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gerieon
B ev) in
und der umliegenden Gegend.
Eunthaftend
les Merfwürdige und Wiffensmwerthe von
dieſer Königsftadt und deren Gegend.
Ein Handbuch
für
Sinheimiſche und Sremde;
von
Johann Chriſtian Gaͤdicke,
Herzogl. Sachſen ⸗Weimariſchem Commiſſtonsrathe.
Berlin 1806
Bey ben Gebrüdern Gdicke.
Scharrenſtraße No. 4.
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voni
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Seiner
Koͤniglichen Majeftät |
Friedrich Wilhelm IM.
in tiefſter Unterthaͤnigkeit
gewidmet.
Allerdurchlauchtigſter,
Großmaͤchtigſter Koͤnig,
Allergnaͤdigſter Koͤnig und Herr!
It MfRer pop moge “es: En
Königlichen Majeſtat dieß Leriton won
Berlin 'allerunterthänigfb: zu Fuͤßen zu legen.
Em: Koͤnigliche Majekde ſchenken dar
Sriadt Berlin oͤfter, als jeder anderen Stadt
der Monarchie, Hoͤchſtdero Anmefenbeit,
und jeder getreue Einwohner muß.darauf ſtolz
ſeyn. Haben wir Berliner nieht raͤglich Ss
legenheit, Em Königlichen Najeſtaͤt
Gnade gegen ung gerührt zu erfennen? Wird
nicht die Stadt überhaupt, werden nicht die
Straßen, die öffentlichen Pläße, die Prome⸗
naden u. f. w. befonders, jährlich nah Em.
Königligen Majeſt aͤt Befehlen verſchoͤ⸗
nert? Die Werthſchaͤtzung Berlins, welche
Ew. Koͤnigliche Majeſtaͤt hierdurch an
den Tag legen, und meine innigſte Verehrung
und tiefſte Ehrfurcht fuͤr Hoͤchſtdieſelben,
„Kerr. *
MID Die. Triebfedern, welr mid) ſa deeiſt
memacht haben, Em. Koͤnig lichen Mair
ſtaͤt erhabenen Namen: diefem Buche apego⸗
fegen, und ſehr gluͤcklich werde ich weich hd
an, mern H oͤchſtdreſelben meine Abe
einer guddigen. Aufnahme wuͤrdigen. «7
Sb. erſterbe in Befber: ee and
Arormie aten
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„I L we 26
Mehemalen war ich in dem Falle, daß ich von Fremden
uͤber dieſen oder jenen einzelnen Gegenſtand in Berlin
Gefragt Hude, und dieß wird Laufenden meinre Mitbuͤr⸗
ger and) wohl ſchon begegnet ſeyn. So ‚gu Beſchreð
bungen von Berlin auch vorhanden ſind,fſo lieben mic
felbige, wenn Ich am eine mit mengelude Belehiung nach
fuchte, doch nicht felten im Stiche, oder idy' mußte dieſt
Belehtung Über einen und denſelben Gegenſtand unter
mehreren · Rubriken mit: vielem Zeitverluſte auffuchen.
Schr ſelten fraͤgt ein Freiuder nach einer ſyſtematiſchen
Ueberſicht der ganzen Stadt. Den iutereſſtren diefe, den
jene Segenftände, und das Ganze iſt auth 'fo' weittäufig
um der Aufenthalt der mehreſten Fremden von · fb'furger
Dauer, daß nur wenige fich benrähen, eine tzenuue Ueber⸗
ſicht von Allem ſich zu verfchaffen. Auch aucher Eim
wohner von Berlin hat wohl oft noͤthig gehabt, faͤr ſich
vn. _— Boruabe.. —
ſelbſt eine Auskunft über diefen oder jenen Begenkand
ſchnell auffuchen zu wollen, und fo wie ich, die Zeit bes
dauert, welche er Darauf verwenden mußte.
Diefe Erfahrungen und Gedanfen brachten mich auf
die Idee, ein Lericon über Berlin möchte in den aller⸗
mehreſten Sällen ſehr brapchhat ſ enn. Anfangs kam dieſe
Idee mir laͤcherlich vor; denn man erwaͤge nur: cim
Lexicon über eine einzelne Stadt! Spaͤterhin
brachte ich aber in Anſchlag, daß in dieſer Stadt gegen
200,000 Menſchen leben, daß "Hier des Merfwürdigen
und Wiſſenswerthen fo viel vorhanden, welches in mans
chen Hundert Meilen weiten Landesftrichen nicht zu finden
it, und ich wagte mich sent an die Ausarbeitung dies
ſet rvea. n& nu I, 0. I ‘
% slauhe, alles darimen aufoerammen fr Auen,
—* nme irgend, wichtig iſt, ‚nur irgend geſucht werden
mörhte.:. Man findet naͤgalich jede Straße, Gafle,. Play,
Mat nf, Thor, Kirche, und jedes öffentliche. oder
fang merkmüpnige Gebäude; jedes Departement und Eolles
gium, Aafie.pbes ſonſtige militaͤriſche, geiſtliche, oder bürs
gerliche Anflaltı Das Poſtweſen, Armenweſen, Theater,
Muſik, Vergnuͤgungen, die ſaͤmmtlichen Fabrifauten, vor,
zuͤglichen Kuͤnſtler, die Handlungs gegenſtaͤnde Vibllo⸗
thefen, Cabinette, Schulen, Schriftſteller, und ‚oupbertern
kp andere Begenflände, welche anzugeben ic Hier für
überflüffig, halte. Bey jeden Artifel habe ich in; gedraͤng⸗
ter Künge das Topographiſche, Statigifhe, : Kißprifche
und. Gnetdwighoffing unammıen are. ſo ala
" N
Bone 16
a idomhuͤrgertichen deben Darüber Ju aifiemwexlangt,
und was: man: theils in hen vorhaudenen Beſchreibungen
von Bealin an mehreren Orten mühfam.nuffachen muß,
cheils Jar wicht, findet; denn niein Plan xrlaubte Mein,
dieles aufzunehmen, welches in den Tope gnaphren uͤber⸗
gangen werden konnte oder mußte. So 5.2. babe ich
Bey vielen Artikeln die Nckizäge Verorvmegen, welche
Beruf; Bezug haben, angefuͤhrt. Einige ſattſtiſchs Ans
gaben Saunten nener ſeyn; allein es waren ben. den Du
dorden Keine neueren — oder man Re micht
— ſelbige mitzutheiten. EEE Er
Jedet Leſer kann hier enge rl; über
* er Auskunft ſucht, in einigen Augenbliten finden,
wozu Vie alphabetiſche Ordnung wohl nur “allein. geeignet
auf die einzelnen perioandten Gegenfände. bindewieſen
wird, fo daß man eine vollſtaͤndige veberſicht von Berlig -
daraus befömmt, oder doch leicht zuſammen ſehen kann.
Berg. 2. fich vu den hiefigen YArmenanftalten unterrich⸗
ten will, findet alles zuſamnien unter dieſer Benennung
mit wenigen orten angegeben; fo auch dep den Biblio⸗
thefen, Fabrik⸗ und Lunſtanſtalten, af; Lollegien,
Plaͤtzen, Bruͤcken u. f. w. Unter bei Kubäf Berlin
Findet man felbft eine kurze Ueberſi icht ion der ganzen
Stadt, für diejenigen, meldhe eine folche Veberficht ſuchen.
Ich hoffe fuͤr jeden hieſigen Einwohner und Fremden, ein
brauchbares Buch geliefert zu haben.
Was die Gegend um Berlin betrifft, lor habe ich von
den Dörfern ımd Schlöffern Diejenigen merkwoͤrdigen aufı
— Viorrede
henonnmen, welche nahe Jen Werlin „oder auch wehl ein
big zwey Meilen entferut liegen. Von deni Staͤdten aber
‚Babe üach alte in der Mittelmark liegende kurz aufgezeich⸗
‚ser. JIch bin OeLhalb ſo mol enangen/ un . einen
gemiffen Ziele zu arbeiten: n. u
&, KR jedoch wohl Be 1112 —* kant wa
ga in dieſem Werke: gefunden werden tönen, odet daß
‚auch von dieſent ober jenen niche / ganz vonturhe uad voll⸗
Windige Belchrungen gegoben mund; abroſich: bocter zu ber
denken, Daß dieſe Arbeit aͤußerſt ſchwierig und ven einen
ſehr großen und mannigfaltigen Umfang iſt. Wenn man
fie als einen erſten Verſuch in dieſer Form betrachtet⸗ ſo
wird man niich hoffentlich mit Nachficht beurteilen...
Reine Mitbürger tznuten zur Vervollleninung die⸗
ſer Arbeit ſehr viel beytragen, wenn jeder Leſer ſo geneigt
5 ſeyn wollte, mir diejenigen Fehler oder Mängel, ſo er
Bemerft, ſchriftlich unter Couvert der Verlagshandlung
bekannt zu machen. Die alphabetiſche Ordnung der Ge⸗
genftände "erleichtert die Ueberficht derfelben, und da man
immer nur Einen zu betrachten Bat, fo ſind auch die
&itvanigen Mängel leichter aufzufinden. Wenn nur nicht,
wie ich leider ſchon bey einer vorbergegangenen ilterari⸗
ſchen Arbeit erfahren Babe *), der Fall eintritt, baß piele
keſer einen ganßz beſondern Widerwillen dagegen haben,
*) Namlich ben Belesenteit, de von mir heranegezebenen und
sent merschienen Fabritenr and Mannfactären>
Adiehs Lesicon von Kentihlandı a Wände,
t
E |
BVBerrie:dik —VX
etwas zum allgemeinen Beſten sh. thin, OMeraanlge cilen
aufzufchreiben, und dieſe dem Autor zuzuſchicken. ,
MNum ron fuͤr dio befer nf: ich inwiſchen ainelgen,
daß ich mit eiſernem Feiße gearbeitet habe, A daß man
woghl feine Hangimängel eutdecken wird. „Die. Arbeit war
nicht leicht, weiches man Auschen. told, wenn an fi
die Muͤhe geben will, mehrere Artikel mit aͤhnlichen in
den älteren tepographiſchen Veſqhreibumgen von Verlin zu
Sergieicgen. . Neberall wird aan die neuoſten Nachtiehten
Baden, and wobl. van feinem Artifel eich, mon,fagen, föns
nen, er ſey geradezu abgefchrichen. „Dielen. Fleiß pperde
ich beybehalten, naunterbrocheln jur Vervotlfommiung des
Werks ſammeln, und wenn daſſelbe eine oder ñe hrere
neue Auflagen "erleben ſollte; Yo-lännen- dieLeſer Darauf
—XRC wre ae: OR: Dreh dar⸗
innen zu finden. wre ’
Wahrſcheinlich wird "man "Fragen: nach ‚weichen
Quellen ich gearbeitet habe?’ Hbbn am ſtehen ujähfige
mündliche, Nachforſchungen und Schriftlich. mie. mitgetheil⸗
ten Notizen, und die — — mit Berlin ‚bot, mei⸗
ner Jugend an. Außer dieſen habe ich eine Menge Piegen |
and Auffäge in Journalen präßeıtd’benugt, nud vom ben
grhtern Werfen führe ich nur ielgende ar
2) Nicolal's Beſchreibung von Berlin und Potsbam.
'- 2) Deffee Yulgug daraus. vver Wegweifer duech Ber⸗
Sin und Potsdam. ri
3) Handbuch des Känigl Preuß. Hofes und. ea and
4) Den Anhang dazu. ir
m wu Boxrrieh % .
1.85 Den neueſten llöechr Kalender... RT ER a Barren Ya
©) Nehitders oisintiche'Zäbelen voh Berlin. >
“ ae ag Kae; und wu die al⸗
texen Plaͤne. ,Ni. . ESF |
Wnleitung zur Sei dee — 2 in dei
een Stauden; ©" © u
1.9 9 Kunipf Berlin und- Dotsdam. ne
. 210) Die Edaeten⸗ Sammlung , Hefandert ba 7äD. m
739) Bratriugẽ Topogräpßit der Rat Brandenburg
| 20) Wortſrbuch ber, fämmstigen besten asien
u von Krug.
- 33) Berliner Zitslapturs und Worin.
. 4) Verfu einer hifterifchen SB rung der ne
ſtadt Berin. e
a6). Puhlmenne Beſchreibung der Gemaͤlde in der x
niglichen Büldergallere. — -- zuru= *
26): dormeys medic. Topographie von Berlin.
“ Ev) Die Stammiifte von der Preuß Armee. u
28). Die Rangliße- der Preuß, Acm J
19) Der wirlliche geheime Sräuns Kal % vbon Sta |
‚woth-und Cosmar .
* Almenach zur. Kemtniß Der Pr, Smite 17965
Berlin. u
. a3). Neueſtes gelehrtes Ba von — und gr
- ang.
we Borrane zu
Ä 22) Die Blandenbarsiſchen Dentwärdigkeiten
| 3) Jahrbücher der Preußiſchen Monarchie.
24 Preuhiſch ⸗ Brandenburgiſche Wifellen.
| Auch haben mehrere Lenntnißreiche Männer mein Manu⸗
| feript vor dem Drucke preüfend gelefen, und, wo es noͤ⸗
thig war, verbeffert. Daß ich manchem meiner Vorgäns
ger wörtlich gefolgt bin, wird man mir Böffentlich vers
zeihen. Faſt jeder Schriftfteller macht es bey unveräns
derfichen lachen ebeh fo, und der Zweyte folgt dem Er⸗
ken eben fo gut, twie der Zehnte dem Neunten.
niß der preußifhen Staaten, verdient einer befonderen
Erwähnung. Ich war mit meiner Arbeit meift ſchon bis
and Ede gelaugt, als mich Here Keil, Lehrer am Bers
lmiſch⸗ Kollniſchen Gymnaſium, darauf aufmerkſam mach⸗
te, daß dieſer Almanach beroits etwas Achwliches in als
pyhabetiſcher Ordnung über Berlin enthalte. Died IR
twirflich der Fall, und in fo fern iſt meine Idee nicht nen;
allein in dem Almanach ik Berlin auf 112 fleinen Seiten
abgehandelt, und rechnet man Binzu, daß viele Artikel
ſeitdem gang umgewandelt And, fa wird man meine Ar⸗
| beit nicht für überfläßig halten. |
i |
Der unter No. co angeführte Almanach zur Kennt
Da mein Buch aber etwas flarf geworden iſt, und
Bent zu Tage viele Menfchen alles compendids haben
wollen, fo bin ich ſchon darauf bedacht, einen Auszug
"in Tafchenformat Daraus zu veranſtalten. Ich mache dieß
darum vorläufig befannt, damit nicht irgend ein anderer
z1YF- Bos54—de.
Autor ſich fur berufen halte, dieſe Arbeit zu Ibernehmen.
Wen es alſo mehr um leichteres Tragen zu thun iſt, als
um. ausführlichere Beleprung ’ der’ warte nur bis vapin!
Berlin, den 6 Seal. Ä
J og 0.0 Der Verfaffer
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I en. .
II San
Zufäge und DVerbefferungen, welche während.
des Drucks nöthig geworden find.
f
Accciſe, Pagina ın. Das hier erwähnte und ritirte
Ober⸗Regiegericht iſt aufgehoben.
Acciſe⸗ und Zoll » Departement, Pagina ı=.
| Zu dieſem gehört noch: 1) das Statifiifche Buͤreau; 2) die
Haupt⸗Vachhalterey der Salz⸗Debits⸗Partie; 3) die Chur⸗
und Neumaͤrkiſche Provinzial : Salz: Caffe.
| Apotheken, Pag. 20. Der jegige Befiger ber Eins
horn⸗Apotheke Heißt Schönberg, der zum ſchwarzen Adler,
neue Roßftraße No. as, Bergemann, und ber zum golde⸗
von tiwen: Ackermann. Die Bermaldfche Apotheke in
der Vruͤderſtraße Bat nur einen Schwan zum Jeichen.
Archto⸗ Cabinet, Pag. 23. Eine genauere Ueber⸗
ficht der Königl. Archive findet man unter dem Artikel
Staatsarchiv.
Armenweſen uͤberhaupt, Pag. 24. Zu den Anſtal⸗
ten aus welchen Arme unterſtuͤtzt werden, kann man auch die
dhieſigen Frepmaurer⸗Logen rechnen.
| Armen: Directorlum, Pag. 26. Das Armen⸗Di⸗
reckorium hat unter dem oten Juli 2806 einen von dem Koͤni⸗
ge befkätigten Plan zu einer neuen Einrichtung des Almofens
weſens und der Krankenpflege für die Armen in Berlin, fo
weit es von ihm reflortirt, bekannt gemacht, der vom ı Junt
deſſelben Jahres an realiſirt if. Friedrich Wilhelm ILL
lewilligte Dazu jahrlich 10,000 Rthlr., und zur Veſoldung
xv2- - -Bufäge-ung Werbefferungen——- --
der Aerzte, Chirurgen ıc. jährlich 1796 Rthlr. Dem Weſentli⸗
chen nach enthaͤlt diefe neue Einrichtung folgendes; die Armens
Caſſe beſchaͤftigt fich nicht mehr mit der fpeziellen Almofenver
theilung, fondern Aberläßt ſolche erwählten „70 Armen-Reviera,
Deputirten, welche! aus Stadtverordneten, Geiwertsälteften,
Polizey : Lominiffarki und Rentters beſtehen. Außerdem ſind
noch 18 Diſtrikts⸗Directoren erwaͤhlt, welche jeder die Geſchaͤfts⸗
leitung von 7.bis 10 Nevier, s Deputirten übernommen. haben,
Zu diefem zweck iſt Berlin vorläufig in 172 tleine, an einander
hangende Reyiere eingetheilt; jedes Revier hat ſeinen Deputir⸗
ten, welcher nur wo, höchſtens 30° arme Familien zu refpiciren
hat. Vereinfachung und Abkuͤrzung des Geſchaͤftsganges bey
der Armenpfloge imd Beſchleunigung der noͤthigen Unterſtaͤz⸗
‚zung war ein Hauptaugenmerk bey der jetzigen Einrichtung
des Armenweſens. Ein Deputiste ftellt unvorzügtich die vors
ſchrifte maͤßige Unterfuchung. an, braucht aber nicht erſt an dab‘
Armen⸗Directorinm zu’ Berichten, fonbern es iſt ihm überlafe
fen, die Unterftügung dem Armen fogleich ſelbſt zu ertheilen.
Hat ein Armer nöthig Beſchwerde über einen ſolchen Deputies
tem zu führen, fo thut er dieß bey dem Diftrics Director. Die
Letzteren und die Revier⸗Deputirten haften wöchentlich Zufande
menkuͤnfte. — Die ganze etatsmäßige Einnahme der Armen»
Caſfe iſt. nach einem fehsjährigen Durchſchnitt ausgemittelt,
und davon werden Drepoiektel an bie Revier: Deputirten vers
Bältnigmäßig in monatlichen. Ratis vertheilt; ſo wie auch ein.
ſolcher uͤber das auf fein Revier fallende Brodquantum dispo⸗
niren kann. Das übrig bleibende Viertel bleibt für die Dis
flridt: Directoren in außerordentfichen dringenden galten, 1.
B. Krankheiten, zu ihrer Difpofition bey der Armencafſe. Als
ke außerörbentliche "Einnahmen, als Gefchente, Vermaͤchtniſſe,
ſtießen wenn fie feine beſtimmte Verotdnung zur minebaren Un⸗
terbringung erhalten, zum extrabrdinaren Foͤnd, nin daraus
den Vnſtrieex vDlrectvren it beſondern dringenden Fin!
Zus
Zuſaͤtze ib Verbeſſerungen. xvii
Zuſchuͤſſe zu aſſigniren. Nur die Neujahrs⸗ und Operngelder
„erden ſogleich verhaͤltnißmaͤßig auf alle Reviere vertheilt, um
| daraus beſondere Winter » Unterfiägungen zahlen ‚zu können,
Eben dieß geſchieht mit den jährlichen Feuerungs⸗ Materialien.
In Betreff der Krankenpflege ift Berlin ebenfalls in zo Mes.
bicinal-Bezirke getheilt, das ‚Sanze aber in die innere und dus
ßere Stadt. Die Aerzte ber innern Stadt verſehen das Ges
ſchaft der Armenbeforgung wie Bisher unentgeldlih. Jeder
Bejirk hat einen Arzt. Zur Außen Stadt und Worftädten find
6 Armen s Aerzte angeftellt, von welchen zwey ebenfalls uns
entgeldlich Huͤlfe leiten. Die bisherigen 7 Arınen : Chirurgen
find auf 10 vermehrt, und jeder erhält 100. Rthlr. Beſoldung;
ihnen find noch Vicarien zugeordnet, die ohne Gehalt dienen,
Sobald ein kranker Armer ein Zeugniß feiner Armuth von -
feinem Revter : Deputizten erhalten bat, darf er fih mar bep
dem Armen: Arzte oder Wundarzte des Reviers melden, und,
ſchleunige Huͤlfe erwarten. Fuͤr Augenkranke iſt ebenfalls ein
beſoldeter Arzt angeſtellt. Auch werden in jedem Krankenbe⸗
zirk ein oder mehrere Hebammen beſtellt, welche fuͤr jede Ge⸗
burt 12 gr. erhalten. Damit auch die Kranken und ihre Ans
gehötigen nicht wie bisher fundenlange Wege nach der Hof⸗
apotheke machen muͤſſen, fo Hat jeder befiellte Armenarzt das
Recht, die Arznehen in der dem Armen am naͤchſten gelege⸗
nen Apotheke zu verfehreiben.” - Die Apotheker liefern dieſe
Arzneyen ohne Profit, und erhalten Wierteljährig ihren Be⸗
trag von der Schloßapotheke ausgezahlt. Die Revier⸗Depu⸗
tirten haben eine Uniform, nämlich blaue Roͤcke mit ſchwarzen
Auffchlägen, goldenen Knöpfen und Epaufets‘, weiße Unter⸗
kileidg und Degen mit goldenem Portepe, Zune
Artilferies Academie, Pag. 28. "Die Vorleſungen
für die Offiziere werden in der Wohnung bes Sen. Generals
Lieutenant von Tenpelhof, Behrenſtraße No. 48, und die für
‚ bie Unteruffigiere und domdardiert im Gießhauſe gehalten,
xvı Zafige und Werbeſſerungen.
Boauko, Pag. 37. Zu derſelben gehoͤrt auch das
Saupe » Entiffionds umd Reattfationd ⸗ Comptoir der Koͤnigt.
Treſorſcheine.
Botaniſcher Garten, Pag. 74. Derſelbe Batıng6
Suß Länge und 548 Fuß Breite.
Brod⸗Taxre, Pag. 84. Am zoften Juni 1806 hatte
eine 3 Pfennig Semmel 4 Loth; ein zwey Groſchen Weißbrod
Pfund 96 Loth, und ein zwey Groſchen boactaderutod
a Pfund 13 Loth 2 Qu.
; . Brüden,. Pag. 84. In der abien ach fun
Marſchane⸗ Bpäde: ‚Marfegalls: Bräde, - 1*
Bruchhandlungen, Pag. 89. Di Rage sent
im der Scharrenſtraße Ro. 18.
| VDomitfien » Kammer bes‘ Pringen Ferdinand,
Pag. 144. Der Hr. Kammer: Director Stubenrauch iſt tod,
und an feine Stelle Hr. Gut ike gekommgen.
Eiſengießerey Pag. 152. Folgende naͤhere Aus:
canft Aber dieſe bedeutende Anſtalt, wird man wahrſcheinlich
gerne leſen. Man finder gegenwaͤrtig hier = Eupol:Osfen, a
Flammen⸗Oefen unb 4 Tieggl:Defen. Erſtere werden durch: ein
Doppel⸗Cylinder Geblaͤſe betrieben, weiches durch das Waſſer
net Hankolluſſes in Thaͤtigkeit aefeps wird, Im Lehteren ge⸗
ſchieht Die Schmelzung blos durch den angebrachten ſtarken Zug
der Oefen. Die Feuerung geſchieht mit Steinkohlen, und zing
Txrocknen der Send: und Lehmformen wird Totf angewendet.
‚Kine Bohrhuͤtte und Schleiferey iſt im Baus, in weicher Cy⸗
linder und Roͤhren gebohrt, und Walʒen und Scheiben abge⸗
dreht werden ſollen. Dieſe Gießerey iſt eine. Wohlthat für
viele hiefige Fabrikanten, und der Chef des Bergweſeus, der
Slagtsminiſter Herr Graf von Neden, hatte. lehtere bes
fonders im Augenmert als er iu dieſem Etabliſſement Anlaß
⸗
Zaſthe vink! Wirbofferuugen XX&
geb. Man. kann auch hier ganz nahe bey: Verlin yewiff:deflee
als. in viglen ‚non. Künflern gang: entfernten .Leitter. yalgen,
was man aus. Eifen zu Liefeen im Stande iſt. WMat man⸗
her hiefiger. Fabrikant an feinem Üiefchinenmefen ſonſt von
Meſſing oder Holz verfertigen ließ, laͤßt er fich.jegt Hier vie
danerhafter vom Eifen gießen;, dahin gehören. Getrieberaͤder,
Pinteen, Lager, Keffel 10. Man Hat Felbft ſchon große Brüß:
ten gegoſſen, und täglich Liefert man Sitterwerk, : Pilaren,
Keteen, Pferve⸗Keippen und-Baufen, Defen, Spucknaͤdſt,
Dreyfuͤße und Töpfe aller Art. Die Eifenbahn den. den. Ruͤ⸗
dersdorfer · Kalkbergen ift hier: ebenfals gegoſſen worden. Auch
liefert man volkemmen kanſtliche Gußtwasten; als Uhrgehchi⸗
fe, Verzierungen an Moͤheln, welche dann wergeite, bronzirt,
oder lakirt werden, Medaillen, und Hemmen von berdieinften
Art, nah die man. ſelbſt in Ringe gu faffen pflegt, - Are Preis‘
fe find: 2) von ordinaͤren Platten, Gräben: x. der. Centaer
s Rihlr. ag. a) Keſſel, große Räder und Enger 3 Rthlr.
9 gr. ) Keine Rider und Mafchinentheile. 8 Rthlr. 1a gr.
BiE9 Rthir. 14 80. &) Gebodrte Rühren, Cylinder und abge
Derhte Walzen, den Centuer zu: sa Rhlr.:" 4) Ketten zu Ver⸗
ziesungen an den Käufern, um-Pläge -ıc: den Fuß 4 gr. —
Die Werzierungen zu Möbele und die Madaillen, Gemiben;
und andere feine Waaten, werden Stuͤckweife brzaͤhlt, Bon
mehreren Wagren findet man in der Biiengieheren ſelbſt Vor⸗
rathe, fo ie auch bey dem Kaufmann Winne. Wallſtraße
-Mo.25 Was nicht vorraͤthig iſt, kann man bey Letzterem
wder bey dem Factor der Koͤnigl. Eifengießerey beſtellen felbſt
die ſeltenſten Gachen, ſobald man nue ein Modell oder. eine .
richtige Zeichnung dazu liefert. Man verfertige jährlich bereite
mehr ald. 8500 Eentner Gußwaaren, und es find gegenwärtig
bey diefem Etabliſſement = Officianten und 24 Arbeiter angeſtellt.
Emiſſions⸗ und Realiſatlons, Comptoit der Tre⸗
aſotſcheine, ſiede Treforfheine.
“to
b |
xx: Bafög und Weebeſſerungen.
Ferymaurer· Iogen/ Pag: 189. Die Iritte hieſtge
Tochterloge der großen Matienal-Loge der Preußifchen Staaten
beißt.jegt Friedrich zu den: 7Sevaphinen. — P. 190.
Das dier erwähete Stipendiam koͤnnen auch junge Künftier
und Handwerker der höhern Kfaffe erhalten, und es hat den
Maxrien: Freymaurer Stipendium zum. Anbenten
des Großmeiſters Beuter.Zöliner. Eim zweytes Sti⸗
pandium bey dieſer Loge wird unter: den Namen: Gräflich
von Malachowskyſches Froymaurer Stipendium
ausgegeben, deſſen Betrag aber moch nicht beffimmt it. Im
Jahr 1806 beſchenkte der Graf Johann von Malachowsky bie:
Loge ſehr anfehntich,, allein ſie beſtiinmte den Betrag ſogleich
an diefem mwohltiätigen Zwecke, ‚und legt no auo ihrer Ars
men⸗Caſſe bingu, was fie füs.ndthig findet. Diefe Loge reicht
nach Befihaffenheit ihrer. Armen⸗Caſſe überhaupt. norp: viele
Alnıofen und Unterfiägungen an Huͤtfsbeduͤrſtige, laͤßt hälflofe:
Kinder. ziehen, Hanbwerkslehrlinge einfchreiben und losſpre⸗
chen, theilt Heine Menfionen an bedrängte Wittwen verfisthes
ner Vrüder und andere aus, und fucht beſtaͤndig nach allen
ihren Kräften alle Art. Sutes zu wirken. J Nun:
Garniſon, Pag. 208. Nicht der Kerr von Kleiſt,
fondern der General s Lieutenant: Kerr von Elsner hat die
märkifche Infpeetion der Cavallerſe. — Uebrigeits: HE zu ber
merken, daß mehrere von den’ angegebenen Hegtmenterh jetzk
sticht in Berlin find, und wir inzwifchen eine weſcbons von
auswaͤrtiger Mannſchaft haben.
Gipswaaren, Pag. 249. C. Quitſchreber wohnt
jetzt an der Spittelbräde Mo. 1.
Mobel. Magazin, P. 388. Wichmann und Esinp.
haben ihr Magazin jett in der neuen Friedrichsftrafe Mo. 1.
Taubſtummen⸗Inſtitut, Pag. 610. Daſſelbe if
in der- Limienftraße Mo. 110. j
—— 2 zn 2 na Tan _
.
.
Du En —
ae 2
... *
Anmerkungen.
ı) Wo es ben den Straßen und Saſſen heißt: „acht von
Ne. bis 1c.“ da verſtehe man Darunter bie Haͤnſeranzahl.
Es laufen aber and hin und wieder leere Bauftellen und
Gaͤrten, als Hänter bezeichnet, mit unter.
2) Die bey den Strafen und Gaſſen angegebenen Schritte
And ſolche Schritte, deren 5 auf eine Ruthe, und ‚20,008
auf eine deutihe Delle schen.
8) Dielenigen Uuftalten, welchen die Wörter: Ober:, ®e:
nerals, Haupte, nnd aͤhnliche Character Benennungen
vorsefept find, z. B Dber: Kriegstollegium, Generals Mbs
intantur, Haupt⸗Banco, etc. muß man groͤßtentheils unten.
der zweyten, der Sachbenennung, auffuchen.
A.
Abendmahl, Communion und Beichte. Die Einwoh⸗
ner von Berlin ſind an keinen Kirchſprengel in Hinſicht des
Sakraments des heil. Abendmahls gebunden, ſondern haben
Jölige Freyheit, dieß in jeder ihnen bellebigen Kirche ihrer
Konfeffion einzunehmen, Die öffentliche Beichte iſt in alfen
Kirchen Ablih, und Sonnabends Nachmittag ift Vorberei⸗
tung für diejenigen, welche das Abendmahl am darauf folgen:
den Sonntage genießen wollen.
Abgaben. Die Abgaben find in Berlin gegen viele
auswärtige Städte ſehr mäßig. Es fallen Hier alle Steuern,
Ya
4 Academie de'Genie Acadenue ber Rinfte wm,
Schoß, Grundyins, oder vergl. auf den Käufern: und Grund⸗
fehlen weg, und blos wenige Käufer, befonders auf dem
Sriedrichswerder und der Neuſtadt, weiche. auf koniglichen
oder den Grund und Boden des damaligen Vorwerks der
Churfuͤrſtin Dorothen gebanet wurden, geben jährlich einen
Heinen Canon. Die einzigen Laften, welche auf dew Käufers
oder Grundſtuͤcken liegen, find die militaͤriſchen Ein quartie⸗
rungen oder die beſtimmten Servisgelder dafür. Zu den letze
teren: tragen die: Miethleute ebenfalls Key, und dabey wird
auch etwas zur Unterhaltung der Nachtwaͤchter, ber Feuer:
geräthfchaften und der Straßenerleuchtung mit angerechnet.
Diefe Abgabe wird monatlich bezahlt und aus ben Mohnun⸗
gen der Wirthe und dev Miethleute abgehohlt. Die DOum⸗
me, welche die berfiner Einwohner in allem zum Servis zu
bezahlen haben, beträgt 70,000 Rthir. Ancer diefen bepah⸗
lei diejenigen Perfonen, weihe Handel treiben, Die ſagenanu⸗
ten Pacaphene Gelber, weiche für die größse Handlung zaͤhr⸗
lich 10 Rthlr. betragen. „Alle übrigen Abgaben. liegen auf dee
Aecciſe, und diefe ifo maͤßig, daß man alle nochdärftigem.
Sachen und Nahrungsmittel hier chen fo wohlfeil, als in
ganz Acciefreyen Städten kaufen kaun. Slos die Eugus« Ay
titel, und feinen Speifen. und Leckereyen find bach impoſtirs
Académie ae Genie, ſede asien: Den
partement. Ä
_ Académie militaire, ſiede Militar Kae
mie
Academie der Kuͤnſte und mechaniſchen Sen:
ſchaften J Koͤnigliche, unter den Linden im Academie⸗ Be⸗
baude oder Marſtall No. 38. Bereits unter König Zrie⸗
drich J. im Jahr 1696 faßte man auf Auguſtin Terweſtens
Anrathen die Idee, eine Academie der bildenden Kuͤnſte zu ſtif⸗
ten, und beſonders hat man es dem damaligen Miniſter
—
m — ——re — ——
—
n Academie dev Luͤnſte ie: - 7
Gberhard von Daufelmagn zu verdanken, daß fie zu
Stande kam. Den ıten Juli 1699 wurde fie in Gegenwart
des augen Hofes feyerlich eingeweiht, und fe war damals die
ee Anſtalt dieſer Art in Deutichland. So lange Sries
drich J. lebte, an deſſen Hofe Pracht herrſchte und die Kunſt
geſchaͤzt wurde, machte dieſe Academie ſchnelle Fortſchritte,
und fie zog nicht: allein ‚viele die Kunſt ſtudierende Fremde
usch Berlin, ſeuhern hatte auch bedeutenden Einfluß auf die
Sendwerter. - Das: Deglement, und welden fie organiſirt
wurde, erſchien vorherd ben aa Marz 1699, und fie erhielt ein
beſenderes Schäude-auf:der Neuſtadt. Der Nachfolger Gries
rich 1: Sogünfligterbiefe. Academie nicht ſehr, doch aber wurde
Dit Unterrccht der Zäglinge bis zum Jahr 1743 fortgeſetzt, we
das auge Siehkube: mit allen darinnen befindlichen Gemälden,
Zechunngen und. Modellen in Feuer aufgiag. Friedrich
dur: Siazige wieß dieſem Inſtitute das jetzige Lokale -an,.
jedech weh. im Yahası796 wurde daſſelbe in feiner urfprängs
Uen Gefaisiwieben hergeſtollt. Das Curatorium barüber
ai ver fo thatige verfiorheue Staatsminiſter von Heise
wid, und dem 14 Gebr, 1786 wurde bie erfie neue oͤffentliche
Befamınlung-gehatten. Direstor war ber berühmte Rade,.
ud vor- diesem da Suecur. Friedrich Wilheim IL,
mugſtuͤtzte fie: beſenders, und gab ihr ein neues Reglement una
ter dem 24 Januar 2790. Er vermehrte ihre Einfünfte auf .-
27,40 Rihir. jährlich. ‚Friedrich Wilhelm 111. ſchenkt
ihr feine vorzügliche Huld, und hat fie mit der Kunſt⸗ und
ten» Sammlung bereichert. Die Sammlung ber Ab⸗
on Antiken und anderer Modelle der Academie find nun
fehr zahlreich. Der Zwes der Academie iſt die Beförderung‘
dir "Kömfte und''die Zuzichung yon ‚Malern, Bildhauern,
Vermſchneidern, Kupferſtechern und Zeichnern vornehmlich
aber auch der beſſere Unterricht foisher Handwarter ‚die bey
ihten Arbeiten Goſchmeack, Ordnung und Überhaupt Schon⸗
[
6 ecabemie der Kunſte ze.
Seitögefüßt nöthig haben. Für Vie vaterländifchen Eunſtler
find Heträchtlihe Prämien: ausgefeßt, ats: fir die Mater
fünf Prämien von 50 bis 500 Rthlr. ; für die Zeichner zwey,
jede von 100 Rthlr.; für die Kupferftecher vier doppelte von
50 bis 200 Rthlr.; und für die Formſchneider eine Prämie
von 50 Rthlr. Die Handwerker werden im Zeichnen und
Modellicen in der mit der Academie verbundenen Kunfls und
Gewerksſchule gebt, und erhalten auch Unterricht in der Gen
metrie und Baukunſt. Der Eurfus in diefer Kunſt⸗ und Zeis
chenſchule ift unbeſtimmt. Die Lehrlinge der Handwerker und
auch andere, erhalten entweder unentgeldlichen . Unterricht,
oder bezahlen für das erſte Jahr fünf, fonft jährlich = Rebe,
Es werden jährlih Prüfungen der Schäfer, und gewoͤhnlich
ein Jahr ums andere eine Öffentliche Ausſtellung der verfertigr
ten Kunftwerke angeftellt. (Siehe Austellung.) Die Uebun⸗
gen derjenigen, welche fich zu Künftlern bilden, werden Waikte
woch und Sonnabends von 9 did 11 und von a bis 4 Uhr
gehalten, Mach dem Keben wird im Winter alle Abend zwey
Stunden lang gezeichnet. Die Provingtal : Kunſtſchulen gu
alle, Magdeburg, Königsberg in Preußen, Breslau, Dom:
"zig und Erfurt ſtehen unter der Aufficht der hiefigen Academie.
Die gewöhnlichen Berfammiungen der Academiker find Sonn⸗
‚ abends Bormittagum 10 Uhr, und eine öffentliche Werfamm:
fung am Geburtstage des Könige, den 25 September. Pros
tector der -Academie iſt Se. Majeftät der König. Das
Turatorium beftcht aus dem Staatsminifter Herrn Brepheren
von Hardenberg und Keren Geheimen Ober: Finangtarh,
Sad. Dabey tft noch angefekt ein Rendant und Archivas
rius, und ein Affitene beym Archive, Berner befteht die Acader
mie I. aus dem academifchen Senat von 2 Misgliedern, mit
dem Hiſtorienmaler Seren Frifch als Director an der Spitze;
IT. aus 5 ordentlichen Aſſeſſoren des academifhen Senats;
TI. aus der Kunſt⸗ und Zeichenfhufe mit 9 Mitgliedern;
-
Media Of 1
EV. and aꝶ ardentlichen Mitgliedern; V. ns As. anxwaͤrtigen
sehentlichen Mitgliedern; VI. aus 16 Ehren: Mitgliedern und,
Aſſeſſiren; VIL aus 9 außerordentlichen Mitgliedern; VIII.
us 35 auswaͤrtigen Ehren: Diitgliedern, und IK. aus 30 acas
deriſchen Känftlern. Dazu gehört auch noch a Deconomies
gg — — — — —— — — — — — ——— — — — — —— —— 00T — — ——
daſpector, ı Aschivarius und Rendant, und a Kaſtellan. Die
zu Öffentlichen Lehrern der befonderen Kunfizweige- beftellten
Witglieder machen den arademifchen- Senat aus; und unter
den Ehren: Mitgliedern find mehrere Damen und Perfonen
wom höchften Range. Wer an der Kunſt⸗ und Zeichenfchule
Apntheil nehmen will, wendet fih an den Direstor. _ Größere
Geſuche werben unter der Adreſſe: an die Koͤnigl. 5 dochpreiß⸗
ſiche Academte der Kuͤnſte und meqheniſchen Sifenfgaften
abgegeben,
: Acabemie für Offisiere, Dirfe Academr errichtete
Friedrich der Einzige für Diejenigen jungen Offigiera von
Ver Infanterie, weiche Talent und Luſt haben, in ben militaͤ⸗
hen Wiſſenſchaften es weiter zu.bringen,. und. Friedrich
Wilhelm EHE, erweiterte diefe Anfalt. Dis Offiziere erhab
ten den Unterricht in dem Winterhalbenjahre von dazu beſtell⸗
ten Artillerie⸗ und Sugenieurofijieren und: auberen Lehrern.
Ven jedem, ſowohl hieſigen als auswärtigen Negimente, fiab
Offtziere dayıı zulaͤſig, und der Cammandeut ertheilt der
ven, weiche ſich dazu melden, die Erlaubniß. Sie werben
vbeym Regimente und fonft als Commandirte betrachtet, und
fichen, während Ihres Aufenthalts !u Berlin, un!er dan Garn
vernenr. Die Anftalt Hat vorzuͤglich den Zweck, Eleven für
den Quartiermeiſter⸗Dienſt zu erziehen. Sie bat einen Sins
fpertor,, Seren General: Lieutenant von Seufan; einen Dis
Toter, Seren Oberſt von Schaenborft; 2. Lehrer der Krieges
wiſſenſchaften; a Lehrer der mathematiſchen Wiftenfchnften und
Logit, und ı ehe | der muitheiſchen Geographie und Ge⸗
chichte.
—
N Aeabel der Wifenchafen.
Acodamie der Wiffenfihaften ,. Kieicliche mike
‚Asadsmie royale- des "Sciences '8t: BAu}led-
Lottroe, unter den Linden m AenderniaGehiube: aber über
deu Koͤnigl. Marſtall Die. 30. Dieſe Aendemit hits ihren
GStiftungebrief unter dem aoufi 1700 von Konig ger te drich J.
Der große Leikn itz entwarf den Plan zu einer folchen Geſei-
ſchaft, wurde von Hannoder hierher berufen, und zum Präs
Sheuten derſelben beſtellt. Jedoch der damalige. Krieg in Eye
ropa, ‚und :der langſame Bat dee Sternwatte verutſachten,
daß za Jahre vergingen, che die Gefellſchaft zu Staude karn
Erſt den 29 Jamtar 1721 wurde ſie darch den Obeematfchall Von
Prinzen feierlich eingeweiht. Den 3 Inur deffelben Jahres
hielt fie ein befonberes Reglement, wortanen re Exhalcung
308 ihr Zweck fefügefegt wurde. Prinzen warb baden Prob _ |
tector. Nach Ebnig Briedrich I. Tube wart. Sqhickfſal
der Konbemie: fee miſtich. Seinen Nachfolzer Frbedrich
VWilhem I ſchien Dir Golchrſamkeit :mehe ein · Zeitoretreih
als dem Exoate wirklich vortheilhaſt zu ſeyn. Bles der Wars
ſchlag, den die Gefellſchaft dem Könige that, daß fie ein mes
diimiſch⸗ chirnrgiſches CeUegium zum Unterricht der Feidſche⸗
ger bay Dur: Armiee ſtiften, amd daju ihr Theatrum anatomir
” am hargeben wolle, ‚rettete. fie vom vblligen Untergang. We
der König diefen Vuofching annahm, bekam die Chefeifepnft
auch / den botaniſchen Bartar, der vorher eine Zettlang zur a
epothete gehoͤrt hatte. Nach vietjaͤhriget Ungewißhelt euhtete
(fe. 3727 die Konigliche Vekätigung, welche fie. hauptſathlech
ihnem Beſchaͤtzer, denk genannten von Pritizen, ya danken
» Bette... König Frisbrih-Miihem I. nahtn jeboch m Den
lchaen Jahren feiner Regterung vortheilhaftire Befinnungen
gen die Soeletat an; und beſchenkte ſie «uch 1735 mit viner
Anzahl von Booo Bürhem, nebſt etlichen hindert Stuͤck Na⸗
turſeltenheiten. Blei im den erſten Tagen der Megierung
Griedrih Des Einyigen-impfand fe eine gluͤckliche Ver⸗
| Iaberengu lebend: dor æries won 174: Bis wrag Werbinßtete fels
ng —
— gg — — — — — on oT — — —
’
neshitige Wirkung. Im Jahr 1745 wurde fie zu einer konig⸗
Im. Aisabeanie: der Biſtenſchaften erhoben, mad erhleit den
a Damn.ıDpe mer Gomtuten, bie aha‘ bald nachhen Yerk
Lipige duch. ain Reglement abgraͤndert wurden; 17.6 WR
qhar ven Maupersuis zum Praͤßdenten und auch ein be⸗
andige Sotretaͤr, zur Zührung des Protobells in den Wir
ſaumingen, ‚Seßelt, Den 25 Jannar 2724, ale an dem
Toge me Dem -Siehuntötage des: Koͤnigs, hielt die nnie Aras
dewie ihe rg Aisefumlung, und im Jumius 1746 nahm
de Bänke Dep ‚Titel: cines Paotottors bes Atademit an. Ain
deht a 204 Inf. den König die Werbenjsite des Winkels, Die
Tas ahgebramns.war,. wieder aufkeiten; umb oerlich ben größe
‚Mrhell des ebern Oeqckwerks der Acadenie, weiche ſeither
mwr in Ber hinteren Frente, ben dem Ohſervaterium, ihre Ver⸗
unelungen „schalten base; Wach Deuaın7ap: erfetgen Tode
Wirlemn- vom Meauparsuis Ib Sie Mteſle eines Präfdene
tan unbeſt „geblishen. . Dig Academie: heſicht anc· · Tinffen
web dem Directorio, Protector it Be. Mqeſtaͤt der Amin! -
Die 4.Elafien Aind. din vhpſitaliſchet aucbie: mathemnmsiche.
befrinkiges Rsckzetin, Decnan ii, Mhand vnd CAits
(abs. Das Bisestarium.ber Asabempie ausnaden: Außer did;
Burkatn. 1: Drufonfichen 2 Week: © Buflinateuts: und:
2 Safellan.. Dinar bensiicden Mitgliedet: haben: Antheil
ca den Einkinſten dera Acadamie; ſie atelt chex Mit otiedet
ar Stienmonmchrhait und. dax Nnig bafätigt, oder verwirft
We Bchh-.: Dee ordmſichen Oihungen Der: Academie ind >
88.7, Die.uhpiephifche mis A,und Din .phitelogifiie mic
etlichen Weinglieheun. Jede. nan daefen alkkaffeır-hacıeinene
Decher, nämlich die.belapuen Drichsten Merian, zuge
fan, melche nebſt dem Gehen Der > Finanzrathe Borge
ſen d Vie Atadetzie jest. A7-Ehmnmisgiieber,. 1 Safttitonins, -.
1Arch wius und.erpebineuhm Sekretär, Treſoriet, ı Sebi. '
Pc
x
30 cademle ber Wiſſenſchaften.
Domnerſtags Nachmittags um 4 Uhr, und: Frecubr künnen fit
bigen beywohnen, wenn fie durch ein Mitgleed eingefuhrt wer⸗
den. Deffentliche Sitzungen find am Donneftage-am oder
nach dem 24 Janunar und, den 5 Anguf. : Gexien find in den
Wochen der hoben Fefte uud im Auguſt. Die Gegenſtaͤnde,
‚wit deren Unterfuchung die Academie fich beichäftigt, find alle |
Wiſſenſchaften überhaupt, ausgenommen die geoffenbarte Theo:
logie, die buͤrgerlichen Rechte, und die bloße Pbefle und Des
dekunſt. Ihre Memoiten werben In featgöfiicher Gprache ges
druckt, und alle Jahre wirb ein Preis von 5o Ducaten auf
die Hefte Schrift über eine ans einer Der vier Chaſſen aufgege⸗
bene. Preisfrage ausgefetzt. Es iſt dazu eine. Denkmuͤnze
von Hedlinger gepraͤgt worden. Im Jahr 1770 iſt ein
zweyter Preis ‚gleichfalls von 50 Ducaten bey der. Academie
geſtiftet, weicher aus einem Vermaͤchtniſſe des Gehelmenraths
Eller herruͤhret, und alle vier Jahre ausgetheilt wird. Im
Jahr 1792 iſt auch eine academiſche Deputation zur Vervoll⸗
kommnung der deutſchen Sprache niedergeſetzt worden. iu
dem Sanle der Academie ſteht Voltaunre's Buͤſte von Houbon
verfertigt, und von Friedrich den Einzigen 1781 geſchenkt;
desgleichen die Buͤſten von Leibnitz und Maupertuis; auch
wurde daſelbſt 1805 die Vuͤſte des ehemaligen Curators der
Academie Grafen von Herzberg, von Schadow in caratis
fen Marmor gearbeitet, aufgeftellt, und am s9 San. 1806
bie aͤußerſt ähnliche Bäfte Friedrichs des Einzigen, im
Porzelains Bifeuit vom Modellmeiſter Job. Earl Riefe vers
fertige. Im Jahr 1798 gab die Academie den größten Theil
ihrer Buͤcherſammlung an die Königliche Bibliothek «ab, und -.
behielt nur die Abhandlungen der gelehrten Sefellfchaften und
die Wörterbücher. Auch lieferte. fie’ ihr Muͤnzcabinet an das
‚ Riniglie Muͤnzcabinet ab. Das Naturalien : Cabinet der
Academis iſt befonders reich im der Botanik, woru. au Die
von Tournefort. gemadte vollftändige Sammlung vom
\ Ace. 12
Carmen gehbet. Auch beſtht fie eine Scaamlung von phyf⸗
kaliſchen Juprumenten und eine reiche Sammlung non In
ſtrumenten bey der mit der Arademie verbundenen Sternwar⸗
te. Unsergeordnet und unter ber Auffiht der Academie ind:
die Königliche: Bibliothek, die Antiquitäten, Medaillen⸗,
Natntalien⸗ und Kunſt⸗ Kammern, die Sternwarte, das Ana⸗
temiſche Muſeum und dee botaniſche Garten. Sie hat ans
fehnliche Privilegien und Einkünfte, als: das Calendermener
pol, weiches für 30, o00 Rthlr. verpachtet iſt; Die Benutzung
mehrerer Grundſtuͤcke; den Verlag der Landesgefetze oder der
Edictenſammlung, und einen Landchartenverlag. Gefuche bey
der Academie werden unter der Adreſſe: an bie Koͤnigl. Hoch.
vreißliche Academie der Wiſſenſchaften abgegeben.
Acciſe. Die Acciſe iſt eine ſtatt der ehemaligen Kopf—
ſteuer in den Städten, beſonders ſeit Churfürft Friedrich Wil⸗
helm dem Großen, eingeführte Abgabe von Victualien, Cons
fumtihilien, Materialien und Waaren. Sie ift die billigfte
aller Auflagen, indem fie wegen des richtigen Verhältniffes,
in welchem fie zu eines Sieden Vermögen fteht, für die Unter
thanen am wenigften laͤſtig iſt. Man braucht auch die Aus:
dröde, Acciſe und Zoll. Letztere iſt eine der aͤlteſten Aufs
lagen, die von ausgeführten oder durchgehenden Waaren ers
hoben wird, und in allen Ländern Äblich ift. Die Acciſe hin⸗
gegen haftet nur auf denen Waaren, die im Lande ſelbſt vers
Braucht werden, und man theilt fie ein in Conſumtions⸗ und
Sandlungsaccife. Der Betrag diefer Abgabe wird nach einem
Tarif erhoben. . Diefer Tarif iſt nicht in allen Preufifchen
Städten einerley, und daher koͤmmt es, daß eine Sache, Die
an einem Orte ſchon Acciſe bezahlt hat, in einem andern Orte,
wohin fie geſchickt wird, eine fogenannte Ergänyungss oder
Nachſchuß⸗Acciſe bezahlen muß. Wer von hier nach einem
andern Preußtfchen Orte accifebare Waaren ˖ verſchicken oder
derher kommen laſſen win, muß Ach einen Ansgangsfcheln,
n
5 Acciſe-u. Zoll» Depart. %ce. u. Zoll. Direc. |
j Paſſirz ettel genannt, dazu’ beſorgen oder beſorgen Taffen, well
‚ein zweites Acciſe⸗Aut nicht willen kann, ob die Waare au
wirklich ſchon einmal Acciſe bezahlt Hat. Friedrich der
. Einzige übertrug die Adminiftsation ber Acciſe einer Anzahl
Sranzofen, und legte ihr den Namen Regie bey, weiche Be⸗
nennung jedoch nur noch Bey- einem Berichte üblich iſt. (Siehe
‘ BMegie:Gericht.) Briedrih Wilhelm. fchaffte diefe
- Benennung ab, ftellte bey ber Adminiſtration eine groͤßere Ant
zahl Inlaͤnder an, und führte bey den Geſchaͤften die Landes⸗
ſprache wieder ein.
Accife= und Zoll. Departement bes General. DL.
rectorii, am Feſtungegraben oder am Zeughaufe Na. 2,- Dieß
Departement hält feine Seffionen Monntags und Mittwochs,
und es hat alle ähnliche Inſtitute unter ſich. Chef deſſelben
If der Staatsminifter Herr Freyherr von Stein. Es bat
19 Mitglieder, 16 erpedirende Sekretaͤre, ı Canzley = Dires
ctor, 18 Regiftratoren und 2x Canzelliſten. Ferner gehört da⸗
zu, die Kauptbuchhalterey mit 9 Mitgliedern, die Generals
Acciſe⸗ und Zoll: Kaffe und das Haupt: Accife: und Formu⸗
- far: Magazin mit 3 Mitgliedern, nebſt 11 Canzlep: Diener.
Gefuche bey diefem Departement werben an des Könige Da:
jeſtaͤt adreffirt, mit dem Beyfuͤgen: zur Eroͤffnung des Kb:
nigl. hohen General: Accife: und Zolls Departements, und im
Departements s Haufe abgegeben.
Acciſe⸗ und. Zoll. Dirertion,, erſte Churmaͤrkiſche,
iſt im alten Packhofe, und der Eingang in der Thäre No. 3.
Die Seffionen diefer Dirertion werden Dienftags und Kreytag
gehalten. Sie beſteht aus 6 Deitgliedern, mit dem Geheimen
Ober: Accife: und Zollrath Herrn Wandel als erſtem Dies
etör, ı Canzley⸗Direetor, A erpebirenden Sekretaͤren, 8 Taf
eulatoren und Verifilateurs, 4 Regiftratoren und 5 Canzelli⸗
ſten. Geſuche werden unter der Hörefle: an die Königl.
“
ee
Acciſe Cafe. Aherdifhes Infliut 15
Moq labtiche Erſte Churmärkifche Acciſe⸗ und⸗ Zoll⸗Oirectlon,
‚begeben.
Acciſe⸗ Caſſe, am alten Packhofe No: ı, ch aus
der Getraͤnk⸗, Shqh lacht⸗ „ Victualien⸗, Kaufmannſchaft⸗, Ges
traide⸗, Mehl⸗, und Acciſe⸗Straf⸗ Caſſe. Jede wird von ei⸗
nem oder zwey Inſpectoren, Controleur und Eaffirer verwal⸗
tet. Die Poſt⸗ Acciſe⸗ Caſſe iſt im Hofpoſtamte, und ee
ſtehet dabey ein Einmehmer, Controleur und Affiftent.
Acciſe⸗ und’ Zoll⸗Caſſe, General», gehört zum
General⸗Acciſe⸗ und Zoll: Departement, und hat 2 General⸗
Kenbanckn, 1 Eontroleue und 3 Sekretare.
Atcife⸗Buchhalterey vom Schlachtvieh, 14 im
Stelzenkruge an der Contre⸗ Escarpe No. 46, und beſteht aut
a Buchhalter und 1 Contrvleur.
“ | . Ycsgucheure. Es giebt gegenwärtig hier 10 approhiete
Accoucheure, von welchen zwey zugleich Hebammenlehrer ſind.
Die Hiefige Charite und die daſeibſt befindliche Entbindungs⸗
Auſtalt hat die ſchoͤnſte Gelegenheit gegeben, tuͤchtige Maͤnner
in biefem Fache zu bilden, und da fie zugleich als Wundärzte
ithren Curſum baben machen müffen, fo ift die Huͤlffe eines fols
chen Mannes um fo zuverläffiger. Auch ift das Zutrauen zu
der ‚männlichen Huͤlfe bey den Enebindungen Hier fchon ziem⸗
bich allgemein.
sc Agardiſches Inſtitut, eine milde ve Stiftung, welche
vexarmte Meſonen der Witwe des franzoͤſiſchen Predigers
Achard zu perdanken haben. Die Stiftung beſteht in zwey
großen Käufern am Gensd'Armes Markt, welche vermiethet
find. - -Die Einkünfte von denfelben werben jährlich, fo weit e6
reicht, unter die Pauvroæ honteux der frauzöfiichen Kolonie
versheilt; jeder erhält so Rihle. Ein geiftlicher und ein welt⸗
licher Math des franz. Conſiſtoriums verwalten diefe Stiftung,
. %
—
14 0. Achtec. Adreßhaus.
Achteck auf der Friedrichsſtadt am Petebamerthore,
zwiſchen dem Thore und der leipziger Straße, ein ſchoͤner acht⸗
zeig bebauter Platz mit aa Haͤufern, ogo Schritte lang.
Ackerbuͤrger. So nennt man hier diejenigen Einwohe
ner, welche Feldwirthfchaft und Ackerbau treiben. Sie woh⸗
nen, um ihre Gefchäfte bequem treiben zu Bönnen, unfern den
Thoren, und im Jahr 1808 war ihre Anzahl 108.
Aojutantur, General-. In der Generals Adjutans-
tur, im Oeneralftabe und in der Suite des Könige wird der
Rrieg im Großen fludirt, und die Refultate werden in den
Serbftmandvers zu Potsdam in Gegenwart eines großen
Theild der Generalitaͤt, der Stabsoffiziere und jüngern Offis
giere von der Armee erprobt, und die Verbeſſerungen von da
aus in die Armee verbreitet, . Die General: Adjutantur hat
Hbrigens auch bey Sr. Majeſtaͤt den Vortrag aller eingeganges
nen militärifchen Berichte und Worftellungen, und die Erpedis
zung der Refolutionen darauf. Sie befteht ans a General: Ads
jutanten der Infanterie, a General: Adjutanten der Eavallerie
und 3 Sekretären. An der Spige ſteht der Generalmajor Here
von Koͤckritz. Geſuche werden an.die Köntgliche Generals
Adj utantur adreſſirt.
Adler. Orden, ſiehe Orden.
Ablerftraße, auf dem Friedrichswerder, geht von dee
Holzgartenſtraße, vor Raule's Hof vorbep und in einer Bie⸗
gung wieder in die Holzgartenſtraße. Sie hat 15 Käufer und
iſt 225 Schritte lang. |
Adreßhaus oder Leihhaus, auf dem Friedrichswer⸗
der, In der Kurſtraße No. 1. Diefe für das Publikum fo nuͤtz⸗
tiche Anftalt kam unter König Friedrich I, zu Stande, Das
Privtlegium zur Anlegung dieſes Hauſes wurde einer refugir⸗
ten Familie verliehen, . weicher es auch 2717 ernenert ward.
Aneehfalender, Alvetetes. m’
Das re Reglement für dafielbe ift vom 26 April 10a. Es
wird in. diefem Kaufe Geld auf Pfänder, nämlich auf Kleis
dungsſtuͤcke, Pretiofa u. dgl, gegen 75. pro Cent Intereſſen
geliehen, und zwar auf einen Monat, Kigentlich rechnet
man nur 6 p. C. Intereſſen und ı5 p. C. Lagerzins oder Aufs
bewahrungskoſten. Als Einfchreibegeld wird etwas wenigeß
bezahlt. Der Schein, welcher gegen das Pfand gegeben wird,
hat aber noch zwölf Monate gefeglihe Kraft. Wenn vor
Berfluß diefer Friſt das Pfand nicht eingeloͤſt, oder durch Ab⸗
tragung der Intereſſen erneuert wird, fo wird daſſelbe oͤffent⸗
lich verkauft. Was daraus mehr herausfömmt, als darauf
gelichen iſt, kann der Verfeger noch in Zeit von 6 Monaten
abfordern. Nach .diefer: Zeit faͤlt der Ueberichuß dem Zifco
anheim. Die Annahme oder Einlöfung der Dfänder kann al
den Wochentagen, Vormittags von 9 bis ı2 und Machmit:
tags von a bis 4 Uhr geſchehen. Diele Anftalt if vom Stang
a garanurt. |
4
Adreß kalender. Der erſte Berliner Adreßkalender er⸗
ſchien unter Konnig Friedrich I. im Jahr 1704, indem ſchon
damals der Koͤniglichen Anſtalten und Diener ſo viele waren,
daß man eines ſolchen Wegweiſers bedurfte. Er erſcheint ſeit⸗
dem jahrlich in dem Kalender⸗ Bureau, mit Genehmigung
der Königlichen Academie der Wiſſenſchaften, und erſtreckt ſich
zugleich über Potsdam. Man findet barinnen alle hiefigen
und Potsdamſchen Koͤnigl. Anftalten und die Wohnungen dee
dabey angefegten Offizianten. Außer diefen findet man auch
uoch viele andere Derfonen, als Aerzte, Apotheker 10. darin
nen aufgeführt, und es ſteht überhaupt Jedem frey, feinen
Namen, Gewerbe und Wohnung in ſelbigem abdrucken zu lafs
fen, wofür bey dem Verleger etwas weniges bezahlt wird.
Der Preis des Kalenders iſt 16 Gr.
Advocaten, ſiehe Juſtitz⸗ eommiffseik..
a6 Ai - Memcier Di
"Werjte' oder abprebiere Meiisi practigl. € fn5.te
ven gegenwärtig’ So' vom der chrifkfichen und’ 12 von’ ber jübte
Then Nation. Unter den erftern ſind mehrede van großen
literarifchem Ruf, oder auch ſoiche, die zugleich in Mtige-
Nichen Aemtern als Leibaͤrzte, Hofmebick, Profeſſoren an der
Charite und den Hoſpitaͤlern x. ſtehen. Allgemei bekannt
find: Heim, Zenker, Formen, Hufeland ic. Außer diefen
6b Aerzten wird die Arpneykunſt auch. van den hiefigen Gene⸗
ral⸗Chirurgen und Negiments⸗Chirurgen ausgeuͤbt, anter
weichen ebenfalls beruͤhmte Maͤnner find. Zur Wundarzney⸗
u kunſt ſind 48 Amts: Chirurgi und Operateur⸗ berechtigt,
Agensen am Fönigk Kr Gabe Helanafaegs
Agenten Siege IX ders —— uns
—*2 nicht prozeſſaaltfchee Geſchafer, ſind Gier.
vom Juſtitz⸗ Departement 4 Agenten patentiert, deren RNumen
md Wohnung ber Adreß· Lalenber nachtbeiſet. Dieſec Aden⸗
ten find gehörig gepräft und haben in den Juſtiz⸗ und audern
Gobinetteen Zutciit, und find zum Mutzen der. Aasthepen
Angeſetzt, um ‚bein Unmeſen der Commiſſioneire zu. ſtevern.
Achnliche. Agenten ſNnd bx dem Rirnergl: Hixectorio geuqunt
worden. Man thut wohl, ſich lieber dieſen Maͤnnern als an⸗
deren, welche ſich ſelbſt als Commiſſionaire gufiwerfen. anzu⸗
dertrauen. Ein Kammer Reſcript vom 8 su 1885 enthält
eine Warnung und Vetehrung beshath. BER
Houfirungsamt, sehe Waage— Anaßtel angeo
an...
Alerander Plat * der Känigtoorfedr an der Cone
tree Escarpe. Auf · dem Wege vom Fankfurter Shore herein
iſt dieß der erſte oͤſſentliche Plabz, ben man in Berlin antrifft.
©r.: Derekäscäiegander L AMaiſer von Rußland,
paſſie 2)
un
— — ——
NRao.
Alt Alle. Anatemiſches Mufum 17
palfitiet, ſeſbigen am a5 Octobex ıB05 bey ihren Eingage in
Berlin, und zum Andenken biefer gluͤcklichen Bogebenheit,/ vers
orduete Sr; Majeſtaͤt der König.burch eine Tabinetdorbre-uemg
2 Vevember, daß diefer Piag obige Beuennnng führen ſolle
Zugleich arhielt die vohe gelegen⸗ Sandgafle den Namen
Kaiferkraße.. Der Platz hieß ſonſt der Ererzierplatz, ‚oder
un Koͤnigethorplatz. Ee it mit ſchoͤnen Käufern umgeben,
und an Bauplan ie auch das graße Ag Ardeueha⸗
A Kita, | Ko urn.
Xlaun⸗C Caſſe, auf dem Konigl Sqleſſe. Das Alaun⸗
wert, ju weichem dieſe Caſſe gehört, iR. Meile von Frelenwol⸗
——— — r — — —
de, auf dem Marjenplan. Es wurde 17:18 angeiegt. Die
Mannerge werden in der. Mähe gefordert und auf der Hatte am
bersitet, Bey der Caſſe Acht der Hr. Kriegesrath Lohde aid
Die Hütte hält hier auch, am Koͤnigsgraben, eine.
Niederlage, bey welcher ein Magain: Inſpector augeſtellt ifk,
und ber Centuer Alaun zu 9 Rthlr. 12 gr. verkauft wird.
Amalienhof, eine Colenie und Barchent⸗ aꝛaaſaata⸗
— Eberswalbe, JMeile von Hohen⸗Finow. Su
werde v7a7 angelegt, m und enthält 55 Generelle und ach Mes
ſchen. FE a EEE,
Amt, flehe Mahlenhof. er
Anatomiſches Muſeum Loͤnigliches unter dm
Finden No. 21. Dieß Mufeum wurde von unſerem beruͤhm⸗
ten Autom, Sen. Geheimerath D. Joh. Battl. Walsher ge⸗
ſammeit, und im Jahr 1803 von Fried rich Wilhelm Ul.
für 100,000 Rthlr. zum oͤffentlichen Gebrauche für die medic,
chirurg. Lehranſtaiten gekauft. Der Hr. Geh. R.Walthen hate
te daſſelbe in einem Zeitraum von 30 Jahren verauſtaltet, und
4 war wohl thar mus möge, mage Gage. fp. abl au Ich
Be Anatomiſchos Muſenm.
| Rn, da er jährlich auf dem hleſigen anatomiſchen Theaͤter wo |
Leihen‘, und zufammen über Bono Leichen theils ſelbſt, theils
unter feiner Aufficht, hat gergliedern laffen. Die Eleganz, mit
welcher diefe Sammlung aufgeftellt iſt, entſpricht dem Innern '
Werthe derſelben. Die Koſten der Aufftellung beträgen an
. 9000. Rthir.; denn es waren unter andern allein 9000 Quget
Spiritus vini dazu nöthig. Der Hauptgegenſtand iſt die Ana⸗
nomie des menfihlichen. Körpers, und zwar ſowohl im ges
funden und volfommenen, als im Eranfen und unvollkom⸗
menen Zuftande deſſelben; aus der vergleichenden Anatomie
konimen einzelne wichtige Stüde vor, welche ebenfallß zu beis
Ben Abtheilungen gehören. Das ganze Enbinet beſteht aus
5092 Nummern, und davon find 1150 in Weingeiſt und an⸗
dern Fluͤſſigkeiten aufbehaltene phyſiologiſche und vathologiſche
Peaparate von Dienfchen und Thieren, worunter mehrere in
geoßen, mit Spiritus ganz angefuͤllten, aus dem reinſten Spie⸗
* verfertigten und niit Zinn gefaßten Kaſten vorkömmen,
deo·getrocknett von eben derfelben Art; age Steine von Vvren⸗
ſchen und‘ Thieren, auch allerled Concremente; 839 Knochen
von Menlchen · und Thieren, im natuͤrlichen und wibernatuͤrli⸗
chen Zuſtande, ganze Skelette e.; 25Stuͤcke von verſchiede⸗
wer Gatams.: ‚Nasen allen — — felteiſten Mißgebur⸗
tan, hoͤchſt merkwürdige Beyſpiele von krankhaften Thellen,
von Varietaͤten in der Bildung 26. Die Aeademie der Wif⸗
ſenſchaften hat das Directorium uͤber daſſelbe, und nach dem
Befehl ſeiner Majeſtaͤt iſt es nicht dlos fie Studirenbe, fon⸗
dern zum Unterricht für alle Stände beſtimmt. Es iſt RNigen⸗
de. Ordnung feſtgeſetzt worden: „Der Montag Nachmittag IE
ausſchließlich für die Profeſſotes des Collegii medico chl“
nortici, und für bie hier ſtudirenden Aerzte, Wondaͤtzte und
Apotheker beſtimmt; am Freytag: Vormittag koͤnnen von. 9 bie
zu Uhr die. Mitglieder des Ober:Collegii mediei, alle praca
tieirende Aerite, Reginmtechirurgen, alle Amtachirurgen,
Anatom. Theater. Anſpachiſches Palais. ı9
bie Aporhetik, alle Lehrer der Gymnafien und alle Mitglieder
der Academie der bildenden Künfte daflelbe befuchen ; für alle
Gtaͤube des Publikums, Herren oder Damen, iſt es des Mon⸗
"tags Vornuttags von 9 bis 1e und des Freytags Nachmittags,
vom Monat September bis April von 2 bis 4 Uhr, vom May
dis September aber von 2 bis 6 Uhr, offen. Eintafi: Billess
für die Ledteren müffen Donnerstags und Gonnabends Vor⸗
mitiazs bey dem Seren Geheimerach Walther, welcher noch
Vie Aufficht Aber daflelde Hat, hinter dem GSießhauſe No. a ab⸗
geholt werden:
Anatomiſches Theater. Dies iſt im Aeademie-Ge
baͤnde, und der Eingang iſt in der Charlottenſtraße an der
Ecke der Letztenſtraße. Es faßt ‚gegen Sao Zuhörer, und ges
"hört zum Collegium - medico - chirurgieam, und zum Bes
ſuche der anatomifchen Demonfirationen werden in ben Bin
termonaten ans der Charite, den Armen⸗ und Waifenhaͤuſern
Be keichname derer, die nicht von Ihren Verwandten beerdigt
werben koͤnnen, abgeliefert. Die Zahl der Kadaver, weiche
jährlich Hierher geliefert werben, kann man “f 200 I
ja daz niemals Mangel daran iſt
Audreaͤſche egateucaffe, von des Hetbeebiner D.
—* Schweſter, Marin Margaretha Andre 1738 gefkife
Int... 56 enhalten daraus 4 reformirte Predigerwittwen und
Waiſcn guter. Familien jährliche Penfionen, und an 200. Haus⸗
ame beibjährige. milde Beyſteuern. Die Caſſe ſteht unter
der Oher⸗ Aufſicht. des Dome Kirchendirectorii und wird von
dem jepamaltgen Dom⸗Capitels⸗Verwalter, jebt Hrn. Kir⸗
Ara Biel itz, verwaltet.
WMaſpachiſches, Mia kgräflich, Nalais ‚ anf dee
Mhtcndeftade in der Wilhelmentaße No. nö2.. Diefen Pat
AR fe der Baron von Wernegobre, welcher bey Gelegenheit
Bus awſchen Actienhandele fi) aus Frankreich hierher begab,
Da
20°: Antlquare Apotheken.
4735 erbanen. Es hat einen Vorhof, und iſt nach einer
franqoͤſiſchen Zeichnung. erbauet. Nach Vernezobre beſaß es
der Bauquier Wuͤrſtler, und im Jahr 1762 wohnte in dem⸗
ſelben der tuͤrkiſche Gefandte Achmet Effendi. NMach bieten
daafte e6 dig Prinzeſſin Amalia, Schweſter Friedrichs II.,
um es zu ihrer Sommerwohnung zu machen. Sie ließ den
:dahinter legenben Sorten ſehr verbeſſern, und bie innere Ein
richtung des Pallaſtes fehr verſchoͤnern. Mach ihrem Tobe
kam ss au ‚ben verſtorbenen Drinzen Ludwig, und nach die⸗
ſem aͤberließ ihn der König an den im Jahr 1905 | ie England
verſtorbenen Markgrafen von. Aufpad > Bayreuth. Nest bes
wohnt ihn der Geheime Dher: Finanzrath und, ‚Heid dent Herr |
von Faudel.
| Antiquare, welche mit Laften Digen tondelu Außer
denen, weiche auf den Straßen wit niya Büchern Kandel pd
‚Sen, findet man bey. folgenden dieß Geſchaͤft ausgebreitatcz:
a) Jacoby, Dpandanerſtraße No. 25. 2) Meyer, an pe
Sehleuſenbruͤke. 3) Sumonsſohn, Jaͤgeckraße Me. *
HA. 8. Friedtaͤuder, Koͤnigsſtraße No. 66.
_ Aniquitäten ⸗Cabinet, -fiehe Muͤnz⸗Cabi net
Ynckqfiten Sammlungen, Air Win-Semm
u age n.
Kpottefen. Se erſte Apothele Wurde tm —
angelegt, und jetzt ſi fü nd, außer der ‚Sofapotdete, deren di *
Sie find zweckmaͤßig in. den Revieren ber Stabt verkheite lecd
tm Jahr 1Boi unterhieiten ſie 66 Wehuͤlfen und oo vLeihrimgẽ.
Die Apotheker HdR keine eigene Bir, Wonbweigeudl if ein⸗
zeln privilegitt, und fie find voͤllig unabhaͤugig von einander.
Alle Qerteljchxekomen ſie jedoch einmal zu NER. Konferenz,
gufanuiden „vorgäglih um ſich über Preisvgränderungen au be⸗
Sprachen. . Dis. Charite hot Ihn elsene Apotheke mit Provis
foren. Die ankeren —2* Armen⸗ Anſtalten schalten
Appellations. Senat d. Rammerg. Arbeitshaus. aı
die beishahigten Arzueyen Hrößtentheils ans ber Hofapotheke.
| De hier befindlichen Apotheken und deren Zeichen find felgens
de: 1) Zum weißen Schwan, oder Beſtter Roſe, Spandauer:
‚ frafe Ro. 77. 0) König Salomo, oder Flitner, Jaͤgerſtraße
Re. 99. _ 3) Einhorn, oder Nagel, Kurftraße No. 94. 4)
geidene Hirſch, oder Kunde, Lindenftrafe No. 06. 5) Ele
phonten, ober Behrend, Dönhofihe Platz No. 40. 6) die
polzifche Apotheke, oder Werneberg, Friedrichs: und Mittet⸗
> fraßen Ehe Mo. 56. 7) Rothe Adler,’ oder Luche Wittwe,
— — — —
am Molkenmarkt No. 4. 21) Zu den zwey Schwanen, oder
FSepwald, Braͤderſtraße No. 33. ae) Zur goldnen Sonne,
unter den Linben No. 57. 8 Zum Pelican, oder Schwane⸗
felds Bine, Leipzigerfiraße No. ı2. 9) Zum gefrönten ſchwar⸗
ga Adler, ober Schrader, Bernauerſtraße No. 43. 10) Zam
ſchwarzen Adler, oder Thieinann, nene Noßſtraße Ne. a3.
ır) Zum geteönten fh varzen Adler, oder Lezius, Koenigeſtra⸗
Ne. 51. 8) Zam gekroͤnten Adler ‚oder: Tiefenſer, Poſt⸗
ſtrata Dt. 19) Zui Engel, oder Werrdiand, Mahrenfras
8 4. 34) Kobes; Aoſenthaberſtraße No. 37. 15) Moeh⸗
von, Wer Stogmann, ‚Oertrantenfttaßbe Mo. 14. 26) Fried⸗
erh in Dir Spandauerſtraße Mo. 33. 17) Mothe Adler, ober
Versmenn, Roßfitaße No. 24. 10) Zum. goldenen Löwen,
oder Denpet ; ickefalknzrftraße Die. 16 . 19) Zum golde⸗
un Dahn; ter Kühn, Sqchartenſtraße No. a. 20) Silwey,
DR Aſlouchery. am neuen Markt So. 14. 93) Zum gekroͤn⸗
in hite, oder Hausmann, Feledrichsſtraße No. 173. N)
Ber guidnen Krone, „ober Helming, Friebrichsſtraße No. 160.
« Uppeletions Senat des Emu terc fie
| Kuwmergerigt:
Appreteurs. Die verſchiedenen —R Ser
—E im Jahr 1863, deren 88.
.* Arbeisehpus, ‚ Kr, in der Stnigevsrhabt, -
an Arvbeitshaus.
auf dem Alexanderplatz No. 4. Dieſe wohlthaͤtige und⸗ fie
Berlin ſo noͤthige Anſtalt wird. aus Mißbrauch auch der Och⸗
ſenkopf genannt, indem eine fruͤhere Armenanſtalt auf der
Briedricheftadt im Rondele in.einem Haufe; des Schlͤrhterge⸗
werks geweſen iſt, welches zum Zeichen einen Ochſenkonf fuͤhr⸗
te. Friedrich der Einzige lieh dieß weitläuftige , vier⸗
eckige und drey Geſchoß hohe Gebäude in den. Jahren 1756 Bis
1755 von Naumann dem Vater nachFeldmanns Angabe erbauen.
Alle in dieſer Anſtalt aufzunehmende Perſonen, werden in drey
Hauptclaſſen. getheilt, nämlich 1) in die Hoſpitalclaſſe; dieſe
beſteht aus alten und Huͤlfe verdienenden Perſonen, welche nicht
betteln wollen. Sie ſpinnen ſo viel Wolle, als ſie koͤnnen, und
iſt dieß mehr; als ihr Unterhalt koſtet, fo wird es ihnen ver⸗
gütet. Dann werden auch Arme von guter Hertunfe in. ‚bes-
fondere Stuben aufgenommen, und mit gutem Öffen und.anz
ftändiger Arbeit verſehen, die ihnen auch bezahlt wird, wenn
fie. mehr beträgt als ihr Unterhalt eoftt. a) In die Sträfs
Claſſe, in welche alle aufgegriffene Bettler auf gewiffe Zeit
kommen,; desgleichen 3) in die Beſſerungs⸗Anſtalt, in welcher
ungetreues Tieberliches Geſindel, und die venerifch geweſenen,
in der Charito kurirten Weibsperfonen, ebenfalls auch. eine
gewiſſe Zeit bleiben muͤfſfen. Vieſe Perſonen muͤſſen / Wolle
zubereiten und. ſpinnen, und haben er größeres. Maaß der
Arbeit. Auch die aufgegriffenen Bettellinder werden. biet: year
Arbeit angehatten, und in einer Schulanflalt untetrichtot
Im Durchſchnitte werden immer seo Perfenen! hier verpflest,
und Im ganzen ıgosten Jahre waren 2056 Perfonen 'aufges:
nomkıen, weihe 3,890 Athlr. Unfofen- verurſacht hatten.
Die Anſtalt ſteht unter dein Atmen⸗Ditectorio und Chef ders
ſelben tft Der. Ober⸗Conſiſtorial⸗ Präfidene Hetr von S:ches
we. Ein großer Saal in den Gebäude dient jur Kirche, und
es ift ein eigener Iucherifcher Prediger dabey angeſtollt. Bere
ner find bey biefer Anftalt angeſteilt, 2 Mitglieder vom Ayo
|
Archiv, geheimes ‚Armmenenftalen, überhaupt. .ag
mm: Diieectarto, a Jufpestor, ı Conteoieur, e Hausvaͤter, s Me⸗
bins und x Chirurgus. Auch iſt in dieſem Hanſe bie: vae⸗⸗
rey fuͤr ſaͤmmtliche hiefige Armen⸗Anſtaleen.
Archiv, geheimes, file Staats: Kö.
Archiv⸗Cabinet, geheimes , auf dem Königl. Schlofs
feund täglich offen. Bey demfelben fteht als geheimer Archi⸗
varius der Hr. geh. Kriegsrath Klaproth und in demfeiben
werden aufbewahrt: die Urfunden über die Familien An geles
genheiten des Konigl. Hauſes; die Originalien der mit andern
Mächten und Fuͤrſtlichen Käufern gefchloffenen, in die Politik
einſchlagenden Traktaten und Conventionen; die Verhandlungen
dei Staatsraths und des Cabinets⸗Miniſterii, Die beſonders ſe⸗
cretirt werden ſollen; die aus den Koͤnigl. Cabinet zum Nepo⸗
niren abgegebenen Papiere ı.
| Armaturmagaʒin, Koͤnigliches, „ober Mo ntie
rungemagnz in, auf der Louiſenſtadt in der Koͤpenikerſtraße
No. 13, Es wurde unter Friedrich Dem Einzigen im abe.
21775 von. Bouwann dem Vater erbauet. |
Acrwenauſtalten, überhaupt: Die Uaterftügungen.
wie die Armen in Bertin erhalten, ſind: ſehr be deulend. Die
Regenten handelten immer hoͤchſt gnädig. gegen biefelben, und
wendeten graße Summen zu wohlthaͤtigen Zweckennauf. Ochon
Curfuͤrſt Friedei Wilhelm der Große ſtiftete 3687.
eine Armenanſtait, und ließ auf. dex Mlal, hinter der Kifchere
braͤcke sin Manuſacturſpinnhaus: anlegen, worinnen bie Bett⸗
ler zum Arbeiten angehalten wurden. Von des jetzt regieren⸗
ben Könige Majeſtaͤt werden die Armen oft boͤniglich bedacht,
und wie vaͤterlich derſelbe diele großen Anſtalten zum. Wohl
des Publikums gerwelten läßt, ‚Kt: jedem, Einwohner hinlängs
lich befannt, ‚Wenn gleich dieſe Anftalten nech nicht nach dem
neuen Syſteme des Herrn von Boght in Hamburg einge
ſichtet find, ſo werten die Ciuwehner deoch auicht yon Vettleme
3 Armenauſtalten, "überhaupt.
"Geläfkiget. Auch tragen die vermagenden Wohſthactzen ſehr
"ieh Bay ben, die Roth der Leidenden zu milbern. Viele der hier
Beſindlichen wohlthaͤtigen Anflalten ſind Privamiftungen, und
nicht, fehten teils in den Famillen a oder Öffentlicher: Gefellſchaf⸗
‚sen, auch die Noth der Armen bedacht, und eine Gariminıg
für fie angeftellt. Die biefigen Freymauver⸗ Lagen tragen eben:
zſalle zur Unterſtuͤtung ber Aemen fehr viel bey. MS hier zu
ziel oder nach Verhaͤlmiß der Größe. der Stadt nur wenige
‚Arme. fe, wird: man aus folgendes Angabe mit anderen
„großen Srädten. in Bergleichung fielen koͤnnen. Im Jahre
. 3806, erhielten Bios non der Armen = Cafle Jong Stabtexme
baare Unterftägimg ;; die Charite enthigle 6460 Perfonen das
Koppenſche Armenhaus und Dorothen⸗Hoſpital 36 Merſenen;
. das Arbeitshaus 2056 Perſonen; ogB das Griehrichsmeifgn:
haus; 265 das neue Oefpital, und 2440 Rinder die. Erwerb⸗
. und Freyſchulen. Diefe blos Koͤnigl. Arraen « Kpftalten verurs
ſachten eine Ausgabe von aa5,463 Rihlr. ar er. 2 pl. VDeden⸗
‚rende Armenanfalten find auch bey der franzöfiicheg Ealonie
und bey der Judengemeine. Die hier befindlichen wohlthaͤti⸗
. gen und Armen ⸗Inſtitute And folgende, und man kann über
diefeiben. Das Nähere. unser den hier angegebenen Venmauns
gen nachlafen. 7 Achardſches Inſtitut. 3): Anbreäfche Legaten⸗
Cafſe. D Arbeitrhaus, 4) Armencaſſe. 5) Armendirecto⸗
‚sta... 6) Armenbend 7) Armen Sırchhäfe. 8) Armenſpei⸗
‚(96 sinftalten. 0) Vetteley. 20) Brennmateriatinsiinter:
Kaͤtzungs⸗Geſellſchaften. aa) Bürgersettungs « Inſtitut. a0)
.„Mürger : Waifentinber «.Kafie, 35) Chertts, As) Ecole de
aChapite, 15) Erwerbſchulen. 26) Gemitienbkufer. 17) Rrans
aeſuches Hiſpital. EB) Brampöfifches Waiſenhams. 19) Frey⸗
uſchulet. : mo) ·Fricdrichcho ſpital. an). Kausanme.. ae) Ooſ·
:: Ahlen: 1m), Das neue. Hoſpital. 24) Hötel de Refuge.
25) Ihnifche Armen anſtalten a6) Juden⸗Lazareth. 27) Iws
ie Pfſiciantene Witiwen⸗Caſſe. eg)-Rtubechofpita], a9) Kir:
mn © — 1}
Aqcxmeacaflen. 50) Röppjohamtifche Gtifiung. Hy) Kup
weiches Armenhaus. 92) Lazarus. 33) Heymanefdye Almo⸗
faftiftung.: 24) Lüderipifehe Legatencafſe. 55) Orangiſche⸗
Aumeuboms. 36) Porzelain⸗Manufactur⸗Arbeiter Vittwen⸗
und. Berforgungs + Anftalt. 37) Stipmbiet: 88) weittwens
Con uud Wierwenhaͤufer.
. Amen. Cafe, im Thurmgebaude der neuen Re
ren Gens d Armes Markt. Diefe Caſſe ward 1695 ger
Pifret. Are Einkünfte Berchen aus einem änfehnlichen feſtge⸗
ſeitten Beytrack aus den Königl. Exiffek ; ads einigen Schen⸗
Tagen und Berniächmiffen, und ans-den Krchen⸗ Haus Abs
weſen und -Denjahes :Tollorten. - Auch pflegt der König oft
ſehuliche Geſchenke dazn zu geben. Aus biefer Caſſe wird
ferohl einer stoßen Anzahl Kranken, weiche nicht in der Cha⸗
vis Kifgeaeaniten werden, als auch -aten abgelehten Leuten,
Inder: Biittasn, weiche Kinder haben, Unterſtützung ges
at. Auth teire Brod ausgeiheift, und Brennmateriätien,
US ganz ſferhtheils in wohlftileren Preiſen abgeiuſſen.
Ya 2903 bettug Die Ausgabe dieſer Caffe 66,950 Rthlr.
ar unb Te Einnahme nur 59,079 Mühle. 20. gr. ı pf. Die
Laſf war ducher geubthigt, eine neue Schutb Yon 15,000 Rthlr.
machen, ds die alten Schalden derfelben betragen ſchon
y/oos Athlr. Ueberſchuß blieben am Ende des genammten
Iuhere nach Eintechnung des aeuen aufgenortintenen Capitals
Gdbeh Rihie. 9 ge. 1 pf. "Dagegen beſitzt aber bie Armen ⸗Caſſe
an von verſchiedenen Wehirhaͤtern ſucceſſwe legirten Eapitalten
“ade, und an Konigl. geſchenkten Fonds 76,110 Athlr.
Rechriet mar Buben" We Sehailden a6, ſo bleibt ihr ein Fond
den 33 31210 hm: Bon fredwligen Beyteaͤgen der Einwoh⸗
her ; Kirchen⸗Edllecten ıc. hatte dir Cafe fin Jahr 1805 eine
Einnahme von 73,452 Rechte. 1ö gr. ı pf. die eingegangenen
Yunfen betrugen 4308 Hifi: 18 gr. 9 Pf. ; di bewilligten Des
vennen aus Königi. Taffen yarysy Athtr. 29 ge. Pf, mb ,
—
sh Armen · Directorlum. Armen Direct. Berlin.
durch außererdentliche Koͤnigl. Wohlthaten und Heluugen war
ren eingegangen 4583 Rthir. aa gr. 7. pf.. Unter deu Ausgas
ben findet man die Gumme von, 33,006 Rihlr. 26 gr. weiche
an bürgerliche und Soldaten⸗Arme, vertheilt wurden, und
‚6802 Rthlr. 13 gr. a pf. für. vercheilte 90,89 Sri Bende.
Bey derfelben ſtehen a Rendant, 3 Contreleur, = Rechnunge
führer, 5 Chirurgi, welche die Kraukheiten der Armen unters
ſuchen, folche in die Eur nehmen und mit Medicis erleben,
und g Inſpectoren. | u. |
Armen, Directorlum. (General⸗La ndarmen x
‚und Invaliben Verpfiegangs-Direcrstiun:)’ Dies
fe Hauptdirection bes ganzen Armenweſens verſammelt ſich ats’
le 14 Tage im Seſſions⸗Jimmer der Char s und Mennärktv-
ſchen Haupt > Ritterſchafts⸗ Dieection, im Landſchuftehauſe,
@pandauerftraße: Ro: Sp. An der Dyibe veſſutden ſteht der
—— Herr von Voiß, und anfer dieſeni Mieglit⸗
.Auch iſt daſelbſt die Haupteaſſe mie einem: Rendaͤnten,
mi die Regiftratue und Canzley mit 4 Mitglledern. ne stuff
Armen » Directorium, Berliniſches Dieß Direc⸗
terium koͤmmt des Mittwochs Vormittags in dein Thurniges®
bäude der neuen Kiche auf dem Sensd’Armed: Markt zufam:
men. Der "Chef beſſelben iſt der Staatsminiſter Kerr vor“
Maf ſo w, und unter ihm arbeiten 12 Mitglieder, Sirnee
fliehen dabey 2 expedirende Sekretär, 2 Haupt⸗ Retiſtraisr
und Aſſiſtent und ze Eanzliften,” Auch fü nd Deputirte aus
der Vürgerfchaft, welche fämmtliche ſtädtiſche Aimoſen⸗ und
Verſorgungs· Angelegenheiten der Armen und Kranken uͤnter⸗
fuchen, dabey angeſetzt, naͤmlich aus Serlin 16, ans Alb: Coͤlin
4, aus Neu· Coͤlln 2, vom, Friedrichswerder 6, von det Neus
fläst 5, von der Friedrichsſtadt 28, von der Louiſenſtadt 6,
von der Spandauetvorftadt 14, von der Konigsvorſtadt 6,
und; von «der Otralaueworſtadt 4. Dat Armen Directorium
Armend, Petri Kincher: Arvhen · Speiſ. Nafkalten. 27
kan Über mehr als 6Goo ooo Rthir. gewiſſen Bond diſponiren.
Die Ansgaden an die derſchiedenen Armen⸗ Inſtitute. betrugen
im Jaht 1965: 138,515 Rthlr. zo gr.) pf. Unser denſelben
ſtehen folgende Armen⸗Anſtalten: 13) Die Charite. 2) Das’
Atbettahaus. 5) Die Armen s Cafe. 4) Das Dorothtenhof⸗
pal. 9)Das große Beidrichshofpital oder Vaiſenhauo. 6)
Das Koppenſche Armenhaus. 7) Das neue Hoſpital. 8)
Sechẽ Erwerbſchulen und 9) die Freyſchulen. Geſuche wer
den unter der Adreſſe: an das Königl. Hoqhizouce 3 Jemen⸗
Directoxium, abgegeben.
Aemenhaus jur: Verri Lieche air, Inbee abe
umge Ne. asEs find eigentlich. Haͤuſer, werten ıg
alte Frauen exhalten werben.. : Das erfie wurde 1670 von!
Masißrate ats em Peſthaus erbauet, und das andere bauetr
1758 die Witrwe Neumann, gebahrne-Schüler,. welche auch
ein klotnes Kapital day vermarhter. Dieb Armenhaus ſteht
unter der. Aufſichs des Nagitren und des a Probſts ar an der.
Petri⸗ Kirche. io: u}
Armen: Kirbofe. | & find. deren drey, imlich
zuen i in der Spandauervorſtadt, in der Hoſeritalſtraße, hin⸗
ter dem Koppenfchen Armenhaufe No. 59 und der, dritte vor
dem Oranienhurger, Thore. Erſtere heiben Platze taufte 1696
der Nathmann Koppe und ſchenkte fie dann zu Begräßnige
plägen de der in den Armenanftalten verſtorhenen Armen. Man
nennt fie dei großen und fleinen Kirchhof, und beide find, mit
I ae umgeben. Auf dieſen Kirhhöfen. werden. alle |
Dr BEER) _ Zur Be
De SE VE SE 2 Gr En GER FE Se SZ
—— —* Eu a BR vi
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ſheiden ſich von andern großen Geſellſchaſten daburch, daß jei
de Perfon von Adel dabey freien Zuteier dat, und bay feine
beſoudere Einladung ſtatt findet. u Se
Auctionen/ dffentliche. & giebt hier Brep, ‚autorifige
& Auctions⸗ Commifläre und 4 Ausrufer ‚ nämlid) ı) für die -
Augiunnen anf dem Friedrichswerder, Neuſtadt und driedrichs⸗
ſtadt. =) Fuͤr Berlin, Köln und, ‚bie übrigen Theile, ber
Stadt und 3) für die Büger: Austionen, wozu auch Kupfers '
flice, Naturalien, duͤnzen, Antiquitären und fonftige wife
ſenfchaftiiche Sammlungen ‚gerechnet werden. Erftere beiden.
$fkaustioniten blog Hausgeraͤthe und aͤhnliche Wirthſchafts⸗
fügen, ud berechnen für ihre Mühe für einen Nachmittag
von @ vie Uhr 2 Rthlr. - Der Süden : Eommilferins fest
fü: die Stunde ‚8 Groſchen an. Jeder, der etwas zu. veraue⸗
Apniekt dat, muß fih An einen von diefen 3 Corminiffaren
wenden! "Die Auctionen werden durch die Zeitungen und
öffentliche Anſchlage betannt gemacht. ——
NAuditoriet, General ‚ halt feine. Sch onen Diem
kanam SDamabend fruͤh um 8. Uhr, im Farſtenhauſe, Kur⸗
ſtratte NaASa.Gs ſtahen dabey sig General⸗Auditeur, Here
’ Gehelmer Quer⸗⸗ » Sußiersth. won.shn 2,7% 30Dbe ⸗ Auditeum.
07: Mefereubaze,. a zznedivenher Sekretär amd. 1. Regiſtrator.
Guner him dazu: bie Depoſiten⸗Caſſe, welche des
Freytage most un bis au Uhr offen iſt, mit « Curgiaren, Ren⸗
Daun ad a, alculatox, und die Behührens Kaffe mit a
Curator, x: Rondhanten und ı Eonseoleur. „Die, Kanzlep. des
General⸗ Anditoriats beſteht aus ı Canzlep : Inſpector und 4
Sstreräeem ‚Das General: Auditoriat wurde 1719 gefiften,
und es iſt das Ober: Militaͤrgericht, in Civilt und Criminal⸗
Sachen Äber die ganze Kemer. Die Appellationen von ſeinen
Anefprücen erſter Inſtam gehen, nach der Wahl des Appel⸗
lanten, satt van die Regierung der Provinzz woher die
Auf⸗ und Beräuferen. 31
Babe iſt, ober an den Appellations⸗Senat des Cammergeo
richts. Die dritte oder Neviſſons⸗Inſtanz, iſt bey dem gee
heimen Ober: Tribunal. Das Generals Auditoriat hat uͤbri⸗
gend auch die Aufſicht über alle außerhalb Berlin befindiichen
Oberauditeure, SGpuvernemente: Regiments: und Bataillons⸗
gerichte. Ser Gerieral s Auditeur für feine Perſon führt die
Oberaufficht und Direction des geſammten Juſtitzweſens bey
der Armee, ſchlaͤgt zur Beſetzung der Oberanditenr⸗ und Feld⸗
oberauditeurſtellen wohlverdiente Auditeuͤrs dem Könige wor,
beſtelt die von den Chefs der Regimenter zw. vorgeſchlagenen
| Gudſecte, nach vorhergegangenem Eramen, zu Auditeurs, und
numnmt fe in Eid und Pflicht. Er prüft auch junge Juriſten
imd beſtellt ſolche zu Meferendaren beym General⸗Anditoriat.
Auih dat er Sitz und Stimme In Ober: Kriegscollegio und
ir Mitglied der Geſetz⸗ Commiſſion zur Aufrechthattung der
Gerechtſame des Militärs. Geſuche werden unter der Abreſel
— — — — —:
AN ein Koͤnigl. hochlobliches General⸗Auditoriak, abgegeben.“
Auf⸗ und Verkäuferen, Bon unferem Polizey⸗
| Dieectoris wird forafältig darauf gewacht, daß die Lebensmit⸗
tet it durch Aufkaͤuſtrey vertheuetrt werden, und wi den:
' Ende ik folgendes verordnet: 1) Es iſt Jedermann eriaubt,
zgam⸗igenen Bubasfohrt zer Betriede Feier Profeſfion, Pro⸗
dafte des platten Bandes, außerhalb einzukaufen; dagegen iſt
der Auſkauf jener Produkte zum Handel, innerhais der 4
VWansmeilen nicht erlaubt. 2) Adler, cenceſſlonirte Viktu⸗
aenhanditt oder andere, inehdhe-Rebensbendefuiffe auf dem
laten: Lande zum Handel hierher auflaufen wollen, muͤſſen
ſich dazu mit einer Eomcefffion oder mit einem Legltimationſ⸗
Ast des Polizey⸗Direetorii verfehen. 3) Jeder Auftäufte.-
maß ſich auf-das genannte Atteſt, von der Obrigkeit, ode -
| dem Peebiger oder Verwalter des Orts befcheinigen Iaffen,
was er eindekauft hat, wie viel, und wie weit der Ort bes
Einkaufs von Berlin belegen iſt; verabſaͤumt der Aufkaͤufer
\
zä2¶Aufhcha mman; Ansſtelluug ·
hieß, ſe ſiad die Koͤnigl. Zollbedienten verpflichtet, keinen Zoll-
gzettel zu geben, und dergleichen auf unbeſcheinigte Weiſe aufı
"gekaufte Waaren, Gehufs Der. Confistation in Beſchlag zu
yehmen.. 6) Jeder anf vorſtehende Art zum Einkauf berech⸗
digte Aufkaͤufer, muß den Einkauf ſeldſt verrichten; ıtıe in
Biethfällen darf er durch einen andern, jedoch Durch keinen
Sandpöter, einkaufen laſſen, nachdem ver ihn ſchriftlich dazu
heenftragt hat. Letzteres muß ebenfalls alles dasjenige beobach⸗
tn, was vorhin verordnet worden. 5) Jeder zum Auflauf
herechtigte Hoͤker iſt verbunden, bie aufgtkauften Waaren auf
Uentlichem · Markte zum Wiederverkauf zu ſtellen, und ſich durch
‚ bag gedachte Atteſt gegen die Poligey s Boeamten, weiche die
Aufſicht auf dem Markte haben, zu legitimiren. Aus ſeiner
Pohnung darf der conceſſidnirte Victualienhaͤndler nichts ver⸗
kaufen. 6) Landlente, walche Lebensmitel hierher zum ek:
Auf. bpingen, dürfen dadon nichts vor den Thoren, oͤder in
dem Otraßen oder in Gaſthoͤfen verkaufen, fondern fie mi
ihre Pradurte ebenfalls zu Marfte Bringen. Diejenigen, och”
ihe dagegen handeln, ſollen fo wie die Höfer oder conceffler.
nitten Victualienhaͤndler welche die Propuete, J seit
lich beſtraft werden. Sr
| Aufſchwaͤmmen, oder fie Stellen am Safe, ne
Floͤßhelz angefahren, und Pferde Zeſchwaͤmme werden... Eins |
dergleichen Auffchwamme iſt ig der Dtralancni Merßabde, am
der Contre⸗Escarpe. Eine andere iſt in ber Luuiſenkadt, am rs
Beſtungsgraben, mit 4 Söäufern befcht; eine dritte Auff vᷣwaͤn⸗
me iſt am Kupfergraben, bey der Vodhoſcuate. und 7
vierte am Zeughaufe, -
Ausſtellung, im Aeademie Gebäude PN umer
der Anden. Diefe Kunft s Ausftelung hängt don der Aeäden
jnie der Kuͤnſte und mechaniſchen Wiſſenſchaften ab, und wieð
in. der Regel alle zmey Jahre in deu Saͤlen der Academie vom
», .⸗02 re _ . -, der
*
Auswärtiges. Departumnng: Wabranflalten. sg,
|
|
|
| kg: Diitse-des Bierpmmbers Bis in die Miete des Oetobers
| veranſtaltet Mar findet daun hier Die wesen vorzägs
lg, me Ochuͤter der Academie, der Fabrikauten und DMiawes;
— —
ſaturiſt en, den „Sentwerter. und der Kiniglichen Porzelain⸗
Fabrik und Eiſengießerey. "Zu dieſer Arnufſelung werden auch
die Arbeiten der auslaͤndiſchen Kuͤuſtler augenvemmen. Dis.
| ſender die. zus Aneßeſlung beſtimnten Dachen in.den erſten⸗
Degen yes. Auguſts auf Die Academie, au den dazu beſtimmten
Ptrvofeſſor, deſſen Mame Bunch die Zeitungen bekunnt gemacht ˖
with, mit mem hoppelten Verzeichniß, won welchen das eine:
dem Einſender unterfihrieben zuruͤck geſendet wird, fe daß der⸗
— —— — — —
Bejahte, welches Geld zu den Prämien für die Sqaier der
ne · rin
anzulegen. Es ſind aber drey Anftaften vorhanden, in
Dieſes Geſundheitsmittei ohne Gefahr genoſſtuaͤ wer
ven kenn, -I.-Deas Badehaus auf der Spͤree un de
€
feiße. darauf feine Ruufswerfe nad der Aueſtellang wieder ab⸗
fordern Laun. Bon den Sachen, weiche ausgeſtellt werben, -
| ieh ein Berzeichnißn. zus: Verkauf gadruckt, und mit Site‘
deſſelben kann mon ſich von jedem Bsäde, nach der darauf“
bemeckten Nummer, umterrjchten. Büs die Entree wird eiwes
Fame: und Zeiche afchule mis verwandt wird. or
" Auswäreiges Departement, fiche Tabinets: ie |
. BD. | J 5
| (Babeinfietten und Babeplufe. —* Baden in dem,
wſtaern Spreeſtrom und anderen Flüffen um VBerlin iſt
ſtreng verboten, und nur einem Haloren iſt ſreygegeben wor⸗
Dr, bey Moabit eine Bader und Schwimmanſtalt i im Spree: u
Langen broͤcke. Erik gen unter ber Direrion des Srädts
pioktus Ern. Dr. Brtper:cchbaus worden, by der A
,
. \ ’ ⸗ ⸗
* v
bi t . FR a SE Bilder in, j , ?
34: . . — on
.
nig benfelben durch ein Gnadengeſthenk von dem Werthe ber
Saumateriallar unterſtuͤtzt hat. Kenner verfichern, daß eine.
aͤhnliche Anka weder in London noch in Paris vorbanden
ſey / die dev biefigen an aͤußerer Schönheit, an zweckmaͤßiger
iiever Einrichtung und an Bequemlichkeit für die Badenden
rich oma." Es kann darimmen das ganze Jahr dindurch,
ſtpwohl in abgeſonderten Zimmern für Herren und Damsm-
warm, als auch) in Senkbädeen unmitielbar im Spreckrem'
fait gebadet werden. "Die warnen Baͤder find ihrer innern,
mehr oder wenige: bequemen und koſtbaren Einrichtung zu⸗
folge, in vier Claſſen, zu 8, ı2; 16 Broſchen und ı Rthlr.
eingetheilt. Ein’kaltes Bad im Spreeſtrom koſtet 4 gr., in
Geſellſchaft Rehrerer 2 dr. Beh warmer Wädern wird den
Badenden eine Stunde, bey kalten eine Halbe Stande zuge
fanden, Beſtellungen auf Baͤder zu einer beſtimmten Zei,
erden beftähdlg. angenommen. Außer, diefen Tinfäcen |
Badern werde mößtere Arten Pinfklicher Vaͤder verfi-
Ah, nämlich Seifen⸗ Kleien⸗, See⸗, Schwefel⸗ und Stahl⸗
baͤder, und aromatifche Tropfbaͤder, fuͤr welche die Ingredien⸗
zien beſenders verguͤtet werden. ‚Br alle näthige Becuem⸗
lichkeit, Bedienung und Erfriſchungen iſt auf das Peſte ger
forgt. II. Hinter dem Conradſchen Caffeehauſe an
der Heinen Jungfernbruͤcke iſt ein öffentliches Badehaus Mit
mehreren Abſchlaͤgen, auf dem Muͤhlengraben, worinnen man
ſich für Age. baden kann. III. Ein Dampfbad nach ruf
ſiſcher Manier, vom Ober:Eollegium 'mbdicum et fanianif
approbirt, iſt im Vogtlande, Bergftrahe No. Zn
a7
IDEE r)
| Bäder. Die hiefigen Backer erhielten. ſchen im
t.44
1078 eine Innung. Alle Monat erhalten fie vom. —*
Direstprio eine Taxe, und ſie ſtehen unter beſtaͤndiger Aufficht
deſſelben. Im Jahr 1803 wargn-hier 49, Meiſter, 410 Se
fellen, amd 124 Beat BEE KSe SE Beer Ze 7 u
"x '
_— — — —— — — — — — — —
e
®
Baͤckerey. Banllers. 36 |
Bideren, Königliche, ſtehe Proviants Bäder
ser.
| Bär, ſiehe Wehr. |
Ballet, ſiehe Schaufpiele und Oper.
Band» Manufakturen. Im Jahr 1908 unterhiel⸗
ten die Seiden⸗ Bandinanufacturen 1168 Arbeiter. In Wol⸗
lenband arbeiteten 4 Manufacturen.
Banfiers und Wechsler. Linter diefen find ſehr
bedeutende Käufer, weiche in der Handelsſswelt in vollem Cre⸗
bit fiden. Die mie bekannt gewordenen find folgende:
A. Bon der Chriſtlichen Mation: 3) Walther von
Afıy Erben und Comp., Bruͤderſtraße Do. 15. 2) Gebrüder
Benecke, Spandauerfiraße No. aa, 3) H. M, Bergmann,
Breiteſtraße No. 26, zugleich Wechsler. 4) Joh. Aug. Bär
sr, Spandauerſtraße No. 57. 5) Carl Siegm. Borchhard, "
Moltkenmarkt Ne.6. 6) Ernſt Chriſtoph Doͤllen, Markt⸗
firaße Mo. 7) H. 8. Fetſchow und Söhne, Kiofterftraße
Ne. 87. 9) Ficker und Reinhardt, an der Gertrauten⸗ ud
Sprergafienbrüde Mo. 57. 9) Joh. Earl Ludw. Köhler,
Roſtraße Do. m, zugleich Wechsler. 10) Earl, Friedr. Leite’
‚ wer, Leipzigerfiraße Mo. 58, zugleich Wechsſler. 11) Leveaur
and Tomp., hinterm Gießhaufe Io. 2. 18) Marburg und
Schulz, Schleuſenbraͤcke Do. 14, zugleich Werhsier. 13)
Mechow und Pietſch, Kurftrane Mo. 50. 24) Merl und
Neubronner, Königsfraße No. 48. 15) Rofe, Vogel und
Comp., Heiligengeiſtſtraße Do. 15. 16) Gebrüder Schuͤck⸗
Re, Gertrautenſtraße No. ı6. 17) Joh. Fr. Senftius; Poſt⸗
Brafe Ne. 6. 18) Otruwe und Comp., Miederlageſtraße
Ne7. 19) Anhalt, Wagener und Comp., Bruͤderſtraße No. 6.
B. Bon der Judiſchen Nation: ı) Liepmanı Abraham
Wire, Biſchofsſtraße No. 19. 2) Joſeph Ahraham als
Cs
36 Banko.
mon, Heiligengeiſtſtrahe Ro. 29, zugleich Wechler. 5) Hirſch
Nathan Bendix Sohne, Kioſterſtrae No. 28. 4) Levin Yıın’
than Bendix, Brüderftraße No. a1. 5) Gebrüder Bainber⸗
ger, Spandauerfirafe No. 17. 9) Sam. Nathan Bendir,
Burgſtraße No. 7) Hirſch David Cohn, Helligengeiſt⸗
ſtraße No. 3. 8) Aſcher Cohn, Papenſtraße No. 14. 9 8:
Fraͤnkel Veitel Ephraim, Spandauerſtraße No. gi. 10) — —
vin Iſaac Guͤterbock, Juͤdenſtraße No. 25 zugleich Wechoter
11) Ruben Samuel Geber, Kloſterſtraße No. 36. 13) Mars
tig Abraham Herz, Ipandauerftraße No.0%. 18) W. S.
van Halle, Spandauerſtraße Mo. 61.? 25) J. S. van Kalle;
neue Ftiedrichsſtraße Mo. ’47. 16): Sam. DE Helft, neue”
Triedrichsſtraße No. 58. 17) Seelig Lazarus, am Kolniſchen "
Fiſchmarkt No. 5. 18) Salomon Md oſes Levy Erben, hiu⸗
term neuen Packhof No. 3. 19) Herz Abraham Leffmann
Spandauerſtraße No. 47. 20) Woiff temp, Poſtſtraße Mo. 6):
au) E. M. Liepmann, Burgftraße No. ır. 22) Simvi Hirfch
WMendel, Bruͤberſtraße No. 4. 83) Michel Hürfch Mendel
Ochloßfreyheit No. 9. 24) Joſeph Abraham Moſes, He
utzoſtraße No. 33. 25) I. und A. Mendelſohn, Poſtſtraße
Mo. 26) Mendel Oppenheim und Wolff, in der Burg⸗
firaße. 27). Jacob Abraham Salomon, Heiligengeiſiſttaße
Mo. 44, zugleidy Wechsler. 23) Gebrädtr Beit, Opanbauerr
ſtruße No. 69. 29) Liebmann Meyer Wulff, Koͤnigeſtraße
No. 33. 30) Moſes Watdarg, Paghetenrate Mo. 4 gie
sie) Wecheler. un |
Bauto, Koͤnlaliche, af dem rn *
der Jaͤgerſtraße To. 34, Dieß zwey Geſchoß hohe Sebnude:
wurde 1690 nach Nerings Okiffen erbauet nid: gehoͤrre fenſe⸗
zum Jaͤgerhofe. Im Yahr 1764 wurde es det Banko einge⸗
räumt: Diefe Santo iſt die Hauptbanko in den Preußtfgen: -
Stanten, und jedes ihrer Comptoire iſt täglich von g bis und.
— to — 8 ‘
ur Dante 37
‚m bis 5 Uhr offen, ‚mit Ausnahme der. Nachmittage des
Mittwochs und Donnerſtags. Von ihr hängen die Banken
m den Provinzen ab. Sie iſt eine Depoſiten⸗ und Leihbank,
und bat ein Praͤſtduum von den Staatsipiniitern Herrn Grafen-
voen ber Scäulendurg und Herrn Freyherrn von Stein;
nebſt emem Hay: Dieectortum mit 4 Directoren, an deren
Cpigs der Geheime Ober : Fimamtath Kerr von Winters
feld fh. Dann gehört dazu: ein. Sekretariat von 6-
_ Bafonm, eine Regiſtratur von 4 Perfonen, eine Canz⸗
bey von,5 Perfonen, ein. Disconte: und. Lombards
Comptoir mie a Perfonen, eine Hauptcaffe mit 6 Per⸗
| ſonen, eine Hauptbuchhalterey mit 5.Perſonen, eine
Depoſttencaſſe mit gz Perſonen, eine Depoſitenbuch⸗
dhaltereh für bie Biefige-Banto mit 6 Pirfonen, eine. ders‘
gleichpn, für bie Banko⸗ Conpptoirs in den Provinzen mit
5 Perfonen, S.pmpibete. chriſtliche und 3 jübifche Maͤrler, und,
| 7 Unterbediente. — Durch die Edicte vam 27 Juli 2765 und
s Oubber 1766, und durch die Inſtruction vom 18 Juli 1768,
wurde die 1765 ochtopite Girv⸗ und Mechfelbuuf aufgehobeng
und die jetzige Bank dafſu geſtiffet. In der Folge ‚errichtete
Freiedrich Der Eingige auch Banken in den Provinzen,
und er hatte bey allerndiefen die Abſicht, den Geldumlauſ in
alen Handelsgeſchaͤſten gu evrleichtern, und den Kredit des
Sonpeiffannss zu unterſtuͤtzen⸗ zugleich. oben andy der Publl⸗
Am Gelegenheit zu verſchaffen; muͤßige Gelder ſicher unterzu⸗
bringen, und im Fall der Noth auf Unterpfand Geld gegen
bibige⸗ Dinfen zu: Sefammmen. Bey. ber oben angegebenen
Saupsenffe der Bank. merden Wechſelgeſchaͤfts gemacht;
Fand Srforge Diefeße Die Aſchaffung des Golden und Silbers
fire de Koͤnisliche Min, und giebt, wenn man. Zahlungen.
an entferutin Dertern zu machen. bat, Anweiſungen an aus⸗
wäntige Eomptpirs und Korsefpondeuten, ‚gegen Zahlung ab..
Au glebt fie für niedergelegt Gelder Depoſitenſcheine, weis :
v4 “
N Banko.
v⸗
che aber nur in Berlin gelten. Desgleichen exiſtiten in derſel⸗
ben ſeit dem aten Januar. 1707 Banknoten von q, B, a0, zur
60, 100, Soo und 2000 Pfund, das zoo Pfund zu ⸗231 Mtble,.
“gr. Eourant gerechnet, welche in alen Königlichen Caſſen
und im Handel und Wandel unverweigerlih, und hey jedan:
Bantos Eomptoir bei zu Leiftenden Zahlungen als baeres Geid
angenommen werben. Werben fie mit der Poſt verſendt, fo:
geben fie nur doppeltes Briefporto, und man erhält einen
Empfangfchein darüber; feit 906 werden ach Treſerſcheim
von 5 Rthlr., So Rthlr. und 250 Rthle. Coutant bey dep
Bank ausgegeben. Das Depofiten= Compeeir nimmt
Capitalien an, und verzinſet fie den Pupillen mit 3, ‚den mib-
den Stiftungen: mit a} und den aͤbrtgen Privatperfouen wit:
ↄ pro Cent, und zahlt die Capitalien nad) der in der Oblipe:
tion ftipulirten Kündigung, nach 8 Tagen oder ſoglrich zuruͤck.
Die Capitallen müffen nicht unter funfzig Thaler, in Gold
oder Bilder befragen, und koͤnnen dan immer mis der TUR:
den Summe von ı0 Rthlr. Reisen. Br Einfrderandk,
arten muß men Die Obligation allemal mitſchicken, damit
die Zahlung derſelben Darauf bemerkt werden kann, uno in
der Quittung muß Die Summe des Kapitals, die, Littera und
bie Nummer der Obligation, und der Betrag der Zinfen aus⸗
gedruckt ſeun. Die Obligationen koͤnnen auch cebirt und Über,
tragen. werden, und Capital und Ziuſen werben dann an ben
Vorzeiger bezahlt; fie find von-dem Director unterſchrieben
von einem Buchhalter contrafipnirt, und von einem. day Pils
ſidenten confirmir, Das Diäsomto : Co mptoft sie
Lomb ard leihet Enpitalien zu. landuͤblichen Zinfen auf Pfande
briefe, Actien und andere gute und Khere Eiſote au — X
fo wie auf eingetragene Obligationen, Juwelen, Ya, Sil⸗
ber x. auf 6 Monate oder fürzere Zeit, und bewiſſigt nad,
- Ablauf derfelben wohl eine Verlängerung. Die Zinfen wers
ben gleich beym Empfng des Geldes abgezogen. — ‚Gefuce
[4
Barbierer. : Bau. Academie. 89
ing der Kdniglichen Bank warden under DAT Abreſſe: an’ da
Kinigt. Hochloͤbliche Haupt “Bantos Director lum abgegeben.
Barbierer. Der berechtigten Barhierfiußen fü nd dien
45, und diefe unterhielten im Jahr 2gog,. 125. Sefellen und,
35 Lehrlinge.
Bau, Xeademis, Konigliche in dem dest eine
zehaude auf: dem Werderſchen Markte. Der ebſte Anfang gu
dieſer Academie ward damit gemacht, daß Friedrich der Eins
zige auf Antrag des verſtorbenen Staatsminiſters Hen. von
Zedlitz 1775 einen Profeſſor anſtellte, weicher die jungen
Sister in der Fortiſtkation unterrichtete, und jungen Leu⸗
u...
ven bürgerlichen Standes ih der Fortifikattonkbaukunſt und
dem Kammeringenterwefen, jedoch auf ihre eigenen Köften, "
Unterricht ertheilen mußte, Hieraus bildete König Fries
beih.Witheim IE die Ingenieurſchule gu Potsdam, die
Artillerie⸗ Academie und dieſe Bau⸗Aoabemile. · Er beſtimmite
Yayuı ‚eigen jahrlichen Fond von ao, ooo Mile. :n :diefer
Baun⸗Acahemie werden jung: Baubediente in Bffentiichert Vorr
Iefungen unterrichtet, - Die Curſus nimmt aflemal mit DEM
aten Octedet feinen Anfahg, und wer an den Borlefungen
Antheii nehmen will, meldet ſich bey dem Directorium unb
SBfet die Matrikel mit 0 Rthir. Bor dent sten Jahre wird
ulemand zugelaſſen, und der ſutige Menſche muß einen ortho⸗
— — —
— — — — —
grahlſch richtigen Aufſuz verfertigen koͤnnen, eine Grund
Sage in der lateiniſchen und franzoſifchen Sprache beſitzen, und
fertig zu. Rechnen verfiehen. Das Honorar Für ein halbjaͤh⸗
niget Collegium wird praͤnumeraudo niit % bie 6 Rihlr. bezahlt.
Der Carfus für: Architactan dauert vier, und der für Beth
meſſer ein und ein haih Jahr. Einige-Koflegis werden ur
entgeldlich geleken. Geſchickte junge Lens, werden in ber
vSoelge anf Weiten gefchickt und gu Aemtern befördert. Cie’
Degmmasise ardact meh dirigie die ſaͤmmtlichen Lehranſtalten
ap = Banaum.
bey dieſer Areale. uub. beficht us dem jebesmainen. Adabe
fidenten ‚der Techniſchen Oberbau 3 Deputation (ſiehe dieſe)
und aus Raͤthen defielben und des Königlichen Oberbayamts.
Bas Euratorium beſteht aus dem Staatsminifter Heren von
Hardenberg und von Schröttet und hat einen Conſu⸗
Ienten und Juftitiarius, einen vortragenden Mash, einen Reit
Renten, Ardivachus und. axpedivenden Sekretaͤr, und einzk
Sgurnaliften und Dekretaͤr neben. ſich. Im Jah. dos Str
Band die Deyutation außer den Prafideuten, aus: 4- Mitglig
dern, und als Director ſtand der Geheime Oberbaurath Riedel
det Aeltere⸗ bey derſelben. Zu dem geſammten Unterricht
waren. a5 Lehrer beſtaͤtiget. Die Wiſſen ſchaften, welche von
3806 bis 3807 gelehrt werden, ‚find: freye Handzeichnung,
orchitectoniſch⸗ und Maſchinenjeichnung Situations⸗ Kargey
zeichnung, Jeldmeſſen, Nivelliren, Aruhmetit, Algebra, Ey
mentat: Geometrje, ebene Trigonometrie, Optik, Perſpreit
Ye, Statit Hodroſtatik, Mechanik feſter Korper ‚ gydraus
e, Otroni⸗ and Deichdaukunſt, Conſtruction der Einzelnen
Kheila eines Gebaͤndes und über die Baumaterialien, verong:
wirhr, Stadts, Schleuſen⸗, Safen:, Bruͤcken⸗ und Bean
Pßukunſt, Anfertigung geometriſcher Grund⸗ und Aufriſũ
Beh Proſen, Maſchinenſehre, Geſchichte der Baukunſt und
eſchafteyl. Die Bau⸗ Academie hat eine anfehrtiche äffend
liche Bibliothet meſche Montags, Dimfiage, Dpnnerſtags
und Freytage affen iſt. Geſuche Bey. diefer Acabemie werdag
unter der Adreſſe: an bie: wonislich Vveovwrelhuche Dauer
demie· abgegeben,» -
.: Bauame, Koͤrigl. Ober Hofbauamt, — der
bkcholiſchen Kirche No. a. Steht unmittelbar unter Sr. Was
jr Be Kinig: und verſammelt ſich jeden Voemlitag. Es
wird gu. Imwediat⸗ Banengeleygenheiten und dahin: gehorin⸗
Ben: Untsrfuchungen gebraucht befohners führt 66 Die Bauge⸗
Ahäfte. bey den König: Schiäffeen. in und um Vedtin / aad der
A
Kun il De TEE See —
oo.
Banaum..:- Baum). der. '
Wien unb- Diiticärgebänbe ; beſorgt den Ban der Privab⸗
Cauſer, weiche Auf‘ Königl.: Immediat⸗Koften in Berlin, -
Peridam und Charlottenburg miscführs werben, ſteht der
Veratenpflafterung vorn. ſ. w. Es heſteht aus dem Direetge,
Hrn. Gehheimen Kriegerath Langhans und 8 Mitgliedern,
ſerner no Bau Inſpectoren, 2 Konducteur, a Gekretaͤren und.
Besikratoren, 'ı Buchhalter,1 Controleur, s Canjelliſt und
1Ceisnlator. - Geſuche werden unter. der Adreſſe: an bad 8
Ag Hochlbbliche Ober⸗ Hofbauam abgegeben: +. :
Bauamt. : Zu diefem: gehören alle. bey Hofe ki
Vanwweſen erforderliche recipirie Handwerket, 14 an.der Zahl,
Als ı Mauermeiſter r Zimmermeiſter, N Steinmetzmeiſter / 5
Gnfet, ı Schlöffer, x Täpfer;.. —— 1 VDipfer ¶midt
1 Kifhter, 1 Tapezieter⸗ 2 Brunnen: und Roͤhrmeißzet, &
Edoruſteinſeger und ı @teinfehmeifter. Ein anderfa V *
hit gehört sum Soivernement, (Siehe ‚diefes 2 I
. Baugmts- Cofer bes. gigen Dörr Pofbanamak
ij auf dem Königlichen Shifre,, Gr derſelben ſteht 08
Aendani der $8 Geheime sus, Zencer und z Sonte
kur, .
| Bau « Amce GWeriche⸗ 1% Die. Hehaua te
hiuer Apr ihol Kirche Mor. beſteht aus m Oberhofen
wis Richtern und iſt mit dem Aber Hofhauamt genau veri
Duden. „Bor demfelben werben die wißchen den Oßechefe
kanamta⸗ Qicianten. ‚Profeflioniften und Lieferanten vorſal⸗
lenden Streitigkeiten verhandelt. Geſuche werden unter der
Adreſſe: an das Konigl. Arena pie: Het annn Ge⸗
richt aheſgeben. get a Bu — rd
+ Bauen, Pen Panten, Dash don Puklkantum vum
Ming 1902. fcllm disjmigen -Hirfinen Eimwehaer, tmaiche ta}
ber Suabe: due. Bauveraͤrderung vornehmen woflen,; hie Zeiche
veng day den —A—
%
v
48. Dan Cafe. Ban. Commiſſion.
Damit son samfelben ale die etwa nothigen Veranderungen
in Hinſicht des nicht zu vefmgenden Buͤrgerſteige ober der Sfr
fentlichen Plaͤtze deſorgt werden koͤnne; bey ſoichen Bauten
ab; bieſ weder aa den oͤffenklichen Plaͤten noch auf den’
Strafen vorgenommen webden, wird bie Anzeige und Zeich⸗
Ming dey der Polizey⸗Regiſtratur, oder Beh) „dem Feuerherrn
des Rediers eingerelcht. "Die Ban : : Ertaubnißfejtine werben
nach des nöchigen unterfuchung dann! ſogleich ertheilt. Mach:
dem Kammer-Reſcript vom 8 Aug. 1802 darf kein Maurer⸗
gebe vas beſtimte tägfiche Arbeitslohn “von. ver. Banherrn
annehmen,..fopbern daſſelbe muß an den met mh wen
ven. Ve tnlz..
Bau. Caſſe, Churmaͤrliſche Kammer au· Cafft/
augen Konigl. Schloſſe, ‚mit 4 Rendanten, ı Controleur und
x NRſſtſteuten: Ka diefer Caſſe werden die ‚Kammer: Bauten
a der Ehurmatt beſttitten.
Wan: Commiffen, Könige, Diefe Caiı Eon
mifften errichiete Friedrich der Einzige im Auguft'x7
u ohne deren vorhergegangene Beſi— ichtigung darf kein Can,
Ai von Seiten, des, Nochbars Wid grſpruch oder Streit‘ ent
rt, unternommen "wären. Auch gehoͤten vor dieſel⸗
die khrterung ber Geäfjftretfigkeitet, ı wein fie Auf ine
‚Sorfurithienden oder fihon vorgenommenen bin) Bezug Häben.
Vie Ed Koimmifiten ſteht unter Wein General + Direetoris
and kUnimt auf dem berliniſchen Rathhauſe zuſammen. Die
egiftcätur (ft auf dem Königl. Schloſſe. Dieſe CEommiſſton
deſteht aus dein Director, ‘Sen. Geheimen Kriegtrath von
Kahte, aus 4 Bauräthen und Rechtsgelehrten, x Sekretär,
Regiſtrator und Ötendanten; und aus 1 Bau⸗Commiſſions⸗⸗
Hrivias: Geſuche werden unter der Adreffe: an die Köntgl.
Sechtohlche Bau: Conmiffton hleftger Neſcdenzen, dey Dem
-, Minus abgegehen. ei “ a v
Deu Depuissin., Bau. Hanbwetts.Squle 4a
Bau „:Deputation, Techniſche uch. ie * dem
Omeal: Direstorium und deffen einzelnen Departementd" ms‘
tergeordnet, und an Die Belle des won Friedrich Behr Tinßi⸗:
gen im Jahr 1770 errichteten Öber + Ban : Departements‘ 'yetres!
tn, weichen zu mehrerer Vereinfachung. des ‚bisherigen Ber’
(häftsganges im Bauweſen eine andere Einrichtung srgeden,?
und am t Juni. 1904 in dieſa Deputurion Vermauie.-Mk Sie
bearbeitet folgende Gegenſtaͤnde: Ki ‚aflgemeinen Vaugrande.
füge oder Normal: Borfchriften : :mıch.alg Begenfiäude;;; bier
höhere und viefumfaflende Kenntniſſe betreffen; die Soperve⸗·
vifien der Bauqnſchlaͤge von Kirchen s-und Schalen⸗ Mcife:,
Sols, Aemter⸗ Bauten, und die Bauten heym Bergt awerts⸗
tten⸗ und Fabriken⸗ Departement; die later. ide
Kaf.die Bau⸗ Academie Bezug haben; die Prüfung der Can⸗
beten zu Day > Bedienung; "ale Bereit, die‘ von ven,
* ur Beurtheilung an die Doputätion gewieſen wit,
adteffirt werden; auch iſt fie angewieſen, alle nuͤtziiche Erfim'
dungen und Erfahrungen, forboßt im⸗ techniſchen als im poli⸗
tifchen Jache des Bauweſend ‚N Autegung gu‘ bringen: ef.
Ahriden Bau⸗ Sachen, "weiche das Oder⸗Vau⸗ Dehdeteitenit!
bieher Bearbeitet: hat, werden nunmühr theils von Wen’ Pros
vinzial: Ban: Bedienten bey: den Ahnmerh bearbeiter, ihells
am das der Provim Sorgefeite Departement des General: Dir
rectrriums eingefandt, wo fie von dem Seheinten- Ober i Gans
rath bearbeitet und vorgetragen werden, der at dieſes Depate
tement gewieſen iſt. Es ſtehen bey der Techniſchen Ober Bahr
Deputation ı Präfldent, Kr. ‚Seh; Ober⸗ Finangrath Morr
genländer, g. Geheime Dber-Bauräthe, = Referendoͤrius
tcped. Eekretaͤt, a Reoiſtiatoren 8 Affſtentan uni Com
dutteurs.“ Be
Dan Hondwerts Eule Rice —* ver
1
64 Bauhef. Baunmollenzeug · Dianufactuen:
fiat der Bau⸗ Acadewie und der Aeademie der Kanſte. Si⸗
hat den Hru. Geh. Kriegs⸗ und Ober⸗Hofbauraih Becherer
um Director und. z Lehrer. Die Gegenſtaͤnde, melche gelehrt.
erden, ‚rd Handzeichnung, Arichmetik, Geometrie, archi⸗
tectyniſch⸗ Bemnang, ARedenie und ————— der
Grm -;
—— auf dem, u ver Dieufett, — bem- |
Bipfeiguoben, Bauhsfeguffe und Seallſtraße / enchäle's KHäns!
fer. and. itn wo Schrute Ing.’ e⸗ wird I veaben die
— — ed te.
—2fð auf der Meute; vom aupfergraden
—* Sauff, enchäte re Häuſer und ifeigo Särirte lang.
VBaumdgaſſe, vor bei Konigsthore, ‚geht mit No.
5 Her ‚Sintenftraße an, über: die Waßmann⸗ Safe und kleine
Geänffurterfaße, Dis, No. 3 an,die Kurzeftcaße,, und zuruͤck
bis —R Die Dom— ‚Hängine hat in dieſer Baſſe No. #.
thefn Kirchhof. 9—
,. Banuınmallenzeyg- Meyufacturen.. u ift allge.
meh vetannt, daß hier ſehrrſchoͤne und alle Arten haumwolle⸗
ne Range verfertiger. warhen, zn ber Haudel damit iſt ſemohl
hier als af dan. Maſſerhadaſstend. Im Jahı-ıBon wirterhiäeie
gen. bie ver ſchiedenen Manufartyren 668 Arbeiger,, Manufa⸗
curens Adreffen find folgende: 2) Carl Gotthilf Weber,
Brgſtraße No, 13." 0) Gottfried Goch," Wilhelmäftzaße.
-Mo. pr. 53) Gottlicb Zaunder, an ben Werderſchen Muh⸗
las): Behremd. unh: Comy., Prenzlausfraße Dia, 46.
5) A C. DasHler, Beipzigerfieaße Mo. 48: , 6) Johan
Gr. Dysmann, Weiltraße--Mo. a3. 7). Carl Wilhelm
Gpuktbastu Sriedriheftsaße Mo. 100. 8) J. E. Palm.
'junige,, Stualauerfiraße No. 48. 9) 3. 8. Robrläppen, :
Stralauerſtraße Mo. 18. 20) Joh. Chriſtoph Luͤhn, Stra⸗
lanrrſiraße· No 45. ° 2) Joh. Wilh. Meier, Stralauer⸗
— —
Dedine ageſtrche | 16
kfe No. 46. 1) 3. 8. Kohrt, Kiofterftrapt Ne c
| 3) Chriſtian ug; Yannswig,' Sarvenſtrahe No. 5.
14) Süß. Krüger; Spittelmarktſtrabe Me. K15) Fah⸗
eer and Poiret, Wallſtraße No. 40. . 16) Ach. Georg
Ruhdorf, Walkraße No. 14. )) 3. 3. Klinger, Wie -
deichsſtraße · eben Me. 1 Dam, deledrichn
ſtrahe No. 30. 19) Joh. Heinr. Auguſt Lehmann; Gh
newögefie:: Mp. 26: 56) .@. Bayeu; Vehrenſtraßze Die, 5.
21). € & Hiller, Imrufalemesfisaße. No. a. ab) GE:
Dyis, Krauſenſtraßa Mo... a)... Weibner,:nue “
Commandantenftraße Mo. 14. 24) Joh. Georg Sichnrys
Bittwe, Quarre No. 6. 93) Simon und Tomp., Heine
Praͤſidentenſtraße Ne. 7... 26) Nav au und Eichene, neue ;
Gruͤnſtraße Ro, 16. 87) €. Dunkel, Kaiſerſtraße Io. 7.
286) Sam. dlag Kaiſerſtraße No. . 29) €. 5. Bars
thiimann, Landebergerſtraße No. 8. 80) Länge und .
Beiffe, Landöbergeiftraße No. 43. 51) Döring,” nsud ’
Gäfgehftrane Mo. g. SE)T. G. Krafft, Contre Eſtarye J
No.68. 33) G. M. Auch, Roſenthalerſtraße Mo. 56. 30
S. EVindfchagl Hofpitalttraße Ri. 43 35) Leb zer,
seht Praſtventenſttaße Moie:: SO: Garfu ß; Markgeafen·
Kr Ni 437) Donath, Anhelmeſttaße io,
(Sn auch Cattun⸗ und Veaqhener· weaulacruten |
Bebiente, fee, Sefinde,. ” u nn
.„Begräbnißplöge,. ſiehe Heigensehähren mi J
Transroshnung. Fe “
BSehrenſtraße, auf. der Grisheiceßadn Diefe (im. ö
| ean enthält mehrere Pallaͤſte, jedech andy einige Teodel-·
Buden- auf den noch leeren Bauſtellen. Sie gehe m: Mo.
bey idee Wichelmoſtraße an, Ad’ die Mauer-, Kanvnlere,
Friedrichs⸗⸗, Charlottene. und Markätafenftenfe, wor bem' _
Opernplatze votbey, bie Mo. 39 an die Hedwigezaſſt ud!
Pa ne
\
#6 Beichet. Belevue.
Krche and zuroͤck bie Abo. I1. Nre kaͤnge iſt da50 Schritte
nach Nehrings .Tede der fernere Bau der Friedrichsftedt auf⸗
getragen: wurde. Ehe die Friedrichsſtadt gebauet wurde, was
den. Dit jetzigen ſchoͤnen Gebaͤude wurden groͤßtentheils uns
ver Koaͤnis Friedrich Wilhelm IL. aufgeführt. Unter
Friedrich dem Einzigen hatte Dee Schauſpiel⸗Directer
Dobeun in diefer Strage fein Comöbienhaus”
Beichte, ſiehe Abendmahl.
Belitz « Immediarftadt im Zauchiſchen Kreife, 7 Mei—
in von Berlin, an der Poſtſtraße nad) Leipzig, mit Mauern
umgeben und 2 Thoren. Im Jahr 1801 waren hier 274. Haͤu⸗
fer, 306 Scheunen, 1 Kirche, 1 Schulhaus, ı Rathhaus und
2815 Menſchen, welche vom Ackerbau, Viehzucht, Brauer
nr anderen ſtaͤdtiſchen Gewerben leben. Es iſt hier ein Poſt⸗
uͤs, und zur Garniſon hat die Stadt a Compagnien vom
deldjagere Regimente.
Bellevue in dem Thiergarten, unkern den Zelten, ein |
Luſtſchloß nebft Park, dem Prinzen Ferdinand gehörig
Frjedrich I. hatte den Dias an einige Mefugies überlaffen, die .
thn me Maulbeerbaͤnmen bopflanzten. Von diefen kam et
nah und nach an den Gärtner Müller, an den Baron von
Knobelsdorf, an den Kaufmann Pombayra, an ben Epeife
Wirth Dortu, an den Rath Schneider, an den Staatsmini⸗
fiee von der Horft, an den Rath Bertram, und endlich im
Jahr 1754 an den Prinzen Ferdinand. Im Anfange war
Dies blos eine Meyerey, und unter dem Staats miniſter non
Ber Horſt cine Sommerwohnung, Prinz Ferdinand ließ das
jebige Schloß mit zwey Flügeln in einem edlen und einfachen
Style erbauen, binter deren einem die Ställe und dlonomis
ſchen ehaͤnde angelegt find. Man verlängerte die gerade
und ihren Nauen hat fie von dem Ingenieur Behr, weihen .
ren Hier Woͤlle und Graben, weiche erfk 2712 abgertagen wur:
Bee — . . 4
um Potttamer Tore auf das Cichteß eßende und durch
den Tiergarten. gehende ſchoͤne Allee, füllte die Moräfte Hd
jog die nöthigen Kanäle, und erhöhte das Erdreich, um de
Garten darauf zu gründen. . Das Schloß hat einen kleinen
Thurm mit einer Schlaguhr. Bor demfelben iR, ein freyer
Raſenplatz, und, hinter demfelben fließt die Spree, "Der Mark
bey diefem Schloffe iſt mit einem chinefifihen Sitterwert ein⸗
gefaßt, und enthält, mehrere‘ fchöne Parthien nach) engliſcher
Art. Man findet ti demſelben verſchiedene Dentmäler, naͤm⸗
lich auf der linken Seite des Gartens auf ber Rofenparthie die
droncirte Buͤſte des verſtorbenen Helden Prinzen Heinrich
von Preußen, Bruders Friedrichs des Eingigen. Sie ſteht
auf einer halben Saͤule von grauen ſchleſiſchem Marmor, wis _
einer Sutrlande von weißem carariſchem Marmor. Vorn auf
einem bronzenen Schilde ſtehen die Worte: Frederic Henri
| Eonis Prince de Pruffe, ne le 18 Jan. 1786, darunter: na
-& tout fait pour V’Etat; dieſe Baſte iſt ein Meiſterſtuͤck des
berühmten Houdon, welcher felbige 1789 gu Paris verfers
tigte. Ferner findet man in diefem Garten das Monument.
der verſtorbenen Batoneſſe von Biel efeld; neben diefem ' ei ;
he abgebrochene Antique Säule mit einer Infchrift Auf einer
Fupfernen Tafel; dad Denkmal des ehemaligen Drinz Jerdi⸗
nandſchen Hofmarſchalls von Bredow, vorſtellend die Zeit,
unter dem Bilde eines alten Mannes welcher die Worte
ſchreibt: Eflime et Pamitie etc.; bie Büfte des engtifchen
Dortors Baplies, von weißem cararifchem Marmor.und von
Taf fart verfertigt. In dem Garten befindet ſich auch ein
Salon, der durch eine vielfarbige Glaskuppel von oben ſein
Licht erhaͤlt, mehrere Lauben, Anhoͤhen und ein geraͤumiger
Gemuͤſegarten mit Treibhaͤuſern. Jedermann, der ſich anſtaͤn⸗
dig betraͤgt und anſtaͤndig gekleidet iſt, hat die Erlaubniß, den
Garten zu beſuchen, und man findet hier oft, befonders dei
Conntags, viele Menfihen verfammelt, "
* Bergibeſen.
Bergueſoi ibn Berner und ride
partemen gehdrige An ſtaiten. Zu den vagherts und
Huͤtten⸗ Department gehören in der. Negel, als Regalien des
Konigt alle Foſſilien, woraus Metalle und Halbmetalie ge⸗
wonnen werden koͤnnen; alle Salzquellen und Salzarten; ale.
Jnſlammabilien und Kbelgefteine. Jedoch auch. Privatperfoneg .
tonnen Bergweſen betreiben; juzwiſchen ſaͤmmtlicht Bergs und.
Hatten werke ſind in ihren Petriehe,ſie mögen Staats⸗ ober.
Privateigenthum ſeyn «de Aufficht der Bergaͤmter, und dieſe
dem Drag: und Hattene Departement untergeordnet. Die in
Daug auf das Bergweſen und zum Bergwerks⸗ und Höstens .
Departement des General⸗ Directorit gehörigen hier beſindlichen
Anſtaltan find foſgenden J. Bareau oder geheime Berge.
Kanzley,. in der Surfraße No. x5. und täglich Vor⸗ und.
Machmittags offen. Es ſtehen dabey ein Sanzlep: ; Disgetgp..
und A Eanzleis@ekretäre, IL DBergwertss un Aöttens
Abminifratton,. in der Wallſtraße No..ga.. Sie dat. eig,
nen Director, Hrn. Geheimen Ober Finanzrath Wehling,
—2 Perg · und Huͤtienraͤthe und Affeſſoren, 2. Canzʒ ley⸗ Directop
und g expedirende Sekretaͤre, Regiſtratoxen und Calculatoren.
Diehe Adminiſteation wurde den 13. Decemher 1776 angeorbs-,
net, und verſiehet bie Vices bes Obexbergauus in der Ehura,.
und Neumark. Sie dar bie: Aufficht über das. Saigerbüttens. .
wert ben, Neuſtadt au der Doſſe, wo das Gold und Silbey
aus dan Nothenburger Schwaczkupfer geſchieden wird, über
das. Meſſtugwerk bey Neuſtadt· Eberswalde, über dag Berge.
[3 zu Ruͤdersdorf, über. bie, verfchiedenen Eifenhätten und
Eifenfteingräberepen, Sipsbräche und. Gipsbrennereyen, Kalk⸗
und Muͤhlſteinfactoreyen in allen Provinzen, über. die Kupfer
hamwer bey. Croſſen, Neuſtadt-Eberswalde und Radach, und
über die. Eifens und Meffingbrathzäge bey Niederfinow und
Bir Bainhänımer zu Catlswert. BL Die Bergwerta und
Huͤtten⸗
Dirgmeien.- 4.
Hätten : Zäminifiration Zufip » Deputarion mie
Mitgliedern. IV. Die zur Aufnahme ber Torfgrä
bereyen in der Churmart, Neumarkt, Bommern
nad Preußen verordnete Adminifiration, mityg
Mitgliedern. V. Die Haupt⸗Bergwerks⸗ und Hüte.
‚tens&affe, mit ı Rendanten, ı Buchhalter und Controleut,
ı Eafficer und » Aſſiſtenten. In diefe Caffe Hießen alle Berg:
werks⸗ und Nättengefälle und die Einnahme der Magazine
zuſemmen. VE Das Haupt: Eifen s Comptoir, mies
Rächen, ı Nendanten, » Aſſeſſor, x Selretär, Regiſtrator
mb Calculator, ud x Eopiften. VII. Das Hanpt⸗Eiſen⸗
und Btech-⸗Magazin, mit'ı Nendanten, a Controleuren
ad Öckretären, und ı Cafjicer. Das Haupt⸗Eifen⸗ Comptoir
und Magazin wurde 1750 geftiftet, nachdem der Gebrauch des
ſchwediſchen Eiſens verkoten worden. Es werden Bier Ver⸗
rache von allen Koͤnigl. Eiſen⸗ und Blechhuͤtten gehalten, fo
daß man alle dergleichen Beduͤrfniſſe hier, jedoch nur im Gro⸗
hei, bekommgen kann. VII. Die Muühlenſtein⸗Mieder⸗
lage. (Biche dieſe.) IK. Die Eiſengießerey bepm
Invaliden⸗Hauſe. (Siehe def.) A. Das Dergs -
Eadetten nad Elenen : Inftitur, im der Wallſtraße
Nd.ge, mit 7 Lehrern. In diefem Inſtitute werben junge
Lente, die ſich dem Bergwefen widmen wollen, zur wiſſen⸗
ſchaftlichen Kenntniß der zum Bergweſen gehörigen Gegen⸗
ſtaͤnde angeführt, und befonders in der Phyſtk, Chemie, Wie
vdargie, Mathematik, ıc. unterrichtet. Die Aufnahme der
Eyektanten und Eleven iſt dem Oberbergamte jedes Diſtrikte
Abirlaffen, welches Aber ihre Qualifitätion berichtet und über
Ihre weitere Ausbildung and Anſtellung Vorſchlaͤge chut. Zu
ihrer Aufnahme als Erpektanten werden die nöthigen Schul⸗
fenhtniffe und ein Alter von 25 bis 16 Jahren erfordert. Anf:
eine Unterſtuͤtzung an Gelde aber koͤnnen fie nicht eher rech⸗
kat, als bis fir ſich brauchbar beweifen. Sie werden, je -
D
so Berlin überfaupr.
nachdem fie fi) Emem oder dem anderen. Fache beſonders ge:
widmet haben, als practiſche Beamte beym Bergbau, Huͤt⸗
tenweſen, Maſchinenweſen ze. oder beym Rechnungs⸗ und
Caſſenweſen angeſtellt. AI. Das Mineralien; Cabinet
des Berg: und Hütten⸗Departements, auf dem
Friedrichswerderſchen Markte in dem ‚neuen Muͤnzgebaͤude.
Dieß Cabinet iſt ſehr beträchtlich und beſtehet aus zwey Samm⸗
lungen, der ſyſtematiſchen und toppgraphiſchen. In erſterer
befinden ſich die Genera und Species von Steinen und Erzen
nach ſyſtematiſcher Ordnung, und in ‚ber andern find folgende
Mineralien: 2) die Sammlung aus den Preußiſchen Provin⸗
zen; 8) von ben übrigen deutſchen Provinzen; 3) von Ruß⸗
land, welche burch ein Geſchent Kaiſer Alex ander L. beſon⸗
ders reich geworden iſt; 4) von England; 5) von Schweden
und 6) von Norwegen. Dazu koͤmmt noch eine Süntutung |
von mineralogifchen und andern Landıharten, von Grubenriſß⸗
fen, von Maſchinenzeichnungen, nebſt verſchiedenen Modellen
von Oefen und Maſchinen, vielen phyſikaliſchen und mathema⸗
thiſchen Inſtrumenten und Modellen. Unter ben Mobefien if
beionders das won dem Holz ſchneider Kahl in Steinfeiffen
verfertigte Modell eines Theiis des. Rieſengebirges von ah
Quadratmeile merkwuͤrdig. Das mächtige Ferberſche u
binet iſt dieſer Sammlung ebenfalls einverieißt worden. Br
Seit 1778 befist das Bergwerk: und Hütten Departemag
eine eigene Bibliothek, zum Gebrauch fänıintlicher Beamten,
Es werden dazu alle Werke, die zur Vergwerkswiſſenſchafn
phyſiſchen Erdbeſchreibung, Chemie, Mineralogie, Naturge
ſchichte überhaupt, Technologie ıc. angeſchafft. — Alle beym
Bergweſen angeftellte Perſonen haben eine eigene Uniform
(Siehe Civil: Uniformen.)
Berlin überhaupt, ober kurze Weberficht von.
demfelben. Der erſte Anfang Berlins it nicht vor 16
. Berlin: überhaupt. 6
feadern vielmehr fpdser anzunehmen, und es iſt gewiß, daß
Die unter Markgraf Albrecht dem Bären im ısten Jahrhun⸗
dert and den Niederlanden getonimenen Coloniſten, es zuerſt
benöitert haben.” Die Ureinwohner ſind vermuthlich Wenden
geweſen, und von den eingewanderten Niederlaͤndern vertrie⸗
ben ober unterjocht worden. Der Name der Stadt iſt aber
nicht von einem Bären oder von Albreht dem Bären ans
gunchmen, fondern wahrſcheinlich niederdeutſchen Uxfprungs,
und fol die damalige, jedoch jetzt unbekannte Befchaffenheit
des Orts anzeigen. Die niedeiländifchen Coloniſten ließen ſich
vermuthlich Hier gerne nieber, indem die damals fehr ſiſchrei⸗
che Spree, ihnen teichlihen Unterhalt anwieß. Es würde
daher nicht unrecht fepn, wenn man unfere Stammvdter Bis
f — er nennte. Ackerbau und Viehzucht brachten fie erſt ſpaͤ⸗
vr in Anwendung. Rund um Berlin waren die Waldun⸗
sat: Di anhaltiſchen Markgrafen, deren Regierung ſich im
Anfarıge be szten Jahrhunderts endigte, gaben fich die erfte
a Velonders Muͤhe, Berlin das Anſehen einer Stadt zu
sehen. Es entſtand auch in der erſten Hälfte des ı5ten Jahr⸗
bunden ein zweyter Theil der Stadt, oder vielmehr eine
ueue Stadt, dicht bey Berlin, nämlich Alt⸗Koͤlln, welches
fir Dex Altern Seogräpfim immer als Koͤln an der Spree
aufgefähre würde. "Diäfe Ausdehnung entfiand vermuthlich
ans Miederlaſſungen von diſchern, weichen Berlin anfing zu
enge zu werden. "Unter den Regierungen des jeßigen Regen⸗
tenſtammes erweiterte ſich Berlin ungemein, und gedieh zu
der jezigen Größe. Nach und nach kamen die andern Quar⸗
teredaygu, nämlich unser Churfürft Friedrich Wilhelm dem
Großen entftand Ver Friedrichswerder, und erhidt 1650 das
Prieilegium einer Stadt. Im Jahr 168: ward Neu⸗Kolln
angelegt. 1670 die Spandauer: Vorfiadt, 1674 die Meuftabt,
and in den jahren 1680 und 1484 ward zur Anlegung Des
Rinigs: und Stralauer⸗Vorſtadt durch einige Bauten Anlaß
De
—
7 Berlin überhaupt,
ou Gaſſen, 28 Sffentliche Plaͤe und. Muͤrkte, Sı Ringen ‚nie
le öffentliche Gobsude, und 158,706 Menſchen, ohne has aus⸗
geruͤkte Militaͤr, welches immer auf zgieon-Ältuufdgen angt⸗
ſchlagen werben. kann. Unter den Einwohnern waren Sans un
den. Die Straßen’ find, bis Aufreikige in ber Könige; und
Spardaner⸗ Vorfladt, alle gepflaftert, und. werben zit dan
Bintermanaten burch eine binlängliche Anzahl Lateriseh eh
feuchte. Die Mamen der Straßen und Gallen’ fntaitiued
feit 1803 auf blauen Blechtafeln an den Erfhärfern und wie
Haͤufer find ſtraßenweiſe numerirt. Der Ackerbau um Wi
Stadt IR nicht Hedeutend, wohl aber der Garten » und "Ger
miaſeban. Für hinlaͤngliche Zufuhr der Lebensmitdel wird ven
dem Poltzeydirectorium beftändig geſorgt. Berlin iſt nicht als
lin die Hauotſtadt des Churfurſtenthums Vrandechurg, ſon
dern auch die Hanpt⸗ und Mefibengfinds der Preußifchen Wie
narchie. Derr Neront des Landes lebt größtentheils bier, vud
‚der Hofſtaat deffulben, fo wis der der Konigin und nebrere
anbern’Fürfttiepete Qperfonen, tragea zum Wehl una vr Lbhet⸗
tigkeit; der Stadt fee vieles bay.:: Auch iſt dien Dig vor |
allen hahen Banbası Coſlegien, mb: die zuſammen zauchſt den :
anſchulichen Zabriben und ‚dem nicht unbedeutenden Handel
ingitichen diecwielen. andern’ ſtaͤrtiſchen Gewerbe, das Ballade
und der Luxns der Großen, geben. den ————
Meiis:den Unsenhalt, „And fehlt et wicht an Leht · vnd
wiſſenſchaftlichen, wohlthaͤtigen und. Armen⸗ Anſtalten aller
Yet. Die Gerichtebarkent über:bin Eimwohnes chat. der ‚Mes.
giſtrat, das Kammergericht; das Hausvogteygericht und Das;
Amt Muͤhlenhof. Der Hof vebennt ſich zur Reformirten Düne
ligion, und-.die Alwigen Cinwohner theilen ſich ein in anne:
geliſch⸗Lathertſche, Meformirte uud Katholiſche Chrifſten, we
che alle gloicht Möchte beſchen, ſo wie auch die Judenſchaſt
ihren vfſntitchen· Gottesdienſt und viele Freyheiten hat. Diss
Abtzben fh‘ fehr mäßig, „web liegen groͤßtentheils auf der
v
Berliner. Viertel. Bir. 66
Befe. IE Yin Wohrne ⸗Einwshner Rd Eantenfro un
bir. jeden hler angegebeacn Gegenſtand, und viele anderg
faan man 1 am geerim On in dieſen Buche ne und
terrichten.
VBerlin, das urfprängfä alte ober das‘ Po man |
te berliner Viertel. Es if die äftefte son den Bifigeg
Stgadten, und wird von der Spree ſadlich und wei, und
vom „eſtungegrahen nördlich und oͤſtlich zu einet Infel gebils
det. Mördlich von dieſem Theile der Stadt fiegen ‚die Spanz
daner⸗, Könige s und Stralauer s Borftadt, und diefe ſind
durch de Herkules, Spandau :, Könige : und Stralauerg
Bruͤcke mit Berlin verbunden. Xuf des Süd: und Weſtſeite
liegt Koͤlln, and haͤngt durch die Waiſcuhausbruͤcke, Muͤhlen⸗
damm, Langedruͤcke und: Friedrichsbruͤcke mit bernfeiben zu⸗
ſammen, Ega iſt in zwey lutherijche Kapptlicchfpiele einge⸗,
eilt, bey welchen ein. Probſt ſteht, und hat uͤberhaupt g Kir
hen: nobſt der Inden · Goaagage Auch N in dieſent. Theile
Der Nedt Das Rathhaus für sang, Berlin DR ogverue⸗
mentchaus ah awer ne Märkte... Er euthälg; ‚8, Spraßen,
25: Caffen,-und im-Ighr:905:.-ros Käufer, und 84,067 Eigs
Rebue. Die Inden haben groͤſtentheile hier ihre —
Butinerblua. Zabriken, ſiehe Neub kau; ..
Baliniſches Syminaflum, flehe r a —* r.
2 —— 3 Dein om San im
—2
im Jahr —R 58 dem Bären erbahiet, nos * älter‘
eis Bertin. “ Auf dent Atathhanſe · werden Bahr; Helnie Bruſt⸗
harniſche, Bogen und Maiile auſbewahrt, Wet Qurſfuͤrſt Srieb⸗
WAT, im Jahr 1400 den. Dufften, lernen Bat. 90: 0©
fe ae Ehuepeing der Wiefer ande. Hkeufic PR\ \y71 087.)
1. m_r. ET — — —
56 u Bernauerfirdie: Sibliothek.
waren hier gu¶ Nuſer/ Tr Oxelnch, ui Archeth u Wachbums
and 60a Eimmohtter, 'anfeot 835 gm Witlitie zehfrteiı: ik
Wahreig der Einwohner beruft — ——
Gpaueeey and Wißenmahnfackiren. = 2:77 277: 96h SIR.
Bernauerſtraße, ir der —* RR
—2 u beyım Vernauerthore an, Über bie neue Shlitenttade
Sollnows⸗ Mudrichs⸗ unb Ltetzmanns⸗ Saffe, "Eingang
Georgen Kirchhofe, und alte’ Scägmfträge, vie —I
die Lontre: &scarpe, und züruͤck bis "No. 85. "StR 1dos
Gdritte fang. No. i if das Thor: Wachthaus No. 3 ER
Gltten ber ehemalige Weinberge, und Sheinen? „4 ie
016. 14 das Drbonänzhaus. Zi ze
Bernauerthor. Dieß, Biel auf. hie‘ eg |
* — und it, mit det Giants Mauer 11%
3239 d
—— in Berlin, „ehe Barnilg TE *
2. Woſonbinden waren a im Zahedeßn B
Bechlehems⸗ Kirche, ſiche Sähmifpe-Rirreait
Betteley. Die Straßenbetielch Teig Mein
a, {n den Säufern iſt burchaus verboten, "id um Tor",
verhindern, find mehrere Armenwäcter angeftelt; welthe
Bettler aufgreifen und an das Arbettahaiti Ural den: J
Juch binfenigen, welche eineni Betiler etwas initihellen odet
verheimlichen, kommen in Strafe; fobatır MR betannt ave
Gie Veitler ſelbſt konnen die VBenuncianten main Re u82
Beuteltuch⸗ ‚ Manufaclüten. u .. de m a hie —X
Xer ken —8 —* —RX
bie zwep bergleichen Manufackizen 22 Ark, beiter.
van
Bevoͤllerung, Siehe Einwo hack: —— —
, Bibkiedhet, Kinigliche, auf dem Dnnmainte Tide
Gebaude ih weicheu bie Quuigi. Oiikkerhtt: aufgeſtet iſt⸗ Aic
Veitebrich Des Einzige ann Unzexo Being |
" 1 Mer una, 8
ann ann Mahn vehement die eine
Bit ba Mates iii: aut iſt rinmdans aahagen.: : An beiden
inter ut Pruiiinet ab iacaen Man ei: Beorſprung mE
tem Kaupteingange. Diefar: Das) acht: eelngpelte koniuthifche
Baiuien an pen Ipürns große Eigureanon Gendfiein, ders
chen andı-an ben Thören der Parilgns. Suindiip, finde
| woß. die. Auiſchrift: .Nutrimentum Spigitma- ¶ Ueder bepp mia
Surf genediun Dache iſt ewe bohe Verzierung;non nericie
den Zeichen der Gelehrſaokeit, anf weichen eine. Rrans
vabe aer. der. beiden Capavilns has ebenlala fcahe
glymelie Danien. Inwendig ‚bat hietßz Gabude nur. zu
Geiheh, weiche aber von aıfen bad Anſehen von vieren bag
75— Vdes vyey genſtex Höhe bat. Der obere Theil
BaEn grehen, & der Witte yon-se terinthifshen — ‚ge
ae, 258° Fuß Längen und 56. Fuß breiten "Saal; jur‘ &.
gurtichen Vflterdet, ‚und bie. ‚gu, Eıfpaviliens —
Aupferſtichen und Manuſeriptan beltinmt. Das Erdgeſchoß
euh alt re rc werben daſelbſt auch
VTheater· Meccuaatianen uftoahmt Die:Meſmsder Dis
an und Akad, ge nn ders
Ä Er. —2 ih * —e— zum ee
vah Expepiren, meltrd Montast,, Donnerkasg und, Brevtagd
Resmktang Dann m SA IS. uud. Damistagt, don halb. 3 bil,
56x ofen IR... Bder, Dhcher. mis. nach. Haufe verlangt, ‚muß
MA die Exieyhuiß yon ber Ycabenie der Biſenlchaften bis
1 Die Wihlisthet ‚set ſeit den zten "Mai 1798 unter der:
Derccilon biefer Academie, ind hai ben’ Hein V. teen:
zum erſt Nibljotherur Veinen zweyt⸗ n Bibliothekur und es
⸗
Diener: Shro Finkonfte beſtehen aus den.
Gehen (ir Qeſvesſottenen. oh teramschage Uufzchete. En
_ Wueeenabungen z: Mahl in: ejofgen Drapiänen sonen: Alain
BB: Bike
gühligen Daufoachengeſvern. Auch mil Yale Budbiudet
und VWerleger in den: Koniglichen Gmatitt - A" Exempiit .
von ihren Vertagtartiteici· heehre aaentzelviich abliecſan / ven
. weichen wit brauchſharen aufgeſtellt; und Die Abeiyen dfentlich
verkauft werden. Dieſe Kömiglipe Bibllochek iſt Ime der uni
ſehnlichſten in Gurdpa, - Ind enthält gegen sbo,ued te,
Die Privatbibliothek Chusfark hrtedrich Wilhrin Des Großen
ward ſchon 638 den vornohmſten / Hofbedlenten, Mathen "und
Gelehrten ya Gehraucht geöffnet, und eineigner Bbliechn
kar dabey angefteile. Im Jahr / x609 wiurde viebſe Biblirthe⸗
IR dem alten Seitengebaude Des Schloſſes aufgrſecit, aut zus
gleich die Bibliothekdes Doms derfelben einberktibt. Ce
wurde danm, ſowohl unter dam großei Churfuften) Ao un
under Köntg Friedrich L. anſchulich? vermehde is es follibe ie
keinen Theilo der Gelhrfanikentsennan'fehlen.: Nachher Fir
ſviche durch Schenkungen einzemeßkiſtbaret Werke vn
Ankaufung ganzer Bidliotheken, Veſonderen ie Dpeheni⸗
ftchen und Quintuis Jrilluſchen einen acfrchierichen Zuwachtece⸗
halten.Voerzuglich bereicherte Grit Er Et zy.
die Bibliothek, und da’ der Raum It Deine Bertuderzu
enge ward, ſo ließ derfelbe Bas jotzige groͤß⸗ BWliecheks e⸗
baude erbauen. Wis Juhe'Yahe od: WRidE DI Ur Se
_ Herfäninttung im 4 Wibltotheken einserheikt,Käntiig- dcy In
die eigentliche üben alte Bibltother, welche 27: CTAEE GE
In die Bibliothek des blehmien Seren ung Bi
lehrten Ezech. Spanheitin, die Kiit Frlebeich Ad ARE va,dee
Rehlr. kairfte, und die aud Elaſſen beſtand: ndie Ole. |
liothek des gelehrten Oberſten Quintus PARKS MWerl Suifcharn
weiche Friedrich der Einzige iim Jahr 1775 ebenfuilx fuͤr ua o·
Rehir. erkaufte. 4) In die neue Könige Disc. Dirfe
HR burch Ankauf Freiedriche des Einigen eniſtanken wie
allein von 1775 bis 1786, Bo,noo Athlr. barauf verwanbte.
5) In die Rolofffche Bibliorhek, weiche Abnig Felebeih TB
n
Wish . Br"
hie TI. »700 rlaufe dat. Eeit 1790 And ale Date vam⸗
theken in eine einzige gebracht, nachdem vorhet Im Innern dee
Gebäudes ſchickliche Veranderungen gemacht worden. - Wohl
deſee Zeu an IR der Zewache moch ſehr betraͤchetich geweſen.
selig: durch ines Theil der Moͤhlenſchen Oüdmfemund
lang, durch den, srhßten Theil der Dücherfansniung ber Mader
wie. der Miſſenſchaften, derh Die Jeh. Reinhoid Farferiche
Estethet, durch die Bibliothet dad verſtorbenen Prinzen Deine
Bub von Nreuſin, Ausch eine nen dem Prediger Gottlich Erng
Epmid geſcherdien Cauımlung von..18,00o zum. Theil zanm
Biarn.. befanbers rouichan Tlaffiteen,, und Buch) {che Dich
Witt aus Auctionen theils nen gelauſte Werle. In ben
Pate des Binaket ſtehen die Deutſchen, Frambſiſchen, Ital⸗
iſcher, Cusliſchen, Epaniſchen, Hollaͤndiſchen ſchoͤnen Sek?
In „insiehhen die neuaru Loteiniſchiun Dichter, Redner un
Blicfiamminngen, Auf der allceie des einen Flaͤggle ſtehen
Dir Theologen// if. der Gallerio des andern Fluͤgela die Jr
Ara, Mathematiter, Afcanomen und die Aerzea, Unten
Mqhes in.cinser Biügel; die Griechiſchen und Roͤwiſchen Claſſi⸗
An,-Ven Mriachichen und Rapeintigen Kirchenuäter, Kchen
ſqicht⸗/ Dibela im den Graud ſorachen, Mabkinifche und
Venrier Brufifer, die Naturgeſchichte, Enchllepaͤdien und
gelehnt⸗ Meſchichte. in dem andern Zluͤgel ſtehen die volitu⸗
Men. eſchichtoſchroiber nebſt Den: dot gehoͤrigen Gehriften,
I bee Kapferßich⸗Kabinet beſinden ſich auch ſehr ſchoͤn⸗
Ip n Himmelstugeln, und Über der Monnfcriptentammen
in Dimmer fuͤr die Brandenbur giſche Geſchichte, philnfen .
alle ꝓapagogiſche, politiſche, deanomiſche · und riegeba⸗
qer angelegt. Die ſehe veiche Manuſceriptenkaer erhieis
Au Sole. 00h van dem Preuß. Gofandten am Türkifchen Hoſe,
rn. van Knobeledorf · ſechs nchtige perſſche Hardſchriften,
u ab: apſeſtich⸗Cabinet einen haut ↄuwechs durq
‚
Qiexioltſche : Scheiftieien.. ; In.der Mitte Die. Aatiquare
\
f
dwalucnem.
Die Aedrkehs. bes Cah ltut. des Bir ruclh- ves Gef
geichegrafen yon, Kraſuick. Dieſe Samumumng boleht aus
ro Bldniſſen, vehſt 64 Domini. 1.0.0".
Bibbiochekea hieſiger Privat Perſonaun Das _
Crunasie groBen Nibliotheben nimict Im meierw Beten bey
Priwatperſotzen ·ſoehr· ab. Acht verdient nurmoih Tetsohierime
aefühutzu. werven:2). Hr. Peter Mhil. Adber, Kaufmanmuas
dey ·Conter· Estarpe No.a hat eine ·anſehuiiche WIE
huſtoriſchen Merten; beſonders am Jache der Mumitinant/Au⸗
gruitaͤten and Darsplischut;: 8) Im Aftromsch sad Perkeſſe
‚Bode, Lebreſtraße Mor7 dat: anr vortreffſcha D iNechebveũ
alten und neuen Aſtronemiſchen Meilen: 13% Or. Inſericev⸗
Augu ſtaͤn, NMeobſtgaſſe Bsi: 15 Literariicht nahe thariogiſch⸗
Vexrke.. ) Sr. Seheimer un. Ober⸗C ouſſtorialtac· En au
| . VNirdertage Wallſtr aße Mein: befenbens hiſt cund lLic. MBner.
und Claſſifer. 5) Hre Koch, Prediger an bee Maurteni dache
VDiſchefeſtraßs Ro. vorzkglich ·roich in der deutſrhen Kir.
ſichie, und am alten drutſchun Dichtera; aut. Brandeniteitr:
gica. 6) hr. Ordensrath Koͤnig, neue DOchecherſevſtrrchẽ
No. 3. Genealogie und: Deſchechte der: Ppeh Mtaaten 9
Hr. Gooctal· Jeldmarſchut van Moh il end or f Anizanahe
Mo..ı9 beſitze wine betraͤchtliche Bihttarhet von hiſtoriſchen uib-
andern wilicariſchen Worden.) Ar. Friedeich Berraa V
Bruͤderſtraße No. 15: bat eine ſchr zahlreiche Bibliothek au-
allen Bädern der Galehafnrit. 9) Ar. D. Patlav Yes
folemerfivaße Mo. 40. Medicin, Phyſib, Nruniiinanif ib
ſchoͤne Wiſſenſchaften. 10) Sr. Prediger: Panpsttunun,
Stralauerſtraße No. 58. KAirchtugeſchichte under Elaffites; vier.
fe Soßtenbeiten, und ſaͤmmeliche Baͤcher fchöß> kenbiekänitit:
ar) Kr. Graf von. Reden, Stanteminiſtet, Beiyzigeittaße -
Mo.15 Mhyſikaliſche, Dischematife:unie Bimeruiugifgt
Werke. 2) Hr. Pordiger Ochm id, am Frisasiifenatfenhaur
fü, has eine ſchoͤne Dibtinshek im Fache der Beeren Geſchicher.
> Witten. 5
re: Niechengeſchichte, Hiſtorie und Literatur, oben
Be rare BR) Hr. Staͤatsminiſter Graf won dei
Schuleuburg, Brhrenſtraße No. 4e eine bedeutende Samm⸗
ud von. Finanz Miſtoriſiche und ·ſchotwifſen ſchaftlichen Wer⸗
ku 20) Kr Rendam Siegfreed, Franz oͤſtſcheſtraße Me.ag
vide Votorhiſt oriſche Werder umd Meifebefihreibuungen,. 10) Hr.
Etamnniniſter von: Thulemey ar, Vehrenkraße Did. 47.
Vadiq⸗c. Bitastsredit und mehrete prädtige Werke zur ſchb⸗
nen Literatur. a0) Du. Gehriner⸗ Kriegerath Wadenroder,
EDarquraße. Mo⸗e3· Natnehiſt oriſche Warte. 17) Hr. Ge⸗
heimer Sal: Und arſter Prof. dev Anatomie Walther, hin⸗
rem Sießhauſe No. a eine zahlreiche Sammlung von anas'
warme, päpfioisgifchen und phpfitalifchen Werken. 14)
dr. Sehsimer und Ober⸗Confiſtorialrath Ancillon, Heilige
aaſiſtraße Din: 24 theologiſche und ‚hiftorifge und Befohdere-
ſranſche Merte⸗ Sy; Prediger Herbſt, Spandauer⸗
ſtraße: Rn Ga vorxuͤglich entemolgiſche und andere nature
hiſtotiſche Winke:: ge) Hr. Doctor Theol. Bellermann,“
Dinasior des Verliniſch⸗ Collniſchen Symnaſtums, Kloſterſtra⸗
ſe Oe. 740 theologiſthe, padagogiſche und philologifche Wer
ke und Naſſtker. ar) Hr. Ober⸗Medicinalrach und Danttaͤts.
reib D. Knap er. än.'Gufonders Win: gug⸗ der gerichtlichen
Ayzeraylsuft geſammeit as) Ar Sehen, Legationsrath
Ken furr,.. Bilhelmgſtraße Mo. 73," hät eine bedeutende"
Eommlumg don Prachtausgaben dnd fchonen Drucken griech.
und rom.Clafſiket, ganj worzäglich ſchoͤn conditionirt. 23) '
IR; General Nenant von Tempelhof, Behrenſtraße No.
40, har. in r anſehruichen Bibllerhek eine vorzuͤgliche
Semmung griech: und bi. Elafkkeni-i a4) Ar. Geh. Ober⸗
Finanz «Rath: Graf Ram oce, hiſtbriſche; ſchoͤnwiſſenſchaft⸗
Ups, naturhiſtoriſche mei viele Prachtwerke. 25) Hr. Inſtiz⸗
Rah. Opauding,Vreiteſttaße Bio. *hiſtociſche Werke,
x Ze. Profeſſen Syaiding, Breitvſttraße Roy. Anti
—
6a Blbliotheken uͤbenhaußt. Vijouterie· Jab / iken.
auitaͤten, wriech. und röm. Caſſtker. a7) Ht. Kriege: Mach
Bandvof, Breiteſtraße No. 30, beſiht eine bedeutende Samm⸗
dung in die ſpaniſche Litteratur einſchlagender Buͤcher.
Bibliotheken uͤberhaupt. Außer der obigen Koͤnigl.
Bibiiothek und den Bibliotheken von Privatperſonen, haben
mehrere hiefige Inſtitute anſehnliche Buͤcherſammlungen, über
welche man unter folgenden Rubriken einige Auskunft fin:
den kann: 2) Academie der Wiſſenſchaften. 2) Artillerie:
Academie. 3) Ban: Ncademie. 4) Bergweſen. 5) Cabinets⸗
Minifterium. 6) Eabdettencorpe. 7) Collegium medicum
et ſanitatis. 8) Franzöfifches Gymnaflum. 9) Freymaurer⸗
Logen. 20) Friedrichwerderfches Gymnaſium. 1.2) Friedrich
Wilhelms Gymnaſium. a2) Georgen Kirche. 13) Grant
Klofter und Berliniſches Gymnaſium. 14) Joachimsthali⸗
ſches Gymnaſium. 15) Kammergericht. 16) Marien Kirche.
17) Milttär » Academie. 19) Naturforſchende Gefellfchaft.
20) Nicolai Kirche. 20) Petri Kirche. 21) Pharmacevtiſche |
Geſellſchaft. 22) Sternwarte. 23) Tribunal.
Bier, fiche Brauerepen.
Biereſſig, ſiehe Eſſig.
Bieſenthal. Mediatſtadt, 4 Meilen von Berlin, im
Oberbarnimiſchen Kreife, am Finowfluß, mit 17 Heinen Seen
umgeben, und ohne Mauern und Thore. Im Sahr 1802
waren dafelbft 2089 Einwohner, von melden 130 zum Milk
var gehörten, 154 Käufer, Se Scheunen und a Kirche. Dis |
Nahrung der Einwohner beftcht in Ackerbau up Viehzucht. |
Bijouterie» Babriten: 2) Bondeffons Erben
Comp., Unterwaflerfiraße No.7. 2) Gebrüder Jourdan
Jaͤgerſtraße Mo. 38. 3) Reclam, Jaͤgerſtraße No.
4) Runice, Yägerfiräße Mo. 24. 5) Gebrüder Wagene
Diefe Gahriten; haben zugleich einen Kandel mit Achten Stei
Didergallerie. 63
un, uud ihre Wanen⸗-Actikel zeichnen ſich durch. geſhaac,
ne Arbeit vorthe ilhalt aus. (Siehe auch Bold: und Side
arbeiter.)
Vildergallerie , Königliche , im zweyten Saqeſt
bes Konigtichen Schioſſes. Der Eingang zur Gallerie führt
durch einen viereckigen Tempel ‚ wo 12 Eäulen ein Chor tra⸗
gen, und: der nit einer mit Eenftern verfehenen Kuppel geziert
if. Dieſer Tempel war. vormals zur ‚KHofcapelle beftimmt.
An den Wänden find ı mit Helfarbe von B. Rode folgende
Gegenſtaͤnde gemahlt? 1) dte Religion zeigt der Hoffnung die
Evigkeit. 2) Jeſus im Tempel. 3) Darin bey dem Grabe
Qeiſti. Unter dieſen drey großen ˖ Gemälden und über den
Thären find Basreliefs, namlich: 1) eine Grablegung Chriſti.
aj Wie Chriſtus ſich den 10 Juͤngern nach der Auferſtehung
zeigt. Chriſtus erſcheint der Magdalena. A) die Geduld.
6) Die Hoffnung. 6) Die shriftlihe Klugheit. 7) Die
Mildehktigkeit. 8) Die Großmuth. — Die Bildergalerie
iſt 196 Fuß lang und 24 Fuß breit. Das hohe Gewölbe wird
von 4 Säulen ühterflügt, und hier fieht man: noch einige vor:
treffliche Basreliefs von Schfüter. Die Wände find grün
taptziert und das Panelwerk mit ſchoͤnem, in Nußhaumholz ges
ſchnittenen Laubwerk und Nofetten verziert. Die Rahmen
um die Gemälde find alle gleichförmig von Meſſing gezogen
umb in Feuer vergoldet. Außer dieſer Gallerie find noch drey
Nebenzimmer und ein großer, der fogenannte weiße Saal, mit
Gemaͤlden angefuͤllt. Der König erlaubt, daß junge Künftler
nach den Gemälden der Gallerie fowohl zeichnen als in Farben
topiren können, zu welchem Zwecke ein eingerichtete Zimmer
von ıten Juli bis legten September Montags bis Freytags
Bormittage von halb neun bis Halb zwölf, und Nachmittags
von = bis 4 Uhr offen if. Der Ar. Neitor und Hofmaler
Grifch hat die Aufficht dabey. Der Salleries Sufpector, Hr⸗
Hofrath Puhlmann hat 1790 eine Beſchreibung dieſer
6 . Vildergalera.
Kdaiglichen Gallerie herauegegeben, ‚und nach diefer Finde
man hier. folgende Gemälde, von welchen ich jedoch, nue die
Meifter angehen will A. In der Vildergaltezia
No; 1. Tintorettto. ‚Ne, 2. Bon ebenbemfelten. Do.
Titian. No. 4.: ‚And, Sphiauone, Ro. 4 Eufage
Sum. Mo. 6. Andr. Celeki. No. 7., Titian. ns, Bi
Derin del Vaga. No. 9 ‚Nicolaug Pouffip, No. 10. . Pay
Peroneſe. No. u Titian. ‚No. 18, Correggio. No. 5
Giorgione. No.14. Carl Cianiani. No. 26. Varmegianing
No. 16. P. Veroneſe. No. .ı7, Titian. No. 18. Tho
Willepoirt. No. .ı9,. Rembrandt. Mo 20. Ant, van Dych
No. au. Ebenderſelbe. No. as. Rembrandt. No. |
dann van Hugtenburs. No. 24, Kranz, Haals. m 4 !
/ Ferdinand Bol, No. 26. Ant, van. Dyck. No. 87,. .. N |
Hondhorſt. No. ag. Rembrandt. No, aq. Thom. |
boirt. No. 30. Aut. von Dyck. No— Im. Ebend.
Lucas Krauach. Do. 55- Pet. Bau, ‚Pr Rubens, No m
Mart. van Heewskerck. No. 35. Peter. van Laft. Re *
a. de Pape. Mo, 87. Peter oder der, Samt: Breugi
No. 36. Aut. van Dyck. No. 30. Lucaß Kranach. No
Luc. v. Leypen. No.: Ar. Gerd. Boll. No. ge. Die Sep.
heim. Mo. 48. Der Höllens Breughell. Mg 44. —T
Dyck. No. 45. P. P. v. Rubens. Ne, 46. von Ebe
ſelben und Franz Snepders. Mo, 47. J. ——e———
der Sammet⸗Vreughell. No. 46. Roeland Savery.
Abraham Blomart. No. 50. Ant. von Dpf. No.
ard Hondhorſt. No. 5e. P. DE Mußene. : . 19. 53 |
raham von Diepenbeck und Franz Snepders Ro. 44.
as Kranach. No. 55. Thom. Willeboirt. Mo. 56.
Dre. Mo, 57. Luc. v. Leyden. No. 46. Quintin Mei
Np..69. Joh. Hollbein. No. 60. Alb, Alterfer. No. ‚Gin
P. P. v. Rubens, Mo. 62. Luc Kranadı No. 6,
Jordans. No. 64. Abrah, von Diepenbeci. No. 65. U,
van
—
Bilbergallerie.. | 65
De: A. 6. Pet. Wonwermann. No. 67. Jac. Jor
Dan, Oo. 68. "Age. von Dyck. "Mö. 69. Phil Hein. Won
Fin Mo, 70. P. P. v. Rubens. Mo. 71. Joh. Fyt.
R. da; Soh. van Hugtenburg. ' Mo. 73. Mi. Angelo da
Garabäggte, Mo. 74. Franc. Athano. No. 75. Hanmibal
Karrgeii. . No. 70. Jul. Romanus. Mo, 79. Alex. Turchi.
ir y& Paui Veroneſe. No. 79. Andr. Ech iavone. ‚Me: 80.
"Cl Brett No. Br. Guido Reni. Mo. Ba. Peter Breg⸗
KB Aeltere No. 6 Tinteretto. No. 84. Guido Rent,
sh }: 3 % Rörhenäimmer und ur Sammer: Brenghel. No,
8. Yaissus ba’ Donte Baſſano. No. 87. Dominichino.
Be, 88. Titten. No. 9. Ebenderfelbe No. 90. Paduani⸗
no. No. gı. Guido Reni. Mo. ga. Guido Cagnacci No.
95. Hamibal Caracci. Ms: 94. Jul. Romanns, Mo. 95;
Gissgiy, Vafari. De. 56. Die Angelo VBubnarotti. Mo,
N. Güde Kent, No, u. Jacob da Ponte Baſſano. Mo. 99.
Ah Boiavone. ‚Be; 100. Tinteretio. Me. zo. Titian;
3. Iu° gz An en oder mit gruͤnem Atlaß ausgefchla⸗
genen Zimmer: No. 108, Paul Beronefe. No. 205. Pant
Sg, "Re 104. Gutdo Reni. No. 105. Carnelins Boden⸗
barg. Ne 106, Gerard Hondhorſt. Ms. 107. Phil. Baur
wirkränd, Wie. 109. Thomas Willeboirt. No. zog. Joh.
von Bügtenburg.': De, 10. David Nyckaart. No. u. Nie
A Vorhaert. Ro; 1a, Eorneille de Vos. No. 133. Ant.
vin Dock. Dis 15; Cend. Di. 115. Michael Willmann.
4% 116, Anton Peine. Mo. 17. P. P. v. Rubens. No. 112.
E van De. Die. ng Dominichtno. No. 120, Baſſano.
4 Francesco Moia. Div. wa. Thomas Wyck. Po,
115 Stunbarde, No. z04. Thomas. Wyck. No. 125. Gui⸗
be dteni. No. ab, Ant. van Dyck. Die. 127. Adam Pr
neder. Mo. 25: Earl Maratti. Me. zug, Panl Beronafe:
Res 150. Seh, Wynants und Theodor van Thulden, Mo. 131,
Jac. v. Hugieuburg. &e Im blaulackirten Zimmera
Eee
.
66 Bildergallerie.
No. 13e. Caſpar Pouſſin. No. 135. Sammet⸗Breughil.
No. 134. Caſp. Netſcher. No. 135. Heinrich von: ber Vliet
No. 136. Adam Elzheimer. No. 137. Adrian van Oft:
Mo. 138. Corneille Polemburg. Mo. 13% Paul Be,
Mo. ı40. oh. vÄn der Mer. Ho. 141. Thomas Ay:
Mo. 148. Franz Powrbus. Mo. 145: Herm. Zachtleemen.
Mo. 144. Phil. Bouwermann. --No.-145. Albr. Dieyieting |
Mo. 146. Paul Rembrandt. Ro.147. Ant. van DE. No.
Corneille de Harlem. No. 149. Corneille Polemburg. No. 13% |
Gerard Daw. No. 151. Eorneille Polemburg. No. 156. The
mas Wyck. Mo. 153. Franz Pourbus. Mo; 154. van. Bes
tens. Mo. 155. Phil. Wonwernam. Bo. 156. A. Mieyie
ring. Mo. 157. P. Rembrandt: No. 158. Ant: von Der
No. 159. 3. Bupt. Weeninx. No; 160: Corneille Holſter
Mo. 161. Phil. Rooſa von Tivoli. "No. 160. Nembrant®
Die. 163. Pet. van Eint. Mo. 264, Eglon van ker Fe
Mo. 165.- Com. -Bega. Mo. 166. Ehend. ME 167.1 Nieck
Wieling. No. 168. Abrah. Diepenbeck. No.169. Gicvai
Flinck. D. Im grünen Zimmer’ vor. dem weite]
Saale: No. 170. P. P. v. Rubens. Do. ıJı. Rembranb
No. 278. Ach. van Hugtenburgh. No. 173. Auguſt Wilheth
Prinz von Preußen. No. 274. Johann Segala. Io. 274
Thomas Wyck. Mo. 176. Ebend. Me. 177. Ich. Ge
Platzer. No. 178 Wilhelm Mieris, : N. 179. J. G.
Ber. -Ne. 180. Theodor Leidmer. No. ıg:. Ebend. Sto..ıd
C. W. Dietrich. No. 183. Ebend. - Me. 184. A. v. Dfiel
No. 185. Rembrandt. No. 186. Auguſt ˖ Wehelm Prinz A
Preußen. No. 187. Jakob Palma der JIuͤngere. Mo. ıt
Vincen; Manciol. Mo. 189. Eornelins Metenaer. Mo. all
Dav. Teniers. Ne. ıgı. €. Molmaer:- Ro 19a. Arte. €
leſti. Ne. 193. Earl Ruithart. No. 194. Ebend. Io. zef
€. Molenaer.. - No. 196. Pet. Vereiſt. Mo. 197. C. Wird
‚’ wor. No.'198. Auguſt Wilhelm Prinz von Preuß
Bildergallerle. 67
In.19g. Jah. de Aeyn. No. 200. Alex. Bronzino. Be. son.
G. Netſcher. No. aoe. Frank Kloris. Mo. 203. Abrah. Blo⸗
nu Mo. 404. PD. P. v. Rubens. F. Im weißen
Saale. Diefer Saal ift 86 Fuß lang. und Sa Fuß breit, und
xht durch beide Stockwerke. In demfelben fichen 26 Figuren
ben tatarifchem Marmor, 63: Fuß hoch, von dem Bildhauer
d.&ggers im Jahr 1686 verfertigt. Es find die a2 Ehurfürs
fien ns dem Hauſe Brandenburg und 4. Kaifer, nämlich 1)
friedtich der Erfie. 2) Friedrich der Zweyte. 3) Albert.
B.Iohennes.. 5) Joachim der Erfte, 6) Joachim der Zweyte.
Misheun Seorg, 9) AJoahtın Friedrih. 9) Johann Si⸗
Maus. 10) George Wilhelm. 11) Friedeich Wilhelm.
mr Friebaich der Dritte, erfier König von Preußen, 13) Kais
c Radelph der Zweyte. 24) Juſtinianus. -15) Carl ber
nie: 26) Eonflantinus. — An Gemälden enthält der
wie Saal: Mo. ans. Heine. ter Brügghem, No. 2ed. Gier
mt Blind. Po. 207. Sebaftian dei Piombo. Mo. aog. oh.
Bafynhammer. Io. 209. Paris Bourdon. : Mo. zıo. Carl _
Sgneni. To. ass. Paul Morelſen. Mo. zıa. Gerd. Go.
Ry213. Joh. von Steen. No. ag. Adrian van der Werft.
We.215. Zac. Jac. Vaillant. No. 816. Heinr. Goltzius.
%.07, P. Vereiſt. No. 218. Gerard Laireffe. Mo. 219.
fe der Werft. - Mo. aso. Frank Floris. No. 22ı. Roffo de
WM. No. 2ea. Gerh. Seeghars. No. 205. Ach. Fievens.
224. Bernd. Graat. To. 225. Joh. da Udine. No.226,
v. Anbens. Mo. 227. Gerard Hondhorft. Mo. zeg.
Mr. Rubens. Bio. 209. Ebend. No. 230. Jak. Jor⸗
Mo. a31. Luk. Giordano. Mo. n5R. Peter Meert,
235. Peter LAbiri. Do. 234. Ant. van Dyd, No. 235.
. Me. 236. Otto Bäntus. No. 237. Pietro di Con
No. 238. Jak. Jordans. Mo. 259. Peter Libeti.
40. Michel Janſen Mierevelt. Do. 241. BP. v. Ru⸗
No. 242. Ferd. Bol, Mo. 343. Gerard Laireſſe.
€ e -
6s Bilbgauce‘ make Magajin
Do. 244: P. Muh, Willmann. Be..as5. Miel Pouffin.
Die. 246. -Warnarb.van-Waldart... No..247. Mor, Ar Sr:
lm. Mo.n46. Anten. Pelegrini. Mo..n49 Pro, Tisch
No. 250. Anonym. Dip. ası. Theod. Bobus, Ba, agn. AAyk
de Harlem. No. ass. Anton Pelegeini... EU PET? WE »T 16:7
niers. No. 255. Carl le Brun. Na, a56,. Ger. FKatxeſſe.
Mo. 257. Abrah. Janſon. Do. 258, P. P. v. Stuben,
No. 059. D. Bleckert. Mo. 60, B. don Baflin und g
- Brand. Mo. 26. Simon Bone. Mo. 262: Sue Rin
Mo. 265. Andrea del Sarto. Mo. 364. "CAR Fresno noy.
Mo. 265. Nicolaus Berchheim. N0:256. €: U du groctoy.
Mo. 267; Stimon Vourt. Mouse Guido Heni. it
Bilbhauer zahlte man im Yaht ıso2 65, neiſti Be
fellen und 6 Lehrlingen. Vorzuͤgliche Rünptier aid: focſade
Sr. Batdou. Hr. Beeskow.“ OHr. Prof Brt aus
Hr. Beutler. Hr. Gaſt. St. Frubr BU
Sr. Pierre Lo ubter. Sr; Carl Adyı Niitfenet, leitet in
Helz. Hr. Pasig, arbeitet in Hol, Ku Pfeffer, arbes
ser in Stein und Holz. Sr. Ren. An Fr
sinn. Hr. Joh. Sr. Wichmann. he
Bilbſaͤulen, fiche-Dentmälen - . ans
Bifchofsftrafe; > im berliner Vieetel, geht *
bey der Kloſterſtraße an; bey dem Hohenſteinweg und Tin
markt vorbey, bis No. 15 an die Spandauerſtraße / und zur:
HENMo.2g. Sie iſt 500 Schritte lang undhat ihrea Nauia
von den Biſchoͤfen von Brandenburg umachue⸗ wons en
Wohnung bey dieſer Straße hatten. :irl.un une Mara,
Biſchofswerber, ein Köntel —— eek
bey: Liebenwalde,) woſcbſt10 RINGE ORTanE; tu Midewaiter
und & Dießätgte.mahnen. : om .! erg renden!
Blech⸗ Mageun, fiehe witen ee
ptoit, al BUN WIN 22
N
Bleichen. Mlumen. Manußacturen. | 6,
Bleichen. Berlia hat mehrere gut gelegene Gattun:
—— defonders vor dem halliſchen und am
fetten Thore amd in dee Louiſenſtadt; desgleichen in der
- Mhlichfiteße im der Stralauer · Vorſtadt. Eine Chemiſche
Wer Sacheiad/ Beide M in der Wallſtraße No. 6.
RPleiſti⸗ Fabriken. Dieſe beſchaͤſtigten im Jahr 1801
wa. Kine‘ Basrit hat Levin Fuͤrſt, Spandauerſttahe
—X u.
225 Bielvgiß Bobriten giebt es vier, welche im J. zgos
an Mrnihen-Sefhäftigten, (Siehe Schroot.) on
Blitzablelter. Bereus vor dem Jahr 1794 hatte man
GR auzfangen, Die Kirchen und andere öffentliche Gebaͤude
mit Dligableitern.zu werfehen, und diefe Erfindung ift.feitbem
el aligemin geworden, fo daß ‚yiele Petvatgehäude wis
Mühen Wleitern verſehen ſind.
nn: Mer fiche Batfendaussrütz.
air Bliumberg, ein Dorf zwey Meilen von Berlin, im
MRahiminifihen Kreiſe, nach Zreienwalde zu mit 46 FJeuer⸗
ſtellen und 418 Menſchen. Es gehört dem Hrn. Geh. Rap
von Goldbeck, und am Ende des ı7ten Jahrhunderts biſaß daſ⸗
Il tenberihnte Dichten J. N. 2. Frepherr von Canig,
We Dildniß nach in der Kirche daſelbſt zu fehen ft. Auch
Whrin Diafer Sirche das alabaſterne Monument des bey. Mals
vlan aebllebenen Absshen von Canſt ein, das Vildniß ei⸗
nat Menexalin xon Hagen auf Kupfer gemalt, und eine
Bibliothek von ungefähr 900 Baͤnden. Bay dem Gute iſt ein
Mey⸗hen Siegendss Haus und ein fhäuer, Garten.
Lu Dlumen Monufacturen. Die Arbeiten diefer Mas
anfacturen find feit langer Zeit in vorzuͤglichem Werth und
wettzifern wit. den Krbelten der. Auslaͤnder. Im Jahr 1801
beſchaftigten dieſelben 187 Arbeiter. Dannfarturen beſitzen:
70 MWößmifihe Gemeine. Wöhmifhe Kirche.
1) Martin Friedel, Sertrautenbräde No. 5. 2) En da l⸗
lerſtaͤdt, Scharrenſtraße No. 3. 3) Madame G 8 Stech⸗
bahn No. 6.
Böhmifche Gemeine. Im Jahr 1730 tamen gegen
aooo proteſtantiſche Böhmen, welche der Religion wegen ihr
Vaterland verlaſſen hatten, nach Berlin, und wurden von
König Friedrich Wilhelm I. ſehr gut aufgenommen. Er wies
ihnen die Friedrichsftadt zum Anbau an, und zwar einen‘ ge⸗
raͤumigen Platz, zwiſchen der Schügen: und Krauſenſtraße,
und unterſtuͤtzte ſie auch mit Baumaterialien und Geld. Die
mehreſten von ihnen waren Weber und nuͤtzliche Arbeiter, wel⸗
che ſich auch bald durch ihre Thaͤtigkeit bekannt machten. Bis
zum Jahr 1735 hatten ſich nach und nach noch mehrere Boͤh⸗ |
men eingefunden, und der König ließ ihnen daher auf ihr Ge |
ſuch eine eigene Kirche erbauen. Im Yahr 1805 betrug ihre | |
Anzahl nur noch 668. In Hinficht der Gerichtsbarkeit find |
ſie den ordentlichen Gerichten unterworfen. Sie ‚haben ein :
eigenes veformirtes Schulhaus, in. welchem arme Kinder
frepen Unterricht erhalten, ein Predigerhaus, Wilhelmsſtraße
Mo. 29, und ebendaſelbſt ein Gemeinehaus No. 136. In dem
letzteren Hauſe haͤlt die Gemeine auch Gottesdienſt, namih
Sonnabends fruͤh von 66i8 7, Sonntage Vormittag von 10 |
bis 12, und Nachmittag von ⸗ↄ bis 3 Uhr. Diefer Derjaal
wird jegt dutch die Milde des Königs neu erbauei.
Boͤhmiſche⸗ oder Bethlehems „Kieche, ef der |
Sriedrichsftadt in der Mauerſtraße, gwifchen der Schutzei⸗
and Kraufenſtraße. König Friedrich Wilhelm I. ließ diefe Kir⸗ |
he für die oben genannte Gemeine erbanen. Der Gruudſtein
wurde den nı Movember 1755 gelegt, und der Ba nach Dier|
richs Zeichnung von Naumann dem Water geführt. Im —
3757 wurde ſie fertig und feyerlich eingeweiht. Die refermirs
ten und lutheriſchen Böhmen Haben feitdem darinnen abwech
Bbrſe m Voͤtſenhaus. 7124.
x Bad fewohl in deutſcher als auch in boͤhmiſcher Sprache ihren
Gettesdienſt und zwey Prediger, Späterhin wurden auch die
auf der Friedrichsſtadt liegenden 2 Megimenter, Moͤllendorf und
Fürft von Oranien angewisfen, in diefer Kirche ihren Gottes:
dienſt zu halten. Diefer drepfach verſchiebene Gottesdienſt ie
- Sonntags von 7 bis A auf 9 Uhr, von 9 bis 10 Uhr, und wies
der um io Uhr, desgleichen Nachmittags um a ihr.
Boͤrſe und Börfenhaus, im Luftgarten an der Pos .
meranzgen: Brüde. Im ı7ten Jahrhundert ; und befonders
um das Fahr 1685, waren die Packhaͤuſer des alten Packho⸗
fes zu einer Börfe für die hiefige Kaufmannfchaft eingerichtet,
und fpäterhin einige Zimmer im Eiſenhardſchen Haufe auf dent
| Mühtendammn. Im Jahr 1738, laut der Eabinetsordre von
27 März hingegen, ſchenkte König Friedrich Wilhelm I. dee
Raufmanufchaft ein Häuschen im Luftgarten, welches, als der
Luſtgarten noch ein wirklicher Garten war, zur Grotte gedient
hatte. Die Kaufmannfchaft hatte verfchiedentlich um Errichs
tung einer Boͤrſe zur Bequemlichkeit ihres Handels angehals
ten, und der König ließ für fie die genannte Grotte repariren.
Dieb haus muß jedoch wenig zue Börfe benugt worden ſeyn,
denn in der unteren Etage war eine-Steinmegen: Werkftatt
und die Raufmannfchaft hielt lange Zeit ihre Sövfenverfamme
kung unter der offenen Stechbahn. Das neue Boͤrſenhaus iſt
auf der Stelle der alten Grotte auf Koften der Kaufmanns
fhaft in den Jahren 1801 und ı802 von Becher er erbauet
worden, und wird auch, außer ben Vorſenverſammlungen, von
einer Reſſonrce zu Baͤllen und Vergnuͤgungen benutzt. Den
7 Ang, 1806 wurde daffelbe als Boͤrſe feyerlich eingeweihet.
Er hat 3 Geſchoß Höhe und vor dem Hauſe einen Oaͤulen⸗
gang ,-der auf beiden Seiten gefchloffen und daſelbſt mit Baͤn⸗
ken verfehen iſt. Der ganze Bau hat der Kaufmannfchaft auf
90,000 Rthlr. gekoftet. Die zur Hörfenverfammlung und zum
Vedarf der Bilden erforderlichen Anlagen find zum Theil im
7 | Birfe u Boͤrſechan.
ER
dem untern GeſchoffeIn den Sommermonaten the: sie
SBörfenverfaminfungen unter dem Saͤultugange ums in Wins
tee in einem ‚großen Sacle des unteren Brfihefles gehalten.
Die Zimmer und Saͤle bed zweiten Bub Dritten: Geſchoſſes
. ind.Cheils vermtethet, theils Verben ſie von dem Miildenſekre⸗
Kir bewehnut. Im Jahr 1805, unterdemıs Qui, while
Kanfmannſchaft in’ Koͤnigliches Wörfen Reglement, in wel⸗
chem , nebſt mehreren, folgendes verordnet iſte 1) es follen
4 Boͤrſen⸗Vorſteher, u von der chriſtlichen und s von der jübir
- Sen. Kaufmanafchaft ; und a Gilde⸗ Drhretaͤr angeſetzt wir:
ben; 2) im Boͤrfenhanſe muß eine Regiſtratur gehalten wer:
ben; 3) jeber Maͤckler muß ſich zur Boͤrſenzeit, alſs mis Age
nahme der Sonns und Feſttage, und befonberd an den Haupt⸗
.boͤrfentagen Dienſtaga und Freytags, in ver Werfen: Regifte:
tur vor ı Uhr einfinden,. und den Vorſtehetn anzeigen, zu
. weile Cours, Wechfel oder Geidſorten Ju haben Ani, was
bnfär geboten worben,: uud auf welche Suwene wirkih age
ſchloſſen werden ſey, damit oin richtiger und: den. Vaufänven
J angemefiener Cours von den Börftchern feſtgeſetzt werderr kn⸗
ne: Jeder Maͤckler iſt bey 5 Nthir. Strafe verbundenikeiden
anderen Laute ale daeſen in die Cenrszeitel zu ſetztuy A) abe
liche Verpflichtungen : nud Verbindlichkeiten haben dis Waa⸗
tren⸗Mackler, und. mäflen;. befonders:am.ben Keupthöefete: |
. gen, ver an äheinider. Boͤrfens Negiſtratar erſcheinen; 16) |
JI.
: die Maͤckler⸗ Beblehnen find: bey WaarrnsSeſchaͤften zypro
«ent, dry. Darlehnen uud: Berficherungen.g pro Kein Sej
Geiaverwachfelungen: 4 pe: Mille, und bey Müechfeigefehäiften
aus öffentlichen Tonde x ra MilleuncE alle —— — —
enta und Fabptlauten weiche: put Borſent Morporatoni creden,
. sollen. die Untsrfchriften iheer Handſuugs SEiraia ; fo —*
enigen, weichen fi: Pogenta. ertheilt heilen; umnd en Galkı bieſe
lchtern: auf gerndffe Geſchafta eingefsteränts find, die Ab ſchrift
‚ber ihnen ertheilten Melsuchtinnechnipg Tagen in gen Bir:
Ä Bike: Buena ° 73
Snltigrntansinerichen:"7) die Echtffer uobBußriente fein
Aus Athar. twaſe ſchuidig ſeya, ihre Ankanft und Abfahrt, und
eer erſtere ſyuteſtens den Tag nach derſelben und letztere einen
ves vather auf der Baͤrſe anzuzeigen. Diefe Anzeigen ſollen
ga Jedamanus Miſſenſchaßt duech einen Aushang oͤffentlich
bekaunn gemacht werden. rd sie. Fahrt der Schiffer oder
BGehelente 3 bis 4 Tage aulgehaiten, vder Bater:deſchadigt,ꝰ ſo
waſſen fie dieß ebenfalls auſ der. Boͤrſe auzeigen. 8) Lands
herrliche und Obrigkeiuliche Vererdaungen, den Handel bettef⸗
ſend, fo wie eingehende auswärtige handel » Nachrichenn,
wetrhen ebenfalls auf der Boͤrfe 4 Machen lang ansgehaͤngt.
9 Babrikanten: und Knftter koͤnnen ebenfalls ihre Erſindun⸗
ges vbey der Börfe aͤffentlich bekennt machen. 20) Saͤmmt⸗
bihe Mitglieder dar beiden hiefigen Kaufmannsgilden ſind zu⸗
gleich Mitglieder: dar Boͤrfen «Esrpowation:and zahlen dep ihr
ver Bilde din Beytraͤge zur Srhaltung der Anftalt. Die: Mit⸗
sicher der Erbchiffergitde find gieichfalls Mitglieder dee: Cor⸗
varecien, und; gahlen ans. ihrer Caſſe jährlich ge Rihle. - An⸗
Bere, Yiefige. chrifiliche Handelslente und jübifche Banquiers
tlanen der Competatich beytreten · and zahlen jährlich 3 Rehlr
+ 32) Die Bbeſanu beſuchen, um Jemanden dafelbſt zu ſprechen,
HK Yebermann eraubt. Auch koͤnnen ſie ihre daftibſt gemach⸗
Am Deſchſte gegen die Gebuͤhren bey dev: Boͤrfe eintragen laſ⸗
ofen a8): Für. die inttagung einer Proeura wird ı Rthir,
ir die AÆauderung oder Aufhebung derſelben 16 gr., fuͤr ein
Aueſt ·Aber eiggetragene: Geſchaͤfte von · go bie ros Rthie. vier
Surafchen, von zoo is Yca Athir; acht Arvſchen, nad won
Sachen üben: 300 Rihlre, zwölf Groſchen bezahlt: Bären An
ie In Sothen untei 5a Nihlr. wenben:teine Meilen genvim⸗
ne, und ‚ber Sekretaͤr iſt verbunden, jeden Mitgliede der
eorperation hben:alled, ſo tr verfangt, umeutgeiblich Nactunft
In geben, Br Bis. Aushangen: tg Belkummmachangen wird
Gruft aichta bqjchit: >. Die:Rüuftente rhriftietser Nii⸗
Boatchee.Wotauiſche⸗ Garten
gion fallen durch die Aülteften der Heiden hiefigen Silden in als
len Boͤrſen⸗ Angelegenheiten, und beſonders bey ber Wahl ber
Börfen « Vorfkeher, repräfentiet werden. . Die. Kaufleute der.
juaͤdiſchen Religion follen Sch 5 Perſonen, und. die Schiffer
pilde eines van ihren Mitgliedern ermählen.. Bey einer Stims
men⸗Gleichheit, ſoll die Stimme desjenigen Vorſtehers, der
die laͤngſte Zeit im Amte iſt, den Ausſchlag geben. 24) Ber
gehungen follen von den Vorfichern fogleich- dem Magiſtrat
angezeigt werben, weicher die worgefchriehene Strafe feftfenen
und beptreiben läßt. Milderungs⸗ und Niederſchlagungs⸗ der
ſuche muͤſſen bey der Churmärkifchen Kriegs: und Domainen⸗
. Kammer eingereicht werden. — Die Preiscourante von Ma⸗
terialwaaren ac. werden alle Sonnabend gegen Prännmeration
von aa ge. Vierteljaͤhrig, ins Haus geſchickt. Die-Beforgung
Bat die Hanuptexpedition der Fußbotenpoft Klofterfiraße No. 4,
woſelbſt auch einzelne Preiscourante das Suü zu: ı Gr 6'M.
gu haben find.
Böttcher. Dieß Gewerke war im 9. 1801 hier 70 Mebs
ſter ſtark, welche 58 Geſellen und 26 Lehrlinge unterhielten.
Bohr» Säge» und Zeugfchmiede, find zufammen
in einer Zunft, und es waren im Jahr 1901, zo Meifter,
g Geſellen und g Lehrlinge.
Bollengaſſe, im berliner Viertel, geht vom Motten
marft nach der Poftftraße und dein Nicolai Kirchhofe, bat za
Haͤuſer und iſt 70 Schritte lang. |
Botanifcher Garten, vor dem Potsdamer Thore an
der Chauſſee nach Potsdam. Der bekannte Botaniker, Kerr
Prof. Willdenow, ik Direster deffeiben und außer dieſem
ſteht ein botanifcher Zeichner und ein Gärtner an bemjelben.
Er gehört zur Academie der Wiſſenſchaften. Um das J. 1745
brachte es der Leibmebicus und Hofrath Andreas. von Guns
deleheim, .ein ehemaliger Keiſegefaͤhrte des beruͤhmten P.
—
Bouchẽs Garten. Biandenburg. 76
Loutnefort, ben Konig Friedrich Wilhelm I. dahin, daß zur
mehreren Bekanntwerdung der Kraͤuterkunde diefer fonftige
Hepfen⸗ und Kuͤchengarten zu einem botaniſchen Garten ums
geformt wurde. Es wurden zu diefem Behufe alle ausländie
ſchen Gewaͤchſe Aus den Königlichen Gärten zu Schönhaufen,
Chartsttenburg und Potsdam anf Koͤtigl. Befehl bierher ge
bracht, und ihm die Oberanfficht uͤber ben Garten aufgetras
gen. Eine vorzuͤglichere Eintichting erhielt er aber 1746 um
ter dem beruͤhmten Botaniker SLeditfch, und diefem hat et
feinen Fior befonders zu verdanken. Der Garten iſt nunmehr
reich an den feltenften Gewaͤchſen und zu feinem Zwecke gang
geeignet, denn ex bat fettes und mageres, lockeres und feſtes
Sartenlarie, trockenen Heideboden, Sumpf: und Wielengrund,
und die nörhigen Gewachshaͤuſer. e⸗ iſt mit einer Mauer
umgehen.
Bouchẽs Garten, in ber Stralauer Vorſtadt, vehm
gaſſe No. 1a. Dieſer Privatgarten bes Kunftgärtners VBoucht
bat gute 300 Fuß lange und id bis 13 Fuß tiefe Treibhäufer,
- und im Winter kann man in dieſen Caffee und einige andere
Eefriſchungen von dent Vefiger erhalten. Mitten im Winter
ſich unter grünenden und Brähenden Gewaͤchſen aufzuhalten,
und gefellfchaftliche Unterhaltung zu finden, find Urſachen,
deß diefer- arten von den gebildeten Ständen ſtark befucht
wird. Eine ähnliche Einrichtung hat der Gärtner Fintelmann
in feinem Garten gemacht. Andere. Bouch e's, zur Bamilie,
des obigen gehörig, Haben ebenfalls in diefer Gegend Garten,
und baben fih mit ihren Sewächfen vortheilhaft bekannt ge
sicht.
Brandcaffe, fiehe Feuerſ ocietät.
‚Brandenburg, Chur-, Haupt und Immediatſtade |
an ber Havel, 9 Meilen von Berlin. Der Weg Über Motte
dam iſt ganz Chauſſet. "Wen-biefer Otadt hat die zuuze RP
v⸗
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— — — — — — — — — — — 70°
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Weandendurg chren Natuen, aid‘ fie raitice Werlinnur·den
Vorzug der Sebße tim. Sie war nicht alein die Chuckurſt⸗
Ihe Hauptſtadt, ſondern auch der Sitz eines maͤchtigen Wis
Iofſe/ deſſen Opteugel und Befehle riocn weitiäufeläen Um⸗
fang hatten. Sie beſteht ans der Alt⸗ und Neuſtadt, woren
Sie erſtere zum Havellaͤndkſchen und die andere zum Dauch⸗⸗
dien Ereife gehdet. Weide haben einen gemne inch aftiich a
Mziſtrat. Die Altſtadt liegt am Fuße des Marien⸗ / aber
Mo itelberges, iſt une einer Mauer / Graben und Waͤllen ug
| ‚Aben, aud Sat 5 Thort. Die Neuſtadt iſt ganz vonder Ki
Del uniofen, mit eiucet Üaxer. umgeben, und hat ˖ ebenfalls
zZhpore. Ein Diſtrikt zwiſchtn beiden Gtädten, fo Bit
cheile auf Pfahlen gebaner- Ui, Heißt VBenedig. Zar Finger
Hatte Brandenburg 3495 Haͤuſer, 05. Cihpeunen, 6 Kiecheg
a Mathhaus und: 1eggg Einwohner, von Weihe 2ary SB
Micar gehorten. Auch hat die Neuftadt vine geichtre Shue
der Lyerum, amd bie Altſtadt eine Bargerſchula. Die Maß
dange weige der "Einwohner find Ackerban, Weinban, Wiche
Suche, Brauerey, Brannteweinbrenuerey, Fiſcherey, Shih
Sahrt und befonders Mannferturen.: Aus der Altſtadt Fuͤhe
der Srilleudamm nach der Burg Vrandenburg, in waſcher Ade
DSomtlirche des von Kaiſer Otto im. Jake zug geſtiftetru. Min
thume fi befindet. : Site. gehört dem. Domlapitel und: wu
zum platten Sande gevechnet, ift aber vom Stadtgebiete nu -
ceingeſchloſſen. Ste begreift, außer der Domkirche, ein Ritz
sollegium, die Kleine Ot. Peterskirche, und die Kurien bey
Glieder des Diomfaptteld. Gleich am Dom liegt die Lig
re Vorſtadt. Das Domkupitel beficht aus ı Domprobſt,
‚ » Dechanten, 5 Bumberrek und 6 Kanonicis. Die Damkirche
gu Ot. Peter und Pant iſt Hoch -und Helle und hat rin im
Sachr 98 erb autes Altar wait merkwuͤrdigen Gemälden, : In
dem hier bfindiihin Mitterkolleglum koͤnnen Z0 junge Beute
czegen WR.” ie ſcdieven will, muß Wohnung,
z.
Dranbenkurger Thor. 7
Accerticht un, Untenhalt begahlen, dach aher haben die Ooͤhn⸗
ber Damsberren. hau Unterricht ſror. Die Liee außer dem
Dem hzurk. Hat die Kauterfreyheit.
4 „öeambenburger Iher , — — he
Quanes: Accuar tun Lhoren Berlins iſt dieſes dasg ‚vor
Werben; ı Big Friedr ich Wilhelm IE. Sieh. daſſelbe
daqh dang hauas ebauen, und der Bau 'fürg 2700 am... ma
made spe Beonbiget. : Man tepäge die Aäfken-über eine baile
Minen Thaler, Es IR nach Bit Droppkium zu Athen, al
U zuhher, erbrued und Reit eine‘ Kokommitıe nes, walche:euß
sa yeoben: forinthiſchen ‚Gunbfbeits Saͤulen; jede wait: Auf
VE Duwmefler und 44 Bud Höhe, ah ıB Heinen Oaulen
bbeht, Die 3 Zub tn Durchmſſer and 5: Un5 Ole babamı
Dreifchen· diefen. änien ſind 5 Ausfahrten... Die meisten
WE Suspenstfehrtchet 15 Zub uubidie anderen. un äufs Be
Di Daver liegen: eiſerue Gittarchore und anch KAyeEER
Ye - Die ganze Breite von allen-5 Oeffnungen betsägs
Wu Bo Oben aber dam Gebaͤlke des Thors ſteht ine
Dastrige eben: Triuuphwagen · nach antiker Form, work
Si Dirgesghttin unit: dem Siegeazeichen im ber Haud ſteht
Die 4.Pferde vor ben Magen ind 2. Sud hech. Diſe zanze
Vrupyer iſt von Shadow mindeiitt, : von den Gebeuͤdern
WMohler in Potedam von ‚Del; ind Große gearbritet, und
dann von: dem Kupferſchmidt Iue y in- Potedam von Kupfer
wasgeiziehen worden. Oie ganze Hoͤhe dee Thers mit dem
Vebalke betraͤgt 64: und ‚mit der Gruppe go Buß. Ueber dam
Aktlera Durchgang ift:ein Basrelief van: 26 Fuß Vruke.unb
ghuch Hehe, nach Modes Zeichnung, den Frieden als eine
earuiq⸗ Folge des: Diezes vorſtelend. Die Ausführung I
Um Ungrr-und.oy Auf tet zuigtgengeistsen Seity an⸗
ſerhalb dem Eher: WE idiefer Raum · gi einer Juſchrift aufhr>
halten:. - Beiter unen beſiaden fich Base vn O ade a
und Ekein, der Scrit den Cmmutausan mis den Lavnthen
[4
35 Brannteweinbrennereyen. Brauereyen ıc.
und an den Sriten der Durchfahrten andere, die Thaten des
Herkules darſtellend. An ˖ den Hügeln des Thors befinden ſich
zwey Gebäude in der Form antiker griechiſcher Tempel mit Ko⸗
tennaden, jede von 10 Saͤulen, Deren Durchmeffer 3 Fuß und
die Hoͤhe 4 Fuß iſt. Das zur RNechten iſt für deu Thorſchreiber
and Asciſe⸗ und Zolleinnehmer, und in den zur Linken beſin⸗
bet: ſich die Thorwache. Die Herausfahrten geſchehen auf der
Gate bey der: Wache, nah die Hereinfahrten auf der andern
Eette.Fußgaͤnger koͤrmen jehen offenen Eingang; paffieen. —
sich. wer. dem Thore iſt man im Thiergarten und auf dee
ſchinen: breiten :Chautifee nach Charlottenburg. - Dicht anfers
halb am Thore halten täglich, befondens ‘bey ſchoͤnem Wetter
we fine Wagen, im Winfer-Odtitten, auf welden Geſeln
ſthaften, Dis: hier: ſich „leicht zuſcinen fintiin ‚ die Perſon fire
in en —— und fire den Pont
= ianniemeinbkeihereen. Die &rännteweinbienne |
* und Liqueurfabrikation macht, Bier ein bedeutendes Gewers
be aus, und der zunehmende Genuß diefer Getraͤnke verurſacht
der Bierbrauerey großen Abbruch. Im Yahrı 1502 zählte man,
95 Brannieipeinbrenner, welche ‚289 Blafen unterhielten,
ynd, 10,847 Wiſpel 28 Scheffel Geiraide verbrauüchten. Veh
3804 bis 1805 verbrauchten fie 11,0884 Wijpel Von biefen
aunterſcheiden ſich die Deſtillateurs, die den Branntewein ver⸗
edien und in Liqueure aller Art umſchaffen. Diefe find‘ auf 256
geftsiten, ; und einige treiben dieß Gewerbe fo fehr ins ‚Große,‘
bag man Enger von abgezogenen Brannteweinen von 100,000:
Rthlr. und darüper am Werth findet,, -
: Beausreyen, Biere und Bierſchenken. Die Bier⸗
hrauer machen ein eigenes buegerliches Gewerbe aus, und das
bier gebtaute braune, weiße, Mannheimer, Fredersdorfer⸗
und Kafenv Bier iR vorzraͤglich gait, und.gegen manche andere
*
- | — —
we. — ⸗— · —
| ur Breiteſtraße. 19
Gridte vohlfeil. Dieß Eewerbe iſt aber nicht mehr fo an⸗
ſehnlich, als in aͤlteren Zeiten, und Die Brannteweinbrenne
keyen ronſumiren mehr Getraide als die Brauereyen. Im
Jahr bos waren ˖ ga Brauſtellen, die 236 Knechte unterhiel⸗
ten, vorhanden, welche 10,600 Wiſpel 4 Scheffel verdrauet
hatten. Ben 2904 bis 1805 verbrauchten fie nur 9480 Wiſpel
7 Echeffel. Ehe ein Brauer ein Gebraͤude ausſchenken oder · da⸗
von verkaufen. darf, wird die Güte deſſelben von einer Polis
jeydeputationunterſucht, und die Biersaren werden monatlich
ven dem Pelizeydirectorio mit Eonrurrenz des Gouvernements
ſeſtgeſetzt. Man kauft das Bier bey den Brauern in ganzen,
halben, viertel oder achtel Tonnen. Die Tonne hält 190 Quark
und Anfang bes Jahrs 2806 koſtete dad Weidbier 6 Repe.,
das Braun und Mannheimer: Bier 6 Rıplr. 4 gE- und —*
Vwebdersdorfer Bier 7 Rthlr. die Tonne, In vielen Hauehal⸗
| kangen wird. dieß Bier erſt zu einem Halbbier umgewandelt,
and dann dr ch noch ſchmackhaft gefunden, Den einzelnen
Bierſchauk verſehen theils die Brauer ſelbſt, theils eigene Bier⸗
ſchenken, deren im Jahr 1001 655 vorhanden waren. Außer
den biefigen Bieren, wozu auch noch das Machgebräude, der
Rofent, gerechnet werden fann, findet man bier auch in mäßis
gen Preifen viele Sorten von fremden Bieren, als Croßner,
Engliſches, Breihan, Kottbußer, Koͤſtritzer, Ruppiner, Stets
Bier, Schwedifches und mehrere Arten. ,
Breiteſtraße, in Alt: Rölin,. geht mit No. beym
Schloßplatze an, über die Neumannsgafle, bis Do. eu an die
Sqarrenſtraße und zurüd bis Mo. 37. Ihre Länge ift 575
Schritte, und ihre Breite, befonders beym Schloßplatze, fehr
wnfehrtich, wovon fie auch den Namen hat. In alten Zeiten
hieß fie die große Straße. Im December und Anfang Januars
wird in diefer Straße bis zum Schleßplage bin der Weihe
nachtsmarkt gehalten. Sie hat.mehrere bemertenswerthe Ges
böude, boſonders No. 52. die Ritteracademie, und 53 bi6 97
—
&
‚g» DBrennmaterläflen.
die Kbrtälipen Ställe: An ber anderen Ecke der genannten
Scharrenſtraße iſt das koͤuniſche NRathhaus mi der tlaniſche;
Hauptwache.
Brennmaꝛerlallen überhaupt, oder 1) Ha upt:
Dreunhoiz⸗ Verwaltungs: Comptoir, =) Hal,
9 Torf; HM Steinkohlen, 5) Schmiedekohlen, 6)
Lohkugen. Das Haͤupt⸗ Brennholz: Vermaltunge
Eomptote, gewöhnlich Holzeomptoir genannt, verfergt
- Berlin mit mehreren Brennmaterialien, tft in der Meinen IE
zerſtraße No. 8, und nur Sonnabends und Sonntags nicht
bffen. Es ſtehen dabeh a Rathe, ı Ober: und ı Unterbude
halter V erpedirende Sekretaͤre, 1 Calculator, ı Regiſtratet,
Canzelliſt und » Aſſtſtent. Auch gehört dazu: 1) Die
Haupt: Breunholz⸗ Taffe mit Rendanten. 2) Des
Schi iffahtts— Comptoir mit a Rendanten, ı Controten
y Snfpecter, ı Caffenfchreiter und ı Afiiftenten, 3) 3m
Sol Verkaufs: Caffen mit 2 Rendanten und = Cafe
ten, 4) Drey Soli: Infpertoren, md, 5) eilf Holz
verwalter in Berlin, Potsdam, Spandau und Charlotzex
Burg. Wer Holz zum Brennen, Torf oder Steinkohlen
einem der hiefigen Königl. Holzmaͤrkte (ſiehe dieſe) uf
wid, bezahlt daffelde in Courant in dem oben genannten Sep
Comptoire, und erhaͤlt dagegen eine Anweiſung auf einen {Hi |
gelegenen oder gefälligen Holzmarkte. Man pflegt ſich gewoͤhm
lich vctherd auf den Holzmaͤrkten umzuſehen, und fordert da
ine Anwelfung auf denjenigen Holzmarkt, we. man
Holz ſtehen gefehen hat. Der Wuferhaufenfhe H⸗
markt in der Koͤpenikerſtraße macht in fo fern eine Au
me, daB man auf demfelben das Hohz gleich bezahlen muß, wı
nicht erft eine Anweifung tn dem Holz⸗Comptoir zu loſen
thig hat. Das Kol; wird nach Haufen Cein Kaufen hält
Kiafter) erkauft. Jeder Haufen muß 9 Rheinl, Fuß in de
Höhe, 19 Fuß in der Breite, und jede Siebe oder
J
Vreuimateiafien | m
g Aß in der Lange Haben. Man kann auch 2 Kaufen erhal⸗
ven. Torf wird ebenfalls nach Haufen verkauft, und ‚jeber
Saufen halt in der Regel 6000 Stuͤck von ordinaiser Form,
Die Steinkohlen werden Scheffelweiſe verkauft. De gegen»
miktigen Preife von biefen 5 Sorten Srennwalerialien ſind
felende.· |
Ein Haufen Vuchenhotz st 8 DR.
— Laufen Eichenholz ; N — 3
— - Häfen Birkenholz ⸗ u —
nu — Haufen Eifenholg +"; < RO m
— ‚Kaufen Kin: oder —iade hein ak | ae — 2
*_ Haufen dergl. Anäppel =. 2 2 16 = '
— Haufen Stubben =: 2:4 —
J — Saufen Torf .. er — *
—Haufen oder ag Scheffel Steinkohlen 18 — Br:
Die Kandtente bringeri ebenfalls Holy auf den gewöhnligen '
Meärtten zum Berfauf, und der Kandel init Torf iſt Leder:
mann erlaubt, fo daß man ſelbigen auch bey Privatperſonen
oder von den mit Torf ankommenden Schiffen kaufen kann,
Sqhwiede⸗ oder Holzkohlen gehoͤren ebenfalls zum freyen Ver⸗
iche und fi werden entweder an den Ausladungsplaͤtzen bee
Schiffe oder auf den Maͤrkten die Tonne zu 4, 8 bis 10 gr.
verfauft. Lohkuchen iſt ein Brennimaterial aus der abgenuttz⸗
ten Eohe zuſammen getreten; ſie werden bey den Lohgerbern
das Hund ert zu 10 Gr. verkauft. Die Armen: Anftalten es
falten aus dem Holz: Comptoir die Brennmaterialien zu etwas
geringeren Preifen. Fuhrlohn von dem Holzmarkte bis nad
Ssufe bejahlen | die Käufer und auf dem Markte werden auch
einige Groſchen an den Anweiſer gegeben. Man findet das
Holz gleich in Haufen geſetzt; hat man aber Zweifel an der
Kichtigkeit eines Haufens, und will gerade dieſen abfahren
laffen, fo muß derſelbe umgefehtsund. von neuem ausgemefs
fin werden. Berlin bedarf jährlich an Brennmaterialien
- Die franzibfiiche Tosomie war die erfte, welche eine fo
che Gefellſchaft unten Friedrich dem Einzigen Rift
8%: Brennmateriaften-Untezfl. Geſellſchaften.
Arch go/ood Haufen Holz, 32,000 Hanfen Torf, 20,009
Scheffei Steindohlen und 3000 Tonnen Schmiedekohlen.
Das Holz koͤnunt aus der Churimark, Neumarf, Welt: un)
Südpreufen und Schlefien, und wird in Schiffen hierher ger
wart, Torf bekommen wir aus mehreren nabgelegenen Tarfı
ſtechereyen, als von Caputh bey Potsdam, aus der Segen!
von Neuftade an der Doffe und Neuſtade⸗ Eberswalde x.
Steinkohlen kommen aus Schleſien. Urſpruͤnglich hatte Ber⸗
lin freyes Brenuholz und bezahlte blos. die Tranfportkofen;
dieß dauerte bis 1708, wo voch der Kaufen Eichenholz aNthtr.
Eifenhoz 5 Rthir. und Kienholz 3 Rthlr. koſtete. Seit
dieſer Zeit ſind die Preiſe auf.die jetzige Hoͤhe geftiegen, indem
nicht allein mit dem Gebrauch des Holzes gewuͤſtet worden,
ſondern auch wuchernde Holz aufkaͤufer daſſelbe vertheuerten
Das Holz mußte immer weiter hergeholt werden, und ſchon
3765 koſtete der, Haufen hartes Holz 20 Rihlr. und weicheh
Holz, 198 Rebe Ay Ende des letteren Jahres war hier von
Kaufleuten eine KHolzhandlungscompagnie errichtet. morden,
weiche aber nur. bis 1774 befiand, und nun Friedrich hen
Einzigen bewog, bie Holzverſorgung der Refidenz auf, ſein
Rechnung zu Übernehmen. Diefe Einrichtung befteht npdy
und abgleich das Holy noch etwas theurer und fo wie jebef
Bedärfniß im Pieife fteis gen mußte, fo ‚genießen die Einmoh
ner. doch die Wohlthat, niemals wegen Holz in Verlegen |
zu feyn. (Siehe auch Torf und Nutzholz.)
Brennmaterialien. Unterftügungs + Gefellfi
Solche wohlthätige Inſtitute giebt es bier zwey, eine
Beutfcher und eine von franzöfifcher Seite. Die g Mo
der erſteren verſammeln fi im Winter wöchentlich bey ein
oder dem andern berfelben, und bie 9 Worfteher der leg
im Sommer ale Monate einmal, und im Winter alle Wochen.
Sn
' Bretter: u. Nu6h. Niederlage, Btijeftaſchen. 87
un die Genehmigung unter Dem 10 Sept. 1776 fit, Si⸗
hi ben, wohlthaͤtigen Zweck, Hausarme mit Holz Odeg
Sderung Dorpdärfeig zu verfehen, und erhielt gleich bey ihrer
ung don Friebrich dem Einzigen viele Unterſtuͤzung.
Brief Bien IT. gab ihr einen jährlichen Bepträg von
BEHHRE,, und Friedrich) Wilhelm III. Hat ihr diefe Summe
bunt, Sf Cebinetsſchreiben vom 3 Det. 1797 ferner zuge
ſichert. Die Deu tſchen folgten dem wohlthätigen Beyſpiel⸗
tjrer feanföRfegen Yerbätger bald nach, und wurden den
33 Nov, 1999 "vom Generaldirectorio autoriſite. Friedrich
Witdeitn I. beſchenkte ſie mir einem Capitale von tooo Rthlr.
Bon den Zinſen der Capitale, welche jede Geſellſchaft nach und
Dad geleiamelt hat, nis auch von reichlichen Milben Beytraͤ⸗
gen der Einwohner, werden in jedem Winter ben Armen fehe
bedeutende Mnterftägungen gereicht. 3. B. die deutſche Gen _
lelilchaft hat im Winter von 1804 bis 1805 an 3398 arme
Familien ausgetheili 2603 Saufen Holz und 2044 Haufen Torf,
weichet weht dem Fuhrlohn die Gumme von 5557 Rthlr. 4gr.
6pf, betrug, Die franzoͤſiſche Geſellſchaft Hatte im
dan. genannten Winter eine Einnahme von 4250 Rthlr. 18 gr.
6. und vereheilte dayon 4251 Rthlr. 5 gr. 6 pf. in 1665
Saufen Holz und 1051 Kaufen Torf an 777 FZamilien. Beide
Scekfihaften erhalten das benoͤthigte Holz und Torf von dem
Konigl. Haupt⸗ Brennholz + Berwaltungs : Comptoir zu einem
Pilligern oder dem Armenpteife. Jede Sefellfchaft hat fehr
Atungswerihs Vorſteher an ‚ihrer Spitze, welche jeden Wins’
we einem aus ihrer Mitte zur Annahme der milden Beyträge
durch die Zeitungen bekannt machen.
Bretter. und Nutzholz. Niederlage, fihe Nus: _'
her. .
Brieftafchen, tisfern die Zutteral: Danufareu:
Due “9
ten.
34 Burillenmocher. Wruͤcken.
Srillenmacher, war im Jahr 160ꝛ einerihler. Die:
vere bekannte Optiri arheiten aber auch in dieſein Tage.
‚ Brig. Dorf, 3 Meile von Berlin, im Seitonfähen
Kreiſe wit 55. deuerſtellen und 267 Menſchen. Digß, Darf
gehörte dem. großen Staatsminifter Grafen von Her „berg, |
welcher hier eine große Seidenbau⸗Anſtalt unterhielt, Be
den tzt es der Hr. Rittmeiſter von Heribers. | Br
„Brad » Tore. ‚Diele wid manatlich. vom Patae:äh
gectorio init Ganguerenz des Gouvernements feſtgeſezßt.
Bronze/ Arbeiten und Fabriken. Unparaheyihe
vekennen, daß dergleichen Arbeiten hier gan, vorzuͤglich ie
gert werden, und den Engliſchen wenig oder. nichte machgebe
Im Jahr 1808 arbeiteten darinnen 75 Menſchen. Fabiitea |
*
befigen: N Berner und Mieth, Jaͤgerſtdaße Mo. 64. |
Seh. Dan. Ißma un, Moltenmarkt No. a. 5) Schröder
und Comp. Ziuunerficaße No. 53. =
Bruͤcken. Ueber die verfehiebenen Fluͤffe, weiche. ee
Berlin gehen, find 34 zum Theil ſchoͤn gebaute ‚moffive Srih |
ken, deren nähere Beſchreibung man unter folgenden: Titen
findet: 1) Durchgangs⸗Bruͤcke. a) Eiſerne Bruͤcke. 5) 3%
ſcher⸗Bruͤcke. q) Friedrichs⸗Bruͤcke. 5) Gertrauterr⸗ Btuͤcken
6) Geunſtraßen⸗ Bruͤcke. 7) Meute Gruͤnſtraßen⸗ :Brüde. RN
———— 9) Hunde⸗ Deine. 10) geager·
26) Lange Bruͤcke. 17) Lauf⸗Bruͤcke. 18) Mopren: Brück
39) Reuſtaͤdter⸗Bruͤcke. 20) Oberbaum⸗Bruͤcke. 21) P
meranzen⸗Bruͤcke. an) Roßſtraßen⸗Teuͤcke. 29) Mene Ro
ſtraßen⸗Gruͤcke. 24) Schiffbauerdamm. 25) Schin
Bräde: 260) Spittel⸗ Bruͤcke. 27) Schleufen: Bruͤcke.
Spandauer Brücke. 09) Stralauer Bruͤcke. 30). Thiergar⸗
ten-dräde. 5) Unterbanm⸗ Bruͤcke. 50 Markhand Drüdzt
t
Bräter. Memeive | u6
4
len Schiffo anerdamm, noch im Dane. 35) Waiſenhaus⸗
Brüde. . 3) Meidendammer. Brüde. 35) Kleine Weiden -
ven deige Ä 2
" Brüder» ober Herrnhuther· Gemeint. Sie ſteht
unter der Unions Dirgctich zu Herrnhuth und hänge mit der
Gemeine zu Ricksdorf zuſammen. Hier hat fie ohngefähr 160
Mitglieder, und chen fo viele in dem benachbarten Dorfe
Rickedorf. Es halten ſi ch aber mehrere zu dem Gottesdienſt
der Gemeine, ohne Herrnhuther ju ſeyn. Sie hat ihren eige⸗
Abi Prediger, Vorſteher und Kuͤſter, die von der Unions : Die
ewiten gewählt, und nach deren Willkuͤhr bald hier, bald dorts
bin verſetzt werden. Die Gemeine hat einen Betſaal, in ih⸗
rem Semein⸗ Haufe, Wilhelmsſtraße Mo. 136. In dieſem
Hauſe wohnen zugleich der Prediger, der Vorfieher -und der
Kuͤfter; auch Find noch einige Wohnungen fie arme Schweftern,
| un ein Berfammiungsfaal, worin das Liebesmahl ausgetheilt
und Ganfezeupin.’ gehalten werben, darin vorhanden,
Ja Berfagle wish: dee. Soumtags von 10 bis 11 Uhr Vermit⸗
1298, Unb; von ꝓbiog Uhr Nachwittags oͤffenelich Gettesdienft
gehalten, we dire jebes Neligioneparthey freyen Zutritt hat.
Des Abends :an: jedem Tage in: der Woche von 6 His 7 Uhr
werden Setfiunden: gehalten, wo nur Biss die Herrnhuthi⸗
ſchen Mitglteder Zuteitt haben, und jeder in der Gemeine eis
wu Religions - Bortreg ;halten fann. Die Ricksdorſiſche Ges
meine Dit gleichfalls ihren sigerten Prediger, und cin. Bethaus.
Außer dem Semein; Hauſe hat die Herenhuther : Gemeine in
der Vilhelmsſtraße No. 7. noch ein Brüder : und Schweſter⸗
Sand. In dem Bräberhaufe wohnen groͤßtentheils keins und
Ratamweber. : Sie treiben ihre Gefchäfte Fabrikmaͤßig und
handeln mit fogenaunter Herrnhuther Leinewand, Kattun,
Band ıc. Aush befindet fich Darin ein Abfteige: Quartier für
rifen de Herruhueher, Die darin unentgeltlich aufgenommen
*8
‚86 Brderſtrafßße. Brunnen.
werden. Das Sümehernheus * von beim Sröderheift ga
«rennt. net
Vriberftroße ‚in Alt: Köln, seht init No. ı 6
‚Schloßplpge an, über die Spree « und Neumannsgeffe, Bit
No. 19 an die Petri: Kirche oder Scharrenftraße, und zuri
bis No. 45. Ihre Länge iſt 325 Schritte. Mo. zo iſt die
Probſtey von Köln, und Me. 39 das Wirthshaus zur Stadt
Paris. Diefe Straße hat einen fehr ſchoͤnen von fogenannten
- intern gepflafterten Buͤrgerſteig. Den Namen hat fie wahr:
ſcheinlich von dem Dominikaner Kloſter, welches in altın Zeb
ten beym Anfange derfelben auf dem Schloßplage ſtand, und |
zum Dom gehörte. Das Probſteyhaus befaß fonft der Staat
minifter von Kappe, welcher es 1737 an den Stabtmagifttit
deshalb verkaufte, weil nach dem damals neu ergangenen Edit
wider die Hausdieberey, ein Hausdieb vor der Thuͤre deffelben
war aufgehentt worden,
. Brunnen, Im Jahr 1690 ſtanden mh unanfehniidt
Siehbrunne, wie auf dem Lande, in ber Mitte der Strafe:
und dieſe wurden erſt um das Jahr 1709 alle weggeſchafft, zed
die jegigen Brunnen mit Ventilen allenthalben geſetzt. Des
finder deren gegen 600 auf allen Strafen, ungefähr «le ao =
Schritt einen. Wo es der Straßenraum erlaubt, ſtehen Iun®
fäßer dabey, um bey Beuersbränften gebraucht zu w
Außer dieſen Öffentlichen Brunnen, findet man Me "
Haufe, das Hofraum hat, auch einen Brunnen.
2901 waren überhaupt 5588 Öffentliche und Deu
Handen, Obgleich das Waſſer diefer Brunnen Fein —
Des Waller iſt, ſo iſt es doch ſehr gut zum Teinten.
‚die Einrichtung der Brunnen iſt ihm alle Gemeinſchaft mit
Änferlichen veraͤnderlichen Atmofphäre abgeſchnitten, und:
gleich find fie vor allen widrigen. uud eckelhaften Dingen 4
. Mifert. Die Hüte bot MBafee. fi aber. ſche verſchieder “
x
en
Brunnenmacher. Buchdrucke. 97
bat ZBeſte koͤmmt ans den Brunnen auf den Schlofhäfen. Je⸗
doch im allgemeinen genießen ſowohl die Einwohner als Frem⸗
ben jedes hieſige Brunnenwaffer ohne Beſchwerden, und Has
gen weder über Hartleibigkeit und Magendruͤcken, noch uͤber
Durchfaͤlle. Das Spuͤlen der Waͤſche an den oͤffentlichen
Brunnen, it bey »2 gr. Strafe für jeden Contraventionsfall
us Bu
Brunnenmacher ober Röhrmeifter. Es befanden ſich
im Jahr 1800, 16 Meifter in Berlin; die 17 Geſellen unß 4
Lehrlinge unterhietten. Es iſt ein zuͤnſtiges Gewerbe.
Bud, Dorf Im Niederbarnimfchen Kreiſe, e Meilen
von Berlin und » Meile von Bernau, mit 27 Feuerſtellen und
2:8 Einwohnern. In demſelben ift eine ſchoͤne Kirche, 2726
und 17027 auf Koften des damaligen Befigers, des Staatsmi
nifters Sen. von Viereck von Diterich® erbauet. Der
Thurm derfelben, und das hier befindliche Schloß und der Gar⸗
ten, ſo wie die Hier von dem-Befiger Hrn. Stantsminifter von
Boß getröffenen landwirthſchaftlichen Einrichtungen, verdie⸗
nen Auſmerkſamkett. In dem Gewölbe der Bine fi ang
einige merkwuͤrdige Mumien.
Buchbinder. Von dieſem zünftigen Gewerbe Hatte
Berlin im Jahr aboe, 54 Meiſter, 51 Geſellen und a4 Lehr⸗
linge. Berfchiedene haben ſich durch vorzuͤglich ſchoͤne Arbei⸗
„ten einen Nomen gemacht, | und mehrere halten offene Läden,
wa handeln mit Schulbächern, Geſangbuͤchern, Calendern
and Ähnlichen ‚gebundenen Sachen und Schreibmaterialien.
Duchdrucker. Die Buchdruckerkunſt iſt, beſonders in
der neuern Zeit, hier ganz vorzuͤglich geſtiegen, md einige
Buchdruckereyen, beſonders die bes verſtorbenen Ungers, has
ben wahre Prachtwerke geitefert, Jeder Buchdtucker muß ein
eigenes Privilegim zur Antegung siner Buchdruckerey ſich era
u \ 1 Buchdrucker.
werben unb nachweiſen, daß er nicht ein yife Bent
dentlich erlernt, ſordern auch das bendthigte Vermögen deſitze.
Sie ſind übrigens unabhängig von einander und anicht geſchloſ⸗
Yen. Das fogenannse Poſtuliren bey denſelhen iſt ſowohl hier
es in allen Preußifchen Staaten, unter dem gten October 1903
gänzlich verboten. Die ſaͤmmtlichen hier angegebenen Buch⸗
. Bender unterhalten 96 bis 100 Preffen, über zoo bis 150 Wer -
fellen und gegen 40 Lehrlinge. Da nicht alle Preſſen immer
im Gange find, fo kann man annehmen, daß wöchentlich 100
Ballen Papier verdruckt werden, und wenn ‚man biefe im
Mittelpreiſe, den Ballen zu 15 Rthlr., anfchlägt, fo iſt dep
SPapierbsdarfder hiefigen Buchdruckereyen jährlich 80,000 Rthir,
Die jegt Hier befindlichen Buchdrucker find folgende: ı) Gi
“Biel. a) Brinck, Jaͤgerſtraße No. 26, 32 Decker, Wilpelmp
ſtraße Ro. 75, ift zugleich geheimer. Ober⸗Oofbuchdrucker and
druckt auch Noten. Auch find ‚bey ihm die neu erfchiemenes
Edicte und Berorbnungen zu haben, 4)Dietericl,. Spanbaug; |
Rraße No. se, hat zugleich eigenen Beriagshandel. 5) Eger
Ablerſtraße No. 14. G).Gehrüder Gaͤdicke, Scharenfeafe
No. 4, haben zugleich Kandel mit eigenen Verlagsbuͤchern.
7) Hayn, Zimmerfitaße No. a9. ,B) Lürfaß, Adlerſtrat⸗
Po. 6, zugleich Verleger. 9) Müller, Scqhabenſtraße No. 4.
20) Patſch, Scharrnſtraße Mo. 18. 12) Pauli, neue Com⸗
mandantenſtraße No. 34. an) Pinten, keipzigerſtraße Mo. X,
beſitzt auch Noten Druckerey. 29) Rellſtab, Jagerſtraßo No. a8
beſiht ebenfalls Noten⸗Druckerey und Muſikalien⸗Handel. 9
— m. LI.
QAuien, Mohrenſtraße Mo. 50. 35) Schmidt, Breiteſtraße
Die, 8, zugleich Verleger. 10) Späten, Wilhelmafrafe Mo. 3
27) Spener, Letzteſtraße Mo. 11. 18) Starke. Charinrtguftren
be Bio. 15, druckt auch Moten, 29) Unger, Jaͤgerſtraße Na. 4%
Hat auch Noten⸗ Druderey, den. Kalender: Pacht, Zeuungt⸗
VBerlag und Verlagehandel, 0) Gebruͤder Wegner, Grün
firoße No.18. m). Be, < duoexiiſuahe No. 34 MM)
j ,
y
Bucpentkaien sg
Birnpiehäl , em Haabeſchen⸗ Markt Me. ı;. aa Die Hefte
Suchdruckerch/ in ber Heidereitergafſe No. 3.
Buchhandlungen. Die hieſigen Buchhändfer ſad chen
fals an keine Zahl gebunden, und voͤllig unabhängig von eins
ander. Jeder Bat ein eigen ertworbenes Privilegium, und wre
um ein ſolches nachfucht, muß nicht afein nachweiſen, daß ««
weeſen Handel ordentlich erlernet, ſondern auch ale Diener ch
nige Jahre conditionirt, und das in den Gefetzen beftinimte
Vermoͤgen von 5000 Ntfir. befitze. Schon im Jahr 1658 °
wide Rupert Vblker als ordentlicher Buchhaͤndler prwilegirt,
und feithem hat ſich die Anzahl His auf ag vermehrt, weiche
ma Jahr 1302,27 Diener und ı2 Lehrlinge unterhielten.
Mehrere der hieſigen Buchhandlungen. haben ſich durch ihren
ansgebreie ten Handel beruͤhmt gemacht, und dadurch fo wie
befonders Durch ihre eigenen Verlagsartikel zum Flor der Wiſ⸗
feitflhaften ſeht viel beygetragen. Man kann fie eitttheilen:
in Cortitmenss : ti Verlags: Buchhänbter, in bloße Verlags»
Guhhändier , und in franzöfifche Buchhändler. Nach dieſer
Entheiiung find hier. A. Sortiments: und Verlags:
Ouqhhandier: 1) Belitz, Königeftrafe No. 9. e) Franke, am
Ochlotyiat Her. 11.3) Irðl ich, Konigeſtraße Ho. 62. 4) Haube
End Opener, zugleich Zeitungs⸗Verleger, Schloßfreyheit No. 9.
O Hinburgſche Buchhandlung, Stechbahn Mo. 3. 6) Lange⸗
(he Buchhandlung, Schloßplatz Ho. ». 7) Masdörf, Otech⸗
bahn So. 6. 8) Maurer, Poſtſtraße Fo... 9 Mulllet,
Vreiteſtraße No. 24. 10) Mylinsſche Buchhandtung/ Ch
berſtraße No. 4. sr) Micolai, Bruͤderſtraße Mo. 15, 22)
Oechmigke ber Ingere, am alten Backhof No. 9. 13) Pruft,
Sraderſtruße· Aoöär 13) Reatfihur: Buchhandiung; Koch⸗
ſtraße No. 16. 15) Sqhone, Stichbahn No. 4 6)Boß
ſche Buchhanthnig, Breiteſtraße 4%. 9. 17) Buchhanblung
bes. halliſchen Waifenhaufes, Poftitraße No 7 B. Btofe
Verlags⸗Buchhaändlker: sg) Atademiſche Buchhandlung
a v R ®
-
®
PP Buchholz. Bürger.
Der: Waſſerſtraße Mo. ıı. 19) Lagarde, Oberwallſtraße Mo. 5
. 20) Nauck, Hausvoigtehplak No. 1. aı) Oehmigke der Aeltere,
Leipzigerftraße No. 50. 22) Rottman, Bruͤberſtraße Mo. 18;
23) Sander, Kurſtraße Mo. 51. 24) Schüppel, neue’ Toms
- Mmandantenflraße No. 34. 25) Wittich, Leipzigerſtraße Mo: 38
zo) Vieweg, Spandauerftrafie No 58. C. Frunfdfifge
Buchhändler: 87) Barbiez, an den Werderichen VrAhten:
29) Auten, Jaͤgerſtraße No. 48. 29) Umlang, Bruͤderſttaße
Mo.40. D. Die ſelbſt verlegenden Buchdrucket
kann man auch hierher zählen, und zwar vorzuͤglich: Zod Debe⸗
ter, Wilhelmsſtraße No. 75. 31) Dieterici, Spandauerſtraßt
Mo. 52. 32) Gebruͤder Gaͤdicke, Scharrnſtraße No. 4. 33) Un⸗
ger, Jaͤgerſtraße No. 43. 34 Schmidt, Bretteſtraße No. & "
Buchholz oder franzöfifh Buchholz, ein Dorf ıf
- Meile von Berlin, im Niederbarnimfchen Kreife. Man fin
det hier 55 Geuerftellen und 315 Menfchen, welche einen frans
zoͤſiſchen Prediger haben, zum Theil noch von den franzöftfchen
Eingewanderten abffammen, und franzöfifch ſprechen.
Buckow, Groß⸗ Mediatſtadt im Lebuſiſchen Kreh
fe, neben dem Flecken Klein⸗Buckow, 5 Meilen von Berlin
Sm Jahre 1801 waren hier 177 Zeuerftellen, ı Kirche, » Schule
‚haus und 1800 Menfchen. Die Nahrung der Einwohner be⸗
ſteht in Hopfenbau und Handwerkobetriebe.
Baͤcherantiquare, ſiehe Antiquare. .
Buͤchſenmacher. Im Jahr 1502 waren hier J Meiſter,
6 Waſellen und 3 Lehrlinge. |
Büchfenfchäfters 190: waren 5 —*88 und 3 Ge
ſeltn. Es iſt ein zuͤnftiges Gewerbe,
: Bürger oder Buͤrgerſchaft. Die in der Stadt mit
Grundſtuͤcken oder zum Betriebe bürgerlicher Nahrung beſom
ders vernflichteten angejellenen Einwohner, heißen Gürgen
J
Blrzerhoſpital. Sry eacnrge gaſicun 9:
Erin. Grundſtuck beſitzen, oder ein bargerliches. Gewerbe
keiten will, muß ſich das Buͤrgerrecht erwerben, welches durch
Des Magiſtrat gegen Ableiſtung des Baͤrgereides ertheilt wird.
Der Eingebohrne bezahlt nur wenige Gebuͤhren für die Auss
fertigumg ; der Fremde aber muß feit 1301 für dieſes Recht
200 Athlt. zur General-⸗Invalidencafſe zahlen, wofür er dann
chenſals fo mie die gedohrnen Berliner, Gantonfeep iſt.
Eenft find die Buͤrger noch verbunden, die Feuerwachen zu
kifen, und -wenn Berlin ohne Sarnifon ſeyn follte, die
Boden zu beſetzen. Die gefammte Bürgermafle beficht in
Anfehang ihres Nahrungsgemwerbes, ohne. die in Königs
men Dienſten fiehenden Perfonen, ‘aus folgenden Slaffen:
qHaus der producirenden Claſſe. e) aus der Claſſe der veredeinden
Kuͤnſte, der Handwerker und Profeffioniften. 3) aus der Han⸗
Öältreibenden Elaffe. 4) aus ber mit Kunſtloſer Arbeit ſich naͤh⸗
renden Ciaſſe. 5 aus der Claſſe der Rentiers oder der von eige⸗
Her Mitteln lebenden. 6) aus der Claſſe der von Almoſen le:
binden. — Wittwen und ledige Franenzimmer, welche Grund⸗
ſtuͤcke heſitzen, oder ein buͤrgerliches Gewerbe fortſetzen, gehoͤ⸗
ven ebenſalls zur Buͤrgerſchaft, und Militaͤrperſonen, welche
ſih hier ankauſen, muͤſſen ebenfalls das Vuͤrgerrecht erwerben.
Buͤrgerhoſpital, ſiehe Hoſpital, neues.
Buͤrger⸗Rettungs⸗Inſtitut. Es iſt 1796 zur Un
terſtuͤzung der arbeits: und nahrungsios gewordenen Bürger;
von menfchenfeeundlichen Mrivatperfonen geftiftet worden, um
dieſe in den Stand zu feßen, ſich und den ihrigen für die Zus u
fanft den nöthigen Unterhalt zu erwerben, Die Geſellſchaft
eahieit ein Genehiiligungo⸗ Patent unter den 31 Octob. 1796.
Nach den Geſetzen des Inſtituts fol nur demjenigen berlinſchen
Barger gehotfen werden, der ohne fein Verſchulden durch
widrige Ereiguiſſe in Verfall feines Gewerbes gerathen iſt.
Nachdem ein ſolcher fein Anliegen angebracht hat, werben fes
.
—98 Buͤrgerſteig. —
ne Umſtaͤnde von dazu abgeordneten Mitgliedern genau unten
ſucht, und wenn dieſe wirklich beduͤrftig befunden werden, fe
wird die Sache bey der Quartalſthung der Goſellſchaft vorge
tragen. Diefe werden auf den Berliniſchen Rathhaufe schuhe
gen. Mach. Mehrheit der Stimmen wird hier über einen fd
hen entſchieden. Die Namen der Hülfe Bebürfenden wird
in ein Gluͤcksrad geworfen, .und dann fo vide herausgepogen,
als der Beſtand der Caſſe erlaubt, Jeder, der ven der u
ſchaft Unterftügung erhält, die ohne Intereſſen erfolgt, man
ſich anheiſchig, von der zweckmaͤßigen Verwendung das. Geh
des und dem dadarch bewirkten guten Erfolge, binnen PAPER
feift Nachricht. zu. geben. Die Gefellichaft nunmt jeden gerin⸗
gen Beytrag zu ihrer wohithaͤtigen Caſſe an, wer aber ein
fimmfähiges Diitglied erden mil, wuß hrlich Menigftend
ao Rthlr. beytragen. Der Stimmfaͤhigen waren im Decerg⸗
ber 3805, 208, wozu noch die Aerzte, Chixutgen und Apache .
2er kommen, bie durch unentgeltliche Heilmittel ſich der Noth⸗
leidenden annehmen. Die jaͤhrlichen Beytraͤge der Miisliede
betrugen z229 Rthlr. Das Stammcapital der Geſellſchaft br
trug 10,050 Rthlr. und der König unterſtuͤtzt dieſelbe haͤhrlich
mit 1200 Rthir. In der legten z5ten. Wertheilung gs mW
de die Summe von 4886 Rthir. an za Familien durdgänkte
verarmter Handwerker gereicht. Die Divertoven beſtehen an®-
dem Hrn. Staatsminiker Baron von Red, Hrn. Geheime!
rath von Sellentin, und Ken. Geh. Yufia+ Dad und
Stadtgerichts⸗Director Gerresheim. . een"
Bürgerfteig. In allen Straßen If an den Käufers]
ein 3 und mehrere Schritte Breiter Gang, abgeſendert von dem
Fuhrwege, welcher VBürgerfleig genannt. wird, und für Lim.
Sußgänger beſtimmt if. Dieſer Buͤrgerſteig muß. von dm:
Hauseigenthuͤmern immer fauber gehalten werden, und man
darf darauf weder fahren, reiten noch Holz Meinmachen oder,
denfelden verſperren laſſen. Vorſtehende Kelfechäffe, Treppen
Baͤrger⸗Walfenkinder⸗Caſſe. Bullenwinkel. og
md Auffahrten, haben in mehreren Straßen zur Bequemlich⸗
keit der Fußgänger, weggeriffen werden müffen, und Niemand
daf dengieichen ven anlagen oder baufallige ausbeffern laflen,
fadan muß. in dem ſetztern Fali⸗ fie gan, wegſchaffen laſſen.
In einigen Straßen find die Buͤrgerſteige wit ſogenannten
Bliakeru gepflaſtert, und fie. geben überhaupt, ſelbſt bey dem
Kunsiggen Wetter, dem Fußgaͤnger einen. guten und ſicheren
Berz. Die Buͤrgerſteige ſollen nach und nad, alle fo ſchoͤn
pflaſtert und eingerichtet werden, damit Niemand genoͤthigt
iR, um tiefen Schmutze wie anf dem Damme zu geben, unh
immer mihr die Unglädsfäle durch Wagen und Reiter vermie⸗
den erden. Auch ſollen ia den Straßen bin und wieder feſtert
Menns über den Damm angelegt werden.
' ‚Bürger Waifenfinder, Caſſe. Diefe ſehr alte Sie
katıq ſtebt unter dem Magiſtrate, und es werden: daraus 4Kna⸗
ben nud ı Wartefrau erhalten.
Buͤrſtenbiuder. Dieß zänftige Gewerbe war im Jaht
1801 hier za Meiſter, 24 Geſeilen und g Lehrlinge ſtark.
Bullengaſſe, in der Stralauer Verſtadt, geht mit
Dar voh der Muͤhlen⸗ und Holzſtraße, bis No. ze an die
xoße Frankfurterſtraße, und zuruck bis No. 40. Sie ift 1200
Schritte Ang, und enthatt mehrere Särten and Gartnerwoh
Bungen. '-
Dulfenwinkel; ein Gaͤßchen im Berliner Viertel, |
gehtson der Stralaner Dauer bis zum Grauenkloſter⸗ Kirchhof⸗
Win Häufer und IfE 150 Schritte lang.
Bullenwinkel, ein Gaͤßchen ohne Ausgang im Bere
Base Viertel, in der Roſenſtrabe, nahe an ber neuen Frio⸗
drahsſtraße, hit 8 Hauſern und 30 Schritte lang.
Bullenwinkel, ein Gäßchen in Alt-Koͤlln, geht von
kt Spreegaſſe bis an den Mühlengraben, hat 4 Haͤuſer und
vn
v
94 1 Dumepapier» Bolnitt... Cabimt, geheimen,
iR 115 Schritte laug. Vor der Befeftigung Orrtins ging die
&oͤliniſche Stadtmauer bis hierher.
Brunmpapier- Fabeike, weiche Marınor : und, anders
suehrfarbige und einfarbige Papiere Kefert, bat C. A. Wars
Ce, Lindenfiraße No.6ı.
Buurgſtvaße,im berfiner Viertel, oder Die. Kaye an
der Spree, rechts und links der Langenbruͤcke, geht bis cm
die Herkulesbrucke, über die. Königsftraße, Kleine Bursftrage;
urfihef und neue Friedrichsſtraße, enthält 27 Häufer unb
tft 005 Schritte lang. Bemerkenswerthe Gebäude find Mo: 15
die Militär: Academie, No.2ı das Hintergebäude des Joachime
thalſchen Gymnaſiums, und No.ng. Diefe Straße war noch
im ı7ten Jahrhundert ein ſchmutziges Ufer der Spree, weiche
dann a0 Zuß erhöht und mit einer maffiven Schklung und eis
fernen Einfaflung verfehen wurde. Gegenuͤber befindet ſich das
Königliche Schloß, von dem ſie den Nemen has: Pey Ro. 18
ging fonft eine Brücke über die Spree nach um Schloſſe, wel⸗
hhe bie Cavalierbruͤcke hiß. ar
Burgſtraße, kleine, geht aus um vorheegmnunten
Burgftraße bey No. ı9 nach det Heiligengeiſtſtraße, wo a
uͤberbaut iſt, und enthaͤlt außer den Eckgebaͤuden nur a Hoaͤu⸗
ſer. Sie iſt go Schritte lang. Ehemals hieß dieſe kleint
Straße der Durchgang, das Spreegaͤßlein, das Srauengäßlein,:
Bder auch die Waflerftraße, oe ‘
Butterhaͤndler. Es giebt hier a7 eigen mprivifegirteun
in eine Innung verbundene Butterhändier. Außer biefen ve!
ſehen Aber auch die Landleute und andere auf den Maͤrkten vi
Siadi mit Butter.
|
N
€. |
Cabinet, geheimes. Das geheime Cabinet Gef
die unmittelbare Cortefpondeng Sr. Majeſtaͤt des Königs
— — - — — ———
Cabivets· Archiv. Cabinets,/ Miniſterium. 94
Crilſachen und expedirt die von Hoͤchſtdenenſelben getroffenen |
Beſchluͤſſe und Entfheidungen, welche dann Cabinetsrefolutios
nen genannt werden. Militär: Angelegenheiten gehen dur
die General-Adjutantur. Es begleitet den König überall, und
nur bey dem Hierſeyn des Monarchen in Berlin. Gefys
" den bey dem Könige, über welche fchon. in Eandescollegien
geſprochen worden, müffen die Beſce cheide beygelegt werden.
Preußiſche Unterthanen geben dergleichen unter der Aufſchrift
Au Roi, oder an Sr. Majeftät den König, franco auf die
Pop, wo ſich jedoch der Abfender namentlich angeben muß,
Die Antworten erfolgen ohne allen Aufſchub. Das geheime
Cabinet befteht Aus 2 geheimen Labinetsräthen, Herren B ey
mwe und Lombard, 5 geheimen Cabinets-⸗GSekretaͤren, und
BR Sonmaliften.
Cabinets⸗ Archiv, ſiehe Archiv⸗Cab inet.
Cabinets, Miniſterium⸗Geheimes, oder Depar⸗
tement der auswaͤrtigen Affairen. Dieß hohe De⸗
partement errichtete König Friedrich WilbeimL., um
das UM 1733. Zu dem Reſſort beifeiben gehören die aus⸗
wärtigen. Staats + und deutfehen Neichs s Angelegenheiten; die
Correſpondenz mit den Königlichen und fremden Gefändten,
die Sränz: und Arreftfachen gegen Fremde, gemeinfchaftlich
mit dem Genetal⸗Oireetorio, dem ſchleſiſchen Finanzdeparte⸗
ment und dem Juſtitz⸗-Miniſterio; alle Verwendungsſachen
im Auslande; bey den Koͤnigl. Haus angelegenheiten und bey
‚den Landes⸗Hoheits: Sachen bie Concurrenz in fo weit es auf
‚auswärtige Verhaͤltniſſa und Correſpondenz ankoͤmmt; Anftels
fung der Tonfuln ; Cenfur der Zeitungen und politifd) = hiftorie
fhen Schriften; Dberaufficht Über das Geheime⸗-Cabinets⸗
archiv, fo wie über die Staates und Landes» Archive; Aufbe⸗
wahrung der größern Staats: und Majefläts: Siegel, u. ſ.w.
Au der. Spitze des geheimen Cabinets⸗ Miniſteriums ſteht dee
reißen. Es iſt ein gleichſeitiges Viereck von drey Gefchoͤſſt
daͤude iſt der Speiſeſaal, und die Maſchine, vermittelſt
„Ger die Speiſen aus der Kuͤche herauf gewunden werd⸗
96 . Cabettencorps und Cabettenhaus
Btaatsminiſter, Herr Straf von Haugwißtz. Gerasr
gehören dazu: 6 vortragende oder geheime Legationsraͤthe
und 6 geheime erpedirende Sekretaͤre; Das Bureau des Eabi:
hets: Minifterii für die eigentlich politifche Eorrefpenden; mit
7 Mitgliedern; die geheime Eanziep für die nicht politifche
- Korrefpondenz mit 8 Mitgliedern; bie Legations⸗, Vursmm:
und Bibltothek⸗Caſſe des Cabinets; = Cenſor der hiſtoriſch
politiſchen Schriften; ı Eenfor der Hiefigen Zeitungen; ı Do
metſcher der ortentalifchei Sprachen; eine Bibliochek, und
der geheime Ober : Hefduchdruder. Der Grund zu ber Yiblie
Wet it durch die vormals im geheimen Archive befinblich 56
wefenen Bücher gelegt, und im Jahr 2798 -die Bibliothek a
Zeheimen Legationsraths von Steck dazugelanft worden. Au
bringen bey dem Cabinets⸗Miniſterio werden an Sr. Majeſtit
den Koͤnige adreſſirt, mit der Bepfhrifte u. Copa
des hohen Cabinets⸗Miniſterii. |
Cadettencorps und Eadertenhäus, in ber pen
Friedrichsſtraße No. 13. Die ſchoͤne Gebäude ließ Frie⸗
drich der Einzige nach Ungers Angabe 1775 errichtis,
und dann das ſeit 1720 "gebrauchte, fo dahinter gelegen, di
|
Die vordere und hintere Stirnwand ift mit einem Pol
borifcher Oidnung gegieret. Die vordere hat einen Batth
über der Hauptthuͤre das Bruſtbild der Minerva, und't
Giebelfelde die Aufſchrift: Martis et Minervae aluau
Hinter dem neuen Gebäude am Stadtgraben, find die Mi
fer zur Oekonomie und auch) ein Krankenhaus. Im Him
merkwuͤrdig. Durch ein auf der nicht weit enffernten SM
angebrachtes Druckwerk, wird das Waſſer in große RU
bis unter das Dach geleitet, und ſowohl zum Gebrauche
auch wegen Feuersgeſahr int ganzen Gebaͤlide vertheile 3
| Gefeieine Mache, umd die Wohnung des Eemmandeurs
ud Diresters Diefes: Korps, Herrn Oberfk » Lieutenant vox
Prödz iR dem Hauſe gegenhber Mo. 86 His go. Die Gar
mai änfpertion. über biefes und die Provinzinfs@ndettencorps,
bene von 179: bis 1906 der General⸗Lieutenant von. Nachel,
weichen dieſe Iuſtitate große -Werbeflerungen zu verdanken ha⸗
' ken. Ichht iſt Chef der Hr. Obriſt vun Lingetaheim. Um
. Inge Edellente zum: Militaͤrdienſt vorzubereiten, und ihnen
in den nichigen wiſſenſchaftlichen Kenntniſſen Voruͤbungen zu
verſchaffen, ſind ſchon von König. Friedtich Wilhelm I. die
Cebhetten· Inſtitute errichtet, von Friedrich dem-Einzigen · er⸗
weiter, und won Friedrich Wilden IL und Friedrich Wil
Selm HILL: gmeifindßigen- eingetichtet worden. Dieſe Exziex
Bungsenfieit iſt bins. für den inlaͤndiſchen Adel beftimmt, und
Ansiänter dhrfen nur auf immediate Exlanbniß des Könige
aufgensmmen. werden. In denſelben werden die jungen Edel⸗
ente auf. Koſten des Otaatq in allem gang frey unterhalten;
autexrichtet und erzogen. .. Um darinnen aufgenommen zu wer⸗
den, werdet man fi an den Director... Bor dem zwölften:
gebensjahte wird niemand angenommen, und diecheliche, ads
liche Sehurt muß. durch. unverbächtige Kirchenzeugniſſe nachs
gewieſen werden. Die Erziehung ift militärifch, und die Ems.
detten find. in Compagnien vertheilt. Sie werben, neben dem
Ochulunterricht, auch in den Waffen und in allen den Künften:
„srübt, welche dazu. dienen, dem Rörper Gewandheit und dem
Munuthe Unerſchrockenheit zu geben. Sie hun bey ihremn
Fans, wie gemeine. Solbaten, Dienſte, beziehen, als. felip-
Dittags um 21 Uhr Die. Wache in Dem Hufe, befeßen einige
. Daßan ,..yon melden fi.tie gewöhnlich abgelöft werden, und
Aiejenigen, ‚weiche ſich durch Geſchicklichkeit und guse Auffuͤh⸗
ung auszeichnen, werden zu Unteroffizieren avancirt. Letztete
werden als Offiziere und die anderen als Freycorporale nach
der Beſtimmung des Konise in die Regimenter verſetzt. Die⸗
—— |
r
98, Cabettencorps unb Cadettenhaus.
jenigen, weiche ſich dur Zaͤhigkeiten befwmbers auszeichnen,
fommen erſt in.die. adliche Militaͤr⸗Academie. Aus dan Pre
Yin) Cadettenhaufern kommen die jungen Last in das him
fige Tadettencorps. - Ihre Unifern befteht in biauen Noͤen
mit rothen Auſfſchlaͤgen, gelben Weſten, weißen Deinfleibern,
ſchwarzen Otiefeletten, Pallaſch und. Rlbernen Treſſenhüten
Ihre Offiziere find. gediente Offiziere van der Armes, welch |
durch Kamtniffe und Gemuͤthegaben ſich zum Ernlehungege
ſchaͤft qualiſiciren. Den Unterricht. erhalten bis Eadatsen von
eigens dazu angefteliten Lehrern, und ‚außer ben Lehrſtundes
find fie der ſpeziellen Aufſicht angehender, junger Geleheten
unterworfen, weiche daneben bie Pflicht auf: ſich haben, ihn
Untergebenen zum Fleiß anzuführen, und denen, bie es bedun
fen, im den Anfangsgeänden nachzuhelfen. Auch bekomme
die Cadeiten monatlich acht Srofchen Taſchengeſd. Bey jet
Compagnie koͤnnen noch drey Penfionaire augenommen werben
die mit den andern gleichen Unterhalt und gleichen-Ihstertidik
genießen, und dafür jährlich aod Rthir. bezahlen, waren fi
monatlich x Rthlr. Taſchengelb zurhe® erhalten. Diefe
ſtonairs haben den Vortheil, daß fie vor dem ıaten Jahre IR,
res Alters angenmmen werden, der Wifpofition ihrer Aeſtech
aberlaſſen bleiben und nad) deren Wunfch- ben biefem, 50
jenem Regimente eingeftällt werden: Die Cadetten werdet
nnmmerbrochen in den militaͤriſchenUebimgen '’arifebtic
und die Wiſſenſchaften und Künfte, weiche gelehrt -w
md: Philoſophie, Geſchichte, deutſche Literatar, Bra
Aqhichte, Phoſit, ſchoͤne Kunſto, Geographir, Maihent
Jeutiche. Sprache, Militaͤr⸗ Enchelopaͤdio, Plangeichnen
«hugraphie,. franzoͤſtſche Sprache, Zeichnen, Fechten, Al
giren und Zangen, Unterricht im Reiten: erhalten fit auf WE
Konigl. Reitbahn wörhentitch zweymal. - Ale Jahre wird
Anfang des. Apeils ein großes Eramen:in Gegenwert des KU
nigs, der Prinzen sc. gehalten, wobey Diejenigen, welche
‘
|
|
Canonierſtraße. Canton · Verfaffung. 99
ateichnen, durch Praͤſente belohnt und aufgemuntert werben:
Hierauf folgt ein glnzender Ball. Außerdem geben die Com⸗
ngniecheſs zuweilen Peine Baͤlle, um die Söglinge zu einem
anfändigen Benehmen in Gefellichaften zu gewöhnen. Auch
befigt das Corps ein Naturaliens und Maſchinen⸗Cabinet umd
eine Lendchar ten s Sammlung; desgieichen eine Bibliothek, zu
welcher jährlich oo Rthlr. ſteirt find, und wozu noch die Spei⸗
fegelder und Utenſilien der Abgegangenen, bis zur Wiederbe⸗
fung dee Stellen, gefchlagen werden. Das ganze Eadettene
corp6 leſteht ans 5 Compagnien in Berfin, a in Stolpe, ı in
Calm, and :x in: Kaliſch. In Berlin find außer den Chefs
nd Dirertor dabey angeſetzt: 5 Capitains, 5 Second⸗Capi⸗
tains, Ingenieur⸗ Capitain, 1 Ingenieur: Pieutenaht, ı Pre
diger, Auditeur, ı Arzt, 4 Chirurgen, 5 Feldwebel⸗ Lieuter
nants, Commiſſarius, 11 Profefloren, eo Gouverneurs
und 10 andere Lehrer. "Die Hiefigen 6 Compagnien enthalten
ide 70 Elesen. |
Canonlerſtraße, auf der Beiebeicheftadt, geht mit.
—X bey der Kronenſtraße an, über die Mohren⸗, Tanben⸗
Jager⸗ und Franzöfifche Otraße, bis Mo. 0. an bie Behram.
Braße, und zurüd bis Do, 46 ah die Dropfaltigkiie Binde,
Sie iſt 670 Schritte lang.
Gapson.. Verfeffung. Verlin, fo, weit es f den
— liegt, und alſo auch das Weigtiand ausgehsine
win, gehört. zu feinen. Militaͤr: Canton. Jeder in Berlin gen
behaye Akigtmohner- iſt ⸗· vom Soldatenſtande frey. Fremde,
weihe-fich „iger. niederlaſfſen wollen, muͤſſen zur Erwerbung
Meise. Freybheit, feit. age, son Rihlr. zur Invaliden s Caffe
br das Wüngssrecht. bezahlen, weiches Hingegen die hier Ge⸗
hrnen. für wenige Thaler erhalten. Zu dieſem Wafehle gas
en viele in dan Provinzen Webyhrne Anlaß, melche ſich blos
halb bier niederließen, um vom Militaͤr⸗ Dienſt frey zu
a
100. Capelle. Carneval.
werden. Die Soldatenſoͤhne, To hier —— gehn⸗
ren jedoch edenfalls wieder zum Soeldatenſtve.
Capelle, Koͤnigliche. Es iſt allgemein bekaünt dej
feit dem Regierungs : Antritte Friedrichs des Einzigen-
die Capelle immer vortrefflich und mit mehreren währen Bir
tuofen beſetzt geweſen iſt, und daß große Summen auf ihren
Unterhalt verwendet werden. Die Mitglieder derſelben ſtehen
nicht allein durch ihre vortrefflichen Talente ih toßer Adtun
und angemefienen Vefoldungen, fondern nad) dem Reglement .
vom ı Sept. 1800 ift auch ein Fond zur, Unferpägung iheg
Wittwen und Waiſen geſtiftet worden. Zur Carnevalgeit ba
das Publicum Gelegenheit, die Talente der Königl, Ca see
bey Aufführung der großen itafienifchen Opern, zu —— |
Im, Jahr 1805 ſtanden bey derſelben: 2 Enpeltmeifter,
Righint und Kr. Simmel, ⸗ "Eongertineifter, x : Sar ns
gı Violoniſten, 4 Beatſchiſten, 8 Violoncelliſten, 4 Eon
baffiften, 3 Floͤtraverſiſten, 5 Hautboiſten, 5 Fagotlifteh, In
Waldhorniſten und 3 Klarinettiften: Mehrere von diefen fe
ben ſich durch eigene Compoſitionen allgemein auf das Vor
bahufe "bekannt ‚gemacht. (Siehe Componiften. )
Capelle, ſiche Branzäfiige Riede auf d r
Beutfenkadt, Ä "
: Karneval. -: BieZeit dee Karnevats, im Waaue
—— wird zwar hier nicht fe öffentlich v
Rom ımd anderes Orten gefeyert, und bleibt Tan
deu berliner Einwohnern unbemerkt, hat abet doch für!
beſonders· fur Fremde, großes Intereſſe. In dieſer Zeit 4
feln große titalleniſche Opern, Redonden, Courebey Hofe;
Afembleen bey dem fuͤrſtlichen und anderen hohen P
mit einander db, fo daß beſonders diejenigen, welche bey
Zurtritt haben, taͤgliche Nahrung zur nicht gewoͤhnlichen U
haltung finden.
Zur‘
. Eofemn. a0
Caſernen, ſind in mehreren Gegenden ber Stadt sum
Beten der Soldaten, und um die La der Einquartirung den
Vurgern zu erleichtern, erbauet werden. Friedrich der
Einzige. hat diefe Wohlthat befonders ausgeuͤbt. Die Car
fernen. werden. nicht blos von gemeinen Soldaten, fondern
auch von Unterofftzieren und Offizieren bewohnt. Mehrere
von ihnen find vortreffliche Gebäude, überaus groß, jedoch
nicht von gleicher Größe, und ein Heiner Staat, in welchem,
troß der. großen Menge von 6 bis goo Bewohnern, dad Ord⸗
zung und. Diſciplin herrſcht. Die grofien und Iuftigen Höfe
derfelben, find für Aeltern und Kinder eine Quelle der Geſund⸗
heit... Alle Soldaten haben jedoch noch nicht in den Kafernen
aufgeneamen werden koͤnnen, und es ſind noch mehrere in den
Vargerhaͤilſern einquartirt. Folgende Caſernen ſind nach und
nach erbauet worden: 1) Fuͤr das Regiment von Möllendorf, -
am hallifchen Shore; Tür 06 Beweibte, 384 Unbeweibte, ı2
Untersjfigiere und? Offiziere. 2) Für das Regiment Zürft von
Naſſen⸗ Oranien, ‚ in der Caſernenſtraße am Brandenburger
:me, .3) Für das Regiment Graf von Kunheim, in der
neuen Friedrichsftraße und an der Contre⸗ Escarpe, von der⸗
ſelben Größe, wie die des Regiments von Möllendorf. 4) Für
3 Regiment von Arnim, in der neuen Commanbantenftraße.
5) Für das Regiment von Larifch, in der neuen Friedrichs:
Reahe. 6) Zür das Regiment von- Winning, an der Kontres
Sssarye. 7) Fuͤr das erſte Artillerie: Regiment, in der Fries
Wihöftvaße , zwiſchen ber Ziagef: und Kiechhofs: Straße. 8)
Yirtad dritte Areiftenie : Regiment, in der neuen Muͤnz ſtraße.
Hier has reitende Artillerie⸗ Regiment, auf dem Heiden
Mm. na): &bernfalls für die reitende Artillerie, in der Frie⸗
Inhshtüße, am Orauienburger Thore. Diefe enthält vor⸗
‚sig Ornliungen. 21) Für die Hufaren, in der Vahelmo⸗
A No: 2.0.3, und in der Huſarenſtrehe.
108 Caſernenſtnahe. Cattun⸗ Manuforturm U.
| Caſernenſtraße, auf der Neuſtadt, geht wen Bran⸗
denburger There, an der Stadtmauer bis an die Spree, ent⸗
haͤlt nur 5 Haͤuſer und iſt 445 Schritte lang. Me. x iſt di
Gaferne des Regiments Fuͤrſt von Naſſau⸗Oranien, welche
Friedrich der Einzige im Jahr 1767 erbauen ließ,
Caſſen · Departement, fehe General: Dieser
sium,
Caſſen, Königliche, ſiehe 1) Aceiſe Caſſe, "Gem
tals, 2) Acctſe⸗Caſſe. 3) Alaun:Caffe. 4) Dauamtß: Caſſ
6) Bau⸗-Caſſe, Churmaͤrkiſche. 6) Bergwerks⸗ Caſſe under
Bergweſen. 7) Chargen-Caſſe. 8) Eivil» Erardz Caſſe. —
| Diſpofitlons⸗ Caſſe. 10) General: Domainen⸗Caſſe. m) Chun”
märkifche Domainen : Caffe. 12) Extraordinarien-Caſſe.
Korftcaffe unter Forftwefen. 14) Hofmarfchall : Amts : "cafe,
15) Kreis:Caffen, 16) Churmaͤrkiſche Kriegs: Eaffe. 17). be |
neralsKriegs:Caffe, 18) Magazin: Caife. 19) Meliorationds,
SeldersCafle. 20) Plombage:Caffe. 21) Satz· Caſſe 28)
Städte : Caſſe. 43) Straf: Caſſe. J
Caſſino, eine beſonders groß eingerichtete Seren
in der Charlottenftraße No. zi. a
Cattun⸗Manufacturen und Can. Dritenäf
Die Cattune, welche in Berlin fabrizirt werden, befanders
die feinen Sorten, zeichnen ſich durch Schönheit fehr aus, und
es werden hierdurch gegen drittehalb rauſend Menſchen Antec
halten. Im Jahr sgon waren hier 07 Cattunweherſtuͤhle
Gange, 407 Arbeiter in 26. Cattun⸗Manufacturen, uskuge
Arbeiter in ı5 Cattun⸗ Druckereyen. Manufactuven : A
find folgende: a) Schröder, Imfelbräde Mo. 15. 03.2
Joeſeph Hir ſch, Spanbauerkraße No. 6o. 3) Buff
Hirſch, Kloſterſtraße No. zen. 4) Aron Gold ſch n
Molkenmorkt Mo, 2. 5) Is Sal. Jacob,
No. 64, 6) Dan, Mofe Wallach u. Comp. Kloſt
or... . -
Cavallerbrũde Chambre du fol p. Livre, 103
Ne 9. 7) Selom. Hirſch jun., Biſchoſ⸗ und Spandauer:
ſtraßen⸗Ecke. g) Jacob Michel, Biſchof⸗ und Spandauer⸗
ſtraßen⸗Ecke. 9) Moſes Joſ. Hirſch, Papenſtraße Ro. 5.
w) Sal. Joel Nanen,; Spandauerfiraße'No. 60. 11) Le⸗
vin Gerſon Wolf, Spandauerſtraße Mo. sa. 12) ©: A.
Cohen, Molkeumarkt Mo. 5. 23) Jac. Fuͤrſt, Molken⸗
markt No. g. 14) J. H. Bur gsdorf, Molkenmarkt So. ıe.
* * Simon und Comp., kleine Praͤſidentenſtraße
10 Moſiſch Wittwe und Tannow, Wilhelms: .
| ak ns. 139. 17) Dav, Engel, Scharrenſtraße No. e.
9) J. C. Ohrenberg, Friedrichsſtraße No. 230. 19) ©.
6. Mann, Wallſtraße No. 7. 20) Gebruͤder Spahr⸗
kaͤſe, Breiteſtraße No. ↄo. 2) S. J. Bielfeld, Konigs.
ſtraße No. 26. ze) M. Hirſch, Koͤnigsſtraße No. 10. 23).
Chriſtian Eyſſenhardt und Comp., Königäftraße No. 60,
24) Beiedr. Pant Weber, Mühlendamm, No. ‚30. (Siehe
auch baumwollene Waaren.)
Cavallerbruͤce, ging, von dem Durchganze neben“
_ der. Hoſapotheke im Luſtgarten nach der Durgſtraße hinuber.
Sie wurde 1771, da ſie baufaͤllig war, abgebrochen und nicht
| wide erbaut, wirb aber. im gemeinen Leben. noch oft anges
| fährt,
Cavallerie, ſlehe Sarnifen, W
Chæmabro du. fol.pour.Livre, Dieſe Kofatı.
unter Kinig Friedrich J. im Jahr 2709 von den frans
Voſhen Refagieren-weichtes, Zu ber Caſſe berieben trug
"fan jeder Eivil⸗Baditute der Colenie, vom eiram Livro ſei⸗
u Beſolduug oder Peuſton jährlich einen Sol bey, jet 7 pr.
Ober der VDeſoldung oder Penfien, und daraus werben Wit
ums Saiſen der Colonie unterhauen und audere Gnaden⸗
ertheilt. Die siegen verwalten diefe Außalt
dlich. ni
N
106 Chambres gamies: Charite.
Chambres garnies, ſieht möblierte &tußen.
Chargen » Caffen „ Directorlum und Geterul⸗
Chorgen » Caſſe, auf dem Koͤnigl. Schloffe und täglich of⸗
fen. Das Directorium hat der. Staatsminiſter Harr Graf
von der Schulenburg, und bey der Seneral: Charge
Caſſe ſteht als Haupt:Rendant der Hr. Kriegsrath Schläf:
f er, ı Conteoleur, x Caſſirer, und 3 Sekretäre. Dieſe Cafe
hat die Einnahme ber Gelder für die ertheilten Präditate, Fir
. tel und Bedienungen. Im Jahr 1686 den a Januar errich⸗
-
- Aerzte and Wundaͤrzte, zu einem allgemeinen SKrantenf
tete Churfürft Frie drich Wilhelmeder. Große. zur Uns |
terſtuͤtzung einer ehemaligen afritanifchen Preufiifchen Handeis⸗
compagnie, die ſogenannte Marinencaſſe. Jeder, der. ain
Bedienung, Verſorgung oder Onadenbezeugung,‚erhiglt,, ft
mochten fo hoch .oder fo niedrig ſeyn, als fie wollten, mauſet
zu diefer Caffe eine, beſtimmte Summe Geldes erlegen, aud
diefe Einkünfte wurden zum Unterhalt des Schiffsleute, Gerg
foldaten, ihrer Montirung und für ‚die noͤthigen Dedärigiät
der Schiffe verwendet. Aus diefer Marinencaffe ift nachmpl,
da die Handlungsunternehmungen zur Se auſhoͤrten, die a
zige Chargen⸗ Caſſe entſtanden. RN
Charite. Diefe für Berlin fo bedendende wohichat
Anſtalt, liegt faſt ganz abgeſondert am Ende der Spart
en:
Vorſtadt, zwiſchen dem: Unterbaume und dem Draniend
Khore, in der Charttöftinße; 1710, als die Peſt in Der M
waͤthete, ldeß Konig Feiedrich I. hier ein Peſthaus
und da dieſe ſich wicht bis hierher erſtrete, ſo wardec
rinem Hofpitale und Arbeitchaufe angevendet. Koͤnig Mi
drich Wilhelm I. Ucß dieß Gebaͤude 1787. zum Beſten Hl
fer Kranken und elender Perſenen und zur Schule fuͤr
unten dem Name Charite umwandeln. Die Anzahl t
verpfiegten. Kranken belief ſich bereits in dieſem Jahre ı
⸗
Charice. 205
Perfonen, und da man bemerkte, daß fich immer mehr elende
Wenfchen fanden. denen man gerne. Hälfe und Unterfemmen
verſch affen- wollte, fo ward das alte Gebäude dieſer Anftalt
bergroͤßert, demſelðen ein Stockwerk aufgeſetzt, und daneben
ein Oeconeenie⸗ und Wirthſchaftegebaͤude angelegt. Die Schen⸗
Bungen, welche der König diefem heifbringenden Inſtitute im
der Golge machte, wurden in diefem ahre durch ein betraͤcht⸗
liches Otack Aderland, welches zur Michen: und Obſtgaͤrten
tingerihtet ‘wurde, und einet Wieſe, weiche der Generalfeld⸗
marſchall Reichsgraf von Wartensleben abtrat, anfehnlich
vermehrt. Hierzu kam nachmals noch das Vermaͤchtniß von
80,000 Rthlr. von dem Freyherrn von Grappendorf, was
- "für die Charite‘ in der Folge das in Schleſten gelegene und
aus ſicrben Dörfern beſtehende Amt Priborn erfaufte; 1735 er⸗
hieit die Charite‘ vom Könige ein Capital von 100,000 Rthlr.
And) bekam fie den Verlag alter Kundſchuften, Lehrbriefe und
Geburtsbriefe der Handwerker ih ſaͤmmlichen Preuß. Staa
“ ten. weiches fehr einträglich iſt, indem eine jede Kundfchaft
mit A gr. und ein Geburtsbrief mit 12 gr. bezahlt werden muß.
Zu den Wohlthaten, welche Friedrich der Einzige diefern ne
ſtitute erwies, gehörte die Erweiterung und Erbauung ehres
⁊ neue Gebaudes "zu Derfelben, wozu den Sten Aug. 1784 der
EGrundſtein geloge wurde. Diefe Erweiterung und Verbeſſe⸗
r- zung war neehtg, indem die · Zahl der Kranken und Mothlei⸗
E.Denten ch von: Fahr zu Jahr vermehrte. Indeſſen erfoigte
dee Ausführung. derfelben erk unterer Regierung Rs
ig Friedrich Whale I, ; der diefe Wehlehat nad; vermehrte.
> Rluig Friedrith Wilhelm III. vermehrse die Einkünfte dieſe⸗
Hauſes betndchtlich dadurch, daß eu. ihm die conſiscirten Euiter
und Befſtzungen der Graͤfin von ˖ Lichtenau ſchenkte. Mas
Haus hat jetzt ZeFluͤgel, in der, Mitte einen großen Hof, und
18:3 Geſchoß hoch. Auf einem; Nebsenhofe find Desonamien
bi Shehintde, und auf deu Sciten und dahinter die Gärten: und
eine Maulberrbaum⸗ Plantage: Das Wurbirgeßäube. iſt 446°,
Gab oder: 45 Fenſter breit, und hat die Auffkibeift: Charitd.
Jeder Scitenfiägel iſt ago Buß lang. Die innere Binritung
iR-felt 1798 auf Befehi Friedrich Wilhelm III. und na
den Erfahrungen unferer vorzäglichften Aerzte verbeſſert wow-
Sen. Jeder Kranke hat, ein reinliches Bette, weiches aus ein
Matrage, einem Kopftiſſen und einer FZrießdecke beſteht, und
86 Quadrat Fuß Raum einnimmt. . Die Genfter haben Wentb-
Intoren und im Winter werben biecherne Trichter in Bit Ofen |
roͤhren gefeßt, um reine Stubenluft zu gewinnen. Nach dem
verfpiedenen Krankheit iſt das Hans in 7 Stationen abge
theilt, nämlich: =) Station der indem Köankheiten; =’) des:
Außeren; 5) der Veneriſchen; 4) der Kraͤgigen 5):der Mer
lancholiſchen; 6) der Ochwangern; 7) der Sechswoͤchnerinnen.
Die tägliche Speiſung der Kranken uw Geneſenden, wird
von den Aerzten und Chteurgen angeorbntr. Die ganze Aa?
Kalt iR eigentlich" yanı Beſten ber armen trank geworvench?
Berliner Einwohner beſtimmt. Ganz: arme Einwohner ums ?
den umfonk aufgenommen, und wenden fi init Zeugwälfen :
‚ von ihren Predigern entweder bey dem Asmuen = Direetonkaj
oder wenn die Gefahr dringend iſt, eich im Charitchauſe
felbſt. Im September 905 befanden ſich 743 in’ demſelben
und 1060. fünuen oxdrungem Mig plarirt warden, Dm‘
die ganze Chablte in. 4 Amftalten abtheilen 1. werden
nen arme krauke Menſchen in vblige Kar und: Barp
aufgenommen; II. aus einer Anſtalt für Ochwangerr,
im achten Monat ihrer Schwangerſchaft eintreten koͤrnen,
erſt bey wieder erlangte Gefundheit entlaſſen werden.
diäfer Anſtalt daten alle in Berlin lebende und zu Falle €
mende arılle Maͤdchen Then, fo wie auch arme Ehefrauen, di
in Ihren Bamilien keine ordentliche Plege haben Wehen,
Jr Jahre 1994 würden hier 134 Kinder gebohren, im Jahhr
1905 hingeden 595. Water don letzten waren 45 Tobtgebohent;
’ Chariute. 10
um 63 ſtarden. Den angehenden Oeudurenden ımb ben Heb⸗
ammen iſt es erlaubt, die Entbinbungstunft hier practiſch zu
‚ lem; IE. aus einer Anſtalt fie Irrende und Wahnfar⸗
nige. In dieſer Anftalt werben: nur Arme frey aufgenommen.
N " Augwärsige. bezahlen Wohnung, Koſt, Aufwartung ıc. Wer
' Onsp Dehre im. Berlin gewohnt hat, wird als einheimifch be⸗
| fuhtet.." Die Unkoften werd: auf. beepenfen Art berechnet,
naoͤmlich A, Kranke, welche die Officianten⸗Verpflegang an
Keſt, eigne Stube, eigne Aufwartung genießen, bezahlen
bey den acigen Thenrung ) far Dekbſtigung, Mittage und
Abends, inciut. Fruͤhſtuͤck, Bier und Licht, monatlich
5MAchir. a) Zar eine Stube mit Fenſter ohne Kammer,
Mn den 5 Sommermonaten. · Rthlr. und in ben 7 Wintermoe
naten ⸗Rthir. a): Ehe.eine Stube. mit 2 Fenſtern im Som
Rh, im Winter 5 Rthlx. 4) Fuͤr eine Stube mit
Jeuſtera und x Kammer im Sommers Mohle., im Winter
⸗ Rthi ) Faͤr dinen eigenen Aufwärter monatlich & Mehle.
6) Aar die Koſt des: Aufwaͤrters 5 Rthit. 7) KLuͤt Waſche
ar 8) Arzued und Arztlohn nach Berechnung. 9) Fuͤr
Miubein, Betten, Weis sc. nad alles was zur Recteatjon ger.
oͤrt, auß beſonders berahlt werden. B. Krmite, die den Ofe
ent, eber Seine eigene Otube haben, fondern mit
| anderen. zuſammen wehnm, jedach Aufwertung. gewießen, 2)
für. Belsſtigung, Mittags:uud. Abende, monatlich 13 Nıblr.;
a) für Birabe und. Aufwertung, monattich:5 Reble.s : 5) für
Walter 1 Rihle.; 4) Aeznep nach der Tape; 5). fürs Bette
3 Mhle.. C. Kanke,. die den ſogenannten Schneiders oder
genen Tifch genießen, nad der Werpflegung der Manken,
das Ochneidergewert · hiex unterhält, fa benarnt, 1) für
uck, Mittaga und Abend: Elfen moneslih.5 Rihlr. a)
x. Wohnung und Yufwartung a Rthlre; ı5) für Waͤſche
| Mthir.; 4). Mehiriugelh := Mıble.; . 5)- Fir Pier, Caffee,
Birider m. forgs der Kranke felbk, : D. Patienten, welche die
208 | Charite.
gewößntiche Verpflegung genießen, Hhrfih 50 Mible; IV,
aus vinem kliniſchen Inſtitute, bey welchem alle diejenigen
jungen Aerzte, welche in den Preußiſchen Staaten practicheen
wollen, den Curſus machen muͤſſen. Es werden zu dieſen
Inſtitute Kranke jeder Art von den übrigen ausgewählt. Mer
mögende Kranke aller Art können auch befondere Ziruiger,.'
wie bey der Irrenanſtalt angegeben ift, gegen Die geſetzte Ab
gabe erhalten. Die ganze Summe der im Jahr 1805 in de
Charite verpflegten Perfonen betrug 6460 ; nämlich vom Jah
2804 verblieben im Haufe 1109, dazu kamen 5352; . geſtother
‚find 700, und im Kaufe geblieben 1144. Es if alſo der a ih
gte Menſch geſtorben; allein dieſe große Sterblichkeit muß mar
Ach nicht wundern laſſen, ſondern in Anfchlag bringen, 8
viele Menſchen fchon im Verſcheiden: dahln gebracht, oft ſalt
als tobt abgeſetzt und Bann in den Todrenliſten als daſelbſt 96
ftorben aufgeführt werben. Dabin. gehören ſchwer Verun
gluͤckte, arme Erante Neifende, und:folche,. deren Anvorwann
ten mit einem Vorurtheile gegen biefe wohhlthoͤtige Anfalt be
baftet find, und erft die Ihrigen an den Rand. des Grabeg Lam
men laffen, che fie in der Charite‘ Hülfe fuchen. Dig in d
Charite‘ geftorbenen werben in der Berliner Todtenliſte ni
befonders, fondern mit zu den in Berlin geftorbenen gerechtt
Die Sterblichkeit in Berlin könnte um vieles geringen ſei
‚nenn arme Unglüdliche zur rechten Zeit Külfe ſuchten. DI
Leichen werden groͤßtentheils In einem hinter der. Charite. a
genen großen Garten begraben , oder. find. es Joaubmerkee
wefen, von den Gewerken abgeholt und nach einen aſder
Kichhof gefhafft. Die Arznenen werden aus der Hofapoth
unentgeldlich in die Apotheke der Charite‘ geliefert. Als af
Aerzte ſtehen bey derfelben die Herren Hufeland, Grig
‚und Murfinna, und unter Diefen "4 Penfionaies und
Sub⸗ Chirurgen. VFerner find in dem Haufe noch ange
1. Ober⸗ Inſpector, 3 Deconomie-Sjnfpector, ı Rendant, ı
Charitẽſtraße. Charlottenburg. - 109
_ folme,.a Seltetäte, e Proviſoren in ber Apotheke, Com⸗
pevitſchreiber, 4 Hausvater und 258 Domeſtiken. Auqh Bat
die Auſtalt Kine eigene Kirche, bey weicher ein lutheriſcher und
Ab reſormirtet Prediger ſtehen, die alle Sonntage Nachmittags
öffentlichen und in den‘ Wochentagen in den Krankenfälen Got⸗
| iesdlinſt Haltern. Die ſammttichen Unkoſten betrugen im Jahr
1805 Bey der Charite, inchulive des Koppenfchen Armenhau⸗
1, wuhts von hier and vetſorgt wird, 71,574 Rihlr. 5 gr.
MH. Die ganze Anftalt gehört zum Armen: Directorio und
u") deſondere Directorium ber daſſelbe hat der Jar. Präs
| Roche Scheve und * Rathe. n
Xhatite hroß⸗ m der Spandauer: Vorſtadt geßt vom
Alien am der- Saadtmauer weg bis zur Orauien⸗
bergeſtraße nd iſt 2600 Dehriute lang: ‚Mas, findet in die⸗
Risch Haͤuſer, unter Def aber Das vorbergenanne
| — Cbarite⸗ aus.
WLharlottenburg.Eine PERF Immediatſtadt und |
** im Teltowſchen Kreiſe, eine halbe Meile von Gers
it. Es fahrt eine ſchöne unter König Friedrich Milz
Gel ITI. angelegte Chaufſee vom Beandenburger Thore
Gare den Thiergarten dahin. An dem Thore halten täglich,
leſenbers bey ſchonem Wetter, viele offene Wagen, im Wins
ir Schtitten, auf welchen Gefellſchaſten, die Perfon für zwey
Veoſchen wach Chartottenburg und fir eben fo viel auch zarück
Wal’ HUnnen, Ale Wagen, weiche din oder zuruͤckfahren,
Se Einiter rechtet Band fahren, und fo Braucht niemals
"dein anderen" Auszumeichen, befonders da die Chauffee
* iſt. Auf dem’ Wege, bey der Mühle am Schloß⸗
Raben, liegen zwey Chauſſee- Einnehimerr Käufer, gegen ein⸗
—X Über, eines füridie Hin⸗ und das anderẽ für die Zutuͤck
—R
den, bey welchen für das Pferd' ſechs Pfennig bezahle,
m, ECharlotten burg if ein ser offenes, ſehr angeneh⸗
B u 0 7
| man noch das alte Schloß. König Friedrich ber Einzige üb
maͤn gewöhnlich das neue Schloß, Die Kuppel auf dem. i
J Orangerieſaal und ein kleines Schaufpielhaus daran &
Spiegel, Gemaͤlde te, ruinirt, Aber auf Friedrichs bes Ci
rn 0. Eee.
mes Städtchen, an dee Spree gelegen. Im Jahr 1901 waren
Bier 50 Käufer, 2 Kirchen, 1 Rathhaus und 3441 Einwahl
ger, von welchen 438 zum Militaͤr, zu Der Garbe du Terme
gehörten. Die Häufers Anzahl vermehrt füch won Jahr zu Jah,
iadem- ſich mehrere Berliner hier Sommerwuhnungen erbaudt
laſſen. Die Hauptſtraße, die Gerliner, führt gerade nach dem
GSehloſſe und iſt mit einer fechsfachen Lindenaller verziert, DE
vorzuͤglich fie Zierbe von Charlottenkuvg If das- Köwigl. Taf
ſloß und deſſen Dart. Das Schloß fieß bie Ehufückk
Bephis Charlotte 1696: ohnmeit des Dorfes teten sen
Sich lütern anfangen, ader- vielmehr fie ließ eis Eietad
Schloß hier erbauen,. welches den Namen Lietzenburg erhic
Aie nachfolgenden Megenten vergrößerten daſſelbe, cheiuu
Beauſtellen in der Gegend aus, und 1708 wurden die Srrat
in.dem jehigen Charlottenbueg abgeſtochen, mit weichens 288
Dorf Liezow vereiniget wurde. Die erfte Vergrößerung O6
Schloſſes geſchah 1705 unter König Friedrich J. durch Eu fa!
Wer, und: Diefen von Schluͤter und Eofanber gebaueten Thel
des Schloſſes, welches der mittlere mit der Kuppel iſt, nem
die Seite nach der Bruͤcke zu durch Ben Freyherrn von Auge
Beisdorf verlängern, und dieſen Theil des Gebäudes. wem
Ken Schlaͤterſchen Gebaͤude iſt ebenfalls von Eoſander.
nig Friedrich Wilhelm U. ließ noch einen 700 Fuß lon |
und that überhaupt noch viel zur Verſchoͤnerung dieſer Ki
the Sommerwohnung; ˖ 1950 ward das Schloß von M
feindlichen Truppen gänzlich geplündert, und alle Tape
gen VBefehl wurde alles, voh6 möglich war, wieder hergepek
Das Schioß hat viele und vortreffliche Zimmer mit wahe
Kunſtſchahen angefüllt, Gleich hinter bein Schloſſe iſt N
Eheriorenftraße Chaufiee: Dan. Depan. s.
Binigfid Gatren mit tinst vortrefflichen Orangerie, mehreren
SEramen und Baſten, einem Belvedere, otaheitiſchen unb
rchiſchen Feſcherhauſe, großen Karpfen⸗Teiche und mehreren
: Anlagen nach engliſcher Art. Aus Ende deſſelben fließt die
' Opter.. VDeſonders mertwärbig if auch in Charlottenburg dee
mr ädertfeinfche arten, unfern.des Schloſſes gelegin.
| Cr beſicht aus drey verfchiedenen Gärten mit verſchiedenen
fſhiner Partien. Merkwuͤrdig IE darinnen das Monument
Bit Orafen non der Mark, Sohns der ehemaligen Beſiterin
dieſes Bartene ‚der Gräfin von Lichtenau. — Die Nahrung
de ftawohnet beraht vorzüglich auf ber Anweſenheit des Hnfes,
Wer Nahe son Berlin, auf dem hieſigen Sommeraufenthalt
da Berliner, und maͤchſt dieſen auf Ackerbau und Vichzucht.
‚ He Oenntage iſt es Jedermann erlaubt, den Sechloßgarten
‚ Mu beſuchen, fibft wenn bie Koͤnigliche Famitie auweſend Is
Vey guten Tagen, und befonders an ſchoͤnen Sonntagen, If
2 faſt unglaublicher Zufammenfluß von Menſchen in:Chars
buenbatg, befonbets in der Hauptfttafie, in weicher fa uns
den Bichshäufer und Caffeewirthſchaften find, Ä
bdarlottenſtraße, auf der Friedrichsſtadt, geht mit
Pe. ı ben dee Korhſtraße an, uͤber die Zimmer⸗, Schuͤtzen⸗
‚Reuufen:, Leipziger⸗ 2, Kronen⸗, Mohren⸗, Tauben⸗, Jägers,
tanzöfifche: und Behrenſtraße, untet den Linden bis Ms. a4
* a die Leyteſtraße und zuruck His No, 68. Sie if 1800 Schrit:
ang, und beruͤhrt zwiſchen der Möhren: und Franjdſiſchen⸗
piraße auch den Gens d'Armes-Markt. Do. a3 und aa iſt
Ve Eeitenftont bes Ncademie» Gebäudes und No. 27 ein frame
Rfſches Waifenhaus. Den Namen dat fie von der Königin
‚ forte, Gemahlin König Friedrich J.
—* Bau⸗Deparrement, General. ven der
rt and Pommern, in der Letztenſtraße Die. 6 und tag⸗
Alb offen. Dich Depadcewent hat bie Aufficht über Die Hängen
| .
,
112 Chewifbe Babriten. . Eoͤre od. Charſchaer.
verbeſſerung durch ben Tharſſeebau, unb bie Ehanfiecbauiuf
yu.dirigieen. An der Spitze deſſelben ſteht ats Geucai⸗
Chaufſee · Haus Intendant, der. Kberſte Herr Dücichsgsaf-sm
VPrauͤhl. Ferner gehören dazu ı Baurath, 3 Bau⸗In ſpecto
von, 2 Bau: Conducteure, ı Yaftitiarine, ı Rendaut, ı ©;
turar and Rogiſtrater, ı Enicnieren mel —
nn Ger Be Dr *
Chemiſtche Fabriken Segen: .) * —— Oren
ar, Fimmeeſtraͤße Io. 35, veifertigt Borcx Wanne!
rd. Lackmus. 2) Gebrüder Thiele, Konigsſteuße rn
verfortigen Witeislöt: und Scheidewafler. "ST Yelebr. Dhenß⸗
Heimann, Mauerſtraße Me 59, verfertigt Schwefel, uw
. peter, Schwefelfäure und Sclzfäure. 4) Witte D 5.r F
Baumgaſſe Mo. 44, liefert Salmiar, Glauberſalz |
Salpeter, Sulzſaͤute, Ocheldewaffer, Salpetergeiſt unb Sal
ge Mederlage bey Neubert an den Werderſchen BERLIEE.
Ebirnrgiſche Füftrumenten- "Gabel: gbröir 4
Mbehrenſtraße No: 0. —
| Chocölaren Fabriken beſitzen: 2) Sean yofty m
Comp., Stechhahn Mo. ı, a) M.- Tan ner Roſira “x
No. 1. 3). Pierre Loueſſe, Beeiteftraße Mo. 16, J
Chöre oder Chorſchuͤler. Berlin hat 5 Chöra.s
ale. weiche wöchentlich zweymal vor den Käufern Ach
oder Lieder fingen, und es find in diefen Chören ſchon ui
che nachher Berühmt gemsordene Sänger ober Mufiter ff
nam worden. Sie erhaiten von vigenen Lehrern Unterxi
im Singen, :ımd daB Geld; welches ſie durch das oͤffentih
Sungen etafammein, und fo unter ſie vertheilt wicd, If ME
wife arme Schuͤter eine bedeutende Imterflügung: Zur
nemle Zeit werden:fie. mis hey. der groſen. AMalichiſchen Oi
ſo:ie auch fuͤr gewoͤhnlich in den Sipsfnielen.bepm Dlarie
theater gobraucht, und dieß trägt wicht. wenig daru bep, il
Ernst Ds Rei. ren Safe 2ig,
Seſeng zu buden. Zwey von dieſen Choren gehören ju dem
berliniſchen Synmaſium, eines zu Cölln, eines zum Friadrichs⸗
waren: umd eines zum Sriedrich Wilhelms: Symnaflum.
Chronologle des Königlich - Preußifch. Brandes»
burgiſchen Hauſes. Die Chronologie des Kouiglichen Hau⸗
fes wirt hier nicht am unrechten Orte ſtehen, indem ich in
mehreren Rubriken die Negenten anführen mußte, und es doch
wohl manchen Lefer angenehm fon wird, ſogleich nachfehen
ju tönen, wann oder tie lange dieſer .oder jener Churfuͤrſt
— regieret hat. Seit 2157 haden wie vier verſchie⸗
dene Fuͤrſtiiche Haͤnfer zu Regenten gehabt. A. Die Faͤrſten
aus dem Hauſe Anhalt regierten von 1157 big 1320,
nämlich 1) Albrecht oder Albert der Bär, zz Jahre,
von r157 bis 1168. Er war 1106 zu Baflenftädt gebohren,
wit der. Mark nom Katfer beiehnt, und unterjochte die hier bes
Yadlichen Wenden nach und nah, deren legter König ihm die
Mark auch 1142 unter dem Titel des Königreichs Branden⸗
Surg vermacht harte. Er war Markgraf und ſtarb in feinem
Geburtsörte den ıgten November 1170 Im 64ten Jahre, a)
Otto I. Sohn des vorigen, Markgraf, regierte 16 Jahre,
von 1368 bis 1184. 5) Markgraf Ottto II. regierte
6 Sabre, von 1165 bis 1206 nnd ſtarb im letztern Jahre den
dien FJuti. 4) Markgraf Heinrich I., Bruder des voris
‚ regierte 1x Jahre bis 1195. 8) Markgraf Als
drecht IE, Bruder des vorigen, regierte 14 Jahre, bis 1280,
WS farb" in diefem Jahre den sten Februar. 6) Marke:
Btat Johann ‘I. regierte 46 Jahre, dis 1266, und mit
Wen gemeinfgafttih 7) defien Bruder, Otto TIT., bie
8) Zohan U. 9) Ortto IV. und Eonrad re
gemeinfſchaftlich, und zugleih auh so) Otto V.
Aibredht HE, und 12) Otto VI. bis 1508 ' 15) Marke
Waldemar; regterte ın- Fahre von 1508 Di6 '13ıg.
| Ä &
2 224 Chronelogie Des Ring Brenf banf
16 Marfgrof, ein rich V., ſtarb gleih im. ee
feiner Regierung, 18 Jahre ai, und mit ihm. erlofch die an:
halti ie Regentenfolge. Bon 1320 bis 1324 fanden ſich seh:
vere Fürften, welche zur Mark Brandenburg Luſt harten, 56;
3304 Kaiſer Ludwig von Bayern fie als ein erledigtes 5777
lehn einzog, und ſeine 2 Söhne mit. derſelben belleh. V. Die
ſe Fuͤrſt en aus dem Hauſe. Bayern regierten, *
1324. big 1373, naͤmlich 25) Ludwig der Aeltere, rau
28 Jahre bis ‚3352, 16) Ludemigeder Römer, regex
23 Jahre bis 365. ı7) Otto der, Finner, regiexte
re bis 1373. Mit dieſen wurde 1324 den aaſten Juli die
zu einem Churfuͤrſtenthume erhoben. ¶ Der Letztere re
ſich mit Kaifer Rozl IV. und. that Verzicht ayf die Dupk
Hierauf kam C, die Markt an die Sich:
aus dem Haufe Luͤtzel bux g welche von 2375 bis un
gierten, naͤmlich 16) Kaiſer Karl IV., regieras 5 Jeht
2378,. und theilte feine Staaten unter ſeine Soͤhne. Died g
bekam sg) Churfürft Siegismund, Karls zuwepser Cal
er regierte 10 Jahre, bis 1398 Kt veryfaͤndete die hurmetig
20) Idbſt von Mähren, Diefer regierte 23 Jehnud
2411, und verpfändete 1395: das Land, wieder an 2) Al
heim aus Meiffen, welcher nur. Jahr bis 1306 09
indem Jobſt die Mark wieder eingeldfet hatte, „m Jahr:
nahm Sigismund die Mark wieder an, und ernanmie.kl
drich IV. Vurggrafeg von Nuͤrnberg puma Gtästheitet,,
er fie dann verpfändete, Hierdurch kam die Mark Di. an
Fuͤrſten aus dem Hauſe Hohenzollern. . 2)
fürf Friedrich. I., der eben genennte Friedrich iv. |
von Hohenzollern und Burggraf von Nuͤrnberg, gebohren:
vegierte a5 Jahre, von 2415 bis 1440 ih welchem Jahre⸗
azften Sept. er ſtarb. 23) Churfürf Friedrich IL.
des vorigen, gebohren 2423, regierte 30 Jahre, bis 1470,
ſtarb den zoten Febr. 1471. 24) Churfuͤrſt Albe echt. A
Cpronologie bes .Rönigl. Preuß. Hauſes. 115
ie, xbehren 1414, erhielt dis Regierung 1470 von feinem Vru⸗
der, ind ſtarb, da er ı6 Jahre regiert hatte, im Jahr 1486. 25)
EhurfürkYohanyı Cicero, Sohn des vorigen, gebohren
den sten Aug. 1455, regierte 15 Jahre bis 1409 und ſtarb im
lefteren Jahre den Bien Januar. 6) Churfürft Joa
himk,, gebohten den zıflen Febr. 484, reglerte 36 Jahre,
Wii 1635 und fach den sıten Juli. 27) Churfürf Goa
din IL, Gohn des vorigen, gebohren den gten Jan. 2505,
nd der eeſte tutheeifche Churfürft, regierte 36 Jahre, bis
11 nahm die Miitbelehnung von Preußen an, und legte
dadurch den Grund zu der jetzigen Königlichen Würde. Er
Rarhden stm Janııde 1571. Johann, des vorigen rw
der, tegierte 36 Jahre, von 1535 bis 1573 die Neumark und
Rethdn azten Jatiuar. eg) Chur fuͤrſt Johann George,
Och des vorige, gebohren den ııten Scyt. 1525, regictte
Jaher, Biss und ſtarb deh sten Jannar. 29) Churs
Narſt Joachem Frite drich, Sohn be® vorigen, gebohren
ten ern Jan. 1546, vegierte 10 Jahre, bis 1608 und ſtarb
engenlamee, go) Churfurſt Sohbann Stegismund,
Weha de vorigen, geböhren den Hten Novbr. 1598, regierte
ka: Sabre, Bis 1629 und ſtarb den azften Decbr. Er Aibers
och Dig eigene Regierung in Preußen, da Herzog Albrecht
iedeich uhne männliche Erden flach. Auch war er dev write
Churfuͤrſt. 31) Churfürf Georg Wilhelm,
hu des vorigen, geböhren den Sten Novbr. 1593, regierte
aJahre, bis 1040, und farb den ıten Decbr. He) Ehun
eh Jeiedrich Wilhelm der. Große, Sohn des vori
‚ gtbahren Arı-a6ften Febr. 1600, regierte 48 Sabre, bis
BöB, und ſtarb den eoſten April, im öpften Sabre Er er
tete ein fichendes Heer, umd trug ungemein wiel zur de
it des Staats bey. 85) König Friedrich I, Sohn
vorigen, gebohren ben arten Juli 657, regierte als Ehurs
Sriedrich LIL. ‚von 1698 bis 2701, und als erfier König
H a
.
116 Cpumdrtigen Departeni. Ciil. Bepudarion.
"von Preußen bis 1715, ſtarb den‘ "dsften Sehe: 3a) Ku
Briedeih Wilhelm L, Sohn des vorigen, gebbhten ven
agten Auguf's6ßg, regierte bis 1740, und ſtarb gzuſtek ling.
35) König Friedrich IT. dee Einzige oder CT
Sohn des vorigen, gebohren den 24 Yan. 1712, regierte bit
1796 ,: und ſtarb ‘den arten Auguſt im 74ſten Sjafee: 2
Andenken ift in der Weltgefchichte uhvergeflih. 35) König
Sriedrih Wilhelm Il. Brudersfohn des vorigen, 23
bohren den asien Sept. 1744, regierte bis 1997, und flärh den
zöten Novbr. 377 König Frieprih Wilhelm DH:, ww
fer jetziger wahrer Sandesvarer, Sohn des vorigen, gchehe |
den Zten Auguſt 1770, tegiert -feit dem ıöten Rovbr. 1797.
Churmaͤrkiſches Departement, ſiehe General⸗ 2
rectorium.
Eisporien. Fahriken. DerXubau, der Eiherieiie “
zel wird auch um Berlin mit Voetheil hetrieben, und a ME
folgende Fabriken hier vorhauden, weiche dieͤ Coffee⸗Surh
gat bereiten: 1) 3. 3. Niquet, penfraßg No.ap..;3 22
a. Elin, neue Friedrichsſtraße Ne. 21. 5) DM, Dir |
Friedrichsſtrabe No. sıe, .. 4) Siegm. Sheikoph gray |
Friedrichsſtraße De. 156. 5. H. G. Allarde, Friedcic
ſtraße Mo. aeg. . 6) Selkyp, Jeruſalemerſtraße Ne. S6,, 4
D. A. Rindler, Möhlenftraße No. 18. 8). Beam 9
alte Jacobsſtraße No. 77. 9) Joh. Chriſtian Ekayfius, fi
ſcherſtraße No, 30. . 20) Cari eudw. Ahe', große Fratztkur
ſtraße No. 74 11) H. W. Dannenberg, Linienſtraße Ru
12) Earl $riedr. Kühne, Bernauerſtraße Do. 50. 23) Frie
Wih, Holzmann, Prenzlauerfisaße No. 56, a4) Fri
Wilh Wefenberg, alte Schoͤnhauſerſtraße No.7.
Civil⸗ Deputation des Staditgerichts, verfan
ſich Freytags auf dem berldaiſchen Rathhaufe. „Die infin
ſaͤmmtliche Eheſtheidungẽſachen, und inſtruirt und entſchet
Rs Unlisemen. © © 217
‚be Suhalbr und: Mistsfacdten uuter Se Rebe. umd alle Inju⸗
rmſochen. ‚Die Beſuche wurden (hrifkiidy in der. Regiſtratur
⸗beratbi dax in ber Anmetunoeſtabe mandlich angebrach.
Die Deputation beſteht zaua 3 Diieesten,: Heren Regierungs⸗
rath von Schlech tendal, 3. Rachen, ı Aller... 2 Actua⸗
‚gie, Raegiſtrator, 2 Aſſiſtenten deſſelb enn⸗ Mendanten,
2 Tontroleur 1 Canzley Inſpecior, 2 Canjeliſten und 8 Eos
‚Ehil. Uniformen, Verſchieden⸗ Siefi ige und äuswä
tige — —** haben eigene uniformen erhalten, und tragen
biefe fowohl in Königlichen” Geſchaͤften als auch im gemeinen
Leben, ſind aber nicht genau daran gebunden. Diefe Collegia
Ind ig. Berlin ı) Das, Kawmergericht. Die Mitglieder
es Eollegiums haben blaue Ride mit tothen Auffchlägen,
Een Schoͤße, weiße uUnterkleider, einen dreyeckt⸗
ſhwarzer ð Cocarde und ohne Cordon, ünd einen
aterie-Dfftzierdegen miit blau⸗ und goldenem Porte⸗
—X — — Kriegs: und domaintns
Eee tz ‚Mitglieder haben eine zhnliche miforni.
Hate ah lieder‘ beim For were haͤben eine dun⸗
titne Uniförm Mit granen Nuffchlägen, und tiber Degen
* — HDie Poltzer⸗ amd Rirhlieber tra
en weißlich graue Roͤcke mit Tarmneſin Saininel Auffchiagen:;
Belieben dem vorigen. 8) Die pofrsffietäneen-tnt
e m Blau mit Orangen Auffchlägen. 5Die Berge
—X Uniform ſchwarz fit rotheu Aufſchlagen, fonft als
, BR beh den rigen. Die Seiminat: Deputation
es Stadtgerigts, weißlich grau wie bey her Poltzey.
Me haben geſchmackvoll⸗ Stiekeren, nach ihram Rauge mehr
ber weniger, keine oder ein oder zwey Epaulris küf weichen
k vreu Afche Ablet getan if. Auf den MEHR hebt man
23 allegium, zu welcheta bie Wnkform gehort. Its Inte⸗
Beige "nee Fate BAFARkne, Dabei ak BP.
⸗
Zu
228 _ Llaffendoweie Colleglenhaus.
den Knöpfen. Die gügemeine Mor für die Suchcheh
- daß alle Iuſtitzbedienten ſil berne und de: Nnartvedlenten
goldene Seickerey wagen. Aach iſ Are ———
und Geftudtſchafts UnfermsgnMtuchläh, | „ind 7
Claſſenlotterie, fiche Sotterie. de en:
LCuliniſches. Inſtitut , Dies, iſt init der Eharip" —
bunden, Siehe dieſe.
Coffeehaͤuſer und Coffeegaͤrten. ‚Im dehawe⸗ *
in eng Friedrich I. mußte Aedermann, der Coffee
wollte, bey der Acciſe einen Erlaubnißſchein loͤſen, und um 0
fe Einkünfte zu wermehren, wurden Öffentliche Soffeefchent
auf Veranlaflung des Staats erüchtet. Seitdem. Hader | |
die Soffechäufer vermehrt und vermindert, letzteres beſen
ſeitdem mehrere geſchloſſene Geſellſchaften oder Reſſourcen
ſtanden find, Am Jahr ı80@ waren hier 658 Coffetierg |
Vierfchenfen. In den hieſigen Coffeehaͤuſern wird, fo = y
‚anderen Drten, Billard und Charten gefpielt, und es er
andere warme Getraͤnke. Biere und Liqueure zu haben.
gärten find: in der Stadt nur einige, mehrere. aber » |
Tboren, beſonderẽ im Thiergarten und in der — **
kannte Cofftehanſer in ‚der Stadt find folgende: 1) Conn
her Schleuſenbruͤde Mo. 24, 2) Martinet unter ber € 5
Bahn. 3) Das deutſche Eoffechaus, am Kollniſchen Silk Du
N) Raufcher im duffiſchen Coffechaufe, Marfgrafenftraße Rp
5) Das englifhe Coſſeehaus, Taubenſtraße Ne. 7 9
da, Charlottenſtraße No. ao. 7) Catte zoyal, | Fig
fe Mo. 94.
college royal frangois, fl ſiehe Bean
Bympafium,..
:: Geleglonbens, au Kammergeriche
ber. Frickxichsſtadt im der Ledeuſtraße No. 28. *
ee nic ui König Sricerie
J
Oollegiam medium! et Fanitatis. 119
Ein Jahr 1754 voen⸗ Wer lach erbäuem, und verlegte
mtb alten Collegienhaufe in der Braͤderſtraße, alle dama⸗
Une Zuſtitzco legia hierher. Auf dem Hofe fteht das marmorhe
Beuſtbild des beruͤhmten ˖ Großcanzlers Frryheren voͤn Coc⸗
sefi von 2. B. Adam verfertigt, auf Beſehl Friedrichs des
Einzigen im Jahr 1766 aufgeſtellt. - Die ‚Collegia, ‚weicht
jest in diefem Gedaͤude ihren Sitz haben find: Ay Das Kam
Wergeriht. 2) Die Gefegeomintffion. 5) Das Ober: « Corifl
forium und’ das dantit verbundene Chuͤrmaͤrklſche Tonfiftoriunt.
4) Das’ geheime Ober: Tribunal. 5) Das Churmärkifge Pür
pille: ’ Collegium. 0) Dis reſormirte Kirätn ADirettorhim:
sa
ſammeit fich alle‘ "Sonnabend Vormitiage in der Behrenfirape
No. 37. Dieß zum Beſten der Reſidenz und des ganzen Landes fo.
PichtigeEoltegtum fiftete Churfuͤrſt Srie dri & W it d elm der
roße im Jahr 1685, are: Cotteginm medicum.“ Unter dem
oten Dechr, 1785 wurde‘ « von König: helebrſih Wilhelm L.
ju tinem Ober⸗ Eolleglum medicum erhoben, und ihm der ers
lag der neuen Medictnalordimng;' ds Diſbenſatollum medl⸗
um und der Medicamenten⸗Dare Übertragen. nnierm eiten gebt.
9 wurde auch das im Jahr i719. gefliftete Collegtum ſaui·
Bis‘ mit‘ bemfelben vereiniget. Das Ober; Kollegiüin medi-
et fanitatis reffortiet vom Ober: :Medleinal Departement,
% es find ihm alle Provinzial: Collegia ınedica öt fanitatis,
nd alle Magiſtraͤte Juſtitz⸗ und Domainen: Aemter und Ge⸗
His: Obrigkeiten, exeluſtve Shhleſien, in Sachen feines Ref:
‚ fubordinirt. Dahin gzehoͤrt Duntificatior lee Medici⸗
gl: Perfonen zu ‚ühren‘ Hemtern, die Diehlcihat: Juftz und
izey die auͤgemeine Leitung ver Wifinehettoanſtatien mb
Btoate, und beſonders Die At wendung vdei Verminderung der
ieritie Bey Menfchen ind ich, In den Provinzen erkem
die Collegia medica In rifter Inſtanz) nnd dit retnedia
Ki das Dber-Cölldgium medicum idtꝰ ſauitatia, ZA
«
"320 Collegium medion - chörgrgioum.
der Ehurmart „a in dandan PrapingicrColbgiam
dicum angeordnet if, erkennt das Ober: Collegium,
et ſanitatis in erſter, und das — — *
modum commilhpnis in zweytet Inſtang. Das Ober Molt
gium inedicym. et ſanitatis beſteht aus 8 Präßdenten,
Hrn. Geheimen Obere Juſtitzrath von Sch ei b l er und dem «
Geheimen Ober⸗Finanzrath Neuhaus, .x Dekan, Gen Oki
Medicinalraih D. Welper, 24 Mitgliedern zur © * An
‚der Facultaͤts ſachen 43. Sekretaͤren ı Bihkiothelge, 3
ten, ı Regiſtrator, x Cansroleue und 1Dber : Medicine iii
Das Collegium befigt eine Bibliqthet, re
aus großen Werten zum Nachſchlagen heſteht.
F Collegium medicg-chirprgicum, gehin ı
dpas Ober: Medicinal⸗ Departement. .. Es wurde 1704
Koͤnig Friedrich Wilhelm J. errichtet, und es wird bey *
gem in allen Theiten,der Arzneywiſſenſchaft, beſonders bee:
Mırgie,. von, ‚den dazu angeſtellten Profeſſoren öffentlicher. u
Privat⸗ Unterricht gegeben. . Daſſelba ift mit einem Than
enatomigo verſehen, woſelbſt. alle Aerzte, Mrais 4
und Chixurgi in großen Staͤdten 7 iheen Curſum reip-.
en-Anstomicnm und Operationnm machen müflen. 2
Gandidati Pharmacise, weiche fich .in großen Stadten
derlaffen wollen, find ihren Curfum pharinsorvtictum in
Lieſigen KHafenothefe zu machen verkunden. - Die Gauptärf
mung des Collegii geht auf die Bildung der. Peuſionaͤri
Zhcptigen Regiments⸗Chirurgen· , Das Collegium basfeinen
xecter und Dekan, und. das Dekanat alternirt unter. den
fefloren. De Unterricht geſchieht vom October Big, wit |
qum October, noch einem jahrlichen Lectiono · Verzelchniffe.
Curſus, welchen die jungen Aerzte, wenn fie auch fees
HDoctoren peomevist haben, Penfionds- Chirurgen. aber.iE
peſolvii bat, darf in den Abniztger Banken nicht pracuci
Beute, madpen möflen, ift folgenker , amd .wer.biefen *
' „Molönie-Depäftehme: ” : . " zur;
_ Unsher-Eantihar muß zuförtieft bey dem Oßer: Collegium
mellonm: et lenitatis um die Erlaubniß anhalten. Wenn
dife-oifolgt iſt, melbet er ſich bey dem Dekanus, ‚und: dann?
/hbey dem erſten Profeſſor, uud wenn ex ein- Wundarzt iſt, zu⸗
giach dey: dem Proſeſſor der Chirurgie, welche ihren die Lec⸗
benen aufgeben. Ein; Candidat der. Arzneykunſt mung fehe
‚ metpmilge Demonftrationen, "An Konigl. Penfionär: Chirur⸗
gas en fo diel und feige chiruegiſche Operationen, und ein.
Sladtivnndarʒt zwey "anatomifche Demonſtrationen und. fe.
Aftuenfihe Operationen verrichten. Nach Endigung bed Eure
ſa⸗ erhaͤlt der Lanbidat darüber vom Collegium eine Deſcheinbo
gung und Beurtheikung, welche er dein Dber:Collegigm me.
dicum etfanitatis jur Erfangung der Praxis überveicht,. oder,
wem es ein Penſtonaͤr iſt, dem. erſten Königl. Generalchi⸗
nirzus einhandigt. Bey dem Colleglum medich- ‚ehirurgi-
m ſteht ein erſter Directer, Hr. Geheimer Ober: Auſitzrath
vroen Schoibler, ein mediciniſcher Director, Hr. ‚Geheimes
rath DL Hufeland; 12MPtroſeſſoͤr der Medicin und Phyſiolo⸗
eit zrer Anatemie, ah Ctinik,. a der Chtrurgle, ı der Chemie
AR Phatmacie, der @röurtshälfe, \nı der Therapie, der
Mturgeſchichte · und Botanik, 1 der Phllofophie, 1 der Mate⸗
Media, x der Kriegtarzueyrunde, vder Pathologie und
Gmietik der Medirina vetrabrd. Profeſſores Auch iſt
Ubey ein Oekretaͤr und Oegiſtratsr ängefedt." Das Colle gium⸗
deſce auch eine: vollſtanbige Sammlung! Yon- anatomiſchen
HPraparaten u won ehirutgiſchen and vhraunten Siſen⸗
an nk tin a70 Da u
" Eolonie, Departement un, (kamörfihes Ober. Die
— ( Conſeil francoäs.)!: hası die Direetlon der
—RXX Angelegenheiten: zimmtiicher franzoͤſfchen Tolonien
Halten Königkichen Banden, und bie Erperteiowen : geſchehen ”
| de Geheimen Otasts: CanzleyDer Chel des Departernenie
|
TUE =D ER
| seht wo Haakiſchen Markte. mach. der kleinen Präfidenneie
Waſſer tft mit Vaumen beſett, und heißt die n neue eye:
10% Eolonie Depast:, Pfätjer Somimanbanienft.
ah. des Ober⸗ Dirertotiuiis iſt· der Seaateminiſter Herr ven
Thuſfemeyer, und bey dem Directorium ehe neh ? R
the, 1Erpedient und: Megiſtrator and 2 Eartzien.+ Wirren: |
Auch, gehören zu dieſem Departsment das: franziffſche Ober⸗
—— und: bie-Ohambre du lol poui· Lavre. |
: Eolonle » Wepartiihmt,, Mälzer, beſorgt ‚die ME
—— der Pfalzer Colonien zu. Magdehirg, Halle, Eub
be ufb Burg. Die Pfätzer Colonien in der Altınark, ‚Shure
mark, Pommern und Schleſi ien find mit dem Sranzöfifchen
Departenment verbunden. Das Eofonies Depacteinent xeſpich
ven zwey Miniſter, gegenwaͤrtig der Grote, ier dert von
Goldbech der Staatsminifter Herr von. hulem eyen
Y vorträgember Rath und I 1 Erpebient, ' Gefuchen werden an
Se. Majeſtaͤt den Köniz ädtefitet, und bey dem alteſten M
niſter des Departeinents, jest‘ dem Herrn Sroh tanziet, ——
geben.
| Commandant und Commanpanrenfeid.‘ Du 1
ige, Tominandant von Berlin iſt der Oberft Kerr. pyn Lügog
und die beftändige Wohnung des Commandanten auf dem Day
ge am Zeughaufe No 1. (Siehe Gouvernement.)
Commandantenſtraße, in der Spandauer oral
Mraße und Herkulesbruͤcke, iſt nur auf der einen Seide bebenc
Bat 10 Käufer und if 250 Schritte lang. Auf ber’ anders
Geite fließt‘ der Stadtgrahen, weicher un Zahn 200⸗wit dı
ner maffiven Schälung verfehben wurde, Dieſer Gang: Ci
nade.
Commandontenfkcaße, Neue, auf der Behfenft
seht mit Ro zam Döhnhoffchen Plage auf ver Fi
Kadt an, vor der Lindenſtraße und- neuen Gruͤnſteaße v
ME NE 20 an-die alte Jatobsſtraße, und zuräc bis Ne. 6)
.
—
Eommeryiat. Depariemmie: Eomponiften. ieg
Erik so Schritte lang. Zwiſchen No.4 His 6 iſt eine Frans
zoſiſche Kirche und Kirchhof, und No. "eg dis zu ſind Caſer⸗
nen. Dieſe Straße Kiel; ſonſt von ehemals dier geſtandenen
Schemen, die Scheunengaffe, and wurde erfk 1753 beſſer nm
gebauet. Der ehrmalige Commandant Graf von Lottutn hattt
hier ein Jaus, und daher at fie ihren jetzigen Namen. J
Eommerjal, deparlement ſiehe General: Direo
orin m.
Gommergien Collegium, f f A enstanur u
TommerziensEollegium;- Be
Kommiffionäre, fichl Agenten Ä
Commifffrons · Comptolre. " Dergleigen Eompisir
er es hier einige, weiche Handelsnufträge; Berhiethungen,
f⸗ und Verkauf von Landguͤtern, Haͤuſern, An⸗ und u.
leihen von Capitalien ıc. annehrmen und beſorgen. Betannte
find: H Ernſt Eckardt, neue Friedrichsſtraße No. 23; a) Com⸗ ,
wondrarh Sätfchke, Buanderue m Bi. 29; 2) wen
ver Probftgaffe No. io.. ur ’ !
* &enmmmunifadon.: So nennt mim Yen; Bing an -DeE
demauer, um die ganze Stadt Nerum. Nach demſelben bee
edge der finfang von Berlin 4083- ‚Ruthen, oder 20,165 Schrit.
be, ober a deutſche Meilen und‘ 165 Schritte. =
Comöbie, fiehe Nattonathenter, “
g.
.. Componifien. Ben den hiefigen Vißtuoſer ud Di
fffreunden baden fi ch folgende duch gedruckte Compofitip:
wen befannt gemacht: 3) Hr. Schaufpielee Aunbrofch, dur
Sefangmuflt. 8) Ar, Ba ch, Cuaviermuſik. k. 3) Hr. Conjert⸗
meiſter Carl Benda; 4) Sr. Beczwarzowoky; Fuͤrſti.
Capelimeiſter Sefange und Claviermuſik. 5) Duport, Rd |
' gigt. Cammermuſikus, Violoncellmuſik. 6) Ar: Schaufpielee
Eunicke, Geſangmuſik. 7). Edi. Erant, Ge
XR 8
=
. gedrängt. i
Churmarkiſches Conſiſtorium, hat ſeinen Sig im. Cal,
224 Coauditeren. Goniferimm -
fungmufil. 8) Hr. Cawniermuſckus Guͤrlich, Geſanze um
Valletmuſik. 9) Sr. Conzertmeiſter Haak, verſchiedene Br
ft... 20). gt. Sarbenfahritang Hellwig, Sefangrunfl. FR
Sr. Aimmel, Koͤnigl. Capellineiſter, Operumujf. 2a) O%
Organiſt Kuͤhnau, Geſangnuiſik. 23) Hr. Lausta, Cie
wisrmafif. 24) sr. Cammermuſikus Leben, Waldheramg
fit. 15) Hr. Organiſt Lehmann, Kirchenmuſik. 16) $t.
Mafni;, geweſ. Capellmeifter dey dee Hoͤchſtſeel. Könlein,
Geſang⸗ und Guitarremuſik. 37) Hr. Buchdrucker Rellſtah
Geſangmuſtt2) Sr.) Bighani, Konlgl. Eapellnneiſtet,
‚ Opeenmufit. 19) Hr. Cammerutuſkus Ritter, Fasptinufik
20) Hr. Cammermuſtkus Bombrrg, Winfkin:mschriten Gür
chern. e). He. Organiſt Seidel, Befpugmiiken te) Sn
Sammermuftus Tauſch, Mußf für ‚Alafenhg Iuſtruunentt.
85). Hr. Weber, Koͤnigl. Capelmeiſter, Qperꝛmuſit. A
or Cammerſckrotaͤr Weſfeld, Clavier und I
24 Or. Zelter, Gelangmuſi ik. (Siehe au, Mußt,
Conditoren vund Zuderwanren Bäder. Es |
deren Bier 36, welche 34 Geſellen und 7 Lehrlinge halten.‘ ee
nige von ihnen hahen angefehenen Kandel und arbeiten we
Meihnachtezeit große Scqhauſtuͤcken mit wirklichen. Künfier
Talenten aus, Durch bie Beitungen werden um diefe Be:
dergleichen Verftelungen bekannt gemacht und die.Ci
zum Vefehen berfelden eingeladen. . Zugleich kaun man en
bey ihnen warte Getränke, Weine imd Liqueure erhalten, un”
der Zulauf wird in ihren Bardtten und Bohnitigen of
Confeil francois, kehe calenn Depwig
ment, franzoͤſiſches.
Conſi ſtorium, Ober», und damit verbunden " :
gienßufe, Lindenſtraße No 15, und verſammelt. ſech be.
‚’
| Eonſiſtorium, Franzoͤſtſches. 288
Oomerſtage Vormittags. Es wurde im röten Jahrhundert
von Joachii IT: geſtiftet. Bis zum Jahti 1750 war hier nur
das Chutmarktſche Conſiſtorium, und in dieſem Jahre wurden
Wen zugleich die Geſchaͤfte eines Ober: Konfiftoriums übertras
den: Unter dem Ober-Confiſtorium ftehen alle Eonfiftorien,
außer denen in ©chleflen, welche allein von dem Chef dei
kürherifih : geiftfichen "Departements veffortiten. or daſſelbe
gehören ferner: die Beſetzung aller Intherifchen Pfarren, deren
Patron der König iſt, in ſaͤmmtlichen Königlichen Landen,
aus genommen in Schleſien; die Ernennnng aller Kirchen » Sins,
fpertören und Proͤbſte, wenn fie auch als Prediger unter dem.
Patronate der Städte ober Privatperſonen ftehen; "die Be⸗
feßung der refokiuirten Pfarren in der Proving Mark und
Offrierland; die Auflicht über alles, was’ die evaugeliſch⸗
litheriſche Refigion und ihre Kirchen und Arınen: Anſtalten
abgeht: Die Ausfertigungen -des "Ober: Confiſtorit werden
„von der geheimen Staats⸗ Canzley beſorgt; die Acten deſſel⸗
ben .in/der gebeistten Megiſtratur formirt und um geheimen
Staats: Archiv nach den Materlalien vearbeitet md aufbe⸗
Wahrt, Das Oher⸗Conſiſtorium beſteht aus dem erſten Maͤſ⸗
denten, Herrn Otaatsminiſter· ven Maſſow, ans dem
an Praͤſidenten, Herrn von Scheve, 10 Ober: Come
Pstinlräthen, x Fiſtal, & Sekretären, a. Calculator, nnd
„&.Canzeley = Aſſiſtenten. Seſuche werden. an Sr. Maeftät
der König adsefjirt, wit dem Venfügen: zus ‚Eröffnung des
echwuͤrdigen Ober⸗ und Churmaͤrkiſchen⸗ Confioelt, |
Eonfiftorium, Franzoͤfiſches Ober», verſammelt
fh alle Monate einmal, und zwar dm. zwepten Mittwoch
jedes Monats, Vormittags um halb zo Uhr, auf dem franzoͤ⸗
Kin Rathhauſe, auf dem Friedrichswerder, Niederlage⸗Wall⸗
ſtehe No. 1. m Jahr 1689 beſtaͤtigte Churfuͤrſt Friedrich LIE,
he franzöfifchen Kirchen feines Landes die Erlaubniß, ſich
* der Diſciplin der proteſtantiſchen Kirchen tn Frankreich
| a aß ‚Conhiligize frangqis- Conſemtion.
zu regieren. 1098 wurde eine Commiſſion eoeleſiaſtique we:
ser Vorſitz eines Staatswiniſters ‚eingerichtet, und 1701 ward
diefe Commiſſion zum Branzöfifchen Ober: Eonfiftorium ade
ben. Daſſelbe hat alle Rechte und Freyheiten, welche die beat
a ſchen Ober: Conſiſtorien haben, und die Direction aller fear;
zoͤſiſchen Kirchen in den Königlichen Landen, De Chef def:
felden iſt der Staatsminifter, Kerr von Thulemeyer,
und unter dieſem ſtehen 7 Ober-Conſiſtorialraͤthe und 1 Act
arius und Regiſtrator. Geſuche werden an Or:. Majeſtaͤt pe
König. adreſſirt, zus Eröffnung des Hochwuͤrdigen Franzöfe
ſchen Ober : Comfiftoriums, _
. Conliltoire francois ordinaire, auf dem $rie
drichẽwerder, im franzoͤſiſchen Rathhauſe, Niederlage⸗ Bub
ſtraße No. 1. Es beſteht aus den Predigern der franjoͤſiſche
Kirchen, den Anciens und Anciens⸗Diacres, und verfamme
Pi alle Montage und Mittewoch, Nachmittags um.e u
Es berathſchlagt über die Angelegenheiten der Kirche und de
Audtheilung der Armen: Gelder. Der Vorſttz geht wechſcũ⸗
weiſe unter den Predigern herum. : Außer diefen ftehen ei
6 Dfficianten bey demſelben. Gefuche. werden überichridnt:
an das Hochwuͤrdige Conflloire francois ordinaire,
Conſumtion. Man wird zugeben, daß es faR
‚möglich ift, eine ganz genaue Notiz von det Confumtion 4
ner großen Stadt zu geben. Die hiefigen Angaben beruhen
Auf dem, was in den Acciſe⸗Regiſtern aufgeführt, alfo eins
bracht und noch nicht in einer anderen Stadr oder Dorf w
ſteuert ält, und man muß fie blog als einen Maaßſtab an
die Conſumtion von Berlin darnach zu beuetheilen. Nah
Aecciſe-Regiſtern war die Konfumtion im Jahre von ıgesH
1803 fotgende: A) An zahmen Vieh: 11255 Ochſen
tiere; aus dem Auslande, 120,854 Kühe und Ferfen,
dem Inlande 8747 Kühe und Ferfen, 46,020 Kälber,
dammel und Schafe, 6,9:6 Laͤmmer, -204: Ziegen, ' 53,720
Schweine; 8,145 Spanferfel, 206 Kapaunen, 1,386 Puten 2.
90 Ganſe. B. an Wild: 545 Wirfche, 1,574 Hirſch⸗
| u 114 wilde Schweine, B6 Srifchlinge, 6,366 Haſen.
6) An Victualien: 3,376 Dfund Hamburger und anderes
geräudertes Rindfleiſch, 24,345 Pf. gepoͤckeltes und frifches
Rindfleiſch, 5,060 Pf. Speck, 12,089 Pf. geräucherte Würfe,
664. Di. Wildfleiſch und Braten, 22,805 Pf, Sardellm, 246
Centner Kiipp » und Stockſiſch, ı70 Häfler Neunaugen, 4848
Tonnen Heringe, 7% Schock Eier, 1,676,167 Pfr Butter,
. 850,479 Pf. Kaͤſe. D. an Lurus: Artikeln: 56,660 Eis
mer freuide Weine, Zı2 Emer inländifche Weine, 56 Eimer
Weinefüg, 12,725 Kruten Mineralwaſſer, 2,961 Tonnen auss
wärtige Biere, ‚98,565 Auart Öranntwein, 8:23,93:' Stüd .
Apfelfinen, 4,260,429 Pf. Rohzucker, Sgaıo Centner Syrup,
4397. Di. Tee, 11,496,566 Pf. Caffee, 614270 Pf. Taback,
18,368 Pf. inländifche Tabacksblaͤtter, 54071 Pf. virginiſche
Tabacksblaͤtter, Adro Centner feine Tiſchler⸗ Hoͤlzer. E) An
Betraide, Mehl, Holz x. 26,469 Wifpel. Weitzen,
24720 Bifp, Rocken, 21,714 Wifp. Gerſte, 7608 Wifpel
Hafer, 20,65: Wiſp. Weigenmehl, 20,619 Wiſp. Hoden:
mehl, 224 Wiſp. Erbien, ao Wiſp. weiße Bohnen, 344
Wiſp. Hirfe und Gruͤtze, 10 Wild, Buchweitzen, z00 Wiſp
Steinmehl, 430 Wiſp. Kleie, 6640 Centner Staͤrke aus
Halle, 37,518 Haufen hartes Brenn holz, 26,888 Haufen fiche
'tenes Brennholz, 3580 Fuder Holzkohlen, 21,290 Scheffel
‚&teinkohten, 14,850 Scheffel Hopfen, 99,838 Centner Heu,
‚und: 5794 Centner Stroh, — Bey dem zahmen Vieh ift
ıdie Conſumtion der Stadt Frankfurt an der Oder mit Unter
"der Angabe ‚begriffen, und ließ auf Beine Weite ſich tren⸗
‚men, Die Zufuhr des Getraides erfolgt aus dem Herzogs -
yehum Magdeburgaus der Altmark, der Neumark, Pommern,
— Suͤdpreußen und Schleſien.
t
'
ang Contre⸗Escarpe. Controlle, Seneral⸗
Contre⸗ Escarpe und" an ber Contre⸗Escarpe,
In der Königs: Vorftadt, geht mit No. ı an der Koͤnigsbruͤck⸗
‘van, Aber den Alexandersplatz, Kaiferftraße, Mragazinftrage,
Eingang zur Königl. Baͤckerey, Lehmgafle, bis No. ı7 an
die Stralauer⸗Bruͤcke, und dann über die Landsberger, Ber:
nauer⸗ und Prenzlauerftraße, bis No. 56 an die Münyftraße,
und zurüf bis Mo, 71. Bemerkenswerthe Gebäude find:
No.˖ 3 Könige. Armenhaus, Mo. 6. 7. ro: 41 Caſernen
Mo. 24 Zuckerſiederey, No. 46 Stelkenfeug, Ne. 47. 48
Schlaͤchterſcharren, No. 55 Zuderfiedereg, Mo. Caſerne
Die Eontre: Esearpe hat ihren Namen von der ehemalige
Defeftigung Berlins beybehalten.
Controlle, General», ber Finangen, in der veh⸗
rinſtraße Mo, 41 und täglich Vors.und Nachmittags offen.
Dieb Hohe von dem ‚Benerals Direstgrip ganz unabhängigg
Landes: Finanzcollegium hat die Neviflon der ſaͤmmtlichen
Staatseinnahmen und Ausgaben, und bewirkt Die concentrirte
Ueberſicht der Staatshaushaltung. Sie wurde den agten
Febr. 1798 von König Friedrich Wilhelm III. -geftiftet, uk
revidiert, monirt und bechargiet, mit Ausfchuß der Kofs
ftaats.:, der Diſpoſitions⸗ und der Legations s Kaffe, alle Mi⸗
litaͤr⸗ und Kioil » Finanz Juſtiz⸗, Geiſtliche⸗ und ſonſtige
Caſſen, die unter oͤffentlicher Adminiſtration ſtehen. Der
Chef derſelben ſteht unmittelbar unter Sr. Majeſtaͤt dem Koͤ⸗
nige, und reſcribirt in Sachen feines Reſſorts an die Kammern
und an andere Unterbehörden und Hendanten, Die geheime
“ Ober: Rechentammer gehört ebenfalls zu dieſer General⸗ Con⸗
trolle. An der Spitze der General⸗Controlle ſteht als Gen e⸗
ralcontroleur der Finanzen, der Staatsminiſter Herr
Graf von der Schulenburg, und unter ihm 4 vortragende
Rathe, die Staatsbuchhalterey mit 5 geheimen Oberbuchhal⸗
tern und ı Direstor, .a -Canyleps Dirsstor, 8 espebirende
Ge
„: Gemperte Corps du Gele. 1:9
Sekretaͤrz, » Arqhivarius und Regiſtrator mit a Afſtenten,
und ı5 geheime Canzley⸗Sekretaͤre. Geſuche werden an
Se. Majeſtaͤt den König adreſſirt, mit dem Beyfaͤgen: zur
Eroͤffnung bey der Koͤnigl. Hohen General: Eontroße der
finanzen.
Comerte und Capetſe Seit mehreren Jahren
hatte Berlin ein ſogenanntes Liebhaber⸗ Eongert, welches aber
im Jahr 1784 von einem Concert [pirituel verdrängt wurde.
Das Letztere iſt jeboch auch bald eingegangen. Das jetzige
ſtehende Conzett iſt dasjenige, jo die Hetren Schi umd
Bohrer etabliet, aber im Winter 1905 doch auch nicht hin⸗
länglich Abonnenten dazu erhalten haben, Es wurden in je⸗
dem Winter 12 Konzerte gegeben, jedesmal des Donnerftage,
wofär die Abonnenten zum Parterre im Conzertſaale des Na⸗
tionaitheaters einen Friedeichsd’or und zu den Logen 8 Rtblt.
‚Eourant bezahlten. Einzelne Billets Pofteten ı Rthlr. Es fehit
jeboch nicht an’ "einzelnen Conzerten von’hieftgen Birtnofen oder
Saͤngern, und noch weniger an ſolchen, welche fremde umd
burthreiſenbe Kuͤnſtler und Känftleriinen geben, und jedesmal
burch die Zeitungen und durch Öffentliche Anſchlaͤge bekannt
'maden. Auch werden in mehreren kleinen Wirthehauſern
wichentlich Abende Neuſcken gegen: ein’ geringes ober gar’ kein
Enireegeld gegeben und rbeufalls Conzerte genannt. Die ge:
wohnlichen Säle für große und anſtaͤndige Conzerte find: im
Birthshaiufe zur Stadt Pari, Farnmæent d’Angleterte,
engliſchen Heanſe und im Conzertſaale des Nationaitheaterg.
Der Letzztere wird jetzt am mehreſten zu Conzerten gebraucht.
Lodeamdache. Im Jahr »008. ‚hatte Berlin deren
ur
Gorms du Gene, ſede Ingenieus : Deparısı
went ur. Zu
bey.
x. ° >
, %
130 Gorfica. Criminal. Deputation ıc.
-Corfi ca, eine Eolonie zum Wedding beh Sertin vi |
rig, an der oranienburger Heerſtraße.
Coctbufſer Thor, auf der Louiſenſtadt, am Ende y
Dresdner: Straße. Bor demfelben it der Floßgraben, ze
Lohmuͤhlen, der Rollkrug, ein Wirthshaus, und unfern die
Haſenheibe.
Courszettel oder Wechſelcours. Die zZate, welche
«den hieſigen Wechſelcours anzeigen, werden Dienſtagt ind
Freytags von den Wechſel⸗ Maͤcklern und bey der Vörfe aus:
‚gegeben, und fommen auch in die Zeitungen und in das Jr
telligenzblatt. Der Tours wird von den Boͤrſen⸗ Vorſtehein
beſtimmt, und um dieß richtig zu koͤnnen, muͤſſen die Wechſ— |
Mäder Dienftags und Freytags in der Boͤrſen⸗ Regiſttatir |
anzeigen, zu welchem Cours Werhfel oder Gefdforten gu hoben
find, was dafuͤr gebdten worden, und auf welche Suminen
wirklich abgefchloffen ſey. Hiernach ſehen die Vorſteher din
Cours feſt, und jeder Maͤckler iſt bey 5 Kehle. Strafe ve:
‚bunden, keinen anderen Cours als biefen in die Eure
zu fegen.
Cour⸗ Tage bey Hofe... Die. werden diech ben Ki
nigi. Hoffouriet angeſagt, und wer eiumal bey Hofe vorge
ſteiſt iſt, kann der. Cour beywahnen.. Sk. ‚find iu der Cary⸗
valzeit befonders gebraͤuchlich. en X
Eremmen, Modlatſtadt, 5}: Ma. von Berl, [
Bliens und Lömenbergifchen Kreiſe, am Commerſchen - Ste,
mit 3 Thoren und Pallifaden. Im Zuhr 1801. waren hier:
479.Häufer, 104 Scheunen, ı Kirche, und 1870 Einwohner,
von welchen 154 zum Mititär gehörten. Die Nahtung der
Einwohner befteht größtentheils in Face, Viehzucht
Bremer und. Handwerken. \ .
Criminal» Depuration des Stodtzerichts oder
=
J
9
‘ -
Crimiaal⸗ Deyutatien bes Stabtgerichts 131
Criminal: @ericht, verfammelt fih Montags auf dem koͤll⸗
niſchen Rathhahfe und bearbeitet im Übrigen ihre Geſchaͤfte
auf der Seadtvogtey, woſelbſt auch in der Anmeldungsſtube
vie Sefuche zum Protokoll gegeben werben können. Sie-führe
die Unterfuchungen und erlermet über bie vorfallenden Verbre⸗
den, in fo fern folche. nicht zur Cognition anderer Behörden
gehören, und verfiehet die Befchäfte der ehemaligen immer
diat> Eriminal:Commiffion. Zur leichtern Ausmittelung der
Verbrechen und der Verbrecher ſelbſt, find mehrere Criminal⸗
Eommiffarien angeftellt, welchen die Recherchen in jeder zwei⸗
felhaften und noch nicht aufgeflärten Sache übertragen wer⸗
den. In der. Anmeldungsftube iſt täglich ein Referendaͤrius de⸗
putirt, und Niemand darf Bedenken tragen, ſeinen Verdacht,
den er gegen Jemanden hat, bier zu Protokoll zu geben; denn
nie kann daraus für ihn ein Nachtheil oder Unkoſten entſtehen.
Auf folche Anzeige wird alsdann einem ber Criminal: Commiſ⸗
farien der Auftrag erthellt, über das veräbte Verbrechen, Diebe
Kahl xc. unter der Hand Nachforfchungen anzuſtellen, und das
" Mefultat dem Directoris bekannt zu machen, worauf das tele
| tere Zweckmaͤßige ſchleunigſt verfügt wird.’ Die wenigen zw
bezahlenden Koften beſtehen lediglich darin, daß ein Beftohler
ner bey Zuruckzabe des Entiwendeten die Zeitungs s Sinfertiongs
und die Transporttoften für die zuruͤckgelieſerten Sachen ber
le. Das Eriminal « Gericht führt ferner 1) ein Journal
äber geſtohlene Dathen, worin alle Diebſtaͤhle, die jur Eognis
tion des Gerichte fommen, eingetragen werben; -#) Controls
len Aber ſaͤmmtliche Feftungs: und: Zuchthaus » Gefangene,
und 3) Controfien Aber die Entlaffung derſelben. Diefe geben‘
Auffchluͤſe, wenn neue Werberiben endeckt oder neue Verbre⸗
cher eingebracht werden. Hierzu kommen noch woͤchentlich
Conferenzen ˖ des Criminal: Gerichts mit den Polizey: Eyaumifs
ferien. In diefen werden den letztern alle Verbrecher. vonger
Ye
.
>
132 Crim. Seuat d · Rattmergerilits.' Curatorium.
deutung vorgeſtellt, damit fie ſolche perſonlich keunen lernen
Uebrigens wird jeder Straͤfling bey feiner Entlaſſung den Po⸗
Uzeye⸗Eommiſſarten und beſonders denjenigen vorgeſtellt, in
deſſen Nevier ex nun feinen Wohnort wählt, uud unten daſſen
ſpecielle Aufficht gefeßt, der dann aͤber feine Aufführung uw
Erwerb ‚wöchentlich Bericht erſtatzen nuß, Auch -Sekgmmen
die Polizey⸗Commiſſarii wöchentlich, eine Liſte ‚non anderen
verdaͤchtigen Menſchen. Jeder zu entlaſſende Verhrecher er⸗
haͤlt einen Schein vom Criminal⸗Gericht, welchen er feinem
Revier: Eommiflariug abgeben. muß, ‚und wenn dieſer in ein
anberes zieht, fo wird er ihm zurückgegeben, um ihn dem
neuen Revier⸗ Commiſſarius einzuhändigen. , Unterlaͤßt dieß
ein ſolcher entlaffener Sträfling, fo wird ex ſogleich durch
Stecbriefe aufgeſucht und von neuem in Arreſt gebracht. Sie
hat einen Director, Hrn. Regierungsrath von Schlech⸗
tendal, 4 Raͤthe, = Aſſeſſoren, ı Actuarius, 1 Sekretaͤr,
mehrere Criminal⸗ Commiſſarien, ı Megifrator; u Camelley⸗
Inſpector, und» Canzelliſt. Die Mitglieder des Erigipake
gerichts Haben eine weißlich⸗ graue Uniform. mit carwoiſinro⸗
then Aufichlägen und, nach ihrem Range, ‚mit. oder ohne
Stickung und Epaulets. Bey Faͤllen, wo Unterofftzianten
Auftraͤge auszuführen haben, bey welchen fie wnerfahnt biei⸗
den ſollen, tragen fie eine ſilberne Platte mit der Fuſchrift:
Koͤnigl. Preuß. Criminal: Gericht, an einem ſchwarzen Bande
unter der Weſte, am noͤthigen Falls ſich dadurch in Erman⸗
gelung der Aniform zu lagitimiren. Die Medaille iſt befon⸗
dexs bey Hausviſitationen 16. brauchbar, indem "viele Mens‘
ſchen eine gefchriebene Ordre ‚nicht leſen koͤmmen.
.Criminal. Senat bes Runmnergeiche, I Rama
mergericht. 0
"+ &uratorlum, Obere, der peoteftantifßen Units
serTitäten zu Bulsburg, Frunkfurt an der Oder, Halle
Euratortum b. Und. Erlangen Dentmäler, 133
and Königsberg. Dieß dat der Staatemmiſter er. von Dafı
(om, und bad
Curatorium der Unioerficde Erlangen, Die Staats:
mintfler; Herr Freyherr von Hardenberg und Herr von
Maſſow.
Currendeſchuͤler. In der Verlinifchen, Köttnifchen,
Feledrichswerderſchen und Friedrichsſtaͤdtiſchen Schule bilden
eine kleine Anzahl armer Schüler die fogenannte Currende.
Sie fammeln, ufiter Aufficht eines Anfuͤhrers, duch Singen
geiſtlicher Lieder vor den Thuͤren, Almoſen ein, und von die⸗
ſem und einigen‘ Meinen Vermaͤchtniſſen werden fie geBfeidet,
erhalten Schulunterricht, und werden bey ihrem Abgehen
mit einigen Thelere beſchenkt.
>» Bermfeiemuder, gab 4 im Jahr 1801 Yı Sehen in
Gern.
Deforarlonsmaler „ fihe Mater.
Denkmäler , öffentliche. Dan findet in Berlin fol:
gende 8 Öffentliche Denkmäler, von welchen fieben ehemaligen
Eitgatsdienern von den Negenten gewidmet find..
.). Bild ſaͤule Churfuͤrſt Friedrich Wilhelmg
des Großen, auf der.igngen Bruͤcke, anf einem dazu aus⸗
geruͤckten Platze. Dieß ſchoͤne Denkmal ließ König Friedrich I.
feinem großen, Bater errichten und 1703 gufftellen. Zwey Jah⸗
te vorher war es nach Schluͤters Modell und Angabe im
Königlichen Gießhauſe von Jacobi gegoſſen worden, und
letzterer erhielt für den Guß Bo,000 Rihlr. Das ganze Werk
iſt koloſſaliſcher Größe. Der Churfuͤrſt iſt zu Pferde vorge
ſtellt, in römifchem Habite und Mantel, mir dem Commlanbes
ſtab in der rechten Hand. Das ‚Bußgeftel ift von weißem . .
‘
136. Deıtmile.
. Marmor, und an deren Selten erzene Platten mit allegori⸗
ſchen halberhobenen Vorſtellungen. Die vordere Seite bat
folgende Inſchrift: -
— —
Divo Friderico Guilhelme Magens _
S. R. L Archic. et. Elact. Brandenb. Be
Suo. patriae, exercituum. patri. opt. max. incliyta
Quum incomparabilis heros dum vixit Amor Orbis
Aeque ao terror hoflium extitisiet
Hoc pietatis et glor. aeternae monum.
L. M. Q. P.
Fridericus
Primus 6 [ua flirpe Rex Borufs, .
* An. a. ch. nat. cCiiocociis.
Die Hinterfeite hatte auch eine Watte, welche im fiebenjädrigen
Kriege entwandet worden feyn fol. Am Zuße des Poſtements
liegen 4 Selaven mit Feſſeln, ebenfalls von Er, gegaflen. Diefe
find von den Bildhauern Baker, Bruͤckner, Henzi und Nahl
dem Vater im Großen modellirt, und von Schluͤter ebenfalls
uͤberarbeitet worden, ſo daß das ganze Denkmal ſein Werk iſt.
2) Bruſtbild des Freyherrn von Cocceſi, auf |
dem Hofe des Eollegien s Haufes, Lindenfiraße No. 15. Die
wmarmorne Denkmal eines um bie Preuß. Staaten fo verdien⸗
ten Staats⸗ und Juſtig⸗Miniſters und Großcanzlers Lie
Friedrich der Einzige im Jahr 1766 errichten. Es ift von €.
DB. Adam angefangen und von Sigibert Michel vollendet. .
3) Bilbfäuie des Feldmarſchalle Grafen von
Sch werin, auf dem Wilhelmsplage, auf der Seite der Wil⸗
helmsſtraße No. 78 gegenuͤber. Die Bildſaͤule iſt von carrari⸗
ſchem Marmor und auf Befehl Friedricht des Einzigen ver;
fertigt, von €. B. Adam angefangen, und von Sigisbert
Michel vollendet worden. Sie ward den ag Aprü 21769 ‚auf:
geſtellt. Der Held ift in dem Moment dargeftellt, wo er In
ber. Schlacht bey Prag den 6 May 1757 eine Fahne ergriffen
Debtauer. 235
Saite, dimit In ben Feind verdrang, und: ſo den Heldentod
ash. Das Laſtum if roͤmiſch, aber über dem antiken Har⸗
niſch Hänge der preuß. ſchwarze Adlerorden. In der Sand bit _
er den Commandoſtab und das Haupt bedeckt eine Peruͤcke mit
lockigen über die Schultern flatternden Haaren. Das Piebeftaf
HE ebenfalls von Marmor wit einem eifoenen Gitter umgeben.
4) Bttdfäule des Senerak: Lieutenants von -
Winterfeld, auf bean Wilhelmeplatze, an der Seite der
Wilhelmsſtraße Ro: 79 gegenüber. Sie wurde ebenfalls auf
Befehl Friedrichs des Einzigen im Jahr 1777 errichtet, und
IR. von den Gebruͤden Raͤrz in den’ Jahren 1773 bis 1776 von.
carrariſchem Marmor und im römifchen Koftum verfertiget
worden, Winterfeld blieb den 7 Sept. 1757 bep Mops in ber
Oberiauſitz, und ift an einen Eichenſtamm gelehnt vorgeftelt,
auf welden Schild und Helm fliegen. In der rechten
Hand hält er ben Eormmandoftab und mit der linken fügt er
fich auf. den Griff feines Degens. Das Haupt bedeckt eine
MPexuͤcke und die linke Schulter ein Mantel mit dem Stern
des preuß. ſchwarzen Adlerordens. Ein eiferned Gitter ums
leht das Piedeſtal.
» sy Bilb ſaͤule dee Generalkeldmarſchatls von
Keith, auf dom Wiſhelmsplatze im Winkel No. 3 gegenüber.
Die Bild Mile tft von carrarifchem Marmor von Taffard auf .
Befehl Friedrichs des GSeitzigen verfertiget, und den 5 May
1786 aufgerichtet worden. . Keith blieb den 14 October 1758 in
der Schlacht Hey Hochlirch, und iſt in der Infanterie: Uns
form feines Negiments, wit dem Commandeſtab in der Hand,
bdargeſtellt. Er hat einen Drepedligen Federhut auf, unter dem
— Mode über die Bruft einen Kuͤraß, und über die Schulter
der preußifchen Adlerorden. Das niit einem eifernen Gitter
umgebene Piehefbal iſt von granlichem Darmar. -
6) Bildfäule des Generals der Cavallerie,
Br. Wil9. von Seidlitz, auf dem Wiühelmspiage un Win:
„ı36 Daimler:
Bel deym Ordens: Palais Mo.7 gegenfiber. . Ebenfalle vom
carrariſchem Marmor von Tafferd auf. Befehl Friedtachs dos
Einzigen im Jahr 2778 aufgeftellt. - Seidlitz Hach-im. 3.1275
und iſt als Geld im fiebenjährigen. Kriege bekannt. Eraſt in
her Eavallerie s Uniform ‚feines. Regiments bargeftellt.: Das
Piedeftat iR mit einem eiſernen Gittar uıngeben.- -
7) Vildfänle bes Genaerale der Tanellerie,
Dans Joachim von Bieten, auf dan Wüheimgnage mit
dem Gefichte der. Mohrenſtraße gerade nsgegen: Dieie Sta⸗
güe wurde von Schadow von weißem carvariſchem Marmer
auf Befehl Känig Friedrich Wilhelms. IT, nerfertige.-umd ie
Jahr. 1797 den a7ſten Februar aufgeſtollt. Qie iſt ohne bag
Zußgeftell, weiches mit einem aiſernen Bitten umgeben: tft,
8 Fuß, und mit demſelben 153 Zuß hoch. Bieten ſtarb za
Berlin ben agſten Jan. 1786 im 87 Jahre feines Alters, uud
iſt in der HuſareneUniform ſeines Regimente mit dem ſchmar⸗
gen Adlerorden Aber die Schulter, dargeſtallt. Er Steht. nach⸗
latig an einen Baumſtamm gelehnt, mit über einander geſchla⸗
genen Beinen; mit der Linken fügt er fih auf. feine Gaͤhel,
‚ unb bie Rechte hält er an das Kinn, als uͤberdaͤchte er.:eiwen
Angriff. Die Aehnlichkeit des Geßchts iſt treffend. Das
FZußgeſtell ift von blaͤulichem ſchleſifchem Marmor, wait eitge:
legten Platten van. carrariſchem Maranes.. Auf ber Vorder⸗
feite ſieht man eine Tigerdecke, wie fie die Offiziere ſeines
ehemaligen Regiments am erſten Revuetage uͤber die Linke
Schulter zu tragen pflegen. Dabey iſt bie Inſchrift; Haus
Joachim von Zieten, General der Cavallerie, diente von 1724
bis 1784 unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich IL. ‚Ihm
errichtet von Friedrich Wilhelm IL Die. drey andern Sejten
ſtellen in halberhobener Arbeit drey merkwuͤrdige Scenen aus
Zietens thatenreichem Leben vor, und zwar aus jedem ſchleſi⸗
ſchen Kriege eine. Zur linken Seite iſt das Gefecht bey Roth⸗
ſchloß aus dem erſten ſchleſiſchen Kriege vorgeſtellt, mit der
Denkmißir 7
Drift: Zieten and an Lehrer Barennay, Betäfchfuß den '
wa Palins 19%:. — Im Jahr 1735 diente Bieten als Nittmei⸗
ker unter Baronnay bey den Oeſterreichiſchen Truppen, gegen
weiche er hernach focht, und hier ſeinen ehemaligen Commans
wur bald -gifängen genommen, Hätte.” An der bintern Seite
iſt der Ueberfall der fächfifchen Armee bey katholiſch Hennere⸗
dorf ans dem zweyten ſchlefiſchen Kriege, wit der Beyſchrift:
Dieten und vier faͤchſiſche Regimenter. Katholiſch Henners⸗
Dorf Bin 23. Nov. 1765. — Zietens Regiment focht in dieſem
DSorfe mir’ brey ſachſifchen Cavallerie⸗ und einem Infanterie⸗
NAegimente, eroberte fünf Pauken, und nahm endlich, als die
pchwargen Huſeren ihm’ zu Huͤlfe kamen, die ganze feindliche
WBeſatzung groͤßtentheils gefangen. Die Pauken, welche dieſe
Beiden Regimenter noch jetzt führen, ſind die Damals erbeu⸗
weten. - Die vierte Sette iſt der großen Schlacht bey Torgau
gewidinet, mit der Inſchtift: Zieten anf den Siptitzer Höhen.
Lorgan den 3 Nov. 1760. Zieten trug dadurch weſentlich
zum Stege bei, Daß er die Hoͤhen von Siptitz noch fpät am
MWend Gefechte, nachdem der jetzige Generaffeldmarfchall von
Mollendorf einen Damm über einen morafligen Graben ent:
deckt hatte. Bitten halt in dem Besrelief vubig zu Pferde,
unbi vlickt nach den links liegenden Stptiger Höhen, auf weis
He man die Armer Binauf defiliren fieht. In der Berne
kommt ein preußiſcher Grenadier in vollem Laufe, und bringt
bein General Bin eiue-öfereihifce Gehue, ale Zeichen des
Sieges.
O Buldſaute des Fürſten Leopolb von Anhalt⸗
Daffau, im Luſtgarten, auf Befehl Friedrich Wilhelms LIT. |
iin Jahre 1797 errichtet. Diefer Held, der fo viel zu der gu⸗
ten Difeiplin des preußifchen Heeres beygetragen hat, iſt in
der Uniforin ſeines Regiments, "welches damals noch einen
ziemlich alten Kleiderſchnitt hatte, nach einem in Deſſau be⸗
38 Denkmal des Grafen von der Mark.
Anblichen Sehiälde von Anten Pesne, ganze Figur ,- von
Shadow dargefiellt. Er ſteht mit dem rechten. Fieß vaxfehrei«
und, den Blick ein wenig links gewandt, indeß Die rechte
Sand den Commandoſtab faft in der Mitte faßt,., und bie
linke auf dem Gefäß dei" Degegs ruht. Die Vildſaͤule iſt ans
oarrariſchem Marmor, und das Fußgeſtell aus Priborner Mars
mor, mit einem eifernen Bitter umgeben. Zwen Selten dei
Moftements find mit Anfchriften verfehen. Auf der Warderı
feite: dem Andenken des regierenden Fürften Leopold von A
halt: Deffau, Konigl. Preuß. General: Felbrmarſchalls weiße
dieſes Denkmal Friedrich Wilhelm III. im erfien Sabre feiner
Regierung. Auf der Ruͤckſeite ſteht: Siegreich leitete er die
preußifchen Huͤlfsvoͤlker am Rhein, an der Donau, am Pe,
Er eroberte Stralfund und die Inſel Rügen. Die Schlacht
bey Keſſelsdorf kroͤnte feine kriegerifihe Laufbahn. Das pam
Bifche Heer verdankt ihm die ſtrenge Mannszucht und Die Wet
befferung feiner Krieger zu Fuß. Er tebte vom sten- Yulins
1676 bis den Ften April 1747. Die eine Nebenfeite. it mit ei⸗
ger Victoria geziert, auf deren Schilde man die Worte fie:
Keſſelsdorf den Sten December 1745. Auf der andryu Seite
fieht man Boruffia im Amazonentoftum, auf der Hand dis
Siegesgoͤttin. Ihr Schild ſchmuͤckt der preufiiiche Adler. Dis
Koften diefes Monuments belaufen fi auf 7900 Athle. Im
Sräbjabre 1904 wurde diefe Bildfäule und die des Generals
Bieten zu gleicher Zeit, von einem nicht entdeckten böfen Buben,
‚mit einer äßenden fchwarzen Farbe fehr ſtark befprißt, weiche
aber gtädlicher Weife wieder herausgebracht if, fo daß man
feinen Nachtheil für die Figuren befürchtet. Der König ſetzte
eine Belohnung von 100 Stuͤck Friedridsb’er auf die Entdels
tung diefer Schandthat.
- , Denkmal des Grafen von ber Marf, ik in de
Derosbernftädtifhen Kirge, fiche dieſe. .
—
Depert. b, ausın. Affalren. Doͤnhoffche Peg. 139
Departement der auswärtigen Affalre⸗ ſich⸗ Ce
binets-Miniſterium.
Depoſiten⸗ Caſſe des General. Auditorlars, ſiede
Auditoriat.
| Depofit ten. Caſſe des Kammergerichts ſiehe Kam:
mergericht.
Depofiren-Eaffe des Stadtmagiſtrats und Stadt-
gerichts, fiche Stadtgericht
Deſtillatenrs, ſtehe Brannteweinbrennereyen.
Deutſche Kirche, ſiehe Reue Kirche.
Diamantſchleiſer. Im Jahr 1808 waren hier deren
Directorium „Franzoͤſiſches, Ober» ſiehe Ei
nies Departement, franzöfifches.
Disconto · Compioir oder Lombard, flehe Sant.
Dirpofitions. Caſſe und Königliche Hofitaats-Caffe
if im Königlichen Schloffe unter No, ı7 und taͤglich Vormit⸗
tags von 9 bis ı und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr offen. Sie
beficht aus dem KHofftaats:Rentmeifter und Treforier sen.
Geheimen Kriegsrath Zenker, 1 Buchhalter, 1 Eaffirer, «
Sekretaͤren, ı Caſſendiener und ı Boten. Diefe Eaffe nimmt
die verfchiedenen Ueberfchüffe von den Staatseinfünften in fich
‘auf, und deren Beftand ift der befondern Difpofition des Lan⸗
deöheren anheim geſtellt. Huch zahle fie die Befoldungen an
die zum Hoſſtaat gehörigen Perfonen aus, und beftreitet alle -
andere Ausgaben für den Hofſtaat.
Doͤnhofſche Plag, auf der Friedrichsſtadt zwiſchen
der Leipziger⸗, neuen Commandanten⸗, Kraufen s und Jeruſa⸗
jemerſtraße. Die Haͤuſer um dieſen ſchoͤnen Platz, der 215
Schriftg lang und meiſt eben fo dreit IR, werden zw dieſen
140 Dom, ob. b. Edi. Die Hl u. Donteq.
Otragen ‚gesegnet, Derfelbo iR wit Vvanmen ‚eingefaßt, und
mit einem großen fleinernen Obeliſt oder Meilenzeiger veryiett,
von welchem 1730 der Weg nad) Magdeburg gemeſſen murde.
Auch Baht auf demfelben, am her Seite der Jeruſalewer⸗
ſtraße, ein Wachthaus. Diefer Piag war jur Zeit der Veſen
figung Berlins eine Eſplanade vor. dem Leipziger Thore, Dat
damals am Ende der ‚alten Leipzigerſtraße auf dem Triedricht⸗
werben Rand, König Friedrich Wilhelm I. lieh ihn 17% ve:
bauen, und er has feinen. Namen vom General Grahen oh
Doͤnhol, der vermuthlich.zuerit bafelhft wohnte. - -
‚Dom, oder die Schloß - Ober « Pfart; und
Domkirche, in Alt⸗Kolln im Luſtgarten. Ehemal⸗ ſtand
der Dom auf dem Schloßplatze zwiſchen der Brüder; und Vreig
tenſtraße, und war vorher ein dem Heil.. Paulus gewidmetes
Dorminitaner s Kloſter geweien. Joachim. II. ſchickte die Der
minifaner nach Brandendurg, und machte aus dem Klafet
ein Stift, welches er der Maria Maqgdalena und allen Get
gen widmete. Im Jahr 1539 ging die Kirche zur lutheriſchen
Religion über, und der Ehurfürft hörte den a Nov. die erſte
lutheriſche Predigt darinnen. Joachim Friedrich fleilte die
darin noch üblichen Eeremonien ab, hob die Canonikate anf
und weibete bie Kirche der Heil. Drepfaltigkeit. Im. J. 2648.
widmete fie Johann Gigiemund zum gottesdieuſtlichen Ge.
brauch der Reformirten,, ſchickte die noch darinnen befindlichen
Gemälde nad) Sonnensurg, und empfing darinnen am erfiet
Chrifttag das heil. Abendmahl nad) den Gebräuchen der refar⸗
mirten Confeſſſon. Bey diefer Eonfefjion it die Kirche daun
geblieben. Priedrich der Einzige ließ im Jahr 1747 das alte
Gebäude niederreißen, und nach einem neuen Plane von Bou⸗
mann dem Kater auf dem jekigen -Piane wieder aufſbeuen.
Sie dat 230 Fuß Länge und 134 Fuß Breite. Zehn Pfeiler
gieeen bie Deauptfacade. Das Portal mir einer ſreyſtehenden
Dom, od. d. Sqhleß· Obe Pf u. Dombirche. 141
Treppe fo wie jeder Seite hat ſechs Saulen und drey Eingaͤmn
ge as jede: der anderen drey Seiten einen Eingang. Das
Dad tt mis einer Gallerie, die mit Vafen ˖beſetzt iſt, um⸗
geben. Zwey Gruppen über dem attiſchen Gaͤulengange
ſtellen den alten und neuen Bund vor, von Cart⸗Glume bem
Aektern, und vier Gruppen anf der hinteren Seite, die chrife
lichen Digenden. Der Thurm hat’ eine korinthiſche Bogen⸗
fteſlung und daruber eine Laterne. Die Kanzel if mit zwey
Erntuen, dem Glauben und der Andacht, verziett. Das As
wendige der Strike iſt kdrinthiſch verziert, und hat auch einige
Semaͤlde ven B. Rode. Auch findet man Hier: das metalle
ne Monument des Churf. Joachims J., welches von Johann
oder Abam Viſcher aus Närhberg ſeyn fol. Ferner das metal
ene Monument des Churfuͤrſten Johann Ticers, welches unter
Ehurtf. Jouthim AL: um dad Jahr 1540 von Matthias Dieter
rich ans Durguihd’ gegeffei werden. Neben dem Altar ſtehen
auf beiden Seiten die zinnernen nnd vergoldeten Saͤrge Koͤnig
Friebrichs I. und der Konigin Sophie Charlotte, nach. Schlän
vers Modet von Jacobi gegoffen; desgleichen die mit Wilde
hzauerarbtit gezierten zinnernen Saͤrge Churſ. Friedrich Wil
heſms des Sroßen, und ſeiner Gemahlin‘ Dorothea. Diefe-
wir Särge konnten‘ wegen ihrer Groͤße nicht in das untere
Gewoͤlbe dieſes neuen Grbaͤndes, oder in Die Königliche Gruft
gebracht werben. Die kLehtere iſt He, luftig und geräumtg.
Die alreſten Saͤrge ans dem 1aten- urb ısten Jahrhundert
fin: funprt; viereckig, von bleyernen Plaiten und zugeldthet,
oben meiſtens mit einem Krurifixe gezlert. Aus dem ſolgen⸗
den Sadehundert finden ſich viele von Etz und Bley gegoflen,
die mit Kunſtwerken gezieret find. Der ſchoͤnſte daruuter iſt
der des 1707 gebohrnen und 1708 verſtorbenen Prinzen von
Dranien und Preußen, Friedrich Ludwig, von Schlüter aus
Bley gegoſſen und vergoidet. Der Prinz iſt auf demſelben
auf einen Kiffen ſitzend, Mn mehr als Lebens groͤhe vorgoſtelt.
—
—R
ETT 2 GE:
/
Der Sarg der Abnigin Sophin Dordthea, der Mutter Briebriche
des Einzigen, der in Potsdam begraben if, iſt won ſchwarzem
Merınsr. Die neueſten Särge find meiſt mit Silberſtuͤck über:
zogen und mit vielen ſchwarzen Adlern befäet, auch die Nähte
umd Ecken mit vielen breiten-gofdnen Trefien und Xrobdein
tefedzt. Dieß neue Gebaͤude wurbe ben 6 Sept. 1750 einge:
weiber. E ſtehen 5 Hofprediger an berfeiben, und der Gottes⸗
dienſt wird gehalten Sonntags Bormittags um mo, und Rad:
autttage um halb 3 Uhr. Donnerſtags Vormittags um 9 Uhr
aſt ebenfalls Predigt, und alle 14-Tage des Sonnabends Mad;
emittags um a Uhr Vorbereitungs⸗Predigt. Die Fends und
die Angelegenheiten der Kirche verwaltet das Domkirchen⸗Di⸗
eettoriung, und es ſtehen dabey: der Staaısininifter Herr von
Thulemeyer. als Chef, 5 Raͤthe und ı Juſtitiarius. Dafı
felbe vorsieht auch ein Stipendium, und das reformirte Kies
hen : Direktorium verwaltet die Dom « Canbidaten = Eafle.
. Diele Caſſe wurde von- Friedrich Wilhelm I 1714 geſtiftet.
Es werden daraus 6 Tandidaten, bis fie eine Predigerftelle er»
Salten, beſoldet. Die zwey älteften gehen 13 Jahr auf Reifen,
und genießen alsdann jährlich ‚jeder 400 Athir. Die vier ans .
Deren haben’ jahrlich jeder 5a Rihir. und affikiren den Predb
gem beym Gotterdienſt. Auch hae der Dem eine Aumsfen⸗
vaſfſe, icht unter Aufſicht ber Hefprediger ſteht, wer
nas die Armen dieſer Gemeine mornatlich ein Gewiſſes erhal⸗
sen, ein Hoſpual und. Leibrentene Hays für Beduͤrſtige, eine
Schule und einen Kirchhof in der Koͤnigs⸗ Borftadt, Baum⸗
nie Ne. 36. |
Dom, deutfcher,, ſiehe Reue Kirde
Dom, franzöfifcher,, fiehe franzöfifhe Kirche
auf dem Gens d’Armes: Markt.
„Dome KHofpital, auf der Neuſtadt, in der Letztes⸗
S
Rate Re 4 Es wurde 2753 auf Veranſtaltung der Hef⸗
— — — — — — —
Domoinen⸗ Taſſe. Dorotheen⸗ Sofpkäl. 240
predager beym Dom, mit Beytritt des Dom r Director,
durch Collecten und Königliche Huͤlfe geſtiftet. Dieß Haus
nimmt, feiner Stiftung gemäß, nur Arne, die zur Domges
meinde gehören, auf, und die beſondere Aufjicht darüber haben
die of» und Dompridiger.. Es find darinnen imme gegen.
go Arme, weiche (ige Wohnung, .eine gemeinichaftliche wary
me Stube im: intern und Küche, ‚und ein Gewiſſes an SH
erhalten. Wenn fie krank find, werden fie in. einem ‚befonderg
Sebäude auf dem. Hofe verpflegt und curirt.
Domainen⸗Caſſe, General⸗, auf dem Koͤniglichen
Schloſſe und taͤglich Bor: und Madmittag offen. Bey ders
felben fleht der. Hr. Geheime arlegsrath Wetzel als erſter
General: Domainen⸗ Caſſen⸗ Rentmeiſtez 1 zweyter Rent⸗
meiſter, Caſſirer, und 3 Sekretaͤre. Sie wurde 1783 von
König. Friedrich Wilhelm X. aus der ehemaligen Zinangcafle
eingerichtet, und bekoͤmmt die Gelder aus den Haupt⸗ Do⸗
mainen : Caflen der Kammern. Diefe Einkuͤnfte gehoͤren jur
Unterhaltung dee Landesherrn, ſeiner Samilie und ſeines
Hofſtaats.
Domaine. Eoffe, Epurinietißße, auf. dem Pr
uinken Schloſſe und täglich offen. Bu ſelbiger gehdrent
z Landeentmeifter, ı Renbant, Ventroleur, 1. Curie, ia
Caffenſchreiber und ı Aſſſiſtent. )
Dororheen» Hofpiral, in der Königs: Vorſtadi auf
dem Georgen» Kirchhofe. Dieß wurde von Ehurfürft Tri
drich Wilhelm dem Großen und feiner zweyten Ge⸗
mahlin Dorothea geſtiftet. Es ward 1674 erdauet, und
‚war urfprünglich für arme Fremdlinge beftimmt, welche oft
ars Mangel an Unterſtuͤtzung unter freyem Himmel faw
ben. Jetzt bekommen 15 arıne Buͤrgerwittwen barianen freue
ah, Docseheenflode.- Doroseenfäbifke Rice.
Wohnung, Licht und Feuerung unentgeilih. . Es > Saar .
som Armen: Divestor.um ab.
Dororfeenftadt, fiede-Nenftade,
Domalnen » Kammer des Prinzen Ferdinanb
im Ordens: Palnis. Bey derfelben ftehen.ı Kammer: Dies
ttor, Ar. Stubenrauch, ' ı SYigermeifter, 5 Sammereäihe, 5
Setreraͤre und ı Alpftent.
Demainen Kammer, Churmaͤrkiſche, ſiehe Kam⸗
mer.
Dorotheenſtaͤdtiiſche oder Neuſtaͤdtiſche gueche,
auf der Neuſtadt in der Mittelſtraße. Dieſe Kirche ließ die
Thurfuͤrſtin Dorothea von 1878 bis 1657 etbauen. Es wird
in derſelben lutheriſch deutſch und reformitt deutſch, und ſeit
1697 auch franzoͤſiſch gepredigt, Der Botteshtenft iſt Sonm
tags Vormittags um 3 auf g Uhr deutſch, und gegen 11 Uhr
franzoͤſiſch; Nachmittags um auf Uhr deutſch, und gegen
5 Uhr fianzöfiich. Donnerſtags um 2 auf 9 Uhr deutiche Pre
digt und Mittwochs Vormittags um zo Uhr franzöfifche Pre: |
Bist. :.. Die tutherifihe deictfche Gemeinde braucht das neue Ge⸗ Ä
ſaugbuch. Es ſtehen zwey deutſche und zweh franzo ſiſche Niue |
diger. on Neſer Kirche, und erſtere And auch zugleich Prebiger
an der Friedrichswerderſchen Kirche. Mit der Friedrichswer⸗
derſchen Kirche hat die Dorotheenſtaͤdtiſche lutherifche Gemeine:
eine gemeinſchaftliche Armen-Caſſe, aus "welcher Beduͤrfei
durch die Prediger Almoſen erhalten. Die Dorotheenſt
ſchi Kirche umgiebt ein Kitchhoſ, und auf diefem finder :
ein Monument auf die 1783 verftotbene Malerin Theerbu
und auf den 1774 verftorbenen großen Anatom Med el,
. der Kirche find folgende fehenswürdige Denkmäler: ı) Eins
3 J hohe Urne von carariſchem Marmor, auf den ehe
gem
| Doroͤtheenſtaͤdiſche Kirche. 145
gen englaͤndiſchen Grfanbten Mitchel, in Carrara ſelbſt ver⸗
fertigt. 2) Die marmorne Urne des Srafen von Verelſt,
Ä ehemaligen hollaͤndiſchen Geſandten, 6 Buß hoch und auf.d:
nem Diebeftal von 7 Fuß Hoͤhe. 3) Monument auf ben jums
gen Grafen von ’der Mark, auf Befehl König Fries
dig Wilhelms IL, vn Schado w 179: verfertigt. Auf
einemn;marmornen Sarkophag if der junge. Graf, entkleidet
| in einer ruhenden Stellung abgebildet. Seinem Haupte ift der
| Sein entfallen, und feiner Rechten das Schwerd entfunten.
Eine Anfpielung auf feine friegerifche Neigung. Die reichge⸗
we nachlaͤßig über den Sarg herunter false, bezeichnen den
hehen Stand des entichlafenen Yünglinge. Der Sarg iſt in
antiter Form, Don ſchleſifchem freyburger Marmor. Die halb⸗
ahobene Arbeit Darauf iſt von carvarifchom Marmor änkruftirt,
und ſtellt den Augendliet vor, wie Minerva den Juͤngling in
ihre Schule der Kuͤnſte and Wiſſeuſchaften aufnehmen wollte,
und die Zeit ihm ihr entreißt. Er ſtraͤubt ſich, die Zeit aber
zeigt den uaterirdiſchen Weg, den bie abgeſchiedenen Seelen
g Beten muͤſſen. Auf einem dabep liegenden Schilde iſt das
giaſuche Wappen. Auf der rechten Seite des Sarges iſt der
Jed, mie, ihn Die Griechen abgebildet: ein Jangling Hält in
det einen Sand eine umgekehrte Fackel, in der andern einen -
ARofenftanz, worin man einen Schmetterling, als Otnnbild
DE entfefleiten Seele, bemerkt. Auf ber. linken Geite fieht
FW. den Zwillingebruder des Todes, Morpheus, an einen
ꝓOrrunt gelehnt. Die Mohnſtaude keimt zu feinen Fuͤßen, und
Mehnbir men kraͤmzen fein Haupt. Oben in einer Niſche fieht
{war die ſchoͤne Genppe der drey Parzen, mit forechender
mit in ihren Gebehrden und Stellungen. In ſich ſelbſt zu⸗
Aumengesogen ſitzt Cotho und Hefet in dem Buche des Schick⸗
x unerbittlichen Atropos zuſammengeſeht, und aus fanfteh
| 8
Riten Schuhe und die kuͤnſtlich und koſtbar gearbeitete Dede,
-
9." Ans harten Ihnriffen und ſcharfen Ecken iſt die Geftale‘
—— nn LI.
146 Dororheenfl.» Schule. : Dear.
Linten die bittende Lachefis. Die Parze faßt den Faden lang
- und zerrt ihn zaudernd auseinander. Das Ganze deutet auf
den Ted eines Dienfchen, der noch nicht geleiftet hatte, was
mon von ihm zu erwarten berechtiger war. Alle. Statuarie |
Arbeit, fo wie auch die Guirlande, find von carrarifchem Mar:
mor. Die Stufen und die ganze Architektur it von ſchleſi⸗
ſchem Kauffunger Marmor. Das Frontifpice iſt von fchleh: .
ſchem bunkelblauen Freiburger, und die Niſche von Pribor⸗
ner Marmor. Auf einer Tafel von ſchwarzem brabantır
Marmor befindet fich folgende Infihrift vom Ramler:
| Frid. Guiliel. Maurit. Alexander
March, Comes
Nat, D. IV, Jan. MDCCLXXIKX,
Denat. D. I. Aug, MDCCLXXXVIL, |
Paternis profecutus lacrimis
Egregiis virtutibus ornatus
Artibus ingenuis mature infructus
Ad altiora [e contulit Audia
Coelitum ohoris immixtns,
Dorotheenſtaͤdiſche Schule, auf der Neuſtadt, an
der Friedrichs « und Letztenſtraßen Ecke. Sie hat ı Mecter,
a Collegen, und ı Schreibs und Rechenmeifter.
mit No. x in der Linienftraße an, über Die Schendelgafle, bie
Mo. 23 zur Muͤnzſtraße, und zuräd bis No. a8. Sie iſt 5a
Schritte lang. |
Drarh zu muſikaliſchen Inſtrumenten, verfertigt
2) Jod. Dies, Juͤdenſtraße No. 23. 2) Joh. Friedr. Lieſe
alte Jacobsſtraße No. 5a, u
Dragonerflraße, in der Spandauer Vorſtadt, gebt
Drarppieper. Drenfalkigfeits. Kirche. 147
Drathzieher ‚ waren 23 im Jahr 1800 vorhanden,
weiche 32 Geſellen und ı Lehrling unterhielten.
Drechsler. Im Jahr 1802 zählte dieß zuͤnſtige Ges
merk Bo Meifter, unter welchen mehrere ünftliche Arbeiter find,
35 Geſellen und Hu Lehrlinge.
. Dresbnerflraße, fonft Rickoborferſtrahe genannt, auf
ver Lonifenſtadt, geht mit Mo. ı am Cottbuſſerthore an, Kid
No. 48 an bie alte Jakobsſtraße, und zuruͤck bis Me. 100. Se
iſt 1850 Schritte lang. Zwifchen No. ı bis 9 und 205 und
206 iſt noch Ackerland.
Dreyfaltigkeits. Kirche, auf der Friedricheſtadt, in
der Mauerſtraße, zwifchen der Kronen s und Mohrenſtraße.
Dieſe Kirche wurde von 1736 bis 1739 auf Koſten König Bries
—⏑ vo, (EEE
4
x
drich Wilhelm I. nad; Neumanns des Waters Zeichnung er⸗
Sauet. Der Grundftein wurde den Zıften Octoßer 1756 gelegt;
und auf Anfrage bey dem Könige, ob die Kirche Wilhelms:
oder Friedrichs « Kirthe beißen follte, lehnte er dieß Andenten
ab, und nannte fie Dreyfaltigkeitss Kirche. Sie ift rund, bat
eine große Kuppel, und eine Laterne darüber. Man fieht an
dieſer Kirche das Grabmal und Denkmal, weiches der bekann⸗
te Gelehrte und Prediger bey diefee Gemeine J. E. Sitber
ſchlag fich felbft hat anfertigen laffen. Es ſtellt ihn ſelbſt vor,
wie er am Tage der Auferfiehung den Stein, der ihn bedeckt,
abwaͤlzt. Darüber ift ein eiferner Baldachin mit der In:
fehrift: In terra pax. Es ſtehen zwey Iutherifche und ein ver
forwmirter Prediger an diefer Kirche, und Gottesdienft if ab:
wechſelnd Sonntags Vormittags um g Uhr und Nachmittags um
am Uhr Vorbereitungs⸗Predigt. Das Direstorium der Kira
a Uhr, auch Morgens um 7 Uhr Frühpredigt und Nachmits
tage um 5 Uhr Wiederholäng ber Predigt, und Sonnabends
8a
\
148 Duflerer Killer. Ecole’ de Charite,
he dat der Staatsminiſter Here, von Maſ 7 ow, und der
Kanmergerichtsrath Herr Graf von Carmer.
Duſterer Keller. So nennt man einen Erdfall oder
Vertiefung mit Gebuͤſch umgeben, vor dem halliſchen Thore. |
Auf der Anhöhe iſt eine Hütte, von wo man eine (him
Ausſicht auf die Stadt bat. |
Durchgangs bruͤcke, eine hoͤlzerne Bruͤcko bloß für Fuß:
. gingen, uaͤber den Feſtungsgraben, geht vom ————
. das Haus. Re. 6 vo der. Taubenſtraße.
| €. |
. Ecole de Charite. Sie beftcht aus zwey Käufern,
einem in der Jaͤgerſtraße No. 65, wo Knaben, und einem
än der Klofterftvaße No. 43, wo Mädchen erzogen werden. Ein
heil der Direction verfammelt fi Dienftage um 4 Uhr. im
Kaufe in ber Jaͤgerſtraße, ein anderer Dienſtags um 2 Uhr un
Hauſe in der Klofterftraße. Den eriten Montag jedes Mo
nats ift Seneralverfammlung um 3 Uhr, wechfelsweife in der '
Jaͤgerſtraße und in der Kloſterſtraße. Der Hr. Geheimerarh
Erman if der erfte Director derfelben, und hat 13 Gehuͤl⸗
fen nebft 5 Hausbedienten zur Seite. Auch iſt mit diefer Eon |
le de Charite, und, zwar in dem. Haufe in der Jaͤgerſtraße,
ein Schulmeiſter⸗ Seminarium verbunden, welches durch eine
Collecte und durch die Zinfen eines Capitals ſubſiſtirt. Die
Ecole de Charite wurde im Jahr 1746 durch eine Geſellſchaft
von. Perfonen aus der franzöfijchen Colonie durch Subferips
tion gegründet, nnd der damalige Prediger d' An ie res gab
- dazu die erſte Veranlaffung. Den zoten Öept. 1747 wurde
ein dazu gemiethetes Haus feyerlich eingeweihe. Im Jahe
3752 hatte fie fich fchon fo erweitert, daß fie die Aufmerkſam⸗
keit Friedrichs des Einzigen auf fih zog, der fie durch
ein befonberes Patent betätigte und iht alle Rechte Frommer
‘
TE ee u BEE
Ecole militaire. Einwohner Anzahl v. Berlin. 149...
Auſtalten gab. Sie ift nicht für Waiſen, ſondern zur Erzie⸗
bung armer- Rinder von den Colonies Mitgfiedern geftiftet.
Die gang armen werden unentgeldlich, die weniger Armen für
eine geringe Penfion, und die nicht armen für eine Perfion
von 60 Rthir. erzogen und unterhalten. ° Die Anzahl der
‚Kinder beträgt immer jwifchen 100 Bis 140. Die Koften wer⸗
den beftritten aus den Zinfen eines durch bie Mildthaͤtigkeit,
Hauptfählich, der Mitglieder der Colonie ſelbſt, gefammelten ,
Eapitald von 35,456 Rthlr., ans drey jährtichen Kirchencol⸗
lecten, dem Verkauſe von Schulfchriften, und ans den Zus
ſchuͤſſen ver Caille de Diaconi. Im Jahr 1905 betrug die
ganze Ausgabe der Anftalt 8848 Rıhit. aa gr. 5pf. und eK,
wurden 66 Knaben und 57 Mädchen erzogen. In dem Maͤd⸗
chenhanſe koͤnnen auch allerley Beftellungen auf meilliche Haude
acheiten gemacht werden. \
Ecole militaire, fiehe Militär: Aeademie. '
Ecole veterinaire, fieße Thierargn ey 8 ule.
Einquariirung » fiehe Servis.
Einwohner- Anzahl oder Bevoͤlkerung v von Berlin.
Es giebt wohl Feine Stadt, weiche ſeit ihrem erften Ent:
ſtehen in diefer Hinſicht fo fchnelle Fortfchritte gemacht hätte,
Es bedurfte blos des Dafeyns einer größern Anzahl Haͤuſer,
um eine Menge Auslaͤnder hierher iu ziehen. Ihre erften’fehr
ſichtbaren Fortſchrilte ſchreiben ſich von dem Jahre her, wo der
Churfürft Friedrich Wilhelm der Große den Relormirien wel⸗
che in Frankreich von Ludwig XIV verfolgte wurden, "einen
ſichern Zufluchtsort in feinen Staaten anbot. "Sie: brachten
mit den Tugenden, welche ihre Ungluͤcksſaͤlle bey thnen:eryeugt
hatten, den Tribut ihrer Thätigkeit und. ihres -Kunfifleißes
mir hierher. Mehrere von ihnen verließen in.der Folge die
Hauptſtadt und ließen fich. in den Eleinen Städten und auf
Dirfern wieder, um von einem mäßigen Einkommen aber vom
=
150 Einwohner⸗ Anzahl von Berlin.
Landbaue beffer leben zu koͤnnen. Aus allen Provinzen Datstfch:
lands kamen nach und nach ganze Familien arbeitſamer Hand⸗
werker hierher, weil fie voraus mußten, da gut aufgenommen
zu werden, wo die Regenten den Reichthum des Staats mehr
nach den Früchten der Arbeit des thaͤtigen Menſchen, ats nach
dem Lusus der. Reichen abmeſſen. Der fisbenjährige Krieg
verminderte die Einwohner Anzahl, und hielt die Fortichritte
ber Bevoͤlkerung etwas auf, doch hob fie fich aber bald wieder.
* Seit diefer Zeit ging fie-immer vorwärts, und die Einwohner
liſten des platten Landes beweifen, daß daſſelbe Dadurch nicht
gelitten hat. Beit dem Jahre ıg0ı hat man eine Berminde⸗
zung ber hierher firömenden Sremdlinge vermuthet, indem
dieſe für die Gewinnung bes Buͤrgerrechts jet aoo Rthir.
bezahlen muͤſſen; allein die nachſtehenden Angaben beweiſen
doch, daß die Einwohner : Anzahl ſich von Jahr zu Jahr ver⸗
mehrt. Verlin batte mit der Sarnifon im .
Einwohner.
Yahr: ° Einwohner. Sabre:
1590 — 12,000, 1752 — 78000.
1608 — 8,000, 1735 — 86,000,
ı608 — 11,000, 1740 — 908,000,
1619 — 19,000, 1746 — 607,000,
3631 — 8,100, 1747 — 106,803.
1661 — 6,500, 1748. — 107,635.
1680 — 9,800. 1749 — 110,933.
16855 — 17,400, 17550 — 113,289.
1690 — 91,500, - 1751 — 116,483.
2098 —— . 29,400. 17598 — 119,904,
»700 = 28,500, 1753 — 122,897.
1709 — 55,000, 175 — 125.385.
- 1713 m" (61,000, 1755 — 296,661.
1782 — 65, 300. 1756* — 99,177.
1756 = 172,000, 1757 HAT
. Einwohner, Anzahl von Berlin.
| 1541
Sahe: Einwohner. Jahr: Einwohner.
12758* —98,356. 1778* — 105,872.
17597 — 9433. 1779 — 138,225.
17607 — 95,245. 1780 — 140,695.
1761? — 98,238. 1781 — 142,575.
762% — . 98,090. 1785 — 143,098.
1765 — 119,219. 3 — 144,224
2764 122,667. 1734 — 145,081, .
1765 — 125,139. 1790 — 150,803.
2766 — 125,878. 1793 — 1571121,
. 3767 — 127,140, 1795 — 156,218.
: 2768 — 130,359. 796 — 160,733.
‚1769 — 132,365. 1797 — 164,978.
21770 — 133,520, - 1798 — 169,019.
1771 — 133,639. 1800 — 172,102.
1793 — 131,126, 180 — 179,908.
17735 — 132,204. ıg02 — 176,837.
174 134414, 1805 — 178,308,
1775 — 136,137. 1804. — 182,157.
2776 — re. 1805* — 155,706.
| 177 — 140,02
Die mit einem * —ã— Jahre waren \ Rriegsjahre;
und die Sarnifon war nicht anweiend. Die einzelnen Quar⸗
‚ Here der Stadt Hatten im Jahr 1805 folgende Beohiterung im
VGCuvilſtande:
1) Sein u" 34,007.
2) M⸗Koln [a _
5) Neu⸗Koͤln — re
4) Friedrichswerder = 6,666. Ze
| 5) Neuſtadt = RO —
| 6) Friedrichstadt — 60,455.
| 7) Louifenſtade a)
nö
f
152 Eiſen⸗Comptolr. Eiſengießerey.
'9) Kaͤnigs⸗Vorſtadt — 120,788.
9) Spandauer: Vorfladt, 22,566.
10) Sttalauer⸗ Vorſtadt 9,309. -
22) Voigtlan — — OB. ...
Oder man kann auch folgende Meberfügt annehmen. . Es
waren vorhanden: -
Deutſche. Branzofen, Böhmen, Juben. Mititdr.
1700 — 99,885. 53,336. 2,099. 3,386. 30,951.
1790 — 178,795. 4,713. 986. 8,379. 28,930.
1800 = 138,799: 3,988. Be. Fame: 25,008.
1801 148,795. 4,668. 789. 3,549. "24,908.
1803 = 144,579. 4,588. 531. 3,636. 985,180.
1304 — — — Goꝛ. 5370. 85,496.
1800 — — 6. 3483. —
Eifes» und Bleg. Comptoir und Haupt. Magazin,
gehöet jur Bergworks⸗ und Hütten « Adminiſtration, und tft im
der Wallſtraße Do. au. In demfelgen werden die-benennten
Artikel nur.en gros verkauft, en detail und auch en gros
handelt damit Carl Friedrich Burgsdorff jun, Wallſtraße Ro.23.
Eiſengießerey, Königliche, vor dem Oranienburger⸗
There, nabe beym Invalidenhauſe. Im Jahr 1708 wurde
Bier eine Schleif⸗ nnd Poltrmähle angelegt, welche fpäterhin
zu einer Tabadsmühle und Strekwerk zum Tabacksbley ans
gewandt wurde, und jeßt zu einer Eiſengießerey eingerichtet
iſt. Sie wurde im Jahr 1804 auf Veranlaffung des Staats:
nminiſters Herrn Grafen von Reden neu gebauet-und ix
Gang gebracht, und gehört um Bergwerks⸗ und Hütten: Des
yartemene Man findet Bier a Eupal = Defen,.:e Flammen⸗
öfen und 4 Tiegef:Defen „die durch das Waſſer bes Panfo:
fluſſes gefördert werden. Die Feuerung gefihieht mit Stein:
kohlen und Torf, und fie verbraucht fchlefifches Roheifen, aus
welchem allerley Waaren in Sands und Lehmformen gegoffen
werden. Man ſcheantt fich beſonders auf kuͤnſtliche Arbeiten
-
Eiſenhaͤndier. Erwerbſchulen. 153
ein; und bat ſchon ſehr ſchoͤne Medaillen, Beſchtage zu Com⸗
saoden, und dergl. geliefert. Es find dabey = Ofſicianten und
6 Arbeiter angeſtellt. |
⁊
Eiſenhaͤndler, welche einen Handel mit allen Sorten
Eiſenwaaren unterhalten, gab es im Jahr 1800, eif. Sie:
hatten 11 Diener und 14 Lehrlinge.
Eiferne Bruͤcke, auch Mehlhaus⸗-⸗Bruͤcke ge-
nannt, auf dem Friedrichswerder, in der neuen Packhofsſtra⸗
ße, über den Kupfergraben. Diefe Brüde hat einen Bogen,
und iſt ganz von gegoffenem Eifen. Ste tft unter der Direc⸗
tion des Staatsminifters Heren Grafen von Reden in Schle⸗
flen gegoffen worden.
Emdenſche Heringsfangsgefellfchaft. Sie iſt ei⸗
gentlich zu Emden und 1769 errichtet. In Berlin hat fie aber
ein Eomptoir uud mehrere Actien » Inhaber.
Erwerbſchulen oder Induſtrieſchulen. Diefe Schus
In hat man 8 patristifchen Männern zu verdanken, welde im
Jahr :793 zur Errichtung derfelben ſich verbanden. Diefe
Maͤnner waren: Wlömer, Suarez, Meierotto, Gos⸗
lar, Sad, Zoͤllner, Splittgerber und von Beyer.
Ede errichteten die erſte Erwerbfchule im Juli 12795, bie zwey⸗
te im Octob. 1793, die.deitte ebenfalls im Octab. 1795, bie.
werte im Januar 1794, die fünfte im April 1794, und die:
fechfke im September 1796. Die fiebente und achte find etz
was fpäter. errichtet worden, Einegte hat das Miniſterium der
Dove : und Parechial: Kirche im jahr 1797 errichtet, und dies
fe führt den Namen: Dom: und Parochial s Frey = und Erz
werbfchule. Sechs andere hat das Armen⸗Directorium errich:
tet, umd die Unfoften dazu werden aus der Hauptſchul⸗VFrey⸗
kaſſe beſtritten. Diefe letzteren ſechs Erwerbfchuten enthielten.
im Jahr 1805, 509 Kinder, und für dieſe ſowohl als für bie
ven dem Armen: Divestorbım abhängenden Freyſchulen wur⸗
254 Erwerbſchulen.
den 8,720 Rthlr. bezahlt. Dieſe Schulen find in verſchieden⸗
Meviere der Stadt vertheilt, und jede hat ein Arbeits⸗ und ein
Lehrzimmer. Die Schulzeit iſt in den Wochentagen, im Som⸗
mer Bormittags von 7 Bid ı2, und Nachmittags von 1 bis 7
Uhr; im Winter Vormittags: von 8 bie 1a md Nacdhmie
tags von ı die 6 Uhr. Mittwochs und Sonnabends Machmit⸗
tags if frey. Das Alter der Kinder, weiche im diefen wohlthaͤ⸗
tigen Lebranftalten aufgenommen werden wollen, kann zwi⸗
fhen 7 und 14 Jahren feyn, und es werden fowohl Knaben
als Mädchen aufgenommen. Der Zweck diefer Schulen- tft,
arme Kinder zu guten und näglichen Bürgern und Bürgerins
nen zu erziehen; fie in den nöthigen Religions: und anderen
Schultenntniffen zu unterrichten, und zugleich durch eine
ihren Kräften.und Fähigkeiten angemeſſene Befchäftigung zum
Thaͤtigkeit und Arbeitfamkeit zu gewöhnen. Ferner, fie nach
vollendeter Erziehung bey guten Lehrherren oder Dienſtherr⸗
(haften unterzubringen, und ihnen alsdann, beſonders wenn
fie fich ausgezeichnet Haben, und die Kräfte der Caſſe es gefkuss’
ten, die etwa nöthige Unterfiügung an Kleidungsſtuͤcken und
ſ. w. zu reichen. Das Publtkum trug durch reichliche Beytra⸗
ge zur Ausführung diefer Zwecke bereitwillig bey. Bei den Privat⸗
Erwerbſchulen leitet ein Directorium das Ganze, und aus der
Mitte deflelben ift ein Oekonomie⸗Ausſchuß und ein Erziehungss
Ausſchuß gemählt worden. Jede Schule hat 6 bie 8 Vorficher;
welche die Direction unterftägen, die Schulen von Zeit zu Zeit
befuchen, im Anfange eines jeden Monats die verfertigten Arbeis-
ven nachfehen, und ſolche in die Liften, nebfl der Tare oder dem
beftimmten Arbeitslohn, eintragen. Mach Verlauf des Quar⸗
tals wird die Summe des Erwerbg für drey Donate den Kin
dern ausgezahlt, und darauf gefehen, daß die Kinder das em⸗
pfangene Geld ihren Eltern auch richtig uͤberliefern. Jede
Schulte hat einen Auffeher und eine Auffeherin. Der erftere
wacht über den regehmäßtgen Schulbefuch, über Reinlichkeit den
!
Er 539595 nn
1 "37
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Erzlehungs· Auſt Erzicherinnen · Seminarium. 155.
Rider, der Schalzimmer, führt Rechnung über die verbrauch⸗
ton Materialien, als Garn, Flache, Zwirn, u. f. w. und die
Aufjeherin lehrt ſtufenweiſe Stricken, Spinnen, Nähen, und
Dift in Den Arbeitstunden nach. Jede Schule bat ferner eis
um Lehrer, der wöchentlich ao Stunden zu unterrichten vers
pflichtet iſt, und oͤſters von einem anderen Lehrer oder Candi⸗
baten fteywillig unterflügt wird. Die Lehrgegenftände erſtrek⸗
ken ſich auf Leſen, Schreiben, Religion, Singen, und auch
wohl auf Geſchichte, Erdkunde, Naturbeſchreibung, ſchriftli⸗
he Aufſaͤtze und Zeichnen. Die verfereigten Arbeiten werden
thelis in einem offenen Laden, theils öffentlich an bie Meift>
bietenden verkauft. Jährlich hat eine Öffentliche Prüfung ſtatt,
worauf Die Kinder in einem Garten gefpeifet werben.
Erziehungs » Anftalten, fiche Penſtons⸗Anſtal⸗
ten. | Ä
Erzie herinnen· Seminarium, Koͤnigliches und bie,
Damit verbundene Töchterfchule, in der nenen Schoͤn⸗
Yauferfirafe No. 5. Weide wurden im Jahr 1803. von ber.
Rau Erneftine von Kroſigk, gebohrne Krüger, seRifent, und,
danıı untes Königl. Echug genommen. Der Zweck dieſes In⸗ |
Eitund iſt, in demſelben junge Frauenzimmer zu Erzieheriunen
zu bilden, fo gut wie Winner im Seminarium zu. Exziehern:
gebißdet werden. Die jungen Frauenzimmer, welche hier aufges
nommen feyn und ſich dem Erziehunigsgefchäfte widmen wollen,
müßten Töchter anftändiger und unbefiholtener Familien ſeyn.
Eine jede ik verbunden, fohatd fie fih zum Eintritt in das
Seminarium meldet, über den untadelhaften Muf ihrer Fami⸗
ie fowohl, als über ihren eigenen guten moralifchen Wandel,
das ſchriftliche Zeugniß desjenigen Predigers beyzubringen,
ya deſſen Gemeine fie ſich hält. Ohne alle Vorkonntmniſſe kann
feine Seminariſtin aufgenommen werden. Die ihnen. mans.
genden Kenntniſſe in- denjenigen Sachen, wo: ſie noch: mangele
156 Erzleherinnen⸗ Seminariumt:...
Haft find; werden jedoch durch männliche Lehrer erweitert und.
berichtiget. Um ſich in dem. zur Erziehung fo nothwendigen
Talenten zu üben, müffen fie, jede nach ihren Kräften ‚täglich -
mehrere Stunden in der mit dem Seminarium verbundenen
Toͤchterſchule unterrichten... Die Seminarißinnen find in=
Maſſen getheilt.. Die jüngern, : welche im Alter von 15 bis
14 Sabren angenommen werden, heißen noch bloß Eleven, und
werden mit den Schälerinnen der erften Claſſe der Toͤchter⸗
ſchule in’allem gleich ‚gehalten. Sie-befommen Unterricht im
der Religion; fie lerner bie deutfehe und franzöfiiche Sprache.
nach Regeln fprechen und fchreiben; fie werden in ber Exdbes
ſchreibung, DMaturgefchichte, in der Gefchichte, in der Zeichen»
Zunft, im Rechnen und Schreiben, und in «fen Handarbei⸗
ten, ſowohl gewöhnlichen als kuͤnſtlichen, fo unterwiefen, daß
fie in Zukunft im Stande find, andre darin zu unterrichten.
Fuͤr diefe Lehrftunden bezahlen fie monatlich drey Thaler. Die
Seminariffinnen erfter Claſſe, welche von- 16: bi 2o Jahrem
aufgenommen werben, entrichten für alle Unterweiſung uͤber⸗
Haupt jährlish 30 Athlr. Der Unterricht in anderen Spras -
gen und Kenntniffen wird befonders bezahlt... Wie lange ein:
Brauenzimmer dieß Seminarium zu befuchen bat, iſt nicht be⸗
ſtimmt, fondern richtet ſich nach ihren Kennmiflen. , Die Fran
Directrice forget dann dafür, ihnen nach ihren Faͤhtgkeiten an⸗
fländige Conditionen als Gouvernantinnen zu verfchaffen.
Eltern, bier oder ausmärts, welche eine weibliche Erzieherin
für ihre Kinder brauchen, können: ſich deshalb an die Frau
Directeice wenden. Auswärtige junge Frauenzunmer, weiche
Seminariſtinnen werden wollen, koͤnnen auch durch die Frau
Directrice für 120 Rihlr. des Jahres Koſt und Aufenthalt
werfchafft erhalten. Die mit dem Seminarium verknüpfte
Töchterfchule war ſchon einige Jahre früher vorhanden,
In derfeiben werden Töchter der höhern und gebildeten Staͤn⸗
de ale Zoglinge aufgenommen, und in den vorher erwähnten
Effig - Fabrifen. Etats⸗ Rath. ‘187
Eenneniffen unterrichtet. Si⸗ miäffen jedoch ſchon im Leſen und
in den erften Anfangsgründen leichter Handarbeiten vorher uns
verwiefen ſeyn, und find in mehrere Elaffen abgetheil. Die
NPreiſe fuͤr den Unterricht fleigen von 1% bis zu 3 Rthir.
Eſſig⸗ Fabriken. Im Jahr 1801 waren hier 11
Weineſſig⸗-Fabriken mit a6 Arbeitern, und 4 Viereffigs Fabrie
ten mit gArbeitern. Jetzt giebt es folgende Fabriken: Wein⸗
Effig verfertigen : 1) Ludwig Ferd. Weiße, Letzteſtraße No. 8
2) C. E. Splittgerbet, Brübderfirafe No. 8. 3) Joh.
Friedr. Drogen, Schloßplatz Ro. ı. a)Ch. Adolph Moͤllen⸗
dorf und Comp., Jaͤdenſtraße No. 65. 5) J. D. Junge
Wallſtraße No. 13. 6) Aug. Martins, Wallfiraße No. 30;
GEL. Neuendorf, Poſtſteaße Nv. 14. 8) J. G. Mer
ke, Friedrichsſtraße No. 171. d) Earl Friedr. Liſchke, Je⸗
ruſalemerſtraße No. 27. 10) Selky, Jeruſalemerſtraße
No. 66. 11) Schaarſchmidt und Comp., alte Jacobs⸗
ſtraße No. 97. 18) Johann. Heinrich Walter, neue Gruͤu⸗
ſtraße No. 13. 13) C. A. Pinkvoß, Weinmeiſtergaſſe No. sg.
24) oh. Dan. Schnuhr, Roſenthalerſtraße Mo. 50. 15)
J. 3. Köenigsliebd, Klofterfiraße Mo. Bı. ' Bier: Effig
verfertigen: 1) Wittwe Behrend, Küdenftraße Mo. 6.
2) J. G. B. Teich ert, Taubenſtraße No. 5. 3) Fried. Wilh.
Denter, Kronenfitaße Ro.7. 4) D. F. Teichert, Kraus
ſenſtraße No. 735. 5) Aug. Friede. Teichert, alte Jacobs
ſtruße No. 70. 6). €. Wegener, LandebergesftvageNo.4
Erars » Rath, geheimer, ober geheimes Etats.
Minifterlum, verſammelt fih des Montags auf dam Nds
niglihen Schiffe und befteht aus nflen an: und abweienden
geheimen Etats: Miniftern, gegenwärtig: 1) Herrn Grafen
von Hoym. (fin Bresian.) 2) Hrn. Grafen von der
Scäulenburg. 3) Hrn. Gtafen von Schlitz, genannt
von Goͤrtz. Iſt in Regensburg.) 5) Hrn. Freyherrn von
der He. 5) Sen. von Voß. 5) Km. Grohtanniet von
.258 or Exats » Rack. J
BGoldbeck. 7) Hrn. Freyherrn von Hardenberg. 8)
Hrn. Grafen von Haugwitz. 9) Hrn. von Thulemeper.
zo) Hrn. von Schrötter. 11) Hrn. von Maſſow. ze)
Ken. Srafen von Reden. 13) Hrn. von Angern. 14)
‚Sen. von Diether. 15) Km. Freyherrn von und zum
‚Stein. Im dem geheimen Etats-Rath vereinigen fih bie -
drey Branchen der Staatsverwaltung, nämlich die der aus⸗
waͤrtigen⸗, der Finanze und der Juſtizangelegenheiten, und
er ift als das unmittelbare Drgan des Königs zu betrachten,
‚Er wurde 605 den 5ten Januar vom Ehurfürften Joach im
Friedrich angeordnet. Saͤmmtliche drey Ober: Eivils De
“ partements find einander neben geordnet, doch kommt nach
der Eabinets : Erklärung vom agten Januar 1794 dem aufs
wärtigen Departement die erfie, dem Finanz: Departement
Die zweyte, und dem Juſtiz⸗ Departement die dritte Stelle zu.
Bey den Verfammlungen der Herren Staatsminiſter hingegen
und bey den gemeinfchaftlichen Erwägungen der zum Wortrage
eingefommenen Landesangelegenheiten, nimmt jedes Mitglied
nach der Anciennität feiner Einführung Plat. Ein Directo⸗
rium war fonft, iſt aber nicht mehr vorhanden, fondern das
ältefie von den anweſenden Mitgliedern führt jedesmal dem
Vorſitz. Jeder Minifter trägt die zur allgemeinen Berathung
des oberften Landescollegiums geeigneten, zu naͤchſt aber doch
dem ihm fpeziell untergebenen Departement angehörigen Seas
chen felbft vor, als unmittelbarer Rath des Könige. Bey den
einzelnen Departements aber halten befonders dazu verordnete
geheime Legationgräthe, geheime Ober: Finanz s Kriege: und
Domainen:Räthe oder geheime Ober-Juſtizraͤthe den Vor⸗
trag. Bon den oben angegebenen Staatsminiftern gehört einer
zum auswärtigen Departement, nämlich Hr. Graf von Haug⸗
wiß; neun zum Finanzs Departement, nämlich bie Herren:
Graf von Hoym, Graf von der Schulmburg, Freyhr. don
Voß, Frephr. von Hardenberg, Freyhr. von Schrötter, Graf.
!
N
-Eraminations- Commifflen.ıc. "159
won Reden, von Angern, Freyh. von Stein, von Diether;
und vier zum Zufligs Departement, die Herren: Freyh. von
der Red, von Goldbeck, von Thulemeyer und von Maflom.
Das Protokoll führt der Geheimerath und Staats: Sekretär
Hr. von Sellentin, und die Ausfertigungen gefchehen jedes⸗
mal in der geheimen Canzley desjenigen Departements, zu deſ⸗
fen Reſſort die Sache gehört, oder weiches fie zum Vortrag
sebracht hat. Geſuche werden.an den König adreffirt, zur Ers
Öffnung des hohen geheimen Etats sRathes.
Eraminations: Eommiffien, Ober-, zu ben gi.
nanz⸗ und Cammer-Bedienungen, gehoͤrt zum Geuerak⸗
Directorio und wurde 1770 errichtet. Es ſtehen dabey 4 ges
Heime Ober s Finanzräthe. Bey derielben werden die zu Raͤ⸗
then in den Eammer s Eollegien, und auch die zu Land s und
Steuer :Räthen beftimmten Subjecte eraminirt.
Eraminations . Commiffion, Ober Forſt⸗, gehört
und it ebenfalls bey dem General « Direstorio, und beſteht
sus 4 Raͤthen.
Eraminations » Commiſſion, immebiate Yuftiz «,
des geheimen Ober⸗ Tribunals, in der Lindenfraße im-
Eofiegiendaufe Mo. 15. Diefe ward 1755 angefeßt, und exa⸗
minirt Diejenigen Subjecte, weiche zu Rathsſtellen in einem
Landes s Zuftiz » Collegium gelangen wollen. Sie beſteht aus
dem Director, Hrn. Geh. Ober s Zuftig: und Ober : Tribunalrath
von Lambrecht, 3 geheimen Ober⸗Tribunal⸗Raͤthen, und z
Sekretär. Das Eramen gefchieht mündlich und die Candidaten
muͤſſen zwey Proberelationen und drep Sinftructionen anfertigen.
Der Bericht an ben Großkanzler entfcheidet über ihre Anftellung.
Eraminations. Commiffion, Ober: , zur Öffent«
lichen Prüfung ber Aerzte, Wundaͤrzte und Apotheker,
gehört zum Ober: Medictnal s Departement. Es ſteht dabey
*
=
-
166° Eyaminlaı. -Eyrecuienen.
3 Directot, Kr. Geheimerath D. Hufeland, 4 Mitglieder,
a Sefretär, :und7 außerordentliche, bey chirurgiichen und phar⸗
macevtiſchen Prüfungen eintretende Mitglieder, Diefe Ober:
Examinations⸗-Commiſſion wurde durch das Immediatregle⸗
‚ment vom ıten Febr. 1798 errichtet. Alle Aerzte, weiche das
Recht zu Practieiren in den Königl. Landen gewinnen wollen,
fd mie die Tandidaten der Pharmacie und Chieurgie aus den
groͤßern Städten, müflen fi ſi ch bey derfelben dem Eramen unter:
werfen. 1
Examiniren an ben Thoren. : Dies niaehe vend dem
wachhabenden Offizier oder Unterofſtzier, bey allen aus» und
einpafficenden Reiſenden, welche verbunden find, ihren Die:
‚men, Stand, Drt,wofie berfommen, Abficht des Hierbleibent
‚oder Durchreifens, Wohnung und vermuchliche Dauer ihres
hiefigen Aufenthalts, genau anzugeben. Dieſe Fragen geſche⸗
hen ebenfalls von den Wirthen, wo die Fremden fich einguam
‚tiven, zur Meldung an den Polizey⸗Commiſſarius des Quar⸗
tiets, und in beiden Ausfagen muß ſich vey der Behörde eine
genaue Uebereintunft finden. Ber Rappert aus- dem Weren
wird täglich Or. Mijeftät dem Könige geurelder.
Erecutlonen, oder die Boltziehung der Todesurtheile os
Verbrechern, geſchehen nach der Verordnung vom 16 Sept. 1800
gan, früh des Morgens, undes fol nut an diejenigen Perſonen
der Tag bekannt gemacht werden, welche dabey zuthun Haben,
Der Druck von Lebensbeſchreibungen des Delinquenten, Liederk
und andern Blättern, ift gänzlichverboten, auch werden deu Di
linquenten keine befondexen Kleidungsſtuͤcko geftattet, und FR
nothpeinfiches Halsgericht Über denfelben gehalten; ſondern
das Urtheil wird ihm auf dem Richtplatze (ſiehe Scharfeide
terey ) laut vorgeleſen. Nach dieſem verrichtet der Scharfrich⸗
ter ohne den geringſten Verzug ſein Amt. LE den Richtplat
wird ein Ruis DON. einem Sufanterie: Commando geflohen
mit
nn TV de ER
Exerclerhaͤuſer. reg . 16
mit welchem der Delinquent Berausgtführt, ober, iſt dieſer in
ſchwach, auf einem Leiterwagen herausgefahren iſt.
Exereierhaͤuſer, find zum Exercieren der Regimenter
und zur Wachparade fuͤr den Winter beſtimmt. Eines iſt in
der Sonigs⸗Vorſtadt, Schuͤtzenſtraße No, 5; 9 wurde 1769
erbaut. Ein anderes iſt in der Leipzigerfiraße hinter der Days
selans Fabrik, und der Königliche Stall in der Breitenſtraße
wird auch dazu angewendet.
Erercier⸗Plaͤtze. Der größte von dieſen Dt iſt
nuherhalb der Stadt, gleich vor dem Brandenburger Thore.
Er bildet ein laͤngliches Wieret, und man braucht eine kleine
halbe Stunde, ihn zu umgehen. Einige öffentliche Platze in
der Stadt werden ebenfalls zum Eyersieren angewendet, bes
ſonders der Alczandersplatz, der Wilhelmsplab, der Dinbof:
ſche Piag und ber Luſtgarten.
Eximirte. Unter diefer Benennung verſteht man Dies
jenigen Biefigen Einwohner, welche. in Perfonals Gerichtsfa:
den unmittelbar unter dein Kammergericht Reben. Es gehös
zen dahin die Pringen und Prinzeffinnen bes Königlichen Hans
ſes, der Adel, extluſive ber Militär s Derfonen, alle Beamten
des Staats, ꝛc. (Siehe Gerichtsftand.)
‚ Ertrasrdinarien. Caffe, und Haupt» Sandes. Mes
llorations Gelder: Caſſe, auf dem Königl. Schloffe. Sie
Had zur Uebertragung der Ausfälle und Remiſſionen ben dm
Domainen, Landesverbeſſerungen yad anderen Verguͤuſtigun⸗
sen im ganzen Sande beſtimmt, haͤngen vom SeneralsDirerter
Si eb, und erhalten die benöthigten. Einnahmen aus der Dif
roſitiens⸗ Caſſe. Bey derfelben ftehen der Hr. Rentmeiſter
Keymert, ı Controleur und 2 Sekretaͤre.
Eyergaffe,, im Berliner Viertei, geht von der Span |
denerftraße uud dem Mollenmarkte nach dem Nicolai-Kicchhofe,
e
Me ö Habsifen und DR anufactugen.
„hat 4 Haͤufer und iſt go Schritte lang. Ehenzals wurden bier
nahe am Molfenmarfte ‚viele Eyer verkauft, woher die. Safe
„von Namen hat.
B... 8. in
.gabriten und Manufacturen. Dieſe ſind feit bir
—5 Churfuͤrſt Friedrich Wilhelms des Großen, ganz
vorguͤglich aber unter Friedrich dem Einzigen, in Berlin ſehe
in Aufnahme gekommen. Den aus Frankreich vertriebenen
and hiet aufgenommenen Proteftanten,. hat man hierbey viel
‚zu verdanken. Ihre Vepfpiele von Anlegung und Betreitung
‚rer Fabriken und, Manufacturen, murben von den Einwehnezn
‚nit Eifer nachgeahmt. Man kann Berlin einen wahren 55
drikort nennen; denn den Künftlen, Manufſacturiſten sad
Vabrikanten verdankt dieſe Refidenz vorzügkich ihre Größe ud
Bevölkerung. Concurrenz, Luxus und Mods Hiesen ſich werke
‚fefeitig bie Hand zur Verfeinerung des: Gefpämags und jur
Belebung der Künftier : Talente. Die Role :, Seiden g und
Baumwollen : Manufacturen, die Gold: = pn Silperarheiten,
„die Porcellan⸗ und Fayencewaaren, Brenzearbeiten Tapeteny
Latier s, Tiſchler⸗ und Bildhauer : Arbeiten, werden in eig
Bolltommenheit geliefert, die oft Bewunderung erregt. Ti
srößten Fabriken und Manufacturen ſind das Konigl. Lager⸗
haus, die Koͤnigl. Gold s und Silber: -Manufactir, die Köni
Porcellan⸗-Fabrik, die JZuckerraffinerlen, und die Leiden :,
Wollen⸗, Baumwollen⸗ und Eattun: Manufäcturen. " Man
Tann überhaupt anttehnier, daß 48 bis Zo, ooo Menſchen ihren
Unterhalt von den Fabriken und Manuſacturen haben. Im
Ä Jahr 1797 beſchaͤftigten die hieſigen Jabriken und. Mamfactu⸗
ren 8044 Stuͤhle, 15,787 Arbeiter ohne Weiber und Kinder;
der Werth der verfertigten Waaren betrug 8,435,165 Athle.;
der Werth ber verarbeiselin Materialien 54369,050 Athir.
Im Lande wurde verkauft bie 6,765,978 Rihlt. und außerhalb
a
Gabeln. 168
Bandes fie 1,407,073 Rthlt. Beſonders viel iſt zur Aufmun⸗
terung für die Manufacturiſten in Seidenwanten
Jährlich werden Prämien an ganz fleißige und vorzügliche Ars
Beiter ansgetheilt. Auch hält man für unvetmögende Manu⸗
ſacturiſten Magazine von Wolle und Baumwolle, aus weichen
auf Credit abgegeben wird. Die Privilegien und Eonreffionen
sur Anlegung von Fabriten und Manufacturen, eetheilt dag
General Dirertorium, nachdem daffelbe vorher von der Chur:
markiſchen Kammer, und diefe von dem Stadtmagiftrar über
den Eingefommenen, deffen Vermögen und Kenntniffe, Bes
tiht eingefordert hat. Die Sabrifenunternehmer haben in
Abſicht des Detriebes der Geſchaͤfte und des Abſatzes der
Bean, kaufmaͤnniſche Rechte; zum Detallhandel jmd fie id
der Regel nicht berechtigt. Sie ſind dem Zunftzwange nich
unterworfen, haben aber auch nicht die Rechte der Zuͤnfte Sie
Reben unter der. Aufſicht bes Zabriken⸗ Departements, ans
beſonders unter der Aufſicht der Fabriken· Inſpectoren. Auch
ſind für die Manufacturwaaren Reglements vorhanden, weiche
Maaß, Exöße, Lange, Breite, Gewicht ıc. beſtimmen, des⸗
| gleichen Schauanſtalten „in weld.en die gutbefundenen Waa⸗
ven mit dem Fabrikenzeichen verſehen werden. Einlandiſche
Bann, die außer Landes gehen, erlegen feinen Ausganges
zoll und auf Seidenwaaren wird eine Erportätiong Bonifir
atlon gegeben, (Siche auch Manufacturen und- folgende
Artikel, | 1
de + t
Vabriken, und Commercial . Departement des
General» Directorii. Daffelbe hat den Staateminiſter
Hen. von Stein sum Chef, 6Mitglieder und 5 erped..@cn
J treiäre. Im dieſem Departement werden alle Diejenigen Sa⸗
Gen, welche Das Beſte und das Emporfommen der mlaͤudi⸗
(den Fabriken betreffen, bearbeitet. Es if ein Theil des Ger
neral⸗ Direstoriuumg, le nee f
X
264 Fabriken/ x.
Fabriken⸗ und Commerclal⸗, wie auch Acciſe⸗
und Zoll» Departement, (combinirtes General) bes
Ä General. Directorii. Es ſtehen bep ſelbigem als Chef der
Staatsminiſter Hr. Freyherr von Stein, 16 Membra, 2:
pedirende Sekretaͤre und 4 Megiftratoren und Canzelliſten. u
deinfelben werden alle diejenigen Fabrikengefchäfte, weiche zu:
gleich Beziehung auf das Acciſe-⸗ und Zoll s Intereffe haben
und mit 'felblgem collidiren koͤnnen, bearbeitet. Geſuche wen
den an Sr. Majeftät den König adreffirt. (Siehe auch Gene;
ral⸗Directorium.) &
Fabriken⸗ und Manufactur- Auſtalten lberharrh
ſiehe: 2) Baumwollenzeng. 2) Bijouterien. 3) Bleichen.
4) Bleyſtift. 5) Bleyweiß. 6) Blumen.‘ 7) Braimtewein⸗
brennereyen. 8) Brauereyen. 9) Bronjefabriken. 10) Buch⸗
druckereyen. 11) Bumtpapier. ve) Cattunmanufacturen und
Drucker. 13) Chemifche Fabriken. 14) Chirurgiſche Inſteu⸗
mente. 15) Cichorien. 10) Drath. 27) Elfen: und Wind
Comptoir. 19) Eifengießeren.. 19) Eſſigfabriken. 20) Ger
briten und Drannfacturen. 21) Fabriten: Depimtement. 1s)
Babritens Gericht. a3): Fächer. 24) Farber. 257 Farben⸗
fabriken. 86) Federſchmuͤcker. ay) Fiſchbeinreißer. 29) Flor
29) Folioſabaitanten. 30) Fußtayeten: Sr) dutteralſabrilen.
32) Garn. 53) Gewichte. 34) Gold⸗ und Silber⸗ Manu⸗
faetur. 35) Halbſeidenwaaren. 36) Huthfabriken. -37) Kar
toffelmehl. 38) Knopffabriken. 39) Lagerhaus. 40) Lakier⸗
' fabtiten. 49 Leoniſche old; und Silber: Fabrik, 48) Ma
ceſter⸗ Manufactur. 43) Manufastur> und Commerz⸗ Cole
am. 44) Maften. 45) Möbeln. 46) Neudiau. 47) Ob
laten. 48) Ofenfabrik. 49) Paraſol. 50) Papiermühle.
: 51}. Parfuͤmfabriken. so) Perlen. 53) Pfeifenfabrike. 54)
Pattirte Waarenfabrit. 59) Portellanfabrik. 66) Pulver⸗
fabrik. 87) Saffian. 58) Salpeter. 59) Sattel. 60) Scheb⸗
4
Bun ie EEE nn er — —
E Seiche Bir. 165
——— 62) Schreisfedern. 62) Scehriftgießer.
63) Ochroot. 64) Seibenband. 65) Seldenbau. 66) Sets
dan: und Ceummwollen: Magazin. '47): Seidenzeug⸗ Manufas
euren. ) Seidenmoulinier: Mäfle. 69) Seife. 70) Sie
wätfabriten. 71) Gpiegelfabrif. 7a) Spielkarten: Manus
factun, 73) Staͤrke. 74) Stahlfabrifen. 75) Oteingutfa⸗
beit. ..76) Säceren. . 77) Streichen. 78) Strohhut⸗Ma⸗
nufpgie. 79) Strumpf-Manufactur. 80) Gtucfabrif,
81) Tabacksbley. ge) Tabadtsfabriten, 83) Tapeten Danus
fact. 84) Techniſches Bureau. 85). Techniſche Deputation,
86) Tuchmanufactur. 87) Wachsbleichen. 88) Wachtuch.
8), Vagenfabrik. 90) Watten: Danufactur. 91) Zackerſie⸗
derögen, 92) Zwirn.
ins ‚Sobrifen» Gericht. Die it mit dem Poligep: Dissctos
rio verbunden und ein Juſtiz⸗Aſſeſſor dabey angeſetzt. 2
suticheibet über, Fabrika Unternehmer und ihre Arbeiter und
Interſucht die yon legteren in dieſer Qualität begangenen Bere
wurapungen und. Vergehen; fo wie es auch bie Unterſuchung
gegen. die Abnehmer, ‚Käufer und. Pfandnehmer dergleichen
won wirklichen Fabrikarbeitern veruntreuten Sachen, führe,
Weſucht werden an das Koͤnigl. Preuß. Hochloͤbliche Fabriken⸗
Be adreſſirt, und bey dan Polizen⸗Directorie abgegehen.
-
:* Bücher» Fabrife Friedr. Site und Comp. ee:
—** 5.
- Bürber. Bon dieſem Jänftigen und anfebntihen on
derbe waren Im Jahr aBox hier 44 Kunſt- und Beiden
fleder mit 3 Sofelfen und 13 Lehrlingen, und ꝛe Schwar z⸗
And Schönfärher mit zo Sefellen und ı Lehrling. Um
die intändifche Faͤrberey und Zeugdruckerey zur größern Wolle
Vinmenheit zu bringen, ift vom Staate ein eigener Lehrer,
Wr. als Gelehrter bekannte Hr. Geheimerath D. Hermba
five, angefekt, welcher die Sicher, und Zeugdrucker in alen
166 Falloeniergaſſe. Farben. Babrifen.
mit ihrem Gewerbe in MWerbindung füchensen Beunhfägen
der Chemie und Phyſik theoretiſch und practiſch unterrichten
muß. Wenn ein ſolcher Lehrkurfus eröffnet werben. fell, ge:
wöhnlih in dem Winterhalbenjahre, fo wird ſolches von
her durch die öffentlichen Wiätter bekannt gemacht, worauf
fi, dann diejenigen, welche daran Antheil nehmen wollen,
fhriftlich bey dem Manufactur: und Commer xollegium mel
den, und darüber näher von demſelhen befchieben werden,
Falk eniergaſſe, auf dem Friedrichswerder, geht von
| der Rofens nach der Marktſtraße, bat g Haͤuſet, und iſt J
—
Schritte lang.
Familienhaͤuſer. So nennt man zwey ehemalig |
Cafernen, welche der König arınen Handwerkern, befonders
Zeugwebern, gegen einen ſehr geringen Miethzins, der blot
zur Beſtreitung der Reparaturen angewendet wird, eingege:
ben hat. Diefer Miethzins beträgt für Stube und Kammer
jährlich 6 Athlr., 20 Rthlr. oder aa Rthir. nach der Lage des
Quartiers. Das er ſte Samilienhaus ik auf der Konifenftadt,
nahe am ſchleſiſchen Thore, in der Köpenicker Straße No. 135
Dos zwepte im der Stralauer Vorſtadt, auf dem Holzmarkt
Plate Mo. 9 und 10. Der Ober : Eonfiftorial: Präftdent Se. i
von Scheve ift Chef diefer wohlchätigen Anftalten, und hat
einen Gchätfen zur. Seite. Der Rendant und Comtrefeur dei
Friedrichs s Waifenhaufes beforgen auch die Angelegenheiten
diefer Haͤnſer. In jedem wohnt eis engefeigter Jaſpettac ud
jedes hat einen eigenen Chirurgus.
Barden: Fabriteh. Sie unterhielten im Jahr 1908
io Arbeiter, und liefern alle Arten von Farben, befonderd
Bafchfarben und Tuſche. Dergleichen Fabriken haben: ı)
Ignatius Steiner, Niederwaͤllſtraße No. 5. =) Joſep
OSteiner, Markgrafenſtraße Mo. 38. 3) Efcher, neue
Counnendantenſtraſe De. :5 HHentke, Kiſcherſtrest
—
EEE 1 RE
daſcnerla > Geiehfänen.: 16)
Re 38, verfertige Waſchaan « Lincä carte auch Meu⸗
bian)
Befanerie, Königliche. Sie nert gan, am Ende
des Thiergaͤrtens zwiſchen den Wegen nach Potsdam und
Charlottenburg. Friedrich der Einzige ließ fie im Jahr,
174% nadı dem Muſter derjenigen, ſo er in Boͤhmen geſehen,
anlegen. Wan hält dafelbft mehr als taufend Zafanen. Ein
in der Mitte des Gartens errichtetes Haus, dient den Hutern
zam Bruͤten. | | ,
Sederfihmücerenen, oder Huthfeder » Manufactu⸗
ren. Diefe unterhielten im Jahr 1902, 47 Arbeiter. Manu:
factaren beſitzen: 1) C. P. Winkelmann, Schleuſenbruͤcke
No. 13. 2) Nanni, ebendaſelbſt No. 1. 9 Nine Bar
‚we Jaͤhns, ebendaſelhſt Mo. 4.
Gederviehhändler. Deren hatten wir PM in J. 1808.
Fehrbellin, Mediatſtadt, 73 Meilen von Berlin, im
Havellaͤndiſchen Kreife, anf der Poſtſtraße nach Hamburg,’
und am Zufammerifluß der beiden Arme des Rhyns, weicher
aus dem Ruppinſchen Seo koͤmmt. Es iſt daſelbſt ein ge50
Fuß langer Damm, welcher der Fährbamm heißt. Die
Stadt hat weder Mauern noch Thore, und 3 Ausgänge. Im
Jahr 1001 waren hier 123 Haͤuſer, 27 Scheunen und 952 Ein
wohner. Eine eigene Kirche hat die Stadt nicht, fondern die
Einwohner bedienen ſich derjenigen tar Dorfe Feldberg, weis
ches mit der Altftadt von Fehrbeflin unmittelbar zufammen⸗
haͤngt. Die Hauptnahrung den Einwohner iſt Ackerban. Der
Sieg, den der Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm der Große im
Jahr 1675 den Juni nicht weit non hier über Die Schwe⸗
den erfocht, hat dieſe Gegend beruͤhmt gemacht.
Feilenhauer Dieß zanftige Gewerk hatte im Jap
won 6 Meifter, 5 Geſellen und a Lehrlinge. um
Ä
268. Jeldarcillecie. Feſtavgagraben.
Velbarulerie, ſehe Garniſon.
Feldbaͤckerey, ſiehe Proviantbaͤckerey.
Feld⸗ Lazarech⸗ Directlon, Haupte, beſteht aus x
Virector, 1 General⸗ Stabs⸗Chirurgus, 1 General⸗ Feld:
Stabs-⸗-Apotheker, und x Ober⸗Feld⸗Lazareth⸗gInſpector
und Sekretär. Sie gehoͤrt zum Medicinalſtabe und der Ge⸗
neral⸗Intendantur.
Feldſtraße, auf der Loniſenſtadt, geht mit No. zn
der Communication, unfern des halliſchen Thores an, bis
No. ı9 an die Orangenſtraße, und zuruͤck, die sonfarenftraße
vordey, bis No. 36. Man findet Hier Hufaren «Ställe. Ne. 7
und 6, und zwifchen Po. 8 bis ap iſt noch Ackerland Sie iſt
1200 Schritte lang.
Serdinands, Prinz, . Pates, 2 3 banaiten
ardens⸗Pahais.
Feſtungsgraben. Der chemoie —— um⸗
giebt Berlin und Koͤlin und geht rechts und links in zwer Ab⸗
theilungen aus der Opree. Rechts geht er bey der Stralauer⸗
hruͤcke, durch die Koͤnigs⸗, Spandauer⸗ und Herkulesbrücke
bis wieder in die Spree, und dieſe Seite wird auch der Kb:
nigse Stadtgraben genannt. Die andere Haͤlfte geht won''bee
Waifenhausbruͤcke um Kölin herum, durch die Spittel-, Moh⸗
ren⸗, Jäger» und Neuftädters Brüde bis zum Kupfergraben.
Diefer Theil des Grabens iſt durch Gebaͤude fehr verengt und
überbaut. ._ >
Feſtungsgraben, am, eine kutze Straße in Alt⸗
Klin, vom Plage des Zeughauſes bis zum Sießhaufe Eis
"Bat nur 5 Haͤuſer und iſt 250 Schritte lang. No. u. a iſt
das Aceiſe⸗ und Zoll⸗Directions⸗ Haus. Vor dieſem und am
Sraben iſt ein, angenehmer Platz mit Caſtanienbadumen bes
fegt.
’ [2 3 ” ‘ı* . . . ‘oe .r ⁊ 4262
—
en _ 0
’
Jouer loſchanſtaltem 14
Beuerlöfchanflalten. . Die erſte vorbefferio Jererord⸗
nung gab dev. Churfuͤrſt Friedrich. Wilhelm der Eeate im Jahr
209: , und die zwepte iſt vom eteu ‚April 2707. Die Feuer⸗
löfchanflalten ſtehen unter dem Polizey⸗ Directorio, und fie,
ind fo wohl angeordngt, daß sine Jeuersbrunſt ſelten mehr
als ein Haus verzehrt. Feuerlqaͤrm wird durch die Nachtwach ·
ter mit ihren Hoͤrnern und Knarren, durch die, Trommeln,
Trompeten und Glocken gemacht, und verbreitet fich ſehr ſchnell
durch die ganze Stadt. Aufden Thuͤrmen, nach der Gegend,
wo das Feuer iſt, werben Laternen ansgehängt, und in der,
Machbarfchaft der Feuersgefahr muͤſſen die Bewohner der Erd⸗
geſchoſſe Lichter in die Fenſter ſetzen. Die Brauer und Brann⸗
teweinbrenner ſind angewieſen, im Winter bey Feuersgefah⸗
‚zen warmes Waſſer herbey zu fahren, um die Spritzen und,
Schlauche von Eis kein zu halten. Im Jahr 801 zählte man,
in denverfchiedenen Gegenden der Stadt zweckmaͤßig ver⸗
theilt 24 Sprigenhäufer, og metallene Sritzen, incluſivo
qiger Pramfpsigen auf der Spree, 6407 hoͤlzerne Opritzen,
welche Die. Hauabeſitzer halten muͤſſen, 4839: Feuerlzitern,
38,335. Eimer, 100 Haken, und 417, Waſſerkufen auf den
Straßen bey den Brunnen, Gleich bey den erfien Eruerlänne
wäßen die Schacuſt einfeger ſich bey Dem Feuer -cimfinden,.und.
jedes Regiwens verſawmelt fich auf. ſeinem Paradeplatze, um,
Angrhunngen zu verhaͤten. Die Stade. ift in 6 Feuer⸗ Reviere
eingetheilt, und jehem ein Feuerherr vorgeſetzt. Auch ſtehen
3 Sprigen: Commiſſarii bey denſelben. Die Bürger find zu
Wachen bey Zeuersgefahren in a4 Compagnien abgetheilt, und
werden durch ſogenannte Senerzettel dazu commandirt. Diefe
Zettel. verpflishten ſie auf einen Monat, und fie erhalten ſelbige
den Monat voraus, in welchen. fie, Dienfe thun ſollen. Im
Durchſchnittt kommt dieſer Feuerdienſt. alle 10 big ze, Monat
herum. Zur Bedienung der Spritzen find Männer beftimung,
welche damit zenan umzugehen verſichen.
x
: 470 Zeuer> Socerkt 16. y
: Bene » Socteräts » Direction, zum Stadtmagiſtrat
gehörig, hat 4 Mitglieder; weiche alle 3 Jahre verändert wer⸗
Sen. Die Feuer» Sorietät wurde 1718 der 29 Der. angedrd>
niet, und ift blos für Berlin. Mach dem Reglement vom
do May 1800 möffen die Beſitzer aller auf ſtaͤdtiſchem Grunde
Begenden Gebäude der Societät beytreten. Die Verſicherungs⸗
Gumme wird durch die Tare vereideter Bauverſtaͤndigen das
Hin beſtimmt, daß Ben entfiehendem Brande der Eigenthuͤmer
durch die Verfiherungs s Summe in den Stand geſetzt werbe,
ein Gebaͤude von gleicher Befchaffenheit und Conſtruction, und
mit eben ſolchen Materialien ıc. wieder aufjubauen. Die Kas
taftra werben alle fünf Jahre umgefchrieben, und die Gebäude
neu revidirt. Doch kann jeder alle Jahre mit einem neuetrich⸗
teten Gebäude hinzutreten, nachdem er fich ſechs Monat wor
Ablauf des Etatsjahres, welches mit dem erften May anfängt,
dazn gemeldet hat. Die Königlichen Schlöffer und DE Pal⸗
fäfte der Prinzen vom Gebluͤte, desgleichen die Pulverſabriken
find von dem Beytritt zur Fener-&ocietät ausgeſchlofſen. Zar
Jahr ı7ı2 betrug das: Verfiherungsquantun 3,276,3%0 Rihle⸗
im Jahr 1793: 23,808,085 Rthlr., im Jahr 1797: 30,909,394
Brhke., im Jahr 1800: 35,674,950 Räte: und im Yahr das:
43;,457,000 Rthir. Die jährlichen Abgnben an die Feuer⸗So⸗
cietät kann man im Durchſchnitt auf ae gr. für das Taufe
rechnen. Gefuche werden entweder an den Magiſtrat adrefs
firt, oder an Ein Hochloͤbl. Feuers Gocietäts: Direstprium
Aberfchrieben,, und in der Magiftrats : Regiftzatur abgegeben,
euer. Soeieraͤt Churmaͤrkiſche, General-Fante,
Bat einem General: Diverter, den Staatsminiſtet Ben. von
Voß, ‚x General: Rendanten, Ken. Kriegerath Schul z und
35 Provinzial: und Kreis:Directoren. Diefe allgemeine Jeuer⸗
Gorietät für die Bewohner des platten Landes der Churmark.
tam unter Fried rich dem Einzigen 1765 gu Stande,
er
!
KSFiakre. Sinem- Kon. — 171
an Aare Einsichtung iſt nach dem Neglement vom di Abril 1775
gemacht worden. Sie beruht im Allgemeinen auf den dey
dem Fener⸗Societaͤts Direclorium von Berlin angegebenen
Eigen. Geſuche erden an die Koͤnigl. nermirehe an
Fa: Band: Zeuer⸗ Societaͤrs⸗Direttjon adreſſirt.
BViakre, fiche Miethwagen.
Finanzweſen überhaupt. Ueber dieß kann man fob⸗
"gende Rubriken nachſehen: ı) Abgaben. =) Accife: Buchhal:
gesey. a) Accifes Caflen. 4) Acciſe⸗ und Zoll: Departeinent:
5) Acciſe⸗ und Zoll: Direction,. 6) Banke. 7) Bergwefen.
©). Oreunmaterialienze. 9) Chargencaffe. 20) Thauffeebaus
Departement. ı2) General: Controßle. ze) Domainencaffe.
23) Crominations = Eommiffion beym General s Directorio.
24) Eraminatigns Commiffion zur Entfheidung ber Kamt ·
gals and Finanz⸗ Juſtiz⸗ Gachen. 15) Extraordinariencaſſe.
26) Fabriken⸗ Departement, 17) Forſtweſen. 18) General⸗
Directurium. 19) Holzcomptoir. no) Intelligenzweſen.
21) Churmaͤrk. Kammer. ae) Kammer⸗-Juſtiz⸗Deputation.
23) Kriegscaſſe. as) Lotterie. a5) Militaͤr⸗Departement.
26) Münze. 27) Poſt. 28). Rechenkammer. 29) Reviſtons⸗
Collegium der Kameral: und Eommerz-Juftl; Sachen. 307
Bel. 3) Serhandlung. 32) GStrafcaſſe. 33) Torff.
Evang » Directorlum, fiehe Generafs Direrten
rium.
Finow⸗ ganal. Diefer Kanal vereinigt die Havel
mine Der, and seht von Liebenwalde bis: in den Liepfchen
See, welcher tere mis Der Ober zuſammenhaͤngt. Er if
20,963 Ruthen lang, nit. mehreren Schleufen verfehen,_und
für die Schiffahrt nach Schleſien, Pommern, Preußen und
Magdeburg von geaßer Wichtigkeit, Zriedrich der Ein
dige ließ ihn.2745 anfangen, und 2746 wurbe bie erſte Per⸗
278 Fiſchheinreiſſer. diſcherbeuͤcke.
befahrt darauf gemacht. Die Unkoſten dieſes Kanals Keira:
er mehr ad zoq, oo Reihlr.
Viſchbeinceiſſer r gab es im nie ades 25 in 8 Du
BER
Fiſcher und Fiſchmarkte Die Fiſcher bilden in Ce.
Tin eine privifegirte Fiſcherimung, welche tr Jahr 1802 34
Perſonen ftark war. und 10 Sefellen unterhielten. Ste haben
das Hecht, Teiche "und Seen zu pachten und die gefangenen
Sifche auf den Fiſchmaͤrkten oͤffentlich zu verkaufen: Auch giebt
es einige blos conceffionirte Fifcher, welche jedoch feine Packs
tungen haben, und auch mit feinen Karpfen Handeln dürfen,
Verſchiedenen iſt es auch erlaubt in der Spree zu fiſchen. Auf
der Spree, bey der Fiſcher⸗, Sertrauten:, neuen Friedrich
ſtraßen⸗ und Weidendammer-Bruͤcke, halten fie ſich Fiſchkaͤ⸗
kaͤſten, in welchen fie ihre Vorräthe aufheben. Auf den Maͤrk⸗
ten haben fie vom Diorgen bis Ende des Tages feil. Folgende
Arten-Fifche werden befonders in der Spree und in der Chur:
mark gefangen, und nachdem die Jahreszeit iſt, hier verkauft:
Aale, Barben, Barſch, Bley, Forellen, Gruͤndling, Hecht
Karauſchen, Karpfen, Lachs, Lampreten, Maraͤne, Ploͤtze,
Quappe, Schley, Schmerl, Stint, Uekeley und Zander.
Die Fiſchmaͤrkte ſind folgende: 1) in der Poſtſtraße; =) auf
dem Neuen Markt; 5) auf dem Haakſchen Markt; 4) Kölns
ſeher Fifchmarkt am Mühleudemm; 5) aufderr Spittel⸗NMarkt;
6) anf dem Gens dv’ Armes: Markt; 7) in der Letztenſtraße bepm
Headeınie » Gchäude.
Fiſcherbruͤche und an dar Bißhechräde, , in. 2
Klin. Dieſe hölzerne Grürke und Straße geht wit Mo. ı am:
Muͤhlendamm bey dem Portale an, vor dem Durchgange nach
ber Fifcherſtraße und. dem koͤllniſchen Wurſthofe vorbey, bie
Mo. 24 an die Anfelbrüde, und zuruͤck an der Spreeſeite bis
No 37. Die ganze Länge beträgt 875 Schritte. Mp.es, 26
\
*
Fiſcherſtraße. FSleiſcher ꝛꝛ. 476
iſt die ſogenaunte Inſel. Die Bruͤcke, oder. Wa; ı 58 3, sehe
Uber die Spree, und beſenders über das Waffen weiches Di
Drähten auf vom. Ürähiendbemm treibt. . Die Darauf gebauten
Läufer ſtehen auf Pfaͤhlen, und wurden um das Jahr 710
erbauet. Ehemals waren hier Fiſchmaͤrkte, wovon Brüde und
Straße dn.Mamen hat. Auf der Spree und zum Theil hin
ter den. Käufern der linken Seite, haben die Fiſcher viele Fiſch⸗
Fiſcherſtraße, in Kit: Klin, geht mit No. ı am Fils
nischen Fifchmarkte und dem Muͤhlendamm an, vor dem Durche
gange nach der Fiſcherbruͤcke und der Schorufteinfegergaffe vors
bey, bie No. 19 an die Beieveihegrah, und zurck bis Dt. er
Sie iſt 325 Schritte lang:
Siffalat, Dieß ſteht unter einem General: arte
Konigreichs/ exclufive Schleſten, Hrn. Geheimen: Juſtizrath
Höher, und deſteht aus in Mitgliedern. Die Fiſkale ſind
angewieſen, ſowohl über die Koͤniglichen Gerechtſame und Res
yolten, als auch über die Beobachtung der Landesgeſetze zu
wachen. Sie heißen nach der Werfühiedenheit ihrer. Veichäfge
sung; Hof⸗, Kammer⸗, Conſiſtorial⸗ Stewpel«, x. Fiftgfe.
Der General: Fiſkal haͤngt unmittelbar vom: Könige ab, unp
erhält vom Winiſterio Ordres anf Speriai: Befehl. Sefüche
werden an ein Königl. Hochloͤbl. General⸗ Fiſtalat adreſrt.
VWlathowsgaſſe, in der Spambhure Worſtadt, geht
von der Waflergaffe nach dem Garten von-Membiien‘, hat 5
Käufer und iſt 240 Schritte lang, Sie hat der Namen von
eher ehemals hier wohnenden Hofrath Flatho.
* Bleiſcher/ Schlaͤchter, Fleiſcherſcharren. Das Flei⸗
—* iſt Hier ſehr auſthnlich und zunftig, und hatte im
Jahr 1801:3 162 Meiſter, ai0 Gefellen, 4u Lehrlinge, und
Hoch 55 Hausfclächtee. Sie erhalten monaklich eine Tare
vom Polizey⸗Directoris mit Concurrem; des Gouvernemente,
274 Silier-Manuſacturen. Släffeic.
und im IAchr Gotz galt hier nach verſelben: das Pfunde des ber
Kar Nindfteiſches 3 gr. md 5.98. Apf., Dasichlaggtare 46 das
Rudfleiich 3 ge., Hammielfleiſch 3 gr., Schweineßeiſch 3 gr
6 pf., Kalbfleiſch zum Kochen a gr. 6 pf. yaı Braten Bar.
Das Gewerk hat a Schlachthaͤuſer an der Spree, und in meh⸗
reren Straßen findet man einzeimeßleifcher Lünen. Große und
gewohnliche Fleiſchſcharren find an folgenden Orten: 1) in der
Poſtſtraße; 2) unter dem berlinifchen Rathhauſe; 3) auf berg
j Meuen Markt; 4) auf der Eontre: Eskarpe bey der Vernauet-
Braße; 5) auf dem Haakeſchen Marfte; 6) neben aber hinter
dem Vllnifchen Rathhauſe; 7) auf dem Werderfchen Markt;
8) bey der Jerufalemer Kirche; 9) in der Wilhelmsſtraße un⸗
fern der Leipzigerſtraße; 10) in der Taubenſtraße bey der
zruforädt.
Flor⸗ Manufacturen haben: 2) Sof, Friedrich Na⸗
| zufs, Spandauerſtraße No. 19. e) J. W. Heitmann,
Alte Jacobsſtraße No. 76.
3. Hlofigraben, auch Landwehrgraben, Schafgrer
ben, oder · ehemals auch der Heidekannpfſche Graben genanne,
ward 1705 auf Befehl König Fröedrichs J. zumn Holzfloßen muy
gelegt, geht vor dem ſchleſifchen Thare aus der Spree, vbr han
Cottbuſſer ˖ und halfiſchen Thote vorbey, durchkreuzt die Port
damer umd-die Chariottenburger Thauſſee, und: ſallt unfsen
der letzteren veh der hier gelegenen Drähte wieder in de Spree.
Men Theil bey dem Potsdamer Wege uud im Thiergarten
wenn: man beſonders den Schaſgraben und eine Bruͤcke des"
ſelbſt die Schafbruͤcke.
Fluͤſſe, Kanaͤle und Gräben in und bey Berlin.
Wiche ı) Spree, 2) Pankow. 5) Feſtungsgraben. 4) Frie⸗
deichegracht. 6) Schleufengraben. 6) Kupfergraßben. 7)
Mahlengraben. 8) Diänggraben, 2 ————
am Feßgraben.
—3
|
BSolloſohrikancen. Beuunse: Magalin 175
Follo ſohrikauten warm 7.in Jahr mo in Berlin
|
| 5 Sormfäpnelder, beſchaͤftlgten die Biefigen Manufactu⸗
ren im Sahr 1808 37.
Forſtweſen. Die Provinzial s dorſtſachen 9— bung
Hreubiſchen⸗ Chur⸗ z, Neumaͤrtiſchen⸗ ‚ Pommerfhem, Nie⸗
der ſaͤchſiſchen⸗ und Weſtphaͤliſchen⸗ Departement, und deren
Bearbeitung, find dem General-Directorio untergeordnet, &
- gehören dazu: ı) Die Forſt⸗ Karten⸗ Kammer, welche
auf dem Jaͤgerhofe beſtndlich un täglich von g Bis = Uhr offen
iſt, mit ı Director, Ken. Oberforſtrath Kranfe, » Ober⸗
Sorfiräthen, © Forſt⸗ Commiffarien, ı Conductene und Afft
Renten. Diefe Forſt⸗ Karten: Kammer beſchaͤftigt ſich mie dem
techniſchen Theile des Forftweſens, und bearbeitet die Dermeß
fungs:, Eintheitungs s und Abfhägungs: Sachen, revidirt bie
| Verbeſſerungs i Anſchlage und Holzbeſtands: Regifter, entwirft
die Inſtructionen für die Taxatoren und Conducteurs, fertige
die Abhotzungss Tabellen nad den Abſchaͤtzung?⸗Reſultaten und
yalklletefe Geriernultabieaux über den Börfthaushalt an, nnd
yesidiet ale Ratten und Zeichnungen. 2)’ Die geheime
Worſtraleulatur, mir z Caltulator. Y Die geheim
IveſteCanzley, auf dem Könige: Sqhloſſe befindttch, mit
2 Tanjley⸗Direckoe, 8 Canzelliſten and- Affiſtenten. Die
| Shurmärkifche Pepotnziale Forſte Taffe, auf dem
Konigi. Ochloſſe, mit ı Rendanten. 6) Die Oberer
Eraminatione:€ ommilfion.
\ Fourage- Caſſe, Churmaͤrkiſche. Dieſe call
ſeiſter die Bezahlung der an die Cavallerie gelieferten Bourages |
x beduͤrfniſſe, und es ſtehen beyh derſelben x Rendant, ı Eontror
| leur und 1 Caſſenſchreiber.
KVvourage⸗ ‚Magazin ‚ Königlichen, auch Stroh: |
magajin xendaut. in der Otralauer Vorßadt, in der Map
-a76 WR Depiasamene.:. Sealiffurserfltaße:
gannſvthe Veen Hk na... Dei Mebande wurde 1760 maſſoo
cbouet, and es wird. darinnen Holer, un uud Stroh tik
bie in Berlin ſtehende Eavalerie aufbehalten, und vom ı Sek:
„danten und = Consroleue. verwaldet. Wobey iſt ein Date
Bas ‚ die Otrohmagazin · Wache genannt. Ä
Fraͤnkiſches Departement ’ fie General⸗ pi
ktorium. |
Frankfurt an ber Oder. Immediatſtadt, 113 ei
dessen Berlin, tm Lebuſi iſchen Kreiſe, auf der Poſtſtraße nach
Oeblogen und. Südpreußen, mit 3 Thoren, Dealer —
Waͤllen. Die Stadt hate eine Univerfitätund 3 Dieffen. m |
Sahr 1504 waren hier 2355 Haͤuſer, 244 Schennen; 7 Kir⸗
Ama Hoſpitaͤler, + Synagoge, ı Rathhaus, a Brfulhäw |
je. .;Yecies und Zolhans, e Maifenhaͤuſer, Arbeilahaus
mud. 15,538 Einpahner, van. melden Boog zum Militat 96
hör sten. „Die Nahrung, zishen die Einwohner. von. den Me |
gekhäften ‚ der Univerfpät, der Oderſſhiffohrt, ‚von. Jabrilen,
Aſderban v. Dye Meſſen werben, (gie agas jaͤhrlich dreg nql |
gränlten,, nämlich. zu Reminiscere, ‚Margarethen yab, Wow
gun, , Die Uninerfgät wurde 1506 geſtjftet. Nahe am key
ſer Thyre if. ein, Vad wit, einen Barten i im Oprcöruge. , ME |
brn.er Eudt heht, man das dem Prinzen Keonelp. vgf
Nraumſgeweig egricptete ‚Dionumeng, ber in der OR pa
trank, da er die unglockichen Bewehner ber Vorſtadt degee
—* aberſchwemmt waren, Ketten wolſte uch Pat
wan bier zu ſeinem Andenten eine Krenfpule für. m arme
Kinder errichtet. .
FZrankfurterſtraße , große, " der Etreiame Sei
Kai, gebt mit No. 1 vom Thore an, uͤber bie Einirafenbe,
Daßmannee, Nofen⸗ und Krautgaſſe, did No. 65 an die fie
de Frantfueter ſtraße, und zuruͤck His Ra. 106 "Bhre Laͤnge If
1900 Schritte, nad ſit iſt zunn Thril-mis Eindunkduen. befapk
Im
Grankfuster Gerafe. Sronglpfße Tolenie. 1m.
ı Sep. Xufange des zum Inhrduicherts fiaub das Hoh gericht in
Allee Bsraße, de wo der. Kirchhof iſt. Man finder bier noqh
win innen und Yaufellen.
Frankfueter Straße, Fleine, in der Streleuer Kon
Main, geht mit Mo. 2 beoh der großen Fraukſurterſtraße an, üser
bie Vaumgaffe, Hit No. 10 an die Landsbergerſtraße, und zus
rick bie No. 19. Sie iſt ago Schritte lang.
: :Brantfautee Thor, beym Anfange der großen Frank⸗
-Antefireße. Vor demfelben fängt fi die Chauffer nach Frans
een — —e — — — — —— — — — — ||
2
fürt an der Oder an, und an derfefben liegt die Deus Welt
und das Schloͤßchen.
Fram zoͤfiſche Biden, auf der Friebrichsftabt, in
der Mauerſtraße Mo. 45. In dieſer wird für die Colonie- Are
menhäufer das benoͤthigee Brod gebacken. Das andere ſoge⸗
nannte klamofiſche Brod backen die Baͤcker daequel und
Vlanvalet.
Franzoͤfiſche Colonie. Schon 1677 vor der Xufbe: | |
Bing es Edicts von Nantes waren an 100. frangöfifche Samts
Kar in Berlin, denen nachher fo viele andere nachgefolgt find,
Naoch der Einladung Churfirft Friedrih Wilhelms des Gro⸗
Ben vom ayften Dit. 1695 kamen aus Languedoc, Ber Dauphi⸗
ne, Loithringen x. eine Menge reformirter Flüchtlinge hierher.
Diefen folgten 1688 die Waldenſer, welche aus den Thaͤlern
von Piemont, wegen Religionsbedruͤckung, entwichen waren.
In luoog kamen die Wallonen und ſchweizeriſchen Refugier⸗
den, and um eben biefe Zeit die Pioteftänten aus dem Fuͤr⸗
ſtaxchum Drange bier an. Durch ihre Schickſal, durch
iren Erwerbfleiß, Atbeitellebe und Einfachheit ihrer Sitten,
shepfehten fie‘ ſich hier ſehr, und fie find es, von welchen Die
IAnduſtrie ſich auf die. übrigen Einwohner audzubreiten aufing
Diefe Kolonie genießt: befondere Rechte und. Freyheiten. Sie
Sehen ihee eigenen Gerichte, Kirchen, Armena uſtaiten sc. -
— M
[
—* Neenidſuiches Ef ſtorium. Stan). ri
Ge Pberaufiche fuͤhrt das Eitinlei Vepartement. ier gehdrei
Aber zus VCelenis micht alloin die ders Neligion Wegen ad Frans
reich vertriebenen Perſonen und-Ire Nachkommen, fordern
auch alle ſich hier viederlaffende Fremdemd Aaslanber, ofme
Raͤckſicht auf Religion oder Naticar, kanuen fih dazu begrde
Letztere nehmen ‚jedoch an den verſchicdenen Bencſteten niche
vollen Antheil. Militaͤrperfonen aus den Coleonit Juulilen
gehören unter die Militaͤr⸗ Gerichte, Die Anzahl Se Di
glieder, welche zur Franzoͤſiſchen Colonie gehonen Letzug, im
Jahr 1803, 4588, Ehemals war fie. färker, aber durch Ver⸗
heyrathungen mit deutſchen Femilien, und durch den Militägs
fand, nimmt ihre, Anzahl von Jahr zu Jahr etwas ab.
Den 29 Dt. 1785 feierte die Eofonie ſowohl hier als in allen
Preußiſchen Staaten, den Tag, on welchem vor 100 ‚Sahren
unter Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm̃ dem Gropen, ihre" Werd,
tern waren aufgenonimen worden. "Das franz. ‚Sonft forium
ließ auf die Seier eine Dentmünze prägen,
Sranzdfifches Eonfi ſtorium fi che C on, fi dei tium.
Franzoͤſſſches Departement, ſiehe colapu d·-
partement.
- Branzöfifihe Gerichte und Frauteſiſther Her
Haus. Letzteres iſt auf dem Ftiedrichswervet, in der Site
verlage⸗ Wallſtraße. Die Franzoͤſifchen Gerichte beftehenẽ
J. aus dem Ober: Berichte, welches den 19. Jar!’ ueig6
Yon König Friedrich I. geftiftet wurde. Es verfänihiete‘ 7—
Dienſtags Vormittags, und von’den hier ertheilten Tiriherfch
geht die Reviſion an das geheime Ober Tribunal. Ale and
ve franzöffihe Gerichte ſtehen "unter demſelben, unb’an Ber
Spitze deſſelben ad Chef der Seaaisminiſter Herr von Pr
ſemeyer, nebft 7 Raͤthen. Geſuche werden An’ Bin Khtrig
adreſſirt, zur Eröffnung des Rönigl. hohentanzoftſc eli
Hber ·Serichto IE. das Un ten⸗Geticht erstere
: Geany, Symnaſuim. Bron Hef. 179
Gigung Montag und Donnscfag Vormietags. Es firhen da⸗
bey: ı Calonie⸗Richter, 5 Aſſeſſeren, 5 Referendarii, ı Mens,
dant, ı Tanpelsp» Infpector und Regiſtrator und ı Canjelliſt.
Die Depofitens Eaffe IH Montag Machmittags um 3 Uhr
ofen, und die. Canzeley ‚alle Tage. Unter dieſem Unter⸗ Ge⸗
riqte ſtchen alle hiefigen. zur Colonie gehörigen Perſonen, im,
veptiichen Angelegenheiten. Geſuche werden an das Koͤnigl.
Vohllabliche franzoͤſiſche Tolonie » Gericht adseffirt.
Sranzöfifebes Gymnaſium ober College royal
Francois, auf dem Friedrichswerder, in der Bliederlages
Wallſtraße No. 1. Diefe Schulanftalt hat ein Inſpectorat
von 5 Perfonen, und Director derfelben iſt der Dr, Geheime⸗
und Ober: Eonfiftorialrath) Erman. Außer diefen dat dieß
Gymnafium noch 10 Profefforen und Lehrer und beſteht aus
6 Claſſen. Dieß Gymnaſium wurde 1689 von den erflen Res.
fugirten geſtiftet. Es war Anfangs in der Strafauerfirafe,
und 1701 wurde es hierher in ein eigenes dazu gebaute.
Haus, verlegt. Die Lehrer erhalten ihre Beſoldung meiftene
aus der Civil »Eraescaffe, und die Schüler haben ganz freyen
Unterricht. Es iverden barinnen auch Schüler von anderen
Gerichts⸗Unterthanen und vorranderen Religionen aufgenom⸗
men, and koͤnnen ihre Studien darin fo lange forsfegen, bis
fie auf die Wniverfität geben. Jährlich werden zwey öffentliche
ESamina gehalten. Weit diefem Gymnaſium ift feit 1770 ein
theologiſches Seminarium verbunden, deſſen Abſicht if,
Geiſtliche für die franzöfifchen Kolonien in des Königs Staaten
zu erziehen. Es werden junge Leute von 15 Jahren und date.
übe. darin aufgenommen, und, genießen freyen Unterhalt und
Untexricht, big fie zu Predigern berufen werben. Das Gym⸗
naßum ſomybi als das Seminarium haben jedes eine Biblio:
Wr zuſammen von 4 bis 5000 Bänden. ’
VWeruſcher Hef, in Alt⸗Koͤlln, an. Ir Jungfern
Mm 8
280 Bronpäfifgen Holpital. ran, Kühe,
Brüche. Dieß Gebäude He 1747 beb Geheime Nash. Gautier
ta Eroge duch Feldmann erbauen. - Um das Jahr 1560 hatu
der Scheimerath, von Happe hier ein Haus erhamen:laflemi ‘
und daſſelbe 1690 an die franzoͤſiſchen Kaufteute Rent und
Doyer verbauft, von weiden die Benennung. franzöfifcher.
ontfianden if, Der Hof diefes Gebaͤudes wird yon u mehreren,
Familien bewohnt.
Stanzöftfches Hofpital‘, in der Seitrigefraße Pe
229, nicht weit vom Oranienburger Thorr. Dieß Bofpitsf
wurde 1697 vorzüglich durch Geſchenke der Ehurfärfiin Dorsr
then geſtiftet, und hernach fehr erweitert. Man nimmt
innen alte und fchwache Perſonen umfonft oder gegen ein ger
ringes Koftgeld auf Zeitlebens, arıne Kranke aber sis zu-ihree
Senefung auf; Die völlig Armen befommen auch Kleiduns
Wahnwitzige werden hier ebenfalls verforge; wenn über die:
Verruͤckung bis zur Raſerey geht, werden fle ins Irrenhaus
. wach der Charite gebracht. . Endlich können auch junge Leute‘
auf eine Zeitlang zur Zucht hiecher gebvacht werden. Mit dien
ſem Hofpital iſt auch das Kinder Hofpital verbunden. Dem
dem feanzöftfchen Ober⸗Conſiſtorio wird jährlich für das franz. .
KHofpital eine Commiſſion von 9 Perfonn ernannt. Auch ib,
ein Deconomie : Infpeetor dabey angeſetzt, unb eine Inſpectien
zur Seidenkultur damit verbunden. . Desgleichen hat ug da -
Hoſpital eine eigene Kirche in demfelben, an welcher ein‘ Pre
diger ‚fteht, der alle Sonntage Vormittags Gottesdienſt halt.
Diejenigen, weldye in dieſem Hoſpitale aufgenommen feyn wole
len, muͤſſen ſich an das franzoͤſiſche Confiſtorlum wenden.
Franzoͤſtſche Kirche, auch Neue Klrche gerammt,”
in Ber Liofierficafe, neben No. 45. Diefe Kirche ließ König.
Friedrich Wilhelm L zur Bequemlichkeit derjenigen Ce⸗
lonies Mitglieder erbauen, welche Bier herum wohnen... Der
Gtundſtein wurde a7ur.gelegts. »7p6 ward. fie.fertig, und
[_ 77 wu
deengiſiche Kirche: atu
Wir Mi. in Gegenwart des Monarchen feherlich ringe
weht. Sie tft ſehr einfach ımd ohne Thurm erbaut. Ge
. nd a Prebiger an derſelben, und der Gottesdienſt ik Sonn⸗
tags Vormlttags um 9 und Nachmittags um Ih,
Sranzöftfihe Kirche auch Franzoͤſiſcher Dont ge⸗
Honnt, auf dem Gensd’Armes Markt. Sie ward 1701 bis
2705 auf Koften det Eolonie von Caya rt, nah dem Modelle
dei ehemaligen Kirche zu Charenton erbauet, und auf Koften
Friedrichs des Einzigen mit einem prächtigen Tyurme
verfehen. Durch den Bau dieſes Thurmes verlor die Kirche
iheen irchhof, und erhielt dagegen den Kirchhof vor dem
Orauienburger Zhoee. Es fichen zwey Prediger an diefer
Kirche, und Gottesdienft ift Sonntage Vormittags um gund
Nachmittags um.a Uhr. Dienſtags Nachmittags um a Uhr
iſt Catechismu⸗sſehre, und Donnerſtags Nachmittags um s Ude
Verfttnde,; Der Brundftein zu dem Thurme biefer Kirche wur⸗
de den :azften. May 1780 gelegt, und derſelbo haͤngt hinten
wmit dar Kirche gufemmen. Der Hauptmann von Gontard hat
nach Fraͤrde ichs des Einzigen eigener Idee, die Riffe
ſoxohl zu diefan als auch zu dem Thurme, der nahegelegenen
deutſchen Kirche. gezeichnet, und den Bau bis zum agften Juli
1981 geführt, wo nicht allein diefer Thurm Riſſe bekam und
dan Einſturz drohte, ſondern auch der Thurm der deutſchen
Kecche wirklich einſtuͤrzte. Unger mußte dann den Bau von
beiden Thuͤrmen vollenden, welche ſehr viel Aehnlichkeit mie
cinender haben. Der Hauptplan iſt von den zwey Marien⸗
Kirhen:auf dem Plage dei Popolo in Rom genommen, nur
wg hiefigen Thuͤrme noch mit runden Säufengängen oder
Dom vermehrt wurden, Der Bau wurde 1785 beendiget.
| Die düßete und untere Form diefes Thurmgebäudes iſt ein
— — — —— —
veitbrunmenes Viereck von’ 74 Fuß, deſſen drey freye Seiten.
mit einem Hauptvorſprunge von 24 Fuß 4 Zoll verſehen find.
Jeder dieler Vorſpruͤnge iſt mit 6 korinthiſchen Squlen ind
v
4
/
a2832 VFranjodſiſche Kirche.
Wandpferlern befetzt. Die Hauptfronte nach bed Warkgrafen⸗
ſtraße, Hat einen Saͤulengang mit Blenden, worin Bildfaͤulen
ſtehen, und über denſelben Basreliefs. Die Beitenfranten End
mit der Hauptſeite gleich, nur daß anftatt des Saͤulenganges
eine Halle it, und anfiatt der Blenden Benfter find. Der
ganze Hauptvorſprung an jeder der drey Seiten, enbigt fi
mit einem dreyeckigen Giebel, worauf Bildfäulen fliehen, und
deſſen Giebelfeld mit erhobener Arbeit geziert ift. Zwiſchen den
Giebeln geht eine Attila, und an den Eden derſelben find vier
Auffäge mit figenden Figuren, Ueber diefem großen Viereck
erhebt ſich der runde Unterfag zum Dom, mit ı2 freyſtehen⸗
den korinthiſchen Säulen und Wandpfeilern; in der Wand ſieht
man 6 Zenfter und 6 Nifchen mit Bildſaͤulen, und über den:
felben Basreliefs. Auf dem Gebaͤlk der Säulen ruht ein Bruſt⸗
geländer, worauf ı2 Opfergefäße ſtehen; hinter denfelben erhebt
ſich der Unteifag zur Attila, an welcher 4 Uhrtafeln und 8
sunde Fenſter, und die auf ihrer ‘Diinthe Vafen dat. Dig
dritte Abtheilung des ganzen Gebäudes, die Kuppek, iſt von
Holz, mit Kupfer gedeckt, grün angeftrichen, und mit vergols
deten Rofetten geziert. Ein Auffab auf der Kuppel und eine
-WBildfäule auf diefer Erönt das Ganze, welches 'eine Höhe vog
gas Fuß beträgt. Diefrepfiehenden Bildfäulen find von Sands
‚Rein, die in den Nifchen und alle Basreliefs von Stud, In
den Blenden des untern großen Vierecks ſieht men: Jeremias.
Ezechiel, Jofeph von Aremathia, Daniel mit dem Lowen,
Samuel mit der Krone und dem Delhorn, und Jeſaias, dig
"Zange und glühende Kohlen neben fi. Die Basreliefs dara⸗
ber ſtellen vor; die Einſetzung der Taufe, die Geburt Chriſti,
ſeine Kreutzigung, die Ergießung des heil. Seiſtes, Auferſte⸗
Bung Chriſti, Himmelfahrt, und Einſetzung des Abendmahls.
In den Giebelfeldeen: gegen Morgen, Ehriftus Hält Tie
Dergpredigt; gegen Mittag, Chrifti Unterredung mit der Sa:
wariteein am Brunnen; gegen Mitternacht, Chriſtas begeg⸗
— — —
.Feaghſwoͤſche Kiche. 2868
Het. ben Ihngern, welche nach, Cwans ‚sehen. Auf den Gim
Delg: nach Morgen, die Hoffnung auf ‚eigen Anker geftügg,
Die Liebe ia dem Bilde zweyey Kinder, und der- Sfaube, ein
Frauenzimmer mit einem Schleier und. einem Kelch in der
and; an, der Mitternachss » Seite, die Geduld mit einem
Soc auf den Schuttern, das Mitleiden ays einem Beutel.
Gield austheilend, und daneben ein Topf mit einem Brod, die
Buͤte, suglche neben ſich ginen Pelikan hat, der feine ungen
mit ſeinem Blutg naͤhrt; an der Mittagsfeite, die Dankbar⸗
feig ‚mit ihrem Symbol, ein Storch führt feine Eltern anf
dem Rüden weg, die Wohithätigkeit mit einer goldenen Kette
in der. Hand, in der andern die drey Huldgoͤttinnen der fanfı
tem menfchenfregndlichen Empfindung, die Mäßtgung. mit Zuͤ⸗
gel und Gebiß. Auf den Couronnements: die vier Evans
geliſten, Matthäus mit dem Engel, Marcus mit bem Löwen,
Lukas mit dem Ochſen, und Johannes mit dem Adler. Am
sunden Dom inden 6 Blenden die Apoftel: Judas mit dem
Winkelmaaß, Matthias mit der Hellebarde, Bartholomäus
mit dem Meffer, Sjacobus der Jüngere mit der Keule, Simon
mit der Säge und Matthäus mit der Art, Die Basreliefs
Darüber enthalten: die Unſchuld, ein Mädchen, das fich die
Hände waͤſcht, neben ihr ein Lamm; die Andacht, Eniend vor
einem. Rauchfaß mit einer Tadel in der Hand; der Eifer, ein
alter Mann mit einer Lampe und einer Geißel; die Liebe gegen
Bons, ein junger Manu, dem eine Flamme aus der Gruft or
dert; die Mächfienliche, ein junger Mann mis einem Geld»
Beutel nimmt ſich sines armen Kindes an; die Seeligkeit, mit
Lerbeern bekraͤnzt, in den Wolfen fchwebend, in der Rechten
gine Beuerflamme, in der. Lurfen die Siegespalme. — Die Zier⸗
zathen am diefem Ihnrme find van Sarto ri und Föhr nach
Chodowiedi's undMedes Erfindung ausgeführt. Ganz
oben auf der Kuppel ſteht sine 25. Fuß hohe von Kupfer ger .
triabene up, vergoihete Bigur, nämlich die rriumphirende Res
7
154 rang. Topelle.. Geanz. Birken überhaupt. -
Ügion; fiefieht auf einem Würfel, tritt mit eigem Buß anf dinen
Todtenkopf, ‚hält in der Linken das Evangeliam und in- ber:
echten einen Palimzweig. -Diehe Figur iſt nach Meichiets
KambIys Angabe von dem Alempnermeifter Schann Heike
rich Köhler in Potsbam gearbeitet, und von diefen beibkis,
find auch die Rofetten an. ber Kuppel:. An der oberen Figut
‚geht ein Blitzableiter heuunter, nach Ach ard und Hetr An⸗
gabe vom Schmiedemeifter Reicherd- verfertigt. Dier Unkee
ſten dieſes Thurmgebäubes und bes gn ber Neuen Kirche
rechnet man auf 350,000 Rthlr. Eine ſehr ſchoͤne en
ne Medaille, welche den Plag fo barftellt, mie er bey kei
des Grundſteins war, ift von Koppin verfertigt, und,
der Sakriſtey der Kirche niedergelegt. C fi iehe Neue Lirche. ) - n
Sranzöfifche. Kirche, Capefie, Walangz Bihe,
und auch Melonen: Kirche genannt, ‚auf. der. Roulfenade
in der neuen Commandantenftraße,, zwiſchen Ro, 4 und, 5
Dieſe Kirche ward 1700 erhauet, und hat neben ſich einen
Kirchhof. Der gemeine Mann nennt ” Meſlonen⸗ Kieche,
welches wahrſcheinlich eine Verdrehuns on ‚Ballonez;Lirge.
iſt. Es find zwey Prediger an derſelben , und Sottegbienft
iſt Sonntags Vormittags umyg und Nachmitiage —XX Me,
Srangöfifche Kirchen überhaupt. -Diefren;- Rita.
ſchreiben fi vom Anfange bes 18ten Jahrhuuderte Den. Re
Freyheit, Gottesdienſt zu Halten, erhielren:die franz Coſoniſten
aber ſchon 1678. In Ermangelung. eine: Kische verfawunultens
fie-fich zum erftenmale.den zoten Juni beffelben Jahrech in Bgm --
Bimmern des Hrn. von Pößnig, und-denn in einem heſende⸗
ren Zimmer, ‚das ihnen. auf dem damaligen Shurf. Detalle anf.
dem Werber, wo joetzt die Kirche ſteht, angemwiefen wurde. -
Der Graf von Beauveau, Kerr von Efpanfee,- denals Die .
ſtallmeiſter bey Churfuͤrſt Friedrich Wilheim dem ˖ Sryhen Im .
Dienſten ſtand, verſchaffte feinen Slaubentgendſſes die we
— u. -
Gedig, Klchhef Zeanz. Walſenhaus. 185
Mohang des Gertesnienfles in ihrer Sprache. Im Jahr
1697 echietten fie zur Haͤlfte die Dorotheenſtaͤd tſche Kir⸗
de; unb Dane noch ſolgende eigene 5 Pfärekicchen, nämlich
Die Franzoͤſiſche Kirche in der Kloſt erſtraße, de Franjd⸗ |
‚de Kirche in. der neuen Tommandantenftraße, die
Besedrichswerberfche-frang. Kicche, bie Sranzöftfche Kir⸗
dhe:agf dem Gensd Abmes Markt, und eine Kirche im
Zrwn zo ſi ſchen Hoſpitai, Friedrichsſtraße No. 129.
"Brangöfifthee Kirchhof. Diefer if vor dem a
enburget Thore, und wurde der Colonie 1780 angeiniefen, ins
dien ein ‚bisheriger Kirchhof auf dem Gensd’Armes Markt.
zuin "San des Thurmgebäudes und wur Verſchoͤnerung dieſes
— angewendet wurde.
" "Sranjöfifehe Straße, auf der Friedrichsſtadt, geht mit
FOR be “der Mauerſtraße an, Über die Canonier⸗ Fries
deichs⸗ Charlotten · und Markgrafenſtraße und Hedwigs⸗ |
eiffe, dis No. z3 an die Katholiſche Kirche, und zuruͤck bis
‚We. 66. Zwiſchen No. a6 und a7 berührt fie den Gensd'Ar⸗
abe Marti, und ihre Länge iſt 975 Schritte. “
Fromzdſiſches Waiſenhaus in der Charlottenſtraße
Ds. 87. Es wurde 1718 geftiftet, und den erften Anfang das
zu Machte der Kaufmann Bailhac zu Leipzig, der eine anfehns
ME Suie dazu wibmete. Hierauf erlaubte der Monarch
einr Electe rich“ ſeinen Ländern, wozu auch von London,
Maicurg AD: Aptig reichliche Beytraͤge und auch einige Ver⸗
maq;tuiffe amen⸗ In dieſem Hauſe werden arme Waiſen
sung fiel ſorbohlvon Ver“berlinifchen. als von anderen Colos
nien A Landent unterhalren. Die Knaben muͤſſen “fieben nud
OWEN fanf Jahre alt feyn· Die Direction von 9 Mit⸗
giledern vorſucuamelt ·Rh den erſten Donnerstag jedes Monats, °
und die Ockonomiedes Houſes beforgen 1 Hansvater, a Haus ⸗
Anmucer, Auffeher · Aaber die Knoben sind a Auffehetin Aber
26 Frauemimmer. Seminarium, . Bremde. |
die ringen. Wegen der. Aufnahme muß man. fih au Die
Direction wenden.
Srauenzimmer "Semisarium, ſiche en het! 2
nen⸗Seminarium.
Fredersdorf, Derfim Miederbatuimiſche aeeiſe,
Meilen von Berlin, dem Grafen von Podewils gehoͤrig, mit
25 Jeuerſtellen und 160 Einwohnern. Das hier deſindliche
Schloß. und Garten find ſehenswerth. Das Familienbegraͤbniß
iſt eine neben der Kirche befonders erbaute Rotunde.
Freienwalde, Mediatſtadt im Oberbarnimiſchen Kreis
.fe, 71 Meile von Berlin, auf der Landſtraße nah Pommern.
Die Stadt hat 3 Xhore, iſt an der Oderfeite mit Pallifaden »
und an der Landfeite mit Bergen umgeben. Im Jahr Ber
waren bier 297 Käufer, no Scheunen, z Kirchen, ı Schuls
Baus, ı Rathhaus, ı Hoſpital und 23.5 Einwohner, yon weis .
hen 196 zum Militär gehörten. Wichzucht, Fiſcherey, Braue⸗
rey ıc. find die Haupterwerbzweige der Einwohner, Zu ter
Mähe ift rin bekannter Sefundbrunnen ober Geb, nnd ein
Alaunbergwert, deffen Niederlage und Caſſe in Berlin ik. Das
Bad iſt 2000 Schritte von der Stadt, in einem romantkſchen
Thale, und mit einem Könige. Wohnhauſe und Wohnungen
für die Brunnengäfte verfehen:
Fremde und Reiſende, welche Bier, fen es audi ner
&uf eine Macht, fi onfhalten, mäßen von bemienigen, ber
ihnen Wohnung gieht,. ſogleich dem Viertel -Eopumiffär ſcheift⸗
lich gemeldet werden, nämlich nach Stand uud Geimerbe, wo⸗
her der Brembe komme, was hier feine Bereihpungen find,
uud wie lange er zum Bleiben gedenke. Wenn ber Reiſende
ät.in der Nacht eintrifft, fa daß bie Meldung. nicht. fogleich
geſchehen kann, und derſeibe gheich am amberen -Ütargen mies
ber abreiſet, fo darf die Meldung doch nicht untarlaſſen wer⸗
den. Diejenigen, weiche hier sin Abſteige: Quartier haben, mul -
—r- — —
—
——— — ——— · — · — — —
Frevhauſer. Feehmauret· logen · 07
fer Sen: ihrem‘ jedremaligen Eintreffen in dee Noſidenz, eben
ſalls dem Wiertel-Lommiflär von: dem Eigenthilmer des Quar⸗
uers ſchriftlich anmeldet werden. Die Namen der Bier einpafe
ſirenden Fremden and deren Wohnungen, werden täglich in daA
hieſige Intelligenzblatt, und auc in jedes Mlatt eder Un⸗
— Zeitung geſeht. J
Vreyhaͤuſer. Es giebt Hier an 500 Hauſer, welche uns
ter dein Hofgericht ſtehen, und die Ueberſchrift: Freyhaus
haben. Ein Haus, welches dieſe Benennung hat, iſt größten:
Meis von der milltärifchen Einquattierung und anderen N
gerlichen Auflagen frey; der Beſitzer muß aber dagegen feit
1733, wenn fremde Färftlihe Herrſchaſten nach Berlin tom:
men, das Gefolge derfelden Iogieren, oder auch für daffelbe
gewiffe Nothwendigkeiten, z. B. Betten ıc. liefern, welches
‚alles jedoch feit langer Zeit nicht gefordert worden ift, fon:
‚been eine Vergütung in Selde angenommen wird. Dergleis
‚Shen Käufer können fepn: 's) felche, die zum Schloſſe gehörten,
nämlich die auf der Schloßfreyheit, der Stechhahn und einige
-audere. 2) folche, die fonft Churfuͤrſtliche Häufer gewefen und
zu Burglehen verliehen worden, zwölf an der Zahl. 5) bie
auf Königl. Grunde erbauet worden 3. B. bey Monbijou ıc.
und 4) folhe, die durch befondere Erlaubniß des Landesherrn
dieſe Freyheit erlangt haben.
Breymaurer⸗logen. In Berlin aud Herfaupt in ben,
Dreußlſchen Staaten find nach dem Edicte vom zoften Ortes.
1798 alle geheime Geſellſchaften verboten, jeboch die Freymau⸗
ter ſeht ehrenvoll davon ausgeſchloſſen. Sie duͤrfen aber kei⸗
ne Mitglieder unter a5 Jahren aufnehmen, und: muͤſſen zaͤhr⸗
lich das Verzeichniß ihrer Tammtlichen Maglieder beym Koͤ⸗
ntge einreichen. Tim das Jahr 1740 war. bier Die Verbindung
der dFreymaurer zwar dem Mamen nach bekannt, allein die Be⸗
geiffe, die man ſich davon uͤberhaupt gemacht hatte, waren, WiR
288 Freymaurer⸗ logen.
aberall, arhrentheils abſcheulich, die, wenn ſie wiekiich gegra⸗
‚bet geweſen waͤren, mit Recht die Abneigung eAnre Yes win
dient hätten. Eine damalige Hiefige Loge komte Ihre lBeofuuuune
langen nur ganz im Geheim Halten. Gloich nach Autent de⸗
gluͤcklichen Regierung Friedrichs des. Enz UgenAntei⸗
sen ſich die Begriffe von den Frenmaursen, und fi: erhultes
nach und nach bie beruͤhmteſten Staatsmaͤnner, Farſtliche acc
andere angeſehene Männer zu Mitglledern. Gegenwänig
möchte wohl fein Freymanter in Berlin zu finden ſeyn, fett
fein Mitglied vom geiftlichen Stande, der ſich ſcheuete auf
Befragen zu bekennen: er fey ein Freymaurer, oder viele au⸗
dere, weiche nicht zum Orden gehören, bemfelben etwas Dhs
ſes zur Laft legen. Die Mitglieder des Ordens, ohne Untet⸗
ſchied der Stände, verfammeln ſich zu jeder Zeit des Tages, und
an ihren Fefttagen finden fich bey ihren Logenhäufern sft wine
Menge Menfhen, vorzüglich Arme, weiche an diefen Tagen
beſonders, Wohlthaten zu erwarten haben. — Friedrich
der Einzige war ſelbſt den 14ten Aug. 1758 zu Braun⸗
ſchweig zum Freymauter aufgenommen worden. Gleich in ſei⸗
nem erſten Regierungsjahre erhielt die damalige hieſige Loge
den Namen: Loge aux trois Globes und im Jahe 274
ernannte er fie zur Köntgl. Mutterloge zu den dep
Weltkugeln. Non diefer Drutterloge zu den drep Weltka⸗
gen find nachher alle hiefigen großen und Bleinen Logen mt
ſproſſen, und außer diefen haben noch eine große Anzahl use
wärtiger Bogen, ihre Stiftung derfelben zu verdanken. Dis
hiefigen Lagen, welche aus derſelben entfpröffen find, ſindeſob⸗
gende: 1) Concorde oder zut Eintracht, den gten Decbr. 1754. 2)
ramitieé aux trois Colombes, den zatan April 1765, jene
- , unter dem Namen: große Freymaurer⸗Loge Royale York jur
Zreundſchaft befannt. 3) Der Flammende Stern, deu ‚ten
. Mity 1770. 4) Dies Seraphinen, den ıyten Ansuft 774. 5)
Wefheigenhet, den ten Sept. a7 6) Im Jahe 97
v
— u ML Ein — — — —— —
mn 0 — —
- Demmin — 489
Wremaıen fich garen Brüder von der Mutterloge, uns gaben Aus
aß, Daß die jetage Hiefige große Loge, umter dem Damen Late
Yerloge non Deutſchland entſtanden if. Jede von den jetzizen
Auepıgeabtu Bogen · hat ein Käniglihes Protsiterium, und bald
nechn dem · Astritt des: Regierung Konig Friedrich Wil⸗
haſns III,, befahl derſelbe, Daß dieſe drey großen Logen, die
Direetieat· ogenvon allen in den Preußiſchen Staaten bes
falichanLegen ſeyn foßten. Hierdurch erhielt: der dreymau⸗
ed han Drrußifchen Staaten eine ganz vorzuͤgliche Bes
ſtigkeit. Ne diefigen kleinen Logen ſowohl als auch die aus⸗
wqrtigen· Logen, ſchlaſſon. ſich an bie große Loge als Toͤchtere
legen ann and der: veſtand der biegen Sreymanreren if jet
ſoigender -
AM) Große Rarionet:doge beeDreußifggen Stau
. 808 zu den drey Weltkugeln, hat einen Mationals
Sroßnuife: an ihrer Spige, und einige Obern berſelben
Haken nach dem Koͤnigl. Reſcript vom oten Octob. .
Autorilaͤt zur Ausäbung der aͤußeren Rechte diefer Corpo⸗
ratiou. Zu dieſer großen Loge gehören jetzt folgende hieſige
:: Zigpterlogen; u) Concorde oder zur Freundſchaft. 2) Der
fammenda Otern. 5) Dies Seraphinen. 4) Verſchwiegen⸗
deit. Das Locale dieſer großen und der 4 Toͤchterlogen iſt
0 Ren « Koͤlin Splistgerbergaffe Mo. 5, welches fie eigen
acquirirt, mit‘ einem neuen Logen⸗ Saale vermehrt, und
den aptet Decht. agoo eingeweiht hat. Dieß Locale ſo wie
der dahey befindliche ſchoͤne Garten gehörte ſouſt dem
Bamguler Oplitigerber. Die Loge beſitzt eine eigene Bib⸗
Nigahek, ein Antiquitaͤten Cabinet, eine Conchylienſamm⸗
.- dung, Diineralienfommlung, Muͤnzſammlung, und eine
. : Meine Sammlung von mehreren naturhiſtoriſchen Segen ⸗
ftaͤnden. Die Bibliethek enthält-viple gute Werke, bei
ſonders Reifcbeſchreibungen, iſt durch freywillige Beytra⸗
. 4% bar Vruder entſtanden, und wird groͤßtentheile auch
198 Beehinanttr- bogen
"ebenfo vermehrt. Das Antiquitaten⸗Cabinet inchäht awter
anberen Seltenheiten, 165 Städ won größeren und: klei⸗
".- neren iedenen Urnen, Vaſen und Opferfchaäten, welche nach
und nach in der Darf gefunden worden find. Es gehörte Berk
verftorbenen Hofrath Eitefter, welcher diefe Oummntung
mit vielem Koften zuſammengebracht und Hat: ausgraibelt
- "taffen: Die Loge kaufte dieß ˖ Cabinet nach dem Lade dad
Sammlers. Im Jahr 1806 erhielt dieß Cabinet eines
Zuwachs von einer Gtreitteule von Leiche; nal
* eier ’Hänfkfichen Pähgematte, Zu Offen: ıdo6- Kiftete
dieſe Loge auch em Slipendium von 50 Rihle.- für: einen
> x Yorgäglichen und armen zur Untverfität gehenden Bchätee
des Grauen⸗Kloſter⸗ Gymnaſiums. Zu diefer wohlthaͤtka
u gen. Stiftung gab der Todesfall bes chemaligen Großmei⸗
ſtets diefer Loge, der verſtorbene Ober⸗ Eonſiſtvyialrath
381truer, Anlaß; man wollte ihm ein Denkmal errichten,
r
8W8
und wählte ſtatt eines Steins dieß Suipendiuun ſar ewige
. Beiten.
2 B)-Sroße Freymaurer-Loge Rohal Yrt- jur
breundſchaft, mit’ einem Großuteifter und fotgenden
hieſigen Töchterlogen : 1) Friedrich Wilheim zur gekroͤnten
Gerechtigkeit. 2) Zur fliegenden Wahrheit. 3) Urania zur
" Anfterblichleie. 4) Pythagdras zum ſtammenden Stern.
Vas Locale diefer Yogen iſt auf der Neuſtadt, Letzteſtraße
Ne. 2, welches Gebäude der Oberhofmeiſter von Kame⸗
8 wie von dem beräßinten Schlüter erbauten Heß. Die
Loge erkaufte es im Jahr 1779. Es hat einen Vorhof
"nd einen angenehmen Garten. Diefe Loge sent eben⸗
falls eine Bibliothek.
* Groͤße Landes-Loge von Deutſchland. Zu
dleſer gehoͤrt ein Landes Großmeiſter, und folgende hiefige
Toͤchterlogen: 1) Zu den 3 goldenen Schluͤſſein, geſtiftet
C udbger w>Zum goldenen Sp, gefttfien-177:: - 8) Pe
— — — 0 -
-
wu 0 — ——
FVreyſchulen. Friedrichefelde. | 190
aafe, geſtiftet n77e. 4) Zur Beftändigkeit, aeftiftet 1775.
5) Zum Pilgrim, geftifiet 1776. 6) Zum goldenen Pflug,
gekiftet 1776. 7) Zum Widder, gefliftet 1777. Ihr ſehr
- fehöned Logenhaus mie Tine Gatten iſt in der Oranien⸗
bargerſtraße Mo. 7ı. 72, —
Jede von: den hier angegebenen drey großen Logen, Bat auch
ine sigene · Sewarts·Loge. Die großen Logen ſowohl nis die
25 Wochtree Bogen, arbtiten und verfammeln ſich jede einzeln.
Die Eugen age fine theils beſtimme, theils unbeſtimmt. In
den Lgenhaufern:! der großen National⸗Loge der Preufifchen
EStaaten und dir zroßen Loge Royal York, werden an befkimmd
un Inatm..der Woche auch anftändige Nichtmauter und
Geauenziismer. zur gefeifchaftlichen Unterhaltung zugelaffen,
mäflen jedoch von einem Mitgliede eingeführt werden:
: " Brenfihufen,, oder folche Schulen, in welchen die Kins
der armer Einwohner unentgeftlich Unterricht erhalten. Aus
Bee derr'von den Regimentern und den Kirchſprengeln abs
hängenden Freyſchulen, giebt es auch verfchirdene, welche von
dem Armen Directorium abhängen, oder das letstere laͤßt auch
arme Kinder in den Parochialſchulen frey unterrichten und
bezahlt dafür. Im Jahr 1905 enthickten die srafauten des
Armen Direstoril 1440 Kinder.
Friedrichs » Brücke, neue, ‚geht von der neuen Feie
drichſsſtraße uͤber die Spree nach dem neuen Packhofe, unh
hieß fonft auch die große Pomeranzenbrüde, von den Pads
hofs⸗ oder ehemalsgen Orangerie: Häufern. Friedrich der Eins
zige ließ fie zuerſt yon Backſteinen 1769 aufführen, und 1798
wurde fie wieder neu erbauet. Ste hat 7 Bogen, einen Auf⸗
zug und ein eifernes Geländer. Sr Länge iſt 8 und idre
Breite 30 Fuß.
Friedrichsbrunnen, fiehe Sefundbrunnen.
Friedrichefelde, Dorf eine Meile von Berlin, U
zor Seite Sean
‚ Diederbarnimifgen Kreiſe, mit 69, Beimftehen un. PR er
ſchen. Es iſt hier, ein ſchoͤnes Luſgſchloß nebſt Garten, weichee-
erſt der. Prinz Ferdinand van Preußen, and daum-bar ichte
Herzog von, Curland ab: vri sei. +6 Be Eid. R
Golfen. Dei, Ran
ZFriedrichsgracht, an vw ——
Ein Ann der: Spree, von die Anfeks His‘ au: vor Ste ante
bracke ig Alt⸗ OQAlln, mnd- eine Reihe von 47 Haͤufernn Bow
Schritte lang. ‚Mio. 2 geht bey der Inſelbrucke m, er:
Fiſcher⸗ Roß⸗, Lapp :, und Grhäfiinge vorbep.-Dieferükrin
her Speer, Gruben, Gompr:oder Gruft‘ würde fhon U
gelagt, und bie. Kaye Hieß fonft Kolln ani Buffer: "Die Birke“
fegung Dieter Reihe Hänfer- Bis zur SEleuſendrůcke wer
der. Gertrauten⸗ und Spensgaffenbwädke, - =. Ber oe
Friedrichs hagen, am Miggelſer unweit * hd
Hürbenbarnimifgen Kreife, eine Tolonie von 55 Häüfeen, wide
che von Deutſchen and’ "Böhmen ‚die fich grͤßtenthells von
Spinnen naͤhren, bewohnt werden, , Dean At 500 Mei,
ſchen daſelbſt.
Friedrichs hoſpital, das Pe ober mail,
‚und Briebricheßofpisak- Kirche ‚m Berliner Rieztel, Re
der Stralauer⸗ und neuen Friedrichsſtraßen⸗Ecke. Dieß —**
lauftige, viereckige und drey Geſchoß Hohe, Gebaͤude, ‚wuche®
ſchon a2697 unter, König Friedrich I. gu-baugnnungrfansen WAR.
wehrt, der dapı gehörigen Kirche 1787. beeudiget. Die Birke.
hatte fonft einen.nag Faß hehen Thurm; der ‚obere hoᷣlzara
Theil deſſelben ward aber 1780. abgetragen. ‚Die. alten: ‚Lautdy.r
welche in. biefem Hauſe ſouſt verpflegt. wurden, ſind in deß
weue Hoſpital verlegt worden, ‚und richtiger neunt man
Gebäude jetzt: das. große Friedrichs⸗ Waifendand. ;
Der Kinder (ind 7 bis Beo, welche theils im, theils außerdem. -
Haufe Pflege und — erbalsen. ae ——
Brtriägeofkel. 106
Aa Sie inogei oc Meäben und, 1 Eeidchen, And: Aue
Dei ale won’ Enaben mid 2a7 Mdchen, zuſammen als
ſs 708:Rinder. Saͤmmiliche tm Haufe veſtudliche Whaifertun
der entſengen Unterricht im Kſen, Schreiben, Rechnen, vei
gemeinniſdigſten Keuntniſſen der Geographie, Natuigeſchichte
ad eſtaſon wozu zwey lutheriſche und zwey toformtrte Cam⸗
did exen der Theologie, nebſt dem Kautor und Organiſten/ ale
Wobeeptunen ongefeht And, Die Kinder, weiche dieß Haus
aufsimmt, muͤſſen in Berlin gebehren, und die Lutheriſchen
wuͤſſen ganz elternlos, die Refoemirten Können aber nur von
ale feyn. Rinder unter 5 Jahren werden außerhalb dem
Heuft in Koſt und Pflege gethan. Außer den: Lehrſtunden
werden: die größeren Mabchen zur Arbeit in der Küche und bey
der Waſche gebraucht, -Pleinere ſpinnen uhb: andere müffen
Lemden, Schuͤrzen u f. w. fürs Walſenhaus nähen und and
Segern, ober ſtricken. Fuͤr die Sefundheis der Kinder IE be⸗
fonders feit 1799 durch große Reinlichkeit in allem geſorgt,
und mach für fie cin Meines Badehaus auf der hinter dem Hau
| fe Richie: pres erbauct. Auch ift für Die Eranken ein eigen
nes Eaygreih, vorhanden. Die beiden Prediger dir Kirche ha⸗
ben die nähere Aufficht über das Schulweſen. Wegen Sue
Aufuntine eines Khides muß man fi) au das Arnten⸗Direrto⸗
riam wenben. Wit dem: Waifenhanfe finb noch zwey beſon⸗
dere Stiftangen, bie Andauiſche und Oraniſche verbunden.:
Bede Miſrete ebenfulle Konig Friedrich J., für Did ins Lanb
gekvnmueiene Schweigerfolonie, und es konurn Varau 36 Lin
der Ancheil nehmen. Dieſe zwey Ociftaigen eher unter deni
refoeurirten Kirchen⸗ Dirrctorium, an welches mun ſich auch“
wegen Aufnahme der Kinder in dirſelben zu wenden hat. tert
Rinder haben’ tinige Botzüge wor den anderen Watfenktndern,
os fe glelch wir denfelben gemeinfchaftlich erzugen werden.
Sie brauchen nicht guen eitetulos zu fen, ſondern die Mutter
kann leben und fle ben ſich Ir Werpfiogistig: Gaben; fir koönden
9
,
1 geimäßigften uud faſt durchaus ſchoͤn gebannt. - -Errgiiugpiäl
AM. Friedrichaßt adt
ie Verrdegunn ine. 3bte; Jahr, genießen, „und Rernn be
Knaben eine Handthierung anfangen und die Maͤdchen heit.
hen, bekgmmen fie 30. Rthlr. Die ganzen Ausgaben. dep Arie
drichs⸗ Waifenhauſes betragen jährlich gegen ayoom.Rihle
Im Jahrt 1805 betrug Die Ausgabe 25,118 Rthlr, 15 gr. 5
In der Kirche wird won dem lutheriſchen und vefosmirten
Prediger des Hauſes wechſelswetfe Gottesdienft. gehalten
damlich Sountags Vormittags um, 9 nd Nachmittage md
Uhr. Montage Nachmittags iſt Wiederholung der: Predigt,
und Bonunbenäd Nachmittags um = Uhr Borhereitungs: Per
digt. : Die ganze Auſtalt ſteht unter ‚dem. Arugen : Divasanie,
ugd Der Obsp« Eopfiftorial« Poäfident Herz pen Ocyyaik
Chef. derfelben. Derſelhe hat a Mitglieder pir Beite. Ferner ſind
dabey angeſetzt: a Inſpector, x. Hauptuanu vanſanaß
wig, a Controleur, 3 Medicutß Chirurgus, 2. anghaic
nd 2 Higder⸗Vaͤtar. In dieſem Gebaͤude iſt auch die
Kuhpocken⸗ Impfungs⸗Anſtalt.. Ah:
Friedrichsſtadt. Dieſer THelt-uon. Bern aan
lich an die Louiſenſtadt, Neukoͤlim und den NRriedelchewuder
und nördlich an bie Neuſtadt. Ehemale enthleit dieſe Grad
rheils Garten der Bhlinkfchen Vorſtadt / Mpiefen ud Kg —
gehorte ſie zum Thaergarten und zu einens Charfaͤrſcüichen ment
werte; jet iſt es der größte Theil von Beelin. ET) |
Triedricheſtadr fing.ı678 an, und xJor bekamen die undeiegh
trafen idee Namen. Die endigte ſich damals mit der Wind
und Junkerſtraße. Im Jaht 7ze erglug ein Befehl/ |
anfehniich zu ermeiteen, und von 1754 bie 1735 dr
jepige Otadtwauer wur Diefen Theil der Seadt gezagen. : Die
Straßen sahen alle: gerade, und. find: Fänmeinp-üngefähr®
rheinl. Ruthen Seit. Man zählt derm ar und a Safe: Die
—— ik in a Airchſpiele abgecheilt, und hatte iur Jaht
3006: 11766 Bingen ua 40,405 Benfen. EL
i
=
}
„Srhebeiihsßäbrifiher Kirchhof ‚ liegt vor dem an
"fen Zhöte und wurde 1736 angelegt. Er iſt von bedeutenden
Umfang und Bat mehrere fehenswerthe Grabmaͤler.
Friebrichsſtaͤdtiſcher Markt, ſiehe Gens d’ Ks
mes⸗ Harte.
— mu -
’
-
Friedrichsſtaͤdtiſche Vorſtadt. So neunt man, je⸗
doch nicht geſetzlich, den Anbau vor dem Potsdamer Bere
4 Schöneberg zu und in ben Thiergarten hinein.
Friedrichs ſtraße, and große Friedricheſtraße
genannt. Dieſe ſchoͤne Straße Hat ihren Namen von Köntg
Feiedrich K: Sie gehr vom Nondel am halliſchen Thore bis
- amter Bir Binden durch die Friedrichsſtadt, von da bis zur Wei⸗
benbarkwis Trike Dutd, die Neuſtadt, und endlich His zum
Orasmnltieger Thore din die Spandauer Vorftadt. ihre
Laigo IR se Scyeitte, alfs meiſt eine halbe deutiche Meile,
and Be hatası größtentheils fchöne und große Gebaude. Sie
gehht · Fat iin ‚geraden Linie, und derjenige Theil vom Oranien⸗
| Suguniihere his zun Weidendammer Brüde hieß ſonſt auch die
— — ——
— ⸗
| von da: bis unter die Binden -die Queerfiraße; :
unbe Ders Haben bis zur-Oehrenfivaße, an der Dotsdamın
Behleu. Zur bes letzteren Gegend war: fon eine Bruͤcke Aber
em Quaben, und der Weg nach Potsdam; auch Rand bier
din Wahehaus. Me. dieſer Sreaße acht am Menbel an, bis
Ne 2.24 unfern Dub: Oranienburger Thores, und zuruͤck Kid
Ne, ats... Bir berührt folgende Gtraßen: Kochſtraße, Zun⸗
merſtraße Dechuͤtz enſtraße, Krauſenſtraße, Leipzigerſtraße,
Kronegſrraße, Mahrenſtraße, Taubenſtraße, Jaͤgerſtraße⸗⸗
dranzoͤſiſchs Stuaße. Dehrenſtraße Noßmaringaſffe, wirtek der
Zuden Wisnehfzaße;. Lehaſtrohe, Georgenſteahe / Giescifraße,
Platz an. dee Thiratzveyſchule, Kirchhofsſtraße, Oranienbure
aerſtraße and hasitäfraße... Vemerkenswerthe Gebaͤude
find folgende: No. a u. 5 Huſaren⸗NPferdeſtaͤlle. No. 41 u. Au
B8
N
196 . Friehrichs. Straße: ‚else, neues. .-.;
Friedrich Wilhelms Gymnaſium, No. 107 Lafermd.def erſten
Artillerie: Regiments. No. 118 u. 119 Caſerne und Grüße der
reitenden Artillerie. No. 129 franzöfifches Hoſpital. Awifcher
Do. 331 und 132 iſt der Eingang zum Garten der Thierary
nenfchule, No. 137 bis 40 Gebäude des Hrn. Gedrge. No. J—
Neuſtaͤdtiſche Rathswage.
Friedrichsſtraße ‚ alte; fo nannte man ſonß va ı
Kaum von der Jaͤgerſtraße bis an die alte Leipzigerfivage anf
‚dem Sriedrichsmerder, welcher jegt zur’ Kurſtraße gerechnet |
wird.
| Sriebrichufaße, neue, im Verliner lee, * |
von der Stralauer » und Waiſenhaus⸗ Brüste bis an du Bury
firaße der neue Friedrichs: Brücke, md bat ihren Nemen
von Friedrich dem Einzigen, welcher 1746 ben letzten The
des Malle‘; der diefe Straße begkaͤnzte, abttagen nub (ik -
bebauen "ließ: - Dieß war herjenige Theil, weicher ha det
neuen Friedrichs = bis zur Konigs-⸗Brucke geht: ie Mige⸗
Schritte lang, geht aber nicht ganz gerade, und Harn
tentheits fehr grode und ſchoͤne Gebaͤnde. Die Straßert weicht
fie berührt, find folgende: Stralauerſtraße, Girslane Man,
Kouigtſtrahe. Binitenfzeße, Moienfiende.und Gugpuhäusfruit:
Po. 1: gcht. an der Stralauex Bruͤke an bis Mage ande
neue Friedrichs⸗ Brike, und zuruͤck bis Me. sog. Wemarlnte
werthe Gebaͤude find folgende: Ra Rönigl. PeeniantMe⸗
gain. No. 5 bis g Eaferne des Regiments von Lariſch. Hu.)
Koͤnigl. Cadettenhaus. No. 25u. n6 Gebaͤnde zum Lagehaut
aehörie- :. Do. 86.27 ung. alte Caſerne bes. Regiments mut
Kunheim. Zwiſchen Mo. 45 4. 46 die Garniſhn⸗ Kirche. Ro. N
die. Garnifan: Ochnle. No. 76. 78..79 und gr.neug Tfew
des Regiments von Kunheim. Mo. 85 und.g4 ‚Glntergehlult
vom Koͤnigl. Lagerhauſe. No. 86 bis go zum Cadettenhaus 6
dorig. ‚Den Beſchluß macht die Friedriche Hoſpltal⸗Kiſcht
—
Friedrichewerder Feledt. We, Opmnafium. 197 |
* Sriebrichswerder,, auch blos auf dem Werder
genannt, liegt ſuͤdweſtlich von Alt: Köln, und wird vom
m Haͤnſer erbauet, aber in den folgenden Jahren mar ber Ans
Scleufen: und ehemaligen Feſtungegraben umfloffen. Noch
um das Jahr 660 hatte die Spree bey ber Hunde⸗Bruͤcke
drey Ausflüffe, wodurch zwey fumpfige Inſeln bder. Werder
gebildet wurden, auf welchen jedoch ſchon im ı5ten Jahrhun⸗
bert einige Gebäude fanden. Bey der Befeftigung Berlins
wurden dieſe Werder zugleich mit in die Werke gezogen, und
Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm der Große befchloß 1658 bier eis,
ne neue Stadt zu ſtiften. Zu diefem Ende wurbe diefe Ge⸗
gend, welche im Fruͤhjahr gewöhnlich unter Waſſer fand,
ausgetrocknet, und. den sagten Nov. 1660 das Privilegium für
dieſe neue. Stadt auggefertiget. Die Abſtechung der Straßen
und, der Anbau ward Memmhardten übertragen, und neben
Has ‚Daste de Chieſe Antheil daran. Im Jahr 2666 mare
bay, vigl ſtaͤrker, und jegt möchten in diefem Raum nur noch
wenigt Haͤuſer ſtehen koͤnnen. Im Jahr 1805 waren auf dem
Briedrichgwerder 337 Haͤuſer und 6656 Menſchen ‚und derſer
be BB: 14 trafen und. 6 Gaſſen.
gFeledrichs Werderfches Gymnaſium, auf dem
Zriedrichowerder; Ober: Waſſerſtraße No. 10. Dieß Gymna⸗
Rum wurdr unter Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm dem Großen
errichtet, und dm5 May 1683 fenerlich eingeweiht. Im Jahr
2740 ward das wenige Jahre vorher geftiftete Friedrichsſtaͤdti⸗
fr Shimallımm, dem es an einem hinlaͤnglichen Fond gebrach,
mit demfelben vereiniget. Es war bis 1794 in dem oberen
Stockwerke des ehemafigen werderſchen Rathhauſes, und da
dieß In dem genannten Jahre abbrannte, fo wurde der Inter:
richt in einem Nebengebäude des Wirthehaufes zur Stadt
Rem in der Charlotienſtrae ertheilt. König Friedrich Wie
beim VI. ließ deimfelken das jetzige Schulzebande, ehemals⸗
178Veledrichs⸗Werderſche Kin,
Mipfeniche aus, im Jahr 1800 fär 18000 Rihl. erkaufen
und zur Einrichtung 3584 Rthir. aa gr. anweifen, Es wurde |
den 29 Sept. ı800 ſeyerlich eingeweihet. Das Spmmafium |
iſt in 6 Elaffen abgetheilt, und in der erſten Tiafle wird auch
von einen Rechtsgelehrten vorbereitender juriſtiſcher Unter⸗
wicht: gegeben, nach einer Stiftung des Geheimen Legarionk
tach Dr. Oelrichs. Bey demfelben ſtehen 5 weltliche und
Z geiſtliche Gymnafiarchen, der Kr. Profeller Piegmann
S als Director, ı2 ordentliche und e außer ordentliche Lehrer und .
1’ Rendant. Auch iſt eine Kommunitaͤtscaſſe bey demſelben,
aus welchet mehrere duͤrftige Gymnaſiaſten einen Mittagefrey⸗
tiſch erhalten, und ein Singechor. Der Fond der Kommunis
tätscafle befteht in 19,330 Rthlr. und rührt groͤßtentheils von
einer Stiftung der Fran Doctorin Brumb ey ber. Be dem
.. Brande verlor das Gymnaſium eine anfehnliche Bibliothek;
es iſt aber wieder angefangen worden, eine neue zu ſammeln.
Vaͤhrlich gegen Oſtern wird ein großes oͤffentliches Era, ans
geſtellt.
Friedrichs. Werderſche Kirche, auf dem Fteic
werder. Dieß lange Gebäude enthält zwey Kirchen, eine deut:
fee und eine frangöfifche, und unter dem Thurme find felbige
durch eine Mauer getrennt. Der vordere Theil am Werder
ſchen Markte gehoͤrt der franzoͤfiſchen Gemeine. Im stm
Jahrhundert ſtand hier ein Reithaus, welches König Sir
ei], im Jahr 1699 zu der jetzigen Kirche fchenkse, ı Su de
deutſchen Kirche wird abwechſelnd von 3 Predigers/ larhe⸗ |
riſch und reformirt gepredigt.. Der Bottesdienſt iſt Somtag |
feAh um 2 auf 7 Ahr, Vormittags um g und Nachmittags um
2 Uhr, Dienſtags Vormittags um 9 Uhr, und Somnabends Ber
mittags um 9 Uhr Worbereitungss Predigt. "Die lutheriſche
Gemeine dieſer Kieche braucht das neue Geſangbuch, und dat
mit dee Bemeine der lutheriſchen Dorotheenſt aͤdtiſchen Kick
gemeitiichaftuch eine Armen⸗ Caſſe, ans welcher: ver dene
— — —
5
und Freycag⸗ Nechmanag⸗ um a Uhr. € rem 3 Prediger
rufen iu
dtledrich Wilhelms Opmmaftıin, Kochfttaße Ne.
16 und die damit verbundene Realſchule/ Kochſtraße No. 66.
Letztere war zuerſt vorhanden und von dem Ober: Eonſiſto⸗
rialrath Johann Julius Hecker 1747 Zeſtiftet worden.
Nach dem Plane des Stifters ſollten hier junge Leute zur
Handlung, zum Bauweſen, zu allerley Künften und Sewerben, |
desgleichen zur Haushaltung in den Städten und auf dem
platten Lande erzogen und zubereitet werden, weshalb man
diefe Anftalt aͤuch eine Kunſtſchule nennt. Späterhin wurde
auch ein Padagogium damit verbunden, für diejenigen jungen’
Leute, welche ſtudieren wollten, desgleichen eine fogenannte
Deutfche Schule, eine ‚eehranftatt für Töchter, und ein Lands |
ſchullehter⸗ und Käfer: Seminarium. Am 9 May 1797 feperte
die Realſchule ihr 50 jähriges Jubilaͤum, und bey dieſer Gele⸗
genheit wurde das genannte Paͤdagogium, oder die gelehrte
Schule, von Koͤnig Friedrich Wilhelm Tl. za einem,
Symnaſium, unter dem Namen Friedrich Wilhelms⸗
Gymmaſium erhoben. Die Urkunde iſt vom 6 May gr
Zugleich wurde den drey erfien Lehrern der Charakter als
Pertefforen bewilliget. Rönig Sriedrih Withelm TIL.
ließ far daſſelbe das jekige ſchoͤne Gebaͤude in den Jahren
Gelee Withams · Gymnaflum. 299
ſWeetor und den Peebetgern Almoſen an Vedarftige ansgerfeilt
werben. In den frauzoͤſiſchen Kirche iſt Gottesdlenſt
Sonmagẽe Vormittags um 9 und Nachmittagse um 7 Uhr, -
Donnerlagd Vormttags um 9 Uhr, und Betſtunde Montags
180& und 2805 erbauen, und dazu die anſehnliche Summe,
von 64,170 Rthir. 14 gr. 9 Pf. anweifen, wozu auch voch ein
bedeutender Nachſchuß gekommen tft. Dieß Gebäude wurde
Michaelis 1805 dezogen. Die Realſchule iſt in ihrem
alten Gebaude gebliebet Dieſe Lehranſtalten zuſammen ha⸗
ben ein Ober⸗ Enentocham; mit dem Staatsminiſter Hei. von
2
son Friedrich Wiens: Orenmfium.
Diaffow-an der Gipige, und ber Ht. Open: Gonffgieisetd
Audr. ar. Hecker und ber Hr. Predax Hut bars find de
Directoren. Ferner gehören. zu dem. Ganyens 1Obere Als
feher des Machnungsmefens, e Merki, ige au den. Bde
händler Reimer veryachtete Buchhaudluus, sine Viblicheh,
sine Modell⸗ und Maſchinenſammlung, und. ein kananiſche
Garten an. der "Dauer zwiſchen dam Patadamer und Ders
benburger Thore. Das Gymna fium hat43. ordentiiche
und a außerexdentliche Lehrer. Die Mentichnie, oder die
Kunſtſchule und deut ſche Schale bar 6 ordentliche and
G außerordentliche Lehrer, das Toͤchter⸗Inſtttur al
rerinnen, und das Landſchullehrer⸗ und Käfer der
minarium (fiehe dieſes) 3 Ober - und gantere Lehrerr Aus
den Parochialichuten bey der Dreyfaltigkeits⸗Kirche, ‚werden
die Kinder, wenn fie in den erſten Anfaugegruͤnden Fertichtute
‚gemacht haben, in die deutſche Schule, ferner. die Knaben In
die Runftfchule, und dann in das Gymnaſium verfeht, der
fie ſchreiten zu andern Beſchaͤftigungen. Alle halbe Iaher
werden öffentliche Prüfungen angeſtellt. Das Director
des Gymnaſiums verteilt auch einige Unterſtuͤtzungen ad jun
ge Leute, welche daſſelbe frequentiren. Dieſe Leſtehene «).is
Ertoffung und Serabfegung des Schulgeldes; =) Im ſech⸗
halben Freyſtelen in der Penfieusanfalt ‚bey welchen nAmdd
für den Unterricht, Wohnung, „Auffiche und Aufwarcunz
nichts bezahlt wird. „Kür. Tiſch, Bette und Waͤfche Miſſen die
Aeltern ſorgen; 3) werden einige Stipendien gegeben .) Lu
Dücherprämien für fleißige Schuͤler und bey oͤſtentlichen Pruͤ⸗
fungen werden jedesmal etwa 50 Rthlr. vertheilt. Den Mo⸗
dells und. Mafginen, Saal, welchen diefe Lehränfalt
befigt, hat Diefelbe einem ihrer erften Inſpectoten, dem feel.
Häpn zu verdanken, welcher ſchon im J. 1953 mehrere Stuͤcke
für diefelde geſammelt hatte, thells auf Koſten des Inſtitute,
theils von gelehrten Wohlthaͤtern. Im Jahr Woo enthielt
N
Ben en
Biefes Gast. (ügmmde JIuſtrumente, Maſchinen und Mobelle
3. Zur Geewetrio gehoͤrege mathematiſche Inſtrumente, 15.
Std. IE. Zur Mechanik ‚gehörige Iuſtrumente, 18 Stuck.
EFL. Zur Acromririe gehörige Maſchinen und phyſtkaliſche Ins
ſtraite 15 Otcct IV; Zur Hodroſtatik und Hydraulik ge
hoise aliſq Inftrinnenne;; 18 Stck. V. Einige Did
dele vvon hpdrauliſchen Vaſchinen/ 13 Sta; VI. Hehdro⸗
Werl / Maſchinen unð Moedelle/ 13 Stück. VIE. Modelle
son Maſchinen, die zum Berghan und Harrenweſen gehoͤren,
Or WIE Jur Minerulogie; Botanik und Zoolsgie ger
Borige Sachen, 7 Stuͤck LX. Zur Lehre von der Eleetricktaͤt
und vom Maguetismuc üchärige Vufchinen und Köeper, ie
Se. X. Zu vom optiſchen Wiſſenfchafton gehbrige Werk⸗
genge, 14 Stck. AL. Zum Aſtronomie, Geographie and- Chrv⸗
mologee dehdrige Woertyeuge und Abbildungen, a5 Stuck. XII.
redet son dtonemiſchen Maſchinen/ 9a Stuͤck. KIE. Mor
delle vdn Maſchinen, weiche: für Manufacturen, Fabeſken und
ee Muſte gohhren; 7 Otuck. XIV. Zut baͤrgerlichen
Damdauft grherige Inſtrumente und Modelle, 11 GSkaͤck. XV.
Zum Artiligeie site Miegebautunſt gehörige Mafchinen rd
Ridele, 5 St X VE: gur Namiomatit gehörige Sachen,
WeryWinakvon. Gope, Geld, Silber und Kupfer. XVII.
Ber: PYhoyfiologle : ne. Menſchen ‚uchbrige Gachen, 5 Otuͤck.
VE BÜr Kuhäisgie gehbrtge Sachen, 9 Sihck. XIX.
Est Bucen, Du ‚under $ teen. der obigen Titel geboren
gone. zur} BE dell Zune Zee Zr Ze
"Biefag, ... Dediatfapt im Saveläntifgen Freie, 4
Teiln von Berlin, und 6 Meilen yon Brandenburg, hat 3
Ausfghrten unk. weder Danern noch Ihgre, Sg Jahr 1804.
waren Dies 24, Häufer, 84 Scheunen, ‚s.Kiche, 1 Rathe
hang pub 1aggEinmoßner, welche ſich area von Ad
Beau Bat... a
I.
*8
ass Friſeurs. Frnuchtbarkeit u. Sterblichkeit.
Frieſeurs, fiche Peruckenmacher.
Fruchtbarkeit, oder Population und? Sterblich—
keit in Berlin. Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm, ber Große ließ
zuerſt Liſten von ber Population und Sterblichkeit, aufertigen, -
und feine Werordnung deshalb erfchien den ‚sten Januar süg5. '
Seitdem find felbige ‚Fortgefett worden. ‚Die. Arauenzimmer
werden hier felten vor dem asten bis 17ten Jahre fruchthier
und Hören erfi gegen das funfzigfte auf, es zu feyn. Sie find-
fruchtbar und die Entbindungen gehen mehrentheilg leicht von
Statten. Unser hundert Geburten kann man hoͤchſtens 4 bis 6
ſchwere und widernatärliche im Durchſchnitt annehmen. Die
Zwiltingsgeburten. verhaften fich zu den gewöhnlichen wie a ya
60, und es giebt zuweilen Geburten von 3 und 4 Kindern. Aus
Vergleichungen hat fich ergeben, daß unter Hundert Geburten
nur eine der Mutter das Lehen koſtet. Das Lebensziel unfes-
rer Einwohner erſtreckt ſich mehrentheils zwiſchen Co und 75
Jahren, doch erreichen viele Perſonen, zumal vom weiblichen
Geſchlechte, ein weit höheres Alter, ja ſeibſt hundertjaͤhrige
Menſchen find feine ganz feltene Exrfcheinung. Das Maaß
der Sterblichkeit ergiebt fich aus dem Verhaltniß zu den Ge⸗
bohenen. Im Jahr sgos ſtarben 5963, und es wär" atfo
. von den Lebenden faft nur der dreyßigſte ein Opfer des Todes.
Sm Durchſchnitt bleibt dieß Verhaͤltniß, und iſt gegen andere
große Städte, wo von den Lebenden der agſte, oft der zofte
Menſch ſtirbt, fehr guͤnſtig. Die Zahl der Gebohrnen war
um 703 ftärker als die der Geſtorbenen. Unter din letztern
- + waren 3197 männliche und 2836 weibliche. Darumter.wasen
S519 Unerwachſene oder unter 15 Jahren. Vom männtichen
Geſchlechte wurden 264 mehr gebohren als vom weiblichen,
aber es ftarben auch wieder ayı mehr. Im Jahr 1804 wur⸗
den gebbhren 6620, umd flarben 5718. Das Jahe 1865 mach⸗
te aber, wie faſt überall, eine Ansnahıne; denn es Norden 7483
Fuͤrſtenhaus. Fuͤrſtt Perfonen in Berlin. 203
und es wurden nur 6588 gebehren. Unter den: GieftorGenen
warn ara von Bo bis 100 Sjaheen. Faſt fchen der g7fte Menſch
war ein Neugebohrner, und faft der zafte ein Opfer des Todes,
Die Kuhpoden » Impfung if bey uns noch nicht allgemein,
und es fterden 'noch immer viele Kinder an den nataͤrlichen
Pocken.
VFuͤtſtenhaus, auf dem Feiedrichewerder KursOtraße |
No. 520.55. Dieß drey Geſchoß hohe Gebäude ließ um 1678
der Staatsminiſter von Danfelmann nach Nerings Riffen ers
Bauen. Nachdem er in Ungnade gefallen, ward diefer Pallaſt
eingezogen, und zur Wohnung fremder Fürften, die fich eine
Zeitlang in Berlin aufhielten, gavidmet. Im %. 1766 wurde
die Königt. Stempel: und Karten: Kammer hineingelegt, und
nachdem dieje das Gebäude auf dem Motten: s Markt erhielt,
bekam das Ober s Kriege: Collegium in dem Fuͤrſtenhauſe ſei⸗
nen Sitz.
Zuͤrſtenwalde, Stadt im Lebuſ ſchen Kreiſe, 7 Mel⸗
„fen von Berlin, an der Pofifirafe nad) Breslau, mita Thor
ren und, einer Mayer umgeben, Im Jahren 1801 waren hier:
40 Haͤuſer, 85 Scheunen, 1 Kirche, ı Schulhaus, ı Rath⸗
Band und 2975 Einwohner, von welchen 265 zum Militär ges
hörten, Die Hauptnahrung der Einwohner befteht in ‚Brayes
zep,. Tuch: und Zeusfabrifation, Ackerbau, Schiffahrt und
Handwertoderrieb.
Faͤrſtlich⸗ Perſonen in Berlin. Außer den’ unter
den Artiteln: Senealogie und Hofſtaat angegebenen Hohen
Perſonen vom Königl. Gebluͤte, leben noch folgende die größte
Zeit des Jahres in Berlin: 1) Prinz Carl von Mecklen⸗
burg: Streliß, Bruder der Königin. a) Prinz Chri⸗
ian von Anhalt: Pis$, Eapitän im Regiment von Moͤl⸗
fendorf. 3) Die verwittwete Herzogin von Eurland
nebſt Familie. 4) Die Fuͤrſtin von Baden.
u. Vauhrleute.
:: Fuhrlente, Land⸗ und Fracht, Fuhrleute. E
Sonımen nach Berlin aus allen Segehden Fuhrleute und gehen
auth dahin ad. Man erfrägt fie auf dem Packhofe bey ben
Schaffnern oder aufder Börfe. Nach dem Börfen Reglement
vom 7 Aug. 1805 follen nämlich die Schiffer und Fuhrleute bey
3 Rthlr. Strafe ſchuldig ſeyn, ihre Ankunft und Abfahrt, um
zwar erſtere ſpaͤteſtens den Tag nach herſelben und letztere es
wen Tag vorher auf der Bbrſe anzuzeigen. Dieſe Anzeigen fol⸗
len zu Jedermanns Wiffenfchaft durch einen Aushang dffents
Uch bekannt gemacht werden. Bird die Fahrt der Schiffer odet
Fuhrleute 8 bis 4 Tage aufgehalten, oder Guͤter beſchaͤdigt, fo
muͤſſen fie dieß ebenfalls auf der Börfe anzeigen, — Nah der
Poſtverordnung dürfen die Fuhrleute keine Waaren unter drey
Achtels Centner oder verfchloffene Briefe mitnehmen. Der
Grachtlohn iſt verfchieden, und richtet ſich nach den Jahresgeis
gen, den Wegen und der Fütterung. Er tft natuͤrlich tmer
theurer als die Wafferfracht. Lohn: Reifer Juhren kaun man
ebenfalls täglich in Berlin erhalten, und zugleich vecht gute
Reiſewagen. Dergleichen Buhrleute find aber verbunden, fir
jede Perſon einen fogenannsten Poſtſchein zu loͤſen, und dafür
die Gebühren zu entrichten. Sie haben Überhaupt folgendes
zu beobachten: 1) Bey den Perfonen. Bor dem Abgan⸗
ge, es ſey zu Wagen oder in Schlitten, müflen fie bey dem
zunäcft belegenen Poſtamte einen Fuhrzettel loͤſen, und dieſer
koſtet für die Perfon auf die Meile a gr. Dieſer Zettel muß
. zur Legitimation unterweges mitgenominen werden. Geſchie—
het die Tour und Retour in einem Tage, fo tft blos für die
Sins anderer Geſtalt auch für die Ruͤckreiſe ein ſolcher Fuhr⸗
gettel zu loͤſen noͤhig. In Anſehung der Kinder findet dei
beym Ertrapoftfuhrwerk angebrachte Sag auch bier feine Ans
wendung; Livreebediente der Heifenden hingegen, wahre De:
meftiquen, und war nue einer von beiden Geſchlechtern, koͤn⸗
nen auf einem verbungenen Fuhrwerke frey gehen, Nur allein
N
|
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Sußboten« Pofl. Ä \ Zu NY wu
der Vermiether des Fuhrwerks bleibe im Nichtbeforgungsfait
des Zuhrzettels refponfabel, und ſelbſt aledann, wenn die Fuhr
re nur einfpännig und die Reiſe im diichtbeyſeyn fetner gemacht
wird. 2) Gleiche Bewandniß der zu nehmenden Kohtfuhrgerrel
Bir Derfonen, hat e& hey Waſſerſahrten. 5) Dem Lohnfahrer
iſt Übrigens die Livree des Poſtillons zu tragen, und ber Ger
drauch der Pofillonsfcherpe und des Horns bey Strufe verbe⸗
son, ‚Ben. den Baufr und Meßguͤtern ift ein ſolcher Fuhrzettel
zicht aothig; allein die Fuhrleute bürfen Leine pofimäßige Paa
tete unter. 40 Pfo. mitnehmen, Sciefpulves ausgenominen,
5) Die mit Lahnfuhre Reifenden dürfen keine verfiegelten Briefe
und Patpte an andere mitnehmen. 6) Solche Perfonen, wel⸗
de nach Berlin. mit Extrapofi gekommen find, birfen mit
Lohnfuhte ‚nicht wieder abreiſen. In anderen Orten iſt dieß
nach 2 His 3 mal vier und zwanzig Stunden erlaubt. an
SJahr.2800 zählte man 273 Fuhrleute in Berlin.
- Zußbsıen. Poſt. Diefe Anfalt eriftirt feit dem gten
Ser. xBoo, und fie wurde van den Gilde⸗Aelteſten und Kaufe
keiten mit einem Bond von 3500 Rthlir. errichtet. Das Haupt⸗
comptoit dieſer Poſt für Berlin iſt in det Kloſterſtraße No. ar.
In Diefem Haupttomptoir kommen fämmtliche Boten, 1% an
ber Baht, zuſammen, und befördern die von hieſigen Berfonen
Aufgesebenen Briefe nach allen Gegenden der Stadt, In Som⸗
mer gehen fie 8, und im Winter taͤglich 6 mal aus und ei.
Es ſind beſondere Boten zum Austragen und Befondere zum
Einſannneln der Briefe und Packete. Auch find 7 Citifſime⸗
Eomptotra vorhanden, welche die Briefe fogleich,, jedoch gegen
doppeltes Porto, befördern. Kür einen Brief zahlt der Abſen⸗
ber. 6 Pfennig und dee Empfänger 5 Pfennig. Jeder Bote
durchläuft täglich viermal fein ihm angemiefenes Quartier;
Die Born tragen eins branne Jacke mit pfirfichrothen Auf⸗
fihlägen, dergleichen Hoſen und gelben Weſten. Ihr Bars
übergehen kündigen die Einſammler der Briefe durch eine ſtark
⁊
206 Jußtapeten · Mannfactur. Gärten u. Gärtner.
tonende Slots an, und flo tragen einen Kaſten. Fremde wub
"andere können au Anmeldungss und Abſchiede⸗Karten durch
die Fußboten⸗ Por beftellen laſſen, und ſchicken folge, mit ei⸗
"ser Lifte der Empfänger, in das Hauptcomptoit.
Fußtapeten⸗ Manufactur beſtzt Hothe und Wels
per, MowbijonsPlag No. 10. Sie defchäftigten im J. 303
28 Arbeiter.
FGatteral⸗ gabtiken, in welchen Brieftaſchen, Beſtecke
und unzählige andere aͤhnliche Lederwaaren verfertiget wer⸗
ben, beſttzen: 1) Hartwig und Söhne, Jaͤger-Straße
Do. 27. 2) Pfefferforn, Markgrafen: Etraße No. 35.
8) Zayß und Seeger, Schloßfrenheit No.9. 4) Kirche
ner, Schuͤtzen-⸗Sraße No. 33. 5) Joh. Leop. Säiete,
Mohren: Strafe No. 19. 6) Franz Geiſt, AYäger: Straße
| Wo. 40. 8 Hildebrandt, Schloßplatz No. 16. m.
Jahr 1805 beſchaͤftigten diefe Fabriken 35 Menſchen.
4J Pe © " „ . 6.
Bärten und Gärtner. Berlin, bat viele und zum
The große und fchöne Gärten, innerhalb der Stadtmauer
ſewohl als auch außerhalb derfelpen. , Es find entweder Prig.
var: Särten blos zum Vergnügen, oder folche Gärten, weiche
Gärtner eigenthuͤmlich befigen, und Gemuͤſe und Fruͤchte für,
bie Einwohner ziehen; bie öffentlichen Taffee: Gärten unges
rechnet. Obgleich der Boden nichts weniger als fruchtbar iſt,
und größtentheile aus Sand mit wenigem Lehm vermifcht bes,
fleht, fo find doch durch Fleiß und Betriebſamkeit die Gärten
auf das vortheilhaftefte bebaust, und die Gärten hoher Herr⸗
ſchaften find nach dem herrſchenden Geſchmacke eingerichtet.
In Februar und ſpaͤteſtens im März und April, liefern uns
fere geſchickten und fleißigen Särtner frühzeitige Gemuͤſe, als
Spargel, Bohnen, junge Erbſen, Salat; und den ganzen
|
bracht haben, und, die vorzuͤglichſten Arsen son franzoͤſiſchen
. s) Gebruͤder Bernhard, Hinter der Garnifons Kirche Do. a,
' > 2, derfertige wollen und baummöllen Garn. 6) T. 8,
tkaud e, alte Jacobs: Straße to. 56, liefert feinen, baum⸗
wollen und wollen Garn. 7) 3. 8. Dölte und Sohn,
Siiger: Strafe No! A, liefert wollen und baumwollen Var.
5) €. 2. Märfching, ‚ Kleine Frankfurter Strafe No. 14. 9).
r
Garde du Gorps, Gamiſon in Berlin. 207
Winter undurch: End die, Troibh Anſer mit den · ſhomten Oi
men iu großer Menge geziert. Selbſt Kirſchan, Pflan⸗
no, Erpbeeren, Pfirficde, werden ſchon veif geneſſen, che
die Bäume im Freien. nur die Bluͤte biefer. Fruͤchte hervorge⸗
und andern ansgefuchten Obſtarten, als Pfirſiche, Apricoſen,
edle Gattungen vor Kirſchen, Pflaumen, Birnen und Aepfel
werden in unfern Särten gezogen. ‚Um das. Jahr 174m zeich⸗
wete ſich der Gärtner Krauf e zuerſt durch den Garpenbau
aus,.und im Jahr 1770, feßte Friedrich der Einzige
hundert Gärtner in der Gegend um Berlin an. Jeder erhielt
fo viel Land, als zur Anlegung eines großen Gartens grforbers
ſich war, und’ hierdurch ift der Gemuͤſe⸗ und Obſtbau ſehr bes
Reiten? geftiegen. Im Jahr 1902 zählte man auf ſtaͤdttſchem
Grund und Boden 457 Gaͤrtner nebſt 4 Geſellen und 6 Lehen
lingen. (Siehe Bouhss Garten.)
“ Garde du Corps, fiche Garniſon.
Garn⸗ Manufacturen befigen: 1) Juſtus Eifens
hardt, Friedrichs⸗Straße No. 108, liefert Baumwollen⸗Garn.
ebenfalls Baumwollen⸗ Garn. 33.8 Müller, Serufälemer
Strafe N5. 78, verfertigt leinen, baumwollen und wollen
Sam. 4) Ofmann, Markgrafen Strafe No. 36, liefert
wollen Garn. 5) J. H. Haffelbad, Markgrafen⸗ Straße
I 8. Schul ze, Bernauer Strafe No. 35
Gatniſon in Berlig, ‚. A. überhaupt. Die Biefige
Vernifon sßche tasmähls Inrinfpe der Unteroffigiere und
n
08 Berufen din Mei:
Brite, von welchen aber. in Seiedenäjeiten Die Beurlaub
‚Nah, beide nur zur Nevuezelt anweſend find > bgerechnet
werden maoͤſſen, dus folgendeit?
"60 Eompagnien Muſquetlet u 9440 Mans
u Grenabdtet a4316 ⸗
20 — — —— We"
6- —— reitende Killer ot
6 Mortoniete 5 o + 34 —
3 om Garde da Corp 1 oe:
36 ee Gens d’Armes * do —
5 Ecquadrens Huſaren 7 ef
?
a’ Eommando reitende deldjager Br
. . Samma 18,788 Manıt :
ca⸗ Ofniere, den Unterſtab, Frauen und Kinder, und ohn⸗
bas: Cadetien⸗ und Invaliden⸗Corps. (Ein Regiment Land⸗
militz wird nur in Kriegszelten zur Beſtellung der Wachen zu⸗
ſammengebracht, jedoch“ die Ober: und Unteroffiziede und
S:pielleyte — werden aud In Friedenszeiten beftändig beſoldet.
Rechnet man zu obigen die Frauen und Kinder und alle zum
Militär gehörige Perfonen, jo fömmt eine Summe von mehr
als 40,000 Perſonen heraus. Beurlaubte find von jeder Gn⸗
pagnie 60 Mann erlaubt. Die Infanterie gehoͤrt zur dar
üniſchen Inſpection unter dem General⸗ Feldmarſchall Herrn
son Möllendorf, die Eawalleite jur Martiſchen Inſpe⸗
etion bes Generals von der Infanterie, Hrn. von Kleiſt,
und die Artillerie hat ihre eigene Inſpection unter dem
Generätz Heutenant Hrn. von Mertag. "Eine Mus ques
ter: Compagnie iſt ſtark: 150 Mann, naͤmlich 19 Unters
öffiziers, 5 Spiclleute, 4 Artileriften, io Schügen und 180"
usjlieriers ; eine Gr enadier: Compagnie: 193 Mann, '
nämlich 24 Unteroffiziere, 5 Spielleute, 4 Rrtileritten, 10
Echuͤtzen und 100 Grmadilrsz eine Compagnie der Fuß—
arrilterie: i90 Darm, ranilıe Frucewetter, 10 Untere.‘
offiziers,
Garuiſon, B. Infanteru. 209
offipiers , as Bombardiers, 160 Kanoniers und a Tambours,
Äne Compagnie reitende Artillerie: 196 Dann, naͤm⸗
lich 4 Fenerwerker, 10 Unteroffiziers, ga Bombardiers und 160
Kanoniert;; die Compagnie Pontoniers: 54 Mann,
inclußve $ Unteroffiziere; eine Compagnie Garde du
Corps: 75 Mann, naͤmlich 7 Unteroffiziers, x Trompeter,
Jahnenſchmidt und 66 Garde du Corps; eine Compagnie
Gens d'Armes 8e Mann, nämlich 8 Unteroffiziers, =
"Trompeter, 5Carabiniere, 67 Send d'Armes und a Bahnen
. fhmidt; eing Escadrondufaren beſteht aus 141 Mann,
"nämlich 16 uͤnteroffiziers >, 3 Trompeter, ı Fahnenfhiidt, 10
Carabiniers und 128 Hufaren. Die eben genannten 60 Com⸗
pagnig Muc quetiere und ı2 Compagnien Grenadiere bilden
6nfgumrie, Regimenter, jedes von 10 Compagnien Musque⸗
ticzg nb 3 Cowpagnien Grenadiers. Es wird auch eingetheilt
ae 2 Dataillans und ine Compagnien Grenadiers. Die Gres
ah. uan 2 Regimentern bilden wieder ein Bataillon unter
:einem,gigenen Commandeur. Auch hat jedes der hieſigen Ins |
(onterie Regimenter ein drittes auswärts befindliches Musque⸗
= ‚tin VBatgillon non 4 Compagnien, welde zu Kriegszeiten die
-Gataifon der a erſten Vataillons befegen und für diefe die nd»
thige Maunfhaft anziehen, und eine Sinvaliden : Compagnie,
Zur. Beſetzung ber ſaͤmmtlichen Wachen in Berlin, werben tägs
tih;gne bit aqoo Mann erfordert. Den näheren Beſtand
ſhehe unter folgenden 9 Artikeln,
«:Baraifon, B. Infanterie. Alle Infanterie :.Regis
enter haben dankelblaue Roͤcke, weiße Unterkleider, Stiefe⸗
‚letter, opu Tuch nder Zwillich und dreyeckige Huͤte. Sie uns
‚tesichgiben ſich nur durch die Aufſchlaͤge, Aufklappen und Kra⸗
gen. Iß die Huthtreſle der Offiziere yon Gold, fo hat das
‚Regiment geibe, iſt fie aber von Silber, fo hat es weiße Knoͤ⸗
pſe. Die Offiziere tragen Ringkragen von Silber, in deren
Mitse eine „Emaille, -ym .birfelhe eine erhaben gearbeitete
D
sı0 Garnifon B. , Infantece
Keiegsarmätur, und filberne mit ſchmarzer Seide melirte Es⸗
catpen und Portepees. Die Grenadiere zeichnen ſich hurch eis
ne Muͤtze von Filz aus, mit verfchiedenen Verzierungen, und
die Offiziere bey denfelden tragen Stiefeln und auf dem Huth
einen Sederbufch.
3) Regiment des General⸗ Lieutenants Hen. Gra⸗
fen von Kunheim. Die Ofſiziere haben ponceaurothe
Auftlappen, Aufichläge und Kragen. Die Klappen und
Aufſchlaͤge find mit geſtickter filberner Arbeit eingefaßt, uns
ter jeder Klappe 2 jeſtickte ſilberne C chleifen, 2 auf der
Taſche und 4 hinten. Um den Huth eitie ſchmale ſlberne
Treſſe. Die Montur der Gemeinen hat auf jeder Klappe
6 weiße vorn zugeſpitzte Bandlitzen, a dergleichen über
dem Aufſchlage, a unter den Rabatten und chinten. Das
Canton diefes Regiments ift der Storkowiſche, Beeskowi⸗
ſche und ein Theil des Lebufi iſchen, Tehowiſchen und
Zauchifchen Kreiſes, nebſt den Städten Storkow, Bud:
holz, Zoſſen, Teltow, Belitz „Teupitz und Treusabrier
Ken. In obigen Kreifen find Zeı Dörfer und 9158 Feuer:
ſtellen. Seine Cafernen hat es in der neuen Briehriche >
Straße und Contre s Eecarpe, fein Paradeplag iſt der
Aleranders: Plag, und feine Hauptwache iſt wit dem Re:
giment v. Winning gemeinfchaftlich auf dem Neun Markt
Dieſes Regiment ift das ıte Infanterie⸗ Regiment in den.
preußifchen Armee, und aus der Garde des Churf. George
Wilhelm, die er 1619 errichtete, entftanden. Es hatte
nach und nach folgende Chefs: 1619 v. Calchum, 16a
vr Burgsdorf, 1650 de la Cave, 1657 v. Poͤlnitz, 2659
v. Wrangel ‚, 1684 v. Schoͤning, 16091 v. Flemming, 1693
v. Barfuß, 1702 Grafo, Wartensleben, 1723 v. Glafe⸗
napp. 1748 Straf v. Hacke, 1756 v. Winterfeld, 1758 v.
Lattorf, 1700 v. Zeuner, 1768 v. Koſchenbahr, 1776 v.
Bandemer, 1778 v. Kalkrruth, 1778. vi. Gornftedg werd
1
%
Bornifon, B. Infanterie au
bit ra Graf v. Kunheim. Zwey Batalllons deſſelben
un die zwey Grenadier⸗ Compagnien liegen in Berlin,
and das dritte Bataillon und die Invaliden⸗Compagnie
in Strausberg. Ben den hiefigen ftehen außer dem Ges
nersi: 1 Obriſt⸗ Lieutenant und ı Kommandeur, 4 Dias
. Jjere, 6 Eapiteins, 6 Stanbs:Eapitains, 6 Premier⸗Lieu⸗
tenants, sı Second⸗Lieutenants, 10 Faͤhnrichs, ı Her
“ giments « Quartiermeifter, a Zeldprediger, z Aubiteur,
a General: und ı Regiments «Ehirurgus. Die a Grena⸗
bier « Eompagnien diefes Regiments und die bes Regie
glinents von Arnim bilden dad Grenadier- Bataillon Prinz
Aunguſt Ferdinand von Preußen.
a) Regiment des Seneral:Lieutenants Ken, von
"Arnim. Die Uniform ift: weiße Aufflappen, Aufſchla⸗
"ge und Kragen, und unter jeder Klappe a weiße Schlei⸗
"fen nit aufgenaͤhten Puſcheln, @ über dem Aufſchlage
umb-a Binten; die Offiziere baben unter den Klappen
a reichgeſtickte ſilberne Schleifen, 3 über dem Auffchlage,
8 af der Taſche und 4 hinten, füberne Achfelbänder und
"ui den Huth eine ſchmale filberne Treffe. Zum Canton
dat dieß Regiment den Glien-, Löwenbergifchen, und
veineu Theil des Niederbarnimiſchen in der Mittelmark, und
3 der Uckermark einen Theil des Uckermaͤrkiſchen, den Ha⸗
velländifchen und Stoipifchen Kreis, nebft den Städten
J Neuſtadt⸗Eberswalde, Angermuͤnde, Joachimsthal, Frie⸗
hack, Rhinow, Plauen, auch dem Dom zu Brandenburg,
zuſammen 8265 Feuerſtellen. GSeine Caſernen hat es in
"der neiien Commandanten⸗Straße, feinen Paradeplatz auf
dem Dönhoffgen Platz, und feine Hauptwache mie dem
"Wegiment von Mich gemeinfchaftlih auf dem Spittels
marks. Auch beſetzt es die Schloßwache. Es ift dad ı3te
Ssnfanterie: Regiment in der Armee und wurde 1687 ers -
richtet. Dee Stamm befand aus lauter franzoͤſiſchen Re⸗
Da
*
‚818 Garniſon, B. Infanterie.
fugie's, Ind nad) und nach hatte es folgende Ehefe! 1687
Margv. v. Varenne, 1715 v. Pannewig, mas v. Din
hof, 3740 Graf. Truchſes, 1745 v. Polenz, 1946 v.
Schwerin, 1751 v. Itzenplitz, 1759 v. Sybutg, 1768 der
ruſſiſche Kaifer Peter ILL, 2763 0. Lottum, 1774 v. Braun,
umd feit 1795 v. Arnim, Zwey Bataillons deſſelben und
die beiden Grenadier⸗Compagnien liegen in Berlin, und
das dritte Bataillon und die Invaliden⸗Compagnie im
Spandau. Bey den hiefigen ftehen außer dem General:
4 Majors, 6 Capitains, 6 Staabs: Capitaind, 7 Pre
mier⸗Lieutenants, 20 Second - Lieutenants, 8 Faͤhnrichs,
ı Regiments « Quavtiermeifter, 1 Zeldprediger, ı Audi:
teuer, ı General: Chirurgus und 1 BataillonssChtrurgus.
Die a Girenadier « Compagnien und die des Regiments
Sraf v. Kunheim, bilden das Grenadier:Batatllon Prinz
Auguft Ferdinand von Preußen
3) Regiment des Fuͤrſten von Oranien : Mraffau
und Fulda Wilhelm Friedrich, Seneralstienu:
tenant. Die Uniform tft: orange Aufklappen, Auf:
fhläge und Kragen. Die Offiziere Haben 18 geſchlungene
filberne Schleifen mit lofen Pufcheln, und um der Huth
eine ſchmale ſilberne Treſſe. Die Gemeinen haben 1o wer |
fe wollene Bandſchleifen. Der Canton des Regiments ik |
ein Theil des Soldinſchen, Koͤnigsbergſchen, Arenswald: |
fihen, Sternbergſchen, Friedburgſchen und Dramburge
ſchen Kreifes, nebft den Städten: Cuͤſtrin, Soldin, Meuen⸗ |
damm, Mohrin, Schiefelbein, Zehden, Driefn, Koͤ— |
nigsberg, Goritz und Berlinchen; in Sübpreugen eis |
Theil des Bomfter und Meferiger Kreijes, und die Staͤdte
Meſeritz, Schwerin, Plefien, ©... und Birnbaum, Ä
oder zuſammen 22,757 Feuerſteilen. Die Eafernen diefes
Kegiments find in der Caſernenſtraße, nahe am Bran⸗ |
Benburgets Thore; der Paradeplas if der Wilhelmsplatz
GBomifn, R. Infanterie. 213
mb die Hauptwache mit dem Regiment Möllenborf ge:
meinfchaftluh in der Mauerſtraße. Es ift Bas ıgte- Sin:
fanteries Negiment in der Armee, und 1702 geftiftet wor⸗
den. Die Chefs waren folgende: 170: Markgraf Albert von
Brandenburg, 1731 beffen Sohn, Marfgraf Earl, 41763
v. Tettenborn, 1763 Herzog Friedrich won Braunſchweig,
1794 v. Goͤtz und feit 1806 Fürft von Oranien und Zulde.
Zwey Bataillons beffelben und die zwey Grenadier⸗Com⸗
pagnien liegen in Berlin, und dabey ftehen außer dem
General: ı Obriſt und Commandeur, ı Obrift:Lieutenant,
3 Majors, 6 Eapitains, 6 Staabs⸗Capitains, 6 Premier:
Lientenante, 21 Second-Lieutenants, 11 Faͤhnrichs, 1 Re⸗
giments » Quartiermeifter, ı Feldprediger, 2 Auditeur,
a Regiments Chirurgus, ı Bataillons : Ehirurgus. Das
dritte Bataillon liegt in Täftein, und die Invaliden⸗Com⸗
pagnie in Mohrin. Die zwey Grenadier : Compasnien
und Die des Negiments von Moͤllendorf, bilden das Gre⸗
nabier s Bataillon von Knebel,
4) Regiment des General:Lieutenants Hrn. von
Winning. Uniform: Rofenrothe Kragen, Klappes und
Auffchläge, die Offiziere auch dergl. Rockunterfutter. Die
“ Dffigier : Uniform ift mit 18 gefchlungenen fübernen Schlei⸗
fen mit loſen Puſcheln beſetzt, und der Huth mit einer
fchmalen ſilbernen Treffe eingefaßt. Die Gemeinen haben
zo weiße blaugeftreifte wollene Bandfchleifen, nämlich =
über jedem Aufichlage, a unter den Klappen, und a hin:
ten. Zum Eanton hat es den niederbarnimifchen und ober:
barnimifchen und einen Theildes teltowſchen, und des fol:
piſchen Kreifes, nebft den Städten: Oranienburg, Schwebt,
Vieraden und Liebenwalde, zufammen 6,546 Feuerſtel⸗
len. Die Tafernen des Regiments find an der Eontres
Escarpe, ber Paradeplag ift der Alerandersplag, und die
Hauptwache mit dem Regiment Graf von Kunhein gemein:
—
| 214 | Garniſon, B. Infanterie.
ſchaftlich, auf dem Neuen Markt. Es iſt das asien
fanterie⸗Regiment in der Armee, und 27.5 geſtiſtet wor⸗
den. Die Chefs waren: 1713 v. Kamecke. 716 w. For:
cade. 1729 v. Sydow. 1743 v. Blankenſee. 17485-Gr.
v. Dohna. 1748 v. Forcade. 1956 v. Putkammer. 1765
v. Renzel. 1778 v. Thuͤna. 1786 v. Lichnowelg,- und
ſeit 1797 v. Winning. Die zwey erſten Bataillons und
die a Grenadier⸗ Compagnien liegen in Berlin, das: britte
Bataillon in Bernau, und die Invaliden-Tompagnie in
Rathenow. Bey den hiefigen ſtehen außer dem Generale:
3 Drift und Commandeur, a Obrift:Lientenants, 3 Ma⸗
jors, 5 Capitains, 6 Staabs:s Eapitains, 6 Premier⸗
Lieutenante, 21 Gecond⸗Lientenants, 10 Faͤhnrichs, Negi⸗
mente⸗Quartiermeiſter, ı Felbprediger, u Aubditeur,. = Res
giments⸗Chirurgus und ı Bat. Chtrurgus. Die a ärer
nabdier s Compagnien und die des Regiments von Lariſch,
Bilden das Srenabier s Bataillon von Reinbaben.
5) Regiment des General⸗Feldmarſchalle and
©ouverneurs von Berlin, Hrn. von Mölien-
- dorf. Uniform: Scharlach Aufklappen, Auffchläge und
Kragen, auf jeder Klappe 6 Schleifen von weißem Grunde
mit blauem Streifen und Puſchein, a unter der: Kappe,
a über dem Aufſchlage und 2 hinten. Die-Offigiere Haben
unter jeber Klappe: a geichlungene goldene Schleifen mit
vffenen Puſchein und Erepinen, 3 auf dem Auffhlage, 3
aufder Tafıhe, = hinten, und um den Huth eins finale
goldne Tuefle. Canton: in der Neumark ein Theil des
" Sternbevgfchen, Lebufifchen, Landsberger, Friedeberger
und Königsberger Kreiſes, auch ein. Theil des Bowſter
Kreifes in Suͤdpreußen, und die. &tädte-duhues; Sterns
berg, Bomſt, Karge, Vraͤtſch, Tirfhiegel,: Vantſchen
und Köpnig, zuſammen 1,925 Feuerſtellen. Die Caſer⸗
nen des Regiments find am halliſchen Thore, ‚nes Parade.
Garmiſon, B. Infanterie. 215
vplax iſt der Wilhelmaplatz, und die Hanptwache, mit dem
NRegiment Fuͤrſt von Oranien gemeinſchaftlich, in der Mau⸗
erſtraße. Es iſt Bas asite Jufanterie⸗Regiment in der Ar⸗
me und 17580geſtiftet worden. Die Chefs waren, 113
bis 1715 Beh. von Schlabrendorf und v, Pannewis, 17:8
van Lottum, 1737 v. Thiele, 1726 Gr. von Rutowetyh,
1709 v. Kalkſtein, 1760 v. Ramin, 1780 v. Diöllendorf.
Die a erſten Bataillons und die a Grenadier⸗ Comgagnien
liegen in Berlin, das Ste Bataillon in Neuſtade Ebers⸗
walde, and die Invaliden⸗Compagnie in Cremmen. Bey
den hieſigen ſtehen außer dem General⸗Feldmarſchall, 1
Obriſt und Commandeur, s Oberſten, 3 Majors, 5 Capi⸗
tains, 7 Otaabs: Capitains, 4. Prentier : Lieutenants, oa
Seconde Lientenants, vo Faͤhnrichs, Reg.⸗Quartiermei⸗
ſter, a Feldprediger, a Xuditeur,.s General + Chirurgus,
umb = Megiments.s Chirurgus, Die beiden Grenadiera
Kompagnien und die des Regiments Fürft von Naſſau⸗
Orenien, bilden das Grenadier - Bataillen von Knebel.
6) Regiment des General⸗Lieutenanté von La:
riſch oder Altzkariſch. Untform: Ziegelrothe Kra⸗
gen, Klappen und Auffchlaͤge. Die Offiziere haben 18 ges
ſchlungene Schleifen mit loſen Puſcheln, und um dm
Bush eine ſchmale goldene Treſſe; die Gemeinen aber 10
orange: wollene Schleifen mit weißen (ofen Puſcheln.
Canson: ein Theil des Lebuſiſchen, Cottbuſiſchen und Croſ⸗
fenſchen Kreiſes, und die Städte Peitz, Fuͤrſtenwalde,
Cotilus, Croſſen und Bobersberg, zuſgmmen 30,084 Feuer;
ſtellen. Die Caſernen deßs Regiments ſind in der neuen
Friedrichs⸗ Owaße, der Maradeplatz iſt dar Luſtgarten, und
die Hautwacht, mit dem Regiment var Arnim gemein⸗
ſchaftlich, auf dem Siphttelmarkt. Ach beſetzt es die
Schlaßwache. Ks iſſt das aoſte Infanterie⸗Regiment in
Ver Accato, und warde3724 gefliftet, Die Chefs waren:
⸗
916° Barmif., O. Grenadiers. D. Artillerie.
2714 v. Loben, 1750 9. Kleiſt, 1749 v. Meherink, 1758
v. Wedel, 1761 v. Linden, 1764 v. Steinkeller, 1778 von
Woldeck, 1789 v. Schwerin, und feit 1795 v. Lariſch.
Die zwey erften Bataillons und die 2 Grenadier; Compag⸗
nien liegen in Berlin, das dritte Bataillon in Eroffen,
und die Judaliden⸗Compagnie in Bernau, Bedy den -hies
figen ftehen außer dem General: ı Obrift und Comman⸗
deur, 5 Majors, 5 Capitains, 6 Staabs⸗Capitains, 7
Prentier s Lieutenants, do Second »Lieutenants, so Faͤhn⸗
richs, ı Regts.⸗Quartiermeiſter, x Seldprediger, ı Aubis
teur, ı General: Chirurgus und ı Bataillons⸗Chirurgus.
Die beiden Srenadier:Eompagnien und die des Regiments
von Winning, bilden das GrenadiersBataillon voneins
baden.
Gaarniſon, C. Grenabier. Bataillons. Diefe for:
miren fich aus den Grenadier:Compagnien der eben genannten
Spnfanterie : Regimenter, und find: 3) Bataillon Prinz Aus
guft Ferdinand von Preußen, aus Kunheim und Arnim.
2) Bataillon von Knebel, aus Möllendorf und Fuͤrſt von
Dranien. 3) Bataillon von Reinbaben, aus Lariich und
Winning.
Garniſon, D. Artillerie, auch Selbartilierie ge-
nannt. Sie beſteht aus Fuß: umd reitender Actikieeie, und
das gange Corps aus 4 Regimentern zu Fuß und x Regiinent
zu Pferde. Davon liegen in Berlin das ıte und ste Regiment,
nebſt 6 reitenden Compagnien. In Breslau das ee Regiment
und ı veitende Compagnie, in Königsberg: das. te Negiment
‚und e reitende Compagnien und in Warfchau ı reiende Com:
yagnie. Uniform der Fuß: Artiklerte: Stchwarzfam⸗
metne (die Gemeinen ſchwarztuchene) Aufſchlaͤge, Klappen
und Kragen. Die Offiziere Haben ſchmale goldne Huthtroſſen,
auf dem Rocke 19 gefchlungene. geldene Schleifen mit loſen
m
Garniſoin, D. Ad 47
Nuſchein, naͤmlich 3 über dem Anfichlage, 3 auf jeder Tafche,
a unter: den Rabatten, und 3 hinten. Auf jeder Rabatte bes:
finden: fi) ro gleich weit. auseinander gefehte, etwas erbabene
golden? Knoͤpfe. Die Feuerwerker haben as leicht geſchlun⸗
gene,goldene Schleifen mit loſen Puſcheln. Die Unteroffigiere
au goldene Bandfchteifen mit aufgenaͤhten Puſcheln. Die Bom⸗
bardiere haben eben ſo viel goldne Bandſchleifen, welche aber
mit keinen Puſcheln verſehen, und hinten zugeſpitzt ſind, die⸗
fe Schleifen find folgender Geſtalt vertheilt: a unter den Ra⸗
Gatten, 3 über dem Auffchlage, und a Hinten. Die Gemei⸗
men haben feine Beſetzung. Uniform der reitenden Ar⸗
tillerie:- die Offiziere dunkelblaue Leibröche, mit ſchwarzſam⸗
mernen Rabatten, Auffchlägen und. Kragen, einer Garnirung
von 18 gefchlungenen golduen Schleifen, weißtuchene Schoß:
weiten, lange lederne Hofen und Stiefeln. Auf dem Huth eis
nen weißen Federbufch, aber Feine Treffe. Die Keuerwerter,
Unteroffigiere und Bombardiere dunkelblaue Collets mit ſchwarz⸗
tuchenen Rabatten, Auffchlägen und Kragen, und einer glei⸗
chen Einfaffung um die aufgehaften Schöße. Alles dieſis if
mit einem rothen Vorſtoße verfehen. Weiße runde Weſten
oder Gilets. Bey den Zeuerwerkern, Feldwebein und Unter:
offizieven if das Collet auf dem Kragen, Auftchlägen und
dem Dragoner, bey den Bombarbieren aber nur auf den
Auffehlägen und- den Dragoner, mit einer goldenen Treſſe des
ſetzt. Hierzu werden lange leberue Hoſen, kurze Huſarenſtie⸗
fein, und Cavallerie⸗Huͤte mit Kokarde, Cordon und Feder⸗
buſch getragen. Die Feldwebel Haben zur Diſtinktion ſchmale
goldene Agraffen an. den Huten. Die Fuß: Artillerie iſt mit
Pallaſchen, die.zeitende mit Saͤbeln bewaffnet. Beide tragen
Heine. ſchwarzlederne, an einem weißen Riemen hängende Car:
taſchen, anf deren Deckel fich ein gelbes metallenes Schild in
Zorm etuer · Fauerkagel befindet, und rothe Halsbinden. Die
biefige Artillerie hat een Canton von wielen Städten, zuſam⸗
4.
218 GSarniſon, D. Arilſerie.
men mit 24,408. Feuerſtellen. Die Hauptwache unb ber
Paradepiah derfelben find am Zeughauſe. Schon im-Yabr
2607 mar etwas Artillerie. vorhanden; diefe-if nad und nech
auf die jetzige Größe gebiehen, und im Jahr 1762 nen organis
fiet worden.
Erſted Artillerie-Regiment, Chef Seneral⸗
Lieutenant Herr von Meerkatz, bat feine Caſerne
in der Friedrichs Straße. DieChefsdefleiben waren: 1700
von Dieskau, 1777.20. Holzendorf, 1785 v. Dittmer,
md fell 1798 v. Meerkatz. Außer dem letzteren ſtehen da⸗
bey: a Obriſt, a Oberſt⸗ Lieutenants,, a Majors, 4 Pre:
mier sCapitains, 6 Second⸗ Capitains, 4 Paemier bien .
tenants, und 38 Second skieutemante. .
Zweytes Artillerie:Regiment, liegt in Brerlau
Drittes Artillerie-Regiment, Chef General⸗
Lientenant Herr von Tempelhof, hat feine Caſer⸗
‚ neinder neuen Muͤnzſtraße. Die Chefs deſſelben waren : 7763
v. Winterfeld, 2776 v. Holzendorf, Hatte zugleich had. ae
KNRegiment, 17779. Meerkatz, 1796 v. Moller, und ſeit 17985
v. Tempelhof. Außer dem letzteren ſtehen dabey: 1 Oberſt,
. Majors, 4 Premier: Capttains, 4 Serand : Capitaine,
6 Premier s Lieutenants, und 34 Second : Lieutenants.
VBiertes ArtillertiesKegiment, liegt in Köimigsberg. .
Aeitendes ArtikleriesTegiment, hat feine Cafernen
in der Friebeichs Otraße nahe am Oranienburger : Thare,
und am Kupfergraben. Das erſte Bataillon deſſelben wur⸗
de 1796 geſtiftrt, und 1005 vermehrt und zu einem Düse:
gimente erhoben. Die Chefe waren: won 1700 bis 1904
. die Oberſten von Deofch. und von. Eckenhrecher, amd fett
- 1005 Oberft von Käfer. Hier liegen 6 Compagnizn, und
. babey ficken noch außer dem Commandeur, n:Oberfie,
2.» Major, 3 Tapitains, 4 Stans : Capitains, = Premiere
. Lieutenantée und ig Second⸗Lieutenants in Breslau⸗, in
Ä
Garniſon, E: Pontoniere.- F.Garde du Corps. Ag
" Warfchau x und in Königsberg 2 Compagnien. Ben der
faͤmmtlichen hieſigen Artillerie find noch angeſetzt: x Dene-
dant, » Regiments : Auartiermeifter, ı Ober: Aubditeur,
a Audbieurs, x General: Chirurgus:
Garniſon. E. Pontoniere. Die Uniform derſel⸗
Bert iſt der Artillerie gleich. Sie wurden 1715 geſtiftet, und
2748 wurde eine neuerrichtete Mineurcompagnie damit verei⸗
nigt, 1773 aber wieder davon abgeſondert. Die in Brrlin
befindliche Cornpagnie Pontoniere hat ı Major, Ken. Linde,
» Premier: nd ı Second⸗Lieutenant. Eine andere Compagnie
liegt in Königsberg, und ein Commando in Glogau. &ie ſtehen
unter der General : Syufpection der Atillerie.
"Garaifon. F. Regiment Garde du Corps, Chef
Er. Mejeflär der König. Die Uniform if folgende: wei⸗
fe Eoliet® , Blaue tuchene Chemifees , ponetaurothe Auffchläge
und ragen. Die Themifers find durchgängig mit weißen Ca:
swerchaamen Schairen, die Schoͤße oder Border :Schnispel
aber mit der gewöhnlichen filbernen Chemifettrefie beat. Die
Cofttö der Unteroffiziere und Semeinen haben etwas berite
filberne Treffendorten zum Vorderbeſatz, hinten find folche mit
rothem Tuch, die Sofletsauffchläge der Gemeinen aber find mit
ſiſdernen Chemetſetreſſen beſetzt. Bey den Offizieren find die
Coltett uͤberal wis breiten ſilbevynen Treffen befegt. Ihre In⸗
terrms· Uniſorm beſteht aus Nöcden von Scharlach, niit blauen
Auffchlugen aud Kragen, auch ſilbernen Achſelbaͤndern. Auf
jeder Deite des Mods find 8 breite geſtickte ſilberne Schleifen,
a auf dem Auffchlage,. a auf ber Taſche, und 4 hinten. Auf
dem Huch haben fir eine weiße Zeber umd einen: Feberbufch.
Dis Gemeinen Haben die Huth⸗ Cordons der lnteroffigiere, md
ſtatt des biäherigen Carabiner⸗ Riem : Befapes, breite ſilberne
Treſſen erhalten; auch "haben ſolche gewöhnlich fihwarge.nur
‘
2020 Garniſon, 6. Gensd’Arnits.
beſetzte Kurafſier⸗Patrontaſchen mit unbeſetzten Riemen, lakir⸗
ten Deckeln, verſilberten Ringen und Riemſchnallen. Auf die⸗
ſen Taſchen find geſchlagene meffingene verſüberte Patronta⸗
ſchen⸗Bleche nach dem Muſter des großen ſchwarzen Adleror⸗
den⸗Sterns, jedoch ganz weiß. Dieſes Corps hat keinen Can⸗
son, fondern ſein Abgang wird durch ausgeſuchte Leute aus
der Armee erfept. Die Wachtmeifter haben den Rang als:
Premier sLieutenants der Armee. Es ift das ı3te Kurafiiers
Regiment, und 1740 geftiftet wotden. Die Eommandeurs
waren folgende: 1740 v, Blumenthal, 1744 9. Joſchinsky,
2747 v. Blumenthal, 1758 v. Wakenitz, 1770 v. Schaͤtzel,
2774 0: Mengden, 1785 von Bayern, 1705 v. Zollikofer,
1798 v. Rabenau, und feit 1302 Obrift - Lieutenant v. Wins
x
zingerode. Das ganze Regiment beſteht aus 10 Compagnien,
nämlich Ain Potsdam, 3 in Charlottenburg, und 3 in Berlin.
Bey dem letzteren fiehen: 2 Majors, ı Rittmeifier, a Stabs⸗
Rittmeiſter, Premier⸗ Lieutenant, 4 &econd : Lieutenants
und ı Eornet. Der Unterftab befindet ſich ebenfalls in Potse
dam. - Die Pferdeftälle find in der Lindenſtraße No. 36. Ihre
Hauptwache ift auf dem Koͤnigl. Schloſſe, und fie beſetzen die
Poſten vor den Zimmern des Königs.
Garniſon, G. Regiment Gensd’Armes, Chef
- General» Heutenant Hr. von Elsner. Die Uniform ders
feihen it: weiße Collets und dunkelblaue Chewiſets, ponceau⸗
rothe Aufſchlaͤge, Schaͤrpe und Kragen. An den Collets der
Unseroffiyiere und Gemeinen erclufive der Trompeter, find die
Seitentafihen mit rothem Tuch beſetzt. Die Offiziere haben ei-
ne breite goldne Treſſe. Ihre Interimsmiform iſt Scharlach
mit blauen Aufſchlaͤgen und Kragen, auch goldnen Achfelbäns
dern und paille Unterkleidern. Auf jeder Seite der Staatseu⸗
niform find 6 breite von Gold geſtickte Schleifen, 2 auf der
Zaſche, a auf dem Aufichlage, und 4 Hinten. Die Gemei⸗
‚&ornifon M. Huſaren. as
nen erhielten 2804 eine ſchwarze Patrontaſche mis Ampeln wel⸗
Een ftiemen und gelber. Schnalle. Zum Canton hat das Megi⸗
ment die Otaͤdte: Havelberg, Gandau und Herrburg, neh
12 Dorfſchaften im Halberſtaͤdtſchen und Jerichowſchen Kreife
und in der Priegnig, zufammen 4ogı Feuerſtellen. Es
das ıote Kuraffir : Regiment in der Armee und wurde 1691 bs
richtet. Seine Hauptwache hat es in der Eharlotten » Straße
tm Academie Gebaͤude, daſelbſt auch sine Reitbahn, mehrere
Staͤlle und die uͤbrigen ineder Stall : Otrafe. Der Parade⸗
platz iſt unter den Linden. Das Regiment beftcht aus ao Cont⸗
pagnien, und hatte folgende Chefs: 169: v. Natzmer, «759
9. Pannewitz, 1743 Freyh. v. d. Golz, 1747 v. Katzler, 176:
Graf v. Schwerin, 1768 v. Kruſemark, 1775 v. Prittwitz, und
ſeit 1793 v. Elsner. Außer dem Legteren ſtehen dabey: Ma⸗
jor und Commandeur, 6 Majors, a Rittmeiſter, 6 Otabs⸗
Nittmeiſter, 5 Premier⸗-Lieutenants, 1. Second⸗Lieutenanté,
4 Cornets, ı Regiments. : Auartiermeifter, 2 Feldpröäigen,
a Auditaur, a Megiments:Chirurgus, und ı Stallmeiſter.
Garnifon, H. Seibhufaren» Kegiment, Chef Ges
neral» Major von Rudorff. Die Uniform dieſes veſon⸗
Were durch Zieten fo berühmt gewordenen Regiments Ift-fols
gende: dunkelblaue Pelze ınit weißen Vorſtoß, weißen Knoͤ⸗
pfen und Schnüren, ‚hinter denfelben eine Daumbreite weiße
Borte, fiharlachtothe Dollmanns mit weißen Schnären und fo
wie die Pelze mit weißen Borten, blaue mit weißen Borten
eingefaßte Auffchläge und Kragen, rothe mit weißen Borten
eingefaßte Saͤbeltaſchen, blaue Schärpen mit weißen Knoͤpfen.
"Die Pelze der Unteroffiziere haben einen Vorſtoß von Fuchs⸗
pelz, ‚und gleich den Dollmanns, filberne Treffen mit weißen
Schnuͤren; die Pelze und Dollmanns der Offiziere aber find
mit goldnen Schnüren beſetzt. Die Paradesafchen find mie
dem Preußiſchen. .(hwarzen Adler. reich in. Gold geſtickt; Die
“
‘
x
mas Garniſen, I. Feldjaͤger.
uterimstaſchen aber nur mit einer breiten golbenen Treffe
eingefaßt, worin der Mamenszug Er. Majeſtaͤt des Knigs
gmiga · einer ſchmalen Treſſe beſindlich. Am erſten Nevuetage tra⸗
gen die drey erſten Offiziere jeder Eſscadron Tiegerdecken, die
Escadronschefs auf der Müge. einen Adlerfluͤgel, die Subal⸗
texnen aber eine Straußfeder, fümmtliche Offiziere gelbe Stie⸗
fein, und Muͤtzen von Zobel mit guidenen Cordons. Das Zaum⸗
und Sattelzeng des ganzen Regiments iſt mit Schlangenkoͤpfen
befetza Das Paradezeug ber Offiyiere iſt von rothem ars
quin in ungariſchem Geſchmack, ebenfalls mit Schlangenkö⸗
pfen boſetzt, und mit Silber geſtickt, die Trenſen und Zügel
Sind goldene Treſſen, auch iſt ſaͤmmtliches Zaumzeug ber Offie
giere und GSemeinen noch außerdem mit rothen Roſen verziert.
Seit 2904 hat dieß Regiment Filzmuͤtzen, und die Offizier
Kotarde.an denſelben iſt in Gold geſtickt, die Mügen der Ges
‚meinen «ber oben mit einer weißen Borte eingefaßt. (Einen
ogenen Saaton haben fie nicht, fondeen ihr Abgang wird aus
dem Canten einiger Infanterie « Regimenter ergänzt, Es af
das zweyte Huſaren „Regiment in der Armee, und wurde 1730
geſtiftet. Die Chefs waren: 1730 v. Benekendorf, 1755 v.
Warmb, 3745 v. Zieten, 17096». Eben, 1795 v. Goͤcking, um
ſeit 2805 v. Rudorff. Das ganze Regiment befteht aus-.e
Esrabrons, nämlich 5 in Berlin, ı in Muͤllxoſe, a in Fuͤr⸗
ſtenwalde und 2 in Beesbow. Seine Ställe find in der Wil⸗
Heims:Straße No. 3 und Feld: Straße No. 7 und 8, der Pas
radeplatz im Rondel, und die Hauptwache am hallifchen There.
Außer dem General ſtehen bey den biefigen 5 Escadrous:
» Obriſt und Kommandeur, ı Obrift: Lieutenant, a Majors,
3 Stabs⸗ Rittmeifter, æ Premier: Lieutenente, ıa Second:
Lieutenants, 4 Cornets, a Regiments « Quartiermeifter, 7 Res
giments : Chirurgus.
Garnifon, I. Yeldjäger-Corps zu Pferde Die
Sorps hat Lopenick zur Garniſon, und es werben größtentfell®
——r tn
Barnifon. Kirche. - aaʒz
Ierſter⸗ oder Jaͤgerſohne unter daſſelbe aufgenenmmnen. Gis
werden viel zu Courieren gebraucht, und muͤſſen daher die da⸗
zu nöthigen Kenntniſſe und Bildung haben. Das bier befinde
liche Commando befteht nur aus 2a kann.
Gernifon, Kirche, in der neuen Friedricheſtraße. It
a7ten Jahrhundert Batte die Garniſon ihren Gottesdienſt im
dee Hofpitallicche zum Heiligengeiſt. König Friedrich Lieb.
zuerſt der Sarnifon eine eigene Kirche erbauen, und zwar 170x
nahe an den damaligen Spandauer Thore und einem Pulver
thurme, weicher 1720 aufflog und die Kirche gänzlich geritörte,
König driedrich · Wilhelm der Erfte ließ darauf die jehige Kir⸗
che erbauen, und fie wurde 17022 eingeweihet. Sie macht ein
Iimgliches Biere von 177 rheint. Fuß Länge und 90 Buß
Breite ans, bat nach ihrem Flächeninhalte im Lichten 15,696
Fuß, umd ift die groͤßte Kirche in Berlin. Es find g Thread
as derfelben, aber kein Thurm. In dem unteren ſehr geraͤu
migen Gewölbe werben die Reichen. von hohen Militar⸗Perſo⸗
nen beygefetzt. Das Innere der Kirche iſt ſehr augemeſſen
mit einer großen Anzahl von eroberten Fahnen und Standar⸗
ten als Siegeszeichen, und mit 5 großen Gemälden von B.
Mode, zum Andenken Preußiſcher Helden ausgeziert. Dieſt
letztern find: 1) Schwerin umfaßt fterbend den Sieg, weis
her ihn Erönt. Auf ihm Ilegt die Fahne, mit weicher in des
Hand er 1757 Hey Drag den Heldentod ſtarb. ) Winters
feld, deſſen Thaten die Mufe der Gefhichte beſchreibt. 5)
Keith, deffen Grab vom Ruhme mit Lorbeerzwetgen wm
wunden wird, 4) Klett, der Dichter, über defien Urne dis
Feenndfchaft weint. 5) Bieten, mit der Standhaftigkeit.
Auch beſitzt diefe Kirche eine ſeht große und ſchoͤne Orgel von
Ivachim Wagner. Sie hat so klingende Stimmen, hi
weichen 3220 Pfeifen find, und einige Kunſtſtuͤcke, naͤmlicht
s Panken, welche vermittelſt eines beſonderen Regiſtets von
hölzernen Engeln geſchlagen werden, 2 Samen, weiche: ſich
x
24 Garniſon⸗ Kirchhoͤſe Garniſon⸗Schule.
vewegen uud Trompeten zu ſpielen ſcheinen; 2 Gonnen, welche
ſich ebenfalls bewegen, und. a Adler, welche Die Flügel auf» und
niederſchiagen. Die Kirche iſt zum Iutherifchen Sottesdienf
beftimmt, und diefer wird - Sonntags Vormittage um 9 -und
Machmittags um a Uhr gehalten. Die 4 Feldprediger der bier
eingepfarzten 5 Regimenter und bes Caberten : Eoype. verrich⸗
ten abwechjeind den Gottesdienft. Die übrigen Negimeuie
auf der Friedrichsſtadt halten. ihren Gottetdienſt in dafigen
ihnen näher gelegenen Kirchen, vor oder nach dem Gottes⸗
dienfte des Stadt: Gemeinden. Dig GarnifonsKicche dat uͤbri⸗
gens das Recht, alle Taufen, Trauungen und Leichen der Per⸗
ſonen von Militaͤrſtande, ihrer Kinder und Bedienten, ohne
Unterſchied der Confeſſionen, zu verrichten. Eximirte, Die
nicht unter der Jurisdiction des Magiftrets fliehen, koͤnnen
ſich auch dazu halten. Hinter der Kirche it ein Gang von
236 Schritten, mit 3 Haͤuſern befegt, und nahe.an ber neuen
Friedrichsbruͤcke haben die Feldprediger ein Wittwenhaus.
Baron » Rirchhöfe, oder ſolche Begräbnißpiäue, auf
welchen verftordene Ditlitär : Perfonen begraben werden. &3
giebt deren zwey, in der Spandauer Vorſtadt, zwiſchen der
u Xodten: und Laufgaffe und eintenftraße.
. Barnifons Schule, in der neuen Friedrichsſtrade
Mo. 46. Schon König Friedrich I. widmete 1692 ein nahe am
der Garnifons Kicche liegendes Haus zur Schule für Solda⸗
sone Kinder. Als dieß 1720 den zeten Aug. durch Mufilies
gen. des Pulverthurms umgeflärgt wurde, ließ König Frie⸗
drich Wilhelm I. die Wohnung des Oberſten von Glaſenapp
722 zur Sarnifons Schule einrichten. Unter dem Gouvers
Remens bes General: Feldmarfchals Ken. von Moͤlle n⸗
borf.und auf deſſen beionderen Betrieb, erhielt dieß Haus
in zeites Geſchoß, und die Schule 1785 eine ſehr verbefs
fexte. Linrichung. Sie bekam einen Rector und 4 Schul⸗
follegen
-
Gaſſen. Saſthoͤfe. 0
kollegen. Die männlichen und weiblichen Soldaten : Rinder
‚der bey der Sarnifons Kirche eingepfareten Regimenter, er:
balten hier freyen und angemeſſenen Unterricht. Die andes
ten-Negimenter haben eigene in Ihren Quartieren gelegene
Schulen. Bürger: Kinder werden in der Gamifon: Schufe
ebenfalis aufgenommen, und die Eltern derfelßen enttichten
dafür ein geringes Schulgeld.
Gaſſen. Zwiſchen Gaſſen und Straßen wird in Ber⸗
lin ein bedeutender- Unterfchied gemacht, In einer Gaſſe
wohnen, bezeichnet felten Wohlftand, und die Grundſtuͤcke
in denfelsen find nit von dem Werthe, als die in den
Straßen. Die Gaſſen find größtentheils kurze Verbindungs⸗
gänge der Straßen; nur tvenige find breiter als der Raum
eines Wagens erfordert, und es fehle ihnen auch mehren:
theils ein ordentlicher Buͤrgerſteig. Die Straßen hingegen
haben alle Bürgerfteige, und in der Mitte einen Fahrweg,
den fogenannten Damin, auf welchem zwey Wagen ſich ganz
bequem ausweichen Einnen. In den mehreften Straßen ha-
ben auf dem Damme drey auch wohl 4 Wagen neben einander
Pag. Es giebt yı Gaſſen in Berlin, naͤmlich im alten Ber⸗
fin 23,- in Koͤlln 8, auf dem Sriedrichswerder 6, auf der
Neuſtadt 4, auf der Friedrichsftadt a, auf der Louifenftadt 6,
in dei Königs: Vorftadt 9, in det Spandauer Vorftadt 24,
und in der Strälauer Worftadt ı.
Gaſthoͤſe oder Wirchshäufer , in welchen für Geid,
Tages ober Wochenweiſe logirt wird. Sie find vom Polizey⸗
Diretorio in 3 Klaſſen eingetheilt und folgende.
3: Kaffe 1) Stade Paris, bey ber Wittwe Bade,
Bruͤderſtraße Mo. 39. in Alt⸗Koͤlln. 2) König. von Por⸗
‚tngal, bey Koch, Burgſtraße Pro, 12 im Berliner Wiers
tel, 3) Schwarzer Adler, bey Hübner, Pofifteaße No.
So ebendafeibſt. 4) Goldenen Adler, bey. Matthieu,
P
226
Gaſthoͤfſe.
Doͤhnhofſcher Platz, auf der Friedrichsſtadt.) Engli:
ſches Hans, bey Müller, Mohrenſtraße No. 49 ebend.
6) Hötel de Baviere, oder goldener Stern, bey Schnei⸗
der, Leipzigerſtraße No. 63 ebend. 7) Stadt Kom, bay
Karften, . unter den Linden No. 39, auf der Neuſtadt.
8) Hötel’de France, bey der Wittwe Zeisberg, unter
den Linden No. 31, ebend. 9) Hötel de Rufhe, eder
Sonne, bey der Witwe Obermann, unter den Linden .
Do. as, ebend. 10) Parlement d’Angleterre, bey det
Witwe Markgraf, am Zeughaufe No. ı, auf dem Zrie
drichswerder. 11) Rother Adler, bey Riedinger, Kur
ſtraße No. 38, ebend.
II. Klaffe. 12) Silberner Mond, bey Redling, unter
den Linden No. Se, auf der Neuſtadt. 13) Goldene
Adler, bey Schmidt, Poftftrafe No. 25, im Berliner
Viertel. 14) Goldener Adler, bey Seeger, Spandauer:
ſtraße No. 73, ebend. 15) Stadt Ruppin, bey Krüger,
Spandauerftraße NRo.79, ebend. 16) Goldener Scepter,
bey der Wittwe Döring, Heiligegeiſtſtraße Mo. 33, ebend.
17) Grüner Baum, bey Maske, Klofterftraße No. 70,
ebend,. 18) Goldener Dammhirſch, bey Groſſe, Kiofter
firafie No. 45, ebend. ı9) Blauer Stern, bey Büttner,
Kloſterſtraße No. 97, ebend. 20) Eihbaum, bey Eid:
baum, KHeiligegeiftftraße No. a2, ebend. 2) Goldener
Engel, bey der Wittwe Gutmann, Heiligegeiſtſtraße No.
28, ebend. 20) Wallfiſch, bey Jonas, Biſchofsſtraße
en — —
No. a60, ebend. 23) Hof von Holland, bey Oberhaͤuſer,
Roßſtraße No. 6, in Alt: Köln. 24) Zur Louiſenſtadt,
ey Colberg, Dresdnerſtraße No. 54, auf der Lonifenftadt. ı
‚w5) Fliegendes Roß, bey Jofeph, Leipzigerſtraße Mo. 31,
auf. der Srisdrichsftadt. 26) Goldener Hirſch, bey Ha⸗
gen, Eontre » Escarpe Do. 47, in der: Koͤnigsvorſtadt.
+8) GoideneKrone, bey Kläger, Contre⸗Escarpr No. 48,
— — — —— — — -.
.. . .-
— — — — — — — —— — — — —— rn
. .* . . * J
Gaſthoͤfe. 427
ebend. 88) Goldene Sonne, bey Zimmermann, Ber:
nauerfiraße No. zu, ebend.
‚I. Klaſſe, wo größtenteils nur Ausfpannun:
gen gehalten werden. 29) Weißes Roß, bey Voigt,
| Sifherftraße No. 27, in Alt: Kölin. 30) Schwarzer
Adler, bey Herbſt, Roßſtraße No. 30, ebend. 31) Kos
ther Adler, bey Peters, Schaͤfergaſſe No. 24, auf der
Eouifenftadt. 32) Weißer Schwan, bey Kundenreich, Juͤ⸗
denftraße No.30, im Berliner Viertel. 33) Stadt Frank:
furt am Mayn, bey Luſch, Juͤdenſtraße No. 38, eben.
34) Rehbock, bey Gerresheim, Juͤdenſtraße No. 36, eben:
dafetöft. 35) Stadt Amfterdam, bey der Wittwe Riel,
Lindenſtraße No. 35, auf der Friedrichstadt. 56) Hö-
tel d’Anfpach, bey Fuhr, Mittelſtraße No. 46, auf’ der
Neuſtadt. 537) Goldner Adler, bey der Wittwe Friedrich,
Prenziauerſtraße No. 24, in der Königsvorftadt. 38)
Drey Glocken, bey Winter, Bernauerftraße No. 34, ebens
dafelbſt. 59) Schwarzer Adler, bey KHeidemann, Ber⸗
nauerſtraße No. 56,.cbend. 40) Danziger Wappen, bey
Erich, Landsbergerfiraße No. 43, ebend. 41) Schwars
ger Adler, bey Kutfchenreiter, Landsbergerſtraße No. 56,
ebend. se) Schwarzes Roß, bey Wittwe Driefener, Landes
bergerſtraße No. 57, ebend. 43) Goldener Löwe, bey Ens
be , Lamdsbergerfiraße No. ı9, ebend. 44) Rother Löwe,
bey Einf, Bernauerſtraße No. 54, ebend. 45) Goldener.
Löwe, bey Lehmann, . Prenziauerfiraße Do. ı9, ebend.
46) Wallfiſch, bey Lukow, Prenziauerftraße Mo.2g, eben:.
daſelbſt. 47) Goldener Hirſch, bey Bolle, Landsberger:
ſtraße No. 60, ebend. 48) Hamburger Wappen, bey
Fiedler, Große Hamburgerſtraße Mo. 24, in der Span⸗
Bauetoorftadt. 49) Schwarzes Roß, bey Dagener, Ora⸗
nienburgerftraße No. 14, ebend. . 50) Goldener Stern,
bey Sa, am Oranienburgerthore Mo. 123, ebendaſelbſt.
De
p |
ET TE
a
ang Gebühren» Caffe. Gelftliches Departement
Gebühren » Cafe des General. Auditeriats, fiehe
Auditoriat.
Geckhol, Hieß fonft bie inferfafe, von der Papen⸗
ſtraße an Bis zur neuen Friedrichsſtraße. Die alte Stadtmauer
fehtoß diefe Straße, und die Benenhung Geckhol heißt fo viel
als eine Strafe ohne Ausgang.
Gefängniffe, und Befferungs » Anftalten, gehe:
.) Arbeitshaus. 2) Franzöfifches Hofpital. 3) Hausvoigtey.
4) Mühlenhof. 5) Stadtvoigtey.
Geheime Gefellfchaften, find nad, dem Ebict vom
eoften Octob. 1778 gänzlich verboten, nnd nur die drey hieſi⸗
gen großen Freymaurer : Logen und die denfelden untergeordne⸗
ten-Logen, find von dem Verbote ausgefchloffen.
- „+ Weiftliches Departement, hatdie Direction alfer geiſt⸗
lichen Kitchen⸗ und Schulfahen und wird von zwey Yuftiz:
Miniftern verwaltet. Beide concurriren in allen allgemeinen Ans
gelegenheiten. Sonſt ift daflelbe in das lutheriſche und bas damit
verbundene Katholifche Departement, und in das reformirte
Departement abgetheitt. I. Lutheriſches geitlihes Dei
partement. Dahin gehört die Direction aller-evangclifch «
lutheriſchen und tatholifchen geiftlihen Kirchen », Stiftes: und
Kloſterſachen in ſaͤmmtlichen Königl. Landen, exciuſive Dee ka⸗
tholiſchen Angelegenheiten in Schlefin, Suͤd⸗ und Neuoſt-⸗
preußen und Anſpach und Bayreuth. Ferner die Direction
der Capitels⸗ und Stiftsfachen, der reformirten Kirchenſachen
im Cleviſchen, der Sraffehaft Mark und Oſtfriesland. Der
Chef defieiben, dev Staatsminiſter Here von Maſſow, Mühre
das Praͤſidium im VBerlinifchen und Potsdamiſchen Armen»
Directorio, das Euratorium der Drepfaltigkeitd « Kirche, des
Friedrich Wilhelms Gymnafii und. der damit verbundenen
Wealſchule, und des Soachimsthaifhen Schulcuratorii. &e
fteben bey dem geiftlichen Lutheriſchen Departement, 4 von
».
@dbgleßer. Gemaͤldeſammlungen. 29
. tragende Wäthe, und dazu eine geheime Canzley. Letztere iſt
auf dem Koͤnigl. Schloſſe, und taͤglich Vor⸗ und Nachmit⸗
tags offen, mit 3 Expedienten, ı Canzley⸗Dilrector, 3 Sans:
zelliſten, und Journaliſten und Rendanten. Die Regiftvatur hat
dieß Departement mit dem reformirten Departemont und dem
Yuftiz: Departement des Staatsminifters Hrn. Freyh. von der
Rec gemeinfchaftlich. Zu dem Iutherifch s geiftlichen Depärtes
ment gehören ferner: 2) Das Ober: und damit verbundene
Churmarkiſche Conſiſtorium; 2) das Churmärkifche Amts: Kir
chen : Revenden : Directorium, und 3) das Curatorium der
Drer faltigkeits⸗- Kiche, IL Reformirtes geiflliches
Departement; Chef der Stagtsminifter Herr von Thules
meyer. Es gehört dahin die Direction aller evangelifchereforz
mirten geiftlichen Kirchen : und Schulſachen in fämmtlichen
Königl. Provinzen, befonders die Diſpenſation vom dreymaz
Vigen Aufgebot und vom kanoniniſchen Alter der Prediger,
Dabey ſtehen: ı Rath, » CanzleysDirertor, 2 erpedivender
Sekretär, und 1 Regiſtrator. Ferner gehören dazu: 1») dag
erangelifch:reformirte xirchen: Dirertorium; 2) das Ditectorium
der Caſſe Mons pietatis, und 3) dag Dom : Kirchen : Direc:
torium. |
Geldgießer. Dieß zoͤnftige Gewerk harte im Jahr
dar 33Meiſter, 24 Geſellen und 27 Lehrlinge. Mehrere vor
dieſen licfern ſehr geſchmackvolle Waaren und haben offene
Hendlungen.
Gelehrte, ſiehe Sgriftketter.
Gemaͤldegallerie, ſiehe Bildergalterie.
Gemaͤldeſammlungen von Privatperſonen: ) Herr
Kriegsrath Bertram, bey Monbijou No, 3 beſitzt viele Ge:
‚mälde von Gelehrten. a) Hr. Graf von Doͤnhoff, Wil:
helmsſtraße No. 63. ZI Ar. Director Friſſch, Hofpitalfiraße
No. 5a, befigt nicht allein viele Gemälde, fondern auch Ku:
330 Gemäfshen. Genealogie bes & P. Hauſes.
pferſtiche und Handzeichnungen. 4) Ebenfo der Sr. Er mmer:
herr von Keith, Taubenſtraße No. 44. 5). Hr. Haupthbuch⸗
halter Mampe, neue Friedrichsſtraße No. 8, hat eine vor⸗
zuͤgliche Gemaͤlde⸗ Sammlung aus allen Schulen. 6) Herr
Kaufmann Mäller, Dabenfiraße No. 15, hat eine. bedenten⸗
de Sammlung pon vielen alten Gemälden. 7) Sr. Age
Neuendorf, handelt auch mit. Gemälden. 8) Hr. Stuwas
wir s Arbeiter Sartorp, Leipzigerfiraße. No. 3a.
Gemuͤſebau. Der Gemüfebau und Aberhaupt Bar:
tenbau tft in und um Berlin , Hefonders feit dem Jahr 1740,
ganz vorzüglich gediehen. Die Gärtner Haben den meift fans
digen Boden fo zu nugen und zu verbeflern gewußt, daß nicht
allein fremde Blumen und fremde rare Sewächfe fehr forafättig
gezogen, fondeen auch befonders Obſt und alle Arten von Kuͤ⸗
chengewaͤchſen, in fehr großer Menge und Vollkommenheit
hervorgebracht werden. Es find visle Gegenden in und um
Berlin, die vor 50 bis 70 Jahren noch bloßer todter Fiugfand
waren, und die jeßt in fchönfter Eultur ftehen. Der fändige
Boden ſcheint den Kuͤchengewaͤchſen und vielen Obitarten im
Sommer mehr Hie und einen fenern Saft zu geben, fo daß
fie einen treflichen Sefchmad haben. Die Sartengewächfe
werden au in und um Berlin in fo großer Menge gezogen,
und find fo wohlfett, als in keiner großen Stadt Deutſchlands;
auch ift man faft in keiner Stadt Deutfchlande fo fruͤh und fo
fpät im Jahre mit frifhen Sartengewächfen verfehen. Man
nennt die Sartengewächfe und andere Huͤlſenfruͤchte hier größ-
tentheils Vorkof. (Siehe auch Gartenbau.)
Genealogie des Königlich. Preußiſchen und
Churfuͤrſtl. Brandenburgiſchen Haufes. J. KRöntg
und Königin: Friedbrich Wilhelm III. gebohren den zten
Auguſt 1770, folgte feinem Vater Friedrich Wilhelm IL in
der Regierung am. 16 Mor. 1797; vermäßlt deu a4ſten Derbr.
⸗
— — — — ee
Genealogie des Königl. Preuß, Haufes. 231
793 wit Luiſe Augufte Wilhelmine Amalie, Tochter’ des rer
gierenden: Herzegs Karl zu Mecklenburg: Streliß, gebohren
den ıöten März 1776. (Letztere Lutherifher Religion.) IE.
Linder des Königs: 1) Friedrich Wilhelm, Kronprinz,
geb, den es. Octob. 1795, Faͤhndrich beym erſten Bataillon
Leibgarde. 2) Friedrich Wilhelm Ludwig, geb. den as. März
797. : 3) Friederike Lutfe Charlotte Wühelmine, geb. den
28. Juli 1796. 4) Friedrich Karl Alerander, geb. den mg.
Juni 1801. 5) Friederike Wilhelmine Alexandrine Marie
Helene, geb. den 23. Febr. 1805. UI Geſchwiſter des
Königs: ı) Friederike Charlotte Ulrike Karharine, gebohren
den 7. May 1767 und vermählt den 29. Sept. 1ı791.an Fries
drich Herzog von York und Albano. =) Friederike Wilhels
mine £uife, geb. den »8. Nov. 1774, und vermählt den 1. Det.
79: an Wilhelm Friedrich, Zürften von Naffeu: Dranien
and Zulda. 5) Friederike Ehriftine Auguſte, geb. den 1. May
2790, und vermählt den 13. Febr. 1797 an Wilhelm, Chura
peingen von Helen. 4) Friedrich Heinrich Karl, geb. den
50. Decemb. 1801, Dbrift von der Infanterie. 5) Friedrich
Wilhelm Karl, geb. den 3. Juli 3785, Dbrift Lieutenant
von der Cavallerie, vermählt den ꝛa. San. ıgox mit Amalia
Marin Anna, Tochter des regierenden Landgrafen Friedrich
Ludwig Wilhelm Chriftian von Keffen: Homburg, geb. den
24. Det. 1785; Kind des Lebteren: Friederike Luiſe Caroline
Amalie Wilhelmine, geb. den 4. Juli 1805. IV. Des ver
fiocbenen Prinzen Ludwig von Preußen, Bruders
des Königs, Kinder: 1) Friedrih Wilhelm Ludwig, geb. den
. 80. Det. 1794, Fähndrich beym erften Bataillon Garde. 2)
Zriederite Wilhelmine Luiſe Amalie, geb. den 30. Sept. 1796.
V. Tante des Königs, oder Schweſter des verftorbenen
Vaters deffelben: Zriederite Sophie Wilhelmine, geb. den
7. Aug. 3951, und vermählt den 4. Oct. 1767 an Wilhelm V-,
Tarſten von Maffau sOvanien:Dieg, Wittwe. VI. Groß,
38 Generals Directorium.
— vaters Bruders Wittwe: Withelmine, geb. den a3. '
Gebr. 1726, Wittwe des am 3. Aug. ı801 verftorbenen Prinzen
Sriedrih Heinrich Ludwig. VII. Großvater Brunx
der: Augufi Ferdinand, geb. den 23. May ı730, Gene⸗
val des Infanterie, Chef eines Infanterie: Regiments, Dom⸗
probſt zu. Halberſtadt, des Sjohanniter: Ordens Heermeiſtee
zu Sonnenburg, vermäßlt den 97, Sept, 1755 mit Anne Et
fabeth Luife, Tochter Friedrich Wilhelms, Markgrafen zu
Brandenburg: Schwedt, geb. den en. April 1738. Deren
Kinder: 2) Eriederite Dorothee Luiſe Dhiltppine, geb. den
64. May 1770, und vermählt den 17. März ı796 mit Anton
Heinrich, Prinzen von Radzivil. a) Frtedrih Chriſtian
Ludwig, geb. den :8. Mor. 1772, General: Lieutenant und
Chef eines Infanterie Regiments zu Magdeburg, auh Darm»
probft daſelbſt. 3) Friedrich Wilhelm Heinrich Auguft,
geb. den ı9. Septemb. 1779, Ritter des fchwarzen und rotben Ad⸗
lev: Ordens, Obriftzkieutenant von der Infanterie und Comman⸗
deur eines Srenadier-Bataillons zu Berlin. VIII. Töchter
des verftarbenen Markgrafen von Brandenburgs
Schwedt, Heinrich Friedrich: 1) Friederike Charlotte
Luife, geb. den 18. Aug. 1744, Aebtifiin zu Herford. =) Luife
Henriette Withelmine, geb. den a4. Sept. 31750, und vers
mählt den 25. Juli 3767 mit Leopold Friedrich Franz, regie⸗
senden Fürften von Anhalt: Deffau.
„. General » Directorlum , oder vielmehr Oenerale
"Ober Finanz: Kriegs » und Domainen » Directorium,
Hat feinen Sitz auf dem Königl. Schlofle. Im Jahr 1699 er:
richtete König Friedrich I. ein Hoflammer: Collegium, weiches
alle Kammern und Domainen unterfuchen und in Ordnung
‚ bringen follte. Es verſah zugleich das Muͤnz⸗, Zolls, Ligent⸗
und Decongmiewefen, und aus demfelben fchuf 17435 König |
Griedrih Wilhelm I, das General⸗Directorium. Dirk |
1
SEE HE Bf.
vo.
Generale Diredtertuni: 3%
Meiſterſtuck brachte er den 19. Jan. 2703 ſelbſt zur Sirkfam⸗
Seit. Es gleicht einem mechaniſchen Kunftwerte, das bie be⸗
wunderaswürdigften Wirkungen hervorbringt, ohne daß man
am demfſelben Ueberladungen von Rädern, Federn und aAberſlaſ
ige Nefforts wahrnehmen ſollte. Der Gang ſeiner Geſchafte,
weiche fo viel in ſich faſſen, iſt feſt und gruͤndlich und es er⸗
Hält ſich, ohnerachtet der mannichfaltigen Veraͤnderungen,
weiche mit demſelben in der Folge vorzenommen worden nd,
nnerſchuͤttert auf feiner Grundlage. Friedrich Wilheun L,
der vermitzeit dieſes Collegiums die Kräfte ſeines Stnate ken⸗
nen lernte, folche vermehren und. auf Das beſtimmteſte mwen⸗
den konnte, nicht weniger eine freye Ueberſicht des Ganzen er⸗
Hielt, dadurch im Allgemeinen zu wieken, und feine: Nufmert:
ſamkeit zugleich auf die geringfuͤgigſten Gegenſtaͤnde zu leiten
vermoͤgend war, war mit Recht auf dieſes Gekaͤude, ſo er auf⸗
geführt Harte, ſtolz, und von deſſen Stiftung. an wurden die
Sinanjoperationen unmer mis glaͤcklicher Schnelligkeit und Er⸗
fotg betrieben. Des. Königs Majefkät waren und fiad
immer Präfident deſſelben, und die Herren Staatengeifter:
Graf um der Schulenburg,. von Voß, Frhr, ver Darı
denberg, Sehe. von Schrätter, Graf von Neben, won
Angern, von Dietherdt,-und Freyh. von uud zum
Stein, find Vice-Praͤſidenten. Alle Finanz⸗, Dowainais,
Forſt⸗, Steuer:, Landes⸗, Poligey:, und damit verfuäpfte
Taffen : Angelegenheiten in fammtlichen Königl. Stanten, gehön
ren zu deflen Verwaltungs = und Gefchäfts:Reffort. Auch con⸗
currirt es mit dem Tabinets : Miniſterio und dem Landesho⸗
heits⸗ Departement, in Abficht dev Landes = Girenz s und Ab:
ſchoß⸗ Sachen. Berner gehören dazu: =) die Hannt⸗Mutz⸗
holz: Handlung und Haupt: Grenuholz: Verwaltung für Ber⸗
lin und Potsdam und deren Comptoire und Coflen; 4) bie
Forſtſachen des Preußifchenz, Chur⸗, Neumark⸗, Nowmer:
ſchen⸗, und Niederjaͤchſiſchen⸗Departements, ober bie Forſt⸗
J
234 Seneral. Nrectorium.
Kartenkammer, Torf» Caleulatur und Forſt⸗Canzley, Natz⸗
und Brennholz⸗Verwaltungen; 3) das Ober⸗Reviſtons⸗Colle⸗
gium; 4) du Ober » RenifionssDepatation;. 5) ‚die OberEres
minatioas⸗Commiſſion in. Finanz⸗ und Cameral⸗Vedienungen;
6) Die. Ober⸗Forſt⸗Exraminations⸗ Commiflign ; 7) die tech
niſche Oer-BausDeputation; 8) das combinirte General: fe
brslenz ‚und. Eammercial: wie auch Acciſe⸗ unb Zoll: Departe:
.mest; 9) die Haupt⸗ Stempels und Karten : Kammer; 20)
DR: und Weſtpreußiſches Diagazin : Departement; 2) das
Bergwerke⸗ und Hättens Departement. Auch ſetzt das Senn
rail: Directorium jährlich Praͤmien aus, für Ausſaung von
Holzſa amen, Anpflanzung von Bäumen, ‚Anbau des Kleed,
Abſatz von fabrizirten Leinen außerhaib Landes; Anfwetigung
von Damaſt, Gewinnung von ſyriſcher Seide x. a vum
Sabre 2804 zaffite daſſelbe an se Verfonen:gı3 Rthlr. Maͤ⸗
raiengeider aus. Das General: Directorium verfammelt fih
alle Dienftage in pleno. In diefer Bigung werden fänmis
che Generalia und Eafien: Sachen, ingleichen alle biejenigen
Angelegenheiten, welche mehrere Special: Departemmis zw
gieich betreffen, vorgetragen. An den übrigen Tagen de
Werbe verfammeln fich ‚die Specials Departements, jedes fir
ib. Außer den oben angegebenen Staatsminiftern gehören
zu den Generals Arbeiten: 54 geheime Ober : Finanz Krieghr
and Domainen⸗Raͤthe, 25 andere vortragende Raͤthe, ı Canjı
keys Dicestor, a Yournalift, 33 Canzley : Sefretäre, zı Aſſ⸗
ſtenten, die Tanzley: Gebühren s und Salarien : Caffe mit 2
Rendanten und a Affikenten, 3 Agenten und 16 Eanzieydiene.
Die oben genannten und übrigen Sefchäfte des General⸗Directo⸗
eiums werden in folgenden Departements bearbeitet, weißt
die Staatsminiſter zum Theil in ihren Wohnungen haben:
1. Departement des Staatsminifters Hrm Gra⸗
fen.von ver Schulenburg. Dazu gehört: a. das
General⸗ Departement mit 2 erpebivenden Sekretaͤren und
— — — — —— — —— — ” — ”
Geserel » Diesttoriunn. .. ::: 235
4 Regiſtratoren; b. das. General⸗Caſſen⸗Departement mit
6 exped. Sekretaͤren und = Negiftratoren,, c. bas Otem⸗
‚gel » Dopartement mit 2 expedirenden Selretiren und 2
Kegiftratsren; d. das Minz⸗ + Deyastement: mis wReok
Arater.
H. Departement des Staͤatsminiſters Orn. von
Voß: a. das Chur⸗ und Neumaͤrkiſche Departement mit
25 Erpedienten und 8 Regiſtratoren. Auch gehoͤn dazu
die Haupt⸗Nutzholz⸗ Handlung und Haupt⸗Brenftholz⸗
Berwaltung für Berlin: und Potsdam; b. das Oudpreu⸗
: Bifse Departement wit 10 Frpedienten, 5 Calchlatoreit)
» Eanzley: Direstor, 4 Regiſtratoren, 12 Canzelliſten, x
Translator, ı Rendanten und ı Controleur; co. bey die
fen zwei Departements ftchen a Journaliſten.
III. Departement des Staatsmihifters Frhen
von Hardenberg. Das Fräntifche Departement mit
9 Erpedienten, 6 Regiftratoten, ı Canzley⸗ Direstor, 7
Canzelliſten, e Aſſiſtenten, ı Rendanten, 1 Controleur.
IV. Departement des Staatsminiſters Fehrn.
von Schroͤtter: a, das Dfipreußifche, Litehauifche und
Waſtpreußiſche Departement mit 7 Erpebienten weeb 7 Me⸗
giſtratoren; b. das Nusoſtpreußiſche Departement nit 7
Erpedientn, a Ealculasoren, 3 Begiftratoren, = Kangleyı
Director, 5 Eanzellifin; o. Oſt⸗ und Weftpreußifchen
MWeagazins Departement mit ı Rath, = Setrerieen und 1
Caujelliſten.
V. Departement des Staats miniferd Bra, Bro
fen von Reden, und zwar Bergwerks⸗ und Huͤtten⸗
Departement, mit 5 Erpedienten und 3 Regiſtratoren.
VI. Departement bes Staatsminifiers Hrn. von
Angern: a. das Visderfächfiiche - Departement mit 5
Erpebienten, ı Calculator, 3 Regifiratoven; b. das Weſt⸗
phälithe Department mit 8 Expedienten, ı Calsulator,
338 Grorgen⸗Klrchhoſ. Gerichtsſt. d. Verl. Einw.
Desgleichen Dormerftags Vormittags um hats 9 Uhr. Dabey
iR das Porftenfche Geſangbuch im Gebrauch.
Georgen » Kirchhof, ; diefer umgiebt die vorherge:
nannte Kirche, und wird noch zuweilen zu Begraͤbniſſen be:
nugt. Es umgeben ihn 35 Käufer, unter welchen No. ı6 das
Dorosheen: Hofpital, No. ı17.u 18 das Spiethaus, und No,
83, 34. u. 35 das Georgen: Hofpital.
Georgen » Kirchgafle, große, in ber Königs: Mors
ftadt, geht mit No. 1 beh einem Weinberge an, über die
Bollnows⸗ und Liegmannsgaffe, bi No. 24 an die Meine
Georgen⸗Kirchgaſſe, und zuruͤck bis No. 47. Ihre Länge iſt
525 Schritte. Mo. 12 iſt das Prediger⸗Wittwenhaus zur
Georgen Kirche und No. 26 das Schulhaus.
Georgen. Kirchgaffe, Fleine, in der Königs Vor⸗
ſtadt, "geht von der Landsberger Straße über die Judengaſſe
nach dem Georgen : Kirchhofe und der großen Georgen » Kirche
safe. Sie dat 12 Käufer und ift 130 Schritte lang.
Georgen » Straße, auf der Neuſtadt, geht von der
Neuſtaͤdter Kirchgaſſe uͤber die Friedrichs⸗ und Stall: Straße,
und ift 850 Schritte lang. Dian findet bier faft nur Gärten
und Hintergebaͤude.
Gerberepen, ſiehe Lohgserber.
Gerichtsſtand der Berliniſchen Einohner. Nach
ben vorhandenen Verordnungen iſt folgendes feftgefegt: J. Alle
diejenigen von deutſcher Herkunft, welche bürgerliche
Gewerbe und Handarbeiten treiben, deren Angehoͤrige und
Geſinde, ſtehen unter dem Magiſtrat. II. Diejenigen Gegen⸗
ſtaͤnde, fuͤr welche beſondere Gerichtshoͤfe angeordnet ſind,
z. B. Poſtvergehungen, ſtehen unter den Erkenntniſſen des
General s Poſtamts, Acciſe: und Zollvergehungen, bey den
Acciſe- und Zollgerichten ꝛc. ZIEL. Diejenigen ftreitiofen ges
b
Gerichesſtand der Berl. Einwohner. —35
richtlichen Handiaugen, Sep welchen es bios auf ein Beglau
bvigung aukoͤmmt, und keine vorläufige gerichtliche Unter⸗
ſuchung erſorderlich iſt, kann vor jedem Gerichte guͤltig voll⸗
sogen werden. IV. Die Mitglieder der Franzoͤſiſchen und
Pfaͤlzer⸗Colonie für ihre Perfonen und Grundſtuͤcke, haben
ihre eigenen Gerichte. Sonſt konnten Fremde, welche ſich
hier niederließen, ſich dieſem Gerichte unterwerfen, welches
aber durch die Verordnung vom sten May 1801 aufgeho⸗
ben wurde. V. Prinzen und Prinzeſſinnen des Königl, Haus
ſes haben in Perfonal: Sachen das Kammergericht zu ihrem
Gerichtsſtand; desgleihen auch fremde Perfonen adlichen
Standes; ingleichen die Geiſtlichen und Civnbeamten des
Staats, & je Titularraͤthe und wirklichen Könige. Domainens
Beamten A atriculirte Zufkigrommifferien und Notarien,
Die Subalternen der Tandfchafttichen Inſtitute und Creditſp⸗
ſteme, die wirklichen oder Titularbedienten aus waͤrtiger Staa⸗
ten, die Mitglieder und Officianten der Academien der Wiſ⸗
ſenſchaften und der Kuͤnſte; die bey der Ritteracademie ange⸗
ſteliden Stallmeiſter und Bereiter, die Mitglieder des König.
Theaters, der Eapelle und des National: Theaters, und die
legalen Inhaber academifcher Würden, wenn fie Bier leben.
VI. In Perfonal:Sachen ftehen unter dem Magiftrat die niedern
Kirchen⸗ and Schulbedienten, auch die Geiſtlichen und diejenigen,
welche den Titel Commerzienrath haben, und dabey Handel
txeiben. VII. Militaͤr⸗Perſonen und Beamten beym Mili⸗
raͤr, haben ihre eigenen Gerichte VIII. Die akkreditirten
Seſandten fremder Höfe ſtehen gar nicht unter ber hieſigen
Gerichtsbarkeit; gegen ihre Dienftleute kann nur bey den Ges
fandeen ſelbſt Klage geführt, oder bey dem Departement
der auswärtigen Angelegenheiten davon Anzeige gemacht wer⸗
den. IX. Die Arbeiter in der Konigl. Porzellan: Manufartıre
haben ebenfalls ein eigenes: Gericht. X, Das Amt Muͤhlen⸗
240 Gertrauten⸗Bruͤcke. Gerivauten,Rirche.
Hof hat die Gerichtsbarkeit über den Madlendamm, bie ß Si
fchee : Brücke ıc. und deren Bewohner. *
Gertrauten⸗ Bruͤcke, geht von Alt: Köln aͤber die
Friedrichsgracht nach Neu: Köln und den Spirtelmarkt. &
iſt eine Hölgerne Zugbrüde, |
Gertrauten- und Spreegaffen ⸗ Bruͤcke (an ben),
in Ait: Koͤlln, eine Fortſetzung der Kaye Friedrichzgrach
und zwar No. 48 bis 60, geht von der Gertrauten Bruͤcke vor
der Scharrenſtraße vorbep, bie zur Juſel⸗Bruͤcke oder der
"Spreegafle. No: 6o ift der fogenannte frauzöfifche Hoß
Gertrauten⸗Hoſpital, auf dem Spittelmatkt Ro.8
in Neu⸗Kolln. Dieß wurde 1405 geftiftet; das lebige Hans
ſteht aber nur ſeit 1754. Im Jahr 1041 wui aͤltere
Gebäude bey Abbrennung ber Koͤllniſchen Vorſtaͤdte Jum Weil
mit verwuͤſtet, jedoch 1646 durch die Wohlt haͤtigkeit der Wi
we Freytag auf Stansdorf wieder erbauet. Es werden? u
dieſem Hoſpitale 24 Alte Leute verpfleget, wilde ſteye Woh⸗
nung und andere Beduͤrfniſſe erhalten. Der Proc de⸗
Petri⸗Kirche hat die Direction deffelben.: a
Gertrauten-Kicche, auch Spiel Kirche genaum
auf dem Spittelmarkt, zu dem angefuͤhrten Poſpitaleg ehr:
Diefe Kirche wurde ebenfalls 1405 ju Ehren des’ heil. Dub
thaͤus, des heil. Bartholomaͤus und der beit. Gi ertraut erbauet, |
172. aber erneuert. Im Jahr. 1734 wurde Kirche und Fhurm
auf König. Befehl nad Dietrichs Zeichnung, ſo wie fe jetzt
find, verbeſſert, und 1790 wieder angeſtrichen. Es rat ein
lutheriſcher Prediger an derſelben. Goitesdienſt iſt Sonntags
Wormittags um 9 und Nachmittags um 4 Uhr; Muͤtwoche
Nachmittags um 4 Uhr iſt Betſtunde, und Donůabende Ride
mittags um e Uhr Vorbereitungs⸗ Predigt, Dabep U das
Porſtenſche Geſangbuch im Gebrau BE
4 on, ie
oo
Gertrauten⸗ Straße. Geſondtſchaften. a4:
Sertrauten· Staße, in lt: Köln, geht mit Raum.
an der. Breiten: Straße uad Roße Dtraße an, vor det Petru
Kirche, Lapp⸗ uud Gruͤn⸗Straße vorbey, His Wie’ıa an ie
Gertrauten⸗ Bruͤcke, und zurkd bis No. a7. - Dei a5 -
Ochritte lang. No. ı iſt das —
ein Eingang zur Nathswaage und zu den Bietfehfpazsen. ..
Gefandtfchaften, auswärtige, Refidenturen und
Agentien am Königlichen Hofe, ‚ Diejenigen Länder ums,
Höfe, welche im Juni 1806 in Berlin Gefandten, Reſiden⸗.
ten ober Agenten unterhalten, find folgende: L An halt⸗
‚ Bernburg: Kr. von Faudel, Biefident, Kinigi. Preuß,
Gh Ober⸗Finanzrath, Wühelms: Straße Ne.son, IL. Bas
— — — — —
don: ebenfalla Hr. von Faudel. TIL Holland: Kr. son
Debem, Enwoye‘ extraordinaͤre und Miniſtre plenipoten⸗
baite, Friedrich⸗Sraße Do. 100. IV. Braunſchweig⸗
Rolfgnpätgeli He. von Sartorius, Winifter « Reſtdent.
Rieigt, Preuß, Kammerherr, Wilhelms Straße No, 62, V.
Daremark: Sr, Graf von Baudiſſin, Enyope extraordi⸗
naire, Bihelins + Otraße No. 76, VL Ehurfürft: Erze
kanzler: Kr. Graf von Hatzfeld, Envope' ertraordinaire
und Minißre plenipotentiaire, unter ben Linden To. 44. VIL,
Brantreih: Kr. La Gorefl, Envoye extraordinaire unb
Wiftſtra plenipotentiaire, unter den Linden No. ıg. VIIL.
Ä Khur⸗Heſſen: Hr. von Faudel (ſiehe Anhalt: Bernburg. »
IX. Heffen « Darmfade: Kr. Schüler von Senden,
außerordentlicher Geſandter und bevollmaͤchtigter Miniſter,
Friedtiche⸗ OEtraße No. sıo. X. Hefſen⸗Homburg: Hr.
Woltmann Reſident und Geh. Rath, Jager⸗Straße No. 43.
XL Hohengollerns Hehingen: Kr. von Faudel Cfiche
Anhalt Bernburg.) XI. Leiningen: Amorbad und
anders vereinigte Neihsftände: Kr. von Faudel (ſiehe
Anhalt Gerhurg.) KUN Luͤbeck, Bremen und Ham⸗
FL R Kan
348: Geſangbuͤcher ꝛe. u
burg, Se D. Miler brhte Sniper Ro. 120. XV. we
lenbyrg. ah werin: Kr. von: Luͤtzow, Enpepe Tettaoe |
deairs. XM. Banern: Hr. Chenalier de rap, Muiſtre
nleninptentinive und Envoye estenordinaige, unter deu Un
den No. ao. XVI. Portugals sor. Chevalier von Tonei,
Eiwoye! ertradrbinaͤre und Winiſtre plenipotentjaire, Wen
den Linden Mo. 15 XVII. „Rheingrof- von Salm:
Hr. von Zaudel Cfiehe Anhalt⸗ Bernburg.) XVIII. Rh -
miſch und Oeſterreich iſch⸗ Kaiferlicher Hof: Mr.
Graf von Metternich⸗ Winneburg, Envoye exiraordineire und
Mimiſtre plenipotentiaire, unter den Linden No, 57. KIX. -
Ruſſtſch⸗Kaiſerlicher Hof: Hr. von Alopens, En
voye ertraordinaire und Miniſtre plenipotentiaire, Wilheim ⸗
Straße N. 76. XX. Chur: Saͤchfen: He. Graf von Girt
Envoye ertraordinaire, Behren⸗Otraße No. 46. XXI. Grde
fen- Weimar: Kr. von Faudel (fiche Anhalt: Bernbeeg)
xxu. Sachſen⸗Coburg: Kr. von Faudel Cfiche Auhab
Virnburg.) XXIII. Sardinien: Hr. Panſola, —X
d’nffaices, Tanbenſtraße No. 31. XXIV. Solms: When
fels: Hr. von Sandel (ſiehe Anhalts Bernburg.) - XV.
Sparten: Hr. Pardo de Figuerda, Envoye und Niufter
ptenipotentiaire. XXVI. Türtifg: geiſerlider oeſ⸗
Hr. Jean Argyropolo, Behren⸗ Straße No. 35.
Geſangbuͤcher, welche in den hieſigen Kirchen ge
raͤucht werben. Bis 1780 war hier, nur ein altes von
Poͤrſt herausgegebenes Geſangbuch in den lutheriſchen Kir⸗
chen im Gebrauch, und in einigen ein Anhang Dazu von neuer
Liedern. Unter Friedrich dem Einzigen erſchlen aber
in dieſem Jahre das bekannie nene Geſangbuth, under
regte nicht allein fehr viel Auffehen, ſondern · auch Kine. !
ſpruch. Es iſt für alle lüth Kirchen ih’ den Preußiſchen gandın Ä
beſtimmt, wurde aber bis jetzt erſt in vier hieſigen Kirchen ein⸗
geführt, "nämlich in der, Nicolatr, Peiri⸗ Geiebrktänmter: :
Seſelſchaft ꝛc. GSeſeß⸗Commiſſion. 243
au Dorotheenſtaͤdtifchen Kirche. In der Marienkirche wid
önd Peiſtſche Geſangbuch mit dem Anhange gebraucht, und
in Aen een Kirchen fingt man: aus dem Porſtſchen Ge⸗
fadyiluhe. Beide Gefangbücher find in allen Buchbinder⸗ La⸗
Dur ya Fufomnien.. Die Refsrmirten Bemeinen haben das
Stage auserleſener geifklicher Lieder, nebſt
vn ECyurpfaͤl ziſch en Katechiömo, Morgen: und
Abendfegen, Communionandachten ze. Berlin, zu
Gaben bey Rellſtad, Jäger: Straße No. g. In den franzoͤ⸗
fiſchen Kirchen werden die Pseaumes und die Canti-
ques gebraucht, weiche beide bey Barbie, an der Schleuſen⸗
Vrucke mu baden find.
Geſellſchaft der Freunde der Humanitaͤt. Dieſe
Pewwatgeſgſhol wurde den zıten Januar 1796 geſtiftet, und |
koͤnunt im Kaufe der Freymaurer: Loge Royals York, Letzte⸗
Enaie Na..a4 alle Sonnabend zuſammen. Sie beſchaͤftiget
mis wiſſenſchaftlichen Vorleſungen, und haͤlt geſetzliche und
aeſetz reie Sitzungen. In jenen werden eigene Abhandlungen
aus dem Gebiete der Moral, der ſchoͤnen Kuͤnſte, des Gemein⸗
AK. sorgelefen. Politit und Facultaͤtwiſſenſchaften
faP anggefihloffen. „AN, gefegfreien Tagen werden auch Da:
men zelaſſen. Der jitzige Director iſt Hr. Bendavid.
EGSeſeßz⸗ Commiſſien „verſammelt ſich Freytags Im
——8 Linden⸗ Straße No. 15, und boſteht aus
Fer CE: Een. Großeanzlet von Gol dbeck, einer Finanz
Gehutetiöni nrit-einem Dikertor und 7 Mitgliedern, einer Ju⸗
ftzveyitatida mit. emem Director und g Mitgliedern, und u
| erbedieenben Scheir, Resiftrator und Rendanten. Ste
vwurde Barth Das Patent vom agfien Diay 178. errichtet, und
AR. ans Meltgliedern von dem Eivils, Militaͤr⸗, Juſttz⸗ und
Simanz > Coflestis zuſammen geſetzt. Zu Mitgliedern: werde
keine andere, als Leute von reifen Jahren, geimdticter Erfah⸗
Ir
u
u
He 3. "een: Gefabe ic... 7
ung, gepräfter. Rochtſchaffen heit, und bie einen feffen und
Geheimeraths⸗ Charaster, wenn fie ſelßigen mit: Ihm
wegen ihrer anderweitigen Chargen baßtzen. Die Meibiie
dieſer Commiſſion beſtehen im Erfiettuug der nan dar Men
kanzler geforderten Gutachten: =) Aber neu zu eriefenke.hhe
ſetze, ſowohl in Finanz ⸗ als Juſiz⸗ Sachen, a). ſhe gweiik:
uierlaͤigen Character haben, gevommen. Sie Abelvs va
hafte Rechtsfragen, in fe fern die vorhatzdenen Geſche ak
deutlich aber pollſtaͤndig genug zu ſeyn ſcheinen. me
Geſi nde, Geſindeamt und Beide Bernie
Comptoire. Wer in Berlin maͤnnliches oder u
finde in Dienſte nehmen will; muß fich einen nah Berfgp
Gefindeordnung ausgefertigten und von dem Viertel⸗Co
beſcheinigten Abſchied der letzten Herrſchaft des —*
vorzeigen und einhaͤndigen laſſen, oder wenn ber. Dienfthett
noch nicht hier gedient hat, einen Legitimationsſchein feine
Aeltern oder Vormauͤnder, oder feiner bisherigen Obrigkeit, deß
er fich vermierhen koͤnne. Wenn der Dienftbote an eſogen Mt
ſo muß die Herrfchaft dieß dem Poltzeycommiſſar er Nut
tiers ſchriftlich anzeigen. Entläßt man einen Dienftbort, p
muß dieß ebenfalls angezeigt und ihm ein vorgefchriebenet U
ſchied ertheilt werden. Die Schemas der Abſchiede fordern
Die Dienfiboten bey dem Viertels⸗Commiſſaͤr ab, umd Me Her
— — — — — — —— u.
— — — — —
nn — — —
ſchaften fuͤllen die angegebenen Rubriken mit ihren Da
Unserfchrift und Siegel aus. Kin Dienſtbote bekbai von
ber Herrſchaft gewoͤhnlich ſo viele Groſchen Mischa, alt
ihm Ihater Lohn arcorbirt werden, und ‚darf nicht anders. win
der abziehen, als bis orbentlich vorhero ‚aufgekünbigte ig, Di
Herrſchaft kann dem Dienſtboten 6 Wochen vor dem Soluſſe
eines Vierteljahres auftuͤndigen, ber Dienftbate auf aber 8
Wochen vorher nuffagen. Zur Auftechthaltung ber Ordrmung
bey dem Geſinde, ift das Geſinde⸗Amt und zweg Geſſin⸗
Geſundbrunnen. 245
a⸗Bermreihunge⸗Comptotre errichtet, inb alle drey
Anftaltin ſechen anter dem Polizey⸗ Directoerio. Das Geſinde⸗
Aut iſt auf dem Berlinifchen Rathhaufe, und entſcheidet die
Aagan der Herrſchaften oder des Gefindes. AM Hieſtgen Eins
wußte, Auch die Eximirten, ausgenommen die Chefs und
Eimkiähdiiit der Regimenter, wülfen bafelbiE- Abte das er“
ſide Retht inehmen. : Das une Geſinde ⸗Vermiethungs⸗ Com⸗
ptoit iſt in ber Yüdens Straße No. z, nnd das: undere in der
Charlotten⸗ Straße No. 35. Yu dieſen Comptsiren konnen
Dienffahmde ſich einſchreiben laſſen, und Herrſchaften, wel⸗
che Geſinde füchen, aus denſelben verſorgt weiden. Zu glei⸗
lad Zwecke find in den verſchiedenen Nedieren der Stadt 18
wireleirt Geſinde⸗ Vermieter und Vermietherinnen angrfcht.
Im J. tor zählte man hier 4358 männfiche und 17,785 weib⸗
Inge Biekfiboten. Kingen tiber das Gefinde werben an das’
"Kinist, Hogisdiqe Pole: Direstorium und Gefmde: Amt
adreſſeet. EEE
* Sefenbrunnen, oder geicdtiche Gefundbrunnen,
ea eb im Miederbarnimfchen Kreife, eine gute halbe Stunde
weit von Berlin, mit 23 Zeuerfiellen und 205 Menſchen. Die
Qucle dieſes Bades ift auf einer Wieſe, und wird durch Roͤh⸗
ten nach einem einzelnen Gebäude hingeleitet, und einige tanı
feud, Schritte von demſelben entfernt iſt noch eine Quelle. Die
Entotgung dieſes mineraliſchen Waſſers geſchah zufällig 1708.
dur den König Friedrich I. Derſelbe wohnte nämlich in eis
nem, in der Zolge weggehauenen Luftwalde, welcher der Canin⸗
engarten genannt wurde, einer Jagd bey, und verlangte .
Waſſer zum Trinken. Es wurde ihm von dieſem Queillwaſſer,
beſſen fi fi ch der Papiermuͤller zum dkonomiſchen Gebrouch be⸗
diente, gebracht, und der König fand in deſſen Genuß etwas
fo Borzäglichee, daß er noch mehr davon trank, die Quelle
3u reinigen und von den Aerzten zu unterſuchen befahl. In
der Folge haben viele Menſchen, ſowohl Geſunde als —*
246 Garraide x.
ſich dieſes Wolfers aicht ohne Ruten Sebiast.- GE mich mehr
zum Baden ald Trinken gebraucht, und hat in rheumatiſchem
und chronifchem GSliederreiſſen, bey Manttranfheiten un) km
Schwaͤche, nach Veſchaffenheit der Umſtaͤnde kalt oe man.
gebraucht, oͤſters heilſame Wirkungen geaͤubert. in Yu.
neninſpector und ein Babemeiſter beſorgen bie garge Mahn,
ſtalt, und jeden Sommer halten ſich mehrere Berliner theil⸗
zum Wergnuͤgen, theils zum Baden bier auf. Das Waſſe
if fchon mehrmalen chemifch unterſucht worden, und euchäl:
. Kodfalz, fahfauve Kalkerde, ſchwefelſaure Kalkerde, Infafe
ts Kalkerde und Eifen, und Kieſel⸗und Thonerde. Gyhr
große Wirkungen hat man fid) von dieſem Waſſer nicht zu
verfprechen, indeflen iſt es in manchen Faͤllen, wege ber Nihe
fehr zweckdienlich. Der Brunnen liegt in einer, für. Yeriis
fehe angenehmen und gefunden Gegend, an der Darf md
der Yungfernheide, und har mehrere artige Spaziergäuge, An
der Panko befindet ſich eine Papiermuͤhle, und bey der Dung,
fernheide haͤlt die Artillerie jaͤhrlich ihre Uebungen.
Getraide, Getraidebau, Betraibemärkte und Or
traidepreiſe. In Berlin leben 105 Ackerdau treibende Bir
ger, Aderbürger genannt, von denen einige Kleine Freyguͤter
und Meiereyen beſitzen. Die Feldmark iſt gar nicht Bedeu
tend, und wird jährlich durch Anbau von Käufern und Gaͤr⸗
ten und zum Gemuͤſebau verringert, Es if alfo nicht zu er⸗
warten, daß bier fo viel Betraide gebaut werden follte, als bie
zahlreichen Einwohner erfordern. An hinlaͤnglichem Vokrath
fehlt es jedoch nie, und die Zufuhr gefchieht hauptſaͤchlich aus
dem Herzogthum Magdeburg, aus der Altmark, der Neumaͤrt,
Pommern, Weſtpreußen, Güdpreußen und Schlefien. Bie
bedeutend der Unterſchied ift von dem hier ausgefärten und ge
wonnenen gegen das verbrauchte Getraide, zeigt folgende Au⸗
‚gabe von 1808,
Bien —
Roggen 76
Bafe 65:8 - 20 :482714 ... „en adhime »
-,2 5.90 ). 98. —. 57608 022.0)
Yu — I rl Jim —
Getraide⸗Markt von dem zu Wagenankoimmienden
Getreide, iſt täglich, nämlich Monnge,. Dieukage,gyd Mits
tewochs in der Klofterfiraße, und Donnerftags, Freytags und
Sonnabends in der Markgrafenftraße. Gehe viel Gttrai
koͤmmt «bern zu. Waſſer an, und wirbe an verſchledenen
Gegenden dev. Spree. gleich vom Schiffe verkauft. Esgiebt
‚bier auch mehrere anſehnliche Getraidehaͤndler, und eigene
Kornmaͤckler. Die Preiſe waren ſeit DR Fable fop
en;
Erbſen.
He.
» B a —
—. — 8
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m. Geontsfguieh Bieffaue
Hßhorrkeguacen, woriaten die heſtten OMAN Ser
* oft oniften. um Schreiben, Briefſchreihen Rechnen *
et werden, iſt in der Wellſtraße Mo. a a Spittel⸗
mente, beym dehret Schhize. Der Unterricht wird: ertheitt
Sonnaͤbende und s Abende von A bil glhr, mb
Sönnlags Machmitzags 4 biggz Uhr. eig wire
kan 19 ar. bezahlt
Sewicht ‚und Srokdr- Sabriten. Um rar &
| eig haben, werden dergleichen auf | ben Karhhaufe yarrk
Ahig-sebaiten, und wer ſolchẽ badasf, auf fie enfweder deſelbſt
Baufen;;) oder andere von dem hieſigen Gewichtwach ern stands
0, in bem Waage⸗ Ajouſtirungsanite (ſiehe dieſes) aſouſtiren
laſſen. Andere Gewichte ſind nicht erlaubt. Die Schwere der
Diefigeh Gewichte iſt folgende: Eine Säif feläß if ı0
Schiffspfunde oder 36 Pfund. Ein Syiffspfiue
Für Fahren hat 20 Llespfund ober 5 Eentier. Ein gen ener:
83 ſchwere oder zo leichte Stein oder 110 Pfuͤnd. * ſh we⸗
ser Stein: aa Pfund. Gin leichtes Stein zu Volle:
Pfund; Ein Pfund: a Dark oder fa Loth. "Ein Lorp:
4Numden, Feine Waren werden mie dem Tdgenannten
DMarteestiht, nah Unzen, Wihin, Duachnen, enier und
Sran gewoget. ‚Lip Denier hatao Granz Ein Arach a:
vo Srany Ein Loth: 4 Drachmen aber ngaißinn;; Since Uns
Je: a, Loth oder 580 Gran; Eine. Mark 8 Ungen wen 5040
ran, Ein Pfund: s Mark oder 769 Gran. Much dem
eſigen Bleifchergewichte hält der Centner nur sog Pfund,
and jedes einzelne Pfund muß alfo um „; ſchwerer fepn .‚gDex
5 Pfund Bleifh mäfien 53 gewöhnliche Pfund wiegen. Cine
Einfag : Gewicht» Babrit hat Fnorre, Grunſtrabe Die. ıB.
| Gießhaus, Konigliches, auf dem Gtiebrichmerber,
Yinter dem Zeughauſe. In dſeſem Gebaͤude wird alles ſchwer
|. Geſchat⸗ weiche die. Koͤnigl Armoe une, gyoflen, ger ge⸗
—— — — —— — —— — u.
Siechauſe, Dieter dem. Silenſcher Krels. 249
DER UP meta. zum 8 —5* hen rinige
—2— gegoffen worden. +.
Bießhauſe, Hinter dem, 'rine katze era, uch
—— genannren Gießhauſe bis an den Rupfeegraben, ent
- Halter a-Mäufer,; and iſt *15 Sehritte tn. i
er = Bilden, fühe Raufmaunihaft...
GSipebrenner, waren yıdan Jahr 1908 %
sp share, „in dee Spanbiner » Sorftabt, gehe mei
BP der Hoſpilalſtraße an, "Aber bie Heidereitergaſſe bis
Ne. an die Rofenthalerftrape, und zuruͤck His Wo. 33. Ote
ARE Eahriite Lang, ac has (ren Mhchen von den hor wohr
| ame Bipebreunern. Mo. 3, iſt ein Katholiſches Heſpitel
Ginswoearen, eie- Baſten, kleige: Qectuan yih.anden
Pe Arifäge; werden in Bertin ıfahe siel verſertigt, uud größe
entheii⸗ burch Herumt aͤger vertauft. Vdabrikmadig betrelben
ver Egs aſt die Sipsgieße: N C. Qvit tſchreiber Burge
Rrape Pe. 10 -8) Thora, ww ber. Echleufenbruͤcke
Ylafer.- Dies zänftige Gewerk hatie an Ihr age8:
” Date; 27 Seſellen und as Lehrlinge. > 1: 5:
. Gashändler, weit mit Hohl⸗ und Tafelglas, m we
gen and gruͤnem, von Intinbifchen Glashuͤtten, Handeln, gieß
es 7. Das Glas von ben ſchleſiſchen Huͤtten, wird befons
ns: vorraͤchig gehalten und geſucht.
GSlasſchnelder. Deren gad es im Ihe ‚808 m
zit 5 Geſelen und 4 Lehtlingen. it ein auftioes Gey
werbe
” . Glen. und Uewenbergiſcher « Kreis, 3— Zac der
Mittelmarf, graͤnzt gegen Oſten an den Niederbarnimiſchen
Kreis mund um die Uckermark, gegen Norden an die Ucher⸗
moerk mid den Ruppinifchen Kreis, gegen Beften an den Rup⸗
Vlnifchen uud Havellaͤndifchen Kreis, und "gegen Duden wie⸗
-
250 Bögefchen Witewenhaus. Bold. u. G. Ranuſ
der an den Savellandiſchen: Reel Die Orte deſtethen fe
traͤgt 275 Quadrat: Meilen, under enthaͤit bie: Seabi Crem⸗
men, vebſe 3 AMuigl⸗Aemtern, 3a Dörfern, :a Eolelben, 18
Vorwerken und Meierey, Im Jahr 1801 hatte derſelbe 5465
Dienfchen, von welchen 1716 zum Militär gehörten.
Goͤtzeſches Wittwenhaus, in der · Schaͤtemſtrehe
No. Mila Dies Haus ſteht under.der Aufficht dea Dora: Kir
Hen⸗ Dixectoriume, und iſt pon dem Oberhofty nn Ä
3678 geftifket,. Es erhalten darinnen 4 arme Hipp |
lisa wid etwas ARE. rain?
- old. mb Silber: Manufactur;, ——— “
Ger Biheinis: Otraße Mo. 79 BDiefe-anfeniige Dunkfer
|
|
dub: wurde Gy von den Gebraͤdern Voſe ans Beinzip errich
tet, und nach dieſen erweiterte fie der nachherige Geheime⸗
veth. ihändier, ein Tochtermann des einten Boſe. Rach
deſſes Tode kaufte fie König Friedrich Wilhelm L u
ſchenkte die. Einkaͤnfte dem Waiſenhaufe in Posedauı. GSie
was in. einem Kaufe auf dem Molkenmarkte, und ım57 di
Erweiterung der Friedrichsſtadt ließ der König für diefelbedet
jetzige Haus erbauen. Er beſtimmte einen anſehnlichen Bond
faͤr et und’ ſie konnte bald das ganze Land mit den bendthix
ten goldenen und fübernen Treffen, Troddeln und Geſpinſten
verſehen, welches noch der Fall iſt. Er verſah ſie mit einem
beſonderen Privileglum, und verbot den Eingang aller der
gleichen fremden Waaren. Die Manufacttr blieb unter 8
nigt. Adminiſtration bis 1763, wo Frtedrich der Einzige
fie mit allen Rechten, ohne Ausnahme, dem verſtorbenen
Weist Deine Ephraim gegen- eine jährliche: AMqgabe an
Das große Militaͤr⸗ Waiſenhaus in Potsdam aͤbertrug. DIE
fer verdeſſerte die Manufactur ſehr, und bey ſeiner lctzten
Olſpoſitcion beſtimmte er ein anſehnliches Capital zum Eideb
eommniß und zum Beſten der Manufactur. Seine Erben bo
Goltphläger. Menewsgafle.: 851
fipar-fie noch. Geich nach Meberuahme derſelhen werd 1768
eine Silhberraffinerie auf Demi SäHifhanerdemm erbauet, wel⸗
de aber ſpaͤterhin wieder eingegangen iſt. In diefer. Mann⸗
factur wird, wie ſchon oben gefagt, aller im Lande nothige
Gott und Euſerdrath· gzogen uut.derginichen Arcſſea, Lahn,
Aixmtern, Fezen x. cheils im theils außer Dam Hauſe ver⸗
fereiget, weiches ſehr bedeutend iſt, indem das Militar anf
cſchan ſahr viel daraleichen Oder. - Eine zur Manufackip age
hdoͤrige Nichetlage und Nertai · Nasnuin iſt auf dem mi
un unter De. 36 .
Bolbfhläger, oder Blartgeikfihläge, Deren fin 4
| ———a— — oeſcin und cholus vv
hielten.
e1
Golb und Silbererbeiter der Goloſchariede ui
gahr :804 zählte man 173 in Berim, naͤmlich 6ꝛ Gold: und
Silberarbeiter, 66 Silber:Arheiter und 47 Bijouterie: Arbelter, |
welche mit in diefer Innung begriffen find. Mehrere von dies
t
ſen haben anfehnlihe Bijouterie⸗Golde⸗ und Silberhandfuns
gen, und Ihre Waaren find auf das geſchmackvollſte gearbeis
vet. Nach gefeglicher VBorfchrift darf Hier nur 12 löthiges Sit:
ber verarbeitet werden. Zum Zeichen des Gehalts wirb das
; Bertiniiche Wappen, ein Bär, darauf gedruckt. Das Gold bes
|
koͤmmt einen willtührlichen Gehalt, Außer diefen giebt ve
hier noch eigene Bijouterte Fabriken. (Siehe duf.)_
"Gollnowsgaffe , in der Königsvorftadt, Diefe Gaſſe
iſt ein Theil der Linienſtraß, geht mit No, bey der Ber:
nauerſtraße an, über die große Georgen⸗Kirch⸗ und Juden;
gaffe, bis No. 20 an die Landsbergerſtraße, und zurüd bis
No. 43. Sie iſt 575 Schritte lang. Mo, zo iſt der Bis
fin ofhe Sarten, mit feinem und dem Begräbniffe feiner
erſten 1777 verftorbenen Sattin, gebohrnen Dilthey, und 4
Kindern. Der Garten ift ein’ Fideicommiß bey der Buͤſching⸗
ſchen Familie. No. 33 iſt ein ſogenannter Weinberg oder gro⸗
»
=
25* Gottesäder. Sranſee.
Bee White, ’welcher dm ver tirhenern ſo ſchr genchtrtm Oßer
Eonſiſtorialtath Dieterich gehörte. DE
| Potter, fie, auqbat⸗
GomernecnentDer jedefmalige: Comvereene. ven
Bert, ‚feht der Hert Beneraffe@pmarfthaii:von Weblienderf,
Hoher im: Somvernementshaufe, Rlnisäftenfe Bio: 19, mb
diaſeſbſt werden auch die Eonferihyen, Sontitags: Bormitagb
or
nin an Uhr gehalten. ‚Der Gouvernenr md ber Cominanbait,
jegt der Oberſt Herr von Lutz ow, ſtehen an der Gpige bes
Goavernements, und nußer dieſca sehörembapi-:chl-Bsnecaks
Adpıtant, ein Geveral⸗ und Sufpertieus - Xdiutant, der Mas
major, ein Gouvernements Baurath und ein Rendant. Der
Gouverneur, wer in deſſen Abweſenheit der Epmrmeupust, iſt
her Befehlshaber über alle biegen Militär Perfonen, nimme
Anteil an bei Palizey und ertheilt die dahin einſchlagenden
Befchte, ‚welche vom Plagmajor executirt werden. - Er Hat
die Ober Auffiht über bie beftändige Unterhaltung der Stadt»
mauern, ber Thore und der öffentlichen milttärifhen Gebaͤube.
Er erhält die Rapports von den Wachen und vom Plagmejor,
und hat von jedem hiefigen Megimente einen Unteroffizier zur
Drdonanz, um duch fle die Befehle an die Regimenter gelan⸗
gen zu laſſen. Er giebt jeden Tag bie Parole aus au bie
Stabsoffiziere, welche. fie den Negimentern mittheilen; auch
dirigirt er sur Exercierzeit die Kriegsuͤbungen ſaͤmmtlicher ans
weſenden Truppen, in fofern fle zu gemeinfchaftlichen Wtands -
vern ausrucken follen.” Der Platzmaſor hat die kleinen —
ber allgemeinen Garniſonangelegenheiten, die Tranfportfachen
der Refruten, ıc. zu beforgen. Die Souvernepuents: Gerlchts.
ſtube iſt über der Hauptwache auf dem Neuenmarkt, und Ge—
fu): bey dem Eouvernement, koͤnnen an den Gouverneur oder
an das Königl. Hochlöbliche Gouvernement der u denze Stadi
Berlin, adreſſirt werden.
EL...
Grauen Klofier.; 253
4
Buppinfdien Kreis, an ber Poſtſtraße non Zehdenick nad; Auge
pin, hat aThore, und im Jahr agex waren hier: 370. Haͤuſer,
255 Ochennen, ı Kirche, = Hoſpitaler, ı Rathhaus, Maag
Weufchent, von weichen Bo zum Militär: gehärten.. Die vora
zästiche. Nahenng der Giuwohner iſt Aca Bi⸗dꝛvdh
Brauer und Bachmaatfactur.
+ raus Moſter, Oraneflefler- Kirche uud Berk
daht 2971 ſchenkten bie Brandenbutgiſchen Landesherren den
damaligen Sranpstanern den Ping, auf welchem das jebige
Bymneaſinm und die noch alte Lloſtertirche befindlich iſt. Die
Franziskaner baneten darauf. um Bas Jahr 1990 ein Kloften,
‚uud dieß benußte die genannte Schulanſtalt lange Jahre als
Schulgebande. ; Rad ber Neformation und beſonders im
Jahr 2574, V wo der letzte Monch des grauͤen Kloſters geſtox⸗
ben mar, zog der Churfuͤrſt Johann Geſorge bie damaz
lige Micolai⸗ und Marienſchule gufammen, und räumte. ia
men das Kloſter zum Schulgebäude ein. Diefe neue Schule,
aus welcher fpäterhin das Gymnaſſum entftanden iſt, ward
ben eaſten Noyember 1574 eröffnet, In derfelben. find feite
bem in Berlin hie mehreften gelehrten Staatsbuͤrger erzogen
werden, und ſie hat fh unter den Directoren VBuͤſching und
Bedire einen gan, vorzuͤglichen Ruhm erworben. Die Gow⸗
naum iſt beſonders für die Dark beſtimmt und das älteſte
in derſelben. Am as und agſten Novbr. 2774 feperte es ſein
äwentes 100 jäßriges Stiftungsfeft, Die Kirche iſt noch die⸗
ſelbe, wie fie vor Altere geweſen, und enthält wenig Merk⸗
waͤrdiges. Ea wird darinnen Sonntags früh um 7 Uhr und
Mittags um 29 Uhr, hutherifcher Gottesdienſt von den Predie
gern der Nicolai: Kirche gehalten, und das neue Geiangbuch
| alſch· Kbaniſches. Gomnafium, * in der Krofter: Orähe |
No. 75% 74, und Schulgebäude, gegen über Do. 40. Im
—
*
44 Geaues Aleſter
gedraucht. Die Grbaͤube des Wyrinaſiume Habbn ſich aber ſei
1986- ſehr vortheilhaſt veräudert, und die alten däptren uak
ungefunden Ktofter «: @emärher. find. nicht mehr vorhanden
Diefe und. andere nügliche Verbeſſerungen Hat das Kymnaı
flum dem Kanfmann GSigiomund Streit zu verdanken. Ci
Kger war im ˖ Grauen Kiofter erzogen: worden, und farb den
Soften Dechr. 1775 zu Padua. Im Jahr 12600 vermachte @
ber VDerltuiſchen Gymnafaun 5o, doo Rthlt. deren Zinfen, wenn
das Capital auf ıa5,oop Rthlt. erhoͤhet feyn waͤrde, angewen
det werden follten, den Gehalt der Lehrer zu echöhen und er
nen neuen Freytiſch nebſt einigen Stipendien zu errichten. &
fügte noch ein Capital von 10,000 Rthlr. himzu, zum’ Bellen
armer Schüler, und eines von 3400 Rthlr. für die Wire
und Waiſen der Lehrer. Auch vermachte er dem Gpnmafunf
Ant Sammlung von 48 Citü Gemälden, von vorzügfifer
Meiftern, welche in dem großen Hörfaale aufgehängt find und
“ aiehrere Buͤcher. Pas Capital war im Jahr 1795 vollſtandig
und wuͤrde eher vollſtaͤndig gewefen ſeyn, ‘wein nicht davon
bey einem Bankerot eines ehemaligen hieſigen Bantiers Str
ler viel&6 verloren gegangen wäre. Zum Andenken des feel:
GStreits wird jährtich eine Öffentliche Feyerlichkeit veranſtaltet
Im Yahe 1767 wurde das Koͤllniſche Gymnaſtum und
Schule mit dem Verlintfchen Gymnaſium verbunden, Di
Schule blieb aber auf dem Kollniſchen Rathhauſe, und nat
— — —ñ — — —ñ — — ——— ——— —— —— — — — — —
bie Gymnaſiaſten erhalten ſeitdem den Untecricht im Gramm
Kiofter. In dem letzteren iſt alſo jetzt: 1) bas Berliniſch Rbl
niſchr Gpmnaflum; e) die Bertinifche Schule und“ 3) das Ge⸗
minarium von Lehrern file gelehrte Schulen, welches fohtechit :
geftiftet und damit verbunden wurde. Nur die Gymnaſiaſen
erhalten den Unterricht in dem Grauenklvſter Gebaͤude, und
die Schiller der Schule in dem 1800 nen arquitirten Gebäude
gegenuͤber. In der letzteren und in der Kollniſchen Schule
ettheilen zum Theil die Mitglieder des Seminariums für 9% |
u :. ) 08
kehrte Schulen (ſiche dieſes) Nnterticht, und- wreden ſo yh
Lehreen für größer Schulen. gebildet, Aue der berliniſchen und
kollniſchen Schule werden die fähigen Schuͤler Bey dem jahr
lichen großen Eramen, . weldges alſemal vor Oſem gehalten
wird, in das Öpmuaflum verjeht, und in dieſem zus Univer⸗
fität vorbereitet. Die ganze Anftalt ift in 6 Claſſen, jede vog
a Abtheilungen, eingetheilt, und die 3 erften Caſſen maxhen
das Gymnaſium aus. Das Lehrgeld beträgt in jedet Clare
quartaliter 3.Rthlr. peänumerando. Im Durchſchnitt find im
mer 550 Schuͤler in dem Gymnaſium und der Schule. Die
ganze Anſtaͤlt Hefigt eine anfehnliche Bibliothek, jegt don 6006
Bänden ungefähr, fo wie auch einen phyſi falifch » mathemati
(den Apparat und eine Minerafienfammfung, Ferner ‚haben
die Spmnaflaften eine eigene Bibliothet von 400 Bänden | uni
gefähr, wozu jeder monatlich 4 gr. beytraͤgt. Das Semina /
eium bat ebenfalls eine eigene Bibltothet von Zoo‘ Baͤnden
phllologifchen und pädagogifchen Inhalts. Auch gehbren zu
dem ganzen Lehtinſtitute: 1) dns Nicolaiſche⸗ 2) ber Wäre
und 3) das Koͤllniſche Singethor. 4) Zwey Currenden.
Zwey Wittwen⸗Caſſen. 6) Eine Communitaͤtseaſſe, au Det |
80 bedürftige Spnmaflaften freyen Mittagstiſch echatfen. Even
fo viel Gymnaſiaſten und Schuͤler erhalten: wochentlich jeder
7 ge. za Abendeffen. Der ganzen Anſtalt ſtehen vor!‘ 3 weit
sche und 3 geiftlihe Gymnaſiarchen; ein Director, jetzt der
Herr Doctot Theol. Bellermann; 13 Profeſſoren und Leh⸗
rer; 4 außerordentliche durch die Streitſche Stiftung fondir⸗
te Leheer: g außerordentliche Lehrer oder Mitgklever des Se⸗
minariums für gelehrte Schulen; 7 beſondere Lehrer fuͤr die
Eodllniſche Stadtſchule, bey welcher der Hr. Profeffor Sqhmidi
as Prorector ſteht; Rendant der Schulcaſſe; -= Rendanten
dr Communitaͤts⸗Caſſe; Medicus; r Chirurgus; und ein
befonderes Directorium von 7 Mitgliedern für die Streitfche
Erttang. Wegen ver Aufnahme junger -Enıte’im das Eraue
ask Graupenmahie Größe von Berlin.
AMoſter annbetanan fi an dm Yen, Directet Balermanm, und
wegen dar. Aufnahme ig die Koͤllniſche Stadtſchule an den Km.
Profeſſor Schmidt.
Graupenmühle,,. flhe⸗ Mahlen.
7Graveurs, Stempel. und Wappenſtecher un
Steinſchneider. Erſtere, welche Petfchafte, Wappen, ıc. ie
Stahl arbeiten, find zum Theil bey den Münzen angeſetzt. Im
Jahr 1801 gab es az Graveurs in Berlin. Vorzuͤgliche find:
Herr Dan. Friedrich Loos, Hofmedailleur. Kr. Friedrich
2006, Medailleur und Stempelfchneider. Kr. Abramfon,
Medaillene und Stempelfchneider. Kr. Joh. Zar, Gottfried
Stierle, Stempelſchneider. Kr. Beige, Oteinſchneider.
dr. Bils, Schrififchneider. Kr. Bonnheim, Wappen⸗
ſtecher und Steinfchneider.
Größe von Berlin Bad des ‚Seen Geheimerath
Banshen 4, Angabe in feiner Rede über die Verhältnifle vers
ſchiedener Städte von Europa, beträgt der Fläxhen « Inhalt von
Werlig, das unbebaute Köpenider Geld nit mite
gerechnet, 761,858 Rheinl. Quadrat⸗Ruthen, und nach Ne⸗
anders aufchaulichen Tabellen von Berlin, if der Umfang
an ber Stadtmauer, (Communication genannt) 4033 Ruthen,
under 80,165 Schritte, oder auch a deutſche Meimen umd 165
Schritte. Es hat beynahe 15, Meile in der Länge, nämlich
won dem Stralauer⸗Thore gegen Suͤdoſten bie an das Dras,
uienburger « Thor gegen Nordweſten, und eine ſtarke Meile is
bes Greite, nämlich von dem Bernauer⸗ Thore gegen Norde
often bis an das Potsbamers Thor gegen Suͤdweſten. Lange
Hans giebt noch folgende Verhaͤltniſſe der Größe gegen anders
Staͤdte an: Petersburg, 2,1,2,668 Quadrat = Ruthen, Pas
4, 1,610,644 A. B,; London, 376,972 Q. R.; Via
Br RD; Stockholm, 63,980 Q. R.; Rom, 515968
DR; Auftsrdam, 460,933 0. R.; Lanburs ao⸗ꝙ qei 3 ;
eipzig.
— —— — — -
Großkanzʒler· Wohnung. Grunmald. 257
Leipzig, 03,367 0.8. — Wien ift alfe um 1,6. M,
größer als Berlin; rechnet marı aber zu dem leßteren auch das
noch unbebaute Köpeniker Feld, fo iſt es größer als Wien,
oder auch ungefähr achtmal fo groß wie Leipzlg.
:Oroßfanzter- Wohnung, Königliche, M auf der
Friedrichstadt, Wilhelmefteaße Ne. 74.
Orine- Weg, eine Safe in der Stralauer-Vorſtadt,
geht von der Mofen « nach der Lehmgaffe, und beliebt a aus ae
ten, Er iſt 315 Schritte lang. ..
Gruͤnſtraße, alte, in Alt⸗Koͤln, geht wit. 1 bey
ber Oeeteantenfraße an, bis No. a3 an die Gruͤnſtraßenbruͤcke
und zurutk bis No. 07. Sie if 183 Schritte lang: An der
Bruͤcke war vor der Befeſtigung Verlins die Ri © Bad
mauer.
Grönftraße, nee, geht mit Nie. ı bey Sm nenen
Eommänbantenftraße auf der Louiſenſtudt an, bis an die neue
Gruͤnſtraßen⸗ Brücke; und von da in Alt⸗KWun bis Mo. ıg
an bie'akte Gruͤnſtraßen⸗Bruͤcke, und zuruͤck bis No. 33. Ste
iſt 270 Schritte fang. Zwiſchen No. * und as iſt ein Durq⸗
gang zut Jacobo⸗Straße. de
Geinftraßen. Bruͤcke, alte, sine hölyerne Zagbruch
über die Friedrichsgracht, verbindet Alt⸗ mit Neu⸗Koͤlln.
Gruͤnſtraßen-Bruͤcke, neue, eine kieine faſt unbe
merkbare Bruͤcke uͤber den Feſtungsgraben, verbindet Neu⸗
Koͤlln mit der Louiſenſtadt. Es war ſonſt mit eine Laufbruͤcke.
Grunewald, ein Jagdſchloß im Zeltowſchen Kreiſe,
zwey Meilen von Berlin, rechts von dem Wege nach Pots⸗
dam, im Walde, an einem See ſehr angenehm gelegen. Dieß
Schloß ward 1348 von Kafpar Theiß unter Churf. Jeachim IL.
erbauet. Es wird hier das Jagdzeug aufbewahret, weiches
fonft im Jaͤgerhoſe in Berlin befindlich war.
R
258 Büren. Huͤuſer- Anzahl.
Guͤrtler. Dieb zünftige Gewerbe hatte im Jahe 1802
5g Meifter, 56 Geſellen und 30 Lehrlinge,
Gpmmafien, fiche 1) Franzoͤſiſches. =) Friedrichswer⸗
dexſches. 3) Friedrich s Wilhelms. 4) Graue⸗Kloſter ober
Berliniſch⸗ Koͤllniſches. 5) Joachimsthalſches.
Haaklſche Marke, in der Spandauer Vorſtadt, geht
von der Spandauer Bruͤcke über den Eingang zu der Seiden⸗
Moulimiermuͤhle, der Commanbanten: und Rofenchalerfirafie,
bie a die Oranienburger Straße, hat 4 Haͤuſer md IE 675
Schritte fang, Er hat den Namen von bem ehemaligen Com:
mandanten Grafen von Snake, der 1751 den Anbau diefer Ge⸗
gend dieigirte: Dieſer Markt war fonfl größer, bis er 1785
mit den Käufern Mo. 10 bis 14 bebauet wurde. Me. a5 u. 14
aſt die fogenannte Seiden⸗Mouliniermuͤhle. Cs iſt bier ein
"Kraut »- und Fiſchmarkt, Fleiſchſcharren und Kramhuden.
Die Markttage find Mittwoch und Sonnabend.
Häufer- Anzahl. Mehr als die Hälfte der Diet Hefknt-
fichen Käufer find ganz maſſiv und größtentheils zwey Bis vrer
Stockwerk, wenige nur ein und fünf Stockwert hoch. Wer
größte Theil der Käufer iſt breit und geräumfich, und fol
überall, wo der Hofraum es erlaubte, find anfebnliche Hinter:
bäufer angebracht, welche oft ftärker bewohnt werden, als Die
Vordergebäude. Im Jahr 1805 waren vorhanden: 7314 Haͤu⸗
fer, welche mit den Scheunen und den außerhalb dee Ming:
Mauer auf frädtifchem Grunde Hegenden Gartens und Wohm⸗
Häufern, zufammen mit 45,457,000 Rthir. bey der Feuerſo⸗
tietät verfichert waren. Der Anbau hat nad) und nach fer
bedeutend zugenommen, und nimmt noch täglih u. An
Vorderhäufern waren vorhanden im Jahr 1720: 465.
Hafbfeiden » Waaren. benlane ehen 259
1980: 4855. 1740: 5296. 1750: 5639. 1755: 6156
2770: 875. 1780: 6500. 1790: 6786. 1805: 7a4ı.
. 2804: 7874.
Halbfeiden Waaren liefern mehrere Baumwollen⸗
und Seidenzeug⸗ Manufacturen, beſonders: Safſe und
Zune, Brüderſtraße No. 1.
Halliſches Thor, auf ber Friedrichsſtadt, am Rondel.
Arn demſelben iſt außer der gewoͤhnlichen Thorwache, auch die
Huſaren-Hauptwache und eine Caſerne. Mor demſelben iſt
eine Bruͤcke uͤber den Floßgraben, ein Holzmarkt, der Frie⸗
drichsſtaͤdtiſche Kirchhof, einige Gaſtwirthſchaften und andere
Haͤuſer und Muͤhlen, der ſogenannte Templower Berg, und
Hinter dieſem der Raum, auf welchem jährlich die Revuen ges
halten werden. Der Weg nach Halle geht feit geraumer Zeit
zum Potsbamifchen Thore hinaus.
Damburger. Straße, große, in ber Spandauer
Vorſtadt, geht mit No. ı von der Hofpitals Straße an, über
die Kirchgaſſe und einen Durchgange nach der Sophien Kirche,
bis Mo. 05 zur Oranienburger Straße und zuräc bis Do. 40.
Sie ift 515 Schritte lang. No. a4 bis 87 find jüdifche Ge⸗
„meinde s Häufer und dahinter der Judens Kirchhof.
Hamburger⸗Straße, Eleine,. in der Spandauer
SSerfadt, geht mit Io. » am Hamburger Thore an, über die
Linien⸗Straße, bis No. 13 an die Hofpitale Straße, und zus
th bis Mo, 25. Sie iſt 330 Schritte lang.
Hamburger Thor, am Ende der vorher genannten
Beinen Hamburger: Straße, Es iſt 1789 neu gebauet, und
beſteht ans 2 Pyramiden, mit dem Namenszug des Königs
und Krieges Armaturen. An den Selten find Wachtgebaͤude
und Wohnungen der Thorofficianten. Bor demſelben liegt
rechts das Voigtland und dahinter das Hochgericht und die
Scharfrichter⸗ Wohnung.
Re
- 60 Handel xc.
Handel, Handlungen, Kaufciannſchaft Berlins
Handel kann nicht fehr groß genannt werben, und iſt wit dem
Handel von Seeftädten nicht in Vergleichung zu Bringen; je
‚doch der Groß: und Speditionshandel wird von bier aus fo:
wohl innerhalb als außerhalb Landes mit inländifhen Pros
ducten und Fabritwaaren, ald auch mit ausländischen Waa⸗
ren, nicht unbedeutend betrieben. Die vortheilhafte Lage an
der Spree befördert den Speditions⸗ und Tranſitohandel ſehr.
indem von hier aus die Waaren zu Waſſer nach Hamburg,
Schlefien, Stettin, Polen, Böhmen ıc. gehen koͤnnen. Es find
hier mehrere anſehnliche Wechfelhandlungen, welche einen dis
recten Wechſelcours auf Amfterdam, Hamburg, London, Pat
ris, Wien, Frankfurt am Mayn und Leipzig haben. (Siehe
Bankiers.) Derjenigen Kaufleute, die Einzelnen oder Aus
ſchnitthandel haben, find fehr viel, und an der hinlaͤnglichen
Anzahl von Handlungen mit allerley Haus⸗ und Lebensbe⸗
dürfniffen fehlt es ebenfalls nicht, fo wie auch mehrere zweck⸗
mäßige Handlungs: KHülfsanftalten vorhanden find. Alle hieſi⸗
gen Kaufleute, im weitläuftigen Verſtande des Worte, find in
folgende 5 Hauptarten zu theilen. I. Sin die Kauftmannfchaft
der Tuch: und Seiden: Handlung. II. Kaufmannfchaft ber
Materials und Spererey s Handlung. Diefe ſowohl, als die
erftere, haben jede eine Gilde, und es gehören zu einer oder
der anderen alle Bankiere, Spediteure, Tommiffiodnice - und
andere Kaufleute, fowohl die en gros, als die on detail,
handelnden. III, Die privilegirten Kaufleute, zu welchen Die
‚Apotheker, Buchhändler, Kupferftichhändier, Papickhaͤndler,
Mehlhändier, Butterhaͤndler und diejenigen, welche wit ira⸗
lieniſchen Waaren handeln, gehören. IV. Die conceffionisten
Handelsleute, welches folche find, die mit Brettern, kurzen
Waaren, Vietualien ıc. handeln. V. Juden, weiche wanch er⸗
ley Arten von Kandel treiben.
\
Handelsgaͤriner. Handl. Seminarlum. 261
Handelsgaͤrtner, oder ſolche Gaͤrtner, welche allerley
Saͤmereyen, Zwiebeln und Gartengewaͤchſe verkaufen und zum
Theil felbſt ziehen, giebt es verfchiedene in Berlin. Bekannt⸗
gewordene find: 1) Friedrih Lietzmann, in der Königs:
Voerſtadt, Rofengaffe Ro. 30. 2) Friedrih Ohm, Köpeniter
Straße No. 70. 3) 2. Matthieu, neue Gruͤnſtraße No. 31.
4) Paul Bouche, Lehmgaſſe No.70. 5) Wilhelm Fins
teimann, Oranienburger Straße Mo. 67. —
Handlungs» Anſtalten uͤberhaupt, ſiehe x) Affe
curanz⸗ Compagnie. 2) Bankiers. 3) Banko. 4) Boͤrſe.
5) Courszettel. 6) Emdenſche Heringsfangs-Geſellſchaft. 7)
Fuhrleute. 8) Getraidemaͤrkte. 9) Gewicht. 10) Kandel.
11) Handlungsſchule. 10) Handlungs-Seminarium. 13)
Jahrmaͤrkte. 14) Maaße. 15) Maͤckler. 16) Märkte, ı7)
Münzen. 18) Packhof. 19) Preiscourante 20) Salz.
2ı) Schiffahrt. as) Seehandlung. 23) Viehmarkt. 24) -
Waagen. 25) Waage: Aoufirungsamt. 26) Weihnachts:
merkt. 27) Wollmaͤrkte.
Handlungs. Schule, Königliche, in der Wohnung
des Here Prof. Fiſcher, Klofter: Straße No. 73, fteht uns
ser dein Fabriken : und Commerz ı Departement. Diefe Schule
heftand feit 1790 als ein Privat : Inftitut des Stifter D.
Saul Be, ift aber, vermöge der Königl. Erklärung vom
zum Ik. 1809, dem obigen Departement übergeben, mit eis
nem Fond verſehen, nnd zu einem öffentlichen Inſtitut erho⸗
ben worden. Gegenwaͤrtig ſteht dieſem Inſtitute eine große
Veraͤnderung bevor, indem es wahrſcheinlich mit dem berlin.
Gymnaſium vereiniget werden wird. Das Publikum ſoll noch
vor Micharlis in einer eigenen Schrift von der zu treffenden
muen Einrichtung benachrichtiget werden.
Händlungs » Seminarium , eine kaufmaͤnniſche Pri
watenſtalt ‚, welche im Jahr 1803 errichtet wurde. Es wird
-
LT Handſchuhmacher. Hausvoigtey. |
in derfeiben Miontagse, Mittwochs und Sonnabenbs jungen!
Leuten im Buchhalten, Rechnen Schreiben, Muͤnz⸗Maaß⸗
und Gewichtstunde, Handlungsgeographie, Oprachſtyl und
Oprachen Unterricht ertbeilt. Das monatliche Honorar beträgt
1 Rthlr. ae gr., und wer an diefem Unterricht Antheil neh⸗
men will, wendet fich an den Hrn. Saufmann Heller, Muͤh⸗
lendamm N. 5. Ä
Handſchuhmacher, welche alle Arten Iederner Hand⸗
ſchuhe verfertigen, waren im Jahr 1802, Aı vorhanden, Die
52 Sefellen und 13 Lehrlinge unterhielten. Es iſt ein zünftt
ges Gewerbe und mehrere haben offene Läden.
Hafendeger » Straße, auf der Louifenftadt, geht mi
Mo. ı von der Linden: Straße bis Mo. 4 an die alte Jacot
Strafe, und zurüc bis No. 16. Sie ift 230 Schritte lang.
Haſenheide, ein Fichtenholz zwiſchen dem Halliſchen
und Cottbuſſer Thore, eine halbe Stunde von Berlin, mi—
mehreren Wirths⸗ und Caffeehaͤuſern und Sommerwohnun:
gen, welche Etabliſſements von dem Amte Muͤhlenhof in Ex:
pacht gegeben ſind. Dieſer kleine Wald war um 1650 vie
größer, und enthielt viel Eichen⸗ und Bauholz, und wah
ſcheinlich auch mehrere Hafen als jegt. Die Lage ift für Be
. lin angenehm, und die Wirchshäufer werden daher ſtark de
ſucht.
Hausvoigtey und Hoſgerichts⸗Kirche, auf
Briebrichswerber am Hausvoigteyplatz No. 14. Dieß Gefaͤn—
niß iſt für eummirte Perſonen, ſowohl Eivil: als Criminal⸗Ge
fangene, und war fonft in der Unterwaſſer⸗Straße. Im Jal
1750 wurde es hierher verlegt, weiches Gebäude ehemals zu
Jaͤgerhoſe und noch früher zu dem Vorwerke der Ehurfürfti
Catharine gehörte. Zu diefer Hausvoigtey gehören ein Haus
voigt, jeht Kr. Geheime Rath von Warfing, ı Aſſiſter
deſſelben, ı Chirurgus und a Inſpecter. Desgisichen in de
Dausvoigtey « Plag. 263
| Vordergebaͤude ein Saal zur Kirche, Hofgericht s⸗Kirche
genannt, an welcher zwey Prediger ſtehen. In dem Vorder⸗
gebaͤude wohnt auch der Hausvoigt. Die innere Einrichtung
des Gefaͤngniſſes, welches im Hintergebaͤude iſt, iſt ſehr
men ſchenfreundlich. Jeder Gefangene kann ſich für fein Geld
Bequemlichkeiten verſchaffen, und darf in mehreren Freyſtun⸗
den in einem verſchloſſenen Hofe herumgehen. Criminalver⸗
brecher von der niedern Volksklaſſe werden in Kellerſtuben ein⸗
geſperrt; fie genießen jedoch gleichfalls die Freyſtunden, wenn
es nicht ausdruͤcklich verboten iſt. Auch verſammelt ſich in dem
Vordergebaͤude das
Hausvoigtey⸗Gericht, von feinem Berfammlungs:
orte fo genannt. Diefes Gericht iſt eine Deputation des
Kammer : Gerichts, ‚sur Inſtruirung und Entfcheidung der
Prozeſſe, deren Gegenftand nur 50 Rthlr. oder weniger
beträgt, und der Sinjurten « Sachen unter Eximirten; fo
wie zur Unterfuchung minder wichtiger Eriminalfälle, welche
unter die unmittelbare Gerichtsbarkeit des Cammergerichts
gehören. Es beſteht aus x Director, jet interimiftifch der
Cammergerichtsrath Kerr Graf von Carmer, 2 Criminals
Näthen, einigen dazu deputicten Eammergerichte : Affefforen
und Referendarien, ı Sekretär, ı Nendanten, ı Regifirator
und ı Canzelliſten, und verfammelt fich Freytags Morgens um .
gühr. Geſuche werden unter der Adreffe: an das Konigl.
Hochloͤbl. Hansvoigten: Gericht abgegeben.
Hausvoigtey⸗Platz, font Schinkenplatz genannt,
auf dem Triedrichswerder, hat ı4 Käufer und iſt 160 Schritte
| lang. Diefer Pag hat keine ſchoͤne Form, ungefähr die eines
Schinken, von welcher er vermuthlich den alten Namen erhalten
— — — — — — — —
hat. Den neuen Damen hat er von der hier gelegenen Haus⸗
voigtey, Do. 14, bekommen. Er wird von der Jerufalemer⸗,
Mohren:, Nieder: und Oberwall-Biträße berührt. Inter No. 4
ift ein Durchgang über die Laufbruücke nach der Taubenſttraße.
v4
[4
—
264°... Havel Hebammenſchule
Havel. Diefer für die Mittelmark und befonders für
Berlin fo nügliche Fluß entfpringe im Mecklenburgiſchen und
nimmt bey Fürftenberg den Namen Havel an: Er nimmt bey
Spandau die Spree und dey Vehlgaft die Doffe auf, und
vrreiniget fich unweit Werben mit der Elbe.
Havelländifcher Kreis, ein Theil der Mittelmart,
grängt gegen Norden an die Prignitz, den Ruppinifchen und
Stienifchen Kreis, gegen Dften an den Slienifchen, Niederbar⸗
nimifchen, Teltowſchen und Zauchifchen Kreis, gegen Süden
an den Zaudjifchen Kreis und gegen Welten an das Herzogs
thum Magdeburg. Die Größe deffelben beträgt 37 Quadrat⸗
Meilen, und er enthält die Städte: Brandenburg, Potsdam,
Eyandau, Mauen, Rathenow, Ferbellin, Friſack, Rhinow
und Prigerbe, nebft a Flecken, 7 Königl. Aemter, 134 Doͤr⸗
fer, 2a Vorwerke, zog adeliche Güter und 28 Meiereyen. Im
Jahr ıg01 hatte derfelde 94,548 Menfchen, von welchen 24,037
zum Militär gehörten. |
Hebammen. Außer den Accoucheuren üben hier So
approbirte und recipirte Hebammen die Entbindungstunft aus.
Die Hebammen find angewiefen, bey jedem fchweren Fall und
jeder widernasärlichen Geburt einen Accoucheur zu rufen, und
des Gebrauch der Infirumente ift ihnen unterfagt. Jede
ſchwere und unglüclidhe Geburt, mo entweder Mutter oder
Kind geftorben, mäflen die Hebammen dem Stadtphyſico ans
zeigen, welcher dergleichen Fälle genau unterfuchen und, wo es
nöthig, auf Beſtrafung antragen muß. Die Hebammen find .
übrigens dem Poltzey s Directoris untergeordnet, und in die
verfchiedenen Reviere der Stadt vertheilt. |
Hebammenfchule. Diefe fo wohlthätige Schule ers
vichtete im Jahre 1751 Friedrich der Einzige, und fepte
den berühmten verfterbenen Me del als Lehrer an. Die
jetzigen Lehrer find die Herren Puofefleven Ribke und Bock,
v
%
— — — —— ———— wer — — — — — —
pre —— —
Hechelmacher. St. Hedwigs Kirche. 2656
weiche von dem Ober⸗Medicinal⸗-Departement beſtellt find,
nachdem fie zusor yom Ober s&ollegio Diedito geprüft und
tüchtig befunden worden. Diejenigen Frauenzimmer, fowohl
Biefige, als aus den Provinzen hierher gefommene, welche fich
der Hebammenkunſt widınen wollen, erhalten in der Hebam⸗
menſchule theoretifchen und practifchen Unterricht. Lebteren
beſonders an tedten Körpern, über die Struktur der Empfängs
niß, Nahrung, Ausbildung und Geburt eines Kindes ıc.
Auch werden fie in der Entbindungs-Anſtalt in der Eharite
zur practifchen Hebung zugelaflen, und wenn fie geſchickt genug
firtd, werden ihnen Hebammenftellen angewiefen. Der Unters
richt wird in den Monaten Nov., Dec., Jan. und Febr. er⸗
theilt. Jede der Frauen, welche in der Hebammenſchule uns
verrichtet feyn will, hat ſich mit folgenden Zeugniffen bey den
Lehrern gu melden: 1) mit einem Zeugniß des Veichtunters,
daß ihr Wandel gut ift; 2) mit einem Zeugniffe des Stadt
oder Kreis: Phnfitus, daß fie zur Erlernung der Hebammens
kunſt geſchickt ift; und 3) mit einer Zuficherung der Gerichts⸗
barkeit oder Gutsherrſchaft, daß fie nach erlangter Kenntniß
als Hebamme auch wirklich angeſetzt werden fol. Die Unko⸗
ſten für den Unterricht trägt der Staat. .
Hechelmacher waren 5 im Jahr 1800 in Berlin.
Hedwigsgaſſe, auf der Friedrichsftadt, bey der katho⸗
liſchen St. Hedwigs : Kirche, iſt 95 Schritte lang.
St. Hedwigs. Kirche, am Opernplage. Diefe fehr
ſchone mit Prachtgebäuden umgebene Kirche gehört der ka⸗
chofifhen Gemeine in Berlin, und iſt die Einzige, wel⸗
che dieſelbe innerhalb ‚der Ringmauern beſitzt. Eine: andere
Lathotifche Kirche tft in dem Invaliden » Haufe. Von 1720
bis 1773 Niels die katholiſche Gemeine ihren Gomtesdienft in
einem .alten unanfehniichen. Gebaͤnde in der Kaufen: Gtraße,
an deſſen Stelle jeht ein Privatbank ehe Der ˖ Wan der
-
266: &r Hebwigs⸗ Kirche,
St Hedwigs⸗Kirche ward fchon 1747 angefangen, mußte aber
1755 liegen bleiben, weil die dazu veranftalteten Collecten nicht
ergiebig waren, Im Jahre 1771 ward derfelbe wieder angefaus
gen, und dis Kirche am ı Nov. 1775 von dem dazu bierber
berufenen Bifchof von Ermeland feyerlich eingeweiht. Einen
Thurm bat fie aber noch nicht. Friedrich der Einzige
gab den Plag, die Hauptzeichnungen und die lebten Untoften
zu diefer Kirche, und Boumann der Water vollendete
den Bau. Sie ift nach Art der Kotonda in Rom aufges
führt, und wird inwendig von 24 korinthifchen Säulen getras
. gen. Das Portal, welches, nach einer Inſchrift, auf Unko⸗
fieu des Sardinale Quirini aufgeführt ift, und zu welchem.
man auf einer freyliegenden Treppe fleigt, ziert eine Saͤulen⸗
ordnung von fechs fonifchen Säulen, einen Giebel tragend,
auf welchem drey Bildfäulen von Meyer dem Kelten fteben.
Auf dem Altar ift eine Gruppe von weißem carrarifchen Mars
mor, welche Chriftum vorftellt, wie ihn Magdalena für den
Gärtner anſieht. Ste ift im Jahr 1750 von Johann Mer
ch iori ebenfalls auf Koften des Cardinals Quirini verfertigt.
Un einem Seitenaltar fiebt man die Geburt Chrifti von Dess
ne, und an dem andern die heilige Hedwig vor einem Cruci⸗
fir von Gagliari gemalt. Um fechs Fenſter fiehen die ſtei⸗
nernen Bildfäufen der zwölf Apoftel von Ebenhedt. Auch
ift hier ein marmornes Denkmal auf eine Frau von Blumen:
that, eine figende halbverſchleyerte Frau mit einer Tafel in der
Hand, 1783 von Taffart verfertigt. Es fichen drey Pre⸗
diger an dieſer Kicche, und der Gottesdienft ift folgender:
Sonntags und Feyertags um 8 Uhr Fruͤhmeſſe, um J auf 9
Uhe die zweyte Meſſe, um halb 10 Uhr des Hohe Amt, und
dann Predigt; die Vefper geht Nachmittags um aUbr an.
An den Wochentagen wird von fruͤh um g Uhr an Meſſe gele⸗
fen, und alle Tage ik nach der Meſſe Communion: Peogefs
fionen And außerhalb der Kirche nicht erlaubt. Der Käfer
Hegermuͤhl. Selligengeift » Sofpital. 267
der Krehe haͤlt eine Schute, in weiher ganz arme Kinder frey
nnterrihtet werden.
Hegermuͤhl, ein Dorf mit 30 Feuerſtellen und 187
Menſchen im Oberbarnimiſchen Kreiſe bey Neuſtadt⸗-Ebers⸗
walde. Es iſt hier ein ſehr bedeutendes Koͤnigl. Meſſingwerk,
welches den Gebruͤdern Schickler in Berlin in Pacht übers
laſſen it, und Mefiing, Lattun, Meffingblehe und Meffings
drath liefert. Es. wurde im Jahr 1690 auf Veranlaffung eis
nes Meſſingarbeiters Lorenz Gottlieb Schüß zu bauen anges
fangen, und 1700 vollendet. Zu demfelben gehören: a Brenns
und Schmelzofen, 3 Lattun: und 4 Keffelhütten, a Drath⸗
Hätten und die Wohnungen der Officianten und Arbeiter.
Heidereitergaſſe, im Berliner Viertel, geht won der
Spandauer : nach der Rofen: Strafe, dat 23 Käufer und iſt
- 180 Schritte lang. Sie hieß fonft die Büttelgaffe und es war,
noch bis 1724 hier die Scharfeichterey. No. 5 if die Syna⸗
goge der Juden.
Heidereitergaffe, in der Spandauer Vorſtadt, gebt
von der Gypsgaſſe über die Hoſpital⸗ nach der Linien⸗Straße,
Bat 2ı Käufer und iſt 350 Schritte lang. An der Ecke der Hofe
pital: Steaße ift der große Srifchifche Maulbeerbaumgarten.
Heiligengeiftgaffe, im Berliner Viertel, eine Fortfege
zung des Wurſthofs, geht nach der Spandauer Straße, und
ift 6o Schritte lang. Auf der einen Seite find die zum Heili⸗
gengeift» Hofpital gehörigen Gebäude, und auf der anderem
5 Haͤuſer.
Helligengeif-Hofpital, im Berliner Viertel, an ber
Spandauerſtraßen⸗ und Heiligengeiſtſtraßen⸗ Ede. Die Ho⸗
ſpital wurde im ıgten Jahrhundert geftiftet, und es werden
darinnen 16 alte Deänner und 16 alte Frauen unterhalten. Die
Einkuͤnfte deſſelben find mit denen des Geergen⸗Hoſpitals auf.
365 Heiligengelftl-Hofpital- Kirche. Herkulesbruͤcke.
dem Georgen s Kirhhefe genau verbunden. Auch iſt Bier. Dies
felbe Einrichtung wie dorten. Es ſteht unter der Aufficht des
Magiſtrats und des Probſtes an der Nicolai⸗Kirche. Dabey
iſt / die
Heiligengeiſt⸗ Hofpital. Kirche, zum tucherifchen Got
tesdienft beftimmt, und mit dem Hoſpital zugleich geſtiftet.
Ein Prediger von der Marien: Kirche verrichtet hier Sonntage
Mittags um ıg Uhr den Spttesdienft, und bey demfelden iſt
das Porftenfche Gefangbuch mit dem Anhange im Gebrauch.
- Auf dem dabey befindlichen Kirchhofe wird keine Leiche mehr
begraben.
Szeiligengeift - Straße, im Berliner Viertel, geht mit
Mo.ı vom Wurfthofe und Heiligengeift : Hofpitale an, über die
‚ Heine Burg: Straße, Kalanders: und Pankowsgaſſe, bis
Do. 25 an die Koͤnigs⸗Straße und zurück bis No. 55. Sie if
460 Schritte lang. No.5 iſt das Joachimsthalſche Gymna⸗
fium, und No. 10 gehört zue Militärs Academie.
Heinrih, Prinz, Palais, auf der Neufladt, am
Opernplatze. Dieb ſchoͤne Gebaͤude bewohnte der Held bed
fiebenjährigen Kriege, Prinz Heinrich von Preußen, Beu⸗
der Friedrichs des Einzigen, und jegt noch deſſen Frau Wittwe.
Es ift drey Geſchoß Hoch, Hat einen Vorhof mit a Seitenflüs
sein, und wurde von 1754 bis 1764 von Boumann dem
Bater auf Königl. Koften erbauet. Hinter und neben dem .
Pallafte-am ehemaligen Feftungsgraßen ift-ein Garten. DIE
Palais ift nach dem Königl. Schlofle eines der größten Gebaͤu⸗
de in Berlin, und die Zimmer des Mittelgefchoffes find 24 Fuß
hoch. Die Bauart iſt zierlih, mit Säulen auf Pilaſtern von
Korinthiſcher Ordnung.
Herkulesbruͤcke, ſonſt auch Friedrichs bruͤcke oder
and Monbijoudräde genannt, eine fleinerne Bruͤckt,
weiche Berlin wit Der Spandauer Vorſtadt verbindet, seht
dorrnhucher. Hofarocheke 6
über den Stadtgraben, von dee Burg⸗ nach der Heinen Praͤ⸗
fidentenftrafe. Sie wurde von 1790 bis 1792 unter König
Griedrih WilhelmIl. von Langhans erbauet. Auf
dem Bruftgeländer fieht man den Herkules zweymal, einmal
wie er den Löwen bezwingt, und einmal feinen Kampf mit dem
Centauer. Die Ecken zieren 4 große Spinxe. ’
Herrnhuther, fiche Braͤdergemeine.
Heuwagen, ſiehe Rathswagen.
Hirtengaſſe, in der Spandauer Vorſtadt, geht mit
No. ı von der Prenzlauerftraße über die Sacobsfträße und vier
Scheunengaſſen vorbey bis zur Verlornengaſſe, bat ı9 Käufer
und ift 450 Schritte lang. |
Hiſtorienmaler, fiehe Mater.
Hochgericht, ſiehe Scharfrichterey. |
Hoͤker. Diefe zahlreiche Elaffe von Menfchen Ift ges
gen 600 Perfonen ſtark. Sie handeln mit alleriey Bictualien,
und um diefe nicht zu vertheuern, und an den Marktaͤgen den
Dürgen vorzubaufen, ftehen fie unter firenger Auffche der
Polijey.
Hofapotheke, Koͤnigliche, im Luſtgarten Mo. 5
Sie wurde von Churfuͤrſt Joachim Friedrichs erſter Gemah⸗
lin Katharina geſtiftet, deren Bildniſſe auch noch daſelbſt
aufbewahrt werden. Der erſte Hofapotheker war Kriſpin
Haubenſchmid, welcher 1605 von Kalle Hierher kam. Jetzt
fiehen in derfelben der Hr. Hofapotheker Bredo w und zweg
Dber: Proviforen. Auch ift eine eigene Koͤnigl. perpetutrliche
Kommiffion zur Auftechthaltung der Hofapotheke angefegt,
welche aus 3 Tommiffarien und 5 Sekretaͤren befteht. Außer
Der Königl; Familie und andern Perfonen, denen aus ber Hoft
apotheke die Arzneyen unentgeltlich geliefert werben, werden
daraus die Armenhaͤuſer, Charite ꝛc. und eine Menge Stadt⸗
270 Hoſbuchdeuckerey. Shoferjquette.
men verſorgt. Auch ſind die Candidati Phermaciae, tie
che ſih in großen Städten der Preußiſchen Monarchie nieder:
laſſen wollen, ihren Gurfum’ pharmacevticum in ber hieft:
sen Hofapotheke zu machen verbunden. Das Laboratorium
der Apotheke erhaͤlt das noͤthige Waſſer aus ber Baffermo
fine im Schleife.
Hofbuchdruckerey, Königliche, auf ber Friedriche⸗
ſtadt, in der Wilhelmsſtraße No. 75. Dieß anfehniihe Ge⸗
baͤude mit einem großen und fchönen Garten, wurde 1735
gebauet und gehört fo wie die Buchdruckerey dem gehei⸗
men Oberhofbuchdrucker Hrn. Deder. In der Hofbuchdruk—
kerey muͤſſen alle Druckſachen, welche in den Königl. Eppeditior
- nen, Collegiis x. gebraucht werden, alle Edikte, Comoͤdien⸗
Zettel des Koͤnigl. Mativnals Theaters, die Lotterie = Vils
und Liſten, ac. gedrurft werden, und diefe Anſtalt iſt daher
fer bedeutend und einträglich. Auch befigt Kr. Decker eine
eigene Schriftgießerey, und die nen herausgekommenen Edirte
- und Verordnungen, kann man auch bey ihm zum Kauf erhalter.
Hofetiquette. Wer ſich dem Könige, der Koͤnigia,
den Prinzen und Prinzeſſinnen vorſtellen laſſen will, muß die
zum Praͤſentiren beſtimmten Perſonen darum erſuchen, und
dieſen und einigen anderen Hofcavalieren vorher die Aufwan
tung machen. Dem Könige werden die Fremden, bie nicht
in Staatsgefchäften hier find, durch den Herrn Hofmarſchal
von Maffow, Milttärperfonen durch die General: Adjutan
gen Herrn General: Major von Köcris und Herrn Majot
von Kleift, und fremde Geſandten und andere hohe Perſe⸗
nen durch den Staatsminiſter Herrn Grafen von Haugmit
praͤſentirt. Bey der Königin werden die Damen durch di
Oberhofmeiſterin: verwistwete Frau Gedfin von Vo
und die, Cavaliere durch den Kammerherrn Herrn Geepher
von Schilden vorgeſtellt. Dey dem Kronpeingen Sofnt
mn
Soferigente. an
bed Könige, und bey dem Prinzen Brtedricd, Sohne des
verftordenen Peinzen Ludwig, fann man ſich durch deren rs
siher, Herrn Deitbräd und Herrn Reimann vorftellen
laſſen. Dem Prinzen Hein rich, Bruder des Könige, durch
deſſen Adjutanten, ' Seren Major von Hake; dem Prinzen
Wilhelm, zwenten Bruder des Könige, duch deffen Ad⸗
jutanten Ken. Major von Jannwig, bey defien Frau Ges
mahlin durch die Oberhofmeifterin Frau von Dorville,
oder Hofmarſchall Hrn. Sreyh. von Maltzahn; bey dem
Drinnen Ferdinand, Bruder Friedrichs des Einzigen, durch
den Hoftavaller Hrn. Barvn von Geertz; bey deflen Frau
Gemahlin die Damen durch die Dber s Kofmeifterin, Frau
"Bräfin von Neale und die Cavaliers durch den Am. Cams
merherrn von Sybomw; bey derem Sohne, dan Prinzen Aus
guſt, durch den Ken. Lieutenant von Clauffwiß; bey deren
Tochter, der Prinzefiin von Nadz ivill, die Herren durch den
Hofcavalier Hen. von Sartoris, und die Damen durch die
turn Sartoris; bey der verwittweten Drinzeffin Heine
tich, die Damen durch die Öberhofineifterin Frau von Blu⸗
miathal und die Herten durch den Hoftavaliee Arm. Major
von Bergk; bey dem Fuͤrſten von Naſſau⸗Orauien
: nad bey deſſen Frau Gemahlin, Schwefter St. Maje⸗
ſtt des Königs, bie Cavaliers durch den Kram. Grafen von
Ventink und die Damen durch die Oberhofmeifteein Frau
ven Muͤnchhauſen. Wer,einmal dem Koͤnigl. Hofe vorge
heit iſt, kann dann bey Cour und Bällen jederzeit erfcheinen,
Fende, die nicht von der erften Diftinctioh find, werden nie
zum Tafel des Königs, außer bey Vermählungen, bey großen
Ostiennitäten und Anweſenheit ihrer Monarchen gezogen; fe
dech finder diefes bisweilen bey der Tafel der Prinzen und
Peinzeſſinnen ſtatt. Bey der Cour wird jedesmal beſtimmt, in
welchem Anzug die Damen erſcheinen ſollen; die Koͤnigl. Mi⸗
Ütie : Perſonen erſcheinen in ihren Uniformen und Stiefein,
/
278 Geiger Rinde. Hofmarſchall Amt.
alle andere Cavaliere in Schuhen. Seit Anfang der jebtgen
RNegierumng If nur bey der Königin Cour, bey welcher aber auch
@r. Majeftät der König erſcheinen. Fremden Militär s Per
ſenen fieht es frey, in ihrer Uniform, jedoch in Schuhen, bey
Hofe gu ericheinen. Huſaren⸗Offiziere, ohne Ausnahme, kom⸗
wien in Stiefeln. Hoftrauer und die Bekleidung bey derſelben,
wird jederzeit durch den Hoffourier angefagt. In Anfehung
‚der Etiquette-überhaupt, tft noch folgendes'zu bemerken. Alte
Fremde von Stande fahren zuerff gu den Geſandten ihres Ho⸗
‚fes, und melden fi) auch durch Vorfahren und Viſitenchar⸗
‚ten — auf welchen auch die hiefige Wohnung bemerkt werden
kann — bey.den anderen hohen Staatsperfonen und dem er«
fien Adel an. Offiziere aus fremden Dienften machen zuerſt
ben Gouverneur und Commandanten die Cour. Mehrere von
dem Fremden erhalten Gegenvifiten, und einige der hoͤchſten
‚Staatsbeamten bekommen eigene Tafelgeber, um Fremde
In bewicthen. i
SHofgerichts. Kirche, fiche Hausvoigtey.
Heofjäger,, ein Caffeehaus und Eaffergarten im Thier⸗
garten, “auf ber linken Bette faft amı Ende deſſelben, am
Schaafgraben. Es führen mehrere angenehme Spaziergänge
dahin, und man findet daſelbſt oft viele und anfländige Ge⸗
felifchaft. Worhero war es die Wohnung des Koͤnigl. Hofjäs
gers, von dem es auch noch den Namen führt.
Hofkuͤche, ſiehe Rüde.
Hofmarſchall⸗ Amt, Koͤnigliches, auf dem Ki
niglichen Schloſſe unter No, 8, und taͤglich Vor⸗ und Mach⸗
mittags offen. Dieß Amt verwaltet und beſorgt alle Öfonge
‚mifche Gegenſtaͤnde des Koͤnigl. Hofes, und beſteht ans dem
Hofmarſchall Hrn. von Maſſow, einem Hofrathe, 4 Hofe
ſtaats ⸗Sekretaͤren, z Regiftrator und a Kanzlepdiener.
Sex
⁊
Km — —— ———— —— — —
Gefadye werben an das hochloͤblich⸗ Potaeefäut U € 2
Majeſtaͤt des Koͤnigs adreſſirt.
Hoſſtaat Seiner Majeſtaͤt des Königs. Im Wins
ter findet man den Königlichen Hof far immer in Berlin,
und zwar in dem Königl. Palais dem Zeughaufe gegen über,
ſonſt zu Charlvttenburg oder Potsdam. Große Cour und Hof⸗
feden werden bey Anweſenheit des Könige auf dem Echloffe
in den Paradegimmern auf der Luftgartenfeite gegeben. Der
Hofftaat des Königs iſt der Wurde beffeiben angenieffen und
befteht in folgenden: 1 Ober: Stalimeifter, Hrn. Grafen ven
indenau, 1 Grand maitre de la Garderobe, Hrn. Gras
fen von Goͤrtz, Minifterin Regensburg, ı Hofmarfchall, Hrn.
von Maffow, ı Schloßhauptmann, Hrn. Grafen von Bars
ten ſsleben, 1 General » Direstor der Könige. Schaufpiele, . .
Sen. Cammerherrn Freyh. von der Rec, ı Ober : Sigermaeis
j ker, Ans. Grafen von Moltke, 1 Ober⸗Schenken, Hru.
Grafen von Neale, 855 Cammerherren, ı geheimen Cabinets⸗
Sekretär, ı Rendanten der Koͤnigl. Chatoulle, Leib⸗Pagen,
2 Geh. Sämmerer, a Kammerdienern, ı Kaftellan im Schlaf:
fe, ı Bettmeiſter, » Sof: Saurier, 8 Hoftuͤchen :Öffizianten,
5 Mundkochen, 5 Campagnekoͤchen, ı Kellermeiſter, Mund»
ſchenken, a Silberdiener, x Hofconditor, mehreren Kammer Las
fayen, 4 Leibjägern, a Sofjäger und mehreren Hof « Lakayen.
Dazu gehören noch: 1) Das Hofmarſchall-Amt. 2) Die Hof⸗
Raatss und Difpofitions » Caffe. 3) Der Ober: Marftall, 4)
Das Dber : Marſtall⸗Fourage Magazin. 5) nedrere Hofarr
beiter, 6) Das Schloßbaus Amt. 7) Die Konigl. Schaufpiele
und Ballette, und 8) Die Capelle, jedes mis mehreren Mit
gliedern.
Hofſtaat der Koͤnigin Majeſtaͤt Diefer beſteht aus
:O6se:-Sofmeiketin , der verwittweten Frau Graſin von Voß,
0 &
J
274 . Sofllaat. |
5 Hoſdamen, a Cammerherren, a Leib⸗Pagen, 3 Taummer:
frauen, » Sekretaͤr und 3 Kammerdienern.
Hofitaat Sr. Koͤnigl. Hoheit bes Kronpringen -
» Hofmeiſter, Kr. Dell bruͤck.
Hofſtaat der Prinzeffin Charlotte, Koͤnigl. Hoheit
eine Gouvernante, Fraͤulein von Wildermeth.
Hofſtaat Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Hein⸗
eich von Preußen, Bruders des Königs: ı Adjutant,
Ken. Major von Hacke, ı Kofftants: Sekretär, ı Sammer;
Diener und ı Stallmeiſter.
Hofſtaat Sr. Königl. Hoheit des Pringen Wit.
helm von Preußen, Bruders bes Koͤnigs, und deſſen
Stau Gemahlin, Koͤnigl. Hoheit: Ober⸗Hofmeiterin,
Frau von Dorville, a Hofdamen, ı Hofmarſchall, x Kam⸗
merherr, ı Adjutant des Prinzen, Kr. Major vor Jan ze
wis, 2 Kammerftauen, ı Correſpondenz⸗ Sekretär des Prin⸗
gen, 1 Hofftaats s Sekretär, a Kammerdiener des Priuyen,
8 Kammerdiener der Prinzeffin, mehrere Lalayen, 2 Küchen: -
. Dfficianten, 5 Mundlöche, ı Silberdiener, ı Kellermeifter und
Mundfchent, 1 Stallmeifter und mehrere Stallleute.
Hofftaat des Prinzen Friedrich, Königl. Hoheit,
Sohnes des Prinzen Ludwig von Preußen: x Hofmeifter,
Her Reimann, u
Hofitaat ber verwittweten Prinzefiin Heinrich,
Königliche Hoheit: 1 Ober: Hofmeifterin, Frau von Bm
menthal, = Hofdamen, ı Hofcavalier, a Hofſtaats⸗ Sekre⸗
tär und 3 Kammerfrauen.
Hofſtaat Str. Kbnigl. Hoheit des Prinzen Ferdinaud
von Preußen, deſſen Frau Gemahlin und Herrn Sob-
Hofftaats Eaffe: Halzmueligofe 476
uwes , des Prinzen Augufl: ı Dber-Hofmelfterin Beau Gra⸗
fin von Reale, ı KHnföame, u Kofcaväliere, 2 Adfutant, ı Ca⸗
Diners, @ekretär und 1 Hofſtaate⸗SDekretaͤr und Rendant.
Hoſſtaats- Eoffe, ſiehe DifpofitionszCaffe.
Hoheſteinweg, im Berliner Viertel, geht von ber
Mönigeftraße nach der Biſchofsſtraße, hat 15 Haͤuſer und iſt
250 Schritte lang. Dieſe Straße wurde vermuthlich ſpaͤter
erdoͤhet und gepflaſtert und erhielt dadurch ihren Namen.
Holz, ſiehe Brennmaterialien.
Holzgartenſtraße, auf dem Friedrichswerder, geht won
ber ber nee rn über die Adlerſtraße bis an die Kurftraße, .
Bat zo Haͤuſer und iſt 160 Schritte lang. Neben Mia. x ik
das Koͤnigl. Sintelligenzs Comptoir.
Holzkohlen, fiche Brennmaterialien.
Holzmoͤrkte auf welchen man das in dem Hotz⸗Comp⸗
toire bezaßlte Holz, Torf, oder Steinkohlen Cfiede Brennmas
cerialien) angewiefen erhält, Diefe fehr geräumigen Pläge
liegen ale. am Waſſer, zur Erleichterung der Ausladung des
Holzes x. und find folgende: 1) Die Strafauer KHolzmärkte,
am Ötralauer: Ihore, a. Konigl. Holzmarkt in der Höl;ftraße.
B. Magiftrats s Holzmarkt ebendaſelbſt. c. Koͤnigl. Holz markt
am Holzmarkt⸗Platz. 2) der ſogenannte Hofſtaats⸗ Holzmarki
innerhalb des Unterbaums. 3) Der Thietgarten » Holzmarkt
außerhalb des Unterbaums. 4) Der Holzmarkt ark halliſchen
Thore, außerhalb der Stadt. 5) Der Koͤpenicker Holzmarkt
auf der Lonifenftade in der Waflergafle. 6) Der Be
ſiſche Kolgmartt, ebendafeldft. |
Holzmarktgaſſe, auf der Louiſenſtadt, geht von ber
Koͤpenickerſtraße nach dem Konigl. Solmartie, bat 4 a
md iſt go Grein fang. & | |
| "
— —— — — — J - —
*
76. Holtmarkeylat. Hoſpyitaler.
Holzmarkiulag , tu der Qtralauer⸗ Vorſtadt, geht von
per Krautgaſſe bis. zus Mofengefle, hat 10 Käufer, aud if
395 Schritte‘ lang.. ‘Mio. 4 bis 7 iſt die Konigl. Bretter⸗ umb
Nughaly » Mirderlage, und: No. 9 und 10 das jweile Fami⸗
kienhaus.
Holzmarkiſtraße, in der Stalauer— Vorſtadt, seht ,
mit No. x bey der Contre⸗Escarpe und der Stralauer Auf:
ſchwaͤmme an, bis No. 18. Sie ift 715 Schritte lang. Ne.
10 bis 18 find Zuckerſi ederey⸗ Gebäude. Auch findet man in
diefer Straße mehrere Gärten, unter weichen. auch einige Cafs
fsegärten find.
Holzſchneidekunſt und bollſchneider. In
Aunſt excellirte hier Joh. Georg Unger, dann deſſen Pi
der 1801 verftorbene Johann Feledrich Unger, und jeht Br.
Gubitzz. Die Arbeiten diefes Kuͤnſtlers find allgemein vors
zuͤglich befannt. Zu Arbeiten von geringerem Gehalt, haben
wir ebenfalls verfchiedene Künftler, und auch die Cattun-Mas |
nufacturen haben viele geſchickte Holzformſchneider aufnweiſen.
Holzſtraße „ in der Stralauer-Vorſtadt, geht mit |
No. x bey der Bullengaſſe und Muͤhlenſtraße an, Über die
Kopvensgafle, bis No.36 an die Krautgaffe, und zuruck bis
No. Ai. Die Länge iſt 850 Schritte Nah No. 41 iſt eine |
Kaltſcheune und dann folgt der Magiſtrats⸗ und der er Königl,
‚Holzart, Dahinter fließt die Spree.
Hoßpitäler in Berlin, fiehe: 1) Dom⸗Hoſpital. s)
orotheen«Kpipital. - 3) Sranzöffchess Hoſpital. A) Beier
drichs⸗Hoſpital. 5) Georgen⸗Hoſpital. 6) Gertrauten⸗Hoſ⸗
pital. 7) Heiligengeiſt⸗ Hoſpital. 8) Hoſpital, das neue. 9)
Hötel de Refuge. 10) Serufalemer:Hofpital. 11) Katbolis
ſches⸗ Hoſpital. 12) Kinder: Hoſpital. 13) Koppenſches⸗Ar⸗
menhaus. 14) Maiſon francoife. » Oransttihee= Armen
haus. 16) Splethans . ud
. oo. y
Hoſpital, bes nteue. Mõtel de Refage. 277
Hoſpital, Das men; im Den: Köln, Wall⸗Straße
Mo. 55, Dieb große Gebäude errichtete 1749 der Bankier
Spiittgerber, und es. war die erſte Zaerfleberey in Ber
Ihr. Hinter und neben deinfelberi hatte Splittgerbet einen gro:
Gen Sarten, welcher jest größtentheils der Freymaurer⸗Loge
zu den dry Weltkugeln gehört. Im Jahr 1709‘ ließ Koͤnig
Friedrich Wilhelm EL. bieß Gebäude ankaufen und zu
einem Hofpitale einrichten. - Es iſt für alte unwertirögende Ein⸗
wohner, die fich Alters halber nicht mehr ernähren können, und
welche fonft in der Ehattte und dem Friedrichshoſpitale auf:
genommen wurden, beſtimmt, und ſteht nnter dem Armen: _
Direstorio. Es waren 1805 barinnen 300 arme Männer und
rauen, von welchen gegen 250 ganz frep,,. und „die. Äbrigen
. gegen eine jährliche Penfion von 32 bis 50 Rihlr, unterhalten
werden. Sie erhalten Efien, nothduͤrftige Kleidung, Holz,
Licht, Wohnung und Bette, Der Aufivand diefer Anſtalt ers
forderte in dem genannten Jahre 15,220 Rthlr. 15 gr. 10 pf.
Der Sr. Ober⸗Conſiſtorialrath von Scheve ift Chef derfelben,
und hat 2 Mitglieder zur Seite. Berner find dabey angefeßt:
a Sinfpector, ı Controleur, » DecongmiesCommiffarius, ı Mes
dieus und ı Chirurgus. Die Prediger des Friedrichs⸗Waiſen⸗
hauſes verrichten hier den geiftlichen Beyſtand. 0
Hofpital; Brüde, fiehe Waifenhans: Braͤcke.
Hoſpital⸗ Straße, in der Spandauer Vorſtadt, geht
mit No, z am Oranienburger Thore an, über die Waſſergaſſe,
kleine und große Hamburger Straße, Gipsgaſſe, kleine Gaſſe,
Heidereutergaſſe und Roſenthaler Straße, bis No. 41 zur Tod⸗
tengaſſe, und zuruͤck bis No. 76. Ihre Länge iſt 1e0 Schritte.
Mo. 59 iſt das Koppenfihe Armenhaus.
| Hötel de Refuge, auf der Friedrichaſtadt, Frie⸗
drichs⸗Strtaße No.61. Nachdem König Friedrich J. in den
Jahren 1698 und 26090 mehrere Refugirte, weiche bisher in
378 Hoͤtten⸗ Departement. Hunde. Hunbstoge.
der Schweit gelebt, hier aufgenommen hatte, Canftn biefe
dieß Haus von dem Ueberſchuſſe einer Geldſammlang, weiche
ſle gu der Reife hierher veranſtaltet hatten. Ein Capital worde
. , auch bey der Landſchaft niedergelegt, und von den Zinfen -wers
ben verarmte Leute, welche von diefen refugisten Familien ob⸗
ſtammen, in diefem Haufe aufgenommen und verpflest. Es
bat 6 Directoren, welche fich den erfien Montag jebes Monats
Machmittags. um 3 Uhr verfammeln, a Depytirte und z Decas
nomen. Zwölf bis brepzehn arme Wiäuner oder Treuen koͤn⸗
nen immer in. dieſem Haufe aufgenommen werden, und img
Jahr 1805 waren 23 darinnen. Die Disertion entſcheidet über
die Aufnahme eines Armen
Hütten. Departement, fiche General ‚ Directos
rium und auch Bergwerks⸗ und Hätten Departes”
ment,
Huf. und Waffenfihmiebe. gen Jahr 1808 zählte
Man deren 89, nebft 146 Gefellen und 10 Lehrlingen. Es iſt
ein zuͤnftiges Gewerbe.
Hunde. Hundstage. Hunde giebt es genug in Ber:
iin, und es lanfen-beren fehr viele ohne Auffkht herum, trog
den Verordnungen. Um die Anzahl etwas. zu vermindern,
dürfen die Knechte des Scharfrichters in den Hundstagen bis
Morgens um 7 Uhr, die ohne Zeichen oder nicht an einer
Schnur geführten herumlaufenden Hunde aufgreifen. Wer
nicht will, daß fein Hund aufgegriffen und dann todtgeichlas
gen werden foll, muß ein Zeichen für denfelben loͤſen, weiches
Zeichen Die Scharfrichter s nechte einige Wochen vor Anfeng
der Hundstage auf den Straßen und Gaffen ausrufen und '
verfaufen. Diefe Zeichen beftehen aus einem Pleinen geſtem⸗
pelten Bleche, welches für 3 gr. verfauft und den Hunden um
den Hals gebunden wird. Kunde mit folchen Zeichen verfehen,
reifen Die Knechte in den Hundstegen nicht auf; auch duͤrfen
Hunde: Bruͤcke. Hutmacher. 479
fie nicht diejenigen Hunde nehmen, welche an einer Schnur
gefuͤhet oder. getragen werden. Im Jahr 1767 entſtand eine
bdbeſondere Gewohnheit, den Hunden das Tollwerden zu beneh⸗
men. Es wurde nämlich den Kunden der fogenannte Toll⸗
wurm geichuitten, welches aber nichts anders war, als eine
anter der Zunge befindlihe Sehne. Diefe Gewohnheit if
ı nad einigen jahren wieder abgefeinmen, indem einige ge⸗
ſchnittene Hunde dach toll werden, und feitdem nicht mehr
als vorher toll werden. Daß fo viel als möglich dafür geforat
vird, daß ein toller Hund wenig oder gar feinen Schaden ans
vichte, werfteht fih. Mehrere Landleute um Berlin brauchen
die Hunde auch zum Ziehen, und fpannen fie im Sommer vor
Schiebkarren, und im Winter vor £leine Schlitten.
Hunde. Brüde, eine hölzerne Zugbruͤcke, vom Luft:
garten nach dem Platze am Zeughauſe. Sie hat ihren Namen
wehrfcheinlich von den alten Einwohnern Berlins, den Wen,
den , welche von ihren hriftlichen Beflegern, unferen Stamm⸗
‚ Altern, Kunde genannt wurden.
| Dunde- Markt. So hieß fonft, und wird noch zus
veilen ber Platz an der Petri Kirche genannt, weiche Benen⸗
_ nung wohl ebenfalls von den alten Wenden herzuleiten iſt.
| Huſaren, ſiehe Garniſon.
Huſaren⸗ Straße, auf der Louiſenſtadt, geht von
der Selb Straße nach der Linden: Straße, hat 18 Käufer und
iſt 6as Schritte lang. Sie wurde 1789 neben dem Collegien⸗
Ä baufe in der Linden⸗Straße durchgebrochen, und es find auch
ı bier Ställe für die Kufaren s Pferde nebft Wohnungen für
Huſaren.
| | Hutmacher, waren im Jahr 1g02: 69 nebſt 82 Ge
ſellen und 53 Lehrlingen. Es iſt ein zünftiges Gewerbe. Aus
: ser Diefen gab es noch folgende
‘90 | Hut⸗Fabriken. Yacobs- Kirche,
| Hut⸗Fabriken: 1) Au. Gottl. Kreaßler, water
den Linden No. 46. 2) Franz Bock, Schloßplatz Ne.y,
3) Sean Paskal, Schloßplatz No. 14. 4) Bad. eutke,
Otralauer Straße No. 33. 5) Otips und Koͤppe, Sym⸗
dauer Straße No. 63. 6) Joh. Dan, King, Spittelmarkt
Strafe No. 4. 7) J. D. Safe, neue Friedrichs: Steche
No. 45. 9) G. F. L. Keller, Poſtſtraße No. 51. 9) IM.
George Noack Wittwe. 10) Andre Pascal, ander Spk: |
tel⸗Bruͤcke Mo. a. 11) Trepplin der Aeltere, Daum
ſtraße Mo. 78, 18) J. F. Trepplin, Canonierſtraße Ne. 57.
23) Joh. Wilh. Trepplin, Charlottenſtraße No. 50. 24)
ac. Pfeil, alte Leipziger Straße neben No. a. 19 6C8.
Reichwagen, Serufalemerfiraße No. 32. 16) €. 3. Run
ge, Kronenftraße No. i9. 17) J. €. Fritz ſche, Jeruſaleme:
ſtraße No.62. 18) I. F. Schilling, Dresdner Suehe
No.2B. 19) Heine. Bruch, Prenzlauer Straße No.28
Hypotheken⸗ Kegiftratur des Kammergerichts.
Bey derfelben find alle Häufer, welche auf ehemaligen Knigl,
Grund und Boden erbauet find, und in der Stadt zeeſtreut
liegen, eingetragen. Sie gehört zum Kammergericht, und
die ‚zeitigen Deputirten find der Hr. Kammergerichtsrath m -
Truͤtzſchler und Kr. Juſtizrath Winter.
Hypotheken⸗Regiſtratur bey den Stadtgerichten
In derfelben find alle Haͤuſer, die unter des Magiſtrate Di
yertion fiehen, und die darauf haftenden Schulden, verzfich:
net, Ehe eine Schuld auf ein Haus nicht ins Hopothekenbuch
eingetragen ift, kann fie nicht die Rechte einer Hyporthek haben.
Auf Verlangen wird von dem Hypothekenzuſtand eines jeden
Hauſes ein Hypothekenſchein ertheilet,
J.
Jacobs. Kirche, ſieht Louiſenſtadt Kirche.
⁊
— eu — — — — nn
.
‘
* Zacobefrape Zaͤgereows⸗ sehrinflitue. agı
Jacobs ſtraße, fonft anch tange Echeunigaffe kenannt,
in der Spandauer Vorſtadt, geht mit No. x bey Der Pinien
ſtraße an, uͤber bie Hirtengoſſe, Bis No. zo an ‚die Manz⸗
ſtraße, hat in allem ag Käufer und iſt Ha Schritte lang.
Don der Muͤrzſtraße Bis jur Hirtengaffe ſteht die Caſernt des
dritten Artillerie: Nogiments, auf dem ehemaligen Jacobs.
Kirchhofe, wovon die Straße dan Namen hat.
Jacobsſtraße, alte, auf der Louiſenſtadt, ‚seht mit
Mo. ı unfern der Haſenhegetſtraße an, vor der Drangenftraße,
Todtengaſſe, neuen Kommandanten: Etrafe, Stalffchreiber: ,
Kirchhofs⸗- und Kirchgaffe vorbey, bis No. 58 an die Dresd:
nerftraße, und zuruͤck bis No. 103. Sie iſt 1850 Schritte lang
Bey No. 7ı ift noch ein Durchgang nach der neuen Grüns
frage, und zwifchen 4ı u. 42 ber Eingang zu der Sonifenftadts
Kirche und Kirchhof.
Jacobsſtraße, neue, auf der Louiſenſtadt, geht mit
No. 3 bey der Köpeniderfiraße an, bis No. 14 an die gene Roß⸗
ſtraße und zuruͤck his No. a8. Sie iſt 385 Schritte laug.
Jaͤger⸗Bruͤcke, auf der Friedricheſtadt, in der Jaͤger⸗
ſtraße, über den ehemaligen Seftungsgraben. Diefe ganz fleiners
ne und wie eine Otraße gepflafterte Brücke ließ Friedrich der
Einzige 1792 dur Unger erbauen. Auf Beiden Seiten
find Arkaden zu Kaufmannsläden, und darüber ein Gefchoß
zu Wohnungen. Ihre Länge ift 96. und Ihre Breite go Fuß.
Jäger.orps » Lehrinſtitut. Dies Inſtitut iſt in der
idenftraße No. 57, und es erhalten darinnen aa junge Leute,
die nachher zu veitenden Zeldjägern befördert werden, in der
Forſt⸗ und dahin einfchlagenden Wiffenfchaften, theoretifchen
Unterricht. König grtebeig Wilhelm IR, fliftete es im
Jahr 1797;
288 Jeerhef. Jahrmaͤrkte.
Jaͤgerhof, Koͤniglicher, auf dem Friecdrichewerder,
kleine Jaͤgerſtraße Sie. ı. 2 und 3 und Oberwaliſtraße No. zo.
Dieſe Gebaͤude, von weichen auch Ro. ı bis 3 der neue umb
Mo. so der alte Jaͤgerhof genannt werden, fo wie au die
daran ſtoßende Hausvoigtey, wurden fonft zur Aufhebung der
ESnigl. Zagdgeräche und zu Wohnungen für Sagbbediente ges
Braucht. Im ıöten Jahrhundert war ſchon in diefer Gegend,
wo. fi damals der Thiergarten enbigte, ein Ehurfürftl. Jäger
bof, und als diefer baufällig wurde, warb 1640 das jetzige
Gebäude, damals zum Vorwerke der Churfürftin Katharina
gehörig, dazu genommen. Nachdem das Jagdzeug nach Gruͤ⸗
newald gefchafft war, wurden diefe Gebäude theils zu dem
Sefängniffe, theils zu anderen Eppeditionen beſtimmt. Jetzt
find in No. ı bis 5 und 10 das Holz: Comptoir, die Forſtkar⸗
tens Kammer und einige Offizianten: Wohnungen.
Jaͤgerſtraße, gehört von der Mauerfizaße bis an bie
| Iagerbruͤcke zur Friebrichsftadt, und von da an bis an bie |
Kurſtraße zum Sriedrichswerder. Sie fängt mit Ne. x bey
der Mauerſtraße an, geht Aber die Canonier⸗, Friedrichss und
Charlottenfiraße, Gens D’Armes: Markt, Markgrafenſtraße,
Jaͤgerbruͤcke, Oberwallſtraße, bis No. 36 an bie Kurſtraße
und zurüd bis No. 76. Ihre Länge ift 1175 Schritte. Mo. 2a
ift das Königl. Haupt : Seehandlungs : Somptoir, und Ne. 34
die Königl. Haupt: Banıp.
Jaͤgerſtraße, Bleine, auf dem Friedrichswerder, geht
von der Kurfiraße nach der Niederwallſtraße, Bat 9 Haͤuſer
und ift 100 Schritte lang. Do. ı bis 3 ift der neue Koͤnigl.
Jaͤgerhof.
Jahrmaͤrkte. Es werden hier an folgenden Zeiten
. Sahrmörkte gehalten, und jeder ſteht Tage lang. Der Be⸗
ſuch derfelben von auswärtigen Krambändlern und Töpfern ik
anfehnlih: 3») im Verliner Viertel, auf Lätare, oder Ende
Serufalemer « Yofpital. Jeruſelemerſtrahe. aaa
Marz; a) anf der Friedrichsſtadt, zu Philipp Jacobi, oder
Anfang Ways; 5) auf der Friedrichsſtadt, acht Tage nach
FSrodnleichnam, oder in der Mine Juni; 4) in Köln, auf
Laurentii, oder in der Mitte Auguſts; 5) im Berliner Viertel,
auf Crucis, oder in der Mitte Septembers, O im Berliner
Biertel an Allerheiligen, oder Anfang Novenmhers. Ben legs
terem if zugleich Viehmarkt.
Jeruſalemer⸗ Hoſpital, in, der —ESF— Ser
Be. 59. Dieb wurde 1679 von dem Ehurf. Math von Mar⸗
titz geſtiſtet. Es werben 10 bis za alte Frauen darinnen une
terhaiten.
Jeruſalemer⸗Klrche, auf der Feiebeichaſtade, zwi⸗
ſchen der Koch⸗, Jeruſalemer⸗ und Lindenſtraße. Die erſten
Einwohner der Friedrichsſtadt hielten ihren Gottesdienſt in ei⸗
ner Kapelle, welcher 1484 zuerſt Erwaͤhnung geſchieht, und die
ein Buͤrger Namens Muͤl ler zum Andenken feiner Wallfahrt
nach dem gelobten Lande geſtiftet hatte. Dieſe Kapelle war
Bereits 167. reparirt worden. Als die Einwohner zumahmen,
wurde 1787 und 1728 die jeßige Kirche nach Serlachs Riffen
erbauet und den 27ften Diay des letzteren Jahres eingeweihet.
Der obere hölzerne Theil des Thurms wurde 1747, da er
fehadhaft geworden, wieder abgetragen. In bisfer Kirche
wird mechfelsweife lutheriſch und veformirt geprebigt, und es
ſtehen zwey tutherifche und zwey veformirte Prediger an dere
ſelben. Diefe find auch zugleich Prediger an der neuen Kirche
auf. dem Gens D’Armes: Marke. Gottesdienft iſt Sonntage
fröß, und Vor⸗ und Nachmittags, desgleichen Denſtage und
Freytags fruͤh.
Jeruſalemerſtraße, auf der Friedrichsſtadt, geht vom
der Jeruſalemer Kirche an, von welcher die Straße den Nas
men hat, über die Koch:, Zimmer:, Schuͤtzen⸗ und Kraufens
frage, Dönkefihen Platz, Leipziger: und Kronenſtraße, Bis
—
094 Impfung ber Schutz ⸗ oder Ruh. Biattern.
Fo. 23 an die Mohrenſttaße, und. zuruͤck bit No. 66 an bie
“ Lindenfirafe. Sie ift 900 Schritte lang. Beym Anfenge
der Straße, neben ber Klrche, fihd Fleiſchſcharren amd Kremı
busen, und am Ende derſelben die Schinkonbruͤcke. No. 57
iſt das Serufalemer Hoſpital. “
Impfung bee Schuß ober Kuh⸗Blattern. Ip
den wohlthätigen Folgen der Impfung der Schutzblattern in
mehreren anderen Stätten:und ber mehrmatigen Aufforderum
vom Staate und von Aerzten an die Aeltern, ſindet hler die Im⸗
Hung derfelben doch noch nicht allgemeinen Eingang. Es ſter⸗
ben noch immer viele Kinder an den natürlichen Blattem; Im
. Jahr 1905 ftarben 947 Kindes, und es iſt alfo nach ungefähr
das fechste neugebohrne Kind ein Opfer der natürlichen Vlat
teen geworben. Der Staat zwingt zwar die Aeltern nicht, ihte
Kinder impfen zu laſſen, aber ex hat doch eine eigene Jmpf
anſtalt erbfinet, werinnen alle Kinder ohne Unfojten. geimpft
werden koͤnnen. Diefe Anftalt befteht unter dem m. D.
Bremer in dem großen Friedrichs : Waifenhanfe
Die Kinder, weiche hierher gebracht und geimpft werdet,
werden während der Krankheit von vier Gehuͤlfen bey der Ar
ſtalt in den Wohnungen der Aeltern befucht, und wenn ed nd
sbig, mis ſetyer Medicin verforgt. Auch werden an diejenigen
Kinder, welche nach 8 Tagen der Impfung wieder in die Aw
ſtalt gebracht werden, um Lymphe zu fernerer Impfung von
ihnen zu nehmen, Kleine Medailien ausgetheilt. Im J. 1805
wurden in biefer Koͤnigl. Anſtalt 2839 Kinder geimpft, Dr
Ar, D- Ritter, Niederwallſtraße No. 13, verrichtet ehen⸗
falls in feiner Wohnung die Impfung an armen Kindern U
entgeldlich, und der ˖ Hr. D. Bremer nimmt alle Dienſtage
Machmittags um 3 Uhr in feiner Wohnung, Kronenfr
Mo. 38, eine Privar: Impfung vor, Alle hiefigen Aerzte, Ar
giments = und Stadtchirurgen verrichten ebenfalls die Impfung
der Schugblattern, und die Academie der Wiſſenſchaften de
Indeſeieſchalen. Yufnnmentenmader. iaps:
eine größe Medaille prägen täffen, für biejenigen Herite, weh
he Die Impfung vorzüglich befordern. .
Induſtrieſchulen » ehe Erwersfänten,
Infanterie, fiche Sarnifon.
Ingenieur» Departement. Es beftcht aus einem Dis
vestor, Kr. General: Lieutenant von Geuſau, x Aſſeſſor, 3
expedirenden Sekretaͤrrn, a Canzley⸗Sekretaͤren, ı Regiſtra⸗
tor, ı Ingenieur⸗ Geographen, und beforgt die Angelegenheis
ben des Korps de Genie, des Minenes Corps, ſammtlicher Se
lungen, der Academis für Offiziere und der Ingenieur ⸗Aca⸗
demie in Potsdam.
Innungen, ſiehe Zänfte,
Inſel, in Altı Köun, an der Fiſcherbraͤte Di. a5, 6
In der Mitte des ı7ten Jahrhunderts war dieß ein Werder
mitten in der Spree, mit einer Bleihe, bis 1697 dir ein
Manufacturfpinnhaus errichtet wurde. Im Jahr 1708 erMekt
es der Zabrikant Wegelt, und die Spree nad) dem Lande zu
wurde zugedammt. Nach ihm wurde 1797 die Konigl. Ta⸗
dacks-Ferme oder Niederlage hinein gelegt, welche auch bis zu
ihrer Aufhebung darinnen verblieb. Jetzt wird bieß Gebaͤube
fehr verändert und vergrößert und zu einer groben Meviam⸗
WBäderey eingerictet,
Inſelbruͤcke, eine hölzerne Zugbruͤcke, "geht von Alt⸗
Köln bey der Sinfel nach Neu: Köln über die Friedrichsgracht.
Inſelgaſſe, in Neu⸗Kolln, geht von der Inſelbruck⸗
nach der Wallſtraße und iſt 40 Schritte lang.
Inſtrumentenmacher, muſikaliſche. In 3. 1908
waren deren 4 nebſt 7 Geſellen. (Siehe Muſik. )
Inſtrumenten · Sanımlungen, ſete oſginen—
Sammlungen.
096 .. Yanligagblattse. Jmsenbeite.
Jotelligenzblate, Intelligenz· und Adreß⸗ Com⸗
ptoir und Directorium des Intelligenz⸗Weſens. Unter
dem letzteren ſtehen alle Indelligenz ⸗ Anſtalten in den Königl.
Staaten, ausgenommen Schleſien und Oftftiesiand. Das
Dirertorium hat den Staatsmintfter Hrn. Grafen von der
Schulenburg zum Ehef, und = Mitglieder, x Oekretar,
1 Regiſtrator, Calculatot and x Canzelliſten. Das hieſige
Inteltigenz- Tomptoir dat einen Mendanten und iſt in
der Holggartenftraße neben No. ı, Es wird in demfelhen taͤg⸗
Ih ein Intelligenzblatt ausgegeben, mit allerley in foldhen
Blättern gewoͤhnlichen Nachrichten. Der Jahrgang deſſelbern
koſtet 3 Rthlr. und alle hieſigen Gewerbe find angewieſen, dafs
ſelbe zu Halten, um mit ben obrigkeitlichen Befarntmachuns
gen in Ztiten bekannt zu werden.‘ Privatperfonen, weiche
durch Dieb Blatt etwas bekannt machen wollen, bezahlen für
den eimmaltgen Abdruck für die gedrudte Zeile von a5 Syl⸗
sen, ık gr, Bey Wiederholung des Inſerats wird eben fo
viel bezahlt. Wer ein Avertiſſement in den Hiefigen beiden Zei⸗
tungen will abdrucken laften, muß ſolches auch ins Jutelligen]⸗
Comptoir zum Abdrud einſchicken, und erhält daſelbſt die zwey
anderen Concepte des Avertiffements mit einem Stempel vers
fehen, zurack. Obne diefen Stempel werden keine Anzeigen
in den ZeitungssErpeditionen angenommen. Die Einkünfte vom
dem S;ntelligenz:Wefen find dem großen Waifenbaufe in Pots⸗
dam gewidmet, Die biefige Intelligenz : Anflalt ward zuerſt
727 durch den Hofrath Wilke geftiftet, und die Erben def
felben uͤberließen fie dem genannten Waiſenhaufe.
,Intendankur, Genetal⸗, befteht aus den Senerals
Intendanten Herrn Oberft von Guionneau und 2 Perſo⸗
men. In Kriegszeiten begleitet diefe General: Intendantur die
Armee, und bat die Oberdirertion des Proviantwefens und
der Verpflegung der Armee. Unter ihm fteht das Feld⸗Kriege⸗
Invallden⸗ Caſſe. „Swoollden. Corps ıc. 237
commiſſariat, das geſammte Juhrweſen, Marketenderweſen,
und die Haupt⸗-Feld⸗Lazareth⸗Direction. Geſuche können am,
den Chef adreflirt werden,
Imvaliden⸗ Caffe, General. » auf dem Königlichen
Schloffe. Diefe Cafe gehört zum dritten Departement des
Dber : Kriege : Eollegit und zahle die Gelder an die Invaliden⸗
„ zerisnte ans. Zu ihren Fonds gehören unter andern bie sons
fiscirten Güter der ausgetretenen Kantoniften, die Eiufänfte
aus den Ueberfchüffen der Lotterieeinnahme, die Abgabe der,
der Religion halber von der Militdrkonfeription befeeyten, die
Anmahmegelder der in Kantonfrenen Staͤdten fi anfiedeinden
und das Bürgerrecht gewinnenden Kantoniften, die Fonds ber
alten Landregimenter, die monatlichen etatsmäßigen Beytraͤge
der Offiziere ic. Sie hat zum Getriebe der dabey vorfallenden
yrogefiuatifchen Angelegenheiten einen Invaliden: Cafien : Fis⸗
kal zum Nechtsbenftande, und einen erſten Rendanten, Hm.
Geheimen » Kriegsrath Hermes, einen zweyten Rendanten,
ı Caflirer, a Sekretaͤre und ı Regiftrater.
Invaliden⸗ Corps und Invaliden⸗ Haus, vor
bem Oranienburger Thore, an der Panko. Dieb große und
weitläufige Gebäude haben die Invaliden der Königl. Milde
Friedrichs des Einzigen zu verdanken, und durch dieſen
Bau Hat die bis dahin Außerft todte und unfruchtdar geweſene
Gegend, Leben und Fruchtbarkeit erhalten. Er Beichloß ben
Bau des Haufes im Januar 3747, übertrug die Oberaufſicht
dem damaligen Commandanten der Reſidenz, Grafen von
Haak, und die Ausführung geſchuh nach Detrie Angabe,
Die Auffehrift an der Sauptfronte: Laefo et invicto Militi,
IE vom Marquis d'Argens. Den 14 Nov. 1748 geſchah
die fenerliche Beziehung des Haufes. Das Gebäude hat 3 Fluͤ⸗
gel und 3 Stockwerk Höhe. An jeder Ecke Hat es eine Kirche,
eine für die Proseftanten und die andere für Die Katholiken,
283 Veachimethalſches Gymnaſium
nebſt einem lutheriſchen und einem katholiſchen Prediger
Auch verrichtet der. reformirte Prediger dee Charite hier Get
‚tesdienft, und das Haus iſt auch mit einer Iutherifchen und
katholiſchen Schule verſehen. In der tkathol. Kirche iſt ein
Altardlatt von, Glume, Chriſtus am Oelberge vorſtellend
und fie. iſt auch durch ein kuͤnſtliches Dad, merkwürdig. Auf
den beiden Seiten des Hauptgebäudes find Höfe mit den Wirth
Tchaftsgebäuden, und um has Haus herum Gärten und Mauli
— — — — ——
bterbaum⸗ Plantagen, und zwey große Gebaͤude, dem Beidar
bau gewidmet. Als das Invaliden-Haus fertig wer, mußten
afle Regimentet ihre verwundeten und unvermoͤgenden Late
biecher.fenden, aus weichen 5 Compagnien, jede aod Man
art, errichtet wurden. Diefe betragen mit Grauen und Lin
dern immer 2000 bis 1200. Seelen. Die Invaliden erhalt,
wie bie Feldregimenter, Montirungsftüde und Tractament,
fteies Quartier, Holz und Licht. Diejenigen, weiche noch ge
funde. Haͤnde und Füße haben, verrichten den Dienft zut
Sicherheit des Haufes. Ihre Montur befteht in dunkelblauen
Eoͤcken, dergleichen Aufſchlaͤgen, Aufklappen und Unterklei⸗
dern. Die Offiziere haben eine ſchmale goldene Treſſe um DAR
Hut. Seit Errichtung dieſes Corps hatte ee folgende Oben.
fien gu Commandeurs: 1748 von Feilitſch; 1768, v. Dimdt;
1775 v. Doͤzelsky; 1779 v. Palchrzin; 1788 v. Reined; 2798.
von Arnim, und feit 1800 v. Valentini. i
Joachimsthalſches Gymnaſium, in nes
firaße Dis. Su. 6, und Als Hintergebaͤude No. 2ı in der d⸗·
ſtraße. Dieſe beruͤhmte Schulanſtalt wurde 1607 zu Zoahime
thal bey Meufladts Eberswalde errichtet, weiches Staͤttcha
Churfuͤrſt FJoachim Friedrich angelegt hatte, und uud
dieß Spnmaflum ſtiftete. Er verlleh denifeiben fo vieie Ein
kanfte, daß 120 junge Leute mit frepem Unterhalt verfehlt
|
|
|
werdan Bauten, und wohnte 1609 am St. Bartpolamiui | "|
4
Joachimsthalſches Opmuafum. 289
ber-Eimwelßung felbft bey. Die heitere und gefunde Gegend
$atte den Epurfürften vermocht, diefe Schule zu Ioachimsthal
anzulegen. Kriegsunruhen verurſachten aber. den ‚gänzlichen
Verfall derſelben. Erſt nach dem weſtphaͤliſchen Frieden ſam⸗
meite ſich wieder eine kleine Schule, und dieſe zog Churfuͤrſt
Friedrich Wilhelm der Große 1655 nach Berlin. Er
elite hieraus das Gymnaſium wieder. her, und ließ zum
Schulgebrauche einige Zimmer auf dem Schloffe einräumen.
Bon 1667 bis 1714 war das Gymnaſium in dem Kaufe No. 69
in dee Koͤnigsſtraße, und von 1714 bis 1717 wurden bie jetzi⸗
gen Gebaͤude für daffelbe erbauet. Sie haben drey Stockwerk
Hoͤhe und 4 Hoͤfe. No. ar iſt geößtentheils zur Deconomie und
zu Wohmingen für die Gymnaſiaſten befiimmt. Noch ins Jahr.
2791 Taufe König Friedrich Wilhelm II. für daſſelbe einen
nahe gelegenen Platz, damit Raum, befonders für die koͤr⸗
perlichen Uebungen der Jugend, erhalten würde. Das Gym⸗
naſium iſt wieder ſehr gut fondirt und beſiht 5 Oeconomit⸗
Aemter, naͤmlich Dambeck, Blankenburg, Joachimsthal.
Nenendorf und Sechauſen und noch andere Güter und
Pröfationen. Auch hat es bereits feit 1749 eine anfehnliche,
Blbliothek, desgleichen sine Naturalien⸗ Sammlung, befons,
ders von inländifchen Zoffilien und Naturalien. Die Biblio⸗
thek wird noch immer ‚vermehrt, ift in 18 Caſſen eingetheilt,,
und Mittwochs und Sonnabends Nachmittags von 2 bie 4
uhr offen. Desgleichen werden auch von dem Directorio
einige Stipendia vertheilt, und es ſind auch Freytiſche und.
ein theolagiſches Seminarinm für as Alumnen mit dem Gym⸗
nafie verbunden. Da der Hof ſich zur reformirten Confeſſion
bekennt, fo wird feit 7716 darauf gefehen, daß die Lehrer von,
diefer Eonfefflon find.. Der _erfte Nester war Carl Bus, .
mann, und der zuletzt verſtorbene der beruͤhmee Meier
totto. In dieſem Gymnaſium werden alle Kenntniſſe, wel⸗
KT
2,0 Joachimsthalſches Eiynmafium.
che das Beziehen der Univerfität erfordern, gelehrt, und vn
hätgnigmäßig in den obern Claſſen ſelbſt getrieben, Sa den
obern Claſſen werden ſelbſt juriſtiſche Vorleſungen schalten,
nach einer Stiftung des D. Oelrichs. Die Gymnaſiaſtea
find entweder Alumni oder Hofpites. Die Alumnen wohne
anf dem Gymnaſium, und können dafelbſt gegen woͤchentlich⸗
Zahlung 'von 1 Rthlr. 4 gr. ſpeiſen, und für Studenmietht
zahlen fie vierteljährig 3 Rtihlr. ag gr. nebſt ı hie, fr .
Holz. Sie wohnen 2, 3 oder 4 auf einer Stube mit Kammer,
und ſtehen unter der Aufficht von 7 Inſpectoren. Die Hoſpi⸗
tes wohnen bey ihren Aeltern, oder mo fie fonft wol. Je
er tuß ein gutes Zeugniß mitbringen, und des erſten Unter⸗
richte In der fateinifchen Sprache fähig feyn. Der tigliche
Mittags : und Abende:Freptifch if für 100 Zoͤglinge beſtiumt.
Man wendet fich deshalb an das Directorium, mit Vak
gung eines Atteftes von irgend einer legalen Behörde, bad
man einer folchen Unterſtuͤtzung zur Erziehung feine Kinde
beduͤrfe, und eines Tauffcheins, weil Bein Knabe vor dab
azten Fahre aufgenommen wird. Jährlich 24 Tage vor Ofek
wird ein Affentliches Examen gehalten, wo die fleißigſten Chi
ler auch: einige Buͤcherpraͤmien erhalten. Das Schulgeld W
trägt in den oberen Claſſen jedes Quartal a Rihlr. und mE |
legten lateiniſchen Llaffe ı Rthlr. ze gr. Der biefem goßl® |
Inſtitute vorſtehende Dirertor it der Herr Profeſſer Ban |
hard Moris Snethlage, und aufer diefen gehören daja:.
L. ein Directorium, befteht aus dem Hrn. Staatsminifter vol |
Maſſow, 5 Mitgliedern, ı Rendanten und ı Selvetar;
18. der Viſitator, Hr. Dieector Merian; LIE ein Profeſcr |
der Geſchichte und Erdbeſchreibung, 1 der Mathematik, » DE Ä
griechiſchen Sprache, und 4 Profefforen zu anderen —— |
ſchaften; IV. fechs Lehrer Der Schule, zur franzoͤſiſchen One
je, Schreiben und Zeichnen; V. Reben Inſpectoren; Vl. de
8
. Sohansiter. Orben ve. 298
' Alumnencaffe mit einem Rendanten; VIE ein Mebicus und
‚ein Chirurgus; VIII. ein Oeconom; IX, zwey Vediente und
fünf Calefactores und Thürftehet, |
Johanniter⸗ Orden und Johanniter » Ordens·
Palais.“ Vehteres iſt auf ber Sriebrichsftadt, Wilhelmeplaß
Noyg, und wird von dem Herrenmeiſter Prinzen Ferdi
nand von Preußen, Koönigt. Hoheit, bewohnt. Die:
fer Pallaſt ward 1736 nach de Boots Zeichnung von Rich:
ter. erbauet, und gehörte der graͤflich Truch feſſiſchen Familie.
Im Mey: 1738 uͤbernahm ihn König Friebtich Wilhelm J.
und ließ ihn zu einem Johanniter⸗ Ordens: Palats einrichten.
Es erſtreckt ſich ziemlich tief in die Withelmöftrgße, und die
Ställe und Wohnungen ber KHausoffizianten bis an die Mauer:
firaße,: iſt zwey Wefchuß hoch, und hat einen Vorſprung
mit Balkon. Hinter beinfelben tft ein teittäuftiger Garten,
In einem der Gebäude verfammelt fi Mittwochs und Som:
abends die hiefige Ordensregierung, welche aus dem Canzler,
Sen. Brafen von Wylich und Lottum, 4 Näthen, 1 Rens
danten, » Affefor, ı Sekretär und ı Canzelliften beſteht. Die
Übrigen zu dieſer Regierung und zu der Ordens: Kammer ge:
börigen Perſonen wohnen in Sonnenburg, ber Nefldenz des
Herrenmeiſters. Die hieſige Regierung laͤßt durch eine
Deputarton die Rechtsfachen zu Sonnenburg infirniren. Un:
tet ihr ſtehen bie Drdensgäter, bie Städte Sonnenburg und
Zielengig ; die Ordensämter Sonnenburg, Ramzig ind Gruͤn⸗
berg und das Kommenderegiegericht zu Lagow. Sie erkennt
ih zweyter Inſtanz, wenn von den Gerichten dieſer Guͤter und
Aemter appellirt wirb. An Revilorio fpricht das Königl.
Ober-Tribunal. Geſuche werben ah bie hohe St, Johanni⸗
ter⸗ Ordens⸗ -Regierung adreſſirt. (Siehe anch Domamen ·
Kammer’ des Prinzen gerdinanb.)
>
tt,
%a
| 208 Journal⸗ Seferictel „Stuben.
| Journal⸗ Sefe. Zirkel, wobey gugleich gelehete mu) |
andere zur Unterhaltung beſtimmte Zeitungen audgegeben wer:
den, haben mehrere Unternehmer von Leihbibliotheken Ciehedie
fe), nämlich W. Vieweg, Schmidt om,alten Padhofe x. |
Jouveliers und Bijoutiers ‚ hatten im Auf ae
z0B Arbeiter. (Siehe auch Bijouterie⸗ Sabriten.)
Irrenhaus ‚, if mit ber Charite vechunden ne
diefe). |
Jialianer oder Jelieniſthe Woarenpasklungen,
find mehrere in Berlin, welche, ‚wie befanmt,. adleriey.fen
Waaren und zum. Theil Luxusſpeiſen fuͤhren. |
Irtalieniſche Oper, ſiehe Oper. 2 |
Juden, Bor alten Zeiten find die Juden, wvie |
mehreren. cheiftlichen Staaten, auch aus der Chuttaf, 9
zuletzt 1570 vertrieben wurden. Im Jahr 1671 wutden unkt
dem Ehurfürften Friedrich Wilheftn dem. Großen wie "11
milien aufgenommen, und diefe haben fich feitbem, blos in de
Kin, außerosdentlich vermehrt. Bey einem —RRRRè&
wichen fie jedoch aus Berlin und kamen erſt bey verſchwunde
‚ner Gefahr wieder hierher, wofür fie ‚4000 Rthlr. Gtrafe m
Jegen. mußten. Ihre Veriaſſung beruht auf den Generohhri
wilegien vom a9 Sept. 1730 und 17 April 1750, in weden:
ihre Einrichtung und ein jaͤhrliche Schutz geld beſtinut ib |
Sie wohnen vorzuglich im Berliner Viertel. In Hinfät %
res Nahrungsverhaͤltnißes ftehen fle unter der Churmarkiſchn
Kammer, und in Hinſicht der perſoͤulichen Gerichtsbarten we
ter dem. Kammergericht. . Streitigkeiten unger fid fin
auch von dem Oberrabbiner geſchlichtet werden. Fremde Ir
den, welche ſich. hier niederlaſſen wollen, muͤſſen 19, ooo Ri
eigenes Vermoͤgen beſitzen. Unter Koͤnig Friedrich Wilhzm 8
haben fe mehrere vortheilhafte Freyheiten erhalten, .d.
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Judengaſſe. Juden Kirchhof. 29 3
Eater auf dem Lande an ſich zu bringen, und bie Itzigſche Far
mitie erhielt ſelbſt das Bürgerrecht, den Chriften gleich An . |
ihren Kleidern und Sprache erkennt man nur menige, und .
der Uebergang zu einer‘ der chrifttichen Eonfeffionen. ift nicht
fetten, - Kinder von Juͤbinnen, weiche ſich von Chsifien haben -
fchmängeen laſſen, erhalten die chrifkiiche Taufe. Ihre Mah⸗
zungszweige ſind Handel, Fabriten und Manufacturen und
einige freye Kuͤnſte. Man findet unter ihnen fehr veiche Leute,
große Danliers, Gelehrte, Aerzte. und Kuͤnſtler. Sie haben
ihre Dberölteften, fi eye Religionsuͤbung, eine Synagoge, eine
Buchdruckerey, in welcher hebraͤiſche Buͤcher gedruckt werden,
mehrere Schulen und wohlthaͤtige Anſtalten und eine oͤffent⸗
liche Frepfchule. Im Jahr 1805 war ihre an 3485 ver
ſonen.
Judengaſſe, in der Könioe: Verſtade, geht mit Mo. ı
Sep der Gollnowsgaſſe an, über die Lietzmannsgaſſe bie No. 24
an die Keine Geoͤrgenkirchgaſſe, und zutücd big Ro. 4. Sie
iſt 460 Schritte lang.
Judenherberge Roſenthalerſtraße No. a. In die
ſem Haufe werden reiſende arme Juden, heſonders am Gab:
bat und an den Feyertagen, aufgenommen, und auf kurze Zeit
908 ber juͤdiſchen Semeitide verpflegt.
Judenhof, der große, im Berliner Viertel in der
Jabenſtraße zwiſchen No, 46 und 47. Ein Kleiner Platz ohne
Ausgang ‚mit ı% Häufern und von 85 Schritten Ränge,
Judenhof ‚ ber kleine, im Berliner Viertel, in öee
Aloſterſtraße gwifchen Mo. 102 und 203, Ebenfalls ein klei⸗
ser Platz, mit einem Ausgange nad der Konigsmauer, 10
Haͤufern und 60 Schritten Laͤnge. Beide Heine Pläge wur⸗
Ben in aften Zeiten nur von Juden bewohnt. .
Iubey-Ricchtef, mit davor ſtehenden Zudewgemein⸗
——
294 Juden Lazareth
haͤnfern, in der Spandauer Vorſtadt, in der *
burgerſtraße Mo. a4 bis 27,
Juden⸗Lazareth, in der Spandauer ‚Stufe, Ira
wienburgeeftraße Ne 6 bis o. In demſelben werden ruhe Trier
ke Jaden aufgenommen und bie zur wiederhergeſtellten ·Se
ſundheit verpflegt. Das Haus iſt 4 Stockwerk dad und w
Renfter Duett und wurde im Jahr 1755 anf Koften der Gauch
de erbauet. Es enthält 2 Stuben; 5 für weiblich⸗ und 7 fit
männliche. Kranke, ferner einen großen Rersibalekenten
Saal, eine Borracheftube, ein Berzimmer und: eine Vohnung
für den Lazarethvater. Es faßt 350 bis 400 Krane und ann
jährlich 300 bie 350 auf, von weichen ſeleen mehr alt io W#
sa fierhen, Ein Art und ein Wundarzt beſuchen taͤglich de
Kranken, und zwey Wärter nebft einem Wärterin beſorga die
Bedienung derſelben. Außer diefen werben, mn <4 die zahl
der gefährlichen Kranken erfordert, noch beſondere Vichr
gemiethet. Es werden Kranke aller Art in dieſe Auſtalt auf
genommen, Einheimiſche, Anſaͤßige, Dienſtboten, OStndiren
de, desgleichen Fremde aus Polen, Preußen, aug dem Ret
che ıc. die entweder bier frank werden, oder, um geheilt A
werben; ſich hiecher begeben. Der Kranke melder ſich ben da | |
Arzte, diefer giebt einen Schein, der von einem Vorſteher BE
Geſellſchaft der Krankenbefucher, welche die Aufficht über de
ganze Auſtait haben , unterfchrieken iſt, und.der Krank ai |
in einer Saͤnfte oder in einem Wagen nach dem Layamad 9 |
bracht. Es befinden ſich daher in demſelben bekändig m
wuͤrdige Kranke aller Art, hitzige ſowohl als chroniſche,
theils der Eintritt mit fo wenigen Schwierigkeiten verb
iſt, theils von allen Orten wichtige Kranke hergeſchickt wer
indem es die einzige große Öffentliche Anſtalt dieſer Art |
welche die Juden in ganz Deutſchland beſitzen. Die I
ben, in dieſer Anftalt betragen jährlich an 4000 Rthlr. ©
aber ten feſtgeſetz ter beſtimmter Fond dazu vorhanden,
Juden. Tempel. Juͤdiſche Krmenanflalten. 295
dee Bit Avſten werden jebesmal, fo viel fie betragen, durch
Begtraͤge herbeygeſchafft. Der Arzt iſt auch nicht in ber Vers
ordnung der Medikamente eingefchränkt;. er verſchreibt die bes _
Ben um theuerſten, und versednet, wo es noͤthig iſt, Wein,
Hühnee, Ehorslade ıc. Wenn wichtige Operationen vorkom⸗
usw, bie des ordentliche Chirurgus nicht vornimmt, wirb der
beſte Wumbarst der Stadt dazu genommen und bezahlt. Cs
W.teine befondere beftimmte Apotheke für das Lazareth/ fon
dern die Receyte werden abwechfelnd bald in dieſer bald in je:
wer Apotheke verfertigt, und die geſammten Nedmungen wer:
den monatlich bezahlt: Die Pflege der Kranken it ungemein
gut. Die Geneſenden fowohl als die Kranken, denen es der
Aczt erlaußt, bekommen täglich Brüben, Gemuͤſe, Kalb⸗ und
- Hühnerfeifh, Wein, Coffee u. f. w. Auch ini Anſehung der.
Reinlichkeit hat diefes Lazareth vor fchr vielen der gewähnlis
deu Krankenhaͤuſer große Borzfige.
Juden⸗ Tempel, fiche Synagoge. _
Jaͤdenſtraße, im Berliner Viertel, geht mit *
bey der Koͤnigsſtraße an, vor der Nageigaſſe, Siebergaſſe,
dem großen Audenhof, der Neekengaffe und Kronengaffe vor»
bey, bisMo. 33 an die Stralauerſtraße, und zuruͤck bis No. 64.
Dieſe Straße war in alten Zeiten das Ende von Berlin, und
deshalb wies mar hier den Juden Wohnungen ar an. Jetzt woh⸗
nen uch viele chriſtliche Bürger in derfeiben.
Juͤdiſche Armenanſtalten. Die hießge den: Ge:
weine ſorgt für ihre Armen und Hülfehedürftigen ungemein gut,
und fiebe diefe Hulfe als eine. gotsesdienftlihe Handlung an.
Außer den oben und unten angegebenen wohlthaͤtigen Anſtal⸗
wen bat fie nach folgende : |
L Die allgemeine Iemenankalt, In dieſer werden
BR vr. der Gemeine iährlih an yerarımte Mithärgss und
296 Jaͤdiſche Armenanſtalten.
Wittwen Unterſtuͤtzungen gereicht, und den find
men an den Thoren Almoſen gegeben.
IL Eine Sefeltfhaft, die für bie Pflege der
Kranken aus der Gemeine Aberhaupt Sorze
trägt. Sie beſteht aus 100 und ‚mehreren Mitzuedern
Wer darinn eintreten will, bezahlt ein weniges an Em
trittsgeld, und es wird bey ber juͤdiſchen Gemeine für cin
Ehre gehalten, darinn aufgenommen zu werden. Dieds
fellſchaft hat ihren eigenen Arzt und. Bundert, gmdme | |
liche und ae weibliche Krankenwaͤrter. Cie gar Klei⸗ |
dungsfüde, Betten und Erfriſchungen beftänbig nk
thig. Sobatd Jemand in der. Gemeine krank wid, mb (
es dem Vorſteher anzeigt, muß dieſer füch, taͤglich zw: |
mat, zu ihm begeben; und für des Kranken Bequemlich |
keit forgen. Wenn die Krankheit zunimmt, muͤſſen ihn
außer dem Krankenwaͤrter, Tag und Nacht kam ſa
zwey Stunden, zwey der Mirgiteder, die durche Loos
gezogen werden, beſuchen, — anſteckende Krankheiten mi
genommen — und zu feiner Genefung wiles moͤgliche bo: |
tragen, ihn zum Tode vorbereiten, |
gen helfen, u. f. w. Fuͤr alles diefes bezahit der Arme
nichts, der Neiche nach Velichen in die Calle dee Seid |
|
ſchaft.
UI. Eine eben dergleiche en —8 —*2*
den Frauenzimmern.
IV. Die Stiftung zum Unterhatt der Därftigen
verforgt Die Hausarmen mit Brod, Fenerung act Es ſud
28 Hausvaͤler aus verfchiedenen Familien beſteln, bey dee
nen fih die Armen; weiche die Wohtthaten. dieſer St Ä
tung genteben ivolfen, zu melden Habe. Dieſe zeigen e
den Caſſirern der Stiftung an, ohne die Namen ber Dirß |
| tigen’angeben zu bürfen, und erhalten fax dieſelben, —2—
Derhaltniß der ham haluns und Anzahi dee Si us
|
|
LU}
.
Juͤbdiſche Armenanſtalten. aunm
Anti das. noͤthige Brod, und jährlich das zur Feue⸗
rung noͤthige Bennholz. Es wird ihnen aber ſolches nicht
in natura ·gegeben, ſondern ſie bekemmen gewiſſe Zehen,
senfür fie bey heſtimmten Vaͤckern für jedes Zeichen ein
.:yeup Groſchenbrod, und bey dem Kofjverwalter daB: dar⸗
auf beinerkte Holz erhalten, wobey ihnen auch das Zuhr⸗
- .. and Hanuerlohn ‚gereicht wird. Wöchentlich werben bey
400 ſolche Beodzeichen ansgetheilt. An Brennhoiq be⸗
frumt die Hauchaltung einen halben, bis zu sinem’ gan⸗
gem Saufen jährlich. Ihren Fond hat diefe Stiftung -ı)
von einem wöchentlichen Beytrage von milbehätigen Der:
fouen, 2) von freywilligen Geſchenken in der. Synagoge
und andern religiöfen Verſammlungen, 3) von einigen
Eapitalien, . die der Stiftung. zum Beſten gefchentt, und
auf Intereſſen ausgethan worden find, 4) vornehmlich
aber von einem’ ausgebreiteten Handel mit Oſterzucker.
* - Diefen Zucker lafien die Vorficher zum Gebrauche der
jadiſchen Nation an den Oſterfeyertagen in den hiefigen Zuk⸗
bkerfie derchen verfertigen, und verkaufen denſelben an ihre
i.. Misgräder, gröfitentheils außerhalb Lapdes, nach Polen,
Boͤhmen, Deftreih .uc. zum Beſten diefer milden Stif⸗
9. Sowohl die Vorſteher als bie Caſſtrer der Slif⸗
tung find angefehene Hausväter, die ihrem Amte uments
geldlich vprſtehen.
V. Eine Gefellſchaft, die für den Unterricht in
der Religion und andern Wiſſenſchaften ſorgt.
Alle arme Kinder werden mnentridlu is mehreren Schu⸗
len unterwieſen.
VI. Eine Gefellſchaft, die den Armen Hemden
04
. uud «undere nothwendige Kleidangeſtuͤce
reicht
VIL Eine: Geſellſchaft, vie auf ſolgende Art Gu
tes thut. Wenn Jemand Trauer hekoͤmmt, ‚nicht aus:
‚
se Jubiſche Armenanſtaleen.
© gehen darf, and zu vermathen ſtehe, datz er etwas Geln
vbvrauchen koͤnute, fo werden ihn von einem Verſteher
ber Gefellſchaft, zwey Buͤchſen zugeſendet, wovon hie cin
gewoͤhnlich voll Geld if, und bie andere ſo viel enthält,
als dem wermeeguien Dürftigen zugedacht iſt. Zu dieſa
nweyten Buͤchfe wird ihm zugleich ber Schluͤſſel vorflegeit
zugeftellt, und er nimmt von dem Geide fo viel heraus,
as eer bedarf, legt. den Reſt in die andere Bäche, und
ſendee beide dem zweyten Vorſteher zu: Kommm bie
Buͤchſen an einen, der keiner ſolchen Unterſtuͤtzung bear,
ſoolegt er doch den ihm zugedachten Betrag in die mitt
Buͤchſe, und wohl noch ein Almoſen dazu. Da die did
ſe im ganzen Jahre nur einmal geöffnet wird, fo erfäht
niemand, wer etwas herausgenommen: oder ‚hineingelegt
Sch...
"VII Die Begrabungsgeſellſchaft, weiche ſich mit
. dem Begraben unb Reinigen der Todtenhefchäftigt. Der
Arme bezahlt nichts, weder für dem Gottesacker noch IR
Die Todtenkieider, der Reiche nach Gefallean. Die Se
ſellſchaft theilt auch im Winter Holz und Ger an bie Arı
men aus,
: IR. Auskattung ber armen Maͤdden. deren dre⸗
zaͤhrlich jede e bis Zoo Rthlir, bekoͤmmt. Außer den ge
wiſſen Beytraͤgen wird auch zu dieſem Behufe zumeien
in der Synagoge eine Collecte veranftaltet,
X EineSefellfhaft,weihe armen Srudirsudet
ein. Sewiffes monatlich reicht,
SL Die Krankenbeſucher: eine Gefeifchaft, davon je
desmal eine Derfon während der Krankheit eines Miglir
des, zwey Stunden bey demſelhen armefenh bleibt, UM
für die Cur und Pflege des. Kranken Sorge zu tragen, De
Vorficher diefer Gefellſchaſt haben auch die Aufhcht De
bad Juden⸗Laqareth.
oo. Jh iſche Freufhale.. °... ” ..
XII. Dis Gefellfhaft.der Braunde,.bält chee Zue
‘ gaurmenkünfte in der Koͤnigsſtraße No. 44. Sie has ben.
ı- ‚Bed, unverfchaldete Boshleibende zu ‚unterftügen, - Je⸗
. des Micglied zablt beym Eintritt a Rthlr., dann nionat⸗
ur Ach Bi gr. und jaͤhrlich noch 2 Rthir. Für Miethe, Boten⸗
cerqhu x. Die Unterſcuͤtzenng, welche dioe Gefellſchaft leiſtet,
in „entweder Faͤrſpoache oder Geld. Sie beſchaͤftigt ſich
auch vorzuͤglich mit der Pflege und Cum der Kranken.
- IIEL Das Rettungs : Zakitut, " Diefe Gietrllſchaft
wirft dis Namen mehrerer verarmten Mitglieder ie ine
2 Büdhfe, zieht jährlich einen davon heraus, und giebt dis.
ſem zur Fortſetzung feines Gefchäfts ein Taufend Fhaler. _
XIV. Eine Sefelifhaft, welche Hausmiethe für
„Arme bezahlt. et. J
Juͤdiſche Freyſchule, in der Kloſterſtraße Me. 9.
Diefe Schnle erhaͤlt ſich durch milde Beytraͤge, das Schulgeld
und den Gewinnſt an hebräifchen Büchern, welche in eis
nee dazu gehörigen Buchdruckeren gedruckt werden. Sie wurs
de 2778 geftiftet, und hat ihre Stiftung und Einrichtung haupt»
Cchlich den Harn David Eriedländer und Iſaak
Dantel Itzig zu verdanten. Sie ift in 4 Claſſen abgetheilt,
und die Lehrgegenftände find: deutfche, franzöfiiche und hebraͤe
iſche Sprache, Rechnen, Religion, Naturgefchichte, Natur⸗
kunde, Mathematik, Geographie und Buchhalten, Der Leh—⸗
ser waren im Jahr 1804 neun, theils Juden, theils Chriften,
| und der Schüler 70. Die monatliche Einnahme betrug
116 Rihfe. ı gr. und die Ausgabe 106 Rthlr. 23 gr. von wel:
qen letzteren die Lehrer 97 Rthle. ze gr. erhielten, An ik \
- den Beträgen gingen von 110 Eontriduenten 48 Mehte, 14 gt: _
AR, uni diefenigen Schaͤler, welche den Unierricht nicht ſtey
, erhalten bezahlten, sg Rthir. in einem Monate. Der dond
des. Inſtiuts iſt noch klein, und das großte Tapitat find 500
Athir. weiche Hr. Daniel Igig von 274 Bit 1798 gefhentt
=
3
- see Jungfernbruͤcke. Aurlsbicriong.Commiffien.
bat. Sta Diefer Schule find ſchon viele juige Tente, werjäg;
Uch zum Sandelsftanbe erzogen worden. Sie wohnen” iheiis
‚bey ihren Eltern, theils, wenn es Fremde find, in einer hiefigen
‚ feit mehreren Jahren eriftirenden fübifchen Penfionsanftek,
über weiche man bey dem Inſpector der Schule Austin w
balten kann. In der Schule ift ein ſchoͤn gearbeitetes mau
‚ nes Bruſthild Mofes Mendelsfohns von Taffart auf
geftellt.
Jungfernbtuͤce, auch große Yungfernsräde
aber Opreegaffenbräde genannt, geht vom Frieriät
werder, bey der aften Leipzigerſtraße, über den Schleuſengro
ben nad Alt: Köln, und iſt eine Zugbruͤcke mir fieinerum
Dfeilern. |
Jungfernbruͤcke, Meine, eine hoͤlzerne Bruͤce übe
dm Maͤhlengraben, In Alt: Köln, unfern der Schleufendrädt.
. Sungfernheide, ein Eleiner Fichten : Wald nahe bey
Berlin, erſtreckt fh von Schönhaufen, vor dem Gefundirum
nen vorbey, bis nach Moabit. Ehemals war fie in einem am
fehnlichern Zuftande als jegt, und mit Wild aller Art ange
fült. Im December 1739 ſchoß man darinnen: 133 Hirſche
und ıg Schweine. Sie hat ihren Namen von einem ehemali
gen Nonnenkiofter in Spandau, dem fie gehörte. In der Ge
gend des Gefundbrunnens hält die Artillerie ihre jaͤhrlichen
Uebungen und Revue, und nad) Moabit zu iſt die Koͤniglich
Pulverfabrik und deren Magazine.
Ssunterftraße, auf der Friedrichsſtadt, geht von de
Markgrafen: nad) der Lindenſtraße, dat ax Käufer und if 210
Schritte lang. u
Juris dietions, Commiſſion. Sie ward 1756 ®
richtet und iſt zur Entſcheidung der zwiſchen den Inſtiz⸗ Cole
giis und Kriegs⸗ und Domänen Kammern vorfallenden Rh
forts Streitigkeiten angefege. Sie befteht von Seiten dei Ge
: Zap Eorsmiffonit, Sufliz-Wiieferient. zur
neral⸗ Directorli aus zung, mh von Seiten des Juli; De
partements aus drey Mitglicdern
Juſtiz · Commiſſarti und Notaril. Die Juſtij⸗
Comnnſari ſind unter Friedtich dem Einzigen an die Stell⸗
der — Advocaten getreten, und ſie ſind zugleich Nota⸗
Sihre Verrichtungen ſind von dreyfacher Art: 1) Gehen
f den Partegehi in iheen rechtlichen Angelegenheiten mit Rath
und Gutachten an die Sand. a) Üebernehmen fi fie von denfeſ⸗
ben in dergleichen Geſchaͤften, beſonders wenn fe gerichtlich
vollzogen werden ſollen, Aufitaͤge und Vollmachten. 3) Koͤn⸗
nen ſie zwiſchen den Partehen gewiſſe Handlungen dergeftafle
vornehmen und vollziehen, daß den, darüber errichteten Inſtru⸗
menten der Glaube und bie Kraft eines Documenti publicã
veygelegt werde. In Dre etſten fi find fie Confulengen, u und in
der zweyten Bevollmaͤchtigie der Parteyen; in der dritten fl
Ien fie Gerichtsperſonen vor, und ihr Amt iſt in, fo weit ein
zerichtliches Amt. Zu Projepiadjen beym Kammergericht fing
a6 angeſetzt, und ı2 haben die Progepfachen bey den Stadigge
richten, und können auch die Pearis bey allen übrigen Colies
gs, estlufive des Kainmergerichts, ausuben. Die framzoſ⸗
ſchen Gerichte haben ebenfalls 3 Duſtiz⸗ Commiſſarien.
Juſtiʒ Miniſterium Dieß hat die Aufſicht über die
"oberen und unteren Juftiz « Collegten in den ſaͤmmtlichen Koͤ⸗
nigl. Landen. Mit demfelben ftehen in allgemeiner Verbin⸗
dung: das Landes > Hohelts- und Lehnsſachen Departemenk,
das geifiliche Departement und das Franzoͤſiſche und Pfälzer
Colonie⸗ Departement. Daſſelbe iſt in 4 Departements eingen
theilt, deren jedes einen Staatsminiſter zum Chef hat, naͤm⸗
Uhr J. Departement des Btaatsminiſters Herrn
Freyh. von der Red, reſpicirt die Juſtiz⸗Departements
von Bayreuth, Schiefien, Ponnnern, Neumark, Altmart,
Magdeburg, Halberſtadt, Oſtfriesland, Minden, Navensberg.
s02 Zu Die teen Ange: : Seßg Wit.
Lingen, Tecklenburs ab Auabiinbung. Es firhen designen
tragende Käthe, 1 Erpedient,.® Canxelliſten und 2 Regihreie
ven. I. Departeiment.beB Brof: Kauzlers ern
v vn Goldbed reſpicirt die Juſtiz · Departements von Of:
und Weſipreußen und der Churmark. Es gehoͤren bazı vor⸗
tragende Raͤthe, 2 Erpedienten, 4 Canzelliften und ı Kegifte:
tor. Dir Großtanzler iſt Chef der Juſtiz und Juſtizcollegien
hat die aligemeine Leitung, des Juſtizweſens und der Geſebge
Yung, und Mt Chef der Geſebeommiſſion. Er hat den Vor⸗
ſchlag und die Beſtellung der Juſtizbedienten, die Viſnatien
der Juſtizcollegien, die Mitaufſicht uͤber die Juſtizverwaltung
eh drik General⸗Auditdriat und bey faͤmmtlichen-Kammer⸗
Juſtizdepuſtationen. nI Departeingnt des. Stagtsmint
ſters Herrn von Thu [em eyer, mit einem voriragende
Bath, IV. Depatteme h t des Sta atsininifers
Herrn von Naffow, tefpiciet die Juſtiz⸗ Departemeni⸗
Von Suͤd⸗ und Nenöftpreuen, und hat ı vortragenden Kal
Bu affen 4 Departements gehört eine Salarien⸗ und Sperie⸗
Karl mit & Rendanten und 4 Aſſiſtenten. an
Julti—⸗ Öfficiansens Wierwen⸗Caſſe. Zu —* *
die Witwen der Mitglieder und Befümders fäntmsticher Oubeb
ternen der Landes: Juſtitz⸗ Collegien: im Jahe 1799 errichteten
Eaffe, trägt keiner der angegebenen Juſtizbedienten etwas bei,
ſondern es fließeh in biefelbe inehrere Fleine Einnahmen de
Juſtiz⸗Eollegien. Keiner Wittwe, weiche fich zu einer Unter
fügung aus dieſer Caſſe qualificirt, wird dieſelbe verweigert,
in fo fern fie nach forgfältiger Prüfung derſelben bedarf und
‚wuͤrdig iſt Die Caſſe fteht unter der Beitung des Chefs der
Juſtiz, und bat den Herrn Kammer⸗Grrichts: Setretar Heib
Mahn zum Rendanten. |
Suftiz « Wefen überhaupt y fihe: 2) Agenten. ®)
Auditoriat. 5) Bergwerks⸗Juſtiz⸗Deputation unter Vergwe:
Mammorey· Ri — 30z
fon. 3) Soil: Deputation des Stadrgeriches 9 Eriwinafs
Deputation. 6) Exraminations⸗ Commilllen. 7) Branzöfuche
Geriäte.- 8) Geſetz⸗ Commifſſſon. 9) Hausvoigteh⸗Gedicht.
20) Hypotheken· Negiſtratur. 11) Aurisdictions⸗Commiſſon.
12) Juſtiz⸗Commiſſarii, 1 Juſtiz Minifterium.. 24) us
ſtiz⸗ Offictanten⸗Wittwen:Caſſe. 15) Kammer⸗Gericht. 20)
Kammer⸗Jußiz⸗Deputation. »7) Landeshoheits⸗ und Lehns⸗
fachen⸗Departement. 18) Lehns⸗ Archiv. 19) Militär Auftiz
Departement. zo) Muͤhlenhof. u) Porzellain⸗Makufactur⸗
Gericht. es) Pupillen: Eollegiinm.' ey) Revlftone⸗TColleglum.
24) Revifions: Deputation. 25) Stadtgeriht und Stadiunds _
giſtrat. 26) Tribunal. 27) Wormunkfhaftes Deprcation.
K. wen
Kaͤmmerey bed Stadtmaͤgiſtrats. Ace beſorgt
alle Einnahmen und Ausgaben, die durch die Verwaitung und
Verpachtung der rathhaͤuslichen Beſitzungen, der Aecker, Wie⸗
fen, Forſten ꝛc. herbeygeſchufft werden. Die Kaͤmmerey beſitze
die Guͤter und Vorwerke: Waltersdorf, Treptow, Reinerken⸗
dorf und Bockshagen, und die Dörfer Lichtenberg, Eat,
Mariendorf, Marienfelde, Ricksdoef und Reineckendorf.
Waltersdorf iſt eine Kolonie, und die meiſten Vorwerke And
In Erbpacht gegeben. Die Kaͤmmerehforſten find In neueren
Beiten zum Theil etwas mitgensmmen. Sie betragen im Jahe
1798, 748643 magded. Morgen, und beſtehen aud der Kbllni⸗
ſchen, Waltersdorfſchen, Berlinifchen und Bockthagenfchen
ade, und baden einige Stadtforſter zur Aufſicht. „Die Dies
vertuͤen der Kaͤmmerey find bedeutend, und im Jahr 1800 war
deren Veſtand: 29759 Rthlr. 24 gr: 5. pf. Die Einnahme:
137,957 Rihlr. 23 gr. 4 pf. Ausgabe: 109,197 RNihtr. aa ge
2: pf. Activa: 39,000 Rthlr. Paſſiwvar 36,920 Rthlre so gr.
Kaiſerſtraße, in bir Königs:Worfadt, geht mis Did a
Bingen, Setkenbng >” 17, Aber die Rurpiizafe, 6
tragende Räche 7 Ad zurůck bis No. 48 an die
sen II. De MLELR 555 e qhrute. Diefe Cake |
von Gola? „7 Fey nachdem felbige Or. Mair |
EN
Und Betr L — — Alexander L ie fü
' ttagende En ln, am eöften October 1805 paffırt war, |
u m dem Könige um den jegigen Dane
Harr [4 riedrich Wilhelm ILL. bewiligte dej
‘ww ER ug binetsardre von aten Nov. 1805. Zugtif
’ —— gelegene Rinigenlab den Namen Ama
————— kn Berliner Biete; gehe von de |
ger: nad) der Heiligenseiſtſtraße, hat ax Käufer und |
‚so Scpritte lang. .
. „Kelanbsgoffe „Am Berliner Wientel, geht von d dir |
ritraße nach. der Rönigemauer, und iſt 6o Schritte Un | |
‚in. der Eete dieſer Gaſſe und der Kloſterſtrahe, an der On
‚bei icpigen ı neuen Gebäudes Ro. oe, war ſonſt der
Relanbshof, ein shmaliges Stadtsekangniß tu de
‚Riofterfirafe. Es hatte ſeinen Namen von den im minies
‚Beitalser gewefenen Kalandebruͤderfchaften vder Elendegida
welche zut Unterftägung der · Huͤfobeduͤrftigen, beſonders v
MWMeiſenden, gebraucht wurden. Alm das Jahr 1796 wurde dej
Sefangniß un dein Molkenmarkt verlegt. und Stadtweigich
Yenam. An der:Ötelle von Kalandehof wurde das Br
Wände. Do, oe erbauet,
Kalender. In Berlin werden ſaͤmmtliche Batn fe
den ganzeh Prenßtfchen- Staat gedruckt, und man kann dem
ken weich eine ungeheure enge dieß ſeyn muͤſſe. Auselt
kige Kalender ſind bey ſtarker Strafe rinzufuͤhten verbotet,
eder fie muͤſſen gegen Erlegung einer brdeutenden Abgebe
geſtempelt werben. Die hieſigen Kalender tounuen mat eun
m
ur — — — — —
mm mn nel
‚es.
Kalender. i 305
“ mit Genehmigung der. Academie der. Wiſſenſchaften
8, weiche eigentlich allein nur Kalender anfertigen und
‚taufen darf. Die Academie hat dieß Monopol verpachtet,
md zieht jegt dafür jährlich ‚gegen 36,000 Rthlr. Dex
gegenwärtige Pächter iſt die Wittwe des fürgtich verfkorbenen
Buchdenders Unger, und von. diefer muͤſſen alle auswärtige
Ortſchaften ihre Beduͤrfniſſe beziehen. In Berlin bandeln fort
ale Buchbinder mit Kalendern. Werkits im Jahr 1657 gab es
berliniſche Kalender, weiche ein Doctor Müller fchrieb. Won
den Jahren 1784 bis 1799 erhielt den Pacht der Geheimerath
von Desfeld, ein Maun von Kenntniffen und Geſchmack.
und der das Publikum und deſſen Beduͤrfniffe von dieſer Seite
genau kannte. Dieſe Periode iſt fuͤr das Kalenderweſen merk⸗
würdig. Es wurden wit den Kalendern nicht allein beſſere,
nüglichere und angenehme Berbeflerungen vorgenommen, ih⸗
re Verſchiedenheit nach den verſchiedenen Claſſen der Untertha⸗
nen abgeändert, ſondern auch mehrere mit Kupferſtichen ver⸗
ſehen, aber auch zugleich dadurch vertheuert. Man kann an?
nehmen, daß die vielen Taſchenkalender, welche überall in
vr
| Deutfchland jährlich herauskommen, eine Folge diefer Periode
‚ fin. Gr das Jahr 1906 find folgende theils Volts⸗ und Haas⸗
kalender, heile elegante und willenfchaftliche Kalender her
ausgekemmen: 1) Der hiſt. geneal. Kalender, mit. dem. neps
“Tu
eingerichteten: Poſteours, ı Rthir. 2) Militärifcher Kalender
mit Kapfern und dem Poſtcours, 3 Rthle. 3) Berliniſcher
Damen⸗Kalender, wit Kupfern und dem Poſtcours, » Rthlr.
H Verliner Hands und Schreib⸗Kalender, auf alle Tage im
Jahre, 1 Rthlr. 5) Poetiſches Taſchenbuch mit, einem Kalem
nn —
ber, herauſsgegeben von Friedrich Schlegel, ı. Rthlr. 6) Se
nealogiſcher und Poſtkalender, mit Kupfern, 16 gr. 7) Ga
nealogifcher Kalender mit Kupfern, ggr. 8) Derſelbe ahıy
Kupfer, 7 gr. 9) Der große Etuis: Kalender, deutfch und
franzoͤſiſch, mit Rupfern, 8 gr. 20) Der kleine Etuis«Kalen:
u
806 | Kalkbrenner. Kammer.
der, mit Kupfern, 3 gt. 21) Ahmanac de Berlin, 880. 3f.
22) Hiſtoriſch⸗ geographiſcher Kalender, 5 gr. 13) Vereinigten
Geſchichts⸗Haushaltungs⸗ und Garten⸗Kalender, ygr. u)
Haushaltungs » und hiftorifch = geographiſcher Kalender, 5a.
15) Kalender für den Bürger und Landmann, 5 gt. Rn
beſſerter Kalender, 2 gr: 6 pf. 17) Schreibkalender, 4:
29) Termin: Kalender, g gr. 19) Großer Compteir⸗ al
ber, 1 gr. 20) Kleiner Eomptoit: Kalender,. 2 gr. as) Ah |
Kalender. |
Kalkbrenner und Kalkbremereyen. Sun hat
deren 4, naͤmlich: =) in der Ziegelgaſſe No. 3. =) in der hHehy |
ſtraße No.2g, dem Magiftrat gehörig. 3) auf dem Schiſſberer⸗
damm No. 7. 4) in der Köpenicerfiraße I. 4, ebenſalt
dem Magiſtrat gehoͤrig.
Kalkſcheunengaſſe, in der Spandauer Vorſtadt, a |
von der Ziegelftraße nach der Kirchhofsſtraße, hat 7 Huſct
und ift go Schritte lang. No. 7 ift das Lazareth des ef
Artillerie: Regiments.
Kammer, Churmärkifhe Kriegs. und Dom :
nen· Kammer, auf dem Königl. Schloſſe. Cie wurde 178
geſtiftet, vefforsist vom General : Directorio, und verwail
alle Domainen:, Steuer⸗, Polizey⸗, Militärs und Sereih
Sachen der Churmark, Altmark und Prignig. Zu dem Eat
find ihr untergeordnet die Landräthe, weiche in beftunmn
Kreiten das Steuer: und Polizey⸗Weſen des platten Lande,
nebft den Cantons⸗, Lieferungss, Vorſpanns⸗ u. f. m. OR
chen beforgen, und die Steuerräthe, welche in den Otaͤdter
die Kaͤmmerey⸗, Polizey:, Manufacturs a. f. w. Sachen ii
fpiciven. Die-Churmärkifche Kammer verfammelt fih Dow
tags, Dienfiags und Donnerſtags, und es gehören dazu: dei
Chef: Präfdent Hr. Geheim. Ober: Finanzrath von Gerlach,
der Hr. Kammerdirector Grothe, 3 Zarfiräthe, 18 Kriege.
Kanımer. | 307 .
And Domainenräthe, 12 Aſſeſſoren, 30 Referendarien, ı Cams
deley⸗Director, a Journaliften, ı8 Sekretäre, 4 Regiſtratoren
und mehrere Aſſiſtenten zur Domainen⸗ &tädte s und Forſtre⸗
giſtratur gehörig, 14 Rechnungs⸗Controleure und Calculatoren,
5 Canzelliſten und 5 Gehuͤlfen, und 123 Aemter⸗ Baus Bes
Biente, Conducteurs und Feldmeffer, zum Theil auswaͤrtz
wohnhaft. Die Domainen-Aemter, welche zur Churmaͤrkiſchen
Kriegs: und Domainens Kammer gehören, und von berfelben
auf 6, 12 oder 18 Jahre, nachdem die Dienftpflicht « Einriche
tung es nöthig gemacht hat, und nach ihrer Größe, für 4 bis
25000 Rthir. verpachtet find, find folgende: 1) Arendfee. 2)
Vadingen. 8) Beeskow. 4) Biegen. 5) Vieſenthal. 6)
Sräflew. 7) Doͤlzow. 8) Burgftall. 9) Chorin. ı0) Koͤpe⸗
nick. 12) Cottbus. 12) Diesdorff. 13) Eidendurg. 14)
Fahrland. 5), Fehrbellin. 16) Ötanendorf. 17) Freyenwal⸗
de. 10) Friedrichsaue. 19) Friedrichsthal. 20) Fuͤrſtenwalde.
21) Goldbeck. 22) Golzow. 23) Gramzow. 24) Grimnitz.
25) Kienig. a6) Koͤnigshorſt. 27) Landsberg. 29) Lebus.
29) Lehnin. 30) Liebenwalde. 31) Loͤcknitz. 32) Loͤhme.
33) Muͤhlenbeck. 34) Muͤhlenhoff. 35) Nauen. 36) Neuen⸗
dorff. 37) Neuenhagen. sg) Neuſtadt an der Doſſe. 59)
Oranienburg. 40) Potsdam. 41) Rüdersdorf. 42) Ruppin,
45) Soarmund. 44) Sachſendorf. 45) Salzwedel. 46)
Schönhaufen. 47) Spandau. 48) Stansdorff. 40) Tangers
mände. 60) Trebbin. Hr) Vehlefanz. 52) Wittfiod. 53)
Beolnp. 34) Wrigen. 55) Zechlin. 56) Zehdenick. 67)
Sellin. 58) Zinne. 59) Zoffen. Den Forftrevieren dep die⸗
fen Aemtern fliehen 7 Forſtraͤthe vor und das Steuerweſen iſt
unter 7 Steuerräthe vertheilt. Landräthe find 28, der Chur⸗
maͤrkiſchen Kammer untergeordnet. Zerner find mit der Chur»
märfifhen Kammer genau verbunden und es gehören dazu:
L Die Kammer: Juftigs Deputation (fiehe diefe). IL
Die Finow⸗und Fehrbelliner CanalzolleControlle,
Na
.. )
808 Kammer. Kammergericht
wit » Offisianten. III. Die Churmärkiige Domal
nen⸗Caſſe (fiehediefe). IV. Die Chur maͤrkiſche
Provinziai Forſtcaſſe, wit 2 Reüdanten. V. Die
Ehurmärkifge Kriegs: Caffe (ſiehe diefe). VI. Die
Churm. SouragesCaffe und VII Das Four age: Re
gäzin (ſiehe dieſes). VIII. Die Churm. Kammet⸗
Baucaffe (ſiehe diefe). -IX. Die Churm. Haupt-der
vis:SublevationssCaffe (fiehe Servis). x. Die
Churm. Haupt⸗Juſtiz⸗Aemter Sportel⸗Caſft,
"mit ı Rendanten. XL Die Churm. Kammer-Canze—
ley s Salarien und Straf Eaffe, mit 1 Rendanun,
1 Eontrofeue und ı Affifienten.. XIL Bey dem Königl.
Bau⸗und Nugholz: Magazin: a Rendant, 1 Toni
leur und 1 Holgverwalter.
Kammer » Yuftiz - Deputarion, Churmaͤrliſhe
Diefe beſteht aus rechtsverſtaͤndigen Perſonen, und di Auf
ficht über felbige haben das Beneral : Directorium und der
GroßeKanzler. Sie verſanmelt ſich am Freytage jeder Voche
Vormittags um 9 Uhr im zweyten Audienzfaale der Churmur
kiſchen Kammer, und die Gerichtstage werden des Bonn
bends in der Regiſtratur neben der ehemaligen Cavalierbridt
gehalten... Es fiehenbey derfelden: der Hr. Geh. Ober «dr |
nanzrath von Gerlach als Präfident, 6 Räthe, gReferendarti, |
11 Regiftratur:Eaflen:Canzley:Officianten und 5 Fiskale. |
Kammergericht, auf der Friedrichsſtadt im Enkegiet |
hauſe, Lindenftraße No.ı5. Dieß hohe Gericht wurde 15ö von |
dem Churfürften Joachim L geftiftet, und nach und nah ®
beffert, vorzüglich 1748, durch den berühmten GrofsKanzler voß |
Eoccejü,deffen marmorne Büfte aud) auf dem Hofe des Cole
gienhaufes aufgeftellt ifi. Zu dem unmittelbaren Juriediction⸗
bezirk des Kammergerichts gehoͤrt: die Mittelmark, Udermat |
and Prignitz; ferner in der Altmark: die Gebruͤder von Kahle
Kammergericht. 309
den mit ihren Unterthanen und Leuten, und das Schulamt Dam⸗
bed; der Graf von Stollberg: Wernigerode, Inchufive derjenf-
gen Familienmitglieder, welche Mitbelehnte find; der Graf von
Bicch zu Thurnau im Bayreuthiſchen und feine Familie. Ver⸗
hunden mit dem Kammergerichte find: der geheime Juſtizrath;
die Radensbergiſche Lehnscurie; das Ravensbergiſche Ober⸗Ap⸗
pellationsgericht; das Hofgericht und die Judencommiſſion.
In diejen verfchiedenen Eigenfchaften reffortiren von demfelben
us Geheimen Juſtizrath: die Nechtsfachen der Prinzen des
Koͤnigl. Haufes ; die bey den Königl. Sefandtfchaften an aus:
wärtigen Höfen angeftellten Perfonen, in fo fern fie nicht noch
zur Armee gehören; die Prozeſſe der Juftigpräfidenten und Dis
rectoren aus anderen Provinzen, wenn die Gegner es verlan:
gen; die Juſtizverwaltung bey den tiniverfitäten Halle und
| Frankfurt; als Ravensbergiſche Lehuscurie: die Ravensbergi:
hen Lehnsſachen in erfter und zwepter Inſtanz; als Ravens⸗
bergiſches Ober:Appellationsgericht: die Ravensbergifchen Ju⸗
ſtijſachen, worin die Mindenfche Regierung in .der erfien Ju⸗
flanz erfannt hat; als Hofgericht: die Jurisdiction auf dem
Koͤnigl. Schloſſe; über die Unter: Hofbedienten und. über die
Hofarbeiter, welche Königl. Datente, auch wirkliche Befoldung
haben, als Judencommiffion: über die in Berlin wohnenden
Schutzjuden. Die Realgerichtsbarkeit des Kammergerichte
umfaßt in Berlin und auf der ftädtifchen Feldmark die Koͤnigl.
und Prinzl. Schloͤſſer; alle Öffentliche Gebäude, deren Eigen:
thum dem Könige oder folchen äffentlichen Anftalten zuſteht,
die nicht unmittelbar unter des hiefigen Magiſtrats Aufficht ſte⸗
ben, die Burglehne; die Freyhaͤuſer und diejenigen Grund⸗
ſtuͤcke, welche auf ehemaligen Fortificationsgrund und uͤber⸗
haupt auf Koͤnigl. Grund gebauet ſind. Ueber dieſe Immobi⸗
lien fuͤhrt das Kammergericht ein Hypothekenbuch. Die Ge⸗
ſchaͤfte des Kammergerichts find in folgende Haupt ⸗ Brangen
getheut:
316. Kammergericht.
I. Der Ober⸗Appellations-Senat, beſchaͤftigt fi
Bios mit Abfaffung der Erfenntniffe zweyter und dritter
Inſtanz in Ehurmärk., Altmaͤrk, Neumaͤrk., Minden
Ravensbergſchen, Tecklenburg⸗Lingenſchen, und Vorpom⸗
merſchen Sachen; erſtattet die in wichtigen und verwidd:
ten Eriminal:Fällen, worinn bey den auswärtigen Regie
zungen bereits erfannt worden, vom Juſtiz⸗Miniſteri
ihm abgeforderten Sutachten; fällt per modum commik
fionis die Appellationg = Sentenzen in Civil: Smhen, die
von dem Chef der Juſtiz aus befondern Gründen von det
auswärtigen Regierungen weg: und zu demfelben grmiefen
werden; führt übrigens die Aufſicht über die Kammergt:
richte: Bibliothek, fo wie es zur befondern Gefchäftigung
des Prafidit deſſelben gehört, diejenigen der Herausten:
menden Verordnungen auszuwählen und zum Drad ji
befördern, welche fi zur Fortfegung der Miliusſchen
Edicten: Sammlung eignen. Er erkennt in zweyter jr
ſtanz über Verbrecher aller Art in den oben angtjeigten
Provinzen mit Ausfchluß von Pommern; über Erilr
fpräche aber in appellatorio in ſaͤmmtlichen Ehurmätt:
Obergerichts: Sachen ohne Ruͤckſicht auf die Qualitat der
felben und den höheren oder minderen Betrag des Gegen
flandes ; dagegen aber in Altmaͤrk. Neumaͤrk., Minden
Aavensbergſchen und Tecklenburg s Lingenfchen Sad
nur, wenn 1) in Obergerichts s Sachen der Gegenſtend
über so Rthlr. beträgt, jedoch 500 Rthlr. nicht articht
a) in Untergerichts⸗ Sachen, mit Inbegriff der Ehumir
tiichen, wenn das Object zwar über 5o Rthir. *
unter 200 Rthlr. beträgt; in reviſorio in ſammtlicher
Churmaͤrk. Untergerichts » Sachen, Altmaͤrk, Nemärt,
Minden:Ravensberg., Tecklenburg : Lingenfchen und Bar
- pommerfchen Ober: und Untergerichtd: Baden m en
ſchluß der Ehe: und Schwängerungs : Progeffe und IR
.
Kamergeriche zus
2 m ſo fern es auf Abſchaͤtzung des Objekts ankommt: a)
wenn in etſter Snftanz.bey einem Untergegichte erkannt wor⸗
- Ben iſt und der Gegenſtand der Beſchwerde ego Rthlr. oder
u. mehr beträgt; b) wenn in erfter Juſtanz bey einem Ober:
gerichte gefprachen worden und das Qhjekt der Beſchwerde
aoo Rthir. oder mehr ausmacht; c) wenn in Kechtöfachen,
welche in erſter Inſtanz ‚bey einem Obergerichte anhängig
gewefen find, der Gegenſtand der Repiſton zwar nur 200
Rehlr. ausmacht, jedoch die beiden erften Erkennniſſe
verſchiedenen Inhalts ſind; fo wie er diejenigen Proteſſe,
worin das Halleſche Gonoilium agademicum in zwey⸗
ter Inſtan erkennt hat, in roriaorio eniſcheide.
u. Inſtructions Senat. Sf iſt die erſte Inſtanz
der unter der Jurisdiction des Kammergerichts wohnen⸗
den Eximirten, in allen Sachen über 50 Rthlr., und er
kennt in zweyter Inſtanz in denjenigen Sachen, welche
ben den Churmaͤrk. Untergerichten, dem Altmaͤrk. Oberges
uchte und der Neumaͤrk. Regierung in erfter Inſtanz ges
ſchwebt haben, und welche entweder Schmängerungs: oder
Chefcheidungsfachen find, oder deren Object 200 bis 500
che. beträgt. Auch führt diefer Senat die Zuftiz:Auffiche
über die hiefige Ritterfchaft und. Hypotheken-Regiſtratur,
and die Hufficht über die Juſtizverwaltung bey den im feis
nem Sjurisdictionss Bezirk gelegenen Untergerichten, Yon
den Erkenntniffen des Inſtructions⸗Senats in erfter Ins
ftanz geht die Appellation an den Ober: Appellations : Se:
nat, und die Nevifion da, wo fie zuläßig iſt, an bad &e:
heime Ober: Tribunal; von den Erfenntniffen in zweyter
Inſtanz aber geht die Reviflon an den Ober: Appelations—
Senat. | |
II. Criminal: Senat. Die Geſchaſte dieſes Senats
theilen ſich in z Hauptzweige: A, als ein Theil des. Chur⸗
-
© | Jariſche —E
ar schen darf, and m yermathen flcht,,’daß PN
:: -penuchen könnte, fo werden ihm won einem Verſteher
ber Gefeliſchaft, zwey Buͤchſen zugeſendet, woven hie eine
gewoͤhnlich voll Geld if‘, und die andere ſo viel enthalt,
als dem vermeynten Duͤrftigen zugedacht iſt. Zu bicfe
‚weten Büchfe wird ihm zugleich ber Schluͤſſel verßegelt
gugeftellt, und er nimmt von dem Seide fo viel heraus
2 48 er bedarf, legt den Reſt in die andere Büchfe, und
ſendet beide dem zweyten Vorſteher gt. Kommen Die
Buͤchſen an einen, der keiner ſolchen Unterſtuͤtzung Sebarf,
ſo 'legt er doch den ihm zugedachten Betrag in dig erſte
Buͤchſe, und wohl noch ein Almoſen dazu. Da die Vuͤch⸗
ſe im ganzen Jahre nur einmal geöffnet wird, fo erfähet
niemand, wer etwas herautgenormen oder hineingelegt
dat,
: VIE Die Begrabungsgeſellſchaft, weiche füch mit.
. dem Begraben und Meinigen der Todten befchäftig. Der
Arme bejahlt nichts, weber für dem Gottesacker und für
die Todtenkleider, der Reiche nach Gefallen. Die Se
ſellſchaft theitt auch im Winter Holz und Held an bie Arı
men aus,
: IX. Ausfkattung ber armen Maͤdgen— deren drey
zaͤhrlich jede a bis Fon Rthlr. bekoͤmmt. Außer den ge
‚willen Beytraͤgen wird auch zu dieſem Behufe auspelien
in der Synagoge eine Collecte veranftaltet,
x Eine Sefellfhaft,welche armen Studiresden
ein Sewiffes monatlich reiche.
XI. Die Krankenbeſucher: eine Gsfelfchaft, Japan je
desmal eine Derfon während der Krankheit eines Mitglie
des, zwey Stunden bey demſelhen arımefagb bleibt, um
für die Cur und Pflege des Kranken Sorge zu tragen, DI
Vorſteher diefet Gefellſchaſt heben auch die Anfficht über
des Juden s Zagaveıh, |
— — — — — — ·— —
Jauicche Brehfchale:: ' .
-KIL Dis Gefellſanaft der Freunbe,baͤlt chre dur
ſanmnmenkuͤnfte in der Koͤnigsſtraße Nie. 44.. Sie hat den
ı: : Beh, unwerfchutdete Mothleidende zu -unserftägen. - Je⸗
3 20 Mißlied zabit beym Eintritt 5 NRehte., data nionat⸗
ve DB grx. und jaͤhrlich och » Nihle. Für Miethe, Boten⸗
.. abe x. Die Uinterfiägung, weiche die⸗Gefellſchaft leiſtet,
it entweder Ziefpeache oder Geld. : ie beſchaͤftigt ich
auch vorzäglich mit der Pflege und Eur der Kranken... ;
»SUL- Das Rettungs: Zakitut, - Diefe Ghetrlifchaft
virft Dis Namen mehrerer verarmten Mitglieder is eine,
.Buchſe, zieht jährlich einen Davon heraus, und giebt die⸗
. fem zur Fortſetzung feines Geſchaͤfts ein Taufend Thaler. _
xy. Eine Geſellſchaft, welche Hausmtethe fuͤr
Arme bezahlt. * .3
Juͤdiſche Freyſchule, in der Kioferftraße De. 9
Diefe Schule erhält fich durch milde Deyträge, dag Schulgeld
und den Gewinnft an hebräifchen Büchern, welche in eis -.
ner dazu gehörigen Buchdruckerey gedruckt werden. Sie wur⸗
de 1778 geftiftet, und hat ihre Stiftung und Einrichtung haupts
fühlih den Herrn David Zriedländer und Iſaak
Dantel Itzzig zu verdanken. Sie ift in 4 Claſſen abgetheilt,
und die Lehrgegenftände find: deutfche, franzöfifche und hebräs
ifche Sprache, Rechnen, Religion, Naturgefchichte, Nature
kunde, Mathematit, Geographie und Buchhalten, Der Lch;
ver waren im Jahr 1804 neun, theild Juden, theils Chriften,
und der Schüler 72. Die monatliche Einnahme betrug
116 Rihlr. 2 gr. und die Ausgabe 106 Rthlr. 3 gr. von wel⸗
chen letzteren die Lehrer 87 Rthle. 22 gr. erhielten, An mil:
den Beytraͤgen gingen von 110 Contribuenten 48 Rebe, 14 ger
An, und diefenigen Schäfer, weiche den Unterricht nicht frey
erhalten bejahlten, 58 Rthir. in einem Monate. Der Bond
des. Inſtituts iſt noch klein, und das größte Capital find 400
Rthlr. weiche Ar. Daniel Itziig von 2784 bit 1708 geſchenkt
=
d
- gen Jungfernbruͤcke. Jurlsdictions. Commiſſion
hat. Sin dieſer Schule find ſchon viele junge Beute, vorzag⸗
lich zum Handelsſtande erzogen worden. Slie wohnen theilt
‚bey ihrem Eitern, theils, wenn es Fremde find, In einer hiefigen
ſeit mehreren Jahren exiſtirenden fuͤbiſchen Penſtonsanſtelt,
üben welche man bey dem Inſpector der Schule Auskunft er⸗
Halten fann. In Ber Schule ift ein ſchoͤn gearbeitetse winner:
. nes Bruſtbild Moſes Mendelefohns von Taffart auf
geſtellt.
Jungfernbtuͤcke, auch große Jungfernbruͤce
oder Spreegaffenb ruͤcke genannt, geht vom Frievelche⸗
werder, bey der atten Letpzigerftraße, über den Schleuſengro
ben nach Alt: Köfn, und iſt eine Zugbruͤcke mir feinernen
Pfeilern. a
Jungfernbruͤcke, Meine, eine hoͤlzerne Bruͤcke über
den Muͤhlengraben, in Alt: Köln, unfern der Schleufenbrüde.
Sungfernheide, ein kleiner Fichten : Wald nahe bey
Berlin, erſtreckt fih von Schönhaufen, vor dem Gefundbruns
nen vorbey, bis nach Moabit. Ehemals war fie in einem ans
ſehnlichern Zuftande als jeßt, und mit Wild aller Art ange
fuͤllt. Im December 1739 ſchoß man darinnen: 133 Hirſche
und 19 Schweine. Sie hat ihren Namen von einem ehemalis
gen Nonnenklofter in Spandau, dem fie gehörte. In der Ge⸗
gend des Geſundbrunnens hält die Artillerie ihre jährlishen
Uebungen und Revue, und nad) Moabit zu ift die Königliche
Pulverfabrik und deren Magazine.
Junkerſtraße, auf der Friedrichsſtadt, geht von der
Markgrafen: nad) der Lindenftraße, hat 2x Käufer und iſt e10
Schritte ang. |
JurisdictionsCommiſſion. Sie ward 1756 ers
richtet und iſt zur Entſcheidung der ziwifchen den Juſtiz⸗ Cole
giis und Kriegs⸗ und Domänen Kammern vorfallenden Reſ⸗
fort: Streitigkeiten angefegt. Sie hefteht von Seiten des Ge
Juftiz Commifforil.uſtiz. Min ſerieri za
neral⸗Oirectorii ans zwey, mid von Seiten des doſtiz· De
dertenens aus drey Mitgli⸗d ern⸗ 1F
Juͤſtiz⸗ Commiſſarii und Notaril. Die Juſtiz⸗
Commiſſarii ſind unter Fricdtich dem Einzigen an die Otell⸗
der ehemaligen Advoeaten getreten, und ſie ſind jugleich Motas
rii. Ihre Verrichtungen ſtnd von drepfacher Art: 2) Gehen
fe den Parteyen in ihren’ rechtlichen Angelegenheiten mit Rath
md Gatachten an die Sand. 2) Üedernehmen fie von denfefe
ben ih dergleichen Geſchaͤften, beſonders wenn ſie gerichtlih
vollzogen werden ſollen, Aufitage und Vol machten. 3) Koͤn⸗
nen ſie zwiſchen den Parteden gewiſſe Handlungen dergeſtatlt
vornehmen und vollziehen, daß dei, darüber errichteten Inſtru⸗
menten der Glaube und die Kedft eines Documenti publicã
beygelegt werde. In der eeften fü nd fie Confulengen, und in
det zweyten Bevollmaͤchtigte der Parteyen; in der dritten fie
Ien fie Gerichtsperfönen vor, und ihr Amt iſt in. fo weit eig
"getichtliches Amt. Zu Projeßſachen beym Kammergericht ſind |
85 aurgefeht, und 18 haben die Prozehiarhen bey den Stadigg
richten, und koͤnnen auch die Praris bey allen übrigen Colles
Ns, ertlufive ded Ratıumergaiits; -unsüsen, Die franzöfs
Süpen Gerichte Haben ebenfalls 3 Juſtiz · Eommaifforien. .
Juſtiz-Miniſterium. Dieß Hat die Aufficht über die
‚oberen und unteren Juftiz » Colfegien in den ſaͤmmtlichen Kös
nigl. Landen. Mit demfelben ſtehen in allgemeiner Berbins -
dung: das Landes > ; Hoheits⸗ und: Lehnsſachen Departement,
das geiftliche Departement und dag Franzoͤſiſche und Pfälzer
Kolonie: s Departement. Daſſelbe ift in 4 Departements einge⸗
theilt, deren jedes einen Staatsminiſter zum Chef dat, naͤm⸗
ch: J. Departement bed Btaatsminiſters Deren
Freyh. von der Red, reſpicirt die Zufkiz = Departements
von Bayreuch, Schlefin, Pommern, Neumark, Altmark,
Magdeburg, Halberſtadt, Oſtfriesland, Minden, Navensberg,
Br AD pen Caſe : Sußikicen.
Ringen, Terlenbnrg amd Mutbiinbung. Eos frhen dabig.tuet:
tragende Raͤthe, a Erpedient, a Kanzelliiten.und 2 Regifteie
sen II. Departeiment.des Broß⸗ Kaunzlers Herrn
von Goldöeck, reſpicirt die Juſtiz· Departements von Oſt⸗
uind Weſtpreußen und der Churmark. Es gehoͤren dazu 400:
tragende Raͤthe, © Erpedienten, 4 Canzelliſten und ı Kegiftte:
tor. Der Großkanzlet iſt Chef der Juſtiz und Juſtizcoliegien
hat die älgemeine Leitung bes Juſtizweſens und der Befekge
vung, und M Chef der Sefegcomniffio ion. Er hat. den Docs
ſchlag und die Beftellung ber Auftijbedienten, die Viſtation
der Juſtizcollegien, die Mitaufjicht über die Juſtizverwaltung
be dern Beneraf:Auditbriat und, „bey faͤmmtlichen⸗ : Kammer :
"Quftigbepltätionen, TI Depariement des S tagt smini⸗
ſters Herrn von Thlem eyer, mit einem vortragenden
Rath. IV. Dep art te mei h t bes Staatsininifers
Heren von Maf { dw, veſpieirt die Juſtiz⸗ Departertents
Won Sp: und Neu oſtyreuben und hat ı vortragenden Rath.
Yu alfen 4 Depattenients gehört eine Salatien = und Sportel;
Safe mit & Rendanten und 1 "Aijiienten.
" Zupig-Öfficiansen Weiersenkiaffe. Zu die “
bie Witwen, der Mitglieder nnd beſonders ſaͤnuntlicher Oulal⸗
ternen der Landes: Juſtitz⸗ Collegien im Jahr 1799 errichteten
Caſſe, traͤgt keiner der angegebenen Suftizbedienten etwas bey,
fondern e8 fließen ih dieſelbe mehrere kleine Einnahmen der
Juſtiz⸗ Eollegien. Keiner Wittwe, welche ſich zu einer Unter
fügung aus biefer Kaffe qualificirt, wird dieſelbe verweigert,
in fo fern fle nach ſorgfaͤltiger Pruͤfung derſelben bedarf und
‚wuͤrdig iſt Die Tale ſteht unter der Leitung des Chefs der
Juſtiz, und has den Herrn Kammer⸗Gerichts-Sekretaͤr Heib
mann zum Renbanten. >.
Juſtiz⸗Weſen uͤberhaupt, fiehe: 2) Agenten. )
Aubiteriat,, 3) Vergwerls⸗ Juſtiz ⸗Deputation unter Vergwe⸗
— — — — nn — — nn ——— — — —ñ—— — — —
„hear. Sit » ara
fr. 4) Soil: Deputation DEE Stadbegerichee.· ' 5) Eriminafs
Deyutation. 6) Examinations⸗ Commifſion. 7) Iranzoßiſche
Serihte.- 8) ·SGoſetz⸗ Commifſton. 9) Hausvoigtehe Gedicht.
20) Hypotheken⸗ Regiſtratur. 11) Jurisdictions⸗Commiifſton.
29) Juſttz⸗Commiſſarii, 15) Juſtiz Miniſterium. 24) Ju⸗
ſtiz⸗ Offietanten Witten: Taffe.- 15) Kammer⸗Gericht. +6)
Kammer⸗Juſtiz⸗Deputation. 22) Landeshohritss und Lehns⸗
fahm-Departenient. 18) Lehns: Archiv. 19) Militär Juſtiz⸗
Departemmt. 20) Muͤhlenhof. u.) Porzellain⸗Makufactur⸗
Gericht, 29) Pupillen: Eolfegtirm,' #5) NeviffonssColegium,
24) Revifiond: Deputätion. 25) Stadtgeriht und Stadticc⸗
sitran 26) Tribunal. 27) Warmusifhafts: Dentatiem -
u . .. . ', ..
" j
K. U». 86
Kammerey des Stabtmaͤgiſtrats. Vieſe beſorgt
alle Einnahmen und Ausgaben, die durch die Verwaitung und
Verpachtung der rarhhäuslichen Befiguhgen, der Aecker, Wie⸗
fen, Forſten sc. herbeygeſchafft werden. Die Kaͤmmerey beſt de
dh Guͤter und Vorwerke: Waltersdorf, TrepidwW, Reinerken⸗
dorf und Bockshagen, und die Dörfer Lichtenberg, Stralond,
Mariendorf, Marienfelde, Ricksborf und Reineckendorf.
Waltersporf iſt eine Kolonie, und die meiſten Vorwerke find
in Erbpacht gegeben. Die Kaͤmmerehyforſten ſind In neueren
Zeiten zum Theil etwas mitgenommen. Sie betrugen tin Jahr
1798; 749033 magdeb. Morgen, und beſtehen aus der Köliwie
fen, Waltersdorfſchen, Berlinifchen und Bockehagenſchen
Haide, und baden eittige Stadtfoͤrſter zur Aufficht. Die Des
vertuͤen der Kaimmerey ſind bedeutend, und im Jahr 1806 war
deren Veſtand: a6.750 Rthlr. 14 gt. 85f. Die Einnahme:
137,957 Rthir. 23 gr. 4 pf. Ausgabe: 109,197 Nthir. za gu.
21 pf. Activa: 39,000 Rthlr. Paffiva: Hö,geo Rthire 10 gi,
Kalferfiraße,, in dar Konigs:Worſtadt, gabe mit Dias a
t
—
age, Inline “über dir Aurpeftzaße, bis
tragende Raͤth⸗ er zuruͤek bis No. 48 an die
ten. 1.9 * #535 Schritte. Dieſe Straße
von Spir BE BER und nachdem felbige Er. Maje
und Wei Zaessglan, Alegander L bey fe:
tragenb — — am zäften October 1905 paſſirt war,
tor. Zei ser Dem Könige um den jegigen Damen.
haͤt it griebrich Wilhelm ILL. bewiligte dir
y a pi Cabinetsordre von sten Nov. 1805. Zugleich
P%T * gelegene Korigerlab den Namen Alerahders«
FR
eanberägeffy: im veriner Biete; geht von der
58 nach der Heiugengeiſtſteahe— bat 11 Käufer und
F ‚go Schritte lang.
‚Kolanbsgefle, im Berliner Viereel, ‚geht von ber Klo⸗
—* nach der Känigemauer, und iſt So Schritte lang.
An ‚der Ecke dieſer Gaſſe und der Kloſterſtraße, an der Stelle
‚des jegigen | neuen Gebäudes No. 92, war fonft der
Relanbspof, ein chemaltges Stadigefanznißs ta: der
Kloſterſtraße. Es Hatte feinen Namen von den im mittlern
Zeitalter geweſenen Kalandsbruͤderſchaften uber Eienbigiiien,
welche zur Unterſtaͤtzung der -Hükfehedfrftigen, beſonders der
Meiſenden, gebraucht wurden, Um das Jahr 2796 wurde dieß
Gefangniß und dem Molfkenmarkt verlegt. und Stadtvoigteh
Zenannt. An der Stelle von Kalandehof wurde das
Winde. Do, qe erbauet.
Kalender. In Berlin werden ſammtliche Baiender fir
Veit ganzen Preußiſchen Staat gedruckt, und man kann dene
Een‘ weich eine ungeheure Menge dieß ſeyn müfe Ausmärt
tige Kalender find bey flarker Strafe Tinzuführen verboten,
oder fie müffen gegen Erlegung einer bedeutenden Abgabe
geſtemprit werden. Dis biefigen Kalender orten unter Aufſiche
und
m— — — — —
"|: — — — —
Kalender. 305
\- mit Genehmigung der. Academie der. Wiſſenſchaften
‚us, welche eigentlich allein nur Kalender anfertigen un
‚setaufen darf. Die Academie hat dieß Monopol verpachtet,
md zieht jegt dafür jährlich gegen 36,000 Rthir. Dez
gegenwaͤrtige Pächter iſt die Wittwe des kuͤrzlich verftorbenen
Buchdruckers Unger, und von diefer müflen alle auswärtige
Ortſchaften ihre Beduͤrfniſſe beziehen. In Berlin handeln faſt
ale Buchbinder mit Kalendern. Berkits im Jahr 1657 gab es
berfinifche Kalender, welche ein Dortor Müller ſchrieb. Won
den jahren 1784 bis 1799 erhielt den Pacht der Geheimerath
von Desfeld, ein Mann von Kenntniffen und Geſchmack,
und der das Publikum und deilen Bedürfniffe von diefer Seite
genau kannte. Diefe Periode ift für das Kalenderwefen mert:
würdig. Es wurden mit den Kalendern nicht allein beſſere,
: wäglichere und angenehme Verbeſſerungen vorgenommen, ih⸗
re Verſchiedenheit nach den verſchiedenen Claſſen der Untertha⸗
nm abgeändert, fondern auch mehrere mit Kupferftichen ver:
ſehen, aber auch zugleich dadurch vertheuert. Man kann any
nehmen, daß die vielen Taſchenkalender, welche überall in
Deutſchland jährlich herauskommen, eine Folge diefer Periode
And. Bar das Jahr 1906 find folgende theils Volks⸗ und aus
De a zn en —
kalender, thoils elegante und wiſſenſchaftliche Kalender Harz
ausſgelammen: 7) Der hiſt. geneal. Kalender, mit dem nen⸗
eingerichteten: Poſtcours, a Rthlr. 2) Militaͤriſcher Kalender,
mit Qupfern und dem Moftcours, ı Rthle. 3) Berlinifcher
.. Damen:Katender, mit Rupfern und dem Poſtcours, a Rtbir,
. 4) Berliner Hand⸗ und Schreib, Kalender, auf. alle Tage im
Jahre, ı Rthie. 5) Poetiſches Taſchenbuch mit, einem Kalen
der, berausgegeben won Friedrich. Schlegel, ı. Rthlr. 6) Ges
nealsgifcher und Poſtkalender, mit Kupfern, 16 gr. 7) Ge
nealogifcher Kalender mit Kupfern, ogr. 8) Derſelbe abs
Kupfer, 7 gr. 9) Der große Etnie: Kalender, deutfch ‚und
franzäßfch, mit Kupfern, g gr. 20) Der Heine Etuis⸗Kalen⸗
u
296 Juͤdiſche Armenanſtalten.
Wittwen Unterſtuͤtzungen gereicht, und den elle Is
men an den Thoren Almofen gegeben.
IL Eine Geſeliſchaft, die für die Pflege der
Kranken aus der Gemeine überhaupt Garyı
trägt. Sie beſteht aus ıao und mehreren Mitglieden
Wer darinn eintreten will, bezahlt ein weniges an Eis
trittsgeld, und es wird bey der juͤdiſchen Gemein für eim
Ehre gehalten, darinn aufgenommen zu werden, Die G⸗
fellſchaft hat Iren eigenen Arzt und. Wundaryt, 5m |
liche und:xe weibliche Krankenwaͤrter. Sie ga Kleb⸗
dungsftäde, Betten und Erftiſchnugen befkändig vork
thig. Sobald Jemand in deu. Gemeine krank wißd, und
es dem Vorſteher änjeigt, muß .diefer ſich, taͤglich jun:
mal, zu ibm begeben; und für des Kranken Bequewlich
keit forgen. Wenn die Krankheit zunimmt, muͤſſen ihn,
außer dem Krankenwärter, Zag und Nacht immer 1
zwey Stunden, zwey der Mitglieder, die dutche Eos
gezogen werben, beſuchen, — anſteckende Krankheitm mt
genommen — und zu feiner Geneſung alles moͤgliche ber
tragen, ihn zum Tode vorbereiten, fein Teſtament beſor
gen helfen, u. f. w. Fuͤr alles diefes bezahlt der Arme
nichts, der Reiche nach Belieben in die Laſſe de Seidl;
ſchaft.
UI. Eine eben dergleichen —R IKunt
den Frauenzimmern. . |
IV. Die Stiftung zum Unterhalt der Därftigen
verforgt bie Hausarmen mit Brod, Benerung act. Es ſad
28 Hausvaͤter aus verfchiedenen Familien beſtellt, bey de |
nen fich die Armen: weiche die Wohtthaten dieſer Stib
tung genteben vollen, zu melden Haben: Deeſe zeigen et |
den Caſſirern der Stiftung an, ohne die Mamen der Dirh
tigen angeben zu dürfen, umnd erhalten-fürs dieſelben, mch
Verhaltniß der Haushaltung und Anzahl der Kinder, nF
4 qqentlich das noͤthige Brod, und jährlich daB zur Feuer
rrung nöthige Brennholz. Eswird ihnen aber folches nicht
= im matnza:gegeben, fonbern ‚fie bekammen gewiffe Zedhen,
woſaͤr fie bey heftiiumiten Bädern für jedes Zeichen ein
‚yeasy Groſchenbrod, und bey dem Koljverwalter daB. dars
anf beinerkte. Holz erhalten, moben ihnen auch das Zuhr⸗
und Hanerlohn ‚gereicht wird. Woͤchentlich werden bey
400 folge Brodzeichen ansgetheilt. An Brennhoi bes
fömm die Saushaltung einen halben, bis zu einem’ gans
zen Haufen jährlich. ‚Ihren Fond ‚hat diefe Stiftung -2)
von einen wöchentlichen BDeytrage von milbehätigen Pers
fouen, 2) von freywilligen:Gefehenten in der. Synagoge
umd andern veligiöfen Werfammlungen, 3) von einigen
Capitalien, die der Stiftung. zum Beſten geſchenkt, und
anf Intereſſen ausgethan worden find, 4) vornehmlich
aber von oinem ausgebreiteten Kandel mit Oſterzucker.
-Dieſen Zucker lafien die Vorſteher zum Gebrauche der
juͤdiſchen Nation au den Ofterfeyertagen in den hiefigen Zuk⸗
berſtiderchen verfertigen, und verkaufen denfelben an ihre
: . Mitbruber, srößtentheils außerhalb Landes, nad; Polen,
Boͤhmen, Oeſtreich ꝛc. zum Beſten diefer milden Stif⸗
ang. Sowohl die Vorſteher als die Caſſtrer der Stif⸗
tung find angefehene Hauswäter, die ihrem Amte unents
geidlichppriehen.
V. Eine Gefellfhaft, die für. Ben Unterricht in
derReligion und andernWiſſenſchaften forgt.
\
Ale arme Kinder werden unentgelblich is mehreren Schus |
fe unterwieſen.
VI. Eine Gefellſchaft, die den Armen Hemden
oc. und ändere nochwendige Kleidangsſtaͤce
reiht. .
: VA Eine Gefeilſqhaft, die auf folgende Art Gu⸗
red thut. Wenn Jemand Trauer bekoͤmmt, ‚nicht aus⸗
l
Bu -): Zitifge ——e—— —
a schen datf, and iu vermathen ſieht/ daß erietwas'Bch
: . brauchen Bunte, fo werden ihm von einem Verfche
.der Gefelifchaft, zwey Buͤchſen zugeſendet, tunen die rin
gewoͤhnlich voll Geld iſt, und die andere ‘fa viel enehält,
als dem vermeynen Daͤrftigen zugebacht if. Zu die
zweyten Buͤchſe wird ihm zugleich bee Schluͤſſel verfegelt
yugeftellt, under nimmt von dem Geide ſo viel berms,
2 8’ er bedarf, legt den Reſt in die ambere Guͤchſe, und
ſendet beide dem zweyten Vorſteher gu. Kommen die
Buͤchſen an einen, der keiner folchen Unterſtuͤtzung beharf,
fa legt ex doch den ihm zugebachten- Betrag in die erſte
Buͤchſe, und wohl noch ein Almoſen dazu. Da die Bid:
. fe im ganzen Jahre nur einmal geöffnet wird, fo erfährt
niemand, wer etwas herausgenommen: oder . hineingelegt
"hat.
Be Die Begrabungsgeſellſchaft, weiche * mi
. dein Begraben und Reinigen der Todten-befgäftigt. Der
Arme bezahit nichts , weder für den Gottesacker noch ſit
dig Todtenkleider, der Reiche nach Gefallen, Dis Ge
ſellſchaft theift auch im inter Holz und Geld an die An
‚men auß,
: IR. Ausfattung ber armen Mädchen, dam UM
zaͤhrlich jede e bis Zoo Rthlr, bekoͤmmt. Außer den 96
wiſſen Beytraͤgen wird auch zu dieſem Behufe zuweilea
in der Synagoge eine Collecte veranſtaltet.
x Eine Geſellſchaft, welche armen &tndirendeh
ein. Sewiffes monatlich reicht.
KL Die Sranfenbefuder: eine Gsfeifchaft, davon ee
desmal eine Perſon während der Krankheit eines Miale
"des, zwey Stunden hey demſelhen anweſend bleibt, UM
für die Cur und Pflege des Kranken Sorge zu tragen. Dr |
Vorficher diefer Geſellſchaſt haben auch die Aufcht De
das Juden⸗Lagareth.
ZJariſche Zreyſchaheo08
KIEL Din Gefellſchaft der Freunde,halt thee Zur
Snmmenkünfte in der Koͤnigsſtraße Mo. 44. -Sie hat den
ı" Beh, unverfchuldete Nothleidende zu ‚unterftügen, - Je⸗
des Mitglied zabit beym Eintritt 3 Rthlr., dann nionat⸗
Hu pr. und jaͤhrlich noch 1 Rebe, fhe Miethe, Boten⸗
ı aba u, Die Unterfilgung, welche dioe Geſellſchaft leiſtet,
: HE entweder Fuͤrſppache ober Geld. Sie beſchaͤfbigt ſich
auch vorzuͤglich mit der Pflege und Cur der Kranken.
XUI. Das Rettungs⸗MInſtitut. Dieſe Geſtilſchaft
wirft die Namen mehrerer verarmten Mitglieder is eine,
Buͤchſe, zieht jährlich einen dapon heraus, und giebt dies
fem zur Sorsfegung feines Gaſchaͤfts ein Taufend Thaler. _
xıv. Eine Geſellſchaft, weine Hauemethe für
‚Arme bezahlt. .
Juͤdiſche Freyſchule, in der aloſterſtrahe De. 9.
Diefe Schnle erhält ſich durch milde Beytraͤge, das Schulgeld
und den Gewinnft an hebräifchen Büchern, welche in eis
ner dazu gehörigen Buchdruckeren gedruckt werden. Sie wur⸗
de 1778 geftiftet, und hat ihre Stiftung und Einrichtung haupt:
fächlih den Herrn David Priedländer und Iſaak
Dantel Itzzig zu verdanken, Sie ift in 4 Claſſen abgetheilt,
und die Lehrgegenftände find: deutfche, franzöfifche und hebräs
ifche Sprache, Nechnen, Religion, Naturgefchichte, Natur⸗
kunde, Mathematik, Geographie und Buchhalten. Der Echz
ter waren im Jahr 804 neun, theils Juden, theils Ehriften,
und der Schüler 72. Die monatliche Einnahme betrug
226 Rihlr. 1 gr. und die Ausgabe 106 Ahle. a3 gr. von wel:
chen letzteren die Lehrer 87 Rthle. ze gr, erhielten, An mil
den Bepträgen gingen von 110 Eontriduenten 48 Mehr, 14 gt;
AR, un diefenigen Schüler, welche den Unierricht nicht frey
erhalten bezahlten, 58 Rthie. tn einem Monate... Der Fond
des Inſtituts iſt noch klein, und das größte Capital find a5on
Athlr. weiche Hr. Daniel Itzig von 1704 bie 1703 geſchenkt
n
y
seo Jungfernbruͤcke. Jurisdictions. Commiſſion.
bat. Sen dieſer Schule find ſchon viele Junge Leute, vynas⸗
lich zum Handelsaſtande erzogen worden. Stie wohnen theils
‚bey ihren Eitern, theils, wenn es Fremde find, in einer hieſigen
‚ ſeit mehreren Jahren exiſtirenden füdifchen Penſionsanſtalt
Über welche man bey dem Inſpector der Schule Auskunft er
Halten fann. In der Schule ift ein ſchoͤn gearbeitetss marknerı
nes Bruſtkaild Mofes Mendelsfohns von Taffart auf
geftellt.
Jungfernbtuͤcke, auch große Jungfernöräde
oder Spreegaſſenbruͤcke genannt, geht vom Friebrichs⸗
werder, bey der alten Leipzigerſtraße, uͤber den Schleuſengra⸗
ben nach Alt⸗Koͤlln, und iſt eine uobräde mit ſteinernen
Pfeilern.
Jungfernbruͤcke, Meine, eine hoͤlzerne Bruͤcke "über
den Maͤhlengraben, in At: Köln, unfern der Schleuſenbruͤcke.
Jungfernhelide, ein kleiner Fichten-Wald nahe bey
Berlin, erſtreckt ſich von Schoͤnhauſen, vor dem Geſundbrun⸗
nen vorbey, bis nach Moabit. Ehemals war ſie in einem an⸗
ſehnlichern Zuſtande als jetzt, und mit Wild aller Art ange⸗
fuͤllt. Im December 1739 ſchoß man darinnen: 133 Hirſche
und 1ß Schweine. Sie hat ihren Namen von einem ehemali⸗
gen Nennenklofter in Spandau, dem fie gehörte. In der Ge
gend des Gefundbrunuens hält die Artillerie ihre jährlishen
Uebungen und Revue, und nad) Monbit zu ift die Königliche
Pulverfabrik und deren Magazine.
Ssunlerftraße, auf der Friedrichsſtadt, geht von der
Drarkgrafen: nad der Lindenftraße, hat ax Häufer und iſt 220
Schritte fang.
Juris dictions. Commiffion. Sie ward 1756 er⸗
richtet und iſt zur Entſcheidung der zwiſchen den Juſtiz ⸗ Colle⸗
giis und Kriegs⸗ und Domänen Kammern vorfallenden Reis
Forts Streitigkeiten angefegt. Sie befteht von Seiten des Ge:
: Ye Eorimifforit. -::Yafti Diinfieriaut. zur
nesel » Dirkctorli aus zwey, uhb von Senen des Juty; De
dertements aufs drey Mitgiedern.
Juſtiz⸗ Eommiflarit. und Notaril. Die Yufttj‘
Eommillarii find unter Friedtich dem Einzigen an die Stelle
der ehemaligen Advocaten getreten, und fie find zugleich Nota⸗
ri, Ihre Verrichtungen find von drepfacher Art: 1) Gehen
fie den Partehen in ihren’ rechstichen Angelegenheiten mit Rath
und Gutachten an die Hand. ) Uebernehmen ſie von denfofe
ben in dergleichen: Vefhäfteti, Befonders wenn fie gerichtlich
vollzogen werden ſollen, Aufträge und Vollmachten. 3) Koͤn⸗
nen ſie zwiſchen den Partehen gewiſſe Handlungen dergeſtalt
vornehmen und vollziehen, daß den, Darüber errichteten Inſtru⸗
wenten der Glaube und’ bie Kraft eines Documenti publigä
veygelegt werde. In die erften find fie Eonfulengen, und in
der zweyten Bevollmaͤchtigte der Parteyen; in der dritten fl
len fie Berichtsperfönen vor, und ihr Amt ift in ſo weit eig
"gerichtliches Amt, Zu Prozeßiachen beym ‚Kammergericht find |
26 dugefckt, und ı9 haben die Proꝛeßſachen bey den Stadtgs
richten, und können auch die Prazis bey allen übrigen Colies
‚gs, extluſtoe ded Kammergartdits; aucuͤben. Die: Fanzöp
ſchen Gerichte haben ebenfalls 3 Juſtiz⸗ Commiſſarten.
Juſtiz Miniſterium. Dieß har die Aufficht Über die
‘oberen und unteren Suftiz s Colfegien in den fämmtlichen Sä«
nigl. Landen. Mit demfelben ſtehen in allgemeiner Verbins -
dung: bas Landes s Hoheit s und. Lehnsſachen Departement,
das geifiliche Departement und das Franzoͤſiſche und Pfaͤlzer
Colonie⸗ Departement. Daſſelbe iſt in.g Departements einges
theilt, deren jedes einen Staatsminiſter zum Chef bat, naͤm⸗
id: 1. Departement bed Staatsminiſters Herrn
Freyh. von der Reck, reſpicirt die Yuftiz = Departements
von Bayreuth, Schlefien, Pommern, Nennart, Alimart,
Magdeburg, Halberſtadt, Oſtfriesland, Minden, Navensberg,
Ringen, Teckleyburg und Ausblinbung.: Es firhen:dabıy une
tragende Raͤthe, 1 Erpedient, & Eangelliften und 2 Rogiätxie
sen I. Departement des Groß: Kauzlers ern
von Goldbed, reſpicirt die Juſtiz· Departements von OR:
und Weſipreußen und der Churmark. Es gehoͤren bazu / vor⸗
| tragende Nähe, 2 Erpediehten,, 4 Canzefliften und ı Kegifte
ter. Der Großkanzler iſt Chef der Juſtiz und Suftgeoilegen,
Hat die allgemeine Leitung , bes Juſtizweſens und ber Geſetg
vung, ‚und Mt Chef der Geſebeommiſſio ion. Er bat den Kor:
ſchiag und die Beſtellung ber ‚Suftigbedienten, die Viſtation
der Juſtizcoͤllegien, die Mitaufſicht uͤber die Zuftizermaltung
cdeh weh General-Auditdriat und bey faͤmmtlichen-Kammer
Juſtigdepuſtationen. III Debariem ent des Stagtsmini
ſters Herken von Thu (em Ener, mit einem voriragenden
Rath. IV. Sep atte m ent des Staats in iniſter⸗
Heren Son Maffow, reſpläirt die Suftiz : Departemen
Yon Suͤd⸗ und Neu⸗Oſtpreuben und hat ı vortragenden Rath
Yu allen 4 Departemenis gehört eine Salarien⸗ und Sperie⸗
Kaffe mit i Rendanten und 1 Aſſiſtenten. m
Jaultiz / Öffieiansens Wicewen. Caffe. Bu dieſer fie
die Witwen, der Mitglieder und Befimders Fänmilicher Oubab⸗
ternen der Landes: Zufig : Collegien. im Jahr 1209 eraichttten
Kaffe, trägt keiner ber angegebenen Suftizbedienten etwas bi)
fondern es fließen in biefelde mehrere Meine Einnahmen der
Juſtiz⸗Eollegien. Keiner Wittwe, welche fich zu einer Unter
ffüßung aus diefer Kaffe qualificirt, wird dieſelbe verweigert
in fo fern file nach forgfältiger Prüfung derſelben bedarf und
‚sohrdig iſt Die Caſſe ſteht unter der Leitung des Chefs dt
Juſtiz, und has den Herrn Kammer⸗erichts⸗Sekretir Geb
mahn zum Renbänten,
Juſtiz⸗Weſen überhaupt, fiehe: 2) Agenten. ©
Aupitoriat, 3) Bergwerk: Zuftiz s Depntation unter Vergmt
„Klemmen. MR ug
fen. 3) Evil: Deputation des Stabegerichto. 5) Criminaf⸗
Deputätion, 6) Eraminations: Commilllen. 7) Franzöfiche
Gerichte. 8) Geſetz⸗Commiſſton. 9) Hausvoigteh⸗Gevicht.
20) Hypotheken· Regiſtratur. 11) Auriebdictions⸗Commiſſion.
39) Juſttz⸗Commiſſarii, 1 Juſtiz Miniſterium. 24) Ju⸗
ſtiz⸗ Offictanten⸗Wittwen⸗ Caſſe. 16) Kammer⸗Gericht. 20)
Rammer-Zußtz = Deputation. - 27) Landeshohrits⸗ und Lehns⸗⸗
fahen:- Departement. 18) Lehns⸗ Archiv. 19) Militär Auftiz o
Departement. 20) Muͤhlenhof. u.) PorzelleinMakufartuys
Gericht. 29) Pupilien: Collegtinn, a3) Neviſtons Tolleglum.
24) Reovifions: Deputation. 25) Stadtgeriht und Stadimmds _
giſtrat. 26) Tribunal. 27) Warmumtiſchafts Depctation.
3 3,
K. : BE ER
Kämmerer’ bed Stadtmatiſtrats. Vieſe beſorgt
alle Einnahmen und Ausgaben, die durch die Verwaitung und
Verpachtung der rathhaͤuslichen Beſitzungen, der Aecket, Wie⸗
fen, Forſten ꝛc. herbeygeſchafft werden. Die Kaͤmmeredy befide
Die Guͤter und Vorwerke: Waltersdorf, Trepidw, Heinerkens
dorf und Bockshagen, und die Dörfer Lichtenberg, Stralond,
Mariendorf, Marienfelde, Ricksdorf und Reineckendorf.
Watterspörf iſt eine Kolonie, und die' meiſten Worwerke find
im Erbpacht gegeben. Die Kaͤmmerehforſten find In neueren
Zeiten zum Theil etwas mitgensmmen. Sie betrugen Tin Zahe
1798; 748043 magdeb. Morgen, und beftehen aud der Kbllu⸗
ſchen, Waltersdorfſchen, Berlinifchen und Bockehagenſchen
Mide, und baden einige Stadtfſorfſter zur Aufflcht. Die Re⸗
venen der: Kämmerep: find bedeutend, und im Jahr 1800 war
bern Veſtand: 29759 Rihlr. 24 gr. 5. pf. Die Einnahme:
237,957 Rthir. 3 gr. 4 pf. Ausgabe: 109,197 Nihlr. ou 98
a. pf. Activa: 39,000 Rthlr. Paſſivar Hö,gea Rthlr. 10 gr.
Kaiferfiraße , iin dir KonigsrVorſtadt, gaht mit Ras
!
904 Kalankregaffe.. ? Kalende.
‚bey ber Seinen Fraukfurtſttaße an, Über die Kurzeſtraße, bie
Be, 25.00 der Conten« Esrärpe, und zuruͤck bis To. 48 au die
Schilliagẽgaſſe. Ihre Lange iſt 535 chritte. Diefe Strafe
hieß ſonſt die Sandgaffe, und nachdem felbige Sr. Maje
flät ber Kaifer von Rußland, Alerander I bey ſei⸗
nem Ginzuge in Berlin, am ⸗sſten October 1805 paſſirt war,
baten die. Einwohner bey Dem Könige um den jeßigen Namen
:&r. Mafeſtaͤt Friedrich Wilhelm IL. bewilligte bdieß
Geſurch durch die Cabinetrardre von eten Nov: 1805. Zugleich
erhielt der nahe gelegene Rönigenlap den Namen Almabers«
Pia
‚Bafandersgafley: un werliner Biel; seh von ber
Gbpyandauer⸗ nad) der Heiligengeiſtſtraße, hat az Haͤuſer und
iſt 100 Schritte lang.
Kalandsgaſſe im Berliner Viertel acht von der Klo⸗
Berfafe, nach der Känigemauer, und iſt 60 Schritte lang.
An der Ecke dieſer Gaſſe und der Kloſterſtraße, an der Stelle
des depigen ı neuen Gebäudes Rn, 92, war fonfl ber
Kalanbshef, vin chemalches Stadzgefangniß tn: der
Kloſterſtraße. Es hatte feinen Mamen von den im mittlere
‚Beitalter genrefenen Kalandebruͤderfchaften uber Elendegilden,
awelche zur Unterſtuͤtzung der Huͤffsbeduͤrftigen, beſonders ber
Meiſenden, gebraucht wurden, Am das Jahr 1796 wurde diecß
Gefängnis und dem Molkenmarkt verlegt und Stadtvoigtey
Zenannt. An der Stelle von Kalandshof wurde das Eitese
Wade Do, 98: erbauet.
Kalender. In Berlin werden fammtiiche Kalender für
den ganzen Preußiſchen Staat gedrweft, und man kann dene
ten‘, wel eime ungeheure Menge dieß feya muͤſſe. Ausmwärt
tige Kalender find bep ſtarker Strafe tinzuführen verboter,
oder fie müflen gegen Erlegung einer bedeutenden Abgabe
geſtempelt werben. Die biegen Kalender kormen unter Aufſicht
und
Kalender. 305
und mit Genehmigung der. Academie der. Wiſſenſchaften
heraus, welche eigentlich allein nur Kalender anfertigen und
verkaufen darf. Die Academie hat dieß Monopol verpachtet,
und zieht jetzt dafür jährlich gegen 36,000 Rthir. Der
gegenwärtige Pächter ift die Wittwe des kürzlich verfkorbenen
Buchdruckers Unger, und von. diefer müflen alle auswärtige
Ortſchaften ihre Bedärfniffe beziehen. In Berlin handeln faſt
alle Buchbinder mit Kalendern. Bereits im Jahr 1657 gab es
berliniſche Kalender, welche ein Doctor Müller fchrieb. Don
den Jahren 2784 bie 1789 erhielt den Pacht der Seheimerath
von Oesfeld, ein Mann von Kenntniffen und Geſchmack.
und der das Publitum und deifen Bedürfniffe von diefer Seite
genau kannte. Diefe Periode iſt für das Kalenderweſen mert:
würdig. Es wurden mit ben Kalendern nicht allein beſſere,
: mäglichere und angenehne Verbeflerungen vorgenommen, ih⸗
ve Berfchiedenheit nach den verfchiedenen Claſſen der Unterthas
nen abgeändert, fondern au mehrere mit Kupferftichen ver;
ſehen, aber auch zugleich dadurch vertheuert. Man kann am
nehmen, daß ‚die vielen Iafchenfalender, welche überall in
Deutschland jährlich herauskommen, eine Folge diefer Periode
And. Bär das Jahr 1806 find folgende theils Volks⸗ und Haus⸗
kalender; theils elegante und willenfhaftluhe Kalender herz
susgebemmen: 1) Der hiſt. geneal. Kalender, mit dem. neu⸗
eingerichteten: Poſtcours, a Rthlr. 2) Militaͤriſcher Kalender
wite Kupfern und. dem Poftcours, ı Rthle. 3) Berliniſcher
Damen:Katender, mit Zupfern und dem Poſtcours, ı Rthlr.
4) Berliner Sands und Schreib: Kalender, auf. alle Tage im
Sabre, 1. Rthlr. 5) Poetiſches Tafchenbuch mit, einem Kalem
der, herausgegeben von Friedrich. Schlegel, ı. Athir. 6) Ges
nealsgifcher und Dofttalender, mit Kupfern, ı6 gr. 7) Ge
nealogifcher Kalender mit Kupfern, ggr. 8) Derfetbe oh
Kupfer, 7 gr. 9 Der große Etuis: Kalender, deutfch und
ſranzoͤſiſch, mit Kupfern, g gr. a0) Der kleine Etuis⸗Kalen⸗
u
806 | Kalkbrenner. . Kammer.
der, mit Kupfern, 3 98. 21) Almanac deBerlin, Ser. sHf,
a22) Hiſtoriſch⸗ geogeaphifcher Kalender, 5 gr. 13) Vereinigten
Gefchichts⸗ Haushaltungs⸗ und Garten-Kalender, 9 gt. 4) |
Haushaltungs⸗ und hiftorifch = geographiicher Kalender, 5gr. |
15) Kalender für den Buͤrger und Landmann, 5 gr. 16) Bar |
beſſerter Kalender, 2 gr. 6 pf. 17) Schreibkalender, 4
29) Termin: Kalender, 8 gr. 19) Großer Compteir Sal |
ber, 1 gr. 20) Kleiner Comptoir⸗Kalender, 1 ge. au) Merk |
‚ Kalender.
Kalkbrenner unb Kalkbreimereyen,
deren 4, naͤmlich: 2) in der Ziegelgaffe No. 3. ©) rate *
ſtraße No. 28, dem Magiſtrat gehörig. 3) auf dem Scifeen |
damm No.7. 4) in der Koͤpenickerſtraße No 4, cbenſes
dem Magiſtrat gehoͤrig. |
, Kalkſcheunengaſſe, in der Spandauer Vorftadt; geht |
von der Ziegelftraße nach der Kichhofsftraße, Hat 7 Hiuſet |
und ift go Schritte lang. Do. 7 ift das Lazareth bed erſten |
Artillerie: Regiments. |
Kammer, Churmärkifche Kriegs» und Domab
nen- Kammer, auf dem König. Schloffe. Cie wurte m
goſtiftet, vefforsiet vom General s Dieectorio, und verwal |
alle Domainen⸗, Steuer⸗, Poligey:, Militärs und Seroik |
Sachen der Churmark, Altmark und Prignig. Zu dem Ende |
find ihr untergeordnet die Landräthe, weiche in beſtimmmed |
Kreijen das Steuer: und Polizey⸗Weſen des platten Une, |
nebft den Cantons⸗, Lieferungss, Vorſpanus⸗ u. |. w. Or
hen beforgen, und die Steuerräthe, welche in den Sud |
die Kaͤmmerey⸗, Polizey⸗, Manufatturs n. f. w. Suchtakt
ſpiciren. Die-Churmärkifhe Kammer verfammelt fih Men
tagt, Dienſtags und Donnerfings, und ed gehören dazu; Di
Chefs Präfdent Sr. Geheim. Ober: Finanzrath von Gerieh, |
der Hr. Kammerdirector Grothe, 3 Forfiväthe, 18 Kriegb?-
\}
Kammer. | 307 .
uͤnb Domainenräthe, as Aflefforen, 30 Referendarien, ı Can⸗
Jerey⸗Director, a Journaliften, 18 Sektetäre, 4 Regiſtratoren
und mehrere Aſſiſtenten zur Domainen⸗ Städte s und Forſtre⸗
giſtratur gehörig, 14 Rechnungs⸗Controleure und Calculatoren,
Canjzelliſten und 3 Gehuͤlfen, und 13 Aemter⸗, Bau⸗ Be⸗
diente, Conducteurs und Feldmeſſer, zum Theil auswärts
wohnhaft. Die Domainen⸗Aemter, welche zur Churmärtifchen
Kriege: und DomainensKammer gehören, und von derfelden
auf 6, ı2 oder 18 Jahre, nachdem die Dienfpflicht Einrich⸗
tung es nöthig gemacht hat, und nach ihrer Größe, für 4 bis
25,000 Athlr. verpachtet find, find folgende: ı) Arendfee. 2)
- —
Badingen. 5) Beeskow. 4) Biegen. 5) Biefenthat. 6)
Braͤſſow. 7) Dölzow. . 8) Burgflall. 9) Ehorin. 10) Koͤpe⸗
nid. 13) Cottbus. 10) Diesdorff. 13) Eldenburg. 14)
Fahrland. 15) Sehrbellin. 16) Frauendorf. 17) Freyenwal⸗
de. 10) Friedrichsaue. 19) Friedrichsthat. 20) Zürftenwalde,
21) Goldbeck. 22) Golzow. 23) Gramzow. 24) Grimnitz.
5) Kienitz. 26) Koͤnigshorſt. 27) Landsberg. 28) Lebus.
— --
— — — — —
— | — — | —
29) Lehnin. 80) Liebenwalde. 31) Loͤcknitz. 32) Loͤhme.
33) Muͤhlenbeck. 34) Mühlenhoff. 35) Nauen. 36) Neuen
dorf. 37) Neuenhagen. 38) Neuftadt an der Doffe. 59)
; Oranienburg. 40) Potsdam. 41) Rüdersdorf. 42) Ruppin.
45) Saarmund. 44) Sachſendorf. 45) Salzwedel. 46)
Schoͤnhaufen. 47) Spandau. 48) Stansdorff. 49) Tangers
muͤnde. 50) Trebbin. Hr) Vehlefanz. se) Wittſtock. 53)
Bolup. 34) Wrigen. 55) Zechlin. 56) Zehdenid. 57)
Zellin. 58) Zinna. 59) Zoſſen. Den Forfirevieren bey dies
fen Aemtern ftehen 7 Borfträthe vor und das Steuerweſen iſt
unter 7 Steuerraͤthe vertheilt. Landräthe find sg, der Chur⸗
maͤrkiſchen Kammer untergeordnet. Ferner find mit der Chur⸗
märkifchen Kammer genau verbunden und es gehören dazu:
L, Die Kammer: Jufligs Deputation Cfiehe diefe). IL
Die Finow⸗ und Fehrbelliner CanalzolleControlle,
ua
Zu f
308 Kammer. Kammergericht
wit ı Officianten. IIL Die Churmaͤrkiſche Domak
nens &affe (fiehediefe). IV. Die Chur maͤrkiſche
Provinzial: Forſtcaſſe, wit 2 Reuͤdanten. V. Die
Ehurmärkifche Kriegs:Caffe Cfiehe diefe). VL Dit
Churm. Fourage-Caſſe und VIL Das Fourage De
gazin Cfiche diefes). VIII. Die Churm. Kammer
Baucaſſe Cfiehe diefe). IX. Die Churm. Haupt⸗Ger⸗
vis⸗Sublevations⸗Caſſe (fiche Servis). I Die
Ehurm. Haupt⸗Juſtiz⸗Aemter-Sportel-Caſſe,
mit ı Rendanten. XI. Die Ehurm. Kammer-Canze⸗
keys Salarien und Strafe Kaffe, mit ı Rendanun,
1 Controlene und ı Affifienten.. XIL Bey demKönigl.
Bau⸗und Nupholz:- Magazin: 1 Nendant, ı Toni
leur und x Holzverwalter.
Kammer » Kuftiz » Deputation, Churmärfik
Diefe befteht aus vechtsverftändigen Perſonen, und de Ah
ficht über felbige Haben das General = Directorium und der
Groß⸗Kanzler. Ste verfammelt fich am Freytage jeder Do
Vormittags um 9 Uhr im zweyten Audienzfanfe der Churmir
fifchen Kammer, und die Seriihtstage werden des Gem
bends in der Regiſtratur neben der ehemaligen Cavalierhridt
gehalten... Es ftehen bey derfelßen: der Kr. Geh. Ober Wr
nanzrath von Gerlach als Präfident, 6 Raͤthe, gReferendark,
ır Regiſtratur⸗Caſſen⸗Canzley⸗Officianten und 5 Zisfale.
Kammergericht, auf der Friedrichsitade im Cellegien⸗
hauſe, Lindenftraße No. 15. Dieß hohe Gericht wurde 156 MM |
dem Churfürften Jo ach im I. geftiftet, und nach und nah ver
beffert, vorzüglich 1748, durch den berühmten Grof-Kanzler vR |
Cocceji deſſen marmorne Buͤſte auch auf dem Hofe des Cele
gienhauſes aufgeſtellt if Zu dem unmittelbaren Jurisdistiond |
bezirk des Rammergerichts gehört: die Mittelmark, Udermart
und Prignitz; ferner in der Altmark; die Gebrüder von Kahle
Kammergeriht. 309
den mit. ihren Unterthanen und Leuten, und das Schulamt Dam:
bed; der Graf von Stollberg: Wernigerode, Inchufive derjent:
gen Familienmitglieder, welche Mitbelehnte find; der Graf von
Giech zu Thurnau im Bapreuthifchen und feine Familie. Ver⸗
bunden mit dem Kammergerichte find: der geheiine Juſtizrath;
die Ratensbergifche Lehnscurie; das Ravensbergifche Ober⸗Ap⸗
yellationsgericht; das KHofgericht und die Judencommiſſion.
In diejen verſchiedenen Eigenfchaften reffortiren von demſelben
ald Scheimen Juſtizrath: die Nechtsfachen der Prinzen des
Koͤnigl. Hauſes; die bey den Königl. Geſandtſchaften an aus:
wärtigen Höfen angeftellten Perfonen, in fo fern fle nicht noch
zur Armee gehören; die Prozeſſe der Jufkigpräfidenten und Dis
testoren aus anderen Provinzen, wenn die Gegner es verlan:
gen; die Juſtizverwaltung bey den Univerſitaͤten Halle und,
Frankfurt; als Ravensbergiſche Lehuscurie: die Navensbergis
ſchen Lehnsfachen in erfter und zweyter Inſtanzz ale Ravens⸗
bergifches Ober: Uppellationsgericht: die Ravensbergiſchen Zus
ſtijſachen, worin die Mindenfche Regierung in der erfien Ju⸗
ſtanz erfannt hat; als Kofgericht: die Jurisdiction auf dem
Koͤnigl. Schloſſe; über die Unter «Hofbedienten und. über die
Hofarbeiter, welche Königl. Patente, auch wirkliche Befoldung
haben; als Judencommiffion:: über die in Berlin wohnenden
Schutzijuden. Die Renlgerichtsbarkeit des Kammergerichts
umfaßt in Berlin und auf der ftädtifchen Feldmark die Königl.
und Prinzl. Schiöffer ; alle Öffentliche Gebäude, deren Eigen:
thum dem Könige oder folchen öffentlichen Anftalten zufteht,
die nicht unmittelbar.unter des hiefigen Magiftrats Aufficht ſte⸗
ben, die Burglehne; die Freyhäufer und diejenigen rund»
Rüde, welche auf ehemaligen Fortificationsgrund und übers
hauyt auf Königl. Grund gebauet find. Weber diefe Immobi⸗
lien führt das Kammergericht ein Hypothekenbuch. Die Ges
fchäfte des Rammergerichts find in folgende Haupt > Brangen
getheilt: ».
310- Kammergericht.
I. Der Ober⸗Appellatlons-Senat, beſchäaſtigt ſich
blos mit Abfaſſung der Erkenntniſſe zweyter und dritter
Inſtanz in Churmaͤrk. Altmaͤrk, Neumaͤrk, Minden⸗
Ravensbergſchen, Tecklenburg⸗Lingenſchen, und Vorpom⸗
merſchen Sachen; erftaftet die in wichtigen und verwickel⸗
ten Eriminal:Fällen, worinn bey den auswärtigen Regie
rungen bereits erkannt worden, vom Juſtiz⸗-Miniſteris
ihm abgeforderten Sutachten; fällt per modum commil-
fionis die Appellations » Sentenzen in Eivil sachen, bie
von dem Chef der Zuftiz aus befondern Gruͤnden von betr
auswärtigen Regierungen weg: und zu demſelben gewiefen
werden; führt übrigens die Aufficht über die Kammerges
richte = Bibliothek, fo wie es zur befondern Beſchaͤftigang
des Praͤſidii deſſelben gehört, diejenigen der heraustoms
menden Verordnungen auszuwählen und zum Drud zu
befördern, welche fi zur Fortfegung der Miliusſchen
Edicten : Sammlung eignen. Er erfennt in zwenter Sm
ſtanz über Verbrecher aller Art in den oben angejeisten
Provinzen mit Ausfhluß von Pommern; über Civil⸗An⸗
fprüche aber in appellatorio in fämmtlihen Churmärk.
Obergerihts: Sachen ohne Nückficht auf die Qualität der:
felßen und den höheren oder minderen Betrag des Gegen:
. Mandes; dagegen aber in Altmaͤrk, Neumärf., Minden⸗
Aavensbergſchen und Tecklenburg » Lingenfchen Sachen
nur, wenn 1) in Obergerichts : Sachen der Gegenſtand
über so Rthlr. beträgt, jedoch 500 Rthirt. nicht erreicht;
2) in Untergerichts: Sachen, mit Inbegriff der Chumaͤr⸗
kiſchen, wenn das Object zwar über 5o Rthir. aber |
unter 20o Rthlr. beträgt; in revilorio in fämmtlichen |
Churmaͤrk. Untergerichts Sachen, Altmärt., Nenmärt,
MindensRavensberg., Terkienburg : Lingenfchen und Vor⸗
pommerſchen Ober: und Untergerihts: Sachen mit Eins
ſchluß der Ehe: und Schwängerungs: Proyeffe und zwar,
. Kammergeriche zut
tm fo fern es auf Abſchaͤzung des Objeltk ankorzuit: a)
wenn in etſter Inſtanz · bey einem Untergegichte erkannt wor⸗
den iſt und der Gegenſtand der Beſchwerde ago Rthlr. oder
‚mehr beträgt; b) wenn in erſter Juſtanz bey einem Ober⸗
gerichte geſprochen worden und das Objekt der Beſchwperde
Ro Nthlr. oder mehr ausmadt; c) wenn in Rechtsſachen,
welche in erfier Inftanz ‚bey einem Ohergerichte anhaͤngig
gewefen find, der Gegenſtand der Repiſion zwar nur 200
Rehlr. ausmacht, jedoch die. beiden erften Erkennzniſſe
verfehiedenen Inhalte find; fo wie ev diejenigen Progefle,
worin das Halleſche Concilium academicum in zwey⸗
ter Inſtanz erfenmt hat, in revisoria’cntfrgeidet.
DI. Inſtructions⸗ Senat. Dieß iſt die erſte Inſtanz
der unter der Jurisdiction des Kammergerichts wohnen⸗
ben Eximirten, in allen Sachen über 50 Rthir., und ers
tennt in zweyter Inſtanz in denjenigen Sachen, welche
den den Churmaͤrk. Untergerichten, dem Altmaͤrk. Oberges
sichte und der Neumaͤrk. Regierung in erfter Inſtanz ges
ſchwebt haben, und welche entweder Schwängerungs: oder
Chefcheidungsfachen find, oder deren Object 200 bis 500
Mehr. beträgt. Auch führt diefer Senat die Juſtiz: Aufſicht
über die hiefige Ritterfchaft und Hypotheken-Regiſtratur,
und die Aufficht über die Juſtizverwaltung bey den in ſei⸗
nem Jurisdictions⸗Bezirk gelegenen Untergerichten, Von
den Erkenntmiffen des SInftructtongs Senats in erfter Ins
ftanz geht die Appellation an den Ober: Appellationd : Se:
nat, und die Reviſion da, wo fie zuläßig ift, an das Ge⸗
Heime Ober : Tribunal; von den Erkenntniffen in zweyter
Inſtanz aber geht die Reviſion an den Ober-Appellations⸗
«Senat. nn
III. Criminal: Senat. Die Crfchäfte dieſes Senats
theilen ſich in 3 Hauptzweige: A, als ein Theil des. Chur⸗
-
Ki Kanmergericht.
maͤrk. Landes⸗Juſtiz⸗Collegli (bes Kammergerichte) m:
kennt ſie in allen Criminalſachen, 2) über diejenigen Der:
fonen, welche in erſter Inſtanz der Gerichtsbarkeit des
Kammergerichts unterworfen find; a’) Über alle Einilyes
: fonen ohne linterfchied, weiche in beim Gerichtsbejirk dei
Kammergerichts an einer Militaͤrperſon ein ehrenräßh
ges Vergehen ausgeuͤbt haben; 3) über die Verbrechen
der franzöfifchen Colonitbuͤrger; 4) Aber die Verbrechen
derjenigen Perfonen, welche zwar in erfter Inſtanz dm
Ehurmärf. Lntergerichten unterworfen find, in meiden
Aſch aber letztere mit Einfendung der Acten der Abſaſſang
des Erkenntniſſes enthalten. B. Der Eriminal: Oena
faßt Erkenntniſſe ab auf Requiſition des General ⸗Acciſe:
und Zolldepartements und bes General⸗Poſtamts, 1) Ür
Die Amtsvergehungen fämmtlicher Accifes und Zollbeder
. ten im ganzen Lande; 2) über diejenigen, welche eur |
Criminal⸗Poſt⸗ Verbrechens angefchuldige find. CE
erftattet Gutachten: 1) in den aus den Provinzen ande?
Erininaldepartement des Juſtizminiſterii in erſter Jıktaı
‚ . zur Conficmation gelangenden Criminalſachen; 3) mM
. das General Directorium in den zu deſſen Reſſon od |
rigen Criminalſachen rechtliche Gutachten verlangt. -F |
denjenigen Crüuninalfachen, in welchen der Senat in fe
Inſtanz erkennt, geht die gefegmäßige zweyte Inftarg de |
‚weitern Vertheidigung an den Ober : Appellations: Sms; |
in den Criminalfachen aus andern Provinzen aber, wie
. in zweyter Juſtanz zur Confirmation an das Erinta: |
Departement des Juſtiz⸗Miniſterii gelangen, erftatt © |
auf Exrfordern gutachtliche Berichte. \ |
IV. Dit der Eriminai-Deputation iſt noch verbunden AM
Eivils Deputation, und diefer iſt bepgelegt: JE
Juſtruction und Entfcheidung aller zum unmiebad
Kammergerichee. 313
NReſſort des Kammergerichts gehörigen, dem Hausvoigtey⸗
Gerichte nicht überlaffenen, Injurienfachen; ingleichen in
denjenigen Sinjurienfachen, welche zwiſchen Militär: und
. Eivilperfonen verhandelt werben; o) die Inſtruction und
Entſcheidung aller von den Untergerichten,, oder von dem
Kausvoigtey » Gerichte, in erfter Inſtanz abgeurtelten Ins
jurlenfachen, wenn dagegen ein Rechtsmittel eingewendet
oder ein Milderungs⸗- oder Niederſchlagungs⸗Geſuch uͤber⸗
gehen worden; 3) die Entſcheidung bes Appellatorii im
allen bey dem Hausvoigtey-Gerichte, oder den Unterge⸗
richten in erſter Inſtanz abgeurtelten Bagatellſachen. —
Die Seſſion des Ober⸗Appellations⸗ Senats iſt auf den Mitt⸗
woch, die des Inſtructions⸗ und Criminal⸗Senats auf den
Montag und Donnerftag feſtgeſetzt. Alle muͤndliche Geſuche
koͤnnen täglich Vor: und Nachmittags in der Anmeldungsſtube
zam Prototoll gegeben werden. Die Ferien beym Kammer⸗
gericht, welche nur auf die Executionen und auf die Anfetzung
gewiſſer Termine von Einfluß find, den Gefchaͤftsgang aber
nicht unterbrechen ‚" treten an jedem ber dren hohen Feſte auf
14 Tage, und in der Erndte auf 4 Wochen ein. Erfter und
oberfier Präfident des Kammergerichts iſt der
Otgatsminifter Herr von Maffem, und beym Ober
Appellations⸗ Senat fiehen: ein Praͤſident, Hr. Frhr. von
Schlein itz, zo Mäthe, ıerped. Sekretär, 1 Regiſtrator,
2.Canzley s Infpectoe und 4 Canzelliſten; beym Inſtructions⸗
Senat: ein Dräfident, Here von Kircheiſen, ein Director,
19 Räthe, ı Protonstarius, ao erped. Sekretaͤre, ı Canzelley⸗
Director und. 12 Canzelliſten und Eopiften; beym Criminal⸗
Senat: ein Director, Kr: Geh. Ober⸗Neviſionsrath Wo:
dermann, und zz Räthe. Außer diefen gehören noch zu
dem Kammergerichte einige Aflefloren ‚und mehrere Referen⸗
darien, deren Anzahl auf Bo eingefchränkt if; die Regiſtratur
mit 5 Perſonen; die Hypotheken-Negiſtratur (ſiche dieſe);
%
4
314 Kammmacher. Laufmannſchafts. llden.
die Depoſiten⸗Caſſe, welche des Mittwochs von 9 bis x Uhr
offen tft, mit 4 Perfonen; die Salarten: Caſſe, täglich offen,
mit 6 Perfonen; 20 ertraordinaire Gehuͤlſen, ı Votenmeifter
und 7 Boten, 31 Ingenieurs und Landmeſſer, 7 vereidete Cal⸗
eulatoren, 3 Schreibemeiſter, die zu Comparatione litera-
zum verpflichtet worden, 11 Executoren, 31 vereidete Taxato⸗
res und Taratricen, ı Adminiſtrator der in Berlin jur Vers
waltung kommenden Häufer und Grundſtuͤcke, und ı Kaftellan.
Auch beſitzt das Kanrmergericht eine Bibliothek, welche im Seſ⸗
fionszimmer des Ober: : Appeflations: ⸗Senats aufgeſtellt if; und
zu deren Fortſetzung jeder introducirte Rath und Subatternbes
diente vor ihrer Verpflichtung einen: Beytrag geben. Sie ent⸗
hält die Grauchbarften, das bürgerliche, kanoniſche, Lehn⸗ und-
Eriminalvecht erläuternden Schriftfteller und einige Handſchrif
‚sen. Geſuche werden an Se. Majeſtaͤt den König adreffirt,
zur Eröffnung des Ober: Appellations:, Inftructiond: oder Ci
minal: Senats und in der Regiſtratur abgegeben.
Kammmacher. Im Jahr 1802 waren deren 9, wehft
«3 Geſellen und 13 Lehrlingen. Es iſt ein zünftiges Gewerke.
‚Karten,:fiche Spieltarten. BE
Kartoffelmehl⸗ Fabrik. Eine folge hat C. H.
Schleſing, Jaͤgerſtraße No. 73
Katholiſches Hofpltal, i in der Spandauer Vorſtadt,
Gypsgaſſe No. 3.
Katholiſcher Gemeine » Kiechhof. Dieſer iR vor
dem Oranienburger Thore, wurde. der Gemeine 1777 ange
wiefen, und deu 29 Sept. durch den Pater Elberfeld feierlich
eingeweihet.
Katholiſche Kirchen, ſiehe 1) Ot. PIE Kieche.
e) Invalidenhaus.
onſmamſteft, ilden Die hiefige Surfmenn-
)
j
r
2
|
Keßhin. - Kinberhofpitaf, Frauzöſifches. 318
khaft, außer den befonders privifegirten oder conceſſionirten
Handelslenten, bildet a Gilden, naͤmlich J. dte Kaufmanns
fchaft der Specerey? und Material: Handlung.
Dieſe hat 5 Gildeaͤlteſten, welche ſich außer den gewoͤhnlichen
zwey jährlichen Morgenſprachen, noch jeden Mittwoch Vormit⸗
tags um 10 Uhr im Boͤrſenhauſe verfammeln, 1. Sekretär, 7 Des -
putirte und a Vorſteher eines Armencaſſe. Sie erhiekt ihr Driofe
legium und Gildeartikei vom Churf. Friedrich III. den 10 Febr,
sog. Ein neueres Privilegium erhielt ſie den 7 Jan. 1715,”
und eine Derlaration oder nähere Beſtimmung deſſelben iſt
vom 2o Sept: 1805. Ber in die Gilde aufgenommen werden
wi, meldet fich bey dem jedesmaligen Sildeälteften und bringe
folgende Beweiſe bey: 1) daß er die Haudlung gehörig eriernt
babe, 0) daß er a Jahre als Diener geſtanden, 3) dab ex ein
Vermoͤgen von wenigftens zooo Rthlir. beſitze, und 4) daß er
dae Bürgerrecht gewinnen könne. Fuͤr die Aufnahme wird
30 Rthlr. bezahlt, und ehne dieſe Aufnahme darf Seiner einen
Laden eröffnen oder Handel treiben. Im Jahr 1905 beſtand
dieſe Bilde aus 507 hiefigen und 46 auswärtigen Mitgliedern,
IL Die Raufmannfchaft der Tuch: und Seidens
Handlung. Diefe hat 4 deutfche und 4 franzoͤſiſche Bildes
aͤlteſten, welche fich jeden erften Mittwoch im Monat in der
Scharrenſtraße No. ı verſammeln, 3 Deputirte, 3 Sekretaͤre
ind ı Commiſſarius und vereideten Waaren: Tarator. Ste
erhielt Ihe Privilegtum und Handelsordnung vom Ehurf. Fries
drih ILL, den a Aug. 1690. Die Anzahl der Mitglieder die⸗
fer Sitde war im Jahr 2805: 435.
‚Kesin, ein Sieden an der Havel, im KHavelländifchen
Kreife, 6 Meilen von Berlin und 23 Meile von Brandenburg.
Im Jahr 1801 waren hier 83 Feuerſtellen und 786 Einwoh⸗
wer, welche Ackerbau und Viehzucht trieben.
Kinderhofpital, Tranzöfifches, in der Friedriche⸗
n Fünı
5:6 Kechen. Kirchen- Kran Cafe. ..
ſtraße No. 129, hat 6 Vorſteher und einen Decenomen. Diefa
Anftalt ift befonders für kranke Linder beſtimmt, und ed wird
aud) daben für ihre Erziehung geforgt. Wegen der Aufnahme
der Kinder muß man ſich an das kanpihihe Conſiſtorium
wenden.
Kirchen, ſimmeliche, in Berlin, , fiche 1) Arbeit
Baus. 2) Boͤhmiſche Kiche. 37 Charite‘. 4) Dom. 5) Des
rotheenftäbtifche Kirche. 6) Dreyfaltigkeits⸗Kirche. 7) Frans
zoͤſiſche Kirche in der Kloſterſteaße. 8) Franzöfifche Siehe anf
dem Gens d’Armes Markt. 9) Sramzöfifche Kirche auf ber
Ronifenftadt. 10) Franzöfifche Höfpital: Kirche. 11) Fries
weiche: Werderfche franzöfifche Kieihe. 22) Friedrichs⸗Werder⸗
ſche deutſche Kieche. 13) Friedrichs⸗Hoſpital⸗Kirche. 14) Bar⸗
niſon⸗Kirche. 15) Georgen⸗Kirche. 160) Gertrauten Hoſpital⸗
Airche. 17) Graue Kloſter⸗Kirche. 19) Hedwigs⸗-Kirche
29) Selligengsifts Hoſpital⸗Kirche. ao) Hofgerichts⸗Kirche
in der Hausvbigtey. sr) Jeruſalemer Kirche. au) und ay)
Invalidenhaus⸗ Kirchen. 24) Louiſenſtadt⸗Kirche. 25) Dias
siens Kirche. 26) Neue Kirche. 27) Nicslai- Kirche. =)
Parochial: Kirche. 20) PetrisKirche. 30) Sophien« Kirche.
31) Synagoge der Juden. '
Kirchen. Armen, Eafjen. Die Nicolai: und Mas
ziens Kirche hat eine Armen⸗-Caſſe, welche fchon feit alten Zeis
‚ten srifkirt, und aus Schenkungen und Vermaͤchtniſſen vers
ſchiedener mildehätiger Perfonen entflanden if. Die fämmts
liche jährliche Einnahme beträgt 4500 Rthlr., und es werden
davon an gewifle Arme, deren Umftände vorher genau unter:
fucht werden, nad) der Prediger und des Probftes Beftimmung,
wöchentlich durch die Küfter 3 bis 6 gr. Almoſen ausgetheilt.
Achnliche Armen » Eaffen haben die Petri: Kirche ; die Intheris
riiche Sriederichswerderfihe und Dorotheenſtaͤdtiſche Kirche, der
Dom und Die Rare: Kirche.
x
Kirchen Ditertseiuti. : Rirdpen- Iupochlonen. zug
Kirchen « Directorium, Evangelifch« Reformirtes:
Dieß wurde 1713 von König Friedrich Wilhelm J. geſtiftet.
Es Bat die Beſetzung aller reformirten deutſchen und walloniſchen
Kirch⸗, Pfarr: und Schulbedienungen, Koͤnigl. Patronats⸗
Stellen in der Chur: und’ Neumark, Pommern, Magdeburg,
Halberſtadt, Minden, Lingen, Tecklendurg, Preußen und Schle⸗
Sieh, und die Beſtaͤtigung der von den dazu berechtigten Ges
meinen und Patronen vorieten Prediger. Auch führe es die
Oberaufficht über alle deutſch⸗ reformierte Pia Corpora, und -
reſpicirt überhaupt in reformirten geiftlichen Sachen alles dass
jenise, was in lutheriſch⸗ geiftlichen Sachen von dem Obers
Conſiſtorium beforge wird. Es ftehen dabey der Staatsminis
ſter Hr. von Thulemenyer als Chef, 5 Raͤthe, a Sekretärg,
2 Calculator, ı Canzelliſt, und es verfammele fih Mittwochs
Vormittags uın 11 Uhr in dem Kollegienhaufe in der Linden
ſtraße No 15. Geſuche werden an Ge. Majekät den König
adreſſirt, zur Eröffnung des Hochwuͤrdigſten Evang. eſernie
sen Kirchen » Divestorit.
Kirchen. Inſpectionen, Sutderiiche. Die Hiefigen
Ltd. Kirchen und deren Prediger find in drey Inſpectionen
eingetheilt, naͤmlich: J. Die Berliniſche Inſpection.
Sie iſt die aͤlteſte, und es war ſchon vor der Reformation eine
Probſtey in dem jetzigen Berliner Viertel. Dazu gehoͤren die
Nicolai⸗ Marien: Grauen Kloſter⸗Heiligengeiſt⸗ Friedrichs
Hoſpital⸗ Georgen⸗ Sophien⸗ und Charite ⸗Kirche, und einige
und zwanzig Doͤrſer. Inſpector iſt der Probſt und Ober⸗Con⸗
hfiſtorialrath Hr. D. Ribbeck. IL Die koͤllniſche In⸗
fpection bat ihren Urſprung ſeit 1539. Dazu gehört die
Petri: Gertrauten: und Lontfenftadt : Kirche, Charlottenburg
umd verfchiedene Dörfer. _ Infpector ift der Hr. Probft und
Ober: Conſiſtorialrath Hr. D. Hanflein UL Die Srie
s.3 aerhen⸗ Parochien. Krechen⸗Patronat.
brigawerderfche-Infpectisn,emidtet 76. Es ger
hören dazu bie Friedrichswerderſche, Dorotheenftädtifche, Ia⸗
zufalemer, Neue und Boͤhmiſche Kirche, auch die Städte Alt⸗
Landsberg.und Köpenick nebft einigen Dörfern. Diefer if der
. „gr. Inſpector und Prediger Kuͤ ſter vorgeſetzt.
Kirchen⸗Parochien. Die arlammten Städte von
Berlin find nur. in Anſehung der lutheriſchen Kitchen in -bes
ſondere Parochien eingetheitt. Dahin gehören Die Parochie
“der Nicolai⸗ Marien: Petri⸗ Georgen⸗ Sophien⸗ Louiſen⸗
ſtadt⸗ Friedrichswerder⸗ Dorotheenſtadt⸗ und Friedeichsſtadt⸗
Kirchen. Die evang. Reformirten haben feine Paroechien,
Sondern ein jeder von ihnen kann ſich halten, zu weicher Kirche
ſeiner Confeſſion er wil. In Hinficht der Sakramente koͤn⸗
won es jedoch auch die Lutheraner halten wie fie wollen, und
xs gilt gleich, ob fie in diefer oder jener Kirche taufen laſſen
and zum Abendmahl gehen. Allein die Teauungen und rigen
find ohne Ausnahme an die: Darodien gebunden.
" Rirchen« Patronat. Der Dom und die Drepfaltige
keitskirche haben jede ein eigenes Ditectorium, von welchem
die Befehung der Predigerftellen abhängt. Die Beſetzung der
N arrftellen an der Parochialkirche hängt von den Kirchenaͤlte⸗
fen und Ober⸗Vorſtehern derfelben ab. Von der Sarnifons
Kirche hat das Gonvernement das Patronat, und von de
Boͤhmiſchen Kirche der König. Die Predigerftellen an der
Charite‘ = der Friedrichs: Hofpitallirche umd dem Armenhaufe,
vergiebt das Armen: Directorium. Die Franzoͤſiſchen Gemeine
den haben feit 1715 das Recht, ihre Prediger durch Mehrheit
der Stimmen zu wählen, und die Beftätigung bey Sr. Maje⸗
ftöt dem Könige nachzufuchen. Die katholifchen Geiſtlichen
werden von dem Minifter dDiefes Departements voriret, umd in
\
" Singen, de. Ditectorium. Kischgaffe 319
Gegenwart zweyer Königl, Minifter vereidet. Die Prediger
an allen uͤbrigen Kirchen beruft der, Stadtmagiftrat. Die Lu⸗
therifchen werden von dem Ober Confiftorium und die Kefors
mirten von dem reformitten Kirchen⸗Directorium Namens des
Königs betätigt. Die zwey Proͤbſte und den Inſpector uf
dem Friedrichswerder ernennt der König. .
Kirchen Revenuͤen⸗ Directorium, Ehurmärkis
ſches Amts⸗, hat den Staatsininifter Ken. von Maſſ o»
als Chef, 4 Raͤthe, zn Rentmeifter, ı Sekretär und ı Canzel⸗
liſten. Dieß ift ein Deputations: Collegium aus dem Conſiſtorio
und der Kammer zur beſondern Aufſicht uͤber die Koͤnigl.
Amtsfirchen und über die Verwaltung ihrer Einkünfte und ih⸗
res Vermoͤgens. Alles aber, was die Veraͤußerung der Kirchen⸗
güter, fo wie die Erbverpadhtung derſelben betrifft, iſt dem
Con ſiſtorio vorbehalten.
Kirchenweſen überhaupt, ſiehe 8 Abendmehl. *)
Caffa Montis pietatis. 3) Confiftorium. 4) Geiſtliches
Departement, 5) Geſangbuͤcher. 6) Kirchen. 7) Kirchen⸗
Armen: Eafien. 8) Kirchen Directorium,. 9) Kirchen- In⸗
ſpectionen. 20) Kirchen⸗Parochien. 11) Kirchen» Patronat.
28) Kirchen s Nevenüens Direstorium: 13) Kirchenzettel. 14)
Kriegs: Konfiftorium. 15) Kuͤſter. 16). Miffions s Anftalt.
17) Prediger. 18) Religionen, 29) Taufen. 20) Trauet.
23) Trauung;
Kirchenzettel. Bey den Küftern jeder deutſchen Kir
he wird alle Sonnabende ein gedrucktes Blatt, Kirchenzettel
genannt, für 3 dp. ausgegeben, worauf die Namen der Pres
diger verzeichnet find, die den folgenden Sonntag Vor: und
Nachmittags in allen deutſchen Kirchen predigen werden.
Kirchsaſſe, im Berliner Viertel, auch Neolai Kir
4
⸗
go Kirchgaſſe. Kirchhoͤfe.
gaſſe genannt, geht von der Spandauer Straße nach dem Ni⸗
colai⸗Kirchhofe, hat g Haͤuſer und iſt 55 Schritte lang.
.. Kirchgaſſe, Fleine, auf der Neuftadt, unter den Lin»
den, hat bloß einen Durchgang für.-Zußgänger nach der Mike
welfteaße, 6 Käufer, und ift 50 Schritte lang.
. ‚Kirchgaffe, neue, in Alt: Köln, geht von ber Ger:
trauten nach der Scharrenſtraße, bat 3 Haͤuſer und iſt 85
Schritte lang. |
Kichhöfe, Gottesaͤcker, oder Begräbnigpläge.
Derlin bat folgende größtentheils fehr geräumige Begräbnißs
‚pläge, auf welchen für gewöhnlich Leichen begraben werden.
Es ſind nur fünf davon außerhalb und die anderen innerhalb
‚ber Stadt befindlich, obgleich das Borurtdeil, daß es ehrenvol⸗
ler fen, innerhalb als außerhalb der Stadt zu vermodern,
ziemlich ausgerottet iſt. Die Beyſetzung in den Gewoͤlben der
Kirchen iſt auch nach gebraͤuchlich. Seit mehreren Jahren
werden jedoch nur noch felten Leichen, ganz in Mittelpancte
der Stadt ben der Nicolai: Marien: und einigen anders Kir⸗
‚en begraben, fondern die Begräbnißpläge für diefe Parochien
‚find zum Theil in die fogenannten Vorfiädte werlegt worden.
1) Kirchhof zum Dom, in der Koͤnigs⸗Vorſtadt, in ber
Baumgaſſe, innerhalb der Ringmauer. 8) Der Juden Kine
hof, in der Spandauer Vorſtadt, in der großen Hamburger
firaße, innerhald der Ringmauer. 3) Ein Garniſon-Kirch⸗
Bof, in der Spandauer Vorftadt, in der Todtengafle, inner:
halb der Ringmauer. 4) Ein Barnifon« Kirchhof in derſelben
"Gegend, in der Laufgafle. 5 u. 6) Zwey Armen⸗Kirchhoͤfe in
der Spandauer Vorftadt, Hinter dem Koppenfchen Hoſpitale,
Hoſpitalſtraße No. 59, innerhalb der Ringmauer. 7) Ess
phieri: Kirchhof, in der Spandauer Vorſtadt, umgiebt die ©ss
phiens Kirche, und ift innerhalb der Ringmaner. 8) Georgens
.. Kirch;
%
J Kirchhofsgaſſe. ga.
Kirchhof, in ber Koͤnigs: Vorſtadt, innerhalb der Riugmauer,
„ümgiebt die Georgen » ‚Kirche: 9) Katholiſcher Gemeine:
‚Kirchhof, dor dem Dranienburger Thore, außerhalb der Ring⸗
mauer. 10) Franzoͤſiſcher Colonie⸗ Lirchhof, ebenfalls vor dem
Öränienburger Thore, außerhalb der Riugmauer. 19 Ein
fogenannter Armen: Kicchhof, ebenfalls daſelbſt. 12) Kicchhof
in Neuvoigtland. 13) Kirchhof für Die Bewohner der Stra⸗
tauer Vorſtadt, in der Linienſtraße, No. 2g:, innerhalb der
Stadt, 14) Dorotheenftädtifcher Kirchhof, auf der Neuſtadi,
‚Innerhalb ber Ringmaner, umgiebt die Dorotheenſtaͤdtiſche Kit:
he. 15) Louiſenſtadt⸗ oder Sedaftiand: Kirchhof, in der after
Jarobsſtraße, innerhalb der Ningmauer, umgiebt-die Louiferl-
ſtadt⸗ Kirche: 16) Jacobs s Kirchhof, anf der Lauifenſtadt,
‚in bay Tndtengafle, innerhalb der Stadt. 37) Werderfchen
Kirchhof bey der frangöfifchen Kirche in der neuen Comman⸗
dantenſtraße, auf der Louiſenſtadt, innerhalb der Ringmauer.
—2 Friedrichsſtaͤdtiſcher Kirchhof, vor dem halliſchen Tore,
"ganz außerhalb der Stadt, 19) Meuer Kirchhof der Nicolai:
ind Marien: Gemeinde, nahe am Prenzlauer Thore, jedoch
noch innerhalb der Ringmauer. 20) Kirchhof bey ber Paco»
chialkirche in der Kloſterſtraße, innerhalb der Stadt, 23)
Kirchhof bey der grauen Kloſterkirche in der Kloſterſtraße, in⸗
nerhalb der Stadt, 2) Kirchhof dep der Friedrichswerder⸗
ſchen Kieche, innerhalb der Stadt. 23) Ein Kichhef vor den?
Pots damer Thore.
Kirchhofsgaſſe, auf der onifenftadt, in dee alten
Siagpbeftsaße, awifäpen No. Z und 43. Dieß if igimtfich der
Louiſenſtadt⸗Kirchhof, Welcher auf der rechten Seite mit drop,
und auf der linken Seite mit einigen Hinterhäufern Befest iſt.
Hinten nach der Stallſchreibergaſſe hat er einen Ausgang, und
linke nach der-Sebaftimns : Kirchgaſſe ebenſalls. ih beyn
Eingange ſteht die Louiſenſtadt⸗Kitche. |
v
309 Kirchhofsgaſſe. Kieinegafe
KicchHofsgaffe auch Sephien Kirchhofsgaffe
genannt, in der Spandauer Vorſtadt, geht von der großen
Hamburgerſtraße bis zur Rofenthalerſtraße, hat 35 Haͤuſer
und iſt 500 Schritte lang. Man findet bier die Sophie
Kische und deren Kirchhof. x
Kirchhofsſtraße, in der Spandauer Borabs, acht
von der Sriebrichskraße ‚wor der Kalkſchennengaſſe wvorby,
nach der Waſſergaſſe, hat 13 Haͤuſer und iſt 500 Schritte Lang.
Mo. z iſt ein Theil Des Caſerne des erſten Regiments Artillerie,
welche auf einem ehemaligen Kirchhofe erbauet # wovon ‚die
Straße noch ihren Namen hat. Ä
Kirchſtraße, Neuſtaͤdter, auf der Neuſtadt, von
«
{
unter den Linden nach der kehzenſttaße, hat 9 Harſer und iſt
385 Schritte lang.
Kleider » Magazine, oder Kleider » Handlunget.
GSo wie in allen großen Staͤdten, kann man fi, auch in ges
lin, in einer Stunde mit neuen Kleidern nach der ‚neugfien
Mode verfehen. Mean findet beſonders Kleider: Handlungen
für Mannsperfonen, Schuh⸗, ‚Stiefel: und Waſch⸗ ndlun
gen. Handlungen von alten Kleidungsſtuͤcken find noch hau⸗
figer. Ein Magazin von neuen Kleidern hat ı) 2.3. Oru
be, Friedrichsſtraße No. 189. 2) J. Seidel, an der Spk
telbruͤcke No. 16. 3) Voß, Taubenftraje No. ge. 4) Franz
Vogel, unter ben Linden No. 56. &) Ras, Grünfraße
„No. aß.
Kleinbinder. Deren waren i im Jahr 1802: ‘2o," weil
18 Geſellen und g Lehtlingen. Cs iſt ein zünftiges Gewerbe
Kleinegaffe, in der Spandauer Vorſtadt, seht von
der Linien: nach des, Hoſpitalſtraße, hat 14 Haͤuſer und igt
| 290 Schritte lang.
|
|
r,
we Klewpuer. Lochſtrahe. 323
Klempner, im Ip ¶os waren: 58 Mär, a
" Sefellen und 23 Lehrlinge. Es ift ein zänftiges Gewerbe.
, Klodenfpiel, fiehe Parochtal⸗Kirche.
Kloſterſtraße, im Berliner Viertel, geht mit Mo, s
bey der neuen Friedrichsfiraße an, über den Eleinen Judenhof,
Dapenfiraße, Bifchofsftraße, Königeftraße, Sieber:, Kronen:
und Parochials Kirchgaffe, bis No. Sp an die Stralanerſtraſſe
und zuräd bis No. a18. Sie iſt 1100 Schritte lang. Be⸗
mertenswerthe Sebäude find: Mo. 36 Graͤfl. Haakeſches
Haus. No. 39 Kornmeſſerſches Waiſenhaus. No. go zum
Bertiner Gymnaſium gehörig. No. 45 Franzöfifches Waiſen⸗
haug und Kirche. Mo. 66 u. 67 Parochial⸗Predigerhaͤuſer
und Kirche. No. 74 Berlinifhes Gymnaſium und Grauen:
Kiofter : Kirche. Mo. 75 0.76 Königl. Lagerhaus. Won der
- neuen Ftiedrichs⸗ bis am die Papenſtraße hieß diefe Strafe
fonft das Geckhol. In der Klofterfiraße wird wöchentlich drep⸗
mal Setraides und jährlich einmal Vollmarft gehalten.
ı - Ruapfmader. Im Jahr 1801 waren bier von die
fem zünftigen Gewerbe: 74 Seiden⸗Knopfmacher, nebſt
a6 Geſellen und 6 Lehrlingen; 30 Mesadla und Horn⸗
Kuopfmacher in drey Sabriten; 5 Zinn⸗Knopfmacher
mit 6 Sefellen und 5 Lehrlingen. Außer diefen noch folgende
“2 Rnopfe Fabriken, metallene, 1) 3. Maͤdicke,
Spandauerſtraße No. 46. 2) € Papenguth, : Spittels
markt No. 5. 3) Gebrüder Poͤſch, Waſſertzaſſe No. Sa.
4) €. 2%. Hartwig, diſcherſtraße No. 15. Fe
Kochſtraße, ‚ auf der Friedricheftadt, geht mit OR. 1
bey der Wilhelmsſtraße an, über die Friedrichs⸗ Markgrafen⸗
und Jeruſalemerſtraße, bis No. ze an die Lindenſtraße, und
zuruͤck bis Ne. 75. Sie iſt 2000 Schritte lang. No. 6 und
&R
» Z84. Koͤchn. Köollniſche Stabdiſchule.
56 ſind die⸗ Gebaͤude Aus. Friedriche Wilhelms⸗ vnnelum⸗
und der Realſchule. ne
Koͤche. Deren. hatsen wir 239 im Jahr 1808,
Kuolln an dee Spree, oder Alt · und Men⸗ Kölle.
Dieſer ‚Thal von Berlin, welchet ehemals in den Geogtaphien
als eine eigene Stadt aufgeführt wurde, iſt in der erſten Haͤlf⸗
‚te des ı3ten Safthunderts entjtanden. Mit der Erbauung von
At: Klin wurde der Anfang. gemärht, vermuthllich aus den
Niederiaſſungen von Fiſchern, welche in Berlin nicht meht
Plab genug zu haben glaubten. Seine Benennung koͤmmt
wahrſcheinlich von Koll oder Kollüe, welche wendifche Nas
men Bebäude, die auf Pfählen erbanet find, anzeigen. Neu⸗
Köln wurde 1681 Zu bauen angefängen. Alt⸗Koͤlln iR ganz
von der Epree und deren Graben umflöffen, und Tieöt ſuͤd⸗
weſtlich von Berlin. Mit Neu: Kin hängt es buch 5 Broͤ⸗
gen. zufammen und dieß ſtoͤßt groͤßtentheils an die Louiſen⸗
fladt. Beide haben 23 Straßen, & Saffen und ein Kirchſpich
und in Kit: Koͤlln iſt das größte Gebaͤude von Berlin, nims
lich das Koͤnigl. Schloß. Neu⸗Kolln ‚Hatte im RN 1808
36 Haͤuſer und pr Menfchen, und Au: —* al —
und 11,305 Menſchen. J
* Koͤllniſcher Fiſchmarke, in , At-Röln, yeße vom
Muͤhlendamm bis an die Breites und Roßſtraße, hat 6 X
fer und iſt H5 Schritte ilaug. Das Haqus Mo. 4 zeichnet ſich
aus, und wurde unter Churf. driedrich Wilhelm den Großen
von Nehring erbauet. Es wird bier täglich hiſchmarti ger
halten.
RKoͤllniſche Hauptwache iſt im aelergeſheſe dee
Eblinifchen Rathhauſes, auf der ‚Seite ber Breisenftraße.
Koͤllniſthes Rathhaus, ſiehe Rath haus. |
RKoͤllniſche Stabrfchuler: auf.dem Kdilniſchen, Ratte
Koͤllniſche Vorſtadt. Koͤnlgegraben. as
haufe. Dieſe Schulanſtalt iſt in genauer Verbindung mit dem
Verlinifch⸗Koͤllniſchen Gymnaſium Am Grauen Kloſter, und⸗
gehört zu demſelben. Koͤlln hatte bis 707 ebenfalls ein elge⸗
nes Gymnaſium, welches, fo wie die Schule, in dieſem Jah⸗
ze mit dem im Grauen Klofter vereinigt wurde. Die Schule
Klick auf dem Köllnifchen Rathhaufe. Aus diefer Schufe wer⸗
den die fähigen Schüler in das Gymnaſium des grauen Klo⸗
ſters verfegt. Bey. derfelben ſteht ein Prorector, Hr. Pros
feſſer Schmidt, und 4 Lehrer. Auch ertheilen die Mitgliee
der. des Seminariums für gelehrte Schulen hier Unterricht.
Das Lehrgeld beträgt quartaliter 3 Rthlr. pränumerando, und
wegen der Aufnahme junger Leute wendet mon ſich an den,
Prorertor,
Köffnifche Vorſtadt, ſiehe Louiſenſtadt..
Koͤnigsbruͤcke. Sie fuͤhrt aus dem Berliner Viertel
über den Stadtgraben nach der Konigs-Vorſtadt. Bis 1777
war dieß eine hoͤlzerne Bruͤcke. Frie drich dor Einzige
ließ fie nach Gontards Zeichnung durch Ponmann den
Cohn von rothem Rothenhurger und weißem Seehauſes
Sandſteinen erbauen. Sie hat 4 Bogen und auf dem Gelaͤn⸗
der Rindergruppen von Meyer dem Jünger, Ihrt Länge ift
50 und ihre Breite Zu Fuß. Auf der Derfinifchen Seite hab.
fie rechts und links eine hohe ionifche Sqaͤulenlaube von weißen
Sandſteinen, mit Kindergruppen von. Weyer dem Sjüngern,
und graßen Figuren don Meyer dem Aeltern. inter diefen
259 Buß fangen Colonnaden find Kramläden,
Königsgraben, fiehe Fekungsgrasen.
Königsgraben, am, in der Königs: Borftadt, eine
Straße geht von der Kontre:Escarpe bis zur Muͤnzſtraße, hat
19 Käufer, und iſt 390 Schritte lang. Am Ende derſelben
iſſt ein großes Peoviantmagegin, zu welchem man über eine
Brüde kͤmmt. em.
⸗
—
‚306 Röngsmsaser. Kinigahornaie
iRnigemaner ‚on der , eine Gaſſe im Berliner Ken
tel, ‚geht mit No. bey der Konigsſtraße an, über die Kalande⸗
gaſſe und kleinen Judenhof, bis No. 35 an die Kloſterſtraße
und zurack bia No. 59. Sie iſt 560 Schritte fang, und meh⸗
vere Käufer find in der ehemaligen Stadtmauer eingebaut.
" Königs Palais, auf dem Friedrichsſswerder, dem
Zeughauſe gegen über. - Dieſen Pallaft ließ Churf. Friedtich
Wilhelm der Große für den Marfchall von Schomberg er:
Bauen, und als diefer die brandenburgifchen Dienſte verlieh,
warde es das Gouvernementshaus, bis letzteres 1734 nach Mt
Konigsſtraße verlegt wurde. Mach diefer Zeit wurde ed ver⸗
seößert und die Wohnung des Kronpringen. Se. Matt
Der König haben daſſelbe als Kronprinz ebenfalls ſchon be
wohnt, und bewohnen es nebft er Königin noch, ob es gleich
gesen das Schloß von geringer Größe if. Es hat eine Adlı
fahrt, nur zwey Geſchoß Höhe, und einige Lintergebände und
Ställe. Im Exrdgefchofle find die Wohnzimmer des Kleist
und im zweyten Geſchoſſe die der Königin; rechts iſt ein Gips
. faal, die Verfammiungszimmer bey Ball und Cour, dei
Thronzimmer, ein Opiegelfaal und ein Tamfaal.,
Königsfträße, im Berliner Viertel, geht mit Ro.
bey der Langenbruͤcke an, über die Poft:, Heiligengeif:, Spa
dauer⸗ ZYüdens, Hohenſteinweg⸗, Kloſter⸗, neue Friedricht⸗
ftraße und Konigsmauer, bis No. 5a an die Königsbrüdemd
. guräd bis No. 69. Sie iſt 1170 Schritte lang. Bemerkens
werthe Gebaͤude find: No. 6 das Koͤnigl. Poftamt; Ne. id
Berliniſches Rathhaus; No. ı9 Gouvarnementshaus; No. u
das Gauſeſche Haus. Diefe Straße hieß ſonſt nad dem un
der Königshrücke gewefenen Thore, die Seorgenftraße, und er
Hielt 1702 beym Einzuge König Friedrichs I. den jegim
Namen.
Kinigeormalie , Uegt nicht in der Königs: fr
dern in der Spandauer Vorſtadt, in ber Wanſtraße nifchen
Königs »Borftabe. - Kipekid 23885*
Rein ‚Ch wird vom. gemeinen, Bike. der Bigege
bock genannt.
Kdnigs Vorſtade gontgeſtate „vor dem Re
nigs Thore. Dieſer Theil von Berlin liegt gerade vor dem
innern Berlin, fängt bey der Koͤnigsbruͤcke ar, und hieß ſonſt
Die Georgen: Vorſtadt. Sie erhielt ihren jetzigen Namen
beym Einzuge König Frie drichs J. Die Kirche in derfel⸗
ben heißt jedoch noch die Georgen⸗-Kirche. Erſt um 1680
wurde dieſe Vorſtadt ernſtlich zu bekauen angefangen, md im
agten Jahrhundert wurde fe bedeutend. Syn Jahr 1740 ließ:
König Friedrich Wilhelm T. ale Hauptſtraßen pftaſtern. Zrie
drich der Einzige verfchönerte fie vorzäglich durch Etbauung
der Eontrez Escarpe, des Arbeitshaufes, der neuen Münze,
und anderer Steaßen. Sie hat ıo Straßen, 9 Gaffen und.
nur ein Kirchſpiel, in welches zugleich ein Theil der Span⸗
dauer⸗⸗und die ganze Stralaner Borftadt eingepfartt iſt, und
im Jahr 1805: 553 Haͤuſer und 10,788 Menſchen.
Koͤnigswuſterhauſen, ‚ ein Flecken im Teltowſchen
Kreiſe, Rn Meilen von Berlin, an der Poſtſtraße nach Cott⸗
bus, mit einem Koͤnigl. Jagdſchloſſe, und 2801 mit 36 Feuer⸗
fielen, ı Kirche und 308 Einwohnern. Im Jahr 726° wurde
hier ein Tractat mit Oeſtreich geſchloffen. nz
Koͤpenick Immediatſtadt und Luſtſchloß eMeilen u
von Berlin, im Teltowfchen Kreife, an der Landſtraße nach
Schleſien. Sie hat 2 Thore und im Jahr 1801 waren Hier
13 Käufer, 2 Kirchen, x Schulhaus, » Rathhaus und 1461
Einwohner. Letztere ernaͤhren ſich zum Theil von Viehzucht,
Fiſcherey und Schifffahrt. Der Weg dahin fuͤhrt durch eine
durch das Holz gehauene Allee. Man kann auch auf der Spree
dahin fahren. Die Stadt iſt älter als Berlin. Das Schloß,
in weichem Joachim I. farb, Hat sine angenehme Lage an
⸗
sg Köpehilfer Bruͤcke. Köpmicer Thor.
der Spree; und bey demfelben gehe eine Brucke von Sag Fuß
Länge über .diefelbe. Auf dem Hofe des. Schloffes ſteht eine
fteinerne Statue, deren Bedeutung unbefannt if; fie ſtellt
auf einem Fußgeſtelle von 123 Fuß einen Mann ver, der den
Kopf eines milden Schweins in ber Hand hält. Koͤpenick bat
eine franz. Colonie, verſchiedene Hedeutende Zeugmanufactu⸗
ren und Cattunbleichen, und mehrere Fiſcher, welche in einer
Gegend wohnen, die die Kick genannt wird. Nicht weit von
ber Stadt iſt der Muͤggelſee und die Müggelberge.
Köpenider Bruͤcke, fiche Roßftraßen : Wräde,
neue, |
Köpenicker Feld. Dieß tft ein bedeutender Raum
Adler: und Gemüfeland auf der Louiſenſtadt, innerhalb der
Stadtmauer, zwifchen dem fehtefifchen und hallifchen Thore,
und noch zu kuͤnftigen Anbauten beftimmt. - *
Kdpenicker Kirche, ſiehe Louiſenſtadt; Kirche.
Koͤpenicker Straße, auf der Louiſenſtadt, geht mit
No. ı beym fchlefifchen Thore an, über die Holgmarktaaffe
und einen Durchgang nach dem Kolzmarfte, bie Ne. g4 am
die Waffergafle, und zurück bis No. 174, Sie iſt 3250 Ochtitte
fang. Bemerkenswerth find hier: No. 3 eine Bleiche, No. n
Armatur: Magazin. No. 13 bis 15 erſtes Familienhaus. Ne. 17
Koͤnigl. Proviant: Magazin, Hinter No.6g det König. Holy
markt. Hinter No. 30 und 3ı ein Salymagazin. Zwiſchen
Ne. 103 big 131, 135 big 136, 150 big 161 und 165 big 164
iſt noch Feld oder Ackerland. Mo. 161 Königl. Trainwagens
haus, Mo. 160. Konigl. Amthaus. Mo. 163 Koͤnigl. Korn⸗
Magazin,
Köpenicker Thor. Ein ſolches Thor eriftiet nicht
mehr; das ſchleſiſche Thor wird aber im gemeinen Leben oft
fo genannt, Das alte Köpenicker Thor wurde 1735 abgebres
I ' \
Köpenicker Worfabe. „Roekfähpfets Babrifen. sag
Ken, und land in ber Wallſtraße, der Koͤpenicker Wache gegens
üßer, an dem ‘Plane des Hauſes, welches den Simſon, der die
Thorflaͤgel wegträgt, zum Zeichen hat, _
Köpenicker Vorſtadt, fiche Louiſenſtadt.
Koͤpjohannſche Stiftung. Zu diefer wohlthätigen
Stiftung des Schiffbauers Frieder. Köpjohann gehört nach
feinem Teſtamente vom 3 Juni 1792 dag Haus No. 6 auf dem
Schiffbauerdamm und ein Capital von 5000 Rthlr. Die Ins
tereſſen von beiden find zur Unterhaltung armer Wittwen und
Waifen aus des Stifters und feiner Frauen Familie, nächte
dem aber auch für die Wittwen und Waiſen der Spandauey
Vorſtadt beſtimmt. Die Prediger an der Sophien⸗Kirche ha⸗
ben darhber die Aufficht,
Kohlen, Wald, Hol. oder Saciche Kopien,
u ehe Brennmaterialien.
Koppensgaſſe, in der Stralauer Vorftadt, geht mie
Ho. ı in der Holzſtraße an, bis No. 33 an Gaͤrten nach dem
Frankfurter Thöre zu, und zuräcd Aber die Sangegafle bis
Mo. 63. Sie iſt goo Schritte lang.
Koppenfches Armenhaus, in der Gpandauer Vor⸗
ſtadt, Hoſpitalſtraße No. 59. Dieß Hoſpital wurde von dem
Rathmann Koppe geſtiftet und 1708 erbauet. Es werden
barinnen ar alte Frauen verpflegt. Hinter demſelben find zwey
Armen⸗Kirchhoͤfe, welche Plaͤtze ebenfalls der Rathmann
Koppe fuͤr die Armen angekauft hat. Es haͤngt vom Berlini⸗
ſchen Armen s Divectorio ab, und wird von der Charite aug
verforgt.
Korbmacher. Sm Zahr 1802 waren hier a6 Meiſter,
go Geſellen und 19 Lehrlinge, Es ift ein zuͤnftiges Gewerbe,
Korkſtopſel⸗ Fabriken. Im Jahr 1900 Maren deren
yo, wit 33 Arbeitern. | | ’
350. \ Kotumarkt. Krankheiten.
Kornmarkt, ſiehe: Getraidemarkt.
Kornmeſſer ſches Waiſenhaus, in der Kloſterſtraße
Mo. 39. Dieb Waifenhaus fliftete die 1719 verſtorbene Witte
wedes Bürgermeifters Joachim Sriedrih Kornmeſſer,
welcher bereitd 1715 geftorben war, und den zaften May ıyıy
wurde der erſte Gedächtnißteg der Stifterin gefepert.. Im
| Jahr 1745 fehenkte der Geheime Juſtiz⸗ und Tribunatsath Jos
haun Conrad von Rüffelmann noch das Haus den. Es
werden fo viel Kinder-aufgenommen, als von den von.a6,onke
Nithir: Capital eingehenden Zinfen erzogen werden koͤnnen. Un⸗
er 7 jahren wird kein Kind; Knabe oder Mädchen, aufgenotn⸗
men, und man wendet fi) deshalb an das Reformierte Sirchene
directorium. Auf die Eonfeffion wird Beine Raͤckſicht gensem
men; doch werden die Kinder in der reformirten Tonfeffiom «Me
zogen. Die Abkoͤmmlinge hollaͤndiſcher Famillen haben dem
Vorzug. Stirbt ein ehemaliger Zoͤgling, der Vermogen eis
worben bat, unverheyrathet, ober obne.Reißeserben, ſa erit
das Waiſenhaus, mit Augſchließung der Perwadten. MWenn
ein Ehegatte nachbleibt, fa theilt dieſer mit ben Waiſenhanſe.
Krankheiten in Berlin. Vermoͤge feiner Lage, wer
Breite und Seräumigkeit der Straßen, der vielen Pläge und des
won allen Seiten die Stadt umgebenden wohlangedauten Lan:
des, und der Entfernung von allen Sümpfen, gehört Berlin zu
Ben gefündeften Dertern. Obgleich einige Krankheiten häufiger
als andere vorfommen, fo giebt es doch feine eigentlichen endts
miſchen Krankheiten, die von dem Clima, der Luft und andern
Eigenheiten der Stadt hergeleitet werden koͤnnten. Der Ein⸗
guß.der Witterung und der Jahreszeiten auf den Character der
Krankheiten, tft in Berlin jedoch eben fo merklich ald an andern
Orten. Im Frühling haben wir vorzüglich mit Entzündungen, -
Gichtzufaͤllen, catarrhalifchen, rheumatiſchen uhd kalten Fie⸗
‚ bern zu ſchaffen; in den Sommermonaten herrſthenvorzuͤglich
t t
» =
Kraukheiten. 331
nachlaffende, gallichte und ſchleimige Fieber, zuweilen auch
Faul⸗ und Nervenfieber. Sn der Regel giebt es indeſſen
waͤhrend den Sommermonaten die wenigſten Krankheiten, und
der Junius und Julius find, fo gu ſagen, die Ferien der Aerzte.
"Mit dem Auguft teen ſich mehrentheils die Herbft: Krankheis
ten in; die gewoͤhnlichſten find Durchfälle, Ruhren, hartnaͤb⸗
tige Wechſelſieber, Rothlauf, Gelbfuchten, und mehrere ders
gleichen von einer verdorbenen und fcharfen Galle oder von car _
carrhaliſcher Schärfe herrührende Krankheiten. Mit dem Wins
ter kommen bie Entzuͤndungs⸗Krankheiten mehrentheils zum Vor⸗
ſchein, welche jedach felten rein entzuͤndlich find und gewoͤhnlich
eine gaſtriſche and catarrhaliſche Complication haben. Sporadis.
füge Krankheiten aller Art giebt es beftändig in Berlin; nur
daßſ ſic, wie aller Orten, von der herrfchenden Conſtitution mehr
oder weniger in ihrer Form abgeändert werden. Außerdem
vergcht ſelten ein Jahr, wo uns nicht irgend eine Epidemie,
Beimfudyen ſollte. Die Blattern graffiven einzeln mehrentheils
das ganze Jahr hindurch, jedoch nur noch bey der ungebilde:
ten Bolksclaſſe und befonbers bey denjenigen, welche hartnaͤckig
genug find, hrs Kinder lieber aufzuopfern, als fich des wohl:
thätigen Konigl. Impfungs⸗Inſtituts der Schugblattern zu
bedienen. Im Jahr 1805 ftarben noch 947 an den natürlichen
.Pocken. Wurmkrankheiten find eine gewöhnliche Plage unſe⸗
‚zer Kinder, und am haͤufigſten kommen Spuhlwuͤrmer vor.
Auch die Skropheln gehoͤren zu den Zufaͤllen, welche unſere
Kinder plagen und erſcheinen ſelbſt noch in mannbaren Jahren.
Berlin ſteht in dem Ruf, daß viele Menſchen hier an ber
Schwindſucht oder Auszehrung flerbeg, und unfere Todtenli:
ſten beweiſen wirklich, daß über 1000 Menſchen bucch dieſe
Krantheiten ein Opfer des Todes werden. Im Jahr 18085 far:
ben daran 1659 Derfonen, und in Wien 3856, obgleich das
letztere nur ein Drittel mehr Einwohner als Berlin hat. So
anſehnlich dieſe Anzahl auch iſt, fo ſterben dennoch in Berlin
‘
358 Krankheiten.
verhaͤltnißmaͤßig weniger Menſchen an der Schwindfacht, elf
zu Paris, London und Wien, und dieſe Krankheit iR Abe
Haupt in allen großen Staͤdten häufiger ald anderwaͤrts. Gie
mürhet am ftärfften zwifıhen dem zo Bis Zöften Jahre, um
befaͤlt das männliche Geſchlecht Häufiger als das weibliche
Die Urſachen, welche diefes Uebel herbenführen, find Luxus an
Dürftigkeit, welche in großen Städten mehr ats auderwärtt
ängetroffen werden. Man bat zwar den im Sommer bey und
haufigen Staub, als eine Urfache der Lungenſucht anführen
Wollen; allein ob er gleich den Lungenkranken gewiß nicht dien:
Ulch iſt, foifterdoh wohl niemals die Urſache pa
Biefem Uebel. Der hiefige Staub beſteht aus einem ins
Ferft feinen, nicht fharfen und in unfern &äften niht
unauflosbaren Sande, der größtentheils wieder ante
worfen wird, und od man gleich bey verfchiedenen Lungenſace
tigen nach ihrem Tode erdige Concremente in den Lungen aw
trifft, fo find diefe von einer ganz andern Beſchaffenheit ad
unfer Sand, und werden auch an andern Orten, wo tea ft
häufiger Staub ftatt findet, ebenfalls bey Schwinhfüchtigm
bemerkt. Daß eine angebohrne Anlage zur Ergengung die
Uebels viel beytrage, und daß diefe von Eltern auf Kiabe
fich fortpflange, {ft befanne, und erklärt die zunehmende Ber
Beeitung dieſes Mebels. Die Schleimfchwindfuchten find inf
falls hier nicht felten, Zu den häufig, zumal dep Bernehunt
und Gelehrten, vorkommenden Krankheiten, gehören du eb
lenſteine, und werden bey beiden Geſchlechtern angerreft.
Seltener kommen Nieren : und Bfafenfteine vor. Bruͤcht fm
häufig, befonders bey folchen Perfonen, weiche ſchwere Arber
ten verrichten, und Leiftenbrüche mehr als andere, fowohl be
männlichen als weiblichen Gefchlechte. Außer den Nerven
franfheiten leidet das weibliche Geſchlecht noch beſonders M
dem weißen Fluß. Topifche Schwäche der Geburtächeile und
Zufluß der Säfte daſelbſt, iſt die nächfte Urſache dieſes Uebeli,
|
ü
D
Krauſenſtraße. Krausgaffe. 833
und feine Häufige Erſcheinung laͤßt ſich fehr leicht begreifen, j
wenn man die meibliche Erziehung und Lebensart, Diät, to
ctuͤre, Schauſpiele, in Anſchlag bringt, Die Liebesſeuche kommt
in großen Ktädten häufig vor, und Berlin fteht in Diefer Hin⸗
ficht leider in einem böfen Rufe, , Mancher Ausländer hegt
die Meinung; daß man nicht in Berlin geweſen, noch viel gs
niger ein Berliner feyn Löhne, ohne mehr oder weniger von dies
fem Uebel gelitten zu haben. So arg tft indeffen die Sache
Bottlob nicht. "Die Ausbreitung dieſer Krankheit iſt zwar, ſy
wie in jeder volkreichen Stadt, alfo auch bey uns, allgemeinet
als auf dem Lande, indeffen nicht häufiger als "anderwärtd,
Sehter der Verdauungswetkzeuge ſind ſowohl in höhern ala nies
dern Ständen ein allgemeinas Uebel, und entſtehen theils aus
Schwelgerey, .theild aus anhaltendem Sitzen. Die hitzigen
Krankheiten richten ſich bey uns, wie üͤberall, noch det Jahres
zeit, den herſchenden Conſtitutivnen und dem epidemiſchen Cha⸗
racter. Rein entzündliche und faulichte Fieber ſind ſeltene Ew-
ſcheinungen. Mit ſporadiſchen Krankheiten aller Art haben um
fere Aerzte unabläfjig zu ſchaffen. Fruͤhlingscuren ande man
hier, wie uͤberall, noͤthig zu haben,
er. Kraufenfteaße, auf der Feledrichsſtadt, geht mad; %
bey der Mauerſtraße an, über die Friedrichs⸗, Chartörtens;
— und Jeruſalemerſtraße, bis Po. 43 mm Ende
des Doͤnhofſchen Platzes, und zuruͤck bie Mo, 77.Die if
000 Schritte fang. W '
: Rreautgafje, in der Stralauer Verfede geht Br dee
großen ReanHurterfirafie mit So. ı an, über die Lehm⸗, Ro⸗
ſen⸗, Auer» und Langegaffe, dis No, 27 jur Hoigſtraße, und
‚gurüd his Mo. 56. Sie iſt 950 Schritte lang, und hat ihren
Damen von dem ehemaligen Staatsminifter von Kraut. Ein
von ihm 1780 hier angelegter Garten, fam nachher an den
Gtafen von Hoak.
"534 Krei· Ceſſe. Kriezt· Caſe.
Kreis⸗Caſſe, Nieder Barnimiſche, Contte⸗ e.
sarpe No. 38. Ben derfeiben ſteht ein Kreis : Steuer : Eiameb:
mer, Kt. Kammer: Affeffor Schul ze, 2.Nendant, z Ausrei⸗
tr und e Boten, und die
‚Kreis Caſſe, Teltowfche, Leipzigerfitaße Se. 29
dir einen LandEinnehmer, Hrn. Hofrath Brandin, = Aut:
reiter und 2 Boten. Beide Caſſen baden die Conttibutions⸗
Cavallerie⸗, Marſch⸗, Fourage⸗, Metzkorn⸗, Lehnpferdes und
Land⸗Armen⸗Gelder vom platten Lande zur Einnahme, mund
hängen von der Churinärkifchen Kammer ab, Ihre Caſſen⸗
Vorraͤthe liefern fie an die Churmaͤrkiſche Kriegs⸗Caſſe ab.
Kreugtzgaſſe, auf dem Friedrichswerder, get von ber
Oberwaſſerſtraße über die Kurſtraße nach ber Drioderwaiikrul,
tar Haͤuſer und ift zıo Schritte lang.
Kriegs. Canzelleh, Geheime, im Seitengebaͤnde des
—** Kurſtraße No. 52 und 53, iſt täglich offen. In
derſelben werden alle Offizier: Patente und Demifjionen ausge
fertigt, und auch die Nungliften geführt. Es ficht ein Direr
stor, Kr. Obrift von Maiſchitzky, ı Kriegsrarh und 8 Se⸗
kretaͤre Bey derfelben. Geſuche werden an die Koͤnigl. vr
loͤbliche Geheime Kriegs⸗Canzelley adreſſirt.
. Kriegs. Caſſe, Churmaͤrkiſche, auf dem PR
Schloſſe und. täglich offen. GE ftehen bey derfelben ı-Dber:s
Empfänger, x Eontroleur, a Laffiree und x Eaſſenfchrecder.
Sie gehört. zur Ehurmärkifchen Kriegs» uud Damalnıy Kan
mer und in fie fließen die Einnahmen der Kreis⸗Caſſen.
ce Kriegs. Caffe, Generals auf dem Koͤnigl. Schloſſe
und täglich offen. Sie wurde 1708 von König Friedrich Wül⸗
“Helm I. errichtet, und gehört zum Reſſort des Milttärdeparter
ments des SeneralpDirestoriume. Sie hat ihre Einnahme von
den Haupt⸗Kriegs⸗Caſſen der Provinzen und von deu Acciſe⸗
N
Keriegs⸗ Collegium. 335
“Coffen. Aus ihe füllen fih bie Regiments s Caffen, General⸗
Kleider⸗Caſſe; General⸗Magazin⸗Caſſe, Remonte-Eaffe, und
- in-Rrtegögeiten die Feld: Kriegs:Caffe. Es ſtehen dabey als er⸗
ſter Kriegtzahlrueiſter der Kr: Geheime Kriegsrath Rabe,
a zweyter Kriegszahlmeiſter, Buchhalter, ı Vere ſpondean
2 Caffirer und 4 Sekretaͤre.
; Rees Kollegium, Ober, Hat feinen @ig daf dem
Friedtichswerder, im Süsftenhaufe, Kurſtraße Do. 50 und 55
Es ward ˖ von König Friedrich Vilhelm II. geſtiftet, dur
das Pukont vom. agſten Juni 1787 organiſirt, and demſelben
bie Entſchoibung und Fuͤrſorge in allen und jeden Angelegenhei⸗
ten des. geſammten Kriegsweſens, mit’alleiniger Ausnahme deu
” Relessopstationen uͤbertragen, mit: dem Anſchu uud den Präs
rogatipen ciues Oberlandes⸗Collegiunis. Konig Brisdricdh.
Wilhelm BI. aͤnderte die Organiſation und Geſchaͤfte Defkte
‚den dahin ab, daß es gegenwaͤrtig in folgende drey Departe⸗
ments und Ober⸗ Direstionen verteilt iſt. Erſter und Ober⸗
Kriegs Präfldent iſt dee Regierende Herzog von Braun⸗
ſchweig⸗Wolfenbuͤttel, und Bir: Dber: Kriege: Praͤſtdent
der General Feldinarfchall und Gouverneur, Herr van Möo l⸗
lendorf. Dasıte Departement beforgs in Werbindang
mriit dem Militaͤr⸗Departement das General⸗Direckoril die Änges
„Segenheiten der Infanterie, Cavallerie und Artillerie, lingieichen
der allgemeinen Feldbaͤckerey, des Feldlazareths und Tracnweſens
der Armee. Dieß erſte Departement beſteht aus dem Director,
Son von Die thert, wirklichen Geheimen Etats⸗ und Kriegs⸗
minlſter und Generalmajor, 4 Affeiforen,: 4 Affütenten, 6 Se⸗
retaͤren, 4Regiſtratoren, ⸗ Jonrnaliſten, und aus der gemnein⸗
ſtchaftlichen geheimen Canzley mit dem Militär: Departement.
Das-ate- Departement beforge das Armatur s und Mon⸗
Lirungswefen, und hat einen. Disester, 1.Afleflor, 3 Sekretaͤ⸗
ve, x Journaliſten, ı Caffirer, ı Spediteur und 5 Canzelli⸗
den. Das Ste Departement hat dad InvAlidens’und des
336 Krlegs Conßſtorium. Krögel,
won Reepflegungsweſen, und beſteht aus bem Dingtor Gem
eal. her Sinfanterie Hrn. von Tolong, ı Aſſeſſor, a Gelwerk
een, .ı Regiſtrator und 4 Conzelliſten. Geſuche werden an
Dr. Majeſtaͤt den König adreſſtet, mit dem Beuerken, ei
‚welches Departement die Sache gehört.
Kriegs · Cenftitortuär, hat feine. Deſfanen in der
Beucral⸗Auditoriatsſtube im Fuͤrſtenhauſe; Kurſtraße Re. 9
und 53. Es wurde durch die Inſtruction vom Ran Kpriäsdgn
gesundes, ud näher organiſirt Durch das. Militär» Conſtſe
rlal· Reglement vom a / ſten April 17.2. Dur die Delta
Yon nom a5ten. Juli 1750 iſt rs mit ben General: Auditorie
Daropaßen kombinirt, daß es aus ben Miegliedern bad Chen
ral ; Auditoriats, mit Beypronung des Feldprebſtes, und, ia
wi⸗uchen Ehefchsibungsischen, mit Zuziehaug zwener Dtab⸗
uffigiart, kaftaht. Zum Meſtort des Kriens: Copſiſteiuns gehᷣ⸗
von. alle Eoufiftorial:, Mateiwonial⸗ und Kirchenſachen ber
ode Militärgerichten untermorfenen Perſonen, wie dem
Wnahrfeuipere die Garniſon⸗ Geld», und Batailleneptedigc.
ſowohl in Perſonal⸗als Amtsſachen, unter deinfelben ſehen.
Die wiher Offigiere anzuſtellenden Klagen werben In erſter,
die Sachen ber Unteroffiziere und Gemeinen in zweyter Inſtanz
von dem Kriegs: Conſiſtorium entſchieden. Auch prüft, Comfiäs
Wirt und orbinist der Feldprobſt die zu Feldpredigern vorgo.
(Elagtnun Candidaten. Es beſteht aus dem General: Kubie
wur, Den; Geheunen Ober⸗Juſtijrath von Könen, 3 Mer
Audireuren, den Referendarten, ı erpebirenben Befteelig
. Neoiſtvator, der Gebuͤhren⸗ Caſſe, der Canzley und der Zu
bin Caenniſſion des General: Auditoriats. Geſuche werben aM
das Koͤnigl. Hochloblich⸗ Oeneral⸗Auditoriat adreſſitt, mit Deum
Weyfigene für das Kriege » Epnfikorium,
Krdgel eine Gaſſe im Berliner Viertel, geht vom
. Mol
: . Keonengaffe. Kuchenbaͤcker. 337
Moiltenwarkt bey No. 3 nach Ber Spree, bat nur ein Vorders
haus, und ift 285 Schritte lang. »
Krouengaſſe, im Berliner Viertel, geht von der Kies,
Rec: nad ber Iadenſtrate, bat 26 Hanſer, und iſt 140 Schrit⸗
te lang.
Kronenſtraße, auf der eier gehe geht mit Nio.ı
von der Mauer⸗ und Kanonierftraße an, über die Friedrichs⸗,
Chartotten⸗· imd MWarkgrafenſtraße, Bis. No. 24 an die Jeru⸗
| ſalemerſtrabe, und zuruck bis No. 76. Sie iſt 850 Schritte
lang.
Kronprinzliches Patais, auf bem Friebtichewerdei,
in der Ober? Wallſtraße No. r.. Dieſen Pallaſt lteß von 1730
bis 2738 der General von Bechefer und fein Schwiegerſohn
der Großkanzler von Cocceji erbauen. Spaͤterhin kaufte ihn
der Markgtaf Heinrich von Schwedt, und wach dirfem befaß
pn bee Prinz. Ludwig von Preußen: Ex hieß daher eine Zeit
dang das Markgraͤfliche Palais, und dann Primj Ludwigs:
Paloais. Yes bewohnt ihn Se. Koͤnigl. behen be Keonpriz
und der Dein: Friedrich.
Rrögersfelde, eine Ziegeley, nahe bey Ber, auf
dem Temypelhofſchen Felde.
Kuchenbaͤcker. Berlin iſt reich an dieſem Gewerbe
und an Liebhabern deſſelben. Ueberall findet man Kuchenbäder,
und anf allen Promenaden wird Kuchen fell geboten. Außer
din Hgentlichen Ruchenbädern, "deren es 40 bis 50 giebt, fin⸗
det man auch bey den Conditoren Gebackenes, und ſelbſt beh
mehreren gewoͤhnlichen Baͤckern. Die Kuchenbaͤcker haben of⸗
fene mie Bequemlichkeiten verſehene und zam Theil fhön de:
korirte Laden, und faſt bey allen ift das Gebackene gut. ‘- ©te
führen zugleich Emaan, und gewoͤhnlich auch) Chwwotate und
Punfg, - . . —
9
356 Küde,, Königliche . Kun: Kammer.
Kuache, Konighiche, oder Hofr Küche, auf dem
König. Schloſſe im Quergebdude unter No. ı1. Eine ander
Kuͤche ik im Bouterrain des Fluͤgels an der Stechbahn. Zur
Hofkuͤche überhaupt gehören 3 Küchenmeifter, 3 Küchenfdreis
ber, 2 aügencommiffarii, 8 Mundkoͤche und 3 Campagne⸗
Köche.
| | Kürfchner, gewöhnlich. auch Raugpäntter „ge
Bannt, befonders diejenigen, welche offene Läden haben, und
mit alleriey ſelbſt verfertigten Pelzwaaren handeln. Im Jahr
wBo2 gab es hier 25 Kuͤrſchner nebſt 43 Geſellen und 3 Lehr:
lingen. Sie haben eine Innung.
| Kuͤſter. So nennt man hier die Unier⸗ iecheri⸗⸗
hienten, welche an vielen anderen Ort Krane genaum
perder.
Bull, bildende, ſuhe: Koabenie- der ‚Anke.
e) Anckellung. : 8) Bildergallerie. 4) Bildhauer. SYD
wmäl..: 6) ‚Fommfihnetder. 7) Gemaͤldeſammlungen ' won
Privatnetſonen. 8) Sranenflofter Gemaͤlde Sammlung. +)
Holzſchneide⸗ Kunft. 10) Kunſthandlungen. 22) anf: nd
Maturafien: Kammer. 18) Kupferficcher. 128) Rupferiie
Sammlungen. 14) Dialer. 15) Steinplatten : Drud,
Kunſthandlungen. Man findet Hier mehrere reide
Magazine von Kunftfahen. Dahin find zu rechnen: )
Kolbe und Cuvri, Schloßfreyheit No. 3. 2) Schrei⸗
ber, Ober: Wallſtraße No. 3. Z) Friedrich Wichman
und Cyinp. Behrenſtraße No. 49. 4) Schropp. und
Comp, Königs s und Heiligengeiſtſtraßen: Ede. 5) E 9
Winkelmann, Taubenſtraße IR. 31. (Eiche auch Kupfpı,
ſtichhaͤndler. )
Kunſt· und Maturaiien · Kammer, ef vom &h
nigl. Schloffe. Ste ſteht unter der Academic der Wiſſeuſchaſ⸗ |
Kunf. Kammer. 839.
1, und E beſondere Aufſicht über dieſelbe Hat ber Kr. Bir
bliothekar Henry, an ben man fih um den Einlaß zu wen⸗
‚den hat. . Die erfte Anlage zu diefer Sammlung wurde unter
Churfuͤrſt Zriedrid Wilhelm dem Großen gemacht, und zu
diefem Ende wurde alles, was hin und wieber zerſtreut aufbe—
wahrt, aber zu diefer Abſicht Diehlich war, zufammen gebracht.
Im Jahr 1298 wurde fie der Aufjicht der Academie der Wis
fenfchaften anvertrauet und auf ihren Antrag noch fehr ver-
mehrt. 1Bo2 faufte der König das berühmte Blochſche
Fiſch⸗- und Naturalien s Cabinet dazu, und im Jahr 1805 eine
bedeutende Sammlung von 333 detrurifchen Gefäßen, die bisher
Hennin der Jüngere in Paris befaß, nebſt einer Vorſtel⸗
fang eines großen Theils der Schweiz: in erhabener Arbeit,
von Eugen Maller verfertigt. Der Flaͤchenraum, den es
vorſtellt, beträgt 330 Quadrat⸗Meilen. Auch hat Alex. von
Ham bo id die Kunſt Kammer durch Figuren, Awmerikaniſche
Betimen vorſtellend, merkwuͤrdig bereichert, und von ſei⸗
nen Reifen in den Jahren 1800 bis 1805 hierher geſchickt. In
der Naturolicuſammlung ſrehet man viele ausgeſtopfte vier⸗
faſige Thiere und Voͤgel, Mineralien, Foſſilien, Koncretio⸗
wen und Verſteinerungen. Unter den Naturſeltenheiten iſt
das in Litthauen gefundene Geweih eines Hirſches auffallend,
um deſſen Kopf der Stamm eines Eihbaums gewachſen ift,
fo» daß der Kopf im Holze fefifieckt und die Geweihe auf allen
Seiten beroorragen. Unter den Kunftfachen find bemerkens⸗
werth: der Pommerſche Kunſtſchrank, ein Meiſterſtuͤck ſeiner
Art, weicher um das Jahr 1606 zu Augsburg für einen pom⸗
merfchen Herzog verfertigt worden; er enthält mehrere Zunft:
Rüde und alles mas man damals zu einer vollkommenen Haus:
baltıditg brauchte. Ferner ein kleines Schiff, welches von ſelbſt
läuft und ſich umwendet; eine lange Kette aus einem einzigen '
Stück Holy gefchnitten ; eine elfenbeinerne ausgehöhlte Kugel,
worinnen man eine Difche mit einem Gemälde fiedt; das
Ye
®
>
>40 Kunft- und Zeichenſchule. Kupferſtecher.
Vegräbniß und die Kreugigung Chriſti auf einem Pfefigten;
ein Kirſchkern mit 265 Geſichtern; der. große Churfürf ya
Pferde, aus Eifin geſchnitten von Gottfr. Lengeber, und wik
andere Kunſtſchnitzereyen. Allerley Bildhauerarbeiten von
Holz, Marmor, Alabafter, Gips. Eine Menge Kunfarkkı
ten von Bronze, Kupfer, Stahl, Eifer, Silber, Gab, &
fenbein, Bernſtein, Porzellan, Thon, Stroh, Papie, 9
Wachs boffirte, punktirte, in Glas gefchliffene, und Mini
und Emaille⸗Gemaͤlde, optifche und mechanifche Kunſtſachen
Kunft und Zeichenfchule, fiehe Academic drt
Kuͤnſte. | .
Kupferdrucker. Die Anzahl ber Kupferdrudergen |
iſt auf 15 angewachſen, und es find einige Darunter, weder»
ne ſeltene Kunſtfertigkeit beſizen.
Kupfergraben. Dieſer Berbindbangs + Canal ſas
ſich bey der kleinen Weidendammer Vruͤcke an, und 1 2)
der eifernen Befife wieder indie&pre. .
Kupfergraben, am, anf der Neuſtadt, eine Kurt
des genannten Kupfergrabens von gleicher oder 530 Sqcin
Laͤnge. Sie hat 7 Käufer, unter weichen Io. ı bie 3 Are
tie: Safernen find. |
Kupfergraben - oder Seltungsgraben » Biu
Eine hölgerne Bruͤcke am oben genannten Kupfergraben. .
Kupferſchmiede. Im. Jahr 1802 waren 25 Rift,
30 Geſellen und 21 Lehrlinge. Es iſt ein zünftiges Gewtch
Kupferſtecher. Es iſt wohl zu vermuthen, dab he
auch an Kupferfterpern kein Mangel ſeyn ann. Im Jahr ii,
‚ zählte man deren 44. Ich will die Vorzuͤglichen hier a |
und verweife auch auf bie Rubrik Schrif tſtecher. —92
dir. 2) D. Berger. 3) Bollinger. 4) Sr. Bolt. Hd
- horn. - 6) Freidhoff. 7) Frick. 8) M. Hand. 9) ud
Kupferſtichhͤndler. Kurſtraße. "342
Hr). Jury. 11) J. F. Krethlomw. 10) H. Meil. 23) Mey:
er. 14) Richter. 15) Ringk. 16) Wachsmann.
Kupferſtichhaͤndler. Die vorzüglichen in dieſem Fache
der Kunſt find folgende: 1) Hr. Profeſſor und Kupferſtecher
Freidhoff, Markgrafenſtraße No. 51. 0) Gaſpari Weiß
und Comp., Leipzigerſtraße Nr. 45. VAR. Schiavo⸗
Berti, unter den Linden No:ıg. 4) J. B. Weiß, Mohren⸗
ſtraße No. 17. 5) Schropp und Comp., Koͤnigs⸗ und Hei⸗
ligengeiſtſtraßen⸗Ecke. 6) A. Philipſon, Jaͤgerſtraße No. 40.
7 Aßner. 8) Joh. Morino, Markgrafenſtraße No. 45.
Kupferſtich ⸗ Sammlungen von Privarperfonen.
Angefehene Sammlungen befigen folgende: 1) Hr. Mufitus
Bad. a) Hr. Concialini, Königl: Sänger. 3) Hr. Dh
sector Friſch, Hoſpitalſtraße No. 50. 4) Ar. Schaufpieler '
Herdt. 5) Kr. Kammerherr von Keith, Taubenftraße No.
4. 6) Ar. Ordensrath König,. neue Schänhauferfiraße
No. 5, Hat viele Kupferftiche, vorzäglich über Brandenburgi⸗
ſche Segenftände. 7) Kr. Geheime Kriegsrath Krüger,
Spandauerſtraße No. 29. M) Ar. Bärfermeifter Lietz mann.
9) Ar. Medailleur Fried. Loos. 10) Hr. Buchhändler Maus
rer. a1) Dr. Kammerherr Graf von Neale, Wilhelmeftraße
No. 6. 12) Profeſſor Wadz eck, am Cadettenhauſe, beſitzt
eine große Sammlung von Portraits merkwuͤrdiger Branden⸗
Burger.
Kurſtraße, anf dem Friedrichswerder, geht mit No. x
bey der Jaͤgerſtraße an, vor ber Holzgarten⸗, kleinen Jaͤger⸗,
uften Leipzigerſtraße, Kreutz⸗ und Schuſtergafſe vorbey, bie
Ne. 27 am Spittelmarkt und zuruͤck bis Mo. 53. Sie iſt 555
Schritte lang. Ne. ı tft das Adreßs oder Leihhans, und No.
53 und 54 das Särftenhaus. Die Gegend von der alten Leip⸗
iger: bis an bie Yerfuße, hieß fenft die alte Brinnihte
ſtraße. RF .
.
”
342 Kurjzeſtraße. lagerhaus. |
-Kurgeflraße, in der Königs: Borftadt, geht von de |
Landsbergerſtraße Aber die Baumgaſſe nach der Kaiferfrifl,
dat ao Käufer und ift 240 Schritte lang. Die Houͤtſte da
Straße gehört zur Stralauer Vorſtadt. u
£ Z—
Lackir· Fabriken. Es giebt mehrere Lackirfabrilen md
jeder Unpartheyiſche wird geſtehen, daß die hieſigen lackienn
Waaren, als Caffeebretter, Dofen und andere Sachen, niit
alfein einen fehr dauerhaften und fchönen Lad Haben, ſonden
auch ganz geſchmackvoll gearbeitet find. Dieſe Fabriken unter: !
hielten im Jahr 1900 48 Arbeiter, und find jetzt folgende: i)
Andreas Goͤpp, Schlofplag Ne. 15. 0) Stopmfltt.
und Comp., Wilhelmsftraße No.g8 und Stechbahn No.6. 9) |
Chevalier, Letzteſtraße NRo.9. 4) Nathan Oppenheim |
Adlerſtraße No. 6. 5) C. P. Wilke, Lindenſtraße Re.
6) J. C. Herold, Sophien⸗-Kirchgaſſe No. 24. Legt I
feet bdloß Doſen, und beſchaͤftigte damit im Jahr 180559
Beiter. . |
Lagerhaus, in der Kloſterſtraße No. 75 und 76. m
weitläuftige, ehemals das hohe Haus geriaunte Gebaube WE
erſt die Churfurſtliche Burg, und iſt vermuthlich tm aaten af"
Hundert erbauet. Im Jahr 1415 den nöften Decbr. nahm x
EStammvater des Königlichen Haufe, Churfarſt Friedtiäk |
Lie Huldigung in demfelden an. Das Gebäude iſt 5 Sr
hoch, und die linke Seite deſſelben, welche 1712 ao
1726 wieder aufaebauet wurde, gehörte ehemals zu dem den
- Hoßenden Grauen⸗Kloſter. Ein Hof führt durch beide
haus⸗Gebande nach der neuen Friedrichsſtraße. Nach den da
des jetigen Schloſſes verliehen es die Churfuͤrſten mehr
Derfonen, und 713. fam rd an den nachherigen Stantteist
‚fir von Kraut; Diefer errichtete darinnen ein Enger von
agerhaus. 343
ie, und davon erhielt es feinen jetzigen Namen. As dieſer
Woliniederlage wurde Bald nachher eine Manufactur, und ges
dieh nach and nach zu der jeßigen großen Manufactur von fei-
uen und ordinären Montirungstächern und leichten wollenen
Zeugen, wodurch über 2000 Menſchen ernähet werden. Bis
zum Jaht 1717 hatte don Kraut die Manufactur für feine eigene
Rechnung und mit Schaden geführt. Von biefer Zeit an traf
er mit der Churmaͤrkiſchen Landfihaft in Affociation, und jeder
Theilhaber gab 100,000 Rthir. ber, welches Capital der Kö⸗
nig garantirte, auch in ber Folge mit 100,000 Rehlewerftärk:
te, und noch überdieß 20,000 Rthlr. zu Anfegung mehrerer
Stühle beſtimmte. Zur größern Anfnahme dieſer Manufactur
trug 17i9 das Verbot aller Ausfuhr der Wolle viel bey. Als
1725 der :von Kraut flarb, cedirten deſſen Erben ihr Capital
dem Porsbainfhen großen Waifenhaufe, und verſtaͤrkten ſol⸗
des nachher noch mit 130,000 Rthir. Die Ehurmärtifche Land⸗
{haft folgte diefem Benfpiele, und das Waifenhaus kam bier:
durd in den eigenthämlichen Befiß und Genuß des Lagerhaus
ſes oder in den Werth von 430,000 Rthlr. nebft dem dazu ges
hörigen Inventario von Geräthichaften; Waarenlager und .
Eafien. Im Jahr 1764 wurde es dem Fabrikauten Henry
Schmidts, der zu Aachen eine Tuchmanufactur befaß und
biefe aufgab, gegen eine jährliche Recognition von es, ooo Rthlr.
an das Waiſenhaus, in Erbpacht uͤberlaſſen, deſſen Erben es
nech jetzt beſitzen, und in ſo fern von dem Militär: Departe:
ment abhängen. Die Sabrikation wurde hierauf in dem ER:
gerhauſe anſehnlich eriveitert, befonders da Henry Schmidts
den Fond angeblich noch mit 470,000 Rthlr. vergrößerte. Nach
dan Tode des letzten Schmidts, Simon Andre‘, tft der Schwa⸗
ger deſſelben, der geheime Commerzienrath von Wolff, welcher
ſchon mehrere Jahre vorhero die Geſchaͤfte mitführte, in den
Beſitz der ganzen Manufactur getreten. Die feinen Montirungs⸗
bücher fur Die Offigiere beh der Armee, werben ausſchlleßend
—4
— —
— — — — — —
344 Sandchartn-Hanblumgen. Landeshoheits. Dep.
im Lagerhaufe verfertiget; desgleichen viele ordinäre Lade
und wollene Zeuge, und viele Tuchweber in Berlin, Yenuden
Burg, Ruppin und Treuenbrietzen, - liefern ordinaͤre Montb
- eungstächer hierher. Das Lagerhaus ift mit allen Anal
zu einer großen ˖ Manufactur verfeben,, und befigt noch hiner
den angegeberien Gebäuden ein großes Weberbaus, in ter
neuen Sriedrichsfttaße am Stadtgraben,; weiches Friedri
der Einzige 1783 erbauen ließ; desgleichen an der Otte
lauerbruͤcke das Haus No. 2; in welchem ein Drucknett de
findfichäft, vermittelft deſſen das Waffen mach dem Lagerhaufe
zum Behufe der -Bärberey geleitet wird, und bas ebenfaht
Sriedrich der Einzige 1777 erbauen ließ. Unter das
Jen. geh. Commerzienrath von Wolff, arbeiten, aufe we
Webern, Färbern, ıc., 4 Buchhalter, a Caſſirer, 1 Affiſtent
und 11 Lagerhauss Meifter. Gefuche werden an die Beh
- liche Dicection des Lagerhaufes adreffirt.
Sandeharten- Handlungen. Die volftändigfte haben
Simon Schropp und Comp. in der Koͤnigsſtraße der Poft ge
gen über. Ferner: Gebrüder Kirchmayer, am der Langer
brüce, und die Academiſche Buchhandlung, in der Ober:Waß
ferftraße No. 11.
Sandeharcen » Sammlungen von Privarperfone
Folgende befigen fehr bedeutende Sammlungen: ı) Hr. Gencib
Feldmarfchall von Möllendorf, befigt eine große Sum
fung von militärifchen und anderen Charten. 2) Kr. Statt
minifter Graf von der Schulenburg, Behrenftat
Mo. 41. 3) Hr. Kriegsrath Sogmann, Leiyzigerſttaße
No. 36. 4) Kr. Seh. Rath von Piatoli, im Herzoglih·
Curlaͤndiſchen Haufe unter den Linden. &) Hr. Majorpon Br
werbein, unter den Linden No. ai.
Sandeshoheits » und Sehusfaden« Departeme;
auf dem Koͤnigl. Schloſſe. Dieß Departement nu
andebas, Ar. Lanbsbergerkeraße. 346
miniſter Sen. Freyherrn von der Reck zum Chef, und das
Yen 3 vottragende Raͤthe, 4 Expedienten, e Ertradenten und
S Eanzelliften. Zu den Fraͤnkiſchen Hoheits = Angelegenheiten
eoncurriret ber Staatsminifter Hr. Freyh. von Hardenberg,
mit 2 vortragenden Rath. Dieß Departement war fonft mit
dem auswärtigen Departement verbunden und wurde von Koͤ⸗
nig. Friedrich Wilhelm II. von demfelben getrennt. Es hat
den alleinigen Vortrag in allen Lehrisfachen, und refcribirt m
denfeißen an das Ditpreußifche Staatsminifterium, und an die
NRegierungen ber übrigen Provinzen, welche das Lehnsweſen
zu refpteiren haben. Die Churmaͤrk. Lehnsangelegenheiten ſte⸗
hen unmittelbar unter dem Chef des Lehnsdepartements, und
die Ausfertigumgen werden von der mit dem Lehnsarchiv vers
bundenen Expedition beforgt. Geſuche werden an Sr. Dias
jeſtaͤt ben König adreffirt,, ınit dem Beyfuͤgen: zur Eröffnung
bey dem hohen Landeshoheits: und Lehnsfachendepartement.
Landsberg, Alte, Mediatſtadt im Niederbarniml⸗
ſchen Kreiſe, 3 Meilen von Berlin, an der Poſtſtraße nach
Freienwalde, hat 5 Thore, und tft theils mit Mauer theils
mit Palliſaden umgeben. Sim Jahr 1801 waren hier 144 Häus
fer, 57 Scheunen, a lutherifche und a reformirte Kirche, ı Wais
fenhaus, ı Schuihaus, ı Rathhaus und 1091 Einmohner, von
welchen 69 zum Militär gehörten. Die Hauptnahrung der Eins
wohner befteht in Aderbau, Viehzucht, Brauerey und Walz
lenzeugfabrikation.
Landsbergerſtraße, in der Koͤnigs⸗Vorſtadt, geht mit
To. 2. beym Landsberger Thore an, Über die Gollnowsgaſſe,
Waßmannsgaſſe, Heine Zrankfurterfiraße, Kleine Georgen⸗
Kirchgaſſe, Kurzeſtraße und den Eingang zum Georgen Kicchhaf,
bis Do. 48 an die Contre⸗Cocarpe und zuräd bis No. go. Sie
iſt goo Schritte lang. . ä . 54
316 Landeberger⸗ Thor. Landſchaft.
Sanbeberger . Thor, iſt beym Anfange der win ge
‘
nannten Straße. |
tandfchaft, Churmaͤrkiſche, und Landſchaftlichet
Rentheyamt und Landſchaftshaus. Letzteres ik un er
liner Viertel, Spandauerſtraße No. 59. In dieſem 3 Ge
ſchoß hohen Gebaͤude verſammeln ſich zu gewiſſen Zeiten die
Deputirten der Churmaͤrkiſchen Landſchaft, mad wohnen dam
auch mehrentheils in demfelben. Der Haupt: Ritterfhafte
Director und der Landrentmeifter wohnen beftändig darinnen.
Die Churmaͤrkiſche Landfchaft befteht aus 2 Direstoren, den
Staatsminifteen Herren von Goldbeck und von Voß, den
Haupt sNitterfchafts: Director Kran. Frhrn. von der Schu⸗
. Ienburg, 6 Verordneten zum neuen Biergelde, oder ja ent
Abgabe auf die Brauereyen, Ziefe genannt, und aus 6 Nr
ordneten zum Hufen: und Giebelgelde oder Schoß: Abrade
‚Erftere. verfammeln fi im December und Legtere im Jun
Das Landfchaftlihe Rentheyamt ift auf dem Hofe des Lande
ſchaftshauſes, und täglich Vor⸗ und Nachmittags offen. Et
ftehen dabey der Hr. Landrentmeifteer Müller, ı Syndikat,
» Sekretaͤr, & Einnehmer, ı Buchhalter-und Controlenr, amd
e Canzelliften. Auch find 3 landfchaftliche Ober : Ziefenmeb
fier angefeßt. — Die Churmaͤrk. Landfchaft entſtand im 1660
Aahrhundert, von 1540. bis 1550, ‚unter Churf. Joachim 1.
der fich an die Stände und Städte wandte, daß fie beträhtß
de Schulden übernehmen follten. Jetzt finden eigentliht
Landtäge nicht mehr Statt, da der Hauptzweck derfelben, di
Geſetzgebung und die Beſtimmung der Staatsbeduͤrfniſſe, mb
he chedem die Zuſammenbetufung der Landſtaͤnde von Zeit ſa
Zeit nothwendig machten, In der Band des Souderaͤnx bem⸗
hen. Die nöthig gewordene Einführung eines ſtehenden
Kriegsheeres zog -diefe Weränderung nach ſtch. Deſſen une
achtet kommen doch immer noch landſchaftliche Gefchaſte vec;
—
Lanbſchaftsmaler. Lange BDruͤcke. 347
Biefe werden aber in der Regel theils von den Kreisbirectoren |
oder Landraͤthen nach genommener Räcfprache mit den
‚ Kreisftänden, theils von elnem engern Ausſchuſſe Betrieben:
Sandfchaftemaler, ‚ fiehe Mater.
lLandſchullehrer · und Kuͤſter, Seminarium. Di
iſt mit dem Friedrich-⸗ Wilhelms Gymnaſium verbunden, und
es werden darinnen Landfchullehrer und Kuͤſter für die Chur⸗
marf gebildet; auch erhalten fie Unterricht im Seidenbau.
Director deſſelben iſt der Hr. Ober⸗Conſiſtorial⸗ Kath Het er,
und Infpestor und erfter Oberlehrer der Hr. Prediger Herz⸗
berg. An erfteren wendet man fid) wegen ber Aufnahme,
Außer. diefen ſtehen dabey: a zweyter Oberlehrer und. 9 Unter:
lehrer. In dieſem Seminar ſind 6 Freyſtellen, welche an die
älteften und geſchickteſten Geminariften vergeben werden,
Diefe erhalten Wohnung, Holz, Bette, Licht, Aufwartung
und freyen Mittags : und Abendtifh. Fuͤr den Unterricht,
welchen fie etwa in den untern Klaſſen der deutfchen Schule
des Gymnaſiums ertheilen, werden ſie beſonders honoriri.
Außerdem werden jaͤhrlich 150 Rehlr. Unterſtuͤtzungsgelder un⸗
ter duͤrftige und fleißige Präparanden ertheilt, auch bey öffents
Tichen Prüfungen’ Bücherprämien bewilligt. Die Fonds zu
diefen Benefizien find 300 Rthlr. aus Könige. Kämmerey:Caf
fen, und sooo Rthlr. ans der Oberfchuf: Caffe.
Landwehrgraben, fiche Floßgraben.
Lange Bruͤcke, verbindet Alt⸗Koͤlln mit dem innern
Berlin und geht vom Schloßplatze nach der Konigeſtraße. Die
Verbindung der Städte Berlin und Koͤlln ging ſonſt nur uͤber
den Mählendamm, bis im ı4ten: Jahrhundert an der Stelle der
Langen Bruͤcke eine hoͤlzerne Bruͤcke erbauet wurde. Sie hieß
damais die neue Bruͤcke, und erſt im ı sten Jahrhundert bekam ſie
den Namen Lange Bruͤcke. Das Bette der Spree war vor Zeiten
viel breiter als jeyzt. Ein Arm derfeiben ſtoß durch Die Heiti⸗
340. Sense Gaſſe. Saufgafe..
gengeiſtſtraße und kehrte durch den Wurſthof wieder zum Haupo⸗
from zuruͤck. 1638 war die hoͤlzerne Bruͤcke, welche damals
Hier wohl die längfte Bruͤcke feyn kannte, fehr Hanfällig, und |
Fonnte, bis-fie 1661 wieder gebauet wurde, mit feiriem Wagen
befahren werden. König Triedrich I. und der Rath von
Berlin ließen die jegige Brücke von Pirnaifshen Quaderſteinen
erbauen. Der Grundftein wurde Montags nach Michaelis 1690
gelegt und im Jahr 1696 war fie fertig. Die Baumeiſter was
ven Nehring und Schlüter, und wenn man die große
tägliche Paſſage über: diefe Brüde in Betrachtung ziehet, fe
muß man die Stärke des Baues bewundern. Sie ift 160 Fuß
kang, 83 Zuß breit, und bat 5 Bogen, die unten wit Fluß⸗
göttern und Majaden verziert find. Der Fahrweg iſt ger
pflaftert und an beiden Seiten des fleinernen Bruftgeländers
And erhöhte Gänge von Sandfteinen für die Zußgänger.
3703 wurde. fie mit der Bildfäule des Ehurfürften Friedrich
Wilhelm des Großen verziert, wozu bie Anlage gleich beym
Bau der Bruͤcke war gemacht worden. (Siehe Denkmäler.)
fange Gaſſe, in der Stralauer Vorftadt,: geht mit
Do. x bey der Holzmarktftraße an, über die Krantsgafle, bie
No. 30 an Koppensgaffe, und zurüd bis No. 67. Sie iſt
840 Schritte lang.
Sappftraße, in Ai Kiin, geht mit No. ı bey der
Gertrautenftraße an, über die Rittergaffe, bis No. aı an die
Friedrichsgracht, und zurück bis No. 38. Ihre Länge if
235 Schritte.
Laternen, ſiehe Straßenerleuchtung.
Laufbruͤcke, eine hoͤlzerne Bruͤcke auf dem Weides⸗
damm uͤber den Floßgraben.
Laufgaſſe, in dee Spandauer Vorſtadt, fängt mit Ste.
1 an der Rofenthaferfraße an, und geht Aber die Nagel: und
Mulacksgaſſe bis Mo. 12 zus Linienſtraße, und zuruͤck bis No.
Saparerfe für das Milicke: - , 349,
sr. Sie ift 410 Sqritte lang, und dat einen Garniſon⸗
Kirchhof
.
fajarerbe für das Militär. Sanmutliche Regie
menter der Berliniſchen Sarnifon haben jedes ein eigenes "
Krankenhaus, Lazareıh genannt, welche in den Quartieren
oder bey den Kafernen des Regiments liegen. Alle Soldaten,
ſobald fie in eine nur etwas anhaltende Krankheit -verfallen,
werden in das Krankenhaus gebracht... Fuͤr die Arzneyen ber
zahlt der. Koͤnig dem Regimentschirurgus, für jeden dienenden
Maun, er. fey krank oder: gefund, monatlich ein feſtgeſetztes
Birdicingeld. Die Inhaber der Eompagnien' geben noch eine
befondere monatliche Zulage, in der menfchenfreundiichen Abe
ſicht, daß die kranken Soldaten befler gepflegt, und wenn fle
zu genefen anfangen,. durch beflere Speifen erquickt werden.
Die Unterhaltung des Krantenhaufes mit dazu gehörigen Bet⸗
ten und audern Beduͤrfniſſen kommt dem Regimente zu. Der
Bond dazu fließt aus den Erlaubnißſcheinen, die ein jeder Uns
teroffigier und gemeiner Soldat, der ein Ausländer tft, bey
feiner Verheyrathung mit 6 Rs. bezahlen muß, und ans
einem monatlichen Beytrage des. Militär: Departements von
»2 Rthlr. ve gr. Die Kranken werben in dieſen Haͤuſers fehr
forgfältig, fowohl von den Regiments- als auch Compagnie⸗
chirurgen, befucht. Sie liegen nach ihren verfchiedenen Krank⸗
heiten in befonderen Zimmern. Ein Compagniechirurgus hat
beftändig die Wache im Haufe; auch ift, Ordnung zu erhalten,
beftändig ein Unteroffizier da. Beide müffen täglich einen
ſchriftlichen Kapport bey dem Offizier, der die Inſpection hat,
einreichen, der ihn beym Regimente abgiebt. Wenn ber Krans
fe lange im Lazarethe bleibt, fo fällt fein Servis gleichfalls an
daffelbe. Da aber die Koften diefer Anftalten, die fich bey je -
der oft auf 4 bis 500 Rthlr. belaufen, von deu eben angeführr.
ten Fonds nisht hinlaͤnglich beftrirten werden können, fo muß
369 | dayarus. sehufsfcher Kreis. |
die Caſſe des Regiments den Zuſchuß geben, wagu:big Com⸗
pagnien gemeinſchaftlich beytragen. |
Lazarus, ein Armen: Schulhaus, im der Lindenſtraße |
Nor o7. Ein ahnliches Armendaus, der arme Lazatus ge
mannt, iſt in der kleinen Geyrgenkirchgaſſe No. 10.
Lebensart. Die Lebensart der Berliner iſt im Age
meinen ſeht frugal, ſelbſt in den hoͤhern Staͤnden nicht mit ſo
vielem Aufwande verknuͤpſt, als in manchen anderen großen |
Meſdenz⸗ und Handelsſtaͤdten. Der Mittelftänd‘, und auch
viele von dem erfteren. Stande, halten fich groͤßtenthells zu ix:
gend einer Reſſource, und. auch im diefen ift der Aufwand in
Eſſen und. Teinten ſehr gemäßigt. Der Mittagẽetiſch in dem
allermehreſten Haushaltungen des Mitteikandes beſteht im
Suppe, Gemuͤſe und Fleiſch, nebft Bier. Sprechen Fremde
Bey dem Mittelſtande ein, und man glaubt diefen ein ober zwey
Gerichte mehr vorfegen zu müffen, fo führen viele fie in eine
Reſſource, wo auch Wein getrunken wird. In diefe Reſſonrcen
bitten auch. viele Einheimiſche fich einander zu Safe, und
vermeiden "dadurch das Pofifpieligere Tractiven zu Kaufe
Sihlecht bereiteten Caffee ind viel Branntwein find die Lieblings⸗
getraͤnke der niedern Volksklaſſen, und Kartoffeln und Hͤlſen⸗
fruͤchee ihre vorzüglichKen Nahrungsmittel.
- &ebus, Mediarftade im Lebufifchen Kreife, an derOber,
zwiſchen Frankfurt und Eiiftrin, 23 Meilen von Berlin ohne
Mauern und Thore. Im Jahr 1801 waren hier 116 Häufer, -
324 Scheunen, a Kirche, ı Schulhaus, ı Rathhaus, umd
2214 Einwohner, welche Viehzucht, Aderbau und Siiderep
treiben.
Lebuſiſcher Kreis, ein Theil der Mitteimatk, graͤnzt
gegen Weſten an den Oberbarnimiſchen Kreis und die Herr⸗ |
ſchaften Beestow und Etorfow, gegen Süden trennt ihn Die |
Spree von dieſen beiden Herrſchaften und ein Fleiner Theil graͤnit Ä
Seber, engliſches. Leibrentenhaus 852
an bio Niederkanfitz, gegen Often an die Ober, und gegen Nor:
den an die Oder und den Oberbarnimifchen Kreis. Die Groͤge
deffelben beträgt. HR Quadrat⸗Meilen und er. enthält bie Staͤr
tes Fraakfurt an der Oder, Muncheberg, Fuͤrſtenwalde, Muͤn
roſe, Lebus und Seelow, nobſt a Flecken, go Doͤrfern, g Kir
nigl. Aemdern, 25 Koͤnigl. und 58 adelichen Vorwerken. Im
Jahr 1801 hatte derſelbe 53,766 Menſchen, von welchen 2705
gum Militaͤr gehörten.
reder, engliſch, ober engl. Schaͤfte⸗ Fabrit: San
Charlon, Kronenftraie Nö oa.
| Lederhaͤndler. Sie haben eine Innung, und es gab
deren im Jahr 1800, 29.
Lederwaaren, ſiehe Futteral⸗Fabriken.
Sehmgaffe, in der Stralauer Vorſtadt, geht mit No.r
bey der Contre⸗Escarpe an, über.die Schillingegaffe, den grünen
Bes, die Rofens und Krautsgafle, bis No. 40 an Gästen, und
zuruͤck Bis No. 83. Sie ift 19750 Schritte lang, und unter den
MHausnummern find noch viele Gärten und Bauſtellen.
Lehns⸗Archiv, Churmaͤrkiſches, hat einen. Sekre⸗
tär und Archivarius, und in demſelben werden, außer dei
Churmaͤrkiſchen Lehnsſachen, auch die aus dem Herzogthum
Magdeburg eingehenden Lehnsſachen aufbewahrt. Auch hat das
Lehns⸗ s Archiv den Kurhut in Verwahrung. J
Sehns. Departement, fiehe Landeshoheitd:De
» astement..
eibgarde zu Pferde, ſiehe Garniſon.
Leibrentenhaus, auf der Neuſtadt, Letzteſtraße No. aa,
Dieß warde 2750 geſtiftet, und dazu aus der Dom⸗Almoſen⸗
caſſe der damalige hier gelegene rothe Hof gekauft. Es war
dazu beſtimmt, duͤrftigen Perſonen von gutem Stande mit
freyer Wohnung zu Hulfe zu kommen. Im Jahr 777 warb
a}
552 ...Leichen-Caſſen.
das nee groͤßere Gebaͤude aufgeführt, um felchen ‚weiblichen
Merfonen, die einen Theil. ihres ‚geringen Vermögens auf Leib⸗
renten ‚geben. wollen, durch: eine ſichere und wohlfeilere Mob:
aung Erleichterung zu verſchaffen. Das Haus enthält 6 Woh⸗
ungen, welche ag05 alle befegt waren. Für die Eleinfte Web
nung müllen 300 Rthlr. Eintaufungsgelder bezahlt werden,
und wenn.die Eimfäuferinnen ſehr dürftig feya follten, fo er:
halten fie auch die Zinfen von dem gezahlten Capitale zur Um
gerfrüßung. Es werden nne blos Reformirte aufgengmmen,
und die Mitglieder der Domgemeine haben bey einer Concur⸗
. zenz.den Vorzug. Diefe Anftalt ſteht unter der Auffuht des
Dom: Minifieriums, welches auch die Stellen vergieht. _
Leichen⸗ ober Sterbe» Eaffen. Dergleichen Caſſen
find feit 17795 zur Beſtreitung der Vegräbnißfonen voͤn Pri⸗
vatperfonen errichtet worden. “Die allgemeine Einrichtung '
derfelben iſt, daß bey jeder ein gewifles beflimmtes Antriitte
Geld gesehen, das daraus entftehende Capital von den Vor⸗
ſtehern in die Königl. Banko zinsbar gelegt, ey einem. ver⸗
kommenden Sterbefall von ihnen gehoben und ins Sterbeband
geſchickt, ſogleich aber wieder ein gewiſſer Beytrag eingefor⸗
dert und wieder in die Banko gethan wird. Es exiſtiren jetzt
hier folgende Zeichen: Eaflen: ı) Eine errichtet den 19 Nee.
775, befteht aus 303 Mitgliedern, wovon jedes zum Antrittes
ge ı Rthle. 10 gr. und bey einem Sterbefall 16 gr. Bezehtt.
Die Nachgelaffenen erhalten zod Rthlr. 2) Die den ı Sehr.
3776 errichtete Eafle von 301 Perfonen, unter 'gleichen Ber⸗
trägen und Sterbegeldern. 3) Die den a März 1776 errich⸗
tete Caſſe. Sie befteht aus 201 Perfonen, die.2 Athit. 3 ge.
Antrittsgeld und bey jedem Sterbefall x Rihle. ı ge. geben.
Das Sterbehaus bekoͤmmt zoo Rthlr. 4) Die ben aa Aha
1776 errichtete Eaffe von 301 Perfonen, von weicher Jede Rthir.
os Antrittegeld und bey einem Sterbefall 16 gr. zahlet
Das
leichen · Gebüßren B55
. Das Sterbehaus erhält 2oo Rihlr. SD) Dieden z May 1776
. errichtete Caſſe. Sie beſteht aus 30x Perfonen, wovon jedek
“bey einem Sterbefalle 17 gr. bezahlt, und deffen Nachgelaſſene
befommen zoo Rthl. 6) Eine Caſſe unter gleichen Bedin⸗
gungen, errichtet den ı Juli 1776. 7) Die ben ı Aug. 1776
ebenfalls unter gleichen Bedingungen errichtete Caſſe. 8) Die
den 3 Dct. 1776 errichtete Caſſe von 201 Perfonen. Bas Ans
trittsgeld iſt a Rthlr. s gr. und jeder Beytrag 12.95. 6 pf. Das
Sterbehaus bekoͤmmt 100 Rthlr. 9) Zu ber den ı Der. 1776
errichteten Caſſe gehören 451 Mitglieder, welche a Rthl. 3 gr.
zum Antritisgeld und 17 gr. bey einem Sterbefalle geben. Die’
Nachgelaſſenen erhalten 300 Rthlr. 10) Die den a April 177
errichtete Caffe beſteht aus oo Perfonen. Der Beytrag ift
aNthlr. 6 Pfennige: Das Sterbehaus erhält 200 Rthlr. wo⸗
‚von jedoch 20 Rthlr. zuruͤck behalten werden, bis es einen Ex⸗
fpectanten gefchafft und diejer auch zwanzigmal beygetragen hat.
as) Die den 16 Oct. 1777 errichtete Caſſe. Sin derſelben werden
die Begraͤbnißkoſten darnach beftimmt, ob das verfforbene Mit⸗
glied kurze oder lange Zeit in der Gefellfchaft geweſen, wornach
füch auch der. jedesmalige Beytrag richtet. Das Antrittsgeld
iſt 2 Rthlr. 16 gr. — Außer diefen giebt es noch mehrere
dergleichen kleinere Taflen, bey welchen bie Beytraͤge nur wer
ige Groſchen betragen,
Seichen » Gebühren. Nach dem Edicte vom sten Jan.
„748 find die Leichen und deren Begraͤbnißart in 6 Elaffen ein.
wetheilt, nämlich: 2) Adeliche Leichen. o) Kirchens ober Ges
wölbe= Leichen. 3) Ganze Kirchhofs⸗ oder bürgerliche ordinde
re Leihen. 4) Kalbe Kicchhofss Leihen. 5) Viertel: Kirch
Hofe « Leichen. 6) ‚Segenannte Eurrende = Leihen. Die
DStolgebuͤhren für dieſe Begräbnißarten find nad den Kirche
fpielen verfchieden. Fuͤr Kinder unter ı2 Jahren wird immer
arur die Hälfte bezahlt. Die Küfter des Kirchipiels, in wel
dem eine Derfon geftorben iſt, ind in welchen fie auch begras
FB 3
-
354 Leichen⸗Gebuͤhren.
ben werben muß, zeigt den Hinterbliebenen ſogleich an, nad)
‚welcher Elaffe die Leiche begraben werden kann, und wie hoch
die Gebühren find. Bey der Nicolai: und Marien: Kteche ber
tragen fie für die erfte Claſſe 64 Rthlr. 8 gr., fir die zweyte
ze Rthlr. g ge., für die dritte 9 Rthlr. 15 gr., für Die vierte
N 4 Rthir. a gr., für die fünfte x Rrhir. 6 gr., und für die ſechs⸗
te 7 gr. — Die Grabftellen, der Todtengtäber, der Leichen:
wagen und das Belegen der Gräber mit Raſen, Wied befon:
bers bezahlt. Der Leichentvagen giebt es große umd Pleine und
eine Kutfche zu Kinderleichen, Lestere koftet 16 gr.; ber kleine
Leichenwagen ıg gr; ein aͤhnlicher, Mittel Leichenwagen ge:
nannt, 2 Kehle; der große Leichenwagen koſtet mit 4 Pferden
8 Rthlr. und mit 6 Pferden 12 Rthir. Der kleine Leihenwas
gen ift für Arme; den für 2 und 4 Rthlr. kann jeder nach ſei⸗
nen Bermögensumjländen nehmen; der 8 Rthlr. Wagen iſt
fuͤr Konigl. Diener, Geiſtlichkeit, Kaufleute, Kuͤnſtlet wc. und
der „a Rthlr. Wagen für jeden Adelichen. Den Hinterbliebenen
der Letzteren fteht es jedoch auch frey, ſi ‚fie in einem dee Wwohlfeis
eren Wagen zu Grabe fahren zu laſſen. Auch giebt es ſchwar⸗
ze ſogenannte Trauer⸗ : Kutichen für die Leidtragenden, eine zu
3 Rıhle. 4 ge. Innungen, Zünfte und Gewerke, können ihre
Leichen felbft zu Grabe tragen, fü wie auch das Militär. Die
Grabftellen in den Kirchen koften 15 dis 100 Rthie. und in Det
Erde 12 gr. bis z Rthlr. Die Todtengräbergebühren ſind 5gr.
bis a Rthir. 12 gr. für ein Grab zu machen. Grabſtellen auf
den Armen: Kircphöfen werden frey gegeben, Mehrere Fau⸗
lien haben anf den Kirchhöfen eigene Gewölbe, wechals sine
eigene Webereindunft getroffen werden muß. Zum Einladen
der Leidtragenden find bey jeder Kirche beſondere Leichenbuter
angeſetzt, und dieſe fordern ihre Gebuͤhren nach folgenden
4 Elaffen: I. wozu die Minifter, Geheime und gleichen Rang
habende Räthe gehören; IL. für andere Käthe, Sefretäre,
Eanzelliften und andere In gleichem Rang ftehende; I. fie
Ä
_ | feichenwagen. Leihhaus | 355
bie aͤbrigen Königl. Bebienten, bemittelte Bürger, Künftier,
Kaufleute ꝛc.; IV. für die ganz geringen Königl. Bedienten
und übrige Buͤrgerſchaft oder Einwohner, (Siehe auch Trauers
ordnung .)
Seihenwagen und Leichencommiſſarius; Woheen⸗
ſtraße No. 45. Der Letztere hält alle benoͤthigte Geraͤthſchaf⸗
ten, Wagen, Pferde ꝛc. zur Beerdigung der Leichen, und ſteht
unter des Aufficht der Polizey, Zu mehrerer Richtigkeit der
Öterbeliften, muß derfelbe von den geſchhenen Beerdigungen
woͤchentlich Anzeige machen.
Leihbibliotheken oder eſeblbliocheken. Es exiſtiren
hier nicht allein viele auf die gewoͤhnliche Art eingerichtete Leih⸗
bibliotheken, fondern auch ein eigener Leſezirkel von Reiſebe⸗
fchreibungen, hiſt. und polit, Werken, und ein anderer von
ſchoͤnwiſſenſchaftlichen Büchern. Wir haben ſelbſt eine Mili⸗
taͤr⸗Leihbibliothek und eine Leihbibliothek für Camerats Decos
nowmies und Thierarznepfunde. Die vorzäglichen Leihbibliothe⸗
ken find folgende: 1) Wilhelm Vieweg, Spandauerfiraße
No. 58. =) Ferdinand Oehmigke, Leipzigerfiraße No. 48.
3) J. W. Schmidt, Breiteftrafe No.8. O H. Schmidt,
am alten Packhof No. 4. 5) Friedr. Braunes, Gertrauten⸗
ſtraße No. 24. 6) Schlefinger, Spandauerftraße No. go.
7) Rralowsty, Jaͤgerſtraße No.25. 8) Hoffmann, Breis
reſtraße No. 30. 9) Urban, Stralauerftraße No.46. 10)
Steinhauſen und Weinhold, Vriedrichsftraße No. 43.
ss) Böhmer, Weinmeiſtergaſſe Mo. 16. 10) Leihbibliothek
für Samerals, Deconomies und Thierarzneykunde, Mohrens
ſtraße No. 36. 15) D. Veit, alte Commandantenftraße No. g.
14) Lemke, Taubenſtraße No. 14, 15) Eine feamäfifche
Leihbibliothek Hat Barbiez, an der Schleufenbrüde No. 25.
leihhaus, ſiehe Adreßhaus.
30
\
335 Sehnen und Damaſtweber. Letzteſtraße.
Leinen⸗ und Damaſtweber. Im Jahr atzoe waren
295, nebſt 250 Geſellen und 29 Lehrlingen. Es iſt ein zuͤnſ⸗
tiges Gewerbe. Lein wand⸗Handlungen gab es zwoͤlf.
Leipzigerſtraße, alte, auf dem Friedrichswerder, geht
mit No. 3 von der Jungfernbrüde über bie Kurſtraße die Ne.
sr an die Niederwallftrage, und zurüc bis No. de. Sie iſt
860 Schritte lang, und hat noch bey No.5 einen Durchgang
nach der Adlerſtraße, Raules Hof genannt. Am Ende der
alten Leipzigerftraße ſtand bis 1734 das Leipziger Thor, wovon
die Straße den Namen hat.
Leipzigerſtraße, auf der Friedrichsſtadt, gebt mit
No.n Beym Achteck an, Über die Wilhelms, Mauers, Srieb:
richs⸗, Charlottene, Markgrafen: und $erufalemerfiraße und
den Dönhoffchen Pla, bis No. 5ı an die Spittefbrück, und
zuruͤck bis Mo. 117. Sie ift 2000 Schritte lang und mit fehe
anfehntichen Haͤuſern und Palläften, befonders durch Friedrich
den Einzigen beſetzt. Vorzüglich bemerkenswerth find No. 4
die Rönigliche Porcelanfabrit, und No. 5 Graf Reußiſcher
Leipziger Thor. Ein ſolches exiſtirt nicht mehr. Der
Meg mach Leipzig geht zum Potsdamer Thore hinaus, weis
ches gerade auf die Leipzigerſtraße ftößt. |
bLeoniſche Gold. und Süber - Fabriken: 1) Sof.
Dan. Selig, neue Friedrichstraße No. 4. Ste befchäftigte
im Jahr 1802 79 Arbeiter. 8) Henſel und Schumann, -
Miederwallſtraße No. 34.
Letzteſtraße, auf der Reuſtadt, geht mit Ne. x am
Bauhofe an, über die Stallgaffe, Charfottenftraße, Friedrichs⸗
ſtraße, Meuſtaͤdter Kirchgaſſe, kleine Wallſtraße bis No. Sıan
die Schlachtaaffe, und zurüd bis No. 64. Sie ift 900 Schritte
gang, und fol von der Schlachtgaffe am noch verlängert wer⸗
'
Achte, etzmanniſche Aſnſaſlans 37
den. Vemerkenewerth find: No. sou, 9ı das Leibrentenhaus
und Dom: Mofpital. No. as Mailen d’Orange. No. 24 das
Freymaurer⸗ Logenhaus Royale York de l!’Amitie. Mo, 64
Königl, Sternwarte und Ställe Bey den Letzteren ift ein
Fiſchmarkt.
Urchte, ſiehe Sparlichte. —
Achtenberg, Dorf mit 37 Feuerſtellen und 326 Diens
fehen, eine halbe Etunde weit von Berlin, im Niederbarnimts
ſchen Kreife. Es wird von den Berlinern fehr flark zum Ver:
gnügen beſucht. Der Hr. General: Feldmarſchall von Moͤl⸗
jendorf hat hier einen ſchoͤnen Garten.
fichtenfelbe, Dorf mit 19 Feuerſtellen und sı2 Men:
ſchen, im Teltowiſchen Kreife, bey Berlin. Beym Eingange
des Der ſs iſt ein Portal mit einer Inſchriſt, welches König
Friedr ich Wilhelm IL feinem Lehrer Hrn. von vesus
lin hat errichten laſſen.
Siebentvalbe, Immediatſtadt im Bieberbarntntfäen
Kreiſe an der Havel, wo diefelde den Finowkanal aufnimmt,
2 Meile von Berlin, dat zwey Ausfahrten und ift übrigens
gany offen, wird aber auf der einen Seite von den Havel und
auf der andern von dem Finowkanal eingefchloffen. Sm Jahre
ig01 waren hier 175 Käufer, 106 Scheunen, » Kirche, ı Schul⸗
dans, ı Rathhaus und 1836 Menſchen, von welchen 175 zum
Militär gehörten. Die Hauptnahrung der Einwohner iſt Acker⸗
‚ bau und Viehzucht.
Siegmannsgaffe, in der Königs « Vorfladt, geht von |
der Bernauerſtraße nach der Judengaſſe, und wird von der
großen Georgen: KRirchgaffe durchſchnitten. Sie hat ız Käufer
und ift 285 Schritte lang.
Siegmannifche Almoſenſtiſtung. Des Buͤrgermeiſters
Lietz manns Wittrye vermachte 2758 in Ihrem Teſtamente ihr
358 Undauiſche Stiftung... linden.
Brauhaus in der Kalandsgaſſe zu einer Almoſenſtiſtung. Die
Haus bringt ungefähr 155 Rthir. Miethe ein. Davon werben '
die Koften zur Unterhnltung des Haufes beftritten, und der
Reſt von den Kirchenvorſtehern der Marien Kirche an Arme
vertheilt.
tindauifche Stiftung. Ueber dieſelbe findet man
Auskunft unter dem Artikel Friedrich shoſpital.
inden, unter den, auf der Neuſtadt, geht init No. 1
-am Quarre an, über die Wilhelmsftraße, Eleine Wallſtraße,
Neuftädter: Kirchgaffe, Friedrichs: und Charlottenftraße, dis
No. 37 an den DOpernplag, und zuräd bie No. 78. Die Länge
diefer ſchoͤnen Straße ift 1600 Schritte, und fie iſt die Haupt⸗
promenade innerhalb Berlin. : Sie bildet eigentlich fünf weben
einander laufende Wege, ohne den Buͤrgerſteig, wovon der
mittelfte ein feſt geſtampfter Sandiveg, 30 Fu breit, it. Dies
fer ift mit einer fleinernen und eiſernen Einfaffung umgeben,
"wit vielen. Rubebänten verfehen, und darf weder befahren noch
beritten werben, fondern dazu find die anderen vier Wege bes
ſtimmt. Sjeder Weg ift mit Linden: und’anderen Bäumen ein:
gefaßt, und faft alle Tage, befonders bey ſchoͤnen Sommer:
tagen, findet man auf diefer Promenade unzählige Menfchen.
Im Winter wird diefelbe durch queeruͤber hängende Externer
erleuchtet, umb bey glattem Wetter mit Sande beſtreut. Im
Sommer, bey ſtaubigem Better, wird fie ſeit 1800 taͤglich
vermittelſt großer Sprigen beſprengt. Die vier Fahrwege ſind
ſo breit, daß zwey Wagen ſich einander ausweichen koͤnnen.
Es koͤnnen alſo unter den Linden g Wagen neben einander
fahren, und die Fußgaͤnger auf dem 50 Fuß breiten geftampfs
ten Wege und auf zwey breiten Buͤrgerſteigen, ungehindert ges
ben. Im Profpert Hat man das prächtige Brandenbutget
Thor an einem und am anderen Ende das Prinz Heinrichſche
Palais, Opernhaus, Zeughaus md Konigl. Shi. Die
Undengaſſe. ‚Snienfiroße. 389
Verſſch oͤnerung biefer Ihnen Straße und beſonders des Spapier:-
ganges, verdanken wir Friedrich Wilhelm III. Die hier.
befindlichen Käufer find alle ſchoͤn, viele von Friedrich dem
Einzigen erbauet, und mehrere kann man Palläfte nennen. .
Befonders bemerkenswerth find: No. 36 Palais des Fuͤrſten
von Dranien. No. 38. Koͤnigl. Academie: Gebäude. No. 74
Königt, Pontonhof. |
Sindengaffe , auf.der Neuſtadt, unter den Einten zwi⸗
ſchen Ro. 35 u.56 ohne Ausgang, und nur mit einigen Ne:
bengebäuden, 50 Schritte fang.
Lindenſtraße, auf der Friedrichsftadt, geht mit No.ı
beym Rondel oder hallifchen Thore an, über die Huſaren⸗,
Marfgrafen:, Junker, Serufalemer:, Haſenheger⸗, Koch:,’
Zimmer: und Schügenftraße, bis No. 66 an die neue Com⸗
mandantenftraße, und zuruͤck bis No. 125.Sie iſt 1550
Schritte lang und auf beiden Seiten mit Lindenbaͤumen beſetzt.
Bemerkenswerth find No. 15 das Collegienhaus, No. 36 Gar⸗
de du Corps Ställe, und No. 67 ein Armenſchulhaus, vum
Lazarus genannt,
. &intenflraße, in der Spandauer: und. Königs: Vor⸗
Bade, seht. von ber großen Frankfurterſtraße mit No. 1 an,
über die Baumgaſſe, Waßmannsgaſſe, Landsbergerſtraße, neu⸗
Schuͤtzenſtraße, Gollnowsgaſſe, Prenzlauerſtraße, kurze Scheug
nengaſſe, Jecobeſtraße, die fünf Scheunengaſſen, verlorng
Strafe, ‚Dragsnerftraße, alte Schönhauferfireßie,. Wuͤſtegaſſe,
Baufgaffe, Todtengaffe, Roſenthalerſtraße, Heidereitergaſſe,
Klemegaſſe, ‚Heine Hamburgerſtraße und Waſſergaſſe, bis
No. 160 an bie Friedrichsſtraße und zuruͤck dis Na. agı. Ihre
Länge ift 3570 Schritte. Sie. wird yon der Randsberger bie
zur Arenzianerficaße zwepmal ‚unterbrochen, naͤmlich von der
Schuͤtzenſtraße und Gollnowsgaſſe, und rechnet man die Haͤu⸗
-
366 Kaueur- Fabriken. Sohn. latelen
ſer⸗Anzahl und die Länge von biefen beiden hinzu, fo Hat die
Linienſtraße 345 Käufer und ift 4500 Schritte lang.
Yqusurs Fabriken, fiehe Granntemweindbrenne
veyen.
litthauiſches Departement, ‚ fiehe Generals Dis
rectorium.
Lohgerber, ein zuͤnftiges Gewerbe, welches im J 1808
54 Meifter, 74 Geſellen und 34 Lehrlinge flark war.
Lohkuchen, ſiehe Brennmaterialien.
ſohmuͤhlen, ſiehe Muͤhlen.
Sohn. Lakaien. Der Lohn⸗-Lakaien find 36, melde
vom Polizeg : Direstorium angenommen und vereides werden,
und jeder muß Go Rthlr. Causion machen, damit Die Fremden
ſich auf ihte Treue verlaffen können. Ihre Herberge oder Nic:
Derlage iſt in der Adlerſtraße Ro, 6. und fie können daſelbſt
fogleich zum Dienft abgerufen oder beftellt werden. Der Dienf
bey, fremden Herrſchaften geht nach der Reihe; will aber ein
Gremder einen ihm ſchon befannten Lohn : Lakaien zur Aufwar⸗
. sung haben, fo muß diefer, wenn ee frey ift, den Dienſt ans
treten. Die Dienftyeit iſt vom ı März bis letzten September
von Morgens 6 bis Abends z2 Uhr, und vom ı October bis
legten Februar von Morgens 8 bis Abends 11 Uhr. Zür es
nen ganzen Tag bezahlt ein Fremder 16 gr. und für einen hal⸗
ben Tag 8 gr.; für einzelne Stunden bezahlt man 42 9t. We
nisftens zwey Drittel der Lohn: Lakaten müffen mehr als eine
Eprache verſtehen. Sie haben eine eigene Caſſe, zu welcher
fie wöchentlich etwas beytragen, und als diefer erhalten frau:
te und über 6o Jahre alte und zum Dienft nicht mehr fähige
"Lohn: Lafaien wͤchenlich x Rthlir. se gr. Stirbt einer, fo er⸗
halten ſeine Hinterbliebenen aus eben dieſer Caſſe 16 Rthir.
Vegraͤbnißkoſten. v
otterie. MAſtalin. 36x
Loiterie « Anftalten, oder Claſſen⸗ ımb Zahlen‘
Lotterie, am Gens d’Armes Markt, Markgrafenſtraße No. 47.
Es werden dahin.gerehnet: L Die Koͤnigl. General:
Lotterie: Ad iniftration mit x Chef, Hrn. Stagtswi⸗
niſter Grafen von der Schulenburg, 2 Mitgliedern, 1 vortra⸗
genden Rath in Juſtizſachen, und 4 Sekretaͤren. Sie verwal⸗
tet das ganze Lotterieweſen im Staate. "IE Die Königl.
Churmaͤrk. Zahlen: und Claffen » Lotterie: Diras
etion mit 6 Mitgliedern ımd 3 Sefretären: IE. Die Ge⸗
neral⸗-Lotterie⸗-Caſſe mit 2 Rendanten nnd ı Controfeur.
IV. Die Buchhal terey mit 5 Buchhaltern und 4 Affiftens
im. V. Das Eorreipondenz: Bureau mit 15 Offician⸗
ten. VL Das Eaftalleto mit 15 Mitgliedern und 22 Aſ⸗
fiftenten. VII. Das Verificatfons: Burean, mit ı6
Dffisionten, und? VEL Das Obers Lotterie: Gericht
init 4 Richten und x Gefretär. Einfag » Comptoirs giebt ed
faft in allen Straßen, und man erfennt fie an ihren Schildern.
Bereits im Sultus 2740 entfland in Berlin eine Ciaffenlottes
tie, und 1755 waren auch ſchon ahdere Arten' von Lotterien
vorhanden, fo daß Friedrich der Einzige ſchon damals
ein ſtrenges Verbot gegen dad Einfeßen in fremde Lotterien er⸗
ließ, und da die Spielfucht nicht nachließ, felbft diefe Anſtal⸗
ten erweiterte. Im Jaht 1763 entftand daher die Zahlen
{otterie und im Sahr 1769 eim vergrößerte Elaffenlotterie.
Die legtere wird fortwährend von Zeit zu Zeit gegogen, und
die Zahlenlotterie alle 3 Wehen, zum Bellen der Invalidens,
Wittwen⸗, Waiſen⸗, Schul-, Armen: und Charite⸗ Anftalten,
‚Bey jeder Ziehung.der Zahienlotterie werden 5 arme Mädchen,
deren Namen auf die herausgelommenen 5 Nummern vorher
bey „der Direction eingeſchrieben geweſen, jede mit 50 Rihlt.
‚ausgeftattet, welches Geld fie aber nicht eher, als bis fie ge
traus ind, erhalten. Die Elaflenlotterieloofe find einem jübje
368 . Soulfenfiehe. Lauiſenſtabt· Kirche,
ſchen Banquier auf beſtunmte Jahre übergeben , der daſee ge
wiffe Procente von der ganzen Einnahme genießt. Zu dem
* Ende ift ein eigenes Haupt : Elaffen: Lotterie: Einnahme: Cam
ptoir errichtet, an welches ſich Die Ciaſſen· Lotterie: Toßerteurt
zu wehden haben. Privatlotterien ‚ fo wie das Einfegen in
fremde Lotterien, find ſtreng verboten,
Louiſenſtadt, fonft 8 Un iſche Vorſt adt oder &h
y enicker Vorſtadt genannt. Die erſtere Benennung if
feit 1800 zu Ehren der regierenden Königin gebraͤuchlich, und
- erhielt ihre. Beſtaͤtigung durch das Refeript vom 17 April ıdoR,
Die anderen beiden Namen find Alter-und ebenfalls noch im
Gebrauch. Diefer Theil von Berlin, liegt füdlich von Air
Koiln, graͤnzt oͤſtlich an die Spree, füdlich an die Gtadtı
wauer und weſtlich an die Friedrichsſtadt. Sie iſt die größe
von allen Städten und Vorſtaͤdten Berlins, aber noch iR
wenigften bebauet, Der größte Theil derfelben iſt noch Acer⸗
land, das fogenaunte Köpenicker Geld. Im zsten Zahrhun
dert war fie von allen berliniſchen Vorftädten zum wehrehe
bebauet, aber. 1641 ben zgten Januar wurbe fie aus Zucht nf
einem jchwedifchen Ueberfall .abgebrannt. Am weiften hat ſt
erſt um 1750 unter König Friedrich Wilhelm I. wieder zuge
nommen. ie hat jegt 10 Strafen, 6 Gaſſen, eine lutheriſche
Kirche, und im Jahr 1805: 569 Haͤuſer und 13, 351 Menſchei.
Louiſenſtadt⸗ Kirche, ſonſt auch Sebaſtiang⸗Kir
che, Jacobs: Kirche oder Koͤpenicker Kirche genamt,
auf der Louiſenſtadt, in der alten Jacobsſtraße, zwiſchen No
4i u. 40. Dieſe lutheriſche Pfarrkirche der Louiſenſtadt wurde
zuerſt 1694 bis 1095 von Fachwerk erbauet. Wen einer Meder:
ſchwemmung litt fie aber fo fehr, daß von 1751 bis 1755 di
jetzige größere und ganz fleinerne Kirche erbauet wurde. DA
Glocke und Stundenuhr fchenkte 1755 ein Hr. von Palmal,
und die Unkoften zu der Viertelſtundenglocke wurde buch eire
Süberigifche egatencaſſt. Suflbarfeisen. 365
Enliscte Tukamtaen gebracht. Beym Baue der erſten Kirche
and beym Einfammeln der noch.nöthigen Gelder dazu⸗ bewies
ſich der Kirchenworſteher, Sebaſtian Rethe, Hefonders
chaͤtig, und daher nannte man dieſelbe Gebaftiands Kirche,
wohl gar Sanct Sebaſtians-Kirche. Jacobs: Kirche nannte
man fie wohl daher, weil der Eingang in der Jacobsſtraße ift,
und Koͤpenicker Kirche, weil die Louifenftadt ſonſt die Koͤpe⸗
nicker Vorſtadt hieß. Um die Kirche herum iſt ein mit Haͤu
w
fern bebauter Kirchhof oder Begraͤhnißplatz, und uͤher denſel⸗
ben fuͤhet die Kicchhofsgafle. Ein anderer Kirchhof, der Ja—
cobs⸗Kirchhof genannt, iſt nicht weit von dieſer Kirche, in den
Kpdtengafle. Die Kirche hat zwey Gemälde von B. Node
and zwey Prediger. Der Gottesdienſt ift Sonntags Vormit;
tage um 9 und Nachmittags um g Uhr, und Freytags Var
mittags um „Uhr. Dabenin dat Porſtenſche Secngbug im
Gebrauch.
tüderisifche Segatencafk, von einem Fedulein von
Laderitz geſtiftet. Es werben aus dieſer Caſſe einige Pens
ſlonen gegeben; der größte Theil aber wird von den Hof⸗ und
Dompredigerh halbjaͤhrig unter nothleidende Arme reformir⸗
ter Confeſſion vertheilt.
Snfibarkeiten. Ziemlich allgemeine Luftbarkeiten find;
das —* der Promenaden, des Thiergartens, Charlotten⸗
vurgs, mehrere Dörfer und Luſtſchloͤſſer in der Naͤhe, der
afentlichen Caffeegaͤrten und Cafftehaͤuſer, der Reſſourcen, im
‚welchen man eingeführt iſt, die Pickenicks, welche durch die
Zeitungen belannt-gemacht werden, das tägliche Schaufpiel,
„die Conyerte, im Auguſt das Scheibenſchießen auf dem Schiij-
zenplatz, und zur Zeit des Carnevals die große. italienifche
Oper, Uebtigens giebt es faft taͤglich etwas ‚neues zu fehen
;oder ju hoͤren, und die Zeitungen enthalten ſehr oft Einladun⸗
. gen zu dergleichen,
„ALuſtgarten, in Alt ln, mit dem Schloffe, dem
Mom, der Boͤrſe und der Spree umgeben, Zı5 Schriste fang
and 250 Schritte breit. Ein großer fehöner Dias, deſſen im
nerer Kaum mit Raſen bewachfen if, welcher Raum von Zuß
gängern nicht betreten werben darf, jedoch im Fruͤhjahre zum
Ererrieren gebraucht wird. Auf der Spreefeite ift ein Gang
für Fußgänger mit Kaftanienbäumen befogt, und auf der ww
deren Seite geht man unter Pappeln, weiche eine ſteinern
and etferne Einfoffung haben. In diefen Gängen finder mau
dm Summer mehrere Ruhebaͤnke. Auf der Seite nach dem
Scehloſſe ſteht die Bildſaͤule des Fuͤrſten Leopold von Anhelt
Deſſan. (Stiche Denkmaͤler.) Bis 1573 war der Luſtgarten
ein bioßer Sumpf, und der Ehurf. Johann Georg verſchrich
zinen Gaͤrtner, um ſich hinter dem Schloffe, am Thiergarerg,
der damals fo weit ging, einen Garten zur Küchen » Hotäaurft
anlegen zu lafien. Im So jährigen Kriege verwilberte dieſer
Sarten, bis ihn 1646 Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm durch den
Särtuer Hanf wieder ganz neu anlegen lief. Es waren barı
innen bedeckte Gänge, die Statue des Churfürften, ein Vogels
haus, ein botanifcher Garten, ein Blumengarten, ein Küchen
garten nnd eine Orangerie von 586 Bäumen. Bon diefer Zeit
ſchreibt ſi ch der Name Luſtgarten her. Die Länge ging bis
zum Weidendamm, und ber Umfang betrug ungefähr 5000 Fuß.
Im Jahr 1650 wurde ein Springbrunnen mit einem liegenden
koloſſaliſchen Neptun darinnen errichtet, auch wurde um dieſe
Reit ein neues Lufthaus oder Grotte darinnen erbauet, welches
1738 der Kaufmannſchaft zur Vörfe übergeben wurde. ' Js
‚ Jahr 1685 ward ein Gewaͤchs⸗ oder Pomeranzen« Haus errich⸗
tet, welches das halbrunde Gebäude des’ neuen Packhofe if.
Der Graben zwifchen dem neuen Packhof und dem Luſtgarten
‘war damals noch nicht, und der Dom ſtand auf dem Schloß⸗
plage. Endlich ließ König Friedrich Wilhelm J. im Jahr 1724
den Plag zu einem Paradeplag umformen,: und er war Inge
— — . nn
Surferifige Rieden. fur, 865
Belt ein bioßee Sandplatz, der vft hoͤchſt unangenehmen Staub
verurſachte. Friedrich Wilhelm IL. und III. erzeugten ber
&inwohnern die Wohithat, dem Platze feine jetzige Verzierung
und Verbefferung zu geben. |
Surfberifthe Kirchen. Zu dem lutheriſchen Cottede
dienſt allein find folgende Kirchen beſtimmt: x) Nicolai⸗-Kirche.
2) MariensKicche. 3) Grauens Klofter « Kirche, 4) Heiligen⸗
geiſt⸗Kirche. 5) Gertrauten⸗Kirche. 6) Petri: Kirche. 7)
Georgen⸗Kirche. 8) Sophien⸗Kirche. 9) Loutfenftant: Kirche,
20) Garniſon⸗Kirche. as) Hofgerichts⸗Kirche. 10) Arbeits⸗
haus⸗ Kirche. E 0
Luxus. Es iſt nicht gut moͤglich, vom hieſigen Lurus
sine ſpezielle Darſtellung in wenigen Zeilen zu geben. Ein
Stand der Einwohner kann zu viel und der andere zu wenig
Luras haben, und im Ganzen herrfcht in Berlin doch viel we
niger Luxus, als in andern großen Städten. Obgleich der Hof
hier refidirt und dieß den Wohlſtand der Stadt veemehrt, fo
find Doch Hey den gewöhnlichen Ergöglichkeiten und Zeften defa
felben feine Uebertreibungen, fondern es Heerfcht überall der
Geiſt der Ordnung. Die Anzahl der wirflich reichen Einwohe
ner iſt verhaͤltnißmaͤßig gering, und auch bdiefe zeichnen fich
durch feinen zu großen Aufwand aus. » Selbft ben den Vor⸗
nehmern ımd Eriten des Stants, weiche zwar einen gewiſſen
Aufwand machen, und wie man ſagt, ſtandesmaͤßig leben, be
merkt man viel Sparſamkeit und Simplicitaͤt, ımd fie zeichnen
fich weder durch prachtvolle Equipagen und eine zahlreiche Dies
nerfchaft, wie an andern großen Orten, noch durch glänzende
Feſte oder Loftfpielige Schmaufereyen aus. Die König. Bes
dienten werben durch ihr mäßiges Gehalt, zumal wenn fie fein
eigenes Vermögen befigen, in Abſicht des Lurus in engen
Schranken gehalten, und der wohlhabende Kaufmann und
Dürger lebt zwar gut, uber doch mehr einfuch als prächtig
i
—
Dermingeachtet fehlt es aber Bey uns an nichte, was ben San
en des größten Wolluͤſtlings befriedigen könnte. Wir erbap
sen im Winter Seeflfche, Auſtern, Caviar, Wildpret jeder
Art und dergl. in Ueberfluß. Unſere Kunſt⸗ und Modehand⸗
lungen und Moͤbelmagazine find mit den praͤchtigſten Artikeln
verfehen, aber der Abſatz iſt verhältnißmäßig nur gering. Zu
viel Luxus herrſcht wohl befonders in Kleidern bey der wei
lichen dienenden Elaffe, vorzüglich an Sonn s und Fefttagen.
M.
Maaße. Die hieſige Polizey ſieht ſehr ſtreng auf rih⸗
tiges Maaß, und um dieß immer zu erhalten, wird auf dem
Harhhaufe ein Vorrath von richtigen Scheffein, Megen, S
len x. ‚gehalten, und jeder, wer derfelben bedarf, muß fie da:
ſelbſt kaufen. Andere dürfen nicht gebraucht werben. Man
:hat hier folgende Maaße: 1. Scheffelmaag. Eine Laſt
Roggen hat 5 Wifpel, beym Safer und Gerſte aber nur a
Wiſpel; ein Wifpel hat a Malter oder a4 Scheffel, und ein
Malter ı2 Sceffel; ein Scheffel hat 4 Viertel oder 16 Mey |
zen; ein folcher Scheffel enthält 305853 Cubikzoll Rheiniſch
und if feit dem Jahr 1716 im ganzen Lande eingeführt; ein
Scheffel Roggen wiegt 87 Pfund und ı Loth, Waigen gı Pf.
ar Loth, Roggenmehl mit Kleien 86 Pf. so Loth. Waitzen⸗
malz B4 Pf. und Gerſtenmalz 69 Pf. IL. Geträntmaaß.
Kin Suder Wein bat 4 Orhöfte oder 6 Ohm, ein Drhboft ık
Ohm; ein Ohm a Eymer; ein Eymer 2 Anker; ein Anker
3o Quart; ein Quart 2 Noͤßel. Man pflegt den Wein in
den Weinhäufern auch in kleinern, fogenannten 4 Quart⸗
Bouteillen zu verkaufen, welche denen in Sachfen, Thaͤ—
ringen, Heflen, Franken ıc. ähnlich find, und mo 40 Ber
Arilien. von einem Anker gezogen werden. Kine Tonne Diet
bat 96 Quart und ein Zap Vrauntewein a Tonnen oder 298
— — — —— — — — m — —— — — —
_ Mabdchenſchalen. Mille. 367
Muart. III. Landmaaß. Der Beeliniſche Fuß iſt mit dem
Rheinlaͤndiſchen von einerley Laͤnge. Cine Nuthe hat zu Fuß;
‚Aue große Hufe Landes hat 30. große oder 663 kleine Morgen;
eine Hakenhufe hat a große Morgen; ein großer Morgen 400
Rheinl. Quadrat⸗Ruthen; ein Heiner Morgen ıg0 Quadrat:
Ruthen. Nach letzteren find ale Domainenftüde vermeffen,
IV. Eilenmaaß. In der Kämmerepftube und beym Polis
zeydirectorio ift eine eiferne Probeelle, die 25,53 Rheinl. Zoff
oder 296 Parifer Linien fang if. Hundert Ellen in Berlin
find 56%, fonftige Parifer- Staab, 11675 Ellen in Hamburg,
3145 Ellen in Hannover, 118 Ellen in Leipzig, 11952 Ellen in u
Mannheim, 2014 Ellen in Nürnberg, 109,3; Ellen in Zürich.
J Maͤdchenſchulen, ſiehe Privatſchulen.
Maͤkler. Es giebt hier 5 vereidere chrifttiche und g ja⸗
diſche Wechſel⸗Maͤkler, weiche täglich auf der Boͤrſe anzutrefs
fen find. Zu dieſen Aemtern koͤnnen nur der Handlungs s Cs
ſchaͤfte völlig kundige, und an der Faufmännifchen Ehre unbe
fleckte Männer genommen werden. Jeber von ihnen darf
durchaus bey keinem Handlungs: Geſchaͤft für eigene Rechnung
Antereſſiet ſeyn, fondern ift lediglich freinden Befchäften gewid⸗
met, und verbunden, fich um alle das Spntereile der Kaufmanns
fehaft angehende Gegenftände zu befümmern, feinen Commits
tenten allein und treu zu dienen, zu feinen unerlaubten Ge⸗
ſchaͤften zu collr.oiren, die geſchloſſenen Geſchaͤfte in feinen
Buͤchern fhriftlich zu verzeichnen; und fih mit ben feftfichens
den Gebühren zu begnügen. Wach dem Börfen: Reglement
vom ısten Juli 1805 iſt feltgefeßt worden: x) den richtigen
Kours Dienſtags und Freytags anzuzeigen und die Waaren⸗
preife in die Preiscouranten gu ſetzen; 2) an Mäkter: Gebuh⸗
zen iſt ihnen vergönnt zu nehmen, bey Waaren-Geſchaͤften
z pro Gent, bey Darlehnen und Verficherungen & pro Cent.
| 36% Märkte. Bagazin: Cafe
bey Geldoerwechſelungen pro Mille, und eben fo viel *
Wechſelgeſchaͤften und oͤffentlichen Fonds.
‚Märkte, auf welchen an gewiſſen Tagen in ber Woche
von den Landleuten und anderen grüne und andere Waaren
und Vietualien verfauft werden. Die Aufficht über bie Maͤrkte
und den Verkauf auf denielben, haben 3 Marftmeifter und bie
Polizey⸗ Bedienten. Abends vor dem Marktag it immer der
fogenannte Abendmarkt, wo mehrere der fremden Verkaͤufer ihre
Waaren ebenfalls ſchon auslegen. Marktplaͤtze find: x) der
Neue-Markt; a) der Molken⸗Markt; 5) der Haakeſche
Markt; 4) der Spittel⸗Markt; 5) der Gens d'Armes⸗Markt.
Magazine, Königliche. 2) Provianımagazin ia ber
neuen Friedrichsſtraße, der Stralauerftraße gegenüber. &) Pros
viantmagazin am Königsgraben. 3) Getroidemagagin auf
dem Muͤhlenhof. 4) Proviontmagazin in ber Koͤpenickerſtraße
Do. 17. 5) Proviantmagazin ebendaſelbſt No. 163. 6) Ar
maturmagazin ebendafelöft Po, 11. 7) Trainmagazin ebens
Hafelb No. 161. 8) Salzmagazin ebendafeläft No. 30 u, 3x.
9) Hafer⸗, Heu⸗ und Steohmagazin in ber Magazinſtraße
Po... bis 12. 10) Epeditionsmagagin auf dem Weidendamm.
Diefe Magazine find alle fehr große und weitläufige Gebäude,
und zweckmaͤßig eingerichtet, Die Proviantmagazine werden
far Königl. Rechnung entweder durch anbefohlene Lieferungen
vom platten Lande, oder durch Tontracte mit Lieferanten ges
füllt. Aus denfelben wird für das Militär beym beforgenden
‚Mangel oder hohen Preife des Getraides, Mehl zu Brod abs
geliefert. (Siehe Proviantmagazin und Proviantbaͤckerey.)
Magagin⸗Caſſe, Haupt⸗, auf dem Koͤnigl. Schloſ⸗
ſe. Sie ſteht unter dem ıten Departement des Ober: Kriege
eollegium und der General⸗ Intendantur, und ihr liegt die Be⸗
ſtreltung des an die Armee geſchehenden Natural« Rieflrungen,
Ä fe
Magapin Departement: Meoaler. 569 | |
fo wie zur Unterhaltung die Dengasine überhaupt erforberiis
che Auszabe⸗ Beforgung ob. Unter der Haupt: Magajin⸗
Caffe ſtehen die Magazin: Caſſen in den Provinzen, und fie
erhebt Die Sendshigten Gelder aus der General: Kriegs «Caife,
Angeſetzt :find bey derſelben 2 Rendant, Hr. Kiegsrath
Käfer, ı Buchhalter, @ Controlenre und.ı Bektetär. .
Magazin » Departement, Oſt⸗ und Weftpreußts
ſches, fühe Generals Directorium.
| Magazinftraße ‚ in der. Stralauer Vorſtadt geht
von der Schillingsgaſſe nach der. Contre⸗Escarpe, hat 29
Haͤuſer und iſt gıo Schritte lang. No. a bis zı gehört zu
dem Koͤnigl. Fourages oder Hafer⸗, Heu: und Strohmaser '
zin und Wachthaus.
Magiſtrat, ſiehe Stadtmagiſtrat.
Maifon francoife, oder Mailon de Charite,
in der Friedeichsftraße No. 62, hat 4 Direktoren und ı Deco
nomen. Dieß ift die Altefte Stiftung zum Beſten der franzds
fiſchen Coldnie. Ehurfürft Friedrich Wilhelm der Große er:
richtete auf Vorfielung des Feldmarſchalls von Gchumberg
eine Herberge, worinnen die aus Frankreich Vertriebenen fo
lange aufgenommen wurden, bis fie ein anderes Unterfommen
finden konnten. - Jet werden von ben Einkünften biefer Stif⸗
tnng zwölf bis. dreyzehn bejahrten Drännern freye Wohnung,
Kleidung und Unterhalt gegeben. Werben fie frank, fo kom⸗
men fie in das Hoſpital. Wegen der Aufnahme muß man ſich
an das Dirertorium wenden,
- Maifon d’Orange, ſiehe Orangenhaus.
.Malchow, Dorfe3. Meile von Berlin, im Nieder:
barnimiſchen Kreife, mit 25 Zeuerftellen und 255 Menfchen.
Maler. Im Jahr 1808 zählte man in Berlin 289
Maler, 8 Geſellen und 7 Lehrlinge. Daß man unter diefer
Aa
.
‚ Portraitmaler. ge) sr. Verona, Desorasiondmale, NE
Hr. Hoſmaler Weit ch⸗ Portraitmaler. 20 Hr ‚ap |
Wolf...
He Merten Daft. Manfet. e
bedeutenden Auzahl, auch die gewöhnlichen Aufteeigr und
Stubenmoaler gezaͤhtt hatte, iſt wohl zu vermuthen. Wirlliche
Kuͤnſtler in, dieſem Fache findet man nur folgende: 1) Se
Bardon. der Aeltere. 2) Sr. Bardon der Yünaeı. 3)
Hr. Profeffer Burnat, Decorationsmaler. 4) Sr, dur
dow. 5 Kr. Fr. Catel, Zeichner. 6) Sr. Prof. Dur
bes, Portraitmaler. 7) Hr. Dähling, Zeichner. —R
Dragues, reſtaurirt auch Oelgemaͤlde. 9) Ht. Eutiqch,
Stubenmaler. 10) Ar. Director Friſch, Hiſtorieznn
21) Hr. von Hal ler, Miniaturmaler. 22) Kr. Kretſqh |
mann, Hiſtorienmaler. 5) Ar. Prof. Kupdeit. ErIL 5
prof. Luͤtke, Landſchaftsmaler. 15) Kr. Prof. Niedlic, | |
Hiftorienmaler. 16) Hr. Ringsleben, Stubemile. |
27) Hr Prof. Röfel, Landſchaftsmaler. 18) Kr. Kıfeo a
|
"Berg, Proſpectmalet. 29) Fr. Prof. Schumann, Ahr
rien⸗ und Portraitmaler. 20) Hr. Abel Sepffett, gi
wiaturmaler. 21) Hr. Hofrath und Director Taube, |
|
Mancheſter Manufactuten: A * ind
Kühn, Sceralauer Straße No.45. 2)Hot he uad Welu.
Platz bey Monbijon No. ꝛu. Im Jahr „802 nahe |
268 Manchefter: Arbeiter in diefen und anderen
lenzeug⸗ Manufacturen.
Manöver, ſiehe Revuͤe. Be
Manufacturer » und Commeryien ⸗ Coast
Berliniſches , vetſammelt ſich alle Freyrage Vormittage wn
Böorſenhauſe. Es ſtehen dabey: ein Praͤſident, Dt. Geh Ole⸗
Finanzrath Eich mann, 1 Director, 14 Affefforen; „eher
Mitglied, 3 Zabriten:Commiffarit, ı Auſcultator, 3 Neferenda
rii, a erpedirender Sekretär, 1 Regiſtrator und 4 Canjefüi-
—* 571 .
Bernersehttentnn: 1.Die Techniſche Depatation des
Manufattur s sund Commerze Collegii, welche ſich
Mittwochs Vormittags verſammelt, mit obigem Praͤſi ibeuten,
s Mitgliedern, a FabritenEommiffarit, Sekretat und 4 Re⸗
ferendarii: IE Die Juſtiz⸗ Deputation. bes ans
facturs und Commerz:ColLegit, verfammelt fih Mars '
tage und Donnerflage Vormittags um 1a Ihe, und beſteht
aus a Mitgliedern. Das Manufactur⸗ und Commery ⸗Colle⸗
gumi veffortiet von den Fabriken⸗ und Commerz: Departement,
anb Hefchäftigt fich mit dem Wohl. ber biefigen Sabeiten und
Sabritenarbeiter, mit welchen letzteren es alfo perfänlich gu
thun Bat Die bamit verbundene technifche Deputation.
bat ben Zweck: uͤber die Manipulation des FJabrikenbetricbes
zu raffiniren, Erſindungen an Maſchinen, Materialien und
Stoffen‘; Faͤrberey ıc. zu machen, mit deu in Vorſchlag ges
brachten Erfindungen Verſuche anzuſtellen, und die nuͤtzlichen
Defultate ihrer Bemühungen bekannt zu machen, jeder Ge⸗
werbtrelbende iſt berechtigt, ſich mit Vorſchlaͤgen und Anfragen
andieſelbe zu wenden, und Auskunft zu erwarten. Auch wer⸗
den für die Faͤrber und Zrugdrucker öffentliche Vorleſungen bey
berfrißen gehalten. Geſuche werden an das Koͤnigl. Hochloͤbl⸗
che Manfactur⸗ und Tommerz⸗Collegium adreſſirt. |
"Marien Kirche, im Berliner Viertel, nahe am Neuen
Markte. Dieſe Kirche iſt vermuthlich in der zweyten Hälfte
des 13ten Jahrhunderts erbauet worden. Das Gewoͤlbe ruht
auf zo gothiſchen Pfeilern, und nach dem Chore zu aufs
Sandpfeilern. 1729 ward die Kirche in der Mitte der Kanzel
gegenüber, um ein Anfehnliches weiter herausgeruͤckt, weichen '
Pla man die Capelle Heißt. Das Schiff der Rirche if bis
zum tleinen Altar 13: Buß, bas Chor 76 Fuß, in allem 207
Fuß lang. Erſteres ift 66 und das andere 31 Fuß breit. Ihe’
Flach eninhalt ift 1,048 Fuß. Im Jar 2650 wurde der Thurm
von einem Vlitzſtral entzundet, 2605 dis 3756 von M. M.
Yan
f —
572 Marien Kirche.
Smide wieder erbauet, uud da diefer wieder den Einſturgbhreh
te, fo wurde 3789.und 1790 ber obere Theil von gangbant
im gothifchen Style aufgeführt. Die ganze Höhe des Thutn⸗
u it 286 Fuß 8 Zoll. Der jegige Altar warb von 1767 bis ırdı
darch freywillige Vepträge näch Andr. Krügers Zeichnung ge
> baut. . Der: Tanfftein von Erz ruht auf 4 Drachen und iR
1437 werfertigt. Zu demſelben gehören 2 Taufbecken von Dt
fing aus dem asten Jahrhundert, auf weichen der engliſche
Gruß in getriebener Arbeit vorgeftsilt ift. Die Kanzel erbum
4703 der berühmte A. Schläter, zum Theil auf feine Sofm.
Sie ift von Marmor und an jeder Seite unterſtuͤtzt ſit zinCn
gel in Lebensgeäße. Schlüter hatte die Kuͤhnheit, einen bergen
Gen gothifchen Pfeiler, auf welchen das Gemälde ruht, darch
qubrechen, und legte die Kanzel darunter an. Die son). 3
Wagner erbaute Orgel hat jo Stimmen und 5 Manu
Die 1716 werftorbene Wittwe bes Handelamanns Ehrigen)
%
Stillers, gebohrne Betz in, hatte ſie auf ihre Koſten errih
ten laſſen; 1721 wurde fie eingeweihet. Unweit des Altart it
das von Roͤbelſche Erbbegraͤbniß, weiches. die merkwirdigt E
genſchaft hat, daß die Leichen in demſelben nicht verweſen.
Der beruͤhmte Dichter F. R. von Cani ruht in demſelben.
Einige andere Erbbegraͤbniſſe haben theilas gute Figuren, heil
Baareliefs. Außer mehreren alten Gemaͤlden, findet man ud
folgende von B. Rode. Am großen Altar im der Mitt: ı)
Die Abnehmung Chrifti vom Kreuß: 2) die Jünger von Eau;
zur sechten Seite: 3) Chriftus am Delberge betend; zur linter
Seite: 4) Chriſtus giebt fich Thomas zu erkennen. Andante
nen Altar: 5) eine Grablegung. An einem Grabmale des Pre
digers Bruhn: 6) die eheliche Liebe, dabey ein paar Tauben
eine ausgeldfchte Fackel und ein welkender Rofenkranz. Hu
ter.der Kanzel anf.der. Band gemalt; 7) Paulus hält zu Athen,
eine Predigt. Unter dem Thurme: g) die Hoffnung am Gt
be eines Rechtſchaffenen, ‚und g).eine Chriſtin ſteigt aus.
Warkgrafenſtraße.·373
Sarge welchen Engel oͤffnen. Durch letztere beide Gemaͤlde
hat Rode feinen Eltern ein Denkmal errichtet. Die Biblio⸗
the der Kirche beſteht aus 1600 Baͤnden, enthaͤlt ſeltene und:
wichtige Werke, und iſt theils in der Sakriſtey, theils in der
Kirche in einer Abtheilung auf dem Chore ohnweit des Altats
aufgeſtellt. Am Eingange unter dem Thurme iſt das ſteinerne
Kreutz, welches die Buͤrger von Berlin und Koͤlln im Jahr
1355 an der Stelle, wo fie Den Prvdſt Nteolaus von Bernau
erwordet hatten, nbſt einer ewigen Lampe: anlegeh mußten:
Das Kreut ftand jedoch fonft an der Stelle des Kuͤſter⸗Haufes,
und die Lampe ift eingegangen. Die Kirche iſt die zweyte lu⸗
therifche Pfarr⸗Kirche des Berliner Viertels, mit as Häufern
umgeben, und es führen 3 Gaͤßchen zu derfelben. Auf den.
Kirchhof fo wie in das Kirchengewoͤlbe werden nur noch. felten,
Leichen aufgenommen. Wörhentlich werden bey. der Marien⸗
Kirche an bedürftige Almoſen ausgetheilt, worüber Die 4 Pros
diger an berfelben zu diſponiren haben. Der dritte Prediger,
iſt zugleich Prediger an der Heiltgengeift: Hoſpital⸗Kirche. Dee,
Eottesdienſt iſt Sonntags Vormittags um og und Nachmittags
um a Uhr. Montags und Freytags um o Ude, ifi Betſtunde
und Sonnabends Nachmittags um ı Uhr Vorbereitungs-Pre⸗
digt. Beym Gottesdienft iſt das Porſtenſche Geſangbuch mit
dem Anhang in Gebrauch. n
| Martareſerſtehe, auf der Geicbrichäftabt , geht‘ mie
NE. ı bey der Lindenſtraße an, über die Junker⸗, Koch⸗, Zims
mer:, Schuͤtzen⸗, Kranfen:, Leipziger⸗ Kronen, Mohren⸗
Tauberi:, Jäger: und Franzoͤſiſcheſtraße, sis No. 51 an die
Behrenftraße und zuruek dis No. 108. Ihre Länge iſt 1950
Schritte. Zwifchen Ser Mohren⸗ und Franzoͤſiſchenſtraße bes
rührt fie den Gensd Armes Markt, und ihren Namen hat fie
„von dent Markgrufen Philipp Wilhelm erhalten, In Ne. A
it va⸗ Königl. Lotterie Aint.
374 Marfeftraße. : :Mafchinen» Sammlungen.
Marftflraße, auf dem Friediichſswerder, geht von der
Oberwallſtraße über. die Inlkoniergaffe nach dem Werdetfchen
Markt, Hat 6-Häufer und if go Schritte lang.
Marſchalls⸗ Bruͤcke. Diefen Nimen wird eine Wrhde
erhalten, welche über die Spree, vom Ende der Lehtenfirnfe
nach dem Schiffbauerdamm hinuder, gegenwaͤrtig gebanet witn.
Marſtall, Berhiniſcher Koniel. Ober⸗, ber |
Marftallame ımb Caſſe und Ober Marſtall⸗ Bourages
Magazin, in der Breitenftraße No. 36 und 37. Die Sm
ral: Direction derfelben hat der Oberſtallmeiſter Hr. Graf ven
Lindenau, und fonft gehören dazu: © Staflmeifter, ı Beꝛ
reiter, ı Packmeiſter, s Sattler, Rendant, 3 erpedirende
und x Canzley Sekretär. Das Gebaͤude enthält Ställe fir eb
Königs Pferde, "Wagenremifen , die Ruͤſtkammer md cine
Reitbahn. Geſuche werden an die Königliche Hochlobliche
Seneral:Direction des Ober⸗Marſtallo abeeffi. Sr
Stall, Koniglicher.) —
Martiniken oder Rpabarderhof, ein Etabliſſanen
awiſchen Moabit und Charlottenburg im Niederbarnimiſche
Kreiſe, mit a Feuerſtellen und 7 Menfchen, hat den erſtera
-_ Namen von feinem ehemaligen Befiger, einem kleinen Mann
Namens Martin, und den anderen von einigen hier ver
ten Rhabarberkuren an Pferden.
Mafchinen. und Snftrumehten, Sammlungen, #
figen verſchiedene Königliche Inſtitute, nämlich: das Of
werks⸗ und Hüttendepartement, das Cadettencorps, dad 5°
drich⸗ Wilhelms: Gymnaſium, x. und folgende Privatpetſo
gen: 1) Hr. Profeſſor Wadzeck, am Cabettenhauſe, beßtt
ein phyſikaliſches Maſchinen · Kabinet. ) Hr. Geheinechh
Baltder, Hinter dem Cießhanſe Mo.a, mathemastifhe, Ap
ſikaliſche, anatomiſche und zur Hebammenkunſt dienende 9
ö— — — — — — — — — nl. —
Maften Mechaniel. . -375
ſtrum cute und, Maſchinen. ).Hr Profeffor Zentor, Leipzi⸗
gexbrqſe Na. 81, beſitzt eine pertreffliche Sammlung von chi⸗
rurgiſchen Inſtrumenten aus der aͤltern und neuern Zeit.
Maſlen oder. larven s’aller Art, zu Redonten und an⸗
derem Gebrauch verfertigt: 2) Wilhelm Gropius, Koͤll⸗
niſche Fiſchmarkt Re. 2, a) Brandes, neue Roßſtraße No. g.
Mauerſtraße, auf der Friedrichsſtadt, geht mit Ro. ı
ben. bei. griedriheftraße an, über die Schüßen:, Kraufen:,
Leipziger, Kronen:, Mohren:, Tauben, Jäger’: und Franz
zoͤſi ifcheftraße, bis Ne. 32 an die Behrenfiraße, und zuruͤck bis
No. 95. Ste iſt 1200 Schritte lang, und enthaͤlt unfern der
Krauſenſtraße die Boͤhmiſche Kirche, und bey der Kronenſtraße
die Dreyfaltigkeite ⸗Kirche. Nahe ben der Letzteren iſt die Frie⸗
drichsſtaͤdtifche Hauptwache.
Maulbeerbaum⸗ Plantagen. Seitdem der Seitens
hau in den Preußifhen Staaten betrieben worden if, bat man
auch in und um Berlin Maulbeerbäume gezogen, Die erſten
Baͤume dieſer Art pflanzte von 1708 Bis 1716 der Restor ‘ps
bann Leonhard Friſch, in feinem Garten in der Span:
dauer Vorftadt, an der Heidenreiter⸗ und Hoſpitalſtrahen; Ece.
und dieſe große Plantage beſteht noch. Andere bedeutende An⸗
pflanzungen ſind bey der Charite und beym Invalidenhauſe.
Maurer. Das beſtaͤndige Auffuͤhren von neuen Ge⸗
baͤuden in Berlin hat dieß zuͤnftige Gewerk ſehr verſtaͤrkt.
Es hat 40 Meiſter gegen 1000 Geſellen und über 200 Lehr:
linge, ‚ohne. die vielen Sefellen, welche fi ich nur im Somer hier
aufhalten.
Mehanic.. Dar. Jäbft.deren gegen 30, und unser
denſelben find mehrere berühmte und bey der Acabemte ange:
-Kelite Diner, nämlich: G. Winkler, I. Trompel, Char:
les Datton, Joh. Frib, Michael Miſſel u. a. m.
376 Medaillen. Meblcindl Wefen,
+ Medaillen ua Medailleurs. Als Meiſter in de
ſem Kunſtfache ind allgemein:befannt: 1) Hr. Dan. Frieint
‚2008, Kofmenaillehr, Franzoͤſiſcheſtraße Io. gr. e) Defm
Sohn Hr. Friede. Loos, Medauleur, chendafeil. Ser
Abramſon, Medaillen, Markgraſenſtraße Na 54 Ye
von diefen hat mehrere Medaillen zam Andenken, mextwärhi
ger Derfonen, Begebenheiten und zu Gelegenheit: Geaſchenleꝛ
geſtochen, und dieſe ſind bey ihnen, ſowohl in Silber als Ge
geprägt, für feitgefegte Preife zu haben. (Siehe and Gra⸗
veurd.) |
Medaillen » Sammlungen, f ſiehe Muͤnz⸗Samm⸗
lungen.
Medicinal, Ober, und Sanitäts « Depariımat,
Diefem Departement find alle Medicinals und. Sauitats: Col⸗
legia und Perfonen, fo wie ale Hebammen Unterripte:Auftk
ten fubordinirt. Chef deſſelben ift der Staatsminiſter Hat
Graf von der Schulendburg. Es gehören dazu: ı) Dub
Ober : Collegium Medicum und Sanitatis, 2) Das Tole
gium » Medico = Ehirurgicum. 3) Die Ober : Eraminationd:
Commiſſion zur Öffentlichen Prüfung der Aerzte, Wundänk
und Apothefer. 4) Die Commiffi ion zur Aufrechthaltung da
Hofapotheke. 5) Die Königl. Leib: und Sof s Mediri, um
6) der Königl. Zahnarzt.
Medirinal» Stab. Diefer beſteht aus den Kiefigm
4 General⸗Chirurgen, 3 Feldärzten und ı Gonvernements: und
Garniſon« Chirurgus. Der Medicinal-Stab ſteht üner dem
Ober⸗Kriegscollegio, und beſorgt bey Kriegszeiten alle med
niſche und chirurgiſche Gegenſtaͤnde, desgleichen dirigirt derie®
de die Behandlung der Kranken und Verwundeten, x.
Medicinal» Wefen überhaupt, fiche: 1) Arcouhe
re. 2) Aerzte. 3) Anatomifches Muſeum. 4) Auatomiſches
Theater. 5) Apotheler. 6) Vadeanſtalten. 7) Charite‘ ı
Medicinifihe Aeadrmie. Melenen Kirche 377
Cuinifches Inſtitut. 9) Collegimm modieum st Banitatie,
10) Collegium merico - chiyargitum. 17) Heldlapereth⸗
. — 12) Hofapotheke. 13) Impfung der Schutzblat⸗
tern. 14) Krankheiten. 15) Lazgzrathe für Das iliegr. 16)
Medicinalund Sanitäte-Dppartement. 17) Wedicinal Stab.
N) Penfionär - Chirurgen, 19) Chirurgiſche Pepiniere, 20),
Pharmacevtiſche Geſellſchaft. 83) Srape-Phpfiet, 29) Thiet⸗
arzneyſchule.
Medicinifch - chirurgiſche Wedemi⸗ —* Selle
giummedico-chirurgienm.
Mehlhaͤndler, congeſfionivee. Dam waren «6 im
Jahr 1802e. |
Mehlhaus⸗ Bruͤcke, ſiehe Eiferne Orten
| Mehlmaagen und Mehlniederlagen. Eine iſt in
Alt⸗Koͤlln am Kupfergraben und der eiſernen Brüde, 1776
von Friedel erbauet. Dieß Haus ließ das Baͤckergewert er⸗
bauen. Der Zweck deſſelben iſt: das von außerhalb kommen⸗
de Mehl unmittelbar an dem Gebaͤnde felbſt. ausladen, und
bis zur Abwaͤgung und Abfahrt zu den Eigenthuͤmern. in dem⸗
ſelben aufbewahren zu koͤnnen. Eine andere Mehlwaage iſt in
der alten Schoͤnhauſerſtraße No.ı zum Behufe der vor diefem
Tore liegenden. Windmuͤhlen. Die Muͤhlen auf dem Muͤh⸗
lendamm, und. am Werder haben Ihre eigenen Waagen...
Meilenzeiger oder Dbeliff, in der Leipzigerſtraße,
am Doͤnhofſchen Plag. Von hier an werden die Meilen oder
Stationen nach Potsdam’ "Hin gerechnet.
Meldung der Fremden und Gef nde, ſiehe dieſe
Meliorations. Gelder· Caſſe/ Bohr Eramrdiarin ı
Caſſe.
Melonen: Kirche, — —— car
der Louifenſtadt. | W
278 ' Wiliiehiueiebi: · Bisheiägei:.
Meſſerſchmiede. Im Jahr 1g02 waren hier so ie‘
ſter, 26-Srfellch and. 90 eehinge. Es iſt ein sung bo
vr 0 i
Miethen⸗ Mieten, Miethutat ira,
uhr in einem Haufe zur Miethe wohnen, muͤſſen beym Eis
und Auszichen nach Stand und Gewerbe, ſogleich dem Yin
sel-Commiffär von dem Eigenthamel des Hauſes ſchriſtlich ge
meldet werden. Selbſt diejenigen, welche hier nur ein Aber
gequartier Befißeh, muß der Hauseigenthuͤmer, fo ofl fe an
tommen oder abgehen, ſchriftlich melden. Alle Bermiethungen
über Bo.Rthle müffen nach dem Edicte vom gten Fehr. 1770
fhriftlich gefchehen, und dazu ein geftempelter Meiethrontrart
genommen werbes. Das Auftündigen einer Wohnung gefhieht
ein Viertel⸗ oder ein Halb : Jahr vor Ablauf des Mischen
tracts, und nach geſetzlichen Vorſchriften darf, wenn wan
zu Michaelis ausziehen will oder fol, nicht erft den ıten Anni
oder aten Juli, ſondern den letzten Marz oder iehten Sun,
aufgefündiget werden.‘ Steiche Ordnung muß bey jedem Bies
teljahre beobachtet werden. Wohnungen werben theils burq
ausgehaͤngte Miethzettel an den Haͤuſern, thelts durch die EL
tungen und’ durch das’ Sntelligengblatt, FAR: taͤglich bekannt ge
macht; auch weiſt die Haupterpedition der Fufibotenpoſt, Kir
ſterſtraße No. ia, dergleichen nath. Die Preife Ir Vohrn
gen ſind nach den Vegenden der Stabt ſehr verſchieden "
Miethwagen Fiaker, ober Juhrleute. Sm gar
130ꝛ zaͤhlte man 179 Fuhrleute, von weichen viele mehrers Dich
wagen befigen. Bor. mehreren Jehren hielten täglig pwilf
bis ſechszehn auf dem Schloßplatze⸗ welche Gewohndeit abet
abgekommen if. Diefa.nankte man fait allein nur-Fiafe:
Die jegigen Mietwagen muͤſſen in ber Segel.in den Bob
augen den Fuhrlaute beſtellt werden, und: wohlmunfeften wird
es fich treffen, daß einer nicht ſogleich könnte anſponner If
fen. Tieberalk ia Ser Stadt wohnen folde Miethfuchrkeutt "und.
zur Vejeichuung hen Bohıniag Haben fe gmähniah- einem-
. andefpannten Wagen vor der Thäre. ſtehen. Bam Sub
des Gchaufplels vud der Dper pflegen jedach euch mehrere mit.
ihren Wagen ſich einzufinden, und dieſe den Herauskvmmenden
anzubieten. "Ben ſchoͤnem Wetter; und.befoudere:des- Some:
1098 , halten an den Thoren vielt offene Wagen, "auf welhen:
Gefelifchaften, die Petſon⸗fuͤr a gr. nach einem nahe: gelegenen.
Dorfe fahren koͤnnen. Die Peeife fir eine Tout:an der Otabt
find 12 His-ıGrn : Wartegelb fürn die Otunde 4 gr.;: nimmt
man einen Magen, anf einen ganzen Tas, fo iſt bee: Preis:g.
Bis 4Rthir. Die hieſigen Miethwagen find faſt alte ſchoͤn und
geſchmackvoll, and wenn fie fi nicht gewöhnlich durch Algen:
grigbene Pferde ausyeicdhneten ‚fo wande mar jeher vieke: nicht
von e heeriäinfslichen Equipagen uunräheiden innen. .77::°7
Miggelberge und Miggelſee, im Tettowſchen Kreiſe,
eine halbe Stunde von Koͤpenick:. Die Miggelberhe, ode viel⸗
suche Anhohen, werden bloß durch das Fehr ebene Land merk⸗
wurdig. Es find Sandberge! mil Kiefel, Feberſtein, Waken,
Schiefer, Jaſpid und Baſalt vermifcht und zum Theil mit
Holz bewachſen. Dach kann' than von denſelben 3 Meilen weit
ſehen. Der ſeht ſiſchreiche Miggelſee hat won Oſten nach We⸗
ſten einefänge von 1200 und eine Breite von Süden nach Nor⸗
den von 7060⸗rheinl. Ruthen. Ein Arm der Spree geht durch
benfelben und er M tnmer mit Nadersdorfer Kalt: Sarffen
bedeckt.
Militar, PR Garniſn.
Miliehr « Acodemie, Adellche⸗ oder Ecole min
litaire, in der. Burgſtraße No. Diele ward 2765 von
Zrie drich dem Einzigen zu. 15 Eleven:geftiftet,, und ‚der
Zweck dabey iſt, Durch den ausgeſuchteſten Unterricht und ‚eine
vorzuͤgliche Erziehung: bie jungen Laite dahin zu bringen, deg
BR. -
ſa zu den-erfien mifitäpifdien und anderen Stellcn im Stacte
sgvvraucht werben koͤnnen. Friedeich der Einzige entwarf felhk
den Plan zu dieſer Auſtalt, nad der verſtorbent Profeſſer Oul⸗
ꝓer erhielt den Auftrag, das Detail davon andzuanbeiten. De‘
Dieseter und die Gocwerneurs darſelben fin gewoͤhnlich ar. am
ta uub-gefchickse Offiglers meiche der König ernennt, undbmem
fie 6 bis 8: Jahre im Hauſe gewefen find,: mit Avantage wide
in. der Arınde -placiet. Die Aufnahme der Zoͤglinge Hekimmt
der Koͤnig, und die funfzehen, worunter a Pagen des Kinigd
und a der.zugieranden Königin, die anderen aber aus dan la⸗
betteneorps find, werden’ auf Koften des Staats gan frey dar⸗
innen: erzogen. Außer Diefen können nach Ze bis se Prafle
nairs. zums liebſten von ai-bis 13 Jahren, darinnen af
nemmen. werden, und.man wendet fich deshalb an den Di
rector. Die Penflandrs, zahlen jeder jährlich 400 Rthir. md
dafüs haben ſie alles, ‚auch des Taſchengeld und die Uniform
fregs bloß den Unterricht im Reiten mhffen fie beſonders ba
len... Sie müflen ſich aber ganz in die Diſciplin fügen, und ih
den allgemeinen Anordnungen unterwerfen... Ausländer bein
fen zur Aufnahme der. Erlaubniß des Konige. Die Zösling
dieſes Inftituts werden, ‚wenn fe. den Lehrkurſus, ‚der auf 6
Jahre beſtimmt iſt, und ins Klaſſen beſteht, vollendet haben
als Offiziere in der Armee placirt. Der Koͤnig üherläßt ai
aud den Eltern der Penfienais, zu beſtimmen, ob ihre Kin
der Soldaten werben fallen oder, nicht... Auch Lünen die Elten
Truppen und Regimenter wählen, wo ihre Kinder eingeſchie
ben werden, während der Zeit, da fie im Haufe fd, fortavan⸗
ciren, bis ſie ihren Curſus vollendet haben, fo. daß fie ofte⸗
ſchon als Lieutenants placirt werden. Die Militaͤr⸗ ⸗Academie
ſleht unter dem Ober⸗ Kriegs⸗Collegio und hat einen Directet,
Km. Oberſten von Kteift, gProfeſſoren,aa außerordentliche
Lehter, 4 Eouverneurs, x Medicus, x Chirurgus, ı Commfl
fartus und 1 Nesdanıen, Die Wiffenfchaften and Künfte, me
X
Miulltaͤr· Auſalun.. apa
abe hier gelehrt werben, find Philoſefhie, Mathematik, dp
fchichte, Phyſik, Chemie, Natur : Staats s und Möller .
techt, deutſche Sprache und Literatur, franzoͤſiſche Sprache,
Styl, Beredfamteit, fchöne Wiſſenſchaften , militaͤriſche Gegs
graphie, Zeichnen, deutſche, polniſche und lateiniſche Sprache,
Naturgeſchichte, Schreiben, Rechnen, Tanzen, Reiten und
Fechten. Meiſt alte Wilfenfchaften werden in franzoſtcher
Sprache gelehrt, weiche die Hauptſprache des Hauſes iſt. Die
Eleven tragen dunkelblaue Roͤcke mit rothem Unterfurter, fil:
bernen Knöpfen, blauen Auffchlägen und Kragen, gelbe We
ften, weiße Veinkleider/ eine ſchwmale ſilberne Treſſe um den
Huth, und Degen. Zu der Bibliothek der Militaͤr⸗ Academie
ſchenkte Friedrich der Einzige eine Auserlefene Sammlurg fran⸗
zöfifcher Werke aus der Philoſophie und den ſchoͤnen Wiſſew⸗
ſchaften. |
Militär a Anftalten, überhaupt, ſiehe Academi⸗
für Offiziere. ©) Adjutantur. 3) Armaturmagazin. 4) Ar⸗
tillerie⸗ Academie, 5) Auditoxiat. 6) Cabertencprps, 2]
Canton. 8) Caſernen. 9) Commandant. 19) Garniſon.
13) Garniſon⸗Kirche. 10) Garnifon: Schule, 15) Gou⸗
vernement. 14) Jagercorps⸗Lehrinſtitut. 15) Ingenieur⸗
Departement. 16) Intendantur. 19) Invaliden⸗Caſſe. 18)
Invalidentorps. 19) Churmaͤrk. Kriegscaſſe. 20) General⸗
Kriegscaſſe. e1) Kriegs: Eollesium. ze) Kriegs: Canſiſto⸗
sium. 23) Kriegs : Eanzelley. 24) Lazarethe für das Mili⸗
tär. 25) Magazine. 26) Magazin-Eaffe, 27) Militärs
Academie. sB) Militärs Departement, 29) Militaͤr⸗ War
ſenhaus. 30) Offiziers Wittwencaffe, 31) Orden. 82) Pas
ade: Pläge. 53) Parole. 34) Patronillen. 35) Pen⸗
ſionaͤr⸗Chirurgen. 36) Chirurgiſche Pepiniere. 37) Platz⸗
major. 38) Pontonhaus. 39) Prvviant: Amt. 40) Pros
viant⸗Baͤckerey. 41) Pulver⸗Fabrik. 4a) Revue, 43) Rit⸗
ver : Academie. 44) Runde, 45) Spebitions? Magazin,
2—
— — — — — — — — — eg —— — nn
3
vo
zur Militaͤr. Deperieient. Mullcaͤr. Walſenhaus
W)Wain⸗Depot. m Ar dein. 26) Waden.
| “ Beughaus. J
Walitar Depdttement bes General, Dies
Die beforgt in Verbindung” mit dem erſten Departement dei
I Ober⸗ Kriegs⸗ Collegii alle. militariſche Gegenſtaͤnde, bey vel |
gen die Civilbehorden mit intereſſi irt find, naͤmlich die Matſch. |
HRevue⸗ Servis⸗, Einguartirungs:, Cantone s, Caſſen⸗ De
gain: :, Pots damſchẽ Waiſenhaus⸗, Freyenwalder Aleun⸗
Vergwerks⸗ Lagerhaus⸗ und Gold⸗ und Silber⸗Menuſa⸗
xtur⸗ Angeiegenheiten. Von demfelben reſſortiren die Leiege⸗
und Domainen Kammern der Provinzen, ‚in Veſergeng DE
dahin einſchlagenden Geſchaͤfte, durch die Lands, Kriege: und.
Steuerraͤthe in den Kreifen, inallen Cantons⸗, Werplegungk
und Lieferungs⸗ Angelegenheiten. Der Chef des Militie De
partements iſt der Ktiegsnuniſter und Generalmajot Kar 18 Ä
Dierhert, und es fichen dabey 5 Membra, u Schalt |
3 Cakeulatoren, , 4 Regiſtratoten, a Sournatift, und bie Em:
ley des erſten Departements des Dbet: Kriegs : Collegil. & |
fuche werden an Se. Majeſtaͤt den Konig adreſſirt, zut
Bifnung des hohen Milttäe : Departements.
|
|
Militär» Juſtiz· Departement, er u
beswaligen ee des Waltat · Dexertemenss und dem Gab |
kanzer.
Mae ⸗Krankenhauſer, fiche Lazareihe | |
Militär Walfenhaus zu Porsbam und gab
Eaffe beffelben zu Berlin. Das Direttorium deſche
fügt in Berlin der Kriegeminifter und Generaimajor 6
von Dierhert, und es ſtehen dabey 1 Mitglied,:
taͤr, 1 Calculator, ı Regiftrator, in Verbindung mi Me
Kanziey des erſten Departements des Ober · Kriczs·
Mineralien. Cabine. Miſſtens. Seminarium. 583
And des Diifitäes Departeihente::' Die Haupt⸗E affe del⸗
ſelben iſt auf dem König, Schloſſe, mit s Nendanten, Herrn
Kriegsrath Schlofſſet, r Caffirer und 3 Sekretären.
Mineralien. Cabinet des Bergwert. und Hüte
- iendepartements, ſiehe Bergweſ en.
Minerallen⸗ Sammlungen von Deivatı Perlo⸗—
nen, fiehe Naturalien⸗Sanmmlungen.
Mineur⸗Corps, ſiehe Ingenieur s —
ment. j
Mimaturmaler, ſich⸗ Malt
-. Miffions - Seminatium. Ein menſcheufreimduh/r
Edelmann gab um. das Jahr 1800 zur Stiftung dieſes Gemi⸗
nariums Anlaß; zu deſſen Auftechthaltung trug aber voizügs
lich der jegige Ditector defielden, Hr. Job. Jaͤnicke, luth.
Prediger .an der Boͤhmiſchen Kirche, mit Unterſtuͤtzung vor
wohlthätigen Perfonen ih Deutfchland und der Schweiz und
einigen Geiſtiichen in Öftfetesland, vieles bey. : 1802 kam das
Inſtitut mit ähnlichen Geſellſchaften in London in Verbins
dung, und feitdem werben 4 Zöglinge von London aus unters
Batten, und felbft von daher werden Zoglinge hierher geſchickt.
London nimmt mehrere Subjeite von hier, wenn es deren bes
darf, zu Mifjiondre für die Neger in Afrika ꝛc. Die Übrigen
werden von anderen Miſſionsgeſell ſchaften theils in Europa.
Aſia und Afrika angeſtellt. Zoͤglinge dieſes Seminariume
find gegenwärtig 18, welche in ber Stadt zerſtreut wohnen,
und in den feſtgefetzten Stunden zu ihren Lehrern gehen. Es
fins Leute geringen Standes, zum Theil Handwerter N nicht
ganz jung mehr, und ſaͤmmtlich Lutheraner. Sie muͤſſen un⸗
verheyrathet ſeyn, werden zu ihrem kuͤnftigen Stande zweck⸗
mäßig gebildet und erhalten Unterricht in der deutſchen Spte⸗
⸗
*
\
3... Mitcelmark Mietelſtrae.
cqhe,Nochnen, Rechtſcheriben, Krdbeſchreibnnz, bliliſchen
Theologie, Kathechiſiren, Predigen, engliſchen, arabiſchen
und ſaſuiſchen Sprache. Das Axabiſche lehrt Hr. Sanur.
Goatlieb Wuͤnſch, ehemals Conrector am Gymngfium zu
Zaltichan, und das Soeuiſche Hr. Joh. Georg Soffe
mann, Lehrer an der Reälfchule
Mittelmark. In diefenm Theile der Count Bram:
denburg, und zwar in Miederbaruimiſchen Krkiſe, liegt Die
Hauptſtadt Berlin, weshalb ſelbiger hier aufgeführt
wird. Die Mittelmark iſt die groͤßte Provinz der Ehurmar,
und enthält nach der gewöhnlichen Berechnung 2513 Quadrat:
Seiten. Sie liegt zwiſchen den Fluͤſſen Ober, Elbe, Havel,
Doſſe und. Fine, wird aber yon ber Elbe unmittelbax. nicht bes
rührt. Auf der Nordfeite gränzt fie an die Neumark, Ude:
mark und Mecklenburg: Streliß; weſtlich an die Prionig und
dag Herzogthum Magdeburg ſuͤdlich an Churfachſen und die
‚Laufig, und oͤſtlich wird fle durch die Oder von ber Neumark
jetrennt. Im Jahr 1803 hatte die Mitteimark 50 Städte mie
13,942 Seuerftellen und gBı Obrfer mit 33,051 Zeuerſtellen
Die Menſchenzahl von Städten und Dörfern betrug 55808
von welchen 51,160 zum Militär gehörten. Die Mittel mack
if in folgende Kreife abgerheilt: ) Ruppinfcher Kreis. 5
vellaͤndiſcher Kreis. 3) Glien⸗ und Loͤwenbergiſcher Kreis. ) Nie
derbarnimifcher Kreis. 5) Obervarnimifcher Kreis, 6) Lebu⸗
fifcher Kreis. 7) Teltowiſcher Kreis. 6) Bauchefcher Kreid.
Der duckenwaldiſche Kreis und die Herrſchaften Beeskow und
Storkow werden auch, als Anhang, dazu gerechnet.
‚ Mittelfteaße, auf der. ‚Meuftabt, geht mit No. a Dep
der Sharlottenftrage an, über die Briehricheftrage und New
ſtaͤdter Kirchgaſſe, bis No. 31 an die kleine Wallſtraße, und
pri bis N. 66. Ihre Länge iſt 360 Sgritte Bwitchen
No. a7 und ag gt die Neuſtaͤltiſche Kirche und Kirchhof.
Mite
7
Mirtenwalde. Mode u. Modehandlangen. 386
Mittenwalde, Immediatſtadt im Teltowiſchen Kreiſe,
4 Meilen von Berlin, an der Landſtraße nach Dresden, mit
2 Thoren und Mauern. Im Jaht 1802 waren hier 250 Haͤu⸗
fer, 100 Scheunen, e Kirchen, ı Schulhaus, x Kathhaus und
1454 Einwohner, wobey aus vom Mifitie. Die Hauptnah⸗
zung der Einwohner beftehe in Aderbau, Viehzucht und Sande
werksbetrieb.
Nutwochsgeſellſchaft, literariſche. Dice Pevat
geſellſchaft verfammelt ſich im Engliſchen Haufe, Mohrenſtraße
Mo. 49. Sie haͤlt geſetzliche und. geſetzfreye Gigungen, die
mit einander abwechſeln. In jenen werden eigene Abhand⸗
langen aus allen Iheilen des humanen Willens, mit Aus⸗
ſchluß aller politischen und Facultaͤtswiſſenſchaften vorgelefen
und Darüber gefprochen; in dieſen befchäftigt ſich die Geſellſchaft
‚entweder mit gemeinfchaftlichen Vorleſungen von Schaufpies
len, Gedichten, u. ſ. w. oder mit Muſik und Gefang.
Meabit oder Moabiterland, vor dem Unterbaum
hinter den Pulvermagazinen an der Spree gelegen. Dieſe
Heine Käufer und Gärten wurde ſchon unter König. Frie⸗
drich I. zu Bauen angefangen, und unter Friedrich dem Einzi⸗
- gen zum. Behufe des Seidenbaues und zur Vervollkommnung
von lebendigen Zaͤunen noch vermehrt... Einige von: dieſen
Dänfern erhielten die franz. Refugies, und diefe nannten den -
Platz wegen des damaligen fo fehr fandigen Bodens ſpottwei⸗
fe la terre mgudite, oder Ja teste maabite, woher der. noch
gebräuchliche Name entftanden iſt. Jetzt find hier faſt nur
Wirths⸗, Garten: und Landhäufer für die Berliner Einwoh⸗
ner, und diefe können und pflegen auch vom Ihiergarten aus
siber die &pree hierher zu fahren. Man zähle in allem 14 Feuer⸗
Kellen und‘ 120 Menfchen, und das Ganze ſteht unter dem
Amte Muͤhlenhof.
Mode und Modehandlungen. Die Kleidermoden det
8
—
386 .: Mobe unb Mobshanblungen,
granemimmer wechſein in Berlin wie in allen großen Chlbin,
und dag Naffinesnent in dieſem Buzus « Artikel iſt in bapäntiger
Thaͤtigkeit. Man glaube aber ja nicht, daß unfere Dede
noch fo häufig als ſonſt von den Franzoſen und Euglandern
erborge werden; unſere Mode⸗Reſtaurateurs erſiaden fe
ſehr viel, und der häufige Wechſel von Ftremnden dus alen
> Ländern giebt ihrer Erfindungskraft täglich neue Nahrung,
Man kann aber annehmen, daß hier der Putz der Feguehzi
iner von fehr mahnigfaltiger Form, Schnitt und Stoff ik, und
man moͤchte fagen, es ſey hier alles Mode. So wmanqherlch
Stände, nach den Einkünften gerechnet,. es giebt, fühle vr
terley Moden giebt es auch, und man wird mit einer una de
‚ felben Mode keine zwephundert Menſchen zuſammen ſinden
koͤnnen. Was bey dem Einen ganz neue Mode ift, hat da
andere ſchon vergeflen, und es gehört ein feiner Blick und vie
Kenntniffe dazu, zu beftimmen, welches das Neueſte if, &
ne gewiſſe Uebereinftimmung in einer ſoliden and gefhmads
vollen Kleidungsart fcheint jedoch herrſchend za ſeyn, mb
Biejenige von neuem Schnitte, welche ins Laͤchetliche MR
wird auch ausgelacht. Ehrfame Bürgerframen und alte Dam
mögen immer in ihren altmodifchen Kleidern erſcheinen, sn
daß fie auffallen, und ſo geht es won Stufe zu Stufe weh.
Die ift Die Urfache, warum die Kieidungen der Menſcha
aus der Provinz, oder überhaupt die Fremden, hier viel W
niger auffallen,. als in mancher Anderen Stadt. Die Hal
nadenden fieht man verhältnißmäßig nach dee Den Mt
Menfchen, doch nur wenige. Will man alles unter einande
fehen, fo gehe man auf bie Promenaden, ins Shauſpie⸗
haus.ıc. Die Moden der Mannsperſonen find, wie überal 6
auch hier der Vergänglichkeit unterworfen, jedoch von etwet
feſteren Beſtandtheilen, als die der Frauenzimmer, Uebrig
ernährt der Kleider⸗Luxus viele Menſchen, beſonders eine go
Anjzahl von fogenanuten Putzmacher⸗Maͤdchen, deren In mes |
—
en 1
4
| Möbeln, Möbimagazine ıc. 887
den. Medemagazinen ein bis zwey Dutzend täglich arbeiten.
Die beſonders bekannten Mudshandiungen find folgende: 1)
Friedr. Nie und Compagnie, Schlofplag No.7. 2) Lud⸗
wig Michelet, unge den "Linden Die, 35 3) Löffler,
Spittelbruͤcke No,ı4 4) Demwifelle Buvry, Vruͤderſtraße
Mo. 35 5) Joh. Georg Kapfer, Breiteſtraße No. g. 6)
lie Shwidt, Poſtſtraße Neo a7. 7) Krüger, Breite
ſtraße Ne. as, 8) Wilh. Gerloff, Breiteſtraße Bio. 30.
9) Biebler und Frieſe, Vreitefiraße Ne, 8. 10) oh.
Gettfe. Horb, Breiteſtraße NRo.6. zı) Wibeau und
Beraſ, Breeiteſtraße No. 4. 12) Carl Friedrich Schrickel,
Friedrichsſtraße No. 83. 13) Henriette Roſenberg, Fried⸗
richoſtraße No. 177..
Möbeln, Moͤbelmagazine und Moͤbelhandlungen.
Der kLuxus in Möbeln iſt hier, wie überhaupt der Luxus, nicht
übertrieben, und in den allermehreften Hauchaltungen werden
die einmal amdefchafften Möbeln fo fange benugt, als es der
Anftand nur immer erfaubt. Bedarf man neuer Möbeln, fo
ſchafft man ſich ſelbige dann freylich nach dem neueſten Ge:
ſchmack an, wenn die Lmftände es erlauben. hierzu bieten
die von den Tiſchtern und anderen etablir Möbel: Maga
zine gleich zu befkiedigende Gelegenheit dar, und will man
etwas weniger daran wenden, fo verfügt man ſich in eine Mb⸗
bei: Handlung Sn den Möbel: Magazinen finder
man durchaus Mur neue Möbeln aller Art, von in: und aus
lindifchen Hölzern, geſchmackvoll geictwiset, Die Kunft uns
ferer Tischler iſt bierinnen fehr weit gediehen. Bedarf man
eines neuen Ameublements, fd kann man in einem folchen
Magazine fogleich damit verfehen werden, und die Preife find
nach Verhältniß der Arbeit mäßig, In den Moͤbel⸗Hand—⸗
kungen findet man einen großen Vorrath von alten noch
brauchbaren Diöbeln, welche die Befiger ſolcher Handlungen
in den häufigen Aurtionen. gufommen kaufen. Ihr Worrach
ba
\
388 Möblierte Stuben.
enthält immer auch ſehr koſtbare Moein vom: neneſten Be
ſchmacke. Minder anſehnliche Möbeln finder man auf dem ſo⸗
genannten Trödel, in verſchiedenen Segenden ber Stadt. Neue
Stuͤhle, Canapees u. del. kauft man in dem Stuhlmagazin
und bey den engliſchen Stuhlmachern, und: Spiegel in der
Spiegel-Manufactur und in eigenen Spiegelfandlumgen. .- .
Möbel: Magazine oder Magdzine van neurn
Möbeln find folgende: ı) Wichmann und Comp.,
Behrenftraße No. 49. Diefe übernehmen auch das Ameu⸗
blement ganzer Käufer und Zimmer. .2) Schreiber,
Ober: Wallſtraße No. 3, hat ebenfalls viele andere Kunſt⸗
und Lurus + Artifel, 5) Möbel: Dragazin det vereinigten
Zifchlermeifter, Breiteſtraße No. 20.. 4) Sohann Settieh
Thielemann, Eindenftraße No. ge. 5) Burnat um
1er den Linden No. 32. 6, 7, 8, 9 20) Möbel: Diage
zine, Spandauerſtrauße No. 45. No, 48. Mo. 49. Ne. 5a.
Mo. 52. 11) Möbel: Magazin, Breiteſtraße No. as. 10)
‚Möbel: Magazin, Königeftraße No. 6e. 18) Heinrich
Lindemann, Gertrautenfiraße No. ao. a) Mise
Magazin, Niederlagsfiraße No. 5.
Möbet: Handlungen von alten Möbeln Baden:
1) M. M. Ries, Behrenſtraße No. 37. 2) 3:3. 8%
ring, Spandauerftraße No. 64. 3) C Koch, Khälge⸗
ſtraße No. 49.
Moͤblirte Stuben, oder chambres garnies.
Fremde, denen ein langer Aufenthalt in einem hieſigen Gafhos
fe zu koſtbar fallen möchte, finden in allen (Gegenden der Stadt
mößlirte Wohnungen in Privathänfern, welche fie Tage,
Wochen: und Monarsweife miethen können, Das, ‚Seel
genzblatt, die Zeitungen und angefchjagene Zettel an ‚den Zaa⸗
ren des Poſt⸗ und des Rathhauſes, weiſen dergleichen cal ich
nad), fo wie auch den Wirthen felbft und den Lohnlataien im⸗
mer ſolche Wohnungen bekannt figd. Eine Chambre. garnie
ı
: Mohrenbruͤche. Molkenmarkt. 389
in einrmi guten Kaufe, koſtet mit Kuffattung monatlich 5,4
Dis Be. Auch ſind ganze Quartiere von mehreren Zim⸗
mern mwoͤblirt zu bekammen.
Mohrenbruͤche, * der Friedrichsſtadt, in der Moh⸗
venfraft zwiſchen No. 37. und 38. Eine fleinerne mit Colon:
naden' und Kramlaͤden verfehene Brücke über den chemaligen
Jeſtungsgeaben, 1789. nach Laughans erbauet. Sie iſt ge:
pflaftert und der Straße ähnlich.
Mohrenſtraße, auf der Friedrichsſtadt, geht mit No.ı
beym Wilhelmsplatze an, uͤber die Mauer⸗, Kanonier-, Fried⸗
richs⸗ Charlotten⸗, Markgrafenſtraße und Mohrenbruͤcke, bis
"No. 38 au die Jeruſalemerſtraße und zuruͤck bie No. 62. Sie
ift 850 Schritte lang, und berührt zwiſchen der Sharlotten :
und Martgrafenftraße den Gens d'Arwes⸗Markt.
| Molkenmarkt, um Berliner Viertel, wird vom Muͤh⸗
lendamm, der Dofis, Stralauer- und Spandauerſtraße, vom
Kroͤgel, der Ballen⸗, Reetzen⸗ und Eyergaſſe eingeſchloſſen, hat
42 4 Haͤnfer und iſt 175 Schritte lang. Die Churfuͤrſtin Cathari⸗
‚na, Gemahlin. Joachim Friedrichs, hatte eine Molkenwirth⸗
ſchaſt, und ließ die Milch auf dieſem Markt verkaufen, welcher
devon añoo den Namen bekam. Es war der erſte Markt in
Sm Jahr 1728 ließ Koͤnig Friedeich Wilhelm I. die
nad Scläters Modell gegöflene Bildſaͤule feines Vaters
Hier auffelien, und der Marke follte ber Königamartt genannt
werben. Diefe Benennung ift aber nicht gebräuchlich gewor⸗
” Ren, und die Bildſaͤule ward auch nachher wieder weg und nad)
dem Zenghaufe gebracht. : Es werden hier grune und andere
Haar verkauft, und es find auch für befkändig mehrere Krams
buden daſelbſt. Die Markttage find Mittwoch und, Sonn⸗
abe, und den Abend. vpcher Abendmaxkt. Vemerkenswerth
ſinde: Re. die Stadtvoigtey und. Wohnung des Stadt⸗Praͤſi⸗
denten, unbe. 5 die Loͤnigl. Sterupel: und Karten Kammer.
x
‚390 Mollards Weinberg, Meonb How.
Mollards Weinberg ; vor dem Rofenthaler Tiowe,
ein Baum» und Gemffegarten, mit einer feinen Anhöhe, auf
welcher vermuthlich fonft Wein gervachfen iſt. Die Sebaͤude
bey dieſein Gatten werden theild zu Sommmerwehnungen am
Berliner vermiethet, theild zu einer oͤffenlichen eneewieth
ſchaft benutzt.
Mollersgaſſe, auf dem Frledrichewerder, hinter denk
Zeushaufe, ift 5a Schritte lang.
Monbijou, König. Luſtſchloß und Garten, in ber
Spandauer Vorftadt, auf den Plage bey Monbijon und ir
der Oranienburger Straße. Schon am Ende des ıöten Jahr:
Bunderts war hier ein Churfürftlicher arten, welcher aber im
30 jährigen Kriege verfiel, Im Jahr 1649 ließ ihn Chutf. Gries
drich Wilhelm wieder anlegen, und die Churfuͤrſtin Dorothea,
der er um 1670 gefchenft wurde, legte hier ein Vorwerk und
Meieren an, Im J. 1689 erhielt den Garten die Churfuͤrſtin
Sophie Charlotte, und nah deren Tode ſchenkte ihn Koͤnig
Briedeich I. der Gemahlin des Grafen vom Wartenberg, feis
nes erften Staateminifters und Gauorisen. Diefe ließ ein Ges
Bände errichten, uud als 1710 der Graf in Ungnade fiel, Taufı
ve Friedrich I. alles wieder an ſich, und ſchenkte es der Lamm
tigen Kronprinzeffin und nachherigen Königin. Sophie Ders
then zum Gommer s Aufenthalt. Nach ihrem: Tode blieb es
ankewohnt, bis es Die Königin Friederike Louiſe, Gewehlia
Friedrich Wilhelm II., bezog und ſehr vorſchoͤnern ließ. Dieſe
iſt auch darinnen gefterben, und ſeitdem ſteht es wieder abe:
wohnt. Die Königin Friederike Louiſe hat das alte Gebämbe
nicht nur durchgängig aucheſſern, fondern auch. das Kanye mit
einem neuen Vordergebäude verſchoͤnern laſſen. Diefes ik
nach Ungers Zeichnung von Scheffler aufgfüßre merken,
Es Gefteht aus 2 Flügeln und aus einem Souterrain, einen
Kauptgefcheffe und einer Autita. Des Saͤulengang nach dem
Monbtien. ; - 598
Matze ſowehl, als nach ber Sartenfeite, iſt tonticher Ordnung.
Auf demſelhen Befinden firh folgende Statuen, außerhalb:
1) Dide, von Battkober verfertigt; a) Aeneas, von Ehen
weinfelben: 5) Elölin, von’ Mazer; 4) Nemulus, von Eben:
5) Sapphe, von Meise dem Juͤngern; 6) Homer, von Ebend.
3) Orpheuso und Eurydice, von Bardou. Innerhalb: 8)
Vertiramus, von Melzer; 9) Pomona, von Ebendemſelben;
10) Par, von Unger; .12) ein Zaun, von Meier dem Juͤn⸗
gern; ı8). ein Bacchantin, von Unger ; 15) Diahe, von Boy;
i4) Endyntton, von Dreier dem Sängern. Auf vieler Facade
ſind auch’nech 4 Gruppen von Blumengoͤttinnen und Kindern;
von Brtitober, Im Souterram iſt die Konditorey und Wache:
Auf beiden Seiten des Eingangs der Vorderſeite ift ein vers
deckter Sänlengang, in welchem eine kuͤnſtliche ſteinerne Trep⸗
pe zum Hauptgeſchoſſe führt. Auf der Sartenfeite führt eben:
falls eine fteinerne Treppe zu dein Kauptgefchoffe. In diefem
find rechte folgende Zimmer: ») das fogenannte for ; a cheval;
ein laͤngliches in Geſtait eines Hufeiſens gebogened Zimmer⸗
<) Ein Marimorfattor, tie Gypsmarmor belegt, und einer
runden Kuppel. Der Fußbaden ann geöffnet, und eine Tafel
aus dem Gowterrain hinauf gewunden werden, V Der Geſell⸗
ſchaftsſaat. 4 u. 5) Swen Heine Sabinetter.: 6) Die Conzert⸗
kauiiner. ’ Eine Gallerie ' 8) Fin’ kleines Tabinet. 9)
Schlafzimmer der Koͤnigin. Im linken Flagels 10). Ein ähns
licher fer a cheval. 11) Ein Saal, deffen Fußboden gehoben
und bie Dede geöffnet werden kann, zu theatraliſchen Vorftels
kungen, Conzerten und Vällen. 12) Eine Gallerie, ' 13) Ein
Zimmer. 14) Ein Boudoir. In dem von der Koͤnigin duss
äthaueten ein Geſchoß Hohl Gibaͤude ih dent Garten, bes
Ferne fich eine Menge’der ſchoͤnſten Zimmer. : De Garten
ft: rih Ankauf ſowohl vergroͤßerr als dutch · Anlagen neuer
eincliſcher Purthien ſeht verſchoͤnert worden, und' geht anf der’
vechten Seite bis an No.76 der Oranienburger Strafe, und
J
un —— nn
Pr 0 Mens Piscade. : Müpfe,
auf der inken Geita dis an die Opreo Man Fakes: haytı Ober
menbeete, ſchattige Alleen und verichleteng, Temogl. Laſt⸗ wach
Ruhehaͤuſer, Unter andern yerdient der nahe am Karbızay
haͤude liegende Wintergarten hawerkt zu worden. Die Heitun
geſchieht durch Röhren, welche unter der Erde liegen, Gute
Mitte deſſelben iſt ein angenehmer Sallan. Das; Sad de⸗
Nero iſt nad, Morettis Angabe gan) von Gusmareie a
Sartari verfertigt.. Ein hoͤlzernes shinefifches. Haus hat d
|
Thuͤren und mehrere ‚Meine Zimmsr,. Lie Buch Vega
der inneren Wände zu einem Saale eingerichtet. wech the
nen. Berner hndet man einen kuͤnſtlichen Felſen mit jua
Brunnen, einen Pavillon wit einzu anchiten ——
und ein Schauſpielhaus. WE A
Mens: Pleratis, eine von PER —* mir
2696 ertichtete Kaffe zur Beſoldung reſormirter Prebigtr Id
Schullehrer und zus Bekreitung einiger anderer kichicha
Ausgaben. Diefe Eaffe Hat ein Directerium‘; thelche⸗ vi⸗
dem Staatsminiſter Ben. von Thutemerer and eincn an⸗
danten, Hrn. Kirchenrath Mich aelis, beſteht. "And MR
diefelbe mehrere Stipendia ( fiehe dieſe) für Serdietau r
foranier Eonfefiton zu vergeben.
Mondcirungmagagin , ſlehe Arm atu en agajle,
Monumente, : ehe -Deutmäler. - Be
Mudrihsgaffe, inter Königs : Bereit, —*
der Prenzlauerſtraße über die Schießgaſfe nad be Gera
ſtraße, hat a5 Hluſet and 'ft ago Sqherie ling u
nHnr.
Muͤhle, ober Zhiergorten / Muͤble atn Bunte
graben, ‚wafern ben Chauffechäufenn an. dag Charlopspahuppf
Chauſſee. Dieſe fonf, Lönigl Mühle an a Sänare UM
Erbpacht gegehen. „EB, VRR. ine —
und Speiſereethſchatt hatt Jar,
[
—
> lfm, Waffer und Windemüßlen.: "Die Sie
yon Mahlaachien find ſaſt alle Koͤriglich. Im zsten Jahrhun⸗
dert beſah der Lairbetherr nur a Maͤhlen und Die uͤbrigen. ge⸗
Derbi der Stadt. Als aber die Buͤrger: ſich in den Iahren
2442 und 2 408 gegen Churfuͤrſt Friedrich N. empoͤrten, verlor
Die Siadt 'uäter anderen auch die Mahlen. Die Ginweohner
Mr ſeltbem gezwungen, auf bieſen Mauͤhlen mahlen ju laſſen,
der für das yon wirßeehafb eingehende Mehl die Maͤhenge⸗
fälle nachtzahlen⸗ Die Ehurmärkiiche Kammıez Täßt dad
Mäßtenwefen adminiſtriren, und. es find dabey ‚angefeht:
Ober: Jufpettor‘, "Ge. Wangerom, ı Ober: Diühlenfchreis
Ber aMahlenſchreiber; vey der Mahlen⸗ Gefalle⸗Caſſeim
alten Packhofsgebaͤude: ı Ober · Einnchmer und Aendaut He.
a Kagem,.sContrsipup, 1 Cafiiren, xAſſiſtent, ¶Muͤh⸗
Aa: Migageı Ailicionten, g Maͤhlenbeſcheider, Muͤhanberei⸗
290,0 Mhlenmeiſter Muͤhlen Belcifer, 18 Burſche bey Ai
‚Boflermöhlen „un Burſche bey den Wintewühles. .Nirch
der „Fan gemachien Tiädraprahe tuiegt: ein / Scheſſel Mengen:
a⸗ af, Mehl und Kleden davon 86: 20:doth.
Baiten ;. 92 Pf. nı Loth, Mehl danen ar: Di. - Weitzermatz
SAD. zur Mähle und 83 Pf. yunkd; Gerfleumeig zue Mid:
be 69 Pf. und zuruͤck GE Pf. ‚Die fogenamase Mahlwetze für
das Mahlen oder Schroten des Getraides iſt Hier nicht ges
braͤnchlich. Dagegen: wrdm Muhlengefaͤlle in Gelde
atrichzet, und.hiefe ſind folgende: =) Minen Ochaffel Wai⸗
Em 3:90: 4 pf. ) für eivon Cehefiel Roggen a 9m 3 a; D
für den Schefftl Waitzen, Roggan und Gerfte zu Bramnig
weinfchret werden „hie. Mühlengefäle nad dem Marktpreiig
des vorhergegengeuen halben Jahres entrichtet, und nach die
lem drtrugen ſelbege bie zum Day 1806 vom Scheffel Walken
7 a46. LU pe Noggen 3 gr. 11 pf. Gerſte sor.ıpf. 4) Das
Albrindiz zureinem Gebraͤude wild zur 64 Scheffil zerechnet,
und koſtet on Wuͤhlengefaͤllen vvm Waitzen a Rthle. 6 gi.
394 e ——
von Bere Achlr. ah ar.-unid von Maiß zu E Kante.
age. 4 pf. Dieſes Moetz banu auch Achteiwrife verfksilent were
den. Könist, Mählen Find: A. die Waſfer muhles
auf dem Mibtendemm: 2). Die Eblluiſche, die Mippe
amd die Biene: Mühle, jede von acht Gaͤngen, Die Deriinifdie
Wrnhle-von ſechs Gaͤngen. Die Bange, wodurch das Waſſer
anf die Mahlen ſchießt, Heß. Adnig Friedrich L man. 19065 Dil
0 durch Soothe mit Werkſtuͤken wlben. Am Jacht nen
wourden ſelbige zum Theil erneuert. B. Die Alemerdere
fche und die Neuwerderſche Löntg Wiafſer⸗Mäha
len, m Alt⸗-Kolln. Erſtere an der Schloßfredheit, uam wer
hauet/ von 6 Gangen,; unb bie aubere an det Schleufenbruͤcke
ayos erbauet, non ıg Gaͤngen. Zwiſchen dieſen Mahleh hiegt
das 740. du Ehert angelegte Druckwerk, verwirteiſt deſſen
dae Waſſer son Fuß Wis auf das Konigk. Schloß grhoben wu
MWerall mn: Schloſſe vrrchellt werdene kant: - CKaaiglr
Windmuühlen. Esriſind deren acht, werden Promise
are; von. ein and Auen Mayen, D. Britatmdhten:
1) Die Hempenſche Mahl: Winbinhie vor dem Roſenthaler
Thore, am Boigtlanbemis ı Gaug; e) Lig Leh⸗ Wirhechle
zwifchen dem Roſenthaler und Schänhaufer There; ) Cm
Stanpermuähle vor dem haßifhen har; 4) Eine Mehlmahl⸗
ebendaſelbſt Auf dem. Templower Berg; 5) Cine Lehmhe⸗
vor dem Cottbuher Thore; 6) Drey Mehlmaͤhlen ebendaſelbſ
weiter hin auf dem Berge⸗ 7) Zwey Leiten’ wor dem
Schleſiſ chen Thore; 8) Eine Mehlenahhet ebenduſefbſt d) Ci
Mahtmähle Bey dem Invtiiiven⸗Haufſe; ıd) Drey Malik
Ien für das Lagerhaut and Dathmachergeweck au veen Maß⸗
lendaniin; i1) Eine Leder: Waltmähle um Mlutngtgwaben
unfern ber Auffchtwernmne nude eouſenſtorrn. 12
Mahtendamm Duſe Derahe ft: mie een Ver
tagen in’ Berlin, und verbindet Kölle mie Dein alten Serien
N
- Möplengepben: Mil - * 505
Mach vem Mſtyhaltſchen Frtesen war. der Wrühtääimnum- .
noch ‚nicht min Haͤuſcen beſetzt, ſondern hier war ein Hialier-
Gang nut Brite Über Das-Aieriiit-ter. Mahlen. Dee Keks
nermen Büren und: Behmungen wurden erfi:now'iiBg DS 1908
yon Churf. Fetebrich "Miihrim ven Großen erbauet,
und. von NAuiz Friedrich I: vellendet; iAgog wurde dieſer Van
zum Thell rnonert. Cs ſind Hier pafıminen "33. Maiuſor, die
von. der Poſſiſtraße und den Mollenumarkte bis am Ber Nollni⸗
ſchen Fifchmarkt und Fiſcherſtraße gehen. No. 1 fängt vey der
Poſtſtraße an, und die ganze Länge.ift 140 Schritte. Auf
beiden Seiten laͤtft eine Bogenlaube, und unter dieſen ſind
iheils Caufmæanns-Laden, theis die Cingänge gu bei’ Mahlen.
inter No. auiſt ein Durchgang und’ Portal nach der ſiſcher⸗
drucke, und-auf demfelben das Bruſtbild bes ‘echten Crbauere
bes Mühtendamune. Mo. Sa iſt bas Kae Maͤhlenhof Siehe
Sich umter Mühen.) Unter dei mehreften Käufern eft die |
Sypree und fhleßt auf die hier‘ gelegenen wehhten, "Die eine
Haifte vom toͤltniſchen Fiſchriarkt vie an 173 Portat sehört
zu Kölle, und die andere zu Berlin,
Muaͤhlengraben, ein Arm des Schteufengraßens, geht
won der fleinen Sungfernbräde binter den Käufern der Brũder⸗
ſtraße und der Stechbahn Ted, reihe die Sadeſcin miße
ken, und fällt dann wieder in den Sthleuſengraben.
WMuͤblenhof. und Iuftigame Drüptenhot..
Maahleuhof din meistäuftigeh deen Geſchoß Haas 8*
gan Mohleudanum Mo. 34.. Zu damſelben iſt ein. Koͤnial. Sur
fiizamt , welches die Gerichtsharkeit aͤher den Mahlendamm,
die Fiſcherbruͤckt und baren Bewohner, uͤber einen Theil der
Spree, Aber ſlebeir Dorſer vnd zwey Vorwerke auaͤbt. Auch
werden die Schiſfer, weiche mit ihrem Gefäße auf der Spree
Uegen, bey dieſem Gerichte belangt. . Die Geckteßiitthi'dieh
ſes Zufkigamse: iſt Mictwoche und Sennabenbt Wernitihad
z06. MüßlenfiekiWRicherhäge. - Mäfofe.
um übe, und. es fieht Anlug:r Veatuter,:: Le. Aitzteei
Seurm, » Juſtiz⸗Amtmann, ı Juſti⸗ Mctuariad,.ı Yes
Bıntas,.ı Phyſtkus, 1hirurgas, 3 Taxatores, ı Tara,
und. . Steommeifter. :Giefuche. werden an. das Koͤnigliche
Ende: Chormaͤrkiſche Jaſtuernu Müptenhef adreſſict. Anh
Fabzumge anf dem Müpierhaf die. Generals Proviantumi:
Eauzten.umd ein Bietnibemagnzin.. Im Erbgefchefle des Har
ſes wurden — emen u, und. hinter den
Sebeude fließt die Snree.
Moͤblenſlein Niederlage. Diefe TER zu br dan
| werte um, Hütten Adminiſtration, uud iſt in ae Well
Mio, gs, Der ‚Hauhel, mit. Mühlenfeinen, ip ein Raul dd
Könige, und die hiefigen Müller. müffen aus dieſer. Niederlan
ſch damit verlorgen. Naqh der Declaration vom 29 Juli ihoa
AR. aper Jedermonn frengefgfjen, ‚Mühlenfteing, auf eigene
" Grund‘ und Boden gebrochen, seiner, Gomvenienn gemii, I
— —
wohl an Woahlenbeſiher Als auch an bie Konigl. Wuͤhlenſo⸗
Factoreyen zu verkaufen. Die Käufer. muͤſſen fh jedach uk
einem Atteft legitimiren können, daß ber Stein aus eigen ie
lardiſchen Bruche fen
. Möplenftraße , Mi ker Otralauer Verſtadi/ gt ak
Bis. 2 beym, Oberbaume an, bis Mo. 32 an ‚die Bull
und zuräg bis No. Ho. Sie ift 1380 Sthritte lang. "Di
Straße Hat ihren Namen von den hier jwiſchen 1664 ib 7I0
Seftandenen Schneide: Graupen⸗ und Gruͤtz nihthlen, dam ir
Zeemenũ von Saarbam gehörig, welche aber fyaterhia enge
guigen find. ‚Der Oberbaum iſt ein’ Safer, “
- Möfsofe, —E———
von Daplin, auf hen Otrapı nach, Waesian, gu san mi Bi
{er umgeben, affen und mit-a Theo. Oun ahe 150: MA
Die 166 Safer, 36 Bermunan, u.Rircge a Crhulbanh, sieh
—
Muͤncheboerg. Mine. 397
Sans und 1109 Einwohnet, min Weichen, Gartähbon And
Bichzucht treiben.
Muͤncheberg, gImmedliatſtadt im Lebuſiſchen aeeu
55 Meile von Berlin, an dei Poftfrape nad) Königsberg in
Preußen, mit 3 Thoren und Mauern umgeben.’ m, 1808
waren hier 22 Käufer, 93 Scheunen, a Kirche, vSchufhaus;
a Rarhänüs und 1595 Einwohner, von welchen 168 zum Mi⸗
litaͤr gehoͤtten. Die Kauptnahrung der Einwohner iR Aderi
bau, Brauerey und Handwerksbetrieb.
Münzdepartement, ſiehe General: Direstorium,
Münze und Muͤnzgebaͤnde. Die Münzftätte war
fonft in der Poſtſtraße, hernach in einem Muͤmthurm ans
Schloſſe, und 1704 wurde fie nach dem Sriedrichsiwerber vers
legt. Das Maͤnzweſen iſt ein Rogal des Königs, und es find
nad) und nad, mehrere Müngämter entftanden, naͤmlich zu
Berlin, Dreslau, Eleve, Aurich, Königsberg, Magdeburg
"and Stettin. Jedes dieſer Aemter bezeichnet die bey demſelben
geprägten Münzen mit einem Buchitaben, und zwar in der ans
geführten Folge mic A.B.C.D.E.F.G. In dent Rühzs
ebist .vom 29 Warz 1764 wird der Mänzfuß, oder der inuerb.
Werth, den die Wuͤnzen enthalten follen, beſtiumgt, imtich
‚eine Mark Muͤr zgold ſoll zu 35 Stuͤck Friedxichsd'or ausger
Prägs. werden, und.sı Karath y Gran fein Gold und 3 Karath
5 Gran Zufag enthalten. Eine Mark fein Silber wird zu. sg
Achlr. ausgemuͤnzt, und fo viel Zufab.gengmmen, „daß. dig
* Sanzen, Halben, und WBiertel: Thalerfküden van.ız löthigem;
‚bie Achtgroſchenſtuͤcken von zo löthigem,. bie Mirgroſchenſtuͤl·
ken von 8 löthigem und bie Zweygrofchenſtücken von 6 loͤthigem
Salber geprugt werd. Der Gehalt der Scheldemuͤnzen, naͤm⸗
lich Groſchen, Sethſer, Dreyer und Pfennige iſt noch gerin⸗
geri. Das Gewicht iſt folgendes: 100 Rthir. in Thalerſtcken,
9 Mark 3 Loth; in Achtgroſchenſtͤken, 20 Dart ıa Sath; ker
!
r
898 0 Münges.
Bieraeftufduten, ra Wartıg-Roth; in Zuemgnoiiheafhte,
su Mark 11 Loth; 85 Stuͤck ganze Friedriched or ı Mark. Das
Ganze des Hiefigen Münzweiens. befergt: ber He. Gemmal
Muͤnzirector Senn, ı Juſtitiarius, » Muͤnzweiſter, e Miny
wardeine, x Aſſiſtent und 5 Otempelſchneider. Jedes ie
Muͤnzged aude hat ein eigenes Comptdir naͤmlich: A, Die
fogenonnte alte ober Hauptmuͤnze auf dem Frie
drichswerder, mit ı Rendanten, ı Buchhalter und a Caſ
ſirern. Das eine Gebaͤude der Hauptmuͤnze liegt in der Unter
Waſſerſtraße No. a und 3, und hängt mit dem neuen Gebiude
Auf dein $riedrichewerderfchen Markte zuſammen. Ein Canel
pam Vehufe dieſer Muͤnzſtatt iſt aus dem Sqhleuſenztaben
abgeisitet, : Das Gebauda in der Unter > Waſſerſtraßt murdt
437g0 neu erhauet, und das auf dem Sriehridgewerbesihen
Mate an der Steile dos 1994 abgebrauuten Gpuraium
aufgefuͤhet. Zins. letztere Muinggebäude Hat eine weit um
Wpeingende Facade, und .voe. demſelben ine Zeeytreppe, MR
etiner Podeſten⸗Laterne auf jeder Seite, Die zu Der Sphere zab
fſchem jwer altgriechiſch⸗ doriſchen, gerifeiten Giüusen führt
Diefe Säulen tragen einen hohen min einer ſchmalen Pitt
hedockten Fries, und das Kapital iM von deuen bes deriſha
Wempels zu Krriuth genommen. Urber der Dedelatie ik HR
tzroßes vben halbrundes Fenſter zur Erleuchtimg dis Hub
Bars... Dos Neſſalit iſt mis einem Fronten gekrönt, und bel
Kauptgefims, im doriſchen Style zuſammengefetzt, ha Wi
fache ſtark vorſpriugende Modillons. Die Hacpternagt Di
halruude Fenſter, umd bie anderen Fenftee find verſchicden
Dad ganze Gebäude hat mehrere Basreiiefs, namlich en WI
vorderen Gronte: 1) Nhea, neben ihrem init Pantheen befpai
ven Magen, iſt heraßgutemmen, ben Arbeiten. die unter Di
Erde verborgenen Sthäge zu zeigen, . und. Prometheus, MI
won. Himmel entwendete · Feuer handhabend, zeigt dem erſta⸗
tan Menſchen die Kunſt zu ſchunelzen. Das kuͤnſtüiche DW
— — — N\
Münze a. 299
Acengebild ſteht als Terminus hinter dem ſthenden raue
theus. 3) Ein Lehrer ſitzt vor der Auf einem Piedeſtal auf
noſtellten Natur, an weichen man bie mineralogiſchen Zeichen
ſieht. Mehrere Arbeiter bringen Metalle heran, und legen
ae vor ihm nieder, einige Schüler zeichnen auf, mas der Leh⸗
ger ihnen zeigt und erklaͤrt. Auf der anderen Seite folgt bag
Verarbeiten der Metalle, und bie verſchiedenen Münzarbeb
ten ind idealiſch abgebildet, naͤmlich 3) das Schmehen un)
Schmieden der Metalle, das Strecken dur Waſſertaͤdet,
wozu ein lisgender Zluſigott das Waſſer aus der Urne gießt,
Das Prögen der. Münzen, und endlich das Zufammenhäufen
der Schatze auf dem Altar des Ueberfluſſes. Der Worfichee
Dar Münze überliefert fir dem Plutas, der am Altar das Un
Herfluffes: ſteht, den, bewachenden Greif an dee Srıte. Mile
Serhin folgt nun die Anwendung ber Metalle: Merkue, bee
Gtterbote erfcheint mit hoͤherm Befehl vor Plutus, und mie
ihm der Tempel dee Kuͤnſte. Die Malerey und Bildhauerey
Sehen zuſammen, von ihnen etwas untferne bie Bautunſt, den
Zirkel anf eine Ara ſtuͤgend; der Benins des Künfte in dee
Mitte, Hält die Baukunſt, der er einen Kranz gereicht hat, ap
der Hand, und ladet die beiden andern Künfte, ihnen Kraͤm⸗
darbietend, ein, fich mit der Baukunſt in dem ihr geweiheren
Temnel zu vereinigen. Die ſchuͤtzende Minerva mit niederge⸗
ſenkter Lanze und an die Fuͤße gelehntem Schilde, ſteht ihm
zur Seite, neben einem ihr geweiheten einfachen, von der
friedlichen Palme. beſchatteten Altar. Hiermit beſchliefn ſich
dieſe Seite, und als Fortſetzung beſchattet auf; der anderen
Seite dee Palmbaum den, Altar der Ceres, der Beſchuͤterin
der Huͤtten und ländlichen Baukunſt. Auf ihrem Altar ſchwillt
bie genpferte. Achse. und ber fruchtbringende Halm. Ein ar⸗
mies Landbewohner kommt aus feiner Hütte, und nähert ſich
Mehend und aͤngſtlich der freundlichen. Goͤttin. Aus dem
Wintel,. vom. Ende.des Basreljefs her, Rürze der Gott dee
Vewafſer im Bunde mic den Sturmwinden, Fluthen und Srb
Körımg anf bie friedliche Huͤtte. Ceres ſieht ruhig der nahak
ven Huͤlfe entgegen; den Heikules mir feinem Gefährmk
waͤlzt ungehenre Felfenmaffen, und bauet eimen fchägenden
Damm den einbtechenden Fluthen entgegen. — Das Bam
beginnt alfo mit dem Hervorbringen bee Metalle, dam fig
das Ordnen; das Verarbeiten, das Muͤnzen, das Auwende
der Münzen, mwodurd die ſchoͤnen Künfte hervorgerufen wer
- den, vorzägiih die Baukunſt, woran fich die Landhaufunf
und die Wafferbautunft knuͤpft. Das ganze Basreif id
uf lang und 5 Fuß 9 Zoll Breit. Die Modelle find mtet
Shadows Aufficht verfertigt, von mehreren Küufien in
Dandſtein gearbeitet, und det Dauer wegen ganz been
worden. Die ganze untere Etage des Gebaͤudes if za dei
Werkſtaͤrtten der Koͤnigl. Münze: beſtimmt. Im Fine des
Worderhauſes tft eine freye in einen Zirkel von 8 —8*
geſchloſfene Treppe, weiche von oben befenchtet wird DE
Iimeite oder Hauptetage iſt zur Aufſtellung bes König. Bine
inlien: Tabinets und zum Aufenthalt det Techniſchen Ober
Bau: Deputation beſtimmt. Der runde, durch die beit
vbern Gefchoffe gehende, und durch eine Oeffnung in der R
hei erieuchtete Saal, dient zum Auffteffen der Schauſticke di
Mineralien⸗Cabinets. Auf det herumlaufenden aller, 8
den Mauervertiefungen, ift die Bibliothek des Berg: Diyarib
ments aufgeftellt. : In den Seitenzgimmern des mals bil
den fich die Mineralien nach ihrer Elaffifitarion, und eia zuw
mer iſt zu Vortefungen über die Mineralogie beſtimmt. DE |
Wrige Theil dieſer Etage im Seitengebäude enthält das Er
fevengzimmer ıc. der Technifchen Ober s Yau » Deputatith,
Wohnungen für Offizianten, und iin Hintergebaͤnde Ziume
zu Süchern, Diodellen ꝛe. Die deitte Etage tft der Ban⸗
Beinis gewidmet, und enthält einen Bibliothekſaal, Leftzim⸗
mer; Zeichenſaal, Eonferenjjisumer und andere zu Voriefungen
beſtimm⸗
Muͤnzen, gargbare. 401
Beftimunte Bimnter. Das Gedaͤude iſt nach der Angabe des
Hof⸗Bauamts⸗Aſſeſſors und Profeſſors bey der Bauacademi⸗
Gen. Gens aufgeführt. -B. Die fogenannte neue
Mänze in der Königs: Verftadt, neue Muͤnzſtraße No. 10,
aa und au Hat ein Comptoir mit ı Muͤnzmeiſter, Aſſiſtenten
und ı Reudanten. Dieſe Muͤnz ſtaͤtte ward 1750 erbauet.
. Mümen, gangbare. Die hiefigen König. Landes
mimzen find In Silber: Thaler, Groſchen und Pfennige. Man’
hat ganze, halbe, Drittel, viertel, fechstel und zmölftel Thalers
ſtuͤcke, oder Vier und zwanzig Groſchenſtuͤcke, Zwoͤlfgroſchen⸗
ſtůcke, Achtgroſchenſtuͤcke, Sechsgroſchenſtuͤcke, Viergroſchen⸗
ſtuͤcke und Zweygroſchenſtuͤcke, welche Courant genannt wer⸗
den, und Groſchen und Sechſer, oder Zwoͤlf⸗ und Sechs⸗
Pfennigſtuͤcke, welche man Münze nennt. Auch bat man
Vier⸗, Drey: und Ein: Pfennigfiüte” Ein Thaler hat 24
Srofchen oder 48 Sechſer, und ein Groſchen 22 Pfennige,
oder 3 Sechſer, oder auch 4 Dreyer. An Landes s Goldmüns
zen hat man halbe, ganze und doppelte SrieBeithsd’or, den
ganzen‘ zu g Rthlr. ie gr. bis 16 gr. Courant, nachdem bee
Eours iſt. Das Courant gegen Maͤnze giebt gewöhnlich auch
25 bis 2 pro Cent Agio. (Den Gehalt und Gewicht von Dies
fem Silber und Gold, fiehe im vorhergehenden Artikel.) Aus⸗
"wärtige gangbare Bilbers Münzen kann man nur bey Hans
delsleuten umfegen; denn der gemeine Bürger und Verkaͤufet
kennt nur Prenßifches Geld und erklärt alles auswärtige für
falfh. Der ungefähre Werth ift von einem Speziesthaler
z Rıhie. 9 gr.; Franzoͤſiſchen Laube, Meuen⸗ oder Sechs⸗Livre⸗
thaler ı Rthlr. 24 ge.; Kronen⸗ oder Btabanterthafer x Athlr.
13 gr.; Albertus: Thaler a Rthlr. 10 9r.; Zehn C Kaiferliche)
Kreuzerſtuͤcke o gr. 9 Pf.; Zwanzigkreuzerſtuͤcke 5 ar. 6 Pf.
Nicht ſo gern als Preuß. Gold, nimmt man die Saͤchſiſchen
Auguſtd'ore und andere Louisd'ore oder Soldmänzen. Preis
Sifche, Koll. und andere. vollwichtige Ducaten gelten 3 Rthir.
Ce
402 Muͤnzgraben. Meng. Cabinet.
a bis 4 gro Coarant, Souveraind'or nicht volle 3 Dcasın, und
Schildlouisd'ore, Lowis neuf, 24 Livre⸗Stuͤcke, oder Gas
Carolinen, 6 Rthir. 7 bis B gt. — Es haben überhaupt von
ausländifegen Muͤnzen nur bie wichtigen Goldmanjen und di
nach dem Eonventions: oder 2o Gulden⸗Fuß ausgeprägten Bi
bermuͤnzen hier Cours. Die Einfuhr ſchlechter fremder Don
zen, fo wie die Ausfuhr des gemänzten C Preußiſchen) und
ungemuͤnzten Goldes und auch des ungemuͤnzten Si
verboten. Neifende dürfen au preußiſchen Goldftüden nr
eine feftgefegte Summe, nach Maaßgabe ihres Verriches, bis
5oo Rthlr. mit außerhalb Landes nehmen. .
Mimggraben, ein Kanal, weicher aus dem Gdler
fengraben zum Betriebe der Haupt: Münzftätte abgeleitet iR,
Aber den Friedrichswerder durchgeht, und ben ber Soundebrü
wieder in den Schleufengraben fällt. Ä
Muͤnz ⸗Cabinet, und Antiquitaͤten⸗ Cabinet, mf
dem Konigl. Schloſſe. Es iſt der Academie der Biffenthefr
tem untergeordnet und bie Aufſicht über baffelbe bat der Kr.
Bibliothekar Henry. Der Grund zu einer Sammlung ver
Antiquitaͤten und Muͤnzen wat Schon unter Churf. Joachim ll.
gelegt worden. Unter den nachfolgenden Regenten wurde die
Tabinet aber erft anfehnlich, und beſonders reich durch de
Vermaͤchtniß des Churf. Karl von der Pfalz, und durch da
Ankauf des Muſeums des beruͤhmten Bellori, von Geumen.
Lampen, Statuen und andern Alterthuͤmern. Außer bie bes
figt das Cabinet eine beträdtliche Samınlung von modernen
Münzen, viele alte Münzen, welche in Konigl. Ländern gefun
den worden, mehrere Jettons, befonders die Wernerſchen,
und das von dem beruͤhmten Etempelfchneider Salz vermacht
Cabiner. Mit diefem find noch vereiniger worden: 1) Di
Anſpachſche Münzfammlung. 2) Die der Academie gehörige
Raus und Möhfenfhe Sammlung von Bracteaten u
ı Münz» u. Med. Sammlungen, Bränsfltaße, 405 |
Moanzen mittlerer Zeiten. 3) Die große Bisher Im Antifens -
Tempe zu Potsdam aufbewahrte Sammlung antiter Muͤn⸗
gen, worunter das Stoſchiſche Enbinet, nebft einer Anzahl
antiter Baſreliefs. Die Wichtigkeit der alten Muͤnzſammlun⸗
gen in dieſem Cabinet, hat der Abate Seſtini in feinen gelehr⸗
ten Werten bekannt gemacht. (Siehe auch Kunſtkammer.)
Minze Mebaillen- und Antiquitäten Sammluns.
gen von Privatperfonen: 1) Hr. Pet. Phil. Adler, Kauf
mann an der Eontre:Escarpe No. ı, befigt eine der vorzüglich:
fen und voilſtaͤndigſten Sammlung von Münzen, nebft einer
in Die Daktyliothek einfchlagenden Sammlung; beögleichen eine
compistte Sammlung von Diebnillen zur Weandenburgifchen
Geſchichte. Man ſchaͤtzt bieß ganze Cabinet für eines Dee
merkwuͤrdigſten in Berlin und in Deutfchlaudb Überhaupt. Es
it das Probuct eines unermuͤdeten funfzisjährigen Fleißes,
Die ganze Sammlung enthält mehr ald 2o,0ooo Münzen und
Medaillen aus allen Zeitaltern und Stationen, und iſt mit eis
nem Koſtenaufwand von mehr als 40,000 Rthlr, zuſammen⸗
gebracht. 2) Hr. Geh. Kriegsrath Krüger, Spandauer⸗
firaße No. ag, sine beträchtliche Sammlung Branbend, Gold⸗
und Silbermuͤnzen, alte Gewehre und andere Antiguisäten,
3) Rt. D, Dallas, Yerufalemerfiraße Mo, 40, ein großes
Cabinet von modernen Münzen, befonders Webaillen, 4) Sr.
Kriegsrath Frenzel unter‘ den Lin zn, griech, rom. und
andere Münzen und Medaillen, beides anfehnlih. 5) Kr.
Regierungsrath Rudoiphi, Zimmerfraße Mo, 93, befigt
eine Sammlung von Medaillen und andern Seltenheiten.
" Münzftroße, in der Spandauer Vorfladt, geht mis
No. 1 Hey ber neuen Schonhauſerſtraße an, über bie Drago⸗
nerſtraße und Berlorneftraße, bis Mo. ı6 am Koͤnigsgraben,
and zuruͤck bis No.29. Sie Ift 450 Schritte fang. Bemer⸗
kenswerth find "De, 10, a2 4. a8 Die.neus Muͤnze, das Haus
€ 8
064
404 Muͤtzenmacher. Maſik überhaupt.
No. 20, und zwifchen No.23 und 4 die Königschor Haute
wache.
Muͤtzenmacher, zählte man 13 im pat upı m
Berlin.
Mulacksgaſſe, in ber Spandauer Vorſtadt, geht mit
No: ı von der alten Schänhauferftraße über die Wuͤſte- md
Laufgafle, Bis No. 20 an die Todien⸗ und Laufgaffe, and zw
ruͤck bis No. 4. Vie iſt 440 Schritte lang.
Muüleum anatomicum, ſiehe Anatomifäes
Mufeum. |
Mufich und Muſik. Im Jahr 1g0@ zählte man de
von 248, nebft,5 Gefellen und 10 Lehrlingen. Viele von die
fen find gemeine Muſikanten, und wenn folche in den Wirths⸗
Bäufern oder bey anderen Gelegenheiten mufigicen wollen, möf
fen fie ſich bey der Polizey einen fogenannten Mufikzette (ds
fen, und dafür die Gebühren entrichten, ‚weiche in ber Bes
ordnung über den Gebrauch des Stempelpapiers, vom ı7ten
Sept. 1802 angegeben find. Sin den. Kirchen Mufiken fir
Geld aufzuführen, iſt nach dem Circulare vom zı April 1903
gänzlich verboten. Nach dem Circulare vom aa Nov, a9of
iſt aber den reiſenden Drgelfpielern.eine ſolche Kirche
mufit erlaubt. Im April 1806 wurben jedoch einige Kichar
mufiten wieder. erlaubt, mit der Einfchränkung: Fürforge jr
tragen, daß der Anftand nicht verlegt werde und nichts ger
ſchehe, was dem .nächften Zweck der öffentlichen Andachtehaͤr⸗
fer, der allgemeinen chriflichen Erbauung, entgegen Kuft,
VUebrigens haben wir keinen Mangel an höherer Biuft, und
an Birtuofen auf allen Inftrumenten.
Muſik überhaupt, fiehe 2) Capelle. 0) Chöre. v
Eomponiften. 4) Tonzerte. 5) Muſikaliſche Beffource M
Notendruckereyen. 7) Muſici. 9) Muſikalien⸗Handlungen.
Mufil.» Hanblungen. Muſck. Juſtrumente. 406
9) Muſtkaliſche Inſtrumente. 20) Matlonaftheater. 11) Opern.
ze) Singacademie. 13) Stadtmuſikanten.
Muſikalien⸗ Handlungen. Solche haben: 1) Rell⸗
ſtab, Jaͤgerſtraße No, 18. 2) Werkmeiſter, Jaͤgerſtraße No. 33
5) Concha, Stechbahn No. 4. 4) J. C. Windaus, unter den
Linden No. 13. 5) Schaufpieler Böheim, Hehreiftraße No. eq.
6) 3.3. Hummel, an der Gertrauten⸗ und Spreegaffen: Brüde
Do. 51; und 7) mehrere Buchhaͤndler. Einen mufifalifchen
Leihzirkel hat Friebe, Spreegaſſe No.5.
Mufitalifche Inſtrumente. Bir haben fehr auſehn⸗
liche Sinfteumenten : Handlungen, in welchen man nicht allein
einheimiſche, fondern auch außerhalb Landes verfertigte Ins
firumente immer vorrätdig findet, eben fo auch fehr gefihickte.
Inſtrumentenmacher, deren Arbeiten ſich mit denen der bez
rühmten auswärtigen Meifter gewiß meflen können. Im
Jahr 1800 zaͤhlte man Ay Inſtrumentenmacher mit 6 Gefellen.
Wer irgend ein Inſtrument noͤthig hat, kann ſich an einen der
folgenden wenden: 1) Rellſtab, Jaͤgerſtraße Mo. id, hans
delt mit Fortepianos und Ähnlichen Inſtrumenten. 2) GEr aͤ⸗
henſchütz und Seiler, Schleuſenbruͤcke Mo. ie, Handeln
sbenfals mit. Fortepianos und ähnlichen Inſtrumenten. 3%)
Sarl Ludwig Steibelt, Friedrichsſtraße Mo. 84, ebenfalls
Fortepianos ıc. 4) Bifcher, Sänger bey ber großen Oper,
Schinkenplatz Mo. a hindelt ebenfalls mit Fortepianos. 5)
—And. Werkmeifter, Jaͤgerſtraße No: 83, handelt mit Gars
tepianos ıc. 6) Kifting, Charlottenftraße Mo. da, verfer⸗
tigt Fortepianos ıc. umd auch Harfen. 7) Hofinſtrumeunten⸗
macher Huhn, Zimmerſtraße No. verfertigt Fortepianos 16.
und Harfen. 8) Schramm, Kurſtraße Mio. 44, verfer
tigt Sorteplauss x. .9) Hoffmann, Roßſtraße Mo. vers
fertigt Zortepianos x. 10) Lummert,- verfertigt Fortepia⸗
nes. 32) Fridr. Wild, Lehmann, Roſenthalerſtraße
’
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S
406 Muſikaliſche Reſſource. Nachtwaͤchter ı.
De. 5, handelt it: Zertepianoe, 20) Grisiing ind
Schlott, Leipzigerfiraße No. 16, verfertigen blafende Zw.
firumente. 13) 5%. Brun, erfter Walbhornift der Koͤnigl.
Eapelle, liefert Hörner und Trompeten, inwendig mit ein
‚ganz feinen Lack überzogen, fo daß fie der Gefundfrt nicht
nachtheilig wezden. 14) Cammermuſikus Bachmann, in |
der Ktaufenftraße, handelt mit Darmſaiten⸗Inſttumenten ud
verfertigt auch felbft Violinen. 15) Joh. Gottlob Thiele
mann, Lindenftraße No. ge, verfertigt Guitarren. 16) Da
niel Detroit, KFriedriche ſtr ae No. o.70, handelt mit Fette⸗
pianos x
Muſikaliſche Reſſeurce, in der Letztenſtraße Ns. ı6.
Eine Reffource, deren Mitglieder ſich woͤchentlich einmalder
Mittwochs mit Mufit unterhalten, und übrigens all Tage
zuſammenkommen.
N.
Nachtwaͤchter und Nachtwacht⸗Caſſe. Guıir
waren bier keine Nachtwaͤchter, und die Stadtdiener mußun
bie Stunden abrufen. Jetzt hat Berlin 111 Machtwaͤche,
wkichen 8 Nachtwachtmeiſter vorgeſetzt find, nebſt mehren
Privat⸗Nachtwaͤchtern, die in verſchiedenen Diſtrieten beſew⸗
ders von den Kaufleuten unterhalten werden. Die Bad
wächter zeigen die Otunden theils mit einem Horne theils m
einer Knarre an, und können in vorkommenden Fallen DAMM
nachſten Wache Hülfe erwarten. Im Sommer verrichten ſe
ihe Amt von Abends 1. bis Morgens um 4 Uhr, umd m
Binter von 10 bis she. Die Nachtwacht: Caſſe, m
welcher die vom Poligeys Directorio angefegten Nagmih®
- ihre Befoldung und Bekleidung erhalten, iſt auf dene Köln:
fchen Rathhauſe und mit der Servis⸗Caſſ⸗ verbunden.
Einforderung des Servis, wird zugleich eines jeden
Nadler. "Narional. Tpeater. 407°
nas Be; E Untehatn der Nagenacier, mie enger
fordert. -:
Madler. Im gabe 1808 hatte Berlin 35- Reif,
Gefellen und e Lehrlinge. Es iſt ein zünftiges Gewerbe. _
Nuaͤhſchulen, fiche Strickſchulen. J
Magelgaſſe, in der. Spandauer Vorſtadt, geht mie
Ti. ı von. der alten Sqonh ouſerſtraße an, über die Laufgaſſe
bis Mo. aa an die Rofenihalesfiraße, und zuruͤck bis Mo. 38.:
Sie iſt 410 Schritte lang.
Maogelgaſſe, im Berliner Viertel, geht von. der Ju⸗
den: nach ber. Srandauerſtrehe, I 14. ae. vn ws
Schritte lang.
Nagelſchmiede. Im J. ıger waren hier: Ssr ary
Nagelſchmiede ar Meiſter, 44 Geſellen und 25 Lehrlinge.
- Werd: Wagelfhmiede: 15 Meifter, 25 Gefellen und 13
Lehrlinge. Es iſt ein zuͤnftiges Gewerbe. |
Nahrung und Verkehr. , Berlin- hat einen bedeuten⸗
den innern Verkehr durch den König. Hof und andere daͤrſtl.
Perfonen, das zahlreiche Militaͤr, die vielen hohen und nie⸗
dern Staatsdiener und DOffigianten, die vielen Sreinden, den
Bedarf der eigenen Menfchenmenge, und durch die große An-
zahl von Sapriken und Manufacturen aller Art, welche allein.
48 bis 50,900 Menfchen ernähren. Dazu koͤmmt noch der.
nicht unbedeutende Handel, Schiffahrt und viele Induſteie⸗
Zweige, welche in kleineren Staͤdten gewoͤhnlich wegfallen.
Ackerbau und Viehzucht iſt nicht beträchtlich, wohl aber. Brauer
rey und Örennerey. Das unaufhorliche Bauen ‚trägt ent
zur Nahrung fehr viel by. .. ..
National⸗ Thentge, aber deutſchea Scgufpiele
haus, anf dem Gens dArmes Markte. Die Gemeral Dir’
ction deffeiken boſteht / ans nem Hen. Geheimenrath von War⸗
408 Natlvnal⸗ Xhenter.
fing und Gen. Direstor Iffland. Dazu gehiren: «Ram
banten, z Inſpector, a Sekretär und ı Copiſt. Der dark
Senden Mitglieder des Theaters find jegt zn weibliche und 26
männliche, nebſt a Souffleuren, ohne bie Wallettänger
von der großen Koͤnigl. ttaftenifchen Oper, von welchen anch
die Ballette auf dein deutſchen Theater gegeben werden. Die
Mitglieder des Theaters find namentlich "folgende, ndnkd
.. wännNiche: Ambroſch, Benda, Berger; Beſchort, Geil!
der Vater, Beſſel der Sohn, Bethmann, Boͤheim, Ennict,
Franz, Gern, Greibe, Herdt, Holzbecher, Kafelig, Lebes,
Lattig, Leibel, Leiſt, Lemcke, Lemm, Mattauſch, Nebenſtein,
NReinwald, Ruͤthling, Schwadke, Unzelmann, Wrigusmn.
Weibliche: Beſchort, Bethmann, Boͤheim, Doͤbbelin, Er
nicke, Fleck, Greibe, Herdt, Lanz, Maaß, Mebus, Rt,
Miller, Schick, Schwadke, Sebaſtiani, Weber, Wilid.
Das Orcheſter des National: Theaters beſteht aus dern Cape
- meifter Hrn. Weber und Aſſiſtenten Hrn. Seidel, 14 de
liniſten, 3 Bratſchiſten, 3 Violoncelliſten, 4 Conteahafftt
2 Flauteniften, 3 Hautboiſten, 3 Bagottiften, a Elarinetißtt,
2 Waldhorniften, a Trompeter und ı Pauker. Berner Ad
angefegt: ı Kaftellan, ı Caffirerin der Tagesoinnahnm, 2 Em:
moleure der Tageseinnahme, 1 Direttionsdiener, 18 Gb
Einnehmer, 8 Theater⸗Schneider, a Theater⸗Frifeurt, aLe⸗
termeiſtet, ı Requiſitrice, ı Bote, s Zetteltraͤger, 7 Ilumiee
teurs und 17 Theater⸗Arbeiter, als Tiſchler, Zimmerleute !-
Es werden alle Arten von Schauſpielen ſowohl ats auch On!
ſpiele gegeben, und alle Tage gefpielt. Der Anfang RM
halb 6 Uhr, und das zu fpielende Stuͤck wird darch Bette en
Öffentliche Anfchläge, wie auch‘ durch das Intelligenzblatt und
durch die Zeitungen bekannt gemacht. Jeden Freytag Aber
iſt auch das wöchentliche Repertoire beym Kaſtellan ves Het)
für 6 Pfennige gedruckt zu Haben, Die Preife'iet Lozen am
eingeinen Plaͤte finb folgende: Marxtenes: ein angel PH
Nationel. Theater· 409 |
za gr., ein gefpernier Sie 1ö.ge. Logen des erſ er Kan
ges und des Parterres: ein einzeiner Platz 16 gr.; eine
ganze Loge zu 3 Perfonen = Rihlre; zu 5 Perfonen 3 Rthlc.
8 gr.z zu 6 Perfonen 4 Rthir.; zu 8 Perſonen Rthlr. Ber.; .
ein eingeiner Platz in der fogsuannten Freiden⸗Lage rechter.
Dand zunaͤchſt am Theater ı Rthlr. Logen- bes zwenten
Manges: ein einzelner. Platz au gt.; eine ganze; Lage zu 5
Perſonen a Rthir. 2 ar.; zu 6 Perfonen 5 Rthlr.; zu tß Pet⸗
ſonen 4 Rabie. Logen des dritten Ranges: gin einzel
wer Dieb so gr.; eine ganze Loge zu. 4 Perfanen ı Rthir.
Ösr.; zu 6 Derfonen a Rehir. a gr.; zu 8 Perſonen 3Rthlr.
8 gr.; ein einzelner Platz in einer Loge, über der Kögigl. Loge
und in den Balkon⸗Logen ıa gr, Vierter Rang: Amohi⸗
theater 6 gr.; Gallerie 4 ar. — Billets auf gange Bogen und
geſnerrte Side im Parterre find täglich his, Nachmittags um
a.Uhe · baym Kaſtellan zu haben, gelten-aber, fo wie ‚alle Caſ⸗
ſenbillets und Eontremorguen, nur an bem Tage, für welchen
fie gelöfer werden. Villets auf: einzelne Piäge ia den Logen
War war an der Caſſe zu haben, und jebe Zahlung gefchieht in
Esummmt.: Sogenannte halbe oder Kinderbillets werden nicht
ausgegeben, und die Zuruͤckgabe des Geldes findet auch nicht
Statt; dagegen wird es Jederinann zuvor angezeigt, wenn
Seine Plaͤtze mehr zu haben find. Die Caſſe wirt um 4 Uhr
gebffnet. — Um das Jahr 273 ſpielte die Schuifche Ge⸗
ſellſchaft in Berlin in einer. großen Bude auf bem Gens d’Ara
mes⸗Piatz, und im Jahr 1774 fing die Koch i ſ che Geſellſchaft
an, den Geſchmack des Publikume an Scgaufpielen zu verbefe
fern umd- zu vermehren. Diefem eiferte Doͤbbelin würdig
nach, und von dieſem uͤbernahm 1787 Kiuig Friedrich
Wilhelm II. das Theater mit Garderobe und allem. Seit⸗
dem Heißt es National⸗Theater. Doͤbbelin hatte fein Theater
in der Behreuſtraße, und neben ihm hatte eine franzoͤſiſche
Geſellſchaft ein Theater auf deu Geus dArmes-⸗Markt, weiche
310 Matienal⸗ Theater.
aber 1778 aufhoͤrte. Gpätechin erhielt Doͤbbelin dich Hans,
weiches gerade wor dem jebigen National s Theater (ag, und in
weichen auch noch Bis zu Ende des Jahre 1901 yefptelt mars
. Be Des Bau des neuen Rationaltheaters geſchah auf Befchl
Konig Friedrich Wilhelm III. und wurde im April ı8oo
angefangen, und zwar nach Langhanfens Bkiffen. Die mes
Bühne wurde den ı Jandar-dan, in Gegenwart des Kind
und der Königin, mit einer Rede vor Herklots, geſprochen
von Iffland, und den Rreusfahreen, einein Schanſfpiel von
Kotzebue, zum erſtenmal eröffnet, und mit jubelndem Dank
gegen den, auf deffen Gebot Biefe fchöne Halle der Kunſt fh
erhob, durch das Lied God save flie King, mit tauſend eine
fallenden Stimmen geſchloſſen. Das ganze Giehknbe bildet
AUrn laͤngliches Viereck, 244 rheinl. Fuß lang, 115 8Imß breit⸗
und in feinen Mauern 55 Fuß hoch. Die Facçade gegen Bee
gen iſt mir einem 74 Fuß langen und z2 Fuß vorſtehecen
Saͤulengange keorinthiſcher Ordnung, und. einem Frontiſpier
geziert. Bor dem Saulengang aͤuft eine Bogenſtellung um
dis ganze Haus herum, und an ben vier Ecken find kleine M
fafite, Die Schlußfteine diefer Bogen Bilden tragiſche und c
miſche Larven. An den Querſeiten des Gebäudes ſud vi
Halbſanlen, und an der hintern‘ langen Froute ebenfalls vic
init breiten Nebenpfeilern, einen Frontiſpice und im Frieß dir
Yahrzahl ıHor. Der um dag ganze Gebaͤnde laufende Seid
iſt mit einem Arabeskenzuge geziert. Das Hans hat, an ulm
Seiten yufammen, ‘10 Ausgangethuͤren. An den Eingänge
ſtehen Doftamente weit Laternen. Das Bogen⸗ Dach Het ii
intern Theile die Hangewerke, welche die Baltken der Drit
des ganzen Hauſes halzen, und den Bodemraum ju Den Dei
rationen. Den obern Theil des Bodens nimmt der: Muterfanl
ein, welcher durch feinen Dachſtuhl umterbeochen, und durch
Benfter von oben erleuchtet wird. Der obere That des Daches
mit Kupfer ,- und der untere mil Dachſteinen gedeckt. A⸗
a
Retlemel- aiæ 41%
den 4 Façaden Det. Hauſes befinden ſich Basrelieſe, weis |
nach Shadows. Erfindung und Modellen in Stuck anfyes
führe ind, Das Basrelief in Ber Fronte gegen Mor⸗
gen, oder auf,der- Seite nad. dem Plage, enthält: eine Sce⸗
ge aus der Iphigenia, wie fie am Altare zu Tauris ihren Bru⸗
Bar Oreſtes edtennt ; die Ankunft des Aeneas mit feinem Sohn⸗
Accan day der Dide; den Triumph bed Bacchns, und Cen⸗
ana» Gruppen, welche auf Infeuitenten fnieien. Un ber
Grante. gegen Mitternacht, ober an der Jaͤgerſtraße
bie Macht der Mußk, Orpheus bewegt den Pluto und die
Meoſſerpine, Enrydice erſcheint und Merkur halt fie zuruͤck; ‚eis
von ‚Tanz der-3.Mufen, Thalia, Meapomene und Terpfichore;
die 3 Grazien, Amor und. die 3 Horen. An der Faç, ade gei
Kan Abend, oder an der Chariottenſtraße: eine Scene aus
der Mexrepe, wie ihr Sohn deu. Tyrannen Polyphontes ums
bracht han, und im Begriff iſt, ihren Vertrauten zu toͤdten;
fie.feibft Hält. die Satelliten zurüdi; das Dipfer der Iphigenia
in Aulis; fie jelbfi-figt am Fuße des Attars den Tod erwars
weh, und trauernd. eben die Helden umber. In der Mitte
nah Frontifpice# erblickt man dem dreyfuͤßigen Altar des Apol⸗
ts, üler bewfeisen hängt eine Beier, au deſſen rechter Seite
fit. Aeſchyius, vor ihm ſteht die tragiſche Muſe, neben: ihm
zwey Genien, welche um einen Palmbaum kämpfen, auf der
Erbe liegt eine Ktone, und über derſelben haͤngt eine Tube,
Linka ſittzt Menonder, vor ihm Die kemifche Diafe und, neben
dla zwey Genien, Davon der eine den andern mis einer: Madle
erſchreckt, und Aber ihnen. hängt. ein Taubeurin. Zwifchen
den Halbſaͤulen find zwey Gruppen von Centauren. Die:
Gronte nach Mittag, ober Taubenſtraße hat A reife,
Die iunere Einrichtung des Haufes ift folgende; dee
Hoͤrſaal, oder ber. Raum für Die Zufchaner, Büder eine Eiipfe, _
deren einer Theil durih das Proscenium abgefchnitten if. Er
in vom Proscenium an arit. Inbegriff bed Orcheſters, 660 Fuß
410 Meräctional. Theater.
ung, 46 Buß beeit und 50 Buß hoch. Zuoeytaufend Juſan
haben bequem Raum darinnen. Das Parterre iſt aufs
gend, in zwey Abfaͤhen, und mit gepoiſterten, von einandee
abgeſonderten Sigen wit Rackenlehnen verſehen, ſo daß kein
Sitzender den. andern druͤcken kann. Die zwey erſten Blake
des Parterres enthalten die fogenannten gefperrten Sitze, ıb
an ben Seiten des Parterres find 23 Logen, die fogenuunim
Parterre⸗Logen. Ticer. Diefen iſt der erſte Rang, in weidem
ſich, dem Theater gegenuͤbet, die Koͤnigl. Loge bafindt, -mdäe
in der. Höhe durch den zweyten Mang durchgeht. An der fit
Een Seite, zunaͤchſt: dem Proscenio, iſt eine zweyte greft Kr
nigl. Loge und dieſer gegenüber eine aͤhnliche Loge "für Sande
wweyte Rang hat 26 Logen, der dritte Mans: 4 und zueh dub
‚ "kons, und der vierte Rang das Amphitheater :und die Sale
re. Die fämmtlichen Logen ber erfien drey Range ſind in
Hintorgrunde hoͤher als vorne. Hinter den Lagen Sefindei fh
sin doppelter geräumiger Korridor, von welchem der äußere
Treppen und der .tnüete anige Defen enthaͤlt. Das. Drei
| Außer diefen find noch aa Logen in dem erſten Dem. De
—
und das Parterre wird durch vier im Sonterrain befiablit
Oefen erwärmt. An der Dede hängt ein Kroniruchter wi
Argandifchen Lampen. Durch die drey in der nördlichen ſer⸗
te des Hauſes befindlichen Eingänge kommt man’ in das af
"große Veftibulun, deffen Dede von 8 dorifchen Daͤnlen qeiıt
sen. wird, und 48 Fuß lang und 41 Fuß Breit ik. Hier iſt die
WMohnung des Kaſtellaus ıc. und drey Thuͤren führen in dad
wweyte Veſtibulum, 43 Fuß lang und se Fuß breit. Jane
gem ift. die Caſſe, Condetorey, Bedientenſtube, die Teppen
und die Eingänge zu. dem Innen. Die Deffnung de
Schaubuhne oder. des. Dheaters felhfkrtft 413 Fuß breit uh
34 Fuß hoch. Der innere Raum der Bühne enthält: Gid DW
Breite, 85 Fuß Tiefe, 48 Fuß Höhe bis unter. die Hanpthab⸗
en, und 64 Bub. Höhe bis unter die Balken, am. weichen du
Bu
J
Nation» Theater. 443
Voerh ange vefeſtigt (ind. Leber dem Proscenium iſt eine Uht
angebracht, welche durch einen Tranſparent die Stunden
zeigt. Der. Hauptvorhang iſt nach Schadows Idee von
Kimpfel gemalt, und enthält 3 Muſen, nämlich die Dichte
kunſt, Mimik und Muſik. Ein anderer Vorhang wich
während den Aufzügen gebraucht. Unter dem Fußboden beg
Theaters befinden ſich noch zwey Etagen, die zufammneg“
26 Fuß hoch find. Auch iſt daſelbſt eine Mafchine, vermit /
telſt weicher bey einer etwanigen Feuersgeſahr, Waſſer aus eis
nem Brunnen bis auf den oberſten Boden in ein kupfernes
Reſervoir gehoben und durch Schlauchſpritzen uͤberall vertheilit
werden kann. An beiden Seitenwaͤnden ſind Gallerien mit
deu Maſchinerien, fo wie auch Über den Vorhaͤngen. Neben
dem Theater an der oͤſtlichen Seite, find in 4 Etagen 34 ver⸗
fchiedne Gemaͤcher, und alle bie Zimmer und Cabinette zum
Ankleiden c. In der oberften Etage fangen die großen Gave⸗
deroben an, welche zufammen eine Länge von 158 Buß und
-sine Breite von 23-Zufß einnehmen. Zum Ankleiden der Star
tiſten und Choriſton iſt ein Saal unter Dem Parterre beſtimmt.
Außer dieſem, zum eigentlichen Schauſpiele gehoͤrigen Gelaſſe,
enthält das Haus noch mehrere große Säle und Gemaͤcher,
beſonders zum Conzert⸗ Gebrauch. Der Eingang zum Con⸗
zertfaal ift auf der Seite am offenen Plage. Durch dep
Thuͤren fommt man in das Veftibulum, von diefem vermit⸗
telſt einer doppelten Treppe auf. einen Vorſaal von 46 Fuß
Länge, aus.diefem in einen zweyten Saal von 41 Buß Länge,
hierauf in einen Saal von 58 Fuß Länge, und .dann in den
Conzertfaal. Diefer it in einer elliptiihen Form, unk
mit Cabinetten umgeben, feine Länge beträgt Bo, bie Breite
So, und die Höhe 33 Fuß. Die Wölbung der Dede wird
duch ı= halbrunde Oeffnungen durchſchnitten, wovon deep
die Fenſter und die uͤbrigen die Logen bilden. An der einen
ſchmalen Seite des Saales iſt das Orcheſter, weiches in vier
Abſtufungen amphitheatraliſch aufſteigt, und ſammt ſeinem
414 Naturallen Cabinet. Natur: Cabinette,
Bruſtgelaͤnder aus einzelnen Stuͤcken beſteht, ſo daß es in kur⸗
ger Zeit weggenommen, und aus dem Saale, wenn derfelb
anderweitig gebraucht werden foll, entfernt werben fen,
Rings um die Wände herum läuft ein um » Stufen erhöße
ter Gang, zum freyern Sefichtskreis für bie Entfernten. Aa
den Pfeilern der Wände fiehen Eanapees, ringsumher Stuͤh⸗
>fe, und in zwey Mifchen zierliche Orfen. Die Genfter und ir
gen find ‚mir feidenen Borhängen verfehen. Die Dekoration
des Saals beſteht in einer einfachen Malerey von Chemoi
und Hellblau, und bis zur Höhe der Logen find die Binde
blos mit Pfeilern gemalt. In den Intervallen zwiſchen deh
Bogen find tangende Mufen, Bacchanten und Taͤnzerianen it
ebensgröße vom Prof. Niedlich. Ueber den Thürm in RL
fhen, find theils Basreliefs, theils im ähnlichen Füllungen
- die Damen berühmter Somponiften, Händel, Gluck, Roat,
Hahdn, angebracht. Die Dede ift in Caſetten gemalt. Die
Geleuchtung gefchieht durch einen in der Mitte haͤngenden
Kronleuchter von So Argandiſchen Lanıpen. An den ı8 Pie
fern der- Wände befinden fi Konfolen, auf welchen Vaſen
mit doppelten Lampen ſtehen; an den Seiten des Orcheſtert
ſtehen Kandilaber mit Lampen. Der Sant enthält abrigen⸗
mit Inbegriff des Orcheſters fir eintauſend Perſonen Pick,
und wird häufig zu großen Conzerten und anderen Feyerlich
feiten benutzt, weshalb man ſich an die Direction dei Nat⸗⸗
nal⸗Theaters zu wenden hat. Die Unkoſten fuͤr die Baur
gung des Saales zu einem Conzerte betragen 70 bis go Bull.
und Conzerte unter einem Rihlr. Entrergeld dürfen nicht der
innen gegeben werden,
Naturalien, Cabiner, Königlichen, fiehe Kun
nad Naturalien-Cabinet.
Maturallen- Cabinette, fiche Academie der Bi"
ſenſchaften. 2) Bergweſen. 5) Freymaurer⸗Logen. 4) Kun
und Maturalien⸗Kammer. &) Naturforfhende Geſellſchaft
L
’
Naturallen ·Samml. von Privatperſonen. 4165
NMaturalien⸗Sanmnlungen von Privatperſonen.
Bedeutende Sammlungen mus einem oder dem anderen Fache
hefigen folgende: 1) Hr. Muͤnzmeiſter Frick im Muͤnzgebaͤude,
Oberwaliſtraße No. a, beſitzt eine ſchoͤne Mineralienſammlung.
2) Kr. Geh. Ober: Finanzrath Gerhard, neue Seänftraße
Die. aa, ebenfalls eine fehr bedeutende Trineralienfammlung. ,
5) Hr. Prediger Gronau, Kiofterfiraße Flo. 67. Inſecten⸗
und Schmetterlinge: Sammlung. 4) Dr. Seh. Rath D.
Heim, Markgraſenſtraße Wo. So, eine Sammlung von
‚Pflanzen, Moofen und Beineralien. 5) Hr. Prediger Herbſt,
Spandauerſtraße No. 62, eine fehr vollftändige Infecten⸗ und
Schmetterlings⸗ Sammlung. : 6) Hr. Ober s Medicinalrath
Klaproch, Letzteſtraße No.7, eine Kraͤuter⸗ Mineralien»
und chemifche Präparaten Sammlung. 7) Sr. Alex. von
HOumbold, Königt. Kammerherr, eine intereffante Samni>
fung von Pflanzen und Mineralien. 8) Hr. Profeſſor Will⸗
denow, Friedricheftraße No. 86, eine große botan. Samnis
Yang. 9) Kr. General⸗Chirurgus Laube, in der neuen Gruͤn⸗
ſtraße, eine Sammlung von ausgeftopften Vögeln. 10) At.
Dendent Siegfried, Franzöflfche Straße No. ag, eine ans
fehnliche Mineralienſammlung. 11) Hr. Geheimer Kriegsrath
Wackenroder, Burgſtraße No. 13, eine ſchoͤne Conchylien⸗
Sammlung. za) Hr. Prof. Wadzeck, im Cadettenhaufe,
eine Sammlung von mehreren Naturalien. 15) Ar. Apothe⸗
tr Schrader, Bernauerſtraße No. 43, Mineralien und
Serbavin. 14) Ar. Pred. Bocquet, Franjoͤſiſche Straße
Die. 40, legt ebenfalls eine Mineralienſammlung an, die in
Zukunft bedeutend werden kann. 15) Der Koͤnigl. Geh. Ober⸗
VBergrath Hr. Karſten, Vnterwaflerfitaße No. 2, Minera⸗
lienſammiung. 16) Ar. Buchhaͤndler Maurer, Poſtſtraße
Do. ag, eine bedeutende Sammlung von Conchplien. 17) Ar.
Regierungsrat Rudolphi, Zimmerfiraße No. 93, beſitzt ein
mertwärdiges Sadmen : Cabinet und mehrere naturhiſtoriſche
—
—
46: Metürforhenbe Gefeiikhaft.
Gegruflänte. 18). Or. Kaufmann‘ Eaum, nm Obcchefhen
Platze oder Krauſenſtraße Do. 48, beſiht eine Gommiug
von Wögeln, vierfüßigen Thiere ac.
Moaturferſchende Gefeüfchäft, oder Cffäef m
Naturforſchender Freunde, verfammelt fih Diensßngs Bat
mittags in ‚ber. Franz ͤſiſchenſtraße Me. a9, and beſteht mit je
Segriff. des. Rendanten aus as ordentlichen, 4 Ehren⸗ un
3, außerordentlichen Mitgliedern. In Jahr 778 am gtaꝛ Iu⸗
*. verbanden ſach verſchiedene hiefige Gelehrte, naͤmlich Men
tini, Ebel, Bode, Rebelt, Siegfried, Reimari und Vloch,
eine Geſellſchaft zur Erforſchung der Natur zu errichten, ws
‚ge. von dem KöniglrStaatgeathe unterm asften Octeb. 1775
‚genehmigt wurde. Den erſten Plan und die Haupteintichtung
dieſer nuͤtzlichen und beruͤhmten Geſellſchaft, entwarf der mo
ſtorbene D. Martini, Im Jahr 1790 den uefen Ger.
tkam fie durch eine vom Könige beftätigte Acte eine verbeſſett,
‚anf ihre immerwährende Fortdauer zielende Einrichtung Fb
beſchenkte fie König Friebrich Wilhelm IL mit einem egens
Saufe, Sie hat ſchon mehrere Baͤnde Schriften ‚beniatgP
‚ben, und immer die erſten Naturforſcher in ihrer Deiteahek
Die Bihliochet der Gefellſchaft iſt auc freywilligen Denk
der einheimiſchen und auswärtigen Mutglieder entſtarden Pd
bereits ſehr auſehnlich. Ihe Naturalian⸗ Cabinet if mie
- Inh, und erhaͤlt alle Jahre neuen Zuwachs, durch. Sail de
„auswärtigen Witglieder. Der Zeologiſche Theil des Caaen
„enthält unter. andern ſeltene Afeikauiſche Saͤugthiore, Cadet
niſche Wögel- und Inſecten; ‚ferner sine fahr betraͤchtliche Om
‚lung von Conchylien, eine vortreffl iche Sammluug von 3
miſchen Praͤparaten aus dem Moͤhſenſchen Nachlaſſe. De
Herbarium enthält eine aufehnliche Menge von inigreha
Pflanzen -aus Oftindien wie auch vom Vorgebirge der ga
Koffnung, und das Minsralien « Cabinet enshält mehr eh
28,000
Mauen. Neue Rirche, 417
. 'ua,a0n Pisgen. Die Gefeichaft ver unweit ther
Röatigpe yukmuumie
Nauen, Immediatſtadt im —&— Berike *
Meoillen von Verlin, an der Poſtſtraße nach der Altmark, hat
Thoere und im Jahr zg01,' 445 Käufer, as4q Scheunen, a
, Kirye, »Hofpital, ı Rathhaus, ı Pfarr⸗ und ı Ochnlgebau
de, 1 Caferne und Bug Einwohner, wodey 759 zum Wilitar
gehörige. Die Nahrung der Einwohner beftchs in Aaadas
Biehzucht und VBrauerey.
Neublan⸗ oder Derlinerblau. Babrifen: N een |
mann, Kronenftraße No. 3 S)Ef Her, nene Commandan⸗
tenftraße No, 14.
Meune Baffe, im Berliner Viertel, geht von der Kioſter⸗
Praße nach dem Marien⸗Kirchhof, und hat a Käufer, Sit
# nur 85 Sqritte lang.
Neue Kirche, auch deutſche Kirche und deutſcher
Dem genannt, auf dein Geusd'Armes Markt. Diele Kirche
Wärb'270s 3% 1708 von Simonetti, nach Brünbergs
Kin erbanuet. : Das Dach, welches von Kenuern für kuͤuſtich
gtehaften wisd, weil die Kirche ein Fuͤnfeck tk, wurde von
Semmerer dem Vater angegeben und ausgeführt. . In
Derfetbie wird wechfelsweife Intherifch und reformirt von den
Gyerdigern wa der Serufalemer Kirche gepredigt. Der Gottes
Bimg wird ‚gehalten Senntags Vormittags nm halb 10 and
Nachnittage um = Uhr. Freytagt um = Uhr iſt Betſtunde,
Die Arrche erhielt durch Friedrich den Einzigen, fo wie
die nahe gelegene Fraimoͤſche Minche, (Siche dieſe) und mit
dieſet zugloich and vom denſelben Vaumeiſtern, einen prächtigen
har und beide Thuͤrme nd ſich ſehr ahnlich. Diur die
Bilöfädteh und Bacreliofe find verſchieden. Die Meno
Eerche Hat in der Blende des unteren Wieveds gegen
Morgen: Abraham ww dinem Dunn auf dem Kopf, neben .
418 Met Kirche:
thm ein Opfingefß und Oyferineffen; Modes, ine Date u
dem Haupte, die Geſetztafel und einen-Biab handhebende
Dapid lehnt Ach an eine Harfe; chenmes:cine. Muſchel in ber
Hand; Stephen mit Steinen an der Seite; Panlus nit Buch
und Schwerdt ir der Hand. Die insuelichktienäßer
Kelten: wor; Abraham giebt die Gefangruen des; Mofes -Saher
Das Gefetz; David und Simei; Sefıs ſieht auf bad .apfernbe
Volk und zeigt auf. Die Witte, wolche zur zwey Scherflein
einlegt; Johannes predigt-in der Wüfte; Stephan chailt an bie
aeſten Chriſten Almoſen aus; Paulus liefet an einem Altar zu
Athen bie Juſchrift: dem unbekannten Gott. Die Badres
liefs inden Stebelfelderngegen Mergementhalten :
Paulus predigt zu Athen; an der Mittagsfeite: Pauls weis
fes zu Lyſtra die Ehre der Anbetung von fih, und Barnabas
haͤlt das. Volk zuruͤck, Paulus zerreißt feine Kleider, gegen
Mitternacht: Paulus nimmt zu Milet Abſchied von de Epho⸗
fern, die ihu weinend umarmen. Die Bild füulen auf
ben Sichelngegen Morgen ſtellen dar: bie Turm. ut
einem Sehluͤſſel in der Hand und eins unbe neben fh; .his
udthatigkelt bedeckt ein nacktes Kuh mais; dern Diwmtak unbe
giebt ihm. Almoien; bie Freundſchaft; Die rechte Hand anf
der entbläften: Bruft, in der ‚Linken: einen Stab mit Erhen
‚ummunden; gegen Mittag: die Einigkeit haͤlt sin mutfipkungee
ws. Bund Pfeile; die Klugheit mit ins: Sipiegel uuk -oinnt
Schlange in den einen and, in der andern eine Taube, die
fie an ihre Bruft druͤckt; die Stanbheftigkeit an eine Danl
gelehnt; gegen Mitdernacht: die Demnth mit geſettere/ovte
dje Keuſchheit, das Geſicht verſchleiert, eine Lilie in der Semi;
die Maͤßigkeit mit einem kleinen Bader N der eincs, und eis.
am Zaum in. der andern Hand. „Die genden Fianren auf.ben
Eouronnements find bie vier Haupttugenden: Die. Zicke,
eine Mutter, ihre Kinder. umarmend; der Glaube, ‚ine myriblie
che Figur Halt einen Kranz und ſicht auf ein Buch, das. ein Ei
— — — — ——
Neuer Marke. 419
‚gu Ve vorhaͤit; bie Hoffnung zum Himmel ſehend, neben: Ihr
der Anker, von elnem Kinde gehalten; die Geduld, neben Ihe
ein Lamm; mis weichem ein Kind ſpielt. Die Figuren au
TundeR Dom in den Blenden find: Thomas mit einem
langen. Meſſer ober Dolch; Jakohns ber Jüngere in Pilger⸗
Heidung; Philipp mit der Säge; Johannes mit dem Keich
in der Sand; Petrus mit den Schläffeln ; Andreas an fein Krug
gelehnt. Die Basreliefsüder ben Blenden enthalten:
bie Wahrheit mie der Sonne auf der Bruſt; die Gerechtigkeit
mit Waage und Schwerdt; bie Zeit, ein Greis mit Sanduhe
und Senſe; die Belohrang mit einem Sternenkranz und Palme
zweig in der Hand; die Erwartung der Unſterbltchkeit ficht eis
nem Schmetterling nach, neben ſich den Anker; die Ewigkeit
mit einem Sternenkranz ume Haupt, in der Hand eine Ochlan⸗
ge, bie einem Zirkel bildet. Die Kupferne Figur auf der Kuye
pel ſtelt Die fiegende Tugend wor, auf einer Kugel, Die von
diner Schlange umwunden ift, weiche einen. Apfel im Munde
Bätt ;. fie fetbft hat einen Palmzweig in der Hand, Die Bigus
zen und Berzierimgen ind von benfelben Meiftern, * *
am: Thurme der franzoͤſifchen Kirche‘ verfertiget haben.
mſteu Inli 7798 fruͤh um 3 Uhr ſtuͤrzte die Seite nach *
dieſes Thurms, ‚der ſchon bis au die Säulen des Doms fertig
warziwieder ein, und es mußfE ein neuer Grund und viele
Verbeſſerungen: gemacht werben. In den Zimmern unter dem
Thurme vie ſammeit ſich das Berlinifche Acmen⸗ Dicretorum
und. 8. das Oberfguis Eolieghum. Ä
| : euer Murkt, im Berliner Viertel, zwiſchen der Bi⸗
(hof: und Papenſtraße, ein großer 175 Schritt Langer und
init 16 Haͤnfern beſetzter Platz, auf welchen Gartengewaͤchſe
und andere Victualien verkauft werden. Auch find daſelbſt mehr
rere Krambuden, Fleiſchſcharren, eine große Hauptwache und
ein Fiſchmatkt. Die Markttaͤge find Dienſtags und Freytags,
und Abends vorher Abrndmarkt. Di Käufer an der Bifchofer
da '
a0 Niexue Tparbrüde. Neuſtadt.
und Papenflcafe werden nicht gu dieſem Miarkte ‚geredjnen.
Dieter Markt ik wahrfcheinlih ſpaͤter ald der font eilazier
Molkenmarkt entfionden, und bat deder ven Bann Neuer
Markt, schalten.
Neue Thorbruͤcke, ſiehe Neu kadtiarsrgae
Reue Welt. Died Etabltſſement von einem Wirthe
Haufe nnd einigen anderen Haͤuſern hat 61 Menſchen, und ik |
ein Vergnägungsort der Berliner. Es liegt gleich vor dem
Seankfurter :Thore an der Chauffee.
Neu: Kölln, ſiehe Koͤlln.
Neu» Kölln am Waffer, in Neu⸗ Köln. Diefe
Kaye an der Griedrichsgracht, oder Waſſerſtraße, geht mit
Mo. ı bey, der Roßſtraßenbruͤcke an, vor der SInfelbräde vor
bey, bis No, 25 an die Waiſenhausbruͤcke, oder zu dem RE
niſchen Schlachthauſe. Sie it 585 Schritte lang.
. Meumärkifches Departement, ſiehe Generals Di |
vectorium, |
Neumannsgaffe, in Alt:Koͤln geht von der Breite
nach der Srüderftraße, hat ı7 Haͤuſen und ift 160 Schrat⸗
lang.
Neuoſtpreußiſches Departement ſtehe Sen eralı
Directorium. |
Neuſtade, ober Dorotheenſtadt, ein Theil von * |
iin, geängt öftlich an den Kupfergraben, noͤrdſich an bie Spcee
ſaͤdlich an die Friedrichtſtadzt, und weitlich an die. Otatmauır.
Die Neuſtadt gehörte größtentheils zu dem Vorwerke, welches
die Ehurfhrftin Dorothea in der jegigen Spandauer Berkkabt
beſaß. Sie konnte den fandigen Boden nicht vortheilhaſt Se
nugen, und gab daher die Quadrateutho gegen -a ge 6 pf,
Grundjins zu Bauftellen weg. Die Straßen wurden 1675 abs
geſtochen, und man nannte ſie die neu angelegte Vorſtadt aber
Neuſtadt am ber Doſſe. Neuſtadt. Eberswalde. zur
dae Vorſtadt beym Thiergarten. 1676 erhielt fie den Namen
Dorothecnſtadt. Die Benennung Neuſtadt iſt jedoch im ge⸗
meinen Leben die gebraͤnchlichſte. Mean findet zuſammen g
' Strafen und 4 Saffen. Im Jahr 1905 hatte die Neuſtadt
513 Haͤnſer und ante Menſchen.
.NRexuſtaht an dee Doſſe, Mediatſtadt im Ruppinl⸗
ſchen Kreiſe, 2 Meilen von Berlin, an ber Straße von Rup⸗
pin nach Havelberg, hate Thore. Im Jahr 1801 waren hier:
83 Häufer, 55 Scheunen, 2 Amtshof, 1 Mühle, x Kirche,
ı Pfarrhaus, 1 Schulhaus und gos Einwohner, deten Haupt:
nahrungszweige Brauerey und Viehzucht find. Nahe dabey
anf dem Spiegelberg ift die große Spiegelfabrit der Gebrüder
Schickler in Berlin, mit 65 Feuerftellen und 565 Maren. .
Tiefe Fabrik, im welcher man Spiegel von 100 Boll Fänge und
54 Zoll Breite gieft, und deren Niederlage in Berlin iſt, iſt
ſehr merkwürdig. Auch ift Hier das König Friedrich Wilhelms -
Geſtuͤt, und eine Viertelmeile davon der große Sieversdorfer
Kupferhammer. |
Meuftadt» Eberswalde ,. Immediatſtadt im Oberbars
nimiſchen Kreife, 7 Meilen von Berlin an der Poſtſtraße nach
Stettin, mit Mauern und 3 Thoren. Im Jahr 1902 waren
hier 503 Käufer, e Kirchen, a Hoſpitaͤler, 1 Schulhaus, »
Synagoge, and 3623 Einwohner, von welchen 659 zum Wis
keke gehorten. Die Stadt hat mehrere Fabriken nnd Manu
facturen. Unter diefen find bedentend : "die Kammfabrit, Stein⸗
gut « und Fayence-Zabrif, und bie Fabrik von allen Arten Eis
fen : und Otahlwaaren in der Vorſtadt Kienwerder. Der Ei⸗
ſen hammer, weder die Materialien für die Eiſen⸗ und Stahl⸗
waaren Fabrik liefert, liegt 4 Meile entfernt, an der Schwaͤr⸗
ja, und beſteht aus einem Stab:e, Reck⸗, und Zainhammer.
Se ſind dabey 0 Jeuerſtellen und 76 Menſchen. Berner find
it der Nahe: Die große Papiermuͤhle zu Opechtehauſen; daB
san Merfhire ride Mielel Lieche.
Meſſengwerk zu Hegermuͤhle; eine Eifenprashätte zu Seitn⸗
Haus; die Barchentmanufactur zu Amalienhof, und die Run
mühle zu Karlswert.
Neuſtaͤdcer Bruͤcke, auch Neue Tor. Bilde und
Opem-Brüde genannt, auf dem Friedrichswerder, bau
Zeug: und Operahaufe, über den ehemaligen Feſtungegraben
Sie führt nach der Dorotheen » oder Neuftadt, und fonf fund
Bier das. Neue oder Meuftädter Thor. Friedrich der kim
zige ließ. fie 1774 von Yonmanp dem Vater von Santfri
nen erbauen. Auf dem Geländer ſtehen 8 Gruppen in mehr
als Lebensgroͤße von Meyer dem Aeltern.
Neuſtaͤdter Kirche, ſiehe Derathees tiuſa⸗
Kirche.
Micolai⸗ Kirche,. im Berliner. Bunte, zwiſchen
Poſtſtraße, Molkenmarkt und Spandauerſtraße. Diefe luthe
riſche Haupt⸗ und Pfarrkirche von der einen Haͤlfte des ana
Berlins, wurde gleich beym Entſtehen deſſelben, im zroßifiem
Jahrhundert erbautt. 1auz wurde ſie renovirt, und 1379 MI
der Theil, wo der Hohe Altar ſteht, neu erbanet. Sie war den
heil. Nicolaus, heil. Martin und der heil. Catharina gewtimd.
Ihre Länge iſt 274, ihre Breite 73 und ihr Flaͤcheninhalt 13,583
Fuß. Das Gewölbe.rußt auf 16 gothiſchen Pfetlern, und
durch ihren hefonders fpigigen Thurm yeichnet Re ſch Auferlid
aus, Der große Altar ift 27.5 gebauet, und der zinneene
Taufſtein iſt 1563 von Stephan Lichtenhahn und feinem Geſel⸗
len Paul Hermann perfertigt worden, Man findet iR biefer
Kirche viele alte Grabmaͤler. Beſonders bemerkenswerth IM
das des berühmten Puffendorf und das Schuͤtziſche. Zu MM
‚ Ingteren verfertigte 19774 Bettko ber Figuren von Gype, #M
B. Rode Gewoͤlde. Diefe flellen vor: Chriſti Wecklärnm
deſſen Auaführung zum Tode und fein Geſpraͤch mit den Pyo⸗
rifäern wegen des Zinsgroſchens. Das Maͤnnlichfche Dentmal
——
A
tage De: Barn:Sce.- Ang:
iz ven Schlüter: - Din Altar⸗Gemaͤlde finb ‚ven Geticke,
und hinter dem Altar findet. man eine ſchaͤtzbare Samunlung:
alter Gemälde aus dem ıGten Jahrhundert; weiche Hocker an.
dm Grabpnaͤlern werfchiebener Familien, in der Kirche zer:
‚freut waren. Auch findet man noch einzelne Gemälde in der
Kirche, und die noch sorhandenen Grabmaͤler haben zum Theil
gute Gemalde oder erhabene Figuren. Die Bibliothek der Kirche
enthoͤlt wichtige und rar gewordene Werke, und wurde 1589
angelegt; fie ſteht auf einem Zimmer über der Sutriftey und
enthält. ungefähr 2000 Bände, unter ‚welchen viele Werte vom
erſten Urſprung der Buchdruckerkunſt. Wöchentlich wird bey
Diefer Kirche aus einer befondern Eaffe Almofen ausgegeben,
und die Prediger Beftiinmen daſſelbe. Der Probſt von Berlin,
jegt Hr. Ober: Eonfiftorialratl) D. Ribb ech, ift erſter Predir-
ger on dieſer Kieche, -und außer ihm ſtehen noch vier Diaconi
an Derfeiben, Der Gottesdienſt geht ar Sdontitags Bormita
tags ung und Nachmittags um a Uhr. Montage und Frey
tags Bormittage um 9 Uhr iſt Veiſtuade, und: Sonnabeuds
Nachmittags um ı Uhr Vorbertitungs⸗Predigt. Beym Got⸗
tdesdienſt iſt das nene Geſangbuch im. Gebrauch. Auf dem
Kiechhofe imd im dem Kingengambihe wenden nocht dann und.
monn Leichen beygeſetzt.
— Nisolat- Kirchgaffe, fiche eirch gafte. 0°
Nieder-Bornimifcher Kreis, ein Thell der Menteh
wark „ geänzt gegen Norden an die Uckermark, gegen Weſten
an den Havellaͤndifchen, Glien⸗ und Laͤwenbergiſches Kteis,
gegen Süben an ven Teltowſchen und gegen Often an den Ober⸗
Barnimifcher Kreis. Die Sroͤße deffelben beträgt-ag Quadrat⸗
Meilen, und er enthaͤlt Die Städte: Verlin, Bernas, Lieben⸗
walde, Otaniendurg und Alt⸗ Landsberg, nebſt 8 Königt. Aem⸗
| ter, ou Dörfern, g0 Vorwerken und 4 Metereyen. Im Jahr
7 Batte- derſelbe «66 mente, r von welpen 24,908
gute Militaͤr defiörtim,: ° ae er
\
ing. Mider. Bam Krelscaſſe. Narnb. Wocen,
Nieder, » Varnimiſche Krelsiefe, ſiehe Kia
Affe.
Miederlagsſtraße auf dem Feiedeichswerder, gehe.
yom Plage am Zenghaufe über einen Gang nach der Niederla⸗
ge⸗Wallſtraße und Über die Prinzengaffe, nad) dem Werden.
ſchen Markte, hat 7 Haͤuſer und iſt 250 Schritte lang, Dir,
zweyte Seite ſtoͤßt an die Hintergebaͤude des alten Pacdhoßs,.
und da man .diefen fonft die Niederlage nannte, fo hat die
Straße davon den Namen.
Niederlage⸗Wallſtraße, auf dem Ariebrichsmerber,
seht vom Platze am Zeugbaufe, Aber einen Gang nah Der
Miederlagsfiraße, die Prinzengaſſo und Nofenfiraße, nach dem
Werderfchen Markt, hat 7 Häufer und iſt 830 Schritte lang.
No. ı und a tft das franzoͤſſſche Tonftfturiun, Symnaftum und
Nathhaus. Der Elngang bon Zoughanſer wurde * m Ser
2794 angelegt,
Hriöderfächfifches Departement, fiche "Ben ecale
Dirertorium,
NMotatli, ſiche Ju ſtiz⸗ Commifſarii.
Moten⸗Druckereyen und GStechereyen finder man
bey folgenden: >) Buchdrucker Rel lſt ab, Jaͤgerſtraße Noe 3
8) Hof⸗Buchdrucker Decker, Wilhelmsſtraße No. 75. 3)
Buchdrucker Platen, Leipzigerſtraße No. 37. 4) VDnchtruk⸗
. ferlinger, Jaͤgerſtraße No. 45. 5) Muſikhaͤndler Hummel,
Gertrautens nnd Spreegaſſenbruͤcke No. 5ı. 6) Muſikhaͤndter
Werkmeiſter, Yägerftraße No. 35. 7) Buchdrucker Star
te, Charlottenftraße No. 15. |
| Nürnberger Waares. Liam anfehnlihen Kandel
wit biefen und anderen Gpielwaaren und Kunftfachen haben
2). Schropy und Comp., in der Königöfiraße der Poſt gegen
\
\
-
Nut holz.·Ober Barn aniſcher Kreis. Ang.
fiber, I Peter Birard und Comp. Braderſtraße N9.9, - *
Paul Anton Gamet, Brůuͤderſtraße No. 15.
Mutzholz. Der Handei mit Nupholz und Drennholz
aller Art wird von der Haupt⸗Mutzhelz⸗ Handlung und Haupt⸗
Brennholz: Verwaltung betrioden. Sie entfland 2764 als eins,
serropirte Compagnie und ward 3773 tn eine Königliche Admi⸗
niftration verwandelt, Es giebt jedoch bier mehrere concefites,
nirte Nutzholz⸗ ober Bretterhandlungen, und der Handel mit
ſolchen Holzarten iſt alſo keines peges ein Monopol des Staats.
Am Jahr 160 gab es 18 Bretter⸗ und. Holzhaͤndler. Die In⸗
ſtitute, welche der Staat zu dieſem Bebuͤrfniſſe errichtet hat,
find folgende: 2) Das Haupt: Nußdolzs Handlungs:
Comptoir, in der fleinen Jaͤgerſtraße No. 3; es hat a Oher⸗
Buchhalter, 4 Buchhalter, ı Calculator, ı Sekretär und z'
Aſſiſtenten. 2) Die Königl. Bretters und Nutzholz⸗
Miedertage,. in der Stratauer Vorſtadt, auf dem Holz⸗
marttpioh Na 45i67. 5) Die Haupt⸗Nutz holz⸗Eaſſe,
in, der kleinen Jägerfizaße No. 5, taͤguch offen.. Es: ſtehen das:
bey 2 Hauptrendant, Jr. Kriegsrath Eben, a Controlsure:
und ı Gupernumerarius. Zu der ganzen Verwaltung gehören.
mac die Tomptoire und Niederlagen zu Hamburg, Stettin,
ESDpandau und Havaelberg, mit mehreren Officiauten,
O.
- Prem Rebe Meilenzeiger.
Ober. Barnimiſcher Kreis, ein Theil der Mittels
"matt, gränzt gegem Süden an den Lehufifchen« und Nieder:
Barriimifchen Kreis und an Storkow, gegen Weſten an den
Nieder: Barnimiſchen Kreis, gegen Oſten an den Lehufifchen
Ereis und die Neumark, und gegen Morden an die Uckermark
uud Neumark. Die Groͤße deſſelben beträgt 27 Quadrat· Mei⸗
lon und er enthaͤit Die Stadte: Wrictzen, Neuftapkhaimeb
be, Strausberg, Oberberg, Fretenwalbe und Bieſenchal, sk
a Flecken, 109 Dörfer, 4 Koͤnigl. Aemter, 1 Köntgt, Vorwet,
3. Koͤnigl. Meierey und 30 adeliche Guͤter oder Vorwerke. In
Jahr ı80x hatte derſelbe 41,046 Wenſchenʒ von weichen au⸗
zum Militär gehörten.
Oberbaum, ein Waſſeethor am unlauathon %
beſteht aus einem Bäume, mit welchem unter dem Waſſer, die
Paſſage durch die Brüde des Nachts geſperrt wird De
Bruͤcke iſt die
Oberbaumbruͤcke, vem Stralauerthote Aber die ru
nach der Lonifenftadt. Sie iſt diefängfte Bruͤcke in Berlim
und wurde 1724 von Holz erbauet. Reitende und fFehrende
waſſen hier Bruͤckenzoll bezahlen.
Ober» Wafferftraße, ſiehe Waſſerſtraße.
Oblaten⸗Fabrik: I. ©. Befe, Roßſtraße Re.7.
Obſervatorium, oder Sternwarte, Königiiie
Im Hintertheile des König. Stallgebäudes, Letzteſtraße Norsk
* Diefe Sternwarte ward 1708. von Grünberg erbanet, und ge’
hört zur Academie der Wiſſenſchaften. Sie bildet einen dien
eckigen Thurm mit einer Platteforme, und ber. ganze Thum
iR in 5 Stockwerke abgetheilt. Die Infrumenten: Sammlung
des Obfervatoriums ift fehr anfehalich und. koſtbar. Auch de
fist daffelbe eine eigene Bibliorhek. Der beruͤhmte He. Profch
for Bo de iſt erfier, und Hr. Prof. Idel er zweyter Aſtrenin
... Obſtbau, ſihe Gemuͤſebau.
Ochſenkopf, ſiehe Arbeitshaus.
Oderberg Immediatſtadt nahe an der Ober; Oben
Barnıimifchen Kreife, 93 Meile von Berlin, unfern won Den
ſtade Eberswalde, iſt ganz offen und hat zwey Ausfahrten
Im Jahr 1901 waren hier 196 Haͤuſer, 55 Schennen, 1 Se
Gr, 1 Echulhaus, 1 Rathhaus und 2071 Einwohner, ©
„
DfenBabrif. Opernhaus. 487.
weichen 155 zum Militär gehöeten. Die Hauptnahrung nehs
men die Einwmohfen von Adenau, vita, Schiffahrt und -
Zifcheren. |
Den» gebrit J. G. Hoͤhler und Setiner, Safer |
hegerſtraße No. 4. Sie beſchaͤftigte im Jahr 203 58 Arbeie
ter, und liefert nicht allein ſchoͤne Ofenauffäge, fondern auch
Figuren zu anderem Orbruag, von eine gebraunten Thon⸗
maſſe.
Officer» Wierven Co, in der Jagerſtraße N. ↄa.
Chef derſelben iſt der Staatsminiſter Herr Sraf von der
Schulenburg, und es ſtehen dabey 3 Mitglieder, a Nendant;
zierpebigender Sekretär, Controleur, ı Eaffirer und a Affie
flent. Diefe Caffe wurde von König Friedrich Wilhelm U.
geftiftet und durch dad Reglement vom 5 Maͤrz 1790 organi⸗
firt. Ein jeder Offizier iſt, ſobald er heyrathet, verbunden, der⸗
ſelben beyzutreten. Es ſtehet in ſeinem Willen, wie hoch er
Die kanftige Penfion ſeiner Fran will verſichern laſſen; doch
darf fie nicht unter So und nicht über 500 Rthlr. betragen.
Diefer Penſion gemäß muß er feine Beytraͤge monatlich durch
BiE Regiments «Caffe entrichten. . Wenn der Mann mit Ehren
verabſchiedet oder verforgt wird, fo bleibt er in dieſer Verbindung; ;
Durch Kaffation aber geht et aller daraus, wie aus dem Diens
fte überhaupt, herfließenden Wohlthaten für ſich und feine Bar
mille verluſtig. Die Penſſlontrung der durch den Krieg ents
ſtandenen Wittwen, wird aus einem beſondern anfehnlichen
Capital beſtritten. Geſuche werden an die Koͤnigl. Hochloͤbl.
Seneral⸗Directlon der Offizier⸗ Wittwen⸗Caſſe adreffirt,
* MHpernhaus, und große italieniſche Oper. Das
Opambaus liegt auf der Neuſtadt, am Opernplatze. Es iſt
ein auf allen Seiten freyſtehendes, drey Geſchoß hohes, in ei⸗
nem ſehr edlen Geſchmacke erbautes Gebäude, 261 Mheinländis
ſche Zuß lang und 205% Zuß breit, Friedrich der Einzu
\
ge Heß es bald nach Antrite feiner Btegierung in ben Ichen
‘2943 bis 1748, nad) der Angabe des Freyheren von Kneobele⸗
dorf erbauen. Der Grundſtein wurde den sten September
pgi gelegt und tm Jahr 1740 den 7ten Dechr, wurde ed wi i
ber Oper Cleopatra vom Graun eingeweihet. Die Aeuptams
fücht des Gebaudes iſt an der Neuſtaͤdter Bruoͤcke, und hat ein
yureufeltige Freytrepye. Vermittelſt derfelben ſteigt man zu d-
wer Saͤulenlaube von ſechs freyſtehenden gereifelten kotinth⸗
ſchen Saͤulen mit ihrem Gebaͤlte, welche einen Giebel tragen,
Auf dem Giebel ſtehen die Bildſaͤulen des Apallo, der Mehze⸗
mene und der Thalia von Mahl; am Giebelſelde iſt ein Opfer
ds Anollo von ebendemfelben, halb erhoben vorgaßelk; am
Vorten ſieht man die Auffchrift: Fridericas Rex Apelini
es Mußs,. Innerhalb der Säulenlaube find, oben au der
Mauer, vier Basreliefs aus der Gefchichte des Apollo, um
ter deufelben ſtehen in Blenden die vier Statuen des Sorho
kles, Ariftophanes, Menanber.und Euripides. Bon ber Gir⸗
lenlaube kommt man gleiches Fußes in einen durch die beidn
obern Sefchoffe gehenden Saal. Unter der Gäntentaube ik
ber Haupteingang, ber nach dem Amphitheater und nach der
. Lagen führt. Die Seite nach der Bibliothek har im Erdge
ſchoſſe einen gleichen Eingang, und über demſelben einen Cie
gang mit einer zwepfeltigen Freytreppe. Diefer Eingang: #
mit ſechs gereifziten korinthiſchen Wandpfeilern geziert, auf
melchen ſechs Statuen der Muſen ſtehen. Zwiſchen den Pie
bern fieht man Basreliefs, und unter denſelben Bildfäulen in
Blenden. Die Seite nach dem Graben if anf gleiche Weiſt
yergiert, Die KHinterfeite nach der, katholischen Kirche hei
nur einen Eingang im Erdgefchoffe, nach dem Theater; Aber
demſelben ſechs gereifelte korinthiſche Wandpfeiler, welche ei⸗
unen Giebel tragen. Auf demſelben ſtehen die Bildſaͤulen der
drey Grazien, und am Giebelfelde, halb erhoben, Orphent,
weicher mit feiner Leyer Thiere und Steine bewegt. Zwiſchen
Dperapaut. ang
ken Pfeileen find vier Basxeliefe, Die Geſchichte bes Orrheus
vorfiellend, Im Inneren des Hauſes ſind un Jahd ꝛ2 bedeu⸗
tende Verbeſſerungen nach Lang hans Angabe gewacht wor⸗
den. Der Vordergrund des Theaters wurde um 4 Fuß erwei⸗
tert, die Sagen vorgeruͤckt, fo daß alle Zuſchauer viel beſſer
fehen koͤnnen, als fouft. Der Vordergrund beficht aus vie .
geröfätn und: weich vergoldeten Tarinthifchen Suͤnlen; zwi⸗
ſchen welchen fi ein Balkon mit rothen Verhungen Befindet
Der Zußboden des Theaters wurde um 2 Fuß erniedrigt, und Die
Dede um ı4 Faß erbähet, fo daß das Theater dadurch um
54 Fuß Höher wurde. Das Parterre war ſonſt wagerecht, um)
jeßt erhebt es fi nach und nach nm a Fuß. Die OAiuge dei
Theaters wurde ebenfalls vernmbrt, und zum Grhufedes Mo
fehinenweiens iſt im Dachwerke eine Beränderung gemacht wen
den. Unter dem Orcheſter ift ein befonberes iewmöthe anpeleat,
welches gleichſam zum Refonanzboben dient, und heerdurch
bat Miuflt and Geſang an gutem Effect Aberans geivontuen. Ja
eben diefer Rückſicht nd im hinterm Theile des Ampbitheaters
zwer wmit Schiebern verfehene Zugröhren angebracht. Dein Thea⸗
ter gegenuber ift die Königliche Loge, welche durch zwey Range
der anderen Logen geht. Sie iſt in’ Form eines ovalen Saales
srbait, mit einer Kuppel, welche von 8 gersifeiten Korinthiſchen
Oänlen gettagen wird, und auf Deren Hauptgeſumſe die König
Krone ruht. Die Balkon : Logen im Vordetgrunde ſind ebens
falls zur Difpofition des Konnigs beſtimmt. Die ſaͤmmtlichen am
Deren Logen find viel vortheilhafter als fonft eingerichtet, nud 28
IR dadurch nicht allein mehr Raum, fondern auch eine fregere
Ausfigt gewonnen werben. Es find uaͤberhaupt 4 Reihen Lögen
und in dieſen und im Parterre, welches mit Sitzen Verfehen
IR, haben gegen 6000 Menſchen Platz. Die innere Weite des
Peofſceniums beträgt 39 Buß, die Höhe gs, und die Tiefe des
Theaters 98 Fuß. In der Groͤße folgt es zunaͤchſt auf Die Opginy
Hänfer zn Neapel und Bologna, und Aberirifft die zu Rem)
450 ‚Opernhaus.
. Bonbon’ mb Paris. In der Dece Des Pärtirres iſt ein Sehl |
ſptegel von Etadi angebracht und unter demſelben ein praͤcht
ger glferne Kronleuchter. Der Vorhang iſt von B. Rebe
gemahlt. Zwey Muſen, ae Dichtkunſt und Tonkunſt, um
armen ſich; in einiger Entfernung ſiehzt man in den Wolken die
Genen: Der Tanzkunſt, dee Malerei, der Baukunſt und. Mr
chanik; unten iſt ein offener Tempel, und im der Mitte beffe
Yen tiſt die Wlldfäule des Apollo, dem zwey Prieſter opfern,
‚Hinter dieſen ein Gefolge von Nymphen und Knaben‘, an dem
Aitar find die Zeichen des Schaufpiels und einige Knaben
zwiſchen den Säulen alte und neue Theaterdichter. Udrigen
beſitzt auch das Thenter eine Maſſerkunſt, :.bucd welche z30
Eymer Waſſer auf einmal bis in den Giebel das Hanſes zacet
and jebe Feuersgefahr ſoglzich ubgewandt werben. fan. DR
über dem Sauptelugang. befindliche große Daal wird bej Reden
ven and. zu großen Conzerten benutzt, und mehrere Zimmer 8
ven Garderoben ıc. find Hinten beym Ihenter, — In bij
‚Wehägde werden zur Carnnevald « Zeit auf Koͤnigl. Koſten ab
gegen freye Eutree, große italieniſche O p ern, Ballette sa
Medouten gegeben. Zum Behufe der Redouten wird de
Fußboden des Parterres, dem Theater gleich durch Maſchlam⸗
werk in die Höhe gehoben, und alle Conliſſen weggeſchaſ
Das gange Gebaͤude bilder :dann einen einzigen großen Oh
weicher dann noch mehr Menfchen aufnehmen kann. Walt
König Friedtich I. war dad Operntheater in dem Stallgebande
‚in ber Breitenſtraße, weiches. Theater Friedrich der Einzige x
einem: Montirungs⸗Magazin iunſchuf. Che das Operndeus
fertig war, wurden auch einige Opern auf dem Konigl. Chef
fe gegeben, und dazu ein Saal in dem Quergebaude der eb
den Hoͤfe eingerichtet. Seit der Einweihung des Opeenhauſes
“warden in demfelben regelmaͤßig in jeder Carnevals⸗Jeit UM
1 5 .
ſtellungen, mit Ballets verbunden gegeben. Diefe 8 Rorftel
lungen van großen italtenifchen Opern beſtehen aper nur in zwe⸗
Span. . > 4860
verfchiebenen Städten, und kedes derſelben wirb 4 wal aufge
‚führe, Die Entree iſt ganz frey; ſebeoch da die Billets vorzuͤg⸗
lich an die Ränigk, Offielanten, Gefandten, ıc. vertheilt wer⸗
der, und jeden bieſigen Departement eine eigene Loge ange⸗
wieſen viſt, fo muͤſſen andere, welche einst Worftellung beywoh⸗
nen wollen, ſich ein Einlaßbillet von dem General⸗Directeur
der Koͤnigl. Schauſpitle erbitten. Fremden wird ein ſolches
Billet nicht verſagt. Gewoͤhnlich werden noch 4 Vorſtellungen
für die Arnien gegeben, und diejenigen Liebhaber, weiche kein
Feeybillet erhalten konnten, können dann für das Entreegelb
einer Vorſtellung beywohnen. FIrdem iſt aber anzurathin, ſich
zes balh zu sin Kaufbillet zur mehben, indem ſelbjgo ſchnel
wegsshen, ‚und aft Taufende nicht befriedigt werden Fön‘
Was für Dpem uud an melden Lagen ſelbige aufgrführt: wer⸗
den ſollen, und wie die Preiſe bey den zahlbaren Vorſtelluy⸗
gem feyn werden, wird immer vorher durch die oͤffentlichen
Stätten bekannt gemacht. Das Orcheſter bey dieſen großen
Onern beſteht aus her Koͤnigl. Capelle. Die Gonreal⸗Dire⸗
etian über ie Koͤnigl. Ochauſpiele hat der On. Freyh. vnn
der Me, und thin zur Seite ſteht ein Setcetaͤr. Dus abri⸗
ge Perfqnale beſteht in folgenden: 2 Intendant ber Muſik,
2 Sofnpet,. 2 Bau⸗Intendant des-Opernhaufes, 2 Opern⸗
und Garderoben⸗Inſpecteurs, Decorateurs, ı Mafchinens
meiſter, 2 Theatermeiſter, 1 Kaftellan und Theaterſchneide⸗
rin. Zur Eapelle werden ſowohl die Muſici als auch die
Operufänger und Sängerinnen gerechnet, als: s Capellmeiſter,
De Rigdint.und. He. Himmel; a Congertmeifter, 4 Gänge
rinnen, 6 Saͤnger, 3 Choriſten⸗Director, a Souffleur, 1 Har⸗
ſeniſt, 10 Violiniſten, 4 Bratſchiſten, 8 Violoncelliſten, 4 Con⸗
‚seebaffiim,.s Slötzauerfiften, 3 Hautboiſten, 6 Fagottiſten,
6 Waldhorniſten, 3 Clarinettiſten, a Fluͤgelſtiruner und a Ca⸗
pelldiener. Das Ballet beſteht aus ı Balletmeiſter, han,
Lauchery, 7 Solor Taͤnzer, 8 Sole⸗Taͤnzerinnen, 27 Flqu⸗
43 Opern. Otangiſches Armenhaus.
satten ;'sa Figurantiunen, 26’Eleven der Damzſchule, weiche
zu Tanzern und Tänzeriunen gebiſdet und augezogen werden, und
Z Avertiſſeurs der Ballete. Durch dieſe Köntgl. Dze mer
den aud die Ballets auf dem Nurional⸗ Theater vorgeſtelt.
Opern, italieniſch. comiſche. Dieſe werden nur
weilen auf beſonderen Konigi. Befehl auf den Eqloßtheaten
in Berlin, Potsdam und Charlottenburg gegeben, und ed fe
ben dabey 2 Sänger und a Sängerin. Die Direstion darlde
dat e ebenfalls der Hr. greph. vonder Red,
Oyarnhruͤcke, ſiche Neufäpterbräde |
Opernhauſe, Hinter Dem. Wo nenmemaiierfiii
®% Straße von "der Franzoͤftfchenſtraße, vor ver Kurhetiigen
Kirche vorbey, bis zum Hintern Eingange des Operahankt
& entdait 3 Haͤuſer und iR 150 Schritte fang.
DOdernplat, fehe Plat am Opernpaufe
Io. : Dptiihe Waaren, liefern mehrere Optici; auch ſo
45 anan dergleichen in der ehenawer optiſchen Sankt
Oiederlage, Breiteſtraße No. 19. |
‘ Ordngenflraße, anf der Louifenſtadt, geht mit —*
bey der Todtengaſſe an, bis No. 14 an die alte Jacobsiſrch⸗
kind par bis No. 33. Sie iſt 545 Schritte lang. |
\ Orangiſches Armenhaus oder Mailon d’Oran:
ge, auf der Neuftadt in der Leptenftraße No. az, zurieen
vöfihen Cotonie gehörig. Im Anfange des suren Zahrhunend
flüchtesen mehrere Bekenner der Calviniſchen Lehr am M
Stadt und den Fuͤrſtenthum Oranien nach Berkin, wo feat
mil 1704 von König Friedrich 1. guͤnſtige Aufnahme RR
und für deren huͤlfebedurftige Nachkommen iſt dieß mie SM
entſtanden. König Withelm von England, ide ſonſtiger
wäßiger Obetherr, voefchaffts Ihnen vorzüpfth hier CH
de.
\
Oranlen, Zuͤeſt, Palais, Dranienbungeiftsaße 433
and Aufnahme, and deshalb iR auch much der jedesmalige
Geoßbritaniſche Gefandte am Konigl. Preußifchen Hefe, Chef
dieſer Anſtalit. Die Engländer ſchoſſen damals eine Collecte
von 96,552 Rihlr. gufammen, wodurch biefe ungluͤcklichen
Einwolmee nicht allein hier unterflügt, fondern auch das Oran⸗
yerhaus. fundirt wurde Die. 6 Dirertoten verſammein ſich
den erften Freytag der Monate Maͤrz, Juni, September und
December, und den zweyten oder drikten Freytag der Monate
Januar, Aprit, Juli und October, J dem Hauſe at ein
Oeconom angeſetzt.
ODranien, Fuͤrſt, Palais, unter den Linden Mo. 36;
Dieb ſchone Gebaude hat hinten einen Garten, nnd wurde
1752 nah Diterichs Riſſen von A. Kröger erbanet. “
Dranienburg, Immediatſtadt und Koͤnigl. eaſt ſchloß
an ber Havel, im Niederbarnimiſchen Kreife, :4 Meilen von
Berlin, an, der Poſtſtraße nach Stettin. Der Ort beſteht
aus zwey Haupttheilen, aus der eigentlichen Stadt, und aus
dem Schloſſe, dem Amte und der Amtsfreyheit, und beide
ſind durch eine Bruͤcke verbunden. Das Schloß iſt ein großes
Gebaͤude von 2 Geſchoſſen, mit 2 Höfen und einem großen
Garten, von allen Seiten mit Waffer umgeben. Die Stadt
tft ganz offen, ohne Mauern oder Pallifaden, und Bat 3 Aus⸗
fahrten. Im Jahr 1901 waren hier: zog Käufer, Bo Schen⸗
nen, » Kirche, ı Schulhaus, ı Waifenhaus, und gorz Ein
wohner, von welchen 226 zum Militär gehörten. Die Nahe
sung ber Einwohner befteht in Stechen, Viehzucht und eint-
gen Manufacturen.
Draniendurgerfiraße, ini der Spandauer Vorſtadt, gehe
mit No. ı bey der großen Präfidentenftraßt und dem Haakeſchen
Martte an, über die große Hamburgerſtraße, Waſſergaſſe und
Hoſpitalſtraße, His Mo, 54 an die Friedrichsſtraße, und zuruͤck
his Mo. ga. Sie ift 1350 Schritte lang und zum Theil mit
€ ’
43% . Deanienburger Thor. Orten,
VBaͤumen beſetzt. Dieſe Straße var nach ıdpr. eim ku
Landſtraße na ‚Spandau. König Friedrich Wicheln I, har
die obere Seite, dem Oranienburger Thorezu, hanptſachlich u⸗
bauen laſſen. Bemerkenswerth find: No. 6 Das ale
reth. Mo. 65 u. 6 der König. Poſthof, Mo. 7u.u. 70.0 | |
maurer⸗ große Landesloge. gulſche No. 76 und 7) ie
Garten zu Monbijon.
. Oranienburger Thor, in ber- . Cpanbane Berti
am Ende der Friedrichsftraße, mit einem Obeliſt verien.
Bor dem Thore find 60 di 80 neue Gebind⸗ und mehr |
Gartenanlagen:
Oraniſche Stiftung. Auskunft iber Dinfeibe findet
man unter dem Artikel Friedrichshofpital.
Orden. Das Königlich: Preußifche Haus Kat folgen
Ritter⸗Orden: A. Der ſchwarze Ablen:Qerden.. De
Dberhaupt deſſelben iſt Se. Majeſtaͤt der König und ale As
find zugleich Ritter des, rothen Adler aOrdens,, Den ne
zen Adker s Orden fliftete König Friedrich L am Tage
der Selbſtkroͤnung, den 17 Januar 1703, und wachrend fat
Regierung wurde die Einkleivung neuer Ritter immer märe
ler Pracht begangen. , Diefe Ceremonien fcheffte aber Kay
Friedrich Wilhelm J. gleich nach dem Antritt feiner Regine
eb. Diefen Orden erhalten nur die hochſten Perfonen-mM
ausgezeichneteſten Staatsdiener non hohem Range. Ya AM
3806 zählte derſelbe 85 Ritter, and unter dieſen e Salt,
+ König und viele Fürftliche -Perfonen. . Vom Anfange WM
Stiftung bis 1806 hatten diefen Orden 409 Perfonen echeb
sen. In der Stammlifte der Armee, dem Adreßkalende
dir dem Handbuche des Preuß. Hof und Staats, findet CE
bie Mamen der Ritter verzeichnet. . Die Ritter ragen —2—
acht Spigen ausgehendes Kreug, in deſſen Mitte der Mama
aug ER. und in einer jeden am. vier, Wittelacken ein an
Abler mit aneyebteiteten Fluͤgeln ſich beſenbet. Diefes Keen) .
haͤngt an einem orangenfarbenen breiten Bande, von der kins
ten Schulter nach der rechten Hüfte. Außer dem tragen Dit
Nitter auf Der linten Seite der Gruft einen in Silder geſtich
em Stern, in deſſen Mitte ein fliegender fchwarger Adler von-
geſtellt iſt, weicher in der einem Klaue einen Lorbeerkranz und
in der andern einen Donnerkeil haͤlt, mit dem Wahilſoruch;
"Suum euique. Die ganze Ritterkleidung boſteht in einem
Rock von blauem Sammet, einem Mantel von intarnatrothen
Sammet mit himmelblauem Mohr gefuͤttert, und in einet
goldenen Ordenslette, welche von dem wechſelsweiſe an einan⸗
der gefügten Namenszuge FR. und von Adlern, bie Donuers
teite in den Klauen halten, zufammengefegt iſt. An diefer
_ Kette, vorn auf der Bruft, hängt das blau emaillitte Ordens:
kreuz, und auf der linken Seite des Mantels iſt der oben be
fegriebene Stern geſtickt. Auf dem Kopfe tragen die Ritter
einen ſchwarzſammtnen Hut mit einem weißen Federbuſch.
B. Rother Adler⸗Orden. Diefer Orden ift im Jahr 1734
von dem Markgrafen Briedrich Earl zu Brandenburg Bayreuth
geſtiftet. Im Jahr 1777 erneuerte und veränderte ihn Mark⸗
graf Carl Alexander zu Brandenburg⸗Anſpach und Bayreuth,
und nach dem Ruͤckfall der Fuͤrſtenthuͤmer Anfpach und Gays
reuth au das Churhaus Brandenburg, erklärte König Frie⸗
drich Wilhelm IT. nach der Beſtaͤtigungs⸗Urkunde vom ı2ten
Juni 1798, diefen Orden mit einigen Veraͤnderungen der In⸗
ſignien, zum zweyten Ritterorden feines Hauſes, und ſich ſelbſt
zu deſſen Großmeiſter. Die Ritter des ſchwarzen Adler: Dre
dens find zugleich Ritter des rothen Adler: Ordens, tragen aber
von letzterem blos das Kreuz an einem ſchmalen Bande von
Der Barbe des Eordons um den Hals. Außer diefen Ritter
Hatte der Orden im Jahr 1805: 95 Ritter, zum Theil vom
hoͤchſten Range: Seitdem diefer Orden bey dem Preuß. Hau⸗
ſe iſt, und bis 1806, haben denſelben z50 Derfonen erhalten,
er a |
436 | Drbomanstaus.
Die Jufigulen heſtehen in einem meiß.ematliigten, mitg Spi
gen nad einer Koͤntgekrone verfchenen Kreuze, ‚zeichen deſer
Bipige der Byandenbburgiſche rothe Adler und in der Diitte der
werichlungene Anfengsbuchftaben des Kinigl. Namens F. W.R,
Ro Diehes: Kreny wird getragen an einem von der Lin
ben zur Rechten hangenden haubbreiten, an beiden Rinden
mit einer ſchwalen weißen Einfaflung und. bawehe mis cam
baumbreiten, srangefarbenen Steeife verfehenen, weiß gaolf
festen Bande. Auf der linken Seite bee Gruft tragen bie Ab
ter gigen von Silber geſtickten achtſpitzigen Stern, in deſen
Sitte der Prandenburgiſche rothe Adler ſchwebt, welcher uf
dr Bruft den Zollernſcher Schild führg, agb im den Sinnen Ib
‚ gen. grünen Kranz hält, mit der Umfchzift: Sincare et can
Ranter Die Namen der Bitter, findet man ebentals. im
Apraßlalender uud in. dem Hanübuche des Preuß. Hofts m)
Stante. G,D@rden pour le merite militaixe,
oder Werdieuft: Orden. Dieſen Orden ſtiftete ſriccih
der Einzige- im. erften Sabre feiner Regierung, indem er dag
gen den Orden de la Generoſité, welchen Churf. drudeh
Wilhelm der Große geftifter hatte, aufhob. Er midi
Ehrenbelohnung Lediglich dem Militär. Die Nanum da Ai
ter findet. man in der Nangliſte der Koͤnigl. Armer. Im Hi
905 hatten denſelben 535 im Dienft befindliche Prem
Das Zeihen deſſelhen iſt ein goldene, blau emaillirte⸗ —
eckiges Kreuz, in deſſen oberſtem Ende der Buchſtabe F. "u
einer Koͤnigl. Krone ſteht. In den ſechs andern Eden iR i
Depife: Pour le merite, In den vier Winkeln des Kraul
find wier goldene. Adler mit ausgebreiten Fluͤgeln. Em |
einem fchwargen, gewäflerten, mit sine, filbesftschfen vo |
deten Bande vor ber ruft getragen.
. Debonanzheus >. tn der Koͤnige⸗Vorſtade, Verme
ſtraße Mo. 14. Dieß Hauß ließ Feiedrich der —2
2748 von dem Ingenieuse Serie Bert erbauen, oder del
Orgelbauer. Packhof. 3
Atere fün’y000 Rthlr. ängetanfte Gebdüde‘, zu feiern Behufe“
umbauen. Es werden die nach Berlin tranfporirien Rekru⸗
ven dasinnen einguartirt, und IR auf 10b eis abs Wann uud”
160 Remontoyforde eingerichtet,
| " Örgelbauer. Im Jahr 1800 hatte vein beren deep.
Oſtpreußiſches Departement, ſiche Beneral: Du.
reetorium.
[2
\.
Packhof, dee alte, auf dem Friebrichewerder, in des
Straße am alten Packhoſe Nonx bis 3, oderrunfern der Stchieu⸗
ſenbruͤcke. Alle zu Waſſer und. zu Lande duvch Schiffe und
Fuhrlente antommende Waaren, muͤſſen nach dieſem Pads
hofe; und werden beym Einpaffiren‘ in die Otadt durch eine
mititärifche Wade Hierher begleitet. Sobald fie hier ange⸗
konımen find, übergeben die Schiffer oder Fuhrleute die Frache
briefe an die hier anweſenden Buchhalter, welche ſelbige in die
Regiſter eintragen utid das Folium der Eintragung darauf
ſetzen. Nachdem dieß geſchehen iſt, erhalten die Schiffer und
Vihzrteure die Frachtbriefe zuruͤck, und laſſen ſie rim, nad) bi.
ven Sdieen, in der Stadt abgeben. Der Empfanger meldet
ſich mit dem Frachtbriele bey dem Buchhaiter/ und zeigt denne
Yeden an, ob die Sachen hier bleiben, ob fie ins Megızin
gegeben, über als Tranfito außer Landes gehen ſollen. "a
dem letzteren Falle werben fie nach dent neuen Packhoſe ger
ſchaft und Bleiben daſelbſt bes zu ihren weitern Abgange te
gen. UÜeber diefeitigen Waaten, welche in Vetlin-bfeiden, er⸗
haͤlt man von dem Buch hatrer etnen Zettel / mitwelchem man
ir DIE Acciſe gehen muß, wo die Wahre geſchatt, und die Kb
frei und Kdften dann mach dem Lifitationsſaͤale gebracht und,
viſitirt werden. Dom koimen ſolche Sachen, nach einem-ors
3 Padhef.
theitten Arsifefcheine, fortgefchaftt. werden. Eben fe'nifen
‚ale: ausgehende Wonren hier anf ober eingeladen weh,
nachdem vorher. unterſucht worden ift, ob die Waare auch auß
geführt werden darf, oder die etwanigen Gefälle bafıkz entrik
tet find. — Der Packhof befteht Übrigens aus einem 1688 a:
‚ Bauten Vordergebäude und einem großen Hofe. Letzterer liegt
am Waſſer, und das Ein⸗ und Ausladen aus den Schiffa
geſchieht durch Krane. Auch ſind auf dem Hofe mehrere Pa: |
haͤuſer oder Niederlagen, eine Wache, und bier ſowohl, ad
in dem MVordergebäude, welches auch von einigen Offiiantm
bemohnt wird, find die verfchiedenen Erpeditionen. Dit
Midi. A:.Die Ober Darkhofsakkfpeition mit. Dit
gichern. B. Die Buchhalterey mit 7 Miglledern.
©: Die Ascäfes Caffe, Packhoſſe⸗ und Thar-Cal⸗
safatar mit 4 Mitgliedern, 4 Eſtimateurs, 5 Güteruman
- ‚ven und a Aſſiſtenten. D. Das Aoctfe:Wangeamı mi
s Mitgliedern. E. Der Bifitationss Infpertor mi
mehreren Mifltatoren.
Paspof, der neue, in Alt- Köln, unfern —*
gartens, an der Pomeranzenbrüde und dem Communikatien⸗
araben. Das halbrunde Gebäude dieſes Packhofs wurde ——
zum Pomeranzen⸗ oder Orangeriehauſe des damaligen Chef
Sußgartens von Mering erhauet. Als ber. Eufigarten m
Paradeplag umgtſchaffen und die Treibhausgemäcle mW |
ſchafft were, wurde dieß Gebäude theils zu einem Malt '
etuchaufe, theils zu anderen Zwecken benutzt. Auf. has Geht
Der Kaufmannſchaft hennligte es Friedrich der Einige. vu
die Cabinetsordre vam 27 Bebr. 1743, zu einem uenen Pub
hefe,. iudmn.dgr, alte ſchon damals. zu enge wurhe,. Ei leſ
Aenſalls am Tiggier, has. Keane und ein Wachthaue, und DA
beſonders für.bie-pureggehenben oder Feen Bet benutt
ẽs niſt dabey ein Inſpecior augpfekt,
⁊
Packhof. Pabagogiſche Geſellſchaſt. 439
Packhof, am alten, eine kurze Straße auf dem
Friedrichswerder, von der Schleufenbräde bis an den Werder⸗
ſchen Markt, hat 9 Haͤuſer und iſt 100 Schritte lang. No. .
bie 5 find Packhofsgebaͤude.
| Packhof, am neuen, ſo nennt man den Raum von
140 Schritten von der Pomeranzen: bis an die neue Fried»
richsbräde.. Auf derfelben iſt der Eingang, zum neuen Pads
Packhof, Hinter dem neuen, in Alt⸗Kolln, eine:
gebogene Straße hinter dem neuen Parkhofsgebäude, hat 3
Käufer und iſt eio Schritte lang. |
Packhofsſtraße, neue, in Alt⸗Koͤlln, fängt hinter
Sem neuen Packhofe an, und geht dis jur eifermen Bruͤcke.
Sie dat nur 4 Käufer und iſt 215 Schritte lang. : An der
Brücke liegt das Königl. Mehlwaagehaus. ZZ %
Paddengaffe, im Berliner Viertel, geht vor der
Stralauer Straße bey No. 51 nach der Spree, hat 15 Haͤuſer
und iſt 100 Schritte fang. Am Ende, an der Spree, liegt das
berliniſche Schlachthaus. In dieſer tief liegenden Gegend mar.
tem vermuthlich. fonft viefe Sröfche, Cin Berlin Padden ger.
nannt, ) wovon diefe Gaſſe ihren Namen erhalten haben wird.
Died. - ' ’ ” . %
Pädagogifche Geſellſchaft. Dieſe Geſellſchaft ent⸗
ſtand im Jahr 1790 und iſt in genauer Verbindung mit dem
Berliniſchen Gymnaſium. Der Director des Gymmaſiuvis,
jetzt Herr D. Bellermann, if zügleih Director der Pädas.
gogifchen Geſellſchaft. “Mitglieder find die fämmtlichen Lehrer:
des Berliniſchen Gymnaſtums und der damit verbundenen
Schulen, jetzt 32, welche fich jeden erfien Montag im Monat’
im Gpmnaflıms s Gebäude virfammeln. Die acht Mitglieder
a
Sonſt fand hier auch ein Thurm, welcher der Paddenthurm.
nn
Ü
Aa 7: FR Dal «
des Könige Tewinariums {fe gelehrte Schulen, weihes malt
dem Gymnaſium verbunden ift, halten nach der Reihe, jedes⸗
wol einer, eine pädagogifche Vorleſung, die-vorher bey ben
übrigen 7 Mitgliedern des Seminariums zirkulirt has uud mit
fchriftlichen Bemerkungen von jeden Witgliede verfehen wor⸗
der iſt. Der Director und ſaͤmmtliche Profeffpren machen
dann nach der Reihe jeder ſeine Bemerkungen mündlich dar⸗
über, ſo daß die Materien ſehr vielfeifig erörtert werden. Zu
gleich werden mehrere das Gymnaſium betreffende Gegenſtaͤn⸗
ve beſprochen, als Diſciplin, Lehrobjeste, Prüfungen, Eos
furen, Praͤmien, Strafen vw. Die Seminariften lernen da⸗
durch die ganze Organifation. diefer großen Lehranſtalt pres.
etiſch Teunen,
Päffe. - Jeder Hier ankomtmende eemde uf wit di
nem giltigen Paſſe verfehen feyn, und. fährt Jemand wieder
ab, es fen mis Extrapoft, Lohnfuhre oder eigenen Pferden, fü
muß er einen Gauvernementspaß haben, welcher. bon dem
Gommandanten unentgeldlich gegeben wird. "Der Reiſende
muß dieſen Paß bis an die Graͤnze wohl aufheben, weil,
der Strenge nach, die Doftmeifter ohne Vorzeiguñg ko
nicht Estrapferde zu geben ſchuldig find. Um einen zune
wegzufchicen, muß man einen Paß vom Cabinets⸗ : Grüfe
rium haben, und Päffe zu Reifen In frenide, beſonbers ‚außer:
halb Deutfchland gelegene, Länder, muß man von dem Landek
boheits» Departement erbitten. Gewoͤhnliche Affe zu kleinen
Melfen, oder zu Reifen tm Lande, werden auf dem berltniſchen
Rathhauſe von dem Stadtgerichtöfefretär ertheilt
Pagen » Inſtitut, Koͤnigliches, iſt mic der Munir:
Academie und dem Cadettencorps in Nerbindung, und beficht
aus dem Gouverneur, Hrn. Major von Flanß, a Volne⸗
Kern, 2 Leib: und 6 Kofpagen. |
Ponte, ein Flaͤßchen, hast feinen Urfprang. bey Ber
. rd
Pankow. Poplerhändien A, -
ua, und berührt in Berlin einen Theil der Spandau Vor⸗
ſtadt. Auf dem Schiffbauerdamm, unfern der Weidendammer,
Bröde, fällt es in die Spree,
Pankow, Dorf ay der Pante, un Niederbarnimiſchen. |
Kreiſe, a Meile von Berlin, mit 20 Häufern und 286 Diens -
Ihm. Vom Schönhäufer Thore an führt eine fhöne Einden
allee dis nach Pankow, und durch dieſes führt der Weg nach
Schoͤndauſen. Es wird ſtark zu Seonmerwohnungen und zum
Bergnugungeort benußt, |
Pankomsgaffe, im Berliner Bier, gr von der.
Spandeuer- nach der, Keiligengeiftftvaße, hat 13 Käufer und
iſt 140 Schritte lang. Sie erhielt ihren Namen von den, '
Aerzte Johann und Thomas Pantow, Vater, und Sohn,
wevon der Legt: ve 1700 flach, |
Pantoffelmacher ein eigenes von den Sqchohmethern
abgeſondertes zuͤnftiges Gewerbe, hatte im Jahr 1802 16
Meifer, 99. Sefellen und gı Lehrlinge. | ,
Papenſtraße, im Berliser Biectef, geht mis Me.a ade
‚ben Klaſt exſtrabe ang über. die afenftcaße und han neuen Markt,
bis No, 15.00, die Spandauer Straße, und zuruͤck bis No.a4.
Sie iſt 155 Schritte lang,, An.der. Stelle der Kauptwace,
neben. Mp,,n war. ip alten Zeisen. Die Wohnung. des Biſchoke
yon Kavelberg, nach welchen die Straße benannt wurde. 7
Panierhaͤndlor. Ea sieht mehrere Payierhandlor In
Sein, weiche ‚nicht allein mit einhehnifhen Schretß: und,
Drudpapieren, fondern auch mit den feinften Sorten ber aus⸗
landiſchen Papiere handeln Ein vollſtaͤndiges Lager, befonz
Ders auch von Deudpapieren, findet man ı) bey Chart. and
E©tenz,. Mohrenſtraße No. a3, vpn deren oraßen Papiers
Manufactur zu Spechtsheufen. 2). Thielemanng Erben;
Kopigsſtraße Mo. 53. 3) Dergius Wittwe. Hetetrunt
ſtraßt Re. ı2. | }
4 _ «rt
| u x Papiermuͤhle. Paretß.
Paplermuhle. Berlin hat ganz in der Naͤhe nut die
Mapiermühfe, bey dem Gefundbrunnen, und biefe liefert nur
wenig Papier, obgleich hier an Lumpen kein Mangel ſeyn kam.
Gas Lumpenſammetin iſt größtentheils in den Preuß. Staaten
an feinen Bezirk gebunden, wie folches in der Verordnung vom
ad Nov. 1803 näher angegeben if. In Berlin find daher ang
mehrerr Lumpenhaͤndler. Wer aber dieß Geſchaͤft treiben vil
niuß ſich dazu durch einen Paß von feiner Obrigkeit rechtfern⸗
gen koͤnnen. Das Ausführen der Lumpen tft jedoch, ebenfale
mteru a2’ Yo. 1803, ſcharf verböten. u
Parabdeplaͤtze. Dergleichen Plaͤtze find: 1) ber fe‘
ruͤnder⸗ Platz, für die Regimenter Gtaf Kunheim And von
Winning; 2) der Donhofſche Platz, für das Regiment 5 '
Arnim; 5) der Luſtgarten, für das Regiment von Laifd; d
Ber Piat am Zenghaufe, für die Artillerie; 5) unter den fin
den, für die Send d'Arines; 6) der Wilhelmsplatz, für W
Megimenter von Möllendorf und Färft von Oranies; 7) ve
Inſaren Haben thren Parabeptatz im Rondeel. |
Paraphen. Gelder. tinter dieſem Rämen mifen el
Kaufs und conzeffiontrte Handelsleute jährlich zur Ham⸗ |
Etempeliänd Härten: Kammer eine Abgabe entrichten, welche
für den großen“ Kaufmann 10 > Dehir. und ſar den geringere
weniger beträgt." er
Paraſol⸗ und Parapluͤ, Manufacturen haben: ı)
e. Engers, Kochſtraße No,eg. 2) Gebr. Rouſſet, Orb
derſtraße No.2. 8) C. F. Linde, alte Seesbaftaßt Ne. 3
LE) ‚Georg 8 ayfe r, Breiteſtraße No. 8
Pareh, Dorf und Khrigl. Luſtchloß im Havellib
am Kreiſe, bey Brandenburg, bfterer Sommerauftathan
Er. Majeftät a8 Könige. Das VDorf hat Rs Grunpala u
Sı4 Einwohner.
Parfümfabrifen. Perochiai Kirche 443
Porfinſabriken. Diefeiben baſcaſtcien im S 208 .
20 Arbeiter.
Darf, ' pflegt man aud wohl den Tiergarten zu nens
nen, fi ehe dieſen.
Parochiol Kirche der Releemirken in der aleſter
ſtraße. Die zunehmende Anzahl her, reſormirten Gemeineglie
der, weiche am Gide des 17ten Jehrhunderts in des Domkir⸗
he, der. damaligen. einzigen refoemirten Kirche, nicht mehr
Heum genug hatten, aber zu weit danon entfernt wohnten,
machte eine neue Kirche noͤthig. Mehrere von Kiefen erbaten
ſich daher von Churf. Friedrich IL nachherigem König
Friedrüch L die Erlaubniß, eine.nene Kirche in der Klofters
ſtraße erbauen zu dürfen. Sie erhielten darauf unterm 4 Juni
1694 die Refolution: „Daß die nee reformierte Gemeine nicht
nur dem angezeigten Platz erkaufen, und eine Stadt⸗ und
Pfarrkirche darauf erbauen koͤnne, ſondern auch das Patron
natrecht uͤber dieſelbe vollkommen und unbeſchraͤnkt haben und
behalten ſolle.“ :Die Gemeine erkaufte daher: dns: Haus eines
Kammerdieners Kunckel für 4800 Athlr. und untrem 21 Der,
2634 erhielt fie die Erlaubniß, eine allgemeine Cellecte in den
Neſihenzſtaͤdten und Provinzen zu vtranſtalten, un&.der. Chur⸗
ſarſt beforderte dieſe Collecte nicht allein mit dem lebhafte⸗
ſten Eifer, fondern ſchenkte auch ſelbſt 20,000 Nchlr. dazu.
Der Churfuͤrſt legte ſelbſt den Grundſtein den 15 Ang. 2698;
und der Ban begann nach Nehrings Riſſen. Spaͤterhin
wurde. aber nach Gruͤneber gs Zeichnung gebauet, indem
man von den angenemmenen Baukoſten von 70,000 Rebe. et⸗
was eriparen wollte, weiches aber feblfchlug ; denn 1698 wur⸗
. de der Bau dadurch unterbrochen, daß ein Theil des haben
Gewölbes. einſtuͤrzte, worans die an der äußern. Mauer nach⸗
ber. angebrachten Pfeiler. entſtanden ſand. Deſſen: ngeachtet
wurde der Bau fo weit vollendet, daß die Kirche den 8 Juli
AM. Parochlal⸗ Kirche.
‚2205, Im Gegenwart des Ränige, feyericch eingewelhet Iren
konnte. Nun wurde Anſtalt zum Baue des Thurms gemacht,
welhen Gerlach nah, Joh. Bodts Riffen 1714 vollendet
bat. "König Friedrich. Wilhelm I. ſchenkte dazu ein Sch:
Senfpiel von 37 Sloden, welches eigentlich zu bem nit ja
Stande gelommenen Münzthurme beftimmt- und in Helanb
gegofien war. Das Wert. wurde von dem Orgelbauer Rider
und dem Orgamiften Weiß eingerichtet und wurde am ı Ju
371% zum: erfienmale' gefpielt. Seitdem wird es noch che
Sonntage und bey feyerlichen Gaegenheiten yon dem Orgeaiı
ſten der Kirche gefpielt, die übrigen Tage aber durth dus Mic
werk ſelbſt in Bewegung gefetzt, fo daß es alle halbe und ganze
Stunden eine Kirchenmelodie hören laͤßt. Hinter und neben
der Kirche find die. Prediger: und Schulhäufer und ein Hipe
tal, und die Gemeine wurde durch mehrere Schenkungen ml |
Vermaͤchtniſſe von wohlthärfgen Perfonen in den Stand gu
fest, alles dieß auszuführen. ‚Linter der Kische find ihinum
gelegte Gewoͤlbe, in welchen die Leichen nur vertrauen, unb
bey derfelben ein Kirchhof, fo wie auch ein anderer hierher ge
haͤriger in. der Könige: Vorſtadt. Auch gehören zu dieſet Seh
3 Freyſchulen, ein Prediger ⸗ Wittwenhaus, eine wit
Auneſens Vertheilung, und ein: Hoſpital. Die Krche MM
hat die Kreugform, ik.200 Buß lang und eben fo beeit. a,
Breite des Kreuzes HR So Fuß und die Auslage dei Pe
tals.n5 Puh. - ‚Der Thurm hat 94 Buß Höhe. Bon IE
Kiehyenälseften und Obervorfichern werden. bey enrſtehen⸗
der Vakanz der Gemeine drey Gubjerte vorgeſchlagen, veb⸗
de darans mählet. Wenn der König die Wahl sonfrmi
air fo ertheilen die Klrchenaͤlteſten und Obervocſteher DU
Welatin. Es ſtehen 5 Prediger an der Parochiel⸗ Klik
und. Gottesdieuſt iſt Sonntags Mormittage um ro und DM
wine um ße, Mess Bormittags um gi *
Parochlal⸗Hoſpital. Parochialſthulen. a4,
VParochial⸗Hoſpital, Hinter der Stralauer Mauer
Do. 17. Unter den Vermaͤchtniſſen und Gefchenken, weit
beym Baue der Parochial⸗Kirche eingingen, waren auch ver»
ſchiedene, beſonders vom Kirchenrath Elsner, zu einen
Hofpitale beſtunmt, umd in diefer Hinſicht wurden einige
Duͤrftige in einem kleinen Haufe unterhalten. Endlich konnte
2786 das Presßgterinm jenes 3 Geſtock hohe Haus erbauen
und für 30 Derfonen einrichten laffen. Gemeinde: Glieder ha⸗
ben die erſte Anwartſchaft darauf; jedoch auch alte Perſonen
lutheriſcher Eonfeffion werden aufgenommen, und alsdann alle
gleichmaͤßig, zwar nicht, ganz verpflegt,; aber doch mit freyer
Gruerung, Kranlenpflege, und ein jeder jährlich mit ungefaͤhe
80 Nthir. Unterftuͤtzung in baarem Gelde verſehen. Es ſteht
unter der Auſſicht der Prediger und der Kirchenaͤlteſten.
Parochial⸗ Kirchgaſſe, im Berliner Viertel, geht von
der Kloſterſtraße nach der Stralauer Mauer, hat keine Haͤufer
und iſt go Schritte lang. Man nennt fie auch Podewilsgaſſe.
Parochlalſchulen. Dieſe Schulen, 65 an der Zahl,
"ind in allen Parochien durch die ganze Stadt vertheilt; nam⸗
lich im Nicolai⸗ und Marien-Biertel 10, in der Könige: Spans
dauer⸗und Strafauer Vorſtadt ao, in Köln und auf ber Loui⸗
ſenſtadt 14, auf dem Friedrichswerder und dev Neuſtadt 4, bey
der Jeruſalemer Gemeine 9, und: bep der Dreyfaltigkeits⸗Ge⸗
meine 7, Sie ſtehen zunächft unter der Auflicht der Peediger
und geiftlichen Inſpertoren, haben ſich im Allgemeinen ſchr
verbeffert, und einige zeichnen fich auf die ruͤhmlichſte Art aus.
In dieſen Schulen wird alles gelehrt, was dem künftigen Buͤe⸗
ger unentbehrlich iſt, als Relig on, Schreiben, Rechnen, Bess
graphie und Maturgefthichte, gegen das Billige Schnulgelb von
16 gr. monatlih, Die Kinder der Armen werden umentgelds
lich unterrichtet, und den Lehrern wird von dem Armen Du
rectorium dafür eine: beftimmte Summe beʒahlt.
448 : Pfionsenfilen, Benin
Auſſicht dei erſten General⸗ Chitucgi, weicher fie Dein Snge
gu Regiments⸗Wundaͤrzten dorſchlaͤgt, wenn ihn die Herren
Chefs der Regimenter von dem Abgänge det ihrigen benach
richtigen, nachdem fie vorher in dem Collegium medice - ch*
zurgieum und. in der Charite‘ -die nöthige Geſchicklichkeit er⸗
langt und Im. Examen beiwiefen haben. Doch koͤnnen auch ich
Felde gediente, geſchickte und erfahrne Wundaͤrzte, wenn fr
ihren Curſus abfelviret umd- im Eyamen befanden find,: zu
Regiments : Wundaͤrzton bey Huſaren⸗ Regimientern und Ba⸗
taillons der leichten Sinfanterie dem Könige vorgeſchlagen and
angefegt werden. Vier Denflonaits, weiches gemeiniglich die
alteſten find, werden zur Ausübung der Arzney· und: Wund⸗
bis er als Regiments⸗ ⸗Wundarzt angeſtellt wird in Potsbam,
und verfiehe unter Aufficht des Königl. Leibarztes, den Hof.
Auch verſieht einer der Penſionairs unter Aufſicht des Ober⸗
Staabsmedicus das Koͤnigl. Invalidenhaus. Die übrigen hoͤ
ven, ohne. weitere Befchäftigungen, die hieſigen Vorliſungen.
Alle Vierteljahre werden fie öffentlich gepräft, und bie drey 518
vier Aelteſton muͤſſen alle Winter den Curſum anatemicadi
-und chirargioum, welcher in ſechs anatomifchen Demenfit
tionen und in eben fo viel chirurgifchen Operationen beſteht,
Öffentlich verrichten, damit fle ſogleich, wenn die Stelle eiuect
Negiments⸗Chirurgus ertediget if, abgeben können. -
Penfions anſtalten, ſiehe Erzieherin⸗Sem ina⸗
Blum und Privatſchulen.
‚Pepiniere, chirurgifch mebicinifche, auf der Ner⸗
Made, in der Georgenſtraße, in einem Flügel der Reitenden⸗
Artillerie⸗Caſerne, mit der Veberfchrift: den Zd glin gie
der Feldwäandarzneykunde 1797. Dieſe Anftelt
pur Bildung tächtiger Compagnie⸗ und Feldlazarethe Chircegen
beſtimnit. Den Eaupurf zu derfelben legte der: He. GPenerals
Chirur⸗
— Pepinlere. 449
Girargus Börde dem Könige Friebrich Wilhelm IL. vor,
. weichen ber wohlthaͤtige Menard) ſogleich genehmigte und die
uothigen Fonds anwies. Dieſe nachher zweckmaͤßig erweiterte
und durch die Huld Königs Friedrich Wilheim IEL. noch ver:
groaͤßerte Bildungsauſtalt ward dei 2 Aug. 1795 errichter, und
die Hanptabſicht der Stiftung ging dahin, das im damald
geendigten franzoͤſtſchen Kriege mit Erfahrungen bereicherte
chirurgische Seldlazarethr Perfonale aufzunehmen, um es dem
Vaterlande zu schalten, und fortwährend eine Anzahl: gut uns
terrichteter Chirurgen zu kuͤnftigen Feldlazarethen vorraͤthig zu
haben. Der Zoͤglinge in der Anſtalt find go, welche auf Kb⸗
nigl. Koſten untschatten werden, und eine unbeftimmte guflif
lige Anzahl von. Wolontäre, und von attachirten Escadrong:
und Compagnie: Chirurgen von auswärtigen Regimenterm.
Diefe der Pepiniere Attachirten erhalten ihr fortgehendes
Traktament vom Regiment, und bey der Anftale freye Wohr
aung und unentgeldlichen Unterricht, Ein Eleve muß 5 Jahre
in der Anſtalt bleiben. Waͤhrend dieſer Zeit genießt er freye
Bohnung.and Heitzung, ſechs Thaler monatlich Gehalt, Bes
nugung ber Bibliothek der Anftalt, und endHch. frepen Unters
richt ſowodl in den Huͤlfswiſſenſchaften und Spiuchen, als in
allen mediciniſch⸗ chirurgifchen Wiflenfchaften. . Diefen tegtern
Unterricht erhalten die Zöglänge, nach einem fürıfüe entworfenen
Studienplan, bey den Punfefloren des Koͤnigl. Collegii medic.
chirurg. und das Honorar dafür wird aus den Bonds ber Pe⸗
piniexe bezahlt. Sprachen und Huͤlfswiſſenſchaften lehren fünf
andere Profeſſoren. Nach genoſſenem 4 jährigen theoretiſchen
uUnterricht, kommen jedesmal 18 Zöglinge im letzten Jahre ih⸗
des Curſus in die Charite, um dort den Kranken⸗ und Laza⸗
rethdienſt praͤktiſch zu lernen, unter Aufſicht alle Gattungei
von Konten zu beſorgen, und auch in der Geburtshuͤlfe Ue⸗
bung zu erlangen, Die auf vieſe Art ausgebildeten Eleven
werden A Compagmie- oder Eivabrondchtenrgen. Von den Rolon«
ee
460 Pepiniere für Segarionsrärhe. Perudenmager,
taͤrs, welche alles aus eigenen Mitteln beſtreiten, kummen
ebenfalls immer einige nad) der Charite‘ zur weitern Auskil
dung. Die ganze Anftalt hat einen Curator, Ken, Gmmal
Lieutenant von Geufau, einen Director, Hrn. Genml
Ehirurgus D. Goͤrcke, einen Sous: Director, 4 Sul
eurgi, 9 Ober Chirurgi, ı Rendanten, 1 Caſtellan und ı De
tonomen. Die 4 Stabs+Ehirurgi find den vier Anfpertivanm
vorgeſetzt, worein bie Anftalt vertheilt iſt. Die Oberdiruge
Bingegen find gleichfam Als die Gouverneure der Zöglingt zu
betrachten ; fie begleiten biefelben in die Collegia, wiedetholes
mit ihnen den medicinifchs chirurgifchen Unterricht, Seobahten
die ihnen zugetheilten Zöglinge genau in Hinſicht ihres Bieifeh
ihrer Oeconomie, der Anwendung ihrer Zeit, der Reinfigkit
und Ordnung, und verlieren diefelben ſelbſt in den Freyſu
den nie ganz aus den Augen. Diefe Ober : Chirurgen made
entweder als Garde⸗ oder Bataillons s oder Kreis: Chirutgel
angeſtellt, oder fie können fich auch ein ſelbſtbeliebiges Etabli⸗
ſement im Civile ſuchen. Bis zum Jahre 1806 find in dieſen
Inſtitute 640 Wundaͤrzte zum Dienſte des Staats *
worden; 193 find noch in demſelben.
Pepiniere für Legationsraͤthe. Diefe iR mit ben
Cabinets⸗Miniſterium verbunden, und fie ift von König fee
drich Wilhelm II. wieder erneuert werden. In derſelben mer
den acht junge Grafen und Edelfente zu Gefandtfchaftipeke
angeführt und. mit auswärtigen Staatsangelegenheiten ber
tigt, auch mit Geſandtſchaften als Legationsräche verfällt
Dergamentmacher, Haben wir einen, mit ı Geſchu
Perlen⸗Fabrik, in weicher den oriensafifchen Perke
ähnliche Perlen verfertiget werden, hat Martin di Bonlah
an der Königs: und Keiligengeiftftraßen : Edte,
Peruckenmacher und Feifeurs. Im Jahr 1908 me
ven 540 Ketten, 140 Gefellen und go Lehrlinge. Es ik M
sünftiges Gewerbe.
Petri » gieche. 412
Berl. Kirche, In Alt⸗Kolln, zwiſchen der Gertrauten
and Scharrenſtraße. Sie iſt die lutheriſche Pfarrkirche von
Koͤln und wurde ſchon 1319 von Biſchof Johann von Bram
denburg für eine einzige Pfruͤnde erkläre. Im J. 1399 Wurde
‚fie nen erbauet; i727 ließ König Friedrich Wilhelm J. fie wie⸗
der erneuern, und 1724 einen Thuembau anfangen, der bie
dahin noch -gemangelt hatte. Diefer Thurm war ſchon big
über die Kuppel zos Fuß hoch, als den 20 May 1730 ein Wet⸗
terſtrahl dreymal durch denſelben fuhr und ihn entzuͤnbete.
Hierdurch brannte dieſer Thurm nicht allein ab, welcher fuͤr
Berlin eine praͤchtige Zierde geworden waͤre, ſondern auch die
Kirche, die nahe gelegenen Schulen und 40 umſtehende Haus
fer. König Friedrich Wühelm I. ließ jedoch fogleich den Bau
* einer neuen, der jegigen, Kirche wieder anfangen, und König
Auguft von Polen ſchenkte ihm dazu einen ziemlichen Vorrath
von Pirnaifchen Steinen. . Der Ban geſchah nah Graels
Zeichnung, unter der Ditection des Generals Majsre von Lins
‚ger. Sie wurde 1733 den 28 Juni in Gegenwart des Mo⸗
narchen feyerlich eingeweihet, und auch von demſelben mit ſil⸗
bernen und, vergoldeten Kicchengefäßen, beichegkt „ dinlich mit
3 Kannen, 3 Kelchen, 3 Oblatenfhachteln und a Dofen, ‘Der
Thurm war erft gegen 100 Fuß hoch, und da. dem Könige dier
fer Bau zu langfam sing, fo nahm er Graels denfelben, und
ubertrug · ihn Serlahem In wenigen Wonäten wurde er
150 Fuß höher, war aber fo wenig feſt, daß er 17%4 den asften
Auguſt Abends wieder einftärgte, und die Kirche ſehr befchaͤ⸗
digte. Dieſe wurde wieder ausgebeſſert und der ſernere Thurm⸗
bau unterblieb. Der kleine Thurm bis an das Glockenhaue,
welcher jetzt noch ſteht, iſt der von Grael gemachte Anfang,
der nicht mir Eingeftärze war. Die Kirche iſt ein langliches
Viereck mit zwey Vorſpruͤngen, und iſt von außen mit dori⸗
ſchen Wandſaͤulen geziert. Urber dem Hauptgeſimſe iſt eine
Artika. Auf dem Schieferdache iſt eine Kuppel und Laterne
Sre
-
452 Pfälzer Eol. Depart. Pharmac. Geſellſchaft.
von Holz mit mehreren Fenſtern. Die Länge der Kirche iſt
73 und die Breite 5a Zuß, ober mit den Vorlagen nach dem
Thurm und nad) der Gertrautenſtraße 148 Fuß breit. Ihr
Flaͤcheninhalt iſt 21,763 Fuß. In der Kirche ſieht man drey
Gemälde von B. Rode, naͤmlich am Altare: 1) Herodes laͤßt
Chriſtus das weiße Kleid anlegen, worauf er mit feinem Hof—
gefinde ihn verfpottet; ©) das Abendmahl; unter der Kanzel:
3) Paulus lieſt zu Athen die Juſchrift: dem unbekannten Gott.
Hinter der Kanzel iſt das marmorne Grabmal G. A. Daums,
1743 von Ebenhecht verfertigt. Auch iſt bey der Kirche eine
Armencaſſe, deren Stifter unbekannt iſt. Desgleichen befige
fie eine Eleine Bibliothek von 650 Bänden mit wichtigen und
feltenen Bächern, welche in einem Zimmer hinter der Kanzel
aufgeftellt find. Den Sottesdienft verrichten der Probſt von
Köln, Kr. Ober: Eonfifiorialrath D. Hanftein und 3 Dres
diger, Sonntags früh um 7 Uhr, Vormittags um 9 und Nadıs
mittags um 2 Uhr; Sonnabends Nachmittags um ı Uhr if
Vorbereitungs: Predigt. Beym Gottesdienft iſt das neue Ges
fangbuch jm Gebrauch.
Pfälger s Eolonie» Departement, fihe Colonie⸗
- Departement,
Pfefferküchler , Pfefferfuchen s oder lebeucha-
Baͤcker. Im Jahr 1800 waren 7, nebſt 14 Geſellen und a
Lehrlingen. Es iſt ein zuͤnftiges Gewerbe.
Pfeifen⸗Fabrik. Im Jaht 1801 befhäftigte eine Sa
brik 5 Arbeiter.
Pferdehändler ind Pferdeverleiher. Im Jahr 1oa
zählte man von den erſteren 7 und von den letzteren 17. Meh
rere von den, legteren halten wirklich gute Reitpferde zum Der:
leihen vorraͤthig.
: Parmaceurifche. Geſellſchaft. Dieſe hatte einen
Philomathiſche Geſellſchaft. 453
jungen Apotheker, Hrn. Moͤbius, zum Stifter, und den
Zweck, für die Ausbildung und Vervollkommnung junger Phar⸗
maceutiker zu forgen. Sie verſammelte ſich zum erftenmafe
den 7 Febr. 1706. Die Mitglieder haben durch die. Mehrheit
ber Stinimen 2 Directoren, jest Hrn. D. Richter und Sen. '
Afleffor Rofe, ı Ober: Vorſteher, Hrn. Apotheler Berges.
mans, und 2 Borfteher gewählt; jene leiten alle Gefchäfte
und der Ober: Vorftcher bat die Caſſe. Den andern a Vor⸗
ſtehern liegt alles ob, was die Polizey der Gefellfchaft betrifft.
Jedes Mitglied zahlt bey feiner Aufnahme einen Thaler und |
außerdem noch vierteljährig 18 Srofchen. Won diefem Gelbe
werden Mieche und Aufwartung bezahlt, und neue pharma⸗
ceutifhe Bücher und Sournale angefchafft. Die Mitglieder,
gewöhnlich 30 Bis 50 an der Zahl, und aus den hier conditio⸗
nirenden jungen Apothekern beſtehend, verfammeln fih Sonn:
tags und Montags, befprechen fich über Gegenſtaͤnde ihrer
Wiſſenſchaft und theilen wechfelfeitig ihre Erfahrungen und
was fie neues gelefen haben, einander mit. Jedes Mitglied,
weiches bereits z Jahr in Berlin geweſen, ill gefekmäßig vers
pflichtet, nach einem ihm mitgetheilten Thema a Ausarbeituns
gen vorzutragen. Huch werden bey derfelben von befannten
Ehemifern und Votanifern Vorleſungen gehalten, welche aber
beſonders bezahlt werden. Wer Mitglied werden will, muß
die Pharmacie ordentlich erlernt haben, hier conditioniren oder
ſtudieren, und ſich bey dem Ober : Vorfteher melden. Die Ge:
ſellſchaft befigt eine allgemeine Pflanzenſammlung, eine Flora
berolinenfis, eine Sammlung der giftigen Gewäcfe, eine
Sammlung von rohen Droguen und chemifch : pharmacentis
fihen Bräparaten, eine Bibliothek der vorzäglichften Schriften
. über die Pharmacie und ihre Huͤlfswiſſenſchaften, und einen
Beinen unneräußerlichen Fond. Ä
Philomathiſche Geſeilſchaft. Sie verſammelt ſich alle
Donnerſtage um 6 Uhr im Engliſchen Hauſe, Mohrenſtraße
454 Pichelsborf: Pla$ am Dpernfaufe.
Mo. 49, hat deu Hrn. Ober: Medticinalrath Kiaproth zum
Director, den Hrn. Kofrath D. Bremer zum Vicedirector,
und 4a Mitglieder, Geſtiftet wurde fie 1900, und Phyſik,
Naturbefchreibung und Dbilofophie, das Borlefen eigener Aufz
fäge oder Auszuͤge aus neuen Schriften über diefe Wiſſenſchaf⸗
ven, find die Gegenſtaͤnde ihrer Unterhaltung,
Pichelsdorf und Bichelsdorffcher - Werber, im
Savelländifchen Kreife, Yey Spanday. Erfteres ift ein Fiſcher⸗
dorf mit 26 Feuerftellen und ꝛas Einwohner, und letzteres ein
Werder in der Havel mit einigen Käufern, welche Aufſeher über
die hiefige Könige. Nupholz s Niederlage bewohnen. Diefe
Gegend wird ftart zum Vergnuͤgen befucht, und für die ſchoͤnſte
um Berlin gehalten.
Plaͤtze, öffentliche, ſiehe 1) Achte, 2) Alexander⸗
Platz. 3) Dönhofiher Plas. 4) Hausveigtey : Pla. 5)
Luftgarten. 6) Pak bey Monbijou 7) Plas am Opern:
. Baufe. 8) Platz an der Petri⸗Kirche. 9) Quarre oder Viereck
s0) Rondel. 11) Schloßplag. 12) Platz an der Thierarzs
neyſchule. 13) Plag am Zeughaufe. Außer dDiefen kaın man
auch noch den Bauhof und die 5 Märkte, zu welchen auch
der Gens d'Atmes⸗-Markt gehört, zu den öffentlichen Piäsen
rechnen, ſo wie auch den Schuͤtzenplatz.
Plattirte Waaren Fabrik. Im Jahr 1803 beſch⸗
tigte dieſelbe 7 Arbeiter. Die Adrefle derielben iſt: Foͤrſter
und Hagemeifter, Klofterfiraße No. 73.
Dias bey Monbijou, in der Spandauer Vorſtadt,
zwiſchen Monbijon, der Dranienburger:, kleinen⸗ und großen
Präfidentenfiraße, und Ueberfahrte⸗Gaſſe, hat az 2 Säufer und
W 195 Schritte lang,
Plag am Opernpaufe, oder Opernplah, anf 3m
Meukadt, vom der Meuftädter Bruͤcke bis unter die Linden
und an die Behrenſtraße, ın5 Schritte lang: Dieß IR einer
Pla an ber Petri Kirche: Plauen. 455
ber fchönften Plaͤtze in Berlin, der an Prahtgebäuden das
Operuhaus, die kathol. St. HedwigssKitche, Die Königliche
Bißlierhek und das Heinrichfche Palais enthält.
Plag an der Perri- Kirche, in Alt: Köln, zwiſchen
der Gertrautenſtraße umd der Scharrenftraße, hat 4 Haͤufer
und iſt 83 Schritte fang. Auf demfelben ſteht die Petri⸗Kirche.
Auf der einen Seite haben die Schuhmacher feit, und auf der
anderen werden grüne Waaren verkauft, welcher Theil ſonſt
der Hundemarkt hieß. Mo. ı find Schlächterfcharren, und
No. 2 und 3 Prediger s und Küfter s Käufer zur Kirche gehörig.
Platz an der Thierarzneyſchule, in der Spanbaues
Vorſtadt und Friedrichsſtraße, Hat 5 Häufer und if 75 Schritte
lang. Er hieß fonft der Schönfärberplas. Aüfidemfelden if
"der Eingang zur Thierarzneyſchule. 0 .
Plag am Zeughaufe, auf dem Friedrichsiverber, geht
‘von der Hundebruͤcke bis zur Neuſtaͤdter⸗ oder Opernbruͤcke und
iſt 873 Schritte lang. Man findet hier das Palais Sr. Mas
Jeſtat des Königs, die Conmmandanten: Wohnung; dad Zeng⸗
Haus und eine Hauptwache. |
Plagmajor, jegt Hr. Capitain von Sonthard, Eon
tre s Escarpe No. 45, gehört zum Souvernement. Er hat drei
Unteroffiziere und einen Gemeinen zur Drdonanz bey ſich, und
zu feiner Befchäftigung gehört mit, die Rekruten für auswärs
tige Negimenter weiter teanfportiren zu laffen, die Wachen für
Privatlente, die deren in auferordentlichen Fällen, bey Feyer⸗
lichkeiten ı. bedürfen, und bey Opern und Redouten die Po⸗
ſten auszuſtellen.
. Plauen, Flecken an der Havel und dem Planer Sr
10 >. Meilen von Verlin und ı Melle von Brandenburg Im
Jahr 1801 waren hier 152 Senerfiellen und 748 Einwohner
weiche groͤßtentheils von Jiſcherey und Agexten leben. SE
4556 Pllombage-Caſſe. Pelle.
Plombage⸗ Caſſe und Plombages und Siege
ugs: Amt, Nieberlageitraße No.7. Dieß wit dem Pad:
hofe verbundene As wird von e Inſpectoren, a Einnehmen,
3 Contwelene, » Buchhalter und 4 Aſſiſtenten verwaltet. In
demfelben werden die Gebuͤhren für die auf dem Packhoſt |
plombirten und gefiegelten ausgehenden Warren wmtriäie,
"welche dann mit diefen Zeichen verfehen wieder frey einpaflitee
werfen. j
Podewillsgaſſe, flehe Parechtal⸗Kir haefſe
Polizey. Die hieſigen Polizey⸗Anſtalten find mit den
Gradtmmagifirate aufs genaueſte verhunden. Der Peiſdent
derſelben iſt zugleich Otadtpraͤſident. In aͤltern Zeiten Kine
der Magiſtrat das Polizeyweſen allein. König Friedrich Di
Beim I. wug ben 6 Juli 1735 die. Beſorgung bes Poliame
fens dem Gouveruement und dem Wagiftsat gemeinjgaftid
uf, und Friedrich der Einzige beſtimmte den jedesmaliger
Otadtdirector zum Polizeypraͤſidenten. Das Gouvernenen
unterſtuͤtzt ihn ſchleunig in allen Faͤllen. Er hat die alleine
Anordnung und Erfenniuiß in allen Poligepfachen, und u
wiederum auch für. alles, was dahin gehört, fiehen. Deha
5 if feine Surisdiction in Polizeyfachen allgemein, und es Reit
alle Einwohner, fie mögen Erintirte ſeyn, unter des Dee
firans, oder bes Amts Muͤhlenhof Jurisdiction ſtehen, oder pt
ſranzoͤſiſchen Colonie gehören, fo wie auch alle Fremde, in Pr
ligeyſachen unter ihm. In dringenden Faͤllen kann er foginh
Arreſte verfügen, wobey alle Wachen, auch auf ſein oder al
sur der Polizep: Commiſſarien muͤndliches Verlangen, die ®
ehige Mannfchaft geben. (Siche auch Eriminal : Deputatiek)
Das Polizeye Directorium verfammelt ſich Ding
Donnisftage und‘ Sonnabends auf dem berliniſchen Rath
Büufe, und. wenn es erforberkich iſt, auch außer der Zeit. M
der Spite deſſechen ſteht ber Poltjey⸗Director, weicher jerb
Polvautographie. Pomergnzen Brüder 467
mot feine Wohnung in der Stadtvgigtey auf dem, RMolken⸗
markt Bat, jest Hr. Geheimer Kriegsrath, Polizey⸗ und Stadte
director Buͤfching. Ihm zur Seite ſtehen: 1 Juſtitiatius
5 Polizeyrathe, 3 expedirende Setretare, 3 Regiſtratoren, 4
Eanzelliten, » Copiſt, 2 Canzellendiener und 5 Numntien. "Die
Polizey⸗ und Exrpeditisnsſtube ift in der beſagten Stadtvoig ·
tey, woſelbſt jeder fein Geſuch anbringen kann. Schleunigere
Haͤlfe fordert man von dem Polizey⸗Commiſſarius jedes &uars
tiers, io weichen: man ſich beſindet, ober von dein erfien dem
Heften Polizey : Bebdienten.. Gefuche bey dem Directorium wer⸗
den unter. der Adreſſe: an das Könige. Hochloͤbl. Poligeydire
etorium der Nefidenzftabt Berlin, adreſſirt. Zu dem ganzen
Petizeywefen gehören noch: J. die Straßen⸗Reinigungs: Caſſe;
V. die Polizey-Salarien⸗ und Sportel: Cafe; IN. die Hei⸗
ſungs⸗Caſſe; IV. neun und zwanzig Polizey⸗ Commiſſarien,
welche in den 19 Polizey⸗Quartieren der Stadt verteilt woh⸗
nen; V. ſieben Pelizey⸗ Infpeetoren und Poltzeymeiſter; VI.
die Fener⸗ Loͤſchungs⸗Anſtelten; VII. drey Matkimeiſter;
VII. die Nacht⸗Wacht⸗Caſſe; IX: 83 Polizey⸗Bedbiente; X:
das Sefinde s Smt; - XI. das Jabriken-Gericht; XII. dag
MWaqge⸗ Aipußeungsamt;. XIII. das Stadphpfllet; XIV.
hie apprabirten und vecipirten Hebammen; av. die Lrhn⸗
lakaten.
Pelyautographie, fiche Oröinptatten: Drud.
Pomerangen- Brite ‚, eine hölzerne Zugbruͤcke ir Ak '
Kin, über den Communikationsgraben, geht vom Luſtgarten
nach dem neuen Packhof. Sie und der Graben, der fonft ein
Sumpf war, wurde 1658 angelegt. Man nennt diefe Bruͤche
auch die Heine Pomeranzen⸗Bruͤcke, und bie neue Friedrich?
Bruͤcke: die große Womerangen-Bräde. Der neue Packheſ
war fonft ein Gewaͤchs⸗⸗, Orangerie⸗ oder Pomeranzgen : u
wovon beide Bruͤcken die Namen erhielten
-
A5& Pomerſches Depart, Porcelan Mauf.
Pormmerfches Departement, fiche Seneralı Di⸗
tectorium.
Pontonhaus, Koͤnigliches, unter ven Linden Ne.74
€ wwurde 1736 auf Befehl Konigs Friedrich Wilhelm I. zu
. Aufbewahrung der Schiffbruͤcken erbauet, und erſtrect fd
hinten bis an die Spree. Auf dem wr en das Sana
ber Artillerie,
Pontonier , ſiehe Garniſon.
Population, ſiehe Fruchtbarkeit.
Portechaiſen oder Saͤnften waren um das Jahr En
ſehr ſtark, aber nur kurze zeit, im Gebrauch. Seht werden
ur noch einige, zum Theil wohl nur für Kranke, gehalten,
welche gewöhnlich unter dem Schloßportale No. 1 an der X
nigebräce zu finden find,
. Bortraitmaler, fihe Mater.
Dorceflan Manufacturer, Koͤnigliche, auf ver Eis
drichoſtadt, Leipzigerftraße No. 4. Schon im Jahr 274 uf
te der Profeſſor der Chemie, D. Joh. Heine. Dort intel |
achtes Porcellan verfertigen, welches aber aus Mangel ei
Unterfiigung unterblieb. Im J. 1750 verſertigte ein gene |
Schakkert in der Uckermark verſchiedene Porcellan : Gefhe;
allein feine Verfuche wurden ebenfalls aus Mangel an Onfıl
nicht ing Große getrieben. Aus beiden Berfuchen nahni der
Kaufmann W. €. Wegely 1751 NVerantaffung, einẽ Par
lan⸗Manufactut anzulegen, allein ſeine Waaren fieten fir |
mittelmäßig ans. Jedoch im fiebenjährigen. Kriege Hatte « |
Gelegenheit, einige entſprungene Porcellan: Arbeiter aus Keb
Ben an ſich zu ziehen, und das Publikum erhielt nun gute un)
angenehme Waaren. Allein Wegely Batte fich die Ungnet
Jdeiedriche des Einzigen, der ihn vorher mit einem Kaufe (mi |
dem jetigen, jedoch damals nicht fo groß) umterfügt bat
a
Porxellan · Wanuſactar. 4
yagnıogen, und diefer belohl, daß die Fabrik eingehen: ſollte.
. Ein bier anwefender Porcellan : Arkeiter Reichert und der
Wunſch dee Könige, eine volllemmene Fabrik diefer Art hier
su Baden, verleitete 1760 den Kaufmann Iohann Ernſt
‚ Solstewstp, wieder eine Porcellan-Fabrik anzulegen, und
VReichert und Gordtoreste find als die Stifter der jetzt fe von
wiglichen Forcellan : Manuſaetur gu betrachten. Kurz darauf
wurde nach der Sr. Carl Wilh. Klipfel aus Meißen, dabey
engagirt, und dieſer hat zur Hebung der Fabrik vorzüglich
viel deygetragen. Friedrich der Einzige fand an dieſem Werke
ſo viel Geſchmack, daß er 1763 beſchloß, daſſelbe ganz on ſich
gu nehmen. Er kaufte es dem Gotskowsky für a98,aoo Rthlri
ab, und ſeitdem wird es für Koͤnigl. Rechnung, unter dem
Namen Konigl. Porcellen : Manufactur, adminiſtrirt. Es iſt
dinlaͤnglich bekannt, daß ſee jetzt mit allen Anſtalten gleicher
Art in Europa wetteifert, und ſich vollfommen berähmt ges |
mecht hat. Friedrich der Einzige bemuͤhete ſich ſehr, alles das
gu. Leyputragen, was die Manufarsur in Aufnehwe. dringen
Tounute, und erreichte feinen” Zweck volllammen. Sie bat ei⸗
wen. ungehmuen Vorrath van den ſchoͤnſten Gefaͤßes aller Art,
Figeiven und Bögen von ächkem Dorcellan, und feit 2795 vers
fertigt fie auch Saunitaͤts⸗ oder Geſundheits⸗ Geſchirr won vor⸗
trefflicher Güte, Man rechnet, daß fie jährlich auf 1260,000
Vtthir. in Eirculgsion bringt, und allein für 70,000 Rihlr.
Waaren ins Ausland verfanft. Im Jahr 1905 beſchaͤftigte
fe aog Bunt: und Dlumenmaler ; 7 Modelleurs; 24 Boſſirer
und Former; 43 Dreher; Aa Brenner; 16 Arbeiter bey der
Feuermafchine ıc.; 86 Arbeiter bey der Schleiferey, dem Gla⸗
furen, dem Kapfeldrehen x.; zufammen 388 Perſonen. Außer
diefen unterflügte die Manufactur nach 26 immalibe Arbeiter
and. 65 Wittwen. Das Dfficianten : Perfonafe beſteht in fol⸗
genden: I. Die Porcellan: Manufactur: Commifs
tion. Gig veriammelt ſich des Zyeytagd und dat den Otaats⸗
460 Porcellan « Arbeiter, ıc.
miniſter Hrn. Grafen von Neben zum Chef, den Hen. Geh.
- Ders Finanzrath Rofenfkiel zum Director, e Mügficher,
3 Protokollſuͤhrer und ı Regiftrator. TI. Das Porcellan
Manufactiurs Gericht verfammelt fich Dienſtags Mor
dens um 10 Uhr, und hat ı Director, & Yuftitiarli und 2 Ge
richtsſchoͤppen. II. Die Porcellan s Mannfactırı
Gaffe mie x Rendanten und i Hauptbuchhalter. IV. Offl
slanten bey der Fabrikation, naͤmlich 4 Arcanifken, 6
Worftcher der Maler, ı Modellmeifter, 6 Buchhalter und Ge
ſchirrſchreiber. V. Bey der Deconomie: 3 Infpetorm.
VE Bey dem Debit im Hauptwaarenlager: 1%
fpeitor, 4 Suchhalter, 5 Commis. VIT. Bey dem Debit
in der Spegialniederlage: 1 Factor ımd r Commik.
VIIL Bey der Nechnungs : Partie: 4 Mitgliede.
Für diefe Officianten iſt eine Leichencaffe errichtet, zu velcha
jeder monatlich 4 gr. bepteägt, und bey einem Grerbeilete
Halten die Hinterbllebenen 00 Rthlr. Die anderen At
Haben eine eigene Wittwen⸗ ‚und Verforgungs : Ankat.—
In dem obengenannten Gebaͤude find nicht allein einige OR
cianten ⸗ Wohnungen, fondern auch die Bauptwieberiage, MH
che häufig von Fremden Hefucht wird. In dem Hintie a
Diebengebäude find die Oefen zum Brennen, uud die Gil
wo das Porcellan gedreht, geformt und gemalt wird. Ei
BSpezlatniedetlage für dieiowinen Käufer, welchen die ab
Niederlage zu entfernt iſt, iſt auf dem Friedrichswerder; mi
en der Schleuſenbruͤcke, Unterwaſſerſtraße No. 3. |
|
Porcellan » Arbeiter Wirtmen- und Verforgunge
anftalten bey ber Koͤnigl. Porcellan⸗ Manufactur. Dr
fe Anftalt Haben die Arheiter dem Director, Km. Gejeima
Ober: Finanzrath Rofenftiel zu verdanken, welcher eh
3789 errichtete. Jeder Acheiter, der krank wird, erbäfim ®
ſten Monat feine gange Lohnung; im aten und Zten we
Porzellan⸗Manufactur. Gericht. Poſt. 461
Swendeittel deſſelben, im sten Bis Sten die Hälfte, und in den
6 legten des Jahres freye Medicin.und Kur. Nach biefer Zeit
wird er Invalide und Zeitlebend mit den 5ten oder gten Theile
feines fonftisen Lohnes verforgt. Die Wittwe erhält monatlich
einen, auch zwey Thaler, und auf jede Waife bis zum 24ten
Jahre 6 gr. Schon bey Lebzeiten der Eitern wird für jeden
Raben jaͤhrlich 2 Rehfr. und für jedes Mädchen ı Rthlr ı2 gr.
Schulgeld, auch 100 Rthlr. an die Realſchule bezahlt, fuͤr die,
welche ihre Kinder dahin ſchicken wollen. Zur Beftreitung dies
fer Ausgabe, giebt jeder Arbeiter vom Thaler feines Lohne 6 pf.
ab. Auch kommen zum Fond ı2 gr. für jeden Neifepaß und
Traufchein; die Sporteln der Prozeſſe; ı2 gr. Einfchreibegeld
der Lehrburfchen, und die Hälfte defien, was fie im erften Mo⸗
nate,. nachdem fie ausgelernt haben, verdienen.
Porzellan, Mamufactur» Gericht, verfammelt PN
Dienſtags Vormittags um 10 Uhr, und hat einen Director,
Kin. Scheimen Ober-VFinanzrath Rofenſtiel, a Juſtitiarit
und e Serichtsfchöppen. Es fihlichtet die Streitigkeiten der
Arbeiter in der befagten Manufactur; die übrigen Officianten
ſtehen unter den Kammergericht.
Poſamentierer. Won dieſem zuͤnftigen Gewerbe waren.
un Jahr 802 45e vorhanden, welche 279 Geſellen und 346°
Lehelinge unterhielten. Mehrere haben offene Läden, und hans
deln mit ihren zahlreichen felbft verfertigten und auch mit ans
deren ähnlichen Artikeln.
Poſt, Königliche, überhaupt. Die erfte Einrich⸗
tung des Poftweiens , oder damalige Werbefferung des Boten⸗
weſens, haben wir dem Churfürften Johann George, welcher:
-2508 farb, zu verdanken. Die weitere Einrichtung und Ver⸗
waltung des Poftwefens ding auch hier von dem Gürften von:
Thum und Taris ab, und dieſer befaß die Verwaltung bis
)
469 Pol. A. Poſthaͤuſ. B. Generul. Poſt. Amt.
1687, zu welcher Zeit fie Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm det Gee
Be ſelbſt Abernahm. Ditſe Einrichtung hat ſich nad und nach
vollkommen verbeſſert, und die ganze Verwaltung haͤngt von |
dem General: Poftamte und Hofpoſtamte ab. Die Peſteſſer
antan haben eine eigene Uniform. Zur bequeinen Uecberſch
des ganzen Poſtweſens werden folgende Rubriken dienen
Poſtweſen. A. Pofthäufer. Die Königl. Beh,
in welchen die ganze Poftverwaltung befindtich if, ſind falges
de: 1) Das neue Poſthaus, in der Burgftraße Re. ven
Schlütter 1701 bis 1705 erbänet, In dieſem Kaufe werden die
SDitzungen des General Poſtdirectoriums gehalten amd bir
iſt auch die General: Poftamıs:Kanyiep und Calculatur. En |
ſchmaler Hof führt a) zum alten Poſthauſe, in MA 8
nigsftraße No. 6 und Poſtſtraße No. 2. In dieſem IR da
Hofpugamt, oder die Erpeditionen von allen abrigen Peſtie
Gen, und auch die Wohnung des Hofpoſtmeiſters. a da
Hranienburgerſtraße No. 35 und 36 ift der Poſthof, me de
pferde und Wagen zu den ordinairen und Ertrapofen Reha
und die Wohnung des König. Poſthalters tft. Den Pordel
ein Bebäude von a Geſchoß Höhe, ef König Friedrich L @
Bauen, und er war nur zu Wohnungen der Poſtillione beftimnt;
feit 1766 iſt es aber eine fürmliche vom Biefigen Hofpoſtaun
abhaͤngende Poſthalterey. | |
Poſtweſen. B. General. Pop» Ant uder Gar⸗
vol» Poſt, Directorium , gehört zum General : Dimie
rium, und hält feine Seffionen Montags und Freytags BU
mittags. in dem neuen Pofthaufe, Burgſtraße No.7.
des ganzen Poſtweſens, oder General: Pormeifler ik 6
Staatsminiſter Hr. Graf von ber. Schulenbarg, MM
das Senerals Poſtamt bat den Hrn. Geheimen Ober: Sina
rath von Seegebarth zumPräfiventen. Dabey fiehen neh
vspoßräthe, 4 Poftinfpesteren, 13. General: Pop: Amts Er
Pol. C. Hof Poſt. Am, D. PoflBeord. 46;
kretaͤre, 6 Negiſtratoren, 10 Kelrmiatoren, 18. Canzeiften und
5 Canzley⸗Diener. Ferner gehören zu dem Senerals Poft:
Amte: die General-Poſt⸗Caſſe, mit 1 Rendanten, x Be:
rificateue, a Controleur, x Caſſirer, ı Caſſenſekretaͤr, 3 Aſſi⸗
ſtenten, x Eaflendiener und die PoftsStrafs und Pokit
lionsArmen:Caffe mit a Rendanten. Das General: Poft:
Amt hat die Verwaltung des gangen Poſtregals. Won ihm
Hängen alle Maaßregeln zur Verbeſſerung bes Poſtweſens und
zur Vermehrung der dataus fleßenden Einkünfte ab. Saͤmmt⸗
liche Poſtbedienten ftehen in Anfehung ihrer Dienfipflichten uns
ter dem General: Doft: Amte, und es gehört unter daſſelbe
überhaupt alles, was das Poſtweſen angeht, insbefondere Ueber⸗
tretung der Poſtverordnungen, Poſtdiebſtaͤhle ꝛc., wenn auch
die dabey intereſſirten Perſonen keine Poſibedienten ſind. Mit
der Expedition der Correſpondenz des Publikums und der Pop
wagen, bat das General⸗Poſt⸗Amt nichts zu thun,
Doftwefen. C. Hof-Poft- Amt Königstraße
No.6 und Poſtſtraße Ro.1. Das Hof: Poft: Anst erpedirt die
Correfpondenz des Publikums, die fahrenden und reitenden
Poſten, Extrapoſten x. Alle Briefe und Pakete, welche man
abſchicken will, werden im demſelben abgegeben, fo wie auch
daſelbſt alle Poftbeitellungen gemacht werden mäflen. Aue
fahrende und reitende Poften werden vor demſelben befaden,
and die anlommenden abgeladen. Die mitgebrachten Pakete
kommen dann in die Packkammer, von wo man fie nach den
erhaltenen Briefen oder Adrefien abfordern läßt, en dem
Hof⸗Poſt⸗Amte fichen der Hof⸗Poſtmeiſter, Zr. Sch. Ober⸗
Sinranzrath und Präfidentvon®eegebarth, 1Rath, 13 Hofe
poſt⸗Sekretaͤre, 13 Copiften, 9 riefträger, æ Wagenmeiſtey
und ıı Poſtboten.
Poſtweſen. D. Poſt⸗Verordnung. Die Pakete,
welche man abſchicken will, muͤſſen wenigſtens a Stunden, und
‘ v
I.
a6 Wo D. Poſt.· Verordaung
bie Briefe aber z Stunde vor Abgang der Poſt in das Heſpeſt
amt abgeliefert werden. Gehen die Poren Morgens vor gr
a5, fo müffen die Sachen Abends vor 7 Uhr zur Poſt gellefer
werden. Alles Porto wirb in Courant bezahlt. Lim jeder if
verbunden, fich zur Verfendung feiner Briefe und Paßete unter
vierzig Pfund der Poſt zu Hedienen. Wer Geld oder Gachen
von Werth in einen Wriefe verfendet, muß Summe und Ber
richtig auf dem Briefe verzeichnen, oder in der ‘Por eröffnen;
widrigenfalls Hat er bey eintretendem Verluſt keine Erfattun
. zu erwarten, und wird um 10 pro Gent des Verſchwiegeaa
beſtraft. Pakete über hundert Pfund müffen in kleinere Pate
te vertheilt werden; widrigenfalls werden fie fo wenig, alf le
bendige Thiere und Schießpulver zur Poſt angenommen. Urber
Baares Geld und Sachen von Werth, auch über Banknoten und
Zreforfcheine, wenn fie in Gegenwart des Poſtſekretaͤrs eiageſe⸗
gelt find, werden Empfangsfcheine ertheilt. Die Popbien:
ven follen Daffagiere und Correfpondenten höflich behandeln, R
bald abfertigen,- für die richtige Ablieferung der Brit und
Pakete ftehen, in Abficht der Correfpondenz des Publkust
Verſchwiegenheit beobachten, und die Briefe genau nach M
Adreſſe abliefern. Briefe mit Geld können nur an beat
Einpfänger und deren Boten gegen ihre eigenhändig unterfärit
bene Quittung im Poſthauſe verabreicht werden; ſonſt mab de
Brieftraͤger den Brief ins Haus bringen, ſolchen in Gem
wart des Wirths abgeben, und in deflen Beyſeyn die Quittung
unterſchreiben laſſen. Uebrigens koͤnnen die Briefe bald nach
Ankunft der Poſt im Poſthauſe abgehohlt werden Dat
aber ein jeder willen inne, ob Briefe an ihn eingelaufen In
werden die Doftkarten in der Poititube an einem bequemen Drit |
gu jedermanns Einficht aufgehängt. Den Poiten muß jeder
dere Wagen ausweichen, auch darf. niemand fie pfänden, ©
einen Paffagier auf der Landürafe arretiren, fondern man
feine Klagen und Anliegen beym naͤchſten Poſtamte ur —
0
Poſt. E- Poßt. Tare. F. DrinkrePofin 465
Poſtweſen. E. Poſt. Taxe. Das Brieſporto wied
fo gut als moͤglich bey dein nachfolgenden Artikel N. angegts.
ben werden, und die Meilen « Gelder der Reifenden findet man
auch an feinem gehörigen Orte. Es iſt alfo hier nur Die Packet-⸗
Geld ⸗ und Gold · Tare. anzugeben.
passt Tan, Geld und Gold⸗Tare
weuen.“ eier, ann
Se
An gleichem Verhäteniffe
der Weite fteigt fo wohl
die Geld» und Gold«
Tare, als auch die Pabs
ker⸗ Tape.
I
Sonarc
A
osarunl
Son
Poſtweſen. F. Ordinäre oder Fahrende Poflen,
Diefe find auf den Haupyteourſen verdeckt, und haben einen
Schirrweiſter jur Vegleitung. Sie find zum Tranſpori die
&s
zug von allen andern behält, fodann der zuerſt eingeſqhl
- können nur unvermögende Perfonen u.ıd Kinder zugeleil
‘den; poſtfrey veifet niemand, als mit ausbeüdkticher ©
466 Poſt. F. Ordinaͤre Poſten.
Geld⸗ und anderer Packete und Sachen, und zum Soblfhe|
der Neifenden beſtimmt. Alle Packete unter 3 Centner dir
einem Srachtfuhrmann mitgegeben werden, fondern mil
durch die Poftabgehen. Alle Packete muͤſſen a Stunden:
Abgang der Poft abgeliefert werden, und Morgens m
und Abends nach 7 Uhr, wird nichts mehr angenommen, 9
fende haben folgendes zu bemerken. +) Die Wagen yıfaı
‚dem Kofpefiamte ab. 2) Wer mitreifen will, muß ſich iu
vor Abgang der Poft einfchreiben laſſen, und fein Yekf
hin liefern. 3) Man bezahlt für die Meile 6 gr. und uf h
Stationen dem Poftillion ein Meines Trankgeld, geile
2 9r. 4A) Die Reifenden dürfen 50 Pfund, und die ze Rd
‚reifenden Kaufleute 60 Pfund an Fracht mit fich führe; u
mehrmwiegende wird nach der Victualiens Tape bezahlt. 90
Paſſagier tft befugt, verfiegelte Briefe oder Packete zur da
lung an andere mitzunehmen; Recommendations ſchreüe
| fen offen mitgenommen werden. 6) Auf fein Gepaͤcke um
Paſſagier felbft acht haben, und deſſen Verwecfelung ms
luft zu verhäten fuchen, wenn ſich nicht der "Schirm dei
Poſtillion durch Annahme eines befonderen Tranfodhk
Verwahrung verbindlich gemacht hat. 7) Das Tobi "
iſt auf dem Poftwagen verboten; auch foll Keiner FM
oder Franke Kinder, großen Raum einnehinende U
viel Schießpuflver und Hunde mitnehmen. 8) Die CM
dem Wagen werden ncch dem Einfchreiden angemiefen, |
ftalt, daß der mit der oft von weiter hergefommene IM
dann der zwepte m. |. w. de am wenigſten bezafiai
den vorlegten, der unentgeldlich mitreifende aber den
ten Platz erhält. Zur halben oder verminderten On
niß des Generals Do : Amis. 9) Kein Poftwagm
Voſt. 6.-Reitende Po. IExtta⸗Poſt. 485
Kängee oz Otunde auf jeder Station fich ‚verweilen, Duke '
die Paſſagiers verbunden find, nach dreymaligem Blaſen des
Doſtitliens ſich aufzufegen, oder zu gewäptigen, daß ihre Gar,
hen wieder abgeladen werden, und fie dep bepahiten Pofsch
bes verluftig gehen, . BE . ,
Poſtweſen. G. Reitende Polen: Dieſe werden
ebenfalls vom Hof⸗ Poſt⸗Amte aus expedirt, nehmen aber
nur einfache Brieſe mit. Staͤrkere Briefe nnen zwar auch
durch die reitende Poſt verſandt werden, jedoch der Abſender
wuß fir jedes mehr wiegende Loth, das Porto entrichten, und
wafdein Coꝛwerte bemerken: mit der reftenden Poſt.
. Poftwefen. H. Ertra » Poften.. . Disfe merdeg
sbenfals, im Hof⸗Poſt⸗ Amte beftellt, und die ankammenden
Fehren hey einem ſelbſt beliebigen Gaſthoſe an. Sie ſollen auf
we. Station in großen Städten in a Stunde, auf kleinen
we, Mebenrouten aber in 15 bis = Stunden abgefertigt wer⸗
her wenn dis Exrtra⸗Poſt nur aus einem Wagen beſtodt
Pa jedoch) die Neben: Geſpanne der Pofthalter,, beym gleiche
Wien Ankommen mehrerer Ertra⸗Poſten, oft nicht hinres
zd find, fo werden Meifende, welche mehr als.cin Geſpann
rauhen, wohl thun, durch einen Laufzettel Die näthige Au⸗
nr voraus zu beſtellen, da diefe alsdann zur beſtimm⸗
pe. Antunftszeit ſchon angeſchirrt ſtehen muͤſſen, um in eines
len Stunde vorgelegt zu werden. Bleiben die Reiſenden
Inger aus, fo müffen fie jedem beftellten Poſtillion a gr. Wars
Baeip für jebes Pferd und jede Stunde, und zwar von dee
hp Piepteltiunde an gerechnet, vergüten. Die Anzahl der zu
huienden Pferde iſt dahin feſtgeſetzt: 2) vor einer halle
Kierbeiiten Chaife und einem Wagen von ähnlicher leiche
gr Banars, mit einem halben oder gar feinem Verdecke, und
x miteiner Perfon und einem Koffer befegt, a Pferde, — |
m ® Derfonen 5 Pferde, — und mit 3 Perſonen 4 Dferbe.
* ga |
466 * Boll. F. Ordinaͤre Perlen,
Geld⸗ und anderer Packete und Sachen, und zum Balifheffn
der Meifenden beſtimmt. Alle Packete unter 3 Lentner dürfen
Leinem Frachtfuhrmann mitgegeben werden, fondern muͤſſen
durch die Poft’abgehen. Alle Packete muͤſſen a Stunden w
Abgang der Poft abgeliefert werden, und Morgens vr 9
und Abends nach 7Uhr, wird nichts mehr angenommen. A
fende Haben folgendes zu bemerken. 12) Die Wagen gehen mt
dem Hofpoſtamte ab. 2) Wer mitreifen will, muß fh Tage
- vor Abgang der Moft einfchreiben Laffen, und ſein Sepick Be
- bin liefern. 3) Dan bezahlt für die Meile 6 ge. auf den
Stationen dem Poftillion ein Meines Trankgeld, geeihehh
2 gr. 4) Die Reifenden därfen 50 Pfund, und. die zur Dei
‚reifenden Kaufleute 6o Pfund an Fracht mit fich führen; dei
mehrwiegende wird nad der Vietualien⸗ Tare bezahlt. 5) Leu
Paſſagier tft befugt, verfiegelte Briefe oder Packete zut Vefteb
ung an andere mitzunehmen; Recommendationsfgreibmult
fen offen. mitgenommen werden. 6) Auf fein Gepaͤcke muß de
Paſſagier ſelbſt acht haben, und deſſen Verwechſelung und Br
luſt zu verhäten fuchen, wenn fid nicht der ESchirrmeiſter ode
Poftiflion durch Annahme eines befonderen Trankgeldes jr
Verwahrung verbindlich gemacht hat. 7) Das Tabakerauha
iſt auf dem Poftwagen verboten; auch ſoll feiner flugadt
oder kranke Kinder, großen Raum einnehmende Basıkı
viel Schießpulver und Hunde mitnehmen. 8) Die Site di
dem Wagen werden nach dem Einfchreiben angewieſen, vie
ftalt, da der mit der Poſt von weiter hergekommene banhın
zug von allen andern behält, fodann der zuerſt eingeſchticher,
"dann der zweyte u. f. w. der am wenigſten bezahlende de
den vorlegten, der unentgeldlich mitreifende aber ben |
ten Pag erhält. Zur halben oder verminderten Onajen
koͤnnen nur unvermögende Perfonen u.ıd Kinder zugelaen we
‘den; poflfcep veifet niemand, als mit ausdrüdkticher Erlan⸗
niß des Generals Pok: Amis. 9) Rein Poſtwagen wi
Poſt. 6. Reitende Pol. HL Extra⸗Poſt. 485
Kugme or Stunde auf jeder Station ich verweilen, Anke -
die. Paſſagiers verbunden find, nach dreymaligem Blaſen des
Poftiliions ſich aufzufegen, oder zu gewäptigen, daß ihre Say.
hen wieder abgeladem werden, ob fie des map Dohaeh
bes verluftig gehen, ..
Poſtweſen. G. Akne Veen; Die werben
‚ebenfalls vom Hof⸗Poſt⸗ Amte aus erpedirt, nehmen aber
nur einfache Brieſe mit. Gtärkere Briefe konnen zwar auch
durch die‘ reitende Poſt verfandt werben, jedoch der Abfender
- muß für jedes mehr wiegende Lord, das Porto entrichten, und
u demn Eouverte bemerken: mit der rektenden Poſt.
- Poftwefen. H. Exrtra⸗ Poften. Duſe werden
ebenfals. im Hofe Doft : Amte beftellt, und die ankemmenden
fahren hen einem felbft belichigen Gaſthofe an. Sie follen auf
jeder Station in großen Städten in a Stunde, auf Heine
oder Nebenrouten aber in 1% bis = Stunden abgefertigt wer⸗
den, wenn dis Exrtra⸗Poſt nur aus einem Wagen beitehe.
Da jedoch die Neben: Gefpanne der Pofthalter,. beym gleiche
\
jeitigen Ankommen mehrerer Extra: Doften, oft nicht binrek
hend find, fo werden Reiſende, welche mehr als.cin Geſpann
gebrauggen, wohl thun, durch einen Laufzettel die näthige Au:
zahl Pferde voraus zu beftellen, da diefe alsdann zur beſtimm⸗
‚sen Antunftszeit ſchon angefchiert ſtehen muͤſſen, um im einer
halhen Stunde vorgelegt zu werden. Vleiben bie Reifenden
‚länger aus, fo müflen fie jedem beftellten Poſtillion a gr. Wars
‚tegelp für jedes Pferd und jede Stunde, unb zwar von ber
gten Vierteftunde an gerechnet, vergüten. Die Anzahl der zu
‚nehenden Pferde IE dahin feſtgeſetzt: 1) vor einer halb⸗
verdeckten Chaife ımd einem Wagen von ähnlicher Leiche
‚ser Bauart, mit einem halben oder gar feinem Verdecke, und
mur mit einer Perfon und einem Koffer beſetzt, a Pferde, —
mit a Perſonen 5 Pferde, — und mit 3 Perſonen 4 Pferde.
ga
a6 ve ßefls HL Erna pop. .
8) vor einer weyſchigen zugemachten Kutſche mit
obere Perſonen g Pferde, — mit 3 bis 4 Petſonen / Pferde.
g) vor jeden vierfigigen Wagen, offen oder verbedt, mi | |
» ig 5 Perſtnen Hefegt, 4 Dferde, — mit 4 Perfonen sDie |
de — und wenn die Perfonenzaht fich bis 7 belaͤuſt, 6.Pfatt |
‚and. 2 Poſtulions.Iſt ein folder Wagen uͤberdieß mais ſchre
rem Gepaͤcke belaben, ſo muͤſſen 8 Pferde genommen und fe
zabft werden. Jeder Domeſtik iſt als eine volle Perf,
Kinder unter 6 Jahren find zwar gar. nicht, jedoch TE.
ber, von. 6 big 19 Jahren für eine Perſon, ein Sind
über ae Jahre aber für eine ganze Perſon ya de |
nen. — Kein Poftamt ſoll eine Extra⸗ Poſt mit mehren de
wenigern Pferden fortſchaffen laſſen, und wenn letzteres at
Bezunſtigung des Reiſenden etwa geſchehen möchte, fo dal
weder die geſetzliche Zeit zur Fahrt gehalten werden, nd die
ſolgende Station verpflichtet feyn, eine gleichmäßig gering |
Oferdezahl vorlegen zu laſſen. Kür jedes Extra⸗Poſtpferd ud
‚ jede Meile werden Cin’fo-feen der Zahlungsſatz bey hohen Be |
traidepreiſen nicht erhöher iſt) g gr. eben fo viel für jede au
Oeiten ndthige Poſtpferd, Waageme iſt er⸗Gebuͤhtenuſ
mittlern und Eleinen Poſtaͤmtetn 2 gr. im Haupt⸗ und gwſa |
Sandelsfiädten 4 gr. für jeden Wagen, und Spywiergel |
(die Reiſenden mögen den Wagen gar nicht oder von ihren de
bienten ſchmieren faffen) eben fo viel bezahlt. Lelhet ein db
zſender die Kaleſche des Poſthalters für die feſtgefetzten 65 |
pro Statton‘, ſo darf. fein beſonderes Schmiergeld genmm®
werden. - Die Tranfgelder für jeden Poſtillivn find anf 5 OR" "
ſchen fuͤr jede Meite feftgefegt. Außer diefen Gehädren nf
fen die Reiſenden much Die Zoll, Brucken- und Chaufer-&
"der entrichten. - Jede Meile muß anf der Chauffer in ı Etat |
de, auf guten nicht chauffirten Wegen in 12 umd auf ſchleqcher |
"Wegen in 35 Stunde zuruͤck gelogt werben. De pafilin |
daͤrf unterwegens nur einmal, und zwar nur auf fehr —*
Poſt. I. Erna Polen. : . 469
Gtationen, beſchwerlichen Wegen oder ‚dep Übler Witterung
anhalten, um die Pferde zu füttern oder zu traͤnken. Da jer
dem Ertra⸗Poſtreiſenden frey ſteht, von der. Wohnung abzu⸗
fahren, oder ſich dahin bringen zu laſſen, ſo wird in den Re⸗
fidenzftädten, und alfo auch in Berlin, wegen der won den
Thoren oft fehr’entlegenen Wohnungen, noch.eine Meile mehr
(Mille oder Poße royale.). nebft dem doppelten Betrage des
Poſtillions Trankgeldes bezahlt. Dagegen kann. der Reiſende
13 Stunde mit der Abreife zögern, muß aber für jede folgen»
de Stunde dem Poftillion 2 gr. Wartegeld fuͤr jedes Pferd ver⸗
guͤten. Keine Ertra : Poft darf ohne Gouvernements⸗ ⸗Paß aus
Berlin, Breslau und Koͤnigsberg lortgeſchafft. werden. Ein
Reiſender iſt befugt, zu verlangen, daß in ſeiner Gegenwart
im ‚Stra: Poſtbegleitzettel die Ankunftss und Abgangszeit ber
merkt werde, auch, kann er darin feine Befchmerde über etwas
nigen Aufenthalt ıc. niederſchreihen. Die Mitnahme von vera
fiegelten Packeten und Briefen, iſt den Ertrapoft:Reifenden eben»
fals verdsten, Kein mit ErtrasPofipferden in Berlin ankom⸗
mender Reiſender, darf mit Lohnfuhre wieder abfahren, wohl
ober mjt,eigenen Pferden; in anderen großen preuß. Staͤdten
kann er fi A der Lohnfuhre aber nach einem dreptägigen und
in kleinen Staͤdten nad) einem ‚24 ſtuͤndigen Auffenthalt bedie⸗
hen, — Wegen Extrapoſtmaͤßiger Verſendung von Waaren
iſt vom ‚König. General⸗ ⸗Poſtamte zwar nichts verordnet, als
sin dag Verhaͤltniß der Soche bringt es mit ſich, daß es wohl
rlaubt iſt, Waaren und Guͤter zu dieſem End⸗ den Koͤnigl.
Hoſtaͤmtern aufzugeben, die vermoͤge eines mitzugebenden Be⸗
leitzettels ſolche, eben ſo geſchwinde, wie die Perſonen ſelbſt
u befoͤrdern verbunden ſind; nur verſteht ſi ch hierbey, daß
uf die Ladung von 200 bis 400 Pfund zwey Pferde, über
bis 600 Pf. 3 Pferde, über 6 big goo Pf. 4 Pferde, und
ber 800 bis 1000 Pf. 5 Werde genommen, aud) das Kale⸗
den > s, Wegemeiler— ZE und Schmiergeld von ‚jeder Starten,
476 Poſt. LT. Teuerlers. K. Eſtafetten.
fo wie dad ganze Meilen⸗Poſtillion⸗ Trankgeld aller Otatiouen
bis zum Veftitemungsott, gleich bey ber Aufgabe bezahlt wer:
den muß; giebt abet der Verſender zur Escortieung beſendert
eine ledige Perfon mit, fo wird folche cenfalle zu iso Fon
Fracht gerechnet.
Poftwefen. I. Eouriers, Haben fofgenbeR in ie
merken: ı) Die Conriers, welche fih nicht im Gefolge eined
herrſchaftlichen Wagens befinden, bezahlen pro Pferd und Meb
fe ı2 gr. und an Pofttliion s Trankgeld für die Meile zgr. Sie
möffen bey der Pferdewechſelung, ohne vorhergegangenen
Lanfzettel, nicht länger als 5 Stunde, nach vorbergegangenem
Laufzettel aber nur Stunde aufgehakten, und die Meile in
3» Etunde gefahren werden. 2) Kingegen die Couriers, wel⸗
che ſich im Gefolge eines herrfchafttichen Wagens befinden, zehe
(en, wenn fie beym Wagen verbleiben, für das Pferd extee⸗
poſt⸗ maͤßig; fobald fie aber vorausreiten wollen, muͤſſen fe
einen Poſtillion bey fich haben, und für jedes Pferd pro Dieiie
2 gr. Couriermaͤßig und des Poftillions s Tranfgelb die Delle
mit 3 gr. bezahlen. 3) Jedem veitenden Courier iſt eriunkt,,
das Pferd des Toftillions, welcher ihn führt, mit einem Fell
fen von 40 Pfund zu beladen. 4) Ueber die Konriermäßige
VWerfendung von Waaren, findet fich zwar feine Werorbunng
bed Königl. General⸗ Poſt⸗ Amts; wenn folche aber verlangt
wird, fo muͤſſen eben fo wiel Pferde als bey e
Waaren » Berfendungen genommen werden, und außer
Ratefchen :, Waagemeiſter⸗ Echmier s und Poſtillion⸗
geld, die Meile pro Pferb- mit ı2 gr. bezahle werben.
gen wird die Meile in ı Stunde gefahren.
| Doftwefen. K. Eftaferten. Die Abfertigung
Eftafette muß ohnfehlbar innerhalb 4 Stunde auf jeder
tion, und der Ritt die Meile in ı Stunde geſchehen.
Meile wird mit 12 gr. an Neitgebühren, und da wo die
Relung geihehen, an Erpeditiong: Gebühren ber Particulict
Peſt. L. Poſteurſe. 471
Efafette, noch befonders 1e gr. bezahlt; wohingegen für die
Erpebitien einer Eſtafette in herrſchaftlichen Angelegenheiten.
nichte angerechnet werben darf. Die Ladung, welche einer Eſta⸗
fette mitgegeben werden kann, und in einem Zelleifen oder
Brieftaſche beſtehen muß, ift zwar vom Generals Poft s Amte
nirgends beſtimmt, Tann aber zo Pfund betragen. Zur Hals
‚tung der Stunden wird den Couriers und Eftafetten ein Paß,
den Exrtra⸗Poſten aber ein Begleitszettel zur Abfchreibung der. .
Zeit, an weicher fie abgegangen und angetummen find, ben zu⸗
ruͤckgehenden Poſtillions aber ein Schein über die Zeit, welche
fie auf der Tour zugebracht, mitgegeben. Haben die Poſtil⸗
kions die feſtgeſetzte Zeit nicht gehalten, fo zahlen fie für jede
verfäurhte Biertelftunde Hgr. zur Poſt⸗Eſtrafcaſſe.
Poſtweſen. L. Pofleurfe, oder Ankunft 26.
gang ber Poften nad) ben Laͤndern.
No. i. Die fahrende Poſt nah und von Dress
lau. Geht ab: Montags und Freytags Vormittags um 11 Uhr.
Kommt an: Sonntags und Mittwochs Vormittags. Kommt
.an in Breslau: Treptags und Dienſtags Mittags; geht as
in Breslau: Mittwochs und Sonnabends Nachmittags um
4 Uhr.
To. 2. Die fahrende Poft nah und von Bress
tan Aber Hiefchberg, geht ab: Sonntags und Donner
ſtags Vormittags um 10 Uhr; fommt an: Sonntage nnd Dons
nerſtags Vormittags. Kommt an in Hirſchberg: Mittwochs
und Sonnabends Morgens; geht ab in Hirſchberg: Dien⸗
ſtags Abends und Sonnabends Morgens.
To. 3. Die fahrende Pol nah und vonCott
Hn8, geht ab: Montags und Freytags Abends um 7 Uhr;
‚tommt an: Dienftags und Freytags früh. Kommt an in Cott⸗
bus: Mittwochs und Sonntags Vormittags; geht ab in
Cottbus: Sonntags und Mittwochs Nachmittags.
Mo. 4 Die fahrende Poſt nah und von Dress
aa Poſt. L. Poſtcurfe.
den, zeht ad: Dienſtags und Somnabenbs Weraiugs;
lxrmmt an: Montags und Donnerſtags Dlittage. Koum an
in Dresden: Donnerſtags und Montegs Vermittagt; at
"dort ab: Geonnabends und Dienſtags Vormittags um soll.
. Me. 5.: Die fahrende Poſt nad und. von Er⸗
furt über Halle, geht ab: Sonntags und Mittwoche icih
um 5 Uhr; kommt an: Montage und Bonueeftags Abene
Kommt an in Halle: Montags und Donnerſtags Wendt; ia
Erfurt: Mittwochs und Sonnabende Morgens. Geht eb in
Erfurt: Donnerſtags und Montage Morgens um alien
Halle: Sonntags und Mittwochs feib um 5 Uhr.
t Me. 6. . Die fahrende Poſt nad und sonen
enwalde, gebt ab: Mittwochs und Somabends Moni
um 7 Uber; kommt an: Montags und Donnerſtags Ball
- Kommt an in Freyenwalde: Mittwochs und Sonne
‚Abends; geht dort ab: Montags und Donnerfiage Day
um *Uhr. , |
Mo. 7. Die fahrende Poſt nad und ver
Gäfrom, geht ab: Sonntags Mittags um 12 Mprumür
verſtags Morgens um 7 Uhr; kommt, an Dienſtege si
Sonnabends Abende; kommt an in Guͤſtrow: Dial
Nachmittags und Sonnabends Vormittags, und geht den
wieder ab: Sonntags und Donnerſtags Abenda. |
Mo. 8 Die fahrende Poſt nad und vondı®
burg, geht ab: alle Tage Morgens umg Uhr, ufehr
tags, und kommt an ebenfalls alle Tage Vormittags, außer Did
wochs nicht. In Hamburg geht fie gleichfalls alle Tage cz
und kommt alle Tage an, nur nicht des Sonntag. '
Me. 9. Die fahrende Poſt nach und von Fl
nigsberg in Preußen CO: Preußen) burg Pe"
mern, geht ab: Sonntags and Dounerſtags Vorwittagi 19
zı Uhr; kommt an: Sonntags und Mittwochs Bormittagk
Kowmmt an tu Königsberg: Sonntage und Donnerſtage Tate
|
Peſt. L. Pimp — m
weissen und geht daſelbſt ab: Sonntage und nz
Abends. am 6 Uhr.
Na. ꝛo. Die fahrende Poſt nad und von. ren |
nigsbers in Preußen, We.» Preußen) durch die
Meunsank, geht ab: Montags und Freytage Vormittags um
-20 Uhr; tom an: Montags und Donnerſtage Vormittaga.
In Konigsderg kewmt fie-an. benfelben Tagen an und geht
and fe ob. -
Re. 11. - Die. fabsonte Der: nee: und von
Leipzig, geht ab: Sonntags und Mittwochs: Morgens um
HUhr; kommt an: Montags und Freytags Machmittags In
Leipzig kammt fie an: Montags uud Donnerſtags Dachte, uud
geht abe Mittwochs Nachmittags um 3, wıd Genahenns
——
ce No. iſ8. Die fabrende Pot nach und on
zu ckenwalde, geht ab: Sonntags und Mittwochs fruͤh um
5 Uhr; kommt as: Montags und Donnerſtags Abenss In
Auckenwalde kommt ſie an: Sonntags und Mittwochs Nachmitı
tage, nun geht ab: Wertese und Dennaſiagẽ Vormittags um
ri
Mo. a3 Dis fahrende. Poſt nad und von ©.
derborn, über Burg und Halberſtadt, gehe ab:
Montags und Donmerflags- früh, im Sommer um 5 und im
- Bunter um 7 Uhr, bommt an: Mittwochs und Sonunabends
Morgens. In Peberborn koͤmmt fie au: Freytags und Mon:
- ‚1094 Vormittags, und geht ab: Freytags und Montags Mittags.
Mo. 14. Die Journaltere nad und von Pots⸗
danm, seht fe wohl hier. als in Patsbam tAglich zweymal ab,
nomlich Morgens wn 7 und Dittags um as Uhr, außer
Mitwochs nur zu Mittage. Chen fa kammt fie — um
as mb Abends um 5 Uhr an.
| No. 15 Die fahrende. Pok- nah. und von
Salzwedel, (Alt: Mark) .gcht ab: Dienkags-und Frey⸗
s
47a Ne. L. Poflanfe
dage Morgens um7 Uhr; kommt an:- Mittwochs unb Gpunas
bendse Abends. Mach Salzwedel kommt fie: Dennerftuss uub
Sonntage Morgens, und geht wieder ab: —B—— ——
ka-und Donnerſtags Nachmittags um 4 Uhr.
Mo. 26. Die fahrende Poſt nad und von
Btertin, über Drenzlomw, geht ab: Montags und Frey
⁊ags MorgensumgUhr; kommt an: Sonntags und Mittwochs
Morgens. Nah Stettin konunt ſie: Montags und Greptags
MBermittags, wid scht wieder ad: Sonntags und mans
Morgens um 7 Wär.
Mo. ı7. Die fahrende Por nah und von
Stettin über Schwedt, geht ah: Sonntags und Dous
nerſtags Vormittags um zo Uhr, kommt an: Montags und
Donnerftags Abends. Nach Stettintommt fie: Mentags uud
Breytage Nachmittags, und geht wieder ab: Sonutags mad
Mittwochs Worgens um 7 Uhr.
18. Die fahrende Pol nah und von
Warſchau, (Sud: Preußen) geht ab: Montags umb
Freytags Nachmittags um a Uhr; kommt an: Gountags unb
Mittwochs Vormittags. Nach Warſchau kommt ſie: Sonutags
und Mittwochs Abends, und geht wieder ab: Montags und
VDonnecſtags Vormittags um 10 Uhr.
Ro. 19. Die fahrende Poſt nah und von We⸗
fel, geht ab: Dienfiage und Sonnabends Abends um 5 Uhr;
kommt an: Montags Abends und Freytags Bermittags. Nach
Weſel kommt fie: Mittwochs und Sounabends Morgens, mb
-geht wieder ab: Dienſtags und Freytags fh.
No. 20. Die reitende Pol nad und von
Dreslau, geht ab: Dienflage und Sennabendt um 9 Uhr;
kommt an: Dicuſtage Nachmittags und Oennabendea Bermit:
tags. Mach Breslau kommt fies Donnerſtags und Mountage
Dachte, undgeht wieder ab: Sdantags Medagt um 5und
Deommentags fraͤh um 4 Uße. . Ä
Voſt. Ei Woflbiefe "7a
ME auä Die reitende Def nad “nd vor
Dirssden; geht ab: Montags und Froytage Morgens um 8
Uhr; kommt ane Dienflags und Footage Abends. Mad Drei
des kommt.fie: Dienflags und Seunabends Wormittags, und
geht wieder ab: Montags und Donnerstags Abendsum olıhe.
Me. 22. Die reitende Noſt nad und von Em⸗
merich, geht ab: Dienſtag und Sonnabend Abend um 9
"Uhr, kommt an: Gonntags und Mittwochs Mittage, im
Winter Abends. Nach Wei kommt fie: Gonnabends und
Mutwoqhs Rechte und geht wieder ab Sonntage und Don⸗
nerſtags fruͤh.
Mo. 03. Die reitende Bor nad und von Eos
furt über Halle, geht ab: Mittwochs und Gennabende
Abende um 8 Uhr; kommt au: Dienftags und Sonnabends
Abends. : Nach Halle kommt fie: Freytags und Montags fräß,
und nad Erfurt: Freytags und Montage Abends. Won Hals
de geht fie wieder ab: Montags und Freytags fräß, und von
Erfutt: Sonntags und Donuerkage Mittags. |
No. 24. Die reitende Poſt nad und von Ham⸗
darg, geht ab: Dienſtags und Sonnabends Abende un B
Uhr; kommt an: Sonntags und Donnerſtags Nachmittags.
Nah Hamburg kommt ſie: Donnerſtags und Montags Vor⸗
mittags, und geht wieder ab: Dienſtags und Freytags Abende
num 11 Uhr.
Ne. 25, Die reitende Poſt nach und von Kbs
nigsberg in Preußen, (Of: Dreaßen) durch
Dommern, geht ad: Montags.und Freytage Abends :un
8 Uhr; kommt an: Montags und Freytags Mittags. Mach
Königsberg kommt fie: Sonnabends und Mittwochs Vormit⸗
tags, und geht wieder ab: Donnerſtags und Montags Mars
mittags um so Uhr.
- Mn: 26. Die veitende Bor nah und. von Ads
nsgsberg.in Preußen, (Weſt⸗-Preußen) durch die
—
476 Do. M. Einige Reiſerouten.
Bea: Mark, geht ab? Dienſtags und: Sonnabends Abends
um 9 Uhr; Tommt an: Dienftags und Sonnabends Bermit:
ange. Mad) Koͤnigsberg kommt fie: Sonnabends und Mitt
wochs Abends, und geht wieder ab: Dienſtags und Freytage
Bormittags um so Uhr.
"Mo. 07. Die reitende Po nah und von Leim
gig, geht: ab: Montags und Freytags Morgens um 8 Uhr;
kommt an: Dienfiags und Freytags Abends. Nach Lripzig
Lommt fie: Dieuflags und Sonnabends Bormittags, und geht
wieder ab: Montags und Donnerſtags Abende um 8 Uhe.
Mo. 28. Die reitende Poſt nah und von Ban
ſchau, (Sud⸗Preu ßen) geht ab; Dienflags und Sonne
vbends Abends um 9 Uhr; kommt an: Montags und Freytagt
Mittags. Nach Warfchau kommt fie: Sonnabends und Mitt⸗
wochs Abends, und geht wieder ad: Montags und Donner
ſtags Nachmittags um 6 Uhr.
Poſtweſen. M. Einige Reiferouten.
NB, Bey jeder Route von hier aus wird eine Meile,
eder mille royal mehr bezahlt.
1 Bon Berlin nach 8b Pinnew . . Pr
. nigsderg und Memel Leppin. a —
: durch Pommern. ' Erin . . 2 —
Werneuhen . SE Meilen. Ebslin . . BE —
Sreyenwaldte . 3 — Bahn . . 13 —
Sndeg . A > Shuame .. 4 —
Königsberg in Str . . io —
der Neumark 3 — Lupow. BE —
„Dahn. 81 — Lauenburgz. 83 —
Pyriz...83 — Goddentaun 15 —
Stargard 5 — Neuſtadt32 —
Dafoım . . 2 — Sb... —
NMauadtt . 5 — Dar . —8 —
Date . . SE — Difden . . Oo —
—— — — —— — — ——— — — —
Vogelsdorf 3 Meilen. |
Minheerg . Bo .
E . . —
Cuͤſtrin |
Balz. 5 —
Landsberg an
der Warite 5 —
Beiedcbng .. 8 —
Drieſen 8 —
Filehne 33 —
Schoͤnlanke 34 —
Schneidemuͤht3 —
Seabionuf . 5 —
Nedi.. 8 —
Somit . 4. —
Dop: M. —E
Weilen
Warienbarg
Elbing... dk —
Truntz. en r
DBraunsberg :.. BE. m.
Hoppendrun ..si. —
Vrandendfurg .5 ; —
Koͤnigsberg oo —
92 Meilen.
Midden ....:
Schwargert , !
Di 3—
113 Meilen,
I, Bon Berlin nad
Königsberg durch die
Neumark. |
477
Oftomejfe . a Meäten,
Em . .„ 4 —
Stamm . 45 — .
Marienwerder Ei; )
Riefenbung .. BE. ..
Prenß. Mark gE : mn 2
Preuß. Holland. 4.1 me
Muͤhlhauſn 8: iu \
Brannsberg BE: ..
Hoppenbruch 2 —“
Brandenburg53 —
Korigsberg BER 3
854 Meilen.
HL: Bon Berkianaß
Breslau. |
Bogelödorf . 3 —*
Eggersderf 82 —
Frankfurt a. d.O. —
Bibihn . 3 —
Croffee.. 58 ee !
Gruͤnberg ET
Wartenberg : SE-- —.
Neftättel . A —
Doltwig . » A 2.
Laͤben a—
Parchwiz. SE —
Namat. .. Be
Breslau 2. 44 —
443 Meilen.
Ober IV. eine ‚andere
Tour nach Breslay.:
Koͤpenick. 25 Meile.
Erkner 8 —
Ziapegwaie . 34 Bel VAL Ban Berlin ud
Feantfurta. d. O. 42. ii: Salle,..
Biehichen,, . „Eh: Big Treueubrie⸗
Croen !.. 3. — hen wie ben
Naumbuße .. 4. m“ Seipiig- .. 9 Meilen.
Sn . 5 mi? Bose. 23 —
@pottau; „di. Koswig 4 —
Bumyluz. 5... Deſſau 5 3 —
Daynal : » 3... Rad⸗gaſt 3: em
Liegmi A — De - u. 8 —
Nmal ,. 4 € — 2231 Weile.
Buedlau : ». HE — VOL Bm Berlie a6
tn. AB Dee Weſel.
v. Ben: Bertin nach Zehlendorf. = Meet:
Dresden. .:. Porta » 8 o —
Mitteumaide . 2 Me * Grfhak -» 3 —
Seutd... YE. — Brandenbarg 2 —
Ludau 5 =: Bil ... Bi —
Eranenmldle . 8. — Hohenziatz. a: *
Eiawern .5 .— Mein . » SE cm
Großenhaun 8 — Magdeburg 2 —
Diebe. ., 4 — Wansichen . DE —
— —218 Meile. Heimersihen . a 3
VE: Bon Berlin na Hatberftadt . —
Leipzig. Zill. 83 —
Zehlendaerfß. a Meilen Horenburg. BE —
Potsdam. 8. — Beinum u ap
Bi. ht Meinen. 3 —
Treuenbriegen 23 — Hiidesheim os —
Wittenberg. 47 .. Eye x 2.05 cm
‚ Din .. 4 — Hehnſen z —
Lip 4. Divmdol . s4 —
Zu gız Wels. Ludhbden 3
Pof. M. Einige Keiferonen.
Münden: -
s Meilen.
Nehme - BD:
Herſord 44. 7
Bilfld. „. a4 —
Neukirche 33 —
eipeſtadt.. ME =.
Huldrop 3 —
Hamm.83 —
Luͤhnen. do —
Den on — —
Vutbaum —
Bil . 0. SE —
78- Meilen,
XI. Mon Berlin über
Burg nah Magdes
burg und Halberſtadt.
Spanbau a Meilen.
Wuſtermatt 2 —
Brandenpurg 4 —
Geuthin 44 —
Sur .. 33 —
Magdebug . 33 —
En... —
Halb erſtadt 35
263 Beim,
X, Bon Berlin nad
Hamburg:
Boom . 3 Weile.
Fehrbelin 4 —
Bifterhagen . 5 —
St ..1 —
Suse . . 3 —
Palbarg , . a —-
Stralfund
473.
Legen ... SH Meilen.
Lübben . . 6 —
Boitenburg ao — .
Eihebug .. 4 —
Hamburg. —
“372 Meilen,
XI Von Berlin nad
Braunfgmweig und
Dannover:
Bis Halberſtadt
wie bey We⸗
ſel..86 Meilen
Klum . —
Wolfenbüttel . 3 —
Braunſchweig —
Peyne 3 —
Burgdorf a
Hannoder 8 —
414 Meilen.
XI. Bon Berlin nad
Stettin und Straß
fund. ’
Oranienburg . 4 Meilen.
zittern . A —
Templin . 82
Drew . 4
Eden . 4
Stettin
Sollenwalde . 8
Udermönde . 5%
Aullam . . 4%
Greifswalde 4
111111111
=)
5
4
‚480 Poſt. N. Euetfernungen.
XI Bon Bertin über Eye... —
Poſte nach Warſchau. Kleczewo. —
Bis Fehlt m : . ' Some .: BE —
der Oderwie nach VDabliak2 —
Breslau .. 122 Meilen. Klodawa 83 —
Drofien . . 5 —BGlasznowh · BE —
Zilenzig , . ⸗et — Kamine . 2
Weſeritz .. Ho Ki . . 8 —
Shin . . id — Mntewie win
Pine . : 4 — 2) ' Su Zu
Bytthyn . . mE Sch - a —
Mile... do — Bine... BE —.-
Shwerfns : 15 — . Wafbu . 4 — Ä
Koſtrzin .. 1x — 70 Meilen.
Weʒeenia 38
Poſßweſen. N. Entfernungen ober Meilenweite
ber nachfolgenden Orte von Berlin, Brieſporto⸗Be⸗
trag, und Abgang der Poften dahin, nach deu vo
benden Poftrourfen. Die in der legten Linie gefegten Fam .
mern, weifen den Abgang der Poſten dahin an. Das Fr. dep
den Destern jeigt an, daß der Brief entweder ganz, oder Os
an den dabey bemerkten Ort, frankirt werden muß. Da >»
(oder per) bejeichnet den Ort, über welchen der Brief gehea
muß. | ..
ot, Brief:
_ Bon Berlin bis Meir|Perto.| Mach den Crur
- . Be. : No. -
UNERERED v o BVee
acer FE Weſel oo 1"4 19. 92.
gfan . 19% 83 5 2
der 56, 5. 19. a.
I Ense enisscasinpr nf - 7, 9. 20, 25. mh °
Alsleben p. Halle ® 7-3 5 8
Altena p, * erlopn en 7% 19. 22,
Altenburg” . . "1 g64 3 Zu. GE une
Poſt. N. Entfernungen. Agı ,
,n
u Krief⸗
Ben Berlin bis Mei) Port | Nach dem Courſe
j Sr. No.
EEE | GEESEERGEES ——
Imon⸗ 331 318.
Anerdam | p. Emmerich Fr, |; 6 | 19. een.
Andernach Fr. Duberfiae
19. 28,
An pande 210, 3 17.
. 52 5. 23. 27.
Antoerpeni Fr. ®efl . Ironil 4 19. 92
Aoſto Er. Augsburg 1482| 8 119. os,
Appenzelf Fr. — ui9, 4.119 22.
—* eeäl 415.
Arnſtadt F Halle 593] 43.23.
Arys p. ung 91 8 | 10. 25 86.
Afcha enburg 173 4 15. m. os,
Aſchersleben 3131 3 |ı9. :e,
ugeburg 73] 8 | 5. 19. 28,
Aums p. Halle 5363| 43 | 5. 25
Aurich . 733 ” 19. ' 89,
Auffig p. Dresden Fr. . sl 5 |4 sı.
Ardignon Fr. Weſei [722 4 19. ag.
Baden Fr. Duderftadt . BI 4 ‚19 on,
Bamberg Fr. Duderftadt 505] 4] 5..19. 20,
VDarcelloña Fr. Maf font 2272| 65 | ıd. oe,
VBartenſtein p. Heilsbers 8651 73 110. 46.
Barıth . 73] 22) 4 91. 97,
Bafel . [1064| 10 | 19. ee,
Baugen | 4 18. 3.
Baponne Fr. Bei . 2402| 4 19. 22,
rend — 51 53|5 83 97.
eelitz 62| 13 5. aı, 14.. 19, 28,
— | 2103| 15 | 9,
Chefin 71 4 19. 25.
—8 hr. Heiße . 1675| -53 | 2. 20,
Sa 324| 38 | 13. 19. 09.
Berlinichen p . 20 | 3 | 9. 10.85. 06,
Bernau . . . 5| 9.
enbug . . ae 25, zo,
Beſan con Fr: Weſei . 1184) 4 |jıg. en,.
Beuthen p. Neuftädtel . 291 4 | 1. 20,
Beut hen > . Tarnowig . 6842| 53 |ı. 2. 20,
Bialyſto 1103) 22 118. 8.
Biel Fr. Duderſtade 1151 4_|ıo 92.
Bielefeld . . 56 | 33 lıg. oe.
iels . 1035} 208 | 18. 28.
Virnbaum p. Drieſen 29àl 340. 6.
‘
e ı
488 | Pol. N. Entfernungen,
Don Berlin bis |Meit,
" Sifhofsburg p. Heilsberg 90:
Bif ofaftein p- geilebers 8047
Diasty p- Kali bı | 53 118. 48
Qieierode B, Eid . 9. 5 119 8%
Bochum p. ühnen 7553| 44 119 2.
Boetzow 3] 117.8
Boitzenburg 8035| 2}
Bologna Fr. Kusbug . 157311 8 | 19. 80.
Bonn Fr. Ref . 0 gyoi 4 22,
Bogen Fr. Duderftadt 5) 4 | 5 19 00.
Bourdeaux Fr. Weſel. 21334 4 | 19 28.
Brandenburg . . 91 ı& |ı15. ı9%
Brandenburg p- Braunsbers | Bı | 63 | 9. 20.150.
Branst B: afhaun . 1002|: 12 118. 28
Braunsberg 79.1 5%- |g. 20. 25 5%
Draunfäweig W 332] 4 -Jıg. zu
0 604 . 4 10. 22.
Srescia Fr. Duberftadt . 1423| 4 119. aa.
Breslau - 0. "143 4 | 2.20
Breſt Fr. Wefl . « 2154] 4 |ıg. 22
rieg . o [0 50: 43 ı. 8, 80.
Briren Fr. Duderftadt . 1052| 4 |5. 19. 2%
Drod p. Warſchau. 9:4| 10 18. 28
Bromberg . 4731 4. 1x0. 26
Brünn Er. Reiſſe 695) 55 | ı. 80.
Brüffel p .Weſel . 0%) 4 I19. 2%
Summer Fr. Dudesftabt 1004) 4. | 19% 28
oje eo 61} 63- 10, 26.
gub litz p. Coͤslin . 443) 45 | 9. 25
En Poſen 3593| — 18. 28-
Buͤcke ug, Minden . 5:4 4 5 13. 29. 06
Vühren p. Lippſtatt. 65 | 4, | 29 2.
Bünde p. Herford . 463] 48 |ıg. 2.
Buͤtow p. Stolpe . 553] 48 19. 85
Su. . N 133] 3] 8.
0 165 8? 25
uröftall p Stendal . go | 3 |] as.
—X p. Sale . sed 4: I 5 25
Butzbach p Eifenah . 623) 4 1 5. 19. 2%
Cadix Fr. Mafeyt . 4124) 65 19. 2%
Calais Er. Wefel . 185) 4 [19 28
Calbe a4 | 8 19. 2
Camen p. Hamm . | 45 Jıg, 2%
- Eamenz p. Srantenftein , |. ↄ20.
Poſt. N. Entfernungen. 483
Briefs
„ Bon Berlin bis Mei.|Porto | Mach dem Eourfe
5 „Sr. No.
Sarlsbad Fr. Aufig . 3384| 4 Jı9. me.
fd :. . . 4853| 5_ J i9. 22,
elle p. Halberſtadt 39 | 42 119. oe,
harlastenburg 0. 2 3113.05 .
ur Fr. Duderfiadt . 1264| 4 |jı9. 22,
Soblenz Fr. Duderftadt . 7644| 4 119. 28
Cobur . . 42851 4E | 5. 19. ae.
Coͤlln Fr. Bf . . 87 | 4 |ıg. 22.
Eönnern p. le . . 7 | 3| 5 03
Cöpenid - . . . 181 2 a.
Coͤrlin 3551 3 19 85.
Eöslin - . . . 5393| 33 | 9. 25.
Loͤthen - . . . 1053| 2 I 5 83
Kolderg - - - 0. s6| 33 19. 85.
Colmar Fr. Dubderftadt . 9981. 4 |19. ae,
Eonftantinopel Fr. Neuftadt 126751. 55 | 1. So.
Eonftanz Fr. Duderftadt 8731| 4 119. as. „
Sopenhagen Fr. Hamburg 9 5 |&. 24
11) ) TE 144] 2 |5. 83.
Cottbus 181 2 ı 2 3.
—A Fr. Duderſtadt 7531| 4119. as.
Iro en . Yo o 18 8 1. 8. 80,
Luͤſtrin « . . ı2 ! 13 Iı10, 86.
Kulm v . . 545 5 10, 26,
Mmbch .» 0 “1a 44 |5 SB. 27
Inimfee p. Cum . . 6741 55 Jıo. 86.
Fushauen Fr. Hamburg 5331| 3 |8. 24
zenſtochau 69 651. 80.
Dahme p. Baruth 1031 24 |4. a1. 27%.
Yang . . . 6715 ı9% 85.
Samfldt . . . 7041 7 |5. 19. 28.
Vemmn . . . 224] 35% 116. ı7.
)eſſau . . . 1751 215 23
Jetmold Pr .58 2 |ı9. 22.
dillenburg Fr. Duberfiadt | 6532| 4 | 5. 19. 2%.
)onauwerth Fr. Duderfiadt | 6632| 4_ } .5. 29. MM.
Jortmund . . 713] 43 | 29 2m
Jortrecht p. Lühnen . zıl) 43 | 19. 2%.
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484 Poſt. N. Enrfernungen..
"Bon Berlin bis
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Düntirchen Fr. Emmerich
Düfeldorf » .
Duisburg .» .
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Freyburg Fr. Duderftad
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Fr. Neuſtadt
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Gardelegen .
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Brief:
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80 5 719 88 |
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1843| 4 19. 28
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Poſt. N. Entfernungen. 585:
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Bon Berlin bis Meil. 27*. Nach dem Courſe
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Horneburg. 4 * *
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4856 Def. N. Entfernungen.
Brief:
Don Berlin bis Meit —
Ingolſtadt 69 4
mnowrazlaw 51434 53
Anfprud Fr. Ken 9338| 8
Snfterburg . 1008) 7
Iſerlohn 3| 4
„Juͤlich p. Vefel - . 5| 4
liſch . . 5664| 5
u RE . 26)| 3
Kehl Fr. Duderfladt . 953 4
Kempen - . 553] 53
Kempten Fr. Duderfadt 83311 .4
Kletzke 1531. 2
Klodowa . 5651 6
Kontgsberg in der Neumark | 1e2l 2
Konigsberg in Preußen 8531| 55
Königslutiee — . il A
Konitz 49 54
Kyritz 12341 13
Landau Fr. Rheinhauſen 8251.7
Landsberg (Alt). 3 1
Landsberg a. d. Warthe i83141 2
Landshut Bunzlau 444
Lands ut Bayenl Duderſt— 6631 4
Langenſalz a 39 |- 5
Cauenburg p Boitzenburg 314] 3
Laufanne Pr. Duderftadt Iıeg | 4
gautern( Kapfere Fr. Duderft, 4
Leer 7331 6&
serie 1) 3
mberg Fr. Stamtom 1262|: 73
Lemgo . 57°, 43
—2 0 o 88 m
eo . . 6331| 5
Leyden Fr. Weſel 97 . 4
Liebau Fr, Memel . 1332| 3
nieberofe . . 1334. 8
Liegnitz 3732|: 4
Sindau a. obenfeeFr. Duderſt. 5644
ingen 72 | 4
tion Fr. Weſel 1423| 4
uppftabt . . 6e | 34
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Liſſabon Fr. Mafeyt . 8* 64
Livorno Fr. Augsburg 038) 9
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10. 26.
20. ad
Pof. N. Eitſernungen 487
Brief⸗
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Ven Berlin bis
Mach dem Eourfe
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Löwen Fr, Weſel . r 20.
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Sühben . . oil |
Luͤbeck . 394 27 4 21, 27.
Lübthene 11,
Lüdenfcheid . . 75 |»
ühnen . . 70 >, [9 2%
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Lüttich Fr. Weſel . 948 3%
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Magdebur ſey . —8 6 3*
88 r. Augsburg 143 22 | 23 29. RB.
Malapane p. Oppeln 59 8 ——
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r. Augsbur
Marburg in 3 93 333
Marienburg TE | 29. 9 ’
Marienmerder . 634 1%
Marſeille Fr. Weſel ni 5 [20 26.
Maſeyt Fr. . | 4, | 79 Mi
Maſtricht Fr. Weſel 872] 02 | 19- 28
Mayn, Fr. . . Tu re
Meinungen . . 72 7 19 88
fen . . . Aa z [5 9,%
Memel Hl 3 | 4% 2%
Memmingen Fr. Dubderftadt "758 B |9. 20. 45 86.
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Titan Fr. wemnel. m | 8
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1 8 I 9. 10.25.00.
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488 Poſt. N. Entfernungen.
U Brief⸗
Von Berlin bie 10.) Mach dem Eourfe
- . x o
| we .4 54 . 5 10. 820.
Montbeillard Fr. Duderftadt |jsı2$| 4 119. me.
Montpellier Fr. Weſel 155 4 119. me -
Moskau p. MemelFr. . 25 1 9.: 10. 25. 8
Muͤhlhauſen in Thüringen ‚& 5. 3.
Muͤhlhauſen a. Ill Fr. Duderſt. 410. 9.
Mühlheim am Rhein . B4| = jıg ze.
Mühlheim a.d.RuhrFr. Dudft. A| 19. ©.
uͤlleroſe. ı3 | 2.
Münchederg . . ı$ | xo. 26.98.
Muͤnſter 663 42 1 19. 28.
Münfterberg . . 5:4| 5 |a. 10. 20
Nadel . . 1043| 7 119. 22
Nancy Fr. Rheinhaufen 44) 4 | 1.92 00
Naugaıd . . 26 | 25 | 9. 8.
Naumburg p. Erofien . 234] 55 | 2. 2, 20
Naumburg p. Bunzlau . 3535| 4 | ®
Naumburg p. Kalle . eB| 33 | 5. 5
Meapel Fr. Augsburg . 2598| 8 | 19. 22.
Meidenburg . . 1721 8 wo. 86,
Meifle . .. 1564| 5 |ı. 920
Reufahrmaffer . Danzig 681 5 19325.
Meufehatel Fr, Suberfadt 1183| A | 9. as.
eumarlt . . 404) 4 | 2.8.80
Neuſtadt in Ober: Sıhlefin | 60 | 5 | 1. 20,
‚Meustadt : Eberswalde 63) 23 | 17%.
Meuftädtel. . . egi 3 |ı1. 20.
Norden , . 754| 73 | ı9 28,
Nordhauſen 67) 5119. 2
Nürnberg . . 543] 6 | 5. 19. 24
eis . . 483 65 1 2. 8 80
Dfen Fr. Neuſtadt . 1172] 53 | 2. 40.
Offenbach . 6 | 6 |ıg 2%
Dhlau . . 4821 A| 1.9. 20
Ollmuͤtz Fr. Neiſſe 715) 511. 20.
Oppeln 5631 5 | 1. 3. ao.
OQOranienburg. 441 16.
Orleans Fr. Well . 1553| 4 119. 22
Osnabruͤck. 663) 55 | 19. 28
Oſterode P- Goslar . 37) 4 | 13-19. 8%
Dfiromebte . . 504| 45 | 10. 2
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@&ua Fr. Augsburg . 1444| 8 | 29. 9%
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Drenlow . 1} * —* > 5500
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Rathenow . . 10dl 12 15. ”
Rattibor 0 . k 58 1. 20
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Rawicz 423 ai 1. 20
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Rügenwald eo. 444 3 9.
Ruppin, Alt und Neu⸗ 91.121 7.
Saalfeld P- Efut . 3565| 48 | io. 26.
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Salzburg Fr. Duder adt fi 10.
Galzwerel . ' *i 203 H 2 * Io *
Poſt. N. Entfernungen 189
Brief: \
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©r. No.
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Strausberg . .
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Bon Berlin bis
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Schafhauſen Fr. .
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Schmalkalden 40
Schmiedeberg ..a483
Schneidemuͤhl 351
Schoͤnebeck p. Magdeburg | 22
Schwedt o 0 13
Schweidnitz ® N) j *
Schweinfurt 45
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Schwerin p. Landsberg a d. W. as
Schwerin p. Lenzen. 31
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Seyne 119
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Soldin 0 . f 163
Solothurn p. DuberfladtFr. |ıı2%
Sondershaüſen. 34
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Spandau . . a
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Starmard — . 203
Stendal . . 16
Stettin 22
Stodholm Fr. Hamburg 4164
Srolberg .. . 34
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Stralſund. 3
Strasburg Fr. Mheinhaufen | 92
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Poſt. N. Entfernungen.
Von Berlin bis
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Simgar⸗ Fr. Duderjtadt 91
Tangermünde . . „ - 2
Tarnowik + 5, 673
Templin . . 108
Zeichen Fr. Neiſſe . 74
Thorn . . 544
Tilſi ilſit . 1082
Torgau . 16%
"Koulon Fr. Rheinhaufen 1903
Toulouſe Fr. Weſel
Treptow a. d. Rega.
Treuenbrietzen
Trieſt Fr. Neiſſe
Troppau Fr. Neffe .. 66
227
32
91.
Trient (Trento) Fr. Augsburg i
| 468
Tübingen Fr. Duderftadt 952
Turin Fr. Augsburg . ı71X
Uckermuͤnde 30 |
Ulm Fr. Duderftadt . 752
ER . . 70
Uſedo a7
Ureht Fr. Emmerich . yı2
Balence Fr. Wefel . 156%
Venedig Fr. Augsburg 158%
Berdun Fr. Wel_ - 1052
ogelddorf . . 5
Barmbrunn . . 413
Warfhau . . 783
Weener 72
Beilburg Fr. Duderflabt 654
Weimar . . 335%
Wernigerode . . 293
Weſel 78
Beplar Fr. Duderſtadt 623
Vida . . 673
Wien Fr. Neiſſe . 813
Wilna Fr. Preen 1413
Rinterthur Fr. Duderfladt 1123
Wismar . Sı?
Wittenberg . . 133
Wittmund . . 753
Witt ock ®. 16% "
Wolfenbüttel - o 323
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Briefs
— Mach’ dem Courſe
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498 Poll. N. Entfernungen.
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- Brief:
Bon Berlin bie Meil. ver Nach bem Coutſe
r. 0.
Te LI) U)
Morms Fr, Duderfladt 751 ..28,
Wrietzen . 7 * 3
Vuſteeen a. d. Doſſe nl 12) 8
8Wuſterhauſen (Könige) , 33, 1 E
ae .. . 8, 13 16.
i 3134 321 85.
Zelerfl 344 4 3 82,
zerbft . . so | 2 15. 2%
Zielenzig . . 172] 2 | 18. 28.
iefar . . 12% ıı 19. 28,
ittau ze j 431 2. 3.
oſſen . . 5 ‘ ‚x 4 21 27
lichen « . 24 | 2! | x. 20.
ürich Fr. Duderfladt . 1132] 4 1 19. oe.
Zweybruͤcken Fr. Duderftabt 863 41 19. as.
widau 0 . 130%] 43 | 5. 85.
wol . . I 7 Im.
Poſtſtraße ‚ im Berliner Viertel, eine Jortſetung be |
Heiligengeiſtſtraße, geht mit No. ı bey der Koͤnigsſtraße &%
bis No. 16 zum Mühlendamm, und zuruͤck bis Mo. 51, BM
die Sollen s und Probftgaffe. Sie ift 330 Schritte lang, m
Hemertenswerth find darinnen: No. ı das alte Koͤnigl. Pak
Haus, No. 15 das Prediger-Wittwenhaus, No. 16 das Epbram
ſche Haus von Dieterich erbauet, der Fiſchmarkt, die Fleiſch
ſcharren und die Micnlai: Kirche.
Potsdam, Immediatſtadt an’ der Havel, im Haren
Ländifchen Kreife, 4 Meilen von Berlin, an der Poſtſtryße nah
Leipzig, Halle und Magdeburg. Won Berlin führt eine fh
Chauſſee nad) Potsdam, welche auch von da weiter nah Bram |
denburg geht, und auch eine Meile weit auf dem Wege uh
Halle und Leipzig hin fertig iſt. Potsdam bildet eine oh
kommene Inſel. Der Umfang innerhalb der Mauer und Pa
fifaden beträgt 1356 Ruthen, und es hat neue gefhmadul .|
gebauete Thore, oder 5 Lande und 4 Waſſer-Thore. De
Stadt enthält die Altftadt, die Neuſtadt, den Kiet, die I
|
|
|
|
|
|
Posen. - 4,3
brichsftabt, und dag hollaͤndiſche Revier. Dazu fomnten noch
die Berlinifche, Nauenſche, Brandenburger und Teltower
Vorſtadt, und mehrere Anbauten, Gartens und Luſthaͤuſer
vor den äußern TIhoren. Die Gegend um Potsdam bat meh>
rere Berge und. Anhöhen, und iſt viel [höner als die um Ber⸗
lin. Die Stadt hat inehrere Öffentliche Plaͤtze, unter welchen
der Wilhelmsplatz fich vorzüglich auszeichnet. Die Bauart ift
faft durchaus fhön, und Friedrich der Einzige wendete
große Summen darauf. In der Altftadt findet man das
nach dem Amfterdamer fchön gebauete Rathhaus, und dar⸗
auf einen Atlas in Eoloflalifcher Größe, der eine Weltkugel
trägt. Diefe Figur iſt von Kupfer und vergoldet. Auf dem
Markte ficht noch das fhöne ‘Portal von der Nicolai s Kirche,
welche 1795 abbrannte. Unfern davon iſt ein fchöner marmorner
Obeliſt, 74 Fuß hoch, mit 4 Vasreliefs. Ferner findet mar
in der Altſtadt die Sarnifonplantage, einen Ererrierplag, den
langen Saal, ein Erersierhaus, mit mehreren Verzierungen;
die Garnifonfirche mit einem Stlocdenfpiele und dem Grab⸗
male Friedrichs des Einzigen; die Gewehrfabrik und
die katholische Kirche. In der Neuſt adt: das Waifenhaus -
mit einem 148 Fuß hohen Thurme; ein Mädchenwaifenhaus;
das Schaufpielhaus, unter Friedrich Wilhelm IT. von Bous
mann erbauet, worinnen 700 Perfonen Platz haben; die
franzöfifche Kirche, nach dem Pantheon zu Nom erbauet. Im
der Teltomer Borfiade bat man von dem Braubauss
Serge eine ſchoͤne Ausficht nad) der Stadt und Sansfouci; die
Berliner Vorſtadt enthält das Stadtarmenhaus, und dis
übrigen Vorfiädte enthalten ebenfalls mehrere öffentliche und
andere fihöne Gebäude. Nowaweß oder Neuendorf betrach⸗
tet man auch als eine Vorftadt von Dotsdam. "om Jahr 1808
enthielt Potsdam 1959 Haͤuſer, 60 Scheunen, das Koͤnigl.
Schloß in der Stadt, in allem 7 Kirchen, 4 Pfarr⸗ und Schul⸗
gebaͤnde, das große Militaͤr⸗Waiſenhaus, ꝛtc. mehrere Caſernen
‚494 | | Gotsbam.
md Milttärgebäude, und 26,068 Einwohner, von welchen
8938 zum Militär gehörten, und unter diefem ift die Leibgarde
befonders zu bemerfn. Die Hauptnahrung der Einwohner
koͤmmt von dem Hofſtaate, dem Militaͤr, mehreren und ans
fehnlichen Zabriten und Manufacturen, Handel, Brauerey,
Gartenbau ımd Fiſcherey. Vorzüglich merkwürdig ift Por:
dam durch die innerhalb und außerhalb der Stadt kiegenden
Koͤnigl. Schlöffer geworben. Dahin gehört 1) das. Schloß
tn der Stadt. Es wurde 1660 unter Churfürft Friedrich
Wilhelm von Philipp de Ehiefe zu bauen angefangen und von
Meınhard vollendet. Won 1683 dis 1702 wurde es von Ne
.. ing und de Bodt noch vergrößert, und unter Friedrich dem
Einzigen durch Knobelsdorf noch fehr verfehönert. Es hats
Geſchoß Höhe, und iſt ein fehr großes Gebaͤude. Dabey if
der Luftgarten, ein angenehmer Park; 2) Sansfouci, yor
dem Grandenburgifchen Thore, der Lieblingsaufenthaft Frie
drichs des Einzigen. Dieß Schloß ift von einer einfaden
Bauart, mur ein Geſchoß hoch, und den Grundftein dazu ließ
Sriebtich der Einzige den 24 April 1745 legen. Den Ban
führte Boumann der Vater. Die Lage iſt auf einer Anhöhe,
und ganz vorzüglich ſchͤn. Zwiſchen Sansſouci und 5) dem
‚neuen Schloffe liegt ein vortrefflicher und fehr großer Gar:
ten mit vielen Merkwürdigkeiten. Das neue Schloß ift ein
eigentliches Prachtgebäude, von Friedrich dem Einzigen ange
geben. Der Bau nahm 1763 feinen Anfang, und wurde 1769
vollendet. Die Baumeifter waren Buring, Manger und Gons
ward. Es ift 3 Gefchoß Hoch, und um das ganze Gebäude,
das in allem 3a2 Fenfter und 305 Statuen, große und Beine
Gruppen zur Verzierung hat, läuft eine fteinerne Tprepe. 4)
Das Schloß am Heiligenfee oder das Marmor:
Dalats, mit einem englifchen Garten von 400 Diagdeburg.
Morgen Größe. Dieß Schloß ließ König Friedrich Wilhelm II.
gleich nach dem Antritt feiner Regierung erbauen, und der Bau
Possbame fer 495
eng 1787 nach Gontarde Angabe an... Es iſt auf jeder Seite .
70 Bußlang, und beſteht aus einem Souterrain, zwey Gefchoffen,
und einem platten mit einer Gallerie nnd einem Belvedere ver
Tehenen Dache. Halb ſteht das Schloß auf Pfaͤhlen im Waſ⸗
fr. 5) Die Pfaueninfel. Diefe von der Havel gebile
dete Infel ift etwa eooo Schritte lang und 500 breit, und ihre
‚Rage ift fehr romantifh. Dieß bewog König Friedrich Wil⸗
delm IT. in den Jahren 1794 bis 1797 hier mehrere Gebaͤude
aufführen zu laffen, und unter diefen ift das Königl. Lands
haus das mertwärdigfte. Es ſtellt eine alte verfallene roͤmiſche
Villa vor, von zwey Wohnetagen, mit einem Souterrain und
zwey Tchürmen. 6) Das Kavalierhaus, ein ehemaliges
Drangeriehaus, welches Friedrich der Einzige 177: umformen
ließ. Das Gebäude Hat vortrefflide Zimmer und Koͤnigl.
Pracht. 7) Die Bildergallerie, 1756 von Friedrich dem
Einzigen angelegt. Sie ift von einfacher Bauart, ein Geſchoß
bach, mit einem Vorſprunge und Treppe mit 89 Stufen; die
Gallerie hat eine Kuppel und über derfelben einen kleinen Thurm.
Die Sammlung von Gemälden, welche dieß Gebäude enthält,
iſt ſehr bedeutend. B)-Der Antitentempel, eine Nach⸗
ahmung der berühmten Rotonda zu Rom von 45 Fuß im‘
Durchmefier. Er bekoͤmmt fein Licht durch eine Kuppel von
oben, und enthält einen Schatz von alten Statuen und Bü
fin. — Ueber die inneren Merkwürdigkeiten biefer König.
Gebäude, fo. wie über noch andere, und über die Verfaflung
von Potsdam und deffen viele befondere Merkwürdigkeiten
und Schönheiten, belehren die ausführlichen Vefchreibungen,
auf weiche. ich. verweiſe.
Potsdamer Thor, auf der Friedrichsſtadt, am Acht⸗
ed, ftößt gerade auf die Leipziger Straße. Vor dem Thore an
der Straße nach Potsdam fowohl, als auch in den Thiergarten
Hinein, deffen eine Seite ſich hier anfängt, find viele Garteni⸗
“
. {
“496 Praͤſidentenſtroaße. Prenzlauerfiraße.
und Landhäufer, eine Cattunbleiche und verfifichene Saff⸗
wirthfchaften, welche zuſammen die Fricde chetadeiſche Vor⸗
ſtadt genannt zu werden pflegen.
Praͤſidentenſtraße, die große, in der Spanbauır
Worftadt, geht vom Haakeſchen Markte nach dem Plage bey
Monbijon, hat so Häufer, und iſt 160 Schritte fang. Dieje
und die nachfolgende kleine Praͤſidentenſtraße, haben ihre Nas
men von dem ehemaligen Stadtpräfidenten Kircheifen.
Präfidenrenftraße, kleine, ohnweit der obigen, gcht
von der Herkules Brücke nach der großen Praͤſidentenſtraße
und dem Plage bey Monbijou, bat 7 Käufer und ik 130
. Schritte lang.
Prediger. Diefe Benennung führen bier alle: Intberis
‚ She und reformirte Seiftlichen, und die Titel: Paftore,
Pfarrer und Diacont find im.gemeinen Leben nicht gebräude
ih. Einige der’ erften Geiftlichen find zugleich Ober: Conf
ftorialeäthe, Pröbfte und Inſpectoren und werben nach Dielen
ihren Würden genannt. Die Prediger am Dom heißen Seh
prediger.
Prediger» Wittwenhäufer, ſiehe Wittwen:Eaffen.
Preiscourante von Material:Waaren auf bi
gen Platze werben wöchentlich auf der Börfe ausgegeben, und
find auch alle Sonnabend in der Saupternedition der Fußboten⸗
pofi, Klofterftraße No. 41, das Stuͤck für ı gr. 3 pf. zu haben.
Wer auf ein Vierteljahr 12 gr. daſelbſt pränumerirt, erhält. fe
frey ins Hans gefchiekt.
‚Prenzlauerftraße, in der Königs: Vorfiadt, geht mit
No. ı am Prenzlauer Ihore an, über die Linienftraße, neue
Schuͤtzenſtraße, Mudrichsgaſſe, Hirtengaffe und alte Schägen
OStraße.
Prenzlauer Thor. Privat: Schulen. 497-
Spät, de Die. 51 an die Tumtxe: Excarpe. Dicht am Thore
ift ‚der Eingang zu dem großen Kicchhofe des Berliner Viertels
Prenzlauer Thor, beym Anfange der genannten
Prenzlauerftraße. Vor demfelben find links mehrere Winds
möblen.
Preußiſche, naͤmlich Oſt⸗, Bell und Meuofts
Preugifche Departements, ſiehe Genstals Diramnı Ä
sum
Prinzengafle , auf dem Friedrichswerder, von der Nie⸗
derlage⸗Wallſtraße nach der Niederlagsftrafe, hat 4 Mofa
und if 55 Schritte lang.
Prigerbe, Mediatſtadt im Havellaͤndiſchen Kreife, auf
einer Kalbiafel der Havel und einem Ger, zo Meile dor
Berlin und ı5 Meile von Brandenburg, mis 8 Ausfahrten.
und. ohne Mauern, Im Jahr ıgor waren Bier 250 Käufer,
36 Scheunen, z Kirche, ı Rathhaus und 879 Einwohner, weis
che geäßtentheile Viehzucht, Ackerbau und Fiſcherey treiben.
Drivar, Bidliochefen, fiehe Bibliotheken.
Privat. Schulen, Sehr. und Penfions. Anſtalcen.
Dergleichen Anftalten giebt es noch mehrere, ais dem Heraus
geber diefes Werts befanns geworben und bier aufgeführt find.
Diemand darf folhe Inſtitute ohne Genehmigung der Obrig⸗
feit anlegen, und keinem Kinde darf feiner Religion wegen der
Zutritt in ſelbigen verſagt werden.
Herr J. Arnous, an der Schleuſe No. a, hat eine.frans
AAſifch⸗ deutſche Schule für Knaben und Mädchen, |
Madame Baillard, Hausvoigteyplatz Mo, 6, har eine
. franzöfifche Lehr⸗ und Erziehungs : Anftaft.
Hr. De Beaux, an ber Oranienburger⸗ und Linienſtra⸗
ben: Ecke Mo. 50, halt eine Toͤchterſchule, in. welcher alle
73
weibliche Arbeiten, das Beunyöfihe, Ocpreiben, Wadıen
Zeichnen etc. gelehrt werben.
Hr. Benedictus, in ber Breitenſtraße No. g, eine Kuna,
benfchule.
Demoifelle Boquet, in der Nieserlageftraße, hat eine
Penſionsanſtalt für Töchter.
ı Demoifelle Chambur, ta der Stralauerſtraße, eine
Toͤchterſchule.
Hr. de Chevilly, em Dönofigen Pape, wutechäls a⸗
re Tbchterſchule.
Hr. Le Comte, Kloſterſtraße io. 91, ‚bat eine Sqei⸗
fuͤr Kinder beiderley Geſchlechts.
Madame Coſte de Franche ville, is ber Krone
fraße, hat eine Toͤchterſchule.
Demoiſelle Dannemann, unfern bes Neuenmackte,
eine Toͤchterſchule.
Demoilelle Daboau, in ver Einlenfraßt, eine ha
terſchule.
Hr. Frauke, in der Lebtenſtrahe, eine Luabenſchul-
Hr. Friebezeiſer, Lindenſtraße No. 9, bat eine Knaben:
und Maͤdchenſchule, welche in 3 Claſſen eingetheilt if.
Demoiſelie Gehſe, in der Poſtſtraße Do. as, eine Täde
terſchule.
Sefhmißer Sirard, an der neuen Noß: und Wal
ſtraßen⸗Ecke No. ga, haben eine Töchter Schufe und Pew
ſions⸗Anſtalt.
Madame Babette Hanff, gebohrne Trouillas, wew
Commandantenſtraße No. 55, unterhält eine frauzoͤſtſche
und deutſche Schule, und. ganze und halbe Daten
Anſtalt.
Demoifelte Jopard, Brüderfiraße No. —XE
Toͤchterſchule für Kinder von 5 und mehreren Yaßren.
Die Kinder lernen deutſch Iefen, das Tranzöfifge aus
ı ® '
— 2* Schulen 499
dem Umgange und Strien. "Monatlich wird z Rehle.
bezahlt, und für Diejenigen Kinder, weiche and: das
Schreiben lernen follen, bezahlen die Aeltern etwas mehr. '
Hartungſche Schulen... Diefe auf das vortheithaftefte
bekanme Privat Schulen, find in der Bruͤderſtraße, naͤm⸗
lich die für Mädchen in Mo. ag und die für Knaben in
Me: 45. Ar. Hartung, zugleich Vrofeffor bey der
adelichen Militär: Academie, ftiftete diefelben, und fing
znerſt die Kuabenſchule den a May 1785 mit ao Schuͤlern
an. Einige Jahre nachher hatte Hr. Hartung fchon 69
Schuͤler, und jept im Durchfchnitt jaͤhrlich yo Bis 100.
Der glückliche Anfang diefer Knabenſchule beftimmte ihn,
anch eine Toͤchterſchule anzulegen, und Diefe fing den ı April
785, mit so Schülerinnen an. Die Anzahl der Schüler
rinnen tft jetzt jährlich 6o His 70. In beiden Anſtalten
find die juͤngſten Zoͤglinge von 5, und die aͤlteſten von 16
"ehren. Die Knabenſchule iſt in 5 und die Maͤdchenſchu⸗
le tn 4 Claſſen abgetheilt. Der Unterricht iſt täglich von
o bis ı8 und von 2 his 5 Uhr, Mittwochs und Sonn⸗
abends Nachmittags ausgenommen. Der Anfang des
Yormittägigen Unterrichts wird durch eine Glocke feyerlich
amgrlündiget, fodann aus einer für die Ingend eingeriche
teten Liederſammlung ein dem Tage, der Jahreszeit ıc.
angemeffeuer Choral angeftimmt, und hierauf von einem
der Lehrer ein den Umftänden entfprechendes Gebet gehals
m. Den nachmittägigen Unterricht Fündiget ebenfalls
das Laͤuten einer Glocke an, derfelde nimmt aber nicht mit
einem Chorale, ſondern mit einem frohen Lledchen ſeinen
Anſuag. Zwiſchen den Stunden iſt eine Erhoͤlungs⸗Pauſe
von so Minuten. Die Lehrgegenſtaͤnde in ber Knaben:
fch ute find durch alle 6 Claſſen folgende: 2) Lefen, nad)
der Olivierſchen Methode: 2) Nechnen.” 5) Schreiben.
4) Sittenichre, Moral und Keligion, allen Confeſſio⸗
ie
Privat» Schulen.
‚Ken angemeſſen, indem auf diefe bey Aufnahme de
Schüler und Oxhhlerinnen nicht gefehen wird. 5) Daun
ſche Sprache. 6) Feanzoͤſtſche Sprache. 7) Lateinifſche
ESborache. 6). Geographie. 9) Geſchichte. 20) Fatın
geſchichte, Technologie und Raturlehre. 1) Zeilhum.
26) Singen. In der Toͤcht er ſchule werden diefelben
Kenntniſſe gelehrt, nur nicht Lateiniſch; Dagegen aber
wird Unterricht in Sandarbeiten ertheitt, männlich: 3) im
Striden; 2) im Nähen; 3) im Haͤleln; a3 im Kin
pein; 5) im Sticken; und 6) in Tapicerienzbeiten. : Zur
Webung des häuslichen Flefbes werden beftimmte Aufge
ben und wöchentlich ein fihriftliches Schulzengniß fr die |
Aeltern ertheilt. Kurz vor Oſtern wird eine öffentliche
Pruͤfung veranftaltet, vwierteljährig aber eine fogewanztı
Eenfur, weicher die Achten x. beywohnen koͤnnen "Files
Gige umd ordentliche Schälerinnen werden mit einer rothen
oder weißen Rofe beſchenkt. Außer Sen. Profeſſor Har
tung unterrichten in biefen Anſtalten x4 Lehrer und 3 Leh⸗
terinnen. Die Bedingungen, unter welchen Schäfer un
Schälerinnen aufgenommen werden, find: 1) menetih
3 Rthlr. ſelbſt bey Meinen Neffen, Krankheiten 16. '2) Zu
Erwärmung und Erleuchtung der Lehrpimmer träge jedes
Kind am Anfange des Winters Rehlr. Hey. 3) Segen
Weihnachten erzeigt jede Schülerin der Auffeberin durd |
ein willkuͤhrliches Geſchenk ihre Aufmerkſamkelt. Ber
die Schule verlaſſen will, kuͤndiget es 6 Wochen vor Oſten
und Mechaelis ſchriftlich auf, oder zahlt noch alte redertek
jäbriges Honorariım. Mehrere Schüler und Schäktin
nen, welche fich dazu eignen, erhalten ganz frepen Lak
richt. Uebrigens iſt mit der Toͤchterſchule auch eine ganze
und halbe Penfions: Anftalt verbunden, Tone air fir
das Unterkommen ber'&ähne geforgt wird. 5
Privat AShhulen 01 u
ı Sr. Previger Hauch erorne, Moheenſtraße Mo. 47,
dhat ein Erziehungs : ab Peuſlons Juſtitut Air-@bhine.
| 0 etafinsfhe Madchenſchule, in der Poſtſtraße
"6:5. Der Hr. Prof. Heinferus ſteht dieſer bekannten
Kane Henrifſchen Schule ſeit 1905 vor, und ſie zaͤhlte im
Safe 1805 75 Schuͤlerinnen. Die Schule iſt fur Töchter
Ver Hoͤhern und mütlern Otaͤnbe beſtimmt und in A Claſ⸗
ſen oinzetheilt, in welthen Schreiben, Rechnen, Zeichnen,
Dithograrhie, Eeographie, Maturgefchichte, Franzoͤſiſch,
dentſche Sprache, Geſchichte und Theorie des Geſanges,
von s Lehrern und‘ 4 Lehrerinnen und einet Gehuͤlfin gelehrt
ruhe Auch werden die Töchter in Ben Handarbeiten, als
2 Sekten, Naͤhen, Sricken, Kanten Moͤppeln und künft:
He Binmen zu derfertigen unterrichtet "Iähelich" wird
- dm December eine Öffehtliche Pruͤfung veranſtaltet. Die
Koſten ſr den Untervicht- find nach den Claſſen beſtuͤnmt.
ı : Rikber der 4ten und gaen Claſſe ntwichten monatlich 2Rthlr.
Courant; Kinder ˖ der aten Claſſe a Rihlr. is gr.; "Kinder
der aten Caſſez Nchie — Die, welehe un allem in der
Aunfſtalt ertheilten Unterricht Theil nehmen, bezahlon mo⸗
2. u Nihl. Für die Inſeription wind: in gri, für-die
Muterhaltung Der Lehrgeraͤchſchaften Ylercdjäßtig 4 gr.;
"a fü Heitung dev Hogan Her aKthir.
3 entrühtet. : - 8 ala
GSrau van Seo fiat —E Der neuen EabnÑſerſtnh⸗
Mo.5, hat neben ihrem Ergleerinnen-Brainärhim Zfiehe-
38 eins Doehterſchulr a a 1.
or WB. Krüger hat eine Rnabenfepnie.. ih,
5 Mehrangs Schulanfatt, ih —— Mo. 38.
-Der. Hr. Prediger Mehring, an den Krchen def Frie:
mlcheiverders und der Dorotheeuſtadt, ſtiftete dieſe Ochul⸗
anflatp im. Sahr-ıg09; und befkihnre ſie zu einer Privat⸗
Lehr⸗ und Erzießungänftalt für Sähne aus den gebilde⸗
40* Sehe. Eheler
cm Oraͤnden. A derfeiben werhen Araber von 5 mul
mehreren Jahren fo unterrichtet, daß fie in eine vom den
- böhern Claſſen dee Gymnaſien eintreten kͤmten de
Claſſen der Mehringſchen Auftalt find 3, und ber Ach |
vo, außer Hrn. Prediger Mehring ſelbſt, weiche sösih
von 9ꝙ bis 18 uud von 2 his 4 Uhr unterrichten. Die tcin -
gegenſtaͤnde find: Leſen, Schreiben, Rechnen, Yatenild,
Franzoͤſiſch, Geegraphie, Wathemeatik, Seſchichte, Ou⸗ |
: tenlehre, deutſche Sprache, Naturgchchichte, Zeichns und
.. Bingen. Auch die Stzuden von 5 bis 7 Uhr .wogrder
doch zum Unsetrict aber zum Veſuchen, der Nuerffkätten
.* ver Kuͤnſtler und Handwerker, ober zum gene
| lichen Spazierengehen angewmbet. Als Bisrseljaher fi
ein Privat: Eyamen und jährlich ein Öffentliches Exmen.
ı Diejenigen Echter, weiche dem Unterricht bepmahse, |
0: Beyahlen monadlich 5 Neffe. Der x. Probier Weheng
-, nimmt auch 6 junge Keute: in gauge Denfion auf, gesa
ein jährliches Honorer van. so Städ Friedrichedar, um
mehrere in haibe Penfion-gegen zo Rtälr. Garant mx
natlich. J
Pr 8% Maſſow, in —— dat 8 mm
-, Schul. Danfions: Auſtalt für Knaben. .
Sr. Mifch.eh. iu der nenen Schönhauferfirafe Ram
bat ein Lehranſtalt für Söhne und Töchter.
: gr. Meussann, Leipzigerfraße Mo. 97, Dun er
.s faule. feit dem = Dirt. 1805, '
Kr. Micolas, in der Kroneuftrnßg, darin Tonga
und Penflons;Anftalt,
Dr. und Madame Nogier, Mitteiſteaße Ro⸗ — 2
Toͤchterſchule.
Die Geſchwiſter Jeanette und 2*
rard, Wallſtraße No. Ba, haben: eine Tächtarfchuie. IS
der ſelben wird gelehet: dentfch und framz bfihch Leſen; dir
Privat⸗Schulen. 503
VOvrchographie beider Oprachen; Religion And Moral;
Naturgefſchichte; Geographie; Schoͤnſchreiben; Zeichnen;
Reken; Mythologie; Tanzen; Strichen; Sticken;
Nahen; Tambouriren; Durchbrechen ꝛc. Das Honorar
betraͤgt in der erſten Claſſe monatlich a Rthlr. B gr., in
der zweyten ı Rthlr. 16 gr., in der dritten » Rthir. 12 gr.,
in der vietten ı Mihlr., für Jeuerung im Winter: Rthir.
und fürs‘ Tanzen befonders monatlich ne N
MPlaminanus, Dr. Joh. Ernft, Knaben⸗Inſtitut, in der
Kraufenftrafe No. 45. Dieb Inftitut wurde den = Det.
- 2805 eröffnet, und die Lehrart in demſelben ift nach Pe⸗
ſtalozziſcher Methode. Hr. Plamann hat dieſe Methode
bey dem Hrn. Peſtalozzi ſeibſt erlernt. Die Anſtalt be⸗
ſteht aus 2 Claſſen, und die zweyte Cieſſe iſt eine Vorbe⸗
reitungs⸗Caſſe, in weicher Knaben von 5 bis 8 Jahren
aufgenommen werben. Das Schulgeld beträgt mohatlich
8 Nthir., und wenn’ mat bey ihm. Knaben in Penſion
giebt, To bezahlt man dafuͤr jährlich 250 bis Zoo Nehlr.
Demoiſeile Roux,“ unter den Linden, eine Töchter
Hr. Chr. Fr. Schlegel, neue Friedrichsſtraße No. 104,
dat eine-Knaben = und Mädchen : Schule.
Demoifelle Schmalz, an der Mittel and Charlotten
ſtraßen⸗Ecke, hat eine Toͤchterſchule.
ar Squlze, Wallſtraße No. a, Hat eine wochierſchuie,
welche aus a Claſſen beſteht. Das Schulgeld beträgt in
der erſten Elaffe inch. des Stickens » Rthir. ı2 gr. “und
in der zweyten Elaffe » Rthlr.
Hemoifelte Caroline Therbufß;- BR tenfraße
Fo. ii. A., hat eine Töchterfchule und Halbe und ganze
Memflisns⸗ Anſtalt. Es werden alle zuu Bildung eines
Zrauenzimmers wörhigen wiffonichaftlichen Kenntniſſe, fe
wie alle weiblichen Handarbeiten, gelebt. ..
04 PrivatIfeoter.: Premenaden in Berlin
Madame Kourte, Breiteſtraße Me: 16, hat eine Ech⸗
terſchule.
Dr. Tſchatſch, Taubenſteaße 30. 9, hat eine Lehran⸗
ſtalt für Knahen.
: Madame Wincent, in der —2R m eine
Toͤchterſchule. ER
Dr... Wasintig, use nsoböfzaße Me. 9% —
Schul⸗ und Denfinus: Anſtalt vau Claſſen.
Ar. Prof. Wahlers,in ber Jeruſalcwechraſe une
Toͤchterſchult.·
Privat⸗Theater. Vor einigen Jahren wurden meh:
vere Privat: Theater von ber Poligen aufgehoben, und nur el
nige exiſtiren noch und werden tolerirt. Einlaßbillets zu ſeb
chen kann man Aur von einem Mitgliede erhalten, Eines von
den hiefigen petsat: Theatern führt den Namen Urania.
Probflegen. Diefe werben von deu Kiefigen Prübfen
Gewohnt. - Die Nrobſtey von. Berlin iſt in bee Probſtaehe
Na.7 und.hie von Kölle in der Bruͤderſtzaße No. za,
Probftgaffe, im Berliner Viertel, geht von der ige
dauer⸗ nach der Poftftrafe,; bey det Nicolai⸗Kirche vorde,
bat 14 Käufer und ift 190 Seite lang. "Mo. 7 it de
Probſtey von Berlin. | |
‚ Promenade ‚ bie neue, in der Spandauer Vorttat.
&o nennt man hie eine mit Bäumen befegte Seite am Siedt
graben dex Commandantenftsaße, Sie if kaum 200 Sqritu
lang.
Mromenaden in Berlin. Di Sauptprameunde it
unter den Linden, welcht faſt taͤglich, beſonders an Adam
Tagen ; won. Anzähligen Menſchen. ans ‚allen Excanden beaſeche
wird, Sie befleht and einem feſegeſtampften breiten Opagleı
gange, weicher weder befahren: nnch.beritten werben ‚Darf, jet
PR yon Adi .. vos
eine köine. Einfaffung von „Reinernen Deren wit lrrnen
Stäben und mehrere Ruhebaͤnke. Ihre Länge iſt vom Opern⸗
lage bis zum Brandenburgiſchen Thore. Chen ſo find zo
Seiten des Suftgartens zum. Spaziergange. eingepichtet, und
dieſe ſowohl, ald die anderen beiden Seiten, ‚gehen .chenfallg
einen angenehmen Spaziergaug. Auf beiden Seiten des Zeugs
haufes find ebenfalls kurze mit Bäumen beſetzte Gpaziergänge,
und die oben ‚genannte neue Promenade Liegt auch njcht.unen«
gmmehm.. den Buben her "Users Ni year
Prof von Bern und o Mölingens von vie
gen Sehenswirbigfeiten.. Alte hier, angegebenen
Plaͤtter kaunn man für ‚bie Bengefegten Preife
bey den Gebrüdern Gäbide,. Scharrenfiraße
No. 4 erhalten. Die Abbildungen, welche man von Bere
tht hat, find größtentheite von Gegenſtaͤnden ans dem Innern
der Stadt’ genommen. Aenßere bedeutende Anfichten hat ie
Stadt nicht. Borzugliche Blatter ſtad folgender: Moſen⸗
derzs ‚Darftellimg der ſchoͤnſten · Anſichten · von: Satlin, 20
Blätter, circa 153 Zoll ho, und 24 Ze breit / in ſchivarzen
Abdraͤcken zo Mehr. und Numinitt -5o Kehle; 0) Vuo du
Marche de Gens d armes,’37:Z01 hoch, eez Bol breit illu⸗
miniet 2 Rthlr. i6 gre, ſchwaͤrz a Rehlr. 5) Vuss’d6' Berlin,
go Blätter, 43300 hoch und’ 7 Boll breit, 6 Nehte, 4) Die
Thierarzneyſchitle 13% Zof hoch und 25% Zeil Breit, Rh
53 Bas Bkandendburger Thor, v8 Zoll hoch und eeß FEH breit,
ER Fer :O) Das’ National⸗Dheater, 198 FOR: hoͤch
und 185 Zoll Hreit, e Rihlr. 7) Das neue "Mitiggebäube,
254 Zoll hoch una 16 BR beit, a Rehſe. 63 Der Luſtgat⸗
ien, Bh: Bel, hadı: auh-ag3, Zell breit, 2 Mehr. 9) Das
Opernhang,, 33 Zoll hoch und 9% Zell breit, 2 Mitbie. 0).
Zwölf Profgmte..von Monbtzon mad Arrummalde,.235, 200
⸗
go8 Pupillen⸗Colleglun.
Reſtalten iſt⸗ die Entzuͤndung eines Magazinz fer ngli
gemacht, und geſchieht ſolche doch, ſo kann die Exploſion bios
nach der Hoͤhe, nicht ſeitwaͤres wirken. Das Duiver, welches
hier verfertzgt wird und jaͤhrlich 5000 Eentner betragen ſall, ober
In den Magajinen aufbewahrt wird, "witd faft allein nur zum
Gebrauch ber’ Armee angewendet. Kauflente-erhaften nur us
‚ter 'gewilfen Einſchraͤnkungen zum ferneten Debit etwas de
von. Auch find hter Gebaͤude für Munitkonewagen und eini⸗
ge Officianten s und Arbeiter s Wohnungen,
" Puplllen⸗ Collegium, Churmaͤrkiſches, verſa cha
fi) im Eottegiendaufe, Eindenftrage Ne. 15 Dienſtags Mers
gene um 9 Uhr. Es dar einen Präfidenten, Arm. Geheimen
Juſtizrath Sal born, zd Pupilienräthe und 7 Sekrerire
und Canzelliſten. Gerner die Regiſtratur, weiche täglich Vor⸗
und Nachmittags offen iſt, mit ı Regiſtrator und 1 Afflken
ten; die Depofiten: Caſſe, Dienſtags Vormittags offen, mi
2 Mitgliedern, und die Salarien:Caffe mit ı Rendanten. Das
Pupillen⸗ Eolleglum führt die Obervormundſchaft über Diefents
gen Unmiündigen, exciuſtve der Judenſchaft, welche unmittels
bat unter ber Gerichtsbarkeit des Kammergerichts fliehen; tes
gleichen über die Kinder der adelichen Mitltärperfonen, her
Beijertigen, welche Dffisters: Rang gehabt, "wenn ber Water
fein Standquiartier m Sertihtsbejiet des Kammergerichts ger
habt hat. Es Bat auch die Aufſicht über die unter dem Kam⸗
mergericht ſtehenden Untergerichte In Anſehung der bey denſek⸗
den anhärgenden Vormundſchaftsſachen. Ehemals dirigirte das
Kammetrgericht die Vormundſchaftsfachen in der Churmark
u Bey ber 12748 von dem Groß: Canzler von Coceeji vorgemamt
menen neuen Juſtijeinrichtung⸗ ward taber di! Pupillen⸗ Cob
legium errichtet. Gefuche wetden an Se. Majeſtaͤt den König
adveffiet, zur Eröffnung des Kinigl. Hochprethlichen CEhac
Eicher’ Vuptllen⸗Collegil. "CSiche auch ee
putation des Stadtmagiftratd.)- ;
-.
"Puppen Rangordnung. 609
u Puppen, bey den. So nennt man ben Kirkel auf
dem Wege don Berlin nach Charlottenburg, welchet mit 18
Statuen in Lebensgroͤße umgeben iſt.
Pup, ſiehe Mode.
|
- Quarre ober Viereck „ auf der Neuftabt, am Bran⸗
denuger Thore. Dieſer Platz, der ein Viereck bilder, iſt
mit 6 Haͤuſern beſetzt und 275 Schritte lang.
N.
Madzlvlll, Fuͤrſt, Palals, auf der Feiedrichsſtadt,
Wilhelmsſtraße No. 77. Dieß ſchoͤne Gebäude mit einem Bora
hofe und zwey Geitenflügeln, ließ ber General von Schulen⸗
burg 1734 von Richter erbauen, Hinter demfelden iſt ein ſchoͤ⸗
her Garten,
Mangordnung. Na dem . lebten Bang» cegiemen;
vom auſten Aprit 1715 von Friedrich Wilheim J. iſt folgen⸗
be Rangerdnung feſtgefetzt: 3) General⸗ Geld: Marſchall. 2)
BinttsSzalter. 5) General von der Cavallerie und Infanterie,
4) Dher: Marſchall. 5) Seneral: Lirutenants, 6) Wirklich⸗
Seheime Käthe (Staats. Diinifter), 7) Grand Maitre,.
C Diefe No. 5. 6.7. rouliren ach ihrem Alter) 8) Ritter-vom
ſchwarzen Adler: Orden. 9) General⸗Majors. 120) Ober:Stalls
meiſter. 127 Der Königin Oberhofmeifter. 18) Ober⸗Jaͤger⸗
meifter, 23) Deus Pröbfte. 14) Dechant beym Dom zu Mag⸗
deburg.. 15) Schloß⸗Hauptmann. 126) Die Bier Ober⸗Aemter
in. Preußen. 17) Marſchall in Preußen 10) Präfident ung
Canzler bey den Provinzial Regierungen, 19) Obriſtan. no).
Vice Camier und Dirgetores bey den Juſtiz: Collegiis. ex) Praͤt
"fand, und dieß wurde nun ebenfalls in das Rathhaus verkd
512* Rathhaus. .*
und um Jahr 1301 mit 597 Haͤuſern, 74 Schramen, Dechß
a Predigerhaus, rSchulhaus, a Rathhaus, 1 Hofpital, ı
Koͤnigl. Korn⸗ und Mehlmagazin, welches 38000 Wiſpel Ge
traide faſſen kann, 9 Mühlen, 4904 Einwohner, von weichen
‚800 zum Militaͤt gehörten. Ihre Hauptnahrung nehmen di
Einwohner vom Ackerban, Viehrucht und Profefionsgenei
Rathaus, Berliniſches, in der Königsftrafed.s
In demſelben Haben der Stndtmagiftrat und die Stadtgerichte
ihren Sig. Das Eckgebaͤude mit dem Thurme wurde 1385
und der in der Spandauerfirafie befindliche Theil 1695 *
Zum Unterſchied von dem anderen, dem Koͤllniſchen ARathher⸗
fe, welches aber nicht mehr zu dieſem Behufe gebraudt wird:
_ indem tin Jahr 3710 alle deutſche Magifträte in Einen verei⸗
niget wurden, wird es das Berliniſche Rathhaus genannt
In demſelben ‚findet man einige Gemälde von B. Rede, 9
Hofe einige Fleiſchſcharren, und unter dem Durchgange Di
Berlinifhe Rathswaage. Ä
Rathhaus, Koͤllniſches, in Alt-Koͤlln, an da des
tens und Gertrautenſtraßen⸗Ecke. Schon im Jahr 142 fur
bier ein Rathhaus, und zu dem jetzigen legte König Pie
drich I. den a7 May 10 den Geundftein. Es wurde md
Gruͤnbergs Riſſen erbauet, und war für die Gürgerfäl
von Köln beſtimmt. Da Aber bald darauf alle Magifn
von Berlin in Einen vereiniget wurden, und in dem Geriit
fchen Rachhaufe ihren Sitz erhielten, fo wurde Die Seit
miſſion in dieß Köllnifche Rathhaus gelegt. Bey dem OM
be der PetrisKiche, 1730, brannte auch das Kollnijcht Gfeo
naſium ab, welches damals auf dem Platze bey der IHM
on dieſem iſt aber nur die Kölnifche Schule hier gehüiche
und das Gymnaſium mit dem Berliniſchen vereiniget.
Erdgefchöffe: biefes 3 Stock hohen Gebäudes iſt vie KÄ
Rathswaagen. Keimmmngs- Kemmer. sız.
Guuptwache,. und auf den anderen Seiten Fleiſchſcharren und
eine Rathowaage. |
Rathswaagen. Deren giebt es s und es muß auf Ders
felben alles Basjenige getvogen werden, deſſen Gericht befchen
niat. werden fol. Es find: 1) Die Berlinifihe, -unter dem
Nathhauſe, Königstraße Do. 25; 2) die Kölfnifche, unter
dem Kölfnifchen Mathhaufe, oder Scharrenkraße No. 23; 3)
die Neuſtaͤdter, Friedrichsſtraße No. 150. Auch Hängen von
diefen Rathswaagen, die. Heu: Stroh: und Wollwaagen ab,
welche, fo oft es nörhig tft, auf den Landungs⸗ oder öffent:
fichen Plaͤtzen errichtet werden.
:Raules Hof, auf dem Friedrichswerder, in der alten
Leipzigerſtraße zwifchen No. ı und 2, ein Durchgang für Fuß⸗
gänger nad der Adlerftraße, von 85 Schritt ange. Das
Gebäude zu diefem Hofe oder Durchgange wurde 1678 von
dem Generals Director der Marine Benjamin Raule erbauet.
und fuͤhrt noch ſeinen Namen.
Realſchule, ſiehe Friedrich Wilhelms Gym⸗
ma ſium. — —
Rechnungs⸗Kammer, Ober. Kriegs. und Dir
mainen⸗, in der Breitenſtraße Do: 55 und täglich Vor⸗ und
Nachmittags offen. Diefe errichtete König Friedrich Wil⸗
Helm I. im Jahr 1717 den 16 Juni. Sie iſt mit der Gene
ral⸗Controlle der Finanzen verbunden, und der Chef dieſer, der
Staatsminiſter Hr. Graf von der Schulenburg, iſt auch
Ehef der Ober Rechnungs⸗Kammer, welche in vier Senate
"eingetheitt iſt. Diefes Eollegium wurde den 13 Februar 1770
auf einem beffeen Fuß gefeßt, und ihm ber Bang vor Yen
Kriegs: und Domainenc Kammern verliehen. Durch bie Jıho
meint = Inſtruetion vom ı9 Febr. 1798 ift Ihr vormallges Vers
bälmiß zum Generals Directorio aufgehoben; und fie zu einem
‚gang usabhängigen Zandebenllegin-erhoben, auch dem Gene
St
514 "Mehesi Canſulenten. Reehzengaſſe.
va Directorio im Range gleich geſetzt. Sie reſcribirt, vie Die
General-⸗Controlle der Finanzen, an die Provinzials Collegien
und Unterbehörden,, und revidiert, monirt und deshargirt alle
unter Öffentlicher Adminiftration ftehende Caſſen und Rech: |
nungen. Durch die Eabinetsordre vom 16 Juli 1784 iſt ver
ordnet, daß bey der Revifion aller Königl. und öffentlichen Caf⸗
fen allemal ein Ober⸗Rechnungsrath affiftiren foll. Jeder Se
nat bat einen Director, nämlich: I. Senat, Hrn. Geheimen
Ober⸗Finanzrath von Piper. II. Senat, Hrn. Geheimen
Ober : Kriegs s und Domainen: Rechnungsrati Mar quard.
"IM. Senat, Hrn. Geheimen Ober: Kriegs: und Domaine
Rechnungsrath Schön. IV. Senat, Ken. Geheimen Ober:
Kriegs: und Domainens Rechnungsrath von Klaf. Bey die
fen vier Senaten jufammen find angeftellt: 23 geheime Ober
Rechnungsräthe, 13 erpebirende Sekretaͤre, 11 Regifirateren,
20 Calculatoren, ı Canzley⸗ Director, 16 Canzelliſten und 8
Tanfeydiener.
Rechts « Eonfulenten, fiche Zu kigekommifferii
Redouten, werden in der Carnevalsyeit 4 bis 6 m
Opernbhaufe gegeben, und die Entree iſt ganz frey. Jede
Maſte muß entweder im Domino oder in einer. ganz feibenen
und nicht widrigen Charakter⸗Kleidung erfiheinen. . Das Pan
terre des Opernhauſes wird an den Redoutentagen in die Höhe
geſchroben, und bildet dann mit dem Theater, von weichem
alles weggeraͤumt wird, einen ſehr großen Saal. Der Ein
gang für die Maſken geht dann über die erſten Rang + Logen,
‚von welchen Treppen herunter in den Saal führen. Getazt
wird auf dem Plage, der das Theater ausmacht, und ia eis
nigen Nebengimmern kann man Erfrifchungen erhalten. Chan
tenſpiel ift verboten. Der Königliche Hof beehrt die Redes⸗
ten faſt jedesmal mit feiner Gegenwart. t
Reetzengaſſe, im Berliner Viertel, geht. vor bes Opem
Keformirte Kirchen. Rheinsberg. 415
‚ bauers nach der Juͤdenſtraße, Bat ı6 Haͤuſer, und iſt 109
Schritte lang. Im ı7ten Jahrhunderte wohnte hier ein Stadt;
Kane David Reck, voR dem die Saffe den Namen bat. ,
Keformirte Kirchen. Einzig reformirte Kiechen sicht
es nur zwey in Berlin, nämlich: x) den Dom und 2) die Pas
rochiafs Kirche; dann aber. haben bie Reformirten noch ‘9 Kin
chen mit: den Lutheranern gemeirtfchafttich, und zwar: 1) bie
Friedrichswerderſche⸗, 2) die Dorocheenkädtfche z, 3) die Jeru⸗
ſalemer⸗, die Dreyfaltigkeits⸗ 5) Die Böhmifches, 6)
b’Armes: Datı Ferner 8) die Kirche in der Charite und 9) '
bie im Invalidenhauſe. Den Dom oder die Schloßkicche befigen
die Reformirten ſeit dem Sontage Trinitatis 1614 und es iſt
ihre erſte Kirche, welche ſie in Berlin erhielten. Churfuͤrſt gs
Bann Sigismund, ber den asften Dechr. 1613 die reformirte
Lehre angenommen, übergab fi fie ihnen. In den folgenden
Beiten vermehrte ſich die reformirte Gemeine fo fehr, daß die
Parochial⸗Kirche nicht allein einzig für ste. gebariet, fondern ihr
auch die angegebenen Kirchen zum gemeinfchaftlithen Gebrauch
mit den Lurheranden, tingeräumt wurden, ur
Mefugirte, ſiehe Franzoͤſtſche Colvnie.
Rheinsberg, Immediatſtadt im Ruppiniſchen Kreiſe, of
Meile von Berlin ‚ an, der Heerſtraße nach Guͤſtrow, mit eis
nem fihönen Schloffe und Garten, welches ber berühmte Held
des fiebenjährigen Kriegs, Prinz Heinrich von Preußen,
lange Jahre bewohnte. Die Stade ift mit Pallifaden uriges
ben, macht mit dem Sqioſſe ein laͤngliches Viereck aus und
hat 3 Thore. Sie iſt in as Quartiere eingetheilt, und hät‘ 7
‚gerade Straßen, welche, fo wie 3 Pläge, mit Bäumen befeht
find. Im Jahr 1903 hatte fie 192 Käufer, 59 Scheunelt,
3 Kirche, ı Schulhaus und 1813 Einwohner. Die Nahrung
ber Lehteren beſteht in Ackerbau und Handwerksbetrieb. Auch
Kto
%
-
‚516 Reiſende. Religlonen.
iſt hier eine gute Steingutfabrik, welche in Berlin ihre Ries
derlage hat. Das Schloß, welches am Grinerick⸗See fiegt und
von allen Seiten mit Waffer umgeben iſt, ift ein großes meaf:
fives Gebäude, das aus einem Corps du Logis mit = Flügeln be
ſteht, die durch eine Kolonnade verbunden find. Dazu gehöten
noch der Marftall, das Cavalierhaus, das Schaufpielhaus,
und ein Domeſtikenhaus. Zwey Bruͤcken über den Rhin fü
ren in den Schloßgarten und zu dem Dark, der Buberomn ge
nannt. Gleich vorn in dem ſehenswuͤrdigen Garten, ſteht in
"einem Gebuͤſche verſteckt, das Grabmal des Stifters diefer
ſchoͤnen Anlagen, des 1802 verftochenen Prinzen. Heinrichs.
Keifende, fiche Fremde.
Reitbahn, Königliche, in der Breitenſtraße, Kite
Mo. 36 und 37 oder im Königl. Marftall. Auf diefer Baha
‚werden ſowohl für den König Pferde zugeritten, als auch von
den Koͤnigl. Stallmeiftern Unterricht ertheitt.
Reitende Artillerie, fiche Garniſon.
RKeligionen und Toleranz. Seit Churfürk Yan
him II. Regierung und befonders ſeit den aten Norbe.
1539, tft Luthers Reformation bey uns eingeführt. Ehurfürk
Ioachim Sigismund trat aber 1613 den asften Dechr. zur Ne
formirten Religion über, und feitvem iſt das Königi. Haus
dieſer Confeſſion zugethan. Doch find auswärtige In:
therifche Prinzeſſinnen, wenn fie an das Koͤnigl. Haus ver
maͤhlt worden, allemal bey ihrer Confeſſion geblieben. Un⸗
fere erhabene Königin’ bekennt fich ebenfalls zur Lurherifdyen
Religion. Der Hof bat jederzeit folche Grundſaͤtze in Hinſicht
‘der Religion gedegt, daß er mehr auf das Wefentliche des
Chriſtenthums, als auf Nebenfachen und Meynungen fichet,
und es kommt bey Befekung von weltlichen Aemtern gar nicht
darauf an, ob- Jemand lutheriſch, reſormirt oder katholifch
iſt. Selbſt die Schulanftalten werden nicht mehr in lutheri⸗
‚Religionen. 617
ſche und reformirke eingetheilt, und Lehrer und Schäfer find
von verfchiedenen Eonfeffionen. Die Hiefigen Gymnaſien und
Säulen werben von mehreren Judenknaben befucht, welche
ſelbſt dem Religionvunterricht beywohnen und bes Sonnabends
Die Lehrſtunden beſuchen. Es find wahrhaft chrikliche toleran⸗
te Geſinnungen bie Grundſaͤtze aller Preußifchen Staaten ges
worden, und befonders in Berlin weiß man von dem verhaß⸗
von Unterſchted der verfchiedengn Neligionen gar nichts. Die
Einwohner verheyrathen fi unter einander, ftehen überhaupt
in den freundfhaftlichfien Verbindungen und Umgang mit ein:
ander, und die Lutheraner und Reformirten haben größtentheits
gemeinfhaftliche Kirchen. Ein Prediger, der ein guter Redner
it und der allgemeinen Aufflärung angemeflen predigt, findet
Zulauf, fey er von welcher Confeſſion er wolle, und katholiſche
oder juͤdiſche Kirchengebraͤuche zu belaͤcheln oder anſtoͤßig zu
finden, wird wohl nur noch ſelten Jemanden einfallen. Man
iſt übrigend auswärts fehr fihlecht von dem hiefigen Zuftande
der Religion unterrichtet, wenn man fich einbildet, als ob hier
ein allgemeiner Geiſt des Unglaubens und der Religionsgleichs
guͤltigkeit herrſche. Jeder unbefangene Mann wird dieß als
ein Vorurtheil erkennen, wenn er Berlins Einwohner näher
kennen lernt. Es find freplich Teichtfinnige Leute genug in Ber⸗
din; aber es giebt andere große Städte in Deutfchland, wo
Sereligion, Lafterhaftigkeit und Verderbniß der Sitten viel
weiter als hier gehen. Freylich wird bier wohl noch immer
mehr als irgendwo in Deutfchland, freymüthig und offenhers
zig Über religiöfe Vorurcheile geurtheift, und gezeigt, wie we⸗
nig fie zum Wefentlihen der Religion gehören, ja, wie fie
pielmehr dem wohlthätigen Zwecke der Religion zuwider find;
freylih, — Dank fey es unfrer erleuchteten Megierung —
wird in Berlin niemand wegen befonderer Religionsmeynun⸗
zeit von einer Inquiſition in gewaltthätigen Anfpruch genom⸗
men, fondern wer fich als einen guten und treuen Buͤrger des
7
518 Rentiers. Reſſourcen.
Staats beweiſet, bey dem fragt man nicht fach feinem Glay⸗
bensbelennttniffe. Jeder genießt bier das unſchaͤtzbare Sihd
einer völligen Gewiſſensfreyheit. Allein ob gleich von allen
Selten ſich hier Anhänger finden mögen, fo haben doch von
den Chriſten nur die drey Hauptconfeſſionen Iffentlichen Ger
tesdienft, fo wie auch die Juden. Die evangelifche Bruͤderge⸗
meine oder Herrnhuter, fchließen fich an die Lutherifchen Kir
een an, haben aber auch ein eigenes Haus zu ihren Verſamm⸗
kungen,
Rentiers, oder folche Perfonen, weiche von rigenen
Mitteln leben, hatten wir 2063 im Jahr 1808.
Reſidenten am Königl. Nofe, fihe Gefan br Ä
f haften. |
Reſſourcen. In diefe gefchloffenen Geſellſchaften keim
man nur durch Mitglieder eingefuͤhrt werden. Inzwiſchen
Fremden wird ſolche Gelegenheit nicht mangeln, da bier faſt
Sedermann, welcher auf eine gewifle Bildung Anfpruch machen
will, Deitglied irgend einer Reflource zu feyn pflegt. Die öfs
" fentlichen Xbendgefellfchaften, befonders in den Eoffeehäufern,
haben durch die Entftehung und Wermehrung der Reſſourcen, Ä
fehr verloren. Bekannte fehr anſtaͤndige Geſellſchaften die
fer Are find folgende: 1) Die Unterhaltungs: Reffource, dat
ihr Winterquartier in der Niederlage Wallſtraße No. 7 und ih
ven Sommer: Aufenthalt im Garten, Dranienburgerftraße Ra
38. 2) Die neue Reſſource, auch Georgſche Reflource genannt,
im Winter in der Behrenftraße Mo. 57 und im Sommer im
Kealfchulgarten vor dem hallitchen Thore. 3) Die Erholungs
Sefellfchaft, in der Poſtſtraße No.6. 4) Die Reſſource im
Palmieſchen Kaufe, Schloßfreyheit No.7. 5) Das Caſſine,
in der Charlottenftraße No. 31. 6) Die Mufikalifche Reffonr:
ce, in der Letztenſtraße No.16. 7) Die Reffeurce im Boͤrſen⸗
haufe, im Lufigarten. .8) Eine Reſſource auf dem Spisteb
⁊
Reſtauraceurs. Kevifions: r Eollegum. 819
markt No 16. oJ. Die Indiſche Reſſource, in der Breitenftras
Be Me. 1. a0) Eine Reffource in der neuen Friedrichsftraße
No. 93. ır) Die Eintrachts⸗Reſſource, Walſtraße am Sal
hof Ne. 11.
Reſtaurateurs. Dahin koͤnnen nicht allein die großen
Gaſthofe gerechnet werden (fiehe diefe), wo man an der Table
d'Hote Mittags, Abends und zu jeder Zeit des Tages fpeifen
fann, von ı2 ar. bis zu 2 Friedrihsd’or, fondern auch die
vielen Kuchen: Eonbditoreys und Staliener: Läden. "Den eige⸗
nen Namen Reftaurateur führe nur le Boeuf, Behrenftraße
No. 44. - Traitenrs und Speifehäufer, wo zu 4 bis g gr. ge⸗
geſſen wird, find in allen Theilen der Stadt vorhanden.
Reußiſcher (Gräflich) Pallaſt, auf der Friedrichs:
Radt, in der Keipzigerfiraße No. 5. Dieß ift eines der ſchoͤn⸗
ſten Gebäude in Berlin ‚von 2 Geſchoß Höhe. Der Staats:
minifier von Happe ließ denfelben 1757 na) Stolzens und
Dietrich s Riffen erbauen. Hinter demfelben ift ein großer
ſchoͤner Garten, welchen anftändig gekleidete Perfonen befuchen
koͤnnen.
Revifions Collegium, Ober⸗, des General, Dis
rectoriums, zur Entfcheidung der Kammer: und Commer⸗
zien⸗Juſtizſachen, verfammelt ſich alle Sonnabend Vormittags
auf dem Königl. Schloffe, in einem Zimmer des General-Di:
eectorii. Schon 2724 wurde eine befiändige Commiffion zur
Ertſcheidung der Kameral : Prozefle angeordnet, und 1768
zum Ober: Revifiong : Collegium erflärt, aber erſt im Auguſt
27732 in volle Wirkſamkeit gefegt. Dieſes Collegium iſt die
Appellations⸗Inſtanz von den Erkenntniſſen 1) fämmtlicher
Kammer : Zuftig: Depntationen,, inclufive Schlefin. 2) Der
Bergwerks⸗ und Huͤtten⸗Admintſtrations⸗Juſtiz⸗Deputation.
3) Der Lotterie⸗Gerichte. 4) Des Berliniſchen Polizey : Dis
rectorii und Geſinde- Amts. 5) Der Ober⸗Hof⸗ Bau : Amtes
Ä
I}
[4
gas Reviſions. Deputation.
Gerichte. 6) Des Berlinlſchen, Potsdamſchen und Köukge:
bergiſchen Poligey: Direstorii in Fabriken s Sachen, imgleichen
im Pofts und Medicinal⸗, auch in Acciſe⸗ und Zollfechen.
Ferner iſt daſſelbe die Rewifions » Inftanz in allen Karamer «a;
ſtiz⸗ dationen, in welchen die Kammer⸗Juſtiz⸗Deputa⸗
tionen if appellatorio erkannt haben ; auch gehören dahin ai;
le dergleihen Sachen in infantia ulterioris defenfionis,
Die Kammer »Juftiz « Deputationen und die übrigm bier be
merkten Behörden beforgen die vollffändige Inſtruction der
Inſtanz, und fenden die gefchloffenen Acten zum Spread az
das Ober » Reviflons Collegium. Diefes tft befugt, im Rädı
ſchreiben die etwa bemerkten Mängel zu rügen, Die Reeifien
von diefen Sachen geht an die Reviſions⸗Deputation. Tas
Ober : Revifions : Collegium erkennt, wie die Kammer : Jufkiz:
. Deputation, im Namen Sr. Königl. Majeftät,. und remistist
bie Urtheile den Kammer : Zuftizs Deputationen zur Publike:
tion. Außerdem ift ihm noch bepgelegt: 1) Die Reviſions⸗In⸗
ſtanz in den Sachen, worin die Sammer «Zufliz s Deputatie:
nen in zweyter Inſtanz erklärt haben; a) die Nevifion ud
Monirung der Prozeß : Tabellen aller Kammer : Juftiz : Deye
tationen. — Der Präfident des Ober : Revifions s Coflegiums
iſt der Hr. Geheime Ober : Finangeat von Beyer, und we
ter ihm arbeiten 6 Räche, a Aſſeſſoren, ı Protonotarius, ape
dirender Sekretär und Rendant, ı Regiſtrator und 3 Kamp |
Sekretaͤre. Gefuche werden an Se. Majeftät den Siaig
adreſſirt, zue Erbrechung beym Hohen Dber : Revifiond: Eok
legio.
Reviſions,Deputation, Ober, zur Entfge
dung der Kameral: und Finanz⸗Juſtiz-Sachen is
lester Inſtanz. Dieß ift die Reviſions⸗Inſtanz im ale
Sachen, in welchen das Dber « Revifions s Colleglum im de
zweyten Inſtanz geiprochen hat, und bie dritte zuläfig dl.
Ste wurde durch die Könige. Deslaration vom zoten Augaf
Rom. . : 21
«783 imgeorbnet, ba vorher das Oben Revin Folleguun in
den zum Finanzfache gehörigen Prozeißſachen, ſawohl in der
gweyten ad auch in der dritten Iuſtanz erkannte. Die Zw
ſeruction des Neviſorii geſchiehet bey derjenigen Kammer⸗In⸗
ſtiz⸗ Deputation oder Behörde, weiche in erſter Inſtanz erkannt
bat, die Einfendung der Acten, die Abfaſſung bes Urtheils
and defien Revifion ac. aber auf eben die Art, wie beym Obers
Aeviſtons⸗Coſl⸗agio. Es Reben bey diefer Deputation .a Dires
stor, Kr. Geheime Ober: Finanzrath von Kleveno w und 5
geheiwe Ober ; Teibunalräthe,
Revue und Mandore. Diefe militaͤriſchen Uebungen,
von welchen die erftere die größte ift, werden den e1, 22 umb
agſten May, und lebteres den 17 und auten September gehal:
geh. Zu der Revue werden nicht allein die. Beurlaubten der
Hiefigen Regimenter einberufen, fondern ed müflen auch einige
"fremde Regimenter dazu ſtoßen, nämlich: 1) das Infanteries
Degiment von Zenge aus Franfurt an der Oder; 2) das In⸗
fanterie: Regiment Prinz Wilhelm von Braunfchmeig aus
Prenzlau; 3) das vacante Infanterie s Regiment Prinz Hein
rich von Preußen aus Königsberg in der Neumark; 4)
das Infanterie = Regiment Prinz Ferdinand von Preußen
aus Ruppin; 5) das Küraffie s Negiment von Schleinig
aus Kyritz ıc.; 6) das Dragoner :Regiment König von Baiern
aus Schwedt ꝛ⁊c. 7) das ate Bataillon Rudorf Hufaren, aus
Farſtenwalde; 8) das Grenadier » Bataillon von Gaudi aus
Soldin; 9) das Srenadier s Bataillon von Huͤlſen aus Tem⸗
plin; und 10) vier Compagnien Garde du Korps aus Potsdam
und 3 aus Charlottenburg. Diefe ganze Armee macht dann
- ihee Hebungen, nad) vorher beſtimmten Plänen, in der. Ebene
zwiſchen Berlin und Tempelhof in Gegenwart Sr. Majeftät
des Königs. Man kann annehmen, daß dieſe ganze Armee dann
meht als 4000 Mann beträgt. Das Mandvre halten nur
die hiefigen Regipienter. . Die Artillerie bat alle 9 Jahre im
son RKicksderf. Riemer. \
" Sun ihee eigens Revne und Mandvre hinter dem Geſunbbrun⸗
von. Während der Fruͤhſahrs⸗Revue rucken auch 8 beitte Yes
eaillons von ben Infanterie: Negimentern dee Maͤrkiſchen Im
MPection in Berlin ein, und verfehen unterdeilen bie Wachen
Den ‚öten und gten May vor her großen Revue ift die foger
nannte Spautalrevue, am erfien Tage vor dem Feldımars
thal Hrn. von Möllendorf und am zweyten Tage vor dem
Könige. Im Fruͤhjahre ift vorhero den Id,.ı7 und sgten May
MWMevue in Potsdam, und ebendaſelbſt den 22, au upb 23ften
September Herbſtmanoͤvre, zu welchem einige Negimenter von
’ bier dahin marfchiren. Zu der Revue ift ber, Zuſammenſiuß
von Fremden, befonders Militärperfonen, ſehr groß.
Ricksdorf, Dorf im: Teltowſchen Kreife, 3 reiten
. von Berlin. Es ward im ı3ten Jahrhundert von der Kamide
Der Ruten angeleg:, und fteht jeßt umter der Yurisdictten des
Amts Mühlendof. Im Jahr 1737 wurden hier 18 boͤhmiſche
Familien angefeßt, und ſeitdem nennt man es zwey Döefer,
nämlich deutſch⸗ und böhrkifh Ricksdorf, und jedes hat eine
Kirche. Auch ift daſelbſt eine Colonie Herrenhuther, welche es
nen befondern Kirchenfaat und Prediger haben. Man zaͤhlt in
doͤhmiſch Ricksdorf 38 Feuerfteflen und Zı9 Menſchen, und is
deutſch Ricksdorf 55 Feuerſtellen und 376 Menſchen.
Ricksdorferſtraße, ſiehe Dresd ner ſtraße.
Rhabarberhof, ſiehe Martiniken.
Rhinow, Mediatſtadt im Havellaͤndiſchen Kreiſe, 10
“Meilen von Berlin und 4 Meilen von Brandenburg, hat —
Ausgänge und weder Mauern noch Thore. Im Jahr for |
waren hier 5a Käufer, 3ı Scheunen, ı Kirche und 45ı Ein
wohner, welche größtentheils Ackerbau und Viehzucht treiben.
Riemer. Im Jahr 1802 hatte die zünftige Gewerbe
89 Meiſter, Zı Geſellen und aa Lehrlinge.
Rinnfleine. itwergafe. gas
Rinnſteine oder Reunſteine. So nennt man hler die Hicks
nen Vertiefungen auf dem Straßen, zur-Ableitung des Regen⸗
and unteluen Waſſers, welche in vielen anderen Städten Gofs
fen genannt werben. Jede Gaffe und Straße hat deren zwem
maͤmlich an deu Seiten, zwiſchen dem Buͤrgerſteige mb dem
Damme. Die Hausbefitz er find angewieſen, im Winter beym
Auftauen fogleich unerinnert den. Ninnftein aufbauen nad von
Eife,reinigen zu laſſen.
Ritter» Academie, Königliche, eine Reitbahni in den,
Breitenftraße, Hinter No. za. Das Vorderhaus, welches
Dffisianten-Bohnungen enthält, wurde im Jahr 1805 neu er⸗
bauet. Dieſe Ritter s Academie :wurde fihon 1705 er⸗
‚richtet, erhielt aber doch erſt durch den. Stalhneifter Era ng '
2716 einige Feſtigkeit, und nach deſſen Tode 1722: wurde fie
unter Direstion des Oberftallmeifters geſetzt. Seitdem iſt fie
in gutem Stande geblieben. 1775 ward Öffentlich bekannt ges
macht, "daß, wer fih hier ‚des Unterrichts im Reiten bedienen
wolle, für den erſten Monat ro Rihlr. und für jeden der foß
genden Monate 8 Rthir. zu bezahlen hate. Wenn jemand
von D Diſtinktion oder von Jahren, bloß der Bewegung willen,
auf diefer König. Reitbahn reiten will, desgleichen iweun Ye
mand von Diffinftion lieber fpazieren reiten als ‚auf der Reit⸗
bahn reiten mill, fo wird diefes, jedoch in Beyſeyn eines Stall⸗
-meifters, geflattet. Niemand anders als ein König. Stall⸗
‚meifter dürfen im Reiten unterrichten. Auch erhalten hier die
Eleven von Königl. Inſtituten, als Eaderten, Pagen ıc. Uns
terricht im Reiten. Bey diefer Ritteracademie ftehen ein Di
‚sector, Kr. Graf von Lindenau, 3 Stalmeiſer und a Ba⸗
reiter.
Ritter⸗ Academie, militaͤriſche s fiehe Milttaͤr⸗
Academie.
Rittergaſſe, in Alt-Koͤlln, geht von der Roßſtraße
g04 0 —R
nach der Lappftraße, hat 14 Hanſer und iſt 105 Sqritte lang.
Sie Hieß fonft auch die Peterfiliengafle.
Ritterſchaft und Ricterſchaſtliches Grebitwefen
Berlin und hieſige Gegend intereffirt von dem Preuß. Ritter:
ſchaftlichen Creditweſen beſonders folgendes von der Chur⸗ und
Neumark. Dazu wird gerechnet: J. Die Chur: und New
märkifche Nitterfchafts': Affociation und Deffen
Kaupts und Provinzial: Direstion. Als Commifle
rius ſteht dabey der Staatsminifter Hr. Fehr. von Voß.
U Die Edurs und Neumärfifhe Haupt: Bitter
ſchafteeDirection, in Berlin, Leipzigerftraße No. 6, mit
4 Mitgliedern, ı Mendauten, ı Buchhalter, z erpedirenden
4
Sekretaͤr, ı Regiſtrator und a Canley⸗Sekretaͤren. III. Die
Altmarkiſche Ritterſchafts⸗-Dire et ion, verſammelt ſich
gu Stendal. IV. Die Priegntitziſche Ritterſchafts⸗
Direction, werfammelt ſich zu Perleberg. V. Die Mitteb
märtifhe Ritterſchafts-Direction. Deren Bes
ſamwlungen geſchehen in Berlin im Collegienhauſe, Wilhelms⸗
ſtraße No. 60. Es ſtehen dabey: ı Director, Kr. Geßeimer
Ober⸗Finanzrath von ®& hlabrendorff, 5 Mitglieder, ı Opa
dicus, 2 Nendant, ı erpedirender Sekretär und © Regifirater
cn. ‚VI. Mittelmärtifhe RitterſchaftsRegiſte«
tur in Berlin, bey ‚weicher alle ritterſchaftliche Kppothe
tens und Lehnsfachen erpedirt werden. Es eben dabey al.
Directores ſaͤmmtliche Landräthe der Mittelmark, und ber ihe
- wärkifhe Ritterfchafts:Direction, verſammmelt ſich
gu Prenziow. VIII. Die Neumärtifhe Bitten
fhafts: s Direction, verſammelt fih zu Cuͤſtrin. Dice
incorporirten Grafſchaft Ruppin, auch des Bees⸗ und Storkom⸗
ſchen Kreifes, & Affefforen und r Kanzellit. VII Die Uder
verfchiedenen Inftitute betreiben das Chur: und Neumaͤrkiſche
NRitterſchafts Exreditwefen, welches darinnen Sefteht, daß anf |
jedes Rittergut der halbe Werth befielben, oder etwas macht,
Ritterſchaft. 508
Jon dem Meliser Schulden gemacht werden können, und ehe
ganzer Verein der Nitterfchaft, welcher unter obige Directio⸗
nen vertheilt iſt, haftet für Die von den einzelnen Guͤtern fans
trahirten Schulden nach Capital ud Zinfen in lolidum,
Es werden für die Echuld Pfandbdriefe ausgegeben, und das
daririn genannte Gut dient bem Inhaber des Pfandbriefes zue
Gpeʒialhypothet. Der Schuldner zahlt die Zinfen Hasbjährig
mit 4 pro Gent an die Landfchaftliche Gemeincaſſe, und aus
dieſer werdenfie an den Pfandörtefsinhaber ebenfalls mit 4 pro
Cent jederzeit promt und ohne alle Umftände, auch wenn das
But in Eoncurs gerathen follte, in halbjaͤhrigen Ratis, bezahlt.
Die Pfandbriefe konnen ungehindert im Publikum zirkuficen,
ohne daß es dazu einer befondeen Ceſſion x. bedarf. Sie weis
den in Ratis zu 50, 100, 150, 200 bis 1000 Nehlr.' ausge⸗
ftelft, und lauten wie die Banknoten au porteur, fü daß die
Anhaber fie wohl verwahren muſſen. Ein jeder mit einem übe
lichen Gute Angefeffener Hat das Recht, diefem Verein beyzu⸗
‚treten, ohne dazu gezwungen zu werden. Derjenige, weis
her Pfandbriefe auf fein Gut will ausfertigen laſſen, meldet
ſich zuförderft bey demjenigen Landescollegium, unter deſſen
Departement das. Gut belegen if, und von welchem daſſelbe in
Abſicht des Hypothekenweſens reffortirt. Daß dieß geſchehon
ſey, meldet er der Departements s Direstion, mis Veylegung
des atteſtirten Feuerkataftri « Scheine, und der Anzeige der
Summe, auf welche er Pfandbriefe verlangt. Der Director
beurtheilt, 06 fih das Gut zur Aufnahme qualifickke, und
wenn das iſt, fo wird nöthigen Falls die Tape verfügt. Das
Collegium beftimmt fodann das Quantum, welches er an
Pfandbriefen erhaften kann, und dieſe werden dann In vor⸗
geſchriebener Form ausgefertigt. Dieſe Pfandsriefe kann Ver
Sutsbefiger, ſowohl auf Courant als auf Bold ausgeſtellt ers
balten, und dann als baares Geld ausgeben. Die Pfanbbriefe
find auf ſtarkem Papier mis befohders dazu geſtochenen Platten
526 Raollbetge. Roſengaſſe.
gedruckt, und don dem engeren Ausſchuß. ber tere: Die
rection, und von :der Prominzial s Dirertion unterfchrieben.
Sepem. Pfondhriefe werden. g Stück Zinsfcheine, ober Kalk
jährige Zinaroupons bepsefügt. Nach Ablauf der auögegehe
nen Zinsfcheine muß fich ein jeder zum Empfang neuer Zink
ſcheine durch Praͤſentation des Original » Pfandbriefes legitt:
miren, und dann. wird auf der leer gelaffenen Seite des
Pfandbriefes bemerkt, bis zu weichen Termin bie Zinfen a»
hoben worden. Auch koͤnnen die Pfandbriefe wie 3 jähriger
Auſtuͤndigung bey der Ritterſchafts⸗Direction in baares Selb
‚werwandelt werden. Will ein Debitor einen auf feinem Gute
haftenden Dfandörief ſelbſt einloͤſen, fo muß er ſolches der
Direction vor dem eten Januar oder ıtım Juli anzeigen, und
es mird dann bey PrAfenstirung ‚der Jinscoupons die Auflän:
digung deſſelben beforgt. Die Unkoften, weldhedie Verwaltung
mi; din ermanigen Vorſchauͤſſe bey diefem. ritterfchaftlichen Ext
ditweſen erfordern, werden theils von den Zinfen eines ven
Foiedrich dem Einzigen dazu geſchenkten Capitals ge
-upwmmen, theils muͤſſen dazu die Debitores beytragen. ka
tere, zahlen beym Empfaug der Pfandbriefe & pro Cent Aut⸗
sfertigungsgebäßren,, und. dep Beptung | der. Zinfen einen Onit
ten . |
Rolkberge unb Rollkrug. Letzteres iſt eine Saftainh
uf vor dem Kottbußer Thore, ohnweit der Haſenheide, wit
A4 Feuerſtellen und 19 Menſchen, welche ihren Namen von des
, Deren hat," an welchen diefe Gebäude liegen.
rondel, auf der Friedrichsſtadt, am halliſchen Thor,
ein runder Platz, mit a3 Haͤuſern beſetzt, von 49 Ruthen iM
Umfange. |
MReoſengaſſe, in der Stralauer Gorkadt, geht mit No.
2. Bey. der Langengaffe und Holzmarktſtraße an, über bie Res
- fenguergafie.und Lehmgaffe, bis No. 30 zur großen Sranffur
Roſenquergaſſe. Roſenchaler Borfladt. 487
terſtraße, und zuruͤck über: dom xinen ing: Nase Sie
iſt 730. Schritte fang.
Roſenquergaſſe, in der Ocralauer Veſtae geht mit
Ne. in der Roſengaſſe an, bis No. 14 an die Krautgaſſe,
und zuruͤck bis No. 20. Sie iſt ago Schritte lang.
Rofenſtraße, im Verliner Viertel, geht mit No. 2
bey der neuen Friedrichsſtraße an, über den Bullenwinkel Ros⸗
marin⸗ und Heidereitergaſſe, bis No. 13 an die Papenftraße,
und zurüc bis No. 30. Sie ft Rio Schritte lang. Diefe
Strafe erhielt erft im ı7ten Jahrhundert ihren jegigen Nas
"men; vorher hieß ſi fie die Kurengaff le, war unfauber, wenig he⸗
bauet, und in der Mitte der Straße ſtand ein Brunnen.
| Mofenftraße, auf dem Friedrichswerder, geht yon der
Niederlage⸗ Wailſtraße uͤber die Falkoniergaſſe, bis an die Obere
waliſtraße, hat 5 Haͤuſer und iſt 90 Schritte lang,
Roſenthal, ein Dorf | im Niederbarnimiſchen areiſe,
eine Stunde von Berlin, Über den Geſundbrunnen seiegen, mit
28 Haͤuſern und 239 Menfgen. J
Roſenthalerſtraße, in der Spandauer: Barfadt, fängt
mit No. ı am Roſenthalerthore an, und geht über dje Linien⸗
ſtraße, Hofpitalfträße und Weuldcksgaſſe, Drageigäffe, Gips⸗
gaſſe, Weinmeiſtergaſſe, Kirchhofsgaſſe und neue Schoͤnhan⸗
ſerſtraße, bis No. Zı an den Haakeſchen Warte, And zuru
Bis No. 73. Ihre Länge iſt' 865 Schritte. No. 2 iſt die Ju⸗
| denherberge, und No. 64 ein Eprignhaus. - *
* Hofenthalerftraße; neue, fiehe Zudtengaffe.
Roſenthaler Thor, beym Anſange der boͤrhergenann⸗
ten Roſenthalerſtraße. Es hat einige Militaͤriſche Zierrathen,
und vor demifelben find mehrere Haͤuſer und auch das Voigt⸗
done. Ä
Roſenthaler Worſtad, fühe Voiat ta
N .
* ... Rocmnacrieigalfe Nidersberf.
— anf ver Neuſtadt, gehe win WeP
öariorenfraße nach der Feiedrichsſtraße, Hat 5 Haufer und
140 Sitze lang. ¶ Die hieß Jonſt die ruhe Martengaffe.
. Rosmariengaffe, im Verliner Viertel, geht von der
ofen; nad der Klofterſtraße, hat s luſer und iR 105 Schrit
te lang.’
"Roßfrafe, in Alt: KoUn, fängt mit No. x bey der
Gertrautenſtraße an, und geht vor der Ritter⸗ und Schom⸗
ſteinfegergaſſe vorbey, bis No. 14 an die Rofftraßen : Brüdfe
und zuruͤck bis No. 34. Ihre Laͤnge iſt 255 Schritte. Sie
dhieß ehemals die Roſcherſtraße, von einer Art Fiſche, Rotſcher,
die daſeibſt verkauft wurden.
Roßſtratße, neue, in Neu: Köln, geht mit Ra ı
Bey der neuen und aften. Jacobsſtraße an, über bie neue Ref
firaßen oder Kdpenicker⸗Bruͤcke, bis No. zu an die Roffire
pen, Brit, ) und zuruͤck bis No: 24. or ik 285 Scheie
Hang,
Koßftraßen. Beide, eine hoͤlzerne Zugbräce übe
"bie Friedrichsgracht, verbindet Alt⸗ mit Neu⸗Kbiin.
u "Rößftraen- Brucke, ‚neue, oder auch Rbprnite
Braͤcke guaunt, in in Neu⸗Kolln, über den ehemaligen fo
ungsgraben und in der Mitte der neuen Roßſtraße. Mas
fieht von dieſee Bruͤcke nichts, denn ſie iſt mit Haͤuſern befekt
und wie eine Straße gepflaftert.
‚Roth und Ölodengießer. Im Jahr 1802 han⸗
wir deren 6 mit ı Geſellen. . oo
Mother Abler⸗ Orden, ſiehe Orden.
Mother. Hof, ſiehe Leibrentenhaus.
Ruͤdersdorf, Dorf im Oberbarnimiſchen Kreife vu 48 |
deuerſtelles and BE-Menfrn, Eine halbe Ode davon iſt
die
Kuͤſtkammet. . Ruppin- sg
bie 2764 etablirte Colonie, Kalkoͤfſen und Kalkberge mir 6 Ko⸗
nigt. Huͤttenofficianten, en Feuerſtellen und ung Menfchen.
Dabey iſt eine merkwuͤrdige in Berlin gegoffene Eifenbahn.
Ruͤſtkammer, Königliche, in dem Konigl. Stall—
gebäude, Breiteſtraße No. 36. Diefe Kammer eriftirte ſchon
im aöten Jahrhundert, wo fle den Namen der Harnifchlammer
führte.‘ Im Jahr 1665 den 9 Ang. erlitt‘ fie aber durch einen
unglücklichen Brand einen großen Verluſt. Won den noch uͤbrig
gebliebenen Schenswürbigkeiten wurde ein großer Theil vor
dem fiebenjährigen Kriege für 68,000 Rthlr. verkauft, und vie⸗
les entwanbten 1760 die Ruſſen. Noch ficht man daſelbſt mehr
sere Gemälde, -einige ausgeflopfte Thiere, den Aut, Helm
und Degen, welche Churf. Friedrich Wilhelm in der Schlacht
bey Fehrbellin trug, eine mit Ziska's Haut beſchlagene Trom⸗
mel, den bezauberten Bogen der Prinzeſſin Libuſſa, den chur⸗
fuͤrſtl. Dolch und Zepter, und ein Zelt, welches Friedrich der
Einzige im Jahr 1763 vom Großſultan erdielt. Auch werden
daſelbſt viele Pferdes und Wagengeſchirre aufbewahrt.
Rummelsburg, eine Meyerey und = Saftwirthfchafs
ten im Niederbarnimifchen Kreife, ohnmweit Berlin, Hinter
Stralow, an einem mit der Spree verbundenen Ser, hats
Zeuerſtellen und ir Einwohner.
Kunde, eine von einem Offiziere angeführte Wache,
melche des Machts herumgeht, die ausgeſtellten Schildwachen
zu viſitiren.
Ruppin, Alt⸗ Ruppin, Mediatſtadt im Ruppini⸗
ſchen Kreiſe, 10 Meilen von Berlin und 3 Meile von Neu⸗
Ruppin. Der Ort iſt irregulair gebauet und hat 6 Ausfahr⸗
ten ohne Namen. Im Jahr ıg01 waren hier 150 Käufer, ı8
Scheune, ı Amtshof, ı Forſthaus, 1 Kirche, x Pfarrhaus,
a Schulhaus und 955 Einwohner, welche größtentheils vom
. Aderban. leben.
g1
639 Muppin. Saarmund.
Rxuppin, Neu⸗Ruppin, Immediatſtadt im Ruppk
nifchen Keeife, 94 Meile von Berlin und 14 Meile von Alt:
Ruppin, mit einer Mauer umgeben und 6 Toren. In
Jahr ıgor. warn him: 765 Haͤuſer, 76 Scheunen, 3 Sin
en, ı Rathhaus und 6959 Eimmobner, von. weichen a6es
zum Militär gehörten. Die Nahrung nehmen bis Einwehar
vorzüglich vom Aderbau und Handwerksbetriebe. Im Jahr
2787 wurde faſt die ganze Stadt durch eine Feuersbrunſt er
ſtoͤrt; ſeitdem iſt fie nach einem neuen Plan wieder aufgebact
worden. Friedrich Wilhelm IL. ließ ſogleich 50, ooo Rıkkr.
unter die Verungläckten austheilen, und bewilligte dann ned
800,000 Rthir. zur Aufbauung der Stadt. Auch bewilligte
derfelbe im Jahr 1788 130,000 Rthir., um ben Ruppiner Er
Burch einen Kanal mit dem Rhyn zu verbinden.
Ruppiniſcher Kreis, ein Theil der Mittelmark, gränt
nördlich und weſtlich an die Priegnitz, füdlid an das Havel⸗
land, füdöftlich an den Glieniſchen- und Löwenbergifchen Kreit,
und oͤſtlich und nordöftlich an das Herzogthum Mecklenbutg
und einen Theil der Uckermark. Die Größe deſſelben beträgt
323 Auadrat: Meilen, und er enthält die Städte Alt» Ruppla,
Neu: Ruppin, Wufterhaufen, Granjee, Lindow, Neuſtadt
und Rheinsberg, nebft 136 Dirfern, 27 Vorwerken usb
16 Meiereyen. Im Jahr ıg0x hatte derfelbe 48,348 U
ſchen, von welchen 3414 zum Militaͤr gehorren.
G.
Saarmund, Mediatſtadt im Zaucheſchen Kreife, 6
Meilen von Berlin, unfern von Potsdam und ganz offes.
Im Jahr 1801 waren Bier 58 Haͤuſer, 30 Scheunen, x Kirde, |
ı Schulhaus und 274 Menſchen, welche — |
und andere ftädtifche Vewerbe trieben.
Sad, Fuͤrſtin, Palais: Gächfifhe Colonie, 531.
God, Fuͤrſtin, Palais „auf der adrichoſtadt, in
ber — E— No. 73, hat einen mit einem eiſernen Gite
ter eingefchtoffenen Vorhof und zwey Geitenflägel. Der cher
malige Bandjägermeifter Graf von Schwerin ließ daſſelde durch
Wieſand erbauen. Hinter demfelben iR ein grober ſchoner
Garten.
Sackfuhrweſen und Sacktraͤger. Das Sackfuhr⸗
weſen iſt verpachtet, und beſteht darin, daß mehrere Lange,
nicht hohe und etwas breiträderige Wagen nebft vielen Pfer⸗
den dazu, gehalten werden, durch welche die Baͤcker und
Brauer ihr Getraide zu den Mühlen, und Mehl und Malz,
zuruͤckſchaffen laſſen muͤſſen. Da aber die Brauer ohnehin
Pferde und Wagen zu ihrem Gewerbe halten, fo laſſen dieje,
ihr Getraide felbft zu den Muͤhlen fahren, und entrichten dem
Pächter des Sackfuhrweſens dafuͤr ein gewifles Auantum. Die
Bäder dürfen ſich aber feines anderen Fuhrwerks bedienen,
wohl aber andere Einwohner, weiche etwas wollen mahlen.
laſſen. Die 40 bis 50 Leute, welche bey dieſem Fuhrwerke
dienen, heißen Sacktraͤger oder Sackfuͤhrer, und muͤſſen an
Tragung ſchwerer Laſten gewoͤhnt ſeyn.
Saffian⸗ Manufacturen haben: 1) Efaude Colle⸗
net, Wallſtraße Do. 17. 2) Ruben Meyer, Juͤdenſtraße
No. 4. 3) Lietze, Fiſcherbruͤcke No. ag. 4) J. Braͤuti⸗
gam, diſcherſtraße No. 40.
Salpeter⸗Raffinerie. Diefe iſt mit der Koͤnigl. Pul⸗
verfabrik verbunden, und nur zum Gebrauch dieſer Fabrit.
Den Salpeter zum mediciniſchen und anderen Gebrauch liefern
die Apotheker.
Saͤchſiſche Colonie. Unter dieſem Namen halten ſich
wegefäßr Zoda Perſonen zuſammen, welche groͤßtentheils auf
der heiedricheſtadt wohnen, und Baumwollenzeugweber find.
tie .
538 Saͤmeteyen. Salz, Salzconſumtion ꝛtc.
Die in da Yabtın 750 biß:2740 bier eingemanberten BEE |
duch Die Oberlaufig gegangenen Böhmen, hattın Ahle ger
“geben, daß aus dem letzteren Lande ebenfalls viele Perfonen
hierher damen, und won: Friedrich dem Einzigen ſche
bedeutende Unterſtuͤzungen zur Anlegung von Maunufacturet
erhielten. Dieſe faͤchſiſche Colonie hat eine Armen⸗, cim
Kranken⸗ und eine Sterbe⸗ Caſſe. Die Armens Cafſe br
8500 Rthl. Capital, deren Zinſen und andere Beytraͤge bey
Kindtaufen, Hochzeiten ıc. unter ihre Armen, befonders zu
Neujahr, von ı bis g Rihlt. dertheilt werden. Zu der Kram
Sen s Eaffe kann jedes Mitglied der Colonie wöchentlich 3 ster
6 Pfennige beytragen; wer 5 Pf. beygetragen hat, erhält bey
Krankheiten wöchentlich 16 gr., und diejenigen, welche 6 Pf.
beygetragen haben, wöchentlich x Rthlr. ggr. Gleich ſtarke
Beyträge werden wöchentlich in die Sterbe: Caffe gezahlt, ud |
Bey einem Sterbefall erhalten die Hinterbliebenen entweber se Ä
oder 34 Rthlr. zum Begraͤbniß. Alle Gefchäfte verrichten bir
Vorſteher unentgeldlich, und nur der Rechnungefuͤhrer erhält
jaͤhrlich Zo Rthlre., der vom Magiftrat zugeordnete Affcher
24 Rthle. und das Berlinifihe Armen-Dirertorium zo Rihtt.
Die Anzahl der Beytragenden find 10 bis 1100, und 6o de
Aermſten und Aelteſten find von allen Abgaben frey. Ved
einem Leichenbegaͤngniß mauͤſſen So Mitglieder folgen, und me |
außenbleibt, bezahlt 4 gr. in die Armen⸗Caſſe. Auch men
nach Vorſchrift jeder Leiche zwey Lieder im Kaufe und eine
auf dem Kirchhofe gefungen werden. Uebrigens hält ich bie
Eolonie zu den anderen hieſigen lutherifchen oder reformitter
Gemeinden.
Saͤmereyen, ſiehe Handelsgaͤrtner.
Saͤnften, ſiehe Portechaifen.
- Salz, Satzconfumeion, Salzdeble und Set⸗
preife, Das ehemalige Salz⸗ Departement, oder De mit I
Ghz. Cafe. ' 0833
Rinigl Gechandkung feit 1996 combiniet geweſene Generals
‚Saly« Adminiſtration, iſt mittelft der Cabinetsordre vom 30
April 3804 aufgelöfet, und Bagegen'vom-ı Ian. 105 an 2) die
Balz; Fabrikation dem Könige. Bergwerks⸗ und Hutten⸗De⸗
partement, und 2) der Salz⸗Debit dem Konigl. Ascife: Des
partement Äbertragen worben. 3). Der. Ankauf des fremden
über. See kommenden Salzes, iſt der Königl. Seehandlung
gelaſſen worden. Der Debit des Salzes in Berlin gefchicht
auf dein Sal zhof, und, in den Provinzen durch die Accifes
Bureaux. Die Koͤnigl. Seehandlung zahlt aus der mit ihr
verbundenen Provinzial: Salz: Caffe die Gelder zur Sal
Babrikation aus, und die Einnahmen von dem verkauften
Salze muͤſſen wieder an diefelbe eingefandt werden, oder ſu
diſponirt darüber zum Nutzen ihrer anderen kaufmaͤnniſchen
Operationen. Das Salz, welches hier verbraucht wird, iſt
groͤßtentheils inlaͤndiſch, naͤmlich von Halle und Schoͤnebeck.
Der Bedarf für Berlin iſt jährlich circa 000 Laſten, und
außerdem noch circa 400 Centner englifch und polnifch Stein⸗
ſalz, beides zufammen an Werth 83 bis 84,000 Rthlr. Eine
Laſt Salz enthält 60 Scheffel oder 3240 Pfund. Unterm ıten
Januar 1806 wurden die dem Kandel fo läffigen Binnenzoͤlle
Cüländischen Zoͤlle) ‚auf alle Waaren aufgehoben, und dagegen
der Salzpreis auf jedes Pfund mit einem Pfennig erhoͤhet;
Die dabey bekannt gemachten Sattorep: und Magazins
Dreife find-folgende: eine Laſt von 3240 Pfund ge Rthir.
g gr.; eine Tonne von 405 Pf. so Rthir. 7 gr.; eine Tonne
von 400 Pf. 10 Rthir. 4. gr.; eine Tonne von 300 Pf.
7Rthle. 15 gr.; eine Tonne von 28a Pf. 7 Rihlr. 2 gr. und
eine Tonne von 200 Pf. 5 Rthlr. a gr. Den einzelnen Debit
an das Publikum haben die Kaufleute. |
Satz. Cafe, Chur⸗ und Neumärkifche Provin⸗
Jlols.. .Diefe-i mit der Königl. Sechandlung verbunden,
-
534 Balz Hof. Senitaͤtsgeſchirr.
und es ſtehen daboy a Rendant, ı Controleur und 1 Gef
täre. Sie zahlt die Gelder fowohl zur Satz: s Rabrifetien nad
für das ganze Salzweſen aus, und bezieht dagegen alle Cie
nahmen von dem in der Chur: und Neumack verkauften Guß
oder difpeniet darüber en feveur ihrer kaufmaͤnniſchen Oe
xationen. | |
Salzhof unb Salz. Verkaufs Mogap, we Ä
Köln, Wallſtraße No. 85. Aus diefem Magazin erhlittn
ln feinen Salzbedarf, Laften oder Tonmenweife, mh m
oben angegebenen Preiſen. Es ſteht dabey ein Renden. * |
Kriegsrath Roh. |
Salz. Schiffahrts⸗ Comptoir, in ber Cpudur | |
Vorſtadt, Schiffbauerdamm Mo. 4. Bon hier aus wird da
für die Provinzen noͤthige Salz weiter tranfportiet, ud A
ſtehen dabey ı Director, ı Rendant, ı Controleur, ı Ep
teur, » Buchhalter, » Regiftrator, a Zeugvermaltr mad!
Comptoir : Diener.
Salz. Spebirions. Magazin, auf der Louifahek,
in der Köpenicerftraße No. So und 31. Aus biefem May
wird Sihlefien mit Salz verforgt, und das für die Sicdetza
beſtimmte Brenn-⸗ und Stabholz weiter tranſporttirt. Sr
dabey der Kr. Salz: Factor Lutter. |
Sammetmacher, zählte man im Jahr 1801 7; h
gehören zu den Seidenzeug: Manufacturiften, und mie n
diefen gezählt werden.
Sandgafle, ſiehe Kaiferſtraße.
Sandkrug, ein Wirthshaus und Garten vor WE
Unterbaume, am Schönhaufergraben, fer welchen hir au
ſteinerne Brücke geht.
Sanicaͤtsgeſchirr, wird in der Koͤnigl. PoreelanBr
nuſactur verfertigt und daſelbſt verkauft.
Garg Magazine. Scharfrichterey. 535
Sarg⸗Magazine, in welchen man Särge aller Art,
groß und klein, mit und ohne Verzierungen, fogfeich erhalten
kann, wurden im Jahr 1806 von Chriſtian Aug. Eifen und
Heinrich Aug. Müller zuerſt errichtet. Die Magazine find
2) in ber Mohrenftraße No. 42; ©) in der Dresdnerſtraße
No. 843 3) H. X. Müller, in der Jaͤgerſtraße No. 3;
O J. €. Elaudi, Taubenfirage No.45; 5) Gundlach, neue
Friedrichsſtraße No. 35; 6) Magazin in der Schornfleinfeger:
geile No.5; 7) Dietrich, Wallftraße No. 5; 8) Andr. Mer:
was, Kurſtraße No, 43. Ä .
Sattler. Im Jahr 1800 tvaren deren 55, welche 45
Sxfellen und 45 Lehrlinge unterhielten. Es iſt ein sünftiges
Sewerbe.
Sattel» Babrif beſitzt Carl Friede. Buge, Jaͤger⸗
traße No. A.
Schaͤfereyen , Haben wir auf der Louifenftadt und ben
inderen Ackerbürgern zufammen vier, welche im Jahr 1801
600 Schafe unterhielten,
. Schäfergaffe, fonft Triftgaffe genannt, auf der
Iauifenfadt, geht neben der Koͤpenickerſtraße und vom Koͤpe⸗
tikerfelde mit Ito.ı an, bis No. 17 an die neue Jacobs⸗
lraße, und zurück bie To. 45. Sie ift 625 Schritte Img
Schafgraben, ſiehe Floßgraben. |
Scharſfrichterey und Hochgerisht. Beide legen. von
mander abgefondert zwifchen den Oranienburger: nad Ro:
nthaler Thore, hinter Neu⸗Voigtland. Das Hochgericht oder
ee Salgen, war im Anfange des ıgten Jahrhunderts in der
tanffurterftraße, da wo jetzt der Stralauer Kirchhof tft, und
ie Scharfrichteren in der Heidereitergaſſe. Späterhin erhielt
Galgen nahe am. Roſfenthaler Thore feinen Stand, und
‚ar bier bis zum aaten Yyni 2768, wo ihm wegen des Baues
36 Scharrenſtraße. Scheimengaſſe.
von Neu-Voigtland fein jetziger Stand angewieſen vurde
Ehemals Band auch ein hoͤlzerner Galgen, beſonders fr Re
brecher vom Militär, und mehrere Pfähle mit Halseiſen auf
dem neuen Markt. Die Samilte ded Scharfrichters treibt hir
gerliche Gewerke.
Scharrenftraße, in Alt Köln, seht wit m 1m
der Breitenſtraße an, über die Dläbe an der Petri⸗Kirche be
Brüderfiraße und neuen Kirchgaſſe, bis No. 16 an das Viß
fer, oder an der Gertrauten« und Spreegaffen : Brädt, md
zurüd bis Ne.23. Sie ift 340 Schritte lang, und fatihmn
Mawen von dem Fleiſchſcharren neben dem kollniſches Rudy
Haufe. No. eo ift ein Predigerhaus zur Petri: Kihe wi
No. aʒ eine Magiftrats: Wange.
Schaufpiel, deutſches, ſiehe Nation al⸗Theaten
Schauſpiele, Koͤnigliche, ſiehe Oper.
Scheidewaſſer⸗Fabriken, hatten im Jahr gm 6
Arbeiter. (Siehe Chemifche Fabriken.)
Schendelgaffe, in der Spandauer Vorſtadt, geht
der alten Schönhaufers, über die Dragoner⸗ nach ber Bei
nenſtraße, hat nur einige Hinterhäufer und iſt 160 Cie
lang. Sie heißt ‚eigentlich Schoͤnweibergaſſe, woraus mi de
Zeit Schoͤnweide⸗ und endlich Schendelgafſe geworden #
Man nennt fie aud) die alte Mulacksgaſſe.
Scheunengaſſe, lange, ſiehe Jacobs ſraße.
Scheunengaſſe, Erſte, in der Spandauer Verkan
geht von ber Linienſtraße nach der kleinen Scheunen Os?
gaffe, iſt mit Scheunen befegt und 325 Schritte lang.
Scheunengafe, Zweyte, ebendeſelbſt, geht mei
Hirtengaſſe Aber die Heine Scheunen⸗ Quergaſſe nah mb
nienftraße, und ift 245 Schritte laug.
Schennengaſſe. Schiffahrt ꝛc. . 537
Echeunengaſſe, Dritte, ebendaſelbſt, von der A⸗
nienfſtraße über die kleine Scheunen⸗Quergaſſe nach der ten
gaſſe, und iſt aes Schritte lang.
Scheumnengaſſe, Vierte, ebendaſelbſt, geht von ber
Linienſtraße nach der Hirtengaffe, und ift 150 Schritte lang.
. Scheunengaffe, Meine, ebend., geht von der erſten
wach der zweyten Scheunengaffe, und iſt 100 Schritte lang.
Scheunengaffe, kurze, ebendaf., geht von der Li⸗
nienfiraße nach der Hirtengaſſe, und iſt 225 Schritte lang.
Scheunen⸗Quergaſſe, Fleine, esendaf., geht von
der zweyten nach der dritten Scheunengaſſe, und tit 129
Schritte lang.
Schieferdecker, giebt es 3 in Berlin.
Schießgaſſe, in der Koͤnigs⸗ Vorſtadt, geht von der
neuen Schuͤtzenſtraße über die Mudrichsgaſſe nad) dem Schuͤz⸗
zen⸗Kirchhof, hat a5 Käufer und iſt 500 Schritte lang.
Schiffahrt, Schiffer und Schiffergilden. Der
Biefige Spreefluß; und die Verbindung derſelben mit der Has
vel, de Elbe, der Oder u. ſ. w., der Bedarf der eigenen Eons
funttton und !der Ausfuhrhandel mit inländifchen Producten
und Fabrikaten, gaben zu einer nicht unbedeutenden Flußſchif⸗
fahrt Anlaß. Im Jahr 1902 zählte man 138 Schiffer in Ber
lin, weiche in zwey Gilden, die Churmaͤrkiſche⸗ und die Eib-
ſchiffergilde, eingetheile find. Die Churmaͤrkiſche Schif:
fergilde hat ein Berfammlungshaus in der Wilhelmsftraße
Mo. 247, und wurde durch das Reglement vom 18 April 1716
srganifirt. Die Elbſchiffergilde Hat ein Reglement vom
aı Gebr. 1748. Es qualificiren ſich zur Schiffahrt nur ange:
ſeſſene gelernte Schiffer und Kaufleute, welche eigene Schiffe:
sefäße. haben, und ‚andere miſſen fich derſelben enthalten.
Wegen der zu verfendenden Waaren wendet man fh an die
[3 s
438 Schiffehets Eompesi. Schiffbauerdamm.
angeſetzten Güter Verwalter, oder erfrägt ber Abgeng und
die Ankunft der Schiffer auf der Boͤrſe. In Hinſicht ihrer ik
folgendes in dem Börfen > Reglement vom 15 Juli 1805 ver
prönet: „Die Schiffer. und Fuhrleute follen bey 3 Rthlr. ſchal⸗
dig ſeyn, ihre Ankunft und Abfahrt, und zwar erfiere ‚fpätes
ſtens den Tag nach derſelben, und letztere einen Tag vorbe,
Auf der Börfe anzuzeigen. Diefe Anzeigen follen zu Sieber
mann Wiſſenſchaft durch einen Aushang öffentlich bekam
‚gemacht werden. Wird die Fahrt der Schiffer oder Fuabrieute
3 bis 4 Tage aufgehalten, fo muͤſſen fie dieß ebenfalls auf der
Wörje:anzeigen.“ Die Mitglieder der Eidfchiffergilde find zw
gleich Mitglieder der Börfen:Corporation. Ein Schiffefrter
Comptoir der Güterbefläter Tietze und Herrmann if in der
Kurſtraße No. 40.
Schiffahrts, Comptoir ber Haupebreunholz Bei
waltung, beficht aus x Rendanten, ı Eontroleur, Sqhiſ⸗
fahrts :Infpector, x Caffenfchreiber und ı Affi iſtenten.
Schiffbauer. Im Jahr 1902 zählte man deren 14,
welche 80 Geſellen und 23 Lehrlinge unterhielten. Die Schiff
bauer bilden in der Mark eine Gilde, auf den Grund des Ge
seralprivilegiums vom ı1 Juli 1737. Der biefige Schiffbau
damm kann die Berliner Schiffewerfte genannt werden. Die
Schiffe, welcher gebaut werden, müflen ihre vorfhrifie
mäßige Größe und einen dauerhaften Bau haben, und mi :
einem Atteſt der Obrigkeit verfeben feyn. Die Spree, Havel⸗
und Dperkähne haben zwey bis dristehalbtaufend Tubilfaß
. Raum, und tragen goo Centner; die Elbkaͤhne 1000 Emtae
in 3000 Cubikfuß, und die Gellen oder Schuten 1800 Centacꝭ
in 6200 Cubikfuß Raum. -:
Shiffbauerdamm, eine Otraße au der Sptec, in dee
Spandauer Vorftadt, geht von der Weidendammer Bräße
nach der Chariteftraße und dem Iinterbaume, und hat auf DR
Ethindleriſches Waiſenhuus. 639
einen nur bebauten Seite 29 Haͤuſer. Sie iſt 1410 Schritte
lang. Bey No. 2 faͤllt das Fluͤßchen Panke in die Spres,
und es geht eine Brücke über daſſelbe. In No.3 ift eine Kalte
feheune, und in Do. 4 das Königl. Salz: Schiffahrrs: Com⸗
ptoir._ Bey No. ı7 bis 19 ging fonft eine Bruͤcke über die
Bpree, welche Ephraims : oder auch Lauſbruͤche genannt wurde.
Eine neue Bruͤcke wird jebt No. 26 und 27 gegenüber angelegt,
und foll den Namen Marfchallsbrücde erhalten. Die Silber
raffinerie in No. 26 und 27 iſt eingegangen, uad diefe Anlage
iſt jetzt eine Meierey. Nach No. 29 bis zum Wachthauſe iſt eine
große Wieſe. Mod) weiter hinauf fällt der Schoͤnhauſergraben
in. die. Spree, und über denſelben ift ebenfalls eine Bruͤcka
Der Schiffbauerdamm führte fonft den Mamen Dammflraße.
Im ı7ten Jahrhunderte gehörte dieſe Gegend meiftend zur
Meierey der Churfürftin Dorothea. Als unter König Friedrich
Wilhelm I. zur Spazierfahrt von Berlin nad Charlottenburg
Treckſchuyten angelegt wurden, ward das Ufer erhöhet, und
der Damm auch Tredfchuptendamm genannt. Seit 1738 has
hen fich hier Schiffbauer angebauet, and von diefen erhielt die
@trafe den jebigen Namen.
Scjillingsgaffe, in der Stralauer Vorſtadt, geht mit
Mo. ı bey der Lehmgaſſe an, über die Magazinftraße, bis No.
ao an die große Franffurterftraße und zurüd bis No. 34. Sie
hieß fonft Die Schmelzensgaffe.
Schindleriſches Waiſenhaus, auf der Friedrichs⸗
ſtadt, Wilhelmsſtraße No. 9. Dieß Waiſenhaus ward 1754
von dem Geheimen Rath Severin Schindler zu Schön
eiche, drey Meilen von Berlin geftiftet, und nachher hierher
verlegt. Er kaufte zu diefem Behufe das Dorf Schoͤneiche
and beftinmte das Waifenhaus für Waters und Mutterlofe
Mnaben tutherifcher Confeffion. Seine Wittwe vermehrte diefe
Dtiftung. dadurch, daß fie 3741 das Waifenhaus zum Erben
540 Schindleriſthes Waiſenhaus.
ihres ganzen ſehr anſehnlichen Vermoͤgens einſetzte. Dabey
verordnete fie, daß der jedesmalige Probſt und Archidiaconue
an der Nicolai⸗Kirche, nebſt einem weltlichen Juſtiz⸗ und De
conomie⸗ Berftändigen, die Kuratel Über das Waifenhaus na
ihrem Gewiſſen führen follten, ohne Jemand davon Rechuung
- ablegen zu dürfen. Die Stifterin vererdnete auch, daß das
But Schöneiche verkauft werden bürfe, wenn man für nörhig
fände, das Waiſenhaus unter nähere Aufficht zu bringen, web
ches auch nachher gefchah. Ein Knabe, der darinnen aufge
nommen feyn will, muß wenigftens 7 Sabre alt ſeyn, unb
kann dann fo lange darinnen bleiben, Bis er zu einem Hand⸗
werke, Kunft, Kaufmannfchaft oder Studieren übergeht. Die
Angehörigen des Knaben wenden fich wegen der Aufnahme am
das Euratorium, und fenden den Tauffchein des Aufzunch⸗
menden mit ein. Das Curatorium beſtimmt, ob Der Kuebe
angenommen werben kann, und kann dieß gefchehen, fo koͤmmt
er auf die Erpectantenlifte. Erreicht derſelbe unterdeſſen das
zwoͤlfte Jahr, fo wird er nicht aufgenommen. Ditjenigen
Waiſen, welche unterdefien auch Mutterlos geworben, habea
vor Älteren Expectanten, welche noch eine Mutter haben, den
Vorzug. Ehe der Knabe aufgenommen wird, wird von bes
beftellten Aerzten ber Sefundheitszuftand deffelben unterfadk,
indem kein Gebrechlicher aufgenommen wird. Set find 18
Knaben in demfelben. Nach dem Teftamente follten nur zwölfe
aufgenommen werden, wenn der Fond fich aber mehrt, fo fans
man mehrere unterhalten, daher ſchon 24 darinnen geweſen
find. Bey den jegigen koſtſpieligen Zeiten, und da mehren
Knaben fich dem Studieren widmen, koͤnnen nur 18 erzogen
werden. Nach dem Teftamente der Frau Geheimeräs
thin Schindler können ſelbſt noch weniger ale 12 erhalten
werden, wenn der Fond nicht hinreichen follte, oder durch
widrige Umſtaͤnde verringert wäre. In dem Balle, daß bier er⸗
zogene Knaben ſtudieren, bringen ſie noch a Fahre auf dem
Schinkenbruͤcke. Schlefifches Thor. 641
Berliniſchen Gymnaſium zu, wo fie aus der Schindleriſchen
Legaten⸗Caſſe jährlich 50 Rthlr. nebft dem Mittagstiſch, und
auf der Univerſitaͤt 5 Jahre lang, jedes Jahr zoo Rihlr. eve
halten. Für die nicht fEudierenden wird bey den Handwerkern,
Künftfern oder Kaufleuten, das Kinfchreibegeld und Lehrgeld
bezahlt; auch erhaften fie gegen 35 Rthl. zu einem neuen Kleis
de nebft noͤthiger Wäfche ſowohl beym Abfchiede aus dem
Waiſenhauſe, als auch wenn fie ausgelernt haben. Im Wals
fenhaufe haben fie Übrigens alles frey, und die Bekoͤſtigung,
Kleidung ꝛc. beſorgt der im Kaufe wohnende Inſpector und
feine Frau. Der Unterricht iſt fo vollſtaͤndig, als fie es zum
Eintritt in die angegebenen Stände bedürfen. Als Auffeher
und erfter Lehrer ſteht Hey demfelben der Hr. Inſpector Beu⸗
Mer, und unter ihm noch a Hauslehrer, welche in der Anftaft
freye Wohnung und Koft haben, ı franz. Sprachlehrer, x Zets
hemichrer, x Tanzmeifter, ı Hausmann und 1 Hausfrau. Zu
Oſtern und Michaelis wird in Gegenwart ber Euratoren und
der Prediger an der Nicolai⸗Kirche, ein öffentliches Eramen
gehalten. Aus einer eigenen Legaten : Eafle werden ‚mehrere
Gtipendia verteilt. (Siehe diefe.)
Schinkenbruͤcke, auf der Friedrichsftabt, in der Je⸗
ruſalemerſtraße, eine hoͤlzerne mit Haͤuſern beſetzte Bruͤcke, uͤber
den ehemaligen Feſtungsgraben.
| Schinkenplatz, ſiehe Hausvoigteypiag.
| Schlachthausgaſſe, auf der Neuftadt, von der Ich:
m Straße bis ans Spreeufer und zu einem Schlachthauſe,
oo Schritte lang. Sie führte auf bie fonftige Ephraimse
der Laufbruͤcke.
Schlaͤchterſcharren, fiehe Fleif chſcharren.
Schleifmuͤhle, ſiehe Eiſengießerey.
Schleſiſches⸗ ober Koͤpenicker Thor, auf ber Loui⸗
649 Schleufen x.
fenftadt, am Anfange ber Käpenicerfiraße. Lafer beunfeiten
geht eine Bruͤcke uͤber die Spree, der Oberbaum genaunt. Ber
den Thore find find a Loh⸗ und Mehlmühlen. Auch indes
man daſelbſt mehrere Haͤuſer, unter welchen r4 das Seite
Haus an Groͤße auszeichnet.
Schleuſe, an der, Wafferfiraße in Alt» Kölle, am
Schleuſengraben, von der Epreegafie oder Sjungfernbrüde,
über die kleine Sjungfernbrücde, bis an die Schleufenbrüdt,
hat 15 Käufer und ift 290 Schritte lang. Sie ift eigentlich
eine Zortfegung der Straße: an der Gertrauten⸗ und Sptree⸗
gaſſenbruͤcke.
Schleuſen, Schleuſengraben und Schleufenbcäde.
Der Schleufengraben iſt ein Arm der. Spree, zwijchen
AltıKölln und dem Friedrichswerder, ober von der Geztvanie
bruͤcke an, hinter dem alten Packhof weg, bis zum neuen Dad
hof und Kupfergraben. Die Schleufenbrüde ig eint ih
zerne Zugbruͤcke beym alten Packhofe, welche Alt: Köln mis
dein Sriedrichswerder verbindet. Bey der letzteren ik dam
Zuß breiter und 252 langer mit Werkſtuͤcken und einem eifen
nen Geländer eingefaßiter Canal. Diefer bat 2 Gchleufen, wer
che ſchon Ehurfürft Friedrich IL im Jahr 1448 anlegen lieh,
um den Strom fhiffbar zu machen, und befonders zum Nutzen
der Werderfihen Muͤhlen. Im Jahr 1655 wurden die Schlew
fen neu erbauet; 1670 wurde der Canal vertieft, und 2694 €® '
hielt das Ganze feine jegige Geſtalt. Eine un Jahr 1489 darch;
diefe Schleufen verurfachte Ueberſchwemmung, vermochte WR:
Bürger, diefe Schleufen mit Gewalt zu eröffnen, welches einen⸗
heftigen Aufftand erregte. Der Bifchof von Brandenburg, dec⸗
Börk.von Anhalt, der Graf von Lindow, der Großmeiſter des +
Sohanniterordens und die Magifträtevon Brandenburg, Franke »
furt und Prenzlow, wurben in diefer Sache zu Schiederichtern
wähle, und die Stadt verlos baräber mehrere Prtvilegien.
Schlßchen. SH 448
Schloßchen, vor dem Frankfurter Thore, ein einzel
188 Dans, rechter Hand an der Ehauflee, wo König Friedrich I.
m fruͤhſtuͤcken pflegte; wenn ee den Markgrafen Albert Fries
yeich In Sriedrichsfelde beſuchte. Sept iſt e⸗ eine Meierey.
Schloß, das Königliche, in Kit» Kölle, zw
hen dem Schloßptag, der Schloßfrenheit, dem
tuftgarten and der Spree gelegen. Diefes große
majeftätifche. Gebaͤude wurde im Jahr 1451 unter Churfaͤrſt
Frie drich II. zu Hauen angefangen, deſſen und deffen Vor⸗
yänger Wohnung oder Burg bis dahin das Lagerhaus in des
Risfteefkraßs genrefen war. Der Churfürft wählte Deshalb dies
fen Ping zum Schloßbau, weil derfelde ziemlich zwiſchen Vers
iin und Röln liest, und die Buͤrger von Kolln mehrere Ans
hanglichkeit an ihn vewieſen hatten, als die von Berlin. Die
von einander ſo entfernten Zeitpunste, in denen man das Koͤ⸗
nigl. Ochlvß erbaute, Die verſchiedenen Architekten, weiche dar⸗
an arbeiteten , und viele Hinderniſſe, mußten nochwendig eine
gewwiffe Ungleichformigkeit in den einzelnen Theilen dieſes gro⸗
ben Ganzen hervorbringen. Aber man bewundert deffen uns
geachtet an demſelben die Wajeftät der Bauart, und bie Kunft;
mit weicher man deſſen verfchiedene Theile zufammengeffige
hat. Die Alteſte Seite iſt die an der Spree, der Burgſtraße
vgenäber, und von diefee vorzüglich die Ecke mit dem zum
Keil abgetsagenen Heinen runden Thurme, einem ehemaligen
gniffe. Schon Churf. Joachim traf 1558 mehrere Vers
en mit dem Schloffe, und unter Johann Seorg
es nach der Direstion des Grafen von Lunar fortges
. Er baute einen Blügel am Innern Schloßhofe, nach der
garten: Seite und bis 1594 das Quergebäube zwiſchen bei⸗
fen. Churf. Joachim Friedrich gab dem Gebaͤude
r Umfang, und baute befonders 15098 das Seitengebaͤude
Luftgarten, zwifchen dem Schloffe und dem Dom. Allein
—
544 ESchloß.
„Churf. Gebreg Wil heim Heß vieles wieder niedrreeihet, umb
nach einem neuen Plane wieder auffuͤhren. Erſt König Fries
drich I. ſchuf es durch den berühmten Baumeiſter Sch iätee
zu einem Ganzen um. Gchlüters Plan entiprach der Prager
liebe Königs Friedrich I. und 1699 warb dere Anfang an de
Luſtgarten⸗Seite gemacht, weiche ſaſt ganz niebergerifen um
neu gebaut wurde. Darin wurde im innen Gchleßhefe das
Mortal No. 6. mit der Wendeltreppe, und die Halbe Ewa
dem Schlofiplage, vom Waſſer an, bis 1702 beendigt. Ande
jegigen Ecke der Luftgarten : Seite lag der Muͤnzthurm, eine
“ alte Waſſerkunſt; diefen Thurm wollte König Friedrich L uf
080 Fuß erhöhet haben, um ein Glockenſpiel darauf anjulagen, |
und Schluͤter mußte diefen Bau anfangen. Er fab die Biß
lichkeit diefes Unternehmens ein; der. Sirund war gu ſchmath
und der Thurm befam Riffe, ſo daß er ſchmell wieder abge
. gen werben mußte. Dieß zog Schluͤtern die. Uingnabe des Sir
nigs zu, und der fernere Bau des Schloſſes wurde dem Be
ron Eofander von Goͤthe Äbertrasen. Diefer füheteäin
Flaͤgel am Luftgarten, fo weit derfelde vorſpringt, auf. De
Muͤnzthurm und die übrigen vorberen Gebäude wurden Sum
abgeriffen, und Eofander baute nun den Flügel an der Schicſ⸗
freyheit. Als König Friedrich I. ach, nahın Eoſander fein
Abſchied. Das Aeußere diefer Theile wurde unter Sriebcit
Wilhelm J. vollender, und zwar durch Den
BöHm, weicher auch den Eckfluͤgel am Schießplege und U
Stechbahn aufführte. Die über diefem Flügel beſindliche
ſermaſchine, ließ Friedrich Wilhelm L 1700 duch Deu
Ebert anlegen. Friedrich Ber Einzige beichäftigee
mis diefem Schloffe nur wenig und forgte mehr für die
nungen anderer, als für Diefe feine eigene Friedrich
Beim IL hingegen benahm bey feiner. Thronbefteig
groͤßten Theil der Gemaͤcher den Charakter des Alten,
fie geſchmackvoll und Koͤniglich auczieren. Unter Frie
Bi
j " . \
| | Schloß. 2.0648
Wilhelm III. wird mit diefer inneren Verzierung fortgefah⸗
ven. Auch läßt derfelbe die auf dem Bruftgeländer des Daches \
befindlichen coloſſaliſchen Figuren und Verzierungen, welche
Gefahr drohen, abnehmen. — Das Gebäude bildet ein lange
liches Viereck, if vier Etagen oder 1013 Fuß Doch, und hat
5 Hauptfacaden. Die Facade auf der Seite nach dem Schlofs
platze ift 430 Buß oder 33 Zenfter breit, die nach der Schloß»
freyheit hat 276 Fuß oder 15 Fenfter, und die nach der Luſtgar⸗
ten Seite 460 Fuß oder 30 Fenſter. Die nach der Wafferfeite
wird 071 Fuß haben, und das ganze Gebäude hat alfo einen
Umfang von 2437 Fuß. Es ift mit Kupfer gededt, und die
Platteform mis emem feinernen Geländer umgeben. In dems
ſelben find 4 Höfe, nämlich: der äußere Schloßhof mit der
Hauptwache, der innere Schloßhof bey der Wendeltreppe,
and der große und kleine Hinterhof auf der Spreeſeite
und nicht gangbar. Der Aufere Echloßhofift von dem innern,
durch ein Quergebäude abgeſondert, weiches fich nod) aus dem
eften Anfonge des Schloßbaues herſchreibt. Die verfchieder
‚nen Außeren und inneren Portale und Eingänge find mit Num⸗
mern verfehen, fo wie alle Däufer in Berlin. Nach diefer Eins
theilung id Mo.ı. Das Portalan der Langenbrüäß
te, oder am Schloßplage, welches in den innern Schloßhof
führt. Es hat eine Einfahrt und daneben zwey Eingänge,
und iſt wie das ganze Erdgeſchoß bäuerifch verziert. Ueber dem
felben iſt folgende Aufſchrift: Regiae quam P. O. M. Fride-
rieus Elector erigi ac [ubst. juss. nov. faciem. Idem Bo-
Fasl. Rex Deo ausp. coronat. perfectam invenit. inchoa-
ta A. O. reparati cıopcxcıx. Perfecta anno novi seculf
zegni Prusfici primo. Innerhalb rubet die Dede dieſes
Portals auf so Dorifchen freyftehenden Säulen, wovon die
vier vorderfien, welche das Gebaͤlke des Eingangs tragen,
gekuppelt ind. Auf beiden Seiten befinden fich doppelte Trep⸗
pen, Innerhalb des Hofes hat dieß ‘Portal vier große freyſte⸗
Mm
N
546° Schloß.
hende Korinthifche Säulen, darüber einen Austritt, auf deſ⸗
fen Brufigeländer vier Bildfählen und ein großes Vogenfen:
fier von forinthifhen Säulen unterflügt; an den Schäften er
Nedenfenfter find gereifelte Wanppfeller. No. DasPır |
tat der Breitenfiraße gegen Aber, auf dem Säle
plage, mit einer Einfahrt und zwey Eingängen, führt in da
‚äußern Schloßhof. Es Hat vier große freyſtehende korinthiſhe
Säuten mit ihrem Gebaͤlke, welches bis unter das Bruſtgelins
der des Daches geht. Zwifchen denfelden iſt ein Austritt and Ä
den Fenftern des zweyten Geſchoſſes. Es wird inwendig ma
22 dorifchen Säufen getragen. Links führt eine niedrig gmbh
te fieinerne Treppe bis unter das Dad. Rechts ſteigt men
auf einer fehönen, von Eofander angelegten, fleinernen Treppe, '
die auf drey über einander ftchenden gekuppelten ioniſchen Ga:
Yenitellungen ruht, bis ns vierte Geſchoß. Die Fenſter ws
erften und zweyten Gefchoffes auf diefer Seite, find mit ad
nungsmäßigen Geſimſen, und über denfelben mit gefchmeik
ten Giebeln verjehen. Die großen Fenfter über dem Portak
find mit ionifihen frepftehenden Keinen Wandfäulen saitt;
Bie Fenfter im dritten Gefchofle haben in den gebrochenen Sie |
bein das preußifche Wappen. Das vierte Geſchoß bat vergim
te Saftardfenfter, zwiſchen weichen, am Hauptgeſimſe bes ße .
bäudes, der preußifche Adler mit ausgebreiteten Flügeln ange
bracht if. No.3. Das Portal aufder Schloß fret
heit, hat 3 Einfahrten, und führt ebenfalls nach dem Außen .
Schloßhof. Dieß iſt das Hauptportal des Schloſſes, md
nach Eoſanders Angabe erbauet. Es iſt eine Nadhahurumg
u des Triumphbogens des Kaiſers Septimuis Severus. BR
freyſtehende roͤmiſche Saͤulen mit ihren Saͤulenſtuͤhlen und ww
fröpftem Gebaͤlke tragen eine Attila, worauf zwey umgekehr⸗
‚te Conſolen fih am einer Mufchel, von a fliegenden Genim
"getragen, als ein Giebel ſchließen. Weber dem mittelften Oo
gen ließt man folgende Auffchrift: Haec ſunt Friderici me
*
- Schloß. 647
lo molimina bello, Condidit is tantum belligerando do- 5
num. Victori respondet opus; Debebat in urbe Non
liter Prusfas Mars habitare ſua. Die flachgewölbte Dek⸗
te des ‘Portals wird von zwölf ioniſchen, auf Säufenftählen
Rehenden Säulen getragen. Linker Hand führt eine, auf io»
nifchen Säulen rubende, doppelte ſteinerne Treppe ins dritte
Stockwerk, und rechts geht eine hoͤlzerne Treppe hinauf. Ein
Hölgerner von König Friedrih Wilhelm J. durch dieß Portal
gezogener Quergang, dient zur Communikation. Die Hofſeite
diefes Portals bat folgende von fliegenden Senien gehaltene
Snfchrift: Fridericus Rex Pruffiae Elect. Brandenb, P. P.
P. fel. Aug. post. inſtauratum vetus Pruslorum imperium
zegiam condidit, et pro dignitate regni amplificavit,
Idgeniarım artium, aeterno urbis et faeculi [ui ornamen-
to, magnihcuszefitutor. Mo. 4. Das kleine Portal im
Luftgarten, mit 3 Eingängen, nad dem äußern Schloß»
hofe. Dieß Portal ift etwas Über Mannshoͤhe, Indem ein
Boden durch felbigen gezogen ift, um mit den Zimmern beis
der Flügel Communication zu haben. Ueber demfelben find
g große Fenſter, welche den Parolefaal enthalten. Mo. 5 Das
große Portal im Luftgarten, nach dem innern Schloßs
bofe, mit einer Ginfahrt und 2 Eingängen. In den Giebelfel⸗
dern ſieht man Basreliefs, welche die Gerechtigkeit mit zuſam⸗
mengeſchobener Waagſchale, und Venus auf einem ſchlafenden
Loͤwen, vorſtellen, die in ihrer linken Hand des Herkules Kau⸗
le, mit welcher Eupido fpielt, hält. Es iſt von Echlüter er⸗
bauet, und übrigens auf der Hoffeite dem Portale No. a aͤhn⸗
lich. Die Tenfter auf diefer Seite find ebenfo verziert, wie
die auf dem Schloßplatze. Der Eckfluͤgel fpringt aber 5 Fuß
vor, und unterfcheidet Eofanders Arbeit von der feines Vor⸗
gängers. No.6. Das große Portal iminnern Schloß
Hofe, an der Wendeltreppe. Dieß iſt eines von Schlütere
Meifterwerten. Es hat acht große frepfichende korinthifche,
. Mim a4
548. Schloß.
auf Wuͤrfeln ruhende Säulen, mit dahinter ſtehenden Band.
| pfeilern, welche die Höhe der zwey untern Sefchoffe Haben.
Sie tragen einen freyen Gang, an defien Bruſtgelaͤnder mit
Bildſaͤulen beſetzte oſtamente find. Die drey unsern Engines
ge find mit dorifchen Säulen und die Fenfter im zweyten Gr
ſchoſſe tonifch vetziert. Ueber den großen korinthiſchen SSe
ten fieht man fünf Fenſter von Beinen korinthiſchen Säule
unterfiügt, wovon das mittelfte ein Bogenfenfter il. Die
Schäfte zwiſchen den Fenſtern bis unter den Kranz bed Ges
Bäudes, find mit gereifelten korinthifchen Wandpfeilern veriet.
Die von Belau auf frifhen Kalt gemalte Dede, fielt die
Weisheit vor, wie fie die Niefen vom Himmel ſtuͤrzt; auf id
rem Schilde fieht man den Namen K. Friedrih. Die Dede
iſt noch mit vielen Gips Bildern von Schlüter verziert, und
wird von Karyatiden und ionifhen Wandfäufen geisasen.
Zwey breite fteinerne Treppen winden ſich Im Portale rechts wit
Stufen und lines ohne Stufen Bid ins dritte Geſchoß um.
Schweigerfaale, und von diefen Treppen hat das Portal fer
hen Namen. Ueber dem Abfa& der beiden Treppen ficht man
ein Kleines Plafond, mit Gemälden von B.Rode. Dieb Per
tal Hänge mit den zwey anderen Portalen diefes Hofes, nam
ih mit No.» und No. 5, durch zwey übertinander ſtehende
bedeckte Gänge zufammen. Der unterfie Gang wird von ger
‚tuppelten horifchen Säulen, und der obere yon ionifchen ver⸗
jierten Pfeilern getragen; über diefen beiden ift anf dritten Ges
ſchoſſe ein mit einem Bruftgeländer verfehener offener Gang.
Das gegenüber ftehende alte Gebäude, hängt durch einen hoͤb
zernen Sang mit diefen neuen Flügeln zufammen. No. 7 im
innern Schloßhofe; Eingang zur Königl. Siiberfammer.
Mo.8 im inneren Schloßhofe: Eingang zum Hofrnare
fhall:Amte. No. 9 in dem Quergebäude: Durchgang
son dem Außern nach dem innern Schloßhofe. No. zo in
dem Auergebäude: Eingang zur geheimen StaatEanp
‚N . 1‘
Schloß. 549
In.. No. ir in dem Quergebaͤude: Eingang zur Koͤnigl.
Kühe. No. is im innern Schloßhofe: Eingang zu
Königl. Caſſen. No. 13 im innern Schloßhofe: Eim
gang zu den ehemaligen polnifchen Kammern. Mo. 14 im
inneren Schloßhofe: Eingang zu den Koͤnigl. Küchenftus
ben.. Mo. 15 im innern Schloßhofe: Eingang zu Ru
nigl, Offictanten- Wohnungen. Mo. 16 im äußern Schloß⸗
Hofe: Eingang zu des Königs Majeftät Kammern. No. ı7
unter dem Portale auf der Schlofßfrenheit: Ein
gang zu mehreren Koͤnigl. Caſſen. No. ı9 ebendafelbft:
Eingang zum weiſſen Saal, — Viele von den zahlreichen Ge
machern des Schloſſes, Haben Se. Majeftät der König theils
zu Wohnungen für fih beftimmt , theils zu Hohen Seyerlichkeis '
tm. Se. Majeftät dee König wohnen aber für gewöhnlich in
den Palais dem Zeughaufe gegenüber. Andere Gemaͤcher bes
Bohnen die Brüder Sr. Majeftät, und die Gemahlin Sr.
Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preußen. Mehrere
andere werden für hohe Fremde aufbehalten, und haben größe -
tentheils eigene Mamen, von ihren einmaligen Bewohnern.
Dahin gehören: die Wohnzimmer König Friedrih Wilhelm
des I. und die des Markgrafen von Schwedt, an der Schloß:
freyheit⸗ und Lufigarten Ede, im erften Stocke; die Zimmer
Beiedrichs des Einzigen, im zweyten Stode an ber Langen⸗
bruͤcke; die Brannfchweigifchen Kammern im dritten Stocke,
w. Berner der Schweigerfanl, im dritten Otocke über der
Bendeltreppe, welcher feinen Namen von den Schweigern hat,
veiche K. Friedrich I. fich hielt; in eben dieſem Stocke der weis
je Saal und der Ritterfaal über dem großen Portale im Luſt⸗
jarien x. Eine große Anzahl Gemaͤcher haben Königl. Di
aſterien, Caſſen und andere Anitalten, inne. Dahin gehoͤ⸗
m: 1) Das Natur s Aumft: und Muͤnz⸗Cabinet, in der vier⸗
m Etage wach dem Luftgarten. 2) Die Bildergalerie, in der
witten Etage nad) dem Buftgarten. 8) Der Eonzertfaal, Br
550 Schloß. |
der erften Stage der Luſtgarten⸗Seite. 4A) Das Generili Do
rectorium, Portal No, 3 oder Schloßfreyheit, ‚in der brien
und vierten Etage. 5) Das Koͤnigl. Hofmarſchall Amt, im
inneen Schloßhofe, beym Portale Mo. 1 im unten Geſcheſ
6) Die Hofſtaats⸗ und Diſpoſitions⸗Caſſe, tm aͤußern Shih
Hofe beum Portal No. a im untern Sefchofle. 7) Die Obers
Hofſ⸗Bauamts⸗Caſſe, ebendaſelbſt. 8) Das geheime Etat:
und Cabinets⸗Archiv, unter dem Portale No. 5 an der Chik
freyheit. 9) Die General⸗Kriegs⸗Caſſe, 10) die Genmekdi
mainen⸗Caſſe, 11) die General:ChargensEaffe, 22) die Gre
ordinarien-Tafle, 13) die General⸗Straf⸗Caſſe, 14) die hub
Alaun⸗Caſſe, 19) die Potsdamiſche Haupt: Weaifenhaustrft,
find im erften Geſchoſſe ziwifchen dem Portale No. ı md 8
Schloßplatze. 16) Die Seneralsnvaliden Caſſe und 17) be
Haupt⸗Magazin⸗Caſſe, find beide anf der Lugartenfeiit be
dem Beinen Portale. 18) Der Koͤnigl. Geheime Etats: Ach
halt feine Seffionen in dem Quergebaͤude, und ebenbafhhh
. auch die Churmärkifche Kriegs: und Domainen Kamae, be
ren Canzley aber in dem Geltengebäude tm Lufkgarten. Ad
fehlt es niht an Zimmern fir die Hoſdamen, für meiret
Dffisianten ꝛe. Der Flügel an der Schloßfreyheit hat in do
fergefchoffe der Stechbahn⸗Ecke noch Küchen und an der &P
garten: Ecke die Schagfammer. Das Quergebaͤude zul
beiden Höfen enthält die Keller, Küchen, Conditerey, bush
theater, mehrere Wohnungen, ıc. Die Wache im Aufernör
‚fe im Kellergeſchoſſe, wird täglich mit oo Mann beiekt;
Ber diefer befindet fich noch eine andere Wachſtube im
zerfaale, und eine Garde du Corps⸗Wache über dem P
Do. 6 im innern Schloßhofe. — Zur Sicherheit des
ſes bey einer Feuersbrunſt, ift die oben erwähnte WB
ſchine hinter dan Werderfchen Muͤhlen angelegt, welche 70
Tonnen Waſſer nach dem obern Theile des Schlefied, #8
Stechbahn-Ecke, Hinanfführt und von da im das ganit
‚ Schloß-Bau: Amt. Schloßplatz. 6551
ze verbreiten kann. Zu ihrer Unterhaltung find jaͤhrlich 700
Rthlr. angewiefen. — Das Seitengebäude im Luftgerten an
ber Spreeſeite, hängt ebenfalls mit dem Schloffe zufammen,
und rührt noch ven der erften Anlage her. In demmfelben iſt
unten die Koͤnigl. Hofapotheke, und oben ein Theil der Canz⸗
ley der Churmaͤrkiſchen Kammer. — Es wauͤrde für dieß Buch
zu weitlaͤuftig ſeyn, jedes Zimmer des Koͤnigl. Schloſſes eins
zeln zu befchreiben. Man findet faft in alen eine reihe Aus:
ſchmuͤckung in Tapeten und Meubeln, viele Gemälde und an:
dere Kunftfchäge, fo wie man es in einem Königl. Schloſſe
zu finden vermuthen kann.
Schloß⸗Bau. Amt, Koͤnigliches, hinter dem Dom im
Spritzenhauſe, reſſortirt vom Ober-Hofbauamt, und hat ei⸗
sen Hofbaumeiſter, 1 Maſchinenmeiſter, ı Schloßzimmerpo⸗
lier und a Schloßmauerpolier.
Schloßfrepheit, in Alt-Koͤlln, eine Straße vom Luſt⸗
garten bis an bie Stechbahn, hat auf der einen Seite 10 Haͤu⸗
fer und auf der anderen das Königl. Schloß, und iſt 160
. Schritte lang. Mo. aꝛ0 ift die alte Werderfhe Mühle Im
Jahr 1678 wurde erft der hinter diefen Käufern fliefende Muͤh⸗
lengraben bebauet, Der damalige Magiftrat auf dem Sries
drichswerder wollte 1678 eine Jurisdictton Über. diefe Gebäude
ausüben, die ihm aber nicht zugeftanden wurde, und woher
die Benennung Freyheit hinter der Waſſerkunſt, und fpäterhin
Schloßfreyheit entftanden iſt.
Schloßkirche, ſi N) ſiehe Dom.
Schloßplatz, in Alit⸗Kolln, gebt von der Braͤderſtra⸗
ße und Stechbahn die Breiteſtraße vorbey, bis an die Lan:
gebruͤcke, bat 16 Käufer und iſt 295 Schritte lang. ‚Auf der
anderen Seite iſt das Königl. Schlag. Bald nach dem drey⸗
ßigjaͤhrigen Kriege ftand Hier noch die Domkirche, deren Kirch⸗
"Hof und die Halb eingefallenen Mauern der alten Zichbahn,
⁊
BR Schloſſer. ESchonhaufergraben.
mit einer Menge hoͤlzerner Krambuden. Der Schloßten ver
änderte alles dieſes.
Schloſſer. Dieß zünftige Gewerbe Hatte im Jahr ıgoe
247 Meifter, 132 Sefellen und go Lehrlinge.
Schmiede, fiehe Huf: und Waffenfhmiee
Schmiedekohlen, fiehe Brennmaterialien.
Schmiedeſtraße, ſiehe Nieder-Wallſtraße
Schneider, oder auch Kleidermach er genannt, ww
gen im Jahr ıB02 vorhanden: 1243 Meifter, 770 Gefelln mi
3og Lehrlinge. Ihre Innung iſt von ıe7e. Es iſt ein zunſe
tiges Gewerbe. |
Schöneberg, oder Alt: und Neu⸗Schoͤneberg yon’
" Dörfer im Teltowifchen Kreiſe, eine Stunde von Verla, af)
der Strafe nach Potsdam. Alt:Schöneberg hat 50 Geneikk,
len und 278 Menſchen. Neu⸗Schoͤneberg liegt näher m dw
tin, und iſt eigentlich eine Kolonie, auf ftädtifchem Grit
angelegt und in der Friedrichsftadt eingepfarrt. In beiden
Derteen haben Berliner Einwohner mehrere Sommerneh
nungen. .
Schoͤneiche; Dorf 23 Meile von Berti, im Ri
Barnimifchen Rreife, mit 95 Seuerftellen und 2ı9 Merl
Es ift Hier eine Wachsbleiche.
Schoͤnhauſen, oder Nieder⸗Schoͤnhauſen,
im Niederbarnimiſchen Kreiſe, 13 Meile von Berlin und hi
ter Pankow gelegen. Es iſt hier ein Koͤnigl. Luſtſchloß
Garten, woſelbſt die Gemahlinnen Friedtichs des Einzigen
Friedrich Wilhelm IL. ihre Sommetwohnungen hatten.
wurde von Friedrich I. gebauet, und von Friedrich dem Ei
zigen verfchötert. In dem Dorfe find 19 Feuerſtellen mb
‚287 Menfchen.
Schönhaufergraben, koͤmmt bey Schoͤnhauſen mi
\
r /
Schoͤnhauſerſtraße. Schreibfeber Manufact. 553
Der Dante, acht über den Wedding und bey der Charite vor
dep, und fällt beym Unterbaume, wo eine Bruͤcke über denfeh
ben iſt, in die Spree. König Friedrich I. fieß ihn 2704 von
Eofander anlegen, um von Schönhaufen nach erlorenburs
zu Waſſer ſpazierenfahren zu koͤnnen.
Schoͤnhauſerſtraße, alte, in der Spandauer Vor⸗
ſtadt, fängt mit No. ı am Schoͤnhauſer Thore-an,- und geht
Ger die Linienftraße, Schendels, Mulacks⸗ und Nagelgaſſe,
bis No. Zo an die Weinmeiftergaffe und Muͤnzſtraße, und zus
rüc bis No. 60. Sie iſt 605 Schritte lang. Bis 2707 hieß
fie die Pantowfcheftraße, von dem erfien Dorfe Pankow, und
erhielt dann von dem zweyten Dorfe und Luſtſchloſſe Schoͤn⸗
hauſen den Namen. J
Schoͤnhauſerſtraße, neue, in der Spandauer Vor⸗
ſtadt, geht mit No. a von der Beinmeiftergaffe und neuen
Muͤnz⸗ auch alten Schönhauferftraße, bis No. 9 gut Roſen⸗
thalerſtraße, und zuruͤck bis No. aꝛ. Sie iſt —X Schritte fang.
Schönhaufer. Thor, in der Spandauer Vorſtadt, beum
Anfange der alten Schönhauferftraße. Bor demſelben if ein
Vorwerk mit 5 Feuerſtellen and ag Menfchen, wand auf den
Berge auf der rechten Seite mehrere Windinählen. Eine 2745
angelegte Allee von Lindenbäumen geht vom here bis nach
Pantkow und Schoͤnhauſen.
Schornſteinfeger. Cs giebt 19 Meifter, unter wel⸗
che dit verfchiedenen Quartiere der Stadt vertheilt find. Im
Jahr ıgo2 unterhielten diefelben 18 Gefellen und 42 Lehrlinge,
Sie haben eine Innung.
Schornſteinfegergaſſe, in. At: Köln, geht von der
Zifcher : nach der Roßſtraße, hat 8 Häufer und iſt 95 Schritte
"lang. Sie hieß fonft die Kakernacksgaſſe oder der Kakernakel
Schreibfeder: Manufertnten: 2) 3. W. Schröter
654 Schriſtgießereyen. Schriftſteller.
und Comp., Heiligengeiſtſtraße No. a2. =) J. M. Luͤbecke,
EontreEscarpe Mo. 61. 5) S. C. Binder, Nofenthalefrm
br No. 25.
Schriftgießereyen. Deren haben wir drey, niit
die Frankeſche, Tontre:Escarpe No. 24, die Dederfche, Bis
helmsſtraße No. 76, und die Ungerfche, Jaͤgerſtraße No. |
welche im Jahr ıg02, 30 Arbeiter unterhielten.
Schriftftecher, oder‘ Lanbchartenſtecher. Dark
mehrere Arbeiten Haben ſich vorteilhaft befannt gemacht: Grat,
Glasbach, Jaͤck, Jaͤttnich, Kliwer, Mare, Schlenen, '
Schmidt und P. Schmidte.
Schriftſteller in Berlin. Ich habe verſucht die ahb
reichen Schriftſteller Berlins nach Claſſen zu ordaen, und p
dieſem Behufe mehrere Rubriken aus den allgemeinen Kent
tarium der Kiteratur von 1785 bis 1790 angenommen. ©
iſt aber viel leichter eine Menge Bücher zu claffifieiren, al je
Bent vielfeitigen Schriftfteller feinen rechten Platz anzuweile.
Daher wird man manchen Namen in der einen Rubrik vergb
‚Sich fuchen, Hingegen in einer andern finden. Einen und We
felben Namen mehrmale aufzuführen, hielt ich zur Crfparang
des Raums nicht für. rathſam, und die ſaͤmmtlichen Schrit:
ſteller, wie gewähntich, alphabetifch zu ordnen, und Ihr
Schriften dabey zu verzeichnen, würde nicht allein nod med
Läuftiger ausgefallen feyn, fondern noch weniger eine leichte
Weberficht der hier cultivirten Wiffenfchaften gegeben haben.
Fuͤr vollftändig gebe ich dieß Verzeichniß nicht aus, und d
wird befonders mancher, auf feinen Schriften nicht genam
ter, Autor mangeln. _
I. Philologie, oder todte und lebende Spraden
überhaupt: ») Arnous, Joh. Ludw. Bernd. Vorfe
| her einer Privatſchule. 2) Barby, J. H. €, Profeffer. 9)
ı D. Bellermann, Job. Joachim, - Director des Bair
x
Schrifiſtellen 55
niſchen Gymnaſtums. 4) Bernhardi, Aug. Friedrich,
Profeffor. JBothe, Friedr. Keine, Profeffor. 6) Buk⸗
ty, Nathan, Profeſſor. 7) Buttmann, Phil. Cart,
Profeſſor. 8) Catel, Sam. Heinr. Profeſſor. 9) Dels
bruͤck, Joh. Friedr. Ferd. Prefeſſor. 20) Hartung,
Aug. Profeſſor. 12) Heind orf, Ludw. Fried. Profeſſor.
22) Heinſius, Theod. Profeſſor. 13) Köpfe, G. ©.
S. Profeſſor am Berliniſchen Gymnaſium 14) Kruͤger,
WAL. Rendant bey der Charite. 159 Lattele, Wilh.
Lehrer benm Cadetteneorps. 16) Lohde, Georg David,
Kriegsrath. 27) de Marees, Heinr. Wilh. Profeflor.
28) Mila, W. Prediger. a9) Nolte, Joh. Wilhelm
„eine. Ober⸗Conſiſtorial⸗ und Schul⸗Rath. 20) Sneth⸗
lage, Bernh. Moritz, Rector und Profeffor. )Spals
ding, Georg Ludw. Profeflae. sa) Stein, Chriſtien
Sottft. Dan. Profeffior. 23) Szumkt, 5%. pelnifcher
Sprachlehrer. 24) Wohlers, Chriſtian Fried. Gottlieb,
Profeflor. s5) Zimmermann, Ehrift. Lehrer an der
Realſchule.
IL Ihentogie uͤberhaupt: s)Ancillon, Ludw. Fries
drich, Profeſſor. IAuguftin, Joh. Friedr. Siegmund,
Inſpector und Prediger. 3) Brumbey, Carl Wilh.
ehemals Drediger. 4) D. Gebhard, Joh. Georg, Kir⸗—
chenrath und Prediger. 5) D. Hanſtein, ©. A.L.
Qber⸗Conſiſtorialrath und Probſt. 6) Hauch ecorne,
Friedr. Wilh. Prediger, 7) Koblank, Joh. Heinrich
Sigism. Prediger. 8) Koch, Joh. Chriſtian, Prediger.
9 Koch, E. J. Prediger. 10) Kuͤſt er, Sam. Chriſtian
Gottfr. Inſpector und Prediger. zı) Marot, Sam. ‘
Prediger. 19) Pappelbaum, Georg Gottl. Prediger.
25) D. Ribbeck, Conrad Gottl. Ober-Conſiſtorialrath
und Probſt. 33) Richter, Carl Rudolph, Prediger. 15)
Sack, Friedr. Sam, Gottfried, Ober⸗Conſiſtorial⸗ und
656 Särififieher
Schulrath. 16) Saunie r, Heinr. Prediger. ı7) Sänt |
ze, Carl Gottl Prediger. »9) Troſchel, Jak. Elias,
Prediger. 19) Troſchel, Dan. Phil. Prediger.
IH, Jurifpeudenz: ı) Amelang, Karl Ludw. gehe
mer Kriegsrath. 8) Goßler, Chriſtoph, Ober⸗Revr
ſions⸗ und Kammergerichts-Rath. 3) von Hoff, Au.
geheimer Juſtizrath. 4) Klein, Ernſt Ferd. geh. Ober
Tribunalrach. 5) von Maffow, Eberh. Jul. Erf,
Staatsminiſter. 6) Matthis, Heinr. Friede. uf
Commiſſarius. 7) Neubert, Chriſtian Ludw. Date
.Juris. 8) Otto, Joh Georg, Criminaltath. 9)Paab
zow, Chriſtian Ludwig, Criminalrath. zo) von Rau⸗
mer, Carl Georg, geb. Ober⸗Juſtizrath. 22) Woldes
mann, 30h. Dan. geheimer Ober⸗Reviſionsrath.
IV. Arzneygelahrtheit, Chirurgie, Geburt
Hälfe, Thieraärzneykunde x. 1)D. Augafin
Friedr. Ludw. Profeffor. 2) D. Bifchoff, Ehriken
Heinr. Ernft, Profeffor. 8) Bock, Job. Friedr. Pro
fehler. MD. Bol, Joh. Aug. 5) D. Flemming
35.5. HD. Formey, Ludw. Geheimer Rath. MD.
rise, Joh. Friedr. Geheimer Rath. 8) D. Goͤrke, Joh
erſter General⸗Stabs⸗Chirurgus. 9) D. Grapengich
fer, Carl Joh. Chriſtian, Hofmedieus. 10) D. Hedır,
Aug. Friede. Hofrath und Profeſſor. a1) D. Heim,
Ernſt Ludw. Geheimer Rath. ı8)D. Born, €. Hefuth.
235) D. Hufeland, €. W. Geheimer Rath. 290.
» Knape, Chriſtoph, Ober Medicinalrath. 15) D. Dur
finna, Chriſt. Ludw. General:Ehirurgus. 16) D. Pal:
las, Aug. Fried. 17) D. Reich, Gottfr. Chriſtien,
- SDrofeffor. 18) Ribke, Chriſt. Heine. Profeſſor. der Ge
burtshulfe. 19). D. Richter, Chriſtian Friedr. Ober
Wedicinalrath. zo) Sic, Georg Friede. Profeffor der
Thierarzneptunde, n)D. Sonnenburg, Ernſt Genh
Scheifiſtelece - 657
88) D. Balıher, Joh. Sortl. Geheimer Rath. 23) D.
- Watther, Geiede. Aug. Ober⸗Medicinalrath. sp) D.
Zentfer, Joh. Gottlieb, Profeflor.
V. Philoſophie überhaupt, und infonderheit.
IJraktiſche Philoſophie, Naturreht, Moral
und populaire Schriften: I Ancillon, Joh. De:
ter Friede. Profeffor. 2) Bartholdy, Georg Wilhelm.
3) D. Bieſter, Joh. Erich, erfier Bibliothekar. 4)
Ehrenberg, Friede. Hef⸗ und Dom Prediger. 6)D.
Erhard, Joh. Benjamin. 6) Himmer lich, Friedr.
Wilh. Feldprediger. 7) D. Kiefewetter, J. G. E. E.
Profeſſor. 8) Moritz, Earl Heinr. Ernſt, Candidat.
VL Pädagogik: 1) Delbruͤck, J. F. G. Erzieher des
Kronprinzen. 2) Eger, Joh. Gottfr. Schullehrer. 3)
D. Eſchke, Profeſſor und Director des Taubſtummen⸗
Inſtituts. O Hecker, Andr. Jar. Ober: Eonfiftorials
und Schulrath. 5) Herzberg, Dav. Georg Friedrich,
Inſpector und Prediger. 6) Mehring, Dan. Gottlieb,
Prediger. 7) Muͤchler, Joh. Georg, Profefler. 8) “
D. Plamann, Joh. Ernft, Vorfteher einer Erziehungs»
.anftalt. 9) Plesmann, Friede. Ludw. Director des
Sriedrichswerderfchen Gymnaſiums.
VD. Staatswiffenfhaft, Politif, Staatsvers
faffung, Staatspoligen, Bevölkerung, ı.-ı)
von Borgftede, Aug. Heine. geh. Ober⸗Finanzrath.
2) Brandenburg, Franz, Ober : Accifes und Zollrath.
3)von Ernfthbaufen, Victor Tob. Ernft, geb. Ober⸗
Binanzrath. 4) Kuͤ ſter, Joh. Emanuel, geh. Legations⸗
- sah. 5) Sigismund, Carl Otto, Kriegsrath. ©)
| Wieſiger, 8. 8. Kriegesrath.
. VIE Sriegswiffenfhaften: 21) Don Benito Par»
do de Fignerroa, Könige. Spanifcher Gefandter. =)
von Menü, Joh. Keine. Major. 3) von Scharn⸗ n
-
i
568 Schrufifielle.
horſt, Seorg, Oberſt. O Streit, Zad Ladn. fun
tenant und Prof. SD von Tempel hof, Georg Priv.
General⸗Lieutenant. 6) Chevalier de Verdy du Vernois.
IX. Baturfundeüäberhaupt: 1) D. Bourgaet, %s
dewig, 2) Gerhard, Carl Albr. geh. Ober-Finanzreth,
‘9 Gronau, Carl Ludwig, Prediger. 4) Hecht,
Johann Friede, Wilhelm, Prediger. 5) Hermbkäd,
G. 8. Seheimer Rath und Profeffor. 6) Hobert, Ih.
Phil. Profeflor. von Hum bold, Als. KoniglKun
merherr. 6) Karſten, Dietr. Ludw. Guſtan geh. Ok
bergrath. 9) Klaproth, Mart. Heinr. Ober⸗Mediciub
rath. 10) Laspeyres, Theodor Etienne, geh. Cahimts
vath. 11) Otto, Friedr. Wilh. Kanzley⸗-Directot. 1)
D. Peliſſon, Phil. Ober⸗Medicinalrath. az Pin
Ish. Chriſt. Koͤnigl. Stallmeiſter. 14) Mapebuty,
Chriſtian, Apotheker. 15) Schrader, Joh. Chrit. Cal
Apotheker. 16) Schulze, Chriſtian, Sprachlehte
37) Siegfried, Friedr. Wild. Rendant. 18) Spree
gel, Chriſtian Konrad, ehemals Rector. 19) Biemty |
Carl Friedr. Kriegesrath. 20) Wadzeck, Friede. jun
Dan. Trofeffor. 21) D. Wildenow, Earitudn dr
feſſor. ze) Wolf, Friede. Profeffor.
X. Gewerbkunde oder Bergwefen, Salzwerb
kunde, Deconomie, Gartenbau, Handel, 5%
britwefen, Technologie, Zorfiwefen, Lie)
zucht, Gymnaſtiſche Künfte x. 1) Braumuͤllet,
Joh. Gottfr. Kaufmann. 2) von Buͤlow, Carl Luda.
Wilh. Affiftent bey der Lotterie: Adminiftration. 3) Ce
tel, Louis. 4 Dreyer, Friedr. Wild. geheimer Finn
rath. 5) Eifelen, Job. Chriſtoph, Bergrath. 6) €*
tefter, Otto Chriftian, Seneralpoftamts « @etretär. 7)
Floͤrke, H. G. 6) Gruͤndler, Chriſtian Gere
Hofagent und Gildeſekretaͤr. 9) Halle, Job. Samıd,
Schriftſteller. 459
Orofeſſor. 10) Jacht mann, Sam. Beine. Jeuerbau⸗
Inſpector. 12) Kraufe, Georg Friede. Ober⸗Forſtrath.
18) von Lamprecht, Georg Friebe. geh. Kriegesrath.
13) Mayet, Etienne, Fabriken⸗Director. Otto, J.
S. G. Kaufmann, 15) Thaer, A. geh. Rath,
XI. Mathematik überhaupt, Afronomig, Optik,
Baufunfi, Nehenftunftx. ı) Bernontti, Joh.
Director der Academie. 2) Bode, Joh. Elert, Profeſa
for. 3) Buͤrja, Abel, Profeſſor. 4) von Caſtillon,
Fridr. Director der Academie. 5) Eytelwein, Johann
Albert, geb. Oberbaurath. 0) Fiſcher, Ernſt Gottfried,
Profeſſor. 7) Gerhardt, Joh. Heinr. Banco⸗Buchhalter.
8) Gilly, Dav. geh. Oberbaurath. 9) Gruͤſon, Joh.
Phil. Profeſſor. 10) Hildebrande, Joachim Ernſt
Albr. Inſpector und Profeſſor. 22) Jahn, Seh. Gott⸗
fried Chriſt. Profeſſor. 12) Ideler, Chriſt. Ludw. Pros
feſſor. 13) Jungius, Wilh. Prof. an der Realſchule.
24) Langhans, Carl Gotth. geheimer Kriegesrath. ı
Michaelis, Joh. Ferd. Schullehrer. 16) Moͤl linger,
Cbriſtian, Hofuhrmacher. 17) Rabe, Mart. Friedrich
Bauinſpector. sg) Riedel junior, Keine, Carl, geb.
Oberbaurath. 19) Sachs, S. Bauinfpertor. 20) Zims
mermann, Chriſt. Gottl. Profeſſor.
XII. Geographie, Geſchichte und Statiſtik: 1)
von Beguelin, Heinr. geh. Oberſinanzrath. =)
Bratring, F. W. A. geh. Sekretär. IBrunn, Friedr.
Leopold, Profeſſor. 4) Cosmar, Carl Wilh. Prediger
und Aſſiſtent beym Staatsarhiv. 4) Erman, Joh.
Peter, Seheimer s und Ober⸗Conſiſtorialrath. 6) Fiſch⸗
bach, Friede. Ludw. Kriegesrath. 7) Frenzel, Cart
Heinr. Kriegesrarh. HB) Sädidfe, oh. Chriſt. Commifs
ſionsrath. 9) Gillet, Friedr. Wilhelm, Prediger, 10)
Heyn ich, Dav. geh. Sekretaͤr. 11) Himly, Joh. Friedr.
860 Sdhriftſieller.
Wilh. Kriegesrath. 12) Jae ob i, Joh. Heinroſeuees
rath. 23) Klaproth, Chriſt. Aug. Ludw. geh. Krieges⸗
rath. 14) Koͤnig, Anton Balthaſar, Ordensrath. 15)
Krug, Leopold, Kriegesrath. 26) Lange, CarlJalii.
17) Licht, . Friede. Wilh. Regiſtrator. so) von Bis
fer, Johannes, Geheime Rath. 19) Meander vun
Petersheiden, Premier⸗ Lieutenant. ao) Nicolai
Friedrich, Mitglied der Academie der Wiſſenſchaften. ei)
Poppe, Joh. Friedr. Profeſſor. =2) Ritter, hi.
Gerh. Wild. Prediger. 25) Rumpf, Joh. Dan.äriet.
Regiſtrator. 24) Schäffer, Dan. Friedr. geh. Gekecic.
85) Seidenburg, Seh. Gottlieb, vormals Apotite.
06). Selter, Joh. Chriſtian, Lehrer an der Militärs
demie a7) Sosmann, Dan. Friedr. Kritgestaih
eg) Spener, Carl, Buchhaͤndler. 29) Spalding
Cart, Aug. Wilh. Juſtizrath. 80) Wiela ad, Ent
Sarl, Hofrat. 3) Wilmfen, Sriedr. Phil. Predise:
30) Wippel, Wild. Jar. Profeffor. 33) Woltmenk
K. L. geh. Legationsrath. 34) D. Zeune.
XII. Schöne Känfte Äberhanpt, BitdendeKun,
Dichtkunſt, Theater, Muſik, Romanı!
Schriftſteller c. 1) Agrikola, Rudolpd, Pro
ger. a) Bertram, Chriftian Auguſt, geb. Kriegestath
3) von Beyer, Joh. Aug. geh..Finanzrash. vrb
mel, Wilh. Heinr. Kriegesrath. 5) Reichsgraf v0?
Bruͤhl, Hans Moritz, Oberſter und General: Chaufl®
bau⸗Intendant. 7)Catel, Ludw. SH) Friſch, Jehar⸗
Chriſtoph, Director der Kunſt: Academie. 9) von Held
8.9.8. 10) Herklots, Carl Alerander. u) girl
Aloys, Hofrath. 10) Jaͤck, K. Schriftſtechet. all
Land, Aug. Wild. Directors dee National Theates. *)
Joch mus, Friedr. Earl, geh. Sekretär. 15) Kliſch
nig, Joh. Friedr. geh. Sekretaͤr. 16) von se |
m nt — — — —— — — — —
Schriftſteller. 561
A. 3. 5. Ruß. Kapf. Collegienrath. 17) Langbein,
A. F. E. 49) Levezow, ac. Andr. Profeffor. 19)
Lombard, Joh. Wild. geh. Cabinetsrath. 20) Maus
ver, Friedrich, Buchhändler. 21) Meil, Joh. Keine,
Hector der Academie der Künfte. ae) D. Merkel , Gars
lieb. 23) Mercy, Sofeph Aloys, geh. Sekretär. 24)
Mila, W. Prediger. 25) Muͤchler, Karl, Kriegs.
Eath.. 26) Mylius, Wild. Chriftoph Siegmund. 27)
Puhlmann, ob. Gottlieb, Hofrath und Gallerie: Sins
fpector. 28) Rabe, Earl Ludw. Friedr. Juſtizrath. 29)
Rellſtab, Joh. Tarl Friedr. Buchdruder. 30) Sans
der, Joh. Dan. Buchhändler. 31) Seidel, Job.
Friedr. Prorector. 32) Stein, Earl. 33) Tilly, Joh.
Baptiſt, vormals geh. Sekretär. 34) Troft, Karl Friedr.
Kriegsrarh. 35) von Voß, J. 36) Werner, Cams
mer⸗Sekretaͤr.
XIV. Literargeſchichte: 1) Koch, Erduin Julius,
Prediger. 2) Rienaͤcker, Joh. Aug. Dom⸗Candidat.
5) Echmidt, Gottlieb Ernſt, Prediger. 4) Schmidt,
Valentin Heinr. Profeſſor. |
XV. Schriftfkellerinnen: ı) Frau Lonife Johanna
Seopoldine von Blumenthal, gebohrne von Platen,
DÖberhofmeifterin bey der Pringeßin Heinrich. a) Frau Er
‚neftine von Kroſigk, gebohrne Krüger. 5) Brau Loui⸗
fe Eltſabeth, verwittwete Nenelle. 4) Grau Generalin
von Niedefel, gebohrne von Maſſow. 5) Fran Pros
feſſ. Friederike Helene Unger. 6) Frau geheime Lega⸗
tionsräthin Karoline Woltmann.
XVL.Scriftfteller von der jüdifhen Nation:
») 2. Bendavid. 2) Dav. Friedländer. 3) D.
David Oppenheimer. 4) Ephraim, geh. Commiſ⸗
ſiensrath. 5) Salomon Jacob Eohen. 6) Nathan
Rieß. 7) Saul Aſcher.
Mn
568 Giheor Zabrifen- · Schuͤten tirahe.
Schrot⸗ und Bleiweiß Fabriken befiten: 1) Sort:
fried Eltz e Wittewe, Heine Praͤſidentenſtraße Ro. 4. 2) Chr
fian Friedr. Schmiel, Dresdnerftraße No. 84.
Schuͤthzengilde und Schügenpfaß, in ber mm
Schuͤtzenſtraße in der Königs: Vorftadt. Die hiefige Schügen
gilde war im drepßigjährigen Kriege faft ganz aufgelbſt. Sie
war genöthigt. gewefen, fowohl ihren filbernen Vogel als die
Ketten des E chüßen : Königs und der Ritter zu verfanfen, am
den Magiftrat damit zu unterftügen. : Im Jahr 1655 war ſie
wieder zu einigen Kräften gefommen; fie fuchte ihre alten
Mechte hervor, und der Churfürft Friedrich Wilhelm der Grefe
gab ihr in diefem Jahre eine Erneuerung Ihres Privilegiamt
Am Jahre 1727 hob König Friedrich Wilhelm J. die Ochäben-
güde wieder auf, und nannte ihr Vergnügen ein uͤppiges und
liederliches Wefen, weil er erfahren hatte, daß nach dem ab:
gehaltenen Schießen, bis fpät in bie Macht getanzt und ge
fpielt wurde. Der Schüßenplab war bis dahin in ber altın
Schuͤtz enſtraße, auf dem noch jeßt fogenannten Schägens Kirh⸗
hofe. König Friedrich II. ftellte im Jahr 1747 die Silbe mie
der her, und fie erhielt den jegigen Schuͤtzenplatz. Diefer-
große Plag geht Bis an die Stadtmauer, und bat sin ange
nehmes Schägenhaus, Die Schügen find angefehene und ver
mögende Bürger. Den Tag nach Pfingften wird ein Sche⸗
benſchießen, und den 27 Auguſt das Königichießen gehalten, ,
auf welchem mit dein Vogelſchießen fortgefahren wird. In den
Schießtagen ift: diefer Platz mit mehreren Buden beſetz, im.
welchen Pfefferkuchen und andere Sachen verlofet werden. Ei
pflegen zu dieſer Zeit fehr viele Menfchen dieſen Piag zu ker
fuchen.
Schügenftraße, alte, in der Koͤnigs-Vorſtade,
von. der Bernauer⸗ nach der Prenzlauerſtraße, Hat 15 KAufer
und ift 1g0-Schritte lang. No a ift ein Militar ⸗BSajareth
.. Geügenfirape. Schul Eollegnx. 663 -
md No. 3 ein Exercier⸗ Haus. Letzteres wurde 2769 erbauet.
Dabey- iſt der Echügen« Kirchhof, weicher bis 2707 der eger
enplatz war.
Schuͤtenſtraße, neue, in ber Königs: Vertadt, cn
theil der Linienſtraße, geht von der Bernauer nach der Prenz⸗
merſtraße, bat ao Käufer and iſt 355 Schritte lang. Mo. 5
ſt das Schägenhaus und dabey der Schügenplag.
Schuͤtzenſtraße, auf ber Friedrichsſtadt, geht mit
Ro. x bey der Mauerſtraße an, über die Friedrichs⸗, Marke
rafen » and Jeruſalemerſtraße, bis Ro. 35 an die Lindenftraße,
nd zuruͤck bis Mo. 79. Sie iſt 900 Schritte lang, und Bat
hren Namen von ehemaligen in der Lindenftraße gelegenen
Schägenplägen. No. a4 iſt das Goͤtzeſche Armenhaus.
Schuhmacher und Schuhhandlungen. Dieß an⸗
chuliche und zuͤnftige Gewerbe bekam ſchon 1870 eine Innung,
ind Hatte im Jahr 1808 1116 Meiſter, 750 Geſellen und 130
ehrlinge. Mehrere haben eigene offene Läden, gewoͤhnlich
ugliſche Schuh und Stiefel Handlungen genannt,
st großen Votraͤthen von’ allen Arten von Schuhen und
- Schulen und Schufmefen überhaupt, fiche 1) Boh⸗
sifche Kirche. ©) Enratorium der Univerfitäten. 3) Doros
heenftädtifche Schule. 4) Ecole de Charite, 5) Erwerbs
dulen. 6) Erzieherinnen: Seminarium. 7) Freyſchulen. 8)
Barnifonfihule. M Gewerksſchulen. 20) Gymnaſien. 11)
güdiſche Freyſchule. ı2) Koͤllniſche Schule. 13) Landſchulleh⸗
er⸗ Seminarium. 14) Lazarus. 15) Parochialſchulen. 16)
darochialſchullehrer⸗ ⸗Seminarium. 17) Privatſchulen. 19)
Schul-Todlegium. 19) Schulmeiſter⸗Seminarium. 20) Sonn⸗
——— 61) Stipendia.
"Stu: Gofiegen · Wietwen Käufer und Caſſen,
che Wittwen⸗Häuſer.
Rune
564. SchukCollgium Sebaſtians Kirchgaſſe.
Schul.⸗ Collegium, Ober, verfammelt fh ale
Dienftage Vormittags um 10 Uhr in dem Tharmgebände de
neuen Kirche auf dein Gensd’Armes:Markte, wo ſelbſt and bw
Caſſe, Regiſtratur und Canzley befinblich iſt. Daſſelbe bricht !
aus dem Chef, Hrn. Staatsminiſter von Maffom, dem ick ; |
‚fidenten, Hrn. yon Scheve, 8 Ober⸗ Schulraͤthen, X |
Sekretär, ı Calculator, à Regiftrator und » Canzelifen. &
wurde 1797 ersichtet, und hat die Auffücht über alle Prob:
zial-Schulcollegia und Schulanftalten für ben Civiltand ie |
allen Königl Provinzen; es beſetzt Die Lehrſtellen, bifpopint
über die Koͤnigl. Fonds zur Verbefferung des Schulweet,
forgt für die Anlegung von Seminarien, verordnet Scqhalriß |
tationen u. fe w. Bey Stiftung biefes Tollegiums wurde
demſelben auch die Univerfitäten untergeordnet; nach dem Re |
fcript vom 18 Januar 1808 erhielten diefelben aber wieher ci |
beſonderes Curatorium. Geſuche werden an das Koͤnigl. Hei
wuͤrdige Ober: Schul: Collegium adreſſirt.
Schyulmeifter » Seminarium, Franzoͤſiſches, if at
der Ecole de Charite, Jaͤgerſtraße No. 63, verbunden. |
Scyuftergaffe, auf dem Friedrichswerder, geht ẽ |
ber Oberwaflerftraße, über bie Kurſtraße bis an bie‘ m.
Wallſtraße, hat 17 Haͤuſer und iſt 170 Schritte lang. |
Schutzblattern, fiehe Impfung.
Schwarzer Adler» Orden, fiehe Orben.
Schwerdtfeger. Im Jahr ıgon hatten wir been
nebft 4 Geſellen. Es ift ein zünftiges Gewerbe,
Sebaftians, Kirche, fiche Louifenftabdt: Sich
Sehaftians » Kirchgaffe, anf der Lonifenfiedt,
mit No. ı bey der alten Jacobsſtraße an, Über einen Duck
gang zum Kirchhof, bis No. 3 an Gärten, und zarüd “
No.23. Sie tft 185 Schritte lang.
Seehanblungs. Socletaͤt. Seelow. 665
Seethandlungs⸗Societaͤt, Koͤnigliche, auf der
Friedrichsſtadt in der Jaͤgerſtraße No. aꝛ. Das Gebäude der;
Felsen ließ Friedtich Wilhelm I. 1737 zu einem Koͤnigl. Dome:
fliquendaufe erbauen, und fcheritte es nachher dem Geheimen:
Kath von Eckert. Von diefem kam es an den Otaatsminiſter
von Boden, dann an den Kaufmann D. H. Heſſe, und endlich
an die Seehandlungs⸗Societaͤt. Diefe ward durch das Patent
vom 14 October 1778 octroyirt, und auf 3000 Actien, jede von
o Rthlr. gegründet. Die Actionairs bekommen aber nur
5pro Cent, und haben bey der Direction feine Stimme. Sie
kpeibt einen vollftändigen Seehandel, und nimmt Gelder auf
Zinfen, ge gegen Obligationen, in weldyen bie Fonds und Effecten
der Societaͤt zum Unterpfand verfchrieben find. Will man das
Tapital auf achttägige Kündigung zahlbar ftelen, fo erhaͤlt
Waneip.C. Wer das Capital auf 3 p. C. Zinfen belegen
will, darf es im erſten Jahre nicht kuͤndigen, und muß ſich
hernach die Zahlung auf halbjaͤhrige Kündigung gefallen laſſen.
Im Jahr 2805 wurde auch die Koͤnigl. Salz⸗Caſſe mit der So⸗
cietaͤt verbunden. Chef der Seehandlungs : Soctetät iſt der
Quaatsminiſter Hr. Frhr. von Stein, und die General⸗Di⸗
rection führt ber Geheime Stehandlungs-Rath Hr. Labaye.
Ferner gehören zur Societaͤt: = Rechts-Conſulenten, 5 Se⸗
kretaͤre, a Regiſtratoren, ı Canzley⸗Director und 4 Conzelliſten;
die Haupt⸗Buchhalterey wit 2 Rechnungs-Directoren
und 7 Buchhaltern; und die Haupt-Seehandlungs⸗
kaſ fe mit ı Rendanten, 3 Sekretaͤren und oe Buchhaltern. Ge:
fuche werden an die Koͤnigl. Hochloͤbliche General: Direction
ber Sechandlungs-Societaͤt adreſſirt.
Seelenliſten, ſiehe Fruchtbarkeit.
Seelow, Wediarftadt im Lebuſiſchen Kreife, 83 Mei⸗
im von Berlin, auf der Strafe nach Cůuͤſtrin, ohne Mauern
und There. Im Sade 2601 waren hier 110 Käufer, 108
s 666 -- Segelmacher. Saba.
Scheunen, 1 Kirche, Sqhalhaue, ⁊ Rathhau⸗ und ste Eis
wohner, von weichen Hı zum Militär gehörten. Ihre Ya
rung. nehmen die Einwohner von Ackerbau, Bi 2
Handwerksbetrieb.
Segelmacher. Im Jahr 1804 wem vom “
Berlin. j on |
Seiden⸗ Band. Moanufacturen haben: 1) r 8
Wiefe, Gtralauerftraße No. 42. 2) Blanc und Biund,
Gpandauerftraße No. 65. 3) Earl Gottlieb Keibel, Sb
gengeiſtſtraße No.26. 4) J. C. 5. Krauske und Com
Breiteſtraße No.4. 5) Salome und Müller, Kilchhe
Fiſchmarkt No. 4. 6) Joh. Ludw. Aldefeld, alte einig
firaße No. i. 7) J. L. Roc, Leipzigerſtrahe No. 17. DE
Brüder Jouanne, Breiteftraße No. 10. 9) € Fleſſiun
Behrenſtraße No. 35. 10) &. J. Schubert, neue &H®.
hauſerſtraße No.9. 21) Bonte und Comp., Gridefnß
- Me. is. ı8) Bahn und Schulze, Königefiraße IS
13) Favreau und Sohn, Stralauerſtraße No. W
Scherz und Philippe, Breiteſtraße No: 27. 15) du
Wil. Schubert, neue Jacodsftraße No. 16. OR
Wilh. Heitmann, Jacobeſtraße No. 76. 17) Knutteh
Mohrenſtraße No. ir. 19) Gebrüder Tanere, Reiche
No. i3. 19) Nathan und Borchardt, Sig
Do. ı7.
Seidenbau. Den erfien Grund zu dem —⁊
welcher hier und in den Koͤnigl. Staaten betrieben wird,
König Friedrich Wilhelm J., und zwar dadurch, DE
die Anlegung der Maulbeerbäume veranlafte. Fried
der Einzige fuhr damit fort, und befoͤrderte die Seid
überhaupt aufs äußerfte. Er ließ aus fremden Landen‘
Beute verfchreiben,, welche junge. Leute aus **
und andere anleenen mußten, und lettere wurden ao ME
v
Selben Magazin. Seiden Mionufacturen. 567
Yafür belohnt. Seidenwuͤrmer und Maulbeerbaumſaamen
wurden umſonſt ausgetheilt an diejenigen, welche ſich damit
beſchaͤftigen wollten. Der fo verdienftuolle Staatsminiſter
Graf von Herzberg. war der thätigfte Gchüffe Feiedrichs
des Einzigen bey. diefen Anorbnungen. Gr legte eigene Anlar
gen an, theilte. Preife aus, und 966 füberne @ chaumuͤnzen an
diejenigen, welche den Seidenbau recht fleißig betrieben. Sm .
dehe 1784 wurden bereits in der Churmark 5305 Pfund 4 Loth
fine Ceide und 1100 Pf. 26 Loch Floretfeide gewonnen, und
waren 206,726 laubbare Maulbeerbäume vorhanden. Dis
Prediger und Landfchuliehrer waren die fleißigften Arbeiter.
Noch jetzt find Lehranſtalten zum Seidenbau ſowohl mit dem
Friedtich Wilhelms⸗Gymnaſium als auch mit dem Franzoͤſi⸗
ſchen Hoſpitale verbunden, nnd die Seiden-Cultivateurs er⸗
halten noch immer bey dem Konigl. Seiden- und Baumwol⸗
In: Magazin Prämien. (Siehe auch Maulbeerbaum⸗ Plans
tagen.)
Seiden⸗ und Baummollen. Magazin, Koͤnigliches
wombinlrtes, im Boͤrſenhauſe. Es ſtehen dabey a Nendan⸗
Ra, Controleur, ı Buchhalter, ı Schaumeifter und ı Plan:
Pan: Ciufpector. In diefem Magazin kann Jedermann feine
Muonnene Seide oder auch ungehafpelte Cocons verkaufen.
Bär jedes Pfund gewonnene Seide wird 12 gr. umd für jeden
Thater verkaufte Cocons 4 gr. Prämie vergütet, und Überdieß
Mlämmt derjenige, welcher 50 Pfund reine Seide liefert,
bp Rthir. und die goldene Medaille, und für wenigftens 10
Diund 10 Rthlr. und die fülberne Medaille. Die Magazin
haͤlt uͤbrigens auch einen großen Vorrath von Baumwolle und
ſremder Seide, und unvermögende Manufacturiften befommen
daraus Beide und Baumwolle auf Eredit zum Verarbeiten. ,
Seidbenzeug⸗ Mamufarturen. Im Jahr ıg01 zählte
han in den hieſigen Eeidenzeug : Manufacturen, welche auch
55 Setibenzeug⸗Manufakturen.
Sammer unb alle andere Arten von: feibenen Zeugen verfatl
gen, 2526 Arbeiter, umb noch 183 Arbeiter in halbfeivem
Zeugen. Außer diefen wurden noch 247. Sammetweber se
672 eigene Meifter mit 1398 Geſellen und 507 Lehriingen ge
zählt, zufammen alfo 3861 Menfchen. Geibenzeng: Dam
ſacturen beſitzen folgende: 1) A. 5. Baumann, Eclefekt
. Mo. 4. @) Ferd. Beyrich, Bruͤderſtraße No. 5. 3) dın
berts Erben und Klug, Scharrenſtraße No. 3. 4) Ob
‚dee Baudonin Söhne, am Köfnifchen Fifchmarft Rai
5) €. Kranz, Bifchofsftraße No. 17. 6) Bernhartm
Comp. „Biſchofsſtraße No.ı35. 7) David Girard mb
Cohn, Epandanerftraße. No. Br. 8) E. W. Debme, Se
dauerftraße No.7. 9) Joh. Gottfr. Liehich, Scharreufrak
. Mo.8. 10) €. F. Scheidemantel, alte Jacobsſtraße M
89. 10) Carl Frieder. Werder, Breiteſtraße zı. 11) Cm
Gabain, Breiteſtraße Mo. as. 22) Blanc und Pascal,
Breitefteafe No.6. 13) Ludw. Wüh. Mich elet, Grit
ſtraße No. 30. 24) Benoni Sriedländer, Play ig Ru
bijou Mo. ı. 15) Anton BA, Leipzigerftraße No. 6. 6)
Georg Ludw. Eiterlein, Jerufalemerſtraße No. ». ı7) dr
niet Charrier, Serufalemerftraße No. 58. 18) Heint. X
Baudouin, neue Roßſtraße No.ıo. 29)‘ Cart Chris
Dietrich, Holzmarktgaſſe No.ı. 20) 8. Noumien, &
nigsſtraße No. 09. 2) Saffe und Sunt, Gräben
No. 1. 22) Barey Söhne, neue Gruͤnſtraße No. sı. ©)
Joh. Friedr. Natuſch; Spandauerſtraße No. ag. 24) Rs
neden und Comp., Friedrichsftraße No.206. 35) Sl
roh und Wolff, alte Jacobsſtraße No.7ı. 26) Friedr.
Graßmann, Landsbergerfirafe No. ı2. 27) Wilh Kir
fhrodt jun., Landebergerftraße No. 13. 28) Friedr.⁊
Kaͤbiſch, Landshergerftrafe No. 16. 20) Samuel Eich
Breiteſtraße No.29 Ze) Anton Re te, Behr
Rs. 2ı,
>
Seiden · Amt. Seminarium Pir:gel, Sihafm. ‚66
» Gelden. Berwiegungs« und Stempelmigs » Anit;
{m Sörfenhaufe, mit = Dirertor, ı Commiflarins, ı Suchhab
tet, » Eontrolenr, 6 Schaumeiſtern der Seiden⸗ und 2 Schau⸗
Wmeifteen der Baumwollen⸗Manuſacturen.
Seidenmouliniermühle, in dee Spandauer Vorſtadt
om Haakeſchen Markte No. 13 und 24. Dieß jegt noch fo ges
nannte Gebäude wurde 1785 auf Koͤrggl. Koſten erbauet, und
zu dieſem Behufe und zur Anlegung eines Wehrs wurde der
Htadtgraben, welcher hier 148 Fuß breit war, bis ayf 70 Fuß
perengert. Um das Jahr ı800 hörte man aber auf für Königl,
Kofen darinnen zu arbeiten, und die Einrichtung wurde von
einem Privatmanne zu einer Baumwollen: Mafchinen: Spin
Deren benutzt. Im Jahr 2806 übernahmen bie Fabrikanten,
Gebrader Bernhard, dieß Gebäude, zum Behufe ihrer Baum⸗
wollen⸗Maſchinen⸗Spinnerey, und ließen die ganze Anftalt
{eh ‚vergrößern. .
Seifenfieder .. und Schwarz ·Seifen⸗ Saprifen.
Im Jahr 1808 waren hier 38 Qeifenſieder⸗Meiſter, nebſt 29
Gefellen und 4 Rehrlingen. Es iſt ein zünftiges Gewerbe. Fuͤnf
Schwarg : Seifen : Fabriken unterhielten 19 Arbeiter. Eine
der letzteren Tabriken hat Carl Friedr. ef Ale, Jerufalenet
Braße No. a7.
v - Seller. Bon biefem ‚önftigen Brad Hatten wis im
Jahre 1802 30 Meifter, 26 Gefellen und ao Lehrliuge
Seminarium fuͤr Parochialſchulleherer, ſiehe Pe
rochial⸗Schullehrer⸗Seminarium.
Seminarium fuͤr gelehrte Schulen. Dieß bedeuten:
de Seminarium ift mit dem Berliniſch⸗Koͤllniſchen Gymnaſium
Yenau verbunden, und bie 8 Mitglieder find zugleich Lehrer in
den Schulen beider Auſtalten. Sie erhalten einen. jährlichen
Gehalt, und wenn ſie ſ ch durch den Unterricht zu tuͤchtigen
570 Geminarium für Landſchullehrer. Servi
Lehrern zebtidet haben, werden fie als Rochsten, Profeſſeren
aber ordentliche Lehrer au. andere Schnulanſtalten verfet
(Giche auch Graues Kiefer und Paͤdagogiſche Geſellſchaft)
Seminarium für landſchullehrer, febe Lant⸗
ſfaullehrer⸗Seminarium. |
Seminarium, weibliches, fi ſiehe Erzieherinnen
Seminarium. we
Servis, Einquartirung, Freyhaͤuſer. Servis wit
in alfen Preußifchen Städten, fowohl von den Wohnhaͤnſen
und Grundſtuͤcken, als auch von’ den Gewerben und Die
gehalten entrichtet. In der Regel find die mit eigenen Die
feen angefeffenen Einwohner desjenigen Orts, welcher ein
Corps Soldaten zum beftändigen, oder auch nur zum eiafı
weiligen Aufenthalte, oder auf dem Marfche zum Nachtlage
ängemwiefen wird, verbunden, die ihnen nach der obrigfab
lichen Vertheilung zufallenden Soldaten in ihre Käufer aut
nehmen, ihnen für fih und ihre Dienfigeräthfchaften eine 9
funde Kammer anzumeifen, ein Bette, Licht und Wärme fl
geben, und die Bereitung Ihrer Speifen zu beſorgen. M
Briedrich der Einzige die Regimenter augmenticte, Bi
er faft in allen Standquartieren, befonders in Berlin, Cafe
nen erdauen, um die Bürger mit der Einguartieung ei
Theile nicht zu belaͤſtigen, umd andern Theils die Seldaca
in genauerer Aufficht zu haben. Dafr entrichten Die Ge
wohner nun die Servis⸗Abgabe, außer diejenigen, welche neh
militaͤriſche Einquarticung haben, und welchen nach Werhälb
niß des Quartiere für die Einquartierten noch etwas Darauf em
der Sublevations s Eaffe vergütet wird. Die Servisgelder für
bie ganze Garnifon in Berlin betragen’ gegen 200,000 Rfft.r
wozu jedoch die Einwohner nur 70,000 Rthlr. beytragen, md
das übrige aus der Haupt⸗Servis⸗Sublevations-⸗Caſſe 19
ſchoſſen wird. Die Konigl. Servis⸗Commiſſion unterſaci
|
Grin om
und. beffimumg, we viel· jeder hücfiger Yan und its
werbtreibende an Servis zu zahlen hat, uud dieß mird monet⸗
lich auf Billets von den Alnserofficieuen eingeforbert. Ein Saus
zahlt an Servis nach der Miethe, welche es trägt, 3 pro Gent, .
und außer diefem einen Ausgleihunge s Servis, weicher 2-
des eigentlichen Seroifes beträgt. Die Sudenichaft zahlt für
70 Haͤuſer im Berliner Heviere monaplich aea Rihir. 16 gr. 6 pf.
Die übrigen Beytraͤge betreffen folgende 3.Eiaffen von Perfos
nem: 1) Die Eximirten, worupter die Miniſter, Präfis
Deuten, Ditecteren und Räte in den obern Collegiis, inglen
‚en die espedirenden Sekretaͤre beym Ohenerals Dirastprio und
bey den Miniſtern zu verftehen find, zahlen -wierteljährig nach
beſtimmten Sägen, nämlich ein Minifter 7 Rthlr. 7 gr., eim
geh. Finanzrath = Rthir. 19 ge,, ein Geheimer Rath = Rthir.
15 gr., ‚ein Präfident oder Director a Rthir. 3a gr:, und Ai
anderer Rath oder exped. Gekretaͤr ı Rthir. 18.98. a) Die
Michterimirten, worunter alle in Beſoldung oder Penſiqu
ſtehenden, unter jene Elafle nicht gehörigen. Parſonen zu rech⸗
ven find, zahlen 3 p. C. nach ihrer Beſoldung oder Penſion
in monatlichen Terminen. 3) Die Gawerbtreibhenden
Perſonen werden von den Stadtverordngtan abgeſchaͤtzt,
und zahlen nach Umſtaͤnden und nach dem Umfang ihres Ge⸗
warbes, von ı ar. bis 3 ge. monatlich. Zu diefen Servisgels
dern teitt noch & des Betrags als Nachtwachtgeld, zur Unter⸗
haltung der Nachtwächter, der Brunnen⸗ und Zeuergeräthe .
ſchaften, welches zugleich mit eingefordert wird. Diejenigen
Dörfer, welche Einquartierung nehmen mäflen, mäflen dazu
ein fogmanntes Standquqrtier halten, welches aus ı Otube,
z Kammer, ı Heerd zum Kochen und Holzgelaß beftchen muß.
Dieß wird mit a verhepratheten Unteroffizier oder Gemeinen
amd a unverhenratheten Schlafburfchen belegt, und größtens
theils nach den aͤblichen Preiſen bezahlt, weyu ber Weweibte
feinen monatlichen Servis giebt, und der Ueberreſt aus der
’
578 GSiebergaffe.
uslevations » Cafe in halbjährigene Terminen gngefchoſſen
wird. Die Offifiere, Trompeter, Panker, Hautboiſten, Felt
fcherer und Fahnenſchmiede, ingleichen der Unterſtab der hie⸗
figen Sarnifon, erhalten Bein Quartier, fondern ihre Servie⸗
gelder, für welche fie ſich felbft einmiethen muͤſſen. — Zur
Revuezeit und fo oft fremde Truppen nach Berlin konnen,
werden fämmtliche Haͤuſer mit ſelbigen nach ihrer Groͤße von
haͤltnißmoͤßig belegt, und täglich für einen Offizier 6 gr., für
einen Unteroffizier ı gr., und für einen Gemeinen, Sucht
“der Pferd 6Pf. vergütet; auf eine Zeit von 4 Wochen nd
lähger hingegen, wird nur der gewöhnliche Servisbetrag ut
gehen. — Frey von allen Servid: Abgaben und jeder Ein
quartierung find nur bie öffentlichen Dienftwohnungen und
Blejenigen Haͤuſer, in welchen öffentliche Caſſen befindlich ſind
Andere befreyte Käufer muͤſſen befonders privilegirt ſeyn,
and dieſes And in Berlin die ſogenarenten Frey haͤuſer. Die .
jenigen Expeditionen, in welchen das ganze hiefige Sersiäwm
fen beſorgt wird, find folgende: I. Die Königl. Servie
Commiffien kommt jede Mittwoche Vormittags auf de
Kollniſchen Aathhauſe zufammen, und beſteht aus 5 Mitglie
bern, ı erpebicenden Sekretär, ı Eanzley:Sefretär und x Cab⸗
eulater. Auch gehören noch a5 Deputiete aus der Buͤrgerſchaft
dazu. II. Die Berlinifhe Daupts®ervis: und Dep
tinifhe Nachtwacht⸗Caſſe, ebenfalls auf dem Koͤllti⸗
fchen Rathhauſe, befteht aus 7 Mitgliedern und g Billetbier
nem. IL Die Ehurmärfifhe Haupt: Serris:Suh
levations⸗Caſſe, iſt auf dem Konigl. Schloffe und bat
einen Rendanten. IV. Die Servis: Sublevatione
Kaffe mit 4 Mitgliedern.
Siebergaſſe, im Berliner Viertel, geht von ber Kies
fer: nach ber Juͤdenſtraße, Hat ıg Käufer und ift 135 Seit |
we.tang.
2*
Siebmacher. Sing. Acabemis. 573.
Siebmacher. Im ˖ Jahr 1902 hatten wie deren X
nebſt 2 Geſellen. Es iſt ein zuͤnftiges Gewerbe.
Siegellack. Fabrikn haben: 1) Diſcher und Sohn,
unter den Linden No. 40. 2) Joh. Gottfr. Braumällen
Zimmerftraße No. 35. DEV. Schröder und Comp.,
Spandauerfteaße No. u. ZN. Holzmann, alte Jacobs⸗
ſtraße No. 40. 5) I. M. Luͤdecke, Contre⸗Escarpe No. 64,
Im Jahr 1803 befchäftigten dieſe Fabriken ag Arbeiter.
Simultan⸗Kirchen, oder folge Kirchen, in welchen
lutheriſcher und reformirter Sottesdienft abwechſelnd gehalten
wird, find folgende: ») Friedrichswerderſche Kirche. 2) Do⸗
estheenftädtifche Kirche. 3) Jeruſalemer Kirche. . 4) Neue .
Kirche auf dem Gens dD’Armes: Markt. 5) Dreyfaltigkeite«
Kirche. 6) Böhmifche Kirche. 7) Friedrichs⸗Hoſpital⸗Kirche.
8) Kirche in der Charite. 9) Kirche im Invaliden- Haufe.
Sing⸗Academie, ini Academie-Sebäude, unter den
Finden No. 38. Diefe Privat: Academie wurde 1790 von dem |
Cammermuſikus Faſch gefkiftet, und nach deſſen Tode erhielt
Kr. Zelter die Direction. Die Mitglieder beſtehen aus Her⸗
ven und Damen, mehr ale hundert an der Zahl, und alle aus
der gebildeten Claſſe. Sie tragen die Unkoſten gemeinfchafts
(ch, und verfammeln fich alle Dienftage, um ſich, blos auf
Liebe zur Kunſt, im Bingen zu üben, zu welchem Zwecke folche
Sachen, welche nur der Begleitung eines Fluͤgels bedürfen,
Ainftudirt werden. Zuhörer werden nur wenige, auf Billett
von Hrn. Zeiter, jugelaffen. Deffentlich hat fich bie Sing⸗
cademie bey einigen großen Conzerten und Kirchenmuſtken
dören laſſen, und den volltommenften Bepfall eingeärndtet.
Sing ⸗Academie des Hrn. Organiften Hausmann,
Bertrautenſtraße No. 23. Diefe Anſtalt exiſtirt ſchon ſeit eini⸗
gen Jahren und iſt von Hru. Hausmann, and regem Eifer für.
4m Bappir.. —
fein Bade, geſiftet worden. Die mannlichen unb wilden
Mitglieder find ſchon fo gut gebildet und einſtudirt, daß fe
Sen. Hausmann bey einigen Kirchenmuſiken in der Detri:Kin
che vortheilhaft unterftügen konnten.
Singchoͤre, ſiehe Choͤre.
Sonntagsſchulen für Handwerks⸗ Sehelinge Die
erſte dieſer Schulen wurde im Jahr 1709 errichtet," und jet
find deren vier vorhanden, welche fi durch milde Beptmäge
und burch Subſeription von Wehlthätern erhalten. "Die enle
Schule iſt in der Markgrafenſtraße No. 85, die zweyte in der
Roßſtraße M. 10, die dritte in der Baumgaſſe No. 23 ua)
Die vierte in der neuen Jacobsſtraße, den 28 April 1905 gef
set. Vorſteher und Auffeher beforgen alle vortommende de
fehäfte, und jebe Schule Bat einen Lehrer, welcher jährlich mi
50 Rthlr. beſoldet wird. Die Lehrftunden find alle Genatage
Nachmittags von 4 bis 6 Uhr, und im Jahr 1904 waren met
als 120 Schüler vorhanden, deren Unterricht eine Ausgabe
von 308 Rthlr. verurfachte. Im Jahe 1805 hatten diefe win
Schulen 150 Sthäler, und die Ausgaben betrugen 289 Rthir,
gr Die. Wohlthaͤter diefer Schulen, 130 an der Zahl, hab
ten 335. Rthlr. z2 gr. Dazu zufammengefchoffen. — Der Zweck
dieſer wohlthätigen Schulen üft: armen Handwerks: Lchrline
gen, welche in ihrer frübern Jugend im Lefen, Rechnen und
Schreiben vernachläfigt worden, diefen Unterricht nach zu er
theilen. Diejenigen Wohlthäter, weiche diefe Schulen bu
Subkription von a Rthlr. jährlich unterflügen, können folde
huͤlfebeduͤrftige Lehrlinge vorfchlagn. Wollen eltern, Bues -
münder oder Lehrherren, einem Lehrlinge zur Aufnahme in eh
ner Sonntagsfchule behuͤlflich ſeyn, fo ſchicken fie ihn mit der
| erforderlichen Nachricht zu dem Vorſteher der Schule, weicher
dem Lehrling der nächte iſt. Vorzuͤglich find Lehrlinge var
Aufuahme geſchickt, welche das Druͤckende ihrer: Uuwiffenher
Eomungsfchule. Bophim- Ruhe 675
AbR lebhaft fühlen, und die Ach Meſdenden muͤfſen mit einem
um Altmeifter ihres Gewerke unterſchriebenen Zeugnifie ihres
'chrheren werjehen ſeyn, daß fie wirklich in der Lehye ſtehen
md bereits eingefchrieben find, und daß fie ſich gut betragen.
luch baden die Einheimifchen ein Zeugniß des Schullehrerg,
jeffen Schule fie fonjt befucht, deyzubringen, wie lange fie defs
en Unterricht, und warum ſie ſelbigen ohne gehörigen Erfolg
jenoſſen haben. Hat ein Lehrling das Erforderliche nachges
viefen, fo wird er in die Lite der Aufzunehmenden eingetras
jen, und rückt nach der Zeitfolge in die Stelle eines Abgegans
men ein.
Sonntagsfhule für bürftige Baͤrgertochter und |
Dienftmädchen. Diefe Schule iſt nach denſelben Grunde
lägen, wie die für Lehrlinge, für arme Maͤdchen von ı4 bis go
Jahren errichtet. Der Stifter ift ein füdifcher Wohlthaͤter,
Here Samuel Levy, und feit 1800, wo die Schule anfing,
hat er jährlich So Rthlr. dazu bezahle. Die fleißigen Mädchen
rhalten von ihm und feiner Gattin mebrmalen Peine Beſchen⸗
eur Aufmunterung, \
Sophien- Kirche und Kirchhof, in der Spandauer
Borftade, in dee Kirchgaſſe. Die Einwohner diefer Borfkade
Hagen fonft in die Georgen: Kirche; da aber Ihre Anzahl zu⸗
nahm, fo wurde die Sophien:⸗Kirche für fie gebauet. Die.
nigin Sophie Louife vermachte 1712 ein Capital von
soo Rthl. dazu, und von diefer hat fie ben Namen; and
ennt man fie wohl gar, jedoch mißbraͤnthlich, die St. So⸗
hien⸗ Kieche. Den 226 Zuß hoben Tharm fieß König Geier
Rh Wilhelm L von Grael in den Jahren 1738’ bie 34
Bauen, Die Kirche hat ein Altarblatt von B:Rode, und
yey lutheriſche Prediger, Gottesdienſt iſt Oonntags Vor⸗
s um gund Nachmittags um a Uhr; desgleichen von.
Macht bis Michaelis Domnerſtags Vormittags nm ylhe.- '
576. Gophien, Riehgafe. Speudence Wrikt.
Dabey iſt das Porſtenſche Geſangbuch im Gebrauch. - Dre
Kirchhof biefer Gemeine iſt bey der Kirche.
BGoßphien⸗Kirchgaſſe, ſiohe Kirhhofagaffe.
Spandau, Immediatſtadt und Feſtung im Herell⸗
biſchen Kreiſe, zwey Meilen von Berlin. Der Weg geht fie
Charlottenburg. Spandau war fihon im aaten Jahrhundei
von einiger Beträchtlichkeit, und im Jahr 1802 hatte es 4%
re, 49: Käufer, 85 Scheunen, 5 Kirchen, ı Kofpital, 28
fernen und 5876 Einwohner, von welchen 1157 zum Miltk
gehörten. Die Feftung, weldye vor det Stadt nach Yerlin a
liegt, wurde 1563 angelegt, von 1645 bis 1672 aber durhem
neu unter der Dirertion des Commandanten Joh. Gearg v08
Nib beck erbauet. Im Nahe 17830 und 1783 wurden wirt
Berbeflerungen vorgenommen. Der unfern der Feſtung geiegert
Gewehrplan oder die Gewehrfabrik, den Gebruͤdern Schich
ler in. Berlin gehörig, wurde 1783 angelegt. Dieſe Febrik
Bat eine eigene katholiſche Kirche, und in der Feftung ik hew
falls eine Kirche. In der Stadt ift ein Zuchthaus, und in de
Geflung ebenfalls Zucht: und Arbeitsanftalten. Auch wäh
diefelbe zum Aufbewahren Gefangener- von Diflinchien g
braucht. Wer die Zeftung befehen will, muß fi bey dem
Commatdanten die Erlaubniß dazu erbitten. Die Nahrum
der Einwohner von Spandau beruht auf Ackerbau, Viehzußk
Braumey, Fiſcherey und Handwerksbetrieb.
Spandauer Brüde, beym Haakeſchen Markte, übe
ben Stadtgraben. Dieſe Bruͤcke ließ Friedrich der Eis
Jige 1785 erbauen, und bey diefer Gelegenheit den Gixaiis
verengern. Sie hat einen Bogen von Roshenburger Sandkeits
das übrige ift von weißem Magdeburger Ganbfein
Auf dem Bruftgeländer find 6 große und 4 Kin
nach Rodens Zeichnung von Üleper dem Züngen, Ber
kober und Schulze. Die mittlere breite Der. —8
sd
|
. Spandauer Brüde. Spandauer Vorſtadt. 577
24 Buß, und zu beiden Seiten find. Ebehargen für die Fuß
gänger. 1
Spandauer Bria⸗ an der, eine kurze, Straße im
Berliner Viertel, von der neuen Friedrichsftraße bie ar die
"en: ‚genannte Brüde, 125 Schritte lang. Es find bier 4 Ham
wid mehrere Krambuden.
ESpandauerſtraße, im Berliner Vierte, geht mit
No.. bey der neuen Friedrichsſtraße an, uͤber die Heidereiter⸗
gaſſe, Heiligengeiſtgaſſe, Papenſtraße, Kalandersgaſſe, Bi⸗
ſchofsſtraße, Pankowsgaſſe, Konigsſtraße, Probſtgaſſe,
Nagelgaſſe, Nicolai-Kirchgaſſe und Reetzengaſſe, bis No. 44 _
an die Eyergafie, und zuruͤck bis Mo. Bı. Sie tft 840 Schritte
lang. Bey No.n iſt Die Heiligengeift: Kicche. Mo. 15 und 40
ſind Prediger: Wittwen s Häufer zur Nicvlais Kirche gehörig.
Do. 55 das Berlinifche Rachhaus. No. 59 das Landſchafts⸗
Baus. No. 6a ein Prediger Witwen: Haus zur Marien .
Kicche gehörig. Am Anfange ber Strafe fand fonft das
Cpandauer Thor, und an der Stelle des Hauſes No. gı ftand
Rod) 1780 ein Pulverthurm, welcher den 1s Aug. diefes Jah⸗
res anfflog, und fehr vielen Schaden anrichtete,
Spandauer Vorftadt, geht von der Königs: Vorſtadt
und der Prenzlauerſtraße bis zum Unterbaume, und begreift
alles, was auf diefer Seite innerhalb der Stadtmauer liegt,
Bie Hat mit Berlin durch die Spandauers und Herkules⸗
Bruͤcke, amd mit der Neuftadt durch die Weidendammer Brücke
Bemeinfchaft. Man nannte fie fonft auch die Sophienftadt,
von der Königin Sophie Louife, dritten Gemahlin König Fries
bi T. Im 16ten und ı7ten Jahrhundert war hier faſt noch
nichts angebauet. Beynahe der ganze Theil diefer Worftadt,
ings der Spree, war Ackerland, das zu dem 1670 angelegten
Borwerfe'der Churfärftin Dorothea ‚gehörte. Die nachherige
Königin Sophie Charlotre verſchenkte dieſen Acker theilweiſe
O o
678 Spar: lite. Speb. od, Mondeungsmogasin.
gegen einen Grundzins, ben aber die Veſcher durch ein Cap
tal abkauften. Im Jahr 2697 war nur erſt die Kircheſe
die große Hamburgerſtraße und etwa 4 Käufer in ber ren
burgerſtraße vorhanden; 1712 war der Anbau ſchon fo Red,
daß Anftalt zu einer Kirche gemacht werden mußte, Une
König Friedrich Wilhelm I. gedieh diefer Anbau neh mer,
und unter Friedrich dem Einzigen erhielt fie größtentheils Ir
Vollendung durch den Anbau der Eontre: Escarge, dei Hab
ſchen Markts, der neuen Muͤnzſtraße und durch vieles anler
mehr. Jet findet man ı9 Straßen und 24 Gaffen. Ya Jeh
1805 hatte fie 991 Käufer und 22,566 Menfchen. _
Spar» Lichte, nach chemiſchen Grundfägen serfatk
und den gewöhnlichen Lichten ziemlich ähnlich, verferigm
Douffin fenior und Comp., Scharrenfienfe Mu6
Dean hat fie zu 6 Stuͤck auf das Pfund für g gr. und g Sch
auf das Pfund für 7 gr., und jede Sorte wird. in a Pius
Paketen verkauft. Das Pfund foll 24 bis 30 Stunden lim
als die gewöhnlichen Lichte Brennen.
Spechtshauſen, ein Coloniften:Dorf bey Neue
Ehersiwalde, im Niederbarnimifchen Kreife, mit 21 Feuerſteln
und 159 Menſchen. Es ift hier eine große hollaͤndiſche Pr
yiermühle, welche vortreffliches Dapier liefert. Gi man
1781 bis 1785 auf Königl. Koften erbaues, und Friedriä
der Einzige überließ fie dem Papierhaͤndler Eifenharkt
in Berlin unentgeldlih. Don diefem erhielt fie der 1905 We
fiorbene Papierhändier und Commerzienrath Joh. Wilhelm
Ebart, weder fie noch mehr gehoben hat. Sie beihiih
204 Menſchen, und ihre Niederlage iſt in Berlin, unter da
Firma Ebart und Stenz, Mohrenſtraße Ne. 135.
Speditions. oder Montirungsmagazin, auf be
Weidendamm No. s. In diefem Gebaͤude werden die Arme | |
tur⸗ und-Montirungs: Stüce für bie auswärtigen Reguecn |
J
|
Speiſehaͤuſer. Spielkarten Manufact. 87%
we; welche größtenteils non Berlin aus beforgt werden, aufe
kwahrt, und vor daraus weiter ‚befördert.
Speifehäufer. Deren giebt es viele, in weichen man
1 ge. bis zu 2 Louisd'or fpeifen fan. Die niederen Spei⸗
khäufer kündigen ſich mehrentheils durch Schilder an, mit
ver Auffchrift: Allhier fpeifet man einen Jeden nach Belieben.
Andere find der Berliner Rathskeller und andere Wirthſchaſten,
ind die Gaſthoͤfe (ſiehe diefe) von jeder Claſſe. Eine eigene
Bpeifeirthfchaft hat der Reſtaurateur Te Boeuf, Behrens
Kraße No. 44
" Speciafeenue ‚ fihe Revue,
Spiegel. Manufactur, auf dem Friebtichewerder
In der Unterwafferftraße No, 5. Sie gehört den Bankiers
Gebrüder Schickl er, und hier iſt eigentlich nur die Nieder⸗
läge, Die Fabrik iſt zu Meuftadt an der Doffe. In diefer
Manufactur findet man Spiegelgläfer von 10 Zoll Höhe und -
6 300 Breite bis zu 100 Zoll Höhe und 54 Zoll Breite, oder
im Preife von sa gr. bis 2406 Rthir. Die Höhe der Glaͤſer
Peigt von Zoll zu Zoll, und die Preife von zo zu 10 Zoll find.
folgende : 10 Zeil Höhe au gr., ao 3. 5 Rthlr. 25 gr., 30 2,
17 Rthlr. 12 gr., 40 Zoll 55 Rthlr., 50 Zoll 158 Rthlr. 18 gr.,
60 3.311 Mthir. 6 gr., 70 3. 526 Rthlr., 80 3. 776 Rthir.,
„3. 1361 Rthlr., 100.3. 2426 Rthlr. Dan findet hier immer
eine große Anzahl von Spiegeln in allen Arten und fehr ges
ſchmackvollen Einfaffungen, welche Einfaffungen noch befons
ders bezahlt werden muͤſſen. Die Manufactur verſorgt das
ganze Land mit Spiegelglaͤſern, und fremde Glaͤſer ſind ver
boten. Andere Hiefige Spiegelhandlungen nehmen die Glaͤſer
ans dieſer Manufactur, laſſen fie mit ſelbſt gefälligen Eine
faſſungen verfehen , und treiben fo Handel damit.
Spieltarten uns Spielkarten⸗Manufacturen.
Dir detzteren giebt es vier, welche täglich .eine große Menge
Dya Ä
580 Spinner. Spittelmarkt.
Karten verfertigen, aber nicht verfaufen. Die Kartru mähtn
alfe zur Haupt: Sternpel: und Karten: Kammer geltefert wer:
"den. Diefe verfieht jedes Spiel mit einem Stempel und Sat
den Generals Debit davon. Den einzelnen Debit haben meh
rere Diftributeurs.. Fremde und ungeftempelte. Spielkerten
find bey 100 Rthlr. Strafe für jedes Spiel verboten. And
liegt eine Strafe darauf, wenn Buchbinder oder andere ſich
unterfieben, alte ſchon gebrauchte Karten zu beſchneiden. DE
Stempelung der Spielkarten führte König Zriedrig L an
das Jahr 1700, Anfangs zum Beften der Armen, ein. Da
reife der verichiedenen Spiellarten find folgende: Tarecı
Karten das einzelne Spiel zu x» Rihlr. ı2 gr. — ı Rthlr. 9.
— 1 Rthlr. — und auch zu 16 gr. Zranzöfifche we
’Hombre- Karten das Epiel zu ı2, 10 und 8 gt. Deud
ſche Karten zu ag, 10, 8, 6 und 4 or.
Spinner. Im Jahr 1902 nährten fich 3960 Perſenen
vom Spinnen.
Spittel» Kirche, fiche Gertrauten⸗Käirche.
Spirtel- Bruͤcke. Diefe Brüde verbindet unfern tel
Spittelinarkts und des Dönhoffchen Plages Neu: Kölln mit der
Sriedrichsftadt.- Sie geht über den ehemaligen Feflungsgre
ben, ift der Straße glehh gepflaftert, und Hat auf beiden Geb
ten Halbzirkel und Säulenlauben ionifcher Ordnung, unte
welchen Kramläden find. Eriedrid der Einzige luf f
1776 nach Gontards Angabe von Quaderſteinen erben.
Sie ift 48 Fuß lang und 45 Fuß breit.
Spittel- Brüde, an der, eine Straße ie :Nuı
Klin, vom Spittelmarkt bis an die Spittels Oräde, Satz
Käufer und iſt go Schritte lang.
Spittelmarkt, in Neuöim, gebt von der ‚Kurfirak
mit Ro, ı an, Über die Nieder⸗ Wallſtraße His No. 7 an
Spittelmatkiſtrage. Spree. 581°
Eoittelbruͤcke, und zuruͤck an der Walltenbevschen bis No. 16,
Seine Laͤnge iſt 165 Schritte. Mo. 8 iſt das Hoſpital zu der
hier fichenden Gertrauten: Kirche, und zwiſchen No. ı5 u. ı6
iſt die Spittelmarkt-Wache. Die Markttage,; weiche hier Mitt
wah3.und Sonnabends gehalten werden, find von grünen
and andern Kuͤchenwaaren fehr anfehmlich. "Abends vorher.
iſt Abend⸗Markt. Auch And hier ein Fiſchmarkt und mehrere
Krambuden. Der Name boͤnut von dem Gertrauten Hoſpl⸗
tal oder Spital her.
Sbpittelmarkitſtraße, in MeuKölla, geht von ber Ger»
tranten⸗Vruͤcke bis an den Spittelmastt, hat 5 Hanſer und iſt
68 Ochritte lang. |
“ Spliethaus ‚ ein Hoſpital in ber Königs: Vorſtadt, auf
dem Georgen⸗ Kirchhofe No. 17 u. i18. Es werden darinnen
igs arme Frauen unterhalten, und es ſteht unter der Aufſicht
des Stadtmagiftrats und des Probſtes der Nicolai⸗ Kirche.
Der Urſprung und Stifter deſſelben iſt unbekannt.
Splittgerbergaſfe in Neu-Köln, voR der Wallſtraße
hinter derfelben weg his wieder ı in die Wallſtraß, har g Käufer
uud iſt 200 Schritte lang. . No. 3 gehörte fonft dem Bankier
Cplittgerber, und die Safe erhielt von diefem den Namen.
Jetzt gehoͤren dieſe Gebaͤude und Garten der geoſen Freymau⸗
rerloge zu den drey Weltkugeln.
Sporumacher. Dieß Gewerbe hatte im ar ‚908
9 Weiſter und 5 Sefelfen..
Sprachmeiſter, glebt es hier viele, ſewohl für die
lebenden als todten Sprachen. In den Schulanſtalten, bey
Weichen mehrere angeftellt find, erfährt man leicht Are Namen
und Wohnungen. - , N zu
Sdpypree. Diefe —X jo bebeusende und durchaus
allem: und füfchgeiche: Bing iſt durch verfchiedene Kanaͤle und
584, Gtaatsardhive.
wärtigen Mächten und Fuͤrſtlichen Söfen geſchloſſenen
Tractaten und Conventionen, fondern auch die Verhands
Lungen und Papiere des Königlichen Cabinets; desgleichen
die des gefammten Staats⸗Raths und Cabinets: Min
ſterit, in fo fern diefe beſonders geheim gehalten werben
ſollen, aufbewahret, und wird folches gegenwärtig von
dem Hrn. Geheimen Kriegsvath, Staats⸗ und Eabinetk
Archivar Hrn. Klaproth refpiciret.
VU. Aus dem’ Geheimen Staats: oder Landes⸗
avchive. In diefem werden aufbewahret: die Verhand⸗
hingen des in pleno verſammelten Staatsraths, des Ess
binets » Minifterii oder auswärtigen Departements, itr
gleichen des Haus: und Landes: Hoheit : Departemmete,
mit Ausfchluß der zum Cabinetsarchiv gehörigen Sacher;
ferner des Syuftiz: Departements; des Lehns Departements,
mit Ausnahme der zum Lehnsarchiv gehörigen: Ehnd«
fachen der Churmark, des Herzogthums Magdeburg und
der Graffchaft Mansfeld; des Criminal s Departements
bes Staats: Diinifterii; des Departements ber geifliches
Sachen; des Franzöfifchen Eolonie: Departements; ed
Pfaͤlzer Kolonie: Departements und ber. immebiaten Je
risdictions⸗Commiſſion.
m Aus dem fogenannten Geheimen Drange:
ſchen Archive. Diefes enthält die fammtlichen Papims,
Acten und Documente von dem durch die Drangefehe Sur
ceſſion an das Königl. Haus Preußen gefallenen Iris
gen und Herrfihaften, und fleht übrigens mit dem gebes
men Staatsarchive in genauer Verbindung. . |
Hafer dem ſchon genannten Hrn. Gehejmen Kriegsrath Klap
roch, find bey den Koͤnigl. Archiven noch als geheime Archr
varien angefeht: 1) Ar. Wernik, Kriegerath,; 2) Hr. Ker
det, Kriegerath; 3) Hr. Kahlen, Kriegsrath; u. Co⸗
mar, Geheimer Archiv⸗Aſſiſtent.
%
Staatsrath. Stadt, Inſpeetlon 665
Setaatsrath ober Staatsminiſterium, ſiehe Etats⸗
eath.
2.
Staatsyerwaltung überhaupt; fieße: ») Cabinet.
8) Cabinets⸗ Miniſterium. 3) General⸗Controlſe der Finan⸗
den. 4) Etatsrath. 5) Geiſtliches Departement. 6) Gene⸗
tal: Directorium. 7) Zuftiz: Minifterium. 8) Kriegs s Colles
gm. 9) Landeshoheits⸗ und Lehns s Departement. 10)
Nedicinal s und Sanitätd> Departement, 1) Militärs Des
pattement.
Stadtgeblet. Das Stadtgebiet Berlins iſt durch die
weitere Ausdehnung der Reſidenz fehr verkleinert worden, und
her Flaͤcheninhalt iſt nicht anzugeben. Die größte Ausdehnung
dat es vor dem Schönhaufer: und Dranienbutger: Thore. Mor
dem erſteren ift guter Getraideboden, und vor dem ‚anderen,
‚größtentheils Magiftrats : Waldung.
Stadtgraben, ſiehe Feſtungsgraben.
Stadt⸗Inſpection. Sn Hinſicht der⸗Acciſe Yuffiche
iſt Berlin ‘in folgende 4 Viertel eingetheilt: Erſtes Viertel
fängt bey der Schleuſenbruͤcke an und geht dann rechter. Hand
der Königs = und Bernauerfiraße bis an das Thor, hiernaͤchſt
an das Landsberger, Frankfurter: und Stralauerthor, und. von
da rechter Hand der Spree zuruͤck bis an den Schleuſengraben.
Ale in diefem Bezirk liegende Straßen gehören zum erſten
Viertel. Zweptes Viertel, nimmt ebenfalls bei der
Schleuſenbruͤcke feinen Anfang, und geht die Königs: und
Bernauerſtraße linter Hand bis an das Thor, non da zum
Prenzlauer s, Schoͤnhauſer⸗, Rofenthaler «, Gamburger s,
Oranienburgerthor und Unterbaum und von da rechter Hand
des Spree bis an den Schleufengraben zurüc. Drittes
Viertet, begseift die Gegend von der Schleufenbrüde über
den Werderſchen Markt, die Jaͤgerſtraße hinauf bis an die
Ecke der Markgraſenſtraße, letztere bie zur Sohfaße und die:
x
s36 Seabemagiſtrat und Stadtzericht
fe rechtt herunter nach dem Potsdamer⸗ und Bremberburge:
thore, won dort bie Linden entlang nad) der Weidendammern
bruͤcke und uͤber den Weidendamm durch den ˖Luſtgarten bis
zut Schleuſenbruͤcke zuräd. Das Vierte Viertel begreift
das uͤbrige Theil der Stadt, nimmt bey der Schleufenbräde
feinen Anfang, geht bey der Münze vorbep, durch die Holgge
tenftraße, fodann nach dem Fuͤrſtenhauſe zurüd, die Jaͤgerſtreße
bis zur Bank hinauf, die Wallſtraße entlang, über den Hank
voigteyplatz, die Jeruſalemerſtraße hinunter, mit Inbegriff der
Duerftraßen, zur Markgrafenſtraße, dann bis zur Kochſtrafe,
letztere linker Hand, und links herum die Wilhelmsſtraße hier
auf bis zum Halleſchen Thore, von da das Cottbuffer: zub
Schleſiſche Thor, und von dort die Schlefifcheftrage nach der
Waiſenhausbruͤcke, und hiernächft an der Spree linker Hund
Bis an die Holzgarten⸗ und Unterwaſſerſtraßen-Ecke zurkl.
Jedem diefer Viertel ift ein Stadtinfpertor vorgeſetzt, und aus
Ger diefen find noch 5 Thorinfpectoren angefegt. Die Oben
Gtadtsnfpection hat der General s Stadte⸗ Inſpector
Kt. Lanz und der Ober Stadt⸗Inſpector Hr. Wandel. Des
Exrpeditions⸗ Regiſtratur⸗ und Verfanmnlunge Zimmer iſt 8
Acciſehauſe ‘am alten Packhoſe, in dem Eingang Pie. 1.
Stadtmagiſtrat und Stadtgericht. Im ısten Yale:
Hundert waren in Berlin maͤchtige patriciſche Seſchlechter,
welche immer einige aus ihrer Mitte in den Rath und zu Ve:
germeiftern zu erheben ſuchten. Dieß gab wahrfcheinlich Ans
laß, daß 1438 ein erneuerter Vergleich zwiſchen Berlin und
Köln zu Stande fam, nad) welchem die Bürgermeifter uf
Rathmaͤnner ſich jährlich ſelbſt wählen follten. Worher wur:
den fie von der gefammten Bürgerfchaft gewählt, indem diefe
jährlich ı2 Rathmaͤnner aus ihrer Mitte beſtimmten, weiche
jedoch ohne die gefammte Bürgerfchaft nichts wichtiges them
Tonnten. 1742 wurde der Rath von Berlin und Klin wieber
getrennt. Als der Friedrichswerder angelegt wurde, ordnete
N
Sademogiſtrat u Crbegkiht. 857
Ehurf. Friedrich Wilhelm dev Sroße 1669: daſelbſt auch Tinen
Nach an, und- als die Dorotheenſtadt oder. Neuſtadt gebauet
wurde, behielt die Churfürftin Dorsthea'die Surisdickon, und
feste einen Richter und Gerichtöfchreider dahin; ſpaͤterhin wur
den Vürgermeifter und Rath ernannt. Die Friebriheftabt Hat
niemals einen befondern Stadtimagiſtrat gehabt, fenbern fand
anfänglich unter dem Mathe des Friedrichswerders. Auch die
Borſtaͤdte find niemals mit eigenen Stadtmagiſtraͤten verſehen
geweſen. Im Jahr 1709 fand König Friedrich L. für gut
zu verordnet, Daß von nun an und hinfähro tiri-Kiefigen Mes
fidenzien, "Berlin, Köln, Friedrichswerder, Neuſtadt imd-Fries
drichsſtadt und allen den Vorſtaͤdten, nur ein Stadtmagiſtrat
feyn und den Namen von Berlin tragen folle. Be behielt fi
dabey vor, den Präfidenten ſelbſt'zu ernennen. ' Bon diefer
Verordnung ſchreibt ſich die Benemung: bie Neſidenz ſtaͤd⸗
te Berlin, her. Zugleich wurde aus den Magiſtrutsperſo⸗
nen ein beſonderes Stadtgericht errichtet, und dieſes ſowohl
als der Magiſtrat haben ihren Sitz auf dem Berliniſchen
Nathhauſe, Koönigsſtraße No. 15. Beiden find alle hieſige
Yürger und deren Angehörige unterworfen. Die Franzdſi⸗
fe Eotonie Hat aber noch ihre eigenen Gerichte. Eiche Ge⸗
richtsſtand.) I. Der Stabtmagifirat, verfammelt ſich
Dienſtags, Donnerflags und Sonnabends und beſteht aus
dem Stadt: Präfidenten, Hru. seh. Keiegesrath Buͤſching,
4 Bürgermeiftern, a Syndicuſſen, 11 Stabträthen, 5 Sekre⸗
täten, Negiſtratoren, Kanzelliſten und Copiſten. Berner gehört
dazu die Magiſtrats⸗Kaͤmmerey, mit 5 Mitgliedern;
die Bormundfhafts: Deputation; (Siehe diefe) das
Waage⸗Ajouſtirungsamt mit o Mitgliedern; die Des
poſiten⸗Caſſe mit 1 Mitgliede; die Magiftratse:Ses
lariens&affe mit a Mitgliedern; ein Commiflarius bey
der Böhmifchen Gemeine; 3 Rathswaagenmeiſter; der Leichen:
Sommiffariusund 8 Rashebedienten. Aush gehört die Feuer:
- 688 Brahtmagißrat und / Stadegericht
Sorstetdtss Direction gu: dem Magiſtrat. Der Pap⸗ |
ſtrat hat eigentlich drey Haupt: Verwaltungen... 1) Als By
giſtrat iſt er Patron. der... meifien Kirchen, von dem dm
liniſchen⸗ und Friedrichswerderſſchen⸗Gymnaſio, and von ha
Stadtſchulen. Er dirigirt die GBewerke, Gilden , Zünfte, je
zungen. und; Fabriken; bie ſtadtiſchen Domainen, Oecontui⸗
Forſt⸗ und Cämmerep = auch die Coleniſten⸗ und Beuerfocini
Angelegenheiten, und hat die Jurisdiction über verfeinm
Kämmerey «Dörfer. 2) Hat dee Magiftrat das Obervormud
Ihaftlihe Amt über fh. .. HD, Iſt denſſelben die Civil: mb
weinliche Gerichtsbarkeit über Derfonen bürgerlichen Stand
verlieben, welche aber zum ‚Theil: das. Stadtgericht auch
Geſuche werden an hen. Hechedlen Magiſtrat der Kefidep
ſtaͤdte Berlin adreffiet.. II. Das Stadtgericht, verfi
melt fi Montags und Freytags fruͤh um 8 Uhr, und beit
aus, dem erſten Director, Hrn, Geheimen Juſtigrath Gerrto
heim, aus dem zweyten Director Hrn. Regierungsrath vu
Sichlechtendal, g Raͤthen, g Aſſeſſoren, a Referendarich
5 Aufcultatoren, ao Actuarien und Regiſtratoren, ı Kanzley⸗
ſpector, 4 Kanzelliten, 4 Copiſten, Aſſiſtenten, mehreren fat
numerairen Copiſten, 9 Gerichtsdienern; der DepofitenEnh
fe, Mittwochs von 9 bis a Uhr offen; mit s Mitgliedern, w
der Haupt: Salarien: Kaffe mit 5 Mitgliedern undd
Executoren. Berner ‚gehören zu dem Stadtgepichte 3 Tarıy
ren und 43 andere Targtoren zur gerichtlichen Abſchaͤtzung d
Geundſtuͤcke, 8 Gerichtsfchöppen und Stadtverordnete, = GR
‚ten: Taratoren und 4 Taratoren zu Böttcher: und Kupferſchmide
Arbeiten. Auch gehoͤrt noch zu dem Stadtgerichte eine ei
Eivils und Eriminal« Deputatjon Cfiehe diefe) WE
die Stadtvoigtey. Das Stadtgericht entſcheidet
Rechtsangelegenheiten, welche die Summe über 50 Rthlr.
fleigen, und vor daffelbe gehören alle freymillige, ger
liche Verhandlungen, und die Aufnahme der Teftamente, 3
-
Stade Mufifanren. Stadtvoigtey. 589
gleichen die Verwaltung des Hypothekenweſens. | Geſuche were
den an das Hoclösliche Stadtgericht der Refidenzftädte Ber
lin adreſſirt.
Scadt⸗Muſikanten. Es find bier deren vier uns
ter welchen die Stadt in gewiſſe Viertel getheilt iſt. Sie has
ben das Rechte, mit Muſtk bey allen Derfonen bürgerlichen
Standes — außer Militär und erimirten Peripnen — ohne
Ausnahme aufzumarten. Derjenige, der auf Hochzeiten, Kinds
taufen und dergleichen Luflbarfeiten andere Muſici, als vom
Stadtmufitus nimmt, worunter er gehört, iſt in zo Rthlr.
Strafe verfallen. Doch kann man, wenn man mit dem
Stadtmuſikus fich darüber vereiniget, und folchen dafür bezahlt,
andere Muſikanten zur Aufwartung nehmen.
Stade: Phyſikat, gehöre zum Polizey⸗VDirectorio,
und daſſelbe verwaltet ver Hr. D. Welper. Unter ihm ſtehen
6 Chirurgi forenfes, und unter diefen iſt die Stadt in eben
fo viele Quartiere vertheilt. Sie werden bey medic. chir. ges
Fichtlichen Fällen zugezogen, und haben auch den Sefundheitss
Zuftand der Bewohner Öffentlicher Haͤuſer wöchentlich zu uns
berfuchen. '
Stabtvoigten, auf dem Molkenmarkt No. ». Dieß
Sefängniß für bie fich vergehenden Bürger und alle andere,
belche unter Dem Magiftrat ſtehen, ift aus dem Kalandshofe ent»
kanden. Vorhero war in dieſem Gebäude die Königl. Tabacks⸗
dminiftration, und der Staatsmtnifter Otto von Schwerin ließ
6 von 1698 bis 1704 erbauen. Es gränzt hinten an die Spree,
id hat, da es zum Gefängniß eingerichtet wurde, mehrere
Brere Veränderungen erhalten. Es flieht dabey eine Commif:
km zur interimiftifchen Direction der Anftalt von 2 Mitglier
1, ı Spezial: Dirertor und Juſtitiarius ad interim, ı Dbers
—* 1 Rendant und ı Sekretaͤr. Das Vordergebaͤude
lohnt der Stadtpräjident und in dem hinteren find die Ges
j >
’
L
sgo Stabtwappen. Staͤrke⸗Fabrilen.
faͤngniſſe. Es iſt für Reinlichkeit, geſunde und haureichende
Koft, nothige Bewegung und Zugang der freyen Luft aufs
möglichfte geforgt. Die männlichen Gefangenen haben Gier
gens von g bis „Uhr und Nachmittags von a bis 3 Uhe; dr
weiblichen Vormittags von 9 bis 10 und Nachmittags m
3 bie „Uhr Frenftunden, die fie auf dem Hofe oder in den Fra
ftuben jubringen. Verwandte werden zum Beſuche der ihrigen
zugelaſſen; nar in den weiblichen Gefängniffen iſt dem mim
lichen Geſchlechte der Zutritt nicht erlaubt. Die Criminal
fangenen haben weniger Sreyheit, und diejenigen, denen cu
harte und fange Strafe zuerfannt wird, werden nad itgend
einem auswaͤrtigen Zuchthauſe oder Feſtung tranſportirt.
Stadtwappen. Das Stadtfiegel von Berlin ken
fonft in einem aufrechtftehenden Bären, und wurde vermeth
(ih um das Jahr 1448, wo die Bürger fich fehr vergangen
hatten, in einem auf allen vier Pfoten gehenden Bären, da
den Brandenburgifchen Adler. auf feinem Rüden tragen muity
umgeändert. Koͤlln batte einen Adler und der Friedriäk
werder ebenfalls einen Adler. Seit 1709 hat das Otadtwar
pen in bem unteren Gelde einen Bären, und oben-auf zu
fhiedenen Schildern, a Adler,
Städte» Caffe, Königliche, in der Leipzigerfiraße iin
29. Sie ift täglich offen, und hat den Staatsminifer IM
von Voß zum erſten und den Großkanzler Hrn. von Golbdre
zum zweyten Director, dann 5 Verordnete von Gtädte:Cib
fen, 2 expedirenden Sekretär und a Controleur. Die Einnap
men biefer Caſſe fließen aus dem neuen Biergeide und aus I
Schoſſe. (Siehe Landfchaft.) Geſuche werben au bie
Hochloͤbliche Staͤdte-Caſſe adreflirt.
Stärke. und Puderfabrikanten Hatten. wir 1:
Jahr 1802. Von Halle koͤmmt auch fehr viel Staͤrke w#
Puder hierber,
Stahl⸗Fabriken. Stall. 691
Stahl» und Stahlwaaren⸗Fabriken, waren 8 tm
jahr 1805, weiche He Arbeiter unterhieften. Eine Zabrik Hat
karled Dutton, Krautsgaffe Mo. 30.
Stall, Königlicher, oder Acabemie „ Gebäude,
mter den Linden No. 38, und auf den anderen 8 Seiten an
er Charlottens, Letzten⸗ und Stallſtraße. Dieß weitläuftige
Bebäude umfchließt zwey Höfe und bilder ein großes Viereck
Es ward 1690 unter Churfuͤrſt Friedrich III. von Nering er⸗
met, und 3745 ließ Friedrich der Einzige den Vordertheil,
sch einem Brande vor Boumann bem Water erneuern.
Das Gebäude ift a Geſchoß hoch. In dem oberen Stade bes
deren Gebaͤudes haben die Academie der Wiffenfchaften und
He Academie dir Künfte ihren Sitz. An der Edle der Char
Stten« und Legtenftraße If das Anatomifche Theater, und auf
wm Flügel in der Leptenitraße das Dbfervatorium. Sin. dem
interen Stocke find größtentheils Königl. Pferdeſtaͤlle, und
mf der Seite in ber Eharlottenftraße die Gensd'Armes⸗Haupt;
vache, weiche auch eine 1792 erbaute Reitbahn auf dem Hofe:
ben. Das vordere Portal ziert eine fchöne von Möllins
er verfertigte Uhr, nach weicher alle Stadtuhren geftellt were
en ſollen. Sie hat 4 Weifer, wovon 3 den gleichförmigen
Hang der Uhr oder die mittlere Zeit nach Stunden, Minuten
mb Sekunden, der vierte blaue Weifer mit der Sonne aber,
fe wahre Zeit, uͤbereinſtimmend mit jeder richtigen Sonnen
hr, anzeigen.
Stall, Koͤniglicher ‚ inder Besitenftraße Hr. —* u:
J. Diefe alten 5 Stock hohen Gebäude ftoßen hinten an die
tee, und find von 1665 bis 1670 von M. M. Smids ers
et. In dem Worderhaufe find die Wohnungen des Königl.
Kallmeifters, die Oder: Rechens Kammer und einige Offis
ten ⸗Wohnungen, und in den Hintergebäuden und auf dem
fe, Die Königl. Reitbahn, die Staͤlle für die Pferde des-
598 Stallſtraße. "Spaxiflifches Burean.
ange und der Königin, Wagenremiſen amd Die Rich
. (Siehe auch Marftalf. )
Staͤllſtraße, auf der Neuſtadt, geht mit Ne. ı um
ben Linden, über die Legte: und Georgenftraße, Bis Ih. v
am Weidendamm und zuruͤck bis No.ae. Sie iſt 550 Sqrin
lang, und enthält mehrere Gensd'Armes Pferdeſtaͤlle. 3.7
iſt Die Chirurgiſche Pepiniere, No. 10 eine Artilerier Een
ne, und, No. zı ein Militär: Magazin.
. Stallfihreibergafle, auf der Lonifenftadt, geht añ
So. 1: vom Cdpenicker Felde an, bis No. ya an bie din
cobaftrafe, und zurüd bis Die. 59. Sie iſt 2140 Ohrüh
lang: Bey Mo. 18 # ein Durchgang zum Eontfenpeiräet
heit.
Satcaliſtiſches Doreau am Feſtungsgraben M.n.
An der Opitze deſſelben ſtehen der Hr. Seh. Finanzeath ven
Beguelin und der Kr. Kriegesrath Krug, x erpehlrendt
Sekretär, ı Regiſtrator und ein Canzelliſt. Daſſelbe well
1605 auf Befehl König Friedrih Wilhelm IIL art
und der als fariftifcher Schriftfteller dekannte Kr.
Leopold Krug gab die Weranfaffung zu demſeiben. De
binets:Ordre vom agſten May 1805 beſtimmt die Errihtal]
des Bureaus, und die Inſtruction für daſſelbe iſt vom di
Noch, 1808: Es iſt baffelbe zu einem Annerum dei CA
ral: Directorii gemacht, um auf ber einen Seite bie Regien⸗
turen deſſelben zu benutzen und auf der andern den verfhi
nen Departements Chefs auf ihr Erfordern die noͤthigen X
weiſungen und Notizen über ihren Geſchaͤftokreis geben —
nen. Das Bureau bilder ein ſtatiſtiſch⸗geographiſches *
welches von jeder Stadt und von jedem einzelnen Kreilt,-
wie von jedem einzelnen Zweige der Production, der Samt
tion und des Handels, die neueſten und mit den jahren ſu
laufenden, fichern Notizen, fo oft fie verlangt —
4
\ Statuen. >:
' —8 — .7
pen im Stande iſt. Das ſtatiſtiſche Burrau ſoll die Reſal⸗
tate ſeiner Unterſuchungen und Notizen in einem SauptsTar
Hleau dem Könige unmittelbar vorlegen. Dieſes Tabltau fol
bie Angabe der Größe der ganzen kultivirten Fläche des preußi⸗
[chen Staats, die Volksmenge, fo wie den Ertragsmwerth bee
verſchiedenen Arten der Eultur, als der Aecker, Forſten, Seen,
des Wiehftandes, der Bergwerke, der Sabrifen, Manufactue
ven, Schiffbau, Hütten ıc. und endlich Die Wortheile des Hans
dels in beſtimmten, dem wahren Preife angemeflenen Zahlen:
mtdalten, Es muß ferner eine Nachweiſung über die Con⸗
ſumtion entwerfen und dabey bie aus den Acciſeregiſtern ſich
ergebenden Dunntitäten der verftenerten Objerte zum runde
legen, und die Production mit der Conſumtion vergleichen,
den Werth aller ausgegangenen inländifche und eingegange⸗
nen ausländifchen Produrte und Waaren balantiren, um das
durch den Zuftand der Handelsbilanz des Preußifchen Staats .
beſtimmen zu koͤnnen; auch ſind dabey die Veraͤnderungen der
verſchiedenen Wechſel-Courſe und das Disconto zu beſonderen
Zeiten zu beruͤckſichtigen, bie Zu: und Abnahme der verſchie⸗
benen Zweige der Induftrie, Ihre Verhaͤltniſſe ‚gegen einander
wid das der Städte gegen das platte Land; bie Maſſe der pros
ductiven und unprobuctiven Capitalten, bie hypothekariſche
Schuldenlaſt, insbefondere der Tandfchaftlichen Credit⸗Inſtitute,
kurz alles, was auf die genauere ſtatiſtiſche Konntniß des preu⸗
Bifthen Staats führen kann, fol das ſtatiſtiſche Bureau zu er»
forfchen und in Diefem Haupt: Zadleau in Zahlen aufzuführen
fuchen. Außer diefem Haupt: Tablean ſoll es noch am Ende
jedes Jahres einen hiſtoriſch⸗ ſtatiſtiſchen Ueberblick ausarbeiten,
Alle zu dieſen Arbeiten noͤthige Notizen muͤſſen dem Bureau
von allen Departements, Kammern ıc. jährlich geliefert werden,
an welchem Behufe gleihförmige Tabellen für die Provinzen
niet Diſtricte des ganzen Landes vorgefchrieben find. — “
Statuen, ſtehe Denkmäler.
Pr
494 Stechbahn. Steingut⸗ Fabriken.
Stechbahn, in Alt⸗Kolln, am Schloßplate, mfät
6 unter Einem Dache gebaute Haͤuſer, fo daß fe mie Eine
baude ausfehen, und iſt zro Schritte fang. Das mitkr
Haus hat einen kleinen Balkon, und unter allen KAuft eim de
genlaube mit mehreren Kaufmanns: Läden. Die Steqlah
war in alten Zeiten ein mist Schranken eingefchloffener Ya
- von der Vreitenftraße Bis an die Langebruͤcke. Diefte Pia
wurde noch 1600 erneuert und verdeffert, und ba bey de
Turgierhalten immer viele fremde Herrfchaften gegenwärtig
waren, fo war es gewöhnlich, daß auswärtige Kaufleute ds
dann vor dem Schloffe Ihre Warren auslegten. Daher a
ſtand dafelbft eine Reihe Buden. Als Churfürk Zrieeih
Wilhelm der Große 1648 das fonftige Reithaus auf dem Bi
der zum Ringels und Quintenrennen hatte einrichten Ifee,
ließ er die alte Stechbahn eingehen. 1679 ließ er die Rue
derfelben gan, abbrechen, und ſtatt der daran ſtehenden Hk
zernen Buden, fleinerne Kaufläden mit einer Bogenlarbe a:
bauen, weiche den Namen Stechbahn beybehielten. Be es
Bau des Schlofles wurden fie, um Ausficht zu gewinnen, we
der weggeriffen, und es wurden 1702 die jetzigeli sftödigE
Haͤuſer und Läden auf Befehl König Friedrich J. mf
Bodts Riffen, auf einem damals zur Statthalteren sehe
gen Plage erbauet.
Stegelitz, Dorf eine Meile von Berlin, an der Ah
ſtraße nach Potsdam mit 45 Haͤuſern und 257 Mit,
nebft einem fchönen 1804 erbauten herrfchaftlichen Wohnhaf
und neu angelegten Garten. Der Beſitzer des Dorfs I
Br. geheime Tabinetsrach Beyme.
Stein. und Dammfeger. Dieb zünftige Garek
burch welches die Straßenpflafterung verrichtet wird, Fu
im Sahr 180. 4 Meifter, 32 Gefellen und as Lehrlinge.
Steingut » Sabrifen. Die Fabriken in heine
Gteinpinbter, Stemypel. Papier. 496
Penſtadt und Magbeburg umterhatten hier Miederlagen. Ein⸗
heimiſch iſt hier die von Eckartſteinſche Fabrik, Landsber⸗
neſtraſe No. os, Deren Hauptniederlage bey J. ©. Betdheim,
Deüderfiraße No. s, if.
Steinhändler, welche mit Mauer⸗ und anderen Steis
km handeln, waren 7 im Jahr 1801 hier.
Steinkohlen, fiche Srennmaterialien.
| Steinmeßen. Im Jahr 1801 waren deren z1 in Ber
in, welche 40 Giefellen und 26 Lehrlinge unterhielten,
Steinplarten-Drud, oder Polyautographie. Die
66 neue Kunftfach iſt bier vorzüglich von Hrn. W. Reuter
Warbeitet worden. Er hat bereits einige Landſchaften und eine
derte von der Gegend von Berlin, von Steinplatten-Zeichnuns
m md Deut geliefert, und fährt fort ſich darinnen zu vers
ollommenen,
Steinfchneider, fiche Graveurs.
Stell, und Rademarher. Dieß zünftige Gewerbe
Ihlte im Jahr 1g02 66 Meifer, :go Geſelen und ap Lehre
me |
Setelzenkrug, oder Safthof zum goldenen Hirſch, au
er Contre⸗Escarpe No. 46 in der Koͤnigs⸗Vorſtadt. In und
de dieſem Gebäude wird faſt täglich Vieh verkauft. Auch wird
ier der große Viehmarkt am Tage Allerheiligen, Anfang No⸗
ambers, abgehalten. An dem Platze des jegigen Gebaͤudes ließ
Wnig Friedrich I. im Jahr 1705 ein Haus für Invaliden
rbauen, woher die Benennung entfanden iſt.
Stempel» Departement, ſiehe Seneraf » Dire⸗
torium. |
Stempel» Papier und Königl. Haupt» Stempel»
Md Karten» Kanımer. Leitete war fonft auf dem Frie⸗
Pra
596 Sampalſchoider. ‚Cm.
drichewerder im Färftenhaufe, ump if jeht-auf dem. Bellen
markte in dem Kaufe No. 3. Sie iſt täglich Bor: und Made:
mittags. offen, und bat einen Director, Ken. Gcheunen Die
Finanzrath von Beyer, 4 Mitglieder oder Hauptrenbumien,
und Fiskal, ı Canzley⸗ Director, 1 Spezial ⸗ Caſſen· Reuden
ten, 3 Sekretaͤre, ı KHauptmagazin: Rendanten, ı Magie:
Inſpector, 2 Magazins Eontroleure, 4 Eanzellißen und A
ſtenten, 1 MagazinsAffiftenten und a2 Stempler. Die Same
. Stempel: und Karten » Kamıner reffortirt vom Stempel: De
partement des General⸗Directorii, und hat den General: Das
bit von allem Stempelpapier, . Bollmachten und Spielt,
Auch werden bey derfelben bie Paraphenjura eingenommen Pr
die Muſikzettel ausgegeben. Zum einzelnen Debit des Sicn
pelpapiets, der Vollmachten und der Spielkarten, bat fie det
Diſtributeurs. Den Gebrauch des Stempelpapiers file:
Churf. Friedrich Wilhelm der Große 1682 den ıstm
Auguft ein. Die neuefte Verordnung über den. Gebraud de}
Stempelpapiers iſt vom 178en September 1808. Nach den
ſelben richtet ſich der Preis der Stempelbogen, welche bey Em
- tracten und beym Ans und Verkauf von Grundſtuͤcken genommen
werden mäffen, nad) bem Werth derfelben. So His 100 Acht
j erfordern einen Stempelbogen für Sgr. — 100 bis aoo RE.
‚einen für zo gr. und fo wird auf jedes Hundert 4gr. mehr 5
. rechnet, Auf r00,000 Rthlr. muß ein Stempelbogen für 166
Rthlr. 18 gr. genommen werden. Alle gerichtliche Vechan
lungen erfordern ebenfalls Stempelpapiet, deſſen Werth da
genaunte Verordnung angiebt. Geſuche werden an die Sb
nigl. Hochlobl. Haupt-Steinpel- und Karten- Kammet adtcu
Stempelſchneider, ſiehe Graveurs.
, Sterbecaffen, ſiehe Leich encaſſen
GSterblichkeit, ſiehe Fruchtbarkelt.
Sternwarte, ſiehe Obſervatorium—
— — — — —
SeickerehManufaeturen · Seipendia. 697
»Britkerey. Manufacturen, in Gold und Silber:
"Barth, Jeruſalemerſtraße. Je) Wittwe Engelhardt,
Änzigerftraße. 3) Fehrmann, neue Commandantenftrafie.
Hantſchke, am der Gertranten » und Spreegaſſenbräcke.
Hurlin, Kofterfirafe Mo. 49. 6) Kolbe junior, Spree:
fe No.g. 7) Liſt, Neu Köln Am Waller. - HB) Palln,
ter den Linden. Im Jahr 1801 befchäftigten dieſe Manu⸗
irren 104 Menſchen. \
| Stipenbia. Die Bekannt gewordenen Stipendien in
erlin find folgende, welche in Summa meift 4650 Rthir. be:
gen und zu 4 pro Cent gerechnet ein Grund: Eapitak von
ehr als 216,000 Rthlr. erfordert haben.
A. Die Eaffe Montis Pietatis vergieht an Studie⸗
rende reformirter Confeſſion: 1) Das ſuͤdpreußiſche und
littauiſche Stipendium, von jedem zwey, jaͤhrlich zu 50
RKihlt. auf unbeſtimmte Jahre fuͤr junge Leute, welche das
doachimsthalſche Gymnafium frequentiren; ingleichen
zwey zu 100 Rihlr. für Studierende zu Frankfurt an der
„Der auf 3 Jahre, zu weichen Subjecte aus diefen Pros
vinzen das nächfte Recht haben. =) Das Siebenbürgifche
von go Rthlr. jährlich, für einen Theologie ſtudirenden
| "Sießenbärgen, und in deffen Ermangelung für einen Eins
länder, gleichfalls auf 3 Jahre nad) Frankfurt an der
Oder. 8) Das Neuhauſiſche von 40 Rthlr. jährlich, auf
3 Jahre für 3 Theologie Studirende nach Halle. 4) Das
Musculus:⸗Crelliusſche Zamilienfipendium von 200 Rthir.
jährlich; und auf 3 Jahre an « Studirende, oder in deren
Ermangelung an Kunftbefliffene, aus den Familien des
einen oder des anderen Stifters.
B. Das Dom : Kirchen : Direstotium vergiebt das
Lölfenfche Stipendium von zo Rthlr. jährlich an einen
Theologie oder Jura Studierenden aus der Familie des
Stifters, oder in deren Ermangelung an einen anderen.
g96 Seipendia.
GC. Das Kiffeimannfce Bamilienfipeakien
von soo Rethlr. jährlich, kann in Ermangtiung eines Pan
ticipienten aus der Familie, ein reformirter Ihesiog u
Sranffurt an der Oder oder Halle erhalten.
D. Bey dem Schindlerſchen Waiſenhauſe mn
den ans dem Stiftungsfend diefer Anfteit, und gmarım
dee für fich beſtehenden Legaten⸗Caſſe derſelben gende:
3) Sechs Stipendien, jedes von son Rthir. für Zising:
diefes Hauſes, und go Rthlr. für andere auf a Zaher zum
Studieren aufder Univerfität, Letztere muͤſſen These
ſtudieren. 2) Sechs auf Gymnaſien Studierende erhallen,
wenn fie Alumnen des Waifenhaufes geweſen, 50 Rıbk,
andere 40 Rthir. auf = Jahre. 8) Zehn das Yerimik
Gymnaſium frequentirende Jünglinge, werden alle Rita
an einem Freptifche gefpeifet, und genießen biefe Ma
that zwey Jahre lang. 4) Sechs Töchter bekommen y
ihrer Erziehung jede jährlich a5 Rthlr., und geniehen be
ſelbe 8 Jahre. — Die Kollatores biefer Unterfiägung
find dee Probſt und die drey erften Diaconi der Ri
Kirche,
E. Bey dem Koͤnigl. goasimsthatifgen 6a
naſtum find 5 Stipendien, 1) Das Schulſt
von 200 Rthlr., welches gewöhnlich unter vier ZU
der Anftalt, jedes zu 50 Rthlr. vertheilt wird. =) Du
Ladifche von 100 Rthir. Gold auf 5 Jahre zur Usbef
tät, 8) Das Voltmannifche zu 200 Rthir. €
Sind Verwandte aus der Familie ba, fo wird ed ix
Theile zertheile, fonft nehmen vier, jeder zu 60 MM
baran Theil. — Das Eoneilium der Profefleren
dem Directorium des Gymnaſiums, zu jedem dieſer
pendien drey Subjecte vor, worauf dieſes dann dat
tionsdekret ertheilt. Es wird dabey vorzuͤglich auf
tigkeit, Fleiß und Sittlichkeit Ruͤckſicht genommen.
Gurpendia. : 689,
Wwiendet fich deshalb an den Recter, ober an das Conci⸗
‚- Kam. Die Beneficiaten. müffen halbiähelich ein Zeugniß
ehres Wohlverhaltens und Fleißes beybringen.
F. Bey dem Friedrich⸗Wilhelms⸗Gymmafium
undeder Damit verbundenen Realſchule find
3,5089 Stipendien fuͤr abgehende Otudierende, jedes zu
#0 Ather. Das eine wird demjenigen Abgehenden bewils
liget, welcher eine gut auegearbeitete Rede gut deklamirt
- bat; das andere erhält ein Abgehender, weicher einer Un⸗
terſtuͤtzung beduͤrftig und- würdig tft. Hierzu hat ber 1798
verſtorbene Geheime Legat. Rath D. Oelrichs, ein Capital
- von 2000 Rthlr. an das Gymnaſium legirt. a) Grit 1800
aahlt Die verwittwete Frau geheime Stantsminifterin Graͤ⸗
. ‚fin von Arnim jährlich Bo Rthir. an den Director, iwels .
‚he ein aus dem Gymnaſium Entlafiener, drey Jahre nad)
. ‚einander auf der Buiverfität zu genießen hat. Die Kol:
lation und den Vorſchlag zur Theilnahme an diefen Bes
naficien hat der Disestor.
O. Unter ber Dberaufficht bes Ober⸗ Sonfiko
riums fiehen folgende in Berlin gefliftete Stipendien.
: 2) Das Neumannfche, für einen Intherifchen Studiofns,
von 4 Rthlr. Courant. 2) Das Beſſelſche von 00 Rthlr.
» für bie in Kalle ſtudierenden Söhne der Familie, und in
deren Ermangelung für Studierende aus Aaken an der
Elbe, und wenn dort keine find, fuͤr arme Studierende
aus Berlin. Kollator ift der Stadtmagiſtrat in Berlin.
. 3) Das Dörflingerfche für zwey Studierende aus Der Far"
. alle, 53 Rthlr. g gr. einem jeden. Kollator die Zuͤlli⸗
‚Haufche WaifenhaussDirestion. 4) Das Nößlerfche von
‚a5 Rthir. 5) Das Falb⸗Michaeliſche für Otudleronde aus
der Familie, und zur Ausſtattung oder Eauipage. Kolla⸗
tor die Kuratoren dieler Stiſtung ans dee Gamilie. 6)
2
=
u
1,7. GStipenblei'
Das Simenfſche, fie einen In Halle Otublerenbin auf
-3 Yahre no Athlr: 20 gr. Kollator dr Magiſtrat. 7)
Das-Lindemannfiße, a: Nthir. 16 gr. fr Diejenigen, vel
‚de nicht. ex proprüs ſumtibus fuhleren Zönner, wer
nehmlich Verwandte. ber Stifterin. Lollator der Genie
der Einbemannfchen. Bamilie u der Gtnbimegifirue. ©)
. Das Hackertſcho, für arme seht duͤrftige Studenten, mit
Vorziehung ber Verwandten, ı9 Rthir. z ge. 4 pf. Kel
lator der Magiſtrat. 9) Das Grochſche, für arme fermde
Knaben, wenn feiner aus der Familie vorhanden if, 25
Rthlr. Kollator der Magiſtrat. 10) Das Kehren:
ſche, für 3 Knaben aus der Verwandiſchaft, und aocnn
ſolche nicht vorhanden find, für arme Bürgerfinder, so
und ıg Rthlr. Kollator der Magiſtrat. 22) Das von
Schliebenſche, für die Söhne der Geiſtlichen und armer
Bürger auf 3 Jahre, und wenn fie fi gut aniaffen,
noch ein paar Jahre mehr, ao Rthlr. Kelater der Ru:
giſtrat. 12) Das Hofineifterfche, für Studierende, aRHR.
Kollator der Magiſtrat. 33) Das Viftelmeierſche, fie
3 von Adel aus der Diſtelmeierſchen oder Luͤberitzſchen
Familie, und in deren Ermangelung Tür andere arme Aust:
burgiſche CTonfeffions s Werwandte auf 3 Jahre, und fe
es gut angewandt wird, auf ein bis 3 Jahre länger, für
| jeden go Rthir. Kollator der Magiſtrat und der a
von Lynar. 14) Das Beerfche für Verwandte und, wen
feine vorhanden find, für andere Arme, 40 Nele. Kb
Intor der Baron von Riffelmann. 15) Das Ranjzenſche
für einen mit guten Zeugniffen verföhenen duͤrftigen Ste
dierenden, 30 Rihlr. Kollator der Magiſtrat. 16) Das
Baumgartenſche für die Söhne der beiden lutheriſches
‚Prrdiger an der Friedrichewerderſchen und Derotheen
ſtaͤdtſchen Kieche. Die Zinfen von 460 Athle.
en - ‚603
BR. Bey dem Witewenhauſe ber Prebigerwitte
wen der Petrikirche find bie Intereſſen von 2000
Athlr. Eapital zu Stipendien für Studierende beſtiamt
A. Vom Kammergericht wird vergeben das Degenſche
Stipendium. Es find dazu 16,000 Rechlr. ausgefeht, und
die Zinfen davon werden an 3 Zuriſten und an 3 Theolos
gen verteilt: Außer den Anverwandten ber Teſtatrice,
haben die Sohne ber Kemmergerichterathe vor anderen
bden Vorzug.
K. Beym Grauen Klofer Bat der feel. Streit 3 Stl⸗
pendia von 200 Rthlr. und 8 von 6o Rthlr. geftiftet,
Wer eines von diefen Stipendien genießen will, muß ein
preußifcher Unterthan feyn, und das Verlinifche Gymna⸗
* Rum 4 Jahre lang beſucht haben. |
un,. Die große Freymaurer⸗ Loge zu den 3 Belt
tugeln zahle feit 1806 zum Andenken’ ihres verftorbenen
Großmeiſters, des Ober⸗Conſiſtorialraths Zöllner, ein
jährliches Stipendium von 50 Rthlr. au einen zur Uni⸗
verfität gehenden armen und vorzüglihen Schüler des
Grauens = Klofter s Symnaflums, oder an einen jungen
Känftler und Handwerker der hähern Claſſe. Ein zwey⸗
tes Stipendium bey diefer Loge wird unter dem Namen:
Graͤflich von Malachowskyſches Treymaurer - Stipendium. -
„Ausgegeben, deifen Betrag aber noch nicht feſtgeſetzt iſt.
Im Jahr 1806 beſchenkte der Graf Johann von Malas
cqowetky die Loge ſehr anſehnlich; allein ſie beſtimmte den
Betrag ſogleich zu dieſem wohlthaͤtigen Zwecke, und legt
noch aus ihrer Armen⸗ Caſſe man, was fie für noͤthig
findet.
Seraf⸗Caſſe, General», nf dem intel. Sao.
Bey derſelben ficht der Kr. Nentmeifter Heymort, und in:
dieſe Kaffe Hieien die Ueberſchuͤſſe aller Geldſtrafen, welche fee
R *
-
| 608, Stralauer Bruͤcke. Seralauer Vorſtadt.
wohl in Inaguifitionds als in Eigenen von den oben Bi
. Iegien zuerlannt werben...
Giralauer Brade, eine hölzerne Zugbroͤcke, mit en
ner Schlenfe Aber den. Stadtgraben, da wo derſelbe aus ber
Eyree ksmmt. Dieſe Bruͤcke macht die Verbindung yon
der Otralauer Vorſtadt und dem eigentiicyen Berlin.
Stralauer Brüde, an ber, eine kurze Straße im
Berliner Viertel, von der neuen Friedrichsſtraße bis an dir
Stralauer Brüde. Sie enthält 5 Käufer und ift 125 Schritte
lang. No. 1 if die Etralauer Wache, und No. 2 das Gebaͤude
mit dem Waſſerdruckwerk, zum Lagerhaufe gehörig. Kir
ſtand fonft das Stralauer Thor.
Stralauer Mauer, hinter ber, im Berliner Dim
. tel, eine enge Gaſſe, geht von ber Strafauerfirake bis zum
Vullenwinkel, bat a5 Haͤufer und iſt 385 Schritte lang.
Stralauerfiraße, im Berliner Viertel, geht wit Re.ı
bey ber neuen Friedrichoſtraße an, über die Stralauer Mau,
Madbengafle, Klofterftraße und Juͤdenſtraße, bis No. 31 am
|
WMolkenmarkt und zuruͤck bis Mo. 58: Sie iſt Ho Seite
lag. Do. iſt das große Friedrichs: Waiſenhaus.
Stralauer⸗ Vorſtadt, liegt der Königs » Worfladı,
von Berlin aus gerechnet, zur Rechten, und ift der Georgen⸗
Kirche eingepfarrt. Mit Berlin hat fie dur) die Stralaun
Brücke und mit ber Louiſenſtadt durch die Bruͤcke am Ober
Baum Gemeinfchaft. Diefe Vorftadt ift von allen anderen
am fpäteften erbauet. Bis 1680 waren hier faft gar feine
Käufer. Im Jahr 2700 verfchentte die Charfärfiin Sophie
Charlotte verfhiedene Bauftellen von einem ihr gehörigen
Acker. Der. Oberbaum wurde 378% angelegt und 1739 dis
Hauptſiraßen gepflaftert. Dem größten Anban erhielt diee
Verſtadt unter Friedrich dem Einzigen. Gebt u
ri ..'
N R
Erin; Sctraßen ‚608
man 7 Strafen und 9 Safer, ke 2006 hatte ſie sw
Häufer und 9,309 Menſchen.
Stralow, Dorf im Niederbarnimifehen Br, : vor
‚ben Stralauer Thore, eins halbe Stunde weit von Berlin,
dem Stadtmagifitat in Berlin gehörig, mit ar Häufern md
75 Menfchen, groͤßtentheils Fiſchern. Es wird Dur jaͤhrlich,
den 24 Aug. ein ſolenner Fiſchzug gehalten, weicher als ein
Volksfeſt für einen großen Theil der Verlinifchen Einwohner
zu betrachten ift. on dem eigentlihen Fifchzug. kann man
nur Morgens um 5 Uhr etwas fehen, indem dann nach einer
alten Sitte unter Pauken und Trompetenfchall,; das Netz dreys
mal, für den Berliner Magiftrat, den Prediger und den Ael⸗
teften des Dorfs, ausgetvorfen wird. Das Dorf liegt an der
Spree und der Weg dahin geht länge derſelben in einer ange⸗
nehmen Allee. In demfelben haben mehrere Berliner Sem:
merwohnungen. Die Kicche liegt entfernt vom Done ‚und
het ein Gemälde von B. Rode,
Stralauer Thor, in der Stralauer Vorſtadt, beym
Anfange dee Muͤhlenſtraße. Es wird auch Mühlen » Thor ges
nannt. Bey demfelben iſt der Oberbaum und der Weg nach
Stralow.
Straßen. Ganz Berlin hat 133 Straßen, und ſelbige
werden von den Gaſſen, deren wir ga haben, unterſchieden
Jedes einzelne Viertel der Stadt hat an Straßen: Berlin.ss,
Köln a3, Triedrichswerder 9, Neuſtadt 9, Friedrichsſtadt 2a,
Louiſenſtadt 10, Könige: VBorftadt io, Spandauer Vorſtadt ı9,
und Stralauer Vorſtadt 7. Eine Straße hat auf jeder Seite
einen Sund mehrere Zuß breiten Gürgerfteig für Fußgaͤnger,
und einen Fahrweg oder Damm, auf welchem wenigſtens
zwey Magen neben einander fahren können. Die allermehres
ſten Straßen find jedoch viel breiter. So viele Eden. eine
Straße hat, fo vielmal ift der Name derſelben angejchlagen.
—
604 Seraßen· Erleuchtung.
Die Namen ſachen auf blauen Blechen und find weiß der go
. Beute @cheift Ahnfich geſchrieben. Die Häufer einer jches
Gwahe oder Gaſſe find numerirt. (Siehe Gaſſen.)
Straßen⸗Erleuchtung. Dieſe Hat Berlin ven Eher:
forſten Friedrich Wilhelm dem Großen zu derdanken.
Er verordnete 1670, daß bes Abends aus jedem dritten Kaufe
eine Laterne mit brennendem Lichte ausgehaͤngt werden mußte;
682 kamen bie fonft gedräuchlichen Laternen auf Pfaͤhlen zu
Stande. Im Jahr 1803 erhielt Berlin eine nene Erieuchtung
umd zwar große Laternen mit Reverberen, und jede mit zwey
Lichtern. In den ganz breiten Straßen ſtehen fie auf Granit
pfaͤhlen, in anderen auf eiferuen Armen an den Käufern, und
in engen Straßen und in den Gaſſen, hängen fie über dm
Weg, welches auch auf der Promenade unter den Linden der
Ball if. Die alten kleinern Laternen find in bie Vorſt aͤdte ge:
bracht worden, ſo daß nunmehr kein Winkel und keine Gaſſe
unſerer Gtadt in den Winterabenden ohne Erleuchtung if.
Die Seforgung der Lampen wird durch eine befonders dazu
errichtete Erleuchtungs⸗ Snvaliben : Compagnie von 6o Daun,
a Beldwebel und 5 Unteroffizieren beforgt, und die Ober: Aufs
fie Bat ein Offizier als Director. Die Diontur der Toms
pagnie befteht in blauen Jacken mit dunkelrothen Kragen,
bleuen Sangen Beinkleidern, kurzen Stiefeln und einem rum
ben Hute mit einem Schilde. Die Unteroffiziere tragen einen
kurzen Odbel, und jeder Hat die Auffiht Aber ı2 Gemein,
welche eine Korporaifchaft ausmachen. Die Unteroffiziere ver
vidiren Nachmittags die Laternen, meſſen das Del in den Sam:
pen nach, fehen zu, ob die Glaͤſer ordentlich gereiniget find, od
bie Lampen des Abends zur rechten Zeit angezündet werden x.
Im Sommer verrichten bie Gemeinen das Vefprengen ber
Promenaden. Die ganze Anftalt hänge Übrigens vom Polis
"gen: Direstorio ab. Die Stade ift in 60 Laternenreviere einge
theilt, von weichen jeder Gemeine vines zu beforgen bat, und
Straßenpflafter. Strick⸗ und Mäbfihulen. 605
die jaͤhrliche Erleuchtung koſtet aber 58,000 Büfk., wozu ber
König 28,853 Rthlr. ı2 gr. angewiefen hat. Das Mebrige
wird ducch die Nachtwacht⸗Caſſe von den Einwohnern erhoben:
- . s&Stroßenpflafter. Es giebt nur noch wenige Straßen
und Gaſſen in den Vorftädten, welche nicht gepflaftere ſind
Die gangbaren Straßen ſind durchaus gepflaſtert.
Straßenreinigung und Straßen ⸗Reinigungs. Caſſe.
Jeder Hauseigenthuͤmer iſt verpflichtet, den Platz vor ſeinem |
Kaufe wöchentlich fegen, und den Koth auf einen Haufen zus
fammentehren zu laflen. Die Fortfchaffung der Unreinlichkei⸗
ten gefchieht durch dazu angefeßte Leute, Pferde und Fuhr⸗
wert, wozu der König 6500 Rthir. hergiebt. Auch ift es den
Landleuten und Gärtnern erlaubt, den Straßenunrath zur
Düngung unentgeldlich abzuholen. Eine eigene Straßen⸗Rei⸗
nigungs-Caſſe, welcher ber Hr. Kriegsrath Deding vorſteht,
it auf dem Berliniſchen Rathhauſe. Die Straßen mit fon .
etwas, als was ber Zufall herbeyfuͤhrt, zu verunreinigen, iſt
fireng verboten. Die ganze Anfalt Bängt von dem Paliyepe
Direstorio ab. ,
Strausberg. Immebiarkadt im Dberbaraimifchen
reife, 4 Meilen von Berlin, auf der Poſtſtraße nad Freyen⸗
walde, mit Mauern umgeben und 5 Thorn. Im Jahr syn
waren hier 287 Käufer, Sg Scheunen, 2 Kirche, ı Kapelle,
2 Schulhaus, ı Landarmens und Invalidenhaus und 8595 Eins
wohner, von welchen. 572 zum Militaͤr gehörten. Die Nabe
rung der Einwohner beſteht in Woollsnzeugfabeitation, Ft
bau, Viehzucht und Brauerop. -
Srtreichen, Krämpel, Kratzen ober Sqrubbel
verfertigt Charles Dutton, Krautsgaſſe N. 30.
Streitſche Stiftung, ſiche Sraues Kloſter.
Strick; und Naͤhſchulen unterhalten HHenriette
s6e6 Strohhit⸗Manuſ. Gteumpfs Mamifert. \
Yungt, neue Beltdeichöftene Die. 45. =) Caroline Leinle,
Lindenſtraße Mo. g5. und mehrere.andere, fiehe Privarfchnie.
Gerotzhut⸗Manufacturen Haben: ) Schutze, Wal⸗
frage No. og. a) A. E. Erich, Grunſtraße No. 26. )
H. Krüger, Schaͤfergaſſe No. aß. Im Jahre 1802 befhäf
tigten dieſe Manufacturen ans Arbeiter,
Strohmagazin, ſiehe Fouragemagazine
Strohmagazin⸗Wache, iſt in der Stralauer Bon
ſtadt, in der Magazinſtraße, bey dem Koͤnigl. Fouragen⸗⸗
gain. ..
Strumpf⸗ Manufacturen und Gewerk, ſewoehl in
Moelle, Baumwolle und Seide, hatten im Jaht 1h0a zuſan⸗
men 1942 Menfchen. Die Strumpfwirker ſowohl, «is die
Strumpfweber fi find jede ein’ zünftiges Gewerbe. Masufo
turen beſihen:
In Seide: ı) Ernſt Hildebrandt, Schloßplatz N.3
8) Devrient und Söhne, Bruͤderſtraße No. ꝛ0. ) 6.
Aug. Balan, VBrüdsrfiraße Mo. 16. 4) Paſemann
Spittelmarft No. 4. 5). Gebrüder Rouſſet, Bruͤder⸗
frage No.2. 6) Möller und Bocquet, au deu Wer
derſchen Mühlen No.8. -
In Baumwolle: DE. Gruner, Mühlendamm No.6.
8) Joh. Ant, Bayetto, Spandauerfiraße No.47. 9
Chriſtian Friede. Dünz, Moltenmarkt No. 11. 4) Sam.
Sanffen, Heiligengeiſtſtraße No. 5. 5) ob. Phil.
Eberhardt, Friedrichsſtraße No. 179 6) J. F. Grei⸗
nert, Leipzigerftraße Do. 99. 7) Gottlieb Zander, am
ben Werderſchen Mühlen No. 6. 8) Joh. Jordan Buy |
Serufalemerftraße No. 35. 9) H. G. Krötels Witte,
Bimmerftraße No. 27. 10) J. Schmidt, Markgrafen
ſtraße No. ge. 21) J. G. Hoͤſt, Markgrafenſtraße No. gr.
20). Carl Avianus, alte Jacobsſtraße De. a5 19 C0
— — — — — —
. Siuubenmaler. Setꝛe. 607
8 Betebe, mine Commanbantenfizaße MNo. 7, 14) Kop⸗
pen und Schier, Koͤnigsſtraße No. 64. 15) Joh. Friedt.
Schiele, Breiteſtraße No. 1. 16) Schnatensurg,
Brüderfirage No. 7. 19) Ich. Der Da ſemannm,
Scharrenſtraße No. 9.
Stubenmaler. Mehrere der gewoͤhnlichen kuͤndigen
RG durch Schilder an ihren Wohnungen an, und Kuͤnſtley in
diefem Fache findet man unter der Rubrik Mater,
Stuhlarbeiter, nennt man Hier im gemeinen Leben
alle Zeugweber, fowohl in Seide, ale in Baumwolle, Wehe
und’ Leinen, _ 0 . Ä
- - Studatur » Arbeiter gab es um Jahr 1808 10 und
3 Geſellen. |
. Stud. Fabrik der Gebruͤder Catel, Beipzigerfiraße
No. 64. In diefer Fabri werden Tiſch⸗ und Commoden⸗
Platten, Oefen-⸗-Aufſaͤtze, allerley Verzierungen zu Meubeln,
Superporten, Vaſen, Candelaber ꝛc. moſalkaͤhnlich verferti⸗
get. Die Maſſe iſt Stuck, der ſich von dem gewöhnlichen
Sppsmarmor darin unterfcheldet, daß er eine dem ächten
"Marmor beynahe gleichkommende Haͤrte hat, und eine Politur
annimmt, welche die des aͤchten Marmors Überteiffe. Im Jahr
aboz befchäftigte dieſe Fabrik Bo Arbeiter.
Stuhlmacher, engliſche, ein eigenes Gewerk, wel⸗
ches bloß Stuͤhle aller Art, und auch Canapees und Sophas,
ſowohl mit Rohr beflochten, als auch bepolſtert, verfertiget.
Im Jahr 1808 hatte ed 40 Meifter, ge Gefellen und 34 Lehr⸗
linge. Ein eigenes Magazin mit fertigen Stühlen ꝛc. unters
Hält dieß Gewerk in der Koͤnigsſtraße No. 43.
Süpdpreußifches Departement, ſiehe © + neral⸗
Directorium. |
Suite, Konigliche. Diefelbe beftcht and a General⸗
|
-
Enß En. —E — x.
Anetonien von ber Infanterie, Generab; Adintanten yon ber
Cavallerie, a Fluͤgel⸗Adjutanten von der Cavallerie, ı Teige
de⸗ Major, 3 Geheimen Kriegs⸗ Sekretaͤren und dem Ga
ral⸗Stabe. ( Siehe auch Adjutantur.)
Synagoge der Juden, im Berliner Biel, in de
Heidereitetgaſſe No. 5. Sie wurde von 1700 bis 2724 schenet,
"und in dem letzteren Jahre am SGahbaihe vor dem jübifhm
Meujahe mit befonderen Feyerlichkeiten, bey denen der ‚Huf ge
. genwärtig war, eingeweihet. eben derfelben find bie Was
wangen des Aelteſten und bes Rabbiners. Zr Altern Zeum
war die Synagoge auf den großen Judenhof. As dir
1578 nach Churf. Joachim IL Tode der Jude Lippoid megts
der faͤlſchtichen Beſchuldigung, ats ob er ben Churfuͤrſten ven
eifter Habe, hingerichtet wurde, ſtuͤrmte der Pobel den Zube
. Def und die darauf beſindliche Synagoge, unb die Inden wun
den vertrieben. Dachbem fie aber 1672 wieder angenammmß
"waren, erhielten fie 1697 durch den Schutziuden ieh
von Ehurf. Friedrich ZIEL die Erlaubiuß, eine oͤffentliche
Synagoge zu haben, wozu der Schutzjude Bigpmann aid
kleines Haus erbauete. Nachdem diefes .fär die angemadiue
Bemeine zu Mein befunden wurde, ward. bie jegige geöbee
Gynagoge erbauet. Der jübifche Gottesdienſt geſchichet ti⸗
lich zweymal, und zwar ſoll allemal des Abends Die taͤgliche
Betſtunde, fünf Viertelſtunden vor Sonuenuntefgeng, dei
Woargens aber nach Sonnenaufgang geſchehen. Doc geſchie
bet dieſes nur im Winter; im Sommer aber, wenn die Tage
lang find, geht das Abendgebet gewöhnlich um 7 oder 8 Uhr “
Eprupsgaffe,. ſiehe Wall ſtraße.
Tabacksfabriken und Tabacksſpinner. Die Zabais
J fabrikation war ſonſt ein Könige. Monopol, wurde aber ver
Kinis
.ZTabacks. Bien Fabrik. Tafelgelder. 609 i
König Friedrih Wikh eim IL unterm 5 Januar 1787 auf⸗
gehoben, und für ein freyes Gewerbe erklärt. Nach dem Wie
hlikandum vom sı April 1787 müflen jedoch diejenigen; weiche
eine Tabadsfabrit anlegen wollen, dazu: eine befondere Con⸗
ceffion fich erwerben. Im Jahr gas unterhielten die vorhags
denen Babriten Sıo Arbeiter, Die Tabadsfpinner find
ein eigenes zuͤnftiges Gewerbe, welches im benannten Jahre
ans 25 Meiftern, a6 Geſellen und 13 Lehrlingen beſtand. Fa⸗
Briten» Adreſſen find folgende: 1) Roͤsner und Eomp:,
Spandauerftraße Mo.26. 2) Jacob Kerr Beer, Span
dauerfiraße No. 16. 5) Tarl Heinrich Siegfr. Nödendbed
und Cvm p., Spandauerfiraße Do. 7. 4) Etienne Salomon
DSamse, Leipzigerſtraße 76.73. 5) P. T. Jacquier,
Stechbahn Mo. 6) Zac. Donffin und Comp., Heiliges
geiſtſtraße De. i. 7) Corftta und Ballou, Poſtſtraße
De. 3a und Taubenftraße 35. 8) J. J. Fetting, Breiteflraße
No. 16. 9) Deterfen und Pahl, Jaͤgerſtraße No. 27. 20)
J. A. Weißbrodt, Dresdnerfitaße Mo. 50. 21) W. 4
dehne, Landsbergerſtraße M. 44. 20) C. F. Lehne, Ora⸗
Menburgerfiraße do. 92. 18) Iſ. Det. Rey, Opandauer
firaße No. 30. 14) Earl Heinrich Ulrici und Comp.,
Muͤhlendamm No. 26.
Tabacks⸗Bley⸗ Fabrit bat Aug. Wilh. Keideh
Mänzfraße No. 18.
Tabagien. Diefe find in großer Anzahl in allen
Gegenden der Stadt vorhanden. Sie kündigen fih durch eis
gene Schilder an, und find für Handwerksleute und Mittels
Bürger das, was für die Neichern die Caffechaͤuſer Find.
Taͤſchner, sin zünftiges Gewerbe, das Coffee und
ahdere Leders und mit Leder befchlagene Sachen verfertiget.
Am Jahr 1801 hatte es 3 Meeifter, a Gefellen und x Lehrling .
Tafelgelder , ehuten einige hohe Gtaatsbennte, als
Qq
N
‚610 Kagelöfne. Taubſtummen⸗ Juſtitut.
der Gouverneur und einige andere, jur Bewirtung ber Som
ben von Stande,
Zagelöhner, unter, welchen Haudlanger, Barkhefler
‚beiter und andere auf keinem gewiſſen Verdienſt ke
Beiter zu verſtehen find, waren 4583 im Jahr 1808 vorfanben. |
Tagsichriften, ſiehe Wochenſchriften. |
Tanzmeifter und Tanzmuſik. Im Jahr 1902 zäh
man hier »2 Tanzmeifter. Außer .diefen geben auch mebenz
Koͤnigl. Tänzer im Tanzen Unterrricht. Sogenannte Tny
muſik iſt faft täglich auf den Tanzboden und in dönliches
Wirthſchaften zu finden. Die gebildeten Stände haben zer |
. auf den eigen angefehten Bällen Gelegenheit zu tanzen, u
aber befonders in den Reſſourcen häufig find.
Tapeten» Manufacturen baten: 2) Season
Grunenthal, Kraufenftraie Ne. 32. 2) Wilhelm Cleto⸗
us, Leipzigerſtraße Mo. 74. 3) König, Behrenſtrahe Da
0. 4) Woltersdorf, Sertrautenftraße No. 8. Di
Manufacturen liefern Papier: Tapeten aflee Art, Gorbure,
Thür: und Deden : Stuͤcke x. Im Jahr 2802 Kefcäfigtet
ſie 82 Arbeiter.
Tapesierer. Im daht 1808 a Satten wir deren 61, wi
7Seſellen. |
Taubenftraße, auf der Friedtichsſtade, geht mit Mer |
Gen der Mauerſtraße an, über die Tanonters, Friedrichs md
Ehariotienftraße, Gensd’Armes:Marft und Markgtaſenſtrahe
bis No. a3 an die Laufbruͤcke Aber den ehemaligen Feſtung⸗
graben und einen Durchgange nach dem Hausvoigteyplah md
zuruͤck bis No. 54. te iſt 890 Schritte lang, und an if
Laufbrüde, weiche Gegend auch Bullenwintel genannt wid
ſtehen Fleiſchſcharren.
Taubſtummen⸗ Inſtitut. Der Stifter dieſes Inf
Taubſtummen. mftituk | Hi
weit der Hr. Profeffor Ernſt Adelph Eſchke, gebohren
m 27 Det. 1766 zu Meißen. Er hatte ſich bey Heinicke m
ripzig zum Taubfiummenichrer gebildet, und zu Oſtern 1788
6 hieſige Zuſtitut errichtet, Im J. 1792 verlegte er daſſelbe,
sendmifcher Ruͤckſichten wegen, nad, Schönhaufen, ſedoch
798 wieder nach Berlin. Um dieſe Zeit nahm fir König
riedrih Wilhelm III. des Hisherigen Privat⸗Inſtituts
kopmächioft an, ſetzte dem Stifter und Director sicht allein
inen jährfichen Sehalt aus, fondern ließ auch das Gebaͤude,
borinnen das Inſtitut ſich jetzt befindet, für daſſelbe ankaufen.
anderer Lehrer, Ar. Carl Habermaß, ſelbſt taub und
kımın, und im Inſtitute gebildet, erhält ebenfalls einen Se
jalt vom Könige. Seit der Stiftung des Inſtituts find ſchon
mehr als 70 männliche und mehr als ao weibliche Taubſtum⸗
B-in demſelben gebildet worden. Im Jahr 1805 waren
berinnen 18 männliche und 6 weibliche Eleven. Selbſt aus
Btockholm, Baſel, Frankfurt am Mayn ıc. find fon Schäs
kr bier gewefen. "Mehrere von den Eleven find Eopiften,
Mater, Kupferftecher, Bildhauer, Mechanici, Kartenfabrts
Ienten, Poſamentirer, Drechsler, Zifchler, Schneider, Schu⸗
Rer ic. geworden. Zwoͤlf wurden auf Koften Er. Majeſtaͤt
des Könige erzogen, und mehrere von dem Hrn. Prof. Eſchke
anentgeldlich unterrichtet, “Der ganze Unterricht bey dem
Taubſtummen hat 5 Segenftände, und betrifft entweder 1) die
Eprache, oder 8) Kenniniſſe, Sachen, die vor uns gefchehen,
dethan, gedacht und erfunden find; oder 3) Fertigkeiten des
Geiſtes, wobey der Körper nichts zu lernen Sraucht; oder 4)
leiche Geiftesfertigkeiten, wobey der Körper zugleich mit geübt
werden muß, oder 5) Fertigkeiten des Körpers. Der ganze
Curſus dauert neun, fünf oder vier Jahre. Hat ein Taub⸗
Kummer 4 Jahre im Inſtitute zugebracht, dann iſt er in einer,
leicht verſtaͤndlichen Pantomine fo geübt, daß er alle ſeine Ge⸗
danken und Empfindungen dadurch mittheilen kann; dann
ga
„a
6ın Taubftummen« Juſtitut.
weiß er über finnliche Gegenſtaͤnde fich muͤnvlich und ſchaſun
gu unterhalten. Bleibt er fünf Jahre, fo hat er Überdiefiud
Kmntniffe von der Erdbefchreibung und Geſchichte, weiimm
der Religion fo viel, um zum Abendmahl gelaflen zu werten,
and ift hinlänglich mit Wiffenfcheften verforge, um ei Auf
oder Profeffion zu erlernen. Ber den Unterricht 9 Jahre Is
genießt, erlangt noch viel mehr Kenntniffe. Jeder Turin
me wird allein unterrichtet, und fehr viel trägt zum Guyı
die Gattin des Hrn. Prof. Eſchke bey, weiche eine Techte de
verftorbenen Heinicke zu Leipzig if. Die Häusliche Orbum
in dem Inſtitute ift folgende: x) Im Sommer ſteht de 3
ling um 6, im Winter um 7 Uhr auf. Er muß ſich ſogleich ob
- Rändig anziehen, um zum Fruͤhſtuͤck zu kommen. s) In ER
ter um 8, im Sommer um 7 Uhr geben bie Veichäfiennt
an, und dauern bis halb ein Upr. 5) Um hats ein ühr ml
. geſpeiſt. Bis 2 Uhr iſt die Zeit einer Öefchäftigung gmdad
weiche weder Sitzen noch ſtarke Bewegung erfordert. 4) 2
a bis 6 Uhr find fie wieder mit Arbeiten befchäftige. ot
Uhr ift eine Stunde ihrer Willkuͤhr überlaffen. Um ik
-wird zu Abend gegeflen. 5) Gewöhnlich gehen fie in Cw
mer um 10 und im Winter um 9 Uhr zu Bette; doch dieſe Wo
gel wird unterbrochen, damit fie. fich nicht an Einformiil
gewöhnen. O Die männlichen Taubſtummen übernachtm nf
mis dem Kran. Dixector zumellen in einem benachbarten Det
ohne alle Bequemlichkeit, indem dieß ihnen nicht allein 86
nügen macht, fondern fie auch an Heine Haͤrten ganifet
7) Es wird bey jeder Witterung fpayieren gegangen, &) P
Taubftummen muͤſſen den ganzen, Tag, bie zum Schufa
hen angezogen bleiben. 9) In der Zeit des Ans yahrn
hens muͤſſen die Größern ihre oͤconomiſchen Angeleger heu
beſorgen, damit ſie anzeigen Eönnen, was daran auszubefen
und Papiere, Bücher ıc. in Ordnung bringen. 10) Sicah
fen über ihr Taſchengeld Rechnung führen, welche der Diem
Laufen — 613
m. Eude dines. jeben Vanats durchſieht und unterſchreibt. —
die Unkoſten, welche Aeltern oder Vormuͤnder für einen Zög:
ng zu entrichten haben, ſind bilig, und der Hp, Prof. Eiche
chtet ſich gern nach den Vermoͤgensumſtaͤnden derſelben. Des
ſormittags von 9 bis halb 1s Uhr iſt es erlaubt, das Inſtitut
hbeſehen und dem Unterrichte beyzumohnen, und der Hr. Dis
tor ninimt dann bey Tifehe Gelegenheit, ſich mit den Taub⸗
ummen über den Befuch zu unterhalten.
| Taufen. Dieß heil. Sakrament konnen die Aelteen in
elcher Kirche ſie wollen, oder durch welchen Prediger es ſey,
ihren Wohnungen verrichten laſſen. &s iſt ganz gleich, ob
ſtheriſche oder reſormirte Aeltern die Taufe von einem luther.
ber veform. Prediger verrichten laflen. Die Taufe des Kin
es muß aber ſpaͤteſtens 6 Wochen nach der Geburt deſſelben
or ſich gehen, welches nach dem Circulare an ſaͤmmtliche Con⸗
ſtoria vom a3 Gebr. 1802 verordnet ift. Der Gevattern oder
aufzeugen ſind fuͤnf erlaubt; wollen die Aeltern mehrere
aufzeugen nehmen, ſo muͤſſen fuͤr jeden der übrigen ſechs Gro⸗
den an die Kirche bezahlt werden. In der Regel darf jeder
enficmicte Gevatter fiehen, und außer der Regel auch, Nichte
onfirmiete und Juden. Die Tanfe eines Kindes wird bey
em Küfter der Kirche boſtellt, und dabey angezeigt, ob mar
as Kind in der Kirche oder Im Kaufe will taufen (offen, in
nichens letzteren Zalle man zu ber Befkinmein Zeit den Kuͤſter
nd Prediger durch einen Wagen abholen läßt. . Eins Taufe
n der Kirche koſtet 22 gr., und im Haufe ı Dehlr.'gigr. bis
Rtihlr. 16 gr. außer dem gewoͤhnlichen Opfer im Taufbecken.
Zey jeder Kirche find eigene Gevatterbitter angeſetza, und
benn die Aeltern die Taufzengen wicht ſelbſt bieren wollen, fo
ertiget der Küfter Gevatterbriefe oder Tauſkarten aus, und
aßt dioſe durch den Bitter herumctegen. Dieter nn für
ine ſolche Einladung ı bis 290.‘ oo.
614 Techniſche Ober. Yan. Deputarion. Leltem,
Techniſche Ober: Bau⸗ Depusatien, ſahe Bass
Deputation.
Zechuifche Deputalion bes Mannſackar, mi
Eommerz- Cofleglums ſiehe Manufactur.
Techniſches Bureau, an der Schlaufe No. 1, am
Handlung von dem Hrn. Faulftich etablirt und am ı Amd
806 eröffnet. Der Befiser hat dieß Bureau zu einem Ye
einigungspunct der technifchen Welt beſtimmt, und Erfe
Ber von techniſchen Modellen und Maſchinen koͤnnen Hier fek
bige zur öffentlichen Bekanntmachung aufftellen, Auch fans
man ie dem Bureau die von Ken, Zaulftich erfandenen tufb
feuerwerkgeuge erhalten, und auf: andere mathemetife, pi
ſikaliſche, technologiſche Inſtrumento Beftellungen machen.
Tegel, Dorf 13 Meile von Berlin, tm Niederbarni
mifchen Kreife, an der Landſtraße nach Hamburg, mit as Fer:
ſtellen und 124 Dienfchen. In dem hiefigen Zorftreviere fit
fehr viele fremde Holzarten von dem bekannten Forſtrathe von
Burgsdorf angelegt worden. Dabey ift ein Landhaus, dat
Schloßchen genannt, mit 7 Feuerſtellen und 95 Menſchen.
Teltow, Mediatſtadt im Teltowfchen Kreife, a Bib
len [üblich von Berlin, mit Daflifaden und Graben umeda
and a Thoren, Im Jahr 1808 waren bier: 337 Haͤnſe, y
Scheuuen, ı Kirche, ı Schulhaus, ı Rathhaus und Bus Eir
wohner. Die Städtchen iſt durch Kleine Nübchen, melde bie
gebauet werden, und allgemein unter dem Namen Teitens
Rüben, bekannt find, beruͤhmt geworden. Diefe Ruͤben mo
den ſtark ausgeführt, und um die Beftellungen zu befta
averben Rüben ans dem nicht weit. davon emtfernten
Motzen und mehrere aus der. Gegend darunter gemengt, di
‚aber gewoͤhnlich etwas größer als die Ächtteltomfchen find. De!
Boden um Teltow ift nach dftern Erfahrungen nur allein u
Teltowſche Kreiscaffe. Zeug. 618
getignet, ‘fo kleine und wohlſchmeckende Häben hervor zu brin-
gen. Die ſonſtige Nahrung der Einwohner iſt Ackerbau nd
Teltomwfihe Kreiscaſſe, ſiehe Kreiscaffe.
Teltowſcher Kreis, ein Theil der Mittelmark, gränzs
gegen Süden an den Luckenwaldeſchen Kreis, die Churfächfi-
(che Herrſchaft Baruth und die Ntiederlaufis, gegen Norden an
den Zauchifhen, Luckenwaldeſchen und Havelländifhen Kreis,
gegen Norden an den Havelländifchen und Niederbarnimiichen
Kreis, und gegen Dften an die Herrſchaft Storkow und die
Hiederlaufis. Die Größe deflelben beträgt 5135 Quadratmeile,
und er enthält die Städte Charlottenburg, Mittenwalde, Kb:
penick, Zoffen, Trebbin, Teupig und Teltow,. nebft x Bleden,
133 Dörfer, 9 Königl. Aemter, 28 Vorwerke, 10 Meiereyen
und 19 adeliche Gütern. Im Jahr 1801 enthielt derſelbe
33,870 Menfchen, von welchen 1216 zum Militär gehörten,
| Tempelhof, Dorf im Teltowfchen Kreife, 3 Melle
yon Berlin, mit za Geuerftellen, ı von Granit erbauten Kirche
und 73 Menſchen. Unter den Regierungen Johann I. und
Dtto ILE. bauten fich hier die fchon vorher in der Mark ein:
geführten Tempelberren an, und näch deren Vertilgung fick,
dieß Dorf an den Johanniter⸗Orden, welcher es 2435 Aber:
wieder verfaufte. Es liegt angenehm, und wird von den Ber:
ſinern fowohl zum Vergnuͤgungsort als auch zu Sommerwohe
nungen ſtark benutzt. Die Anhöhen um diefed Dorf: nenne
mon die Tempelhofichen Berge.
Teupitz. Mediatſtadt im Teltowſchen Kreiſe, an deri
ſaͤchſliſchen Graͤnze, am Teupitzſee, 62 Meilen von Berlin,
ganz offen. Im Jahr ıgor waren hier 57 Haͤuſer, 33 Scheu:
nen, » Kirche, 3 Schulhans und 359 Menfchen, welche von
Ackerbau, Viehzucht, Drau, Ediſahrt und Handwerta⸗
veriebe lebten.
ö— — — — nn — -- —— —
55
—A Kbdierargucvſchule
. Xhlerenmenfihele, Koͤnigliche, oder Ledle ve-
terinsire, in der Friedrichsſtraße, am Platze der Ihre:
neyſchule oder zwifchen der Weidendammer Bruͤckt und dm
Dranienburger There, in ben shemaligen gedfl. Rertiſchea
arten, weicher ſich bis an die Stadtmauer und dis an We
“ Charite erſtreckt, und von dem Fluͤßchen Pante durchfdadten
wird. Diefe Thierarzneyſchule wurde im Jahr 1799 von fir
nig Friedrich Wilhelm IL angelegt. Beym Eingang
koͤmmt man durch eine Allee zur fogenannten Caſerne, vis
alten Gebäude, worinnen & Aörfäle, die Apotheke, dark
ratorium, die Caſſe und Regiftratur, einige Wohnungen fir
die Officianten und Eleven und Ställe oder Hoſpitoͤler fir
kranke und andere Pferde befindlich find. Nahe bey diefem
Hauſe ift ein botanifcher Garten und der Pavillon, weihe
eine große doppelſcheibige Eleetriſirmaſchine enthält, nehß e:
nem durch unterlisgende Glasroͤhren ifolirten Nothſtale, um
die Pferde während des Electriſirens in ber noͤthigen Auhe zu
erhalten. Micht weit von da if ein ausgemauertes Baffin
zum falten Baden der Pferde. Mon hier kommt manze
dem anatomifchen Theater, einem Rondel mis 4 ie
fprimgen und einer Kuppel ohne Dachſtuhl, von Langhant a⸗
Bauet: Es enthätt einen Hörfamt mit 6 anflobenden Zimmnt
in den Worfprüngen, und ein heiles geräumiges Killetgeſcheß
Der Saal ik groß und oberhalb mit paffenden Zreste; Gem
ben nach Rodens Zeichnung verziert: In der Mitte Mr
geoßer runder Tiſch, der durch eine im Kellergeſchoß befialch
Maſchine herabgelaſſen, da mis dem vorjuzeigenden Cada
belegt und wieder hinauf gewunden werden Bann, Er iſ uk
sand drehbar, um die darauf befindlichen Sachen won akt
Seiten ſehen zu laſſen. Um dieſen Tiſch erheben ſich anni?
theatroliſch vier Reihen Baͤnke foͤr die Zuhörer. In ver Ce⸗
tenzimmern befinden ſich Skelette und aus geſtopfte Thiett, e
Theil von Mißgeburten, trockne und nf Praͤparate, Zufre
f} ” ‘ ‘
_ Rpferargweyffikle. 87
wuente, ale Anton. von Sufeifen und: bie Biklinchef. In einie
gar Ensfernung von hier fieht das Gewächshaus und dus
Macer ationshaus zum Tradaen und Bleichen dar Sle⸗
bette. Geitwärts find einige Graskappeln für kranke und, wies
der geneſende Pferde, und des Haus mit dem warmen
Bade. Nahe dabey if das Speifehaus für-die Eleven,
und weiter hin ein großes Gebaͤude, worinnen eine verdede
se Reitbahn, Wohnungen für mehrere Stallknechte, und
Ställe für Rindrich, Ochafe, Schweine und Hunde find,
Nahe dabey ift noch ein Thierhofpital, weiches Stälfe für
Dferde mit anfledenden Krankheiten und- für Eolleriche. Pferde
enthält. Enblich find auch bier noch 4 große Schmieden
yudb ein Nothſtall. — . Der Zweck dieſes nuͤtzlichen Inſti⸗
tuts verbreites ih auf alle Krankheiten unter deu Dferten,
dem Hornvieh und anderen Hausthieren. Es ſellen durch dieſe
Schulanſtalt geſchickte Thier⸗ und Pferbehrzte gebildet werben,
bamit dem äfsers um füh greifenden Viehſterben worgebeuget
und das. Land vor dergleicgen. traurigen Ereigniſſen gefichert
wurde... Zu den Vorleſungen und bem damit verbundenen pra⸗
tifchen Unterrichte, if ein Zeitsaum von 3 Jahren feſtgeſetzt.
Die Vorleſungen warden ganz frey gehalten, und. yan ben,
Loͤniglichen Schälen, Fahnenſchmieden der ſaͤmmtlichen Gas
vallerie⸗ Regimenter, und den von deu Krieghs und Domai⸗
‚nen s Kammern der Provingen,. zum Unterricht nach Berlin ges
ſchickten Scholaren, durchaus kein Honoraxium bezahle. Alle
übrigen aber, welche hier die Thierarzueykunde ſtudiren wol⸗
len, bezahlen beym Eintritt, wenn fie anders aufgenommen
werden koͤnnen, ſechzig Thaler Courant, und genießen daun
den ganzen Unterricht frey. Ob uͤbrigens dieſe Schuͤler, nah
Dezahlung der Go Rthir., aur kurze Zeit, oder waͤhrend des
ganzen Curſus, den Unterricht genießen wollen, haͤngt von ih⸗
nen ab, nur wird von dem Eintrittsgeld nichts wieder zuruck⸗
beꝛahlt. Wegen der Aufnahme ale Scholar, Hat ſich jeher dep
\
oe
j ı
GE: Vohergarem.
nens din Inſpection habenden Profeſſor zu ieuiben, and Ri, wein
ſoiche erfolgt, den bey der Schule eingeführten Borfhrimm
and Verordnungen u unterwerfen. Nach der Aufnahme m
Hate joder dieſer Scholaren eine von den Lehrern der Anſten
ausgefertigte Matrikul, und bey ſeinem Abgange, nach von
hergegangener Pruͤfung, ein Teſtimonium über feine ern
Sehnen Kenntniſſe. Die Fahnenſchmiede, welche Die Cavellerie
Regimenter ſuckeſſive hierher ſchicken muͤſſin, fo wie eing
Königl. Scholaren, die dann bey den Geſtuͤten und Marſtu⸗
fon angeftellt werben, erhalten auch frenen Tiſch und Vih
nung. — Es werden in Biefem Inſtitute ſowohl ·kranke Thin
re aus Koͤnigl. Anſtalten, als auch andere von Privatperfenen
gegen Zatterungs⸗ und billige Kurkoſten aufgenommen. Di
zu haltenden Vorleſungen werden jährlich durch die oͤffentlichen
Blaͤtter bekannt gemacht, und erſtrecken ſich über ale Zweit
deu Thierarzneykunde. Die General⸗Direction der ganzem Au⸗
ſtalt hat. der Oberſtallmeiſter Herr Graf von Linbenau, u
ſonſt ſachen bey derfälden 8 Lehrer, nämlich 5 Profefforer,
x Apotheker, weicher gugfeich Kraͤuterkunde ıc. lehrt, ı Pre
ſecter, ı. Provifor une 2 ’practifcher Schulfchunide; ferner ı
Sekretar und Rendant, ı Megiſtrator, ber zugleich im Sqheo⸗
ben und Rechnen unterrichtet, e Wachtmeifter, ı Gdrtet,ı
Eapcian, s Aufwärter umd x Thierwerter.
Tdhiergarten Sue fängt ſich aleid vor dem Dres
Benbutgen und -vor dem - Potsdamer Thore an, und das erfert
Thor liegt ziemlich tn der Mitte des Anfangs. Er war fh
im Anfange des roten Jahrhunderts vorhanden, ging aber de
mals bis an den Donhofſchen⸗ und Ms an den Platz am Zum
banfe. Er war mit einem Zaun umgeben, und enthielt Hin
fehe und anderes Wild. - Bean Anbaue dei: Werders und weh
mehr beym Anbane der Friedrichsſtadt, wurde ein Theil bei
Thiergartens dazu genommen: Im Anfange des i7ten Jah
2ghijergarten 619
handerte lies Aönig Friedrich I, te Thlergarten verſchirden⸗
Alleen anlegen, und fo wurde daeſer kleine Walt nach and nach
der angenehmſte Spaziergang mm Decken. Die Cinzaͤunung
war bald weggenammen worden, und Zritbrich der Eins
zige trug vorzuͤglich viel zu feiner Verzierung bey. Bote»
drich Wisheeim ILL laßt noch jährlich Verſchouerumgen ans
bringen, und ihn zum Spazierengehen und Fahren annehem⸗
licher machen. Er iſt der allgemein befuchtefte: Bergnuͤgunge⸗
ort der Dertiwer, und. hat eine. große Menge ver Moͤnſten,
theils geraden, theils krummen uud ſich fihtimgeinden: Alien
und dichte Heine von Linden, Kaftawien:, Uimsens, BDuchen⸗,
Birken⸗, Bichten⸗, Eichen⸗, Erlen⸗·Pappeln:, Acacien⸗ und
‚anderen Bäumen, weiche in ber Markekulticirt Werden. Of⸗
fene Plaͤtza mit Figuren. und bin’ und weicher mit Mahebanken,
wechſeln mit einfamen Fußſteigen, und geaßen breiten Wegen
für Fahrende und Reitende auf das angenehmniſte a8. Diecfer
Berge find einige Hunderte, und ben ſchoͤnen Tagen wied man
feinen. unbefucht finden. MWild enthält der Rlerzatcan nicht
mehr; jedoch Kunde mit hineingunchmen, iſt nicht erlaubt
ehen fo wenig die Baͤume zu befchäbigen ober uf: bar Pirkwee
gen zu reiten oder zu. fahren. Er erſtreckt ich ‚nad Chatlot⸗
tenburg hin zwifchen dem Wege nach Potsdam und ver Spree,
und feine größte Breite iſt ago und feine Länge 716 Diheinf.
Ruthen; fein Flächeninhalt 147,577 Quadrat⸗Nurhen oder uns
gefähr % Auadrat: Meilm. Man nimmt auch folgende Ein⸗
theilung der Groͤße des. Thiergartens an: an Nadelholz und
Eichen 444 Morgen und 72 Quadrat⸗Ruthen; an Elfen und
Birken 159 M. und 55. R.; an Wohnungen, Feldern und
Garten 15 M. und 104 DR. R.; an Wieſen 13 M. und ag Q.
R.; an Gaͤrten und Zeichen 4 M. und 97 Q: R.; an Alten,
Fußwegen und Piägen 178 DL. und 167 Q: R.; ſwerhaupt alfo
819 Morgen und ı6: Quadrat» Buchen. Als Forſtrevier iſt
“ in 02 Schlage abgetheile, aber es wird ‚nur. hoͤchſt ſelten
62a , Shlergarten.
atwes ·Motz darinuen geſchlagen, um den Uinwohnern Gar
Uns dieſen angeuchmen Spatziergang nicht anf eins Zeitlang
zu entziehen. Bon dem Braudenburger Thore aus acht eins
Go Bub breite chauſſirte Straße faſt ganz gerade bis nach Chan
Instenfurg,; ungefähr. in ber Mitte derſelben if ein freyer Peg,
der Stern. oder auch bey ben ‘Puppen genannt, indem derfelbe
mit 16. ſteinernen Statuen beſetzt iR ; weiterhin zwey Chauffer⸗
Binfer, und dabey die Thlergarten⸗Muhle mit einer angench⸗
"men Caffeemistbfchaft. Gleich vor dem Vraubendurger. Thert
ſtehen zwey coloſſaliſche Statuen, liuks der pythiſche Apollo malt
dem Bogen umb rechts ber Herkules Muſageta mit Der Leyer.
Moahrere Figuren find. in. der Gaugen und auf den Plaͤtzen ver
theilt. Mochts vos Brandenburger Thore liegt det große Exer⸗
cierpiatz, und am deſſen rechter Deite eine Meierey, oder dffend⸗
lche Wirthſchaft, und am Ende deſſelben einige SEommerwoh⸗
nungen. Beben dem Ererrierplage führen Wege zum Fahrer
und Gchen nach ben Zelten. (Eiche dieſe.) Bor deuifelben iſt
«in großer freyet Diaz, der Churfuͤrſtenpiatz oder Zirkel ger
zennt, auf ber einen Seite mit einer boppeften Allee von heben
Bäumen und mit Ruhebanken verfehen. Auf der andern. Bette
Uegen die Belte an der Spree, und in bafelbft befindlichen Eon»
dein, kann man. fich nach dem gegenüber befindlichen Moabit
überfchiffen taflen. Etwas weiterhin an der Spree iſt der
Großfuͤrſtenplatz, wo 1776 ber nachherige Ruffifepe Kaifer
Paul EL mit einem Fruͤhſtaͤcke Betwirthet wurde. Noch etwas
weiter und chenfalle an der Spree liegt das Luſtſchloß Belle⸗
- "var. (Siche dieſes.) Wan Hier. und auch von den Zeiten
ans führen mehrere große und Beine Wege nach dem großen -
Mittelwege oder nach ber Chariottenburger Chauffee. Auf der
andern Seite ber Chaufise find die ungeneßmen Opaztergände
noch viel zahlreicher, welche zum Iheil’eigene Namen Haben,
int Odbern⸗ Allee, Kleiſts Alter, Inden⸗Allee, Fafarrını er,
Dotsdamer Allee, Reufſeaus Inſel etc. Qu diefer Seite cechne
Thore liegt. Gloich vor dem Segterın Thore fangen ſich vice
größtentheits fehr fchöne Sommerwohnungen an, und dazwi⸗
ſchen Hegen auch verſchiedene Caffeegurten, unter welchen Kaͤm⸗
pfers, ſonſt Kerſtens, Garten der befuchteſte iſt. Ganz am
Ende dieſes J Meile langen Weges liegt der Hofjäger, eben⸗
falls ein Saffeegarten, und noch weiter hinaus bie Koͤnig⸗
liche Faſanerie. — Ben fhönem Wetter, zumal bes Sonne
tags, ſtroͤmt alles zu Fuß, zu Pferde und in Wagen nach
dem Ihiergnrten. Die Vornehmern benugen biefen angeneh⸗
men Ort mehrentheitd des Morgens, die größere Anzahl ber
Opaztergänger verfammelt ſich aber nach der Jahreszeit entwes
der gleich nach Tifche oder gegen Abend. Das Ziel Aller ind
gemeiniglich die Zelte oder einer von den Eaffeegärten. Vor
dem Brandenburger Thore ftehen auch tägkich mehrere offene.
Bageın, auf welchen Geſellſchaften, die Perſon für a gr., nach
Charlottenburg fahren koͤnnen, und bieß wohlfeite und doch
nicht unanftändige Fuhrweſen trägt dazu bey, daß bey ſchoͤrem
Wetter der Hauptweg des: Tdergartene un Wagen an Vegen
befeßt iſt.
Thiergarten⸗ Dricke eine hoerne Zugbrudte ober
der Unterbaum, am Ende des Schiffbauerdamms, Aber die -
Spree, nach dem Thiergarten hinüber.
Thore. Berlin hat. 15 There, welche man zu ide
Zeit des Tages oder auch: des Nachts, ohne etwas bafüc zu
entrichten, pafficen kann. Allenfalls giedt man in der Nacht
ein Kleines Trinkgeld an den Wachhabenden Soldaten. Mom,
Oberbaume links bis wieder gu demſelben haben die Thore fol⸗
gende. Namen: 1) Stralauer Thor oder Oberbaum. a) Schlee⸗
fifches Thor. 3) Cottbuſſer Thor. 4) Halliſches Thon &)
Potsdamer Thor. 6) Brandenburger Thor. 7) Unterbamm.-
9) Oranienburger Thor. 2) Hamburger Thor. 20) Refene
| Tpiergarten» Brucke Thore. 2
mari alles, was jwifchen bem Brandenburger mb Peröbumer
Er Re Toefx.
bee ter. : 12) Ohbahanier Yet. 1a) Poamlane The.
13) Dernauer Iher. 14) Sandöberger Thor. / 15) Grauen
we Then. ,
: tpurme, bie neuen, ſiche Nine Kirche und Bram
ſiſche Kirche.
Tiſchler. Im Jahr ıB02 waren von dieſem nunfuen
Gewerbe 374 Meiſter, 514 Geſellen und 140 Lehrlinge. (Siche
Moͤbet⸗Magazin.)
Todtengaſſe, in der Spandauer Vorftadt, gehtwe
der Mulacksgaſſe und der Roſenthalerſtraße bis zur Linien
ſtraße, hat 13 Käufer und iſt 140 Schritte lang. Sie bie
fonft auch die neue Roſenthalerſtraße und in derſelben iſt cs
Sarnifons s Kirchhof.
Zodtengaffe auf der Louiſenſtadt, geht mit No.ı ie
der Orangenſtraße an, bis No.ı5 an die alte Jacobaſtrabe ud
zarüc bis No. 26. Sie iſt 475 Schritte lang, Mo.as if ein
Armenhaus zur Petri: Rice und nach Io. 26 ber Jacob⸗⸗
Kichhof.. .
<obtenliften, fiehe Fruchtbarkeit.
-, r Xöcterfchulen, ſiehe Privatſchulen.
Abpfer. Dieb zünftige Gewerk hatte im Jahr 1908
75 Meiſter, gr Geſellen und 106 Lehrlinge.
Toleranz, ſiehe Religionen.
Torf und Torf⸗Adminiſtration. Die erſte Ve⸗
Kusung des Torfs als Brenumaterial machte man in VDerlin
erft im Jahr 1765, und jetzzt iſt die Feuerung mit demſelben fh
däufig, Eine zur Aufnahme der Torfgrädereyen in ber Chur
mark, Neumark, Pommern und Preußen verordnete Admb
niſtration iſt mit der Bergwerks : und Hutten⸗ Adminiſtratiea
verbunden, und es ſtehen dabey a Director, Kr. Geh. Ober
dinanzrath Wehling,.S Vergräthe, a Rendant, ı Bau⸗ Ju⸗
Trains Depet. Trauer . Ortung. Gar
ſpector, a Taltulator, x Sekretaͤr und u Regiſtrator. Die ps
pedittonen geſchehen in ber Canzelley der Bergwerts⸗ Admini⸗
ſtration, Wallſtraße No. 92. Uebrigens iſt jeder Eigenthuͤmer
berechtigt, den vorhandenen Torf auf ſeinem Grunde und Bo⸗
ben, untee Aufiicht der dazu verorbneten Landes⸗Polizey⸗
Anftalt ſelbſt zu ſtechen und zu verkaufen. Derienige Torf,
welcher hier von den Schiffen oder in Niederlagen verkauft
‚wird, ift aus ſolchen Privatſtechereyen. Der Torf aus ben
Königl. Sruben wird auf den Holzmaͤrkten vertauft. (Stche
Srennmaterialien.)
Train. Depot und Train. Magazin. Bas erftere
gehört zur General⸗ Intendantur, und Bat einen Director,
Hrn. Major von Janwiß, 1 Rendanten, ı Train⸗Inſpectoe,
und mehrere Train: Wagen und Schirrmeifter. Das Trains
Magazin it auf der Louiſenſtadt, Koͤpenickerſtraße No. x6r.
Trauer. Ordnung. Um dem Luxus in den Trauers
- Kleidern und bey den Begräbniffen zu ſteuern, tft unterm Tten
Oct. 1797 folgendes verordnet worden: I. Bey dem Ableben
des Königs, der Königin, oder einer vermwittweten Königin,
trauern der Hof und die Collegia 6 Wochen lang, Die Muſik
und die Schaufpiele werden 8 Tage lang eingeftell. Die
Glocken werden 14 Tage lang Mittags von 12 bis z Uhr ges
läutet. Alles Drapiren der Wagen und Zimmer, fo wie bie
ſchwarze Kleidung der Dienerfchaft, ingleichen das Behängen
der Kanzeln und Kirchſtuͤhle, ift gänzlich verbuten, IL. Wenn
ein Kronprinz oder eine Kronprinzeffin ſtirbt, fo legt nur der
Hof auf 4 Wochen Trauer an, und die Glocken werden 8 Tage
lang geläutet. III. Alle übrigen Prinzen und Prinzeffinnen des
Königl. Hauſes werden, wenn fie das ı2te Jahr zurückgelegt
haben, 14 Tage lang, bloß bey Hofe betrauert. IV. Die um
fremde Souveräins und fremde fürftliche Perfonen anzulegen»
de Mofttauer, wird jedesmals befonders beſtimmt. V. In
Abſſicht der Familien: Traner der Königf. Vafallen und Unter:
Gan. Traitungen.
thanen, ohne Unterſchied des Ranges und des Standes, ik
ſolgendes feftgefegt: 2) Die Trauer der Kinder um ihre Ads
‚tern, Großaͤltern, Schwiegeraͤltern, Witwer und Witwe,
dauert 6 Wochen lang in ganz ſchwarzer Kleidung. _ Kine
unter 2 Jahren follen nicht in Trauer ‚gefebt werden. 5) Um
verfalerben und Legarien haben die Freyheit, erſtere 6 Wequ
und letztere 8 Tage lang Trauerkleider anzulegen. 8) Kinde,
Stiefältern, Obeime, Tanten, Gefchwilter "und Schwäge,
werden gar nicht mit ſchwarzen Kleidern, fondern von des
Mannsperfonen blos mit einem ſchwarzen Flor um den Arm,
und von den Frauensperſonen mit einem ſchwarzen Bande auf
‚dem. Kopfe, 3 Wochen lang betrauert. 4) Um Perjonen vor
entfernter Verwandfchaft und Kinder, bie vor zuruͤckgelegten
asten Jahre fterben, wird feine Trauer angelegt. 5) Das
Drapiren der Zimmer und Wagen, und bie fhwarze Kteidung
der Hausofficianten, iſt gaͤnzlich unterſagt. 6) Die Zeit der
Trauer wird vom Sterbetage an gerechnet. 7) Die U
treten dieſes Reglements ſollen nach Beſinden der Umſtaͤnde ja
einer Strafe von & bis 50 Rthlr. verurtheilt werden. — Nach
dem Circulare an fämmtliche Infpectores der Churmark vom
8 Juli 1802, ift das öffentliche Ausftellen der Leichen, fo mR
überhaupt die Deffnung der Saͤrge dep den Begräbniß: Ent
monien, ale der Gefundheit nachteilig, allgemein verboten.
Das Singen der Schulkinder Bey den Leichen iſt ebenfalls
unterfagt. u
.- . Zrauungen. In Sinficht dieſer iſt folgendes zu ber
merken: Jedes Brautpaar muß bey der Kirche getraut wen
den, in deren Parochie die Braut wohnt, oder, wenn biefe auf
einem fremden Orte wäre, in der des Braͤutigams. ollis
daſſelbe aber licher von einem Beiftlichen einer anderen Kirche
getrant werden wollen, fo müffen die Jura Stolaͤ doch bey der
eigentlichen Parochie bezahlt werden, Jedoch fir nd eriwirt
Derfonen, die nicht unter | des Magiftrate Jurisdiction ſtehen,
und
Tredbin. 60%
und Freude, die Hier nicht eigentlich wohnen, oder Wenn die
Braut nicht aus der Stadt oder nicht von bürgerlichen Stan
de iſt, an diefes Geſetz nicht gebunden, fonderm fönnen ſich, bey
weicher Kicche ſie wollen, ppulicen lafien. Wenn Meformirte
und Luthexaner einander heyrathen, fo muß ein Geiftlicher
von der Eonfeffion der Braut bie Trauung verrichten. Hinge⸗
gen wenn Deutfche und Franzoͤſiſche fich verehlichen, koͤmmt
die Tkauuung einem Prediger von der Nation des Bräutigams
zu: Die Treunngen felbft innen in der Kirche ober in einet
Wohnung geſchehen, und diefer Actus braucht im letzteren Fal⸗
fe auch nicht in dem Quartiere der Parochie gefeyert zu werben.
Bor der Trauung muß ein drey, zwey⸗ oder wenigſtens ein
einmaliges Aufgebot voraus gehen. Sechs Wochen had denk
Iepten Aufgebote muß die Trauung gefchehen, im Unterlaͤſſunge
falle I} das Aufgebot unguͤltig. Eine Trauung wird bey der
Probſte oder bey dem Prediger beftellt, und in der Nieolai⸗ nn
Marien⸗Kirche koſtet eine Trauung in der Atöche oder im Han
fe: den gany Armen » Rthlr. 14 gr.; den Mittele Buͤrgern und
Meiftern 8 Nthlr. 1a gr. undden Sochadetichen 0 Rthle., außet
dem freywilligen Opfer, welches ng 10 Miblt. abgekauft werk
den kann. Die Difpenfation vom dreymaligen Aufgebote ko
ſtet 30 Athie. Fremde muͤſſen ſich durch einen Geburts⸗ mb
Taufſchein und andere durch einen Kanton» und Dienſt⸗Frey⸗
heitsſchein legitimiren. Wer der bey den Kirchen angefehten
Hoch zeitbitter fich zur Einladung der Gaͤſte bedienen will, wel⸗
des willkurlich iſt, bezahlt ft Ben Gang ı fs a gr.
Trebbin, Staͤdtchen im Teltowſchen Kreif, 4 Mefleh
von Berlin, an ber Poftfiraße nach Luckenwalde, mit zTho⸗
ren und ohne Mauern. Im Jahr 1801 waren hier 189 Haͤu⸗
ſer, 55 Scheunen, e Kirchen, 1 Schulhaus, Raͤthhaus und
1376 Menfchen, von welchen ano zum Militär gehjörten. a .
ve Hauptnahrung nehmen bie Einwohner don Ackerbau und
Viehzucr,
Rt
626 Treptow. Teeforfcheine,
Treptow, eine Förfterwohnung, Wirthshaus und ee
nige Sommerwohnungen im Walde, an der Spree, eine halbe
Stunde von Berlin, und zum Teltowfchen Kreife gehörig.
Es liegt dem: Fifcherdorfe Stralom gegen über, und wird f
wie diefes, bey Gelegenheit des Zifchzuges von den Verliners
ſtark beſucht.
Treſorſchelne und Haupt⸗ Emiſſions und Realſ
tions « Comptoir dieſer Scheine, im Koͤnigl. Banco⸗Har⸗
ſe. Nach der Verordnung vom sten Febr. 1806 find biefe
Scheine mit dem ıten Juni 1806 in Umlauf gekommen, mb
Dazu beſtimmt, Die Geld - Eirculation in den PDreafr
ſchen Staaten zu vermehren, weiche durch die Tilgung alte
auswärtiger Schulden vermindert und durch die Vergrößerung
des Staats noͤthig geworden iſt. Sie follen gleich den biche⸗
rigen Banknoten zirkuliren, und die ausjutheilende Summe
niemals den Bedarf an allgemeinen Verguͤtungsmitteln über
fihgeiten. Nach dem befagten Edicte ift folgendes beftimimt:
8... Es werden Treforfcheine auf Courant nah dem Muͤn⸗
fuß von 3764 ansgefertigt, und nach und nach in Umlauf ger
feßt. $. 3. Die Treforicheine fönnen bey den Bank: Coupe
toirs zu Berlin, Breslau, Elbing, Königsberg in Preußen,
Maͤnſter und Fuͤrth, und dem Sechandlungs « Eompteir ia
Warfchau, zu jeder Zeit gegen Silber »Courant ohne Aufeeld
umgeſetzt werden. $. 4. Zur Bequemlichkeit des Publikums
werden vier Arten. derfelben ansgefertigt, nämlich zu- 5, Se,
300 und e5o Rthlr. $. 6. Da die-Treforfcheine dem baaren
Gelde Hey dem innern Verkehr durchaus gleich find, fo fol
in allen Zahlungen, ohne Unterfchieb, ob die Verbindlichkeit
dazu vor ober erſt nach biejet Verordnung entfianden, ob
bie Zahlung.aus einer, oder an Eine KRönigl Eaffe zur Teiften iſt,
oder unter Privarperfonen ftatt findet, es dem Zahler frey fie
ben, das, was er in Silber: Eourants Gelde abzutragen hat,
Treuenbtleten. 697
in Trelorſcheinen zu berichtigen. (Einige menige File Sep
Staatsanleihen, Zahlungen’ von und an die Bank und Gew
handlung, und wenn Privatperfonen ſich beſtimmte Spezies
verfchrieben haben oder verfchreiben werden, find ausgenems
hen.) $. 8. Bey allen Zahlungen in Silbergeld an Ks
nigl. Caſſen ſoll, ſo weit die Theilbarkeit der Summe es er⸗
jaubt, der ‚vierte Theil in Treſorſcheinen bezahlt, und dieſet
‚nicht anders von ben Caſſen angenommen werden. $.9. Fuͤr
diejenigen Treſorſcheine, welche den Poſtaͤmtern vorſchriftsmaͤ⸗
-Big zur Verſendung überliefert find, fol nur das Gol dpor⸗
to entrichtet und wenn fle in Gegenwart eines zur Poſt ange
feßten Poſtofficianten eingeſiegelt ſind, dafuͤr gehaftet werden.
Die Scheine von 5 Rthlr. find etwas Über zwey Zoll hoch und
etwas über drey Zoli breit, und die von go und 250 Rthlr.
ſind etwas uͤber drey Zoll hoch und fünf Zoll breit. Alle ſind
mit einer Holzſchnitt Einfaſſung bedruckt, und die Ruͤckſeite
iſt ganz ‚mit irregulaͤren Figuren und dem Königlichen Wap⸗
pen verſehen. In der Einfaſſung ſteht der Werth und auch in
dem Papiere mit Waſſerzeichen, ſo wie derſelbe in dee Haupt⸗
ichrift angegeben iſt. — Bey dem oben angegebenen Com⸗
ptoire iſt angeſetzt: = Caſſirer, z Controleur, ı Verificateur
und 3 Comptoirdiener.
Treuenbrietzen, Immediatſtadt im Zaucheſchen Kreiſe,
oF Meile von Berlin, auf der Poſtſtraße nach Leipzig, mit.
einer Mauer umgeben und 3 Thoren. Urſpruͤnglich hieß dies
fer Ort Örieken, allein 1553 erhielt er wegen der Treue, weis
he die Einwohner gegen den Landesherrn Waldemar bewiefen,
ben jchigen Namen. Im Jahr ıg01 waren Biss 572 Käufer,
a4ı Scheunen, s Kicchen, x Schulhaus, .ı Hoſpital, ı Rath⸗
Baus; und 3957 Menſchen, von welchen 630 zum Militie sp .
Bärten. Die Nahrung der Einwohner beſteht vorzüglich in Acker⸗
bau, Viehzucht, Brauerey, Tuchmacherey und anderen. flädtis
ſchen Gewerben. Auch ig bier vin ik und Zollamt, und alla
rs .
’ ’
4‘
628 : Tribunal. .
Neiſende, welche dieſen Grengort Bbetreten, muhflen ie üg
Sachen viftiren oder plombiren laflen.
Tribunal, Geheimes Ober, "Wann alle Die
ge im Collegienhauſe Lindenſtraße No. 15 zufammen. Yu
Jahr 1708 behnte Kaffer Leopold I. das dem Haufe Ormin:
dırrg vertiehene Privilegium de non appellaudo, ned ws
chem Niemand von ben Urtheilen der Gerichte im der Ehen
mark an das Reichelammergericht oder an den Reichtheſtu
appeltiren kann, auch auf ſaͤmmtliche Königliche Proiviuzen ut.
Diefe Ausdelmung erfirechte ſich anfangs nur auf diejenige
Sachen, deren Segenftand den Werth von «soo Goldgihe
nicht überftieg ; allein die Nachfolger König Friedrich I mad
‚ten fih in der Folge auch von biefer Einfepräntung Id
and Frtedrich der Einzige bewirkte das ausgebehnteht
Privilegium de non appellando, vom SZıflen Map ı74&
Es erfolgte 1705 die Errichtung des Ober Appellarionk
gerichts, und aus diefem entftand das Geheime Öben |
Tribu nal. Dieß iſt nunmehr der hoͤchſte Gerichtshef in da |
Koͤnigl. Landen, und derſelbe entſcheidet im der dritten ode
Reviſions⸗Inſtanz, worin fein weiteres Rechtsmittel Hattfe
det, in denjenigen Rechtsſachen, welche in ben Provichul—
Landes s Juftiz » Collegien vorfommen, ingleichen in den Ot
chen des General⸗ Auditoriats, und des Kriegs = Eonfikeri
Bon diefen legten Collegiis werden die völlig infirwirten Irre
vermittelft Anſchreibens an das Ober s Tribunal gefendt, di
” Bingegen die Landes⸗Juſtiz⸗Collegia fie vermittelt Verich
Finfenden muͤſſen, und fie mit Miſertoren "ya hal
Flur das Kammergericht ımd-. die Reumrkiſche Biegirum
" aachen davon eine Ausnahme, -indem:fie. ihre Acten mit Ir
ſchreiben abetfenden und fo zuruͤck erhalten. E fielen 1)
als geheimer Ober⸗ Tribimal: Präfidene: der Hert von Graf
mann, 16 geheime Ober: TribunalsRäthe, 1 Protonstuwt |
und Juſtizrach geheimer Sekbetar und Regifohter, ı De
'
Triftzaſſe. Tuch⸗ Ranufacturen. En 1) ww
Bant;'s Eonzellep- Sekretär, x Canzehift und i Botenmeiſter.
Zur Bearbeitung der von dem Sranzöflfchen Obergericht zur
Reviflon kommenden Sachen, werden‘ S franyöftfche Btevifions:
rathe zugegogen. Auch gehört bazu die immehigte Juſtiz⸗Era⸗
minations Commiſſion. Die Bibliothek des Geheimen Ober⸗
Tribunals enthaͤlt eine faſt vollſtaͤndige Sammlung aller ſpe⸗
ciellen Landesgeſetze der ſaͤmmtlichen Koͤnigl. Lande und Pro⸗
‚vinzen,- und der zu derſelben Erläuterung dienenden Schrift:
Keller, nebſt vielen anderen Werken; fie iſt im Sefflonszimmer
aufgeſtellt. Geſuche werden an Se. Majefldt den König adreſ⸗
firt, zur Eröffnung: des hohen Geheimen Die: -Tribunals.
Triftgaſſe, fiche Schäfergaffe.
Troͤdler und Troͤdelbuden. Dergleihen find in
meßreren Gegenden der Stadt, und Trödelbuben vorzüglich
da, 16 fie der Paſſage nicht hinderlich find, als in der Beren⸗
ſtraße, an der Friedrichsgracht, am Kupfergraben, auf dem
Spittelmarkt x. Nach dem Reglement vom zıften Oetober
1788 fol Niemand mit dem Troͤdelhandel ſich befaffen, der
nicht vom Polizeydirectorio dazu beſonders conceſſionirt if,
ſonſt keine Profeſſion oder Buͤrgerliches Gewerbe treibet, und
‚ein Vermögen von wenigſtens 1200 Rthlr. beſitzt. Ihre Anzahl
iſt auf 60 feſtgeſetzt, und ſie duͤrfen nur mit alten Sachen,
als aiten Kleidern, Waͤſche, Mobilien, Eiſengeraͤthſchaften ıc.
handeln. Bon irgend verbächtigen Perſonen dürfen fie Feine
alten Saden einhandeln.
Trommelgaſſe, fiche Vaſtegafſe.
Tuchbereiter. Im Jahr 1500 waren beren 18, nebſt
12 Geſellen und 13 Lehrlingen. Es iſt ein zuͤnftiges Gewerbe.
Tuchmacher, Hatten wir im Jahr ıBo2 148 Meifter,
ash Sefelien und 34 Lehrlinge. Ihre Innung ift von 1272.
Tuch Manufacturen, befigen: 2) Das Lagerhaus.
\
630 Tuchſcherer. Unterbaum.
a) Mehrere Wollenzeng ‚Manufacturer. 2) Deu und: Corner
lius Hefe, am Aleranderplatz
Tuchſcherer. Deren waren im g· de 1801 7, und
7 Geſellen und 5 Lehrlinge. Sie fine ebenfalls zänftis.
| u
Ueberfahrtss®afle , in der Spandauer Vorſtadt, vom
Plage bey Monbijon nach dem Spreeufer, mit dem Seitenge
bäude der Mancheſter⸗Manufactur. Hier pflegt man fich mit
einem Kahne nach dem Weidendamm über die Spree fahren ja
laſſen.
Uhrgehaͤuſemacher. Im Jahr 1802 waren 9, ach
1 Geſellen und ı Lehrling.
Uhrmacher, Groß⸗. Im Jahr 1801 waren 17, nebſt
87 Geſellen und zı Lehrlingen, und
Uhrmacher, Kleine, 42, nebſt 36 Gefellen und zo
Lehrlingen. Ste haben eine Innung.
Uhrzifferblaͤtter⸗Arbeiter. Im Jahr 1 180: eine 5
brik mit 4 Arbeitern.
Uncheliche. In den Jahren 1790 Bis 179 Fonnte
man nur das zote big aate uneheliche Kind vechnen, aber ſeit
dem ift.die Zahl geftiegen. Im Jahr sgox waren fchon unter
25 Neugebohrnen e Uneheliche und im Jahr 2805 zählte man
996 uneheliche Kinder. Es waralfodas6tebis 7te Kınd unehe
ih. Gegen manche andere Städte iſt jebach dich Verhaͤltniß
noch gering. In Leipzig, Dresden, Münden und Paris iſt
in der Regel das Zte bis ote Kind unehelich.
Umfang von Berlin, ſiehe Communication.
Unterbaum, ein Waſſerthor, am nerbiefktichen En
bde der Spandauer Worſtadt, oder an der Thiergarten Drüdt,
Untermafeftage Viehmaͤſter. 631
Det Abends wird, wie beym Oberbaum, ein ſtarker Baum im
Wafferivor die Bogen der Bruͤcke gezogen, fo daß die Schiffe:
weder ein » noch auspuſſiren Können: - Die Spree nimmt «bie |
ihren Ausgang. aus Berlen. :
Unterwaflerfiraße, fiche Wafferftraße.
Upflall, ein Bruch, Mohr oder Weide, mit einer
beweglichen leichten. und.. ziemlich -offenen Einzäunung, vor. :
dem hallifchen Thore. Es werden gewöhnlich Pferde darauf
getrieben. - Die Benennung fol vermuthlich eine immer of
ne Einftalung bezeichnen.
WVergnuͤgungsoͤrter, fiehe: 2) Bouches Garten; .e)
Eaffino. 3) Charlottenburg. 4) Laffeehäufer. 5) Conzerte.
6) Gaͤrten. 7) Haſenheide. 8) Hofjaͤger. 9 Luſtbarkeiten.
20) Moabit. 11) Mühle 18) Muſikaliſche Reſſource. 13)
Nationaltheater. 14) Neue Welt. 15) Oper. 16) Privars
‚theater. 27) Promenaden. 18) Redouten. ig) Reffourcen.
20) Reftauratenrs. :: ar) Tabagien. aa) Thiergarten. 23)
Beier. . .
WVergolder, waren ag im Jahr 1800 in Verliu.
Verlorneſtraße, in. der Spandauer Vorſtadt, gehe:
mit No. 2 von ber Linienſtraße an, über die Schendel⸗ und
Hirtengaſſe, bis No. as an dieneue Muͤnzſtraße, und sure
bis No. 44. Sie iſt 525 Schritte lang.
Vermierhungen, fiehe Miethen.
Vieharzneyſchnle, fiche Thierarzneyſchute.
Viehbaͤndler. Deren waren 2. im Jahre 1808 in
Berlin.
Viehmaͤſter. Im Jahr1800 waren deren 300 in
Berlin. Es iR ein eigenes Gewerbe, walches darinuen beſteht,
68a Viehmarkt. Wiſicten.
Kühe blos durch Stallfatterung zu enhaisen, "Deren Miih alge
Ach zu verlaufen,.unb das Wieh, wenn es fett ME nder nik
Wilch genug wehr gisht, als Schlachtvich zu verhaudein
by
Viehmarkt, ift an Allerheiligen, Anfang Novembre,
und alles Vieh, fowohl Pfäde, Ochfen se: weichet pam Kar
‚ Bauf Hierher gebracht wird, muß an keinem atideren Drte, alt
in und vor dem Gaſthofe zum goldenen Hirſch oder Stehen:
krug, in der Könige: Vorftadt, fell geboten und verkauft wem
den. Ebendaſelbſt iſt auch faft täglich Schlachtvieh zum Kauf
zu haben.
Viehſtand. Im Jahr 1Igon war der Viehbeſtand bey
den Ackerbuͤrgern, Viehmaͤſtern, Brauern und ———
nern folgender: a47 Pferde, 148 Ochſen, 5839 Kühe,
Stick Yungvieh, 1637 Hammel, 4600 Schaft, 1858 —
ne. Man bemerke, daß die Pferde der Lohnkutſcher, die Herr
ſchaftlichen, Cavallerie⸗ und andere Pferde hier nicht mit ge⸗
rechnet ſind.
Viereck, ſiehe Quarre.
Viſitiren. Die Viſitationen geſchehen eutweder on de
Thoren oder auf der Poſt, nachdem die Netfenden lt eigenen,
Lohn⸗ der Ertrapofl «Pferden, oder mit dem sehindern Def;
wagen ankommen, Iſt das Bifitiren wegen vieler Cafe x.
qm Ihore zu umſtaͤndlich, fo geſchieht 6 auf Dem Padiek,
aber auch wohl in der Wohnung des Reiſenden. Nach beiden
Arten bin begleitet den Wagen ein Soldat, der vonder Then:
wache dazu commandirt wird. Ehe vifitirt wird, wird dr |
Meifende befeagt, ob und was sr an accisbaren Sachen bey fh
babe. Alle neue Sachen, ſelbſt noch nicht getragene neue Ble
dungeſtucke, find entweder accisbar, oder fie duͤrfen gar nicht
herein. Reiſende, weiche mit der Preußiſchen Acciſevece⸗
ſung uvabckaunt find, thun wohl, ihre Sachen von dem Miſttan
anschindert durchſehen und dieſen befkimaten zu lafſen, we
Bill. Veixland. 638
aecisbar iſt, ober gar nicht paſſiren kann. Wenn man ſo ved⸗
Mhrt, fo If mann wegen der etwanigen neuen Sachen nicht
Rrefbar, ſordern fie werden nad) eier Adreſſe, ‚weiche ber.
Reiſende angeben kann, wieder außer Landes gefchickt, oder
tm, bey feinem Wiederausfahren aug Berlin, ‚gunid gegeben.
Heller ihut man aber immer, ger keine neuen. Sachen mitzu⸗
bringen, und dann, fo wie auch, wenn man ben Viſitator das
Accisbare ausfuchen läßt, hat das Wiſitiren gar nichts Schreck⸗
bares. Auch muͤſſen fih die Reiſenden ſchon -einmal auf
ber Graͤnze vijitiren, oder da ihre Eoffer blombiren lafı
fen, und dann das ganze Preußiſche Land bucrchreien, ohne
viſitirt zu werden. Jedoch duͤrfen dann die Coffer quf der
gamen Tour nicht geöffnet werden: Uebrigens hat man bier
nicht zu befürchten, fo wie in manchem anderen Lande, wegen
j mitgebrachter Buͤcher oder Scripturen in Anſpruch genom⸗
men zu werden. Desgleichen koͤnnen auch Kunſtſachen, me⸗
| chaniſche Inſtrumente und Maſchinen ıc. ohne Gefahr einger
N
bracht werden.
Witrlolöl, fiehe Chemiſche Fabritken.
Voigiland, oder Neuboigtland, außerhalb der Stabt⸗
mauer, gleich an und zwiſchen dem Rofenthaler und Hambur⸗
ger Thore. Dieß iſt im eigentlichen Verſtande eine Vorſtadt
and fie wird auch von vielen Roſenth ale r Worſtade genannt.
Sie hat o0 Straßen, und dazwiſchen liegende Gaͤrten, naͤmlich
die Brunnenſtraße mie 53 Haͤuſern, die Ackerſtraße mit 59
Haͤuſern, die Bergſtraße mit Se Haͤuſern, die Gartenſtraß⸗
mit s6 Haͤuſern, die Thorſtraße mit 10 Haͤuſern, und die
Anvalid enſtraße. Rechnet man noch dazu die vom Oranien⸗
burger There ausgehende und an das nefprüngliche igtland
anfiogende Chanffseftraße mit Bo Häufern, fo find
hier zuſammen uB0 Haͤuſer. Doch rechnete man im Jahr
006 nur 207 Hauſer und. 400g Menſchen zum Moigtiande,
634 Vollmachten. Vormundſchafts. Deputation.
Das Boigtland wird von Profeſſioniſten und Arbeitslenten ie
wohnt, und wurde im Jahr'ıyse zn bauen angefangen, um
den Maurern und Zimmerfeuten aus Sachſen und dem
Voigtlande, welche im Sommer in Berlin Arbeit ſuchten, und
im inter nad ihrem Vaterlande zuruckkehrten, freye Woh⸗
nungen zu geben und hier zu dehalten. Daher entſtand der
Drame. Die Einwohner find in die Sophien: Kirche einge
pfarrt, haben aber im Woigtlande einem eigenen Kirchhof,
zwifchen der Berg⸗ und Gartenſtraße, auf’welchen auch kei⸗
hen aus der Spandauer Vorftadt begraben werden.
Vollmachten, gebructe und geftempelte, werden
von der Haupt: Stempel = und Karten: Kammer ausgegeben,
und find bey allen Diftriduteurs von Stempelpapier zu haben.
Ste wurden im Jahr 1726 eingeführt, und nach dem Re
feript vom 26 März 1785 gelten bey gerichtlichen Acten feine
andern als folche Formular: Vollmadten. Der ‚Preis deriels
den in ben verfchiedenen Fällen ift in der Verordnung über den
Gebrauch des Stempelpapiers der Vollmachten ⁊c. vo ı7ten
September 1809 angegeben.
| Vorkoſtbau, ſiehe Gemäfehen....
Borlefungen , oͤffentliche. Es werben a Geil (ah
über alle Wiſſenſchaften Sffentliche Vorleſungen gehalten, wel:
che ſowohl jungen Stubierenden Gelegenheit geben, th ben
Ihnen noͤthigen Wiſſenſchaften sründluhen:Alnterricht zu erhal⸗
‘ten, als; auch andere Liebhaber der GSelcheiamäzit und Kunſt
fowodt maͤnnliche ats weibliche, veranlaffen, - ihre Raum
niſſe zu vermehren. Dieſe Vorleſungen werden. theils auf -
Konigl. Koſten achalten, theils. find es Privatkiuternchmum:
gen-von Hiefigen Gelehrten. Die Zeitungen. nalen wäh
lich die Ankündigungen derſelben.
Vormundſchafes. Deputatkon bes@catrmagifses,
auf dem Berliniſchen Rathhauſe, - bat einen Director, rn.
J!
oe
Borſtaͤdee. 638
Geheimen Kriegesratd Müller, g Mitglieder, ı exped. Se⸗
fretär, 9 Regiffratoren, 1 Canzley⸗ Inſpector und 5 Canzel⸗
liſten. Unter dieſer Vormundſchafts⸗ Deputation ſtehen alle
diejenigen, welche zur Gerichtsbarkeit des Stadtmagiſtrats ges
}
hören; die übrigen ſtehen unter dem Pupillen-Collegium.
(Siehe diefes ) Kinder, Unmändige, Wahn: und Blödfinnis
ge, Verſchwender und Abwefende, bedürfen eines Vormunds,
desgleichen volljaͤhrige Frauenzimmer, Blinde und beſtaͤndig
Kranke, Taubſtumme und Perſonen, die nicht ſchreiben koͤn⸗
nen, ebenfalls in beſonderen gerichtlichen Geſchaͤften. Wenn
ſolche Perſonen unter vaͤterlicher Gewalt ſtehen, ſo iſt der Va⸗
ter, und bey volljährigen verhepratheten Frauen, der Ehe⸗
manı der natürliche Bormund. : Kat num der Vater oder ein
anderer Erblaffer und Geſchenkgeber nicht für feine hinterblie⸗
denen Unmuͤndigen einen Vormund beſtellt, fo thut dieß ent⸗
weder die Vormundſchafts⸗Deputation oder das Pupillen⸗Col⸗
legium, und kein Buͤrger, der ſeinen eigenen Geſchaͤften vor⸗
zuſtehen fähig iſt, darf ſich der ihm aufgetragenen Vormund⸗
ſchaft entziehen, wozu er eine eigene Snftrurtion erhält und
verpflichtet wird. Gefuche werben an den Hochedlen Stadts
magiſtrat hiefiger Reſidenzien adreffiet, Zu Eröffnung bee Vor
mandfchaſtt Depriatiem
* 1
’ Vorftoͤdte. Diefen Namen führen dep Etadtderirke
in Berlin, und es gehören dahin, die Spandauer⸗, Könige»,
und. Stralaner Vorſtadt. Keine iſt aber von der andren oder
von den auderen Stadtbezirken durch irgend eine Vorkehrung
abgeſchieden, ſondern die ganze Maſſe von Gebaͤuden haͤngt
Thore.
in Eins zuſammen, Sonſt führte auch die jetzige Leuiſenſtadt,
den Ramen Kölnische: oder Köpenicker Worſtadt. Eigentliche⸗
Vorſtaͤdte könnte man das außerhalb. der Stademauer ‚liegende
Voigland namen, ſo wie auch den Anden vor dem Be
vr
686 Waage⸗Ajauſtirungsamt. Wachen.
Waage⸗Ajouſtirungsamt, am Molkenmarkt Nr. ı.
Dieß Amt gehört yım Stabtmagificat und Polizey-Direrteris,
und beſteht aus ı Stabtragh, ı Mechanikus und 1 Inſpector.
Ale Wangen und Gewichte, welche in Berlin, ſowohl in da
Handlungen als auch in den Haushaltungen gebraucht werben
möüflen nach dem Reglement vom ı2ten May 1795 in dieſen
Amte, bey 10 Rthlr. Strafe geftempelt ſeyn, und jaͤhrlich ein
mal zue Prüfung vorgelegt werden. Diejenigen, bey welchen
verfälfchte Waagen und Gewichte gefunden werben, geben jo
Bid 200 Rthlr. Strafe.
+ Waagen, öffentliche, fiche Ka thsmaagen.
\ Wachen, militaͤriſche, hat Berlin folgende: : 2) Laub
wache auf bem Neuenmarkte, für die Regimenter Seaf von
Kunheim und von Winning. 2) Schloßwache auf dem aͤnßern
Schloßhofe, beziehen die Regimenter von Arnim und von Lu
eifh. 3) Garde du Corps Wache auf dem Schloffe. 4) Eires
lauerwache an der Stralauerbruͤcke. 5) Wache bep Monbijen
6) Koͤnigsthor⸗Wache in der Manzſtraße. 7) Kollniſche Haupt
wache an der Breitenſtraße. 8) Wache auf dem alten Pache
fe. 9) Wache auf dem neuen Packhoſe. 10) Hauptwache anf
dem Spittelmarkte, für die Kegimenter von Arnim und van
Lariſch. 12) Wacht auf dem Doͤnhofſchen Platz. 12) H
wache am Zeughaufe, für die Artillerie. 13) Gensd'Aruch
Hauptwache unter den Koͤnigl. Ställen in der Charlottenſtrche.
14) Wache am Strohmagazin. 15) Huſaren⸗Hauptwache am
halliſchen Thore. 16) Friedrichsſtaͤdtſche Hauptwache in ba
Mauerſtraße bey der Dreyfaltigkeits⸗Kirche, für die Regimes
ter von Moͤllendorf and Bürft von Maſſau⸗ Oranien. ıy) Sb
penicker Wache in der Wallſtraße Mo. E8. 25) Wache Bey dus
Pulvermagazinen. ernst man dazu noch Die zg Therme
chen, ſo hat Berlin zuſammen 33 Wachthaͤufer.
— — —
Wasiche. Walſenhaus⸗Bruͤcke. Ki,
Wachparade, fiehe Paradeplaͤtze.
Wachsbleichen und Wachs. Fabriken beſitzen: )
Joh. Georg Brocks, Nicolai⸗Kirchhof No... s)Spreng
168,- Brauͤberſtraße Mo. 8) P. D. Niquet und Comp.
Schloßplatz neben No. 6. 4) Janchowsty Wittwe unßb
Tennhaͤuſer, Breiteſtraße No.4. 5) W ee en Voaebeſſter.
alte. Seipzigerfirafio Mo. a.. 2
2: Waqhotuch- Manufackur bat Betteroerf, en
tranteuſtraße No. ıB.
Waͤſchhandlungen. Solcher Kandlungen, in Die
"man immer ganz neue Leib⸗ Tiſch⸗ und Bettwaͤſche gleich zum
Gebrauch vorräthig finder, find einige in Berlin.” Eine hat
Marthe Foutnier, in der neuen Friedrichsſtraße No. 54
Wagen unb’Chaifen- Fabriken. Nach dem Negles
ment vom ı4ten Min 1805. {ft feftgefeßt, daß die Wagenſput
von der Mitte der Felge des einen bis zur Mitte der Felge des
anderen Kades, vier Zuß vier Zoll Rheinl. halten muß. Was
gen : Fabriken haben: Mind der Jangere, unter den Linden
2) Magazin des vereinigten Sattler : Gewets, Bunte
fe No. 6. 2
Waſſend aͤuſer. ſi iche MWool⸗ de Charite, N Fran
zoͤſiſches Waifenhaus. 3) Friedriche· Hoſpital oder Waiſenhaus.
A) Kornmeſſerſches Wapſenhaus. . 5) Schindlerſches a
haus. _
BR Waiſenhaus, das große. Kiniglihe, ehe | bie Grie
De
‚Weifengaus: Brite, 26 Biodr se gefpita
Seide genannt, : eine hölzerne. 1791 neırechautt.Bngbräctt ,
aber: die Spree, geht. bey der nenen Frisbrichöftunße oder hag
Bertin nach Mens Käle.. Cie har-ihten Time. theits von
dem daran liegenden großin Friedrichs⸗ Hoſpual oder Maiſen
655 Walkmaͤhlen. Waliſtraße—
hauſe, theils von. dem im a7ten Jahrhundert Bier gefianbenen |
Blockhaufe.
Walkmuͤhlen, ſiehe Maͤhlen.
Wallonen⸗Kirche, ſiehe Franzoͤßſche sie uf
u I Epniienfadt..
Wallſtraße, in Deu» Kin, sche mit- Die. en
8 an, uͤber die nene Gruͤnſtraße, see Mohfrafe,
Qobittgerber⸗ und Inſelgaſſe bis No. 55 an die Waiſenham ⸗
Bruͤcke, und zuruͤck bis No. ge. Ihre Länge beträgt 650
Schritte. No. 55 mar ſonſt eine Zuckerſiederey, und zwar de
erfte, weiche der Bankier Splittgerber errichtete, und ik jetzt
ein Königl. Kofpital, Dahinter iſt ein Behr oder Bär am
alten Feſtungsgraben. No. 78 baute 1705 der Geheime Ach
vor Kroſegk, zum Behuf aſtronomiſcher Beobachtungen, weh -
che auch hier bis 1718 angeſtellt wurden. No. 83 iſt die Kb Ä
penicker Hauptwache. No. 84 und gꝛ der Koͤnigl. Sehe
und’ Mo. ya das Koͤnigl. Eiſenmagazin. Letzterr ſtoßen mt
den Hintergebauden an die Friedrichsgracht. Bon der neuen
Roßſtraße bis an’ die-Weifenhauss Bruͤcke hieß dieſe Craft
auch ſonſt die Syrupsgaſſe, von der ehemaligen Zuckerſirderch
Eine Zortfegung diefer Wallſtraße find Die folgenden Ober»
und: Nieder» Walſtrabea auf bem Friedrichewerder.
Walſtraße, Ober», anf dem Friedrichswerder, geht
mit Mo. 1. vom Pape am Zeughauſe an, über die Roſen⸗
Marfts unb Jaͤgerſtraße, bis No. 9 am Plage der Kausesip
tey, Ind. zuroͤck bis No. ar. Sie iſt 570 Schritte lang.
Do. ı iſt das Palais Er. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen.
| z Wallſtraße, Meder⸗, auf dem Friedrichswerdet,
eine Fertſetrang der Ober Wallſtraße, geht. mit Mo. am Piap
ze der Harsosigtey an, uͤber bie kleine Jaͤgerſtraße, alte Leiyp⸗
gerſtraße, Kreutz und Schuſtergaſſe bis Me. aa am Spitich
markt und zuruͤck His No. 39, Sie iſt 440 Schritte lang;
Waliſtraße. Waſſermuͤhlen. 689
No. is bewohnte der berühmte Otaateminiſter Graf von Herz⸗
berg. No. zo iſt der kleine Jaͤgerhof. Der Theil dieſer Stra⸗
ge vom Spittelmarkt bis an bie alte Leipzigerſtraße hieß ſonſt
auch Die Schmiedeſeraße. — Die ganze Wallſtraße geht alſo
vom Piatze am Zeughaufe bis an die Waiſenhaus⸗Bruͤcke, und
enthielt bey der Befſeſtigung Berlins den Wall. Hinter dem
Haͤufern. der äußeren Seite fließt der fonflige Feſtungegraben.
Wallſtraße, Meine, auf ber Neuftadt, geht von uns
ter bem-Linben über die Mittelſtraße nach der Letztenſtraße, ent⸗
date 24 Käufer und iſt zero Schtitte lang.
Wappenſtecher, fiehe Graven 77
Waſchhaus, Koͤnigliches, im Luſtgarten No. q.
ward von König Friedrich Wilhelm I. angelegt. In demſel⸗
ben wird die den Königl, Perfonen gehörige Wäfche gewafchen.
Waffergoffe, in der. Spandauer Vorſtadt, geht von
der Linienſtraße, über die KHofpital:, Dranienburger:, Kirch⸗
hofs⸗ und Ziegelſtraße und Flathowsgaſſe, bis an das Sprew
ufer, hat 31 Häufer und Bauſtellen, und ift 580 Schritte lang,
| Waſſergaſſe, auf der Louifenſtadt, geht mit No. »
Bey dev Koͤpenickerſtraße an, bis No. 18 am Koͤnigl. Holy
markt, und zurüc bis No. 38. ‚Sie iſt 630 Schritte lang.
Mo. 24 bis as iſt der Wuſterhauſenſche Holzmarkt.
Waſſerkunſt. Dieſe iſt in Alt⸗Kolln, hinter ben
Berberfigen Muͤhlen, und vermittelft derfelben konnen 000
Tonnen Waſſer bis auf das Dach des Koniglichen Schloſſes
in große Waſſerbehaͤlter getrieben und durch Möhren aberali
in daſſelbe, bey einer etwanigen Feuersgefahr, vertheilt wer⸗
den. Sie wurde unter Koͤnig Friedtich. Wilhelm I. von
dem Maler Ebert angelegt, und zu ihrer Unterhaltung. ‚ind
. jährlich 700 Rthlr. beſtimmt.
Waſſermuͤhlen, ſiehe Mahlen. J
6. Bafiiäkehe Wehe. .
"Wepferflseße, auf dem Feiebrichswerder. Dieſe or⸗
ant Scjlenfengraden iſt 6os- Schritte lang. Sie geht mit Dis,
1 an der Schleuſenbruͤcke an, Aber die Holzgartenſtraße, alte
. Leipzigetfiraße, Krank » und Schuftergafi?y 66 Bo. 15 am die
Gexrtrautenbruͤcke. Bon Dis. ı His 9 heißt fie Die Unter»
— ind vor No. 10 bdis 10 die Ober» Waffen
ſtraße. . 2 und 3 ſind Koͤnigliche Mämygebände, Ne.3
—— — und Ne. das 5 Oebekhonenterihe
Sommefsum:..
Waſ monnsgaſſe in der ‚Königs: und Stalaı
Vorſtadt, geht mit- Io. u Bey der Landsberget⸗ und Einienfra
. be an, bis No. 20 .an die große Sranffurterkraße, und zurkd
bis 09.35. Von der Baumgaffe bis zur großen Granffun
terfiraße gehört fie zue Siralauer Vorſtadt.
Wechſelcours, fieße Toursyettel.
Wethſel⸗ Orbnung. Weteins im Jahe 1708 une
König Friedrich I. erſchien eine Wechſel⸗Ordnung für Berln
und die übrigen Preußiſchen Staaten. Dieſe Ordnung warde
| unterni 30 Januar 1751 erneuert, und einige Punkte noch nk
Ger Heftimme in ger Declaration vom 14 Juli 1798. Eialiie
iwird für 14 Tage mach ber Arrepiation gerechnet, unb Rehm
tage ſind drey fefigefegt, |
Wechsler, fiche Gantiers.
Wodding, ein Vorwerk ind Echäferey vor bei Hasp
Burgerthore,; 5 Stmde von Berlin, an der Pante, wit 4
Feuerſtellen und oı Menfchen. "Länge ber Dante ſtad ued cr
hige Kotmiften : Wohnungen, welche .. MBedding ge
nannt werden.
Mehr oder Baͤr. Einer liege In Sie
a bey der Herkulesbruͤcke, wo der Stadigraben wieder in
die Spree fällt, Diefer Wehr wurde bey der ehemaligen
feftigung Berlins angeligt, um bie Hoͤhe Des Waſſere us
res
Webenbäimm. ‚Weihnachtsmarkt. Gi
Senden pi regieren, und an dem fonfligen Manerwerke war
dad’ E:tadtinuppen, ein Wide, woher ex. vermuthlich den Nas
mar Bär erhielt. Ex wurde aber 1986 beym Baue ber nicht.
weit davon entferten Geidenmonliniemühle und bey der. Bere
engerung de Grabens, theils weggebrochen, theils zugefchuͤt⸗
tet, weil der bey der Monlinirmuͤhle gebaute Wehe zur Re⸗
glerung des Waſſers hinlaͤnglich if. Ein zweyter oder der ſa⸗
genennte wuftechaufifche Wehr iſt in Neu⸗Koͤlln, am Feſtungs⸗
graben, hinter dem Koͤnigl. boſpual, in der Wallſtraße
No.55
Weidendamm, eine Straße am Spreufer, geht von
ber großen Weidendammer Bruͤcke über die Floßgraben⸗Bruͤcke,
Staliſtraße, Kupfergraben und Kleine Weidendammer Bruͤcke
bis hinter den neuen Packhof oder die neue Friedrichs⸗Druͤcke
Seine Länge ift 1080 Gchritte, und er. bat nur A Haͤuſer⸗
Nummern, unter weichen aber No, 4 eine-große Caſerne iſt.
Er tft gräßtentbeils mit- Meidenbäumen befebt, und hat davon
feinen Namen. Bon der Leinen Weidendammer Drüde bis
zus neuen Friedriche⸗VBruͤcke gehört er zu Alts Köln und das
übtige zur Neuſtadt. Auf demfelben find viele Ausladungs⸗
yiäge, und: beſonders wieb hier: viel Heu und Stroh verkauft.
Weidendammer Bruͤcke, große, eine hölzerne Zugs
bruͤcke über die Spree, in der Friedrichsſtraße, am Schiffbauers
und Weidendamm. Sie verbindet bie Spardeuer werſtadt
mit der Neuſtadt.
Weidendammer Bruͤcke, kleine, eine ölgerne Br |
cke auf dem Weidendamm, über den Kupfergraben, verhinder
bier die Neuſtadt mit Alt: Köln, |
Weihnachtsmarkt. Disfer für Berlin ſo police Martt
wird in der Breitenfiraße and am Schloßplage abgehalten,
and fieht gewoͤhnlich vom a Der. His einige Tage nach Neu⸗
| Ian. Hier Kader man dans nicht alein fehr viele Sur
©‘
648 Weinberge. Weinmeiſtergafſe.
berſpielſachen und Eßwaaren, ſondern auch viele Serichfäup.
ten und Sachen für Erwachſene, und täglich sem ſraͤhen Bears
gen bis zum fpäten Abend eine:ungähtbare Menſchen: Menge.
Die angegebens Gegend wird ganz mit Buden befegt, und im
Jahr 1806 zählte man deren. 303, außer vielen tleinen Reken
auf einzelnen Tiſchen und in Körben. Huch findet man wm biefe
Zeit die Läden anderwärts woßnender Kaufleute, Cendir«
zen ıc. auf das einladendſte aufgeſchmuͤckt und oft ınik sich
lichen Kunſtfachen verfehen. Alle biefe ermangels nicht, fh
durch die Zeitungen bekannt zu machen, und ihre vorräthiges
Kunſt⸗ und andere Waaren anzuzeigen.
Weinberge. Deren baden wir wohl mehrere, aber ie
tragen wenig. ober gar feinen Wein, und ud mehr Obſte und
Gewmuͤsgarten. Die Orte, welche den Namen Weinberge fühs
ren, find: folgende: 2) Mol lar d ſch er Weinberg mit Gerten⸗
wirthſchaft, vor dem Roſenthaler Thore, ehemals dem Gira:
fen-von Sparr gehörig. 2) Weinberg vor dem Unten
“ Saume, unfern des Sandkruges, ebenfalls mit einer ir
ſchaft. 3) Der ehemalige Dietrich ſche Weinberg, im der
Gollnowsgaſſe No. 31. — Am Bernauer und vor dem Dali
fchen Thore haben ebenfalls vos einige Gärten deu Ramm
Wendung.
Weine ſſig, fehe Ei ' ig. |
im m Yabr 1780 zählte man 36 Beinbändter mit 18 Geſellen
und jeße giebt es deren noch michrere. Sle haben größtensheils
Schilder an ihren Wohnungen oder Kellern, und man finbit
hier fowohl ordinaire als auch die feinften Weine. Au hin
-igften werden die weißen und rethen franzöffchen Beine ge
trunken.
Weinmeiſtergaſſe, in der Opandanır-Mochatt,. N
mit Mon von bes-Rofenchaleukeaßeum, aͤber die daufgahe
. Welffenfee: Werderſcher Marke: | 643
Re put Schonhauſerſtraße, und duch bi⸗ m. 19. Sie
ft #70 Schritte lang. -
Weiffenfee, Dorf im Micderdarniniſchen areiſe, u! E
Meile von Berlin, mit az Feuerſtelen und 185 Menſchen.
Weißgerber. Im Jahr abos zählte dieß zuͤnftige Cm,
werbe 27 Meiſter, &7 Sefellen und 8 Lehrlinge.
Werder, fiehe Friedrichswerder.
Werder, Mediatftadt im Zauchefchen Kreife, 5 Meis
ten von Berlin, auf einer Inſel an der Havel, Hat a Thor und
ift ganz offen. Im Jahr 1800 waren Bier 252 Käufer, 1a Scheu
nen, ı Kirche, ı Schulhaus, ı Rathhaüs und 1508 Menfchen,
von welchen 249 zum Militär gehörten. Die Haupinahrung
der Einwohner · iſt Fiſcherey, Schiffahre, Weinbau, Obſtbau,
Ziegelbrennerey, Ackerbau, Viehzucht und Handwerkobetrieb.
Werderſche Muͤhlen, fiche Maͤhlen.
Werderſches Gymnafium, ſiehe Frie drich swe r⸗
derſches Symnafium.
Werderſche Kirche, ſiehe ſeiede iden aderſq ·
Kirche.
Wecerderſchen Muͤhlen ‚ an ben, eine kurze Strah⸗
in Alt⸗Koͤlln, von der Schloßfreyheit und Stechbahn bis au
die Schleuſenbruͤcke, Bat auf der einen Seite 9 Hänfer und
auf der andern die Werderfhen Mühlen, und iſt 100 Schritten
lang. Unter den mittelften Käufern gebt der Mühlengraben
weg, und die Straße iſt hier gewoͤbbt. Ehemals ging die
Spree bis in diefe Gegend und fie gehörte zum Werder, weis
her Name geblieben iſt.
Werderſcher Markt, anf dem geiedrichewerder, Fon
wong alten. Packhoſe bis an die Marktſtraße, und. wird von der
Niederlege⸗ Wallſtraße und Kurzenſtraße beruͤhrt. Er iſt ze
Ss 2
644. BWerneuchen. Wildelmeſtraße.
Sehritte lang, und bat außer 6 Wohnhaͤufern, die Wat
ſche Kiche, das neue Kenisl. Muͤnzgebande und Fleiſch
ſcharren.
Werneuchen, Zlecken im Oberbarnimiſchen Keiſe, 35
Meile von Berlin, an der Poſtſtraße nach Pommern und Op
preußen. Im Jahr 2801 waren bier 75 Feuerſtellen und St |
Menfchen, welche von Aderbau und Viehzucht lebten. Bm
hier bis Berlin iſt Chauſſee.
Weſtphaͤliſches Departement y fie Seneral: Dub
rectoriam. |
Weftpreußifches Departement, ie General:
Direstorium. -
Wetterableiter, ſiehe Blitz ableiter.
Wild haͤndler. Im Jahr 1802 zaͤhlte man deren 9
Wilhelms⸗Platz, auf ber Friedrichsſtadt, zwiſchen |
der Modren: und Wilhelmftraße, hat 9 Käufer und iſt 190
Schritte lang. Do. 9 iſt das Johanniter: Ordens: Palais and
Wohnung Er. K. H. des Prinzen Ferdinand von Preußen
Diefer mit Linden umgebene Platz ift einer der ſchoͤnſten ii
Berlin, und zeichnet fich befonders durch 5 Bildſaͤulen der’
Genmate Schwrin, Winterfeld, Keith, ann und Bu
ars. (Diche Denkmäler.)
Wilhelmsſtraße, auf der PARIERVERFEN geht ut
N. ı beym Rondel oder Halliſchen Thore an, Über die Rohe, |
Zimmers und Leipzigerſtraße, Wilhelmsplag und Vehrenfinauie |
His Ro. 69 unter den Linden, und zuruͤck bis No. 147. ©
iſt 2650 Schritte lang, und enthält von der Reipzigerfiraße bie
unter den Linden geößtentheils Palläfte. Ihren Namen cr
Biels fie bey der Antage der Friedricheftabt, von dem KRrenpeis:
zen, nachherigen König Friedrich Wilhelm I. Ne. us fi
Dufarens Pferdekälle und Caſerne. Mo.7 uub Bo: 156 Be⸗
Windenmacher. Witchen⸗Caſſe. 645
dergemine⸗ Hauſer. No.9 das Schindlerſche Waiſenhaus.
Me. 73 Palais der Fuͤrſtin von Sacken. No. 74 König. Woh⸗
mung des Großkanzlers. Mo.75 Hofbuchdruckerey. No. 7
Palais des Prinzen Radzivil. No. 79 Sen. Staateminiſters von
Voß Wohnung. Ro.79 Koͤnigl. Gold⸗ und Silber- Manu
fartur. Neben No. gu Fleiſch⸗ und Brodſcharren, und No. 127
Markgr. Anfpach : Bayreuth. Palais.
Windenmacher. Im Jahr 1802 einer, mit 3 Geſel⸗
len und ı Lehrling.
Windmuͤhlen, ſiehe Mühlen.
Winkel, eine kleine Gaſſe ohne Ausgang in der Stra Ä
lauer Vorſtadt, zwiſchen No. 11 und ız der Lehmgaſſe, Das
8 Häufer und {fi 65 Schritte lang.
Wirthshaͤuſer, fire Gaſthofe. BEE
Wiffenfchaftlihe Anftalten, fiehe 1) Academien.
2) Botanifcher Garten. 3) Geſellſchaft der Freunde der Hu⸗
manität. .4) Gpmnaflen. 5) Leihbibliotheten. 6) Literari⸗
(che Mittwochs : Gefelfchaft. 7) Obſervatorium. 8) Paͤda⸗
gogifche Geſellſchaft. 9) Privatſchulen. zo) Schulmwefen. -
u) Borlefungen. ı2) Zenfur. |
Wirtwen» Eaffe, allgemeine, und ©enerof- Die
rection derfelben. Der Verſammlungsort und bie Caſſe iſt
in der Jaͤgerſtraße Mo. zu und die Eaffe ift täglich Vormittags
von’ 9 bis ı2 und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr offen. Chef
derſelben ift der Staatsminiſter Herr Graf von der Sſchu⸗
leußurg, und ferner fiehen daben 4 Mitglieder, z Rendant,
ı erpeb. Sekretaͤr und Controleur, 1 Canzelliſt, ı Caſſirer und
2 Affikent. Diefe fo allgemein wohlthaͤtige Caſſe nahm unter
Friedrich dem Einzigen am a Ypril 2776 ihren Anfang.
Den. Hauptolan zu derfelben entwarf der Stantsminifter Herr
Graf von der Schniendurg und fie wurde.unter ſolida⸗
646 Wiecwen · Caſe.
riſche Garantie ber Königl. Haupt: Santo unb der Cpueasb:
kiſchen Landſchaft geſetzt, ſo dafi fie alfo fo ſicher ſteht, als ein⸗
Anftalt der Art fliehen muß. Ende 1805 oder bey Abfgtuffe
des Soten Receptions⸗ Termins, waren in diefer Caſſe 654
Ehemänner, und 1249 Wittwen wurden penſionirt. Die ge
genwärtige Einrichtung srhellet aus dem Reglement vom ugten
April 1775 und dem Publifandum vom a5 May 1796. Bey ber:
ſelben interefliren fih Männer allerley Standes, fowehl Ex
länder, als Ausländer ; jedoch letztere nur, wenn fie den Vegtrix
nicht Über 5 Jahre nach ihrer Verheyrathung verfchieben, um
ihren Ehefrauen eine Penfion auf Lebenszeit verfichern ju let
fen. Nur Männer über 60 Jahre, ingleichen Seefahrer won
Profeffien, und folge, die mit Schwindfucht, Wafferfett
und andern chronifchen Krankheiten behaftet find, auch bite
nigen Männer von 45 Jahren und darüber, deren Frauen wid
jünger find, find davon ausgefchloffen. Wer nun an der Auſtelt
Theil nehmen will, muß fich in den Monaten März und Se:
tember, entweder bey der biefi gen General : Dirertion, oede
hey denen, in den vornehmften Städten der Königl. Provinzen
ernannten Commiffarien, dazu melden. Zuförderk muß cu
folcher Mann feinen eigenen Tauffcein, den Taufſchein feine
rau und den Kopulationsfchein beybringen. GAmmtlide
Scheinie, ohne Ausnahme, muͤſſen aus den Kirchenbädhern ode
andern glaubwärdigen Urkunden, genau, die Zahlen wit Ca
ſtaben gefchrichen, und mit einem Eertififate der Gerichten
Ders, daß der Prediger folche wirklich ausgeftellt habs, ver
feben werden. Auch muß der Mann ein Zeugniß eines apprw
Birten Arztes Aber feine vollkommene und dauerhafte Befunb
heit beybringen, welches Zeugniß 4 Mitglieder der Beckett
sder 4 andere vedliche und bekannte Männer, jeboch feine 3
verwandten, ebenfalls befräftigen müffen. Deeß
Atteſt muß in den Receptionsmonaten aufgenommen
und. darf ng fräßer als in der Mitte des Febtuars uud
.Mllegmen · Gaffe. 642.
AS ausgefelt feyn. Der Betrag dep Antrittsgelbes beſtimmt
Sch durch das Alter des Mannes, durch die Zeit der Verhey⸗
rathung und durch die Größe der. zu verfichernden Penfion,
Fuͤr eine jährliche Penfion von 25 Rthlr. beträgt das Antrittss
geld 40 Rthlr. für alle Alterclaffen der Männer His 50 Jahre.
Iſt der Recipiendus 51 bis 6o Jahre alt, fo bezahlt er 41 bis
Sa Rthlr. Iſt das aufzunehmende Ehepaar über 5 Jahre vers
heyrathet, fo. beträgt das Antrittsgeld ohne Unterfchied das
‚ Duplam der Denfion, Iſt es nicht volle 5 Jahre verbenrather,
die Penfien aber über Zoo Rthlr., fo bleibt es in Abſicht der
erften 300 Rthlr. nur bey obigen Anſatze, nämlich 40 Rthlr.
wos für 25 Rthlr. Penſion bey einem Alter bis So Jah⸗
‚se; für das aber, was das Verficherungsquantum über Sao
| bie. beträgt, wird ohne Unterſchied dag Duplum erlegt.
Wenn das Ehepaar den Beptritt über a2 Monate nach der
Kopulation verfchoben Bat, fo muß der Recipiendus die Zinfen
des. Antrittsgeldes von dein Kopulationstage an mit 4 p. C.
nachbezahlen, auch die halbjährigen Bepträge, welche binnen
der Zeit würden fällig gewefen feyn, entrichten. Wer aber
den Beytritt über-5 Jahre verfchiebet, muß das Duplum der
verſicherten Penſion entrichten, und davon 4 p. C. Retardat⸗
zinſen erlegen. Das Antrittsgeld bleibt das Eigenthum des
RMecipienden, und bey ſeinem Tode erhaͤlt es die Wittwe zuruͤck.
Ueber das. Antrittsgeld nimmt auch die General-Direction von
Koͤnigl. und anderen Öffentlichen Bedienten, in fo fern fie in
ainer firen Befoldung ſtehen, auch allenfalls von anderen ſichern
und vermögenden Männern einen Wechſel, nad einer vorge:
ſchriebenen Form, und läßt fich den Betrag deſſelben mit 4 p.C.
‚ verintereffiren. Die halbjährigen Beyträge werden pränumes
tando, bezahlt, und richten fich nach dem Alter des Mannes
- ‚uud Der Frau zur Zeit der Reception. Statt der Beytraͤge fann
man auch ein Capital, defien Zinfen a 4 p. C. der Beytrags⸗
ſunune ‚gleich. find, einlegen. . Darüber wird eine ordentliche
u
| 648 Wittwen⸗ Caſſen te.
Obligation ausgeſtellt, welche bey dem Abſterben des Menuci |
zahlbar it. Alles, was zu entrichten if, muß vor Ablauf ber
Monate März und September gefhehen. Wenn der: Mar is
fünf Jahren, nach dem Beytritt zur Geſellſchaft, eines vatir⸗
Tichen oder eines nicht von ihm ſelbſt — den Fall ofſcchater
Melancholie ausgenommen — oder von feiner Gran verurfah-
ten gewaltfamen Todes, ſtirbt, fo ift die Frau nach eingereich
‘tem, vom Prediger ausgeftellten,, und von dee Gerichtselrig
keit atteftirten Todtenfcheine, penſionsfaͤhig. Das Aatrikte
geld wird in dem nächfien Neceptionstermine zurutk gejehlt
und die Penfion erfolgt in den folgenden Terminen in helbjih
rigen Katie. Iſt die Frau beym Abfterben des Diannes nad
unter 30 Sahren, fo kann fie fich ihre Denflon anf zehn Safer
in einee Summe auszahlen lafien, wogegen fie ſich fobann von
aller weitern Verbindung mit dem Inſtitute losfagt. Berbe:
rathet eine penflonirte Wittwe ſich wieder, fo behaͤlt fie die
Hälfte der Penfion, fo lange der zweyte Mann icht, und
kommt nad) deflen Tode wieder. zur völligen Hebung. Bear
jeder Hebung muß fie ein gerichtliches Atteſtat beybringen, daj
fie noch am Leben ſey. Stirbt die Frau vor dem Menue, fe
- wird, nach eingereichtem Zodtenfcheine, das Auterittegeld in
dem nächften Termine zurüdigegeben. Werden die balbjäkt
gen Beytraͤge nicht richtig abgetragen, fo verfällt das Autritk
“geld... Gefuche werden an die Konigl. Hochloͤbliche Generel
Direction der allgemeinen Wittwen⸗Verpflegunge auſtalt aderſ⸗
ſirt. (Siehe auch Juſtiz⸗Officianten⸗Wittwen⸗Caſſe; Oſt
zier-Wittwen-Caſſe; Capelle, Königliche, orcellan » Auber
ter Wittwen: und Verforgungds Anfalten, und folgende.)
Wittwen⸗ Coffen und Witwen» Häufer für Pre
diger⸗ und Schullehrer, Wittwen. Dergleichen wohlcho—
tige Anſtalten giebt es ſolgende in Berlin.
I Dos Wittwen-Haus and Caffe für dis Der
x.
WBlitwen⸗· Gen x: 1849
gr ds Witten der Micolais-and- Mitten
Kirche, am Neuenmarkt, Papenſtraße BE. io.’ Das
BHans wınde 1655 von dem Amtmann Chriffian Weis -
ker. auf feine Koften zu Bauen angefangen, und aus: einem
Vorſchuſſe der Geiftlichen 1739 beendiget. Im J: 1785
Nließ Friedruich der Einzige das jegide Haus erbauen.
Es bat gegen 12,000 Athlr. Tapital und die Einkuͤnfte
des Klingelbeutels beym Nachmittass : Sottesdienft in beis
den Rechen. Eine Wittwe bekoͤmmt in dem Haufe freye
Wohnung, wine jährliche Penfion von 70 Rthlir. und 75
Athlr. zum Begraͤbniſſe. Geht eine Waife auf Univerfis
täten oder heyrathet, fo bekommt fie eine Sephälfe ‘von
So Rıhie. Außerdem erhaften die Wittwen von der Co⸗
notfchen und Horchſchen Stiftuhg jährliche Legatengelder.
Die Prediger beider Kirchen verwalten die Anſtalt wech⸗
ſelsweiſe.
: IE Wittwenhaus für die Prediger· Witt wen der
Petri⸗Kirche, in der Roßſtraße No. e9. Es wurde
10 von dem Bürger und Brauer Joh. Idler dazu
vermacht, und nachher durch eine Collecte neu erbauet.
- Die Witwer Haben darinnen freye Wohnung und von eis
nem ungefähr 12,006 Rehlr. ſtarken Capital; einigen
Geundſtuͤcken und den Einkünften des Nachmittags. Klin
gelbeutels, win beftimmtes Jahrgeld. Von 2000 Nthir.
Capital find die Zinfen für Stuͤbirende beſtimmt. Die
Prediger der Petri: Kirdye verwalten bie Cafle.
U. Das Wittwenhaus für bie Prediger Wirts
‚wen an der Georgen⸗Kirche, in der großen Geor⸗
‚gens Kirhgafie No. 10. Es iſt 1731 von dem Amtmaun
Kornemann zum Wittwenhaufe geſchenkt worben.
IV. Die allgemeine Prediger: und Schuleolle⸗
gen: Wittwen, und Waiſenſocietät, lutheris
Aqer Confeflion.._ Ste wurde von mehreren Biefigen
— en — ———— rn — —
659 ieen ‚Eon. |
Predigeen und Schullchrern ‚errichtet, und ben 24 Ou
: 3786 von König Eriehrich J. confirmirt. Mer eine
sen will, muß. ſich in feinem erſten Amtsjichee mit 115
Btölr.. einkaufen, oder 13 Rthlr baar erlegen, und bie
andern mit 5 Rthlr. jährlich verzinfen ; wer fpäter eintritt,
zehlt an bie Caſſe für jedes ruͤckſtaͤndige Jahr 5 Rihr.
‚Das Wittwen⸗ und. Weiſengehalt betrug un jahre 1799
jährlich Be Rthlr. von den Deyträgen und einem gefam
meiten Capitale, und. fällt nach dem Xebe: der. Witiwe
den Kindern His ind note Jahr zu. Rendant ik wechſels⸗
weife eines der Mitglieder.
V. Reformirtes Prediger s Bittw end aus in der
Letztenſtraße No.5ı. Es ſteht unter dem Dom: Kirden:
Directorium, und in demſelben haben 6 Wittwen fteye
Wohnung und eine beträchtliche jaͤhrliche Penſion.
VI Die Churmaͤrkiſche Prediger: Wittwen: and
Waiſencaſſe, für die Wittwen und Waiſen der refer:
mirten Prediger in der Churmark, weiche daraus Peufſie⸗
nen und außerordentliche Beytraͤge erhalten, ſteht umter
dem reformirten Kicchendirestorium.
VO. Die Synodal⸗Wittwen⸗ und Batfencaffı
der Iusberifhen Berliniſchen Zufpectien.
Sie wurde 191 errichtet. . Eine Wittme, die Kirder bat,
erhält jährlich ao Mräle., eine ohne Kinder, 15 Rthtr.,
und eine Weife 6 Rthlt. g gr. Die Cafe hat aufer es
nem geringen Capitale und den Beytraͤgen ber Prediger,
nur wenige Einkünfte. ie flieht unter Der Anfficht dei
ganzen Sonodus „und der. Probſt an der Nicolai⸗Kirche
verwaltet fie. - . J
| VAN: Die Spnodal⸗ Bittwen« und Beifencalfe
‚ber Lutherifh:Köllnifchen Anfpection, wurde
Aenfaue 12691 errichtet, und hat mit der vorigen gleicht
Eixrrichtuug, jedoch mehrere, Einkunfte, To daß eine Witir⸗
Wierwen ⸗ Cuſſen ıc.. Ey
Jahrlich 30 Athlr. und beym Sterhefalle bed Mannes 50
Rthir. Begraͤbnikkoſten erhaͤſt.
IX. Die Wittwen⸗und Waiſencaffedes Berli-⸗
niſchen Gymnafiums und der Berlintfchen
Schule Es find zwey Wittwen⸗Caſſen; die eine wird
durch jährliche Beytraͤge von 4 Rthlr. iind 2o Rehir. Eins
trittsgeld erhaften, und hat andy den halben Antheil an
dem Kaufe der Prediger⸗Wittwen von ber Nicolai⸗Kirche;
eine Wittwe erhält jetzt Bo Rthlr. jährkih. Eine zwepte
Caſſe iſt die Streitſche Gymnaſtumslehrer⸗ Wittwencaffe
von 3400 Rthlr Capital, welches 108 Rthlr. Zinſen trägt,
die jährlich unter die vorhandenen Wittwen vertheilt
werden. Eine Directors⸗ Wirte hat ſahrlich 20 Rihtr.
voraus. ⸗
X. Die Wittwen⸗ und Waifencaffe ber —R
ſchen Schufe.
XL Die Witewencafſe für bie Piebigermitt:
wen ber Lonifenftadts Kirche. Diefe wurde von
der Wittwe Kornmeffer durch Ihr Teftadinent vom
20 Februar 17:9 geftiftet, und hat 2040 Athlr. Capital.
Sie fegte den Stadtinagiftrat zum Erefutor des Teſta⸗
ments ein.
KIL Die Birtwencaffe für die-Predigermitts
wen der Sertrauten- Kirche. Diefe fliftete 1953
der Prediger Woltersdorf, der dazu 2000 Rehlr. vers
machte. Dazu kommen dir Kiingelbeutelgelder und die
Einnahme der Kirchenbecken von 3 Sonntagen. Der
Magiſtrat hat die Verwaltung.
XII Die Friedrichswerderſche Fleine Prediger:
Wittwencafſe iſt mit diefer Kieche zugleich geftifter. .
Ihr Fond befteht ad dem Klingelbeutelgelde in den Fruͤh⸗
predisten, und die Verwaltung bes-noch geringen Tapis
E hat einer der Ober⸗ Tirchenvorſteher.
e
66 Wucwen⸗ Caſſen x.
J XIV. Die Friebrichswerderſche, Dorot heen⸗
ftädtifche und Friedrichsſtaͤdtiſche Miniſte
rialwittwencaſſe, welche 1718 vom Inſpecter Ro:
loff und den Predigern an der Friedrichswerderſchen,
Dorotheenftädtifchen, Jerufalems: und Neuen Kirche mit
König. Erlaubniß, für ihre und ihrer Nachfolger Bit
wen und Waifen errichtet worden. Derfelben if nachher
auch der Daftor an der Drepfaltigkeite: Kirche Gengetreten.
Der Fond beſteht aus Lapitalien von Wermächtniffen,
Beytrittsgeldern und einer Kirchencollecte am Neujahrs
tage. Eine Wittwe erhält jährlich 4o bis so Rthlr. Die
Adminiftration wird von den Mitgliedern wechfeläweife
geführt.
XV. Die Schullehrer⸗Wittwen⸗und Waifen:
caffedesgriedbrihswerderfhen Spmnafiume
Im Jahr 1714 fchenkte der KHofcammerrath von Flems
ming zu einer foldhen Kaffe 200 Rthlr. und fie warte
darauf von den damaligen Schulcollegen diefes Gymna⸗
| ſiums geftiftet. Jedes Mitglied zahlt beym Eintritte ro
Rthlr. und nachher einen jährlichen Beytrag von ı Rıflr.
Bon den eintommenden Sinterefien erhalten die Wittwen
und Waiſen zwey Drittel, letztere bis ins zote Jahr. Die
Mitglieder verwalten fie wechfelsweife.
- XVL Eür die reformirten Schullehrer: Witt
wen ift ebenfalls. eine Caſſe vorhanden.
xXVIL Wittwenſtiftung für die Predigerwitt:
wen von der franzöfifhen Colonie. Sie ms
fand, als nach Anlegung der Friedrichsftadt König Frie
drich Wilhelm L. dem franz. Conſiſtorium in der Koch⸗
firaße einen Pag zu einem Kaufe, Baumaterialien und
eine Summe Geldes ſcheukte. Das Couſfiſtorium BE das
. aus bauen und bezahlte Aufangs aus den Daraus. gezo⸗
genen Diietden ‚eine ‚beffimmis Ponte an bie Prediger
|
Wochen: Schriften: Wollmarkt. 683
witiwen. Nachher wurde dieß Haus mit Vortheil für
5000 Rthir. verkauft, vor welchen die Einkinfte nun⸗
mehe jährlich an die Wittwen ausgezahlt werden. -
Wochen⸗ und Tagsfchriften in Berlin. Die gegen,”
wärtigen find folgende: =) Das Intelligenzblatt, koͤmmt an
allen Wochentagen heraus. 2) Die Haude⸗ und Spenerſche
Zeitung, Dienſtags, Donnerſtags und Sonnabends. 3) Die
Ungerfche Zeitung an eben biefen Tagen. 4) Der Beobachter
an der Spree, alle Sonnabende. 5) Der Freymuͤthige, oder
Scherz und Ernf, an allen Wochentagen. 6) Berlin oder.
der Preußiſche Hausfreund, wöchentlih a Städ,. 7) Kos
mus, oder der Freund des Scherzes und der Laune, woͤchent⸗
lich a Etuͤck.
Wochenmaͤrkte, fiehe Maͤrkte.
Wollenzeug⸗ Manufacturen: 1) ſiehe Lagerhaus
und Tuchmanufacturen. 2) Joh. Fr. Neumann, Wall
firaße No.23. 3) I. F. Kaapke, Fiſcherſtraße No. ze.
4) Joh. Keine. Grauer, Kochſtraße No.54. 5) I. P.
Schäffer, Zimmerfiraße No. 11. 6) €. L. Knoͤrlzer,
Wilhelmsſtraße No. 88. 7) Paul und Cornelius Heffe,
am’ Klerander » Piatz. 8) George und Ballerfiädt,
Neu: Köln am Waſſer No. 13. 9) Friedr. With. Petſch,
Neue Münzftraße No. 5. 10) Samuel Pettzold, Kochſtraße
No. 41. 21) Dan. Phil. Sannier, Neue Friedrichsſtraße
No. 1. 18) Joh. Heine. Weidinger, Rondel Mo. 19.
15) Volgenau, Alte Schönhauferfiraße No. 55. .
Wolltämmer, arbeiteten 19 im Jahr ago2 in den
verfchiedenen Manufacturen.,
Wollmarkt und Wollpreife. Der Wollmarkt wird
im Anfang Yuni in der Klofterftraße gehalten. Um die Eppors
tation der Wolle zu verhuͤten, muß ſich ein jeglicher Wollver⸗
!
GH Wollenwaaten. Muſſechauſen.
kanfer wit. einem Atteſte hes Räufens verſehen, und a Nie
mend, als an ahnen. Juch⸗ oder Zengmacher oder Fabettunten
verkaufen.. Im Jahr 1930 galt. der ſchwere Otein Melk
uhr. 16 gr. 1740: 6 Rthlr. 12 gr. 1951: Nihir. 10 gr.
1760: b Rthlr. 6 gr. 1770: 5 Rthlr. ie gr. 1780: 5 Rıke.
1700: 7 Rthir. g gr. 1806: die grobe Wolle 9 Rthlr., die
wittlere 14 Rthlr. und die feine go Rthlr.
Wollenwaagen, ſiehe Rathewaagen.
Wrietzen an ber Oder, Immediatſtadt im Oberer
nimiſchen Kreife, 7 Meiten von Berlin, an der Poſtſtraße
nach Freyenwalde, ift mit Mauern umgeben und bat 4 Thore
Im Jahe ıBor waren hier 480 Käufe, 65 Scheunen, = Ri
hen, ı Rathhaus, a Hofpital, à Schulhaus und 4.69 Ein:
wohner, von welchen 415. zum Mititär.gehörten. Die Nah:
rung der Einwohner beruht auf Aderbau, Viehzucht, einigen
Fabriken, Fiſcherey and Schiffahrt.
“ Wüftegaffe, ‚in der Spandäuet Vorſtadt, geht von der
Mulacsgaffe ach, der Linienſtraße, hat 7 Käufer und Ehen:
nen, und ift 180 Schritte ‚fang. Sie hieß fonft auch die
Kirchhofsgafſe, von dem daran ſtoßenden Garniſon⸗Kirch⸗
hofe, und Trommelgaſſ e, ‚vol die Trommelfgläger 7
bier zu üben pflegen.
Wurſthof ‚ eine tiefe und krumme Straße im Berliner
Viertel, geht von der Burgſtraße bis zur Heiligengeiſtſtraße,
bat 6 Haͤuſer und iſt 175 Schritte lang.
Wurſthof, Koͤllniſcher, eine Gaſſe in Alt⸗Kölin, geht
von der Fiſcherſtraße bis an die Fiſcherbruͤcke, hat ı4 Känfer
und ift 215 Schritte lang.
Wuſterhauſen an ber Doffe, Immediatſtadt im up:
pinifchen Kreife, 11 Meilen von Berlin, an der Poftfiraie
nad Hamburg. Sie iſt mit eine Mauer umgeben, hat3
Thore und im Jahr 2802: 552 Haͤnfer, 205 Scheune,
Zahlenlotterze. eitungen. 65
2 Pfarelieche,. x. Hefpitaltiecdhe,. zEnpelle,; ‘x Ratbhans uud:
23.8 Einwehnst, von wehren Sen zum Militaͤr gehörten. Die
Mahrung der Einwohner befepe in Katar, Bichzucht, Denn
vn und Genummtehurieh,
| Fa
Zahlenlotterle, fiche Loiterie. | nn
Zahnärzte. Wir haben hier zen Knigl. —*
Zahnärzte, und außer dieſen noch mehrere andere. Auch. uͤben,
wie bekannt, alle Chirurgen die Zahnarzneykunſt ans.
Zauchefcher Kreis, ein Theil der Mittelmarf, graͤnzt
nördlich an den Havellaͤndiſchen Kreis, oͤſtlich an den Teltow⸗
ſchen Kreis, weftlih an das Herzogthum Magdeburg und
Sachſen, und ſuͤdlich an Sachſen und den Luckenwaldsfchen
Kreis. Die Groͤße deſſelben beträgt 21} Adr. Meile, und er
enthält die Städte: Neuftadt, Brandenburg, Treuendriegen,
Belis, Werder und Saarmund, nedft ı Flecken, 87 Dörfern,
8 Konigl. Aemtern, zı Vorwerke, a Meiereien und 45 adeliche
Guͤter. Im Jahr ı90r hatte derfelbe 27,930 Menſchen, von
welchen 981 zum Militaͤr gehörten,
Zehlendorf, "Dorf bey Berlin, im Teltowſchen Kreife,
mit 36 Feuerftelien und s6e Dienfhen. Es liegt an der Chaufs
fee nach Potsdam, und iſt die erfte Poſtſtation dahin.
Zeichenfchule,, fiehe Academie der Kuͤnſte.
Zeichner und Zeichenmeifter. Letzterer giebt es meh⸗
rere und erftere findet man unter der Rubrik Maler.
Zeitungen. Es exiſtiren hier zwen politische Zeitungen,
nämlich ») in der Haudo; und Gpenerfchen Buchhandlung auf
der Schloßfreyheit No.o die Berliniſchen Nachrichten
von Otaats- und gelehrten Sachen, und a) bey Um
ger, fonfi-dey Voß, in dor Jagerſtraße Die, 48. bie Königt,
6 - Bitungen.
privil. Seilung von. Staats: un gelehrten Sa⸗
den. gedoe tlankt wachentlich dreymal hetauc, nämlich Die
Rage. Denmerfiege nut. Sannabends fe; Shen za A⸗
nig Friedrich I. Zeiten gab es in Berlin inı-SüäBigerfchen Ber
. lage eine Zeitung, welche aber von feinem Nachfolger Frie⸗
drich Wilhelm I. unterſagk mirde und in den Jahren 2915
und 1714 erfchien alfo Bier feine Zeitung. . Im Jahr -17:5 tus
laubte derſelbe wieder Line Zeitung, und verlieh das Priee⸗
trgium dem Haude, det dafuͤr 20 Rthir. zur Rektuten-⸗Cuſſt
erlegte.· Yan Jahr 2751’ ſtarb der Buchhändler Mädiger,, wel⸗
her vor 1713hiet din. Zeitungd s Privilegien gehabt hatte,
und fein Schwirgerſohn "der Guchhändter Chriſtian Friedrich
Voß, wußte fih eine Erneuerung diefes Privilegiumẽ zu wer:
ſchaffen. Died tft die‘ zweyte oder jetzige Ungerſche Zeitung,
weiche alſo, wenn man die große Daufe abrechurt, Alter als
Die zuerft angegebene ift._ Geſchriebene Zeitungen find nal
dem Meſcript vom eaſten Jen: 1708 gäyglih verhoten. Der
Jahneng jeder / der hieſigen Zeitungen koßet a Rıhle. oder des
Quaomtal ⁊ gr. Preönumpration., Einzein koſtet das Stäf
Mfentuge. EU war Auertiſſarients zu ſeinem Nuben dp:
rinnen abdrucken laſſen, fo bezahlt man, nach einer Syetziel⸗
Merarhnung vam ten Dechr. 2784, für jede. gebrochene Zeile
a gr. a pf. Alle Aptrtiſſements muͤſſen aber auch ind dcho⸗
Intelligen⸗ Blatt abgedruckt werben, und ohne einen Stem⸗
del des ietzteren Comptoirs werden keine Inſerate in den Zei⸗
tungs⸗Comptoiren angenommen. Die Gebuͤhren in dem Ins
telligenzblatte, ‚find für jede gedruckte Zeile » gr. 6 Pfennige.
Wer die Zeitungen ins. Haus gebracht haben will, zahlt für
jebe Quartaliter 4 ge: mehr, und kann bieß. entweder in ben
Comptoiren befiellen, ‚oder dem Zeitungetraͤger Buch alski
Fiſcherſtraße No. 13 auftragen. Letzterer Liefert auch alle an⸗
dere hieſige Blaͤtter und auswärtige Zeitungen gegen, hen fell
Bee Prim ein series Vringegeid jedem ins Haus.
Zeite,
Zelte. Zur 687
Behte, bey, unter ober in den Jelten. So nenut
han A Koffeewirthfehaften im Thiergarten, bey welchen, beſon⸗
- Dans bey gutem Wetter, ein großer Bufammenfluß- von Mens
. Sum zu ſeyn pflegt. Diefe Zelte Liegen an ber Spree und ha⸗
ben vor ſich einen ſchoͤnen großen Platz, den Churfuͤrſtenplatz
oder Zirkel, welcher mit einer doppelten Allee vun hoben Baͤn⸗
. auen und Auhebaͤnken verfehen if. In ältern Zeiten ftanden
Hier wirkliche Zelte, welche ‚aber in Heine Käufer und Lauben
uumgefäaffen find. Vom Tpore führen mehrere ſchoͤne Fahr.
‚und Fußwege nach) den Zelten, und vom Zirkel gehen wieder
gAlem aus. Auch kann man hier auf Gondeln na dem
"gegenüber liegenden Moabit überfahren. Diefer große Pag
wurde im Jahr 1806 mit Lohe überfchiittet, um den Staub zu
‚vermindern, \
Zeiterſchneider. Im Jaht 1908 waren deren 6 in
Serlin,
x Zenſar von gedruckten Sachen. Ee darf in Berlin
2 Blate, felbſt Bein: Hochzeitgedicht uber Cutalog gedruckt
werden, welches nicht vorher bie Zenfur paſſirt iſt; aber in
‚gung: Garopa iſt es bekamit, weiche billige Brundſaͤe der
Staat hierbey aufgeſtellt hat, und wie freymuͤthig jeder Ochrift⸗
ſteller Hier ſchreiben kann... Mit Recht barfiaher nichts gegen
Ben Staat, gegen die Religion und keine Pasquille gedruckt wer⸗
ben. : Die Bücher der Gelehrſamkeit ſiad unter mehrere Zen⸗
foren vertheiit, und. dis Wuchdruder find verpflichtet, viches
abzudrucken, was nicht einer von dieſen mit dem Imprima⸗
zur verfehen hat. . Gür ben gedruckten Bogen werben au den
Zeufee 2 gr. bezahlt. Auch die Kupferſtiche kaäffen vor dem
Ausgaben die Benfur yaffiven, Schon im Jahr 1659 befahl
der Chu. Friedtich Wilhelm ber Große, daß die hier
gedrurkten theologiſchen Schriften, vorher bie Denſur des Con⸗
floriams paſſtren foflgen, und 1696 ſehte Konig Friod rich I.
. Gakretar Eifer: am, ohne doſſen: Vorwiſſen ntae⸗ ge
Tt
688 Zeugugher. - Zeugbans,.
‚best zugeben ſollte. Man kann ale nicha: ſagen, u
. Einrichtung, ‚hier: aud.den nenen Zeiten war.
Zeugmacher. Unter diefer Benennung verſteche wen
‚Hier die Weber von Frieß, Bei, Ranell und auberm weile
wen und halbwollenen Zeugen, 1. Im Fahr 0: wues bes
se: 2260 in Berlin. Es iſt ein zimftigets Sewerse
Zeughaus, Auf dem Friedrichswerder und war uf
vem Plake am Zeughaufe. Dieb Prachtgebaude ließ Kbais
Friedrich 1. erbauen, und nach dem Urteile der Kerner foR
es eines det ſchonſten Gebaͤude in Europa ſeyn. Er legte feihR
"den ehſten M day 1695 mit großer Feyerlichkeit dazu den Grund:
fein. Die Mitrel aber, weiche zur Aufführeng nöthig warm,
reichten bey weitem nicht hin, und das Werk mußte, aus Mans
gel an Gelde, verfchiedene Male liegen bleiben. Es beſtehe
6 einem großen, von allen Selten frehen zweyſtockigen gleich⸗
feitigen Vierecke, von ungefähr 1100 Fuß Umfang, um dat
einen Hof: in ber Miete. Der Bau rd nach Nehrings
Riſſen an, nıtb .nadı :Deflen Iobe mußeh d de %3; Gehrfehen
foxsfegen. Das Erhgeſchoß iſt · baͤurtſch verziert, mit Deogens
ſenſtern, uns jede Beite mie.3 Portalen. . Das zweypte Giedk
werk iſt nach borifcher Ordnung erhanet, hat sin Brufigeländer,
und iſt mit vielen Trophäen von Huldts und Scähläters
Erfintung verziert. Das Hauptportal, des Königs Dataid gegem
über, hat amı Gingange vier Bildfaͤulen von Kulot, die Reha
kunſt, Geometrie, Mechanik und Fenerwerkerkunſt vorſtel⸗
lend, und am oberen Geſchoſſe vier freyſtehende doriſche Sim
ben, die einen Giebeſ tragen, anf welchen der mit Strgecjei⸗
eu und Sleven ungebene Kriegegött ruht; zwiſchen den
mietleren Säulen iſt das in Erz gegofſenr Bruſtolld Basel
bauers, nach Kutat "von Jakobi Heieffen: . Das‘ ae
Gebaͤude iſt von außen mit vielen Sinndtidern bear Attegisı
tuhand ‚und dev Maqht ‚verziert, unbsäher jeden. Zenfer iR
eis Rufchiger Helin angebracht, Im⸗ Hofe find Are den Dear
u
n
Rüm.ni vortre ſliche Sarven Akbmeder Krieger, vr Sthin
ser. Das. Erdgeſchoß Hat: inwindig ein. dreifeches Gewoͤlbe
und das obere wird wem. gwen Reihen Pfeilern und doriſchen
änlen n dar ſtuͤtzt. Jedes marht einen gufammenhängenden
. umd durch das ganze Bebäude gehenden Saal aus. Im Era
gefchafie wird das ſchwere Geſchuͤt und in den. oberen andere
leichte Kriegs⸗Armatur aufbewahrt. Auf 3 Seiten des Ges
baͤudes find ‚go alte eiferne Kanonen als Pfaie eingegraber, |
‚mit. ftarfen Ketten zuſammen verbunden, und geben ſo eine
Einfaſſung ab. Wer das Zeughaus beſehen will, muß fü fih op
den Daueben v wohnenden Zeug: Capitan wenden.
Zeughauſe, am, .eine, Straße auf vom: —E
werder, von der eiſernen Buinke, bie. am die Hudebruͤcke, Hat
uf der sinn Brite a Hauſer uebſt der einen Seitenfronte des
Henghanfea, und auf bes auderen dem Schleuſengraben um) _
eimen · kleinen Siergans unter Rofsnienbäumen,. Sie *
“ Scheer lang.
Bemghauſe⸗ Hinter dem, cur Ba Aendaſeloh
—8 de Hinterfronte vB nv bes Vrtheuſct
ui” iM 10 Schritte lang.
or Zfegefbrerinereyen: Deren Mi 5 9 Berlin PER
Ba: oͤdeᷣer Mauerſteine, welche In denſelben verfertiget werben, -
hat man dreyerfey Sorten, nämlich 213 Zoll lang, 55 Zoll
breit und 23 Zoll did, ober io Zoll land, 43 Zoll breit und '
24 Zoll ön, vdet auch ol Boch lang, al zol breit und a} Bol
vie. =
zoehelſeahe, in der Spandauer Vorſtadt, geht von
ber. Friedricheſtraße über die Kalkſcheunengaſſe nach der Wafı
feggpile.. hat ı6 Hoͤuler und, iſt zoo Schritte lang. .
Ziegenbod, fiehe KRinigsthorwane. .n
Pieſe⸗Aent, Berliniſches. Dieß Matt gehört zu ber.
Churm. Landſchaft, und ſchreibt ſich aus dem Jahr⸗o 406 *
Ste
⸗
wo Churf. Johan, eine. Kuflnge auf des Bier, Tuer
‚genannt, einfuͤhrte. Es ſteht dahey ein Einnehmer, Le.
Kriegeratd Elteſt er und ı Controleur.
Zimmerlenge. Im Jahr 1908 waren hier —*X
bie Geſellen und ana Lehrlinge
' Zimmerflraße, auf der Zeitbrichsftabt, geht mit M.
2 bey der Wilhelmsſtraße an, ‘über die Friedrichs, Eherieh
ten:, Markgrafen⸗ und Jeruſalemerſtraße, bi5 No. u
die Lindenftraße, und zuräst bis mo. 100; Sieik n65 Squ
ze fang.
. Binngießir, Die Gewerbe hatte tm —* 1808 8
Beier, 16 Geſellen und 4 Lehrlinge. .
Bells inic,- um alter Packhhvfe, zulſchen Me. N Br
* gIn Banfeldent werden die Jollabgaben von Saaten mb
Wachen enkrichtet. Die dieſelben begleitenden Perfenas zab
pferde find'frey, Tortvie der Jubenkeiboll ſeit Tanıger Zeit ii
alten Pteußiſchen Staaten aufgehoben iſt. "Das Zeu Amt hat
Fine Einnahme vor din zu Yariuauhd eine auderr Yon bei
zu Wafſer antanmenden Waaren. By der erſteren he
3 Zoll: Sinfpeetor und’ Nendant, 1 Controleur und IIr;
"mb bey derranderan : 1.394» Zufpestor unb Nexbans; x Mies
meſſimge⸗Inſpector, a Controlenr, * Aſſitent und ı Steh
fenmeifter.
Zoͤſſen, Veenlattadt im reitrwſchen Keeiſe, 6 ke
gürt Berlin ud * von der [asp Baht Barnch, init Palije⸗
ben umgeben und 3 Thoren. Im Yahr gi baren bier ip
Käufer, 4a Scheanen, Kirche, ı Schulfeus, ı Macfpans
unb 1644 Einwohnet, von welehe rg zum Militae Ichorten
Die Einwohner treiben größtentheile Atkerbau, Bichzucht ES
em. idee: SH we Unnlehenden Bien Rd Ge
tier. * yo
" Büdterfirberehin. ‚ei "eh Zahl Zeit 2
Splittgerberihen "Erben, DIE jegigen Vaukiere Setecirer
— — —
Zauͤmfte oder Innungen. 61
Schickter, ausſchließend die Zuders Fabrikation in Berlin.
Durch das Publikandum vom 14. Juli 1788 erflärte aber
König Friedrich Wihelm TI. die Zuckerraffmerie faͤr ein
freyes Gewerbe, und ſeitdem find noch drey Raffinerien ent»
fanden. Im Jahr’ inoe beſchaͤftigten ſammtliche Raffinerien
205 Arbeiter. Die den Gebruͤbern Schickler gehörigen
Iwey find 2) in ˖ det Holzmarktſtraße No. ı5 bis.ıg: &) au
der Contre⸗Secarpe No. iS dis 10. Dazu kommen bie neuen
Vabriten, nämlich 3); die der Berliner Zuckerſiederey⸗ Com⸗
pagnie, Holzmarktſtraße No. ı= bis 14.: 4) -die Yordanfche
Bofktieie, neue Weünsftraße' No. g und % ® > D. Dt
Heiligengeiſtſtraße No. 4.
Zuͤnfte oder Innungen. Diefe aln "under de
Aufſicht des Stadtniagiſtrats, und einer jeden wird. aus der
Mitte daflelden‘sin Beyſiher verordner, weldyer allen Sees
fammlungen beywohnt, und alle zu Recht beffänbigen Schläfe
ſe und Ausfertigungen derſelben in Runftfachen durch feine
Mtunterſchrift und Beydruckung des Gewerbeſtegels bekraͤfti⸗
ger, und auf bie etwanige Deflätigung der Ore⸗ und Landes⸗
ohrigteit antraͤgt. Auch führe er die Aufſicht Über die Verwal⸗
sunen der Giewerbscaffe, unter bee Ober Huficht des Magikrard,
Dach dem Edit vom 7. May :698 follen zwar Seine geſchloſſe⸗
nen Zänfte, oder fokhe, die auf eine beſtimmte Zahl von Diebe
ſtern eingeſchraͤnkt ſind, geftattet werden; allein nach dam All⸗
gemeinen Landrecht hat ſich der Otaat das Recht vorbchalten,
ilden oder Zuͤnfte zu ſchließen. Verſchiedene Gewerke habs -
- Sehe alte Drivilegien, . Die Innungsbriefe dee Bäder, Kuͤrſch⸗
ner, Suchmacher und Schuhmacher find aus dem ızten Jahr⸗
Hundert, unb ber Schlaͤchter von 15.1. König Friedrich
Wilhelm I. Iuß.ıysa alle alte Prinllegien durch den Magiſtrat
den Gewerken abfordern und nach dem Im jahre 1751 erganges
nen Raichsſchluſſe, von der Churm. Kritgs⸗ und Domainens
Kammer für fämmtliche Gewerke neue verfertigen, worinnen
nicht allein alte Mißbraͤuche abgeſchafft, ſondern auch eine ger
-
BB. — —
-
663 Zuwirn · Manufactuc·
nane Vorfchrift wegen der Gebraͤuchen und bes Merbeitend, fe»
gefeßt worden. Diefe wurden algdann gedruckt, und im Jar
1754 au bie Gewerke vertheitet. Zuͤnftige Gewerke ſind die
falgende: 2). Bäder. 2) Poͤttcher. 5) Vehr⸗ @äge: und
Zeugfchmiede. 4) Buchbinder. 5) Buͤchſenmacher. 6) Biq⸗
ſenſchaͤfter. 9) Bürftenbinder. M) Butterhaͤndler. 9) Dressie,
20) Zärber. .21) Feilenhauer. 12) Fiſcher. 13) Zniite.
4) Gelbgießer. 15).Blafer. 16) Slesichuriner. 17) Gel
Waffenſchmicde. 21) Hummacher. 99) Kammmaqher. =)
Kleinbinder. 25) Klempue. za) -Ananfmager, 26) Lori
her. 27) Kürfchner. 28) Kupferſchmiede. ag) Lederhändin
80) Loinweher. 3.) Lohgerber. 50) Maurer. 30) Mein
ſchniede. 54) Nadler, 56). Nageiichmiete.: 30) Deuteffeime
der. 37) Peruckesmacher. 38) Dieffestächler. 39) Dofumes
er. 40) Riemer; 41) Roͤhrmeiſtar oder Brunnenmacher.
. 4) Sauter. 43) Schaſtchauer 44) Schloſfer. 45) Schere.
6} Seh orufitinfegen, : 47) Schnitt. . 46).
" 49) Seifenfieber. 50). Seiler. 61) Siebmacher. se) Erin:
und Dammfeser. 53) Steinmeben. 54) Stel: und Aedenn
de. 55) Otrumpfſtricæ. 86). Stemupfineher. 57) Time.
AM) Jabackeſpinner. 59) Tiſchler. Go) Tapfer. 6) Tuchferei
ver. 6e) Tuchmacher. 63) Tuchſcherer. 64) Uhrmacher. 6)
Weißgerber. 66) Weißmetall⸗Knopfmacher. 67) Zrugmehec.
68). Zimmeriente Gp)-Binngisher. Jo). Zinne⸗ Kuepfa⸗
ber. — Der unüuftigen Gewerke giebt es viel mehrere, unb
es find folge, die ihe Gewerbe treiben, ohne daß fie Darüber
vichtlichen Beyſitzer haben, aber. bach Gefellen und Lehrbun
ſchen Halten, und gemeisfihaftlich, deshalb gewiſſe Siewehnhen
son beobachten,
.n. ma .
® “
T 2 . ans —* * 7
o
—
OR Priviiegium aber Innuugaartiket erholten sub Beine gm
n Zwirn⸗ Mauufactur: Fleiſcher, inigeſtre⸗
o. 10. LE tt |
Die Gebruͤder Saͤdige
emofehlen fi ſich mie "ihrer Fudbiuden, welche in der
| Khoñ ·rfiahe No. aↄd zo seftndlich iſt, allen 27, den’; Eins,
wohnen und Fremden, w geöfeen und kleinern Druck⸗
auftraͤgen "Bir übernehmen ji die * Biligen Sreife den
Dre \ ) Be ME
Gelegenbeits 6. dichten
— BViſiten⸗Karten. - u
nn Saufmännitgen Briefen
u. Ampeigem. .
* Frachtb vief en, LE AU
Aufhlägen, a ‘
PN allen anderen ahnlichen Sachen, ſo wie auch gane
and mehrere‘ Bogen und’ ordentliche Buͤcher. Verſchte⸗
dene. Artikel dieſer Art Find bereite bey ung vonathis⸗
ww jeder Zeit zu haben, naͤmlich:
Rechnungen, = und 4 auf. einen Degen, das vuch
. 8 Grofohen. 2 —
—— 100 se ı6 Besten. un
Frachtbriefe, Das Buch 9 Groſchen. | |
| Quittuugen, 8 auf einen Begea Das Bud 9Orfgen.
“|
ne, "Sir oo
Baffasier
auf-der
Reiſe im. Deutfälend
und einigen angrängenhen Ländern,
orzästil
m Hinficht auf feine Belehrung, 4, Deauemlicteit u und Sicperdeit,
Reiſehandbug fuͤr Jedermann
OL. Pe, .
Kriegsra iR. eichard,
auch Verfaſſer des Guide des voyaſgeqrs ep Europe,
Mit einer großen Poftarte.
—— —— — ——————————
Dritte, neu duchgefehene, neu verbefferte und vermehrte
Auflage.
ge. 8. Bedlie 1868) verlegt bey ben Gebräbern eitiee, Schar
senfitafe Re. 4, und daſeldſte in farbig Yapiek geheſtet
zu baden für ↄ Che. 16 gr, .
Der ſchaelle Udfag dieſes Wertö giebt deu unftreitigen Bes
weils, dab baflelbe ſehr braumbar ſey, und in biefer Dritten
Huflage bat es wieder unzählige Verbeſſerungen und’ Vermch
rungen. erhalten, fa daß es auch 4 Bogen ſtaͤrker geworden IE,
Meifenden, wes Standes nad Würden fie au feyn, unb welthe
Tonr in Deutſchland und fu deu angrängenden Säuberg, der
Schwein u. a. fie auch machen mögen, kaun man daher dies But
mit vollem Rechte empfehlen. Es enthält einen Bas gröten
theils eigener Erfahrungen des durch dhulihe Arbeiten (kon räkıms.
Uch Befannten Werfafferd, uud diejenigen, welche auf ihren Bellen
Die Mertwärbigteiten vieler Orte und Gegenden kennen, Dreifektugs
beit überbenpt. und Belebrungen Aber die maucherley Aus und
Unntmehnithlelten.bey den verſchiedenen Arten zu reifen, als zu
Buße, zu Vferde, mit eigenen oder mit Miethpferden, mit dem
Yöltwagen , mit Ertrapok oder zu Waſſet, erlangen, desgleichen
ſich noch Aber viele andere Gegenftdnde, als uber Sicherheit
mihahregein, über Melfegefährten, Bewehrsehtene: Wife: Geld:
und Ereditbriefe, Reiſeanſchlaͤge, Geiundheit Wahl der Wirkt:
bänfer, Klugheitsregeln an fremben Orten, Badereifen und meh⸗
vere Babedrter, viele Meiferonten, Wehnsen, Maße, Megenten
n: ſ. v. unterrihten wollen, werben hinlängiide Befrtedigung
fiden. Die große, jent auch wieder verbefierte, Voſtkarte ver-
mehrt bie Beauchbarleit- des Bus ungemein, und es verdlert,
daß die Reiſenden daſſelde unter Inren Reife: Requifiten aufnehmen.
\
. .
| „fönpige SM
* einzu alzen, €
Bersetgnik.
von mehreren
\ 2. £ en Bud er N.
vwelche bey den Gebruͤdern Gaͤdicke in Berlin, u
Sqadrenſtraße No. 4 ju baken ſind.
Abrig fur, des geiſtigen —* far Shutehre and
ji 8. 1805. ı® gr. oder. SE
Knerdoten yon. guten enden, —* einem Anfange von i6s
diſchen WBeisheitsiehren, 8. 1805 ange, Od
Beweis dal ber Civilſtand duch, den ilisärkand weients
liche Vortheile erhalte, oder der — und die Nothwen⸗
. digkeit ſtehender een und influß auf bür erliche
Verhaͤltniſſe in Friedensjeiten, on einem Konigl Dreub,
"Offiziere gr. 8. 1808, 12 ar. * kr.
Breitenbäd, KH Era — oder voll⸗
t, das ind: weine: Eıha
wie auch Zifche zu mälten ji eins
mupödeln, einjubeien, zu matinisen, ya
br Daraus zu machen, und fowohl bey gewöhnlichen als
Torf: und Steinfohlen : Rauch, zu Bars und Bad die
.. fen gehörig aufzubew ren. Erſter di. & 1803. a Rthlr.
8 & — r-
alben zweiter weiter Theil I dor 1 or, Mn 28.8 Kam.
T. fi ii die Obftöfonomie, er pe Ihe in
„Enlehung ? eh und — dem im
“erndten‘ und Aufbeiwahren Der 3 und _d
‚mmigfakigey Oenupungearen 8 Bände, 8. 1808. 5 —8—
ober gt
Deſſen Del: Dekonomie, oder vollſtaͤndiger Unterri
Lulfur, Wartung und Pflege der —— —— Ira
„pflanzen und dem Projeſſe oder Verfahren, ſowo Nieraus-
“ als auch aus vielen andern —— Se Del —* nebſt
verſchiedenen Pigen, Das ar Dei von allem fremben
Geruche zu befreien, und W ee gegen das Ranzigwerden
auf, [anye zeit zu Ka 8. 1806, 3 Rthir. as gr. od. a fl
42
Dany, D. J.⁊ Vorſchriften zu einer verſtaͤndigen Un
— in der —8 5 — fuͤr Ri Gas und
die Schule. 8. 1900. 10 gr. ob. 54 fr.
Dietrihs, Friedrich Sorklich, Geiler und Bruchtipeifene
Waͤrterin, oder Anwoiſung, alle Arten von grünen und trocds
‚un, Gartengewaͤchſen lange Zeit aufzuheben, vor gem! Ver:
welken, Erfrieren oder Verfaulen zu bewabrın, Fin “.
für. jede dkonomiſche Hausmutter. Zwen⸗ v wi
‚lage, & 1892. ‚28 Be. 54 fie. BR
N
pn nen
Defſen Wingtgäemer, ober Imweifind, hie Befichteften Mo⸗
. beblumen und Bonnmifchen Gewaͤchſe ohne Treibhäufer und
Miſtbeete in Zimmerkt‘, Kellern und andern Behältern zu
Aberaintan, bier & be. offenen Garten varzubezeiten,
\ Btady eigehen Erfahtungen bearbeitet... Zweite verbeſſerte
. Auflage. 8 2808 -wogt. ad. ıfl.3afe. . : Ä
De ee Wintergärtner ir Ahe ie beliebrefteh Dies
deblumen. und. mehrere auslänbifcde jur Zierde der Gärten
dienende Gewächfe ohne Treib: und Slashäufer in Zimmer,
Kellern und andern Behälten zu überwintern. Zweite
UNE B. 180% NH 1 48 kr. |
Deften Apptheter:Sarsen, oder Anweifung für dentſche Bar
& —— m’ den Apsthefen Hrau bare auslaͤndiſche
Gewähfe zu erziehen und dadurch die Garten: Einkünfte zu
vermehren, 8. 1600. ıMthlr. Bor. od. ef. !òr.
Deffen Modebiumed für Botaniker und Biumenlieb-
: haber, durchaus neu und nach der Natur abgebildes,
- und nach..lorgfältigen Beobachtungen beſchri
. 28. 28. 38. 48. eit, :
f er . "
Die Limnälichen Geranien,' durchaus nen und nach der
Natur abgebildet und nach [ergfältigen Beobachtun-
“ gen-belchrieben. ıfteti Bandes ı5. £s. 30. 45. 58. Heft.
@ or. A '3Bor bis 1803. Jedes Heft mit ausgemahlten
7 ertafeln koftet.ı Rhir. od ıf. 48 tr.
Delten. Modeblämen eto,' 66: Hett, oder Darfeliung
| orzüglicher Zierpflanzen welche zu den heliebteften
“"Meodehlaämen gezähle wörden, den Blumenliebhabern
* Nergmügen gewähren und ihre Gärten verfchönern,
*:.ften Bandes ıfles Heft. gr. 4. 003, = Mehl. od. ı k
1; Fr: +: . . .
ren -Boukändi 8 Lexicon ber Särtnerei und Botanik, ober
„ alphahetifche Beichreibyung vom Bau, Wertung und Nußen
" aller in: und ausländifchen, dkonomiſchen, officinellen und
‚' zur Zierde dienende Gewaͤchſe. Mit einer Vorrede begleitet
„ungen Hpretzgele tier Band, gr.8. 1808. sÄthk,
.. iR RA r. | X a
Deffen Aioelser Dan, igon. 3 Rehlr. od. Sf. 24 Fr.
gellen eitter Band, z063. 3.Nthir. 68. 3 fl. 24 kr.
eſſen Vierder Band, 1804. 3 Rthlr. od. S fl. @4 kr.
Defien Fünfter Band, 1805..5 Rthlr. od, Zfl..24 Er.
Deſſen Sechfter Band, 1806. 3 Rthir od. 5fl..24 fr.
C CB. Wer anf den 7ten Band e Rthlr. 6 gr. oder sl. bey
.uns praͤnumerirt, erhäftjeden der erſteren Bände auch für
: biefen He: en — Arilleriſt um Oelbſtu
ragebu r angehende en elbſtunterricht;
nebſt —— — und Erklaͤrung
der mehreſten bey ber Artillerie vorkommenden Kuſtwoͤrter.
“.9> 1805. 6 gr. oder 27 fr.
Goͤtthard, Joh. Chriſtian, die Cultur, Fabrikatur und
N " ’
.Benutzung des’ Tabacks, "in Sie , 53 er
.7 unmd miebiciniſcher Hinſicht, won allen Seiten vollſt te
ſchrieben, und fowohl für Tabacksfabrikanten als an g
Tabacksraucher und Tabacksſchnupfer zur'nügkidien Welche
zung abgefaßt. 8 ıgo8. ı Rihlra g gẽ od. afl. 4 kIÜr.
Meinert, F., der Rathgeber Bauherren und Gebäudes
beſttzer, der Vorſchlaͤge, Gebaͤnde fe, bequem und ſchoͤn
! zu erbauen und lange im baulichen Siande zu erhalten; fer ⸗
ner unbrauchbar gewordene abzutragen und bie alten Baus
I materialien, vorthetlhaft zu benutzen. Ein Beitrag zur Er⸗
| haltungss und nuͤtzlichen Verwendungskunſt der: Gdumates
tialien. 8! 1803. Rthlr. ao gr. vder 5 fl. 2 rk. 0
| Hreisnen, ©. ©., Anmweifütig die Rechnungen Meiner Hduss
I > daltungen auf eine neue, leichte und füchere Art zu führen,
I "Nach dem Beckmanniſchen Werke und den Grundfägen der
+ nenerfundenen Buchhältetei bearbeitet. 8. 1805. ro gt. oder
fr. . ar
Meye 8, Ehregote, Fraͤchtbuch für Kauflente und Spediteu⸗
2, und alle, die es einft werden’ wollen, oder Untetricht Aber
alles, was der Kaufmann und Spediteur bei Abfendung u
ge Empfang ne zu beabachten hat. 8- 1801. 1 KRthlr.
|” vo 8 15 T. r\ n Ps J ' vo. .
| sffen. Kepweher für Eiteeni und Janglinge Bey ber Wahl
Ines Erwerbzmeiges. für die Letztern, oder die Kun ar
ie Ind" Jufsindener AH des Staats zu werde
Ein Such für den ehewmürbigtn D itteljtand. 8 1808. adehle,
ızgt DIR ale EIG
Dreffen der Meßs Kaufmann; ddet Anleltung FÜR Rauflekte
.* a Meſſen mit Mugen zu bejtehen. ⸗ Thrile ee nahe
eeilere Nüsgabe. $ 1805. 1 Rihlr. 12 gr. od. Sfl. ee
Neinecke, .EM die Erde, über Schilderungen Ber Na⸗
‚tur und Sitten der Länder und Völker. Eine Lektüre
.Freunde nägliher Unterhaftung. ır. u. er. Theil. 8. 1803
und >804, - 2 Rthir. 26 gr. od. Zfl. 48 fr. — —
ı Reifen und Abentheüer Rolando’s und feiner
Ihhrten. Ein Robinfon für Rinder zur Erlerming geogtapht
ſcher und naturhifterifcher Vorkenntniſſe. Mach dem Frans
—W ev ER * ‚800 “1608, ——
od. 5 fl. 24 Er. (jedes Heft einzeln ı2 gr. oder I4 fr.
' Schenck, He der —— der The ie, oder
| mitgetkeilte Erfahrungen für Candidaten der Theolo-
: gie und ſolche die es werden wollen, &ar Erlan
vortheilhafter und glücklicher‘ Verbältnilffe im bürger-
, „}iichen Leben. 9: 1808. Rthlr. g gr. oder a fl; ba ft.
| Sg ren Taufbuch fürchriftliche Religionsperwandte, oder auf
eobachtungen und Geſetze —88 Unterricht uͤber alfe
Gegenſtaͤnde, welche die Taufhandlung ſowohl in —8 —
wie aurh bürgerlicher Hnſicht betreffen und den Verehlich⸗
‚ter Fr miffen: nöthig find. Nebſt ˖ ben Taufritualen- dee
chriſtlichen Hauptkirchen und einem alphabetiſchen Verzeich⸗
⸗
ubers d in Vorna Ki
im —e —B a
12734 7 D. Ye. Nicol., kurze Darſtellung der chemis
dere Tinterfugungen Miet, Es Zweyte verbefierte Aufs
Pi y 8. ıgon. 6 gr, oder 87 kr.
Sal, er, und das Solafpimmer, in Beziehung anf bie
eſundheit. Enthaltend eine ausführliche ** für
Diejenigen, ‚weiche einen erquidenden und gefunden Gchlaf
F — und Buch! piefen | r £eben zu verlängern wäünjde.
102. r. oder 54 kr.
Sarie, Johan un Samuel, Erfahrungen in meinem Blu⸗
men⸗Obſt⸗ und Gemäß s Garten. a dung der Aeſt⸗
hetik de © Sogtentunt, yon neuem Bearbeitet. 8. 1808.
9
ai 2 de ler der Plumen gie ihrer Philoſophie. &
Ba thir. ı6 r. oder 5 fl
Deiten aligeineine Einleitung in die Gartenkultur ale BDik
ſenſchaft betrachtet, — ı8 gr. oder ı fl. zo tz.
Def en das Alter HAN u liche Mitte alt zu werben,
‚nebft 1,780. Benfpielen von 'Derfonen, welche Bo bis 190
Sabre alt geworden find. Ahro Dojeftät der Kön -
Som geelgnet. —5 ſtark vermehrte Auf
ip ‚8 Fehlt, sber
ober Anleitun FR
HER der —— und —25*— des
Nitaͤrs in ‚Sriedensjeiten dr junge: Offigiere und foldhe,
dit un Der befondern Garnifonpefigen un annt find, von
inem Rönigl. Preuß. Offiziere. gr. 9. zo gr. od. ı fl. So.
zielen, der, oder die Rund: Terrafien und andere abs
dwaͤnde mit ger, Raͤſen und twocdenem Mauer⸗
J * u bekleiden. at r Sandgutsbefiger, Garteneigenthuͤ⸗
Kunfgärtner : ‚Weinbauer und gemeine een
Mi drey Fr ei Mir Kupferabdruden. gr. 4.
2003. :3 Rthlr. oder a
weh, D D. 2.8 W. — 23 — oder Handbuch
der techniſchen —ã er Borftpraducte, für Sortmän:
J ner, ee ſten und Zechnologen. 8. ı805. 2 Rip.
n ae — € r ðlonomiſch ⸗ ——— Mineralogie,
r Tameraliften, Fabrikanten, Wanufacturiften, Meial⸗
18 Land: und Forſtwirthen, und Jeden, der ſich über
— a ‚stonomifchen Gebrauch der Diinerakien zu unterrichten
F wg: Erſter Band. 8. 2804. a Rthir. 12 gr. oͤder
3 en m tee San 2 Rthlr. 6 gr. oder 4 fl.
"0 era * * . Karl, Fin Hr a Schritten.
—— a Beil "Mit ı Rupfer. 8. 1799, Ro gr. Od. a fl Zolt.
—— Zweyter Theil. 8. 1000. Bo gr. od. 2 fl. Zofe
ge T