diese Winkel gleich,
um es zu beweisen, ziehe man S^'C^^» N"D" beide JL-Sf'O", so
i&t wegen der Ähnlichkeit der Dreiecke C"M"S" und P"M"0",
Ferner ziehe man M'^E^' X N"0*\ so ist wegen Ähnlichkeit der
Dreiecke 0"M"-Er' und 0"N"D"
Daher ist M'S"^M'E":, und da außerdem M'S'"=M"N" ge.
macht wurde, so sind die rechtwinkligen Dreiecke M" S" S'" und
M"E"N" kongruent Dann ist auch ^ S" S'" AT' =^ ^ K' N" M'\
und dann auch, wie behauptet, ^ JB'"3f'/S"'«= -^ 0"^"JIf", weil
sie einzeln jenen Winkeln gleich sind. Hieraus folgt aber die
Kongruenz der gleichbenannten Dreiecke, weil die angegebenen be-
grenzten Schenkel jener Winkel paarweise gleich sind, und daraus
folgt B'"S"\^0"M"= m. Daher ist der Ort von S'" ein Kreis
vom Halbmesser m und vom Mittelpunkte JB'"; und der Ort von S
besteht aus zw.ei Kreisen von den Halbmessern m, deren Mittel-
punkte B und B^ in der Senkrechten zu P^ liegen, welche man
in E durch M legt, und von denen jeder den Abstand J[f"5"'= r
von M besitzt*). Beide Kreise haben FG bezw. F^G^ (= 2m) zu
Durchmessern; die dazu senkrechten Durchmesser sind JK^ Ji^n
deren Endpunkte auf dem höchsten und tiefsten Parallelkreise liegen.
Daher muß eT'iT"«» i^'G'= 2w sein, was übrigens auch aus der
Kongruenz der Dreiecke Jlf"Z"J" und O'T'M" (mit Jf"Z' = 0"F')
folgt. Die ersten Projektionen beider preise sind Ellipsen, deren
Axen F'G' = F^'G^ = 2w und J'K'= J^K,' bilden, und von
denen JUT ein gemeinschaftlicher Brennpunkt ist; denn es gilt üftT
= Jf' J/= m.
159. Ist die Schnitt^ene E mit der Umdrehungsaxe a parallel j so
besitzt die Schnittkurve zwei Axen^ eine in der Ebene des Äquators
und eine in der zu E senkrechten Meridianebene. In dem Falle, daß
der Abstand der E von a gleich r, wird die Kurve eine Cassinische
*) Der von Pohike in seiner darstellenden Geometrie, Abt. 2, 1876, S. 160,
gegebene Beweis ist nnrichtig. Denn er beruht auf der Gleichung MS . MS^
^=^ MF^y worin S und Si die zwei ungleich weit von M entfernten Schnitt-
punkte eines aus M in E gezogenen Strahles mit der Fläche, und MP eine
aus M an die Fläche gezogene Tangente bedeuten; diese Gleichung ist aber
nicht beweisend, gilt vielmehr fQr jede durch M gehende Schnittebene.
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IV, 169—160. Der Schnitt einer UmdreboDgsfläche mit einer Ebene. 167
Linie. Die Figur zeigt ihre Projektion auf die zu B parallele Meri- Fig. 78.
dianebene P; jP und F^ seien die Mittelpunkte der Meridiankreise
in P. Auf einem Parallelkreise ÄA^ erhält man die Punkte P, P^,
indem man auf seiner Umlegung in die P, dem Kreise ÄP'Äi vom
Durchmesser ÄÄ^, die Punkte P', P/ bestimmt, deren Ordinaten PP'
•^ Pj P/ = r sind. Dadurch wird
aber APPA^^PF^^f^
« ^ P . AP^ =AF^, und daher
liegen die vier Punkte FfF^, P,
Pj auf dem Kreise^ welcher von
AF in F und von A^F^ in P\
berührt wird. Der Mittelpunkt
dieses Kreises ist C auf a^ wenn
FC±AF. Derselbe Kreis liefert
die Punkte Q, Q^ des Parallelkreises
£JBj, wenn AFB eine Gerade. v
Nun ist AP-FPi ~ Aul,P\P, weil
^ PFF^ = ^A^F^P als ümfangswinkel des Kreises FPP.F^
über dem Bogen PP^, und ^ PPiP= ^ ^, PP,. Aus dieser
Ähnlichkeit folgt
PF.F^F=A^F^:PF^,
oder
PF PF, = 2mn
Es ist also das Produkt der Abstände PF, PF, eines Punktes P
der Kurve von zwei festen Punkten P, F^ eine unveränderliche
Größe^ daher die Kurve die Cassinische Linie.
Man erhält die Punkte auf den äußersten Parallelkreisen, wie
D (und Dl) durch MD «* JfPi, indem dann C nach M rückt; die
Punkte auf a, wie JE, durch EN *^ r, wobei ENA. a, ^ ein Punkt
des Meridiankreises; die Punkte auf dem Parallelkreise FF^ vom
Halbmesser MK^ wie H, durch Umlegen des Kreises, aus dem
Punkte -ff', wenn MH'= MK, HH' ± FF,, HH'= r.
160. Die Kriimmungsmittdptm'kte für die Scheitel E und U und
für den Punkt Z> lassen sich leicht durch anschließende Flächen
bestimmen. Der nach dem Parallelkreise EN die Fläche berührende
Kegel wird von E in einer Hyperbel geschnitten, welche denselben
Krümmungskreis in E wie unsere Kurve besitzt, weil beide Kurven
auf zwei benachbarten Parallelkreisen drei (ja sogar vier) Punkte
gemein haben. E ist der Scheitel dieser Hyperbel, die Meridian-
tangente in N ist eine Asymptote derselben, deren Normale in N
die FN ist und den Krümmüngsmittelpunkt J auf a bestimmt
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Fig. 79.
168 IV, 160—161. Die ümdrehungsfläcÄeii.
Entlang des Äquators MK hat ein Umdrehungsellipsoid vier be-
nachbarte Parallelkreise mit unserer Fläche gemein^ wenn seine
Meridianellipse in K mit unserem Meridiankreise den Erümmungs-
mittelpunkt F^ gemein hat. Die E schneidet das Ellipsoid in einer
zu der Meridianellipse ähnlichen^ ähnlich gelegenen und koncen-
trischen Ellipse , deren Scheitel H^ und deren Exümmungsmittel-
punkt üi ist, wenn MH^ : MH =» MF^ : MK Es wird J3j erhalten
durch MH;= MF^ auf MH' und H^H^ J_ MK. H^ ist auch der
Erümmungsmittelpunkt unserer Kurve in H.
Um fär D den Erümmungsmittelpunkt zu bestimmen, denkt
man sich entlang des Meridiankreises des Punktes D einen berüh-
renden Cylinder an den Bing gelegt. Die Schnittkurven der Ebene
E mit dem Ringe und dem Cylinder haben den Punkt D gemein
und die beiderseits zu D benachbarten Punkte haben von D Ab-
stände = 0^, deren Unterschiede für beide Eurven = 0* sind, also
gegen 0^ verschwinden. Beide Kurven besitzen daher in D den-
selben Erümmungskreis. Nun bildet E mit dem senkrechten Schnitte
des Cylinders den Winkel KMD^ = a und schneidet den Cylinder
in einer Ellipse, deren Halbaxen r und r : cos a sind, deren Erüm-
mungshalbmesser in D daher r : cos* a ist. Man erhält ihn '=^ DL,
wenn man DG±MD^ bis G auf MK und GL±DG{\\MD^)
bis L auf DD^ zieht. Denn dann ist ^ D^DG = a, JDG = r : cos a,
DL = r : cos* a.
161. Die Cassinische Linie nimmt drei verschiedene Gestalten
an, je nachdem r=^\m] dieselben sind für dasselbe jFJF\ = 2m
verzeichnet. Für r> \m
^^^- ^^- hat sie die Gestalt einer
V/''^^""*^^^?^^^ geschlossenen Eurve (1)
,j-X- -Si . -\ ^jjjjg Qjgj. jj^^ Einbiegung
^-/Zr^y^^ \ \ (^ ^& 79 r ^ w, in
.^>'^'\:ilSM."-r/^:J'4^^ Fig. 78 r<fn) und mit
^ V. >. - ^ ^ ^ . , zwei Punkten auf a ; für
r c=s l^m fallen diese bei-
den Punkte in eioem
Doppelpunkte M zusam-
men und die Eurve erhält
die Gestalt einer Schleife (2) und heißt die Bemouältsche Lemnis-
kate] fiir r < ^w zerföUt sie in zwei geschlossene Äste (3). Die
Tangenten an die Lemniskate im Doppelpunkte werden nach dem
Verfahren der Nr. 157 als Linien, unter 45^ gegen a geneigt,
gefunden, weil Eehlkreis und Meridiankrümmungskreis gleich sind.
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IV, 162—168. Der einer ümdrehnngsflache umschriebene Kegel u. Cylinder. 169
162. Übungsaufgaben,
1) Die in Nr. 159, Fig. 78 gegebene Konstruktion des Schnittes
des Ringes mit einer zu a parallelen Ebene (Cassinische Linie mittelst
des Kreises aus C) für den Fall zu erweitern, daß der Abstand b
der E von a nicht gleich r ist. An die Stelle des Punktes F tritt
ein mit dem Halbmesser r — b beschriebener Kreis.
2) Einen Ring mit zwei Kegelpunkten (Nr. 155 u. Fig. 79 (1))
mit einer durch einen dieser Punkte gehenden Ebene zu schneiden,
so daß in ihm ein Doppelpunkt oder eine Spitze oder ein isolirter
Punkt entsteht.
3) Eine Umdrehungsfläche habe eine SinusUnie A^BG^ (Nr. 48,
Fig. 26b oder Figg. 18 ü. 19, oder Nr. 165, Fig. 80) zum Meridiane'^
die Axe sei die Normale A^A m einem Scheitel. Es soll ihr Schnitt
mit einer Ebene konstruirt werden, welche die Flache in dem Wende-
punkte B eines Meridianes (einem parabolischen Punkte der Fläche)
berührt Man wird finden, daß B eine Spitze der Schnittkurve ist.
4) Die ebenen Schnitte von Umdrehungsflächen zweiten Grades
sind Kegelschnitte und werden nach Nr. 113 bestimmt
IL Der einer Umdrehungsfläohe nmsohriebene Kegel und Cylinder.
(Sohattengrenze.)
163. Um an eine krumme Fläche F aus einem außerhalb der-
selben gegebenen Punkte L eine Berührungsebene zu legen, lege
man durch L eine Hilfsebene, welche die P in einer Kurve h schnei-
det, ziehe an diese die aus L möglichen Tangenten, deren Berüh-
rungspunkte Sij S^ . , , seien. Andere Hilfsebenen liefern andere
Schnittkurven, Tangenten und Berührungspunkte. Alle Berührungs-
punkte 8 bilden eine Kurve 9, alle Tangenten einen die Fläche
entlang s berührenden Kegel, den man den der Fläche ans L um-
schriebenen Kegel nennt Jede Berührungsebene des Kegels ist eine
aus L an die F gelegte Berührungsebene; denn sie enthält eine
Erzeugende des Kegels und die Tangente s in dem jener Erzeugen-
den angehorigen Punkte S, also zwei Tangenten der F in Ä Und
umgekehrt geht jede Berührungsebene der F in einem Punkte der s
durch L. Es lassen sich also aus einem Punkte L im allgemeinen
unendlich viele Berührungsebenen an eine Fläche F legen, welche
alle von dem umschriebenen Kegel eingehüllt werden.
Ist L ein unendlich ferner Punkt, gegeben durch die Gerade ?,
so wird der Kegel zu einem Cylinder, dessen Berührungsebenen die
an F parallel zu l gelegten Berührungsebenen sind. ^
Ist F eine abwickelbare Fläche, z. B. ein Kegel oder Cylinder,
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170 IV, 163— 164. Die ümdrehungsflächen.
und sind wieder Sy, S^ . . , die Berührungspunkte aller aus L an
eine jener Schnittkutven k gelegten Tangenten, so berühren die
Berührungsehenien der P in Ä|, Sg . . . die F entlang der durch
Si, S^ ... gehenden Erzeugenden e^, e^ . • . Außer diesen gibt es
keine durch L gehenden Berührungsebenen und die Berührungalinie
s besteht aus den Erzeugenden e^, c^ . . . Denn gäbe es außer diesen
noch .einen Punkt j8^, so müßte auch die durch ihn gehende Erzeu-
gende zu s und ihr Schnittpunkt mit der Ebene der ky d. L mit k
selbst, .zu den S gehören,. was gegen die Voraussetzung streitet.
Hieraus ergibt sich: Die abunckelbare Fläche he&üjst nur einfach
unendlich viele Beruhnmgsebenen^ oder die äbroUende Beri4hrungsd)ene
hat einen einzigen möglichen Ablaufe wobei die Berührtingsgerade die
ganze Fläche oder wobei alle Berührungspunkte zugleich alle Kurven
der Fläche beschreiben, während eine andere krumme Fläche zwei-
fach unendlich viele Beruhrungsebenen besitzt, indem man der ab-
rollenden Berührungsebene unendlich vielerlei Ablaufe geben kann,
die im allgemeinen keine Lagen gemein haben, und wobei der Berüh-
rungspunkt bei jedem Ablaufe Kurven anderer Punkte beschreibt
Daher kann die Berührungsebene der abwickelbaren Fläche nur
noch eine,, die einer anderen krummen Fläche noch zwei Bedingungen
erfüllen, z. B. durch einen bezw. zwei Punkte gehen. Oder die Be-
rührungsebene einer abwickelbaren Fläche beschreibt nur eine end-
liche Anzahl mal eine Gerade, d. h. durch einen Punkt der Geraden
geht nur eine endliche Anzahl von Beruhrungsebenen, die Berüh>
rungsebene einer anderen krummen Fläche beschreibt die Gerade
unendlich oft mal.
Ist L ein leuchtender Punkt, so ist der berührende Kegel der
LichtstraMen- und der Schattenkegel, s die Eigenschattengrenee, und
der Schnitt des Schattenkegels mit einer Fläche die Grenze des
ßchlagschattens auf dieser. Ist L ein Auge, bo ist s der wahre umriß
und jener Schnitt der scheinbare Umriß der Projektion der P auf
die zweite Fläche.
164* Äufg, An eine Umdrehungsfläche P aus einem außerhalb
derselben gegebenen Punkte L den berührenden Kegel su legere und die
Berühnmgskurve s m konstriiiren, öder die durch einen leuchtenden
Punkt L hervorgebrachten Eigen- und Schlagschattengrenzen s und Sj
\3u bestimmen^
Aufl. Bei den ümdrehungsflächen ersetzt man vorteilhaft die
Hilfsebenen des allgemeinen Verfahrens durch Hilfskegd oder Kugeln,
welche die Fläche entlang eines Parallelkreises, oder durch HUfs-
cylinder, welche sie entlang eines Meridianes berühren, legt an die
Kegel oder Cylinder die berührenden Ebenen, oder an die Kugeln
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IV, 164— 166. Der einer UmdiidhuDgsfl&che nmachriebene. Kegel u. Gylinder. 171
die berührenden Kegel aus Lj schneidet die Berührungslinie mit
jenem Parallelbreise bezw. Meridiane und erhält in den Schnitt-
punkten Punkte der gesuchten Berührungskurve. An den Eegel und
Cylinder haben wir aber schon die Berührungsebene aus einem
Punkte L gelegt; die Kugel wird durch einen Kegel aus L in einem
Kreise berührt^ dessen Ebene senkrecht auf dem durch L gehenden
Durchmesser steht und die Polarebene von L ist. — Die Meridian-
ebene L von L ist Symmetrieebene des Berührungskegels und der
Berührungskurve der P.
\ 165. Wir wählen als Meridian eine Gosinaslinie («= Sinuslinie); Fig. so
als Umdrehungsaxe a ihre Normale in einem Scheitel Ä^ welche
J_ Pj gestellt werde. Seien vom Hauptmeridiane gegeben der Scheitel
J.", die Normale a" in Ä'\ der benachbarte Wendepunkt B'% sei
B"C" ±a\ seien G"-B", C'Ä" bezw. die x- und ^Axe der Coor-
dinateU; sei femer C"-4"=c, C"-B"=^3rr, so ist
X
£f = c cos — -
T
die Gleichung des Meridianes. Dabei ergibt sich für ;8? = 0, — = ^ ^r,
X = C"B", also r = 2 . C"B" :^ = ~ G"B'' = MB, (Fig. a) als
Halbmesser des Grundkreises. Zieht man dann aus dem Punkte
M mit den Halbmessern MB,=^r und MB^ = c Kreise und die
(auf einander senkrechten) Halbmesser MB^B^ \ B"C" und MA^Ä^
I C" A"y so ist (7"JB"= Bog. Ä^^,. Für weitere Punkte ziehe man
(etwa unter Dreiteilung des Viertelkreises) die MD^D^ und bestimme
vier Punkte, wie D", vermittelst je? = -[- D^B^ und a; =* + Bog. A^D^^
oder x = + Bog. A^B, (= 20" JB"- Bog. A^D,).
Zur Verzeichnung der Tangente erhält man durch DiflFereutiation
der Gleichung, oder auch durch eine einfache geometrische Betrach-
tung unendlich kleiner Dreiecke, oder auch aus der Figur 26b der
Verwandelten des ebenen Schnittes eines Kreiscylinders,
ll^-l-sm^^MD,:MA, (Fig. a).
80 daß die Tangente der Sinuslinie in D" senkrecht auf A^B^ (oder
bei negativem a;, J_ A^B^) steht. Auf diese Weise ist ein ganzer
Gang der Cosinuslinie, dessen Bogenmitte A^ gezeichnet
166. Bestimmwng der Ptmkte der EigenschaUengrenjsfe s a) durch
das Verfahren der berührenden Kegel. Der Kegel, welcher die Fläche
in dem Parallelkreise b des Punktes B berührt, hat seine Spitze in
B^ auf a. Dreht man nun den Meridian l des L um a in den
Hauptmeridian Ä, wodurch L nach H gelangt, zieht die B^Hj
schneidet sie mit der Ebene des b in B^, dreht die Meridianebene
zurück, wodurch B^ nach B^ auf A' L {A' Bq = C" B^) gelangt,
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172
IV, 166. Die ümdrehungsflächen.
Fig. 80.
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IV, 166—168. Der einer Umdrehnogsfläche omschriebene Kegel ü. Cylinder. 173
zieht aus B^ die beiden Tangenten an &', so sind deren Berührungs-
punkte B^y B^ die gesuchten Punkte der s. — Man kann die Punkte
auf b auch dadurch finden ^ daß man den berührenden Kegel -mit
der Parallelkreisebene von L in einem Kreise schneidet, an diesen
aus L' die Tangente zieht, und die Halbmesser (so Ä' B^q) der Be-
rührungspunkte, welche zugleich die ersten Projektionen der Berüh-
rungserzeugenden des Kegels sind, mit b' in B^' und B^' zum Schnitte
bringt. Dies Verfahren liefert insbesondere die Punkte B^', B^ und
JK^', K^ des Grundrisses, in welchen die Tangenten der 5' nach A'
gerichtet sind. Sie liegen auf denjenigen Parallelkreisen, deren Be-
rührungskegel die Parallelkreisebene von L in einem größten oder
kleinsten Kreise schneiden. Der Parallelkreis des Wendepunktes B der
Cosinuslinie liefert einen größten solchen Kreis, wodurch die Punkte
B^'y B^ desselben kleinste Winkel V A'B^ und L' A' B^ bestimmen.
Der Parallelkreis des L liefert einen kleinsten solchen Kreis, wodurch
die Punkte JE^', K^ desselben größte Winkel L'A'K^ und L'A'Kl be-
stimmen. Im Aufriß gehen dann die Tangenten der s" in jenen Punkten
durch die Spitzen der umschriebenen Kegel, so in B^' durch B^.
167. b) Bas Verfahren der berührenden Oylmder. An den
Cylinder, welcher die Fläche entlang eines Meridians, A'B^j be-
rührt, legt man die Berührungsebenen aus £, indem man von Xr'
die Senkrechte L'B^q SLXjf A'B^' fällt, dann den Meridian samt dem
Fußpunkte in dem Hauptmeridian dreht, aus der neuen Lage des
Fußpunktes an den Hauptmeridian h die Tangenten zieht, deren Be-
rührungspunkte, wie B", bestimmt, und aus ihnen durch Zurück-
drehen in den ursprünglichen Meridian die gesuchten Punkte, wie
B^' ermittelt. Man bemerkt, daß hier dieselben Linien wie bei
dem ersten Verfahren, nur in umgekehrter Reihenfolge, gezogen
werden. Zur Bestimmung des Berührungspunktes einer gezeichneten
Tangente der Cosinuslinie dient ebenfalls die umgekehrte Linien-
folge. -- Das Verfahren der Meridiancylinder dient zur Bestimmung
der Punkte des zweiten Umrissef oder des Hauptmeridians, als der
Berührungspunkte der an ihn aus L'' gezogenen Tangenten. Ebenso
findet man durch es die Punkte des durch L gehenden Meridians l,
bei dessen Drehung in den Hauptmeridian L nach H gelangt; die
Berührungspunkte, wie JE", der aus -BT" an den Hauptmeridian ge-
zogenen Tangenten, gelangen beim Zurückdrehen in l in die ge-
suchten Punkte, wie E^.
168. c) Das Verfahren der berührenden Kugeln. Die Normale
des Hauptmeridians in D" bestimmt auf a" den Mittelpunkt der
Kugel, welche die Fläche entlang des Parallelkreises d berührt.
Dreht man wieder L nach JS, so ist die zweite Projektion des aus
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174 IV, 168—169. Die ümdrehiinggfl&chen.
Fig. 80. J? der Kugel umschriebenen Kegels eine GEemde, welche die d" in
Dg tri£Pt. Die zwei durch D^ dargestellten Punkte des d gelangen
beim Zurückdrehen nach D^ und Dg, wenn die Abstände von D^
und D^ von dem auf l senkrechten: Kreisdurchmesser m gleich dem
Abstände des D^ von a" sind. — Das Kugelverfahren erfordert zur
Bestimmung der beiden Punkte eines schon gezeichneten Parallel-
kreises zehn Operationen, das Kegelv^ahren sieben. Dennoch ist
für den Parallelkreis d wegen entfernter Lage von Punkten das Kugel*
verfahren zweckmäßiger.
D9 ist ein Punkt der Projektion ^^ der Berührungskurve s actf
die Meridianebene L, nach deren Drehung in die Hauptmeridian -
ebene. Man erhält mittelst des Kugelverfahrens .diese Kurve un-
abhängig von der ersten Projektion und kann sie auch noch über
die umrisse der Fläche ausdehnen, wo erst die Verlängerungen der^
jenigen Geraden sich schneiden, welche bezw. den Parallelkreis der
Fläche und den Berührungskreis der Kugel mit dem ihr aus B. um-
schriebenen Kegel abbilden. In der Figur ist der Punkt F auf der
Tangente der Cosinuslinie in ihrem Scheitel A vermitt-elst des Krüm-
mungskreises der Kurve in A konstruirt. Der Krümmungshalbmesser
wird aber gefunden, wenn man aus A" eine Parallele zu der Tangente
im Wendepunkte B" zieht (_L A^B^ der Fig. a), dieselbe mit B"(y'
schneidet, von da aus eine Senkrechte zu ihr zeichnet, welche die a" in
2^1 trifft. jFj G" ist dann der gesuchte Krümmungshalbmesser. Von
der Richtigkeit dieser Konstruktion überzeugt man sich durch Ver-
gleichung mit der entsprechenden Konstruktion in der Fig. 26, deren
Punktefolge A^' A" A^ durch A"C"Fy^ in unserer Figur ersetzt ist
Auch das Kegelverfahren liefert die Kurve s^ und ihre Fort-
setzung über die Umrisse. Ihr Punkt B^ auf 6" ist durch O" B^
= Abstand B^ von m bestimmt, und weil B^ und B^ B^ Pol und
Polare zu 6', so sind B^ und B^ harmonisch getrennt durch die
Endpunkte von V\ Von JE" an wird der dem B^ entsprechende
Punkt ein innerer, daher sein zugeordnet harmonischer ein äußerer.
169« Es hat aber eine Fortsetzung der Kurve s^ über den Umriß
hinaus auch räumlich eine Bedeutung, weil die Projektion 5q der s
auf die Meridianebene L ungeändert bleibt, wenn man die Fläche F
durch eine affine Fläche F^ ersetzt, wobei L die Affinitätsebene und
die dazu Senkrechten die Affinitätsstrahlen sind, da hierbei die aus
L der F und der F^ umschriebenen Kegel, sowie die Berührungs-
kurven sich entsprechen, die letzteren also dieselbe Projektion s^
auf L besitzen. Nimmt man nun in den Ebenen der Parallelkreise
die Charakteristik der Affinität = Y^ — 1, d.h. bildet man die Ima-
ginärprojektionen der Kreise, so sind diese Projektionen gleichseitige
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lY, 169. Der einer ümdrehuDgifläche' amächriebene Kegel n. Cylinder. 175
Hyperbeln und erzeugen eine heüe Flache fj, die wir die Imaginä/r-
projektion oder die konjugirte Fläche, von F in Bemg auf die Men-
dianebene L und die auf ihr senkrechte lUcMung nennen wollen (96 ffi)«
Um die Stetigkeit derselben bei A nicht zu unterbrechen^ in wel-
chem Punkte die erzeugende Hyperbel in zwei gegen die Meridian-
ebene li unter 45^ geneigte Gerade i, i übergeht^ setzen wir sie
über Ä hinaus fort, entsprechend wie es bei der übereinstimmenden
Imaginärprojektion des Umdrehungsparaboloides^ dem gleichseitigen
hyperbolischen Paraboloide^ geschieht Wir fügen nämlich zur (aus-
gezogenen) Cosinuslinie des Meridians eine zu ihr in Bezug auf A
symmetrische (gestrichelte) hinzu; dann sind die auf a senkreichten
Ordinaten der ersteren die halben reellen^ die der letzteren die halben
ideellen Axen der erzeugenden gleichseitigen Hyperbeln. Die beiden
so entstehenden Flächenteile sind unter einander kongruent, grenzen
in den genannten auf einander senkrechten Geraden i an einander
und sind in Bezug auf jede derselben gegenseitig symmetrisch.
Die auf der konjugirten Fläche F^ liegende Berührungskurve
des ihr aus L umschriebenen Kegels wollen wir die zu s konjugirte
Kurve s^ nennen. Um ihre Punkte auf einer hyperbolischen Erzeu-
genden g der F^ zu finden ^ lege man entlang der g den berührenden
Kegel an die F^. Seine Spitze ist der Schnittpunkt G^ der a mit
der Tangente eines Meridianschnittes der F^, in dessen Punkte G"
auf g, in der Figur des Meridians der ideellen Scheitel. Schneidet
man H" G^ mit g" in G^ und sucht auf der gleichlaufenden Involu-
tion, welche auf g' in Bezug auf die Hyperbel g und den berüh-
renden Kegel stattfindet, und von welcher G^ auf a der Mittelpunkt^
G" ein ideeller Doppelpunkt ist, den zu ög zugeordneten Punkt G^
(vermittelst G^ G^ auf a = G^o f^'\ ^ ^^6 G^e ^^9 = 90^); so ist G^ die
Projektion der Berührungspunkte der beiden aus G^ an die Hyperbel
g gezogenen Tangenten, d. i. ein Punkt der s^. Die Punkte 6r/, G^
der Sk auf der ersten Projektion der zurückgedrehten Hyperbel g^ die
nicht verzeichnet zu werden braucht, erhält man, wenn man auf l
die A'G^Q = G^ Gq aufträgt, und G^^ G,'«» Gjo G^' JL l und =» G^ G^
zeichnet (I, 371).
Zieht man aus H'' die Tangenten an die gestrichelte Cosinus-
linie, so sind die den Berührungspunkten symmetrisch in Bezug
auf a" gegenüberliegenden Punkte solche der Sq. So ist in dem
Berührungspunkte J" auch der Punkt J^ gelegen, dessen zugeord-
neter der gegenüberliegende J^ ist. Die Tangenten der Sq und Sm in
den Punkten der Hyperbel des Wendepunktes der C!osinuslinie gehen
wieder nach der Spitze des berührenden Hilfskegels, weil dieser Kegel
wieder die ParaHelkreisebene des Punktes L in einer kleinsten oder
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176 IV, 169—170. Die ümdrehungsflächen.
Fig. 80. größten Kurve, diesmal einer Hyperbel, schneidet. — Die Asymptoten
der Sq und 5*" sind die zxxÄ" symmetrischen Geraden x, x^j diejenigen
der 5/ sind die Asymptoten i, i der Hyperbeln; denn wenn sich G"
der X oder x^ nähert, nähert sich auch G^ der x oder x^^ G^ der a, Gq
geht ins Unendliche, und es wird G^G^^^G^G^^ daher G^qG^^^ÄG^^.
Die ümdrehxmgsfläche F setzt sich über alle Gänge der Cosinus-
linie fort, jenseits A wird sie imaginär; die konjugirte Fläche F^ setzt
sich reell über alle Gänge der Cosinus- und ihrer in Bezug auf Ä
symmetrischen Linie fort; ebenso die Kurven s und St auf beiderlei
Flächen.
170. Die SchlagschaUengrenzen s^ und $2 auf P^ und P^ sind
die Schatten der s. Man sucht durch Strahlen aus L die Schatten
der einzelnen Punkte, so D^ von Dg. Die Tangente an s^ in D^
ist parallel zur Tangente an den Parallelkreis (7 in Dg, d. i. J. Ä'Dg.
Denn sie ist der Schatten der Tangente von s in Dg'; die Licht-
strahlenebene dieser Tangente enthält aber zwei Tangenten der Fläche
in Dg, die der s und den Strahl XDg; sie ist daher eine Berüh-
rungsebene der Fläche in Dg, enthält demnach auch die Tangente
an d in Dg, und mit dieser ist ihre erste Spur, d. i. die Tangente
an s^, parallel.
Bemerkenswert ist der Schatten N^ des Punktes N der s, in
welchem s von dem Lichtstrahle LN berührt wird, weshalb N^ eine
Spitee von s^ wird (I, 260). Die Tangente aus D an 5 wird durch
Anlegen, der Berührungspunkt durch eine Fehlerkurve bestimmt. Die
Tangente der s^ in der Spitze N^ ist entsprechend, wie vorhin, J_ A'N\
— Die unendlich fernen Funkte der Sj sind die Schatten von JE,
und Ä"g, weil LK^ und LK^ || Pj. Die Asymptoten der s^ sind die
Schatten der Tangenten an s in £7 und K^. Die erste Spur der
Tangente in K^ ist K^y und die Asymptote geht durch K^ und ist
\\L'K; oder XÄ'K;.
Von Sg ist ein Teil gezeichnet; s^ besitzt in unserem Falle
ebenfalls zwei Asymptoten, die man durch die zu Pg parallelen
Lichtstrahlen findet.
Der Schlagschatten $, von s auf die Fläche F selbst beginnt in
den Berührungspunkten der die 5 berührenden Lichtstrahlen, so in
N. Diese Punkte heißen die GrempunUe der EigenschaUengrenee s.
Denkt man sich die Fläche als Grenze eines undurchsichtigen Korpers,
wodurch eine äußere und eine innere Seite der Fläche unterschieden
sind, so trennen die Grenzpunkte denjenigen Teil von s, nach wel-
chem die Lichtstrahlen von außen kommen und nach außen gehen,
welche also physische Eigenschattengrenze isty von demjenigen Teile,
in welchem sie von innen kommen und nach innen gehen, wo also $
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IV, 170—171. Der einer Umdrehnngsfläche amschriebene Kegel u. Cy linder. 177
nur die Bedeatung einer geometrischen Berührungskurve hat. In den
Grenzpünkten berührt und schneidet zugleich der Lichtstrahl die F.
Den Schattenpunkt P, auf einem beliebigen Parallelkreise d erhält
man (I, 502)^ indem man mittelst der Strahlen aus H'' den Schatten
d| von d auf die F^ sucht, und den d^ mit s^^ so in P^^ schneidet;
L'Pi bestimmt dann P3 auf d\ Die zweiten Endpunkte von Sg lie-
gen in den Schnittpunkten , so in Q, des Berührungskreises der F
mit Fl und der s^. In diesen Punkten berühren sich s^ und s^, weil
sich in ihnen F^ und F berühren; in den Grenzpunkten ^berühren
sich 5 und s^, weil der dem N benachbarte Punkt der s^ von N
einen Abstand == 0\ und von der Tangente LN der s einen sol-
chen = 0* besitzt
171. Die Krümmungshalbmesser der Schaüengremen in ihren
Scheiteln. Der Scheitel i?/ van s' kommt bei der Drehung von l in
h nach B {R\ R")] dann steht die Schmiegungsebene von 5 in i? XFj
und projicirt sich auf F^ in die Tangente R'^Rq von s^, welche man
mittelst einer Fehlerkurve (I, 201), oder hier bei der schwachen
Krümmung genügend genau durch Anlegen eines Lineals findet, und
welche die a" in Bq treffe. -Ersetzt man die Umdrehungsfläche F
durch den entlang des Parallelkreises von R berührenden Kegel, so
hat die Schnittellipse jener Schmiegungsebene mit dem Kegel in R
den Krümmungshalbmesser RqR^j wenn dies der Halbmesser des
Parallelkreises des Kegels vom Mittelpunkte Bq ist (57). R^Ri
= Rq i?2 hildet daher den Krümmungshalbmesser der s' in Ji/. —
Ebenso wurde der Krümmungshalbmesser der 5' im Scheitel E^'
bestimmt.
Die konjiigirte Kurve St hat in jedem Scheitel JR/, E^ hezw. den
gleichen und entgegengesetzt gerichteten Krümmungshalbmesser wie die
ursprüngliche Kurve s\ Denn zwei koujugirte Kegelschnitte haben
in jedem ihrer Berührungspunkte gleiche und entgegengesetzt ge-
richtete Krümmungshalbmesser. Läßt man nämlich in I, Fig. 234
die -4| R, also auch die A^ Q unendlich klein werden, so wird
BB^C^C ein Parallelogramm mit dem Mittelpunkte J.^; darin wird
BB^ = CCi = 0^ Ä^R = — Ji Q = 0», deshalb weichen die Fußpunkte
der von Ä^ auf die Seiten BB^, CC^ gefällten Senkrechten von deren
Mitten um 0* ab, dieses verschwindet gegen PPj und CCi, es sind
daher die Dreiecke BB^Ay nnd CC^Ax kongruent, und die durch
sie gelegten Kreise, d. i. die Krümmungskreise der konjugirten
Kegelschnitte in ihrem Berührungspunkte, gleich. — Nun wird aber
der ümdrehungskegel, welcher unsere Fläche F in dem Parallel-
kreise von R berührt und sein in Bezug auf die Meridianebene von
jR konjugirter hyperbolischer Kegel von der Schmiegungsebene der 8
Wiener, Lehrbuch der danteilenden Geometrie. IT. 12
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178 IV, 171—172. Die ümdrehungsflächen.
in R in konjugirten Kegelschnitten getroffen (96), und diese bei-
derlei Kegel haben mit P und P^ bei R zwei erzeugende Kreise,
bezw. Hyperbeln, gemein, also haben jene konjugirten Kegelschnitte
mit s bezw. St je vier Punkte bei R gemein, also besitzen alle vier
Kurven gleiche vierpunktig berührende Krümmungskeise in R. Da
nun auch die Projektionen jener kongruenten Dreiecke BB^A^y
CCiÄi auf dieselbe Ebene kongruent sind, so haben auch gleich-
namige Projektionen der konjugirten Kurven in R gleiche Krüm-
mungskreise, und zwar s\ St vierpunktig, s", Sk' dreipunktig be-
rührende.
Der SdhlagschoMen 54 der EigenschaUengrenise s auf die Ebene
des Parallelkreises r ihres Scheitels R hat diesen Parallelkreis zum
Krümmungskreise in R. Denn trägt man auf der gemeinschaftlichen
Tangente der drei Kurven 5, s^^ r in R das unendlich kleine RT
= 0^ auf, und schneidet die durch T senkrecht zur Tangente ge-
legte Ebene mit s, 54, r bezw. in F, F4, W, so ist F4 der Schatten
von F, FF4 ein Lichtstrahl, welcher die Schnittkurve FTF jener
Ebene mit P in F berührt. Daher sind TF, rF4, TTF, sowie FTF
gleich 0*, dagegen ist TFF4 = 0* als Abweichung der Schnittkurve
von ihrer Tangente in einem Abstände FTF=0^ vom Berührungs-
punkte F, also ist r der Krümmungskreis von «4 (I, 237). — Der
Krümmungshalbmesser US' von s^ auf Pj in S" ist daher der Schatten
des Halbmessers jenes Parallelkreises in R, d. i. US' = UqS.
172. Aufg. Für eine Umdrehimgsfläche bei ParaUelheleuchtung
die Eigen- und Schlagschattengrenzen s und s^, Sg zu bestimmen.
Fig. 81. Äufl, Sei die Fläche ein Ring, dessen Axe a J_ P^ steht, und
gebe die durch den Mittelpunkt M der Fläche gezogene Gerade l
die Richtung der Lichtstrahlen an. Man wendet wieder die drei
Verfahren an.
a) Das Kegel-Verfahren. Zwei von der Äquatorebene gleich
weit entfernte, durch die Punkte B^ und Cj des Hauptmeridians
geführte Ebenen schneiden die Fläche in vier Parallelkreisen, deren
zweite Projektionen zwei Gerade und deren erste Projektionen zwei
Kreise sind. Die vier der Fläche entlang dieser Keise umschrie-
benen Kegel sind in ihrer unbegrenzten Gestalt alle kongruent, so
daß sie sich decken, wenn man durch Parallel Verschiebung (in der
Richtung von a) ihre Spitzen, etwa in JfcT, zusammenbringt; zwei der
Parallelkreise liegen auf den unteren, zwei auf den oberen Kegel-
ästen. Man zeichnet diesen Kegel durch die Parallele iM"D" zu
den Tangenten des Hauptmeridiaus in B^' und C/', und seine erste
Spur als Kreis aus M' durch D'. um an diesen Kegel Berührungs-
ebenen II l zu legen, zieht man aus der ersten Spur L' des durch
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IV, 172. Der einer ümdrehungaflache umschriebene Kegel u. Cylinder. 179
seine Spitze M gehenden Lichtstrahles l die Tangenten an die erste
Spur des Kegels^ oder bestimmt vielmehr nur ihre Beröhrungs-
Fig. 81.
punkte durch den über M' V als Durchmesser gelegten Kreis. Die
aus M' nach den Schnittpunkten beider Kreise gezogenen Geraden
sind die ersten Projektionen der BerQhrungserzeugenden des Kegels^
12*
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180 IV, 172. Die ümdrehungsflächen.
Fig. 81. und bleiben es auch, wenn man die Kegel wieder in ihre ursprüng-
liche Lage zurückschiebt. Diese Berührungserzeugenden schneiden
die Parallelkreise, welche auf unteren Eegelästen liegen, in den ge-
suchten Punkten, wie B\ und ihre Verlängerungen über Jf hinaus
schneiden die auf oberen Kegelästen liegenden« Parallelkreise in
Punkten, wie C\ So ergeben sich aus dem Kegel MD acht Punkte
der Eigenschattengrenze s. Die Punkte des Äquators und KeM-
hreises, d. i. der ersten Umrisse, liegen auf dem zu V senkrechten
Durchmesser; so der Punkt E,
b) Das Gylinder 'Verfahren liefert, wie in Nr. 167, dieselben
Linien, wie das der Kegel, nur in umgekehrter Reihenfolge. Es
ist von Wert für den Symmetriemeridian V, in welchem es durch
Umdrehen in den Hauptmeridian, wobei L nach L^ und Z" nach V"
gelangt, die zwei höchsten und die zwei tiefsten Punkte der Kurve
liefert, so den höchsten inneren H, vermittelst der Endpunkte, wie
H^'f der auf V" senkrechten Durchmesser der Meridiankreise. Ebenso
ist es von Wert für den Sai4^tmeridian, den zweiten Umriß, und
ergibt in ihm vier Punkte durch die auf Z" senkrechten Durchmesser
der Meridiankreise.
c) Nach dem Kugel-Verfahren legt man in B^" die Meridian-
normale, welche die a" in ^', dem Mittelpunkte der die Fläche nach
dem Parallelkreise von Bg" berührenden Kugel, trifft. Der || T" dieser
Kugel umschriebene Cylinder berührt sie nach einem größten Kreise,
welcher durch die auf T" senkrechte Gerade K''L^' dargestellt ist;
dieselbe schneidet den Parallelkreis von B^' in Lg", nud dieser Punkt
bestimmt nach dem Zurückdrehen in L^ zwei Punkte des Parallel-
kreises, so den B', wenn man den Abstand des J5' von ME' gleich
dem Abstände des Lg" von a" macht.
Der Schlagschatten s^ auf P^ wird durch die ersten Spuren der
durch die Punkte der Eigenschattengrenze gelegten Lichtstrahlen
gefunden, so B^ als Schatten von B. Die Tangente von s^ in jB,
ist parallel zur Parallelkreistangente in B' oder Jl MB' (170).
Weil M der Mittelpunkt der Fläche, so ist sein Schatten L' Mittel-
punkt der «ij außerdem ist ML\ weil in der Symmetrieebene ge-
legen, eine Axe dieser Grenze; dann muß auch die J_ V gezogene
L'Ei eine Axe sein. Die Gestalt der s^ wird nachher erörtert werden.
Den Schlagschatten S2 auf Fg findet man am genauesten aus s^
als dessen Schatten auf Fg mit rückwärts gezogenen Lichtstrahlen.
So ergibt sich aus G^ der s^ der Punkt G^ der % durch die Linien-
züge G^G^Gz, Q^G'G^. Ist die Tangente an s^ in G^ || x, so gilt
dies auch für s^ in Gg? ^^^ bilden, wie in der Figur, V und V
Winkel von 45^ mit o;, so fallen jene Tangenten in G^ und G^
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IV, 172—174. Der einer ümdrehungeflö che umschriebene Kegel u. Cylinder. 181
zusammen, und es ist G^^G^ ^^ G^G^ ^^ G'G^. Si, «2 s^^d affin mit
X als Axe, und in unserem Falle mit Affinitätsstrahlen parallel x,
Sif $2 schneiden sich auf x in R, und maii findet aus der Tangente
RBi an 5, die Tangente RB^ der s^y indem man R^R^ ^==> Gy^G^
macht, wenn jene Tangenten die G^G^ in R^ und R^ treflFen.
In gleicher Weise ist noch aus einem beliebigen Punkt Fj der
5i mit seiner Tangente Vq W^ der Punkt V^ der s^ mit der Tangente
Fo TFj abgeleitet ( »F, TF, = G^ G^).
173. Eine einfache Konstruktion der Schatten s und s^ eines
Riuges bei Parallelbeleuchtung gibt Dunesme*) für den allgemeine-
ren Fall, daß jede der beiden symmetrischen Meridianhälften ein •
Kegelschnitt ist, dessen eine Axe parallel zur Umdrehungsaxe a
steht, ein Fall, der bei unserem Ringe, dem Kreisringe, stattfindet.
Verschiebt man in jeder Meridianebene eine solche Hälfte in der
zu a senkrechten Richtung, bis die zu a parallele Axe in a fällt,
also alle um dieselbe Yerschiebungslänge m, so sind alle verschobe-
nen Linien Meridiane einer ümdrehungsfläche zweiten Grades, beim
Kreisringe von einer Kugel. Der dieser Fläche parallel zum Licht-
strahl umschriebene Cylinder berührt nach einem Kegelschnitte,
welcher leicht zu verzeichnen ist. Schiebt man nun die Meridiane
wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück, so gelangen die Punkte
der Berührungskurve der Fläche zweiten Grades nach Punkten der
Berührungskurve des Ringes, weil die Berührungsebenen beider
Flächen in solchen entsprechenden Punkten offenbar parallel sind.
Zwei entsprechende Punkte besitzen den Abstand m.
Die dem Kreisringe zugehörige Kugel ist in der Figur in der
ersten Projektion gezeichnet, in welcher die Berührungskurve, ein
größter Kreis, als Ellipse erscheint, deren große Halbaxe M''iJ^
senkrecht auf V steht, während die kleine Halbaxe M'H^ gleich
dem Abstände des H^' von dem zu a parallelen Meridiankreisdurch-
messer (aus 0) ist Auf dem Meridiane M' B' befinden sich zwei
Punkte der Ellipse, welche nach dem einen und nach dem andern
Sinne im Meridiane um m verschoben, die vier Punkte des Meridians
angeben. So entsteht z. B. jB' aus dem B^ der Ellipse vermittelst
B^B' = m,
174. Da die gewöhnliche Komhoide entsteht, wenn man auf
Strahlen, die aus einem Punkte, dem PcUej gezogen werden, von
ihren Schnittpunkten mit einer Geraden aus eine unveränderliche
Länge m nach beiden Seiten aufträgt, so ist unsere im Grundrisse
konstruirte Kurve eine verallgemeinerte Konchoide, indem die Gerade
*) Comptes rendus. B. 38 (1864), S. 963 und B. 45 (1867), S. 527.
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182
IV, 174. Die ümdrehungeflächen.
Fig. 82.
durch eine Ellipse ersetzt ist; den Pol bildet der Mittelpunkt M'
der Ellipse. Denkt man aus dem Pole als Mittelpunkt einen Kreis
mit dem Halbmesser m gezeichnet, so entsteht die Eonchoide durch
Addition der Leitstrahlen zweier Grundkurven (Kreis und Gerade
bezw. Kreis und Ellipse) aus einem gemeinschaftlichen Pole. Die
noch weiter verallgemeinerte Konchoide kann auf
dieselbe Weise aus beliebig vielen , beliebig ge-
stalteten Grundkurven gebildet werden. Für eine
solche läßt sich aber die Tangente aus den
Tangenten der Grundkurven leicht bestimmen.
Fig. 82. / ^v \ Seien Jc^j Jc^, h^ ,.. die Grundkurven, k die Kon-
choide, JlfderPol, -MP ein Strahl, auf welchem
durch die Kurven die Leitstrahlen
MPi=>r,, MP^ = r^,... MP=r
abgegrenzt werden, so ist die Konchoide durch
die Gleichung bestimmt
r = r^+r, + r^-] ;
wobei die Summe algebraisch genommen und in der Figur r^ nega-
tiv ' ist.
Bilde nun ein benachbarter Leitstrahl MQ mit MP den Winkel
9, und seien RQ = dr^ RiQi = rf^i ... die Zunahmen von r, f\ . .,
wobei MB = MP, MR^ = MP^ . . . , so ist auch
MQ = MQ, + MQ,+ ^^^,
daher auch dr = dr^ + ^^2 + • • • .
Sei ferner PN die Normale der k in N, und schneide dieselbe auf
der zum Leitstrahle MP gezogenen Senkrechten die MN = s ab,
welche die Suimormdle heißt, so folgt aus ähnlichen Dreiecken
MN:MP=RQ:RP,
oder s : r = dr irtp y dr = Sfp,
Entsprechend ist, wenn MN^^ = s^ die Subnormale von ftj u. s. w.,
dr^ = Sy(p y dr^ = s.^q> . . . ,
daher
59) = Sji9? + 529? + • • • ; o^®r ^' = «1 + Sg + • • • ,
d. h. die Subnormale der Konchoide ist gleich der algebraischen Summe
der Subnormalen ihrer Grundkurven,
Fig. 81. lu unserem Falle sind die Grundkurven ein Kreis und eine
Ellipse, die Subnormale des Kreises ist Null, die der Ellipse fElr
den Punkt jBg ist M'N (wenn JJgJV'ihre Normale), demnach die der
Konchoide ebenfalls M'N, ihre Normale daher NB\ wodurch ihre
Tangente bestimmt ist.
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IV, 176. Der einer Umdrehongsfläche umschriebene Kegel u. Cylinder. 183
175« Der SMagschatten s^ des Einges wird ebenfalls aus dem
der zugehörigen Fläche zweiten Grades, hier der Kugel, hergeleitet.
Ihr Schatten ist eine Ellipse mit dem Mittelpunkte L', deren
große Halbaxe sich = Oi2J ergibt (iSg^'ü || T"), und deren kleine
Halbaxe L'E^ gleich dem Eugelhalbmesser ist. Die Schatten der
entsprechenden Punkte B und B^ seien B^ und B^\ dann ist
B^Bi # B^B' '^ m. Ferner sind die Tangenten der Schatten-
grenzen in B^ und B^ parallel zu den Parallelkreistangenten in
^3 und B, d. i. J_ M'B^B' (170) oder ±B^B^. Der Abstand
B^B^ zweier entsprechenden Punkte beider Kurven ist also eine
gemeinschaftliche Normale beider Kurven und von der unveränder-
lichen Länge m.
Die Kurven sind daher solche, welche äquidistante oder parallele
genannt werden; sie besitzen wegen der gemeinschaftlichen Nor-
malen eine gemeinschaftliche Evolute. Ein Quadrant der Ellipse und
der zugehörige der Evolute sind verzeichnet; die Spitze E2 der Evo-
lute ist Krümmungsmittelpunkt der Ellipse und der Schlagschatten-
grenze Si in ihren Scheiteln E^^, bezw. E^ und E^. s^ zerfällt in
einen ellipsenartigen äußeren Teil und in einen inneren, der in
unserem Beispiele vier Spitzen und zwei Doppelpunkte besitzt. Die
Spitzen sind die Punkte, in denen die Kurve auf ihre Evolute auf-
trifft, und diejenige Q^ z. B. erhält man, wenn man JE^2-^5 ^^f dem
Bogen der Evolute von JEg bis Q^ aufträgt Der aus Q^ rückwärts
gezogene Lichtstrahl bestimmt auf der Eigenschattengrenze s den
Greuzpunkt Q, in welchem s von dem Lichtstrahle berührt wird
(170). Um den Berührungspunkt Q' genauer zu bestimmen, beachtet
man, daß die Tangente der s^ in Q^ parallel ist mit der Parallel-
kreistangente in Q\ daß also der Halbmesser M'Q' parallel mit
der Tangente der Evolute Q^ Q^ gezogen werden muß, wodurch Q'
bestimmt wird. Die Tangente der Evolute in Q^, deren Fußpunkt
auf der Ellipse Q^ sei, wurde durch ^ine Fehlerkurve ermittelt, in-
dem für zwei dem mutmaßlichen Punkte Q^ nahe liegende Punkte
der Ellipse die Normalen und die Krümmungsmittelpunkte (nahe
bei Qi) konstruirt wurden.
Die vier mit Q gieichartigen Punkte (so auch F) sind die Grenz-
punkte der Eigenschattengrenze (170); sie trennen die physischen
Schattengrenzeu, wie QH, von den nur geometrischen Berührungs-
kurven, wie QPF, In den Grenzpunkten beginnt der Schlagsctiatten
s^ auf dem Ringe; es berühren sich hier s und s^. Der andere End-
punkt ist J auf dem unteren Teile der s und rührt von dem Doppel-
punkt Ji der Si her. Der Lichtstrahl JJi berührt die F in zwei
getrennten Punkten der s, ist daher die Schnittlinie der Berührungs-
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184
IV, 175—176. Die Umdiehongsflächen.
Fig. 81. ebenen der F in diesen beiden Punkten , und daher die Tangente
des Schlagschattens auf F in J. Endlich erhält man einen Punkt
P der s^ auf einem beliebigen Parallelkreise , z. B. dem Eehlkreise,
wenn man dessen Schlagschatten (den Kreis aus L^ durch E^) mit
dem Teile QiJ^ der s^ in Pj zum Schnitt bringt und aus P^ durch
den rückwärts geführten Lichtstrahl P bestimmt, genauer durch
Jf' P' II L'Pj. In P' berührt die erste Projektion des Kehlkreises
die des gesuchten Schlagschattens. Diese drei Punkte von $^ ge-
nügen meist. Aus &,' wird s^" erhalten.
Wir werden alsbald auch die Verzeichnung der Schattengrenzen
mittelst der Krümmungskreise in den Scheiteln bringen.
176. Äufg. Die Eigen- und SchlagschaUengrenze eines Binges
bei Centralbeleucktung sfu bestimmen,
Aufl. Stellen wir (in Fig. 84) P^ senkrecht auf die Axe a
der Fläche F, und drehen den leuchtenden Punkt L mit seiner
Meridianebene L und der Meridianlinie l derselben in die Haupt-
meridianebeue H bezw. die Hauptmeridianlinie h und den Punkt H.
Fig. 83. Wir bestimmen dann wieder zuerst in Fig. 83 die Eigenschatten-
grenze Sq aus H und zwar ihre zweite Projektion ohne Benutzung der
ersten, und darin zunächst einen Punkt P des Parallelkreises eines
beliebigen Punktes B des Meridiankreises hj dessen Mittelpunkt 0 ist.
Ziehen wir in B die Normale OBN und die Tangente BT der A,
schneiden beide mit a in -^T und T, so sind N und T bezw. die
Mittelpunkte der Kugel und des Kegels , welche die Fläche entlang
jenes Parallelkreises berühren; zieht man dann aus N eine Senk-
rechte zu HT, so schneidet diese den Parallelkreis in dem gesuch-
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IV, 176—177. Der einer Umdrehoogsfläche omschriebeDe Kegel u. Cylinder. 185
ten Punkte P. Denn HT ist die Spur in H yon den beiden aus H
an den Kegel gelegten Berührungsebenen, welche auch die Kugel
je in einem Punkte des Parallelkreises von R berühren, und auf
HT steht die Projektion NP der nach den Berührungspunkten
gehenden Kugelhalbmesser senkrecht — Wenn T sehr weit entfernt
liegt^ ist folgendes Verfahren*) vorteilhaft. Man föllt HA J_ a,
schneidet BT mit HA in C und HB mit a in 2), so geht CD
durch P. Denn setzt man ^ Jlf 05 == 9, ^ATH=X, so gilt,
wenn E der Fußpunkt der yon B auf a gefällten Senkrechten ist,
nach der ersten Konstruktion:
EP: EB = cot l : cotqp,
und nach der zweiten Konstruktion:
EP:EB^ ACiAH = TA ig q> : TA ig k =^ cotl : cot 9,
wonach beide Konstruktionen denselben Punkt P liefern.
Auf diese Weise wurde in Fig. 84 Sq konstruirt. Dabei ergeben i^- ^^
sich als ausgezeichnete Punkte die des Haupimeridians h, in welchen
dessen Tangenten nach H'' laufen; die Punkte auf a", welche auf
den Parallelkreisen liegen, deren berührende Kegel ihre Spitze in
dem Fußpunkte A der von H" auf a" gefällten Senktrechten haben,
und die Punkte des Äquator- und Kehlkreises, welche nach dem
zweiten Verfahren bestimmt werden, oder noch zweckmäßiger zuerst
im Grundriß als Berührungspunkte der aus L' an diese Kreise ge-
zogenen Tangenten, oder auch im Aufriß als die durch die Endpunkte
der Projektion je eines Kreises von H^'H harmonisch getrennten
Punkte. Die Kurve Sq kann wieder (168, 169) über den Umriß fort-
gesetzt werden, und zwar ohne Änderung des Verfahrens; Sq hat
die auf a' senkrechten Meridiantangenten zu Asymptoten. Aus $q
bestimmt man zuerst s\ indem man die Durchmesserlinie m der
Parallelkreise JL l zieht und aus einem Punkte P^ der Sq den Punkt
P' der s' auf dem zugehörigen Parallelkreise bestimmt, vermittelst
Abstand P' von m = Abstand Pq von a\ Aus s' bestimmt man s".
Man konnte, wie bei der ümdrehungsfläche der Cosinuslinie (169),
die zur Fortsetzung des Sq über den Umriß gehörigen 5' und s"
verzeichnen.
177, Die Tangente an Sq soll später mitteltst der Theorie der
Krümmung der Flächen, hier aber durch das Verfahren der ähn-
lichen Figur bestimmt werden. Man findet den zu P benachbarten irig. ss.
Punkt Q der Sq, indem man den zu P gehörigen Punkt B des
♦) De la Goarnerie, gäom. descr., ß. 8, S. 14.
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186
IV, 177. Die ümdrehuogsfl&chen.
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Fig. 84.
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IV, 177. Der einer ümdrehuDgsfläche umschriebene Kegel u. Cylinder. 187
Meridians h durch dessen benachbarten S ersetzt; dadurch statt N Fig. ss.
und T die Punkte N^ und T^ erhält, worauf dann der Parallel-
kreis von S durch die auf HT^ senkrechte N^Q in Q getroffen
wird. So entsteht durch die Konstruktionslinien das Viereck (in
der Grenze ein Parallelogramm) PWQV (siehe Figur); die zu
NiQ Parallele NU schneide die PW in U. Es sollen folgende Be-
ziehungen gelten:
MO = m, OR=^r, ÄH = l,
MX=^EB = x, PV=^v, PW=w, ^NON.^dq).
Nun ist offenbar
PV=^RS^ oder v=rdip^,
Bin X ^ Bin X '
W = PU+ UW,
und wegen Ähnlichkeit der Dreiecke NPU und HTT^
VIT TT ^^ 7^T "^^ TT -^^
worin das negative Zeichen gesetzt wurde, weil Pü und ÄH ent-
gegengesetzten, TT^ und EN dagegen gleichen Sinn besitzen. Da
ferner
* Bin (f ü\n^ tp Bin'' qp ^ '
und EN = ER igtp = a; tg 9) ,
so ist PU=^- , .i^'^^ -;
l Bin 9 cos qp ' ,
und da femer
UW=^ NN, cot X = ^^^ cot A = ^^ cot A,
* C08 9 COS* qp '
so ist w = ^— Im cot l — , cot op V
cos^ (jp y l ^ j
Durch das Verhältnis von v und w ist die Tangente bestimmt,
und es dürfte für die Konstruktion am zweckmäßigsten sein, beide
Werte mit igq)id(p zu multipliciren, wodurch man v^ und w^ erhält;
es ist dann
sin qp
* Bin ;i ' ^
^ _ i /^ tgjp _ x\
cos* tp \^ igl l J
Es ist aber v^ = GP (s. Fig.), weil GP sin A = OB sin 9.
Ferner ist
tgx ' i
Denn bestimmt man, in Bezug auf letzteres, H^ durch HJS^ \\ a,
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188
IV, 177—178. Die Umdrehmigsflachen.
Tis.83. Ej^j Xa, schneidet dann H^X mit a in F, und BF mit MO in
J, 80 ist
JM:MX = ER:H,E oder JJlf : a; = a;: (— Q.
Daher ist
JG
MÖ + JJtf = ^||_?!;
und zieht man JK y a, GK ß Oi?, schneidet diese Linien in K, zieht
-BTß J_ GK (oder J_ Oli) bis B auf OJlf, so ist
BG = KG : cos 9? = JG : cos* qp
M^i
PB ist dann die gesuchte Tangente^ weil v :w '^^ v^i w^, also
PF: VQ = GB:BG.
Daraus folgt mr Bestimmung der Tangente in P folgende Regel:
Man ziehe durch den Lichtpunkt H eine Parallele HH^ zur Axe a,
durch P eine Senkrechte zu a^ welche die HM^ in H^ und den
Meridiankreis in dem Punkte 22 des Parallelkreises von P tri£Ft^ ver-
binde H^ mit dem Pußpunkte X der von JB auf die Verbindungs-
linie des Mittelpunktes M der Fläche mit dem Mittelpunkte 0 des
Meridiankreises gefällten Senkrechten, schneide H^X. mit a in i^,
ziehe BF bis J auf MO^ sodann JK || a, GK \ ORy schneide beide
in K, ziehe KB J_ OB bis B auf MO, so ist P£ die Tangente.
Es sind sechs neue Hilfslinien notwendig.
178. Fällt P auf dm Umriß h, in B, so muß BT durch H
gehen; dann gelangt 6r in 0 und GK in die Linie OK Fällt da-
gegen P in a, so gelangt T in -4 (176) und G in M, Fallen aber
JR und P auf den größ-
ten oder kleinai)en Parallel -
kreis MO, so versagt sowohl
das erste Verfahren zur Be-
stimmung von P, wie das
darauf gestützte Tangenten-
verfahren. Man erhält dann
nach dem zweiten Verfahren
Py indem man HB mit a in
D schneidet^ und die ÜC H a
bis C auf HA zieht; die
CD bestimmt dann P auf
MO. Der dem JB benach-
barte Punkt S liefert C^, D^ und Q. Fällt man QZ±MO, so geht
ZCj durch 2), weil QZ^=SB und die Projektionen dieser Strecken
aus Ci und H auf a offenbar einander gleich sind und sich in D^D
Fig. 86.
Oll
^ .
C, C
>r- T - -
p.^%
Jrtg. «6. <- ^
>j:i--j^-'
«\
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-VE
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IV, 178—181. Der einer ümdrehungsfläche omschriebene Kegel u. Cy linder. 189
decken. Schneidet man die Tangente PQ mit der BC ia Ey so ist
aus ähnlichen Dreiecken
Hieraus aber folgt, daß die Dreiecke OBE und BCH ähnlich sind
und daß OE±HB steht, weil schon OB±BG und BE±CH.
— Man erhält also die Tangente PE in dem Punkte P des in B le-
grenzten größten oder kleinsten Parallelkreises, wenn man OE 1. HB
zieht und in E mit der Meridiantangente in B schneidet.
179. Bei Parallelbeleuchtung gestaltet sich die Konstruktion der
Tangente wesentlich einfacher. Indem H ins Unendliche rückt, ge- ng. 83.
langt H^ auf BE ebenfalls ins Unendliche, gelangen F und J nach
My JK in a, so daß nur noch zwei Hilfslinien, GK {K auf a) und
KB, notwendig sind. — Andererseits ist in Fig. 85 OJ^JL Z, wenn Fig. ss.
l der Lichtstrahl im Lichtmeridiane.
180. Aus der Tangente an Sq. in ihrem Punkte Pq, welche die Fig. 84.
M*'0 in B treffe, findet man diejenige an s' in P' und an 5" in
P", indem man beachtet, daß die Tangente an s zugleich in der
Berührungsebene der Fläche in P enthalten ist. Man legt daher in
dem Schnittpunkte des Parallelkreises von P^ mit dem Hauptmeri-
diane an diesen die Tangente, schneidet sie mit der Mittelebene
CJPi durch M) in T^, trägt den Abstand M''Tq auf M'P' als M'T
auf, zieht TB' ±M'P'y so ist T'B' der Schnitt der Berührungs-
ebene der Fläche in P mit der Mittelebene. Bestimmt man nun auf
TB' den Punkt B' so, daß sein Abstand von m = M"B ist, so
ist TB' die gesuchte Tangente an s', B" P" diejenige an s\
181. Die Grengpunkte der Eigenschattengrenze y in welchen die
Tangenten derselben nach der Lichtquelle, bei Sq nach H, gehen,
und welche, wie früher bei der Parallelbeleuchtung, auf dem
inneren Kurvenaste liegen, findet man durch eine Fehlerkurve.
Geht eine Projektion der Tangente an s durch die gleichnamige
Projektion des Lichtpunktes £, so geht im allgemeinen auch die
räumliche Tangente der s durch L. Denn die Tangente ist der
Schnitt der durch ihre Projektion gehenden projicirenden Ebene mit
der Berührungsebene der Fläche im fraglichen Punkte^ und beide
Ebenen gehen durch L. Ausgenommen ist der Fall, in welchem
diese Ebenen keine Schnittlinie liefern, weil sie ganz in einander
fallen, wo also der Punkt auf dem Umrisse liegt. Dies gilt von
den Punkten der s' auf dem Kehlkreise und dem Äquator, und von
den Punkten der $'' auf dem Hauptmeridiane. Bei Sq kommen in
unserem Falle solche Punkte nicht vor. Eine Fehlerkurve zur Be-
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190 IV, 181—184. Die ümdrehungaflachen.
Fig. 84- Stimmung der Berührungspunkte der aus J?" an Sq gezogenen Tan-
genten kann man dadurch bilden^ daß man die Tangente in einem
Punkte Qq der Sq mit AH'' in Q schneidet und QH" als Maß des
Fehlers annimmt. Schneidet man die Parallelkreisebene von Qq mit
dem Hauptmeridiane in einem behufs Trennung der Linien außen
gewählten Punkte Q^^ und trägt auf dem Halbmesser OQi den Fehler
QH" als Q1Q2 auf, so bilden die Punkte Q^ für alle Punkte der Sq
eine Fehlerkurve, welche im allgemeinen zweimal durch 0 geht,
nämlich da, wo der Fehler gleich Q^ 0 ist, und welche den Haupt-
meridian in zwei Punkten schneidet. Auf den Parallelkreisebenen
dieser Schnittpunkte liegen die gesuchten Grenzpuukte Eq, Fq] sie
werden auf die gewöhnliche Weise gefunden und auf 5' und s"
übertragen.
182. Die SchlagschaUengren^en s^ auf P^ und diejenige s^ auf
der Fläche selbst werden am genauesten aus Sq und s' konstruirt.
So erhält man den Schatten Dj von D durch M'Di = M^D^, den
Schatten M^ von M durch M' M^ = MqMq. s^ hat in den Schatten
der vier Grenzpunkte Spitzen, wie E^, F^'^ in ihnen stehen die Tan-
genten senkrecht auf den nach den schatten werfenden Punkten
gehenden Parallelkreishalbmessern (170), so E^E^^.M'E'. Von
dem Schlagschatten s^ auf der Fläche ist wieder E ein Anfangs-, und
ein aus einem Selbstschnitte fl^ der s^ bestimmter Punkt H ein
Endpunkt; in E und H laufen die Tangenten der 53 nach L. Der
Punkt J der 53 auf dem Kehlkreise wird aus dem Schnittpunkte Jj
des Schattens des Kehlkreises (ein Kreis aus Mi durch G^) mit s^
bestimmt (L'J^J'J^). Die Tangente der 53" in J" wird durch ihre
erste Spur K\ K' gefunden, wobei K' der Schnitt der ersten Spur
J'K' der Berührungsebene der Fläche in J und der Tangente J^^
(J_ M! J^ der s^ in J^ ist.
183. Die Krümmungshalbmesser der Schattengremen in ihren
Scheiteln. Für die Scheitel C, D' von s werden die Krümmungs-
mittelpunkte wieder (171) mittelst der nach den Parallel kreisen von
C bezw. D berührenden Kegel gefunden. Schneidet die Tangente
der Sq in Cq die a" in C3, und treflfen sich die Senkrechte C^C^ zu
a" und die Meridiantangente WC^C^^ in C^, so ist C^C^ = CC^
der gesuchte Krümmungshalbmesser.
Die Krümmungshalbmesser der s^ in Cj und Dj, so D^D^^ sind
bezw. die Schatten von Halbmessern der Parallelkreise von C und
D (171); daher D^D^^D^D,.
184. Verzeichnung der Schattengrenzen des Ringes hei ParaUel-
beleuchtung mit Benutmng der Krümmungskreise in den Scheüdn.
Fig. 86 Der Schlagschatten s^ ergab sich (175) als parallele Kurve zu
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IV, 184. Der einer Umdrehnngsfiäche umschriebene Kegel u. Cylinder. 191
einer Ellipse, so daß beide Kurven dieselbe Evolute besitzen; von
H^y Bi waren dabei jffg, Ik ^i® Krüramungsmittelpunkte. Die so
Fig. 86.
gewonnenen ErQmniungshalbmesser sind aber auch die Schatten von
Halbmessern der Parallelkreise von H und B^ also bei Parallel-
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192 IV, 184. Die Umdrehnngsflächen.
Flg. 86, beleuchtmig denselben gleich^ so daß sein muß HiB^^^ H'M'y
R,B^^ E'M.
Zu weiteren Bestimmungen von Krümmungshalbmessern ermit-
telt man zuerst die Tangenten der s^ in den Punkten H^j Rq des
Meridians, oder in deren gegenüberliegenden Punkten Gq, S^, sowie
ihre Tangenten in M". Zu dem Ende schneidet man den zu V senk-
rechten Meridiandurchmesser (aus 0^) mit a und den beiden zu a
parallelen Tangenten des einen Meridiankreises bezw. in A^ G^^ S^^
zieht AJ± 0,A bis J auf Jf"0, so sind G^J, S^J, M" G,, M" S^
die gesuchten Tangenten (179).
Nun erhält man den Krümmungshalbmesser der s in R' = R'R^
= S^S^, wenn man die Tangente SqJ der s^ mit a" in 84^ schneidet
und S4S5 J_ a" bis S^ auf der ümrißtangente S^S^ zieht (171). Ent-
sprechend findet man H^ zu H' durch -ET-BTj == G^G^.
Der Krümmungshalbmesser E'E^ der s' in ihrem Scheitel E' wird
aus demjenigen E^E^ der s^ in E^ bestimmt. Weil s^ und sein
Krümmungskreis in E^ drei Punkte (weil E^ ein Scheitel, auch noch
einen vierten) gemein haben, so haben die Cylinder, welche beide
Kurven durch Lichtstrahlen projiciren, bei E^ drei Erzeugende ge-
mein, und die Schmiegungsebene der 5 in -B schneidet beide Cylin-
der in Kurven, welche unter einander und mit s drei Punkte bei E
gemein haben, und für deren Projektionen auf irgend eine Ebene
dasselbe gilt Daher hat s' bei E' denselben Krümmungskreis, wie
die Projektion des elliptischen Schnittes jener Schmiegungsebene mit
dem schiefen Kreiscylinder. Der Grundkreis dieses Cylinders und
die Ellipse des schiefen Schnittes und deren Projektion haben in der
Richtung E^E^ die gleichen Halbaxen E^E^^ in der darauf senkrech-
ten Richtung dagegen bezw. die Halbaxen E^E^y ^a^> ^a^i} wenn
man auf der Projektionsaxe x von deren Schnittpunkte L^ mit V" die
2/3^4 = E^Ei aufträgt, E^B parallel M"Si (der Schmiegungsebene
der s in E) bis B auf Z'" zieht, und dann BB^ _L x fallt Der
Krümmungshalbmesser der letzten Ellipse, also auch der s' in E'
ist dann = E^B^^ : E^L^ = E^B^ ^A = e^B^ = E'E^, wenn
man B^B^ H T" bis B2 auf E^B und B^B^ J^x bis B^ auf x zieht.
Entsprechend findet man von s' in C den Krümmungshalb-
messer C'Cj = C^D^, wenn man denjenigen E^Ci von s^ in C^ auf
X als L^C^ aufträgt, C^D g M"G, bis D auf V" zieht, DDi±x
fällt, DiA B r bis D, auf C^D zieht und D^ A -L ^ ^a^*^-
Man kann die Krümmungshalbmesser von s' in E' und C audi
unabhängig von s^ durch eine Umdrehungsfläche zweiten Grades fin-
den, welche mit dem Ringe den Parallelkreis von E^ bezw. (7, und
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IV, 184—186. Der einer Umdrehangsfläche umschriebene Kegel u. Cylinder. 193
noch zwei und dann auch noch einen vierten benachbarten Parallel-
kreis gemein hat. Für E ist diese Fläche ein Ellipsoid, dessen
Meridianellipse die beiden Meridiankreise des Ringes zu Erümmungs-
kreisen hat und dessen in a liegende Axe daher YFM'' • FO = FK
ist. Dieses Ellipsoid wird von der Schmiegungsebene der s in E in
einer Ellipse geschnitten, deren erste Projektion wieder eine Ellipse
ist, welche M'E' und M' N^ = dem Abstände N^y a" zu Halbaxen
hat. Abstand ^2) ^" ^^^ bmcIl gleich dem Abstände des Schnittpunk-
tes der Jf"Si (Schmiegungsebene in E) mit der Lichtmeridianellipse
jenes EUipsoides von a\ und diesen Abstand findet man mittelst des
aus M" durch 2^ gezogenen Kreises, welcher zu jener Ellipse affin ist
in Bezug auf M"F als Axe und a' als Strahl der Affinität. Der
Geraden M^'S^N entspricht dabei diejenige M" N^, wenn N auf
M"S^ so bestimmt ist, daß sein Abstand von M"F^ NqN= FK,
und wenn N^ auf NNq durch ^o-^i = M''F festgelegt wurde;
M" N^ trifft dann den affinen Kreis in N^. In jener Ellipse von
den Halbaxen M' E', M N^ (# E' N^ ist aber der Krümmungs-
mittelpunkt E^ für E' durch N^E^± E' N^ bestimmt
Die nach dem Parallelkreise von C sich anschmiegende Fläche
zweiten Grades ist ein einschaliges ümdrehungshyperboloid, von
welchem die in a liegende ideelle Axe =5 ^Jf "P • PO «== PPi, daher
eine Meridianasjmptote die Linie M^'T^P^ ^^^* ^^^ Schmiegungs-
ebene der s in C, bestimmt durch M"G^y schneidet daher das Hyper-
boloid in einer Hyperbel, deren reelle Halbaxe M'C\ deren ideelle
= C'Q^ ist. Ihre Asymptote M'Q^ nämlich ist die Projektion einer
Schnittlinie jener Schmiegungsebene mit dem Asymptotenkegel und
ist durch M' Q' = A^Q (s. Fig.) und ö'ö/ = QQi bestimmt Der
Krümmungsmittelpunkt G, der s' in C wird dann durch Q^C^ J_
M'Q^ ermittelt
Aus der Zeichnung ersieht man, daß die Krümmungshalbmesser
der äußereh Kurve s' in allen vier Scheiteln Minima sind, daß also
dazwischen noch Maxima liegen müssen, so daß die Evolute acht
Spitzen besitzt Dieses Flacherwerden der s' zwischen den Scheiteln
bedingt den Unterschied in ihrem Aussehen gegen die Ellipse.
Von s" findet man die Tangenten in ihren Punkten der Mittel-
e&ane, so E'' T' in E'\ aus den Tangenten der s^ in 3/". Schneidet
die Tangente des äußeren Astes von s^ in M*' die Ebene des höch-
sten Parallelkreises in T^, und trägt man Abstand T^, a" = -4, T^
auf der Tangente von 8 in E' nach E' T\ so ergibt sich aus T d^r
Punkt T" in jener höchsten Parallelkreisebene.
185« Es sind auch die zu s' und s" Jconjtigirten Kurven Sk und
Wiener, Lehrbaoh der dartieUenden Geometrie, n. 13
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194 IV, 185—187. Die Umdrehongsflächen.
Sk' nach Art derjenigen in Nr. 169 zugefügt. Aus dem Punkte Üq
der Sq ist wieder ü' gewonnen durch M' U^ = Abst. t/^, a", und
U^TJ' = Kathete eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen Hypotenuse
= Absi Uq, a\ und dessen andere Kathete gleich dem Halbmesser
des Parallelkreises von TJ^ ist. Aus V ergibt sich TJ". Die Asymp-
toten der si' sind die (geraden) Projektionen der äußersten Parallel-
kreise, die der si die Geraden aus M\ welche 45^ mit V bilden.
Die Sjfe' haben das ungefähre Ansehen zweier Hyperbeln mit je zwei
kongruenten Ästen; der Übergang durch das Unendliche geschieht
aber von einem Aste zu dem gegenüberliegenden nicht kongruenten,
weil er in derselben zu a senkrechten Ebene vor sich geht. Bei
s*" projiciren sich zwei Asymptoten als Punkte, so A^^ wodurch
jener Übergang im Unendlichen in das Endliche projicirt ist.
186* Übungsaufgaben. Aus einem gegebenen Punkte L einen
Kegel; oder parallel zu einer gegebenen Geraden l einen Gylinder zu
umschreiben, oder bei Central- (L) oder Parallelbeleuchtung (l)
die Eigen- und Schlagschattengrenzen zu bestimmen für folgende
Flächen:
1) ein Umdrehungsellipsoid, ein ein- oder zweischab'ges Um-
drehungshyperboloid, ein Umdrehungsparaboloid ;
2) einen elliptischen Ring, mag die Axe der Meridianellipse
parallel oder geneigt gegen die Umdrehungsaxe sein;
3) eine Umdrehungsfläche der Cosinuslinie (165), wobei man
die Umdrehungsaxe parallel mit der Tangente oder mit der Nor-
male des Scheitels legen kann; besonders ist der Fall zu beachten,
in welchem der Lichtpunkt in einer Tangente der Cosinuslinie in
ihrem Wendepunkte liegt.
nL Die dnroh eine gegebene Gerade an eine XJmdrehtingsfl&ohe
gelegte Berühmngsebene.
187. Die Berührungsebenen einer belid>igm Fläche P, welche
durch eine gegebene Gerade g gehen, berühren jeden Kegel, der
aus einem Punkte von g der P umschrieben ist, und ihre Berüh-
rungspunkte liegen auf der Berührungskurve eines jeden solchen
Kegels. Alle diese Kegel werden daher von jenen Ebenen berührt,
und die Berührungskurven aller gehen durch die Berührungspunkte
jener Ebenen. Um die durch g gehenden Berührungsebenen an F
zu bestimmen, kann man daher
1) aus zwei Punkten der g berührende Kegel an P legen und
ihre BerUhrungskurven verzeichnen; die Schnittpunkte derselben sind
dann die Berührungspunkte der gesuchten Ebenen, und ihre Anzahl
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IV, 187—188. Die durch eine gegebene Gerade gelegte Berührnngsebene. 195
ist bei algebraischen Flächen eine endliche. Der unendlich ferne
Punkt der g liefert einen umschriebenen Cylinder. Schneiden sich
zwei Berührungskuryen nicht reell; so gibt es keine durch g gehen-
den Berührungsebenen.
2) Oder man kann aus Einem Punkte der g einen Kegel um
F beschreiben und an ihn die berührenden Ebenen durch g legen.
Ist die Berührungskurve eine ebene, so legt man aus dem Schnitt-
punkte der g mit ihrer Ebene die Tangenten an die Berührungs-
kurve; ihre Berührungspunkte sind auch die der gesuchten Ebenen.
Ist F eine cämnckdbare Fläche^ so gibt es im allgemeinen keine
Auf losung, weil ein Punkt der g schon die Berührungsebenen be-
stimmt (163).
Für die Flächen eweiten Grades wurde unsere Aufgabe schon
in Nr. 134 gelöst. Dennoch soll zur Veranschaulichung des eben
angegebenen Verfahrens für die Umdrehungsflächen eine solche
zweiten Grades gewählt werden, weil für andere Umdrehungsflächen
ein anderes Verfahren zweckmäßiger ist.
188. Äufg. Durch eine gegebene Gerade g an eine gegebene Kugel
P eine Berührungsebene m legen.
Man lege die Projektionsaxe x durch den Mittelpunkt M der
Kugel, so fallen die beiden Umrisse in einem aus M mit dem Kugel-
halbmesser beschriebenen Kreise h zusammen.
Aufl. 1. Als Spitzen der umschriebenen Kugel nimmt man Fig. 87.
zweckmäßig die Spuren Gi und G^ der g an; dann sind die Ebenen
der Berührungskurven
bezw. auf P^ und P^ ^'^- ^'^•
senkrecht; die erstere
hat die Berührungs-
sehne h' der aus G^
an Je gelegten Tangen-
ten zur ersten Spur und
Projektion; die zweite
hat die Berührungs-
sehne Ä" aus G^ zur
zweiten Spur und Pro-
jektion. Der Schnitt
beider Ebenen ist die
Polare h der g zu F.
Um ihre Schnittpunkte
P und Q mit der Kugel zu bestimmen, lege man die h mit ihrer
ersten projicirenden Ebene und deren Durchschnitt mit der Kugel
(einen Berührungskreis) in P^ um, so triflft h'" den umgelegten Kreis
13"
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196
IV, 188. Die Umdrehangsflächen.
in P'" und Q"\ aus denen sich F, Q' auf W und P", Q'' auf h"
ergeben. Weil die Berührungsebene S in P senkrecht auf dem Halb-
messer MF steht, so lege man durch Cr^ die 5, J_ 3f P', durch 6?^
die Sg J_ JJf P"; ebenso für die Berührungsebene T in ^ durch G,
die t^ _L Jf^', durch G^ die ^ X Jf ö".
Aufl, 2. Die ^ schneidet die Ebene des Berührungskreises W
in Hy welcher Punkt durch die Umlegung nach H"' gelangt. Die
beiden aus H"' an den umgelegten Berührungskreis gelegten Tan-
genten bestimmen die Berührungspunkte T^" und Q"' und haben,
die eine S^ zur ersten, die andere T, (bestimmt aus T/") zur zwei-
ten Spur, so daß 8^ durch S^y ^ durch Tg gezogen werden kann.
Fig. 88. Aufl, 3. Sind die Spuren der g nicht erreichbar, so denke
man sich der Kugel parallel zu^ einen Gylinder umschrieben, dessen
Berührungskurve der größte Kreis der auf g senkrechten Durch-
messerebene ist. Ihre
^* erste Spur ist MÄ l.g
^^^^"^"^ mit dem Fußpunkte A'
auf g\ Legt man die
erste projicirende Ebene
der g in die P^ um, wo-
bei ^ nach If'" C'"= </'"
gelangt, so zeigt sich
der Schnitt der Ebene
jenes größten Kreises
mit der projicirenden
Ebene als dieauf^r'^ge-
föllte Senkrechte^'»'",
und der Fußpunkt (?'"
auf g"' bestimmt den
Schnittpunkt G der
Ebene jenes größten
Kreises mit g. Legt
man nun diesen Kreis
samt G iu P^ um, wobei der Kreis in den Umriß Jfc und G nach
G'^ auf g' gelangt, zieht aus G^^ die beiden Tangenten an i,
welche die Berührungspunkte P^*", Q^^ besitzen und die MA' in
Sj und Ti schneiden, schlägt dann den Kreis wieder zurück, so
erhält man (und zwar auf diese Weise am genauesten) von den Be-
rührungspunkten vermittelst der dritten Projektionen der beschrie-
benen Kreisbogen die dritten Projektionen P"' und Q"\ und dadurch
P', Q\ F\ Q'\ während die ersten Spuren S^ und T^ der Tangen-
ten an ihrer Stelle bleiben. Die Spuren der durch ^, P, Ä^, bezw.
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IV, 188—189. Die durch eine gegebene Gerade gelegte Berührungsebene. 197
9} Qj ^i gehenden und auf MFy hezYr. MQ senkrechten Ebenen S
und T sind nun leicht zu verzeichnen.
189. Ist die Umdrehungsfläche* F nicht vom zweiten 6rade^ so
vermeidet man die beiden Berührungskegel durch ein von Monge
gegebenes imd in I, 23 angedeutetes Verfahren, indem man die g
Fig. 89.
durch Drehung um die Umdrehungsaxe a der F ein Umdrehungs-
hjperboloid beschreiben läßt. Eine durch g an die F gelegte Be-
rührungsebene berührt auch dieses Hyperboloid, weil es die Erzeu-
gende g desselben enthält, und zwar beide Flächen in Punkten der-
selben auf der Berührungsebene senkrechten Meridianebene. Man hat
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198 IV, 189. Die ümdrehungsflachen.
daher nur an beide Flächen mittelst der gemeinschaftlichen Tangenten
entsprechender Meridiane die dabei möglichen gemeinschaftlichen Be-
rührungsebenen zu legen und jede derselben zu drehen, bis sie g enthält
Äufg. An einen Ring F durdh eine gegebene Gerade g eine Be-
rührungsebene zu legen.
Flg. 89. Äufl.l]^Es stehe die ümdrehungsaxe a {M\ a') des Ringes J_ P^'
es sei die geneigte Ellipse e die Hälfte seines Hauptmeridians und
Gl die erste Spur der g. Von dem durch Drehung der g um a ent-
stehenden ümdrehungshyperboloide geht der Eehlkreis durch den
Fußpunkt Äi der von M' auf g' gefällten Senkrechten M! A^, Seine
zweite Projektion geht daher durch A^ auf g\ bestimmt auf a
den Mittelpunkt {M!\ M) des Hyperboloids und triflft den Haupt-
meridian in A"y wobei M'* A" «= M! A^. A" ist dann ein Scheitel
der Hyperbel des Hauptmeridians, und einen Punkt G" einer
Asymptote M"G*' derselben erhält man noch auf der von (?/'
auf a' gefällten Senkrechten G^'G^^ wenn man G^G*' == A^G^
macht. Damit wird die Hyperbel verzeichnet.
In der Hauptmeridianebene kann man vier gemeinschaftliche
Tangenten an die Ellipse und die Hyperbel legen; eine derselben
berührt die erstere in P^, die letztere in B^y der Mitte des Ab-
schnittes der Tangente zwischen den Asymptoten. Die durch eine
solche Tangente senkrecht zu Pg geführte Ebene ist eine gemein-
schaftliche BerühruDgsebene beider Flächen und enthält eine aus g
entstandene, durch den Berührungspunkt des Hyperboloids gehende
Erzeugende desselben. Man dreht nun jene in B^ berührende Ebene
um a, bis B^ nach B m g fällt; dabei ist B' als einer der beiden
Schnittpunkte des Parallelkreises B^B' mit g' eindeutig aus B" be-
stimmt, oder im Grundriß allein durch die Regel, daß B' und G^
auf derselben oder auf entgegengesetzten Seiten von A^ liegen, je
nachdem B^' und 6r/' sich auf derselben oder auf entgegengesetzten
Seiten von M^'A^' befinden. Bei der Drehung bleibt jene Ebene
eine gemeinschaftliche Berührungsebene beider Flächen; ihre Lage
nach der Drehung geht durch g, ist daher eine der gesuchten Ebe-
nen. Der Berührungspunkt P' der Ebene mit dem Ringe liegt auf
dem Parallelkreise von P^, in der Meridianebene von B und in un-
verändertem Abstände von B. Die erste Spur p^ der Berührungs-
ebene geht durch G^ und ist J_ M!P, Entsprechend findet man, für
eine zweite Berührungsebene, Q und q^. Zwei weitere Ebenen bereiten
im vorliegenden Falle dadurch eine Schwierigkeit, daß in dem Haupt-
meridiane die Berührungspunkte der gemeinschaftlichen Tangenten
auf der Hyperbel über die Grenze der Zeichenfläche hinausfallen.
Man kann dabei durch eine Verkleinerung jeder Projektion bezw.
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IV, 189—190. Die durch eine gegebene Gerade gelegte Berfihmngsebene. 199
mit M und M" als Äbnlichkeitspunkte zum Ziele gelangen. Diese
Verkleinerung wurde im Grundriß vorgenommen , im Aufrisse aber,
um die Verzeichnung neuer Kurven zu vermeiden , durch ein An-
näherungsverfahren ersetzt. Zieht man hier schätzungsweise eine
gemeinschaftliche Tangente , welche die beiden Asymptoten in dem
erreichbaren Punkte F und in dem unerreichbaren K treffe, so muß
(vergl. d. Fig.) M"F'M"K=M"H^ (1,379), oder, wenn n eine
passende ganze Zahl, in unserem Falle 4, n • M"F — M"K= M"H^
= M"J\M''J J_ M''H). Macht man M"F^ = n • M"F = 4 Jlf "JP,
so ergibt sich durch ^ F^JK^ = 90<> der Punkt Z; und Jf "Z; =
— M"K = ~ M"K. Zieht man dann K^K^ parallel zur Asymptote
M'F und macht K^K^ =^ "^ M"F = ^M"F, so müßte K^ ein
Punkt der angenähert gezeichneten Tangente sein, und diese kann
daher, ohne große Änderung von F, eine Verbesserung erfahren.
Der ebenfalls unerreichbare Berührungspunkt i)^ dieser Tangente ist
die Mitte von FK] sein Abstand von a" ist daher Abst. D^ «=»
y (Abst K + Abst. F) = Y ^^^*- ^i + y Abst F. Verkleinert man
nun den Grundriß aus M' als Ähnlichkeitspunkt auf - ^hier j)
seiner Größe, wodurch aus g' die zu ihr Parallele g^ wird,
schneidet g^ mit einem Kreise aus M\ dessen Halbmesser gleich
- Abst A = V Abst. Ki + ^ Abst F=^ Abst. K + 4^ Abst- ^
n * 2 * ' 2n 2 ^ ' 8
ist, und bestimmt unter den beiden Schnittpunkten den D^ nach der
gegebenen Regel, so liegt R' auf M'D^ und auf dem Parallelkreise
des Bi, Entsprechend wird mit n = 6 der Punkt S bestimmt,
und dann r^ _L M'jB' und s^ J_ M'S' gezogen.
190. Liegt die Gerade g im Unendlichen und ist durch eine
Ebene G gegeben, so wird auch verlangt, an eine Fläche F eine
Berührungsebene parallel zu G zu legen. Die beiden aus Punkten von
g der F umschriebenen Kegel werden dann zu Cy lindem, welche
der F bezw. parallel mit zweien nicht unter einander parallelen Gera-
den der G umschrieben werden. — Ist F eine ümdrehungsfläche, so
liegen die Berührungspunkte auf dem Meridiane, dessen Ebene J_ G
steht, und die Meridiantangenten in ihnen sind parallel mit der Schnitt-
geraden dieser Meridianebene mit der G. — Ist F ein einschaliges
Umdrehungshyperboloid, so liegen in den Berührungsebenen die zu
G parallelen Erzeugenden, und diese laufen parallel zu den Schnitt-
geraden des Asymptotenkegels mit einer durch seine Spitze parallel
zu G gelegten Ebene.
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V. Abschnitt.
Die Beleacbtang krammer Fläcben im allgemeinen, Und die des
Cylinders, des Kegels nnd der Umdrehnngsfläelie im besonderen.
L Allgemeines.
191. Die Helligkeit H einer matten Körperoberfläche an irgend
einer Stelle bei Parallelbeleuchtung fanden wir in I, 483 (5)
fi" = L' cos « J. ,
worin a den Einfallswinkel des Lichtstrahles (Winkel mit der Flächen-
normale) an jener Stelle, V die Stärke des Lichtes und A das Rück-
strahlungsvermögen der Oberfläche bedeuten. Dabei war das Lam-
bertsche Gesetz vorausgesetzt, wonach eine Stelle einer matten
Korperoberfläche bei einer bestimmten Beleuchtung gleich hell er-
schehit, von welcher Seite man sie auch betrachten mag. Dieses
Gesetz entspricht, wie wir sahen (I, 481), nur annäherungsweise
der Wirklichkeit. Insbesondere zeigen sich bei mattem Gipse, bei
welchem unter mittleren Ein- und Ausfallswinkeln im allgemeinen
eine gute Übereinstimmung mit diesem Gesetze stattfindet, haupt-
sächlich zwei Abweichungen, eine an dem Glanzpunkte und. eine
am Umrisse. Der Glanepunkt ist derjenige Punkt der Fläche,^ an
welchem sich das Spiegelbild der Lichtquelle zeigen wörde, wenn
die Fläche spiegelnd wäre*, es ist also der Punkt, an dem die Flächen-
normale den Winkel des Licht- und des Sehstrahles halbirt. An
diesem Glanzpunkte tritt nun eine Verstärkung der Helligkeit ein,
die bei großem Einfallswinkel sehr bedeutend ist und das Ansehen
einer Glanzstelle hervorbringt, während sie bei Winkeln von weniger
als 35** fast verschwindet. Da wir nun, entsprechend der gewöhn-
lichen Annahme, den Projektionen des Lichtstrahles eine Neigung
von 45^ gegen die Projektionsajce geben werden, und da hierbei
der Lichtstrahl einen Winkel von 54** 44' (dessen Tangente = ]/2
ist) mit den Sehstrahlen bilden, so ist der Einfallswinkel 27** 22',
also die Spiegelung fast unmerklich. Andererseits tritt in der Nähe
des Umrisses vorwiegend eine Verminderung der Helligkeit ein, die
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V, 191—192. AUgememes. 201
auf der Seite des Lichtes am größten ist; während auf der ent-
gegengesetzten Seite; der der Spiegelung, bei großen Einfallswinkeln
eine Verstärkung und zwar eine recht bedeutende stattfindet. Im
ersteren Falle, der bei unserer Annahme allein vorkommt, kann in der
Nähe des Umrissen, wo der Ausfallswinkel 90^ ist, eine Verdun-
kelung bis auf 0,6 der nach dem Lambertschen Gesetze herrschenden
Helligkeit eintreten. Dieselbe erstreckt sich mit allmählicher Ab-
nahme bis zu den Punkten mit einem Ausfallswinkel von 75^, so
daß dieser verdunkelte Streif bei der Kugelabbildung eine Breite
von ^ ihres Halbmessers (1 — sin 75^) einnimmt, also nur schwach
merklich ist
Wir begehen also bei Gips unter der angeführten Annahme
des Lichtstrahles bei Befolgung des Lambertschen Gesetzes keine
erheblichen Fehler, und werden auch für viele andere Körper, deren
verschiedenartiges Verhalten gegen das Licht wir nur sehr ober-
flächlich kennen, mit guter Annäherung dieses auch durch seine
große Einfachheit so zweckmäßige Gesetz anwenden.
Wir wollen in der Folge nur eine Art von Oberflächenbeschafifen-
heit voraussetzen. Dann ist VA unveränderlich; und indem wir
es = 1 setzen, nehmen wir die Helligkeit dieser Oberfläche bei
senkrechter Beleuchtung als Helligkeitseinheit an. Wir erhalten dann
£ = cos £ .
192. Um auf der Abbildung einer Fläche in richtiger Weise
die Helligkeit darstellen zu können, zeichnet man auf dieselbe zu-
nächst Linien von gleicher Helligkeit, das sind Linien, in deren Punk-
ten dieselbe Helligkeit herrscht, also cos 6 (und s) unveränderlich
ist Diese Linien heißen auch Isophoten (r<To$, gleich; g>cigy das
Licht); wir wollen sie Lichtgleichen nennen. Zu ihnen gehört die
Eigenschattengrenze y für welche b = 90^, cos £ <= 0 ist; sie heißt
auch die Grenzisophote oder Grenzlichtgleiche, Man legt Lichtgleichen
von unveränderlichem Helligkeitsunterschiede, der gewöhnlich = 0,1
angenommen wird, so daß in den Lichtgleichen die Helligkeiten 0;
0,1; 0,2. . . 0,9; 1 herrschen. Diese Zahlenreihe der Helligkeiten heißt
die zehnstufige Stärkereihe oder Intensitätsskala. Die entsprechenden
Lichtgleichen bezeichnet man abgekürzt mit 0, 1, 2*. .9, 1.. Wir
werden uns hier mit der Hälfte derselben begnügen.
Legt man nun die Streifen des beleuchteten Teiles zwischen
den auf einander folgenden Lichtgleichen nach den Regeln von I, 496
mit Tuschlagen an, so erhält man ein gutes Bild dieses Teiles der
Fläche. Will man noch die Beleuchtung durch die Luft und durch
den Reflex von anderen Körpern berücksichti^gx^-r^Aj^önnte man
-'PY^pooglc
o"r
202 V, 192—193. Die Beleuchtung krammer Flächeu.
dies in der Weise von I, 500 für eine Anzahl von Punkten aus-
führen, wodurch sich veränderte Lichtgleichen ergeben würden. Wir
gehen hierauf nicht ein, bemerken aber, daß die Bestimmung der
Helligkeit im Schatten auf diese Weise durch Rechnung oder durch
Schätzung geschehen muß. Die gewohnlich für den Eigenschatten
gemachte Annahme, daß er durch den sog. atmosphärischen Strahl,
der dem Sonnenstrahle gerade entgegengesetzt angenommen wird, be-
leuchtet werde, ist nach I, 488 ganz zu verwerfen; die dabei benutzten
Lichtgleichen auf dem Schattenteile der Fläche haben in Bezug auf
dessen Helligkeit keine Bedeutung.
Geometrisch betrachtet, liegen die Lichtgleichen, als Linien von
tmveränderlichem Einfallswinkel s, auf beiden Seiten der Eigenschatten-
grenze, Physisch haben immer nur die Linien im beleuchteten
Flächenteile Bedeutung, also die einerseits oder die andererseits der
Eigenschattengrenze liegenden, je nachdem die Eörpermasse auf
der einen oder auf der anderen Seite der Oberfläche liegt, z. B. bei
der Eugelfläche, je nachdem es sich um eine Yollkugel oder um
eine geö&ete Hohlkugel handelt.
Wir werden beiderlei Kurven bestimmen, sie auf den verschie-
denen Seiten der Fläche liegend denken und die einen, wie ge-
bräuchlich, mit -|-, die anderen mit — bezeichnen.
Es sei noch bemerkt, daß der Verfasser die Linien gleicher
Helligkeit für eine Gipskugel nach seinen übei^ den Gips angestell-
teü Beobachtungen konstruirt hat, die er auch später mit den Er-
gebnissen über die Beleuchtung durch die Luft und den Bodeureflex
zu veröffentlichen gedenkt; daß er aber bei der gemachten An-
nahme des Lichtstrahles nur kleine, immerhin aber bemerkbare
Abweichungen von den nach dem Lambertschen Gesetze bestimm-
ten Lichtgleichen erhalten hat.
193. Zur Bestimmung von Punkten der Lichtgleichen einer ge-
gebenen Fläche P wendet man das Verfahren der Berührungsebenen
und das der Normalen an.
1) Bas Verfahren der Berührungsehenen. Alle durch einen Punkt
gelegten Ebenen von unveränderlichem Einfallswinkel s eines Licht-
strahles werden von einem ümdrehungskegel eingehüllt, dessen Axe
ein Lichtstrahl ist, dessen Erzeugende mit diesem Lichtstrahle den
Winkel 90^ — a bilden, und welcher der Tangentialkegd heißen
soll. Ein solcher Kegel würde eine gleichförmige Helligkeit =» cos e
besitzen. Jeder Punkt der F, in welchem ihre Berührungsebene
parallel zu einer Berührungsebene jenes Kegels ist, bildet einen Punkt
der Linie von der Helligkeit cos s. Man kann solche Punkte auf einer
beliebigen Linie der F finden, wenn man in Punkten derselben die
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Y, 193—194. Die Beleuchtung der Engel, des Cylinders u. des Kegels. 203
Berührungsebenen der F legt, parallele Ebenen zu denselben durch
die Spitze des Tangentialkegels führte einen zweiten Kegel bil-
det, welcher sie einhüllt, und für beide (koncentrische) Kegel die
gemeinschaftlichen Berührungsebenen bestimmt. Trägt man diese
Ebenen durch Parallelverschiebung an die F zurück und ermittelt
ihre Berührungspunkte (im allgemeinen durch Einschaltung), so sind
dies die gesuchten Punkte auf der gewählten Linie.
2) D(is Verfahren der Normalen. Alle durch einen Punkt unter
dem Winkel s gegen den Lichtstrahl gelegten Geraden bilden einen
Umdrehungskegel, dessen Äxe ein Lichtstrahl ist, und welcher
Normalkegel heißen soll. Die Punkte der F, in denen ihre Nor-
malen parallel mit Erzeugenden jenes Kegels laufen, sind Punkte
der Linie von der Helligkeit cos s. Man kann die Punkte auf
einer beliebigen Linie der F finden, wenn man in Punkten der-
selben die Normalen der Fläche zieht, Parallele mit denselben durch
die Spitze des Normalkegels legt, durch sie einen zweiten Kegel
führt, und beide (koncentrische) Kegel zum Schnitte bringt. Trägt
man die Schnitterzeugenden durch Parallelverschiebung an die F
zurück, so sind ihre Fußpunkte (die im allgemeinen durch Ein-
schaltung ermittelt werden) die gesuchten Punkte auf der gewählten
Linie. Zur Bestimmung des Schnittes beider Kegel wendet man
gewöhnlich am zweckmäßigsten eine zu ihnen koncentrische Ktigd
an; und da diese bei vielen Konstruktionen eine hervorragende Rolle
spielt, so gewinnen wir die größte Anschaulichkeit, wenn wir zu-
nächst für sie die Lichtgleichen bestimmen.
IL Die Belenohtmig der Kugel, des Oylinders und des Kegels.
194. Äufg, Die Lichtgleichen einer Kugel zu verzeichnen. Fig. 90.
Aufl. Bestimmen wir die Linien von den Helligkeiten 0; 0,2;
0,4 .. . 1, und bezeichnen sie mit 0, 2, 4 ... 1., — 2, — 4 ... — 1..
Sei M der Mittelpunkt der Kugel, l (l\ l") der durch ilf gehende
Lichtstrahl, so bildet man die Projektion auf eine zu P^ senkrechte,
mit l parallele dritte Ebene P3, und erhält vermittelst der ersten
Spur L von l die dritte Projektion M'"L'"= V" von /. Die Schnitt-
punkt 1. und — 1. von T" mit dem dritten Umriß der Kugel be-
zeichnen die hellsten Punkte der positiven und negativen Flächen-
seite der Kugel von der Helligkeit 1. Teilt man nun die beiden
Halbmesser M'' 1. und jjf'" — 1. in je fünf gleiche Teile, und legt
durch die Teilungspunkte 1., 8, 6 . . . — 6, — 8, — 1. Ebenen senk-
recht zum Halbmesser /, so schneiden diese die Kugel in Parallel-
kreisen von den angegebenen Helligkeiten. Denn für die Punkte
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204
y, 194. Die Beleuchtung krummer Flächen.
dieser Kreise haben die Cosinus der Winkel der Normalen oder
Kugelhalbmesser mit l oder Jf'" 1. jene Werte 0; 0,2 ... 1. Die
Lichtgleiclie Null ist die Eigenschattengrenze. Ein ümdrehungs-
kegel, welcher einen dieser Parallelkreise aus M projicirt, ist ein
Normalkegel; alle
^^^' ^^' zusammen sollen
^"^ das Büschd der
Normalhegd
heißen.
Die ersten
Projektionen der
Lichtgleichen sind
Ellipsen, deren
Mittelpunkte die
Halbmesser M' 1.
und M' — 1. in
je fünf gleiche
Teile teilen; ihre
großen Axen sind
J_ V und gleich
den in der dritten
Projektion gege-
benen Kreis-
durchmessern;
ihre kleinen Axen
liegen in 3f' 1.
und werden aus
der dritten Pro-
jektion erhalten.
Die Ellipsen sind
ähnlich und ähn-
lich gelegen, so
daß aus der klei-
nen Axe der
Grenzlichtgleiche
diejenigen der an-
deren gefunden
werden können,
da die Sehnen,
welche zwei benachbarte entsprechende Scheitel verbinden, bei allen
parallel sind.
Die zweiten Projektionen der Lichtgleichen werden am kürzesten
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y, 194. Die Beleuchtung der Kugel, des Cylinders u. des Kegels. 205
und genauesten unmittelbar konstruirt^ ohne Benutzung ihrer ersten
Projektionen, woraus zugleich ersichtlich, daß die dritte Projektion
nur der Erklärung halber gezeichnet wurde. Legt man die zweite
projicirende Ebene von l in eine parallel zu P^ durch M gelegte
Ebene um, so gelangen l und der in jener Ebene liegende größte
Eugelkreis nach V^ und in den Eugelumriß, wobei zur Bestim-
mung Ton U^ die u^ J. V und berührend an den zweiten« Engel-
umriß gleich der u der ersten Projektion gemacht wird. Den Eugel-
halbmesser Jf" 1/^ auf U^ teilt man nun in fünf gleiche Teile
und zieht durch die Teilungspunkte Senkrechte zu l'\ so enthalten
diese d|e großen Äxen der zweiten Projektionen der Lichtgleichen.
Ihre halben Längen erhält man durch die aus den Teilungspunkten
Ton Jf"l/^ J_ l^^ bis zum Eugelumriß gezogenen Geraden, die
kleinen Äxen auf M" 1. durch die aus den gewonnenen Punkten
des Eugelumrisses auf V gefällten Senkrechten. Die negativen Licht-
gleichen werden durch Fortsetzung der Teilung kongruent mit den
positiven gezeichnet Ist die erste Projektion schon ausgeführt, so
bestimme man in der zweiten nur V^, 1/^, 1., teile M"l. in fünf
gleiche Teile, mache die großen Axen der Ellipsen gleich denen im
Grundriß, die kleine Halbaxe der Grenzlichtgleiche «= 1. 1/^ (we-
gen eines rechten Winkels bei M"), und bestimme die anderen
kleinen Axen aus der Ähnlichkeit. Bilden, wie in der Figur, V
und V 45^ mit a;, so sind Grund- und Aufriß kongruent.
Die Lichtgleichenpunkte auf den Kugdumrissen erhält man durch
die Schnittlinien der Ebenen der Lichtgleichen mit der Ebene des
Umrisses; die Schnittlinien bilden eine Schaar paralleler Geraden
von gleichförmigem Abstände. Schneidet man z. B. in der zweiten
Projektion die durch \J^ l^V^ gelegte Gerade mit M"i. in 1.",
teilt Jf" 1." in fünf gleiche Teile und trägt die Teilung über Jf'
weiter, zieht durch die Teilungspunkte Gerade _L i", so bilden diese
jene Schaar und schneiden auf dem zweiten Umrisse die Licht-
gleichenpunkte ein.
Der Schlagschatten der Kugel auf P, ist mittelst der dritten
Projektion bestimmt, und es sei nur bemerkt, daß die Schatt^i der
Endpunkte des auf Pj senkrechten Eugeldurchmessers (wie F) die
Brennpunkte der Schattenellipse bilden. Denn der der Engel um-
schriebene Lichtstrahlencylinder ist ein Umdrehungscylinder, sein
Schnitt mit einer zu P^ parallelen, die Engel in einem Endpunkte
des auf P| senkrechten Durchmessers berührenden Ebene ist eine
Ellipse, deren einen Brennpunkt der Berührungspunkt mit der Eugel
bildet (I, 329), und der Schlagschatten der Eugel ist auch derjenige
dieser Ellipse. — Der Schlagschatten auf P^ ist eine Ellipse, deren
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206
y, 194—196. Die Belouchtnng krummer Flächen.
L
große Axe M^A^^ M" A'\ wenn durch den Ptmkt A" der V eine
zu V^ parallele Tangente des Umrisses geht.
195. Die Lichtgleichen von abwickelbaren Flächen sind gerad-
linige Erzeugende, weil entlang einer solchen die Fläche von ein
und derselben Ebene berührt wird. Es kommt also nur auf die
Bestimmung der Lichtgleichenpunkte auf einer passend gewählten
Kurve •der Fläche an.
Die Lichtgleichen eines Oylinders sind Erzeugende desselben.
Aufg. Die Lichtgleichen eines aufT^ senkrecht stehenden geraden
Kreiscylinders zu bestimmen,
Fig. 91. Aufl, Man denke sich eine den Cylinder entlang seinem Grund-
kreises k berührende Kugel (mit dem Mittelpunkte M), so sind die
Lichtgleichenpunkte der Kugel
^^^' ^^' auf jenem Kreise auch die des Oy-
linders. Legt man entsprechend
dem Verfahren der vor. Nr. die
erste projicirende Ebene des durch
M gehenden Lichtstrahls in F^
um, so daß l nach V" {VV"
= L^L") und der größte Kugel-
kreis in den Grundkreis des Oy-
linders gelangt, so wird dieser
Kreis von Z'" in 1.' geschnitten;
die Senkrechte zu V" durch 1.'
gelegt, bestimmt auf V den
Punkt 1., wobei M' 1. = Jf' i'";
die Teilung von M'l. in fünf
gleiche Teile und ihreFortsetzung
über jjf ' liefert vermittelst der
durch die Teilungspunkte geführ-
ten Senkrechten zu l' die Lichtgleichenpunkte auf dem Gnmdkreise,
durch welche dann die Erzeugenden als Lichtgleichen gezogen wer-
den. Die hellste Erzeugende (gestrichelt) besitzt die Helligkeit 0,82
(in der Figur mit 82 bezeichnet)-, man kann auch von jeder belie-
bigen Erzeugenden die Helligkeit leicht rückwärts auf dem Maßstabe
1. — 1. bestimmen.
Der Schlagschatten c^ des oberen Grenzkreises auf Pj ist ein
ihm gleicher Kreis mit dem Mittelpunkte (7|, der Schlagschatten Cg
auf Pg eine Ellipse mit dem Mittelpunkte Gg. Ci und c^ sind affin mit
X als Axe und C^ C^ als Strahl der Affinität, der, für ^ a:Z' = ^ xV'^
\\ X ist. um die Axen von c^ zu bestimmen, legt man (I, 377, 1)) aus
einem Punkte (D) der x durch C^ und C^ einen Kreis, schneidet ihn
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V, 195—196. Die Beleachtung der Kugel, des Gylinders q. des Kegels. 207
mit X in E und F, so liegen in C^E und C^F die Axen von c^,
deren Endpunkte A2, B^ aus den entsprechenden Endpunkten A^y
JBj der Durchmesser C^E, C^F des Kreises c^ durch Affinit'äts-
strahlen Ä^ A^ || B^ B^ || G^ Cj (' x) gefunden werden.
196, Wir nennen mit Bunnester*) die geteilte Linie M' 1. die
Intensitatsskala oder den Stärkemaßstab, die Länge M' 1. die Einheit
des Stärkemaßstahes, das Strahlenbüschel ^ welches die Lichtgleichen-
punkte des Grundhreises aus M' projicirt, das Normalhüschel, und
das Strahlenbüschel, welches aus ihm durch Drehung in seiner
Ebene um 90** entsteht, das Tangentialbüschel, weil ihre Strahlen
bezw. mit den Normalen und Tangenten der Spur des Gylinders in
den bestimmten Lichtgleichenpunkten parallel sind. Der Winkel
A = 1. Jlf' 1/ ist der Neigungswinkel des Lichtstrahles gegen die Ebene
des senkrechten Schnittes des Gylinders, und es ist die Einheit des
Stärkemaßstabes M 1. = M' L'"= sec A, wenn der Halbmesser des
Grundkreises =^ 1. Wir nennen die Projektion des Lichtstrahles
auf die Ebene der StrahlenbOschel, also M'L'=^ V den Grundstrahl,
den nach dem Null-
punkt der Ereisteilung ^^'
gehenden Strahl Jfcf'O ""^
den NiülstrcM\ der-
selbe steht bei demNor-
malbüschel senkrecht
auf dem Grundstrahle
und fallt bei dem
Tangentialbüschel in
denselben. DerWinkel
r / = A des Lichtstrah-
les mit der Ebene des
Büschels heiße der
Crnmd- oder Model-
unrikd des Büschels;
cos k ist die größte
in den Büscheln ent-
haltene Helligkeit. In
unserem Falle bei
ist tg A = •)/%, A
= 35® 16', cos A = 0,82, sec A = 1,22, die Helligkeit der Pro-
jektionsebene «=> sin A ■=» 0,61, und endlich der Abstand des in der
*) Burmester, Theorie nnd Darstellung der Beleachtang gesetzmäßig ge-
stalteter Flftchen, 1871, S. 24.
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208 V, 196—198: Die Beleuchtang krummer Flächen.
Zeichnung unsicheren Punktes 8 des Grundkreises k vom Grund-
strahle V ist = 0,2, da 0,8 . 1,22 = 0,98 und 0,98« + 0,2« = 1.
Man bemerkt, daß das Normal- und das Tangentialbüschel invo-
lutorisch sind und den Grund- und Nullstrahl zu Doppelstrahlen haben.
Fig. 92. 197. Äufg. Die lAcktgUichen eines auf P^ senkrecht stehenden
elliptischen Gylinders zu bestimmen.
Aufl, Die Lichtgleichenpunkte auf der Grundellipse c sind die
Fußpunkte von deren zu den Strahlen des Normalbüschels paral-
lelen Normalen. Zu ihrer Bestimmung konstruire man aus einem
Brennpunkte F der Grundellipse c mittels eines aus F gezogenen
Kreises k und dem Grundwinkel A das Normalbüschel, schneide seine
Strahlen mit dem aus dem anderen Brennpunkte f\ mit der großen
Axe der Ellipse als Halbmesser gezogenen Kreise k^ (z.B. 2^6' in
6"), so schneiden die Verbindungslinien dieser Schnittpunkte mit Fj
(so Fl 6") auf der Ellipse c die gesuchten Punkte (6) ein (I, 222),
durch welche dann die Lichtgleichen gezogen werden.
198. Die Lichtgleichen eines auf Pi schief aufstehenden eUip-
Fig. 98. tischen Gylinders m bestimmen.
Aufl. Eine zu den Erzeugenden des Gylinders senkrechte Ebene
E vertritt die Stelle der P^ in der vorigen Aufgabe. Man projicire
daher den Lichtstahl l auf E, bestimme seine Neigung X gegen E,
so kann man in E das Normal- oder das Tangentialbüschel ange-
ben, und mittelst desselben die Lichtgleichenpunkte auf der Schnitt-
kurve der E mit dem Cylinder ermitteln. Um aber die Verzeich-
nung dieser Schnittkurve zu vermeiden, projicire man das Tangential-
büschel durch Parallele mit den Erzeugenden auf die P^, oder auf die
Ebene, in welcher die Leitlinie des Gylinders gegeben ist, und be-
stimme auf ihr mittelst dieser Projektion des Büschels die Licht-
gleichenpunkte. Das Normalböschel dagegen verliert durch Pro-
jektion seine bezeichnende Eigenschaft, da die Projektionen der
Normalen einer Kurve im allgemeinen nicht wieder Normale der
Projektion der Kurve sind.
Legt man durch einen Punkt P einer Erzeugenden AP die
Ebene E, so erhält man einen Punkt Q ihrer ersten Spur e^ als
erste Spur der PQ, welche J_ A!'F' und || Pg gezogen wird; c,
zeichnet man dann durch Q' J_ ÄP'. Die erste Spur des durch P
gehenden Lichtstrahles l ist V. Die den Strahl l auf die E senk-
recht projicirende Ebene enthält die AP und hat zur ersten Spur
ÄL\ welche die e^ in K trifft; die Projektion ist daher PjB (nicht
gezeichnet). Legt man E um e^ in P^ um, so gelangt P nach P^"
(P'pvjy- ±e,, P^P'^=P'P\ pvp-^pivp''^^ und PB nach
P'"jB'. P'"K wäre für das umgelegte Normalbüschel der Träger
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V, 198. Die Beleuchtung der Kugel, des Cylindere u. des Kegels. 209
des Stärkemaßstabes, für das umgelegte Tangentialbüschel ist dies
daher die auf P'"iZ' Senkrechte P'"JB'", und der Neigungswinkel A
von l gegen £ ist in dem Dreiecke RPL bei P enthalten; man trägt
ihn gegen P'"B'" an, indem man r"R"=FR = r"R\ F" V"
= PL = r'U^ {T^U^ = PL') und E"'L'"= EL = B' V macht.
Ist der Winkel des Dreiecks bei L"' von 0 oder 180^ nicht sehr
verschieden, so überträgt man erst das rechtwinklige Dreieck BFA
nach K"P"A"' (P'"^'"= F" A'^, Po ^^^ = P'^')> "°d macht
dann auf K" A"' die U"'Z/'"= K L\ Trägt man dann von P'"
gegen U'" fünf gleiche Teile von willkürlicher abfer passender Länge
Fig. 93.
/ ^
bis zu 1. weiter, fallt l.-B _L P'"Z/'", beschreibt aus P'" durch B
den Kreis fe, so wird auf ihm das Tangential-, wie früher das Nor-
malbüschel bestimmt.
Bei dem Zurückdrehen des Büschels um e^ in £ gelangt P'"
wieder nach P, und bei dem Projiciren in Pj in der Richtung der
Cylindererzeugenden projicirt sich P nach A\ während die Schnitt-
punkte der Strahlen mit e^ an ihrer Stelle bleiben. Mit den Strahlen
dieses Büschels A' muß man dann parallele Tangenten an die Leit-
Wiener, Lehrbach der dantelleaden Oeomeirie. II. 14
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210 V, 198—200. Die Beleuchtung krummer Pl&chen.
ellipse c des Cylinders in P^ gezogen denken und deren Berührungs-
punkte bestimmen, was durch das Büschel M' der zu den Strahlen
konjugirten Durchmesser geschieht Dieses Büschel M' ist aber
parallel zu dem Büschel C der zu den von Ä' ausgehenden Strahlen
konjugirten Sehnen; wobei Ä'M'C ein Durchmesser von c ist Die
Konstruktion ist also diese: Man schneide einen Strahl P".'8' des
Büschels P"' mit e^ in 8", ziehe die -4' 8", schneide sie mit c in
8'", lege nach C'8'" an, und ziehe damit die Parallele M' 8, so schnei-
det diese die c in den Lichtgleichenpunkten + 8. Die hellste Er-
zeugende besitzt in unserem Beispiele die Helligkeit 0^95. Tritt
eine Unsicherheit in der Lage der konjugirten Sehnen ein, so be-
nutze man statt Ä'C einen anderen Durchmesser der c; fallen die
Punkte auf e^ außerhalb der Zeichenfläche ^ so benutze man ein
passendes Paar entsprechender Geraden in den afflnen ebenen Sy-
stemen der Büschel P"' und Ä\ welche sich auf e^ schneiden, wie z.B.
die aus N bezw. zu R'P'" und R'Ä' gezogenen Parallelen a und b,
mit denen zwei Punkte + 4 konstruirt wurden.
Man kann auch das Tangentialbüschel für c mit M' als Mittel-
punkt konstruiren; das Büschel der konjugirten Durchmesser be-
stimmt dann die Lichtgleichenpunkte auf c ; dasselbe wird auf einem
durch M' gelegten Kreise vermittelst der Livolution hergeleitet (1,348).
— Man kann ferner zu den Strahlen von A' Senkrechte aus einem
Brennpunkte von c ziehen; sie bilden das Normalbüschel für c, aus
dem man nach der vor. Nr. die Punkte erhält. Das oben ange-
gebene Verfahren dürfte etwas kürzer, als diese sein.
Von dem Schatten der oberen Grenzellipse auf Pg sind zwei
koDJugirte Durchmesser bestimmt, als Schatten der von den Licht-
gleichen 0 und 95 begrenzten Durchmesser; aus ihnen kann man
dann die Axen der Schattenellips'fe herleiten, die in unserer Figur
zufällig in jene konjugirten Durchmesser hineinfallen.
199. Übungsaufgaben.
1) Auf einem geraden Kreiscylinder, der schief gegen jede Pro-
jektionsebene steht, die Lichtgleichen zu bestimmen.
2) Auf einem Cylinder die Lichtgleichen zu bestimmen, dessen
senkrechter Schnitt a) eine Kreisevolvente, b) eine Evolvente oder
Evolute oder Aquidistante einer Ellipse, c) eine gemeine Cykloide
oder eine Epi- oder Hypocykloide, d) eine Sinuslinie ist, mag der
Cylinder senkrecht auf P, oder geneigt gegen beide Projektions-
ebenen stehen. — Es muß für alle diese Kurven die Aufgabe ge-
löst werden, ihren Berührungspunkt mit einer zu einer gegebenen
Geraden parallelen Tangente zu konstruiren.
200. Die Lichtgleichen eines Kegels sind Erzeugende desselben
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V, 200—201. Die Beleuchtung der Kugel, des Cylinders u. des Kegels. 211
und lassen sich bei Umdrehungskegeln mittelst eines Starkemaß-
stabes, bei anderen Kegeln aber mittelst der Tangentialkegel (193)
finden. Letztere bestimmt man nach der angenommenen Starkereihe,
indem man durch die Spitze S des gegebenen Kegels einen Licht-
strahl l zieht; durch l eine Ebene legt und in dieser aus S das
Tangentialbüschel für jene Reihe zeichnet; durch dessen Umdrehung
um l entsteht das Büschel der Tangentialkegd. Legt man nun an
jeden dieser Kegel und 'an den (koncentrischen) gegebenen die gemein-
schaftlichen Berührungsebenen ^ so sind deren Berührungserzeugende
auf dem gegebenen Kegel die gesuchten Lichtgleichen. Um die ge-
meinschaftlichen Berührungsebenen zu bestimmen, schneide man
eine auf dem Lichtstrahle senkrechte Ebene mit dem Kegelbüschel
und mit dem gegebenen Kegel, wobei sich bezw. koncentrische
Kreise und irgend eine Kurve ergeben werden, ziehe an diese und
an die Kreise alle gemeinschaftlichen Tangenten, so sind die durch
ihre Berührungspunkte auf der Kurve gehenden Erzeugenden des
Kegels die gesuchten Lichtgleichen.
201 • Äufg. Die Lichtgleichen eines auf die Grundrißebene auf-
gestellten elliptischen Kegels m bestimmen.
Aufl. Sei die Ellipse c in P^ die Leitlinie, S die Spitze des Fig. 94
Kegels. Der durch S gelegte Lichtstrahl l hat L' zur ersten Spur
und die Tangenten aus L' an c bestimmen durch ihre Berührungs-
punkte die Grenzlichtgleichen 05. Legt man die erste projicirende
Ebene von l um V in P^ um, so gelangt l nach V" = S"' L', wenn
S'S'"±S'L' und =SqS'\ Eine zu l senkrechte Ebene E habe e^
(J_ V) zur ersten und e^ (_L T") zur dritten Spur, derart daß e^
und e^ sich in Eq auf V treffen, und schneidet die i in P, wobei P'"
der Schnittpunkt von e^ und V". Die Tangentialkegel, aus S um
l als Axe gelegt, schneiden die E in Kreisen, deren Mittelpunkt P ist.
Legt man B um e^ in P^ um, so gelangt P nach P^^, und die
auf E und nach der Umlegung auch auf P^ senkrechte Axe PS der
Tangentialkegel kann man dann um V in P^^S ^ (J- V und = P'" S'")
umlegen. Man zeichnet dann mit einer auf dem Lichtstrahle S^P^^
senkrechten Geraden S^l. als Stärkemaßstab Ol. das Tangential-
büschel, und legt durch die Schnittpunkte seiner Strahlen mit V
aus P^^ jene koncentrischen Kreise.
Die Ebene E schneidet den Kegel in einem Kegelschnitte, der
durch die Umlegung von E in P^ nach Cq gelangt; Cq liegt gegen
c perspektiv mii e^ als Axe und S^^ als Mittelpunkt der KoUineation.
S^^ ist aber aus S entstanden durch Umlegung mit der durch S
parallel zu E geführten Ebene in P^ (S'"ÖIK, Q auf '', QS^^
= QS). Die Cq wird als Kollineare von c konstruirt, bequem mit
14*
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212
V, 201. Die Beleuchtung krummer Flachen.
Zuhilfenahme der Tangente L'OA von c und deren Entsprechenden
P^^ A, mittelst des zu e^ konjugirten Durchmessers CD der c, wel-
Pig. 94.
f
-^^^
t
\
l
1
\
/
1
\
/
1
/
. ^^
'L ^ /
"■-j^
^r
chem der Durchmesser CD^ der Cq entspricht, dessen konjugirter
dann leicht aus c erhalten wird^ wie in der Figur angedeutet; aus
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V, 201—202. Die Beleuchtung der Kugel, des Cylinders u. des Kegels. 213
den konjugirten Durchmessern ist dann die Ellipse Cq nach vorheriger
Bestimmung der Axen (I, 377) verzeichnet worden.
Nun zieht man an die Kreise und an Cq die gemeinschaftlichen
Tangenten y bestimmt ihre Berührungspunkte auf Cq und überträgt
sie durch Strahlen aus S^^ auf c; oder man schneidet jede Tan-
gente mit e^f zieht aus dem Schnittpunkte die entsprechende Tangente
an c und bestimmt deren Berührungspunkt. Letzteres ist in der
Figur ausgeführt, und zwar wegen der größeren Ausdehnung der c
gegenüber Cq. So ist z. B. der Strahl S^ 8' des Tangentialbüschels
mit r in 8' geschnitten, an den durch 8^ gelegten Kreis nnd an Cq
sind die gemeinschaftlichen Tangenten gezogen, deren eine die e^
in 8" trifft, aus 8" ist die entsprechende Tangente^ an c gelegt und
deren Berührungspunkt 8 bestimmt. Diese Punkte liefern durch
ihre Verbindungslinien mit S im vorliegenden Falle zwei positive,
dagegen keine negative Lichtgleichen.
Die aus P^^ berührend an Cq gezogenen Kreise bestimmen durch
ihre BerQhrungspunkte die hellste positive und negative Lichtgleiche,
deren Lichtstarkezahlen sich durch die rückwärts ausgeführte Kon-
struktion auf dem Stärkemaßstab als 0,83 und — 0,39 ergeben. Die
Berührungspunkte werden am einfachsten durch eine Fehlerkurve
bestimmt, welche durch die Mitten der von Cq eingeschlossenen
Bogen jener koncentrischen Kreise geht
(jbungsaufg. Man bestimme die Lichtgleichen auf einem Kegel,
dessen Leitlinie, z« B. ein Kreis, in einer beliebigen Ebene ge-
geben ist.
202. Anfg, Die Lichtgleichm eines auf die Grundrißebene ge
rcuk aufgestellten Umdrehungskegels zu bestimmen.
Aufl. Man lege, wie früher bei dem Umdrehungscylinder, eine Fig. 96.
Kugel, welche den Kegel nach dem Grundkreise berührt, bestimme
auf ihr die Lichtgleichen nach der gewählten Stärkereihe, so schnei-
den diese den Grundkreis in Punkten der Lichtgleichen des Kegels
von derselben Reihe. Der Mittelpunkt N" der Kugel wird auf der
Umdrehungsaxe S" Sq erhalten durch die aus dem- Fußpunkte A^
der Umrißerzeugenden S'' Aq zu dieser gezogenen Normale ^o-^'-
Aus N" ist ein Kreis durch Aq als Umriß der Kugel teilweise
gezeichnet Durch die Spitze des Kegels geht der Lichtstrahl l,
dessen erste Spur L ist Dreht man die Lichtmeridianebene in
die Hauptmeridianebene, wobei l in der zweiten Projektion nach
S"V"'^ V" gelangt, und denkt sich den Kugelhalbmesser parallel
zu V" gezogen, in fünf gleiche Teile geteilt, und durch die Tei-
lungspunkte die zu r" senkrechten Ebenen der Lichtgleichen der
Kugel gelegt, so schneiden diese die P^ in parallelen Geraden von
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214
V, 202. Die Beleuchtung krummer Flächen.
gleichen Abständen. Die äußersten dieser Ebenen werden angegeben,
indem man Senkrechte zu Z'" durch N" und berührend an den
Kugelumriß zieht.
Fig. 95.
S^ jy. g_ V
welche die Projek-
tionsaxe x in D'"
bezw. E"' treffen.
Nach dem Zurück-
drehen des Haupt-
meridians in den
Lichtmeridian kom-
men jene 'Punkte
nach D'und E' auf r,
wobei S'2)'=iSo2)'",
S'E'=SoE''\ TeUt
man nun D'E' in
fünf gleiche Teile,
schreibt zu D' und
E' bezw. 0 und 1.,
trägt die Teilung
über D' nach der
entgegengesetzten
Seite weiter, und zieht
durch die Teilungs-
punkte Senkrechte
zu r, so sind diese
die ersten Spuren
jener Lichtgleichenebenen der Kugel und schneiden auf dem Grund-
kreise c die Lichtgleichenpunkte ein. Die ganze Teilung 1. 0 — 1.
bildet den Stärkemaßstab des KegeUoreises, und es sind der Abstand
seines Nullpunktes D' vom Kreismittelpunkte S" und seine Einheit
D'jB' gegeben durch
S'2)'= S'O = sigX, D'E'= 0 1. = M sec A,
wenn X den Neigungswinkel des Lichtstrahles gegen die Kreisebene
{xV")j n = -4o JV" die Normale des Meridians in Äq, s = SqN" die
Subnormale bedeuten. Man erhält daher /S'D' und D'E' noch etwas
kürzer, was bei häufiger Wiederholung wesentlich ist, wenn pian
L'''L^^ Jlx zieht, und D^^ und E^^ auf T" so bestimmt, daß ihre
Abstände von V'U^ bezw. gleich s und n sind. Dann ist der Ab-
stand des jyy von x = S'B' und V'E'^'^D'K.
Die hellsten Erzeugenden auf der positiven und negativen Flä-
chenseite liegen in der Lichtmeridianebene, und ihre Hellig'keitszahlen
lassen sich auf dem Stärkemaßstabe = + 0,96 und «= — 0,53 ab-
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V, 202—203. Die Beleachttmg der Kugel, des Cylinders n. des Kegels. 215
lesen. Die Grenzlichtgleichen können auch durch die Berührungs-
punkte der Tangenten aus L' an c bestimmt werden.
Bei dem gleichzeitigen Vorhandensein ft^wfer Kegeläste bemerkt
man aus der Lage einer Berührungsebene , daß die äußere Seite
des einen Astes die Fortsetzung der inneren Seite des anderen Astes
ist; so daß die positiven Lichtgleichen, welche wir bei dem unteren Äste
außen annehmen , bei dem oberen nach innen gelangen ^ die negativen
dagegen auf dem unteren Aste innen^ auf dem oberen außen liegen.
208. Um den Schlagschatten in dem Inneren des oberen Kegel-
igstes zu bestimmen, der von dessen Grenzkreis d (Mittelpunkt T) ge-
worfen wird, lege man durch einen Punkt C desselben den Lichtstrahl, vig. a'a'
durch diesen und die Spitze S des Kegels eine Hilfsebene, welche die
Ebene des d in KC schneidet, wenn diese Ebene von dem durch S
gelegten Lichtstrahle in K getroffen wird (T'K'= T'K'"). Schnei-
det K'C den d\ außer in C, noch in H\ so enthält die Hilfs-
ebene die Erzeugende SH des Kegels, und deren Schnittpunkt mit
jenem durch C geführten Lichtstrahle ist der gesuchte Schatten G^
«>yon (7. Der S(;hatten beginnt in den Berührungspunkten der aus
K' an d' gezogenen Tangenten, d. i. in den Punkten 0 der Licht-
gleichen. Um seine Punkte in der Lichtmeridianebene zu finden,
dreht man diese um die Axe a in die Hauptmeridianebene, so erhält
man B^ als Schatten von JB {B'"B^ \\ T", TB^ = Abstand B^ von a").
Geometrisch kann man den Schlagschatten fortsetzen als Schnitt
des durch d gehenden Lichtstrahlencylinders mit dem Kegel, und
insbesondere noch den Punkt Ä^ im Lichtmeridiane bestimmen.
Der Schnitt dieser Flächen besteht aus dem Kreise d und dem ge-
suchten Schlagschatten, und der letztere ist ebenfalls eine ebene
Kurve, daher ein Kegelschnitt. Denn, entsprechend wie in Nr. 67,
schneidet die durch die drei Punkte 0, 0, A^ der Schattenkurve ge-
legte Ebene beide Flächen in Kegelschnitten, welche diese drei
Punkte und die Tangenten in jedem der Punkte 0 gemein haben,
letzteres, weil in jedem dieser Punkte beide Flächen zur gemein-
schaftlichen Berührungsebene die Ebene der Tangente der d und
eines Lichtstrahles besitzen. Daher fallen beide Kegelschnitte ganz
zusammen, und der Schatten von d ist dieser Kegelschnitt; derselbe
bildet bei Parallelbeleuchtung eine Ellipse. Ihre erste Projektion hat
A^B^ zur großen Axe, T zum einen Brennpunkte (57), während die
kleine Axe gleich dem Durchmesser von d ist; und sind a, b, e ihre
Halbaxen und Excentricität, so ergibt sich J.^ aus T, B^y b durch
A, r. TB^ = b\ weil a^ = 6« + ^, daher (a + e){a — e)^ b\
Die Schatten von d auf P^ und Fg sind bezw. ein mit d gleicher
Kreis d^ (nicht gezeichnet) und eine damit affine Ellipse d^, deren
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216
V, 203—204. Die Beleuchtung krummer Flächen.
Fig. 96,
Mittelpunkte T^, T^ sind. Für '^xV = ^xV können die Axen
von dg nach Nr. 195 bestimmt werden, aber auch in folgender noch
etwas vereinfachter Weise unter Entbehren von dj. Aus der Mitte
F von T^' T^ als Mittelpunkt legt man einen Kreis durch T^ (und
T,), welcher x xa G treffe; dann liegt die eine Axe von d^ in T^G,
die andere steht darauf senkrecht. Zeichnet man aus T^ als Mittel-
punkt einen dem d^ (und d) gleichen Ereis, so werden aus dessen
Schnittpunkten mit den Axen der d^ durch Parallele zu x unter
Vertauschung der Linien der Axen ihre Endpunkte bestimmt (be-
gründet in Fig. 91 durch die gleiche Neigung der Linien C^^E, G^F
und Cg E, C\ F gegen x).
204. Ein zweites Verfahren zur Bestimmung der Lichtgleichen be-
steht darin ; daß man zuerst die Helligkeit der beiden, in der Lichi-
meridianebene liegendeu, Punkte größter und kleinster Helligkeit be-
stimmt, wobei das Wort „kleinste" in physikalischem oder nur in
geometrischem Sinne zu nehmen ist,
und dazwischen den Stärkemaßstab
einschaltet. Zu dem ^nde dreht man
bei der angenommenen aufrechten
Stellung den Lichtmeridian in den
Hauptmeridian, wodurch die Erzeu-
genden SF und SG nach S"F" und
S"G"\ und l nach V" gelangen. Zu
r" zieht man die Senkrechte Ä" L,
trägt auf derselben je fünf gleiche
Teile von S" bis 1. und bis — 1., zieht
aus S" durch 1. und — 1. einen Kreis,
so werden die durch die Teilungs-
punkte zur Maßstabslinie gezogenen
Senkrechten auf dem Kreise die
Punkte der Strahlen des Tangentialbüschels bestimmen. Schneiden
nun S''F" und S"G"' jenen Kreis in jF'" bezw. G'", und fallt man
die Senkrechten ^"JF\, G"' G^ auf die Linie des Maßstabes, so geben
die Fußpunkte JF\, G^ auf demselben die Helligkeiten des Kegels in
jF und G (0,96 und — 0,53) an. Da aber jede der Erzeugenden den
Kreis in zwei Punkten trifft, so ist zu beachten, daß JF"', G'" so
gewählt werden müssen, daß F'"G'" parallel zur Kegelaxe ist. Denn
nur dadurch wird erreicht, daß wenn <^ FSG =• 0 wird, beide Er-
zeugende gleiche Helligkeit mit entgegengesetzten Vorzeichen erhal-
ten, wie es sein muß, daß dann beim Wachsen dieses Winkels diese
entgegengesetzten Zeichen erhalten bleiben, bis eine der Erzeugen-
den in l übergeht, und daß von da an gleiche Zeichen eintreten.
JLL
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V, 204—206. Die Beleuchtang der Kugel, des CylinderB u. des Kegels. 217
Zieht man nun in F' und G' Senkrechte zu V und schaltet
zwischen sie F^ G^ = F^ G^ ein und überträgt alle zwischenliegende
Teilungspunkte des Stärkemaßstabes^ so erhält man aus ihnen durch
Senkrechte zu V die Punkte der Lichtgleichen auf dem Kreise c. Ist^
F* G' > F^Gif so nimmt man ein Mehrfaches von jF\ Gj und
seiner Teile.
206. Äufg. Die Lichtgleichen eines Umdrehungskegels zu bestim-
men, dessen Axe gegen beide Projektionsebenen geneigt ist und in dessen
Inneres Licht eindringt.
Fig. 97.
' / .M'^'nfxW 77'
'*<- H^\:\ VV"- **--'
Aufl. Liege die Spitze S des Kegels in P^, sei M {M', M") Fig. 97.
der Mittelpunkt und r =^ S'R der Halbmesser des Grundkreises, so
ist dessen erste Projektion eine Ellipse vom Mittelpunkte M', deren
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218 V, 205. Die BelenchtoDg krummer Flächen.
große Halbaxe J_ S'M' und «= r, deren kleine Halbaxe in S'JT
liegt und gleich dem Abstände des R von S'M' ist, wenn SR = r
in der mit ihrer ersten projicirenden Ebene umgelegten Höhenlinie
^M, nämlich in S'Jf'", liegt, wobei M'M'"± S' M' und = M^if',
weil dieser Abstand = r cos Jtf'Jtf'"/S'; dieser Winkel aber der-
jenige jener kleinen Halbaxe mit dem sich in ihn projicirenden
Ereishalbmesser ist. Übereinstimmend suche man die zweite Pro-
jektion des Grundkreises. — Sei ferner ML der Lichtstrahl, L seine
erste Spur, so ist SML die Lichtmeridianebene, und diese legen
wir, zur Benutzung des zweiten Verfahrens (vor. Nr.), um S' V in
Pj nach S'M'^V um, wobei M'M'^±S'L\ S'M'^ = S'M"' ist;
der umgelegte Lichtmeridian ist dann das gleichschenklige Dreieck
S'F'^G'^, wenn F'^M'^G''' ± S'M'^'^M'^F'^ = M'^G'^ = r.
In der Ebene des Lichtmeridianes bildet man dann den Stärkemaß-
stab des Tangentialbüschels, indem man die S' — 1. _L M^^L' zieht
und darauf von 8' aus nach beiden Seiten gleiche Längen von
passender Größe aufträgt, deren fünf = ä — 1. etwa = fr sind.
Dann legt man aus S' durch — 1. einen Kreis, schneidet ihn
mit SF^^ und SG^^ bezw. in F^ und G^, derart aber, daß F^G^
II S'M'^, zieht F^F^ und G^G^±S'—\., so geben die Fuß-
punkte die größte und kleinste vorkommende Helligkeit (+ 0,41 und
«= — 0,89) an. — Die Punkte -F, G des Lichtmeridians an dem Kegel
selbst liegen auf dem Durchmesser, welcher M mit dem Schnitt-
punkte X von S' U mit M^^G^^ verbindet. Da X unzugänglich,
ist ein mit V M^^M' paralleles Hilfsdreieck K'N^^N' benutzt
{K"N"\L"M'). Dann zieht man in jeder Projektion in i^ und ß
die Tangenten au die Ellipse (etwa vermittelst konjugirter Sehnen)
und schaltet zwischen sie das Stück F^ G^ des Stärkemaßstabes ein,
z. B. = F^ G^, so bestimmen die durch die Teilungspunkte gezo-
genen Parallelen zu den Tangenten die Lichtgleichenpunkte auf
der Ellipse, und dadurch die Lichtgleichen. — Dies Verfahren
dürfte hier etwas kürzer, als das der Nr. 202 sein, weil an die
Stelle der Teilung einer gegebenen Strecke in jeder Projektion das
Weitertragen einer willkürlichen Strecke und dann das Übertragen
einer Teilung tritt.
Der ScMagschaüen des Grenzhreises im Inneren wird im Grund-
und Aufriß gleichartig konstruirt; betrachten wir den Aufriß. Die
durch 2^', G" gelegten Lichtstrahlen schneiden bezw. auf S"G",
S"F" die Schattenpunkte -Fj, G^ ein, welche einen Durchmesser
der Schattenellipse begrenzen, und deren Mittelpunkt J* bestimmen.
Ist (t, unerreichbar, so zieht man F^JT durch den Mittelpunkt R,
der Sehne 00 der Schattenellipse imd macht F^J ^=^ J^^J^^ wenn J^
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V, 206—206. Die Beleuchtung der UmdrehüDgsfl&che. 219
der Schnittpunkt von Jtf"L" mit iS"ö", also die Mitte von F^G",
wenn J,J^ || F^HJ und J^ auf G" G^ ; {J^J^ = ^F^^x)- Der zu F^J
konjugirte Durchmesser ist || 00 und gleich dem dazu parallelen
Durchmesser der Grenzellipse, JF # M"Q, Aus den konjugirten
Halbdurchmessem JF^^ JP sind die angedeuteten Halbaxen kon-
struirt und vermittelst dieser die (durch 00 gehende) Ellipse ge-
zeichnet
Zur Bestimmung des Schattens des Kegels auf Pj und Pj sucht
man die Schatten des Grundkreises vermittelst der Schatten zweier
konjugirten Durchmesser, wozu in jeder Projektion die Axen gewählt
sind, und bestimmt aus denselben die Axen der Schattenellipsen.
HI. Die Beleuchtung der Umdrehnngefläohe.
206, Aufg. Die Lichtgleichen einer Umdrehungsfläche m bestim-
men. Dieselbe sei ein Ring, und ihre Äxe a stehe J_ Pj.
Aufl, 1) Bei dem Verfahren der Parallelkreise wird dessen Starke- iwg.
maßstab mittelst einer entlang dieses Kreises die Fläche berührenden
Kugel, wie bei dem Kegel (202), bestimmt. Sei wieder Z'" der mit
der Lichtmeridianebene in die Hauptmeridianebene gedrehte Licht-
strahl, und X seine Neigung gegen Pj. Von dem beliebigen Parallel-
kreise p sei M^ der Mittelpunkt, P ein Punkt auf dem Hauptmeri-
diane, PN=n die Normale in P (N auf a), MiN^=s die Sub-
normale. Man trage nun den Stärkemaßstab fürjp auf einer Parallelen
m zu r auf, welche von der J_ V durch M' gelegten Geraden in Q ge-
troffen wird. Auf m trägt man (202) QO == s ig X in einem solchen
Sinne auf, daß eine _L l durch N gelegte Ebene den Punkt 0 enthält,
macht dann 0 1. = n sec A, teilt 0 1. in fünf gleiche Teile, welche man
von 0 aus auch in entgegengesetztem Sinne weiter trägt, zieht
durch die Teilungspunkte Parallele zu QM\ so schneiden diese auf
p die Lichtgleichenpunkte ein. Auf dem mit p in derselben Ebene
liegenden Parallelkreise Pi liegen die Lichtgleichenpunkte den gleich-
bezifferten von p diametral gegenüber, und auf den beiden Parallel-
kreisen, welche p und p^ symmetrisch in Bezug auf den Mittelpunkt
M der Fläche gegenüber liegen, gilt dies auch von den Lidit-
gleichenpunkten. In der Figur sind besonders für den größten und
kleinsten Parallelkreis (s = 0) die Lichtgleichenpunkte bestimmt.
2) Bei dem Verfahren der Meridiane wird der entlang des Meri-
dians berührende Cylinder benutzt (195); es ist aber im allgemeinen
nur vorteilhaft bei Kreismeridianen, also in unserem Falle. In der
LidUmeridianeibene zieht man nach ihrer Drehung in die Haupt-
meridianebene (Fig. a) den mit Z'" parallelen Durchmesser 1.0 — 1.,
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220
V, 206. Die BeleuchtoDg krammer Flächen.
teilt ihn in 2 X 5 = 10 gleiche Teile, so bestimmen die durch die
Teilungspunkte gezogenen Senkrechten zu V" auf dem Meridiane
die Lichtgleichenpunk t^, die man vermittelst ihrer Abstände von
,.^y^'" ?^JÄ' \
dem mit a parallelen Durchmesser U^ in den Grundriß auf l\ und
von da in den Aufriß überträgt. In den so gewonnenen Punkten
sind die Tangenten der Lichtgleichen senkrecht auf der Lichtmeri-
dianebene. — Der Meridian^ dessen Ebene senkrecht [auf der Licht-
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V, 206—207. Die Beleuchtung der ümdrehnngsflache. 221
meridianebene steht, sei ebenfalls in Fig. a dargestellt. Dann ist U^ die
Projektion eines Lichtstrahles auf seine Ebene, der Grundwinkel ist
90^ — 1, die Einheit des Stärkemaßstabes 0 1/ = (0 1.) sec (90^ — l)
wird durch die Tangente des Kreises in 1. abgeschnitten , so daß
jene J_ T" gezogenen Geraden auch auf 0 1.' den Stärkemaßstab
einschneiden. Die durch dessen Teilungspunkte _L U^ gezogenen
Geraden bestimmen die Lichtgleichenpunkte ^ welche in den Grund-
und Aufriß übertragen werden. — Im Hcmptmeridiane zieht man den
zu V parallelen Halbmesser 0"J.", legt dessen zweite projicirende
Ebene in die Hauptmeridianebene um, wobei der Punkt A des Licht-
strahles nach -4^*^ gelangt {A" A^^ 1.1" und = Abstand des J. von
der Hauptmeridianebene), so ist A" 0" A^^ die Grundneigung, und
0" B =^ 0" A^^ die Einheit des Stärkemaßstabes, wodurch die Licht-
gleichenpunkte des Hauptmeridianes im Aufriß und daraus im Grund-
riß bestimmt werden. Mit demselben stimmt der in Bezug auf die
Lichtmeridianebene symmetrische Meridian überein, dessen Ebene in
unserem Falle auf P, senkrecht steht. — In ähnlicher Weise
können die Punkte auf einem beliebigen Meridiane gefunden
werden.
207« Einige der Lichtgleichen (6, 8) besitzen äußerste Punkte, das
sind solche, in welchen sie von einem Meridiane der Fläche berührt
werden. Um dieselben, z. B. auf der 8, zu finden, denken wir uns
in Fig. a die Kugel, welche die »Fläche nach einem der Kreise des
Lichtmeridians berührt, in ihrer Projektion auf dessen Ebene dar-
gestellt. Die Gerade 8^^ stellt die Lichtgleiche 8 dieser Kugel dar,
woraus sich die Spitze D (auf V") des der Kugel nach 8 umschrie-
benen Kegels durch eine Tangente oder durch OD *=^ -^xO\.
(weil 02). 08=02). y=l*) bestimmt. Die |] P^ durch 2) gelegte
Ebene schneidet die Kugel in einem Kreise Ä, und dieser stellt
sich, wenn man durch Parallelverschiebung der Kugel ihren Mittel-
punkt nach M gebracht denkt, im Grundriß als der Kreis h' mit
dem Mittelpunkte M' dar. Überträgt man dann die Spitze 2) des
Kegels auf V nach 2)' (Jtf'2)' = CD in Fig. a) und zieht aus 2)'
die Tangenten an V, so sind dies Erzeugende des Kegels, stehen
daher senkrecht auf der Berüfhrungskurve 8, sowohl im Räume, als
im Grundriß auf der (elliptischen) Projektion der 8 (weil jene Tan-
genten y P,), so daß die bezw. auf ihnen senkrechten M' E^y M'F^
Tangenten dieser Ellipsen, und ^/, F^ äußerste Punkte derselben sind.
Da nun aus jedem Punkte der 8 der Kugel durch Parallelverschie-
bung senkrecht zu a um m = M!' 0" ein Punkt der 8 des Ringes
entsteht, so sind M'E^, M'F^ auch Tangenten an die 8 des Ringes,
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222
y, 207—208. Die Belenohtang krammer Flächea
und auf jeder liegen zwei äußerste Punkte, so E\ Fy für welche
die Abstände von E^, i^/, so E^E\ F^F\ =±_m sind.
Vorteilhaft dürfte es sein, zuerst die Punkte auf den Meridianen
zu bestimmen in der zu l parallelen, in der darauf senkrechten, in
der zu "B^ parallelen und in der zu dieser in Bezug auf die Licht-
meridianebene symmetrischen Ebene; sodann die Punkte auf dem
größten Parallelkreise und auf dem größeren der beiden, welche
die äußersten Punkte (D, JE?) von 8 enthalten, und aus diesen die
Punkte auf den anderen Parallelkreisen derselben Ebenen und auf
den Parallelkreisen der in Bezug auf M symmetrischen Ebenen. •
208. Wir werden öfter das folgende Verfahren zur Bestim-
Fig. 99. mung des Krümmungshalbmessers einer Kurve gebrauchen. Ist von
Fig. 99.
einem Kreise M^ der Mittelpunkt, M^ -4^ «= r^
ein Halbmesser, yi = D^Bj^ ^=> — D^ C^ eine
auf Ml Ai senkrechte Ordinate, x^ = Ä^B^y
so ist y^^ = x^ {2r^ — a:J, und für x^ un-
endlich klein
Vi^^^r^^ij
2 X,
Im allgemeinen ist r^ und damit das Verhältnis von y^^ und x^ end-
lich, so daß y^ = Q\ x^ = 0*. Die besonderen Fälle sind durch
die Bemerkung erledigt, daß bei x^ = 0« für w < 2, r^ = 0, für
n > 2, rj = oo wird.
Ist für eine beliebige Kurve A T die Tangente in ihrem Punkte
Ay BC=2y eine benachbarte mit AT parallele Sehne, AB = x
die von^ auf JBC geföllte Senkrechte, E der Mittelpunkt von JBC,
^BAE = Uy so ist
BB = y + xtga = yy BC = - y + xiga = —y y
weil xiga unendlich klein gegen y. Daher sind die Halbmesser
der die ^T in ^ berührenden Kreise, deren einer durch JB, der
andere durch C geht, bezw.
= -« - = r und =
1 BC^
2 X
oder beide Kreise fallen zusammen, der Krümmungshalbmesser r ist
daher unabhängig vom Winkel a. •
Findet man nun bei der Vergleichung zweier von einander ab-
hängigen Kurven, von deren einer der Krümmungshalbmesser r^ be-
kannt ist, die Beziehung
so ist
X = ax
= ^ yl
2 X
hl 7
2 ax. a ^
17 y =
1 6«y,«
1
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y, 208 — 209. Die Belenchtang der ümdrehuDgafläche.
223
Fig. 100.
Es bestehen daher die Verhältnisse,
wenn 6 = 1 oder y = y^, r : r, = 1 : a = a?i : a; ,
wenn a = 1 oder x = x^, r : r, = 6^ : 1 = t/* : y^^.
209. Die Projektionen der Lichtgleichen des Ringes auf eine
zur Ringaxe senkrechte Ebene, oder die Grundrißlichtgleichen, kön-
nen als Konchoiden der Lichtgleichen einer Kugel angesehen wer-
den, ebenso wie es bei der Lichtgleiche Null oder der Eigenschatten-
grenze der Fall war (173). Zur leichteren Verzeichnung einer
solchen verallgemeinerten Konchoide wollen wir einen Satz aufsuchen,
der Ähnliches über ihren Krümmungshalbmesser ausspricht, wie der
in Nr. 174 entwickelte bekannte Satz über ihre Subnormale. Sei c Fig. loo.
die Konchoide oder eine ihrer Grundkur-
ven, P ein Punkt derselben, 0 der Pol,
OP=^u der Leitstrahl, 00' der positive
Sinn des Leitstrahles, FK die Normale
der c in Pj K ihr Krümmungsmittelpunkt
in P, Je der Krümmungskreis, PK=> r der
Krümmungshalbmesser, 0'PK=ilf sein
Winkel mit dem Leitstrahle, Q der dem P
benachbarte Punkt der c, daher POQ = (p
ein unendlich kleiner Winkel (0^) und
OQ =^u' der benachbarte Leitstrahl der c.
Da OQ den Krümmungskreis Tc in einem
Punkte schneidet, dessen Abstand von Q,
außer wenn ^ = 90^ (210), wenigstens un-
endlich klein von der dritten Ordnung (0^)
ist (1, 237), bei der Bestimmung des Krüm-
mungshalbmessers aber nur 0* in Betracht
kommt, so haben wir Q als einen gemein-
schaftlichen Punkt von c und Tc anzusehen. Um u durch u, tp, t^, r
auszudrücken, schneide man die in P berührende Tangente PS der c
mit 0^ in 5, so ist OQ = OS + SQ. Es ergibt aber das Dreieck OPiS
OS=OP ,-
sin (90^ + ip)
u
8in(90**— 1^-
COBtff -
■9)
coat^
cos (!/> + 9>)
cos if) cos q> — sin ijf sin tp cos tp — tg i^ sin 9 ^
oder, wenn man
cos 9) s« 1 — ^9*, sin 9 = 9)
setzt, indem man die Reihen bis zur zweiten Potenz von 9 beibehält,
0S =
1 — iy'—ytg'V'
u{l + q>tgt + q>Hg^tl; + 1^q>'),
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224 V, 209. Die Belenchtang krummer Fl&chen.
Um SQ auszudrücken^ ziehe man QRA.PS, und setze PR
= y, RQ = Xy so ist y* = 2rx,
Darin ist y = PS + SR] und da aus dem Dreiecke OPS
PS = u
Bin <p U(p
Bin (90° — ijf — 9) COB -^
ist, indem in dem Ausdrucke von PS = 0^ die fp gegen t weg-
fällt, da sie mit dem tp des Zählers ein 0^ hervorbringen würde,
so folgt
indem SiJ und SQ mit jR^ gleich 0* sind. Andererseits liefert das
Dreieck SRQ
BQ = x^SQ cos (^ + y) = SQ cos ^ .
Diese Werte von y^ und a: in y' == 2rx eingeführt, geben
^ 2r coB^i/;
Daher wird
OÖ==OS+S<2 = « + «p«tgV'+9*(;+MtgV + 2-t8>)- (1)
Bezeichnet man die Glieder dieses Ausdrucks der Reihe nach
mit 1, 2, 3, 4, 5, so kann man diese Formel aus Fig. 100 a) ab-
lesen. — Um nun die einzelnen Ausdrücke zu konstruiren, zieht man
die ONJL OP, schneidet sie mit PK in N, so ist NP = n die Normale,
ON =» s die Subnormale von c in P; zieht man dann die NVA. PN
und schneidet sie mit OP in F, so ist offenbar, wenn VO mit v
bezeichnet wird,
5 = M tg ^, VO = V = utg^ iffA
^ ^* ^' TrT> I (^)
n= -, —^~t== — :=:z.VP'nA
COStp' C08*t/; U -^
Zieht man ferner 0T\\ PN, NT^ PO, schneidet beide Linien
in T, so ist TO = NP = n ; macht man dann auf PK die KL
= PK=r, so daß PL = 2r, zieht TIFII VL, und schneidet sie
mit OP in W, so ist (Gl. 2)
OW = TO ~ = %^^ = -^ ^-^^=w, (3)
FL 2r 2r cos" \p ^ ^ ^
indem wir OW =^ w setzen, und ferner
Fir = VO + 0 W= u tg« ^ + —-3— = r +
w.
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y, 209. Die Belenchtung der ümdrehongsfläcbe.
225
Fig. 101.
Man erhält daher aus Gl. (1) ,
OQ = ii + q>s + q>' (^ + V + wy
Gelten diese Bezeichnungen fQr die Konchoide und gelten fQr
die Grundkurven der Reihe nach die Bezeichnungen m^, Ug . . ., s^f
s^ . , ., im allgemeinen Uij Si . . .^ so ist
OQ=OQ, + OQ,+ ... =i:OQi,
Diese Ausdrücke sind bei den bis zu Null abnehmenden Werten
von q> nur gleich^ wenn die
Glieder mit übereinstimmen-
den Potenzen für sich gleich ^ ,
sind. Es ist daher \
v + w^2:{Vi + Wi). (5) \
Die erste dieser drei
Gleichungen bestimmt die
Punkte, die zweite die Tan-
genten, die dritte die Krüm-
mungshalbmesser der Kon-
choide. Die zweite enthält
wieder den Subtangentensatz
(174), die dritte einen ent-
sprechenden Satz mr Bestim-
mung des Krümmungshalbmes-
sers der Konchoide, welcher
sagt, daß die Strecke V W (=
V -\- w) der Kondmde gleich
der Summe der Sirecken Vi Wi
der Grundkurven ist. Dabei
konstruirt man in der ange-
gebenen Weise das FiTFi der
Grundkurven aus iljren Krüm-
mungshalbmessern und dann
umgekehrt aus dem V W der
Konchoide deren Krümmungs-
halbmesser.
Wählt man in einem Beispiele als Grundkurven ewei Kreise ij'ig loi.
Ci, Cs, woraus mit dem Pole 0 die Konchoide c entsteht, so ist für
einen Punkt P der c die PN die Normale, wenn
Wiener, Lehrbaoh der darttellenden Geometrie, ü. 15
Pit^Ä-
'k
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226 V, 209—210. Die Beleuchtung krummer Flachen.
ON^ON^ + ON^.
Ferner werden V^Wi und V^W^ aus der angegebenen Konstruktion
erhalten. Bestimmt man daher V und T aus N^ und macht VW
= FiTTi + FjTTa, so schneidet die zu TW parallele VL die Nor-
male NP in i, so daß PL ein Durchmesser des Krümmungskreises
ist Eine etwaige Unsicherheit des Schnittes L läßt sich beseitigen^
wenn man P F um P und 0 W um 0 in gleichem Drehungssinne in
die günstigen parallelen Lagen PV und OW' (nicht gezeichnet)
dreht, und dann V'L \\ W'T zieht (weil A PFi ~ A OWT). Da
in der Figur der Krümmungskreis von c in P zufallig ganz im
Äußeren, diejenigen für Q* und einen anderen gleichartigen Punkt
ganz im Inneren von c liegen, so liegen die zugehörigen Krümmungs-
mittelpunkte nahe bei Spitzen der Evolute von c, wodurch diese
teilweise verzeichnet werden konnte.
210. Besondere Punkte der verallgemeinerten Konchaide.
1) Berührt ein Leitstrahl eine der Grundkurven ^ etwa Cj, so be-
rührt er auch die Konchoide c, weil dann die Subnormale für die
erstere, und daher auch die für die letztere Kurve unendlich wird.
Es triflft dies für Öi und Q, Q* zu.
Femer wird, da V'i = * = 90° (vergl. Fig. 100), nach Gl. (3)
der vor. Nr. w^ = Uj^ : 2r^ cos' V'i = oo; daher fallen im Ausdrucke
w=^ ZWi die w^y w^ ,,, weg, oder r hängt nur von r^ ab. Es wird
dann auch m* : 2r cos' ^ = 00, woraus aber wegen cos V' = 0?
r unbestimmt bleibt Die geometrische Betrachtung zeigt jedoch
für Q^ und Q (vergl. die Fig. 101), wenn 9) = a; : m, daß
y^ = 2rx, yi^ = 2r^Xi, y = yi, x = g)U, rCi=9)Ui,
daher
2rx == 2rj^Xi , ru = r^u^ oder r : r^ = Wj : u\ (6)
es verhalten sich also die Krümmungshalbmesser umgekehrt um die
Leitstrahlen. Daher wird der Krümmungsmittelpunkt K' für Q aus
demjenigen K^ für Qj^ konstruirt, wenn man auf OQ die ÖC =
0 öl aufträgt und Q' K^ mit der Normale QK" der c in K'
schneidet.
Berührt ein Leitstrahl mehrere Grundkurven c^, C2 . . ., im
allgemeinen o^, so ist
y = y2rx=^y2^yrü, yh = V2q>yrHUH, y = SyHy
Yrü = zynüh.
2) Fallen die Normalen aller Orundkurven in den LeitstrcM^ so
gilt dies auch für die Konchoide; es werden alle ^, alle s und
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V, 210—211. Die Beleuohtang der ümdrehnngsfläche. 227
auch alle v zu Null. Aus den Gleichungen (5) und (3) ergibt sich
dann^ da cos^ *:= 1,
w
.^n, 'y-2'i-
3) Geht eine der Grundkurveny etwa c^, durch den Ursprung 0,
so liefert diese auf jedem Leitstrahle einen Wert u^^^O und außer-
dem noch andere Werte^ entsprechend den anderen Schnittpunkten
des Leitstrahles mit c^ . Die Eonchoide zerfallt daher in zwei Aste,
wovon der erste die Konchoide ist, welche jene Grundkurve c^ ent-
behrt, der zweite aber derjenige, bei welchem alle Werte von u^
außer dem zu Null gewordenen zur Wirkung gelangen. In dem-
jenigen Leitstrahle, welcher die c^ in 0 berührt, schneiden sich
beide Äste und bilden einen Doppelpunkt Bei der Bestimmung der
Tangente und des Krümmungshalbmessers des zweiten Eurvenastes
in dem Doppelpunkte ist zu beachten, daß die
Subnormale s^ der c^ in 0 gleich ihrem doppelten
Erümmungshalbmesser r^ ist {s^ «= 2ri). Denn ist ^ » ^ ^^*'
Pi der dem 0 benachbarte Punkt der c^, ON^ J_
OP^, PiJVi die Normale der c^ in P^, so ist ON^
=■ s, ; ist femer OK^ die Normale der c^ in 0,
welche die P^N^ die K^ trifft, so ist OK^ = P^^K^
= ri; und da ON^ parallel der Höhenlinie üiZ, des gleichschenk-
ligen Dreiecks OP^K^^ so ist Ä^^^ = P^^^ ==» r^, daher in der
Grenze s^ — ON^ — P^N^ = 2r^ .
211. Wenden wir diese Ergebnisse auf die Crrundrißlichtgleichen
des Binges F an. Für die koncentrische Eugel E, deren größter Fig. los.
Ereis gleich einem Meridiankreise der F (173), ist die Grundriß-
lichtgleiche eine Ellipse; und es hat z. B. diejenige 8 die Punkte
^1, Bi zu Scheiteln der in l liegenden kleinen und daher Mi C^
zur Linie ihrer großen Axe. Aus einer solchen Ellipse erhält man
die entsprechende Lichtgleiche des Ringes durch Verschiebung
eines jeden Punktes in der durch den Mittelpunkt M der F gehen-
den Richtung um die unveränderliche Länge m, dem Abstände des
Meridianmittelpunktes der F von M. So entstehen aus A^ und B^
die vier Punkte A, ^♦, JB, JB*, indem A^A — — A^A* — B^B
■« — B^B^ = w. Die Lichtgleiche des Ringes ist eine Eonchoide,
deren Grundkurven c^ und c^ bezw. die Ellipse ^^O^Pj und der aus
M mit dem Halbmesser m beschriebene Ereis Tc sind. Man kann
daher die Tangente der Konchoide in jedem ihrer Punkte leicht be-
stimmen, da ihre Subnormale und die der Ellipse für den entspre-
chenden Punkt zusammenfallen, weil die des Ereises Null ist
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228
y, 211. Die Belenchtang krammer Flächen.
Für die ErümmungsJuilbmesser der Konchoide in ihren Scheitdn
A, Ä*, By B* gilt nach Nr, 210, 2):
Für die Ellipse wird der Krümmungshalbmesser r^ =: A^K^ =
Ai Kl der Fig, d) bestimmt, wenn man diese Linie _L a von A^ bis
\
Fig.
103.
1
a
i
-i ■
Jf/ auf r" zieht; denn K^ ist (ebenso wie D) die Spitze eines über
8 gelegten geraden Ereiskegels, und JT/ der Schnittpunkt der mit
F^ parallelen Normalen zweier benachbarten Punkte der Grundriß-
lichtgleiche 8 in Ai] oder weil sich in Fig. a) A(K^ = a*: 6 der
Grundrißellipse 8 ergibt. Entsprechend ergibt sich für den Kreis Jz
die Ug = r^ «» w, daher
^ = ^ + m,
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V, 211—212. Die Beleachtung der Umdrehungsfläche. 229
wobei + oder — gilt, je nachdem r^ und r^ gleiche oder ent-
gegengesetzte Sinne besitzen. Demnach gilt -{- für A* und B,
— für Ä und J5* Zieht man nun AJA. MA und = MA = u,
und zeichnet MJ, so schneidet diese Linie auf allen Senkrechten
zu l das u des Fußpunktes ab, so auch A^J^^ «= u^ = -Sf^n die
JiQj^KiJ^ bestimmt dann auf l die A^Q ^^Uj^ ir^. Dann sind
AQ und A*Q bezw. = Mj* : r^ + w. Trägt man nun in ungeän-
dertem Sinne auf l die AR = A*Q und die A^R* = AQ ab und
zieht JKJuRJ, J*K* J.R*J*f so bestimmen diese Linien auf Z
die Erümmungsmittelpunkte K und Z^* für A und -4*. Denn es
ist z. B. ^* - w = ^*^ = ^^ = I? =" Ä' ^**^^^ ^ir= r.
Liegen die Scheitel in einem ümrißJcreise, so findet man diesen
als Erümmungskreis. Für B und B* ist dies nahezu der Fall.
Eine aus M an die Ellipse A^ C^ B^ gezogene Tangente berührt
diese in E^^ (aus Fig. a) durch D und k nach Nr. 207 erhalten) und
die Konchoide in E und E"*, wobei E^E ==^ — E^E"^ ^^^ m . Bestimmt
man Kxxi E^D' mittelst der Linie M-^C^ der großen Axe nach 1,392,3)
den Krümmungshalbmesser E^L^ der Ellipse, verschiebt ME^ in
seiner Linie nach ^F und nach i?* J'* so schneiden ijjF und i^i^*
bezw. auf den Normalen der Konchoide in E und E* deren Krüm-
mungsmittelpunkte L und L* ein (210, 1)).
Die Grenzlichtgleiche enthält auch Scheitel auf dem zu l senk-
rechten Durchmesser des größten und kleinsten Parallelkreises, in
denen die Krümmungshalbmesser ebenso wie in den Scheiteln auf l
(aber auch in der Weise der Nr. 184) bestimmt werden können.
212. Die Lichtgleiche von der Helligkeit der zur Umdrehungs-
axe a der F senkrechten Ebene Pj (= 0,57) enthält als Bestandteile
den höchsten und tiefsten Parallelkreis k und noch eine andere Kurve,
welche die Kreise k in den Doppelpunkten G und G* schneidet.
Die entsprechende Lichtgleiche der Kugel K hat zum Grundriß eine
durch M gehende Ellipse, deren Tangente in M (J_ T) die Doppel-
punkte G, G* der Konchoide enhält. Es ist dies der in Nr. 210, 3)
betrachtete Fall, in welchem eine Grundkurve durch den Ursprung
der Leitstrahlen geht. Bestimmt man den Krümmungshalbmesser
MKq = r^ (= M'Eq der Fig. a)) der Ellipse in M und verlängert
ihn über K^ um sich selbst bis H {MH = 2r^f so ist MH die
Subnormale der Ellipse in M (210, 3)), und auch die der Konchoide,
da die Subnormale der zweiten Grundkurve, des Kreises aus M,
Null ist. Also sind GH und G*S die Normalen der Konchoide in
G und G*.
Zur Bestimmung des Krümmungshalbmessers der Konchoide in
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230 V, 212-213. Die Belenchtong krummer Flächen.
G ist das allgemeine Verfahren unbrauchbar , weil fär die Ellipse v
unendlich und t; + «; unbestimmt wird. Eine ursprüngliche Be-
trachtung zeigt aber^ daß der Strahl MG der Eonchoide die Lange
m, der benachbarte die Länge m -\' 2rQfp besitzt. Dies gleich dem
Ausdrucke derselben Länge (1) in Nr. 209 gesetzt^ gibt
w + 9 . 2 ro = M + 9 . M tg ^ + 9)2 ^y + u tg« ^ + ^iT^?^) *
Daraus folgt u^^^my tg ^ «= — ^,
also ^ = <^ MGHy wie schon bemerkt, und
^ + m tg«^ + -r-^^V- = 0,
und hieraus r ■= -r-i — r-^ —
cos ^ 1 + sm* -^
Da GH = GM : cos ^ = -71»: cos ^, so ergibt sich r = GS,
wenn man HP±HG und = HM, HU ± GP bis U auf GP,
US±GH bis 8 B,xii GH zieht, weü GP« = (?IP + fi^P« =
(?fi«(l+ sinV); daher G8=GU{GH: GP) = GH(GH^ : GP^)
= ( — m : cos V') : (1 + sin* V') = ^•
Bildet, wie bei unserer Annahme, der Lichtstrahl gleiche Win-
kel mit Fj und P, , so sind diejenigen Punkte der ümrißkreise des
Grundrisses Punkte unserer Lichtgleiche, in denen die Berührungs-
ebenen H P2 sind ; und ebenso deren zu l symmetrische Punkte.
Wir wollen eine Lichtgleiche dann Typuslichtgleiche*) nennen,
wenn sie als Bestandteil eine Kurve enthält, nach welcher die Fläche
von einer Ebene berührt wird. Li die bei ihren Doppelpunkten
gebildeten Ecken schmiegen sich die benachbarten Lichtgleichen
herein.
218. Wir wollen noch eine andere Art der Bestimmung des
Krümmungshalbmessers der Typuslichtgleiche in ihrem Doppelpunkte
Fig. 104. angeben. Gelten die Bezeichnungen der vor. Nr., seien T und U
bezw. die dem M und G benachbarten, sich entsprechenden Punkte
der Ellipse und der Typuslichtgleiche, so daß MG = TU'= m, und
sei auch auf MU die MV = my sei MTH der aus K^ gezogene
Erümmungskreis der Ellipse in üf, seien die unendlich kleinen
Winkel G M T '==- MHT = 9, so ist VU = MT = 2ro9),
Zur Bestimmung der Tangente ist die Berücksichtigung der 0'
*) Burmester in s. Th. u. D. der Beleuchtung, 1871, S. 102, hat den Namen
Typasisophote für diese Eorve bei ümdrehongsflächen eingeführt.
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y, 218. Die Belenchtung der XJmdrehungsfläche.
231
Fig. 104.
notwendig. Es sind aber die bezw. bei V (in der Grenze) und M
rechtwinkligen Dreiecke GFUund GMH ähnlich, weil GViVU^
mq> : 2rQfp= GM: MH\ und da die Katheten des ersten Dreiecks
durch Drehung um G um 90^ mit den
entsprechenden des zweiten nach Rich-
tung und Sinn parallel gemacht wer-
den können y so gilt dies auch von den
Hypotenusen und es ist das Element
G Ü oder die Tangente G W unserer
Lichtgleiche 1.GH.
Der Erümmungshälbmesser der
Lichtgleiche bei G ist (208)
2 X
1 GW*
2 WU '
Es ist aber GW=GU (=0'^ Unterschied = 0» nach I, 236, 8)),
und aus den bezeichneten ähnlichen Dreiecken GU'.GV ^== GH: GM,
oder wenn man HG = n setzt,
Cr Tr= GU'=^ mq> .n:m^=^nq>.
Zieht man durch V eine Parallele und durch G- eine Senkrechte zu
MG, so bilden diese beiden Linien mit der Geraden G W ein zu
HMG (m, n, 2r^ ähnliches Dreieck; und da 6?r= 6fF (0*, Unter-
schied = 0') = mq> , so ist die in G TT liegende Seite «== ny = G TT,
so daß VY durch TT geht, und die dritte Seite YW=2r^(p =
VU ist. FäUt man UX± VW, so ist auch VX= VU, daher
WX = Yr==imf, XU=VU.ip^2r^q>^', undheiXX'±WU
ergibt sich aus der Ähnlichkeit der Dreiecke XTW, UX'X, HMG
Wü= WX' + Tü=WX
+ XU^
Setzt man die gewonnenen Werte von G W und WU in dem Aus-
drucke von r ein, so erhält man
r =
MH=^2r,
Macht man nun in Fig. 103 auf MG die MH^
auf MH die MH^ = HH,, so ist HH^^ -= 2(2r^y «
m^ + 8rQ^; bestimmt man dann die Punkte JBg, H^ auf GH^, und
w.
GH^^
09
H^, S auf GH so, daß GH^ = GH, H^H^ || MH, GH^
H^S II MH, so ist GS = r ; denn es ist dann
GH* n»
GH
A)
n Q n TT ^^ n tt ^^
GH,
»Gif,» m' + 9r*
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232
y, 214. Die BelenchtuDg krummer Fl&chen.
214. Die Projektionen der LicMgleichen des Ringes auf die Lickt-
meridianebene. Wir bestimmen sie aus den gleichartigen Projektio-
nen der Liehtgleichen der mehrerwähnten koncentrischen Kugel,
Fig. 106. welche gerade Linien sind. Aus den Meridianpunkten Ä^, B^ der
Fig. 106.
•Z"
r
//
/
y //
' //
//
//
^/K
ir'
Lichtgleiche 8^ der Kugel ergeben sich die Meridianpunkte Ä, B
der Lichtgleiche 8 des Ringes durch Senkrechte zur Umdrehungs-
axe a. Aus einem beliebigen Punkte Q der 8^ erhält man den in
derselben Parallelkreisebene liegenden Punkt G der 8, indem man
diese Ebene mit den beiden Parallelkreisen von den Halbmessern
JSDi, ED in die Lichtmeridianebene umlegt^ wobei die aus C^, G
entstehenden Punkte C/, C auf demselben Halbmesser EG^ liegen.
Weil dabei EG : ED «= EGy^ : ED^ , kann man die Konstruktion
abkürzen, indem man durch Gi eine Gerade, vorteilhaft die 8,,
zieht, sie mit a in F schneidet, und mit D^F die Parallele DG
bis G auf a zeichnet; dann geht die H FG^ durch G gezogene Ge-
rade durch C. Es ist vorteilhaft, wie es in der Figur geschehen,
zugleich zwei Punkte der 8 zu bestimmen, entsprechend den beiden
Schnittpunkten der FD^ mit dem ümrißkreise der Kugel. Die mit 8^
parallele Tangente der 8 erhält man durch die aus F an den Um-
rißkreis gezogene Tangente, wie die Figur zeigt (Punkt E der Fig. 103).
Die Tangente der Kurve in einem Meridianpunkte, z. B. in A,
erhält man, wenn man aus dem Mittelpunkte H des Parallelkreises
von A eine Parallele zur Meridiantangente in A (und A^) bis zu J
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y, 214-215. Die Beleuchtung der ümdrehungBfläche. 233
auf 8^ zieht; AJ ist dann die gesuchte Tangente. Denn die Linien-
stücke auf der zu HA^A benachbarten parallelen Geraden (der Pro-
jektion des benachbarten Parallelkreises), welche zwischen der Sj
und der Tangente des Meridianes in A^ und zwischen der Tangente
von 8 und der des Meridianes in A enthalten sind, verhalten sich
wie HAi : HA^ weil, wenn ED^D dieser benachbarte Parallelkreis
wäre, sie sich wie D^C^: DC = ED^ : ED verhalten würden. Zwi-
schen den Linien JH, JA^ und zwischen JH, JA liegen aber
Stücke einer Senkrechten zu a, welche HA^ und HA selbst sind;
und da JH parallel zu den Meridiantangenten, JA^ die 8^ ist, so
muß JA parallel zur Tangente an 8 in ^, oder viemehr diese
selbst sein.
Aus dieser Tangente erhält man dann leicht den Krümmungs-
halbmesser der Grundrißlichtgleiche in ihrem Scheitel A nach dem Ver-
fahren der Nr. 57, indem man AJ mit a in i schneidet und LKA_a
bis zu K auf der Meridiantangente AK zieht; LK ist dann der
gesuchte Krümmungshalbmesser.
215. Die Lichtgleichen der Umdrehungsflächen zweiten Grades
werden im allgemeinen am zweckmäßigsten nach dem allgemeinen
Verfahren für Umdrehungsflächen konstruirt. Wir werden später
auch die den Flächen zweiten Grades eigentümlichen Eigenschaften
der Lichtgleichen kennen lernen. Nur bei dem Umdrehungspara-
boloide ist die Auf losung einfacher, als bei anderen Flächen zweiten
Grades, abgesehen von der Kugel und dem Kegel.
Aufg. Die Lichtgleichen eines TJmdrehungsparaböloides eu bestimmen.
Aufl. Sei A der Scheitel der Fläche, a ihre senkrecht zu Pj pig. io6.
gestellte Umdrehungsaxe, F ihr Brennpunkt, sei auf a die AD =^
FA aufgetragen, so ist die durch D JLa gelegt« Ebene, deren
zweite Projektion d" ist, die Leitebene der Fläche, welche die Leit-
linien der Meridianparabeln enthält; endlich sei der Kreis JB'C die
erste Spur der Fläche. Projicirt man einen beliebigen Punkt S (nicht
gezeichnet) der Fläche auf die Leitebene nach S\ so ist S'F par-
allel mit der Flächennormale in S (I, 220), daher müssen für alle
Punkte S einer Lichtgleiche die S'F gleiche Winkel mit dem Licht-
strahle bilden, und daher isi die Projektion einer Lichtgleiche des Um-
drehungsparaboloides auf seine Leitd)ene der Schnitt dieser Ebene mit
dem der Helligkeit der Lichtgleiche zugehörigen Normälkegelj dessen
Spitze im Brennpunkte der Fläche liegt. Die Grundrißlichtgleichen sind
daher ein Büschel von Kegelschnitten j nämlich die ersten Projektionen
des Schnittes der Leitebene mit dem aus F als Mittelpunkt geleg-
ten Büschel der Normalkegel.
Zur Konstruktion lege man die Lichtmeridianebene in eine zu
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234
V, 215. Die Beleachtung krummer Fl&ohen.
Pi paralle Ebene um; dabei gelangt a nach a" oder Ä'F'"{±V),
F nach r" {A'r" beliebig groß), D nach D"' {F^'B"' = r'B'y
Fig. 106.
?^fl _-;{>'- --Äl
/la'
d nach d'" (J_ a" durch D"')? '^^ wenn der durch F gelegte Licht-
strahl l die Leitebene in P trifft, gelangt P nach P'", 2 nach
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V, 216—216. Die Beleuchtang der ümdrehungsfläche. 235
r^F^'P"', wobei ^d"'l"'^L V" ist dann in der ümlegung
die Axe des Normalkegelbüscbels, dessen Schnitt mit der Licht-
meridianebene der Normalbüschel ist. Die Schnittpunkte seiner
Strahlen mit d'" bestimmen dann die Scheitel der Haxi^taxen der
Grundrißlichtgleichen. Die Normalkegel 1. und 0 sind bezw. die
Gerade l und die darauf senkrechte Ebene, ihre Schnitte mit der
Leitebene bezw. der Punkt P und eine Gerade (J_ Q, aus denen der
Punkt 1. imd die Grenzlichtgleiche 0 sich ergeben; letztere isi; im
Grundriß eine Gerade p J_ l\ und im Räume eine zur Meridian-
parabel kongruente Parabel mit dem Scheitel Q. G und B. sind die
Scheitel der hier zugefügten Lichtgleiche 9.
Die Nebenaxe einer Grundrißlichtgleiche, z. B. der G'H', liegt
in der durch den Mittelpunkt J von GH senkrecht zur Licht-
meridianebene geführten Geraden und kann durch deren Schnitt-
punkte mit dem Paraboloide oder in der Projektion auf die Leit-
ebene durch die Schnittpunkte mit dem Normalkegel begrenzt wer-
den; einer der Grenzpunkte ist K.
Je nachdem diese Schnittpunkte reell oder imaginär sind, ist
auch die Nebenaxe reell oder imaginär und der Kegelschnitt eine
Ellipse oder Hyperbel; im letzteren Falle wird die ideelle Neben-
axe verzeichnet. Wir werden sogleich ein forderlicheres Verfahren
zu ihrer Bestimmung angeben.
216. Da die Grundrißlichtgleichen perspektiv dem Schnitte
des Normalkegelbüschels mit einer zu seiner Axe senkrechten Ebene
sind, da ferner dieser Schnitt aus einem Büschel koncentrischer
Kreise besteht, und da endlich ihrem Mittelpunkte der Punkt P'
und ihrer unendlich . fernen Geraden die Gerade p' entspricht, so
folgt ßr das KegeUchniUhüschel der Gmndrißlichtgleichen: 1) P' und
p' sind Pol und Polare für jede derselben; 2) je zwei derselben
sind perspektiv und haben P' zum Mittelpunkte und p' zur Axe
der KoUineation. Durch diese Eigenschaft ist es möglich, aus einer
der Kurven, und aus einem Punkte jeder anderen, etwa einem
Scheitel auf Ä'P\ diese zu konstruiren, was aber nicht ausgeführt
wurde; 3) die Grundpunkte des Kegelschnittbüschels sind die imagi-
nären Doppelpunkte der gemeinsamen Involution auf p' mit den
imaginären Tangenten in diesen Punkten, welche durch P' gehen;
4) die Scheitel K der Nebencixen der KegdschniUe liegen auf einer
Parabel y deren Scheitel P', deren Axe r=-4.'P' ist, und von wel-
cher man einen Punkt N' erhält, wenn man auf V die P'L' «^ Q'P'
aufträgt und L'lf ±1' und = F'^'Q'" zeichnet. Denn jene Scheitel
der Grundrißlichtgleichen sind ihre Berührungspunkte mit Tan-
genten, die aus dem unendlich fernen Punkte U' der V gezogen
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236 V, 216. Die Belencbtang krummer Flächen.
Fig. 106. werden; sie entsprechen daher in dem Kreisbüschel den Berührungs-
punkten der koncentrischen Kreise mit Tangenten aus dem Punkte
Uly welcher dem Punkte TJ' entspricht. Denkt man sich die kon-
centrischen Kreise in einer Ebene, welche die l in dem Punkte E
(dem Mittelpunkte der Kreise) schneidet, derart, daß P''E'"^F'" P"\
so ist die Gerade E"'L'" (J_ V") die dritte Projektion der Kreise,
und V^ ist derjenige Punkt der E'"V'\ für welchen JF"' TJ^ \ d"\
Alle jene Berührungspunkte der koncentrischen Kreise liegen aber
auf dem Kreise, welcher ETJ^ zum Durchmesser hat und dessen
Ebene _L l steht, dessen Mittelpunkt (i', i"') ist, weil P'^'V"
=-(2'"P'", und dessen Halbmesser = r"JE'"« i'" fT, = 2^"^'"
ist. Die Projektion dieses Kreises aus F auf die Leitebene enthält
dann die Scheitel der Nebenaxen der Grundriß lichtgleichen; sie ist
aber die vorhin angegebene Parabel, weil E und TJ^ sich in P'
und V projiciren, weil P'Z'= ö ■?'= P'"i'" gemacht wurde, und
daher K (für V N* ^= F"' Q"') einen Schnittpunkt jenes Kreises
mit der Leitebene bildet. Da femer die ideellen Punkte dieser Pa-
. rabel die mit der reellen Kurve in Bezug auf die Axe V konjugirte,
also mit ihr in Bezug auf den Scheitel P' symmetrische Parabel
bilden (s. I, 402), so ist diese ideelle Parabel durch Q'K 1.V
und = F"' Q'" bestimmt. Bei unserer Annahme von l (^^xV
= -^ a?r' = 45®) ist B' auch ein Schnittpunkt des aus A' durch
F gezogenen Kreises mit p\ weil A' Q'^ + Q'B'^^A'F^ oder
2)-g-'2 ^ 2^-^-2 _ j)'-]^-\ Denn es ist tg« A = tg^ j)rr^p-'jp'-
= i; daher D'"P'"2 _ 2D'"P'"^ = 4:D'" Q"'\ P'"^'"«
= 32)"'^"'*, woraus die Behauptung folgt. — Ist der Mittelpunkt
einer Grundrißlichtgleiche nicht erreichbar, so konstruirt man sie
als Schnittkurve des Normalkegels mit der Leitebene.
Die Aufrisse der Lichtgleichen erhält man durch Übertragen
der Punkte von Parallelkreisen (Ä). Die Tangente einer Licht-
gleiche (z. B. der 9) in ihrem Punkte V liegt in der Berührungsebene
der Fläche F in F und hat zum Grundrisse die Tangente der
Grundrißlichtgleiche, eines Kegelschnittes. F wird entlang des durch
V gehenden Parallelkreises von einem Kegel berührt; projicirt man
auf diesen Kegel durch Parallele zu a einen anderen Parallelkreis Tc
in den Kreis g, so wird dessen Ebene von der Berührungsebene der
F in F in einer Geraden getroflfen, deren Grundriß eine A-. A'V*
gezogene Tangente an Ä' ist. Wird diese von der Tangente der
Grundrißlichtgleiche (9) in T getroflfen, so ist V" T' die gesuchte
Tangente, wenn man T nach T' auf 3" projicirt hat
Die SchlagschaUen auf P^ und Pg sind Parabeln. Der Scheitel
der letzteren ist der Schatten des Schnittpunktes der Grenzlicht-
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V, 216—218. Die Beleuchtoog der ümdrehiiDgsfläche. 237
gleiche 0 mit der auf Pg senkrechten Meridianebene, weil die Be-
rühmngsebene der F in diesem Punkte 0 x ist
217. Aufg, Von einer TJmdrehungsflächej deren Axe a auf der
Grundrißebene senicrecht steht^ sind gegeben der Grundriß M' der Axe,
derjenige k der Grenzlichtgleiche (Eigensdiattengrenze) , ferner der Licht-
strahl l (l\ gehend durch M\ und V), man soll die Grundrisse der
anderen Lichtgleichen und den Aufriß der Fläche und der Licht-
gleichen bestimmen'*).
Aufl. Da der Grundriß der Grenzlichtgleiche die V zur Sym- Fig. 107.
metrieaxe haben muß; so ist es notwendig, wenn dies für die ge-
gebene Grenzlinie h nicht stattfindet, dieselbe durch eine in Bezug
auf V symmetrische Linie \ zur vollständigen Schattengrenze zu
ergänzen. In dem Beispiele seien Ic und \ zwei in Bezug auf V
symmetrische Kreise, deren Mittelpunkte, wie Q von Ä, auf der
durch M senkrecht zu V geführten Geraden y liegen. — Die Fläche
reicht im allgemeinen nur so weit, wie die von der Grenzlicht-
gleiche geschnittenen Parallelkreise. Ist die Grenzlichtgleiche nicht
durch eine regellos gezeichnete Linie, sondern durch eine Kurve
von bekanntem Entstehungsgesetze gegeben, so kann man, wenn
sie nicht alle Parallelkreise schneidet, die Meridianlinie durch Um-
formung ihres Entstehungsgesetzes, z. B. durch Bestimmung ihrer
Gleichung, vervollständigen.
Die Auflosung unserer Aufgabe stützt sich nun auf den Ge-
danken, daß in jedem Punkte C^ der h die Stellung der Berührungs-
ebene der Fläche gegeben ist, indem diese Ebene die Tangente des
durch (7| gehenden Parallelkreises in C^ und einen Lichtstrahl ent-
halten muß. Dadurch ist aber der entlang des Parallelkreises be-
rührende Kegel, und durch diesen sind die Lichtgleichenpunkte auf
diesem Parallelkreise und die Gestalt der Fläche bestimmt.
218. Suchen wir demgemäß für einen beliebigen Parallelkreis c
die Richtung der Tangente des Hauptmeridians in dessen Schnitt-
punkte C mit c, und die Lichtgleichenpunkte auf c. Der Kreis c
schneidet den Tc in zwei Punkten, C^ und C^*, und der ümdrehungs-
kegel, welcher die Fläche entlang c berührt, hat daher die Erzeu-
gende 3f'Ci oder 3f' Cj* zu einer Eigenschattengrenze. Verschieben
wir zunächst den ersteren dieser Kegel in der Richliung der Axe a,
bis er einen für alle derartige Kegel übereinstimmenden Parallel-
kreis in sich aufnimmt, etwa den größten b der Fläche, welcher M
(auf a) zum Mittelpunkte und MB («= MB^ zu einem mit Fg paral-
*) Diese Aufgabe wnrde analytisch gelöst von Herrn Burmester in seiner
Theorie u. Darst der Beleuchtung, S. 191—196.
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238 V, 218. Die Beleuchtung krummer Flächen.
Fig. 107.
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V, 218. Die BeleachtiiDg der ümdrehongsfläcbe. 239
lelen Halbmesser hat^ so bleibt der Grundriß des Kegels angeän-
dert. Schneidet man MG^ mit V in C^ und dreht die Fläche samt
l um a^ bis der Lichtmeridian in den Hauptmeridian gelangt, so
kommt Cg im Aufriß nach Cj auf 6", wenn JT'Cj = Abstand (C^, y)
ist (wobei y durch M' J_ V gezogen wurde), und der Lichtstrahl
nach r" (durch B" geführt), welche Linie die erste Grundneigung A
zeigt Zieht man dann QjC^ J_r" bis C^ auf a\ so ist JS^C^ eine
Normale jenes die Fläche nach c berührenden Kegels (Nr. 202,
Fig. 95). Den Stärkemaßstab für den Kreis c des Kegels zeichnet
man auf einer Parallelen c^ zu T, indem man auf c^ den Punkt G^
nach 0, einen Punkt c'V nach V^ projicirt, und die Helligkeit dieses
Punktes c'V nach Nr. 204 mit Hilfe des Normalbüschels ermittelt,
das man mit V" als Axe und B" als Mittelpunkt zeichnet. Schnei-
det man nämlich die Normale J^'^C^ des Kegels mit dem Kreise
des Büschels in dem jenem Punkte cV entsprechenden Punkte und
projicirt den Schnittpunkt auf V" nach F, so gibt dieser Punkt auf
dem Stärkemaßstabe B"\. die Helligkeit von cV an. Trägt man
dann auf q die Strecke 0 1. so auf, daß 0 L : 0 F^ — J3"l. : B"F,
und teilt Ol. in fünf (oder zehn) gleiche Teile, so ist der Stärke-
maßstab für c gebildet.
Für C^ erhalten G^ und C^ die entgegengesetzten Lagen gegen
jM!\ wodurch G^ bestimmt ist. Indem M'G^ den Kreis h noch in
einem zweiten Punkte G^ schneidet, durch welchen der Parallel-
kreis g der Fläche geht, gelten für c und g dieselben Punkte C^,
6*5, G^j so daß J5"C4 auch eine Normale des die P nach g berüh-
renden Kegels ist Die Lichtgleichenpunkte von g liegen daher mit
den entsprechenden von c im Grundriß auf denselben Strahlen aus
M\ Auf gleiche Weise sind auf verschiedenen Parallelkreisen, ins-
besondere dem größten h und dem kleinsten h die Lichtgleichen-
punkte bestimmt
Läßt man die Sehne M'C^ des h zu einq^ Tangente mit dem
Berührungspunkte E^ werden, so erhalten E^ von y und jEJj, JS4 von
M!' größte Abstände, die Normale B*'E^ daher eine größte und die
zugehörige Tangente des Meridianes eine kleinste Neigung gegen F^.
Die Meridiane besitzen daher in den Punkten E des durch E^ gehen-
den Parallelkreises e Wendepunkte.
Um im Grundriß auf dem Licktmeridiane V die Punkte der
verzeichneten Lichtgleichen zu erhalten, geht man den umgekehrten
Weg. Man zieht im Normalbüschel z. B. für die Lichtgleiche 4 den
Strahl B"4 bis 4' auf a", zeichnet 4'4" XT" bis 4" auf 6", be-
stimmt auf h' den Punkt 4'", dessen Abstand von y = Jf"4", zieht
3r4'", schneidet sie mit A; in 4^^ und 4^, so treflFen die durch
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240 V, 218—219. Die Beleuchtung krummer Flachen.
Fig. 107. diese Punkte gezogenen Parallelkreise die V in den vier Punkten
der Lichtgleichen 4 und — 4.
Auf diese Weise sind auch die hellsten Punkte 1. bestimmt;
dieselben liegen auf den Parallelkreisen von Dj und JFj, wenn Z)^
= V'a' isi Auf umgekehrtem Wege sind die Helligkeiten in den
Wendepunkten des Lichtmeridianes = 0,994 und 0,25 ermittelt.
Die Wendepunkte des Lichtmeridianes sind Punkte kleinster
Helligkeit auf ihrem Meridiane und Punkte größter Helligkeit auf
ihren Parallelkreisen; sie bilden Doppdpwnkte auf deti Lichtgleichen
ihrer Helligkeit (994 und 25), weil die durch sie gehenden Licht-
gleichen in jeden der vier von Meridian und Parallelkreis gebil-
deten Quadranten hineingehen müssen; dieselben sind verzeichnet
mittelst ihrer Punkte auf dem Lichtmeridiane und auf den Parallel-
kreisen der Punkte 1.
219. Verzeichnung des Hauptmeridianes. Der zu jedem Punkte
C seines Grundrisses gehörige Punkt C" (und 0*") liegt auf der
durch C II a" gezogenen Geraden, wird aber auf derselben nicht
durch eine zweite durch 0" gehende Linie, sondern durch die Rich-
tung der Meridian tangente in C" {J^B"C^ bestimmt. Da man die
unendlich kleinen Elemente, welche die Kurve unmittelbar zusam-
mensetzen, nicht zeichnen kann, so muß man, um an einen gege-
benen Punkt J5" einen anderen C" in endlichem, aber nicht großem
Abstände anzureihen, im allgemeinen die Richtung der Sehne JB"C"
annäherungsweise bestimmen. Denkt man sich durch B" die Tan-
gente in J3", die Sehne jB"C" und eine Parallele zur Tangente in
C" gezogen, so wird, wenn man sich die unbekannte Kurve durch
einen Kreisbogen ersetzt vorstellt, die Sehne den Winkel der beiden
Tangentenlinien halbiren; wenn aber durch eine Parabel von ange-
nommener Axenrichtung, so wird die Sehne die Strecke halbiren,
welche die beiden Tangentenlinien auf irgend einer mit der Axe
parallelen Geraden abschneiden (I, 361), oder, wenn man Senkrechte
zu der Sehne und den Tangentenlinien durch J5" gezogen denkt,
wird die erstere die Strecke halbiren, welche die letzteren auf
irgend einer Senkrechten zur Axenrichtung abschneiden. Die Parabel-
annahme ist als zweckmäßiger für die Genauigkeit vorzuziehen,
wenn der Sinn der Abnahme der Krümmung auf dem Bogen be-
kannt ist und dementsprechend die Richtung der Axe schätzungs-
weise gewählt werden kann. Da nun B"M" eine Symmetrielinie
der Meridiankurve sein und die Krümmung von JB" gegen den
Wendepunkt E" hin abnehmen muß, so ist es angemessen, B"M"
als Parabelaxe anzunehmen; a" ist eine Senkrechte zu ihr, auf wel-
cher die aus B" senkrecht zu den Tangentenlinien gezogenen Ge-
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V, 219—820. Die Beleuchtung der ümdrehungsfläche. 241
raden (die NormaleDlinien) die Strecke M"C^ abschneiden; daher
ist B''J die Senkrechte zur Sehne J?"C", wenn J die Mitte von
M"C^y und hierdurch ist C" auf C'C" bestimmt
Wenige passend auf h gewählte Punkte, die paarweise auf Strah-
len aus M' liegen, genügen zur Verzeichnung des Hauptmeridians.
Es sind dies die Punkte B^, H^ des größten und kleinsten Parallel-
kreises, der Berührungspunkt jEJ^ der Tangente aus M\ die Punkte
D^y JF\ der Parallelkreise mit den Punkten 1., und ein Paar allge-
meiner Punkte C^y &,. Aus ihnen erhält man auf a" die Punkte
M"j C^, D^y E^\ und sind J, N^ P bezw. die Mitten von M"C^,
C^D^, B^E^y so sind die Sehnen B'T und H"G"JLB'J', CD"
und 0"r'±B''N', D"E" und F"^"J. JB"P"; und dadurch ist
der Meridian bestimmt.
220. Man kann aber in unserem Falle den Hauptmeridian auch
leicht durch die Koordinaten seiner Punkte verzeichnen, wobei wir M"
als Ursprung/ M'B" als a;Axe, a" als ^e^Axe annehmen wollen.
Setzt man (Fig. 107, a)) M'B^ = a, MH^ — 6, KQ = m — ^ (a + 6),
QB^ — r, M'C, — c, ^ J5i QC, - y, ^ QC,M' — V', die Koor-
dinaten von C gleich x und z, den zugehörigen Bogen B^ C^ «= 5, so
sind, wenn (/"D'' und CiD^ zusammengehörige Elemente des Meridians
und des h bilden, die Zunahmen von x, z, s bezw. da; ■=» — SC",
dz = SD", ds =,Ci Dl- Da (das Element) CD" J_ B"C^, so sind
SC'D" und M'C^B" ähnliche Dreiecke, woraus folgt SD": SC'
= M"B" : JJf'C^. Es ist aber SD"— d^; SC"— — dx UD^
— » — Cj Dj sin V"= — ^5 sin 9? . m : c, letzteres aus dem Dreiecke
C^QM-, M"B"= a; Jf"(7, = M" C^ : tg A = - C^ C, : tg A =
— r sin 9> (a : c) : tg A ; daher durch Einsetzen dieser Werte in obige
Proportion
und durch Addition der dz und der ds, da m, r, A unveränderlich,
m tgX
r
Man bestimmt daher auf a" die Punkte der c", d" . . . oder der
c*" . . ., indem man auf M"B" die Punkte C5, Dß, . . . H^, Q^, JBß
derart aufträgt, daß M"C^ = Bogen B^ C^, M"D^ = Bog. JB^Di,
. . . M"H, = Bog. B,H,, M" ^5 = M'Q = m, Jlf"2^ - ^JB, = r
sind, und Q^Q^ 1 T" bis Q4 auf a" zieht; dann schneiden die durch
Cg, D5 . . . ITg gezogenen Parallelen zu 1?5^4 die a" in den ge-
suchten Punkten C^ . . . Hq. Denn es ist Jlf"^^ = fn tg A, ilfCe
— JIT'Cj • 3f" ^4 : 3f "1^5 = s • m tg A : r — ;8f. Die xf sind auch gleich
den Projektionen der zugehörigen Bogen von h auf einen koncen-
Wi«ner, L«hrbaoh der dant«11«nden Geometrie. IL IG
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^
242 V, 220. Die Beleuchtang krummer Flächen.
trisch zu k mit dem Halbmesser m ig X ^^ M" Q^ gezogenen Kreis,
aus Q als Projektionsmittelpunkt; und die ganze Hohe des Aufrisses
= 2 M" Hq ist gleich dem Umfange dieses Kreises *= 2 « • M"Q^.
Der Meridian wiederholt in der Richtung von a unendlich oft die
Form der gezeichneten doppelten Welle.
Der Krümmungshalbmesser r^ des Meridianes im Punkte B" ist
bestimmt durch (208)
ds^
*"! ~ 2dx'
Nun ist 9> = 0, ds =^ Bj^C^j und da hierfiir dx durch die obige
Formel wegen sin 9> «== 0 nicht angegeben wird, ermittelt man
dx <=» Cg Ci (Fig. a) als Unterschied der Abstände der Punkte C,
und Ci von der Tangente des h in B^y und erhält
j n n ds* ds* ds* a — r ds'.m
"^ 2r 2 a 2 ar 2ar
Dies verbunden mit den Ausdrücken von d0 und r^ Jiefert
am , o -
Den Krümmungshalbmesser r, in ^" erhält man^ wenn man a durch
b und, wegen entgegengesetzter Lage von h gegen den Kreis von
Hy r durch — r ersetzt,
r, = ^- tg* A = — ~ ri .
Da nun M"Q^ = m, M"B^ = r, so ist, wenn man auf a" die
Jf'D/ = Jf" D3 = 3f"D^ . tg A = a tg« A aufträgt, auf a" die
M''Kj^^=r^, wenn ^5^/ 1 B^D^ gezogen wird. Daher ist K^ der
Krümmungsmittelpunkt für J3" {B'^K^ = M"K^). Der Krümmungs-
halbmesser H^'K^ = r, = — Ii"K^ wird gefunden, weon man
Äi-Kg' durch den Schnittpunkt von B^H^" mit a" zieht.
Die Aufrisse der Lichtgleichen werden durch Übertragen der
Punkte der Parallelkreise aus dem Grundrisse erhalten. Ihre Tan-
genten in den Punkten des Parallelkreises e" laufen nach der Spitze
Eq des der P nach e umschriebenen Kegels {E"Eq J_ B"E^), weil
die entsprechenden Tangenten im Grundriß nach JT laufen.
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VI. Abschnitt.
Der Durchschnitt krnmmer Flächen mit krummen Flächen
und krummen Linien.
I. Allgemeines.
221. Das allgemeine Verfahren zur Bestimmung der Schnittlinie
zweier Jcrummen Flächen stützt sich auf die früher ausgeführte Kon-
struktion der Schnittlinie einer krummen Fläche mit einer Ebene
und besteht darin, daß man zweckmäßig gewählte Hilfsebenen legt,
jede derselben mit jeder der beiden Flächen schneidet, die Schnitt-
punkte zweier solchen in derselben Hilfsebene liegenden Schnitt-
linien als Punkte der gesuchten Schnittkurve hezeichnet und diese
Punkte in der Reihenfolge der Hilfsebenen verbindet Befinden
sich, wie gewöhnlich, in jeder Hilfsebene mehrere solcher Punkte,
so verbindet man einen Punkt der einen Ebene mit demjenigen der
folgenden, in welchen er bei Verschiebung der Hilfsebene über-
geht; worüber die Entscheidung durch die von der Erzeugenden
jeder Fläche auf ihrer Leitlinie beschriebene Bahn getroflfen wird.
Die Hüfsä>enen sind zweckmäßig y wenn ihre Schnittlinien mit
den gegebenen Flächen oder deren Projektionen leicht und genau
verzeichnet werden können. Es sind dabei folgende Fälle zu unter-
scheiden:
1) Diese Schnittlinie ist stets leicht zu Jconstruirenj wenn die
Hilfsebene senkrecht auf einer Projektionsebene steht
2) Die Schnittlinie ist leicht und sicher zu verzeichnen, wenn
sie eine Gerade, oder wenn sie oder ihre Projektion ein Kreis ist
Ist sie selbst ein Ereis, aber nicht parallel zu einer Projektionsebene
P, 80 kann man den Ereis vor der Projektion in eine zu P paral-
lele Lage drehen, oder man kaim ihn schief als Ereis projiciren;
ist die Schnittlinie ein nicht nut einer Projektionsebene paralleler
Eegelschnitt, so kann man ihn aus einem im Endlichen oder im
Unendlichen liegenden Punkte als Ereis projiciren.
3) Man vermeidet die Verzeichnung der Schaar von Schnittlinien
der Hilfsebenen mit der einen Fläche, wenn man sie aus ein und
IG»
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244 VI, 221—224. Dorchsclinitt krummer Plächen mit krummen Placken.
demselben oder aus wechselnden Punl^ten in eine feste^ nur einmal
zu verzeichnende, oder, noch besser, in eine schon aus anderen
Gründen verzeichnete Kurve projiciren kann. — Für alle diese Fälle
werden Beispiele gegeben werden.
Hilfsebenen führen immer zum Ziel; ebenso könnten Hilfs-
cylinder, welche senkrecht zu einer Projektionsebene gestellt, und
etwa durch die Erzeugenden der einen Fläche gelegt würden, stets
angewendet werden, ohne daß aber ein vorteilhafter Fall bekannt
wäre. Von anderen krummen Hilfsflächen erweist sich in einem
Falle die Kugel als höchst vorteilhaft
222. Die Tangente der Schnitthurve zweier Flächen in einem
Punkte derselben ist die Schnittlinie der Berührungsebenen der Flächen
in diesem Punkte, weil sie in jeder von beiden liegt. Hierdurch ist
ihre Konstruktion gegeben. Die Norm^akbene der Schnütkurve in
einem ihrer Punkte ist die Ebene der Normalen beider Flächen in
diesem Punkte. Tangente und Normalebene bestimmen sich als
auf einander senkrecht auch gegenseitig, und manchmal ist die
Bestimmung der Tangente vermittelst der Normalebene einfacher
als die unmittelbare.
228. Die Schnittpunkte einer krummen Fläche mit einer krummen
Linie erhält man, wenn man durch die Linie eine Hilfsfläche legt
und dieselbe mit der gegebenen Fläche schneidet; die Sclmittpunkte
der Schnittkurve mit der gegebenen Kurve sind die gesuchten
Punkte. Als Hilfsfläche legt man zweckmäßig einen projicirenden
Cy linder oder Kegel durch die Kurve, oder man benutzt ihre Ebene,
wenn sie eben ist
n. Der Dnrohsohnitt von Oylindem und Kegeln untereinander.
a) Die allgemeineren Aufgaben.
224. Legt man bei Kegeln die Hilfsebenen durch beide Spitzen,
so schneiden sie beide Flächen in Erzeugenden. Beim Cylinder
fällt. die Spitze ins Unendliche, und die Hilfsebene wird mit der
Richtlinie und den Erzeugenden parallel.
Aufg. Die Schnittlinie zweier Cylinder vermittelst der gleichna-
migen Spuren derselben m bestimmen.
Es seien ihre ersten Spuren c und k (eine Ellipse und ein
Kreis) gegeben. Liegen die Leitlinien nicht in derselben Projek-
tionsebene, so kann man zuerst gleichnamige Spuren oder die
Schnitte beider Flächen mit irgend einer passenden Ebene kon-
struiren^ z. B. mit einer solchen, in welcher eine der Leitlinien
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VI, 224. Der DDrcbschnitt von Gyliiidem q. Kegeln untereinander. 245
schon liegt, welche Ebene dann an die Stelle von F, in unserem
Falle tritt, und kann dann ebenfalls das folgende Verfahren anwenden.
Aufl, Man lege durch einen Punkt B einer Erzeugenden AB Fig. los.
des einen Gylinders eine Parallele BC zw den Erzeugenden des an-
deren, bestimme die ersten Spuren A uud C beider Geraden, so ist
AC die erste Spur einer mit den Erzeugenden beider Cylinder
parallelen Hilfsebeue, mit der alle anderen parallel gelegt werden.
Fig. 108.
---W» -W
! /
I
A'C schneidet c und Tc in je zwei Punkten E\ D' und A\ jP',
also schneidet die Hilfsebene die Cylinder in ihren bezw. durch
diese Punkte gehenden Erzeugenden, von denen die des einen die
des anderen in vier der Schnittkurve angehörigen Punkten P, Qy
iZ, S treffen. Man bestimmt dieselben am besten in jeder Projektion
selbständig und hat dann die Probe P'F" A.x u. s. w.
Ausgezeichnete Punkte liegen in den zwei äußersten Hilfsebenen
und in den Umrissen der Cylinder. Die äußersten Hilfsebenen be-
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246 VI, 224—226. Darcbscbnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
rühren den einen Cylinder^ während sie den anderen im allgemeinen
schneiden oder in besonderem Falle ihn ebenfalls berühren. Von
der einen dieser Ebenen ist G'H'X die erste Spur, welche c in
G' berührt, h in W und J' schneidet. Sie liefert statt vier nur
zwei Punkte H^ und J^ der Schnittkurve, in denen diese von den
Erzeugenden UH^ und JJ^ des geschnittenen Gylinders berührt
wird, weil diese Geraden sowohl in der zugehörigen Berührungs-
ebene des einen, als des anderen Gylinders liegen. Berühren beide
äußersten Hilfsebenen denselben Cylinder, so durchdringt dieser den
anderen in zwei getrennten Ästen der Schnittkurve, berühren sie
die verschiedenen Cylinder, wie in unserem Falle, so schneiden sich
beide Cylinder in einer zusammenhängenden Schnittkurve gegen-
seitig aM5. Die Punkte der Umrißlinien werden durch Hilfsebenen
erhalten^ welche durch die ümrißerzeugenden gehen; in ihnen wird
die Kurve im allgemeinen vom zugehörigen Umrisse berührt.
Hat man diese ausgezeichneten Punkte bestimmt, so sind in
der Regel nur noch wenige Hilfsebenen in etwa gebliebenen weiten
Lücken zu legen. — Um die konstruirten Punkte in der richtigen
Eeihenfolge zu verbinden, umfahre man die Spuren c und k so, daß
die auf beiden gleichzeitig erreichten Punkte stets in derselben
Hilfsebene liegen, und verbinde in derselben Reihenfolge die da-
durch erhaltenen Punkte der Schnittkurve.
225, Die Tangente der Schnittkurve in ihrem Punkte P wird
gefunden, indem man in den ersten Spuren JB' und F' der durch
P gehenden Erzeugenden beider Cylinder bezw. die Tangenten an c
und k legt*, sie sind die ersten Spuren der Berührungsebenen in P,
und ihr Schnittpunkt T ist die erste Spur der gesuchten Tangente
PT. Fällt T außerhalb der Zeichenfläche, so bestimmt man einen
weiteren Punkt der Schnittlinie beider Berührungsebenen durch eine
parallel zu F^ oder parallel zu den Hilfsebenen gelegte Hilfsebene.
Schneiden sich zwei ümrißlinien derselben Projektion, wie in
der Figur in der ersten die von Ä und D ausgehenden in R, so
stehen in i2 die Berührungsebenen beider Flächen, daher auch die
Tangente der Schnittkurve senkrecht auf P^, und die erste Pro-
jektion der Schnittkurve hat in B' eine Spitze (I, 260).
326. Man bemerkt in jeder Projektion der Schnittkurve einen
Doppelpunkt, so im Grundriß den K. Derselbe ist aber nicht die
Projektion eines Doppelpunktes der Raumkurve, sondern die Pro-
jektion einer auf P^ senkrechten, oder allgemeiner, einer durch den
Projektionsmittelpunkt gehenden Sehne der Kurve, und wird daher
scheinbarer Doppelpunkt der Baumkurve genannt Um diese Punkte
bei Cylindem zweiten Grades zu konstruiren, beachte man, daß die
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VI, 226—227. Der DurchBchnitt von Cylindem o. Kegeln ontereinander. 247
Mittelpunkte aller auf F| senkrechten Sehnen eines Gylinders^ oder
allgemeiner, daß diejenigen Punkte aller nach dem Projektions-
mittelpunkte 0 gehenden Sehnen einer Fläche zweiten Grades F,
welche von 0 durch die Schnittpunkte mit F harmonisch getrennt
werden y in der Polarebene des 0 zu F, d. i. auch in der Ebene
der Umrißlinie von F, liegen. Diese vierten harmonischen Punkte
auf den nach den scheinbaren Doppelpunkten der Schnittkurve zweier
Flächen zweiten Grades gehenden Sehnen aus 0 müssen daher in
der Schnittlinie der Polarebenen von 0 zu jeder der beiden Flächen
liegen«
Nun sind aber in unserem Falle für den Grundriß jene Polar-
ebenen die Ebenen der ümrißerzeugenden, und ihre Spuren bezw.
die durch D und Ä gehenden Durchmesser der c und h. Ihr Schnitt-
punkt R^ bildet einen und B einen zweiten Punkt der Schnittlinie
beider Polarebenen, da sieh in unserem Falle in R zwei Umriß-
erzeugende treffen. Daher liegt auf jß| B' jeder scheinbare Doppel-
punkt des Grundrisses.
Für den Aufriß erhält man als erste Spuren der Ebenen der
Umrißerzeugenden je einen Durchmesser von c und Tc, welche sich
in U schneiden; für eine zweite mit P^ parallele Spurebene erhält
man, wie die Figur zeigt, durch Parallele zu jenen Durchmessern
den Punkt tTj, so daß U"TJ^' die Gerade der scheinbaren Doppel-
punkte ist.
227. Um nun auf jeder dieser Geraden die scheinbaren Doppel-
punkte zu bestimmen, beachte man, und zwar zunächst im Aufrißt
daß die projicirende Ebene von UUi jede F in einem Kegelschnitte,
in unserem Falle in einer Ellipse, trifft, welche beide den (unend-
lich fernen) Projektionsmittelpimkt 0 und UUi zu Pol und Polare
haben, und deren vier Schnittpunkte sich aus 0 in die beiden ge-
suchten scheinbaren Doppelpunkte projiciren. Bildet man von jenen
Kegelschnitten die Parallelprojektion vermittelst Senkrechter zu x
auf eine zu P^ parallele Hilfsebene, derart daß aus TJTJi eine
Parallele zu x wird, so enthält diese Parallele die Axen V^ Fg und
TTj TTg der Projektionen v und uo der Kegelschnitte; die zweiten
Halbaxen derselben Fj F4 und W^ W^ sind offenbar bezw. gleich
den auf F, senkrechten Halbdurchmessern von c und h Die vier
Schnittpunkte von v imd w und die gesuchten scheinbaren Doppel-
punkte liegen nun nach I, 411 auf zwei Strahlen aus 0, welche
durch jede zwei in Bezug auf v und w konjugirte Punkte harmo-
nisch getrennt und daher durch zwei solche Punktepaare bestimmt
sind. Als erstes Punktepaar wählt man die auf V^ Wi liegenden
Eckpunkte des gemeinschaftlichen Polardreiecks von v und w^ welche
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248 VI, 227—228. Durchschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
also durch F^ und Fg, und durch TTj und W^ harmonisch getrennt
sind. Da in der Figur F^ und V^ durch W^ und W^ getrennt werden,
so sind jene Eckpunkte imaginär, was aber die Konstruktion nicht
stört, da alle durch diese imaginären Punkte harmonisch getrennten
Punkte oder Strahlen aus 0 der Involution Fj, F,; TTj, W^ an-
gehören. An einen berührend an Fj TTj gezeichneten Hilfskreis
legt man Tangenten aus Fj, Fg, welche sich in Fq, solche aus
TFj, TF2, welche sich in Wq schneiden. Der Pol X von V^W^
zum Hilfskreise ist der Mittelpunkt der fraglichen auf den Kreis
übertragenen Involution. — Als einen Punkt des zweiten Paares-
konjugirter Punkte zu v und w wähle man den Scheitel TF4 der w
und TFg. Es ist nämlich die Polare von W^^ zu w die (mit x paral-
lele) Tangente der w; in TF4 ; die von TF4 zu v ist F5 TFg, wenn F5
und TFß bezw. die Pole der durch IF4 parallel und senkrecht zu x
gelegten Geraden sind; ,die beiden Polaren schneiden sich aber im
Punkte Wß, der also zu W^ konjugirt ist. Aus den Projektionen
IF3 und Wq bezw. von W^ und Wq auf F^ TFj zieht man nun je
eine zweite Tangente an den Hilfskreis; ihr Schnittpunkt X^ ist
dann der Mittelpunkt der durch die Doppelpunkte TFj, W^ be-
stimmten Involution (der Paare von Punkten, welche durch TF,, TF/
harmonisch getrennt sind). Zieht man nun die Gerade XX^ und
aus ihren in unserem Falle reellen Schnittpunkten mit dem Hilfs-
kreise dessen zwei Tangenten, so bestimmen diese auf F, TFi die
Punkte, welche aus 0 auf ü" 17/' in die gesuchten Doppelpunkte
L und N projicirt werden. L ist ein eigentlicher Doppelpunkt, N
ein isoUrter Putikty weil OL eine reelle eigentliche, ON eine reelle
uneigentliche gemeinschaftliche Sehne von v und w ist.
228, Um im Grundriß (auf der Geraden B^B*) die schein-
baren Doppelpunkte zu bestimmen, bildet man wieder von den
Schnittkurven der ersten projicirenden Ebene von B^B, mit den
Cylindern eine Parallelprojektion auf eine auf x senkrechte Ebene
durch Projicirende jj Pj, derart daß sich die B^B in die zu Pj parallele
B^ Fg projicirt. Die in dieser Linie liegenden Axen der Projektionen
y, 8 der Kegelschnitte sind bezw. B^Y^ und B^Z^, deren Scheitel
i2g zusammenfallen, während die zweiten Halbaxen Y^ ^4 "^ Vu
Z3Z4 = 01 gleich den aus den Mittelpunkten von c und k senkrecht
zu P^ bis zu den zugehörigen Cylinderflächen gezogenen Geraden
sind. Von den in Bezug auf y und z konjugirten Punkten sind die
in jBjF, gelegenen durch ü,, Y^ und durch Bg, Z^ harmonisch ge-
trennt; sie fallen also beide in B^ zusammen, oder sind 22^, jß,.
Als zweites Paar wähle man den Scheitel F4 und seinen konju-
girten Punkt Yq, wobei von Y4, die Polare zu y die Tangente F^Tg
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VI, 228—280. Der Dnrcbschnitt von Cy lindem u. Kegeln untereinander. 249
(l'U^r,), und zu g die Y^Z^, der Schnittpunkt beider Polaren aber
Yß ist Die Projektionen von Y^ undiF^ auf ügF, sind bezw. Y, und
Y^. Die gesuchten Punkte müssen nun durch die Punkte eines jeden
der beiden Paare harmonisch getrennt sein, also durch B^ und R^
(dies sind ü, und jeder beliebige Punkt der B^ Fg) und durch Y^
und Fß', sind also B^ und der von B^ durch Yj und Y^ harmo-
nisch getrennte Punkt K'\ und diese projiciren sich auf B^B' in
B' und K. Die Spitze B' ergibt sich also als ein scheinbarer
Doppelpunkt; die Sehnenlänge ist bei ihm Null.
Man bemerkt^ daß die Projektion der Schnittkurve zweier
Flachen zweiten Grades smei scheinbare Doppelpunkte besitzt, welche .
reeü oder imaginär sind, je nachdem die gemeinschaftlichen Sehnen
jener Kurven v, to (oder y, jer) durch den Projektionsmittelpunkt 0
gehen oder nicht. Sind sie reell, so kann jeder der scheinbaren
Doppelpunkte ein eigetiÜicher Doppelpunkt^ ein isolvrter Punkt, oder,
als Übergang dieser beiden in einander, eine Spitsse sein.
229. Übungsaufg, Die Projektionen eines Punktes zu bestim-
men, der von drei beliebigen gegebenen Geraden gegebene Abstände
besitzt. (Vermittelst des Schnittes dreier ümdrehungscylinder; acht
Auflösungen.)
230. Äufg. Die Schnittlinie eines Cylinders und eines Kegel^ m
ermitteln, deren Leitlinien in verschiedenen Ebenen liegen. Es soll
der Fall gewählt werden, daß beide Flächen eine gemeinschaftliche
Berührungsebene besitzen.
Der Kegel sei ein Umdrehungskegel, dessen Spitze S sei, und fi«. loo.
dessen Grundkreis k den Mittelpunkt M und den Halbmesser M'Ä'
habe. Vom Cylinder sei die Richtlinie r gegeben. Die Leitlinie,
ein Kreis c in Pj, werde unter der Beachtung der gegebenen Be-
dingung gewählt
Aufl. Auf einer zur Axe SM des Kegels parallelen auf F|
senkrechten Ebene Pj mit der Projektionsaxe a:^ (|| S'Jf') zeichne
man die dritte Projektion S'"M" seiner Axe und diejenige M'"B'"
oder k'" seines Grundkreises {S'^M^'B'" = 90^, M"B'"^M'A').
Von der ersten Projektion des Grundkreises ist Jtf' -4' (J_ S'Jtf' und
von der wahren Größe) die große und MB' in S' M' \b'" B' ± x^^)
die kleine Halbaxe der Ellipse, woraus man sie verzeichnet. Die
zweite Projektion hat M"a\XS"M" und =3f'^') zur großen
und M" D" (aus der ümlegung S^^M"D^^) zur kleinen Halbaxe. Die
erste Spur der Ebene des Grundkreises ergibt sich aus der dritten
Projektion als \ (± S'Jf ).
Man lege nun durch die Spitze S des Kegels die Parallele SB
zu der Richtlinie r des Cylinders^ bestimme ihre erste Spur B, ihre
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250 VI, 230. Darchscbnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
dritte Projektion 8'"B"\ und daraus ihren Schnittpunkt Q {Q'" und
Q') mit der Grundfläche des Kegels. Durch SBQ legt man die
Fig. 109.
A5'^
•Z,'^.
^-
JSI.
Hilfsebenen, welche ein Ebenenbüschel bilden, das die Grundfläche
Pi des Cylinders in einem Strahlenbüschel B, und die Grundfläche
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VI, 280—281. Der Darcbschnitt yon Cylindern u. Kegeln untereinander. 251
des Kegels in einem Sirahlenbüschel Q schneidet^ von welchen
Büscheln die entsprechenden , d. h. derselben Hilfsebene angehörigen
Strahlen sich auf der Schnittlinie k^ der beiden Grundflächen trefiFen,
Die den Kegel berührenden Hilfsebenen enthalten die Tangenten
Q'l und Q'9 des Kegelgrundkreises, wobei 1 und 9 auf k^ liegen,
und haben zu ersten Spuren It'l und iZ'9. Soll nun der Cylinder
eine gemeinschaftliche Berührungsebene mit dem Kegel haben, so
muß dies eine dieser Ebenen sein. Daher muß die erste Spur c
des Cylinders eine der Linien JR'l, R'9 berühren; es wurde der Kreis
c berührend an iZ'l gelegt, während er die R'9 schneidet, so daß
ein Einschneiden des Kegels in den Cylinder stattfindet.
Legt man nun zunächst Hilfsebenen, welche ausgezeichnete
Punkte liefern, zieht also Strahlen aus B' nach den Fußpunkten
der vier ümrißerzeugenden beider Projektionen des Cylinders, und
Strahlen aus Q' nach den auf k' liegenden Gnmdpunkten der vier
Ümrißerzeugenden des Kegels, von denen wegen der Nähe der
Punkte beidesmal nicht alle ausgeführt sind, so erhält man, ohne
weitere einzuschalten, schon eine genügende Anzahl von Hilfsebenen.
Verfolgen wir die Hilfsebene B'SQ'y so zeigt sich, daß ü'3 den c
und Q'S den k' in je zwei Punkten schneidet, aus denen je zwei
Erzeugende des Cylinders und des Kegels gezogen sind. Die ersteren
schneiden die letzteren in vier Punkten, darunter in P. Alle so
gewonnenen Punkte, in der Reihenfolge der Hilfsebenen verbunden,
liefern die Schnittkurve. Projicirt man die Grundpunkte der benutz-
ten Erzeugenden von c auf ic,2, von Ä' auf i", wobei man zur Sicher-
stellung *'" benutzt, so erhält man mittelst der zweiten Projektio-
nen der Erzeugenden diejenigen der Punkte der Schnittkurve. —
Man hätte die Schnitte der Strahlen aus Q' mit der Ellipse k' durch
die Umlegung des Grundkreises k in F^ auf Schnittpunkte mit einem
Kreise zurückführen können; doch erhält man die Schnittpunkte
rascher und genauer, wenn man die Ellipse zweckmäßig (mittelst der
Scheitelkrümmungskreise) und scharf (mit Hilfe des Kurvenlineals)
verzeichnet hat
231. Die Tangente der SchnitthMrve in ihrem Punkte P erhält
man als Schnittlinie der Berührungsebenen der Flächen inP, und diese
Schnittlinie, da die Projektionsebenen ungünstig sind, vermittelst der
Spuren der Berührungsebenen in einer durch S parallel zu P^ gelegten
Spurebene S. Die Kegelerzeugende von P trifft den k in E, die
Tangente in E' schneidet den Durchmesser M' A' in JE/, die Tan-
gente E^E'y E^'E" durchdringt die Spurebene S in G; daher ist
8'G' die Spur in S von der Berührungsebene des Kegels in P.
Die Erzeugende des Cylinders von P trifft den Kreis c in H' und
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252 VI, 231—283. Durchschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
Mg. 109. den in S liegenden Kreis (J, des Cjlinders in J?/ {H' H^ = R'S").
Daher ist die Tangente des c^ in H^' die Spur der Berührungsebeue
des Cy linders in S. Der Schnittpunkt K' von S'G' und J^/Z* ist
ein Punkt der Tangente P'K'] diese schneidet die E'G' in K/,
woraus sich JST/' und die Tangente F"K^' ergibt.
232, Die äußerste Hilfsebene 9, welche den Kegel beröhrt,
liefert nur zwei Punkte der Schnittkurve; und in diesen ist jedesmal
die Erzeugende d^s Cylinders, als Schnittlinie beider Beröhrungs-
ebenen, Tangente der Kurve. Die äußerste Hilfsebene 1, welche
beide Flächen berührt, liefert nur einen Punkt L^ einen BoppdpuplU
der Kurve, da er mit den vier Punkten der benachbarten Hilfsebene
verbunden werden muß. Die Tangenten L sind als Durchschnitte
je zweier Berührungsebenen nicht zu erhalten, da diese ineinander
fallen. Wir werden solche später aus der Krümmung der Flächen in
L ableiten; doch läßt sich jede derselben auch durch eine Fehler-
kurve bestimmen, deren eine durch die Spuren K\ N\ 0' in S von
den Tangenten eines Zweiges der Schnittkurve gebildet ist, deren
Berührungspunkte in der Nähe und auf den beiderlei Seiten von
L liegen. Diese Kurve K'N'O' wird durch die in S hervorge-
brachte Spur S'T{\B'l) der gemeinschaftlichen Berührungsebene
beider Flächen in T getroflfen; daher ist TL die Tangente des
einen Zweiges der Schnittkurve in L.
283, Außer dem wirklichen Doppelpunkte L der Schnittkurve
zeigt noch in unserem Beispiele jede ihrer beiden Projektionen J3wei
scheinbare Doppelpunkte, die reell und eigentlich sind, und die wir
im Grundriß bestimmen wollen. Die Gerade V^V^, welche sie ent-
hält, ist die Projektion der Schnittlinie der Ebenen der beiden üm-
rißerzeugenden einer jeden Fläche. Die Spuren dieser Ebene in P^
und S für den Cy linder sind U^V^ und der damit parallele (durch
Fj gehende) Durchmesser des Kreises Cj; und diejenigen für den
Kegel sind WV^ und die damit parallele S'F,, wenn TT die erste
Spur einer TJmrißerzeugenden und wenn WVi±.S'M\ Daraus
ergibt sich V^ V^ als Projektion der Schnittlinie beider Ebenen. Die
erste projicirende Ebene dieser Linien schneidet beide Flächen in
Kegelschnitten, deren zu dem unendlich fernen Projektionsmittel-
punkte 0 polare Durchmesser in der räumlichen Linie V^ V^ lie-
gen, und welche auf die schon gewählte dritte Projektionsebene
Pg projicirt werden mögen durch Projicirende parallel zur ersten
projicirenden Ebene der Cylin^ererzeugenden, derart daß jene räum-
liche Linie V^V^ sich in eine Parallele zu x^^ projicirt; um diese
nehmen wir auch die ümlegung der Pg in eine zu P^ parallele
Ebene vor. Die Schnittkurven der projicirenden Ebene von V^ F,
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VI, 283—234. Der Darchscbnitt Ton Cylindern u. Kegeln aotereinander. 253
mit dem Cylinder und dem Kegel projiciren sich dabei in eine
Ellipse y und eine Hyperbel 0, deren in o?!, liegende Axen T^ T^^
Zi Zg sind. Die zweite Halbaxe F, Y^ der y ist gleich der vom
Mittelpunkte des c bis zur Cylinderfläche gezogenen Senkrechten zu
Pj und gleich dem Abstände des JR, von x^^, wenn man (s. Fig.) 2t" ä,
= R'S', K'R^ = Halbmesser des c, JJ^JR, 1 S^S" macht Von der
Hyperbel 0 wollen wir eine durch ihren Mittelpunkt Z, gehende
Asymptote Z^Z^ ermitteln. Eine parallel zur ersten projicirenden
Ebene von V^V^ durch S gelegte Ebene trifft den Kegel in der
zu einer Asymptote der Schnitthyperbel parallelen Erzeugenden SJ^
und die Ebene der Umrißerzeugenden in SJy so daß ein zu F^ senk-
rechter Abstand beider Linien «= J"J^ ist. Durch Parallele zu r'
projicirt sich S'J* auf x^^ in SqJq\ und macht man J^J^ JL x^^ und
^^J"J^y 80 ist die zu S^J^ parallele Z^Z^ eine Asymptote der 0.
Man bestimmt nun zu dem unendlich fernen Punkte Z^ der Z^Z^
den in Bezug auf y und z konjugirten Punkt T^ als Schnittpunkt
der Polaren von Zg zu j», d. i. Z3Z4, und zu y, d. i. Y^T^ (ein ver-
mittelst der Affinitat von y zu dem aus Y^ durch Y^ gezogenen
Kreise bestimmter Durchmesser), und gibt die Projektionen Z^ und
Y^ dieser Punkte auf o:,, an. Ermittelt man nun zu einem die x^^
berührenden Ejreise den Mittelpunkt X der Involution Y^Y^{Yf^\
Z^Z^{Z^ als Pol zu YqZqj und den Mittelpunkt X, zu der Invo-
lution von den Doppelpunkten Y^y Z^, so schneidet XX^ diesen
Kreis in zwei reellen Punkten, in denen die Tangenten die x^^ in F'
und JP/ treffen; und aus diesen erhält man durch Zurückprojiciren
die scheinbaren Doppelpunkte F und F^ .
234. Aufg. Die Schnittlinie zweier Kegel zu ermitteln. Dabei
soü der Fall gewählt werden y daß die Kegel vom ztoeiten Grade ^ etwa
Umdrehungskegel y sind und zwei gemeinschaftliche Berührungsebenen
besitzen.
Aufl. Seien bezw. S und T die Spitzen, 8My TN die Axen Fig. 110.
beider Kegel, so gehen die gemeinschaftlichen Berührungsebenen
durch STy und die Axen müssen in einer der Halbirungsebenen der
von den Berührungsebenen gebildeten Winkel liegen und sich daher
schneiden. Stellen wir F^ parallel zur Ebene der Axen, F^ senk-
recht zu SM, begrenzen die Kegel durch Parallelkreise m bezw. n
mit den Mittelpunkten M bezw. Ny so ist von m der Grundriß ein
aus M' als Mittelpunkt gezogener Kreis m\ sein Aufriß m" eine
auf S"M' senkrechte Gerade, und von n der Aufriß n" die auf
T'K' senkrechte Gerade K'B", der Grundriß eine Ellipse n mit
dem Mittelpunkte 2^y während die Große des Kreishalbmessers erst
noch durch die Bedingung des Bestehens zweier gemeinschaftlichen
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254 VI, 234—236. DurcHschnitt krommer Flächen mit knunmen Flächen.
Berührungsebenen beider Kegel bestimmt werden muß. Schneidet
ST die Grundflächen M und N der Kegel S und T bezw. in A und
B, und schneiden sich M und N in C"C' (±S'T'), so ist der
Schnitt der einen
Fig. 110.
\^.
der gemeinschaft-
lichen Berüh-
rungsebenen mit
M eine aus Ä' an
den Kreis m' ge-
zogene Tangente
^x Ä'E\ welche die
\, C'Cr in D' trifft
fi^ Legt man die
--'' Ebene N des Krei-
ses n um dessen
zu P) parallele
Durchmesserlinie
NB, welche die
M in C trifft, in
eine zu Fg paral-
lele Ebene um, so
gelangt ihrSchnitt
mit jener gemein-
schaftlichen Be-
rührungsebene
nach B"D"'j wenn
C" D"' 1.B" G" und = CD'; der umgelegte Grundkreis «'"wird dann
aus N" berührend an B" D" gezogen. Die Berührungspunkte auf m
und n sind bezw. E und F, die Berührungserzeugenden SE^ TF^
welche sich in dem einen Doppelpunkte G der Schnittkurve beider
Kegel treffen. Der zweite hat ebenfalls 6r" zur zweiten Projektion.
Weitere Punkte könnte man durch neue durch 8T gelegte Hilfs-
ebenen finden; die durch beide Kegelaxen gehende trifft die Kegel
in den umrissen ihrer zweiten Projektionen, und diese liefern vier
gemeinschafthche Punkte H, J", JST, L. Einfacher verzeichnet man
aber die Schnittlinie durch die Erkenntnis, daß sie in unserem Falle
aus zwei Kegelschnitten besteht, wie in Nr. 67, und wie es auch aus
den folgenden Sätzen folgt Ihr Aufriß besteht dann aus den zwei
Geraden R"G"K'\ J"G"V\ ihr Grundriß aus zwei Kegelschnitten,
welche 8' zu einem gemeinschaftlichen Brennpunkte haben (57).
235. Einige Sätze über die SchniUJcurven von Flächen Bweikn
Grades untereinander.
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VI, 235 — 286. Der Durchschnitt von Cylindern n. Kegeln untereinander. 255
1) Zwei Flächen BweUen Grades schneiden sich in einer Linie
vierter Ordnung y d. i. in einer solchen Kurve, welche von einer Ebene
in vier (reellen oder imaginären) Punkten geschnitten wird; den Fall
ausgenommen, daß diese Ebene eine der Schnittkurve angehorige
Linie enthält, welche dann von der zweiten Ordnung ist. Denn eine
Ebene schneidet jede der beiden Flächen in einer Linie zweiter
Ordnung, und diese haben im allgemeinen vier Punkte gemein,
welche zugleich die der Ebene und der Schnittlinie beider Flächen
gemeinsamen Punkte sind. In dem Ausnahmefalle, daß beide Linien
zweiter Ordnung fOnf Punkte gemein haben, fallen sie ganz inein-
ander und bilden dann einen ebenen Bestandteil der Schnittkurve.
2) Besitzt die Schnittlinie zweier Flächen zweiten Grades als Be-
standteil eine ebene Kurve k, die dann vom zweiten Grade ist^ so ist
der Best ebenfalls eine Kurve vom zweiten Grade. Denn legt man
durch drei Punkte des Reststückes eine Ebene E, welche die Ebene
der h in der Geraden g trifft, so schneidet g die Je in zwei (reellen
oder imaginären) Punkten, die auch jedem der Kegelschnitte ange-
hören, in welchen E die Flächen schneidet (76). Diese beiden
Kegelschnitte haben daher 3 + 2 = 5 Punkte der Schnittlinie ge-
mein, fallen also ganz ineinander und bilden einen zweiten Bestand-
teil der Schnittlinie. Besäßen die Flächen noch einen weiteren
gemeinsamen Punkt P, so müßten sie ganz ineinanderfallen, da
jede durch P gelegte Ebene beide Flächen in ineinanderfallenden
Kegelschnitten träfe, weil diese Kegelschnitte den Punkt P und vier
Punkte der gemeinsamen Kegelschnitte gemeio hätten.
Fallen beide gemeinsamen Kegelschnitte in einen zusammen, so
berühren sich die Flächen entlang desselben.
3) Besitzen zu)ei Flächen zweiten Grades in jedem von zwei ge-
meinsamen Punkten eine gemeinschaftliche BerOhrungsebene, so zerfallt
ihre Sdinittlinie vierter Ordnung in zwei Linien zweiter Ordnung, welche
sich in jenen Punkten schneiden. Denn eine durch jene zwei Punkte
und einen beliebigen dritten Punkt der Schnittlinie gelegte Ebene
schneidet beide Flächen in Kegelschnitten, welche drei Punkte und
die Tangenten in den beiden ersten gemein haben, also ganz in-
einanderfallen, daher Teile der Schnittlinie sind.
236. Aufg. Die Schnittlinie zweier Kegel zweiten Grades, welche
eine gemeinschaftliche Hauptebene besitzen, zu konstruiren und ihre Pro-
jektion auf diese Ebene zu verzeichnen.
Aufl. Man stelle F, parallel zur gemeinschaftlichen Haupt- Fig. in.
oder Sjmmetrieebene, und es sei B'C ( P x) ihre erste Projektion.
8 und T seien die Spitzen, der Kreis k bezw. die Ellipse Z, beide
in P^ gelegen, die Leitlinien der Kegel, so liegen in jener Haupt-
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2Ö6 VI, 236—238. Durchschnitt krammer Flächen mit krummen Flächen.
ebene die Spitzen S und T, sowie die Axen A'B' von A' und CD'
von r. Die Verbindungsgerade ST der Spitzen triflFt die P^ im
Punkte ü, und durch
ihn gehen die ersten
Spuren der Hilfsebe-
nen. Die gemein-
schaftliche Haupt-
ebene enthält die
zweiten Umrisse, und
diese liefern die vier
Punkte H, J, K, L
der Schnittlinie;
ebenso viele be-
stimmt im allgemei-
nen jede andere Hilfs-
ebene, von denen
noch eine angegeben
ist, und welche Ebe-
nen man zweckmäßig
paarweise symme-
trisch zur gemein-
samen Hauptebene
legt. Die letzte nutz-
bare Hilfsebene be-
rührt die k und schnei-
det die l in zwei
Punkten; sie liefert
zwei Schnittpunkte,
in denen die Tangen-
ten der Schnittkurve
nach T laufen.
237. Man bemerkt, daß die zweite Projektion der Schnittlinie
Stücke eines Kegelschnittes und zwar einer Hyperbel bilden. Es
beruht dies auf folgendem Satze: Die Projektion der Schnittlinie moeier
Flächen zweiten Grades^ welche eine gemeinschaftliehe Haupteibene be-
sitzen, auf diese, ist ein Kegelschnitt Denn eine Gerade kaun die Pro-
jektion der Kurve in nicht mehr als in zwei Punkten schneiden, weil
sonst die projicirende Ebene der Geraden die Kurve vierter Ordnung
in mehr als den vier Punkten träfe, welche jenen zweien entsprechen.
— Wir werden später allgemeinere Sätze dieser Art aufstellen.
238. Die unendlich fernen Punkte der Schnittlinie werden durch
Paare paralleler Erzeugenden beider Kegel geliefert. Um diese zu
1
-ß
' '-'
^-^
.ry
-y
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VI, Sd8— 289. Der DarchschDitt yon Gjlindem n. Kegeln untereinander. 257
erhalten, verschiebt man den einen Kegel^ etwa den mit der Spitze
Sf welcher den Kreis k zur Leitlinie hat, parallel mit seiner An-
fangslage, bis 8 in die Spitze T des anderen Kegels gelangt; dann
ist die erste Spur des verschobenen Kegels eine ähnliche und paral-
lele Kurve zu der ersten Spur des ursprünglichen, in unserem Falle
der Kreis E' F (TE \\ SA, TF || SB). Die ersten Spuren ET und
r, des verschobenen Kegels und des Kegels T, haben in unserem
Falle zwei reelle Punkte gemein, wovon der eine G' ist; daher haben
diese koncentrischen Kegel zwei reelle Erzeugende gemein, von denen
die eine TG ist. Schiebt man den einen Kegel wieder in seine ur-
sprüngliche Lage zurück, so gelangt jene Erzeugende in die zu TG
parallele Lage SM, und diese beiden bestimmen einen unendlich
fernen Punkt der Schnittkurve. Die Tangente in demselben ist eine
Asymptote und wird erhalten als die Schnittlinie NP der Berüh-
rungsebene der Kegel entlang TG, bezw. SM {G'N* Tangente an
V in G' , M'N' Tangente an fc' in M', N' Schnittpunkte dieser
Tangenten, NP \ GT \ MS), Ebenso findet man eine zweite
Asymptote; die zweiten Projektionen beider fallen aber in eine ein-
zige Gerade zusammen, welche die Asymptote an das ins Unend-
liche verlaufende Stück der hyperbolischen zweiten Projektion der
Schnittkurve ist, während man die Asymptote des Ergänzungsstückes
der Hyperbel auf diese Weise nicht erhält.
239. Man bemerkt, daß in unserem Falle die Schnittlinie s
aus einem geschlossenen Aste KL und zwei ins Unendliche laufen-
den Asten besteht, welche letztere H und J zu Scheiteln haben
und durch zwei gemeinsame unendlich ferne Punkte gleichsam zu-
sammenhängen. Die zweite Projektion dagegen besteht aus drei
getrennten Stücken einer Hyperbel, K" L", J"(x>, cx> H", wovon
beide letzteren wieder durch einen gemeinsamen unendlich fernen
Punkt gleichsam zusammenhängen. Die übrigen Stücke der Hyperbel
erscheinen nicht zur Schnittlinie gehörig, sie erscheinen fremd oder
parasitisch, im Gegensatz zu den brauchbaren oder nützlichen Stücken.
Es müssen aber auch die ersteren Linienstücke als zur zweiten Pro-
jektion der Schnittkurve gehörig angesehen werden, weil die pro-
jicirenden Geraden ihrer Punkte übereinstimmende, und zwar gleich-
laufende, Involutionen konjugirter Punkte in Bezug auf beide Kegel,
oder je zwei imaginäre gemeinsame Punkte beider Kegel enthalten.
Diese je zwei imaginären Punkte projiciren sich in je zwei reelle ver-
mittelst der Imaginärprojektion aus dem unendlich fernen Punkte Y
der (auf F, senkrechten) yAxe. Die Imaginärprojektionen der Leit-
kegelschnitte (Kreis und Ellipse) h und l aus T sind zwei Hyperbeln Fig. iis.
*,,?!, die der Kegel Sic, Tl zwei Kegel Sh^, Tl^, die der Schnittkurve s
Wiener, Lehrbaoh der dareteUenden Geometrie. II. 17
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258 VI, 239. Durchschnitt krummer Flä^^hen mit krommen Flächen.
der ersteren Kegel, die Schnittkurve 5^ der letzteren Kegel, und wir
wollen dabei die Kurve vierter Ordntmg Sj die Imaginärprojektion der
Kurve vierter Ordnung s aus Y nennen. Die Konstruktion Yon Sj
Fig. 112.
ist in der Figur ausgeführt-, es sind dabei auch, und zwar wieder
durch eine, jedoch nicht angegebene Parallel Verschiebung, die beiden
Asymptoten der 5^ bestimmt, welche in der zweiten Projektion eine
einzige, und zwar die vorhin nicht erhaltene Asymptote der Hyperbel
s/' (und 5") bilden»).
Weil im vorliegenden Falle die drei benutzten Teile der hyper-
bolischen 5i" schon den Asymptoten sehr nahe liegen, so schließen
sich die entsprechenden drei Aste der s^ und der s^" sehr nahe,
und in der Figur nicht unterscheidbar, den beiden Asten der Hyperbel
*) Diese Konstruktion wurde von dem Verf. gegeben in der schon ange-
führten Abhandlung in Schlömilchs Zeitschr. f. Math. u. Phys., B. 12, 1867,
S. 375 f. f. „Über scheinbare Unstetigkeit geometrischer Constractionen , welche
durch imaginäre Elemente derselben verursacht wird".
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VI, 239—240. Der Durchschnitt von Cylindern u. Kegehi untereinander. 259
und der Ellipse an, in welchen die durch jene Asymptoten auf P^
projicirten Ebenen die beiden Kegel Sh^^, Tl^ treflfen. Die Kurven s
und s^ haben in ihren Scheiteln H, «7, K^ L gleiche und entgegen-
gesetzte Krümmungshalbmesser, weil sie gegenseitige Imaginär-
projektionen oder konjugirte Kurven sind (171); daher sind auch die
Krümmungshalbmesser der s in H und Ky sowie die in J und L
nahezu gleich. Der endliche (geschlossene) Ast von s ist in seinem
bei K liegenden Teile von einer halben Ellipse, die in den bezeichneten
Ebenen zweier Asymptoten liegt, in unserer Figur nicht zu unter-
scheiden und daher als solche gezeichnet worden.
240. Die 4 unendlich fernen Funkte der Schnittlinie zweier
Kegel zweiten Grades, d. h. ihre 4 Schnittpunkte mit der unendlich
fernen Ebene, erhält man allgemein dadurch, daß man den einen Kegel
durch Parallelverschiebung zu sich selbst koncentrisch mit dem anderen
macht und die 4 gemeinsamen Erzeugenden beider Kegel dadurch
sucht, daß man beide Kegel mit einer Ebene schneidet und die 4 ge-
meinsamen Punkte der entstehenden Kegelschnitte ermittelt Nach
ihnen laufen die gemeinsamen Erzeugenden und diese bestimmen
die Paare paralleler Erzeugenden der ursprünglichen Kegel und die
unendlich fernen Punkte der Kurve. Die Asymptoten sind die
Schnittlinien der Berührungsebenen beider Kegel entlang zweier sol-
chen parallelen Erzeugenden. Man kann dabei folgende Fälle unter-
scheiden: Von den 4 Schnittpunkten jener Kegelschnitte sind: a) alle
4 reell und 1) getrennt, 2) 2 getrennt, 2 andere zusammenfallend,
3) je 2 in verschiedenen Punkten zusammenfallend, 4) 3 zusammen-
fallend, 1 getrennt, 5) alle 4 zusammenfallend, wobei sich die
Kegelschnitte in einem Punkte vierpunktig berühren; b) 2 reell und
2 imaginär, dabei die 2 reellen 6) getrennt, 7) zusammenfallend;
c) 8) alle 4 imaginär. In diesen Fällen besitzt die Schnittkurve
vierter Ordnung: 1) 4 Asymptoten und 4mal einen hyperbolischen
Verlauf, 2) 2 Asymptoten und eine unendlich ferne Tangente, oder
2 hyperbolische Verläufe und 1 parabolischen Verlauf, wobei 2
Zweige der Kurve dem unendlich fernen Punkte in gleichem Sinne
mit wachsender Entfernung zustreben, 3) 2 parabolische Verläufe,
4) die unendlich ferne Ebene als Schmiegungsebene, wobei 2 Zweige
dem unendlich fernen Punkte in entgegengesetztem Sinne ohne An-
näherung an eine Asymptote zustreben (da die dreipunktig berüh-
rende Schmiegungsebene die Kurve schneidet (I, 260)), und außer-
dem eine Asymptote, 5) die unendlich ferne Ebene als vierpunktig
berührende Schmiegungsebene (Rückkehrebene), wobei dem unendlich
fernen Punkte zwei Zweige in gleichem Sinne zustreben, 6) 2 Asymp-
toten, 7) einen parabolischen Verlauf, 8) keinen unendlich fernen Punkt.
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260 VI, 241. Durchschnitt knimmer Flächen mit krammen Flächen.
241. Übungsaufgaben.
1) Man nehme Kegel (einschließlich Cylinder) nach diesen Be-
dingungen an und konstruire ihre Schnittkurve samt deren Asymp-
toten. Im Falle zweier zusammenfallenden unendlich fernen Punkte
oder des parabolischen Verlaufes suche man die asymptotische Para-
bel, welche sich der Kurve mit dem Fortschreiten gegen das Unend-
liche beliebig nahe annähert. Dieselbe liegt in derjenigen Ebene,
welche parallel zu den beiden unter einander parallelen und die
Kegel nach parallelen Erzeugenden berührenden Ebenen verläuft,
und die beiden Kegel in kongruenten (und parallelen) Parabeln
schneidet Mit beiden wird die asymptotische Parabel kongruent
und parallel sein, ihre Lage gegen sie aber von den Krümmungs-
kreisen der Kegelschnitte der vorigen Nr. in ihrem Berührungs-
punkte abhängen.
2) Man fertige Fadenmodelle der vorgenannten Kegel und ihrer
Schnittkurven an. Der Verfasser hat folgende Art der Ausführung
zweckmäßig gefunden*). Die Grundlage bildet ein würfelformiger
Holzkasten von 30 cm Seite in Lichten, dessen Wände aus Brettern
von gleichförmigem Holze (vom Birnbaum) in der Stärke von 1 cm
gebildet werden, welche an vier parallelen Kanten (schwalbenschwanz-
tirtig) verzinkt, während Boden und Deckel aufgeschraubt sind. In
drei Projektionen werden die Kegelflächen und die zwei Schnittpunkte
jeder Erzeugenden mit der inneren Würfeloberfläche konstruirt Diese
Punkte (in einem mittleren Abstände von etwa 1 cm) werden auf die
Innenfläche der Bretter übertragen, in ihnen die Bretter fein durch-
bohrt, um die Schnittkurven der Flächen Stäbe von 1,5 cm Breite
eingezeichnet, diese unter Stehenlassen der zurVerbindung notwendigen
anderen Stäbe (häufig entlang der Würfelkanten) ausgesägt, zusam-
mengefügt, schwarz gebeizt, und dann die Erzeugenden der Flächen
mit stärkeren Seidefäden von verschiedenen Farben eingespannt.
Die Schnittkurve wird durch Glasperlen bezeichnet, durch welche
je zwei sich schneidende Erzeugende gehen. Im Falle des spitz-
winkligen Schnittes kann man die Perlen durch einen nach der
Kurve durchgezogenen feinen Faden vereinigen. Im Falle sich die
gespannten Fäden nicht treffen, macht man die Kurve durch einen
mehrfachen, in die Kante gespannten Faden bemerklich.
*) Die technische Hochschule in Karlsrahe besitzt eine größere Anzahl
von Modellen, darunter von Kegelflächen uncl deren Kurven, welche unter
Anleitung des Verfassers von Stadirenden in der oben angegebenen Weise kon-
struirt und ausgeführt wurden.
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VI, 242—248. Der Darchsclinitt Yon Cylindem a. Kegeln ontereinander. 261
b) Die Raumkurye dritter Ordnung.
242. Haben zwei Kegel zweiten Grades eine Erzeugende gemein
(wobei die Spitze eines jeden Kegels auf dem anderen liegt), so zerfalU
die Schnittlinie in eine Gerade, jene Erzeugende, und in eine unebene
Kurve dritter Ordnung (kubische Baumkurve), Denn eine Ebene
schneidet die Gesamtschnittkuire in vier Ponkten; und da von den-
selben einer auf jene Gerade fallt, so kommen auf die ßestkurve nur
noch drei. Von diesen muß stets einer reell sein, weil von den
vieren der auf der Geraden liegende reell ist, während die zwei
anderen reell oder konjugirt imaginär sein können.
Diese Kurve dritter Ordnung geht durch die Spitze eines jeden der
drei Kegel. Der eine Kegel wird in seiner Spitze von der Berüh-
rungsebene des andern Kegels in demselben Punkte in zwei Er-
zeugenden getroffen, von denen die eine die gemeinschaftliche Er-
zeugende beider Kegel, die andere die Tangente unserer Kurve in
jener Spitze ist
Die bezeichnete Kurve dürfen wir kurzweg die und)ene oder
Baumkurve dritter Ordnung nennen, weil die Analysis zeigt, daß jede
Kurve dritter Ordnung auf die angegebene Weise erzeugt werden kann.
243. Satz. Die Baumkurve k dritter Ordnung unrd aus jedem
ihrer Punkte durdi einen Kegel zweiten Grades prqjicirt
Geometrischer Beweis, Seien A, B die Spitzen der beiden sich
in k schneidenden Kegel, C ein beliebiger Punkt der k, aus wel-
chem k projicirt werden soll, und P.der bewegliche Punkt der k]
dann sind ÄC, AP und BC, BP Erzeugende bezw. des ersten und
zweiten Kegels. Die beweglichen Ebenen ABP, ACP schneiden
sjch in der AP, welche den ersten Kegel (A) erzeugt; sie selbst bilden
daher zwei projektive Ebenenbüschel mit den Axen AB und AG,
Ebenso sind die Ebenenbüschel BA und BC, welche den Kegel B
erzeugen, unter einander projektiv. Daher sind auch die Ebenen-
büschel CA, CB, deren entsprechende Ebenen durch P gehen, die
sich also in den projicirenden Strahlen CP schneiden, unter ein-
ander projektiv, und die CP erzeugen einen Kegel zweiten Grades
(21), w. z. b. w.
Auf Grund des analytischen Satzes, daß eine algebraische Kurve
von jeder Ebene in derselben Anzahl (reeller oder imaginärer) Punkte
geschnitten wird, kann man den vorigen Satz erweitert aussprechen
und beweisen.
Satz. Eine Baumkurve k von der n^ Ordnung wird aus einem
Punkte C durch einen Kegel von der Ordnung n, n -— 1, n — 2, . . .
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262 VI, 248>-244. Darchschnitt krummer Flächen mit krammen Flächen.
Fig. 118.
Fig. 118.
n — m projicirty je nachdem G außerhalb Je, oder in einem 1-, 2-, ...
m fachen Punkte von h liegt.
Analytischer Beweis. Eine durch C gelegte Ebene schneidet h
in n Punkten, außerhalb C daher in n, n— 1, n — 2 ... Punkten^
enthält also von dem Kegel' in den bezeichneten Fällen bezw. n,
n — l,w — 2, ...n — W Erzeugende, woraus der Satz folgt (21).
244. Säte. Eine Baumkurve dritter Ordnung k ist durch sechs
willkürlich angenommene Punkte bestimmt^ von denen nicht vier in
derselben Ebene liegen.
Denn legt man einen projicirenden Eegel aus einem dieser
Punkte {Ä), so ist derselbe vom zweiten Grade, kann also nur
fönf willkürliche Erzeu-
gende besitzen, daher k
außer Ä nur noch fünf
willkürliche Punkte enthal-
ten kann, welche denKegel
A bestimmen. Ebenso ist
der aus jedem anderen der
Punkte die k projicirenden
Kegel bestimmt. Es ist
daher k die gemeinschafb-
liehe Kurve dieser sechs
Kegel und durch zwei der-
selben bestimmt.
Aufg. Eine Projektion
der Baumkurve dritter Ord-
nung k m konstruiren, wel-
che durch sechs gegebene
Punkte A, B, C, D, E, F
geht, von denen keine vier
in einer Ebene liegen.
Aufl. Man nehme
zwei der Punkte, A und
B, als Spitzen der bestim-
menden Kegel, lege die
Projektionsebene P durch
drei andere der Punkte,
C, D, E, so sind die letz-
teren Punkte unmittelbar
in P, die drei anderen A, B, F durch ihre Projektionen und etwa
ihre Abstände von P gegeben. Dadurch kann man (in einer in der
Figur nicht angegebenen Weise) die Spuren 0 und JF\ bezw. von
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VI, 244—245. Der Durchschnitt von Cjlindem u. Kegeln untereinander. 263
AB und AF in P bestimmen, und aus F^ die Spur F^ von BF,
da OF^F^ als Spur der Ebene ABF eine Gerade sein muß. Mit-
telst dieser Projektion löst man die Aufgabe^ wobei es ganz gleich-
giltig ist, ob Central- oder Parallelprojektion angewendet wurde.
Die Kegel A und B haben nun bezw. die durch die fünf Punkte
OCDEFi und OCDEF^ gelegten Kegelschnitte l und m zu Spuren.
Man bestimmt einen allgemeinen Punkt P der k, indem man durch
ABO eine beliebige Hilfsebene legt, deren Spur OP^P^- die l und
m außer in 0 bezw. in P^ und Pj treffe; die Ebene schneidet die
Kegel in den Erzeugenden AP^y BP^, deren Schnittpunkt P ist
Die Punkte P^, P^, P kann man ohne Verzeichnung der Kegel-
schnitte Z, m linear, d. i. nur mit geraden Hilfslinien bestimmen
(I, 321, 322). — Die Tangente der k in P erhält man als Schnitt-
linie PPq der Berührungsebenen in P an jeden der Kegel, wobei Pq
der Schnittpunkt der Tangenten an Z in P^ und an m in P^ ist.
Um die Asymptoten der k zu ermitteln, verschiebt man einen
der Kegel, etwa den AI, parallel zu seiner Anfangslage, bis seine
Spitze A nach B gelangt; seine Spur V ist dann eine zu l per-
spektiv-ähnliche Kurve mit 0 als Ahnlichkeitspunkt, wobei dem
Mittelpunkte L der l derjenige L' der V entspricht (OLL' eine
Gerade, BL' \\ AL), Man bestimmt nun die Schnittpunkte von V
und m, welche außer 0 in der Figur die drei reellen Punkte Q, R, S'
sind; die Kegel BZ', Bm haben daher außer SO drei gemeinschaft-
liche Erzeugende BQ, BR, BS, mit welchen bezw. die Asymptoten
q, r, s der k parallel laufen. Es ist dann z. B. die r durch einen
Punkt Rq derselben bestimmt, den Schnittpunkt der Tangente der
m in JB, und der Tangente an Z, welche derjenigen der V in R ent-
spricht, also mit ihr parallel ist. Da die Kegelschnitte V, m einen
reellen Punkt 0 gemein haben, so besitzen sie wenigstens noch
einen reellen Schnittpunkt, während die beiden anderen reell oder
konjugirt imaginär sind. Daher hat k auch wenigstens eine reelle
und außerdem noch zwei reelle oder zwei imaginäre Asymptoten.
245. Auf einer solchen Grundlage gelangt man zu einer Ein-
teilung dieser Kurven. Jede Raumkurve dritter Ordnung schneidet die
unendlich ferne Ebene in drei Punkten, von denen wenigstens einer
reell ist Aus jedem ihrer unendlich fernen Punkte wird die Kurve
durch einen Cyb'nder (zweiten Grades) projicirt. Nach der Eigen-
tümlichkeit ihrer unendlich fernen Punkte unterscheidet man fol-
gende drei Arten der Kurven:
1) Die kubische Hyperbel; sie hat drei reelle getrennte unendlich
ferne Purste und drei Asymptoten. Sie liegt daher auf drei Cylindem,
welche hyperbolisch sind und wovon je zwei eine unendlich ferne
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264 VI, 245—247. Dorclischnitt krammer Flächen mit krummen Flächen.
VerbiuduDgsgerade von zweien jener Punkte gemein^ oder zwei
Äsymptotenebenen parallel haben.
2) Die kubische hyperbolische Parabel; sie hat einen allein liegenden
und 0wei msanwnenfallende unendlich ferne Punkte, eine Asymptote
und eine asymptotische Parabel. Aus dem ersteren Punkte wird sie
durch einen parabolischen^ und aus dem letzteren durch einen hyper-
bolischen Cylinder projicirt; beide Gy linder haben die unendlich
ferne Verbindungslinie der getrennten Punkte gemein.
3) Die kubische Parabel; sie hat drei zusammenfallende unendlich
ferne Punkte, so daß die unendlich ferne Ebene ihre Schmiegungs-
ebene bildet; eine Asymptote besitzt sie nicht. Aus dem unendlich
fernen Punkte wird sie durch einen parabolischen Cylinder projicirt
4) Die kubische Ellipse; sie hat einen reellen und zwei imaginäre
unendlich ferne Punkte und eine Asymptote; sie liegt auf einem ellipti-
schen Cylinder. — Diese und die vorhergehende Kurve bedürfen zu
ihrer Erzeugung noch eines eigentlichen Kegels.
246. Übtmgsaufgaben.
1) Die vier Fälle der kubischen Baurnkurve nach der vorigen
Nr. zu konstruiren und in der in Nr. 241 angegebenen Weise durch
Fadenmodelle darzustellen. Dabei empfiehlt es sich bei 1) die drei
Cylinder ; bei 2) die zwei Cylinder und die Asymptotenebenen des
hyperbolischen durch Fäden darzustellen. Der Schnitt der einen
Asymptotenebene mit dem parabolischen Cylinder^ den man durch
andersfarbige Perlen wie die Raumkurve bezeichnen kann, bildet die
asymptotische Parabel.
2) Die Schnittlinie ssweier Kegel zu bestimmen, wenn die Spitze
des ersten Kegels auf dem zweiten, nicht aber die des zweiten auf
dem ersten liegt — Die Spitze des ersten Kegels bildet einen
Doppelpunkt, eine Spitze oder einen isolirten Punkt der Schnitt-
kurve, je nachdem die Berührungsebene des zweiten Kegels in die-
sem Punkte zwei, eine oder keine Erzeugende des zweiten Kegels
enthält
m. Der Durohsohnitt einer Umdrehungsfl&ohe mit einem Kegel
oder einem Cylinder.
a) Der Kegel und die koncentrische Kugel.
247. Man stelle die P^ senkrecht auf die Axe a der üm-
drehungsfläche; vom Kegel sei die erste Spur c gegeben oder sie
werde, wenn eine andere Leitlinie gegeben ist, konstruirt
Aufg. Die Schnittlinie einer Umdrehungsßäche mit einem Kegd
m konstruiren, dessen Spitze auf der Axe a der ersteren Fläche liegt
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YI, 247— 248. Durchsohnitt e. ümdrehnngsfl&che mit e. Kegel od. Cjlinder. 265
Als Beispiel sei eine Kugd und ein damit hmcentrischer Kegel
gewählt.
Auft, Sei S der Mittelpunkt der Kugel und des Kegels, c die Fig. lu.
erste Spur des Kegels, h der zweite Umriß der Kugel. Der Deut-
lichkeit halber sei nur ein Ast des Kegels und der Schnittlinie ge-
zeichnet; der andere ist mit ihm symmetrisch in Bezug auf S. Die
Kugel werde durch eine zu F| parallele Ebene begrenzt. Man
könnte nun die Hilfsebenen durch a, in unserem Falle durch den
auf P| senkrechten Durchmesser der Kugel legen; sie schneiden die
Umdrehungsfläche in Meridianen, in unserem Falle in größten
Kreisen, den Kegel in Erzeugenden. Um die Schnittpunkte beider
Linien zu erhalten, aber doch mit der Verzeichnung des Haupt-
meridianes auszureichen, würde man jene Meridian ebenen um a in
die Hauptmeridianebene drehen, hier die Schnittpunkte bestimmen
und dann zurückdrehen. — Zu denselben Konstruktiouslinien führt
auch eine andere Anschauung, die wegen ihrer allgemeineren Brauch-
barkeit hier sogleich durchgeführt werden soll. Man legt die Hilfs-
ebenen JLa(j|Pi); sie schneiden die Umdrehungsfläche in Parallel-
kreisen, den Kegel in Kurven, welche mit c ähnlich und parallel
sind; um ihre Verzeichnung zu ersparen, projicirt man beide Kur-
ven aus S auf P|, wobei sich die Parallelkreise wieder in Kreise,
die Kurven des Kegels alle in c projiciren. Man bestimmt deren
Schnittpunkte und projicirt sie aus S auf die zugehörige Hilfsebene
zurück. So schneidet eine Hilfsebene (||Pi) die Fläche in einem
Parallelkreise, dessen Punkt auf dem Hauptmeridiane Q ist; Q wird
aus 8 auf P^ nach Q^, der Parallelkreis in den aus S' durch Q^
gezogenen Kreis projicirt, dieser schneidet die c in P, und R^,
welche aus 8 auf jenen Parallelkreis nach P und R zurückprojicirt
werden.
Als ausgezeichnete Punkte findet man diejenigen auf dem zweiten
Umrisse der Kugel vermittelst ihrer Ebene als Hilfsebene, und die-
jenigen auf den zweiten Umrissen des Kegels vermittelst der durch
jeden Umriß gelegten Umdrehungskegel mit a als Axe.
248. Die Tangente FT in einem allgemeinen Punkte P der
Schnittlinie erhält man, wenn man die ersta Spur der Berührungs-
ebene des Kegels in P, d. i. die Tangente P^T der c in Pj, mit
derjenigen VT der Kugel in T schneidet; VT' wird aus der Tan-
gente Q" W" an *" in Q" durch Drehung von W um a nach F,
als VT'± S' V bestimmt PT ist dann die Schnittlinie beider Be-
rührungsebenen.
Höchste und tiefste Pimkte der Schnittkurve, in welchen also
die Tangenten || F^ laufen, erhält man dann, wenn die zusammen-
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266 VI) 248 — 249. Darchschnitt krummer Flächen mit krammen Flächen.
gehörigen ersten Spuren der Berührungsebenen beider Flächen
unter einander parallel sind^ wenn also die Tangente der c senk-
recht auf der Ver-
Fig. 114. bindungslinie ihres
Berührungspunktes
mit S' steht Die Auf-
gabe kommt also da-
rauf hinaus^ aus einem
beliebigen Punkte S'
der Ebene der c eine
Normale zu ihr zu
I^ legen. Diese Aufgabe
könnte man entweder
mittelst einer Pehler-
kurve lösen (I, 202),
oder dadurch y daß
man die Evolute der
c konstruirt (I, 251),
von der in der Fi-
gur die notwendigen
Stücke ausgeführt sind
und an sie durch An-
legen des Lineals Tan-
genten aus S' zieht;
sie sind die gesuch-
ten Normalen der c.
Ist c eine Ellipse, so
zeigt der Anblick ihrer Evolute, daß wenn S' im Inneren der-
selben liegt, vier Tangenten an dieselbe gezogen werden können,
wenn im Äußeren, wie in unserem Falle, zwei. Auf diese Weise
sind im vorliegenden Falle die zwei Normalen S'A^ und S'Bi ge-
zogen, auf denen sich der höchste Punkt A, bezw. der tiefste B
der Schnittlinie ergibt
2i9. Die zweite Projektion der Schnittlinie besitzt zwei Doppd-
punhte, wovon der verzeichnete Ast den einen 0" enthält. Man be-
stimmt dieselben (233), indem man von dem unendlich fernen Pro-
jektionsmittelpunkte die Polarebenen beider Flächen ermittelt, d. i.
die Durchmesserebenen, welche die zu Pg senkrechten Sehnen hal-
biren und die zweiten Umrisse enthalten. Für die Kugel ist es die
zu P^ parallele Durchmesserebene Sic, für den Kegel die Durch-
messerebene SDEj wenn BE der zur Senkrechten zu Pj konjugirte
Durchmesser der Ellipse c ist. Diese beiden Polarebenen schneiden
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VI, 249—250. Durchschnitt e. Umdrehungsfläche mit e. Kegel od. Cylinder. 267
sich in SF, deren zweite Projektion 8" F" die Doppelpunkte ent-
hält; die dann in der gewöhnlichen Weise konstruirt werden.
T B'
250, Die Losung dieser Aufgabe gestattet es^ die andere Auf-
gabe^ „einen hdiAigen Kegel obzuwickeM^j mittelst einer geringeren
Anzahl von Erzeugenden, welche aber bei Verwertung der Stetig-
keit hinreicht, jedoch nicht auf so einfache Weise, wie in Nr. 65,
zu lösen. Die Schnittlinie des Kegels mit einer koncentrischen
Kugel wird nämlich bei der Abwickelung zu einem Kreisbogen
vom Halbmesser der Kugel und vod gleicher Länge mit der Scheitel-
kurve. Die Länge einer unebenen durch ihre Projektionen gegebenen
Kurve kann aber nicht unmittelbar aus diesen entnommen werden;
vielmehr muß man diese Kurve erst durch Abwickelung eines ihrer
projicirenden Cylinder in eine ebene Kurve von gleicher Länge ver-
wandeln. Der erste projicirende Cylinder hat die erste Projektion
zum senkrechten Schnitte, und dieser wird bei der Abwickelung des
Cy linders zu einer Geraden B' A'B\ auf welche man vermittelst ifig. ii4».
kleiner Stückchen die Länge der Kurve B' A'B' der Hauptfigur
unter Bezeichnung der konstruirten Punkte überträgt. Zieht man
in diesen Punkten Senkrechte zu B'A'B\ überträgt auf sie aus
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268 VI, 250—251. Dorchschnitt krummer Flächen mit krummen il&olien.
dem Aufriß die Längen der jedesmal zugehörigen Projicirenden^ so
bestimmen deren Endpunkte die Verwandelte BÄB.
Die Tangente FT in P an dieselbe erhält man, wenn man
auf Fä' die Länge FT aus dem Grundriß (= P" T) überträgt
und FT zieht.
Fig. 114 b. Zeichnet man nun mit dem Halbmesser der Kugel einen freis aus
Sy überträgt auf denselben durch kleine Stückchen die Kurve BAB
der Fig. a unter Bezeichnung der konstruirten Punkte, zieht durch sie
aus S die Kegelerzeugenden, gibt ihnen die wahre Länge ihrer bis
zur Leitlinie e reichenden Stücke, indem man z. B. 8"Q^' als SF^ und
SB^ überträgt, so erhält man durch die Endpunkte die Verwandelte
B^ Äi Bi der Leitlinie c und somit die Abwickelung des Kegels.
Die Tangente FT in F wird durch Auftragen des rechtwink-
ligen Dreiecks bestimmt, indem man FiFT= 90^ und FT gleich
dem FT der Fig. a, oder Pj T gleich dem Pj T der Hauptfigur macht.
Für die Punkte Ä^, B^, in welchen die Tangente der c bezw.
senkrecht auf der zugehörigen Kegelerzeugenden SÄ^j SB^ steht,
kann man leicht nach Nr. 61 den Krümmungshalbmesser der Ver-
wandelten c in Fig. b bestimmen, indem man den Krümmungs-
halbmesser der ebenen Kurve c in der Hauptfigur durch den Co-
sinus des Winkels der Ebene der c mit der Berührungsebene des
Kegels im fraglichen Punkte teilt Ist in der Ebiuptfigur A^ A^ der
Krümmungshalbmesser der c in A^, ist Ä^-^s-^s = ^'-^o-^u ^^^ -^4
auf S"A^ so bestimmt, daß A^AiJ^x, so ist A^A^^ gleich A^A^
der Fig. b. Die Krümmungskreise in A^ und B^ schneiden in der
Figur die c bezw. in A^ und Bi ; doch ist dies in Ai wegen des
nahen Maximums der Krümmung nicht bemerkbar, äußert sich
vielmehr als weit reichendes Zusammenfallen.
b) Die sphärischen Kegelschnitte.
251, Die Schnittlinie eines Kegels zweiten Grades mit einer
koncentrischen Kugel nennt man einen sphärischen oder Kugeücegd-
schnitt^ weil er ähnliche Eigenschaften wie der ebene Kegelschnitt
besitzt Gehen wir von einer solchen Eigenschaft aus. Ein sphä-
rischer Kegelschnitt sei erhlärt als der geometrische Ort eines FtmJUes
F auf einer Kugel, dessen Abstände von sswei festen Funkten F, F^
der Kugel, gemessen durch Bogen größter Kreise, eine Summe oder
Differenz von gegebener Größe besitzen. Die Punkte F, F^ heißen
die Brennpunkte, die Bogen FF, FF^ die Leitstrahlen, die gegebene
Größe der Summe muß größer, und die der Differenz kleiner als
Fig. 116. der Bogen FFi sein. Die Figur 115 gibt die Projektion auf die
durch F, F^ und den Kugelmittelpunkt M gelegte Ebene; es soll der
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VI, 261—252. DorchBchnitt e. ümdrehongsfl&che mit e. Kegel od. Cylinder. 269
sphärisclie Kegelschnitt konstruirt werden^ für welchen die Summe
der Leitstrahlen FP+ PF^ =AA^{:> FF^) ist, so daß man die
Kurve eihe sphärische Ellipse nennen kann. Um einen Punkt P zu
erhalten, teile man Bogen ÄAi durch E p. ^^^
in zwei Teile, ziehe aus F mit ÄE _
«*= FEi als sphärischen Halbmesser. V^-n
einen Kugelkreis E^P (in der Projektion
ist derselbe eine auf FM senkrechte
Gerade), und aus F^ mit EÄi = F^E^
einen solchen E^ P; beide schneiden sich
in zwei Punkten der Kurve, welche sich
beide in Pprojiciren. Man kann natürlich
auch die Mittelpunkte F, i^j der Kugel-
kreise vertauschen. Ist auf dem größten
Kreise FF^ die FÄ ^-^F^A^, so sind
A und A^ Punkte der Kurve, die Scheitel
der Hauptaxe der sphärisehen Ellipse; rückt man den Teilungs-
punkt E in die Mitte C von AA^^ so erhält man die beiden Punkte
B der Kurve, welche die Scheitel der durch den Mittelpunkt C des
Bogens FFy gehenden, auf AA^ senkrechten, Nebenaxe bilden.
252. Bezeichnet man die den Punkten F,F^,A... diametral
gegenüberliegenden Punkte mit 2^', F/, -4' . . . , so erhält man eine
der APA^ symmetrische Kurve A'P'A^^ deren Brennpunkte F,
F^ sind. Aber J.P^i kann auch als sphärische Ellipse angesehen wer-
den, welche A, A^ zu Scheiteln der Hauptaxe und F\ F^ zu Brenn-
punkten hat Denn aus FP + PF^ =* AA^ folgt, wenn der Kugel-
halbmesser = 1 gesetzt wird, so daß der Halbkreis CAC'^^ n ist,
{% — FP) + {n — PFy) — 2« — AA^,
oder Pr + F/P = A, CA .
Man nennt die beiden Kurven APAy^ und A'P' A^ zusammen
eine sphärische Ellipse, deren Brennpunkte zugleich F, F^ und
F', Fy sind. — Außerdem kann man dieselben beiden Kurven zu-
sammen als eine sphärische Hyperbel betrachten, deren Brennpunkte
zugleich F, Fi und -F^, F' sind. Denn aus FP + PF^ = AAi
folgt z.B. für -Fl, -F':
(ä - FP) - PF, = 7t — AA^,
oder F'P-PF, = A'A,.
Daher können beide Kurven sowohl als sphärische Ellipse, wie
auch als sphärische Hyperbel angesehen werden. Man nennt beide
Kurvenäste zusammen einen sphärischen Kegelschnitt mit den vier
Brevmpwnkterk F, F^, F\ Fi, und den vier Scheiteln der Hauptaxe
Aj Ay^j A , Ai»
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270 VI, 263—266. Durchschnitt krammer Flächen mit krummen Fl&chen.
253, Ein sphärischer Kegelschnitt wird a\As dem Mittdpunkte M
der Kugel durch einen Kegel zweiten Grades prcjicirt. Man denke
sich auf der Verlängerung eines Leitstrahles FP von JF^ aus den
anderen Leitstrahl PF^ als PQ aufgetragen, so bilden alle Q einen
aus F mit FQ = ÄA^ beschriebenen Kugelkreis q. Die Tangenten
an PF^ in F^ und an P^ in ^ schneiden sich wegen PJF\ = PQ in
einem Punkte S der MP. Bei der Bewegung von P Bxxt ÄPÄ^ be-
schreibt jene Tangente in F^ eine Berührungsebene der Kugel, jene
Tangente in Q einen Umdrehungskegel, welcher der Kugel entlang q
umschrieben ist, folglich beschreibt der Punkt S die Schnittkurve
jener Berührungsebene mit diesem Umdrehungskegel. Der Kegel,
welcher aus M den von P beschriebenen sphärischen Kegelschnitt
projicirt, projicirt auch den von S beschriebenen ebenen Kegel-
schnitt, ist also vom zweiten Grade.
Umgekehrt schneidet jeder Kegel zweiten Grades eine koncen-
trische Kugel in einem sphärischen Kegelschnitte. Denn legt man
die (drei auf einander senkrechten) Hauptebenen des Kegels, wo-
von zwei den Kegel in je zwei Erzeugenden treffen, so schneiden
diese die Kugel in den Punkten ÄÄ^^ und in den zwei Punkten P;
sei AA^ > BB, und bestimmt man auf AA^ die Punkte F, F^ durch
BF^r^ BF^'= \ AAi, so geht ein sphärischer Kegelschnitt durch
Ay -4,, Bf JB, dessen Brennpunkte 2^, F^ sind, welcher daher auch
die Ebenen MAA^ und MBB zu Symmetrieebenen hat. Dieser
sphärische Kegelschnitt wird aus M durch einen Kegel zweiten
Grades projicirt, dessen Hauptebenen samt den vier Strahlen in den-
selben mit denen des gegebenen Kegels zusammenfallen. Daher
fallen auch beide Kegel zusammen und der gegebene schneidet die
Kugel in dem bezeichneten sphärischen Kegelschnitte.
254, Die Tangente an einen sphärischen Kegelschnitt bildet gleiche
Winkel mit den Leitstrahlen des Berührungspunktes ^ sie halbirt also
in unserem Falle die Winkel FPF^ und F^PF'.
Denn man erhält den zu P benachbarten Punkt Q der Kurve,
wenn man zu PE^, PE^ zwei benachbarte gleich weit abstehende
Parallelkreise zeichnet Beide Paare von Parallelkreisen bilden einen
unendlich kleinen Rhombus, dessen eine Diagonale PQ ist Daher
bildet PQ oder die Tangente der Kurve gleiche Winkel mit den
Parallelkreisen und mit den auf ihnen senkrechten Leitstrahlen
PF, PF,.
255, Auf einer Kugel können durch jeden Punkt P zwei
sphärische Kegelschnitte gelegt werden, welche zwei Paare diame-
tral gegenüberstehende Punkte F, JP'; F,, F, zu Brennpunkten
haben. Ihre Tangenten in P stehen auf einander senkrecht Für
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VI, 255— 256. Darchschnitt e. ümdrihangsfläche mit e. Kegel od. Cylinder. 271
Fj F^ als Brennpunkte ist der eine Kegelschnitt eine Ellipse, der
andere eine Hyperbel. Die Tangenten halbiren die Nebenwinkel
der Leitstrahlen, stehen also auf einander senkrecht (oder auch,
weil die Elemente beider Kurven die eine Diagonale und eine Paral-
lele zur andern Diagonale des Ehombus der vor. Nr. sind).
256« Die Schaar aller sphärischen Kegelschnitte mit denselben
Brennpunkten heißen Jconfokale sphärische Kegelschnitte,
Aufg, Eine Anzahl Jconfokaler sphärischer Kegelschnitte zu ver- Fig. iie.
zeichnen. Es sollen Projektionen auf die beiden Durchmesserebenen
gebildet werden,
von denen die
eine die Brenn-
punkte 1^, Fj, 1^,
Fl enthält, die
andere die J^ogen
FFi und F^F'
halbiri
Fig. 116.
v^taK
^
Aufl. Man ziehe ^^x'Yv'l
auf der Kugel ^\;?
aus zwei diametral ^s
gegenüber ste-
henden Brenn-
punkten 2^ und J?"
als Mittelpunkten
Parallelkreise,
welche den Um-
fang des größten
Kreises FF' in
eine durch vier
teilbare Anzahl n
(hier 28) gleicher
Teile teilen; eben-
so Parallelkreise
aus Fl und F/ in
denselben Abstän-
den. Man denke
sich die Kreise
von F und F^ aus mit 0, 1, 2...i»...y beziflfert. Schneidet
man nun die Kreise 0, 1, 2 . . . aus F bezw. mit denen m, m — 1,
m — 2 ... aus F^, so ist die Summe der Abstände aller Schnitt-
punkte von F und Fi übereinstimmend
2ä, wenn wieder der
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272 VI, 256—257. Porchschnitt krammer Flächen mit krummen Flächen.
Halbmesser der Kugel <=» 1 gesetzt wird. Die Punkte gehören
daher einer sphärischen Ellipse mit den Brennpunkten F und F^
an. Schneidet man die Kreise 0^ 1, 2 . . . aus jP bezw. mit denen
m, m + 1 ? w + 2 . . . aus JP, , so erhält man die sphärische Hy-
perbel zu F und jPj.
In der Figur sind F und JPj so gewählt ^ daß ihr Abstand eine
ganze Anzahl^ nämlich sechs der 28 Teile des größten Kreises ent-
hält. Dadurch fallen die Teilungspunkte aus F und F^ in einander.
Jene Parallelkreise zeigen sich in der Projektion auf die Ebene der
Brennpunkte als Gerade. Die Projektionen der sphärischen Kegel-
schnitte auf jede der Projektionsebenen, weil diese Symmetrieebenen
derselben sind, bilden Kegelschnitte (237), und zwar auf der Brenn-
punktsebene Ellipsen, deren der Kugel nicht mehr angehorige Teile
durch dieselben Konstruktionslinien erhalten werden, und welche
€line Schaar von Kegelschnitten bilden, die einem Parallelogramme
eingeschrieben sind*). Die Projektionen der Kurven auf die andere
Projektionsebene sind teilweise Ellipsen, teilweise Hyperbeln; die
ersteren bestimmt man leicht durch ihre aus der anderen Projek-
tion erhaltenen Axen; die letzteren durch ihre Hauptaxe und die
Punkte des Umrisses der Kugel. Drei der sphärischen Kegelschnitte
fallen in einen größten Kreis.
257, Projicirt man einen sphärischen Kegelschnitt und seine
Brennpunkte aus dem Kugelmittelpunkte bezw. durch einen Kegel
zweiten Grades und durch zwei Strahlen MF^ MF^, so heißen
diese Strahlen die Fokallinien des Kegels. Es gilt der SabSj daß
jede auf einer FokaUinie senkrechte Ebene den Kegel in einem Kegel-
schnitte trifft, dessen einer Brennpunkt auf dieser FokaUinie liegt. Es
ergibt sich dies daraus, daß nach Nr. 253 Fig. 115 eine solche auf
MFi senkrechte durch F^ gelegte Ebene die Kugel berührt, wäh-
rend der Kegelschnitt zugleich auf einem der Kugel (nach q) um-
schriebenen Umdrehungskegel liegt, so daß der Berührungspunkt JP\
ein Brennpunkt der Schnittkurve der Ebene mit dem Kegel ist
(I, 333). Die Eigenschaften von Pol, Polare und Leitlinien kann
man durch Projektion von diesem ebenen auf den sphärischen Kegel-
schnitt übertragen, für welchen dann auch die konjugii*ten, durch
einen Brennpunkt gehenden Strahlen auf einander senkrecht stehen,
*) Nachdem ich diese Eonstraktion für konfokale sphärische Kegelschnitte
im Anschluß an die bekannte fOr ebene Kegelschnitte (I, Fig. 248) gezeichnet
hatte, brachte mich diese Figur und ihre Ähnlichkeit mit derjenigen der Erüm-
mungelinien des EUipsoides auf die früher (1, 442} angegebene Art derVerzeichnnng
einer gewissen Schaar von Eegelschnitten, worauf ich ähnliche Eonstruktionen
fär alle Arten von Eegelschnittschaaren und Büscheln aufsuchte (I, 426—447).
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VI, 257—259. Darchscbnitt e. ümdrehnngsfläche mit e. Kegel od. Cjlinder. 273
woraus folgt , daß hei einem Kegel zweiten Grades die konjugirten
durch eine Fokallinie gehenden Ebenen auf einander senkrecht stehen*).
c) Die stereographische Projektion.
258, Hier lassen sich leicht die Sätze der stereographischen
Projektion ableiten. Es ist dies die Projektion der Linien einer
Eugelfläche aus einem Punkte S derselben auf eine Ebene ; welche
mit der Berührungsebene der Eugel in 8 parallel ist
1) Zum Linien auf der Kugel bilden denselben Winkel, wie ihre
Projektionen] oder was dasselbe sagt: Zwei Tangenten der Kugel
in einem Punkte P derselben bilden denselben Winkel, wie ihre
Projektionen in P', — Denn der Strahl SPP' bildet gleiche Winkel
mit den Berührungsebenen der Kugel in P und S, also auch mit
der Ebene jener zwei Tangenten und der Projektionsebene. Ferner
steht SPP' senkrecht auf der Schnittlinie jener Berührungsebenen,
also auclu auf der Schnittlinie s der Ebene jener Tangenten und
der Projektionsebene. Legt man daher die erstere Ebene in die
zweite um, so kommt P in P', die Tangenten aus P kommen mit
ihren Projektionen aus P', welche sie in s schneiden, zur Deckung,
und ihre Winkel sind daher gleich.
2) Die Projektion k' eines Kreises k der Kugel, der nicht durch
S geht, ist wieder ein Kreis, dessen Mittelpunkt C die Projektion der
Spitze C des der Kugel nach k umschriebenen Kegels ist. Denn jede
Erzeugende des umschriebenen Kegels berührt die Kugel und steht
in ihrem Schnittpunkte mit k senkrecht auf k. Die Projektionen
der Erzeugenden sind daher Strahlen aus C, welche k' senkrecht
schneiden; daher muß der k' ein Kreis mit dem Mittelpunkte C
sein. — Es folgt diese Eigenschaft auch aus Ni*. 67, indem die
Ebene des gegebenen Kreises und die Projektionsebene im proji-
cirenden Kegel antiparallel sind.
Übungsaufgaben, Die stereographische Projektion der Erdkugel
mit ihren Meridianen und Parallelkreisen aus a) dem Pole, b) einem
Punkte des Äquators, c) aus einem beliebigen Punkte der Kugel zu
yerzeichnen**).
d) Die allgemeine Aufgabe.
269, Aufg. Die Schnittlinie einer Umdrehungsfläche mit einem
beliebigen Kegel zu konstruiren,
*) ChasleSf memoire sor les propri^t^ g^n^rales des cönes da second de-
gr6, Broxelles, 1880.
**) Eine eingehende, auf Theorie xind auf mannigfaltige Anwendungen ge-
richtete Behandlang hat diese Darstellungsweise gefunden in: „Die stereogra-
phische ProjecUon von E. Beusch, 1881."
Wiener, Lehrbach der darsteUenden Aeometrie. n. 18
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274 VIi 269—260. Dorcbscbnitt krommer Flächen mit krummen Flächen.
Fig. 117. Aufl, Sei Pi senkrecht zur Axe a der UmdrehuDgsfläche, eines
Umdrehungsellipsoides, gestellt, und sei A die erste Spur der a.
Der Eegel habe S zur Spitze und c zur ersten Spur (hier eine Ellipse).
Eine mit Pj paral-
'^' lele Hilfsebene
schneidet die üm-
drehungsfläche in
einem Kreise PQ,
den Eegel in irgend
einer Kurve, deren
Verzeichnung man
vermeidet, wenn man
den Kreis und diese
Kurve aus S auf die
Pj projicirt; die Pro-
jektion d^r ersteren
Linie ist wieder ein
Kreis Pi^i, die der
letzteren die erste
Spur c des Kegels;
die Schnittpunkte Pj
und Q^ beider, aus
S auf die Hilfsebene
zurückprojicirt, lie-
fern die Punkte P
und Q der gesuchten
Kurve.
Um die Tangente
an die Schnittlinie
in P zu konstrui-
ren, bestimme man
für P die erste Spur
Si (_L A'F") der Be-
rührungsebene der
Umdrehungsfläche und die des Kegels als Tangente P^' T' an c. Der
Schnittpunkt T von' beiden bestimmt mit P die Tangente.
260, Die atisgeiseichneten Punkte auf den Umrissen des Kegels
erhält man mittelst Hilfsebenen, die man durch sie senkrecht zu
einer Projektionsebene legt. So führt man durch den Umriß STJ^
der zweiten Projektion eine zu P, senkrechte Hilfsebene; sie schnei-
det das Umdrehungsellipsoid in einer Ellipse, von dem sich zwei
Scheitel B und G auf dem Hauptmeridiane ergeben, während ein
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VI, 260—262. Der Durchschnitt zweier ümdrehongsflächen unter einander. 275
dritter Scheitel D bestimmt ist durch die Mitte JD" von B"C" und
durch D' als Punkt des Parallelkreises von D'\ Um diese Ellipse
B'C'D' mit S'Ui zu schneiden^ kann man die Verzeichnung der
Ellipse vermeiden ; indem man ihre Affinität mit dem über der einen
(großen) Axe (wovon 2)' der eine Endpunkt) als Durchmesser ver-
zeichneten Kreise benutzt, ^wodurch man die Schnittpunkte U\
U*' und daraus Z7", f7*" erhält. Entsprechend verfährt man mit
den anderen Umrissen des Kegels. — Die Punkte auf dem zweiten
Umrisse der Umdrehungs fläche, also auf seinem Hauptmeridiane, er-
hält man, indem man dessen Ebene mit dem Kegel in der Kurve
(Ellipse) h' schneidet, welche (ohne vollständige Verzeichnung) auf
jenem Umrisse die Punkte H", L" bestimmt, woraus sich H', L' ergibt
Die hockten und tiefsten Funkte der Schnittkurve, in denen
ihre Tangenten parallel mitP^ sind, erhält man auf einem solchen
Parallelkreise, auf welchem zwei Punkte der Kurve, wie P und Q^
zusammenfallen, oder dessen Projektion aus S auf F^ die c in
zwei zusammenfallenden Punkten, wie P^ und Q^^ berührt. Halbirt
man die Bogen P/^/ solcher Kreise 1, 2, 3 . • ., und verbindet
die Mittelpunkte durch eine Fehlerkurve /*, so schneidet diese die c
in Punkten, wie £/, auf deren Erzeugenden, wie auf SE^y höchste
oder tiefste Punkte, wie jB, liegen. E erhält man wieder vermit-
telst einer durch SE^ gelegten Hilfsebene; oder indem man durch
eine andere Fehlerkurve auf 8' A' den Mittelpunkt 0 des die c in E^
berührenden Kreises, und daraus den Parallelkreis 0 des Punktes E
bestimmt
261, Übungscrnfgabe. Den Durchschnitt einer Umdrehungsfläche
mit einem Cjlinder zu konstruiren, etwa eines Ringes mit einem
elliptischen Cylinder.
Sind die Erzeugenden des Cylinders parallel oder senkrecht zur
Umdrehungsaxe, so gestaltet sich die Auflösung besonders einfach.
rv. Der Durohsohnitt zweier Umdrelumgsfläolien unter einander.
262, Man erkennt leicht:
1) Haben zwei ümdrehungsflächen eine gemeinschaftliche Um-
drehungsaxe, so besteht ihre Schnittlinie aus gemeinschaftlichen
Parallelkreisen.
2) Eine Kugel schneidet eine Umdrehungsfläche, auf deren Axe
ihr Mittelpunkt liegt, nach Parallelkreisen.
Aufg. Die Schnittlinie s zweier ümdrehungsflächen fsu Jconstruiren,
deren Axen sich treffen,
Aufl, Es seien a und h die Umdrehungsaxen beider Flächen i^^. iis.
und M ihr Schnittpunkt Man stelle Pj senkrecht zur einen Axe,
18*
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276 VI, 262. Durchschnitt krummer Flächen mit krommen Flächen.
etwa der a, Pg parallel zu beiden. Die erste Fläche sei ein verlänger-
tes^ die zweite ein abgeplattetes Umdrehungsellipsoid^ bezw. mit den
Hauptmeridianen h und l, den Mittelpunkten K und L, und den
nicht in den Umdrehungsaxen liegenden Halbaxen K" C und L"D'\
Der erste Umriß der ersten Fläche ist der Äquatorkreis, derjenige
der zweiten Fläche eine Ellipse, welche aber, weil nicht notwendig,
Fig. 118.
.,^'-/f
^-F^.iK
\'^>.
.,',-'''''tf'
-^-:^:i^i
nicht verzeichnet wurde. Legt man eine Hilfskugel aus M als
Mittelpunkt, so schneidet dieselbe jede der Flächen in einem Parallel-
kreise, deren zweite Projektionen Gerade sind senkrecht zu den be-
züglichen Axen, und welche Kreise sich in reellen oder imaginä-
ren Punkten treffen, weil sie auf derselben Hilfekugel liegen. So
schneidet der Hauptmeridian Q'^B!' einer Hilfskugel, der ein Kreis
aus Jf" ist, jeden der beiden gegebenen Hauptmeridiane in zwei
Punkten, deren Verbindungsgeraden (?"P" (J. a") und T^'T" (± 6")
die Schnittkreise der Kugel mit den gegebenen Flächen darstellen.
Der Schnittpunkt P" beider Geraden ist die zweite Projektion der
beiden Schnittpunkte jener Kreise, deren erste Projektionen P', P*'
man auf der ersten Projektion des zu P^ parallelen Kreises ^P
erhält. Auf dieselbe Weise findet man beliebig viele Punkte der
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YI, 262—263. Der Durchscbnitt zweier ümdrehongsflächen unter emander. 277
Scbnittknrve Sy insbesondere auch diejenigen auf dem ersten Um-
risse der aufrechtstehenden ümdrehungsfläche. — Die beiden Haupt-
meridiane liefern die Schnittpunkte Ä und B.
263, Da beide Flächen zweiten Grades sind und da die Ebene
beider Axen eine gemeinschaftliche Hauptebene und parallel zu F^
ist, so ergibt sich die zweite Projektion s" der Schnitthurve als eine
Linie zweiten Grades (237). Von derselben ist der begrenzte Bogen
A"P'B" nützlich, der übrige Teil parasitisch. Doch muß man,
wie bei den Kegeln in Nr. 239, die ganze Kurve zweiten Grades
im erweiterten Sinne als zur Schnittkurve gehörig ansehen. Ein
Teil des äußeren Teiles wird durch dieselbe Konstruktion erhalten,
nur daß man die Sehnen, wie Q"P" und R"P'\ verlängern muß.
Die Ergänzung der Kurve ist die Schnittlinie der beiden zu den
ümdrehungsflächen in Bezug auf den unendlich fernen Projek-
tionsmittelpunkt für Pg konjugirten Flächen, d. i. zweier einschaligen
Hyperboloide.
Indem man die gemeinschaftlichen unendlich fernen Punkte
dieser Hyperboloide aufsucht, entscheidet man zugleich, ob s' eine
Ellipse, Hyperbel oder Parabel ist Die Asymptotenkegel der Flächen
schneiden die parallel zu der gemeinschaftlichen Hauptebene (und
zu Pg) in dem Abstände der auf Pg senkrechten jedesmaligen halben
Flächenaxe (= K'C und i"2)") gelegten Ebenen bezw. in Kur-
ven, deren zweite Projektionen Ä und l sind. Verschiebt man den
zweiten Kegel parallel zu seiner Anfangslage so, daß er koncen-
trisch mit dem ersteren liegt (daß also LmK rückt), so schneidet
er die erstere im Abstände K"C" gelegte Parallelebene in einer
zu V ähnlichen und parallelen (nicht verzeichneten) Ellipse {|, deren
dem i" 2)" entsprechender Halbdurchmesser K"D^ = K"C" ist Die
Verbindungslinien der vier Schnittpunkte der koncentrischen Ellipsen
h und \ mit K sind parallel zu den Asymptoten der Ergänzungs-
kurven von s\ und die zwei Vertikalprojektionen dieser vier Ge-
raden sind parallel zu den Asymptoten von s".
Je nachdem jene vier Schnittpunkte reell und getrennt, imaginär
oder in zwei Punkte zusammenfallend sind, ist s' eine Hyperbel,
Ellipse oder Parabel; und dies tritt, wie man sich leicht vorstellen
kann, der Reihe nach ein, wenn die zwei gleichen Axen {K"C und
K"Di) nicht parallel und gleichartig (beide große oder beide kleine),
nicht parallel und ungleichartig oder parallel sind. Daraus folgt der
Satz. Die Schnittlinie zweier UmdrehungseUipsoide, deren Um-
drehungsaxen in einer Ebene liegen, prqjicirt sich auf diese Ebene in
eine Parabel, wenn die Axen parallel laufen, andernfalls in eine
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278 VI, 263 — 266. Dorchschnitt krummer Flächen mit krummen Fl&chen.
Hyperbel oder Ellipse, je nachdem die Flächen gleichartig {d. i. beide
verlängert oder beide abgeplattet) oder ungleichartig sind.
Auch f&r andere Umdrehungsflächen oder für dreiaxige Flächen
zweiten Grades^ von denen zwei Axen sich treflfen^ läßt sich in
ähnlicher Weise die gleiche Frage beantworten.
264, Die Doppelpunkte G% G*' der ersten Projektion s' der
Schnittkurve liegen in der ersten Projektion der Schnittgeraden
der Polarebenen des unendlich fernen Punktes der zAxe zu beiden
Flächen (226). Die zweiten Projektionen dieser Ebenen enthalten
die Halbdurchmesser K''C", L"E" der Ellipsen k und l, und die
erste Projektion ihrer Schnittgeraden ist die auf P^ senkrechte (und
mit der ^Axe parallele) H"H\ Auf ihr findet man die Doppel-
punkte aus den vier Schnittpunkten der beiden Ellipsen^ in welchen
die erste projicirende Ebene von WH' beide Flächen trifft. Diese
Ellipsen haben H zu ihrem gemeinschaftlichen Mittelpunkte und
ihre mit y und e parallelen Axen sind bei dem aufrechten Ellipsoid
H'J, H"Fj bei dem geneigten H"U, H"Vy wie leicht aus der
Figur zu erkennen.
266, Die Aufgabe, die Schnittpunkte istveier Ellipsen m bestim-
men, deren beiderlei Äxenlinien in einander liegen, kann man auf ver-
schiedene Weisen lösen. Zunächst durch eine solche affine Ver-
änderung, durch welche die eine Ellipse in einen Kreis übergeht
Projicirt man durch Parallele zu Pjj und Geneigte gegen P^ beide
Ellipsen so auf die Äquatorebene K"C des aufrechten Ellipsoides,
daß die erstere Ellipse ein Kreis wird, wobei die zweite aber eine
Ellipse bleibt, so hat man nur die vier Schnittpunkte einer Ellipse
mit einem koncentrischen Kreise zu bestimmen. Diese schiefe Pro-
jektion wurde in P^ in der Richtung der a?Axe verschoben, so daß
die mit y parallelen Axen H^J^ ^=^ H'J und H^ U^^ ff' U sind.
Macht man in H''C" die H"F^=H'J, so hat FF^ die Richtung der
Projicirenden, und VV^' || FF^ bestimmt die Axe H" F,"— H^ V^ der
schiefen Projektion der zweiten Ellipse. Es sind nun die Schnittpunkte
der Ellipse von den Axen H^U^^==b , HJ^^=^ c mit dem koncentrischen
Kreise von dem Halbmesser H^ J^ = H^F^=r zu bestimmen.
Aufl. 1. Analytisch gibt man die Gleichungen beider Kurven an:
woraus man für die Schnittpunkte erhält
1/6' -c»
Aas der Figur ist ersichtlich, daß
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VI, 266. Der DorchschDitt zweier Umdrebongsflächen unter einander. 279
schneidet man daher U^ Y mit H^ F^ in Z, und zieht die ZS^ so
schneidet diese auf H^Ji die H^G^'=^y ab. Dadurch ist G*' und
G' (sowie ein Schnittpunkt G^ jener Ellipse mit dem Kreise) be-
stimmt. Vermittelst des durch G' gehenden Parallelkreises lassen sich
dann auch die beiden zweiten Projektionen ff", ff/' der vier Punkte
ermitteln.
Aufl, 2. Geometrisch bestimmt man die Schnittpunkte einer
Ellipse mit einem koncentrischen Kreise*), indem man beachtet,
daß (I, 372) Punkte der Ellipse aus den beiden über den Axen
als Durchmessern gezogenen Kreisen als Scheitel der rechten Winkel
in rechtwinkligen Dreiecken gewonnen werden, deren Hypotenusen
durch den Mittelpunkt gehen und von beiden Kreisen begrenzt sind,
und deren vom Punkte des großen Kreises ausgehende Kathete
senkrecht auf der großen Axe stehl Schneidet man jene Kreise
mit -Hi ?7| bezw. in U^ und F,, beschreibt über U^V^ als Durch- Fig. iis.
messer einen Kreis und schneidet ihn mit jenem koncentrischen
Kreise in ff^, so ist U^V^G^ die Gestalt desjenigen rechtwinkligen
Dreiecks, welches die vier Punkte ff liefert. Man dreht dieses
Dreieck um H^ an seine richtige Stelle, indem man vom Punkte U^
des großen Kreises die Kathete U^ G^ zieht, an sie einen berühren-
den Kreis aus i/^, und an diesen die beiden zur großen Axe senk-
rechten Tangenten legt; dieselben enthalten die gesuchten vier Schnitt-
punkte, sowie auch ff', ff*'. Oder man bestimmt ff^ auf dem kleinen
Kreise so, daß H^gJ\ TJ^G^-, dann liegt ff^ auf G^G^G*'.
Aufl. 3. Unsere Aufgabe, auch ng. 119.
in der allgemeineren Fassung, die ^^* ^ ^^•
vier Schrnttpimktey wie Ä, eweier /f\^'
koncentrischen Kegelschnitte Je, k^ /' \
Sfu bestimmen, kann man nach I,
409 ff. lösen. Man ermittele als / 1
I
-f /
1^
Doppelstrahlen der beiden Invo-
lutionen konjugirter Durchmes-
ser (1, 348) die konjugirten Halb- y^ / "'""i^Z.^ . ."^.r
durchmesser MA, MB des *, y^ j ''Ijj^'-.C"
welche in konjugirte Halbdurch- y^ \ j/v'!
messer MAi , MB^ des k^ fallen, j^" ir 'ji AO<la
mögen diese reell oder ideell sein.
Sind TJ und V die unendlich fernen Punkte von MA und MB, so
ist MW das gemeinschaftliche Polardreieck zu k und \, Sind nun
*) Diese Eonstruktion ist ans Peschka, darstellende und projektive Geo-
metrie, B. 3, S. 261 entnommen.
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280 VI, 266—266. Durchschnitt krammer Flächen mit krummen Flächen.
die P und Q zwei in Bezug auf Tc und \ konjugirte Punkte, so liegen
vier Schnittpunkte, wie S, auf zwei Strahlen aus jedem der Punkte
My TJj Vy welche durch die zwei anderen Punkte und durch P und
Q harmonisch getrennt sind. Wählt man P als vierten Eckpunkt des
Parallelogrammes A^MBPy so sind die Polaren BB und Ä^B^ von
P bezw. zu Je und k^ auf die in der Figur ersichtliche Weise er-
mittelt {MB . MA^ = MÄ^, MB^ . MB = MB^^] ihr Schnittpunkt
ist Q. Schneidet man nun VQ mit MÄ in Qq und bestimmt G
auf MÄ, so daß MG^ = MAi . MQ^, so geht VG durch S. Man
erhält aber MG ^== MT ^ wenn T ein Schnittpunkt der QQ^ mit
dem über MA^ als Durchmesser beschriebenen Kreise ist. Entspre-
chend erhält man U8H, sowie MS. Sollten M, P, Q auf einer
Geraden liegen, so liegt auch 8 auf derselben. — Doch dürfte die
unmittelbare Verzeichnung der beiden Kegelschnitte rascher und
ebenso genau die Schnittpunkte liefern.
Fig. 118. 266, Die Tangente der Schnittkurve in einem Punkte P der-
selben wird hier am kürzesten als Senkrechte zu ihrer Normalebene
bestimmt, und diese als die Ebene der Normalen der beiden Flächen
in P. Die Normale der aufrechten Fläche ist PN, wenn die Nor-
male QN des Hauptmeridians die Umdrehungsaxe a in .W schneidet;
die Normale der geneigten Fläche entsprechend PO. Daher ist NO
die Spur der Normalebene in der Ebene der beiden Umdrehungs-
axen, und auf ihr steht die zweite Projektion P"T" der Kurven-
tangente senkrecht; die Spur der Normalebene in der || P^ durch P
gelegten Ebene ist P'X', wenn X der Schnittpunkt dieser Ebene
mit NO] daher ist P'r±P'X\
Man bemerkt, daß die Tangente im Aufriß unabhängig vom
Grundriß gefunden wird, so daß dadurch auch die Tangenten in
den Endpunkten Ä", B" des nützlichen Kurvenstückes bestimmt
werden können, während eine solche als die Projektion der Schnitt-
linie der Berührungsebenen beider Flächen, da diese J_ P, stehen, nur
ein Punkt sein würde. So ist für A" die Tangente A''T^ J^N^O^,
wenn jy^, 0^ die Schnittpunkte der Normalen der Flächen in A
bezw. mit a und b bilden. Aus der Tangente -4." T^ läßt sich auch
leicht der Krümmungshalbmesser A'Aq = WA^ (und entsprechend
der B'Bq in B') nach Nr. 171 bestimmen, wenn TT den Schnittpunkt
von A"Tj^ mit a" bezeichnet, als Halbmesser des Parallelkreises
mit dem Mittelpunkte W des die erste Fläche nach dem Parallel-
kreise von A berührenden Kegels.
Man kann auch auf eine andere Art diesen Krümmungshallh
messer bestimmen, indem man A^T^ als die zweite Projektion der
Schnittlinie der beiden Kugeln auffaßt, welche aus N^ und 0, durch
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VI, 266—267. Der Durchschnitt zweier Umdrehncgeflächen unter einander. 281
A gelegt sind, also die Umdrehungsfläclien bezw. nach ihren durch
A gehenden Parallelkreisen berühren. Die Schnittlinie dieser Kugeln
ist ein Kreis , dessen Ebene XN^O^ stellt, dessen Halbmesser und
halbe zweite Projektion «= I\-4" ist, und welcher den Krümmungs-
kreis der Schnittkurve s in -4 bildet, und zwar, weil A ein Scheitel
der Sj einen solchen mit vierpunktiger Berührung. Denn der Kreis
T^A" und die durch A gehenden Parallelkreise beider Flächen und s
berühren sich zweipunktig in A] die benachbarten Parallelkreise,
welche je einer Fläche und ihrer berührenden Kugel gemein sind,
liefern noch zwei Schnittpunkte, welche der s und dem Kreise.
T^A" angehören, so daß diese letzteren Linien vier in A zusammen-
fallende Punkte gemein haben*). Die erste Projektion dieses Krüm-
mungskreises der $ ist eine Ellipse, deren Axen = T^A" und gleich
der ersten Projektion (T^A") von T^A" sind, deren Krümmungs-
halbmesser in A' daher = T^A"^:{T,A") ^A"A, = A'A^ ist,
wenn A^ den Schnittpunkt der N^ 0^ mit der auf a" Senkrechten
A" A^ bezeichnet.
267. Übungsaufgaben.
1) Die Schnittlinien zweier Umdrehungsflächen zweiten Grades,
deren Umdrehungsaxen sich treffen, zu verzeichnen, unter Annahmen,
wodurch die Projektion der Schnittlinie auf die Ebene jener Axen
eine Ellipse, Hyperbel oder Parabel wird (s, Nr. 263). Ebenso von
zwei dreiaxigen Flächen zweiten Grades mit zusammenfallenden
Hauptebenen (263, Schluß); die erste Projektion kann auch bei
Ersatz der Kreise durch Kegelschnitte leicht ohne deren Verzeich-
nung bestimmt werden.
2) Aus drei Punkten von bekannter Lage auf der eben und
horizontal gedachten Erdoberfläche mißt man gleichzeitig die Winkel,
welche die Sehstrahlen nach einem Luftballon mit der Lotlinie bil-
den; man soll aus diesen Winkeln die Horizontalprojektion und die
Höhe des Ballons konstruiren.
Die Auflösung vermittelst der Durchschnitte dreier Umdrehungs-
kegel bietet eine Mehrdeutigkeit, welche aber durch die Angabe
beseitigt wird, in welchen von den durch die Vertikalebenen je
zweier Beobachtungspunkte gebildeten Winkeln sich die Sehstrahlen
nach dem Ballon befinden.
3) Den Ort des Ballons in der vorhergehenden Aufgabe zu be-
stimmen, wenn von ihm aus die drei Winkel gemessen sind, welche
die Sehstrahlen nach den drei gegebenen Punkten miteinander bilden.
*) Soweit findet sieb diese Entwickelung in Mannheim ^ C. d. g6om, desc,
1880, S. 212.
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.iv"
282 VI, 267—268. Darchschnitt knimmer Flächen mit kmmmen Fl&chen.
Die Auflösung geschieht vermittelst des Durchschnittes dreier
Ringflächen, wovon jede die Verbindungslinie zweier der gegebenen
Punkte zur Axe und einen Kreisbogen zum Meridiane hat, der den
zugehörigen gemessenen Winkel faßt.
268. Aufg. Die Schnittlinie eweier ümdrehungselUpsoide zu hm-
struiren, deren Umdrehungsaxen sich nicht schneiden*).
Fig. 120. Aufl. Man nehme die eine Projektionsebene, etwa P^, parallel
zu beiden Umdrehungsaxen, und es seien dann die zweiten Projek-
tionen der Umrisse und
^' Hauptmeridiane beider
Flächen die Ellipsen &, l
bezw. mit den Halbaxen
K''A'% K''B" und VC",
L"I)"\ ^^ und ZrC seien
die U mdrehungsaxen, de n
kürzester Abstand außer-
dem gegeben sei mit der
Bemerkung, daß der Mit-
telpunkt L vor demjeni-
gen £" liege. Die Stellung
der Pj soll in einer für
die Konstruktion zweck-
mäßigen Weise bestimmt
werden. Jede auf P, senk-
rechte Hilfsebene schnei-
det jede der Flächen in
einer Ellipse, deren eine
Axe senkrecht auf Pg steht^
so daß die Axen beider
Ellipsen paarweise parallel
sind. Bestimmt man nun
die Stellung der Hilfs-
ebene derart, daß die bei-
den Schnittellipsen ähn-
lich und ähnlich gelegen sind, so kann man P^ so annehmen, daß
die ersten Projektionen beider Ellipsen Kreise werden. Um dies zu
erreichen, lege man ein drittes Umdrehungsellipsoid, ähnlich und
ähnlich gelegen mit dem ersten (£), von dem der Mittelpunkt und
die Scheitel der auf Pg. senkrechten Axe bezw. mit dem Mittel-
*) Der Grandgedanke der folgenden Auflösung rührt von Chapw^ her
(Correspondance sur T^cole polytechnique, B. 2, 1811, S. 156).
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VI, 268—269. Der DurcliBchnitt zweier Umdrebangsflächen unter einander. 283
punkte L und mit Scheiteln des zweiten zusammenfallen. Sein Haupt-
meridian ist daher die Ellipse \ mit den Scheiteln E'\ F'\ wobei
L"E"\K"Ä', L"F'\K"B\ VF" ^L"I)'\ F'E"\B"A".
Die beiden koncentrischen Ellipsoide berühren sich nun in den
gemeinsamen Scheiteln der auf F, senkrechten Axe; daher wird ihre
SchnittkuryO; wenn überhaupt eine solche besteht; durch zwei El-
lipsen gebildet; deren jede jene Scheitel zu Scheiteln hat; und deren
zweite Projektionen die gemeinschaftlichen Durchmesser G" E!\
J" M" ihrer Hauptmeridiane sind, wenn sich diese in den vier
Punkten 6r", B.'\ J'\ M" treffen. Die auf Pg senkrechte durch
einen dieser Durchmesser, etwa durch Gr" B!\ gehende Ebene schnei-
det daher die zweite und dritte Fläche in derselben Ellipse, daher
die erste und zweite in ähnlichen und ähnlich gelegenen Ellipsen;
nnd letzteres gilt auch von jeder mit jener Ellipse 0"H" parallelen
Ebene. Soll die Projektion auf eine P^ von der Ellipse GH und
dann von jeder der bezeichneten parallelen Ellipsen ein Ereis sein,
so ziehe man, am besten an der größten KW dieser Ellipsen, aus
einem Endpunkte W" einer der mit P^ parallelen Axen eine der
Tangenten W"W' an den aus Jl" durch JS" gezogenen Ereis, und
stelle Pj senkrecht zu dieser Tangente. Dann sin^ die auf der Tan-
gente senkrechten Linien K'Ä' und L'C\ deren Abstand gleich dem
gegebenen Abstände der ümdrehungsaxen ist, die ersten Projektionen
von diesen Axen und von den Hauptmeridianen*, und es können
dann, wie in der Figur geschehen, die ersten Umrisse der Flächen,
zwei Ellipsen, die jedoch zur weiteren Eonstruktion nicht notwendig
sind, leicht verzeichnet werden. Eine mit G" H" parallele Hilfs-
ebene 0"S" schneidet beide Flächen in Ellipsen, deren Mittelpunkte
N und Jß auf den zu den Hilfsebenen bezw. konjugirten Durchmes-
sern KN und LB liegen. Die ersten Projektionen dieser Ellipsen
sind die aus N' durch 0' und aus B' durch S' gezogenen Exeise;
diese schneiden sich in den Punkten P' und Q' der gesuchten
Schnittkurve s, aus denen sich B" und Q" auf 0" 8" ergeben.
269. Um die Tangente der Schnittkurve in ihrem Punkte P zu
ermitteln, lege man in P die Berührungsebene an jede der beiden
Flächen, die man durch die Tangenten der durch P gehenden Hilfs-
ellipse und durch die Erzeugende des der Fläche entlang dieser
Ellipse umschriebenen Eegels bestimmt, und schneide beide Be-
rührungsebenen mit einer der Hilfsebenen, etwa mit der durch
K" W" «=» Ä" bestimmten Hilfsebene H. Für die erste Ellipse ist die
Spitze jenes Eegels der Schnittpunkt TJ der Tangente 0"Z7" des
Hanptmeridians h in 0" mit dem Durchmesser K"N"] der Schnitt-
punkt der Erzengenden ÜB dieses Eegels mit H ist 27^, und die
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284 VI, 269—270. Darchsolmitt krammer Flächen mit krammen Flächen.
Spur der Berührungsebene in H ist die mit der Tangente jener
Hilfsellipse in P parallele TJ^Ty deren erste Projektion IJ^T par-
allel mit der Tangente des Hilfekreises in P' oder J_ JVP' läuft.
Entsprechend zeichnet man für die zweite Fläche die Tangente
S'T' der Z, VF, V^ und V^T ±R'P\ Die Spuren U^T und
F/T' beider Berührungsebenen treffen sich in T\ so daß PT die
gesuchte Tangente ist.
Man bemerkt^ daß zweierlei Stellungen der Hilfsebenen und
viererlei Stellungen der P^ möglich sind. — Treffen sich die Haupt-
meridiane l und \ des zweiten und dritten EUipsoides nicht; so ist
das angegebene Verfahren nicht anwendbar. Man konnte zwar eine
andere mit der ersten Fläche ähnliche und parallele Gestalt der
dritten so bestimmen^ daß die Hauptmeridiane der zweiten und drit-
ten Fläche sich in zwei diametral gegenüberstehenden Punkten be-
rührten ^ die Flächen daher doch wieder zwei Ellipsen gemein hat-
ten^ und könnte diese als Kreise projiciren. Da die Ebenen dieser
gemeinsamen Ellipsen aber gegen F, geneigt wären ^ so würde dieses
Verfahren zu umständlich sein; man wendet daher dann besser das der
folgenden Aufgabe für zwei allgemeine Flächen zweiten Grades an.
Die Doppelpunkte, wie X\ der ersten Projektion s' der Schnitt-
kurve liegen wieder in der ersten Projektion X"X' der Schnitt-
geraden der zur ersten Projicirenden (J-Pj) konjugirten Durch-
messerebenen JSr"X", VX!' beider Flächen. Der eine Doppelpunkt
X' ist ein eigentlicher^ der andere ist ein isolirter Punkt. Beide
konnten wie in den Nummern 227, 233 bestimmt werden.
270. tjhungsaufg. Die Schnittlinie zweier beliebigen Umdrehungs-
flächen m ermitteln. Man wendet hier vorteilhaft eine Fj und Hilfs-
ebenen an^ welche senkrecht auf der Axe der einen Fläche stehen.
Dieselben schneiden diese Fläche in Kreisen, die andere aber in
Kurven von wechselnder Gestalt^ deren Verzeichnung im allgemeinen
nicht vermieden werden kann.
Sind aber diese Kurven unter einander ähnlich und ahnlich ge-
legen, so gestaltet sich das Verfahren einfacher. Nun kommt unter
allen Umdrehungsflächen nur denen vom zweiten Grade die Eigen-
schaft zu^ von unter einander parallelen Ebenen von beliebiger
Stellung in ähnlichen und ähnlich gelegenen Kurven geschnitten zu
werden. Ist daher die eine von beiden Flächen vom zweiten Grade,
so legt man die Hilfsebenen senkrecht zur Axe der anderen Fläche;
dann schneiden sie diese Fläche in Kreisen, diejenige vom zweiten
Grade in ähnlichen und ähnlich gelegenen Kegelschnitten. Die Ver-
zeichnung derselben kann man aber vermeiden, wenn man in P|
einen mit jenen Kegelschnitten ähnlichen und ähnlich gelegenen
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VI, 270—272. Der Dorchschnitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander 285
festen Kegelschnitt verzeichnet und in ihn jene Schnittkurven aus
wechselnden Projektionsmittelpunkten projiciri Dabei projiciren sich
die Schnittkreise wieder in Kreise, deren Schnittpunkte mit dem
festen Kegelschnitte *man dann nur aus den zugehörigen Projektions-
mittelpunkten in die entsprechenden Hilfsebenen zurückzuprojiciren
braucht; um in ihnen Punkte der gesuchten Schnittkurve zu erhalten.
Dies Verfahren ist auch bei zwei Umdrehungsflächen zweiten
Grades nicht unvorteilhaft.
V. Der Dnrohflohnitt zweier Flächen zweiten Orades
unter einander.
271. Jede Fläche zweiten Grades läßt ßtm Schaaren paralleler
Ebenen zu^ welche die Fläche, wenn sie ein hyperbolisches Para-
boloid ist, in einer unendlich fernen und in je einer durch das End-
liche gehenden Geraden, in den anderen Fällen in je einem Kreise
schneiden. Bei der Bestimmung der Schnittlinien zweier Flächen
zweiten Grades benutze man die Ebenen einer dieser Schaaren, welche
der einen von beiden Flächen zugehoren, als Hilfsebenen; sie schnei-
den die andere Fläche in ähnlichen und ähnlich gelegenen Kegel
schnitten. Um die wiederholte Verzeichnung von solchen zu ver-
meiden, lege man die eine Projektionsebene P^ parallel zu den Hilfs-
ebenen, zeichne in P^ einen Kegelschnitt k\ ähnlich und ähnlich ge-
legen mit den genannten und in passender Größe und Lage, so lassen
sich diese auf k' aus einem der jedesmaligen beiden Ahnlichkeits-
punkte 8 projiciren; aus S pfojicire man auch jene Geraden bezw.
Kreise der ersten Fläche in P^ (wieder in Gerade bezw. Kreise),
schneide diese Projektionen mit dem festen Kegelschnitte 1c' und
projicire die Schnittpunkte aus S in die zugehörigen Hilfsebenen
(also auf die ursprünglichen Geraden und Kreise) zurück, so erhält
man in den Projektionen Punkte der Schnittkurve. Liegt eine Schaar
von Geraden vor, so kann man deren Durchschnitte mit den Kegel-
schnitten auch ohne Projektion auf den festen Kegelschnitt und mit
Vermeidung der Verzeichnung der. einzelnen Kegelschnitte bestim-
men (I, 384, besonders einfach bei Ellipsen).
272. Ätrfg. Die Durchschnittslinie eines EUipsoides mit einem
elliptischen Parabohide zu bestimmen.
Aufl. Man nehme die eine Schaar der Kreisschnittebenen des
EUipsoides zu Hilfsebenen; da dieselben parallel mit der mittel-
großen der drei Axen des Ellipsoids sind, so stelle man die P^ senk-
recht auf diese Axe und damit auf die Hilfsebenen. M sei der Mittel- rig. i«.
punkt, MÄ die mittelgroße Halbaxe, die Ellipse e die zweite
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286 VI, 272. Durchschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
Projektion des zu Pg parallelen Hauptschnittes der Fläche. Legt
man nun aus M als Mittelpunkt eine Kugel mit dem Halbmesser
MÄ, welche die Ebene der Ellipse e in einem koncentrischen größ-
ten Kreise trifft ^ so schneidet dieser die e in yier Punkten^ den
' Fig. 121.
Endpunkten zweier Durchmesser^ welche die Projektionen zweier
Kreise des EUipsoides sind, mit deren einem wir die Projektionsaxe x
und Pj parallel annehmen. Der Umriß der ersten Projektion ergibt
sich als Ellipse, deren eine Halbaxe Jf' J.' «= MA ist.
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VI, 272—278. Der Darohschnitt zweier Flachen 2. Gr. unter einander. 287
Das Paraboloid sei gegeben durch seine erste Spur^ die Ellipse
JCj und durch den Berührungspunkt E seiner mit F^ parallelen Be-
rührungsebene. Sind B' und C die Berührungspunkte der auf x
senkrechten Tangenten der Je, so ist die Parabel BEC oder p, deren
Tangente in E parallel zu BC^ der zweite Umriß des Paraboloides
und wird nach I, 380 verzeichnei Sei D der Mittelpunkt von BC,
80 ist ED der zu P^ konjugirte Durchmesser der Parabel p und des
Paraboloides; er enthält die Mittelpunkte aller mit P^ parallelen
(und mit h ähnlichen und ähnlich gelegenen) Schnittellipsen der
Fläche^ sowie die Spitzen der Eegel^ welche diese Kegelschnitte auf
jenen festen Kegelschnitt projiciren, wenn man als solchen die erste
Spur Je des Paraboloides wählt
Man lege nun parallel zu ^^ eine Hilfsebene; dieselbe schneidet
die Ellipse e in zwei Punkten, deren einer JF" sei, und den zu x kon-
jugirten Durchmesser der e in G'\ daher das EUipsoid in einem
Kreise t vom Mittelpunkte G und dem Halbmesser G''F". Die
erste Projektion % desselben kann nun, mittelst M' G' F* \Xj ver-
zeichnet werden. — Dieselbe Hilfsebene trifiFb das Paraboloid in einer
zu Je ähnlichen und ähnlich gelegenen Ellipse, deren auf dem Um-
risse p gelegener Punkt H" dem Punkte B oder C der Je entspricht,
weil die Tangenten beider Kurven in diesen Punkten J-Pj, also
unter einander parallel sind. Die Spitzen der beiden diese zwei El-
lipsen auf einander projicirenden Kegel sind daher die Schnittpunkte
von ED mit HB bezw. mit HC. Wählen wir den ersteren Punkt
S (den äußeren Ahnlichkeitspunkt der Ellipsen), so projicirt sich
aus ihm die in der Hilfsebene gelegene Ellipse des Paraboloides
auf Pj in Je, der Kreis % des EUipsoides in i^ , dessen Mittelpunkt G^
die erste Spur der 8G, und dessen Halbmesser gleich der Projek-
tion ff/'J\" des G"F'' aus S" auf x ist. Schneiden sich * und
«I in den Punkten P| und Q^, so projicire man diese aus S auf %
zurück in die Punkte P und Q, oder, was genauer, man bestimme
r und Q' auf V durch G'^ | G^P^ und G' Q' \ G^Q^. P und Q
sind dann Punkte der Schnittkurve s.
Das angegebene Verfahren erfordert zur Bestimmung der zwei
oder vier Punkte einer Hilfsebene 15 bezw. 19 Operationen, nach-
dem die für alle Hilfsebenen zu benutzende Konstruktion ausgeführt
ist; zu der Verzeichnung der Kegelschnitte in ihren Hilfsebenen
würden dagegen mehr als die doppelte Anzahl von Operationen
notwendig sein.
273. Die Tangente der Schnittkurve s in einem Punkte P der-
selben erhält man mittelst der Berührungsebenen beider Flächen
in P, und diese mittelst der berührenden Kegel beider Flächen entr
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288 VI, 273. Darchschnitt krammer Flächen mit krummen Flächen.
lang ihrer Kurven in der durch P gelegten Hilfsebene. Die erste
Spur dieses Kegels fQr das Ellipsoid ist ein Kreis ^ dessen Mittel-
punkt die erste Spur eT des zu Pj konjugirten Durchmesser MJ
des EUipsoides und dessen Halbmesser = «/""Jf", wenn F"K" die
Tangente des zweiten Umrisses dieser Fläche in F'\ und K" deren
Schnitt mit x. Die erste Spur der durch P gehenden Erzeugenden
ist Ji, wenn XJ^ \ G'P || Ö/P^, und wenn J'3^=J"K', die
erste Spur der Berührungsebene des Kegels und des EUipsoides in
P ist dann J^ T (_L «TJi). Andererseits ist die erste Spur jenes
dem Paraboloide umschriebenen Kegels ähnlich und ähnlich gelegen
mit der ersten Spur h des Paraboloides^ und zugleich mit ihr kon-
centrisch, weil die Spitze des berührenden Kegels auf dem der F,
konjugirten Durchmesser 2) JE? des Paraboloides liegt, welcher die
Mittelpunkte der Berührungsellipse und der 2; enthält. Ein Punkt
der ersten Spur des Kegels ist die auf JS'C liegende erste Spur Y'
der Tangente der ^ in H\ die erste Spur der durch P gehenden
Erzeugenden des Kegels ist dann der Punkt W der Geraden D'Pj,
wenn F'TTBJB'Pi, und die erste Spur der Berührungsebene des
Kegels und des Paraboloides in P ist TTT', welche parallel mit der
Tangente der Ä; in P^ gezogen wird. J^T und WT bestimmen
durch ihren Schnittpunkt T die erste Spur der gesuchten Tangente
PT, woraus auch F'T folgt.
Die scheinbaren Doppelpunkte, wie K\ der zweiten Projektion
der Schnittkurve liegen in der zweiten Projektion der Schnittlinie
XY der Ebenen der zweiten Umrisse beider Flächen (e und p =
BEC), ist also bestimmt durch die Schnittpunkte X und Y der auf
Pj senkrechten Ebene der Ellipse e bezw. mit BC und DE. Zur
Bestimmung der Doppelpunkte selbst konnte man zwar (227, 233)
die Verzeichnung von Kegelschnitten vermeiden; wir wollen sie
aber verzeichnen, weil dadurch die Betrachtung einfacher und die
Ausfuhrung kaum verwickelter wird. Die zweite projicirende Ebene
von XY samt ihren Schnittlinien i", m" mit beiden Flächen ist in
P2 umgelegt, und die Kegelschnitte sind aus ihren Axen teilweise
verzeichnet. Sie besitzen zwei reelle Schnittpunkte, wie N"\ deren
zweite Projektion N" den eigentlichen Doppelpunkt bildet. Außer-
dem besitzen sie aber noch eine gemeinschaftliche auf X'" Y'" senk-
rechte Sehne R'"B"y welche nach I, 410 als gemeinschaftliche Sehne
der zu T" und w'" konjugirten Kegelschnitte, oder nach I, 411 zu-
gleich mit der reellen gemeinschaftlichen Sehne ohne Verzeichnung
der Kegelschnitte gefunden werden könnte. Einfacher aber erhält
man diese zweite Sehne iJ'"2iJ", nachdem die erste N'"N" konstruirt
ist, indem man beachtet, daß die beiden Sehnen zu dem durch
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VI, 278—274. Der Durchschnitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander. 289
V" und m'" bestimmten Kegelschnittbüschel gehören, deren Kurven
also auf X"'y" eine involutorische Punktreihe einschneiden. Je
ein Paar derselben ist durch V" und m" gegeben, von dem dritten
durch jene Seimen bestimmten Paare ist ein Punkt (auf K" N") ge-
geben, woraus der andere J?'" durch eine Rechtwinkelinvolution mit
dem Mittelpunkte Z (I, 302) gefunden wird. Derselbe bestimmt den
isolirten Punkt J?" der s\
Für die scheinbaren Doppelpunkte der ersten Projektion (wie
L') ist nur die sie enthaltende Grade VU' bestimmt, als Schnitt-
linie der Ebenen der ersten Umrisse beider Flächen. Die für das
EUipsoid (_L Pj) hat u^ zur zweiten Projektion; die für das Para-
boloid ist durch die drei Punkte L^, Lg, L^ bestimmt, wobei L^ der
Berührungspunkt des Paraboloids mit einer auf x senkrechten Ebene,
L^j L^ die Berührungspunkte der aus iS^ an Ic gezogenen Tangenten,
wenn 8^ auf DE die Spitze des dem Paraboloid entlang h um-
schriebenen Kegels {ESy^ ™ DE),
274, Übungsaufgaben.
1) Die Schnittlinie eines hyperbolischen Paraboloides mit einem
einschaligen Hyperboloide (oder einer andern Fläche zweiten Grades)
zu ermitteln. Das Paraboloid sei durch F^ als Leitebene und durch
zwei Leil^erade, das Hyperboloid durch seine erste Spur, einen
Kegelschnitt h, durch seinen Mittelpunkt M und durch einen mit F^
parallelen Halbdurchmesser MÄ, oder, wenn M in Fj liegt, durch
den zu F^ konjugirten Halbdurchmesser mit seinem reellen oder
ideellen Endpunkte gegeben (vergl. Ende 271).
2) Die Schnittlinie zweier hyperbolischen Paraboloide zu kon-
struiren, welche eine gemeinschaftliche Richtebene besitzen.
3) Die Schnittlinie eines hyperbolischen Paraboloides mit einem
Cylinder zu bestimmen, wenn die Erzeugenden des letzteren mit der
Richtebene des ersteren parallel laufen.
4) Die Schnittlinie eines Kegels (oder Cylinders) mit einer Regel-
flache zweiten Grades F zu verzeichnen. Die Hilfsebenen lege man
durch die Spitze S des Kegels und durch wechselnde Erzeugende
der F; eine solche Hilfsebene enthält noch eine zweite Erzeugende
der F und liefert im allgemeinen vier Punkte der Schnittlinie. Alle
Hilfsebenen berühren den aus 8 der F umschriebenen Kegel, der
mit Vorteil benutzt werden kann.
5) Die Schnittlinie s eines beliebigen Kegels K, dessen Spitze
S ist, mit einer Nichtregelfläche zweiten Grades F zu ermitteln. Jede
Hilfsebene, welche man durch 8 legt, schneidet den K in einer An-
zahl von Erzeugenden ^, die F in einem Kegelschnitte k] die Schnitt-
punkte der g und k gehören der s an. Um die Verzeichnung der
Wiener, Lehrbaoh der darstellenden Geometrie. II. ^-*|rtt: - ' - ^"^x^^
/ •*■ - üj;i:by Google
290 VI, 274—276. Dorchsclinitt krammer Flächen mit krummen Flächen.
Eegelschnitte k zu vermeideD^ könnte man nach I, 384 ihre Eolli-
neation mit dem Kreise benutzen. Besser aber verwendet man einen
festen Kegelschnitt f der F^ projicirt in ihn jeden Je aus einem der
beiden zulässigen Punkte der Verbindungslinie der Pole der Ebenen von
k und von /* zu P (86), projicirt dabei die Geraden g in Gerade g'y
und dann die Schnittpunkte der g' mit f wieder auf die g zurück.
Vorteilhaft dürfte es sein, die Ebene von f durch S zu legen.
276. Die als SchnütUnie zweier Flächen ztoeiten Grades gebildete
RaumJcurve vierter Ordnung kann jserfaUen*):
1) In ewei Kegelschnitte. Es geschieht dies dann, wenn beide
Flächen in jedem von zwei Punkten ihrer Schnittlinie eine gemein-
schaftliche Berührungsebene besitzen (235, 3)). In diesen Punkten,
welche reell oder imaginär sein können, treffen sich dann die bei-
den Kegelschnitt.e.
2) In eine Gerade und eine Baumkurve dritter Ordnung; wir
werden diesen Fall in der folgenden Nummer betrachten.
3) In zwei Gerade g und h und einen Kegeischnitt k. Die Flächen
sind dann Regelflächen, im allgemeinen einschalige Hyperboloide.
Es müssen g und h den k schneiden, weil die Ebene des k außer
k keine Punkte mit einer Fläche zweiten Grades F gemein haben
kann. Außerdem müssen sich g und h unter einander schneiden,
weil sonst nur eine Fläche P durch g, A, k gehen würde (142, 1)),
und nicht zwei, deren Schnitt sie bilden, g und h gehören dann
nicht derselben Schaar von Erzeugenden an, und jede g^^, welche h
und k, aber nicht g schneidet, bestimmt mit g und k eine durch
diese Linien und durch h gehende F. — Im besonderen haben zwei
Kegel (mit verschiedenen Spitzen), welche sich entlang einer gemein-
samen Erzeugenden berühren, noch einen Kegelschnitt gemein.
4) In vier Gerade ^, g^, ä, Äj. Haben zwei Flächen zweiten
Grades F, Fj drei Gerade gemein, so sind dies Erzeugende, aber
nicht alle von derselben Schaar, weil sonst die Flächen ganz ineinander
fallen würden; sie seien g, A, h^, wobei g die h und die h^ trifft. Die
Restschnittlinie kann keine krumme Linie sein, weil sonst jede durch
zwei Punkte dieser Linie gelegte Ebene die drei Geraden noch in
drei Punkten, die beiden Flächen daher in dem durch dieselben fünf
Punkte bestimmten Kegelschnitte träfe, so daß die Flächen ganz
ineinander fielen. Femer kann die Restschnittlinie keine Gerade h^
sein, weil sonst die drei gemeinsamen Geraden h, h^, h^ nur eine
Fläche bestimmen würden. Dagegen kann sie eine (die h und h^
*) Bei analytischer Behandlung würde man hier zweckmäßig den Satz an-
wenden, daß, wenn eine Kurve in Teilkurven zerßült, die Summe der Ord-
nungszahlen der Teilkurven gleich der Ordnungszahl der Gesamtkurve ist.
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VI, 275—276. Der Dorohschnitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander. 291
schneidende) Grerade g^ sein, weil die Fläche F dann durch die vier
Geraden g^ g^, h, h^ noch nicht bestimmt ist; sondern erst durch
einen weiteren Punkt P (nämlich durch die Erzeugende g^^ welche
man durch P schneidend mit h und h^^ oder durch die Ag^ welche
man durch P, g, g^ legen kann). Die vier gemeinsamen Geraden zweier
Regelflächen zweiten Grades gehören daher zu zwei jeder der beiden
Schaaren an und bilden ein windschiefes Viereck. — In besonderem Falle
sind sie vier gemeinsame Erzeugende zweier koncentrischen Eegel.
276. untersuchen wir nun den zweiten Fall der vor. Nr.
Haben zwei Regelflächen zweiten Grades "EL^y H, {im allgemeinen
einschalige Hyperboloide) eine Gerade g gemein^ so wird der Best k
ihrer Schnittlinie von jeder Ebene in drei Punkten geschnitten, ist also
eine RaumJcurve dritter Ordnung"^), und zwar, wie wir alsbald sehen
werden; dieselbe; wie die durch den Schnitt zweier Eegel zweiten
Grades entstehende (242).
Es ergeben sich folgende Sätze:
1) Die Baumkurve dritter Ordnung k kann auch als der Ort des
Schnittpunktes der (drei) entsprechenden Ebenen von drei unter einander
projektiven Ebenenbüscheln betrachtet werden. Denn ist g^ eine Er-
zeugende der Fläche H^; g^ der H,; welche jedesmal derselben Schaar;
wie die gemeinschaftliche Erzeugende g angehören; so sind die
Flächenbüchel g^y g^ mit dem Flächenbüschel g, und daher auch
unter einander projektiv; wenn diejenigen Ebenen als entsprechend
bezeichnet werden; welche durch denselben Punkt der k gehen; und
k ist der Ort des gemeinschaftlichen Punktes der entsprechenden
Ebenen der drei unter einander projektiven Ebenenbüschel g, g^, g^.
*) Über Banmknrven 3. 0. rührt die erste Arbeit von Möbius her. Der-
selbe leitet in seinem barycentrischen Calcnl, 1827, S. 120, aus ihrer Gleichung
die Eigenschaft her, daß die Kurve unter gewissen Umständen der Schnitt
zweier Eegel 2. 0. ist , und gibt Ebenen an , welche von der Gesamtheit ihrer
Tangenten in einem Kegelschnitte getroffen werden. Seydetoitz (Arch. der Math.
Q. Phys. V. Grnnert^ B. 10, 1847, S. 208) läßt diese Kurven aus zwei kollinearen
räumlichen Strahlenbüsoheln entstehen, dann als Schnitt zweier Kegel 2. 0.,
und giht ihre Konstruktion aus 6 Punkten an. Sodann liefert Chasles (Comptes
rendus, ß. 45, 1857, 8. 189) eine umfassende Darstellung ihrer vielseitigen
Eigenschaften. Weitere wertvolle Beiträge zu ihrer Erforschung wurden ge-
geben von H. Schröter, (Joum. f. r. u. ang. Math, von Grelle- Borchardt, B. 66,
1859, S. 27); von v, Staudt in seinen Beiträgen zur Geometrie der Lage,
1860, § 83; von Cremona (Joum. Crelle-Borchardt, B. 68, 1861, S. 188; B. 60,
1862, S. 818; B. 63, 1864, S. 141); von Beye in seiner Geometrie der Lage,
2. Abt (2. Aufl. 1880), S. 84 ff.; von Sturm (Joum. Crelle-Borchardt, B. 79,
1875, S. 99; B. 80, 1875, S. 128); von H. Schröter in seiner Theorie der Ober-
flächen 2. Ordn. u. der Raumkurven 3. Ordn., nach J. Steiners Principien bear-
beitet, 1880, S. 227 ff.
19*
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292 VI, 276. Durchschnitt krummer Flüchen mit krummen Flachen.
2) Liegt die Raumkurve drüter Orämmg k auf einer Begdfläche
zweiten Grades H^, so toird sie von allen Ersseugenden h der einen
Schaar in einem, von allen g der anderen in zum reellen oder kon-
jugirt imaginären Punkten getroffen. Zu der Schaar der g gehört die-
jenige Erzeugende g^, welche auch der Begdfläche H, angehört, deren
Schnitt mit H^ die k ist Denn jede h und jede g trifft die H, in
zwei reellen oder konjugirt imaginären Punkten ; und da jede h die
gQ in einem reellen Punkte, jede g die gQ aber nicht trifft, so ge-
hören von jeder h nur einer, von jeder g aber zwei reelle oder kon-
jugirt imaginäre Punkte der k an. Man nennt entsprechend die
Geraden g eigentliche oder uneigenttiche Sekanten der k.
3) Eine Baumkurve dritter Ordnung k unrd aus jedem ihrer Funkte
P durch einen Kegel zweiten Grades prqjicirt Ist k die Schnittlinie
der Begelflächen H| und Hj, die noch die Gerade g gemein haben,
so lege man durch P die Erzeugenden g^ von H^ und.^^2 ^^^ ^9
von derselben Schaar wie g] dann sind die Ebenenbüschel g^, g^,
welche Punkte der k projiciren, projektiv mit dem gemeinschaft-
lichen Ebenenbüschel g beider Flächen, welches dieselben Punkte der k
projicirt. Daher sind die Ebenenbüschel g^, ^2 ^i^ter einander pro-
jektiv; und da sich ihre Axen in P treffen, so erzeugen sie einen Kegel
zweiten Grades, dessen Erzeugende die Punkte der k aus P projiciren.
k ist daher auch die Schnittlinie zu?eier Kegel zweiten Grades,
deren Spitzen Punkte der k sind (242).
4) Durch eine Baumkurve dritter Ordnung k und durch zwei be-
liebige Sekanten AB und CD derselben kann eine einzige Begdfläche
zweiten Grades gelegt werden. Alle Erzeugenden der \mendUch viden
derartige» Begelflächen, von derselben Schaar, une die gewählten Sekan-
ten AB, CD, bilden die Gesamtheit der eigentlichen und uneigentlichen
Sekanten der Kurve k.
Denn aus B und aus C wird die k durch je einen Kegel zweiten
Grades projicirt, und beide Kegel haben die Erzeugende BC gemein;
daher sind bei diesen Kegeln bezw. die Ebenenbüschel AB und CD,
welche die Punkte der k projiciren, projektiv mit dem Ebenenbüschel
BC, welches dieselben Punkte der k projicirt; daher sind sie auch
unter einander projektiv und erzeugen eine Regelfläche, auf welcher
k liegt Der Rest des Satzes folgt aus 2).
5) Zwei Baunikurven dritter Ordnung k, \, todche auf derselben
Begdfläche zweiten Grades H liegen, schneiden sich in vier oder ßnf
Punkten y je nachdem die Erzeugenden g derselben Schaar die beiden
Kurven in zwei Punkten, oder die eine Kurve k in zweien, die andere
kl in einem Punkte treffen.
Sei im ersteren Falle g irgend eine der die k und die k^ zwei-
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VI, 276—277. Der Durchschnitt zweier Flachen 2, Gr. unter einander. 293
punktig schneidenden Erzeugenden^ jedoch nicht gerade eine durch
einen Schnittpunkt von Tc und \ gehende^ und sei P einer ihrer
Schnittpunkte mit %, so wird aus P die h durch einen Eegel zwei-
ter, die \ durch einen solchen dritter Ordnung projicirt, denen die
g bezw. als einfache und als doppelte Erzeugende angehört. Außer
dieser doppelt zahlenden haben beide Kegel noch vier Erzeugende ge-
mein, da die Gesamtzahl ihrer gemeinsamen Erzeugenden >» 2 • 3 *= 6
ist*). Im zweiten Falle ist g nur eine einfache Erzeugende des Kegels'
PÄj dritter Ordnung, so daß beide Kegel außer g noch fünf Er-
zeugende gemein haben. Ebenso «viele Punkte haben in beiden Fäl-
len die Kurven Tc und \ gemein. Denn die gemeinsamen Erzeugen-
den beider Kegel gehen in ihren neben P bestehenden zweiten
Schnittpunkten mit dem Hyperboloide H durch gemeinschaftliche
Punkt« von i und Ä^, indem keine dieser Kegelerzeugenden, außer ^,
ganz dem H angehören kann, da durch P nur noch eine Erzeugende
h geht, welche aber mit h keinen Punkt außer P gemein hat (2)).
Eine Verbindungslinie zweier Schnittpunkte von h und h^ ist
eine gemeinschaftliche Sekante ^on h und \y und daher auch der
Regelfläche H und aller durch h und aller durch hy gehenden Regel-
flächen. Daher gilt auch:
6) Imaginäre Schnittpunkte zweier Raunihurven dritter Ordnung
k und kif die auf derselben Begelfläche zweiten Grades H liegen , befinden
sich auf jeder gemeinschaftlichen uneigentlichen Sekante von H und von
zwei anderen bezw. durch k und \ gehenden Regdflächen H^ und Hg,
und sind auf einer solchen Sekante die {imaginären) Doppelpunkte der
Involution, welche die Paare der zugleich in Bezug auf H, H^ und H,
konjugirten Punkte bilden**),
277. Satz. Durch die Schnittlinie zweier Flächen zweiten Grades
können vier Kegel zweiten Grades gelegt werden.
Erkennen wir diesen Satz zuerst in dem Falle, daß die Flächen
koaxial sind, d. h. daß die Axenlinien der einen Fläche in diejenigen
der anderen Fläche fallen, ohne jedoch mit ihnen gleiche Längen
zu besitzen. Diese Axenlinien seien MX, MY, MZ\ M der gemein-
same Mittelpunkt Die Flächen haben dann gemeinschaftliche Haupt-
ebenen, und diese sind auch Ebenen senkrechter Symmetrie für die
*) Da die ebenen Kurven dritter Ordnung hier nicht geometrisch unter-
sucht worden sind, so maß der Satz der Analysis benutzt werden, daß die
Anzahl der Schnittpunkte zweier ebenen Kurven bezw. von der m^^ und n^^
Ordnung '^ mn ist.
**) In der Analysis ergeben sich die Koordinaten der gemeinschaftlichen
Punkte von H, Hj, H, als die Wurzeln je einer Gleichung mit reellen Koef-
ficienten, deren imoginSxe Wurzeln daher paarweise koujugirt sind, also Punkte
einer reellen Geraden darstellen.
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294 VI, 277—278. Durchschnitt krummer Flächen mit krummen Fl&chen.
Schnittkurve, oder diese wird auf jede der Hauptebenen durch einen
doppelt projicirenden Cylinder projicirt. Der vierte doppelt pro-
jicirende eigentliche Kegel hat seine Spitze im Mittelpunkte My weil
jedes Raumgebilde; welches in Bezug auf drei zu einander senk-
rechte Ebenen symmetrisch mit sich selbst ist, es auch in Bezug
auf deren Schnittpunkt M sein muß. M bildet daher den Mittel-
punkt der Schnittkurve. Es sind also die drei unendlich fernen
Punkte Xy Y, Z der Axen und der Mittelpunkt M die Spitzen der
vier doppelt projicirenden Kegel der Schnittlinie, die Kegel sind
daher vom zweiten Grade (237). Zugleich bemerkt man, daß die
Tangenten der Schnittlinie in den beiden Punkten, in welchen sie
von einer durch X gehenden Geraden getroffen wird, sich in der
Ebene MYZ schneiden, weil diese eine Symmetrieebene der Kurve
und insbesondere diejenige jener beiden Punkte ist, daß daher die
Ebene MYZ eine Doppdkurve der durch alle Tangenten der Schnitt-
kurve gd)ildeten Fläche enthält. Dasselbe gilt von den Ebenen MZX,
MXY und auch von der unendlich fernen Ebene XYZ, weil die
Tangenten der Schnittkurve in zwei Punkten, welche symmetrisch
in Bezug auf M liegen, zu einander parallel laufen.
Jede dieser beiden koaxialen Flächen zweiten Grades mit einem
im Endlichen liegenden Mittelpunkte M kann das Ellipsoid^ das ein-
schalige oder das zweischalige Hyperboloid sein. Bildet man eine
beliebige Baumprojektion von beiden, wobei die gemeinschaftlichen
Axenlinien in gemeinschaftlich konjugirte, durch denselben Punkt
gehende Sekanten übergehen, so können aus den Ausgangsflächen
Flächen zweiten Grades jeder Art entstehen, geradlinige und nicht
geradlinige, auch jedes der Paraboloide, indem eine Berührungsebene
einer Fläche ins Unendliche projicirt werden kann. Aus den vier
doppelt projicirenden Kegeln werden dabei wieder solche, deren
Spitzen X, F, Z, M aber beliebige Lagen, im allgemeinen im End-
lichen, einnehmen. Die vier Flächen des Tetraeders XYZM ent-
halten dann wieder Doppelkurven der durch die Tangenten der
Schnittkurve gebildeten Fläche.
278. In der vorigen Nr. war XYZM ein gemeinschaftliches
Polartetraeder der beiden Flächen zweiten Grades P und P^, sowohl
in dem Falle der gemeinschaftlichen Symmetriebenen, als auch in
dem kollinear abgeleiteten Falle, weil durch diese Ableitung die
Eigenschaft der Polarität nicht verloren geht. Wir wollen nun
zeigen, einmal, daß wenn die Schnittlinie irgend zweier Flächen
zweiten Grades aus einem Punkte X doppelt, also durch einen Kegel
zweiten Grades, projicirt wird, dieser Punkt X eine und dieselbe
Ebene X zur Polarebene in Bezug auf jede der beiden Flächen be-
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VI, 278. Der Durchschnitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander. 295
sitzt, und sodann daß, wenn umgekehrt ein Punkt X in Bezug auf
zwei beliebige Flächen zweiten Grades dieselbe Polarebene X besitzt,
der Punkt die Spitze eines doppelt projicirenden Kegels der Schnitt- *
linie der Flächen bildet. Schneide zunächst ein doppelt projiciren-
der Strahl aus X die Schnittlinie, also jede der Flächen, in den
Punkten F und F, so liegt der von X durch F und F' harmonisch
getrennte Punkt X' in der Polarebene von X in Bezug auf jede
der beiden Flächen, so daß drei solcher Strahlen die gemeinschaft-
liche Polarebene Z bestimmen, und hierdurch ist die erste Behaup-
tung bewiesen. In Bezug auf die zweite lege man einen Strahl
aus X nach einem Punkte F der Schnittkurve, welcher die gemein-
schaftliche Polarebene X in X' schneide, so gehört der von F durch
X und X' harmonisch getrennte Punkt jeder der beiden Flächen,
d. i. ihrer Schnittkurve an, und der Strahl projicirt doppelt.
Um nun solche Punkte, die wir jetzt wegen ihrer Gleichartig-
keit mit demselben Buchstaben S (S^^ S^ • > .) bezeichnen wollen,
zu ermitteln, welche in Bezug auf zwei Flächen zweiten Grades F
und F] eine gemeinschaftliche Polarebene S besitzen, lege man durch
einen beliebigen Punkt P drei beliebige, aber nicht in derselben
Ebene befindliche Gerade g, h, i. Zur Punktreihe g gehört für
jede der beiden Flächen ein mit ihr projektives Büschel der Polar-
ebenen (77), welche beide unter einander projektiv sind und durch
die Schnittlinien entsprechender Ebenen eine BrCgelschaar zweiten
Grades erzeugen, wobei jede Gerade der Schaar einem Punkte der g
in Bezug auf beide Flächen zugleich konjugirt ist Ebenso ent-
spricht der Geraden h eine zweite Kegelschaar und der Geraden i
eine dritte. Alle' drei Regeischaaren haben eine Gerade p gemein,
welche dem gemeinsamen Punkte P der Geraden in Bezug auf beide
Flächen F und F^ konjugirt ist. Außerdem schneiden sich je zwei
Flächen der Regeischaaren in einer Kurve dritter Ordnung, je zwei
dieser Kurven liegen auf derselben Regelfläche und durch ihre Schnitt-
punkte gehen auch die beiden anderen Regelflächen und deren
Schnittkurve. Jeder solche Schnittpunkt S ist aber ein Punkt der
angegebenen Art; denn durch S geht eine Gerade einer jeden der
erhaltenen Regeischaaren, und der ersten derselben ist ein Punkt
der g, der zweiten einer der Ä, der dritten einer der i in Bezug
auf jede der beiden Flächen konjugirt, so daß die Polarebene von S
in Bezug auf jede der beiden Flächen durch jene drei Punkte der
Geraden geht, also ein und dieselbe Ebene S isi
Nun haben die drei Regeischaaren zweiten Grades eine Erzeu-
gende p gemein; daher trifft p jede der Schnittkurven in zwei Punk-
ten (276, 2)), und daher haben zwei solche Kurven vier Punkte
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296 VI, 278. Durchschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
gemein (216, 6)), durch welche auch die dritte Kurve geht. Diese
vier Punkte, deren jeder eine gemeinschaftliche Polarebene in Bezug
auf beide Flächen besitzt, sind die Eckpunkte eines gemeinschaft-
lichen Polartetraeders beider Flächen. Denn ist S^ einer der Punkte,
S^ seine gemeinschaftliche Polarebene zu F und F|, so schneidet
diese Ebene diese Flächen bezw. in den Kegelschnitten k und \,
welche im allgemeinen ein gemeinschaftliches Polardreieck besitzen
(I, 398 f.). Im besonderen haben sie einfach unendlich viele, wenn
sie zu einem Punkte Q die Polare q und die Tangenten aus Q ge-
mein haben, oder dreifach unendlich viele, wenn sie in einander
fallen. Seien Sj, S^, 84^ die Eckpunkte des gemeinschaftlichen Polar-
dreiecks, so ist 81828^84^ das gemeinschaftliche Polartetraeder bei-
der Flächen; und da jeder seiner Eckpunkte eine gemeinschaftliche
Polarebene zu F und F^ besitzt, solcher Punkte aber im allgemeinen
nur vier bestehen, so müssen die drei aus 8^ abgeleiteten Punkte
mit den drei weiteren Schnittpunkten iSj, 8^, 84^ jener Raumkurven
zusammenfallen, oder deren vier Schnittpunkte bilden das gemein-
schaftliche Polartetraeder von F und F^. Daher:
Zwei beliebige Flächen zweiten Grades F imd F^ besitzen im all-
gemeinen ein gemeinschaftliches Polartetraeder ^ dessen etwaige imaginäre
Eckpunkte paarweise auf einer redien Geraden liegen (276, 6) samt An-
merkung). Die Eckpunkte dieses Tetraeders sind die 8pitzen der durch
die 8chnitÜinie beider Flächen gehenden Kegel zweiten Grades , von denen
ein jeder jenes Tetraeder ebenfalls zum Polartetraeder hat. Die obwickd-
bare Fläche der Tangenten der 8chnittkurve von F und Fj besitzt eine
Doppelkurve, welche aus d>enen Asten besteht, die in den 8eitenflächen
jenes Tetraeders liegen.
In einem besonderen Falle besitzen F und F^ einfach unencUich
viele gemeinschaftliche Polartetraeder, wenn- ihre Schnittlinie in zwei
Kegelschnitte zerfällt; sie besitzen dreifach unendlich viele, wenn diese
Kegelschnitte in, einander fallen (die Flächen sich also entlang eines
Kegelschnittes berühren); sechsfach unendlich viele, d. i. alle, wenn
die Flächen selbst in einander fallen. Im ersteren Falle werden zwei
Kegel zu je einem Ebenenpaare, im zweiten drei Kegel zu je
zwei zusammenfallenden Ebenen, und es bleiben zwei bezw. ein
Kegel eigentliche. Es wird dabei nur die Anzahl der Spitzen der
Kegel, nicht aber die der Kegel selbst unendlich groß. — Der
folgende Teil des Satzes folgt daraus, daß die aus der Spitze 8 des
einen Kegels gezogenen Sehnen der Schnittkurve auch Sehnen der
drei anderen Kegel sind, und daß daher der Punkt 8 und seine
Polarebene S zu F und F| auch die Sehnen der Kegel harmonisch
teilen, so daß S auch die Polarebene von 8 zu diesen Kegeln isL
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VI, 278 -280. Der Dorohscbiiitt xweier Flachen 2. Gr. unter einander. 297
Der letzte Teil des Satzes folgt daraus, daß die Berührungsebeuen
einer jeden der Flächen F, F^ und eines jeden der Kegel in zwei
Punkten, welche mit einer der Tetraederecken auf einer Geraden liegen,
sich in der gegenüberliegenden Fläche des Tetraeders schneiden.
279. Für das Folgende gebrauchen wir einen
Hilfssate. Ein gesddossener Linienmg mrd von jeder Ebene enir
weder in einer geraden oder von jeder in einer ungeraden Anzahl von
Punkten geschnitten, und er heißt entdeckend paar oder unpaar.
Geschlossen ist ein Linienzug; wenn man auf ihm hinschreitend
von einem Ausgangspunkte wieder zu diesem zurückkehrt, wobei
ein Durchgang durch das Unendliche nicht als Unterbrechung des
Fortschreitens angesehen wird (I, 190).
Der Satz wird durch den Nachweis bewiesen, daß, wenn der
Linienzug durch irgend eine Ebene E in einer geraden oder unge-
raden Anzahl von Punkten geschnitten wird, dies auch für jede
andere Ebene F gilt. E und F bilden zwei Paare von Scheitelwinkeln
oder zwei vollständige Winkel. Da man bei einmaligem Durch-
schreiten einer Ebene den Winkel wechselt, in welchem man sich
befindet^ so muß man beim Zurückkehren zum Ausgangspunkte beide
Ebenen zusammen eine gerade Anzahl mal durchschritten haben,
also jede eine gerade, oder jede eine ungerade Anzahl mal, w. z. b. w.
280. Es können in Bessug auf das Reell' oder Imaginärsein der
Eckpmkte S^, S2, Äj, S^ des gemeinschaftlichen Polartetraeders ssweier
Flächen snoeiten Grades F,F|, wid der durch ihre Schnittlinie k gehenden
Kegel zweiten Grades K^, £,, E3, K^, und in Bezug auf die davon
abhängige Gestalt der Schnittlinie k aUer dieser sechs Flächen folgende
Fälle eintreten*).
A. Die vier Teiraederecken sind reell Da jede der Ebenen S, so
84, ein reelles gemeinschaftliches Polardreieck, so S^S^S^y in Bezug
auf ihre Schnittkurven mit F, F^ enthält, so sind jedenfalls die von
einem der Punkte 5^, S^, 5, ausgehenden gemeinschaftlichen Sehnen
dieser Kurven reell (I, 411), daher auch wenigstens einer der ent-
sprechenden Kegel. Sei der von S^ ausgehende K| reell, so schneidet
die Ebene S^ (die gemeinschaftliche Polarebene des S^ zu F, F^, K^,
K,, Kj den Kegel K^ in einem reellen Kegelschnitte s^y jeden anderen
in zwei reellen oder imaginären Erzeugenden, welche Paare wir
bezw. mit s^, s^y s^ bezeichnen wollen. Diese vier Schnittlinien haben
die vier Schnittpunkte der Kurve vierter Ordnung k mit der Ebene
♦) Vergl. diePreisscbriften: Sturm, Synthetische Unteräuchungen über Flä-
chen dritter Ordnung, 1867, 8.304—310, nnd Cremona, Memoire de g^om^trie
pare ear les surfaces du troisi^me ordre (Joum. Crelle-Borchardt, B. 68, 1868,
S. 118—124).
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298 VI, 280. DurchschDitt krummer Flächen mit krammen Flächen.
S^ gemein, und besitzen ein reelles gemeinsames Polardreieck S^S^S^,
Daher müssen die vier gemeinsamen Punkte von 5^, Sj, «3, s^ ent-
weder alle reell, oder alle imaginär (I, 399), und dann die drei Gera-
denpaare «2, «3, 54 a) alle reell oder b) eines (s^) reell und zwei ima-
*lf,'b)? ginär sein. Im Falle a) sind auch die Kegel E^; ^; ^4 ^^^ ^^^ Kurve
„. ^^^ Je reell. Im zweiten Falle
Flg. 122. ^ TT ^
g ist der Kegel K^ reell,
"^ " und es kann b) s^ im In-
neren oder im Äußeren
von £, liegen. Wenn s^
V) im Inneren liegt, so
ist die Schnittlinie k, und
so sind die aus S^ und
S4 projicirenden Kegel
reell, wie bei a); wenn b") im Äußeren, so ist Je imaginär, und so
sind die sie aus S^ und /S4 projicirenden Kegel imaginär, weil S,, S^
bezw. im Inneren der reellen Kegel !E|, K^ liegen, so daß die Kegel
Kg, !K4, wenn sie reell wären, bezw. die Kegel K^, Kg notwendig
reell schneiden müßten. Es treten daher hier zwei Fälle ein:
1) Die vier EcJcen S'j, S^, S^, S4 des Polartetraeders und die vier
Kegd K^, K^, Kg, K4 sind reell. Im Falle a) ist S^ ein äußerer
Punkt der drei Kegel £,, £3, K4, weil die Polarebene von S^ zu
jedem dieser Kegel ihn in zwei reellen Graden schneidet. Der Fall
b') ist aber nur eine andere Darstellung von a). Denn hier muß
einer der Punkte S^y S^ ein innerer, und der andere ein äußerer
Punkt von s^ und daher auch von K^ sein; es sei S3 der innere
und S4 der äußere Punkt. S^ ist aber auch ein äußerer Punkt von
b:3, weil b:3 mit der Ebene S^, worin S4 liegt, nur den Punkt S3
gemein hat; und es ist ^4 auch ein äußerer Punkt von E^? ^^^^
"K^y damit sein Schnitt mit E^ reell ist, s^ und den im Inneren von
s^ und E^ liegenden Punkt S^ einschließen, also S^ ausschließen
muß. Daher ist ^4 ein äußerer Punkt der drei Kegel mit den an-
deren Spitzen; dasselbe gilt von S^. Daher stellt b') den Fall a)
dar, wenn S^ oder S^ von V) an die Stelle des S^ von a) tritt
Im Falle a) mögen S^ im Inneren, S^y S^ im Äußeren von s^ und
von El liegen. Die Projektion der Schnittkurve Je aus S^ auf S,
besteht aus den von einander getrennten Bogen $/, s^' des Kegel-
schnittes s^y welche in den die Kegel E^, E3, E4 darstellenden
Scheitel winkelpaaren S^y S^, S^ liegen. Daraus ergibt sich, daß
wenn die Gerade S^S^ die Bogen 5/, 5^" trifft, S^ im Inneren von
E4 und ^4 im Inneren von E3, dagegen S^ im Äußeren von E3 und
von E4, und ^4 im Inneren von E^ liegt. Daher befinden sich S^, S^
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VI, 280—281. Der DorchBchmtt zweier Flächen 2. Grades unter einander. 299
im Äußeren aller Kegel ^ 8^ im Inneren von K^ und von K^^ S^ im
Inneren Yon K^ und von E3. Zugleich ergibt sich^ daß die beiden
Kuryenäste der h paar sind, weil jeder von der Ebene S^ in zwei
Punkten geschnitten wird (in b') in keinem).
In diesem Falle eerßllt die Schnittkurve h in etvei paare Äste;
zwei Ecken des Tetraeders liegen außerhalb der prqjicirenden Kegely
gtoei im Inneren von je zweien; die den ersteren Ecken gegenüberstehen-
den Ebenen schneiden die h in vier reellen, die anderen in vier ima-
ginären Punkten (vergl. Fig. 124).
2) (Fall 6".) Die vier Ecken des gemeinschaftlichen Folartetraeders
sind reell y dagegen sind nur zwei Kegd, etwa Ki, K^y reell, die beiden
anderen imaginär. Die Schnittkurve k ist dann imaginär, S,, S2 lie-
gen bezw. außerhalb der Kegel Zj, K^; S^ innerhalb des einen der-
selben, S^ innerhalb des anderen. Die dem S', und die dem S^ gegen-
überstehenden Ebenen des Tetraeders schneiden die reellen Kegel bezw.
in einem Kegelschnitte und in zwei reellen Geraden, die anderen Ebenen
in einem reellen und einem imaginären Geradenpaxire.
281. B. Zwei Ecken des gemeinschaftlichen Folartetraeders sind
reeü und zwei imaginär.
Seien Sj, S^ die reellen Ecken, sei g ihre Verbindungslinie, so
liegen S^,8^ auf der gemeinsamen Polare g' von ^ zu F und zu F^;
damit Sj, S^ imaginär sind, muß g' jede Fläche in zwei reellen Punkten
treffen, und es müssen die Schnittpunkte der einen durch die der
anderen getrennt sein (I, 350). Daher müssen die Flächen, ihre
Schnittlinie k und beide Kegel Kj, K^, sowie deren Schnittpunkte
mit g' reell sein. Daher liegt S^ außerhalb E, und S^ außerhalb
Kj. Treffe wieder die Polarebene Sj von Sj zu K^ den Kegel K^ Fig. 123
in dem Kegelschnitte Sj, den Z^ in. den durch S^
gehenden Geraden s^^ so ist g' die Polare von S^ zu
s^, und es müssen die Schnittpunkte der g' mit s^
durch die mit % getrennt sein, daher muß der s^ von
der einen Geraden s^ reell, von der anderen imaginär
geschnitten werden (s. auch I, 399). Die Schnittlinie k
besteht aus einem Aste; denn sie projicirt sich aus
iSi auf Sj in den einen der beiden durch die s^ abge-
schnittenen Teile der s^^ etwa in 5/; die beiden Teile der k, welche
durch die auf der einen und der anderen Seite der S^ liegenden Schnitt-
punkte der Erzeugenden von K^ und "K^ gebildet werden, hängen
in den reellen Schnittpunkten von s^ und s^ (in S^) zusammen. Von
den vier Tetraederflächen sind diejenigen g' S^, g' S^ reell, die bei-
den anderen imaginär. Es tritt daher hier nur ein Fall ein:
3) Zwei Ecken, zwei Kanten und zwei FläcJwn des Polartetraeders,
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300 VI, 281—282. Durchscbnitt krammer Flächen mit krummen Fläche^.
sotcie zwei Kegel sind reelly die übrigen imaginär. Die SchniWatrve
hat einen einstigen {paaren) Ast.
282. C. Die vier Ecken des Tetraeders sind imaginär. Sie liegen
dann paÄiweise auf zwei reellen Geraden ^ = 5i S^ , g' '=' S^ S^,
welche gegenseitig Polaren zu F und zu F^ sind. Damit auf g
oder g' die Eckpunkte imaginär sind, muß jede dieser Geraden
jede der Flächen in zwei reellen Punkten schneiden, welche durch
die der anderen Fläche getrennt sind. Schneidet aber jede von
zwei Polaren g^ g' zu F die F reell, so ist F, und ebenso F^, eine
Regelfläche (82, 4)). Trifft die Gerade g die Flächen F und F^
bezw. in A^ B und A^y B^, die g' bezw. in A\ B' und -4/, JB/,
so sind, da g und g' Polaren, ABA'B' und AyB^A^'B^ wind-
schiefe Vierecke bezw. auf F und F^, welche von je zwei Erzeu-
genden der beiderlei Schaaren gebildet werden. Dabei müssen A
und B auf verschiedenen Seiten der F, liegen, und ebenso A' und
B\ Liegen etwa A und B' auf derselben Seite von Fj, also B und
A' auf der anderen Seite, so tre£fen die beiden Erzeugenden AB'
und BA\ welche der einen Schaar der F angehören, die F^ nicht
und liegen auf verschiedenen Seiten der F^. Denn wenn zwei kon-
jugirte Punkte Ay B' (auf g bezw. g') einer Fläche zweiten Grades
auf derselben Seite von ihr liegen, so schneidet die (Gerade AB'
die Fläche nicht, weil die Punkte A und B' durch die Schnitt-
punkte harmonisch getrennt sein, also auf verschiedenen Seiten
der Fläche liegen müßten. Da AB'y BA', daher auch -4,-4', sowie
B, B' je auf verschiedenen Seiten von F^ liegen, so schneiden die
Geraden AA' und BB' die F^, und die Schnittpunkte auf jeder
sind durch A und A'y bezw. durch B und B' oder durch die Ge-
raden AB' und BA' harmonisch getrennt Daraus folgt, daß die
Schnittkurve h aus zwei Teilen besteht, welche auf F durch die
Erzeugende AB'y BA' derselben Schaar von einander getrennt sind.
Jeder der Kurvenäste bildet einen geschlossenen Zug, weil jede
Erzeugende der F, welche der Schaar der AB' und BA' nicht an-
gehört, die F^ in einem Punkte eines jeden jener Eurvenäste schnei-
det, da sie die AB' und die BA' triflFt, welche ganz auf verschie-
denen Seiten der F^ liegen. Jeder der Eurvenäste ist aber unpaar.
Denn jede Ebene tri£Pt die Begelfläche F und F^ bezw. in den
reellen Kegelschnitten c und c^. Die Schnittpunkte von AB' und
von BA' mit der Ebene liegen auf c und auf entgegengesetzten
Seiten von c^ ; daher teilen sie den c in zwei Teile, deren jeder den
Ol in einer ungeraden Anzahl (1 oder 3) von Punkten schneidet^
welche auch die Schnittpunkte der Äste der Eurve h mit der Ebene
sind. Es tritt daher hier der Fall ein:
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VI, 282—284. Der Durchschnitt zweier Flächen 2. Gr. anter einander. 301
4) Die vier Ecken und Flächen des gemeinschaftlichen Polar-
tetraeders sind imaginär, zioei Gegenkanten desselben reeil, die vier Kegel
imaginär. Die sich schneidenden Flächen gweüen Grades sind Begel-
flächen; die Schnütkurve besteht aus sswei geschlossenen unpaaren Ästen.
283. Satz. Die Schnittlinie k zweier Flächen zweiten Grades P,
Fj besitzt in ihren Schnittpunkten mit einer Seitenfläche S des gemein-
schaftlichen Polartetraeders von P und P^ Tangenten, welche nach der
der S gegenüberliegenden Ecke S des Tetraeders laufen, und Schmie-
gungsfhenen, welche Bückkehrebenen der k und Berührungsebenen des
die k aus S projicirenden Kegels sind.
Denn die Berührungsebenen der P und der P^ in einem solchen
Punkte gehen durch S, daher auch ihre Schnittlinie^ d. i. die Tan-
gente der k. Die Schmiegungsebene andererseits geht durch diese
Tangente und durch die benachbarte, ebenfalls durch S laufende
Sekante; sie ist daher die Berührungsebene des die k aus S proji-
cirenden Kegels , enthält vier benachbarte Punkte der k und ist
daher eine Bückkehrebene (I, 260).
284, Es sollen die drei Fälle der reellen Schnittlinie zweier
Flächen zürnten Grades dargestellt werden*).
Äufg. Die Schnittlinie k zweier Flächen zweiten Grades darzu-
stellen, wenn sie aus zwei paaren Ästen besteht (280, 1)).
Aufl. Da vier reelle Kegel durch k gehen, so können wir die
k durch zwei derselben bestimmen; es geschehe durch K^, K^ (mit
den Spitzen S^, S^, und S^, S^, K^, K^ werde dann ermittelt. Es
soll eine mehrfach symmetrische Anordnung gewählt werden. E^ sei Fig. 124.
ein mit der zAxe paralleler Umdrehungscy linder, dessen Spitze Si
(im Unendlichen von z) außerhalb der smdereu Kegel liegen soll;
£4 sei ein Umdrehungskegel mit y als Umdrehungsaxe, S^ liege
außerhalb K^. Die Projektionsebene P| ist daher die Polarebene S|
von Si zu K^ und sie schneidet !E^ in einem Kreise, £4 in zwei
Geraden, welche den Kreis in den reellen Punkten Ä, B, C, D
tre£fen. Die Spitzen von K^ und E3 ergeben sich als die weiteren
Nebenecken des vollständigen Vierecks ÄBCD, als S^ (unendlich
femer Punkt der x) und Sg (im Inneren von Z^); Sg/Sj sei die xAxe.
Die dritte Projektion liefert durch die Umrisse von K^ und K^ die
Scheitelpunkte E, Fy G, H der k, wodurch die acht Scheitelpunkte
der zweiten Projektion der beiden Äste von k bestimmt sind. E^
*) Diese Eorven als Schnittlinien von Begelflächen und die abwickel-
baren Flächen ihrer Tangenten eignen eich sehr cur Darstellung durch Faden-
modelle in der in Nr. 241 angegebenen Weise. Mein Sohn Hermann Wiener
konstmirte die Modelle der drei Hauptf&lle; ihre AusfÖhrung in Metallrahmen
ist bei L. Brill in Darmstadt erschienen.
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302 VI, 2f84. Durcbschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
ist ein Cylinder, der sich
ist durch ihre Scheitel A
stimmt und wird mittelst
yerzeichnet. E^ kann bei
drehungskegel sein. Eine
den beliebigen Punkt Q
auf Pg in eine Hyperbel projicirt; dieselbe
", D'" und vier Punkte überschüssig be-
der nach I, 371 ermittelten Asymptoten
diesen Annahmen nicht ebenfalls ein Um-
Erzeugende des Kegels K4, welche durch
seines Schnittkreises mit P^ geht^ liefert
Fig. 124.
/fi
/ <-^....\
Ci
.:A :
^v
1 Gr / fEjf
4-#-\A-
zwei Punkte der Ä, darunter P. Aus P ergeben sich noch sieben
weitere Punkte der Ä, welche mit P eine J.c%^inÄ;^9ii(ppe bilden,
derart daß auf der Verbindungslinie eines jeden der Punkte mit
einer jeden der Tetraederecken noch ein zweiter Punkt liegt, der
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VI, 284—286. Der Darchschnitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander. 303
Yon ihm durch diese Ecke und ihre Gegenebene harmonisch ge-
trennt isi Die Tangente der Ä in P ist als die Schnittlinie der
bezw. den K^ und den K^ in P berührenden Ebenen bestimmt; die
Tangente der zweiten (kreisförmigen) Spur der K^ in Q triflFt die
P^ in Jy woraud sich die erste Spur S^^'J' der Berührungsebene des
Kegels K^ entlang S^QP ergibt; diese triflPb die erste Spur der Be-
rührungsebene der E^ in P im Punkte T^, so daß PT^ die gesuchte
Tangente bildet Dieselbe schneidet jede der Flächen des Tetraeders
in einem Punkte (I\, Tj, Tj, T4), und durch jeden geht noch eine
zweite Tangente der h in einem der acht Punkte; zwei sich schnei-
dende Tangenten sind durch die den Schnittpunkt enthaltende Tetra-
ederfläche und deren Gegenecke harmonisch getrennt. — Die Örter
der Punkte T in den Ebenen des Tetraeders wollen wir alsbald
gesondert konstruiren.
Es ist noch nützlich und leicht^ die Krümmungshalbmesser der
h" in ihren Scheiteln zu bestimmen; sie sind dieselben, wie diejeni-
gen der zweiten Projektionen der Schnittkurven der Schmiegungs-
ebenen der h in den entsprechenden Paukten mit jedem der vier Kegel.
Die Schmiegungsebene der h in einem Punkte C der Ebene 8^ ist
die Berührungsebene des Cylinders K^; diese trifft den Kegel K4
in einer Kurve, deren zweite Projektion die Strecke C'Cq = C^C^
zum Krümmungshalbmesser hat, wenn Cj der Schnittpunkt jener
Berührungsebene mit y, und C^Ci der Parallelkreishalbmesser des
Kegels K4 in C^ ist (57). Ebenso ist B"Bq = B^B^. Die Schmie-
gungsebene der h in einem Punkte G der S^ ist die Berührungs-
ebene des hyperbolischen Cylinders Kg, deren dritte Projektion die
Hyperbeltangente G'"G^ bildet Diese Ebene schneidet den Kreis-
cylinder K^ in einer Ellipse, deren zweite Projektion Axen bezw.
«=» G"'G^ und = G^G^ hat, wenn die G"G^ die Cylinderaxe in G^
trifft, und G^ die senkrechte Projektion von G^ auf G'G"" bildet. Der
Krümmungshalbmesser dieser Ellipse in G" ist aber = G"Gq = G^G^j
wenn G^ auf der Cylinderaxe durch G^ G^ J_ G'" G^ bestimmt wird.
Entsprechend ist E"Eq «= ^4^5, wenn in etwas anderer Linien-
führung E'"E^ die Normale der Hyperbel in E"\ E'"E^ J. KE'"
und JE?4, E^ auf der Cylinderaxe liegen.
285. Aufg. Die Schnittlinie h zweier Flächen zweiten Grades
darzustellen^ wenn sie aus einem Aste besteht (281).
Aufl. Es gehen zwei reelle Kegel E^, K^ durch die h, und als Fig. is^-
deren Schnittlinie wollen wir die k bestimmen. K^ und K, seien
zwei kongruente Umdrehungscylinder, deren Axen bezw. mit y und
X parallel laufen, sich aber nicht treffen. Von dem gemeinsamen
Polartetraeder sind die Kante g = S^S^ (im Unendlichen der Pj
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304 VI, 286. DurchBclmitt krummer Flächen mit kmmmea Flächen.
und ihre Gegenkante g^ (|!^), sowie die Flächen g^S^ und g^S^
reell. Die Schnitte dieser Ebenen mit Kj und "K^, ein Ereis und
zwei Gerade (in g^S2 der Ereis Si und die Geraden s^ und u^j lie-
fern die Punkte JE?, F, (r, H der h Es sind in der ersten Pro-
jektion von h noch die Punkte der umrisse (so K') bestimmt und
ein allgemeiner Punkt P' aus P". Sind a^' und 6" die mit z paral-
lelen Mittellinien der zweiten Projektionen der Cylinder Z^ und Kj,
und hat auf s/' der Punkt Q" den Abstand von 6", wie P" von
a^'y so ist Abst. P'a^'=^ Abst. Q"gi\ Die Ta«^e«fe der Ä' in P
bestimmt man durch ihre Spur T etwa mit der zu F^ parallelen
Fig. 126.
X'^-^'ß
^^'
Berührungsebene des E^ entlang s^. Schneiden die Tangenten des
Ereises 5/' in P" und Q" bezw. die 5/' in T" und die durch G"
gezogene Parallele zu x in F", so ist T aus T" und durch Abst
T'a^'^G"V bestimmt. Der Krimmungshalhmesser der h' in JF'
ist F'Fq'^-F^F^. Denn die Ä; und die Schnittellipse der Schmie-
gungsebene F'*F^ der Ä; in ^ mit K, besitzen in Fy und ihre ersten
Projektionen besitzen in F' dieselben Erümmungskreise. Schneiden
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VI, 286. Der Dnrcbsclinitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander. 305
nun die Gerade F'F'^ die Tangente F"F^ und die Normale 2^'S/'
des Kreises s^' die Og" bezw. in f\, F^^ J',, so sind ^1-^5 und
F^F" Jdie Axen der Projektion jener Schnittellipse, und F^F^ ist ihr
Krümmungshalbmesser in F\ Sodann ist auch H'H^ =» F'F^ u.s.w-
um ein besseres Bild der Tc zu geben, ist noch die Projektion
auf eine zu F, senkrechte und dann in F, umgelegte Ebene F, ge-
bildet, wobei die zu F, parallele Symmetrieebene der Tc sich in a,'" pro-
jicirt, und Abstand F'" a^" «= Abst Ya^ ist. Dabei wurde a,'"
senkrecht zur Tangente des s/' in JE" (und || S^'E") angenommen,
so daß die Schmiegungsebene der Tc in j^JLF, steht, also proji-
xjirende Ebene ist K" und F'" sind Scheitelpunkte der *'". In F'"
ist der Krümmungshalbmesser F"Fq, wie vorhin bestimmt, durch
F^Ff^XF^^F^ (s. Fig.); in JE'" ist derselbe unendlich groß. Der
Krümmungshalbmesser in K'" ist gleich demjenigen der dritten
Projektion der Schnittellipse der Berührungsebene des K^ in K mit
Kj, deren Axen gleich K'"E^ und K^K^ sind, er ist daher «= K'"K^^
wenn K^K^A^K"K^ ist. Ebenso V" L^ in L"\ Der (sehr kleine)
Krünmiungshalbmesser der Iz m K' könnte ganz entsprechend be-
stimmt werden. — Da P" auf S^'E" gewählt wurde, ist P'P"
Tangente des s^ und der V'\ Sind r = r'S;' und r^ — P^'Po
die Krümmungshalbmesser bezw. des s/' und der h'" in P" und
P"', so ist
/ T^ T' \ g
\P" T") '
denn (208) zu gleichen x gehören in beiden Kurven y, welche
sich wie T^T '^P"T" verhalten. Die Formel wird konstruirt, in-
dem man auf FT die P"T^ = T,r auftragt, und auf P^Äi"
die Punkte P^ und P, so bestimmt, daß T^P^ || r'S/' und T^P^
i; r"Pi; dann ist P'"Pq = P"P^. — Aus entsprechenden Gründen
ist der Krümmungshalbmesser H'"H^ '^^ H'Hq. cos* a, wenn a der
Winkel der Tangenten der t' in JET' und der k'" in 5'"; also H'" H^
«=» HqH^, wenn HqS^ _L 02'"» S' H^ J_ H^H^y H^H^ J_ J3o^ •
Die D(>Kpe?pM«Äfe der ifc'", wie J"', erhält man, wenn man die
Ebene der dritten ümrißlinien des K^ (-B"S/'P") und des Z^ (O
mit einander schneidet, die dritte Projektion J^ «T" ihrer Schnittlinie
zeichnet und auf ihr die beiden Punkte, wie J"\ aus J" und J*
oder aus J*", J*' bestimmt.
Der Übergang dieses Falles mit einem Aste der Schnittkurve h
in den ersten Fall mit zwei Asten wird gebildet, indem man den
Kegel E^ ^^ ^^^ Richtung von g^ so lange verschiebt, bis einer der
Schnittpunkte der g^ mit K^ in einen derjenigen mit !E| fallt; da-
bei müssen aber die in der Figur angenommenen Cy linder !E,, E,
Wiener, Lehrbuch der danteUenden Geometrie, n. 20
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306 VI, 286—286. Darchflchnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
ungleich gemacht werden^ damit nicht zugleich auch die zwei
anderen Schnittpunkte ineinanderfallen. Es berühren sich dann
beide Kegel, und
^' im Berührungs-
punkte besitzt die
k einen Doppel-
punkt; in wel-
chem die verei-
nigten Spitzen der
reell werdenden
Kegel Kg, K^ lie-
gen, so daß drei
getrennte Kegel
Kl, Kj, (K^, KJ
vorhanden sind.
Bei weiterer Ver-
schiebung in dem-
selben Sinne teilt
sich k in zwei
Aste, und der eine
Kegel (Ka, Kj
teilt sich in deren
zwei £3,^4. Läßt
man im Falle der
Berührung die
Spitze S^ von K,
in den Berüh-
rungspunkt
rücken, so wird
dieser aus einem
Doppelpunkte
eine Spitze der Ä;,
und es bestehen
nur noch zwei ge-
trennte Kegel K|
und (Zj, Ka, Kj.
286. Aufgabe,
Die Schnüflinie k
zweier Flächen zweiten Grades darzustellen^ wenn sie aus zum un-
paaren Ästen "besteht (282, 4)).
Aufl, Es gehen dann keine reellen Kegel durch X;; und die
Flächen zweiten Grades F, F|, deren Schnitt k ist, sind Regelflächen.
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VI, 286. Der Durchsclinitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander. 307
Benutzen wir irgend eine Parallelprojektion ^ deren Art unbestimmt
bleiben kann^ da es sieb nur um Schnitte^ nicht aber um wahre
Maße handelt, und seien g^ g' die reellen Gegenkanten des gemein-
schaftlichen Polartetraeders, so treffen diese die P bezw. in A, B Fig. is6.
und A' y B\ die P, in -4,, B^ und J./, JB^', derart daß J., B durch
-4i, Bj, und A\ B' durch -4/, B^ getrennt sind.
Es wurde der Einfachheit halber in der Zeichnung gA.g und
die Punktreihe A'B' A^B^ symmetrisch mit ABA^B^ in Bezug
auf die Halbirende s des einen Winkels von g und g' angenommen.
Stellen wir uns diese s als die Projektion einer Geraden vor, welche
durch die Mitten der raumlichen (windschiefen) Strecken AAj^ und
B B^ geht, und denken uns die Raumgerade s parallel zur Projektions-
ebene und die projicirenden Ebenen von AA^ und BB^ senkrecht
auf Sf so sind auch die räumlichen Punktreihen auf g und g' senkrecht
symmetrisch zu einander in Bezug auf die Raum gerade s. Wir
wollen die beiden Regelflächen durch zwei zugleich mit g und mit
g' parallele Ebenen P und P' begrenzen, welche, in gleichen Ab-
ständen von diesen Geraden gelegt, dieselben zwischen sich ein-
schließen, und durch ihre beiden Schnittpunkte C, C mit AA' be-
stimmt sind, wenn A'C ^=^ — AC gemacht wird. Die bezw. auf P
und Pj liegenden windschiefen Vierseite AA' BB' und A^A^B^B^
werden von P und P' in je vier Punkten geschnitten, welche Parallelo-
gramme bilden, deren Seiten mit g und g' parallel, also in unserem
Falle in der Abbildung Rechtecke sind. Diejenigen für P sind da-
durch als CDEFy CD'E'F' bestimmt; dabei z. B. D auf AB'
durch CD\g\ Für P^ bestimmt man zuerst C^ und (7/ durch
A^C^i A^A^ ^^ AC : AA' und -4/(7/= — -i^Ci, oder hier wegen
der Symmetrie kürzer -4^ Cj = — A'C\ und ^/C/= — -4(7; und
sodann C^B^E^F^ und C^D^'E^F; durch Parallele zu g und g\ P
und Pj sind durch jene Vierseite noch nicht bestimmt; vnr können
für jede noch einen Punkt willkürlich annehmen, wodurch eine
dritte Erzeugende einer jeden Schaar und somit die Fläche bestimmt
ist Wir thun dies dadurch, daß wir in P zu den vier Punkten
C, D, Ey F noch einen fünften annehmen, wodurch der Schnitt-
kegelschnitt von P mit P festgelegt ist. Da CDEF ein Rechteck
ist, so können wir als diesen Kegelschnitt einen Kreis annehmen,
ebenso für Pj einen solchen durch C^, D^fE^, F^ legen, dann sind auch
die Spuren der Flächen in P' Kreise; die Mittelpunkte dieser vier
Eareise seien jSf, jSf^, M', M^'. Die Regelflächen sind dann ein-
schalige Hyperboloide.
Von den so bestimmten in Bezug auf die Raumgerade s sym-
metrischen Flächen ermitteln wir nun die Schnittlinie h in unserem
20*
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308 VI, 286. Durchschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
Falle leicht durch Hilfsebenen, welche || P laufen und daher beide
Flächen in Kegelschnitten treflfen, deren Abbildungen Kreise sind.
Die Geraden MM\ M^M( enthalten die Mittelpunkte aller dieser
Kreise; diese Geraden schneiden die g und g bezw. in G, Gj, G',
Gj', und diese Punkte sind die Mittelpunkte zweier Paare von Krei-
sen, welche der Reihe nach durch A^ B\ A^^ 3^\ A'y B' \ -4./, B^
gehen und je zwei Punkte der Tc liefern, wie in der Figur ange-
deutet ist. Zur Bestimmung weiterer Punkte teile man GG'y Gr^Gi
und etwa BB'^ B^ B^ in dieselbe Anzahl (etwa sechs) gleiche Teile,
trage die Teilung, wenn nötig, über (r, G\ G^, G^ hinaus weiter
und ziehe aus den ersteren Teilungspunkten Kreise durch die letz-
teren. Zwei Kreise derselben Hilfsebene liefern zwei Punkte der l;
zwei solche mit den Mittelpunkten 0, 0^ sind verzeichnet; ihr einer
Schnittpunkt ist P. Bei der Symmetrie unserer Figur kommt jeder
Halbmesser zweimal vor. Man bemerkt, daß jeder Ast von h die-
jenigen Erzeugenden AB', A'B, A^ B^ -^i-B/ »icht sch^eidet^
deren Punkte auf g und g' beide auf der endlichen, oder beide auf
der unendlichen Strecke liegen, welche durch die andere Fläche aus-
geschnitten wird.
Um die Tangente der ä; in P zu ermitteln, bestimme man zu-
nächst die Beröhrungsebene der P in P mittelst der auf MM' lie-
genden Spitze Q des die P entlang des Kreises (0, P) berührenden
Kreises, wobei man beachtet, daß 0 und Q konjugirte Punkte in
Bezug auf F sind. Auf MM' sind aber schon zwei konjugirte
Punkte Gj G' gegeben; ein zweites Paar findet man, wenn man
von dem aus G durch B gezogenen Kreise den Halbmesser GH | g'
und «= GB zieht; HA' und HB' schneiden dann auf Jf Jf' die kon-
jugirten Punkte J, J' ein (1, 347). Die (gleichlaufende) Involution 6,
6r'; cT", J' wird aus einem Schnittpunkte L zweier in derselben Ebene
über GG' und JtT als Durchmesser beschriebenen Kreise durch
eine Rechtwinkelinvolution projicirt (Da «T unerreichbar, erhält
man den Mittelpunkt J^ von JtT durch H^ J^ || HB'J*, wenn H^ der
Mittelpunkt von JH.) Q ist dann bestimmt durch LQ JL LO, Die
Erzeugende QB jenes Kegels trifft die P in JR, wenn MB \ OP,
und die Berührungsebene des Kegels und der P in P hat in P die
Spur jRT (_L MB). In übereinstimmender Weise bestimmt man
für Pi auf Ml Ml den zu 0^ konjugirten Punkt Q^, und zwar in
unserem Falle wegen der Symmetrie von MM' und Jf , M^' in Bezug
auf s am leichtesten durch M0i=-'Mi'0i, 0/iö/=90^, Jf,^,
= — M'Qi'. Die Pol schneidet die P in JBi, wenn M^Ri || OiP\
dann ist B^ T (J_ Jtf, B^j die Spur der Berührungsebene der P, in
P Schneiden sich JBT und JB, T in T, so ist BT die gesuchte
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VI, 286—287. Der Dorchsolmitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander. 309
Tangente. — Der Ort der T ist die Spur der abwickelbaren Fläche
der Tangenten der ifc; diese Fläcbe besteht ans zwei geschlossenen
Flächenästen ^ und ihre Spur aus zwei geschlossenen Eurvenästen^
wovon jeder einem der beiden geschlossenen Äste der Tc angehört
und eine Spitze in jedem Schnittpunkte der Ic mit der P besitzt.
287. Zur Bestimmung der Asymptoten der Tc ermitteln wir zuerst
die Asymptotenkegel der Hyperboloide. Der Mittelpunkt der F liegt
als konjugirt zu dem unendlich fernen Punkte von MM im Fußpunkte
N der von L auf MM! gefällten Senkrechten. Die Ebene MM'H
schneidet die Fläche P in einer Hyperbel, in welcher die Geraden JfJtf'
und GH konjugirt sind. Der Halbdurchmesser NS{\ GH) ist be-
stimmt durch NS^ = NS^.NS^y wenn S^ und Sg auf NS und bezw.
s^ntHS^{\MM') und sm{ HG' (Tangente der Hyperbel in H, weil
G und G' konjugirt sind) liegen; denn S ist einer der Doppelpunkte
der Involution konjugirter Punkte, in welcher N der Mittelpunkt
und Sj, 5g ein Punktepaar ist Auf der Ordinate MU{\\N1^ er-
hält man den Punkt U^ einer Asymptote der Hyperbel vermittelst
MUi^ ~ MIP — NS^ (I, 371). Der Asymptotenkegel schneidet
daher die P in dem aus M durch U^ gezogenen Kreise a und die
Pj in dem aus M* durch U^ gezogenen Kreise, wenn JIT ü, || Mü^
und U^ auf NU^. — Übereinstimmend könnte man den Asymptoten-
kegel der Pi ermitteln; wegen jener Symmetrie ist seine Spitze Ni
symmetrisch zu N in Bezug auf Sy und seine Spur in P ist der
aus Jlfi mit einem Halbmesser -« Jf'ZJj beschriebene Kreis 04 .
Um die unendlich fernen Punkte der Je zu erhalten, bringt man
den Asymptotenkegel N^^ durch Parallelverschiebung in eine mit
dem Asymptotenkegel N koncentrische Lf^e, schneidet die koncen-
trischen Kegel etwa mit P in je einem Kreise, und verbindet deren
Schnittpunkte mit N, so sind mit diesen Verbindungslinien die
Asymptoten der Je parallel, unter den vier Asymptoten sind stets
zwei reell, da jede Ebene, so auch die unendlich ferne, die F und
die P^ in reellen Kegelschnitten trifft, die sich reell schneiden, weil
die Punkte des einen Kegelschnittes, welche auf jenen Ausgangserzeu-
genden der zugehörigen Fläche liegen, die der anderen Fläche nicht reell
begegnen, sich auf entgegengesetzten Seiten des anderen Kegelschnit-
tes befinden. In unserem Falle sind nur zwei Asymptoten reell, da
jene Kegelschnitte Kreise sind und daher nur zwei reelle Punkte ge-
mein haben. Sie lassen sich bei der von uns gemachten Annahme
der Symmetrie besonders leicht bestimmen. Die koncentrischen
Kegel sind in Bezug auf eine parallel zur Raumgeraden s durch N
gelegte Gerade s' symmetrisch; und da nur zwei Schnittgeraden
beider Kegel bestehen, müssen sich diese in der durch N senkrecht
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310 VI, 287—288. Darchschnitt krummer Fl&chen]mit krummen Flächen.
zu s' gelegten Ebene befinden^ wobei jede dieser Schnittgeraden
in Bezug auf s' symmetrisch zu sich selbst ist. Lägen nämlich beide
Gerade nicht in jener Ebene^ so müßten zu den zwei Geraden des einen
Astes eines der Eegel auf dessen anderem Aste zwei symmetrische in
Bezug auf N und zwei davon verschiedene symmetrische in Bezug
auf s' bestehen^ also im ganzen vier, was unmöglich. In der Zeich-
nung ziehen wir daher durch N eine (zugleich durch N^ gehende)
Senkrechte zu s, schneiden sie mit dem Kreise a des Asymptoten-
kegels N in V und W^ und mit demjenigen a^ des ¥rieder zurück-
geschobenen Kegels Ni in den entsprechenden Punkten V^ und W^,
ziehen in diesen Punkten die Tangenten VX, FjX; WY, W^Y
an a und o^, deren Schnittpunkte bezw. X und Y seien , so sind
die auf s Senkrechten XX\ YY die Asymptoten der Tc.
In der Projektion liegt jede Asymptote auf derselben Seite der
beiden nach ihrem unendlich fernen Punkte laufenden Zweige der
Kurve Tc^ so daß dieser Punkt ein Wendepunkt der Tc ist. Es rührt
dies von der zu den Asymptoten senkrechten Lage der Symmetrie*
axe her; die durch eine Asymptote gehende Schmiegungsebene steht
dann Senkrecht auf der Projektionsebene (I^ 260).
288. Die DoppeJkurve d der äbtoicicelbaren Fläche der Tangenten
der SchniMinie h ssweier Flächen gweiten Grades F, F^ besteht aus
vier ebenen Asten, welche in den Seitenflächen des gemeinschaft-
lichen Polartetraeders von F und F^ liegen (278). Damit sie reell
ist, müssen wenigstens zwei Seitenflächen und daher auch die ihnen
gegenüberstehenden Ecken dieses Tetraeders, und dann auch zwei
der durch k gehenden Kegel zweiten Grades reell sein, ohne daß,
wie wir sehen werden, die Schnittkurve k reell sein müßte. Ein
solcher ebener Ast ist bestimmt, wenn der Kegelschnitt s^ und die
zwei Geraden s^ gegeben aind, worin seine Ebene S^ bezw. den
von der gegenüberliegenden Ecke S^ des Tetraeders ausgehenden
Kegel El, und einen der anderen Kegel, etwa K,; schneidet (dessen
Spitze S^ in S^ liegt).
1. FaU, Die Ebene S^ des Kurvenastes d enthält von einem der vier
Kegel einen reellen Kegelschnitt s^, van jedem der drei anderen ein
Pig. 127. Paar reeller Geraden s^, Vi ^s; V? ^4; ^/j ^^®^® ^^^^ Linien gehen
durch die vier, der Schnittkurve k augehorigen reellen Punkte A,
B, C, D. Indem wir wieder die Projektion aus 8^ auf Sj bilden,
erhalten wir Si als Projektion der Schnittkurve h Bei der Kon-
struktion können wir einen beliebigen der drei reellen Kegel S,,
E3, K4 benutzen. Es sei K^] derselbe kann sich in dasjenige Paar
von Scheitelwinkeln S^is^s^') projiciren, in welchem S^ liegt, oder
in das andere. Im ersteren Falle stelle S^Ri eine Erzeugende des
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VI, 288. Der Durchschnitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander.
311
K^ vor; die BerühruDgsebene des K^ entlang S^Ri hat zur Spur
die Gerade S^ R^, wenn 5, B^ und S^ R^ durch s^ und $2 harmonisch
getrennt sind. Man findet zwei solche entsprechende Strahlen /S^^i;
S^B^ etwa durch
ihre Punkte R^, Fig. 127.
JBj auf einer Pa-
rallelen h zu S2f
welche von s^' in
0 getroffen werde,
wenn man OR2
«= — OjRi macht.
Trifft nun S^R,,
den Kegelschnitt
Sj (in der Figur
ein Kreis) in zwei
Punkten Q^, ö/, ^" ^'
80 sind diese die
Projektionen der
beiden Schnitt-
punkte der Erzeu-
genden S^Ri mit
dem Kegel K^,
also zweier
Punkte der h. Die
BerQhrungsebene
des Kl entlang
Si Qi hat zur Spur
die Tangente Q^ Pj
des Si in Qiy und
die Spuren 5, R^ und Q^ P^ beider Berührungsebenen treffen sich in
der Spur P^ der Tangente der Je im Raumpunkte Q^, so daß P^
ein- Punkt der Doppelkurve ist. Q^ liefert einen zweiten Punkt P/
der d auf S^iZg. Würde aber der Kegel K^ sich in das andere
Paar von Scheitelwinkeln s^s^' projiciren, so wäre S^R^QiQ^' die
Projektion einer Erzeugenden dieses Kegels, S^Ri die Spur der
ihn entlang SR^ berührenden Ebene, und die Tangenten des s^
in Q2 und Q^ würden auf S^R^ die zwei Punkte Pj, P/ liefern,
welche die Schnittpunkte je zweier Tangenten der neuen Schnitt-
kurve sind. Beide Teile zusammen bilden die ganze nur von dem
Kegelschnitte s^ und seinem eingeschriebenen Vierecke AB CD
abhängige Kurve d. Nach der bald zu verfolgenden Imaginär-
projektion würde aber der eine der Kegel ^^2' die Imaginärprojek-
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312 VI, 288—289. Durchschnitt Jammer Flächen mit krummen Flachen.
tion des anderen aus S^ sein, die eine Schnittkurve h die Imaginär-
Projektion der anderen, die reellen Tangenten der einen die Pro-
jektionen der imaginären der anderen, die reellen Doppelkurven d auf
der Eollineationsebene S^ würden aber sich selbst entsprechen als
reelle Schnittpunkte von je zwei reellen oder konjugirt imaginären
Tangenten.
Die Doppeücurve d berührt die Grundkurve s^ in den vier Punkten
A, B, Cy D der Schnitthurve h; sie hat einen jeden der drei in ihrer
Ebene liegenden Eckpunkte S^, S^, S^ des Tetraeders m einem Doppel-
punkte und zu einem Wendepunkte eines jeden durch den Funkt gehen-
den Astes. Denn zieht man aus einem dieser Eckpunkte, etwa aus
S^y die beiden Tangenten an s^ und sucht deren entsprechende
Strahlen S^ V, S^ V\ so findet man auf jedem derselben den Punkt
S2 als Punkt der d. Zugleich ist jeder der Strahlen eine Tangente
und der Punkt ein Wendepunkt der d, weil auf dem benachbarten
Strahle zwei Punkte der d auf entgegengesetzten Seiten des Punk-
tes S2 liegen, deren Abstände von S^ = 0^ und von dem Strahle
= 0* sind.
Ebenso findet man die Tangenten in dem in der Figur un-
endlich fernen Doppelpunkte S^^, indem man zu den aus ^4 an s^
gezogenen Tangenten, deren Berührungspunkte ö, G' sind, bezw.
die entsprechenden Strahlen S^F, S^^F' bestimmt, derart daß S^Gy
S^Fy sovrie S^^G'y S^F' durch 54, S4' harmonisch getrennt werden.
Es geschieht dies etwa dadurch, daß man GB mit s^ in H, RA
mit GG' in F schneidet. In unserem Falle sind S^F, S^^F^ Asymp-
toten der d. Da die aus S^ an Si zu ziehenden Tangenten imaginär
sind, so sind es auch die in S^ bld. d zu ziehenden, oder S^ ist
ein isolirter Punkt der d.
Die d)ene Doppelkurve d ist von der vierten Ordnung , da ein aus
einem Doppelpunkte gezogener Strahl außer diesem noch zwei Punkte
derselben enthält. Die gange Doppelkurve der dbunckelbaren Fläche
ist von der 16*^ Ordnung^ da sie aus vier solchen ebenen Kurven-
ästen besteht.
289. Die Tangente der Doppelkurve d. Schneidet die durch
einen Punkt E der 5^ gezogene Parallele h' zu S2 die Sg ^ ^7
und macht man KL = — KE, und, unendlich wenig davon ver-
schieden, JSTii = — KE^, so sind S^L, S^E, sowie S^L^^, S^E^
entsprechende Strahlen; schneiden ÄgJ?, S^E^ den s^ in den benach-
barten Punkten J5, E^, und treflfen die Tangenten des s^ in E und
E2 bezw. die S^L und S^L^ in J" und eT, so sind dies zwei benach-
barte Punkte der d. Die zwei durch J und die zwei durch «T ge-
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VI, 289—890. Der Durchechnitt zweier Flächen 2. Gr. unter einander. 313
zogenen Konstruktionslinien bilden ein unendlich kleines Parallelo-
gramm; vergrößert man dasselbe aus J als Ähnlichkeitspunkt zu
einem mit ihm ähnlichen und endlichen Parallelogramme ^ so ist
dessen aus J gezogene Diagonale die gesuchte Tangente. Vergrößert
man dabei EE^ zu J5i, so wird EE^ zu J5^, wenn K auf EE^
(der Tangente der s,) und wenn L'S\S<^E. Die Tangenten an s^
in E und E^ bilden denselben Winkel, wie die aus dem Krüm-
mungsmittelpunkte M des s^ in jE^ zu ziehenden Normalen ME^
ME^ ; das von diesen Tangenten auf einer durch J und _L EJ ge-
zogenen Geraden abgeschnittene Stuck n verhält sich daher zu EE^y
wie EJiMEy und ebenso verhalten sich die aus n und aus EE^
durch ihre verhältnismäßige Vergrößerung entstandenen Stücke EN^
und EN. Daher erhält man EN^y wenn man auf EM{±EJ) die
EJ^ = EJ und hutEJ die EM^ = EM aufträgt, und NN^ || M^Ji
zieht Dann ist die zu jB J" Parallele N^ T eine neue Seite des ver-
größerten Parallelogramms. — Andererseits schneidet S^L^ auf der
Parallelen JU zxx EL ein Stück ab, das durch seine verhältnis-
mäßige Vergrößerung = Jü{U auf S^E) wird; daher ist ÜT^S^J
die andere neue Seite des vergrößerten Parallelogramms. Seine Dia-
gonale JT ist die gesuchte Tangente.
Die nicht durch eine der Tetraederecken gehenden Asymptoten a, a
sind in der Figur verzeichnet; ihre Konstruktion soll bei Fig. 129,
welche hierzu mehr Deutlichkeit bietet, gegeben werden.
290. Satz. Die Krümmungshalbmesser der Doppelkurve d und
der Grundkurve s^ in einem Funkte gegenseitiger Berührung verhalten
sich wie — 1 : 3. So ist ÄAq «=» — \AM,
Kommen Q^ und Q^ dem Punkte A unendlich nahe, so wird
Q\P% II 02-Pi I ^^2 uiid Abst A.Q^T^ = Abst. A.Q^P^, Schneidet Fig. m,
AS^ die Linien Q^Q^, i^^a bezw. in Q^y P^, und die beiden die ^^'
5i in §, und Q^ Berührenden in T, so ist QqA = AT (I, 236, 7));
femer ist QqT^ TPq, daher AP^^^S .Q^A. Denkt man sich nun
in A die gemeinschaftliche Tangente und Normale der Kurven s^
und d gezogen, und bezeichnet die senkrechten Abstände des Q^ von
diesen Linien mit x und y, die von Pg mit x^ und y^, und die
Krümmungshalbmesser der s^ jand d in A mit r und r^, so ist wegen
yi=y und x^^ — Sx (208)
Diese Eigenschaft ist projektiv, und es gilt: Die Krümmungs-
halbmesser zumer Kurven in einem gemeinschaftlichen Punkte mit ge-
meinschaftlicher Tangente und Schmiegungsebene verhalten sich wie die
Krümmungshalbfnesser der {Central^ oder Parallel-) Projektionen der
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314 VI, 290—291. Dorchsohnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
Kurven in der Projektion jenes gemeinschaßlichen Punktes. Denn wird
bei den bisherigen Bezeichnungen aus y, y^^ x, x^ durch die Pro-
jektion y\ y/, x\ x^y so ist wegen y = j/i auch y'= y/ und x \x^
= a: : a?i, woraus der Satz folgt (208).
291. 2. F(äl, Die Ebene des Kt^rvenastes d enthält von einem
der vier Kegel einen reellen Kegelschnitt s^, von einem anderen Bwei
von S2 ausgehende, den Si nicht reell schneidende Gerade s^, s^', von
den beiden letzten Kegeln daher je zwei bezw. von rollen Punkten S^
und S^ ausgehende imaginäre Gerade. Liegt dabei s^ im Innern des-
jenigen Scheitel winkelpaares S^is^s^), in welchen sich die Projektion
des Kegels K^ befindet^ so ist die Schnittkurve k beider Eegel reell;
im anderen Falle ist k imaginär und d ist die reelle Doppelkurve
der imaginären abwickelbaren Fläche der. Tangenten der k.
Fig. 128. In der Figur wurden s^ als Ereis, S^ im Mittelpunkte desselben
angenommen^ wodurch S^, S^^ ins Unendliche fallen und «^ S^ S^ S^
Fig. 128.
= 90® wird. Zieht man aus S^ einen Strahl, welcher die S, 8^
und Si bezw. in B^ und Q, Q^ triflffc, so erhält man den entspre-
chenden Strahl ^2 "^> wenn man auf s^ von Kq (auf S^S^ aus
Kq JE'= — Kq K, die wir gleich dem Kreishalbmesser machen wollen,
aufträgt, KR^ mit ^2 in Jff, und HK' mit S5Ä4 in JS, schneidet;
die Tangenten an s^ in Q und Q^ treffen dann die S^B^ bezw. in
P und Pj, Punkten der Doppelkurve d. Die Asymptoten ^2-^; ^%^
entsprechen den die 5^ in Gy G' berührenden Strahlen S^G, S^G'.
Die Asymptoten S^L, S^L' erhält man, indem man beachtet, daß
eine jede derselben, z. B. S^L und die in J berührende Tangente
S^KJ der Sj zugeordnete Strahlen der Involution sind, deren Doppel-
strahlen durch je zwei der Schnittpunkte von k mit S^ oder von s^'
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VI, 291—292. Der Darchsohnitt sweier Flachen 2. Gr. unter einander. 315
und Sg mit s^ gehen (288), d, h. daß S^ii und S^K die s^ in Punkten L
und K schneiden, welche in Bezug auf s^ konjugirt sind, daß also
L auf der Polaren von K zu 5^ liegt, oder daß JL A.S^K steht.
292. 3. Fall Die Ebene des Kurvenastes d enthalt von einem
der vier Kegel einen reellen Kegelschnitt Sj, von einem anderen Bwei
von S^ ausgehende Gerade 5,, s^\ deren eine (s^) den s^ reeU, die an-
dere (V) ^^ imaginär schneidet, so daß die beiden letzten Kegel ima-
ginär sind.
Dabei kann das eine Scheitelwinkelpaar s^ s^, oder das andere Fig. 129.
die Projektion des Kegels K^ bilden; jedesmal ist der Teil der d,
welcher außer-
halb der Projek- ^^- ^^^•
tion von K^ liegt,
die Doppelkurve
der reellen ab-
wickelbaren
Fläche, und der
Teil, welcher in-
nerhalb derselben
liegt, die reelle
Doppelkurve des
imaginären Teiles
der abwickelba-
ren Fläche.
Die Schnitt-
punkte Ä, B von
s^ mit Si sind Be-
rührungspunkte
der d und s^. Mit- 1
telst h (II O,
OR^ = — OR^
und §1, Q^ ergeben sich wieder die Pj, P^ der d.
S^ an Si entsprechen die Tangenten der d in S^.
Den Tangenten aus
Die Eur^e besitzt
auf der unendlich fernen Geraden vier Punkte und daher auch vier
Asymptoten j deren keine bei endlich entferntem ^2 durch eine
Tetraederecke geht Von diesen Asymptoten sind in der Figur zwei
reell. Dieselben wurden in folgender Weise durch Fehlerkurven
konstruirt. Ist S^E' die mutmaßliche Richtung einer Asymptote,
S^K der entsprechende Strahl, und E derjenige seiner beiden Schnitt-
punkte mit ^1, in welchem die Tangente des s^ nahezu parallel mit
82 E' läuft, femer E^ derjenige zunächst bei E liegende Punkt
von «1, in welchem die Tangente des 5| wirklich parallel mit S^E'
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316 VI, 292. Dnrchsohnitt knunmer Fl&chen mit knunmen Fl&chen.
läuft; so kann die Strecke J^^ als Maß des Fehlers dienen. Ver-
bessert man die Richtung S^E' schätzungsweise in S^F und erhält
dadurch entsprechend F und F^ mit dem in der Zeichnung entge-
gengesetzt gerichteten Fehler FF^^ so ziehe man durch E^ und F^
in passender Richtung zwei Parallele und trage auf ihnen in ihrem
bezüglichen Sinne E^E^ — E^E^ F^F^ = F^F auf; dann schneidet
die Gerade E^F^ den s^ in dem verbesserten Punkte G. Ist nun
der dem S^G entsprechende Strahl S^G' parallel mit der Tangente
des $1 in G, so ist S^G' die Richtung einer Asymptote; anderen-
falls verbessert man die gerade Fehlerlinie E^F^ durch einen dritten
Punkt G^ zu einer Fehlerkurve ^ deren Schnittpunkt mit ^| die
Asymptotenrichtung bestimmt.
In der Figur ist schon S^G' parallel zur Tangente GN des s^
in G, also die Richtung der Asymptote; man bestimmt nun die
Asymptote a selbst^ indem man beachtet^ daß wenn die entspre-
chenden Strahlen S^G' und S^G auf h gleiche unendlich kleine
Strecken in entgegengesetztem Sinne beschreiben ^ G ein unendlich
kleines Bogenstück auf s^ und die Tangente an s^ in dem beweg-
lichen Punkte einen unendlich kleinen Winkel beschreibt; daß end-
lich die Abstände der Asymptote a von S^G' und von G2V im Ver-
hältnisse der von S^G' und von GN beschriebenen Winkel stehen,
dabei in unserem Beispiele von entgegengesetztem Sinne sind, so
daß a im endlichen Streifen jener Parallelen liegt. Ersetzt man h
durch die Parallele zu s^ durch G, und vergrößert die auf ihr von
8^'G und S^G beschriebenen unendlich kleinen Wege zu dem
zvrischen G und S^G' liegenden Stücke GH, so ist S^H gleich
dem verhältnismäßig vergrößerten Bogenelemente des s^ bei G, und
es ist S^H zugleich das Maß des Winkels der Endtangenten dieses
Elementes, wenn man diesen Winkel durch einen Bogen mißt,
dessen Halbmesser gleich dem Krümmungshalbmesser GK des Si
in G ist. Trägt man andererseits diesen Halbmesser auf S^G' nach
SiJ(= GK) auf, zieht JL \\ h bis L auf S^G, so ist der Ab-
stand des L von S^J das verhältnismäßig vergrößerte gleichartige
Maß des von S2G' beschriebenen Winkels. Man teilt nun GH im
Verhältnisse jener unendlich kleinen Winkel, indem man auf den
Parallelen GN und S2G' in entgegengesetztem Sinne bezw. GN
— S^H und HÜ^ Abst. L.S^J aufträgt, und NU mit GH in V
schneidet Durch V und ^ S^G' läuft dann die Asymptote a. —
Übereinstimmend wurde diejenige a' bestinmit.
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VI, 293—294. ImaginärprojektioQ der Solmittlime zweier Flächen 2. Gr. 317
VI. Die Imaginärprojektion der Sohnittlinie zweier Flächen
zweiten Grades.
293. Sind von etvei Flächen zweiten Grades P, Pi die Imaginär-
Projektionen in Besrng auf einen Eclspunkt S ihres gemeinschaftlichen
Fölartetraeders und dessen Gegenebene S die Flächen (sfweiten Grades)
H, Hj (96), so soU auch von der Schnittkurve (vierter Ordnung) Je von
P und Ti die Schnittkurve {vierter Ordnung) l von H und H^ die
Imaginärprcjektion oder die konjugirte Kurve in Bezug auf S und S
heißen. Weil V, Pj auch die Imaginärprqjektionen von H, H^ sind^
ist auch Je diejenige von l. (Vergl. 239.)
Da H und H^, ebenso wie P und P^, die S zur gemeinschaft-
lichen Polarebene von S haben (96), so wird l aus S durch einen
Kegel zweiten Grades {doppelt) projicirt.
Die Kegd zweiten Grades , welche die Jconjugirten Baumkurven Je
%md l vierter Ordnung aus ihrem KonjunktionsmittelpurJce S projidren,
fcdlen in einen Kegel K zusammen. Derselbe projicirt entweder mit
allen seinen Erzeugenden die eine der Kurven reell und die andere ima-
ginär^ oder er projicirt mit einem Teil seiner Erzeugenden die eine
Kurve reeU und die andere imaginär, und mit dem anderen Teile die
zweite reell und die erste imaginär.
Denn jede durch S gelegte Ebede schneidet die P und H in
zwei konjugirten Kegelschnitten f und h, und ebenso die P^ und H^
in zweien solchen /i und A^, und die Schnittpunkte von f und /i
werden durch zwei durch S gehende gemeinschaftliche reell oder
imaginär schneidende Sehnen (doppelt) projicirt, und diese sind zu-
gleich gemeinschaftliche imaginär oder reell schneidende Sehnen von
h und %| (I, 410 f.), projiciren also auch deren Schnittpunkte dop-
pelt Da aber diese Schnittpunkte der Je und l angehören, so folgt
hieraus der Satz:
Eine Baumkurve vierter Ordnung Jiat mit ihrer Jeonjugirten in
jedem ihrer Funkte in der Ebene der KonjunJction diesen Punkt, die Tan-
gente und die Schmiegungsebene gemein, und die Krümmungshalbmesser
beider Kurven sind gleich und entgegengesetzt gerichtet Die Tangente
geht durch den Punkt der Konjunktion, ebenso die Schmiegungs-
ebene und berührt den gemeinschaftlich doppelt projicirenden Kegel
(283); die Krümmungshalbmesser sind diejenigen der konjugirten
Kegelschnitte, in welchen die Schmiegungsebene die konjugirten
Flächen schneidet, haben daher gleiche und entgegengesetzt gerich-
tete Krümmungshalbmesser (171, 239).
294. Aufg. Durch die imaginäre Schnittlinie k zweier Flächen
zweiten Grades P, P^ den reellen Kegd zweiten Grades zu legen und
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318 VI, 294. Darchschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
aw5 der Spitze dieses Kegels die (reelle) ImaginärprqjekHon l der k
m bilden,
Fig. 190. ^^ ^^^ ^ ^^^ ^^g^l; ^1 ^^^ Umdrehungsellipsoid, das ganz im
Inneren der P liege, M, M^ seien die Mittelpunkte der Flachen,
und M liege in der Äquatorebene des Fj. In diese Ebene legen
wir die P^, MM^ sei die a?Axe; durch M gehen die y- und die
jffAxe. Es werden P und P^ von P^ bezw. in den Kreisen c und c,
und von Pg in dem Kreise d und der Ellipse e geschnitten.
Fig. 180.
.-^^
-->^
•v^
-_.Li?*
Aufl. Das gemeinschaftliche Polartetraeder von F und F^ hat
die unendlich fernen Punkte S^ von g und Ä, von y zu zwei Ecken,
da Pj und P^ gemeinschaftliche Symmetrieebenen der beiden Flächen
sind. Die anderen Eckpunkte S^^ S^ liegen auf x und sind harmo-
nisch getrennt durch die Schnittpunkte Ay B der F und 0, D der
Fl mit X. (Schneiden C'C und D'D" den c' in je zwei Punkten,
so sind S/, Sl Nebenecken des Vierecks dieser Punkte (114).) Die
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VI, 294. Imaginärprojektion der Schnittlinie zweier Flächen 8. Gr. 319
Imaginärprojektionen der Schnittlinie h von F und Fj aus S^ und S^
ergeben sich als reell, die aus S^ und S^ als imaginär. Es soll
zunächst diejenige aus S^ gebildet werden.
Die Imaginärprojektion aus S^ von F ist ein einschaliges gleich-
seitiges Umdrehungshyperboloid H, die von F| ein Umdrehungs-
hyperboloid H^, ihre Schnitte mit P^ sind die beiden Hyperbeln
Ä", Äj", welche bezw, A'\ J5"; (7", D" zu Scheiteln, und die mit
e" parallelen Axen von d" und e" zu ideellen Axen haben. Die
Schnittlinie l von H und H^ ist die Imaginärprojektion von Tc aus
Sj. hy \ liefern vier Punkte j&, Fy Gj H der Z, und weitere Punkte
P derselben können durch parallele Ebenen zu Pj erhalten werden,
welche die H und H^ in Kreisen schneiden. Die erste Projektion
V t=s E'P'F' ist ein Kegelschnitt und die Spur des reellen die l und
die Je aus S^ doppelt projicirenden Kegels. Dieser Kegelschnitt V
ist aber ein Kreis, und der Kegel ein Cylinder. Denn V geht durch
die vier Spurpunkte der Ä in P^, d. i. durch die vier (imaginären)
Schnittpunkte der Kreise c', c^'] zwei derselben sind die unendlich
fernen Kreispunkte, daher ist V ebenfalls ein Kreis; die zwei an-
deren sind die imaginären Punkte auf der Potenzlinie XK' von
c', Ci' (I, 302 und 395), welche Linie J. x' durch den Schnittpunkt X
einer Sehne 1, 2 des c, und einer solchen 3, 4 des c/ geht, wenn
diese vier Punkte auf einem (Emfs-)Kreise (sein Mittelpunkt ist 0)
liegen. Die ideellen gemeinschaftlichen Punkte J', K' von c' und
Ci erhält man, wenn man K^ auf c so bestimmt, daß S^K^ und
S^K' durch A' und B' harmonisch getrennt (die Tangente des c^'
in Kl geht durch den Schnittpunkt K^ von K'X mit x') und daß
A'K^J' und B'K^E^ Gerade sind (1 , 400); J'E! wird durch x hal-
birt. Auch die Punkte E'y F des V können ohne Hilfe der Hyperbeln
%, Ax bestimmt werden (I, 411; Q^ Schnittpunkt der Polaren von Q
zu d" bezw. e", Ö2 ^^f ^'; QiQi-^^'^ Qst Ö4> ^5 ^^^ ^^^ Kreise,
dessen Durchmesser Jf/ft, S^Qji±x\ S^'Q^Q^±x, Q^Q^^E' und
QtQiF' gerade Linien). Es muß auch XB' JLK'E' (I, 395, 3)).
Der Kreis V ist dann durch seinen Durchmesser E'F' bestimmt;
sein Mittelpunkt 0' ist die erste Projektion der Axe a des Cy lin-
ders S^l.
Die zweite Projektion V von l ist ein Kegelschnitt, dessen
beide Scheitel auf x' die reellen Projektionen der beiden Paare
konjugirt imaginärer Spurpunkte der Ic in P;^ sind, nämlich der un-
endlich ferne Punkt und eT'; daher ist l" eine Parabel. Ihr Krüm-
mungshalbmesser J"Jq im Scheitel ist gleich einer Subnormale (z. B.
«-» F^F^. Die dritte Projektion l"' bestimmt man durch ihre Scheitel-
punkte E"\ F'\ G'", H"\ durch allgemeine Punkte P"' und durch die
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320 VI, 294—295. Darchschnitt kmmmer Flächen mit krummen Flächen.
Punkte, wieL'", auf den Umrissen des Cy linders SJ. Die Krümmungs-
halbmesser der l und der V stimmen bezw. mit denen der Schnitt-
linien der Schmiegungsebenen der l mit dem Gylinder S^l und ihrer
dritten Projektionen überein. Für G'" ist diese Projektion eine Ellipse,
welche G'", G^ zu benachbarten Scheiteln {G"G^ Tangente der V
in ö", (?i auf a", G^G^G^^^z") und daher G^ zum Krümmungs-
mittelpunkte in G'" hat {G^G^ Jl G'" G^. Entsprechend wurde
H"'Hq, L'"Lq bestimmt.
296. Aufg. Von der reellen Schnittlinie l zweier Flächen zwei-
ten Grades H, Hj die Imaginärprojektion m aus einem solchen Punkte
zu bilden, cms welchen l nur durch einen Teil eines reellen Kegels zwei-
teti Grades prqjicirt wird.
Diese Aufgabe ist schon in Nr. 239 gelost worden. Doch bietet
die Auflösung der vorhergehenden Aufgabe Anlaß auch zur Lösung
Fig. 130. der gegenwärtigen Aufgabe. In Fig. 130 wird die Schnittlinie l der
beiden Umdrehungshyperboloide aus S2 durch einen Teil eines para-
bolischen Cylinders projicirt; es soll nun die Imaginärprojektion m
von l aus ^^2 bestimmt werden.
Aufl. Die Imaginärprojektionen der einschaligen Umdrehungs-
hyperboloide H, H^ aus ^2 sind die zweischaligen Hyperboloide I, I|
bezw. mit den Scheiteln -4, J5; (7, D. Ihre Spuren in Pj sind die gleich-
seitigen Hyperbeln i', i/, welche sich in vier reellen Punkten treffen,
den unendlich fernen ihrer Asymptoten, und den ideellen Schnitt-
punkten «r, K' der Kreise c', c/. Die zweite Projektion m" der
Schnittlinien beider Flächen ist durch E'\ F", (?", fl", durch den
unendlich fernen Punkt des x" und durch J'' bestimmt; sie ergänzt
die Linie l" zu einer vollen Parabel. Die erste Projektion m' ist
ein Kegelschnitt, der durch seine Scheitel E\ F' und die Punkte
cT, K bestimmt ist; er ist also die Imaginärprojektion des Kreises
V aus /S2', ^' !• 61^16 gleichseitige Hyperbel. Die dritte Projektion
m'" besteht aus drei Ästen, welche in E"\ F'", G"\ H"' gemein-
same Scheitel und gleiche Krümmungshalbmesser mit V" besitz^L
Der Krümmungshalbmesser in dem auf y'" liegenden Scheitel eT"
des endlichen Astes der w'" ist = J'"J, «= eT'JJj : tg a, wenn «
den Winkel der Tangente JT T der Hyperbel m' in eT mit x' be-
zeichnet. Ist daher J'J^ \ x' und ist Jg auf J' T so gelegen, daß
Abst. J's * J'J^==n J'Jqj so gibt Abst. J^ • J'J" die Größe des ge-
suchten Krümmungshalbmesser J"" Vi an. Denn sind, wie in Nr. 290,
die bezw. mit P^ und z parallelen Elemente von m" und m'" bei
J: a?, y; a?i, yi, so ist yi = y und iCi = a: tg a, da die Schmiegungs-
ebene von m in J" die J' T zur ersten Projektion hat; hieraus folgt
aber die Angabe.
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VI, 296— 297. BeBtiinzDaDge.Fläohe2.6r. durch 9 Punkte. Bfischel u. Bohaaren. 321
996. Übungsaufgaben.
1) Die ImagiDarprojektion der imaginären Schnittlinie einer
Engel und eines mit derselben koncentrischen Umdrebungsellipsoides
aus dem unendlich fernen Punkte der Umdrehungsaxe des letzteren
zu bestimmen.
2) Von einer Engel und einem ümdrehungscylinder, welcher
sie berührt und durch ihren Mittelpunkt geht^ die Schnittlinie und
deren Imaginärprojektion aus dem unendlich fernen Punkte des
Eugeldurchmessers zu ermitteln , welcher auf dem nach dem Be-
rührungspunkte laufenden und auf dem in einer Cylindererzeugenden
liegenden Durchmesser senkrecht steht Diese Durchmesser mögen
der Reihe nach die Axen y, x, 0 bilden*).
vn. Bestimmting einer Fläche zweiten Grades dnroli neun
Pnnkte. Büsohel xind Sohaaren von Flächen zweiten Grades.
297. Für das Folgende bedürfen wir einiger Sätise über die
trcjektivüät ffunschen invoUUorischen und einfachen Gebilden**). Es
genügt dabei y die Punktreihe auf dem Eegelschnitte zu betrachten^
da dieselbe projektiv ist mit einem Strahlen- oder Ebenenbüschel;
dessen Schnitt sie ist^ wenn der Eegelschnitt durch den Mittelpunkt
bezw. die Axe des Büschels geht, oder mit einer geraden Punktreihe^
deren Projektion aus einem Punkte des Eegelschnittes sie bildet.
1) Begriff. Eine auf einem Kegelschnitte Je liegende invohdorische mg, isi.
Punktreihe soll prqjeictiv zu demjenigen (einfachen) StraMenbüschel heißen,
dessen Strählen je durch die beiden Punkte eines Paares der Involution
gehen; dabei soU jeder Strähl dem auf ihm liegenden PunktqMare und auch
jedem Punkte dieses Paares entsprechend genannt werden. Sind Ä^Ä^y
B^B^ ... die Punktepaare ^ so gehen die Geraden Ä^A^y B^B^. . .
durch einen und denselben Punkt P, den Pol der Involution (1, 346),
*) Von der Imagin&rprojektion der Flächen zweiten Grades nnd der Schnitt-
linie sweier lolohen Fl&chen machte der Verfasser Mitteilnng in der mathe-
matischen Sektion der Naturforscherversammlung in Straßbnrg am 19. Septem-
ber 1886 (Tageblatt dieser Versammlung, S. 864) nnd zeigte dabei ein Modell
za der obigen Aufgabe vor, in welchem die Erzengenden der vorkommenden
Regelfl&chen, zweier Cjlinder nnd eines einschaligen Hyperboloides durch Fäden,
Parallelkreise der Kugel durch Drähte und die Schnittkurven durch einen über
die Flächen gespannten siArkeren Faden dargestellt waren.
**) Die eiu- und zweideutige Beziehung wurde aufgestellt von Chaäles in
,,Principe de correspondance entre deuz objets variables*' (Comptes rendns,
B. 41, 1866, S. 1097) und weiter ausgebildet von Herrn Weyr in seinem Buche
„Theorie der mehrdeutigen geometrischen Elementargebilde der algebraischen
Kurven und Flächen, als deren Erzengnisse, 1869".
Wiener, Lehrbaoh der dwttellenden Geometrie, n. 21
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322 VI, 297. Durchschnitt krnmmer Flächen mit krnmmen Flächen.
hz4^
und es heißt dann Ä^Ä^, B^B^ . . . projektiv zu F {A^Bi . . .) oder
zu P {Ä^B^ . . .) oder zu P {AB . . .), wobei A, B . . . bezw. die
Schnittpunkte von A^A^, B^B^ ... mit der Axe p der Involution
seien. Die Schnittpunkte von h mit p sind die Doppelpunkte der
Involution auf h^ und diesen entsprechen die Tangenten aus P an ib,
die s. g. Verjsumgimgsdemmte des Strahlenbüschels P. Diese teilen das
Büschel in zwei Winkel; den Strahlen im einen Winkel entsprechen
in der Involution reelle
^^* Punktepaare ^ denen im an-
deren Winkel imaginäre. Ist
P ein innerer Punkt von i,
so sind die Doppelpunkte der
Involution^ sowie die Ver-
zweigungsstrahlen imaginär;
es entsprechen dann allen
Strahlen reelle Punktepaare.
— Rückt P in Je, so fallen
die einen Elemente aller
Punktepaare auf ft in P zu-
sammen, während die anderen eine dem Strahlenbüschel P projektive
einfache Punktreihe bilden; die Verzweigungselemente des Strahlen-
büschels sind in die Tangente des Ä; in P zusammengefallen. Dann
entspricht der Punkt P des k jedem Strahle aus P, und außerdem
jeder Punkt des k einem bestimmten Strahle aus P in gewohnlicher
Projektivität.
Ein einfaches und ein damit projektives involutorisches Grund-
gebilde heißen auch ein- zweideutig venocmdt oder ein-etveideutige Oe-
bilde, weil jedem Elemente des einfachen zwei des involutorischen, und
jedem Elemente des involutorischen eines des einfachen entsprechen.
Ferner sollen gtoei Involutionen unter einander projektiv heißen,
wenn diejenigen einfachen Grundgebilde unter einander projektiv
sind, mit deren jedem je eine der Involutionen projektiv ist. Dabei
kann ein reelles oder ein imaginäres Elementenpaar der einen In-
volution sowohl einem reellen, wie einem imaginären der anderen
entsprechen. — Sie heißen auch zwei-isweideutig verwandt.
2) Satis, Eine Involution von Elementenpaaren ist projektiv mit
dem Gebilde der einfachen Elemente, deren jedes von einem festen Ele-
mente durch die zwei Elemente je eines Paares harmonisch getrennt wird.
Ist 0 das feste Element, also hier ein Punkt auf k, und ist A^ von
0 durch A^ und A^ harmonisch getrennt, ebenso Bq von 0 durch
J?i und JBg, u. s. w., so gilt
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VI, 297. Bestimmung e. Fläche 2. Gr. durch 9 Punkte. Bfischel u. Schaaren. 323
Denn ist A' der (auf j> liegende) Schnittpunkt der Tangenten
von £ in ^1 und A^^ so erhält man A^ als zweiten Schnittpunkt
der OA' mit "k^ weil A^A^OA^ die Projektion der vier harmonischen
Punkte (AiA^)A'OA^ aus A^ auf Je ist Daher projicirt sich
A'B' . . . aus 0 in A^Bq . . ., und es ist {A'B' •..)«= (-^o-^o • • •)>
da außerdem {A'B' . . .) = (^^ •••)(!> 343), so folgt
. Inv. {A^A^, B,B^ . . .) proj. P {AB . . .) = (A^B^ . . .) •
3) Die prqjekHve Bmehung eines^ involutorischen m einem ein-
fachen Gebilde ist dwrch drei Elementenpaare des involutorischen und
die drei entsprechenden Elemente des einfachen Gebildes bestimmt. Denn
durch diese Elemente ist die projektive Beziehung des Strahlen-
büschels P zur Punktreihe p (Fig. 131) gegeben. Dabei können
zwei Paare und ein Element des dritten Paares (I, 297) und die
drei Elemente des einfachen Gebildes willkürlich angenommen werden.
Allgemeiner ist die Beeiehimg eines involutorischen zu einem damit
projektiven einfachen Gebilde durch fünf willkürlich abzunehmende Paare
entsprechender einfacher Elemente beider Gebilde geg^)en, wie durch
ABCDE, A^B^CtD^Ei. D^nn muß P^A^BiC^D^E^) ^^ ABCDE
sein, und daher wird P bestimmt als der vierte Schnittpunkt eines
durch A^B^C^D^ gelegten Kegelschnittes kj aus dessen Punk-
ten diese vier Punkte durch Strahlenbüschel vom Doppelverhält-
nisse {AB CD) projicirt werden, und eines durch A^B^C^E^ mit
dem Doppelverhältnis (ABCE) gelegten Kegelschnittes l. Dazu
ist aber die Verzeichnung keines der Kegelschnitte k oder l not-
wendig. Denn sind A^K und A^L die Tangenten in A^ bezw. von
k und Z, welche man vermittelst A^ {E^B^ G^ D^ ^^ AB CD und
-4i {L B^ Cj E^) ^^ ABCE erhält, und schneiden die Strahlen
A^KyA^D^ den Kegelschnitt l in den yervoiiUilA Bi{A^C^E^E! D')
= A^{LC^E^KD^ zu konstruirenden Punkten JT, D', so ist wegen
Ä;:^,(JfOiJDj)=Bi(^iCiA);ttnd wegen Z:4i(ifCiA)=-Bi(-^Ci2y),
daher auch B^{A^CyD^ = B^{K'C^D'), Diese koncentrischen und
projektiven Strahlenbüschel haben B^C^ und BiB zu Doppelstrah-
len, wovon man den zweiten erhält, wenn man die Büschel durch
zwei aus einem Punkte C" der B^C^ gezogenen Geraden bezw. in
den (Perspektiven) Punktreihen ^"CD", J.'"C"Z)'" schneidet, und
dann B^B durch den gemeinsamen Punkt von A" A'" und D" D'"
zieht Dem Strahle B^P entspricht in k und l derselbe Strahl aus
^1, der den B^P in P tnfft.
Ein involutorisches und ein damit projektives einfaches oder
involutorisches Gebilde, welche sich nicht auf demselben Träger
befinden, sollen perspektiv heißen, wenn ein (einfaches) Element des
einen in einem entsprechenden (einfachen) des anderen liegt.
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324 VI, 297. Durchschnitt krummer FlS^hen mit krummen Flächen.
4) S(xtz und Äufg, Eine involutorische und eme mit dersdben
projektive einfache PuMreihe eines Kegelschnittes haben dreimal snoei
entdeckende Punkte gemein, oder sie besitzen drei Doppelpunkte. Es
soUen dieselben bestimmt werden.
' Beweis und Aufl. Bestimmt man von der auf dem Kegelschnitte
k liegenden Involution den Mittelpunkt P (s. Fig. 131), projicirt ans
P die involutorische Beihe doppelt^ und sodann aus irgend einem
Punkte D des k die ein&che Punktreihe , so sind die Strahlenbüschel
P und D projektiv und bestimmen durch die Schnittpunkte ent-
sprechender Strahlen einen Kegelschnitt k\ welcher durch D und P
geht. Die außer D bestehenden drei gemeinsamen Punkte beider Kegel-
schnitte k und k' sind die Doppelpunkte beider Reihen auf k. Es
können daher zwei der Doppelpunkte imaginär sein; sie sind dann durch
die auf der zweiten gemeinschaftlichen Sehne beider Kegelschnitte
liegende (gemeinschaftliche) Punktinvolution derselben gegeben.
Derselbe Satz gilt von zum ein-zweideutigen geraden Pwnktreihen,
Strahlen- und Ebenenbüscheln, welche je auf demselben Träger Uegen.
5) ScUz, Alle einfachen und edle involutorischen Punktreihen,
welche ein Kegdschnittbüschel bezw. auf Geraden g einschneidet, die durch
einen der Grundpurikte gehen, saune auf Geraden h, die durch keinen
solchen gehen, sind unter einander projektiv, und je zwei derselben
sind per^pektiv.
Die Projektivitat der g unter einander wurde in I, 396 bewie-
sen. In Bezug auf die Involutionen auf zwei Geraden h nehme man
deren Schnittpuxikt 0 als festen Punkt an; man erhält dann die
von 0 durch die Punkte je eines Paares getrennten Punkte auf
beiden Geraden h zugleich als Schnittpunkte mit den Polaren des 0
zu den einzelnen Kegelschnitten. Da die Polaren ein Strahlenbüschel
bilden (1, 397)^ so sind die von ihnen eingeschnittenen Punktreihen und
damit die Involutionen unter einander projektiv. In Bezug auf eine
Punktreihe g und eine Involution h beachte man, daß wenn 0 der
Schnittpunkt von g und h, wieder die Punktreihe, welche die Kegel-
schnitte, und die Punktreihe, welche die Polaren von 0 zu diesen
Kegelschnitten auf g erzeugen, also auch das Büschel der Polaren
und die Involution unter einander projektiv sind (denn jene Reihen
auf g sind in I, 397, 1) und 2) die der H und der Q). In allen
diesen Fällen sind je zwei Reihen oder Involutionen perspektiv,
weil durch den Schnittpunkt ihrer Träger nur ein Kegelschnitt des
Büschels geht, also der Schnittpunkt auf beiden Geraden sich selbst
entspricht.
6) ScUz. Alle Kegelschnitte, u^dche durch die zwei Punkte je eines
Paares einer auf einer Geraden g befindlichen PunktinvohUion und
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VI, 297. Bestimmung e. Fl&che 2.Qr. durch 9 Pankte. Bflschel n. Schaaren. 325
durch drei feste Punkte gelegt werden^ gehen auch durch einen vierten
festen Pwnkt P und bilden daher ein Kegelschnittbüsdhel Denn zwei
solche Kegelschnitte treffen sich noch in einem vierten Punkte P
und bestimmen ein Eegelschnittbüschel; dieses schneidet auf g eine
Involution ein, welche mit der gegebenen zusammenfallt^ da sie mit
ihr die durch die zwei ersten Kegelschnitte eingeschnittenen Punkte-
paare gemein hat; hieraus folgt unser Satz.
7) Sat0. Sind in einer Ebene auf ewei Geraden mjoei unter ein-
ander projektive und perspective Punktinvolutionen gegeben, so gehen
aUe Kegelschnitte y welche durch die vier.Pwnkte je zweier entsprechenden
Paare und du/rch einen festen Punkt P gelegt werden, auch durch drei
weitere feste Punkte, und bilden daher ein Kegdschnittbüschel. Denn
legt man zwei Kegelschnitte je durch die vier Punkte zweier ent-
sprechenden Paare ; die den Schnittpunkt 0 beider Geraden nicht
enthalten y und durch P, so haben diese außer P noch drei Punkte
gemein (von denen zwei konjugirt imaginär sein können). Das Kegel-
schnittbüschel mit diesen vier Grundpunkten schneidet beide Gerade
in projektiven und Perspektiven Involutionen^ welche mit den gege-
benen zusammenfallen, weil sie mit diesen die Elemente je zweier ent-
sprechenden Paare und je einen Punkt (nämlich 0) zweier dritten ent-
sprechenden Paare gemein haben (s. 3)) ; hieraus folgt wieder der Satz.
8) Saie, Befinden sich in einer Ebene a^f den Seiten a, b, c
eines Dreiecks ABC Punktinvolutionen, welche m zweien projektiv und
perspectiv sind, und welche auf zwei Seiten {a, b) vollständig durch
drei entsprechende Paare, auf der dritten (c) unvollständig durch zum
der entsprechenden Paare von Punkten, die auf jeder Seite die Eck-
punkte A, B, C des Dreiecks in sich schließen und sonst unllkürlich
angenommen werden können, bestimmt sind, so kann man auf der drit-
ten Seite c als drittes entsprechendes Pmktepaar ein solches angeben,
daß durch die sechs Punkte dreier entsprechenden Paare ein Kegelschnitt
gelegt werden kann, und daß alle diese Kegelschnitte durch vier feste
Punkte gehen und daher ein Büschel bilden. Nimmt man nämlich auf
der Seite a die seinen Eckpunkten B und C zugeordneten Punkte Ba,
Ca vrillkürlich an, ebenso auf b die Punkte Ct,, Ab, und auf c die
Ac, Bc, endlich auf a und b willkürlich zwei Punkte A^ und B^
zweier dritten sich entsprechenden Paare, deren zugeordnete ^2; -^a
dann konstruirt werden. können, so ist alles Andere dadurch bestimmt
Denn legt man zwei Kegelschnitte bezw. durch die fünf Punkte
AAbAcA^A^ und BBoBaB^B^, so schneiden sich dieselben in vier
Punkten; und legt man durch diese und durch C einen Kegelschnitt,
80 geht derselbe durch die dem C auf a und b zugeordneten
Punkte Ca, Ct der gegebenen Involutionen (5)) imd schneidet die c
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326 VI, 297—298. Durchschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
in den Punkten C^y C^ desjenigen PaareS; welches den Paaren (7, C« ;
(7, Cb entspricht Die entsprechenden Punktepaare der drei Invo-
lutionen sind dann
auf a: A^A^^ B Ba, C Ca,
aufJ: ÄAö, B^B^y 0 0,,
auf c: AAc, B Be, C^C^.
Der letzte Teil des Satzes folgt aus 7).
298. Da die beiden folgenden Sätae tmd Aufgaben durch die-
selbe Konstruktion bezw. bewiesen und gelost werden, so sollen sie
zusammen betrachtet werden. ,
SaUf 1). Dwch acht von einander unabhängig im Baume gegebene
Punkte geht eine einzige Kurve vierter Ordnung Ä, und durch diese
können unendlich viele Flächen zweiten Grades gelegt werden.
Legt man in einer alsbald anzugebenden Weise durch sieben
Punkte drei Flächen zweiten Grades Pj, Pg, Pj, von den mehrfach
unendlich vielen, die durch sie gelegt werden können, so schneiden
sich je zwei derselben in einer Baumkurve vierter Ordnung, und
diese drei Kurven k^, k^, k^ müssen noch einen achten Punkt ge-
mein haben, nämlich einen weiteren Schnittpunkt der Schnittlinie k^
von Pg, Ps mit P^. Da nämlich jede k eine geschlossene Kurve ist
oder aus zwei . geschlossenen Ästen besteht, so muß die Anzahl der
Schnittpunkte der ganzen Kurve (sowie, eines jeden in sich geschlos-
senen Astes) mit einer P eine gerade sein, weil man auf k hin-
schreitend zum Ausgangspunkte nur zurückkehren kann, nachdem
man die Fläche P vom zweiten Grade eine gerade Anzahl mal durch-
schritten hat Daher muß noch ein achter Schnittpunkt bestehen;
derselbe ist von den sieben anderen abhängig, darf also keiner der
acht unabhängig zu wählenden Pimkte sein. Es sei nebenbei be-
merkt, daß nicht nur jene drei, sondern alle durch dieselben sieben
Punkte gelegten Flächen zweiten Grades durch denselben achten
Punkt gehen.
Satz 2). Durch neun von einander tmabhängig im Baume gege-
bene Renkte geht eine einzige Fläche zweiten Grades P.
Weim dagegen die Punkte derart von einander abhängen, daß
der eine derselben auf der durch die übrigen acht bestimmten Kurve
vierter Ordnung liegt, gehen unendlich viele P durch die neun Punkte.
Eine Begelfläche zweiten Grades fanden wir durch drei Leit-
gerade, welche mit je drei Punkten und dann ganz auf der Fläche
lagen, also durch 3 . 3 «> 9 Punkte bestimmt; ebenso jede Fläche
zweiten Grades durch einen Kegelschnitt p (<= 5 Punkten), durch
die Berührungsebenen der Fläche in drei Punkten des p, indem deren
gemeinsamer Punkt P der Pol der Ebene von jp war (also drei weitere
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VI, 298. Bestimmong e. Flacho 2. Gr. durch 9 Punkte. Büschel u. Schaaren. 327
Punkte), und noch einen letzten Punkt, d. i. durch 5 + 3+1 = 9
Punkte.
Aufgaben, Durch eicht unabhängig von eincmder gegebene Punkte
eine Eaumkurve vierter Ordnung und durdi neun solche Punkte eine
Fläche ßfweiten Grades m legen*).
Bew. und Aufl. Die neun gegebenen Punkte teile man in drei
Gruppen von je drei Punkten
-^1 4« -^3 > -^1 ^2 -^3 > ^1 ^2 ^3 I
lege durch die Punkte je einer Gruppe eine Ebene, also die drei
A, B, O,
und bilde die Schnittlinien dieser Ebenen
deren gemeinschaftlicher Punkt 0 sei. Geht nun eine Fläche zwei-
ten Grades durch die neun gegebenen Punkte, so schneidet sie jede
der Ebenen in einem durch drei der Punkte gehenden Kegelschnitte,
und je zwei der Kegelschnitte treffen die Schnittgerade ihrer Ebenen
in denselben beiden Punkten. Wenn umgekehrt drei Kegelschnitte
je durch die drei Punkte einer Gruppe gehen und sich paarweise
in zwei Punkten einer jener Geraden treffen, so geht durch sie, also
auch durch die neun Punkte, eine Fläche zweiten Grades (87), und
zwar nur eine, wenn solche Kegelschnitte nur auf eine Art gelegt
werden können.
Nimmt man auf einer der Geraden, etwa, auf a, willkürlich
einen Punkt P an, und legt in der Ebene 0 durch die vier Punkte
Ol, Cs, O3, P als Grundpunkte ein Kegelschnittbüschel, so schneidet
dieses auf a eine Reihe veränderlicher Punkte X und auf b eine
mit dieser Reihe projektive und Perspektive Involution veränderlicher
Punktepaare F, Y' ein (297, 5)). Legt man sodann in der Ebene
A durch die drei festen Punkte J.^, A^j A^ und durch die Punkte
F, Y' eines jeden Paares der Involution einen Kegelschnitt, so bil-
den diese Kegelschnitte ein Büschel. mit einem vierten Grundpunkte
(297, 6)), und dieses Büschel schneidet auf der Geraden c eine In-
volution von Punktepaaren ZZ' ein, welche mit derjenigen YY'
auf b projektiv und perspektiv ist Daher ist auch in der Ebene
B die Involution der ZZ' auf c mit der Reihe der X auf a projek-
*) Die hier gegebene AuflOsxmg ist im wesentlichen die von Ghaslea ge-
lieferte und auf das Eorrespondenzprincip gegründete (Principe de correspon-
dance entre denz objets variables; Comptes rendus, B. 41, 1866, 8.1097). Da-
mit stinunt aach die von Steiner aas dem Jahre 1836 herrührende, aber erst
von Herrn Greiser 1867 veröffentlichte Lösung in den Gmndzügen überein
(Borchardts Joorn. f. r. n. ang. Math., B. 68, 8. 191).
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328 VI, 298. Dorchschnitt krummer Flächen mit krummen Fl&chen.
tiy, und auch perspektiy^ weil bei diesen Reihen der Punkt 0 stets
sich selbst entspricht. Legt man nun durch zwei der drei Punkte
B^, B^y Bg, etwa durch B^, B^, sowie durch P (auf a) und durch
die zwei Punkte Z^ Z' je eines Paares einen Kegelschnitt; so bilden
alle diese ein Büschel, welches außer B^y B^, P noch einen Tierten
Grundpunkt besitzt und auf der a eine mit der Involution der ZZ'j
also auch mit der Reihe der X projektive Reihe von Punkten X'
einschneidet. Die Reihen X und X' der a haben außer 0 noch
einen zweiten Doppelpunkt P'y welcher leicht linear bestimmt wer-
den kann*). Legt man nun den Kegelschnitt GiC^G^PP', durch
dessen Schnittpunkte F, Y' mit b und durch A^, A^, A^ einen
zweiten Kegelschnitt, durch dessen Schnittpunkte Zy Z' mit c und
durch B^y B^^ P einen dritten Kegelschnitt, so läuft derselbe auch
durch P. Durch diese drei Kegelschnitte geht eine Fläche zweiten
Grades, welche daher acht von den neun gegebenen Punkten (JSj
nicht) und den Punkt P enthält. Legt man auf gleiche Weise durch
dieselben acht der gegebenen Punkte und durch einen anderen Punkt
Pj der Geraden a eine Fläche zweiten Grades Pj, welche die a noch
in Pj' treffe, so schneiden F und F^ die Ebene A in zwei Kegel-
schnitten, welche die Punkte J-j, A^, Aq und außerdem einen vier-
ten Punkt Aq gemein haben, die 0 in zweien, welche G^, Cg, C» und
Cq, die B in zweien, welche B^ B^ und außerdem Bq, Bq gemein
haben. Diese vier Schnittpunkte in jeder der Ebenen sind die Grund-
punkte je eines Kegelschnittbüschels, und jedes derselben schnei-
det auf zweien der Geraden a, b, c zwei unter einander projektive
und Perspektive Punktinvolutionen ein (297, 5)). Die beiden auf
jeder der Geraden liegende fallen aber zusammen, weil sie durch die-
selben beiden durch F und F^ eingeschnittenen Punktepaare bestimmt
sind. Da nun vermöge des in jedem Büschel durch den gemein-
samen Punkt Q von a, b, c gelegten Kegelschnittes in allen diesen
Involutionen 0 sich selbst entspricht, so ist die Projektivitat der
Involutionen auf a, &, c durch je zwei Paare und ein Element 0
eines dritten Paares bestimmt. Gibt man daher irgend drei ent-
sprechende Punktepaare auf den Involutionen a, b, c an, so geht
durch je zwei dieser Paare ein Kegelschnitt eines der drei Büschel,
*) Wohl am einfachsten auf folgende Weise. Sind MAB, MA^ B^ zwei
auf einer Geradeh g vereinigte projektive Panktreihen, mit dem Doppelpunkte
3f , 80 lege man durch M eine von g abweichende Gerade, w&hle auf der-
selben zwei beliebige Punkte P, Q, schneide PA mit QB in (7, FA^ mit
QB^ in C^y dann trifft die CC^ die ^ in dem zweiten Doppelpunkte N. Denn
schneidet CC^ die MFQ in Ä, so ist bezw. wegen der Projektionen aus Cund
Cj , ABMN =3 PQMB — Ä,B^ MN,
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VI, 298 —299. BestimmuDg e. Fläche 2.Qr. dnrcli 9 Pankte. BüBchel a. Schaaren. 329
und durch diese drei Kegelschnitte geht eine Fläche zweiten Grades.
Man kann daher durch die acht Punkte (die neun gegebenen außer
£3) unendlich viele Flächen zweiten Grades legen, und eine der-
selben enthält den durch B^ gehenden Kegelschnitt des Büschels
B^B^BqBqj so daß durch die neun gegebenen Punkte nur eine
Fläche zweiten Grades geht.
Die Flächen F und F^ schneiden sich in einer Raumkurve vier-
ter Ordnung k, welche die Ebenen A, B, 0 bezw. in den Grund-
punkten ^1, A^ Ä^, Aq] B^y B^, Bq, Bo'; C,, C^, C^y C^ triflPt
Durch diese Punkte gehen alle durch die acht der gegebenen Punkte
gehenden Flächen zweiten Grades; denn sie schneiden die Ebenen
je in einem Kegelschniitbüschel mit diesen Grundpunkten. . Jede
dieser Flächen enthält aber die ganze Kurve h\ denn jede Ebene E
schneidet die Gesammtheit der Flächen in einem Kegelschnittbüschel;
und die vier Grundpunkte desselben sind die den Flächen gemein-
samen Punkte der Tc, Es schneidet nämlich £3 die Ebenen A; B; 0
bezw. in den Geraden a^ h^y c^y und die Kegelschnittbüschel dieser
Ebenen in Involutionen auf den Geraden; diese sind zu zwei, so \
und q, projektiv und perspektiv, weil jede derselben mit der Invo-
lution auf a projektiv ist (297, 5)), und weil der gemeinschaftliche
Punkt von h^y c^y a sich selbst entspricht. Die Kegelschnitte, in
welchen B alle durch die acht gegebenen Punkte gehenden Flächen
zweiten Grades trifft, gehen nun durch die Punkte der drei ent-
sprechenden Paare der Involutionen o^, b^y c^, bilden daher ein
Büschel, dessen vier Grundpunkte die Schnittpunkte der E mit k
sind und allen den Flächen angehören (297, 8)).
299. Die Gesamtheit der einfach unendlich vielen Flächen zwei-
ten GradeSy welche durch eine Baumhurve vierter Ordnung k gehen,
heißt ein Flächerümschd zweUen Grades und k dessen Grundhurve.
Durch jeden außerhalb k liegenden Punkt geht eine der Flächen, unter
diesen Flächen befinden sich vier Kegd eweiten Grades, deren Spitzen
in den Eckpunkten des gemeinschaftlichen Polartetraeders aller Flächen
des Büscheis liegen (278). Die Kegel bilden den Übergang von Begeh
flächen in Niohtregel flächen des Büschels, indem sich ihnen einerseits ein-
schalige, andererseits zweischalige Hyperboloide anschließen. Sind
alle Kegel imaginär, so sind alle Flächen Begelflächen (282, 4)).
Jede Gerade g, wdche durch keinen Punkt der Grundkurve geht,
schneidet das Flächenbüschel in einer Involution, wenn die beiden Punkte
derselben Fläche einander zugeordnet sind. Denn eine durch g gelegte
Ebene schneidet das Flächenbüschel in einem Kegelschnittbüschel,
und dieses erzeugt die genannte Involution.
Die Beihen der Schnittpunkte der Flächen des Büschels mit Ge-
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330 VI, 299—300. Darchschnitt krummer Flächen mit krummen Flächen.
roden g, welche durch einen Punkt der Grundkurve gehen, sowie die
Büschel der Berührungsebenen dieser Flächen in einem Punkte P der
Grundkurve sind unter einander projektiv, wenn die Punkte und Be-
ruhrungsä)enen derselben Fläche einander entsprechen. Man nennt
auch das Flächenbüschel mit diesen Punktreihen und Ebenenbüscheln
projektiv. Für zwei Büschel von Berührungsebenen in den Punkten
P und P^ der k folgt der Satz aus dem entsprechenden Satze f&r
das Kegelschnittbüschel (I, 396), in welcheni eine durch P und P^
gelegte Ebene das Flächenbüschel schneidet; für eii^ Büschel P und
eine Punktreihe g folgt er yermittelst einer durch P und g gelegten
Ebene y und für zwei Punktreihen g und g^ yermittelst zweier Ebe-
nen^ welche durch einen Hilfspunkt P der k und durch g, bezw.
durch P und g^ gelegt werden.
Man findet daher Punkte Q einer durch die (reelle oder imagi-
näre) Schnittkurve k zweier gegebenen Flächen zweiten Grades P und Pi
und du/rch einen Punkt P gegebenen Fläche zweiten Grades Pg, indem
man Gerade durch P legt, jede mit P und P^ in einem Punkte-
paare schneidet, und in der durch diese zwei Paare bestimmten In-
volution den zugeordneten Punkt Q zu P suchi
Von den polaren Eigenschaften der Büschel von Flächen zuzeiten
Grades wollen wir nur einen anführen: Die Polarebenen eines Punktes
P zu den Flächen eines Büschels zweiten Grades bilden ein mit dem
Flächenbüschel projektives Ebenenbüschel. Die Polarebenen von P zu
zweien der Flächen schneiden sich in einer Geraden g. Eine durch
P gelegte Ebene schneidet das Flächenbüschel in einem Eegelschnitt-
büschel, und schneidet die Polarebeuen von P zu den Flächen in
den Polarlinien von P zu den Kegelschnitten der Flächen. Da aber
alle Polarlinien durch ein und denselben Punkt gehen (I; 397), und
dieser auf g liegt, und da das Büschel der Polaren mit dem Büschel
der Kegelschnitte projektiv ist (weil die Punktreihen der Q und der
H in dem Beweise von I, 397, 1) 2) projektiv sind), so gehen alle
Polarebenen durch jeden Punkt der g und bilden ein mit dem
Flächenbüschel projektives Ebenenbüschel.
Es kann noch der Satz ausgesprochen werden: drei Flächen
ztoeiten Grades haben acht Punkte (298, 1)), die paarweise kofyugirt
imaginär sein können, oder eine Baumkurve vierter Ordnung gemein.
300. Zu den Sätzen über die Schnittlinie von Flächen zweiten
Grades und über die Büschel solcher Flächen können wir nach dem
Gesetze der Beciprodtät (103) neue Sätze bilden, von denen vnr aber
nur einige anführen wollen.
Einer Fläche zweiter Ordnung, welche aus Punkten besteht,
entspricht reciprok eine Fläche zweiter Klasse, welche aus ihren
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VI, 300. BestimmaDg e. Fläche 2. Gr. durch 9 Punkte. Büschel n. Schaaren. 331
Berührungsebenen gebildet istf oder einer Fläche zweiten Grades
entspricht wieder eine Fläche zweiten Grades (74). Den gemein-
samen Punkten und der von ihnen gebildeten Schnittkurye h zweier
Flächen zweiten Grades P und Pj, welche von jeder Ebene in vier
Punkten getroffen wird; also von der vierten Ordnung ist, ent-
sprechen reciprok die gemeinsamen Berührungsebenen zweier Flächen
zweiten Grades F und F^, und die sie eitiMllende abunckelbare Fläche
K, von deren Ebenen vier durch jeden Punkt gehen ^ die also von
der vierten Klasse ist. Dem gemeinsamen Polartetraeder von F und
Fj entspricht wieder ein solches. Den vier Kegeln zweiten Grades,
welche die Schnittkurve k von F und F^ aus den Eckpunkten des
gemeinsamen Polartetraeders doppelt projiciren, entsprechen vier
Kegelschnitte in den Flächen des neuen Polarteb^aeders, durch deren Taji-
genten je zwei Ebenen der abwickelbaren Fläche K gehen, oder welche
eine Dappelkurve der K ist. Den Tajigenten der k entsprechen die
geradlinigen Erzeugenden der K; der Doppelkurve vierter Ordnung,
welche durch die Schnittpunkte je zweier Tangenten der k in jeder
Fläche jenes Tetraeders gebildet wird, entspricht reciprok ein Kegel
vierter Klasse, welcher durch die Ebenen je zweier Erzeugenden der
Fläche K gebildet wird, und deren SpiUsen in den Ecken jenes Te-
traeders liegen.
Dem Büschel von Flächen zweiten Grades entspricht reciprok
eine Schaar von Flächen zweiten Grades; dieselbe besteht aus der Ge-
samtheit der einfach unendlich vielen FläcJien »weiten Grades, todche
von einer abwickelbaren Fläche vierter Klasse eingehüllt werden. Diese
Fläche ist du/rch acht von einander unabhängig angenommene Ebenen
bestimmt. Jede die abunckelbare Fläche nicht berührende Ebene wird
von einer Fläche der Schaar berührt; oder eine Fläche aweiten Grades
ist dMTch neun von einander unabhängig angenommene Ebenen, welche
sie berührt, bestimmi.
Endlich: Drei Flächen sweiten Grades haben acht berührende
Ebenen, die paarweise kofyugirt imaginär sein können, oder eine ein-
hüllende abwickelbare Fläche vierter Klasse gemein»
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VII. Abschnitt
Die Belenchtang der Fläeheii zweiten Cfrades.
301, Um auf einer Fläche zweites Grades F eine Lichi^leiche
von gegebener Lichtstärke zu bestimmen ^ lege man aus dem Mittel-
punkte M der P den Tangentialkegel von dieser Lichtstärke (193),
führe parallel zu jeder seiner Berührungsebenen zwei Berührungs-
ebenen an die F, so bilden deren Berührungspunkte die Lichtgleiche,
Diese Punkte findet man auf den zu den Berührungsebenen des
Tangentialkegels in Bezug auf F konjugirten Durchmessern, und
eine solche Ebene und ihr konjugirter Durchmesser schneiden die
Polar ebene von üf zu F, d. i. die unendlich ferne Ebene in einer
Geraden und einem Punkte, welche Polare und Pol in Bezug auf
den unendlich fernen Kegelschnitt der Fläche sind; oder auch die
Durchmesserebene und der konjugirte Durchmesser sind Polarebene
und Polare in Bezug auf den (reellen oder imaginären) Kegel, wel-
cher den unendlich fernen Kegelschnitt der Fläche aus M projiciri
Der Kegel jener Durchmesser projicirt aber eine Lichigleiche und
mag daher Lichtgleichenkegel heißen. Es ergibt sich daraus, daß
die unendlich ferne Kurve des Lichigleichenkegels die reciproke
Figur zu dem unendlich fernen Kegelschnitte des Tangentialkegels
in Bezug auf den unendlich fernen Kegelschnitt der Fläche F ist,
oder daß ein Lichtgleichenkegel die reciproke Fläche zu dem Tan-
gentialkegel in Bezug auf den (reellen oder imaginären) Kegel ist^
welcher den unendlich fernen Kegelschnitt der Fläche aus M projicirt
Daher ist für eine Fläche vom fsweiten Grade der Licktgleichm'
kegel d)enfaUs vom «weiten Grade, und sein Schnitt mit der Fläche,
oder deren Lichtgleiche eine Kurve von der vierten Ordnung.
Die Gesamtheit jener Kegel wollen wir das Büschd der Licht-
gleichenkegel nennen-, seine Axe ist der zu einer Geraden gewordene
Kegel, welcher den Punkt P von der Helligkeit 1. enthält.
Ist die Fläche eine Kugel, so bilden die Lichi^leichenkegel das
Büschel der NormaXkegd\ seine Axe ist der Lichtstrahl, und derselbe
enthält den Punkt P^ der Kugel von der Helligkeit 1.
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VII, 801—302. Die Beleachtang der Flächen zweiten Grades. 333
Bas Büschd der LicMgleichenkegel K einer Fläche moeiten Grades
F ist kollinear mit dem Büschel der Karmalkegel K^. Denn sie sind
die reciproken Gebilde des Tangentialbüschels einmal in Bezug auf
die Fläche^ das anderemal in Bezug auf die EugeL Dabei ist irgend
ein Strahlenbüschel des K reciprok und daher projektiv zu einem
gewissen Ebenenbüschel des Tangentialbüschels; diesem entspricht
ein Strahlenbüschel des K^, welches mit ihm und daher auch mit
dem Strahlenbüschel des K projektiv ist und ihm entsprechend
heißen soU. Wenn aber in zwei Strahlenbündeln ^ von welchen die
Eegelbüschel Teile sind, jedem Strahlenbüschel des einen ein mit
ihm projektives Strahlenbüschel des anderen entspricht, so sind sie
kollinear, und ihre kollineare Beziehung ist durch vier Paare ent-
sprechender Strahlen bestimmt. Denn sind in zwei Strahlenbündeln
vier Paare entsprechender Strahlen gegeben, deren drei in jedem
Bündel nicht in derselben Ebene liegen, so ist durch das erste auch
das zweite ganz bestimmt, sowohl wenn jedem Strahlenbüschel
des einen ein damit projektives des anderen entsprechen soll, als
auch wenn das eine mit dem anderen kollinear sein soll (wie in
I, 309 für ebene Systeme gezeigt ist). In dem letzteren Falle sind
aber ebenfalls alle entsprechenden Strahlenbüschel projektiv, und
daher fallt das zweite projektive mit dem zweiten kollinearen Bündel
zusammen.
303« Aus dieser kollinearen Beziehung des Büschels K der
Lichtgleichenkegel einer Fläche zweiten Grades F zum Büschel K^
der Normalkegel folgt:
1) Der mit dem Lichtstrahle l parallelen Axe MP^ des K^
entspricht die Axe MP des K, welche zu der auf l senkrechten
Ebene in Bezug auf F konjugirt ist. Der Eegel von iC, welcher
die Grenzlichtgleiche „Null'' bestimmt, ist die zu 2 in Bezug auf F
konjugirte Durchmesserebene, die NuUebene.
2) Da die Axe NP zu der auf l senkrechten Ebene in Bezug
auf F konjugirt ist, so ist die senkrecht^ Projektion von MP auf
eine der Hauptebenen der F, z. B. auf MAB, konjugirt in Bezug
auf den Hauptschnitt AB zu der Spur jener Ebene, d. h. zu einer
Senkrechten zur Projektion V des l auf MAB. Durch zwei Haupt-
ebenen ist daher MP bestimmt.
3) Die Richtungen der Halbaxen MA, MBy MC der T ent-
sprechen in K und K^ sich selbst, da sie in beiden zu den bezw.
auf ihnen senkrechten Ebenen des Tangentialbüschels reciprok sind.
Die kollineare Beziehung von K und K^ ist daher durch die vier
Paare entsprechender Strahlen festgestellt, welche bezw. nach den
Punkten laufen: P, A, B, C und jP^, A, B, C.
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334 VIT, 802—303. Die Beleuchtting der Flächen zweiten Grades.
4) Da die Gestalt von K nur yon der Richtung des Licht-
strahles l und von dem unendlich fernen Kegelschnitte der W ab-
hängt (301)^ äo besitzen koaxiale, ähnliche und ähnlich gelegene
Flächen F bei derselben Lichtrichtung dieselben Büschel K. Es
gilt dies daher fBr ein ein- und ein zweischaliges Hyperboloid mit
demselben Asymptotenkegel.
5) Irgend ein ebener Schnitt von K und einer von K^ sind
Eegelschnittbüschely weil sie koUinear sind, und in K^ ein Büschel
koncentrischer Kreise vorkommt. Es entsprechen sich in ihnen die
Schnittpunkte mit jenen vier Paaren entsprechender Strahlen.
6) Die Beziehung der Büschel K der Lichtgleichenkegel in den
verschiedenartigen Flächen zweiten Grades ergibt sich folgendermaßen.
Sei M der endlich entfernte Mittelpunkt, seien MÄy MBy MG die
reellen oder ideellen Halbaxen der F, und sei für das EUipsoid MP
die Axe des Büschels K Das einschaUge Hyperboloid habe MA zur
ideellen Axe; man kann es dann als Lnaginärprojektion des Ellip-
soides aus dem unendlich fernen Punkte J.» der MA mit MBC
als Kollineationsebene ansehen. Dann ist die Axe MP für das
Hyperboloid symmetrisch zu derjenigen fOr das Ellipsoid in Bezug
auf die Ebene MBC, weil beide Gerade die Polaren derselben (auf
l senkrechten) Ebene in Bezug auf beide Flächen, daher durch A^
und MBC harmonisch getrennt sind (100). Das zweischaiige Hyper-
boloid mit den ideellen Halbaxen MB, MC kann aus dem Ellipsoide
durch zweimalige Imaginärprojektion aus B^^ und Oo» entstehen;
daher ist für es die Axe MP aus derjenigen für das Ellipsoid durch
zweimalige symmetrische Umwandlung in Bezug auf MCA und in
Bezug auf MAB zu erhalten; sie fallt dadurch mit derjenigen für
das einschalige Hyperboloid zusammen, wie wir es in 4) notwendig
fanden. — Für den unendlich fernen Mittelpunkt M oder für die
Paraboloide werden die Lichtgleichenkegel zu Cylindem, und es
kann bei dem Umdrehungsparaboloide ihr Schnitt mit einer auf
der Umdrehungsaxe Jlf^ senkrechten Ebene kongruent mit deren
Schnitt mit dem- Normalbüschel gemacht werden. Bei dem ellip-
tischen Paraboloide bestimmt man leicht MP] seine unendlich fernen
Halbaxen MB, MC mögen als reell bezeichnet werden (94). Hat
dann ein hyperbolisches Paraboloid MA, MB zu reellen, MC zur
ideellen Halbaxe, so ist es die Imaginärprojektion des elliptischen
aus Ogo , und seine MP ist symmetrisch zu der MP des elliptischen
Paraboloides in Bezug auf MAB.
303« Aufg. Die Lichtgleichen eines elliptischen Paraboloides sm
konstruiren,
Aufl. Bei jedem Paraboloide werden die Lichtgleichenkegel zu
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VII, 308. Die Belenchtong der Fl&chen zweiten Grades.
335
Cylindem, und diese sind zugleich die projicirenden Gylinder der
Lichtgleichen för eine auf der Axe senkrechte Projektionsebene P^ ;
die Grtmdrißlichtgleichen (auf P^) bilden daher ein KegdsdmitCbüschel.
Fig. 132.
Ist die Fläche ein Umdrehungsparäboloidy so schneidet der durch den
hellsten Punkt 1. oder P gehende Lichtstrahl die Axe der Fläche,
und nimmt man den Schnittpunkt als Mittelpunkt des Normal-
büschels; so fallt dessen Schnitt mit der durch P parallel zu P^
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336 VII, 303. Die Belenohtong der Flächen zweiten Grades
gelegten Ebene mit dem Büschel der in dieselbe Ebene gelegten
Grundrißlichtgleichen zusammen (302^ 6)) und stimmt offenbar mit
dem firüher (215) erhaltenen Schnitte des aus dem Brennpunkte
gelegten Normalbüschels mit der Leitebene überein.
Fig. 182. Von dem elliptischen Paraboloide stehe die Axe J.Jlf J^Pj, die
Hauptebene AMB \ "P^y und die erste Spur sei die Ellipse B'C\
Die erste Projektion P' seines hellsten Punktes 1. oder P liegt auf
dem zu der Senkrechten zu V konjugirten Durchmesser der Ellipse
B'G\ und seine zweite Projektion P" auf dem zur Senkrechten zu l^
konjugirten Durchmesser P^P^ der Parabel Ä"B" (302, 2)); letztere
wird also erhalten, wenn man aus dem Brennpunkte F'' der Parabel
A"B" die F"P^ parallel zu V zieht und mit der Leitlinie d" der
Parabel in P^ schneidet. Dadurch ist P' auf M P bestimmt; und
aus P' wird mittelst der durch P parallel zu P| gelegten Ebene
und ihrer Schnittellipse mit F der Punkt P' ermittelt, indem man
deren Schnittpunkt mit der Parabel A"B" bestimmt; hierzu aber
genügt die Sehne dieser Ellipse, welche parallel mit der in dem-
selben Winkel von Durchmessern liegenden Sehne der Ellipse B' C
läuft. Andererseits schneidet der durch F" geführte Lichtstrahl
die Ebene D, welche durch df" parallel zu Pj gelegt wird, im Punkte
(Pi, Pg), wenn A'P^ die erste Projektion V eines Lichtstrahles ist.
Die Schnitte der Leitebene D mit dem Büschel der Lichtgleichen-
kegel (Cylinder) und des Normalbüschels sind daher kollineare Sy-
steme, welche A\ B'^, C« zu gemeinsamen, und P', Pj zu ge-
trennten entsprechenden Punkten besitzen; und da P'P^ J J.'(7«,
so sind sie affin mit C« |als Mittelpunkt und A'B'^ als Axe der
Affinität. Wir wollen beide Eegelschnittbüschel bezw. mit P' und
Pi bezeichnen.
Man bestimmt nun von dem Büschel Pj die Punkte auf A'Pi
= Vy indem man die durch l und A M gehende Ebene in eine zu
Pi parallele Ebene umlegt, wobei F {A\ F") nach JP"' gelangt
(^'i^"J_r und von passender Länge, r''D"'=r'B^, D'"P^
# ^'Pi), wodurch F"' P^ = V" der umgelegte l wird. Dann bildet
man das Normalbüschel mit F"' als Mittelpunkt und F"'P^ als
Lichtstrahl, schneidet dessen Strahlen mit B"'P^ in Punkten, unter
denen Q^ und H^ den Strahlen 9, Q^ dem Strahle 0 angehören, projicirt
diese Punktreihe aus C« auf die parallel zu A'P' gezogene Gerade
B'"P"' und überträgt die Projektion r"G'"K" . . . Q'" kongruent auf
A'P^ nach P'G'H'. . . Q\ so sind dies die Punkte des Kegelschnitt-
büschels P' auf A'P" und Endpunkte von Durchmessern seiner
Kurven. Die zu diesen Durchmessern konjugirte Richtung im Büschel
P' entspricht der auf V senkrechten im Büschel P^; sie ist also
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Vn, 308—304. Die Belencbtung der Fl&chen zweiten Grades. 337
Q'B\ wenn B' der Schnittpunkt der auf V Senkrechten Q^Qi mit
der AfOnitatsaxe Ä'B' ist Es ist auch Ö'JB' in der Ellipse B'G'
zu r konjugirt. Denn sowohl die konjugirten Durchmesser dieser
Ellipse, wie die Gegenseiten des vollständigen Vierecks A'B'Q'Q^
(Qi auf r) schneiden auf der unendlich fernen Geraden eine Involution
ein. Und da von beiden Involutionen zwei Punktepaare, nämlich
die durch Ä'B\ Q'Q^ und Ä'Q'y B'Q^ bestimmten, zusammenfallen,
so gilt dies auch für die zwei weiteren Paare; oder A'Q^y B'Q'
sind mit zwei konjugirten Durchmessern der Ellipse parallel
Aus den Mitten der Durchmesser auf A'P'j z. B. aus «T als
Mitte von G'H'^ ziehe man die Linien der konjugirten Durchmesser,
wie J'JT, parallel zu Q'B\ Die Endpunkte dieser Durchmesser
liegen auf der affinen Figur derjenigen Parabel, welche Pj zum
Scheitel, -4.'Pi zur Axe und N^ zu einem Punkte eines ideellen
zur Axe konjugirten Punktepaares hat, wenn auf Q^B' die QiN^
=» Q^F"' gemacht wurde (216); diese affine Figur ist daher eben-
falls eine Parabel, von welcher P' ein Punkt, A'P' ein Durch-
messer, Q'B' die demselben konjugirte Richtung und If ein Punkt
eines dem Durchmesser A'P' konjugirten ideellen Punktepaares ist,
wobei N' auf Q'B' durch N^N' || A'C bestimmt wurde. Man ver-
zeichnet die durch die bezeichneten konjugirten Punktepaare gebil-
dete, durch N" gehende Parabel (nach I, 380 oder I, 382), und die mit
dieser in Bezug auf P' symmetrische Parabel, so schneidet erstere die
ideellen konjugirten Durchmesser der Hyperbeln, letztere die reellen
der Ellipsen des Büschels P' ab, wie K' auf J'K', mittelst deren diese
Kegelschnitte leicht verzeichnet werden. — Der Aufriß der Licht-
gleichen wird mittelst einiger zu P^ parallelen Ellipsen der W
bestimmt
804. Aufg. Die LicMgleichm eines EUipsoides zu Jconstruiren. wg. m.
Aufl. Es seien MA, MB, MC die Halbaxen des EUipsoides;
man stelle jede der Projektionsebenen senkrecht auf eine der Axen,
Pi A.MAy Pg J_ MC; dann bilden die elliptischen Hauptschnitte B'C
und B"A" die umrisse, l sei der durch M gehende Lichtstrahl.
Die aus M nach dem hellsten Punkte 1. der Fläche gehende Ge-
rade Jlf 1., die Axe des Büschels der Lichtgleichenkegel, hat zu
Projektionen die Linien MB' 1. und M"B^' 1., welche in Bezug
auf die Ellipse B'G\ bezw. B" A'' zu der Senkrechten zu V bezw.
l" konjugirt sind (302, 2)). Um die Schnitte der Lichtgleichenkegel
mit der Fläche, oder die Lichigleichen, zu erhalten, wollen wir das
Eegelschnittbüschel verzeichnen, in welchem das Eegelbüschel eine
mit Pj parallele, nicht durch M gehende Ebene D {d") schneidet.
Man könnte die Verzeichnung dieser und anderer noch vorkommenden
Wiener, LehTbaoh der dareieUenden Geometrie. II. 22
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338 Vn, 304. Die Beleuchtang der F^hen zweiten Grades.
Kegelschnitte vermeid ea, und wir wollen auch spater solche Ver-
fahrungsweisen andeuten; aber abgesehen davon, daß bei diesen
... T ,.r<^ J
^''
Verfahren weitgehende Betrachtungen notwendig würden, ist die
Verzeichnung von so leicht herzustellenden Hilfslinien, wie von
Kegelschnitten, in Bezug auf Kürze und Genauigkeit dann vor-
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VII, 304—306. Die Beleuchtnng der Flächen zweiten Grades. 339
teilhafty wenn^ wie hier, durch jede derselben viele Punkte ge-
wonnen werden.
Jene Ebene D {d") schneidet das Büschel der Lichtgleichen-
kegel in einem Eegelschnittbüschel, welches durch den Schnittpunkt
P der D mit der Axe des EegelbüschelS; durch Ä\B'a>f 0« und
V vollständig bestimmt ist. Man wählt den Abstand der D von
M nur so groß, daß noch das Eegelschnittbüschel auf der begrenz-
ten Zeichenfläche in hinreichender Ausdehnung dargestellt werden
kann. Dann erhält man nach der vor. Nr. das Eegelschnittbüschel,
wenn man P'Pj^ || M'C zieht, mit T in Pj schneidet, den Licht-
strahl um V in die Hauptebene MBG nach V" umlegt, J.'D'"J_ T
von passender Länge zeichnet, D'"P^ # Ä'Pi macht, PgP"' || T"
zieht und mit Ä'D'" in P'" schneidet, dann aus P'" das Normal-
büschel mit dem Lichtstrahle F'^'P^ zeichnet und daraus, ganz wie
in der vor. Nr., das Eegelschnittbüschel P' ableitet, dessen Eurven
mit (0), (2) . . . bezeichnet und die vorkommenden Asymptoten der
Hyperbeln andeutet. Die dabei benutzten durch P' gehenden Para-
beln sind nur einseitig gezeichnet.
305. Um nun das durch den Mittelpunkt M und das Eegel-
schnittbüschel P' gegebene Büschel der Lichtgleichenkegel mit F
zum Schnitt zu briDgen, legt man durch M Hilfsebenen, schneidet
sie mit dem Büschel P' in einer Punktreihe und mit F in einer Ellipse,
projicirt die Punkte der Reihe aus M auf die Ellipse, so sind die
Projektionen Lichtgleichenpunkte auf F. Die Hilfsebenen legt man
zweckmäßig durch MA oder MCy und wählt vor allen die durch
MA und P geführte, welche auch den Punkt 1. der Fläche liefert.
Dieselbe schneidet die F in einer Ellipse, deren erste Projektion
die Gerade A'P'y deren zweite als Ellipse aus ihren beiden Axen
gezeichnet ist A'P^ schneidet die Eegelschnitte des Büschels P'
in Punkten, deren zweite Projektionen auf d" man bestimmt und
aus M" auf jene Ellipse projicirt; daraus ergeben sich dann die
ersten Projektionen der Lichtgleichenpunkte auf A'P". Dabei sind
stets nur die sichtbaren Punkte angegeben; und da dies in beiden
Projektionen nicht dieselben sind, so ist die Symmetrie in Bezug
auf M benutzt Es ist vorteilhaft sogleich auch als zweite Hilfs-
ebene die zur ersten in Bezug auf die Ebene MAB symmetrische
zu legen, weil die Schnittellipsen beider Ebenen mit F dieselbe
zweite Projektion besitzen.
Sodann legt man die Ebene MCP und ihre in Bezug auf die
Hauptebene MBG symmetrische, deren Schnittellipsen mit F eine
gemeinschaftliche durch 1. gehende erste Projektion besitzen. Die
Schnitte dieser Ebenen mit D sind bezw. die durch P gezogene
22*
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340 VII, 306—306. Die Beleuchtung der Flächen zweiten Grades.
Parallele zu M'C und deren Symmetrische in Bezug auf M\ Die
Schnittpunkte dieser beiden Geraden mit den Kegelschnitten des
Büschels P' projicirt man aus M auf jene Schnittellipse^ zuerst
in der ersten Projektion, und übertragt die Punkte in die zweite.
Die Lichtgleichenpunkte auf den Umrissen B" A" und B'(7 werden
durch die Hilfsebenen MAB und MBC gewonnen, und weil letz-
tere mit D parallel ist, erhält man die Punkte auf B'C durch
Strahlen aus JÜT nach den unendlich fernen Punkten der Kegel-
schnitte des Büschels P', d. h. durch Parallele zu deren Asymptoten.
Weitere Hilfsebenen legt man zweckmäßiger durch MC, als durch
MAj weil sie ein Übertragen der Punkte des Kegelschnittbüschels
P' in die zweite Projektion nicht notwendig machen.
Die aus A' an die Kegelschnitte des Büschels P' gezogenen
Tangenten berühren auch die jedesmal zu ihnen gehörigen Grund-
rißlichtgleichen, so die Tangente aus A' an den Kegelschnitt (8)
die Lichi^leiche 8. Um den Berührungspunkt E auf letzterer zu
bestimmen, ermittelt man denjenigen D' auf dem Kegelschnitte,
und legt durch die Tangente A'D' und die Axe MA eine Ebene;
dieselbe schneidet das EUipsoid in einer Ellipse, deren Verzeich-
nung man besser vermeidet, weil sie nur einen Punkt liefert Man
projicirt sie daher auf den Hauptschnitt A'B' (durch Parallele zu
H' Bij s. Fig.), dabei D' nach D/, dessen zweite Projektion D/'
auf d" liegt, projicirt D^' aus M" auf die Ellipse A"B" nach E^\
woraus sich JE/ auf A'B' ergibt, und projicirt dann E^ {E^\ jB,")
auf die Ebene MAB zurück nach (E\ JE"). Im Aufriß schneiden
sich die Tangente der Lichtgleiche 8 in E" und die des Haupt-
schnittes A"B" in E^' im Punkte V der Axe M" A'\ wodurch
E"L" bestimmt ist.
306. Bk Tangente einer lAchtgleiche in einem beliebigen Punkte
derselben erhält man leicht als Schnittlinie der Berührungsebenen
der Fläche und des Lichtgleichenkegels in diesem Punkte. Für den
Punkt G der Lichtgleiche 9 auf dem Axenschnitte A 1. der Ebene
MA 1. mit F ist die Tangente an diese Ellipse in 6^ die GJ^
welche die Ebene D in J' trifFt, so daß die Spur der Berührungs-
ebene der P in (r die XK' bildet, als Konjugirte zu A'G' in Bezug
auf die Ellipse B'G\ Die Berührungsebene des Lichtgleichenkegek
in G schneidet andererseits die Ebene D in G^K ^ der Tangente
an den Kegelschnitt (9) im Punkte 6^/, in welchem die Erzeugende
6rJlf die D trifPt, d. i. auch einer Konjugirten zu V in Bezug
auf den Kegelschnitt B'G\ Die Geraden J'K und G^K' haben
den Punkt K gemein; K! G\ K' G" sind daher die Tangenten an
die Projektionen der Lichtgleiche 9 in 6r, wobei K' auf d" liegt
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vir, 306—807. Die Belenchtnng der Flächen zweiten Grades. 341
Alle Tangenten in Punkten des Axenschnittes A 1. können leicht
gezeichnet werden^ da die Entsprechenden der JTK' und der G^'K'
je eine Schaar Paralleler bilden.
Die Grenglichtgleiche ist eine Diametralellipse, von der man zwei
Punkte auf dem ersten Umrisse B'G'm dem zu V konjugirten Durch-
messer C| dieser Umrißellipse erhält In unserer Zeichnung sind c^
und M'P gleichgeneigt gegen MB\ weil V und daher auch die zu V
Senkrechte einen Winkel von 45^ mit M'B' bilden, und weil Cj und
JITP' bezw. zu diesen beiden letzteren Linien konjugirt sind. Ebenso
findet man die zwei Punkte der Grenzlichtgleiche auf dem zweiten
Umrisse in dem zu V konjugirten Durchmesser c^. Dadurch erhält
man im Grundriß zwei Durchmesser, c^ und die erste Projektion
von c^j sowie die Richtung V des zu c^ konjugirten Durchmessers,
und kann dann die Länge der V durch Affinität zu dem über c^
als Durchmesser verzeichneten Kreise leicht finden, was aber in der
Figur nicht ausgeführt isi Entsprechend kann man im Aufriß
verfahren; doch ist hier der Punkt auf V zugleich mit den Licht-
gleichenpunkten bestimmt.
307. Man kann auch die Verzeichnung des Eegelschnittbüschels
P' vermeiden, wenn man beachtet, daß dasselbe von allen durch
P gelegten Geraden in projektiven Punktreihen getroffen wird, weil
das Normalbüschel und dann auch das Büschel der Lichtgleichen-
kegel von allen durch die zugehörige Axe gelegten Geraden in unter-
einander projektiven Punktreihen geschnitten wird (vergl. 302, 5)).
Bestimmt man daher die Punktreihe M'F' wie vorhin, und sodann
auf anderen durch P' gelegten Geraden die Helligkeitszahlen außer
in 2^ in zwei Punkten, etwa in den Punkten des Umrisses mittelst
des berührenden elliptischen Cylinders (197), so kann man jede
zweite Punktreihe als Projektion der mit ihr Perspektiven ersten
{MF^ ermitteln. Diese Punktreihen projicirt man aus M auf die-
jenigen Ellipsen der Fläche, welche in ihren projicirenden Ebenen
liegen; wobei man die Verzeichnung der Projektionen der Ellipsen
vermeiden kann, wenn man sie (und mit ihnen die Punktreihen)
in einen Hauptschnitt der Fläche projicirt, wie es vorhin mit der
Ellipse AEH geschah. — Andererseits könnte' man das Eegel-
schnittbüschel durch ein Büschel koncentrischer Ejreise, den senk-
rechten Schnitt des Normalbüschels, ersetzen, womit es projektiv
ist, würde aber dazu neue Betrachtungen und ein weiteres Proji-
ciren von Punktreihen nötig haben*). Endlich könnte man das
*) Herr Bwrmestef in seiner Theorie and Darst. der Belenchtong, 1871,
8. 247, benutzte ein Ereisbüschel.
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342 Vn, 307. Die Beleuchtung der Flächen zweiten Grades.
Büschel der Lichtgleichenkegel ganz entbehren^ der Fläche F Gylinder
umschreiben, welche entlang Ellipsen berühren, deren Ebenen etwa
die Axe MA enthalten, und die Lichigleichenpunkte auf diesen
Ellipsen mittelst der Gylinder finden, für die man aber besondere
Normalbüschel konstruiren müßte. — Das hier angegebene Ver-
fahren scheint mir das einfachere zu sein.
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VIIL Abschnitt.
Die Rolllinien nnd die Schraubenlinie.
L Die BoUlinien.
808. Wenn eine Kurve auf einer anderen (ohne Gleiten) hin-
rollt oder wälzt, so beschreibt jeder Punkt der ersteren oder jeder
andere fest mit ihr ver-
Fig. 134.
Fig. 1S4.
bundene Punkt eine
RoUlinie. Sei f die feste
oder BahnJeurve, w die
roUende oder uMeende
Kurve, A der Berüh-
rungspunkt beider^Pder
beschreibende Punkt,
so erhält man eine
neue Lage R desselben,
oder einen neuen Punkt
der beschriebenen
Kurve c, wenn man von
Ä aus auf / und to in
demselben Sinne glei-
che Bogenlängen ÄC
= AC' aufträgt, in C
und C in demselben
Sinne die Tangenten CT und C T bji f bezw. w zieht, und
^ TCR = ^ TCP, sowie CR = C'P macht.
Um in P die Tangente an o zu erhalten, bestimme man einen
dem P benachbarten Punkt Q der c, indem man das Bollen um
die unendlich kleinen Bogenstücke AB ^=^ AB' Yor sich gehen läßt,
wobei B'P nach BQ gelangt. Man kann aber auch dieselbe neue
Lage erhalten, wenn man zuerst eine Drehung des Dreiecks APB' Fig. a)
um A vornimmt, bis B' nach B" gelangt, derart daß die Tangente
an die neue Lage von u; in f parallel zur Tangente an /" in JB wird.
Hierbei gelangt P nach Q\ und wenn man dann eine Parallel-
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344 VIII, 808—309. Die Bolllinien und die Schraubenlinie.
Verschiebung des Dreiecks AQ'B" vornimmt, bis JB" nach B
kommt) gelangt Q' nach Q. Der zuerst beschriebene Drehungs-
winkel ist unendlich klein von der ersten Ordnung (0^), ebenso wie
AB, daher ist auch der mit dem endlichen Halbmesser AP be-
schriebene Kreisbogen PQ' «= 0*, der mit dem unendlich kleinen
AB' beschriebene Bogen B'B" dagegen 0^ Da auch JB'JB = 0*,
so ist auch B"B c= Q'Q = Ol Daher ist auch der Winkel QPQ'
der Sehne PQ der Rolllinie mit der Sehne PQ' des Kreisbogens
= 0^, oder er verschwindet in der Grenze; daher steht die Tan-
gente der Rolllinie senkrecht auf PA, oder die Normale einer BoU-
linie in einem Punkte P derselben geht durch den zugehörigen Beruh-
ru/ngs^nkt A der wälzenden und der festen Kurve.
Es berührt daher die Rolllinie c den aus A durch P gezogenen
Kreis; und man erhält sie am kürzesten als einhüllende Kurve der
Kreisbogen, welche man aus den Punkten A, E, C . . . bezw. mit
den Halbmessern AP, E'P, C'P,. . beschreibt, wenn A, -4; E, E';
C, C. . . entsprechende Punkte der f und w sind.
Anm. In der Kinematik wird jede Bewegung eines starren
ebenen Systems in einem festen Systeme auf das Rollen einer
Kurve w des beweglichen auf einer Kurve f des festen Systems
zurückgeführt. Der augenblickliche Berührungspunkt A ist der ein-
zige augenblicklich ruhende Punkt des beweglichen Systems und
heißt der Pol oder das Momentancentrum, w im beweglichen Systeme
heißt die PoJbahn, f im festen die Polkurve.
309. Den Krümmungsmittelpuhkt*) der Rolllinie c in ihrem
Punkte P findet man als Durchschnittspunkt K ihrer beiden be-
nachbarten Normalen PA und QB. Sei MAM' die gemeinschaft-
liche Normale von f und w in A, seien auf ihr M und M' bezw.
die KrQmmungsmittelpunkte von f und w, so ist auch MB die
Normale der f in B und M'B' die der w in B\ Setzen wir
MA = r, AM=r, AP=p, KA^q,
^M'AP^q>, ^M'B'P=^MBK=q>',
^AMB = a, ^AM'B'=a, ^AKB = ß, ^APB'=ß\
und nehmen den Sinn MA positiv, so ist r stets, und r^=^AM'
bei der Lage, vrie in der Figur, positiv.
Es folgt nun aus den Vierecken AMBK und AMB'P
und daraus a -(-«'= /J + /J'. (1)
*) Einen Teil der folgenden EntwickeluDg habe ich schon in einem Auf-
sätze „Die Evoluten der geschweiften und verschlungenen cyklischen Curven**
in Schlömilchs Zeitachr. f. Math. u. Phys., B. 27, 1862, S. 129 veröffentlicht
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VIII, 809—810. Die Rolllinien.
345
Setzt man das Bogenelement AB ^= AB' ^=» dSj zieht aus P
im Winkel ß' den Kreisbogen AD\ und aus K m ß den AD^ so
ist AD'^=^ AD «= ds cos 9 und
ds
ds
-V> «'=7^; ß
ds cos qp
^'=
({8 COS <p
1
COS qp'
(2)
Diese Werte in (1) eingesetzt, liefern
p ^ q \r ^ r J
Man findet nach dieser Formel q oder K, wenn man -4^ J_ J.P, Fig. 135.
dann PM' bis N auf J.^; und endlich MN zieht; diese Linie
trifft die PA in Z**). Denn führt man EE U üf ^^ schneidet sie mit
NP und NA bezw. in i^ und 2), und fallt JfjF J. ^J., so ergeben
sich aus ähnlichen Dreiecken die Proportionen
und
KD + DE MÄ + ÄM'
KA "^ TilLF
KA + ÄP _ KD+DE
AP ~ AM'
oder
oder
KD + DE ^r + r'
3 r cos qp
p + q KD + DE
Fig. 136.
durch deren Multiplikation (2) folgt
Die Gleichung (2) drückt folgenden
Satz aus: Wenn man durch einen Punkt
A im Inneren eines Winkels KNP
eine beliebige Gerade ziekt, sie mit den
Schenkeln des Winkels hemo. in M und
Hr schneidet und MA = r, AM'^^^r'
setzt, so ist ßr aUe solche Gerade
(l + F)srizs = «*"»«*•
310. Läßt man den beschreibenden
Punkt P auf der Geraden AP verschie-
dene Lagen einnehmen, und bestimmt
zu jeder den Erümmungsmittelpunkt K,
so ergibt sich:
1) Die Reihe der P ist projektiv mit
der Reihe der zugehörigen JT; denn
beide Reihen sind mit der Reihe der N
tLxitAN perspektiv bezw. aus M' und M,
2) Außer in dem sogleich zu betrachtenden besonderen Falle,
daß M iaM' liegt, aber nicht zugleich AP JL AM steht, fallt nach
*) Diese Konstruktion der Formel (2) rührt von Euler her (noyi commen-
tarii der Petersburger Aoad.^ £. 11, 1766, S. 219).
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346 Vm, 810. Die Rolllinien nnd die Schraubenlinie.
der Konstruktion der Punkt P mit seinem zugehörigen K nur dann
zusammen, wenn P in ^ liegt. Daher ist außer in dem angege-
benen besonderen Falle A der einzige Doppelpunkt der Reihen der
P und der JT; und der Krümmungshalbmesser FK wird Null, wenn
P in ^ fallt
3) Ist -4 P J_ -4. jlf , aber nicht M in JIT, so ergibt die Kon-
struktion zu jedem P den Punkt A als Krümmungsmittelpunkt K.
4) Ist M in M\ aber nicht AP ± AM, so fallt Z in P und
der Krümmungshalbmesser ist für jeden beschreibenden Punkt b= 0.
5) l^i AP 1. AM und M in JT, so läßt die Konstruktion den
Punkt K unbestimmt. Der Krümmungshalbmesser der Rolllinie c
ist dann durch r und r' allein nicht bestimmt, sondern erst durch
die Art der Änderung beider, w und /", die sich in A berühren,
schneiden sich dann im allgemeinen auch in diesem Punkte, und
man kann sich leicht vergegenwärtigen, daß die Rolllinie c dann
in P einen Schnabelpunkt besitzt, welcher wirklich jede Große des
Krümmungshalbmessers zuläßt, die aber stets eine bestimmte ist.
6) Liegt P auf MM\ z. B. in P', so läßt die gegebene Kon-
struktion keine unmittelbare Anwendung zu.
Es muß aber für JT nach Gleichung (2), da y = 0, p = AP,
q = K' A wird, gelten
J_ + -l 1 + JL.
AF' ^ K'A r ^ r'
Diese Bedingung erfüllt man mittelst irgend eines schon be-
stimmten solchen Paares P, Kj welches auf einer schief zu AM
durch A gehenden Geraden liegt, indem man AN ^^ AP zieht,
PP' mit AN in K schneidet und N'K zieht; diese trifft die AM
in K\ Denn weil P und K beschreibender und KrOmmungsmittel-
punkt sind, ist nach Gl. (2)
AF^ KA \r ^ r'ycoscp'
und nach dem Satze der vor. Nr. gilt im Winkel PN'K
AP^ KA \AP' ^ KA) cos cp
Aus diesen beiden Gleichungen folgt aber die vorhergehende; die-
selbe ist also durch die gegebene Konstruktion erfüllt.
7) Die Punktreihen der P und der K sind die senkrechten
Projektionen der Punktreihen der P* und der K\ was man einsieht,
wenn man JV^ auf AN ins Unendliche rücken läßi
8) Beschreibt man über AM' und über MA als Durchmessern
Kreise, so schneidet jede durch A gelegte Gerade den ersten Kreis
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VIII, 810—312. Die BolUinien. 347
in einem beschreibenden Punkte P" und den letzteren in dem zu-
gehörigen Krümmungsmittelpunkte Jf , weil AVM! und AK"M
rechte Winkel sind. Dasselbe gilt von den Kreisen mit den Durch-
messern -4.P', E'Ä.
9) Läßt man den Kreis der Kjrümmungsmittelpunkte (wie den
AK"M oder den AK') unendlich groß werden, so rückt -£"' auf -4J!f
ins Unendliche; dann gelangt P' auf M A nach Z7, wenn TJ auf P2)
liegt und KD | -4.Jlf bis 2) auf AN gezogen wurde. Zu jenem un-
endlich großen Kreise der Krümmungsmittelpunkte gehört der Kreis -
AU *=» u der beschreibenden Punkte. Dieser Kreis heißt der Wende-
kreis, weil jede von einem Punkte desselben beschriebene Kurve in
diesem Punkte einen unendlich großen Krümmungshalbmesser, also
im allgemeinen einen Wendepunkt besitzt
811. Ist mit der Kurve w, welche auf der festen f wälzt, eine
beschreibende Kurve b verbunden, so werden alle Lagen derselben
von einer Kurve h eingehüllt, welche ihre HiUlbahfikurve oder En-
veloppe heißt Ist A der augenblickliche Berührungspunkt von tc
und f, d. i. das Momentancentrum, und zieht man aus A eine Nor-
male AP zu b, deren Fußpunkt P sei, und ist der Punkt M auf
AP der Krümmungsmittelpunkt der b in P, sind femer &i, P^, Mi
die folgenden Lagen von &, P, M und ist Ai das Momentancentrum
dieser folgenden Lage, so sind MA^ M^A^ Normalen der von M
beschriebenen Bahn (308), und ihr Schnittpunkt K ist der Krüm-
mungsmittelpunkt dieser Bahn. Schneidet M^Ay^ die b^ in Q, so
ist auch Ai M^ Q eine Normale der b^ iaQ (sie bildet mit ihr einen
Winkel = 0*, wie MB M^ in I, 237, Fig. 115), und es ist M^P^
= MiQ+0^ (wie in I, 237, Fig. 115 die MB = MQ -\- 0»), daher
auch KP = KQ -(- 0^; oder der aus K durch P gezogene Kreis ist
der EjTümmungskreis der in P und Q bezw. die b und b^ berüh-
renden Kurve (d. i. der Ä), weil sie mit ihr den Punkt P und die
Normalen in P und Q gemein hat (I, 231). Daher: Die HiWhahn'
kurve k einer beschreibenden Kurve berührt eine Lage b dieser Kurve
in dem Fußpunkte P der Normalen, loeUhe aus dem eu b gehörigen
Momentancentrum A auf b gefäUt wird; und der Krümmungsmitfd-
punkt K der k in P fällt mit demjenigen der -Kurve msammen, welche
von dem Krümmungsmittelpmkte M der b in P beschrieben ufird.
312. In Bezug auf die Gestalt der BolUinien bemerkt man, daß
der beschreibende Punkt P, wenn er auf der wälzenden Kurve w liegt,
im allgemeinen auf die feste fin einem Punkte A der augenblicklichen
Berührung auftreffen und sich dann wieder von ihr entfernen wird.
Ein solcher Punkt heißt ein ürsprungspunkt der Bolllinie c, und in
ihm ist der Krümmungshalbmesser der c (310, 2)) = 0. In einem
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348 Vni, 312—818. Die Rolllinien und die Schraubenlinie.
Ursprungspunkte fällt die Normale der c in die Tangente der f,
und im allgemeinen ist ein solcher Punkt eine Spitze. Besitzen da-
gegen in diesem Punkte w oder f oder beide Kurven Rückkehrele-
mente, oder schneiden sich in ihm to und f (wozu eine 3-, oder
5- . . . punktige Berührung erforderlich), so kann dieser Punkt der
c auch ein gewöhnlicher Punkt, ein Wendepunkt, eine Spitze oder
ein Schnabelpunkt sein, wie man sich am leichtesten bei der Evol-
vente einer Kurve f überzeugen kann, die eine Rolllinie mit einer
Geraden als w darstellt (vergl. I, 243—246).
Ist w eine geschlossene Kurve, so kehren die Ursprungspunkte
auf f in Bogenabstanden gleich dem Umfange von w wieder. Die
Bogen der Rolllinie c zwischen zwei auf einander folgenden Ursprungs-
punkten heißen Gänge derselben. Es gibt deren im allgemeinen
unendlich viele; nur wenn f ebenfalls geschlossen und die Umfange
von to und f kommensurabel sind, kehrt nach einer endlichen An-
zahl von Gängen die Rolllinie c in sich selbst zurück. Ist w nicht
geschlossen und erstreckt sich ins Unendliche, ist dagegen f ge-
schlossen, so kann sich c, z. B. dann wenn f keine Rückkehr-
punkte besitzt, als ^rale in unendlich vielen sich erweiternden
vollen Windungen ins Unendliche erstrecken.
Gehört der beschreibende Punkt nicht der wälzenden Kurve an,
so fallen die Ursprungspunkte weg, jedoch nicht immer der Begriff
der Gänge, indem die begrenzenden Ursprungspunkte durch die
Punkte der Rolllinie ersetzt werden können, welche den kleinsten
Abstand von dem zugehörigen Berührungspunkte A der w und f
besitzen.
313. Sind die feste f und die wälzende Kurve w Kreise, ein-
schließlich der geraden Linie, so heißen die Erzeugten Rolllinien
cyhlische Kurven oder Badlinien, Dieselben werden unterschieden
als eine CyJdoide, wenn f eine Gerade und w ein Kreis, eine Erds-
evölvente, wenn f ein Kreis und w eine Gerade, eine I^ncyJdaide,
wenn f und w Kreise und w außerhalb f liegt, eine HypocyTdoidßj
wenn f und w Kreise und w innerhalb /'liegt; und jede von diesen als
gemein^ geschweift (oder gestreckt) und verschUmgen, je nachdem der
beschreibende Punkt auf w, oder mit dem Mittelpunkte des / auf
entgegengesetzter oder auf übereinstimmender Seite von w liegt*).
*) Diesen Begriff hat der Verf. in seinem Aufsätze ,,Doppelte Entsehnngs-
weise der geschweiften und verschlungenen cyklischen Knrven" (Schlömilchs
Zeitschr. f. Math. n. Phys., B. 26, 1881, S. 267) aufgestellt, weil der gebräuch-
liche Begriff, wonach eine der Kurven geschw. oder verschl. heißt, je nach-
dem P innerhalb oder außerhalb to liegt, hinf&llig wird, sobald man die
bisher wenig beachtete doppelte Entstehungsweise dieser Kurven ins Auge
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VIII, 818—816. Die RoUlinie,
349
-L-^: L
Man erhält dadurch 4x3 oder 12 Arten, wovon aber 4, nämlich
die geschweifte und die verschlungene Epi- und Hypocykloide hier
bei Seite gelassen werden sollen, weil sie* in der Folge keine An-
wendung finden*).
314. Die gemeine Cykloide oder kurzweg die Cykhide. Sei die Fig. ise.
Gerade f die feste Kurve oder Bahnlinie, w eine Lage des wälzen-
den Ejreises, sei
der Berührungs-
punkt A von f
und w der be-
schreibende
Punkt, so ist A
ein ürsprungs-
punkt; ein be-
nachbarter sol-
cher A^ hat den
Abstand AA^
— ümf. w. Um
einen Punkt P der Cykloide c zu bestimmen, trage man von A aus
in demselben Sinne auf w und f die gleichen Längen AC *=» AC
auf, versetze die w so, daß sie mit ihrem Punkte C die f in C
berührt, so nimmt der beschreibende Punkt A den Ort P ein. Man
erreicht dies alles am zweckmäßigsten, wenn man zuerst w um
seinen Mittelpunkt M^ im Sinne der Drehung beim Rollen dreht^
bis C nach A und daher A nach P' gelangt, wobei Bog. AP'
=» Bog. (TA wird, und daß man dann eine Parallel Verschiebung
von to vornimmt, bis A nach C gelangt; P' kommt dann nach P,
und ACPP' ist ein Parallelogramm. PC ist die Normale der c
in P, und die Tangente ist mit P'B' parallel, wenn AB' ein
Durchmesser des w. Den Scheitel S des Cykloidenganges erhält
man, wenn man aus der Mitte D von AA^ die DB -iff^ AB', also
JL AAi macht.
315« Den KrümfnungsmUtelpuhkt JT zu P könnte man leicht
aus der Gleichung (2) der Nr. 309 bestimmen; doch liefert folgende
Betrachtung sogleich die Gestalt der Evolute.
faßt, da bei der zweiten Entetehüngsweise der Begriff gegen den bei der ersten
gerade umgekehrt werden müßte.
*) Yerf. hat dieselben, insbesondere ihre Evoluten, in seinem Aufsätze
„Die Evoluten der geschweiften und verschlnngenen cyklischen Korven" (Schlö-
milchs Zeitschr. l Math. n. Phys., B. 27, 1882, S. 129) behandelt Eine ein-
gehende Untersuchung der cyklischen Kurven mit Berücksichtigung ihrer man-
nigfaltigen Gestalten gibt Burmester in seinem Lehrbuche der Kinematik,
B. 1, 1886.
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360
VIII, 316—316. Die Eolllinien und die Schraubenlinie.
Zeichnet man einen mit dem Kreise w gleichen und ihn in Ä
berührenden Ereis AF' und läßt diesen auf der zu f parallelen Tan-
gente F'E hinrollen, so beschreibt Ä eine mit c kongruente CyUoide
ÄKE, und diese ist die Evolute von c. Denn schneidet man die
Gerade P'A mit dem zweiten Kreise in K', wobei Bog. AK' =
Bog. AP^, läßt diesen Kreis sich um seinen Mittelpunkt drehen, bis
A nach K' gelangt, und verschiebt ihn dann um AC <= Bog. AK',
so kommt AK' nach CK, K ist der Punkt der beschriebenen Cy-
kloide und CK ihre Tangente. Es liegen aber CP und CK in der-
selben Geraden, oder es ist die Normale der ersten Cykloide in P
die Tangente der zweiten in JT; also ist die letztere die Evolute
der ersteren und K ist der Krümmungsmitte^nkt für P. Der Krüm-
mungshaJbmesser PK ist daher gleich der doppelten Normalen PC
Zugleich bemerkt man, daß der Krümmungshalbmesser der c in
ihrem Scheitel B gleich dem vierfachen Halbmesser des Kreises w
ist. Derselbe hat aber auch die Länge des abgewickelten Bogens
EA der Evolute (I, 237); daher ist die Bogenlänge des halben Qa/nges
einer Cykloide gleich dem vierfachen Halbmesser des vxiUsenden Kruses.
Ebenso ist Bog. AK = zweimal Sehne AK', und entsprechend
Bog. BP = zweimal Sehne B'P'.
Benutzt man bei der Verzeichnung der Cykloide die Krümmungs-
„. ^^„ kreise, so reicht man
Flg. 187. . .„ . , ,
mit zwei Zwischenpunk-
ten P' auf dem Ebtlb-
kreise -4B' aus, welchen
man von A aus zweck-
mäßig die Winkelab-
stände ^Jf'P' von 45^
und 90® gibt, oder mit
einem einzigen im Ab-
stände von 60®.
AUe Gänge dieser,
wie einer jeden cykli-
klischen Kurve sind
offenbar unter einander
kongruent,
pig. 187. \^^V I [ X y 816. Die Zreis-
evolvente entsteht, wenn
die feste Linie f ein
Kreis und die wälzende w eine Gerade ist. Der Berührungspunkt
A beider Linien sei der beschreibende Punkt; er ist dann auch der
ürsprungspunkt der Kurve c, und zwar ihr einziger. Dieselbe er-
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Vm, 816—318. Die Rolllinien. 351
streckt sich als Spirale in uneDdlich vielen Windungen ins Unend-
liche. Trägt man auf einer die f in dem willkürlichen Punkte B
berührenden Geraden w in übereinstimmendem Sinne J?P«> Bog. BAj
BF = Bog. BBA auf, so sind P, P' Punkte der c; trägt man
dann ferner den Umfang von f^^^u^^ BP' auf jener Tangente als
P B^ ^=^ B^P^ , . . ^^ P B" ... weiter, so erhält man neue Punkte
Pj, P, . . . P" . . . der c. Für alle diese Punkte ist B der Krümmungs-
mittelpunkt der c. In der Figur ist f in vier gleiche Teile geteilt
und aus den Teilungspunkten A, B, C, D sind Erümmungskreise
der c mit Halbmessern «=" 0, ^ u, f u, \u gezeichnet, und sodann
solche mit deren Vergrößerungen um u, 2u, 3u . . . Der durch den
Ursprongspunkt A gezogene Durchmesser MA der f ist eine Sjm>
metrielinie der Evolvente, welche die Spitze A und alle Doppel-
punkte der c enthält.
317. Die Epicykloide. Liegt der wälzende Ereis w außerhalb Fig. iss.
des festen f, so beschreibt jeder Punkt des w eine Epicykloide c;
dabei sei MA = r der Halbmesser des f, AM'^== r der des w. Es sei
der Berührungspunkt A beider Kreise der beschreibende Punkt, und
es liege zunächst auch f außerhalb w. Um einen Punkt P der c zu
erhalten, denke man sich wieder zuerst w um W in demselben
Sinne wie beim Rollen gedreht, so daß A den Bog. AB' beschreibt,
und dann denke man sich w fest mit MM' verbunden und um M ge-
dreht, bis der Berührungspunkt nach C gelangt, derart, daß Bog.
AC =^ Bog. -4P' ist; dann gelangt P' nach P. Man erhält P,
wenn man die Sehne B'A mit f noch in Q' schneidet und CQ =
AQ' in f aufträgt, QC zieht und auf ihr CB=^ AB' macht. Man
erhält auch die Gerade BC, wenn man aus M 'einen berührenden
Ereis an P'J. zieht und an diesen aus C in dem Sinne von B'A
eine Tangente legt. — BC ist die Normale der c in P.
Den nächsten Scheitel B bestimmt man, indem man auf /* den Bog.
AD = ^ Umf. w = Bog. AB' aufträgt und auf JfD die DB = AB'
macht; den zweiten Ursprungspunkt A^ durch Bog. AAi = Umf. w,
818. Ein Kreis w', der in A von dem festen Kreise f von
innen berührt wird, und dessen Durchmesser gleich der Summe der
Durchmesser von fund t^ ist, also -4. JS"== -4. jB-(-P'il, erzeugt beim
Bollen auf /"durch den Punkt .4 dieselbe Epicykloide c, wie w. Schnei-
det man nämlich die Sehne P'-4 Q' mit w' in Q", so ist Bog. A Q" =
Bog. AQ'+ Bog. AB' = Bog. CQ -f Bog. ACy und Sehne AQ" =
Sehne AQ' -\- Sehne B'A. Beim Rollen von w' gelangt daher Q" nach
Q, Q"A nach QCB, weil beide Sehnen mit den Kreistangenten in A,
Q'} Q'\ Q gleiche Winkel bilden, und A gelangt nach P. Da sich im
Scheitelpunkte B von c zusammengehörige L^gen von to und w' berüh-
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352 VIII, 318—819. Die Rolllinien und die Schraubenlinie.
ren, so gilt der Satz, den wir zugleich für die Hypocykloide aussprechen,
fQr die er als ebenfalls giltig bald bewiesen werden wird: Teät man
den Durchmesser eines festen Kreises f durch einen äußeren oder inneren
Punkt P in zijoei Teüe, eeichnet über jedem der Teile als Durchmesser einen
Kreis w und einen w% und läßt leide auf f rollen, so beschreibt B
mit jedem dieser Kreise b&sw. dieselbe Epi- und Hypocykloide,
Bei der Epicykloide ist daher entweder r' > 0 oder r'< — r;
im ersten Falle liegt f außerhalb, im zweiten innerhalb w. Bei
der Hypocykloide ist entweder r' < 0 und ^ — \r oder r <^ — \r
und > — r; im ersten Falle liegt M außerhalb oder auf w, im
zweiten Falle innerhalb.
319. Die Evolute e der Epicykloide erhält man aus dem Kreise
von dem Durchmesser AL\ welcher den w va A berührt, und außer-
dem mit ihm zwei nach M laufende Tangenten gemein hat Es gilt
dann, weil M der Ähnlichkeitspunkt beider Kreise ist,
AB' : L'A = MB' iMA^MA: MV.
MA ist daher die mittlere Proportionale von MB' und ML', und
man erhält L"^ am genauesten, wenn man ausJ?' eine Tangente an
f legt, und den Berührungspunkt auf MB' nach L' projicirt.
Fig. 138.
Läßt man nun den Kreis AL' auf dem aus M durch L' ge-
zogenen Kreise L'F rollen, so beschreibt der Punkt A eine Epi-
cyMoide e, wdche die Evolute der EpicyMoide c ist. Die obige Pro-
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VIII, 319—321. Die Rolllinien. 353
poridon zeigt^ daß sich die Darchmesser der beiden wälzenden Kreise
w und AL' wie die Durchmesser der zugehörigen festen f und
L'F verhalten. Daher ist, wenn P'Ä den Kreis AL' in K' und
CM den Kreis VF in G schneidet, weil Bog. ^C = Bog. AFy
auch Bog. X'<r = Bog. -4Jr'. Dreht man nun den Kreis AL' um
seinen Mittelpunkt, bis A nach K' kommt, dann denselben Kreis
um M, bis L' nach G gelangt, so kommt das Dreieck L'AK' in
die Lage GCK] K ist ein Punkt der entstehenden Epicykloide ^,
KG ihre Normale, KG ihre Tangente. Da zugleich bei jener
Drehung AP' nach CP gelangt, so ist die Normale PC der Epi-
cykloide c in P zugleich Tangente der Epicykloide e in K, Diese
ist daher die Evolute von jener, K der Krümmtmgsmittdpunkt, PK
«= P'K' der Krümmungshalbmesser ^ wie behauptet war.
Für die Verzeichnung eines halben Ganges genügt häufig der
Ursprungspunkt, der Scheitel, ein Zwischen pijnkt, und der Krüm-
mungskreis für die beiden letzteren.
320. Die Epicykloide und ihre Stücke sind leicht m rektificiren.
Man bemerkt, daß der abgewickelte Bog. AK der Evolute = PK
ist Setzt man nun die Halbmesser ML' =r,, ^L'A = r2, so ist
Bog. AK = PK=P'K' = AKT'"^^^'
Sodann ergibt die Figur
r' : r = r^ : r^ und r = 2 r-g + r, ,
daher ist
»•'•. _r^(2r, + r0, »-. + ••' _2('-.+^)
und Bog. AK =2- AK' ■ ^J-±^ •
Ersetzt man nun in ähnlichen Figuren Bog. AK durch Bog.
BP, imd entsprechend r^, r^, AK' bezw. durch r, r', B'P', so
findet man
Bog. -BP = 2 . Sehne B'P' • ^ +^ •
Daraus der halbe Gang BA oder
Bog.-B^ = 4^(r + r').
Anm. Ist w; = /*, so wird die c geschlossen und heißt Kardioide.
321. Die HypocykUide unterscheidet sich von der Epicykloide Fig. is9.
nur dadurch, daß w innerhalb f liegt. Da sich die Konstruktionen
von den eben betrachteten nur durch den Sinn von r' unter-
scheiden, so genügt es, sie anzuführen, wobei entsprechende
Punkte durch dieselben Buchstaben bezeichnet sind, wie vorhin.
Die Hypocykloide entsteht durch Rollen eines jeden der leiden
Wiener, Lehrbuch der darstellenden Geometrie. II. 23
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354
Vm, 321. Die RolUinien aud die Schranbenlinie.
Kreise w und w! im Inneren eines Kreises f, dessen Durchmesser
gleich der negativen Summe der Durchmesser jener Kreise ist
iEA^^^ — iAE'+AB")]', derselbe Bogen der c entsteht aber
durch Rollen der Kreise in entgegengesetztem Sinne. Die Evolute e
der Hypocykloide AB ist die Hypocykloide AL, für welche der
wälzende Kreis VA und der feste FL' sind. Die beiden walzenden
Kreise w oder J. JB' und L' A berühren sich in A und haben außer-
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Fig. 189.
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dem zwei gemeinschaftliche Tangenten, welche nach Jlf laufen. V
kann dadurch konstruirt werden, daß man in B' eine Senkrechte
auf MA errichtet, sie mit f schneidet und im Schnittpunkte die
Tangente an f zieht; dieselbe geht dann durch L\
P und K erhält man, wenn man Bog. AG^=^ Bog. AF macht,
KArq^'Q' zieht, Cq = Aq' oder q'q = AQ oder Bog. Aq =
Bog.^ö" macht, qC zieht und auf ihr GP=AB\ oder qF
= q" Ay und ebenso CK====AK' aufträgt. Zur Verzeichnung
genügen gewöhnlich die Urspruugspunkte und der Krümmungskreis
im Scheitel.
Für die BekHßation gilt
Bog. BP=2' Sehne BT- ^-^
und Bog. BA = 4:y{r-' r').
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VIII, 321—322. Die Rolllinien.
355
Zus. Wird der wälzende Kreis halb so groß als der feste, so
f4nrd die Hypocykloide zu einer Geraden^ nämlich zu dem Durch-
messer AE des /*. Denn es ist dann Bog. AF' = ^ Bog. AQ\ da-
her auch Bog. C^ = ^Bog. C^, oder CQ±MA\ ferner Sehne
AP' = ^ Sehne AQ\ daher auch CP = ^ Sehne CQ, oder P ein
Punkt der MA.
822. Die geschweifte CyUoide. Es sei die Gerade f die Bahn- Fig. i4o
linie, w der wälzende Kreis, M' dessen Mittelpunkt und A^M' = r
dessen Halbmesser, A^ der Berührungspunkt von f und w, A der
Fig. 140.
beschreibende Punkt, welcher im Inneren von w, also auf entgegen-
gesetzter Seite von w liegt, wie der (unendlich ferne) Mittelpunkt
von f. Durch A legen wir aus M! einen Kreis 6, den s. g. he-
schreibenden Ereis, dessen Halbmesser jM' -4 = r" ist.
Um einen Punkt G der Kurve c zu erhalten, trage man auf f
und w von A^ aus in entgegengesetztem Sinne A^G^ '=» ^og, A^G'
auf, ziehe den Halbmesser M'G' und schneide ihn mit b in 6r".
Denkt man sich wieder das Rollen ersetzt durch eine Drehung um
M'y bis A2 nach 6?', also A nach G" gelangt, und durch eine darauf
folgende Parallelverschiebung in der Richtung von /*, bis A2 nach
Gg kommt, so gelangt 6r" nach G. Man erhält G, wenn man
G,ff # ^6?" macht.
Den Krümmungsmitte^nkt G^ der c in G bestimmt man nach
Nr. 309, indem man die A^G^^A^A^G" zieht, sie mit G^M* in G4
28"
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356 VIII, 822—324. Die Rolllinien und die Schraubenlinien.
schneidet, G4^G^J_f (nach dem unendlich fernen Mittelpunkte M
der f) zieht, mit -4,ß" in Gß schneidet und auf GG^ die (r^G, =
A^G^ auffarägt.
333. Die besonderen Punkte der Kurve c sind folgende:
1) Die Scheitel A, C und JB, welche aus den Punkten A und
B" des Kreises h entstehen, die suxiA^M' liegen. Man macht auf
f die Strecke A^C^ = Umf. w, zieht CgC # -4^-4; ebenso A^B^ =
^ Umf. u;, jBg^ # A^B". Die zugehörigen Krümmungsmittelpunkte
-4i, C7i, J?i erhält man nach Nr. 310, 6), wenn man die auf irgend
einer schief gegen A^M' durch A^ gelegten Geraden schon bestimm-
ten Punkte, wie G", 6?^, benutzt (als welche auch die Fußpunkte
der aus M' und dem unendlich fernen M auf A^ G" gefällten Senk-
rechten dienen könnten, Nr. 310, 7)). Man zieht nämlich AG" bis
-^4 auf A^G^, dann A^^G^ bis A^ auf AM und macht CC^ # AA^.
Entsprechend B"G"B^, S^G^B^, B^.
2) Der Wendq^nkt TT der c, für welchen der Krümmunga-
mittelpunkt im Unendlichen liegt. M' als beschreibender Punkt
erzeugt eine zu f parallele Gerade, welche im IT einen unend-
lich großen Krümmungshalbmesser und einen Wendepunkt besitzt
Daher ist M' ein Punkt des Wendekreises (310, 9)), M'A^ ist der-
selbe, und sein Schnittpunkt TF" mit h ist ein Wendepunkt der von
W" beschriebenen Kurve. Der Wendepunkt W der von A beschrie-
benen Kurve wird aus W" in der angegebenen Weise gefunden
W läßt sich auch durch die Betrachtung bestimmen, daß in
ihm als Wendepunkt die Tangente und daher auch die Normale eine
größte oder kleinste Neigung gegen f besitzt, daß dies auch von
der Parallelen A^ W" zur Normale gilt, und daß diese Eigenschaft
unter den Linien, welche von A^ nach einem Punkte des Kreises h
gehen, der Tangente zukommt A^W' ist aber auch nach der ersten
Konstruktion diese Tangente aus ^^ an &.
324. 3) Zwischen B und W könnte sich noch ein Funkt größter
Krümmung der c ergeben. Er entstehe aus G", wozu der Krüm-
mungsmittelpunkt ög gehört. G" muß auf dem Kreise h so be-
stimmt werden, daß der Krümmungshalbmesser G^G" =^ G^G ^=^k
ein größter ist. Finden wir, daß G der einzige zwischen WxxnAB
liegende Punkt von größtem oder kleinstem Krümmungshalbmesser
Gl G ist, so folgt aus der Nachbarschaft zu TF, worin k unendlich,
daß G^G ein kleinster, sodann daß JJ^B ein größter ist. Wir wol-
len die Untersuchung allgemein fQhren, ohne r = oo zu setzen,
damit wir das Ergebnis nachher auch auf die geschweifte Kreis-
evolvente anwenden können. Setzt man, wie in Nr. 309, -4, Cr"
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VIII, 324—325. Die Rolllinien. 357
= pj G^Ä^ = q, also A; «= j) + g, ferner ^ M' Ä^G" = q>j so gilt
hier zufolge der dortigen Gleichung (2):
prr* C08 cp
P(^'\-^') — rr' cos 9
Differenzirt man nach q> und beachtet, daß p, q und q) verändere
lieh; so erhält man nach einer Vereinfachung
äl = (f,(r+r')-rr'co8y)' { " *^ »■'* «^««V ä^ "l'^rr' (r + r') sin 9} ,
und daraus nach einer Vereinfachung
— p^rr' (r + r ') sin 9 1 •
Der Wert dp : dq) ergibt sich am einfachsten geometrisch (Fig. a).
Ist -^G" A^K= dfpf schneidet Ä^K den Kreis 6 in Z" (benachbart
dem G")y ist G''J±A^G" und ±A^K, sowie M L ± A^G'\ so
sind die Dreiecke KJG" und M! LG" ähnlich, und es gilt
JK.JG" ^LM .LG'\
oder, da J'JT «=» dp, J'6r" «=» — P^V; iJf' = r' sin 9, ZCr" =
p — r cos 9, auch
dp pr' sin 9
dqp p — r'cosqp
Führt man diesen Wert in dem Ausdrucke von dlt : dq> ein, setzt
diesen dann gleich Null, so erhält man als Bedingung eines Maxi-
mums oder Minimums von X;, nach Weglassung des Nenners,
0 = — pr sin q> [p* (r + >*')* — ^pTt (r + r') cos 9]
— (p — r' cos (p)p^rr{r + ^') sin tp .
Diese Gleichung wird erfüllt durch sin 9 <= 0, d. i. für die
Scheitel ^ und jB, und außerdem nur noch durch
!>= 27^'-^^«9>. (1)
Dieser Ausdruck wird für unsern Fall, d. i. für r = 00,
j) = I r' cos 9 .
Macht man nun A^H ^^^ ^r ^^ ^A^M\ und zieht über A^H
als Durchmesser einen Kreis, so gilt für jede aus A^ gezogene
Sehne p desselben diese Gleichung; der Schnittpunkt dieses Kreises
AgH mit dem b ist daher der gesuchte G", aus welchem G entsteht.
826, Die Evolute e der geschweiften Cykloide besteht für jeden
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358
VIII, 325—326. Die Rolllinien und die Schraubenlinie.
Gang der Kurve aus zwei ins Unendliche verlaufenden Ästen N^A^ TF/
und Wi' G^B^R^Si^ die als im unendlich fernen Punkte W^ za-
sammenhängend betrachtet werden können. Ein solcher Gang der
Evolute besitzt 0wei unendlich ferne Punkte W^, S^ und vier Spitzen
Af Cri> ^u ^1-
Zur Verzeichnung der c mittelst Krümmungskreisen reicht die
Konstruktion der besonderen Punkte gewöhnlich aus.
Fig. 141. 326. Die verschlungene Cylcloide, bei welcher der beschreibende
Punkt Ä im Äußeren von w liegt, ist an entsprechenden Punkten mit
übereinstimmenden Buchstaben wie die geschweifte bezeichnet. Bei
Fig. 141.
■g*^^
ihr ist, absolut genommen, r" > r', daher schneidet der Kreis b
die Hilfskreise A^M\ A^R der Fig. 140 nicht, und die Punkte W
und G kommen auf der Kurve c nicht vor. Jeder Gang derselben
besitzt einen Scheitel A größter und einen B kleinster Krümmung,
und jeder Gang der Evolute zwei Spitzen -4^, JS^.
Ein hemerTcenswerter Tunkt der c ist ihr Schnittpunkt E mit
der Bahnlinie /*; er wird aus dem Schnittpunkte -B" des 6 mit f
erhalten, wenn man M'E'' mit w in E' schneidet, auf f die A^E^
c= Bog. A2E' aufträgt, und dann aus E^ mit A^E'* als Halbmesser
den Krümmungskreis zieht, der auf f den Punkt E einschneidet
In E^ berührt die- Evolute die f.
Der Doppelpunkt D der c liegt auf deren Symmetrielinie A^M'.
Er entsteht aus dem Punkte D" des 6, welcher so liegt, daß wenn
man D"i)g JL /* fällt und M' D" mit w in D' schneidet, A^D^^=^
Bog. ^jD' ist. Denn dreht man zuerst w und 6 um üf', bis A^
nach D' und A nach D" kommt, und verschiebt dann w parallel zu f
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VIII, 326-327. Die RoUlinien.
359
um Bog. Ä^D'y so gelangt, da A^Dq = Bog. Ä^D\ Dq nach -4^ und
D" in die A^M' (\D^B'') nach D. Man kann D" durch eine Fehler-
kurve ermitteln, bestimmt durch die Schnittpunkte von Senkrechten
auf f und von Strahlen aus M\ welche bezw. auf f und auf w von
A^ aus in gleichem Sinne gleiche Strecken und Bogen abschneiden.
827. Die geschweifte Kreisevolvente, Die Bahnlinie f ist ein Fig. i«.
Kreis, die wälzende Linie w eine Tangente desselben, A^ ihr Be-
rührungspunkt, der beschreibende Punkte liegt mit Jlf auf entgegen-
gesetzter Seite von w?, der beschreibende Kreis h wird zu der durch
A gezogenen Parallelen zu w. Trägt man auf f und w von A^ aus
in entgegengesetztem Sinne A^G' = ^og. A^G^ auf, verschiebt A^
in u) nach G\ wobei A in b nach 6r" kommt, wenn G'G'' || -4^ J.,
und dreht dann w und & um Jf , bis ^ nach &2 kommt, so gelangt
ö" nach einem Punkte G der c. Man erhält ß, wenn man G" A^
mit f noch in ö'" schneidet, Bog. G^G^ = Bog. A^G''' macht, und
auf der Geraden G^G^ die G^G ^= A^G'' aufträgt.
Den Krünwnungsmittdpunkt G^ der c m G bestimmt man auf
ihrer Normalen GG^ nach Nr. 309, indem man die A^G^X. A^G"
zieht, sie mit G''G' (gehend nach dem unendlich fernen Mittelpunkte
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360 VIII, 327—329. Die Rolllinien und die Schraubenlinie.
M' des w) in G^ schneidet, ebenso G^M mit A^G" in G5, und auf
GG^ die G^G^ = A^G^ aufträgt.
328, Die besonderen Punkte der c sind:
1) Der Scheitel A] den Erümmungsmittelpunkt A^ erhält man
nach Nr. 310, 6) aus 6p" und Gg, wenn man die A^G^ mit AG'^
in A^y und die -^^Gg mit MA in A^ sehneidet.
2) Der Wendepunkt W ergibt sich aus der Formel (2) der
Nr. 309, worin r' = 00 zu setzen ist, für g«:oo. Dann wird
j) «=» r cos (p. Macht man daher auf MA^ die -4^ Cr= r, so ist der
Kreis vom Durchmesser A^U der Wendekreis (310, 9)), und jeder
seiner Schnittpunkte mit 6, so TF", liefert einen Wendepunkt W
der c ( W' W J. 6, W'A^ W% Bog. A^W^^A^ W, W^ W^ =
^Tf'", W^W^W= w'A^wy
3) Ein Funkt G größter Krümmung außer dem Scheitel A wird
nach Formel (1) der Nr. 324 gefunden, wenn man in derselben
r' = 00 setzt; dann wird p = 3r cos q). Macht man daher auf MA^
die A2H '^^ 3r^ oder, da fi" nicht erreichbar, A^H^ = fr, beschreibt
über A^H als Durchmesser, oder aus -Hj durch ^, einen Kreis,
schneidet denselben mit b in G", so ist A2 Gr" = 3 r cos 9) , und
aus G'' entsteht in der angegebenen Weise der Punkt G größter
Krümmung der c und die Spitze G^ der Evolute e.
329. Liegt JT' auf b so, daß auf der Geraden J^A^J"' die A^J"
= A^J"' (wodurch Abst. JT^'w '^ A^A), so wird J"'J"J^ (nicht ver-
zeichnet) ein gleichschenkliges m\iJ'"A^M ähnliches Dreieck; J^J"'
geht dann durch Jlf, J5 fällt in «T" auf /* und man erhält daraus einen
Schnittpunkt J^ der e mit /*. Entfernt sich dann J" auf & von A, so
fällt J^ ins Innere des Kreises /*, und nähert sich samt der Sehne
A^J''' dem f bis auf jeden Grad der Annäherung. Daher nähert
sich die Evolute e dem Kreise f asymptotisch, und zwar in unendlich
vielen Windungen. — e besteht aus einem Aste mit der Spitze A^
und aus zweien zu f asymptotischen Asten mit je einer Spitze, wie
G^. Rückt A von A^ weg über TJ hinaus, so verschwinden die
Wendepunkte und der erste Ast der Evolute.
Zeichnet man aus M einen Kreis durch Ay so wird derselbe stets
von der beweglichen b berührt. Der Abstand des auf b bleibenden
beschreibenden Punktes von dem Berührungspunkte ist dann offen-
bar gleich dem von diesem beschriebenen Kreisbogen, vervielfacht
mit dem Verhältnisse MA^ : MA. Die Kurve kann daher als eine
Kreisevolvente angesehen werden, bei welcher die Tangentenlänge
gleich dem abgewickelten Kreisbogen ist, dieser multiplicirt mit
einer Verhältniszahl, welche bei der geschweiften Evolvente kleiner,
bei der verschlungenen größer als. Eins ist.
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VIII, 380—831. Die Rolllinien. 361
330. Die verschlungene Kreisevolvente. Ein allgemeiner Punkt Fig. 143.
P mit P,, und der Scheitel Ä der c mit der Spitze Ä^ der e sind, wie
bei der geschweiften, bestimmt; der Doppelpunkt kann durch eine
Fehlerkurve, wie bei der verschlungenen Cyklgide, erhalten werden.
Fig. 148.
Der Schnittpunkt F der c mit f entsteht aus dem Schnittpunkte
J^' der 6 mit f. Die Evolute schließt sich wieder dem Kreise f
asymptotisch von innen an. — Rückt Ä in M, so geht 6 stets durch
M und es wird, da AP"' = A^Pi ist, die Bewegung des P" auf b
gegen M mit der Drehungsbewegung des b proportional. Die Kurve
c wird dann zu einer Archimedischen Spirale, welche daher als be-
sonderer Fall der verschlungenen Kreisevolvente angesehen werden
kann. Betrachten wir sie aber auch in ihrer einfachsten Ent-
stehungsweise.
38 !• Die Archimedische Spirale, Dreht sich eine Gerade in Fig. 144.
einer Ebene um einen Punkt M und bewegt sich gleichzeitig ein
Punkt P auf der Geraden, so beschreibt P eine Kurve, und man
nennt M den Pol der Kurve, MP = u den Leitstrahl (radius vector)
von P, den Winkel XMP = 9 des Leitstrahles mit einer festen Ge-
raden MXj gemessen durch den Bogen vom Halbmesser 1, den ^
Polarwifikd von P, MX die Polaraxe. u und q> heißen die Polar-
koardinaten von P. Die entstehende Kurve ist bestimmt, wenn die
Abhängigkeit des u von g) gegeben ist, und sie heißt die Archime-
dische Spirdte, wenn u in einem unveränderlichen Verhältnisse zu 9
steht, oder wenn gilt '
wobei p eine UnveriLnderliche und der Parameter der Spirale ge-
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362
VIII, 331—332. Die Rolllinien und die Schraubenlinie.
nannt wird. Für q) = 0 ist auch u =^0, so daß die Kurve c durch
M geht; und man erhält fCir irgend einen Strahl MP den Punkt P
der Kurve, wenn
^i«' ^^^' man aus M mit MB
= p als Halbmesser
den Parameterhreis f
zieht und dessen
zwischen M'K. und
MP liegenden Bo-
gen BQ = pq) als
MP =^ u aufträgt
Für 9) = 1 (entspre-
chend 57^ 18') ist
w = jp, oder es
schneidet die c jenen
Kreis in JP, wenn
Bog.BF = p', für
9 = + 2ä ist t* =
+ jp23r, und um
diese Länge nimmt
der Leitstrahl bei jedem Umgänge zU; d. h. bei jedem Kurvenbogen,
bei welchem sich q) um 2% ändert.
332. Um die Tangente und die Evolute der c zu bestimmen,
gehen wir auf ihre Entstehung als verschlungene Kreisevolvente
zurück. Da nach Nr. 330, Fig. 143, auf dem Bahnkreise f durch
den Berührungspunkt A^ der w und dann auch durch seine Schnitt-
punkte mit b Bogen gleich der Zunahme von AP" durchlaufen wer-
den, auf jedem anderen Kreise aber nicht, und da dies in Fig. 144
für den Parameterkreis f gilt, so ist dieser der Bahnkreis. Betrachtet
man' in Fig. 143 P" als beschreibenden Punkt, so ist A^ der Be-
rührungspunkt der w, P"A^ die Normale und P5 der Krümmungs-
mittelpunkt der c. Danach geht die Normale PP3 (Fig. 144) der
Spirale durch den Punkt P3 des /, wenn MP^ _L MP im Sinne der
Öffnung der Spirale gezogen ist {P'AA^ = 90^ in Fig. 143). Der
Krümmtmgsmittelpunkt P^ ist, entsprechend det Fig. 143, der Schnitt-
punkt von PP3 mit MP^, wenn PP^ ± MP und Pj^P^ ± PP^ ge-
zogen wurde. Fällt für einen Punkt jR der c der Punkt JB^ über die
Zeichenfläche hinaus, so bildet man eine zur ursprünglichen ähn-
liche Figur aus M als Ähnlichkeitspunkt. Man bestimmt daher,
wie vorher, R^ auf /' mittelst MR^±MB, zieht JB'JB'" fl UÄ,,
schneidet sie mit MB und MB^ bezw. in B' und 7J'", bestimmt
B'^ durch B'B'^±MB, B"'B'^±BB^, so liegt B, auf MB'"".
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VIII, 382-833. Die Rolllinien.
363
M ist der Sdieitd der Kurve und der Krömmungshalbmesser
MAi ist =^i>, da in Formel (2) der Nr. 309 jenes j) = — r,
r' = oo, 9 = 0, daher ^ = i^, also in unserer Figur -42^.1 =
i A^M y/ird. — Doch läßt sich auch leicht unmittelbar einsehen,
daß der Krümmungshalbmesser in M oder MA^ =,Jc=s^p ist, weil
nämlich, wenn y der Winkel des Strahles MB und seines be-
nachbarten Strahles ist, das Bogenelement der Kurve als Leitstrahl
und als Element des Krümmungskreises ausgedrückt wird durch
tpp = 2g)1c.
Alle Doppelpunkte der c liegen auf der Symmetrielinie Jf-^^;
der nächste bei M liegt in D mit JJfZ) =jp y = Bog. JB-ig. —
Mit 3f, Ff D und weiteren Punkten in Zwischenräumen von Vi Um-
gang, sowie den zugehörigen Krümmungskreisen, deren Mittelpunkte
sich dem Parameterkreise immer mehr nähern, läßt sich die Kurve
verzeichnen. Dabei würde man erhalten FF^ = f FF^ .
333. Läßt man bei der geschweiften Cykloide c (322) den
wälzenden Kreis unendlich werden und bildet dann die affine Figur
der c durch Verkleinerung der unendlichen Ganglänge -42(72 zu einer
endlichen, so wird c zu einer Sinus- oder Cosinuslinie, Wir wollen
Fig. 146.
diese beiden Linien, welche sich nur durch den Ursprung ihrer Koor-
dinaten unterscheiden und schon in Nr. 48 und 165 betrachtet wur-
den, einer späteren Benutzung halber untersuchen. Ihre Gleichung
für rechtwinklige Koordinaten ist
y = & cos - •
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364 VIII, 333. Die BolUinien und die Schraubenlinie.
Fig. 145. Sind MC und MA die x- und yAxe, und zieht man aus M als
Mittelpunkt die Kreise (a) und (6) mit den Halbmessern a und h^
schneidet sie mit der + x- und + yAxe bezw. in -4^, Bq und -4, jB,
zieht aus M einseitig einen Strahl^ welcher (a) und (6) in H und S
trifft^ so erhält man einen Punkt P der Cosinuslinie c durch seine
Koordinaten x = MQ, y =^ QF, wenn man MQ = Bog. AR,
QP^ VS macht, wobei V die Projektion von S auf x ist (iSP || a;);
denn es ist FS = 6 cos (AR :a) = b cos (x :a) ^=y. Schneidet die
Tangente der c in P die xAxe in T, so ist TQ die Subtangente;
man erhält aber durch Differentiation der obigen Gleichung
j^ = sm — : TQ = v :^ = — a cot — •
dx a a ^ ^ ^ dy a
Daher bestimmt man die Tangente entweder durch QT ^= A^T^^
wenn AqT^ ±. x und T^ auf MB, weil A^T^ ^= a cot {AB : a) ==
a cot(x:a), oder (wenn A' der Schnittpunkt von (a) mit — y) durch
PTj_A'F,weüÖP:T(2 = y:T(2 = -MF:^'ilf=6sin(a::a):— a
= dy : dx. Dabei wurde — a gesetzt, weil bei der Drehung um M
die '{' y in + x, aber die + ^ ^^ — tf fäUt. Letztere Konstruktion
wird nie unbestimmt und enthält keine unerreichbaren Punkte. Die
Normale PP^ ist dann | VA',
vig. 146. Zur Bestimmung des Krümmimgshalbmessers r der c in P be-
nutzt man hier zweckmäßig die Formel der Atidlysis, die wir her-
leiten wollen. Sind P, Q, B drei aufein-
^^' ander folgende Punkte der Kurve c, deren
Abscissen je um dx verschieden sind, so
gilt för die Tangenten der c in P und Q
bezw.
Daraus folgt aber nach der Figur, wenn JB'S J_ QB,
Hieraus ergibt sich, da ds = + Yda^ + ^t/^p
^ _ ds ^ ds^ ^ -p {dx* + dy^)i
dq> dxd*y "•" dxd*y '
wobei — vorgesetzt wird, um die Krümmungshalbmesser für nega-
tive dq), oder für Kurven, die gegen + Y erhaben sind, positiv zu
bezeichnen.
In unserem Falle ist
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VIII, 838—334. Die Scbraubenlinie. 365
dx^f «
und durch Differentiation von {dy : dx)
= -
b
daher
r
= +
t
+ &« sin
afr cos
a/
X
a
•
Nun ist aber
("•
+
6«
sin
■:)*
=
^'F =
^7
6
cos
X
a
= y;
daher auch
r =
ay
a
Flg. 145.
Man konstruirt diesen Ausdruck auf eine stets anwendbare
Weise unter Benutzung der letzteren Form. Zu dem Ende schneidet
man PS mit MA in Y und mit A^T^ in X, zieht XW±AqY bis W
auf MA, so ist YW= YX(MAq : MY) = a{a: y). Dann zieht
man die WZZ^ || x, und schneidet sie mit FQ und FF^ bezw. in ^
und J^i, zieht ZiJ?2J_PPi bis J^g auf FQ, und 2,Pi J. P^ bis
Pi auf PPi, so ist Pj der ErQmmungsmittelpunkt. Denn es sind
die Dreiecke FZZ^, FZ^Z^, PZ^^i ähnlich dem Dreiecke J^'JfF (mit
den Seiten a und v), daher ist FF^ = PZ^ (v : a) = PZ^ (v : a)* =
FZ{v : a)3 = YW{v :af^a{a: y) {via^ = r.
Für den Scheitel B rückt X in X^ und Xq-B, J_ -4^^ bestimmt
sogleich den Erümmungsmittelpunkt B^ auf üf ^^ weil der ganze
Linienzug WZ^Z^F^ zu einem Punkte wird. Für den Wendepunkt
C wird y = 0, r = oo; die Normale der c in C ist eine Asymptote
der Evolute und läuft ] B^^A'.
Für a = b könnte man die Cosinuslinie als die gemeine, im
Gegensatze zur allgemeinen, bezeichnen. Bei ihr wird für den Scheitel
B:v ^= a, y x=b ==^ a, r ^^ a, B^ fallt in Jf ; die Asymptoten bilden
45^ mit der xAxe. — Ist & ^ a, so fallt B^ bezw. auf dieselbe oder
auf die entgegengesetzte Seite von M, wie B.
IL Die Schraubenlinie.
334, Eine kürzeste oder geodätische Linie eines Cylinders pjg. m.
heißt eine Schraubenlinie] der Cylinder heißt dann der Schrauben-
cylinder. Die bei der Abwickelung des Cylinders entstehende Ver- .
wandelte der Schraubenlinie ist daher eine Gerade^ und umgekehrt
wird jede Gerade einer Ebene ; welche man mit dieser auf einen
Cylinder aufwickelt^ zu einer Schraubenlinie. So wird die Gerade
A'F der Ebene A'QQ^A^, welche einen Cylinder entlang QQ^ be-
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366
VIII, 334--336. Die Rolllinien und die Schraubenlinie.
Fig. 147.
rührt, beim Aufwickeln der Ebene zur der Schraubenlinie APA^P^^A^,
und A'P und AP berühren sich in P. Da die Verwandelte A'P
als Gerade gleiche Winkel mit allen Verwandelten der Erzeugenden
des .Cylinders bildet, so schneidet auch die Schraubenlinie selbst
die Erzeugenden des Cylinders unter demselben
unveränderlichen Winkel, und jede zu den Er-
zeugenden senkrechte Ebene unter einem Winkel
<y, welcher jenen Winkel zu 90® ergänzt und die
Neigung der Schraubenlinie heißt.
Schneidet eine solche zu den Cylindererzeu-
genden senkrechte Ebene den Cylinder in der
Kurve QA, die genannte Berührungsebene in
der Tangente QA' der QA, die Schraubenlinie
und ihre Tangente PA' bezw. in A und A\ so
ist das geradlinige Dreieck PQA' die Abwicke-
lung des teilweise krummlinigen PQA, und es
ist QA' = Bog. QA, PA' = Bog. PA. Man
nennt auch für den Punkt P und die Ebene QAA'
die Strecken PA' und QA' bezw. die Tangente und
die Subtangente der Schraubenlinie, und bemerkt,
daß bei fester Ebene QAA\ aber bei wechselndem
Punkte Pder Ort AA' des Punktes A' die Evolvente sowohl des senk-
rechten Cylinderschnittes ist, als auch aller Schraubenlinien des Cylin-
ders, welche durch die Spitze A der Evolvente gehen. Da anderer-
seits jede Erzeugende des Cylinders die Schnittlinie je zweier auf
einander folgenden Normalebenen der Kurve AA' ist, so ist um-
gekehrt der Cylinder die Evolutenfläche der Kurve AA' und alle
durch A gehenden Schraubenlinien des Cylinders sind die Evoluten
der ebenen Kurve AA' (44).
In dem bei Q rechtwinkligen Dreiecke A'QP ist der Winkel
bei A' gleich der Neigung a der Schraubenlinie. Bezeichnet man
nun die QP mit 0, die A'Q ^^ Bog. AQ mit 5, so ist
jer = 5 tg (T ;
oder die auf einem senkrechten Schnitte des Cylinders von einem
Punkte der Schraubenlinie aus gezählte krummlinige Abscisse AQ = s
und die auf der Erzeugenden gemessene Ordinate QP = a stehen
in unveränderlichem Verhältnisse; sie wachsen daher auch propor-
tional mit einander.
335. Ist der Cylinder geschlossen, so wird jede Erzeugende un-
endlich oft von der Schraubenlinie geschnitten. Ein Stück der-
selben zwischen zwei auf einander folgenden Schnittpunkten heißt
ein Schraubengang, das eingeschlossene Stück der Erzeugenden
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VIII, 336—336. Die Schraubenlinie. 367
AA^ oder A^A^ oder TP^ die Hohe des Schraubenganges oder die
Granghöhe h. Sie ist überall dieselbe; denn ist p der Umfang der
senkrechten Schnittkurve (= AQA), so gilt (^er = ä, s=jp) h =
p tg0. Der wichtigste und in der Technik allein vorkommende
Fall, der auch ausschließlich in der Folge betrachtet werden soll,
ist der, in welchem der Schraubencylinder ein Umdrehungscylinder,
also der senkrechte Schnitt ein Kreis ist; die Cylinderaxe heißt
dann auch die Schraubenaxe, der Grundkreis des Cylinders auch der
Grundkreis der Schraubenlinie, und der Halbmesser dieses Kreises
auch der Halbmesser der Schraubenlinie. Sei derselbe r, so ist
p = 2ytr und A = 2Ärtg(y.
Setzt man
so heißt Aq die reducirte Ganghohe oder der Parameter der Schrauben-
linie. Sie ist die Ordinate 0, welche zu s = r, also zu einem Bogen
des Grundkreises von 57^ 18' gehört.
Die Schraubenlinie des Umdrehungscylinders ist in sich selbst ver-
schiebbar, oder zwei gleich lange Stücke derselben sind unter einander
kongruent. Denn die durch die Anfangspunkte beider gehenden
senkrechten Cylinderschnitte sind gleiche Kreise, können also samt
den Anfangspunkten zur Deckung gebracht werden; dann fallen auch
alle Erzeugenden beider CylinderstQcke paarweise der Richtung und
der Länge der Ordinaten nach {z =^ s ig 0) in einander; demnach
auch die Schraubenlinien. — Diese Eigenschaft der Verschiebbarkeit
in sich selbst besitzt nur noch der Kreis und die Gerade, die beide
aber als besondere Arten der Schraubenlinie angesehen werden
können.
Man kann die Schraubenlinie auch durch die Bewegung eines
Punktes entstehen lassen, der sich um eine Axe dreht und zugleich
parallel zur Axe verschiebt, derart daß der Winkel einer Drehung
mit der Länge der gleichzeitigen Schiebung in unveränderlichem Ver-
hältnisse steht. Eine solche Bewegung nennt man eine Schraüben-
bewegung.
Rechts gewunden oder rechtsgängig nennt man eine Schrauben-
linie, wenn sie, betrachtet von einer in der Schraubenaxe aufge-
stellten menschlichen Figur, gegen rechts abwärts geht; sonst linhs
gewunden oder linksgängig. Dabei ist es gleichgültig, ob die Figur
in dem einen oder in dem entgegengesetzten Sinne in die Axe
gestellt ist.
386, Aufg. Eine auf einem Umdrehungscylinder gelegene Schrau-
benlinie darzustellen, deren Axe senkrecht auf der P^ steht.
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368
VIII, 336—337. Die Rolllinien nnd die Schraubenlinie.
Fig. 148.
■n^
Fig. 148. Aufl. Sei der Kreis A'C'B' die erste Spur des Schrauben-
cylinders, A in P^ der Anfangspunkt und A «=» A"A^' die Ganghohe
einer rechts gewundenen Schraubenlinie , so teile man von A' aus
den Kreis in eine Anzahl n {^ 8) glei-
cher Teile, und in ebenso viele die Gang-
höhe A"Ai\ lege durch die Kreisteilungs-
punkte die Erzeugenden des Cylinders
und zeichne deren zweite Projektionen,
trage auf der ersten nach A von der Pj
aus — Ä, auf der zweiten - Ä, auf der
m^^ ~ h auf, so erhält man Punkte der
zweiten Projektion der SchraubenliDie,
deren erste Projektion der Grundkreis
ist. Aus einem Gange A"B"A^' lassen
sich die folgenden Gänge durch Weiter-
tragen von Ä, 2A, 3A . . . von allen
Punkten aus auf den Cylindererzeugen-
den bestimmen.
Die Tangente an die Schraubenlinie
in einem Punkte P findet man, wenn
man auf der Tangente P' T an den
Grundkreis die Länge P'T = Bog. P'A'
zwischen P' und der ersten Spur A' der
Schraubenlinie aufträgt. T ist dann die
erste Spur der gesuchten Tangente, wo-
raus sich F"T' ergibt.
337, Die zweite Projektion der
Schraubenlinie ist eine Sinuslinie\ denn
nimmt man die mittlere Erzeugende
G"Ci' der zweiten Projektion des Cylin-
ders zur a;Axe, den Kurvenpunkt C
zum Koordinatenursprung, die yAxe senkrecht zur a:Axe, so hat der
Punkt P" die Koordinaten C"Q''=x, Q"P"^y. Ist r der Halb-
messer des Grundkreises, so ist
X : Bog. C'F = A : 2rÄ = Ao : r
Bog.O'P'
und
r sm
woraus
y = r sin ^ 23r = r sin
was die Gleichung der Sinuslinie bildet (333).
die Wendepunkte C\ G^' . . . der Kurve.
Die xAxe enthält
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Vm, 888—339. Die Schraubenlinie. 369
338, Aufg, An eine gegebene Schraubenlinie parallel einer ge-
gebenen Ebene E (eje,) eine Tangente m legen,
Aufl, Die parallel zu den Tangenten der Schraubenlinie durch
einen Punkt gelegten Geraden bilden den fiichtkegel ihrer Fläche.
Derselbe ist hier ein Umdrehungskegel mit einer auf P| senkrechten
Äxe; und macht man den Grundkreis A'C'jB' zu seiner ersten Spur,
80 erhält man seine Spitze G (Jf ', 6r") auf der Schraubenaxe etwa
durch die parallel zu SC durch A gelegte Gerade {A'M\ A"G"),
Die Hohe des Kegels ist
Jtf"Gf"=-rtg<T = Ä„,
gleich der reducirten Ganghöhe (335). Sucht man nun vermittelst
einer parallel zu E durch die Spitze G des Kegels gelegten Ebene
seine Erzeugenden {M*I>\ G"Z)" und M'F'j G"F"\ so sind diese
zu E parallel, und man hat nur noch die zu diesen Erzeugenden
parallelen Tangenten der Schraubenlinie zu ziehen, das sind zwei-
mal unendlich viele Geraden, deren Berührungspunkte auf zwei
(nicht vier) Erzeugenden des Schraubencylinders liegen. Parallel
zu der ersten Projektion JiT D' (und M'F') darf man nämlich nur
diejenige Kreistangente P T' ziehen, welche als Tangente der Schrau-
benlinie gleichen Sinn der Neigung, wie MD (bezw. MF) besitzt.
339. Der Krümmungshalbmesser der Schraubenlinie, Die Schmie-
gungsebene der Schraubenlinie in jedem ihrer Punkte steht senkrecht
auf der Cylinderfläche (42), ihre Hauptnormale ist daher die Nor-
male der Fläche, d. i. auch die Senkrechte, welche aus dem frag-
lichen Punkte der Kurve auf die Schraubenaxe gefällt wird. In
ihr liegt der Krümmungstialbmesser rj der Kurve, den man erhält,
wenn man beachtet, daß die Schmiegungsebene den Cylinder in
einer Ellipse schneidet, deren Halbaxen r : cos <r und r sind, und
deren Krümmungshalbmesser im Scheitel der Axe 2r mit dem ge-
suchten übereinstimmt und ausgedrückt wird durch
r* r
* 008* a ' 008* a
Zieht man daher G''H" ±A"G'' bis H" auf ^"Jf", so ist ^"3f "
= r, A"G" = r : cos <y, A''H'' = r : cos* er =» r, .
Dieselbe Formel besteht auch zwischen dem Krümmungshalb-
messer rj irgend einer Kurve in einem ihrer Punkte und demjenigen
r ihrer senkrechten Projektion auf eine zu r^ parallele Ebene, wenn
<y der Neigungswinkel ihrer Tangente gegen diese Ebene. Sie gilt
daher auch für die zweite Projektion der Schraubenlinie in ihren
Scheiteln A'\ B" . . ., wobei der Neigungswinkel 90** — ö ist; die-
ser Krümmungshalbmesser ist daher (335)
Wiener, Lehrbach der dartteUenden Geometrie. II. 24
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370
Vm, 339-841. Die Bolllinien and die Sohranbenünie.
r^ = r^ cos«(90« — <y) = r, sin^tf = r tg* <y = ^ = M'^H".
Man bemerkt, daß diese Konstruktion des Sebeitelkrümmnngshalb-
messers der Sinuslinie im wesentlichen mit derjenigen der Nr. 333
übereinstimmt.
340. Bewegt sieb ein Punkt Ä auf einer Schraubenlinie, so
beschreibt der zu dem Punkte gehörige Krümmungsmittelpttnkt H der
Kurve {A"H''=r^ ebenfalls eine Schraubenlinie (O/'jBo"), welche
mit jener gleiche Ganghohe und gleichen Sinn besitzt, aber zum
Halbmesser die JT'-H" = r^ hat; es ist daher rfj = h^, Bq ist
der zu Bi gehörige Scheitel derselben. Die ursprüngliche Schrau-
benlinie und di^enige ihrer Krümmufigsmittelpuhkte sind reciprok,
oder die erste enthält auch die Krümmungsmittelpunkte der zwei-
ten, wie die reciproke Formel rrg = A^*, oder das reciproke Kon-
struktionsdreieck A*' G" H" zeigt. Dabei ist die Neigung der zwei-
ten ^i = ^3f"Ä"(?"= 90<> — (T, und es gilt tg^.tgtfi — l.
Endlich ist K" der gemeinschaftliche Krümmungsmittelpunkt der
zusammengehörigen Scheitel B^ und Bq der zweiten Projektionen
beider Kurven. Denn för die erste ist der Krümmungshalbmesser
= H"M' = B;'K:\ für die zweite = A"M' = B^'K".
Fig. 149. 341. J)ie schiefe Projektion der Schraubenlinie oder ihr Schatten
bei Parallelbeleuchtung auf eine zur Schraubenaxe senJcrecfUe Ebene Pj
Fig. 149.
-.-«C-'--'
ist eine gemeine, eine geschweifte oder eine verschlungene CyJcloide^ je
nachdem die Neigung X der Projicirenden gleich der Neigung a der
Schraubenlinie^ oder kleiner oder größer^ als sie ist.
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Vm, 341-842. Die Öchraubenlime. 37 1
Denkt man sich nämlich die Schraubenlinie durch Bewegung
eines Punktes auf einem Kreise erzeugt, dessen Mittelpunkt zugleich
auf einer zu seiner Ebene senkrechten Geraden fortschreitet, wäh-
rend das Verhältnis der beiden in derselben Zeit beschriebenen
Wege unveränderlich ist, so kann man sich jene schiefe Projektion
entstanden denken durch die Bewegung eines Punktes auf einem
Kreise, der stets in der Projektionsebene bleibt und mit seinem Mit-
telpunkte eine Gerade beschreibt, unter unveränderlichem Verhält-
nisse der beiden in derselben Zeit beschriebenen Wege. Dies ist aber
das Entstehungsgesetz jener drei Rolllinien (322). Ist dabei die Bahn
des Mittelpunktes während eines Umganges des Punktes auf dem
beweglichen Kreise gleich dessen Umfang h {A'A^ = ^)7 so ist die
Cykloide A'B^A^ die gemeine und die Projicirende Ä^'A^' eine
Tangente der Schraubenlinie in A^. In den andern Fällen entsteht
eine geschweifte Cykloide A'B^A^^ oder eine verschlungene A'B^A^y
wobei die Längen A'A^ und A'A^ willkürlich angenommen werden
können. Aus ihnen sind die in der Figur gezeichneten Halbmesser
der in P^ auf einer Geraden rollenden Kreise durch Proportionalität
bestimmt. Ist r der Halbmesser des rollenden Kreises, so ist
A"A^' = 2r 'ä = A cot A , oder r = Jiq cot l.
Aus der schiefen Projektion kann man folgeru: Die senkrechte
Projektion der Schraubenlinie auf irgend eine Ebene ist eine affine
Figur einer gemeinen, einer geschweiften oder einer verschlungenen Cy-
kloide, wobei die Richtung der Affinitätsstrahlen parallel der ge-
raden Bahnlinie läufi Denn die senkrechte Projektion ist affin mit
dem Schnitte des die Schraubenlinie projicirenden Cylinders mit
einer zur Schraubenaxe senkrechten Ebene.
Die Sinuslinie (s. Fig. 148) erscheint dabei als besonderer Fall
einer Affinen der geschweiften Cykloide, wenn das Verhältnis der
Ebilbmesser des rollenden und des beschreibendes Kreises r' : r «= oo,
das Affinitätsverhältnis aber =s 0 ist (333). Oder die Sinuslinie wird
von einem Punkte P beschrieben, wenn sich ein Punkt Q auf einem
Kreise bewegt, dessen Mittelpunkt eine Gerade g beschreibt, wenn bei
beiden Bewegungen ein unveränderliches Verhältnis ihrer gleichzei-
tigen Wege besteht, und wenn P die Projektion des Q auf den zu g
senkrechten (sich parallel verschiebenden) Kreisdurchmesser ist.
342. Es sollen zunächst noch die Krümmungshalbmesser r, der
gemeinen, geschweiften und verschlungenen Cykloide in ihren Scheiteln
A und B aus den Halbmessern r und r' bezw. des beschreibenden
und des wälzenden Kreises unmittelbar abgeleitet werden, und dar-
aus die ihrer affinen Kurven. Dreht sich der Kreis k um seinen
24*
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'^±^'V.-^ ^ ^(^±0'
372 VIII, 342. Die Rolllinien und die Schraubenlinie.
Mittelpunkt M' um einen unendlich kleinen Winkel, so daß A' in
der Richtung von A' M den unendlich kleinen Weg x (= 0*), in
der darauf senkrechten Richtung den Weg y (= 0^) zurücklegt, so
beschreiben B^ und A^ wegen der gleichzeitigen Verschiebung in der
Richtung von A'A^ um + y{r' : r) bezw. die Wege x und y + yC»*':»*).
Daher gilt für die Krümmungshalbmesser r^ der Kurve in B^ und
A^ (208)
Macht man daher auf A'A^ die A'G= A'M' = r, so ist wegen
A'Bq c= r + r' und A'Alq = r — r\ r^^= A'B oder = -4'jB, wenn D
und E auf A'A^ 'so bestimmt werden, daß CB^B = (7^J? = 90^
sind. Entsprechend rj = J.'2)' und = A'B' für 5/ und A^j und
r^ = A'B" und = 0 für B^ und ^2'; <^3. aber offenbar A'B' =^ 4r,
so stimmt dies mit den früheren Ergebnissen für die gemeine Cy-
kloide überein (315). Da r = Ä^ cot tf, r' = h^ cot Jl, so ist auch
(Äo cot ff + Äo cot Z)* (r + r ige Qotxy
^1 Äo coti "^ r '
was zweckmäßig in der letzten Form konstruirt wird.
Für die affinen Kurven dieser Cykloiden sei a die Affiniiäts-
Charakteristik y so daß die Längen A' A^^ . . . der Cykloiden mit a
vervielfacht werden; dann wird y ebenfalls mit a vervielfacht und
der Krümmungshalbmesser r^ wird
rg == o?r^ = ^ "^ — -~ '
Hiemach muß man auch in der vorigen Konstruktion A'Bq und
A'A^ mit a vervielfachen.
Sind unsere affinen Kurven durch andere Elemente gegeben, so
kann man aus diesen die Krümmungshalbmesser bestimmen. So
findet man für die verschlungene Kurve in der axonometrischen Ab-
bildung der Fig. 147 die Krümmungshalbmesser in den Scheiteln
r^ = (6 + h^y : a, wenn a und b die Halbaxen der Grundellipse,
und Ä^ = Ä : 2ä = AAi : 2n; die Projektion der reducirten Ganghöhe
bedeuten, indem die zu demselben x gehörigen Elemente des Kreises
vom Halbmesser a und unserer Kurve sind:
y und y {b:a) + y.h: {2an) = y (6 + Äq) • ^•
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IX. Abschnitt.
Die abwickelbaren Flächen (zweiter Teil), die gemeinschaftliclien
Berfthrnngsebenen mehrerer Flächen, die topographische, die
UmhfiUnngsfläche; Beleuchtung solcher Flächen.
I. Die abwickelbare Sohranbenfläche.
348. Die abmckelhare Schraubenfläche ist die Fläche der Tan-
genten einer Schrauhenlinie; diese Linie ist ihre Eückkehrkante.
Die Axe a der Schraubenliuie^ die auch die Axe der Flache Fig. i5o.
heißt, stehe in M' senkrecht auf P^; Ä^BC^ sei ein Gang der
Schraubenlinie, Ä^ soll in P, und Äi' auf a" liegen, und die Flächen-
erzeugenden sollen durch P, und durch die { P, durch Q gelegte Ebene
P3 begrenzt werden; ^Cj, x^ sind die Spuren von P^ und Pj in Pg. Die
erste und dritte Spur (in P^ und P3) der Fläche bilden dann die
Evolventen der Grundkreise (334) -i/JS/D'C/ 'und C^B^B'Ä^,
welche im Grundriß zusammen die beiden Zweige derselben Kreis-
evolvente bilden. Projicirt man die Punkte beider Evolventen bezw.
auf Xi und x^ und verbindet die zusammengehörigen Punkte, wie
B^' und JSg", so erhält man die Projektionen der Erzeugenden,
welche von der zweiten Projektion der Schraubenlinie eingehüllt
werden.
Die Erzeugenden Ay^Ä^^ ^1^99 C^iQ sind || Pg und Umrisse
der zweiten Projektion der Fläche; denn die Berührungsebenen ent-
lang derselben sind J_ P^, weil dies für die Tangenten der Kreis-
evolventen in -4,, B^y Cj gilt. — BiB2 liegt vor den beiden anderen
Umrissen, und dementsprechend ist die Punktirung vorgenommen.
344. Eine Schravibenbewegung um eine gegebene Axe ist durch
ihren Sinn und ihren Parameter ä^, d. i. die zum Drehungswinkel
Eins gehörige Schiebung (reducirte Ganghöhe) ganz bestimmt (335).
Bei dieser Bewegung beschreiben alle Punkte eines mit der Linie
der Axe starr verbundenen Raumgebildes koaxiale Schraubenlinien
von gleichem Sinne und gleicher Ganghöhe; jede Linie des Gebildes
beschreibt eine Fläche, welche Schratibenfläche heißt, jede Fläche
beschreibt einen Schraubenkörper. Jede Schraubenlinie, jede Schrauben-
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374 IX, 344. Abwickelbare Flächen, gemeinschaft]. BerQhrangsebeneii.
fläche und jeder SchraubenJcörper bewegen sich in sich selbst weiter,
oder sie sind in sich selbst verschiebbar. Eine Tangente einer der
beschriebenen Schraubenlinien, indem sie stets Tangente derselben
bleibt, beschreibt eine abwickelbare Schraubenflädie. Laßt man auf
der Schraubenlinie die Tangente hingleiten ^ wobei sich der Berüh-
rungspunkt auf der Tangente nicht verschiebt, so beschreibt jeder
Fig. 160.
Punkt der Tangente eine Schraubenlinie. Läßt man dagegen die
Tangente auf der Schraubenlinie (ohne Gleiten) hinrollen, wobei der
Berührungspunkt auf beiden Linien um gleiche Längen fortschreitet,
so beschreibt jeder Punkt der Tangente eine Kreisevolvente in einer
zur Schraubenaxe senkrechten Ebene (334).
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IX, 344. Die abwickelbare SchranbeDfl&cbe.
375
Die SchraubeDfläche hat unendlich yiele Windungen und erstreckt
sich nach allen Seiten ins Unendliche. Die Rückkehrkurve trennt
die Fläche in zwei Äste^ bei der gegebenen Stellung in den oberen
und den unteren.
Jede der Kreisevolventen, so die in P,, hat unendlich viele,
auf demselben Durchmesser des Kreises liegende Doppelpunkte, von
denen D' verzeichnet isi In ihm schneidet sich eine Erzeugende des
oberen und eine des unteren Flächenastes. Denkt man sich die
Fläche durch die Schraubenbewegung jener Kreisevolvente erzeugt,
80 beschreibt jeder Doppelpunkt derselben eine Schraubenlinie, eine
Fig. 151.
DoppeUinie der Fläche, in welcher sich die beiden Flächenäste schnei-
den. In der Figur ist die durch D gehende Doppellinie teilweise
gezeichnet, und es ist auch noch ein Stück des anderen durch sie
gehenden Flächenastes, begrenzt durch einen koaxialen Cy linder, in
der zweiten Projektion zugefügi Die Erzeugenden dieses zweiten
Astes werden leicht im Grundriß als zweite Tangenten an den
Grundkreis gezeichnet und vermittelst ihrer auf der zugehörigen
Evolvente liegenden Spuren in P^ und in Pj in den Aufriß über-
tragen.
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376 XI, 344—345. Abwickelbare Fl&chen, gemeinschafll. BerahningsebeneiL
i^'ig. 150. Eine Berührungsebene der Fläche berührt entlang einer Erzeu-
genden, z. B. entlang W^ W^, und ihre erste und dritte Spur sind
# die (auf TT/ W^' senkrechten) Tangenten der Kreisevolventen in
W, und W^.
346. Um die Schnittlinie der Schraubenfläche mü einer Ebene B
zu bestimmen, benutzen wir zweckmäßig die parallelen Ebenen
Pi und P, als Spurebenen (I, 112); ihre Schnitte mit E proji-
ciren sich in die Parallelen e^ und e^. Es ergibt sich dann der
Grundriß der Schnittkurve allein aus dem Grundrisse; er ist unab-
hängig von der Höhe des Schraubenganges. Um den Schnittpunkt
W irgend einer Erzeugenden Wi W^ mit E zu finden, legt man
durch die Erzeugende irgend eine Hilfsebene, zweckmäßig die Be-
rührungsebene der Fläche; ihre Spuren sind die auf W^ W^' senk-
rechten Wi Ti\ W^s'^^a'; man schneidet diese bezw. mit e^, e, in
r/, T,; so bestimmt T^ Tg auf W^ TTj den Schnittpunkt W und
ist zugleich die Tangente der Schnittkurve. Als ausgezeichnete Punkte
erhält man:
1) Die Spitzen, wie F] sie sind die Schnittpunkte der E mit der
Rückkehrkante. Teilt man die (durch M' gelegte) Falllinie E^ E^ der
E in 12 gleiche Teile, entsprechend der 12 Teilung des Schrauben-
ganges und des Kreises, und denkt sich die in gleicher Höhe über P^
liegenden Teilungspunkte mit denselben Zahlen bezeichnet (0 bei Ä^
und Eiy 12 bei C^ und E^), und durch die Teilungspunkte der E^ E^
Parallele zu e^, durch die des Kreises Parallele in irgend einer
passenden Richtung gezogen, so stellen erstere die Ebene E, letz-
tere einen die Schraubenlinie horizontal projicirenden Cylinder dar;
die Schnittpunkte gleichbezifferter Geraden geben die Schnittlinie
beider Flächen an, deren Schnitt mit dem Kreise den Punkt F bil-
det. Von allen jenen Parallelen sind aber in der Ausführung meist
zwei Paare, hier 5 5', 6 6', hinreichend, deren Schnittpunkte durch
eine Gerade verbunden werden.
2) Die unendlich fernen Punkte der Schnittkurve werden einer-
seits durch Erzeugende, die mit E parallel sind und andererseits
. durch unendlich ferne Erzeugende geliefert. Die mit der E paralle-
len Erzeugenden findet man mittelst des Richtkegels, als dessen
erste Spur man den Grundkreis A^H'B' ansehen kann. Die Höhe
seiner Spitze M über P, (= h^ verhält sich dann zu der Höhe des
Schraubenganges Ä, wie 1 : 2ar = M! A^ : A^A^'. Denkt man durch
M eine zu E parallele Ebene gelegt, so findet man deren mit e^
parallele erste Spur JK mittelst ihres Schnittpunktes G mit E^E^,
indem man beachtet, daß sein muß M'G : -E, JS^ = Ä^ : Ä «= 1 : 2»
'=' M'Ai : A^'Ai. Bestimmt man daher E^ auf A^ A^ und (r, auf
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IX, 846-346. Die abwickelbare Sohraubenüäche. 377
M'A; 80, daß a;E^ = E^E^, E^G^ B A^'M\ so ist MG = MG^.
Schneidet die JK den Grundkreis in J und K, so sind MJ, MK
die mit E parallelen Erzeugenden des Richtkegels.' Parallel mit
diesen zieht man die beiden Erzeugenden unseres Astes der Flache,
so Xjij II M' K. Die Berührungsebene der Fläche entlang L^L^
schneidet dann die E in einer Asymptote N^ N^ (|| X^ ij) der Schnitt-
kurve. — Andererseits liefern die unendlich fernen Erzeugenden der
Fläche Zweige der Schnittkurve, die ganz im unendlichen liegen.
Hat die durch M parallel zu E gelegte Ebene 2, 1, 0 Erzeu-
gende mit dem Richtkegel gemein, so besitzt die Schnittkurve auf
jedem Crange der Fläche zwei unendlich ferne Punkte mit Asymp-
toten, d. i. zwei hyperbolische Zweige (einen hyperbolischen Ast),
oder einen unendlich fernen Punkt mit einer unendlich fernen Tan-
gente, d. i. einen parabolischen Ast, oder keinen unendlich fernen
Punkt, und ist dann spiralförmig.
3) Doppelpunkte besitzt die vollständige Schnittkurve auf der
Doppellinie der Fläche.
346. Abunckelung der Schrauhenfläche, Die Rückkehrkante be-
sitzt den unveränderlichen Krümmungshalbmesser r^ =r:cos^6 (339)
und ändert denselben durch die Abwickelung nicht; sie wird dem-
nach zu einem Kreise von dem Halbmesser r^. Zieht man daher
IT'M'' II JB/'JB," bis M" auf a" (A,'' M" ^ \) , und dann M" Q''
J_ H" M" bis Q" auf x^j so ist H" Q"= r^. Beschreibt man nun Fig. 151.
einen Kreis mit dem Halbmesser OA^ =s r^, trägt auf demselben
die Länge A^' A^' (Fig. 150) eines Ganges der Rückkehrkante von
-4, bis G^ auf, teilt dieselbe in ebenso viele (zwölf) gleiche Teile
wie die Rückkehrkante, zieht in den Teilungspunkten die Tangenten,
so sind diese die Verwandelten der Flächenerzeugenden. Trägt man
auf jeder derselben vom Berührungspunkte aus die wahre Länge
der Erzeugenden bis zur Spur mit der Pj bezw. P3 auf, d. h. auch
die Bogenlänge bis A^ und C3, z. B. BB^'=^ Bog. 5-4,, ^^3
= Bog. BC^j so erhält man durch die Endpunkte B^, B^ . . . die
Verwandelten der Kreisevolventen in P, und P^; dieselben sind
demnach Evolventen des Kreises A^BC^.
Um die Verwandelte einer koaxialen Schraubenlinie der Fläche
zu erhalten, z. B. der durch D' gehenden Doppellinie, übertrage
man die unveränderliche wahre Länge des Stückes der Erzeugenden
zwischen jener Schraubenlinie und der Rückkehrkante, nämlich
-4,"-4/' der Fig. 150, auf die Tangenten der Verwandelten der
Rückkehrkante, so bilden die Endpunkte einen koncentrischen Kreis
mit jener Verwandelten; also sind die Verwandelten aller Schrauben-
linien der Fläche koncentrische Kreise.
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378 IX, 347—348. Abwickelbare Flächen, gemeiDScbaflL BerührungscbeDen.
347. Die Vertvandelte der Schniükurve mit E erhält man zweck-
mäßig durch gleichzeitiges Übertragen eines Punktes der Erzeugen-
den und der Tangente in demselben. Zu dem Ende überträgt man
z. B. Wi, W^ durch Bogenstücke aus Fig. 150 auf die Evolventen
der Fig. 151, zieht TF; TTj und die zu W^ TF, senkrechten W^T^,
Wq Tg, überträgt deren Längen aus Fig. 150, so ist T^ T^ die Tan-
gente der Verwandelten in ihrem Schnittpunkte W mit W^ W^.
Entsprechend überträgt man die Spitze J^ mit ihrer Tangente FP
und die Asymptoten (z. B. N^ N^ | L^ L^).
Die Wendepunkte der VertmndeUen der Schnittkurve liegen auf
denjenigen Erzeugenden, deren Berührungsebenen senkrecht auf der
Schnittebene E stehen (38). Man bestimmt diese vermittelst des Richt-
kegels (Fig. 150), indem man durch dessen Spitze M eine Senkrechte
MS zu E zieht und deren erste Spur S auf E^ M'E^ bestimmt Es
geschieht dies durch ümlegung in P^, indem man M'M'"S,E^]d!
und = A^'M' macht und Jtf '"Ä ± E^ Jf '" zieht Die Berührungspunkte
der aus S an den Grundkreis gelegten Tangenten, so U^ bestimmen
die gesuchten Erzeugenden des Kegels, so MU. Die mit ihnen
parallelen Erzeugenden der Fläche liefern auf der Schnittkurve
zwei Punkte V und Wj welche in der Abwickelung zu Wende-
punkten werden. Für W ist auch die Tangente WT^ ermittelt
V liegt sehr nahe an der Spitze F, Wäre dies genau der Fall, so
würde J^ ein Schnabelpunkt der Verwandelten sein; in der Figur
ist die Abweichung davon nicht bemerkbar.
348. Aufg, An eine cAunckelbare Sehrauhenfläche durch einen
außerhalb derselben gegebenen Puitkt P eine Berührungsebene m legen.
Aufl. 1. Man schneide die Fläche mit einer durch P senkrecht
zur Flächenaxe gelegten Ebene, was in einer Ereisevolvente geschieht,
lege an diese aus P alle möglichen Tangenten, so bestimmt jede
derselben eine der gesuchten Berührungsebenen.
2) Sind für eine zur Schraubenaxe senkrechte Ebene, z. B. für
Pj in Fig. 150, der Grundkreis des Cylinders der Rückkehrkante,
dessen Evolvente als erste Spur der Fläche und eine Erzeugende
der Fläche schon verzeichnet, so erspart man sich die Verzeichnung
einer neuen Kreisevolvente, indem man aus P als Spitze mittelst einer
Parallelen zu einer Flächenerzeugenden einen Richtkegel bestimmt,
seine erste Spur verzeichnet, und an diese (Kreis) und an die erste
Spur der Fläche (Evolvente) die gemeinschaftlichen Tangenten zieht
Von diesen sind diejenigen die ersten Spuren der gesuchten Ebenen,
von deren Berührungspunkten räumlich parallele Erzeugende beider
Flächen ausgehen.
Ist P ein unendlich femer Punkt, d. h. soll die Berührungs-
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IX, 348-350. Die abwickelbare ScbraubeDß&che. 379
ebene parallel einer gegebenen Geraden p geführt werden, so löst
man die Aufgabe für den Richtkegel und überträgt die Berührungs-
erzeugenden parallel auf die Schraubenfläche.
349. Übungsaufgaben.
1) Eine abwickelbare Schraubenfläche durch eine zu ihrer Axe
parallele Ebene zu schneiden, wenn diese von dem Cyliuder ihrer
Rückkehrkante zwei, eine oder keine Erzeugende enthält.
2) Gegeben sind in einer Ebene zwei koncentrische Kreise,
welche die Projektionen zweier koaxialen Schraubenlinien von glei-
chem Sinne und gleicher Ganghohe auf eine zur Schraubenaxe senk-
rechte Ebene bilden, und auf jedem Kreise ein Punkt als Spur der
Schraubenlinie; man soll eine abwickelbare Schraubenfläche bestim-
men, welche beide Kurven enthält — Zeichnet man die Evolvente
von jedem Kreise mit der auf dem Kreise liegenden Spur als Anfangs-
punkt, zieht aus einem der Schnittpunkte P beider Kurven deren Nor-
malen, so berührt jede derselben einen der gegebenen Kreise, und es
ist die Verbindungsgerade der Berührungspunkte die Projektion einer
Erzeugenden e, und der sie berührende, mit den gegebenen Kreisen
koncentrische Kreis die Projektion der Rückkehrkante einer der unend-
lich vielen möglichen Flächen. Die Kreistangenten stellen nämlich
die Tangenten der Schraubenlinien dar, welche sich in P schneiden;
die Ebene derselben berührt daher die Schraubenfläche, welche durch
die Schraubenbewegung der e auf den beiden Schraubenlinien hin
erzeugt wird, entlang e, und die Schraubenfläche ist deswegen ab-
wickelbar. Man bemerkt, daß die Ganghöhe und der Sinn der beiden
Schraubenlinien unbestimmt bleiben.*)
3) Auf einem gegebenen ümdrehungscylinder vom Halbmesser r
eine Schraubenlinie anzugeben, welche als Rückkehrkante einer
Schraubenfläche einen Kreis von gegebenem Halbmesser r^ zur Ver-
wandelten hat Welche Grenze darf r^ nicht überschreiten?
350. Die Licht- und SchaUengremen und die Lichtgleichen einer
abunckelbaren Fläche sind Erzeugende, Um sie zu bestimmen, kon-
struirt man sie zuerst für den Richtkegel der Fläche, und zieht
mit diesen Kegelerzeugenden die parallelen Erzeugenden der Fläche
als Tangenten ihrer Rückkehrkante; sie sind die gesuchten Licht-
gleichen.
Aufg. Die Lichtgleichen einer abunckelbaren Schraubenfläche zu
bestimmen.
Aufl. Es sei die Axe a der Fläche ± Pj, M' ihr Grundriß, der Fig. 152.
♦) Diese Aufgabe nnd Auflösung wurde von Olivier in seinen Ddveloppe-
ments de GMom^trie descriptive, 1848, S. 7 ff. gegeben.
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Fig. 162.
380 IX, 350. Abwickelbare Flächen, gemeinschafÜ. BerühruDgsebenen.
aus M! gezogene Kreis i' der Grundriß derjenigen Schraubenlinie Jfc
der Fläche, welche die Rückkehrkante bildet, e" der Aufriß einer
mit P, parallelen Erzeugenden.
Man zeichne den Grundriß einer von der Rückkehrkante ver-
schiedenen Schraubenlinie % der Fläche, als Kreis % aus M\ Der
Leitkegel der Fläche ist ein Umdrehungs-
kegel, als dessen Axe, die mit a parallel ist,
wir a selbst, und als dessen erste Spur wir %
wählen wollen; der eine Umriß desselben
im Aufriß ist mit e' parallel und geht
durch den Punkt JS" der Projektionsaxe x.
Sind nun M! B' und CD' die (parallelen)
Grundrisse zweier parallelen Erzeugenden
des Kegels und der Schraubenfläche, so
haben in ihnen beide Flächen dieselbe Hel-
ligkeit. Der zwischen ihnen liegende Bogen
B' B' des % ist aber für alle Paare von
parallelen Erzeugenden, d. i. von Linien der-
V' /h V/^ selben Helligkeit auf beiden Flächen die-
'^ ^ // 1 /* selbe. Man erhält daher die Punkte des
Kreises % von bestimmter Helligkeit der
Schraubenfläche, wenn man die Punkte der-
selben Helligkeit des Kegels auf % um den
Bogen B' B' dreht, oder unmittelbar, wenn
man den Stärkemaßstab M'B' = V nach
M'B' dreht und mit dem gedrehten die
Konstruktion, wie für den Kegel, vornimmt.
Hat man daher die erste Neigung X
= xV" des Lichtstrahles l bestimmt, so
zieht man (202) B"Wl. e" bis N" auf a\
und macht auf B'M' die MO = M"N" tg A = Abst Fx, wenn F
auf r" und Abst. Fa'= M''N''] und Ol. = E"N" aec A = JT'G,
wenn G auf T" und Abst. Ga'= E'^N". Teilt man dann für den
fünf stufigen Stärkemaßstab die 0 1. in fünf gleiche Teile, zieht durch
die Teilungspunkte Senkrechte zu Ol., so schneiden diese auf %
die verlangten Punkte ein. Die aus ihnen an Tc' in dem Sinne von
D'C gezogenen Tangenten sind die gesuchten Lichtgleichen der
Fläche. Hätte man ¥ als i' gewählt, so hätte man die Berührungs-
punkte der Lichtgleichen mit % erhalten, und der Stärkemaßstab
wäre ± V geworden.
Im Aufriß ist ein Gang angegeben, beiderseits begrenzt durcli
Erzeugende || Pg. Die Schlagschatten auf P^ imd auf die untere
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IX, 350^352. Die gemeinschaftl. BerührungBebenen mehrerer Flächen. 381
Seite der Fläche sind zugefügt; der letztere kann mittelst der Schlag-
schatten der schattenwerfenden und beschatteten Linien auf eine
(zu Pj parallele) Ebene bestimmt werden.
n. Die gemeinsohaftlichen Berührungsebenen mehrerer Flächen
und die abwickelbare UmhüUungsfläohe zweier.
361. Um an zwei gegebene Flächen F und Fj, von denen
keine abwickelbar ist^ eine gemeinschaftliche Berührungsebene zu
legen y fiihre man aus einem beliebigen Punkte P als Spitze einen
berührenden Kegel an jede der Flächen, schneide beide Kegel mit
einer nicht durch P gehenden Ebene und ziehe an beide Schnittkurven
die gemeinschaftlichen Tangenten. Die durch P und durch je eine
der Tangenten gelegten Ebenen sind gemeinschaftliche Berührungs-
ebenen der beiden Kegel und daher auch der beiden gegebenen
Flächen. Läßt man sich P auf einer Geraden hin bewegen, wobei
für den unendlich fernen Punkt die Hilfskegel zu Cylindern wer-
den, so erhält man alle Lagen der gemeinschaftlichen Berührungs-
ebenen, weil jede der Ebenen die Geraden schneiden muß. Alle
Ebenen werden von einer abwickelbaren Fläche eingehüllt (43), deren
Erzengende die Verbindungsgeraden der Berührungspunkte derselben
Ebene sind. Die abwickelbare Fläche hat die gegebenen Flächen
zu Leitflächen oder ist ihnen umschrieben. Sie besteht im allge-
meinen aus mehreren getrennten Asten, welche man als äußere und
innere Äste unterscheiden kann, wenn beide Leitflächen auf der-
selben oder auf entgegengesetzten Seiten derselben liegen.
Ist eine von den beiden gegebenen Flächen abwickelbar, so ist die
Aufgabe, eine gemeinschaftliche Berührungsebene zu legen, be-
stimmt, d. h. es gibt deren im allgemeinen nur eine endliche An-
zahl, da eine Ebene, welche eine abwickelbare Fläche berühren
soll, außerdem nur noch eine Bedingung erfüllen kann (163). Sind
beide Flächen abwickelbar, so haben sie im allgemeinen keine ge-
meinschaftlichen Berührungsebenen.
352. Eine Ebene ist bestimmt, wenn sie drei gegebene Flächen
F, Fj, Fj berühren soll, von denen keine abwickelbar ist. Um sie
zu erhalten, beschreibe man eine abwickelbare Fläche um F und
Fi; dieselbe berühre die F entlang der Kurve k] sodann eine um
F und F^; dieselbe berühre die F entlang k\ In jedem Schnitt-
punkte P von k und k' lege man die Berührungsebene an F; die-
selbe berührt auch die Fj und Fg, bezw. weil P auf k und auf k'
liegt. In gleicher Weise kann man auch die Berührungspunkte auf
F| und Fg finden.
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382 IX, 362—354. Abwickelbare Fl&chen, gemeinschaftl. Berühniogsebeiieii.
An die Stelle einer Fläche P2 ^^^"^"^ ^^^ Punkt P treten, durch
welchen die Berührungsebene gehen soll. Dieselbe ist die gemein-
schaftliche Berührungsebene der aus P der P bezw. der Pj um-
schriebenen Kegel.
363« Um die gemeinschaftlichen Beriihrungsebenen zweier Flächen
P und Pj zu bestimmen, von denen die eine P^ abwickelbar ist, lege
man an P Berührungseben^n bezw. parallel zu allen denen von Pj ;
sie bilden eine der P umschriebene abwickelbare Fläche P', deren
Erzeugende mit denen von Pj parallel sind. P' und P^ haben den-
selben Richtkegel. Die gemeinschaftlichen Berührungsebenen von P
und Pj berühren auch die P', und ihre Spuren in irgend einer Ebene
P sind gemeinschaftliche Tangenten an die Spuren der P' und P,
in P. Man schneide daher P' und P^ mit einer Ebene P in den
Kurven Tc' und \y lege an sie die gemeinschaftlichen Tangenten,
und suche unter diesen diejenigen aus, von deren Berührungspunk-
ten parallele Erzeugende von P' und P^ ausgehen, so bestimmen
diese Erzeugenden die gemeinschaftlichen Berührungsebenen von P',
P, und P. Mit jeder von jenen gemeinschaftlichen Tangenten kann
man nämlich im allgemeinen mehrere parallele Tangenten an die
Spur des gemeinschaftlichen Richtkegels in P legen; eine der gemein-
schaftlichen Tangenten ist zuzulassen, wenn sie für P' und für P
derselben Tangente am Richtkegel entspricht; dann sind die zuge-
hörigen Erzeugenden parallel. Hierbei hat man die abwickelbare
Hilfsfläche P' der P und der unendlich fernen Kurve der P^ um-
schrieben. Man kann das Verfahren verallgemeinern, indem man
eine beliebige Kurve der P^ wählt. Ist P^ ein Kegel (oder Cylinder),
so ist als diese Kurve die Spitze vorteilhaft; die P' wird dann der
aus der Spitze von P^ der P umschriebene Kegel.
864. Aufg. An einen Ümdrehungskegel imd eine Kugel eine ge-
mdnschaßliche Berührtingsebene m legen.
Fig. 168. Aufl. Man lege P^ und Pg durch den Mittelpunkt M der Kugel,
Pj senkrecht zur Axe des Kegels, Pg durch dieselbe, so ist die
Kugel durch einen aus M als Mittelpunkt beschriebenen Kreis u
bestimmt, welcher ihren ersten und zweiten Umriß darstellt, und
der Kegel durch die Projektionen S' (auf x) und S" der Spitze,
und den in P^ liegenden, aus S' beschriebenen Grundkreis k\ Die
abwickelbare Fläche, welche wir nach der vor. Nr. vermittelst
Ebenen parallel zu den Berührungsebenen des Kegels S um die Kugel
beschreiben, besteht aus zweien mit dem Kegel S kongruenten und
parallelen Kegeln, deren Spitzen K und L sich auf der durch M gehen-
den Vertikalen oberhalb und unterhalb M durch Gerade CK", GL"
ergeben, welche berührend an u und parallel zu den Umrißerzeugen-
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IX, 354—366. Die gemeinschaffcl. Berfibrongsebenen mebrerer Fl&chen. 383
den des Kegels S gezogen sind und sich in C aaf x treffen. Die
gemeinschaftliche erste Spur beider Kegel ist der Kreis c', welcher
aus M durch C be-
schrieben ist Man
lege nun an die ersten
Spuren k' und c der
Kegel die viör ge-
meinschaftlichen
Tangenteu und zwar
die äußeren a^ und
Ol*, die im Punkte A
der Projektionsaxe x
zusammenlaufen^
und die inneren i^y
ii*, die sich in J
treffen. Durch jede
derselben geht eine
gemeinschaftliche
BerQhruDgsebene
beider Kegel; durch
die äußeren solche
an dem oberen Kegel
K mit der gemeinschaftlichen zweiten Spur K"S''Ä = o^, durch
die inneren solche an den unteren Kegel L mit der gemeinschaft-
lichen zweiten Spur Z»"S"«r= »j. Die vier Berührungsebenen sind
also aiO^, «1*08; iih) h^h» Sie berühren zugleich die Kugel.
Um noch von einer dieser Ebenen^ etwa von der ersten , die
Berührungserzeugende auf dem Kegel S und den Berührungspunkt
auf der Kugel zu bestimmen^ ziehe man zu a^ die Senkrechten S'B'
und MD'*y sie sind die ersten Projektionen der Berührungserzeu-
genden auf den Kegeln S und K. Bestimmt man dann den Be-
rührungskreis e des Kegels K mit der Kugel; so ist der Schnitt-
punkt E von KD und e der Berührungspunkt der Kugel. — Der
aus S der Kugel umschriebene Hilfskegel wäre weniger vorteilhaft
gewesen.
Änin. Die vier Auflosungen werden zu 3, 2, 1, 0, wenn der
Kegel S die Kugel von außen berührt, sie schneidet, sie in sich
schließt un^ berührt, sie in sich schließt und nicht berührt.
366. Übungsaufgaben.
Die gemeinschaftlichen Berührungsebenen zu legen
1) an einen Umdrehungskegel und ein Umdrehungsellipsoid,
deren Umdrehungsaxen parallel sind;
\i-
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384 IX, 356—356. Abwickelbare Flächei), gemeinBchaftl. Berühmngsebenen.
2) an einen Kegel mit der Spitze S und an eine Fläche zweiten
Grades F (etwa mittelst eines aus S der F umschriebenen Hilfs-
kegels);
3) an einen Kegel und eine Fläche zweiten Grades^ wenn beide
einen Kegelschnitt gemein haben;
4) an die abwickelbare Schraubenääche (gegeben durch die
Schraubenlinie der Rückkehrkante) und eine Kugel.
356. Aufg. An drei gegebene Kugeln eine gemeinschaflUche Be-
rührungselene eu legen.
Fig. 154. Aufl. Man lege die Projektionsebene, welche dann allein ge-
nügt, durch die Mittelpunkte M^, Jüfg, M^ der Kugeln; sie schneidet
Fig. 154.
dieselben in größten Kreisen. Die zweien der Kugeln umschriebene
abwickelbare Fläche besteht aus zwei Kegeln, dem äußeren und
dem inneren, deren Spitzen auf der Mittelpunktslinie liegen. Für
die Kugeln Jl/g und M^ erhält man A^ und «T^ als Spitzen des
äußeren und des inneren Kegels, für M^ und Mi die Spitzen A^
und J^, für Jf^ und M^ die A^ und J,.
Eine Ebene, welche die Kugeln M2 und üf, zugleich berühren
soll, muß einen der umschriebenen Kegel berühren, also durch A^
oder Ji gehen, soll sie auch noch Mi berühren, so muß sie noch
einen der Punkte A^ und «Tg, und einen der beiden A^ und J^ ent-
halten. Berührt sie mit derselben Seite die drei Kugeln, so berührt
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IX, 356—857. Die Fläche des Schattens and des Halbschattens. 385
sie alle drei äußeren Kegel und enthält die drei Punkte A^, Ä2, A^]
und da diese alle in der Projektionsebene liegen^ so bestimmen sie
die Spur der Berührungsebene und müssen daher auf eiuer Geraden
liegen. A^, A^y A^ ist die Spur von zwei gemeinschaftlichen Be-
rührungsebenen. Liegen dagegen die Engeln auf verschiedenen Seiten
der Berührungsebene; so kann entweder M^, oder -Mg, oder M^
allein auf einer Seite liegen. Dann sind bezw. die Geraden ^^ «Tg J3;
A^ J^Jxy A^ Ji eTjj die Spuren, jede wieder von zwei Berührungsebenen.
Es gibt also im allgemeinen acht gemeinschaftliche Berührungs-
ebenen für drei Kugeln. Dieselben vermindern sich aber, wenn
eine der Kugeln den um die beiden anderen beschriebenen Kegel
oder eine der anderen Kugeln selbst berührt, oder schneidet, oder
im Inneren des Kegels oder der Kugel liegt.
Die Berührungspunkte findet man, wenn man auf jeder Kugel
die Berührungskreise der umschriebenen Kegel sucht, welche durch
die Berührungssehnen der zu demselben Kegel gehörigen Umriß-
tangenten dargestellt werden. Ihre vier Schnittpunkte auf jeder
Kugel sind die Projektionen der acht Berührungspunkte zu zweien.
Zu je einem der vier Paare von Berührungsebenen gehören der
Reihe nach auf den drei Kugeln die Berührungspunkte B, C, D, E,
wobei immer zwei mit einer Kegelspitze auf einer Geraden liegen,
wie jBi, JSg mit A^, oder C^, Cg mit J3.
Anm. Durch die räumliche Bedeutung der Figur ist folgender
Satz der ebenen Geometrie bewiesen. Sind drei Kreise in einer
Ebene gegeben und man zieht -alle gemeinschaftliche Tangenten je
zweier derselben, so liegen die sechs Schnittpunkte je zweier dieser
Tangenten, welche sich auf einer Mittelpunktslinie befinden (die
Ähnlichkeitspunkte je zweier Kreise), zu drei auf vier Geraden.
m. Die FUU)he des Schattens und des Halbschattens.
367. Ist die Oberfläche F eines nicht leuchtenden undurch-
sichtigen Korpers den Strahlen einer leuchtenden Fläche L ausge-
setzt, so erhält ein Punkt P der F volles Licht oder vollen Schatten
(Kernschatten), oder Halbschatten^ je nachdem die Berührungsebene
der F in P die ganze Fläche L und die Körpermasse bei P auf
entgegengesetzten, oder auf derselben Seite liegen hat, oder die L
schneidet. Daher ist ein Punkt der F ein Grenzpunkt zwischen
vollem Licht und Halbschatten, oder zwischen Halb- und vollem
Schatten, wenn die Berührungsebene der F in diesem Punkte auch
die L berührt, und je nachdem die ganze L und die Körpermasse
bei dem Punkte P auf entgegengesetzten Seiten, oder auf derselben
Wiener, Lehrbuch der darstellenden Geometrie. TT. 25
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386 IX, 357—358. Abwickelbare Flächen, gemeiDSchaftl. BerübraagBebenen.
Seite der Berührungsebene liegen, vorausgesetzt noch, daß im ersteren
Falle der Körper keinen Schlagschatten auf den Punkt wirft. Rollt
eine solche gemeinschaftliche Berührungsebene, die man je nach
ihrer Lage eine äußere oder eine innere (wechselnde) nennt, auf
beiden Flächen ab, so beschreibt sie eine abwickelbare Fläche,
welche in einen äußeren und einen inneren Äst zerfallt, so daß gilt:
Auf einer Fläche F, welche von einer leuchtenden Fläche L be-
leuchtet wird, sind die Grenaen des vollen Lichtes wnd des HäCbschatiens^
und des HaUh und des vollen Schattens die BerührungsUnien der
Fläche F b&sw. mit dem äußeren und dem inneren Aste der den beiden
Flächen F und L umschrid)enen äbwickeJbwren Fläche.
Diese Flächenäste begrenzen auch bei dem Schlagschatten auf
eine dritte Fläche das volle Licht, den Halb- und den vollen Schatten
gegeneinander. Die Flächen F und L, oder eine derselben, können
auch durch scheibenartige Flächenstücke ersetzt werden, welche
von (ebenen oder unebenen) Linien begrenzt sind; dann sind diese
Grenzlinien die Leitlinien der abwickelbaren Flächen, wobei vor-
ausgesetzt ist, daß die abwickelbaren Flächen der Grenzlinien jene
Flächenstücke nicht schneiden. Tritt dieser Fall ein, so müssen
zweierlei abwickelbare Flächen benutzt werden.
358. Sind die Leitflächen (F und L), h&sw. LeiÜinien, vom
moeiten Grade, so ist die ihnen umschrid)ene abunckelbare Fläche von
der vierten Klasse (300). Dabei denkt man sich den Kegelschnitt
als Ausartung der Fläche zweiten Grades, wobei ein Polartetraeder
der Fläche durch ein Polardreieck des Kegelschnittes und einen be-
liebigen Punkt des Braumes gebildet wird (oder auch, was aber hier
nicht weiter in Betracht kommt, durch vier Punkte der Ebene des
Kegelschnittes, von denen drei willkürlich sein dürfen). Die um-
schriebene Fläche besitzt eine DqppeUcurve, die aus vier Kegelschnitten
besteht, welche in den Ebenen des gemeinschaftlichen Polartetraeders
der beiden Flächen liegen (300).
Übungsaufg. Die Fläche des Schattens und des Halbschattens
mit ihren Doppelkurven^und ihrer Rückkehrkante darzustellen, wenn
F und L eine Ellipse und ein Kreis sind, deren Ebenen auf der
Verbindungslinie ihrer Mittelpunkte senkrecht stehen*). — Das ge-
meinsame Polartetraeder hat zu Ecken die Mittelpunkte der beiden
Kurven und die unendlich fernen Punkte der Axen der Ellipse.
Die Doppelkurven sind die beiden Leitlinien und Kegelschnitte in
den Ebenen, welche durch den Kreismittelpunkt und je eine Axe
der Ellipse gehen.
*) la de la Gournerie's G^om^trie descriptive, B. 2, 1862, S. 64 ff., ist diese
Aufgabe behandelt.
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IX, 859—360. Die Fläche von gleichförmiger Neigung. 387
IV. Die Fläche von gleichförmiger Neigung.
369, Eine Flädie von gleichförmiger Neigtmg ist eine solche
Fläche, deren BerührungsAenen alle gleich geneigt sind gegen eine feste
Ebene, die man als horizontal annimmt Daraus ergibt sich:
1) Diese Fläche P ist abwickelbar und hat einen Umdrehungs-
Jcegel K von übereinstimmender gleichförmiger Neigung 0um RidUkegel.
Denn alle Berührungsebenen der Fläche sind mit denen des be-
zeichneten Kegels parallel, sie haben daher nur eine einzige Art
des AblanfS; woraus folgt, daß die Fläche abwickelbar (163); und
jener Eegel ihr Richtkegel ist.
2) Die Erzeugenden der Fläche sind parallel mit denen des
Richtkegels ^ also Linien von gleicher Neigung und Falllinien der
Berührungsebenen; dcther sind die Erzeugenden und ihre Horizontal-
Projektionen Normalen jeder Horizontalspur der Fläche und werden von
der Evolute dieser Spur eingehüllt; diese Evolute bildet daher einen
Umriß der Fläche.
3) Die Erzeugenden berühren den vertikalen Cylinder^ dessen
Horizontalspur jene Evolute ist, und bilden wegen ihrer gleichför-
migen Neigung auf diesem Gylinder die Tangenten einer Schrauben-
linie] dieselbe ist die Bückkehrkante der Fläche F, und diese kann als
eine allgemeine abunckelbare Schraubenfläche bezeichnet werden.
4) Jede Horizontalspur der Fläche ist eine Evolute der Hori-
zontalprojektion der Rückkehrkante und der Rückkehrkante selbst
(44). Die Horizontalprojektionen aller Horizontalspuren der Fläche
sind daher äquidistante oder parallele Kurven.
5) Eine Fläche von gleichförmiger Neigung ist durch ihre Nei-
gung und eine Leitlinie l bestimmt, der sie umschrieben ist; die
Leitlinie ist eine Doppelkurve der Fläche. Die Leitlinie kann auch
durch eine Leitfläche L ersetzt werden, welche von jeder Lage der
beweglichen Ebene berührt wird.
360. Ist die Leitlinie l oder die Leitfläche L vom zweiten Grade,
so ist die Fläche von gleichförmiger Neigung P von der vierten Klasse
(300). Denn als die andere Leitfläche dieser abwickelbaren Fläche F
ist der Richtkegel K, oder als ihre andere Leitlinie dessen unend-
lich ferner Kegelschnitt k anzusehen; und diese sind ebenfalls vom
zweiten Grade. Daher besitzt die Fläche vier Doppelkegelschnitte,
welche in den Ebenen des gemeinsamen Polartetraeders T beider Leit-
gebilde liegen, und zu welchen Doppelkegelschnitten jener unendlich
ferne k gehört (358). Die ihm gegenüberliegende Ecke des T ist
der Mittelpunkt des zweiten Leitgebildes. Ist dieses eine Linie
zweiten Grades l, so ist dieselbe die zweite Doppellinie; und die
25*
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388 IX, 860—361. Abwickelbare Flächen, gemeinschaftl. Berührangsebeoen.
ihr gegenüberliegende Ecke des T ist der unendlich ferne Punkt
des zu der Ebene der l konjugirten Durchmessers des Bichtkegels JL
Die beiden anderen Ecken des T sind die Punkte der unendlich
fernen Geraden der Ebene von l, welche sowohl in Bezug auf 1^
als auf h (oder K) zu einander konjugirt sind; und welche etwa
mittelst zweier Strahleninyolutionen aus dem Mittelpunkte und in
der Ebene von l nach I^ 350 konstruirt werden.
Ist dagegen das zweite Leil^ebilde eine Fläche zweiten Grades
L; so sind neben dem Mittelpunkte von L die drei anderen Eck-
punkte des % die Ecken des gemeinsamen Polardreiecks der unend-
lich fernen Kegelschnitte von K und von L. Sie werden mittelst einer
im Endlichen 9 zweckmäßig horizontal gelegten Ebene E gefunden,
indem man etwa aus dem Mittelpunkte von L als Spitze den Kegel
nach dem unendlich fernen reellen oder imaginären Kegelschnitte
der L; und den Richtkegel legt; beide mit E schneidet^ wobei die
erstere Schnittkurve; wenn sie imaginär ist; durch einen ideellen
Kegelschnitt dargestellt wird, während die zweite ein Kreis ist, zu
beiden Schnittkurven nach I, 398, oder nach IT; 23 S., das gemein-
schaftliche Polardreieck sucht, und dessen Eckpunkte aus der Kegel-
spitze ins Unendliche projicirt
Übungsaufgaben. Man konstruire die Fläche von gleichförmiger
Neigung, insbesondere ihre Doppelkurven, ihre Rückkehrkante und
mehrere Horizontalschnitte in ihren wechselnden Formen,
1) wenn die Leitlinie l eine Ellipse oder Hyperbel oder Parabel
ist, von welcher a) beide, b) eine, c) keine Axe horizotal liegen*);
2) wenn die Leitfläche L ein EUipsoid oder eine andere Fläche
zweiten Grades ist, von welcher a) zwei, b) eine, c) keine Axe
horizontal liegen.
V. Die topographiflohe Fläche.
361. Die topographische oder Terrainfläche ist die Fläche des
Erdbodens imd wird durch kotirte Projektionen dargestellt. Man kann
mittelst dieser Projektionen auch jede andere Fläche darstellen und
Aufgaben über dieselbe losen; aber vorteilhaft sind sie nur bei der
topographischen Fläche und wurden auch für sie erfunden (I, 21).
Nach diesem Verfahren legt man Niveauflächen (Flächen des
Wasserspiegels), das sind Flächen, welche die Lotlinien senkrecht
durchschneiden. Man kann diese Flächen nicht in gleichförmigen
*) Diese Aufgaben wurden eingehend behandelt von Herrn de la Gour-
nerie in seiner G^om^trie descriptive, B. 2, 1862, S. 104—126, und dabei die
Doppelkurven analytisch bestimmt.
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IX, S61. Die topographische Fläche. 389
Abständen legen ^ weil sich die Abstände zweier unendlich nahen
Niveauflächen an zwei verschiedenen Punkten umgekehrt wie die
Schwerkräfte an diesen Punkten verhalten ; da unter dieser Be-
dinguug die Stärke des Drucks der Schicht auf die untere Fläche
an jeder Stelle dieselbe ist. Für eine kleinere Ausdehnung der
topographischen Fläche dagegen ist dies möglich^ indem man die
zugehörigen Stücke der Niveaufiächen als Teile von koncentrischen
Kugeln oder gar von horizontalen Ebenen ansehen darf, wie wir
es thun werden. Man wählt dann als Abstand zweier solchen be-
nachbarten Niveauflächen, oder als Schichthöhe ein Meter oder ein
ganzzahliges Vielfaches oder einen ganzzahligen (aliquoten) Teil des
Meters, und als Vergleichsebene die Meeresfläche (1, 116). Diese be-
stimmten Niveauflächen, von welchen die Vergleichsebene eine sein
muß, nennt man die Schicht flächoi, insbesondere die Schichtebenen.
Man schneidet sie mit der topographischen Fläche in Linien, welche
Niveaulinien oder HorisantaUinien heißen, und projicirt alle auf eine
Niveaufläche, im besonderen auf eine horizontale Ebene; dann ist
durch diese Projektionen und durch die Höhenzahlen oder Koten der
Linien die Fläche bestimmt, und zwar um so genauer, je kleiner die
Schichthöhe gewählt wurde. In der Figur sind die Horizontallinien Fig. 155.
ausgezogen, und die beigesetzten Zahlen bedeuten ihre Höhen über
der Meeresfläche in Metern. Man erkennt nun im einzelnen:
1) Der Schnitt der topographischen Fläche mit einer vertikalen
Ebene wird leicht bestimmt. Die Gerade AB sei der Grundriß des
Schnittes, die krumme Linie A'B' ist dann sein Aufriß. Dabei wer-
den gewöhnlich, um die Höhenverhältnisse kenntlicher zu machen,
die Höhenmaße in einem größeren Maßstabe, als die Horizontal-
maße aufgetragen; in der Figur sei es im doppelten.
2) Die Berührungsebene der Fläche in einem Punkte P ist die
Ebene der Tangenten der durch P gehenden Horizontallinie und
der Schnittkurve mit einer durch P gelegten Ebene, zweckmäßig
einer vertikalen. Dadurch ergeben sich in der Figur ihre Schnitte
mit den Schichtebenen 61 und 60 als PT und ihre Parallele QB^
wenn man B"Q' nach BQ m AB überträgt.
3) Bas Gefalle oder die Böschung der Fläche (T, 118) in einem
Punkte P ergibt sich gleich der Schichthöhe, geteilt durch den
Abstand der Spuren der Berührungsebene der Fläche in P in zwei
benachbarten Schichtebenen; in der Figur ist er «■^P'P":PjB
a= 0,13, wobei der Paktor ^ von der angenommenen Verdoppelung
der Höhenmaße herrührt Bei gleichförmigem Gefälle ist Pü gleich
dem Abstände zweier Horizontallinien. Die Fläche ist daher an
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390 IX, 361—362. Abwickelbare Flächen, gemeinschaftl. Berühnmgsebenen.
einer Stelle am so steiler^ je näher daselbst die Horizontallinien
beieinander liegen.
362. Die Linien der größten Neigung oder die FaiUinien sind
diejenigen Linien der topographischen Fläche, welche in jedem ihrer
Fig. 155.
/^^^"^'-^^^ '^^^^^^'^^^ /'^^ifrV ^ V^^^^^^^^N^^"""''^^^ V^'^'v^
•^^^^^^^^
Punkte stärker geneigt sind^ als jede andere durch diesen Punkt
gehende Linie der Fläche; sie selbst und ihre Horizontalprojektionen
schneiden daher die Horizontallinien senkrecht. In der Figur sind Fall-
linien gestrichelt angegeben. Die Falllinien und ihre Horizontal-
projektionen sind im allgemeinen krumm und die letzteren nur dann
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IX, 362. Die topographische Fläche. 391
sämtlich gerade^ wenn die Horizontallinieu äquidistante (parallele)
Linien bilden (I, 238) ^ z. 6. parallele Gerade oder koncentrische
Kreise. In den Falllinien bewegt sich das Wasser zu Beginn seiner
Bewegung oder nahezu das langsam fließende Wasser, das nicht
viel durch die Trägheit abgelenkt wird.
Die EigenHimlichkeiten der HorizontdlUnien und die der Fall-
linien sind toesesenÜich von einander verschieden. Die Horizontaüinien
sind, wie das Meeresufer, geschlossene Linien. Sie werden zu
Punkten in einem höchsten oder CHpfe^mikte, und in einem tiefsten
(auf dem Grunde des Meeres oder einer Bodenvertiefung oder Mulde),
den man Müldenpunkt nennen könnte. Wenn zwei Horizontallinien,
welche verschiedenen Bergen angehören, beim Abwärtssteigen in
einem Punkte mit horizontaler Berührungsebene der Fläche zusam-
mentreffen, so bilden sie hier einen Doppelpunkt, und dieser Punkt
heißt ein Sattelpunkt (S). Die Horizontallinien sind im allgemeinen
stetig; eine Ecke kommt vor in einer Bodehkante^ d. i. entweder
in einer scharfkantigen Rinne oder in einem Grate^ wie sie meist
nur bei nacktem Felsen auftreten.
Die Falüinim verlaufen im allgemeinen getrennt von einander,
da im allgemeinen durch einen Punkt der Fläche nur eine solche
geht Nur durch einen höchsten oder tiefsten Punkt H (Gipfel-
oder Muldenpunkt) gehen unendlich viele, nämlich in jeder horizon-
talen Richtung eine; und durch jeden Punkt einer Bodenkante
gehen drei, nämlich diese Linie selbst und eine in jedem Abhänge,
welcher in ihr endet Die Bodenkante schneidet die Horizontallinien
in ihren Ecken, und dies stimmt mit dem senkrechten Schneiden der
Horizontallinien mit den gewöhnlichen Falllinien überein (1, 194). Da-
her gehen alle Falllinien, welche auf eine Bodenkante treffen, in
dieselbe über. Jede Falllinie steigt bis zu einem höchsten Punkte
(einem Gipfel) und sinkt bis zu einem tiefsten (des Meeresgrundes
oder einer Mulde). Läßt man sie diese Punkte gerade überschreiten,
so ist sie unbegrenzt und im allgemeinen ungeschlossen, da sie im
allgemeinen nicht in sich selbst zurückkehrt. Endlich ist jede Linie
der Fläche, auf welche außer in einem höchsten oder tiefsten Punkte
eine Falllinie nirgends auftriffb, selbst eine Falllinie; außerdem sind
nur noch Bodenkanten Falllinien.
Die Falllinien einer Umdrehungsfläche mit lotrechter Axe bilden
deren Meridianlinien; ihre Grundrisse sind Gerade.
Horizontallinien und Falllinien sind im Grundriß zwei Schaaren
von gegenseitigen senkrechten Tr(yektorien, also reciprok. Nicht aber
dürfen sie vertauscht werden, wenn sie die kotirte Projektion einer
krummen Fläche, und gar einer Bodenfiäche, bilden.sollen; dem
t-;;;iv^>---ITYjpogIe
392 IX, 362—363. Abwickelbare Flächen, gemeinschafU. Berührnngsebenen.
Fig. 155. widerspricht durchaus die Verschiedenheit ihrer Eigentümlichkeiten,
wonach die einen geschlossene Linien im allgemeinen mit einfachem
Verlaufe, oder höchstens mit Doppelpunkten, die anderen im allge-
meinen ungeschlossene Linien mit unendlich vielfachen Punkten sind.
363. Zwei Linien der topographischen Fläche sind von beson-
derer Wichtigkeit, die Rinnelinie oder der Thalweg (CSD der Figur),
und die Rückenlinie oder die Wassersdieide {ES HF). Beide sind
Linien, über welche das langsam fließende Wasser nicht quer hin-
überfließt, sie sind also Falllinien. Die Rinnelinie insbesondere ist
eine solche Falllinie, zu welcher das abfließende Wasser zu beideu
Seiten von verschiedenen Abhängen zuströmt und entlang welcher
es bei hinreichender Menge einen Bach oder einen Fluß bildet; die
Rückenlinie ist eine solche, von welcher das beiderseits fließende
Wasser sich entfernt und verschiedenen Rinnelinien zufließt. Rasch
fließendes Wasser kann durch seine Trägheit eine Rücken- oder
eine Rinnelinie überschreiten, oder sie verlassen, wenn es in der-
selben floß; in die Rückenlinie kehrt es dann nicht zurück, wohl
aber im allgemeinen in die Rinnelinie. Die erstere ist daher eine
Linie des labilen^ die letztere eine des stabilen Fließens.
Bei der geometrischen Auffassung wird das fließende Wasser
durch Falllinien ersetzt. Daher sind die Rücken- und Rinnelinien in
besonderen Fällen die in den Bodenkanten liegenden Falllinien, und auf
diese stoßen die benachbarten Falllinien auf; im allgemeinen aber sind
es solche Falllinien , in deren Nähe die anderen Falllinien weit kleinere
gegenseitige Abstände besitzen, als an entfernteren Stellen, an welche
sich die benachbarten Falllinien in asymptotenähnlicher Weise annähern,
und zwar im Steigen oder Fallen, je nachdem die Linien Rücken-
oder Rinnelinien sind, und von denen aus, wenn sie Rückenlinien sind,
die auf .verschiedenen Seiten liegenden Fälllinien nach verschiedenen
Rinnelinien hin, und wenn sie Rinnelinien sind, nach versdUedenen
Rückenlinien hin laufen*). Hieraus folgt auch, daß der obere End-
punkt einer Rinnelinie und der untere einer Rückenlinie, wenn nicht
in einem Sattelpunkte der Fläche, in einem Flachpunkte einer Hori-
zontcdlinie liegt, d. i. in einem Punkte, in dem die Horizontallinie
von ihrer Tangente vierpunktig berührt wird (I, 246). Es ist die
Annäherung als „asymptotenähnlich*^ bezeichnet worden, weil sich
die Falllinien (in einem höchsten oder tiefsten Punkte) schneiden,
während „asymptotische" Linien im Endlichen nicht zusammentreffen.
*) Boussinesq (Comptea rendns, B. 76, 1872, S. 198 f.) stellte einen Begriff
dieser Linien (lignes de falte et de thalweg) auf, den ich nioht für zutref-
fend halten kann.
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IX, 363. Die topographische Fläche. 393
Die Rücken- und Rinnelinien unterscheiden sich daher nur durch
das Auf- und Absteigen der sich annähernden anderen Geföllelinien,
was im Grundriß nur durch die beigeschriebenen Hohenzahlen zu
entscheiden ist. Ohne diese Zahlen besitzen sie im Grundriß keinen
Unterschied, und durch Umkehrung des Sinnes des Zunehmens der
Höhenssahlen tverden die Rücken- zu Rinnelinien und umgekehrt. Die
Horizontallinien haben ihre hohle Seite in Punkten einer Rücken-
linie im Inneren, in Punkten einer Rinnelinie im Äußeren der
Erdmasse.
Geht man von einem höchsten Punkte abwärts, so durchschreitet
man zunächst Horizontallinien, deren hohle Seite in jedem ihrer
Punkte in der Erdmasse liegt. Es kann dann an einer Stelle eine **ig. ise.
Umstülpung eintreten, so daß sich die p. ^^^
hohle Seite nach außen kehrt. Die Grenze ^
zwischen beiderlei Horizontallinien bildet ;l\
eine solche A, welche einen Flachpunkt F i^,
besitzt. Die Falllinie dieses Punktes in
ihrem abwärts gehenden Teile g ist aber
eine Riunelinie. Denn die benachbarten
FalUinien, abwärts gezogen, nähern sich
ihr, während sie aufwärts gezogen sich den
beiderseits liegenden Rückenlinien r^ r^ nä-
hern, wie dies aus der Gestalt der Horizontallinien hervorgeht.
Der aufwärts gezogene Teil der Falllinie des Flachpunktes ist keine
Rinuelinie, weil sich ihr die aufwärts gezogenen Falllinien nähern;
sie ist aber auch keine Rückenlinie, weil die Falllinien, nach unten
gezogen, sich nicht yerschiedenen, sondern derselben Rinnelinie an-
schließen. Bei dem Flachpunkte findet die stärkste Aufbauschung
des Bündels von Falllinien statt.
Es kommt häufig vor, daß sich ein abwärts gehender Berg-
rücken in zwei Rücken teilt, und daß unterhalb der Teilungsstelle
zwischen beiden Rücken ein Thal entspringt] oder daß zwei abwärts
gehende Thäler sich vereinigen, und daß ein zwischen ihnen ver-
laufender Rücken oberhalb der Yereinigungsstelle endet. In dem
ersten Falle, dem der zweite reciprok gegenübersteht, lösen sich
aus dem Bündel der nahe benachbarten Falllinien des noch un-
geteilten Rückens r zwei absteigende Falllinien los, die sich weiter
unten deutlich als Rückenlinien r^, r^ erweisen, und eine dritte,
welche zu einer Rinnelinie g wird. Es laufen dann auf dem noch
ungeteilten Rücken zwei Rückenlinien nahe nebeneinander her, welche
einen Streifen einschließen, der zu dem Gebiete des erst weiter unten
entstehenden Thaies gehört. In gleicher Weise läuft auf einem
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^
394 IX, 363—364. Abwickelbare Flächen, gemeinschafbl. Berührangsebenen.
hocUiegenden Rücken im allgemeinen eine größere Anzahl von
Rückenlinien hin, welche den Rücken zugehören, die in größerer
Tiefe ans dem ersteren Rücken entspringen.
364. DciS GefiUle einer topographischen Fläche ist entlang einer
Horizontallinie derselben in demjenigen Funkte ein größtes oder em
Meinstes, in welchem der Grundriß einer Falllinie einen Wendeptinkt
besitzt. Es ist ein größtes, wenn die beiderseits benachbarten FaiUinien
jenem Punkte beide ihre hohlen, ein Tdeinstes, wenn sie ihm beide
ihre erhabenen Seiten zukefiren. Die Verbindungslinie dieser Wende-
punkte heißt eine Linie des größten oder kleinsten Geßlles der Fläche'').
Fig. 157. Es seien nämlich h und h^ zwei benachbarte Horizontallinien,
a und b zwei benachbarte Palllinien; dieselben schneiden die ersteren
Linien bezw. in den Punkten A, B und Ä^
B^] es habe die a in J. einen Wendepunkt
und es kehre die b dem Ä in Fig. a) ihre
hohle, in Fig. b) ihre erhabene Seite zu. Die
a hat, weil Ä ein Wendepunkt derselben,
in A und A^ dieselbe Tangente AA^KK^,
die b habe in B und B^ bezw. die Tangenten
BK, B^K^, Diese Linien sind zugleich die
Normalen der h und \ ; daher sind K und
K^ bezw. die Krümmungsmittelpunkte von h
und hl in A und A^. Nun liegt offenbar in
a) Kl innerhalb, in b) außerhalb -4 -K"; daher
schneidet der Kreis, welcher aus K^ oder
koncentrisch mit dem Kreisbogen A^ B^, durch
B gelegt wird, die AA^ in a) außerhalb AA^, in b) innerhalb
AAi ; oder es ist in a) AA^ < BB^ , in b) AA^ > BB^. Daher ist
das Gefalle der Fläche in a) bei A größer als bei B, in b) kleiner.
Es ist also in einem Punkte A einer Horizontallinie h, in welchem
die Falllinie a einen Wendepunkt hat, das Gefalle der Fläche größer
oder kleiner, als in einem benachbarten Punkte B der h, je nach-
dem die Falllinie b von B dem Punkte A ihre hohle oder ihre er-
habene Seite zukehrt Hieraus folgt aber der Satz.
Eine Linie des kleinsten Gefälles k (Fig. 155) liegt in einer Bücken-
oder Rinnelinie, wenn die fragliche der letzteren Linien eine Bodenkante
oder wenn ihr Grundriß eine Gerade ist. In den anderen Fallen umcht
*) Der erste Teil dieses Satzes wurde analytisch schon von Boussinesq
(Comptes rendas, B. 73, 1871, S. 1368 f.) nachgewiesen, und der Verlauf der
Linien gegen die Rficken- und Rinnelinien von ihm bezeichnet. Die Kenn*
zeichen des Maximums und Minimums gibt er nicht an.
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IX, 364—366. Die topographische Fläche. 395
sie von dieser Linie ah; es liegt aber eine Linie des Tcleinsten Gefälles gam
nahe hei einer krummen Bücken- oder Rinnelinie j und moar auf ihrer
erlwbenen Seite, Denn indem die auf ihrer erhabenen Seite liegen-
den benachbarten Falllinien, welche ihr bei der asymptotenähu-
lichen Annäherang ihre hohle Seite zukehrten ; sich rasch bei ihrer
Entfernung abwenden^ kehren sie ihr dann ihre erhabenen Seiten
ZU; so daß auf ihnen ein Wendepunkt durchlaufen wird. Die Linie
dieser Wendepunkte ist aber eine solche Meinsten Gefälles, weil sie
solche Wendepunkte der Falllinien enthält, denen die beiderseits
benachbarten Falllinien ihre erhabenen Seiten zukehren. Eine Linie
des kleinsten Gefälles schneidet die Rücken- und Rinnelinien in
deren Wendepunkten.
Andererseits liegt eine Linie des größten Gefälles g (Fig. 153) im
allgemeinen in Mitten eines Abhanges^ der eine liücken- mit einer Rinne-
linie verbindet, indem der Übergang entlang einer Falllinie von der
einen zur anderen jener Linien meist mit Umkehr des Sinnes der Krüm-
mung, d. i. mit Durchschreitung eines Wendepunktes geschieht, denen
die beiderseits benachbarten Falllinien ihre hohlen Seiten zukehren.
Doch ist auch der Fall denkbar, daß zwischen einer Rücken- und
einer benachbarten Rinnelinie eine Falllinie keinen oder nur einen
nahe bei einer dieser Linien liegenden Wendepunkt besitzt, so daß
hier keine Linie des größten Gefälles auftritt. Wenn z. B. die Horizon-
talprojektionen jener beiden Linien koncentrische Kreise sind, so ist
es möglich, daß die Falllinien zwischen ihnen gar keinen Wende-
punkt besitze^. Dann besteht auf dem zwischenliegenden Abhänge
keine linie größten Gefölles, aber auch in der Nähe der durch
den kleineren Ejreis dargestellten Linie keine Linie kleinsten Ge-
föUes. Es nimmt vielmehr das Gefälle entlang seiner Horizontal-
linie von einem auf den größeren Kreis projicirten Punkte gegen
einen auf den kleineren Kreis projicirten und über diesen hinaus
beständig zu, so daß erst jenseits derselben, wenn sich hier die
Umstände ändern, eine Linie des größten und dann erst bei der folgen-
den Rücken- oder Rinnelinie eine Linie des kleinsten Gefälles auftritt.
366. Die Linien, welche die Punkte der größten oder der
kleinsten Krümmung der Horizontallinien verbinden und die Linien
der größten oder kleinsten Horufontalkrümmung heißen mögen, wei-
chen meistens nicht viel von den Rücken- und Rinnelinien und
von den Linien des kleinsten Gefälles ab. Daß sie aber im aU-
gemeinen von ihnen verschieden sind, erkennt man deutlich an
einem schiefen elliptischen Kegel. Bei demselben ist im Grund-
riß eine größte Normale, von der Spitze auf die Grundellipse ge-
fällt, von denen eine oder zwei bestehen, eine Rückenlinie und
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396 I^) 365 — 366. Abwickelbare Flächen, gemeinschaftl. BerühniDgdebeneD.
zugleich eine Linie kleinsten Gefälles; eine kleinste Normale, deren
ebenso viele wie größte bestehen, eine Linie des größten Gefälles,
während es eine Rinnelinie nicht gibt; die Geraden von der Spitze
nach den Scheiteln der großen und kleinen Axe der Ellipse sind die
Linien bezw. der größten und kleinsten Horizontal krQmmung.
866. Die Gestalt der Bodenfläche wird durch geologische und
meteorologische Vorgänge gebildet ^ so durch das Erstarren feuerflüssiger
Massen, durch Faltungen und Brüche der Erdrinde, durch das Ab-
und Anschwemmen durch Meteorwasser, durch das langsame Nieder-
sinken fester Eörperteilchen auf den tiefen Meeresgrund. Einige
dieser Vorgänge sind unstetig, wie die Brüche, und haben unste-
tige Formen zur Folge, wie die Felsgrate und die scharfen Binnen
in nacktem Gestein. Andere sind mehr oder weniger stetig, wie
das Verwittern, das Ab- und Anschwemmen, und haben mehr oder
weniger stetige Formen zur Folge. Aus der StetigTceit^ wo dieselbe
bei der topographischen Fläche besteht, können durch geometrische
Folgerungen Eigenschaften der verschiedeneu Linien der Fläche her-
geleitet werden, welche geometrische Eigenschaften derselben heißen
mögen. Als solche führen wir folgende an:
\) Im Grundrisse hat in einem höchsten oder tiefsten Punkte H
einer stetigefi topographischen Fläche eine Falllinie, wenn sie in un-
geänderter Richtung über denselben fortgesetzt ttnrd, im allgemeinen
einen Wendepunkt Denn jede stetige Fläche schmiegt sich nach
der später zu gebenden Lehre der Krümmung in jedem elliptischen
Punkte derselben, also auch in einem höchsten oder
Flg. 158. tiefsten (Gipfel- oder Muldenpunkte) einem EUipsoide
Kg. 158. /'Cr?\ *^; ^^8 im besonderen auch eine Kugel sein kann,
so daß im Grundrisse die benachbarten Horizontal-
linien A, Aj, weil sie beiden Flächen gemeinsam
sind, ähnliche und ähnlich gelegene koncentrische
Ellipsen (indicatrix) bilden, woraus folgt, daß deren
Mittelpunkt H ein Punkt jeder Trajektorie und zu-
gleich ein Symmetrie-, daher ein Wendepunkt der-
selben ist. Die Axen dieser Ellipsen sind Tangenten der Projek-
tionen der Linien des größten und kleinsten Gefälles der Fläche im
Punkte JS", weil das Gefälle der Fläche in den Scheiteln einer sol-
chen Ellipse ein größtes oder kleinstes ist, da dies für den Kegel
gilt, der das EUipsoid entlang der .Ellipse berührt. Daher gilt:
In einem höchsten oder tiefsten Funkte einer topographischen Fläche
schneiden sich im allgemeinen eine Linie des größten und eine des
kleinsten Gefälles rechtwinklig; die erstere Linie berührt in jenem Punkte
eine Bücken- bessw. Binnelinie. (Vergl. Fig. 155.) Ist aber die Fläche
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IX, 366—367. Die topographische Fiftche.
397
in einem höchsten oder tiefsten Punkte kugelartig^ so werden die
Ellipsen zu Kreisen ^ und es gehen von jenem Punkte die genannten
Linien nicht aus, bilden sich vielmehr erst in einem Abstände von
jenem Punkte, und möglicher Weise auch mehr wie zwei von jeder
Art der Linien.
2) In einem Sattelpunkte S (Fig. 155) schneiden sich 0u?ei Linien
kleinsten Gefälles k rechtwinklig unter HaUnrung der beiden Winkel
der durch S gehenden Zweige der Horusonlallinie, Außerdem gehen
durch S eine Rücken- und eine Rinnelinie, welche die Linien des klein-
sten Gefälles berühren. Eine i/oeitere Falllinie geht nicht durch S.
Eine anschmiegende Fläche in einem Sattelpunkte ist ein einscha-
liges Hyperboloid; dasselbe wird von der Horizontalebene von S in Kg. 159.
zwei Erzeugenden, und von zweien bei- p. ^-^
derseits von S in gleichen, unendlich
kleinen Abstanden liegenden horizontalen
Ebenen in Hyperbeln geschnitten, deren
Projektionen Ä, h^ auf die durch 8 gelegte
Horizontalebene konjugirt sind und jene
Erzeugenden zu Asymptoten haben. Die
aufeinander senkrechten Axen der Hyper-
beln sind ebensowohl Elemente der Linien kleinsten Gefälles der
Fläche, weil dies für jeden Eegel gilt, welcher die Fläche entlang einer
der Hyperbeln berührt, als auch Elemente bezw. von einer Bücken-
und einer Rinnelinie, wie aus dem Verlaufe der (punktirten) Falllinien
hervorgeht Die Asymptoten endlich sind Tangenten der Horizontal-
linie der topographischen Fläche. Aus allem diesem folgt der Satz.
367. Meteorologischer Natur sind die Vorgänge, daß in dem Ge-
biete des Abschwemmens, dem Hochlande, die Meteorwasser Gerinne
auswaschen, daß daher gegen abwärts sich vermehrende Rinnelinien
auftreten, daß dadurch eine Verzweigung der Rückenlinien eintritt,
daß sich Rinnelinien vereinigen und dadurch Rückenlinien abschließen;
daß dagegen in dem Gebiete des Anschwemmens, der Tiefebene^
insbesondere in einem Flußdelta, die herbeigeschwemmten Erdmassen
wegen des zu geringen Gefälles nicht mehr weitergeführt werden
können, daß sie sich niedersetzen und neue Rücken bilden, die zu
einer Teilung der abwärts gehenden Rinnen führen. — Der Cha-
rakter der Linien wechselt mit der Entstehungsweise des Bodens.
Wurde er durch Abschwemmen geformt, so sind die Horizontal-
kurven in der Nähe der Rücken- und Gerinnelinien am stärksten
gekrümmt infolge des geringsten Abschwemmens an den ersteren
und des stärksten an den letzteren. Ist der Boden durch einen
Lavastrom gebildet, so verlaufen an dessen (steilen) Rändern Linien
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Fig. 160.
398 IX, 367—368. Abwickelbare Flächen» gemeinschaftl. Berübrongsebenen.
der stärksten HorieontaUcrümmung. — Im tiefen Meeresgrunde mögen
die langsam niedersinkenden festen Körperteilchen ein Yorherrsehen-
des Ausfällen der Tiefen bewirken.
368. Grundaufgäben über die tapographisdie Fläche,
Pig 160. 1) Die Schnittlinie der Fläche mit einer Ebene m ermitteln. Die
Ebene ist durch ihren Gefallemaßstab e (I, 119) gegeben. Man lege
durch dessen Teilpunkte die (zu e
senkrechten) Hauptlinien der Ebene;
der Schnittpunkt einer jeden mit der
Horizontallinie der Fläche von der
gleichen Höhenzahl ist ein Punkt der
Schnittlinie s.
2) Den Schnittpunkt P der FläAe
mit einer Geraden g zu bestimmen. Man
lege durch die Gerade eine Ebene, schneide sie mit der Fläche, so
ist der Schnittpunkt der Schnittlinie mit g der gesuchte Punkt P.
— Sucht man zuerst diejenige Stelle der Geraden, welche zugleich
zwischen zwei Punkten dieser Geraden und zwischen zwei Horizon-
tallinien der Fläche liegt, die bezw. dieselben auf einander folgen-
den Höhenzahlen besitzen (in der Figur 24 und 25), so erhält man
mittelst der durch jene Punkte der Geraden in passender Richtung
gelegten Hauptlinien einer Hilfsebene zwei Punkte von deren Schnitt-
linie mit der Fläche, und zeichnet man dieselbe zwischen diesen
Punkten als gerade Linie, so liefert deren Schnitt mit g den Punkt
P. Ist die Gerade nicht
^^^- ^^^' genau genug, so ermittelt
man noch einen dritten
Punkt der Schnittlinie.
3) Auf einer stetigen
Fläche von einem gegebenen
Funkte F aus eine stetige
Linie von gegebenem Ge-
fälle y 0u legen.
Ist die Schichthöhe a,
Fiff 161- so ist die Länge der Linie
zwischen zwei aufeinander folgenden Horizontallinien (Kurven), oder
das Intervall ie=s a:y. Ist P ein Punkt einer Kurve, so beschreibe
man aus P mit dem Halbmesser i einen Kreis und schneide mit
ihm die beiden benachbarten Kurven in vier Punkten; dann ge-
hören je zwei derselben einer der beiden möglichen Kurven an. Von
den zweien auf derselben Horizontallinie liegenden Schnittpunkten Q
und Q' fährt man in gleicher Weise fort, behält aber dabei der
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IX, 368—369. Die topographische Fläche. 399
Stetigkeit der zu bestimmenden Kurve halber nur den dem P gegen-
überliegenden Schnittpunkt bei; u. s. w. Liegt P nicht auf einer
der Kurven, so beachtet man, daß sich die Linienstücke von P bis
zu den benachbarten Kurven verhalten wie die senkrechten Abstände
des P von diesen Kurven, und daß ihre Summe =» i isi
4) Ztmschen ewei Ptmkte R und 8 der Fläche eine Linie von
gleichförmigem Geßlle m legen. Man verbindet R und S durch eine
Kurve, welche nach dem Augenmaße gleiche Stücke zwischen den
aufeinander folgenden Kurven besitzt, trage die ungeföhre mittlere
Länge dieses Stückes in der Weise wie bei der vorigen Aufgabe
von R aus weiter, bilde zwei derartige Probelinien, die im allge-
meinen beide nicht nach S führen werden, imd füge dann durch ver-
hältnismäßige Einschaltungen auf den Horizontallinien eine weitere
Kurve zu, deren Stücke zwischen den Horizontallinien man auf ihre
Gleichheit prüfe und etwa verbessere.
369. Ätifg. Über einen geneigten Boden soll auf einem Damme
eine ansteigende Eisenhahn in einer gegebenen hreisförmigen Kurve ge-
führt werden; der Erddamm soU eine gegebene gleichförmige Böschung
erhalten, an einer Stelle durch eine ebenfalls gelöschte Mauer gestützt
werden, und a/n diese soU sich der Erddamm kegelförmig anschließen.
Es sind die Schnittlinien der verschiedenen Flächen 0u vergeichnen*).
Aufl. Von der 2 m breiten Bahnkrone seien im Grundrisse die Fig. i62.
Axe durch den Bogen AB eines Kreises von 15 m Halbmesser, die
Randlinien daher durch Kreise von 14 und 16 m Halbmesser ge-
bildet; der Mittelpunkt M dieser Kreise liegt außerhalb der Zeich-
nung. Femer sei die Hohe des Punktes A über dem Meeresspiegel
= 50 m, das Gefälle der gegen B steigenden Mittellinie der (Zahn-
rad-)Bahn /J = 1 : 5; dann beträgt, wenn die Schichthöhe a = ^ m
ist, das Intervall auf der Kronaxe i <=» a : /3 = ^ • 5 «» 2,5 m. Entlang
des Stückes CB der Bahn sei der Damm gegen das Thal durch
eine Mauer von 1 m Kronbreite gestützt. Auf der Kronfläche
sind durch die Kotenpunkte Gerade durch M gelegt, und diese
horizontalen Linien bilden die Kronfläche. Die räumliche Mittellinie
und die Kanten der Krone sind Schraubenlinien, die Kronfläche
eine windschiefe geschlossene senkrechte Schraubenfläche (Wendel-
fläche), die wir später näher kennen lernen werden.
Soll nun jede Seitenfläche des Dammes eine gleichförmige
Böschung d B» 4 : 5 besitzen, so muß die Böschungsfläche eine Fläche
*) Diese Aufgabe ist dem schon früher angeführten (I, 21) Bache „Eotirte
Projektionsmethode" von Peschka (1882, S. 187) entnommen; die Böschungs-
flächen des Dammes mußten wegen des hier angenommenen größeren Gfefälles
der Bahn anders, wie dort, behandelt werden.
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400 1^> 369. Abwickelbare Flächen, gemeinschaftl. BerObrnngBebenen.
von gleichförmiger Neigung, also eine abunckelbare Schrmibenfläche
(359, 3)) sein. Durch einen Punkt D (50) einer schraubenförmigen
Eronkante s denke man eine horizontale Ebene gelegt; dieselbe schnei-
Fig. 162.
r"i I I, ' i ' '. ' '. ' X ' J. ' ;. ^^
det den Schraubencylinder in einem Kreise Je vom Halbmesser r '
= 14 m, und die Böschungsfläche in einer Kreisevolvente h (343);
die Tangenten dieser Linien in D seien bezw. s\ Tc\ W\ sie bilden
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IX, 369. Die topographische Fläche. 401
ein bei h' rechtwinkliges Dreikant, in welchem tg (äj's') = /J(r : r')
das Gefalle von s ausdrückt, tg (Ä') = S ist, und daher die Seite
(k'h') bestimmt wird durch
Die Normalen von k und h bilden ebenfalls den Winkel k'h'] daher
berührt die Normale der h einen mit k koncentrischen Kreis vom
Halbmesser
r' sin {k'h') = lr=i^.l5m = 3,75 m .
Dieser Kreis ist die Projektion derjenigen Schraubenlinie, welche
die Rückkehrkante der Böschungsfläche bildet, und h ist die Evol-
vente des Kreises. Der Kreis ist unabhängig von r'; er gilt ulso
auch für die durch die äußere Kronkante (r" = 16 m) gehende
Böschungsfläche, was sich auch dadurch begreifen läßt, daß Schnitte
der Böschungsfläche der einen Kronkante mit koaxialen Cylindem
Schraubenlinien von gleicher Ganghöhe bilden, welche daher auch
solche enthalten, die mit der andern Kronkante kongruent sind.
Es wurden nun die Falllinien der Böschungsflächen als Tangenten
an jenen Kreis in zweierlei Sinn für beide Kronkanten gezogen und
graduirt mit dem Intervalle i «« 1 : ä = 1,25 m . Ihre Schnittpunkte
mit der Bodenfläche sind dann nach der vor. Nr. bestimmt, wie es
an der von 50,5 ausgehenden Falllinie bemerklich gemacht ist.
Die Stützmauer habe eine Böschung ^ = 5. Dann ist für die
Mauerfläche die Horizontalprojektion der (schraubenförmigen) Rück-
kehrkante ein Kreis mit dem Mittelpunkte M und dem Halbmesser
ßr: 11=^ —1— = 0,6 m, und ihre Horizontalschnitte sind Evolventen
dieses Kreises. Das Intervall der Falllinien ist i =a 1 : 5 «= 0,2 m ,
und der Schnittpunkt einer jeden mit der Bodenfläche kann wegen
ihrer Steilheit durch Schätzung im Grundriß genau genug als der-
jenige Punkt angegeben werden, welchem auf der Linie und auf der
Fläche dieselbe Höhenzahl zugehört.
Die Stützmauer werde gegen den Damm durch eine durch M
gehende vertikale Ebene GC'E abgegrenzt Zwischen diese und die
Falllinie C'F des Dammes werde die Kegelfläche von der Böschung
d (= 0,8) und mit der Spitze C gelegt; dann erhält C'E dieselbe
Graduirung wie C'F, und es können ihre Schnittpunkte E mit der
Bodenfläche und G mit der geböschten Mauerfläche bestimmt wer-
den. Dann schließt man in GE eine gleich geneigte Kegelflache
mit der Spitze G an, deren Schnitt mit der Bodenfläche und mit der
Wiener, Lehrbuch der dantellenden Geometrie. II. 26
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402 IX, 369— 870. Abwickelbare Flächen, gemeiDSchaftl. Berührangsebenen.
geböschten Mauerfläche durch Erzeugende oder durch Horizontal-
linien der Flächen ermittelt werden.
Der Schnitt mit der Vertikalebene ECM ist in halber Große
des Grundrisses zugefögt.
Fig. 163.
VI. Die Umhüllimgsfläohen.
370. Bewegt sich eine stetige Fläche F in stetiger Weise
unter stetiger (oder ohne) Änderung ihrer Gestalt, so werden alle
Lagen derselben von einer Fläche U, der UmhüUungs fläche, einge-
hüllt Dieselbe berührt jede Lage der beweglichen oder umhiUUen
Fläche F nach einer Linie k, welphe die Schnittlinie zweier benach-
barten Lagen derselben ist und die Charakteristik der Umhüllungs-
fläche heißt.
Fig. 163. Um dies zu erkennen , bezeichnen wir eine Lage der beweg-
lichen Fläche mit F, die vorhergehende und folgende mit Fj und F^,
und die Schnittlinie von F mit F| und F, bezw. mit ki und k^.
Legt man durch alle solche Linien eine
Fläche Uj, so besitzen F und Uj Flä-
chenstreifen zwischen k^ und k^, wobei
man jedem Punkte des Streifens der F
einen unendlich nahen Punkt des Strei-
fens der Uj zuordnen kann, etwa ver-
mittelst einer durch beide Punkte ge-
hende Normalen der F. Die Berüh-
rungsebenen von F und Ui in diesen
Punkten bilden imendlich kleine Winkel
mit einander, weil beide unendlich
kleine Winkel mit einer benachbar-
ten die beiden Linien k^ und k^ berüh-
renden Ebene bilden. Gehen nun F|
und Fg in F über, so gehen k^ und k^
wegen der Stetigkeit in ein und dieselbe
Grenzlinie k, die Fläche Uj in eine Grenzgestalt U, jene zugeord-
neten Punkte in denselben Punkt der k, und die Berührungsebenen
an F und 17 in diesen Punkten in eine gemeinschaftliche Berüh-
rungsebene der F und 17 in diesem gemeinschaftlichen Punkte über.
U berührt also die F entlang ky ist demnach die bezeichnete Um-
hüllungsfläche.
Je zwei der auf einander folgenden Linien A;^, k^ . . ., der Erzeu-
genden der Fläche U^, da sie auf derselben Lage der beweglichen
Fläche F liegen, schneiden sich im allgemeinen. Die wechselnden
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IX, 370—372. Die ümhöllongsflächen. 403
Schnittpunkte PiQc^Jc^), P^(k^k^) . . . bilden ein krummliniges Vieleck,
an dessen Seiten, wie P1P2; ^i^ anliegenden Flächenelemente der
Uj, nämlich die Scheitel winkelpaare Jc^k^, W, auf derselben Seite
liegen, so daß das Vieleck eine Schneide von V^ ist. In der Grenze
berühren die Charakteristiken Je, k' . . . der U eine Kurve, die s. g.
Bückkehrkante der Umhüllungsfläche, welche deren Erzeugende einhüllt
Ist die umhüllte Fläche eine Ebene, so ist die Charakteristik
eine Gerade, und die Umhüllungsfläche eine abwickelbare.
371. Umhüllte Kegelf Cylinder und Kugeln. Bewegt sich ein
Umdrehungskegel so, daß sich seine Aze in sidh selbst verschiebt
und seine Gestalt sich stetig ändert, so ist die Charakteristik ein
Ejreis, dessen Ebene senkrecht auf der Axe steht und dessen Mittel-
punkt in der Axe liegt; die Umhüllungsfläche ist daher eine Um-
drehungsfläche. Man kann so jede Umdrehungsfläche erzeugen; die
entlang ihrer Parallelkreise berührenden Umdrehungskegel sind die
umhüllten Flächen. Diese Entstehung ist verkörpert bei der Erzeugung
eines Umdrehungskörpers auf der Drehbank, wo der mit seiner geraden
Schneide im Meridiane stehende Meißel in jeder Lage einen Kegel-
stumpf erzeugt Eine Fläche zweiten Grades kann man als Umhül-
lungsfläche von Kegeln ansehen, so daß die Charakteristiken parallele
Kegelschnitte der ersteren Fläche und der Ort der Spitze des Kegels
der jenen Kegelschnitten konjugirte Durchmesser der Fläche ist.
Cylinder werden von einer Umdrehungsfläche umhüllt, wenn
der senkrechte Schnitt eines jeden Cylinders ein Meridian der letz-
teren Fläche ist; oder wenn ein Cylinder von unveränderlicher Ge-
stalt sich um eine zu seinen Erzeugenden senkrechte Axe dreht;
aber auch dann, wenn diese Axe beliebig gegen den Cylinder ge-
neigt ist.
Umhüllfe Kugeln. Beschreibt der Mittelpunkt einer veränder-
lichen Kugel eine Kurve, so ist auf jeder Kugel die Charahteristik
ein Kreis, dessen Ebene senkrecht auf der Tangente jener Kurve in
dem augenblicklichen Orte des Kugelmittelpunktes steht, und dessen
Mittelpunkt in dieser Tangente liegt Beschreibt daher der Kugel-
mittelpunkt eine Gerade, so ist die Umhüllungsfläche eine Um-
drehungsfläche, deren Axe jene Gerade bildet Man kann jede Um-
drehungsfläche als Umhüllungsfläche einer Kugel ansehen, wenn
man die Normalen der Fläche entlang eines Meridianes vonr Flächen-
punkte bis zur Axe als Halbmesser und den letzteren Endpunkt als
Mittelpunkt der Kugel annimmt
Die Charakteristiken werden imaginär, wenn eine Kugel von
ihrer benachbarten ganz eingeschlossen wird.
373. Die Böhrenfläche entsteht, wenn die bewegliche umhüllte
26*
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404 IX, 372—873. Abwickelbare Flachen, gemeinßchaftl. Berübrungsebenen.
Kugel einen unveränderlichen Halbmesser besitzt. Die Charakteristik
ist dann ein größter , also unveränderlicher Ereis, dessen Mittel-
punkt die Bahnlinie des Eugelmittelpunktes beschreibt, und dessen
Ebene senkrecht zur Bahnlinie im jedesmaligen Orte des Mittel-
punktes steht. Die Bahn des Mittelpunktes der Kugel soll die LeU-
Unie der Rohrenfläche heißen.
Um den Umriß einer senkrechten Projektion der Rohrenfläche
zu erhalten, ziehe man aus allen Punkten der Projektion der Leit-
linie Kreise mit dem Halbmesser der umhüllten Kugel, so ist die
UmhüMungslinie dieser Kreise der Umriß der Fläche, weil jeder
Umrißpunkt der Fläche zugleich ein Umrißpunkt einer Kugel sein
muß. Der Umriß ist daher eine äquidistante oder parallele Linie der
Projektion der Leitlinie (I, 238), und besteht aus zweien auf beiden
Seiten der Projektion der Leitlinie liegenden Ästen.
378. Aufg. Die Bohrenfläche darzustellen, deren Leitlinie eine
Kreisevolvente ist
Fig. 164. Aufl. Sei Je ein Kreis, M sein Mittelpunkt und Aq der Ursprung
seiner Evolvente, so wollen wir deren Ebene als Projektionsebene P
annehmen. In einem Punkte A der Evolvente legen wir eine zn
ihr senkrechte Ebene; dieselbe berührt den Kreis Je, und der Be-
rührungspunkt sei A^. In dieser Ebene befindet sich eine Charak-
teristik, ein Kreis vom Durchmesser BA (7; seine Umlegung in P
sei BA'C. Auf der Projektion BC des Kreises wählen wir die
Grenzpunkte JB, C und einige Zwischenpunkte D, A, E, welche den
Durchmesser in gleiche Teile teilen mögen ; jeder ist die Projektion
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IX, 373—374. Die ümhülluDgsfiächen. 405
von zwei Punkten des Kreises, deren Abstände von der P bezw, 0,
DD', ÄÄ% EE' (= BD'), 0 sind.
Da die bezeichnete Bewegung der Charakteristik auch durch
Rollen ihrer Ebene auf dem durch k senkrecht zu F gelegten Cylin-
der hervorgebracht werden kann, so beschreibt jeder Punkt der
Charakteristik eine zu F parallele Kreisevolvente, deren Projektio-
nen Evolventen von %, also mit der ursprünglichen kongruent und
äquidistant sind. Dieselben haben zum Ursprung die Punkte D^,
Dq . . ., wobei Bog. B^D^ = DD, Bog. B^Äq = BA , . . ist.
Zwei benachbarte Charakteristiken schneiden sich erst dann in
reellen Punkten, wenn sie den über h stehenden Cylinder berühren.
Diese Punkte bilden zusammen die Äufwickelung B^Ä^Cq des Kreises
auf den Cylinder, die Bückkehrkante der Fläche, welche die Bück-
kehrpunkte oder Spitzen aller Evolventen enthält. Die Rückkehr-
kante ist die Grenze zweier Flächenäste, die in jedem Punkte der
Kante eine gemeinschaftliche Berührungsebene besitzen, bestimmt
durch die Tangente der Rückkehrkante und die Normale zu dem über
k stehenden Cylinder in jenem Punkte.
Der Selbstschnitt oder die Bqppelkttrve der Bohrenfläche besteht
zuerst aus den Schnittkurven der zu F senkrechten Ebene A^M
mit der Fläche. Denn diese Ebene ist Symmetrieebene für die Leit-
linie, also auch für die Röhrenfläche, und wird daher von beiden
Flächenästen in denselben Kurven Ä^F^ GH, ... geschnitten.
Andere Doppelkurven werden gebildet durch die Selbstschnitte
aller Kreisevolventen der Fläche. Von diesen Punkten projiciren
sich die dem Sjreise k zunächst liegenden inJ,K,L . . . ; und da sie,
kongruenten Evolventen angehörend, alle gleich weit von M entfernt
liegen, bilden sie einen mit k koncentrischen Kreis. Diese Doppel-
kurven liegen daher auf koaxialen Umdrehungscylindem von wach-
sender Größe.
374. Übungscrnfgabe.
Für die eben behandelte Röhrenfläche zu konstruiren:
1) Die Projektion auf eine zu F senkrechte und zu A^M paral-
lele Ebene, insbesondere die Projektion der Rückkehrkante und der
Doppelkurven A^F, GJH, KJL]
2) die Schnitte einer Reihe von Ebenen, welche J^ A^M stehen,
insbesondere derjenigen, welche durch Aq, oder durch F, oder durch
Bq geht, sowie einer solchen, welche die Rückkehrkante in vier
Punkten schneidet, und derjenigen, welche die Fläche in zwei ge-
trennten Punkten berührt, entweder in der Nähe von F oder mög-
licher Weise in der Nähe von B^ und Cq]
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406 IX, 374—376. Abwickelbao-e Flächen, gemeinscliafü. Berühnmgsebenen.
3) die Berührangsebene an die Fläche in einem gegebenen Punkte
derselben zu legen.
376. Die Schraüben-Rohrenfläche daa-zustellen (Röhrenfläche mit
schraubenförmiger Leitlinie). Verkörpert heißt sie Schlangenrohr
(Serpentine) und dient als Archimedische Wasserschnecke zum
Heben von Wasser.
Fig. 166. Aufl. Stellen wir die P^ senkrecht auf die Axe a {M\ a") der
Schraubenlinie, so ist deren erste Projektion ein Eieis A' B' mit
dem Mittelpunkte M und dem Halbmesser M A' *= r, und die
zweite Projektion eine Sinuslinie Ä'B" mit der Axe a". Sei r^
der Halbmesser der beweglichen Kugel , wobei r^<,r sein möge, so
erhält man die Umrisse der Fläche als die zwei Äste der Aqui-
distanten der Projektionen der Leitlinie im Abstände r^ (372). Die-
selben sind im Grundrisse zwei aus M! mit den Halbmessern r + r^
und r — Tq gezogene Kreise. Im Aufriß erhält man sie einfach
als einhüllende Linien zu den Kreisen^ welche man aus den
Punkten jener Sinuslinie mit dem Halbmesser r^ zieht. Einzelne
Punkte erhält man in E" und T!,^\ wenn man auf der Normalen
der Sinuslinie in E" nach beiden Seiten E'^E" = E"E^' = r^
aufträgt.
Wenn, wie in dem Falle unserer Figur, ein Umriß Rückkehr-
punkte besitzt, so ist es vorteilhaft, ein Stück der Evolute der
Sinuslinie in der Nähe des Scheitels B" zu verzeichnen. Es ist dies
nach Nr. 333 an einem anderen Scheitel geschehen, und danach
sind die Krümmungsmittelpunkte B^ und C^ für B" und C" aus
(JBo), (C), (Co) übertragen. Diese Evolute ist auch die Evolute des
Umrisses, und es können insbesondere aus B^ die Krümmungskreise
in den Scheiteln JB/' und B^' verzeichnet werden. Auf der Evolute
liegt die Spitze D" des Umrisses, welche die Grenze ihres sicht-
baren und ihres verdeckten Teiles bildet. Die erste Projektion u
dieses zweiten Umrisses B^DE^. . . = u bestimmt man, indem man
beachtet, daß der Durchmesser E^EE^ der umhüllten Kugel, welcher
nach den Punkten E^^ E^ des zweiten Umrisses läuft, parallel zu
Pg liegt, also im Grundriß durch E' parallel zu x als E^E'E^ ge-
zeichnet wird. Der Spitze D" entsprechen Punkte D und D' der
u und u\ in welchen die Tangente _L Pg steht, ti" besteht aus
zwei unbegrenzten, u aus zwei geschlossenen Kurvenästen. In der
Figur ist die Fläche an ihrem oberen Ende durch eine auf P^ senk-
rechte Charakteristik begrenzt, deren erste Projektion eine El-
lipse bildet
376. Um noch die Krümmungshalbmesser r^, r, von u in den
Scheiteln JB/, B2 zu ermitteln, gehe man auf dem Kreise B'A' um
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IX, 376. Die Umhüllongsflächen.
407
ein Element B'F' vorwärts, dessen Koordinaten von B' aus in der
Richtung B' M' und in der darauf senkrechten Richtung x und y
Fig. 165.
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408 IX, 376—378. Abwickelbare Flachen, gemeinschafbl. Berahnrngsebenen.
seien; dann ist r = y* : 2x. Aus F' ergibt sich der Punkt jP/ von
u' (wie Ej^ aus JE'), dessen mit den Koordinaten von F" parallele
von Bi aus gemessene Koordinaten Xi, yi=y sind, woraus r^ =
y^:2xi = r(x: Xi). Zu F' gehört der Punkt F" der Sinuslinie
B"Ä" mit den von J5" aus gemessenen Koordinaten x und jet; es
ist aber jgf «= j^ tg <^, wenn <^ die Neigung der Schraubenlinie. Die
Neigung der Normale BqF" der Sinuslinie gegen BqB" ist dann
s : BqB" = 9 = y tg <j : r tg* <j (339) = y : r tg <y. Die Koordinaten
des Punktes F^\ der ^xi^B^F" durch F"F^' = r^ bestimmt ist, sind
dann, von jB/' aus gemessen, a^j und z^^ wobei z^ = BqB^'. y; und
hieraus folgt, da F^'B^' mit z den Winkel \q) bildet,
X, = B,B,'\ <p.^(p = B,B,\\iy : r tg <J)^
Daher ist
und ''» = b:bI'>
-»0 -"2
wobei Äq == r tg <J «= M"A" die reducirte Ganghohe der Schrauben-
linien bedeutet. Daher erhält man auf B^B" den r^ z= B^Lj^ = -Bi'-Ki
und rg = jBo-^« *== ^2^%) wenn man ^^Cf || a" und = Jtf" J." macht
und GL,±BCGy GL^±B^'G zieht
Die Gestalt der Böhrenfläche ist verschieden, je nachdem der
Halbmesser der Charakteristik r^ kleiner, gleich oder großer als der
Halbmesser der Leitschraubenlinie angenommen wird. Benachbarte
Spitzen des zweiten scheinbaren Umrisses sind in zwei Punkte
getrennt, vereinigen sich in einem Punkte (mit dem Krümmungs-
halbmesser gleich Null), oder verschwinden, je nachdem r^ >,
«s, oder < als der Krümmungshalbmesser B^B" jener Sinuslinie
in ihrem Scheitel ist.
377. Übungsaufgabe. Die Schraubenrohrenfläche durch Ebenen
zu schneiden, a) welche senkrecht auf der Axe, b) parallel zur Aze
unter wechselndem Abständen (0, r — H ^o> *" — ^o> ^ — A^o? *'»
r + ^fljj ro , r -\- Tq), c) geneigt gegen die Axe stehen. Dabei sollen
Tangenten an die Schnittkurve bestimmt werden.
378. Die lAcktgleichen einer Böhrenfläche zeichnet man mittelst
ihrer Punkte auf den Charakteristiken. Da diese größte Kreise gleicher
umhüllten Kugeln bilden, so übertrage man ihre Projektionen (El-
lipsen) durch eine Parallelverschiebung auf die gleichnamige Pro-
jektion einer gleichen Kugel, auf welcher die Projektionen der Licht*
gleichen gezeichnet sind, schneide sie mit diesen Lichtgleichen, und
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IX, 378» Die ümbüllungsflächen. 409
führe die Schnittpunkte durch eine Rückschiebung auf die ursprüng-
lichen Ellipsen über.
Übungsaufgaben. 1) Von einem Gange einer Schraubenröhren-
fläche (375), deren Axe senkrecht oder geneigt gegen Pj steht, die
Lichtgleichen, die Eigenschattengrenze und den Schlagschatten der
Flächenteile auf einander und auf die Projektionsebenen zu bestim-
men. Steht die Axe der Fläche senkrecht auf Pj, so sind die ersten
Projektionen aller Charakteristiken kongruente Ellipsen,
2) Von einem Gange einer Schraubenröhrenfläche die Grenze
des Eigen- und Schlagschattens zu konstruiren, wenn der leuch-
tende Punkt in endlichem Abstände liegt
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X. Abschnitt.
Die windschiefen Flächen.
L Allgemeines.
379. In Nr. 136 wurde eine windschiefe Fläche als eine solche
Regelfläche bezeichnet, bei welcher je zwei benachbarte (gerade)
Erzeugende nicht in derselben Ebene liegen, oder welche entlang
einer Erzeugenden nicht von ein und derselben Ebene berührt wird.
Wir lernten als die einfachsten die vom zweiten Grade, das ein-
schalige Hyperboloid und das hyperbolische Paraboloid, kennen.
Im allgemeinen sind die hauptsächlichsten Entstehungsweisen der wind-
schiefen Flächen folgende:
1) Eine jede windschiefe Fläche kann dadurch entstehen, daß
' eme Gerade e als Erzeugende auf drei festen Leitlinien l^, l^^ l^ hin-
gleitet^ indem sie jede derselben schneidet. Man findet die durch
einen beliebigen Punkt Ä^ der l^ gehenden Erzeugenden als die ge-
meinschaftlichen Erzeugenden der beiden Kegel Ail^, A^l^j welche
Äi zur Spitze und bezw. l^, l^ zur Leitlinie haben. Die entstehende
Fläche ist im allgemeinen windschief; denn sollten zwei benachbarte
Erzeugende A^A^Ä^ und B^B^B^ in einer Ebene liegen, so befan-
den sich in derselben die Paare benachbarter Punkte A^j B^ der J^;
J.2, B^ der l^\ A^, B^ der Jj, d. h. die Tangenten der l^ in ^i, der l^
in A^ und der l^ m A^, Dies findet ofienbar im allgemeinen nicht
statt. Tritt es aber för einzelne Lagen der Erzeugenden ein, so
besitzt entlang derselben die windschiefe Fläche ebene Flächen-
elemente; und tritt es bei besonderer Annahme der Leitlinien fÖr
alle Erzeugenden ein, so entsteht eine abunckelbare Fläche , welche
sich dadurch als besondere Art der windschiefen darstellt So ent-
steht z. B. ein Cy linder, wenn die drei Leitlinien gleiche parallele
Ejreise sind, deren Mittelpunkte auf einer Geraden liegen.
2) Die reciproke, ebenfalls für jede windschiefe Fläche geltende
Entstehungsweise erhält man, wenn man an die Stelle der drei Leit-
linien, welche man als einfache Punktreihen ansah, drei einfache
Ebenenfolgen, d. i. drei abwickelbare Flächen setzt, welche von jeder
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Xf 379. Allgemeines. 411
Erzengenden berührt werden sollen. Eine abwickelbare Fläche hüllt
aber die Schmiegungsebenen ihrer Bückkehrkante ein^ so daß an
die Stelle der Kurve, als Folge von Punkten , eine Kurve als Folge
von Ebenen y nämlich ihrer Schmiegungsebenen , tritt. Man erhält
Erzeugende der windschiefen Fläche, wenn man eine Berührongsebene
der ersten der abwickelbaren Flächen mit den beiden anderen schnei-
det und an beide Schnittkurven die gemeinschaftlichen Tangenten
zieht; dieselben bilden die Erzeugenden.
3) Sind eine ahwidcelbare Leitfläche und zwei Leitlinien gegeben,
so findet man die Erzeugenden ähnlich wie in 2).
4) Die erste Entstehungsweise nimmt eine besondere Form an^
wenn die eine der drei Leitlinien, etwa ig, im Unendlichen liegt
und durch den Kegel gegeben ist, welcher sie projicirt, mit dessen
Erzengenden daher die der windschiefen Fläche pt^rallel sein müssen.
Dieser Kegel ist der Biditkegel der Fläche.
5) Wird der Richtkegel zu einer Richtebene, so erhält man Er-
zeugende, wenn man eine zu der Richtebene parallele Ebene mit
l^ und 2g schneidet und jeden der Schnittpunkte mit 2| mit jedem
derjenigen mit Z^ durch eine Gerade verbindet.
6) Es können die Leitlinien zum Teil oder alle durch Leit-
flächen ersetzt werden, welche von den Erzeugenden berührt werden
sollen. Befindet sich unter den Leitgebilden eine Linie l^, so be-
stimmt man die durch einen Punkt A^ der l^ gehenden Erzeugen-
den der windschiefen Fläche als die gemeinschaftlichen Erzeugenden
der beiden Kegel, welche aus A^ je einem der beiden anderen Leit-
gebilde (Linie oder Fläche) umschrieben sind. Sind drei Leitflächen
Iij, Ii2, I13 gegeben, so findet man diejenigen Erzeugenden e der
windschiefen Fläche, welche einer beliebigen und wechselnden Ebene
E parallel sind, indem man den Ort der mit E parallelen, die L|
und I12 berührenden Geraden, d. i. eine windschiefe Fläche F, be-
stimmt. Diejenigen Erzeugenden der F, welche zugleich noch die L3
berühren, sind die gesuchten Erzeugenden; sie berühren aber auch
die Schnittkurve k der F und der L3, da im Punkte der Berührung
dieser Erzeugenden mit L3 zwei gemeinsame Punkte der F und der
I13, d. i. der Schnittkurve beider zusammenfallen, so daß jene Er-
zeugende Tangente der Schnittkurve ist. Man konstruirt daher diese
Schnittkurve und zieht ihre mit E parallelen Tangenten, so sind
diese die gesuchten Erzeugenden.
7) Es kann eine Leitlinie durch eine andere Bedingung ersetzt
sein, z. B. durch die, daß das Stück der Erzeugenden zwischen den
beiden Leitlinien eine gegebene unveränderliche Länge besitze, oder
daß die Erzeugende die eine Leitlinie l^ unter einem gegebenen
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412
X, 879—380. Die windschiefen Flächen.
unveränderlichen Winkel schneide. Ist im letzteren Falle Z, eine Ge-
rade, so kann die Bedingung durch einen Richtkegel ersetzt werden.
8) Die Bewegung der Erzengenden kann dadurch bestimmt sein,
daß sie die Normale einer gegebenen Fläche längs einer auf ihr ge-
gebenen Kurve bleibt, da, wie wir später sehen werden, zwei be-
nachbarte Normalen einer Fläche im allgemeinen nicht in ein und
derselben Ebene liegen. Eine solche Fläche heißt Normalenfläche.
380. Zwei mndschiefe Flächen F, Fi, welche eine Erzeugende e
gemein haben, und sich in drei Punkten Pj, P2, Pj derselben berührenj
berühren sich in jedem Punkte P derselben,
i^g. 166. Um dies in der gebräuchlichen Weise zu zeigen, legen wir
durch Pi, Pg, P3 je eine Ebene, schneiden dieselbe mit P, P^ bezw.
in den Kurven \, \\ k^, l^^ k^y h? ^^ müssen sich diese zu zwei
Fig. 166.
in jenen drei Punkten berühren, weil sich P, Pj
in ihnen berühren. Läßt man nun die Erzeugende e
einmal auf k^, k^, k^, dann auf l^ l^ l^ als Leit-
linien hingleiten, so beschreibt sie bezw. P und P^,
und da die Leitlinien zu zwei ein Element gemein
haben, so haben die Flächen außer e noch eine
benachbarte Erzeugende e^ gemein, haben also in
jedem Punkte P der e eine gemeinsame Berührungs-
ebene, nämlich die durch e und durch den zu P
benachbarten Puiikt der e^ gehende Ebene.
Will man aber die unendlich kleinen Abstände
und Winkel der zu e benachbarten Erzeugenden g, r
der beiden Flächen eingehend erörtern, so trage man
auf k^ und l^ die gleichen Elemente PxQi ==» PiBi
= 0^ auf, wodurch im allgemeinen Q^P^^^Q^ und
<^ öi-Pi^Si = 0^ wird. Durch Q^ und i^ lege man
bezw. die Erzeugenden q der P und r derPi- Da
bei einer windschiefen Fläche, für P^Q^ = endlich, auch der Winkel
von e und q endlich ist, so ist er für P^ ^^ = 0^, im allgemeinen
ebenfalls = 0^ (I, 232). Wenn ^ eq im besonderen «= 0 von höhe-
rer Ordnung wird, so ist g 1 e, das Flächenelement eq eben, und
unser Satz selbstverständlich. Ebenso ist der Abstand von e und q
im allgemeinen an jeder Stelle <= 0^; wenn er im besondern an einer
Stelle = 0 von höherer Ordnung wird, so schneiden sich hier die
q und e, und das Element eq ist wieder eben. Ebenso ist im^all-
gemeinen ^ er = OS und Abstand e, r an jeder Stelle = OK
Schneidet man nun q und r mit den durch P^ und Pg gelegten
Ebenen bezw. in Q^, ös» -^2» ^; so ergeben sich auch ^ C^Pj-ßf
und ^ Ö3 P3 JBj beide «= 0*, wenn nicht 0 von höherer Ordnung.
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X, 880—882. Allgemeines. 413
Daraus folgt aber, daß -^ gr = 0*, wenn nicht 0 von noch höhe-
rer Ordnung ist. Denn zieht man durch Q^ die Gerade s ^r,
und schneidet sie mit den durch P^y P^ gelegten Ebenen bezw. in
Sf„ Sj, so sind B^S^ und Il^S^ = 0^ (wie B^Qi), und ^S^P^B^
und ^SiP^R^^'OK Wäre aber ^qr=0\ so würde auch
^qs = 0^ sein, ebenso Q^S^ = 0*, und da auch P^ ös = 0^, so
würde <^ Ös-Ps^s endlich sein; dasselbe würde für jeden Punkt der e
gelten, so daß z. B. auch QiP^S^ endlich wäre, außer da, wo
^ PQS = 0^ oder = 180^ ist, wo also die Ebene js die e schneidet,
was etwa in P^ stattfinden möge; dann trifft auch die ^2^2 ^^^ ^*
Nur an den beiden Stellen P, und Pg könnten dann auch die Winkel
QiPiRi und Q^P^R^-=0^ sein. Da ^QPR aber an drei Stellen
Pi, Pj, P3 = 0* ist, so kann nicht <^gr = 0^, es muß vielmehr
— 0* oder 0 von noch höherer Ordnung sein. Dann sind auch für
jeden vierten Punkt P der e, wenn man durch ihn eine Ebene legt,
bei entsprechenden Bezeichnungen, QS^ SR, QR, alle = 0*, PQ,
PR = OS daher ^ QPR = 0^ oder k und l und daher auch P
und Fl berühren sich in P, w. z. b. w.
381. Nimmt man die Tangenten ^, ^2; ^ ^^^ ^^^ Leitlinien
hf hf h ou^^f windschiefen Fläche in ihren Schnittpunkten mit
einer Erzeugenden e zu Leitlinien, oder auch drei Gerade, welche
die Fläche je in einem Punkte einer e berühren, so bestimmen diese
als Leitlinien im allgemeinen ein einschaliges Hyperboloid, welches
die Fläche in jedem Punkte der e oder entlang e berührt (380). Man
nennt dasselbe Berührungshyperboloid entlang der Erzeugenden e.
Es giebt deren unendlich viele.
Wählt man die drei Tangenten parallel mit ein und derselben
Ebene, so erhält man ein entlang e berührendes hyperbolisches
Paraboloid, ein Berührungsparaboloid] es genügt dann die Angabe
zweier Tangenten i^i,^, mit denen dann jene Ebene, die Bichtebene
der Tangenten, parallel ist. Die Berührungsebene der Fläche (und
des Paraboloides) in dem unendlich fernen Punkte der e ist dann
diejenige Ebene, welche durch e gelegt wird parallel mit einer zweiten
die t^ und ^2 schneidenden Erzeugenden des Paraboloides.
Wählt man t^ und ^ senkrecht zu e, so ist auch die mit t^
und ^ parallele Richtebene und jede Erzeugende der Schaar t des
Paraboloides senkrecht zu e und berührt die Fläche. Denkt man
sich dieses Paraboloid um e um 90® gedreht, so werden die t Nor-
malen zur Fläche, woraus folgt: Die Normalen einer tvindschiefen
Fläche, deren FußjHmkte in einer Erzeugenden derselben liegen, baden
ein hyperbolisches Paraboloid, das s. g. Normalenparaboloid.
382. Weil das Berührungshyperboloid einer windschiefen Fläche
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414
X, 882. Die windschiefen Flächen.
Fig. 167.
mit dieser in jedem Punkte einer Erzeagenden die Berührungsebene
gemein hat, so gilt auch für die Fläche der Satz der Nr. 139, und
heißt dann: Jede durch eine Erzeugende e einer toindschiefen FUkiie
gehende Ebene berührt die Fläche in einem Punkte der e. Das Büsdid
e dieser Ebenen ist mit der Beihe e der zugehörigen Beriihrungqmnkte
projektiv.
Danach löst man die
Aufg. Für drei Funkte P,, Pg, Pg einer Erzeugenden e einer
windschiefen Fläche sind die Beruhrungsd}enen Tj, Tg, Tj gegeben; man
soll für einen vierten Punkt P der e die Berührungsebene T, oder für
eifie vierte durch e gelegte Ebene T den Berührtmgspunkt P konstruiren.
Fig. 167. Aufl. 1. Die Figur gibt die Darstellung in einer einzigen Pro-
jektionsebene P,, da diese genügt E sei die Spur der e, die durch
E gehenden Geraden ^i, ^, ^ seien die Spuren, Pj, Pj, Pj die
Projektionen der Berührungspunkte der
T,, Tg, Tg. Die Punktreihe c der P ist
nun projektiv mit dem Büschel E der f,
und es sollen von zwei weiteren entspre-
chenden Elementen P, t das eine aus
dem gegebenen anderen gefunden werden.
Es geschieht dies vermittelst einer Hilfs-
geraden e^ in P, welche das Strahlen-
büschel in der Punktreihe ^j, Q^, Q^
schneidet, durch die Perspektive Axe p
(I, 283) zwischen den projektiven B>eihen der P und der Q und
durch Bestimmung der entsprechenden Elemente P, Q und EQ = i.
Aufl. 2. Denkt man sich ein entlang e berührendes Hyper-
boloid gelegt, das durch drei Erzeugende der zweiten Schaar ge-
geben ist, wovon jede in einer der gegebenen Berührungsebenen
beliebig angenommen werden kann, so seien P^Q^, P^Q^ die beiden
ersten derselben, und öi> Qs il^re Spuren. Schneidet nun die dritte
Berührungsebene die Q1Q2 = Cj in ^3, so kann P3Ö8 ^^^ dritte Er-
zeugende angenommen werden. Dann sind e und e^ Erzeugende der
ersten Schaar, und sie werden von denen der zweiten in den pro-
jektiven Punktreihen Pj, Pg, P3 und Q^, Q^, Qs geschnitten. Zu P
sucht man dann, wie vorher, den entsprechenden Punkt Q und die
Berührungsebene eö = T, oder umgekehrt
Sind statt der Berührungsebenen drei die Fläche bezw. in Pj,
Pg, P3 berührende Gerade, etwa die Tangenten der Leitlinien, ge-
geben, so lege man zwei Gerade e^ und e,, welche diese Tangenten
schneiden, und durch P eine die e^ und e^ schneidende Gerade t]
dann ist et => T die Berührungsebene in P; oder man schneide die
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X, 382—384. AUgemeineB. 415
dnrch e gehende Ebene T mit e^ und e^, so bestimmt die Verbin-
dungslinie der Schnittpunkte auf e den Berührungspunkt P der T.
383. Die Berührungsebene einer windschiefen Fläche in dem
unendlich fernen Punkte einer Erzeugenden heißt eine asymptotische
Ebene der Fläche. Alle asymptotischen Ebenen werden von einer
abwickelbaren Fläche umhüllt, welche die (asymptotische abwickelbare
Fläche der toindschiefen Fläche heißt und diese entlang ihrer unend-
lich fernen J^urve berührt. Die ans ein und demselben Punkte als
Spitze gebildeten Bichtkegel der windschiefen und jener asymptoti-
schen Fläche fallen zusammen; sie projiciren die gemeinschaftliche
unendlich ferne Kurve der beiden ersteren Flächen. Die Berührungs-
ebenen dieses Bichtkegels sind mit den asymptotischen Ebenen der
windschiefen Fläche, und die Erzeugenden des Kegels sind sowohl
mit denen der windschiefen , als mit denen der asymptotischen
Fläche parallel. Also sind auch die in einer asymptotischen Ebene
liegenden Erzeugenden der windschiefen und der asymptotischen
Fläche unter einander parallel.
384. Wie bei dem einschaligen Hyperboloide (149), so nennt
man bei jeder windschiefen Fläche den Centralpuhkt einer Erzeugen-
den den Punkt, in welchem sie ihrer benachbarten Erzeugenden am
nächsten ist, in welchem also auch ihre Berührungsebene, die s. g.
GentraUbene der Erzeugenden, senkrecht auf ihrer asymptotischen
Ebene steht. Die Gesamtheit der Gentralpunkte der Fläche bildet
deren Striktionslinie.
Ordnet man in dem durch eine Erzeugende e gehenden Büschel
von Ebenen einer jeden die auf ihr senkrechte zu, so bildet das
Ebenenbüschel eine gleichlaufende Involution (I, 348), also auch die
Reihe ihrer Berührungspunkte auf e, deren Potenz p^ daher negativ
ist (I, 300). Der Centralpunkt C ist dabei dem unendlich fernen
Punkte U zugeordnet, also der MitteJptmkt der Involution. Den
beiden zugeordneten Ebenen, welche mit der Gentralebene einen
Winkel von 45^ bilden, gehören Berührungspunkte M und N an,
welche von C auf beiden entgegengesetzten Seiten gleich weit ab-
stehen. Denn CÜMN müssen harmonisch liegen, weil ihre Be-
rührungsebenen so liegen. Daher sind M und N die ideellen Doppel-
punkte der gleichlaufenden Punktinvolution und es ist CM oder
CN= ^y — p^ (I, 300). Man nennt diese Abstände den Para-
meter der Erzeugenden.
Während ein Punkt eine ganze Erzeugende beschreibt, dreht
sich die zugehörige Berührungsebene um 180^, und zwischen den
ideellen Doppelpimkten um 90^. Je kleiner der Parameter, um so
rascher die Drehung in der Nähe des Centralpunktes. Schneiden
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416
X, 384—386. Die windschiefen Flächen.
sich zwei benachbarte Erzeugende, so ist ihr Schnittpunkt der Cen-
tralpunkt; in ihm kann man sich die ganze Drehung vor sich ge-
gangen denken,.
Es leuchtet ein: Zwei windschiefe Flächen beriäiren sich eniUmg
einer gemeinschaftlidien Erzeugenden c, wenn deren Centralpunkte und
Centralebenen sich decken, wenn ihre Parameter gleich sind und u^enn
der Drehungssinn der Berührungsebene bei beiden übereinstimmt.
386. Die Schnittlinie einer
Ebene mit einer mndschiefen
Fläche ist die Verbindungslinie
der Schnittpunkte der Ebene mit
den Erzeugenden der Fläche.
Fig. 168.
Der aus einem Punkte einer
windschiefen Fläche umschriAene
Kegel ist der einhüllende Kegel
der Verbindungsebenen des Punk-
tes mit den Erzeugenden der
Fläche.
Schneidet eine Gerade g eine windschiefe Fläche in n Punkten,
so ist jede durch g und die Erzeugende eines jener Punkte gelegte
Ebene eine durch g gehende Berührungsebene der Fläche, deren
Berührungspunkt jedoch nicht in jenem Schnittpunkte liegt. Außer-
dem gibt es aber keine durch g gehende Berührungsebene, weil
jede eine Erzeugende enthält, diese aber die g, und zwar in einem
jener n Punkte, schneiden muß. Es schneidet daher eine Gerade die
Fläche in ebenso vielen Punkten, als Berührungsebenen durch sie
an die Fläche gelegt werden können, oder eine unndschiefe Fläche
von der n^ Ordnung ist auch von der n^ Blasse, und man nennt sie
vom w'** Grade. Die Ordnung einer ebenen Schnittkurve und die
Klasse eines umschriebenen Kegels der Fläche sind dann eben-
falls die n^.
386. Eine Leitlinie l^ einer windschiefen Fläche ist im allge-
meinen eine vielfache Linie' derselben; durch jeden ihrer Punkte P
gehen nämlich so viele Erzeugende, als die
aus P durch je eine der anderen Leitlinien
^2 und {3 gelegten Kegel Erzeugende gemein
haben, also m^m^, wenn m^ und m^ die Ord-
nung bezw. von l^ und l^ angeben. In der
Figur sind zwei solche, e, e\ gezeichnei Be-
rühren sich die aus einem Punkte G der l^ ge-
legten beiden Kegel, so ist ihr entlang der
Berührungserzeugenden c liegendes gemein-
sames Element auch ein ebenes Flächenelement der windschiefen
Fläche. Eine solche Erzeugende c mag eine Kante*) der Fläche heißen.
Fig. 168.
*) Herr de la Goumerie in seiner G^m. descr., B. 2, 1862, S. 151, nennt
(mit Bour) ar§te eine Erzeugende einer windschiefen Fläche, welche mit ihrer
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X, 386. Allgemeines. 417
Bewegt sich der Punkt auf l^ von C aus nach der einen Seite,
in der Figur gegen P hin, so werden wegen der Stetigkeit, die
wir stets voraussetzen, die beiden den Kegeln gemeinsamen zu-
sammenfallenden Erzeugenden in zwei getrennte tibergehen, und bei
der Bewegung nach der anderen Seite hin verschwinden; ausge-
nommen den Fall, den wir nicht weiter verfolgen, in welchem die
Kante eine singulare Erzeugende (mit Bückkehrelementen) des einen
oder der beiden Kegel ist. In jenem allgemeinen Falle wird dann
C ein Grenzpunkt sein, in welchem, wenn er von dem laufenden
Punkte P durchschnitten wird, sich die Anzahl der reellen Erzeu-
genden um zwei verändert.
Jede der Berührungsebenen der Fläche in dem vielfachen Punkte
P enthält die Tangente der 2] in P und eine der durch P gehenden
Erzeugenden. Wenn zwei dieser Erzeugenden, c, e\ bei dem Foi-t-
rücken von P auf 2^ sich nähern und bei C zusammenfallen, so
fallen auch die beiden durch sie gehenden Berührungsebenen zu-
sammen. Schneidet eine Ebene die l^ in P, und die c in J., so schnei-
det sie die Fläche in einer Kurve k, welche bei P einen vielfachen
Punkt hat, den wir nur als Doppelpunkt ins Auge fassen, indem
wir nur die beiden Flächenzweige l^ 6, l^ e der bei 0 zusammen-
fallenden Erzeugenden c, e beachten. Die Ic wird in A von der
die Fläche entlang c berührenden Ebene im allgemeinen ohne gleich-
zeitiges Schneiden beröhrt. Bückt nun der Schnittpunkt P in C,
so geht die Kurve ft mit der Schleife P^P in die Kurve h^ mit
der Spitze G über, da die beiden Tangenten in P zu einer einzigen
Tangente in C werden, und da die c in C durch jene die Fläche
entlang c berührende Ebene ohne Schneiden berührt wird. Auch
jede unebene durch C gehende Kurve der Fläche hat in 0 eine
Spitze, da man jene schneidende Ebene durch die Schmiegungs-
ebene der Kurve in G ersetzen kann, den Fall ausgenommen, daß
diese Schmiegungsebene die Kante c enthält, wo dann die Kurve
aus c und einem sie berührenden Zweige besteht. Der Punkt G
heißt ein KttöpidalpunJct der Fläche (Zwickpunkt, pinch-point,
sommet). Da jede durch die Spitze einer Kurve gehende und
in ihrer Schmiegungsebene liegende Gerade als Tangente der-
selben anzusehen ist, so berührt jede durch den KuspiddlpuvJct G
gehende Gerade und, da jede Berührungsebene die Erzeugende ihres
Berührungspunktes enthält, jede durch die Kante c gehende Ebene
benachbarten parallel ist, während wir die Bezeichnung Kante auf die so h&nfig
vorkommenden, aber, wie es scheint, nicht benannten Erzengenden ausdehnen
wollen, welche mit ihrer benachbarten in derselben Ebene liegen.
Wiener, Lehrbach der darsteUenden Geometrie. II. 27
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418 X, 386—887. Die wincLscbiefen Flächen.
die Fläche in C. Daher geht auch die Bmihrungskurve b eines jeden
einer windschiefen Fläche umschriebenen Kegels, also jede Umrißlinie
tmd jede EigenschaUengreneSy durch aUe Kuspidalpunkte der Flädie,
Zugleich berührt sie in mnem solchen Punkte die durch ihn gehende
Kante der Fläche, um noch letzteres zu beweisen^ legen wir darch
die Spitze 8 des Kegels und durch die Puükte Ä der c und P
der l^, för welche CA und CP = 0^ ist, eine Ebene; dieselbe
schneidet die Fläche in einer Kurve k, welche bei P einen Doppel-
punkt besitzt. Zieht man aus 8 9Ji k eine Tangente, welche in D
berühren möge, so ist D ein Punkt des Umrisses 6, welcher außer-
dem durch C geht Wenn wir nun zeigen, daß -4.D «« 0*, so können
wir daraus folgern, daß «^ ACD «= 0*, daß also CA oder c die
Tangente der b in C ist. Die beiden Tangenten der k in Ihrem
Doppelpunkte P bilden aber einen Winkel = 0^, weil auch die Be-
rührungsebenen der Fläche in P einen solchen Winkel bilden. Zieht
man nun durch 8 die Sehne AE der Ä, so ist im Dreiecke APE
der -^Pc=«0* (nämlich kleiner als der Winkel der Tangenten der
k in P), ^ A endlich, PA = 0^ folglich AE = 0*; daher um so
mehr -4D =» 0*, wodurch der Satz bewiesen ist.
Bückt ein Kuspidalpufikt ins Unendliche^ so wird die nach ihm
laufende Karde zu einer Asymptote der Berührungskurve eines jeden
umschriebenen Kegels und eines jeden Umrisses.
Diese für eine vielfache Leitlinie der Fläche gewonnenen Ergeb-
nisse gelten für jede vielfache Linie der Fläche, da man diese, wie
jede Linie der Fläche, als eine Leitlinie ansehen kann, möglicher-
weise mit Ausschluß einer Reihe von Erzeugenden, die durch sie
als Leitlinien neu eingeführt würden. Jeder Kuspidalpunkt liegt
auf einer vielfachen Linie der Fläche.
387. Indem wir in der Folge öfter 8ätjse über Linien und
Flächen höherer Ordnung auf analytischer Grundlage beweisen, wollen
wir die dabei zu benutzenden und zum Teil schon früher benutzten
Begriffe und Sätze zusammenstellen:
1) Eine Linie von der n^ Ordnung ist eine solche Linie, welche
von jeder Ebene in n (reellen oder imaginären) Punkten geschnitten
wird. Ist die Linie eben, so wird sie von jeder Geraden ihrer
Ebene in n Punkten geschnitten.
2) Eine Linie von der n*^ Klasse ist eine solche Linie, von
deren Schmiegungsebenen n durch jeden Punkt gehen, oder an
deren abwickelbare Fläche (ihrer Tangenten) durch jeden Punkt n
Berührungsebenen gehen. Ist diese abwickelbare Fläche ein Kegel,
so gehen durch jede durch seine Spitze gelegte Gerade n Berüh-
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X, 387—388. Allgemeinea. 419
rongsebenen desselben. Ist die Linie ehen^ so gehen durch jeden
Pankt ihrer Ebene n Tangenten an dieselbe.
3) Eine ebene Kurve von der n*®" Ordnung oder Klasse ist
durch -J- (n + 1) (n + 2) — 1 = ^ w (n + 3) Punkte^ durch welche sie
geht, oder Gerade, welche sie berührt, bestimmt. Denn so groß
ist die Anzahl der unabhängigen Konstanten ihrer allgemeinen
Gleichung.
4) In derselben Ebene haben zwei Kurven bezw. von der m**°
und n^^ Ordnung oder Klasse mn Punkte oder mn Tangenten ge-
mein. Denn durch Elimination der einen Veränderlichen aus ihren
Gleichungen erhält man eine Gleichung vom mn^^ Grade nach der
anderen Veränderlichen.
5) Eine Fläche von der n**" Ordnung ist eine solche Fläche,
welche von. jeder Geraden in n Punkten, und daher von jeder Ebene
in einer Linie von der n^^ Ordnung geschnitten wird.
6) Eine Fläche von der w'** Klasse ist eine solche Fläche, an
welche durch jede Gerade n Berührungsebenen, und daher aus jedem
Punkte als Spitze ein berührender Kegel von der n*®" Klasse gehen.
7) Eine Fläche von der n*^ Ordnung oder Klasse ist durch
Ebenen, welche sie berührt, bestimmt,
8) Zwei Flächen bezw. von der m^^ und n*®° Ordnung schnei-
den sich in einer Linie von der mn*^ Ordnung.
9) Eine Fläche von der n**^ Ordnung hat mit einer Linie von
der m**° Ordnung, die nicht ganz in ihr liegt, mn Punkte gemein.
Hat eine Linie von der w**" mit einer Fläche von der n*®" Ordnung
mehr als mn Punkte gemein, so liegt sie ganz in derselben.
10) Drei Flächen bezw. von der P®°, w****, n^^ Ordnung haben
Imn Punkte gemein.
11) Zerfallt eine Linie oder eine Fläche von der n*®° Ordnung
bezw. in Linien oder Flächen von der Ordnung i, k, l . . ., so ist
i -(- Ä; + Z • • • = w.
388. Satz, Sind die drei Leitlinien l^, l^, l^ einer Regdfläche P
bejsw. von der Ordnung m^, m^, Wg, und schneidet keine derselben eine
der anderen, so ist der Grad der Eegelfläche n =^2m^m^m^. Eine be-
liebige Gerade g schneidet die Fläche in n Punkten, und die durch
die Schnittpunkte gehenden Erzeugenden der P sind die Gesamt-
heit der Geraden, welche die vier Linien g, lu hy h treffen. Legt
man nun durch g, 2,, l^ als Leitlinien eine Regelfläche, welche vom
n,*^ Grade sei, so vrird dieselbe von Z, in m^ nj Punkten geschnitten,
und die durch die Schnittpunkte gehenden Erzeugenden dieser Fläche
27*
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420 X, 388—389. Die windschiefen Flächen.
sind ebenfalls die Gesamtheit der Geraden^ welche die vier Linien
h> 9) hi h treffen. Daher ist n = w^Wj. Hieraus folgt auch, daß
der Grad der Regelfläche (g, l^, ^) «= «i = Wj w, ist, wenn n^
der Grad einer Regelfläche, welche zwei Gerade ^, h und die 2, zu
Leitlinien hat; und endlich, daß f^ = fn^'2 ist, weil 2 der Grad
einer Regelfläche, welche drei Gerade g, h, i zu Leitlinien hat. Daraus
ergibt sich durch aufeinanderfolgende Einführung w = 2 »»imjtw,.
Haben 0wei Leitlinien I2, l^ einen Funkt gemein, so zerfallt die
Regelfläche in zwei Bestandteile, von denen der eine derjenige Kegel
ist, welcher jenen gemeinsamen Punkt zur Spitze und l^ zur Leit-
linie hat; und da dieser Eegel von der m^^^ Ordnung, so ist die
Ordnung oder der Grad der (windschiefen) Regelfläche = 2 m^ fWg «w,
Haben l^, l^; l^^l^ ; l^, ^ hezw. Sj, Sg? h FunJcte gemein, so ist hier-
nach die Regelfläche, mit Ausschluß jener Eegelflächen, vom Grade
w = 2 w»! W2 »W3 — Sj f»! — Sj m^ — 53 mg.
Dabei werden die Zahlen, welche die VielfacMeit der Leitkurven
ausdrücken, erniedrigt auf
Wg Wg — Sj , wig m, — «2 , ♦»! W2 — «8 .
EUerbei ist der Fall des scheinbaren Widerspruchs zu erörtern,
welcher eintritt, wenn die drei Leitlinien Kegelschnitte sind, die sich
zu zwei in zwei Punkten schneiden, und wobei die Regelfläche zweiten
Grades entsteht (142, 3)). Es ist dann m^ = W2 = m^ = 2, «i = s,
«= «3 = 2, woraus n= 16 — 3.4 = 4 folgt, und die Vielfachheit
jedes Kegelschnittes =4 — 2 = 2. Beides scheint einen Wider-
spruch zu enthalten, der sich aber dadurch löst, daß wirklich durch
jeden Punkt jeder Leitlinie zwei Erzeugende gehen, und daß zwei
Schaaren von Erzeugenden die Fläche doppelt bedecken. Jede Fläche
mit zwei Schaaren von geraden Erzeugenden muß aber eine Begdfläche
zweiten Grades sein, weil jede Schaar drei Gerade der anderen zu
Leitlinien hat.
n. Das Konoid, seine Sohattengrenzen und Liohtgleiolien.
389. Man kann die windschiefen Flächen in solche mit 3, 2, 1
oder keiner Leitgeraden teilen. Die erster en sind die vom zweiten
Grade, die zweiten die vom 2n^^ Grade, wenn die krumme Leit-
linie von der n*®° Ordnung ist (388). Zu ihnen gehört das Konoid]
bei demselben ist die eine gerade Leitlinie unendlich ferne, also
durch eine Richtebene gegeben, so daß das Konoid eine windschiefe
Fläche mit einer Bichtebene und einer geraden Leitlinie ist. Die
krumme Leitlinie kann auch durch eine Leitfläche, welche von den
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X, 389—390. Das Konoid, seine Schaitengrenzen und Lichtgleichen. 421
' Erzeugenden berührt wird, ersetzt sein. Steht die gerade Leitlinie
senkrecht auf der Kichtebene; so heißt das Konoid ein gerades, sonst
ein schiefes. Für eine Erzeugende e des Konoides erhält man ein
Berührungsparäboloid, wenn man die krumme Leitlinie durch ihre
Tangente in ihrem Schnittpunkte mit e oder durch eine andere die
Fläche in diesem Punkte berührende Gerade ersetzt; oder wenn
man die Leitfläche durch eine Tangente derselben in ihrem Berüh-
rungspunkte mit e ersetzt.
Da der Bichtkegel zu einer Bichtebene geworden ist, so sind
die Berührungsebenen in allen unendlich fernen Punkten der Fläche
mit der Richtebene parallel (383). Die Gentralebenen der Erzeu-
genden (384) stehen daher auf der Richtebene senkrecht und ihre
Berührungspunkte ; die Centralpunkte der Erzeugenden und damit
die StrikHonslinie bilden den Umriß der Fläche bei ihrer senkrech-
ten Projektion auf die Richtebene.
Die gerade Leitlinie und die unendlich ferne Gerade der Richt-
ebene sind so vieifache Linien der Fläche ^ als die Ordnung der
krummen Leitlinie angibt. ' Die Kanten erhält man durch die be-
rührenden Ebenen, welche man durch die eine oder die andere
dieser Leitgeraden an die krumme Leitlinie legi Die Erzeugende
durch jeden der Berührungspunkte ist eine Kante, und ihr Schnitt-
punkt mit der Leitgeraden^ durch welche jene Berührungsebene
nicht geht, ist ein Kuspidalptmkt (386). — Die krumme Leitlinie
der Fläche ist stets eine einfache Linie derselben , so daß das
Konoid außer seinen beiden geraden Leitlinien keine mehrfache
Linie enthält.
390. Äufg. Das gerade Kreiskonoid darzustellen und Berährungs-
ebenen an dasselbe zu legen.
Das Kreiskonoid ist vom vierten Grade (vor. Nr.); bei dem ge-
raden Kreiskonoide steht die gerade Leitlinie g senkrecht auf der
Leitebene; wir wollen auch die Ebene des Leitkreises k senkrecht
auf die Leitebene stellen; die senkrechte Projektion von g auf die
Kreisebene gehe durch den Mittelpunkt M des k,
Aufl. Legen wir Pg in die Ebene des k, nehmen P^ als Leit- wg. i«».
ebene und legen sie durch M, so geht auch x durch üf , und g" steht
J.X und geht durch M. Es ist nur die obere Hälfte der Fläche
dargestellt und von dieser nur das von k und g begrenzte Stück.
Eine Erzeugende ist die mit P^ Parallele (G'E\ D''E"). Der erste
Umriß der Fläche besteht aus den beiden Geraden O'A^ G'B, der
zweite scheinbare (nicht verzeichnete) aus den beiden zu x paral-
lelen Tangenten des A". Die Kanten (mit ebene» Flächenelementen)
gehen durch die Endpunkte des in x und des J. x liegenden Durch-
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422
X, 390—891. Die windschiefen Flachen.
Fig. 169.
messers von Ä, drei derselben also durch Ä^ JB, (7; die vier Kuspi-
dalpunJUe sind die unendlich fernen Punkte der durch A und B
gehenden Erzeugenden, femer (ß', C) und der andere Grenz-
punkt auf g.
Eine zur Ebene des h parallele Ebene F' K' schneidet die
Fläche in einer Ellipse^ deren vier Scheitel in den vier Kanten lie-
gen. Der Aufriß zeigt ihre wahre
Gestalt; von dem Aufriß ist M der
Mittelpunkt, 2 . MC" in g" die eine
Axe, F'K" die andere; die letztere
kann jede Größe annehmen. Diese
Kurve ist eine Ellipse, weil ihre zu
X parallelen Ordinaten zu denen des
Ä", welche in derselben Linie liegen,
in einem unveränderlichen Yerhältr
nisse stehen, da (s. Fig.)
= G'D':G'M=conBt
391. Die Berühnmgsebene in einem
gegebenen Punkte P der Fläche wollen
wir mittelst eines entlang der Erzeu-
genden PE sich anschließenden Para-
boloides bestimmen, dessen Leitebene
Fl und dessen Leitgeraden g und die
Tangente (E'M, E" T') des l in E sei Schneidet E" T' die g"
in T\ so ist die auf P, senkrechte Gerade (Cf'Jf, T') eine wei-
tere Erzeugende dieser Fläche. Für ihre zweite Schaar von Er^
zeugenden ist die zu g und E"T' parallele P^ die Leitebene; und
schneidet die | Pj durch P gelegte Ebene P^D' jene beiden Erzeu-
genden der ersten Schaar in (D', T") und P, so ist (JD'P', T'F')
die durch P gehende Erzeugende der zweiten Schaar. Die Ebene
beider durch P gehenden Erzeugenden, welche E"H{\T'P") zur
zweiten, und HJ{IE'P') zur ersten Spur hat, ist dann die Berüh-
rungsebene des Hyperboloides und des Konoides in P. — In unserem
besonderen Falle läßt sich auch {P'D\ P'^T') sogleich als Tan-
gente der vorhin betrachteten Schnittellipse erkennen, welche mit
PE die BerühruDgsebene bestimmt.
Die umgekehrte Aufgabe, den Beruhru/ngspunkt einer durch eine
Erzeugende gehenden Ebene zu ermitteln, wird durch dieselben Linien
in umgekehrter Reihenfolge gelöst. Da sie sich aber bei der spä-
teren Aufgabe der Umschreibung eines Kegels 'aus einem Punkte L
{Licht oder Auge) häufig wiederholt, so lohnt es sich, die Auflösung
\
C'\
^C\
^
?
N
^^
/ /
D*
M^f
(.,
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/
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h-*'.^
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X, 391—393. Das Konoid, seine Schattengrenzen und Lichtgleichen. 423
zu yereinfachen. Man denke sich durch L und durch irgend eine Er-
zeugende {Q' E'y D"E") eine Ebene gelegt^ ziehe die in dieser Ebene
befindliche Gerade {L'G\ L"D"), schneide sie mit der durch T'
II Pi geführten Ebene in 5, und ziehe S'O' \ G'E\ so triflEt dieselbe
die G'M im Schnittpunkte 0' der Berührungsebene mit der {G'M,
T"), und O'Q' \x liefert auf G'E' den gesuchten Berührungspunkt
Q'. Schneidet man die zu x Parallele S' N mit G'M in N und
mit G' E' in JB, so ist nach Sinn und Größe der Abstand des Q'
von G'M oder 0'Q'= S'B, Liegt L unendlich fern, behalten also
L'(t' undL"D" ihre Richtungen bei, so ist offenbar für alle Lagen
von D" das Verhältnis G'N.B'T^ tg NS'G' : tg r'Ä"D"
«= const, und man konstruirt vorteilhaft G'N aus D'' T" durch
einen festen Winkel a, dessen sinus (oder cosecante) gleich jenem
Verhältnisse ist. Der Sinn von G'N stimmt aber mit dem von
D"T" darin überein, daß beide die Projektionen des Bewegungs-
sinnes eines sich gegen L bewegenden Punktes (von G' gegen L'
und von D" gegen L") auf die g" sind. Aus N erhält man dann
S'B = 0' Q'. Sind die Winkel von L'G' und L" D" mit x einander
gleich, so ist jenes Verhältnis = 1, und 6f'^=D"T".
392. Die Lichtgleidien einer windschiefen Fläche. Um auf einer
beliebigen Erzeugenden e einer windschiefen Fläche die Punkte der
abgestuften Lichtgleichen zu erhalten, lege man senkrecht zu e eine
Ebene E, welche die e m E schneide, konstruire in E aus dem
Mittelpunkte E das Tangentialbüschel, welches die Projektion des
durch E gelegten Lichtstrahles auf E zum Nullstrahle und den
Winkel von l gegen E = 90^ — le zum Grund winkel hat (196).
Dann lege man durch die Strahlen dieses Tangentialbüschels und
durch e Ebenen, so sind dies die Ebenen von den in der Lichtabstu-
fung enthaltenen Helligkeiten, und ihre auf e liegenden Berüh-
rungspunkte mit der Fläche sind die Punkte der abgestuften Licht-
gleichen.
Dieses Verfahren wird für die Ausführung wesentlich durch
die Bemerkung abgekürzt, daß die Reihe der Berührungspunkte mit
dem Büschel der Berührungsebenen, also auch mit dem Tangential-
büschel projektiv, und daß diese Beziehung durch drei Paare ent-
sprechender Elemente bestimmt ist, wobei man vorteilhaft den Punkt
auf der Eigenschattengrenze (Helligkeit -=» 0), diejenigen auf den ge-
raden Leitlinien und vielleicht den von der größten Helligkeit wählt.
393. Aufg. Die Lichtgleichen des geraden Kreiskonoides m
bestimmen.
Aufl. Sei wie in Nr. 390 Pj die Leitebene, ^ -L Pi die Leit- Fig. 170.
gerade, c in P^ der Leitkreis, und gehe g" durch den Mittelpunkt M
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424
X, 398. Die windschiefen Flächen.
des c. Sei der hintere Flächenast durch g und c, der vordere durch
g und einen zu c parallelen und gleichen Kreis c^ begrenzt; der
Grundriß ist in Fig. a), der Aufriß des vorderen Flächenastes in 6),
der des hinteren in c) dargestellt, l sei der Lichtstrahl. In den
Fig. 170 a.
Kreisen seien die Endpunkte der zu P^ parallelen Durchmesser A^ B,
A^^ Bj^, der zu Pj senkrechten C, D, C^, Dj, so daß AA^, BB^,
CC^y DD^ die vier Kanten der Fläche bilden, und diese sind Licht-
gleichen, weil die Fläche entlang einer jeden von derselben Ebene
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X, 393. Das EoDoid, seine Schattengrenzen and Lichtgleichen. 42Ö
berührt wird. Man teile von A und A^ aus jeden Kreis in eine
durch vier teilbare Anzahl (24) gleicher Teile, lege durch die Teilungs-
Fig. 170 b, c, d.
punkte die Erzeugenden und ermittle für jede die Lichtgleichen-
punkte, indem man zuerst für drei Punkte die Helligkeiten bestimmt^
und zwar a) für den zu konstruirenden Punkt der Eigenschatten-
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426 X, 393—395. Die windschiefen Flächen.
grenze (0), 6) für den Punkt auf der unendlich fernen und c) för
den Punkt auf der Leitgeraden g.
394. a) Bestimmung der Eigenschattengrenge. Eine mitPi parallele
Ebene schneide die g in E ((?', E"), den c in i^ und H, deii c^ in
Fl und -Hl, so sind EFF^y EHH^ zwei Erzeugende. Um auf den-
selben die Punkte der Eigenschattengrenze zu finden ^ ziehe man
(391) in F die Tangente an c; dieselbe trifft die g" in T'\ und
durch diesen Punkt geht auch die Tangente an c in J?; sodann
bestimme man auf G' M' den Punkt J so, daß G'J.E'T'
= tg VxiigV'Xf in der Figur «= 1, weil Ta; = T'a; «= 45**, wo-
durch G'J=E"T' wird. Dabei muß man sich von G' gegen J
der Lichtquelle nähern, wenn man sich ihr von E" gegen T"
nähert, andernfalls sich von ihr entfernen (391). Sodann ziehe man
durch J eine Parallele zu x, schneide sie mit der H V gezogenen
G'V in tT, mit G'F' in jPj, mit G' H' in Äj, und bestimme dann
die Schattengrenzpunkte F^ auf G'F' und H^ auf G' H' so, daß
ihre Abstände von der Mittellinie G' M der Große und dem Sinne
nach bezw. J^F^^J'F^ und J^H^^^J'H^ sind. — Bezeichnen
wir die äußere Seite des hinteren Flächenastes mit +, so hat die
äußere Seite des vorderen Flächenastes das Zeichen — , indem in
jeder der Leitgeraden das Äußere und Innere wechselt. Wir be-
zeichnen auch die Grenzlichtgleiche 0 mit + oder — , je nachdem
der berührende Lichtstrahl auf der + oder — Seite der Fläche liegt.
395. b) Da der Bichtkegel des Konoides die Ebene F^ ist, so
ist jede unendlich ferne Berührungsebene desselben \ F, und die
HelligJceit der Fläche in dem unendlich fernen Punkte jeder Erzeugenden
= sin A, wenn X = Vx der Winkel von l gegen Fj ist. Setzt
man G^K^ = 1, so ist K^ K^ = sin A, in der Figur = 1 : }/3 = 0,577.
c) Die Helligkeit der Fläche in den Funkten der Leitgeraden g
erhält man durch ein Tangentialbüschel, das man in F^ aus G' als
Mittelpunkt mit G' L' \ T als Nullstrahl und X als Grundwinkel ver-
zeichnet, so daß cos A (= |/2 : j/3 — 0,816) die größte auf g
mögliche Helligkeit ist Macht man daher G' 1. J_ V, 6r' 1. = 1
== G^K^j teilt diese Strecke in fünf gleiche Teile, zieht aus G' als
Mittelpunkt einen Ej-eis k mit dem Halbmesser G'K^^G' 1. cos A
«= (tj Ky^ cos A = G^i JTj, so sind dessen Schnittpunkte mit den J_ G' 1.
durch deren Teilungspunkte gelegten Geraden die Strahlenpunkte
des Tangentialbüschels. Die durch die so bestimmten Strahlen und
durch g gelegten Ebenen besitzen die zugehörigen Helligkeiten, und
die Strahlen sind die Grundrisse der in den bezeichneten Ebenen
liegenden Erzeugenden. Überträgt man deren Schnittpunkte mit c
in den Aufriß, und zieht hierdurch || x die Erzeugenden, so bestim-
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X, 396—396. Das Konoid, seine Scbattengrenzen und Lichtgleichen. 427
/Ä
'/
V
'/
men diese auf g'* die Punkte der Fläche von den bestimmten Hellig-
keiten. Im Grundriß ist aber jeder Strahl des Tangentialbüschels
Tangente der fraglichen Lichtgleiche in G\ Umgekehrt erhält man
die Helligkeit der Fläche in dem Schnittpunkte {G\ E") einer be-
liebigen Erzeugenden {G'F', E"F') als den Abstand LyF^ des
Schnittpunktes F^ der G' F mit dem Kreise Tc von der Geraden
G' V gemessen auf dem Stärkemaßstabe {= L^F^iG' \.),
396. um nun
auf jeder Erzeugenden '^'
aus den drei Punkten /\
von bekannter Hellig-
keit die Lichtgleichen'
punkte zu ermitteln,
bilde man in einer
zweiten Figur für alle / .^-^r
durch je eine Erzen- /^-i
gende gehenden Ebe-
nenbüschel die Tan-
gentialbüschel aus dem- ^ . -
selben Mittelpunkte 0 ^-"'
mit derselben Einheit /
des Stärkemaßstabes /
~Oi:=G'l.^G,K,, ^A^
und ziehe durch deren / ^^^
Teilungspunkte Oy 2, ^,^
4 . . . Senkrechte zu /
Ol/, so Oij. Der
Grund Winkel für ir- /''
gend eine Erzeugende ^/ \
f^{G'F\E"F') ist ^' 1.^.
aber(392) = 90«— i/-, 1
und der Halbmesser ^^J
des Grundkreises da-
her — 0 1/ sin Z/I Da
nun auf dem durch
{G\ E") gelegten
Lichtstrahle die GL
aufgetragen ist, so ist 0 1/ sin le gleich der von L auf f (G'F'^
E"F") gefönten Senkrechten. Der Fußpunkt derselben ist aber
auch der Fußpunkt Fg der aus L' auf G'F' gefällten Senkrechten;
daher ist die Länge der Senkrechten die Hypotenuse eines recht-
Fig. 170 e.
,V 1
^ 1 1/- ; i
/ 1 X. ^ In
\ 1 - I
K ! 1
"H
"H- —
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428 X, 396. Die windschiefen Flächen.
Fig. 170. winkligen Dreiecks, dessen eine Kathete für alle Erzeugenden «= LL'
=^K^K^y und dessen andere Kathete die von V auf G' F gefällte
Senkrechte L'F^ bildet.
Trägt man daher auf dem Nullstrahle die OL^ ^= K^K^ auf,
macht L^Fq±. OL^ und = L'F^^ zieht aus 0 durch F^ einen Kreis,
so ist derselbe der Grundkreis für f und wird von den senkrecht zu
dem Stärkemaßstabe aus dessen Teilungspunkten gezogenen Geraden
. in den + Strahlenpunkten geschnitten, welche das Tangential-
büschel bestimmen.
In diesem Büschel bezeichnet aber der Strahl OFq die Hellig-
keit in dem Schnittpunkte (6r', JE?") der f mit g ; denn diese Hellig-
keit wurde vorhin = L^ F^ bestimmt, und es ist oflFenbar L^ F^
= F^L' = L^Fq, Der auf OF^ senkrechte Strahl bezeichnet die
Helligkeit im unendlich fernen Punkte der Erzeugenden, weil die
Berührungsebenen der Fläche in diesem Punkte und in demjenigen
(G\ E") aufeinander senkrecht stehen. Und wirklich liefert dieser
Strahl eine für alle Erzeugende unveränderliche Helligkeit = OL^
= K^ JEg (s. vor. Nr.). Endlich bezeichnet der Strahl OL^ die Hel-
ligkeit im Schattengrenzpunkte F^ der f.
Man lege nun die Erzeugende O' F' perspektiv in das Tan-
gentialbüschel nach /*, derart daß ihr unendlich ferner Punkt in den
zu OjFg senkrechten Strahl gelangt, f also JL OF^ zu stehen kommt,
und daß ferner G' nach (6r) in OF^ und F^ nach {F^ in OL^ gelangt;
man erreicht dies dadurch, daß man, was zweckmäßig mit dem
Zirkel allein geschieht, den Punkt {F^ auf OL^ so bestimmt, daß
sein senkrechter Abstand (1^2^) ^^^ OF^^^G'F^ ist, und daß
(ö) auf der — Seite von 0 1.' liegt, weil G' der — Lichtgleiche an-
gehört; dann schneidet das Tangentialbüschel auf f die auf G'F*
zu Obertragenden + Lichtgleichenpunkte ein. Der Strahl Ol.' gibt auf
jeder Erzeugenden deren hellsten Punkt an, dessen Ort für alle
Erzeugenden die Maximalkurve {m) heißt. Jede Lichtgleiche wird
in ihrem Schnittpunkte mit m von einer Erzeugenden berührt, weil
in diesem Punkte zwei Punkte der Lichtgleiche zusammenfallen. —
Fallen die Punkte der Schattengrenze in der ersten, oder die über-
tragenen Erzeugenden in der zweiten Figur außerhalb der Grenzen
der Zeichenfläche, so verkleinere man verhältnismäßig. So ist för
die Erzeugende j) (6r'P', Z"P,") die Verkleinerung auf ^ in einer
in der Figur ersichtlichen Weise durchgeführt. Dabei ist zur
Raumersparnis ~- auf dieselbe Seite von 0 gesetzt, wie f, obgleich
es auf der entgegengesetzten liegen sollte; daher sind auch -|- und
— vertauscht worden.
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X, 396—897. Das Konoid, seine Schattengrenzen und Lichtgleichen. 429
Die Tangente einer LicfUgleiche im Aufriß (Fig. b) und c)) in
den Kuspidalpunkten C", D'\ C,", D/' bestimmt man, indem man
beachtet, daß die trigonometrische Tangente ihres Neigungswinkels
gegen die Projektionsaxe x halb so groß ist, als diejenige des zu
der gleichen Helligkeit gehörenden Strahles des Tangentialbüschels
in der Aufrißebene P^. In Fig. d ist dieses Büschel gezeichnet
(man hätte auch die Fig. e benutzen können); und wenn man für
irgend welche Strahlen, z. B, für die beiden 0"2", die Ordinaten
(-L x') halbirt, hier in 2^, so laufen die Tangenten der Licht-
gleichen 2, — 2 in jenen Kuspidalpunkten bezw. parallel mit den
beiderlei Linien 0^2^^ ebenso an die Grenzlichtgleiche 0 parallel
zu 0"0^. Es folgt dies daraus, daß für die unendlich nahen Punkte
unserer Flache P bei jedem jener Kuspidalpunkte, z. B. bei (7, die
Erzeugende mit der Senkrechten zu Pg einen unendlich kleinen Winkel
bildet) daß also für diese Erzeugende das Tangentialbüschel der Fig. d)
gilt, daß eine durch einen solchen unendlich nahen Punkt || Pg gelegte
Ebene die P in einer Kurve (Ellipse) schneidet, welche in C einen
unendlich kleinen Krümmungshalbmesser besitzt, daß die mit den
Strahlen des Tangentialbüschels parallelen Tangenten dieser Kurve
Punkte der Lichtgleichen sind, welche, außer für die zu g" parallele
Tangente, unendlich nahe bei C liegen, daß deren Verbindungslinien
mit C Elemente der Lichtgleichen bilden, daß aber C in der Mitte
der Punkte liegt, welche auf g" durch jenen berührenden Licht-
strahl und durch die von seinem Berührungspunkte auf g" gefilllte
Senkrechte eingeschnitten werden (I, 236, Formel 7).
397. Die Gestalten der Lichtgleichen, Der Mittelpunkt (G', M")
der Fläche ist auch der Mittelpunkt der Lichtgleichen, G' ihrer Grund-,
M" ihrer Aufrisse. Vom Grundriß ist nur die obere Hälfte gezeich-
net; die Aufrisse beider Flächenäste, aufeinander gelegt, lassen M"
als Mittelpunkt erkennen, und zeigen den Zusammenhang der Kurven.
Fassen wir zuerst die Typuslichtgleichen und das Verhalten der
Kurven gegen die Kuspidalpunkte und die Leitgeraden ins Auge.
Die Typuslichtgleichen (212) sind diejenigen Lichtgleichen, welche
Linien mit ebenen Flächenelementen, also hier die Kanten, als Be-
standteile enthalten. Die gleichförmige Helligkeit entlang der Kante
AA^ ist 0,78, die entlang B-Bj =0,2, wie es der Tangentialbüschel
in Fig. a) ablesen läßt, die Helligkeit entlang der Kanten CC^ und
BD^ ist = 0,58, wie x" auf dem Tangentialbüschel d) zeigt (Hel-
ligkeit von Pj). Die Lichtgleichen 78 und 2 enthalten daher bezw.
die Geraden AA^, ^^i't die krummen Äste sind verzeichnet; der-
jenige der anderen Typuslichtgleiche 58 ist nicht ausgeführt.
Da jede durch eine Kante der Fläche gelegte Ebene dieselbe
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430 X, 397. Die windschiefen Fl&chen.
Fig. 170. in dem KuspidäljmnJcte dieser Kante berünrt (386), so herrschen in
dem (unendlich fernen) Euspidalpunkte der Kante AÄ^ alle Hellig-
keiten, welche die Ebenen des Büschels AA^ besitzen. Man erhält
dieselben, wenn man aus Fig. ä) den Abst. L' .A' A^ in die Fig. e)
auf Lg JPg nach L<^ Al^ trägt; der aus 0 durch A^ gezogene Kreis
schneidet den Stärkemaßstab im Punkte 0,98. Also herrschen in
jenem Kuspidalpunkte alle Helligkeiten von 0 bis 0,98, jede, außer
0 und 0,98, in zwei Ebenen oder alle Lichtgleichen von 0 bis 98
gehen nach diesem Punkte und haben AA^ zur Asymptote (386);
und zwar jede Kurve, außer 0 und 98, mit zwei Ästen, und jeder
Ast, wie immer bei stetigen Kurven, mit zwei Zugängen. Ebenso
ergibt sich durch L^B^ = Abst L\B'B^\ daß BB^ Asymptote
aller Lichtgleichen von 0 bis 62 ist. Daher haben diese Licht-
gleichen sowohl AA^, als BB^ zu Asymptoten. — In jedem der
Kuspidalpunkte der ^r, d. i. in deren Grenzpunkten ((?', C") und
{G\ D"), finden die Helligkeiten der Ebenen der Büschel CC^,
DDi statt, und diese gehen nach der Fig. d) oder nach Fig. e (C^)
von 0 bis 0,82. Daher gehen alle Lichtgleichen von 0 bis 82 durch
diese beiden Punkte und berühren in ihnen bezw. die Kanten CCj,
DDi. — Endlich finden in Punkten der Leitgeraden g die Hellig-
keiten derjenigen Ebenen des Büschels g statt, welche mit der
Fläche (zwei oder eine) Erzeugende gemein haben, also von 0,2
bis 0,78. Daher schneiden die Lichtgleichen 2 bis 78 die g außer
in deren Grenzpunkten (C, D") noch in zwei oder einem {M bei
2 und 78) zwischenliegenden Punkte.
Die Lichtgleichen 1 bis 98 ausschließlich treten in unserem Falle
nicht auf; sie würden vorkommen, wenn eine Erzeugende J. l wäre;
auf ihr würde der Punkt 1. liegen. Die Lichtgleichen 1. bis aus-
schließlich 98 wären dann endliche geschlossene Kurven. — Die
Lichtgleichen 98 bis 82 ausschließlich erreichen die g nicht, und haben
AA^ zu Asymptoten. — Die Lichtgleichen 82 bis 78 ausschließlich
schneiden die g nur in deren Grenzpunkten; sie kommen aus dem
unendlich fernen Punkte von AA^^ schneiden die g in einem Grenz-
punkte, bilden eine (kleine) Schleife, gehen durch denselben Grenz-
punkt zurück, jedesmal eine Kante berührend, und laufen gegen
denselben unendlich fernen Punkt auf demselben Flächenaste, auf
welchem sie von ihm kamen. — Die Lichtgleichen 78 einschließUch
bis 62 aiASSchiießlich kommen aus dem unendlich fernen Punkte von
AAi, schneiden die g in einem Grenzpunkte, bilden eine (größere)
Schleife, gehen durch denselben Grenzpunkt zurück, jedesmal eine
Kante berührend, bilden einen Bogen, schneiden die g noch in einem
inneren Punkte, und gehen auf dem anderen Flächenaste nach dem-
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X, 397—398. Das Konoid, seine Schattengrenzen und Lichtgleichen. 431
selben unendlich fernen Punkte. Jener Bogen, der durch zwei ver-
schiedene Punkte der g begrenzt ist, erscheint im Grundriß als
Schleife mit dem Doppelpunkte G\ und wird von G'M' und einem
davon verschiedenen Strahle berührt. — Die Licktgleichen 62 bis 2
bestehen aus zwei verschiedenartigen Ästen. Der eine kommt aus
dem unendlich fernen Punkte der AA^^ schneidet die g in einem
Grenzpunkte unter Berührung einer Kante und geht dann auf dem
anderen Flächenaste nach dem unendlich fernen Punkte der BB^.
Der andere Ast kommt aus dem unendlich fernen Punkte Aer AA^^
schneidet die g in einem Grenzpunkte unter Berührung einer Kante,
bildet einen Bogen, schneidet die g in einem inneren Punkte, und
geht auf dem ursprünglichen Flächenadte nach dem unendlich fernen
Punkte Aex BB^. Im Grundriß wird jener Bogen zu einer Schleife
mit G'M' und einer davon verschiedenen Tangente in G'. — Die
Lichtgleiclien von 2 ausschließlich bis 0 ausschließlich bestehen aus
zweierlei Ästen. Die einen kommen, wie die ersten der vorher-
gehenden Art, aus dem unendlich fernen Punkte der AA^ in ge-
strecktem Verlaufe, schneiden die g in einem Grenzpunkte unter
Berührung einer Kante, und gehen dann auf dem anderen Flächen-
aste in gestrecktem Verlaufe nach dem unendlich fernen Punkte der
BB^. Von den anderen gilt dasselbe, nur daß der eine der beiden
Verlaufe bei den Kurven von größerer Helligkeit nicht gestreckt ist,
sondern sich in die Ecke der 2 bei M hereinschmiegt. Beiderlei
Äste vereinigen sich dann in der Lichtgleiche 0,
398. Den Schlagschatten der Fläche auf P, bestimmt man, in-
dem man den Schlagschatten der g und ihrer Schnittpunkte mit den
angegebenen Erzeugenden ermittelt, und aus diesen Schlagschatten-
punkten Parallele zu den Erzeugenden zieht; die Schlagschatten-
grenze der Fläche ist die Einhüllende dieser Geraden. In ähnlicher
Weise bestimmt man den Schatten der Fläche auf Pg als Einhül-
lende der Schatten der Erzeugenden. — Die Schlagschatten der be-
grenzenden Kreise sind Ellipsen, welche aus zwei zu ermittelnden
konjugirten Durchmessern (und etwa den daraus hergeleiteten Axen)
gezeichnet werden können.
Zur Bestimmung des Schlagschattens s des Kreises c^ in das Innere
des vorderen Flächenastes suche man rückwärts den (geometrischen)
Schatten g^ = ^1^2 (^1 in ^ig- <^)) a^f <Jie Ebene von c^. TriflFt
nun irgend eine Erzeugende die g in N, den Kreis c^ in Q, so suche
man den Schatten N^ (auf g^) von N] hierdurch ist der Schatten
N^Q" von NQ bestimmt Trifft die K,Q" den c/' in B, und
schneidet der Lichtstrahl aus B die 2f"Q" in B^, so ist B^ der
Schatten von B ins Innere der Fläche. Ebenso ist auf der Erzeu-
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432 X, 898—899. Die windschiefen Flächen.
genden SU der Punkt V^ der Schatten des Punktes V des c,. —
Der Schlagschatten 8 im Aufriß berührt den Kreis c/' in D/', und
schneidet ihn in seinen Schnittpunkten mit der Eigenschattengrenxe,
so in W. — Die Tangente der Kurve s in V^ ist der Schatten der
Tangente VT des Kreises Cj auf die Berührungsebene der Flache
in Fj . Schneidet die Tangente des c^ in U" die g" in Tj, so ist
FjjTi eine mit Pg parallele Tangente der Fläche in Vi] daher ist
Ü"T\\ FjTj die Spur jener Berührungsebene in der Ebene des c^.
TreflFen sich VT und U''T in T, so ist V^T die gesuchte Tangente
der s. — Die Tangente der s im Grenapunkte W ist auf diese- Weise
nicht zu bestimmen«, man ermittelt sie nach dem allgemeineren Ver-
fahren (I, 204), indem man die unendlich kleine Figur , welche den
dem W unendlich nahen Punkt der s bestimmt, aus W als Ähnlich-
keitspunkt zu einer eodlichen Figur vergrößert. Zu dem Ende trägt
man auf der Tangente des c^ in W die Strecken WX^ = WX^ von
passender Länge auf, zieht durch den einen der Endpunkte, etwa
durch X^ die Entsprechende einer Erzeugenden X, F ( j| ic), führt
den Lichtstrahl X^Ydl"), so gibt dessen Schnittpunkt T mit
Zg Y einen Punkt der Tangente WY der s.
399. Äufg. Das schiefe Kreiskonoid darssustellenj und seine
Striktionslinie und bemerkenswerthen Schnitte m verzeichnen.
Fig. 171. Äufl, Die Ebene des Leitkreises k stehe senkrecht auf der
Richtebene, die Leitgerade g schief gegen beide Ebenen. Wir legen
Pj parallel zur Richtebene, Pj parallel zur Ebene des k. AB und CD
seien der zu P^ parallele und der dazu senkrechte Durchmesser des k.
Von ihren vier Endpunkten aus teile man k in etwa zwölf gleiche
Teile, lege durch je zwei Teilungspunkte, z. B. durch A und B, eine
zu P^ parallele Ebene, schneide sie mit g in G, so erhält man zwei
Erzeugende GA, GB der Fläche.
Um die Kanten der Fläche zu bestimmen, schneidet man
jede der beiden Leitgeraden mit der Ebene des k, zieht aus den
Schnittpunkten Tangenten an k, so sind die Erzeugenden der Be-
rührungspunkte die vier Kanten. Für die unendlich ferne Leit-
gerade (in Pj) sind C und D die Berührungspunkte, und CE und
DF die Kanten. Die g schneide die Ebene des k in H] die Tan-
genten aus H berühren den k in J und K. Da aber im Aufriß
H" nicht zugänglich ist, so sind darin die Berührungspunkte durch
eine ähnliche Figur mit dem Mittelpunkte M" des k" als Ahn-
lichkeitspunkt und mit einer Verkleinerung auf \ bestimmt. Dabei
ist gemacht M''A/' = ^ M'' A'\ M" G^' = i Jf " G", M" H^'
= \ C'if'; dann ist H^' bestimmt durch G/'JJ/' | g\ n^'H;'±M"G'\
Aus Hl' sind die beiden Tangenten an den aus M" durch A^'
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X, 399->400. *Da8 Konoid, seine Schatte ngrenzen und Lichtgleichen. 433
gezogenen Ereis gelegt; es schneiden dann die Radien der Berührungs-
punkte auf Ä" die gesuchten Punkte J" und K" ein. JL und KJS
(L und N auf g) sind dann die Kanten. — Die unendlich fernen
Punkte dieser Erzeugenden und die Punkte E und jP der g sind die
vier Kmpidalpunkte] durch sie gehen alle Umrißlinien und Eigen-
schattengrenzen der Fläche und werden in denselben von den Kan-
ten beröhrt
Fig. 171.
400. Die StrikHonslinie s, s* ist der zur ersten Projektion ge-
hörige Umriß (389). Sie geht durch die Punkte Ä und B des
Leitkreises, in welchen die Kreistangenten J_ P^ stehen, durch die
Kuspidalpunkte E und F, in denen sie von den Kanten EC und
FD berührt wird, und hat JL und KN zu Asymptoten. Ein Punkt
derselben auf der beliebigen Erzeugenden OP ist der Berührungs-
punkt T der ersten projicirenden Ebene der OP mit der Fläche.
Um T zu bestimmen, lege man entlang der OP ein Berührungs-
paraboloid; dabei wollen wir den Kreis als Leitlinie durch seine
Wiener, Lebrbnob der dartteUenden Geometrie. II. 28
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434 X, 400—401. Die windschiefen Flachen. •
Tangente OQ ersetzen, deren erste Spur Q ist, die Gerade g durch
die mit Pg parallele Tangente PR der Fläche in P. Die Berüh-
rungsehene der Fläche in P hat aber zur ersten Spur die mit O'P'
parallele F'B', und diese bestimmt auf P'iZ' {\\x) deren erste SpurjR.
Eine zugehörige Leitebene muß P^ bleiben, während die andere mit
OQ und PB parallele Leitebene die Pg ist Dann ist die Verbin-
dungslinie QB jener beiden ersten Spuren eine Erzeugende von
derselben Schaar wie OP, Schneiden sich O'P' und Q' R' in T,
so ist T die erste Projektion einer auf P^ senkrechten Erzeugenden
der anderen Schaar des Paraboloides, weil sie die OP und QR
trifft und || Pg läuft. Daher ist T auf 0 P der gesuchte Berührungs-
punkt der ersten projicirenden Ebene von OP mit der Fläche; aus
T' ergibt sich T" auf 0"P". — Liegt Pi nahe bei der Erzeugen-
den (OP), so sucht man die Spuren in einer entfernteren mit Pj
parallelen Ebene.
401. Ebene Schnitte sind leicht durch die Schnittpunkte mit
den geraden Erzeugenden zu erhalten. Die Schnittkurve besitzt auf
der endlich und der unendlich entfernten Leitgeraden je einen Doppel-
punkt, oder eine Spitze, oder einen isolirt^en Punkt.
In der Figur wurde eine Schnittebene parallel zu P^ durch den
Kuspidalpunkt F der g gelegt; die Schnittkurve ist F"Ü"V" mit
einer Spitze in jP". Ihre Tangente in dem Punkte F" der Erzeugen-
den OP ist F"X", wenn X den Schnittpunkt der QR mit der
Schnittebene bezeichnet. Denn jenes nach 0 PV berührende Paraboloid
besitzt QR als eine Erzeugende der einen und daher VX als eine
Erzeugende der anderen Schaar, weil die Schnittebene parallel zur
Leitebene Pg steht — Die Tangente F'' W" in der Spitze F" erhält
man, wenn man JE' W \\ D'F' zieht und mit der Schnittebene in
W schneidet; denn DFEW ist die Berührungsebene der Fläche in
TT, und FW ihr Schnitt mit der Schnittebene.
unter den ebenen Schnitten gibt es eine Schaar Ellipsen. Ihre
Ebenen bilden ein Büschel, dessen Axe die Verbindungslinie der Schnitt-
punkte beider geraden Leitlinien mit der Ebene des Leithreises ist,
d. h. die durch H parallel zur Projektionsaxe x gelegte Gerade. Um
zunächst einen solchen Schnitt zu konstruiren, nehme man eine
dritte auf den beiden anderen senkrechte Projektionsebene P, an
und lege sie um die Axe x^^ in die Pj um. Die dritte Projektion
des Leitkreises ist die Gerade C'"D"\ die der Leitgeraden g ist
E"'F"\ Der Schnittpunkt beider, H'", ist die dritte Projektion der
Axe jenes Ebenenbüschels, und der Mittelpunkt des Strahlenbüschels,
welcher die dritte Spur und Projektion jenes Ebenenbüschels bildet
Da nun jff"' unzugänglich, so erhält man eine Gerade S'"X'"T'\
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X, 401—403. Die WOlbfl&che des Eingangs in einen runden Tnrm. 435
wenn man die Strecken C"'E'" und D'^'F"' durch die Punkte Z'"
und r'" in demselben Verhältnisse teilt. Zeichnet man die dritte
Projektion von einer Reihe von Erzeugenden, so erhält man aus
diesen die gesuchten Schnittpunkte, wie X und T auf CE und DF.
Daß diese Kurven vom zweiten Grade sind, kann man daraus
erkennen , daß die Verbindungsgerade der Schnittpunkte der beiden
Leitgeraden mit der Ebene von k, die k in zwei reellen oder konjugirt
imaginären Punkten schneidet, daß sie daher eine Doppelgerade
der Fläche ist, entweder eine reelle doppelte Erzeugende der Fläche
oder eine isolirte Doppelgerade, so daß jede durch sie gelegte Ebene
die Fläche von der vierten Ordnung nur noch in einer Linie zweiter
Ordnung schneiden kann. — Geometrisch läßt sich die Schnittkurve
in folgender Weise als Ellipse erkennen. Von dem durch jene Ge-
rade als Axe gelegten Ebenenbüschel geht eine Ebene durch ^, eine
durch k] und da noch die Axe des Büschels parallel mit der Richt-
ebene, so teilt jede Ebene des Büschels die zwischen g und k liegen-
den Stücke der Erzeugenden in demselben Verhältnisse, so daß
z. B. EX : EC = FY : FD. Da nun die zweiten Projektionen der
Erzeugenden parallel sind, so ist die zweite Projektion der Schnitt-
kurve eine affine Figur zum Kreise Ä;''mit g" als Axe und x als Rich-
tung der Strahlen der Affinität, also eine Ellipse. Da ferner die Figur
in einer Ebene liegt, so ist auch die wahre Gestalt eine Ellipse.
402, Ubtmgsaufgäben.
1) Die Eigen- und Schlagschattengrenze des vorigen Konoides
für Central- oder Parallelbeleuchtung zu bestimmen.
2) Das gerade oder das schiefe Kugelkonoid (mit einer Kugel als
Leitfläche) zu konstruiren, insbesondere seine Berührungskurve mit
der Kugel (bei dem geraden Konoide ist deren Projektion auf die
Richtebene ein Kreis), seine Kanten und Kuspidalpunkte, seine
Striktionslinie, einen ebenen Schnitt samt seinen Tangenten, die
Schnittpunkte mit einer gegebenen Geraden und die Berührungs-
punkte der durch die Gerade gehenden Berührungsebenen, dieEigen-
und Schlagschattengrenze für Central- oder Parallelbeleuchtung und
die Lichtgleichen für Parallelbeleuchtung.
nL Die Wölbfläohe des Eingangs in einen runden Turm.
403. Die Wölbfläche des Eingangs in einen runden Turm ist
das gerade Konoid, welches zur geraden Leitlinie die Axe a eines
ümdrehungscylinders hat, und zur krummen Leitlinie eine auf
diesen Cylinder aufgewickelte Ellipse, deren eine Axe parallel zur
geraden Leitlinie a, deren andere also parallel zu der auf a senk-
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436
X, 403. Die windschiefen Flächen.
rechten Richtebene läuft. Ist jener Cylinder die Außenfläche eines
Turmes, so bildet unsere Fläche die Wölbfläche eines Eingangs
von abnehmender Weite, aber von unveränderlicher Hohe. Dies
Konoid kann auch mit einem Ringgewölbe von übereinstimmender
Höhe ein Ejreuzge wölbe bilden, und den dabei vorkommenden Schnitt
der beiden Wölbflächen wollen wir konstruiren.
Aufg. Dm Burchschnitt der Wölbfläche des Eingangs in einen
runden Turm mit einem Ringe jsu Jconsiruireny wenn beide Flächen
dieselbe Axe a besitzen, wenn der Meridian des Ringes eine Ellipse
ist, deren eine Axe parallel der Axe a der Fläche, und wenn beide
Flächen zwischen denselben zur Richtebene parallelen Berührungs-
ebenen eingeschlossen sind.
Pig. 172.
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Fig. 17Ä. Sei P, die Richtebene, Ä' die erste Projektion der Leitgeraden a^
A!B' ein Meridian des Ringes, die halbe Ellipse GB'B'E'" des-
sen ümlegung, seien B'C und B'E"' deren Halbaxen, sei femer
Ä'F' die horizontale Mittellinie der Wölbfläche, und schneide diese
Linie den Parallelkreis des Mittelpunktes B der Meridianellipse in F.
Dieser Kreis sei die Horizontalspur des lotrechten Cylinders, auf
welchem die Leitellipse der Wölbfläche aufgewickelt ist; F sei der
Mittelpunkt dieser Ellipse, der Bogen FO die Aufwickelung der
einen Halbaxe, deren wahre Länge auf der Tangente des Kreises
BF in F als FG^ = Bog. FG aufgetragen ist. Die Projektion der
wahren Gestalt der abgewickelten Ellipse auf eine zur Mittellinie ÄF
senkrechte Ebene sei G^' J" H^' mit dem Mittelpunkte JP", wobei
die vertikalen Axen F" J" und B' E'" beider Ellipsen gleich sind.
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X, 403—405. Die Wölbfläcbe des Eingangs in einen runden Turm. 437
Die Pi enthält von dem Ringe die beiden durch C und D'
gehenden Parallelkreise und von der Wölbfläche die beiden Geraden
äGj ah, und beide liefern 2*4 Schnittpunkte, von denen nur
die zum Eingange gehörige Hälfte verzeichnet ist. Der Scheitel-
kreis und die Scheitelerzeugende treffen sich im Grundriß in F\
Um allgemeine Punkte zu finden, lege man horizontale Hilfsebenen;
jede solche trifiFt den Ring in zwei Kreisen, die Wölbfläche in zv^ei
Geraden, von deren Schnittpunkten vier verzeichnet sind, darunter
P; dabei gilt P/P,'"= Po"P/', Bog. P'P/ = P"Po". Die Schnitt-
kurve hat in F einen Doppelpunkt.
404. Um die Tangente an die Schnittlinie in einem Punkte P zu
bestimmen, lege man in P die Berührungsebene an jede der beiden
Flächen. Die des Ringes hat S'V zur ersten Spur (Pg"'S'" Tan-
gente an die Ellipse, FS' = P^8"\ P'ST — 90«); die der Wölb-
fläche erhält man mittelst des nach der Erzeugenden von P berüh-
renden Paraboloides, welches P^, die Cylinderaxe und die Tangente
PjjT in P| an die aufgewickelte Leitellipse des Konoides zu Leit-
gebilden hat Die erste Spur der Tangente P^T ist T (P/T/'
Tangente an die Ellipse, ^'P/r= 90^ F^T^P^'T^'y, daher
ist die in F^ liegende A' T' eine Erzeugende des Paraboloides. Die
Leitlinien für die zweite Schaar sind dann w4P, A' T\ und die Leit-
ebene ist die erste projicirende Ebene P/ jT, weil diese mit den zwei
Erzeugenden der ersten Schaar (P^ T und Axe a) parallel läuft. Eine
Erzeugende der zweiten Schaar ist daher PET (P'J/' \ P/I^, ü' auf
A'T), V deren erste Spur, und U'V ^A'P' die erste Spur der
Berührungsebene P^PÜ des Paraboloides und der Wölbfläche in P
Die ersten Spuren beider Berühruugsebenen treffen sich in V, daher
ist P'F' die erste Projektion der gesuchten Tangente. — Diese
Konstruktion der Tangeute versagt im Scheitel F\ weil hier beide
Berührungsebenen in einander fallen, und in den vier Endpunkten
der ersten Projektion der Schnittlinie, weil sich hier deren Tangen-
ten als Punkte projiciren. Wir werden aber auch diese Tangenten
leicht ziehen lernen.
405. Die erste Projektion der Schnittkurve ist eine Archime-
dische Spirale mit A' als Pol (331). Denn die Zunahme z/m des
Leitstrahles u von F bis P, oder Pi'P', steht mit der Zunahme z/g>
des Polarwinkels q>, und mit dem Bogen J^P/ in unveränderlichem
Verhältnisse, oder es ist P/F : rP^^B'P^.F'P^'^ B'D' : F"J?/',
letzteres, weil P/Pg'"«» Po"P". Der Parameter
wird durch ähnliche Dreiecke konstruirt, wenn man A' H^^=^ F"H^\
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438 X, 406—406. Die windschiefen Flachen.
A'D^ = B'D\ A'F^ = Ä'F\ D^P^^H^Fj^ macht; dann wird
jP «=» -l'Pj und P^K'L' ist der Parameterkreis. Die Polaraxe A'V
erhält man^ wenn man auf dem Parameterkreise von A' F' aus, im
Sinne der Abnahme von g>, Bog. K' L' = F A' aufträgt. Macht
man ^ i^-A'Ps = 90^, so ist die Tangente der Spirale in F' durch
ihre Normale i^P3 bestimmt, und entsprechend die in anderen Punkten.
rv. Die gerade Normalenfläohe einer Fläche zweiten Gerades«
406. Die Normalenfläche F einer gegebenen Fläche K entlang
einer auf ihr liegenden Kurve k hat zu Erzeugenden die Normalen
der Fläche K in den Punkten der Je, K heißt die Leitfläche, k die
Leitlinie der Normalenfläche. Die Fläche ist im allgemeinen unnd-
schief und, wie wir später finden werden, nur dann abwickelbar,
wenn k eine Erümmungslinie der K ist (wie ein Parallelkreis oder
ein Meridian einer Umdrehungsfläche).
Ist K eine Fläche zweiten Grades und k eine ebene Kurve der-
selben, also ein Kegelschnitt, so stehen die Flächennormalen auch
senkrecht auf dem Kegel, welcher der K, entlang i, umschrieben
ist, so daß man K durch den Kegel ersetzen kann. Wir betrachten
den Fall, in welchem die Ebene von k parallel mit einer Haupt-
ebene der K und daher auch des Kegels steht, und nennen die
dann entstehende Normalenfläche die gerade Normalenfläche einer
Fläche zweiten Grades. Die Leitlinie ist dabei eine Ellipse oder
eine Hyperbel oder eine Parabel, ihr Mittelpunkt sei M, die Leit-
fläche ist ein gerader Kegel K über k] derselbe wird zu einem
schiefen Cylinder, wenn k eine Parabel wird. Die Axe des Kegels,
welche senkrecht auf der Ebene von k steht, bildet auch die Axe
der Normalenfläche*).
*) Diese Fläche in dem besonderen Falle als „Normalenfläche zom drei-
axigen Ellipsoide" wurde von Herrn Salin in eingehender, vorwiegend analyti-
scher Weise untersucht (Abh. d. Ges. der Wiss. in Prag, Ser. 6^ B. 2, 1868).
Untersuchungen über die allgemeine Normalenfläche (normalie) lieferte Herr
Mannheim in seiner Abhandlung: Memoire sur les pinceaux de droites et les
normalies, oontenant nne nouvelle exposition de la th^orie de la courbure des
surfaces (Joum. de mathäm. p. Liouville, B. 17, 1872, S. 109—166). Auch be-
handelte er sie in seinem Cours de g^om. descr., 1880, S. 273 ff. Femer
wurden diese Flächen untersucht von Koutny in „die Normalenflächen der
Flächen 2. Ordnung längs ebener Schnitte derselben" (Sitzungsber. d. Ak. d.
Wiss. in Wien, B. 76, A. 2, 1877, 8. 861), und von Herrn Peschka „Beitrag »ur
Theorie der Normalenflächen" (Sitzungsber. d. Ak. d.WiBs. in Wien, B. 81, A.2,
1880, S. 1128) und „Normalenflächen längs ebener Flächenschnitte" (ders. B.,
S. 1163). Die oben gegebene Untersuchung ist vorwiegend geometrisch gefdhrt
und liefert einige neue Sätze und Konstruktionen.
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X, 407. Die gerade Normalenflächo einer Fläche 2. Gr.
439
407, Aufg. Die gerade Normalenfläche F mier Fläche aweiten
Crrades darzustellen.
Aufl. Legen wir P^ in die Ebene von k, Pg durch die Haupt- Fig. 173.
axe AB, P3 durch die Nebenaxe CD, sei M der Mittelpunkt des k,
S die Spitze des Leitkegels K'=^ Sk, so ist bei der geraden Nor-
Fig. 173.
..'-r
X* S*
malenfläche MS senkrecht auf der Ebene des k. Die durch einen
Punkt Q des k gehende Erzeugende der F steht senkrecht auf der
BerQhrungsebene des K in Q, die erste, zweite, dritte Spur dieser
Ebene sind bezw. Q'T'T,', S" r\ S'"T,"\ wenn Q' T' T^' die Tan-
gente des k in Q ist, und T deren zweite, T^ deren dritte Spur
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440 X, 407—408. Die windschiefen Flachen.
Fig. 178. bildet. Die drei Projektionen der Erzeugenden sind daher Q' V W
JLTT;, Q^'r'H'' JLS"r\ Q'"G'"W'' XS'"T;\ Die ersten
Projektionen der Erzeugenden sind also die Normalen des Kegel-
schnittes hy der erste scheinbare Umriß daher die Evolute des i;
die zweiten und dritten Projektionen der Erzeugenden gehen aber
bezw. durch einen festen Punkt H und G der Axe SM der Fläche, '
und es ist daher auch <^ HAS = <^ GCS = 90^. Da nämlich T
der Pol von Q' Q" zu i, so bilden die Punkte T und die Punkte Q^
oder die Geraden Q' Q" projektive Punktreihen auf -4'.B'; und ebenso
ist die Reihe der T" projektiv mit derjenigen der Q'', daher auch
das Büschel der Strahlen B!* Q" aus fi^" projektiv mit dem Büschel
der Strahlen S"T' aus S'\ Nun stehen aber drei Strahlen des
einen Büschels senkrecht auf den entsprechenden des andern, nämlich
H" Q'\ sein symmetrischer in Bezug auf S'' M" und H." M!' sind
bezw. senkr. auf S''T", seinem symmetrischen in Bezug auf iS"Jlf"
und S"T^ (wenn T« der unendlich ferne Punkt der Jlf"T"); daher
sind alle entsprechende Strahlen auf einander senkrecht, und die aus
H" nach den Punkten Q'' gezogenen Geraden die zweiten Projek-
tionen der Erzeugenden. Ebenso bilden ihre dritten Projektionen
das Strahlenbüschel (?'".
408. Daraus folgt, daß alle Schnittpunkte V der Erzeugenden
mit der Hauptebene ABS = Pg in einer zu AB parallelen Geraden g
liegen, deren dritte Projektion der Pimkt G''' ist; und alle ihre
Schnittpunkte mit der Hauptebene CD/S^^Pg in einer zu CD
parallelen Geraden h mit der zweiten Projektion fi"; daß ferner g
und h Doppellinien der Fläche bilden, weil jede in einer Symmetrie-
ebene liegt, und deswegen durch jeden Punkt der Linie außer der
ersten noch eine zweite zu ihr symmetrische Erzeugende gehen muß.
Daher ist die gerade Normalenfläche einer Fläche zweiten Grades auch
eine windschiefe Fläche, deren Leitlinien ein Kegelschnitt k und zu?ei
Gerade g und h sind, welche parallel hezw, eu den Axen des Je laufen
und die senkrecht zur Ebene des k durch dessen Mittelpunkt M gehende
• Aoce der Fläche in zum verschiedenen Punkten G und H treffen, Sie
ist also vom vierten Grade, wie das Kegelschnittskonoid, und unter-
scheidet sich von dem geraden Kreis -(oder Kegelschnitts -)konoide
nur dadurch, daß bei letzterem eine der geraden Leitlinien im Un-
endlichen liegt.
Die vier Kanten der Fläche gehen von den Scheiteln des k aus
und bestimmen auf den Leitgeraden die Kuspidalpufücte, auf g die-
jenigen E und F, auf h diejenigen J und K Ihre ersten Projek-
tionen E', F, J', K* sind die JErwwwmw^fsmi^ipMWÄrfe von k' bezw.
in den Scheiteln A', B', C, D', weil sie die Schnittpunkte der Nor-
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X, 408—409. Die gerade Normalenfl&che einer Fläche 2. Gr. 441
malen des h in den zu den Scheiteln benachbarten Punkten mit
einer Axe des k' sind, und es liegen daher je zwei, wie E'y JT, auf
einer Geraden LN, welche durch den Schnittpunkt L der Tangenten
der t' in zwei benachbarten Scheiteln, hier A' und D\ senkrecht
zu A'D' gelegt wird (I, 250), Setzt man daher MA «— a, MC = 6,
M'E' = GE — g, iTK'^HK^h, so ist gih^bia.
Ist Je eine Ellipse, so liegen augenscheinlich g und h auf der
entgegengesetzten Seite von k^ wie die Kegelspitze 8, alle vier
Eointen und Euspidalpunkte sind reell, und g und k sind bezw. in
den endlichen Stücken EF, JK Doppelgerade, in deren unendlichen
Ergänzungen F.E, K.J isolirte Gerade der Fläche. Geht k in eine
JPardbely etwa mit dem Scheitel A, über, so rückt /S in Fg, etwa
auf der Geraden AS, ins Unendliche, der Kegel "K wird zu einem
schiefen Cylinder, die zweiten Projektionen der Erzeugenden der
Normalenfläche werden parallel, h rückt ins Unendliche, eine Kante
AE mit ihrem Kuspidalpunkte E bleibt im Endlichen, die drei übrigen
rücken ins Unendliche; die Normalenfläche wird dann ein Konoid.
Wird darauf k zu einer Hyperbd mit AB ^b Hauptaxe, so wechseln
8 und h die Seite von k, während g seine Seite beibehält, so daß
g und h auf entgegengesetete Seiten von k zu liegen kommen; die beiden
durch A und B gehenden Kanten mit den Kuspidalpunkten E und F
sind dann reell, die beiden anderen imaginär, die ^ ist in EF eine
isolirte Gerade, in F.E eine Doppelgerade, ebenso die ganze A.
409. Eine tmndschiefe Fläche, deren Leitlinien ein Kegelschnitt k
und 0wei Gerade g und h sind, welche parallel be0w. m den Axen
des k laufen und die senkrecht »ur Ebene des k durch dessen Mittel-
punkt M gehende Gerade in zwei verschiedenen Punkten treffen, wird
van jeder mit der Ebene des k paraUeien Ebene in einem mit k gleich-
artigen Kegelschnitte getroffen. Dies gilt daher auch von unserer Nor-
malenfläche. Dieser Satz ergibt sich, ganz entsprechend wie bei
dem Kegelschnittskonoide, analytisch daraus, daß die unendlich ferne
Gerade der Ebene des k eine doppelte Erzeugende der Fläche ist,
weil sie die Schnittpunkte der g und h mit der Ebene des k unter
einander verbindet; diese Gerade ist eine Doppelgorade, eine Rück-
kehrkante oder eine isolirte Gerade, je nachdem k eine Hyperbel,
Parabel oder Ellipse ist. Jede durch sie gehende Ebene schneidet
die Fläche nur noch in einem Kegelschnitte k^, wie in A^B^C^D^,
deren Mittelpunkt M^ ist
Geometrisch beweist man den Satz in folgender Weise: Nimmt
man MA, MC, M8 bezw, als die x-, y-, akiQ eines rechtwinkligen
Koordinatensystems, und nennt einen Punkt von k und einen von
der Scl\pittkurve k^ entsprechend, wenn sie, wie A und A^, auf der-
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442 X, 409—410. Die windschiefen Flächen.
vig. 173. selben Erzeugenden liegen, so ergibt sich aus der zweiten und
dritten Projektion, daß die o; Koordinaten zweier entsprechenden
Punkte das unveränderliche Verhältnis H!'M" : H"M"^ und die y
dasjenige 6?'" JT" : G'^M^'' besitzen, daß also die erste Projektion
A^C^B^D^ der Schnittkurve aus h' durch eine zweifache affine
Veränderung entsteht, also ein Kegelschnitt von gleicher Art ist.
Bei diesen Kegelschnitten liegen die Eckpunkte der parallel zu ihren
Axen umschriebenen Rechtecke, wie L und N, auf den vier Seiten
des windschiefen gleichseitigen Vierecks EKFJ, dessen Eckpunkte
die vier Kuspidalpunkte der Fläche sind; sie liegen nämlich in
Schnittlinien der Berührungsebenen der Fläche nach ihren vier Kan-
ten. Ist Ic eine Hyperbel, und beschreibt man jene Becktecke über
der reellen {AB) und der ideellen (CD) Axe, so enthält jenes wind-
schiefe Viereck die zwei ideellen Kuspidalpunkte auf einer (&) der
Leitgeraden.
Die Schnittkurve der Fläche mit der unendlich fernen Ebene
gehört zu diesen Kegelschnitten; daher ist auch der Richtk^el vom
eweiten Grade. Legt man seine Spitze auf die Axe e in G (oder iT),
so ist sein Schnitt mit der J. ß durch H (oder G) gelegten Ebene
ein Kegelschnitt, dessen Axen, wie die zweite und dritte Projektion
zeigen, E"F' ^ E'F'=2g und r' K'" = XK'=2h sind, in -
dessen erster Projektion E'J'F'K! daher die Scheitel in die Kus-
pidalpunkte fallen. Ist nun bei unserer Nonnalenfläche Je der auf
dem Leitkegel E! liegende Leitkegelschnitt, so soll derselbe der
NormaücegelschniU heißen. Mit ihm ist der Kegelschnitt •JB'eT 2^ JT
des Richtkegels ähnlich, jedoch verschränkt gelegen, weil (408)
gr :Ä = 6 :a.
410. Es gilt auch der umgekehrte Satz zu dem der Nr. 408,
nämlich: Jede windschiefe Fläche y deren Leitlinien ein Kegelschnitt \
und zwei Gerade g und h sifid, welche parallel b&sw. zu den Axen
von \ laufen und eine senkrecht zur Ebene von \ durch dessen Miäet-
punkt Ml gelegte Gerade z in verschiedenen Punkten treffen, ist die
gerade Normalenfläche einer Fläche zweiten Grades.
Sind nämlich E^ Fj J, K die bezw. auf g und h liegenden Kus-
pidalpunkte, so liegen von allen Kegelschnitten der Fläche (deren
Ebenen mit der Ebene des \ parallel sind), die Eckpunkte der
durch die Scheitel tangenten, unter denen auch ideelle sein können,
gebildeten Rechtecke in den Seiten des windschiefen Vierecks EJFK
(409). Soll nun unter diesen Kegelschnitten ein Normalkegelschnitt
k sein, so müssen von seinem Grundrisse die Punkte E\ F', eT, K'
die Scheitelkrümmungsmittelpunkte bilden. Man findet aber einen
Eckpunkt L des zu k gehörigen Rechtecks auf E'K' mittest M'L
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X, 410-411. Die gerade Normalenfläche einer Fläche 2. Gr. 443
J. K'F' oder J_ K'E\ je nachdem \ eine Ellipse oder Hyperbel ist;
es folgt dies daraus, daß das Dreieck M A' L bezw. mit dem Drei-
ecke K'M'F' und K'M'K ähnlich ist und durch Drehung in seiner
Ebene um 90^ mit ihm in parallele Lage gebracht werden kann.
Aus L ergeben sich die Scheitel A und D (letzterer möglicher Weise
ideell), und man sieht, daß A außerhalb oder innerhalb M' E\ und
dann M (und Tc) außerhalb oder innerhalb HQ liegt, je nachdem
Ä^i eine Ellipse oder Hyperbel ist, übereinstimmend mit dem Ergeb-
nisse der Nr. 408. — Legt man nun durch A eine Ebene _L HA^
schneidet sie mit si in S, und konstruirt zu dem Kegel Sk {k^=^
A'C'B'D') die Normalenfläche, so hat diese mit unserer Fläche
gemein 1) den Kegelschnitt ky dessen vier Scheitelkrümmungsmittel-
punkte in den Projektionen E\ F\ cT, K' der Kuspidalpunkte liegen;
die Erzeugenden AAy^ und BB^^ die auf ihnen liegenden Punkte
Ey F, daher 2) ^, sodann B und 3) h, fällt also mit ihr zusammen.
Ist kl eine Parabel und daher h im Unendlichen, so muß man
außer der einzig erreichbaren Kante A^HE noch eine allgemeine
Erzeugende benutzen, deren erste Projektion F' W sei. Die erste
Projektion des Normalkegelschnittes ist dann diejenige Parabel Vy
deren Axe in VE' (a) der Fig. 173) liegt, von welcher E' der
Krümmungsmittelpunkt im Scheitel und V W die Linie einer Nor- ^^^^j"**
male ist Um aus diesen Angaben die Parabel zu bestimmen, ins-
besondere ihren Brennpunkt X und ihren Scheitel A' (auf E' F'),
beachte man, daß der Brennpunkt X in der Mitte zwischen den
Schnittpunkten F' und T einer Normale Q'V'W und der zugehöri-
gen Tangente Q' T liegt (in 1,219 istri^= UF ^ FN). Denkt
man daher die Linie XYXV'W gefällt, so liegt der Fußpunkt T
in der Mitte von V'Q'] und zieht man dann YY^S. F'JST, so ist
r Fo = i Subnormale = ^ Parameter = E'X = XA' (I, 219), also
auch rX -rY^ = rX- E'X = Y^X = VE'. Man erhält
daher auch die ^Subn., wenn man VZl, VE' und E'Z±VW
zieht, beide Linien in Z schneidet, ZZ^ || F' VT zeichnet und mit
VE' in Zq schneidet; dann ist Z^V = VY^ — ^ Subn. — JS'X
= XA'y wodurch X und A' bestimmt sind.
411. Um in einem gegebenen Punkte P der Fläche deren JBe-i^g. "«.
rührungsebene zu legeny bestimme man ein nach der Erzeugenden
PQVW anschließendes Parabohid. Als Leitlinien desselben kann
man nehmen g, h und die Tangente i^T des k in Q, und diese ge-
hören wirklich einem Paraboloide an, weil sie mit ein und derselben
Ebene F| parallel sind. Schneidet QT die Ebene X0 in T, so ist
HT eine weitere Erzeugende der ersten Schaar, weil sie auch die
g trifft; und schneidet die parallel zu F^ durch P gelegte Ebene
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444 X, 411-413. Die windschiefen Flächen.
Fig. 178. die HT in [7, so ist PET die Erzeugende der zweiten Schaar, und
die Ebene UFQ die gesuchte Berührungsebene des Paraboloides und
unserer Fläche.
412. Die Asymptotenebene A für die durch den Punkt Q der
LeiÜinie h gehende Erzeugende steht senkrecht <mf der Erfseugenden SQ
des Leitkegels. Denn ist öi der dem Q benachbarte Punkt des k, so
ist A parallel mit den beiden bezw. durch Q und Q^ gehenden Er-
zeugenden der Normalenfläche y also senkrecht auf der BerQhrungs-
ebene des Leitkegels bezw. nach SQ und SQ^, daher senkrecht auf
der Schnittlinie beider, d. i. in der Grenze senkrecht auf SQ. Die
erste Spur der A ist daher J_ JM' Q'. Die Centralebene für jede Er-
zeugende Q V amserer Nomuüenfläche geht daher durch die Spitze S des
Leitkegels f da sie JL A steht; also SQ enthält. Die BerQhrungspunkte
der Centralebenen bilden aber die Striktionslinie, so daß die Striktions-
linie unserer Normalenfläche die Berührungskurve des ihr aus der Spitze
S des Leitkegels umschriebenen Kegels ist. Die Spur der Centralebene
für ö F in der Ebene xz ist die Gerade S" F", sie schneidet die
K'T' in ü^y daher liefert die zu x" Parallele U^P^' auf Q^T'
den Punkt P^ der Striktionslinie, in Umkehrung des Verfahrens zur
Bestimmung der Berührungsebene. Die Striktionslinie hat Spitzen
in den vier Kuspidalpunkten; ihre erste Projektion weicht in der
Figur so wenig von der Evolute des k ab; daß sie nicht besonders
Terzeichnet werden konnte.
418. Der erste scheinbare Umriß unserer Normalenfläche ist die
Evolute des Leifkegelschnittes k. Um von der zweiten Projektion des
ersten Umrisses den Punkt Pj" auf einer Erzeugenden ÖF zu er-
halten, beachte man, daß die auf P^ senkrecht durch PV gehende
Berührungsebene zur zweiten Spur die F'F' hat, daß diese die
ff' T' in U^ schneidet, und daß sich hieraus P^' durch ügP," | x\
und hieraus P^ ergibt.
Die zweite Projektion des ersten Umrisses ist eine Neilsche Parabel,
Denn sind ff'P^ = z, P0P2" = ^ die Koordinaten von P,", und
setzt man ^"(?" = d, G"U^ = w, G'T' = P^U^ = v, so folgt aus
ähnUchen Dreiecken und weil M''Ä''^ = M'Q" . M"r\
oder - = -, --=-, g'^vu.
Durch Multiplikation jeder der beiden ersten Gleichungen mit der
dritten entsteht
a?^ = t?% z^^dv^,
woraus v^ = o^V = ^d^y
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X, 418—414. Die gerade Normalenfläohe einer Flftche 2. Gr. 445
oder _ =
die Gleichung der Neilschen Parabel (vergl. I, 251).
414. Die Projektionen der Erzeugenden der Fläche auf eine
beliebige Ebene erhält man, wenn man die Punktreihe der V oder
EF^g auf E^^F^^^g^^ und die der W oder JK^h auf
Jiv^iv „^ j^iv projicirt, und die zusammengehörigen (auf derselben
Erzeugenden liegenden) Punkte F^^, W^^ durch Gerade verbindet
Dabei gilt: Der scheinbare Umriß w der ParaUelprcjektion der geraden
Nornuüenfläche der Fläche eumten Grades auf eine ielid)ige Ebene ist
ein Kegelschnitt y wenn die projicirenden Strahlen senkrecht auf der
Flächenaxe g stehen. In der Figur ist zugleich die Projektionsebene
senkrecht auf die Projicirenden, also auch \ z gestellt. Es ergibt
sich dies daraus, daß das Büschel der Erzeugenden V^^W^^ kolli-
near ist mit dem Büschel der Tangenten an i', wie Q'T'T^^ wobei
eine Erzeugende VW und eine Tangente TT^ sich entsprechen, wenn
der Fußpunkt der ersteren und der Berührungspunkt der letzteren
(in Q) zusammenfallen; dann ist auch die Einhüllende jener Erzeu-
genden, d.i. der scheinbare Umriß u mit Tc' kollinear. Es berührt aber
der Umriß u in den Kuspidalpunkten E^^, F^^, J^^, K^^ die Kanten
der Fläche, und diese schneiden sich paarweise in J?^^ und G^*", den
Mitten von J^^K^^ und E^^F^^. Die KoUineation von Je' und u
kann durch vier Paare entsprechender Punkte dieser Linien bestimmt
werden (I, 309), und als diese wählen wir A\ B\ C, B' und
E^^y F^\ J^^, K^^, dabei entspricht dem Schnittpunkte M von
A'B', C'B' derjenige R von E^^F^^, J^^ K^\ Zugleich müssen
aber auch, wenn h' und u kollinear sein sollen, dem Schnittpunkte
der Tangenten des h' in A\ B\ d. i. dem unendlich fernen Punkte
r, der C'B\ der Schnittpunkt H^^ der Tangenten der u in E^^, F^^
entsprechen; und ebenso dem unendlich fernen Punkte X^ der^'JB'
der Punkt Q^\ Dies ist jedoch, da A'B'X^M und C'B'T^M
harmonisch, nur dann möglich, wenn auch E^^F^^O^^B und
JiYX^^H^^B harmonisch, d. i. wenn B im Unendlichen liegt; und
hierzu müssen die projicirenden Strahlen J. ß stehen. Dann sind aber
wirklich die Reihen der Punkte V^^ und W^^ bezw. mit den Reihen der
T und T/ projektiv, weil — in Bezug auf die F^^ und T — die Reihe
der T projektiv ist mit derjenigen der <2o> ^^ ^^ Punkte paarweise
in Bezug auf *' konjugirt sind (1,344); weil femer die Reihe der Q^
ähnlich mit derjenigen der V ist, da sich in der zweiten Projektion
diese parallelen Punktreihen aus ff auf einander projiciren; und
weil endlich die Reihe der V mit deijenigen der V^^ ähnlich ist.
Die projektive Beziehung der Reihen der V^^ und der T ist aber
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446 X, 414—415. Die windschiefen Flächen.
Flg. 178. durch die drei Paare entsprechender Punkte E^^, A'\ jP^^, B'\
G^^y Xj bestimmt. Ebenso sind die Punktreihen der W^^ und der
T/ mit einander projektiv, und ihre Beziehung ist durch J^^^ C;
K'^y D'; H^^y Fl bestimmt. Daher ist auch das Büschel der Tan-
genten, welche je zwei Punkte T und T/ verbinden, kollinear mit
dem Büschel der Erzeugenden, welche jedesmal die jenen Punkten
entsprechenden Punkte V^^ und W^^ mit einander verbinden, oder
jfc' mit Uf und u ist ein Kegelschnitt.
415. Um die Gestalt des Umrißkegdschniües u näher zu unter-
suchen, nehmen wir, wie in der Figur, die (vierte) Projektionsebene
senkrecht zum projicirenden Strahle, also H 0. Die Projektion der
Fläche auf eine beliebige Ebene bei ungeänderter Richtung der Pro-
jicirenden ist dann eine schiefe Projektion der hier erhaltenen senk-
rechten Projektion, wobei aus dem Mittelpunkte des Umrisses wie-
der sein Mittelpunkt, aus den Axen dagegen im allgemeinen nicht
wieder Axen, sondern nur konjugirte Durchmesser werden.
Von dem UmrißJcegelschniUe u ist js^^ eine Axe, weil sie Sym-
metrielinie der Punktreihen g^^ und k^^ ist. In der kollinearen
Beziehung von u zu k' entspricht die e^^, als Polare von B, der
unendlich fernen Geraden X^ Y^, als Polare von M\ Ist daher
Je' eine Ellipse, so ist X^Y^ eine ideelle Sehne der 1c\ und 0^^ eine
ideelle Axe des Umrißkegelschnitte^ u, dieser also eine Hyperbel.
Ist dagegen k' eine Hyperbel, so ist 0^^ eine reelle Axe des u, dieser
kann dann eine Ellipse, Hyperbel oder Parabel sein. Ist endlich fc'
eine Parabel, so ist X^ Y^ eine Tangente des k\ daher auch 0^^ eine
Tangente des w; dann ist u eine Parabel, und 0^^ fällt ins Unendliche.
Um den Mittelpunkt 0 des Kegelschnittes u (auf 0^^) zu finden, be-
achte man, daß von u die E^^F^^ =^ g^^ stets eine reelle Sehne
ist (weilw4JS als reell vorausgesetzt wurde), daß J'^'^jK'^^ = h^^ eine
reelle oder ideelle Sehne mit den reellen oder ideellen Eurvenpunk-
ten J'^, K^y bildet, und daß H^\ G^^ die Pole bezw. von g'"", A'^
sind. Man erhält daher Punkte von u als Schnittpunkte je zweier
Strahlen, welche man aus den (reellen) Endpunkten E^^^ F^^ einer
durch den Pol G^^ der h^^ gezogenen Sehne des m nach zugeordneten
Punkten von h^^ zieht (I, 347). Ist k' eine Ellipse, sind also C, D'
und daher auch J^^y K^^ bezw. reelle Kurvenpunkte, so bestimme
man auf h^^ den Punkt E^ so daß E^^E^ || 0^^, zu E^ den zugeord-
neten Punkt E2 der Involution A^^ (indem man etwa aus H^^ durch
J^y einen Ejreis zieht, an ihn aus E^ die Tangente legt und deren
Berührungspunkt JB, auf V^ projicirt), so ist der Schnittpunkt von
E^^E^ mit F^^E^ ein Punkt des m, und zwar der zu F^^ in Bezug
auf den Mittelpunkt symmetrische, so daß F^^E^ di& Axe 0^^ im
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XI, 415—416. Regelflache 8. Grades und Raamkurve 4. Ordnung 2. Art. 447
Mittelpunkte 0 von t* schneidet. Von der Hyperbel u bestimmt
man die in z^^ liegende ideelle und die darauf senkrechte reelle
Axe unter Beachtung, daß auf der ersteren die E^^F^^y E^^W^y und
auf der letzteren die E^^E^, i^^^iT^^ konjugirte Punkte einschneiden.
— Ist ¥ eine Hyperbel, so sind J^^, K^^ ideelle Kurvenpunkte, also
einander zugeordnet; folglich sind die Schnittpunkte E^^J^^^ F^^K^^
und E^^K^^j F^^J^^ Punkte des u, und da sie auf z^^ liegen, die
Scheitel einer Axe. Da H^^ als Pol der reellen Sehne G^^H^^
jedenfalls ein äußerer Punkt des u ist, so gehört die Axe auf z^^
einer Ellipse, Hyperbel oder Parabel (u) an, je nachdem diese Axe
den Punkt H^^ nicht einschließt, ihn einschließt, oder unendlich ist,
d. h. je nachdem h^^^g^^ ist.
Man kann daher sagen: Der scheinbare Umriß der senkrechten
Projektion der geraden Nonnalenfläche der Fläche zweiten Grades auf
eine zu ihrer Axe z parallele Ebene ist ein Kegelschnitt u, welcher die
Projdction von z zu seiner imaginären oder reellen oder unendlich fernen
Axe hat, je nacMem der Leitkegelschnitt k eine Ellipse oder Hyperbel
oder Parabel ist. Im ersten Falle ist u eim Hyperbel, im zweiten eine
Ellipse, Hyperbel oder Parabel, je nachdem ä^^^ g^^ ist, im letzten
Falle eine Parabel
Vi Die Begelfläohe dritten Grades und die Banmknrve vierter
Ordnung zweiter Art.
a) Die Regelfläche dritten Grades.
416. Die Regelfläche, welche einen Kegelschnitt k und zwei
Gerade d und e, deren eine, d, den k ia D^ schneidet, zu Leitlinien
hat, ist eine windschiefe Fläche vom dritten Grade*) (388). (Es
können die späteren Figuren 174 a) und b) verglichen werden.)
Legt man durch e eine Ebene, so schneidet dieselbe den k in zwei
(reellen oder imaginären) Punkten K, K*, die d in einem Punkte D,
und es sind dann KD, K*D die zwei durch den Punkt D der d
gehenden Erzeugenden; dieselben treffen die e in zwei verschiede-
nen Punkten E, E*, und in diesen wird F von jener Ebene berührt.
Legt man dagegen durch d eine Ebene, so schneidet dieselbe den
k außer in D^ noch in einem Punkte K, die e in E, und es ist
dann KE die einzige durch den Punkt E der e gehende Erzeugende;
*) Die Erforschung dieser Fläche verdankt man hauptsächlich Herrn Cre-
mona (Memoria sulle superficie gobbe del terz* ordine in den Atti del Institute
Lombardo, B. 2, 1861). Sodann lieferte Herr Weyr eine Bearbeitung derselben
in seiner ,,Geometrie der räumlichen Erzeugnisse ein -zweideutiger Gebilde,
insbesondere der Begelflächen dritter Ordnung, 1870^'.
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448 X, 416—417. Die windschiefen Flächen.
dieselbe trifft die d in D^ und in diesem wird F von jener Ebene
berührt. Daher: Läßt man eine Regelfläche dritten Grades P mitkist
eines Leitkegelschnittes Je und gtoeier Leitgeraden d^ e entstehen^ von
denen die eine^ dj den Je schneidet, die andere, e, ihn nicht schneidet, so
ist e eine einfache, d eine Doppelgerade der P, indem durch jeden
Punkt E der e eine, durch jeden D der d jsum (reelle oder imaginäre)
Erzeugende gehen, und es enthalt jede durch e oder d gelegte Ebene
beaw. sswei oder eine Erzeugende^ und berührt die Fläche beew. in deren
SchnittptmJcten E, E* mit e oder D mit d.
Eine durch e gelegte ; den Kegelschnitt Je (in B) berührende
Ebene, welche die d in C trifft, enthält zwei in BC zusammen-
fallende Erzeugende; daher (386) ist C ein Ku^pidalpunJct, BC eine
Kante der P. Ist der Schnittpunkt E^ der e mit der Ebene des Je
ein äußerer Punkt des Je (Fig. 174 a), so gibt es zwei reelle Kanten
BC, B*C* und zwei Kuspidalpunkt« C, (7*; ist E^ ein innerer
Punkt des Je (Fig. 174 b), so gibt es keine reellen Kuspidalpunkte
und Kanten. Im ersteren Falle ist die d in dem einen der Stücke
CC* eine reelle Doppellinie, in dem anderen eine isolirte Linie
der P, im zweiten Falle ist die d in ihrem ganzen Verlaufe eine
reelle Doppellinie.
417, Man bemerkt, daß je zwei der Punkte JT, K* des Kegel-
schnittes Je aus dem Punkte E^ durch einen einzigen Strahl, aus
dem Punkte D^ des Je aber durch zwei Strahlen projicirt werden,
und daß das durch die ersteren einfachen Strahlen gebildete Büschel
E^, und das durch die letzteren Paare konjugirter Strahlen gebildete
involutorische Büschel D^ projektiv (297) oder ein -zweideutig ver-
wandt sind. Projicirt man diese Strahlenbüschel E^ und D^ bezw.
aus e und d durch Ebenenbüschel, so ist offenbar jede Schnittlinie
zweier entsprechenden Ebenen eine Erzeugende unserer Begelfläche.
Es gilt nun:
Ein einfaches und ein damit prqjeJetives involutorisches Ebenen-
büschd {oder zu)ei ein- zweideutige Ebenenbüschel), deren Axen sich nidU
schneiden, erzeugen durch die Schnittlinien entsprechender Ebenen eine
Begelfläche dritten Grades.
Es sei dabei die projektive Beziehung durch fünf Paare will-
kürlich angenommener entsprechender einfacher Ebenen beider
Büschel bestimmt (297, 3)), so sind auch fünf Erzeugende als Durch-
schnitte je zweier entsprechenden Ebenen gegeben. Legt man durch
eine (die erste) dieser fünf Erzeugenden irgend eine Ebene, schnei-
det dieselbe mit d und e bezw. in D^ und E^, und mit den vier
anderen Erzeugenden in vier Punkten, führt dann durch einen der
Punkte Dl, E^, etwa durch D^, und durch diese vier Punkte den durch
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X, 417—418. Regelfläche 8. Grades und Eaumkarve 4. Ordnung 2. Art. 449
sie bestimmten Kegelschnitt Tc, und nimmt k, d, e als Leitlinien für
eine Regelfläche dritten Grades, so enthält diese unsere fünf Er-
zeugenden, von denen die Gerade D^ E^ die erste ist. Diese Fläche
kann auch durch zwei ein -zweideutige Ebenenbüschel d, e entstehen,
und diese Büschel fallen mit den gegebenen zusammen, weil sie
durch dieselben fünf entsprechenden Ebenen bestimmt sind, welche
jene fünf Erzeugende enthalten. Daher erzeugen die zwei beliebig
angenommenen ein -zweideutigen Ebenenbüschel eine Regelfläche
dritten Grades.
Das einfache Ebenenbüschel e schneidet auf der Geraden d eine
einfache, das involutorische Ebenenbüschel d auf der e eine invo-
lutorische Punktreihe ein; beide Reihen sind projektiv, und die Ver-
bindungslinien entsprechender Punkte sind auch die Schnittlinien
entsprechender Ebenen der Büschel. Daher gilt:
Eine einfache d und eine damit projektive involutorische Pnnkt-
reihe e (oder zwei ein- zweideutige Punktreihen), deren Träger sich
nicht schneiden, erzeugen durch die Verbindungslinien entsprechender
Punkte eine Hegel fläche dritten Grades.
Man bemerkt, daß der Träger der einfachen Punktreihe d eine
Doppelgerade der Fläche ist, weil jedem Punkte D derselben zwei
Punkte E, E* der e entsprechen, nach welchen zwei Erzeugende
aus D laufen; und daß der Träger der Involution eine einfache
Gerade der Fläche ist. Entsprechen den Doppelpunkten A, -4* der
Involution auf e bezw. die Punkte C, (7* auf d, so sind die letzteren
die Verzweigungspunkte der d (297, 1)) und die Ku^idalpunkte der
Fläche, welche die Punkte der d von einander scheiden, denen
reelle und denen imaginäre Punktepaare der e entsprechen. AC,
A*C* sind die Kanten] entlang derselben wird die Fläche von den
Ebenen eC, eC* berührt, welche den Doppelebenen dA, dA* der
Ebeneninvolution d entsprechen und die Kuspiddlebenen heißen. Es
gilt daher:
Die Doppelebenen dA, dA* der Involution d gehen durch die
Doppelpunkte Ay A* der Involution e, und die Kuspiddlebenen eC,
eC* durch die Kuspidalpunkte C, C* der d. Die Kanten AC, A*C*
sind die Verbindungslinien je eines Doppelpunktes mit dem entsprechen-
den Kuspidalpunkte, und zugleich die Schnittlinien je einer Doppelebene
mit der efitsprechenden Kuspidalebene. Entlang der Kante eines Kus-
pidalpunktes wird die Fläche von der durch diesen Punkt gehenden
Kuspidalebene berührt.
418, Das Ebenenbüschel der den Kegelschnitt k treffenden
Geraden d schneidet den k und die den k nicht treffende Gerade e
in projektiven Punktreihen, und das Ebenenbüschel e schneidet den
Wiener, Lebrbaoh der darsteUenden Geometrie. II. 29
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450 X, 418—419. Die windschiefen FlÄchen.
Je in einer involutorischeii und die d in einer damit projektiven ein-
fachen Punktreihe^ und beide liegen perspektiv (besitzen in ihrem
Schnittpunkte entsprechende Punkte); die Verbindungslinien ent-
sprechender Punkte erzeugen in beiden Fällen die Fläche dritten
Grades. Daher gilt:
Eine Eegelfläche dritten Grades wird erzeugt durch die Verbin-
dungslinien entsprechender Punkte
1) zweier projektiven Punktreihen auf einem Kegelschnitte k und
auf einer Geraden e, welche den k im allgemeinen nicht schneidet;
2) einer involutorischen Punktreihe auf einem Kegelschnitte k und
einer damit projektiven einfachen Punktreihe auf einer Geraden d, wenn
sich leide Linien schneiden \md in ihrem Schnittpunkte entsprechende
Punkte vereinigt sind.
Diese Fläche entsteht in beiden Fällen bei willkürlicher An-
nahme der bestimmenden Elemente. Nimmt man nämlich im ersten
Falle auf h und e drei Paare entsprechender Punkte ^ d. i. auch drei
Erzeugende; an^ bestimmt den Punkt des ky welcher dem Schnitt-
punkte E^ der e mit der Ebene des k entspricht^ schneidet die Er-
zeugende, welche diese Punkte verbindet, ein zweitesmal mit k in
Dj, legt durch Dj diejenige Gerade D, welche zwei andere Erzeu-
gende schneidet, so bestimmen dy e, k als Leitlinien eine Fläche
dritten Grades, welche mit unserer Fläche drei Erzeugende gemein
hat, also durch sie dieselben Punktreihen auf e und k einschneidet
und mit ihr zusammenfällt — Sind im zweiten FaUe außer den in
D^ vereinigten entsprechenden Punkten von k und d zwei Punkte-
paare auf k und ihre beiden entsprechenden Punkte auf d willkür-
lich angenommen (oder aus fünf Paaren einfacher entsprechender
Punkte konstruirt), und bildet man die Schnittlinie e der beiden
Ebenen der Punkte je eines Paares und seines entsprechenden
Punktes, so bestimmen ^ß, d, k als Leitlinien eine Fläche dritten
Grades, welche mit unserer Fläche zwei Paare von Erzeugenden
gemein hat, also durch diese und durch den Punkt D^ auf k und e
dieselben Punktreihen einschneidet und mit ihr zusammenfallt.
419, Wir fügen noch hinzu, daß ^ie Hegdfläche dritten Grades
auch entstehen kann
1) mittelst einer Kurve dritter Ordnung k und zweier Geraden
dy e als Leitlinien, wenn k von d in zwei Punkten (oder im Doppel-
punkte von ky wenn k eben ist) und von e in einem Punkte ge-
troffen wird; d ist dann die Doppellinie.
2) Mittelst zweier projektiven Punktreihen auf einer Kurve dritter
Ordnung k und auf einer Geraden e, wenn sich beide in einem
Punkte schneiden, und dieser Punkt sich selbst entspricht Die
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X, 419—420. Regelfläche 8. Grades nnd Raumkurve 4. Ordnnng 2. Art. 451
Reihen werden durch ein Ebenenbüschel eingeschnitten^ dessen Axe
d die k in zwei Punkten trifft.
3) Mittelst einer Punktreihe auf einer Geraden d und einer da-
mit projektiven involutorischen auf einer Kurve dritter Ordnung k, wenn
d die X; in zwei Punkten schneidet; und jeder dieser Punkte sich
selbst entspricht. Die Reihen werden durch ein Ebenenbüschel
eingeschnitten ; dessen Axe e die k in einem Punkte trifft.
420, Schneidet die gerade Punktreihe e die mit ihr projektive
Punktreihe des Kegelschnittes k, ohne daß im Schnittpunkte ent-
sprechende Punkte vereinigt sind» also in nicht perspektiver Lage,
so entsteht die Cayleysche Fläche"*). Was wird dabei aus der gera-
den Punktreihe d und ihren Beziehungen zu den Punktreihen e und
A? Zunächst erkennt man^ daß d mit e zusammenfallt. Denn zieht
man; um d zu bestimmen ; die Verbindungslinie des Schnittpunktes
E^ von e mit der Ebene des k (und mit k selbst) und des dem E^
entsprechenden Punktes des k^ schneidet diese Linie mit k in einem
zweiten (von diesem entsprechenden verschiedenen) Punkte D^, so
fallt Dl in E^, und die durch D^ (E^) schneidend gegen zwei Er-
zeugende der Fläche gelegte Gerade ist sowohl d als e. Die Doppel-
punkte A, A* der Involution auf e entsprechen den Berührungs-
punkten JB, B* der aus E^ an k gezogenen Tangenten, und da
diese in E^^ (DJ zusammenfallen, die Punkte -4, A* der e aber in
der projektiven Beziehung der Punktreihen k und e den Punkten
jßy B* der k entsprechen, so fallen auch A, A* in demjenigen
Punkte der e zusammen, welcher dem Punkte E^ der k entspricht.
— Die eindeutige Punktreihe d ist zur zweideutigen Reihe e pro-
jektiv; da aber auf e die Doppelpunkte in A zusammenfallen, so
fallt der eine Punkt jedes Paares in Ay welcher Punkt dann jedem
Punkte der d entspricht, während die anderen Punkte der Paare
eine einfache mit d projektive Punktreihe bilden (297, 1)); dabei
fallen die entsprechenden Punkte von d und e in einander als
Schnitt;punkte von d (e) mit denselben Erzeugenden. Den in A zu-
sammenfallenden Doppelpunkten A, A* auf e entsprechen aber die
Kuspidalpunkte C, C* auf d] daher fallen auch die Kuspidalpunkte
in A zusammen. — In der Punktreihe des Kegelschnittes, welche
zweideutig mit der eindeutigen Reihe d projektiv ist, fallen die
beiden Doppelpunkte D, D* in Dj (Ei) zusammen. Daher liegt der
eine Punkt jedes Paares des k in D^ und entspricht jedem Punkte
*) Ans einem Briefe des Herrn Cayley mitgeteilt von Herrn Cremona
in seinem Aufsätze ,;Sar les snifaces gauches du troisi^me degr^*^ (Grelles Joum.
f. r. u. a. Math., B. 60, 1862, S. 818).
29*
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452 X, 420-421. Die windschiefen Flächen.
der d, daher auch sich selbst; und hierdurch ist die Perspektive
Lage der Punktreihen h und d gewahrt. Die anderen Punkte der
Paare auf Je bilden aber eine einfache mit der Punktreihe e und
mit der damit zusammenfallenden Reihe der zweiten Punkte der
Paare auf d projektive und nicht Perspektive Reihe. So werden
alle drei Punktreihen d, e, Je zu einfach projektiven ^ in denen der
ScfmittptinJct D^ (E^) des Je mit d{e) den in A vereinigten Doppel- und
Kmpidalpunicten der d entspricht Die beiden Kanten fallen in A D^
zusammen; welche Linie; indem sie eine Leitlinie und eine Erzeu-
gende vereinigt; eine Doppelgerade der Fläche bildet Die Doppd^
und Kuspidalebenen sind die durch die Kante und bezw. durch d
und e gehenden Ebenen. Da aber alle drei Gerade zusammen-
fallen, so ergeben sich Ebenen erst; indem man beachtet; daß sie
unendlich kleine Winkel mit den Ebenen bilden, bei welchen die
Kante durch ihre benachbarte Erzeugende ersetzt wird; daß also
alle diese Ebenen in der einen Ebene zusammenfallen; welche durch
^ Dj = d = 6 und durch die Tangente des Ä in D^ geht. EHe
Fläche wird demnach entlang e (d) von dieser Ebene berührt und
außerdem in jedem von A verschiedenen Punkte der e von einer
anderen (wechselnden) Ebene.
Liegen di^ eindeutigen Punktreihen e (d) und Je perspektiv; d. h.
fällt A in E^ (DJ; so zerfällt die Fläche in ein geradliniges Hyper-
boloid (l4l; 4)) und in die Ebene der e{d) und der Tangente desÄ:
in E,{B,).
421. Wir wollen noch erkennen; daß jede Regelfläche dritten
Grades F mit der bisher betrachteten Fläche übereinstimmt Es
wird dies bewiesen; indem man zeigt; daß alle Erzeugende einer
Regelfläche dritten Grades zwei (sich nicht treffende) Geraden d
und e schneiden; dann liat die FläcJie m Leitlinien die Gefaden d
und e und außerdem jeden Kegelschnitt Je, in welchem eine durch eine
Erzeugende gelegte Ebene die Fläche trifft; und eine der Leitge-
raden muß den Je schneiden; weil; wenn keine oder beide den Je
schnitten; der Grad bezw. vier oder zwei wäre. — um jenes zu
beweisen; lege man durch vier beliebige gerade Erzeugende der
Regelfläche die zwei sie schneidende Geraden d, e (144; 12)). Da
jede derselben vier Punkte der Fläche dritten Grades enthalt, muß
sie ganz in ihr liegen (387; 9)). Könnten durch jene vier Erzeu-
gende unendlich viele Gerade gelegt werden, so würden dieselben
das durch drei derselben bestimmte einschalige Hyperboloid bilden,
und die F müßte in dieses und in eine Ebene zerfallen ; also einen
besonderen Fall unserer Fläche Je, d, e darstellen. Legt man nun
durch eine der Geraden d, e, etwa durch d, und durch eine jener
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X, 421—422. Regelfläche 3. Grades und Raamknrve 4. Ordnung 2. Art. 453
vier Erzeugenden g eine Ebene , so muß dieselbe die Fläche dritten
Grades noch in einer dritten Geraden g' schneiden (387, 11)). Die
übrigen Erzeugenden schneiden diese Ebene in Punkten, die nur in
den drei Geraden d^ g^ g' liegen können. In der Erzeugenden g oder
in derjenigen g' ist dies aber nicht möglich, weil es dann für jede
der vier g oder für jede der vier zugehörigen g' stattfinden, und
dann die Fläche das soeben bezeichnete Hyperboloid sein müßte.
Daher müssen die Schnittpunkte der Erzeugenden der Fläche mit
der Ebene dgg' auf d liegen, oder d muß von allen Erzeugenden
getroffen werden. Dasselbe gilt von 6, und somit ist die Behaup-
tung bewiesen.
422, Aufg. Die Begelfläche dritten Grades aus ihren Leitlinien,
einem Kegelschnitte (Kreis) Je, der sie schneidenden Doppelgeraden d
und der einfaclien Leitgeraden 6, durdi ihre Projektion auf die Ebene
Pi des h, und durch ihre Spuren mit P^ und mit einer parallel gu P^
gelegten Ebene Pg darzustellen,
Aufl, Die Erzeugenden der Fläche erhält man paai-weise als Fig. i74
die Schnittlinien einer Ebene des Büschels e mit den beiden ent- ** ^*
sprechenden (sie in Punkten des k treffenden) Ebenen des Büschels d.
Sind die Spuren von d und e in Pj und P, bezw. D^ (auf Ä), D^,
und El, E^, so lege man durch e eine Ebene mit den (parallelen)
Spuren E^KK^, E^GG*, schneide die erstere Linie mit k in K
und JT*; dann sind die Parallelen D^K, D^G und D^K"^, D^G"*
die Spuren der beiden entsprechenden Ebenen des Büschels d, und
KGy K*G* zwei Erzeugende der Fläche. Die durch e berührend
an k gelegten Ebenen enthalten die Tangenten J5?, jB, JS^JS* des
Kreises, die Kanten B CA, B*C*A*, und auf diesen die Knspidalpunkte
C, C* auf d und die Doppelpunkte A, A* auf e. In Fig. 174a ist
El ein äußerer, in 174b ein innerer Punkt des k, in der ersteren
sind die Kanten und die bezeichneten Punkte reell, in der letzteren
imagiuär. Die gezeichneten Erzeugenden sind mit einer gewissen
Regelmäßigkeit verteilt, indem k durch die Strahlen Ei KK"^ in
24 symmetrisch zu der Mittellinie E^MiM ^=^ Mittelpunkt des k)
liegende Teile geteilt wurde, welche stetig vom einem zum anderen
der Schnittpunkte der E^ M mit k abnehmen.
Die ebenen Schnitte der P sind Linien dritter Ordnung. Die erste
Spur zerfallt in den Kreis k und in die Gerade MiD^, die zweite
Spur ist der Ort der Punkte G, G*, enthält E^ als einfachen, D^
als Doppel- oder als isolirten Punkt, letzteres, wenn D^ auf dem
Teil der d liegt, welcher der F als isolirte Linie angehört. In Fig. a)
sind noch die Schnittlinien c, c* mit den parallel zu P^ durch die
Kuspidalpunkte C, C^ gelegten Ebenen yerzeichnei Dieselben be-
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454
X, 422. Die viodscliiefeii Flächen.
sitzen bezw. in (7, C* eine SpiteCy in welchen die Tangenten bezw.
parallel zu D^ B, D^B* laufen. Sodann wurde noch eine mit P^
parallele Schnittlinie f mit einem Doppelpunkte D (auf d) verzeich-
net. Man erhält diese Kurven, indem man jede Erzeugende, z. B.
KG, durch Strahlen schneidet, welche man parallel mit dem zu-
gehörigen Dl K (oder Dg G) durch C, (7*, D zieht; oder auch, wenn
Fig. 174 a.
die Schnittpunkte unsicher werden, indem man jede Erzeugende, so
KG, in dem Verhältnisse teilt, wie D1D2 durch C, C*, D geteilt
ist Die Tangenten und Asymptoten dieser Kurven werden wir alsbald
konstruiren, und bemerken nur, daß danach die Asymptoten aller
dieser Kurven parallel zu D, E^ laufen, und daß die für g durch den
Punkt U der D^E^ gezogen wird, welcher die D^E^ in demselben
Verhältnisse teilt, in welchem die JE^Di durch ihren zweiten Schnitt-
punkt U' mit k geteilt ist.
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X, 422—423. Regelfläcbe 3. Grades und Raamkurve 4. Ordnung 2. Art. 455
Der Umriß der Fläche ist als Einhöllende der Erzeugenden ge-
zeichnet. Er geht durch die Kuspidalpunkte C, C*, und besitzt in
Fig. a) drei Spitzen und zwei unendlich ferne Punkte, in Fig. b)
eine Spitze und keinen unendlich fernen Punkt.
423. Nach der vor. Nr. können zwei ein- zweideutige Strahlen-
büschel E^y D^ eine Kurve dritter Ordnung mit einem Doppel- oder
einem isolirten Punkte erzeugen. Aber auch allgemein erzeugen irgend
Fig. 174 b.
ztoei ein- zweideutige in derselben Ebene liegende Strahlenbüschel E^,
Dg durch die Schnittpunkte entsprechender Strahlen eine Linie dritter
Ordnung, welche E^ zu einem einfachen und D^ zu einem Doppel-
oder isolirten Punkte hat Denn die Büschel schneiden jede Gerade
in zwei ein -zweideutigen Punktreihen, und diese haben drei Doppel-
punkte (297, 4)), welche die Schnittpunkte der Geraden mit der er-
zeugten Linie sind. Die Tangente der Linie in E^ ist der einfache
Strahl, welcher dem Strahle D^E^ entspricht, ihre Tangenten in
Dg sind die reellen oder imaginären Strahlen des Paares, welches
dem Strahle E^B^ entspricht.
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456
X, 423—424. Die windschiefen Flächen.
lu Fig. 174 befinden sich die ein-eweidmtigen Strahlenbüsdwl
E^j Dl in perspektiver Lage, indem dem Strahle E^D^ derjenige
Dj E^ entspricht, also zwei entsprechende Strahlen sich decken
(297, 3)); die von ihnen erzeugte Linie dritter Ordnung zerßUt dann
in die Verbindungsgerade E^D^ ihrer Mittelpunkte und in den
Kegelschnitt Äj, welcher durch D^, aber nicht durch E^ geht; die
mit E^y Dj parallelen Strahlenbüschel in den zu F^ parallelen
Ebenen, wie JSg, Dg, befinden sich nicht in perspektiver Lage, und
erzeugen eigentliche Linien dritter Ordnung.
424. Aufg. Es sind gwei Perspektive ein- zweideutige StrcMen-
hüschel durch ihren Schnittkegelschnitt k^ und ihre bezw. auf und außer-
halb k^ liegenden Mittelpunkte Dj, E^ gegeben; man soll mittelst paral-
leler Strahlenbüsdiel Dg, E^ eine Linie dritter Ordnung k^ mit ihren
Fig. 176.
Tangenten und Asymptoten konstruiren. Man kann auch das Büschel
Dg mit D^ und E^ mit E^ perspektiv bilden mit derselben oder mit
verschiedenen Axen; in unserem Falle ist die gemeinschaftliche per-
Fig. 176. spektive Axe die unendlich ferne Gerade. Es sei k^ eine Hyperbel.
Denkt man sich unter JDiD^j ^i^i die Projektionen zweier räum-
lichen Geraden rf, 6, so stellt die Figur, wie die beiden vorher-
gehenden, eine Regelfiäche dritten Grades mittelst der parallelen
Ebenen Pj, Pg ihrer Spuren k^, k^ dar.
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X, 424—425. Regelfläche 8. Grades und Raumknrve 4. Ordnung 2. Art. 457
Aufl. Ist Pi ein beliebiger Punkt der Jc^^ so bildet Pj einen Punkt
der k^, wenn D^ P, 8 A ^i; ^2 ^2 II -^1 ^1 gezogen wird. Die unend-
lich fernen Punkte der k^ erhält man, wenn man Pj auf Jc^ in deren
unendlich ferne Punkte oder in den zweiten Schnittpunkt der \
mit D^E^ rücken läßt Der letztere Punkt ist stets reell; daher
hat k2 ein^ zwei oder drei getrennte reelle unendlich ferne Punkte,
je nachdem \ eine Ellipse, Parabel oder Hyperbel ist, vorausgesetzt,
daß Dl El nicht nach einem unendlich fernen Punkte der k^ läufL
Die Tangente der k^ in E^ ist parallel zu E^G, wenn die zu
Dg E^ Parallele Dj G den k^ noch in G trifft; die Tangenten der k^
in Dg sind parallel zu D^ F und D, J^, wenn die zu E^ Dj Paral-
lele E^FF' den Ä^ in F und F trifft.
425. Bestimmung der Tangente der k^ in einem allgemeinen Funkte
Pg. Ein erstes Verfahren stützt sich auf die Anschauung der Figur als
Projektion einer Fläche dritten Grades. P^ P^ stellt dann eine Erzeu-
gende vor; dieselbe schneidet die d und e bezw. in D und E. Die
Berührungsebenen der Fläche in den Punkten D, JS, Pj, P, der
PjPg bilden ein mit der Reihe der Berührungspunkte projektives
Ebenenbüschel, dessen Spur in P^ das Strahlenbüschel P^ bildet. Zu
D, E, Pi gehören die Strahlen P^Di, P^E^y P^D (Tangente an *i);
und indem durch diese drei Paare entsprechender Elemente die
projektive Beziehung hergestellt ist, findet man den dem P, ent-
sprechenden Strahl PjJ, indem man die Punktreihe DEF^F^ aus
dem Schnittpunkte N von d und e auf E^F^ in D^E^F^J' projicirt,
und das Strahlenbüschel Fi^DiE^L) mit D^E^ in Di E^L schneidet
Die so erhaltenen beiden Punktreihen sind perspektiv; ihr Projek-
tionsmittelpunkt ist der Schnittpunkt L' von D'D^ = d und von
PjD; daher entspricht dem J' der Schnittpunkt J von D^E^ mit
DV, und F^J ist der gesuchte vierte Strahl; die Tangente F^T
der k^ ist dann || Pie7. — Die Konstruktion ist daher die folgende:
Man ziehe die Tangente an k^ in Pj bis L' auf D^Dg, verbinde
den Schnittpunkt N von D^Dg und E^E^ mit P, und schneide diese
Linie mit E^F^ in J', ziehe D'J' bis e7 auf D^Ei, so ist die Tan-
gente F^T^FiJ.
Ein eweites Verfahren gewinnt man durch Anwendung des all-
gemeinen Verfahrens der ähnlichen Figur (I, 204). Man nimmt auf
der Tangente PjD der % einen passenden Punkt, etwa L auf DiEi
an, zieht F^R ] F^L, dann D^R B D^L bis iJ auf F^R und JS^S
jl JSiD bis 8 auf P,22, zieht RT\\ D^F^, ST^E^F^, so ist T ein
Punkt der Tangente. Man überzeugt sich von der Richtigkeit, wenn
man L auf der Tangente unendlich nahe an P^ rücken läßt; da«
durch gehen, indem die Figur P^iZ 5 T ähnlich und parallel zu ihrer
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458 X, 426—427. Die windschiefen Flächen.
gezeichneten Anfangsgestalt bleibt; JD^RT und E^ST in gerade
Linien bezw. parallel zu D^L und E^L {L unendlich nahe bei P,)
über, und T in den zu P, benachbarten Punkt der h^,
426. Die Asymptoten können nicht unmittelbar nach den ge-
gebenen Verfahren bestimmt werden. Die mit den Asymptoten der
Hyperbel Ic^ parallelen Asymptoten der h^ erhält man, wenn man
die D^E^ durch die Punkte V" und W" in demselben Verhältnisse
teilt, in welchem B^E^ durch die Asymptoten der Hyperbel \ in
V und W geteilt ist, und durch V'\ W" die Asymptoten der h^
bezw. parallel zu den durch F, W gehenden der \ zieht. Für diese
Teilung projicirt man F, W aus dem Schnittpunkte N von d und e
auf die zu B^E^ Parallele D^JR nach F', TT', und zieht dann FF"
und TF'TF" H 6. Denn denkt man sich durch D,, E^ Gerade nach
dem zu einem unendlich fernen Punkte der \ benachbarten Punkte
der \ gelegt, welche Gerade von der Richtung einer Asymptote
unendlich wenig abweichen, und dann durch Dg, E,^ bezw. Parallele
Bu ihnen gelegt, so bilden die ersteren Linien mit By^E^ und die
letzteren mit einer Parallelen zu B^E^ ähnlidie Figuren, und die
durch die unendlich fernen Eckpunkte dieser Dreiecke gehenden
(parallelen) Asymptoten von \ und \ teilen die By^E^^ und die
Parallele zu ihr, und dann auch die B^E^, in demselben Verhältnisse.
— Die mit B^ E^ parallele Asymptote erhält man, wenn man
B^E^ durch V" in demselben Verhältnisse teilt, wie E^B^ durch
Ij in TJ geteilt ist, und durch U'" die Parallele zu B^E^ zieht.
U'" erhält man, wenn man JJ aus JSf auf D^P in TJ' projicirt,
V'ü"\\e bis ü" ^Mi B^E^ zieht, 'und B^TT" — — E^ü" macht
Denn ist X der dem ü benachbarte Punkt der Ä,, X' der dem zu-
gehörigen unendlich fernen Punkte der h^ benachbarte Punkt der
Ä^, so sind die Strahlen X'B^, X'E^ und die Asymptote X'Ü'"
bezw. parallel zu XD,, XE^y B^E^] daher schneiden die ersteren
drei Strahlen auf jeder sie in endlichem Abstände schneidenden Ge-
raden, insbesondere auf D^Pg Stücke Pg J7% U'^'E^ ab, die sich
wie Pj ü: UBi verhalten. Hieraus folgt die Konstruktion.
b) Die Raumkurve vierter Ordnung zweiter Art.
427. Es gibt zwei Arten von Baumkurven vierter Ordnung A^;
diejenige Kurve fc^*, welche wir als Schnittlinie zweier Flächen
zweiten Grades kennen gelernt haben, durch welche unendlich viele
solcher Flächen (ein Büschel) gehen, und welche erster Art heißt,
und diejenige zweiter Art Jc^\ durch welche nur eine Fläche zweiten
Grades geht, und welche nur als der teilweise Schnitt einer Fläche
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X^ 427. Regelfläche 8. Grades und Ramnkurvc 4. Ordnuug 2. Art 459
zweiter mit einer Fläche dritter Ordnung erhalten werden kann*).
Auch diejenigen erster Art kann man (in anderer Weise) als den
teilweisen Schnitt einer Fläche zweiter mit einer Fläche dritter
Ordnung erhalten. Es gilt nämlich der
ScUjs. Durch jede Kurve vierter Ordnung kann man wenigstens
eine Fläche zweiter Ordnung F* und unendlich viele Flächen dritter
Ordnung F* legen.
Denn legt man durch 9 Punkte der Kurve Ä* die durch die-
selben bestimmte Fläche F^, so enthält dieselbe die Js^ ganz, weil
sie mehr als 4 . 2 «« 8 Punkte derselben enthält (387^ 9)); und legt
man durch 13 Punkte der k^ und 6 willkürliche Punkte die durch
diese 19 Punkte bestimmte F' (387, 7)), so enthält sie die Jc^ ganz, weil
sie Ton ihr mehr als 4 . 3 «= 12 Punkte enthält. Es gilt nun der
Satjs. Jede Baumkurve vierter Ordnung k^ kann als der teilweise
Schnitt einer Fläche Zureiter F* und einer Fläche dritter Ordnung F*
erh(Uten werden. Sie ist von der ersten Art (Ä;/), wenn der andere
Teü des Schnittes eine solche Linie zweiter Ordnung ist, daß man sie
als ebenen Schnitt einer Fläche zweiter Ordnung erhalten kann (ein
Kegelschnitt oder zwei getrennte oder zusammenfällende Gerade einer
Ebene); sie ist von der zürnten Art (k^"^), u)enn der andere Teü aus
zweien nicht in einer Ebene liegenden oder aus der Doppelgeraden der
F' besteht, wobei die F^ eine Segelfläche ist
Bew, Erster Fall. Haben eine durch die Kurve Ä* gelegte
Fläche zweiter und eine Fläche dritter Ordnung F* und F* außer Jfc*
noch eine ebene Linie zweiter Ordnung 1^ gemein, also einen eigent-
lichen Kegelschnitt, oder zwei getrennte Gerade (welche von F^ zwei
Erzeugende, die sich auf der Doppelgeraden d schneiden, oder eine
Erzeugende und die einfache Leitlinie e sein können), oder zwei in
einer Ebene zusammenfallende Gerade (d. i. eine Gerade, entlang
welcher die F' und F* eine gemeinschaftliche Berührungsebene be-
sitzen, so daß diese Gerade eine Kante der F^ und daß F^ ein
Kegel sein muß), so enthält die Ebene dieser Linie zweiter Ordnung
außer ihr von der F^ noch eine Gerade g. Eine zweite durch diese
♦) Sie wurde zuerst gefanden von Sdlmon und mitgeteilt in seiner Ab-
handlung f,On the Classification of curves of double curvature** (Cambridge and
Dublin Math. Joum., B. 5, 1850, S. 23), und dann von Steiner^ der sie für neu
hielt, und veröffentlichte in seiner Abhandlung „Über Flächen dritten Grades**
(Grelles Joum. f. r. u. a. Math., B. 58, 1857, 8. 138); sie wurde eingehend un-
tersucht von Herrn Cretnona in seiner „Memoria intomo alla curva gobba del
quart ordine, per la quäle passa una sola superfieie di secondo grado** (Ab-
handlungen der Akad. v. Bologna, 1861, und Annali di matematica, B. 4, 1861,
8. 71); endlich erörtert von Herrn Weyr in seinem schon angefahrten Buche
über die Begelfl&cheu dritter Ordnung, 1870, 8. 82.
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460 X, 427. Die windBchiefen FlächeiL
Gerade gelegte Ebene schneidet die F^ in einer anderen Linie zweiter
Ordnung h^\ Durch fünf Punkte derselben und durch vier Punkte
der y^ lege man eine zweite Fläche zweiter Ordnung F^'. Dieselbe
schneidet die F^ in einer Kurve vierter Ordnung erster Art Ä*', und
diese bestimmt ein Flächenbüschel zweiter Ordnung. Die i^ und Tf^^
welche beide auf F^ liegen ^ haben acht Punkte gemein, nämlich
die 4.2 Schnittpunkte der A^ mit der F^'. Nun lege man durch g
eine dritte Ebene; dieselbe trifft die F^, außer in g^ in einer Linie
zweiter Ordnung, und durch einen ihrer außerhalb g liegenden Punkte
und durch die T^' lege man die Fläche des Büschels; es ist dann
eine projektive Beziehung zwischen dem Flächenbüschel T^' and
dem Ebenenbüschel g hergestellt, indem drei Flächen des Büschels
Ä*' bezw. denjenigen drei Ebenen des Büschels g als entsprechend
zugewiesen sind, mit welchen sie je einen Kegelschnitt oder einen
Punkt eines solchen gemein haben. Schneidet man nun alle Flächen
(zweiter Ordnung) des Büschels Ä*' mit ihren entsprechenden Ebenen
des Büschels g^ so bilden alle Schnittlinien (zweiter Ordnung) eine
Fläche F^', und diese ist von der dritten Ordnung, weil sie von
jeder Geraden h in drei Pimkten geschnitten wird. Denn das Flächen-
büschel 1^' schneidet auf % eine involutorische, und das Ebenen-
büschel g eine damit projektive einfache Punktreihe ein (299), und
es gibt drei Punkte der h, in welchen entsprechende Punkte beider
Reihen zusammenfallen (297, 4)); dieselben sind aber die Schnitt-
punkte der Ä mit der F''. Diese Fläche enthält die Grundlinie t*'
des Flächenbüschels Ä*', weil jeder Punkt derselben in einer Ebene
des Büschels h und in der entsprechenden des Büschels lf^\ nämlich
in jeder Fläche desselben, liegt. Die Fläche F^' fällt aber mit der
F^ zusammen, da sie mit ihr 19 Punkte gemein hat, nämlich die
acht gemeinsamen Punkte des Tf^ und A^', je fünf auf jedem der
beiden ersten Linien zweiter Ordnung, und einen auf der letzten
Linie zweiter Ordnung, in welchen die drei gelegten Ebenen des
Büschels g die F' schneiden. Dann fallen aber auch A^ und 2^' in
einander, weil sie die Schnittlinien von F* bezw. mit F^ und F*' sind,
und weil F' und F^' zusammenfallen. Daher gehen durch i* alle
Flächen (zweiter Ordnung) unseres mit Ä^' bezeichneten Büschels.
Zweiter Fall. Haben die durch die Ä* gelegten Flächen F* und
F' außer JI^ noch zwei nicht in einer Ebene liegende Gerade oder
die Doppelgerade der F' gemein, so muß F^ eine Regelfläche
sein und die gemeinsamen Geraden sind ' zwei Erzeugende dieser
Flächen von derselben Schaar, oder eine einzelne Erzeugende. Jede
Erzeugende der F^ von derselben Schaar, wie die gemeinsamen Ge-
raden, schneiden diese Geraden nicht; ihre drei Schnittpunkte mit
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X, 427—428. Regelfläohe 8. Grades und Ranmkorve 4. Ordnung 2. Art. 461
P' gehören daher der Schnittlinie Tc^ an. Jede Erzeugende der P*
von der anderen Schaar, wie die gemeinsamen Geraden^ schneidet
diese Geraden in zwei getrennten Punkten oder in einem Punkte
der Doppelgeraden ^ der als Punkt der F^ doppelt zählt; daher liegt
von den drei Schnittpunkten der Erzeugenden mit P* nur einer auf
1^. Man kann daher durch 'kf' keine weitere Fläche zweiten Gra-
des P*' legen, weil die je drei Schnittpunkte jener Geraden mit
Ä* zugleich ihre Schnittpunkte mit dieser P*' sein müßten, was un-
möglich. Die Schnittkurve ist also von der zweiten Art {lt^)j wie
behauptet war.
428. Wir gä>en nun die wesentlichsten unterscheidenden Eigen-
schaften der Ratmkurven vierter Ordnung erster und eweiter Art (Jc^^
Äj*) an:
1) Durch jede 1/ können unendlich viele Flächen zweiter Ord-
nung P^, darunter unendlich viele Begelflächen gelegt werden; eine
solche Regelfläche ist bestimmt durch Jcj^ und einen Punkt auf einer
die k^^ zweipunktig schneidenden Geraden. Denn dann muß die
ganze Gerade in P^ liegen, also diese eine Regelfläche sein.
2) Durch eine Ä^* können unendlich viele Flächen dritter Ord-
nung P^ gelegt werden, aber im allgemeinen keine solche Regelfläche
P'. Denn eine Regelfläche dritter Ordnung P^ hat eine Doppelgerade
d, und diese trifiFt eine durch Ä/ gehende P* in zwei Punkten. Die
gemeinsame Linie zweiten Grades, welche außer Ä/ der P* und P*
gemein ist, und deren Ebenfe die d nicht enthalten kann (vor. Nr., 1)),
geht durch einen dieser Punkte, der andere derselben ist daher ein
Doppelpunkt der Ä;/. Wenn daher k^^ keinen Doppelpunkt besitzt,
kann keine Regelfläche dritter Ordnung durch sie gelegt werden.
Im Falle, daß P* ein Kegel (vor. Nr., 1)), hat wirklich Ä/ einen
Doppelpunkt in einem Euspidalpunkte der P^
3) Durch jede kg^ kann nur eine Fläche zweiten Grades P^
gelegt werden und diese ist eine Regelfläche (vor. Nr., 2)).
4) Eine k^*' wird durch jede Erzeugende der einen Schaar der
(einzigen) durch sie gehenden Regelfläche zweiten Grades in einem,
durch jede Erzeugende der anderen Schaar in drei Punkten getroffeii.
Durch jeden Punkt der igS ^^^^ ^^^ ^^f ^^^ Regelfläche P^ liegt, geht
daher eine dreipunktige Sehne der A^^ (nicht zwei, weil sonst in der
Ebene dieser zweien fünf Punkte einer Linie vierter Ordnung k^^
lägen), und die P' hat zur einen Schaar ihrer Erzeugenden die Ge-
samtheit der dreipunktigen Sehnen der k^^.
5) Durch eine k^^ können unendlich viele Regelflächen dritter
Ordnung P' gelegt werden. Man erhält eine solche, wenn man
durch eine dreipunktige Sehne d der k^' als Aze ein involutorisches
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462 X, 428. Die windschiefen Flächen.
Ebenenbüschel, und darch eine zweipunktige Sehne e der h^ als
Axe ein einfaches Ebenenbüschel legt, und beide Büschel dadurch
projektiv auf einander bezieht, daß man durch fünf weitere Punkte
der Äg* entsprechende Ebenen führt (297, 3)). Beide Büschel erzeugen
dann durch die Schnittlinien entsprechender Ebenen eine Regel-
fläche dritter Ordnung P^ (417), und diese enthält die k^ ganz,
weil sie von ihr 2 . 3 + 2 + 5 = 13 Punkte enthält (387, 9)); dabei
sind die drei Punkte auf der Doppellinie d der F^ doppelt gezählt.
6) Jede Erzeugende einer durch eine \^ gelegten Regelfläche
dritter Ordnung P^ schneidet die h^ in zwei oder in einem Punkte,
je nachdem die P' mit der (einzigen) durch h^ gehenden Regel-
fläche zweiter Ordnung P* außer h^ zwei getrennte (sich nicht
schneidende) Gerade, oder eine Doppelgerade (der P^) gemein hat;
denn im ersteren Falle sind die letzteren Geraden Erzeugende der P^ und
der P*, welche von den anderen Erzeugenden der P^ nicht getroffen
werden, so daß deren zwei Schnittpunkte mit P* auf Ä^* liegen ; im
zweiten Falle treffen die Erzeugenden der P^ deren Doppelleitlinie,
welche der P' einfach angehört, in einem Punkte, so daß nur ihr
zweiter Schnittpunkt mit P^ auf Ic^ liegt. Im ersten Falle schneidet
die einfache Leitlinie e der P* die Tc^ nicht, im zweiten Falle in
zwei Punkten. Denn eine durch e gelegte Ebene enthält noch zwei
Erzeugende der P3, von denen jede die k^ im ersten Falle in zwei,
im letzten Falle in einem Punkte schneidet; woraus die Behauptung
folgt, da die Ebene vier Punkte der h^ enthält.
7) Eine Tc^ kann durch drei verwandte Ebenenbüschel erzeugt
werden. Denkt man nämlich h^^ als Schnitt zweier Regelflächen P^
und P* entstanden, welche außerdem die Doppelgerade d der P*
gemein haben, so legt man durch eine dreipunktige Sehne d der
h^ ein involutorisches, und durch eine zweipunktige e ein einfaches
Ebenenbüschel, welche man durch fünf weitere Punkte der k^ pro-
jektiv aufeinander bezieht, und femer durch eine weitere dreipunktige
Sehne d' der h^ ein Ebenenbüschel, welches man durch drei von
jenen fünf Punkten projektiv auf dasjenige d bezieht, so bilden die
Schnittpunkte je dreier entsprechenden Ebenen der drei Büschel die
Kurve h^. Denn die Büschel d und e erzeugen eine P^, welche die
Tc^ enthält (5)), und d und d' erzeugen eine Regelfläche P*, welche
ebenfalls die Tc^ enthält, weil sie 3 + 3 + 3 = 9 Punkte derselben
enthält (> 4 • 2). Daher ist ig* der Schnitt von P* mit P*, und es
gehen durch jeden Punkt der h^ entsprechende Ebenen der Büschel
d und Cy sowie der d und d', daher auch derjenigen e und d'\
demnach erzeugen auch die ein -zweideutigen Ebenenbüschel e und d'
eine Regelfläche dritter Ordnung, welche durch h^^ geht.
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Fig. 176.
X, 428—429. Regelfläcbe 3. Grades and Haamkarve 4. Ordnoog 2. Art 463
8) Eine "k^ hat weder einen Doppel- noch einen Rückkehrpunkt.
Denn eine durch einen solchen Punkt und eine dreipunktige Sehne
der Kurve gelegte Ebene würde sie in fünf Punkten schneiden 'fe).
429. Die Raumkurren vierter Ordnung kann man nach dem Reell-
oder Imaginärsein^ dem Getrenntsein oder Zusammenfallen einiger
oder aller von ihren vieren unendlich fernen Punkten unterscheiden.
Aufg. Eine Baumkurve vierter Ordnung aweiter Art c darzustellen
als teilweisen Schnitt einer Regelfläche dritten Grades F' mit einer
Eegdfläche zweiten Grades P*, wenn beide die Doppelgerade d der F^
gemein haben. Es soll der Fall gewählt werdeny in welchem die vier
unendlich fernen Punkte in einen Punkt zusammenfallen.
Aufl. Die Darstellung geschehe mittelst zweier parallelen Spur-
und Projektionsebenen F| und F,.
1) Die Begdfläche F^ habe zu Leitlinien einen in der F| lie-
genden Kreis k^ mit dem Mittelpunkte M, die Doppelgerade d, welche Fig. i76.
den Äj schneidet und J_ Fj
stehe y so daß sie sich in
einen Punkt D (des k^)
projicirt, und die einfache
Leitgerade e, welche zu
Spuren jE^i^J^g habe; dabei
liege El im Inneren von.
kl auf DMy und es sei
EiE^±DM. Von einer
Erzeugenden der Fläche
erhalt man die beiden
Spuren Pj (auf k^) und P,,
wenn man je eine Ebene
durch d und e legty welche
sich in einem Punkte P]
des kl schneiden; ihre zweiten Spuren BPi P^ und E^P^^EiPi
schneiden sich dann in dem Punkte P^ der zweiten Spur k^ der F^
Die Tangente der k^ in E^ entspricht dem Strahle DE^, ist also
[EiG, wenn G der Schnittpunkt von DE^ mit t,; die Tangenten
der %2 in D entsprechen dem Strahle E^D^ sind also DF und DF',
';y-^v»i^
*) Eb sei noch erwähnt, daß aus jedem Ponkte des Baumes an eine ib,^
zwei Eweipnnktige Sehnen gesogen werden können (226), an eine Ä;,^ deren
drei. Jede Projektion einer X;/ hat daher zwei, diejenige einer k^^ drei Doppel-
punkte. Wir unterlassen den Beweis dieses Satzes, weil er mittelst der Plücker-
sehen Formeln (zwischen den Anzahlen der Singularitäten einer ebenen Kurve,
ihrer Ordnnngs- und Elassenzahl, erweitert von Herrn Cayley för nnehene
Kurven) erbracht wird, deren Herleitnng nns zu weit führen würde.
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464 X, 429. Die windschiefen Flächen.
wenn die zu ^^D Parallele E^F den i^ in F und F' trifft. Die
Tangente der k^ in einem dllgemeinen Punkte bestimmt man nach
dem ersten Verfahren der Nr. 425, indem man die Figur als die
Projektion unserer Regelfläche dritten Grades F* betrachtet, wobei
wir auf die Grundanschauung zurückgehen, weil hier d als Punkt
erscheint. Die Berührungsebenen der F' in den Schnittpunkten der
Erzeugenden PiP^ ^^^ den Leitlinien J, e, \, d. i. in D, JB, P^
haben zu ersten Spuren bezw. P^ 2), P^ E^ , die Tangente Pj H des
\ ; diese Linien schneiden die DE^ in den Punkten D, E^, H] deren
Reihe ist projektiv und perspektiv mit der Reihe der Berührungs-
punkte D, E, P^; der Perspektive Mittelpunkt beider Reihen ist
der Schnittpunkt H' von E^E mit -ffP^; dem vierten Berührungs-
punkte Pg entspricht daher auf DE^ der Schnittpunkt / mit H'P^ ;
daher ist P^J die erste Spur der Berührungsebene in Pj, und die
damit Parallele P^T ihre zweite Spur oder die gesuchte Tangente
der Äj in Pg.
In Anwendung des zweiten Verfahrens der Nr. 425 zieht man
PgJB H Pi-ff, zeichnet einen Strahl aus D, etwa DF^ (welcher die
zwei parallelen Strahlen DiL, B^B der Fig. 175 darstellt), schnei-
det dp; mit P^H und P^R bezw. in L und ü, zieht E^S\E^L
bis iS auf Pjü, so ist der Schnittpunkt T von JBr(||DPi) und
ST{\\E^P;) ein Punkt der Tangente. .
Für die Schnittpunkte B, B' der e und \j welche auch der t,
angehören, bleibt das zweite Verfahren brauchbar. Kürzer aber
erhält man die Tangente in B parallel zu ^i-4, wenn Ä der Schnitt-
punkt der BB mit der zur Tangente des \ in B Parallelen E^A.
Entsprechend für B' || E^A\ Man beweist dies unmittelbar nach
dem Verfahren der ähnlichen Figur, indem man beachtet, daß der
Strahl BB und die Tangenten der \ und ä:^ inP, sowie deren Parallele
aus -4, auf einem aus E^ (oder aus E^ benachbart zu E^B gezogenen
Strahle Stücke abschneiden, welche sich wie BE^ : BE^ verhalten.
Läßt man Pj nach D i-ücken, so erhält man den Punkt P, der
k^ durch BF^ als Tangente an \ und E^F^ || E^B, also auch durch
BF^ ^ E^E^. Die Tangente in F^ steht J. F^G^ (C^ = BE,, k,).
Denkt man sich nämlich den zu B benachbarten Punkt Q^ der k^y
so erhält man daraus den zu F^ benachbarten Punkt Q^ der A, mit-
telst der Geraden BQ^Q^ und E^Q^ B -£^iöi. Nun bilden die auf-
einander senkrechten Linien BQ^^ und G^Q^^ bezw. mit BF^ und G^B
die gleichen unendlich kleinen Winkel q) ; daher ist beim Übergang
von F^ nach Q^ das Fortschreiten auf F^E^ = BF^ . q), dasjenige
auf BF^ ^^ BQi = GiB .(p, und deswegen ist das aus F^Q^ und
jenen Portschreitungsstrecken gebildete Dreieck ähnlich mit dem-
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X, 429—430. Regelfläche 3. Grades und Eaamkorve 4. Ordnung 2. Art. 465
jenigen F^DC^f und die entsprechenden Seiten stehen auf einander
senkrecht, woraus die Konstruktion folgt.
Unsere Kurve Jc^ besitzt nur einen reellen tmendlich fernen Punkt,
weil der Kreis Jc^ keinen solchen enthalt (424). Die Asymptote für
diesen Punkt läuft H DE^ und muß die DE^, und daher auch die
E^E^y in demselben Verhältnisse teilen , in welchem die E^D durch
Ci (auf hl) geteilt wird (426); sie geht daher durch den Punkt U
der E^E^, wenn C^ U | DE^.
430. Um nun die Regelfläche F' so annehmen zu können, daß
die Schnittlinie c von F^ und F^ gewisse unendlich ferne Punkte der
F^ erhält, müssen wir zunächst die unendlich ferne Kurve der
Fläche F' durch den sie projicirenden Kegel, d. h. durch emenBicht-
heget K^ der F' angeben. Wir erhalten einen Richtkegel, wenn wir
von den beiden ein -zweideutigen Ebenenbüscheln d, e, welche die F^
erzeugen, den einen, e, verschieben, bis seine Axe e die d schneidet,
Fig. 177.
welchen Schnittpunkt wir in die ^. __ pig. 177.
erste Spur D der d legen wollen;
die zweite Spur der verschobenen e
ist dann F^{DF^ # -£^1^2)- Wir
erhalten von der zweiten Spur r,
des Richtkegels einen Punkt P^,
wenn wir einen Strahl DP^ mit \
in Pj schneiden und F^P^ I ^1^1
bis Pg auf DP^ ziehen, r^ ist daher
auch die zweite Spur einer Regel-
fläche dritten Grades, welche h^j d
und E^F^ zu Leitlinien hat. r^ geht
durch die Schnittpunkte JST, K' von
E^F^ mit i|. Die Tangenten der
r, in ihrem Doppelpunkte D laufen
nach den Schnittpunkten der E^E^
mit \j diejenige in ihrem einfachen Punkte jP^ läuft || DE^. DF^
ist eine Symmetrieaxe der r,.
Die Tangente der r, in einem allgemeinen Punkte kann nach
den beiden Verfahren der vor. Nr. gefunden werden. Nach dem
ersten Verfahren beachtet man, daß die Berührungsebene des Richt-
kegels nach der Erzeugenden DP^ parallel ist mit der Berührungs-
ebene der F* in dem unendlich fernen Punkte der parallelen Er-
zeugenden. Man schneidet daher die Tangente des h^ in P^ mit
El E^ in IT, zieht H'J nach dem unendlich fernen Punkte der
BP^ oder | DPj bis J auf DE^ ; dann ist die Tangente P^T\ JP^.
Nach dem tsweUen Verfahren ersetzt man nur E^ der vor. Nr. durch
Wiener, Lehrbacb der d»r8tellenden Geometrie, n. 30
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466 X, 430—481. Die windschiefen Flächen.
F^. Man schneidet daher F^H' mit DF^ in i, zieht P^B \ P^H'
bis R auf DF^, F^S H E,L bis S auf P^ü, UT || DP^, ST | J;P„
so ist Pg T die Tangente. — Die Asymptote der r, läuft | i) JS^ und
muß die DF^^ daher auch die E^E^y in demselben Verhältnisse
teilen y in welchem J?|D durch C7| geteilt wird; sie geht daher
durch den früher erhaltenen Punkt U von E^E^, für welchen C, CT
II D^, ist.
Die Tangenten in K, K (E^F^^hi) erhält man nach dem zwei-
ten Verfahren oder kürzer nach dem besonderen Verfahren der vor.
Nr. für die Punkte B, B' der Fig. 176. Man schneidet danach für
E' die DK' mit -F, F' (|| Tangente des k^ in K') in T, so ist die
Tangente in K' | E, V\
431. Soll die Begelfläche zweiten Grades F' so angenommen
werden, daß die vier unendlich fernen Punkte der Schnittkurve c
von F* und F* gegebene Punkte der F^ sind, so muß der Richt-
kegel K* der F*, wenn er koncentrisch zu K' gelegt wird, mit K'
die nach diesen unendlich fernen Punkten laufenden Erzeugenden
gemein haben, während er mit ihm die Parallele zur Doppelgeraden
d der F^ schon nach der Annahme der Nr. 429 gemein hat. Durch
die hiermit gegebenen fünf Erzeugenden ist dann der Kegel zweiten
Grades bestimmt, und ebenso seine zweite Spur s^ durch D und
die vier Punkte der zweiten Spur r, des K^, durch welche jene
vier Erzeugenden gehen*).
Sollen nun, wie in unserer Aufgabe vorausgesetzt ist, die vier
unendlich fernen Punkte der c zusammenfallen, so muß man den
Kegelschnitt 8^ so bestimmen, daß er durch D geht und die Kurve r,
in dem jenem unendlich fernen Punkte entsprechenden Punkte, etwa
P2, vierpunktig berührt. Man kann dies durch eine Pehlerkurve so
ausführen, daß man aus irgend einem Punkte T der Tangente PgT
der r^ in Pg Strahlen zieht, welche die r^ in je drei Punkten schnei-
den, deren je zwei nahe bei P^ liegen; daß man zu jedem Strahle
einen Kegelschnitt bestimmt, welcher durch die zwei letztbezeich-
neten Schnittpunkte des Strahles und durch D geht, und die P^T
in Pg berührt; und daß man endlich vermittelst einer Pehlerkurve
'*) Sind von den vier unendlich fernen Punkten zwei oder alle vier ima-
ginär, 80 sind sie paarweise koxgogirt und je auf einer reellen (Geraden g ge-
geben , welche die r, nur in einem reellen Punkte W trifft. Zieht man nun,
indem man den Mittelpunkt P, des eindeutigen Strahlenbüachels durch W er-
setzt denkt, aus W zwei Strahlen, welche die r, noch in je zwei reellen
Punkten schneiden, projicirt beide Punktepaare aus dem Doppelpunkte D in
Punktepaare auf ^, so sind die Doppelpunkte der durch die letzteren Paare
auf g bestimmten Involution zwei koujugirt imagin&re Punkte der r, .
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X, 481—482. Regelfläcbe 8. Grades und Ranmkorre 4. Ordnong 2. Art. 467
denjenigen dieser Kegelschnitte ermittelt, für welchen jener Strahl
in TP, fallt.
Wählt man P, im Scheitel F^ der r^, so kann man leicht eine
genaue Konstruktion finden. Weil F^ D eine Symmetrielinie oder «
Axe der r,, so ist sie auch eine solche des gesuchten Kegelschnittes
s^\ und da in Pj ^^^ Krümmungskreis die r^ und s^ vierpunktig
berührt, so hat man nur den Krümmungsmittelpunkt K von r, in
P2 zu ermitteln, und dann den s^ so zu bestimmen, daß er auch
ihm zugehört. Es ist aber der Krümmungshalbmesser r »«= KF^
= \ DNf wenn N auf DF^ durch E^Nl G^ Pg eingeschnitten wird.
Denn ist Q^ ein dem P^ benachbarter Punkt der rg, und ist der
Winkel i^r Sehne Pg Q^ mit der Tangente PgPg = 9?, so ist der
Krümmungshalbmesser r = P2Ö2 • 29. Der Punkt Q^ wird aber
aus dem zu D benachbarten Punkte Q^ des Äj gewonnen durch die
Geraden DQ^ Q2 und durch P^ft II ^i Qi- Da nun DQ^ ± C^Q^y so
ist F^Q^ = DQi {DF^ : C^D) und 9? = DQ^ : E^D. Hieraus ergibt
sich, wie behauptet,
Den Kegelschnitt $2 erhält man nun aus seiner einen Axe DF^
^2a, welche aber nicht notwendig die Hauptaxe ist, und dem
Krümmungsmittelpunkte £* für P2, wenn man die Linie der anderen
Axe 2 b senkrecht zur ersteren durch deren Mitte 0 zieht und mit
einem Kreise schneidet, der aus dem Mittelpunkte zwischen 0 und
K durch Pg gezogen wurde. Denn es ist dann 6* = r . a (1, 250), weil
der genannte Kreis über den aneinander gesetzten Strecken F^K
B» r und a als Durchmesser beschrieben und die andere Axe durch
den Grenzpunkt dieser Strecken senkrecht zu denselben gezogen ist.
Weil ^2 ein eigentlicher Kegelschnitt, so ist F^ ein einschaliges
Hyperboloid] bestünde $2 aus zwei Geraden, so würde der Richt-
kegel aus zwei Ebenen bestehen und F* ein hyperbolisches Para-
bohid sein. Dies tritt ein, wenn P, in D (statt in Pg) fällt Die
zwei Berührungsebenen des K' entlang d sind dann die Richt-
ebenen der F^
482. Um nun die Schnittkurve c der Flächen F^ und F* zu
konstruiren, genügt es in Bezug auf F*, ihre drei Leitlinien Äj, Fig. i78.
d, e anzugeben. Von F^ ist infolge der Bedingungen der Aufgabe
(429) ermittelt, daß sie durch die Grerade d gehen und DS2 der
Fig. 177 zum Richtkegel haben muß; es sind also 3 + 4 Punkte
derselben bestimmt (drei auf der Geraden d und vier weitere auf
dem unendlich fernen Kegelschnitte k, von dem ein fünfter Punkt
auf d liegt), also noch zwei willkürlich anzunehmen. Verzeichnen
80*
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468
X, 432. Die windßchiefen FläcKen.
wir zunächst die zweite Spur Äg der P* ; sie geht durch D und ist
ähnlich und ähnlich gelegen mit s^ oder geht durch deren beide
unendlich ferne (imaginäre) Punkte. Die zwei noch willkürlich an-
zunehmenden Punkte können zur vollständigen Bestimmung des
Kegelschnittes Äg verwendet werden. Gleichwertig mit deren An-
nahme ist die willkürliche Annahme des Mittelpunktes 0^ des h^,
Fig. 178.
und daher auch seiner beiden Axenlinien || und J^E^E^. Zeichnet
man dann in Fig. 177 einen Halbdurchmesser OD' des r, parallel
zu OgD der Fig. 178, so erhält man eine Axe des \ durch eine
Parallele aus D zu D'D der Fig. 177; entsprechend die andere;
hierdurch ist h^ (oo s^) bestimmt. Die erste Spur h^ der P* ist nun
ebenfalls bestimmt, indem jeder Strahl aus D zwischen \ und h^
gleich der zu ihm parallelen Sehne des s^ aus D ist Ebenso ist ein
solcher Strahl zwischen den Mittelpunkten 0^ und 0^ der h^ und
h^ # DO der Fig. 177, woraus sich Oj ergibt A^ und h^ schneiden
sich in D und in einem zweiten Punkte D' der DE^. Die Punkte
D und D' sind die Projektionen der beiden auf P^ senkrechten
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X, 432— 433. Begelfl&che 3. Grades und Raumkurve 4. Ordnung 2. Art. 469
Erzeugenden der einen und der anderen Schaar der F^ Die Erzeu-
genden der beiden Schaaren projiciren sich daher als die Strahlen-
büschel D und B\
Man erhält einen Punkt P der Schnittkurve c, wenn man
durch die Doppelgerade d eine Ebene DPy^ legt; dieselbe enthält
noch je eine Erzeugende von F^ und F'^ und deren gegenseitiger
Schnittpunkt ist P. Um ihn zu erhalten, legt man eine Hilfsebene
durch jede der Erzeugenden. Diejenige durch die Erzeugende der F^
läßt man am zweckmäßigsten auch durch e gehen; ihre Spuren
sind dann E^F^ Q^ (P^ auf Tc^ und E^ Q^ J E^P^. Die Erzeugende
der F* ist H^H^, wenn H^y H^ die Schnittpunkte von DP^ mit
h^y h^ sind, und die durch sie zu legende Hilfsebene gibt man durch
zwei passende zu einander parallele Spuren H^ Q^ und H^ Q^ an.
Die ersten Spuren der Hilfsebenen schneiden sich in Q^, die zweiten
in Q^ ; daher ist Q^ Q^ ihre Schnittlinie und bestimmt auf DP^ den
Punkt P. Die Hilfsebenen sind passend, w^in sich Q^, Q^, P sicher
ergeben. Zieht man die erste Spur H^Q^ durch E^, so fallt auch
Qi in jBi und man erspart die Linien E^Q^ und H^Qi] doch darf
dies nur geschehen, wenn der Schnittpunkt P dadurch sicher wird,
was in unserem Falle nicht stattfindet. Die Kurve c geht dreimal
durch D, weil jede Erzeugende der F* von der Schaar, zu welcher d
gehört, also auch d, die c dreimal schneidet (428, 4)); femer durch
D' in Pj, weil durch D' der Kegelschnitt Ä^ der F* und die Er-
zeugende DE^C^ der F* geht; sie wird in D' von \ berührt, weil
die Berührungsebene der F*, welche die räumliche Tangente der c
enthält, sich in die Tangente der \ in D' projicirt, da sie diese
und die sich in D' projicirende Erzeugende der F* (J-Pi) enthält.
Ferner geht c einmal durch die Schnittpunkte P, B' von \ xmAE^E^^
weil jeder dieser Punkte die Projektion einer Erzeugenden der F^ ist,
imd eine solche einen Punkt der c enthält (428, 6)); femer durch
den Schnittpunkt G^ der ersten Spuren \y \y und durch die Q^} ^2
der zweiten Jc^, A^, welche letztere mittelst der Fig. 176 bestimmt
sind, nicht aber durch die Schnittpunkte D (Dj, D,) der Spuren
(s. 433). Die Zweige DGj, DB vereinigen sich im Endlichen, die
Zweige BW, BB' laufen gegen den unendlich femen Punkt (ohne
Asymptote).
433. Die Tangente der c in P ist die Schnittlinie der Beruh-
rangsebenen der F' und der F* in P und soll mittelst deren ersten
Spuren bestimmt werden. Die der F^ findet man nach Nr. 429,
indem man die Tangente des Jb^ in P^ mit E^E^ in H\ und darauf
H'P mit BEy^ in J schneidet; dann ist Py^J jene erste Spur. Die
Erzeugenden BPy B'P der beiden Schaaren der F* treffen die \
470 X, 438. Die windschiefen Flächen.
bezw. in H^ und K^, daher ist H^K^ die erste Spur der BerQhrungs-
ebene der ff*. Schneiden sich F^J und H^Ky^ in T, so ist TT die
gesuchte Tangente.
Für die Punkte B, B' der c, welche in den Schnittpunkten
der E^E^ und des \ liegen ^ versagt das allgemeine Verfahren. In-
dem die durch diese Punkte gehenden Erzeugenden der F' J_ Pj
stehen; gilt dies auch von den Berührungsebenen der F' in den
durch B und B' dargestellten Raumpunkten der Schnittkurve; die
Spuren und Projektionen dieser Ebenen sind dann die Tangenten
an c. Um sie zu bestimmen, muß erst die räumliche Lage dieser
Punkte, so des JB, ermittelt werden. Dies geschieht, indem man
BB mit \y h^ bezw. in L^, L^ schneidet; wenn diese Punkte, wie
in der Figur, unsicher sind, verschärft man sie, indem man aus den
zu B diametral gegenüberliegenden Punkten des ^, h^ Strahlen zieht,
die zu BB in Bezug auf \ und h^ konjugirt sind. Die Spuren der
durch die Erzeugende (B) der P* gelegten Hilfsebene fallen in
E^BE^ zusammen, während als Spuren der durch die Erzeugende
L^L2 der P^ gelegten Hilfsebenen vorteilhaft die Parallelen L^E^,
L^A angenommen werden. E^E^ und L^A schneiden sich in A,
daher liegt der Raumpunkt B der Schnittkurve auf der Verbindungs-
linie von El in P^ mit J. in Pg . Die Berührungsebenen der F' in
den Schnittpunkten ihrer durch B gehenden Erzeugenden mit d, e, k^^
schneiden die BE^ bezw. in D, E^, F, wenn durch F die Tangente
des kl in B geht; die Berührungspunkte projiciren sich aus dem
Punkte El der P^ auf die Gerade der E^E^ der P, in .Bj, -B,, [/(un-
endlich ferner Punkt). Die projektiven Punktreihen BE^F, EiE^Ü
haben DJS, zur Perspektiven Axe (BU und FE^ schneiden sich in
2), El U und FE2 in E^). Der vierte fragliche Berührungspunkt
projicirt sich aber aus Ei in P^ nach A in P^; dem Punkte A der
Reihe EiE^UA entspricht N der Reihe BEiFN, wenn AF und
UN sich in einem Punkte der Perspektiven Axe BE^ treflFen; BN ist
dann die gesuchte Tangente. Entsprechend erhält man für B' die
B'N' aus A', wobei sich wieder A'F und UN' auf BE^ treffen.
Zur Bestimmung der drei Tangenten der c in B müßte man
erst die drei räumlichen Punkte auf d als Doppelpunkte einer ein-
und einer verwandten zweideutigen Punktreihe suchen (297, 4)).
Legt man nämlich durch einen Punkt P der d als Punkt der ersteren
Reihe die beiden durch ihn gehenden Erzeugenden der F^ (welche
in der Ebene Pe liegen), legt durch jede von diesen und durch d eine
Ebene, schneidet sie mit F^ in je einer Erzeugenden, so bestimmen
diese auf d die beiden entsprechenden Punkte P', P" der zweiten
Reihe, weil jeder Punkt der c durch zwei Erzeugende der P* und F*
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X, 488—434. Das Cylindroid. 471
geliefert wird, welche in einer durch d gehenden Ebene liegen. Die
Projektion zweier solchen, je durch einen jener drei Doppelpunkte
gehenden^ Erzeugenden ist eine Tangente der c in D.
Man bemerkt aus der yeischärften Bestimmung von L^, L^^ wie
die Verzeichnung der Kegelschnitte h^ , \ entbehrlich gemacht werden
kann. Zur Konstruktion von c genügen Kreis und Gerade, welche
zur Bestimmung der ein -zweideutigen Strahlenbüschel dienen.
VL Das Cylindroid.
434. Eine windschiefe Fläche mit einer einzigen, und zwar
unendlich fernen Leitgeraden, also mit einer Leitebene, ist das
Cylindroid. Schneidet man einen Cylinder durch zwei mit seinen
Erzeugenden nicht parallelen Ebenen, deren Schnittgerade g sei,
seien die Schnittpunkte derselben Erzeugende mit der einen und
der anderen Schnittkurve bezw. -4, B, C . . . und -4j, B^, C^ . . .,
und verschiebt man die erste Kurve in ihrer Ebene in der Richtung
von g um eine beliebige Strecke nach -4^, JBg, Og . . ., und zieht die
Geraden Ä^Ä^, B^B^, G^C^ . . ., so sind diese die Erzeugenden des
Cylindroids; sie haben eine zu g und zu den Cylindererzeugenden
parallele Ebene zur Bichtebene. Den Cylinder wollen wir den
(xrundcylinder der Fläche nennen.
Sind der Cylinder, und dann auch die Schnittlinien vom zweiten
Grade, so ist die durch diese zwei Linien als Leitlinien und durch
die Leitebene bestimmte windschiefe Fläche vom achten Grade
(388), wobei diese Fläche aus unserem Cylindroide und aus noch
einem zweiten Flächenaste besteht, welcher die Erzeugenden BiD^y
D1B2 u. s. w. enthält, wenn B^B^, A-^a ^- s. w. zwei Erzeugende
des Cylindroids sind, die in derselben zur Richtebene parallelen
Ebene liegen. Bas Cylindroid ßr sich ist daher vom vierten Grade.
Äufg. Das Cylindroid darmstellen und die StrikHonslinie wnd Fig. 179.
die bemerkenswerten Schnitte desselben m konstruiren^ wenn der Grund-
cylinder ein Umdrehungscylinder ist.
Aufl. Seien die Erzeugenden des Grundcylinders parallel zur
Projektionsaxe a?, sei die Gerade g A.'Pi und G' ihre erste Projek-
tion, seien G'A^y G'Ä^ die ersten Spuren und Projektionen der
beiden Schnittebenen, so ergeben sich von den Ellipsen, in welchen
sie den Cylinder schneiden, die zweiten Projektionen aus dem in Fj
umgelegten senkrechten (kreisförmigen) Schnitte V" des Cylinders
mittelst ihrer Axen; zugleich sind die Punkte aus zwölf gleichförmig
auf i'" verteilten Punkten bestimmt. Die eine dieser zweiten Pro-
jektionen ist eine Ellipse t/'= ^/'-B/'O/'D/', die andere ^"-B"C"D"
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472
X, 434—436. Die windachiefen Flachen.
wurde dadurch zu einem Kreise gestaltet, daß die Schnittebene unter
45^ gegen P^ geneigt gelegt wurde. Diese Kurve wurde nun in der
Richtung von g nach h^ ^= Ä^B^G^D^ geschoben; dann sind Ä^A^^
B^B^ ... die Erzeugenden des Cylindroids. Man bemerkt, daß
dabei die erste Projektion dieselbe, wie die des Cy linders, ge-
blieben ist.
Fig. 179.
485. Jede durch g gdegte Schnittebene trifft den CrrundcyUnder
und das Cylindroid in kongruenten und parallelen Kurven, so A^ C^
und Ä^C^^, hier Ellipsen, wovon die zweite aus der ersten durch
Verschiebung in der Richtung von g entsteht. Denn der Höhenunter-
schied {\ g) zweier Punkte -ig und -4.4, welche auf den aus einander
entstandenen Erzeugenden Ä^Ä und Ä^Ä^ senkrecht über einander
liegen, ist gleich dem Höhenunterschiede ÄA^, mnltiplicirt mit dem
Verhältnis der Abschnitte A^A^: Ä^A^. Dieser Wert ist aber für
alle Erzeugende derselbe; denn AA^ ist die ursprüngliche für alle
Punkte der Schnittlinie A^A^ gleiche Verschiebung, und die drei
Schnittebeneu, weil sie durch die zur Richtebene parallele Gerade g
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X, 436—436. Das Cylindroid. 473
gehen, teilen alle Erzeugende in demselben Verhältnisse. Die durch
g senkrecht zu den Erzeugenden des Cylinders gelegte Ebene schnei-
det daher den Cylinder und das Cylindroid in kongruenten Kreisen.
Die Projektionen des letzteren sind die Geraden Ä^C^^ Bq'Dq\
Da zwei Erzeugende, die in einer zur Richtebene (Pj) paralle-
len Ebene liegen, zu einander parallel sind und symmetrisch zu der
auf Pg senkrechten Geraden (G'Äq, Aq') liegen, so ist diese Gerade
eine Symmdrielinie der Fläche ^ daher G'A^' Symmetrielinie des
Grundrisses, und Aq' Mittelpunkt ihres Aufrisses.
Jede mit g parcMele Ebene schneidet den Cylinder und das Cylin-
droid in Figuren von gleichem Flächeninhaile. Eine solche Schnitt-
figur ^5 (75P5 auf dem Cylindroide ergibt sich leicht; sie ist flächen-
gleich mit der (nicht yerzeichneten) Schnittellipse ihrer Ebene mit
dem Cylinder. Zieht man nämlich in der gemeinschaftlichen Ebene
beider Figuren zwei benachbarte mit g parallele Gerade, so enthält
jede derselben gleiche Sehnen der Kurven, daher schließen diese
auch gleiche Flächenelemente ein, woraus der Satz ^olgi
Um die Tangente an die Schnittkurve in einem Punkte P5 der-
selben zu konstruiren, lege man ein Bertihrungsparaboloid nach der
Erzeugenden P^P^P^, mit der Richtebene des Cylindroids, P,, und den
Tangenten der Kurven k^, k^ in P^ und P^ als Leitgeraden. Diese
sind PiTi und PgTg mit den zweiten Spuren T^ und Tg. Das Para-
boloid hat zu Erzeugenden der ersten Schaar die Geraden P1P21
TjTj, g] und es ist T^T^ || /Si^g, wenn 5^, 5, die zweiten Spuren der
zu Ti parallelen Axen von k^y k^ sind. Um durch P5 die Erzeugende
der zweiten Schaar zu legen, schneide man die Ebene P^g mit der
T^ T^ ia U, P^U ist dann diese Erzeugende, U ihre zweite Spur,
und UT {\P1P2) die zweite Spur der Berührungsebene des Para-
boloids und des Cylindroids in P5. Deren Schnitt P^T mit der
Ebene unserer Kurve ist die gesuchte Tangente.
486. Die Striktionslinie s des Cylindroids fällt wie bei dem
Konoide mit dem Umrisse der Fläche zusammen, welcher zu ihrer
Projektion auf die Richtebene, d. i. auch auf die P^, gehört. Um
den Punkt P^ derselben auf einer Erzeugenden PiP^, zu erhalten,
bringe man, im umgekehrten Gange der vor. Nr., die zweite pro-
jicirende Ebene von P^ P, mit der Erzeugenden T^ T, des Berüh-
rungsparaboloides in Q zum Schnitte; dann ist der gemeinsame
Punkt der Ebene Qg und der Geraden PiPj der gesuchte Punkt Pg.
Bei der Wiederholung dieses Verfahrens ist es zweckmäßig, das
Parallelsein von T^T^ mit S^S^ zu benutzen; dadurch wird die Ver-
zeichnung der Tangente P^T^ entbehrlich. Von dem Kreise -4oJBo(7o Do
gehören der höchste und tiefste Punkt Bq und Dq der Striktions-
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474 X, 436. Die windschiefen Fl&cben.
linie an, weil in jedem die Ereistangente senkrecht auf der Bicht-
ebene steht.
Kanten sind die Erzeugenden Ä^A^ und CiG^y weil die Fläche
entlang ihrer von derselben Ebene (_L Pi) berührt wird, indem diese
Linien die Umrisse in der ersten Projektion bilden. Ihre benach-
barten Erzeugenden sind bezw. mit ihnen parallel, weil dies bei dem
Grundcylinder der Fall ist. Die KuspiddlpunJcte der Fläche liegen
daher in den unendlich fernen Punkten der Kanten, und diese sind
die Asymptoten jedes Umrisses (386), also auch der Striktionslinie.
Wir wollen nun noch die Tangente an die erste PrqjekHon s' der
Striktionslinie mittelst des Verfahrens der ähnlichen Figur (I, 204)
konstruiren, wobei in unserem Falle besondere Aufmerksamkeit not-
wendig ist, weil sich die Konstruktion von s' über Grund- und
Aufriß erstreckt Wir fanden den Punkt Pg' der s' auf der Erzeu-
genden ^iF^y indem wir die Tangenten von Jfc/', ig" in P/', P,"
bis T;\T^' auf T/T/', T/T;' zogen, T," T^'' Q] S^' S^") mit P/'P/'
in Q" schnitten und ö" auf x nach Q' projicirten; die G'Q' ergab
dann auf Pi'P2' den Punkt Pg'. Indem wir nun den zu P/ benach-
barten Punkt der s' auf der benachbarten Erzeugenden bestimmen
wollen, werden wir dem Verfahren gemäß das entstehende unend-
lich kleine Parallelogramm bei P/, von welchem zwei Seiten in
Pi'P^ nn^ Cr^Q' fallen, aus Pg' als Ähnlichkeitspunkt vergrößern.
Bei dieser Vergrößerung verschieben wir die zu Pj, Pj benachbarten
Punkte der Äj, Jc^ auf deren Tangenten, was im Grundriß bis
JB/, JB/, also im Aufriß bis ^„ E^ auf JB/5/', B^'B^" geschehen
mag. Dann wird sich auch der dem Q' benachbarte Punkt auf x
verhältnismäßig verschieben, daher auch der dem Q'^ benachbarte,
so daß zur Bestimmung dieser Verschiebung im Aufriß Q" der
Ahnlichkeitspunkt ist Indem sich bei dem Übergange von P^", P,"
zu benachbarten Punkten der Jfc/', Ä;^" die Erzeugende P^'P^' un-
endlich wenig dreht, schneidet sie auf jedem durch Q" gelegten
Strahle, als welcher Q"Q'{A-x) angenommen werden mag, ein
unendlich kleines Stück ab, das verhältnismäßig vergrößert werden
muß. Um dies zu erreichen, zieht man durch P/', P^' Parallele
P/'jP\, P2"P2 2u Q" Q\ und schneidet diese bezw. mit den durch
JSi, E^ parallel zu P^'P^* gelegten Geraden in P^, JPj; die Gerade
F^F^ schneidet dann auf Q" Q' den Endpunkt G der verhältnis-
mäßigen Verschiebung Q''G ein, und ff JB" || P/'P»" ist die ver-
schobene P^'P^\ — Andererseits vrird aber auch T/' T/'dlS/'Sj")
paralle^mit sich selbst verschoben. Geht Pj" auf Tc^' um ein Bogen-
element vorwärts, so bewegt sich T^' auf T^' T^ um ein Element,
dessen senkrechter Abstand von P^'T^' sich zum Bogenelemente ver-
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X, 436—438. Die Wölbfläche des schrÄgen Durchgangs. 475
hält, wie F^' ^% ^^^ Halbmesser des Kreises Tc^\ Vergrößert man
das Bogenelement zu P^'E^j so wird jener Abstand «= P^'Jy wenn
man auf dem Kreishalbmesser von P/' die P^' H '^ P% ^^' *^f'
tragt und HJ\ E^B^' bis J auf P/'T/' zieht; dann geht T/' auf
T^'T^ nach K, wenn Abstand (TT, P/'T^") = Pg'V. Die ver-
schobene T^'T;' ist dann KK' \ T^' T;\ Der Schnittpunkte" von
GTC' und JTJB" ist der verschobene Punkt des dem Q" benachbarten
Punktes; er projicirt sich auf x nach Ti\ woraus sich durch G' B!
auf Pi'Pj' der Punkt h und die Seite Pg'L des vergrößerten Paral-
lelogrammes ergibt. Die anstoßende Seite desselben ist Zr^y G' (i\
wobei 'S auf B^B^^ und Pq N ist die gesuchte Tangente.
Etwas einfacher gestaltet sich die Konstruktion fflr den Punkt
Bq ^er s. Verschiebt man die Punkte JB/', B^' auf den Tangenten
der ij", Jc^' bis Ei\ E^' (um die Länge der parallelen Axen), so
verschiebt sich die B^B^ nach C/C,'. Der Punkt Q" ist aber in
unserem Falle Bq\ und seine Verschiebung ist Null, weil die par-
allel zu Bi'E^" und zu B^'E^' durch B^' gezogene Gerade von
E^'E^' ebenfalls in B^' getroffen wird. Der zu B^' gehörige Punkt
T^' verschiebt sich aber auf T^'T" um eine Länge =» Abst.
{B^'.T^'T^), geht also bis Ef' 9L\xi B^'G^'. Schneiden sich nun
Bi'B^' und K"B^' (Ij S^'S^') in dem Punkte B^'j und projicirt man
diesen auf x nach B^y diesen aus G' auf B^B^ nach L\ zieht
i' JV' 1 G'B^ bis jr auf C/O/, so ist B^K die gesuchte Tangente.
437. Übungsaufgabe, 1) Das C^indroid mit einer gegen seine
Richtebene geneigten, aber mit einer Erzeugenden parallelen Ebene
zu schneiden und die Asymptoten der Schnittkurve zu konstruiren.
2) Für das einfache Hyperboloid, das hyperbolische Paraboloid,
ein Konoid oder ein Cylindroid die Pa/rameterhurve zu konstruiren,
worunter der geometrische Ort des Punktes einer Erzeugenden ver-
standen sein soll, welcher von ihrem Centralpunkte den Abstand
des Parameters besitzt (384).
vn. Die Wölbfläohe des sohr&gen Durohgangs.
488. Die Wölbfläche des schrägen Durchgangs ist die windschiefe
Fläche, welche zu Leitlinien hat zwei in parallelen Ebenen liegende
gleiche Kreise ij, ig, und die durch den Mittelpunkt 0 der Verbin-
dungslinie der beiden Kreismittelpunkte M^, M^ senkrecht zu ihren
Ebenen gelegte Gerade o. Der Mittdpunht und die Symmetrieebene
für die Leitlinien und daher auch für die Fläche sind bezw. 0 und
(o, My^M^. Wir wollen Pj parallel zur Symmetrieebene, Pg parallel ^^
zu den Kreisebenen annehmen. A^By^ und Ä^B^ seien die mit F^
parallelen Durchmesser der beiden Kreise. Li den Figuren sind
Fig. 180,
181.
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476
X, 438. Die windschiefen Flächen.
zwei Falle dargestellt; in Fig. 180 schneiden sich die zweiten Pro-
jektionen beider Kreise in reellen Punkten C und 2), in Fig. 181 in
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X, 438. Die Wölbfläche des schr&gen Durchgangs.
477
imaginären; im ersten Falle trifiFfc die Leitgerade o die Kreisebenen
in inneren Punkten 0^^ 0^ der Kreise^ im zweiten in äußeren.
Um Erzeugende zu konstruiren, legt man durch die Leitgerade o
Fig. 181.
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478 . X, 438 — 439. Die windschiefen Flächen.
^g m' ^^^D^i^; dieselben projiciren sich im Aufriß als Gerade. Eine
solche schneidet den einen Kreis in den Punkten Pi^Qi^ den andern
in P^fQi» Die Verbindungslinien eines der ersteren mit einem der
letzteren Punkte schneiden alle drei Leitlinien. Zwei davon PiQ^
und QiP^ gehen durch den Mittelpunkt 0 von OjOj und bestimmen
daher einen Ereiskegel mit dem Mittelpunkte 0, den wir aber von
der Fläche ausschließen wollen; die beiden anderen P^P^, QiQ^ sind
Erzeugende unserer Fläche, und zwar mit einander parallele^ und
wir wollen solche ein Paar nennen.
Da die Kreise ihre beiden unendlich fernen Punkte gemein
haben ; so ist die Ordnung der Gesamtfläche =: 6 (388); und indem
man jenen Kegel 0 ausschließt, ergibt sich die Ordnung der WoBh
fläche =» 4.
439. Kanten sind zunächst die in der Hauptebene liegenden
Erzeugenden Ä^Ä^j ^i^s? ™i* Berührungsebenen -LPi- Sie schnei-
den die gerade Leitlinie o in Ktispidalpunkten E und F. In Fig. 180
ist die Strecke E.F reelle Doppelgerade und die Strecke FE iso-
lirte Gerade der Fläche, in Fig. 181 umgekehrt
Die anderen Kanten liegen in den durch o berührend an k^ und
h^ gelegten Ebenen, und sie sind nur in Fig. 181 reell; sie enthalten
die Kanten CrjGg und H^H^. Jede dieser Kanten ist zu ihrer Nach-
barerzeugenden parallel, weil beide ein Erzeugendenpaar bilden. Die
Kuspidalpunkte derselben liegen daher im Unendlichen.
Der Richtkegel ist vom zweiten Grade. Denn die unendlich
föme Ebene enthält eine Doppelkurve der Fläche, weil die Erzeu-
genden paarweise parallel sind; diese Kurve unserer Fläche vierter
Ordnung ist daher von der zweiten Ordnung. Geometrisch erkennt
man aber auch leicht die Gestalt des Richtkegels, dessen Spitze wir
in 0 annehmen und dessen Spur wir auf beiden Kreisebenen be-
stimmen wollen. Es leuchtet nämlich ein, daß die Länge OP^ einer
Erzeugenden des Kegels zwischen 0 und einer Kreisebene halb so
groß ist, als die Länge der zu ihr parallelen Erzeugenden der wind-
schiefen Fläche zwischen beiden Kreisebenen, oder im Aufriß 0"P^'
= \ Pi'P;'\ und da ft"0" = \ Qi'Pi\ ergibt sich durch Addition
qi'P^' = \ QCPi'y d. h. die Spur des Richtkegels in der Ebene
eines Leitkreises ist der Ort des Mittelpunktes P," einer durch 0"
gezogenen Sehne dieses Leitkreises, also auch der Ort des Fuß-
punktes der aus dem Mittelpunkte M^' auf die Sehne geföUten Senk-
recht-en; daher ist er ein Kreis k^y dessen Durchmesser 0" M^' ist
Die andere Spur ist der Kreis k^ = 0'' M^\ — Eine Erzeugende des
Richtkegels ist mit den beiden Erzeugenden eines Paares parallel,
so P:^OQ^ mit P^P^^ und Q^Q^, — Man bemerkt, daß in Fig. 181
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X, 439—441. Die Wölbflftche des schrägen Durchgangs. 479
der Teil G^Jd^Ei derEegelspur und der zugehörige Teil des Rieht-
kegeis nützlich, der Teil H^O^G^ parasitisch ist. In Fig. 180 ist
der ganze Kegel nützlich.
440. um die Berührungsfhene in einem Ptmkte P der Fläche zu
bestimmen, beachte man, daß dieselbe schon für je vier Punkte der
durch P gehenden Erzeugenden bekannt ist, nämlich für die Punkte
Pj, P, der Leitkreise, den Punkt (0) der Leitgeraden o und den
unendlich fernen Punkt P« (durch den Richtkegel). Das schon durch
drei Berührungsebenen, etwa in P^, (0), P«, bestimmte Büschel
ist aber mit der Reihe der Berührungspunkte projektiv, so daß die
Berührungsebene in P dem Punkte P der Reihe entspricht Die
Spuren jener drei Berührungsebenen in einer | F, durch einen ge-
eigneten Punkt, etwa Pg, der Erzengenden gelegten Ebene schnei-
den die durch 0" parallel zur Tangente P^T^ des k^ (T«> deren
unendlich femer Punkt) gelegte Gerade 0"jP«, bezw. in den Punk-
ten 2\ (P,"2\ U Tangente des Jc^ in PJ, 0" (da die Berührungs-
ebene in (0) die Gerade o enthalt), T^. Die projektiven Reihen
PiO"P^, T^O" T^ sind aber perspektiv, da in 0" entsprechende
Punkte vereinigt sind, und ähnlich^ da die unendlich fernen Punkte
P« und Too »ich entsprechen. Dem Punkte P der ersteren Reihe
entspricht daher T der letzteren, wenn PT|| P,jPi gezogen wurde;
daher ist die gesuchte Tangente F'T" H P^'T.
441. Der Umriß u der ersten Projektion besteht aus den zwei
Kanten Ä^Ä^ und B^B^ und aus einer krummen Linie. Man
könnte den Umrißpunkt einer jeden Erzeugenden als den Berüh-
rungspunkt der ersten projicirenden Ebene derselben nach dem um-
gekehrten Verfahren der vor. Nr. bestimmen. Es läßt sich aber
auch leicht die Gestalt des scheinbaren Umrisses als eine Hyperbel
erkennen, indem man sich überzeugt, daß die von diesem Umrisse
eingehüllten Projektionen der Erzeugenden auf den Geraden Ä^B^
und Ä^B^ gewisse projektive Punktreihen erzeugen. Man suche die
Polare OiH^ von 0^ zu dem Leitkreise A^, und die Polare G^H^
von O2 zu 1c^\ in Fig. 181 erhält man sie durch die Tangenten aus
0", (welche Kanten der Fläche darstellen (439) und deren Berüh-
rungspunkte öj, Gg und H^,H^ sind, wobei G^' H^' die Axe M^'M^"
in G trifft; in Fig. 180 dagegen gehen die Polaren durch die Schnitt-
punkte der Kreistangenten in C" und D" mit der Mi'M^\ so
durch G . Die Polaren haben zur ersten Projektion die Punkte G^
und (t/. Ein durch 0" gehender Strahl stellt aber die beiden Er-
zeugenden eines Paares dar, so PiPfy QiQt* Es sind dabei die
Punkte P/', Q^' des Kreises i/' durch den Punkt 0" und dessen
Polare G^' H" harmonisch getrennt, daher bilden die ersten Pro-
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480 X, 441—442. Die windschiefen Flüchen.
^*|- }®J» jektionen jener vier Punkte, nämlich O^GiPi Q^ vier liarmonische
Punkte; und das Gleiche gilt von 0/ O^ P,' Q^. Daher bilden
F^ und Qij sowie F^ und Q^ je ein Punktepaar einer ungleich-
laufenden Involution mit 0/, G^^ bezw. 0^', G2' ^'^ Doppelpunkten;
demnach ist die Reihe der P^ mit derjenigen der Q/ projektiv; und
da außerdem die Beihe der F^ mit derjenigen der Q^ kongruent
ist, so sind auch die Reihen der F^ und der P/ projektiv, d. h. die
Erzeugenden F^F^j . . . beschreiben auf -4,'B/ und A^B^ projek-
tive Punktreihen, werden also von einem Kegelschnitte eingehüllt
Durch die zugeordneten Punkte Pj', Q^ der bezeichneten Involution
gehen zwei parallele Tangenten jenes Kegelschnittes; 0/ und G^
sind aber die Doppelpunkte der Involution; die durch diese Punkte
gehenden Erzeugenden sind daher zwei zusanunenfallende parallele
Tangenten des Kegelschnitts, was nur bei den Asymptoten der Hy-
perbel möglich ist Daher ist der erste scheinbare Umriß u der Fläche
eine Hyperbel und 0^ 0,', G^ G^ sind ihre Asympioten. — 0/ G/
und O^G^ sind Tangenten der Hyperbel und ihre Berührungspunkte
liegen in den Mitten J^ und J^ der bezeichneten von den Asympto-
ten eingeschlossenen Strecken. Ebenso liegen die Berührungepunkte
A^y B^y P5' • . . der Kanten imd einer beliebigen Erzeugenden in der
Mitte der auf ihnen von den Asymptoten eingeschlossenen Strecken.
A^ und B^ bilden die Grenze von niiUlichen und parasiHschen Stücken
der Umrißhyperbel. In Fig. 181 stellen G^G^ xmd HiH^ die beiden
reellen Kanten der Fläche dar, welche Asymptoten aller ümriß-
linien (386) und so auch jener Hyperbel sind, in Fig. 180 dag^en
sind diese Kanten imaginär und daher diese Asymptoten der Hy-
perbel parasitisch. Umgekehrt ist die Leitgerade 0|0„ welche die
andere Asymptote des Umrisses bildet, in Fig. 180 mit ihrem un-
endlichen Stücke E\F' nützlich und ebenso die Asymptote; in
Fig. 181 dagegen ist dieses ßtück parasitisch. — Beide Figuren sind
so bemessen, daß die Umrißhyperbeln kongruent sind, während die
übereinstimmenden Asymptoten in Bezug auf das Parasitische ent-
gegengesetzte Rollen spielen. Die Grenzen der parasitischen Stücke
stimmen übrigens nicht überein.
443. Die »weite Frcjektion u" = A^'B^'F^' des ersten Um-
risses läßt sich aus der ersten Projektion u' leicht bestimmen. Wir
wollen nachweisen, daß sie ebenfalls ein Kegelschnitt ist, welcher
sich sowohl mit Jc^' als mit 7c^" in perspektiver Lage befindet, und
daß 0" den Mittelpunkt, und die mit 0"Z" Parallelen J^'Q^"
bezw. J%F^* die Axen der KoUineation bilden, wenn diese Linien
in der Mitte zwischen dem Punkte 0" und bezw. seinen Polaren
Gl' Bl(' zu \ und G^' H^' zu h^ liegen. Es sind nämlich Y^
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X, 442. Die Wölbfläche des sclirägen Durchgangs. 481
iP^P^J^P^) vier harmonische Strahlen (Fig. 181 ist hierbei deut-
licher), wobei F« der unendlich ferne Punkt der Asymptote 0^0^
der Hyperbel w", «T/, Pg' die Berührungspunkte Aet A^B^ und der
Pi'P^ mit der «', und P^ der Schnittpunkt der beiden letzteren Ge-
raden sind. Denn es ist P,' der Pol von J^ P^ zu w', daher ist der
Schnittpunkt der J^P^ mit der T^O^ der Pol der Y^P^^ demnach
werden J^ und P^ durch diesen Schnittpunkt und seine Polaren
Y^P^ harmonisch getrennt, woraus die Behauptung folgt Diese
vier Strahlen schneiden daher im Aufriß auf der Erzeugenden P^'P^'
die vier harmonischen Punkte 0"P^'P^'P^' ein. Bewegt sich nun
die Erzeugende P1P2, so bleiben 0 und J^ unverändert; daher bleibt
0" an der Stelle, P/' beschreibt die Gerade J^J^'P^'y P/' be-
schreibt den Kreis i,", und P5" die Kurve u\ Da nun das Doppel-
verhältnis {0" P^' P^' P^') = — 1 ist, so ist auch dasjenige
{0" P^' P^' P^') unveränderlich. Daher ist u' eine mit h^' per-
spektiv- kollineare Kurve, also ein Kegelschnitt, mit 0" als Mittel-
punkt, J^J^'P^' als Axe der KoUineation, und mit der Charakteri-
stik 8 = {0" P^' P^' P^') = 2. Man erhält diesen Wert, wenn man
0"P^' nach 0"Z" dreht, wodurch Pg" ins Unendliche imd sein
harmonisch zugeordneter Punkt P5" in die Mitte von ©"Pg" rückt
(mag Pg" ein Punkt der h^' sein oder nicht), so daß 0"P^' =
2.0"P^' wird. Dann ist nämlich
Dem Punkte G (statt Pj") im ebenen Systeme von Tc^' entspreche G^
(statt P5") in dem von w"; indem dann J^' an die Stelle von P/'
tritt, muß auch die Reihe 0"GJ^'G^ harmonisch sein; und da J^'
in der Mitte von 0"Gj so muß G^ im Unendlichen liegen. Daher
entspricht der GG^' H^' die unendlich ferne Gerade; und da 0" der
Pol der ersteren zu Ä^", so ist 0" auch der Pol der unendlich fer-
nen Geraden zu u\ oder dessen Mittelpunkt Ä^'B^' als (reelle)
Symmetrielinie ist eine reelle Axe des «", während die andere Axe
in Fig. 180 reell, in Fig. 181 imaginär ist, da sie den h^' bezw.
reell und imaginär schneidet. Daher ist u' in Fig. 180 eine Ellipse^
deren zweite Axe C/'Dß" = ^ G"D'\ in Fig. 181 eine Hyperbel,
deren Asymptoten die aus 0" an k^" gezogenen Tangenten Gi"G^\
H^'H^' sind. In Fig. 180 muß der Punkt C^ als der unendlich
ferne Berührungspunkt der Fläche mit einer zugleich auf F^ und F2
senkrechten Ebene angesehen werden, welche durch die Erzeugende
geht, deren Aufriß C" ist; ebenso Dg in Bezug auf D". C^' und
D^' sind daher die zweiten Projektionen zweier Asymptoten des
ersten Umrisses, und diese fallen nicht mit den Erzeugenden (C/'y 7)")
Wiener, Lehrbuch der darstellenden Geometrie. II. 31
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482 X, 442—443. Die windschiefen Flächen.
»^ i8i! zusammen, wie es bei Kanten mit unendlich fernem Knspidalpimkte
der Fall sein würde. .
Die erste Umrißlinie ist von der vierten Ordnung, weil sie der
Schnitt zweier projicirenden Cylinder von der zweiten Ordnung ist
443. SchnitUinien mit Ebenen , die pardM m den Ebenen der
Leithreise liegen^ lassen sich aus der ersten Projektion leicht kon-
struiren; eine solche ist ÄPB. Sie ergibt sich aber auch unab-
hängig von der ersten Projektion vermittelst des Schnittpunktes
(M\ M") der schneidenden Ebene A'B' mit der Geraden M^M^.
Der Richtkegel nämlich , welcher die Ebene Ä^B^ in dem Kreise
0"Jlf/' trifft, schneidet die Ebene A'B' in dem Kreise 0"Jf''; auf
einer beliebigen Erzeugenden ist daher das zwischen diesen beiden
Kreisen enthaltene Stück P^'P^" auch zwischen beiden Ebenen
A^Bl und A'B' eingeschlossen, und daher auch gleich dem zwi-
schen denselben Ebenen liegenden Stücke P^'P' der parallelen Er-
zeugenden unserer windschiefen Fläche. Es ist daher für die
Schnittkurve
o^'p' - o"p;' = o"p;' - o"p;\
oder 0"r' = 0"P^' + 0" P/' — 0" P^\ (1)
0"P" = 0"P/'4-P3"P/';
ebenso O^Q" = 0"P;' - P^'Pl'.
Die Kurve ist daher eine verallgemeinerte Konchoide mit 0" als
Pol und den drei Kreisen 0"M'\ Al'Bl\ 0"Jlf/' als örundkurven
(174), von denen man die erste imd dritte auf einen durch 0" gehen-
den Kreis, dessen Durchmesser = M"M" ist, zurückführen könnte.
Die Subnormale der Konchoide ist gleich der algebraischen Summe
der entsprechenden Subnormalen der Grundkurven. Zieht man nun
die 0"N ±. 0"P^\ so ergeben sich auf ihr die Subnormalen der
drei Gruudkurven, welche in der Reihenfolge wie in der Gleichung
(1) und mit denselben Vorzeichen verbunden die Subnormale 0"'N
liefern
0'"^= 0"N, + 0"N^ - 0"2V3
Hieraus ergibt sich die Normale P"N und die schon in Nr. 440
auf andere Weise konstruirte Tangente P^T".
Für die wechselnden Schnittebenen treten verschiedene Gestalten
unserer Schnittkurven auf. Für den Fall der Fig. 180 besitzt sie
in der Mitte 0 eine brillenartige oder eine zusammengedrückt ellip-
senartige Gestalt Jcq, geht in 0^ und 0^ in die Leitkreise über; in
den Kuspidalpunkten E, F erhält sie, wie Tc^, eine Spitze (in 0'^,
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X, 448—444. Die Wölbfläche des schrägen Durchgangs. 483
sodann als k eine Schleife mit dem Doppelpunkte 0", und wird im
Unendlichen der doppelt zu zahlende Kreis des Richtkegels. — In
der Fig. 181 wird sie för 0 eine Schleife k^ mit 0" als Doppel-
und Mittelpunkt; f&r die Euspidalpunkte E^ D eine Kurve {h^ mit
einer Spitze in 0'\ dann einer der Leitkreise, dann eine bohnen-
förmige Kurve Tc oder ib,, die im Unendlichen in einen doppelt zu
rechnenden Teil des Kreises des Richtkegels übergeht.
444. Wir wollen noch die Krümm%mgshdlbfne8ser unserer Schnitt-
hurven k in mehreren ausgezeichneten Punkten bestimmen , zunächst
in den Scheiteln, so in Ä" der Fig. 180 und in 5/' der Fig. 181.
Führen wir dies aus durch Vergleichung des Krümmungskreises von
kf" in B/' mit demjenigen von k^" (Kreis) in £/' (Fig. 181). Seien
bezw. r\ r die Krümmungshalbmesser beider Kurven, x', z' und
Xy e die Koordinaten der zu B^'\ B^' benachbarten auf derselben
Erzeugenden liegenden Punkte^ mit B/' und B^* als Ursprung, so ist
Es wird aber im Grundriß x auf x' aus B^ (dem ersten Umriß-
punkte der B^^B^), und im Aufriß e auf / aus 0'' projicirt; daher ist
Hieraus folgt
, il /^'-B/ \« ^:bI^ _ ^ (E'B,'\t B^B^
^ ^2x\E'B\') B,' B,' — "^ \E' B,' ) B,' B/ '
Diese Formel wird konstruirt, da r = B^M^, indem man E'M^
bis m, auf V zieht, M^M^ \ B^B^ bis Jf^ auf V; E' M^ bis M^
auf V; -Mi^ö' bis Jfe auf V; dann is* r' = B,"B^ = B^M^.
Entsprechend wird in Fig. 180 r = A" A^ = -4/Jüfß durch Benutzung
von F' und ^5' gewonnen.
Den Krümmungshalbmesser G^'Gq der ifc^^' in dem Berührungs-
j^inkte ö/' der Umrißereeugenden des Aufrisses (Fig. 181) ermitteln
wir ebenfalls durch Vergleichung der kj" mit dem Kreise k^'\ Der
dem gemeinschaftlich berührenden Strahle O'^G^'G^'* benachbarte
Strahl schneidet gleiche Sehnen bei beiden Kurven ab; die Pfeil-
höhen {x) der darüberliegenden Bogen verhalten sich aber wie
0"G^":0"G^\ die Krümmungshalbmesser daher umgekehrt yn^
diese Strecken (208), so daß gilt
Man trage daher auf 0"6?/' die &/'öj = 0'' G^" auf, so geht die
M^"G^ durch G^.
81 ♦
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484 X) ^^* I^ie windschiefen Flächen.
Um noch den Krümmungshalbmesser r' der mittleren SchnitUmie
Äg" (Fig. 180) in ihren zweiten Scheiteln 0", D" zu ermitteln, beach-
ten wir, daß auf jedem Strahle aus 0" ein Punkt der A3" in der
Mitte einer Erzeugenden zwischen Jc^ und k^, so P^" in der Mitte
von Fj^'P^'f liegt Überträgt man die Figur mit ihren Buchstaben,
Fig. 180, aber ohne deren oberen Beistriche, in Fig. 6), zieht den zu OC be-
nachbarten Strahl OKj schneidet ihn mit \y ik^y 1c^ und deren in
C gezogenen Tangenten (die von Jc^ ist _L 00), bezw. in JSTi, Z,, jBT,
Ti, Tg, T, und setzt CK^ = CT^ = CK^ = CT^ = y (diese Größen
= 0^ haben Unterschiede =0*), CK=CT = y, und die senk-
rechten Abstände der Punkte S^ und K von den zugehörigen Tan-
genten X^Ki =a;, TK^^x\ so ist
r BS3 -^— r = — — .
Es liegt jK" in der Mitte von K^K^\ und wenn man TTJ^XOG
zieht und mit CT^^ GT^ bezw. in ZJ^, C/^ schneidet , so erhält man
T in der Mitte von TJ^ TJ^. Da die Abstände der Punkte TJ^^K^j T^
von einander, sowie diejenigen von 0,, K^y T^ von einander = 0*,
die ersteren und die entsprechenden letzteren aber nur um O' von
einander verschieden sind, so ist der Abstand TK = x' gleich der
Änderung des Abstandes der Geraden CT von einem Punkte, wel-
cher von Z7i nach K^ übergeht, und dabei über jPj schreiten soll.
Sei l\Fi ±TV^ gefällt, so ist
x' = TK U^V, + T,K^,
wobei die T^K^ (= 0*) imd ihre Projektion auf 0(7 um 0* verschieden
sind. Setzt man nun die Winkel der OC mit den Tangenten von
\ und Ä^ in 0, welche = GM^M^ = C-lfjJfi sind, = a, so ergibt
sich üiFi= üjTj.cos a ===: G Ti{TUi: OC) co8a = y(ycosa:r sina)
cos« = y*co8*a:r sin« und 2\JEi = X^jK^zsin « = a;:sina, daher
, t/* €08* a , a? c^ cos' a , a; cos 2 a
X = — ; — -. — = — 2x ~ — : — = — X —.
r sm ce ' sin a sin a ' sin ce sin a
Außerdem ist, da G17^ = GT^ = y,
y' s= CT = GU^ . sin a = y sin a,
daher
y* sin* a sin a sin* a
2x cos 2tt cos 2 a
Fällt man daher 0 1J_ 0 J^, 12J.C0, so ist 02 = rsin*a;
überträgt man dann 02 nach 03 auf GT^, zieht 30' J.OT, bis
G' auf OjP|, so ist r' == — GG\ Demnach ist der Krümmungshalb-
messer für 2)"= D" Dq = — GC\ r ist negativ oder positiv, je
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X, 444—445. Die Wölbfl&che des schrägen Durchgangs. 485
■
nachdem a ^45^; im ersteren Falle, wie in der Figur, hat Äg" vier
Wendepunkte.
446. Bemerkenswert sind noch die SchniUJcurven mit denjenigen *^- J®J»
auf Pi senkrechten Ebenen, toelche eine und dann auch noch eine isweite
Erzeugende der Fläche enthaiten, deren erste Projektionen daher die
Hyperbel des ersten scheinbaren Umrisses der Fläche berühren. Da
die gesamte Schnittlinie von der vierten Ordnung ist, und da diese
jene zwei Oerade enthält, so ist der Best, die gesuchte Schnitt-
kurve, von der zweiten Ordnung. Doch läßt sich auch geometrisch
leicht erkennen, daß die zuzeiten Prcjektionen der Schnitthurven Kegelr
schnitte sind, von welchen irgend ewei m einander perspektiv liegen mit
0" als Mittelpunkt und 0" Z" als Ace der KoUineation.
Nennen wir. in den verschiedenen Schnittkurven diejenigen
Punkte entsprechend, welche auf derselben Erzeugenden liegen, so
befinden sich im Aufriß alle entsprechenden Punkte auf je einem
Strahle aus 0'\ Nun werden im Omndriß irgend zwei Tangenten
der Umrißhyperbeln von allen anderen Tangenten derselben in pro-
jektiven Punktreihen geschnitten. Daher werden auch, wenn man
zwei dieser Tangenten als erste Projektionen von Erzeugenden, und
alle anderen als erste Projektionen unserer Schnittkurven ansieht,
in der zweitei\ Projektion irgend zwei Erzeugende, das sind zwei
Strahlen aus 0'', von allen Schnittkurven in projektiven Punktreihen
geschnitten, und diese Beihen liegen außerdem perspektiv, weil ent-
sprechende Punkte in 0" zusammenfallen. Daher gehen alle Ver-
bindungslinien je zweier entsprechenden Punkte der zwei Strahlen
durch ein und denselben Punkt, und dieser liegt auf 0" Z"y weil
diese Gerade die Grenzlinie der Aufrisse der Schnittkxurven ist und
daher die Grenzlage der Verbindungslinie zweier entsprechenden und
in 0" zusammenfallenden Punkte bildet Da also entsprechende Seh-
nen der Aufrisse irgend zweier Schnittkurven sich in einem Punkte
der 0"Z" treffen, so ist 0" Z" ihre Eollineationsaxe. Demnach
sind die Aufrisse aller Schnittkurven unter einander kollinear; und
da einer derselben ein Kreis ist (jeder der beiden Leitkreise), so
sind sie alle, und daher auch die Kurven selbst, Kegelschnitte,
w. z. b. w.
Von diesen Kegelschnitten sind in Fig. 180 a) im Grundriß
diejenigen 1, 2 ... 7, S, 7' ... 2', 1' angegeben, während im Aufriß
3, 4, 3', 4' weggelassen wurden; in Fig. 181 a) sind in beiden Pro-
jektionen 1, 2 ... 5, 6, 5' ... 2', 1' gezeichnei Von jedem der
Kegelschnitte liegt die eine Axe in der Symmetrieebene der Fläche,
und deren Scheitel in den Erzeugenden A^Ä^ und B^B^. Die andere
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486 X, 445—446. Die windschiefen Flächen.
Axe hat zum Grundriß einen Punkt der M^M^ und kann mittelst
der durch diesen Punkt gelegten Erzeugenden (Tangente an den
hyperbolischen Umriß) ^ wenn diese Erzeugende reell ist, bestimmt
werden, wie dies Fig. 180 für 7' und Fig. 181 för 2' zeigt Die
Erzeugende gibt nämlich den entsprechenden Punkt des Leitkreises
an; in diesem zieht man an sie die Tangente^ so ist die durch deren
Schnittpunkt mit 0" Z" senkrecht zu 0" Z" gelegte Grerade die ent-
sprechende Scheiteltangente der Schnittkurve, welche auf der Er-
zeugenden den Scheitel einschneidet. Alle Kegelschnitte treffen die
EoUineationsaxe in denselben beiden reellen oder imaginären Punk-
ten C'\ D", und alle werden durch die beiden reellen oder imagi-
nären Leitkreistangenten 0" G(\ 0" Hy berührt Ist die Kurve
eine Hyperbel, wie die 2 in Fig. 180, die 5' (= V^T?^ in Fig. 181,
so zieht man ihre Asymptoten aus ihrem Mittelpunkte M^ parallel
zu den beiden Flächenerzeugenden der Schnittebene, wobei zu beach-
ten, daß die zu ihnen parallelen Erzeugenden (wie Q^Q^ die unendlich
fernen Punkte der Schnittkurre liefern. Die Erzeugenden der Schnitt-
ebene selbst schneiden die Schnitthyperbel in Punkten des Grundriß-
umrisses u. Es sind nun die Asymptoten reell, und es ist die Schnitt-
kurre eine Hffperbel, wenn die Schnittebene zwei reelle Erzeugende
enthält, sie ist eine Ellypse oder Parabely wenn sie bezw. keine reel-
len oder zwei zusammenfallende Erzeugende enthält Der letztere
Fall tritt für Ä^'A^\ B^B^ ein, bei 6 undö' der Fig. 180 und bei
4 und 4' der Fig. 181.
Übtmgsaufg, Für die Wölbfläche des schrägen Durchgangs die
Striktionslinie und die Umrißlinie m ihrer Projektion auf die Kreuariß-
ebene 0u konstruiren, d. i. für die parallel zur Leitgeraden und senk-
recht zur Symmetrieebene der Fläche gelegte Ebene.
vm. Die windsohiefe Sohraubenlläohe.
a) Die Schraubenfläche und die Regelschraubenfläche
im allgemeinen.
446. Eine Schraubenfläche wird von einer Linie e erzeugt,
welche eine Schraubenbewegung vollführt, oder auch von einer Linie
e, welche mit einer Schraubenlinie eines Umdrehungscylinders fest
verbunden ist, während sich diese in sich selbst bewegt. Wir haben
gesehen (344), daß dabei alle Punkte der Erzeugenden e Schrauben-
linien von derselben Axe, derselben Ganghohe h und demselben
Sinne der Windung beschreiben. Die Schnittlinie der Schrauben-
fläche mit einer durch die Axe gehenden Ebene heißt ihre Meridiam-
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X, 446—448. Die windschiefe Schraubenfläche. 487
kurvCf ihre SchnitÜinie mit einer zur Axe senkrechten Ebene ihre
Normdlkurve, Jede dieser Linien, sowie jede andere Linie der Fläche,
welche alle ihre Schraubenlinien trifft, kann als Erzeugende ange-
sehen werden und durch Schraubenbewegung die Fläche erzeugen.
Es ergibt sich daraus, daß alle Meridiankurven unter einander und
alle Normalkurven unter einander kongruent sind, da sie als Er-
zeugende in einander übergehen.
Eine Schraubenfläche heißt geschlossen, wenn ihre Axe von der
Erzeugenden e getroffen wird, sonst offen. Bei der ersteren gehört
die Axe zur Fläche, bei der letzteren nicht; im letzteren Falle er-
zeugt der der Axe zunächst liegende Punkt der Erzeugenden die
Schraubenlinie vom kleinsten Halbmesser, die s. g. Kdilschrcmbenlinie.
447. Kann eine Schraubenfläche durch eine Oerade als Er-
zeugende e entstehen, so ist sie eine Begdfläche und heißt Begd-
schraubenfläche] sie ist im allgemeinen umdsckief. Man nennt sie
rechtwinklig oder schief witiklig , oder kürzer gerade oder schief , je nach-
dem e senkrecht oder geneigt zur Axe a steht. Ist r der kürzeste
Abstand der e von der a, also der Halbmesser der Eehlschrauben-
linie, so ist die Neigung 6 (< 90®) derselben gegen die (zur Axe
senkrechte) Normalebene durch
® 2wr r
(335) ausgedrückt. Bezeichnet man andererseits mit a (< 90®) die
Neigung der Erzeugenden gegen die Normalebene, so ergibt sich
die Fläche als abwickelbar, wenn /$ ^== s ist, indem dann die Erzeu-
genden Tangenten der Eehlschraubenlinie sind.
Da die Benennungen „gerade" und „schief" nur auf Begel-
schraubenflächen anwendbar sind, so heißt eine solche Fläche:
1) eine geschlossene gerade Schraubenfläche (oder axial-normale),
auch Wendelfläche, wenn r «= 0, c = 0,
2) eine geschlossene schiefe Schrauben fläche, wenn r = 0, s>0,
3) eine offene gerade, wenn r > 0, c «= 0,
4) eine offene schiefe, wenn r > 0, « > 0; dabei ist sie äbwidcel-
bar, wenn a = <y .
448. Suchen wir zu der (iUgemeinen Regelschrauben fläche, also
zur offenen schiefen, die asymptotische Fläche und die Striktions-
linie. Der RichÜcegd derselben ist ein Umdrehungskegel, dessen
Axe zu a parallel läuft. Stehe von der Schraubenfläche die Axe Fig. i88.
a{M', a") A.'Bi, sei e^ {e^ , e'') eine zu Pj parallele Erzeugende,
B ihre Neigung gegen die Normalebene F|, M'Bi^^r^ ihr Halb-
messer, B^A^{B^Ä{, B"A^') die Kehlschraubenlinie, so mag vom
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488 X, 448-449. Die windschiefen Flächen.
Bichtkegel die Axe a, die Spitze {M\ B")^ die zu e^ parallele Er-
zeugende (M'Eq, B"E") sein. Die Berührungsebene des Bicht-
kegeis nach dieser Erzeugenden ist parallel zur Berührungsebene
der Schraubenfiäche in dem unendlich fernen Punkte der parallelen
Erzeugenden ßi, und da sie die e^ selbst enthält, ist sie die Cisymp-
toHsche Ebene für e^. Zieht man in dieser Ebene Parallele zu e^^
wie e^^e,... welche yon a die Abstände r2,ry . . , besitzen, und läßt
sie Schraubenbewegungen, übereinstimmend mit derjenigen von e^,
ausführen, so beschreibt jede eine Schraubenfläche, darunter die e
eine abwickelbare, wenn, wie hier, ihr Halbmesser
ist. Jene asymptotische Ebene ist von allen beschriebenen Schrau-
benflächen die asymptotische Ebene für ihre Erzeugenden e^ . • . ,
und von der abwickelbaren die Berührungsebene für e. Da bei der
. gemeinsamen Schraubenbewegung von e^y e^, e ..., alle diese Ge-
rade in jeder Lage stets in derselben, die abwickelbare Fläche
berührenden Ebene liegen, so ist die letztere die asympU^ische
{(jibwickelba/re) Fläche aller beschriebenen windschiefen Schrauben-
flächen (383).
Die C€ntrald)€ne der Fläche für e^ steht senkrecht auf der
asymptotischen Ebene (384), ist daher die erste projicirende Ebene
der e^. Dieselbe enthält die Tangente der Kehlschraubenlinie in
B^y berührt daher die Fläche in diesem Punkte, so daß derselbe
der Centrcilpimkt von e^ ist. Bie Striktionslinie einer Begetschrauben-
fläche liegt daher in ihrer Kehlschraubenlinie, und wird bei der ge-
schlossenen Fläche zur Axe.
449. Äufg. Von der offenen schiefen Schraubenfläche die Normal'
kurve m Jconstruiren.
Fig. 182. Aufl. Wir wollen unter den Annahmen der vor. Nr. gleichzeitig
drei Schraubenflächen betrachten-, für welche gilt
h = 2n;rtg€, r^KrKr^.
Von den rechtsgewundenen Kehlschraubenlinien seien B^A^^ BA,
B^A^ die von B" abwärts gerichteten Viertelsgänge, durch deren
untere Enden A^j Ay A^ die P^ gelegt sei. Als NormdOcurven werden
die ersten Spuren der Flächen konstruirt Von der abwickelbaren
Fläche (a, e) ist die erste Spur die Kreisevolvente A'E' (344), und
man erhält einen Punkt P' derselben, wenn man an den Kreis
(M', r) in Q' die Tangente Q'F' zieht und Q'P" = Bog. Q'A'
macht; ebenso ist Tangente B' E' t= Bog. B' A\ In Bezug auf die
anderen Flächen beachte man, daß bei der gemeinschaftlichen
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X, 449. Die windschiefe Scbraabenflftche.
489
Schraubenbewegang der fest Terbuodenen Erzeugenden e, ei, e^ die
Berührungspunkte derselben mit den zugehörigen Kehlschrauben-
linien, wie By B^j B^y auf einer die a senkrecht schneidenden
Geraden, und sie selbst in ein und derselben Ebene bleiben. Sind
im Grundriß Q\ Q^'y Q^ drei solche zusammengehörige Berührungs-
punkte, die also mit JiT auf einer Geraden liegen, so sind die Er-
zeugenden Senkrechte zu dieser Geraden in jenen Punkten, und ihre
ersten Spuren liegen in einer zu der Greraden M'Q' parallelen Ge-
raden, der ersten Spur der Ebene der Erzeugenden. Man erhält
Fig. 182,
daher auf ihnen die ersten Spuren P', P^, P^', wenn man Q'P*
= Bog. Q'Ä' macht, die Gerade P'P^' \ Jf Q' zieht und mit jenen
Tangenten bezw. in P/ und P^' schneidet, oder wenn man auf
FP/ die yPt^Q'Qiy und die P'P^'^Q'Q^ auftragt Diese
Konstruktion zeigt, daß die Normalkurven der Flächen durch Punkte
P/, P^ beschrieben werden, welche fest mit der auf einem Kreise
abrollenden Tangente verbunden sind, daß sie also die verschlungene
oder geschupfte Ereisevolvente bilden, je nachdem r^ oder r, < oder > r
ist (327—330). Daher gehen ihre Normalen in P', P/, P,' alle durch
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490 X, 449—460. Die windschiefen Flächen.
Q' (308), und man kann nach Nr. 309 und 310, 6), Fig. 135 die
KfiitnmungsmittelpunJde bestimmen. Indem wir denselben für Ä^
bestimmen wollen, müssen wir ihn vorher für einen außerhalb A'A^'
liegenden, sonst aber beliebigen Punkt ermitteln. In Fig. 135 ist
dies der Punkt P; denselben rücken wir zweckmäßig auf der dort
willkürlich durch A gezogenen Geraden J.P ins Unendliche. Da
auch M' als ErQmmungsmittelpunkt der rollenden Geraden ins Un-
endliche fallt, so gilt dies auch von Ny und K rückt in den Fuß-
punkt K" der von M auf AP geföUten Senkrechten. Daher ziehe
man in Fig. 182 durch A' die beliebige Gerade A'L, ferner M^L
± A'L, A'N^ ± A'L, A,'N, | A'L] dann schneidet LN, die A'A^
im Erümmungsmittelpunkte K^ für A^. Entsprechend findet man
jKj zu A^' mittelst L und N^.
Da auch e/P/= Q^P^^ Q'P'= Bog. Q'A\ und da Q'A'
=» Xi . Q^A^^=^ Xjj . Q%A^, wenn «^ «=« r : rj, Xjj = ** • **a unveränder-
lich (und zwar in unserem Falle x^ > 1, x, < 1), so gilt auch
(2/p/= X, . q^a;, q,'p,'= X, . ö,x.
Daher entstehen diese Kurven auch, wenn man auf jeder Tangente
eines Kreises die Bogenlänge zwischen dem Berührungspunkte und
einem festen Punkte des Kreises^ muUiplicirt mit einer unveränderlichen
Zahl X, aufträgt, tmd awar die gemeine , verschlungene oder geschweifte
Kreisevolvente, je nachdem x = 1, > 1, < 1.
450. Aufg. Von der offenen schiefen Schraubenflädie die Meri-
dianhurve jsu bestimmen.
Fig. 18S. Aufl. Gelten alle Bezeichnungen der vor. Nr., so bestimmt
man einen Punkt des (mit Fg parallelen) Hauptmeridianes, indem
man eine Erzeugende Q^P^ mit der Hauptmeridianebene in B^
schneidet und beachtet, daß der Abstand des B^ von der F^
»Pj'lZ^'.tg« ist. Dieser Abstand ist hier eine Tiefe unter F|,
weil B^ mit Q2 auf entgegengesetzter Seite von der ersten Spur P^
li6g^7 Q% ^^^f 6u^6 Höhe über F^ besitzt. Daher trage man auf
x" im Sinne des Fallens der e" die E"S = Pg'Ug' auf, ziehe ST
± x" bis T auf e\ TB^' || x\ B^'B^'± x'\ so schneiden sich die
beiden letzteren Linien in einem Punkte B^' des Meridianes. Auf
derselben Geraden B^B^' erhält man Punkte der anderen Kurven,
wenn man aus B^ auch Tangenten an die Kreise (r), {r^ zieht und
ihre Schnittpunkte mit den zugehörigen Normalkurven an der Stelle
von P,' benutzt. Die mit F, parallelen Erzeugenden {e , e^, ei\ e*^
liefern für die Meridiane der drei Flächen als gemeinschaftlichen
uilendlich fernen Punkt denjenigen von e"\ und da die Berührungs-
ebene der abwickelbaren Fläche (a, i) entlang e Asymptotenebene
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X, 450. Die wiocUcbiefe Schraubenfläche. 491
der beiden anderen Flächen (a, e^) und (a, e^) ist (449) ^ dieselben
also im Unendlichen berührt^ so ist die zweite Spur dieser Ebene,
d. i. e'\ die Asymptote der drei Meridiankurven.
Die Meridianlinien haben unendlich viele unter einander kon-
gruente Äste. Jeder derselben hat eine Spitze {Ä"), einen Doppel-
punkt (Z)'); oder keines von beiden, vielmehr einen offenen (hyperbel-
artigen) Verlauf, je nachdem das Gleiche bei dem Normalscbnitte
auf dem beiderseits sich erstreckenden Viertelsgange stattfindet, also
je nachdem r^^r oder x = r : r^ > 1 ist; die Fläche ist dann ab-
toickelbar^ verschlungen oder geschweift, wie wir sie in den letzteren
Fällen nennen wollen. Bei der geschweiften Schraubenfläche schmie-
gen sich an die hyperbelartige Meridianhurve deren Asymptoten von
innen^ wie in der Figur, oder von außen, une bei der Hyperbel, an,
je nachdem r^ ^ 2 r, oder x^^ ist Denn der Punkt T der Asymp-
tote liegt im Inneren oder Äußeren des Meridiauastes, je nachdem
TjRj"^0 ist, wenn der Sinn M"E" als positiv angenommen wird.
Es ist aber IB^'~ SE"+ E^B^^ It^P% — B^E^. Um über das
Anschmiegen im Unendlichen zu entscheiden, ziehen wir im Grund-
riß die zu B^E^ benachbarte Erzeugende Q^B^, welche die E^E'
und die Hauptmeridianebene bezw. in C und B^ trifft, und auf
welche aus E^ eine Senkrechte mit dem Fußpunkte F gefallt werde,
wobei CF'^'B^Q^. Es treten dann jene Fälle* ein, je nachdem
das zu denkende TB^'^ B^B^ — B^E^^O ist. Der aus B^ durch
Eq gezogene Kreis geht aber durch die Mitte von FO (I, 236, 7));
es ist daher B^E^ = B^F + ^ J^'C — B^F — \ B^Q^. Femer ist
JBjP, — B^F + FP,; und da wegen B^Qj^ — CF auch B^ E^
"s Q^F, und andererseits nach der Konstruktion der Kurve B^'E^
- Qt^z = X . B^Q^, daher auch Q^F^ Q,P, = P,F - x.B^'Q,,
so ist auch JJjP, =» li^l^— x, JB,'^,, Daraus ergibt sich aber
TR;'~B,P,^B,E,'^^x.B,'Q, + iB,'Q„ won^h TB^^O,
je nachdem — x + 1 ^ 0 oder x ^ ^ ist, w. z. b. w.
Die Tangenten der Meridiankurve in ihrem Doppelpunkte D"
erhält man aus denen der Normalkurve in D', Die letzteren erhält
man, wenn man aus D' eine Erzeugende als Tangente D'Vi an
den Kreis (rj zieht und den Halbmesser des Berührungspunktes
üi über diesen hinaus bis zu V auf dem Kreise (r) verlängert, dann
ist D'J'A. D' Z7' eine der Tangenten in D'. Die Berührungsebene
der Schraubenfläche in D ist nun durch ihre erste Spur D'J' und
die Erzeugende DU^ bestimmt und ihr Schnitt D"V" mit der
Hauptmeridianebene ist die gesuchte Tangente« Man findet sie,
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492 X, 460—452. Die windschiefen Fl&chen.
wenn man in der Berührungsebene die Parallele "M-'J* zur Erzeu-
genden fTi'D' bis zu T in der ersten Spur zieht, die M!jr^=^ Jtf"Jo
auf x" aufträgt, und J^V^le" bis V" auf a" zieht; dann ist
D"T" bestimmt
461. Die Krümmungshalbmesser r^ und r», der Normdlr und
der Meridiankurve in ihren Scheiteln lassen sich leicht bestimmen.
FQr die ersteren ergibt sich dabei eine zweite Konstruktion (449).
Nimmt man A^ als Ursprung und A^B^ als -|~ ^Axe^ zieht in
dem um den unendlich kleinen Bogen r^ tp von A^ entfernten Punkte
des Kreises A^Q^ die Tangente, und trägt auf ihr die Länge
xr^9)s=r9> auf, so hat der Endpunkt offenbar die Koordinaten
(wobei cos 9* «=» 1 — J^ 9*) x '^ — r^ •{- r^ c^o^ q> -{- x r^ q> wi q>
«=» fi 9* (x — i^); y = ^1 sin 9 — X r^ 9 cos 9 = r^ 9 (1 — x) ; daher
^» ^ « ^1 2* — 1 2r — fj
Die Kreistangente in jenem dem A^ benachbarten Punkte ist
die Projektion einer Erzeugenden der Schraubenfläche und der Punkt
der Normalkurve ihre erste Spur; hieraus ergeben sich die Koor-
dinaten ihres Schnittpunktes mit der Hauptmeridianebene und
dann fm:
««(r^tg?) — xri9)tgc = r,9)(l — x) tg«,
Der positive Krümmungshalbmesser hat den Sinn von -|- Xj ist
also von M weg gerichtet. Es ist daher r^ ^ 0, je nachdem 2 r >ri ;
der Übergang geschieht durch r,, «b 00. Dagegen ist stets r0i>O.
— Zur Konstruktion für den Scheitel A^ ziehe man, wenn (?, G^
die diametralen Gegenpunkte von A', -ä/, die G^G^JL]l£G^y mache
G^G^ = 2r — ri = GA'-- MA^\ ziehe GG^ X. GG^ bis Ö3 auf
G^G^y so ist r„ = G^G^. Andererseits ziehe man GH^l B"E"
bis fli auf G^ G^ und H^H^ ± M'H^ bis H^ auf M'G^, so ist r„
s=3 G^i £^2* — ^^^ ^' ^^^ ^^^ entsprechenden Linien gezeichnet
b) Die geschlossene schiefe Schraubenfläche.
462. Die Axe teilt die Fläche in zwei Äste, in den oberen
und unteren, wenn die Axe aufrecht steht
Aufg. Den unteren Ast eines Ganges der geschlossenen schiefen
Schraubenfläche dareusteüen.
Fig. 18S. Aufl. Sei a {M', a") die auf P^ senkrechte Axe, e eine mit P,
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X, 462. Die windschiefe Sohranbenfläche. «
493
parallele Erzeugende von der Neigung s gegen P^, sei (M\ B^')
ihr Schnittpunkt mit der Axe^ B ein anderer Punkt derselben^
durch welchen die P^ gelegt werde, BCD ein Gang der auf der
Fläche durch B gelegten (rechtsgängigen) Schraubenlinie; deren
Neigung =3 a. Dieselbe
• i. T> • i >! Fig. 183.
ist von B aus in 14 ^
gleiche Teile geteilt,
und durch die Teilungs-
punkte sind Erzeugende
gezogen; sie schnei-
den auf der Schrauben-
axe Stücke von ^ der
Ganghöhe Ä(=B/'2)/'
= B"D")ab. Der Ein-
fachheit halber wurde
Bi' in der Höhe eines
Teilungspunktes Q der
Schraubenlinie ange-
nommen.
Die Meridiankurve
besteht aus zwei Schaa-
ren paralleler Erzeu-
genden; in der Haupt-
meridianebene ist die
eine Schaar parallel zu
B"Bi"y die andere zu
C"C/'. Die Schnitt
punkte der Geraden ver-
schiedener Schaaren,
wie i^', beschreiben die
Doppdschraubenlinien
der Fläche.
Die Nonnalhurve
soll in der J.a durch
Bi gelegten Ebene S be-
stimmt werden. Schnei-
det E die Erzeugende (M'Q\ Q^'Q") in Qy und ist ^ B'M'Q'= 9,
M'Q'mmr, so wächst proportional mit dem Drehungswinkel tp der
Erzeugenden der Abstand ihres Schnittpunktes mit der Axe a von S,
daher auch der Leitstrahl r, so daß die Narmalkurve der gesdUosse-
nen schiefen Schratibenfläche eine Archimedische Spirale ist (331). Ihre
Gleichung ergibt sich, indem man beachtet, daß
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494 X, 4ft3— 46S. Die windiohiefen Fl&chen.
B;'Q"=^ h -^^ und r = M'Ö'= B/'Ö,"- cot«;
dann ist r = Ä ^ cot £ = Ä^ 9) cot £ = r^ 9.
Es ist dies die Gleichung einer Archimedischen Spirale, deren
Parameter r^ «= Hq cot €, worin ä^, die reducirte Ganghohe oder den
Parameter der Schraubenbewegung bedeutet.
Dies Ergebnis fOr die geschlossene Fläche stimmt mit den Er-
gebnissen der Nr. 449 überein, nach welchen die Normalkurre der
offenen Regelschraubenfläche eine verschlungene Kreisevolvente ist,
da man die Archimedische Spirale als besonderen Fall derselben
ansehen kann (330), in welchem r^ (r^ der Nr. 449) «= 0, und
X = 00 geworden ist. Die Gestalt, welche die Fig. 182 für r^ «« 0
annimmt, ergibt den
Sat0: Die Fußpunkte (P/) der aus dem Matelpunkte {M') des
Grundkreises einer Kreisevolvente auf deren Tangenten gefäükn Senk-
rechten bilden eine Archimedische Spirale, deren Seheitel in dem Krets-
mitteJpunkte liegt.
Übungsaufgabe. Den Schnitt einer beliebigen Ebene mit der
Schraubenfläche zu bestimmen. Man erhält Kurven, welche auf
jedem Gange der Fläche zwei Asymptoten, oder eine unendlich ferne
Tangente oder keinen unendlich fernen Punkt besitzen, je nachdem
die Neigung der Schnittebene gegen die Normalebene >, «> oder
<€ ist.
463. Die Beruhrungsebene in einem gegebenen Punkte Q oder P
der Fläche enthält die Erzeugende des Punktes, und die Tangente
der durch den Punkt gehenden Schraubenlinie der Flache. Ihr
Schnitt mit der durch Q gelegten Normalebene E ergibt sich auch
als Tangente Q'T' der Normalkurve der Fläche in Q\ einer Archime-
dischen Spirale. Diese Tangente zieht man senkrecht zur Normale
Q'Nf und letztere erhält man (332), wenn man zum Leitstndile HfQ'
die Senkrechte M'N im Sinne der Öffnung der Spirale zieht (also bei
unserem unteren Aste einer rechtsgängigen Schraubenfläche nach
links, wenn man von M gegen Q schaut), und auf ihr den Para-
meter r^ «s M'N aufträgt, um r^ zu bestimmen, zeichnet man im
Aufriß eine zu Fg parallele Tangente der Schraubenlinie, etwa die
nächste bei B, indem man auf a" nach oben die M"H -» i A^ und
auf X nach links die M^'Hq "» \ Umfang des durch B' gehenden
Grundkreises aufträgt; dann ist '^M^HqH'^ö bestinmit. Die
Parallele B"Ä" zu H^H schneidet dann auf a" die M"Ä"^rtg6
— Äo> ^»<i <Jiö Parallele A"E" zu e" auf x die M''E"'^\ cotc
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X, 468—464. Die windschiefe Sohraubenfl&che. 495
Da alle Nonnalschnitte kongruente Archimedische Spiralen mit
demselben Parameter r^ sind, so bleibt der Punkt N ungeändert
f&r alle Punkte der Erzeugenden M'Q\ so daß für irgend einen
solchen Punkt P' die P'N die Normale der durch P gelegten Nor-
malkurye ist, und daß die X P'N durch Q' gehende Q'S' den
Schnitt der S mit der Berührungsebene der Fläche in P bildet.
Dabei wird anschaulich, wie mit der Reihe der Berührungspunkte P
auf der Erzeugenden MQ das Strahlenbüschel N und daher auch
dasjenige Q' der Spuren Q'S' der Berührungsebenen, und daher das
dieser Ebenen selbst projektiv ist. -— Es wird sich als vorteilhaft er-
weisen, den ParcMteterhreis (331) aus M' durch N zu zeichnen.
464. Den Umriß u der senkrechten Projektion der geschlossenen
schiefen Schraubenfläche auf eine mr Axe a paraUde Ebene findet
man durch Umkehrung der Aufgabe der vor. Nr. Ist F, jene Ebene,
so wird der Umriß der zweiten Projektion gesucht, und es ist jede
zu legende Berührungsebene J_ F^, oder der Umriß ist der Ort des
Punktes K der Fläche, in welchen die Tangente der durch den
Punkt gehenden Archimedischen Spirale J. F,, also ihre Normale
II X läuft Sucht man auf einer Erzeugenden {M'J'y Ji'J") den
Punkt Ky so ziehe man aus M'X MJf im Sinne der Öffnung der
Spirale die M'Q ^^r^ und dann die GK' \x\ durch sie wird K' be-
stimmt. Eine zweite Konstruktion ist ebenso kurz. Ist die M'L
J. X und «» r^y LB \ x oder eine Tangente des Parameterkreises,
und schneidet sie die Erzeugende WJ' in 12, so sind die recht-
winkligen Dreiecke GM'K' und MLR offenbar kongruent, so daß
M'K'^^ LB. Daher erhält man den Punkt K' auch, wenn man
die M'J' mit der Z 12 in 12 schneidet und M'K^=^LB macht
Setzt man M'K'= r^, ^ B'MK'= ^, so folgt hieraus die Polar-
gleidmng der ersten Projektion u des »weiten Umrisses
Zieht man die Erzeugende A.X, so wird M K'^==^ LB «=» 0, so daß
diese Erzeugende die Kurve berührt; zieht man sie H x, so fällt
K" ins Unendliche, und es sind die beiden zu x parallelen Tan-
genten des Parameterkreises die Asymptoten der Kurve, da von
ihnen der Kurvenpunkt f denselben Abstand, wie der Kreispunkt
G besitzt, der letztere aber beim Fortschreiten von K' beliebig
klein wird.
Um die Tangente der Kurve in K' nach dem Verfahren der
ähnlichen Figur (I, 204) zu bestimmen, denke man sich auf BL
gegen L und auf K'llif gegen IT zwei gleiche unendlich kleine
Strecken BB\ K'K*' aufgetragen, und die Gerade 12'Jlf' mit dem
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496 X, 454. Die windschiefen Flächen.
aus M' durch K" gezogenen Kreise in K^ geschnitten; dann ist
K'Kq ein Element der Kurve. Die KM' schneidet aber auf X'Gf
ein unendlich kleines Stück K'L^ ab. Um nun die Figur K'K"KqLq
mit dem Ahnlichkeitspunkte K' zu vergrößern; ersetze man die
unter einander gleichen Strecken RB\ K'K' durch die unter ein-
ander gleichen "RLyK' M!\ dann entspricht dem Kreiselemente K'K^
die zu WK Senkrechte JTZi, L^ rückt in den Schnittpunkt 2^
von LM! mit K'Gy und der L^K^ entspricht die mit KM! Paral-
lele L^K^* Daher ist K K^ die Tangente.
Der Krüfnmungshalbmesser der ersten Projektion u des 0weUen
Umrisses in ihretn Scheitel M'ist=^^ r^. Denn wenn der ^ LM'B
unendlich klein wird, ist er zugleich Umfangswinkel des Krümmungs-
kreises und Mittelpunkts winkel des Kreises (M', Tq), während die
Bogen M'K und LB, der beiden Kreise unter einander gleich sind.
Daher gehört zu den gleichen Bögen ein doppelt so großer Mittel-
punktswinkel des Krümmungs- als des Parameterkreises, folglich ist
sein Halbmesser halb so groß, als der des letzteren.
Die Figur a) mit übereinstimmenden Buchstaben (ohne Striche)
zeigtnoch, daßAJfFTF^ AG^-lfD', daher FTr=-afD' ist; und da-
durch ergibt sich eine neue, später zu benutzende Konstruktion.
Die Punkte der zweiten Projektion oder des scheinbaren zweiten
Umrisses u' erhält man durch Hinaufprojiciren der Punkte K auf
die zweiten Projektionen der zugehörigen Erzeugenden nach K'*.
Sie besteht aus unendlich vielen hyperbelartigen Ästen, welche a'
berühren und die zu F^ parallelen Erzeugenden zu Asymptoten
haben. Der Teil der Kurve ist strichpunktirt, welcher auf der Fort-
setzung des dargestellten Flächenteiles liegt
Um den Krümmungshalbmesser r^^ = X"Xq des etoeüen scheifi'
baren Umrisses u' in einem Scheitel X" zu bestimmen, denke man
sich auf LR von L aus ein Linienelement y' aufgetragen; der nach
dessen zweitem Endpunkte aus JT gezogene Strahl schneidet dann
auf u von M' aus das gleiche Element ab. Die zweite Projektion
des Endpunktes dieses Elementes auf u" hat einen Abstand von
X" = y", und daher besteht das Verhältnis der Krümmungshalb-
messer ^^0 von u und r^ von u' in ihren Scheiteln (208)
y" besteht aber aus der Bahn des Schnittpunktes der über y' hin-
gleitenden Erzeugenden auf der Schraubenaxe, und diese ist a.
y'iK'^o)* ^^^ *^s ^®^ Projektion des y' der Grundrißerzeugenden
auf die Aufrißerzeugende, und diese ist ebenfalls = y' (h^ : r^), so
daß ?/" = 2y' (Äo'**©)' Daraus folgt aber mit Hilfe obiger Gleichung
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X, 454—456. Die windschiefe Scbraubenfläche. 497
Diese Formel wird mittelst des Punktes X^ der x konstruirt, für
welchen Ä"X,±.E''Ä'' oder B"X, ± B^'Ä'', es- ist dann r,=
T'X^ = 2M"X,'*),
Übungsaufg. Man suche eine Tangentenkonstruktion für u nach
dem Verfahren der ähnlichen Figur aus der Eigenschaft VW= MU
(Fig. 183 a)). Die Einfachheit der Beziehung verspricht eine sehr
einfache Auflösung, die ich unberührt lassen will, um die Erfindungs-
freu^e des Lesers nicht zu stören.
c) Die Schattengrenzen der geschlossenen schiefen
Schraubenfläche.
466. Die bei Parallelbeleuchtung entstehende Eigen- und
Schlagschattengren^e einer beliebigen Schrauhenfläche werden mit Hilfe
einiger wichtigen Sätee von Burmester"**) aus der Normalkurve leicht
konstruirt. Es sei Pj senkrecht auf der Schraubenaxe a (M, a"), ^ig. i84.
F2 parallel mit dem Lichtstrahle l, X dessen Neigung gegen F,,
Ä die Höhe, Ä^ = Ä : 2ä die reducirte Höhe des Schraubenganges.
Die Schraubenfläche sei rechtsgewunden, ihre Normalkurve in P^
sei n. Läßt man die n durch Schraubenbewegung die Fläche er-
zeugen, so gibt es in der Ebene der n einen aus M als Mittelpunkt
beschriebenen Kreis l^, dessen Punkte Schraubenlinien beschreiben,
an welche ein Lichtstrahl { eine Tangente sein kann; sein Halb-
messer ist Iq ^= Äq cot X (341). Der Schatten dieser Schraubenlinie
auf jede zu a senkrechte Ebene ist eine gemeine Cykloide, deren
Bahnlinie die Projektion jenes berührenden Lichtstrahles, also eine
der beiden mit V parallelen Tangenten des Kreises Zj, bei unserer
rechtsgewundenen Fläche die DE, ist. Während l^ und n fest mit ein-
ander verbunden die Schraubenbewegung ausführen, rollt der Schat-
ten des l^ auf P^, der ein mit l^ gleicher Kreis ist, auf der Geraden
DE hin, und bewegt sich der fest mit diesem Schattenkreise ver-
bundene Schatten von n mit; die Einhüllende s^ desselben, oder seine
Hüllbahnkurve ist die Schlagschattengrenze der Schraubenfläche auf Pj .
♦) Herr Tesar hat auf kinematischem Wege die Evolute der Kurve u" be-
stimmt und dabei auch den Erümmungshalhmesser für den Scheitel vermittelst
der Lüiie -B/'X, der obigen Figur konstruirt. Es geschah dies in seiner Ab-
handlung: „Die Eontourevolute axialer Schraubenflächen** (Sitzungsber. d. Akad.
d. Wiss. in Wien, B. 94, Abt. 2, 1886).
*•) Bwrmester, .kinematisch -geometrische Constructionen der Parallelpro-
jection der Schraubenflächen und insbesondere des Schattens derselben. Schlö-
milchs Zeitschr. f. Math. u. Phjs., Jahrg. 18, 1878, S. 185.
Wiener, Lehrbaoh der darstellenden Oeometrie. II. 32
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498
X, 456—466. Die windschiefen Fl&chen.
Ist nun n eine beliebige Lage des Normalsclinittes und ist durch
sie die P^ gelegt, so ist l^ sein eigener Schatten und D der Be-
rührungspunkt dieses rollenden Kreises mit seiner Bahnlinie DE.
Man erhält dann den
^''^' ^^^' Berührungspunkt P der
Hüllbahnkurve von n,
oder der Schlagschatten-
grenze, als Fußpunkt P
der aus 2) zu n gezoge-
nen Normale DP (311).
Weil n der Fläche ange-
hört, ist P auch ein
Punkt der Eigenschatten-
grenze. Andererseits ist
im Grundriß der Punkt
D unveränderlich, welche
Lage n auch einnehmen
mag; dieser Punkt von
besonderer Wichtigkeit
heißt der AtAsgangspunkt;
er ist durch MDA^V
und = Iq cot X und noch
dadurch bestimmt^ daß
er auf derjenigen Seite
von M liegt, auf welcher eine Tangente der von D beschriebenen
Schraubenlinie mit l parallel läuft Wir können daher den ScUe von
Burmester aussprechen: Die Projektion s' der EigenschcUtengrenae s
eitler Schraubenfläche auf eine Normalä)ene Pj ist der Ort derjenigen
Punkte der sich um die Schraubenaxe drehenden Projektion der Normal-
kurve n der Fläche, in welchen deren Normalen durch den Ausgangs-
punkt D gehen.
466. Da es meist leichter ist, in einem Punkte einer Kurve n,
als aus einem außerhalb derselben liegenden Punkte, eine Normale zu
ihr zu ziehen, so findet man Punkte P der s\ wenn man in irgend
einem Punkte Q einer Lage nj der n eine Normale QB zu n^ zieht,
sie mit dem Kreise i^ in JB und jB^ schneidet und dann um M dreht,
bis B oder B^ nach D gelangt. Q kommt dann nach P oder P,,
und diese zwei Punkte gehören der s' an und liegen auf dem aus M
durch Q geführten Kreise k. Die neuen Lagen DP, D P^ erhält
man entweder durch Übertragen der Sehne BB^ auf l^ von D aus
nach beiden Seiten, oder als die beiden aus D gezogenen Tangenten
des Kreises \j der aus M berührend ml QB gelegt wird.
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Xy 456—467. Die windschiefe Schraubeufläche. 499
Man findet die Punkte der 5' auf einem beliebig aus M ge-
zogenen Kreise Je aus dessen Schnittpunkten Q, ü mit nj. Ist n^
symmetrisch in Bezug auf eine durch M gehende Gerade MGf so
liegen Q und U symmetrisch in Bezug auf MG] die Normalen der
n2 in Q und U berühren dann denselben Ereis h^, und die aus D
an hl gezogenen Tangenten liefern auf h zwei in Bezug auf MD
symmetrische Punktepaare der s\ nämlich P, S und Pj, S^. Da
außerdem aus der Symmetrie der n^ in Bezug auf MO auch die
Symmetrie der mit Jlf 6r in derselben Ebene liegenden Meridianlinie
der Fläche in Bezug auf JfG^ folgt, weil bei der Schraubenbewegung
aus Q und U offenbar zwei derart symmetrische Punkte der Meridian-
linie entstehen, und da andererseits das Umgekehrte gilt, so folgt:
Ist die Normälkurve ehier Schraubenfläche symmetrisch in Bezug auf eine
Meridianebene y so ist es auch die Meridia/nlcurve in Bezug auf ei^ie
NormalebenCy und umgekehrt. In diesem Falle ist die Projektion s' der
Eigenschattengrenee s auf eine Normalebene symmetrisch in Bezug auf
die zur Lichtstrahljprqjektion V senkrechte Durchmesserlinie MD.
Da ferner der Punkt F der Berühijing der PS^ mit k^ auf
dem über üfD als Durchmesser beschriebenen Kreise liegt, so folgt:
In dem bezeichneten Fälle der Symmetrie werden die durch den Aus-
gangspunkt D gehenden Sehnen der s' von dem Kreise haJhirt, dessen
Durchmesser MD ist.
467« Den ErümmungsmittelpunJct K der Schlagschattengrenze s^
in ihrem Punkte P erhält man, indem man beachtet, daß s^ die
Hüllbahnkurve der beweglichen Kurve n ist, wenn diese mit dem
auf BF hinrollenden Kreise l^ fest verbunden bleibt Er fällt daher
mit dem Krümmungsmittelpunkte K derjenigen Kurve zusammen,
welche bei dieser Bewegung von dem Krümmungsmittelpunkte M^
der n in P beschrieben wird (311). Diesen Punkt K findet man
(309) auf der Normale PD, wenn man M^M mit der zu PD
Senkrechten DN in N schneidet, und NKA. DE oder _L V zieht
Zugleich ergibt sich dann PN als Normale des Grundrisses s' der
Eigenschattengrenze s. Denn sind T, T', I\ die dem P benachbarten
Punkte bezw. der s, /, «j, derart daß TT _L P, und I\ der Schatten
des T, also TT^^V ist, und schneidet die Normale T^K der s^ die
DE in JB, 80 ist B der zu dem Punkte T^ der RolUinie s^ gehörige
Punkt der Berührung des rollenden Kreises l^ mit der Bahnlinie
DE] zugleich ist T'T^ = DP, weil beide Linien die Schatten der
Steigungshöhe der n von P zu T bilden. Schneidet femer T^ T diePK
in C, so folgt aus der Ähnlichkeit der Dreiecke ZDiV^ und T^ PC (deren
Seiten paarweise aufeinander senkrecht stehen) und der Dreiecke KCT^
und KDB, unter Beachtung, daß für PT, =0, ZC=» KP wird,
32*
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500
X, 467—468. Die windschiefen Flächen.
. KO T^C
oder
KD T^F
KN~ T^C
und durch Multiplikation dieser Gleichungen
KP
KD
KP^
KN
Demnach ist AEFN^^AT^PT, und da zweimal zwei entspre-
chende Seiten dieser ähnlichen, nicht rechtwinkligen Dreiecke auf
einander senkrecht stehen, so gilt dies auch von den letzten PN
und Pr, w. z. b. w.
468. Äufg. Die Eigenschattengrenjse s der geschlossenen schiefen
Schrmbenfläche hei Parallelbeleuchtung m bestimmen'*).
Fig. 185.
Fig. 186.
Flg. 186.
Aufl. Seien Be-
grenzung, Stellung
und Bezeichnung die-
selben wie in Nr. 452,
insbesondere wieder
M!'A" = \ die re-
ducirte Ganghohe,
Jtf"^- = r^ der Pa-
rameter der Archi-
dischen Spirale des
Normalschnittes, sei
'^ l der Lichtstrahl,
A" L" parallel zu
dem um a parallel zu
Fg gedrehten Licbt-
strahle, so ist Hf'L"
= ÄflCotA«=»Z^. Wir
können nun nach
den vorhergehenden
Nummern die Eigen-
schattengrenze im
Grundriß allein kon-
struiren, der in Fig.
186 in vergrößertem
Maßstabe, unter
Weglassung der Stri-
che bei den Buchsta-
ben, verzeichnet ist,
*) Eine eingehende vorwiegend analytische Bearbeitong dieses Gegenstandes
hat Herr de la Goumerie geliefert in seinem Memoire sur les lignes d'ombre et
de perspective des häli9oides gauches (Joam. de T^cole poljt., t. 20, cah.84, 1861).
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X, 458. Die windschiefe Schraubenfläche. 501
und worin insbesondere der Parameterkreis p mit dem Halbmesser
^Q und der Kreis l^ mit demjenigen Iq eingetragen sind. Auf letz-
terem liegt (455) der Ausgangspunkt D, wobei MD J_ l auf der
Seite gezogen wurde, auf welcher der Lichtstrahl die durch l^ dar-
gestellte Schraubenlinie berührt
Man findet nun nach Nr. 456 auf einem aus M gezogenen
Kreise Je die Punkte der Eigenschattengrenze beider Flächenäste,
wenn man auf h einen Punkt Q annimmt, welchen wir auf dem
einseitig aus M gezogenen Strahle
MD wählen wollen, durch diesen ^'
die Normalkurye, also hier die
beiden Aste einer Archimedischen
Spirale vom Parameter r^ gelegt
denkt, deren Normalen QO und
QG^ zieht, wobei MGG^±MQ
und MG — MG^ = r^ (453), und
ferner QG und QG^ mit l^ in vier
Punkten, wie JR, B^, schneidet;
dann geben die yier Strahlen, wie
MRf MBij auf h yier Kurven-
punkte S, Si, P, Pi an. Denn
dreht man z. B. QB^ um My bis B^ nach D gelangt, so gelangt Q
nach Pi, weil A B^MQ ^ A DMP^. Dabei liegen P und S^, sowie
Pi und 8 mit D auf einer Geraden, weil DP, DP^, DS, DA,
gleiche und paarweise gleich gerichtete Winkel mit MD bilden,
nämlich die Winkel MBB^ = MB^B ... Da für die Spirale auf
dem unteren Aste der rechtsgängigen Fläche QG die Normale ist,
und bei deren Drehung B oder B^ nach D gelangen muß, so ge-
langt dann Q nach P oder P,, und diese beiden Punkte gehören daher
dem unteren Aste an; 5, /S, dagegen gehören dem oberen an.
Schneidet die Gerade DPS^ den Kreis p in ^ und JT,, so ge-
langt bei der bezeichneten Drehung das rechtwinkige Dreieck GMQ
nach NMP, daher ist^JVJfP und ebenso ^ JV, Jlf Ä, = 90«.
Hierdurch ist eine Konstruktion gegeben für die Kurvenpunkte auf
einem durch D gezogenen Strahle DPSy mittelst seiner Schnittpunkte
N, Ni mit p und der Linien MP±MN und MS^ ± MN^, und
auf einem dwrch M gezogenen Strahle MP mittelst der Linien MN
J. MP und NDj und entsprechend eines zweiten.
Schneidet endlich DPS^ den über MD als Durchmesser gezoge-
nen Kreis außer in D noch in K, so ist KP ■=» KS^ (456).
Sodann ist MD eine Symmetrielinie des Grundrisses der Eigen-
schattengrenze, weil ein Strahl aus M Symmetrielinie der Normal-
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502 X, 468—469. Die windschiefen Flachen.
kurve, d. i. der Archimedischen Spirale ist (456); wie es aber auch
die Konstruktion unmittelbar zeigt.
469. Die vier Punkte auf dem Kreise l^ werden ^ da fQr ihn
^ in Z> föUt, unmittelbar durch die Strahlen DG, DG^ geliefert,
nämlich zwei getrennte Punkte J, J^ und zwei in D vereinigte; daher
ist D ein Doppelpunkt mit DG, DG^ als Tangenten. Die vier Punkte
auf dem aus M mit dem Halbmesser Null gezogenen Kreise fallen in
M zusammen; daher ist auch M ein Doppelpunkt, und zwar mit l
als Doppeltangente, weil auf dem aus M benachbart zu l gezogenen
Strahle nach dem gegebenen Verfahren beiderseits von M je ein
dem M benachbarter Punkt der Kurve gefunden wird.
Die Kurve ist von der vierten Ordnung, weil jeder aus einem
der Doppelpunkte D und M gezogene Strahl außerdem noch zwei
Punkte enthält.
Die beiden aus D an den Kreis p gezogenen Tangenten sind Asymp-
toten der Kurve. Denn auf jeder derselben fallen die beiden Schnitt-
punkte mit p, N und Ni, zusammen; daher werden die beiden d.MN
und J_ MN^ durch M gezogenen Strahlen parallel zur Tangente und
liefern auf ihr zwei zusammenfallende unendlich ferne Punkte, woraus
der Satz folgt. Daß gerade jene Tangente an p und nicht eine mit
ihr Parallele die Asymptote ist, folgt auch daraus, daß, so lange
DN endlich, bei einer unendlich kleinen Verschiebung von N auf
p sich die Tangente um 0^, der mit ihr parallele Strahl aus M um
0^ dreht^ der Schnittpunkt beider daher oder der dem unendlich
fernen Punkte benachbarte Punkt der Kurve in die Tangente fallt.
Die Tangente der Kurve in einem allgemeinen Punkte Pg der-
selben {P^MN^ = 90^) findet man nach dem Verfahren der ähnlichen
Figur, wenn man den rechten Winkel P^MN^, dessen Schenkel
MPi den Kreis p in Q^ (und einem zweiten Punkte) schneidet, um
M um einen unendlich kleinen Winkel dreht, wodurch Q^ und N^
auf p in demselben Sinne Elemente von derselben Größe s beschrei-
ben, dann das bei Q^ liegende Element aus M auf die zu ihm par-
allel durch Pg (XMP^) gedachte Gerade in x, und das bei N^
liegende aus D auf die zu ihm parallele P^M in y projicirt, und
von den zweiten Endpunkten der x und y Parallele bezw. zu MP^
und DP2 zieht. Diese Parallele schneiden sich in einem zu P^ be-
nachbarten Punkte der Kurve, d. i. auch in einem Punkte der ge-
suchten Tangente. Wenn man x und y ohne Änderung ihres Ver-
hältnisses zu x' und y' vergrößert, so kann man unmittelbar nach
dieser Anleitung konstruiren; man erhält aber eine einfachere Kon-
struktion mit Hilfe einiger Proportionen. Wir gehen von derjenigen
Lage aus, bei welcher sich Pg auf einem der Kurven bogen M,D
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X, 459. Die windschiefe Schraubenfläche. 503
(im Inneren des Kreises vom Durchmesser MD) befindet^ daher N^
auf demjenigen Viertel des Kreises py welcher von G^ (oder G) be-
grenzt ist, dem D gegenüber und mit P^ auf derselben Seite von
MD liegt, und nehmen Q^ als den auf eben dieser Seite liegenden
Schnittpunkt von MP^ mit p an. Man beschreibe nun das bei Q^
biegende Element s im Sinne des mit ihm parallelen Halbmessers
MN^y so wird das bei N^ liegende s im Sinne von Q^M be-
schrieben. Die übereinstimmenden Sinne haben dann bezw. auch
X und y. Setzen wir nun JfP, «« iw, DP^ = d, DN^ = n, {MN^
B= rj, so ergibt sich aus ähnlichen Dreiecken
m d
woraus y =■ x-^—-
Ersetzen wir x und y durch x' und y', von denen die eine, etwa
x'y willkürlich angenommen wird, so scheint es vorteilhaft, x =^m
oder =3 n zu nehmen. Ich fand es aber zweckmäßiger, zu setzen
^' = ♦'o > wodurch y' == -^ , f=-^-.
Man findet nun y'^ME, wenn man N^E±,MD bis E aufitfP^
ziehi Denn zieht man in Gedanken N^F\ MD bis F auf MP^,
so ist wegen ähnlicher Dreiecke MF = mn :d = fy und da N^ E
±MD und ±N^F, so ist ME = r^^:f=y. Zugleich liegt Jlfi^
im Sinne von MQ^y daher ME im Sinne von Q2M oder y\ Trägt
man daher in Gedanken von P^ aus auf der Senkrechten zu MP2 im
Sinne von MN^ die x' = r^ auf und zieht durch ihren Endpunkt die
Parallele zu MP^, so ist dies zugleich die Tangente N^T des p in N^.
Und trägt man von P, aus auf P^ M in deren Sinne die ME auf und
zieht durch ihren Endpunkt die Parallele zu P2N2, so schneidet
diese auf N^T die N^T^ME ab, und T ist ein Punkt der ge-
suchten Tangente. Diesen Punkt T der gesuchten Kurventangente er-
hält man daher, wenn man die Tangente N^ T des Kreises p zeichnet,
und dann N^E ± MD bis E auf MP^y und ET \ MN^ bis T auf
N^T sfieht; oder, was einleuchtet, wenn man N^T mit MG in H
schneidet und N^T^^ HN^ macht. Diese Konstruktion bleibt unter
allen Umständen richtig, wenn in dem Falle der Umkehrung des Sinnes
von einer der Größen x', y' (die ürakehrung beider kommt nicht vor)
auch eine der Größen MN^y N^ T, einerlei welche, vermöge der
Konstruktion ihren Sinn umkehrt; oder, da wir dem MN2 stets
seinen Sinn belassen, wenn in jenem Falle N^T seinen Sinn um-
kehrt. Gelangt nun ^2 zwischen G^ und die benachbarte Kurven-
asymptote, so gehen Q^ und P, auf die andere Seite von MD] dann
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504 X, 459. Die windschiefen Flächen.
behält x' seinen Sinn bei und y kehrt ihn um. Gelangt ferner JN",
zwischen die Asymptote und MD^ so bleibt Q^ jenseits und P, kommt
nach diesseits zurück; dann behält y den ursprünglichen Sinn bei
und X kehrt ihn um. In beiden Fällen aber nimmt N^ T den -
zum ursprünglichen entgegengesetzten Sinn an.
Um den Krümmv/i^shalhmesser r der beiden Kurvenäste in ihrem
Scheitel M zu bestimmen ^ ziehe man durch M einen Strahl (wie
MS^y der mit l den unendlich kleinen Winkel q> bildet; die darauf
Senkrechte (wie itf -AT,) bildet mit Jlf D den Winkel q> und schneidet
auf dem Kreise p an zwei Stellen, von MD aus, den Bogen r^tp
ab, deren aus D auf MSy gebildete Projektionen bei M Kurven-
elemente von der Große
ausmachen. Außerdem ist s=^2rtp'^ daher
2 fo±Zo
Man konstruirt demnach die Krümmungsmittelpunkte 0^, O^,
indem man (s. Fig.) MO = ^MD = i^lo, 0^^ = -^ O^ ü^ = l^
macht und G^O^ B ^,0, 0^0^ \ U^O zieht
Um die beiden Erimmungshalbmesser DD^*^ DD^ ^^r^ der
Kurve in ihrem Doppelpunkte D zu erhalten, denke man sich aus
D einen zur Kurventangente DG^ unter dem unendlich kleinen
Winkel g> geneigten Strahl gezogen. q> schließt ein Element s der
Kurve ein, so daß ri = s:2<p. Man erhält s durch Konstruktion
des Kurvenpunktes auf dem zweiten Schenkel von q). Dieser schnei-
det von dem Kreise p von G^ aus ein Element = ^ 9 : sin d ab,
wenn man ^ MDGi = d, DG^^^^g setzt Trägt man dies Ele-
ment in seinem Sinne auf p von MD aus auf, so schneidet der
durch seinen Endpunkt aus M gezogene Strahl auf der Kurve von
D aus das Element 5 = (^ 9 : sin ö) Qq : r^) : sin d ab. Daher ist
^ ^ Tq 8in' d ^ e ^ 2 r^
Darin ist G' der Schnittpunkt der DDo (J-DGi) mit GG^, e die
auf DG liegende Sehne des |); es ist dann G'G^ '^ g : sin d,
e = 2rQ sin d, Dö' = Z^ : sin d . Nach jeder der letzteren Formeln
kann man r^ konstruiren, z. B. nach der zweiten, indem man auf {
die G'A = 2r^ = ö G^ (in der Fig. gegen M hin), dann in entgegen-
gesetztem Sinne die AB '=>^ G^G' aufträgt und BD^^AD zieht
Man erhält offenbar A und B etwas kürzer vermöge 6rj ^ «=> G'B
■= GG'. Nimmt man den Sinn der G'A als G'A' von M weg, so
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X, 469—460. Die windschiefe Schraubenfläche. 505
erhält man A' und B' durch G'A' ^G^G, A'B' = G'G^, oder
B' in G, so daß auch GB^ \ BA' {A! in der Fig. nicht angegeben),
was etwas kürzer, jedoch weniger genau ist
460, Die Kurve nimmt verschiedene Gestatten an, je nachdem
B außerhalb; auf oder innerhalb des Kreises p liegt, oder je nach- Fig. i86%
dem r^^l^, oder « ^ A ist In Fig. 185 und 186 war £ > A an-
genommen.
Ist £ = A, so fallen die Kreise p und l^ in einander, und der
Ast Pj MSi wird zur Geraden Z, welche der Kurve angehört. Denn
für den aus M gezogenen Strahl l föllt der Punkt N (Fig. 186,
MN±l) in B, und wird BN
unbestimmt und liefert jeden Punkt
von l als Punkt der Kurve. Räum-
lich aufgefaßt ist l die Erzeugende,
welche mit einem Lichtstrahle zu-
sammenföUt Schneidet nun ein
Strahl aus B die Kurve in den
zwei Punkten P, S, so wird PS
durch den Kreis vom Durchmesser
MB in K halbirt (458) und hier-
durch ist eine einfachere Ent-
stehungsart der Kurve gegeben. — ^"- — ^-^^'
Dieselbe wird Strophoide genannt,
und ist, mit Ausschluß der Geraden ?, von der dritten Ordnung*),
da die gesamte Linie von der vierten ist (vor. Nr.).
Asymptote der Kurve ist die zu l in Bezug auf B symmetrische
(also parallele) Gerade QQ^ . Denn der schiefe Abstand BP eines
Kurvenpunktes P von QQ^ ist = BS+BP-^2.BK, und nähert
sich beliebig der Null, wenn sich BP den Parallelen zu l nähert.
Die beiden durch B laufenden Asymptoten der allgemeinen Kurve
gehen hier in die Parallelen GG^,QQi über, und laufen nicht mehr
Fig. 186 a.
.'*/
/ /
/ /
/ /
>.
' K'
^
/
i
\
\
/
^^^^--^ ^^
r
\
\
1 \.V:£j^,
\
/
V
i
X
\ /
V Kf
l^^
*) Nimmt man D als Ursprung, DM als rcAze, setzt DP'^ r, MBP
=- qp, DM^a, so ist, da DP-\-DS.^ 2 . DK, die Polargleichnng der Kurve
r H «— 2a cos w oder r «— (2 cos* q> — 1).
• cos 9 ^ cos qp ^ ^ '
Für rechtwinklige Koordinaten gilt
r cos qp — «, r sin 9 » y, woraus cos* 9 =■ — ,— £- — ^ ;
daher die Gleichung der Kurve
X*
X + a ^ 2a -,— r- — - oder (x + a) {x* + y*) «= 2 ax^.
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506
X, 460—461. Die windschiefen Flächen.
durch D, weil in dieser Grenzlage die Strecke D-^ (vor. Nr., Fig. 186)
aufhört endlich zu sein.
Um die Tangente der Kurve in einem Punkte P noch in anderer
als der allgemeinen Weise zu bestimmen, ziehe man die Tangente
des Kreises MD in K, schneide sie mit ? in JE? und ziehe EP.
Nun denke man sich aus einem zu S benachbarten Funkte S' der {
einen Strahl nach D und eine Parallele zu 52) gezogen; man er-
hält dann einen zu P benachbarten Punkt der Kurve, wenn man
auf der Parallelen bis auf EP geht (wodurch man ihr Stück von
S' bis zum Kreise MD verdoppelt) und von dort in einer Parallelen
zu KE bis S'D. Die letztere Strecke ist gleich dem zwischen
den beiden Parallelen liegenden Stücke der KE (das man an D
verschoben denke), vervielfacht mit dem Verhältnisse SP: SD.
Vergrößert man SS' zu SE, so ist der Weg auf jener Paral-
lelen zu SD gleich Null, jener Weg auf der Parallelen zu EK ist
= EK(SP : SD) = EK{EP : EF), wenn F der Schnittpunkt
von EP und V {\\l durch D). Zieht man nun PT\FK bis T auf
EK, so ist ET jener Weg, und. zugleich PT die gesuchte Tan-
gente. Man zeichne demnach für alle Tangenten DF\lj ziehe die
Kreistangente KE bis E auf ?, dann EP his F auf l\ so ist
PT 1 FC. Oder auch, man zieh^^FH -Bä: l>is V auf EP, so ist
Pt\ rS] dabei trat DV an die Stelle von KE.
Die Krümmüngshalbfnesser r für M sind wegen r^ = Z^, r = oo
und ^ = i ?o (vor. Nr.). Die KrOmmungsmittelpunkte für D fallen
in G und ö^, weil 6r'G^i «= 2r^ wird (vor. Nr.).
Fig. 186 b. ^61» Ist f < A, liegt also D innerhalb jp, so sind die Tan-
genten aus D Bü p nicht reell, und die Kurve hat keine reellen
Asymptoten und unendlich fernen
Punkte. Der größte aus M ge-
zogene Kreis, auf welchem sich
Fig.
186 b.
^.
j>
■* \
"''/^
— "•->-.
^x
noch Punkte, P,/Si, befinden, wird
erhalten, wenn man die aus G
an Z| gezogene Tangente, deren
Berührungspunkt j^Tist, mit MD
in Q schneidet und aus M durch
Q den Kreis k legt. JfjN' schnei-
det den Je ia S^. Größere Kreise
liefern nämlich (458) keine Punkte
N und Si oder P mehr.
462. Auf' die Weise, wie in Fig. 186, ist die EigenschaUen-
grenze s' im Grundriß der Fig. 185 gezeichnet. Der Aufriß s" der-
selben wird durch Übertragen der Schnittpunkte der s' mit den
ji —
2*-— ^'
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X, 462. Die windschiefe Scliraubenfläche.
507
Erzeugenden der Fläche in den Aufriß ermittelt. Die Punkte der
Axe a" liegen auf den Erzeugenden, deren Grundriß V ist Mit
der Asymptote VV^ der s lauft parallel die Erzeugende üüi des
Punktes ü der Schraubenlinie, deren Aufriß man aus U" als Tan-
gente an den Umriß der Fläche zieht, oder durch Bestimmung ihres
Punktes Z7/' der Axe a' bestimmt. VV^ liegt in der asymptotischen
Ebene der Schraubenfläche für die Erzeugende UUi, und diese Ebene
steht senkrecht auf der Meridianebene üa. Sie enthält daher die
auf Ua senkrechte (zu P^ parallele) ÜV{ü'r ±M'Ü\ Ü^'T' || x\
und auf TJ"V" wird V" aus V bestimmt. Dann zieht man
Um den Schlagschatten der Fläche aufB^ zu erhalten, verzeichne
man den Schlagschatten B'C^D^ der Schraubenlinie, d. i. eine ver-
schlungene Cykloide (341), für welche der Kreis B'C der beschrei-
bende, l^ der wälzende Kreis, und die Tangente des letzteren in E
die Bahnlinie ist; sodann verzeichne man den Schatten B^C^D^ der
Schraubenaxe a, verbinde die zusammengehörigen Punkte durch
die Schatten der Erzeugenden, wieJB'JJg, C^Cg, B^B^^ und zeichne
die Einhüllende s^ an die letzteren als Umriß des Schattens der
Fläche oder als Schlagschatten der s.
Der Schlagschatten s^ der Gren0er0eugenden B B^ auf die untere
Seite unseres Flächenastes ist vermittelst der Schnittpunkte des Schlag-
schattens D^Dj der BB^ und derjenigen der beschatteten Erzeu-
genden auf P^ bestimmt, wie es durch einige projicirende Linien
angedeutet ist.
Zur vollständigeren Erkenntnis der Formen ist in Fig. 187 in Fig. ist.
verkleinertem Maßstabe der Schlagschatten zweier Gänge unserer
Schraubenfläche auf P^ verzeichnet, denen noch die oberen Flächen -
Fig. 187.
äste in der Ausdehnung der unteren zugefügt sind. B^C^B^C^B^
und B^C^B^C^B^ sind die Schatten bezw. der unteren und der oberen
begrenzenden Schraubenlinie. Die Äste der Schlagschattengrenze s^
der Fläche haben auf beiden Seiten des Schattens a, der Schrauben-
axe verschiedene Formen; ihre Asymptoten sind die Schatten der
Asymptoten der Eigenschattengrenze s.
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508 X, 463—464. Die windschiefen Flächen.
d) Die Lichtgleichen der Schraubenfläche, insbesondere
der geschlossenen schiefen.
463. Aufg. Die Lichtgleichen einer beliebigen Schraubenfläche
m bestimmen.
Aufl. Um die Punkte der Lichtgleichen auf einer beliebigen
Schraubenlinie einer Schraubenfläche, zu deren Axe die Grundriß-
ebene senkrecht gestellt sei, zu finden, denken wir uns in einem
Punkte P jener Schraubenlinie die Berührungsebene T der Fläche,
sodann in T und durch P die Linie des größten Falles f der T
gegen die Grundrißebene und die Tangente t des Meridians der
Fläche gelegt; dann sind bei der Bewegung des Punktes P auf der-
selben Schraubenlinie offenbar unveränderlich: 1) die Neigung der
Berührungsebene T gegen die Axe und gegen die Grundrißebene,
2) der Winkel der durch P gehenden Linien f und t, und 3) die
Projektion f't'^== d dieses Winkels auf die Grundrißebene. Ein
Richtkegel der Fläche ist ein Umdrehungskegel, dessen Axe | a,
dessen Berührungsebenen Q T, und dessen Erzeugenden || /*; und den-
jenigen Richtkegel, welcher über dem Grundriß jener Schraubenlinie,
einem Kreise Je, in demselben Sinne der Neigung gegen a, welchen
die Fläche entlang dieser Schraubenlinie besitzt, beschrieben wird,
wollen wir den Hilfskegd nennen. Zieht man nun im Grundriß in
einem Punkte P' des k jene Falllinie f (senkrecht zum Normal-
schnitte in P), die Meridiantangente t' (ein Halbmesser des Ä;), und
die mit f parallele Erzeugende des Kegels, so ist der Winkel der
letzteren zwei Linien ebenfalls «» S^ und die Beleuchtungsstärke der
Schraubenfläche in P und der Kegelfläche in der zu f parallelen
Erzeugenden und in deren Punkte auf Tc sind gleich. Man erhält
also im Grundriß die Lichtgleichenpunkte der Schraubenfläche auf
Tc aus denen des Kegels auf Tc durch Drehung des k um seinen
Mittelpunkt um den Winkel 8 {im Sinne von f gegen t') oder auch:
Die Punkte des Grundrisses der Lichtgleichen der Sdiraubenfläche auf
einem Kreise k, welcher der Grundriß einer Schraubenlinie ist, fallen
mit denen des Hilfskegels zusammen, toelcher über k im Sinne des durch
die Schraubenlinie gdienden Flächenastes beschrieben ist, wenn die Bich-
timg des Lichtstrahles für den Kegel aus demjenigen für die Schrauben-
fläche durch Drehung um die Schraubenaxe um den Winkel d = ff
entstanden ist.
464. Aufg, Die Lichtgleichen der geschlossenen schiefen Schrau-
benfläche ssu bestimmen.
Fig. 188. Aufl. Es sei wieder ein Gang des unteren Astes der rechts-
gängigen Schraubenfläche dargestellt, a {M', a'') die auf P^ senk-
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X, 464. Die windschiefe Schranbenfläcbe.
509
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510 X, 464. Die windschiefen Flächen.
rechte Axe, BCD^=^\ die begrenzende Schraubenlinie, BB^ eine
zu Pg parallele Erzeugende, B und M die ersten Spuren der \
und der a, B"A" die Parallele zu einer zu P^ parallelen Tangente
der Äi, A'' ihr Schnittpunkt mit a\ daher M!'A" «= Ä^^ die reducirte
Ganghohe, l der Lichtstrahl. Um Überladung zu vermeiden, zeichne
man in einer Nebenfigur a) die M'^A'" {a") * M:'A'\ :M!"E'" \ x,
A'"W \ A"E' \ B;'B'\ so ist ][r"E''' = M:'E" = ro = dem
Parameter der Archimedischen Spirale der Fläche, womit als Halb-
messer man aus M den Parameterkreis jp zeichne; man ziehe femer
Z'" als A'"L'" II A"Ij" in der Richtung des um a parallel zu Pg ge-
drehten Lichtstrahles und konstruire zur weiteren Benutzung mit
einem im Verhältnis zum Grenzkreise It^ nicht zu kleinen Kreise
das Tangentialbüschel, dessen geteilter Durchmesser 1. — 1. also auf
V" senkrecht steht.
Um nun die Punkte der Grundrißlichtgleichen auf einem be-
liebigen aus M' gezogenen Kreise h zu erhalten, schneide man h
mit dem aus M' gegen die Lichtquelle hin (wie wir annehmen wol-
len) gezogenen Strahle Z' in G, ziehe den zu JTCr senkrechten
Halbmesser M'F des p auf der Seite der Erweiterung der durch G
gehenden Archimedischen Spirale der Fläche, so ist GF die Normale
dieser Spirale in G (449), also auch der Grundriß der Falllinie f
der Berührungsebene der Fläche in G. Diese Ebene enthält noch
die Erzeugende GM' (als Meridiantangente t) und wird von der
durch den Schnittpunkt der GM' mit der a gelegten horizontalen
Ebene in der zu GF senkrechten Geraden M' G^ geschnitten. Be-
stimmt man nun auf der Erzeugenden A'"F"' den Punkt G'" so,
daß sein Abstand R'" G'" von a" = M'G ist, trägt auf R"'G"'
die H'"G^"=GqG auf, so besitzt A"'G^" dieselbe Neigung gegen
a"\ wie die Falllinie GGq gegen a. Andererseits ist -^G^GM!
=^ft'= 8'^ und dreht man das AM'GGq um M' in M'JJq, so
daß M'Gq in M'Jq auf M'F, daher G^G in J^J^ V kommt, so
ist M'J der im Grundriß um d = f t' gedrehte Lichtstrahl V,
Kürzer erhält man J auf kj wenn man beachtet, daß sein Abstand
von V gleich demjenigen des M' von GF ist.
Nun bestimmt man nach dem Verfahren der Nr. 204 auf dem
Hilfskegel, dessen Grundkreis hy dessen Axe a, und bei dem die
Neigung der Erzeugenden gegen a = H"' A'"G^" ist, die Punkte
der Grundrißlichtgleichen auf A;, wenn M'J den Grundriß und k die
Grundrißneigung der Lichtstrahlen bezeichnen. Schneidet A"'G^"
den Einheitskreis des Tangentialbüschels in K und ist K^ der Punkt
dieses Kreises, für welchen KK^ || a'\ so fällt man aus K und K^
Senkrechte auf den zu V" senkrechten Stärkemaßstab nach N und
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X, 464>-465. Die windschiefe Schraobenflädie. 511
Niy zieht an Je zwei parallele Tangenten in J und J^, und legt die
Lange N Ni mit dem auf ihr befindlichen Stücke des Stärkemaß-
stabes, oder ein Vielfaches (hier Zweifaches) davon, zwischen die
Parallelen, so daß N nach N' in die Tangente in cT", N^ nach N^
in die Tangente in eT^ gelangt, zieht aus den Teilungspunkten von
N'Ni Parallele zu jenen Tangenten, so schneiden diese den Ereis Je
in den gesuchten Punkten der Grundrißlichtgleichen.
466. Um die Tangenten der Qrundrißlicfitgleidien in M! zu
erhalten, beachte man, daß die Berührungsebenen der Fläche in
den Schnittpunkten der Lichtgleichen mit a die a enthalten, also
ein Büschel von Ebenen bilden, deren erste Spuren die gesuchten
Tangenten sind. In Bezug auf die Beleuchtung bilden aber diese
ersten Spuren die Strahlen des Tangentialbüschels M!y in welchen die
Berührungsebenen jenes Hilfskegels übergehen, dabei geht Ä"G^"
in a"' über, und hierdurch ist das zu benutzende Stück (wie 'N'N^
des Stärkemaßstabes bestimmt, das (in dreifacher Große) zwischen
die zu V parallelen Tangenten etwa des Kreises /;/ geschoben wird,
indem V den Nullstrahl bildet. Wegen der Symmetrie genügt die
Hälfte. Die aus M! nach den Teilpunkten des Ä/ gezogenen Strah-
len bilden die gesuchten Tangenten.
Um die unendlich fernen PunJcte und die Asymptoten der Grund-
rißlicJitgleichen zu «rhalteu, lasse man G auf T ins Unendliche rücken.
Dann rückt Jq in F, und J auf der durch F parallel zu V gezoge-
nen Geraden ins Unendliche. Daraus folgt, daß für den unendlich
großen Kreis Je der (für alle Helligkeiten gleiche) Drehungsbogen
GJ zu M'F^r^ wird; zugleich geht G^ in JP, daher G^'" in G"\
und der Hilfskegel in den Asymptotenkegel über, dessen Grundriß-
lichtgleichen daher die unendlich fernen Punkte derjenigen unserer
Fläche bestimmen. Daher gilt: Die Asymptote einer GrundrißlicJd-
gleiche der geschlossenen Begelschrauhenfläcfie ist diejenige Tangente des
ParameterJcreiseSy welcJie gegen den unendlich fernen JPunJct der Kurve
auf der Seite der Öffnung der Archimedischen Spirale des Flächen-
astes gessogen unrd. Für beide Flächenäste erhält man dieselbe
Asymptote, weil beim Wechsel des Astes sich sowohl der Sinn nach
dem unendlich fernen Punkte als die Seite der Öffnung der Spirale
umkehren. Da die Asymptote der Lichtgleiche selbst in der Asymp-
totenebene liegt, und der Parameterkreis die erste Projektion der-
jenigen Schraubenlinie ist, welche die Rückkehrkante der asympto-
tischen Fläche H)ildet (448), so sind die Asymptoten der lAchtgUichen
der geschlossenen Begelschraxibenfläehe und^ wie wir sogleich sehen u^er-
den^ von jeder windschiefen Fläche die Erzeugenden der asymptotischen
Fläche von übereinstimmender HelligJceit.
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512 X, 466—466. Die windschiefen Flächen.
Fig. 188. Der Satz gilt in der angegebenen Allgemeinheit. Denn hat
man auf irgend einer Fläche zwei benachbarte Lichtgleichen (yon
unendlich kleinem Helligkeitsunterschiede), so kann man zu einem
Punkte der einen Kurve einen benachbarten Punkt der andern Kurve
80 angeben, daß die Berührungsebenen der Fläche in beiden Punkten
sich in der Tangente der beiden in einander gerückten Lichtgleichen
schneiden. Alle zu dem unendlich fernen Punkte einer Lichigleicbe
einer windschiefen Fläche benachbarten Punkte der benachbarten
Lichtgleiche sind' aber unendlich ferne Punkte der Fläche; die Be-
rührungsebenen in denselben sind daher benachbarte Asymptoten-
ebenen, ihre Schnittlinie ist eine Erzeugende der asymptotischen
Fläche, und diese ist die Asymptote an jene beiden in einander ge-
rücken Lichtgleichen. — Diese Asymptoten werden durch den Bichi-
Icegel konstniirt Wird derselbe zu einer Ricktd>eney so haben, wie
vrir beim Konoide sahen (397), alle je zwischen gewissen Grenzen
liegenden Lichtgleichen diejenigen Kanten zu Asymptoten, deren
Kuspidalpunkte tmendlich ferne sind.
Die Grundrißlichtgleichen des Asymptotenkegels sind in der
Figur auf dem Kreise ij, über welchem der Hilfskegel errichtet ge-
dacht wird, mittelst der Hilfspunkte 12, R^ des Einheitskreises und
des entsprechenden Stückes des Stärkemaßstabes bestimmt, das (in
vierfacher Größe) zwischen den JL i' an Aj, gezogenen Tangenten
eingeschaltet wurde.
466« JDie Maximälhurve. Wir haben auf einem beliebigen
Kreise Je einen vergleichungsweise hellsten Punkt J auf der oberen
(positiven) Flächenseite erhalten, welchem symmetrisch in Bezug
auf M' ein hellster auf der unteren (negativen) Flächenseite gegen-
über liegt. Die Kurve m, — m aller dieser Punkte heißt die Maxt-
maUcurve der Fläche; und da in jedem ihrer Punkte J die Tangente
der Normalschnitte der Fläche JL V ist, da also alle diese Tangen-
ten senkrecht auf der Ebene la stehen, so ergibt sich:
Für jede Schratibenfläche ist die MaximcHhwrve zugleich ihre um-
rißlinie oder EigenschaUengrensse für eine auf der Axe a und dem
Lichtstrahle l senkrechte Seh- hezw. Lichtrichtung,
Für unsere Fläche ist es die in Nr. 454 bestimmte Linie.
Um die Punkte der Lichigleichen auf m zu bestimmen, beachte
man zunächst, daß wenn die A'"Gq' die M"E'" in cT"'" schneidet,
M'"J'" = M'Gq = M'Jq ist. Denn aus der Ihnlicj^keit von Drei-
ecken folgt
GM':GGo = M'F:M'G^
und fl'"(?'" : fi'"(?o'" = M'^'E'" : M"V".
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X, 466^-467. Die windschiefe Scbranbenfläche. 513
Da aber die drei ersten Glieder dieser Proportionen einander paar-
weise durch Konstruktion gleich sind, so müssen es auch die beiden
letzten sein. Will man nun einen Punkt P der m von einer be-
stimmten Helligkeit, z. B. <» — 2, erhalten, so nimmt man auf dem
Einheitskreise Q^ (als JEi) in — 2 an, zieht ^'" Q^ bis P"' auf
3f'"JE;'", legt die Jf'JE;"' in M'F, so daß M"' nach JT, E'" nach
Fy und dann P"' nach P^ kommt, zieht durch Pq eine Parallele
zu r, so triflFt diese die — m in P. Dieser Punkt ist noch dadurch
bestimmt, daß der Schnittpunkt P^ der M'P mit p von dem zu V
senkrechten Durchmesser M' F des p einen Abstand «= MTq =
Jf'P" besitzt (454).
Eine Grundrißlichtgleiche wird in ihren Schnittpunkten mit m'
von einem aus JT gezogenen Kreise berührt, weil in den beider-
seits benachbarten Punkten dieses Kreises kleinere Helligkeiten
stattfinden. •
Die Verzeichnung der Orundrißlichtgleichen dürfte nun am ge-
nauesten und kürzesteü dadurch geschehen, daß man ihre Tangen-
ten in M'y ihre Asymptoten, ihre Punkte (wie P) auf der Maximal-
kurye, und dann diejenigen auf einigen passend verteilten Kreisen h,
welche zweckmäßig durch Punkte, wie P, gelegt werden, ermittelt.
Man erhält dadurch zugleich die Eigenschattengrenze. Hat man
diese aber vorher auf andere Weise gezeichnet, so könnte man sie
zur Gewinnung des Nullpunktes der Teilung für die Kräftemaßstäbe
der einzelnen Kreise k benutzen. Doch empfiehlt es sich am meisten,
ihren innerhalb des Kreises p (oder des l^ liegenden, mittelst Krüm-
mungskreisen verzeichneten Teil zum Anhalte für die anderen Licht-
gleichen zu benutzen, ihre entfernteren Teile aber zur größeren
Stetigkeit in der Schaar aller Kurven mit diesen in gleicher Weise
zu konstruiren.
467, Die Äufrißlichtgleichen erhält man durch Hinaufprojiciren
der Punkte der Erzeugenden (von denen nur die Hälfte der benutz-
ten angegeben ist) und der Punkte der begrenzenden Schrauben-
linie. Die Punkte auf der Axe a" bestimmt man mittelst der Tan-
genten der Grundrißlichtgleichen in M'. So wird die Lichtgleiche 8
in M' von der Erzeugenden Jlf' T' berührt, deren Aufriß T' T^' die
a" in dem gesuchten Punkte T^' schneidet Ist 55^ die nächst
liegende angegebene Erzeugende, so ist /S/'T/'««- Bog. S'jT. tg <T
leicht mit dem Zirkel abzugreifen. Übrigens berührt die Aufriß-
gleiche in ihrem Punkte T^' der Axe nicht die^ durchgehende Er-
zeugende, obgleich es im Grundriß stattfindet, weil die Berührungs-
ebene der Fläche in 2\ ± Pi steht
Die Asymptoten der Äufrißlichtgleichen werden aus denen des
Wiener, Lchrbach dor darsteUendon Geometrie. II. 88
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5 14 X, 467— 468. Die windschiefen Fl&chen.
Grundrisses bestimmt^ wie die der Eigenschattengrenze in Nr. 462
bestimmt wurde. In gleicher Weise geschieht es für die Maximal-
kurve m] die Asymptote VV^' der w" wird demgemäß parallel zu
der Erzeugenden von C7" durch F" gezogen. Nachdem so die Asymp-
tote einer der Kurven bestimmt ist, erhält man diejenigen der
übrigen etwas einfacher, wenn man beachtet, daß die durch den
Schnittpunkt X' oder Y' einer Grundrißasymptote mit dem 4/ ge-
zogene Senkrechte zu P^ stets das gleiche Stück zwischen der Schrau-
benlim'e \ und der Asymptote enthält Man macht daher z. B.
F" Fl" = X"X^\ Jedoch kann man diese Größe auch unmittelbar
bestimmen durch X"Z/'= Bog. ?7'Z'.tg<y — F'Z'.tgf, was leicht
mit dem Zirkel abzugreifen ist.
Den Schlagschatten s^ der Kante BB^ auf die Fläche konnte man,
wie in Nr. 462, mittelst des Schlagschattens der in Betracht kom-
menden Erzeugenden auf P^ bestimmen. Da aber letztere in der
Figur nicht schon vorhanden sind, ist es hier zweckmäßiger, die
Schatten der BB^ auf die Meridianebenen der beschatteten Erzeu-
genden, d. i. die Verbindungslinien der Schatten von B auf diese
Ebenen mit dem Punkte D^, jedesmal mit den Erzeugenden der-
selben Ebene zum Schnitt zu bringen.
e) Die geschlossene gerade Schraubenfläche, ihre
Schattengrenzen und Lichtgleichen.
468. Anfg. Von der geschlossenen geraden SchranbenflärJw ( Wen-
dclfläche) bei Farallelheleuchtumg die Eigenschattengrenze ^ den SdUag-
schatten auf die PrqjeMionsehenen P,, Pg, und auf die Fläche selbst^
und die Lichtgleichen zu bestimmen.
Flg. 189. Aufl, Stehe die Schraubenaxe a {M\ a") _L P^, sei ein Gang der
rechtsgängigen Fläche gezeichnet, der durch einen koaxialen Cylinder,
also durch die einfachen Gänge zweier gegenüberstehenden Schrau-
benlinien BCFGH und B^C^F^G^H^ (in der Figur nicht alle an-
gegeben), und durch zwei aufPj senkrechte Erzeugende BB^, HH^
begrenzt ist l sei der Lichtstrahl. Man ziehe V durch M\ M'B'
± r, trage auf V die MA' = \= B"F" : 3,141 auf, bestimme
D' auf M'B' so, daß ^ M'B'A' = A = der Neigung von l gegen
Pi, also M'B' = Iq und B' der Ausgangspunkt (455), daß also die
Fläche in den durch B' dargestellten Punkten von l berührt wird.
Die Norm/xücurve ist die gerade Erzeugende, die Eigenschatten-
grenze im Grundriß daher der Ort der Fußpunkte der von B' auf
die sich um M' drehende Gerade gefällten Senkrechten; d. h,* die
Eigenschattengrenze im Grundriß ist der Kreis Über M'B' als Burch-
messer.
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X, 4^8. Die windaobiefe Scbranbenfläche.
515
iTß
SS'*
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516
X, 468—469. Die windschiefen Fl&ckeiL
Die Eigenschattengrenee selbst ist eine Schraubenlinie von der hal-
ben Ganghöhe der Fläche. Denn der von dem Punkte auf dem
Kreise M'D' beschriebene Bogen ist mit seiner Steigung proportio-
nal, weil beide mit dem Drehungswinkel der Erzeugenden propor-
tional sind; dabei wird dieser Kreis M'D' bei einer halben Drehung
der Erzeugenden ganz durchlaufen. Jeder ümdrehungscylinder,
welcher a zu einer Erzeugenden hat, schneidet die Fläche in einer
solchen Schraubenlinie.
Der Schlagschatten der Fläche auf P^ erscheint in der Figur nur
Pig. 190. in geringer Ausdehnung und ist deswegen in Fig. 190 gesondert in
halber Große dargestellt. Die Schlagschattengrenze ist der Schatten
Fig. 190.
der Eigenschattengrenze, also jener Schraubenlinie von der halben
Ganghöhe. Da diese von l berührt wird, ist ihr Schatten eine ge-
meine CyJcloide (341); die Schatten der beiden begrenzenden Schrau-
benlinien sind zwei allgemeine^ in der Figur verschlungene CffhUn-
den] die Schatten der Erzeugenden sind Tangenten jener gemeinen
Cykloide, deren Mittelpunkt auf dem Schatten o, von a um eine
mit ihrer Drehung in unveränderlichem Verhältnis stehende Lange
Fig. 189. fortschreiten. Vom Schlagschatten auf Pj ist in Fig. 189 wenig er-
sichtlich; er wird am sichersten als affine Figur zum Schlagschatten
auf F^ konstruirt. Die Schlagschatten auf die Fläche sind durch
das Verfahren der Schnitte der Schatten der schattenwerfenden und
der beschatteten Linien (insbesondere der Erzeugenden) auf F^
konstruirt Die Grenjspunkte der Eigen- und Schlagschattengrenzen
sind die Punkte D, in welchen die Eigenschattengrenze von l be-
rührt wird.
469« Bei der Bestimmung der Grundrißliditgleichen beachte man,
daß die Erzeugende M'D' die Maximalkurve ist, weil r^ = oo wird,
oder weil in den Punkten der MD die Berührungsebenen der Fläche
senkrecht auf der Ebene al stehen (466). Sie bilden ein Ebenen-
büschel mit MD als Axe; und die Neigung v der Berührungsebene
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X, 469—470. Die wiDcUchiefe Schraubenfl&che. 517
der Fläche in irgend einem Punkte J der MD gegen die F| ist
durch tg 1/ -a Ä^ : M'J* gegeben, so daß v = ^ M'A'JT. Daher
ist auch das Büschel der Strahlen , welche aus A' nach den Punk-
ten der MD' gezogen werden, einem senkrechten Schnitte jenes
Ebenenbüschels kongruent, wobei jeder Strahl den Berührungspunkt
der durch ihn dargestellten Ebene mit der Fläche enthält. Die
Helligkeit jeder dieser Ebenen, sowie der Fläche in ihrem Berührungs-
punkte, erhält man daher durch das TangentialbüschelJ.^ in welchem
A'D' den Lichtstrahl darstellt. Man trage daher von A' aus auf
einer Senkrechten zu A'D' fünf gleiche Teile als halben Stärke-
maßstab bis E auf, ziehe den Einheitskreis aus A' durch Ey schneide
ihn mit den durch die Teilungspunkte ±. A' E gezogenen Ge-
raden, so bilden die aus A' nach den Schnittpunkten gezogenen
Strahlen das Tangential büschel, welches auf MD' die Punkte der
gesuchten Lichtgleichen einschneidet, insbesondere durch A'E den
hellsten Funkte 1..
Um sodann die Punkte auf einem beliebigen aus M' gezogenen
Kreise, z. B. dem begrenzenden, zu erhalten, bestimme man die
Helligkeit in seinen Schnittpunkten «T und K' mit M'D' vermittelst
der Punkte J^, K^ des Stärkemaßstabes, derart, daß auf JiK^ »=
A'Ji + A'K^ der Nullpunkt A' enthalten ist oder nicht, je nach-
dem der gewählte Ereis J'K' die Eigenschattengrenze (Ereis MD')
schneidet oder nicht. Zwischen die parallel zu V durch «T, K' ge-
zogenen Geraden schalte man dann die Strecke JiK^ oder ein Viel-
faches desselben (in der Figur das fünffache) als J^K^ ein, und
übertrage darauf kongruent oder ähnlich die auf JiK^ enthaltenen
Teilungspunkte des Maßstabes. Die durch diese übertragenen Tei-
lungspunkte zu V gezogenen Parallelen schneiden auf dem Kreise
JTK' die Punkte der Lichtgleichen ein. Es ist vorteilhaft die Kreise
durch Punkte der Lichtgleichen auf MD' zu legen, wie in der
Figur durch 0 und — - 2 geschehen ist. — Die Tangenten der Kurven
in M' werden (465) durch das Stück eines Stärkemaßstabes be-
stimmt, dessen Hälfte der in V liegende Halbmesser des Einheits-
kreises bildet, und dessen Teilung sich auf diejenige von A'E senk-
recht projicirt
Indem die beiden Flächenäste durch Verschiebung | a um die
halbe Ganghohe zur Deckung gebracht werden können, fallen die
Grundrißlichtgleichen derselben zusammen. Jede derselben ist sym-
metrisch zu M'D'j während bei der schiefen Schraubenfiäche nur
die Kurve des einen Astes mit der des andern symmetrisch war.
470. Da die Gmndrißlichtgleichen, welche der kreisförmigen
Nulllinie benachbart sind, der Kreisgestalt nahe kommen, so ist es
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518 X, 470. Die windschiefen Flächen.
erwOnscht^ ihre Erümmungskreise in ihren Scheiteln benutzen zu kön-
nen. Wir haben dieselben daher bestimmt, und zwar mü Hufe des
Verfahrens der ähnlichere Figur, das wir bisher nur auf die Bestim-
mung von Tangenten anwendeten. Um so den Krümmungshalb-
messer r, der Lichtgleiche 2 in ihrem Scheitel L zu ermitteln^ denkt
man sich auf LM' die unendlich kleine Strecke LL' = rc in einem
solchen Sinne aufgetragen, daß der aus M' durch L' gezogene
Kreis Je die Lichtgleiche 2 schneidet; wir können die zwei unendlich
nahe bei L liegenden Schnittpunkte dadurch erhalten, daß wir auf
dem von L' ausgehenden Durchmesser des h den Starkemaßstab auf-
tragen, welcher zur Bestimmung der Lichtgleichenpunkte auf h dient
(469), und im Punkte 2 = L" desselben die Senkrechte zu ML'
ziehen; dieselbe enthält die beiden Schnittpunkte der Lichtgleiche 2
mit h. Sei nun L'L" ^=^x^j und geben wir dieser stets gegen JlT
gerichteten Strecke das positive Zeichen, wodurch das Zeichen von x
als positiv oder negativ bestimmt ist, sei ferner r ^^ M!L^=^ 1^'V
(ihr Unterschied =0^), so erhalten wir (208)
* «1 -fa;
Nun ist Xi von x in der Art abhängig, daß der Unterschied der
Helligkeiten auf LM! an den Endpunkten von x, also in L und L',
gleich ist dem Unterschiede der Helligkeiten auf dem Kreise Ic in
V und in jenen Schnittpunkten mit 2, oder gleich dem Unterschiede
der Angaben des Stärkemaßstabes des Iz in den Endpunkten des Xyy
also in V und L". Man erhält den Helligkeitsunterschied von L
und L\ wenn man x aus A' auf den Einheitskreis als Element
desselben bei L^ projicirt, und hierauf dieses Element senkrecht
auf den Stärkemaßstab A' F in y, x^ steht dann zu y in dem-
selben Verhältnisse, wie der Durchmesser LB, des Kreises i zu
dem Stücke LiB, (= ^'22^ (+) ^'Xi) des Stärkemaßstabes A'E,
welches dem LB, zugehört.
Um nach diesen Bestimmungen die Konstruktionen ausführen
zu können, vergrößere man x, y, x^^ in ein und demselben Verhält-
nisse zu den endlichen Strecken x\ y\ x(, und nehme x = LM! an.
Die verhältnismäßig vergrößerte Projektion auf das verlängerte Ele-
ment des Einheitskreises bei L<^ erhält man, wenn man zuerst aus
Ä die LM' auf die parallel zu ihr durch L^ geführte Gerade in
L^8 projicirt, und L^8 durch eine Parallele zu LA'L^ auf die Tan-
gente des Einheitskreises in Zg, welche Projektion gleich dem senk-
rechten Abstände ST des S von LA'L^ ist y' ist dann die Pro-
jektion von ST auf ^'JB, oder es ist y' = TU, wenn SU±A'Ej
TÜ^A'E. Bestimmt man nun L^B^ auf A'E aus LB so, wie
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X, 470—471. Die windschiefe Schraubenfläche. 519
K^Ji aus K'JT bestimmt wurde, zieht aus L eine beliebige Gerade^
etwa ±M'L, tragt auf ihr LÜ^^TÜ, LB^ = L^It^ auf, und
zieht TJ^X^ || JB,JB bis X^ auf LBy so ist LX^ =» a?/, weil
a;/ : / = rCj : y = LB : Xj!?! .
Da ferner r^ = ro?/ : (a;/ + a?'), so erhält man r^'^LL^, wenn
man auf Z»Z7g die Z»Xi = ü, = a:/ in irgend einem Sinne, und
XiX = a;' = Z/JK' in gleichem oder entgegengesetztem Sinne mit
Xi' aufträgt, je nachdem x^ denselben oder den entgegengesetzten
Sinn mit x hat, und wenn man X^Lq || XM' bis Lq s.\xi LM' zieht
Übungsaufg. Man suche durch ähnliche Betrachtungen die Tan-
gente der Grundrißlichtgleiche zu bestimmen; aus ihr ergibt sich
dann diejenige der Aufrißlichtgleiche.
471« Die AufrißUchtgleichen erhält man durch Hinaufprojiciren
der Grundrißpunkte auf den verzeichneten Erzeugenden, von denen
nur die Hälfte der benutzten angegeben ist. Ihre Punkte auf der Axe
a" erhält man durch Hinaufprojiciren der Tangenten der Grundrisse
in M' ; und da einer Lichtgleiche im Grundriß zwei solche Tangenten
zukommen, und diese einerseits in Bezug a,\xi M'D'y andererseits in
Bezug auf die dazu senkrechte -M'Ä' symmetrisch sind, so gehören zu
einer Lichtgleiche im Aufriß zwei Punkte der a'\ welche einerseits
in Bezug auf M'D'", andererseits in Bezug auf die davon um
\ Ganghöhe entfernte Erzeugende symmetrisch liegen, daher auch
symmetrisch in Bezug auf M" und auf jeden von M" um eine ganze
Anzahl von \ Ganghöhen entfernten Punkt der a".
Die Tangenten der ÄufrißlidUgleichen in den Punkten B'\ i^',
H" der Äxe werden durch ein Tangentialbüschel mit V als Pro-
jektion des Lichtstrahles und der Neigung Aj (hier »= k) des l gegen
Fg bestimmt, wie es in der Figur für F" angegeben ist
Bezeichnet man die von oben sichtbare Seite der von dem ein-
seitigen Strahle MB beschriebenen Flächenhälfte als positiv^ so ist
die von oben sichtbare von MB^ beschriebene negativ. Im Grundriß
ist dann die linke sichtbare Hälfte -f"? ^^^ rechte — , im Aufriß
die obere sichtbare Hälfte — , die untere +.
Eine senkrecht zur Erzeugenden if*"D*" gelegte Schnittebene
Fs, in F, umgelegt, schneide diese Erzeugende in N, die Fläche
in der Kurve PNQ, welche von oben gesehen, auf der + Seite der
Fläche liegt, und bemerken läßt, daß die Lichtstrahlen auf der
einen Seite von N die + Seite, auf der andern die — Seite der
Fläche berühren, und so eine Lichtgleiche + 0 und — 0 erzeugen;
daß ferner die Lichtgleiche 2 zwischen beiden Nullpunkten — ,
außerhalb + ist
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520 X, 472—474, Die wiDdßchiefen Flächen.
472« Übungsaufgabe. Unter einem gewundenen KreiscyUnder
versteht man eine Schraubenfläche, deren Normalkurve ein zur
Schraubenaxe a excentrischer Kreis ist Diese Fläche begrenzt die
in der Baukunst gebrauchte geumndene Säule, wobei der Abstand der
Axe a von dem Mittelpunkte des Kreises etwa gleich ^ von dessen
Halbmesser, die Höhe des Ganges etwa gleich dem doppelten Durch-
messer ist. Unter dieser Annahme sollen von der Fläche der Grund-
riß (Pj _L d), der Aufriß, der zweite Umriß in jeder Projektion, die
Eigenschattengrenze, der Schlagschatten und die Lichtgleichen mit
der Maximalkurve bestimmt werden (vergl. 455, 456, 463).
f) Die Schraube, ihre Schattengrenzen und
Lichtgleichen.
473. Die Schraube ist ein Körper, der durch eine begrenzte
Fläche erzeugt wird, wenn diese eine Schraubenbewegung vollführt
Gewöhnlich enthält die Schraube als einen Bestandteil den Körper
eines Umdrehungscylinders, und dieser heißt der Kern. Der übrige
Bestandteil heißt das Gewinde, und kann stets erzeugt werden durch
die ebene Figur eines Meridianschnittes, welche mit einer geraden
Seite auf einer Erzeugenden der Kemoberfläche aufliegt und eine
Schraubenbewegung um dessen Axe a vollführt, derart daß zwischen
den Gängen des Gewindes Lücken bestehen bleiben. Jede gerade
oder krumme Seite der beschreibenden Figur erzeugt eine Schrau-
benfläche, welche für jede mit a parallele Seite in einen Cylinder
übergeht. Ein Körper, der einen Hohlraum besitzt, in welchen die
Schraube hineinpaßt, heißt SchraubenmuMer.
Ist diese beschreibende Figur ein mit der Grundlinie auf der Seite
des Kerns aufsitzendes gleichschenkliges Dreieck, und ist die Gang-
höhe gleich der Grundlinie, so entsteht die einfache Schraube mit
Fig. 191. dreieckigein oder scharfem Gewinde; ist die Figur eine Brcihe zweier
oder mehrerer solcher kongruenten, mit den Enden ihrer Grund:
linien an einander stoßenden Dreiecke, und ist die Ganghöhe gleich
der Summe der Grundlinien, so entsteht die Schraube mit doppel-
Fig. 192. tem oder mehrfachem Gewinde. Ist die Figur ein Bedüedc, und die
Ganghöhe größer als die mit a parallelen Seiten, gewöhnlich dop-
pelt so groß, so entsteht die einfache Schraube mit viereckigem oder
flachem Gemnde, die entsprechend eine solche mit mehrfachem Ge-
winde werden kann. Die in beiden Fällen beschriebenen Schrauben-
flächen sind windschief, gechlossen, und bezw. schief oder gerade.
474, Aufg. Die Schraube mit scharfem Gewinde mii ihren
Eigenschatten, Schlagschatten und Lichtgleichen m verzeichnen.
Flg. 191. Aufl. Ihre Axe a sei J_ Pj, und im Hauptmeridiane sei GBC^
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X, 474. Die windscbiefe Schraubenfläche.
Fig. 191.
521
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522 X, 474. Die windschiefen Flächen.
{BC '^ BC^) das Dreieck, welches das Gewinde erzeugt Mau ver-
zeichne zuerst die Schraubenlinien, welche Bj C und Cj beschrei-
ben; letztere beide fallen zusammen. Die zweiten Umrisse der
Schraubenflächen sind bei ihren vorhandenen Erstreckungen schwach
gekrümmte Linien, die als gerade oder als fast gerade Berührende
an die äußere und innere Schraubenlinie gezeichnet werden können.
Seitwärts ist das teilweise Verdecken der Umrisse an der Stelle C^"
durch eine Zeichnung von doppelter Größe deutlich gemacht. Die
Schraube besitzt einen Kopf von der Form eines regelmäßigen sechs-
seitigen Prismas. Die beiden horizontalen Grenzebenen schneiden
die Schraubenflächen in den verzeichneten Stücken von Archimedi-
schen Spiralen (452).
Zur Bestimmung der Eigenschattengrenise sind (wie in Nr. 458,
Fig. 185, 186), aus h^ = M'A'' die r, = M"E'' und l^ = M" L"
bestimmt, mit diesen als Halbmessern die Kreise p und l^ gezeich-
net, die Asymptoten und die Punkte der Kurve auf dem größten
Kreise ermittelt, durch welche unter Benutzung des Doppelpunktes If
und der Tangenten oder der Krümmungskreise in D' die bestehen-
den Stücke der Eigenschattengrenze schon gezeichnet werden können.
Man zeichne nun den Schlagschatten der äußeren Schraubenlinie
auf F^ unter Benutzung der Krümmungshalbmesser in den Scheiteln,
welche (342) = r T^ und = TT^ sind(r To = T'M% ^ T^D'T^ =
^ ToA T, = 90«), wobei F,G, der Schatten von FG {¥'' G") ist;
ferner die Schlagschatten der Eigenschattengrenzen, so^G^Hj^ von
GH, und die des Sphraubenkopfes, so können durch Rückwärtsziehen
der Lichtstrahlen aus den Schnittpunkten dieser Schlagschatten, die
Grenzpunkte der auf die Oberfläche des Schraubengewindes feilen-
den Schlagschatten ermittelt werden, so aus J\ der Schatten F^ des
F auf die äußere Schraubenlinie. Weiter bestimme man von einer
Erzeugenden JK der Schraubenfläche den Schatten JiK^ auf P^.
Sind J, K die Schnittpunkte der Erzeugenden mit der äußeren Schrau-
benlinie und der Axe a, ebenso B und Bq die entsprechenden
Schnittpunkte der Erzeugenden BCi, so ist der Höhenunterschied
von J und K gleich demjenigen von B und Bq, so daß, wenn wie
hier, J"K" in a" fällt, K" aus e7" durch J" K" ^=^ -ä^'^o bestimmt
wird. Schneidet nun e/jJEi die Linien G^H^, die verlängerte F^Gi
und den benachbarten Schatten einer Schraubenkopfkante bezw. in
in ^1, ?7i, Fj, so ermittelt man hieraus im Aufriß auf J"K" die
Punkte N^f U^j V^ als Punkte der Schlagschatten bezw. der Eigen-
schattengrenze GH, der äußeren Schraubenlinie und einer Schrau-
benkopfkante. Unter Benutzung einer weiteren Erzeugenden erhält
man so die zusammengesetzte Linie H" N^G^P^Q^ als Schatten jener
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X, 474—475. Die windschiefe Schranbenfläche. 523
drei Linien auf eine Fläche des Gewindes; sie hat bei P^ eine Ecke,
bei G2 nicht. Ebenso bestimnit man aus den Schattenpunkteu auf
P^: Pj, JBijXi und dem Schatten einer zwischenliegenden Erzeugen-
den die Schlagschatten F^S^R^f X^iSg des Schraubenkopfes auf die
oberste Fläche des Gewindes.
Von den LicJUgleichen sind nach Nr. 464, Fig. 188, mittelst des
verzeichneten Tangentialbüschels die Punkte auf der äußeren
Schraubenlinie bestimmt, wobei der Hilfskegel von dem Richtkegel
nicht mehr unterschieden werden kann. Hierdurch werden auch die
Punkte der Nulllichtgleiche genauer, als durch die (kleinen) Kreise
p und ij, erhalten. Mittelst dieser Punkte allein können im Grundriß
und daraus im Aufriß die kurzen Stücke der Lichtgleichen gezeichnet
werden, da ihre Asymptoten (als Tangenten an p) und ihr Bjrüm-
mungssinn (siehe Fig. 188) in Gedanken noch Anhalt bieten.
Die Hdligkeiten der (ebenen) Seitenflächen des Schraubenkopfes
sind nach I, 501 bestimmt, wobei h die Länge ihrer vertikalen Kan-
ten, h^tsaS'S^ die Länge von deren Schatten auf Pj, und h^ die
Länge des Schattens einer in der projicirenden Ebene eines Licht-
strahles senkrecht zu ihm gestellten Strecke k ist. Dann ergibt
sich die Helligkeit der mittleren und der linken Seitenfläche des
Schraubenkopfes, und die der P^ (hier auch der P^) bezw. = A3 : äJj
= 0,66, A4 : Äi = 0,72, Ä : Äj = 0,58.
476. Aufg, Die Schraube mit flachem Gewinde mit ihren Eigen-
schatten j Schlagschatten und Lichtgleichen gu verzeichnen.
Aufl. Das Gewinde der Schraube und ihre Lücke, das ist auch Fig. 192.
das Gewinde der Schraubenmutter, werden von kongruenten Recht-
ecken beschrieben; die vier Schraubenlinien der Eckpunkte sind,
soweit sichtbar, verzeichnet. Man sieht nur kleine Stücke der
oberen und der unteren Wendelfläche. Es sei wieder ein sechseckig
prismatischer Schraubenkopf aufgesetzt. Die Schatten der Schrau-
benlinien auf P^ sind verschlungene Gykloiden mit l^ als rollendem
Kreise, dessen Halbmesser MB' = l^ aus M' A' = h^ und X be-
stimmt ist. Von diesen Kurven sind nur kleine Bogen bei den
Scheiteln notwendig, welche als Teile der Krümmungskreise ver-
zeichnet werden können, deren Halbmesser = T'Ti und ««T'Tj
durch r To = T'M, nnd ^T^D.T, = <^ T^D'T^ = 90« (342) be-
stimmt sind. Der Schlagschatten des Kopfes und der Schrauben-
linien auf die cylindrischen Flächen wird mittelst des Grundrisses,
der Schlagschatten JPj-^s ^^^ ^^^ ^^^^ obere Wendelfläche mittelst
der Schlagschatten auf P^ mit Zuhilfenahme einer Erzeugenden BE
der Wendelfläche bestimmt. Eine Eigenschattengrenze der Wendel-
fläche tritt nicht hervor; dagegen die beiden, jedoch verdeckten,
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524
X, 475. Die windschiefen Flächen.
Fig. 192.
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X, 476. Die windsohiefe Schranbenfl&olie. 525
Lichtgleichen 4 und 6, deren Punkte auf dem Symmetriemeridiane
M'D' and auf dem größten und kleinsten Kreise nach Nr. 469
mittelst des Tangentialbüschels Ä' verzeichnet sind. Die Licht-
gleichen auf den Cylindern sind angegeben. Die Helligkeiten der
ebenen Flächen sind wie in der vorigen Nr. bestimmt, und da die
Maße in beiden Figuren übereinstimmen, wurde nur in der neuen
Figur S'Sf gezeichnet, und die Abstände des 5, von den beiden
benachbarten Seitenflächen des Schraubenkopfes abgegriffen, auf dem
k^ der vorhergehenden Figur gemessen und bezw. «= 0,5 und 0,8
erhalten.
Übungsaufg. Die Schraubenmuttern zu den beiden betrachteten
Schrauben darzustellen, in deren Inneres man sieht, indem man die
vordere durch die Hauptmeridianebene getrennte Hälfte entfernt
denkt, und in ihnen die Schattengrenzen und Lichtgleichen zu ver-
zeichnen.
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XI. Abschnitt
Die Erflmmiing der Flächen.
L Die Erümmang der Normal- und der schiefen Schnitte.
476, Die Krümmung einer Fläche P, die wir immer als stetig
voraussetzen, in einem Punkte P derselben ist durch die Krüm-
mungen aller durch P gehenden Kurven der F im Punkte P be-
zeichnet.
Sota. Die Krümmung aller Kurven einer stetigen Fläche P in
einem Punkte P derselben ist durch die Krümmung dreier dieser Kur-
ven in P bestimmt, von denen nicht zwei eine gemeinschafÜid%e Tangente
in P besitzen.
Bew, Jede durch P gehende Kurve Je der Fläche hat in P
dieselbe Krümmung, wie die Schnittkurve h^ der P mit der Schmie-
guDgsebene der h in P, weil drei in P zusammenrückende Punkte
der h stets auch der Schnittkurve der Ebene der drei Punkte mit
der P angehören, und weil diese drei Punkte fQr h und k^ dieselben
Kreise, also auch dieselben Grenzlagen derselben, d. h. dieselben
Krümmungskreise bestimmen. Legt man nun außer jenen drei Kur-
ven eine vierte k durch P, und schneidet eine mit ihrer Schmie-
gungsebene in P parallele und ihr unendlich nahe Ebene die P in
einer Kurve Ä^» so besitzt diese wegen der Stetigkeit der Fläche
eine von derjenigen der k nur unendlich wenig abweichende Krüm-
mung bei P. TriflFt diese letztere Ebene die drei ursprünglich ge-
gebenen Kurven in den Punkten Q, ü, 5, und ihre Krümmnngs-
kreise fQr P bezw. in den Punkten ^j, ü^, Sj, so weichen die
Halbmesser r und r, der Kreise QBS und QtBiSi nur unendlich
wenig von einander ab. Es sind nämlich die Krümmungshalbmesser
S 8t
wenn man den Abstand der Mitten der Elemente QB und BS mit s,
den von QiB^ und B^S^ mit s^ bezeichnet und
n — ^QBS^fp, n-^Q,B,8,^q>,
setzt. Da die Tangenten der drei gegebenen Kurven in P nach der
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XI, 476—477. Eifammiing der Normal- und der schiefen Schnitte. 527
Voraussetzung endliche Winkel mit einander bilden, so sind QR,
QiBi, ... sowie s und s^ >= 0\ und ebenso sind im allgemeinen (p
und <pi s= OS im besonderen 0 von höherer Ordnung = 0". Da-
gegen sind die Abstände ÖOi, -B-Ru ^^i =0' (I> 237); daher ist
einerseits 5 — Si = 0^, und andererseits ist der Winkel von QB
und Q^R^ = {QQ^ - RR^) : ^B = 0» : 0^= 0«, ebenso der von RS
und iJjiSi, daher auch (p — <pi = 0^ Hieraus folgt, daß im allge-
meinen Falle 5 «« Sj, 9? = 9i und r = r^ ist. Andererseits ist im
besonderen Falle (^ «= 0*, n > 1) r «= 0^ : 0" = cx>; dann ist
9i = 9 + 0* = 0*, daher r^ «= 0* : 0* =» cx> , also wieder r ^r^.
Und da auch der Krümmungshalbmesser jener vierten durch P
gehenden Kurven Je von r^ und daher auch von r unendlich wenig
verschieden, d. h. mit r gleich ist, so ist auch er durch die drei
gegebenen Kurven bestimmt, w. z. b. w.
Daraus folgt der Sat^: Zwei Flächen, welche sich in einem ge-
meinschaftlichen Punkte P berühren j werden von jeder durch P gelegten
Ebene in zwei Kurven geschnitten , welche in P dieselbe Krümmung
besitzen, wenn dies ßr drei solche Ebenen der Fall ist, von denen
keine zwei eine Tangente der Flächen in P gemein haben. Man sagt
dann, beide Flächen besitzen in P dieselbe Krümmung, oder die eine
Fläche ist eine sich in P anschmiegende oder oshüirende Fläche oder
eine Schmiegungsfläche der andern.
Die beiden Flächen haben bei P nach jeder Seite hin zwei
Flächenelemente gemein, weil ihre Schnittlinien mit jeder durch P
gelegten Ebene zwei Linienelemente gemein haben.
477. Satz, Es gibt eine dreifach unendliche Schaar von Flächen
zweiten Grades F^ welche sich einer beliebig gegebenen Fläche F in
einem Punkte P anschmiegen.
Denn legt man durch P eine die F schneidende Gerade und
durch diese drei Ebenen, bestimmt ihre Schnittlinien mit F, nimmt
auf der Geraden außerhalb P einen willkürlichen Punkt Q an und
legt durch diesen in der ersten jener Ebenen eine willkürliche Ge-
rade t, in der zweiten eine solche t^, legt dann in jeder der drei
Ebenen durch P und Q einen Kegelschnitt, wovon jeder mit der in
derselben Ebene liegenden Schnittlinie der F denselben Krümmnngs-
kreis in P besitzt und von denen die erste in Q die t, die zweite
die ti, die dritte die Ebene tt^ berührt (wobei jeder durch fünf
Punkte gegeben ist), so bestimmen diese drei Kegelschnitte eine
Fläche zweiten Grades F* (87), welche sich der F in P anschmiegt.
Wegen der WillkOrlichkeit in der Wahl von Q, t, t^ gibt es drei-
fach unendlich viele solcher F*, während die Wahl der durch P ge-
legten Geraden die Anzahl der Schmiegungsflächen nicht vermehrt,
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628
XI, 477--478. Die Krümmung der Fl&chen.
da jede solche Gerade von jeder P* in einem zweiten Punkte Q ge-
schnitten wird.
Die Schaar der anschmiegenden V\ welche in P einen Scheitel
besitzen, ist einfach unendlich. Um eine solche zu erhalten, legt
man FQ als Normale der F in P und zieht t und t^A.PQ\ dann
ist PQ eine Axe der F*. Durch die Wahl von Q oder des Mittel-
punktes M der PQ, welcher auch der Mittelpunkt der F* ist, und
durch die Krümmungshalbmesser r, r', r" der drei Normalschnitte
der F in P ist F* bestimmt Dabei enthält der zu PM senkrechte
Hauptschniti; der F^ in den drei Normalschnitten Halbdurchmesser
d, d'y d'\ und diese sind, wenn die Halbaxe MP ■= MQ = c ge-
setzt wird, bestimmt durch (I, 250)
^ = er, d'^ = CT, d"« — er".
Durch diese drei (reellen oder imaginären) Halbdurchmesser (näm-
lich durch f&nf von den sechs Endpunkten der drei Durchmesser)
ist der Kegelschnitt bestimmt, welcher den auf PQ senkrechten
Hauptschnitt der F* bildet, und damit dessen Axen 2 a und 25,
und die F^ selbst.
Fig. 198. Sind die Krümmungshalbmesser der durch MA = a und MB
= b gelegten Normalschnitte in P bezw. r^ =» PB^ und r, = PiJ,,
so ist
a^^^^r^Cf ¥'=»r^c,
Fig. 198. woraus folgt, daß bei
wechselndem c die Haupt-
schnitte A MB aller
anschmiegenden F^ das
Verhältnis a : b nicht
ändern, also unter ein-
ander ähnliche und ähn-
lich gelegene Kegel-
schnitte bilden. Ergeben
sich a und b beide ima-
ginär, so kann man sie
durch Umkehrung des
Sinnes von c reell machen.
478. Eine parallel zur Berührtmgsebene der F in P und un-
endlich nahe bei P gelegte Ebene schneidet die F und die sich
anschmiegende F' in Kurven i\ t, deren unendlich nahe bei P lie-
genden Teile zusammenfallen, weil jede durch P gelegte Ebene
beide Flächen in Kurven Je und Jc^ von gemeinschaftlichen Krüm-
mungskreisen trifft Sind nämlich die benachbarten Schnittpunkte
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XI, 478— 479. Krümmung der Normal- und der schiefen Schnitte. 529
jener parallelen Ebene mit h, h^ und ihrem gemeinschaftlichen Krüm-
mungskreise bezw. R, B^, Bq, wobei R und B^ bezw. auf V und i
liegen, so sind BBq und B^Bq, daher auch BB^ — 0*, wenn PB
= 0* ist. Denn die Abstände der Je und \ Ton ihrem Krümmungs-
kreise sind bei B in der Richtung der Normale in P «= 0^ (1, 237),
daher in der Richtung der Tangente in P, weil diese einen Winkel
0^ mit den Tangenten der Kurven bei JB bildet, = 0' : 0* = 0*.
Wenn aber iJBj — 0*, Pi? = 0^ so fallen i? und Bi, oder die
Punkte der i' und der i zusammen. Dasselbe gilt auch von ihren
Tangenten in B und JR^. Denn sind S, S^ die bezw. den Jß, B^
benachbarten Punkte der i', i, wobei wegen Pi? «== 0^, BS und
und ebenso B^Si nur 0*, so ist die Änderung des BBi zxxSSi ^^^^
BB^ — SSi = 0^ daher der Winkel der Elemente BS, B^S^ oder
der Tangenten der i\ i in B, B^, ^{BB^ — SS^) : iJS = 0» : 0«
= 0^ Da nun der Schnitt i auf der Fläche zweiten Grades F* ein
mit deren parallelem Hauptschnitte MAB ähnlicher Kegelschnitt
ist, so können wir sag^n:
Eine parallel und unendlich nahe zu der Beruhrungsebene einer
Fläche F in ihrem Punkte P gelegte Ebene schneidet die F in einer
Kurve, welche mit ihren dem P unendlich nahen Punkten und ihren
Tangenten in denselben mit einem Kegelschnitte i zusammenfällt, der
unendlich kleine Axen besitzt; derselbe heißt die Indikatrix*) derT in P.
Man stellt denselben dar durch die senkrechte Projektion PA'B'
des Hauptschnittes MAB auf die (mit ihm parallele) Berührungs-
ebene der F in P und nennt auch diese Projektion die Indikatrix.
Für ihre Axen a, b gilt das Verhältnis (477)
Die Großen der Axen wechseln mit c und sind daher willkürlich;
aber alle Indikatrixen sind unter einander koncentrisch, ähnlich und
ähnlich gelegen.
479, Durch die sich der F in P mit einem Scheitel anschmie-
gende Fläche F^^ oder vermittelst einer Indikatrix und des ihr zu-
gehörigen c, kann man leicht die Krümmungshalbmesser aller ebenen
Schnitte der F in P bestimmen, was zunächst ßr die Normalschnitte
geschehen soll.
Die Gleichung des Hauptschnittes MAB, wenn man MA als
X', MB als yAxe annimmt, ist
*) Die Theorie der Indikatrix rührt von Ihipin her (d^veloppements de
g^om^trie, Paris, 181 S).
Wiener, Lehrbach der darttellenden Oeometrie. IL 84
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530 XI, 479—480. Die Krümmung der Flächen.
Diese Mittelpunktsgleichung stellt eine Ellipse, eine Hyperbel oder
ein Paar paralleler Geraden dar, je nachdem beide Axen reell, eine
reell und eine imaginär, oder eine reell und endlich und eine un-
endlich ist.
Die Normalschnitte PMA, PMB, PMD, wobei D ein Punkt
des Kegelschnittes AB, für welchen MD = d, sind Kegelschnitte
mit den Halbaxen c, a; c, &; c, d, und haben zu Krümmungshalb-
messern in P bezw.:
Bezeichnet man -^AMD mit 9, so ist für D:
X = d cos q>, y = d sin 9,
und nach Gl. (1)
-,- cos* 9 + -^ 8in> = 1;
setzt man darin die aus (2) bestimmten Werte von eP : a* und d* : 6*
ein, so erhält man
— 5= — cos* 9) -j sin* 9? . (3)
Diese Formel und die Folgerungen aus derselben verdankt man
Etiler*).
Man ersieht aus Gl. (2), daß r, r^, r^ stets reell, aber positiv
oder negativ sind. Man kann die Gleichung (3) auch schreiben
i- = -i 4. /-i _ i-\ • «
woraus folgt, daß für <^ AMD = 9 und = — (p die Werte von r
übereinstimmen, und daß r stets wächst oder stets abnimmt, wäh-
rend <p von 0 zu + 90^, r selbst aber von r^ zu r^ übergeht, daß
also einer der beiden Werte r^ und r^ ein größter, der andere ein
kleinster ist. Daher:
Unter allen Normälschnitten einer Fläche F in einem Punkte P
derselben gibt es zwei auf einander senkrechte, von denen der eine die
größte, der andere die kleinste Krümmung in P besitz. Diese beiden
Schnitte heißen die Hauptschnitte, ihre Ebenen die Hauptebenen und
ihre Krümmungshalbmeser r^ und r^ die Hauptkrümmungshalbmesser.
480. Erörterung der Eulerschen Formel.
1) Sind die beiden Hauptkrümmungshalbmesser r^, r, enMä^
*) Euler, Recherches aar la coarbure des surfaces. Abhandinngen der
Akad. V. Berlin, 1760.
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XI, 480. Krümmang der Normal- und der schiefen Schnitte. 531
und haben denselben Sinn, den wir als den positiven bezeichnen
wollen y so ergeben sich nach (2) der Tor. Nr., je nachdem man c
positiv^ unendlich oder negativ wählt, a und b als endlich und reell,
unendlich, oder imaginär, also die anschmiegende Fläche F^ als
EUipsoid, elliptisches Paraboloid oder zweischaliges Hyperboloid.
Die Indikairix ist dann stets eine Ellipse, der Punkt heißt ein. dlip-
tischer und die Fläche ist in diesem Punkte konvex (vergl. Nr. 33).
Ist ry^m^r^, so haben alle Normalschnitte denselben Krümmungs-
halbmesser, c wird eine Umdrehungsaxe der F*, welche auch eine
Kugel sein kann, die Direktrix wird ein Kreis, und der Punkt heißt
ein Kreis- oder l^äbe^nkt,
2) Sind r^ und r, endlich und haben entgegengesetzten Sinn, wo-
bei die Fläche eine sattelförmige Gestalt besitzt, so ist von den
Axen a und b die eine reell, die andere imaginär, welchen Sinn
man c auch geben mag; die F* wird ein einschaliges Hyperboloid,
welches für c = oo in das hyperbolische Paraboloid übergeht Die
Direktrix ist eine Hyperbel, der Punkt heißt ein hyperbolischer und
die Fläche in diesem Punkte konvex-konkav oder von entgegenge-
setzter Krümmung. Indem mit der Veränderung von (p der Krüm-
mungshalbmesser r vom positiven zum negativen Werte übergeht,
durchläuft er den unendlichen Wert (479, Gl. (3) und (2)) für
Dieser Ausdruck ist reell, da r^ : r^ negativ, und bestimmt den Winkel
g) der Asymptoten der Direktrix mit der Axe a. Ein durch eine der
Asymptoten gelegter Normalschnitt der F berührt die Berührungs-
ebene der F dreipunktig, weil sein Krümmungshalbmesser unendlich
ist. In diesen beiden Normalebenen erfolgt der Übergang des
Krümmungskreises des Normalschnittes von der einen zu der an-
deren Seite der Berührungsebene. Die Projektionen zweier auf ent-
gegengesetzten Seiten der Berührungsebene liegenden Direktrixen
auf diese Ebene liegen in den verschiedenen Winkeln jener Asymp-
toten und sind bei gleichen Werten von c (s. 479) zu einander kon-
jugirt. Die Asymptoten der Indikatrix in P heißen die Haupt-
tangenten der Fläche in P.
3) Ist einer der Hauptkrümmungshalbmesser^ etwa r^, unend-
lich, so wird (479, Gl. (2) und (3))
a = cx>, b '^ + yrlc, r ■= -r-l —
Die Direktrix besteht dann aus zweien mit a parallelen Geraden, die
anschmiegende F' wird ein Cylinder, von welchem die Taugente an
84*
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532 XI, 480—481. Die Krümmung der Flachen.
den Hauptschnitt ac der F (mit unendlichem Krümmungshalbmesser)
eine Erzeugende ist Ein solcher Punkt heißt ein parabolischer,
weil er den Übergang zwischen den beiden anderen Punktarten bil-
det, wie im allgemeinen die Parabel zwischen der Ellipse und der
Hyperbel, obgleich die Indikatrix keine Parabel ist und nicht sein
kann, da ihr Mittelpunkt P im Endlichen liegt Vielmehr geht die
Indikatrix von der Ellipse in die Hyperbel durch jene zwei parallele
Gerade über. Abwickelbare Flächen haben nur parabolische Punkte.
4) Ist ein Hauptkrümmungshalbmesser, etwa r^, Null, der an-
dere rg endlich f wie es an der Rückkehrkante einer abwickelbaren
Fläche vorkommt, so sind alle r bis auf r, Null. Sind r^ und fg
Null, so sind alle r Null; wie dies in der Spitze einer Umdrehungs-
fläche vorkommt, welche durch Drehung einer Kurve um ihre Tan-
gente in ihrer Spitze entsteht.
Die Haupttangenten einer Fläche in einem Punkte P derselben,
als Asymptoten ihrer Indikatrix, sind entweder reell und getrennt^
oder reell und vereinigt, oder imaginär.
481. Konstruktion des Krümmungshcdbmessers r eines Normal-
Schnittes aus den beiden Hauptkrümmungshalbmessem r^, r^.
Flg. 194. Erstes Verfahren. Es sei P der gegebene Punkt der Fläche F,
PN deren Normale, auf derselben PRi^^^r^, PR^^=r^j femer
-^ NPD^ «= 9 der Winkel, welchen eine an-
dere Normalebene der P in P mit der Haupt-
ebene des rj bildet. Man ziehe BiD^ und JB^Dj
senkrecht zu PN, PD^±PD^, schneide PD^
mit BijDi in Dj, P^B^ mit B^D^ in D^, so
bestimmt die Gerade D^D^ auf PN den Krüm-
mungsmittelpunkt B und den Krümmungshalb-
messer PB, =" r unseres Normalschnittes. Denn
es ist
A PA A = A PD^B + A PSA,
daher auch
PA . PA = -PA . Pi2 . sin 9 + PjR . PA -cos 9.
Teilt man durch PB . PA • ^A? ^^ erhält man
und bezeichnet man PB mit r, und beachtet, das PA "^ ^1 ' cos 9),
PDg = r^ : sin 9, so erhält man
— = — cos* fp -{ sm' q> .
Die Übereinstimmung dieses Ausdrucks mit der Eulerschen Formel
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Fig.
194.
n
^r
\^
^
\r
Ä
\
^' /
y^<
\
^r.
XI, 481—482. Erammung der Normal- und der schiefen Schnitte. 533
(479, Gl. (3)) zeigt, daß PR '==^ r der gesuchte Krümmungshalb-
messer ist*).
Man bemerkt, daß die Geraden D^D^ einen Kegelschnitt ein-
hüllen (weil Dl und D, projektive Punktreihen beschreiben), daß
22i, B^ Scheitel dieses Kegelschnittes sind, und daß er selbst die
Gestalt einer Hyperbel, Ellipse oder Parabel besitzt, je nachdem
P ein elliptischer, hyperbolischer oder parabolischer Punkt der
Fläche F ist
482. 2koeites Verfahren, Es seien wieder PN die Normale Fig. m.
der Fläche in ihrem Punkte P; Ri, R^ die Hauptkrümmungsmittel-
punkte, R^Di und R^D^±PN]
dann ziehe man RiQi unter dem
Winkel (p gegen RiDi] der zu (p
gehörige Krümmungshalbmesser
sei PR = r, und es sei JB ^i J_
PJB. Wir wollen den geometrischen
Ort h^ dieses Punktes Q^ durch
Aufstellung seiner Gleichung er-
mitteln , wobei RiR = x, -B öi =» y
sei. Es ist
y^ajcot^; (1)
aus dieser Gleichung eliminiren
wir die Veränderliche 9? mittelst
der Eulerschen Gleichung (479, (3))
und einer Beziehung für r, näm-
lich mittelst
Fig. 196.
und
r. — X.
— «= — cos' 9) H sm* 9?
Aus der ersteren folgt, weil
cos^ <p = cot* 9 : (l + cot* <p) , sin* 9) = 1 : (l -f- cot* <p) ,
y (1 + cot* 9).= ^ cot* q> + l^y
oder
oder
r^ cot* g) {r^ — r) ^^ri{r — r^),
r^ X cot* 9 = r, (r^ — r^ — x).
*) Diese Eonstraktion gibt Herr Mannheim (cours de g^omdtrie descrip-
tive, 1880, S. 281) und leitet sie mittelst der Normalenfläche ab, aof welche
er die Theorie der KrflmmaDg der Flächen gründet. Aus der Konstruktion
entwickelt er dann in obiger Weise die Eulersch^ Formel. Eine andere Kon-
struktion unserer Aufgabe mittelst eines Hilfskegelscbnittes gibt Eüler (Re-
cherches sur la courbure des snrfaces in den Möm. de TAcad. de Berlin, 1760;
siehe de la Ooumerie, tr. de g^om. descr., B. 8, 1864, S. 18).
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534 Xr, 482. Die Krümmung der Flächen.
Multiplicirt man diese Gleichung mit der quadrirten Gleichung (1),
so erhält man die Gleichung von J;^:
y« = ^x(r.-r,-a;). (2)
Vergleicht man dieselbe mit der Gleichung der Ellipse von den
Halbaxen zu a,, ft^, bezogen auf einen Scheitel der Axe 26i:
(welche man aus der letzten Gleichung von I, 363 erhält, wenn man
a mit h vertauscht, und x durch x — h ersetzt), so findet man beide
übereinstimmend, wenn
Die Kurve Aj ist also eine Ellipse, welche, unter der Voraus-
setzung ^1 > fj, woraus a^ > Jj, die R^ R^ zur Nebenaxe hat und
ähnlich mit der Indikatrix ist, weil deren Axen das gleiche Verhält-
nis besitzen (478).
Zieht man andererseits R^Q^-^^Qx^ ^^so unter dem Winkel
90^ — 9) gegen R^D^, und schneidet R<gQ^ mit Ji^j ^Qiy so erhält
man die Gleichung des geometrischen Ortes Ti^ des Punktes Q^, worin
R^R'^ X, RQ^=^y ist, wenn man in der Gleichung (2) **i, »"2, 9, a?
bezw. durch r^, r^, 90^— 9, ^'i — ^2 — ^ ersetzt,
y'-^x{r,-r,^x). (3)
Es ist dies wieder die Scheitelgleichung einer Ellipse von den
Halbaxen «2; ^2; wobei
Ic^ hat daher R^R^ zur Havptaxe und ist ebenfalls der Indikatrix
ähnlich.
Da RiQi und R2Q2 auf einander senkrecht stehen, so ist der
Ort ihres Schnittpunktes Q der Kreis Je vom Durchmesser JBi 22^ und
dem Mittelpunkte 0. Für 9 = 45^ sei r=»r'] dann wird cos* 9
= sin* y = ^ , und die Eulersche Gleichung wird
— = — -4- i.
Der Erümmungsmittelpunkt R' ist dann von P durch R^ und R^
harmonisch getrennt (I, 289), oder die Berührungspunkte der aus
P an A, \, Jc^ gezogenen Tangenten, nämlich S^, S^, Sg, liegen auf
einer durch iJ' gehendeil, auf P^ senkrechten Geraden. Der Schnitt-
punkt 8 von R^Sj^ und B^Sg l^ßg* ^^f ^> ^^^y wegen 9 = 45®, in
der Mitte des Halbkreises RiR^, so daß OSA^R^R^. Man erhält
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Fig. 196.
XI, 482—483. KrümmuDg der Normal- und der schiefen Schnitte. 535
daher die Punkte S^, S^ bezw. Ton Äj, i,, wenn man die Polare
SqB' von F zn k mit den durch S, oder unter 45^ gegen B^Dj^ ge-
zogenen Strahlen R^S, B^S in S^, S^ schneidet, oder wenn man
R'S^ = B'B^y B'S^ = B'B^ macht. Dadurch sind \, h^ als affine
Ellipsen zu Tc bestimmt*).
4:83, Um bei der Konstruktion von B die Ellipsen entbehren
zu können, benutzen wir die KoUineaüon einer derselben, etwa der
Ä^t, mit dem Kreise h] wir konnten als solche die Affinität mit der
Axe jR, üj wählen, ziehen aber,
wegen Übereinstimmung mit dem ^'
Folgenden, die KoUineation vor
mit iZj als Mittelpunkt und B2D2
als Axe. Dann entsprechen sich
in Je und k^ die aus einem pas-
senden Punkte C der B^D^ ge-
zogenen Geraden GS und CS^
(in der Figur wurde CS als Tan-
gente an k gewählt). Schneidet
nun ein Strahl B^Q den k in Q,
so ziehe man QU\\ B^D^ bis U
auf CSj dann B^^U bis Ui auf
CSi, so schneidet die Parallele
Ü^B zu B2D2 die B^Q in Q^,
einem Punkte der Ä^, und die B^B^ in B.
Ist P ein hyperbolischer Funkt, so liegt P auf der endlichen rig. 197.
Strecke Ü1JB2 und der von P durch ü^, IZ^ harmonisch getrennte
Punkt jR' wird durch den Kreis k vom Durchmesser iJ^JB^ gefun-
den, wenn man FS^^J^B^^B^ bis Sq auf i, und in Sq die Tangente
an k bis iJ' auf ü^üj zieht. Ä,, i^ werden Hyperbeln mit B^B^
als reeller Axe, gehen bezw. durch die Punkte ä/, S^ der Polare
iJ'iS/ von P zu A, Ä^, ig, wenn iJ^fif'S/ und iJ^ß^S/ unter 45^
gegen B^D^ gezogen sind (JB'Ä/ = jB'i?i, B'S^ = B'B^). Die
Hyperbeln sind ähnlich mit den konjugirten Hyperbeln der Indi-
katrix, und haben dieselbe gegenseitige Lage wie die eine Indikatrix-
hyperbel gegen die um 90^ gedrehte andere; ihre Asymptoten stehen
daher paarweise auf einander senkrecht. Sie sind als kollineare
Kurven zu k mit B^ als Mittelpunkt und ü^Dj ^Is Axe der Kol-
lineation gezeichnet Zieht man den Strahl B^ Q^ unter dem Winkel
q) gegen üj 2)^, und schneidet ihn mit k^ in $/, zieht Q^BA^B^B^,
*) Die Konstruktionen dieser Nr. rühren von meinem Sohne Hermann
Wiener, Privatdocent in Halle, her.
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536
XI, 483. Die Krümmung der Flächen.
SO ist 12 der za (p gehörige Erümmungsmittelpunkt Denselben
erhält man auch durch den Strahl B, Q^ unter dem Winkel 90* — 9)
gegen B^D^y durch seinen Schnitt Q/mit %,, und dnrch Q^B J_ Üi-Bs-
Fig. 197.
Um die Hyperbeln entbehren zu können, zieht man unter Be-
nutzung der bezeichneten KolUneation zwischen h und k^, in der sich
BgiS und B^Si entsprechen, JB^^ unter dem Winkel q> gegen JS,Di
bis Q auf*, QU^R^D^ bis U auf R^S, R^U bis U^ auf B^S^,
so liefert UiR \\ R^D^ auf R^Q den Punkt Q^ der Äj, und auf E,iJj
den Erümmungsmittelpunkt Jß zu. 9.
Die Paare der Normalebenen der Fläche in P, .welche den-
selben Winkel (p mit der zu r^ gehörigen Hauptebene einschließen,
bilden eine luToIution, deren Doppelebenen die beiden Hauptebenen
|?f- S?: ^^^^' ^i® Büschel JRj und R^ der Strahlen JRi öi und B, ^^ (oder
R^Qi) sind mit dem senkrechten Schnitte dieses Ebenenbüschels
kongruent, und erzeugen daher bezw. auf äj^, Tc^ inyolutorische Punkt-
reihen, deren Punktepaare aus dem Pole der Involution (dem unend-
lich fernen Punkte der Bj Dj) auf die Axe der Involution R^R^
in die Reihe der Krümmungsmittelpunkte R projicirt wird; daraus
folgt (297, D):
Bas Büschel der Normäld>enen einer Fläche T in einem Punkte P
derselben ist involtäorisch und projektiv m der Reihe der entsprechen-
den Krümmungsmittelpunkte y wenn man ßwei Ebenen des Büschels ein-
ander zuordnet j welche gleiche Winkel mit jeder der beiden Hauptd)enen
bilden, und wenn man ihnen den gemeinschaftlichen Krümmungsmittd-
punkt ihrer Schnittkiirven mit T in P entsprechen läßt. Der eu dem
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XI, 483—484. Krümmung der Normal- und der schiefen Schnitte. 537
Winkel von 45® gehörige KriimmungsmittdpanTct R' ist von P durch
die HattpikrümmungsmittelpunJOe JB^, JB, harmonisch getrennt.
484. Schneidet man die Berührungsebene mit den Normal-
ebenen der F in P und trägt auf jeder Schnittlinie den Krümmungs-
halbmesser PR = r des von ihr berührten Normalschnittes nach Fig. los
beiden Seiten hin auf, so
bilden die Punkte B die ^" ^
Kurve der Krümmungs-
halbmesser oder die Euler"
sehe KurvCf deren Polar-
gleichung die Eulersche
Gleichung (479,(3)) ist. Man
konstruirt die Kurve aus
den auf einander senkrech-
ten Hauptkrümmungshalb-
messern Pi?i = ri, PjB,
= r, (481), indem man
auf PJB,diePJi/ = PjBi
auftragt, R^'D^ und B^D^
±PR2 und PDi±PR
zieht, D^D^ mit PU, in R' schneidet und PR=^PR' macht. In
der Figur wurde P als elliptischer Punkt der Fläche angenommen;
dann haben r^ und r^ gleichen Sinn, und deswegen wurde auch
Pi2/ in dem Sinne von PR^ aufgetragen.
Die Tangente im Punkte R bestimmt man nach dem Verfahren
der ähnlichen Figur (I, 204). Dreht man den rechten Winkel
DiPD^ um P unendlich wenig im Sinne der Zunahme von q> (=
RiPR)f so verhalten sich die von D^, Z)^, -R beschriebenen Kreis-
bogen, wie PDi : PD^ : PR =» E/Di : PjR, : PF, wenn F der Fuß-
punkt der von R auf PR^ geföllten Senkrechten ist. Die letzteren
Linien, multiplicirt mit cos q>, wollen wir als die verhältnismäßigen
Vergrößerungen der unendlich kleinen Wege betrachten. Dieser
Weg für R ist daher RS, wenn RS ± PR, FS ± RS, Trägt man
dann auf FS die noch zu bestimmende zugehörige Verkleinerung
von PR, d. i. auch den Weg von R' gegen P, = ST auf, so ist RT
die gesuchte Tangente. Nimmt man vorübergehend Ü/Di, P-Kj,
PF als die Längen der bezw. von Dj, Z),, R beschriebenen ver-
größerten Bogenelemente an, so sind, wie man leicht sieht, die
dabei von D^, D^ auf iZ/A, D^jB« (in gleichem Sinne) beschriebe-
nen Wege gleich EDi, D^P, wenn D^E ±PDi bis E mf PR^
gezogen wurde. Der dabei auf einer || Ri B^ durch R' gelegten
Geraden von ihrem Schnittpunkte R' mit D^D^ beschriebene Weg
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538
XI, 484. Die Krümmung der Flächen.
ist = J^J^ wenn die \ FD^ durch Bf gezogene Gerade die FB^ in
J, und die D^E in J^ triflFfc. Zieht man J^J^ \ FD^ bis J^ auf Dj^B,
so ist JgDi = Ji J, und der zum Wege RS = FF . cos g> gehörige
Weg von JB' in der Richtung von B^'D^ ist J2D1 . cos 9 = J^2),,
wenn J^^ J3 U PJBg his J^ auf iJ/Di gezogen wurde. Zieht man sie
noch bis J4 auf Di Dg, so ist der Weg von B' gegen P, oder die
Abnahme von r = J^J^y und diese hat man als ST aufzutragen.
Die Figuren 198, 199, 200 geben die Eulersche Kurve för einen
elliptischen, hyperbolischen und parcibolischen Punkt P einer Fläche.
Die erstere schließt sich einer Ellipse an, die zweite zwei kon-
jugirten Hyperbeln und die letztere zweien in Bezug auf den Scheitel
symmetrischen Parabeln.
Fig. 199. Bei der Eulerschen Kurve für einen hyperbolischen Punkt wird
r = 00, wenn B^D^ in die zu FB^ parallele D'D" brückt, wodurch
Fig. 199.
der Schnittpunkt Z der B'B" mit PB^ sich ergibt durch PZ* =
— rjTg, oder als Schnittpunkt mit dem über B^'B^ als Durchmesser
beschriebenen Kreise. Aus dieser Gleichung folgt
lgZPJ)" = tg»--Ä^ = +
±v-?..
was bei Vergleichung mit 480, 2) zeigt, daß FB" in die Asymp-
tote der Direktrix fallt, wie es sein mußte. — Die Asymptoten
der Eulerschen Kurve sind mit denjenigen der Direktrix par-
allel, ohne in dieselben zu fallen. Läßt man q)' um das unendlich
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XI, 484. Krümmung der Normal- und der schiefen Schnitte. 539
kleine d zunehmen , oder läßt man den rechten Winkel D'PD" sich
um P um * drehen, so beschreiben D' und D" bezw. auf D' JB/ und
D"Il^ gleiche und entgegengesetzte Linienelemente, weil sie die-
selben auch auf dem Kreise beschreiben, der durch P, D\ D" gelegt
ist (und D'D" zum Durchmesser hat). Die Gerade D' D" dreht
sich daher um 26, den Centriwinkel, der mit den Peripheriewin-
keln d auf denselben Bogen ruht Die Strecke (wie PB'), welche
dann die gedrehte D'D'' auf PR^ abschneidet, ist « PZ: 2d; und
trägt man diese auf dem um d gedrehten Strahle PD" auf, so ist
der Abstand ihres entfernten Endpunktes von PD" = d(PZ :2d)
= ^ PZ. Eine Asymptote unserer Kurve hat daher einen Abstand
von einer Hyperbelasymptote und von P = ^ PZ] das von ihr mit
den Axen gebildete und mit PD'D" ähnliche Dreieck hat daher
die halben Maße des letzteren, und die Abschnitte, die sie aufPJßi
und PR, bildet, sind bezw. PC = PC' = i PD', und PL = PL'
= \PD".
Bei einem parabolischen Punkte {r^ = oo) fallen R^ und B/Dj y^e ^doo
ins Unendliche, und es wird D^B' ± PD^, so daß PB' = PB =
r = Tj : sin* g> (wie in 480, 3)) die Polargleichung der Kurve vorstellt
» Fig. 200.
X'V.-
Trägt man auf dem Strahle PB die PQ = q = FB = D^B' =
r cos g) auf, so bilden die Punkte Q eine Kurve von der Polar-
gleichung $ °» (^2 ' ^^^^ 9) ^^^ 9; ^^^ diese Kurve ist die Parabel
vom Parameter rg und der Gleichung in rechtwinkligen Koordinaten
f^ =' r^x, da diese Gleichung vermittelst y = g sin 9, a; = g cos 9
in die obige übergeht Zwei solche Parabeln schließen sich unserer
Kurve asymptotisch an.
Es sind durch das Vorige drei, wie mir scheint, neue Parabel-
konstruMionen gegeben durch PB2 «= rj = Parameter, PQ = D^B',
oder Abstand (Ja; «= y -= B^D^, oder Abst (gy =■ o; = B^B'.
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540 XI, 484—486. Die Krümmung der Flächen.
Die Tangente BT unserer Eulerschen Kurve in B ist durch
FT^ BP und «=» jB,B' bestimmt Denn der Punkt B^' der Fig. 198
und damit 2),, E rücken ins Unendliche, D^Di wird | PD^ oder
J_PDj, A-^l ^-K»; ^^^ wenn man die endliche Figur DiJ^J^J^^
die ins Unendliche rückt, an das mit DiJ^ gleiche JJi angesetzt
denkt, so wird das A D^J^J^ zum A JJ^^^ der Fig. 200; dieses
aber ist ähnlich mit dem A D^PE' und doppelt so groß, wie das-
selbe (JiB'~D^P = B'J), also J^J^ der Fig. 198 = 2B^B' der
Fig. 200. Hier ist A BSF & A D^B^B\ weil BS'^PF. cos tp =
PD, . cos 9 = DglJa, daher SF = B^B\ so daß man SFTr=^ 2B^B'
= 2 SP' erhält, wenn man FT «^ B^B' macht, wie angegeben.
485. Um den Krümmungshalbmesser der Kurve in einem Scheitel,
z. B. in Pjy 2^ bestimmen, denken wir uns ihren Punkt B unendlich
Fig 198. nahe zu B^ gerückt und bezeichnen <^ B^PB («» 0^) mit d, denken uns
aus B die Senkrechte EP auf PB^ gefallt, so gehen durch B der aus
P durch B' mit einem von r, unendlich wenig verschiedenen Halb-
messer beschriebene Kreis, und der durch Jßg gehende Krümmungs-
kreis vom Halbmesser r". Daher verhalten sich (208)
r" : B^P^r" : (- r,) = B'FiB^F. (1)
Dabei ist r, =» Pl^s^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^^i Krümmungshalbmessers r"
wurde vom Berührungspunkte gegen den Krümmungsmittelpunkt
hin genommen gedacht. Sodann ist, da DgPj = 0*,
B^B' : B^B,' = D^B^ : (A^ + ^Z A) = A A : A' A ,
und da A A = ^«^ ^^^ A'A = ^i • *> ^^^ ^^t
iJ,B' -= B,U/ ^^ -= (r. - r,) ^ d«.
Femer ergibt sich, weil BP' ein Kreisbogen, P'P«= — ^rjJ*
(negativ, weil sein Sinn entgegengesetzt mit dem von r,); daher
R,F^B,R'-^R'F=(r,-r,)^d>-^r,ö' = '^ir,-2r,),
und mit Hilfe von (1)
Entsprechend ist der Krümmungshalbmesser r' in P^
Hiernach werden die Krümmungshalbmesser konstruirt, z. B.
deqenige in A> indem man auf AA ^^^ A^^^'^PA aufträgt
und P^G mit PA in fi" schneidet; dann ist r" = Pfi" '^ B^Ky und
zwar hier von gleichem Sinne wie r,, da r^>2r^.
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XI, 486—486. KrömmuDg der Normal- und der schiefen Schnitte. 541
Für fj = oo wird r" «= r^, r'= — ^r^. r ist dann der Krüm- Fig. 200.
mungsbalbmesser sowohl im unendlich fernen Scheitel , wie in dem-
jenigen P der asymptotischen Parabel, deren Parameter r, ist.
486. Wir wollen nun den Krümmungshalbmesser eines schie-
fen Schnittes einer Fläche P bestimmen. Sei P ein Punkt der P, Fig. 201.
PN ihre Normale; auf dieser tragen wir das unendlich kleine PM
auf, dann schneidet eine durch M J_ PN gelegte
Ebene die P in der Indikatrix AA'B'B = i vom Mit-
telpunkte Jlf (478). Die willkürlich durch P gelegte
Schnittebene bilde mit der Normale PN den ^ a und
habe mit der die P in P berührenden Ebene die Ge-
rade PT gemein. Die Normalebene PTN der P
schneide die Indikatrix in A und B (AHB | PT),
und die P in der Kurve APB ; ihr Krümmungskreis in P ist durch diese
drei Punkte oder durch P, A und die Tangente PT gegeben; sein
Halbmesser sei r. Setzt man PM«^ a?, MA = y , so ist y* = 2 rXy und
y = 0% a; = 0* (208). Jene durch PT gehende schiefe Schnittebene
treffe die Indikatrix in A\B' (A'B' || PT|| ^JB); sie schneidet dann
die P in einer Kurve A'PB\ deren Krümmungshalbmesser r durch
diese drei Punkte bestimmt ist, oder durch P, A' und die Tangente
PT. Fällt man PM' ±A'B\ und setzt PM = x\ M'A' = y\
so ist y'* = 2r'x. Nun ist auch MM' ± A'B' und ^ MPM = «,
daher PM' =^ x' =^ x: cos a, MM' = a; tg a, und beide Größen
sind 0*, wie x. Ist M" die Mitte von A'B\ so ist MM" der zu
AB konjugirte Durchmesser der i und bildet mit MM' im allgemeinen
einen Winkel < 90®, so daß im allgemeinen auch M'M" = 0^
Ist dagegen dieser Winkel = 90^, was nur eintritt, wenn i eine
Hyperbel und A B ihre Asymptote, so sind r und r' = 00 . Da
femer MM" parallel mit den Tangenten der i in A und B, so ist
MA - M"A' = 0^ . AA' = 0\ Demnach ist
y'=M'A' = M'M" + M"A'^0^ + MA-(fi = MA = y,
so daß aus y^*^2r'x' folgt y* «= 2r'a?: cos a, oder da auch
y* = 2ra;,
r ' = r cos a .
Diese Formel drückt den Satz von Metisnier*) aus, nach wel-
chem der Krümmungshalbmesser eines schiefen Schnittes einer Fläche
die Projektion des Krümmungshalbmessers des ihn berührenden Normal-
Schnittes ist. Daraus ergibt sich, daß, wenn man durch eine Tangente
*) Meumier, Memoire sur la courbure de« sarfaces (Savants dtrangers,
1776).
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542 XI, 486—488. Die Krümmung der Flächen.
einer Fläche in ihrem Punkte P aUe Ebenen legt, die Krümmtings-
mittelpunkte von deren Schnittkurven in P einen Kreis und ihre Erüm-
mungskreise eine Kugel Ulden.
487, Die Krümmungskreise der Normalschnitte einer Fläche F
in einem Punkte P derselben bilden eine Fläche vierter Ordnung, welche
die Normale der T in P zu einer DoppeUinie hat. Nimmt man die
Tangenten des ersten und zweiten Hauptschnittes, welche bezw. r^
und r^ liefern, und die Normale der P bezw. zur x-, y- und ^Axe,
nimmt man dann von dem Normalschnitte (9, r) die Tangente in
P zur vAxe, so ist die Gleichung des Erümmungskreises dieses
Normalschnittes
v^ = 2r0'^0^ (1)
Mit Hilfe der Gleichungen (379, 3))
— = ^— cos* op -1 sin* w oder r = = — ^-~ — =-=— ,
r fj ^ ' Tj ^ r, cos* 9 + r, am* 9 '
erhält man aus (1)
und cos9= -, sin 9==^, v^ = ix^ + y^,
**« V« ■+* *'* t?»
oder {^ + y' + z') {r^a? + r,f) = 2r,r,z (^ + y*)
als Gleichung der Fläche. Dieselbe ist also von der vierten Ord-
nung, und hat die Normale der P in P zu einer Doppellinie, weil
durch jeden Punkt derselben zwei (reelle oder imaginäre) Erüm-
mungskreise gehen (483).
Legt man durch die Tangente des Normalschnittes (qp, r) in P
alle Ebenen, so bilden die Erümmungsmittelpunkte ihrer Schnitt-
kurven mit P einen Ereis (486), dessen Ebene seukrecht auf der
Ebene des Normalscbnittes (9, r) steht und welcher den vom Be-
rührungspunkte ausgehenden Erümmungshalbmesser r zu seinem
Durchmesser hat, also halb so groß wie der Erümmungskreis des
Normalschnittes isi Verkleinert man daher die Fläche der Erüm-
mungskreise der Normalschnitte in P mit P als Ähnlichkeitspunkt
auf die Hälfte, und dreht die verkleinerte Fläche um die Normale
um 90^, so erhält man die Fläche der Krümmungsmittelpvnkte aMer
{ebenen oder unebenen) durch P gehenden Kurven der Fläche in P.
Beide Flächen sind daher ähnlich mit dem ÄhnlichkeitsverJuiltnisse snoeL
488, Legt man in einem Punkte P einer Fläche P eine sich
mit einem Scheitel anschmiegende Fläche zweiten Grades P', sowie
eine zu der Berührungsebene der P in P parallele unendlich nahe
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XI, 488-489. Krümmung der Normal- und der schiefen Schnitte. 543
Ebene; so schneidet diese die F^ in einer Indikatrix i. Alle Nor-
malen der F' in den Punkten der i bilden die gerade Normalen-
flache der Nr. 407, d. i. eine windschiefe Fläche, welche zwei mit
den Axen der Indikatrix parallele und die Normale in endlichen
Absfönden von P schneidende Gerade zu Leit- und Doppellinien
hat (408). Jene zur Berührungsebene parallele Ebene schneidet die
F selbst in einer Kurve »', welche in der Nahe von P von der i Ab-
stände «»= 0* hat, wenn die Durchmesser der i «= 0^ sind (478). Die
Normalen der F in den Punkten der i' bilden mit den Normalen der
F* in den um 0* entfernten Punkten der i Winkel =- 0*; sie erzeugen
daher eine windschiefe Fläche, deren Schnittlinien mit sich selbst von
den beiden geraden Doppellinien jener Normalenfläche bezw. Abstände
"°0^ besitzen, weil die Winkel der zum Schnitte gelangenden Erzeu-
genden dieser Fläche »» 0^ sind, so daß sie mit jenen geraden Doppel-
linien zusammenfallen. Diese Geraden sind daher auch Leitlinien
der windschiefen Fläche der t'; oder V und i und beide windschiefe
Flächen fallen in einander. Femer, wenn die Normale n der F und
der F' in P von einer Normale der F* in einem Punkte Ä (Scheitel)
der i geschnitten wird, so gehen die Normalen der F in Punkten,
welche von Ä den Abstand 0^ besitzen, also auf Kurven der F lie-
gen, welche in P den Hauptschnitt PÄ berühren, von der n in
Abständen «= 0^ vorbei, und da sie beim Durchlaufen der i' die
Seite der n wechseln, so gibt es auch Normalen, die den Abstand 0^
und absolut 0 von n besitzen. Es ergibt sich daher:
An der Normale einer Fläche F in ihrem Punkte P gehen ihre
Normalen in benachbarten Punkten (0^) des P im allgemeinen in Ab-
ständen = 0* vorbei; nur für Punkte von Kurven der F, welche einen
Hauptschnitt in P berühren, werden diese Abstände 0', .0' oder auch ab-
solut 0. Der dieser benachbarten Normale nächstliegende Punkt der Nor-
male in P ist dann der Erümmungsmittelpunkt dieses Hauptschnittes
in P. AUe anderen Normalen der "F in benachbarten Punkten des P
schneiden ewei Gerade, die s. g. Abweichungs- oder Deviationsaxen"^),
welche in den Krümmungsmittelpunkten der Hauptschnitte beaw. senkrecht
auf deren Ebenen stehen.
489. Unter den Krümmwngslinien**) einer Fläche versteht man
diejenigen Linien derselben, welche in jedem ihrer Punkte einen der
Hauptschnitte dieses Punktes berühren. Durch jeden Punkt der
Fläche gehen daher zwei Krümmungslinien und dieselben schneiden
^ Azes de d^viation; sie wurden von Sturm aufgestellt (Gomptes rendus,
1845, 1. Bern.).
^ Die Theorie der Erammnngslinien verdankt man Monge (Application
de Tanalyse h, la g^m^trie, 1796, XV o. XVI).
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544 XI, 489—490. Die Erümmung der Flächen.
sich senkrecht; die eine ist die Linie der größten^ die andere die
der kleinsten ErQmmung. Die Flächennormalen in allen Punkten
einer Erüuimungslinie bilden eine abwickelbare Fläche, weil sich
zwei benachbarte derselben schneiden (vor. Nr.), während diese Nor-
malen entlang einer anderen Linie eine windschiefe Fläche bilden.
Asymptotische Linien einer Fläche heißen diejenigen, welche in
jedem ihrer Punkte eine der Haupttangenten (480, 2)) dieses Punktes
berühren. Durch jeden Punkt der Fläche gehen daher ebenfalls
zwei solche Kurven, welche gleiche Winkel mit jeder Erümmungs-
linie dieses* Punktes bilden. Die asymptotischen Linien sind nur auf
Flächen von entgegengesetzter Erümmung reell.
490. Bei einer Umdrehungsflädie sind die Krümmungslinien
die Meridiane und die (sie senkrecht schneidenden) ParaUelkreise.
Die Flächennormalen entlang eines Meridianes schneiden sich in
deren Ebene, die Flächennormalen entlang eines Parallelkreises in
einem Punkte der Axe. Daher ist für eine Umdrehungsfläche in
irgend einem Punkte P der eine Hatiptkrümmungshalbmesser der Krüm-
mungshalbmesser des Meridianes, der andere das zwischen P und der
Umdrehungsaxe liegende Stück der Flächennormale in P.
Bei einer abwickelbaren Fläche bilden offenbar die Ergeugenden
die eine Schaar von Erümmungslinien. Die andere Schaar wird
durch die Linien gebildet, welche die Erzeugenden senkrecht schnei-
den, d. i, durch ihre senkrechten Trajektorien , welche die Evolventen
der Bückkehrkante sind; bei der abwickelbaren Schraubenfläche also
durch ihre Normalkurven, welche zugleich Evolventen der Normal-
schnitte des Cylinders der Rückkehrkante sind (334); bei dem Cy-
linder durch seine Normalschnitte, bei dem Eegel durch seine
Schnitte mit koncentrischen Engeln.
An eine windschiefe Fläche konnten wir (381) unendlich viele
entlang einer Geraden berührende einschalige s. g. Berührungs-
hyperholoide legen, welche nämlich auch noch die benachbarte
Erzeugende mit ihr gemein haben. Läßt man noch eine dritte
benachbarte Erzeugende beiden Flächen gemein sein, so ist das
Hyperboloid bestimmt, welches das sich anschmiegende heißt Jede
Berührungsebene der Fläche schneidet diese, in der Erzeugenden des
Berührungspunktes und in einer Eurve, welche ebenfalls durch den
Berührungspunkt geht und in ihm die Erzeugende von der zweiten
Schaar des sich anschmiegenden Hyperboloides zur Tangente hat
Man sieht daraus^ daß windschiefe Flächen nur hyperbolische Punkte
besitzen und daß alle zürnten Haupttangenten in den verschiedenen
Pu/iilden derselben Erzeugenden ein einsdialiges Hyperboloid bilden^ wel-
ches sich der Fläche entlang der Erzeugenden anschmiegt Dasselbe
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Xr, 490—492. Die Tangenten im Doppelpunkte d. Schnittknrve zweier Flächen. 545
ist gegeben, wenn in drei Punkten der fraglichen Erzeugenden die
zweiten Haupttangenten gegebenen sind.
n. Die Tangenten der Schnittknrye sweier sich berührendei^
Flächen in deren fierührangsptinkte, einem Doppelpunkte
^ der Kurve.
491. Wird eine Fläche F in einem hyperbolischen Punkte P von
einer Ebene T berührt^ so ist P ein Doppelptmkt der SchniUkurve,
und ihre Tangenten in P sind die Asymptoten der Indikatrix in P.
Denn zwei mit T parallele, ihr unendlich nahe und auf beiden Seiten
derselben liegende Ebenen schneiden die F in Kurven, und diese haben
benachbarte Punkte des P mit Hyperbeln gemein, welche Formen
der Indikatrix in P bilden (480, 2)), also parallele Asymptoten be-
sitzen; und da diese Hyperbeln beim Hereinrücken der Ebenen in
die T in die Indikatrixasymptoten übergehen, so hat auch die
Schnittkurve der T mit F die dem P benachbarten Punkte mit die-
sen Asymptoten gemein, oder sie wird von ihnen berührt Diese
Asymptoten werden aber als die durch P gehenden Erzeugenden
des sich in P der F anschmiegenden einschaligen Hyperboloides be-
stimmt. Mittelst desselben wurden die Tangenten der Schnittlinie
eines Ringes mit seiner ihn in einem hyperbolischen Punkte berüh-
renden Ebene ermittelt (157)*).
493. Satz. Haben zum Flächen in einem gemeinschaftlichen
Ptifikte P eine gemeinschaftliche Berührungsebene T, so hat ihre Schnitt-
linie in P einen Doppelpunkt ^ in welchem deren {reelle oder imaginäre)
Tangenten die beiden gemeinschaftlichen Durchmesser derjenigen Indi-
katrixen beider Flächen in P sind^ welche zu demselben auf der Be-
rührungsebene senkrechten Halbdurchmesser c der sich bezw. jenen Flä-
chen in P anschmiegenden Flächen zweiten Grades gehören.
Denn bestimmt man mit diesem c ^== PM, also mit dem ge-
meinschaftlichen Mittelpunkte M (vergl. Fig. 193) die in P sich
anschmiegenden Flächen zweiten Grades, deren Hauptschnitte in der
auf c senkrechten Hauptebene H sich (reell oder imaginär) in den
Endpunkten zweier Durchmesser ^, t^ schneiden, so besteht die
Schnittlinie dieser beiden Flächen aus zwei Kegelschnitten, deren
Ebenen Pt^ Pt^ sind, und deren Tangenten in P die Projektionen
von t und t^ auf T oder die gemeinschaftlichen Durchmesser der
beiden zu demselben c gehörigen Direktrixen bilden. Dieselben Ge-
raden berühren aber auch die Schnittlinie der ursprünglich gegebe-
*) Eine andere ebenso einfache EonBtrnktion bat Herr Pelz gegeben in den
Sitznngsber. d. k. Akad. d. Wiss. in Wien, B. 79, Abt. 2, 1879, S. 470.
Wiener, Lehrbuch der darstelleuden Geometrie. II. 35
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546 XI, 492—493. Die Srömmmig der Flachen.
nen Flächen in P, weil jede dieser Flächen mit ihrer anschmi^en-
den Fläche^ und daher auch die Schnittkurye der ersteren mit der-
jenigen der letzteren Flächen außer P noch die dem P benachbarten
Punkte in der zu T benachbarten parallelen Ebene gemein haben.
'493. Aufg. IHe Tangenten der Schnittlinie eines Ringes mit
einem geraden Konoide in einem Dqppdpunkte derselben m bestimmen.
F?g' m. Aufl. Sei der Fall der Nr. 403''gewählt, wofür die Schnittlinie
konstruirt wurde. Der Doppelpunkt befindet sich auf einer Kante
{F'A'y J") des Konoides (entlang deren das Flächenelement eben
ist). Diese Erzeugende ist eine KrümmungsliniC; weil die Flächen-
normalen in allen Punkten derselbe^ in derselben Ebene liegen.
Der auf dieser Erzeugenden senkrechte Schnitt FG^ der Fläche hat
denselben Krümmungshalbmesser wie die Ellipse (G^/.F', G^'J"H^'),
deren Aufwickelung auf den zu P^ senkrechten Cy linder G'FH' die
Leitlinie bildet. Denn die Ellipse und die Projektion ihrer Auf-
wickelung auf die Ebene der Ellipse haben den Punkt (F, J") ge-
mein , sowie benachbarte Punkte von Jy weil die Schnittpunkte einer
unendlich nahe bei J parallel zu P^ geführten Ebene beide Kur?en
in Punkten schneidet, deren Abstände als Unterschied des Bogens
und der Sehne = 0^ sind, was gegen den Abstand 0* der Punkte
Ton J verschwindet. Demnach schmiegt derjenige Cylinder sich
dem Konoide in {Fy J") an, welcher jene Ellipse zum senkrechten
Schnitte und die zwei Geraden G^G^\ B^H^' zu ersten Spuren hat
Von dem Ringe ist der Meridiankreis von F die eine Krüm-
mungslinie, die darauf senkrechte hat für den Punkt {F\ J") einen
unendlich großen Krümmungshalbmesser, weil die Flächennormale mit
der Umdrehungsaxe der Fläche parallel ist (490). Daher ist eine
Schmiegungsfläche derjenige Cylinder, welcher jenen Meridiankreis
zum senkrechten Schnitte besitzt, also die P^ in zwei Geraden trifft,
Yon denen lifN' die eine ist. Da beide Schmiegungsflächen den
Punkt (Ff F") zum Mittelpunkte haben, so sind ihre ersten Spuren
zugleich die Grundrisse ihrer zu demselben c gehörigen Direktrixen,
und die Diagonalen des von ihnen gebildeten Rechtecks^ wie jP"^,
die Grundrisse der Tangenten. Man bemerkt, daß F für jede der
beiden Flächen ein parabolischer Punkt ist, daß daher die Direk-
trixen je zwei parallele Gerade sind.
Übtmgsaufg. Die Tangenten in dem Doppelpunkte P der Schnitt-
linie zweier Cylinder, Kegel oder beliebigen Flächen, deren Haupt-
krümmungshalbmesser ermittelt werden können^ zu bestimmen* —
Man legt zweckmäßig die P^ parallel zur gemeinschaftlichen Be-
rührungsebene beider Flächen in P.
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XI, 494—496. Die Evolute einer ebeüed Scbnittkurve einer Pl&che. 54t
nL Die Evolute einer ebenen Sohnittkturre einer Fläche
und ihrer Projektionen.
494. Sind in einem Punkte P einer Fläche F die Ebenen
ihrer Hauptschnitte und deren Erümmungshalbmesser bekannt ^ so
kann daraus nach den Sätzen von Euler und Mmsnier der Krüm-
mungshalbmesser der Schnittkurye der F mit irgend einer durch P
gelegten Ebene in P, und daraus der Krümmungshalbmesser jeder
Projektion der Kurve gefunden werden^ unter Anwendung derselben
Sätze auf den projicirenden Kegel oder Cylinder. Wir werden aber
einfacher zum Ziel gelangen, einerseits wenn wir an die Fläche F
eine Schmiegungsfläche F' zweiten Grades legen und den Krüm-
mungshalbmesser des Kegelschnittes bestimmen; in welchen diese
F^ von jener Ebene geschnitten wird; und andererseits ; wenn wir
auf die Projektionen den Satz von Geisenheimer (I, 261) anwenden.
496. Äufg. Die Evoluten der ebenen Schnitthurve eines Binges
und des Grund- tmd Aufrisses derselben m ermitteln.
Aufl. Es sei F^ senkrecht gestellt zur Umdrehungsaxe a des Fig. 208.
Ringes und berühre ihn nach seinem tiefsten Parallelkreise , es sei
der Ring durch seine Axe a {A\ a") und den Kreis Je (mit dem Mittel-
punkte C), welcher die Hälfte der zweiten Projektion seines Haupt-
meridianes bildet; und es sei die Schnittebene E durch ihre Spuren
^1 in Fj und e^ in der Hauptmeridiauebene gegeben, woraus noch
ihre Spur 63 in der oberen auf der a senkrechten Berührungsebene
Fg des Ringes bestimmt wurde (e, || e^). Die auf E senkrechte
Meridianebene schneidet die E in der Symmetrielinie m {m\ m")
der Schnittkurve 5, deren erste Spur (auf e^) Jfj ist; man drehe m um
a in die Hauptmeridianebene nach m| (m/, ^/0> ^i ^^'^ -^ ^^^ ^
{A^ M^ = A'M^\ es sei A^ = a'x, A^ = «"O* ^^^ Mittelpunkt
des Ringes sei Aj die durch A jLa gelegte Ebene heiße die Mittel-
ebene und ihr Schnitt c (c\ c") mit E die Mittellinie.
Die Projektionen der Schnittkurve s zeichnet man, indem man
den Meridiankreis &; ausgehend von der Mittelebene; in eine durch
vier teilbare Anzahl (16) gleicher Teile teilt; von einem Teilungspunkte
Q die Senkrechte QA^ auf a" fällt, diese mit m/' in R schneidet;
auf m' die A'B' -= A^B aufträgt, BT ± m zieht und auf ihr F
bestimmt derart, daß -4'P'-=» A^Q. Daraus folgt P" auf A^Q.
Die wahre Gestalt s" ermittle man durch Umlegung der E um e^
in F,. Dabei gelangt B' nach B'" auf m', wobei MiB"' =^ M^B.
Sodann zieht man B'"P'"±m' und =B'P.
Die Tangenten der s erhält man durch ihre Spuren mit Zweien
von den drei Ebenen F^jFj, der Mittelebene. Für die Tangente in F
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548
XI, 495. Die Erfimmimg der Flächen.
Fig. 202.
' ii ^'^
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XI^ 495—496. Die Evolute einer ebenen SchniUkarve einer Fläche. 549
benutzt man die beiden letzteren; man schneidet die Tangente der
Ä in Ö mit c" in J7, mit Cg" in F, tragt die A''JJ und A^Y auf
A'r bezw. nach A'V^ und ÄY^, zieht V^T^ und Y^T^ l^A'r,
und schneidet sie bezw. mit c und Cj' in T^ und Tj', so ist To'Ts'
die Tangente der s in P', woraus mittelst dieser zwei Punkte die-
jenigen der s" und s" gefunden werden.
496. Die Volute v^ der wahren Gestalt s"\ Um den JTrtwn-
mwngsfnittelpimht Pg der wahren Oestalt s'" in einem allgemeinen Funkte
P"' zu erhalten, legt man eine sich der F entlang des durch P
gehenden Parallelkreises PQ anschmiegende Umdrehungsfläche zwei-
ten Grades F', deren Umdrehungsaxe dann a ist. Zu dem Ende
legt man einen dem Meridiane h m Q sich anschmiegenden Kegel-
schnitt mit a als Axe. Seinen Mittelpunkt A^ auf a findet man*)
durch Umkehrung der in I, 392, 1) gegebenen Konstruktion des
Krümmungsmittelpunktes C in Q^ wenn man die Normale QC mit
a m N schneidet, NBA. QN h\B B auf CA" zieht; dann trifft
BQ ^\e a in A^, und hierdurch ist die F* bestimmt. Die F* wird
von S in einem Kegelschnitte EF' getroffen^ dessen Mittelpunkt
auf der Symmetrielinie m und auf dem zu E koi\jugirten Durch-
messer der F^ liegt; um diesen zu ermitteln, drehen wir m um a
nach m^ und suchen den Durchmesser A^Dj welcher zu der Linie
m^' in Bezug auf den Hauptmeridian h der F^ konjugirt ist. Dieser
h ist ein Kegelschnitt, welcher a" zur einen Axenlinie, A^ zum Mittel-
punkte, Q N zur Normale und Q Y zur Tangente hat. Zieht man
nun A^D^ || w/' bis D^ auf QA^, so ist die JL ND^ gelegte A^D
der zu m/' (und zu A^D^) konjugirte Durchmesser, und sein Schnitt-
punkt D mit der mi" der gesuchte Mittelpunkt des Kegelschnittes
EF' nach der Drehung um a. Denn denkt man sich die Tangente
QV mit a'' in dem (nicht verzeichneten) Punkte X geschnitten,
XYA.ND^ bis T auf A^Q gezogen, so sind D^ und T durch h
harmonisch getrennt, d. i. durch Q und den zu Q in Bezug auf A^
symmetrischen Punkt (weil XQN= 90^ und XY ± ND^ (I, 302,
Fig. 160)); und da A^Q die Polare von X zu Ä, so ist Dj der Pol
der 2F zu h. Daher ist zu dem Durchmesser A^D^ des h der
zu 2F parallele A^D (ebenfalls J_ ND^) konjugirt. Überträgt man
nun die Strecke M^D auf m' nach M^D^y so ist von der wahren
Gestalt des Kegelschnittes EF', m' eine Axenlinie, D^ der Mittel-
punkt, P"' ein Punkt, die auf P'"!;'" Senkrechte P'''Pj^ die Normale;
*) Das Verfahren der sich entlaDg eines Parallelkreises anschmiegenden
Fläche rührt von Herrn Staudigl her (Sitzongsber. d. Ak. d. Wiss. in Wien,
B. 68, Abt. 2, 1873, S. 228); das Verfiähren zur Bestimmnng des Mittelpunktes
dieser Flächen von Herrn Pdz (dies. Sitznngsber. , B 79, Abi 2, 1879, S. 471).
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riv'"
t A .
550 XI, 496->499. Die Erümmang der Flächen
und auf dieser wird der Krümmungsmittelpunkt P3 gefunden (I^
392, D), wenn man F"Fj^ mit m' in E^ schneidet, E^E^1.P^'E^
zieht, mit P'" 2)5 in JE'j schneidet, woraus Pj durch ^^-Ps-L»*' folgt
Für den PardUdkreiSj welcher mit demjenigen PQ in Bezug
auf die Mittelebene symmetrisch ist, gilt diese Symmetrie auch für
die sich anschmiegende F^ und ihren Mittelpunkt; der zu m^' kon-
jugirte Durchmesser ist dann mit Ä^D parallel.
497. Liegt der Purikt der Sdmitthirve s in der MittehAene, etwa
auf dem größten Parallelkreise -4"^o, so ist Ä" der Mittelpunkt
der sich anschmiegenden F^; aber zur Bestimmung des zu m/' kon-
jugirten Durchmessers A" 1)^ versagt das soeben angewendete Ver-
fahren. Man findet ä'^Dq vielmehr, wenn man die Tangente Q^G
des Kreises Je in Qq mit dem zu m^' senkrechten Durchmesser CG
des ik in (7 schneidet (G zufallig auf a;); dann bestimmt die J.''6r auf
m^" den Punkt D^. Denn k und der Hauptmeridian h der F^ be-
rühren sich in dem Scheitel Qq vierpunktig; daher können für diese
beiden Perspektiven Kegelschnitte Q^ und Q^ G bezw. als Mittelpunkt
und Axe der Kollineation angesehen werden, und die Pole des aus
Qq parallel zu m^' gezogenen Strahles zu h und h fallen in einem
Punkte von QqG zusammen* Dieser Pol zu k liegt aber auf dem
zu m^" senkrechten Durchmesser CG, ist also G] daher ist er es
auch zu A, und A"G ist die Polare des unendlich fernen Punktes
der m^" oder der zu m^^' konjugirte Durchmesser des A.
498. Liegt ein PunJct F der ScJ^nitfkurve s in deren Symmebrie-
linie m, so liegt die Tangente des Parallelkreises der F in P" in der
Schnittebene E, und es geht durch diese Tangente eine Hauptebene
der F. Der Krümmungshalbmesser des durch sie auf F erzeugten
Hauptschnittes 'ist aber «=» SH^, wenn fi" derjenige Schnittpunkt von
k und m^'y auf dessen Parallelkreise F liegt, und wenn EH^ die
Normale des k, und H^ ihr Schnittpunkt mit a'' ist Nach dem
Satze von Meusnier ist aber der Krümmungshalbmesser der Schnitt-
kurve s gleich der Projektion des Krümmungshalbmessers unseres
Hauptschnittes auf die Ebene E, und diese fallt in die Symmetrie-
linie m, ist daher nach der Drehung die Projektion HH^ von HH^
auf %". Daher ist P, der Krümmungsmittelpunkt für P"', wenn
auf m' die F^'F^^HH^.
499. Liegt ein Punkt J der Kurve s cmf dem höchsten oder
tiefsten ParälleOcreise, so sind die Krümmungshalbmesser der Normal-
schnitte der F in der Meridianebene =» r^ »» CQq, und in der darafn
senkrechten Ebene «T jr(± A'X) unendlich, so dass der Krümmungs-
halbmesser r des durch e^ gehenden Normalschnittes der F durch
r = r j : sin^ 9 ausgedrückt ist, wenn q> den Winkel der e^' mit tTK
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XI, 499—500. Die Evolute einer ebenen Schnittknrve einer Fläche. 551
bedeutet (480^ 3)). Bestimmt man daher auf J'K zuerst K so, dass
sein Abstand von e^ '^^2=' CQq, dann K^ so, dass dessen Abstand
von 63' = J'Kf so ist J'K^ = r. Nun bildet aber E mit der durch
e^ gehenden Normalebene den Winkel a'mi'] daher ist (486) der
Krümmungshalbmesser der s in J= J*"J^ = r cos a"ml' =» r sin xm^'
= Abstand K^x^ wenn auf m," die JlfgjKa «= r = cTjKi aufgetragen
wurde. — Ebenso kurz kann man J^ bestimmen mittelst des CylinderS;
welcher die F entlang des Meridiankreises von J berührt, durch
Bestimmung des Krümmungshalbmessers seines Schnittes mit E aus
zwei konjugirten Durchmessern (I, 262).
500« Die Schnittkurve s besitzt Punkte mit unendlich großen
Krümmungshalbmessern; die im allgemeinen Wmdejguv^ sind; sie
liegen in denjenigen Punkten des konvex-konkayen (inneren) Teiles
der F; in denen eine Haupttangente der F in die E fallt. Denn in
dem durch eine Haupttangente gehenden Normalschnitte (480^ 2)) ist
der Krümmungshalbmesser unendlich groß; daher auch im schiefen
Schnitte (486) , außer wenn dessen Ebene die F berührt Der un-
endlich große Krümmungshalbmesser erhält sich in den Projektionen.
Die Kurven s, 5', s' besitzen viermal in drei entsprechenden Punkten
Wendepunkte.
Man bemerkt aus der ent- '^*
gegengesetzten Krümmung der
5, daß zwischen F und J ein
Wendepunkt W liegen muß,
und sucht daher in einer ge-
sonderten Figur mittelst einer
Fehlerkurve denjenigen zwi-
schenliegenden Parallelkreis,
für welchen eine Haupttangente
in E fällt; dabei möge x durch
A' gelegt werden. J (der
höchste) und B. seien die-
jenigen Punkte des %, auf
deren Parallelkreisen bezw.
die Punkte J und F der s
in Fig. 202 liegen. Neh-
men wir auf Iz etwa zwei
Punkte zwischen J und E.
an, von denen B (B\ B")
einer sei, so konstruiren wir eine der zwei Haupttangenten der F
in B nach Nr. 157, indem wir in B" die Tangente JB'T" und die
Normale CB"D des h ziehen, letztere mit a" in B schneiden, und
Fig. 802 a.
•i/Tr'
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552 XI, 600—501. Die Erfimmimg der Flächen.
über DG als Durchmesser einen Kreis zeichnen (dessen Mittelpunkt
Dq adf der Geraden liegt, welche A"G senkrecht halbirt); derselbe
treflTe die B" T' in jB", und hieraus bestimme man E' so, daß
E'E^E' _L A'B\= x), Eo der Fußpunkt auf a;, und E^E' = B"D.
Dann ist B'E' die erste Projektion einer der beiden gesuchten EEaupt-
tangenten, deren Schnittpunkt T (T", T) mit einer zu P^ parallelen
Hilfsebene H, welche h zur zweiten Projektion hat, bestunmt
werde. Dreht man nun B mit der Haupttangente um a, bis £ in
E fällt, und fallt dann zugleich die Haupttangente in B, so ist diese
Lage von B ein Wendepunkt der 8. Man kann dies auch durch
Drehung von E um a, bis sie durch B geht, entscheiden. Dreht
man zunächst E um a, bis sie J_ P^ steht, wobei sie m^'' zur zwei-
ten Projektion hat, so schneidet sie den Parallelkreis von B in
K{K"y K') und die Ebene H in einer Tangente in JIT aii den bei
der Drehung um a durch den Schnittpunkt M von w/' und ä er-
zeugten Kreises MN. Dreht man nun die E zurück, bis sie durch
B geht, was man erreicht, wenn man die auf ihr senkrechte Meri-
dianebene aus A'B' in A'K' dreht, so ist ihre Spur eine auf ^.'JST
senkrechte Tangente NL des Kreises M'N\ und sie enthalt auch
die Haupttangente BT der F in £ dann, wenn T in NL liegt Dies
ist aber hier nicht der Fall, und der Abstand TL des T von NL
kann als Maß des Fehlers dienen. Trägt man diesen Fehler FL
auf dem Halbmesser OB" in irgend einem Sinne nach B"B^ auf,
sucht ebenso für den Zwischenpunkt P und fQr H die Fehler, die
man mit ihrem jetzt bestimmten Sinne bezw. nach PPiy HH^ auf-
trägt, so ist P^B^H^ eine Fehlerkurve, welche den Kreis h in dem
Punkte W schneidet. Auf dem Parallelkreise von W sucht man
dann in Fig. 202 den Punkt W der Schnittkurve 5, welcher ihr
Wendepunkt ist, sowie die Tangente in jeder Projektion und deren
Normale; die letztere bildet dann jedesmal die Asymptote der &
601. Den größten und kleinsten Krümmungshalbmessern der
s entsprechen Spitzen ihrer Evolute. Solche sind im allgemeinen die
Punkte der Symmetrielinien, wenn deren vorhanden sind, so in s'" und
s': die anderen Spitzen, wie So för S"\ können durch
202 b j. # »» /
Fehlerkurven bestimmt werden. Zeigt der Verlauf
Fig. 202b. 5c^^^^^xJ/ ' ^^^ Evolute V eine Spitze S^ an, so müssen in klei-
nen Abständen von derselben auf der einen Seite von
S^ wenigstens ein Punkt (7|, auf der anderen zwei
Punkte Alf B^ der v, bezw. zuC,A,B der s gehörig,
konstruirt sein, damit man die Bogen ABC der s
und Ai B^ Gl der t; genügend genau, letztere mit Ausnahme der
Stelle bei S^, zeichnen kann. Man ziehe nun, nahezu senkrecht auf
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XI, 601—502. Die Evolute einer ebenen Schnittkurve einer Fläche. 553
die mutmaßliebe Richtung S^S die Sehnen der Evolute A^A^, S^B^,
C1C2, so sind deren Längen ein Maß f&r ihre Abstände von der Spitze
und werden in dieser Null, so daß sie als Maß der Fehler bezeichnet
werden können. Trägt man sie bezw. auf A^Ä nach AA^, eben so
nach BB^f CC^ in ihrem Sinne auf, zieht die Pehlerkurve A^B^G^,
so schneidet diese die 8 in dem Punkte S^ dessen Krümmongsmit-
telponkt 8^, in gewöhnlicher Weise gesucht, die Spitze der Evolute
hildet.
602. Zur Verzeichnung der Evoluten v^, v^ der beiden Projek-
tionen $', s' der Schnittkurve bestimmt man die Krümmungshalb-
messer r', r" der $', 5" aus denen r der wahren Gestalt 8 oder s'"
nach I, 261, worin für unseren Fall der Affinität zwischen s und s\
s und 5" gilt (I, 262), wenn man P durch P"' und t durch f"
ersetzt.
Darin bedeuten, zunächst für die erste Projektion, Pq den Schnitt- Fig. 202.
punkt von P^"P' mit der Affinitätsaxe Cj, sowie J^ von 3'" J" mit
ej, daher P'"Pq\P'Pq = J'^JqiJ'Jq die unveränderliche Charak-
teristik der Affinität, t'" j t' die Stücke der Tangenten der 5'", s'
bezw. in P"', P' zwischen je einem dieser Punkte und e^, oder auch
irgend zwei andere entsprechende Stücke dieser Tangenten.
Zeichnet man nun einen (für alle Punkte gütigen) Winkel a^, jfig. ««c
so daß sin «i == «TJ^ : J"' J^j überträgt also J* J^ und J'" J^ aus
Fig. 202 in Fig. 202 c, bezw. als eine Kathete und die Hypotenuse
eines rechtwinkligen Dreiecks; zeichnet ferner für den Punkt P einen
Fig. 202 c.
Fig. 202 d.
7>'^ ^' rj^y-
(mit dem Punkte wechselnden) Winkel /J^, so daß sin /J, = ^' : t"'y Fig. aoid.
indem man aus Fig. 202 die sich entsprechenden Strecken T^ T^ und
und T^"T^" in die Fig. 202d bezw. als eine Kathete T^T und die
Hypotenuse Tj T'" eines rechtwinkligen Dreiecks aufträgt, so erhält
man nach der obigen Formel und in der Weise der I, 261 aus dem
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554 XI, 502—503. Die Krümmung der Flächen.
r = ^''P, der Fig. 202 den r mittelst der Figuren 202c, d, wenn
man in diese jene P'"Ps überträgt, ferner V^J'" nach T'n'y R'R,
nach r'Q', Q'Q^ nach r"F trägt; dann ist PP,=r' ^PP,
der Fig. 202.
In Bezog auf die zioeite Projektion beachtet man, daß man die
^ig 202. Schnittlinie e^ der E mit der Uauptmeridianebene als Kollineations-
axe zwischen der in diese Ebene umlegbaren wahren Gestalt s und
der zweiten Projektion s' ansehen kann, welche Linie e^ daher als
e^" in die Figur der wahren Gestalt s"' übertragen wurde. Es ist
Fig. 202 c. dann wieder ein Winkel «2, und zwar für einen beliebigen Punkt Z
der s gezeichnet, so daß J' Z^ und 2!"' Z^ der Fig. 202c bezw. gleich
den Abständen des Z" von e^' und des Z'" von e,'" in Fig. 202
Fig. 202d. sind; und ein Winkel ft für P, so daß T^T imd T^T^ in Fig. 202d
bezw. gleich T^' T^' und T^"T^" der Fig. 202 sind; dann trägt man
r (= P'"P3 in Fig. 202) nach {P'"P^)y {JP^)Z'" nach T^R\ K'R,
nach T3Ö", Q'^Q^ nach T3P", so ist P^'P^ ^ r" = F' P^ der
Fig. 202.
Die Spitzen der Evoluten der s' und s" müssen besonders, so wie
die der s"\ gesucht werden.
IV. Die konjogirten Tangenten einer Fläche nnd die Tangenten
ihrer Eigenschattengrenze.
503. Satz von Dupin*). Ist einer Fläclie P eine abunckelbare
Fläche umschrieben, so sind in einem Punkte P der Berührungskurve h
deren Tangente t und die Erzeugende e der abwickelbaren Fläche zwei
konjugirte Tangenten der P und zugleich zwei konjugirte Durchmesser
der Indikatrix der F in P.
Bew. Legt man an F die sich in P anschmiegende Fläche
zweiten Grades F^ und aus allen Punkten E der e die umschriebe-
nen Kegel an F^, so liegen deren Berührungskurven in Ebenen,
welche ein Büschel bilden, dessen Axe die zu e konjugirte Tangente
der F* in P ist (77, 3)). Die Durchmesserebene der F*, welche zu
ihrer Berührungsebene in P parallel läuft, und deren Schnitt mit F*
ähnlich und ähnlich gelegen mit ihrer Indikatrix » in P ist, wird von
der Polarebene des unendlich fernen Punktes der e in einem zu t
parallelen und zu der Richtung von e konjugirten Durchmesser ge-
schnitten, so dass e und t konjugirte Durchmesser der i sind. Zu-
gleich ist t die Tangente der Berührungskurve k der F, weil F und
F* in P und in dessen benachbarten Punkten gemeinschaftliche Be-
rührungsebenen besitzen, also in denselben Punkten zugleich von <ler
*) Dupin^ d^veloppements de göom^trie, 1818.
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XI, 503—504. Die konjugirten Tangenten einer Fläche. 555
der F umschriebenen abwickelbaren Fläche, als von jenen der F^
umschriebenen Kegeln berührt werden.
Ist die Indikatrix i eine Hyperbel^ so sind t und e durch die
Asymptoten der t harmonisch getrennt; besteht die Indikatrix, und
dies findet bei einem parabolischen Ptmkte statt, auM einem Paare
paralleler Geraden, so kann man sich diese als eine Hyperbel denken,
deren beide Asymptoten in eine zu den Geraden parallele Gerade
zusammengefallen sind; diese ist dann stets die t, welche Richtung
auch e haben mag.
604. Äufg. Für die Eigen- und Schlagschattengrenze einer Um-
drehungsfläche die Tangenten in belidfigen Ptmkten und die Krüm-
mungskreise in den Scheiteln zu bestimmen.
Diese Aufgabe wurde schon früher (177 ff.) auf Grundlage der
Eonstruktions weise der Kurve (für die Taugenten nach dem Ver-
fahren der ähnlichen Figur) gelöst; es soll aber hier ihre Lösung
mit Hilfe der Sätze über die Krümmung der Flächen und ihrer Schnitte
gegeben werden. — Es möge dabei der leuchtende Punkt L im End-
lichen angenommen^ die F^ senkrecht zur Umdrehungsaxe a der
Fläche, F2 parallel zur Meridianebene La gestellt und als Fläche F
ein Kreisring gewählt werden; von demselben wird nur die hintere,
durch die Ebene La begrenzte Hälfte als vorhanden gedacht. Auch
sollen die Konstruktionen nur für den konvex-konkaven (inneren)
Teil der Fläche ausgefahrt werden.
Der Hauptmeridian (in der Ebene La) wird durch die beiden
Kreise k, k^ mit den Mittelpunkten C, C^ gebildet; Ä auf 00^ ist
der Mittelpunkt der Fläche. Ein Punkt P der Eigenschattengrenze s
auf dem Parallelkreise eines Punktes Q des k wurde im Aufriß als P"
ohne Benutzung des Grundrisses, wie in Nr. 176, bestimmt, entweder,
indem man in Q die Tangente und die Normale des k mit a'' bezw.
in T und N schnitt, und NP'' _L X'T zog, oder nach einem Ver-
fahren, welches auch für den Kehlkreis anwendbar bleibt, für wel-
chen das andere versagt, indem man die Tangente des k in seinem
Schnittpunkte Q2' mit dem Kehlkreise mit der auf a" Senkrechten
L"B" in D schnitt, L"ft" bis E auf a" zog, worauf sich P^" auf
DE ergab.
Die Konstruktion der Tangente an die Eigenschattengrenze wird
von Herrn de la Gaumerie*) als konjugirte Tangente zum Licht-
strahle bestimmt, und diese durch die aus den Hauptkrümmungs-
halbmessem ermittelte Projektion der Indikatrix. Herr Staudigl**)
♦) De la Geumerie^ trait^ de göomätrie deBcriptive, B. 3, 1864, S. 63. •
**) Staudigl, BestimmuDg von Tangeoten an die Selbstachattengreazen von
Botationsflächen; Sit^ungsber. d. Ak. d.Wiss. in Wien» B.68, Abi 2, 1873, S. 228.
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556
XI, 504—605. Die Erammang der FlächezL
benutzt dagegen eine an die Fläche F entlang eines Parallelkreises
sich anschmiegende Fläche zweiten Grades P*, und Herr Pdz*)
behält diesen Grundgedanken bei; vereinfacht aber die Durchftihrung
(vergl. Nr. 496). Seine Konstruktion für den Grundriß habe ich im
Folgenden ungeändert beibehalten ^ ffir den Aufriß eine andere wohl
noch etwas einfachere gegeben.
Fig. 203.
506. Aufl. Der Mittelpunkt M der Fläche zweiten Grades F*,
welche sich der F entlang des durch die Punkte P und Q gehenden
Parallelkreises anschmiegt (und welche für die inneren Punkte, wie
P, ein einschaliges Hyperboloid ist), wird nach Nr. 496 gefunden,
*) PdZf die TangenienbeBtimmuog der Selbstschattengrensen ?on BoU-
tionsflächen; Sitzungsber. d. Ak. d. Wiss. in Wien, B. 79, Abt 2, 1879, S. 471.
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XI, 606. Die konjngirten Tangenten einer Flache. 557
wenn man NF ± QN bis F auf CG, zieht und QF mit a" in M
schneidet.
Die Tangente der s in P liegt in der Polarebene jedes Punktes
der LP zu F^ (503); wählt man diesen Punkt in der zu P| oder zu
Ps parallelen Hauptebene der F^, so ist diese Polarebene J. P^ bezw.
X Pj^ ihre Spur und Projektion ist dann die Polare jenes Schnitt-
punktes zu dem Hauptschnitte der F' in dieser Hauptebene und un-
mittelbar die erste bezw. zweite Projektion der gesuchten Tangente.
Schneidet man daher für den Grundriß LF mit der durch M
gehenden zuP^ parallelen Hauptebene in H{H" auf V'V" ^ MH" \ x,
H' auf L'P'), so ist die Polare von H' zu dem mit Pj parallelen
Hauptschnitte von F'^ d. L zu einem aus Ä' gezogenen Kreise,
A.A'E'j und die gesuchte Tangente an s' ist daher die aus P' auf
A'H' gefällte Senkrechte.
Für den Aufriß sehneidet man L"M mit QP'' in J, dann ist
die gesuchte Tangente die aus P" auf JV^J gefällte Senkrechte.. Denn
der Schnittpunkt der LP mit der zu P^ parallelen Hauptebene La
ist L, und die Polare von L zu dem in jLa liegenden Hauptschnitte
m der F^ ist parallel zu dem zu ML konjugirten Durchmesser des m.
Um diesen zu finden , beachte man, daß das Büschel der Durch-
messer des m und das ihrer konjugirten Durchmesser, sowie ein Bü-
schel Yon Senkrechten zu den letzteren unter einander projektiv sind
und auf jeder Geraden projektive Punktreihen einschneiden. Wählt
man N als Mittelpunkt des Büschels der Senkrechten und QP" als
Gerade, so decken sich die erste und die letzte Punktreihe, weil sich
dreimal zwei entsprechende Punkte decken. Liegen nämlich von QP"
die Punkte Jq und J^ bezw. auf a' und im Unendlichen, so sind
jene drei sich selbst entsprechende Punkte /q, c7«, Q, weil zu den
Durchmessern MJq, MJ^, MQ bezw. die Durchmesser MJ^o, MJq
und der zur Tangente QT parallele konjugirt sind, und auf diesen
bezw. die Strahlen NJq, NJ^ und NQ senkrecht stehen. Daher
müssen alle entsprechenden Punkte sich decken, und es ist zum
Durchmesser ML*' J der auf NJ senkrechte konjugirt und damit die
Tangente an 5" in P" parallel. — Da die Beziehung reciprok ist, kann
man auch NJ' J. MV bis J' auf QP^' y und die Tangente aus
P^' II MJ' ziehen. Der Genauigkeit halber wird man das Verfahren
wählen, welches die längere bestimmende Linie {NJ oder MJ'^
liefert. — In Nr. 496 wurde das gleiche Verfahren nur mit anderer
Begründung gegeben.
Ganz auf dieselbe Weise sind die Tangenten an s" in ihren
Pufiden des Hauptmeridians h und ä^, so in P/', bestimmt
Für den Punkt P," des KeMkreises versagt das Verfahren, weil
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558 XI, 505—606. Die Krümmung der Flächen.
für ihn M, N und J^ üi Ä" ineinanderfallen. Wählt man aber hier
G als Mittelpunkt des Büschels jener Senkrechten, so ist Q^'^D der
Perspektive Schnitt mit dem ersten Büschel Ä" der Durchmesser,
weil den Durchmessern A"Q^\ A"B" die mit ihnen parallelen Strahlen
aus Cy und der Asymptote der Hyperbel m, die mit sich selbst kon-
jugirt ist, der auf ihr senkrechte Strahl aus C entspricht, und weil sich
beide auf der Scheiteltangente Q^' D treffen (1,250). Zieht man dann
die A"L" oder die CJ^ J_ A" L" , und schneidet sie mit Q^'D bezw.
in J^ und J^', so ist die Tangente der s" in P/' J_ CJ^ und \A''J^.
Die zweiten Linien sind hier zweckmäßiger, weil A"J^ > CJ^. —
Es ist leicht einzusehen, daß das Verfahren ungeandert auch gilt^
wenn m eine Ellipse ist. — Eines der Verfahren des Herrn Fde,
auch für den allgemeinen Punkt P", kann durch die obigen Be-
trachtungen begründet werden, wenn man die {| a" durch Q gezogene
Gerade als Perspektiven Schnitt jener beideit Strahlenbüschel wählt
506. Die GhrenzpwiMe der Eigenschattengrenze sind diejenigen
Punkte, in welchen der Lichtstrahl und die Tangente der Schatten-
grenze in einander fallen (181), was in einer Asymptote der Indi-
katrix, d. i. in einer Haupttangente der Fläche stattfindet Wir
müssen daher die Grenzpunkte als diejenigen (hyperbolischen) Punkte
der Fläche aufsuchen, in welchen eine Asymptote ihrer Indikatrix
durch den leuchtenden Punkt L geht, oder es müssen in jedem
Punkte des Parallelkreises eines Grenzpunktes die Asymptoten der
Indikatrix den Kreis LB schneiden, welchen L bei seiner Drehung
um a beschreibt Man sucht nun in verschiedenen Punkten des
Hauptmeridians k die Asymptoten der Indikatrix, schneidet sie mit
der Ebene des LB in Punkten einer Ortskurve, aus deren Schnitt-
punkten mit dem Kreise LB sich dann die Parallelkreise der Grenz-
punkte ergeben. Zur Ausführung ziehe man (157) in einem Punkte
ü" des Kreises Tc dessen Tangente ZT'U^' und Normale (7Z7", welch
letztere die a" in U^ trifft, zeichne über CU^ als Durchmesser einen
Halbkreis, schneide ihn mit der Tangente VV^' in ü^\ projicire
diesen Punkt auf A'L' nach U^ und trage auf der Projicirenden
die CTg' D3 ==• 17" U^ auf, so ist V U^ die erste Projektion einer
Asymptote der Indikatrix in Z7; diese Asymptote schneidet die Ebene
des Kreises LB in ü^, so daß U^ ein Punkt der Ortskurve ist
Ein weiterer Punkt derselben wird leicht aus dem Punkte der k ge-
wonnen, welcher zu J7" in Bezug auf CCi symmetrisch liegt Die
ersten Projektionen der Asymptoten der Indikatrix fallen für beide
symmetrischen Punkte offenbar zusammen; und man findet daher am
kürzesten einen Punkt U^' desselben Astes der Ortskurve, wenn
man die zweite Asymptote D' U^' symmetrisch mit der ersten in
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XI, 606-507. Die konjngurten TaDgenien einer Fläche. 559
Bezug auf U' U" zeichnet, die Tangente U" VI' mit der zu B"V'
in Bezug auf GG^ symmetrischen Geraden B^'U^' in TJ^' schneidet
und zu diesem Punkte die erste Projektion U^ auf Ü'V^ bestimmt.
Rückt J7" nach Q^ eiutCGi, ^^ schneidet der Kreis von Durch-
messer GÄ" die Tangente Qi'JD in F, und Ä"V kann als die zweite
Projektion der einen Asymptote der Indikatrix in dem Punkte des
Eehlkreises angesehen werden, dessen zweite Projektion A" ist.
Schneidet ^"Fdie i"B" in Fj, so ist offenbar Fg der Schnittpunkt
der Asymptote der Indikatrix in Q^ mit der Ebene des Kreises LB,
wenn auf Q^Q^ die Q^V^ =« J5"F aufgetragen wird.
Die Ortskurve besteht aus zwei zu A'L' symmetrischen parabel-
artigen Ästen, deren unendlich ferne Punkte auf einer Senkrechten
zu A' 11 liegen, weil dies für die Haupttangenten in dem höchsten
und tiefsten Punkte des X; gilt. Es genügt, einen Teil des einen
Astes zu zeichnen; er schneidet den Kreis L'B' in den Punkten
TF', TF/, woraus sich TF", PF/' auf V'B" ergeben; die aus diesen
Punkten an die innere Hälfte von h gezogenen Tangenten liefern
Berührungspunkte TFg, TFg, auf deren Parallelkreisen die Grenz-
punkte G^, Gr^ liegen (in denen die Tangenten an s durch L
gehen).
507. Die ISjümmungskreise der s, s\ s^ in ihren Scheiteln, von
denen die an s', s^ schon in Nr. 183 bestimmt worden sind, sollen
noch mittelst der Lehre der Krümmung der Flächen ermittelt werden.
Ist Pj ein Scheitel der s und P/'JSl die Tangente der s" in P/', so
berührt deren zweite projicirende Ebene die s vierpunktig in P, und
ist ihre Schmiegungsebene. Der Krümmungshalbmesser der s in P^
fallt mit demjenigen der Schnittkurve dieser Ebene P/'£ mit dem
Ringe zusammen und ist nach dem Satze von Meusnier (486) die
Projektion P^'K der Flächennormale P/'J/^ auf P^'K, weil P/'JV,
der Krümmungshalbmesser des Normalschnittes der Kurve ist, wel-
cher mit unserer Schnittebene die Tangente der Fläche in P, gemein
hat Den Krümmungshalbmesser der ersten Projektion s' in P/
erhält man als PiV/ = Pi'Ji'f wenn J/' der Schnittpunkt von '
N^K mit Pi'E, weil auf dem Cylinder, welcher 5 in s' projicirt,
nach dem Satze von Meusnier der Krümmungshalbmesser des schie-
fen Schnittes P/'JT die senkrechte Projektion desjenigen des Normal-
schnittes P/'JB sein, also Ji'K± P^' K stehen muß. J/' ist aber
auch der Schnittpunkt der L"M^ mit P/'jB, weil die Tangente Pl'K
als Senkrechte zu l^^J^' konstruirt wurde (505),
Dar Krümmungshreis des Schlagschattens von s auf die Ebene
des Parallelkreises in seinem Scheitel P^ ergab sich schon früher
(171) als dieser Pa/raUeü&reis selbst, und als Krümmungshalbmesser
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560 ' XI, 607—610. Die Krümmung der Flachen.
die P^'E. Es folgt dies auch aus dem Satze von Meusnier. Denn
schneidet man den umschriebenen Lichtstrahlenkegel , welcher s aus
L projicirt, mit Ebenen, welche durch die Tangente des Parallel-
kreises Yon P^ in Pj gehen, so liegen alle Erümmungsmittelptmkte
der Schnittkurven in P^ auf einem Kreise, dessen Ebene senkrecht auf
jener Tangente steht, also die Hauptmeridianebene La ist, und wel-
cher die Fläche in Pj berührt Da einer dieser Krümmungsmitiel-
punkte K bekannt ist, so ist der Kreis bestimmt und hat Pi^i zum
Durchmesser, weil P"KN^ = 90^. Dieser Kjeis schneidet aber
die P/jB in E, weil auch P^'EN^ = 90^, also ist E der gesuchte
Krttmmungsmittelpunkt.
Wegen der Ähnlichkeit der Figuren ist daher auch der Schauen
jenes ParaUeUkreises auf F^ mit dem Mittelpunkte E^ der Krümmungs-
kreis der Schlagschattengrenze s^ in dem Schattenpunkte P/ yon P|.
SOS. Tritt ParaUelbeleuchtung ein, so daß L ins Unendliche
rückt, so geht die Tangente der 5" in P" durch den Mittelpunkt M
jener sich anschmiegenden Fläche zweiten Grades F^ weil dies fOr
die Polare des unendlich fernen L'' im Bezug auf den Hauptmeridian
m der P^ gilt. Ebenso ist dann Pi'My die Tangente in P/'. Die
Punkte, wie P/', des größten und kleinsten Parallelkreises fallen in
die Mitte A", und die Tangente (|1 A''J^) fallt in A"J^. A" wird
Symmetrie- oder Mittelpunkt für jeden Kurvenast; und die Kon-
struktion beider Äste ergibt, daß dieselben in doppelter Weise gegen-
seitig schief symmetrisch sind, nämlich in Bezug auf CGi und in
Bezug auf die durch A" gelegte Senkrechte zu A!' V (=^")» wobei
eine dieser Linien die Axe ist, die andere die Richtung der Sym-
metrielinien angibt.
609. Aufg. An die BerÜhrungshurve einer tvindschiefen Fläche
mit einem umschriebenen Kegel {oder Cylinder) eine Tangente isu giehen.
Aufl. Bei einer windschiefen Fläche F bildet in jedem Punkte
P die Erzeugende e dieses Punktes die eine Haupttangente, und
die Erzeugende der zweiten Schaar des sich der F entlang der e
anschmiegenden Hyperboloides die zweite Haupttangente (490). Diese
beiden Haupttangenten sind die Asymptoten der Indikatrix und tren-
nen daher die durch P gehende Erzeugende des umschriebenen
Kegels und die Tangente der Berührungskurve in P harmonisch
(503), so daß, wenn drei von diesen Linien gegeben sind, die vierte
bestimmt ist.
510. Aufg. Die leiden Haupttangenten in einem Punkte einer
geschlossenen windschiefen Schraubenfläche zu bestimmen.
Aufl. Die erste Haupttangente ist die durch den Punkt gehende
Erzeugende, so daß es sich nur um die zweite handelt Nun wurde
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XI, 510—611. Die koigngirten Tangenten einer Fläche. 561
in Nr. 459, Fig. 186 die Tangente der Eigenschattengrenze bei
Parallelbeleuchtung in der Projektion auf die zur Schraubenaxe
senkrechte Ebene in dem Doppelpunkte D jener Grenze als D Cr
(oder DQi) bestimmt. Von den vier durch D gehenden harmoni-
schen Linien: dem Lichtstrahle (|| 2), der Tangente DG, der Erzeu-
genden DM und der zweiten Haupttangente sind die drei ersten
bekannt; sie schneiden den durch M gezogenen Lichtstrahl l der
Reihe nach in seinem unendlich fernen Punkte, in G und in M.
Der vierte dem Jf zugeordnete Punkt ist daher W, wenn GW'^MG,
und daher JlfTF«=» 2r^j, gleich dem doppelten Parameter der Archi-
medischen Spirale der Fläche ist Daher ist D TT die zweite Haupt-
tangente der. Fläche in D. Würde man dem Lichtstrahle, ohne
seine erste Projektion l zu ändern, eine andere erste Grundneigung X
geben, so würde (da MD der Fig. 186 — Jf"L" der Fig. 185)
der Punkt D sich auf MD verschieben, ohne daß G {MG Fig. 186
= M"E" der Fig. 185) und W ihren Ort änderten ; und würde man
l senkrecht zu einer beliebigen Erzeugenden annehmen, so würde
man auch für sie dasselbe Ergebnis erhalten. Daher läßt sich all-
gemein aussprechen: In der Projektion einer geschlossenen windschiefen
Schraubenfläche F auf eine m ihrer Axe senkrechte Ebene, bei welcher
der Punkt M die Projektion der Schraubenaxe bildet, ist in einem be-
liebigen Punkte D der Y die eine Haupttangente die Erzeugende DM
der F, die andere schneidet auf der durch M gezogenen Senkrechten
zu MD im Sinne der Erumterung des durch D gehenden Zweiges
der Archimedischen Spirale der F den doppelten Parameter dieser
Spirale ab*).
611. Aufg. Von der bei Centrcdbeleuchtung entstehenden Eigenr
schattengrenze einer geschlossenen windschiefen Schraubenfläche einzelne
Punkte und Tangenten zu bestimmen.
Aufl. Nehmen wir die durch den leuchtenden Punkt L senk- F^ir- ao^i
recht zur Schraubenaxe a gelegte Ebene P als Projektionsebene an,
sei A die Spur der Axe, sei die Archimedische Spirale AQ die Spur
der Fläche und der aus A mit dem Parameter AR beschriebene
Kreis der Parameterkreis p. Eine beliebig durch A gelegte Gerade e
stellt unendlich viele Erzeugende vor, deren Spuren gegen P in den
Schnittpunkten der e mit der Spirale liegen; sei Q einer derselben,
so ist LQ die Spur der durch L und durch die Erzeugende AQ geleg-
ten Ebene, deren Berührungspunkt P mit der Fläche gefunden wird,
wenn man den zu e senkrechten Halbmesser AR des j> in dem Sinne
*) Diese Entwickelang findet sich in De 2a Goumerie, tr. de g^om. descr.,
B. 8, 1864, 8. 148.
Wiener, Lehrbaoh det dartteUwiden Geometrie, n. 86
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562
XI, 611—612. Die ErümmuDg der Flächen.
der Erweiterung des durch Q gehenden Zweiges der Spirale zieht,
aus R eine Senkrechte auf LQ fallt, und sie mit ß in P schneidet
(453).
P ist dann ein Punkt der Schattengrenze; und alle Punkte
Fig. 204.
der e liegen auf einem Büschel R von Strahlen, die bezw. senkrecht
^uf den Strahlen des Büschels stehen, welches aus L die Punkte Q
der e projicirt.
513. Verlängert man nun AR über R hinaus um sich selbst
bis S, so daß RS^AR, so sind (510) P^ und PS die beiden
Haupttangenten der Fläche in P, und der Lichtstrahl PL und die
Tangente PT der Schattengrenze werden durch sie harmonisch ge-
trennt. Daher bestimmen diese vier Strahlen auf der Geraden LS
vier harmonische Punkte B, S, Z>, T, von denen T dem L zugeord-
net ist und gesucht werden muß. Schneidet man LR mit e in 0,
zieht CD parallel mit -4iJ bis D auf LA und verlängert DC
über G hinaus um sich selbst bis T, so daß CT => DG, so ist T
der gesuchte Punkt. Denn T liegt auf LS, weil AR^=^RS und
DG ^= CT] und T ist der gesuchte vierte harmonische Punkt auf
LS, weil LBTS die Projektion der vier harmonischen Punkte D, C,
T, oo aus A bildet
Da der Punkt T unabhängig von der Lage von Q und von P
auf e, so gehen die Tangenten aller Kurvenpunkte P der e durch T.
Auf jeder Erzeugenden, die sich in AL projicirt, ergibt sich
der Kurvenpunkt A mit der Tangente AL] auf jedem Gange der
Fläche schneidet daher die Schattengrenze zweimal die Axe.
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XI, 612—614. Die koiqagirten Tangeoten einer Fläche.
563
Man erhält unendlich ferne Punkte der Schattengrenze j wenn BP
(±LQ) II AQ, wenn also LQA = 90*^. Solche Punkte Q der Spirale
sind ihre Schnittpunkte mit dem über AL als Durchmesser beschrie-
benen Kreise. In der Figur haben sich außer dem Punkte A, wel-
cher keine unendlich fernen Punkte liefert^ deren drei ergeben: Q^^
Qif Qi' ^^ ^^^ ^u^ ^^^ Erzeugenden AQi^ -^Qa -^Qs liegenden
unendlich fernen Punkte^ wie für P^, erhält man die Asymptoten
nach der allgemeinen Konstruktionsweise ^ so P^ 2\ .
513. Bei Pardllelbeleuchttmg vereinfacht sich das Verfahren
wesentlich. Es rückt dann L ins Unendliche, LA, LR, LQ werden
unter einander parallel, RP wird senkrecht zu diesen Linien, so
daß man auf einem Strahle AQ außer in A nur noch eiuen Punkt
Perhält; ferner wird CT=R8 = AR, daher TR:^GA, und
wenn man TR mit LA in U schneidet, auch ü Z7 = TR Daher
findet man T, wenn man RU^ PCA, d. h. als Tangente an j) legt,
üü'mit LA in J7 schneidet und auf ÜR die jBjP= üR weiter trägt.
Es slimmt dies mit der in Nr. 459 Fig. 186 gefundenen Kon-
struktion N^T^SN^ überein.
V 514. Ist die geschlossene Schraubenfläche die senkrechte oder
die WendelflächCy so sind die bisherigen Konstruktionen unbrauch-
bar, weil der Parameter unendlich wird. Legt man wieder die Pro- Fig. 206.
jektionsebene P durch den leuch-
tenden Punkt L senkrecht zur
Schraubenaxe a, deren Spur A bilde,
und sei s ein aus A mit beliebigem
(passendem) Halbmesser beschrie-
bener Kreis, so ist derselbe die
Projektion einer Schraubenlinie der
Fläche, deren Spur S sein möge.
Man findet nun die Berührungs- '
ebene in einem in P projicirten
Punkte der Fläche, wenn man die
AP mit s in B schneidet, die Tan-
gente BF der s zieht und auf ihr den Bogen BS in seinem Sinne
von B aus nach BF aufträgt; dann ist F die Spur der Tangente
BF der in s projicirten Schraubenlinie. Die koaxiale durch P
gehende Schraubenlinie hat ihre (nicht verzeichnete) Spur S' auf
der Geraden AS, daher die Spur ihrer Tangente PD (_L ^P) in D,
wenn PD — Bog. PS', woraus folgt, daß D auf ^ J' liegt. Die
Parallele DL zu AP ist dann die Spur der Berührungsebene der
Fläche in P
Soll umgekehrt der Berührungspunkt einer durch eine Erzeugende
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&64 XI, 614-516. Die KrÜmmnng der Pl&chen.
AB «B e und durch L gelegten Ebene auf e gefunden werden, so
beachtet man, daß ihre Spur LJ) ^e ist. Man schneidet e mit ^
in B, macht die Tangente BF gleich und gleichgerichtet mit Bog.
BS, zieht AF bis D auf LD, faUt DP±e, so ist der Fußpunkt
P der Berührungspunkt. Weil Bog. BS im einen und im entgegen-
gesetzten Sinne genommen und um eine beliebige ganze Anzahl von
Umfangen des Kreises s vermehrt werden kann, so erhält man auf
BF unendlich viele Punkte F, deren Abstände von einander gleich
dem umfange von s sind. Dieselben stellen die Schnittpunkte der
BF und . der Evolvente der s vom Ursprünge S dar, welche die
Spur der Fläche der Tangenten jener in s projicirten Schraubenlinie
bildet. Die Reihe der Punkte F auf B F wird aus A auf LD als
die Reihe der Punkte D, und diese senkrecht auf e als die Reihe
der Punkte P projicirt, welche alle der Eigenschattengrenze auf e
angehören. Da der Punkt D sich dem L in unendlich vielen Lagen
und in immer kleineren Abständen von beiden Seiten her nähert,
ohne ihn je zu erreichen, so nähert sich die Eigenschattengrenze in
zweierlei Windungen asymptotenartig dem Punkte A.
Um die Tangente der Schattengrenze in P zu bestimmen, be-
achte man, daß in Fig. 204, weil der Parameter AR «= oo wird,
LCR _L AP zu stehen kommt, so daß CD in CL und D in L ßUt
Daher fälle man in Fig. 206 LC ± AP, trage auf ihr GT=LC
weiter, so gehen durch T die Tangenten in allen Punkten P der e.
Jene beiden Windungen erstrecken sich ins Unendliche und
hängen durch eine gemeinschaftliche Asymptote gleichsam zusam-
men; diese Asymptote ist || -^^ ^^^ S^^^ durch den zu X in Bezug
auf AS symmetrischen Punkt.
V. Die Krümmnngalinien der Flächen zweiten Grades.
a) Die Krümmungslinien als Schnittlinien konfokaler
Flächen.
6 16. Eine Krümmungslinie einer Fläche ist nach Nr. 489 eine
solche Linie der Fläche, welche in jedem ihrer Punkte einen der
beiden Hauptschnitte dieses Punktes berührt, so daß durch jeden
Punkt zwei auf einander senkrechte Erümmungslinien gehen, und
welche die Eigenschaft hat, daß zwei Flächennormalen in benach-
barten Punkten einer solchen Linie sich schneiden. Zu ihrer Kon-
struktion bedürfen wir einiger Hilfssätze.
mg 206. Zieht man in einem Punkte P_ einer Fläche die Normale PN
und zwei auf einander senkrechte Tangenten PS und PT der Fläche,
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XI, 616. Die Erümmangslinien der Flächen 2. Grades.
565
trägt auf diesen zwei gleiche unendlich kleine Stücke PS — PT auf,
und ergänzt dieselben zu dem Quadrate PSTJTy legt durch jede
Seite desselben eine Ebene parallel zur Normale PNy welche daher
ein Prisma mit den parallelen
Kanten PN, SJ", UQ, TK" ^«' ^^- ^
bilden, und schneidet diese Ebe-
nen mit der Fläche in den Kur-
ven PL, LQ, QM, MP, so
werden die erste und letzte der-
selben von PiSf und PT in P
berührt. Zieht man durch L die
L V I PTund die Tangente i F
der Kurve LQy bezw. bisF und
T' auf J7(2, so ist der Winkel
YJj V der unendlich kleine Win-
kel , welchen die Tangenten der
zwei unendlich nahen paral-
lelen ebenen Schnitte PM und
LQ der Fläche in den Punkten P und L der Kurve PL bilden;
er ist im allgemeinen unendlich klein von der ersten Ordnung (0^);
weil er für eine endliche Länge von PZ im allgemeinen endlich
wird (I, 232). Ebenso ziehe man MW\ PS, MW als Tangente
der MQ bezw. bis W und W auf UQ^ so ist wieder im allgemeinen
^ WMW' = OK Nun ist ÜQ=Ur+rr+ rQ= ÜW +
WW+ WQ. Da aber UV^SL, UW—TM und da femer
V'Q = TM, W'Q = SL, weil der Unterschied je zweier der letz-
teren Größen, welche — 0^ sind, 0* ist und daher wegfallt, so folgt
aus den beiden Ausdrücken von UQ, VV= WW, oder FF' und
WW sind nach Sinn und Große einander gleich. Daraus ergibt
sich auch ^VLT^^ WMW = *.
Zieht man nun in der Ebene TJSJ" die LJf ±. LV, so ist
J"LJ' der unendlich kleine Winkel (0*) dieser Normalen LX der
Kurve LQ mit der Ebene NP8J'\ und «= ^ FiF'— *. Sodann
sei LJ die Flächennormale in Z>; sie ist der Schnitt der Normal-
ebenen der Kurven LQ und LP in L, und die erstere dieser Ebenen
enthält die Gerade LJ", Der Winkel der LJ mit der Ebene NPSJ"
ist — 0*, und von *^ J^LtT = 8 nur um 0 von einer höheren Ord-
nung verschieden, also ihm gleich zu setzen. Denn die Ebenen
PSfT' und die Normalebene der LQ in L bilden einen Winkel 0*
mit einander und in der letzteren Ebene liegen die Linien LJ, LJ',
welche ebenfalls einen Winkel 0^ bilden; dann ist der Unterschied
der Winkel dieser Linien mit der ersteren Ebene {PSJ") im all-
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566 XI, 515-516. Die KrümmuDg der Flächen.
gemeinen = 0*, da er erst für eine endliche Große von J' LJ ein
0^ wird. (Dieser unterschied ist hier sogar 0^, weil LJ senkrecht
auf der Schnittlinie beider Ebenen steht)
Ebenso sei MK die Plächennormale in 3f, und es ist ihr Winkel
mit der Ebene NPTK' ^^WMW\ also ebenfalls = *. Da
ferner VV und TFTF" gleichen Sinn haben, so liegen die auf der-
selben Seite der Fläche gezogenen Normalen LJ und MK entweder
beide außerhalb (wie in der Figur) oder beide innerhalb des (rech-
ten) Flächenwinkels der Halbebenen NPL und NPM.
Daraus folgt der Sat0 von Bertrand*): Zieht man auf einer
Fläche von einem Funkte F a/us ewei auf einander senkrechte gleitke
Liniendemente FL und FM, so hüden die in L und M auf derselben
Seite der Fläche gezogenen Flächennormdlen LJ und MK gleiche
Winkel mit den bezw. durch L und M gelegten Normalebenen NFL,
NFM der Fläche in F, die Äblenkungs- oder Deviationswinkel y und
liegen entweder beide außerhalb oder beide innerhalb des von diesen
Ealbebenen gebildeten k rechten Winkels. Ist daher der eine dieser
Winkel Null, so ist es auch der andere; FL und FM sind dann
Elemente der Erümmungslinien, die daher auch nach diesem Satze
auf einander senkrecht stehen.
616. Hieraus ergibt sich folgender Säte: Stehen drei Flächen
F^, F2, F3 paartoeise auf einander senkrecht sowohl in einem ihnen
gemeinschaftlichen Funkte F, als in den m F benachbarten Funkien
Lf M, N der Schnittlinien von je zweien, so ist jede der Linien PL,
FM, FN ein Element einer Krümmungslinie einer jeden der beiden
Flächen, deren Schnitt sie badet.
Zieht man an die drei Schnittlinien der Flächen in F bezw. die
Tangenten FL', FM', FN*, so stehen diese paarweise auf einander
senkrecht und bilden einen Oktanten, dessen Ebenen Berührungs-
ebenen und dessen Kanten Normalen je einer der drei Flächen sind.
Seien FL', FM', FK bezw. die Normalen der F^, T^, Fj, so bil-
den die Ebenen L'FM', L'FN' zwei Normalschnitte FM", FN"
der Fl, und auf diese sowie auf die von ihnen berührten Flächen-
schnitte trage man die gleichen Elemente FM" = FN" «= FM »=
FN auf; dann ist JlfM"= 0^ und NN" = 0\ Daher bUden auch
die Normalen der F^ in ihren Punkten M und M" einen Winkel
= 0*, ebenso die in N und N". Nun liegen nach der vor. Nr. die
Normalen der F^ in M" und N", wenn man sie auf derselben Seite
*) Journal de Lionville, 1844. — Der gegebene Beweis rfihrt im wesent-
lichen von Herrn de la Churnerie her (tr. de g^om. descr., B. 8, 1864, S. 4),
welcher jene Winkel d die Deviation nannte.
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XI, 616. Die ErümmangBlinieD der Flächen 2. Grades. 567
der Fl zieht, beide im loneren oder beide im Äußeren des Flächen*
winkeis TL' (JIT, ^) und bilden mit dessen Seiten (gleiche) Win-
kel, welche im allgemeinen «= 0^ sind; daher gilt dasselbe auch von
den Normalen der F^ in M und JV, da diese bezw. mit denen in
M" und 'S" Winkel «= 0^ bilden. Hat man nun die Normalen auf
derselben Seite von F^ gezogen, wie deren Normale PL', so liegen
sie auch beide im Inneren, oder beide im Äußeren des Oktanten P
(Z»', Jf', ^). Das Eutsprechende gilt von den Normalen der Fg in
If und Z», und von denen der F3 in L und M. Zieht man anderer-
seits in einem der Punkte L, Mj N, so in L, die Normalen der Fg
und der Fg, so stehen diese auf einander senkrecht; wenn daher eine
derselben im Inneren jenes Oktanten liegt, so liegt die andere im
Äußeren. Nennt man nun die Seite des Oktanten (innen oder außen);
auf welcher jene Normale der F^ in M liegt, die positive, die an-
dere die negative, so liegt auch die Normale der F^ in N auf der
positiven, die Normale der F^ in JV und dann auch die in L auf der
negativen, die der F3 in L und dann auch die in M auf der positiven,
die der F^ in M auf der negativen Seite, und dies widerspricht der
ersten Feststellung, wonach die Seite, auf welcher die Normale der
Fl in M liegt, die positive genannt wurde. Es können daher, bis auf
Abweichungen *-» 0^, alle jene Normalen auf gar keiner Seite des
Oktanten liegen, sie müssen daher mit den Flächen der Oktanten
Winkel bilden, die unendlich klein von höherer Ordnung sind; PL,
PMy PN müssen daher Elemente von Krümmungslinien in je zweien
der Flächen sein (488 f.), w. z. b. w.
Daraus folgt unmittelbar der Sata von Dupin*) über orthogonale
Flächen^ worunter man zwei solche versteht, die sich durchweg,
d. h. in jedem ihrer gemeinsamen Punkte rechtwinklig schneiden.
Er lautet:
Wenn drei Schaaren von Flächen derart beschaffen sind, daß jede
Fläche einer jeden Schaar jede Fläche der beiden anderen Schaaren
durchtoeg rechtwinklig schneidet^ so ist jede Schnittkurve eine Krüm-
mungslinie einer jeden der beiden Flächen von verschiedenen Schaaren,
denen sie angehört.
Es kann leicht hieraus gefolgert werden, daß, wenn Bwei Flä-
chen Fl, Fj sich durchweg unter demselben Winkel schneiden, ihre
Schnittlinie s, wenn sie eine Krümmungslinie der einen Fläche ist, auch
eine solche der anderen sein muß. Denn ist s eine Erümmungs-
linie der Fi, so liegen die Normalen der Fj in zwei benachbarten
Punkten der s in einer Ebene, dann liegen auch die Normalen der
*) Dttpin, D^veloppementB de G^om^trie (5. memoire), Paris, 1818.
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568
XI, 516—518. Die Erfimmang der Fl&chen.
Fj in denselben Ponkten^ weil sie gegen die ersteren gleich geneigt
sind, in einer Ebene, und dann ist s ancli eine Erümmungslinie
der P,. — Auf einer Fläche von gleichförmiger Neigung (359)
ist daher jede mit der Grundebene parallele Linie eine Erüm-
mungslinie, weil sie eine Krümmungslinie der Ebene ist, in wel-
cher sie liegi
517. Zur weiteren Erörterung bedürfen wir einiger Sätze über
konfokale Kegelschnitte (I, 436 ff.) und konfokale Flächen zwei-
ten Grades. Der nächste Satz folgt schon durch Reciprocität aus
I, 397, soll aber der größeren Anschaulichkeit wegen noch unmittel-
bar bewiesen werden.
In Be0ug auf alle Kurven einer Schaar Jconfokaler Kegdschniüe
ist ßu einer Geraden g diyenige (auf ihr senkrechte) Gerade h Jconjugirt,
u)elche von g durch die leiden Pwnkte eines jeden der drei Paare ge-
meiftöckafilicher konjugirter Brennpunkte harmonisch getrennt ist
Denn in I, 388 wurden auf jeder der drei Axen in erweitertem
Sinne, der Hauptaxe, der Nebenaxe und der unendlich fernen Gre-
raden, die (konjugirten) Brennpunkte als die Doppelpunkte der In-
volution bezeichnet, welche je zwei konjugirte, auf einander senk-
Fig. 807. rechte Gerade auf diesen Axen einschneiden. Sind daher Jlf , F, F^
der Mittelpunkt und die beiden reellen
Brennpunkte der konfokalen Kegelschnitte,
und sind von g und h die Schnittpunkte
mit der Hauptaxe, der Nebenaxe und der
unendlich fernen Geraden G, trj, G«;
^ H, Hi, Ea^y so sind G, H-y Gj, H^] G«,
Hai, J6 ^^ Punktepaar einer solchen In-
volution, und die Punkte eines Paares
sind durch die (reellen oder imaginären)
Doppelpunkte, d. i. durch die Brennpunkte harmonisch getrennt. Ist
daher giGG^G^) gegeben, so ermittle man zwei der Punkte H,
H„ fl«, und zwar durch ME. MG = MF^, MH^,MG^^ — MF^
{G^F^H^ = G^FH^ = 90<>); hXg-, dann ist A bestimmt.
Zugleich ist der Berührung^pidnkt eines der konfokalen Kegel-
schnitte mit g, oder eines anderen mit A, der Schnittpunkt der g
und h, weil die zu einer Tangente konjugirte Gerade durch ihren
Pol, d. i. ihren Berührungspunkt gehen muß.
518. Die Brennpunkte der Hauptschnitte und die FokaUcegd-
schnitte einer Fläche zweiten Grades.
Fig. 808. Von einer solchen Fläche F sei M der Mittelpunkt, von des-
sen Lage im Endlichen wir ausgehen, femer seien a, 6, c die Halb-
axen, welche reell oder imaginär sind, so daß sich a^, 6*, c* als
Fig. 207.
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XI, 618. Die Krümmungslinien der Flächen 2. Grades.
569
reelle positive oder negative Größen ergeben, es sei a* > 6* > c*,
so ist P ein EUipsoid, wenn c* > 0, ein einschaliges Hyperboloid,
wenn 6* > 0 > c*, ein zweischaliges Hyperboloid, wenn a* > 0 > 6',
und die Flache ist imaginär, wenn 0 > a^ In der Figur dienen
die Hauptebenen a&, ac, bc als
Pj , Pj , Pj . Von den sechs Brenn-
punkten des Hauptschnittes ab
liegen die zwei reellen, vne F^
auf a, zwei imaginäre, die ideell
durch zwei reelle (I, 388), wie
Fif dargestellt werden, auf 6,
und es ist MF= MFi — f, und
die zwei letzten auf der unend-
lich fernen Geraden als deren
imaginäre Ereispunkte. Von
den Brennpunkten des Haupt-
4?
Fig. 208.
4?
ßT
Schnittes ac liegen die zwei reellen, wie E, auf a, zwei ideelle, wie
Ei, auf c (ME 'Tza MEi == e) f und zwei sind die unendlich fernen
imaginären Ereispunkte. Von den Brennpunkten des Hauptschnittes
bc liegen die zwei reellen, wie D, auf 6, zwei ideelle, wie Di, auf
c (MD =» MDi = rf), und zwei sind die unendlich fernen imagi-
nären Ereispunkte« Die Brennpunkte des unendlich fernen Eegel-
schnittes können wir erst nachher bestimmen.
Nun gilt für jedes Vorzeichen von a*, 6*, c*:
/^ = a« - b\
daraus folgt
a^ — c\ (p -. 6« — c«;
r = e«-(?.
(1)
sowie^ wegen a* > 6* > c*, daß /^, e*, cP positiv, also f, e, d reell
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570 XI, 518. Die Erümmung der Flächen.
sind. Indem wir die unendlich ferne Ebene zu den Haaptebenen
zählen, sprechen wir den SaUs aus:
In jeder der vier Hauptebenen einer Fläche eweiien Orades F gibt
es einen Kegelschnitt, welcher ein Fokalkegelschnitt der F heißt, dessen
sechs Brennpunlcte mit denen des Hawptschnittes seiner Ebene mir
samnienfallen, und dessen Scheitel in den sechs übrigen in seiner Ebene
liegenden Brennpunkten der drei anderen Hauptschnitte liegen.
Danach ist zunächst in der Ebene ab der Fokalkegelschnitt
derjenige, welcher den in a& liegenden Brennpunkt E des Hanpt-
schnittes bc und den D des bc zu Scheiteln, und, da 6* — d^=mp
(Gl. 1), den Punkt F zu einem Brennpunkte hat; dann hat er aber
alle sechs Brennpunkte mit dem Hauptschnitte ab gemein. Weil
die Scheitel E, D reell, ist er eine Ellipse und hat M zum eigent-
lichen Mittelpunkte. — In der Ebene ac ist der Fokalkegelschnitt
diejenige Hyperbel, welche Jf zum eigentlichen Mittelpunkte, F und
Di zu Scheiteln bezw. einer reellen und ideellen Axe und daher,
wegen Gl. (1), E zu einem Brennpunkte hat. — In der Ebene bc
endlich ist der Fokalkegelschnitt derjenige imaginäre Kegelschnitt (als
Ellipse anzusehen), welcher M zum eigentlichen Mittelpunkte, Fi
und Ei zu ideellen Scheiteln und, wegen Gl. (1), D zu einem reellen
Brennpunkte hat. Di ist dann ein reeller Brennpunkt derjenigen
reellen Ellipse, welche jener imaginären Fokalellipse in Bezug auf
M konjugirt ist und ihre ideelle Darstellung (I, 408) bildet (in der
Figur gestrichelt).
Der Fokalkegelschnitt der unendlich fernen Ebene soll auf jeder
der drei durch M gehenden Hauptebenen die beiden unendlich fer-
nen Brennpunkte, also je zwei unendlich ferne imaginäre Ejreis-
punkte, enthalten. Der durch diese sechs Punkte gehende Kegel-
schnitt kann als die Schnittlinie der unendlich fernen Ebene mit
einer Fläche zweiten Grades betrachtet werden, deren Schnittlinien
mit jenen drei durch M gehenden Hauptebenen je zwei solche un-
endlich ferne imaginäre Ereispunkte enthalten, also Kreise sind.
Diese Fläche zweiten Grades muß daher eine Kugel sein, da jede
andere solche Fläche nur zwei Stellungen von Kreisschnitten enthalt;
der unendlich ferne Fokalkegelschnitt ist daher der unendlich ferne
(imaginäre) Kugeüoreis.
Um den obigen Satz ganz zu rechtfertigen, muß man noch
nachweisen, daß die drei ersteren Fokalkegelschnitte durch die
Brennpunkte des unendlich fernen Hauptschnittes h der Fläche F
und des unendlich fernen Kugelkreises u gehen; d. h. daß die in
der unendlich fernen Ebene TT durch diese Punkte zu einander senk-
recht gezogenen Geraden in Bezug auf h und u zu einander kon-
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X], 518—519. Die KrümmangsliDien der Fl&chen 2. Grades. 571
jugirt sind. Als derartige Gerade mQssen wir nach Maßgabe der
gewöhnlichen Hauptebenen solche Gerade ansehen^ welche aus dem
Pole M der U durch Ebenen projicirt werden, welche auf einander
senkrecht stehen und zu einander konjugirt sind in Bezug auf jede
Fläche zweiten Grades, die durch A bezw. durch u geht und U und
M zu Polarebene und Pol hat. Für den Kegelschnitt h wird dies in
Nr. 528 nachgewiesen werden. Für den u sind jene Flächen Kugeln
vom Mittelpunkte M\ und es ergibt sich, daß jeder Punkt P der U
ein Brennpunkt des u ist, weil jede zwei durch MF gelegte auf
einander senkrecht« Ebenen in Bezug auf diese Kugeln zu einander
konjugirt sind. Daher sind auch die sechs unendlich fernen Punkte
der drei anderen Fokalkegelschnitte, von denen aber nur die der
Fokalhyperbel reell sind, Brennpunkte des w, und es gilt: Der un-
endlich ferne FoJccUkegelschniU einer Fläche gtveiten Grades (der durch
den unendlich fernen imaginären KugeOcreis gebildet wird) hat die sechs
Punkte der drei anderen Fokalkegelschnitte ssu Brennpunktenj und von
diesen sind 0wei reell.
519. Flächen jsweUen Grades heißere konfokal ^ umtn sie die
Brennpunkte ihrer Hauptschnitte gemein haben, und dies ist schon
erfüllt, wenn die Axenlinien und auf ihnen zwei von einander unab-
hängige Brennpunkte gemeinsam sind. Solcher von einander unab-
hängiger reeller Brennpunkte gibt es viererlei, nämlich D, E, F und
ein unendlich ferner Punkt der Fokalhyperbel. Um uns eine Vor-
stellimg von dem Übergange der Flächen der Schaar in einander
zu machen, wollen wir von der Halbaxe a ausgehen, die wir zu-
nächst reell annehmen, so daß es auch Ä ist. Läßt man Ä auf a ^8- sos.
sich aus dem Unendlichen dem Mittelpunkte M nähern, so geht die
Fläche von der unendlich großen Kugel in das Ellipsoid J.| JS| Cj
über, welches sechs reelle Brennpunkte in seinem Inneren einschließt.
Gelangt Ä nach E, so wird a ^^ e und der Hauptschnitt ab zur
Fokalellipse ED, die Halbaxe c wird Null, und das Ellipsoid wird
zur doppelten Fläche dieser Ellipse. Die Schaar der EUipsoide er-
füllt den ganzen Raum einfach, d. h. durch jeden Punkt geht ein
Ellipsoid.
Bewegt sich nun A von E gegen F, so bleibt der Hauptschnitt
ab eine Ellipse, wie A^B^, in dessen Äußerem die Brennpunkte
Ef D liegen; die anderen Hauptschnitte werden daher Hyperbeln,
die Fläche wird zu einem einschaiigen Hyperboloide^ dessen Anfangs-
gestalt die doppelte Außenfläche der Fokalellipse ED ist Gelangt '
Ä nach Fj so wird die Ellipse ab zu einer doppelten Geraden
{2 MF), der Hauptschnitt ac wird zu der Fokalhyperbel, und die
Fläche zur doppelten Außenfläche dieser Hyperbel« Die Schaar der
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572
XI, 619-520. Die Erümmung der Flächen.
einschcUigen Hyperboloide erfüllt ebenfalls den ganzen Baum einfach.
— Bewegt sich dann Ä von F bis M, so wird der Hauptschnitt ab
eine Hyperbel mit einem Scheitel ^3, derjenige ac ebenfialls eine
Hyperbel, die Scheitel auf b und c werden imaginär und der Haupt-
schnitt bc ein imaginärer Kegelschnitt, die Fläche ein zweischaliges
Hyperboloid. Dasselbe geht, für Ä in F, von der doppelten Innen-
fläche der Fokalhyperbel ac aus, und schließt, für J. in Jlf, mit
der doppelten unbegrenzten Ebene bc. Auch die Sckaar der ein-
schaligen Hyperboloide erfüllt den ganzen Baum einfach. — Wird
endlich a imaginär ^ so werden es auch &, c und die Fläche selbst;
ideelle zusammengehörige Scheitel sind ^1, J?4,, Cu. Das EUipsoid
mit diesen reellen Scheiteln und den reellen Brennpunkten i^-, Ei^ Di
ist die ideelle Darstellung des imaginären Ellipsoides in Bezug auf
seinen Mittelpunkt M.
Durch jeden Punkt P des Baumes geht daher von der Schaar
konfokaler Flächen ein EUipsoid, ein ein- und ein zweischaliges
Hyperboloid, und ein reelles EUipsoid, welches die ideelle Mittel-
punktsdarstellung eines konfokalen imaginären ist.
620. In Beeug auf alle Flächen einer Schaar JconfökaJer Flächen
0fveüen Orades ist einer Ebene E ein und dieselbe auf E senhreciUe
Fig. 209. Gerade g honjttgirt. Denn sei in einer Hauptebene P die Gerade e,
die Spur der E, sei g' die nach Nr. 517 konstruirte zu e^ in Bezug
auf die in P liegenden (konfokalen) Hauptschnitte aller Flächen der
Schaar konjugirte Gerade,
*^' so ist die _L P durch g'
gehende Ebene zu e^ in Be-
zug aufjede Fläche der Schaar
konjugirt, weil sie zu ihr die
Pole zweier durch e^ gehen-
den Ebenen, also die Polare
der e^ enthält, nämlich den
Pol der _L P durch e^ geleg-
ten Ebene, welcher in g' liegt,
und den Pol der P, welcher
der unendlich ferne Punkt
jeder zu P senkrechten Gera-
den ist Das Entsprechende
gilt in der zweiten Hauptebene für die Spur «2 ^^^ ^^^ zu ihr
senkrechte und koigugirte g". Daher ist zu der durch e^ und e^
gehenden Ebene E die Schniti^erade g jener beiden auf e^ bezw. e^
senkrechten Ebenen in Bezug auf alle Flächen der Schaar konjugirt,
und es steht g, deren Projektionen g\ g' sind, X. B«
^^^
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XI, 620^522. Die ErammuDgalinien der Fl&chen 2. Grades. 573
Der Schnittpunkt P einer Ebene E mit seiner in Besfug auf eine
Schaar konfohäler FläcJien etoeiten Grades konjugirten 'Geraden g ist
der Berühru/ngspunkt der E mit einer Fläche der Schaar. Denn der
Berührungspunkt, als Pol der E in Bezug auf die berührte Fläche,
muß auf g liegen.
521. Zwei Jconfohale Flächen tsweiten Grades^ die nicht von der-
selben Art sind, schneiden sich durchweg rechttvinklig.
Denn sei in einem beliebigen Punkte P, E die Berührungs-
ebene und g die Normale einer der drei durch P gehenden Flachen
F der Schaar, so ist g die, stets einzige, der E in Bezug auf F
konjugirte auf ihr senkrechte Gerade, und daher auch der E in
Bezug auf alle Flächen der Schaar konjugirt (520). In der Invo-
lution der konjugirten Tangenten der F in P seien h und i das
Recht winkelpaar, so ist auch die Ebene gh zu der auf ihr senk-
rechten Geraden i, und die gi zu der h in Bezug auf F, und daher
auch in Bezug auf alle Flächen der Schaar konjugirt. Demnach
sind diese Ebenen auch die Berührungsebenen zweier weiteren durch
P gehenden Flächen der Schaar. Die Normalen der drei durch P
gehenden Flächen sind daher die auf einander Senkrechten g, h, i,
und die Flächen schneiden sich zu zwei rechtwinklig.
Zus. g,h, i sind auch in Bezug auf alle Kegel konjugirt, welche
aus P je einer der Flächen umschrieben sind (89, Bew.), und daher
die gemeinschaftlichen Axen derselben. Diese drei Linien können
konstruirt werden als die drei Axen des aus P einer der Flächen,
am einfachsten einem der Fokalkegelschnitte, umschriebenen Ke-
gels (23).
522. Die Schnittlinien einer Fläche zweiten Grades mit den eu
ihr konfokalen Flächen sstoeiten Grades anderer Art bilden sämmüiche
Kriknmungslinien der ersteren Fläche.
Denn die konfokalen Flächen schneiden sich rechtwinklig (521),
ihre Schnittlinien sind daher Erümmungslinien der gegebenen Fläche
(516), und zwar sämmüiche, weil die zwei durch jeden Punkt der
Fläche geh^iden andersartigen Flächen (519) die zwei durch diesen
Punkt gehenden Erümmungslinien (489) liefern.
Diese Krümmungslinien sind daher von der vierten Ordnung, und
da die sich schneidenden konfokalen Flächen das Polartetraeder der
vier Hauptebenen gemein haben, so werden aus dessen Eckpunkten,
d. i. dem Mittelpunkte und dem unendlich fernen Punkte jeder der
drei Axen die Krümmungslinien durch Kegel zweiten Grades (doppelt)
projicirt; daher sind die (benefi Projektionen der Krümmungslinien
einer Fläche eweiten Grades aus dem Mittelpunkte oder dem unendlich
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574
XI, 522—528. Die ErümmaDg der Flächen.
fernen Punkte einer Axe der Fläche Kegelschnitte. Die Hauptsdinitie
selbst sind offenbar Krümmungslinien.
62S. Äufg. Die Krümmungslinien einer Fläche zweiten Grades
durdi ihre ProjMonen auf die drei Hauptd>enen darzustellen^).
Aufl. Werden nur einzelne Erümmungslinien verlangt, so ist
zweckmäßig ein
Fig. sio. ErstesVer fahren y welches zunächst an einem Eüipsoide ausgeführt
werden soll. Dieses habe den Mittelpunkt M, die Halbaxen a^b^c
mit den Scheiteln Ä, By G\ in den Hauptschnitten bc, ca^ ab die
Fig. 210.
>
reellen Brennpunkte D, E^ Fy und es sei auf die drei Hauptebenen
aby aCy bc projicirt. Soll durch den willkürlichen Punkt G des
Hauptschnittes ac, der selbst eine Erümmungslinie ist, die zweite
Krfimmungslinie gelegt werden, so bestimmt man den auf a liegen-
den Scheitel Ä^ der konfokalen durch G gehenden Fläche, indem
man den Abstand E"G" von Ä" gegen E'' hin nach Ä"Äi' auf-
trägt (I, 435); dabei finde zunächst statt, daß A"Ai''>Ä''F" sei,
wodurch die konfokale Fläche ein zweischaliges Hyperboloid wird
(519). Die Hauptschnitte beider Flächen in der Ebene ab treffen
sich dann in vier in Bezug auf a und b symmetrischen Punkten,
*) Zuerst von Monge aof analytischem Wege gelOst in seiner AppHcatioD
de r Analyse ^ la G^om^trie, XV et XVI, 1795.
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XI, 623—626. Die ErümmimgBliDien der Flächen 2. Grades. 575
deren einer auf der Ellipse -4' JB' der H' ist, wenn F B! ^=» A'A(y
die Hanptschnitte in der Ebene ac treffen sich in vier Punkten, wie
(jt" j die Hauptschnitte in &c in vier imaginären Punkten. Durch
die reellen Punkte G und H. sind von der Schnittkurve beider Flä-
chen die kegelschnittförmigen Projektionen auf die Hauptebeneu
bestimmt, und zwar von der ersten zwei Scheitel; wie G\ und vier
Punkte, wie J3'; von der zweiten zwei Scheitel, wie H!\ und vier
Punkte, wie G"\ von der dritten die vier Scheitel, wie G"\ H"\
Die erste Projektion der Krümmungslinie ist eine Hyperbel G'n\
deren eine Asymptote M'L man findet, wenn man H'J±. M'B'
fällt, auf Jlf'JB' die JK=MG' macht, und auf JE' den Punkt
L durch KL = JH' bestimmt (I, 371). Damit läßt sich die
Hyperbel leicht verzeichnen. Die zweite Projektion ist eine Ellipse,
und man findet aus den zwei Scheiteln der einen Axe, wie H'\ und
einem Punkte G", einen Scheitel P der anderen Axe, durch Affinität
mit dem aus M" durch H" gezogenen Kreise, oder (wie in einer
Nebenfigur angedeutet werden mußte, weil die Ellipse H"P' sich
kaum von einem Kreise unterscheidet) unter Anschluß an die Kon-
struktion der Ellipse mittelst der über den Axen als Durchmesser
beschriebenen Kreise (I, 372). Die dritte Projektion ist eine Ellipse
und durch ihre vier Scheitel, wie G'"j H"\ gegeben.
524. Soll die Krümmungslhiie durch den Punkt Q des Haupt-
schnittes ac gelegt werden, für welchen E" Q" '=^ Ä" A^' < A" F'
ist, so liegt der Scheitel A^ der konfokalen Fläche zwischen E und
F, und diese Fläche ist ein einschaliges Hyperboloid, dessen anderer
reeller Scheitel B, durch F'B^ = M'A^' bestimmt wird. Die Haupt-
schnitte beider Flächen treffen sich nun: in a& (die Ellipsen) in ima-
ginären Punkten, in ac in vier reellen Punkten wie Q, in hc in
vier reellen Punkten wie B, bestimmt durch D'" R'' ^ B'" B^'\
Es können dann, wie vorhin, die drei Projektionen der Schnittlinien
verzeichnet werden: in a& eine Ellipse aus den vier Scheiteln wie
Q\ B'\ m ac eine Ellipse aus zwei Scheiteln, wie 22", und vier
Punkten, wie $"; in Je eine Hyperbel aus zwei Scheiteln, wie Q"\
und vier Punkten, wie JB'".
525« Man kann aber auch die fehlenden reellen und ideellen
Scheitel der verlangten Kegelschnitte in den beiden vorhergehenden
Nummern unmittelbar aus den imaginären Schnittpunkten konfoka-
ler gleichartiger Kegelschnitte bestimmen. Sind von zwei kon-
fokalen Kegelschnitten die Haupt- und Nebenaxen bezw. a, a^\ &, b^,
so sind ihre Gleichungen, bezogen auf die Haupt- al& rrAxe, und
die Neben- als yAxe,
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576 XI, 526—626. Die Krümmung der Flächeo.
und wenn ihre gemeinschaftliche tlxcentricit f ist; gilt
/^ =3 a« - 6« - a^« -^ 6,1 (2)
Eine Kurve ist eine Ellipse, eine Hyperbel oder ein imaginärer
Kegelschnitt (Ellipse), je nachdem bezw. a*>0, 6*>0; a*>0,
6*<0; a*<0, 6*<0. Eliminirt man aus den Gleichungen (1) y,
setzt in der entstehenden Gleichung die Werte von 6* und h^ aus
(2) ein, und verfährt entsprechend mit x, a*, a,*, so erhält man,
wenn )/--l = i gesetzt wird, die Koordinaten der Schnittpunkte
beider Kegelschnitte
^==±y^, y = + iy^ = ±V. (3)
Sind a^a^j b,bi reell, so ist x die reelle Abscisse, y die imaginäre,
y' die ideelle Ordinate eines Schnittpunktes.
Wir erhalten nun die Koordinaten der Schnittpunkte der Ellip-
sen AB und A^B^ der vorigen Nr., wenn wir a =» M'A\ b = M'B\
«1 = M'A^^ \ = M' B^ setzen. Ziehen wir dann die JB'2^, schnei-
den sie mit der zu a Senkrechten A^S^ in S^ so ist offenbar
nach der ersten der Formeln (3) x^=^B'S^j was wir auf a nach
M'S' tragen. S" ist dann ein Scheitel der Ellipse B"Q"8". Tragen
wir andererseits auf a die F'TJ ^== M'B^ = 6^ auf, ziehen UT^ _L a
bis T^ auf B'F, so ist nach der zweiten der Formeln (3) y' =
ÜT,=M"r' die ideelle Halbaxe der Hyperbel Q'"K".
Man hätte die aus dem unendlich fernen Punkte der x oder
der y gezogenen gemeinschaftlichen reellen oder ideellen Sehnen der
Kegelschnitte ab, ai\ auch nach I, 410 mittelst konjugirter Kegel-
schnitte, oder nach 1,411 als Strahlen konstruiren können, die
durch die Punkte jedes von zwei Paaren in Bezug auf beide Kegel-
schnitte konjugirter Punkte harmonisch getrennt sind; aber das ge-
gegebene Verfahren dürfte das einfachere sein.
526. Bestimmung der KrümmungsUnien auf dem einschaligen
Fig. SU. Hyperboloide nach dem ersten Verfahren. Es mögen die Bezeichnungen
von Nr. 523 gelten, wobei A, B reelle, und C ein ideeller Scheitel
sind. Durch den willkürlichen Punkt G des Hauptschnittes ac legt
man die zweite Krümmungslinie als Schnitt mit der durch G gehen-
den konfokalen Fläche, deren Scheitel A^ und B^ durch A"E' A^
r^E"G", und durch FB(^M'Al bestimmt sind, und welche
ein EUipsoid ist. Die Hauptschnitte bc beider Flächen treffen sich
in vier Punkten, wie H"\ wobei B'" K" — B'^B^'. Von der
Schnittkurve- wird gezeichnet die erste Projektion als Ellipse aus
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XI, 626—627. Die Krümmungslinien der Flachen 2. Grades. 577
den vier Scheiteln, wie G\ H\ die zweite als Ellipse aus zwei
Scheiteln, wie H'\ und vier Punkten wie G", die dritte als Hyperbel
aus zwei Scheiteln, wie G"\ und vier Punkten wie H'" nach dem
Fig. 211.
Verfahren der Nr. 523. Man findet auch einen Scheitel P" der
Ellipse H"G" nach der ersten der Formeln (3) der Nr. 525, wenn
man B'F' mit der zu a Senkrechten A^Pi in P^ schneidet und
M"P''^B'Pi macht; und ebenso den ideellen Scheitel J'" der
Hyperbel O'" H'" nach der zweiten jener Formeln, wenn man auf a
FK^M'B; aufträgt, KJ^A,a bis eTj auf F B' zieht und
M"r'=KJ, macht.
627. Durch den willkürlichen Punkt Q des Hauptschnittes a6
legt man die zweite Erümmungslinie als Schnitt mit der durch Q
gehenden konfokaleu Fläche, deren Scheitel A^ durch A'F'Ä^ =
jP'Q' bestimmt wird, und welche ein zweischaliges Hyperboloid ist.
Seine ideellen Scheitel JBg, G^ erhält man durch Ä^B^ ^^ M'F und
Ä^'G^'^M'F' oder aus {M'^G^'J = {M"B^y + {W D'y,
Denn der dritte Hauptschnitt des zweischaligen Hyperboloids ist
imaginär und hat zu Halbaxen \ = i.M'"B^", c^ = i.M'"G^"
und zur Excentricität d=^ M'"D"\ so daß die obige Gleichung aus
e? = 6« - c* folgt (518).
Die Schnittlinie der beiden konfokalen Flächen, eines ein- und
Wiener, Lehrbach der dorfiellendon Geometrie. II. 37
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578 XI, 627—528. Die Krümmung der Flächen.
eines zweisebaligen Hyperboloides, hat vier Asymptoten und man
könnte diese als Schnittlinien der Asymptotenkegel der Flächen kou-
struiren; unsere Projektionen der Schnittlinien sind dann Hyperbeln,
welche aus ihren Asymptoten und ihren vier reellen Punkten, wie Q,
verzeichnet werden könnten. Einfacher ist es aber, die noch fehlen-
den Axen der Projektionen nach Nr. 525 zu bestimmen. Die kon-
fokalen hyperbolischen Hauptschnitte ac mit den Scheiteln Ä", A^'
haben Schnittpunkte, deren Koordinaten bezw. der aAxe der ersten
und der cAxe der dritten Projektion der Schnittknrve gleich sind
und sich nach Formel (3) der Nr. 525 ergeben, wenn man darin
a = m:'A'\ b = i. M"a\ a^ = M'X'; 6i = » • M"C;', f = M"E"
setzt; man erhält dann
oder X = M'E\ wenn man auf einer Asymptote M' K^ der Hyperbel
^"ö" die M'K^=M"A^' aufträgt, und K^K' \ M' M' zieht;
und y^=^i,M"'V\ wenn man auf derselben Asymptote M" K^
die M"L, = M"C^" aufträgt und Jlf"'r" = Abstand L^ . Jf'^"
macht.
Ebenso erhält mau aus den konfokalen Kegelschnitten bc, einer
Hyperbel mit einem reellen Scheitel JB'" und einem ideellen C"\
und einer imaginären Ellipse mit den ideellen Scheiteln B^''^ C^'\
die Koordinaten ihrer Schnittpunkte aus denselben Formeln, wenn
man a = M'"B'% h = i.M"'C'\ a, == %.M'"B^'\ h, = i.M'^C^",
f=^M'"D"' setzt, woraus folgt.
Dann ist die &Axe der ersten Projektion der Schnittkurve beider
Flächen = a; = t . M'R\ wenn man auf einer Asymptote M"'R^
der B'"H"' die M''' R, = M"B^" aufträgt und B^K \ WM
zieht; und die cAxe der zweiten Projektion der Schnittkurve = y =
i,M"S", wenn man auf derselben Asymptote die -Sf' "S, = M"'C^''
aufträgt und M"S" gleich Abstand «i .JIf"'JB'" macht. — Nun ver-
zeichnet man von der Schnittkurve die Projektionen als Hyperbeln
aus den reellen und ideellen Scheiteln: 1) K% ü'; 2) ©", S";
3) Q"\ V".
b) Die Projektionen der Krümmungslinien auf die Haupt-
ebenen als Kurven einer Kegelschnittschaar.
528. Soll eine Anzahl von Krümmungslinien verzeichnet wer-
den, so ist es vorteilhaft, eine weitere Eigenschaft ihrer Projektionen
auf die Hauptebenen zu benutzen.
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XI, 628—629. Die KrummungfllinieD der Flächen 2. Grades. 579
Bei einer Schaar konfoJcaler Flächen zweiten Grades ist jede Tan-
gente eines zugehörigen Fohalkegdschnittes die Axe eines rechtwinklig-
involutorischen Ebenenbüschels, in welchem zwei zugeordnete, d. i. auf
einander [senkrechte Ebenen in Bezug auf jede Fläche der Schaar zu
einander konjugirt sind.
Denn sei t die Tangente eines Fokalkegelschnittes in einem
Punkte N desselben, so ist jede durch t gehende Ebene E eine Be-
rührungsebene derjenigen Fläche der Schaar, welche in den frag-
lichen Fokalkegelschnitt übergegangen (519) ist; und die _L B durch
N gelegte Gerade g bildet die zugehörige Normale dieser Fläche
(520). Daher sind E und g koujugirt in Bezug auf den Fokalkegel-
schnitt und dann in Bezug auf jede Fläche der Schaar (520), oder
die g enthält die Pole der E zu jeder dieser Flächen; daher sind
auch die auf einander senkrechten Ebenen E und tg konjugirt in
Bezug auf jede Fläche der Schaar, w. z. b. w.
529. Während nun durch einen allgemeinen Punkt P des Rau-
mes drei auf einander senkrechte Normalen g, h, i von Flächen der
Schaar gehen und die Axen für alle Eegel bilden, welche aus P je
einer Fläche der Schaar umschrieben sind (521), gehen durch einen
Punkt N eines Fokalkegelschnittes unendlich viele solcher Linien
g, h, i, nämlich die Tangente t dieses Kegelschnittes und jedes Paar
auf einander und auf t senkrechter Geraden g, h, und hieraus folgt,
daß für einen solchen Punkt N jene Kegel ümdrehungskegel sind
mit t als Axe. Daher der Satz:
1) Bei einer Schaar konfokaler Flächen zweiten Grades sind alle
aus einem Punkte N eines Fokalkegelschnittes je einer der Flächen um-
schriebenen Kegel Umdrehungskegel , deren gemeinschafUicJie Umdrehungs-
axe die Tangente t des Fokalkegelschnittes in N ist.
Alle genannten Geraden g und h erfüllen die Normalebene des
Fokalkegelschnittes in N, und diese Ebene schneidet die Schaar der
konfokalen Flächen in einem Systeme von Kegelschnitten. Da nun
eine Gerade g in Bezug auf jede Fläche der Schaar zu der auf ihr
senkrechten Ebene ht konjugirt ist, d. h. deren Pol enthält, so ent-
hält sie auch den Pol der Geraden h in Bezug auf jeden Kegel-
schnitt jenes Systems (73, 2)), oder sie ist der g in Bezug auf jeden
konjugirt; daher bilden alle jene auf einander senkrechten Geraden
g und h eine senkrechte Involution konjugirter Strahlen in Bezug
auf jeden dieser Kegelschnitte, oder es gilt (I, 388):
2) Ein Punkt N eines Fokalkegelschnittes ist ein Brennpunkt aller
Kegdschnitte, in welchen die konfokalen Flächen von einer zum Fokal-
kegelschnitte in N senkrechten Ebene getroffen werden.
Da ferner die auf t senkrechte Ebene gh in Bezug auf alle
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580 XI, 629->530. Die Krümmung der Flächen.
Flächen der Schaar zu t konjugirt ist; so ist der Schnittpunkt N
von t und gh der Berührungspunkt der Ebene gh mit einer Flache
der Schaar (520); und da die Geraden e/, h eine senkrechte Invo-
lution konjngirter Tangenten dieser Fläche bilden , so ist die Indi-
katrix ein Kreis und N ein Nabel punkt dieser Fläche. Daher gilt:
3) Die SchniUpiinkte einer Fläche zweiten Grades mit einer Fokal'
kurve derselben sind Nabelptmlcte der Fläche.
Die Fläche hat in jeder der vier allgemeiner genommenen Haupt-
ebenen vier, im Granzen daher 16 Nabelpunkte, von denen sich aber
höchstens vier als reell ergeben werden; bei den windschiefen Flä-
chen keine, weil sie keine elliptischen Punkte besitzen.
530. Irgend eine Erümmungslinie Je einer Fläche zweiten Gra-
des F kann als der Schnitt derselben mit einer zu ihr konfokalen
Fläche Pj angesehen werden. Sei N ein Nabelpunkt der P, ^ die
Normale der P in N, und seien g und h zwei durch N in der Be-
rührungsebene der P auf einander senkrecht gelegte Gerade, so ist
in Bezug auf F die g die Polare der h, und in Bezug auf P^ liegt
der Pol P der Ebene ht auf g. Daher gehen die Polarebenen des
Punktes P der g in Bezug auf P und P^ durch ä, oder A ist ihre
Schnittlinie.
Legt man nun aus dem Mittelpunkte M und aus den unendlich
fernen Punkten X, F, Z der Axen a, 6, c der P durch Je die dop-
pelt projicirenden Kegel (zweiten Grades), im besonderen Cylinder,
so bilden P, P^ und diese vier Kegel ein Flächenbüschel zweiter
Ordnung, und es sind in Bezug auf jede Fläche dieses Büschels P
und h, und dann auch g und h zu einander konjugirt. Denn legt man
durch Peine Ebene, so schneidet diese das Flächenbüschel in einem
Kegelschnittbüschel, dessen Grundpunkte die vier Schnittpunkte der
Ebene mit Je sind. Daher gehen die Polaren von P in Bezug auf alle
Kurven des Kegelschnittbüschels durch ein und denselben Punkt P*
(I, 397), und durch diesen müssen auch die Polarebenen von P in
Bezug auf alle Flächen des Flächenbüschels, also auch in Bezug auf
P und Pi gehen, oder P' muß auf der Schnittlinie h der letzteren
Polarebenen liegen. Eine zweite Hilfsebene zeigt, daß alle diese
Polarebenen von P noch durch einen zweiten Punkt von h, also
durch h selbst gehen, so daß P und h, und daher auch g und h in
Bezug auf alle Flächen des Büschels konjugirt sind. Daher sind die
zwei auf einander senkrechten Strahlen g und h des Büschels N zu
einander konjugirt auch in Bezug auf jene vier Kegel M, X, F, Z,
und daher bilden die Projektionen eines solchen Strahlenbüschels N
aus einem dieser vier Punkte auf irgend eine Ebene eine Involution
von Strahlen, welche paarweise konjugirt sind in Bezug auf die
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XI, 630—531 Die KrömmuDgslimen der Flächen 2. Grades. 581
Schnittlinien der von demselben Punkte ausgebenden Eegel mit der-
selben Ebene ; d. i. in Bezug auf die Projektionen aller Erümmungs-
linien aus demselben Punkte auf dieselbe Ebene.
531. Wenden wir die allgemeinere Bezeichnung an, wonach
M, X, Yy Z die vier Mittelpunkte M und die vier Ebenen je
dreier derselben die Hauptebenen H der Fläche F heißen, so
projiciren sich aus jedem M die 'vier Nabelpunkte N der P,
welche in jeder durch M gehenden H liegen, (wegen der Symmetrie)
paarweise durch zwei Gerade, derart daß aus den drei durch M
gehenden H, sechs Projektionen K von Nabelpunkten entstehen,
also Punkte gleicher Strahleninvolution für diejenigen Kegelschnitte
Ä', welche die Projektionen der Krümmungslinien To der P sind. In
der dem M gegenüberliegenden Ebene H befinden sich ebenfalls
vier Nabelpunkte der P, nämlich die Schnittpunkte der P mit dem
Fokalkegelschnitte dieser H. Die Berührungsebenen der P in diesen
Nabelpunkten gehen aber durch den Pol M der H, jene in diesen
Berührungsebenen liegenden rechtwinkligen Involutionen projiciren
sich daher aus M als vier Gerade ^, deren jede demnach sich selbst
konjugirt, daher eine Tangente eines jeden ¥ ist. Die sechs Schnitt-
punkte der vier t unter einander sind dadurch Punkte gleicher
Strahleninvolution der Tc' und fallen mit den vorherbezeichneten N'
zusammen, da zwei Kegelschnitte h' nur sechs Punkte gemeinschaft-
licher Strahleninvolution besitzen (I, 412). Daraus folgt der
SaU. Die Projektionen V der Krümmtmgslinien Je einer Fläche
zweiten Grades P aus einem der vier im verallgemeinerten Sinne ver-
standenen Mittelpunkte M der Y auf irgend eine Ebene bilden eine
Kegelschnittschaary die demjenigen Vierseit einbeschrid>en ist^ dessen Seiten
die Projektionen der Berührungsebenen der F in denjenigen vieren ihrer
Nabelpunkte sind, weldie in der jenem Mittelpunkte M gegenüberstehen-
den Hauptebene "EL der F liegen, während jeder der sechs Uckpunkte des
Vierseits die Projektion von 0wei solchen Nabelpunkten der ¥ ist, welche
in den drei durch M gehenden Hauptebenen B. der F liegen,
Ist die Projektionsebene parallel mit der Berührungsebene der
P in einem und dann auch in einem zweiten Nabelpunkte N der P,
ohne durch den Projektionsmittelpunkt zu gehen, so projicirt sich
die rechtwinklige Involution konjugirter Tangenten in jedem N in eine
rechtwinklige Involution N' konjugirter Strahlen in Bezug auf die
Kegelschnittschaar, oder jeder Punkt N' ist ein gemeinschaftlicher
Brennpunkt der %'; und die k' sind konfokal, wenn beide N" getrennt
sind. Ist P ein Ellipsoid oder ein elliptisches Paraboloid, so gibt es
daher zwei Stellungen von Ebenen (parallel zu der Berührungsebene
der P in einem der reellen Nabelpuukte), auf welche sich aus X
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582 XI, 631—533. Die Krümmung der Flächen.
und Z die h als eine Schaar konfokaler Kegelschnitte projiciren, beim
elliptischen Paraboloide aus Z als Parabeln.
632, Aufg, Die Schaar der Krümmungslinien einer Fläche zwei-
ten Grades du/rch ihre senkrechten Projektionen auf die drei Haupt-
ebenen und etwa noch durch eine Projektion aw5 dem Mittelpunkte der
Fläche darzustellen.
Aufl. Indem diese Projektionen Kegelschnittschaaren sind, kön-
nen wir zur Verzeichnung derselben das Verfahren der Hilfskegel-
schnitte (I, 414 ff.) oder das der Netze (I, 425) anwenden. In un-
serem Falle verdient das erstere den Vorzug, weil es gestattet, von
der Schaar beliebige einzelne Kegelschnitte zu verzeichnen, also
insbesondere die verschiedenen Projektionen derselben Krümmungs-
linien anzugeben, und weil es die Scheitel derselben liefert, aus
denen die Zeichnung leicht ausgeführt wird. Wenden wir zunächst
dieses Verfahren an,
Fig. 212. 1- Die Krümmungslinien des Ellipsoides. Es sollen wieder die
Bezeichnungen der Nr. 523 ff. gelten, wonach MÄ = a, MB = h,
MC = c die Halbaxen, a>b> c, D, E, F Brennpunkte der El-
lipsen J5(7, (7-4, AB sind. Wir bestimmen zunächst die vier reellen
Nabelpunkte der Fläche, wie N, N^-^ sie liegen auf dem Haupt-
schnitte ac und werden erhalten durch E"N" =^ A"F". Die Tan-
genten in den Nabelpunkten werden parallel zu je einem derjenigen
Durchmesser der Ellipse A" G" gezogen, welche = 26 sind, weil sie
parallel zu den Kreisschnitten der Fläche laufen. Dadurch können
ebenfalls die Punkte, wie ^", bestimmt, sonst geprüft werden, und
aus ihnen ergeben sich dann ihre Projektionen 1^', ^/; 'N"\ Nj^".
6S3, Die Kegelschnittschaar der Projektionen der Krümmungs-
linien auf die HoAjiptebene ac ist dem Vier seit der vier (reellen) Tan-
genten des Hauptschnittes ac in den Nabelpunkten N eingeschrie-
ben. Dieses Vierseit ist ein Rhombus; und sein und der Kurven-
schaar zugehöriges Polardreiseit ist aus den Axen a, c und der
unendlich fernen Geraden gebildet. Sind G und H Eckpunkte des
Rhombus auf der a bezw. der c, so sind sie auch Scheitel des zu
benutzenden Hilfskegelschnittes (I, 418), einer Ellipse, von welcher
der Quadrant GH verzeichnet ist. Fällt man von irgend einem
Punkte J der Ellipse GH Senkrechte auf a" und auf c", so sind
deren Fußpunkte K'\ L" Scheitel der Projektion einer Kurve der
Schaar, hier einer Ellipse, welche dadurch bestimmt ist
Die beiden anderen Hilfskegelschnitte sind die in der Figur
angedeuteten zu der Ellipse in Bezug auf X bezw. Z konjugirten
Hyperbeln und können entbehrt werden, weil nur die im endlichen
Rhombus eingeschriebenen Kegelschnitte Krümmungslinien des El-
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X], 533—534. Die KrümmungMÜDien der Flächen 2. Grades.
583
lipsoides darstellen. Die drei Paare von Gegenecken des Vierseits,
also zwei Punkte G, zwei H, zwei unendlich ferne^ sind die sechs
reellen Projektionen von je zwei konjugirten imaginären Nabel-
punkten der Flache, woraus sich ergibt, daß die zwölf imaginären
Nabelpunkte paarweise auf reellen mit der Axe h parallelen Geraden
liegen. Es folgt daraus, daß in den Projektionen auf die anderen
Hauptebenen die umschriebenen Vierecke nur zwei reelle Eckpunkte
besitzen, welche die Projektionen der vier reellen Nabelpunkte N sind.
Fig. 212.
-^/ ..I ^ "*V ' ^■
634, In der Projektion auf die Hauptebene ah sind die Seiten
des umschriebenen Vierseits imaginär, und N\ N^ sind die beiden
einzigen reellen Mittelpunkte der involutorischen Strahlenbüschel.
Es tritt also der Fall von I, 414 ff. ein. Weil diese Büschel die
Projektionen rechtwinklig involutorischer Strahlenbüschel in den
Nabelpunkten sind, sind den in N'N^' vereinigten Strahlen die zu ihnen
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584 XI, 534—536. Die Erammimg der Flächen.
senkrechten Strahlen konjugirt., und der unendlich ferne Punkt Y ist
der Pol der N'N^' oder der a. Sodann müssen wir das Paar der-
jenigen zugeordneten Strahlen der Involutionen N' suchen, welche
durch N'Ni und den ihm zugeordneten und auf ihm senkrechten
Strahl N'T harmonisch getrennt sind, welche also gleiche Winkel
mit diesen beiden bilden. Es sind dies die Projektionen derjenigen
konjugirten Tangenten im Nabelpunkte N, welche mit der Haupt-
ebene ac Winkel von 45** bilden; und es leuchtet ein, daß die
erste Projektion N'P des einen derselben die 6Axe in dem Punkte
P schneidet, wenn M'P^^ N"H gemacht wird. Dann ist auch
Ni'P ein solcher Strahl aus N^'] und das Vierseit der vier derartigen
Strahlen ist offenbar der Rhombus, welcher JV, N^, P zu Ecken
hat Die Punkte N\ N^ sind dann reelle Scheitel eines jeden der
beiden Hilfskegelschnitte, während die beiden Punkte, wie P, reelle
des einen (der Ellipse) und ideelle des andern (der Hyperbel) sind
(1,416).
Fällt man nun von einem Punkte Q der Hilfsellipse Senkrechte
auf a' und 6', so ist der Fußpunkt R' der ersteren ein reeller, der-
jenige S' der letzteren ein ideeller Scheitel einer Hyperbel der
Schaar; und ebenso liefert jeder Punkt der Hilfshyperbel reelle
Scheitel einer Ellipse der Schaar.
Ganz entsprechend verfahrt man in der dritten Projektion^ in
der man auf der 6Axe M'"T=N"G aufträgt. N"' ist dann ein
reeller Scheitel eines jeden der beiden Hilfskegelschnitte, und T ist
ein reeller der Ellipse und ein ideeller der Hyperbel.
636, Um eine gleichmäßige Verteilung der Erümmungslinien
zu erhalten, teile man einen Quadranten Ä'B' des Hauptschnittes ab
in eine Anzahl, etwa vier, nahezu gleicher Teile, projicire die Tei-
lungspunkte, wie K\ in die zweite und dritte Hauptebene nach K"
bezw. K*", bestimme aus diesen Scheiteln vermittelst der Hilfskegel-
schnitte die anderen Scheitel der Kegelschnitte der Schaar und ver-
zeichne sie dann. Aus der zweiten Projektion einer Kurve ei^bt
sich ihr Schnittpunkt R" mit dem Hauptschnitte A"C'\ aus diesem
der Scheitel R* der ersten Projektion, woraus durch die Hilfsellipse
der ideelle Scheitel S' und die erste Projektion der Kurve folgen.
Die dritte Projektion läßt sich dann aus den reellen Scheiteln K"\
R'" verzeichnen.
Außerdem teile man den Quadranten B"'C'" in vier nahezu
gleiche Teile und verfahre entsprechend. — Man erhält so im Ganzen
außer den Hauptschnitten sechs Krümmungslinien.
636, 2. Die Krümmungslinien des einschaligen Hyperboloides.
Aufi, Da die Fläche keine reellen Nabelpunkte besitzt, so ist
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XI, 536. Die Erämmungslinien der Flachen 2. Grades. 585
das vorhergehende Verfahren nicht anwendbar. Wir bestimmen nun
in jeder der vier Hauptebenen, zu denen wir in erweitertem Sinne
die unendlich ferne Ebene rechnen, die vier imaginären Nabel-
punkte der Fläche als Schnittpunkte des Hauptschnittes und des
Fokalkegelschnittes, welche unter einander konfokal sind, nach
Nr. 525, Formel (3). Die Tangenten des Hauptschnittes in diesen
vier Punkten bilden dann das (imaginäre) Vierseit, welches der
Kegelschnittschaar der Projektionen der Krümmungslinien auf diese
Hauptebene umschrieben ist. Andererseits werden aber jene vier
Nabelpunkte aus jedem der drei in ihrer Ebene liegenden Mittel-
punkte der Fläche auf die diesem Punkte gegenüberliegende Haupt-
ebene projicirt, und da eine solche Projicirende wegen der Sym-
metrie der Punkte durch zwei derselben geht, werden diese vier
Punkte durch je zwei Strahlen, einmal durch reelle, und zweimal
durch imaginäre, die aber durch ideelle dargestellt werden sollen,
projicirt Von jedem der vier Mittelpunkte gehen drei solche Ge-
radenpaare aus und bestimmen auf der gegenüberliegenden Haupt-
ebene die drei Paare von Gegenecken des genannten umschriebenen
Vierseits, von denen ein Paar reell, die beiden anderen imaginär
sind, und ideell dargestellt werden. Dabei soll die unendlich ferne
Hauptebene durch ihre Projektion aus M auf eine parallel zur
Hauptebene a b durch den ideellen Scheitel C gelegte Ebene U dar-
gestellt werden, wobei die Ebenen ac, bc sich bezw. in M^^X^^
= a^^ M'^Y'^ = 6'^ projiciren.
In der Hauptebene ab liegt als Hauptschnitt die Ellipse A'JB' Fig. «i».
und die nicht verzeichnete Fokalellipse E'D\ so daß wir in den
Formeln (3) der Nr. 525 zu setzen haben:
a = M'A', b = M'B\ a, = ME\ b, = M'D\ f=Mr,
(wobei F'D' = M'E'), Wir erhalten dann aus diesen Formeln,
und durch Konstruktionen in der Figur, die sich denen in den Figu-
ren 210 und 211 anschließen, unter Weglassung der doppelten Vor-
zeichen,
y = itp==i,H,H^ = i, M"H,
wobei 2^5, = M!D\ Projicirt man die hierdurch bestimmten vier
Nabelpunkte der Ebene ab paarweise 1) aus dem unendlich fernen
Mittelpunkte X der Fläche auf die Hauptebene &c, so erhält man
zwei imaginäre Punkte, welche durch zwei ideelle, wie H dargestellt
sind; 2) aus Y auf die Ebene ac, so erhält man zwei reelle Punkte,
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586
XI, 536. Die Krümmung der Flächen.
wie ö"; 3) aus M auf die unendlich ferne Ebene, so geschieht
dies durch zwei imaginäre Strahlen, welche mit der a;Axe die Winkel
a bilden, bestimmt durch tga= 4:y'^ = lt*- ^" S\ M!'G'\
deren ideelle Darstellungen mit x die reellen Winkel a bilden, be-
stimmt durch tg a' »= + M'" H: M"G'\ Ihre Schnittpunkte mit
der unendlich fernen Ebene werden durch dieselben Strahlen ans M
auf die Ebene U projicirt; und da sie mit dieser parallel sind, ge-
schieht es in unendlich ferne Punkte, deren einer durch den Strahl
M'^'O^ dargestellt ist, wenn Abst. O^a^^ == M"' H und Abst 0^,1'"'
==M"G" ist.
Fig. 213.
Die in der Hauptehene ac liegenden Nabelpunkte sind die Schnitt-
punkte der Hyperbel A" C" des Hauptschnittes mit der nicht ver-
zeichneten Fokalhyperbel, von der ein Scheitel F" und ein Brenn-
punkt E" ist. Man setzt daher in jenen Formeln (525, (3)): a =
M"Ä'\ h = i. M"C'\ a, = M''F ', h, = i. M" H (wobei M" H
= MD' und r'H=M''E"), f=M'E'\ und erhält
x = ^=^J,J^ = M'J,
wobei C'V, = M"r\
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XI, 536. Die Krümmungslinieu der Flächen 2. Grades. 587
wobei A"K, = Jf'if; und tg « = i . M'^'K: M' J .
Diese so bestioimten vier Nabelpunkte projiciren sieh 1) aus
X auf die Hauptebene hc in zwei imaginäre Punkte, die durch zwei
ideelle, wie JK", dargestellt sind; 2) aus Z auf a6 in zwei reelle
Punkte, wie J\ 3) aus M auf die Ebene U, welche die unendlich
ferne Ebene darstellt, in zwei imaginäre Punkte der a^^y welche
durch zwei ideelle dargestellt sind, deren einer 0^ bestimmt ist und
konstruirt wurde durch M'^0^ = c (M'J: M'"K) = M" C' {M'J
In der Hauptehme hc liegt als Hauptschnitt die Hyperbel mit
dem reellen Scheitel J5"' und dem ideellen C", und der imaginäre
Fokalkegelschnitt, welcher D'" zu einem reellen Brennpunkte hat,
zu ideellen Scheiteln aber auf der bAxe die ideellen Brennpunkte
der Ellipse AB auf dieser Axe, deren einer F^ ist, wenn M'" F^
= M'F'y und entsprechend auf der cAxe den Punkt E^y wenn
M'"E^ = Jf'JB". Man setze daher in jenen Formeln (525, (3))
a = M'"B'", b = i. M"C'\ a, = i . M'"F^ , l, = i . M"'E, ,
f=M'*'D'"\ dann wird
i . L^L^ = i . M Ly
wobei B'"P, = M"'E, ; und tg a = M"P : M'L .
Die so bestimmten vier Nabelpunkte projiciren sich 1) aus Y
auf ac in zwei imaginäre Punkte, von deren ideellen Darstellungen
P einer ist; 2) aus Z auf ab in zwei imaginäre Punkte, von deren
ideellen Darstellungen L einer ist; 3) in die Ebene U, welche die
unendlich ferne Ebene darstellt, in zwei reelle Punkte, wie 0^, be-
stimmt und zu konstruiren durch M^^O^ «-» Hf'C" {M' L : M"P).
In der unendlich fernen Hat^tebene liegt ein Kegelschnitt der
Fläche und ein Fokalkegelschnitt, der unendlich ferne Kugelkreis,
welche beide konfokal sind. Ihre vier Schnittpunkte bestimmen wir
vermittelst der Projektionen der Kurven aus M auf die Ebene U
durch deren vier Schnittpunkte 0. Der unendlich ferne Kegelschnitt
der Fläche wird durch ihren Asymptotenkegel in eine zw AB kon-
gruente und parallele Ellipse A^^B^^ projicirt; von jenem imagi-
närei) Kugelkreise ist die Projektion ein mit dieser Ellipse koncen-
trischer imaginärer Kreis vom Halbmesser c; diese beiden Projek-
X =
f
wobei C'Li
=
M"'I\,
y^i
bb,
f
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588 XI, 536—537. Die Krümmung der Flächen.
tionen der uneudlich fernen konfokalen Kegelschnitte sind aber nicht
konfokal. Man könnte die ideelle Darstellung der vier imaginären
Schnittpunkte 0 beider Projektionen mittelst konjugirter Kegel-
schnitte konstruiren; einfacher ist aber die Benutzung ihrer Glei-
chungen. Dieselben sind, wenn a p= M*Ä\ h =^ M'B\ c = i.M"C\
C ■ C
Aus denselben erhält man
5» — a« > y — a» — 6"^
x = t j , y=-
wobei /'= M'F'. Man erhält dann
x^i.M'N'^i.M'N,,
wenn A'N, \\ F'D^ da Jlf' D'= ilf'"2)"'= JS'"C"',
y = M'Z\
wenn E' Z' \\ FB\ da ME' = ^"C"; und tg « = i . M' Z' : M'N\
Die vier Nabelpunkte der unendlich fernen Ebene werden also
durch die Strahlen aus M in die soeben bestimmten vier Punkte
0 der Ebene U projicirt; und ihre Projektionen aus X, Y, Z auf
die bezw. gegenüberliegenden Hauptebenen sind unendlich ferne
Punkte dieser Ebenen, welche durch die Projektionen jener aus M
nach ihnen gerichteten Strahlen auf die Hauptebenen bezw. aus X,
Y, Z bestimmt sind. 1) In a& erhält' man zwei imaginäre Strahlen,
dargestellt durch zwei ideelle, wie MO', wenn 0' durch seine Koor-
dinaten M' If, M'Z' festgelegt ist; 2) in ac liegen die Projektionen
der Punkte 0 auf der CO" (i|a"); sie sind imaginär, und ideell
dargestellt durch zwei Punkte, wie 0", wenn (7"0" = Jlf' JT; die
imaginären Strahlen sind dann durch zwei ideelle, wie M"0" dar-
gestellt; 3) in hc liegen die Punkte, wie 0'", auf C'"0'" (||6'"), und
die Strahlen, wie M'"0"' sind reell, bestimmt durch C'"0'" =-
MZ'.
637. Die so in jeder der vier Hauptebenen bestimmten sechs
Punkte, welche die Projektionen der zwölf nicht in dieser Haupt-
ebene liegenden (imaginären) Nabdpmücte der Fläche sind, bilden
die Ecken des der Kegelschnittschaar der Projektionen der Krüm-
mungslinien umschriAenen Viersäts und die sechs Scheitel eines jeden
der drei HilfskegelschniUe; dieselben sollen nun verzeichnet werden.
In der Ebene ah sind von den sechs Punkten zwei reell, wie J,
zwei imaginär, dargestellt durch zwei ideelle, wie L, und zwei
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XI, 637—638. Die Erümmangslinien der Flächen 2. Grades. 589
imaginär und unendlich fern, dargestellt durch die ideellen Strahlen,
wie M'0\ Von den drei Hilfskegelschnitten sind nur diejenigen bei-
den JL, eT'O' gezeichnet, welche durch die reellen ScheitelJ" gehen ;
der dritte, L0\ welcher die imaginären Kegelschnitte der Schaar
bestimmen würde, ist weggelassen, ebenso wie die ideelle Darstel-
lung dieser imaginären Kegelschnitte. Jeder der drei Hilfskegel-
schnitte hat vier von den sechs Scheiteln zu reellen, zwei zu ideellen
Scheiteln. Es besteht die Probe, daß JL und Jf'O' gleich geneigt
gegen x sind, oder JL || N'Z\ — In der Ebene ac sind von den sechs
Punkten zwei reell, wie G'\ zwei imaginär, dargestellt durch ideelle,
wie P, zwei imaginär und unendlich fern, dargestellt durch ideelle
Strahlen, wieJIf'O". Es sind nur die zwei Hilfskegelschnitte 6r"P,
CO" gezeichnet und benutzt, und es besteht die Probe N"C''\\
G" P. — In der Ebene bc sind von den sechs Punkten zwei reell und
unendlich fern aufstrahlen, wie -Sf'O"', zwei imaginär, dargestellt
durch ideelle, wie -ff, zwei imaginär, dargestellt durch ideelle, wie K
Es sind nur die beiden Hilfskegelschnitte 0'" Hy 0'"K verzeichnet,
und man hat die Probe, M!" 0'" und HK gleich geneigt gegen y. —
In der Projektion der unendlich fernen Ebene auf die Ebene U sind
von den sechs Punkten zwei reell, wie 0^, zwei imaginär, dargestellt
durch ideelle, wie 0^, zwei imaginär und unendlich fern, dargestellt
durch ideelle Strahlen, wie M"'0^, Es sind nur die beiden Hilfs-
kegelschnitte 0^0^, O1O3 verzeichnet, und man hat die Probe, M^^O^
und O^Oi gleich geneigt gegen x,
638. Zur Verzeichnung der reellen Kurven der Kegelschnitt-
schaaren beachten wir, daß wir nach I, 415 f. diejenigen beiden
Hilfskegelschnitte zu benutzen haben, welche durch die beiden reel-
len Ecken des umschriebenen Vierseits gehen, also hier durch die
reellen Scheitel, wie J in a6, G" in ac, unendlich ferner Punkt der
M'"0"' in 6c, Ol in U. Diese Hilfskegelschnitte haben wir auch
nur verzeichnet. Die Kurven der Schaaren haben dann reelle Scheitel
auf den Axen, welche durch jene reellen Ecken gehen, also auf a
in a&, a" in ac, auf der unendlich fernen Geraden in bc, auf b^^
in U. Ihre anderen reellen Scheitel liegen auf denjenigen Axen, auf
welchen ein imaginärer Scheitel des benutzten Hilfskegelschnittes
liegt, 80 der reelle Scheitel W der Kurve VW einer Schaar auf
der Axe &', auf welcher der imaginäre Scheitel der benutzten Hilfs-
hyperbel JO' liegt u. s. w.
Um nun die Kriimmungslinien gleichförmig anzuordnen, teile
man einen Quadranten A'B' des Hmtptschnittes ab in eine Anzahl
(vier) nahezu gleicher Teile; Q' sei ein Teilungspunkt. Projicirt
man Q ans Y auf die Ebene ac in Q'\ beachtet, daß Q" mit A''
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590 XI, 538-639. Die Krammung der Piachen.
auf derselben (endlichen) Strecke zwischen denselben reellen Vier-
seitsecken, wie G'\ liegt, daß also nach I, 415, die durch Q" und die
durch A'' gehende Kurve dieselbe Hilfskurve gebrauchen, daß diese
G"P ist, weil ihr reeller Scheitel P auf derselben Axe c' liegt, wie
der imaginäre der durch A'' gehenden (des Hauptschnittes), so hat
man nur die Q"Z'' (j|c") mit dem Hilfskegelschnitte Gr"P in 2J zu
schneiden, um in M''R eine Asymptote der durch Q" gehenden
(hyperbolischen) Projektion der Erümmungslinie zu erhalten.
Projicirt man ebenso den Punkt Q aus X auf bc in Q"' und
schneidet die Q"'Z''' (||c'") mit dem Hilfskegelschnitte KO''' in S,
so ist M'"S die Asymptote der (hyperbolischen) durch Q gehenden
Kurve der Schaar. Projicirt man endlich Q aus M auf die Dar-
stellungsfläche U der unendlich fernen Ebene in den unendlich fer-
nen Punkt der Geraden M^^Q^^, so ist-Sf^^^^'' die Asymptote der
vierten (hyperbolischen) Projektion der Krümmungslinie. Ihr reeller
Scheitel auf üf^^B^^ und ihr ideeller B.ui M^^A^^ werden durch den
Schnittpunkt derüf^^^^^ mit dem Hilfskegelschnitte 0, 0^ erhalteo.
Um endlich die erste Projektion unserer (durch Q' gehenden) Kröm-
mungslinie zu zeichnen, bestimmt man die erste Projektion M'T
einer ihrer Asymptoten {M''R, M'" S) vermittelst der zweiten und
dritten Projektionen T", T" eines Punktes T derselben (Abst. T'a"
= Abst. jP'"6'"). Sie schneidet den Hilfskegelschnitt JL in ü,,
woraus sich der reelle Scheitel ü ergibt.
Entsprechend trage man in dem HauptschniUe ac von A'' aus
nahezu gleiche Teile weiter; F" sei ein Teilungspunkt. Projicirt
man V aus Z auf ah in F', schneidet die F' Y' (||&') mit dem Hilfs-
kegelschnitte JO', und projicirt den Schnittpunkt auf &' in W, so
sind F', W die Scheitel der ersten (elliptischen) Projektion einer
Krümmungslinie. Projicirt man F aus X auf 6 c in V", zieht
r"r" (il6'") bis Y auf dem Hilfskegelschnitte fl^O% so ist M'^'Y
die Asymptote der dritten (hyperbolischen) Projektion der Krüm-
mungslinie. Projicirt man endlich F aus M auf die Ebene der vier-
ten Projektion nach F^ {M^^ V^ = C" Fg), so ist dies der eine Scheitel
der vierten (elliptischen) Projektion der Krümmungslinie; und zieht
man F, Y^^ {\\b^^) bis F^ auf dem Hilfskegelschnitte 0^0^^, so ergibt
sich aus Fg der andere Scheitel F4. Die unendlich ferne Krüm-
mungslinie derselben Art hat die mit dem Hauptschnitte ae kon-
gruente Ellipse A^^B^^ zur vierten Projektion.
539. Wir wollen noch auf die Vermchmmg der Prqjektianen der
ErümmungsUnien der Flächen eweiten Grades (mf eine Haupid)ene der
Fläche das Verfahren der Netze anwenden (I, 425 fF.), und zwar wol-
len wir die Projektionen derselben für das EUipsoid und das ewd-
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XI, 539. Die Erümmnngslinien der Flächen 2. Grades.
591
schalige Hyperboloid auf die Hauptebene ac darstellen , wo sie sich Fig. 214.
als die Schaar der Kegelschnitte zeigen, welche dem reellen Rhom-
bus eingeschrieben sind, der von den Tangenten des Hauptschnittes
ac in den Nabelpunkten der Fläche gebildet wird. Sei DEFG
Fig. 214.
dieser Rhombus, so erfüllt die Kegelschnittschaar den endlichen
Rhombus und diejenigen beiden unendlichen, welche durch die beiden
Scheitelwinkel je zweier gegenüberstehenden Winkel des Rhombus
gebildet werden, während die vier Parallelstreifen frei bleiben. Be-
schreibt man nun (I, 442) über der (größeren) Diagonale DF des
Rhombus als Durchmesser einen Halbkreis, teilt denselben in eine
gerade Anzahl (sechs) gleicher Teile, projicirt die Teilungspunkte
senkrecht auf den Durchmesser DFy und zieht durch die Projektio-
nen die zwei Schaaren von Parallelen zu den Seiten des Rhombus,
so sind die Schnittpunkte der beiderlei Parallelen Punkte der Kur-
ven, wobei stets zwei Punkte verbunden werden, welche Gegenecken
eines der durch benachbarte Parallele gebildeten Parallelogramms
sind. Die abwechselnd fehlenden Scheitel der Kurven erhält man
auf den Diagonalen durch nochmalige Halbirung der Kreisteile.
Projicirt man nun die entstandene Teilung der Seiten des endlichen
Rhombus auf die der unendlichen Rhomben, indem man z. B. die
Teilung von DE aus F auf die Strecke der DG von D bis ins
Unendliche projicirt, so kann man durch diese Teilungspunkte in
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592 XI, 639—640. Die Krümmung der Flächen.
den unendlichen Rhomben leicht die bestimmenden Strahlen ziehen,
z. B. in demjenigen der Winkel D und F die Strahlen aus E und 6.
Die Kegelschnitte .werden dann in der angegebenen Weise einge-
zeichnet.
640. Die Kurven im endlichen Rhombus stellen die Krüm-
mungslinien eines jeden Ellipsoides dar, dessen Hauptschnitt ac
eine dieser Ellipsen ist. Die 2»Axe des Ellipsoides ist gleich dem
mit einer Rhombusseite parallelen Durchmesser des Hauptschnittes
a c (532). Die Kurven in jedem der beiden unendlichen Rhomben,
des DF und des EGj stellen ebenso die Krümmungslinien eines
zweischaligen Hyperboloides dar, dessen Hauptschnitt ac einer der
in den Rhombus eingeschriebenen Hyperbeln ist Jeder der unend-
lichen Rhomben mit seinen eingeschriebenen Kurven^ so derjenige
DFy befindet sich in perspektiver involutorischer KoUineation (1, 312)
mit dem endlichen Rhombus und mit seinen eingeschriebenen Ellipsen,
wobei F (oder D) der Mittelpunkt und die durch D (oder F) ge-
zogene Senkrechte zu FD die Axe der Kollineation sind, und wobei
EG und die unendlich ferne Gerade sich doppelt entsprechen. Da-
her sind die Asymptoten der eingeschriebenen Hyperbel parallel zu
den aus F nach den Ellipsenscheiteln in EO gezogenen Geraden.
Die ideelle, auf der Zeichenfläche {ac) senkrechte &Axe eines der
zweischaligen Hyperboloide findet man unter Beachtung, daß die
Rhombusseiten die Fläche in Nabelpunkten berühren, durch Be-
stimmung des Asymptotenkegels nach dem umgekehrten Verfahren
der Nr. 67 aus seinen Erzeugenden in der Hauptebene ac und aus
der mit h und mit einer Rhombusseite parallelen Lage seiner Kreis-
schnitte.
Aus den gezeichneten Projektionen der Krümmungslinien auf
die Hauptebene ac lassen sich die auf die anderen Hauptebenen ab-
leiten. Man kann diese anderen Projektionen ebenfalls aus Netzen
konstruiren (I, 439); es gehören aber dann die Kegelschnitte der
verschiedenen Schaaren nicht als die verschiedenen Projektionen der-
selben Krümmungslinien zu einander.
Übungsaufg. Die Projektionen der Krümtnungslinien des eUiptP-
sehen und des hyperbolischen Parabohides auf ihre Hauptebenen nach
einer der drei angegebenen Verfahren zu konstruiren.
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XII. Abschnitt
Axonometrische und schiefe Projektion, Perspektive und
Reliefperspektive krummer Flächen.
I. Axonometrie.
541. Wir wollen eine Anzahl der ih der Überschrift bezeich-
neten Aufgaben in einer durch das Bedürfnis der Technik und
Kunst bestimmten Auswahl lösen.
Aufg. Die axionometriscJie Projektion *) eines auf die Grundriß-
ebene Pi aufgestellten geraden Kreiscylinders mit seinen Schatten bei
Parallelbeleuchtung zu bestimmen,
Aufl, Es sei von dem durch die Axen x, y, z gebildeten Asjcen- p»g 215
hreuze 0 die Abbildung (Fig. a) nach I, 507 gegeben, jedoch in
etwas mehr zusammengedrängter Weise mit alleiniger Angabe der
Axe z und der Axenebene xy == Pj und ohne Bezeichnung der
Axen X, y in P^. Dabei sei die projicirende Ebene von z samt
z und samt ihrer Schnittlinie mit Pj in die Bildebene P in den
rechten Winkel CO''C" umgelegt, und daraus 0' auf z durch
0"0'J^z bestimmt; ferner sei durch den Schnittpunkt C" von
0"C" mit z die Spur c der Pj (_L z) gezeichnet und die P^ um c
in P umgelegt, wobei 0 nach Oj in z gelangt {CO^ = C"0''),
*) Anfgaben über die axonometrische Projektion des Kreises, des üm-
drehoDgcylinders, des ümdrehnngskegels and der Kugel, sowie ihrer Schatten
bat Herr Pelz in seinen Abhandinngen „Zur wiBsenschaftlichen Behandlung
der orthogonalen Axonometrie** (Sitsungsber. d Akad. d. Wiss. in Wien, B. 40,
Abt. 2, 1884) und „Beiti'äge zur wiss. Beb. d. orth. Axon.<* (Sitzungsber. d. k.
b5hm.Gesellsch.d.Wi8s. in Prag, 1886) in sinnreicher Weise auf alleiniger Grund-
lage der gegebenen Richtung der Koordinatenaxen (der Linien des Axenkrenzes)
bestimmt und dabei unmittelbar die Axen der vorkommenden Ellipsen gesucht.
Bei einem Teile der oben gegebenen Auflösungen sind auch die sehr fördern-
den Richtungsmaße benutzt, die man bei vereinzeltem Gebrauche einfach am
Axenkreuze bestimmt, bei häufigem aber aus besonderen Maßstäben entnimmt,
welche man zweckmäßig an einem Strahlenmaßstabe bildet. Auch habe ich
wegen der einfacheren Erörterungen vorgezogen, von den Ellipsen konjugirte
Durchmesser und ans diesen die Axen zn bestimmen, zumal da die Gesammt-
konstruktion dadurch nicht verwickelter wird.
Wiener, Lehrbuch der darstcllonden Geometrie. H. 38
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594 XII, 541. Axionometr. u. schiefe Projektion, Perspektive krummer Flächen.
Von dem Cylinder erhält man die Abbildung (Fig. b) der Axe
parallel zu O'C = 0 und von der Länge MN, wenn man ihre
Größe nach dem in der Bildfläche geltenden Maße, das wir die
wahre Große nennen
^'^•^^^' wollen, auf 0"C ab
(y'JT'auftragt und de-
ren Projektion auf O'C
bildet, oder auch MN
= Abstand J^".0"0'
macht. Der Grund-
kreis bildet sich in
eine Ellipse ab, deren
große Halbaxe MD
1. MN und in wahrer
'^^ " Größe zu zeichnen ist
(I, 508). Die kleine
in MN liegende Halbaxe erhält man aber als ME = Abst
E'\ O'C, wenn man auf CO" die CE"= MD = der wahren Größe
aufträgt. Denn da O'CO" der Winkel von jßf mit der Bildebene P ist^
so ist 0'0"C der Winkel desjenigen Kreishalbmessers mitP, welcher
sich in ME projicirt, daher ME = Projektion von CE" auf O'O''
= Abst. E'\ O'C. Hieran schließt sich der für das Folgende nützliche
Säte. Sind von zweien auf einander senkrechten gleichen Strecken
die senkrechten Projektionen auf dieselbe Bildebene P in derselben oder
in parallelen Geraden gelegen^ so verhalten sich die Projektionen wie der
Cosinus zum Sinus der Neigung der ersteren Strecke gegen P, oder so
kann man aus beiden Projektionen und aus der wahren Länge der
Strecken als Seiten ein rechtwinkliges Dreieck bilden (vergl. 1, 159).
Zur Verzeichnung des Schlagschattens des Oylinders auf die Grund-
rißebene Pj müssen die Abbildungen l und V des Lichtstrahles und
seines Grundrisses gegeben sein. Der durch den Mittelpunkt N des
oberen Grenzkreises gezogene Lichtstrahl l und dessen durch M
gehender Grundriß V schneiden sich im Schatten N^ von N] und
der Schatten des oberen Grenzkreises bildet sich in eine mit der
Ellipse DE kongruente und parallele Ellipse vom Mittelpunkte
JVi ab. Die Schlagschattengrenze der Cylinderfläche wird durch die
beiden mit V parallelen gemeinschaftlichen Tangenten der Ellipsen
M und N^ bestimmt; und sucht man, etwa mittelst konjugirter
Durchmesser, einen Berührungspunkt F auf DE, so ist die durch
F gehende Erzeugende eine Eigenschattengrenze, Um F unabhängig
von der Verzeichnung der Ellipse DE zu erhalten, suche man in
der Fig. a jene zu O'L ( || T) konjugirte Linie, als Abbildung einer
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Xll, 541—542. AxoDomeiiie.
595
zu ihr Senkrechten in der a;yEbene. Zu dem Ende schneide man
O'L mit c in X, ziehe zu O^L die Senkrechte O^V bis V auf c,
so ist O'L' jene konjugirte Linie. Tragt man die wahre Lange des
Halbmessers des Grundkreises auf O^V als OF^ = MD auf, zieht
F^F ±c bis F' auf 0'L\ so hat man nur MF # O'JF' zu machen.
642, Äufg. Die ctxonometrische Projektion inoeier geraden Kreis-
cylinder m verzeichnen, von denen der eine in beliebiger Bichtung auf
die Grundrißd)ene aufgelegt, der andere auf den ersten aufgelehnt ist,
und ihre Schatten bei PardUelbeleuchtung zu bestimmen,
Aufi, Sei wieder vom Axenkreuze nur die Axe z und die Grundriß- Pig. 210 a
ebene xy = Pj in Fig. a angenommen, sei femer in P^ die Abbildung
O'A = a der Richtung der Erzeugenden des liegenden Cylinders O
Fig. 216 a, b.
gegeben, so bestimme man in Pj die Abbildung & = O'B der auf
a senkrechten Richtung durch ^0,B = 90^, wobei wieder C"0^
= C'0'\ Man konnte die wenigen in den verschiedenen Richtun-
gen vorkommenden Maße wie bei der vorigen Aufgabe und wie hier
die Maßeinheiten bestimmen und den Strahlenmaßstab entbehren;
wir wollen denselben aber dennoch verzeichnen, um auch das Ver-
fahren fQr ausgedehntere Abbildungen anzugeben. Wir bilden ihn
nach der Art von I, 507, Pig. 283, indem wir zuerst den wahren (für wg. «icb.
die Bildebene geltenden) Maßstab w herstellen, nach den Teilnngs-
38*
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596 XII, 542. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive krummer FUlchen.
punkten die Strahlen aus einem entfernteren Punkte ziehen , derart
daß der Strahl nach dem Nullpunkte des Maßstabes _L fc steht,
tragen die Maßstabseinheit (= 10) als 0"Z"= O^A^ = O^B^ auf,
und bestimmen daraus ihre Abbildungen Abst. Z'\ 0' 0'\ 0'A\
0' B'] diese können wir dann, und zwar mit Hilfe jeuer senkrech-
ten Strahlenrichtung ausschließlich mittelst des Zirkels, in den
Strahlenmaßstab einschalten, wodurch wir die Maßstabe 0, a, h
erhalten.
Fig. 216 c.
Flg. 216 c. Ist nun M die Abbildung des Mittelpunktes des einen Grund-
kreises des liegenden Cylinders O, und ist dessen Halbmesser r = 6
gegeben, so zeichnet man die große Halbaxe MF^ der abbildenden
Ellipse J_ a nach dem Maßstabe w\ die kleine Halbaxe MF^ erhält
man aber, wenn man auf MF^ die MF^ «= r = 6 nach dem Maß-
stabe a aufträgt und F^F^ «= MF^ macht, wonach F^ einen Brenn-
punkt der Ellipse bezeichnet. Denn nach dem Satze der vorigen Nr.
bilden der wahre Halbmesser (=* F^F^^ seine Projektion auf a (=
Jf jFg) und diejenige auf MF^ (= MF^ ein rechtwinkliges Dreieck.
Daher gilt der
SaUi. Die Exeeniricität einer Ellipse^ welche die senkrechte Pro-
jektion eines Kreises bildet, ist gleich der Projektion einer Strecke^
welche gleich dem Kreishalbmesser ist und senkrecht auf der Ebene des
Kreises steht
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Xir, 542-543. Axonometrie. 597
Ist ferner die Länge des Gylinders = 30 gegeben , so zeichnet
man MP | a und »=> 30 nach dem Maßstabe a, und dann um P als
Mittelpunkt die mit F^F^ kongruente und parallele Endellipse. Den
Berührungspunkt M' der Endellipse mit der Grundrißebene P| er-
hält man durch MM | z (und zur Probe) ==> 6 nach dem Maßstabe 0,
Die MG\}) (der Fig. a) ist dann die Projektion des Grundkreises
auf die Bodenfläche.
Die Erzeugenden des auf O gelehnten, geneigten Gylinders O^
stehen ; der Sicherheit der Stützung halber, senkrecht auf denen
des Oy d. i. J_ a, und man kann eine Tangente der Ellipse F^F^
annehmen, womit die Axe d des C^ parallel sein soll; diese Tan-
gente G^G mit dem Berührungspunkte G^ schneide die MG und
daher die P^ in 6r; und man erhält den Stützpunkt K des O^ auf
Pi auf einer Parallelen GK zu a, zweckmäßig mit GK = ^ MF,
Der Stützungshalbmesser KN'^e des Grundkreises des O^ liegt
mit d in einer auf a (und P|) senkrechten, daher mit der Ebene
des Grundkreises F^F^ parallelen Ebene, und seine Richtung kann
als diejenige des zu d konjugirten Halbdurchmessers MGi der El-
lipse F^F^ gefunden werden. Genauer erhält man ihn aber in der
Fig. a, wenn man die Ebene COB um ihre Spur CB in die Bild-
ebene mittelst 0'0i±CB, BO^^BO^ umlegt, die O'D || d bis
D auf CB, und die O^E±O^D bis E auf CB zieht, dann ist
e I 0' E. Die Maßstäbe d, e erhält man wieder durch O^D^ = O^E^
= der Maßstabseinheit (= 10), D^D' und E^E' ± CB, und Ein-
schalten von O'D' und O'E' in den Strahlenmaßstab in d und e.
Soll nun der Grundkreis des Gylinders C^ ebenfalls den Halb-
messer r«=>6 haben, so macht man KN\e und «»6 nach dem
Maßstabe e und hat die Probe MG^ # KN. Man zeichnet dann
die Grundellipse, indem man die große Halbaxe NJ^ J_ d und = 6
nach dem Maßstabe w angibt, darauf die Excentricität NJ^ = 6
nach dem Maßstabe d aufträgt, und die kleine Halbaxe NJ^ \\ d
durch cT'scT'g = NJ^ bestimmt. Sodann trägt man auf der Axe NQ
des Oj ( 1 d) ihre Länge NQ gleich der gegebenen Länge 40 nach
dem Maßstabe d auf, und zeichnet die zweite Grenzellipse kon-
gruent und parallel zur ersten.
543. Zur Bestimmung der Schatten dient die gegebene Abbil-
dung l des Lichtstrahles und diejenige V seines Grundrisses. Für den
Sdüagsduitten des Cylinders O und zunächst seines Grundkreises F^F^
auf P| ermittelt man den Schatten M^ von dessen Mittelpunkte M
als Schnitt von MM^ || l mit Jtf' Jtf, P T. Der Halbdurchmesser
MM hat dann M^M' zum Schatten, und sein konjugirter (mit h
paralleler) Halbdurehmesser MB hat M^B^^h und = 6 nach dem
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598 ^II| 543—544. Axonometr. a. schiefe ProjektioD, PerspekiLye kr. Flächen.
Maßstabe b zum Schatten. Daher sind M^M^ M^Ri zwei konja-
girte Halbdurcbmesser der Schattenellipse, und aus diesen ermittelt
man nach I, 377 die Axen und verzeichnet daraus die Kurve. Die
beiden mit a parallelen Tangenten dieser Ellipse sind die Schlag-
schattengrenzen der CylinderSäche. Aus diesen konnte man auch
rückwärts ihre Eigenschattengrenisen finden ; doch ist es genauer, die-
selben unmittelbar zu bestimmen. Die berührenden Lichtstrahlen-
ebenen des Cy linders O sind mit der Ebene seiner Axe JlfP=a
und des Lichtstrahles MM^^ «= l parallel. Diese schneidet die Grund-
kreisebene in MH^j wenn die M^H2la bis H^ auf JlTG gezogen
wurde. Bestimmt man dann den zu MH^ konjugirten Durchmesser
der Grundellipse, so gehen durch dessen Endpunkte, wie H, die
Eigenschattengrenzen des Cylinders 1 a. Dieser konjugirte Durch-
messer wird am genauesten in Fig. a ermittelt {0' H^ | MH^j
O^H'±O^H^\ MH\0'H', die Länge Ifif konnte wieder durch
den Maßstab seiner Linie bestimmt werden).
Zur Konstruktion des SchlagschaMens des Cylinders 0| auf P|
verzeichnet man den Grundriß seiner Axe NQ als KQ' | 6; auf
diesem ergeben sich die Grundrisse N\ Q' von JV, Q{NN' l QQ' l ^).
Dann ermittelt man die Schatten N^, ^, von N, Q durch ^^j |,
QQi 1 Z, N'N^ I G'Öi I l'] der Schatten jV^^^ von NQ muß dann
durch d^e Grundrißspur K^ der NQ^ d. i. ihren Schnitt mit Klf Q'
gehen. Von dem Grundkreise J^ J^ wirft der Halbdurchmesser NK
seinen Schatten in N^K, sein konjugirter, mit a paralleler Halb-
durchmesser in ^^/S 1 a und =s 6 nach dem Maßstabe a. Aus die-
sen konjugirten Halbdurchmessem bestimmt man die Axen und
zeichnet die Schattenellipse, sowie die mit ihr kongruente und par-
allele aus Q|. Die Schlagschattengrenzen des Cylinders O^ sind die
beiden gemeinschaftlichen, mit N^Qi parallelen Tangenten dieser
Ellipsen, so T^U^.
Zur Bestimmung der Eigenschattengrensen des Oj schneidet man
wieder die Lichtstrahlenebene der Axe, nämlich NQQ^N^ mit der
Grundkreisebene in JVT^, wobei T^ der Schnittpunkt you Q^N^ mit
KG, sucht zu NT^ den konjugirten Durchmesser der Grundellipse,
durch dessen Endpunkte, so durch^T, die Eigenschattengrenzen jd
laufen, so TU. Dieser konjugirte Durchmesser konnte bei der
wenig excentrischen Gestalt der Grundellipse mit genügender Sicher-
heit an dieser ermittelt werden; sonst hätte man in Fig. a die mit
der Kreisebene parallele Ebene ÄEO und ihre Umlegung benutzt
Der Schatten von TU auf P^ ist T^U^.
644. Der Schlagschatten des Cylinders Oj auf denjenigen O ist
der Schatten der beiden Eigenschattengrenzen, so der Erzeugenden
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XII, 544—546. Axonometrie.
599
TJ7; letzterer ist also der Schnitt der Ebene TUU^T^ mit O, d. i.
eine Ellipse, von der wir zwei konjugirte Durchmesser in den kon-
jugirten Durchmesserebenen des O bestimmen wollen, welche durch
die Axe MP und einerseits || P^, andererseits durch M' gehen. Die
erstere schneidet den O in der Erzeugenden 2222' || a, die T 17 in
IFund die Lichtstrahlenebene der TU in der TFF|| T^U^. Man
erhält aber TF, wenn man den Grundriß T von T durch TT" \e
bis T" auf JSTÖ, durch T' T \l und durch TT || z ermittelt, wenn
man dann auf TT die rW'-^r = M'M auftritt und W'W^ b
bis W ant TU zieht. Die WV schneidet die MP und die 2222'
bezw. in V und 22', und die T^ U^ schneidet die durch M' gehende
Auflagerungserzeugende des Cylinders O auf P^ in X; dann ist V
der Mittelpunkt und F22', VX sind konjugirte Halbdurchmesser der
Schattenellipse. Aus ihnen bestimmt man die Axen und verzeichnet
die Ellipse; sie muß die Umrisse des Cylinders O berühren. Aus
dieser Ellipse erhält man die zweite Schlagschattengrenze des 0|
auf O durch eine Parallelverschiebung der ersten in der Richtung a
um eine Strecke, wie sie auf jeder Linie a zwischen den Schlag-
schatten des Cylinders O^ auf P^ eingeschlossen wird.
646. Äufg. Die axonometrische Projektion einer Kugel, welche
auf der Grundrißebene Pj aufliegt, sowie die Grenze ikres Eigen- und
ihres Schlagschattens auf P^ bei Parallelbeleuchtung zu bestimmen.
Aufl. Wir wollen die Aufgabe mit alleiniger Benutzung der
Axenrichtungen x, y, z lösen, deren Ursprung wir in dem Auflager- Fig. an.
punkte M' der Kugel p.^ ^ ^^
auf der P^ anneh-
men. Den Mittel-
punkt der Kugel wäh-
len wir auf der Axe
z in üf , und legen
durch M die Bild-
ebene P; dann sind
die Spuren der zx-
und a;yEbene bezw.
die Geraden MÄ _L y ,
AB J. z, wobei Ä
auf X liegt. Um die
wahre Größe des
Kugelhalbmessers zu erhalten, beschreibe mau über MÄ als Durch-
messer einen Kreis, und schneide denselben mit y in 2>, so ist
MD jene wahre Größe, und der Umriß ist der aus M als Mittel-
punkt durch D gelegte Kreis; denn jener Kreis MA ist die Um-
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600 XII, 545-646. Axonometi-. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Fachen.
legung des über MA durch den Ursprung gelegten Kreises (D kiit
an die Stelle von Oj in der Fig. 216 a).
Geben nun MM^ = l den Lichtstrahl und M' M^ = V seinen
Grundriß an, wobei M^ der Schatten von M auf F^, und beachtet
man, daß die Eigenschatkngreme der grpßte Kreis ist, dessen Ebene
senkrecht auf l steht, so findet man die große Halbaxe der Ellipse,
welche ihn abbildet, als den auf l senkrechten Halbmesser ME.
Da derselbe in der Bildebene P liegt, so ist seine Grundrißspur
sein Schnittpunkt F mit AB. Der Schlagschatten von MF auf F|
ist daher M^F^ und der von ME ist M^E^j wobei E^ auf M^F und
EE^ H l. Um die kleine Halbaxe MG der Eigenschattenellipse und
ihren Schlagschatten M^G^ auf P^, welche beide in l liegen, zu er-
mitteln, lege man die Ebene L, welche den durch üf gehenden Licht-
strahl auf die P projicirt, um MM^ («= T) in P um; dabei gelangt
Jlfi nachüf^, wenn üf^üfj _L 2 und gleich dem Abstände des Ifj von
P ist. Diesen Abstand bestimmt man aus demjenigen des JIT, und
diesen erhält man gleich dem Stücke B'D' der MA^ wenn B' der
Schnittpunkt von y mit MA, und wenn M'D'=^B'D gemacht
wurde. Denn der wahre Abstand B'D (== MD') des B' vom raum-
lichen Urspruugspunkte, dessen Projektion B' M' und der Abstand
des Ursprungspunktes von P (= B'D') sind die Seiten eines recht-
winkligen Dreiecks. Nun schneidet aber die V = M'M^ die P in
ihrem Schnittpunkte L mit AB\ und da sich die Abstände des M'
und des M^ von P wie LM' zu LM^ verhalten, so erhält man
letzteren Abstand == Jf^jM^, wenn man M'M" || M^M^ und = B'D'
zeichnet und LM" mit M^M^ in M^ schneidet. Jene Ebene L ent-
hält einen größten Kreis der Kugel, den Lichtstrahl MM^ und eine
Schnittlinie HM^ mit der Ebene Pj, wobei U der Schnittpunkt von
l mit AB. Diese Linien gelangen bei der Umlegung der L in F
bezw. in den Kugelumriß, in die MM^ = V' und in die HM^.
Legt man nun eine Tangente || l" an den Kugelumriß, und berührt
dieselbe den Umriß in G' und schneidet die HM^ in 6?^, so ge-
langen diese Punkte beim Zurückdrehen bezw, nach G und G^ auf Z,
wenn G'G und G^G^ 1^1 sind; und hierdurch sind diese gesuchten
Punkte bestimmt. Die Schlagschattenellipse hat dann M^Ei und
MiGi zu konjugirten Halbdurchmessem; aus denselben bestimmt
man die Axen und mittelst dieser verzeichnet man die Kurve.
n. Schiefe Projektion.
546. Die Anwendung der schiefen Projektion ist nur dann
gerechtfertigt (I, 526), wenn bei dem abzubildenden Gegenstande
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XII, 546—547. Schiefe Projektion.
601
Fig. 218.
Ebenen von übereinstimmender Stellung vorkommen, welche wegen
ihrer Wichtigkeit kongruent abgebildet werden sollen; diese Stel-
lung gibt man der Bildebene. Bei krummen Flächen findet dieser
Umstand nicht statt, und man würde deswegen für sie die schiefe
Projektion nicht wählen, da sie bei dieser Abbildung verzerrt er-
scheinen, wie wir alsbald sehen werden. Demohngeachtet müssen
sie in dieser Projektion dann abgebildet werden, wenn man wegen
anderer vorherrschender Gegenstände dieselbe gewählt hat. Wir
werden uns aber mit zwei Beispielen begnügen.
Aufg. Die schiefe Projektion eines auf die Grundrißebene Pj auf-
gestellten geraden KreisqfUnders mit seinen Schatten bei ParaHdbeleuch-
tung zu verzeichnen,
Aufl, Die Bildebene P stehe parallel mit der Axe MN des Fig. 218.
Cylinders und MA sei der mit P parallele Halbmesser des Grund-
kreises; dann ist in der Abbildung NMA
= 90^; der auf MA senkrechte Halb-
messer bilde sich in die willkürlich an-
zunehmende Strecke MB ab. Die Ab-
bildung des Grundkreises ist dann die
Ellipse von den konjugirten Halbdurch-
messern MAf MB ; aus ihnen bestimme
man die Axen und mittelst dieser ver-
zeichne man die Kurve. Die andere Grenz-
ellipse bilde man aus N als Mittelpunkt
kongruent und parallel zur ersten.
Man bemerkt, daß bei der schiefen Projektion eines geraden Kreis-
cylinders die große Axe der Enddlipse im allgemeinen schief gegen die
Oylinderctxe steht y senkrecht dagegen in dem besonderen Falle, in wel-
chem die Abbildung der auf der Bildebene senkrechten Geraden und
der Cylinderaxe {MB und MN) in dieselbe Gerade fallen. Durch
diese schiefe Stellung der großen Ellipsenaxe gegen die Cylinderaxe
unterscheidet sich wesentlich die schiefe von der axonometrischen
(senkrechten) Projektion, bei welch letzterer stets die senkrechte
Stellung stattfindet.
Den Schlagschatten des oberen Grundkreises auf P| bildet man
als kongruente und ähnliche Ellipse zu den beiden anderen ab, und
zwar aus dem Mittelpunkte JVj, dem Schatten von JV, wobei JVJVi = Z
der Lichtstrahl und MNi = V dessen Grundriß ist. Dadurch ergeben
sich die mit V parallelen Schlagschattengrenzen des Cylinders, wie
(7Di, und dann seine Eigenschattengrenzen, wie CD aus dem zu V
konjugirten Durchmesser 2 MC der Grenzellipse.
647. Die schiefe Projektion einer Kugel, welche auf der Grund-
^€P*'
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602 XII) 547. Axonometr. n. schiefe Projektion, Perspektive kmmmer Fl&cheD.
rißebene P, außiegt, sowie die Grenze ihres Eigen- nnd ihres Schlag-
schattens cmf F| bei Parallclbelcuchtung zu bestimmen.
Flg. S19. Aufl. Sei M die Abbildung ihres Mittelpunktes ^ MC diejenige
eines auf der Bildebene senkrechten Halbmessers, MB{J^ MC) die-
jenige eines mit der Bildebene parallelen Halbmessers , der also die
wahre Größe desselben angibt. Dann ist der Umriß der Abbildung
eine Ellipse, welche M zum Mittelpunkte, C zu einem Brennpunkte
hat, dessen kleine Halbaxe (_L MC) = MB, und dessen große
Halbaxe MÄ (auf MC) daher = CB ist. Denn der projicirende
Cy linder ist ein der Kugel umschriebener (ümdrehungs-)Cy linder;
Fig. 219.
und denkt man sich die auf dem Halbmesser MC senkrechte Bild*
ebene durch C gelegt, so berührt sie in C die Kugel, imd ihr
Schnitt mit dem Cylinder, oder der gesuchte Umriß ist dann eine
Ellipse, welche C zu einem Brennpunkte, den Schnittpimkt mit der
Cylinderaxe, d. i. die Abbildung M des Kugelmittelpunktes zum
Mittelpunkte, und die kleine Halbaxe gleich dem Kugelhalbmesser
hat (I, 329).
Man bemerkt, daß in dieser elliptischen Abbildung der Kugel ein
zweiter wesentlicher Unterschied der schiefen gegen die axonome-
trische (senkrechte) Projektion liegt, bei welch letzterer sich die
Kugel stets als Kreis abbildet. Durch diese Eigentümlichkeiten
bringt aber die schiefe Projektion des geraden Kreiscylinders und
noch mehr die der Kugel, wenn man sie gerade von vom betradi*
tet, einen empfindlich fehlerhaften Eindruck heryor, wie schon er-
wähnt wurde.
Der Umriß der schiefen oder der axonometrischen Projektion irgend
einer Fläche zweiten Grades wird oms der Abbildung dreier hmjugirten
Halbdurchmesser der Fläche nach den Nummern 128 ff. gefunden.
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XII, 548—549. Perspektive. 603
548. Die Schatten ergeben sich auf gleichem Wege^ wie bei
der axpnometrischen Projektion. Die durch den Mittelpunkt M
gehend gedachte Bildebene F schneidet die Kugel in einem Kreise,
dem Hauptkreise, welcher sich als der aus M durch B gezogene
Kreis abbildet; sodann schneidet die P die Grundrißebene Pj in einer
wagerechten Tangente a dieses Kreises , deren Berührungspunkt M'
der Auflagerpunkt der Kugel auf P^ ist. Es stellen wieder MMi
= 1 den Lichtstrahl, M'M^ =V seinen Grundriß, daher M^ den
Schatten des M auf P^ dar. Von den Eigen- und Schlagschatten-
grenzen bestimmen wir je zwei konjugirte Halbdurchmesser, den
einen in der durch den Lichtstrahl MMi senkreckt zu P gelegten
Ebene L, den anderen daher bei der kreisförmigen Eigenschatten-
grenze J_ L. Die L schneidet die Pj in der M^D (\\ MC)y die P in
MD, wenn D der Schnittpunkt der J^jD mit a; daher ist der auf
MD senkrechte Halbmesser MC" des Hauptkreises, der zweite von
jenen konjugirten Halbdurchmessern der Eigenschattengrenze. So-
dann schneidet die Ebene L die Kugel in einem größten Kreise,
von dem eine Durchmesserlinie MD ist. Legt man nun L um MD
in P um, so gelangen MG und DM^ in die zu MU Senkrechten
MC" und DM^y wobei M^M^ || (70", und der Schnittkreis der L
mit der Kugel gelangt in den Hauptkreis. Zieht man daher an
diesen eine Tangente | MM^j bestimmt ihren Berührungspunkt F"
und ihre Schnittpunkte G mit MD und F2 mit DM^y so gelangen
beim Zurückdrehen F^ in F^ auf DM^y wenn JF^Fii CG", die GF^
in die (zu l parallele) GF^ (so daß G auch entbehrt werden kann),
F' nach -F, wenn F"F\CC"y so daß MF und M^F^ die in der
Ebene L liegenden Halbdurchmesser beider Schattengrenzen sind.
Ihre konjugirten sind der schon bestimmte MC" und dessen Schat-
ten M^G^ auf P,. Man erhält den letzteren, wenn man MC" mit a,
also auch mit P^, in J& schneidet; dann ist M^E der Schatten von
MC'Ey und ihr Punkt C^ der von C", wenn C"G^ \ l. — Aus
den konjugirten Halbdurchmessem MF, MG" und M^F^y M^C^
bestimmt man die Axen beider Kegelschnitte, und aus diesen ver-
zeichnet man die Kurven.
in. Perspektive.
549« Zur Konstruktion der Perspektive krummer Flächen ist
diejenige krummer Linien notwendig. Diese werden im allgemei-
nen in bekannter Weise durch ihre Punkte und Tangenten in
Perspektive gesetzt. Im besonderen können wesentliche Vorteile ge-
wonnen werden; wir gehen aber in dieser Beziehung nur auf den
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604 XII, 549. Axonometr. n. schiefe Projektion, Perspektive krummer Flächen.
Kreis ein unter den in der Technik und Kunst vorkommenden An-
nahmen *)•
Aufg. Einen Kreis in Perspektive ßu seteen.
Auflösung mittelst des umschrid>enen regelmäßigen AdUecks (vergl.
I, 373).
Erster FaU. Der Kreis liegt in einer horizontalen Ebene. Der
Fall, in welchem er in einer beliebigen auf der Bildfläche senkrech-
ten Ebene liegt ^ unterscheidet sich von unserem Falle nur physisch,
Fig. 280. nicht aber geometrisch. Seien wie in I, 537 ff. h der Horizont^
A der Augenpunkt, D, D' die Distanzpunkte, ^ (|| ä) die Grundlinie
oder die Spur der Ebene F^ des Kreises h in der Bildfläche F, sei
\ der um g in die P umgelegte Kreis h^ so beschreibe man um k^
ein Quadrat durch parallele und senkrechte Tangenten' zu g^ ziehe
seine Mittellinien und Diagonalen und setze diese Geraden in Per-*
spektive durch Gerade, welche von ihren Spuren auf g nach A, 2),
JD' gezogen werden, und durch Linien parallel zu g. Man erhält
dadurch von der Abbildung h' vier Punkte und in ihnen die Tan-
genten. iN^un denke man sich noch um \ das zweite, gegen das
erste um 45^gedrehte, umschriebene Quadrat gezeichnet; eine seiner
Seiten schneidet den zu g parallelen Durchmesser üf^J^i in (7|; von
diesem Punkte suche man die Perspektive C auf M' B\ und dessen
zu M symmetrischen Punkt E\ Die aus C und E' nach D und
D' gezogenen Geraden bilden das zweite Quadrat ab, und die
*) Es seien hier erwähnt die teilweise schon bei der „Geschichte der dar-
stellenden Geometrie" (I^ 29 f., 36 ff.) angeführten Arbeiten: Cousinery^ G^
m^trie perspective, 1828. De la Gotwnerie, Traitä de perspective lin^aire, 1859.
Tihcher, System der Perspektive, 1867. Koutny, Konstruktion der Selbst-
schattengrenze von Rotationsflächen in der Perspektive, unter Voraussetenng
paralleler Lichtstrahlen (Sitzangsber. d. Akad. d. Wiss. in Wien, B. 55, Abi 2,
1867, S. 215). Peschka and Koutny, Freie Perspektive, 1868. Pdz^ Über eine
allgemeine Bestimmongsart der Brennpunkte von Contouren der Flächen zwei*
ten Grades (Sitzungsber. d. Akad. d. Wiss. in Wien, B. 75, Abt. 2, 1877); Er-
gänzungen hierzu (B. 77, Abt. 2, 1878); Beiträge zur Bestimmung der Selbst-
und Schlagschattengrenzen von Flächen zweiten Grades bei Centralbelenchtung
(27. Jahresbericht der Oberrealschule in Graz, 1878); Zur Tangentenbestimmung
der Selbstschattengrenzen von Botationsflächen (Sitzungsber. d. Akad. d. Wiss.
in Wien, B.79, Abt. 2, 1879); Zur Gonstruction der Selbst- und Schlagschatten-
grenzen von Flächen zweiten Grades unter Voraussetzung centraler Beleuchtung
(Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wiss., 1880). — Ich habe in den Fällen, in
welchen Kegelschnitte gesucht werden, Konstruktionen gegeben, welche aus
der Natur der Au%abe irgend welche bestinunende Elemente derselben, meist
konjugirte Durchmesser, liefern und aus diesen dieAxen ermittelt, und glaube
dadurch, wie bei der Parallelprojektion, Einfachheit in den Betrachtungen und
in den Konstruktionen gewonnen zu haben.
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Xll, 649—660. Perspektive.
605
schon gezogenen Geraden M'Dy M'D' geben ihre Berührungs-
punkte an. Aus den gewonnenen acht Punkten und Tangenten kann
man nun die Ellipse zeichnen. Aus M'B' läßt sich auch unmittel-
bar C konstruiren durch M'C = }/2 M'B'. Man könnte auch leicht,
wie in I, 373, die Abbildung
des dem jfcj umschriebenen ^'fif- 22^-
regelmäßigen Zwölfecks her- ^'
stellen. ' i
Es ist oft von Wichtig-
keit, die auf g senkrechten
Tangenten genau zu zeichnen,
z. B. dann, wenn eine Säule
über h steht. Um sie zu er-
halten, benutzt man den mit
P, in die F umgelegten Grund-
riß A^ des Auges (I, 544),. der
in der Senkrechten AA^ z\x h
in einem Abstände von g liegt
gleich der Distanz AD. Zieht
man aus A^ die Tangenten an
Tcyy schneidet sie mit g^ und
zieht aus den Schnittpunkten
Senkrechte zu ^, so sind dies
die gesuchten Tangenten. Denn
da der Punkt A^^ in welchem
sich die Tangenten des \ schneiden, auf der Gegenaxe der P^ liegt
(I, 304), so müssen sich die entsprechenden Tangenten der k' in
dem entsprechenden, d. h. auf dem Strahle AA^ liegenden Punkte
der unendlich fernen Geraden der Bildfläche P treffen. Die Berüh-
rungspunkte dieser Tangenten erhält man durch Hilfslinien, die man
durch 'die Berührungspunkte des ij unter 90" oder 45® gegen g
zieht (hier genauer unter 45®).
660. jZtoeUer Fall. Der Kreis liegt in einer beliebigen Ebene.
Seien A der Augenpunkt, d der Distanzkreis, e^ die Spur, e^oile^)
die Fluchtlinie der Ebene des Kreises Ä, M sein Mittelpunkt, Mq ^ig. 221
der Fußpunkt der von M auf ß| gefällten Senkrechten, so trage man
auf Cj die gegebene Länge JMJ, M dieser Senkrechten als M^O ^=^
M^G\ und ebenso die gegebene Größe seines Halbmessers <== M^H
= MqW auf. — Der Fluchtpunkt der MM^ ist dann der Fußpunkt
A' der aus dem Auge 0 auf e^ gefällten Senkrechten, und wird
erhalten durch -4-4' J. Coe; die Fluchtpunkte der unter 45® gegen e^
geneigten Geraden JfG, MG' werden auf e^ in den zu A' gehörigen
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606 XII, 560-651. Axonometr. u. «chiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
¥ig. 22S
Teilungspunkten T, T erhalten durch A'T-=^A'T'^ A'O = 4'D,
wenn die Parallele AD tm e^ den Disianzkreis d in D trifft
Nun leuchtet ein, daß M^A\ HA\ H'A' die Abbildungen des
Durchmessers und der Tangenten des Tc sind, welche J_ e^ stehen,
Fig. 221. nnAGT rmAG'T
die der Diagona-
len des umschriebe-
nen Quadrates. Da-
durch ergeben sich
die Abbildungen M
des My diejenige
M'B' des mit e^ par-
allelen Durchmes-
sers, sowie diejeni-
gen der mit e^ paral-
lelen Quadratseiten.
Trägt man dann auf
MB' die M'(r =
M'E'^=y2M*B (die Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks,
dessen Katheten = M'B' sind) auf, und zieht aus C, E' Gerade
nach Ty T, so erhält man *auch yon dem zweiten umschriebenen
Quadrate die Seiten und Berührungspunkte.
551. Konstruktion der Perspektive des Kreises h mittelst Besüm-
mung der Axen des abbildenden Kegelschnittes h\ Wir wollen hier
nur den gewohnlichen Fall durchführen, in welchem h' eine Ellipse
ist; in Bezug auf den Fall der Hyperbel oder der Parabel verweisen
wir auf I, 383.
Erstes Verfahren. Von der Ellipse k' sei nach dem vorher-
gehenden Verfahren ein Durchmesser E'F' mit seinen zu g oder c,
parallelen Endtangenten, darauf die Abbil-
dung M' des Ereismittelpunktes M und die
zu E'F' konjugirte (mit jenen Tangenten par-
allele) Halbsehne M'B' bestimmt, so ist die
Mitte C von E'F' der Mittelpunkt der k' und
CG' l M'B' die Linie des konjugirten Halb-
durchmessers. Seinen Endpunkt G' erhält
man durch die Affinität mit dem über E'F
als Durchmesser gezeichneten Halbkreise, des-
sen Punkte By G denen JB', G' entsprechen, wenn M'B und CG
± E'F'] G' wird dann erhalten durch GG' || BB'. Aus den kon-
jugirten Halbdurchmessem CE', CG' bestimmt man die Axen (1, 377)
und mittelst ihrer verzeichnet man die k'.
Fig. 222.
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XII, 552. Perspektive.
607
562. Zweites Verfahren (vergl. 116). Seien wie in Nr. 550 Fig. 223.
6| und e« die Spur und die Fluchtlinie der Ebene E des Kreises
Jfc, Ä der Augenpunkt, AD H e, die Distanz, Ä' auf e^ (ÄA'J_e^)
der Fluchtpunkt der auf e^ senkrechten Linien der E, so lege
Fig. 223.
.^;^^/-
man die Ebene B und die mit ihr parallel durch das Auge 0 ge-
führte Ebene Oa« bezw. um e^ und «od i^ gleichem Drehungssinne
in die Bildfläche F um. Dabei gelange der Kreis k in den Kreis JCi
(mit dem Mittelpunkte M^), es gelangt 0 in ^, wobei Ä'A^ JL e^
und '^^ A'D. Der gesuchte Kegelschnitt h' ist nun bestimmt als
perspektiv- kollineare Figur zu Jc^ mit A^ und e^ als Mittelpunkt und
Axe der Kollineation, und mit e« als Gegenaxe in P (I, 304); die
Gegenaxe der E ist u^ ( || Cj), wenn Abst. e^Ui ==» — Abst. A^^e^ =
A'A^. Da der u^ der E die unendlich ferne Gerade u der F ent-
spricht, so entspricht dem Pole G^ der u^ zu Jc^^ der Pol der u
zu k' oder deren Mittelpunkt G\ Man bestimme G^^, indem man
aus zwei Punkten der ti^ die Tangenten an k^ zieht, etwa aus dem
unendlich fernen (zwei zu e^ parallele Tangenten) und aus dem
Schnittpunkte B der u^ mit der von M^ auf e^ gefällten Senkrechten
Jf, Mq (deren Fußpunkt JMJ, ist). Der dem G^ entsprechende Punkt
G' liegt auf dem Strahle A^G^ und auf der Entsprechenden MqA'
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608 XII, 652—663. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flachen.
der MqM^j sowie, weon der Schnitt beider unsicher, auf der Ent-
sprechenden E^E^ einer anderen durch 6^ gezogenen Geraden (r| £,
{AqE^ B Gj-B,). Der Involution der durch (r, gehenden in Bezug
auf h^ konjugirten Sehnen entspricht die Involution der durch G'
gehenden konjugirten Durchmesser (mit dem Perspektiven Schnitte
Cj). Als zwei Paare von Strahlen, welche die erstere Involution be-
stimmen, kann man GjJMq und G^U (wenn U der unendlich ferne
Punkt der e^\ sowie die beiden Diagonalen G^E^, Gr^F^ jenes dem
\ umschriebenen Parallel trapezes annehmen. Die durch sie ein-
geschnittene Involution auf Cj: Jf^, U\ E^, F^ wird auch durch eine
rechtwinklige Involution aus dem Punkte H projicirt, in welchem
sich die über Mf^U und über E^Fi als Durchmesser beschriebenen
Kreise treffen, d. i. auch aus dem Schnittpunkte der Geraden M^M^
mit dem aus Mq durch E^ (und Fi) gelegten Kreise. Dieselbe
Punktinvolution auf Cj wird aber auch die Involution (?' der kon-
jugirten Durchmesser eingeschnitten. Man erhält nun die entspre-
chenden Rechtwinkelstrahlen, wenn mau einen Kreis aus einem
Punkte der e^ durch G^ und G' legt. Derselbe schneide die e^ in
«7^, J5lj; dann sind G'J^yG'K^ die Axenlinien des h\ und die Halb-«
axen G' L\ G' N' werden aus Schnittpunkten L^, N^ der durch
GiJj, Gl Kl mit kl durch Strahlen aus A^ oder durch Hilfslinien
(so bei Li) bestimmt.
553. Äufg. Die Perspektive eines auf die Grundrißebene auf-
gestellten geraden Kreiscylinders mit seinen Schatten hei ParcMelbeleuch'
ttmg 0u bestimmen.
pig. 224. Aufl. Sind wieder g die Grundlinie, h der Horizont, A der
Augenpunkt, A^ das aufgeklappte Auge, 2), 2>' die Distanzpunkte,
Ai der umgelegte Grundriß des Auges 0, so daß Abstand gAi^^
AA^ = AD «a AD' =» der Distanz, und daß AiB «= n, (|| h) die
Gegenaxe des Grundrisses ist Sei in der umgelegten Grundrißebene
kl der Grundkreis des Cylinders, Mi sein Mittelpunkt, so ist wieder
MiMqB J_g gezogen, mit g in Jf^, mit Uy in B geschnitten, und
dann sind mittelst des um ki beschriebenen Paralleltrapezes, wie in
der vor. Nr., die Axen der Perspektive k' des Grundkreises bestimmt
Dabei ist G' der Mittelpunkt von k' und M' die Perspektive von
Ml . Um die auf g senkrechten Tangenten an k\ d. i. die Umrisse
des Cylinders, genau zu verzeichnen; beachte man (549), daß sie
durch die Schnittpunkte der aus Ai an ki gezogenen Tangenten mit
g gehen. Zur Abbildung des oberen Grenzkreises l des Cylinders
ziehe man aus Mq, M\ G' Senkrechte zu g und trage auf der erste-
ren (MqB) die gegebene Höhe des Cylinders nach dem Maßstabe
der Bildfläche ^^ MqPq auf; dann schneidet die PqA auf jenen
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1
XII, 668. Perspektive.
609
anderen Senkrechten die Punkte P', «T ein, welche bezw. die Abbil-
dungen der Mittelpunkte des Kreises l, und der abbildenden Ellipse V
sind, letzteres y weil JT den in PqÄ liegenden Durchmesser der V
halbiri Um die Axen von V auf dieselbe Weise wie für k' zu ermit-
teln, müßten wir die Ebene des i, deren Spur in P die durch Po^g
Fig. 224.
^
^'
'jS^JaMß''''"'
I
P ^
gezogene i ist, um i in P umlegen; dabei käme l nach dem (nicht
verzeichneten) Kreise Zj, und es müßte in M^P^ ein dem B ent-
sprechender Punkt in einem Abstände von P^ «»■ JKJj JB bezeichnet
werden. Schieben wir aber die erhaltene Figur in der Richtung
A^A^ herunter, bis i nach g gelangt, also um die Länge P^M^y so
gelangt \ in \y jener dem B entsprechende Punkt nach JB, A nach
A' und A^ nach ^', wenn -4J.'-= A^A^^^P^M^^ und die an Zj
auszufahrenden Konstruktionslinien gelangen in die an \ schon aus-
geführten. Zugleich gelangt eT nach J" {X J*' # Po-Mq), dem Mittel-
punkte der verschobenen Ellipse V \ und für diese konstruirt man
die Axen J*"C", J"F" mittelst des durch J3" und J" gelegten Kreises.
Wiener, Lehrbuch der danteUenden Geometrie. IL 39
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610 XII, 563—666. Axonometr. u.. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
dessen Mittelpunkt auf g liegt^ schiebt sie nach JTC'j J'F' hinauf
und verzeichnet durch sie die V.
554. Um nun die Schatten zu ermitteln, nehme man den
Fluchtpunkt 8 der Lichtstrahlen y d. i. auch die Abbildung des Son-
nenmittelpunktes an; die Projektion 8' des 8 auf Ä ist dann der
Fluchtpunkt der Horizontalprojektionen der Lichtstrahlen (I, 539).
Der Schatten P^ von P auf die Grundrißebene ist der Schnittpunkt
von P'S mit M'8\ Der Schatten des Kreises l auf P^ ist ein um
P^ als Mittelpunkt mit dem Halbmesser jenes Exeises beschriebener
Ereis. Von seiner Abbildung erhält man eine zu h parallele Halb-
sehne P^Qi, wenn man eine passend durch P^ gelegte Gerade, etwa
P^8 mit g in Pq und mit h in P^ schneidet, auf g die PqQq gleich
dem Kreishalbmesser M^Bi aufträgt, und Q0P2 mit Pj ^^ in Q^
schneidet Durch Linien aus Pj, Qi und dem in Bezug auf Pj
symmetrischen Punkte des Q^ nach J., durch Linien aus P nach D
und D', und durch zwei Parallele zu g erhält man die Abbildung
eines um den Kreis beschriebenen Quadrates, und dies genügt zur
Verzeichnung der Ellipse in unserem Falle, wo sie so schmal ist In
anderen Fällen könnte man noch das zweite Quadrat abbilden oder
die Axen konstruiren. — Die beiden aus 5' an h' gelegten Tan-
genten müssen auch die Ellipse (P^) berühren und sind die Schlag-
schattengrenjsen des Cylinders. Die Eigenschattengreneen gehen durch
ihre Berührungspunkte auf k\ wie JB', und liegen auf dem zum
Grundriß der Lichtstrahlen senkrechten Durchmesser M Nj wenn
N auf A als Fluchtpunkt dieser Senkrechten durch A^N±.Ä^S'
bestimmt wird. Man konnte auch R' aus seinem Grundrißpunkte
JBi ermitteln durch Mt^B^±A^S\ B' auf B^A^.
555, Zum Folgenden haben wir die Auflosung nötig von
folgender
Aufg, Aus fünf gegAenen Punkten oder Tangenten eines Kegd-
sdmittes seine Ästen 0u bestimmen. In I, 378 wurde eine Auflösung
gegeben; die hier gegebene schließt sich mehr den gegenwärtigen
Konstruktionen an.
Aufl. Man bestimme zuerst nach dem Satze von Pascal oder
Brianchon in dreien der Punkte die Tangenten bezw. auf dreien der
Tangenten die Berührungspunkte. Man könnte auch von drei Tim-
genten a, 6, c und ihren Berührungspunkten -4, -B, C fünf Stücke
willkürlich annehmen, und das sechste nach I, 325, 3) herleiten.
Fi«. 225. Seien etwa die a, 6, c, welche das Dreieck AiB^Ci bilden, sowie JB, C
gegeben, so wird A dadurch bestimmt, daß AA^ durch den Schnitt-
punkt von BB^ und 0(7, geht Nun ermittle man die zu c paral-
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XII, 555. Perspektive.
611
lele Tangente d nach I, 381, indem man den unendlich fernen Punkt
der c mit C^ verbindet, diese Linie mit BG in JS, dann B^E mit 6
in F schneidet und durch i^ die df | c zieht; ihr Berührungspunkt T)
liegt ?k\dAE, Nun
ist CT) ein Durch- ^^*^' ^^^•
messer und sein Mit-
telpunkt M auch der
Mittelpunkt des Ke-
gelschnittes A:. Die-
ser kann jetzt aus
dem Durchmesser
CD, seinen Endtan-
genten c, d^ und
durch einen weiteren
seiner Punkte, etwa
A (den entfernteren
von C und D) bestimmt werden, indem man zunächst die Ordinate
-4 G Je bis ö auf CD zieht
Der Kegelschnitt Ä ist eine Ellipse, Hyperbel oder Parabel,
wenn bezw. G auf der endlichen Strecke CD, oder auf der unendlichen
CB^ oder wenn C oder D im Unendlichen liegt. Im ersteren Falle
wird von der i?Zfojps6 der konjugirte Halbdurchmesser ikTS" (551) in
der in der Figur angegebenen Weise bestimmt, und daraus werden die
Axen ermittelt (I, 377). — Im zweiten Falle werden von der Hyperbel ^ig. »e.
die Asymptoten nach dem
auch für schiefe Koordinaten
geltenden Verfahren der Nr.
1,371 bestimmt, indem man
MJ\\ GA und^tT'II CDzieht,
beide Linien in J schneidet,
JK±JA und = MC macht,
und H und H^ auf JA durch
KH = KHy^ = JA bestimmt;
MH und MH^ sind dann die
Asymptoten. Nun ermittelt man die Excentricität e, indem man
die Tangente in C{}\GA) mit den Asymptoten in Pund Q schneidet;
dann ist c* = MB. MQ = MN (I, 365), wenn man an BM die
MQ^ = MQ angesetzt, über P^j als Durchmesser einen Halbkreis
beschrieben und dessen auf BQ^ senkrechte Ordinate MN gezeich-
net hat. Der aus M durch N gezogene Kreis (geht durch die Brenn-
punkte und) schneidet auf den Asymptoten Punkte ein, unter deren
Verbindungslinien zweier sich die beiden Scheiteltängenten befinden.
39*
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612 XII, 665— 556. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
Die Axen zeichnet man dann senkrecht und parallel zu diesen Tan-
genten. — Wird in Fig. 225 BiE^b, so fallen F, d, D ins un-
endliche^ die Kurve wird eine Parabel, ihre Axe ist mit AE par-
allel und wird nach I^ 380 bestimmt.
556. Äufg. Die Perspektive eines auf die Chrundrißebene geneigt
gegen die Bildfläche aufgelegten geraden Kreiscylinders mit seinen Schat-
ten bei Parallelbeleuchtung 0u bestimmen.
Fig. 227. Aufl. Sind wieder g die Grundlinie, h der Horizont, A der
Fig. 227.
zr+
l*
:**.
4 -'fe?v:^
— ji-
Augenpunkt, ist femer -^ das reducirte umgeklappte Auge (I, 542),
Ä A F
wobei A-~ JLh und = ^ Distanz, ist -^ y parallel zu dem Grund-
F
risse der Erzeugenden des Cy linders, so bildet — den reducirten
F
Fluchtpunkt, während der Fluchtpunkt F durch J.i^= 2 . -A — be-
stimmt ist.
Zieht man 4^ ^ JL 4^ f, und macht AF, -
• 2.A
Fx
2 2-^22' ^ --^ 1 — « . -c* 2 ,
so ist F^ der Fluchtpunkt der (auf den Erzeugenden senkrechten)
Grundrißlinie der Grundfläche des Cylinders. Sei BMCjLg die
Spur dieser Grundfläche in der Bildfläche T, B in g, BM=MC
= dem Halbmesser des Grundkreises Je, so sind BFi, CF^, MFi
die Abbildungen der horizontalen Tangenten und der horizontalen
Mittellinie des Grundkreises. Der Teilungskreis zu Fi ist der aus
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XII. Ö-Se-ÖÖT. Perspektive. 613
i^i als Mittelpunkt durch A^ oder mit dem Halbmesser 2 • -^ =^
beschriebene Kreis; er schneidet den Horizont h in dem Teilungs-
punkte Ti' und die zu h Senkrechte F^ 2\' in T/ un4 in dem nicht
erreichbaren Punkte T|. Den letzteren ersetzt man durch den auf
T
AT^ liegenden reducirten Teilungspunkt -— y indem man die zu h
TP T TP A
Senkrechte -^ -^ ^^* ^®™ ^^^ "ö^ durch —^ gezogenen Kreise in
T
-~ schneidet Trägt man nun den Abstand des Mittelpunktes des
Grundkreises von dem Punkte M der P auf BC als ME und ME'
auf, so bestimmen ET^, E'T^ auf MF^ die Abbildung M' dieses
Mittelpunktes ; bilden die Diagonalen des dem Kreise % umschriebe-
nen aufrechten Quadrates, schneiden daher auf JB2^i, CF^ die Eck-
punkte der Abbildung dieses Quadrates ein, so daß man seine auf
g senkrechte Seiten ziehen kann. Um aus E die nach dem nicht
erreichbaren Punkte 2\ gehende Gerade zu ziehen, trage man auf
AE die ^ y = i^-E auf; dann ist ET^ \ ~ -^. MF^ enthält nun
einen Durchmesser der abbildenden Ellipse V des Ä;; seine Mitte G^
ist der Mittelpunkt der V^ und man bestimmt nach 551 den zu
MF^ konjugirten Halbdurchmesser und daraus die Axen der V. Der
Auflagerungspunkt ist B' auf BF^ (M'B'±g).
Zum Perspektiven Abtragen der Länge des Cylinders konnte
man den zum Fluchtpunkte F gehörigen, auf h liegenden Teilungs-
punkt T benutzen, welcher durch FT= FAq bestimmt ist und
durch AT ^=2 , aIy) konstruirt wird, wenn in übereinstimmen-
TP I 'V\ TP A
dem Sinne y ( yj «= — —^ gemacht wurde. Da aber der Raum zum
Abtragen der Längenmaße nicht ausreicht, so benutze man den
T T
reducirten Teilungspunkt -^, bestimmt durch JP'— = ^i^T, kon-
TP T i T\
struirt durch -— y = ^ (— j. Um nun auf der Auflagerungserzeugenden
B'B" ihre Länge perspektiv abzuschneiden, ziehe man y B' bis -y
auf ^, trage auf ^ in dem zur Erstreckungsrichtung des Cylinders ge-
S S H T
hörigen Sinne dessen halbe Länge als -y -^ *^f> ^^ bestimmt -y y
auf B'B" den Endpunkt B'\ Mittelst seiner bildet man das dem
zweiten Grundkreise umschriebene aufrechte Quadrat ab, und be-
stimmt wieder daraus die Axen der abbildenden Ellipse.
557* Zur Schattenbestimmung nehme man S und S' als Flucht-
punkte der Lichtstrahlen und ihrer Grundrisse an. Den Schlagschatten
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614 Xn, 657—668. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen,
Äj des Grundkreises h ermittelt man aus dem in bekannter Weise
konstruirten Schatten des dem h umschriebenen Quadrates und seiner
Mittellinien. Die Axen der Ellipse \ konstruirt man, wenn ihre
Größe es lohnt, und zwar nach Nr. 555, wobei wir uns auf das
umschriebene Dreieck F^HJ mit den Berührungspunkten J5', X, L
seiner Seiten stützen wollen, dessen Linien 'fl" «7 und B'L nach S'
laufen. Wir ziehen JN || HF^ bis N auf B'L, SN bis P auf JF^,
PQ 1 HFi, KN bis Q auf PQ, so ist B' Q ein Durchmesser; aus
ihm, seinen Endtangenten HF^, PQ, und dem Punkte K bestimmen
wir dann die Axen.
Die EigensckaMmgrenzen des Cylinders sind diejenigen Erzeugen-
den desselben, nach welchen er von Ebenen berührt wird, die par-
allel zu den Lichtstrahlen liegen. Die Fluchtlinie dieser Ebenen ist
die Verbindungslinie der Fluchtpunkte F und S der bestimmenden
(F ^ \
FS II Y T ^^^^ ^) 5 ^^^ Fluchtlinie der Grundkreisebene
ist jPi T/, und der Schnittpunkt U beider Linien ist der Fluchtpunkt
der Schnittlinien der beiderlei Ebenen. Der Durchmesser des Grund-
kreises, welcher senkrecht auf diesen Schnittlinien steht, hat daher
U' zum Fluchtpunkte, wenn T/' der vorhin bestimmte zu F^ ge-
hörige auf h liegende Teilungspunkt ist, und wenn U' auf F^ U
durch Tj" Z7' J_ T^" U bestimmt wird. Denn nach T^' gelangt das
Auge 0 bei der Umlegung der Ebene OF^ T/ in P. Der unerreich-
bare Punkt ü' könnte leicht durch -^ ersetzt werden. Der in M'V
abgebildete Ereisdurchmesser bestimmt dann die Berührungspunkte
auf Ä', wie ü'; R'F ist dann eine Eigenschattengrenze. Der Schlag-
schatten jßj von R kann auf \ ermittelt werden; durch ihn geht
die ScMagschxttengrmze des Cylinders. Den Schlagschatten des zwei-
ten Grenzkreises kann man vne den des ersten ermitteln. Häufig
genügt die Verzeichnung eines kleinen Stückes; in unserem Falle
ist er ganz verdeckt.
558. Aufg. Ein Kreuzgewölbe in gerader Stellung gegen die
Bildfläche in Perspektive m setzen und die darin auftretendem Schatten
iei Parallelbeleuchtung m bestimmen.
Aufl. Ein Kreuzgewölbe wird gebildet durch zwei sich durch-
dringende Tonnengewölbe (mit cylindrischen Wölbungsflächen), welche
dieselbe Anfangsebene und gleiche Höhen besitzen. In unserem Falle
mögen die Gewölbaxen auf einander senkrecht stehen, und die senk-
rechten Schnitte beider Wölbungsflächen (gleiche) Halbkreise bilden.
Das Kreuzgewölbe liegt dann über einem Quadrate, die Schnittlinien
der Wölbungsflächen, das sind die Gratlinien des Kreuzgewölbes,
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XII, 658. Perapektive.
615
projiciren sich in die Diagonalen des Quadrates und sind halbe El-
lipsen. Die Eckpfeiler seien ebenfalls quadratisch, und der ganze
Bau freistehend als doppelter Durchgang behandelt, um den Licht-
strahlen und der Schattenkonstruktion mehr Raum zu geben. Die Fig. 2ds.
Fig. 228.
-4
Bildfläche P sei in die vordere Frontfläche gelegt; sie zeigt von
der entgegenstehenden Wölbungsfläche den begrenzenden Halhhreis
BEC mit seinem Mittelpunkte My sowie die Frontflächen zweier
Pfeiler und zwei Eckkanten FF^^ GG^, Der Augenpunkt Ä liege
im Inneren der Öfi^nung, h sei der Horizont, D, D' die Distanz-
punkte, g die Grundlinie. Schneidet man die Linie des Anfangs-
durchmessers BC des Fronthalbkreises mit den Eckkanten in B^, C^,
so bestimmen die aus 5, C, JBj, Cj nach -4, und die aus JBj, G^
nach D und D' gezogenen Linien die in der Anfangsebene des Ge-
wölbes liegenden Quadrate*, von ihren Eckpunkten zieht man dann
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616 XII, 558—559. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektiye kr. Flächeo.
die Kanten der Pfeiler abwärts und begrenzt sie durch die ent-
sprechenden nach A laufenden Linien der durch g gehenden Grund-
rißebene.
Der HaJbhreis in der hinteren Flache bildet sich als Halbkreis
ab; die Halbkreise in den Seitenflächen und die elliptischen Grair
linien als Ellipsen , die man mittelst horizontaler Hilfsebenen erhalt^
welche man durch Punkte des Frontkreises, wie durch P, legt. Eine
solche schneidet die Frontebene in PF^ || Ä, eine Eckkante in P^,
eine Seitenfläche in Pi-4, die (vertikale) Diagonalebene einer Grat-
linie in PiD\ die entgegenstehende Wölbungsfläche in PA, so daß
(fer Schnittpunkt P3 von P^D' und PA einen Punkt einer Gratlinie,
und der Schnittpunkt P, der noch zu ziehenden PD mitPjJ. einen
Punkt des Seitenkreises abbildet; denn PP^ muß parallel mit einer
Diagonale der horizontalen Quadrate sein. Zudem besteht die Probe
P^P^lh, weil diese Linie eine Schnittgerade jener Hilfsebene mit
der quers^ehenden Wölbungsfläche darstellt Auf diese Weise erhält
man durch jede horizontale Hilfsebene vier Punkte der seitlichen
Ellipsen und vier der Gratlinien. Zugleich bemerkt man, daß in
der Abbildung die Seitenkreise und die Gratlinien perspektiv-kolli-
near mit dem Frontkreise sind, mit den Eckkanten als Äxen und
bezw. mit D, D\ A als Mittelpunkten der KoUineation.
559« Die Tangenten der Kurven in den konstruirten Punkten
erhält man aus der Kreistangente in P; diese schneide man mit
einer Eckkante GG^ in Q und mit dem vertikalen Halbmesser ME
des Fronthalbkreises in T, Dann gehen die Tangenten einer Seiten-
ellipse in P2 und die einer Gratlinie in P3 durch den Punkt Q der
Kollineationsaxe GG^^ und die Tangenten in den anderen Punkten
jener Kurven, die in der Horizontalebene von P liegen, gehen durch
die Punkte Qi, . . der anderen Eckkanten, welche in der Horizontal-
ebene von Q liegen. Schneidet man andererseits die TA mit der
vertikalen Mittellinie des ganzen Baues, welche durch den Schnitt-
punkt der Diagonalen des Quadrates der Anfangsebene geht, in T|,
so gehen durch T^ die Tangenten in den vier Punkten der Grat-
linien, wie in P^. Doch erhält man Tj genauer durch TT^ | Ä bis
zu Tg auf GGj^, und T2D' bis I\ auf jener Mittellinie.
Im Ganzen genügen drei horizontale Hilfsebenen, die schon
gelegte Anfangsebene, die Ebene durch den Kreisscheitel E, und
eine durch die Mitten der Viertelkreise B Ey CE, wie durch P.
In den Kurvenpuukten der ersten Ebene laufen die Tangenten ver-
tikal, in denen der zweiten laufen sie in den Seitenellipsen nach J,
in den in einem Doppelpunkte E^ zusammenfallenden Punkten der
Gratlinien nach Z) und D\
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XII, 669— Ö60. Perspektive. 617
Die scheinbar höchste Erzeugende oder den scheinbaren Umriß
der queren Wölbungsfläche erhält man durch eine an dieselbe aus
dem Auge 0 gelegte Berührungsebene. Dieselbe enthält eine dur^b
0 parallel zu h gelegte Gerade, und diese schneidet eine Seiten-
fläche in einem Punkte H, dessen Projektion auf die Bildfläche F
der Schnittpunkt H^ von h mit der Eckkante GG^ ist Legt man
nun aus H eine Tangente an den Seitenkreis , welche den Kreis in
«T berührt und die GG^ in J^ schneidet, so ist die | h durch J*j
gezogene Gerade die gesuchte scheinbar höchste Erzeugende JiJ^*
Man erhält diese Punkte am besten, wenn man die Seitenfläche um
GG^ in "P umlegt; dabei kommt der Seiteukreis in den Frontkreis,
H kommt nach H2 auf A, wenn man auf h im Sinne von AHi die
H^H^ = AD aufträgt. Die Tangente aus jff, an den Frontkreis
berührt diesen in J und schneidet die GG^ in cTj. Beim Zurück-
drehen gelangt die Tangente J^J nach JiJ^, J nach «7, auf JD]
und auf J^J^ erhält man die vier Berührungspunkte dieser Geraden
mit den vier verzeichneten Ellipsen, so noch J^.
Auf diese Weise erhält man für jede der vier halben Ellipsen
sechs Punkte mit den Tangenten und kann durch Anlegen des Kurven-
lineals zwischen zwei benachbarte Punkte unter Beachtung des Sin-
nes der Zunahme der Krümmung die Kurve sehr gut zeichnen. Die
etwa noch auftretende Unstetigkeit der Kurven ist dann durch die
Ungenauigkeit der konstruirten Elemente verursacht Wir wollen
nachher auch die Axen ermitteln.
560. Soll bei den Schattenbestimmungen der Lichtstrahl so an-
genommen werden, daß der Schatten des Anfangspunktes B des
Frontkreises in den gewählten Punkt Bi einer Seitenfläche des dia-
gonal gegenüberstehenden Pfeilers fällt, so ist BB^ ein Lichtstrahl
und B^Bq sein Grundriß, wenn B^ der Fußpuukt der Pfeilerkante
BB^, und Bq der Fußpunkt der Vertikalen B^B^ auf der Grund-
linie jener Seitenfläche ist. Die Gerade B^B^ bestimmt dann auf h
den Fluchtpunkt S' der Grundrisse der Sonnenstrahlen, und BBi
auf der Vertikalen aus S' den Fluchtpunkt S der Sonnenstrahlen.
Um zuerst den Schatten des Frontkreises auf die Frontfläche
jenes gegenüberstehenden Pfeilers zu erhalten, schneidet man B^S'
mit der (Verlängerung der) Grundlinie dieser Fläche in B^, und die
durch J?4 gezogene Vertikale mit BS in £5, so ist B^ der Schatten
von B. Ebenso ist M^ der von M, wenn B^M^ || Ä und Mi auf
MS. Der gesuchte Schatten des Frontkreises ist dann der aus M^
durch JB5 gelegte Kreis, wovon nur das kleine Stück KV auf der
Frontfläche bis zu den Grenzkanten ausgezogen wird. Der Schatten
auf die Seitenfläche des Pfeilers ist der elliptische Bogen BiK,
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618 XII, 560—561. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
dessen Tangente in B^ vertikal und in K die KLi ist, woraus er
genügend bestimmt erscheint. Um einen Punkt L^ von KL^ zu
ermitteln, beachte man, daß die Schatten aller mit h parall^en
Linien auf Ebenen, parallel zu den Seitenflächen des Bauwerkes, den
Punkt Si zum Fluchtpunkte haben. Denn die Lichtstrahlenebene
einer solchen Kante hat die Verbindungsgerade S/Sj des S mit dem
Fluchtpunkte der Kante (unendlich fern auf h) zur Fluchtlinie, und
jene Seitenfläche die Vertikale AS^'j der Schnittpunkt S^ beider ist
daher jener Fluchtpunkt (I, 539). Schneidet man nun die Tangente
des aus M^ durch B^ (und K) gezogenen Kreises in K mit M^B,,
in L, so ist der Schatten von MB und von M^B^ auf die frag-
liche Pfeilerseitenfläche die B^S^ (welche die B^Mi auf einer Pfeiler-
kante triflft), und ihr Schnittpunkt L^ mit LS ist der Schatten
von L.
561. Suchen wir sodann den Schatten des Frontkreises in die
entgegenstehende WöUmngsfläche. Wir legen durch einen Punkt 1 des
Kreises den Lichtstrahl 1 S, durch diesen parallel zu den Erzeugen-
den (Fluchtpunkt A) der Wolbungsfläche eine Ebene; ihre Flucht-
linie ist AS, Diese Ebene schneidet daher die Front- und Bild-
fläche F in der zu AS Parallelen 12, sie schneidet den Frontkreis
noch in 2 und jene Wölbungsfläche in 2A, deren Schnittpunkt 3
mit 1/S» der gesuchte Schatten von 1 ist. Der Grenzpunkt des Schlag-
schattens liegt offenbar im Berührungspunkte 4 des Frontkreises mit
einer Parallelen zu AS, d. i. in dem zu AS senkrechten Halbmes-
ser Jf 4, (Man bestimmt zuerst 4, dann 4 2 = 14.) — Der Schat-
ten des Kreises in die Wölbungsfläche ist ein Kegelschnitt. Denn
sie ist die Schnittlinie des Wölbungscylinders mit dem Lichtstrahlen-
cylinder; und da beide schon den Frontkreis gemein haben, so ist
der zweite Ast ihrer Schnittkurve, d. i. jener Schatten, ebenfalls ein
Kegelschnitt. Derselbe ist im Baume affin mit dem Frontkreise,
weil sich beide durch die parallelen Lichtstrahlen auf einander pro-
jiciren; in der Perspektive sind beide kollinear mit S als Mittelpunkt
und mit MA als Axe der Kollineation. Daher schneiden sich die
Tangenten der Kurven in ihren entsprechenden Punkten 1 und 3 in
dem Punkte 5 der MA, wodurch die Tangente 3 5 bestimmt ist;
und schneidet man die Kreistangente in 4 mit 1 5 in 6, projicirt 6
aus S auf 3 5 in 7, so ist 4 7 die Kurventangente in 4. Daraus
kann man den Bogen 4 3 überaus genügend genau zeichnen; derselbe
wird bis zum Punkte R einer Gratlinie ausgezogen. Dabei wählt
man 1 so, daß 3 nahe bei dieser Gratlinie liegt.
Den gleichartigen Schatten an der dem S gegenüberliegenden
Seitenfläche könnte man dort unmittelbar in entsprechender Weise
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XII, 661. Perspektive. 619
bestimmen ; wobei an die Stelle der parallelen Geraden 12 solche
mit dem Fluchtpunkte S^ treten würden. Genauer aber erhält man
denselben, wenn man den Bau um die Eckkante FF^ so gedreht
denkt, daß der Seitenkreis in den Frontkreis gelangt Um dabei
den Lichtstrahl in gleichem Sinne um 90^ zu drehen, denke man
sich den Strahl durch OS^ (0 das Auge) und durch Sj/S bestimmt
Die OSi kommt durch die Drehung in die Richtung ÄS^t wenn
SS^ II Ä, DSa _L Ä, und ÄS^ ist die gedrehte Projektion eines Licht-
strahles auf die Seitenfläche. Denkt man sich einen derartigen
Lichtstrahl durch ein Auge 0^ gelegt, welches von jener Seiten-
fläche des Baues einen Abstand gleich der Distanz AD besitzt,
und welches (OJ bei der Drehung um FF^ nach ö gelangt, so
ergibt sich die Tiefe der Spur jenes durch 0^ geführtefi Lichtstrah-
les in der Seitenfläche unter dem Horizonte gleich DS^, wenn Sq
auf AS und auf DS^. Nach der Drehung liegt daher jene Spur in
AS^ und in der Parallelen S^S^^ zu h. Der Schnittpunkt S^ beider
Linien ist dann der Fluchtpunkt der Lichtstrahlen für die Konstruk-
tion des Schattens nach der Drehung. Nun bestimmt man bei ent-
sprechenden Ziffern 4' durch Jlf4'JL.4/S'4, 4'2'=1'4', 3' auf 2'-4
und l'S^f Kreistangente 1'5' bis 5' auf Jlf4', 3' 5', Kreistangente
4'6' bis 6' auf 1'5', 7' auf 3'5' und 6'S^, 4'7'. Dreht man zu-
rück, so gelangen durch Strahlen nach D\ A' und 2' auf die Seiten-
ellipse nach 4", 2"; 3" hegt auf 2"3" || h und auf 3'D', M' auf
B^A und MB', 5" auf il£"4" und 5'D', dann 3"5", 7" auf 3"5"
und auf 1' B\ endlich 4" 7". Die Tangente der Seitenellipse in
4" läuft nach Sj.
Der SchlagschaUm auf die Bodenflächey der von der vorderen
Öffnung herrührt, ist begrenzt zunächst durch den Schatten ^2-^1 ^^^
Pfeilerkante ^2-^; ^^^ ^^^ Schatten N^Ri des Bogens NK IstB^ der
Grundriß von R (auf einer Diagonale des Grundquadrates), so liegt
Bi auf RS und auf Jßg/S»'. Die Tangente in R^ geht durch den
Schatten Ui des Schnittpunktes U der Tangente an die Gratlinie
in R mit der Eckkante, und dieser wird durch den Frontkreis be-
stimmt Die durch R und V aus S rückwärts gezogenen Strahlen
schneiden den Frontkreis in R^ und Fg, und der Schatten des Bogens
JB3F3 fällt auf die Bodenfläche in RiVi, Man bestimme noch den
Schatten E^ des zwischenliegenden Scheitels E, in welchem die Tan-
gente 0 h läuft. Dadurch ist der Bogen RiE^ Vi meist genügend be-
stimmt, dessen Endtangenten nötigenfalls aus denen in Ü3, F, zuzu-
fügen wären. — Ebenso bestimmt man die von der anderen Öf&iung
herrührenden Schatten auf den Boden, sowie die der oberen Bau-
begrenzung.
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620 XII, 662—563. Axonometr. u. schiefe ProjektioD, Perspektive kr. Flächen.
562. Die Deckplatte werde von der Frontfläche in dem Profil
i^i FFi TT (rechts gesondert gezeichnet) durchschnitten, wobei ^jTFj
auf der Eckkante FF^ liegt Durch W geht eine Kante WA^
deren Grenzpunkt W^ in der Diagonal- oder Gehrungsebene durch
W^D bestimmt wird. Sowie W^ werden auch die übrigen Eckpunkte
der GehruDgslinie ermittelt, so daß man diese Linie mit Hilfe ihrer
horizontalen, in der Abbildung nach B laufenden Tangenten yer-
zeichnen kann. Durch ihre Eckpunkte zeichnet man die Kanten der
Deckplatte einerseits parallel zu h und andererseits laufend nach A.
Die Schatten an der Deckplatte, welche von den zu h parallelen
Kanten herrühren, erhält man (I, 545) mittelst der durch sie gehen-
den Lichtstrahlenebenen, deren Fluchtlinie SS^ ist. Die Fluchtlinie
der Gehrungsebene ist BS^-^ folglich ist S^ der Fluchtpunkt der
Schnitte jener Lichtstrahlenebene mit der Gehrungsebene. An die
Gehrungslinie zeichnet man daher die streifenden und berührenden
Linien nach ^2 und bestimmt ihre Schnittpunkte mit der Gehrungs-
linie. Durch sie und durch die Berührungspunkte laufen dann die
mit h parallelen Schattengrenzen an den vorderen Flächen der Deck-
platte. — Die Lichtstrahlenebenen der nach A laufenden Kanten
haben AS zur Fluchtlinie, deren Schnittpunkt ä, mit der Flucht-
linie BS^ der Gehrungsebene der Fluchtpunkt der Schnittlinien die-
ser Lichtstrahlenebenen mit der Gehrungsebene ist. Mittelst ihrer
bestimmt man auch die an den Seitenflächen der Deckplatte vor-
kommenden nach A laufenden Schattengrenzen. — Zieht man dann
noch aus den Eckpunkten der Gehrungslinie die Lichtstrahlen nach
S, und schneidet sie mit den jedesmal zugehörigen Schattenlinien
auf den vorderen oder auf den seitlichen Flächen der Deckplatte,
so erhält man noch Schattenpunkte der Gehrungslinie, welche mit
den auf der Gehrungslinie liegenden Grenzen 4er anderen Schatten-
linien verbunden werden müssen. Diese Linien liegen in der Figur
auf den seitlichen Flächen und sind nicht bemerkbar.
663. Verzeichnung der bei der Perspektive des Kretizgewölbes vor-
kommenden Ellipsen mittelst der Axen.
Fig. 229. Bildet man die in der Anfangsebene des Gewölbes liegenden
Quadrate wie vorher ab, wodurch die in dieser Ebene liegenden
Durchmesser B^C^^ B^C^ ... jener Ellipsen, entsprechend demjeni-
gen BC des Frontkreises, bestimmt sind, so halbire man den größ-
ten B^Ci dieser Durchmesser in E^ ermittle die vertikale Ordinate
EiFi der Ellipse aus der entsprechenden EF des Frontkreises, wo-
bei E auf E^A, F^ auf FA liegen, und letztere genauer aus dem
Punkte Fq einer Eckkante bestimmt wird, wenn FFq | ä, F^ auf
FqB' liegt. Aus den konjugirten Halbdurchmessem E^Ciy E^F^ be-
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Xir, 663—564. Perspektive.
621
stimmt man die Äxen, indem man (I, 377) EiG^AdEiFi und =
E,F^ zieht, G,C^ in H, halbirt und- auf G^C, die H^J^=H,K^
= H^E^ aufträgt; E^J^ und E^K^ sind dann die Linien der Axen,
und die Halbaxen sind bezw. JEJjjL, = G^J^ und E^N^ ^^^G^K^. —
Fig. 229.
Für die gleichartigen Konstruktionen der anderen Ellipsen hat man
die Erleichterungen, daß E^E^ . , und EfiH2 . ., sowie die gedachte
Linie F^F^ . . (I ä, und daß E^G^ = E^G^ = E,F^, weil E^F^ #
E^Fy^. Doch muß immerhin die Halbirung der B^C^ durch E^E^
(in JE^), sowie die von G^G^ durch B^H^ (in H^ geprüft werden.
Die weiteren Konstruktionen fOr die verschiedenen Ellipsen sind un-
abhängig von einander. Es muß auch die Probe zutreffen, daß die
vier HalbelUpsen eine gemeinschaftliche mit h parallele Tangente
besitzen.
564. Aufg. Ein Brückengewölbe in schiefer Stellung gegen die
Bildfläche mit den an demselben bei Parällelbeletichtung auftretenden
Schattengrenzen ^ mit der Grenze der Beflexbeleuchtung und mit den
Spiegelbildem in Perspektive zu setzen,
Aufl. Sei g die Grundlinie und die Spur der Wasserfläche P^, h der Fig. «so.
Horizont, A der Augenpunkt, -~ das reducirte umgeklappte Auge,
schneide die Stirnfläche der Brücke die g in B und die Bildfläche F
in BE^ (J. g), und habe ihre Grundlinie den außerhalb der Zeichen-
fläche liegenden Punkt i^(auf h) zum Fluchtpunkte, wobei ihre Rich-
A TP TP
tung durch ^ — bestimmt ist und AF = 2 » Ay gedacht wird.
Da das Gewölbe ein gerades sein soll, so haben die Erzeugenden
den Punkt F^ der h zum Fluchtpunkte, bestimmt durch T^ - ^ J. - ®
1^
2 2
F
2 '
AF^ = 2 • -4-—- Den zu F gehörigen Teilungspunkt T der Grund-
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622 XII, 664. Axonometa:. n. schiefe Projektion, Perspektive krammer Flächen.
linie der Stirnfläche bestimmt man auf h durch y ^yj "^ T 2 "°^
ÄT=2 'Ä (yj; und entsprechend den zu F^ gehörigen T^ der Er-
F, A,
T,
zeugenden durch JF^Tj = 2 • -y -y, und den reducirten -y durch
/TT V Ä
JP, -~ = -y -y • Die Anfangsebene der Wölbungsfläche P liege im
Wasserspiegel P^; durch diese Annahme erhält man zusammenhän-
gende Kurven ; ohne die Allgemeinheit zu beeinträchtigen. Auf der
Fig. 230.
ir
Grundlinie BF^ welche man mittelst y verzeichnet (556), trägt
man die Spannweite BC des Gewölbes perspektiv auf, indem man
diese Länge nach dem Maßstabe der Bildfläche auf g als BC^ auf-
trägt und C^T mit BF in G schneidet. Halbirt man BC^ in M^,
so bestimmt M^T auf BG die Abbildung M der Mitte. Die Leit-
linie der Wölbungsfläche in der Stirnfläche, d. i. die Stimkurve sei
eine halbe Ellipse von der Höhe BE^{A-g)\ die Abbildung ihrer
vertikalen Halbaxe ist dann ME (_L g)y wenn E auf E^F, Da die
Tangenten der Abbildung Tc dieser Kurve in B und C vertikal stehen,
so ist BC ein Durchmesser der Ellipse J, deren Axen nach Nr. 551
gefunden werden. Man halbirt nämlich BC in G, beschreibt aus
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Xir, 564—666. Perspektive. 623
G einen Halbkreis durch B (und C), schneidet ihn mit den 1.BC
gezogenen ME^y GH^ in E^y Hq, zieht die GH JLg und bestimmt
auf ihr den Punkt H durch H^H | E^E, Aus den konjugirten Halb-
durchmessem GBy GH ermittelt man dann die Axen der h (I, 377).
Die Anfangserzeugenden der Wolbungsfläche F sind BF^y CF^y
und man trägt auf CF^ perspektiv die Länge CC^ der Erzeugenden
auf, indem man, wegen Raummangels den reducirten Teilungspunkt
T T
-^ benutzend, C-~ bis C^ auf ^ zieht, C^C^ auf (jf gleich der halben
T
Erzeugenden macht und C5 ~ mit GF^ in C^ schneidet; BF^ und
C^F treffen sich dann in B^. Zur Bestimmung von konjugirten
. Halbdurchmessem J^B^y J^J^ (letztere l.g) zieht man aus der Mitte
cT'j der B^C^ die J^F^ bis J auf BG, JJ^ l.g bis J^ auf der k (die
man nach ihrer Verzeichnung aus den Axen sehr gut als Grundlage
für die Konstruktion benutzen kann), zieht J^F^ bis J^ auf J^J^]
daraus zeichnet man die Axen und die Ellipse. — Die Annahmen
sind so gemacht, daß der Fluchtpunkt i^^ der Erzeugenden im In-
neren der Abbildung der Stirnkurve liegt, damit man in das Innere
des Gewölbes sieht.
Die obere vordere Grenekante der Stirnfläche ist KFy wenn ma^n
ihre Höhe über F^ auf BE2 als BK aufgetragen hat, und die hintere
Grenzkante ist ä,jF, wenn JS^ auf KF^ und auf JögiTg {A.g) liegt.
565* In Bezug auf die Spiegelung beachte man, daß ein auf
eine spiegelnde Fläche fallender Lichtstrahl derart zurückgeworfen
wird, daß der AusfäUswinkd gleich dem EinfciUswinkd ist, und daß
die Ebenen beider in einander fallen; diese Winkel sind aber bezw.
die Winkel des ein- und des ausfallenden (zurückgeworfenen) Strahles
mit der Normale der spiegelnden Fläche im Einfallspunkte. Die
gerade Linie des zurückgeworfenen Strahles geht daher durch den
Symmetriepunkt eines jeden Punktes des einfallenden Strahles in
Bezug auf die Berührungsebene der spiegelnden Fläche im Einfalls-
punkte. Gehen nun alle einfallenden Strahlen von demselben Punkte
P aus, der ein selbstleuchtender oder ein das auffallende Licht zer-
streuender Punkt, also ein Punkt einer nicht spiegelnden Körper-
oberfläche sein kann, und ist der Spiegel eben, so gehen die Linien
aller zurückgeworfenen Strahlen von dem zu P in Bezug auf die
Spiegelebene S symmetrischen Punkte P' aus, und es ist, abgesehen
von einer Lichtschwächung, die Wirkung der Spiegelung eines Punk-
tes, daher auch eines ganzen Körpers 'K ebenso, wie wenn ein zu E in
Bezug auf S symmetrischer Körper E' durch eine Öffnung betrachtet
würde, welche die Stelle des ausgedehnten Spiegels einnimmt
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624 XII, Ö66— 666. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Fl&chen.
Das durch die Wasserfläche F| hervorgebracht^ Spiegelbild der
Wölbungsfläche F ist das Bild der zur Wölbungsflache in Bezug auf
die Ebene F^ symmetrische Cylinderfläche F'; und da F^ eine Haupt-
ebene des Gylinders F bildet, welche also zu der Senkrechten zu F^
konjugirt ist; so setzen sich F und F' zu einem vollen Cylinder
zusammen, dessen Perspektive durch Ergänzung der beiden halben
Stimellipsen durch ihre anderen Hälften, so der k durch k\ ge-
zeichnet vrird.
566. Zur Bestimmung der Schalten sind S und S' (S' auf hy
SS'A. h) als Fluchtpunkte der Sonnenstrahlen und ihrer Orundrisse
angenommen. Der Schalten der Stimdlipse k in die Wölbungsfläd^ F
wird mittelst Hilfsebenen bestimmt, welche zum Lichtstrahle und
zu den Erzeugenden der F parallel sind; deren Fluchtlinie daher
die Verbindungslinie SF^ der Fluchtpunkte S und F^ dieser bei-
derlei Linien ist. Solche Hilfsebenen schneiden die Stirnfläche
in parallelen Linien ^ deren Fluchtpunkt der Schnittpunkt /S»| der
Fluchtlinien SFi und FS^ der beiderlei Flächen sind, wobei FS^ J_ h
steht. Da F und S^^ nicht erreichbar, so bestimmt man den redu-
cirten Fluchtpunkt y in der Mitte von ÄS^ als Schnitt von
^|(||F.S)und||(±Ä).
Zieht man nun aus einem beliebigen Punkte L der k den Licht-
strahl LS, legt durch denselben eine der bezeichneten Hilfsebenen,
so schneidet diese die Stirnfläche in der vermittelst ^ zu verzeich-
nenden Geraden LS^ , diese trifft die k in einem Punkte (7, die Hilfs-
ebene trifft die F in OjPj, und diese wird vom Lichtstrahle LS im
Schatten L^ von L geschnitten. Indem von C durch S^ C rückwärts
nachX gegangen wurde, erhielt man den Schatten L^ auf der Anfangs-
linie der F. Es möge hier sogleich der später sich als notwendig
erweisende Schatten der k und %' in die F und F' gezeichnet werden.
Seine Endpunkte auf der k ergeben sich, wenn die Sehne LC zn
einem Punkte wird, d. i. in den Berührungspunkten N, P der aus
S^ an die Ellipse gezogenen Tangenten (zu bestimmen durch kon-
jugirte Sehnen). NP ist die Polare von S^ und könnte auch durch
zwei schneidende Strahlen aus Si und ein vollständiges eingeschrie-
benes Viereck erhalten werden. Man bestimme so noch den Schatten
B^ von B durch BS^ bis B^ auf *', B^F^B^, BS,B^.
Der Schatten NL^B^P=\ von Qc + V) in die volle Cylin-
derfläche (F + F') ist ein Kegelschnitt, welcher mit (t -+- k') per-
spektiv ist mit S als Mittelpunkt und NP als Axe der Eollineation
(vergl. 559). Man findet daher die Tangente £^{7 an X:^ in JL,,
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XU, 666—667. Perspektive. 625
wenn man die Tangente an A; in X mit NP in U schneidet und
L^ U zieht; ebenso die Tangente NQ^ an Jj in JT, wenn man die
Tangente NQ an Ä in ^ bis ^ auf L U zieht, QS mit LiU in Q^
schneidet und NQi zeichnet Entsprechend in B^ und P. Mit diesen
vier Punkten und Tangenten kann man ki genügend sicher zeichnen.
Der Scheuten k^ von k auf die Wasserfläche Pj ist ein Kegel-
schnitt BL^. Seine Tangente in B ist der Schatten BS' der ver-
tikalen Tangente BK des k. Die Tangente des k^ in Li erhält man,
wenn man die Tangente des i in L mit der BK in L^ schneidet,
L^S bis L^ auf BS\ und dann L1L2 ziehi Ebenso bestimmt man
noch den Schatten B^ eines Zwischenpunktes B des %, indem man
BBQ±.g bis Bq auf BF zeichnet, und B^S' mit US in B^ schnei-
det; endlich die Tangente B^B^ wie vorher durch den Linienzug
BB^B^B^. — Der Schatten der obei*en hinteren Grenzkante ist K^F,
wenn K^ auf K^S und auf B^S\
567. Durch Zurückwerfimg der Lichtstrahlen auf der Wasser-
fläche Fl findet eine Beflexbdeuchiung der Wölbungsfläche F statt,
deren Grenze bestimmt werden soll. Die Lichtstrahlen, welche die
Stirnkurve k gestreift haben und in Punkten der k^ die F^ treflPen,
werden hier zurückgeworfen und treflFen die F in Punkten der Grenz-
linie kl der Reflexbeleuchtung. Die geraden Verlängerungen der in
k^ die Fj treffenden Lichtstrahlen sind symmetrisch in Bezug auf F^
zu den zurückgeworfenen Strahlen, und die Schnittlinie der ersteren
mit der F' ist daher symmetrisch zur Reflexgrenze Ä/. Die erstere
Linie ist aber der schon gezeichnete Schatten k^ von k in die F',
als deren Symmetriekurve man k^ konstruirt, indem man BqB^ X.g
bis B^ auf k zieht, dann B^B^l^g und B^F^ bis J5/ auf JBiJ5/.
So entsteht der Bogen L^B^ aus L^B^.
Von B an ändert sich der Vorgang; die Lichtstrahlen treffen
hier zuerst die Wasserfläche Fj, werden von derselben zurückgewor-
fen, streifen den k und erzeugen auf der F die Fortsetzung der
Reflexgrenze Ä/. Die Symmetrielinien dieser zurückgeworfenen
Strahlen sind (nach S laufende) Lichtstrahlen, . streifen den k' und
erzeugen auf der F' die Fortsetzung B^B der Äj, so dafs man auch
jB/P' symmetrisch zu B^P zu bestimmen hai
Die Spiegelbilder der physischen Schattengreme NL^ und der Beflex-
grenee L^ P' sind die Bilder der Symmetriekurven dieser Linien,
dabei L^P der Schatten der {Je + k') in die F'. Daher besteht der
ganze Schatten k^ von {k + k') in die (F -h F') aus dem physischen
Schatten N L^ der bezeichneten Art und aus dem Spiegelbilde
ijP der Reflexgrenze, und die* Symmetriekurve A/ von k^ aus dem
Spiegelbilde N'L^ der physischen Schattengrenze und aus der Reflex-
Wiener, Lehrbuch der danteUenden Geometrie. II. 40
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626 XII, 567—668. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
grenze L^P\ Die A;/ kann man auch unmittelbar als Schlagschat-
ten der (Ä + Ä') in (P + F') konstruiren mit Umkehrung der Licht-
strahlen in ihre in Bezug auf F^ symmetrischen ^ oder mit Verlegung
von S in den zu ihm in Bezug auf h (und S') symmetrischen Punkt
568« Der verzeichnete Schatten auf der Wass&rfHiche ist nicht
sichtbar, wenn das Wasser vollkommen klar ist. Dies zeigt der
Versuch. Füllt man nämlich ein Gefäß mit klarem Wasser und
läßt einen Schatten darauf fallen , so sieht man denselben an der
Wand des Gefäßes herunter unter die Oberfläche steigen und auf
den Boden übergehen; man sieht aber keinen Schatten auf der
Wasserfläche, während das Spiegelbild des schattenwerfenden Kor-
pers bei entsprechender Augenstellung sichtbar ist. Man erblickt
an einer Stelle der Wasserfläche zugleich die Bilder gespiegelter
Gegenstände, und diejenige von Gegenständen, die unter der Ober-
fläche liegen. Weil aber die Stärke der Spiegelung mit dem Ein-
und Ausfallswinkel der Lichtstrahlen zunimmt (I, 479), die Stärke
des die Oberfläche (von innen her) durchdringenden Lichtes aber
mit zunehmendem (Brechungs- oder) Ausfallswinkel abnimmt, so
sieht man bei kleinem Ausfalls winkel oder steilem Aufschauen auf
die Oberfläche allein oder vorherrschend den Boden des Gefäßes,
bei zunehmendem Ausfallswinkel vorherrschend oder allein die ge-
spiegelten Gegenstände, bis bei totaler Reflexion von einzelnen
Stellen des Bodens gar keine Lichtstrahlen mehr von diesen in
das Auge gelangen. Im letzteren Falle, und wegen zu geringer
Lichtstärke auch schon vorher, kann der auf den Boden fallende
Schatten nicht mehr gesehen werden. — Aus diesen Beobachtungen
folgt, daß die zusammenhängende, insbesondere die ruhige Ober-
fläche des Wassers das auffallende Licht nicht zerstreut, daß sie
also ein voUkomniener Spiegel ist; sie wirft es vielmehr entweder
spiegelnd zurück oder läßt es eindringen.
Anders ist es bei unvoUkommenen Spiegeln. Trübt man das
Wasser, etwa durch aufgeschwemmten Thon, so sieht man einen
Schatten auf der Oberfläche, indem die festen Teilchen das auffal-
lende Licht zerstreuen, so daß von jedem Standpunkte aus die Ober-
fläche auf beiderlei Seiten einer Schattengrenze ungleich hell er-
scheint, oder daß der Schatten sichtbar ist. Nun haben Bäche und
Seeen gewöhnlich eine Trübung, die mit der Stelle und mit der Zeit
wechselt. Der Bodensee z. B. ist an seinen Ufern recht merklich trübe,
in seiner Mitte nicht auffallend, aber doch in dem Grade, daß eine
fünf Meter unter die Oberfläche getauchte weiße Scheibe zu Zeiten
nicht mehr wahrgenommen wird. Der Verfasser beobachtete nun, daß
mitten auf diesem See bei Sonnenschein der Schatten des Schiffes unter
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XIT, 568-569. Perspektive. 627
ümstaDden schwach sichtbar war, unter anderen gar nicht. Er war
sichtbar, wenn man die Sonne im Rücken hatte, er war nicht sicht-
bar, wenn man sie vor sich hatte, ohne daß sie dem Beobachter ins
Gesicht schien. Es war dies eine Folge des Weberschen Gesetzes, wo-
nach in Bezug auf den Gesichtssinn ein Unterschied der Helligkeiten
zweier scheinbar benachbarten Stellen nur dann empfunden wird,
wenn dieser Unterschied mehr als ein gewisser verhältnißmäßiger
Teil der Helligkeit einer dieser Stellen beträgt Diese Bruchzahl
ist nach Versuchen des Verfassers unter Umständen nicht kleiner
als -ß^ (vergl. I, 477, 1)), kann aber unter anderen günstigen Um-
ständen nach Versuchen von Helmholtz auch ^^^ sein. Nun ist der
Himmel in der Nähe der Sonne vielmals heller als auf der gegen-
überstehenden Seite, so» daß die Helligkeit, welche das durch die
Trübung zerstreute Sonnenlicht besitzt, im Versältniß zur Helligkeit
des Spiegelbildes des dunkleren Himmelteils mehr als ^, imVerhält-
niß zu der des 'helleren aber weniger als -^ betragen kann, woraus
sich die obige Erscheinung erklärt — Das Entsprechende findet man
bei einem gewöhnlichen, durch einen Beleg mit Zinnamalgam herge-
stellten Spiegel, der sich als wenig vollkommen erweist. Ein auf ihn
fallender Schatten ist sichtbar, wenn sich an der Schattengrenze ein
dunklerer Gegenstand spiegelt, nicht sichtbar, wenn ein hellerer.
In der Zeichnung ist der Schatten auf die Wasserfläche an der
Stelle schwach angedeutet, wo sich der Himmel spiegelt, an den
Stellen stärker, wo sich Schattenteile des Gewölbes spiegeln.
569, Äufg. Die Perspektive einer Kugd und ihres Schattens bei
PardUdbeleuchtung m bestimmen.
Aufl. Sei A der Augenpunkt, d der Distanzkreis, M^ die senk- Fig. ssi.
rechte Projektion des Mittelpunktes der Kugel auf die Bildfläche P,
und seien dessen Abstand von F und der Halbmesser der Kugel ge-
geben. Die Perspektive der Kugel ist der Kegelschnitt h^ in wel-
chem die P den (Umdrehungs-)Kegel trifft, der aus dem Auge 0 der
Kugel umschrieben wird, und die Hauptaxe von k liegt in der auf
P senkrechten Meridianebene des Kegels, d. i. in der J_ P durch
AMy^ geführten Ebene. Legt man diese Ebene in die P um, so
gelangt 0 in den Punkt Aq des rf, wenn AA^±.AM.^j und der
Kugelmittelpunkt nach M^, wenn M^Mq±.AM^ und gleich dem
gegebenen Abstände des Kugelmittelpunktes von P, und wenn M^M^
in demselben oder in dem entgegengesetzten Sinne wie AA^ auf-
getragen wird, je nachdem der Kugelmittelpunkt auf derselben oder
auf der entgegengesetzten Seite von P wie 0 liegt. Zeichnet man
nun aus M^ als Mittelpimkt mit dem gegebenen Halbmesser der
Kugel einen Kreis Cq, den größten Kugelkreis in der umgelegten
40*
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628 XII, 569. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive krummer Flächen.
Ebene, zieht an ihn aus Aq die beiden Tangenten und den Strahl
AqMq, so schneiden diese Linien die AMi bezw. in den beiden
Scheiteln der Hauptaxe von h, so in .B, und in der Abbildung Jf
des Eugelmittelpunktes.
Fig. 281.
•V
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JfX
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A\
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y.Si 1' '^-^^
^N
//'
\
^M^
Zeichnet man femer aus M als Mittelpunkt einen Kreis c^ wel-
cher jene beiden aus A^ gezogenen Tangenten, so -4^B, berührt,
und denkt sich diesen Kreis als größten Kreis einer zweiten Kugel,
der Hüfshugel, deren Mittelpunkt M in der Bildfläche F liegt, so
ist diese demselben Kegel eingeschrieben und besitzt dieselbe Per-
spektive Ä, wie die gegebene Kugel; för sie ist c sowohl die Spur
in P als der umgelegjie größte Kreis in der Ebene OAMi. Es ist
vorteilhaft, die gegebene Kugel durch die Hilfskugel zu ersetzen
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Xn, 569—670. Perspektive. 629
und wir dürfen das für alle weiteren Konstruktionen thun, wenn
wir die anderen gegebenen Gegenstände^ so den Boden^ auf welche
die Kugel aufgelegt ist und den Schatten wirft, sowie die Licht-
quelle, durch neue solche Gebilde ersetzt, welche perspektiv-ähnlich
mit den gegebenen liegen und mit ihnen 0 zum ÄhnKchkeitspunkte
und A^M : AqMq zum Ähnlichkeitsverhältnisse haben. Die Grundlinie
g wird dann die untere mit dem Horizonte h parallele Tangente
des c, während die Lichtquelle als unendlich fern im Unendlichen
bleibt
Die Brennpunkte des h sind die Abbildungen der beiden Punkte
der Kugel, in welchen sie von Ebenen berührt wird, welche zu P
parallel sind (I, 329, vergl. II, 547). Man erhält sie, wenn man
den zu AM^ senkrechten Durchmesser des c (oder des Cq) zieht und
seine Endpunkte aus A^ auf AM^ so in P, projicirt. Die Neben-
axe geht durch die Mitte C der Hauptaze; für ihre Scheitel, wie jB,
gilt FE = CB.
570. Man bemerkt, daß die Perspektive k einer Kugel ein Kegel-
schnitt isty dessen Haaptaxe durch den Augenpunkt A geht. Er ist
eine Ellipse, eine Parabel oder eine Hyperbel, je nachdem die Kugel
keinen Punkt mit der Verschwindimgsebene ( \\ F durch 0) gemein
hat, sie berührt oder schneidet. Im letzteren Falle ist nur derjenige
Hyperbelast physisch vorhanden, welcher einen vor dem Auge 0
liegenden Teil der Kugel abbildet; und dieser Fall kommt z. B. dann
vor, wenn man eine Landschaft von einer kugelförmigen Gebäude-
kuppel aus abbildet, wobei der Umriß der Kuppel die Grenze des
Landschaftsbildes ausmacht und sich hyperbolisch darstellt Ge-
wöhnlich ist k eine Ellipse; dieselbe wird ein Kreis, wenn der nach
dem Kugelmittelpunkte gehende Sehstrahl J. F steht, d. i. auch wenn
die Abbildung M des Kugelmittelpunktes im Augenpunkte A liegt
Ist aber -4Jf =m, die Distanz -40««d, und der Winkel AOM
<=» a, und ist die Kugel unendlich klein, so daß die berührenden
Sehstrahleu parallel sind, so gilt für die Axen a und h der Ellipse k
h d
ma COS a «-B
Steht nun die Kugel möglichst seitwärts, so daß m etwa = ^ Bild-
breite, und ist die Distanz d «= 1^ Bildbreite, so ist m : t2 «» 1:3 und
b:a = Yd : 10, nahezu = 19 : 20.
Die Figur 232 zeigt eine solche Ellipse und läßt erkennen, daß Fig. 232.
dieselbe von dem Kreise kaum merklich abweicht Selbst bei
m:d = l :2 wird b : a nahezu = 9 : 10, also ebenfalls nicht stark
vom Kreise abweichend.
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630 XII, 670—571. Axonometr. u. schiefe ProjektioD, Perspektive kr. Flachen.
Es wird oft behauptet; daß eine Kugel stets als Kreis abge-
bildet werden müsse, weil alle Durchmesser des ümrißkreises gleich
groß erscheinen, während die durch M gehenden Sehnen der Ellipse
Ä in Fig. 231 ungleich sind. Dieser Grund kann nicht anerkannt
werden; in dieser Art ausgesprochen,
^J^ij^^^ beruht er auf einer Verwechselung zwi-
schen Gesichtswinkel und Abbildung,
welche den Grund aller Streitfragen aber
Perspektive bildet. Jene Kreishalbmesser
erscheinen allerdings unter gleichen Ge-
sichtswinkeln, ihre Abbildungen, das sind
die durch M gehenden Sehnen der Ellipse
Tty aber ebenfalls, wenn man sie von
dem angenommenen Orte 0 des Auges
aus betrachtet. Wenn man sich aber
vor dem Bilde hinbewegt, um die Einzelheiten näher anzuschauen,
so würde die elliptische Gestalt allerdings störend wirken; und
da sich selbst für die richtige Stellung des Auges meist nur ge-
geringe Abweichungen von dem Kreise ergeben, so ist die bei den
Malern gebräuchliche kreisförmige Abbildung der Kugel, so der
(verschleierten) Sonne und des Mondes, durchaus gerechtfertigt, zu-
mal da eine volle Kugel in keinem so innigen Zusammenhange mit
benachbarten Gegenständen steht, daß an der Verbindungsstelle ein
Widerspruch bemerkbar würde*). — Andererseits aber ist in jenem
erwähnten Falle der Kuppel die hyperbolische Abbildung eines
Kugelteiles vorgeschrieben.
Bei den folgenden rein geometrischen Konstruktionen wird die
elliptische Gestalt von Ic beibehalten, die noch durch eine kleine
Distanz besonders excentrisch gestaltet wurde.
571, Um die EigenschaUengrenze s der Kugel zu bestimmen,
nehme man den Fluchtpunkt S der Lichtstrahlen an; die s ist dann
die Abbildung des größten Kreises der Kugel, dessen Ebene senk-
recht auf OS steht Die Spur dieser Ebene ist e^^ MJ A.AS
und ihre Fluchtlinie e^ «= STl e^. Man erhält von e« den Punkt
H auf ASj wenn man AD J^ AS bis D auf dem Distanzkreise d
und DH ±. SD zieht. Die Spur e^ dieser Ebene schneidet die Spur c
der Kugel in den beiden Punkten J und 6r, welche einen Durch-
messer des Schattenkreises begrenzen; und man zeichnet s nach
♦) Ich weise hier auf die schon im I. Bande (Nr. 30 und 87) besprochenen
eingehenden und interessanten Untersuchungen von Herrn de la Ooumerie (tr.
de perspective lin^aire, 1859) und Herrn Hauck (die subjektive Perspektive und
die horizontalen Curvaturen des dorischen Styls, 1879) hin.
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XII, 671. PerBpektdve. 631
Nr. 550; indem man aus H durch D den Teilungskreis legt, ihn
mit e« in den Teilungspunkten, so in T, schneidet, MB. zieht und
auf ihr durch JT und (? T die Punkte K und L bestimmt; dann
ist KL ein Durchmesser der %, deren Endtangenten || e^ laufen. Aus
diesen Elementen .und aus einem der Punkte J, G bestimmt man
dann nach Nr. 551 die Axen und zeichnet die Kurve s.
Zur Bestimmung der ScMagschattengrenee s^ auf die Bodenfläche
P^ zeichnet man die Fluchtlinie und die Spur der P^, d. i. den
Horizont h (durch Ä) und die Grundlinie g (||ä) als untere in Q
berührende Tangente des c. Um von s^ den Durchmesser JV^Pi zu
erhalten, dessen Endtangenten || h sind, beachte man, daß die durch
diese Tangenten gehenden Lichtstrahlenebenen die SU ^h zur Flucht-
linie haben. Diese Ebenen schneiden die Ebene des Kreises der
Eigenschattengrenze in Linien, deren Fluchtpunkt der Schnittpunkt
U von SU mit e^o ist. Andererseits ist der Fluchtpunkt des auf
diesen Linien senkrechten Durchmessers NP der Eigenschatten-
grenze der Punkt V der c«, für welchen J7 OF— 90®, der aber
auch auf AVl.h liegt. Denn OS steht J_ der Kreisebene e^e^,
also auch 1.0 V] daher ist OV JlOS und JL 0 ü*, also auch J_ der
Ebene SOU, und AV ± SU oder J_Ä. Daher ist MV die Abbil-
dung der Linie des Kreisdurchmessers NP, dessen Endtangenten U
zum Fluchtpunkte haben, und Schatten auf P^ werfen, die || g laufen.
Der Schlagschatten der MV auf P^ ist (I, 539) die Schnittlinie der
Lichtstrahlenebene der MV mit Pj; erstere hat SV zur Fluchtlinie
und die damit Parallele MR^ zur Spur, letztere bezw. h und g.
Die Fluchtliuien treffen sich in ü«, die Spuren in jB^, daher ist
i2|jR« der Schlagschatten von MV, und darauf die Schnittpunkte
Ni, Pi mit NS, PS die Schatten von N, P. N^Pi ist daher ein
Durchmesser des S| und die durch seine Mitte W^ und || g gezogene
WiX^Y^ ist der konjugirte Durchmesser, dessen Endpunkte X^, Y^
man erhält, wenn man SWi mit MV in W, und WU mit $ in
X, Y schneidet; die XS, YS gehen dann durch X^, Y^. Sind die
letzteren Schnittpunkte, wie in der Figur, unsicher, so benutzt man
die Projektionen der Linien MV und WU auf Pj; da die Flucht-
punkte dieser Linien bezw. V und U sind, so sind diejenigen ihrer
Projektion die Punkte Ä und U' der h {VA und UU'±h). Da
außerdem Q die Projektion von M auf P^ , so ist QA die Projektion
der MV. Auf ihr liegt die Projektion W^ von TT, und man hat
noch die Probe, daß WiS' durch W^ läuft; durch W^ geht die Pro-
jektion W^ U' von WUf und auf dieser liegen die Projektionen X^,
Fg von X, Y. Die Grundrisse X,S', Y^S' der Lichtstrahlen XS,
YS bestimmen dann die Punkte X^, Y^ (Probe W^X^ = W^Y;).
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632 XII, 671—572. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flachen.
Fig. 233.
Die drei Geraden WVy ihre Projektion W^A und ihr Schatten
TTjJBoo aiif ^1 müssen sich in demselben Punkte Z, der Spur der
ITF in Pj, treflfen. Mittelst der konjugirten Durchmesser -N^Pi,
X^Fj bestimmt man dann die Axen der s^.
572. Aufg. Dm Umriß der Perspektive einer Fläche stoeUm
Grades aus den AbUldtmgen dreier konjugirten Durchmesser der Fläche
m bestimmen.
Ist die Fläche durch andere Elemente gegeben^ und kann man
aus diesen die Abbildungen dreier konjugirten Durchmesser^ z. B.
der Axen^ bestimmen, so ist dadurch die Auflösung auf die folgende
zurückgeführi — Diese Aufgabe schließt sich an die entsprechende
für Parallelprojektion an (128 flF.).
Fig. aas. Aufl. Seien die Strecken A^A^, B^B^, C^C^, oder a, 6, c, welche
durch denselben Punkt M gehen, die Abbildungen dreier konjugir-
ten Durchmesser, M die des Mittelpunktes der Fläche F. Man suche
auf jeder dieser Gera-
den den vierten harmo-
nischen, dem M zuge-
ordneten Punkt, näm-
lich Aj B, C, so sind
dies die Abbildungen der
unendlich fernen Punkte
der Durchmesser. Die
Abbildung des Kegel-
schnittes jeder der drei
konjugirten JDurchmes-
serebenen ist nxm ge-
geben, z. B. derjeni-
gen ab durch die vier
Punkte A^, A^, JB,, B^,
und durch die Tangenten in denselben A^B, A^B, B^A^ B^A. Ein
parallel mit einem der Durchmesser der F umschriebener Cylinder
berührt nach dem Kegelschnitte der beiden anderen Durchmesser,
und die Umrißerzeugenden dieses Gylinders berühren diesen Kegel-
schnitt und den Umriß k der F in denselben Punkten. Legt man
daher aus jedem der Punkte A, Bj C Tangenten bezw. an die Kegel-
schnitte bCj ca, ab, und bestimmt ihre Berührungspunkte, so ist
durch diese sechs Geraden und sechs Punkte der Umriß der F über^
schüssig bestimmt. Man begnügt sich mit drei Tangenten und den
Berührungspunkten zweier.
Von jenen vierten harmonischen Punkten sind nur zwei, etwa
A und B, notwendig; sie liegen auf der Nebenseite des voUstän-
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XII, 572. Perspektive. 633
digen Vierecks A^A^B^B^, welche Jfcf gegenübersteht, also die Punkte
AiBijA^B^und A^B^, ^^Bi verbindet um nun aus A an den Kegel-
schnitt bc die beiden Tangenten zu legen, ziehe man überO^C^ als
Durchmesser einen Kreis { und betrachte bc und l als perspektiv mit
C1C2 als Kollineationsaxe. Zieht man aus M die nach dem Schnitt-
punkte der Kreistangenten in C^ und C2 gehende, d. i. auf CiC^
senkrechte Gerade, so entsprechen deren unendlich femer Punkt und
deren Schnittpunkte mit l, d. i. jß«; B', B" im Systeme des l den
Punkten J?, B^, B^ im System des bCy so daß der Kollineations-
mittelpunkt für l und bc als der gemeinschaftliche Punkt D von
B^By B'B^, B"B^ überschüssig bestimmt ist. Dem Punkte ^ im
Systeme bc entspricht -4^ im Systeme i, wenn-i^ auf D-4 und wenn
AB und AqB^ sich in einem Punkte der G^C^ treffen. Zieht man
aus Aq die beiden Tangenten an Z, welche di& Kollineationsaxe in
Jj F schneiden, und den l in G' und H' berühren, so sind AJ^
AF die Tangenten aus A an bc und ihre Berührungspunkte sind
(?, H auf G'D, H'D. Dabei besteht die Probe, daß sich QH
und Q' H' auf C^C^ treffen. — In entsprechender Weise legt man
die Tangenten aus B an den Kegelschnitt ac. Man benutzt dazu
denselben Kreis 0x0^ = 1 als perspektiv zm ac mit G^G^ als Axe
und mit E als Mittelpunkt der Kollineation, wobei E der gemein-
same Punkt von B^A^ B'A^, B"A^. Dem B entspricht dann B^
auf EBj wenn BA und B^B^ sich auf GC^ treffen, wenn also Bq
auf der schon gezeichneten Geraden A^B^ liegt. Zieht man nun
aus Bq die beiden Tangenten an l und durch deren Schnittpunkte
mit GiG^ die Geraden aus J9, so sind dies die beiden Tangenten
aus B an den Kegelschnitt ac und an den Umriß k. Man benutzt
von denselben diejenige, welche mit denen AJj AF das günstigere,
einem gleichseitigen näher kommende Dreieck ANK bildet, und
konstruirt aus ihm und den Berührungspunkten O, H die Axen des
Ti nach Nr. 555, indem man den Berührungspunkt L von BK aus
L' und zur Probe auch aus dem Dreiecke ANK bestimmt, und
dann eine zu einer Dreiecksseite parallele Tangente, und zwar die-
jenige vom größten Abstände von der Dreiecksseite, sowie ihren
Berührungspunkt ermittelt; auch die folgende Axenbestimmung (551)
ist in der Figur angedeutet.
Sind einer oder zwei der gegebenen konjugirten Durchmesser
imaginär, welche dann ideell gegeben werden, so wähle man als
G^G^ den reellen; einer von den Kegelschnitten ac, bc, oder beide
sind dann Hyperbeln, an welche man die Tangenten bezw. aus B
und A zu zeichnen hat Es kann dies nach I, 383 oder 384, oder
im Anschluß an II, 129 geschehen, oder dadurch, daß man die
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634 Xn, 672 — 673. Axonometr. n. schiefe Projektion, Perspektiye kr. FläcbeD.
Hyperbel ac als perspektiv zur Ellipse ac mit C^ als Mittelpunkt
und C2A als Aze der KoUineation ansieht, zu B den entsprechen-
den Punkt sucht, aus diesem an die Ellipse nach dem g^ebenen
Verfahren die Tangenten sucht, deren Entsprechende dann die ge-
suchten bilden. — Sind alle drei Durchmesser imaginär und ideell
gegeben, und ist daher auch die Fläche F imaginär, so ist das
Ellipsoid der Figur die ideelle Darstellung der F in Bezug auf M
und der konstruirte Umriß Je die ideelle Darstellung des Umrisses
der P.
Sind A1Ä2, -BiJ?2, CiC^ nicht Durchmesser, sondern nur hm-
jugirte durch denselben Punkt M gehende Sehnen der P, so ist die
konstruktive Auflosung genau dieselbe.
Übungsaufg. Man suche die Aufgabe im Anschluß an die
Nrr. 130, 131 zu lösen.
6 7 3, Au fg. Die Perspective einer ümdrehungsfläche, der Jconvex-
honka/ven Fläche des Fußgestelles, samt den dabei auftretenden Eigen-
und Schlagschatten bei Parallelbeleuchtung zu bestimmen.
Fig. 234. Aufl. Die Umdrehungsaxe a stehe vertikal und liege in der
Bildfläche P, wodurch nach Nr. 5G9 die Allgemeinheit nicht beein-
trächtigt wird. Der halbe Hauptmeridian (in P) ist eine halbe El-
lipse m = BC, deren beiden Endtangenten J_ a stehen, und von
welcher man den zu BC konjugirten Halbdurchmesser annimmt, die
Axen bestimmt, und die mau daraus zeichnet. Die halbe Ellipse m
kehre der Axe a ihre konvexe Seite zu; hierdurch wird die erzeugte
Umdrehungsfläche P konvex-konkav. Durch ZufOgen zweier (cylin-
drischen) Reife ist ein Fußgestell gebildet — Ferner sei h der Hori-
zont, A der Augenpunkt, A^ (nicht angebbar) das aufgeklappte
Auge, ^ das reducirte, D der Distanzpunkt Das Fußgestell ist
so groß angenommen, daß die meisten Fluchtpunkte keinen Platz
mehr finden, dieselben sind aber als benutzbar angenommen. Andern-
falls müßten sie durch die reducirten ersetzt werden.
Den Umriß u der P könnte man bestimmen, indem man eine
Anzahl von Parallelkreisen in Perspektive setzte und den Umriß als
Einhüllende ihrer Abbildungen zeichnete. Kürzer und genauer kommt
man aber zum Ziele, wenn man entlang einzelner Parallelkreise der P
Kegel umschreibt und an sie aus dem Auge die beiden Berührungs-
ebenen legt; ihre Schnitte mit P sind Tangenten des u, und die Ab-
bildungen ihrer Berührungspunkte mit dem Parallelkreise sind auch
die Berührungspunkte jener Tangenten mit w. Sei von einem Parallel-
kreise E^^ (auf a) der Mittelpunkt, E ein Punkt auf m, so ziehe
man an m in j& die Tangente, schneide sie mit a in G, der Spitze
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XII, 673. Perspektive.
635
jenes umschriebenen Kegels^ und mit h in H] der Schnitt des Kegels
mit der Horizontiilebene ist dann ein Kreis, welcher den Schnitt-
punkt M von a mit h zum Mittelpunkte hat und durch H geht.
An diesen Kreis zieht man aus dem Auge 0; oder an seine Um-
legung, den aus 3f durch fT gelegten Kreis , aus dem umgeklappten
Auge Aq die beiden Tangenten, schneidet sie mit h in zwei Punk-
ten, wie eT",, dpren Verbindungslinien mit 6r, so GJi, Tangenten
des Umrisses sind. Die BerOhrungspunkte der aus Äq an den Kreis
Fig. 234.
MH gezogenen Tangenten liegen auf dem über MAq als Durch-
messer beschriebenen Kreise, und die Sehne der Berührungspunkt«,
welche JL AM steht, schneidet h in K^, welcher Punkt sich aus
der Spitze G des Kegels auf EqE in K projicirt. Der Fluchtpunkt
jener durch K^ gehenden Sehne der Berührungspunkte und ihrer
Projektion auf die Ebene des Kreises E^E ist N auf Ä, wenn
MAqN *= 90^] daher bestimmt NK auf jenen beiden Tangenten
des Umrisses deren Berührungspunkte, so J auf OJ^, — Um den
Kreis MH möglichst auszunutzen, ziehe man aus ^noch eine zweite
Tangente an dieselbe Meridianhälfte m, und aus dem zweiten End-
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636 XII, 673—574. Axonoinetr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
piiükte des Dorchmessers von MH ebenfalls zwei Tangenten, be-
stimme deren Berührungspunkte, und führe die Konstruktion für die
Parallelkreise der Berührungspunkte aus^ so 1, 1, 1, 1; 2, 2, . . • Aus
einem Kreise MA erhält man daher acht Punkte des u nebst den
Tangenten in dieselben, zu denen man nach günstiger Wahl desJ?
nur noch die ausgezeichneten Punkte des u zuzufügen braucht. Ge-
langen G und H nahe zu M oder in M^ so wird dip Konstruktion
ungenau bezw. unbestimmt; man ersetzt dann den Kreis MH durch
einen passend größeren, ermittelt an ihm durch Parallele die Rich-
tung des Strahles OKy und erreicht dadurch dieselbe Genauigkeit,
wie bei den anderen Punkten.
674, Ausgezeichnete Funkte des Umrisses u. 1) Legt man den
ParalldJcreis in die Horiz(mtä)enej so fallen die Kreise E^E und
MH in einander, H kommt in m, die beiden an diesen Kreis aus
Aq gezogenen Tangenten bestimmen in h zwei Umrißpunkte, in
denen die Umrißtangenten nach der Spitze des umschriebenen
Kegels laufen.
2) Für den kleinsten oder KehlkreiSj dessen Mittelpunkt Fq ist,
föUt G auf a ins Unendliche, der umschriebene Kegel wird zu einem
CyUnder, K fällt in 2^^ und die ümrißtangenten, so in F, wer-
den g a.
3) Die Umrißpunkte des Hauptmeridianes m sind die Berührungs-
punkte der aus J. an m gezogenen Tangenten, so P, und die Tan-
genten berühren in diesen Punkten auch den Umriß. Die Berüh-
ruugsebenen der F gehen nämlich dann durch das Auge 0. Da die
Meridianebene Oa Symmetrieebene der wahren Umrißlinie ist, so
kann man leicht zu P den symmetrischen Punkt F' angeben. Der
Symmetriestrahl PP' steht JL Oa und hat daher seinen Fluchtpunkt
in j^; der Halbmesser PqP' hat den seinigen in X, der Mitte zwi-
schen M (oder a) und N. Denn die Halbmesser PqP und PqP' bil-
den gleiche Winkel mit denjenigen PqM] also müssen die räumlich
und dann im umgeklappten Grundriß mit ihnen Parallele h «= MX
und A^X gleiche Winkel mit MAq bilden, oder X muß auf der
durch die Mitte von MA^ und J_ MA^ gezogenen Geraden, d. i. in
der Mitte yon MN liegen. Die Tangente an m in P' geht durch den
Schnittpunkt von AP mit a.
4) Die Punkte auf den letzten Parallelkreisen, dem höchsten
und tiefsten, erhält man, wenn man den Kreis MH durch A^ gehen
läßt, wobei aus A^ nur noch eine Tangente an denselben gelegt
werden kann, welche die h in N trifft. Dieser Kreis schneidet die h
in zwei Punkten, so in T; aus T zieht man die Tangenten an m,
deren eine die m in L^ berühre und die a in L schneide; es rückt
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Xn, 574—576. Perspektive. 637
daher G in L, J^ und K^ rücken in N zusammen, die Tangente
GJi des Umrisses rückt in LN, aber in diese Linie rücken auch
GK^K und KN, so daß der Berührungspunkt des Umrisses unbe-
stimmt bleibt Derselbe ergibt sich aber als der Punkt L der a,
wenn man beachtet, daß der Berührungshalbmesser des durch L^
gehenden Parallelkreises || MAq ist, daher M zum Fluchtpunkte hat,
daß er also auf a liegt — Zu demselben Ergebnisse gelangt man,
wenn man beachtet, daß die gesuchten Punkte, so X, die Berüh-
rungspunkte der in der Ebene Oa aus 0 an den' Meridian gelegten
Tangenten und ihre Abbildungen die Schnitte dieser Tangenten mit
a sind. Man erhält diese Punkte durch Umlegen der Ebene Oa in
P, wobei 0 nach T gelangt, durch Ziehen der Tangenten aus T an
den Hauptmeridian tny und durch Schneiden derselben mit a, so
in L. Die Tangente des Umrisses ist aber J_ Oa und hat daher N
zum Fluchtpunkte.
5) Die Spitzen. Der scheinbare Umriß (nicht der wahre) besitzt
vier Spitzen, die bei senkrechter Projektion in den Nummern 181 f.
und 506 auf verschiedene Weisen gefunden wurden. Wir wollen
aber hier das einfachere auf Spitzen beliebiger Kurven anwendbare
Verfahren der Nn 501 benutzen. Seien nahe bei einer der Spitzen
(rechts unten) als zugehörig zu den Punkten 1, 2, 3 der a als Mittel-
punkten von Parallelkreisen die Punkte 1\ 2', 3' des Umrisses mit
dessen Tangenten gefunden (die aber, um Verwirrung zu vermeiden,
in der Figur nicht eingetragen wurden), -so kann der Umriß an-
genähert gezeichnet imd der Abstand jedes Punktes von dem anderen
Eurvenzweige als Fehler angesehen und von 1; 2, 3 auf Senkrechten
zu a aufgetragen werden; die Verbindungskurve der Endpunkte bildet
die in der Figur gezeichnete Fehlerkurve , deren Schnitt mit a (nahe
bei Pq) den Mittelpunkt des Parallelkreises angibt, auf welchem die
fragliche Spitze liegt — Durch die vier Spitzen wird der Umriß
in zwei Zweige' von physischer und in zwei von nur mathematischer
Bedeutung geteilt In der Figur berühren die letzteren Kurven-
zweige den Hauptmeridian in Punkten wie P. Die Bilder der Grenz-
kreise der (cylindrischen) Beife sind in bekannter Weise vermittelst
ihrer Axen gezeichnet.
575. Die Allbildung des Fußgestelles erscheint vereerrtj weil die
Distanz der Deutlichkeit der Konstruktionen halber ungewöhnlich
klein gewählt wurde. Stellt man das Auge in diesem kleinen Ab-
stände auf, so ist der Eindruck befriedigend. Auch^ sind die seit-
liehen Ausladungen in der Abbildung wegen der seitlichen Stellung
des Auges ungleich stark. Herr de la Goumerie gibt in seiner vorhin
angeführten Linienperspektive an, daß die Maler derartige Körper
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638 XII, 575—676. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
symmetrisch zu ihrer Axe abbilden, wie wenn der Augenpunkt in
in dieser Axe läge, und billigt dieses Verfahren, weil dadurch die
Verzerrung bei der Bewegung des Auges vor dem Bilde vermieden
werde. Wenn der Verfasser diesen Grund bei der Kugelabbildung
anerkannte (570), so kann er es hier nicht, weil hier leicht ein
Widerspruch eintritt mit den benachbarten Abbildungen anderer
Körper, z. B. einer quadratischen Platte, auf welcher etwa das Fuß-
gestell aufsteht, und weil sich bei solchen Körpern die einseitige
oder die symmetrische Abbildung deutlich ausprägt und der Wider-
spruch deswegen hervorspringt, in viel höherem Grade als bei der
Kugel. Bei Photographien, die stets in dieser Beziehung richtig
sind, empfindet Niemand eine Störung.
576. Zur Schattenbestimmung nehme man 8 und S' bezw. als
Fluchtpunkte der Lichtstrahlen und ihrer Grundrisse an, wodurch
AS die Richtung der Aufrisse (auf P) und ÄqS\ sowie -^ y> <^ß
Richtung der umgelegten Grundrisse der Lichtstrahlen bezeichnen.
Die Punkte der Eigenschattengrenee s der F auf einem Parallelkreise
EqE bestimmt man mittelst des umschriebenen Kegels, indem man
durch dessen Spitze G einen Lichtstrahl, und durch diesen die bei-
den Berührungsebenen an den Kegel legt und ihre Berührungs-
erzeugenden ermittelt; deren Schnittpunkte mit dem Parallelkreise
sind dann Punkte der s. Zur Ausführung schneide man den Kegel
und den durch seine Spitze G gelegten Lichtstrahl mit der Horizont-
ebene bezw. in dem schon gezeichneten Kreise MH und in dem Punkte
Q\GQ'' II AS bis <2" auf A, MQ' B A^S\ Q''Q'± A), denke aus Q'
an den Kreis MH die beiden Tangenten gelegt und bestimme ihre
Berührungssehne als die Polare i72JB2 ^^^ Q' (Anlegen nach einer
Tangente Q'Ui, Bezeichnen von U^ durch MU^JLQ'Uif Ziehen von
C/2B2 -L ö'-^)? schneide t/gJBg ^^^ A in JSg, projicire die beiden
Berührungspunkte aus Aq auf A, und ziehe nach den Projektionen
Gerade aus G, wie GU, so sind dies die Perspektiven der Berüh-
rungserzeugenden des Kegels; sodann projicire man den Punkt £,
aus G auf EqE nach JB, so ist JB^' die Perspektive der Projektion
der Sehne f^giJg aus G auf die Ebenen des Parallelkreises, wenn
N' der Fluchtpunkt dieser Sehne (auf A, A^N' || ~^ ^ B ^2^ oder
J_ -=5 j ^ und die Schnittpunkte der K N' mit jenen Berührungs-
erzeugenden, jso U, sind zwei Punkte der Eigenschattengrenze. —
In gleicher Weise werden die Punkte auf jenen schon benutzten
drei anschließenden Parallelkreisen gefunden, wovon aber die Zeich-
nung nicht angegeben ist.
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XII, 677—678. Perspektive. 639
677. Ausgezeidmete Funkte der EigenschaUengrenze s: 1) Für
die Punkte auf dem Parallelkreise der Horizontebene vereinfacht sich
die Konstruktion um etwas. 2) Für den Kehlkreis F^F^ fällt 6
ins Unendliche, B^ fällt in Jf , R in F^, und F^ ist einer der Punkte
der s. 3) Die Punkte der s auf dem Hauptmeridiane m sind die
Berührungspunkte der an m\\ AS gezogenen Tangenten, so V. Da
die Ebene des Lichtstrahlenmeridianes Symmetrieebene der Schatten-
grenze ist, so kann man leicht, wie vorhin zu P, so den zu V sym-
metrischen Punkt V angeben. Der Symmetriestrahl VV steht
nämlich senkrecht auf jener Symmetrieebene, deren Fluchtlinie SS'
ist, hat daher seinen Fluchtpimkt in N''^ der Halbmesser VqV hat
den seinigen in X\ der Mitte zwischen S' und N\ Denn die Halb-
messer Vf^V, VqV bilden gleiche Winkel mit VqS'] also müssen die
räumlich und dann im umgeklappten Grundriß mit ihnen Parallelen
h^S'X' und AqX' gleiche Winkel mit S'A^^ bilden, oder X' muß
auf der durch die Mitte von S'A^ und J_ S'Aq gezogenen Geraden,
d. i. in der Mitte von S'N' liegen.
4) Die Abbildungen der höchsten und tiefsten Punkte der Eigen-
schattengrenze liegen auf dem Lichtstrahlenmeridiane, dessen Ebene
11 OSS' ist. Legt man beide Ebenen in P um, so gelangt jener
Meridian in m, 0 in einen zu S' gehörigen Teilungspunkt T auf h
(fif' J'b= fif'Ji^). Zieht man nun an m die beiden mit T'S paral-
lelen Tangenten, bestimmt ihre Berührungspunkte, so W^y die Mittel-
punkte von deren Parallelkreisen, soTF|), und dreht zurück, so gelangt
FoTTjj in WoS\ dabei TT, in W, wenn im Räume W^W^ W^W^,
also W auf W^T liegt. Die Tangente an s in TT geht durch N\
5) Die Punkte der s auf dem Umrisse u sind die. Berührungs-
punkte der aus S an u gezogenen Tangenten. Dieselben könnten
durch eine Fehlerkurve genauer ermittelt werden; doch genügt eine
Bestimmung durch Schätzung.
578. Die Schlagschatten auf die Bodenfläche P,, welche die
Grundlinie g zur Spur hat, findet man für die vorkommenden Kreise
wieder als die Abbildungen von Kreisen, von denen man einen mit
g parallelen Halbdurchmesser mittelst zweier Lichtstrahlen bestimmt,
indem man aus ihm die Axen der Schattenellipsen ermittelt (551).
Für die Schlagschattengrenise s^ der Fläche F oder der s bestimmt
man den Schatten U^ eines allgemeinen Punktes U und. des zweiten
mit U auf demselben Parallelkreise und auf der Geraden UBN'
liegenden Punktes, indem man diese Gerade mittelst B in U^^BqN'
auf Pj projicirt; Ui ist dann der Schnittpunkt von US und UqS\
Von s konstruirt man hauptsächlich die Schatten der höchsten und
tiefsten Punkte, so TTj von TT; dieselben liegen auf MqS\ und die
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640 Xn, 678—579. Axonometr. u. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
Tangenten in denselben laufen nach If] die Schatten der Pnnkte
des Eehlkreises, so F^ von F^] die Tangenten in denselben laufen
nach S'] und die Spitzen auf den Strahlen, welche aus S berührend
an s gelegt werden; zu ihrer Ermittelung bestimme man den zu-
gehörigen, dem Rq entsprechenden Punkt, durch Einschaltung zwi-
schen die benachbarten Punkte. Damit kann man s^ genügend
zeichnen, wenn man beachtet, daß sich zwei Verbindungslinien
zweier Schattenspitzen in 8', zwei in N", imd zwei auf M^S'
schneiden; und daß zweimal zwei Tangenten der ^^ in Spitzen sich
in MqS' treffen.
Den SiMagschatten k^ des oberen Crrenzhreises k der "F in "F be-
stimmt man hauptsächlich durch die Abbildung C^ des höchsten
Punktes und durch die Grenzpunkte auf s. Ersterer liegt in dem
Lichtstrahlenmeridiane {fOSS') und wird wieder durch dessen
Drehung in P erhalten. Man zieht daher den Strahl CC2 ^ TS hiB
C2 auf m, dann CjCo J_a bis C^ auf a, so schneiden sich C^S'
und CgT' in C3; die Tangente in C^ läuft nach N'. Die Greng-
pwnkte auf s, so F3, werden aus den Schnittpunkten der Schatten
s^ und k^ von s und k auf P^, so aus Zj, durch rückwärts (aus S)
gezogene Lichtstrahlen bestimmt; ihre Verbindungslinie muß durch
N' laufen. Allgemeine Punkte könnte man auf irgend einem Parallel-
kreise als Schnitt desselben mit dem Schatten des oberen Grenz-
kreises auf seine Ebene erhalten; man verfährt dabei, wie bei den
Kreisen im Horizonte, nach dem Grund- und Aufriß verfahren, so
daß man keiner Hilfsellipsen bedarf.
Der Schlagschatten s^ der "F oder der s in die F beginnt an den
beiden unteren Greuzpunkten der $, in denen ihre Tangenten nach
S laufen, und endet auf dem unteren Grenzkreise der P. Die er-
steren Punkte sind schon genügend bestimmt, die letzteren werden
durch die rückwärts gezogenen Lichtstrahlen aus den Schnittpunkten
der S| mit dem Schlagschatten jenes Kreises auf P| ermittelt. Die
Tangenten des Schlagschattens in den erstereu Punkten laufen nach
Sy die in den letzteren nach denselben Fluchtpunkten auf Ä, wie
die Tangenten der s^ in jenen Schnittpunkten. Allgemeine Punkte,
wenn sie notwendig sein sollten, kann man aus dem elliptischen
Schatten eines zwischenliegenden Parallelkreises auf P^ und aus des-
sen Schnitt mit s^ durch rückwärts gezogene Lichtstrahlen ermitteln.
579. Die Perspektive des menschlichen Blicks. Wenn der Blick
der Abbildung eines Gesichtes, insbesondere eines Portraits, bei
einem gewissen Standpunkte des Beschauers auf diesen gerichtet
scheint, so scheint er auch bei jedem anderen Standpunkte dessel-
ben auf ihn gerichtet. Diese Beobachtung kann überraschen, weil
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XII, 679-680. Perspektive. 641
eB befremdend erscheint, daß der Blick des Portraits gleichzeitig nach
allen Richtungen gekehrt ist, und sie veranlaßt leicht die Meinung,
es bedürfe eines besonderen Kunststücks des Malers, um diese Wirkung
hervorzubringen. Dies ist aber durchaus nicht der Fall; vielmehr
ist es unmöglich; zu bewirken, daß der Blick nur dann auf den
Beschauer gerichtet ist, wenn dieser an einer bestimmten Stelle steht.
Die Erscheinung beruht nämlich darauf, daß bei der Anfertigung
des Bildes eine gewisse Stellung des Auges gegen den Gegenstand
angenommen wird, und daß das fertige Bild in dem Beschauer^
welchen Ort er auch einnehmen mag, die Vorstellung dieser Augen-
stellung hervorruft, so daß bei der Bewegung des Beschauers vor
dem Bilde die Stellung des Gegenstandes gegen das Auge unver-
ändert bleibt, diejenige gegen den Raum sich daher notwendiger
Weise . ändert. So zeigt die Abbildung des Inneren einer Pfeiler-
halle (I, 538) die beiderseitigen Innenflächen, wie sie nur einem im
Inneren der Halle stehenden Beobachter gleichzeitig sichtbar sein
können. Stellt man sich nun gerade vor das Bild, so scheint sich
die Halle gerade nach vorn zu erstrecken und uns in ihrem Inneren
aufzunehmen; stellt man sich rechts oder links, so scheint sich die
Halle nach rechts oder links zu erstrecken, weil wir nur bei dieser
räumlichen Erstreckung jedesmal in ihrem Inneren stehen können
(vergl. I, 562). Im Mittelalter wurde häufig der Tod so abgebildet,
daß er den Pfeil gleichzeitig auf jeden der Beschauer abschießen zu
wollen schien, der Pfeil schien nach dem Auge oder nach der Brust,
und zwar in wechselnder Tiefe, gerichtet, je nachdem von ihm nur
die Spitze oder eine stark verkürzte Oberaufsicht des Schaftes ge-
malt war. Schauerlich muß der Eindruck des Bildes eines belgi-
schen Malers sein, das in starker Verkürzung eine Leiche auf dem
Secirtische zeigt, deren starr geöffnete Augen man zwischen ihren
Fußspitzen erblickt, und die sich bei der Bewegung des Beschauers
um ihren Kopf zu drehen, bei einem Sprunge desselben sich aber
herumzuwerfen scheint.
580, Betrachten wir nun unter diesen Gesichtspunkten die
scheinbare Richtung des menschlichen Blickes*). Die wirkliche Sdi-
richtungy d. i. die Sehrichtung eines wirklichen Auges, ist die Rich-
tung des deutlichen Sehens und verbindet den optischen Mittelpunkt
des Auges mit der Netzhautgrube; außerhalb des Augapfels steht
sie in der Mitte der Pupille senkrecht auf der Oberfläche der Horn-
*) Es sind hier wesentlich die Ergebnisse der interessanten Untersuchungen
benutzt, welche Wollaston in seiner Abhandlung veröffentlicht hat: On the
apparent direction of eyes in a portrait (Philosophical transactions of the royal
Boeiety of London, 1824, S. 247).
Wiener, Lehrbuch der daritellenden Oeomelrie. II. 41
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642 XII, 580—581. Axonometr. n. schiefe Projektion, Perspektive kr. Flächen.
haut^ was man daran erkennt, daß man in dem Auge eines Anderen,
das unser Auge anschaut, das Spiegelbild des eigenen Gesichtes
yerkleinert, wie durch einen konvexen Spiegel, in der Mitte der
Pupille erblickt, oder auch mittelst eines Spiegels im eigenen Auge
(durch eine dreifache Spiegelung). Daraus ergibt sich als zunächst
liegendes Unterscheidungszeichen dafür, ob die Sehrichtung oder
der Blick eines Auges gegen den Beschauer gerichtet ist oder nichts
daß im ersteren Falle die Regenbogenhaut oder Iris hreisförmig, im
zweiten elliptisch erscheint, und daß der Blick um so starker abge-
wendet erscheint, je großer die Abweichung der Ellipse vom Kreise
ist. Dieses Kennzeichen bietet aber zunächst nicht die Genauigkeit,
die man bei der Beurteilung der Richtung des Blickes in Wirklich-
keit erreicht Denn nach Versuchen des Verfassers kann man ziem-
lich sicher unterscheiden, ob der Blick eines in 80 cm Abstand
befindlichen fremden Gesichtes auf die Nasenwurzel, auf das eine
oder das andere Auge, oder auf die eine oder die andere Schläfe
gerichtet ist. Da nun der Abstand der letzteren von eiander 14 cm
beträgt, so könnte man Drehungen von {{ 14) : 80 «= 0,044 = 2^**
noch ziemlich sicher unterscheiden, während durch eine solche
Drehung der scheinbare Kreis der Iris zu einer scheinbaren Ellipse
wird, deren Axen sich wie 1 : cos 2^^ «= 1000 : 999 verhalten, so
daß man die Abweichung vom Kreise entfernt nicht erkennen kann,
da dies schon bei der Ellipse der Fig. 232 einige Aufmerksamkeit
erfordert, bei welcher jenes Verhältniß »= 20 : 19 ist, und welcher
eine Drehung von 18^ entsprechen würde. Sodann aber, wenn uns
ein Portrait mit kreisförmiger Iris anzublicken scheint, wenn wir
uns gerade davor stellen, scheint es uns auch dann noch anzu-
blicken, wenn wir uns stark seitwärts stellen, die Iris also stark
elliptisch erscheint. Und endlich ist leicht zu beobachten, z. B. bei
den beiden Figuren 235 und 236, daß es auch möglich ist, daß ein
Portrait mit kreisförmiger Iris seitwärts zu blicken scheint
681, Wir wollen Gesichtsnonnale die Gerade nennen, welche
von der Nasenwurzel aus senkrecht zur G^sichtsebene gezogen wird,
und als Gesichtsebene diejenige Ebene bezeichnen, welche die Stime
und die Oberlippe unmittelbar unter der Nase berührt und gleich-
weit von beiden Augäpfeln entfernt ist. Dann kann man sagen,
daß die Richtung des Blickes eines Gesichtes gegen den Beschauer txm
der Stellung der Sehrichtung dieses Gesichtes gegen die Gesichtsnormale
und von der Stellung der Gesichtsnormale gegen die Richtung nach den
Augen des Beschauers abhängt. Der erstere Umstand ist von der
Stellung des Augapfels in der Augenhöhle bedingt, und diese er-
kennt man an der Verteilung des zwischen der' Iris und den Augen-
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XII, 681— 682. Perspektive. 643
lidem sichtbaren Weiß. Erscheint rechts und links nahezu gleich
viel Weiß, so erkennt man, daß der Blick gerade vorwärts gerichtet
ist; erscheint zugleich bei natürlich geöffiieten Augenlidern unten
etwas mehr Weiß, wie oben, so erkennt man, daß die Sehrichtung
in der Gesichtsnormale liegt. Je mehr das Verhältniß des Weiß
an den angegebenen Stellen von den bezeichneten Verhältnissen ab-
weicht, um so mehr weicht die Sehrichtung nach der einen oder
der anderen Seite von der Gesichtsnormale ab. — Andererseits
erkennt man die gegen das Auge des Beschauenden gekehrte Rich-
tung der Gesichtsnormale daran, daß die beiden Wangen und Schlä-
fen gleich ausgedehnt und die Augen in der Höhe der oberen Ohr-
ränder erscheinen, daß der obere Kopfumriß sich auf der vorderen
Eopfhälfte zeigt, und daß die Nasenspitze, die Oberlippe und das
Kinn den Hals in geringem Grade decken. Abweichungen von diesen
Erscheinungen bringen entsprechende Abweichungen in der Vor-
stellung der Richtung der Gesichtsnormale hervor. — Die Stellung
der Sehrichtung gegen die Gesichtsnormale und der Gesichtsnormale
gegen die Augen des Beobachters bestimmen zusammen die Seh-
richtung des Gesiebtes gegen den Beobachter, oder die scheinbare
Richtung seines Blickes. Da nun bei ^einem Portrait die Verhältnisse
der Ausdehnungen des sichtbaren Weiß an den verschiedenen Stellen
des Augapfels und die der Gesichtsteile sich nicht ändern, wenn
der Beobachter seinen Standpunkt ändert, so ändert sich dabei auch
die Richtung des Blickes gegen den Beschauer nicht
582. Wenn man aber den einen der beiden Umstände ändert,
den andern aber ungeändert läßt, so ändert sich die scheinbare Rieh-
tung des Blickes. Bleibt die Ansicht des Gesichtes ungeändert, be-
wegt sich aber die Iris zwischen den Augenlidern, so ändert sich
auch die Richtung des Blickes gegen die Gesichtsnormale und gegen
den Beschauer, und dies wird als selbstverständlich angenommen.
Überraschend wirkt es aber, daß, wenn man die Ansicht des Auges
ungeändert läßt, diejenige des übrigen Gesichtes aber ändert, jedoch .
nicht mehr, als einer Drehung von 20 bis 30^ entspricht, sich die
scheinbare Richtung des Blickes ändert. Es ist aber ganz erklär-
lich, da zwar die Stellung der Sehrichtung gegen die Gesichtsnor-
male ungeändert bleibt, die Stellung der Gesichtsnormale und mit
ihr der Sehrichtung gegen d^i Beschauer sich aber ändert. So
scheint das Portrait der Figur 235'^) uns anzuschauen; auf seiner lin- Fig. 235.
ken Seite des Augapfels ist weniger Weiß sichtbar, die Sehrichtung
*) Diese und die folgende Figur sind solchen der angeführten Abhandlung
▼on Wonaston nachgebildet.
41*
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644 XII, 682. Azonometr. n. schiefe Projektion, Perspektive krummer FlSchen.
ist daher nach links gekehrt. Andererseits ist seine rechte Wange
stärker verkürzt; die Gesichtsnormale daher^ ?on dem Gesichte ans
gesehen y nach rechts von uns abgelenkt; and da diese beiden Ab-
lenkungen entgegengesetzten Sinn haben^ so heben sie sich auf,
wenn sie der Größe nach gleich sind; und dies ist im Bilde der Fall.
Ändert man aber durch das Deckblatt der Figur das Bild des un-
teren Gesichtes^ während die Augen dieselben bleiben, die Stime
aber ganz weggelassen wurde, so erscheint nicht mehr die rechte,
sondern die linke Wange stärker verkürzt, und es ist die Gesichts-
normale, vom Gesichte aus gerechnet, links von uns abgelenkt;
beide Abweichungen haben dann gleichen Sinn, addiren sich, und
der scheinbare Blick geht um so mehr links an uns vorbei (rechts
für den Beschauer). Auch ist in der zweiten Ansicht der Blick
wegen geringerer Überdeckung an Nasenspitze und Kinn etwas mehr
aufwärts gerichtet.
pig. «36. Die Figur 236 zeigt auch, wie der geistige Attsdruck hauptsäch-
lich durch den unteren Gesichtsteil und nur sehr wenig durch das
Auge bestimmt wird. Bei Überdeckung des unteren Teiles sieht
man ein aufwärt« gerichtetes Eindergesicht mit aufwärts gerichte-
tem Blicke und einem andächtig schwärmerischen Ausdrucke; ohne
Überdeckung dagegen ein abwärts gerichtetes Gesicht eines älteren
Mädchens mit auf uns gerichtetem Blicke und einem schelmischen
und lauernden Ausdrucke. Ohne daß sich die Augen änderten, hat
sich ihr Ausdruck geändert. Die etwas nach oben gewölbte Form
der unteren Augenlider ist beim ersten Bilde nur eine scheinbare,
von der nach oben gekehrten Richtung des Gesichtes herrührende,
beim zweiten Bilde eine wirkliche durch das Lächeln bewirkte.
Eine solche Änderung der scheinbar«! Sehrichtung eines Por-
traits, welches an demselben ohne Änderung der Augen mit alleiniger
Änderung des unter den Augen liegenden Gesichtsteiles bewirkt
wird^ führt Fehler in der Abbildung der Augen mit sich, die ja für
jedes Untergesicht etwas anders erscheinen, sowie noch mehr Fehler
in der Stirne, wenn auch diese gezeichnet ist und ungeändert bleibt
Was die Stirne betrifft, so ist sie im ersten Bilde ganz weggelassen
und kann verdeckt gedacht werden; im zweiten Bilde aber wurden,
um die Fehler weniger merklich zu machen, die Haare in etwas
unbestimmter Weise dargestellt, ohne die Form des Kopfes deutlich
zu zeigen. Damit aber auch an den Augen die Fehler nicht auf-
fallend werden, darf man nur eine geringe Drehung, bis zu 20 oder
höchstens 30^, herbeiführen. Aus der Gestalt des Auges allein, dabei
weniger der Iris, als der Augenlider, kann schon auf die scheinbare
Richtung des J31iakes geschlossen werden; aber diese Schlüsse sind
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XII, 682—584. Reliefperepektive. 645
selbst fär Eeuneraugen sehr unsicher, wie ich mit Portrait- Photo-
graphien erprobte ; deren Blick nahezu auf den Beschauer gerichtet
war^ und die ich mit Papier derart zudeckte ^ daß durch zwei Aus-
schnitte nur die Augen mit ihren Lidern sichtbar waren. Ich bat dann
Künstler, die Nase mit ihrer seitlichen Neigung darunter zu zeichnen;
dabei kamen dann öfter Irrthümer vor, oder die Beobachter wider-
sprachen sich. Dagegen ist das aus der Gesichtsstellung herror-
gehende Urteil ein nicht schwankendes; und das Bild des Gesichtes
ist maßgebend selbst entgegen den Fehlern in der Augenzeichnung,
die bei den letzten Figuren wenigstens bei einer der beiden Ansich-
ten vorhanden sein müdsen.
IV. Beliefperspektive.
683. Die Reliefperspektive krummer Flächen wollen wir nur
bei Flächen zweiten Grades betrachten. In I, 554 flf. haben wir als
kollineare räumliche Systeme nur solche angesehen, die sich in per-
spektiver Lage befinden oder in dieselbe gebracht werden können;
und in ü, 80 haben wir diesen Begriflf auf nicht Perspektive Ge-
bilde erweitert und gefunden, daß zwei derart kollineare räumliche
Systeme im allgemeinen nicht unter einander, wohl aber mit ein und
demselben dritten Systeme, und zwar auf unendlich viele Arten in
Perspektive Lage gebracht werden können. Zugleich ergab sich (81),
daß jede Fläche zweiten Grades, wenn sie nicht geradlinig ist, mit
einer Kugel, wenn geradlinig, mit einem einschaligen Umdrehungs-
hyperboloide kollinear ist. Man kann sich leicht durch Betrach-
tungen, wie die in Nr. 80, überzeugen, daß man zwei beliebige,
nicht geradlinige, oder zwei geradlinige Flächen zweiten Grades auf
unendlich viele Weisen in Perspektive Lage bringen kann, wenn man
nur die nach Nr. 81 anzunehmenden fünf bestimmenden Punkte nicht
alle willkürlich wählt. Wir wollen uns im Folgenden darauf be-
schränken, aus einer Kugel durch Perspektive Kollineation nach
I, 554 eine Fläche zweiten Grades abzuleiten.
584, Äufg, Äiis einer Kugel E durch Perspektive räumliche Kol-
lineation eine Fläche zweiten Grades P abzuleiten, und ihre Kreis-
schnitte und Axen zu hestimmen*).
Aufl. Sei U das räumliche System der E, £' das der F. Eine Fig. 237.
durch das Auge 0 und den Mittelpunkt C der E senkrecht zur Kol-
*) Die folgeude Auflösung wurde von Morstadt gegeben in seinem Auf-
satze: Über die räumliche Projection (Reliefperspective) und namentlicb die-
jenige der Kugel (SchlOmilchs Zeitschr. f. Math. u. Phys., B. 12, 1867, S. 826).
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646 XII, 584. Axonometr. n. schiefe Projektion, Perspektive krammer Flächen.
lineatiousebene S gelegte Ebene F ist eine Symmetrieebene von 0,
K und S, daher auch Ton F, d. i. eine Hanptebene der F. Man
benutze P als Projektionsebene für die Figur; auf ihr steht auch
die mit S parallele Gegenebene B des Systemes 2J senkrecht, welche
der unendlich fernen Ebene B' des 2J' entspricht. Die Kugel K wird
durch ihren (größten) Spurkreis k, die Ebenen S und B werden durch
ihre Spuren s und r in P dargestellt. Man bestimme den Pol M von
B zu E; d. i. auch den Pol von r zu Je. Der Punkt M' im Systeme
Fig.
237.
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H'j welcher dem M entspricht, ist der Pol der unendlich fernen
Ebene B' zu F, oder der Mittelpunkt der F und ihres in P liegen-
den, dem k entsprechenden Hauptschnittes V. M! liegt auf OM
und wird gefunden, wenn man durch M irgend eine Gerade, etwa
die Senkrechte zu S, legt, und mit S und B bezw. in jF\ und F^
schneidet; dann ist die | OF^ durch F^ gezogene F^M die Abbil-
dung der MF^F^ und triflft die 0-M in M!.
Es ist zweckmäßig, zunächst äiß Stellungen der Ebenen der bei-
den Schaaren paralleler Kreisschnitte der V za bestimmen. Die erste
Stellung ist die der EoUineationsebene S, weil die mit S parallelen
Kreise der Kugel K sich als mit S parallele Kreise der F abbilden.
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XII, 684—686. Reliefperspektive. 647
Die mit s parallele Halbsehue MD des Je bildet sich als der mit s
parallele Halbdurchmesser M'D' des Je' und der F ab, und dieser
ist als Halbmesser eines Diametralkreises gleich der halben mitt-
leren Axe der F, welche auf der Hauptebene P senkrecht steht,
weil auf dieser Hauptebene die Ebene des Ejreisschnittes senkrecht
steht (124). Da MEF^ in Bezug auf Je (und K) konjugirt zu MD
ist, so ist es auch M'E'F^ zu M'D\ oder E' ist ein NäbelpunJU der
P (534). Durch die zwei konjugirten Halbdurchmesser MD\ ME'
ist Je' bestimmt, und es könnten aus ihnen die Axen des Je', das
sind auch die kleine und große Axe der P, und daraus die zweite
Diametralkreisebene ermittelt werden. Doch ergibt sich alles dies
auch leicht unmittelbar aus K.
585. Die unendlich ferne Gerade g' (in B'), in welcher sich
die Ebenen einer Ereisschaar der F schneiden, enthält eine Involu-
tion Ton Punkten, welche in Bezug auf diese Kreise konjugirt sind,
also aus jedem Punkte von endlichem Abstände, so aus 0, durch
eine Rechtwinkelinvolution projicirt wird. Die entsprechende Gerade
g im Systeme £ enthält eine Involution konjugirter Punkte in Bezug
auf K, und wird, weil mit g' perspektiv, aus 0 durch dieselbe Recht-
winkelinvolution projicirt. Der Mittelpunkt U der Involution auf g
ist der Fußpunkt der aus dem Eugelmittelpunkte C auf g gefällten
Senkrechten und wird bei der Rechtwinkelinvolution aus 0 eben-
falls durch eine Senkrechte zu g projicirt; daher muß ^J_ Ebene
UOC oder gl. OC stehen. Nun gibt es aber zwei auf 00 senk-
rechte Ebenen, in welchen jede Gerade eine g ist, und außer diesen
Ebenen gibt es keine g. Die eine dieser Ebenen ist die unendlicJi
ferne B', weil jede g in B' eine Involution in Bezug auf K enthält,
die aus 0 und dann auch aus 0 durch eine Rechtwinkelinvolution
projicirt wird. — Die zweite Ebene B' ist mit der Polarebene E
von 0 zu E parallel, daher _L 0(7, und liegt in der Mitte zwischen
0 und E. Denn in Bezug auf 0 und E als Mittelpunkt und Ebene der
Kollineation ist K mit sich selbst in involutorischer EoUineation (73),
und hierbei entspricht der unendlich fernen B' jene Ebene E', so
daß die Involution auf jeder g der B' und diejenige der entsprechen-
den g der E', welche also ebenfalls durch konjugirte Punkte in Be-
zug auf E gebildet wird, beide aus 0 durch dieselbe Rechtwinkel-
involution projicirt werden.
Außerhalb der Ebenen b', E' gibt es keine Gerade g\ denn
zieht man eine andere Gerade q ±.00, legt durch sie und durch
0 eine Ebene, schneidet diese mit K in einem (reellen oder ima-
ginären) Ereise c, dessen Mittelpunkt 0' sei, und denkt sich in
dieser Ebene alle zu 0C7 (und 00') senkrechte Geraden q geführt
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648 XII, 585. Axonometr. n. Bchiefe Projektion, Perspektive knunmer Flächen.
und auf jeder die Involution konjugirter Punkte in Bezug auf c be-
stimmt, 80 sind von allen q nur diejenigen eine g, deren Involution
aus 0 durch eine Rechtwinkelin?olution projicirt wird, bei denen
also die zugeordneten von OC auf entgegengesetzten Seiten gleich
weit entferntem Punkte auf den Geraden t, i' liegen^ die man aus
0 unter 45^ gegen OC zieht Da nun die Gesamtheit dieser
Punktepaare die ideellen Schnittpunkte der Geraden q mit dem
Kreise c in Bezug auf den unendlich fernen Punkt Q der q sind
und daher den zu c in Bezug auf Q konjugirten Kegelschnitt c
bilden (I, 400 flF.), d. i. eine gleichseitige Hyperbel, deren Asympto-
ten mit OC Winkel von 45^ einschließen, und da diese c von
den t, i' in vier Punkten getroflfen wird, welche zu zwei symme-
trisch in Bezug auf OC liegen, so gibt es unter den q nur zwei
Gerade g^ nämlich die bezeichneten Symmetriestrahlen, von denen
der eine unendlich fern (in B') liegt, der andere daher nur die in
der Ebene E' gelegene g sein kann.
Da nun die Axen g' der EbenenbUschel der Kreisschnitte der F
in der unendlich fernen Ebene B,' liegen, so liegen ihre entspre-
chenden g in der Gegenebene B; sie sind also die Schnittlinien der
B mit B'' und mit E' und bilden die Axen g der Ebenenbüschel der
Kugelschnitte, welche den Kreisschnitten der F entsprechen. Es
sind dies die schon erhaltene unendlich ferne Gerade der B (und
der S) und die auf der Zeichenfläche P senkrechte Gerade g, welche
sich in dem Schnittpunkt re' = G projiciri Dem Strahle GM und
seinem Schnittpunkte H mit k entsprechen daher der mit OG par-
aUele Strahl M'H' und sein Schnittpunkt H' mit Ä', so daß M'H'
ein Halbmesser des zweiten Diametralkreises ist, wobei M'H' «^
M'D'. Dem zu MH in Bezug auf Ä konjugirten MJ (der Polare
von G) entspricht die zu M' H' in Bezug auf h' konjugirte M'J\
und bestimmt einen weiteren NabelpunJct J' (Jtf V = ME').
Zieht man aus G einen Kreis durch 0, und schneidet ihn mit
r in Z und JV, und mit h in zwei Punkten, so ist einer derselben
der schon erhaltene Punkt J und die Verbindungslinie beider ist
die Polare von G zu äj, so daß die Tangente in J an A; durch G
geht. Denn die e ist (neben der unendlich fernen Geraden r) die
Potensslinie des Ic und des als unendlich kleiner Kreis gedachten
Punktes 0, d. i, ihre gemeinschaftliche Sehne, oder auch die Linie,
von deren Punkten aus die Tangenten an h und 0 gleich lang sind.
Sie ist es, weil sie die Mittelpunkte der aus 0 an A; gezogenen (in
Punkte der e berührenden) Tangenten enthält. Daraus ergibt sich
aber ebenfalls, daß sich die Involution auf der 5^ (-L P durch G) in
Bezug auf K aus 0 durch eine Rechtwinkelinvolution projicirt, weil
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XII, 885— 586. Reliefperspektive. 649
die InTolution konjugirter Tangenten der K in J ebenfalls recht-
winklig und weil GO = GJ ist.
586. Die HaXbaxen M A\ MB' des ¥ halbiren den Winkel
D'M'H' und seinen Nebenwinkel, sind also parallel mit OL und
ON, weil diese Linien gleiche Winkel mit r und mit 06? bilden-
sie entsprechen den in ML und MN liegenden Sehnenstücken
MA und MB.
Hierdurch ist eine sehr einfache Konstruktion der Axen des zum
Kreise h central -JcolUnearen Kegelschnittes Tc' gegeben.
Die Nichtregelfläche zweiten Grades P ist ein Ellipsoidy ein
elliptisches Paraboloid oder ein zweischaliges Hyperboloid ^ je nachdem
die Kugel E in der Gegenebene B keinen reellen Punkt oder einen
solchen, oder eine reelle Kurve enthält, weil die P die entsprechen;
den Elemente in der unendlich fernen Ebene F' besitzt
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[trSTIVI,-. IT'
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■#^ '^
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7
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\1,
Die Abbildung ünkg
ist Figur 285 (zu Seite 643),
die Abbildung rechts
ist Figur 2SH (zu Seite 644).
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RETURN CIRCULATION DEPARTMENT
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA, BERKELEY
FORM NO. DD6, 60m, 1 /83 BERKELEY, CA 94720 ^
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GENERAL LIBRARY -U.C. BERKELEY
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