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VESTNIK
KRALOVSKE
CESKfi SPOLECNOSTI NAUK
TftlDA
FILOSOFICKO-HISTORICKO-JAZYKOZPYTNA.
ROCNlK 1901.
«3gl>.
V PRAZE 1902.
MJlKLADRU RRUOVSKfe C ES K fe SPOLEfiHOSTI MAUI.
V KOMMISSI U FR. felVNACE.
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Jk.»L
SITCDNGSBERICHTE
DER KflNIGL. bAhMISCHEN
CLASSE FtfR
PHILOSOPHIE, GESCHICHTE UND PHILOLOGIE.
JAHRGANG 1001.
-<*l
PRAG 1902.
VERUG DER KUNIGL. BOHM. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN.
IN COMMISSION BEI PR. &IVNAC.
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#
f
MIND DEC 8 1909
Seznam pfednasek
konanych Ye schfizkacfa tfidy filosoMo-historicko-jazykozpytne
roku 1901.
Dne 7. ledna.
Prof. Dr. Em. Fait: 0 pobratimstv'6 u jifcnfch Slovanfl.
Dne 21. ledna.
Prof. Dr. J. V. Novak: O prisloviid sbirce Jaua A. Komenskgho.
(VySlo nakladem III. tHdy Cente Akademie 1901.)
Dne 4. unora.
Prof. Dr. Jan KrystCfek: 0 mravnfm a literdrnfm obrozeni naroda
ceskdho.
Th. ANTL-.'Zprdvy o m6st£ Tfeboui z let 1620—1623. (TiSteno zde
c. II.)
Dne 18. tinora.
Prof. dr. Jar. Celakovsky: 0 novSjSi literature v oboru d&jin hornfho
prava, zvlaSt6 cesklho. (Ti$t6no ve Sbornlku vfrl prtfvnfch
a statnfeh I. 1901.)
Prof. Dr. Rdd. Dvorak: Vyklad k pfsni pfsnf. (Zde c. III.)
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Verzeichniss der V-ortrage,
welche in den iitzunp der Classe fur Philosophie, Geschichte and Pbilologie
im Jahre 1901 abgehalten wurden.
Den 7. Januar.
Prof. Dr. Em. Fait: Ober die Wablbruderscbaft bei deu Sudslaveu.
Den 21. Januar
Prof. Dr. J. V. Novak: tlber die Spricbwortersauimlung des Job.
Amos Komensky. (Erscbien im Verlage der III. Classe der
bohni. Akademie 1901.)
Den 4. Februar.
Prof. Dr. Jon. KrystCfek. Uber die moraliscbe u. literariscbe Wieder-
geburt des bobmischen Volkes.
Th. Astl: Nacbrichten liber die Stadt Wittingau in deu Jabreu
1620—1623. (Gedruckt hier Nr. II.)
Den 18. Februar.
Prof. Dr. Jab. Celakovsky: tlber die nenere Literatur im Borciche
der Gescbichte des Bergrechtes, besonders in deu bohmiscben
Landern. (Gedruckt iin Sbornfk v6d prAvnfch a st&tnich I. 1901.)
Prof. Dr. Rud. DvoiUk : Exegetisches zum Hohenliede. (Hier Nr. III.)
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VI Seznam pfedn&Sek.
Due 4. bfrezna.
Skolnf rada V. 0. Slavik: Spor VinaKckelio se scholastikem Kautzem
o vyucovacf jazyk ve vzdSlavatelndch uCitelstva.
JUDr. C. Pikskeb: Bitva u Jaukova. (Zde c. IV.)
Due 1. dubna. *
JUDr. C Pjnskeh: 0 bitvS u Lipan.
Prof. Dr. Fit. Hommel: 0 nov6m krdli Babylonsk6m. (Zde c. V.)
JUDr. K. V. AdAmek: Urbdf panstvf Ryclmibursk61io z roku 1731.
(Zde C. VI.)
Due 22. dubna.
Dr. Boh. Pkusik: 0 knihovnick&n a bibliografick&n sjezdu konanlui
roku 1900 v Paffft.
Dne 6. kv£tua.
Red. archivu zemsk. F. Dvorsky: 0 zaloienl kldStera Valdick61io
Albrecbteui z WaldSteina. (TiStSno v Casopise Cesk6ho Musea
1901.)
Dne 20. kvetna.
Prof. Io. B. Ma&kk: Dialektick6 zvldStnosti starocesk^ho rukopisu U-
kafsk^lio z roku 14J0, a v souvislosti 8 niuii vyklad o vazbS
slovesa otsttipiti v Rukopise Kralodvorskdui : Otstupi nadSja vse
kfesfany.
Due 8. Cervna.
Dr. G. Fmediuch: 0 zakladacl listing kapitoly Litoin6rick6. (TistSno
v Rozpravdch I. tHdy Ceske Akademie 1901.)
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Verzeichniss der Vortrftge. Vfl
Den 4. Mftrz.
Schulrath V. 0. Slavik: Uber Vinaricky's Controverse mit dein Scho-
lasticus Kautz uber die Unterrichtssprache in den Lehrerbildungs-
anstalten.
JUDr. V. Pinskkh: Die Schlacht bei Jankau. (Hier Nr. IV.)
Den 1. April.
JUDr. V. Pinskeh: Uber die Schlacht bei Lipan.
Prof. Dr. Fa. Homjiel : Uber einen neuen babylonischen Kouig. (Hier
Nr, V.)
JUDr. K. W. Adamek: Uber das Urbar der Herrschaft Kicheuburg
vom Jahre 1731. (Hier Nr. VI.)
Den 22. April.
Dr. Boa. PuusIk: Ober den Congress fur Bibliothekswesen und Bi-
bliographic zu Paris iin J. 1900.
Den 6. Mai.
Director des Landesarchivs Fit. Dvorsky: tjber die Griindung des
Walditzer Klosters durch Albrecht v. Waldstein. (Gedruckt in
der bohm. Musealzeitschrift 1901.)
Den 20. Mai.
Prof. Ig. B. Masek : t)ber dialektische Eigeuthttuilichkeiten eines altbohm.
medicinischen Manuskriptes v. J. 1440 u. im Zusammenhange
damit uber die Syntax des Verbums otstupiti in der Koniginhofer
Handschrift: Otstupi nadSja vs6 kfestany.
Den 3. Juni.
Dr. G. Fiuedrich: t)ber die Grundungsurkunde des Leitmeritzer Ca-
pitels. (Gedruckt in den Abhandlungen [Rozpravy] der I. Classe
der bohm. Akademie 1901.)
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VIII Seznam pfedn&iek.
Due 17. dervna.
Prof. Dr. J. Zubaty: K Schleicherovym studifm litevskym. (Zdec. VII.)
Msgre. Feud. Lkhnku: 0 staroceskS skole malifsk^ v XI. v£ku.
(TiSteno ve zvldstnini dfle o t. h kodexu Vysehradsk6m.)
Hysek Gross: NSkterG zpnivy o Jirfkovi Cetlovi Netolick&n, fanirovi
v C. Krumlovi (1570—1577).
Dne 1. cervence.
Prof. Dr. J. Kaloi.skk: 0 pramenech k historii sv. VAclava. (Ze
spisu: Obrana sv. Vdclava, 1901.)
Prof. Dr. A. Podlaha: NSinecki divadelaf hra z roku 1662. (Zde
6. VIII.)
■\
i
\ Dne 7. rijna.
• Prof. Dr. J. Kalousek: O nejstarsi pisni k sv. Vriclavu. (Ze spisu:
j Obrana sv. Vilclava, J 901.)
J Dr. J. SimAk : 0 povaze a vedeck6 prfpravS Barto&e pisare. (Ti&teno
v Casopise spolecnosti pfdtel cesk^ch starofttnostf 1901.)
] Due 21. Hjua.
!
%. Prof. Dr. Z. Winter: O vzlOsIu N^racft niezi remeslnictveni v Starein
'J M6st6 Pra2sk<*m 1526—1622. (V Oasopise Cesk6ho Musea 1901.)
i
j Prof. A. Luiwia: 0 uemoinosti t. zv. Pra-Iliady. (Zde c. IX.)
Dne 4. listopadu.
-I
,\ Prof. Dr. V. E. Mouhkk : Zprdva o nove ualezenem zloroku pergaine-
i nov^ho rukopisu bdsnfi stfedofranckd z XIII. nebo XIV. stoletf.
- (Vyjde v Zeitschrilt f. deutsches Alterthum 1902.)
I
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Venjeichniss der Vortr&ge. IX
Den 17, Juni.
Prof. Dr. J. Zubaty : Zu Schleicher's litauischen Studien. (Hier Nr. VII.)
Msgre. Feud. Lehnek: Uber die altbohmische Malerschule ira XI.
Jahrhundert. (Aus einem besonderen Werke liber den sog.
Codex VySegradensis.)
Io. Gnoss: Einige Nachrichten uber Jink Cetl von Netolitz-, Pfarrer
in li. Kruuiau (1570—1577).
Den 1. Juli
Prof. Dr. J. Kalousek: t)ber die Quellen zur Geschiehte des hi.
Wenzel. (Aus der Apologie des h. Wenzel, erschienen bohmisch
1901.)
Prof. Dr. A. Podlaha: Ein deutsches Theaterspiel aus dem Jahre
1662. (Hier Nr. VIII.)
Den 7. Oktober.
Prof. Dr. J. Kaloisek: tJber das iilteste Lied zum hi. Wenzel. (Aus
der Apologie des h. Wenzel, 1901.)
Dr. J. SimAk: t)ber den Charakter u. die wisscuschaftliche Ausriistung
des Schreibers BartoS. (Gedruckt iin Casopis spoiecnosti pMtel
ceskych starozitnostf 1901.)
Den 21. Oktober.
Prof. Dr. S. Winteh: tJber die Zunahme der Deutschen unter den Hand-
werkern in der AltstadtPrag 1526—1022. (In der bohm. Museal-
zeitschrift 1901.)
® Prof. A. ^udwig: Uber die Uninoglichkeit einer sog. Ur-Ilias. (Hier
Nr. IX.)
Den 4. November.
Prof. Dr. W. E. Mouhek: Bericht uber ein neu aufgefundenes Fragment
der Pergamenthandschrift eines mittelfriinkischen Gedichtes aus
dem XIII. oder XIV. Jahrhundert. (Erscheint in der Zeitschrift
fur deutsches Alterthum 1902.)
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X Seznam pfednA&ek.
Prof. Dr. Z. Winter: 0 vzrfistu Nemcfl mezi feineslnictvem v Star^ni
Mtatt Pia2sk6m. 1526—1622. (Dokonceiif.)
Dne 18. listopadu.
Prof. Vladislav Kalousek : 0 nSkterycb apornych oWzkfich, tykajlcfch
8e novSjSfch vykopfi na pftd6 staroklassickt*. (V Ccsk6m Museu
filologick&n 1901.)
Dne 2. province.
Prof. Dr. Jarosl. Goll: Z uovdjsi literatury o vdlce husitsk^. (Zde
6. X.)
Prof. Dr. J. V. Novak: Jan Ainos KomeDSky ve Fulueku. (Vyjde
v Monatschrift der Comenius-Gesellschaft, v Berlfnft 1902.)
Dne 16. prosince.
Prof. Dr. V. E. Mourek: 0 negaci ve stfrednf liornoucnitine.
Vojtecii KrCmAu, okr. hejtuiaii v. v.: Chronologick^ Setfenl o krillich
Egyptskych, Israelskych a Ju Iskyeh. (Zde 6. XI.)
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YerzeichniBS der Vortr&ge. XI
Prof. Dr. S. Winter: tvber die Zunahme der Deutschen unter den
Handwerkern in der Altstadt Prag 152(3—1622. (Schluss.)
Den 19. November.
Prof. Wlauislaits Kalocsek: Uber eiuige Blrittige Fragen betreffend
neuere Ausgrabungen auf altklassischem Boden. (Erscbeint iu
der Zeitscbrift: Ceskd Museum filologicke 11)01.)
Den 2. December.
Prof. Dr. Jahosl Goll: Aus der iieuesten Literutur Uber den Husiten-
krieg. (Hier Nr. X.)
Prof. Dr. J. V. NuvAk: Johann Amos Komeusky in Fulnek. (Er-
scbeiut in der Zeitscbrift der Comenius-Gcsellscbaft, Berlin 1902.)
Den 16. December.
Prof. Dr. W. E. Moukek: Uber die Negation im Mittelhochdeutschen.
Adalbert KrcmAr, Bezirkshauptmann i. R. : Chronologische Uuter-
suchungen uber die Konige von Aegypten, Israel und Juda.
(Hier Nr. XI.)
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I.
Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts.
Yorgelegt in der Bitxung am 19. November 1900.
Vom ordentlichen mitgliede Prof. Dr. V. E. Moitrek.
Yorbemerkungen.
Im archiv der konigl. hauptstadt Prag befindet sich als altestes
stadtbuch ein papiercodex in groszfolio, in welchem die einzeichoungen
im j. 1310 beginnen. Eine eingehende beschreibung dieses ebenso
interessanten als wichtigen buches hat Prof. W. W. Tomek bereits
im j. 1844 in der Zeitschrift des bohm. Museums gegeben, und im
j. 1845 hat E. F. Rossler eiuen groszen theil der deutschen ein-
tragungen nach einer abschrift W. Hankas im I. bde seiner deutschen
Rechtsdenkmaler aus Bohmen und Mahren unter dem titel Das alt-
prager Stadtrecht aus dem XIV. Jhdte verdffentlicht. In der einleitung
zu dieser ausgabe ist auf s. XXVII. seq. ebenfalls eine kurze be-
schreibung des codex vorausgeschickt, so class hier von einem
neuerlichen eingehen auf dieselbe abgesehen werden kann. Nur auf
den bunten inhalt des mischcodex muss hier doch hingewiesen werden.
Nach Tomeks darstellung, die sich auch in Rosslers einleitung wieder-
spiegelt, scheint der machtige band als liber rationum angelegt worden
zu sein, und es finden sich darin vom j. 1310 bis 1322 stadtrechnugen
eingetragen. Urn 1324 fieng man an, neue prager biirger und ihren
eintritt in die btirgerrechte einzuzeichuen, was bis zum j. 1389 fort-
gesetzt wurde, aber nicht der einzige zweck blieb, da nebstdem von
1327 an auch schoffenerkenntnisse und satzungen eingeschrieben
wurden : dh. der codex wurde einerseits als liber personarum, anderer-
seits und allmahlich vorwiegend als liber sententiarum verwendet.
Aber daneben enth< das buch auch noch einige — nicht viele —
konigliche freibriefe, zum theil aiteren datums aber in spateren ab-
Phil.-hist. Classe. 1901. 1
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It I. V. E. Mourek:
•
schriften; ferner von 1332 an verzeichnisse von neueingesetzten
schoffen und niedrigeren stadtbeamten ; dann eine ait trocken ge-
buchter rechnungen, deren eigentlicher cbarakter und absicht nicht
mehr deutlicb zu erkennen ist; endlich von 1451—1517 abermals
einzeichnungen neuaufgenommener burger.
Die wichtigsten posten bilden nun die oben erwahnten schoffen-
erkenntnisse, die entweder statutarisch, dh. auf allgemeine geltung
berechnet waren, oder mehr privaten charakter hatten. Die ersteren
reichen bis auf das j. 1371 und bilden den hauptstock des naltprager
stadtrechtes" ; sie sind von Rossler eben auf grund unseres codexes
(mit vergleichung zweier alter abschriften desselben, namlich des
sog. Liber vetustissimus privilegiorum statutorum et degretorum civitatis
Fragensis, und eines codex des Prager Domkapitels) in der erwahnten
ausgabe veroffentlicbt worden. Die letzteren gehen bis ins jahr 1419
hinein, und nur Emler hat die bis 1338 reichenden (iin ganzen 7)
stiicke davon in seine Regesten aufgenommen, die ubrigen (im ganzen
noch 20) waren bisher ungedruckt. Da jedoch der gedanke naheliegt,
dass gerade diese stiicke, da sie rein locale und personliche ver-
haltnisse betreffen, das geprage des heimischen dialekts urn viel
sicherer an sich tragen, als satzungen allgemeiner natur, deren fremde
provenienz wenn nicht sicher, so doch nioglich ist1) so habe ich sie
nun, so weit sie deutsch sind, herausgehoben und lasse sie hier als text-
pro ben aus dem altesten stadtbuche Prags folgen. Auch die in Emlers
Regesten enthaltenen stiicke habe ich mitgenommen, weil sie dort,
l) Die vcrmuthnng, dass die statu tarischen satzungen des stadtrechtes yon
den deutschen ansiedlern aus ihrer heimat mitgebracht sein k&nnen, hat der
arcbivar der stadt Prag, h. prof. dr. Jaromir Celakovsk^ ausgesprochen, und sie
gab den ersten anlass zu meiner beschaftigung mit dem codex. Es gait nachzu-
forschen, ob in der sprachlichen form der satzungen indicien yorhanden waren,
die auf einen entstehungsort im reiche (und eventuell auf welch'n?) hinweisen
mdchten. Das resultat war in dieser beziehung bald gefunden: das stadtrecht
entbalt sprachlich nicht den geringsten anhaltspunkt, aus welch em auf eine
fremde provenienz geschlossen werden konnte. Diese ist an sich dadurch na-
turlich nicht aiisgeschlosseD, aber sie muss eben auf einem anderen wcge nach-
gewiesen werden. Einen deutlichen fingerzeig gibt in dieser beziehung der vom
hrn archivar Koppl in den Mittheilungen des Iustituts f. dsterreichische Geschichts-
forschung VIII. Bd, 8. 309 so wie auch vom hrn prof, fielakovskj in seinem Codex
juris municipals regni Bohemiae torn. II s. 790 abgedruckte brief des k5nigs
Johann von Luxemburg ddto 18. oktober 1816, wo es ausdrucklich heiszt: „iure
ciuitatis Nuremburgensis, quo Maior ciuitas nostra Pragensis a prima sui fundatione
freta est et fruitur". — Eine eingehende darstellung der sprache des altprager
stadtrechtes bereitet ubrigens h. dr. Norbert Endigch, gegenw&rtig professor an
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Zum Prager Deutsch dee XIV. Jahrhunderts. HI
wo sie rein nur historischen zwecken dienen sollen, mit etwas ge-
ringertr riicksicht auf die sprachliche form abgedruckt sind. So sind
z. b. dort alle 4 und 1 zu ue und ie aufgelost, was linguistisch
gewiss nicht zu rechtfertigen ist. Ich habe deraentgegen namentlich
in den ersten stiicken den text, wie er ist, sammt den abkurzungen
und dem mangel an interpunction beibehalten, damit der leser sich
ein annahcrnd richtiges bild von der schreibart des codex bilden
konne. Ein allzugroszes gewicht will ich dabei natQrlich nicht darauf
gelegt haben, da die abkurzungen eigentlich nur auf ' = er und den
querstrich iiber dem letzten vocal fiir n und w, und vn r= vnd be-
schrankt sind (ein einzigesmal 9/s7 rat auch die endung — et geklirzt:
erlaub))2), und uberhaupt die ganze schreibart nichts absonderliches
bietet. Demgeinasz sind dann auch in den weiteren, spateren stiicken
die meisten abbreviation aufgelost und auch manches komma ist hie
und da unwillkttrlich mit durchgeschlUpft. Nur die flir den dialekt
wichtigen eigenheiten sind mit moglichster sorgfalt beobachtet.
Die proben umfassen die zeit vom j. 1324 bis 1419, dh. also
beinahe genau 100 jahre, und sind hier chronologisch angeordnet,
abweichend vom codex, wo die eintragungen ganz unregelmaszig durch-
einander geworfen sind. Das erste stuck v. j. 1324 gibt ein ver-
zeichnis der den Regensburgern beschlagnahmten waren, weil sie das
prager „statrecht und ire gefecze vber faren batten", so wie auch, wie
man das aus dem verkauf dieser waren geloste geld verwendet hat.3)
Das IL und III. stack von 1332 geben eine liste der in diesem
jahre eingesetzten „vnterkoufelB Mr verschiedene geschaftszweige :
Bczftm gewant41, Bczu dem golf, n an der cramerei" ; sowie auch
ihrer „purgeltf, und ihrer pflichten und rechte.
Angeschlossen daran ist eine kurze notiz, dass wer in Prag
das bflrgerrecht gewinnen wollte, von seinem bisherigen wohnorte ein
wohlverhaltungszeugnis mitbringen musste.
der realschule in Gmunden vor, der im j. 1897 eigens nach Prag kam und sich
im stadtarchiT eine abschrift des codex yerfertigte, weil Rosslers text linguistisch
nicht zuverl&S8ig ist. Einen kurzen abriss der sprach lichen eigenheiten gibt auf
grand von dr. Endisch's mittheilungen dr. Herat im auhange zu seiner abhand-
lnng „Kin neuer deutscher Psalter Tom J. 1373u (Mitth. des Ver. f. Gesch. d.
Dent in Ifthm. XXXIX (1900) I. 8. 46—48.
') In den citaten bezeichnet der zahler des bruches die siite, der nenner
die s#t7e meines folgendeu abdruckes der textproben.
3) Dieses stack bertickaichtigt auch E. Martin in seiner gedrangten dar-
stellung des yerhiltnisses der neuen diphthonge (ei, au, eu) zu den alten langen (t, fi,
iu) Anzg. f. d. AU. u. Lit. IIL s. 117. (S. weiter unten.)
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IV I. V. E. Mourek:
Ferner eio erkenntnis in einem falle, wo auf eingeftihrte ware
schon unterwegs geld aufgenommen wurde, wegen dessen der geld-
verleiher dann die ware mit beschlag belegte.
StUck III. und die beiden notizen sind im codex nicht aus-
drlicklich datiert, fallen aber, nach der handschrift zu schlieszen,
zeitlich gewiss in die nahe der einsetzuug der unterkoufel.
Das IV. stttck v. j. 1333 enthalt bestimmungen, wie fremde
kaufleute in Prag geschafte zu machen hatten, und die strafen, die
auf ttbertretungen dieser kaufordnung gesetzt waren. *
Im V. stttcke, ebenfalls vom j. 1333, wird bestimmt, dass man
waren nicht ,porgen", sondern nur ,vmb berait pfenning hingebentf
soil; zugleich werden die zulassigen ausnahmen statuiert und wieder
aucb die nbuzentf fttr ttbertretungsfalle bestimmt. Von alien unseren
textproben haben st. IV und V den allgemeinsten charakter und hatten
in Rosslers buche mit vollem rechte platz gefunden. £s ist nicht gut
ersichtlich, warum er sie ttbergangen hat.
Im VI. stttcke erfahren wir zum j. 1335, dass „die schepfen
dem Wolf el vora Stain erlaubet" haben nein grube ze machen vnd
ze haben" bei der badestube Byf dem hubela.
Das VII. stttck vom j. 1336 verzeichnet abermals die einsetzung
der unterkoufel nczu golt und czu silberu und ades gewantes" so
wie auch ibre .purgel" und die regeln, die sie in ihrem gebahren zu
beobachten hatten.
Im VIII. stucke wird z. j. 1338 in einer sehr nachlassigen
sprache und handschrift statuiert, wer als tgesessenertf bQrger
anzusehen ist, und wie weit das freie bestimmungsrecht liber sein
eigenthum geht.
Emiers abdruck in den Regesten (IV. s. 205) ist etwas ausftthrlicher
nach einer im codex an anderer stelle wiederholten einzeichnung.
Das IX. stttck v. j. 1350 berichtet liber einen ausgleich, der
zwischen den nurnbergern und den prager bttrgern in betreff gegen-
seitig beschlagnahmter waren getroffen worden ist.
Das X. stuck y. j. 1371 enthalt die von den schoffen genehmigten
gebahrungsregein, welche die prager ,kanelgieferB unter einander
verabredet hatten, namentlich wie viel blei sie dem zinn beimischen
durften und wie die unrichtige legierung durch vierteljahrlich gewahlte
prflfmeister ausgeforscht und bestraft werden sollte.
Stdck XI. und XII. sind nur anf&nge yon eintragungen, die im
stadtbuche nicht ganz eingezeichnet wurden; das erstere betraf einen
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Zum Prager Deutsch dee XIV. Jahihunderts. V
privatausgleich ; vom zweiten ist our die einleitende formel und das
datum 1373 vorhanden.
Stiick XIII. iat das nleczte gescheffteM eines nHeinrich Nass
yon Strassnycz" t. j. 1390; stiick XIV. ein privatvertrag v. j. 1394
zwischen zwei bflrgern (Henfil Eybaw, Schuster und Peter Knyber,
pinter) in bezug auf eine mauer zwischen ihren hausern.
Stflck XV. v. j. 1399 bietet einen ausgleich zwischen den
schlossermei8tern der stadt und ihren nknechtenM, deren Torangehender
streit unter mitwirkung yon zwei mitgliedern des rathes geschlichtet
worden war; stiick XVI. aus demselben jahre 1399 wieder einen
privatvertrag in bezug auf eine mauer zwischen zwei h&usern;
stQck XVII. v. j. 1400 einen ahnlichen vertrag wegen einer zwei
hausern gemeinsamen dachrinne, und von eioem haus ins andere
hineinragender sechs „treraeu; stiick XVIII. v. j. 1401 gar einen
vertrag betreffs eines zwei h&usern gemeinsamen „priuetsa.
Stiick XIX. v. j. 1403 ist die inartikulierung der geschafts-
regeln der nerbern manne vff dem hantwerk der scherera ; stiick XX.
v. j. 1405 wieder ein privatvergleich wegen einer mauer zwischen
zwei hausern.
In stiick XXI. v. j. 1405 bestfttigt „Anna etwenn des Prokop
lang Nikels tochter", dass sie von ihren verwandten (mutter bruder
schwester) bereits ihr gauzes vftterliches erbtheil ausgezahlt bekommen
hat und nichts mehr von ihnen beanspruchen kann.
Stiick XXII. v. j. 1409 ist das „leczte geschefiteM des „Hannus
Sachs, mefrerstf; stuck XXIII. v. j. 1410 eine schenkungsurkunde
konig Wenzels, der „Friczen goltfmit" seinem „dinere und liben
getrewen" alle rechte Qbermacht, die ihm „an dem silber, das vns
von Niclafen Wolcken, etwenn unferm atnptman vff dem Berge czu
chutten, enpfremdet . . . ist worden, geburen".
Stiick XXIV. v. j. 1414 enthalt die verfflgung des BLudweyg
Apoteker", was mit den „czweinczug fchok groffer, prager muncze,
czinfes" den seine „hauffrawe Lucia" yon ibrer mutter zu lebens-
langlicher nutznieszung erhalten hatte, nach deren eventuellem ableben
geschehen soil.
StQck XXV. v. j. 1415 ist eine schuldyerschreibung iiber dreiszig
schock prager groschen, die „Peter von Lanczkrontf als „felbfchul-
diger" und „Greyml fchneyder fein purge . . . dem erbern manne
Johanni genant Dreyekil, burger czu der Newenftat in Merherin" aus-
gestellt haben; stttck XXVI. v. 1418 und XXVII. v. j. 1419 sind
wieder bQcherlich eingetragene testamente.
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VI I. V. E. Mourek:
Die datierungen beziehen sich natttrlich auf den vollzug der
betreffenden akte, nicht auf deren eintragung; aber die einzeichnung
tod derlei privatakteo wurde gewiss so bald als moglich bewerk-
stelligt, uud man kann die data umsoeher ais auch ftir die eintragungen
giltig ansehen, da in der sprach lichen entwicklung der unterschied
selbst von einigen jahren nicht so schwer ins gewicht fallt.
Die 8chrilt rtthrt selbstverstandlich von niehreren handen her;
bei den meisten stUcken ist sie ziemlich sorgf<ig, bei einigen sogar
zierlich; aber einige sind auch recht nachlassig; so namentlich (wie
bereits oben erwahnt) bei stuck VIII., dessen sprachformen demgemasz
auch rauh und offenbar mehr dem straszeujargon abgelauscht sind,
denn civilisierter kanzleirede. Nachlassiger als die anderen sind auch
stuck XV. und XXIII. ; aber hier scheint mehr nur eiligkeit des
schreibers das minder gtinstige aussehen der schriftziige verursacht
zu haben.
Graramatische richtigkeit wurde natflrlich von den schreibern
nicht angestrebt; sie schrieben wie sie zu sprechen gewohnt waren,
ohne sich liber die folgericbtigkeit ihres ausdrucks gedanken zu machen.
Die eingange und scblusssatze der akte sind ohnehin auch formel-
haft; nur der rest frei und trotz hie und da auftretenden kleinen
anakoluthien im ganzen nicht gerade schlecht stilisiert. Im XIV. jhdt
war der deutsche kanzleistil noch nicht so verzwickt, wie er es spater
geworden ist. Anakoluthe sind namentlich an den iibergangen yoq
den formelhaften einleitungen zum frei stilisirten texte leicht unter-
laufen, wie z. b. stack XXII. : „Ich Hannus Sachs . . . bekenne offen-
lichen und tun kunt . . . alien . . . daz ich . . . mein lecztes geschefte . . .
tun ich, schicke und schaffe als hernach geschriben stet.u Ebenso
XIII „kh Heinrich Naff von Stralfnycz bekenne offenlich und tun
kunt mit diefem brieff alien . . ., das ich . . . mein lecztes gelcheffte
. . . tun ich fchicke vnd fchaffe in aller der weis als hernach ge-
fchriben fteeta. Vgl. noch XX VI., XXVII. Sonst schlttpft ein anakoluth nur
selteu durch ; cf. 8. 15zeile 10 — 14, „aufgenomeu, das dicfdbe meine hawf-
frawe an iren leczten czeiten 50 Ich. gr. bereites geldes derfelben
400 fch. gr. mag fie fchicken und geben wohin und wem lie wiltf oder
s. 17. z. 2—3. „Dorvmb fo fal di mawer mit fampt der hiudem newen
mawren . . . fullen furbafmer . . . mit vollem rechte gehoren.a — Auch
wirkliche grammatische unrichtigkeiten sind nur ganz vereinzelt. Etwas
frappierend wirkt die setzung pronominal deklinierter adjektivformen
auch nach dem bestimmten artikel, wie Va m dem vier un^ zweintzi-
gestemliare, cf. V14> Vw "A.. 7s, M/M. UU> 27ia, 2782> ai/i0; 16/ss an daz
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Znm Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts VII
hindere newes gemach, 18/25 der obgenannten grosser stat, oder gar 13/12
czum dem virdem male — oder nach dem unbestimmten artikel 8/8
mit eincm verdachtera raut — aber derlei kommt auch sonst, wenn
auch nicht besonders haufig vor. 4) Die dative auf -em sind ubrigens
vielieicbt gar nicht streng zu nehmen, da die aussprache von n u. m
im auslaute schwankte; cf. u/i9 des allerdurchleuchtigistem fttrsten ; wie
denn wirklich auch umgekehrt n fftr m vorkomrat : 6/6 von den seligen
chunik Wenczlaben 17/82 v^ den selben irem hantwerk 26/20 m^ w°l-
bedochten mute. Etwas gewichtiger sind abweichungen von der sonst
ublichen weise wie: 4/18 pei ffinczig schoken grozzer pfennyrcn (offenbar
attraction zu schoken; aber 10/8 bei hundert fchoken grozzer pfen-
ning/) 16/40 mit rate vnd wissen der obgenannten meinen gefchefft-
tewten! Forraelhaft erftarrte nominative statt anderer geforderten
casus sind: 14/19 des ... fursten und herren Wenczlaw Romifchen
kunigs, zu alien czeiten merer des reichs und kunigs zu Behem;
u/8 & 19l9 feinen erben und nachkommen, feines hawfes besieger.
Wie bohemismen nehmen sich aus nachfolgende phrasen: 7/8
das ie der man auf hundert march silbers habe (na [ = kolem] sto
hHven); 12/3« 22/is u- 8- das hantwerk arbeiten (— femeslo dSlati);
8/M vmb berait pfenning (= za hotov^ penfz) l6/13 u. s. beraites
geldes {= hotov^ch penftz); n/20 vmb a^e auflauf vnd ftozz, die
czwischen uns . . . auferstanden . . . sink (kterd mezi ndini povstaly!);
18/88 mein nachpawer ein mawer . . . auffgetriben und gemachet hat
{=z vyhnal zed); 17/8 die mawer . . . noch alien iren aufmeffungen
{•=• die vSech rozmSrfl); 18/3 (alle kriege) die ... fich czwifchen yn
verlauffen haben (= ktert se mezi nimi sbfchly); li/T aus der werkftat
aufsten {=• vstdti z dllny = weggehen) ; M/T bei den . . . artikeln die
fie vnder einander aufgetragen haben (= usneslil); 29/f0 wolde fie
vff die sechs fchok groffer czinfes treten (= nastoupiti = befitz er-
greifen) : 80/12 so sol man ir dieselben dreissig schok groffer awfgeben
(== vydati).
Wie sehr die btirgerscbalt aus deutschen und bohmen gemischt
war, ergibt sich aus den namen der schoffen und burger, die iiber-
haupt erwahnt werden : 3/5 dem Janen von Colmers ; 4/6 Jan Kolmir,
4/9 Bartha Kokot, 4/22 u- 5- Buflab, 6/a Criftan (= KHSten, nicht Chri-
stian!) 5/19 Nyclas des Buflabes pruder, 6/8i der Hinke, 6/28 6/83 des
Hinken, 4/26 Gynochsel (u. 6.), 10/6 Hannusch! 10/16 Mikscho Czech I
'/27 Pesco von Satz, ia/ifl Wenczlab Czfirni, Nikel Dirnda, Mertein
10
4) Cf. Michkls, Mhd. Elementarbuch, § 249 c, Anm. 6), (a. 176).
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VIII I* V. E. Mourek : Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts.
Zalacz, Jfirzik von Hoholicz, Jesk von Podwin, Jesco Dosk, Jfirzik
der Pecke, 17/i6 Jessco Oczas, richter, 17/fl 21/m Pessco Drobnicze,
Jessco Kotko (= ,0/8) 17/*i Wenczlaw Beranko, Petrus Rohirs, Blassco
mefrer, 21/10 Mathes Starober, 26/n & 9%9 Duchko Rymer, M/12, Jeschko
Dupowecz, a7/29 28/io Johannes Bechinye, ,7/18 Hanuffco, *8/20 Jurg
Synye, Mathes Walchars, 80/84 des Oraczken gewantfcheres, S1/21 Jacob
Hawlik 8a/ai Drichco Rind, Wenczlaw Straboch.
Besonders charakteristisch sind in dieser beziehung die kose-
namen: neben zahlreichen deminutiven auf -il -el (Fridel, Henczel,
Jekil, Chunczil, Elbil, Dityl, Goczil, Frenczil, Diet], Ottel, Rudel,
Nikil, Merkil, Dytil, Jokil, Johil, Hfinel, Chunczl kommen ebenso
zahlreiche naraen auf -a und -ho vor; vgl. auszer den bereits ange-
fttbrten noch «/« Chuna *ju Via (2X) = 10/,i H« u/t 1%Iul 12/i4
14/i Hana Benefchauwer, lf/,5 Fancza Donat, 12/lt Fancza Nuemburger,
l8/lg Pecha Kock, Frana Terkler; "/w Mefka Melczer; 14/9 Anna berren
Franen tochter; 17/22 Pecha Czawmftricker, 17/,8 Frana aus den
Juden, sa/,0 Gyrko meinem bruder.
Sehr charakteristisch ist audi die ofter wiederkehrende form
Hannus 14/, ,4/i oder gar Hannusch 10/6 und die form */d Cristan —
alles beweise, dass deutsch und bohmisch promiscue gesprochen
wurde.
Im stadtbuche kommen iibrigens auch bohmische einzeichnungen
vor, obzwar im ganzen nur wenige (vier); die alteste ist aus dem
jahre 1405, also ziemlich lange vor dem ausbruche der hussiten-
uuruhen.
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L Textproben aus dem ftltesten stadtbucbe
Prags.
1324.
Fol. XXVI. (Eral. III. 375.)
Nach Criftes geburt vb* Taurent iar Drewhundert iar in dem
vier vnd zweintzigeftem Jare vor mittvaften haben di purger von
Prag den Regenfpurgeren genumen do zu Prage das gut daz hf nach
gefchriben fleet darvmb daz fi irr Stat recht vnd ire gefecze vber
faren hatten.
Man hat zv dem Friczhen vor dem fronhofe in des Fridels mef-
fers fvnes von Regenfpurch Camer in feinem v'llozzen caften ifvnden
zwen fneller vnd acht S^cke vnd eine mulder vol Saffrans, den faf-
fran behelt der Frieze vor dem fronhofe fin wirt.
Und da felbeft zvm Friczhen in des Nevmburgers Gamer in
feinem verflozzen caften hat man fvnden ein halb fchock pfenninge
ein heftel vnd ein prief mit der Regenfpurg* Ingefigel. Dad behelt
ouch d' friczhe.
So hat man in dem fronhofe in des fridel prunhofers camer in
feinem v'flozzen caften fvnden ein Glote vnd ein Sack mit faffran
vnd ein tafel; Das glote nam der Richt', den faffran trug man zv
0em friczhen vnd die tafel bleip in der camer.
So hat man zvm kurzen in dem fronhofe in des alden mannes
camer in seinem vf flozzen caften fvnden zwen Seiger ein elle ein
filberin gurtel vnd ein meffer, vierzehen sloger acht reifen vnd zwei
pvndelin Reifen. Die Seiger nam der Richter, di Sloger fant man zv
dem Friczhen, das ander bleip dem Kurzen.
l
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So hat man da felbefb in des Conrates Spiders earner fvnden
zwn wagen, fvmf glote, zwen lloger, fvmf rote czeter vnd drei weizze
colter das blein da zn dem Kurczen.
So hat man da felbeft in des Berchtoldes von Ingelftat earner
vnd in feinem caften fvnden ein sneller, ein glote vnd ein wage
vnd ein prief vm acht vnd zweinczik fchok. fvmf schok pfenninge vnd
ainlef grozz di pfenninge hat der Pillung, den prief hat der Wolfe 1.
Man fant ouch in des Dyetlines des Swarzen caften ein wage
vnd ein glote; di wage vnd das glote vnd ein ellen trug man zu
dem Friczhen, das ander bleip zv dem kurzen.
Man fant ouch zu dem Rotleben in des Otten Geblingers caf-
ten zwA w&gen, vnd in des Gotzels Grashoweres caften Siben czeter
weizzer, fechs grozz vnd zwen pallen parchan, vnd in des Ditzmannes
caften. ein ellen vnd ein w&ge das trug man alles zu dem Friczhen
vor fronhofe.
So hat der Heimburger zwei vas welifches weines.
Der Fridel des Meffers fvn von Regenfpurch W echt seek rait
faffran. Der erfte fac mit faffran wiget XXXIII l/2- pfvnt der ander sac
wiget XXXV. pfunt, der dritte sac wiget LXX. pfunt, der vierde
sac wiget XXVI. pfunt, der fvmfte sac wiget XXXIVV2. pfunt, der
fechste fac wiget XXXIX. pfunt, der fibende fac wiget XXXIV1 2 pfunt,
der achte fac wiget XXIX. pfunt.
Summa tota lib CCC & l1/, libr.
Des fridels pruhofers fac mit faffran wiget XIV. pfunt und '/»
firdug.
Der Ludwig von Nindertheim hat geborget perchtolden dem
weningen. XX tuch von yper.
So hat er dem frenczel Nevmburg' geborget XX. tuch von
yper.
Ovch ift im der Seidel von piefk fchuldik vmb gewant GLXX
vnd VI. fchok.
So hat ein anderr Regenfpurg' geborget Bertolden dem wenin-
gen auf fend Jurgen tag XL. Schok.
Das fint di Regenfpurg* di da choufeu vnd v'koufen. Silb1
Heinrich der fterner, vnd vlrich der piel.
Pepteter der v'koufet fwere pfenninge.
Gonrat d' fpiczer hat v'koufet fwere pfenninge.
Henczel d' fterner hat gekoufet zwu marc goldes vnd hat di
v'koufet ein Comtew* eiuem cruciger.
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(Can cell atum, in regeftis omissum:)
Ulrich d* Heiinburg* hat di zwei vas pozeners di des cellers
von Regenfpurch waren v'choufet vmb zwei vnd XXX. fchok grozzer
an XVI. groz' vnd hat derfelben pfenning XIV. fchok gegeben dem
Leckfchiet wolframes vnd dem Janen von Colmers III. fchok vnd
das vberige XV Schok ane XVI. groozz hat er gegeben Gonrat von
Luthomeritz nach der purger geheizze. difelben XIV. fchok wurden
gegeben vmb ein filberin hann den man gab h'n Berken dem haupt-
inan vnd di drew fchok gab man an der ftat gelt.
Dar nach haben fier Schepphen w'leift da zu dem pillung den
Regenfpurgem vor ir gelt XXV. Schok vnd XXVI. grozz des gutes
da man faffran vmb v'kaufte.
Dar nach hat man gegeben Niclafen von pofenbach dem Richter
VI. Schock grozzer pfenninge.
Dar nach hat man gegeben den Regenfpurg'n G fchok vnd I schok.
Dar nach den purg'n da fi riten gegen pylzen. XI. fchok vnd
vmb wein ij Schok vnd XXII. grozzer.
Dar nach vmb fuer Ion gegen Pylzen 1. Schok vnd XX. grozz
vnd vmb ein pfert gegen Pylzen des friczhen Kneht XL. grozz.
Dar nach den Bflteln vmb rficke I Schok vnd XXVII. grozz.
Vnd dem zflchtiger I. firdung.
Vnd vmb des Richters tauel lj2 Schok.
Vnd dem frenczel taufentmarc XL. grozz
Vnd dem Boten zu dem Romiffchen kvnige XX. grozz.
Vnd einem Boten gen Monchen XX. grozz.
Vnd einem poten gen frankenfurt XX. grtizz.
Vnd einem poten gen Regenfpurch XX. grozz.
Vnd eine poten gen Pylzen V. grozz.
Vnd eine trager des Saffrans I. grozz.
Vnd furtruuken vnd hin gegeben VII. grozz.
Des Saffrans ift gewefen an di feck CC. vnd LXXXIX. pfvnt
des hat man vf kouft XL. pfunt ze XXVI. grozzen vnd fvmfzig pfunt
ze 257a grozzer vnd das vberige ze XXV. grozien.
Di Sumina des geldes ift C. fchok vnd XXI. Schok vnd III.
Der parchan ift gewelen C. vnd II. parchan.
Die hat man v'kouft ze XIX. grozzen.
Di Summa di if., XXXII. Schok vnd XVII. grozz.
Das gelt von dem Saffran vnd von dem parchant hat df Wolfel
von pofenbach in genvmen vnd hat das hin gegeben nach d' purger
geheife als vor gefchriben fteet.
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Ulrich d* heymburg' hat di zwei vAs pOzeners dl des Cellers
voh R^Gnfpurfch waren v'koUft Vmb XXXI I. Schok an XVI. grozz.
Des felben geldes hat er gegeben dem allexio wolframes XIIII.
Schok vmb ein filberin han da mite di purg' geeret habn h'n Berken
den hauptman. Vnd dem Jan Kolmir III. Schok an df ftat gelt nach
def purg' geheizze. Das vberige gelt hat der felbe heimburger ge-
geben Niclafen dem Wieffen dem purg* meifter hat Vnd df felb purg'
meifter hat fflrbas gegeben auch nach d' purger geheizze dem probeft
von arl fflr den Bartha Kokot VI. Schok an XX grozz die er
v'ceret hatt an df ftat botfchaft vnd ze vier T6rn der ftat ff di bru-
cken IV- fchok ye auf di bruck I. Schok vnd dem zuchtiger x/2
fierdvng vnd dem Statfchriber IV. fchok vnd XLIX. grozz.
1332.
2?feJ. XLIX. (Eml. III. 764.)
Do man czalt nach Crifbes geburt dreuczehenhund't jar vfi
dar nach in dem czway vu dreifigeftem jar haben dy Schepfen Chonrat
Gynochfel Mertein vfi Pefold von Eg1 vn and1 irr ayd genosen czftm
gewant dy vnt' cheuffel gesaczt di da vmb gefworn haben das ie d'
man des gefchefczt pflegen fol gerechticlichen vii hat das ie d' man
v* purget pei fftnczig fchoken grozzer pfennigen.
Johan Paw1 ill d* erft fein purgel ift H enrich Glas.
Durink ift df and1. Des purgel ift Jekil Pyfwekel.
Ghuna ift df drit des purgl ift Chunczil Juden Richter.
Hartlib ift df wierd — fein purgl ift Buzlab Glas.
Heincl Meltz* ift d' funft. des purgel ift Niclas Clement1.
Elbil von czaflabb ift d* sechft des purgel ift Henrich Melnik\
Niklas Gynochfel ill df sibent des purgel ift Dityl Pofwitz*.
Via ift df acht. d' purgel ift via Pley\
D* vnt' chaufel ift das recht, das man in geben fol von eim
fchok ein cleinn pfennig vh das er dahein' pei dem gefcheft dahein
chaufmanfchaft am gewaut treibeu fol vn das ir dahein' d* geft
pfennigen odf irs gewantef fich nicht vnt' winten fol mit den pfen-
ningen des gewantes kaufen od' das gewant ze v'chaufen den geften.
Czu dem golt fynt di vnt'chaufel gefaczt dy auch drum gefworn
haben Goczil vn vlrich — des goczils ift purgel d' Reinbot goldn\
v'hundert fchok.
Des Vlrichs Tint purgel frenczil hopfh* Johel Stuk vn via pl6y'
auch vf hund't fchok grozz pfennige.
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Vnt* cheufel an df chrameyrey Hut Merkyl leutweins aydetik Elbe
Czaflaer vn Nikel Eberhart dy haben dar vmb gefworn Nikil hat
v5 p&rgt L fchok mit dem Ottel Roll vn mit Rudel Melnik9 Elbel
bat V pfirgt aucfa L fchok mit henr* Melnik* to d* Merkil hat v'
pfircht L fchoch mit dem Dytil Glaf to mit Nicl vn Criftan Kfirfner
to mit chunczl d' dymuten chram' vn mit Jokil Hunel.
Vlreich hat vf purget L schok mit dem Heinczlein h'n ditreichs.
1332. Fol. XXXIII.
Wenczlab ist der cramerei vnt'kevfel der hat dar vmb gefwo-*
ren vnd dez ist der Churcz perchtolt der gewantschneider purgel
varden far fvmfczich fchokh grozzer pregifcher pfennig.
Ulrich ift fein gefelle der hat auch darumb gefworen des pur-
gel ift Gonrat der peyer der pekch fur als vil geltes.
Ein igleicher vnterkevfel der den chouf zefamme pringet fchol haben
von einem Centener vier haller, vnd von fechs pfunden fafrians bailer.
Dez wegers ist daz felbe recht
Heinczel Snapper ist an dem gewant vnterkevfel — der, hat
darvmb gefworn i— des purgel ist Nyclas der Richter vnd d' vilfer
fein pruder.
Johan paier ift fein gefelle, dez purgel ift; Nyclas dez Buflabes
prod*.
Turinch ift ir gefelle dez purgel ill Nyclas der Rokczaner.
Elbel der rotlew ift ein vnterkoufel an dem gewant vnd hat
dar vm gefworn vn Hainrich pfeffer ift fein purgel.
Das ift der purg' seppfen vnd der gemain gefeczcze vnd recht
das ainiczleich man der bye czu prag wil purg* rech (sic) gewinnen
der fchol von der ftat dan her ift prege ain brief wie her fich do
hab enthalten. Auch er fchol man in nicht czu aim purg9 nemen.
Es gefchach das des hinken vreunt ein flirt des hinken gut
vs vremden landen gegen prage vn porget vf df ftrafe ein teil geltes
vf das felb gut wid' einen gaft. do das gut ze prage chom do wolde
fich df Hinke feines gutes vnderwinden, des wold im df gaft nicht
geben, er wolde e fein gelt das er dar vf geborget hette wid* haben
do was des Hinken vreunt nicht ze gegenwurtik vnd wurden ze
Kriege. Des haben im di fchepfen das ze einem recht funden. Das
der gast feine pfennige vf das gut gewinnen fol vnd fol es v* ge-
wiflen wen ien9 ze dem gtit chomet, wes in der gaft berichten
mak, das fol dem gaft werden. ...
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1888.
M. LXXIL & LXXIII. (Em. HI. 777).
Wir Francis kornpuhel df Wchter vn chunrat Gynochfel, Mertein
vn peloid von Eg' Hainreich von Thauft Niclas d* Weis Wenczlab h'n
Albrechtes fvn Polk h'n Jacobs fvn ffrenczil Hopfner Niclas Fridin-
ger andres Goldner vnd Peter Nimburger Schepfen vnd purger ge-
meinclich der Stat ze Prage, Bechennen offenbar an difem gewor-
tigen prif das wir nach d1 hantweften di wir haben noch von den
seligen genedigen chunik chvnik Wenczlaben vn nach den genaden
mit den wir vn vnfer stat vnd auch di tnynn' stat ienfeit benadet
fein des mit v'dachte mut zv rat vorden fein vn gemeinclich des vber-
ein kumg fein durch d' choufleute willen di vnfere purger sein
das fi gedeihen vn nicht v* derben. Das alle gefte di koufleute
fein di ir kaufmanfchaft zv vns ze prag bringent. fi fein von Eg9 von
Regenfpurk von kolen od' von wan fi fein das fi ir kaufmanfchaft
hie ze prag in vnfr* (stat) ablegen fchulln oder fi muge di verfuren aus
vnfr' Stat ob in das behegelich fei. Ift abf das, das fie funf tag in
vofr' ftat mit derfelben kaufmanfchaft belebent, fo fullen fi ir kauf-
manfchaft auf binten vor czwain bid'ben mannen vn vor eim fihriber
di wir dar zu kifen vn feczen. Vn wen 'daz gefchiht fo mugendi felben
kaufleute di Kaufmanfchaft aus vnfr* stat mit nichte v'fvren Gefche des
nicht fo fullen di genanten kaufleute drei march filb's zv pvze ge-
ben an widf red vn dennoch fullen fi di kaufmanfchaft aufbinten alz
vor gefchriben ftet. Darnach fullen di genante kaufleute di gefte feint
irev kanfmanfchaft nicht v'borgen den and'n geften in vnfr9 stat
svnd' fi fullen v'kaufen di felbe kaufmanfchaft vnfr' purg'n pragfn
vn and'n purg'n aus and'n steten di zv Behm vn zu Merh'n gefefien
lint di irev lofung gebent vn recht tvnt di iren steten zv gehornt
vn gewoinlich fint Gefcheh ab' des nicht fo fol d'gaft d* da ▼*
kauft vn auch df gait d* da kauft di felben kaufmanfchaft di ge-
nanten puz leiden (teilen) iezlich* fol drei march filbers geben an
widf red. vnd d* kauf d' da gefchehn ift zwiffen in fol ab gen vn fol
nicht kraft haben. Vn qweme df gefte dliein' hin vn das d* ander
hie belib df d' da beleibt fol di genanten puz zwifpillen er fol VI.
march silb's geben. Dar nach fol dhain' wirt d* vnfr purg' ift d* df gefte
d' chaufleute pfligt in feinem houze dhainflei chaufmanfchaft widf
feine gefte kaufen. Gefcheh abf (sic) abf das fo fol iezlich* fechs march
filb's ze puze geben an wid# red vnd d'felbe kauf fol abgen vn fol
dhain kraft habn. W ab* daz daz df purg* dhain9 auz vnfr* Stat od*
auz ien' Stat befchuldigt wurde von czwain getrwen biderbn mannS
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daz er gefelfchaft mit feinen geften gehabt hette Am kaufen odf
am v9 kaufen d9 chaufmanfchaft ez mag d9 felbe purg9 d9 alio
befchuldiget wirt zwen getrwen biderbn manne daz ie df man
auf hund't march Alb's habe zv fich nemen vn fulln mit im ften
((ton ?) daz er dhain gefelfchaft mit feine geften gehabt hette vn w9
daz daz fich d9felbe purg9 alfo befchuldigt9 rait zwain getrwen bider-
ben mannS d9 fchult nicht enfchuldigen mohte fo fol er zehen march
filb9a ze puze geben vn fol des einen ayd fw9n. daz er dhain ge-
felfchaft mit] den g0ften nymerm9 haben fol od9 welle, Darnach fol
dhain purg9 wed9 aus vnfr9 stat noch aus ien9 stat dhainerlei kauf-
manfchaft von einem purg9 von fland9n od9 yon wenedi od9 aus andfn
landen in vnfr9 stat od9 in iene stat f&ren vn pringen di er ant-
worten welle eim purg9 auz vnfr9 stat od9 aus ien9 stat er habe
dene eine prlf d9 gezevgnuffe von iem purg9 aus ienen landen daz
er di kaufmanfchaft feine wirt h9 ein in vnfr9 stat od in iene stat
gefant habe.
W9 ab9 daz daz d* purg9 dhain9 aus vnfr9 stat od9 aus ien1 stat
dhain'lei kaufmanfchaft an fulchn prlf vn an fulche gezevgnuffe brecht
ze prag aus welchn landen daz w9 d9 felbe purg9 fol daz puzen er fol
drei mark filb9s gebn vn dar zv den funften pfennig von d9 kauf-
manfchaft di er bracht hat an wid9 red. Vb9 das allez fo welle wir
daz dhain gaft d9 ein kaufmann ift vn zv vns kumet in vnfr9 stat
vn kaufmanfchaft pringet welch*lei di fei daz er di kaufmanfchaft
n^man wed9 vnfm purg9n in vnfr9 stat noch ntman and9s aus vnfr9 stat
porgn fol vf jar vn tag noch auf ein ha(l)bes jar noch auf dhain tag
es were denne auf wier vochen od9 auf viertzehen tag. Auf di vrift
mag er wol porgen vn nicht leng9. Vn welh9 gaft dez nicht enhilde
d* fol daz Vpvzen er fol den fvnften pfennig fein9 kaufm&fchaft di er
porget v9lor haben. Die felbe puze fol vnfr9 stat gewalln. Mit den
felben puzen fol man di maw9 di tvrm vii di zvprochen prfiken
di wege vn di ftege vii and9n gebrechn, vnfer9 stat bezz9n. Vii zv eim
vrkvnd vii zv ein9 ftetikeit alPdif fache habe wir difen prlf lazen
fcriben vn v9ingefigeln mit vnfr9 stat Ingfigel. D9 gegeben ift nach
Griftes geburt vb9 drevtzehn hun9t jar vfi darnach in dem drey vn
drizzigeftem jar an d9 nehften mitvochn vor pfingften.
1338. Fol. LXXIII. (Eml. Reg. III. 779.)
Wir Francis Kornpuhel d9 Richter vn chunrat Gynochfel Mer-
tein vii Pefold von Eg9 Haintzel von Thauft Niclas d9 weis Wentzlab
h9u Albrechtes fvn Polk h9n Jacobs fvn frenczil hopfn9 Niclas Fri-
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ding* Andres Goldn* vn Pet' Nefinburg' Schepfen vn purg* gemeiiU
cleich d' Stat ze Prag Bechennen offenbar an dife gegenvortigen
•jirif, das wir mit einem v'dachtem mfit vfi mit dem gemeinem rat
dutch d' Stat eren willen des vb' ein chumen fein vmb di vnchouf
vn vmb den vnbefcheiden porch d' hie gewefen ift in vnfr' Stat ze
Prag da& wir wellen yn heifen alle kaufleute di vnfr' purg' fein vn
auch di gefte di kaufleute daz nyman dhainflei kaufmanfchaft es
fei gewant pfefP od' Safran parchan wachs od' welch1 lei kaufman-
.fehafte8.es fei od* wie es geheifen fei nicht v' kaufen fol er habes
denn in fein* gewalt in feine hous ze gegenwortig. Ouch welle.wir
daz waz man hie kauft in d' stat welherlei kaufmanfchaft daz fei
vmb bereit pfenning, daz man di kaufmanfchaft vf di tege nicht
V. porgen fol noch in d'stat. noch aus d' stat man fol di felbn kauf-
manfchaft vmb berait pfenning hingebeu od' aus d' stat v'furen.
Ydoch mag ein kaufman d' gewantfneider ift eim h'ren ein tuch
od' czwai od' mer im vn feim gefuid zv cleid'n porgen ad arglift.
So mag auch eim lantman od* eim and'n man fein gewant pei d* elen
porgen z v cleid'n an arglift Daz felbe mag auch tfln d' chratn' od*
ein and'n kaufman d' vnfr' purg' ift, daz er fein chramerei bei d' elep
od' bei df wage eim h'ren od* eim and'n man porgiT mag zv $leid'n
od' zv ein' notdurft des leibes zv d' chuchen an arglift. Wir welln
auch waz ein kaufman v'kauft v'h'lei (sic!) kaufmanschaft daz lei di
er hat in fin9 gewalt die zegegenwortig ift daz er di laze von im
aus feine hous tragen vn daz er damit fchulle furbaz nicht ze faffen
haben er fol dhainer v'luft gevehen vn fol dar auf nicfrt pfenning
lichen. Ift ab' daz daz ein kaufman fein kaufmanfchaft. es {fei) ge-
want pfeff* fafran od' wachs od' welh' lei kaufmanfchaft es fei v'k&uft
vn porget auf ein tag vn daz d'felbe tag chflmet mut man an dero-
felben chaufman ein leng' vrift dar vmb vii wil d' genant chaufman
leng' tag. dar vmb geben er fol dheifi vfflak dar vmb tun noch dhain
gut nachgabe dar vmb nemen. Ouch welle wir daz nymant wed' gQ.lt
noch filb' wed' guldein noch filberein pfenning v'kaufen noch porgen
fol vf tege es w' denn daz ein kaufman od' ein and' man daz golt
od' f \\> od' di pfenning auz fure wolt auz d' ftat od' auz dem land
dem mag ma es wol porgen auf vierczeben tag od' auf wir vochen
vii nicht leng'. Dar zv feint gefaczt di des warten fulln Schepfen d'
stat ze prag di zv d' czeit gefworn habn vmb alles recht vn and'
czwelf manne di di felben schepfen zv fich kifen vn nemen die auch
dar vmb fw'n fulln welch czweh auf den felben Schepfen od' aus den
felbe czwelf manne einen befagen bei irera aid, daz er di voffcfaribn
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gelecz od' d* dhains vb'faren hat vh nicht gehalten hat, d* for ein
vierteil df kaufmanfchaft di er v'kauft hat odf den vierten pfenning
an d'felben kaufmanfchaft v'lorn haben. Daz fol gewalln auf di
flat vor ein puze a(n) wid* red vn da von mag man dem Richt*
d* stat . . . befcheiden geben von genad. Es fullii auch di vnd*
(kou)fel di df kaufmanfchaft pflegen ein aid fw'n (das . . .) di ge-
fecze alle halten als vorgefchribn ftet. Gefcheh) ab* daz daz ein
vnt'koufel aiu gewant od* an d' ch . . . man eim kaufman w* d' w#
dez gehulfig w* od# zvlegende wflrde daz d'felbe kaufman di vor-
gefchri(ben) gefecze od' der dhains vb'fur vn nicht enhilde vh daz
d'felbe vnt'koufel des vb'fagt wurde mit czwain manne von den ge-
fworn vn ob fich d'felbe vnt'kaufel des nicht enfchuldigen mochte mit
and('n) czwain gefworn mannen alz wi gefchribh ill df (fel)be vnt*-
koufel fol daz puzen alfo man fol in (bei fein* tzvngen an einen haken
hengen vf den (markt) an di feule vn fol dar an hangen alz lang
bis e(r) fich felb* davon lofet Es w* denn daz fich df chou(f)man od*
d* vnt'koufel d' alfo befaget wirt des en fchuldigen wolt. Das mag er tun
mit. czwain Schepfen od* mit czwain gefworn mannen aus den vier vnd
czwainchen di der czv gefaczt fein. Sprechen daz czwen d4 schepfen od*
d' gefworn pei irem aide das ion* d' da befagt wirt des vnfchuldig ift-er
fol d* puz ledig fein. Wf aV daz daz einf aus den felben schepfen od* aus
den czwelf manne befaget wurde von den and'n di dar czv gefaczt
fein vn dar vmb gefworn haben vn daz fich d'felbe nicht eufchuldigen
mochte als vor gefchriben ftet df fol daz puzen alfo er fol daz vierteil
od* den vnrden pfenning v'loren haben vn fol dar czv jar vn tag
aus d' ftat fein. er fol di Hat revmen vh fol di weil da vor fein an
allerlei wid* red. vn wir geloben daz bei vnfn trwen an aides ftat
daz wir noch vnfr' dhain vor den felben nicht piten fulln noch im
helfen fchnlln vor vnfm h'ren dem chunik noch vor and'n furften noch
vor dhain h'ren noch vor nyemans and's er habe denne di vorge-
fchriben puze geliden. Vnd zu eim vrkvnd vn zv ein' ftetikeit all*
HP fachc hab wir difen prif lazen fchrtben vn v'infigel mit vnfr* ftat
lnfigel nach Criftes geburt CCC jar vn dar nach XXXIII jar an d'
nechften mitwochen vor pfingften.
1336. m. VI. (Eml. Reg. IV. p. 65.)
O OOO ,0
Do man tzalt nach Criftes geburt M. CCC. XXXV. — an ain*
mitwochen vor fande Johnes tag, haben di schepfen dem Wolfel
vom Stain erlaubj — durch des chvniges gebet willn eiti grube
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ze machen vnd ze haben pei der pafluben vf dem hubel als lang
als der purg' wille ill vnd nicht leng\
133 >. (Folio XLIX. Eml. IV. 98.)
Do man czalt nach Criftes geburt drevtzenhund't Jar vnd dar
(nach* in dem sech(s) vnd drizigeftem Jar haben di schepfen Paul
Hopfnf Hannusch von Gretz Reymbot Goldn' vnd and* ire aidegenos
czu golt vnd czu silb* di vnt' choufel gefaczt di dar vmb gefworn
haben das ie d* man des gefeftes pflegen fol vnd hat das ie d* man
vf purget bei hund't Schoken grozzer pfenninge.
Df erft ift d' Gflczel, des purgel ill Reymbot goldn\
D* and' ift vlrich. des purgel ift frenczel hopfuV
Der dritte ift der Elbel Rotleb des purgel ift der Perchtold
Rotleb.
Der vorgenant vnt* choufel gefecze fol fein. Das ir dhein' dhein
wechfel nicht triebel (sic, ftatt trieben) fol. Auch fol ir dhein* dhein
wegen pfennige weil tragen darnach fullen fi vnfer purg' vor alien
and'n leuten an choufmanfchaft furdern welh'lei di choufmanfchaft fei
vnd fullen auch dhein wage do haym haben an cze guldein allein
ouch fullen fi dhein filber noch golt ze wegen ze dhein' wage tragen
nur ze d' purg* wage. Tet dar vb' ymant and's. D' fol das v'puzen mit
dreuen schok groz* od' er fol von df ftat jar vnd tage fein.
Des gewantes vnt' choufel fein der wenig(e) via des purgel ift
Johel hunel vnd Johel pley'. — Der and* ift der Durink. des purgel
ift Jekel Pizwekel der dritte vnt' coufel ift heinczel Pley\ des purgel
feint Via pley'. vnd Hertel d' pek der vierde ficht Hainel des Rot-
leben aidem des purgel feint Johel Glas vnd Seydel Glas. d' funfte
ift Mikfcho Czech, des purgel ift. Dietl Pozwicz'. Hartlieb ift der
fecht des purgel ift Buflab Glas — d' fibende ift Pefco von Satz. des
purgel feint Frenczel hopfn' vnd frenczel d' lange der achte.
Dy vorgenante vnt'coufel fulln fich alfo halden. Das fi fullen
fich des erftes beweifen an di burg* dar nach an di geft ob di burg*
des gewantes nicht enhetten. Das ander das fi nicht coufmanfchaft
felber treiben fullen vmb ir felbes gelt. Das dritte das fi dhein gewant
zv in in ir herberge tragen fullen. Das vierde das fi mit anander
kein gefellefchaft an dem vor genantem ding haben fullen. Vnd tet
dar vb' yraan anderes des fol geben ze buze drev fchok grozz' prag*
pfennige. Vnd bat er d* nicht ze geben. fo fol er jar vnd tag aus
der ftat fein. Der vorgenant vnt* coufel purgel ift ver ieczleichen
purg vorden wur L schok grozz' pfeninge.
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Dar nach vntf coufel der chram' fein.
Elbel czafla' ift d9 erftdes purge ift Heinr' MelnikV
1338. m. XLVIII. (Eml. IV. 205.)
Do man czalt nach Griftes geburt dreiczehinhund't Jar vnd achte
Tnd dreifichik jar an ain sunowint wor cho temper in der phasten
Seidil wan Piefk. Anders goldn* Nicolas Weys, Heinrich Melnik* Pe-
loid peh bayreczer frencil Cornpuhel Niclas Znoim' Niclas Clement*
vlreich Silb'czeig* via pley* Jecil Ruprech wnd Johil Rokzan' sep-
pbeyn wnd dy eltiftin df purg* cze prag zein wf aincbumen vnd
howyn das czu ain rechten wriden w* dar der fey der do ain erb
hat in d' ftat od* vor der (tat das czinfhaft fey ift das, das es pef-
fer ist funczeh fok den d' czinz d* do auf dem Erb ift, der ift ge-
zeffen vnd anders nicht noch der Stat recht ft nfczig Scbok.
Dar nach fei wir mit den eltiften des mit v'dachtem mftte
vbf ein cbumen das ein yeczleih* purg* vnf d' czinhaft erbe habe mag
das erbe v'coufen wan er wil an ienes hindernuffe des df czins ift
1360. (Fol. XXXIII.)
Wir die purger vom Rat vnd gemain der ftat czu Nurembercb
(Nureb'ch) voriehen vnd tun kunt offenlich an difem brief alien den
die in fehen horen oder horen lezen das wir mit den ersame manne
der purger vom Rat vnd der gemain der ftat czn prage vmb alien
auflauf vnd ftozz die czwifch vns vnd in lange czeit vncz her auf*
erftanden vnd gewelen Tint von des guts wegen, das fie vns vnd
wir in ufgehalden hetten sein lieplich vnd vreuutlich berichtet vnd
haben auch alien fchaden gen in vnd fie gen uns vorkorn und fein
auch da vmb gen in vnd fie gen vns gut vreunde worden an aller
flachte gev'de mit der befcheidenhait fwas wir irs guts habn einge-
nome das vnf ftat czu Nuremberch geantwurt ift das fullen wir ab-
flahen an dem gelt das die vom Prag vuf purger gut haben einge-
nommS das der ftat czu prag worden vnd geantwurt ift. Vnd bechenng
auch das wir prager guts haben ein genomme des erften czweyhun-
dert vnd virczehen tuch swerer von dorn mit flachtuche vnd mit
alle fibenthalphundert vnd fiben vnd czwainczig pokfel von dem
Trieffer neun vnd virczik fchok miner fechs groff vnd czehen haller.
Von dem Trieffer vnd von dem Wacher fumf vnd fibenczig fchok
vnd acht vnd virczich gros. Der fume wirt fiben hundert fchok vnd
fumfthalbes vnd firczik fchok. Vnd dicz vorgn gelt das haben einge-
uomme von der purger gut czu Prag das fullen wir abslahen an dem
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gelt das vns die purger czii prage genorturie habern als ir ftaf brief
faget den wir; von in ddrvber haben vnd was wir den vorgen purg'
czu prag darvber fchuldig beleyben das fchullin wir in geben vnu'-
czogenlich auf fant Michels tag der fchirsch chumt vnd wer auch
kein purger czu prage den deucht das man im mer czu Nurenberch
aufgehaiten vnd genomen het oder ob im y em ant da icht fchuldig
wer das der (tat da felben nicht worden wer der mag das vordern
init eim friuntlichem rechten vnd wenne die czu vns kom£ fo fullen
wir in des rechteu von vnfn burg'n furderlich helfen nach vnfer
ftat recht an alles geu'de. — Vnde des zu vrchunde geben wir difen
brief verfigelt mit der ftat czu Norenberch Infigel daran henget der
gebn ift nach Criftes geburt dreyczen hundert Jare vnd in dem fumf-
ezigiftem Jare an dem man tag nach Tent vrbans tag des heyligeu pabftes.
... 1371. (Fol. CCXCIV.)
• . Wir Hana Benefchauw* richter Mathes in dem Turm Ula fijber-
czeiger. Fancza Donat Haincl ftach Mirk von Eylaw J ax polk Eligaft
fchufter fridel Roll Wenczlab Leuthmericz* Pefco Budener Hen f el
czeyfelmeifter Fancza Nuemburg* Walther Gabler, Wenczlab Negel
Johel flingel Pecha Kock Prokop Seidel fullengaft frana terkler
Wenczlab cz&rni Nikel Dirnda Wernher tuchmaoher Mertein zalacz
Juizik von Hoholicz Jefk von Podwin Mefka melczer Jefcp dofk vnd
Jirzik der pecke gefwora fchephen vnd purg* der gr&fleren ftat czu
prage bekennen offenlich vor vns vnd vnfer nacbkome purg* vnd
fchephen czu prage vnd tun kunt alien den dy difen brief an fehen
oder h6ren lefen das dy erb'n mane von dem hantwerk der kan*
nelgiefer gemeineclich dy in vnfer Stat czu prage fczen wonen
vnd arbeiten vor vns chome fein in eine vollen rat vnd haben
vns fleizeclichen gebeten, das wir fie durch armer leute nucz willen
vnd auch durch des rechten willen das eime ydem mane der ires
hantwerkes bedarf billich vnd recht gefchee bey den nachgefchriben
artikeln dy fie felber vnder ein ander haben rait wolbedachtem mute
aufgetragen, geruchen nach vnferem vorrougen alz verre man nicht
beffers vflf dy fache finden mag lafen bleiben vnd He do bei behalden
der bete wir fie gewert haben willeclich. wenne fie vns gerecht vnd
nuczlich deucht vnfer Stat beide reichen vnd armen gemeineclich
Von erften haben fie aufgetragen alz czu Nurenb'g vnd czu wienn ill
das alle dy kannelgifer dy in vnfer ftat wonen vnd das hantwerk
arbeiten Jullen feczen czu czehen phunden czins ein phunt bleies
in der myffchung^ vnd nicht mer vnd des felben haben fie ein ei£
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vor yds alle gefworen, dad fie des nicht anders arbeiten fullen
noeh turren denne in der egenanten myffchunge vnd wenne ein
ander meifter her chfimpt von einer andern ftat der hye ar*
beiten wil der fal auch einen eit vor vns fwereu das er in feiner
arbeit (u&rt) czu czehen phunden czins ein phunt bleies feeze in
feiner myffchunge vnd nicht mer / vnd dor czu f&llen fye kyfen
czwene meifter aus in alle chotemmir in dem iare, dy in der ftat
fullen vmb geen vnd das kannelwer befeen alle vier wocheu wel-
ches wandelber fei oder nicht / vnd bey welchem meifter man das
werk findet das wandelber ift, der felbe fal voruallen fein ein vir-
dung grofer czu bufe czum erften mal. czu dem andern mal ein halb
schok grofer; czum dritten mal ein fchok grofer vnd czum dem vir-
dem male fal man im dy ftat vorfagen hund't iar vnd ein tag/ vnd
alfo ofte man das felbe wandelbere werk findet alz ofte fullen dy
felben czwene meifter des richters fchreiber oder feinen boten dor
c2u nemen das er dy bufe vns vnd dem richter ein fordere vnd
das er an vns breuge, daz wir czu den facheu tfln alz vorbegriffen
ist vnd darczu f&llen dy felben meister das wandelbere werk czu fla-
hen das anne leute icht dar an czu fchaden chomen/ vnd auoh wer
der ift, der fein eigen czin vnd bley eime meister czu machen gibt
vnd czu arbeiten, der selbe meifter fal das nicht anders machen
define in d* egenanten myffchunge Aber wer eim meifter gibt czu
beffern ein lid oder ein ander ding an einer kanneln oder an andern
fachen das alt ift, der felbe meifter fal das beffern vnd machen in
der myffchunge alz das aide werk ift. Und abe chein meifter in
der alden oder in der nflen stat czu prage anders welde arbeiten,
denne vorgeschnben ift das meine wir vnd vnfer nacbkumelinge
fchephen vnd purg* czu prage wenden den worten, das armen leuten
recht gefchee, vnd ander kannelgiefer icht daruinb an ir narunge
vorturben/ vnd czu den alien vorgenanten artikeln/ meine wir/ vnd vnfer
nachkumelinge fchephen czu prage alle vnfer vormiigen tun dye
weile man nicht beffers vff dye felben fachen linden nach anfra-
gen mag.
Der fache czu eine vrkunde fo habe wir vnfer ftat klein vnd
heimelich infigel durch bete willen gemeineclich der kannelgiefer in
vnfer ftat an difeu brief gehangen, der geben ift do man czalte nach
crifti gepurd dreiczenhundirt iar vnd darnach in dem ein vnd fiben-
zigiftem iare am mantag nach fende lucien tage der heiligen iunc-
vrauwen. . -
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(Fol CCCIX)
Dicz ift die richtunge der fache czwifchen dem erb'nleuchen
Hannus Roll Niko feinem fon an einem tail vnd frauwen Anne h'n
Franen Johnis tochter vnd figifmund irem ffin an dem and'n teil.
1373. (Fol. CCLXXIII.)
Darnach do man czalte nach Crifti gepurd dreiczenhundert
iar vnd darnach in dem dreivndfibenczigiftem iare am dem neheften
Sunabend nach vnfer vrauwen tage Affumptionis fein wir peffchel
buflab Linhard Seidel, leb fneider hana benes hauw' . . .
Darnach do man czalte nach Chrifti gepurd . . .
1390. (Fol CXLII.)
In gotes namen amen Ich heinrich naff von Straffoycz bekenne
offenlich vnd tun kunt mit diefem brieff alien den die In fehen oder
hdren lefen, das ich mit gefundem leibe, guter redlicher vornufft
vnd mit wolbedachten mute mein lecztes gefcheffte von alien meinen
gutern \arende vnd vnvarende die mir der Almechtig got von feinen
gnaden vorlichen hat, den worten daz czwifchen meinen freunden vnd
nachkomen, darvme kein krieg gefchee noch meinem tode / tun ich
fchicke vnd fchaffe in aller der weis als hernach gefchriben fteet, von
erften mache ich vnd feeze dicz meines gefchefftes vorwefer volender vnd
vormunden den erwirdigen h'n hfn hanken erwelten BilchoflF zu kamyn
des allerdurchleuchtigiftem fiirfben und herren h'n Wenczlaw Romifchen
kunigs zu alien czeiten merer des reichs vnd kftnigs zu Behem
kanczler, die lobefamen Jan Czuchen deffelben romifchen vnd Be*
heimfchen kuniges marfchalk. PefGken Geppler von Cameraw vnd die
weifen manne herdegen pfaczner vnd Engel appatheker Burger der
Groffern ftat zu prage, den ich bewelche die Elzbeth meine libe
hawffrawe, vnd die nachgefchrieben meine kinder, das fie yn beifteen
vorfein mit hulffe vnd rate vnd dicz mein gefchefit alfo volenden vnd
volf&ren, als ich yn des funderlichen wol czugetrawe vnd gelaube
mit fulcher crafft vnd macht, das ir iczlicher bey gefundem leibe,
oder an feinen todbette ein andern fiiriunden sic ! ) an feine ftat kifen
vnd feczen mag. Ging aber derfelben meiner gefcheflUewt einer abe
von difer werlt, vnd het ein andern an fein ft.t nicht erwelt czu einem
vormunden, denne fo mogen die andern lebende ffirmunden ein andern
f&rmunden an des toden ftat zu yn erwelen vnd feczen, vnd das fol fein
als offte des not fein wirt vnd gefchit / vnd mit namen wil ich vnd
fchaffe, das man vor alien fachen beczalen fai mein fchult, die ich
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gefcfarieben geben han in raeinem brieff mit meinem angehangenden
Sigel meiner hawffrawen, vnd ab ich mich ichtes vorgeffen hab, die
man redlichen wirt beweifen / dornoch fchicke ich vnd fchaffe der
obgenanten Elzbeth meiner hawffrawen vierhundert fchock groffer die
fie haben fal wff alien meinen gtitern allein zu iren lebtagen fie vor-
rncke iren Witebftul oder nicht vnd das lie derfelben vierhundert
fchok groffer die weil fie lebet brauchen fal vnd genifen jerlichen
in gemeinem teil, als das die guter tragen muegen vnd werden als
lange fie lebet, vnd nicht lenger. Diefelben vierhundert fchok groffer
noch irem tode wider wff alle meine kinder fie haben ire jar oder
nicht czu gleichem teyl fullen geuallen aufgenomen, das diefelbe
meine hawfirawe / an iren leczten czeiten fumffczig fchok groffer
bereites geldes derfelben vierhundert fchok groffer mag fie fchicken
vnd geben wohin und wem fie wil an alles hindernfiffe. Aber fchicke
ich wil vnd meine das man dem Johanni meinem fun pfarrer zu der
lubaw vmb hundert fchok groffer bereites geldes czweynczig fchok
groffer czins czu feinem lebtagen kawffen fal, oder czehen fchok
groffer ewiges czins zu welichem teil er wilkuren wirt, daz er die
haben fal die weil er lebet vnd in fulcher weis das alle weg er
neme die czweynczig fchok groffer czins leibding oder czehen // fchok
groffer ewiges czins noch feinem tode wider wff alle andere meine
kinder fie haben ire jar oder nicht zu geleichem teil geuallen.
Noch dem fchicke ich vnd fchaffe der anna vnd agnes meinen
tdcbtern czweyn die ir jar haben iczlicher czweyhundert fchok
groffer bereites geldes in fulcher befcheidenheit ging derfelben anna
vnd agnes meiner tochter eine ab von diefer werlde, ee denne fie
ein mon genomen hette, denne fo fal ir teil der g&ter wff die andere
meine tochter lebende, die auch ir jar hat geuallen. Gingen fie aber
bede ab von diefer werlt, ee den fie mon genomen hetten, denne fo
fullen ir guter awff die obgenanten Elzbeth ir muter vnd alle andere
meine kinder mit wollem rechten vnd zu geleichem teil geuallen.
Dornoch fchicke ich vnd fchaffe dem Jeronimo Nicolao vnd Ambrofio
meinen funen die ir jar noch nicht haben, iczlichem dreihundert
fchok groffer vnd der hedwigen, helene vnd ludmille meinen tochtern
die auch ir jar nicht enhaben iczlicher czweyhundert fchok groffer
mit fulcher befcheidenheit, die daz diefelbe meine hawfirawe die ege-
nanten meine vnd ir kinder die ir jar nicht haben, auch die Anna
vnd agnes mein tflchter, die ir iar haben mit fampt alien iren
gfitern bey ir halden fal vnd die handeln allewege doch mit rate
vnd wiffen der obgenanten meinen gefchefftlewten ging derfelben
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meiner tfichter die ■ ir jar nicht faaben eine ab von diefer werlt ee
denne fie czu iren jaren quemen, daz derfelbe teyl wflF alle andere
meine kinder fie fein f&n Oder tochter, die auch ir jar nicht haben
fal zu geleichem teil geuallen, her wider auch ging der egenanten
meiner fun einer ab von difer werlt ee denne er czu feinen jaren
queme, denne fo fal fein teil auch wff alle andere meine kinder die
ir jar nicht haben. fie fein manncs oder weibes geflechte zu geleichem
teil geuallen vnd das fal fein beyder feiten von meinen kindern die
ir jar nicht haben fie fein fun oder t&chter als offte des not fein
wirt vnd gefchiet. Gingen aber die egenanten mein fun vnd die
tighter die ir jar nicht Jiaben, alle ab von diefer werlt, ee fie zu
iren jaren quemen, denne fo Allien ire guter alczumal wff die egei
Elzbeth meine libe hawffrawe Johannen meinen fun Anna vnd Agnes
mein tfichter die ir jar haben allererft vnd nicht ee zu geleichem
teil vnd mit wollem rechten gevallen. Auch mit namen mein ich vnd
mein ich vnd wil, das keiner meiner freund, er fey bruder swelter
vetter mume oder wie die mich von magfchafft wegen angehoren
m&chten fie fein geiftlich oder werltiich kein vorderunge nach teil,
an alien meinen gutern haben fullen, noch yn von derfelben guter
wegen diefelbe mein hawffrawe noch mein gefchefftlewt kein rechnung
tun ffillen, fftndei lichen die balden und handeln als ich yn bevolhen
hab vnd wol zu getrawe vnd gelawbe / des zu einem vrkunde babe
ich mein Sigel vnd zu einem geczewgnuffe fo haben die weifen manne
Ottel gewantfneider vnd Johannes Pleyer gefworne purger vnd
fchepphen der obgenannten groffer ftat zu prage ire figel durch
meiner bete willen an diefein brieff gehangen. der geben ift zu prage
noch Crifti geburt dreyczehenhundert jar vnd darnoch in dem newn-
czigiften jare am nechftem Sunnabende noch feint katherine tage.
1394. (Fol CXXXVII.)
Ich henfil Eybaw fchuster burger der groffern Stat czu Prage
bekenne offenlichen vnd tun kunt mit difem brieflfe alien den die yn
fehen oder horen lefen. Alfo als peter knyber pinter auch burger der
egen stat czu prage mein nachpawer | ein mawer czwifchen meinem
haufe das gelegen ift kegen dem hawfe des Franczes Rockczaner
vbir von einem teil vnd dem hawfe des obgenanten peter von
dem andern teile, die fich forn an der Gaffe anhebt | vnd get
durich vnd durich bis an das hindere newes gemach deffelben peters
von grund auff bis vnder die rynnen mit feinem eigen Gelde vnd
koften auffgetriben vnd gemachet bat vnd die ecke vil auff mein
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hoffftat gefaczt ift worden uiit meinem guten will en vnd gunfte
vnd dorumb fo fal die mawer mitfampt der hindern newen mawren
die der obgenante peter auffgebawet noch alien iren aufmeffungep
fallen furbafmer ewiclichen halbenweg nach lenge vnd der hohe
bis an den hindern ftock des henfil Leuthmifcher czu dein hawfe des
obgenanten peters feinen erben vnd nachkomen auch feines hawfes
beficzer(n) vnd halbenweg czu meinem hawfe meinen erben vnd nach-
komen auch meines haufes beficzer mit vollem rechte gehoren. Auch
gelobe ich vorgenanter henfil Eyba* vor mich mein erben vnd nach-
komen auch meines hawfes beficzer das ich das licht der fenft die
aus dem hindern newen gemache des obgenanten peter in meineu
hoff geen furbafmer mit keinem gepewde welcherley das fein wurde
nicht vorpawen vormachen noch befchettigen fal in cheinerley weife.
Des czu einem geczeugnuffe fo haben die weifen manne Jeffco
Oczas Richter, Johannes egrer vnd Conrad von Margpurk gefworne
burger vnd Schepffen der obgenanten ftat czu Prage ire figele durich
meiner fleiffe bete willen gehangen an den brieff der geben ift czu
prage do man czalte nach Crifti gepurte XIH° jar vnd dornach in
dem XCIIII jare an fante Lucastage des heiligen Ewangeliften.
1399. (M. CXXXIII.)
Wir Hensil des Schwarzen Pefchils eydam zu den czeiten BurgWift1
Peffco Drobnicze Johannes Pley1 Jeffco Kotko Auguftinus Apothekarius
Welislaw melczer Pecha Czawmftricker, Wenczlaw Beranko, Johannes
Ortil, Wenczlaw Vlufch, Andres Lud, Gregorius Weftual frana aus den
juden Thomas Platner, Petrus Rohirs Blaffco mefrer Heinrich von
Eger goldfmid vnd Matthes Lemk gefworne Schepfen vnd purg' der
groffern Stat zu Prage bekennen offenlichen vnd tun kunt mit difem
brieff alien den die yn fehen oder horen lefen, das die vorgenanten
Thomas Platner vnd Heimreich von Eger goltfinid vnfer eitgenoffen
von vns aus dem rate dorczu gegeben auch mit vnfern wiffen vnd
willen alle Kriege vnd czweytrachte die do gewefen fein czwifchen
den meiftern vff dem hantwerk der floffer die do hie in vnfer ftat
vnd auch in der newen stat wonen vnd siczen von einem teil vnd
den Knechten vff denfelben ire Hantwerck von dem andern teile vor
vns in vnferm rate, da beyde teile gegewertig gewefen fein vnd czu
dem nachgefchribe aufpruch gewilknet haben, auff das das furbafmer
czwifchen yn kein kriege vnd auffftoffe icht gefcheen ein fulche auf-
pruch vnd ein v'richtung czwifchen yn getan haben als hernach ift
begriffen. Von erften fo haben fie gemachet das alle Kriege vnd
s
jby ViC
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czweitracht die czwifchen denfelben meiftern vnd iren Knechten mit
rede oder mit andern fachen bis auff den heutigen tage gewefen fein
vnd fich czwifchen yn v'lauffen haben genczlichen abe fein Allien alfo
das ein teil dem andern furbafmer ewiclichen fulche fache nicht auff-
heben fal bey trewen und bey eren in cheiner weife vnd wer das
vb'trete, der fal in der herren gnade einer puze vorvallen fein. Auch
fal furbafmer kein gefelle aus der werckftat feiner meifter aufflteen.
Wenn das ift das ein fremder gefelle ein gaft ires hantwerks her in
die Stat kumpt Sunder noch welchen gefelle der gaft in eines mei-
Iters werckftat fendet der mag Wol czu ym gen, kumpt aber gast
czu einem gefellen heym bin in die werkftat, derfelbe mag wol von
der arbeyt aufffteen vnd do heym mit ym denfelben abent ficzen vnd
ym fchencken. Vnd die an'dn gefelle welche ym denne fchenke welle
das muge vnd lulle fie tun an eine fey'tage vnd an keine and'n tag
nicht. — Vnd welche gefelle denne eine gafte nicht fchenke wellfe
des muge fie wol vb'habe fein. Vnd dorumb fo fulle fie von den an-
dern gefelle vnberett vnd vngeftraflt beleibe. Vnd welcher das vber-
trete vnd des vberwunden wurde, der fal auch einer puze auff der
herren gnaden vervallen fein. Auch haben fie gemachet das alle die
gefellen die do weg geczogen fein, wider her koine mugen an bin
dernuffe vnd welcher denne feinem meifter fchuldig1 beleibt der fal
ym das arbeyten vnd wenn er ym denne folches gelt ab gearbeyt hat, fo
mag er wol hie beleiben oder weg Ziehen. Welch' aber feine ineiftf
nichcz fchuldig beleibt, der mag auch hie beleiben oder weg cziehen.
Auch fo haben fie gemachet das alle trinck pfenning furbafmer in der
werckftat ab fein fullen. Vnd welcher meifter oder gefelle dife v'richtung
mit worten oder mit w'cken preche oder do wider tun wurde, der fal
auch einer pufe auff der herren gnaden vorvallen fein.
Der fache czu einem vrkunde fo haben wir vnfer obgenanten
flat fecret infigel durich peder teile pete wille an disen brieff gehangen
der geben ift czu prage do man czalt nach crifti gepurt XIII0 jar
vnd in dem XCIX jare am nechften montage nach fend Niclas tage
des heiligen bifchoffs vnd beichtigers.
1399. (Fol. CXXXVIII.)
Wir Burgermeifter vnd der rate der groffern stat czu Prage be-
kennen offenlichen vnd tun kunt rait diefera briffe das wir in der
fache vnd czweytrachte die do gewefen ift czwifchen dem peter pinter
von einem teil vnd dem peter pechrer vnd margareth feiner hauf-
frawea von dem andern teile von einer mawer wegen die do hinden
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czwifcbeh iren hewfern ift gemachet worden, vnd hebt fich an bey
dem brunne deffelben peter Pechrers bei feinem fwybogen vhd get
bis in die mawr des benfil leuthmiffl, ein fulches vrteil czwyfchen
yn getyrochen haben als hemach gefchriben ftet, von erften das
diefelb toawr von grand auff bis in die hoche, auch noch der lenge
vnd nach der twyrche fal furbafmer ewiclichen halbenweg czu d&n
hawfe des egenanten peter pinters feinen erben vnd nachkomen, fei-
nes hawfes beficzer vnd halbenweg czu deto hawfe des vorgenanten
peter pechrers, margreth feiner hauffrawen iren erben vnd nachkomen
ires hatofes beficzer mit vollen rechten gehoren, Alfo das iczlichs
teil in fein halbteil derfelben mawr Treme legen mag, vnd dbrauff
bawen was yedem teile not fein wirt, Auch To fal alles das wiffer,
das in deta hoffe deffelben peter pechrers vnd margarethen feiner
hauffrawen kumpt vnd dorein velt, vnden an der erden in eyn loch
dnrch diefelb mawr geen vnd fliffen in den hoff des obgenanten peter
pinters, doch das der vorgenaute peter pechrer margareth fein hauf-
fraw ir erben vnd ires hawfes beficzer daffelbe loch mit einem ge-
locherten pleche alfo bewaren vnd vermachen fullen, als offlte des
not gefchiet, das demfelben peter pinter vnd fein erben auch feinelB
hawfes beficzern, durch daffelbe loch in fein hoffe, kein vnflat nicht
flielfen noch geen mflge in keinerweife, Auch fo haben wir gefpro-
chen, das die Ituben des egen peter pinters auff derfelben fflaw'n als
fie iczunt dorauff steet furbafmer bleiben fal vnd alfo fteen, doch in
fulchermaffe, wer faehe das diefelb (tube in czukunfitigen czeiten von
fewers wegen abprente oder erfaulte oder das derfelb peter pinter
vnd fein nachkomen ein andere newe ftuben an derfelben Ituben
(tat, dohin feczen wolden, denne fo Allien fie diefelben ftuben aufr
fein halbteil der mawr feczen vnd nicht ferrer. Alfo das dem vorge-
nanten peter pechrer margarethen feiner hauffrawen vnd iren nach-
komen ir halbteil der mawr ledig bleiben fal. Des czu einem ge-
czeugnuffe fo haben wir vnfer obgenanten stat czu prage heimleich
Infigele an diefen briff gehangen der geben ift czu prage do man
czalt noch Crifti gepurt dreyczenhundert Jar vnd in dem newn vnd
newnczigiften Jare, am neften dinftage vor fend Wenczlaws Tage.
1400. (Fd. CXXXIIL)
Ich Waczlaw Swach burger der groffern Stat zu Prage Bekenne
offenlichen vnd tun kunt mit difem brieflf alien den die yn fehen oder
horen lefen das die rynne die do leyt vflf der Mawer des haufes der
erbern frawen Margarethe etwen des Andres gewantfneyders witib
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vnd irer kyuder vorn czwifschen vnfern heufern vnd get vff die
gaffe dorein das waffer von meinem dache vnd auch von dem dache
derfelben frawe Margareth vnd irer kynder get vnd fleuft, das ich
das habe von irer frundlichen gunst vnd willen /vnd diefelbe rynnen
fal furbafmer vff derfelben Mawer ligeu in der uiafTe vnd in der
lenge als fie iczut ligt doch in fulcher vnderfcheidenheit wenn das
ift vnd not gefchicht, das man diefelben rynnen peffern oder ein
newe do bin legen fal denne fo fal ich oder mein nachkoromen vnd
meines haufes beficzer halbenweg geldes dieselben rynne czu pes-
sern oder ein newe czu kauffen dorzu geben vnd beczaln als offte
des not geschicht. — Auch fal ich oder mein nachkoromen wenn
man die rynnen fegen fal vnd des not ift, ein Knecht vnd diefelb
fraw margareth ire kynder vnd ires haufes beficzer den andern
knecht daczu geben.
Auch bekenne ich vorgenanter Waczlaw das die Sechs treme
die do ligen in der mawer der vorgenanten fraw en Margareth vnd irer
kynder dorauff die kuchen in ineinen andern haufe gepawet vnd ge-
machet ift worden vnd dorczu die reft die do leyt hinden in meinem
ftalle /auch in der mawer derfelben frawen margareth, vnd irer kynder
dass ich das auch habe von irer fund'lichen gunft vnd willeu doch in
fulcher maffe wer fache das diefelben fechs treme vnd auch die Refte
in zukumfftigen czeiten aufprenten oder aufvaulten, das ich vnd mein
nachkomen vnd meines haufes beficzer denne kein andere treme noch
Refte anderfelben flat in ir Mawer legen fal/ es fey denne von der-
felben frawen Margareth irer kynder vnd ires haufes beficzer fun-
derliche gunlt vnd willen. Vnd diefelben treme vnd auch die Refte
fal derfelben frawen Margareth vnd iren kyndern vnfchedlichen in
irer Mawern ligen vnd ab fie von denfelben tremen vnd auch der
Refte in iren Mawern keynerley fcheden nenie, diefelben fcheden fal
ich yn vnd mein nachkomen das peffern vnd wenden als offte des not
gefchicht vnd von yn ermanet werde. Auch wenn das ift, das diefelbe
fraw margareth ire erben oder nachkomen die mawer dorauff ich
hinden bey meinem newen gemache ein fchilt gemawret habe, hoher
bawen vnd auff mawren wolde, denne fo fal ich yn diefelbe mawer
rawmen vnd den fchilt abprechen an alle widerrede vnd hindernuffe.
Des czu einem vrkuude fo hab ich obgenanter Waczlaw mein
eigen figel vnd czu einem geczeugnuffe fo haben die weifen manne
Johannes Pleyer vnd Jeffco Kotko gefworne burger vnd Schepfen
der egenanten Stat czu prage infigele durch meiner bete willen an
difen brieff gehangen der geben ift zu Prage do man czalt nach
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Crifti gepurt XIIIP jare am nechften donerftage nach dem Suntage
als man finget Invocauit in der vaften.
1401. (M. CXXXVIII.)
Wir Burgermeifter vnd der rate der groffern Stat czu Prage
bekennen offenlichen vnd tun kunt mit diefem briffe alien den die
yn fehen oder horen lefen, das alle czweytrachte vnd widerwertikeit
die do gewefen fein czwifchen dem peter pinder von einem teil,
vnd peter pechrer feinem nachpawer von dem andern teile von des
pryuecz wegen das czwifchen iren hewfem leyt vnd ir peyder ift,
von den erbern mannen Johes meifner Johannes piefker vnd mattes
ftarober als geweldige vbermanne von peyden teilen gekoren verrteht
fein worden, vnd ein lulchen aufpruch, vor vns in vnferm Rate czwi-
fchen yn getan haben, vnd aufgefprochen, alfo das alle die stule die
der egen peter pinder aus feinem haws auff daffelbe priuet hat, das
die alfo pleiben Allien ewiclichen vngehindert vnd das er vnde fein
nachkomen diefelben stule beffern m5gn, als ofite in des not ge-
fchicht in czukunfftigen czeiteu. Auch fo fal der obgen peter pechrer
vnd fein nachkomen daffelb priuet vnd die grub felber laffen auffureu
mit feinem eigen gelt, durch fein haws vnd auch die gruben beffern
mit feinem eigen gelde vnd koften als ofite des not fein wirt, doch
an fchaden des egenanten peter pinders, vnd feintr nachkomen, vnd
ab das derfelb peter pechrer oder fein nachkomen nicht teten, was
denne der egenante peter pinder, oder fein nachkomen des fchaden
nemen wurden, den fie mit czweyen genanten beweifen werden, den-
felben fchaden fal yn derfelb peter pechrer vnd fein nachkomen gencz-
lichen aufrichten an alle widerrede, dorumb fo fal auch der egen peter
pinder vnd fein nachkomen, demfelben peter pechrer vnd fein nach-
komen alle jare czuftewer geben viervndczweinczig gros prager
muncze, halb auff send Jurgen tag der fchirft kumpt anczuheben vnd
das ander halbteil vff fend Gallen tage dornach nu vnd ewiclichen
alle jare geben Allien, an alle widerrede vnd an hindernuffe. des czu
einem vrkunde vnd czu geczeugnuffe fo haben wir vnfer obgen stat
heimlich infigel an diefen briff gehangen, der geben ift czu prage do man
czalt nach Crifti geput (sicl) vierczehenhundert jar vnd dornach in dem
erften jare am neften donerftage noch vnfer frawen tag der lichtmeffe.
1403. (Fol. CXXXIV.)
Wir Heinreych goltfmid von Eger czu den czeiten Burger-
meister, Auguftinus Apoteker Johannes Pleyer, Jeffco Kotko, Peffko
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Drpb;nc?e & cet gefwo^nft.pujger vndfchepfen des groffern Stat zy.
Prage. Bekennen offenlichen vnd tun> kunt m}t difem brieffe alien
den die yn fehen oder horen lefen das vor yds komeu fein in vnfern
rate die erbern manne vff dega hantwerk der fcherer, die bey vns
in vnfer Stat wonen vnd ficzen vnd haben vns gebeten das wir fie
bey den nach gefohriben fachen vnd artikeln die fie vnder ein ander
aufgetragen haben durich eines gemeinen nuczes willen armer vnd
reycher behalden vnd fie do mit begnaden geruchten als lange wir
vnd vnfer nachkomen fchepfen nicht anders finden vnd czu rate
werden. Nil haben wir ir bete angefehen vnd fie mit den nachge-
schriben artikeln begnadet als hernach geschriben ftet von erften,
das furbafmer ein iczlicher ires hantwerkes der fich alhie von newes
in der stat czu meyster feczen wil vnd das hantwerk alhie arbeyten,
brief bringen fal von danne er burtig ift, das er elichen geboren
fey vnd das er fich vff dem hantwerk frumlichen vnd erlichen erhalden
(halden) habe. Vnd das er Burgerrecht gewynne vnd mit der ftat
leyde als gewonlich ift. Wil er denne die czeche mit andern meiftern
habe das mag er wol tun vnd die meifter fullen von ym nemen noch
dem als er gnade an yn finden wirt wil er ab' die czeche nicht mit
den meiftern haben, noch gewynnen denne fo mag er des wol ledig
fein, wenn fie nyemant darczu twingen fullen das man die czeche
von yn gewinne. Auch fal ein iczlich der fich hie czu meifter feczen
wil, das hantwerk vor czweyen meiftern die darczu gefaczet fein mit
der hant beweifen das er das hantwerk recht vnd redlichen kenne, alfo
das er ein halbes oder ein ganczes tuch von Brfichfel mit einer
fcher fcheren fal vnd wenn das ift das man fchern her in die Stat
bringet czu vorkauffen die czu irem hantwerk gehoren, diefelben
ichern fal kein meifter vnter yn mit einander kauffen. Sunder wenn
ein iczlich* meifter hat gekaufft als vil ym not ift, was denne doruber
be lei bet, die mag ein meifter wol mit einander kauffen vnd welcher
meifter vnder yn das vbertrete vnd des von den gefworen meiftern
vberwunden wurde, derfelbe fal czum erften mal ein vierdung groffer
czu dem andern mal ein halbffchock, czum drittel (sic 1) mal ein fchock
gr* czu puze geben vnd voruallen fein vnd derfelben puze fal ein
drittel dem richter, ire dritteil den schepfen vnd ein dritteil den mei-
ftern czu irem harnafch geben werden. Auch wenne das ift das die fcher
Aeiffer den meiftern ire fcher fleiffen, das fullen befchawen die czwen
gefworen meifter ab fie wol gefliffen fein, vnd ift das die meifter
vinden, das fie wol gefliffen fein, fo fullen fie ym das Ion czu hant
heiffen geben als von alder ift gewefen | vinden aber die meifter vnd
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erkenmen das die fchere nicht wol gefliffen warden, das fallen diefefoen
gefworen meifter heiffen peffern. | Auch fal ftnrbafmer kein geineroschaiL
1403. (M. CXXXV.)
Ich leuthil Czwiren* burger der Groffern stat czu prage* bekenne
offenlichen vnd tun kunt mit difem brieff alien den die yn fefaen oder
horen lefen das die erbern mane henfil fleizhacker henrekh fwab
vnd mertein Werchart burger der egenanten ftat czu Prage als ge-
weldige vbermanne gekoren czwifchen rair von einem teile vnd der
barba etwen des Jeffkeu Kochs Witeb meiner nachpawern von dem
aidern teile alle fulche kriege und widerwertikeit die do fein czwi-
fchen vns gewefen von der mawer wegen die czwifchen vnfern hew*
fern ift vnd fich anhebet vorn an der gaffe vnd geet bis hinden an
roein gewelbe ein fulchen aufpruch czwifchen vns getan haben. Alfo
das diefelb mawer von grunt auff bis in die hohe auch noch der
lenge vnd nach der sterche *) halben weg czu meinem haufe vnd mei-
nes hauCes beficz' vnd halben weg czu dem haufe der vorgenanten
frawen barbara vnd ires haufes beficz* fal furbafmer ewiclichen ge-
horen. Alfo das vnfer iczliches in feim halben teil derfelben mawer
treme legen mag vnd derauff pawen was idem teil not fein wirt an
alle hindernuffe. — Auch beckenne ich vorgenanter leuthil das
der kerupt der obeu vff diefelbe mawer gegen meinem haufe
gemachet ift worden, derfelben frawen barbara vnd iren nachkomen
an irem halbeteil der mawer vnfchedlich fein fal. Des czu einem
vrkvnd hab ich mein Sigel vnd czu einem geczeugnuffe fo haben die
weifen manne Niclas Schaufler vnd Bero von Prachaticz gefworen
burger vnd fchepfen Jer egenanten ftat czu prage ire figele durich
meiner bete willen gehangen an difen brieff der geben ift czu prage
noch Crifti gepurt XIIIP jare vnd dornach in dem dritten J are am
nechflen sunabent noch fend procops tage.
MOB. (Fd. CXXXV.)
Ich Anna etwenn des procop lang Nikels tochter des Sigmund
clementers Burgers der groffern Stat czu prage eeliche hawffrawe be-
kenne offenliche vnd tun kunt mit dielem briffe alien den die yn
fehen horen oder lefen das ich von dem erbern manne hannufchken
procop long Nikels sun meinem bruder, Clara meiner muter vnd auch
der Clara meiner swefter alien meinen veterliche erbteyl vnd auch alle
*y Im manuscripte atefett: tlvnche.
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fulche guter varende vnd vnvarende wie die mit sunderlichen worten mugen
benant werden, die raich egenante Anna uach meines vaters tode an den
gutern die er noch im gelaffen hat von anfalles weges angeburet haben
vnd angefallen fein gancz und gar eingenomen habe vnd enpfangen doran
mir wol genu get, dorumb fo gelobe ich mit diefero briue bey guten
trewen an alles bflfes geuerde vor mich mein erben vnd alle mein
nachkomen das ich furbafmer vnd ewiclichen den vorgenanten ha-
nufchken Clara mein muter vnd Clara mein swelter auch alle ire er-
ben vnd nachkomen vmb keynerley erbteil oder gut* die derselb
procop mein vater noch im gelaffen hat im alien gerichte beyde in
geiftlichen vnd werltlichen lantgerichte statgerichte hoffgerichte nym-
mer anfprechen wil noch fal mit hulffe fursten oder hen-en noch fie
dorumb mflen mit worten oder mit werken heymlich oder offenbar
noch full in keynerweis sunder aller anfprach vnd clage die ich
egenante Anna alle mein erben vnd nachkomen czu dem vorgenanten
hanufchken meinem bruder Clara meiner muter vnd Clara meiner
swelter von meines veterlichen erbteiles wegen vnd ander guter, die
ich enpfangen habe als oben begriffen ift in czukunfitigen czeiten
haben oder tun mochte. Derfelben anfprach vnd manunge alczumal
laffe vnd fage ich fie in crafft dicz briffes nu vnd ewiclichen gancz
vnd gar qwitt frey ledig vnd los an alles geuerde.
Des czu einem geczeugnuffe fo haben die weifen manne Wen-
czlaw von Rfiffel richter, Wenczlaw Smalcz vnd peter habbard ge-
fworne burger vnd Schepfen der egenanten Stat czu prage ire Sigele
durch meiner bete willen an diefen briffe gehangen der geben ift czu
Prage nach Crifts geburt vierczehenhundert Jar vnd dornach in dem
funfften Jare an fend Sixti Tage
1409. (M. CXL.)
In Gotes namen Ich Hannus Sachs mefrer mitburger der Groffen
Stat zu prage Bekenne offenlichen vnd tttn kunt mit difem briffe
alien denn die in fehen oder horen lefen, das ich allein mit krankem
leibe doch mit guter reddlicher vornuft vnd wolbedachtem mute mein
lecztes gefcheffte von alien meinen gutern varunde vnd vnuarunde,
die mir der almechtig Got von feinen gnaden vorlihen hat, den worten
das czwifchen meinen freunden vnd nachkomen, darumb nach meynem
tode kein krige noch widerwertikeit icht gefchehe oder entftee, tfln
ich fchicke vnd fcbaffe in der maffe als hernach gefchriben ftet, von
erften fo mache ich meines gefcheftes vorwefer vnd volender die
Erbern manne Jorg Waltfogil, Thomil mefrer von Newnhaws vnd
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Jefchken Reychenftein mefrer, auch burgere der egenafi Stat zu prage
mein befundere libe freunde das fie dicz mein gefchefte alio voltaren
vnd volenden, als icli in des funderlichen wol trawe vnd gelaube,
doch mit folicher kraft vnd macht, das ir iczlicher bey feinem ge-
funden leibe oder an feinem totbette ein andern gefcheftinan, an
fein ftat feczen vnd kyfen mag. Ginge aber ir einer alfo abe von
diefer werlde vnd hette kein andern gefcheftman an fein ftat nicht
gekoren, denne so mogen die andern lebendigen an des toden ftat
ein andern gefcheftman zu yn feczen vnd kyfen vnd das fal fein als
ofte des not gefchiecht. Noch dem fo wil ich vnd fchichke das man
alle mein fchuld, die ich fchuldig beleibe, die man doch recht vnd
redlichen noch der Stat Recht beweifen mag, zu voraus richten fal
vnd beczalen. Nach dem so fchicke ich vnd fchaffe, als ich mein
haufe gelegen in der goldfinydgaffe zu nechgft neben dem hawfe etwen
des pefolt goltfmides dem via von pazil vorkauft babe, darauff ich
mir behalden habe vir fchok groffer ewigs czinfes vnd darczu fal er
ntlr noch geben funffczik fchok groffer bereytes geldes, diefelben vier
fchok groffer czinfes fchaffe ich dem dyetreich meinem bruder vnd
Vlreich feynem Sun zu gleichem teile alfo doch das fie von den-
felben vier fchok groffer czinfes, dem Gyrko meinem bruder ffiraf
fchok groffer bereites geldes geben fullen. Item fo fchaffe ich von den
vbrigen funfczig fchok groffer das man davon beczale dreyffig fchok
groffer dem vorgefi Jorgen Waltfogil von fchult wegen als ich im
vnd andern feinen gefellen von des haws wegen etwen n der .Trewflin,
das ich wider fie gekawft labe noch fchuldig beleibe. Item die vbrigen
czwainczik fchok groffer fchaffe ich der Ela meiner hawffrawen in
folicher maffe das lie davon der freyen fteyn^ czweliff fchok groffer
vnd achczehen groff beczalen fchol Item fo fchaffe ich der egenanten
meiner hawffrawen alien puchfpawm vnd alle meffer die ich habe
vnd darcztie fol lie auch haben von meinen cleydern den fwarczen
Rok mit einem fuchfzen pellicz vnderczogen, vnd was vberig1 meiner
cleider fein mit fampt alien werckczeug vnd auch mein Czaichen die
fchicke ich dem vorgenan Ulreich raeines brudera Sun. Nach dem so
fchicke vnd fchaffe ich das die felb mein hawffrawe in dem hawfe
das ich gekaufit habe wider die gefcheftlewte ettwen der Anna
Trewflin, die weil fy lebet darynne wonen fal vnd des genyeffen als
fy peft mug, vnd nach irem tode fo fchullen mein gefcheftlewte das
felbe haws verkauffen, Alfo das fie yn dorauff vier fchok groffer
czinfes behalden fullen vnd fullen vmb denfelben czinfe alle jare
gewant kawffen vnd das vnder arme lewt teilen. Auch fo mag die felb
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2ft
mem hawffrawe von dem yeczund genanten hawfe czwainczik fchok
groffer fchichken vnd fchaflfen wem fy wil — Auch fo fchaffe ich vod
dem felben hawffe czweinczik fchok groffer zu den Gartufern — Item
fthicke ich auch czehen fchok groffer dauon czu dem clafter (sicl)
vnfer frawen genant auff der Grlin vnder wyffcherrad gelegen, Auch
fo feeze vnd kyfe ich an raeyner stat zu den zwyen gefcheften zu
vorwefern das ift zu dem gefchefte etwenn des ffridil goltflahers
vnd auch zu dem gefchefte etwenn des herman poppil den vorgenau
Thomil die zu volfuren in der maffe als mir die enpfolben fein wor-
den / des zu eynem vrkvnde hab ich obgen hanns Sachs mein eigen
Sigel vnd zu einem geczeugnuffe fo haben die weifen manne Duchco
Rymer vnd Jefchko Dupowecz gefwaren burg' vnd fcheppfen der
obgenan Stat zu Prage ire Sigele durch meiner bete willen an denn
briffe gehangen, Der geben ift zu prage nach Crifti gepurt vierczehen
hundert jar vnd darnach in dem Newntem jare am nechsten dinftage
nach fend Margarethen tage der heiligen junckfrawen.
1410. (Fol CXL.)
Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romifcher kunig czu alien czeiten
merer des Reiches vnd kunig czu Beheim bekennen vnd tun kuut
offenlichen mit (litem briue alien den die yn fehen oder horen lefen
das wir mit wolbedochten mute vnd recht wiffen friczen goltfmid
vnferm Dinere vnd liben getrewen, alle vnd iczliche vnfere rechte
die vns an dem Silber das vns von Niclafen Wolcken etwenn vnferm
amptman vff dem Berge czu Chutten enpfremdet vnd auch an dem
gelte dorumb daffelbe silber vorkaufft ift worden geburen gnediclich
gcgeben haben vnd geben ym das in crafft dicz brieues czu haben
czu halden vnd zu fordern von aller meinclich vngehindert / vnd
gebieten dorumb alien vnd iczlichen vnfern amptluten burgermeiftern
Richtern Reten vnd burgern gemeinlichen vnferer Stete, merkte vnd
dorffer vnfers kunigreichs czu Beheim vnfern liben getrewen ernftliiche
vnd (beftrolich?) mit difem brieffe vnd wollen das fie den egenanten
Friczen goltfmid an den egeS vnfern rechten das vns an dem egeS
Silber vnd auch an dem gelte dorumb das egefi Silber vorkaufflt
worden ift geburen mochten nicht hindern noch irren f under do bey
hanthaben, fchuczen vnd fchirmen als libe yn fey vnfer fwere vngnade
czu u'meyden.
Mit vrkunt dicz brieues verfigelt mit vnferm vfgedruckten Infigel
geben czu prage nach Crifts geburt vierczehen hundert jar vnd dornaeh .
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an dem czehenden jare des aechften donerftages vor send Urcenczen
tage vnfer reiche des behemifchen in dem acht vnd vierczigften vnd
des romifchen in dem funflfvnddreyffigiften jare.
Ad mandatum dotnini regis
Johannes de Bamberg.
1414. (Fol CXLI.)
Ich Ludweyg Apoteker burger der groffern Stat czu Prage
Bekenne ofifenlichen vnd tun kunt mit difem brifife alien den die yn
fehen oder horeu lefen Als die erber frawe katherina etwenn des
Fridl payrrewters witeb, der lucia meiner hauffrawen, irer tocbter
Czweinczug fchok groffer, prager muncze, Czinfes abtreten hat, aufif
genanten hewfern, als das in der Statbuch lawter ilt begrififen deu-
felben czinfe, die egenan Lucia mein hauffrawe eynnemen fal die
weyl fie lebet, wann ich vnd auch diefelb mein hauffrawe kein gewalt
haben fullen denfelben czinfe vorkauflfen, sunder nach tode derfelben
meiner hauffrawen, fo fullen von denfelben Czweynczig fchok. groffer
czinfes funff fchok groffer bey mir vnd bey raeinen erben bleiben,,
vnd die vberigen funffczehen fchok groffer czinfes fullen denne halben-
weg aufif meine kynder die ich mit derfelben Lucia haben wttrde
gevallen, vnd das ander halbteyl derfelben czinfe fal denne wider
aufif die egenan frawen katherina aufif den Niclas vnd den hanuffco
ire Siine vnd aufif ire kynder mit vollem rechten gevallen, vnd wer
fache, das die kynder die ich mit derfelben Lucia meiner hauffrawen
gehabt hette eer abgingen von difer werlde denn fie czu iren jaren
komen weren, denne fo fullen difelben Achthalb fchok groffer czinfes
wider aufif die egenan frawen katherina Niclas vnd hanuffco ire Siine
vnd aufif ire kynder gevallen vngehindert. Auch wer fache, das derfelb
czinfe abgeloft wurde, denne fo fal man vmb daffelb gelt ein andern
guten Czins kaufifen an der abgelfiften Czinfe ftat in der maffe als
oben grfchriben ftet. Des czu einem vrkunde hab ich obgenan Ludweyg
mein dgen Sigel, vnd czu eipem geczeugnuffe, fo haben die weifeu
mapne Duchco Rymer vnd Johannes bechinye gefworen. burg' vnd
Schepfen der obgenanten Stat czu Prage ire Sigele durch meiner
bete willen an den brifife gehangen. der geben ift czu Prage Nach
Crifti gepurt vierczehenh under* jar vnd dornach in dem vierczebendem
jave am uechflen Sunabent noch feqd Andres tage des heiligen
czwplfifboteii.
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28
1416. (M. CXXXIX.)
Ich peter von Lanczkron felbfchuldiger vnd icb Greyml fneyder
fein purge burger der grofferen stat czu Prage bekennen offenlichen
vnd tun kunt mit difem briffe alien den die yn fehen oder horen lefen,
das wir vnd vnfer erben fchuldig fein vnd gelten fullen, dreyflig
fchok gr. prager muncze dem erbern maune Johanni genant dreyekil
burger czu der Newenftat in Merherin gelegen vnd fein erben, von
rechter fchult wegen, vnd geloben mit difem briffe bey vnfern guten
trewen an alles bozes geuerde mitgesampter hant vnvorfcheidenlicben
das egen gelt, dem vorgen Johanni vnd fein erben auff fend michels
tag der nechft czukunfftig fein wirt, mit bereitem gelde richten vnd
beczalen an alle lengere vorczog hindernuffe vnd widerrede Teten
wir des nicht denne fo biten wir Richter vnd Schepfen der egen stat
czu Prage, die czu der czeit werden fein, das He czuhant czu alien
vnfeni gutern varenden vnd vnvarenden wo oder woran wir die haben
wo auch die gelegen fein vnd gefunden werden, dem vorgen Johanni
vnd fein erben, vmb das obgenan gelt, tun vnd helffen ein vnuor-
czogenes recht als vmb bereit gelt gewonlichen ift czu tun | vnd wer
den briff mit feinen guten willen haben wirt, der fal haben alle die
Recht die vorgeschriben ften | Des czu einem gezeugnuffe fo haben
die weifen manne Jurg Synye Richter Johannes Bechynye vnd Ma-
thes Walchars gefworen burger vnd Schepfen der obgen stat czu
Prage ire Sigele, (lurch vnfer bete willen, an den briffe gehangen,
der geben ist czu Prage Nach Crifti geburt, vierczehenhundert Jar
vnd dornach in dem funffczehenden Jare am necbften Montag noch
dem Suntage als man finget Mifericordia dni noch Oftern.
1418. (Fol CXLV.)
Ttftamentum lancamanni.
In gotes namen amen. Ich Johannes ktinigfwerder genant lancman
Schreiber vff dem Rathaws der groffern flat zu prage bekenne offenlich
vnd tun kunt mit diefem brieue alien den die in horen, fehen oder
lefen, das ich mit gtiter redlicher vornufft wolbedachtem mftte vnd
rechtem wiffen mein lecztes gefcheffte von alien meinen gutern
varenden vnd vnvarenden, die mir der allmechtige got von feinen
gnaden vorliehen hat den worten das kein krieg oder widerwertikeit
nicht enftee nach gefchee Gzwifchen meinen freunden vnd nachkomen
tun ich fchicke vnd fchaffe in aller der mazfe als hernach gefchrieben
fleet. Von erften fo mache ich meines gefchefftes vorwefer vnd
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29
volender die erbern marine hanuffco lang Nikel heinrich fachfenfelt
▼nd heinrich falkenawer burger der groffern flat zu prage meine
befunder lieben freunde vnd biete fie mit fleiffe das fie daffelbe mein
gefchefft alfo volenden vnd volfuren als ich in des funderlichen wo)
getrawe vnd glawbe mit fulcher fulcher (sic!) crafft vnd macht
das ir iczlich' bey feinem gefunden leybe oder an feinem todbette ein
andern erbern man an fein ftat zu einem ftirmunde kyefen mag wenne
im das fiigleich ift Sturbe oder ir einer vnd hette nicht ein andern an
fein ftat gekoren denne fo wil ich das die andern meine gefchefftlewte
ein andern erbern man an des todes ftat zu in kyefen ftillen zu einem
ftirmunde vnd das fal gefchehen als offte als das not gefchiet. Darnach
wil ich vnd ift mein gancze meinunge das man alle mein fchult die
ich nach meinem tode fchuldig bleiben werde die ich dem Jacobo
meinem fon gefchrieben geben hab vnd darczu alle die fchult die
man nach der Statrecht beweifen mag zu voraws von alien meinen
giitern richten fal vnd beczalen. Nach dem wil ich vnd fchaffe das
man der dorothea meiner hawffrawen die Sechczig fchok groffer
prager miincze margengabe die ich ir in einem briue off den czehen
fchok groffer czins die fie mir vffgeben hat vorfcbrieben hab, richten
fal vnd beczalen vnd wolde fie vff die Sechs fchok groffer czinfes
treten, die do fein vff des waczlaw melczers haws gelegen bey den
fleifchbenken fo fal mau ir die abtreten wolde fie aber dorvff nicht
treten, fo fal man denfelben czins vorkawffen vnd was an dem
Sechczig fchok groffer abginge das fal man ir derfiillen mit anderm
gelde nlTo das fie ir fechczig fchok groffer margengabe gar habe. Auch
fal diefelbe mein hawffrawe haben vnd ir wolgen das bettegewand
das fie zu mir pracht hat darzu fal fie auch haben Triihen vnd die
Tiffche die fie zu mir pracht, darzu fal man ir geben von meinem
bettegewand ein dechbette vnd ein hawptpfilfter vier kussen czwey
gate leylach, ein weyfen goiter darzu fal man ir geben eyn zilbereynne
fchal Auch fal man ir geben vier gute czynein fchuffeln auch vier
hulczeynne fchuffelu vnd vier czynein teler vnd czwey falfen fchfiffelein
vnd auch czwey tifchtucher vnd Czwey hantetuch' vnd auch geb man
jr ein eychein Tiffch. Auch wil ich vnd fchaffe, das diefelb mein
hawffrawe nach meinen tode zu rechen ein vierteyl eines Jares in
meinem haws mit meinen kind'n wonen fal vnd man fal jr geben ein
czymliche notdorfft von effen vnd von trinken / vnd was man jr gibt
daran fal fie fich laffen genugen vnd die weille fal man jr die Mar-
gengabe nicht geben — Item fo fchicke vnd fchaffe ich dem Waczlaw
meinem fon vnd der Margarethen mem* Tocht' von erften die Czehen
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80
fchok groff ewiges czinfes die ich habe vflf dem hofe vnd erbe des
jungen Marcus fchott, gelegen zu hoftiwicz, vnd darzu fchaffe ich in
auch die vier fchok groff ewiges czinfes die ich habe vff dem haws
des Johannes von der Miz genant vnder der ftuben das gelegen ift
bey fend Merteins tor zu gleichem teyle vnder fie zu teylen vnd
funderlich wil ich vnd fchaffe Were fache das diefelb Margreth mein
Tocht1 ee abginge von dief werlde denne fie zu jren eelichen jaren
komen were denne fo fal jr teyl vff den Jacob meinen fon (sic I)
allein gefallen / do von fal er geben dem Daniel meines Bruders fon
dreiffig fchok groff wenne er zu feinen eelichen Jaren kumpt volde
abf die mut' die felben dreiffig fchok groff vorpurgen das fie fich
do mite neret fo fal man jr diefelben dreiffig fchok groff awfgeben /
Wer aber fache das derfelb daniel meines Bruders fon ee abginge
von dief werlde ee er zu feinen eelichen Jaren komen were fo fallen
diefelben drey f fig fchok groff vff die katherina der agnefen meia*
Sweft' tocht' vnd vff ire kinder mit wollem rechten geuallen mit dem-
felben fal ir man kein gowalt haben diefelben zu vortun oder enpfrenden
in kein9 weyfe Auch were es fache das der waczlaw mein fon auch
ee abginge von dief werlde ee er zu feinen eelich Jaren komen were
denne fo wil ich das von den gtttern die In angepiiret haben vff die
vorgenan doroth mein hawffrawe Czweinczig fchok groff geualleh
fttllen vnd vff denfelben daniel meines Bruders fon auch czweinczig
fchok groff vnd das uberige fal vff den Jacub mein fon geuallen mit
wollem rechten / darnach fo fchicke ich vnd fchaffe deuifelben Jakubo
meinem fon mein haws mit all* fein* zuhorunge. Darzu fchaffe ich jm
auch die eylff fchuk groff ewiges czinfes die ich habe vff dem erbe
vnd hofe zum Seczhorn gelegen bey Coin vff der Elbe darzu fchaffe
ich jm alle and'e vnd Uberige meine g&t' varende habe die in meinem
hawfe gefnnden wirt es fey an Gleynaten od an anderm gerete
nichtefnicht awfgenomen vnd darzu fchaffe ich Im meine Gzwen Wefyn-
garten in allem rechtem alfo ich die gehabt habe, derfelben eiu' ge-
legen ift von dem Roftor, der and1 gelegen ift vber Wrfowicz / darzu
fchaffe ich im auch die vier fchok g ewiges czinfes deffelben czinfes
(sic) fein (sic) drey fchok gr vff des Oraczken gewantfcheres (sic)
hawfe vnd das vierde fchok gr czinfes ift vff des pefchil pinters
haws / alfo das er mit denfelben weyngerten vnd mit den czinfen
tun fal als ich jm vff fein trewe enphalhen habe als er das an dem
leczten ftrengen gerichte vorantworten wil czum leczte fchicke ich jm
vnd fchaffe alle meine alterlehen die Ich habe zu fend Michel vnd
zu fend Galten rnd anderffwo das er die haben fal in allem rechten
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31
als ith die gehabt haben Auch wele ich vnd kyefe denfelben Jacob
meinen Ton zu einem gefcheflftmanne vnd fiirmunde in alle die ge-
fcheffte do ich gefchefftman Inne bin vnd befunder in das gefchefft
das pet9 Czafflawers das er die alfo wolftire vnd volende als ich das
felb' getan folde haben. Des zu einem geczewgnuffe fo haben die
weifen manne Jdrg Synye richt' Andres Kreyfia vnd Sigmund Tafchn'
gefworne btirg' vnd fchepphen der egenan ftat zu prage Ire figele
dnrch mem' bete willen an diefen briefif gehangen der geben ift zu
prage nach Crifts geptirt vierczehen hundert Jar darnach in dem
achczehendem Jare am Suntage als man finget Reminifcere in der
vaften.
1419. (Fol. CXLVI).
Ich Heinrich von der Neiffen goltfmide btirger der Groffern
Stat zu prage bekenne offenlich vnd tun kunt mit diesem briue alien
den die in fehen oder horen lefen, dais ich mit wolbedachtem mttte
\nd mit gutem wiffen in craflft dicz briues beweise vnd vorschreibe
ich der Erfainen frawen helena des wenczlawen raeines fones eewir-
tinne meinf lieben fnvren Czweyhundert fchok g' prag' Mtincze Mor-
gengabe vflf meinen nachgefchrieben czweyn hewfern vnd czlnfen die
mein eigen fein vnd nyemande vorbunden vorfchrieben odei weder
vorkvmmert fein, als ich in dem vollem rate der egenaS Stat bekant
habe vnd darczu vff alleu andern lneiafe gtitern fie fein varende oder
ynvarende die ich iczund habe oder nach in ktimfftigen czeiten ha-
ben vnd gewynnen mag derfelben hewfer eins gelegen ift czwifchen
den hewfern des ludweigs apothekers von einem vnd des Otten golt-
fmids von dem and'n teile, das ander haws gelegen ift in der golt-
fmid gaffen czwifchen den hewfern des vorgenan Otten goltfmids von
einem vnd des Jacob hawlik von dem and'n teile. Oder mein* czinfe
habe ich von erften vier fchok groff ewiges czinfes vff des peters
von der lanczkron hawfe das gelegen ift gegen den gewanthutten tiber
czwifchen den hewfern des Swachen von Slywencz von einem vnd
das Niclas Mawftuttels von dem and'n teile, Item czwey fchok groff*
vflf des hanns von Meiffen meines vettern hawfe das gelegen ist ge-
gen des Michels von Kotbus goltfmids hawfe tiber vnd neben dem
hawfe ettwanu des hannus fachfen Item czwey fchok grofs czinfes
vflF des vorgenan Otten goltfmids meines fwehers hawfe das czwifchen
mein6 beyden hewfern gelege ift an der ecken als man geet in die
goltfmid gaffen Item drittehalb fchok g* czinfes vflf des Jtirgen Pheil-
fingers hawfe das gelegen ill kegen des vorgenan Otten goltfmides
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32
hawfe audi an der ecken vnd neben des Stephan mefferers mit der
eychel hawfe Item ein fchok gf vff des Radiflawen melczers hawfe
(d) gelegen czwifchen den hewfern etwann des Jacob Salorao von eine
vnd des Nicolai von prachaticz von dem and'n teile vnd ein fchok
g' vff des lorenczen fleifchers flleifchpank die gelegen ift czwifchen
den fleifchpenken des Cunczen fleifchers von einfe und ettwann des
Jaxen Rich von dem andern teile mit fulcher vnderfcheyde were es
fache das der vorgenan wenczlaw inein fon von todes wegen ee ab~
ginge dan die vorgenan helena fein eewirtinne meine liebe fnure He
haben Kinder mit einand' oder nicht danne fo globe ich Ir die ege-
nan czweyhundert f. g. morgengabe awfrichten vnd beczalen Inwenig
czwelff wochen diefelben nach des vorgenan wenczlawes meines fones
tode nach ein and9 zu rechen vnd in d' felben czeit fal He in mem*
koft bleiben vnd fal fie fich zu hant der vorgenan inein* czwey* hew-
fer vnd czinfe vndervinden vnd die alczumal halden beficzen vnd der
gebrawchen vnd genyefen als fie befte mag als lange bys Ir die ege-
nan czweyhundert f. gr morgengabe gancz vnd gar gericht vnd be-
czalt werden. Stilrbe fie oder ee denne der obgenan wenczlaw Ir man
denne fo fal dief kegenwertige brieff furbafm' kein crafft nach
macht haben des zu einem vrkunde fo habe ich mein eygen figel
vnd zu einem geczewgntiffe fo haben die weifen manne Drichco Rind
wenczlaw Straboch gefworne pttrg' vnd fchepphen der vorgenan Stat
zu prage Ire Sigele durch mein bette willen an diefen brief gehan-
gen Gebn zu prage uach Crifts gepilrt vierczehenhundert Jar dar-
nach in dem newnczehenden Jar am dinftage vor fend Margrethen
tage.
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts. 33
II. Die lautverhaltnisse.
1. Die vocale in betonten silben.
a
Mhd. a ist meist erhalten; die vorhandenen belege folgen hier
alle : (substantiva :) tag 2/33 u. 8. 6., alter 22/40 30/S9t earner */7 u. 8. 0.,
caaten Vi u. 6., stat 1/4 u. s. 6., marc 2/38 u. 6., man 1/1S u. s. 6.,
(mitt) vaften 1/2 u 6., hann 8/8 V41 s*0 2/i8 u- s-> Prag Vs u- 8- °-»
vas 2/i« u. s., kraft 6/3i u. 6., macht 14/28 u. 6., tafel Vie s/22i gewant
780 u. 8. o.; lant Vi» u. 5., gras 2/12, gaft 6/30 u. 6., pallen 2/13,
parchan 2/l8 u. 8., pat (= bad) 10/n fchade(n) M/28 u. 8., (sun) -
abend lfl/28 u. s., flacht(e) ll/a5, pabft(es) 12/13, kannelwer 13/8, kannel-
giefzer 12/26 u. s.; fache 18/24 u. s., narunge 18/29, artikel 13/30 aa/u,
name(n) 14/9, kanczler 14/20, marfchalk 14/22, saflran 3/20 u. 6., wolfram
7* Vai "An (bot-) (gemein-) schaft 4/10 n/34, haller */14 n/38, snapper
5/16, hant 6/« u. 6., hantwerk 12/38 u. 6., hanthaben 26/34, gewalt 8/23
u. s., anfall(es) 24/3, zweytracht(e) 18/8fl u. 8., vfflak 8/30, wasser 19/12
272, mannuge 24/19, gemach 20/8l, gaffe 18/86 u. s., harnafch 2738,
fleifchhacker 28/6t vater 24/2l clage 24/l4, wait 24/38 a5/23» falkenawer
272. febale 29/3l, habe 8%8, amptman 26/28, fachfenfelt 29/r
(adjectiva und pronomina:) alt Vis u- s-* ander V22 u- s <>•>
all(er) 2/l4 u. 6., allerlei °/27 alhie 22/12, swarz 2/8, arg(lift) 8/16 u. s.f
fant(e) 9/86 u. a., lang ^ 18/9, (czins)haft "/l0 *• a.f halb(r) »/M
11. 6., wandelber 13/10 u. s., acht(e) 2/22 u. s., achczehen 81/10, (ge)-
fampt(er) 15/8g u. s., swach 19/36, gancz 22/25 u. s., gar 24/4 u. s.,
krank 24/81, arm 25/40» waz 8/n u- <>•» swaz Uv daz Vi u- 8- 6-
(adverbia:) aber 18/i4, darumb xjA u. 6., davmb 8/m daruach
18/87 u. 6., ab(e) n/27 u. 6., an 14/29 u. 6., ffirbas 4/g u. s., furbafmer
17 1 4 u. 6., zefamne 6/13, dan(ne) 5/«e u- s- 6-» wan ne) 6/l3 u. s. 6.,
etwann 31/89 u. 6.
(verba:) mag 1/2 u. 8. 6., vberfaren V* %, 8ante V21* gefant
7u, fant 2/8 u. 8. 0., halten 9/7 u. 6., (ge)hangen °/13 u. 6., machen
10/, u. 6., vermachen 19/l8 (tuchmacher 12/19), erftanden u/2i, enpfan-
gen 24/4, geantwurt n/26 u. s. (ab)flahen n/27 u. s., (goltflaher 2fl/7,
flachtucbe ^/soX arbeiten 12/J6 u. 8., (vn)varende 14/l3 u. 6., gab 3/8
u. 8., gefchach *lt%, bekant 8V20i haben 4/4 u. 8. o., hatte 4/10, be-
czalen 14/85 u. 8. 0., czalt(e) 4/13 u, s. 6., gefaczt 4/,6 u. 6M (e- vor-
Phil.-hist. Classe 1901. 3
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34 I. V. K Monrek:
6b-) genant 6/»* u. 8. o.f (ge- an-) fallen 7/2fl u. s. o., fragen 8/24
u. 6., schaffen %4 u. 6., (be)sagen 8/40 u. 6., uberhaben 18/16, vnge-
ftrafft 18/m bewaren 19/10 ermanen 20/8l.
Wo der stamm durch einfache eonsonanz gefchlossen ist, muss
wahrscheinlich scbon dehnung des vocals angenommen werden, obzwar
dieselbe nicht direct nachweisbar ist.
Eingeschrankt ist das gebiet des alten a zunachst durch den
umlaut. Die schreibung des umlautes ist immer einfaches e. Belegt
sind substantive her(berge) 10/38, erb(e) n/9 u. 6., gefelle 18/7 u. s.,
gefelschaft 7/i u- s.t gefcheft(e) 4/l7 u. o.r (todjbette 14/29 u. s., becke
V12 u- 8-» geflechte 16/l7, gefecie 5/24 u. 6., lenge 17/4 u. s., gewelbe
M/l2, ecke 16/88 fweher 81/M, meeserfs) xj1 2/1T, ftetikeit 7/si u- 8->
widerwertikeit 21/5 u. 8., Katherine 16/28 80/1§, Mertein 4/l6 u- °->
schepfen 8/l0 u. 8M heftel l/l2i Frenczel 3/28 u. 0., Elbil 4/24, Elbel
n/2, Hertel 10/24, Henfil 18/2B u. 6., (plurale:) secke a/s u- <>•» 8efte
4/19 u. 0., merkte 2e/2§, benke 29/32, ftete(n) 6/28 u. 6., reft(e) 20/,8
u. s.
(adjectiva:) welifches 2/16, pregischer 6/10, behemisch 27/«, behe-
gelich fl/i6» genczlichen 18/3 21/6, vnfchedlichen 20/27 28/22, veterlich(en)
23/34 24/i7i vremden 6/2d, biderben fl/17 u. s., almechtig 14/,3 u. 8.,
gegenwertig 17/M S2/i»i geweldige 21/i0 u. s.; lenger 7/2T u. 6., bezzer
u/u u. 6.. eltiftin n/8 u. s.; leczter 14/12 u. 6., befte 32/16, peft 25/87.
czwelf 8/88 u. 6.
(verba:) (be)chennen 6/5 u. s. oM erkennen 23/n verderben 6/u,
(ab)legen 6/l4 u. 0., feczen 6/18 u. 0., bezzern 7/8l u. 6., het(ten)
10/so u- °m wenden 18/18 u. s., (inwennig 32/,,) vorgeffen lfl/2, (an)-
heben 16/86 u. s., (auf)meff(unge) 17/8, fchenken 18/13 u. s., (ab)prennen
19/26 u. s., enpfremden 24/23 u. s., volenden 29/4 (volender "/1 u. s.),
henget 12/m velt 19/14, erwelten 14/,8 u. s., zu rechen 29/86.
Der umlaut hat liber seine organischen grenzen hinausgegriffen
in tege 8/l2 u. s. fcheden 20/29, gretz 10/6, weyngerten 30/28, 8e"
vehen 8/26.
Das suffix -er der nomina agentis hat umlautbildende kraft :
melczer 4/23 u. 6., mefrer 17/.i4 u. 6.; teler 29/83, pechrer 21/i6 u. «.,
Dementgegen aber auch noch haller 6/141 n/82 und trager 3/29.
Dagegen ist kein umlaut, sondern nur schwachnng des a zu e
anzunehmen in den zahlreichen denne neben einzelnen danne, eben so
in wenne neben wanne% namentlich auch in ctwcnn 19/88 u. 0. neben
einzelnen etwann 32/8 82/8 31/39 und in kannelwer la/8 statt kannel-
tvure. Ahnlich steht statt vor fande Johns tag 0/36, an [ante Lucastage
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Zum Prager De^tsch des XIV. Jahrhunderts. 35
1T/i© 24/<i *nf $a*& Michels tag, sonst ttberall atyeschwacht fend 2/88
(u. noch 14 X). Nur eine verirrung des schreibers stellt vor 18/28
feint Katharine. Abgeschwacht ist a zu e auch ia derzu 9/1B, der-
auff »/,,.
Dagegen ist wohl durch ruckwirkende assimilation zu erklaren
echt (= 8) seek 2/17.
Eine andere einschrankung erlitt das gebiet des ursprtinglichen
a durch verdumpfung zu 0. Hieher gehoren aus unserem texte die
belege: howyn (= haben) n/9, chotemper n/<, chotemmir 18/7* mon
15/27 lft/29 (*V*0l*ng:) a73olong; 8unowintn/4. Am h&ufigsten erscheint
in verdumpfter form das locale dar, obzwar es auch oft uiit seinem
alten a belegt ist; beide formen da(r) do(r) wechseln promiscue; so
steht Va do zu Prage und gleich V10 dafelbest (dies auch 2/i *U)
und da 2/f4 a/w u- 6- daran ia/n : doran 24/4; darauf 8/25: dorauff
,9/n u. s.; dorvff a9/22; darynne 15/MI do- inne 81/3 dorein 19/J4 a%;
da(r) vmb 4/16 (u 9 xi: dorvmb 17/2 (u. 7 X): drum 4/82; dobei 12/81
28/f2; daruber 10/l9: doruber 12/2 12/, 22/20; darnach 8/10 (u, 6X):
dornach 17/i8 (u. 7X): dornoch 16/8 18/a«; damite 4/< 4/u: domit
2a/t •%»; darzu 6/18 (u. 15 X) daczu 20/14: dorczu 13/8 (u. 4 X);
dohin 19/27 20/8; dauon 26/32 26/4: dovon 8O/0; dowider 18/27; dohaym
10/ 18/
hi III'
Da(r) dient auch zur differencierung der relativa der (u. wer)
von dem demonstrativen der (und fragenden wer) und auch in dieser
geltung erscheint e3 verdumpft: wer dar 11/1Q; der da 6/„ fl/27 6/28
9/20 : der do n/9 n/n ; die do 18/18 (u 6 X). Das locale urspriingliche
war escheint in unseren textproben immer in yerdumpfter form, z. b.
wo 28/14 u. 0. woran 18/14 81/40 anderffwo.
Anm. Da, do, wo (ohne fchliefzendes r) miissen natflrlich schon
als langen angesehen werden, ebenso wie das temporale do 4/18 u. s. 0.
Auch wo die partikel oder statt des beabsichtigten aber auftritt
(M/s 31/»7 8a/i§)» ut dies wohl nur aus missverstandenem ober zu er-
klaren.
Umgekehrt tritt auch statt urspiiinglichem 0 ein a ein; unser
text bietet belege mcist erst in den sp&teren partien : ab(e) (= ob)
lsUs lbU "Vi. 2llu "L; margengabe 29/18 «•/», a9/88; gefwaren burger
26/12; kein crafft nach macht 28/83 3ll22 M/Ia: enpfalhen 8%t» clatter
**U> appatheker 14/28; aber ein varden (3= worden) schon 6/10.
Dass die formen sol und sal wechseln, so zwar dass anfanglich
sol neben sal erscheint, spater aber ganz dem sal platz macht, dtirfte
auf das tiberhandnahmen des md charakters zurtickzufflhren sein.
3*
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36 I. V. E. Mourek:
Das echt bairische sehol b/1B &/26 8/27 %bU% *bln fchullen 9j29 erscheint
nur ganz ausnahmsweise.
e — i*
Mhd e ist ebenfalls im ganzen in seinem zugehorigen umfange
vertreten. Belege sind (substantival) knebt 8/l9 u. 6., gelt S/B u. s. o.,
reht 4/«7 u- 6., gebrecben 7/31, perchtolt 8/0 10/u; widerrede 8/21 u. 6ft.
vorwefer 14/17 2*l7\ bete 17/17 u. 6., plech 19/ltl gebet 7/37, hantvefte
•/•• to* 29/i> czeche 22/17, weg(en) 23/10 u. 6., werk 24/13, werlde 25/7
u. o., fchere M/M u- 8» fcherer 8%4 u. s.t In centener 6/m pfenni(n)g
1/10 u. s. o.9 rtihrt das e aus dem lateinischen her.
(adject. & pronomina:) selber 7io u- °» ledig 22/3oi redlich 22/24
u. 6., recbt a2/24 u. 6.; er, ez s. o.; her (= er) 6/26 (2 X); weder
7/10 u- 8.» welher 7/27 u. o. ; welherlei 7/23 u. o., der, des s. o., zehen
7/7 u. o., sechczig a9/7 u. s., verre la/31 ferrer 19/2i — auch die pro-
position ae erscheint in dieser form 8/82 8/86 8/33 4/io V»i — son8t
iiberall cm.
(Verba:) wegen 10/u 10/ig> 8eben 7*o u- °-> ge8chehen 6/30, nemen
7/4 u. s.t fwern 7/g u. s., pflegen 9/6 10/7i vorjehen n/17, helifen 28/16,
fchern 22/26, wellen 7/tl u. 8., lesen n/8 u. s. o., fehen 14/n u. o.f
bevelhen 14/24, gewern 12/33, werleiften 8/10, fegen 20/12, abprechen
2%6i gelten 28/4; (ppart.) geseffen 6/26 "/„, (ge)geben 7/33 u. s. o.,
gewefen 17/34 23/10, gelegen 3u/2 u. 6., gebeten 12/M.
Aus altem * gebrochenes e tritt auf in peh u/«, leben 15/0 u. 6.,
pfeffer 6/23 u. 8. Auch er statt ir */2s u. sogar belebent 6/l6 statt
belibent, das frflher gekilrzt sein musste.
In einigen fallen erscheint bei vorangehendem to statt e ein o:
wolde 8/30 u. 8. o., gegenwortig 6/e %U Vio 8/m> (einmal gegenwtirtik
5/33). Daran reiht sich verborgen (vor r!) statt verbergen 6/23.
Das aus altem e durch nasal -f cons, erhohte i (geschrieben i und
y promiscue, nur dass y mit der zeit beliebter zu werden scheint)
tritt ebenso regelm&fzig auf: fint 2/34 u. o., pringet 6/iai bringent 6/12
(u 4 X) (aber auch md: prengen 5/26, brenge 18/17); binten 8/17 u. 8.,
pinter 16/3I u. 6., Hinke 6/2s u. s., i7nne 18/37 u. 8., pfingften 7/86,
hindernuffe 11/16 u. 6., gefinde 8/16, czins 11/11 u. 6., ding 10/34, czin
12/5 u. s., minner 8/8 n/32, hinder(er) 16/S6 u. 6., hinden 18/38 u. o.f
fingen 21/2 31/ioi finden 22/39i u. 6., gewynnen 22/16 u. 8., unterwinten
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Zum Pragfer Dentsch des XIV. Jahrhunderta* 37
4/so 7sn bindern 2/33, vngehindert 21/u. — Unterblieben ist die erho-
hung in centener 6/14 pfenni(n)g 2/6 u- s» °«
Regelmafzig ist auch das auftreten von », das aus altem e (lurch
einfluss des folgenden lautes entstanden ist (j\ i, uj: wrlle 12/3f
willeclich 12/33, twyrhe 19/6, biten 9/28 u. sM ficzen 12/26 u. s., bellczer
17/7 u. 8. (aber bayfeczer "/6!) ligen 20/6 u. 8., irren 28/23, berichten
llUi> verricht 2l/ioi gericht 82/lt u- s-i richtunge 14/n erwirdigen 14/l8f
verrichtung 17/3t; wiget 2/18 (2 X), pfligt •/«, Ticht 10/24l gibt 18/20
u. 8, gefchicht 14/36, czymliche 29/37; wirt (g. wairdus) 7/16, eewir-
tinne 81/16 u. s., fchilt 20/S8f witeb 16/,6 u. s., witib 19/38, siben
19At o.o.
Die erhohung ist unterblieben in pellicz 25/8i-
Ursprflngliches i ist ebenfalls haufig belegt: (in substantiven :)
Crift (in alien datierungen), spiczer 2/lf Frieze 8/,9 u. 8., Fridil 2c/t
u. 8., (ingefigel 7/83 u. o., lid 18/28, vrift 7/28 u- s., czwirner 28/8l
myfehunge 12/48 u. 6., kind(er) s. 20 (7 X) u. 8., fwybogen 19/2,
priuet 2l/8 u. 8., drittel 22/88, dinftag 26/16, tiffche 29/28 ; (in pronomin :)
ir (possess) 74 u- 8- ° > *n a^en casus des geschlechtlichen pron.
person, z. b. in 6/i5 n. s. o. (Nur einmal er = eorum 4/28) ym 18/io
u. s.; difer 16/5 u. s. 6., dicz n/86 u. s. o., (in adverbiis:) bis 82/lfll
czwifchen 6/3o u- 8- °-i wider 15/i0 u. s, (in verbis:) belib(e) 6/,s,
wil (ich) 16/16 u. o., figeln 7/83, fchicken lfi/15 u. o., wiffen 17/28 u. s.,
(pp) gefchriben 8/40 u. s. o., geliden 9/31l begriffen 18/18 u. s., vor-
lihen 14/14 u. s., getriben 16/38, gefliffen 22/88 u. s.
Beide arten des kurzen i finden sicli einigemal als ie geschrieben,
offenbar in folge der verwechslung mit dem durch md. contraction
aus ie entstandenen f, das endlich auch zu i verktirzt wurde. Einmal
ist dies e bios dbergeschrieben in czinfen 81/18. Es wird jedoch auch
die dehnung der kUrze durch den accent vor einfachem consonanten
mitgewirkt haben, so dass das UberflUssige e schon als dehnungs-
zeichen gelten mochte; so namentlich in den participien geschrieben
14 lib (u- 4 X) vorliehen 28/82; dann im demonstrativ dieser, (wo das
zusammengertickte dieselbe(n) mitgewirkt haben kann): mit diesem
brieff 14/40 (u. so noch 11 X, wobei das wort brief selbst, das echtes
ie hat, 7 X nur mit t geschrieben ist;) von diefer werlde 15/26 (u.
6 X). Sonst ist noch belegt geschiecht 15/10, gefchiet 16/10 (u. 2 X),
und sogar auch biete (= oro) 29/3 wobei an eine gedehnte aussprache
des ie gar nicht zu denken ist.
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38 I. V. E. Mourek:
Ganz normal iat, mit wenigen ausnahmen, das verh<nis von
mhd. o — u.
0 erscheint als regelmafzige brechung (in substantiven) : hof 78
u. o. Grashoweres 19/18 u. 2 X) ; wolf 8/6 4/8, fchok 2/6 u- 8- <>.,
porch 8/6, wort 14/h u- 6-i tochter ie/8 u. 6., ftock 17/6, botschaft 4/10,
got 14/fl u. s., Reinbot 4/33, bote 3/iu u- °» 8olt Vsi u- s- °-» ^orn
•/, u. s., koft 8a/14, koften ie/M, bogen 19/2, colter »/•• probeft 4/8,
bifchoff l4/lf, ros 3%2i floffer 17/31, morgen (gabe) 81/1T u. s., loch
19/14, rok 26/81, fogil 24/38 u. s., (in adject. & adverb.): vol(ler) 12/6
u. o., volenden 29/j u. s., offen fl/6, goldner 6/4 u. 8., lobefam 14/21,
gewonlich 22/17, folcher lg/»t u- 8 •» noch 7/*4 u- 8-> °fte 18/4i u- 8>
oftgenant sa/lg u. s. o., vor 8/40 u. s. o., von 26/4 u. s. o. (einmal
noch wan 4/6), voraus 26/m vorn 18/36 u. 8.; (in verbis) borgen 6/32
u. 8. o., fordera ia/7 u. s., vorderunge 16/18, folgen 29/26, folde 8l/6 u.
8., (pp.) verflozzen V7 u- 8> gefworn 4/16 u. s. 0., verlor(n) 7/»» 9/st
genomen 12/6 u. 0., worden 17/t u. 0., zuprochen 7/81 u. a., ver-
porgen 8/,3, bevolhen 16/21, vorkorn u/tf u. s., (uer(czogen 12/§ u.
s , gefprochen 19/4l u. s., (ge)chomen ia/26, Verdumpft in der gruppe
we: wol 7/2fl u. s, wolde 5/8o u- °-» komen 7so u- °> nachkome 12/a2
u. 8. 0., woche 7/2e u- 8 i vor ua8al u- r: f°n UU u* °-» notdorfft 29/37,
Monchen 3/26l verborgen 6/23, Norenberch 12/ni antworten 7/12 vor (=
fi*r) s/n (u- & X), vorczog 28/ni gegenwortig 6/8 u. 8. (einmal auch
gegenwurtik 788)»
tJber die verdumpfungen von a zu 0 a. oben 8. 35.
Auch u (geschrieben u v, oft auch w) ist ebenfalls in seiuen
gewohnlichen stellungen belegt (in substantiven): mulder 78i ftube
19/22 furmunde(n) 14/18 u. s., purk 17/lft, fpruch 21/n u. 0., sunabend
18/28 u. 8., suntag 21/1, geburt Vi u- 8- 0., fchult 19/12 u. 6., chunik
fl/7 u. 0., (Regens) purger 1/s u. Regenfpurch 77 u. 0., hundert 28/23,
fvn(es) 7? u- 0., nucz 22/7, Kuncz 82/6, nachkumeling 13/27 "/sn vor"
nufft 14/n u. 6., grund 16/37 u. 6., prunhofer X/U9 pfunt 2/18 u. 0.,
gunft 17/n zungen 9/14, vrkund 7/31 u. 0., verluft 8/26, notdurft 8/fl,
verluft 8/26 (in adject, adverb & cet.) fuchszen a781, guldein 8/82 (vn)-
fchuldig 2/80 u. 0., kunt 18/36 u. 0.; kurz 718 u. 6., czukunfftig 19/84
u. 0., (be)funder 272 u. 0., vnfer 28/4 u. 0., fulcher 7/18 u. 0., (irrthflm-
lich : gegenwurtik 783) — vmb 3/18 u. s. 0., darumme 5/Mf darvm 14/151
drum 4/32, vnder 12/80 u. 0., vnd(e) 1/2 u. s. 0., vnden 19/14l durch
16/26 u. s., durich 16/S6 u. 8., fust 2714, funderlichen a78T u. 0., (In
verbis:) fullen °/# u. s. 0., fchulleu 8/14f fchulle 8/24, mugen 6/l4 u.
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Zum Pr&ger Deutsch des XIV. Jahrhunderts. 39
s. 0., kumet 7/*2 u. 0., befchuldigt 6/sg u* 8-> enfchuldigen T/T u. s.,
willkuren 1&/18 17/86 (pp:) (ge)funden 1/1 u. 0., furtrunken 8/80> vor"
bunden 81/18, vberwunden 22/32, geantwurt 11/26 u/2s)- Auch in furdern
u/ii» furderlfch ia/9 (neben fordern 18/7!)
In den suffixen -unge und -nus&e: zb. narunge 18/29 u. a., geczeug-
nolfe 81/«i **. 8.
In einzelnen fallen ist u at. 0 deutlich unter md einflusse ein-
getreten; so in gtnumen l/tt genfimen 8/29> chumen 8/4 u/8 n/i4-
Als umlaut sollte fiir 0 und u bekanntlich nur U eintreten,
weil das i des suffixes stammhaftes u restituiert resp. erhalten hat,
wie auch thatsfcchlich (zu gold) guldein 10/17 8/s2> (zu holz) hulzein
29/82 auftritt. Aber auch 0 ward durch die kraft der analogic umge-
lautet und sein umlaut hat in unserem texte unzweifelhafte belege.
Mit der bezeichnung desselben hat es freilich seine wege wie mit
derjenigen des u.
Den umlaut des 0 bezeichnet flbergeschriebenes e: r5cke 8/80>
kSrfner 5/5, tfichter l*lx (u. 6 X), Gfitzel 10/9, mflgen 21/16 u. s.,
mfichten 16/18. Aber er bleibt auch unbezeichnet : wolfel 8/88 Q/»e>
mogen 14/82 conj. praet.: mohte 1j1 (u. 4 X), tochter 16/26 16/81,
dorffer fi/M, vielleicht auch in von Kolen 8/is (= Coin). In den
worten gewonlich 22/17 (aber 6/21 ist gewoinlich geschrieben 1) gelo-
chertem 19/18 war er vielleicht noch nicht durchgefiihrt. Die form
welde 13/26 (conj.) braucht nicht auf wdde zuriickgeftthrt zu werden.
In tfirn 4/10, vor dem Roftor 80/28 und eiu p61fter 29/9 Tones 81/l8
scheinen die iibergeschriebenen zeichen nur schreiberlaune zu sein.
Der umlaut des u ist durch tibergeschriebenes <?, in den sp&-
teren texten durch die aus diesem e in fliichtiger schreibung entstan-
denen zwei punkte bezeichnet, also u, U: fir 4/» */«» Wrbas 4/8,
funfte 4/2Sf furmunden 14/32, butel 3/20, funczig 4/18 u- 8-i zuchtiger
721, verpurgt 5/3 u. s., pruken 7/so) nuczlich 12/34, Mrenberg 12/8ft,
tflrren 18/2I chumet 8/28 18/3> fillen 12/37 u. 0., vorturben 18/80, vrkflnd
9/si, an 16/10 (u. 3 X), mflge 19'20, Brflchfel 22/26, fch&ffel »/„ *9/32,
kflnigs 14/20 (gleich daneben kunigs); w&rde 9/9 — danu fdgleich 29/8,
derffillen 29/24, bttrger 29/2, jtinger 81/i2 u. s., kttnigswerder 28/26> fttr-
munde 99/1 u. s., fallen 29/10, muncze 28/i8 u. s., stiirbe 82/l8> kiimff-
tigen 81/22, uberige 80/28 (an)gepflr(e)t 30/20 (u. 2 X) Unorganisch
triihen M/27.
Aber gar oft ist U ganz ohne bezeichnung geblieben: fur 6/10
u. 0, burger 5/27 u. s. 0 , burgermeifter 17/8 u. 0., funf 8/16 u. s. 0.,
Yber 4/x u. s. 0., vbir lfl/34, vberein 6/10, daruber lo/]0 u. o., vberig
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40 I. V. E. Mourek:
8/8 u. o., furbaz 8/24 u. s. o., furbafmer 20/6 u. o., funfte 1/20 u. s. o.,
kornpuhel 6/i n/fl, pvndelin 1/2l, bruck(e) 4/n, zuchtiger 4/n, verpurgen
4/18 u. 8., purgel 7i9 u. o., purg 10/88, purge n/2, stuk 4/36, wurde
conj. 738 u. o., chvchen 8/20 20/17, gehulfig 9/9 u. s., hulffe 14/26 u. s.,
hubel 10/,, hunel 10/22, Durink 10/22, funczeh n/n, fumfczigiftem 12/18,
vorkummert 8/i»> Nuremberch U/M u. s., fchuffeln 29/32» fua (plur.)
18/6, (neben ffin 16/3 u. s.) muncze 2l,'28 u. s., burtig 22/u, vorrucke
16/6, fchuczen 2tf/3i, sturbe 29/8, (an)geburen 24/3 u. s., kussen 28/27.
SchreibuDgen wie nflcz 12/27, vormflgen 11/S1 18/31, Mllen 18/18,
ffinderlichen 16/21, nfl 92/10, m6egen 15/8 sind wohl nur auf schreiber-
willkur zuruckzufuhren.
Dass der umlaut des u schon anfieng die gerundete (dumpfe)
ausfprache zu verlieren, beweist das wort ffimf 25/20-
a
k ist in den ihm gebiirenden stellungen erhalten (in substantivis:)
g(e)nade 14/14 6/8 u. s., ftrafe 7'29» mal 18/n u. 6., jar 12/l2 u. 8. o.,
mantag 12/13 u. 8., rat w/,9 u. o., vnflat 14/20, maffe 19/a4 u. 6.,
cleynat 80/29, aufprache 24/14 27i9> magfchaft 16/17, gabe 8/31, haken
7i4» wfi8e 2/e u- 8-> (adJ- & adv-) offenbar 7<>> alczumal a7l2 82/i6i
ane 8/fl, an 72 u. s. o., nach nj1 u. s. o., hernach 14/i6, nachkomen
14/i5 u. o., (verba) ich han 14/36 "/n begnaden 22/8 u. s., benadel6/8,
lazen 7/„ u. 6.; getan 28/12 31/6.
Vor doppelter consonanz scheint a bereits gekurzt gesprochen
worden zu sein; darauf weist die schreibung lassen hin, die 5 X
vorkomuit u. zw. sammtlich in den spateren jahren, wahrend anfanglich
noch lazen (3 X) und lafen (1 X) geschrieben wurde. Auch das wort
masze triitt nur einnial iuit zf, viermal mit ss auf. Und so scheinen auch
die praeterita dachte 79 (u. 4 X) und bradhte 1j2X (u. 2 X) schon
kurz zu sein. Ebenso die praeposition nachy welche sehr oft in dieser
form, einige 17 X aber auch verdumpft als noch belegt ist. Einigemal
steht noch und nach in unmittelbarer nahe, so 19/5 u. 19/s u. 6. Auch
neben darnach 10/4 (u. 9 X) und dornach n/18 (u. 7 X) kommt
dornoch vor "/a l5/s2 und neben nachdem 2733 u. s. auch nochdem
22/18 und 27,0 (an letzterer stelle knapp neben nachdem). Fur die
kurze scheint auch die verwechslung mit der disjunctiven conjunction
noch zu sprechen, filr welche dann eben auch nach eintrat (s. oben).
Fiir die verdumpfung des & zu 6 bietet einen interessanten beleg
das wort wage, das 2/8 (u. 5 X) mit a, aber zweimal mit flberschrie-
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Znm Prager Deutscb des XIV. Jabrhunderts 4j
benem o auflritt: zwfi wlgen 2/12, wage */u. — Sonst kommt ver-
dumpft noch vor : wolbedochtein 26/20 und montag 18/22 (u. 2 X).
Der umlaut des & ist immer durch blofzes e bezeichnet, wobei
wieder vor folgender doppelter consonanz schon verkiirzung anzu-
nehmen ist (Subst.) gerete 30/29, reten 26/2g, geuerde n/26 u. 6., treme
19/n (adJ-) genedigen c/7> gnediclich 26/24, fwere 26/34 2/37, nechfte
Via u- °-i zunechgft 27,4, jerlichen 15/7; (Verba) brecht 7/19 u 6.;
gescheh 6/i7 u- 6«; gefchee 12/29 u. s., gefche 6/19, qweme 6/81 (u.
3 X), wer(e) 7/6 (u. 20 X), preche 18/27, vbertrete 18/8 18/17, tet 10/19
10/34, teteu 21/2l u. s.
In unbetonter silbe erscheint ae versttimmelt zu irrationalem
laut : wandelbere 18/9 (u. 3 X), die erbern marine 12/24 (u. 10 X).
Alteres £ ist der einzige laut, dessen lange auch durch yer-
doppluog angedeutet ist ; aber alle so geschriebenen worte sind auch
mit einfachem e belegt: ee 15/26 (u- 8 x) *ber e 8/32, egenant 16/9
u. o.; eer 21/2l: er 5/27 ; immer erste 10/4 (u. 5X); eewirtinne 81/,«
32/9f eeliche 2S/80 (u. 3X): elichen 22/14; ewig 15/18 (u. 8 X), ewicii-
chen 17/4 (u. 6 X) ; eren 8/4 18/6, erlich 22/18, erbern manne 12/94
(u. 10 X), die erber frawe 27/6, erbernleuchen 14/lf ersamen n/i8>
geeret 4/4, erwirdig 14/18 — fteet l/« (u. 5X): ftet % (u. 5 X);
fteen 14/26 (u. 2 X): ften 7/4 28/19; geen 18/8 (u. 2 X): gen •/„ (u.
5x); geet 23/n 81/86: get lfl/s6 (u- 3 X). In dem conjunctly entftee
2Va6 28/ss> ma8 die analogie der durch elision des h entstandenen
formen geschee 14/i6 28/S8, gescheen 17/38, befeen 13/8, mitgewirkt
haben. Immer nur mit einem e sind geschrieben zwen Va u. s., czwene
1S/17, und mer 8/10 (u. 4 X) merer 14/20 28/18, verceret 4/l0, kerupt 28/20.
Das alte f ist in unseren textproben in den meisten fallen zu
ei (ey) geworden. Nur in den altesten partien gibt es doch noch
einige belege: schrtber 4/12 8/17, dem wieffen n/7, riten 3/16, fcriben
7/33 (fchrlben 9/82), lichen (= leihen) 8/6, trieben 10/4, in dem drey-
und drizzigeftem iar 7/35. Die schreibung wiessen, trid>en und fcbrfben
9/32 scheint nur das schwanken der ausfprache anzudeuten, das der
schreiber nicht anders wiedergeben zu konnen vermeint haben mag;
tibrigens folgt auf trieben 10/4 gleich treiben 10/8a i nur verschrieben
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42 I. V. E. Mourek:
ist wohl auch zu den zwyen 26/6. Dann noch im betonten praefixe
zwifpillen fi/82 und in den schweren bildungssuffixen -w, -Un : filberin
V20 7a *L\ pvndelin l/2V Dietlines.
Die schreibung belebent °/26 statt belibent weist auch auf erhal-
tenes aber verkurztes t bin, statt dessen dann md. e eingetreten ist
wie in prengen, breuge, bayfeczer n/fl. Dieselbe verktirzung von I
zu t liegt vor in dem suffixartig angehangten -lich -lichen und in
-rich, weshalb denn auch belege dafilr aus der ganzen vertntenen
zeit vorliegen: offenlich n/17 (u. 5 X), offenlichen 10/30 (u. 9 X),
behegelich 6/M1 gerechticlichen 4/17, billich 12/29, heimelich 18/26 (u. 2 X»,
geiftlicb 16/38, werltlich w/l0 »*/|lf geineineclicb 18/86 (u. 4 X), (aber
•/, gemeincleich !) lieplich u/22, friuntlichen 12/8, fflnderlichen 16/21
u. 0., vnfcbedlichen 20/27 *8/22, fleizeclichen 12/27, genczlichen 18/8 21/36,
willeclich 12/88, gewonlich fl/27 22/17 «/17, ewiclichen 2V80 u. 0., elichen
a79 u. s., gnediclich 26/24 u. s., vnverzogenlicb 18/3, iczlich 25/4 u. 6.,
ernstlicheu 2%, vreuutlich ll/22 20/4, erlicben 22/16, frumlichen M/lft,
nilczlich 12/84, furderlich 12/9, jerlichen 16/7, veterlichen 24/17, sunder-
lich 20/26 30/6, redlichen 22/24 u. 6., Heinrich 2/84 u. 0., Ulrich 2/36 u. o.
Der neue diphthong ist sehr oft belegt: sneider 6/9 u. 0., seite
% leib 14/u u. o., weil 9/2fl u. 0., blei 12/6 u. s., weis(e) l% u. s.,
reichs 14/20 u. s., feyertag 18/14, czeit 24/18 u. 0., fleiffe 17/17 u. 6.,
fchreiber 13/16 u. s., fleiffer 22/87, meifner 22/10, Meyffen 31/32, leylach
27so> weyn S0/36> (adj. & pron.) immer raein, dein, fein; weizze 2/8
7, u. 0., weis(e) 14/28 u. 0., gleich ls/n l6/4 u. 6., reycher 22/8, frey
24/2l u. s., drey (often; dreiczehen n/3 u. 6., dreifichik n/4, dreyffig
28/4, dreihundert la/84 u. 6. (czwey 29/80) czweytrachte 17/80 u. s., drey-
ekil 28/6 — (adv. & praep.:) fleizeclichen 12/27, bei 8/l9 u. s. 0., (n/8
ftayfeczer!) dobei 12/82 u. s., dorein 20/21 ein(nemen) 27/10 (verba:)
inf. sein 25/9 u. s. 0., conj. fey n/9 u. s.f fein 12/26 u. s. o., (auch
fur den plur. indicativi) gedeihen 6/n, treiben 4/29 10/32, beleiben e/82
u. 0., beweifen 15/8 u. s., leyden 22/17, fleiffen 22/87, meyden 26/85,
leyt (= 1ft) 19/87 (u. 2 X).
Die diphthongisierung geht auch bis in die schweren bildungs-
silben hinein: heimleich 19/81, fiigleich 29/8, igleicher 5/i3 n/i4i iczleich
726 19Ut u- 6., gemeincleich 8/21 erbernleuchen u/l (hier offenbar nur
verschriebeu !) Ulreich 77 (u. 3 X), Ditreich 6/7 25/18l Hainreich Bj2
(u. 3X), Ludweyg 2*/4 (u. 2 X), Heinczlein 6/7, fchiiffelein 29/82;
guldein 8/82 10/17, filberein 8/82 29/80, czynein 29/31 29/82, hulczeynne
29/88l eychein 29/34, in der fremden bildungssilbe -ei cramerei b/B
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Znm Prager Deutsch des XIV. Jabrbunderts. 43
(chrameyrey 6/i ist nur verscbrieben). Auch der name Martinus
musste sich der regel fttgen und tritt auf als Mertein i/l5 u. 6.
In Leutweins 6/1 muss dehnung des ursprflnglich kurzen i voran-
gegangen sein.
6.
6 tritt eigenberechtigt auf in (subst.) tod(bette) 14/M (u. 5 X),
not 19/12 u. s., Ion 22/3fl), fronhof 78, genofen 4/16, zuhorunge 80/26,
aufftoffe 17/36, lorencz 27/7 ; (adj.) tod 14/33 u. s., groff 21/27 u. s.
(einmal 3/6 grooz geschrieben !) schok groffer 2/7 u. s. o. (meist ohne
pfenninge, das ursprttnglich zu erganzen war u. zb. 6/io u- 8- wirklich
noch steht) rot(leb) 2/n u. s. (verb.) abgeloft 27/26.
Der umlaut dieses 6 wird mit ttberschriebenem e bezeichnet,
aber nur selten; meist bleibt er ohne jede bezeichnung: hohe 17/4
19/M erst 23/13 hohe; pofenbach 7l8 8/19, bozes28/8: Wiser 24/s; hSren
1 24 14/n lc/?i 8pater 28/28 horen, aber nicht weniger als 22 X nur
horen; gr6fferen flat 29/2, dann auch grofferen, aber 10 X nur
grofferen; lofet 9/16: 27/a6 abgel6ften (hier unorganischer umlaut I),
Romischer 14/19 (u. 2 X).
Eigentttmlich pragerisch ist 2/2 zwu wagen, a/M zwu marc, 2/12
zwfl wftgen geschrieben.
u.
Altes 6 ist (abgesehen von dem fremdworte Cartufern ,6/f) nur
auf die praepositionen vff und us beschrankt, in denen es als verkttrzt
angesehen werden muss. Uf ist einige 40 X belegt (davon 4 X als
praefix, 2 X im adverb.: daruf 4/82; doruflf 29/22); die schreibung ist
meist vff, aber 6 X auch uf 8 X uff\ einmal, 4/10l ist vf geschrieben,
und dies mag schon auf diphthongische aussprache hindeuten, die
in der nachsten zeile voll auftritt (auf) und auch sonst sehr oft
belegt ist. Knapp nebeneinander stehen auff und vff auch 2l/28 ™U*\
(einmal 29/18 liest man auch off wol nur als schreibfehler). Ofters
erscheint auf in adverb, darauf, dorauff, derauf, einmal 11/20 herauf —
im praefix: auflauf u/m auifgetriben 16/38, aufftoffe "/se* auffheben
18/6, auffinawren 20/84.
Vs ist nur 6/2» belegt, sonst iiberall aus, auz (zb. 6/14 6/26 7/l0
11. s. 0.) zu voraws 29/15; auzfuren 8/a4, aufgetragen 12/81 u. s., auf-
meffungen 17/3, awfgeben 30/12, awfrichten 82/u, auffaulten 20/22. —
Sinst liegt neudipthongiertes au noch vor in dem subst. haus u. zw.
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44 I. V. E. Mourek:
dreimal (alter) als ou: houze */3i, hous */10 8/24» dann haufo lfl/s3
(u. 10 X) und meist hawfe 17/6 (u. 36 X) - hausfrawe 14/26 (u. 15 X),
Mawftuttel 81/3l, czawmftricker 17/22, mawer 7/20 (u- 24 x)> pawer 4/19,
nachpawer l6/22 u. 8., taufent 1ll u. o., taufentmarc 82JI; (adject.)
lawter 27/9, (verb.) bawen 19/12 2%i> gepawet 17/1S u. 8, auffmawren
20/.24 u. s., gebrawchen 82/l6, (ge)trawen 17/2g u. s., erfaulte 19/26, auf-
vaulten 20/22.
au.
Echtes altes au ist (neben jflngerem au) ebenfalls reichlich belegt
u. zw. in der alteren zeit wieder einigemal als ou, spater ausfchliefzlich
au: ouch l/w 2/n 8/8 a/30 • «wcA schon daneben 4/8 5/4 V27 % 8Ai u- von
da an flberall; chouf 8/13, vnchouf 8/4t choufman 9/18, choufen, verchoufen
2/84 (u. 4X) gekoufet 2/88 V. "/« 7* V. n/i5> choufleute «/io 7u,
choufinanschaft 10/16 l%i : verkaufte */12 724 728> taufen, verchaufen
4/31, kauf 7so? kaufman 7/22 (u. 5X), cbaufmanscbaft 4/29 */8i, auf s.
7. : 4X, 8/12 u. bis zum schluss der texte noch s. 0.; kawffen 15/17 25/22-
Alle flbrigen belege haben au (= aw) : hauptman 3/8 4/6, hawptpftlfter
272»» puchfpawm 25/29, frawe u. znsammengefetzt hauffrawe 8. o. :
frauwen 14/2 14/6 iuncvrauwen 18/89 ; auflauf u/20i vorlauffen 18/8, erlaubet
9/87; gelauben l6/22 u. s., Eylaw 12/lft, Benefchawer 12/14, falkenawer *•/*•
Der umlaut des alten so wie auch des neueren au ist eu, welcher
laut jedoch bairisch auch aus der diphthongierung des alten iu resul-
tiert, wahrend md iu zu u contrahiert vurde. In unseren texten findet
sich altes iu nur einmal: 12/8 friuntlichen ; die contraction zu u nur
sp&rlich: 6/*8 Ve getrwen, 9/2t trwen: 24/6 (u. 4X) trawe(n), 26/2i WU%
getrewen; 20/4 frundlichen, 26/27 amptluten, (vielleicht auch 18/28 in der
mien ftat). Sonst steht ttberall eu ew: vreunt 5/28 0*. 7X), vreuntlich
n/22, feule 9/16, leute 12/2t (u. 3X), gefcheflfUewte 14/,0 u. 0., heutig
10/2, fewers 19/26, czuftewer 21/27> geczevgnuffe 7/l4 u. o.; newen (ftat)
17/82 (u. 14X), Leuthil ,8/8 u. s. werkczeug 28/32; fleuft 20/8, irei; •/„
fl/26i drewhundert iar '/i 7a* drew fchok 7»» cf- 7is 10/s'» drev fchok
10($5 10/2o; m^ dreuen fchok; (eu ist in der declination hier meist
unrichtig;) — Trewflin 25/26 2786.
Aus altem au: Comtewer 2/29.
Aus neuerem au: revmen 9/26, deucht 12/6 12/84, hewfer l9/t (u.
13X), gepewde 17/12; aller durchleuchtigistem 14/19 (die schreibung
payrre wter 27/7 ist natttrlich nur laune). — Ob das wort untercheuffel
4/16, vnterkevfel R/8 5/18 ft/16, vntercheufel fi/„ wie aus diesen schrei-
bungen zu schliefzen wftre, schon i miner den umlaut hatte, bleibt
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jnhrhundertg. 45
zweifelhaft, weil auch Tnterchaufel 4/27 4/32 9/: UQd unterkoufel 5/22
(u. 14X) vorkommt, in welchen fallen man annehmen mtisste, dass dor
umlaut ohne besondere bezeichnung blieb. Es scheinen beide formen
promiscue gebraucht worden zu sein.
at.
Das alte ai (geschrieben auch ay, ei, ey) ist ebenfalls oft belegt :
(subst:) ayd 4/16, aid 9/-2o; e^ 12lss u« &i aidegenos 10/8 u. 8., aydem
7, l7ii, eydam 17/20, ftain >/87; fteyn *%, tail '% teil 2l/29 u. 6.,
teyl a% u. 8., geheizze 3/7 u. 8., cleid 8/16 u- 8-> Aeifch 23/6 u. 8.,
befcheidenheit ll/2b lb/25, vnderfcheyde 2/7, vnderfcheydenheit 2%, 8e"
raain(e) 6/«4 u/ie ll/i9» g^meinfchaft M/«» meyfter *i2/18, czaichen 26/M,
czeyfelmeifter 1217 u. 6., czeiger n/7 12/i&i eychel 32/2, payer k7/7,
pleyer 4/26 u 6. (adj. & pron.) ain, ein s. 0. ; dahein 4/28 4/29, dhain
7/22 u. 0., dhein 6/3l u. 0., chein 18/6 ao/17, kein 27/81, klein 4/2g 13/34,
eychein a/34, eigen 1720 u. 0., allein 10/17, heylig 12/18, geinein 15/8,
gemeinclich 6/6 6/9 u- s-i allermeinclich 28/26, bereit l l2b u. 0., heym
18/n 18/w dohaym 10/17 19llt9 heimelich 13/34, vnvorfcheidenlichen 28/2,
ainlef 3/7; eylff 3%e> czwey 21/M, czway 4/u, zwei 7/i u. 0., beide 12/34
81/a6, beyde 17/34 «/„, peyde 21/8 21/,o (aber bede »/„ 18/30), zweinzig
V2 a/e u- °-> (ve!*0 arbeiten l2/M u. 6., heifen 8/6, heiffen 22/40 u. s.,
geheifen 8/9, bleip 1/}1 u. s., meinen 13/27 u. s., (vn)befcheiden 8/6 9/8>
dann im angehangten substaotivsuffix -lei : dhainerlei 6/s4 Vis */?> key
nerley 20/20 a4/o> welcherlei 8/8 u. s. Ein einzigesmal ist in unbetonter
silbe a st. ai eingetreten: 10/83 mit anander.
Der alte diphthong ie erscheint graphisch noch ziemlich oft,
aber daneben auch oft die md schreibung i, y. t)ber die aussprache
lasst uns die orthographie ganz im dunklen. Bis zum j. 1333 findet
sich auch 1 u. zw. im worte brlf (5X) in nymant ebenfalls (5X) und
in wir (dh. vier = 4). Dies scheint wenigstens fflr das erste drittel des
XIV. jh. noch fflr die diphthongische aussprache zu zeugen. Namentlich
auch die belege: ie der man 7/3 9/l2\ yeczleiher 10/8t u/u> iezlicher
8/29 8/86; yemant 12/6, yeczund a6/i- Dementgegen tritt aber daneben
auch schon einfaches t ofter auf, und umgekehrt sind oben bereits
falle registriert worden, in denen ie nichts anderes als gedehntes
1 bedeuten kann; ein sicheres entscheidungsmittel gibt es nicbt, und
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46 I. V. E. Mourek:
so muss die frage offen bleiben. ie '(ye) tritt noch auf in (subst.)
giefer ia/26 (aber daneben 12/M gleich: gifer) 13/2fl 18/86; krieg 28/32
(n. 8X), brieff 18/30 (u. 31X) (aber auch oft brif); Dyetlin 2/8, Dyetrich
2S/l8, Wienn "fu\ (adj.) lieb 29/8 81/17 31/. (auch Hartlieb 10/26 aber
4/22 Hartlib) lieplich n/aa- Im zahlwort Tier einige 39X (aber auch
*ir "Isi)- Vgl. weiter ie der man 7/s 10/12, yemant 12/6, nyemant 9/80
"/« S1/n» iezlicher fl/29 6/86, yeczleiher 10/87 u/u (aber s. u.) yeczund
»•/„ hie 6/26 (u. 4X), alhie *2/12 (Verb.) Ziehen 18/23 18/24, flieflen
lf/m genyeffen 26/86 82/8, gebieten 26/27, kyesen 29/10 «/i- Die prono-
minalformen si, sie ; die, die (nom. & ace.) wechseln so, dass anfanglich
die monophthongischen forraen bedeutend iiberwiegen, spater die diph-
thongischen (iberhand nehmen; aber diphthongische aussprache ist
wohl nicht mehr anzunehmen.
Blosses t ist belegt in (subst.) nicht 5/1 u. o., nichtesnicht 30/30,
icht ia/« (u. 4X) ; licht 17/10 * Va4 \ brif (schon 6/6 9/82, dann besonders
spater, im ganzen 2 IX), Ditreich 8/T, firdung f/M u- 8> diner a6/n;
dymut 6/ei (pron.) vir u/3a (u. 4X), iezlicher 6/25 (u. 11X), ydem
12 as a7m igleicher 6/13, yman 10/86, ymant 10/19. Auch nymer 7/8 *4/12,
ydoch 8/lft, iczund 19/28 20/« "/..J (adj.) lib "/14 <«• 5X); (verb.) kyfen,
kifen fl/18 (u. 6XX genisen 16/7, fliffen 19/16; (praeter.) ging (ind.
& conj.) *% (u. 6X), abginge(n) 2Vai (n. 6X), vil (=fiel) "/M,
enhilde 7l2g. — Einmal steht behdt als praeteritum u. zw. schon 1324:
1/9, was wahrscheinlich statt des verkiirzten i eingetreten ist (wie
belebent 6/26 statt belibent.). Vgl. noch die adverbia wi 9/18, fchirfch
»U, fchirft "V
uo.
Auch der aus alten uo resultierende laut ist in unseren texten
nicht ganz sicher zu bestimmen. Die schreibung uo ist zwar nirgends
belegt, aber doch ue, fl, ft, die man nicht kurzweg als mit u gleich-
bedeutend annehmen kann. Die sache wird noch complicierter, dass
fl auch fflr den umlaut a, Ue ungewendet wird. Doch sind einfache
u ftir etymologische uo viel haufiger eingetreten als i fur ie, und die
diphthongische ausfprache des A wird, wean iiberhaupt, hochstens nur
fftr die aufangszeit unserer texte anzunehmen sein.
Mit u sind geschrieben: (subst.) mut % u. s., bufe (puz) 6/2o
u. b. o., fnure 81/7 32/9, mume 16/17, tuch ll/30 u. 6., ftul 15/16, pruder
8/18 (u. 11X), muter »/TO u. o., grub(e) 21/17 21/l%, buch 27/9, (adj.) gut
V, (u. 18X), (verb.) tun 9/18 (u. 24X), geruchen 12/SI 22/8, genugen
U 29/s8i Pr*6t. trug Vie */• Vi4- Der eigennauie Chunrat 6/i Vse
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Zom Prager Deutsch des XIV. Jahrhonderts. 47
(Chuna 4/20, Chunczil 4/21 — otters Conrat 3/5 */i Vu Vsi)- - D*8
adv. zi40, das schon fast allgemein die stelle der praeposition ze ein-
genommen hat, ist meistentheils em, oder iw, *v geschrieben ; ebenso
in den zusammensetzungen darczu (16X), dorczu (5X), derczu 9/19.
Dementgegen steht auch: czflm 4/16, grfibe Vs^ mftt 9U> tftn 8/1§
18/i 14Aa 16/ao; mite 19/13 f7w tftn ««/.. 2VM, g*t 5/28 */•., mite «/M>
gflter (?ornufft) M/M, gflte S0/30 (neben gute!) nft M/10. Namentlich
aber die schreibungen fuerlon s/18 und darczfie 96/30 scheinen anzu-
deuten, dass die diphthongische aussprache doch nicht ganz unbe-
kannt war.
Der umlaut (lie) ist nur selten bezeichnet, die diphthongische
aussprache desselben ebenso zweifelhaft wie uo: mfien 34/is (3 sgl.
praes: mut man 8/28?) einfflrt 6/2g> volfQren 14/27 2% wolfiire 9ll„
fflren 7/i2> — daneben 9X nur (vol- ver- aus- uber-) furen! — plur.
stole ,UM ai/i6, ebenso puzen, T/l9 (u. 3X). Das wort gflter, gflter
steht 9X mit umlautsbezeichnung, 8X ohne dieselbe: guter.
2. Die vocale in unbetonten silben.
a) Praefixe.
Statt des mhd ter tritt eu auf in zuprochen 7/80, czuslahen 13/l8.
ge kommt vor bei substantivis : geheizze 8/7 u. s., gesinde 8/1A, gefelle
18/7 u. s., gefellschaft 7/i u. s., gefchefte u/17 u. 0., gescheftsman l4/30
u. 0., gemach 20/83, gepewde 17/12, gewant, gewantfcherer, gewantfneider ;
gefecze, geflechte, gewelbe, gebet (= gebot ?) 9/3T, gewalt 8/23 u- 8-> gszeug-
nuffe 16/28 u. 6. ; geburt 1jl (u. 20X), genade, gericht, gerete i0/2i, geuerde
"/is (u- 5X)> gemaine d/24 (u. 2X), gebrechn 7/81 ; (adjekt. A adverb. :)
genedigen 6/7; geweldige (vbermanne) 21/10 23/7, gehulfig 9/7, gefund
14/2g u. 8., gemein 15/8 u. s., gewonlich 6/7 u- 8-> getr(e)we(n) 8/38
u. s., gesampt 28/8 J gemeineclich 6/6 u. 6., gemeinlichen s8/28, gerechtic-
lichen 4/i7l (verb.) gevehen 8/26, gehoren fl/26 (u. 5>), gedeihen fl/n,
gelauben lfl/22 (u. 2X), geruchen 12/31, geburen 26/24 u. s., ingefigeln
Van gebrauchen 8,/,6, getrawen lfl/22 u. s., gonyefen 26/36 u. s. gewynnen
81/28, gebieten 96/27, geuallen 7/2a (u. 15X), gefchehen fl/,9 (u. 22X);
(pp.) genomen 12/8 (u. 5X), genumen l/s u- 8-> gebeten 12/26, gefworn
Vie (& 26X), gefunden 28/l6 u. s., geschriben (17X), gehaugen (14X),
(angehangendem 16/i), gekoren (4X), gewefen 17/34 n. s., geliden 9/3l,
geboren 22/14l gehalten % u. 8., gelaffen 24/3, gelegen 30/27 u- 8> gs-
fe8sen 6/25 u. 8., gefliffen 29/38 u. 8., geczogen 18/20, gefprochen 19/41,
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48 I. V. E. Mourek:
geheifen 8/9„ gegeben 17/29 26/26, getan 28/12 81/6; (ob- vor- e-) genant
(mehr als 70X), geeret 4/4, gelochert 19/18, geantwurt u/u u. 8., ge-
wilkuret 17/M, gericht 32/I7, geftraft 18/17, gemachet 16/38 (u. 6X), ge-
faczt (8X), geborget 5/82 u. 8., gekauft 25/24 u. 8., gemawret 20/2S,
gebawet 17/8 u. s., gefant 7/l6, gewert 12/88, gehabt 1/l u. 8., vfgedruckt
28/36/ abgeloft 27/28 u. s., gebtiret 24/8 u. s., vngehindert 27/24.
ge ist synkopiert in den worten gnade 14/14 (5X), vngnade 28/84,
j-nediclich 28/24, begnaden 22/8 u. 8., gleich I5/4 3% (aber: zu geleichem
teile 15/22 (u. 4X), glawben 29/6, globe 32/10, ingfigel 7/23.
In folge der synkope ist das ganze ge geschwunden in der schluss-
formel der einzeicbnungen : (brief) der gebeu ift 12/12 (u. I3X). Das
voile gegeben ist (ibrigens hier auch belegt 7/38. — Bei anderen hilf-
zeitwortern steht das partic. geben auch: geben hab 29/14 u. s., fal
geben werden 22/M; ganz ohne hilfzeitwort 32/24: geben zu Prage. —
Auch in burtig 22/14 ist vielleicht vorangehende synkope (gburtig)
anzonehmen.
Von haus aus ohne ge sind die participien: funden V7 u. 6.,
bracht 7/2l u. 8. chomen 12/26 u. 8., werleift 8/10, worden 5/i0 u- 8- °-
bi kommt in seiner urform noch vor in dem vorte biderbe 6/n
u. 8. (im sprachbewusstsein hier gewiss nicht mehr als praefix ge-
fiihlt.) Sonst steht iiberall be-: behegelich 8/l6, wolbedacht 14/12 u. s.,
besunder 25/2 u. s., bereit 16/i3 u. o., beficzer 17/7 (u. 13X), bevelhen
14/84 u. 8., behalten V9 0*. 7X), bekennen 14/9 (u. 21X), beleiben 8/I6
(u. 9X), benaden 6/8, begnaden 22/8 u. s., benant 24/2, begriflFen 18/l8
u. s., berichtet n/22, vnberett 18/17, befagen 8/40 u. 6., befeen 18/8,
befchawen 22/87, befcheiden 3/6 u. s., beschettigen 17/I3, beschuldigen
6/M u. 8., bewaren 19/l8, beweisen 21/28 u. s., beczalen 14/36 (u. 9X).
Synkopiert ist be- nur im verbum bleiben 12/82 (u. 6X), praet
bleip V„ (u. 3X).
vcr—vor. In seiner gewohnlichen form ist ver belegt in: verluft
8/26, verrichtung 17/36 u. s., verbergen 6/13 u. s., verpurgen 4/18 u. o.,
verpuzen 7/28 u. 8., verderben e/n ; verceren 4/10, verkoufen 2/34 (u. 20X),
veruallen 18/l9, verfuren 6/l9 u. 8., verlauffen 17/3, verliesen 7/20 u. s.,
uermayden 28/26, verricht 21/i0> verflozzen 1/7 u. s., ver(in)figeln 9/32
u. s., verczogen.
Aber sehr oft ist dafflr vor- eingetreten: vormugen n/3, u. s.,
vornufft 14/n u. s., vorwefer 14/l7 u. s., vorczog 28/n, vnuorczogenes
(recht) 28/,7 ; vnvorfcheidenlichen 28/8, vorantworten 80/88, vorbunden
81/i9, vorpawen fyj,, vorpurgen 80/n? voruallen 13/l0 (u. 3X), vor-
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Zum Prager Deatscb des XIV. Jahrhunderto. 49"
geffen 152? vorjehen u/l7, vorkauffen 26/27 (u. 6 X), vorkorn ulrA,
vorkummert *lj\9, vorlihen 14/i4 u. s., vormachen 17/l3, vorrucke ' 7«,
vorfagen 18/13, vorschreiben 29le (u. 2 > ), vortun 87i7> vorturben
n/w — Einmal erscheint sogar /urtrunken 730-
ter- und vor- wurden so verwechselt, dass ersteres dann auch
umgekebrt fur vor eintrat; wenigstens wird */0 7a u/i3 mit verdachtem
d. i. offenbar mit vorbedachtem mute testiert.
ver steht dann auch an stelle der praeposition /Ur : ver hundert
schok 4j34 Vsel ist rer ieczleichen purg wordenl737. Dann tritt naturlich
auch vor statt ftir ein: vor ir gelt 7m vor denfelben piten *j29, vor
ein puze 9jA9 bekennen vor uns und unfer nachkoinen 12/22, cf. n/9 l*lx.
Endlich wechselt filr und vor im worte vormunde 14/iB u/a2: aber
gleich daneben furmunde n/32 13l29 "Us 29A 217n-
£/r- uud er- wechseln nach derregel; ur- beim substantiv, aber
es ist nur im vorte vrkund belegt in den scblussformeln (73i u. 14 X);
er- bei verbiB: erfaulen l726, erhalden 22/,6, erkennen Tilu erlauben
737t ermanen 20/3l, erwelen u/18 "Aw erftanden "/ai-
der- als praefix nur einmal: derftillen 2724.
Jn/— en* wechselt nach derselben regel wie ur — er\ aber ant-
ist nur in dem denominativem verbum autworten 7i2> geantwurt ll/26
belegt. Auch tnt- liegt vollstandig nur in der form entftee 2,/35 vor;
dann mit partieller assimilation vor/ als enp: enpfolhen 279, enphalhen
8737, enpfangen 24/4 27,8, enpfremden 2723 a0/i 7 » verstttmraelt zu blofzem
en-: enfchuldigeu 7/7 (d. 3X), enftee 2733.
Dass auch dar- in adverbialen verbindungen einmal als der-
(derczu 7i»)> eimal synkopiert als dr- (drum 732) auftritt, ist bereits
oben erwahnt worden.
Die sonstigen praefixe bieten nichts auffallendes : et in ettvenn
ist einige 12 X belegt, da von 5} X als ett.
Stvas n/25 mit verallgemeinerndem *(o) hat nur diesen einen
beleg.
Hier mag auch erwahnt werden, dass die proklitische negation
en- im ausfterben begriffen ist; sie tritt nur viermal auf: nicht
enhilde y„ 7,0, nicht enhaben 1736 cf. 10/8I. — Sonst ist die negation
uberall schon nicht.
b) Bildungssuffixe.
Die alten schweren bildungssuffixe haben zum teil ihre vollen
laute noch behalten. So zunachst die deminutivsuffixe -il und lin. -il
tritt namentlich in kosenamen auf: Dityl 4/25 7m Goczil 7ssi Jokil
PhiL-hist. CUssp 1901. ±
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50 I. V. E. Mourek:
% Jecil n/7, Johil n/7, Merkyl 6/n Merkil 6/4, Elbil 5/24, Chunczil
5/22 u. s., Frenczil 6/s u. s., Nikil 5/2, Seidil ll/6, Peschil 17/20, Ortil
17/20, Hensil 17/6 u. s. 6., Poppil 26/8, Thomil 28/ft, Fridil 26/7, Leuthil
a3/3, Dreyekil 25/6. Aber oft ist das i doch schon ins irrationale e aus-
gewichen: Johel V35 u. s., Ottel 5/3, Httnel 5/6, Nikel 5/2> Rudel 7s>
Elbel 5/8, Wolfel 9/36 u. s., Cornpuhel •/„ Heinczel 5/l6, Henfel 12/16,
Fridel 12/16, Gynochfel •/„ Gotzel 10/0, Negel 12/l6, Hunel 10/22,
Slingel 7V
Auch in appellativen : vntercheufel 5/i u. 8. 0., gurtel 10/26, hubel
"A, bfitel 3/20.
Ja der selbstlaut ist ganz verschwunden : Nicl s/5, Haincl 12/,5,
Heincl n/23, Chunczl 6/6, Dietl 10/2fl, Friedl 27/7, Greyml 28/1.
-et ist nur im worte cramerei 5/i 6/g belegt.
-inn* erscheint voll in eewirtinne 31/ie S2/»5 verstummelt in.
fteynyn 26/27, die Trewflin 25/16 2*/25.
-wi^ in den masculinis wierdung 2/25 u. 6., pillung 3/10; (femin.)
-unge noch voll: narunge 13/29, vorderunge l6/18, aufmessunge 17/8,
zuhorunge 3%6> meinunge 29/12, myfchunge 12/3g u. s. ; apokopiert:
lofung 6/26, verrichtung 17/37 u. s.
-nwsse: (nur in dieser form:) hindernusse 21/3i u. 8., geczeug-
nusse 21/3i u. 8.
Vereinzelte substantivbildungen : cleynaten 30/2fl, aydam 17/20,
eydem 6/i> aidera 10/25; nachkumeling 13/27 18/3l.
Von adjectivbildendt n suffixen haben vollen laut:
4n, das sich sogar an der diphthongierung des i zu H betheiligt
(die belege s. oben, s. 42.).
-isch: welisches weines 2/16, pregischer 5/io> romifch(en) 14/I9
u. 0., behemischen 27/2.
-is£(er) (superlativ:) eltiiten n/8 ll/i3, fibenzigiftem 13/38 14/6,
fumfczigistem 12/l3, dreyffigisten 27/3, newnczigisten 16/27 19/a3? ^er"
durchleuchtigif tem 14/, 9 .
Daneben auch scbon zweintzigestem 1j2, drizigeftem 9/34 V35?
und synkopiert: vierzigften 27/3, erften (ofter), furften 7/2fl, nechften,
a*/24 u. s. 0, lecztes 14/12 24/32, fchirit 12/4 21/28.
~ig ist beinahe vollig unberuhrt: vb(e)rig 3/6 u. s. 0., fchuldik
2/30, fchuldig 12/8 11. 0., vnfchuldig 9/20, gegenwurtik 5/33, gewortig %
u. 6., gegenwertig 17/34 32/10, der wenige via 2/27 10/2P g(e)nedig 6/7
gehulfig 9/9l (czu) kiimfftig 19/24 u. 0.; geweldig 2lj10 u. s., erwirdig 14/l8,
heylig 12/i3> burtig 22/14, ewig 15/18 (u. 8 X), ledig 9/21 u. s, all-
mechtig 14/13 u. s., inwennig 32/n. Nur wenn noch eine silbe mit
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts 51
etwas starkerem accent zuw&chst, ist der selbstlaut .des -ig geneigt
in farbloses e auszuweicheu. So erkl&rt sich : willeolich 12/88, ge-
meineclich 12/26 (u 2 X); ja sogar synkope trat ein: gemeinclich 8/6
6/9, gemeincleich 8/2, obzwar demgegentiber doch auch gnediclich 28/24,
gerechticlichen 4/17 auftritt. Den ursprflnglichen laut hat auch czweliff
25/27> aber daneben stebt auch cmoelf 9/2a 32/i2> gegenttber von ainlef
% und eylflF 88/26.
Auch die zu scheinbaren bildungssuffixen herabgesunkenen ehe-
mals selbstandigeu wdrter -zig, -heit^ -schaft, -rtcA, -to (und -teil)
und die adjectivischen -Ikh, baere (-bar), -sam, -haft behalten ihre
vollen laute. Die mit lich und -rich zusammengesetzten worter s.
ob. 8. 42. Die tibrigen sind belegt wie folgt: czweinczig (10X), ver-
einzelt czweinczug 29/8; dreiffig 2712i vierzig u/8a, fiinfzig (ofter),
sechzig 29/l7 29l24, fibenczig n/33. Dem gegenflber funczeh 11/u und
mit synkope czwainchen (oflFenbar zulesen: czwainc — hen!) 9/i8 7u-
-schaft: botscbaft 4/la, magschafft 18/17, kaufmanschaft (= ware)
7m u- o> gemeinschaft 23/2, gefell(e)schaft 1/1 7/6 7/9 10/84-
-to: welcherlei V23 (u« * X), keynerley 20/29, dhainerlei.
-teil: vierteyl 7/a u. 8., halbteil 21/29, dritteil 22/88, aber eben-
daselbst 22/88 auch schon drittel (2 X).
-fam: lobefamen 14/M» erfamen 11/i8 81/i8«
-haft: czinfhaft n/10 n/14.
-baere: oflFenbar 6/6 aber sonst nur abgeschw&cht : wandelber 18/g
(u 2 X), die erber frawe 27/6l (die) erbern manne 12/24 u. 6., erbern-
leuchen 14/i-
c) Flexionssilben.
In alien flexionssilben ist der irrationale, farblose laut einge-
treten, und auch dieser sehr oft der apokope oder synkope erlegen.
Nur aufzerst selten ist dieser laut nach md. art (lurch i bezeichnet:
dy eltiftin n/8i howyn (z= haben) u/9, chotemmir 13/7I fchullin wir
12/3, Jan Kolmir 4/6 (Janen von Kolmers 8/6), dreiczehin n/3, drei-
czenhundirt 18/8; sunowint (= sunabentl) u/4, in Merherin 28/6, Walt-
fogil 24/,8 25/28. Im worte witib, witeb ist schwankung: das erstere
l9ls* li, dfts letztere 23/8 belegt.
In durich 18/26 (u. 4 X), pellicz 25/3l, dreifichik n/4 ist das i
svarabhaktisch.
In alien tibrigen belegen steht e, dh. so weit es nicht apokopiert
oder synkopiert ist. Obd. waren bekanntlich weitgehende synkopen
und apokopen beliebt, iin md. wurden die nebentonigen silben lieber
4»
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25 I. V. E. Mourek:
mit dem irrationalen vocal geschrieben. In unseren texten liegt nun
ein vollendetes chaos von volleren und mehr weniger verstummeiten
formen vor, aber doch so, dass die synkopierten formen etwas haufiger
in den alteren lagen erscheinen, als in den spateren. Es herrschte
jedoch ganzlidie unsicherheit, die sich namentlich dadurch verrath,
dass dann e auch doit antrat, wo es keine berechtigung hatte.
Der nom. sgl. der mascul. a- u. »-stamine ist regelmafzig in:
krieg 14/15, kunig 26/17 u. s., brieff 12/, u. o., czins u/15 u. s., kauf
6/80 u. s., sack 2/8 (u. 8 X), tag 13/a8, bischoff 14/18, goltfinid 17/26 u. 6.,
got 28/31, unflat 19/20, ga^ 6/z7 u- °-i halbteil 21/29 u. s., probeft 4/g,
teil 18/2 u. s., kerupt 23/2U, sun> f°n *'2I» u- s«> Conrat 4/14 u- 6.! faffran
%, parchan 2/l3 8/8.
Aber mit uberfliissigem e: krige 24/36i goltfmide 81/,2> rate l8/24
21/3, czinfe 27/25.
Der genitiv ist regelmafzig in: aides 9/27, briffes 2:,/20 u. o, chu-
niges 9/37 u. s., wolframes 3/5 u. s., czinfes 25/16 u. 6 , nuczes 22/7,
todes 32/8, tages 21/l9 Criftes 1/1 u. s. o., gotes 14/9 u. o., goltfmides
25/,8 u.o., pabftes 12/13, Conrates 2/n funes 77» fones 32/12l fones 81/i6.
Aber synkopiert: kunigs 14/20 (gleich 14/22 kuniges!), saflFrans 3/29
u. s. 5/i4 J Prokops 23/28, bischoffs 18/33, goltfmids 31/26 31/8c — mit
ganz weggefallener endung (nach stammhaftem sibilanten) ewiges
czins 15/,7 (u. so noch 4 X), durch armer leute nucz willen 12/27;
des Hanns von Meiffen ;n/32 (gleich daneben 81/33 des Michels! von
Kotbus), des Hannus Sachfen 81/34- (Doch sind die letzten zwei belege
als eigennamen nicht so auffallend!)
Der dativ regelmafzig: fronhofe 76, hoffe 19/131 h5fe 80/p leibe
14/n u. 6., berge 26/28, aide 9/20, kriege a/a4, briffe 24/29 u. 6., brieue
28/28, kvnige 8/f41 mute 24/81 u. o., fleiffe n/,7 u. s., tode 15/10 u. s.,
ta8e 16/28 u- 8- °-i abende 16/28, teyle 17/38 u. 6. (gleich 17/32 teil!),
rate 16/8, u. 6.
Aber apokopiert: kneht 8/19, ftain 9/37, aid 8/40, grund 18/37 u. s.,
anfpruch 17/34, prif 8/6 u. o., fon 14/2 u. 6., fun lft/I5 u. o.f harnafch
22/86, chunik 9/2fl, teil 28/17 u. 6., abent 23/28, wirt 7/15, tag 9/86 u. 6.,
mantag 12/13, halbeteil 23/22, mut 6/0 u. s., rat 8/9 u. 6., gaft 7'37,
von pofenbach 3/30, parchant 3/38.
Der accusativ regelmafzig: pfennig 4/28 u. s., ayd 7/8 u, s., chavi
713, vorczog 28/m gewalt 27/n u. s.f porch 8/5, kneht 20/l2, czins 27/25,
witebftul 18/6, auflauf u/,0, tag 10/86 u. o., weg 19/6 u. o., abent 18/12,
marfchalk 14/22l gaft */30, erbteyl 23/34, halbteil I0/u, ftozz u/20, rok
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Zum Prager Deutsch dee XIV. Jahrhunderts. 53
M/8ll hoflf 17/12 u. 3., ftock 17/6, puchfpawm 26/29, vfflak 8/15, faffran
S/i2 U. 8.
Aber mit tiberflfissigem e: an diefen briffe 24/25 (u 3 X); rate
22/41 czinfe 26/39 (u 3 X), tage 10/20 u. 12/2, in fein hofle 19/2r
Der ia- stamm gefelle hat nattirlich e mit vollem rechte; nom.
I8/7, ace. »/.-
Der now. plur. ist regelmafzig: kriege 17/S6 u. 8., aufftoffe 17/36,
leute 13/19, treme 12/21 u. 8., gefte 6/n u. s., teile 17/34.
Aber apokopiert: alle trinck pfenning 18/26, aidegenos 10/5, f&n 16/3
u. s. parchan 3/86.
Der gen. pi. regelmafzig : pfenninge 3/i4 u- °-> czinfe 31/27, teile
18/30, leute 1327, gefte •/„ u. s., merkte 26/,8.
Apokopiert: pfenning 3/4 5/10, geft 4/29, fun 16/6, freund 16/16,
parchan 3/36.
Heteroklitisch : pfenningen 4/18 4/2o-
Dativ nur regelmafzig: pfenningen 4/31, wercken 18/27, knechten
17/s3; 18/i> lebtagen 15/6 u. s., tremen 20/28, geften 7/, u. 6., teylen 15/6
u. s., reten 2fl/28, funen 15/32, von . . . wegen 16/n u. 6.
Accus. regelmafzig: pfenninge l/n u. °> kriege 17/30 u- 8-» we8e
"/w tege 8/12 u. 8., tren.e 20/16, gefte %, ftine 17/9 u. s., stule 20/17
u. 8., rocke 3/20, secke 1j8.
Apokopiert: krieg 8/32 8/34, tag 6/16 7/2fl 8/35, weg l6/19, lewt 25/40,
vnchouf 8/4, turra 7/]0, feck 3/u 2/17, geft 10/80.
Die auf -el -er -em -en ausgehenden nomina entbehren das
flexions-*? regelmafzig; auch die verwandtschaftanaraen auf er sind
ganz mit den gewohnlichen a- (reap. i«-) stammen auf -er zusammen-
gefallen. Belegt sind regelmafzige nominative sgl.: burger (s. o.),
pawer 4/19, nachpawer 10/32, fneyder 28/1, gewantfneider l8/24 u. o.,
tuchmacher 12/19, chramer 8/,8, gewantfeherer 30/34, pinter 18/s6 u. 6.,
pechrer 18/87 u. 6., fchreiber 28/27, fleizhacker 23/6, filherczeiger n/7
12/is» czeyfelmeister 12/7, czawmftricker 17/22, melczer 4/23 u- 8->
meifter 13/3, burgermeifter 4/8 u- 6> snappy 3/16, mitburger 24/28,
merer 2,/i8, bayfeczer n/0, sloger l/20 u. s., mefrer 24/38 u. o., czwi-
rener 23/3, centener 5/14, pfeffer 8/27 u. s., ktinigfwerder 28/26, Bene*
fchawer 12/14, Falkenawer 21>/21, Nimburger 6/4, Neflnburger Vio u- 8->
Comtewer 2/29, Regenfpurger 1/12, Heimburger s/t u. 8., appatheker
14/83, meifner, piefker, starober 21/10; Pleyer 10/23 u. 8., Goldner n/6>
pruder 5/i8 u. s ., vater 24/10, purgel 4/19 (u 22 X).
Synkopiert sind nur die deminutiva auf (-el) s. o. s. 50. dann
purgl 4/21 4/22. Cf. auch payr-rewters 27/7.
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54 !• V. R Mourek:
Genit. regelm&fzig: spiczers */„ geblingers 2/n, prunhofers 1IU
u. 8., fridels 2/24, pozeners 3/2 4/i> Cellers 8/2 u. 8., wegers 6/16, mef-
fers V7 2/m mefferers 32/,, payrrewters 27/7, goltflahers 26/7, fleischers
32/6l gewantfneiders 19/38, melczers 29/2l u. s., burgers 23/30> bruders
25/33 u- 6., fwehers 31/36, pinters 30/S6, beichtigers 18/3S.
Synkopiert: petrs 17/e.
Unsynkopiert : grashoweres 2/la, formelhaft unregelmafzig merer
14l
/20'
Dative regelmafzig: zflchtiger 3/20 u. 8., purger b/21 u. s., cho-
temper n/4, trager 8/29, meifter 22/13 a. 8., nachpawer 21/7, chramer 5/6>
ftatfchriber 4/l2 6/m — bruder 23/33 u. 6., ingefigel 7/33 u. 8.
Aber auch: vnferm dinere 28/2l
Accus. regelmafzig: haller 6/u u. 8., teler 29/32, czeter 2/2 2/j2,
kanczler 14/20» schreiber 18/i6, hawptp61fter 29/29.
Nom. pi. regelmafzig : purger x/2 u. 0., beficzer 19/l7 u. 8., meifter
23/2, fcherfleiffer 22/37, kanelgiefer 12/76 u. 6.
Aber: burgere 25/r
Gen. pi. regelm&fzig: purger 8/7 u. s., beficzer 20/23 u. 8., chramer
u/lf floffer 17/31, kanelgiefer 13/36.
Dtv. pi. regelmafzig: artikeln 22/n; Regenfpurgern 3/n u- 8v
purgern fl/24 u. 6., burgermeiftern 26/27, vorwefern 26/7, beficzern 17/7
u. s., cartufern 26/3, meiftern 22/31 u. 8., bflteln 3/20.
Aber auch: Regenfpurgeren 1/3 ; formelhaft unregelmafzig : be-
ficzer »/8 "/l0.
Ace. pi. regelmafzig: volender 14/,7 u. s., purger 10/i6 u. 6.,
vorwefer 28/26 u. s., colter 2/3.
Synkopiert: gebrechn 7/31.
Die worte man und freund haben ebenfalls ganz die a- dekli-
nation : nom. man 10/7 u. 8., koufman 8/16 u. 6., lancman 28/26, haupt-
man 4/6 3/s» vreunt 5/28- — Gen.: mannes 1/IS. Dtv. apokopiert: unserm
amptman 26/23. Ace. mon 15/27 16/29.
Plur. Nom.: die weisen (erbern) manne (ofter), vbermanne 23/7
vreunde n/24. — Gen. pi. apokopiert: meiner freund 16/16. — Dtv.
pi. mannen 6/17 0*. 5 X), freunden 14/14 (u 2 X). Ace. pi. freunde
26/ 29/
It 13*
In zusammensetzungen ist im plur. statt manne das wort leute
tiblich, das ebenfalls der a- declination folgt. Belegt sind neben regel-
mafzigen formen choufleute 8/10 u. 6., leute 12/27 18/19, gefcheflFt(s)lewte
*5/3B u. 8., der dtv. amptluten 26/27, und der appokopierte ace:
lewt 25/40.
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Zum Prager Deutech dea XIV. Jabrhunderts. 55
Neutrale -a (-ia) stamme : Norn. sgl. regelm&fzig : recht 4/27 u. s.,
gut 5/soi werk 18/26, gelt 3/28, gewant 8/8 u. s., bettegewand 29/26l
wa£fer 19/i2 u. 8., kanelwer 13/8, gefecze 6/24 10/13.
Gen. regelm&fzig: haufes 19/n u. o., bleyes 12/37 18/6, gewantes
Vso u- °-i geldes 8/84 u. 0., hantwerkes 12/28 u. s., gefcheftes 10/7 u. o.,
reiches 26/i8, gutes 3/u u- s-
Synkopiert: guts n/21 (u. 2 X), reichs 14/20 28/29, hantwerks 18/8,
gefchefts 4/17, priuets 21/8, fewers 19/2M des haws 25/24.
Dativ regelmafzig: flachtuche n/30, vrchunde 12/10 (u. 9 X), houze
Vu <«• 3 x)' Jare 18/» (u- & X)t male 13/i3. czu prage l/, (u. 35 X),
hawfe 25/i4 (u. 6.), gelde 26/24 u. 0., pleche 11/!8, (to- stammer) ge-
flechte 16/7, gemache 2"/38, gepewde 17/12, geheizze 8/7 (u. 3 X), ge-
rihte 24/10 (u. 4 X), gefchefte 26/7 u. 0., gerete 80/29, todbette 14/29 u. s.
Apokopiert: ding 10/341 hantwerk 12/24 u. 6., mal 18/4 (3 X),
alczumal 18/12 u. s., land 8/84, golt 4/32 u- <>•> Jar 32/26» ™cht 6/34 u. 8.,
vrkunt 7/3l (u 4 X), RoftSr 30/321 gut V, n. 6., czu Prag 2/26 (u.9X),
gelt 21/28 (daneben 2,/l9 gelde!) u. s., 80/36 haws (daneben 8%6 hawse!),
gewant 5/is u- s«> a^er 22U<» clatter 26/4, vormfigen ll/21, werkzeug
Vie AUv rathaws 28/27, sogar ia stamme: gefind 8/16, gefcheft 4/28.
In den formeln: mit vollem rechten l,,,/3l (u. 4 X), czu aim
rechten 11/9, in allem rechten 80/31 80/40, durch des rechten willen
12/28, hat das wort recht schwache declination; aber es findet sich
auch: mit vollem rechte l6/16 17/8.
Accus. regelmafzig: gebet 9/37, heym 18/n u. 8., hantwerk 22/18
u. 0., loch 19/14, pfert 8/19, jar 7/26 u. s., burgerrecht 22/16, ding l22/8,
gut 73 u- s., recht 1/4f vormfigen 18/31, lid l3/23, tuch 22/26 u. s., Ion
22l39, golt 8/33 (u. 6.), haws 30/28 u. 0., gelt 3/fl u. 0., bley 18/20, licht
17/10, czin 18/20, gewant 8/17 u. s., priuet 21/13 u. s., gemach 16/38,
heftel V21 ingefigel 13/34, sigel 32/20, filber 8/83 u. s.
-ta stamme haben e mit vollem rechte: erbe u/i4 u. s., dech-
bette 29/29, gescheflFte 14/l2 u. 6., geuerde ll/n u. o, gewelbe 23/12.
Aber tiberfliissig ist e: mein hause 25/14, gegen Prage 7w» un(*
mit vnrecht wird e apokopiert in geschefft 14/26 29/4 31/3> und erb
11/ 11/
19 III'
Der nom. pi. ist regelm&fzig in: zwei vas 2/16 (u 2 X), mit
unrecht apokopiert: gefecz 8/40.
Der gen. plur. ist regelmafzig in reiche 27/2.
Der dtv. plur. regelm&fzig: jaren 16/2 (u. 3 X), worten 14/I4 u. 6M
pfuuden 5/w («• 2 X), werken 24/18, gescheften 28/6, — synkopiert in
tflrn V,0.
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56 I. V. E. Mourek:
Accus. plur. regelmafzig: pfunt 2/18 (u- 8 X), figel 18/25 u. s.,
jar 13/13 (u. s. o.), leylach 29/30, tuch 2/27 (u. 2 X), recht 28/18, alter-
lehen 80/39, kussen 29/20, czaichen 2,7321 gefchefte 31/3, gefezze 1/4
5/ I)/
Mit tlberflussigera e: jare 12/,2 (u 2 X), figele 17/16 u. o., in-
figele 19/82 2°/sr
Den plur. auf -er haben : Nom. : guter 15/8 (u 2 X), kinder lrys7
21 1 20- Gen : gfiter 15/27 u. s., kinder ^ u. s., cleider 2732, dorffer
26/29, hewfer 'ni23 u. s. Dtv.: gfitern 15/S8 u. o., kindern 10/8 u. o.,
cleidern 8/i6 (u» 3 X), hewfern 19/x u. s. — Ace : tifchtucher, hantetucher
29/33, gfiter 2,/l u. s., kinder 15/10u. o. Audi die substantiva icht und
nicht sind noch decliniertr ichtes i:,/t, nichtefnicht no/301 nichtcz 18/24,
mit nichte °/l9. — Adverbiell stebt icht und nicht ofter.
Das wort /cAoA; bleibt nach zahlenangaben regelmafzig ohne
declination, zb. 10/20 mit dreuen fchock u. s. o. Nur ausnahmsweise
ist est doch (schwach?) decliniert; bei hundert fchoken 10/8, pei
ffinczig fchoken 4/lg.
Feminina der 6 (und -in) declination: Nom. sgl. regelmafzig: puze
7/26 u. o., wage 2/9, mume n/17, ecke lc/38.
Apokopiert: purg 10/38, gemain n/16, reft 20/i8-
Gen. regelmafzig: bete 12/M u. s. o., mtincze 21/28 (u. 4 X),
puze 18/34, clage 24/]4.
Apokopiert: der puz 9/21, der gemain 5/24 n/ig> funder aller
anfprach 24/14 24/lft.
Dativ regelmafzig: wage 8/20 10/19, maffe 20/21 (u. 6 X), ftraffe
7,<p gaffe "/35 20/n, goltfmydgaffe 2''/14, lichtmeffe 21/34, hulffe 14/26
u. o., gnade 18/0, vnderfcheyde 32/7, puze 6/20 u. 6., lenge 17/4 u. s.,
hohe 17/4, twyrhe 19/0, fterche 2314, in keyner weyfe 10/19 (u. 4 X).
Apokopiert: in keiner weis 14/16 l!i/lg 2I/I4; von genad 9/5.
Heteroklitisch : elen 8/n 8/io» hautweften %, goltfmidgaffen ai/26,
fuuren :n/i7, ecken 31/36 82/i» (synk.:) fchern 22/.>6.
Accus. regelmafzig: nachgabe 8/31, morgengabe 29/18 u. 8., wider-
rede 21/26 u. o., trewe M%7» czeche 22/l7 u. s., gaffe 28/2, fache 12/32
,8/4, gnade 22/19 u. s., vngnade 20/M4, puze 1M/16 u. s., hoche 19/5,
habe 'AOjw herberge 10/33, fnure 32/9, wage 2/8 u. s., grube 9/37.
Apokopiert: widerred 6/21 u. 6., puz 6/29, bruck 4/n, fchal 29/31,
grub 21/17.
Heteroklitisch: ellen 2/14, gruben 21/i8, goltfmidgaffen 81/37.
Die alterftarrten echten nominative wis, tvil, sit kommen auch
noch adverbiell vor: in keiner weis 14/16, 15/l9, 24/14 die weyl 9/2s
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Zom Prager Deutsch dea XIV. Jahrhunderte. 57
(u. 5 X), ienseit 6/8; aber die ersteren zwei haben bereits auch ein
e angenommen: in keiner weyfe 18/6, 19/21, soln> die weile 18/8l, 18/82,
29/ss- Vom plur. sind nur dative und accusative belegt u. zw. beide
casus schon schwach dat. : fachen 18/24, gnaden 14/14 (u. 3 X), eren
8/o 18/s» trewen 9/27 (u. 4 X). Accus. fachen 18/32, trfthen 29/27, wochen
8/36, wagen 2/12, brucken 4/in Vbo- Synkope: fchern 22/28. Der einzige
belegte starke accus. ist die apokopierte form: ire fcher 22/87.
Das wort marc(h) bleibt nach zahlenangaben unverandert 8/13
(u. 7 X); vgL auch den eigennamen: Taufentmarc 8/28.
Die worte auf -er, -d, -en synkopieren und apokopieren regel-
niafzig: nom: mawr 19/6, mawer 2S/13, kuchen 20/iT; gen. mawr 19/n,
19/80, mawer M/, (u. 2 X); dat: mawer 18/38 (u. 4 X), earner 1/7
(u. 5 X), vaften V* (u- 3 X), chuchen 8/21, eychel 82/2; dreimal
heteroklitisch mawern 19/22, 28/28, 28/2/, ace. mawer 7/30 (u- 4 X),
mawr 19/3 (u. 2 X), tauel xjm} 8/22, mulder a/8 — dtv. pi. fch&ffeln
29/ 29/
/Sll 132'
Daran fchliefzen sich die verwandtschaftsnamen, die in den
formen tochter (4 X als ace. sgl. u. gen. plur.) muter (5 X);
tSchter (6 X», tSchtern 15/24, swefter (4 X) belegt sind.
Von den i- stammen sind die casus des sgl. regelmafzig nur in
den kiirzeren formen belegt: ftat 1/i u. s. o., werkftat 18/7 (u. 3 X),
hofstat "/„ Ingeiaat 2/4, geburt 1/1 (u. 23 X), notdurfft 8/fll 2787,
not 14/34, 19/i2, crafit 4/29 (u. 8 X), macht 4/28 (u. 4 X), vrift 7/26,
8/29, fchult 7/7 (u. 6 X), koft 82/H, werlt 14/,1 (u. 4 X), czeit 8/37
u. s., baut 22/24 u. 8., vornufft 14/n u. 6., gewalt 8/23, pank 82/6, arglift
8/16 u. s., kaufmanfehaft */12 u. 6., czweitracht 18/1, widerwertikeit
24/36 u. o.
Nur ganz ausnahmsweise sind vollere formen des sgl. doch zu
finden: feule 9/16, czweitrachte 18/36, nach Criftes gepurte 17/l8, mit
gunfte 17/i, diefer werlde ir726 (u. 5 X) (Missverstandlich ist das
heteroklitische kaufinanfehaftes 8/fl). — Vom plural sind der nom.
ace. swsytrachte 17/30, 21/6, der gen. ftete 26/28, refte 20/21 (u. 3 X),
die dative fteten 6/25, °/2fl, czeiten 14/20 (u. 4 X), penken 82/6 belegt.
Von der n- deklination sind belege weniger zahlreich. Masculina
treten auf im nom. sgl. regelm.: purge n/2, 28/2, Hinke 6/31, pecke
12/21; apokopiert: peckh 6/12, 10/24 (peh ll/8?), Reinbot 4/35 u. s.,
Rotleb 10/n u. s.
Gen. regelm.: des Cunczen 82/6, cwelffboten 27/84, Hinken 6/28,
Otten 2/u, ewangeliften 17/19, Rotleben 10/26.
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58 I. V. E. Mourek:
Dtv. regelm.: vormunden 14/32, caften Vn u- o» fwybogen 19/2I
willen 17/i, boten 8/24 u. 6., namen 14/9, Rotleben 2/n. — Synkopiert
vettern 31/32 ; heteroklitisch furraunde 29/7 (u. 2 X).
Ace. regelm. : ffirmunden 14/29 14/sa> haken 9/,4. fchadeu n/2s u-
s., boten 18/,fi, durch . . . willen 18/28 u. 6. Synkopiert: einn filberin
hann s/8.
Nona, plur.: aydgenosen 4/l6 17/28, ffirmunden ,4/82, zwen pall en
7i3, erben 24/8 28/4, schepfen 3/io u- s- °-> nachkomen 21/ls u. s. o.
Gen. nachkomen 21/i0-
Dtv. vor pfingften 7/36 9/a4» weingerten 3%6, nachkomen 14/l6 u.
o., erben 2B/6 u. 8.
Ace. vormunden 14/18, fcheden 20/2» (2 X), nachkomen 12/22 u. 6.,
erbe 24/8.
Von weiblichen n- stammen erscheint am haufigsten das wort
(hawfjfrawe u. zw. nicht blosz in den regelmafzigen formen : nom.
frawe (ca 17 X), die tibr. casus: frawen (s. o.), iunevrawen 18/39 14/2
14/6; sondern auch: nom. hawffraw 19/16 2%8 3%2> 8en- frawe 2%.
Die anderen belege sind nom: fltube 19/24, 'aber ™/2A stuben), rynne
19/s7> (aber 20/4 rynnen) ; gen. nachpawern 28/3, eren H/4 : &*&- tzungen
9/l4; mitwochen 7/36 us., paftuben 10/, ; ace. stuben 19/26, rynnen 20/t
u. 8.; ace. pi. wochen.
Die formen frawe 20/3 als gen., eren 8/4 als gen., u. andere be-
weisen, dass die neuhochdeutsche mischung der declination in unseren
texten bereits anfangt.
Bei adjectiven, zahl- und ftirwortern so wie auch bei partici-
pien sind die verh<nisse einestheils durch die mehrfache mogliche
declination, anderentheils dadurch compliciert, dass flexionslose formen
in alien casus sehr oft auftreten. So namentlich: der almechtig got
14/i» 24/s8» uwb bereit pfenning 8/12 8/u> m& seinem eigen gelde 16/s7,
mit einem fuchfzen pellicz 26/81, dhain gut nachgabe 8/31, die raynner
flat % n^' recht wiffen 26/10, lang Nikels 28/29 23/33, ein lenger vrift 8/29,
longer tag 8/30, Niclas der weis 6/2 7/37. Undecliniert ist meist der unbe-
stimmte artikel em, die poss. pronomina mein, dein sein im nom. ace. sgl.
plur., vnser meist auch in den indirecten fallen ; ir (sowohl als sgl. fern,
als auch als plur.) schwankt; die declinierten formen kommen schon
oft vor; ferner: welch zwen aus denfelben schepfen 8/89, dahein
kaufmanfehaft 4/29, dhain gefelschaft 7/6 7/8 dhain purger 7/l0 (u. s.
o. dhain in den direkten fallen.)
Nieht bloss undecliniert, sondern auch apokopiert sind : derfelb
Daniel 80/,8i diefelb mein hauffrawe 27/llf dasfelb gut 6/ao u. 8. o. £o
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Znm Prager Deotsch des XIV. Jahrhunderts. 59
auch die ordnungsznhlen : der erft 4/18 10/9, der ander 2/10 (u. 8 X) ;
ebenso aucb: mit an ander 10/38, der drit 4/21, der wierd 4/22l der
ftnft Vm» der sechst 4/2fl u. s., der sibent .4/26, der acht 4/26;
ebepso: fumfthalbes u/36, fibenthalp u/31, achthalb 27/22; aber dritte-
halb «/iT.
In praedicativer stellung ist das adjectiv natilrlich flexionslos
zb. kunt »/IT (u. 16 X), lawter 27/9, allein 10/ni qwitt, frei ledig und
108 «/«, peffer »/u.
Aber deraentgegen mit fiberflttssigen e: als libe yn fey 26/34.
Die schwache declination der adjective hat ihren regelmafzigen
platz nach dem bestimmten artikel : des alden mannes 7i8» der groffen
*at 24/m» der grofferen flat 12/2l n. 0 ., an das hindere . . . gemach
18/M, der newen mawren 17/2, dem newen gemache l7/4, an dem
leczten strengen gerichte *°IM, czu der newenftat 28/6, an der neften
mitwochen 9/84l an dem neheften sunabend (nur bier nehdten, S'mst
noch 8X synkopiert: nebften!), des swarzen Dietlines 2/8, an des
toden stat 14/3, 25/8i das vberige fchok s/6, cf. 30/23 80/28, die vbrigen
fchok 25/22 26/26, Niclafen dem wiezzen 4/7 — difelben XIV fchok
8/7, cf. 1S/16 27/22 — nach possessiven und cardinalzahlen : czwifchen
meinen beyden hewfern 81/M cf. ,4/i2, zwen getrwen manne 7/3 cf.
6/» 7/e? unfern Hben getrewen 28/29 26/2n m^ meiuem guten willen
17/i 28/isi me*n lieben fnuren 81/i7 cf. 26/?9 — Dann regelmafzig die
ordinalzahlen so weit sie nicht apokopiert sind: von erften 14/17 17/38
19/4, des erften u/29 (aber des erftes 10/80 0 der dritte 10/n u- 8-> der
vierde ,p/24 u. s., (czum dem vfrdeml 1S/12) der fumfte 2/20 l0/26, den
fanften 7/20 u. s., der fibende 2/21 10/27, der achte 10/28 (in dem newn-
teml 28/16), dem czehenden 27/l 82/267 (in dem vierczehendem
"/«)■ -
Synkopen sind hier nur sparlich belegt: biderbn mannen 6/]8
Tor andern 9/2„ groffern ftat l17/26 u. 6., der hindern mawren 17/2,
an den hindern flock 17/6 l7/n, von Newnhaus 24/38, ein cleinn
pfennig 4/28. Cf. (zwyen 2e/e0 czwaiu 9/n u. 6., czweyn 15/84 31/i8-
Die starken (pronominalen) formen sind ebenfalls oft belegt
(u. zw. selbst auch nach dem bestimmten artikel:) an alles b6fes
geuerde 24/6 u. 8., ein halbes oder ein ganczes tuch 12/8, in gemeinem
teil 15/8, mit gefampter hand 28/8, bei gefundem leibe ,4/28, fomfglote
"/2, x — fchok groffer (pfenninge) 6/io u- 8- °- (auch abgekilrzt ge-
fchrieben : groff 2/7 (u. 4 X), oder gr. 28/6 ; mit gutem willen 31/i5 mit
gflter redlicher vernuft 28/29, an das hindere (!) newes (I) gemach
16/w, mit krankem leibe 24/81, mein lec^tes geschefte 14/u 2482, czum
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60 I. V. E. Mourek:
leczte (?) 30/38, meine libe hawffrawe 14/24 16A3i e*n n^we (rynnen)
*°U 20/io? am nehftem sunabende 16/28, des allerdurchleuchtigistem (!)
ftirften 14/19 (sicher nur verschrieben), arraer und reycher 22/8, an
alle lengere vorczog 28/u, fwere pfenninge 236 7m an des todes
flat 29/io c 2 X fchwach), bei guten trewen 24/6, "8 vremden landen
bUr — *n 8elbstandiger stellung: das alles 2/14 us, ir daheiner
4/28 u. s. o., von newes! 22/12, ich selber 31/6, er felber 9/16 (anch
fchon erftarrt fie felber 12/30, u. adverbiell dafelbeft Vio 7i *U)
unser iczliches 23/17, einer auf . . . 9/2I .
Difer, dife, dicz tiberall stark; ebenso welcher, fulcher, da-
heiner.
Beachtenswert ist noch der instrura. mit alle n/31.
Synkopen auch hier nur felten: nicht beffers 12/32 13/2, eim(e)
12/28 u. s., ein anderr 2/82, irr 1/A 4/16? a'^n denn 24/3o> der hewfer
eins 3723, fulcbn 7/is? dhains 7i %<» nyemans anders 9/80. — Unrichtig:
dicz brieues . . .
Von zahlwortern sind noch zu erwahnen: czwene 13/7 sonst
immer nur czwen l/l9 2/2 2/13 9/14; achte n/3, sonst acht, IX echt 2/l7.
Noch richtig: drew fchok 3/0, drewhundert 2jx 4/13 10/3; aber
dann schon dreihundert ir,/84 u. s. — Regelmafzig zehen; aber 12/12
w/37 dreyczen. —
Von adverbien: als lang und nicht longer 10/, a%: &18 lange
und nicht lenger 16/9 cf. 8/36 7/27 ; als verre 12/31, nicht ferrer l9/n ;
befte 32/16: beft 2737; nechft M/10 cf. 25/u ; fchirft 2l/28 fchirfch 12/4 ;
immer als ofte 14/84 (u. 8 X) ; zefamne 6/18J mitfampt 15/38 u. 8. ; mer
8/16 u. s., furbafmer 17/4 (u. 12 X), furbas 4/8 8/24. — Darumme14/,,,
sonst darumb s. o., darum 5j25, drum 4/32; forn 16/36 27m hinden
18/ss 5 ftbe (= ob) 13/28, sonst noch 4 X ab st. ob ; abe als praep.
26/7; &ne 8/6l sonst oft nur an; do-inne 31/3t sonst nur darin; denne
fast immer; denn n/u (u. 2X); wenne 12/8 u. s. : wenn 22/cl; wan
fl/13 27/4; damite 4/4: domit 22/8; vnde 12/10 21/19, sonst vnd; alfoofte:
alz ofte 13/4; alz wi 9/18; hie 726 («• 4 X:) alhie 22/12; gen 3/26 (u.
4 X), sonst gegen 3/16.
Der infinitiv der belegten verba endet in den weitaus zahl-
reichsten fallen ohne synkope auf -en\ synkopiert sind nur: hindern
28/33, swern 9/6 7/8 8/89 (: aber fweren 13/4), peffern 7/31 (u. 8 X),
vordern 12/7, rechen(en) 29/35 32/13, beczaln 20/10, habn 4/4 6/37 "^
geschehn 6/30 gewalln 7/29.
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Zum Prager Deatsch des XIV. Jahrhanderts. 61
Regelmafzig siud die bindevocallosen verba: beifteen 14/28, auf-
steen 7/4 18/7, gen n/23 (u. 3 X), vmbgeen 13/8, abgen 9/30 6/36. (Ana-
logisch dazu: befeen 13/8.) tun (8. o.) vortun 30/ir
Das n ist apokopiert in: wil er habe 22/18 verinfigel 9/32.
Auch in den modis sind apokopen und synkopen nut* token:
1. sgl. indie, voll: fchicke 14/6 (u. 8 X), schaffe 14/6 u. s., biete 2y/.3>
ky(e)fe 26/6 u. s., kenne 22/24? bekenne l4/9 (u. 10X), laze 8/„ u. 8. bewelche
14 5,, meine 15/16, g(e)laube 14/28 u. 6., (czu)(ge) — trawe14/28 u.s.,beleibe
27i i u. s., fage24/20, feeze ls/6 u. s., wele 31/u beweise 81/,6, vorfebreibe 31/16.
Apokopiert nur: niein ich 16/16 hab ich 22/27.
Regelmafzig sind wil ich 14/35 u. s., tun ich 14/6 u. s., ich han
14' 15/
• 35 /|*
Selbst in der 3. sgl. indie, wo die synkope allgemein verbreitet
and auch in unseren textproben reichlich belegt ist: gibt ls/20 u. s.,
(an)hebt 16/35 «/n, velt "/in Aeuft 20/3, einfftrt 5/28, (ver)kauft %
%, «/„ beleibt •/„ u. s., chum(p)t »/4 (u. 6 X), ligt *%, leyt 19/87
(u. 2 X)> mut (man) 8/28, pfligt 6/34, ficht 10/2I, geschiht 6/l8 (u. 9X),
wirt 7/, (u- 7 X), kommen doch auch voile formen vor: pringet 6/l3
7 23i genuget 2,/6, henget 12/n, anhebet »/„, porget •/„, 7/2n 8/28,
erlaubet 9/,7, lebet 15/9 (u. 3 X), beleibet 22/30, lofet 7H, ermanet
*•.,,. Regelmafzig sind get lfl/86 (u. 5 X), ftet 1li (u. 8 Xj.
Fur die 1. pi. stehen: wir wellen 8/6l und gleich 8/20 wir welln
einander gegentiber; 8/l0, 8/3l, 7/*i haben wir; welle wir 18/84 habe
wir, 13/.27, 13/80 meine wir, 9/»2 sogar: hab wir; sonst ist jedoch die
endung -en regelmafzig, z. b. in dem oft belegten bechennen oder
gebieten 26/2* u. s.
In der 3. pi. ist die oberdeutsche endung -ent nur mehr spar-
lich, und zeiUich nur am anfang noch vertreten: bringent 6/12, bell-
bent 6/16, gebent 6/26, tvnt 6/26 ; mit synkope : zugehornt fl/26 — dann
freilicb in fint 2/34 u. 8. o.), fiir welches aber spater fast uberall die
conjunctivform fein eingetreten ist (u. zw. fur die 1. & 3 pi. z. b.
n 21 u. s. o.) Contaminationsform ist feynt 6/23, 10/24r 10/28' 8tar,c
verstummelt: fei wir ub'einchumen n/18. Sonst ist im regelmafzigen
zeitwort die 3 pi. ind. praes. immer auf blofzes -cw, z. b. haben u/14,
komen 12/8 u. s. f.
Die formen des conj. praes. wie: welle %» 7jl3, neme 15/20>
hate 1Vhi gewinne 22/16, 22/22, leyde 22/17, beczale 2fi/22, wolfiire,
volende 81/4, geschehe 24/86, 28/33, brenge l3/17, einfordere 13/16, entftee
uiw 28/83, voiTucke 16/6, chomen 13/19, gefcheen 17/36, bieten nichts
auffallendes ; apokopiert ist nur hab 6/.27y habes 8/10, geb man 20/33.
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5
62 I. V. E. Mourek:
Auch der indie, praeteriti der starken verba ist regelmafzig : fant
a/u> a/8 (sonst lieber schon hat funden (s. 1. z. 11, 14, 20; s. 2.
z. 1, 4.) geschach 5/28, chom 6/S0, vil 18/38, bleip Vit* Vm> 7a> 2/io>
bebelt V., Vii. trog % 2/14, "/so, gab 3/8, */..
Im conj. dieses praeteritums gibt es aber neben vollen formen :
were '/„, »°/., M/„ 32/„, hilde */„, '/.., vbertrete »/„ 18/,„ "/»,
ginge '•/, u. 6., wurde wurde 17/,a u. 8., queme •/„, 16/9, preche
"/„, fturbo a'/2„ 3a/18 auch apokopierte: es wer denn 8/S8, 9/ie> wer
der wer 7/19. 9U, %, wer aber daz 7/m '/„ 9/37, •/,„ 12/4, U/T, wer
fache »/.«, ■•/„, »/«., "7t« "A., belib 6/S2, uberfur •/„, ging 14/,o,
15/ 16/ 16/
/40> I25f IV
Starkes schwanken ist in der schreibung des conj. geschaehe:
gesche 8/l9, gescheh 6/27, 6/36, 9/7, gescbee 12/28> 13/29, 14/16.
Die pluralforraen : vortiirben 18/80, gingen 15/a8> I6/io> quemen
16/2? a7i2, abgingen 27/21, burden 2%8, teten "/in 27n> bieten nichts
eigenthtimliches.
Das schwache praeteritum bietet neben vollen formen: wolde
y80 u. 6., czalte 17/18, 14/4, 14/8, 13/87, verkaufte 8/12, geruchten "/•»
auch apokopierte: czalt 4/l3 u- s. 6., fant man Van batt 4/l0, W°W
im . . .nicht geben 6/ai.
Der conjunctiv ist voll: welde 13/26, wolde 29/20, 29/22, a7io» ab"
prente erfaulte 19/26i bette 1/by 29/8, mohte 7/t u- <>•> wolden 19/27,
mochten 16/l8 u. 8., aufvaulten aufprenten 21/22> hetten 10/8i; sonst
apokopiert: brecht 7/19, wolt 8/34, 9/17, tet 10/19, 10/34, 14/81, deucht
12U, bet 12/6.
Die form deucht kommt (ibrigens schon als 3. sgl. praes. ind.
vor: "/,4.
Die praeteritopraesentia bieten wenig abweichendes ; belegt
sind: sol, sal; fchol 6/2e (u- 3 x)> fallen, fallen (s. o.), fulle 8/89,
fchulln 8/l4, fchullen 9/29, 26/87 ; — mag (s. o.) mak 6/8t> mugen (6.)
mogen 14/82, mftegen lfi/8, m6gn 21/6, mSgen 25/8; muge 6/u 5 — tfirren
13/2. Conj. praes. fchulle 8/24, m*ge 19/2r
Participia praesentis sind sparlich belegt; regelm&fzig sind:
zulegende wfirde 9/9, lebende 16/,8, (gfttern) varende vnd vnvarende
14/8, cf. 24/1? 28/8I, 2Slu> praedicativ 31/2i. — Statt des irrationalen e
haben u: 24/82 (von alien gutern) varunde vud vnuarunde; und eine
ganz fehlerhafte form bietet 15/i : rait meinem angehangenden sigel.
Participia praeteriti sind zunachst haufig praedicativ in peri-
phrastischen praeteritalformen, naturlich undecliniert und soweit die
starken verba betheiligt sind, auch meist unsynkopiert: angefalleu
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhundertg. g3
ujv verwallen 18/,0 u. 6., funden 1/1 u. o., enpfangen 24/4 u. 8., en-
pfolhen 26/9 u. 8., bevolhen 16/21, (ge)geben 12/12 (u. 19 X), vffgeben
ulw begriffen 18/18 u. 8., vberhaben 18/i6, behalden u/12, aufge-
halten 12/6, komen 6/io u- <>•> vbereinchumen n/8 u. 8., verlauifen J73,
vorlihen 14/l4 u. 8., (auf)genomen "/, u. s., eingenomen n/,G lI- s->
genimen ljSf 8/89, auferstanden u/2n gehangen 1S/M (u. 17 X), geliden
•/',„ verloren 9/28, gebeten 12/26, vorgeffen 15/2, gefeffen 6/26 u. 8., ge-
koren 21/10 u- s> gelaffen 24/3 u. 8., geboren 22/14, gefworen 6/8 u. 8.,
gefehriben 3/40 u. 6., vorfchrieben 2y/,9 u. s., vorgefchriben 28/l9, auf-
getragen 12/S8 u. 8., auffgetriben l6/sg, furtrunken 8/30, gewefen 17/34
u. s., weggeczogen 18/20, vorbunden 81/19, gelegen 28/i6 u. 8., ge-
(prochen 19/4, gefliffen 2%3 u. s., worden 6/10 u- 8» 8etan 2°/ia u- 8
Synkopiert nur: gebn 32/24l vorkorn n/28, gefworn ft/2 (u- 9 x)>
verlorn 9/3 — ohne w: verlor haben 7/29.
Demgegeniiber sind die schwacben pp. synkopiert: geantwurt
ll/fei n/«8» abgearbeyt 18/,2, verpfirgt 6/3» bU, verpfircht 5/6, bracht
9/si, pracht 29/27, 29/28, bekant (habe) 81/20> verkouft 8/36, vorkummert
31 19, gekouffl lf/t9 (u. 5 X„ benant "/„ abgeloft 27/26, gehabt 7/,
(u. 4 X), vnberett 18/i7, verricht 21/10, gericht 82/n, gefant 7/16, befagt
%o> vberfagt 9/n, gefaczt 4/lfl (u. 6 X), verfigelt 12/4, vngeftrafft 18/17,
gewert 12/88, werleift 3/10, beczalt 82/l7, befchuldigt 6/88.
Aber unsynkopiert: geborget 2/26, 5/82, verpurget 4/l8 u- 8>
gepawet 17/3 u. 6., angeburet 24/3, 8%0> verceret 4/l0, geeret 4/4, ge-
faczet 22/28, verkoufet 8/3, 12/39, gekoufet 2/28, geinawret 20/33, benadet
6/8, begnadet 22/n, gemachet 16/88 (u. 5 X), enpfremdet 26/23, befchul-
diget 7/s, befaget 9/17, 9/,2, berichtet u/„, gewilkuret 17/35.
Aber auch in attributiver stellung sind pp. sehr oft undecliniert.
Weniger auffallend ist dies, wenn das partic. seinem regierenden
worte nacbgesetzt ist; der Newenftat in Merherin gelegen 28/6, cf.
80/2? 8%7? den r°k m& einem fuchfzen pellicz vuderczogen 25/31,
clafter . . .genant auff der Grfln 28/„ cf. 28/ft, 28/,6, 30/4, — denn hier
nahert sich die geltung sehr der praedicativen. Aber auch in rein
attributiver stellung lesen wir: mit . . xzwain gefworn mannen 9/18;
cf. Vi„ 7u, 7.w 12/2i; gefworen burger »/„, cf. 28/12, 27/29, M/,i
(daneben freilich auch: gefworne purger 16/24, cf. 17/l8, 17/28, 20/38,
UU\> 81/7« 82A>2)- Ferner: di zuprochen prficken 7/30, in feinem ver-
flozzen callen */7 (u. 3 X), di vorfchriben gefecz 8/40, 9/31 ; bei den
nachgefchriben artikeln 12/29, cf. 14/25, 17/36, 81/i8; den vnbefcheiden
porch 8/6, der vorgenant vnterchoufel (als gen. pi. 10/13, cfc 8/29
(freilich gleich 10/29 dy vorgenanten vntercoufel; uberhaupt ist dieB
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64 I. V. E. Mourek:
letztere part, [vor-, e , ob] genanter 38 X in declinierter form
belegt; sehr oft aber auch abgekurzt: egen u. ahnl) Weitere decli-
nierte participien sind: mit wolbedachtem (verdachtena) mut 6/9? */s,
14/2l, 2fl/30, 31/h: derfelbe purger alfo befchuldigter 7/H, erwelten
bischoff 14/8„ mit einem gelocherten pleche 19/t8, mit vuferm vfge-
druckten infigel 2fl/26, an der abgeldften cziufe ftat 27/26; ein vnuor-
czogenes recht 28/27-
3. Consonanten.
a) Sonore j. w.
Der Halbvokal j bietet in unseren texten keine eigenthtiralich-
keiten.
Complicierter sind schon die verhaltnisse bei w.
Dies wird zunachst direct fur einfaches u geschrieben, aber
doch nur ausnahmsweise. Neben zahllosen vnl findet sich wnd 11/7,
"/», neben zahlreicben vff doch (7 X) wff 16/2, l% 16/i2, l5U, l7«>
15/27, lhU\ — ofter im diphthong au: die worte mawer und frawe
sind nur mit aw belegt (aber 14/2 frauwen, 14/fl vrauwen) — ofter
haws 14/25 u. 8. (oft auch hauf) ofter ungleichmafzig hauffrawe 19/ft
u. s. Nur pawen 23/18, gepawet 17/3; dem entsprechend auch nach-
pawer (28/8 u. 6.) ; 29/16 auch zu voraws. — Oft im umgelauteten
diphthonge ew: trewen 18/6 (u. 3 X), hewfer, gepewde, newen 20/S3,
newes lfl/S6 u. 8.
Die vertretung des u durch w greift bis ins gebiet des / hin-
liber ; weil man schreiben konnte wolgen oder volgen, so schrieb man
auch wolgen 29/2fl, wunden (= funden) u/9, der wierd 4/22, war
(= fur) 10/*i wor (zr vor) JV4, wan (= van n/5), wir (= 4) 8/3(P
7/26. — Aber dafflr schrieb man auch umgekehrt v statt w : vochen
7/26> *lu, mitvochn 7/35, vudervinden M/l5, volde 30/10, vorden 6/9,
10lu, varden 5/10, velherlei 8/22, gegenvortigen 8/2.
Endlich wechselt w mit b: so in dem besonders grob geschrie-
benen st. VIII. v. j. 1338 : sunowint n/4 (= sunabent), howyn u/9
(= haben); umgekehrt bfiirw: witib, witeb 19/18, 28/8, 27/7, witebftul
l5/6, und in den taufnamen Buzlab 4/22 (= Bohuflav), buflab 10/27,
14/7, Buflabes 6/1Q, Wenczlab 5/8, % 6/2, 7/37, 12/I6, (aber ofter auch
Wenczlaw, z. b. 14/19, 82/18 u. s.) Czaflabb 4/24 und im namen Rotleb
2/4 (aber Rotlew 6/22) cf. auch Leb, fneider 14/7.
Sonst steht w (als consonant) in gewohnlicher weise: (wa:)
ewaugeliften 17/19, wan 6/13, wanne, wann (oft), bewaren 19/18, (wft:)
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Zum Prager Dentsch des XIV. Jahrhunderts. 65
wage a/8 u. s. w&ge 2/12, Vu\ (wae:) we|,(e) •/■ u. 6.; (we:) weg(e)
"/„ wegen 16/17 u. o., wegers 6/l6, (u. s. o. we-); (wi:) wi(e) 713,
wider 15/10> wil */2S u. 8., underwinden 5/si» gewynnen 22/lft u. s.,
wirt 15/3 u. 6., wiget 2/,8, feinem wirt 7/15; (wo:) wolde 6/80 u. o.
ge(gen)wortig 6/6 u. 8., wol 7/27 u- 8» wochen 7/26 u- 8-> wo "Ao u-
o., worden u/24 u. 8., wonen 17/82 u 8* wort 14/u u- B- Auch wu
ist iramer ausgeschrieben : wurde(n) 18/17 u. s. o., uberwundcn 18/lr
Nur uw erscheint als w: trwen 9/27 u. s. Selbst w'einchumen n/8
=: Qbereinkomen) — sw: swarz, swach, gefworn, fwern u. 8.
Die liquidae f, r
bieten nichts auffallendes, aufzer etwa dass die gemination regellos
behandelt ist: z. b. gefellefchaft 10/34: aber gefelfchaft 7/6> 7/0, (ver-
einfacht vor dem consonanten? aber:) weille 29/38, sonst nur weil(e)
— teler 29/82. Durch synkope: irr 4/15, ein anderr 2/82.
n, m.
Auch von den nasalen ist ebenfalls nur wenig zu berichten:
abermals die freie behandlung der gemination : manne 14/23 u. s. :
aber mane 12/24; nymmer 14/12: nymermer 7/9«
Durch assimilation sind geminationen entstanden in: zefamme
*/13, chotemmir 13/7, darumme 14/16, auch in inwennig M/u (inwennig
czwelff wochen I) — durch synkope: hann s/8, cleinn 4/28, denn
ul
ISO'
Ausgeftofzen ist n in : pfennic (aber ofter pfenning geschrieben I)
kunic (immer so!) full 24/l4, vornuf(f)t (immer so! 14/(1 24/3l 18/w u-
s.). Enthetisch ist es in: weningen 2/27 2/32.
Apokopiert nicht nur in habe wir 12/34, meine wir 18/27, welle
wir 7/*ii sondern auch nach 1 und r: verinfigel 9/32, verlor 7/29.
Am ende des wortes werden n u. m leicht verwechselt, s. o. s. VII.
b) Explosive.
a) Die labialen.
P.
P. steht echt nur in wenigen worten: pabftea 18/,3> probeft %,
pfilfter 29/29, pellicz ,6/8ll peter 17/n u. 6., pleyer 10/23 u. s., priuet
Phil.-hist. Classe 1901. 5
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66 I. V. R Monrek :
21/8 u. s., im namen Prag s o. Geminfert in snapper 7i6> appatheker
18/23J vor t: amptman 26/20 u. s., hawptman 3/8 4/6 29/29-
Durch assimilation (statt t) in enpfangen 24/4 u. 8., enpfremden
2fl/23 u. 8., enpfolhen 26/9 u. s.
Enthetisch: kumpt 18/10 21/28 87.oi mitfampt »/„ 17/2 26/32 278-
Viel wichtiger fur die beurtheilung des sprachzustandes sind die
falle, wo p in streng obd, dh. bairischer weise statt der media b
verschoben eintritt. Es steht jedoch im ganzen nur selten, und was
charakteristisch ist, haufiger nur in den alteren lagen der texte. Nur
b weisen auf: gebet 7/87, pofenbacb 3/l3 3/89, bflteln 3/20l verborgen
6/26, berait 8/12 u- 8-> bley(es) 12/6 u. s., todbette 14/29 u. s., dechbette
29/2fl, bifchoff 14/,8 u. s., herberge 10/33,, fwybogen 19/2, berge 2fl/2s>
Benefchawer l2/u u. s., burtig 22/l4, geboren 32/14, behemisch 27/2.
Dementgegen ist das wort pri(e)f 11 X mit p geschrieben,
44 X mit b, ersteres zuletzt 9/32, letzteres zuerst 5/26; das wort
purger 45 X mit p, 41 X mit b; das wort purge(l) 29 X mit p,
sammtlich in den altesten texten (mit einziger ausnahme 28/2) ; ver-
purget 4/18 (u. 5 X) in alterer zeit, spater nur einmal 30/n ; geburt
12 X mit b, 12 X mit p (hier eigenthumlich genug gerade in den
spiiteren texten mit p) das wort bruder 9 X mit b, nur 2 X : 5/14
bl20 mit p; das wort bete 13 X mit b, nur 1 X : 18/30 als pete;
Pofenbach 3/13: aber 24/fl (u. s.) b5fes; angeburet 24/3, geburen 26/24
2tf/34 : aber angepuret 30/20 ; aufbinten 6/17 6/2i> vorbunden 30/lfl: pinter
10/8i (u. 9X); pechrer 19/i8 (u. 5X); bawen 19/12 u. s., auffgebawet:
gepawet 20/17 20/18, pawer 4/19, nachpawer 16/32 21/7, vorpawen 17/13,
gepewde 17/12; fleischbenken a9/22: fleischpank 32/5 82/6; gebrechen
7/31 : zuprochen 7/30, abprechen 20/36, preche 18/27; bringent 6/i2 (u-
3 X): prengen 6/28, pringen 7/n, pringet 713 7/23; beide 12/34 (u. 3 X),
bede 15/29: peder 18/30 (u. 2X); bruck(en) 4/u: prfiken 7/30; piten
9/28: biten 28/12 29/s; geborget 2/26 (u. 2X): porgen 7/25 (u. 6 X),
porch 8/6, verporgen 8 13 ; brecht 7/19, bracht 7/21, gleich daneben
pracht 7/27 (u. 2X); bezzern 7/31 (u. 4X): peffern 2% (u. 2X);
beffers 12/3, 13/32: peffer n/u ; befte 32/10: peft 2a/37; fftrbaz 4/8 8/24,
furbafmer 17/4 (u. o.); buze 10/36 (u. 2X): puze 6/29 (u. 12 X);
puzen 7/19 (u. 5X): bei 8/40 u. s. o. : pei 4/lg (u. 3X); gebieten
26/27 ; botschaft 4/10. Reinbot 4/33 boten 3/24 (u. 3 X) : poten 8/26 (u.
2 X) ; beleiben (s. o.)'. pleiben 21/u. Bertolden 2/32 u. gleich darauf
Perchtolden.
Nur mit p (freilich nur zufitllig) sind belegt: parchan(t) 2/l3
(u. 2 X), fallen 2/13, puchfpawm 2b ;2B, pleche 19/18, paftuben 10/x,
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhnnderts. 67
pekch 5/I2 (u. 3 X), peyer 5/ia (u. 2 X), pillung 3/l0, pozener 3/8, (ab-)
aufprenten 19/2-, ao 28, pvndelin l/i» prunhofer l/21 2/24, Cornpuhel
Im inlaute ist bios 6 gescbriebea zu finden, u. zw. sowohl
zwischen vocalen als auch nach liquiden: gefchriben 9/31 u. o., libe(n)
,5/2 u. 8., habn 4/4, haben 7/29 u- s- °? uberhaben 18/i6, habe 3728 5
aufheben 18/6 u s., b(e)leiben l8/27 u. s., g(e)lauben u/28 u. s., er-
laubet 7/37, geben 14/35 u. s. o., lebet l5/» u. o., vber 7/34 u. 6.,
vberein 6/i©> vb(e)rig s. o., probeft 4/g, abe 1H/2r, u. s., fiben n/3i u.
6., grube 9'37 u. s., leibe 25/4 u. s., liubel 10/,, lobesara 14/21, sun"
abende 16/2g u. 8.? getribeu 1B/38. Dies bleibt auch in der apokope
und vor t: ab 2%8 u. s. o., grub 21/ 77 belib 6/82, hab 5/„, (hab es
7I0, hab ich 2V36) geb mau 29/33 — gibt !720 u. s., gehabt 7/6 u. 6.,
hebt 16/s5? beleibt 6/S2 u- s-> lebtagen i:76.
Nach Z: felber 12/30 u. s., filberin 720, wandelber 13/9 13/10,
halbeteil 19/10 u. 6., halben a3/l7, halbeuweg a;,/,4 u. s., gewelbe 23/l2.
— Wieder bleibt dies auch in der apokope und \ort: derfelb 4/t>
iso
u. s.; halb 27/22 u. s., halbteil 19/n u. s.
Nach r: verderben 6/.n arbeiton 13/u u. 6., biderben 3/7 u.
6., sturbe 29/8, 32/18 — erbeu n/,4 u. 6., erbern u/i u. o., vmb 9/a u.
o.? erb n/B u. s., erbteyl 23/34.
Nach n: offenbar */y — Aber chotemper u/4.
Im auslante ist, wie aus den angefuhrten apokopen erfichtlich,
die alte regel von der verhiirtung der laute im verfall. Auch aufzer-
halb der apokope erhalt sich b, z. b. in gab V8 */» u. s. Nur als
ausnahmen ergeben sich die schreibungen : bleip r/l7 722 2/s 3/io>
Hbenthalp 10/81, lieplich u/22.
2>/.
Die labiale affricata (geschrieben pf, ph, auch ppf, pph) steht
regelmafzig; im anlaut: pfert 3/lft, pfunt 3/u u. s., phunt ls/6 u. s.,
pfunden 714, pfingsten 1/3R u. s., pfeffer 8/g u. s., pfenni(n)g 3/14 u.
s. 0., pflegen 76 u. s., pfligt 7S4.
Im inlaut: fchepfen 9/lg (u. ca 20 X), fchephen 12/2l (u 3 X),
schepphen 3/l0 (u. 3 X), seppfen bl2A} fchepffen 1716, scheppfen 27i2,
sepheyn n/8.
/•
Im anlaut wild f, v (u. w) geschrieben: funf */w funften 7/aa
u. 0., fewers 19/2M vollem 17/8 u. 0., wollem 1(i/xb (u. 3 X), wunden
6*
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68 I V. E. Mourek:
n/9, fuerlon 3/18, vas 2/l6 (u. 2 X), geuerde 12/l0 u. o., geverde n/26,
vormflgen n/30 u. 8., vorwefer 14/17 u. o., voruallen 13/l0 u. s., vor-
kauffen 27/12, vorczog "/,„ vormunden 14/i8 u. s. : fftrmunden 14/32
(u. 3 X), vordern 12/7, vorderunge 18/18, einfordere 13/16. (tlber weitere
▼or- s. ob. 8. 48, 49.) vervallen 18/19 u- s-> angefallen 24/4, gewalln 7/2B
9/»i geuallen w/n u- 8., gevallen 16/16> gefallen 11/28 u- °> falkenawer
29/2, uberfaren 74 u. s., volfflren 14/27 u. s., fflren 7/l2, auzfuren 8/34
u. 6., einffirt 5/28, wolfiire uud volende 81/4, volenden 14/26 u. s.,
volender 24/37 u- 6-» vater 2,/2> Weftual 17/23, vaften 72 21/2 81/4 (: aber
phasten u/4j aufvaulten 20/22, erfaule 19/2ft, fant 2/8 u. 6., velt 19/u,
bewelche 14/24, bevolhen 18/21, gevehen 8/26, feyertage lg/m hantweften
•/„ verre 12/31, ferrer 19/28, fegen 20/12, vil 16/38, verrichtung 17/2fl u.
s., verluft 8/25, unuerczogen 12/3, uermeyden 2fl/3fi, ver = fur 10/27:
vor = fflr 9/28 u. 6., von (s. o.), uon 26/4, vorn 23/n, forn 10/35, fur
8/10, fflr 4/9 u. s. o., vinden 22/39 u. o., finden 22/19 u. 6., gefunden
28/l6, derftllen 29/24, furften 9/29 u. s , fuchfzen 28/81, Waltfogil 24, 38
u. 8., fflgleich 29/8, furdern 10/10> furderlich 12/9, vier 4/10, fier 3/10,
w!r 8/86, vierdung 22/82, firdung 3/21 4jx2, — vnflat 19/20, fleizeclichea
12/27, fleiffe 17/17 29/3; vreund(e) s/28 u. o., vreuntlich n/12, friuntlichen
12/8, freunden uju u. o., frey 24/li; vremden 5/2fl? fron l/e» frenczil
7,8, fridl 27/7, vrift 7/,6 8/29.
Dreimal ist / im anlaut geminiert : ffrenczil *jn (aber 7/38 u. o. :
frenczil) ffiinf 26/20 un(l ffridil 26/7. Das ist freilich nur schreiber-
laune, der im inlaut und auslaut noch raehr gefrohnt ist, so zwar,
dass einfaches / ausnahme, doppelschreibung geradezu regel ist,
namentlich vor t. So findet sich wohl tafel 7u> taue^ s/22> fronhofe
V6 cf. 80/1 30/3l Grashoweres 2/12: aber hoffe 19/18 19/„; unterchaufel
4/s7 4/m a/i: aber kauffen 16'17 (u. 5 x)> untercheuffel 4/10: verlauffen
18/3; fflnft 2/20 4/23 11/3fi: aber funfften 24/27; gescheft 4/17 (u 12 X):
aber gefcheffte 2l/32 (u. 11 X); heftel 712, czinfhaft n/l0 n/M ; ge-
meinfchaft 23/2: aber magschafft 16/i7; kraft 6/81 737: aber crafft 7/28
(u. 6 X); notdurft 8/2l : aber notdorfft 29/37; ofte 18/4 (u. 3X): oflfte
14/34 (u. 7X); verkaufte 3/12, gekawft 26/25: vorkaufft 26/35 (u. 2 X);
vngeftrafft 18/17; safran 8/8 (u.2 X): faffran 3/12 (u. 2X); wolfel 3/38
7'36> Wolframes 3/6 4/3 ; gehulfig °/9 : aber helffen 27,6, hulffe 14/26
24/12; dorffer 26/29; briue 26/19, brieues 2726 26/36: aber briflfe 28/3 2%,
brieffe 16/S0.
Im auslaut: fumf 2/2 2/6 : aber funff 27/H, fumifczig lfl/12 (aus-
geftofzen: fflnczig 718); hoff 17/12 (u. 2 X), bischoff H/18 ,8/M; ainlef
2/7, czwelf 9/i2: czweliff 2727, czwelff 32/n, eylff 3726; brief 12/u u.
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderta. 69
5.: brieff "/10 (u. 2 X), briff 21/32. Die praeposition vf, auf (4/10 4/u
4/25 7*» *U n/2o 10/i) ist meistentheils mit geminierten ff geschrieben:
vff, auff (awff 16/30).
Berechtigt ist die gemination im inlaute: begriffen 12/l8 27/9,
gesliffen 22/38 (u. 2 X), schaffe 14/6, pfeffer fi/28 u. 8., offenlichen
"/; u. s.
P) Die gttituraltn.
k.
Ebensowichtig fur die charakteristik des dialekts, ja noch
wichtiger als der wechsel 6- p im anlaut, ist k- ch an derselben
stelle.
Das erstere ist miy das letztere obd (bairiscb); es kommt in
nnseren texten nur in der zeitlicb ersten halfte (neben k) vor und
verschwindet in der zweiten ganz: choufen 2/34, (in derselben zeile
daneben verkoufenl) verchaufen 8/3 4/3i> verchoufet 1j3l\ dann (ver)-
kaufen aberhaupt 39 X mit k oder c und nur die aufgez&hlten drei
mal 2/34 8/3 4/31 mit ch; kauf 6/86: chouf 6/13 vnchoaf */4; kaufman
7/„ (u. 7 X) : choufman 8/29 9/8 9/16; kaufleute 6/22 (u.4X) : ctaoufleute.
6/io 9i'za\ koufmanfchaft tt/12 (u- ca 24 X): chaufmanfchaft 4/29 fl/34
7A 10/3i i vnterkeufel 6/B (u. 14 X) : vutercheuffel 4/16 u. 6 X, zuletzt
10/21 (der stamm chauf zuletzt mit ch im j. 13361) Sonst in der silbe
ka — nur: caften 2/8 (u. 4 X), earner 1/1 (u. 5 X), kannelgiefer 12/2fi
(u 2 X), kannelwer 13/8, kanczler 14/20» bekant 31/20i cartufern 28/3,
katherine 80/16. Fiir ke- che- liegen folgende belege vor: bechennen
*h *U aV2s: bekennen la/22 (u. 16 X), beckenne 23/,9, (er)kenne<n)
22/24 *s/i» C^e*u 13/25: kein 12/5 (u. 9 X), in cheiner weife 18/6: in
keiner weife 19/2i 24/i4 :inl\i\ dann DUr: verceret 4/10, kerupt 23/20;
ftetikeit 7/3I 9/31 : wiederwertikeit 21/6.
ki: kinder 14/26 (u. 20 X) ki(e)fen 6/I8 (u. 9 x).
ko : chom 6/30, chomet 6/86, cbomen 18/19 : komeny2/8 (u. 6 X),
nachkomen 17/6 (u. 21 X); Chionrat 4/14, Chunrat % 7/36: Conrat 2/a
(u. 3 X); chotemper u/4 13/n ; sonst nur ko: colter 2/3 (: goiter
29/30), kornpuhel «/1 (u. 2 X), kfirfner */a, gekoren 21/10 (u. 3 X),
vorkorn 11/28, koften 16/38, koft 32/14, Kolen 6/isi Coin 80/27, Colmers
3/6, Comtewer 2/29.
ku: chumen 8/4 n/8 n/i4 : kumen 6/io»' chfimet 8/28, chumt 12/4,
chfimpt 18/3 (noch 13711): kumet 7/22, kumpt 1H/I0 (u. 4 X), nach-
kumelinge 13/27 13/31; czukunfftig 19/24 (u. 3 X) ; chvehen 8/2l : kuchen
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70 I. V. E. Mourek:
2717 ; churcz fi/9 . kurzen Vis (u. 3 X) ; rhunik % (2 X) • 29 9/3. ;
kunige 3/24 (u. 8 X); Chunczil 4/22 fl/ei Chuna 4/2i : Cunczen 31/6;
vrchunde 12/10 : vrkund(e) 7/3l (u. 12 X). Nur: kunt ll/I7 (u. 16 X),
kussen 29/29i vorkummert 81/i9. — Im eigennamen Chutten(berg) ist
noch 1410 ch geschrieben, aber das erklart sich eben aus dem
eigenen namen. — In consonantengruppen ist anlautend bloss :
chramer 5/e 8/is 1!/i> chramerey 77 8/9 rait ch geschrieben, sonst
iiberall nur k, c- cramerei 5/8, crafft 4/28 (u. 5X), kraft 6/31* (u. 2X):
krankem 24/31, krieg(e) fi/34 (u. 7 X), Crift 7i u. s. o., Criftan 5/5;
cleider 8/ls (u. 4 X), clage 24/I4, Clara 23/33 u. s., clafter 26/4, Cle-
menter 23/30 cleynateu 3729; knecht 7J9 (u. 4 X).
Im fttZattf steht zwischen vokalen nur k, ck: artikeln 18/30?
pruken 7/30i brucken 4/n, pecke 12/2I, fchoken Via 10/b» llftken 9/14,
Jacob 30/a, rocke 3/.>0, secke 78> ecke 16/,8 31/S6, dreyekil 28/6, vorrucke
15/8, fchicke 15/16 (u. 6 X). — Die schreibungen fchichken 26/2 und
fchichke 23/i0 niussen nur laune sein, obzwar sie docli wenigftens die
aspiration verratben.
Nach konsonanten ist im inlant nur das unfichere fterche 23/14
und dann Werchart 2r76 mit ch belegt, sonst steht ebenfalls nur (c)k:
wilkuren u7l8, gewilkuret 17/y5. falkenawer 2% ; krankem 24/3P fleifch-
benken 29/32 82/e> Hinke(n) 728> furtrunken 3/30 fchenken 18/J3,
frhencken (ibid.), werken 24/13, werckeu 18/27, hantwerkes 12/28 u. s.,
merkte 26/28.
Im auslaut ist einigemal ch eingetreten: pekch r712 (lieh 11/e-0
pek n/24; »»•'«■ A 7m 72o 7,-9 735 74 7V marcV,8 723 mark 7/20;
fchoch V;, fchokh s/l0 ; fchok 6/3 u. s. o., fchock 3/4 u. s. o. ; Turinch
7'21: Durink 4/2o- Sonst nur c, k, ck: fac 2/18 u. s, feck 2/17 u. s.,
rok 2731, ftock 17/6, ftuk 4/S6, bruck 4/u, marfchalk 14/2 , fleifchpank
32lb, trinck(pfenning) 18/25, werk 13/]8, bantwerk 12/36 u. s., hant-
wercks 18/8, werkftat 18/n, werckftat 18 7 u. s., werckzeug 2732-
Wie bei labialen, so ist audi bei den gutturalen das auslaut-
gesetz nur nocb selten beobachtet. Aber neben zahlreichen mag
findet sich doch mak 737, dann vfflak 8/3t), iuncvrauwen 18/39, junck-
frawen 26/16» Durink 4/20 10/?2; nebcn zahlreichen czweincz^ usw.
doch auch zweinzik 2/6, czwainczik 2720 27i 27ai dreifichik n/4,
virczik ll/32, firczik n/36: (aber auch funczeh ll/u, virczih 11/S3
czwainc-hen 9/19); neben zahlreichen adjectiven auf -ig (s. o.) doch
auch: gegenwurtik 733> fchuldik 2/30; willeclich 12/33, ewiclichen 17/4
(u. 7 X), gnediclich 274, gerechticlichen 4/17, gemeineclich 12/25 (u.
3 X), gemeinclich a/9 3/a 2i/ae.
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts. 71
Findet sich nur in: qweme 6/3i l*U Quemen 16/2 1§/iif Qwitt 24/21-
Wahrend k in bairischgiltiger form (als ch) doch zieinlich
haufig auftritt, ist die media im anlaut nur im worte kegen 16/33
31 ss' kegenwertige 32/19, und nur an diesen stellen mit k geschrieben,
was aber ebensogut md. wie obd. war. Sonst steht tiberall g (auch
in gegen z. b 3/16 3/18 3/19 16/34 17/34 31 /m u- 8> einigemal tibrigens
auch gen 3/M a/26 2/27 8/28), gaft 6/27 u. o., gancz und gar 24/4 u. s.,
garten 3%0 30/8fl, gabe 8/31, morgengabe ao/18 u. 8, im praefix ge-
uberall, auch in der synkope (s. o. 8. 48.) geblinger 2/n, genumen
73, geben 7/3S, gen 6/se u- °-» gelten 28/4, gelt 27/34 u. 8. o., genczlichen
n/»w geiftlich 16/18 u. s., geft(e) 4/29 u. s., gibt 18/20 u. s., gingfe)
14 30 u. s., golt 4/32 u. o„ goldner n/6 u a., guldein 10/171 Got 24/33
u. s., Gdtzel 10/9 u. s., gunat "/„ gurtel 720> 8ut Vi u 8- °-i g,ote
V16 u. s., groffen s. o.t Grashoweres 2/l2, grub(en) 21/n u- s-> be-
griffen a7/» «• o., grttn 26/6.
Im inlaut zwischen vocalen: ligen 20/16 u. 6., gelegen 2727 ".
6., legen 20/8 u. 6., tragen 15/8 u. o., trager 3/29, genuget 24/fi figel
20/37 u. o., wage 10/l7 u. s., fegen i0/m pflegen °/6 u. s , zuchtiger
7n? eigen 16/37, fibenczigiftem 13/38, vb(e)riger 2781 u. s ; in adjectivis
auf -ig- ofter; prager u/29, pregischer r,/io> czu Prage 7s u- °-> wegen
M/10 u. s., vnvorczogenes 2717 u. s.? Waltfogil 24/38 u. s., vormugon
u/si "/«• Im worte sloger 7*> u- s. hat # die geltung von j, viel-
leicht unter dem einflusse der gleichzeitigen bohtnischen orthographie .
Nach n: richtunge 19jt u. s. o. in wortern mit diesem
suffixe; henget 12/n, gehangen ls/3fl u. o., hengen 9/16, finget 3710
u. s., bringen 22/u u. o., ging(e) 272i u. o., lange 1:79 u. s., lenger
*79 u. s., lenge 17/4, enpfangen 24/4 u. s. Vor n: geczeugnusse 21/3I
u. o. Nach r: burger l/2 u. s. o., porget 6/2g u- 8i verborgen fl/231
verpurgen 30IX1 u. s., purgel 6/29 u. o., purge n/2, berg(e) 27,3, her-
berge *yM.
Fftr ausftofzung des # zwischen zwei vocalen und folgende
contraction ist nur leyt (= ligit) 19/27 27is 21/e anzufuhren; sonst
tritt synkope ein und g bleibt auch vor t unveraudert: ligt 20/6,
pfligt e/34> verpfirgt 6/s *L — ebenso vor s: ewigs 2716, vierczigften
"/•. Pfingsten 786 »/M.
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72 I. V. E. Mourek:
Auch im auslaut blieb, wie bereits oben erw&hnt, die media
meist bestehen ; so z. b. noch in lang *% u. s., pfenni(n)g 9/2 u. 8-
o., in den zahlzehnern: czweiuczig 16/i« u. and., in den adjectiven
auf -ig: Ichuldig 99/18 u. 8- U in gi°g 14/so u. o., mag 7/2 u. 6., trug
V16 u. s., ding 10/84 u. s., purg 10/88, weg 17/4, vorczog "/„, pillung
8/10, firdung 2/38 u. s., Ludwig 2/2e, verrichtung 17/S6 18/,6, arglift 8/16
u. s., fugleich f9/g1 magfchaift lfl/ir —
Wenn einigemal im auslaut statt </ ein ch erscheint: Regenfpurch
V7 (u. 4 X), Nurenberch ll/u (u. 3 X), porch 8/8 (= borg), fumf-
c^ich */10l u. ahnl. verpftrcht hjb (neben verpfirgt 6/s 6/4), so ist das
nicbt als verschiebuug, sondern nur ab zeichen der (eher md)
spirantischen aussprache des g anzusehen.
Der haucblaut h bietet nahezu keine abweichungen ; er steht
im anlaut: haus 6/Sfl u. o., hewfer 19/x u. o., haym 10/i7 u. s., bailer
6/14 u. 8., harnaleh 22/86, haben (8. o.), hatte, hette (o), heimlich 19/81,
heftel V12, zuhorunge 80/18, (ge)horen 16/17, u. 8. o., gehornt e/26, h°f
80/i u- °-i prunhofer 2/24, Lobe 17/4 u. 8., behegelich fl/lfl hiudernuffe
28/n u. 6., (al)hie 22/12 •/,, u. 6., heutig '% heylig, hubel "/,.
Zweimal auch for st. er 5/M (2 X).
Im inlaut: hohe 17/4, truben 29/27, czehen 25/28 u.'o., dahein(er)
14/a8 u. s. ; oiler synkopiert dheiner fl/sl u. o., alterlehen *0/S9; gevehen
8/i6i gedeilien tt,1lf gescbehen e/31 29/n, czuflahen 18/i8 u. s., vurlihen
14/14 u. 8., nehesten 14/6 — twyrhe 19/fi 9/6.
Zweimal zwifchen vocalen (19/6 hoche, 8/26 lichen) und ofter
in der nachbarfchaft von consonanten wechselt h mit ch: mohte
7/7 9/12: mochte 9/24 u. 6., bevolhen 16/21, enpfolhen ad/9: [bewelche
14/24 ; nehften 7/S6 : nechften 9/34 (u. 6 X) ; geschiht 6/18 ; gefchicht
21/16 (u. 4X); So noch: ficht 10/24, deucht 12/fi 18/S4.
Wenn dies fur eine noch immer dichtere ausfprache des h zeugt
als sie der spatere btofze haucblaut hatte, so sind dagegen auch belege
ftir die ausftofzung zwischen zwei vocalen vorhauden, die nur auf
dem blofzeu hauche beruhen konnen: geschee 28/88 14/16 13/29 12/29 : gefche
8/19, gescheen 17/38 (geschehe 24/36); czen 16/8 u. s.
t)brigens wird h auch vor consonanten ausgeftofzen : neften
19/84 ,0/«; geschiet 16/10 19/19 S9/ll; gefchit 14/S4 (letzteres wohl auf
grund des alteren gefchihitl)
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts. 73
Im auslaute steht h nur in gescheh 8/36 6/27 9/7, peh
funczeh ll/n — sonat daftir nur ch z b. ilachtuche n/30, geschach
11/
/V
in-
ch
eh kommt aufzer den oben bei der tenuis hervorgehobenen
fallen im anlaute nicht vor.
Im inlaute steht es echt zwischen vocalen : gemachet 16/88
(u. 5 X), fache^12/^ (u. 6.), gebrawchen 82/l6, zu rechen 82/131 pleche
l9/isi gebrechen 7/3t, abprechen 20/35, preche 18/271 czeche 22/17 u. s.,
reiches 26/i8 u. 8., eyche] 32/2, re)cher 22/g; im suffix — licb(en) s.
0. 8.51. ; geleichem 18/4,ieczleichen 10/37 u. 8., zuprochen 7/80, gelochertem
l9/18, aufgesprochen 22/l2, geruchen 12/31, tuche u/221 tucher 29/88,
tucbmacher 12/l9. In der nachbarschaft von consonanten: pecbrer
l*/2 u. 6., parcban 2/18 u. 6., fulcher 20/fl u. 6., welcher 7/23 u. 6.
(Durch h vertreten: yeczleiher n/14, welher(lei) 7/27 8/n "Arc*-
Oft steht ch vor t (echt und fttr h) : licht 17/10, allerdurchleuch-
tigiftem 14/,9, lichtmeffe 21/84 allmechtig(e) 14/18 28/31, recht %
u. o.f gericht 24/,0 u. s., flachte n/26, geflechte lfl/7, icht 12/fl u. 6 ,
nicht 6/i9 u- <>•» bracht 7/21, brecht 7/19; zuchtiger 8/2l, berichtet ll/M,
aufrichten M/u u. 6., geruochten 22/8. — Vor s nur: puchfpawm 25/9,
fuchfzen *5/sf
Im auslaut (echt und fttr h): anch 2/8 11. s. 0., ydoch 8/16, nach
% u. 8. o., nachpawer ,6/32 u. 6., nachkomen (s. 0.), tuch 8/l6 u. 6.,
buch 27/9 ; dur(i)ch 18/28 u. 6., aufprucli 17/2a (u- 3 x)» Ilachtuche u/80i
loch l9yi4, pofenbach 8/10, dechbette 29/29; in den endungen — rich
und — lich (s. 0. 8. 51.)-
y) Die dentalen.
t
Die tennis steht im anlaut mit ausnahme von Turinch bj2X
(neben Durink ^20) un(l vorturben 13/30 (neben verderben) ttberall
edit: tag 2/82 u. s. 0., tege 8/2 8/12, tauel Vi6 u- s., getan 23/12, tet(en)
19 j 9 u. 6., tun 8/18 u. s. 0., teil 15/g u. s. 0., teylen 8%, tischtucher
ntw tochter 16/3 u. 6., tode lfi/21f todbette 25/5 u. 6., tor 86/6, RoftSr
*'lnf ^m 4/io» turm 1Uu tuc^ 8/is u- s., Mauftuttels 81/3, . — Gruppe
tr: getrawe 18/22 u. s., treiben 4/29 u. s., auffgetriben ltt/88, vbertrete
18/6 u. s., Trewflin 25/2ft u. s.f treme 19ju u. 8., getrwen 7/8 u. 6.,
truhen 29/27, tragen 8/94 u. s., trager 3/29, trug l/w aufgetragen 12/8I
u. a. — Gruppe tw: twingen 22/21, twyrhe 19/6.
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74 I. V. E. Mourek:
Im inlaut ebenfalls echt: gebieten a6/27, biten 9/28 28/l2 u. s.,
bete 12/83 u. o., gebeten 12/26, riten 3/16, muter 24/lfl u- s-> va*er 84/io*
mflte n/13 u. s., bote(n) 3/24 u. 0., arbeiten 12/26 u. 8., peter 17/llf
leute(n) ]3/19 u. s., gotes 26/17 u. s., b&tel 3/20, bereites 16/26 u. 6.,
gutes 3/n, guten 24/6 u. s. o., gfitern 31/29 u. s. o.f lawter 29/9, rate
18/24 u. 8., reten 26/2g1 gerete 30/29, veterlich 23/34, heutigen 18/2.
Geminiert: Otten 2/n u. o., drittel 22/23, dritte 10/31 u. 6., hette
29/8 u. s., bette 29/29, — unnothig: bette 32/?3 (= bitte).
Unorganisch erweicht: geliden 9/81.
Nach consonanten : rt: Mertein ia/19 u. s., antworten 7/i2 3%gi
eewirtinne 3l/i6 u. s., vierten %, (vierteil 9/2), gelocherten 19/18,
burtig 22/J4l gegenwertig 2/16 17/34 u. o., garten 3%0 u. 8., gurtel 1;20
u. 8. — nt: gewantes 4/so u- s-> binten 8/17 u. s., pinter(s) ,8/36u. s.,
genanten 19/7 u. 8. o., aufprenten 20/22, abprente 19/26. unter 22/28 u.
o., newntem 26/16, unterwinten 4/31, an fante Lucastage 17/19, hante-
tucher 29/33. — It: halten 9/7 u. s.f erwelten 14/l8, alterlehen 80/39,
eltiften u/8 u. s., gelten 28/4, gelte 26/24 (u. 4X): gelde(s) 4/8 (u. 5 X).
In alien diesen consonantengruppen ist jedoch sehr oft das
echte t an die liquida theilweise assimiliert: vierde 2/19 (u. 5 X),
werde (o.), pinder 21/6 u. 6., vnder 30/4 (u. 5 X), vntferczogen 25/3i,
hinden "/„ (u. 3 X), hindere 18/26 (u. 3 X), vnden 19/141 fibende a/2l
10/27, czehenden a7/i (u. 4 X), vor fande Johnstage 9/36, fende 13/38,
fend 30/6 u, 6., (be)halden 16/39 u. o., erbalden 10/15, enhilde 7/27 9/10,
alden Vis u- s-» ^der MAo» ^°^e 31/4 u- 8-> wolde (6.), welde 13/26,
werlde 15/26 u. 6 X).
Weitere gruppen: pt: hauptman 3/8 4/5, hawptpSlfter a9/29,
amptman 20/20, sampt 16/38, gesaraptes a8/6.
t)ber cht und hi s. oben s. 72, 73 — st : im anlaut : ftat 1/A u. 8. o.,
ften 19/23 u. 6., ftet l/4 u. 6., entftee 24/35 u. 8., vngeftrafft 18/l7; im
inlaut: abgel6ften 27/2fl, fwefter 23/44 u. 6., eltiftin u/8 n/i3i erftes u/30;
furften 14/19, durchleuchtigiftera 14/,9, funfczigiftem 12/13 u. 6., geiftlichen
a4/10, pSIfter 29/29.
ft: offte 21/J6, beftel 712, funften 7/28 u. s.
Im auslaute steht t echt: in der 3. £gl. praes. wirt, gefchiht,
ligt, pfligt, ftet, get, ift u. 8. f., im pp. der schw. verba, wie ge-
machet, genant u. 8. f., in der 3. pi. praes. nur noch in den oben s. 61.
aufgezahlten formen, wie bringent, tunt u. s. f., ferner in leut 25/40
u. 6, priuet "/an ftat 1/4 u. s., rat (s. o.), rathaws 28/37, (in gruppen:)
der erft n/2l vrift 8/29 u. s., ernstlichen 26/29, geiftlich 16/i8 u. s.,
gescheft 2786 u. s., geschefft 15/40 u. 6., czinfhaft u/10 u. o.; magfcbafft
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Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts. 75
11 n, botschaft 4/10, notdurfft 8/2l 29/37> nicht, licht, bracht, brecht, ge-
schiht u. s. f., werlt 1<5/i, u. 6., czeit 28/l3 u 8., not 9/12 u. o., ge-
walt 9/23, schilt 20/M, uiut6/9 u. 6., leutweins 6/., alt 13/241 vnflat 19/20,
Reinbot 4/33> got 14/n u. 6., fibenthalp n/sll gut V3 u. o., berait a/12
u. s., Di(e)treich 5/7 u. 6., hundert M/u u s-' werltlich 24/,0 u. 8.,
geburt */i u- o., gewant 4/29 u. o., etwen 19'38 u. 8., ettwann 31/84
u. s., ettwen 26/35. — In der apokope: hatt 4/l0 u. 6, het 14/S1, sant
man !/21, wolt 8/34 u. s., geantwurt u/26 n/28, verricht 21/10 gericht
32 17, vnberett 18/l7, fant 12/4 u. 8., behelt '/» l/i2-
Ahnlich durch synkope vor s: guts n/2i n 8-> gefchefczt 4/l7
(verschrieben !), lanczkron **/,, lanc(z)man 28/26.
Unberechtigt erweicht ist t imauslaute: gepurd 13/s. 14/4, wierd
(= vierte) 4/23, fend n/28 (u. 12 X).
Das mhd auslautgefetz ist bei den dentalen noch ziemlich
lebendig; es finden sich die belege: golt 4j32 (u. 4 X), goltfmides
2V,4 (u. ca 10 X), goltflahers % (: goldfinyd 17/26 u. 3 X); gelt 4/5
(u. 14 X), hant 23/39 (u. 3 X), hanthabeu 26/34, hantwerk, lantgericlit
24/io 2Vi2i lantman 8/l7, (lanczkron 27i, lanc(z)man "/**) (: land 8/24)
fcbult 7/7 (u. 5 X): fchuld 24/n ; tottbete 276 (: todbette 12/29 *%) .
taufent */,, abent n/4 (u. 3 X), waltfogil 83/23; fachfenfelt 29/n ge-
want 4/29 u. o.,: (gewand 29/2fl 29/,9), pfert 3/19, pfuut 2/18 (u. 12 X):
(phund 12/37); fant 2/8 2/n; vreunt biu5>M: freund 16/,6, friuntlich(en)
!\i 12/9» frundlichen 2n/4 ; eit ia/3g (u. 2 X) (: ayd 7/8 («• 2 X), grunt
»/„: grund "/s7 19/6. Dagegen lid »/„, goltOnyd 17/26 u. 6 X.
Die schreibung £A fflr t findet sich nur in Leuthil 22/3 u. s.,
Thauft 6/2 7/37, appatheker u/28, Katherine '•/„ 30/16, Margareth 80/gl
dh. nur in fremdwortern oder doch eigenen namen.
Prosthetisch ist t in : parchant a/38 (: 2/36 parchan) ; iczunt 19/23
276, ymant 10/]9- yemant 12/6, (: 10/36 yman), nymant 8/21 22/211 (: nyman
%, 2 X); felbft l/,° 7i 2/4, Thauft •/,.
Auch d komuit schon vor: yeczund 20/i, iczund sl/22 un^ auch
schon decliniert: nyemande v7ip-
Dementgegen ist t apokopiert in: purgerrech bj2b, enftee 28/33,
(: entftee 24/36) enfchuldigen 7/7.
a
Im anlaut ist die media Qberall echt mit ausnahme der einzigen
worte vortfirben l3/30 (: 6/a verderben), (Turinch 5/2l), also der, die, daz
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76 I. V. E. Mourek:
(uberall); difer, dife, dicz (tiberall), da, do (tiberall); biderben 7/3
u. 8., dan(ne), den(ne) (tiberall); ding 13/20, dorffer 26/19, donerftages
27/i dinere 2fl/21, daheiner 4/28 u- 8» dhain 7U* dheiner 6/31 u. s. o.,
gedeihen 6/n, durch lfl/26 u- s. tiberall, drey 3'784, vfgedruckten 28/30,
(ver-) (wolbe)dacbten 6/9 u. s.f Dyetlines 2/8, Di(e)treich r°/1 u. s.,
ydoch 8/16, idem teil 28/17.
Im stadtenamen Dorn n/30 vielleicht erweicht statt Torn?
Ebenso steht d echt im inlaut zwifchen vocalen: tode 16/2i u.
s. o., leyde 23/17, wiedenede 2l/26 u. o., eydam 17/20, aydera 5/i 10/25»
aides 9/21, aidegenos 10/8; fueyder 28/, u. s., goltfmides 25/16l fchaden
n/28 u- s., fcheden 20/«9, gepewde 17/22, bruder 6/18 u. o., tridel 27/7,
uermeyden 26/36, ledig 19/30 u. s.f genaden 6/7, genedigen 6/7, under-
fcheyde S2/7, peder 18/80 u- 8-
Neben liquiden: goldner *jA u. s., fchuldig 28/a u. s., geldes
8/44 u. 8. o., mulder 1jBf guldein 10/l7, vremden 6/29; lebende 14/32 u.
s., varende vnvarende 14/13 u. o., varunde 24/32, zulegende 9/9, ange-
hangendem 16/1? freunde 14/24 u. s., ander 8/23 u. s., hindern 26/33,
vngehindert 27/24, vormunden 14/18 u. s., pfunden 6/14, vinden 22/3a
u. 8., (ge)funden u/9 u. 8., pvndelin 1i21, volenden 29/4, volender 27/a
u. 8., sunabende lfl/28, funderlichen 20/2fl u. s., erftanden 4/2ll vber-
wunden 22/32, geuerde 12/10 u. s., einfordere 13/16, wurde 9/9 u. s. o.,
furderlich 12/9, firdung 2/25 u. 6., erwirdigen 14/181 furdern 10/16.
tlber son8tige, haufige, durch partielle assimilation neben liquiden
entstandene d s. o. s. 74.
Wie die verhaltnisse im auslaut stehen, ist bereits oben sub t
ausgeftihrt. Hinzuzufugen ist, dass in der apokope die media bestehen
bleibt: an widerred 8/30 u. 6., gefind 8/,6, genad 9/6. Ebeuso: Ludwig
*/26 u. s., redlichen 16/8 u. 8., reddlicher 24/31, vnfchedlich 23/22, golt-
fmids 31/83.
Ausgeltofzen ist d in paftuben 10/i.
Im anlaut, an stelle der alteren gemination und nach conso-
nanten steht z (= ts) uberall in unseren texten echt; geschrieben ist
es meist cz, im anlaut auch z, selten tz oder c: cellers 3/2 4/ll; cen-
tener 5/n> beczalen 14/26 (u. 8 X), czalt(e) 4/13 u. o., tzalt 9/26,
czawmftricker 17/22, filberczeiger n/7 12/16, czeyfelmeifter 12/17, ge-
Qzeuguuffe 21/3i u. a., czeit(en) 11/20 u. 6., czeter 2/2 2/l2, czehen 12/S7
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Zum Prager Deutscb des XIV. Jahrhunderts. 77
o. o.? viertzehen 7/2fl, drevtzenhundert 16/3, zehen 7/7, czin 13/6 u. s.>
czinf(es) 16/17 u. o., unuorczogenlich l2/s u. s., vorczog 28/u, wegge-
czogen 18/20, cziehen l8/24, Ziehen 18/23, czymliche 20/37, tzungen 7/l4l
in den zehnern : czweynczjg 16/16 u. o , zweintzigeftem */„ czwein-
czug 27/8, fun(f)czig 4/18 u. 8., fechczig 29/17 u.s., fibenczig 11/8S 18/28,
newnczigiften 16/27 u. s.
Die praeposition zu 7/4, ze 3/32 (u- ? x> a^er DUr *n den alteften
partien; zuletzt 6/34) dann c*w ls/a u. o., czum 4/16, zuhorunge 8%*>
derczu 9/19, darzue 25/30i czukunflftig 24/18 u. 8., allczumal 24/19. —
jw?: zwen Vi9 u- s.f czwen 8/39 u s., czwene l3/7 u. o., czweyer 82/15f
zwain 7/6, zwfl 2/2 2/12, czweytrachte 18/36 u. s., Czwirener 23/a, czwi-
fchen i7/30 u- o.
Ifdaut: pozeners 8/2 4/„ bayfeczer n/6, Gotzel 10/9, ficzen 12/25
u. s., feczen 6/l8 (u. 10 X), fchuczen 26/34, gefeczcze */24, gefecze l/4
u. o., nuczes 22/7, beficzer 20/12 u- 6-; gefaczet 22/v8. — melczer 12/20
u. s., meltzer 4/23; Haintzel 7/37, ganczes 22/26, muncze ai/28 u. 8.,
Heinczel 10/28, genczlichen 2l/2a, Haincl 12/15, frencil 11/6 — gefaczt
4/i6 u. 6., leczten 16/121 lecztes 14/12 u. 8.
Auslaut: gancz 24/4 u. s., pellicz 25/8i, dicz ll/86 u. 8., gefecz
*40, vncz u/20, Gretz 10/15, nucz 12/27, nuczlich 13/34.
Anm. cz tritt auch im genit. statt ts eiu : nichcz 28/24, pryuecz
21 8, (verschrieben) geschefczt. —Auch in dem oft belegten : iczlicher
*/w ieczleichen 10/37l yeczleiher al/14, spater iczleich(er) &/23, iczlichen
6 26 (u. 12 X), steht cz, z far ts': (etes-licher).
Missverstandlich ist der genitiv : dicz briffes 24/20 26/261 dicz meines
gescheffte8 14/l7.
zx.
Ebenso edit ist zz zwischen vocaleti im inlaut and z am ende
des wortes; geschrieben *, zz} zf, meift und namentlich der zeit nach
spater ff und einigenial auch bloss f\ buze 6/20 (u. 9 X»; bufe 18/M
(u. 2X), puzen 7/l9 (u. 4 X), genofen 4/16, grozer 3/4, grofer 18/Il
15 12; grozzer 3/6 (u. 5 X), meist groffer 16/4 u. s., grofferen ftat 12/2l
u. s. o., weizze 2/2, wieffen 4/7, verflozzen V7 (u- 3 X), gefeffen 6/26
ll/i«> geheife s/40, geheizze 3/7 (u. 2 X), (ge)heifen 8/a 8/9, heiffen
22/40 »/„ laze •',,, lazen 7/32 */32, lafen »/„, laffen 2l/l7 (u. 4 X),
genisen 16/7 82/6, genyeffen 25/3fl, maffe l9/24 (u. 6 X), mazfe 28/34,
ftrafe */29, meffers 1/1 2/l7, mefrer 25/, (u. 3 X', mefferers 82/„ aus-
meffungen 17/31 gaffe l6/35 u. s., waffer 19/12 20/27 floffer 173l, flieffen
19 15 l%i» vorgeffen »/21 effen 2%7, dreifig 4/14, dreyffig 2<722 27/s,
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78 I. V. E. Mourek :
drizig 7/36, drizzig 7/34 ; bezzern 7/3 ; beffern 13/23 (u. 7 X), beffers
12/32 "/an peffer "lll9 fleizec»ichen %, fleiiTe 17/17 29/3, aufftoffe 17/36.
Im auslaute wird s und s promiscue geschrieben, uieist s>
(aber umgekehrt auch z fur echtes 8, zb. dez 7/27 u. o., alz 6/2! u. s.,
czinz ll/n u. s.)
Da* ez treten nur ausnahinsweise richtig geschrieben auf, z. b.
daz V8 lA 7is 7/i u. s., ez; ebenso waz (zb l717), auz (zb 6/s7 tt/88;
7/l3 steht in einer zeile auz-aus!); sonst gilt meist nur s (das zb Vie
*/a U. 8. 0., es 8/8 8/» U 8.)
Sonst sind noch hervorzuheben : zwei vas 2/16 3/2 4/a, 1)UZ 6/*9
7« •/•!! 8™ »/« 21/,7, grofl "/a* 16/2s> grozz 2/7, weis % 7/37 »/, ;
allez 7/21: alles 2/14 ; bys S2/161 dass (conj.) 2%0> dafs 3I/14, swas
n/2*» aidegenos 10/6, ftozz u/2o» furbaz 8/24, furbas 4/g> furbafuier l7/4
(u. 12 X).
Vor t tritt fttr 5 nach der regel s ein: fleuft 20/3, peft 2*/37,
befte 32/16.
Fur den sibilanten sind im aulaut und inlaut f, im auslaut s
die regelmafzigen fchreibungen. Einigemal tritt z auf, wenn auch
(aufzer im auslaut, s. oben) nur selten; aber dieses auftreten be-
weist doch so viel, dass auch im anlaut die oberdeutsche tonlose
ausfprache (scharfes s) nicht mehr ganz unangefochten war, sondern
dass md. ndd. tonendes z einzubrechen anfieng: gezeffen ll/12> zilbe-
reynne 29/3(P zein n/8.
Fttr den inlaut beweisen diebelege: houze 6/347 lezen u/18>boze8
>8/8 dasselbe.
Gemiuiert komtnt echtes ss nur in dein suffix nusse vor; die
belege s. oben s. 50.
In hoffftat 17/lt hawffe 26/3 hat man es offenbar nur mit schreiber-
launen zu thun.
Elidiert ist ein s in aufpruch 17/3& (u. 4 X).
Ob in den gruppen si, sn, sp, st, sw schon eine neigung zur
sch- ausfprache vorhanden war, ist aus der orthographie nicht zu
entnehmen ; geschrieben ist ausnahmslos nur s : sloger 720 u- s-»
flahen u/26 u. s., flachte n/26, geflechte 16/7, fleiffen 22/37, fleiflfer 22/SY,
gefliffen 22/38 u. s.
snapper 6/lfli fneider 8/lfi u. 0., fnure(n) 3l/17 32/9;
spiczers *lx u. s., zwifpillen 6/32, gefprochen 19/4, anfprechen
a4/i2» anfprach 24/i9, anfpruch 21/u u. s.,
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Zum Prager Deutsch des XIV. JahrhundertB. 79
flat 1li u. s. o., fteten 6/2a u- 8-i &eu 'U u- °» sturbe 29'8,
ezuAewer 21/,7, ftube(n) 19/22 u. 8., ftube 2l/i2 u. 8., ftain 9/37, fteynyu
M/„ ftemer 2/37,
meifter 1S'20 u. 6., hantweften 8 6, geftern 4/3 u. s., vaften */> u-
s.? pabftes] 12/lf, gunfte l7/w furften 9/2!l u. s., pfingften 7.™ u- s.
nechften ,8/24, neflen ,9/3, 21/34;
probeft 4/8, gaft 6/27 u. 8., geft 4/29, arglift 8 16 u.s, verluft 8/26,
Triit 7 26 u. s., Weftual 17/23 ;
fweren 13/4, fwern 7/g 9/30, gefwor(e)n 5/8 u. 0., fwach 19/3ft,
swarzen 2/8, fwere 2/37 28/34, fwefter lfl/16, fwehers 3I/S5, fwybogen 19/2.
Sch.
Dieser laut bleibt oach dem zuletzt angeftihrten auf die etymologische
groppe sk beschrankt, war aber offenbar da auch schon ausnahmslos
durchgedrungen, und wird auch fast durchwegs als sch geschrieben.
Einigemal treten zwar dafiir /*, ffy z auf: feffen 8/24, gefeftes 10/7,
seppheyn lI/gl seppfen bj2i, fcriben 7/,s, zwiffen 6/30, fleizhacker 23/6,
aber das ist offenbar nur schreiberlaune, ebenso wie ffch in myffchunge
12 M (u. 4 X), tiffche 29/38, und fchirfch 12/4, neben ichirft ai/2g.
Tieferen grund hat f fur fch nur in den formen des praeterito-
praesens fal, fd full(e)n.
Die bairischen fonnen mit anlautendem sch kominen nur spo-
radisch und fast nur in den altesten stiicken vor: fchol 5/l3 *726 6/27,
— %b ,28 ; fchull(e)n 6/I4 9/29 12/3 — 25/37, und fchulle 8/24 ; sonst herrscht
uberall s.
III. Folgerungen.
Neues ergibt sich aus der voranstehenden darstellung der laut-
verhaltnisse in unseren textproben sehr wenig; sie bieten nur eine
neue bestatigung der langst bekannten thatsache, dass in Prag, wo
der oberdeutsche (bairisch-osterreichische) und der mitteldeutsche
(meis8nische) dialekt sich bertihrten, ganz natttrlich diejenige mischung
beiderartiger elemente sich entwickelte, wie sie auch in der neuhoch-
deutschen schriftsprache vorliegt.
Der erste, der auf diesen wichtigen sachverhalt hingewiesen hat,
war bekanntlich Mtillenhof, der in der vorrede zu den Denkmalern
deutscher Poesie und Prosa aus dem VIII— XII. Jhdrt, die er,
mit Scherer gemeinsam heraus gegeben hat (1863), auf ste XXVIII.
ff. sagt: In den urkunden der Lutzenburger Johann von Bohuieu Karls
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80 I- V. E. Mourek:
des vierten und Wenzels, weniger in denen Sigemunds, wohl aber
in der in Wien aufbewahrten deutschen bibel Wenzels . . . herrscht
eine sprache, die eine nritte halt zwischen den beiden mundarten, die
sich schon im XIII jhdt in Bohmen begegneten, als dort gleich-
zeitig der Meifsner Heinrich von Freiberg und der Baier Ulrich von
Eschenbach dichteten. Sie hat von der bairisch-osterreichischen ge-
rade den bestand der diphthonge, der ins neuhochdeutsche tiber-
tragen ist, dh. ei fttr •", eu ftir %uy au ftir ft und ou, aber kein tie;
auch behalt sie das alte ei bei und gestattet dem ai selten eingang;
aus dem mitteldeutschen hat sie u fiir wo, das constante e ftir ae, i
ftir ie und umgekehrt haufig ie ftir kurz -t . . . Durch den einfluss
der bohmischen hof- und kandeisprache, in deren bereich auch die
hs. und das gedicht selbst von der kreuzfahrt des landgrafen Ludwig
f&llt, verbreiten sich dann die ei, eu und au schon im XIV. und im
beginnenden XV. jh. nach Schlesien . . . nach der Oberlausitz . . .
endlich nach dem Vogtlande ... die neuen diphthonge . . . dringen
aber selbst in Meifsen vor.u
In dieser darstellung Mtillenhofs war nur das wort hof- und
kandeisprache zu einseitig und hat wirklich zu einem missver-
standnisse geftihrt. Selbst ein so gewiegter sprachkeuner wie E.
Weinhold liefz sich dadurch irreleiten und schrieb in der I. aufl.
seiner Mhd Grammatik, § 99 s. 86: „Der Luxemburger (Karl IV.)
liefz von anfang der regierung an die bairischen diphthonge in seine
kanzleisprache aufnehmen, nicht etwa weil sich in Bohmen ober-
deutsch und mitteldeutsch begegnete (im XIV. jh. sprachen die
Bohmen uur einen mitteldeutschen dialekt, abgesehen von dem un-
bohmischen Egerlande), sondern aus richtigem politischem geftihl ftir
die hohe bedeutung einer vermittelnden gemeinsamen kanzleisprache",
als ob Karl IV. absichtlich und wohlbewusst eine vermittelnde
kanzleisprache hatte schaffen wollen und konnen! als ob sich die
aufnahme von fremden diphthongen in eine heimische kanzleisprache
einfach decretiereu liefze! Bald erhob sich gegen diesen eigenthum-
lichen gedanken eine sehr ernste stimme. Prof. Ernst Martin 'der
damals, in den siebzigerjahren, in Prag war und die beztiglichen
quellen an ort und stelle einsehen konnte) wies in seiner recension
des I bds der Bibliothek mhd Literatur in Bohmen (Wendelin Toischer(8
Ausgabe des Wilhelm von Wenden (im Azg. f. d. Alt. zura XXI.
bde der zft. f. d. A. s. 116.) darauf hin, dass derselbe lautstand
bereits in den urkunden Johanns vou Luxemburg herrscht (wie ja
auch Mtillenhof schon hervorgehoben hatte!), und ftihrt auf grand
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Znm Prager DtuUch des XIV. Jahrhunderts. 81
des lautstaiides von 7. stticken aus Rosslers ausgabe des altprager
atadtrechtes, die er mit dem wortlaute des stadtbuches y. 1310 ver-
g lichen hatte, den beweis, dass nicht die hof- und kandeisprache
den dialekt, sondern umgekehrt der von den Deutschen in Prag
damals allgemein gesprochene dialekt die sprache der kanzlei beein-
flusst hat, da es (im stadtbuche) nineist stadtische urkunden sind,
die in ihrer abfassungsweise gewiss nicht von der koniglichen kanzlei
beeinflusst wurden.tt
Schon an dieser stelle verweist Martin auch auf das Buch der
Prager Malerzeche v. j. 1348, dessen herausgabe damals von prof.
Pangerl vorbereitet wurde, und als diese ausgabe dann im j. 1878
wirklich erschien, brachte sie auf s. 5. der einleitung eine darstellung
des sprachlichen zustandes der deutschen stucke dieses buches von
prof. Martin, welche mit folgenden worten anhebt:
„Die Sprache in den Satzungen der Malerbruderschaft von 1348
vertritt ohne Zweifel die Schreib- uud Redeweise, die in der Mitte
des XIV Jhdts hier in Prag Qblich war. Ihr Charakter ist von Mullenhof
in der Vorrede zu den Denkmalern deutscher Pofcsie und Prosa . . .
festgestellt und als eine Mischung oberdeutscher (zunachst bairisch-
osterreichischer) und mitteldeutscher (meissnischer) mundart nach-
gewiesen worden. Allerdings hat Weinhold Mhd. Gr. § 99. leugnen
wollen, dass diese Mischsprache, die Grundiage der nhd. Schrift
sprache, durch das Zusammentreflfen deutscher Ansiedler aus ver-
schiedenen Gegenden Deutschlands entstanden sei, und behauptet,
aie sei vielmehr ktinstlich von Karl IV. hergestellt worden, der mit
richtigem politischem Gefuhl die hohe Bedeutung einer vermittelnden
gemeinsamen Kanzleisprache erkannt hatte. Allein ich glaube im Azg.
f. d. Alt XXI. 116 diese durch nichts untersttttzte Annahme dadurch
widerlegt zu haben, dass ich die Eigenheiten der Mischsprache an
Aufzeichnungen im Prager Stadtbuche aus Konig Johanns Zeit nach-
wies. Von Wichtigkeit ist namentlich, dass zu gleicher Zeit die dem
Bairischen entlehnten Diphthongisierungen ei, au fiir mhd f, a vor-
kommen, und nach mitteldeutscher Weise die aiten Diphthonge ie
und no zu i und u zusammengezogen erscheinen.^
Darauf gibt Martin eine eingehendere darlegung der gesammten
spracheigeuheiten des denkmals, die in alien wesentlichen punkten
voile CLbereinstimmung mit dem lautstande ergeben, wie er nicht
our in sammtlichen von Rossler in das altprager stadtrecht aufge-
oommenen stftcken des altesten prager stadtbuches vom j. 1 3 10,
sondern auch in alien unseren textproben vorliegt, die einen vollig
Phil.-hist. Class*. 1901. 6
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82 I. V. E. Mourek:
privateu charakter haben und desto sicherer die zu damaliger zeit
in Prag allgemein ubliche deutsche schreib- und redeweise ver-
treten.
Martins geradezu greifbare beweise haben zunachst auch Wein-
hold tiberzeugt, so dass er in der II. aufl. seiner Mhd. Gram. (1883)
von seinen friiheren behauptungen absieht und s. 115 sagt: „In Bohmen
waren die bairischen diphthonge schon von 1310 ab . . . in der ober-
hand ; in dem Buche der Prager Malerbruderschaft von 1348 herrschen
£ie durchaus."
Mullenhof bringt dies Prager Deutsch a. a. o. direct mit der
entstehung der neuhochdeutschen schriftsprache in verbindung, Martin
nennt (Prag. Malerb. s. 5) ausdrticklich „diese Mischsprache die-
Grundlage der neuhochdeutschen Schriftsprache"; in gleichem sinne
spricht E. Wtilcker in seinem vortrage (bei der versammlung deutscher
Philologen in Gera) fiber „die Entstehung der kursachsischen kanzlei-
sprache" ; auf gleichem standpunkte steht auch K. Burdach in seiner
dissertation (1884) ?,Die Einigung der nhd. Schriftsprache" — (Vgl.
auch Socin, Schriftsprache und Dialecte, 8. 151.)
Diese Ansicht blieb jedoch nicht ohne widerspruch: Imj. 1890
gab K. v. Bahder seine schrift „Grundlagen des neuhochd. Laut-
systems" heraus und verbreitet sich in der einleitung tiber die entste-
hung der neuen schriftsprache; er erkennt auf s. 3. zwar an, das
sich „in der kaiserlichen kanzlei zuerst unter Karl IV. eine konvea-
tionelle schreibweise aus(bildete), die den namen schriftsprache ver-
dient ; sie wird von seinen nachfolgern Wenzel . . Sigismund, Albrecht
festgehalten und weiter gebildet. Diese Prager kanzleisprache beruht
auf dem damals in Prag gesprochenen md. dialekt, doch macht sich
in der schreibung zeitweisse der einfluss des obd. bemerklich". Bahder
ffihrt auch die hauptmerkmale des dialektes an — von den bairischea
neuen diphthongen sagt er in der fusznote richtig, dass sie „der
dialekt schon frtther angenommenu (und es ist nicht recht verstandlich,
wie er dann den oberdeutschen einfluss nur „m der schreibung11
anerkennen kann !) — aber setzt dann hinzu : „diese dem nhd. sehra
nahe stehende sprache hatte, wenigstens in der kaiserlichen kanzlei,
keine unmittelbare fortsetzung. Mit Friedrich III. gelangt ein Oster-
reicher zur regierung und die kaiserliche kanzleisprache tragt von
jetzt an bis zum ausgang des mittelalters die ztige des osterreichischea
dialekts. Die kluft, die sie von der friiheren Prager kanzleisprache
trennt, ist sehr grofs, wenn auch vielieicht in einadnen punkien erne
anpassung an diese mgegeben werden kanna. Mit den letzten wortea
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Zum Prager DeuUch des XIV. Jahrhunderta. 83
sehlagt Bahder eigentlich sich selbst und beweist, dass er zu weit
gegangen, wenn er in einer fusznote zu dem satze: „diese (kanzlei)
sprache batte . . . keine unmittelbare fortsetzung" ausf&hrt: „es
geht deshalb kaum an, die Prager kanzleisprache flir die grundlage
des Nhd. zu erklaren . . . ich betrachte ihre ahnlichkeit mit dem
Nhd. uiehr als eine zufaliige ..." Doch dies ist eine frage, die ttber
unseren nachstliegenden zweck hinausreicht und dieser besteht in
dem nachweise, dass die sogenannte Prager kanzleisprache that-
sachlich nichts anderes ist, als der von den Deutschen Prags damals
allgemein gesprochene dialekt, wie er uicht bloss in den einzeicb-
nuDgen des SJtesten stadtbuches, sondem dem ganzen wesen nach
auch in dem buche der Prager Malerzeche vom j. 1348 und wie
unlangst Fr. Jellinek in dem aufsatze „die Sprache der Wenzels-
bibel & cet" (Programm der k. k. Oberrealschule in Gorz 1898 u.
1899) nachweist, auch im dieser prachtbibel des Luxemburges herr-
schend ist. Dieser nachweis ist aber mit der thatsache erbracht, dass
der sprachzustand dieser vollig privaten eintragungen, die unsere
textproben bieten, der sprachzustand, der hier zum erstenmal ein-
gehend zergliedert ist, mit den von Mullenhof, Martin u. and. hervor-
gehobenen eigenheiten der hof- und kanzleisprache vollkommen dber-
einstimmt.
Unsere textproben bieten aber noch ein zweites interes-
santes moment Sie unifassen zeitlich ein ganzes jahrhundert und
ihre sprache behalt zwar den grundcharakter der mischung obd.
und md. elemente, aber sie ist naturgem&fz doch nicht ganz ein-
heitlich; man verfolgt klar eine entwicklung, die man am kttrzesten
etwa so bezeichnen konnte, dass der lautstand inimer mehr „ver-
mitteldeutscht'* (wenn nicht direkt „verneuhochdeutscht") wird. Im
einzelnen stellt sich dieser gang folgendermafzen dar:
1. Es mehren sich die falle, wo ftir o das prononciert dialek-
tische a eintritt: margengabe f. morgengabe, fal f. sol.
2. Statt u triflF o ein: sun : son; notdurft 8/*i : notdoifft a4/37.
3. Langes a wird vordopelter consonanz gektirzt: lafen : laffen,
mafze : maffe.
4. Altes I steht anfanglich noch ziemlich haufig, weicht aber
immer mehr dem ei.
5. Der neue diphthong ei steht anfanglich auch in unbetonten
silben (-letch, -ein), wo er sp&ter nur vereinfacht und verklirzt er-
scheint.
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84 I. V. E. Mourek: Zum Prager Dentsch des XIV. Jahrhunderts.
6. Undiphthongiertes 6 ist fast durchgangig auf verkftrztes vff
(einmal auch vz) beschrankt, sonst erscheint u immer als au.
7. iu ist nur am anfang einmal belegt (friuntlichen la/g); md
contrahiertes u nur sparlich; eu (ew) wild durchgangig herrschend.
8. Ira nom. fern. sgl. und nora. ace. neutr. pi. der adject. &
pron. tritt die alte endung (iu — eu) uur am anfang auf, verschwindet
bald und weicht dem irrationalem e.
9. Nur in den alteren lagen steht ou, spater durchgehends au.
10. Altes ai tritt in dieser form iiberhaupt nur vereinzelt auf
und weicht sp&ter vollig dem ei.
11. Altes ie ist in den alteren proben wahrscheinlich noch vor-
handen — am wahrscheinlichsten in ie der man, yeadeiher, yeczund,
macht jedoch bald dem contrahierten und selbst auch verkiirzten ♦
platz (iczlicher, yman, ydoch u. s. o.).
Unzweifelhaft tritt dann md. ie als blofzes schriftzeichen ein —
(unsicher ist noch !). Damit hangt zusammen, dass die nom. ace. di,
fi den formen die, sie weichen miissen.
12. Ob uo noch vorhanden war, ist nicht sicher; die belege
fuerlon 9/19, darcziie 2:,/30 scheinen dafur zu sprechen, auch ft konnte
Tielleicht noch so gedeutet werden; aber die eutscheidung ist da-
durch erschwert, dass fi oft den umlaut von U (und tie) wiederzu-
geben hat.
13. Nur auf die schreibung bezieht sich der umstand, dass aus
fi durch flttchtigen zug spater u wird.
14. In unbetonten silben behalt obd. e die herrschaft, md. i ist
yerschwindend selten. Aber in den alteren proben finden sich nach
bairischer art starker apokopierte und synkopierte formen, die mit
der zeit fortschreitend volleren mitteldeutschen platz machen.
15. Die (bairische) verwechslung von b und w ist in den alteren
stQcken haufiger, als in den spateren.
16. Streng bairisches ch tritt im anlaut nur in den alteren
proben auf und weicht spater vollig dem *. — Ahnlich verhalt es
sich mit dem auftreten von p statt b.
17. Nur in den altesteu ftucken finden sich noch einige belege
der 3. pi. ind. praes. auf -ent\ spater bleibt nur -en herrschend.
V«rlag d«r kdn. Mkm. G—elbchmft d«r WisMnsckaften. — Orack von Dr. Bd. Gr*g r i« Fraff.
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II.
Zpr&vy o niSstS Tfeboni z let 1620—1623.
Sd&luje Theodor Antl.
(Pfedloieno 4. unora 1901.)
V star£ pamfitni knize mfcsta TfebonS, ulo4en6 v mfiatsk&n ar-
cbivu Tfeboiiskem pod titulem: Liber memorabilium unaque raatri-
cularium Trebonensium, na listech 3 — 16 zachovaly se nezn£m6 od-
jinud zprrtvy o mSstu Tfeboni z let 1620—1623, z doby obleienf
a kapitulace Tfebone. Zpidvy ty sest&vajf jednak z rozlicnych dopisft
tarn vepsanych, jednak z popisft a liCenf ud&lostf radnim pfsafein
Ondrejem Fu&kem. V nasledujfcfm poddvdine zajfmavfcjSi ze zprdv
tfcch v chrooologick&n pofddku, jsouce pfesv&lfceni, be pfisp6jou
k objasnfini osudfi mfcsta Tfebonfi v dob6, z kter6 se celkem mdlo
pfsemn^ch dokladfl zachovalo.
MSsto Tfebofi v cas bitvy Bglohorsk6 milo posidku se strany
knile Ft idricha, kter62 velel Anglican Jan Syton. JeJto poslednf driitel
panstvi Tfeboiisk^ho Petr ze Svamberka, sudf dvorsk^ pod zimnfm
kralem, byl v Praze n£hle zemfel, krrtl Fridrich na uteku ve Vrati-
slavi vyhovSl 2&dosti mgstskS rady Tfebofisk£ a svSfil jf sprdvu panstvi
Tfebonsk^ho, za&eJ TfebonSti m61i pen6zi zaklddati Sytona i hejtmana
MikulASe Straku z Nedabylic, ktery tam velel najatemu lidu krajsk^rnu.
Syton s pos&dkou vojenskou vym&hali na mfiStanstvu penize i jin6
davky t64k^mi hrozbami. Mesto Tfeboii bylo pfi torn obteh&no vojskem
cisafsk^m skoro pflldruh6ho 16ta, a2 ve dnech od 23. unora do
1. bfezna 1622 oblefcend posddka i niSsto ujednali s cfsafskym velitelera
Raltazarem Marradasem limluvu, podkterou sejemu vzdali. MSStanstvo
TfeboiiskS die t6 umluvy nemfclo byti trest&no, ale zustaveno pfi sv6
vife pod jednou i pod oboji i pfi jinych prdvfch. Posrtdka falcko-fceski
z m6sta odesla, ddvajic se namnoze hned v Sold strany cfsafsk6.
Thda fil.-hist. 1901. 1
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2 It T. Antl:
M6sto dostalo cisafskou posAdku, jejfmi velitelem byl ZdenSk z Kolovrat.
Tato posidka dost&vala sice plat z pokladnice k tomu ndle2it6,
ale vymdhala tak6 na obyvatelstvu m6stsk&n platy pro sebe pode
jmeoein kontribuce. K pilnyra stfJnostem a pros Mm Tfebonskych bylo
to vydfr&nf zapovfczeno cfsafsk^rau veliteli a jeho io ldn^fum v Tfeboni,
a to jak od mfstodrifcfho knfiete z LichtenStejna z Prahy, tak i od
generate Marradasa z Budejovic. TfeboflStf zfskali si zfejwou pHzefi
tohoto SpanSla v cfsafskych sluib&ch tim, ie mu pfi vzdrtnf mesta
na obdrien^ od Martina Huerty srozunitelny pokyn darovali veliky
pocet hovezich koif, a tak6 pozd6ji n6co pristrcili do prosebn6ho listu,
kter^m si st62ovali u Marradasa na kontribuce po2adovau6 clsafskou
pos&dkou. Pan3tvl TrebonsM po Petrovi ze Svamberka m61o die pr&va
pfipadnouti jeho bratrovi Adamovi, jen2 v 6as povst&nf zdr2oval se
v cizfch zeinfch, ale bylo skonfiskovdno a pHpojeno ku komofe krd-
lovsk6. Listiny a pameti zde otiskovang obsahuji doklady a podrobnosti
k nSkterym z t6chto pllbfihfl.
1620, 3. prosince, ve Vratislavi. — Fridrich Falck^ sprdvu panstvi
Tfebofisk6ho svfchije rad£ mgsta TfebonS. (Fol. 3.)*
Fridrich z bozi milosti Cesky kr&l oc. Slovutni a opatrni vSrni
nasi mill! Ponizen6 k n&m ohldseni vdse milostivfe prijimati a z&mek
s mfcstem a celym panstvim Tfebonskym v pficinfc hospoddfstvi z moc-
nosti nasi kr&lovsk6, pon&vadz na ten cas z&dn6 jin6 vrchnosti, kter* by
se v&s a paustvi ujimala, nem&te, k spr£v& vdm porouceti r&cime, a tim
Ysim spusobem, jakoz jest v&m to piedesle od nekdy urozen6ho Petra
z Svamberka, raddy, komornika ua§eho a nejvyssiho sadiho kr&lovstvi
Cesk(3ho, p&na vaseho, svSfeno bylo; jsouc k vdm t& milostivG nadfcje, zc
k n&m nem6n6 jako pfed tim k dotcenSrau p&nu sv&nu ve vsem v&rnost
zachovate, t6z panstvi, tak jak to s nejlepsim na§im byti uzndte, spravo-
vati budete, a lidem poddanym v m&stg i ve*nicich k t&nuz panstvi nd-
lezejicim vuli na§i krdlovskou, aby vds ve vsem poslusni byli, nafizenimi
nasimi se rldili a spravovali, v zndmost uvedete; nicm^ne skrze psani
o vsecb v&cech potfebnych co nejCastfcji ndm psdti nepomtfejte. Pfi eemz
k nejvyssimu leytnantovi Sydonovi z dostatkem o torn, aby vam v spravu
vasi nicimz nesahal, poroucime, a hejtmana Straku s lidem jeho k sta-
losti napomindme, nepochybujice, ze vy s nimi take v dobr£m srozumfeni
zustdvati a dotcen6ho hejtmana zatim z dfichodftv neco pen^zi fedrovati
budete, nebo i my uadcpsan&nu hejtmunu jistou summu penfez k s^okojeni
soldatuv jeho neprodlend odv^sti nariditi riicime, souce na torn, jak celS
kralovstvi nase Ceske, tak i svrchu pripomenuty zamek a pevnost
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Zpr£vy o m$st6 Tfeboni z let 1620—1623. 3
Tfebonskou s ponioci svrchupsantSho P. a. c. M. krdle Uhersk6ho i jinych
potent&tuv, pf&tel a pribuznych nasich, t£z stavftv vsech zemi nasich
kraJovskyck podle nejvyssi raozaosti nasi pfed dalsi moci nepr&telskou
retovati, ehrdniti a zast&vati. Na torn jistou vftli nasi milostivou krd-
lovskou naplnite. Datum y mestfc nasem Vratislavi 3. dne mesice prosince
leta 1620 a krdlovstvi naseho Cesk^ho druhlho.
Frydrich mp. — Wenceslaus Guillie. a Raupow S. R. Boheraiae can-
callarias. — Ad mandatam sacrae regiae Mtis proprium Pettr. M. z Mai •
hauzu mp. Jan Orsinovsky mp.
2.
1621, 7. unora — PamSC, kterak Cesko-falcki soldateska vym&hala
penize a jin6 potfeby od sousedfi Treboiisk^ch. (Fol. 3.).
Leta p6n6 1621 v nedfeli po sy. DorotS za purkmistra pana Jifika
Fronka byli pan purkmistr a p&ni obesl&ni ku panu Johan Seytonovi,
nejvyss. Jejtnantovi nad tfemi praporci hejtraana Svendy, hejtraana Jakuba
Dambara a p. lejtnanta JMti Kr. verbovanych a v pevnosti TfebonskG
zost&vajfcich z pficiny t6to, aby na jejich tfi praporce lidu od obce
7000 zl. neprodlene shledali: V torn p&ni se opreli a snazne za to zddali,
le ta chud& obec 8 to byti nemaze, vidouc, ie prve v zk&zu sousedi
» jin6 pripadnosti a zivnosti jejich pfisly. Nemohouc takovd z&dost jejich
nic postacovati, hned s touto pohruzkou v pfitomnosti hejtmana Dumbara,
hejtm. ubrzt leyt. i feldbable praporce nejvyssiho, od nejvyssiho ucinena
jest byla: jestlize v pul druhy hodine na konec 4000 fl. neopatfime,
(J8ouc vojici pozdvizeni), ze se do domu tfi polozi, zplundruji, zdrancujf,
a to noc mesto ohnem zniCi. I necbtfc pdni takovSho na sousedy nest£stf do-
postiti, mnseli to do rdna opatriti a takovou summu odvtoti. Nicm6ne
k tomu moaky sme obecni vSichni do 180 strychu na lid jeho i krajskej
d*li; vice i dobytky hovezf po sousedech popsati a i zabiti pro soldaty
dnli; nicm6n6 i sonsedi die moznosti mouky jeden kazdy skl&dati museli
a blad trpHi mnseli, nebozi sonsed61 Bocbnik chleba, ne hruby, v pev-
nosti byl za 12 kr., zejdlik pdlen6ho za 45 kr., piva pinta za 3 kr.,
ohili z4dn£ho, kter£ by se koupiti mohlo, dostati se, odnikud nevezouc,
nemohlo; a tak trvalo, jak pustej nepfitel zalehl, v outcry po sv. Ma-
touii [22. zdfi] leta 1620.
1622, 23. unora a do 2. brezna. — Z&znamy o torn, kterak mSsto
Tfebon, obsazen£ vojskem falcko-ceskyra, po dlouhem obleienf ucinilo
liroluvu s genertlem Baltazarem Marradasem a obsazeno jest vojskem
cfsafskym. (Fol. 8-10.)
L6ta p&ne 1622 ve stfedu n vigiliji sv. Mateje apostola p&n6
[23. unora] za primasa p. V&clava Hulinsk6ho, za ouradu purkmistra pana
Jtna kov&fe, p. Daniele Prajtnbergera, p. Tom&se malffe, p. Ludvika
l*
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II. T. Anil :
soukcnika, p. Vita Dekary z konseluv, Vondfejc FuCika pisafc radnfho ;
z starsich obecnich : MatiSge 6ernovsk6ho z Rozmitale (sic), Rutbarta Mi-
r«>ticke1io, Daniele Felcara pekafe, Pavla truhldfe, toho casu ryclitare
porucene^ho, Petra barvife oc, zacatek akordu mezi nejvyssim lajtnanlem
Janem Seytonem z Korgnonoku, p. kapitanem Jakubem Dumbarem, lajt-
nantem kapitdna Svendy, kapitanem p. Janem Mikuldsem Strakou z Neda-
bylic a praporci lidu krajskSho z jedn6, a mezi nejvyssim generalem na
miste Jeho Milosti CisafskS panem hrabStem Donem Baltazarem z Mar-
radas z strany druh6, stal se o pevnost mesta Tfebone, protoze vsechny
profianty dosly, zita, mouky, piva, kromfc 33 kusu dobytka hovSziho mezi
sousedy zftstalo; kterazto pevnost od sv. Matouse [21. zafi] leta 1620
az do 2. dne Martii 1622, to jest za jeden rok 23 tyhodny, oblezena
byla; a 1. dne Martii anno 1622 jest dokonan. V kter&nzto akordu
mesto Tfebon a soused6, raanzelky a ditky jejicb pfi artikulich nize
psanych, kterS se nejvyssimu panuv generdluv podaly a do pevnosti mesta
Budejovic pfednesly, na milost pfijati, a t6z tak6 pfi vsech svych vecech,
religii, obdarovani, statcicb i hrdlech zachovdni od Jeho Milosti Ci-
safskS jsou.
L6ta pdn6 1622 u vigilii sv. Matfejc [23. tin.], kdyz se akord
o pevnost Tfebonskou stal, pan lajtnant don Martin na miste JMti uej-
vyssiho p. generala p. hrabfcte dona Baltazara z Marradas do pevnosti
Tfebonske* pfijel. Vitdni jemu p. Daniel Prajtnberger na mostd, jedouc
na pfcdmfcsti BfilickS, Sinil v pfitomnosti p. primasa Vaclava Hulinsktfho,
p. Jana Tomana purkmistra, p. Tomase malife, p. Ludvika soukenika,
p. Vita Dekary vse z konieluv, z starSfch obecnich Mateje Cernovsk6ho
a Pavla truhldfe.
Ve ftvrtek den sv. MatSje apoStola pane [24. tin. 1622] pfedne-
§en£ veci svrchu psan6, i co pisaf m est sky a p. Vit Dek&ra pfednasel,
z rdna JMti p. donu Martinovi, nejvySsimu p. lajtnantovi JMCskd, jsou
v pfitomnosti osob radnich v pokoji do rukou jemu podane*, a od pisafe
m6stsk6ho JMti p. lajtnantovi vin§ jest ucinfcn a taky na mistfc vsi chutI6
obce ponizena zadost pfednesena, tak aby JMti nejvyssimu panu generdlu
na mistfc JMCskg, tak abychme mohli pfi tech vsech artikulich, jakz do
akordu JMti poslan6 jsou, zachovdni byti, pffmluvu svou uciniti racil,
JMti zadali, a ze sme tak velice hrubfe souzeni byli, nemoznosti nase
pfednaseli. Tu hned nam dal odpovecT: „Pani, cim ste vice souzeni byli,
tim ste vfctsi milosti dosahli ; nicm6n6 ten vins, ktery mi vinsujete, vdecne
pfijimam. Co se dotyCe tohoto spisu, mn& na mists JMti p. generala,
souc ja sem vyslan, polozemSho, jej chci prohlidnouti a potomnd t6z
p. generalovi pfedne*sti. Co se dotyCe artikuluv, kter6 podan6 pi'i akordu
byly, tu JMt pan generdl pfi vsech t&ch zadostech zanechdvati rdci, i tez
co se jednou od n6ho slovem mluvi, md tak zdrzeno byti, jakoby peCeti jeho
vlastni to pecetcno bylo." I ddna jest mu mezi tim fee, ze sou ndm
artikule pfi akordu zavfeni od JMti poslane", pfi ktery eh JMt p. nejvyssi
generdl na mistS JMCske* nds milostive zanechati rdci. I dal odpov&T:
Dosti jest na torn.
Ddleji ihned ozndmil strany kozf hovSzicli, zeby jich nemdlo mcli
v mfcstS miti. „Mn6 by se tak vid&o, pdni, abyste zddnych z m$st?i ne-
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Zprivy o tnSstS Tfeboni z let 1620—1623. 5
dali prodati a vyn&ti, tak jako se ua Tdbofe stalo, ponevadz JMt
p. general o torn dostateSne* mn6 poru£iti r&dil, aby se nic neprodavalo
z mesta, ze on takove" kuze sam platiti chce; to jest v pfitomnosti hof-
mistra p. generdla mluvil; ale jak sem nahofe dotekl, ze by mi se videlo,
abyste temi kozemi u JMti p. geuerdla milosti bledali. J4 vim, ze ji
obdrzite.1* A ty kuze hovezi JMti aby se darovaly, domnfvajice se, ze
jich na m&le bude, a ono se jich vynaslo, jakz rejstfik, mezi sousedy
839 a obecnicb 116, ucini vsech 955. PoCitajic jeduu kazdou, jedna
druhe" na pomoc, po 3 zl., ucmi v jedne" sume 2865 zl. 3 kr. A tak
s tim od neho, zakazojic se, ze pfi prljezdu JMti pana generate pfimluvu
svou za n£s uciniti chce, sme ode§li.
T6hoz dne [24. tin.] v 1 hodiuu nemeckou na pul orloji JMt pan
general k mesta s lidem se dvema kornety a se 2 praporci lidu pfijeti
ragil ; tu jest jemu pevnost, kdyz do mfcsta pfijel, za svatou AlzMtou
v poli jesti stal, a oufad Tfeboiisky s nfckterymi osobami z starsich
obecnicb i z obce proti n6mu vychazejice do poli podal, s velikym
strachem tu ponizenou poctivost, kterou na misto Ysi obce u&oili. I vidouc
JMt pan hrabe s svyra rejtharstvem, ze se k nemu oufad pfiblizuje,
na bile*m koui, tu kde napfed u jednobo pfikopu dva lokaji se dvoumi
velkymi psy sedeli, k nam jest vyslati rASil a doptani uciniti dal, kdo
sme, sme-li oufad to, neb kdo jiny. Dali zase odpovcd, ze oufad. Jedouc
tyz jisty zase k JMti oznamil, ze oufedni osoby sou. Sedic na koni
JMt pan brabe, bned s kone doluv ssedl a ofiek&val, az sme k nemu se
pfiblizovali, klobouk sejmul a kazddmu ruky prav6, drzic klobouk v ruce
leve, jest podal. Osoby nize psane* vne pfi nera byli:
Oufad: StarSi obecni:
p. Vdclav Hulinsky primas, Matej Cernovsky,
p. Jan Kov£f pnrkmistr, Pavel truhlaf.
p. Daniel Prajtnberger, Z obce:
p. Yit Defeara, Jan Pohunek,
p. Vondfej Fucik, pisaf radnl. Kaspar Cerm&k.
Hned potomnfc pan Daniel Prajtnberger oraci na mists panuv vsech
i vsi obce nemeck^ra jazykem cinil. Pfijmouc s vd&Snosti takovou oracf,
porucil zase k nim miti JMti panu Joachimovi z Kolovrat ceskym jazy-
kem: „A ta fe(S a vins, kterej ste JMti panu generalovi ucinili, vdfccne
k sobe pfijima, a podle toho, ze tato pevnost mesta TfebonS zase k ruce
JMCske spoln s vami, souc t6z pfedesle JMCskG, pfichazi, mate z ceho
panu Bobu a JMCske" dekovati. A podle toho co se dotyce artikuluv
vasich, JMti panu generalovi podanych na mfste JMCske" a z&dosti, aby
vam od JMti potvrzene" byly, JMt porufcil oznamiti, ze co jednou poruCf
a nafidi a pfipovi, jakozto nadeje jest, ze vam od JMti pana Don Martina
pana lejtnanta JMCske" oznameno, pfi Sem zacbovani byti mate, ze t6z
zase od JMti nyni p. generala, t6z take" i od JMCske" pfi torn pfi vsem
beze vsech pfek&zek pozustavujete se; a cokoliv JMt pan rdci mluviti,
to zase jinace nezli vskutku stati se ma [sic]. Naposledy JMt pan to r&£i
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6 II. T. Anil:
poruSiti oznamiti, ze to pdn Buh vsemohoucf rdCil dati a tato pevnost
Tfeboftska nyni k sjednocenf JMCskg k ruce pfisla; sice jestlize by toho
se ten tejden pfisti nestalo a timto akordem se to nepfcdeslo, jiste vinni
i nevinni vsichni by byli museli v ni zahynouti ; ale pan Bfih v§emohoucf
sara racil vas cbraniti a opatrovati".
Dali 8rae JMti odpovSd': „Milostivy pane, my ubozi lide* niSimz sme
nevladli, zadnou pficinu sme jak proti JMCskg, tak proti zadne'mu nicimz,
nizadnym vymyslenym zpusobem nedali". Tak zase jest fekl: „Moji mill
pani, to vam hrube spomaha." S tim nas panu Bohu porucil.
Sli sme zase spatkem do mesta, a Don Martin nas, nedaleko sv. Alzb&ty
jedouc, potkati mel, trubace sve'ho poslal, abychme z mfcsta ven necho*
dili, ponevadz nyni pod jelio spravou zustaneme, ale radeji abychme
v domich svych zftstavali. Jan Seyton stojlc na brane na koni bilym, ptal
se, kde sme byli a co sme vyfidili? Dali nSktefi pani ma odpovdcT, kdyz
pfijede k panu generalu, ze dobrc zvi ; a druzf, ze dobfe. Tu sme v moste
ocekavali, az JMt pfijeti rafcil se dvoumi kornety rejtharu. A tu jest je
sam p. Don Martin na 2 strany, jedny k Lamplovic strane a druhy podlc
domu Jaua Miroticke'ho a Mateje KadeSky, rozundal. Brany zavfene" byly.
A tu praporce Jana Seytona, Jakuba Dumbara hejtraana Svendy, Jana
Mikulase Straky z Nedabylic hejtmana krajske'ho dolfl z tyiek sniraali,
a soldaty svobodny uclnili. Tu bned JMCske* lid 2 praporce do mesta
pfitahl, jeden varly obsadil a druhy na rynku pfes noc leiel, rejtharstvo
na zamku. Soldati pfedeSli hned se dali na dile vsichni potfebovati.
V patek [25. tin.] rano jeli pryC vsichni pfedeSli oficfrove*, krome Jan
Seyton do nedSle tu vostal, a v nedfcli [27. tin.] po obfcde' teprva na 2 ko-
cafich jel; rano na rynku vsedl do vozu kryte*ho, ktery vzali na zamku,
dobr6 a slavne' pamSti JMti pp. Petra z Rozmberka. A tu JMt pan hrabg,
nez na vuz vsedl, asi do 3. skleniSky vina cervene*ho jemu pfipil ; potomne
jest ho spolu 8 Don Martinem na konich vyprovodil, a za Bfilickou
branu jest vyjel.
V patek, v sobotu, v nedeli, v pondelf i v outery [25. Anora —
1. bfezna] kuze se od sousedu na porucenf nejvyssiho zbiraly, a kdoby
jednu zatajil, ze na hrdle za to v Tabofe trestan byti ma, obci to pfed-
ueseno bylo, v pfftomnosti p. Daniele Prajtnbergera, pfsafe Vondfeje
a Pavla truhlafe, toho casu rychtafe poruSen6ho, na zamek vozili. Eristof
kozeluh pane jest je na obrocnici zameckou proti kvitanci od sebe dany
pfijimal. A take* prve nezli jest JMt pan general odjeti pryc racil, zidftm
naskrze po 6 zl. takove" kuze prodavane4 byly, kterych se vynaSlo od
souseduv 866 kusuv; ucinili sousedi v obci umluvu, aby se splatily od
obce sousedum po IV2 zlM ucini 1299 zl. Obecnich kozf dano 111, ucini
166 zl.30 kr. Summa obojich 977 kusuv, penez 1465 zl.
A tak sme nicimz ten cas byndrov^ni ani vojaky za 3 dni nebyli,
az JMt pp. Zdenek z Kolovrat og p. gubernator mesta Tfebone pfijeti
rafiil. Tuz nedeli [27. unora 1622] svrchu jmenovanou JMt pan z Kolo-
vrat pfijeti rafcil, a hned soldati sou lozirovani.
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Zpr*vy o raSst* Treboni z let 1620—1623. 7
Artikule niie sepsane ode vH obce mista Treboni 2. dne Martii leta
1622 nejvy&Hnm jednomu z generdliv don Martinooi na edmku Tfe*
bohshem pfednesme sou.
Sluzby nase ponfiene a poslusne VMti vzkazujeme, vysoce urozeny
pane, pane nam laskave a milostivfc pffvetivy. Od svrchovanSho pana
Boha vsemobouciho SCastn^ho a dobr6ho zdravi, v pracech a jednanich
yselijakvch bozsk&io pozehnani VMti vinsujfc, v6rn6 a upfimuS zadaii ne-
pfestavame. Kterak pan Bah vsemobouci svou svatou bozskou milosti
vsechny veci fidi a spravuje, jakoz i my tak6 tu nadeji ku panu Boba
vsemobonciuiu mame, ze se o nase potrebng lidi starati, neopoust&ti,
a zase nyni k pfede§16mu pokoji, sjednocenf kralovstvf toboto Ceskgho
obratiti a pripojiti raCf, modlitbami svymi dfckovati mame.
Anobrz i tak£ podle toho, ze nam pH VMti jakozto panu kfestansk6m
na miste JMCsk6 t6 milosti kfestausk6 v tecbto nize poznameoauych arti-
knlfch s manzelkami a ditkami nasimi uziti se dostane, ponizen& pro Boba
iadame.
Predni: Co se dotyfo t6to roztrzitosti a valky v tomto kralovstvi
Cesk&n v*esle\ tim bned my od pocatku t6 nefesti az do nynejiiho casu
pod zadn^m vymyslenym zp&sobem, jak psanimi tak raddou, nejsouc sami
sobe svobodni, majic od vrcbnosti sv6 jistS osoby sob& vystavene", temi
sme se ridili, k nim se uchazeli, coby proti jedn6 i druhti strane na ubli-
zeni byti moblo, ne£inic, vinni nebyli, a tobo se, coby proti JMCskg
i drube" strand byti melo, nedopoustSli, a tak6 ibned v t6 roztrzitosti
zadng moci v miste ani kliSftv od mesta nemivali, ani zadngho ochraneni,
nybrz den ode dne vfctcfho suzovani na sebe sme ocekavali; to ze od
VMti nam za zl6 v nfcjakou dfimnelost pficitano nebude, pokorne prosime.
Druhi: VMti! Pon&vadz od starodavna svym starozitnym nabozen-
stvim mesto Tfebon oplyvalo a zftstavalo cirkvi svatou krestanskou, kne-
zimi fadnymi se fidilo, v n&m lide* podle zvyklosti svycb svatost oltarnf,
telo a krev pana naSebo Jezise Krista, pod jednou i obojf zpusobou pfiji-
malo: ze pH torn obyceji star6m s manzelkami a ditkami nag VMt za-
necbati racite, zadame.
Treti: Jiste dobfe a patrne vedom6 jest, kterak nas pan Bfth
vsemohouci hroznym neStestfm a metlou obnivou bned z poSatku strestati
racil, tak ze jak mSsto pfedn6, t6z i p tomnfc predmesti na mizinu v popel
obraceno bylo. I nejsouc je§t6 ubozi sousede* mnozi v svycb pribytcich,
kteH skrze roztrzitosti casu toboto nepokojn6bo k vystaveni domftv v ue-
moznostecb svycb pfijiti nemobli, i ponevadz p4n Bftb vsemobouci okem
s>ym svatym na nas zvble'dnouti, k sjednoceni a k pokoji zase pfipojiti
raft, za£atek zivnosti a obcbodft svycb, nevfidouc £ebo se prve cbytiti,
ponevadz pivovar opustl, rybniky vsechny k obci pfislusejfci vyloveny,
dvory popaleny, dobytky v nic obraceny, aby zase ta cbuda obec vzrost
svoj vziti mohla, VMti zadajic, prohlidajice na nase velik6 skody, ze nas
pH vsecb a vselijakycb privilegiich, vysadacb, svoboddch, obdarovdni
handluv a silnic, jakz pfedesle k zivnostem nasira obracen6 byly, kter6
od JMti 8lavn6 a dobrg pamdti vysoce urozenych panft z Rozmberka
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8 U. T. Antl:
3c raestu Tfeboni nadanych a dckami zemskymi potvrzenych, pfi tfcch
milostive laskave pozastaviti, zanechati, a za nas k JMCskg pfiinluvu uci-
niti rafiite, t6 ponizenS nadSje k VMti sme.
Tito artikalov6 nfzepsani, ktefi do akordu poslani nebyli, k pozname-
nani uveden6 i t6z nejvysSimu p. Dona Martinovi generalovi, na mistS
nejvy§§iho p. Dona Baltazara p. hrabete z Marradas JMCsk6 nejvyssiho
generate, na zamku Tfebofisk6m skrze napfed dot£en6 osoby 2. Martii
pfednesen6 sou.
Predne: Co se dotySe penfcz pujcenych panu lejtnantovi Janu
Seytonovi od obce Tfebonsk6, t£z i od souseduv, ktergz s velikou tSzkosti
na jeho hrozng pohruzky mezi oi\ oufadu mluven6, obavajfce se toho,
kdyz jest k nam promluvil, jestlize to opatHti nechceme a neopatftme,
aby soldati npokojeni byti mohli, to ze u£ini, do tfi dorau soldaty polozi,
vydrancuje, a potomnfe mSsto obnem na popel poloziti a pryc odtahnouti
chce, tak ze nad tfm rukama i nad hlavaroi svymi lomiti budeme ; coz
mi ubozi lid£, obavajfce se toho, t6 pohrazky, kter6 sme na ndm nikdy
nezaslouzili, nechtlc, abychme korsi veci nezli pfedeslo nepocitili, o brdla
a zivnosti a dokonce i o pevnost k skaze sv6 nepfisli, tak sme se o to
starali, nez pujfovali, a takovou summu rozdflne proti zakazani jeho, ze
k zaplaceni svlma pfijiti mame, 10.500 zl. odv6sti sme museli, pfipo-
-vidajfc, 2e nic vice, a by pul leta v U pevno9ti zustavati m61, na nas vy-
hledavati a zadati nechce, pfipovSdfcl. Coz takovou svou pfipovecP nejednou,
nezli kolikrate zrusil, a tak nas vzdycky vice a vice jak o penize tak
o obili tim az posavad suzoval.
PftjCka pen 6z.
1621 dne 10. Februarii . . 4300 zl.
1621 d. 10. Martii 200 zl.
1621 d. 8. Aprilis 2000 zl.
1621 d. 21. Maje 600 zl.
1621 d. 25. Juli 400 zl.
1621 d. 3. Septembris 1000 zl.
1621 d. 13. Novembris . • 1000 zl.
1621 d. 27. Novembris 1000 zl.
Agit . . . 10.500 zl.
Druhe: Mimo to, jak a outrata pro stul
jeho, oficiry, celadku, za masa kovfczf, teleci, sal,
maslo, slepice, ovsy, jefcmeny, mouky od 24. Aprile
1621 az do 28. Februari 1622 vzesla, ucmi . 859 zl. 4 kr.
Na kundsofty, co vlastne m&stu pHnalezeti ne-
mfclo, z pfinuceni dano . 43 zl. 20 kr.
[Snaska ... 902 zl. 24 kr.]
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Zprivy o meste Trcbohi z let 1620—1623. 9
[PfenaSka . . . ^02 zl. 24 kr.]
Treti: Outraty z jistclio naffzcni pana
mana Seytona na drulie" kapitauy: na kapitaua
Jana Jakuba Dumbara za masa bovezi, teleei,
mouky, raaslo, soli 178 zl. 49 72 kr.
na kapitaua Svendu, soldaty jeho 37 str. mouky
P<> 4 zl 148 zl.
kapitana Jana Mikulase Straku, krajskebo, piva,
uiouky, masa 1.659 zl. 18 kr.
ua svafeni piva bilebo, psenienyeb sladu z pivo-
varu obecniho na zamek dano 120 str. po 4 zl. 480 zl.
pseuic sucbycb na cbleby z tclioz pivovaru na
zamek dano 6-1 str. po 4 zl 256 zl.
/ita od souseduv, ua ktertf povinnosti ciniti
niaseli, jim pobran6bo, tak ze mnozi za 3 i 4
dui cbleba nejedli, 531 str. 1 vert. 2 mirky . 2.124 zl. 30 kr.
Od vozeni drivi a za svieky, kdyz runtcin clio-
diti meli, aby se nepokaleli . 122 zl. 20 kr.
Summarum . . . 1(1671 zl. 21 kr. 3 d.
Od 28. Februarii az prave do uzavreni akordu
s JMti nejvyssiin pancm generalem Don Baltazarem
z Marradas na miste JMCske a s lejtnantem Jauem
Soytonem tobo casu v meste Tfeboni, vice dano
nm ua ziv£ kravy ctyri, ktere pisaf Element uechtcl
do cedul vepsati, za 56 zl., masla 6 zejdl 1 zl. 36 kr. ;
ucini vSi summy gcneralitor, kter6 dokad zivi oplatiti ncocekavajie ta
chuda obee Tfebunska 16.728 zl. 21 lj2 kr.
Nicmenfc rybnikuv 18, ktere od domadeb vojiikiiv sloven^, co v mestc
lezeli, byly, z ktcrych by se utrziti moblo pM casu loveui pfes
3295 zl. 50 kr.
potabuv obecnich 3 pary voluv 105 zl.
2 klisny . 75 zl.
Agit . . . 3475 zl. 50 kr.
Summariter nakladu vzcslGho pfi obci Tfeboiiske za 1 rok 24 tybo-
dnuv, souc s vojaky v pevnosti zavfeni, ucini 20.204 zl. 11 kr. 3 d. mis.,
mimo dvur na pousti, dvur na pfedmesti a jine bospodafstvi, co na poli
od obili posekii a pobrali, nespravi tobo zasc ani na 10.000 zl.
I souc nad tim vsichni spolecnc potcseni, ze v tomto spusobu
sfastn^bo sjednoceni toboto knilovstvi Ceskebo docbazime, pan Bub rae
z tobo pocbvalen byti. Nicmene souce tez nad temi vsemi outisky a vy-
d£nim od souseduv i obce dosti brubS trucbiivi, ze sou na takovou summu
penez na botove slozenou, nemobouc tobo mezi sebou 0}>atfiti, obavajice
se pfedeste pobruzky ucineu6, jinde se zdluziti museli ; uehazejice se tyto
dni k n6mu, ku p. lejtnantovi Seytonovi, kterakby mobli zase k svemu
zaplaceni pfijiti, kdy, kde a od kobo, dotazku ucinili; dajic posmSsnymi
Tr. fiL-hist. 1901. *
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10 H. T. Antl:
slovy odpovfccT, ze kral, nemenujfc ktery, kdyz pfijede, zaplatf, tiua odbyii
nepominul.
I nemohouce my na tSch slovech dosti mfti, ponevadz nemala outrala
jest, vidouc, ze jeho byti v tomto krdlovstvi Cesk^m zdrzovanf na mile
jest, k VMti jakozto nejvyssimu p. generalu na miste JMCske se ucha-
zime, ze nam rady i pomoci, oh'idnouce se na potfebnost nasi, kterak
bycbnie tu vcc pfi n6m nejtepe oi>atfiti, prve nezli by ven z kralovstvf
Coskeho vyjel, mohli, napomocni VMt byti racite, pro Boha zadame.
Co se nekterych vfcci, kter6 pfednc oufadu, mocnc se i souseduv
sluzebnikuv obccufch ujimal, s nimi nonalezitc nekfesCansky proli panu
Bohu vserooh. a si)ravedlnosti jeho nakladal, dotyce: tu nadeji mame, ze
svc stiznosti VMii pfednaseti budou. A my podle toho i pfedeslyck uasich
ponizene JMtem odeslanj'ch artikulieh, abychme mobli pfi vscm pozu-
staveni byti a milosti od JMCske i JMti panuv generaluv dosahnouti,
poruScna se Cinime, a k spravedliv^mu uvazeni svrchu dotccnych osob
poctivosti jejich ublizeni[sic], t6z i obcon^ho dobreho I ohledavajic, za
ocliraneni zadame. Actum roku uCin&ueho.
4.
1622, 23. listopadu, v Praze. — MfstodrSfcf knfie LichtenStejn na-
fizuje Tfebonskym, aby neplatili tydenulch platfi, kter6 jim ukhidal
cfsarsky velitel m6sta Tfobong. (Fol. 14.)
Karel z bozi milosti knize vladaf domu Liehtnstejnsk^lio, knize
Opavsk6 a Kruovskl, JMti ftimsk^ho cisare, Uhersk^ho a Ceskeko krale
tejna radda, komornik a od JMCske plnomocenstvim naHzeny mistodrzici
v krdlovstvi Cesk&n oc.
Oppatrnf nam mill ! Jakoz toho zpravu m&me, ze by urozeny pan
pan Zdenek z Kolovrat, uejvyssi, nfcjaky tyhodnf platy, totiz 60 zl. pro
osobu svou vlastni na vas uloziti jmel : i ncchtice * my k takovemu ukla-
dani a taxirovani vas povoliti, aniz pfiSinu hodnou toho poznavame ; protoz
jmenera a na mist6 JMC*k<$ knile a pana nas vseck nejmilostivcjsiho po-
roueime vam,.abystc n u potud viceji bez jisteho vcdomi naseho a nafi-
zeni takov^ho platu nedavali a neodvozovali, vedouce, ze na torn milostiva
JMCske vule naplu6ua bude. Datum v Mensim Mfcst6 Prazskem 23. No-
vembris anno 1622.
Karel z Lichtnstejna, Karel Fridriob Plotcjs. (Tfebonskym).
1622, 10. prosince, v BudSjovicfch. — General Marradas schvaluje,
aby Tfebofistl neplatili koiitribuci uklridauych jim velitelem in£sta.
(Fol. 14.)
Hrabc Don Baltazar de Marradas Tfeboftskym: Poctivf, moudfi,
zvlastc mill pratcle ! Psani vase i co v ncm zastrSeno bylo, sme pfijali.
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Zprivy o ineste Tfeboni i let 1620-1628. I [
Ponevadz pak JKuMt pan z Lichtnstejna v pfinnc skldclanf kontribuci
cim pouleviti racil, coz i my pH torn zouplna pozustavujcm, ano i take*
jim toto odpov&f davame, abyste z takove* ordinanci nijakz ncvykracovali
anebo tern sold a turn co vice davati meli. Jestlize by pak jeden anebo
druhy proti, coz JMt knize z Lichtnstejna porouceti raCi, ukazal a od
vas nucenim ne,co viceji jmiti clitfel, dejte nam hned o takovcm v&lomost;
proti takovemu my daleji a pfisneji to opatfiti nepomineme. Jakoz pak
v te* pfioinfc tomu, kdoz a vas komendiruje, o to piseme, ze od vas nic
viceji zadati nemaji. Pfi Semz vy tolik^z zfistati mate. V Budejovicich
10. Decembris 1622. VaS dobry pfitel Do„ Baltazar de Marrada8. '
1622, 15. prosince, v Budejovicfch. — General Marradas opet pffie
v t^* smysl. (Fol. 15.)
Don Baltazar de Marradas Tfeboiiskym: Nnsc pozdraveni pfednft
a co nejinac" vam prokazati mazeme, zvlaStfc mill pfatele! Nam jest dnes-
niho dne pfi schvalne poste od pana Michny z Praby psani pHneSeno,
z nehoz porozumivanie, kterak pan nejvysgi lejtnant z Kolovrat kazdeho
£asu ty penize, kterdz iia vojaky nalezeji, pfjjfma. Protoz jest nasc vule,
abyste vy budto pefelicbhaberum anebo knechtnm podtud zddnou vice
kontribuci nedavali. Jestlize by se pak kdo proti tomu postavoval aneb
vas k necemu nntiti chtel, vezte nam o torn oznamiti. Kterehoz my
rtrestati skutecne bez usetfeni nepomineme. Tak se budete vcdcti jak
spraviti. Z Budcjovie 15. Decembris ao. 1622. Jejich (sic) dobry pritel
Don Baltazar de Marradas.
1622, 20. prosince v Budejovicfch. — Otevfeny rozkaz generate
Marradasa k cfsatskeinu veliteli a posddce v Tfeboni, aby mSsta
neobteiovali kontribucemi. (Fol. 15.)
Patent JMti ftimskeho cfsare, Uberskeho a Oeskgho krale, nafizc-
nemu nejvyssfmu lejtnantu pana z Kolovrat, V nebyti pak tehoz pcfelix-
habernm jeho, kteri nyni v Tfeboni komendirujf.
Od nas se jm^nem vejs dotknut6 JCMti pfisn6 porouft, aby ou na
JMt knfzete z LichtnStajna jim Tfebonskym danou a vymefenou ordinanci
jse proti takovc" zadnym zpusobem nepostavoval a daleji kontribuci ne-
zadal; nebo nam velikc obtiznosti a tizkosti. jejich dosti pov&dome sou.
Pakli by se tfz pefelichshaber aneb soldat proti takovc JKnMti ordinacf
postavoval aneb obyvatelc obtezovati chtel, neopomenuli bychom die po-
treby v to nahl6dnouti a na takov&n ukazatcli jistotne toho tak neza-
necbati. Jakoz pak Se oni TrebonSti maji Jeho knfzeciho psani drzeti,
2*
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12 II. T. Antl: Zpra>y o meste Tfeboni z let 1620—1623.
a v nojmensim z nebo nevykracovati inajf. Nyni se budete vedeti jak
fcpraviti. Z lludejuvie 20. l>eeembris ao. 1622. Marradas
8.
1023, 11. ledna, v Tfeboni. — Pam6f o torn, 2e panstvi Tfebonsk6
odevzdtino cfsafera Vil6movi Slavatovi k u2(vdtif (vlastnfc k vrchnl
spnive). (Fol. 1(5.)
Lcta pane 1623, 11. due Januarii, to jest mesfce ledna, JMt vysoce
urozeny pan brabe, pan Vilem Slavata, svate ftfmske rise brabe z Clilunm
a Kosmberka, pan na Jindricliove Hradci, Novo Uystrici, Telci a Strazi,
JMti ftimskelio cisaie, Uberskebo a Ceskelio krale tejna radda, knmornfk,
president zfizene* komory Ccske a nejvyssi sudi kralovstvi Ceskcho,
z jisttflm nafizeni od JMti knizeci, pp. Karla z bozi milosti knizete Opav-
ske'lio a Krnovskebo, pana a vladare doinu Liebtnstcjnskebo, JMti Rim-
sk6bo cisafe Uberskebo a Ceske'ho krale tejna radda, komornik, a plno-
niocenstvhn od JMCske* naiizene'ho mistodrzidbo v kralovstvi Ceskem na
nn>tc JMCske ]>anstvi Trcbun.sk 6 s mesteni Tfeboni, Lomniei, Veselim,
S,)beslavi a jinymi pripadlymi mesteeky a vesnicemi, lidmi poddanynii i se
vsim prislusenstvim k moeneniu na miste JMCske uzivani, jakozto nej-
blizsimu panu s»usedu teboz panstvi odevzdano jest. Na miste JMti pana
brabete k piijimani teboz panstvi zrizeni pani kommisari vyslani byli :
urozeny a statecny rytif pan Jin Hynek z Weitmile, bejtman panstvi
Teleekdbo, slovu'ny pan Gregor Aufftieffer(!) regent panstvi Hradeckebo;
za sprawe vystavili prednibo Havla Vlka z mesta Tel re, a za purkrabibo
Vita Dekaru z Rozenetu, mestenfna iiu-sta Trebone, za dncbodnibo pivo-
varnibo, vobrocniho, porybnibo pisafe Vavrincc Vrrbotu, za polcsnebo
•Jindru myslivcc. Z sluzby pfedesli oft'ieirove propusteni: urozeny pan Jifi
Vrs ze Sadlna liofmistr, p. Karel Velvarsky bejtman, p. Vit Vostinilck
puebbalter, p. Jan Zakemcystr, Constantin JJeuda vobrocnik. Actum na
zamku Tfebonskem leta a due ut supra. Vundfei Fu'ik
pisaf radni mdsta Tfcboue mp.
~**y#£$fcc**-
118KEM DHA. KUV. ORfiORA. — NAKLADKM KRALOVHKlv CE8IC£ 61'(JLEON08TJ NAUR.
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III.
Exegetisches zum Hohonliede.
Yon Ridtlf Dvtftk (Prag).
(Vorgelegt am 18. Februar 1901.)
Vers VI. 12 des Hohenliedes zahlt zu den schwierigsten des
ganzen Gedichtes. „Be80uders zwei Stellen des Hohenliedes, sagt
Renan,1) sind von ausserster Schwierigkeit, namlich VI 11 ff. und
VIII. 8 ff." Renan hat es zwar versucht auch von ihnen eine Erkl&rung
zu geben, die ihm am wahrscheinlichsten schien, bemerkt jedoch
glekhzeitig, dass es Anmassung ware von Gewissheit zu sprechen
dort, wo es sich urn so dunkle Stellen handelt. In ahnlichem Sinne
ftussert sich auch Gratz3), der den Vers VI. 12 unstreitig filr den
schwierigsten im ganzen Buche erklart. Die Ausleger haben ibn bis
jetzt (d. h. zum Jahre 1871) ungelost gelassen". Auch die neueste
deutsche Bibeltibersetzung von Kautzsch8) gibt von diesem Verse
keine (Jbersetzung. Eine Fussnote besagt: Wortlich, aber im jetzigen
Zusainmenhang vollig unverstandlich: Ich wusste nicht, mein Ver-
langen [verjsetzte mich auf die Wagen meines Volks, eines Edlenu.
Zum Texte selbst wird in „Zusatzen und Berichtigungen" p. 85 nichts
bemerkt Diejenigen, welche an der Ansicht fes thai ten, dass das
Hohelied ein Drama ist, urtheilen nichtsdestoweniger, dass eben
dieser Veis fast die einzige StUtze der Auffassung des Hohenliedes
als eines Dramas mit fortlaufender Handlung ist4). Ganz im Gegen-
*) Le Cantique des Cantiques, traduit de l'Hebreu, pag. IX.
*) Schir ha- Schirim, 186; ebenso Kampf, d&a Hohelied 150. a. a.
•) Die Heilige Schrift des Alten Testamentes . '. . ubersetzt und herausge-
geben Ton E. Kautzsch, Freiburg i./B. und Leipzig 1894), pug. 868.
4) Actes du Xme Congres international des Orientalistes, session de Ge-
nere 1894, III. p. 44.; Reuss, Das Alte Testament ubersetzt, eingeleitet und er-
klart, Y. (Die hebraische Po£aie), pag. 392. : dieses verzwickte Gallimathias ist fur
Tiele neuere Erklarer der Schlussel zu dem ganzen Buche geworden . . .
Phil.-hlst. ClMse. 1901. 1
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2 III. R. Dvorak:
theil zu dieser Anschauuug glaubt Bickell,6) dass der ganze Vers
nur aus Glossen und Dittographien bestebe. Wahrend nach ihin die
Worte "tfSJ VUTF tib nichts weiter sind als zwei erklarende Glossen
zu VII. 1. und zwar "flJJT *6 zu tfpfrnp und "tfBJ (= an mir) zu
rPB?«03 sucht er in den ubrigen Worten nur Dittographien: in
niasna ":n&to zu *i\b nvrriK \r\x d# (Vii, 13) so zwar, dassniM^Q
in seinen drei ersten Buchstaben Reste von *]b "H1*rnK enthalten
soil, in T*\l *1?$ ri3 eine richtige Doublette zu anrn? in VII. 1.
Gratz,6) fiir welchen es eiuleuchteud ist, dass der Vers VI. 12. „cor-
rumpirt ist und nicht zum Ausgangspunkte genominen werden dtirfte",
glaubte den Vers emendiren zu miissen zu Dirop ro (?) 'Tptt TJIQtPi
was er mit Rticksicht auf VI. 5. und im Einklange damit ubersetzt:
(ich wusste es selbst nicht), du hast inich weichlich geiuacht, Tocliter
Aminadabs, (darum hiipfte ich nicht, wie soust, tiber Berge und Hugel,
sondern ging in den Nussgarten ... .)• Gratz scheint seine Lesart
ungektlnstelt und ohne Gewaltsamkeit herausgebracht, uus scheint sie
ein Versucb, wie deren viele gemacht worden sind, missgluckt wie
diese alle. -r-
Unser Versuch geht von der Voraussetzung aus, dass der frag-
liche Vers VI. 12. sowohl seiner Existenz als seiner tlberlieferung
nach vollkommen gesicheit erscheint und folglich weder seine Aus-
scheidung moglich, noch seiue Emendation notig ist. Fur diese
unsere Voraussetzung spricht sowohl der hebraische Text selbst, der
keinerlei Varianten aufweist, wie solche bei einer corrumpirten Stelle
nahe liegen, als auch die vorhandenen alten t)bersetzungen. Gleich-
lautend sind zwar auch diese nicht, wie man sich leicht iiberzeugt,
wenn man sie nebeneinander stellt:
LXX: oifx fyva) ij tyv%i\ pov ifcto ps ctQaata "Apivadafr.
Vtdgata: Ncscivi: anima inea conturbavit me propter quadrigas
Aminadab etc.
Von diesen tJbersetzungen stimmen die der LXX sowie die
arabische wortlich tiberein. Ihnen am nachsten kommt die aethiopische
tJbersetzung : meine Seele wusste nicht; sie (wenn nicht besser er)
setzte mich auf die Wagen Aminadabs. Die tlbersetzung der Vulgata
8) Actes du Xme Congres interu. des Orient, a. a. 0.
•) Gratz, a. a. 0. 106 ff. und 187 ff. Vgl. dagegen Reuss a. a. 0. 364: Wir
verzichten auf dieses Hilfsmittel (mutmassliches Verbessern des Textet), welches
doch zu keinen sicheren Ergebnissen fuhren kaiui.
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Exegetisches ram Hohenliede. (J
faast in ihrer sonst treuen tfbertragnng der Ausdriicke nur das Vb
3P©tp in abertragenem Sinne auf als conturbavit me propter ....
Mehr weicht die syrische tlbersetzung ab, indem sie die Schlussworte
des Verses nicht als Nomen proprium Aminadab auffasst, sondern
dasselbe in zwei Worte zerlegt, denen sie die Bedeutung ammd = po-
pulus und mtajja/3 = paratus beilegt, also: posuit me in curru populi
parati. Selbst die freie Paraphrase des Targums mit ihrer allego-
rischen Deutung lasst deo zu Grunde liegenden Text ziemlich deutlich
durehbiicken:p?bo \rrrs ppyj jlnn\HKTC^ ntfeaa ybqn
consilium inibo in anima mea ut ponam eos excelsos in cur-
ribus regum, also Konige (JtSd) fflr das als Nomen proprium auf-
gefasste Aminadab der anderen Obersetzungen.
Trotz aller Verschiedenheit scheinen diese Obersetzungen s&mmt-
lich fQr die Authentizitat der jetzigen tlberlieferung des hebr&ischen
Testes, namentlich was seine Schlussworte yjj ^p anlangt, deutlich
zu sprechen. Allerdings sieht man in ihnen auch die ganze Verlegenheit
der Obersetzer, welche nicht wussten, was sie mit den fraglichen
Worten anfangen sollten. Denn sowohl die Auffassung dieser Gruppe
als Eigenname Aminadab als die syrische Auflosung derselben waren
nur Nothbehelfe, fiber die schwierige Stelle hinwegzukommen, wobei
der Name Aminadab zeigt, dass man einen bekannten Namen wahlte,
welcher sich seinem Laute nach mit den vorliegenden Schriftzeichen
so ziemlich deckte. - Thatsachlich ist die Gruppe a'Tp "•fcg der Angel-
punkt, urn welchen sich sowohl die Obersetzungen als auch die Er-
klarungen drehen. Es wtirde uns zu weit fiihren, alles anzufiihren,
was in dieser Hinsicht vorgebracht worden ist. Man kann hier wbrtlich
sagen, dass es so viele verschiedene Obersetzungen und Erklarungen
gibt, als es Obersetzer und Erklarer gab. .Fflr die Auffassung der
Gruppe a^J HSg waren dabei die alten Obersetzungen massgebend,
nach welchen auch neuere darin bald den Eigennamen Aminadab
erblickten (Jacobi, Kampf7) u. a.), bald nach Muster der syrischen
Obersetzung das Wort zerlegten. Letzteres ist die Ansicht der neueren
Obersetzungen (Reuss, Kautzsch, Oettli u. a.). —
*) Kampf (Das Hohelied, Prag, 1879 pag. 20.) sagt dazu: Vor Allem muss
ich den LXX beipnichten, wenn sie y^j *£j; als ein Wort und zwar als Nomen
proprium nehtnen. Aminadib oder Aminadab was der Eigenname des Hirten.
Dazu vergl. Reuss a. a. 0. 392: So ist namentlich der Eigenname Aminadab ein
lacherliches Missverstandniss, was (ibrigens nicht Terhindert hat, dass man bis
heate inn noch Tertheidigt linden kann.
I*
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4 III. R. Drottk:
Unsere Deutung des Verses geht vom Verse des Hohenliede,
VII. 2. aus. Hier lesen wir:
an; na d-^32 "spew »;"ne
(1. h. Wie schon sind deine Schritte in den Sandalen, o Tochter ernes
Fiirsten (— ftirstliche Tochter). Unstreitig sind dies Worte des
bewundernden Geliebten, welcher sie an seine Geliebte richtet. Dabei
ist es durchaus nicht nothig etwa anzunehmen, class es sich wirklich
utn eine Furstentochter handelt, was die Worte ihrem Laute nach
bedeuten konnten ( T1) ursprtingl. adj., dann Subst = Edler, Ftirst,
sogar auch Tyrann), sondern um ein Liebchen, welches dor Geliebte
wegen dessen personlicher Vorziige als einer Ftlrstentochter gleich-
kommend erachtet. Hal ten wir nun den Vers VI. 12.
aTj Tffi niayp ^n&to v&p} "apt xb
gegen diesen Vers und vergleichen namentlich die Schluss worte beider,
so sehen wir, dass hier einem a^a na als Ansprache der Geliebten
durch den Liebhaber gegentiber ein a*"lj "»!3p steht, welches umgekehrt
das Liebchen vou dem Geliebten gebraucht, wobei das von der einen
Seite ehrend gebrauchte Vort a'Hj auch von der andern Seite gleich-
sam retournirt wird. Ist dem so, so bleibt nur noch die eine Schwierig-
keit iibrig, namlich wie das Wort V^p aufzufassen ist. Die jetzt all-
gemein angenommene Deutung desselben ist „inein Volk", wobei
allerdings alle tJbersetzer zu dem schon erwahnten Resultate gelangen,
dass dem Ganzen kein Sinn abzugewinnen ist ? 8) Aus unserer Auffas-
sung, wonach mit a,hi3 *!?% der Geliebte gemeint sein muss und
a*Hj) als Attribut im Sinne von edel, furstlich zu nehmen ist, folgt
die einzige Moglichkeit '■ftp als ein adjectivum relativum von DP (Volk)
aufzufassen, also *ftp = zum Volke angehorend, ein Volksangehoriger,
ein Landsmann; a*]J *&P = ein Landsmanun, ein edler.
Es ist wohl wahr, dass ein Wort '■ftp in unseren hebr&ischen
Worterbiichern nicht vorkommt, wenigstens nicht im Sinne von
Volksangehoriger, Volksgenosse, Landsmann. Der biblische Sprach-
gebrauch kennt dafur nebst allgemeinen Ausdriicken wie *ftEJ, J-j
und PTX vorzugsweise pjrp im pi. tBHja, femin. DP na pi. DP nto.
Aber daraus folgt noch nicht, dass das Wort *&P auch der hebra-
ischen Sprache unbekannt gewesen Bein muss. Es wUrde sich hier
8) Retiss bekennt dies von den drei Versen VI. 11. 12. u. VII. 1., a. a. 0-
391, Kautsch ypn VI. 12, a. a. 0. 868,
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Exegetiichei sum Hohenliede. 5
am die denominative Endung lm handeln, deren sich die semitischen
Sprachen bedienen, ihre adjectiva relativa zu bilden. Der Gebrauch
dieser Endung im HebriUschen ist allerdings nicht so allgemein wie
im Arabischen, wo man bekanntlich mittelst der Endung I (ijjun) von
ememjeden Worte die sogenannte Nisbe bilden kann. Aber auch im
Hebraiscben dient sie unter anderem und zwar ganz vorzugsweise dazu,
Personen- und Landernamen zu Patronymica und Gentilicia umzu-
bilden. Es ist wirklich nicht einzusehen, wenn es moglich war, yon
einem jeden Yolksnamen ein adjectivum relativum zu bilden, welches
den Einzelnen als zu dein betreffenden Volke angehorig bezeichnete,
warum eben der allgemeine Ausdruck ftlr Volk (DJ7) von dieser Kegel
hatte ausgeschlossen bleiben miissen. In dem Bibeltexte kommt that-
sachlich audi die Form D'&?, gewohnlich als Plural von DJ gedeutet,
im Sinne von Volksgenossen vor. Empfiehlt es sich nicht dafilr eher
den Sing. ^D? anzunehmen ? Derselbe Singular wftre dann freilich
auch in den mit *&% beginnenden Personennamen anzuerkennen. Auch
das im Leviticus einigemal vorkommende iTDP im Sinne von Volks-
genosse konnte wohl als eine Weiterbildung von nQ% aufgefasst werden
(vgl. z. B. arabisch iWhijjun gottlich, ilihijjfttun Gottlieb keit). Die ur-
spr&nglicbe Bedeutung ware Volksgenossenschaft, dann Gemeinschaft
flberhaupt, schliesslich in concreto die Ublicbe Bedeutung Yolks-
genosse, in welcher es als Synonym von PIK# JH u. a. vorkommt.
Es sei noch erw&hnt, dass es in der Bibel selbst einige Stellen
gibt, uber deren *$}} die Ausleger nicht im Klaren sind. Es ist dies
ganz besonders die Stelle 2 Sam. 22, 44, deren v?5 die Kautzsche
Bibel „um des Parallelismus willen" als D^JpJ? oder wenigstens mit Ps.
18, 44 als DJJ, welches dann kollektiv zu fassen ware, zu lesen vor-
schlagt9). Eingangs heisst es 2. Sam. 22. 1 ausdriicklich : Und es
sprach David zu Gott die Worte dieses Liedes, am Tage, da ihn
Jehova aus der Hand aller seiner Feinde sowie aus der Hand
Saul's herausgerissen hatte. Ist man nicht berechtigt, in Anbetracht
dieser Worte die D?ti auf die Feinde, den '•teg aber auf Saul als
D&vid's Volksgenossen, Landsmann zu deuten? In diesem Falle ware
nicht nur das *&$ der Stelle 2 Sam. 22, 44 beizubehalten, sondern
im Gegentheil das DP in Ps. 18.44 zu *&£ zu corrigiren. Vgl. auch
Ps. 144. 2. Wir sind entfernt, die angefiihrten Momente ftlr fest-
stehende Thatsachen auszugeben. Sie sind Vermuthungen, welche den
Zweck verfolgen, eine wenigstens wabrscheinliche Erkl&rung der
schwierigen Stelle zu ermoglichen.
•) Kautzsch a. a. 0., Beilagen & pag. 19.
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€ III. R. DfoMk:
i Voh den iibrigen Worten des Verses VI. 12 ist nicht viel zu
sigen. Zu ni33np schliessen wir uns Kampf an10), wenn er sagt:
Was :ni3S*)?p anbetrifft, so muss es offenbar als Bild genotnmen werden,
daftir scheint schon der Plural zu sprechen. Dagegen sind wir keines-
wegs geneigt das Bild so zu verstehen, wie er es thut, Rami's Auf-
fassung des Verses im Sinne von ^ VZTpb HMno nV\"6 "Jn&fr ^DJ
folgend. Kampf iibersetzt namlich: Ich weiss nicht: mich machte mefae
Seele zum Wagen Aminadab's, mit der Erklarung : u) „Sulamit drtickt
verbltimt den Gedanken aus, dass sie selbst nicht wisse, wie es ge-
kommen sei, dass sie, die Sprode und Scheue, nunmehr dein Aminadib
unterworfen seil" Ich fasse die VI) *i?y nlD?no nicht im subjektiven
Sinne als die Aminadib angehorenden Wagen, sondern als Gene-
tivus objectivus, wie solcher in der Bibel keineswegs ungewohnlich
ist, d. h. die Wagen zu A., die Wagen, auf denen man zu A. gelangt,
transportirt wird. Vgl. im iihnlichen Sinne Gen. 3. 24: D^TH y$ *spn
der Weg zum Baume des Lebens u. ft.
Aus allem, was wir zur Erklarung des Verses des Hohenliedeis
VI. 12. vorausgeschickt haben, ergibt sich fiir uns folgende tJber-
setzung desselben: Ich wusste nichts, meine Seele versetzte mich
auf die Wagen, die mich zu einem Landsmann, einem edlen befor-
derten. Seines bildlichen Schmuckes entkleidet bedeutet der Vers:
Ich Bah mich im Geiste, «tu meinen Gedanken (aber auch : vom Verr
langen, yon der Sehnsucht) unversehens zu einem Landsmann, einem
edlen, versetzt, d. h. eben zu meinem Geliebten. Denn auch dieser
Gebrauch des unbestimmten Artikels von etwas ganz best i mm t em,
gut bekanntem gehort bekanntlich zu den Eigentttmlichkeiten des
semitischen Sprachgebrauches. Dieser Gedanke scheint mir auch zu
den unmittelbar vorhergehenden Versen sehr gut zu passen. Die im
Nussgarten lust wandelnde Gel iebte besichtigt die Wunder, welche da-
selbst die Natur geschaffen. Der Weinstock sprosst, die 4Granaten
bltihen und die Frtiblingszeit erweckt Friihlingsgefahle. Unversehens
weilen ihre Gedanken bei dem Geliebten.
Es wftre noch die Frage zu beantworten, wie die Verse VI 10— 12
in den Qbrigen Inhalt des Hohenliedes als eines wirklichen Drama's
hineinpassen. Dieser Ansicht sind bekanntlich die moisten und ein-
flussreichsten Erklarer des Hohenliedes und, wie Reuss sagt12), gilt
es ftir eine Verwegenheit oder gar ftir eine Thorheit, sie bestreiten
n) Kftmpf a. a 0. 20.
") a. a. 0. 160.
") a. a. 0. h24.
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. l&egetiscfces znm Hohenli6d& 3
zn wollen. Ich kana inich fur diese Theorie nicht erwarmen. Man
braucht ja die einzelnen Versuche nur anzusehen, ura sich zu ttber-
zeugen, wie verschieden das Hohelied als Drama von einzelnen
Auslegero konstruirt [wird, und wie der Text „gepresst und zurecbt-
gelegt" und vieles von der Phantasie hinzugethan werden mu^, dam it
ein Drama zu Stande komme, und selbst dann bleibt vieles, ja das
tneiste unsicher und willkurlich. Alles dies scheint mir im Gegenteil
zu beweisen, dass das Hohelied kein Drama ist. Ein Lessing hatte
das Hohelied sicher nicht in Hexametern ftbersetzt und tiberhaupt
den dramatischen Gbarakter verkannt, wenn er vorlage, ebenso ware
es wohl einera Goethe gelungen die zerstreuten Glieder zu einem
Ganzen zu verb in den, wenn dies nur einigermassen mogjich ware.
Schon Herder hat auf die Analogie der arabischen Poesie aufmerksam
gemacht, welche, wiewol sie eine Menge Dichter zahlte, dennoch selbst
unter griechischem Einflusse kein Drama entwickelte. Dies gilt sogar
von den modernen Arabern unter europaischem Einflusse. Den Grund
hiefur [suchte derselbe Herder nicht im Mangel an Kunstfertigkeit,
auch die Sprache war kein Hinderniss, sondern in der ganzen semi-
tischen Individualist. Thatsachlich horen wir nirgends bei den Se-
miten, des Altertums wie der spateren Zeiten, von einem einhei-
mischen Drama, was nothwendig zu dem Scbluss fiihrt, dass auch die
Hebraeer ein solches nicht besessen haben. Das Hohelied bleibt ftir
mich eine Sammlung mehr oder weniger zusammenhangender, ineist
erotischer Dichtungen einheitlicher Inspiration und eines Autors.
Dass dabei die einzelnen Theile nicht strong logisch zusammenhangen,
kann bei der verhaitnissmassigen Lange des Gedichtes umsoweniger
ftberraschen, als die hebraische PoCsie bekanntlich nur wenig Rticksicht
auf die logische Verbindung der Gedanken nimmt und selbst in klei-
neren StUcken einzelne Strophen, ja Distichen, ftir sich ein kleines
Ganzes bilden. 18) Organische Gliederung kommt selten vor. Rasche
Ubergange ohne sich t bare Ideenverbindung gehoren tiberhaupt zum
Wesen der hebraischen Poesie. Neben dieser Analogie aus dem Ge-
biete der hebraischen Poesie selbst mochten wir auch auf die alt-
arabische Kaside hinweisen, welche ebenso kein organisches Ganzes
bildet und deren Zusammensetzung aus Theilen, die an sich nichts
miteinander gemein haben, nach Ahlwardt 14) eben das Wesentliche einer
Easide zu sein scheint. Wiewol die lyrische Poesie der Hebraeer, so
,s) Reuss a. a. 0. V. 9.
") Ahlwardt, Ober Poesie and Poetik der Araber, 63.
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8 MI. R- DfohUc: Exegetisches sum Hohenliede.
weit wir sie heute kennen lb), mit der Poesie der Araber nur wenig
Berflhrungspunkte hat, kann doch der erwahnte Cliarakter der ara-
bischen Kaside durch seine Analogic es begreiflich erscheiuen lassen,
wenn auch im Hohenliede nicht alles logisch zu einander passt. Di-
recte Analogie zum Hohenliede auf arabischem Boden bieten bekanntlich
die von Konsul Wetzstein mitgetheilten arab. Lieder, welche von
syrischen Dorfleuten noch heutzutage bei Hochzeiten gesungen werden
und namentlich poetische Schilderung der physischen Schonheit des
Brautpaares zum Gegenstande haben. Ihre Xhnlichkeit mit einzelnen
Stellen des Hohenliedes ist unverkennbar. ie)
") Reuse a. a. 0. 14.
ie) Wetzstein, Basttan's Zeitschrift far Ethnologie 1873 a. bei Deiitisch,
Hohes Lied und Qohelet 1876.
Die von mir vorgeschlagene Deutung und Obersetinng des V. VI. 12. findet
sich bereits in meiner im J. 1805 erochienenen Obersetzting des Hohenliedes (FUek
pisni, pag. 49.*. Derselben Stelle gait auch mein Vortrag auf dexn Pariser Orien-
talistencongresse.
~**?&*%fr*~
V«rlag der kdn. bdkm. GMcltodiaft d«r Wiauatcliafteii. — Draek von Dr. Bd. Gr«gr to Fntf •
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IV.
Bitva u Jankova
e. bfezna ie<45.
S dvtma mapami.
Sepsal Dr. fienftk Pfnsker ye Votidch.
m (Pfedlozeno 4. bfezna 1901.)
O bitv6 u Jankova1) napsdno jii ranoho, a proto mim zp, svou
povinnost odftvodniti krdtce oprdvnfcnost tohoto spisku. Popisy bitvy
Jankovsk^ m£lo jsou pffstupny a m&lo vSeobecnS zndmy. Popis bitvy
t6 ve Vlas&kovg popisu okresu Votick^ho pfim&l mne privfi k tomu,
abycli pomocf popisfi bitvy vydanych osobami stifiastnSn^mi, d61e po-
moci map katastrilnfch a Setfenf oa mfst6 Ctenifi uk&zal, kde bitva
se odehrdla, tak aby kaSdy spr&vnost popisu m^ho stopovati a osob-
l) Prameny, jichi jsem uzil, jsou :
Theatrum Europaeum, dfl V.
Dr. Beda Dudik: Die Schweden in Boehmen a. Maehren.
Archiv ministerstTa valky, netidtene' zpra>y.
P. Vlaaak Ant Norb. : Okres Votickf.
Hlas Naroda 27. bfezna 1887—10. bfezna 1889.
Archi? mgsta Votic
Virgilius Greiderer : Germania franciscana.
Nucleus minoreticus.
Londorp : Acta publics, VI. dfl.
Katastry z let 1654 a 1713, katastr Josefinsty
Katastr reambulovan^ a mapy katastrilnf.
Bflek: Dejin/ konfiskacf v Cechach po r. 1618.
Carl du Jarrys Baron de la Roche: Der dreissigjahrige Krieg, 3. dil.
R. Wille: Hannau im dreissigjahrigen Kriege.
Dr. B. Bretholz: Der Befreiungskrieg der Stadt BrQnn gegen die Schweden.
Josef Feil: Die Schweden in Oesterreich. 1646—1646.
Puffendorf: Comentarii de rebus Suecicis.
E. G. Geyer: Geschichte Schwedens. 8. dil.
Tfida fiL-higt. 1901. 1
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2 IV. 6. Pinsker:
nost Torstensonovu, kterri tak inohutnS vystupuje v d&jinAch vdlky
tfidcetilet^ bitvou u Breitenfeldu a por&ikou Gallasovou y N&necku,
popisein nejslavnfijSfho vftSzstvi jeho v prav6 svfetlo postaviti mohl.
Pfizn&vdm se, ie popis bitvy Jankovsk6 v knize Vlas&kovfi obsaieny
pKpadi mi tak, jako by vfidce Cisafskych slavn^ho hrdiuu §v6d-
sk^ho byl honil po kotlinfe Jankovsk6 jako nSjakdho nedosp6l6ho
hocha, jeni kone6ne uplnou ndbodou bitvu vyhnil. D£le shled£v£m
i tu zvl&tnost v popisu ouom, ie zcela oabodile §v6dov6 jeduou bo-
jujf v dolfku, po druhg na nivrSf, jak toho popis vyiadoval, ac tato
vym&ia mist obou stran zd6 se b^ti naprosto nemoinou. Proto prdvfc
snad se stale, ie pokud pamet sahd, i&dnf historik bitvu na miste
sam£m nestopoval, afc by toho diilezitost a vliv jejf na uzavteni mfru
Westftlsk6ho zajistg vyiadovala.
Sebral jsem tudiifc znAmy material, abych z n6ho podrobny po-
pis bitvy sestavil, a douftm, ie mi vyddnf popisu toho nikdo neza4i
uv£2f-li, ie Urn pouze napraviti minim, v cem pfedchftdci moji popisy
sv^mi pochybili.
II.
Jankov byl jiz roku 1645 dosti velk^m mistysem, ale nikoliv
mestem, jak povSst o n6m vypr&vi. Zilo tarn 13 usedlych sedUku,
15 chalupnikft a tfi Btaveni byla zbofena. Roku 1654 byli v JankovS,
tito rolnici diiiteli statkfi:
Sedtaci: Jakub Eosik, Jan MaStalft, Jan Novdk, Jan Lokaj,
Bartoft Bartik, Martin Hynek, Martin Benda, Jakub Rizek, Vavfinec
Zajffcka, JiM Z&k, Tom^s PospfSil, Matej Stokop, Jan Kosfkft.
Chalupnfci : Rehof fifhfi, Martin Kobylka, Jan Preclik, Jan Za-
hridka, Jan Strnad, Jan Kuchaf, Jan Stokop, Anna Pavlovi, Matej
Koliha, Jan Kladivo, Jan Havlfl, Vdclav Kotek, Jan Mlyndffl, Vdclav
Eazda, Jan Tramba.
Stavenf rozbofeni: Capkovsk6, Hospod£fovsk6, P&iiCkovskd.
Katastr z r. 1713 uvddl jako driitele statkfl Jankovak^ch z df(-
vfijSl visitace jeStfi nisledujicf rolnfky: Jana Bohafe, Jana KaSpara,
Jana Kithiera (nynf Kytyr), Vdclava La2ansk6ho; pak zahradnfky:
MatSje StHhavku, MikuWSe Holotu, Jana Oufednfka a Jana Urbana
Senk^fe.
Roku 1713 byli v Jankovg tito dalSf rolnici : Vdclav Tflma,
Vdclav Holub a Pavel Vdvra, pak chalupnfci: Jan JiSa, .Jiff N6mec,
zahradnfci: Jan Sladkovsty, VAclav MikeS, Jan Karisek, Jan Urban,
benkft
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Bitva a Jankova. 3
2ivnostnfci byli roku 1713 tito : Vaclav MaStalff, tesaf; VAclav
MaStalfr, Viclav Kladivo, Jan Stfp, Sevci; Jiff Makesbauer (Merx-
bauer), Jan Kardsek, Vojtficb Krisny, krejci; Jan Karisek pekaf,
Jifi Kodfk, tkadlec, Jan HuSa st. a Jana Hu§a ml. mlyn&ft, Matoj
Fitka pilar, Pavel Koliha bednif, Josef Jedlifcka, Matftj Habrovka,
kov&H. — ZiA6 : Simon Markes vinopal, Moj2f& Prager feznfk a
fluslh
Z toho vidno, ie Jaukov nikdy by nebyl nabyl te povfoti, jii
se mu dostalo rozhodaou bitvou v jeho okoli se pHhodivSf.
Kolem Jankova zdvihajf se dosti vysok6 vrchy, kteri k Jankovu
leftcfmu uprostfed kotliny, mfrnym svahem se ztr&ceji tak, 2e j douce
z Jankova na vftech stranach muslme jfti do mfrn^ch tahtych vrSkfi.
PHmo u Jaukova na Strang severozapadnf vycnfvA v^b&ek pohoH
zvanfiho Zbany, vrch ChrastiSov, kter^ dosti vysoko nad m£stys se
zveda Jedin6 k jihozapadu nal£z& se rovina pfepln&n6 rybnlky, kter6
od Jankova dvojfm smSrem se rozch&zejf, v rybnfku Hrad a Jankova
odtoky spojujfce. Jsou to smgrem ji2nfm rybnfky: Rohdi, Tobolka,
Jarkovec (dHve Jarkov) velky a maty, Vraiebny; mezi dvgma posled-
nlmi dva dalSf nyn( zru3en6 rybnfky v nynSjfii louce c. kat 289 obce
Bromovick6; pak Kralovsky v minul6m stoletf t62 Novy nazvany;
sm&rem zApadojtinim : Pilskjf, KHvinek a Vinduftka, nehledg k fcetnym
menSim dilem v louky pfem6n6n^m rybnikfim. Pflmo pod Jankovem
left rybnfk Betafi, z n&ho£ odtfikd potok smfirem severnfm.
V Jankovfi sbfhajf se dv6 okresnf silnice, z Votic do Zvfistova
a z Bystftce do Jankova, ktert vybovujfce nutn6 potirebft, zajiste jii
v dhvdjSf dobft dopravg slou2ily. Na silnici Votickg lebi osada Otra-
dovice Jankovskg, nazyvand dHve Cervenfi Otradovice; jihozdpadnfi
obec Bromovice a Vlfckovice se zaraeckem a dvorem popluinfm, jiini
Krdlovna (poslednf dvft osady na dosti zoacn6 vyso&nS); vychodn6
na silnici okresni Radm&fice s kostelffckem, z&mkem a popluZnfm
dvorem; severovychodnfi Skr^Sov s dvorem, severnfi na okresni sil-
nici Lhota Jankovsk*. Mimo to jsou 6etn6 mtyny a samoty u Vlckovic,
Vejrovna a myslivna, poblli RadmSHc dva statky zvan6 Habrovka
po byval&n dr2iteli, severnfi od Jankova myslivna Jitra s nSkolika
chalupami.
NivrSf kolem Jankova porostld jsou lesy. Pro popis tento jsou
zejm6na dflle2ity menSf lesiky mezi Vlckovicemi a Jankovem, velky
les Hartmany, leiicl mezi Vlikovicemi, Krdlovnou a Radmgficemi,
pak mezi Jankovem a Skr^Sovem lesy zvan6 : Micbov, BuSkova Hfirka,
a Opatov.
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4 IV. 6. Pineker;
Roku 1645 osady Krilovny nebylo, a jest pochybno, byl-li jii
zffzen rybuik nynf Kralovsky dffve Novy zvan^. Roku 1713 byl
rybnfk Novy ji2 zftzen, osady Kralovny jeStS tu nebylo.
III.
Ohl6dneme-li se po zmSndch nastavSfch v t6to krajinS po krvav6m
soudu B&lohorskgm, shleddme tyto zmSny :
KaSparu Kapllfi ze Sulevic, s(at6mu nejvySSiuiu pfsafi, odnaty
v tomto okolf statky: Votice, je2 koupil Sezima hrabS z Vrtby, Ne-
ustupov s Otradovicemi Bflymi, Vlfckovice 8 Otradovicemi Cervenyrai,
jej2 koupil Martin Huerta.
Janu Ostrovcovi z Kralovic odnat statek RadraMice a proddn
Friedrichovi z Talmberka; Bedrichovice, odnate Janu Chobotsk6mu
z Osttedka, koupil Jan z Talmberka.
Jankov a Postupice odfiaty Jifirau z Talmberka a postoupeny
synftm jeho Fridrichu a Janu z Talmberka, z nich£ prvnfcjsi co pre-
sident nad apelacemi bral v konfiskafcnfch komisfch blavnl podll.
ZvSstov a Odlochovice konfiskovdny nebyly. Jaky pom6r v kra-
jin6 t&o mezi Slechtou a poddanymi nastal, vidno z nrisledujicfho
pHpadu. Statek Votickjf patHl pfed pfevratem bSlohorskym Ev6 Ka-
plffov6 ze Slavkova, mauielce stateho KaSpara Kaplife ze Sulevic,
kterd odkdzala statek ten vnukfim svym KaSparu, Zdefikovi a Oldfichu
Kaplffftm zo Sulevic, syniim Albrecbta ze Sulevic a Msydaleny Kaplffov6
zUdrfce, ucinivsi maniela sv^ho KaSpara, pro nehoina statku 15.(00 kop
vdzlo, doiivotnfm poiivatelem. KaSpar Kaplff prodal z ohledu na po-
hleddvku svou statek Votick^ co z&pisny Pavlu OstrovskSmu Kapltfi
ze Sulevic. Tento lifcastniv s evyhozenf mfstodriicfch oknem, odsouzen
dne 16. dubna 1621 hrdla, cti a statku. Statek Voticky nemobl vsak
po privu b^ti konfiskov&n, ponfivadZ po smrti KaSpara Kaplife
vnuk&m jeho pfipadnouti m61.
Sezima z Vrtby na Janoviclcb byl vSak statku toho 2ddostiv
a pfdl si koupiti jej lacing; statek byl totte roku 1600 koupen za
33.000 kop. ml§. Jak toho docllil, vidno z n&sledujfciho vlastnfho
listu jeho z archivu Votick^ho, dan^ho v Praze dne 28. zafl 1628,
jeni doslovnS zul:
Co pak se dotyce dvou Holstejuskych simlfl, kter6 jsem od Don
Baltazara (Marradasa) za ten obci Votick6 ndlezejfcf dvur Chlistovsky vzal
a knizeti Karlu z Lichtensteina daroval, stalo se s v6domfm cel6 obce
OtickG, vfc pro jejich ne2 pro me dobr6; oni vie nez jA dobr/ch pftttel
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JBit?a u Jankova. 5
pfi prodaji Votic potfebovali, kufze mel moc, mn6 je za robots prodati,
a ja je tak 8 lepsim mym uzfYanfm mohl koupiti ; avSak pamatujic na za-
chovanl sv6ho dobr6ko svedomi, ponevadz nikdy pod robotami nebyvaii,
a Bo2i pozehnani i tak6 na jejicb se ke rane v dobrgm sousedstvi zacbo-
vanf, y state sousedskS nachylnosti nezapomfnajfc, Ze jak se mnou i s pod-
danymi mymi vidycky v svomosti a bez hadrufikftv srovnavali, v potfebach
pravnich lidf mych zastavajic jim z nesnazi pomahali : ta ja take v nej-
vetsi potrebS a oozkosti jejich jsem jim pomohl, a jeste dale, bodouli
y 16 jiz davno od nich ke mne vkofenene" vernosti zdstdvati a jak od
poddanych k vrcbnosti slusf se chovati, jim Votickym takovou pamatku
n£inim, kterg jim jeste zadna pfedesla vrchnost neucinila. Maji ode mne
npsani, kterym jejich privilegium dost na malo ublizeno jest, a toho mou
vlastni rukou upsani jim nikdy oumyslu zjinaciti nejsem, ale vie, neJ by
oni se domnivali, ucinim, a to vfie pro rodn m6ho vecne neumirajici pa-
matku 0 m6 milosti zachovati jsem uminil a zachovam. Jako taky 0 i ty
ctyry grunty a poddanS obci, neb bejvalemo spitalu jejicb, posl6ze k zadosi
9vat6ho Vaclava nalezejfcfch, s nimi se 0 ne urovnam, a jin6 jim ne tak
porn&rn, ale pohromadfe ukafci, a vSe ve dsky zemskg vloziti dam, jen at
strpenl maji tak, jakz jsem jiz prv6 pravil.
Sezema hrabS zWrtby.
Darem holStynsk^ch b^louSfl docilil Sezima, ze Votice byly
Pavlu Ostersk&nu konfiskovany a jemu za 18.000 zlat^ch prodany.
Mgsto sice nemuselo pftsahati 6lov6censtvf, a potvrdil Sezima obci,
Ze neni robotnf, listem ze dne 5. fcervence 1621; avSak tolik prdv-
nich Y&domosti u napotoinnfho nejvysSiho soudce zemskGho pfedpo-
kl&dati musfme, Ze obec, majic desk ami stvrzeno, Ze robotnf neni,
k fclovScenstvl donucena byti nemohla. Sezima vSak obci VotickG
v odmdnu za svrch vylicenou oddanost odnal druhy Spitalnf dvflr
y Nazdicicb, ante kdy slib svfij 0 ufcinSnf pamatky zdri&el, tak Ze
y m&8t£ jedinS ta uehynouci pamSt 0 jebo milosti se udriela, Ze obec
znamenitg a bezpravnS poSkodil.
Tento pflklad svfitle ukazuje, jak6 prarni pomSry po belohorskS
bitvS v Cechach nastaly. A kdy2 takto nakladano s mSstem, jak as jed-
nano bylo s poddanymi, kteff fclov66enstvf prfsahati museli?
IV.
Mraky politicks stahovaly se vsak nad tSmito truchtyrai pomfiry
bezbrann^ho lidu, zdalo se, Ze prave na Sezimu tak6 jednou trhne.
Vfldce sv^dsky Linhart Torstenson blfzil se koncem roku 1644 hra-
nicim Ceskym, pomy^leje do Cech vpadnouti. Na rycblo povolan Gallas
do Cech, ten vSak, byv Sv&iy porazen u Wittenberka, privedl hrstku
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6 IV. 6. Pinsker:
zb^dovanych voj&kfl, nafcefc velitelstvi sloiil, jei svfifeno polnimu mar-
SAlkovi Hatzfeldovi, pfivedSimu z Bavor vojsko do Cech. TjZ sesflen
vojskem, pfiveden^m z Uher polnfm mar§&lkem Gotzem, i vojskem
saskym a bavorsk^m pod Janem z Werthu. U Blovic, die zprdvy jin6
u blfzkg Zelen6 Hory, byla schiize vojska cfsafsk^ho ; Hatzfeld vy-
tthl od Zbraslavi k Pfesticiim, odtud k Zelen6 Hofe a k Blovicfiua.
Mezi tfm pfibyl Torstenson do KadanS, upustil od obl6h&nf
Mostsk^ho hradu, a Whl pfes Vil6mov, 2lutice, TouSkov a Dobfany
k Pfesticfim ; vypdliv Svihov a obsadiv Klatovy, obrdtil se 'sinfirem
v^chodnfm na Naliovy, kde Hatzfelda pfedeSel, tak ie teuto pospfSil
k HoraftfovicAm a pfeSel pfes Vltavu.
Torstenson spftchal za nfm, postihl vSak Da levgm bfehu jen ne-
patrny zbytek vojska cfsafsk6ho, jeji porazil. Hatzfeld nabidnutou
bitvu nepfijav, pospfSil k Strakonicfim, je2 obsadil, natez Torstenson
k RadomySli a Sedlci, odtud pak k Vltavfi, jifc mezi Orllkem a Zvf-
kovem a Kluftenic pfeSed, k Sedlcanflm se obrdtil, spSchaje na Mo-
ra vu yyprostit Olomuc, die domnfinf jebo Cfsarsk^mi tSsnS sevfenou.
Hatzfeld snaie se zaskoCiti mu cestu, tthl od Strakonic k Pfsku,
Milgvsku a Tdboru ; dov£d6v pak se, ie Torstenson tdbne k Sedlcanftm
odhodlal se tdhnouti k Sternberku ; aby ma Sv6dov6 n&jakou postranni
cestou tmiknouti nemohli, vyslal jim vstffc plukovnlka §porka s 200
jezdci, ktefi kaSdoii hodinu o sm&ru pochodu 3v6dsk6ho zpr&vu d&-
vati mfili* Timto zpfisobem zvfidfil Hatzfeld, ie Torstenson t&hne
k Jankovu; ale §vedsk^ velitel opustiv Sedlcany, tthl pfes Kosovou
Horu, Vojkov, Janovice (sfdlo Sezimy z Vrtby), kolem Olbraraovic
hornatou krajinou k JankovsW Lhot6.
Hatzfeld §v6dy tak6 u Jankova pfedstihl a zvolil si postaveni
co moin& nejpflhodnfij&f. Kdyi pak se tak stalo, a CfsafSti od
lesa Hartmanft a£ k lesu Opatovu na n&vrSi nad Jankovem, avSak
jii na svahu jihov^chodnfm se rozloiili a i 6dstecn6 krajinu prohtedli,
pfihnal pfedni voj §v6dsky plukovnlka Sporka s jebo jezdci do cisaf-
sk6ho tdbora, a Urn pfftomnost Hatzfeldova vyzrazena. Die zpr&vy
vojevftdce cisafsk6ho pfispfila Sporkovi jfzda na pomoc, tak ie ze
400 Sv^dfl vfitSina porubdna, 150 zajato, a jen nepatrnd fcdst do Sv6d-
sk£ho Wbora se vrdtila. Hatzfeld, jak se zdd, dflleiitost Wto potriky
pfeh&ni, nebof zajiste nebyla dosti d&le2itou, aby o ni zvldStnfni
poslem cisaf byl zpraven. Vojsko cfsafsk6 nezmSnilo sv6ho postaveni ;
Hatzfeld pouze nafldil Gotzovi, co veliteli lev^ho kffdla Cfsafskycb,
aby na sv6 strand v^Sinu, ji2 s£m vice prohtednouti nemohl, prohtedl,
a opakoval tfi rozkaz druh£ho dne z rdna.
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Bit?* u JankoYft. 7
Sv6dov6, zvSdfivSe 0 pfftomnosti Cisafsk^cb, pfenocovali na vrchu
za Jankovem, jfmi jest mfnin vrch ChrastiSov ; nebot pravf Sv&lski
zpr&va, ie CisafStf nemgli jich d61e na bojiStfi, ie vSak oni Cisafsk6
predstihli, ani tito uzkou cestou lesem tak rycble postupovati nemohli,
a Hatzfeld vid&l je t£bof iti na vrchu za Jankovem, patrng tedy Chra-
8tiiov6, an tu v feieng vzilenosti jin^bo vrchu nenf.
Torsten8on jeite za vetera prohl6dnuv krajinu, rozhodl se opa-
novati v^Sinu na prav6 Strang, na nfi kaple se nach&zela. Jak se
udAlo, ie Torstenson Cisafsk6 pfedstihl, dovld&ne se ze zpr&vy Hatz-
feldovy uv6d£jicl, ze Sv6dov6 po celou noc ve\kf hluk d&lali, jakoby
8v4 d61a na vysokgm vrchu pfed cisafstym vojskem postaviti cht&li,
pak ie dvakrate v noci k pochodu troubili. DruhA zpr&va Cfsafsk^ch
pravf, ie jiz od tfl hodin s pfllnoci bojovdno. Z toho vidno, ie Svd-
dov6 si pospifiili, aby ndvrSl pod zmfnSnou kapli pfed Cfsafskymi
obsadili.
Casnft s r&na drieli §v6dov6 n&vrif na Chrasti&ovd v bitevnim
Siku obsazeng. Bitevnl Sik obou vojsk byl tento:
CisarskS vqjsko:
Prav6 kHdlo od stfedu : Pompejo, star^ Piccolomini, mlady Picco-
lomini, Hennot, Palavicini. Reserva: Pompejo &st; Salm, Gonzaga,
Broauy, Topf.
Stfed: Bavorsk* pgchota, Gotzova pSchota, saskd pgchota pod
plukovnlkem Callenbergem.
Lev6 kHdlo od stfedu: La Pierre, Kolb, Fleckenstein, Geling,
Jan de Werth, plukovnlk Spork, Pompejo, Trauditz. Reserva: Hatz-
feld, Bock, Waldek, Nassau.
Prav6mu kffdlu velel Jan z Werthu, lev&nu hrabft Got a, p&-
chotft hrabi Suis. Saskym plukflm velel pluvovnik Callenberg.
SvSdskS vqjsko:
Prav6 kf idlo od stfedu : Fritzlewe, Rab, Markkrab6, hrabg Itynsty,
Jordan, Wittenberg, Torstenson. Reserva: Wittkop, Rochow, Axel,
Lilie, Halbrecbt, Goldstein, Dorfling.
Stfed: Volkmann, Paikel a Seenst&t, Mortaigne, Lind a Wrangel,
stary modrf pluk, Ribbing a Axelsohn, Gustav a Jordan, Axel Lilie
a Copey.
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g IV. C PtoBker:
Lev£ kHdlo od stfedu: Tidemann, D'Avancour, Gustav Horn,
Duglass,. Hammerstein, Landgraf. Reserva: Reicbart, Denneberg,
Risengrtin, Btlttler, Reusch, Pentz, Mttller.
PravSmu kfldlu velel Arvid Wirtenberg, lev&nu Gen. Major
Duglas, pfichotfi Gen. Major Mortaigne.
Kaid6 z vojsk 6ftalo 20—25 tisfc. Afckoliv Hatzfeld tvrdf, te
§v6dov6 m61i pfesilu pSchoty a dil, nenf tvrzenl jeho odjinud dosvfid-
fceno, a zpr&va pora£en£ho generdla jest sama o sob§ nespolehlivou.
SpfSe se zdA, 2e Torstenson mSl p6chotu a d61a vidy na prav&n
mfstd. Naproti tomu tvrdf Torstenson a jinf, ie vojsko cisafskl fti-
: talo o 2—3000 jfzdy vice, coi die postupu bitvy Jankovskd zdd, se
byti spr&vng. CfsafStf v poslednf bitvS provdd&i na obou krldlech
velk6 jizdeck^ utoky a roimo to jfzdou objeli prav6 krfdlo 8v6dsk6,
coi by bez pfevahy jfzdectva as raoinyra nebylo. Tak6 podcefiovdnf
§v6dfl poukazuje na cfsafskou pfesilu.
Urfciti mis to, kde Sv6dov£ strili, nenf tak snadno, jak se na
prvni pobled zd&, nebot Torstenson ve sv6 zprdvfi uv&df, be bojifitg
mfilo dvft mfle cesty, a 2e rau nebylo mo2no sprAvng uriiti poCet
mrtv^ch.
Vlastfk ve sv&n popisu bitvy pravi, le §v6dovd stAli nad Skry-
Sovem ; v druh6m popisu, uvei,ejn6n6m v Hlase NAroda dne 10. btezna
1889, v podstatS opakuje svfij dflvSjSl popis, zm&riv jej pouze co do
jednotlivo8tl. Tak v prv&n popisu tvrdf, Je general Gotz m£l obsaditi
vrch severov^chodnfi od Jankova, v druh&n pak, ie vrch ten leiel
severozApadng od Jankova; mfnf totii ChrastiSov. V onom popisu
klade §v£dsk6 le2enf na vychod, v tomto na zApad na fecenou boru;
rovn&2 padl die prv&io popisu Gotz v^chodnS od Jankova, die po-
zdSjSfho pod ChrastiSovera. Ostatnf odchylky jsou nepatrnG. Die to-
hoto popisu kladou patrng i dSjiny Rezkovy bojiStfc severng nad
Jankov, kolem ChrastiSova.
AvSak ani jeden ani druh^ popis bitvy nenl sprivn^ ; nebot die
popisu Hatzfeldova pfenocovali Sv6dov6 na vrchu za Jankovem, tudfi
jak ukdzdno, na ChrastiSovS, odtud pak tdhli ji2 z r*na, tedy pfed
bitvou, na nivrSf po pravd ruce, nad nfmi sttfl kostelfk a pod nfm
dv&r. ObsadivSe ndvrSf, ohroiovali §v£dov6 levd kffdlo cfsafsW, ami
toto se z mfsta hnulo, tak ie Gotz pokl&daje sv6 krfdlo za ohro2en6,
bez v&domf Hatzfeldova sv6 neprospSSng postavenf zinSnil.
VeSker^ch techto zndmek postavenf u Skr^Sova postr&M : ne-
bylo tu kaple na n£vrSf, a kdybychom i dviir SkrfSovsky za onen
Svddsk^mi dragouny obsazeny poklidali, byli by Sv6dov6 k SkrySovu
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Bitot a JankoTa. 9
miraeli obrititi se na levou a nikoli na pravou stranu ; mirao to jest
velice yffe nepodobno, 2e by Sv6dov6 od JankovskS Lhoty se byli
obritili ke SkrySovu, nebof jest cesta ta obtiind, krajina hornatA,
bez lepsich cest; konetad nebylo tarn rybnfku leifcfho mezi obima
vojsky, v nSmfc Sv6dov6 sv6 kon6 napdjeli, a nepatrnd rybnifcky
u SkrySova, k tomu zamrzld, nebyly by poskytly dosti vody pro velk6
ranozstvi koni. Jak ale inohli Sv6dov6 u SkrySova ohroiovati po-
jednou lev6 kffdlo Cisafskycb, je£ postaveno u HartmanA, bylo jim
nejvzdaienfcjSi ? PriibShera popisu bitvy vyskytne se proti Wto de-
mnSnce jeStft cela frrda dalSlch nimitek, jichi vyvrdtiti nelze.
I postavenf za Jankovem na ChraStiSovfi nesrovndvd se s po-
pisem ; vidyt §v6dov6 die Hatzfeldovy zprdvy pfenocovali na vrchu
za Jankovem, a pon6vad2 se odtud hnuli, a Jankov, die zpr&vy Torsteu-
sonovy, zflstal stranou, ie ftadn6 z vojsk bo pouiiti nemohlo, nenf
pochybnosti, ie i tato domnSnka jest nesprdvnl
Z popisu HatzfeMova vidno, ie §v6dov6 Clsafsk^m Ubli dosti
na blfzku, neb tito hluk jejich slySeli a pozorovali, £e vrch obsaditi
mini. §v6dov6 pak, jak uvildSji veSker^ zprdvy jejich, tthli i leSenf
sv6ho na pravo na n£vr§f; na n6ra2 byla kaple, pod n( dvfir, a po-
stavili se tak, ie pojednou ohroiovali lev6 kfldlo dsafskS.2)
Timto nAvrSira jest vysodina VUkovickd, leifci na pravo od
ChrastiSova: zde indrae dvflr, totii Vlfckovicky zdmefcek pod n&vrSfm,
zde bylo i ohroSeno lev 6 kfidlo Cfsatskych. Schdzi tm\ii dneSniho
doe jedng kaple na vrchu, ta ale v den bitvy Jankovsk6 na onoin
n&vrif stala, nebof jeStfi die Josefinske popisni knihy obce Bromo-
vickg oznatena jest nad Broraovicemi kaple sv. Marka c. top. 193,
a kolem nl pastvina 6. top. 192, totoftid s nynSjSfm Ms. kat. 215
t£2e obce, a polozenf pod touto pastvinou nazyvd se dosud pod sv.
Markem. &v6dov£ m6li patrnS umysl zradsti Cisafsk6 ohlednS pochodu
sv6ho, jiml minili zapofcfti bitvu. Celou noc pflsobili jezdSnfra velky
hluk, jakoby chtfeli vyv&ti dSla na vysok^ vrch pfed Cfsafskyrai, po
*) Vyminku cinf zprava Torstensonova uverejnen& v Geijrov^ch: Dejinach
Sr&iska 3. dflu, nvadejfd doslovne: I h liess deshalb, den 24. die Arraee links
gegen einen Berg vorrucken, wo die feiodliche Wacht stand and hinter welchiem
der Feind seine Armee in einem Walde hielt. Dieses Waldes ward er quitt, ob-
gieich er sich tapfer gewehrt. Zpr&va ta souhlasf turner doslovne s prvni zpr&vou
svedskou v Theatrum Europaeam V, a se zpr£vou v Dudikov& dfle : Die Schweden
in Boehmen und Maehren 1640 — 1650, die nichi vftdce sv&lsky na pravou strana
se obratil. Jest tudfz Geyrova zpriva patrne mylna, coi ostatne vyptyv* i ze
zprary Hatzfeldovy. . . , . .
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10 IV. 6. Pinsker:
p&lnoci troubili dvakr&te k pocbodu (butassela), avSak hodinu pfede
dnem postavili se pfec na ChrastiSovt pod houStinou v bitevnfm Siku.
Pfred tlm napdjeli koistvo sv6 v rybnfce na lev&n krfdle polo2en6m.
Rybnikem tlm jest patrnft rybnfk Hrad; mohl by jlm sice b^ti t62
rybnfk Betafi, ponfivadi ale s cfsafakgho postavenf na pravgin kfidle
byl kryt mfetysem, nevidfili CfsafStf, co kol neho se dgje; nezbyvd
tedy nei rybnfk Hrad. Zfejmo ostatufi, be dva mal6 rybnfky, jei §v6-
dov6 na prav6 a lev6 strand po ruce m61i, k rychl6mu napojenf 6et-
ngho konstva nestafcily, ie tudfi museli se vzddliti ponftkud od s?6ho
leienf k tfetfmu uejblfie poloieu6mu rybnfku Hrad zvan&nu, kde Cf-
safsk^mi mohli b^ti pozorov&ni.
Ti bned vyvezli dSla od sv6ho pravlho kNdla na vrSek (nazna-
cenf na pfilo2en6m n&kresu vySkou 537) pted nimi leifcf, a stffleli,
ovfiem bez v^sledku, na Svgdskou jlzdu, nap&jenfm konstva zainSst-
nanou.
Kdy2 pak na to postaveno vojsko dv£dsk6 do Siku, tviril se
Torstenson, jako by chtSl vrdtiti se smirem, jfm2 na bojiStfc dosp&l.
Na to op6t kdzal Wsti vojska svdho, aby postupovalo proti prav&nu
kHdlu cfsatsk&nu, tarn kde postavena byla d6la, aby nepfftele od-
vr&il od pravgho zdmSru sv6ho obsaditi vysocinu vlfikovickou.
Oklamav tlm patrnS Uatzfelda (afc tyi tvrdf, 2e nebyl oklam&n
a ie opfetnfi upozornil marS&lka Gotze, aby dal prozkoumati les na
lev6 strand sv6ho postavenf), postupoval fcetn^mi proudy a rychtym
pochodem, maje po pravici svg vozotajstvo, ka kapli nad Vl&kovicemi
a dospfiv cile, lebce zmaril odpor slabych str&ii Gotzov^ch.
Pf i pochodu torn byl Torstenson v rozhodn&n prospSchu oproti
Cfsafskyui. Mohl, an byly rybnfky zamrzlg a krajina neposkytovala
obtffci, t6m§f uplnou frontou d&ti se na pochod. Mezi rybnfky Ro-
h££em a Smr6inou bylo dosti mfsta pro jfzdu, d61a i vozy, a p&hota
mohla i po zamrzlycb rybnfcfch rycble dospSti cfle. K tomu bfv&
v tfichto mfstech snfb limit uplnS odv&ty, tak 2e pffroda pochodu
Torstensonova plnym proudem uekladla pra2&dnych pfekdiek v cestu.3)
8) Prizn&yam se, ie pochod Torstenson&Y v zpr&?ach vylfceny mne t6l
dlouho klaraal, ne sice smerem, ale casern, kdy byl proveden. Die zpr&?y Hats-
feldovy mel jsem za to, ze Torstenson pochod vykonal po polnoci, a ie z rana
Golz spozoroval, ze nepHtelem byl obelsten. Tomu bylo ysak zcela jinak. Gotz
Tzkazal Hatzfeldovi, ie nepHtel roocne postupuje proti cisafske* levici, a pozdeji
8dm ma sdelil, ie nepHtel k Vlckovicke" vyso6iae tahne, ie vsak jeho lide* jii
jsou na mlste a jej pfedeSli. Druha zprava sv^dska pak uvadi, ie oni dffve do-
speli na Tysocinu V16kovickoo, ac Cisafitf nebyli od nf vzdalenejSi, pon6?adi
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Bitva u JaDkora. 11
Torstensonftv v^potet jest zjevn^: objev v pfedveCer bojiStft,
seznal neprodleng slabou strAnku postavenf vojska clsafsk6ho. Les na
lev6m kfidle nepripouStSl rychty postup vojska na vysotinu Vlfcko-
vickou, mimo to cel6 postaveni arm&dy velice st&fcovalo rychly postup
stfedu a prav^ho kfidla, od Hartmannfl dosti vzd&len6ho. Cesta lesem
byla as hluboce zasnfiiena, kolem NosAkova a Krdlovny pr&vd tak
vzd&leni, jak pocbod po several stran& Hartmanu a niezi rybnlky
Jarkovcem a Tobolkou pro vysoky vrch obtizn^ a vflfti blizk&nu ne-
pfiteli nebezpeCn^. K tomu druiila se jeStfi cfsafsk^m velitelem do-
znan& neznalost terrainu, jii mfiv dosti dflstojnictva po race, nemohl
svalovati na Gotze. Vie to Torstenson jako by byl vftdftl a na vi-
lecn£ fiachovnici vidSl.
StSstfm pro Sv6dy bylo ovSem, ie v den bitvy byly rybnfky a
tudf2 i louky, jimiz tdhli, zamrzte, nebot o 14 dnl pozdSji by se
k V16kovic4m nebyli vice dostali. CfsafStf m61i Vl&kovickou vysofcinu
slabs obsazenou, nebot Torstenson, doraziv tarn, naSel odpor, ktery
vSak razn^m udefenfm na nepHtele pfemohl a vysotinu obsadil.
RozloiivSe se na vysocinS V16kovick6, byli §v£dov6 jii piny
situace, nebot mohli zameziti a vskutku takd zamezili pffstup vojska
dsafoklho, jak jej Got/, obm^ftlel; dftlilf je od cfsafsk^ch nejeu velky
les Hart many, dnes jeStfi uhrnng v^mfcry 141 hekt. 47 aril, n^br2
mimo to na zdpadnira jeho okraji leifcf rybnfky Vraiebny, dva zru-
sen£ rybniky v louce 6. kat. 289, maty a velkj^ Jarkovec. Byl-li tu
ji2 rybnfk drive Novy nyni KnUovsky, s urcitostf udati nelze.
Les Hartmany tvoH podkovu k Nosdkovu na jih otevfenou,
odkud do neho dosti bluboko role a louky vnikajf; nad nimi les na
v/chodnf a zipadnf stranu vysoko se vyplnd, kdezto kotlina v se-
veral 5dsti lesa na vfiecky strany zvolua mfrnym stoupdnfra se ztrici.
Bole mezi ob$ma v^bSiky byla dffve zalesnfina, jsou tobo dosud pa-
mStnfci. Na Strang zipadnf ku KrdlovnS a Vlfckovicfira skl&nf se les
mlrafm svahem k rybnfkfim Krilovskgmu a Vra2ebn£mu, rovn&fc na
strand several, kde2to na vychod do zna£n£ vySe, v infstech pak,
kde ofi se opfralo kffdlo Gotzovo, dosti pffkre do vy§e se zved&.
fixkon cestou lesnf aemohli touie rychlosti postupovati. V pozndmce G k dru-
hemu nakresu nazaacen les, kterj prekrfiel Cisarstym, ie nedospeli tak rychle
kn k&pli, jak S?£dove\ Nenf tedy pochybnosti, ie hofejsf popis jest spr&vny;
Torstenaon uiasei dopfrUi vojska pfed bitvou odpoiinka.
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12 IV. 6. Pinsker:
Cf§afStf, spatfivSe ohroienf lev6ho kHdla sv^ho pochodem Sv6d-
jSkym, pocali teprve obraceti svfij bitevnf sik, dosud k Jankovu ielfcf,
na stranu zdpadnf. Hatzfeld mlcky se prizndvd, ie rozkazu nevydal,
co dfti se ra&, naopak jeSte Gotzovi co veliteli lev^ho kfidla velice
zazlfval, ie se z mfsta hnul a do HartmaaA vnikl. On tak6 nevypravf,
co tou dobou konal a jaky pl£n obrany proti Torstensonovu pochodu
sosnoval.
Gotz vida sv6 kttdlo v nebezpeel a neinaje rozkazft velitelovych,
jednal o vlastnf ujniS; vrhl se s cetym 8vym vojskem do Hart man ft,
aby k VlCkovicflm dflve dospSl, nez Tors ten son, a tfm zmocn&nf se
vysociny nepHtelem zamezil. Neznalost infsta vymstila se na n&n ne
prodlenfi: uvizl s celym vojskem v lese, nemohl ku pfedu ani zp£t
V tomto 2alostn6m stavu pfistihl jej Hatzfeld a radii mu jeStS k po-
stupu. Jak se tu mflSe omlouvat? Hei dal rozkaz ostatnfrau vojsku
k pochodu, uplynulo uejm&ig ctvrt hodiny; nei mohlo objeviti se
prav6 ktfdlo ua vysofcinSu Krdlovny, zajiste pfll hodiny; jak tu inohl
doufat, ie Gotzovi v jeho zoufatem postavenf pomuze? Mezi tim. po-
stupoval Torsteuson pohodlng ku kapli jako na cvitiSti.
Z Hatzfeldova podrobn6ho popisu mlsta, kde Gotz uvfzl, shle-
d&vdme, ie nach&zel se mezi dvgma lesy v tak6 liiine (dife), ie na
levo a za nira byl husty les, pfed nim velky rybuik, mezi nimi2 bylo
mnohdy pouze mfsta k priichodu jedin6 setniny. Za rybnfkem na vy-
Sinft k jeho (Gotzovi) prav6 stranS ji2 stdl nepfftel (Hatzfeld jej tam
s&m vidSI) ; pfea nfm bylo nfico pole, avfiak na cestg k nimu le2ely
je&tS dva lesfky, a za pravym z nich stdlo Sv6dsk6 vojsko v bitevnfm
Siku, stfilejfc z d£l do cfsafsk^ch v hust^ch houfech postavenych jezdcu.
Sv6dsk& zpr&va k tomu pak doddvd, ie Gotz nemoha na vrch se do-
stati, v^Siny a lesy k sv&nu prospSchu dragouny a pak pgchotou
obsadil.
Z toho popisu vidno, ie nach&zfme se na prav&n bojiSti, nebot
v 2&dn6in mfstS ve vftkolf Jaukovskem, ani u SkrySova, ani u Chra-
stiSova nenach&zf se nad lesein rybnfk, nad tfmto rovina, mimo }ii
dUve uveden^ podrobnosti.
Krrttce Gotz Uhl se svyra vojskem lesem Hartmany, pfeSel v^-
chodnf v^b&fcek lesa a nachdzel se v dolfku luk Nosdkovsk^ch ; nad
nim k zdpadu vypinal se zdpadnf vyb£2ek lesnf, nad tim pak rybnlk
Vraiebny, nyni fc. kat. 304 obce Bromovick£, a na rovinu k nepfiteli
mohl se dostati jen mezi dv&na lesfky, tudf2 nov^ra nebezpefcfm.
Dnes ovSem jeden z lesfkii tSch na map6 a v skutefcnosti vfce ne-
shled&me, v Josefinsk6 popisnf knize vSak se nach&zf. Jeden z lesfkfl
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Bit?a u Jankoviu 13
tdch jest 6. kat. 1046 obce Jankovskd a c. kat 285 nynf role obce Bro-
movickd, druhy pak c. top. 260 vedle panskdho pole nna Homolcea.
Hatzfeld zapomndl jeStd dodati, ie smdrem k Svddskdmu posta-
?en( y louce byly dalSi dva rybnfky, Hlubok^, nynf louka, a Dubovy,
drive Doubi zvany, tak ie postavenf Svddskd bylo v tdchto mfstech as
nedobytnd.
Pohlddneme-lj, co v cisafskdm vojStd napotom se ddlo, shle-
dAme tain lipln^ zmatek. Gotz nemoha pfes pfikr^ vrch, o ktery se
opfral, tAhnouti, a vdda, ie detn^mi rybniky na pravd strand na vy-
Sinu Vldkovickou nepronikne, tdhl patrnd na levo cestou lesnf ai do
zmindnd u2labiny luk Nosdkovskych. Odtud nemohl se hnouti, po-
ndvad£ musel op£t do vrchu; k radd Hatzfeldovd poslal vsak jfzdu
a pdchotu ku predu, aby obsadila okraj lesa, po pffpadd i jeden
z lesikfi k nepffteli vedoucich, ddla zustala v doling. Pravd kfidlo
cisafskd k rozkazu Hatzfeldovu obeslo ne levd strand Hartmany a
ublralo se osadou Nosdkoveni na vysocinu Vldkovickou. Die zprdvy
svddskd bralo se pravd kfidlo cisafskd levou cestou kol lesa, ie setkalo
se pravd kfidlo Svddskd s pmvyin Cisafskych, coi jest vlfe nejpodob-
ndjSi ; nebof jest tu pffliS indlo mista k rozvinuti znafcndho poctu
lidu jinym smdrem, muselo se tudii pravd kfidlo, aby na bojiStd do-
spelo, vSemi moinymi cestami ubirati. Zvl&Stnf jest, ie i pravd kfidlo
cisafskd ubfralo se na levou stranu Gotzovu, aft radio na pravd svd
pfirozend postaveni a blfie k nepffteli; patrnd i ono pro cetnd ryb-
nfky na pravo volilo raddji delSi cestu kolem Nosrikova. Bylo to
uplud pfevr£ceni Siku, uebot i levd kfidlo cisafskd setkalo se s levy in
kfidlem svddskym.
Mezi Mm i Svddovd nelenili a postupovali s vrsku pod sv.
Markem k vychodu. Z pocdtku bitvy obsadil Torstenson jeden z le-
siku, pfed prav^in kfidlem leilcf, svou pdchotou a zahnal odtud Gotzovy
dragouny, ktefl, aby postup Gotzflv usnadnili, lesiku toho zmocniti
se chtdli. Kdy2 pak Torstenson pozoroval, ie cisafSti berou se kolem
Hartmanfl k Nosdkovu, poSinul svd vojsko k jihu tak, ie pravd kfidlo
stdlo proti Nosdkovu, odek&vajic pravd kfidlo cisafskych, levd kfidlo
jeho pak postupovalo proti Gotzovi ; kdeZto pdchota, chrdnivSi pf echod
pfes rybniky, vuikla do severni d&sti Hartmanu, kde pohodlnd postu*
povati mohla ku pfedu, aby se 8 cisafskou pdchotou setkala.
Boj byl na vSech strandch pro Cisafskd osudny ; velice stisndnd
vojsko jejich nemohlo se nikde rozvinouti, tak ie Gotzovi jezdci, vy-
hndni na Vldkovickd vysoCind z lesfka, s pdchotou pozddji pfisedSi
obsadili zipadni svah Hartmanfl k V[cko victim. Levd kfidlo Svddskd,
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14 IV. C. Pinsker;
kdyi Gotzovu jizdu a pfichotu odtud zahnalo, vrhlo se do Hartmanft,
pfepadlo Gotze v popsan6 doling dobylo d61 jeho, krom jedendcte
kusft Hatzfeldovi (avSak bez stfeliva) zbytych, pfi 6emi Gotz, ne-
chtfeje patrnS pfeiiti sv6 pordiky, padl, nadei jeho vojsko na litSk
se dalo.
Nejinak darilo se kffdlu prav&nu, jei od Nosdkova vzhftru uzkou
dolinou mezi vrcby Lipovkou a Hflrkou postupujfc, v mnoistvl ne-
doBtatefcnSra na vysociuu VlQcovickou se dostalo, tak ie prudk6 stfelbft
Torstensonova pravSho kffdla odolati nemohlo a jii po nfikolika v^-
stfelech na uttk d£ti se muselo. Jakjf to ut6k a zraatek byl, mfiie
posouditi, kdo krajinu bllie prohl&ll Uzkou uilabinou tlaCila se dfila
a jfzda vzhfiru k nynijSl Krdlovnfi; na vyso6inu dospSvSf jlzda trp&a
velmi stfelbou rozestaven^ho vojska Sv6dsk6ho; jedni chtfili dolft,
druzi nahoru, jedni druhyin pfekAiejfce.
PH t&o pordice Hatzfeld osobnS nevelel, n^bri vidfcl, vrdtiv se
z lesa, jii tiplny utfek vojska z lesa se vracejfclho a nezdar sv6ho
pldnu. Na to nafldil, aby se vojsko soustfedilo na jihovycbodnim v^-
bSiku Hartmanu, na tak zvan^ch Habartech. Volba ta nebyla stastnd,
nebot ndvrSf to jest opanovdno tamSf se vSech >traD vySSfmi vrchy,
mimo to mobla Sv^dskk pSchota zahnavSi cfsafskou snadno vpadnouti
Hatzfeldovi do prav^ho boku, k 6emui proto jen nedoSlo, ie Torsten-
sonova d6la boj dflve rozhodla.
Ze postaveni na Habartech sprdvnfi jest urteno, vyptyvd ze
zprdvy Hatzfeldovy, i Sv6dsk6, nebot prvnfijSl uvddf, ie Torstenson
obsadil na druh£ Strang jefitft vySSf vrch, coi v cel6 krajinfi se ne-
najde ; zprdva §v6dskd pak uvddf, ie CfsafStl opustivSe toto postaveni
Whli pfes mlsta, kde rdno stdli.
Kdyi Hatzfeld opustil ndvrfil Habarty, bylo Gotzovo vojsko jii
zahndno, dfila jeho dobyt i a Gotz zabit ; nebot Hatzfeld sdm uvddl,
ie Gotzovy jezdce jii pfi sobS m61 a ie k utoku na Torstensonovo
postaveni pHvedeni b^ti neuiohli.
Torstenson vida clsafsk6 postaveni na Habartech, obsadil nepro-
dlenfi vrch Lipovku, pak sousednf vrch velkym pofctem d61, a za-
sypal odtud jich postaveni kuleini. Hatzfeld snaiil se sice Sv6dy
8 vrchfi ttch sehnati, nebot sezual, ie by jinak postaveni sv6ho drieti
nemohl, avSak utok se mu patrnS pro pflkrost vrchu a prudkou
stfelbu §v£dskou nezdafril; on sAm uvddl co dflvod, ie Gotzovu jlzdu
k stdnf a utoku pfiv6sti nemohl.
N&sledkem toho a nepochybnfi zamlcenfiho obsazeni protejSiho v^-
bdiku Hartmanfi Sv6dskymi d6ly musel Hatzfeld postaveni na Ha-
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Bitva a Jankova. 15
bartecb se vzddti, a vrdtil se ovsem v pln&n zmatku k pAvodnfmu
postaveni sv&nu u Habrovky.
Nynf teprve rozhodnat i boj p&chot; cfsarski p&chota zahnana
§v6dskou a2 k Habrovce, ponSvadi se vSak pfflifi daleko odvdZila,
byla jfzdou levgho kffdla cfsafskdho, stojici jii v doline za Habrovkou.
pfepadena, pfi temi pggf brig&dy Mortal gne a Seestadtova zna(n6
ztrity utrpgly a plukovnfk Seestadt ranSn Hatzfeld tuto pohromu pre-
bdnf, nebof sdra dozndvd, ie byf i byl Svddskou pfichotu zahnal,
prece s celfm vojskem ustoupiti musel.
K porozum&ni mapky tfetf v Theatrum Europaeum, znAzorftu-
jfci prvni bitvu, podot^k&m, ie zapalend vesnice s kostelem jsou
Radmgfice, na levo hoHci chalupy Habrovka, ves, nad nfi postavena
jsoa Svddska* dfcla, Nosdkov, kter^ die mapky druhe vyhofel, die
mapky tfretf pohromy neutrpSl.
U Jankova na cestc k Voticflm ukazujf na pravo kH2, kde
Atiwe vice v poli stAla kaple (pole to tak dosud se nazyv&), a tu
pry padl Gotz, kdy4 na vrch Chrastisov hnal sv6 pluky. To vSak jest
Mchorkou, nebof padl Gotz dobr6 pfll bodiny cesty odtud v Hart
manech, a ChrastiSov, jak uvidime, nebyl nikdy bojiSt&n.
Popis bitvy Jankovsk6 ? ntetinu okresu Votick^ho klade prvni
sr£2ku na tak zvan6 Cblumky mezi Radmeficemi a Skrysovem tvrdS,
ie CisafSti zaujimali postaveni na ndvrSich, 2e utofintci SvSdSti, sna-
iice se dobyti pfldy, s krvavymi hlavami byli odraieni, a ie dali se
na titgk, zanechavte deset kusfl brubych na bojiSti. Tolio vSak v 4ddn6
zpr4v6 nenalez£m, a jest jak postaveni vojsk, tak i porriika ^>£dfi
aspofi pro pofidtek bitvy, smySlenkou. PrfibShein vypravovdni dosp6-
jeme sice t62 na chlumky i o desiti kusecb bude fee, avsak za obrd-
cen£ho postaveni obou stran.
Hatzfeld zahn&n dftly Torstensonovymi z postaveni na Habartech,
obr&til se k severu na jinou pohodlnou vySinu a dal rozkaz, aby po-
michang Gotzovy pluky op6t v pofddek byly uvedeny; spozorovav
v&ak, ie vojsko na lev&n kffdle ubfrd, se smferem na jinou vy&inu,
postavil bavorskou jlzdu u vsi (totifc u RadmSric, neb u nich dolina,
kterou jiti chtel, se konfci), aby ustup chrdnila.4)
ha to postavil na v^Sine, na nil rdno cisarsky sik sttl, pfichotu
a jlzdu, a soustfedil, maje uuiysl veCereni odirthnouti, za udolfm na
4) Hatzfeld tyrdi, ie yojako ustoupilo dvakrite na jinou v^Sinu, nez onu
jfm n&znacenou; kdyby m£l ale na miste ukAzati ony ▼rchy, za n£2 ustoupiti
mfnil, byl by v rozpacfch, nebot jich tu nent
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16 IV. 6. Pinskert
protijSfra vrSku vojsko, aby Sv6dov6 je pfepadnouti nemohli, neb na
obou strandch pole vidy o stupeii co schody do vySe se zvedala a
tfm utok st£2ovala.
VI.
Po prvnfm vltezstvi setadilo se vojsko 8v£dsk6 opftt do bitev-
niho Siku, cob zajiste bylo sestoupeniui s Lipovky a vrchu soused-
ntho s velkou obt(2( spojeno. Pfi torn vSak prondsledovali §v6dov6
voje cfsaFskg krok za krokem, stale je za stfelby d&l k severu tlacfce,
tak ie Svddovg po obsazeni prede§leho le2enf Cisafsk^ch pokUdali
bitvu za rozhodnutou. Chtfce v§ak kolem Habrovky tdbofrti, byli
nihle vyrozumSni, ie CfsafStf za dolinou na protejSfm vrSku op$t se
serazuji a na t£to strand na lesnaWm vrSku se zasekali. Mlsto to jest
znalS, jsou to cis. hat. 707, 738, 374, 375, 733/1 a 732/2 obce Jan-
kovsk^. Vojsko cfsafskS sefazeno pak na nynSjSf BuSkovS Hfirce.
Tu nafidil Torstenson, aby cfsafskA pfichota z Chlumkii byla
vyhnrtna, a odeslal tarn muSket^ry s desiti dely, naceJ celd cfsafski
pSchota vrhla se na tento sv6dsk^ pfedvoj, stfelce zahnala a d£l
dobyla.
Tu jsme tedy dospSH k vypravovinf Vlas&kovu, s tfm vSak roz-
dflem, ie Sv6dov6 z lidoll do v^Se nehnali, n^bri hnavse Cisafska od
Hartmanh, vySinu tu brinili. Vida bitvu obnovenou, poslal Torstenson
veSkerou pechotu svou do boje, a z toho na Chlumcfch vyvinula se
po poledni pravidelnd krvawi bitvu nova. Hatzfeld neminil sice jests
bitvu sv^sti, avSak nemohl sv£ vojsko, zejm&ia Jana z Woerthu,
zdrMi; profceS ustanoviv velitelera lev6ho kffdla generate hrabSte
Broye, vrhl se s celou armddou na Sv6dy. Jfzda jeho musela vSak
nyni na ony schodovite vrchy vyjeti, jimii Hatzfeld Sv^dskou jfzdu
obdafiti mfnil. Schody ty dosud dobfe jsou znal& U Jankova c. kat.
698-712, c. kat. 693 a2 703, pak 687 a2 714, u BuSkovy Hflrky c. kat.
978, 979, 982, 984, 985, 989, 992, 994, 997, 1001 a 1004; u Rad-
mSHc fc. kat. 914, 917, 920, 923, 926, 929, 932/1, 932/2, 936, 939,
942, 944, 946, 948, 965.
Co na prav^m cfsafsk^in kffdle se d6lo, vypravuje podrobnS
zpr&va £v6dsk&. Jfzda Woerthova vzala do sv^ho stfedu brigadu p6-
choty Don Felixovu a opStovala na lev6 kHdlo Sv6dsk£ pod generalem
Duglaseui jeden utok po druh&n, vi&dy odraiena za p68f brigadou se
soustredujfc. To kdyfc nSkolikrdte se opStovalo, sestavil general Duglas
ze tfi Svadron jizdy jedinou, vrhl se na cisafskou pSchotu, a afc tato
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Bitrtfu Jankota. 17
silnft do jeho jizdy p£lila, pfece ji porubal, nateft cfsafsk& jizda na
utek 8e dala.*)
Hatzfeld a druhA zpr&va cisafskd sice tvrdf, ze bylo jak levd
a die druh6 zprivy i pravd kfidlo Sv^dskd ji2 zahndno a poraieno,
ie &v£dov6 teprve se soustfedili, vidouce jizdu cisafskou pro dran-
co\£ni Sv6dsk6ho lezeni profidlou. Nechci upirati, ze by na obou
zpr&v&ch nebylo nfico pravdy ; avSak nenl pochybnosti, ze by §v6dovd
a Cisafsti nebyli mobli providSti na levlm kfidle Sv6dsk6m litoky
prAvg vyliCen6, kdyby Sv6dov6 pfi prvniin litoku se byli dali na
ut6k. Zdd se tudiz, ze prav6 kfidlo cisafsk6 vidouc 6t6k Svddfl,
poslan^ch k vyhn&ni pfedni str&te cisafsk^, zasekan6 na Chlumcich,
je pron&sledovalo a ze Hatzfeld, jen2 velel v stfedu, se domnival,
ze jiz zvitfeil; kdezto teprve nyni jizda lev^ho kfidla Sv&lskdho,
postupujic ku pfedu, na rozprtSenou jizdu cisafskou se vrhla, a tu
teprve potaly op6tovan6 utoky cfsafskd jlzdy, jez Sv&lsk£ zpr&va
popisaje. V zprdvAch cisafskych tvrzen^ ut&k &v6d& jest vzbledem
k polozenf mista nemoin^, nebot stAla obd vojska, tudii 40.000 muift,
na Chlumcich, na zApad jsou rybnlky, na jih Hartinany, od severu
a vychodu hnalo se vojsko Cisafska, kam tedy Sv6dov6 utikali?
P6chota cisafski v stfedu postavend couvala vicekr&te, byla
v&ak Hatzfeldem vzdy v boj uvedena, ze se tak dlouho drzela, az
rozhodnutf na kfidlech padlo.
NejkrutSi boj, jak se zd&, byl na lev6m kfidle Cfsafsk&n, kde
velel nyni hrabS Broy. Sv6dov6 nest&li na pocdtku bitvy v 8iku,
nybr2 opozdilo se nikolik plukft, tak ze z pocitku trpSli ; na to vSak,
jak s&m Hatzfeld pfizndv*, vpadla jeho levemu kfidlu §v6dsk£ jizda
do pravdho boku, ze ustoupiti muselo. Jizda na pomoc poslana vidouc
je ustupovati, objela pohodlnou dolinou RadmSfice, a podafilo se ji
objeti postaveni Svddft, nacez vrhla se na zavazadla, jez drancovala,
a uiimo to Sv6dy od ddl zahnala. Mezi tim sebralo se v§ak Sv6dsk6
prav6 kfidlo, obr&tilo se proti nepfiteli a zahnalo jej na utSk. Z jizdy,
leieni Sv6dsk6 drancujici, prodralo se lesera tfi ai p6t Svadron
a pfiSly pSchotS v stfedu do zad; ta pak obrdtila se od cfsafsk6
pichoty proti nim, a kdy4 ji mimo to nSkolik plukft jlzdy z leviho
5) Merian pripojaje k tomato popisu obraz Duglas&v, pod nimi nacMii ie
distich :
Magnanimam praeseas designat imago Duglasum
sit quantus, bellum consule, certus eris.
Zprira cfsarska* c. IV. uzna>6 Duglasa za praveho viteze Jankovsk^ho, jen2 po-
raien£ jii fiiky §?6dgke* znovu sefadil a k vftezstvi vedl.
THda fiL-hiit. 1001. 2
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18 IV. 6. Pinsker :
kfidla, kterg bylo jii vftSzem, na pomoc pHSlo, zajala neb porabala
nepfitele, ie jezdcfim cfsatsk^m z kofisti velrai m&lo zbylo, a oni za
drancovanf Sv6dsk^ch zavazadel obdr^eli, jak pravi Torstenson, zpro-
pitnS. Kdyi CfsafStl i na lev6ra kffdle sv6m byli poraieni, vrlili se
Sv&lov6 jfzdou i pSchotou na cisafsk^ stfed, kter^, byv nSkolikrdte
Hatzfeldem zastaven, kone6n& na vSeobecn^ ut6k se dal. I Hatzfeld
utikal, byl vSak dv&na poddiistojniky dostiien a vzdal se jim, kdyi
mu pistolemi na hlavu mtfili.
Pordzka Cisafskjfch byla upln&: na bojiSti dv6 mile velk6m
le^elo na 4000 mrtv^ch, mezi nimi marSdlek hrabS Gotz, plukovnfk
pan z Waldeku, posledni sv^ho rodu. Zajati byli : point marsdlek
hrabS Hatzfeld; 5 generdlfi: Mercy, hrab6 Bruay, Zahrddecky, Don
Felix a Trauditsch; 9 plukovnfkfi, 31 podplukovnfkfi, 6 majorfi,
20 setnikfi jfzdy, 23 kapiMni, 10 nadporufiikfl, 58 porufcikfi, 1 plu-
kovnf ubytovatel, 24 korneti, 21 praporefcnikft, 20 strtfzmistrii, 36 ka-
prdlii, 41 poddustojnfk, 21 trubafcft a bubenlkfl, 4000 vojdku, 45 pra-
porfi, 32 praporefcky, 26 d61 a ve§ker6 vozy 8 n&bojem.
Jak stra§n& byla pordSka Cfsafskych, vidno z toho, ie po bitv6
dne 12. bfezna 1645 na BI16 Hore seSlo se z cel£ arm&dy Cisateke
jenom 2824 mu2fl. Bylo tudf2 vojsko cisafskG na dobro zni&eno.
Heslem Cisafskych bylo: Sancta Maria, §v6dft: Pomoz Pane
JeSfSi Kriste! 0 4. boding odpolednf byla bitva skonfcena.
Vlasdk ve sv^ch popisech, nechav nejprv6 Gotze padnouti pod
ChrastiSovem a 8v6dsk6 lev6 ktidlo marn6 dobyvati cisa*sk6 postaveni
na Chlumcfch, pojednou vede §v6dy od kaple sv. Vojt6cha u Votic
kolem Cerndho Lesa a Otradovic k Vlfckovicftra, a tu za postaveni
Sv£dsk6ho k v^chodu, Clsafskych k z&padu, odbyvd posledni bitvu.
VSe to jest vSak nesprdvn6, nebot jest naprosto nemofcng, aby §vg-
dov6 tolikr&te u SkrySova poraZenf, (ovSem jen v mysli VlasAkovS),
mohli se u sv. VojtScha soustfediti a znovu na vzddlen^ bojiStS
t&hnouti. K tomu by byl den nestafcil. Dale jest pochod ten vuci
vit6zn&nu nepfiteli zcela nemoin^, nehledg, 2e by Sv6dov6 pro Cetng
rybniky k Cfsafskym se vubec nebyli dostali.
Jak vykazuje ctvrtd mapka JankovskG bitvy v Tbeatrum Euro-
paeuni, byli CfsafStl pfed druhou bitvou zatlaceni a2 k BuSkovS
Hftrce, oba bitevni Siky stdly proti sobg od Jankova k RadmSficflm,
tudffc CfsafStl k jihozdpadu, Sv6dov6 k severov^chodu. Tito dospfcli
k postaveni sv&nu na Chlumcich staiym vitSzn^m pochodem od kaple
sv. Marka nad Vlckovicemi; a ponSvadi Vlas&k prvni bitvu klade
na Chlumky, druhou k Vlckovicftm, uvedl Urn cely postup bitvy
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Bitra a Jankova. 1 9
v takovy zmatek, ie ji na bojiSti -nijak nelze sledovat, a ka^dy, kdo
se o to pokusf, shled£ v krdtkosti nemoinost dospSti k urtitamu
a jasn6mu obrazu bitvy.
VII.
Pfehl&ineme-li celf postup bitvy, shleddme Torstensona prdvft
tak bojovngho, jak jej znrirae z popisu ostatnfch vitSzstvf jeho, a vi-
dfme, ze nedopfal Cisafskyra ani okamziku oddechu, zena je z jed-
noho konce bojistfi k druh&nu. Jiz obsazeni vysociny V16kovick6 jest
dokladem jeho bystrozraku a nad£nf vfidcovsk&io, nebot obsadiv vy-
sofcinu tu, byl jiz polou vltfizem. Toho nejlepSfm dokladem zmatek
v cisarsk6m vojsku nastavsf; kazdy z velitelft jednal o $v6 ujm6,
schdzela celkovd ray&16nka, soustlredn6 vedenf a i znalost mfsta pr£v6
rozhodn6ho. Mozno tu o£ekavati cos jin^ho nez pordzku? Hatzfeld
sice tvrd(, Ze slySev hluk a lomoz &v6dy v noci pftsoben^, ufinil sv£
opatfenf, aby nebyl pfepaden; avSak opatfenf ta byla nedostatefcnd,
ponSvadi nezvSdSl, kara §vddov6 mfff, a ponfivadz je u Vlfckovic,
klifce to k vlastnfmu postavenf, nepfedeSel. Kdyi byl v^sledek po-
chodu §vedsk6ho zfejmy, bylo jiz pozdS. Mimo to neucinil ani pak
opatfenf, nechal se klamati zddnlivym tistupem, nevydal rozkazu, jak
bitevnl Sik zinfeniti se ma, tak ze Gotz na lev&n kffdle, jsa ohrozen,
o sv6 ujm6 jednati musel. Jednal ovSem tak, ze z toho prvni porazka
Cfsatskych povstala, neznal les Hartmany a nemoznost proniknouti
tudy na vysofcinu Vlckovickou. Hatzfeld dopustil se vSak t£ze chyby
co Gotz, 2ena prav6 kffdlo kolem Nos£kova k Vlfckovicfim, kudy
proniknouti nemohlo. On dale opomenul po prvni bitvS postaviti sv6
vojsko kolem Habrovky fcelem k jihu a vyuZitkovati tSzky sestup
Torstensona s Lipovky. Zde mohl domoci se aspon fcdstefcn&io vy-
sledku, neb Sv6dov6 byli rozdeleni a museli by hndti litokem do
vrchu.
Pfftinou pordiky Cfsafskych bylo vySSf vojensk^ nad&nf na
stran6 8v£dsk6, rychlost Torstensonova a v^tefcnd vedenf dfilostrelectva,
mimo to neoby£ejna udatnost Sv&ifi, kteff nelekajice se okamzit^ho
nezdaru, d&slednS a neunavnS za vytefn^ho vedenf na bojiSti vy-
trvali. Torstenson sam dosvSdfcuje, ze Sv6dov6 drzeli se nad mfru
udatne a bojovali jako lvov6.
Pftzn&v£m, Ze Hatzfeld rovnSi byl neunavn^m v sefazovdni
couvajfcfch vojsk, u vedenf jich do bitvy, avsak pfehled celkov^ mu
sch£zel ; vzdyt jsa vudce ani nev6d61, co na prav^m krfdle se d§lo,
2*
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20 IV. 0. Hnskeri
ac mel b^ti duSf a velitelem ceteho postupu bitvy. KoneSnS nedovedl
zm&riti svfij pl&n vida, ie Torstenson v past mu kladenou nepadl.
Eonal tudli dobfe povinnost podflzen^ho generrila, zanedbal v8ak
onu vfldce armddy.
Hatzfeld ve sv6 zprivfi Sastfcji poukazuje k tomu, ie vojsko
jeho nedalo se k utoku v^sti, ie couvalo; ie chtSl, vida nedostatek
odvahy, v noci odt&hnouti ; pf es to vSak tvrdl, ie by se byl vltSzstvl
domohl, kdyby jfzda prorazivfii 8v6dsk6 prav6 kfldlo, nebyla se vrhla
na leienf, nfbri na nepfitele; zapomlnd vSak na povsechny stav
bitvy touie dobou, ie toti2 prav6 kfldlo cfsafsk£ bylo ji2 poraieno,
\e\6 aspofl na ustupu a p&chota jedine jfm v fad&ch udr2ov£na.
A za tohoto stavu bitvy oCekrival Hatzfeld od 3 neb 6 setnin jizdy
vltSzstvl nad celym vojskem 8v6dskyml
Jak6 uSastenstvl m61i Cechov6 v bitvS u Jankova, urfcitS udati
nelze, nebot na cfsafskd strane se nevyznamenali a o jejich z&sluze
na strand Sv6dsk6 prameny nemluvi. Jakkoliv byl Torstenson velmi
dfimysln^m vojevudcem a bystrou hlavou, pfece nelze uvfefiti, ie by,
doraziv vecerem k Jankovu, jii byl vSecky vyhody postavenl pod
sv. Markem seznal, neb valnd tdst jich, zejm&ia poloiJenl Hartmand,
postavenl Gotzovo pod pffkrym vrchem, nemoSnost rozvinutf v&Slch
sil clsafskych na stranS Nos£kovsk6 pro uzke lidolf, moinost opano-
vati veSkerg posice cfsafsW s vySia nad Nos&kovem, neinohla byti
poznina povrchnim prohl6dnutitn vysofciny Vl£kovick6. Ostatni znafin6
vyhody byly ovSem na prvni pohled znal& Jest tudfiJ pravdfi podobno,
ie Torstenson bera zfetel na tyto, k postavenl pod sv. Markem se
odhodlal, a ie ostatni vyhody prflbShem boje naskytly se samy §v6d-
skym postupem a chybaini Cisafsk^ch. MoiJno vSak t6i} ie vyhoda
postavenl toho vyzrazena Torstensonovi od Cechfi, nikoliv snad n6-
kterymi z jeho vojlnu, an sotva ktetf z nejblizSiho vukoli Jankova
pochazel, nfbri splSe rolnlky do leieni pfivedenymi, jich2 pfftomnl
CechovG na postavenl to se vypUvali.
Jisto jest toliko, ie v bitvS t6 mohl Torstenson flci: Veni,
vidi, vici 1 Vzpomf nka na vfidce clsafsk^ uhasla v t6 mite v lidu, jak
vyslapiina jest ndhrobnf deska generdla Gotze v kostele na Slovanech,
ji4 jen heraldikflm znali. Torstenson byv }ii dffve Slechticem z Tor-
steny, povySen diplomem ze dne 5. unora 1647 do stavu hrabgclho.
Novy znak jeho byl tento : Stlt ctvrcen^, v prvnl a tfetf modr6 fctvrti
postaven smSrein ze Stftu zlaty korunovany lev, drifcl v pfednlch
sp&rech 6ern6 orll kfldlo, v druhg a 6tvrt6 ctvrti rozd6len6, nahofe
v b!16m poll smferein ze Stltu na zelen6m vrSku postavenl privS vy-
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Bitm a Jankova. 21
8tfelen6 dSlo, v dolejSf 6erven6 6dsti tfi d61ov6 koule na hromadS.
Na Stftu polo2en stit prsnf, rodn^ to znak TorstensonAv, v modrtm
poli zeleni krokev, pod nii visi zelen^ list lfpovy. Nad Stitem tfi
otevfen6 helmy zdoben6 zlatymi korunami a pHkryvkami v pravo
modfe zlatymi, v levo Cerveno-bflymi. Klenot prostfedni: Vlk rostoucl
z korany, za nfm na ka2d£ strand stirfdavfi Ctyti modr6 a zlat6 pra-
porce. Z prav6 koruny roste zlaty korunovan^ lev, drfcfcf v prav&n
sp£ru 5ern6 orlf kftdlo, v lev&n pumu, zn(2 na pravou stranu Slehi
plamen. Na lev6 koruni Bvgdsty jezdec na bSlouSi vzepf endm o pravon
hranu, m&chaje me(em nad hlavou. Zfrejmo, ie puvodce znaku nemdl
jedin6 jiskry Torstensonova ducha, an potfeboval k vyjidfenf Torsten-
sonova ?ftdcovsk6ho nadinf a vilein^ho StSstf tak obroinn^ material
heraldick^.
vni.
CizozemStf dSjepisci zmifiujf se o bitvS jankovskd budt pouze
kr&tce, budt popisuji ji zcela nespr&vng. Poukazuji zde na n$kter£
vady v spisech, ktert mi byly pffstupny.
D6jindm tficetileW vilky od setntka Karla svob. pdna de la
Roche (III. dll, str. 385) vytykdm tyto nesprdvnosti : Gotz neoctl se,
postupuje proti Svddftm na vysofcinu VICkovickou, mezi rybnfky
a lesy, nfbri v doling v Hartmanech; mil pfed sebou jedin^ rybnlk
Vraiebn^, kter^ by mu byl sice sti2il rozvinuti sil v rovinfi Vlfcko-
vickl, avSak na v^Sinn, kde Vraiebn^ le2i, (nikoli onu, kde stala
kaple), nemohl se vflbec dostati pro les a uzkou cestu. Nent sprdvn4,
ie Hatzfeld nemobl napraviti Gotzovy nehody; in£l pouze nafrfditi
neprodlen^ zp4te£nl pochod a postaviti vojsko kolem Habrovky Celem
k jihozApadu. On tak neufiinil, nybri schvdlil Gotzuv osudny pocbod
ku pfedu. S&m pak dopustil se t6ie chyby, vrhnuv se prav^m kfidlem
od Nosdkova ku Kr&lovnfi, kde rovn62 byl poraien. Kdyi pak po-
stavenfm vojska na Habartech dopustil se novd chyby, byl Gotz ji£
mrtev.
Y knize : Hannau im 3Qj&hrigen Eriege podplukovnfka R. WiUe,
uvedeno na str. 219, ie Gotz padl kuli d&lovou, co2 as pravdive
nebude, ponfivadi se ye vysok&n lese dfily nestfflf. Ze Gotz byl opil-
cem, phpouStfm, tehdy vftbec pili vSickni a mnoho.
Kdy2 Torstenson zahnal d61y sv^mi, postavenymi na Lipovce,
Cfsafskl z Habartfl, vyhledal Hatzfeld zadnf n&vrSf, aby raohl v noci
odt&hnouti (um ein Expediens zu finden), a nikoli, jak La Roche
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22 IV. 6. Pinsker:
tvrdi, aby druhgho dne bitvu obnovil. Hatzfeld mohl, vida uvfzoutf
Gotzovo v Hartmanech, pomoci, kdyby byl nafidil neprodlen^ zpd-
tefaii pochod a kdyby s&m byl s vojskem se postavil u Habrovky.
Sv6dov6 zahnav&e Hatzfelda z Habartfi, stile ho prondsledovali, avSak
stfedu jeho, toti2 pSchoty, nepfepadli, ten nalgzal se v stdtem boji
se stfedem Sv&isk^m v severnf fc&sti Hartmanii, a2 konecnS odtud
byl zahndn. Kdy2 Sv£dov6 cfsafskou pSchotu pHliS daleko k Habrovce
hnali, padla jim jizda cfsafska v bok a zahnala je zp6t; to vSak ne-
bylo pohnutkou k obnovenl boje, nebot Hatzfeld ustupoval pfes tuto
malou vyhodu ai k BuSkovS Hflrce za Chluinky. Spisovatel neznaje
mfsta, mate si prvni bitvu s druhou, odb^vanou na mistfi zcela jinem.
Zde nebylo vice lesfi, mimo onen, v n6m2 se CfsafStf zasekali. Scho-
dovit^ch poll musela ovSein cfsafskd jizda dobyti, cht&la-li se Sv6dy
se stfetnouti. Ona neporazila prav^ho §v6dsk6ho kfidla, n^bri je
pouze objela a to stalo se teprve na sklonku boje. D61a ovSem na
§v6dsk£ strand mnoho rozhodla, na Lipovce zahnala Cfsafskg, a
v druh$ bitv6 as tak6 mSla rozhodn6 slovo; na dvou mfstech byla
Cisafskymi vzata, co2 dokladem, ie postavena byla v nejkrutSfm boji
na mfstech rozhodn^ch. Postupem bitvy vSak Sv6dov6 d61 sv^eh
op6tn6 dobyli.
Ve Feilovi dfle: Die Schweden in Oesterreich, str. 5, uvedeno,
ie cho( Torstensonova, Blaiena roz. de la Gardie, Cfsafskymi byla
zajata. Udilost ta vSak nenl dokladem, ie CfsafStf vft&rili; stalo se
to za pfepadenl zavazadel §v6dskych cisafskou jizdou. SpoleCnosti
pani velitelovy netSSili se vSak CisafStf dlouho, ponSvadS jim man2el,
jak s&m pravi, dal v brzku zpropitn&
VeSker6 odpory ty, zmateni odpolednl s bitvou rannf, byly
mo2ny jen u spisovatelfl bojiStfi neznalych, a tira prdvS odiivodnSna
potfeba tohoto spisku.
IX.
Jankovskou bitvu pfedchdzela tak6 zvldStni ndhoda, za z\6 zna-
meni prohla§ovan£, mfi2eme-li vSfiti zprdvS P. Vdclava HataSe, dSkana
ChrudimskSho, vypravujfciho ve sv6 knize wJiskra evangelickd,", vy-
dau6 roku 1672, takto : NSkolik dni pfed bitvou u Jankova stalo se,
ie dfev6n6 soSe sv. Vdclava v kostele Jankovsk^m u zdi postaven6
mezi mfii prapor, jeji v zavfen^ pravici dr2ela, na zem upadl a na
tfi kusy se zlomil. I divili se vfiickni neobycejn&nu tomu pffpadu,
a pfftomny Jan star§( z Talmberka, statku Jankovsk6ho dSdifcny pin,
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Bitot n Jankova. 23
vyptival se okolostojfcfch, zdali kdo pozoroval, jakym zpflsobem
prapor, kter^ by jinak bez ndsill a zlomenl ruky vytaien byti ne-
mohl, na zem padl. I odpov§d61i nSkteft z pffstojfefch, ie vidSli,
kterak socha ruku pootevfevfii, prapor vypustila, a ie se tudii nfijaka
ne$ta8tn6 uddlosti naditi lze, coi se skutefcnS po n6kolika dnech vy-
plnilo por&2kou vojska cisafsk^ho zde u Jaukova.
Socbu dosud ukazuji v kostele Jankovsk&n ; a ponevadS y matem
vlhk6m kostele Jankovsk&n patrnS jii tehdy umistSna byla na tomie
mlstd, kde se nynf nachdzf, lze pfirozeny v^klad teto udalosti shle-
dati y zpuchfelg tenkg ty£i praporce sv. V&clava, nebot i jin6 um6-
lecktf vftci y kostele torn umfst6n6, vlhkostf velmi trpf. V2dy ale zfi-
8t&v£ nAhoda ta nepopirateln& zvliStnlm ukazem, ie pHhodila se
ngkolik dnf pfed bitvou Jankovskou a pAdem posledni cfsafskd
arm&dy.
X.
0 bitvfc Jankovsk^ zachovala se pfsefi, jii pro zvWStnost jejf
ide pfipojuji. 0 torn, ie by pisefl ta 2ila v ustech lidu, nikdo nevf,
a co vice: ani po vytiStfinl koliker6m nezdomdcnSla. Z toho jii vy-
ptyv£, ie plseft ta nepochdzf z lidu. Zni takto:
T£h general Gee k Jankovn, se svym vojskem pohotovu do boje se
chystal,
k toma take" i Hacfeld rad, ka2dy sm&le zmuzile tab, by pole nezme§kal.
V nedeli rano kdyi vysli, pfitabli k Radm&Hcum vsi, stranama sli kusy;
hned v ned&li pfed vecerera tlapy hr&ly s nepHtelera, v partajich jezdily.
V pondeli brzo rani£ko, jak vySlo s bory slunicko, vzhuru se troubilo :
pam pam, pam pam bubenici, trantararum trubaSi, ai se roztehalo.
General Gee napfed stojf, muzne napomina svoji a fka: V6mi, mojil
Hied ka2dy k Somas povolan, mej na pohotovS svou zbran, nepffteli se bran 1
J& dokud mam dusi v tSle, nechci hledSti fortele, jdu do boje smele ;
I6pe hrdinsky zemfiti, nezUi babske" srdce miti a zpatky couvati.
Cas p&kny, sluneSko svfti, stfelba pofifnA se diti, ai se zemS tf ese ;
hluk a lotnoz konstva lidi, — nepMtel se v poli vidf, nfico je bo v lese.
Hrnzno slyset paf paf sa sa, jak na se palf ta masa a jezdectvo cbrabr6.
P&cbota jezdee pfemaba, Torstenson vfidce vyhr&va, a Gee jiz umira.
J4 yic bojovat nemohu, poroucim vse panu Bohu, to m6 bojov&nil
0 m& kumpanie mila, spatn§ jsi mne ochranila v prvnim potykanf.
Jeiis, Maria, dusi raon porou&m pod ochranu tvou me* verne* solddty;
byl jsem vfcrny svgmu panu; vojna nemuze byt bez sramu, konec ciui vsemu.
Ye stfedu sel mars' k Vozici, k Cernovicura, Kamenici, k Hradci a k Jihlavi.
Lid vychazel z lesu, ze skai, i&diiy se uesmdi, spfs plakai, sv^ho jmeni
pykal.
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24 IV. 6. Pinsker:
Tak skonceua bitva byla kolem mfcsteSka Jankova, jest povftst pravdiv*;
tarn padl Gee a jin^ch sic vfideft, vojska mnoho tisic, s cisa?sk6
strany vie.
Podnes se lid torau divi, i ie JankovskA pole krvi zhasta se skropily ;
mlstem nemohl projiti, jak lezeli lid6 zbitl, s kofimi po nich jeli.
Jsoa pamdtky toho muoh6, kde lezi vojsko oboje v zerai zakopang;
bli2 kostelfi v RadmSJicich, v Jankovfc, v Bedrichovicich, od sv^ch zakopanS.
Vzporaefi nAbozny kfestane, a fekni modlitbu Pdn6 za to vojsko padte:
OdpoSfvejte v pokoji, jen2 jste padli pro vlast v boji a krev svou vylili. —
ie nejde o pisefl starou, toti2 hned po bitvS povstalou, n^bri
o pisefi z 19. stoleti, soudfm z tSchto okolnosti: Rfcenf nisledujicf
tehdy zajiste byla neobycejni: nezmeSkati pole, tlupy hrily s ne-
pfftelem, stfelba po6fn£ se dfti, vojna nemftie b^t bez srdmu, pdli
ta massa. Slova zvukodoM: paf, paf, sa, sa, pam, pam, pam, pam,
bubenici, tramtararam, trubafii, byla mnohem pozdSji v bdsnictvi za-
vedena. Jsou v pisni takg pfiliS urfiito drita historickd, prozrazujfci
dijepisce : pf ed vefcerem tlupy hrdly s nepf ftelem, v partajfeh jezdily ;
nepfitel se v poli vidi, nSco je ho v lese, pSchota jezdee pfemdhi,
fipatnfi jsi rane ochrdnila v prvnim bojovdni, ve stfedu gel mar§
k Voiici atd. PovSimnutf zasluhuje d&le nedostatek urceni infsta
bojiStg ; nebot mi mo to, ie Gee trihl k Jankovu, ie pfitAhli k Rad-
mgHcftm a ie bllie tSchto, Jankova a Bedfichovic le2( vojsko za-
kopan6, nedoviddme se nifceho, ac byla pHleSitost u2iti mnohych
mfstnfch pojmenovAnf, zn£m]fch z tohoto vypravovdnf. Pisatel pisn6
patrnS neznal, v kterych mfstech bitva se odehrAla; mimo to jest
zfejmo, ie 6—7000 mrtvol nemoblo pohfbeno byti na zcela nepatrn^ch
kostelnich Mbitovech, nybri ie pohfbeny as v Sachtdch na bojifiti.
0 torn lid skuteenfi vypravuje a ukazuje mfsta, kde mrtvoly odpo-
civaji. Ohlas z pisni novovSkych vidlm ve rfienfch: v pondSli brzy
ranifcko, jak vySlo z hory slunifcko, JeiiS Marie duSi mou, poroufcim
pod ochranu tvou. — Z toho vidno, ie jde o piseft novou; a po-
n6vad2 jest bezcennd, nikoho toto odhaleni pravdy nebude rmoutiti.
XL
Rozumi se samo, ie Sv6dov6 po bitvfi navStfvili okolf, nebof by
v JankovS pro vojsko 20 tisic lidi a velky pofcet konstva nebyli naSli
potfebnych potravin. Proto je shdnSli ve vfikoli, a pfiSli t62 do
Votic, kde Sezimou z Vrtby jii byl zffzen kldSter FrantiSkdnsky.
0 n£vSt6v8 t6 vypravuji Nucleus Minoreticus kap XXIV. str. 215,
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Bitva a Jankova. 25
pak Virgilius Greiderer : Germania Franciscana lib. IV. § 10, 121,
str. 605, Wm8f doslovnS takto:
V prvni postni pondfcli roku 1645 udala se smutna poraika vojska
cisarskSbo u tvrze Jankovsk6 pred generaUem Gfltzem, pora^enjm od
§v6dfi. Hlavni oddelenf vojska nepfatelskGho, zpitgho vit&zstvfm, pfislo do
Votic, mista to pouze pfil mile od bojist6 vzdalen&io. Vsichni obyvatelg
Votictf opostivse strachem sva obydli, kfestanG a zid6, naili utocUtS a
ochranu v klastefe. 2eny utekly se do kostela, muzi do chodeb klaaternich,
kdez po tfi dni zfistali. Vojaci vpadli do kUstera a zabili v hostinskd
cell jednobo rytife jmSnem Zavise. V nejv&tSfm nebezpeii ale slitoval se
Bfih, poslav sara^ho generala Torstensona, jenz* pohnut upSnlivymi prosbami
bratri klagternieh, sam konvent pod ochranu vzav, jej salvou guardii
opatfil. Az do odchodu vojska jsme po£fvali jakdhos pokoje, ac jsme od
tohoto lidu kacifsk6ho mnoho rouhani slyieti museli. Hie, pravili, Marii
jste vzyvali, co va\ra to prosp&lo ? Kdy se po tfech dnech vojsko vzdalilo,
skryli se nSktefi v blizk6m lese, oSekavajice k hanebn6mu predsevzeti
gvgmu pfihodnS chvile. Veforem pfi zvonSni klek&ni vyritiJa se, jakoby
ua znameni to byla Cekala, cela rota z lesa a vpadla do klastera. N&ktefi
prohlizeli ostatky svatych na velkSm oltafi se nacbazejfci, slidice po cenuych
vecech a pokladecb, v £em kdyz se sklaman^mi videli, nijak si tfcchto
dacbovnich pokladu nevazili. Jini s britkymi me<5i na klaiterniky se vrhli,
guardian a P. Jeronyraa 2ateck6ho z vecefadla moci vyvlekli, vyvedse
z klastera jej mucili, a kladouce jerau pusky a mece na srdce a blavu,
jej natili, aby jim penize a kl astern! poklad vydal. Guardian nemaje cim
by hltavost jejich nasytil, vykladal jim svou chudobu, tim je je§t& vice
popoozeje. Yida tudlz jistou smrt, padl nabozny moz pfed obrazem ukff-
zovangho na kolena a oSekaval pfed klasterem, modle se sepjatyma
rukama, okamzik smrii. Nelibilo se vsak Bohu oblaziti rauze tqho muced-
nickou korunou; nebot vzyvanim jm6n Jezis Maria, ktera casto opakoval,
zoricl tlupa, jakoby bleskem porazena, na ut6k se dala, necliavsi guardiana
i jeho bratry bez urazu aspon co do zivota, nebot v§e, co v klaitere na
potravinach se nalezlo, pobrali.
K tomu dlu2no podotknouti, 2e ten to surov^ v^stup vojfnfl §v6d-
skych schvalovati neb omlouvati nelze, ie vSe to vSak byla pound
kratochvfle proti tomu, fceho se cisarsk6 vojsko proti bezbrann&nu
lidu cesk&nu, 2enam a dStem po cel4 zemi dopouStelo; prchajfc
s bojiSte, zapalilo 6etn6 vesnice pouze proto, aby stteilo Sv6dsk&nu
vojsku stfhanf.
OprivnSnfijSl vytky cinf Sv6duin spravce statkfi arcibiskupsk^ch
Cerven6 ReCice a Dolnfho Rychnova. Nenl sice nic podivn6ho, ie
§v6dov6, zvftfezivse u Jankova, vino a pivo, jak spr&vec pl§e, vy^rali,
Je dobytky, telata, sviiistvo, pernaW v6ci, krdtce vSe, mimo krdvy,
pobrali a odvezli, 2o v zimku se rozlo&li: to jso'i oby5ejn6 v^jevy
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26 W. £• Pinsker:
v&leCn6; naproti tomu zniSenf archivu za vypsan^ch bmsn^ch po-
drobnosti, nen£le2it6 nakldddnf s Zensk^m poblavlm, vypdlenf vesnic,
vSe poukazuje k tomu, ie §v£dov6 skuteinfi chtSli knS2sk6 zdmky
a statky zni&ti.
Bitvou u Jankova poraieno poslednf vojsko cfsafskg, a nebylo
pochybnosti, ie cfsafskA moc k pfemoienf nepMtel vice nestati. Byla
tudfi bitva ta pfedchfidcem mfru Westfalsk^ho ; nebot z pfedsvSdcenl
onoho lnusel povstati a skutecae tak6 povstal mfr.
Frilohy.
I.
Zprdva velitele cisarskiho vojsJca generdla Melchiora Hatzfelda k cisari
o torn vktn, co se udcUo u cisarsM armady po odchodu z Prahy
(4. unora 1646) ai do rozhodnuti bitvy u Jankova (6. brezna 1645).
— Dana v Jihlavi 23. brema 1645.
(Z Theatrum Europaeum V. 705—710.)
Als icb auff Ihr Kayserl. Mayestaet Allergnftdigsten Befehlicb von
Prag den vierten Februarii auffgebrochen, ist eben das starke Tawwetter
eingefallen, welches das Eyss auf der Beraunka gehebt, das9 icb erst am
2. Tag bloss allein vberkommeu, meiner aber biss den andern Abend
im Closter KOnigssaal gantz [spat erwarten mussen; wodurch verur-
sachet worden, dass die Bayrische, S&chsische and die mir antergebene
Trouppen, weilen ihnen die Verhinderung der Conjunction nicbt hat zu
wissen gethan werclen kflnnen, vergebens biss auf drei Meilen nahend am
K5nigs-Saal her auf gegangen, hernach zugleich diese in ihre vorige Quartier
zurttck, der Feld Marschall seel, durch Prag, die Mulda beides mit grossem
Verderb wieder hinauff gehen mussen. Damit nun dergleichen vergebene
Ruin dess Volks, auch dass etwan der Feind dergleichen Zerthcylung nicbt
sptthrete, dann sich praevaliren und ein Theil, ehender die Conjunction
gescbehe, nicht flberfallen kOndte, war meine Meinung wie da zuvor alio-
zeit gewesen, man soltc wol oberhalb an der Mulda ein Brucken machen,
so were der Feld Marschall G&tz mit uns gleichfalls in einem Corpo ge-
standen, also dass weuiger als in einem Tag die vOllige conjunction ohne
Uinderung vnnd Gefahr zu alien Occasionen, wie sich selbigo h&tten be-
geben mOgen, geschehen kOnnen, worzu er hprnacher fttnff Tage mit
grosser Gefahr gebrauchen mussen. Es hat aber diesseits nicht sein
wollen, sondern es ist hernacher gemeldter Feld Marschall auf ein newes
diesem sch&dlichen Thun urn Prag zu thun genftthiget worden, wordurch
sonderlich die Reuterey derogestalt abgemattet worden, dass man mit
demselben, wie nOthig es auch gewesen, nicht eylen kOnnen.
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Bitva a Jankova, 27
Eben damalen ist der Feind vber die Eger and herw&rts gegen
Pilsen avanziret, vnnd ob man gleich so eylfertig als immer mueglicb die
Vftlcker zusammen gezogen, so ist doch der Feind ehender umb Pilsen
gcwesen, als wir selben Ortb erreychen konnen, welches nicbt geschehen,
and der Feind in den ebencn Feldern amb Pilsen oder noch zuvorn sollte
seyn recontriret worden, wann man an besagten Ort, wie gewelt, die
Bracken vberlegen and dnrdurch die Conjunction obne dergleichen rain
aud yergebenen Auffzug b&tle faciliren wollen.
Vor meinem Auffbrechen zu Prcssiz and gleich zu Ankanfft des
Herrn Feld Marschalln Gotzen seel, babe ich sowol denselben, als alle
andere hohe Officirer eylends dahin za nir beruffen, der Ordnung und
and ere r Notturfft halber mit denselben geredet, wie davon I. Mayes tat von
selbigem Ortb aller andertb&nigster Bericbt geschehen.
Folgenden Tages bin icb auf Gruenburg geruckt, da in der Nfthe
alles Volck zusammen kommen; vnnd weiln alle Avisen so auff Pilsen
sowohl yon andern Orthen, auch durch die Gefangenen einkommen, dahin
einhellig verlauteten, dass besagte Feindes Armada sich bey Pilsen sehen
Tnd selbigen Ortb attacquiren wollte, hab ich das Randvous von Ewer
Kayserlichen May est at Armada za Blowitz, allwo es etwas Raam gehabt,
verordnet, der Meynang, noch selbigen Abends Pilsen za erreychen vnnd
dahin za sehen, ob ich etwa dem Feind theils disseits oder im hinnber
Ziehen antreffen kondte. Es seynd aber die Char Bayerische Truppen
etwas spat angelanget, and ist entzwischen gewisse Nachricht einkommen,
dass der Feind geradt auf Pressitz zugebe, wie man dann das Spiel
schlagen vnd ihren Marsch daran, auch an Schiessen gar wol vermerken
konnen. flabeu derowegeu samptliche Officirer mit mir vor rathsamb be-
fanden, die Armade bei besagten Blowitz in Sicherheit zu stellen vnnd
fleissig, wo sich dess Feindes Marsch wenden mochte, zu observiren.
Dees andern Tages berichten vnsere Kuudschaffter vnnd Pan bey en,
dass der Feind /wo Stundt vor Tag nach Glattaw auffgebrochen ; vnd ob-
wolu damaln etliche iu Zweiffel gestanden, ob nicht noch der Schwediscben
iotent nacher der Pfalz sein mochte, so hat doch diss nicht dem mehrerm
Theil erheblichen erscheinen wollen, seynd derowegen den nachsten Weg
auff Wellischau gangen, der Hoffnung vnnd Abrede nach, selbigen Abend
nicht weit davon zu logiren.
Es ist aber wieder mein Verhoffen der Feld Marschall Gotz, der
die Auantguardien gefllhret, in dem ich mich mit dem Bericht an Ewer
Eftyserliche Mayest&t zu Blowitz bis Mittag9 auffgehalten, zurttck verblieben.
Als wir aber des andern Tages geseben, dass vns der Feind bey Welischaw
vorkommen, haben wir auf Horatziowitz zugeeylet, den Orth auch zwar
erreicht, aber weiln gleich bei Aukunfft der Avautguardia die Nacht ein-
gefallen, nicht mehr des Orthes Beschaffenheit vrtlieilcn kOnnen, ob wir
par raison daselbst dess Feindes erwarten kondten ; biss es Tag worden,
da wir vermerket, dass von vns selbiger Orth ganz nicbt bequem sich zu
setzen, sondern sebr vortheilhafftig vor den Feind gewesen. Seynd dero-
wegen eylends vber das Wa^ser bei Horatzowitz passiret, und die Hohe
jenerseits eingenommen: der Feind, welcber dieses entweder durch seine
Partheyei), die es von den Hoben gar wol sehen kOnnen, wahrgenomraen,
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28 IV. c Pinsker:
oder doch dises gemuthmassen, ist eylendt mit seiner Armada, weiln er
nur ein anderthalb Stundt die Nacht von vns gestanden, angelangt, der
Hoffnung, im vberpassiren die vnserigen zu ertappen. Er ist aber zu spat
kommen, also nichts als geringe Scharmtttzel den Abend vorgegangen.
Den sechs und zwantzigsten Frtth liess es sich ansehen, als wolte d-er
Feind wieder zurtlck gehen, endtlich aber ziehet er in voller Ordnung
reeht vnter die HOhe, die wir innen hatten, and stelete sich, als wolte er
vnter seinen Stttcken ttber das Wasser zu vns herauff gehen. Welches er
also getrieben, biss entzwischen vnsere Artigleria, die wegen eines Grabens
etwas verhindert worden, angelanget, da er nach ziemblichem Schaden von
vnsern Stttcken sich wieder zurttck gewendet, seinen Zug nebenst vns biss
auf Strakonitz genomraen.
Unterwegens, da wir auch eher Gelegenheit gehabt, hat man mit
Stttcken zusammen geschossen, seyed anch vnterschiedliche geringe Schar-
mtttzel vorgangen; gemeldtes Strakonitz haben wir den vorigen Abendts
mit etlichen Tragonern, hernach als wir da einkommen, mit Mussquetirern
stark beset zen lassen, dass, ob 69 gleich auf seiner des Feindes Seiten
vnd er nahend logirt gewesen, doch nicht hinein kommen dttrffen. Andern
Tages hat er vor Tags sich gegen Dedlitz gezogen, die Wachten gleich-
wol alle wie vorigen Tag verdeckt stehen lassen, wie ich davor gehalten,
dass er vielleicht verhofft, man wttrde ihm gahlingen folgen, dass er also
im vbergehen uns h&tte begeguen kflnnen. Als wir nan von vielen Partheyen
Bericht empfangen, dass er gegen Pisska ware auffgebrochen, seynd wir
auch ins Feld geruckt, der Meynung, vnsern Zug auch dahin zu dirigiren :
hat der Feind gleich dieses vermerket und gleich mit der Armada sich
gestellet, der ungezweiffelten Hoffnung, wir wttrde n zu ihnen hinuber
gehen, welches alles wir gleichfalls inne worden, haben wir uns an den
Orth, da wir eben gewesen, ungefahr cine halbe Meil von Strakonitz auch
wieder logiret. Die vorige Nacht, nemblich als das Lager zu Horetzdiowitz
ankommen, hat der Feind etlich Trouppen nach Pisskau geschicket mit
einer falschen Ordinantz, darinn meine Hand und Siegel nachgemacht,
den Bttrgern und Gommendanten in meinem Nahmen befehlend, hundert
Reuter, fttnffzig Tragoner in die Statt zu nehmen ; als aber der Commen-
dant, nemblich der Obr. Leutenant Harant, welchen ich neben etlichen
Tragonern und Groaten zeitlich dahin voran geschicket, den Betrug ver-
merket, hat er auff dieselben lassen Fewer geben, damit sie wider ab-
gezogen.
Den 27. ist der Feind, nachdem er seine Pagagi den Tag zuvoran
nach der Mulda fortgeschicket, bei der Nacht in der Still eylfertig fort
gegen Berlick zu gangen, davon wir wegen Unfleiss vnser Partheyen gar
sp&t Nachricht erlanget, bey welchen zwar damalen diese Frage vorge-
fallen, ob es besser, dem Feind bey solchem grossen Vorsprung zu folgen
oder ihme vorzugehen? Man hat aber besorget, weiln die Mulda aller
Grthen ttberfrohren vnd kein Pass derogestalt zu achten, er wttrde, wie
geschehen, an viel Orthen zugleich seine Armada lassen vbergehen, dass
ehender wir ihnen erreychet, er jenseits sich in Postur zu setzen Zeit
gehabt, und dardurch uns gar die Gelegenheit, ihme wieder vorzukommen,
benommen h&tte: So hab ich auch vor meine Person diesen wachsamen
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Bitva u Jankova, 29
klagen Feind iin Nachzug anzugreiffen vor gefahrlich gehalten, iudem
dardurch ihm allezeit die Wahl ware gelassen worden, das Feld and die
Gelegeuheit seines Fassvolkes and der StQcko, in welchen beydea Theilen
er ans ttberlegen gewesen, za wftblen, welcber Vortheil aber uns bleiben
wllrde, wann wir ihm vorgiengen. Als bat man einbellig bescblossen,
ejlends fortzngeben; welches auch also erfolget, dass die Armada von
Strakonitz ansa, Pisska vorbei erreychet, da wir nocb selbigen Tages sowol
die Ariigleria eine Stnnde jenseits vberkommen vnnd in einem Wald
bequem logirt ; des andern Tags, obgleich die Pagagy nicht vber gewesen,
ist man gleicbwol mit der Armada frtthe gegen Mtthlhausen za gangen, die
Pagagy weit zur Rechten gegen Tabor zieben lassen.
Es ist vns aber unterwegs Nacbricht zukommen, dass der Feind
nur anderthalb Meil Weges den vorigen Abends scbon logirt gewesen, bey
Tabor sich befiude; habe derowegen vnsern Zug dergestalt befdrdert, dass
wir nocb selbigen nabend bei besagtem Tabor angelanget, nicbt allein den
Feind nocb anzatreffen, sondern don Proviant Mangel, der bei der Armada
sebr gross gewesen, za ersetzen, angeseben sowol Reuter als Fassvolk
von der Armada sich alles Yerbietens vngeachtet scbon haufig abzaschlagen
angefangen. Mit dieser Proviantirung, weil auss bflsem Anstalt dess vorigen
Commissarii nichts von Brodt in Vor rath gewesen, sondern erst nacb
vnser Ankanft za backen angefangen worden, sind wir den andern Tag
biss gegen 3 Uhr Abends auffgebalton, darzn nicbts erkleckliches an Brodt
gegeben worden.
Entzwiscben man sich nan gemeldter massen za Tabor auffgehalten,
ist diese Nacbricht vom Feind einkoramen, dass er za Seltschan vnd dort
herumb ein Tag still gelegen, and dann von Seltschan seinen Weg auff-
zunehme; welches ans dieses Nachdenken verarsacht, dass er nicht auf
Benescbaa oder gegen der Hosida, sondern entweder gegen der BrUcken
oder nacb Leditz sich wenden wttrde. Als haben wir den Weg auff Stern-
berg resolvirt za nehmen, der Hoffnung, weil er notwendig dieselbige
Strassen transversiren mQssen, ihm an einem bequemen Orth za begegnen.
Damit wir auch stttndlich von dess Feinds than Kundschaft h&tten,
ist der Obr. Sporck mit 200 guter Reater dergestalt commandiret worden,
dass er sich gantz vnd gar keiner dess Feinds Partheyen oder Gefange-
nen annebmen, sondern so verdeckt als immer m5glich sein Marsch custo-
diren, wo er logirt vnd wohin er seinen Kopf des Morgens hinwenden
wftrde, fleissig observiren, vnd vns von einer Zeit zur andern durch Po-
stiliones und Botten, deren wir ihme zu diesem End vnterschiedtlich zu
geben, advisiren solte: damit er vns nit verfehlen kOndte, hat man er-
wehntem Obersten einen Zettel, wo wir jedesmal von Stundt za Stundt
anzutreffen sein wflrden, mitgeben.
Mit solcher Depeche ist er gute Zeit, ehender die Armada von Tabor
auffgebrocben, fortgangen. Damit man auch expediter dem Feind begegnen
k5ndte, bat man die Pagagy hinter Tabor stehen lassen vnd dem dortigen
Craysshauptmann befohlen, selbige gegen Budeweiss zu logiren. Bey be-
sagter Pagagy seynd von alien Regimentern Officier gelassen worden,
welche selbige in Obacht nehmen vnd darbei in Acht nehmen sollten,
damit keine Soldaten, als die da commandirt oder scbadhaffte Pferdt
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SO IV, C. Pinsker;
batten, sich darbey vnterschlichen. Denselbigen Abendt, als man, wie ge-
meltet, urn drey Uhr spat aufgebrochen, haben wir mit der Armada waiters
nicht als eine Meil Weges avanciren kOnuen, gleichwol die retroguardia
etliche Stand in die Nacht ankommen. Ungefahr umb zehen oder eylff
Ubr Abends schicket der Obriste Sporck Nachricht, dass der Feind zu
N. logire, darbey dass er Widens, nacher auf N. zu geben, dahin auch
anser Nachtlftger destinirt gewesen; <larumb bat man die March so viel
mfiglich befordert, dass wir gar zeitlich zwischen Jankaw und Wotitz
ankommen, daselbst die Armada, bis man gewissen Nachricht vom Feind
erlangt, hinder den Berg gestellt worden. Immitelst haben wir vernommen,
dass der Feind noch nicht vorbey passiret, sondern zuruck auff besagtes
Janckaw zagienge; seynd also verborgen stehen blieben, dess Feindes
Ankunft, ob vns vielleicht also eine gate Gelegenheit aafstossen muchte,
in der Still erwartet.
Unterdessen ist der Feld Marschall GOtz seeliger und ich auff dem
Weg, wo der Feind hervorkommen musste, geritten, das Feld und Gele-
genheit besichtiget, welches etwan ein par Stundt gewaret; der Feld Mar-
schall GOtz endlich wieder zurucke gekehret, ich aber mit etlichen meinen
wenigen ferner gegen die HOhe, die der Feind des andern Tags vor vns
occupiret, geritten; nachdeme ich nicht mehr weit dahin, siehet man etliche
Trouppen hinter vns vber den Berg kommen, weiche die von uns comman-
dirte Sporckische gewesen, denen in vollen Callop dor Feind mit vielen
Trouppen gefolget. Weilen ich nun einen schlechten Klepper geritten, bin
ich dergestalt vnter vnsern vnd des Feindes Trouppen melirt worden, dass
ich nicht were darvon kommen, wenn mich des Feindes Reutterey gekennet
h&tten ; habe doch Anfangs gleich geschicket, und etliche Reutterey lassen
auffsetzen, weiche, sobald sie durch den Wald her fur kommen, hat sich
der Feind, der fast bis an die Armada die vnsrige verfolgt, zuruck ge-
wendet, deme die Desagte Sporckische wieder in den Eysen blieben, die
Croaten ihnen auch in die Seiten gerathen, dass von vier hundert wenig
wider zu den ihrigen zuruck kommen, die gleichwol biss an ihre Armada
gefolget worden.
Von den Gefangenen, derer wol hundert und fnnffzig gewesen, haben
wir verstanden, dass der Feind mit der vOlligen Armada auff der andern
Seiten des Bergs gegen besagtes Janckaw zugehen thate ; wie wir denn
denselben bald hernach hinder dem Berg hevor kommen vnd hinder be-
sagtes Janckaw an einem Berg logiren sehen ; darauff man vnserseits, weiln
durch den Sporckischen Allarm der Feind die Armada desconveniret, resol-
viret, also wie wir gestanden, ferner zu verbleiben. Weiln auch der Feind
die gantze Nacht mit Fahren ein grosses Geschrei gemacht, als wollte er
seine Stuck auff einen hohen Berg vor vns bringen, als haben wir auch
die Anstalt gemacht, wann er am selbigen Ort etwas versuchen wollte,
ihme zu begegnen. Nach Mitternacht hat er zweimal butassolla blasen
lassen, doch ist man unserseits auch wachtsamb gewesen. Mit dergleichen
Anstalt haben wir allerseits des Tages erwartet. Ein Stund auf den Tag
hat sich der Feind zuruck hoch am Hag vom Berg in Ordnung gestellet,
vnd erst das Ansehen gegeben, als wollte er den Weg, den er kommen,
wieder zuruck gehen. Bald hernach liess er etwas zu anser Rechten
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Bitra a Jankova. 31
gehen, liess sich aach auff selbigen Berge stark sehen ; als babe ich mich
mit dem Hr. Johann de Werth, dessen Flugel auf selbiger Seiten gestanden,
dahin begeben, alle HOhen und HOltzer fleissig darcbsehen. Vnd weiln ich
dieses Feindes seine Art wol gewusst, dass er gemeiniglich nicht allzeit
dahin intentire, da er am raeisten Rumor machet, habe ich, wie dann
aach den Abendt zuvorn, den Ha. Feld Marschall GOtzen ersuchen lassen,
auff seiner Seiten die HOhe, so ich den Abend zuvor zu besichtigen ver-
bindert vnd der Feind hernacher occupiret, selbst za recognosciren, mit
dieser aasdrucklichen Warnung, wann etwan der Feind sich dort herunter
schlageu wollte, wir Nachricht hatten, wie dem entweder vorzukommen,
odcr was wir vor einen Weg vmb den Wald bequem za ihm za kommeu
?nd zu stellen baben kOndten. Weiln nan dieser Ort, wie oben angezeyget,
n&chst an ihme, als hab ich mich destomehr darauff aach verlassen, son-
derlich weil ich dieses, wie gleichfalls angezeyget, den Abend sowol den
Morgen zum zweytenmal wiederholen lassen. Indeme ich nun abwarts
wider za der Armada reite, lasst mich der Feld Marschall Gotz wissen,
dass der Feind stark gegen vnser Lincken marschire; als bin ich im
vollen Galop fortgeritten, mit ihme zu reden, finde aber seine Reutcr im
?oilen cilenden March ; traff erstlich den Gen. Wachtmeister Pompejo an,
frage denselben, was das vor ein Manier seye, dass man die Armada
ohne Vorwissen odcr einzige-Ursach des Aufbruchs mir anzudeuten, lasse
aufbrechen. Der mir, dass es auff des Feld Marschallu G6tzen Befehl
beschehen, freddamente zur Antwort gegeben, darbey vermeldet, es werde
ohne Zweiffel diss zu vnserm besten angesehen seyn. Deme ich geant-
wortet : wanns aber vbel aussschlage ? Reite darmit eylend fort, treffe endlich
den Feld Marschall selbsten an; der deutete mir an, dass der Feind
nacher selbiger Hohe gehe, seyen schon seine Leuthe droben ihme vor-
kommen, dDrffte mich nichts besorgen. Als ich nun dieses selbst gesehen
and fortreiten wollte, bittet er mich zam zweytenmal, ich solte ihne der
Ende zusehen lassen, er wolte die Sach in acht nehmen, dass za Ewer
Mayestaet Dienste nichts verabs&umet werde. Mit welchem er eylend fort-
geritten.
Ob ich nun zwar darvor halten mussen, es wurde oftgemeldter Feld
Marschall, meinem zweyfachen errinern gemass, dess Orths Gelegenheit
fleissig besehen haben vnd sich dessentwegen sicher darbey wisseu : so
habe ich doch selber sehen wollen, vnd ich vber ein Teich kommen,
weiln der Weg mit Reuterey gantz eingenommen, dahin zu kommen be-
muhet. Entzwischen kommt von dess Feld Marschalls Leu then einer postirt
vnd bittet mich, ich solte doch eylends selber zu ihme kommen; welches
ich gethan, hab' gleich mit h&chster Besturtzung gesehen, dass er sich
mit alien seinen Reatern in ein solches Loch praecipitirt, darauss ohne
grossen Schaden nicht wurde zu kommen seyn. Dann er war durch eine
Enge zwischen zwey Waldern durchgelaufen, dass er za seiner Liuken
aach hinder ihme ein dicken Wald, vor ihme ein grosser Teich, zwischen
welchen manichmal nicht mehr Platz, dass nur eine Gompagny marchirn
kftndte.
(Jber dem Teich auff einer HOhe, welche zu seiner Rechten im hin-
geheu war, stuudte der Feind mit der Armada, spielte schou mit Stucken
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82 IV. 6. Pinsker:
vnter seine zusammen gepackte Reuter, vor jbme zwar you weitem etwas
Feld, aber daiiiii za kommea, musste man wieder zwischen zweyen W&ldem
durch. Neben dem kleinen W&ldlein, so er auf der rechten liess, stand
der Feind; war also kein anders Mittel, als ey lends gerad fort za gehen,
damit er zuvor durch die Enge k&ime, ehender als der Feind das eine
W&ldlein, das auf einer Seiten, mit Fussvolk besetzt vnd ihme durchzu-
kommen verhiudert h&tte: Welches ich ihme als das einige remedium
eylends zn than yorgeschlagen, vnd darauf, so viel mein Pferd vermftcht,
zurtlckgeritten, das Fussvolk, Artigleria and flbrige Reuterei, die nocb
ihres Thans and Yerhaltcns nicht avisiret waren, umb den Wald za ffthrcn.
Als ich heraass kommen, schicke ich die Adjutanten vnd lasse alles
fort den Weg umb den Wald nehmen, sehe aber schon, dass die Stflcke
vnnd Fassvolk in dem Wald gehet. Weiln ich nun der Apparentz nach
dafur halten mttssen, sie w&ren auff ein gebabnten Weg, so hab ich
dem Gen. Zeugmeister nichts anders sagen lassen, als dass er sehen solte,
geschwind zu dem Feld Marschallen zu kommen vnd dann sich nebeu
jhne zu stellen, bis ich mit der Reuterey auch hernach komme. Die
Reuterey treffe ich auch hernach in den vollen Calloppen vinb den Wald
zukommen ; ob man nun also allerseits, sowol Reuter als Fussvolk, so viel
mOglich gewesen, gelauffen, so ist doch oftgemeldeter Feld Marschall,
weiss nicht ob sie sich etwan zu lang auffgehalten, mit aller Reutterey in
obener beschriebenen Enge vom Feind dergestalt vbereylet worden, dass
er ehender geschlagen, auch selbst alsobald todt geblieben, ehender weder
vnsere Reutter noch Fussvolck ihme zu Httlff kommen k&nnen: Dann als
ich eben mit dem ersten dahin gelanget, da wir zu jhme ins Feld kommen
sollten, siehe ich schon die zertrenneten Trouppen zu meiner Linken
vnser Fussvolck vnnd Stuck vor vns oben im Wald in Confusion wider
zurttck kommen.
Als babe in Eyl das Fussvolck und Stucke herttber gegen vnsere
Reutterey auff eine H8he zurttckgezogen, da dann bald hierauff dess Feindes
Fussvolck und Reutter sich auch sehen lassen ; mit dem Fussvolck hat
man eine Zeitlang scharmutzieret, dasselbe auch endlich mit Verlust
sechtzehen F&bndlein vnnd etliche des Feindes Stand arten wieder zurftck
getrieben, hfttte auch denselben ein grftsserer Schaden zugefUgt werden
kOnnen, wann etliche Reutter, die selbsten einfuhren, jhre Schuldigkeit
erwiesen h&tten.
Vnsere Stttck, so noch vbrig gewesen, haben damalen auch das
jhrige gethan, dass der Feind nicht so leicht durch den Wald herfar-
brechen kdnnen. Es seynd aber derselben in dem Wald, als der Feind
den Feld Marschall Gotzen attaquirt, eine Feldschlangen und acht kleine
Stucke nebenst fast aller Munition stehen blieben, welches ich gar spftt
erfahren. Wie das zugangen, wird der Herr Gen. Zeugmeister zu be-
richten wissen.
Interim sehe ich, dass der Feind auff der andern Seiten, so eine
nahende vnd gr&ssere H5he, da wir gestanden, die Unserige zurttck treibet
vnd gar starck darauff zugehet. Weiln ich nun gesehen, dass er sich
selbiger bem&chtigen vnd Stuck darauff bringen werde, dass wir auff der
andern nicht bestehen, vns auch vbel mit Ordnung wurdeu reterireu
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Bitva u Jankova. 33
kftnnen, hab ich die Chur-Bayrischen Tragoner und etliche Squadronen
Bayrische Realtor, so ich eben zur Hand gefunden, mit mir genommen,
auff selbige HOhe zagangen, vnd den Feind wieder zurfickgetrieben, welches
aber gar beschwerlich darumb hergangen, weiln meistes der GOtzischen
zertrennten Trouppen da gestanden, die darzu keinem Standt, noch weniger
zu einem Angriff za bringen gewesen.
Entzwischen habe ich befohlen, dass auf der andern Seiten die
Stttcke vnd das Fusavolck neben der Reuterey sich gegen einer beqnemen
HOhe, so hinder una gewesen, sich begeben vnnd gar dahinden setzen solle,
denen ich endlich in guter Ordnung gefolget.
Als ich auff selbige HOhe kommen, hab ich durch die Adjutanten
alien Gommendanten der Trouppen andeuten lassen, weilen die Trouppen
mit dem eylen und durch der desrotta der Gfltzischen durch einander
vermischet worden, indem man verdeckt hinter selbigem Berge gestanden,
wider ausseinander demisciren vnnd in vorige Ordnung zu bringen ; welches
ich dann selbsten dem Herrn General bey der Cavaileria angezeigt, als
eine Sach, welche zum hdchsten n&thig gewesen. Indem ich nun die
Char Bayrischen Trouppen, so die n&chsten bei mir, besehn vnnd wider
zuruck reite, finde ich, dass sie zu meiner Linken, nicht der gegebenen
Order gemass hinter dem Berge stehen, sondern sowol Regimenter als
Landsknecht auch gar die Artigleria durch den Grund nach einer andern
Hohe zu gehen. Frage darttber den Geo. Zeugmeister selbst, wer diess
geheissen, der mir zur Antwort gegeben, er wisse es nicht. In dem nun
diese nicht ohne gr&ssere disorder zu andern gewesen, hab ich die Chur
Bayerische, da sie gestanden, an einem Dorf halten lassen, damit der
Feind zur Seiten diesen March nicht tourbiren kflndte. Ich habe de novo
den Adjudanten selbst gewiesen, wo die Armada zu stellen sey, es ist
aber wie vor diesem nicht nachgelebet worden, sondern es ist eben die-
selbe Seiten abermal einer andern H8he zugegangen, auss welchem ich
nicht urtheilen kOnnen, was es fur eine Beschaffenheit mit diesen Leuten
nunmehr habe. Bin eben also auff die HQhe geritten, da wir den Tag
zuvorn und selbigen Morgen gestanden, daselbsten einen Posten aussge-
sehen, Fussvolck und Reiter, wie es die Orthen leiden wollen, gestellet,
dass es von des Feindes Stucken so leicht nicht endomagirt werden
kftnnen, mit diesem Proposito, wo mOglich das Werck bis gegen Abend
zu treniren, vnnd alsdann eine Expedients zu finden: Wo aber je der
Feind uns forciren wollte, dass er alsdann zu vns notwendig in das Feld
herabkommen mtisste, worbey ich diess advantage gesehen, dass die Felder
allerseits wie Stiegen hinaufzugehen gewesen. Also er zu uns nicht ohne
Unordnung, wie ingleichen wir zu ihme nicht hatten kommen kOnnen, so
hfrtte er seines Fussvolcks in der Ebene, wie dann seiner Stflck wegen
seines eygenen Volcks nicht so wol sich bedienen kOnnen, welches unserer
Reutterey desto besseren Muth zu fechten wttrde verursacht haben: In
diesem hin vnd wider reyten als ich eben bei dem General von der
Cavallerie gewesen, fangt der Feind unser Fussvolck im Busch anzugreiffen,
gehet auch mit Reuttern in gemeldten Busch.
Als scheide ich der Gestalt von gedachten General der Cavagleria,
dass er denselben Flttgel auff der Lincken Seiten, der sonst verborgen
TK HL-hUU 1001. 3
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34 IV. 6. Piniken
gestanden, in ordinem setzen wolte, damit wann der Feind mit Gewalt
anfallen and herab in das Feld kommen thate, man demselbigen in der
Ebene begegnen kondte; sage auch dem Herrn Graffen Broy selbsten,
weil er zuvorn bey dem Herrn Feld Marschall GOtzen gewesen, vnnd mich
bedunkte der General Wachtmeister Pompejo diesem Werk nicht genag-
samb gewachsen, dass er sich dahin verfugen, dieselbe commandiren and
in acht nebmen wolte.
Yor meine Person reite zum Fassvolck, da der Alarm war,
welches auch schon zu weichen anfieng, ermahne dasselbe zu ihrer Schul-
digkeit, fuhre sie selbst wider zu ihrem Posto, gehe hernacher zu dem
Herrn Grafen Broy, weise ihm Orth, wo er sich stellen solte, kehre wider
zum Fussvolck, wo der Alarm grosser worden. Bndlich begun* I te des
Feindes Fussvolck zu weichen, da laufft alles hernach ; zugleich die Reutter,
so auf der rechten Seiten, die ich noch mit Gewalt auffgehalten, weude
ich geschwind zu der Linken, da finde ich denselben Flugel schon gar
nahend ynter des Feindes Stucken, doch stillstehend; vnd in dem als ich
nach Herrn Johann de Werth frage, kompt er den Weg von Fussvftlckern,
sage ihm, dass die Reutter sehr vbel vnter des Feindes Stucken und
Mussqueten auff einer Seiten gestellt w&ren, und weilen eben zugleich
droben alles, weiss nicht auf wessen Befehl, los gebrochen gewesen, hat
nicht langer dienen wollen diese aufzuhalten. Als hab ich ihnen befohlen
in Gottes Nahmen zu avanciren.
£8 ist auch an dem Orlh der Feind gegen vns zugatigen. Iudem
man nun beyderseits zusammen kommen, haben zwar diejeuigen, so mir
zur Linken gegangen, das ihrige gethan vnud den Feind poussirt: Es
seynd aber denen Feindes Trouppen auff ihre rechte Seite kommen, dass
sie endlich weichen mUssen, welches gar leiclit w&re zu verhindern ge-
wesen, wann nur diejenige, welche hinter mir gestanden, zu denen ich
Graf Moritz von Hohenlohen auch den Obrislen Leuteuant Creilsheimb
geschicket, hatten avanciren wollen, deren etliche zwar gar langsam sich
movirt. Als die aber die andern weichen sehen, seynd sie von weitem
den Berg wieder hinauf vnd so weiter fortgegangen ; wer sie gewesen,
kann ich eigentlich nicht wissen, zweiffele nicht, es werden sie obgemeldte
gekennet haben, diejenigen aber, welche getroffen. Darbey liabe ich den
Obristen Leutenant von Golb vnd Obristen Capir, den ich selbsten zur
Charge gefubret, gesehen weit auf unserer linken Hand. Weilen die Charge,
da jetzt darvon geredt, voruber gaugen, seynd die meisten Trouppen von
selbiger Seiten vmb das Dorf gangen, in welchem dazuvor das Haupt-
quartier gewesen: Dieselben haben den Feind von dem Berg binweg ge-
trieben, also dass die Stuck bloss gestanden vnd das Feld verlassen worden.
Nachdem aber die Reutterey auff die Pagagy zugefallen, hat diss
dem Feind Zeit und Curagi gegeben, sich wider zu samblen, angesehen
diese Plttnderung eine gute Zeit gewfthret, weil da alle hohe Officirer
auch die Obristen von dem Feind alles verlohren.
Weilen nun auff der Lincken Seiten der Feind vnsere Trouppen, so
bei mir gestanden, auss dem Feld getrieben, habe ich zu dem Fussvolck
auff dem Berg mich begeben mussen, da das Fussvolck auch in Confusion
gestanden, gleichwol dasselbe etlichemal wider zum Standt gebracht. Es
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Bitra n Jankora. 35
hat mir anch der Herr Obrister Callenberg etlich Troappen Rentier wider
zuruck gefuhret, es ist aber bey den en nichts zu erhalten gewesen, dass
sie einige st&tt gefasgt h&tten, Derentwegen weil die Reatterey von beyden
Seiten von dem Fussvolck gewichen, der Feind zugleich mit Routterey
nnd Fussvolck auff dasselbe gedrnngen, als seynd sie eudlich, was ich auch
gethan, nicht zu halten gewesen, sondern in einen Hanffen bart gelanffen
vnd mich binter ihnen vnter des Feindes Reuttern gelassen, dadurch ich
zwey vnvermerkter zur Seiten neben einem Rittmeister bey mir zu bleiben
geruffen, abkommen. Endlich docb als ich in einen Wald mich begeben,
?nd bemelter Rittmeister in eim engen Pfand gewesen, kommen mir zwey Cor-
poral auff den Rucken, setzen mir die Pistolen an den Kopf, denen ich mich
gefangen geben, weilen ohne das nicht hfttte darvon kommen kOnnen,
weilen mein Klepper gantz mude, der Feind auch weit vor nnd an alien
Seiten gewesen, wie dann besagter Rittmeister, der besser als ich beritten
war, bald hernach nicht funfzig Schritt von mir gefangen worden. Wie
69 eigentlich auff dem rechten Fliegel zugangen, weil diese Sache in solcher
Eyl gescheben, dass nicht mOglich so geschwind von einem Ort zu dem
andern zu kommen gewesen, weiss ich nicht, als was andere darvon reden.
Icb vernimb aber, dass sie mit schlechter Ordnnng, was die Ross lauffen
kdnnen, zum Feind hinanff gelanffen, welche wegen der schlimmen Felder,
die wie die Stiegen von einem Absatz zu dem andern bei der Strass
gantz beschwerlich hinanff zu steigen gewesen, ohne grosse Unordnung
nicht kann seyn zugangen, wie sie dann, als die andern das Feld von
dem Feind gantz gesftubert gehabt, lang zu stehen alle fort gewesen.
Also dass diejenigen, welche diesen Fluchtigen nachgejagt, die im zuruck
kehren die vnserigen von beiden 8eiten auf das newe angefallen vnnd von
der Wahlstatt vertrieben, daran ungezweifelt des Feindes Pagagy die
grosse Ur8acb.
Icb hab zwar die vorgemeldte Anstalt zur Gegenwehr gemacht, aber
den Hauptangriff noch nicht befohlen gehabt, sondern hab noch alles
einmal vbersehen, besser ordiniren vnnd den Officierern insgemein meine
Meinung zuvor andeuten wollen, dass ich nemblicb lieber sehen wolte,
das Werck in den Abend zu Ziehen, weilen ich leicht bey den GBtzischen,
auch bei vielen andern ein grosse Consternation verspuren kOnnen, dann
audi wenig Munition vorhanden, ein guter Theil gleich falls vnserer Stucken
verlohren gewesen. Wann es aber anders nicht seyn kOnnen, so ware
dennocb, wie gemeldet, besser gewesen, des Feinds Reutterey in der
Ebene zu erwarten, als einen so schlimmen Weg ohne Ordnung Ziehen
oder Mass zu jhnen hinanff zu lauffen. Ob auch gleich diss endlich ge-
rathen were, wann des Feindes Pagagy es nicht verderbet, so were es
doch der Yernunft nach nicbt gehandelt: Als ich aber endlich, wie gemeldt,
eine Seiten engagirt gesehen habe, ist nit raisonable gewesen, das vbrige
auffznhalton.
Das ist der gantze vollkommene Bericht, was Seits meinem Abreysen
von Prag biss zu der unglucklichen Stunde dess Verlusts der Armada
vnd meiner Gefengnus sich verloffen. Dass man sich mit dem Feind
schlagen sollte, ist Ewer Kayserlichen Mayestftt allergn&digster Befehl
gewesen, dem hab ich zwar schuldiger massen wollen nacnleben: Ob es
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36 IV. 6. Pinsker:
aber denselben Tag, zween oder drey oder mebr daruach geschehen, wann
es nor mit guter Consideration geschehen, wfirde verboffentlich mir kein
Yerantwortung verursacht baben ; darumb bin ich vngeacbtet vieler Leute
Reden gantz resolviret gewesen, dem Feind so lange vor und zur Seiten
zu gehen, and nichts za resigiren, biss icb bierza einigo gute Gelegenheit,
welche sicb auf vielerley Weise h&tte begeben kOnnen, praecipiret worden,
mir verboffentlich niemands vernftnftiglicb beyniessen.
Sonsten geruben Ewer Kayserlicbe Mayestact allergn&digst alle bobe
Officierer, so vmb raich von Anfang biss zu End gewesen, welcbe icb vor
vnd nach zum Verscbicken brauchen mnssen, vernebmen zu lassen, was
icb einem vnd dem andern an angezogenen Wercken vnd Enden befoblen,
vnd daraus allergnftdigst zu vrtheilen, dass ob icb das meinige gethan
oder nicbt: Wird man einige Scbuld an mir fiuden, so werde ich willig
alle Straff leyden; ist aber nicht, wie ich zu Gott hoffe, ft sufficiente zu
erweisen, so will ich auch nicht zweiffeln, Ew. Kayserlicbe Mayestftt sich
meiner in Eayserl. Gnaden annehmen vnd meine Erledigung allergnftdigst
beftrdern werde.
Actum Iglaw den drey vnnd zwanzigsten Martii Anno 1645.
n.
Zprdva svedskSho polniho maridlka Torstensom, dand ve Volici
9. bfezna 1645.
(Z Theatrum Europaeum V. 710-712.)
(Benehmeus auch erachten wir eine Notturft zu seyn den Inhalt
dessjenigen Berichtscbreibens, welches der Herr Feld Marschall Torstenson
von diesem Haupttreffen vnder dto Woschitz den sieben und zwanzigsten
Februarii an den Herrn Gommendanten in Leipzig abgehen lassen, zu
mehrer Erlftuterung anhero zu setzen. Nemblichen:)
Seithero seinem Auffbruch von Caden habe er zwar dem Hcrrn
Gouverneur auss Pezesitz zwo Meilen von Pilsen gescbrieben und den
Zustand der Armee, sammt was vor Nachricht vom Feinde damals ein-
gelangt, wie ingleichem was sonsten die Nothdurft gewesen, bericbtet.
Wie er aber vernehme, solle der von jhme damit abgefertigte Bote von
eiuer Feinds-Parthey auffgefangeu vnd erschossen sein. Von dar habe er
seine Marche obne Still-l&ger auff Glattaw vnd so forders auff Orascbewitz
recta gegen dem Feind, weiln er vernommen, dass er sich dahin gewendet,
continuirt, den 16. dieses auch alldar Gott Iiob gltlcklicheu angelaugt.
Als aber des Feinds Armee sich bereits, wiewol kurz vor seiner Ankuufft,
alldar vber das Wasser die Ottowa genannt gezogcn und gegen demsclben
nichts vorzunebmen gewesen, nur dass etliche Trouppen, so noch diesseits
stunden, chargirt, und ein Obrist Wachtmeister, welcher auch sehr vbel
gequetscht war, nebenst anderen Officierern und einer Anzahl gemeiner
Reutter gefangen worden, habe er die Marche diess, und der Feind jen-
seits desselben Flusses auffwarts nach Strakonitz, so mit Tragonern
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Bitva u Jankova. 37
besetzt war, fortgesetzt, vnd des Tags vber von den Bergen in der Marche
mit Stucken einander zugesprocheu, worbey aber Gott Lob seiner Seits
ein geringer Schade zu versptlren gewesen, dass etliehe wenige Personen
and Pferde von der Pagagy todt geschossen. Wie nun der Feind diesen
Fluss disputiret, scyn er in mftglichster Eyl gegen die Mulda geruckt,
eine halbe Meyl vnterhalb Zwickaw etliehe Furthe gefdnden, dieselbe den
20. nach eygenem Begehren passirt and mit der Armee nach Woditz
Tnd Jankow avancirt. Der Feind habe sich ynterdessen auch nicht ge-
saumet, sondern sey in gesebwindter Eyl vff Thabo r, allwo er seine
Pagagy hinterlassen, theils auch nach Bndweiss gehen lassen, gefolget,
vnd jhrae den 23. alldar, welches drey Meyl wegs yon Thabor ligt, be-
gegnet, vor seiner Ankuft aber alle vortheilhaftige Berge eingenommen,
vnd sich in solche Postur gestellt, dass Janckow zwischen beyden Armeen
vnd von keinem Theil sonderlich zu gebrauchen war. Die situation der
Gegend seye also bewand, dass wegen dess sehr vnbequemen Geburgs
eine rechte formirte Battaille nicht kOnne gelieffert werden.
Jedennoch aber vnd weiln der Feind sich taglich an die seinigen
hielte, auch dergestalt durch stfttigea campiren, welches bey so harten
kalten Wintertagen sehr schwer falle, zu incommodiren suchte, dass
endlichen ein Ruin hfttte erfolgen kflnnen, als seye mit der gesampten
Herren Oeneralen vnd Obersten reiffer ttberlegung, auch in Consideration
der gerechten Sache einhellig vor gut befunden vnd geschlossen worden,
den Feind in Oottes Nahmen zu attacquiren ; wie er dann auff dieses
Fundament mit GOttlichera Begleitte den 24. die Armee etwas auff die
rechte Hand, gegen einen Berg, da dess Feindes Wacht gestanden, avanciren
lassen, hinter welchen er sich in einen Wald mit seiner Armee gezogen,
aber doch, wiewol er denselben hart disputiret, mit Hinterlassung drey
Stflcke, wobey auch Feld Marschall Gotz selbsten geblieben, quittiren
mussen.
Yon da er sich von einem Berg zum andern in einen Bogen, biss wieder
fiber sein, die vorhergehende Nacht gehabtes Hauptquartier vnd Vortheil
gezogen, auch auff das newe in Postur gestellt, deme er jederzeit in guter
Ordnung, als es wegen des gebirgigten vnd waldichten Landes geschehen
konnen, gefolget; worauff der Feind in grosser Furj wieder angesetzt,
dass es zu einem sehr harten und blutigen Treffen, dergleichen auch in
kurtzen Jahren nicht wird geschehen sein, gediehen.
Vnd wiewol der Feind eine grosse Macht, die den seynigen an
Rentterey in 2 Oder 3000 tlberlegen, vnd an Infanterie gleich gewesen,
entgegen auch mit solcher Resolution angesetzt, dass sich jedermann
daruber billich verwundern mfissen; So hatton ihme doch die seinen ins
gesampt mit solcher tapferer Gegenwehr begegnet, dass nach sehr hartem
Fechten, welches von Morgens 8 bis 4 Uhren nach Mittag gewahret,
endlichen der HOchste den Sieg seiner Seits gn&dig geg6nnet, wobey vom
Feinde an Gefangeoen erhalten worden, wie die beykommende Lista be-
saget. Was aber an Officierern, deren sehr viel auff der Wahlstatt hie und
wieder zerstrewet seven vnd nicht alle eygeutlich erkannt werden kOnnen,
gebliebon, k6nne er noch nicht grindlich von sich schreiben.
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38 IV. 6. Pinsker:
Seiner Seits seye Gott Lob von Generals Personen niemand geblioben,
noch verwnndet, als der Uerr General Major Goldstein, so den ersten
Angriff gethsn, in die rechte Hand, jedennoch nicht gefehrlich geschossen.
Die beyden Herren Obersten, als Rensch vnd Seestett, nebenst
etlicben andern geringen Officierern, seyen geblieben, aucb eine Anzabl,
wie bey dergleicben Occasionen, als vernftnftig zu ermessen, zu geschehen
pflege, verwnndet.
Die Anzabl derTodten kflnne so eygentlicb, weilen sie hie nnd wieder
in den Gebttrgen nnd Bttschen anff 2 gnte Meyl wegs in sehr grosser
Anzabl zerstrewet liegen, deren doch etliche tansend seyen, nicht speci-
ficirt werden. Die Artillerie, als 26 StQcke, sey gantz, von Pagagy aber,
weiln dieselbe, wie eingeftthrt, nicht bey der Armee gewesen, anders
nichts bekommen word en, als was die Generals vnd hohen Officirer an
Carretten vnd sonsten bey sich gehabt. Bey solchem erhaltenen grossen
Glucke seye dieses vermuthliche Unglttck, so er anzufllhren nicht unter-
lassen kOnnen, auch darzn kommen, dass der Feind mit dreyen Esqua-
dronen hinder seinen rechten Flttgel wmb in die Pagagy gehawen, so viel
aber nicht Zeit gehabt, dieselbe zn visitiren, besondem nur vnd mehren-
tbeils der Generalspersonen Carretten angefallen, vnd indeme, was
geschwind zn ertappen gewesen, davon den seinigen aber recht in die
Hftude gegangen, dass sie das wenigste weggebracht, vnd fttr das Trinkgeld
mehrentheils niedergemacht worden.
Lista der Gefangenen nnd Todten:
H. Gen. Feld Marschall Graf von Hatzfeld.
Die 2 General Feld-Marschall Lieutenant : Mercy und Graf Bruay.
Die 3 Generalwachtmeister : Zaradetzky, Don Foelix nnd Trau-
ditzsch.
Die 7 Obersten : Schiffer, Tappe, Meuther, Binaw, Lanaw, KOnigseck
and Mersi.
Die 9 Oberste Lentenant: Frittra vom Piccolomini, Graff Worfuse,
Schmidt, Graff Buckerme, Graff Kevenhfiller, Cassianati, nnd 3 andere
Obr. Lent, deren Namen man in der Eyl nicht erknndigen kBnnen.
6 Obr. Wachtmeister. 20 Rittmeister. 23 Capit&yns. 10 Gapit.
Leut. 68 Lientenant. 1 Regiments-Qnartiermeister. 24 Cornette. 27 Fftbn-
driche. 20 Wachtmeister. 36 Corporals. 41 Unter-Officirer. 21 Trompeter
und Pancker. 4000 Gemeine. 45 Estandarten. 32 Ffthnlein. 26 Stock.
Alle Ammunition- Wftgen.
Von Pagagy ist aber anders nichts, weiln dieselbe zu Tabor hinter-
lassen, theils auch nach Budweiss verschickt, bekommen worden, als der
hohen Oficirer Carretten vnd bey sich gehabte Wftgen. Von hohen Offi-
cierern seynd vornemblich geblieben, die man in Eyl erkundigen, vnd
weilen sie von den Pferden vbel zertreten und zugerichtet, erkennen kOnnen :
Der Herr General Feld Marschall GOtze, Oberster Graff von Waldeck,
Obr. Lieut, vom Piccolominiscben Namens Graff, Obr. Lieut. Mapp, Ober.
Leut. Stimbeln, von Lintheim. Etliche Obriste Wachtmeister, Rittmeister,
Capitftyn und andere, so mann erkennet, seynd begraben worden. Von Ge-
meinen seynd ungefthr 3 bis 4000 geblieben.
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Bit? a a Jaakova. 39
m.
Zprdva SvSdskiho plukovnika Mardefddta.
(Z Theatrum Earopaeum V. 712—716.)
(Hierauff folget ein andere Beschreibung dieser nahmhafften Haupt-
Aktion vnd was ferners von den Schwedischen verrichtet worden, so yns
?on einem Schwedischen, der selbst in dieser Occasion mit bey gewesen
and ailes in genawe Obacht genommen, sampt der Delineation der Ordnnng
und Treffens fibersendet worden folgenden Inhalts :)
Nach dem nun die Armee in vorgemeldten Qnartieren sich hinwieder
in etwas erfrischet, sind wir wieder von Zeitz anffgebrochen vnd die Zu-
sammenknDft der Armee bey Caden in Boehmen an der Eger angestellet,
sind auch daselbsten den 21. Junuarii angelanget vnd haben eine Zeitlaug
still gelegen. Und weilen ebiger Zeit der General Major Wrangel znm
General and Feld-Zeugmeister genahet war, wurde der General Major
Wittenberg zum General nnd General Major K&nigsmarck zam General-
Lentenant von der Cavallerie destiniret.
Eben damals ward auch daselbst eine Brflcke fiber die Eger gemacht,
and erhub sich diese Zeit der Feind mit seiner Armee in Boehmen vmb
Glattaw vnd der Oerter znsammen zu Ziehen, worzu dann auch der General
Johann de Werth von den Bayrischen mit sieben Tausend Mann zu Ross
vnd Fuss gestossen. Und weilen bisshero die Kayserl. Olmfitz mit Be-
lagern vnd plocquiren hart zugesetzt, als sind wir mit der Armee den
achten February aaffgebrochen der Resolution, den Feind za suchen;
haben desswegen vnsern March auff Glattaw gerichtet vnd den vierzehnten
daselbst das Hauptquartier gemacht. Als nun vnsere Partheyen damals
Kundschafft eingebracht, dass der Feind vff vnser lincken Hand bey
Grimberg mit der gantzen Armee logierte, haben wir des andern Tages
vnsern March auff Hornschwitz fort gesetzt, vmb den Pass daselbst fiber
die Ottowa za erhalten. Es hat aber der Feind solches wol gemercket,
?nd weilen er naheren und bessern Weg daselbsthin als wir gehabt, hat
er seinen March frtther und geschwinder fortsetzen kOnuen, also dass er audi
den 15. fiber den Pass gekommen, ehe wir mit der Armee diesen Orth gftntzlich
erreichen kOnnen.
Weilen nun der Feind noch etliche Trouppen disseits des Passes an
dem St&dtlein halten lassen, worbey ein Obr. Wachmeister commandiret,
vnd wir solches, weil wir mit der gantzen Armee auch endlich auge-
langet, uicht wol leyden kOnnen ; als haben wir gemeldten Obersten Wach-
meister mit seinen Trouppen cbargiren lassen, dieselbe auch in Confusion
fiber den Pass gejaget. Der Obriste Wachtmeister war tOdtlich verwundet
und nebenst auderern Officierern vnd zimblich viel gemeinen gefaugen.
Demnach also der Feind den Pass vor vns erhalten, haben wir den 16.
gesuchet, ob vnterwftrts nicht bessere Gelegenheit ware, als an diesem
Orth, die Ottowa zu passiren. Der Feind, welcher solches geseheu, hat
sich auch moviret, vnd gleich wie wir auff dieser, er auff jener seite herunter
marchiret, da dann von beyden Seiten mit Stficken einer auff des andern
March gescbossen, aber ohne sonderlichen Schaden. Der Feind, welchem
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40 IV. 6. PTneker:
dieses Orths Gelegenheit besser als vns bekandt, hatte geschwind alio
Oerler an diesem Pass besetzet, desswegen wir dann gnugsamb verhindert
worden, in conspect seiner gantzen Armee ttber diesen Pass zu kommeD,
haben also mtlssen bei Rado-Misslack den arhtzehenden still liegen; vnd
ist von der Oeneralitaet, was vorzunehmen ware, gerathschlaget worden,
welche beschlossen, man solte suchen, ob man vnterhalb nicht liber die
Malda kommen kOnte, so anch mllglich befunden.
Derowegen wir den 19. vnsern Marcb auff Orlick vnterwerts
angestellet, aucb eine Meyl vnserhalb Orlick mit der gaotzen Armee
an 20. die Mulda passiret. Vnd bat dieses der Feind, wie gem er
immer gewolt, nicbt verbindern kOnnen, weiln ihn die bOsen and gebOr-
gigen aocb die feme Weg biervon abgehalten ; hat derobalben seinen Weg
auff Tbabor gerichtet. Wir indessen sucbten nicht mehr als vnsern Marcb
auff Olmtttz fortzusetzen, welches der Feind nicht leyden wollen, sondern
v^b vns desto besser vnd leichter zu verbindern, seine Pagagy bey
Tbabor steben lassen, and sind wir am 23. zu Abend bei Janckow gegen
einander zu stehen kommen. Da dann der Herr Feld Marschall noch
selbigen Abend auf eine Hfthe geritten, vmb den Orth so viel, als mOglich
vnd der Tag nocb zugelassen, besehen, darauf ins Quartier geritten, des
andern Tags mit verlangen erwartend zu sehen, was der Feind vomehmen
wttrde. £s war aber an diesem Orth das Wasser etwas bey nOthig vnd
mussten vnsere Leuth ihre Pferdte zwiscben beyderseits Armeen auss einem
Teiche t ran c ken, Weil nun der Feind eine HOhe zu seiner recbten und
vnserer lincken Hand gehabt, von dannen er die nacb dem Wasser ge-
rittene mit Slacken incommodirte, hierbenebst auch etlicbe Trouppen bey
den Stttcken auff die Hfthe hinauff gezogen, ward darvon bey vns judiciret,
als ob der Feind seine Armee auff diese HOhe stellete ; welches aber nicht
geschehen, sondern des Feindes Armee ist in der Postur bestehen blieben,
wie sie des vorigen Abends gestellet worden, vnd nur, wie gemeldt, mit
etlichen Trouppen die HOhe eingenommen. Als ist sodann der Herr Feld-
Marschall resolviret worden, vnserer rechten Hand zu folgen nach einer
Capell, welche auff einer HOhe gelegen. Hat solches auch nach gehaltener
Bettstunde ins Werck gesetzet vnd er selbst die Pagagy zur rechten
Hand marchiren lassen. Darauff als die Libereyen aussgetheilet worden,
mit dem rechten Flttgel der Infanterie und Stttcken neben der Pagagy
her und die HOhe zu gewinnen fortgangen, welches er aucb erlanget.
Ob nun wol der Feind eben so nahe hierzu als wir hatten, haben wir
doch selbigen Orth eher erreichet, als er, vnd hat bei seiner Ankunft,
nachdem er uns allda stehend gefunden, wieder zurtlck weichen mtlssen.
Es ist aber solcher Verzug daher entsprungeo, weil er wegen enge
des Waldes seinen March so eylsam fortzusetzen verhindert worden. Nach
selbigem haben wir einen vor vns gelegenen Hof mit Tragonern besetzet,
worauff sodann das Treffen folgender Gestalt ergangen.
Der Feld Marschall Gotz nachdem er gesehen, dass er den vorge-
meldten Berg nicht gewinnen kondte, hat er die HOhen und Wftlder,
welche ihm am dienlichsten bedtlnket, zu seinem Yortheil erstlich mit
Tragonern, hernach mit der Infanterie besetzet, auff welche Tragoner der
Feldmarschall Torstenson seine commandirte Musquetirer nebenst der
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Bitva 11 Jankova. 41
Avangarde vom rechteu Flttgel commaudiret, denen auch unsere Infauterie
alsobald gefolget, and gemeldte Tragoner also fort pousirt hat.
Des Feindes rechter Flttgel abor, welcher durch den vorgeineldten
Wald nicht hat kommen kOuneu, hat mttssen die linke Hand vmb
den Wald nehmen, vnd ist also mit unsern rechteu Flttgel zu treffen
kommen.
Welches dann also tapfer von beiden Seiten ergangen, dass gleichwol
nach etlichen Chargen des Feindes rechter Flttgel weicheu mttssen.
Immittelst auch haben beyderseits Fussvolcker nicht gefeiert, sondern ihre
defour gegen eiuauder wol gethan, darttber auch stracks im Anfaug der
Herr Feld Marschall G6tz geblieben, doch haben die Kayserl. nach hartem
Treffen sich mit der Flucht salviren mttssen. Der Schwedische linke
Flttgel ist auch bemuhet gewesen, umb des Feindes linken Flttgel (welcher
dem Wald zuvor am nachsten gestanden) von jhren Stttcken, welche in
dem engen Wald nicht fortkommen kondten, abzutreiben, welches auch
gelungen, vnd sinil dieselben mitt aller Munition — ohne eylff Stuck, welcbe
der Feld Marschall Hatzfeld behalten, aber dabei keine Kugel, — alle in
ihre Hand gerathen.
Nachdem aber vnser Fussvolck des Feindes Infanterie etwas zu
weit ttber das flache Feld verfolget, ist dasselbige von jhrer Cavallerie
secondiret worden, darttber dann zwo Briggaden, als dess Herrn General
Majors Mortaignie vnd Obrister Seestatts, etwas Noth gelitten, dabey auch
der Obriste Seestatt geblieben und viel andere Officierer gequetscht
worden.
Weil nun dieser Orth so ttbel situirt war, vnd die Kayserliche hin
vnd wieder ihre Gegenpart also funden, dass sie weichen mussten, haben
sie sich zu retiriren angefangen, vmb ihrem Vorgeben nach einen Platz,
da sie besser Stand fassen kftnten, zu suchen. Der H. Feld Marschall
Torstenson hat sich mit dem rechten Flttgel vud etlichen Stttcken auff
eine Hohe gezogen, von dannen er den Feind auff ihrem vermeinten
Platz incommodiren kflndte ; hat derowegen der Feind da auch nicht
bleiben kOnnen, sondern sich weiter fort vnd nach seinem vorigen Platz,
da er die Nacht gestanden, machen mttssen.
Inmittelst ist vnsere Infanterie mit dem linken Flttgel auch wieder
zu dem rechteu Flttgel auff einen Stand gekommen vnd insgesammt den
Feind verfolget, denselben auch mit Stttcken in seinem abmarchireu
immer canonirt, biss endlich vnserseits fast geschlossen worden, ihn also
gehen zu la^sen, weil er auss dem Feld geschlagen, seine Stuck mehren-
theils erobert, der Herr Feldmarschall G&tz und viel andere hohe Officirer
todt und gefangen, dabey auch considerirt ward, wann man ihn allemal
auss seinem Vorthcil schlagen wolte, es vns nicht gering kosten wttrde.
Befahl derowegen der Feld Marschalk auff dem Orth zu logiren, da der
Feind die vorige Nacht gestanden hatte.
Weil aber von vnsern Vortrouppen zurttck gesagt ward, der
Feind der gieng in aller Eyl fort ttber einen Pass, und Hesse dies-
seits des Passes einen kleinen waldigten Berg zu Versiohernng
seiner Retraite mit Mussquetirem besetzt und verhawen, weichen
Berg man leichtlich gewinnen vnd also auch dem Feind eines anhangen
T*. fil.-hist. 1901 4
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4*> IV. 6. Piiisker:
konndte: ritte der Herr Feld-Marschalk nach empfangenem Bericht selber
dahin, solchen zn besehen. Weil auch die commendirenden Mussquetirer
vnd zehen Regimentssttlck nicht weit, als hat der Herr Feld Marschalk
befohlen, dass diese den Feind in vorgemeldten Wald wieder angreiffen
sollten.
Der Feind aber, welcher nicht, wie vorgemeldt, in so starkem abmar-
chiren ware, sondern mit seiner gantzen Armee hinter diesem Berge in
geschlossener Bataglie hielte, ist mit seiner Infanterie auf jetzt gemeldte
commandirte Mussquetirer zugangen, hat dieselben geschlagen vnd die
zehen Regimentssttlck yon ihnen erobert. Solchen nnn wieder zu begeguen,
hat der Herr Feld Marschalk seine Infanterie auch heran kommen lassen,
vnd ihnen wiederumb in dem Wald vnter Augen gestellet, da dann eiu
hartes Gefechte vnd noch viel st&rcker, als vor Mittag geschehen, vor-
gangen. Des Feindes rechter Flugel, welcher des Don Felix Brigade zu
Fuss zwischen sich genommen, hat sich damit an vnsern linken Flugel
gemacht, ebenso wol auch ihr linker Flugel an vnsern rechten, da dann
von der gantzen Armee fast zugleich alles zum harten Treffen kommen.
Etliche Regimenter von vnserm rechten Flugel, weil sie noch nicht
alle beysammen waren, haben in der erste etwas Noth gelitten, dardurch
dann etliche Regimenter von des Feindes linken Flugel auff vnsere Pagagy
zugangen, auch davon viel Carretten und Wftgen gepltlndert. Mittelst hat
sich vnser rechter Flugel wiederumb recollegirt, vnd jhren Widerpart also
augegriffen, dass sie die Flucht nehmen mttssen. Entzwischen ist auch bey
der Infanterie gantz nicht gefeyert worden, welche aber doch sich so lang
gohalten, biss dass jhre bey den Flugel auss dem Feld geschlagen. Bey
vnserem linken Flugel hat es viel zu thun gegeben, weil der Feind vor-
gemeldte Brigade jmmer zwischen sich fttbrete vnd allemall, wann seine
Trouppen geschlagen warden, sich wieder hinter dieser Brigade recollegirte.
Desswegen dann endlich der H. Gen. Major Duglass, welcher den linken
Flugel commandirte, von 3 Esquadronen eine machte vnd auff diese Brigade
loss gchen liess, welche zwar eine starcke Salve von sich geben, daruach
aber von der Esquadron gantz niedergemacht ward.
Nach diesem ist der gantze Kayserliche rechte Flugel auch in
Confusion vnd in die Flucht kommen, der Graff Broy, welcher dieselbe
commandirt, vnd viel andere hohe Officirer gefangen.
Indem man nun vermeynet, dass man jetzt fertig wftre vnd der
Feind in die Flucht gerathen, kamen fttnf Esquadronen Cttrassierer, welche
vorhin hei VLserer Pagagy gewesen vnd durch den Wald gegangen, von
dem Feind vnserm Fussvolck auff den Rucken, dannenbero sich die unserigen von
des Feindes Fussvolck wieder ab vnd auff diese wenden mttssen, zu welchen
auch etliche Regimenter von vnserm lincken Flugel, welcher erst fertig
war worden, kommen vnd diese fttnf Esquadronen auch also empfangen,
dass sie gleich wie die gantze Kayserliche Armee die Flucht nehmen
musten, warden aber meistentheils gefangen und niedergemacht
Dieses letzte Treffen hat nun in die 3 Stunden also fort gewfthreti
darbey ein jeder Part das seinige zu than nicht gefeyert, vnd sind von
beyden Theilen zugleich viel todt blieben. Doch endlich ist durch Hulfe
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Bitva a Jankova. 43
Gottes der Sieg auf der Schwedischen Seite gefallen, deren Losung ist
gewesen: Hi Iff Herr Jesu Christe, der Eaiserlichen aber: Sancta Maria.
IV.
Zprdva m cts. a krcU. valedneho archivu ve Vidrti.
(Feld-Acten 1645, III.— 11.)
Auss Prag vom 11. Martii Anno 1645.
Euer furstliche Onaden bericbte hiemit Unterthanigst, welcber Gestalt
Wir den 26ten Jungst verwichenen Monats February bey Horatzdowitz
ahn undt gegen den Feindt ftbergestauden, hernach einander stets auf
der seitten Marchirt, dess andern Tags aber mit Stucken in seine Esqua-
dronen undt Bagage, aucb Er in unsere raichen und schaden tbun kOnnen.
Der Feindt Montags den 6ten diesess zu Weit binder Tabor in Bataglia
gestanden, sich gegen Unss Undt wir gleichfalls gegen Ihn gesezt, darauff
der Feindt andere Posto gefasst, Undt der Herr Veldtmarscball G5tz gleich
mit dem rechten Flugell auff ihn getroffeu, auch 4 Regimenter gftntzlich
geschlagen. Der Feindt aber hatte seine Infanteria in Waldt gestellt, dass
die Unserige wiederumb zuruckweicben musste, und Herr Veldtmarscball
GOtz todt blieben. Da dann das Scharmuziren Undt schiessen mit Stucken
continuirt, ohngefahr von Morgen Umb 3 Uhren an, biss umb die 4te
Nachmittag, Undt Unsere Reutter Undt Fuss Volck haben in wehrendem
Treffen so wohlgefocbten dass man Vermeindt, Negst Gott die Victori
auf Unser seiten zue erhalten ; allein weilen der Feindt mit Stucken und
Infanterie l)berlegen, aucb zubrmahlen lauter Berg undt Walt gewesen,
seindt Sie endtlicb in Confusion geratben. Undt zwabr hat Unser Reenter
Flllgel dess Feindts Lincken schou zuruckgetrieben. Auch Unser Lincker
des Feindts rechten Flugell geschlagen, Undt dessen grosse und meiste
Stfick gewonnen gehabt, aber dass die von Unserem rechten zu zeitlich
auff des Feindts Bagage lossgebrochen, Undt der Feindt die Esquadronen
so gering vermerkt, haben sie sich recolligirt Undt auff die Unserige
angesetzt, Undt Unsern Rechten Flugell in die Flucht gebracht, darnach
Ihren Rechten succurirt Undt Unseren Lincken Flugell auch wiederumb
geschlagen. Ihr Exzellenz meiu gnadigster Herr Veldt Marschall haben
bey der Infanteria gehalten, hiss Sie alless verlohren gesehen Undt kaum
mehr zu Pferdt kommen kOnnen, wie dann dieselbe von des Feindts
Reuters, so Ihm nachgesetzt, nit weit von der Wahlstatt gefangen worden.
Vorgestern ist seiner Exzellenz Trompeter von dero hertiber kommen, umb
etliche Diener Undt Saclien abzuholen; der bcrichtet, dass Neben mehr
gedachter Ihr Exzellenz die in dem eingelegten Zettel benambt Generate
Undt Officier gefangen, todt Und gequetscht. Viel von Unss seindt noch
nit bey der Handt, So weis man auch nit, alss die in diesem Zettell
gemelte. Wass auff des Feindts seiten geblieben, Wass weitterst erfolget,
bericbte Euer furstliche Gnaden mit Negstem Underthanig.
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IV. C Piusker: Bitva u Jankova.
Veldmarschall Leutenant
General- Wachtmeister
Obrist
I i/^y J gequetscht und gefangen.
(Trauditsch 1
Zaradetzkv \
Don Felix J
Obrist Leutenant
Obrist Wachtmeister :
gefangen.
gefangen.
)
todt.
Trauditsch
Zaradetzkv
Don Felix
De Merch
Menther
KOnigsegg
Kopp
Lanan
Jung Piccolomini
Waldeck
Warfusse
Coutionati
Steunell
Khevenhiller
Crailsheim
yon Kolb
Krafft
Villinger todt.
Vom Feindt:
Generalmajor Goldstein
Obrist Zeiss
2 Obriste todt.
Obristleutenant vom Leibregimen*.
Viel Obristleutenante, Majore Rittmeister und anderen Officier todt
und gequetscht.
todt, gequetscht und
gefangen.
gefangen.
OBSAH.
Bitva u Jankova: Pohnutka k t&o rozprave str. 1. — M*stedko Jankov (1645)
2. — Nasledky bitvy BSlohorske* v krajind Jankovsk6 4. — Taienf vojska
Sv&lsklho a Cfsafskgho k Jankovu f>, postaveni jich pred bitvou 8, boj do-
poledni 11, boj odpolednf 16, — Uvahy o bitv6 19. — Chyby v cizozemsk^ch
popisfch bitvy 21. — PfedzvSst bitvy 22. — Pisen o bitvS 28. — Sv6dov6 ve
Voticfch 24. —
Prflohy. Zprava Hatzfeldova k cisaH o bitvd str. 26. — Zprava Torstensonova
36. — Jina zprava sveilska 39. — Jina* zprava na strane cfsaf«jk6 43. —
~**5^*fct^
TlSKElf D1U. KDV. OH A Q HA. — nIkLADEM KBIlOYBK* £K8K£ BI»OLK£n08TI tflUK.
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Vroslil • Tr. Dejin e*k .
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PRVNI
Dv Skrejsov B ITVA u JAN KOVA
rano 6. brezna 16*t5.
Sve'dove,
Cisafsti,
Dv.- Dviir,
ZmrZamtfo,
BS§ Osada, /•°0j ^es'
Rybrvik, L = -Louka,
P - Pastvirwis
i
**53
0 Vodlochovwe
1:25000.
500
Vejimk krai. cesks spci. nauk Tf hisi iiiOl c IY.
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Q^Mourerun
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DR U HA
BITVA u JANKOVA
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L = Louka f
P = Pa si vina
.'e-mikkrai ceske ?.P'jI nvak. Tr. his! iilCl c.IY.
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Ein neuer babylonischer KOnig.
Von Fritz Hommei in Mttnchen.
(Vorgelegt den 1. April 1901.)
Im zweiten Hefte der vom Brit. Museum in London heraus-
gegebenen Cuneiform texts from Babylonian Tablets (London 1896)
befindet sich unter lauter altbabylonischen Kontrakttafeln der Ham-
murabi-dynastie (±2000 v. Chr.) ein sp&terer Text, Signatur Bu.
88—5—12, 201 (d. h. No. 201 der von Mr. Budge am 5. Dec. 1888 an-
gekauften Sammlung), der eine Dattel-abrechnung mit dem Datum
des NIN-GA (geschrieben Sha-gaySamas, Konigs der Welt (Sar kiSSati)
enthalt. Dieser Konigsname ist BtM-Samas (d. i. Besitz des Sonnen-
gottes) oder vielleicht besser noch Makktiri-Samas (mein Besitz ist
Samas, vgl. den P.-N. Mikri 1. Chron. 9, 8, LXX. MaXiQ, Var.
Mo%oq£ !) zu lesen x) und war bisher noch nicht durch irgend eine Ur-
l) Zum Sinn des Namens vgl. die PBAS. IX., 238 verflffentlichte Urkunde
Tom Jahre 335 vor Chr., wo es heisst: „Wolle der Schur der Hirten, welche im
Monat Sivan am 16. Tag des 2. Jahres des Rak-rakvar-8u (d. i. des Oarses, des
PAKPAKOAPCOC des Syncellus, wie statt des sinnlosen MAKOCKOAEPOC zu
corrigiren), Konig der Stadt Parsu, der Stadt Madai, von E-ki as (z= Babel), der
Lander, zum Besitz (nin-ga) des Samas sie gegeben haben : ... Talente,
54 Minen Samas-kacir, 6Tal. 18 M. Damiktu, llTal. 42 M., Itti-Samas, . . . noch
fiber (oder aufj */» M. des Tempels [E-babbarra in Sippar ?]u ; wenn die 46 Assy-
rer des Berosus, wie Marquart nachgewiesen, bei Marduk-sum-idina (Dyn. H,
No. 5) beginoen und mit Darius III. enden, so werden die 41 Assyrer des Syn-
cellus, von denen Makoskoleros der 40. (also vorletzte) sein soil, bei Sammu-ramat
(Dyn. H, No. 9) begonnen und ebenfalls bis Darius HI. gereicht haben, wogegen
kaum spricht, dass Makosk. auch Sardanapal geheissen habe, zumal ja Sarda-
napal gar nie KOnig von Babel war, man mUsste denn Kandalanu fur ein en
Beinamen Assurbanipal's halten uud Makoskoleros fur eine Verschreibung aus
Kandalanos, was mir beides sehr wenig wahrscheiolich vorkommt.
PhiL-hist. Classe. 1901. 1
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2 V. F. Hommel:
kunde belegt; auch war er nicht auf den erhaltenen Tkeilen der
Eooigsliste verzeichnet.
In welche Zeit gehoit nun dieser mindestens 1V2 Jahrzehnte
regiert habende Herrscher?
Zunachst gebe ich, urn diese wichtige Frage nach alien Seiten
hin ventiliren zu konnen, eine genaue Transscription und tlbersetzung
unseres der Scbrift nach mehr aufs neubabylonische hinweisenden
Textes.
(Obvere) KA-LUM-MA (= siduppu) tni-di-ti Sa MU (= sanat) XIII. *«»
u MU XIV. *<*» ina pdn «™iu GlS.-SAR p*.
XXII. ma-H-fiu ina pdn •» Shu-la-a
XIII. <utto2) ina pdn ™ Sil-la-a
5. LXXXVI. BAR ditto ina pdn »« Bd-muballit (-it)
LXXVIII. ditto ina pdn *» Samas-lnd(?)-damntiJc(?)-bald(u*)
CXCVI. (196) ditto ina pdn *» Mtrtabbik-ziri
KU-+-II. (d. i. 62) ma-Si-hu Sa MU XIV. *«n
XIII. GUR. IV. (scil. Pi) BAR Sa MU XIII. *«» * Balat-
su-NIN-MUH (=illat?)-ali
10. VIII. BAR <uuo Sa MU XIV. *«n, XLVI. Sa MU XIII. *«»
XXXV. Sa MU. I. *«» "« Btt-muppahhir (-tr), PAP (= in
Summa) LXXXIX. (89) BAR ditto ar-ku-ti u malyru-tu
ina pdn ** BH-upahhir (-ir)
XXX. ditto [Sa MU XIV. *«», V. GUR Sa MU XIII. *«n
m Nabft-Suma-idind apil « Nabti-naid.
XVI. ma-Si-hu x4) sa MU XII f. kan «* Aha-lu-mur
II. ma-si-hu Sa MU XIII. kan »« Bel-idind
lft. XLVII. ditto §a MU XIV. *«., IX. GUR y fi) *a MU XIII. *«»
(Ecke) . MU-MU-t-daa-a
XVI. GUR « Na-zi-ia
II. GUR « Mu-u-tu
*) Das bekannte Dittozeichen (KI und zwei senkrechte Keile).
•) Die zwei Yorletzten Zeichen sind kaum US uud na, aondern wol eher
K-$ab d. i. damd/yu; dann kann aber das vorhergehende nicht $abir} sondern
nur lud oder mud (in letzterem Falle Mudammik-baluti) sein.
4) Zeichen fur „4 BARtt (altbabyl. = 40 ka, ueubab. = 24 ka), Tgl. Meiss-
ner'B Beitrage zum altbabyl. Privatrecht, S. 100.
*) Zeichen fur „5 BARU (altbabyl. = 60 ka, neubabyl. = 30 £a). Das BAR
hatte nam! ich altbab. 10 lfa9 neubabyl. aber nur 6 fya (das GUR entspreehend H00
bezw. 1 0 Ipa).
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Ein neuer babylonischer EOntg. 3
(Revers) PAP (= in Summa) DCCCLXXXV (885) ma-Si-fa
(20) Sa MU XIII. *«» u MU XIV. *««
mi'di-twn, arab AB (=: Tibttu) umu XI. *<m
MU XIV. uan Makk&rt-Samas §ar Jci&ati (geschr. Ziflfer
XX+Su)
d. i. in ttbersetzung: (Lieferung von) midttu- Datteln 6) des Jahres 13
und des Jahres 14 von Seite der Gartner.
22 Scheffel von Shulai
13 ditto von Sillai
5. 86 (und) 6 U 7) ditto von BM-muballit
78 ditto von Samas-mudammik-balAti
196 ditto von Mutabbik-ziri
62 Scheffel des Jahres 14,
13 Gur, 4 (Pi oder Epha), 6 fca7) des Jahres
13, Balat-su-illat-ali
10. 8 (Scheffel), 6 fca ditto des Jahres 14, 46 des
Jahres 13,
35 des Jahres 1, (von) Bel-mupaW?ir, in Summa
89 (Scht'ffel), 6 fca, ditto, sp&tere und frfi-
here, von Bel-mupahfcir,
30 ditto, des Jahres 14, 5 gur des Jahres 13,
(von) Nabft-Suma-idinft, Sohn des Nabu-na'id,
16 Scheffel, 24 fea, des Jahres 13, (von) Acha-
lumur,
2 Scheffel des Jahres 13, (von) Bel-idin&,
15. 47 ditto, des Jahres 14, 9 Gur, 30 fca des
Jahres 13, (von) Nadin(?;-Sumi(?)-id4ja,
16 Gur (von) Nazfa,
2 Gur (von) M6tu,
in Summa 885 Scheffel
20. des Jahres 13 und Jahres 14
midftu-Dattelii. Monat Tebet, 11 Tag,
Jahr 14 des Makkfiri-Samas, Konigs der Welt.
•) Neubabylonisch gewdhnlich imittu (aus imidtu) statt midtlu. Vgl. Ba.
88-6—12, 311 (Can. Texts IV.) mi-id arach Adar (yon Schafen), also wol Fest-
setzung, Abgabe.
7) Bei der Annahme, dass das BAR 6 (und nicht, wie c 2000 v. Chr.,
10) ffa hatte.
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4 V. F. Hommel:
In der neubabylonischen Periode gieDgen etwa 4l/s ma&ihu oder
Scheffel auf ein Gur (oder Kor, vgl. *D und xogog), wie z. B.
Angaben aus der Zeit des Kyros beweisen, wonach 7 Gur 3 Pi =
32 m., oder 14 Gur 2 Pi =: 62 m. waren (siehe Peiser, Keilinschr.
Bibl. IV., S. 268). Eine Addirung der verschiedenen Posten unserer
Tafel nebst Vergleichung der vom Schreiber angegebenen Gesammt-
suraine (P85 Scheffel) lehrt aber, dass zur Zeit des Konigs Makktiri-
Samas iiber 5 Scheffel auf ein Gur gegangen sein mttsseu. Man ver-
gleiche nur:
22 Scheffel
und andererseits
13 Gur
12 ,
5 .
86 .
9 „
78 .
16 „
196 .
2 „
62 ,
45 Gur
89 .
30 „
16 „
2 .
47 .
641 Scheffel
wozu noch die 6 feaf 4 Epha, 8) 6 fca, 6 fea, 24 fca und 30 fea als kleinere
Posten (zusammen etwa 5 Scheffel) kommen, so dass wir statt 64 L
dann c. 646 Scheffel batten. Zieht man nun 646 von 885 ab, so
bleiben 239 Scheffel, welche also = 45 Gur sein mtissen ; 45 geht
aber in 240 gerade dVginal, also hatte ein Gur danials ungefahr bl/3
masihu oder Scheffel. Damit wiirde stinimen, dass nach Delitzsch, H.
W., S. 430, 5 maSffcu (aber 5 mit Fragezeichen) auf ein Gur giengen.
Weist nun diese metrologische Thatsache (c. 5l/» mashichu =
1 Gur) schon auf eine noch vor der eigentlich neubabylonischen
Epoche liegende,9) aber doch wegen des Schriftcharacters nicht allzufern
vor ihr zu suchende Zeit, so wird das durch rein historische Erwii-
gungen, zu denen ich nun ubergehe, vollends direct bestiitigt. Denn
von etwa 753 v. Chr. an kennen wir alle babylonischen Konige und
8) 1 Epha (Pi) 1st 1 s Gur, also (neubabylonisch) 36 ka, demnach 4 Epha
= 144 £a.
•) Die neubabyl. Ziit im engern Sinn (von NaLopolassar an) 1st schon
dadurch allein ausgeschlossen, dass man dort stets ajril-ht $a (nSohn des . . . u)
tatt apt! (wie hjer in unserer Inschrift) sagt.
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£in neuer babylonischer KOnig. 5
es ist fflr einen neuen Herrscher, der noch dazu mindestens 14 Jahre
regiert haben muss, hier absolut kein Raum mebr yorhanden.
Anders steht die Sache mit der gerade unmittelbar vorher-
gehenden Zeit, speciell der sog. Dynastie H der babylonischen K6-
nigsliste, in deren (der Dyn. H) zweite Halfte dann auch unser
Makkurt-Satnas einzusetzen sein wird, noch unbestimmbar, ob als
sechster (c. 840 — 824) oder als neunter (doch siehe hiegegen unten),
bezw. zehnter oder elfter (diese drei etwa c. 800—754) der elf K6-
nige dieser Dynastie.
Urn das nun genauer darzulegen, muss etwas weiter ausgeholt
werden. Denn leider sind in der Konigsliste gerade hier bei der Dy-
nastie H sammtliche Konigsnamen abgebrochen; nur dass der erste
36 Jahre, der zweite 8lj2 Monate und der dritte 12(?), yielleicht
auch etwas mehr Jahre regierte, konnen wir aus den noch erhaltenen
Spuren ersehen. Alles andere muss durch anderweitige Berechnungen
und Angaben erst mtihsam erschlossen werden, und dann bleibt
schliesslich noch ein Rest von c. 4 unausfullbaren Zeilen, in denen
eine Makkuri-Samas einzufugen sein wird. Ausserdem kame nur noch,
da die Konige von c. 987 (Dyn. Eff)— 856 bekannt sind, die Dy-
nastie D (c. 1120—988, s. daruber unten) fflr einen neuen Konig in
Betracht. Leider bringt hier der Titel shar kiSSati („ Konig der Welt")
keine Entscheidung, da sowol Konige der Dynastie H (so z. B. Nabfi-
ukin-apli) als auch solche der Dynastie D (so Nabu-kudurri-u(jur I.)
diesen Titel ffihren;10) wol aber spricht meines Erachtens der schon
fast neubabylonische Schriftcharacter deutlich gegen die Dynastie D
und fflr den Schluss von Dynastie H.
Die Dynastie H. wiirde dann in folgender Weise zu erganzen
sein:
1. [Nabti-ukin-apli], 3H Jahre, (so Konigsliste; bezeugt ist sein
24 Jahr, Grenzstein No. 102.).
10) Auch ein gewisser Nabfi-Xuma-li-bur, ebenfalls ein noch nicht mit Sicher-
heit e inzureihender babylonischer Konig (vgl. Winckler, Untersuchungen, S. 4A)
fahrt den Titel iar kiHati (geschrieben lugal SIIAR, Zeichen chi). Entwedar gehort
er auch an den Schluss der Dyn. IT, oder er ist vielleicbt der auf der Kdnigs-
liste abgebrochene erste K6nig der funf K6nigo der Dyn. J, welche dann sauiuit
lich den Gottesnamen Nabti als erstes Namenselement aafweisen warden; doch
scheint mir fflr letztere Stelle eher Irba-Marduk, von dem wir dnrch Merodach
baladan wissen, dass er eine Dynastie gi-Undete, in Betracht zu kommen. Zu Irba-
Marduk vgl. jetzt auch noch die Stelle Nabunid's (Const), III, 17, und dazu
Messerschmidt's Ausgabe, S. 15.
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V. F. Hommel:
2. [Samas-mudammik], 8V2 Monate (Konigsliste).
3. [Nabii-Suma-i&kun], 12(?) Jahre (Konigsliste, moglicherweise
auch 22 Jahre statt 12; bezeugt ist11) sein 8. Jahr).
4. (Nabfl-bal-idina] f856 (s. unten Marquart).
Bezeugt ist sein 31. Jahr (Kult-tafel von Sippar).
, „ „ 11. Jahr (Berlin, V. A., *08.).
5. [Marduk-Suma-idina.]
6. [ ]
7. [Marduk-balat-su-ifebi.]
8. [Bau-afea-idiua.]
9. [Sainmu-ramat, bezw. ihr Gemahl Adad-nirfiri III. (811—783
v. Chr.)]
10. [Nabu-Suma-libur?] Vgl. S. 5, Anm. 10.
11. [Makkftri-Samas?] —754 v. Chr.
[Summirung: elf Konige, c. 200 Jahre.] Schluss von Col. III.
Dyn. J. 1. [Irba-Marduk?] 753— . . . Col. IV.
(vgl. dazu 2. Nabu-nadin-kiSti 12) . . . —748.
3. Nabft-nAsir 747—734.
4. Nabft-Suma-idina 733—732.
5. Nabft-Suma-ukin 732.
auch noch
S. 29.
Summirung: 22 (scil. Jahre),
Dyn. Babel (geschr. BAL-i).
Der Anfangspunct der Dynastie H ist nun, da das Todesjahr
Nabti-bal-idina's nach den sicheren Angaben der assyr. Konigsin-
schriften in den Anfang der Regierung Salmanasser's II. (859—825)
fallen muss, annahernd genau zu bestimmen. In meiner Geschichte
des alten Morgenlandes (Goeschen-Samml. No. 43., 2. Aufl., Leipzig
1898), S. 115 setzte ich die Regierungszeit Nabft-bal-idina's circa
885—853; J. Marquabt bestimmt den Tod dieses Konig auf Grund
hochst scharfsinniger aus Berosus' Dynastienliste geschopften Erwa-
gungen 13) noch genauer auf 856 v. Chr. Ich komme erst zum Schluss
") Siehe den von Pater Scheil publirirten jetzt im Berl. Museum befind-
lichen Grenzstein, Recueil de Travaux etc., vol. XX, Notes d'lpigraphie, § XLI.
") Kaum Marduk-ium-iikwi (geschr. -GAR-w»), sondern weit eher -NIN-BA
d. i. -Ifiiti.
ia) Chronologische Untersuchungen, Leipz. 1899 (Sep-Abdr. aus dem VII.
Suppl.-Bd. des Phiiologus, S. 637—720: daselbst) S. 639-642.
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fein neuer babyloniacher K6nig. f
nochmals darauf zurflck, da ich vorher die ftir die gesammte babylo-
nische Chronologie vor Dyn. H so ausserordentlicb wichtige Frage
erortero will, in welches Jahr wir wol den Anfang von Dynaatie H
(erstes Jahr des Nabu-ukin-apli) setzen dtirfen; denn dann ist nur
eine einfache mechanische Rechnung rtickwarts notig, um aucb die
Dynast ien C— G. (tiber die Dyn. A, deren Ansetzung mit dem Problem
der mit Recht umstrittenen Dyn. B zusammenhangt, spater extra)
zu bestimmen und andere damit zusammenhangende chronologische
Frage n, bes. auch der assyrischen Geschichte, mit denen sich ktirzlich
C. F. Lehmann eingehend beschaftigt hat,14) zu losen.
tJber die Berechtigung, die ersten vier Posten der Dyn. H so
auszuftillen, wie es oben geschehen ist, ist uach den eben citirteo
Untersuchungen Lehmann's, lfi) dem sich hier Marquart mit Recht
rtickhaltlos anschliesst, kaum mehr ein Wort zu verlieren. Ich balte
die betreflfenden Partien ftir den besten und zugleich ftir den einzig
einwandfreien Abschnitt des iibrigens auch in seinen sonstigen Aus-
fuhruugen und Schltissen hochst anregenden Buches Lbhmann's. Um
fur solche, die Lehmasn's Buch nicht zur Hand haben (verschaffen
muss es sich jeder, der sich eingehendcr mit altorient. Geschichte
beschaftigt), rasch ttber die Wichtigkeit gerade dieser Frage zu orien-
tiren — ihre richtige Losung ist in der That yon ausschlaggebender
Bedeutung — will ich kurz ausftthren, worum es sich eigentlich hier
handelt.
Schon in meiner Geschichte Babyloniens und Assyriens (Berlin
1885 — 1889, die betr. 2. Lief, erschien 1886) hatte ich aus der gansen
Einrichtung und den Grossenverh<nissen der Konigsliste festgestellt,
dass zwischen der 2. Zeile von Dyn. H und dem Anfang von Col. 4.
(s. oben) nur 11 Zeilen fehlen konnen (vgl. a. a. 0., S. 171. und
Anm. 2, wie auch noch S. 172), namlich auf Col. 3 zehn Zeilen
und am Anfang vom Col. 4 eine Zeile, also Dyn. H 12 Zeilen incl.
Unterschrift, und Dyn. J 6 Zeilen incl. Uuterachrift, Oder, da man
damals nur eine einzige Dynastie statt Dyn. H und I annahm,
18 Zeilen ftir beide, was 17 Konigen (nach Abzug der letzten Zeile
fur die Unterschrift) gleich gekommen ware. Eine erneute Prtifung
der Grossenverhaitnisse und der Einteilung der Tafel fiihrte Knudtzon
und Lehmann zu genau dem gleichen Resultate: namlich urspr. 12
Zeilen (welche elf Konigen entsprechen, da die 12. Zeile die Unter-
") Zwei Hauptprobleme der altorieotal. Chronologie, Leipz. 1898.
'*) A. a. 0., S. 46 ft und besonders S. 120—123.
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8 V. F. Hommel:
achrift, bezw. Suinmirung enthalten baben muss) auf Col. 3 far
Dyn. H und 6 Zeilen auf Col. 4 ftir Dyn. J. Lehmann, der sonst
seine Vorganger gewissenhaft citirt, bat diesen Sachverhalt leider mit
keiner Silbe erwahnt;16) das neue seiner Untersuchungen liegt also
nur erstens darin, dass er die Zahl 22 als richtige Endzahl der auf
Col. 4, Z. 5 schliessenden Dynastie festgestellt bat (S. 15 f., vgl.
iibrigens schon vorher Delitzsch 21, Knudtzon 22 init leisen Spuren
einer Schraffirung vor den beiden Zehnern, gegentiber Pinches 31),
und zweitens darin, dass er diese Zahl 22 als Sunune der Regierungs-
jahre der vorhergehenden fQnf Namen (Col. 4, 1 — 5) reclamirte, was
zugleich mit einschliesst, dass danu die letzte Zeile von Col. 3 eben-
falls eine Summirung enthalten habeu muss.
Mit dieser neuen Erkenntnis ausgertistet und anknQpfend an das
schon von mir 1895 (Geschichte des alten Morgenlandes, S. 107) ge-
wonnene Resultat, dass Nabukukfnapli, von dem das 24. Jahr
auf einer Urkunde bezeugt ist, der erste Konig der Dyn. H ge-
wesen sein muss (also 36 Jahre nach der rectificirten Lesart der
Konigsliste), hat dann Lehmann weiter gezeigt, dass der bekannte
Nabu-bal-idiu& (31 -fx Jahre) der vierte Konig sein muss, dass
also dann Samas-mudammik und NabuSumiSkun gleich nach Nabu-
ukin-apli einzusetzen sind. Ich hatte als Nachfolger des Nabu-ukin-
apli seinen altesten Sohn Ninib-kudur-u<jur17) vermutet gehabt,
fur den nun allerdings bei Lehinann's Annahme kein Platz mehr bleibt ;
Sama8-mudammik muss also ein Usurpator gewesen sein, der die
nachstberechtigten Thronfolger wegraumte, wie er ja dann auch wieder
nach kaum einem Jahr von einem neuen Usurpator, einem Sohne
DakuriV8), gesttirzt worden ist.
Lehmann setzt nun die ersten vier Konige der Dyn. H also an :
Nabu-ukln-apli 933—898.
Samas-mudammik.
Nabu-Suma-iSkun 898-887.
Nabu-bal-idina 886 (spatestens 883) bis spatestens 852.
") Die ganze S. 24—26 abgedruckte Auseinandcrsetzung hfttte sich Lebmann
ersparen kdnneu, wenn er statt (lessen meine Geschichte S. 171 f. citirt hfttte.
1T) Auf dem Grenzstein des Brit. Mus.'s No. 102 aus dem -24. Jahr Nabu-
akin-apli'8 werden drei „K6nig886hneu als Zeugen erwahnt, Niuib-kudur-u^ur
Ri-chu-sa-ilani und Mar-biti-achi-idina. Dass Col. 6 ein Nachtrag (namlich eine
Urkunde yon Ninib-kudur uyur, einem Yorg&nger Nabu-ukin-apli's) ist, hat
Lehmann S. 127 klar gestellt.
l') 8iehe Winckler's Altor. Forsch. I, S. 256—267, Z. 16.
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Ein neuer babylonischer Kftnig. 9
^ Mit dem gleichen Recht hatte er aber folgenden 'als nfruhestensa
zu bezeichnenden) Ansatz machen dttrfen:
Nabu-ukin-apli 948 (bezw. 949) bis 912 (bezw. 9L3).
Samas-mudamraik 912 oder 911.
Nabu-Suma-i§kun 911 (bezw. 910) — *99.
Nabu-bal-idina 899-85'i (43 Jahre statt 31 -+-).
Namlich der Assyrerkonig Adad-nirari II., der von 912 (bezw.
911) bis 891 regierte, hat vielleicht gleich bei seinem Regierungs-
antritt iu die durch Nabu-ukin-apli's Tod sich erhebenden Thron-
streitigkeiten eingegriffen, oder umgekehrt, der eben durch Revolution
ans Ruder gekommene Samas-mudammik benutzte den gerade damals,
912 oder 911 eingetretenen assyrischen Thronwechsel dazu, Assyrien
anzugreifen, 19) wurde aber geschlagen und nun sofort audi durch
Nabu-Suma-iSkun gestiirzt; wie letzterer dann ebenfalls von Adad-
nir&ri II geschlagen wurde, wie aber darauf beide Herrscher Friede
schlossen, ja denselben durch Heirat bekraftigten, erzahlt gleichfalls
die synchronistische Geschichte.
Eine weitere Moglichkeit, die den Anfang der Dyn. H urn nocli
10 Jahre frQher anzusetzen gestatten wiirde, wiire folgende Restitution
der Konigsliste:
1. Nabu-ukin-apli 958-922 (36 J.).
2. Ninib-kudur-ugur II. nur 8V3 Mon , 922 (gestiirzt von :)
3. Samas-mudaminifc, 12 J.,20) 922-910.
4. Nabu-Suma-iSkun c. 910-890.
5. Nabft-bal-idina 890-850.
C. Marduk-Suma-idina.
[x (vielleicht nur wenige Monate) ausgelassen].
7 Marduk-balat-su-ikbi.
S. B&u-abi-idina.
9. Adad-nir&ri (811—783).
10. Nabfi-Suma-libur.
11. Makkflrl-Samas (c. 770-755).
19) Dieser letztere Fall scheint namlich dem Wortlaut der Synchron. Ge-
schichte mehr zu ent3prechen.
20) Hatte die nnr in Spuren erhaltene Zahl 12 der dritten Zeile der Dyn. H
in der Konigsliste (Name leider, wie auch in den vorhergehenden beiden Zeilen,
ahgebrochen) 22 oder gar 30 gelautot fvgl. zum Befnnd Lehmann, S. 21), dann
kame man fur Nabu-ukin-apli natiirlich noch hober hinauf, namlich entweder auf
968 oder gar auf 976. — AJle diese M6glichkeiten s!nd, bis wir nicht weitere
Duplicate der Kdnigsliste durch neue Funde bekomnien, wenigstens discutirbar.
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10 V. P. Hommel:
Dagegen konnte nur sprechen, dass (wie Marquart nachwies)
bei Berosus zwischen Nabft-bal-idina und dem Anfang der Dyn. J.
genau sieben Herrscher aufgefuhrt gewesea sein mttssen, die den An-
fang seiner 45 BA8syrertt bildeten, dass also demnach Marduk-Suma-
idina der funfte (und Nabft-bal-idina der vierte) der Djn. H. war.
Aber es ware ja moglich, dass Berosus ein anderes' System befolgte,
welches schon oben durch die eckige Klammer angedeutet wurde, so
dass also jene sieben bei ihm Marduk-Suma-idina, dann ein uns noch un-
bekannter, dann Marduk-balat-su-ifcbi etc. gewesen waren. Seine vor
den 45 Assyren aufgefiihrten „neun Arabertt (wofttr Syncellus bios
B8echstt hat), waren dann Dyn. E. — G. (mit tJbergehung von zwei nur
wenige Monate . regierenden Konigen, also zusnmmen 5 Namen) plus
Nabft-ukin-apli, Samas-mudammik, Nabu-§uma-i§kun und Nabubalidina.
Auf diese „neun Araber" muss ich ubrigens weiter unten noch einmal
zurtickkommen.
Was nun die Nachfolger Nabu-bal-idina's anlangt, so bin ich,
wie man schon aus der oben S. 6 gegebeneu Liste sehert konnte,
Lehmann gegentiber in der glucklichen Lage, vier der ftiuf bei ihm
fehlenden Namen einsetzen zu konnen. Lehmann's Liste sieht namlich
in diesem Theil so aus:
5. Marduk-nadin-Sumi. ai)
6. Marduk-balat-su-ifcbi.
7. Bau-aha-idina.
8. — 11 blank.
Dyn. J, 1 blank.
2. Nabu-Suma-iSkun.
etc., etc.
Zur Rechtfertigung meiner oben S. 6 gegebenen Ergiinzungen
diene ausser dem dort schon bemerkten (zu Nabu-§uma-libur und Irba-
Marduk, vgl. S. 5, Anm. 10, und zu MakkAri-Samas iiberhaupt die
ftinf ersten Seiten dieser Abhandlung) noch der Hinweis auf den Ab-
schuitt der Sjnchr. Gesch., der von Adad-nir£ri III., dem Geinahl 2a)
der bertthmten Semiramis (Sammu-ramat), handelt. Dort ist namlich
,l) Gescbrieben Marduk-MU MU und wol besser Marduk-suma idina zu
sprechen.
M) Vgl. die die Semiramis erwahnende Nebo-inschrift i. Rawl. 35, No. 2,
(K. B. I, S. 192 f.) Z. 9: „Sammu-ramat, Gemahlin des Palastes, seine Herrin"
(nnmittelbar nach „Adadnirari, Kg. von A., sein Herr").
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Ein nener baby Ion i set er Konig. {[
in der ersten Zeile, wenn man die Raumverhaltnisse in Betracht zieht,
die wahrscheinlichste Erganzung:
„Adad-nirari, Konig des Laudes Assur, und [Konig des Landes
Kardunias, d. i. Babyloniens]" wozu man den Keilschrifttext in Winck-
ler's „Untersuchungena S. 151 vergleiche; denn in der abgebrochenen
zweiteu Halfte dieser Zeile ist fiir einen babylonischen Konigsnamen
vor dem Titel „ Konig von K." uberhaupt kein genttgeuder Platz. Auch
das folgende, so verstiimmelt es ist, spricht eher dafiir als dagegen;
man vgl. ik-nu-u§(?) [ana Marduk? ytu ma-du{ ti? ],
d. ist .er beugte sich vor Merodach,23) zahlreiche Opfer(?) . . . ,tt
dann die nachste Zeile i-na chi-[du~ut libbi-Su? .... ] „in der Freude
seines Herzens (brachte er ihra dar)a, dann in der nachsten Zeile
nur in der Mitte noch [ik-nu-]§u-ni (beugten sich?) erhalten, worauf
es dann weiter zum Schluss heisst: ndie geraubten Leute brachte er
an ihren Ort zurflck, als dauernden Besitz legte er Gerste fflr sie
fest; die Leute vom Land Assur und vom Land Kardunias wurden
miteinander [versohnt?], das Gebiet, die Grenze setzten sie treulich
fest." Damit schliesst die synchron. Geschichte, die also wol uuter
der Regierung Adad-nir^ri's oder wenigstens bald nachher zusammen-
gestellt worden sein wird.
Was die Einsetzung der beiden letzten Namen der Dyn. H.,
Nabu-8uma-libur und Makkftrl-Samas, anlangt, so konnte natttrlich die
Folge auch umgekehrt gewesen sein : Makkftrl-Samas und Nabu-Suma-
libur; dann ersterer 782 bis 768 und Nabu-suma-libur frtihestens
767— 7f>4 (das Enddatum wegen der 22 Jahre der Dyn. J, die 732
v. Chr. endet, sicher).
Um nun wieder auf den Anfangspunct unserer Dynastie II zu-
ruckzukommen, so sahen wir, dass man hieftir zwischen 933 (Leh-
mann), 948, 95^ ja vielleicht sogar 968 oder 976 schwanken kann.
tfbrigens ist Lelimann's 933, fur das er selber noch die mogliche Ab-
anderung in 937 offen lasst, gewiss zu niedrig, zumal wenn Marquart's
Ermittlung fQr das Endjahr Nabu-bal-idina's (856) festgehalten wird;
unter der (doch nicht sehr walirscheinlichen, freilich moglichen) Vor-
aussetzung, dass Nabu-bal-idina's hochstbezeugtes 31. Jahr nun auch
*sj d. i. dem Hauptgott von Babel. Zu dieser Erg&nzung Ygl. man die die
Genealogie Adad-nirari's enthaltende Inschrift 1 Rawl. 35, No. 8 (K. B. I, S. 188 f),
Z. 16 ff: „zu welchem die Gdtter Assur, Samas, Adud und Marduk als seine
Heifer gekommen sinda, letzterer, weil eben Adad-nirari dtirch seine Heirat zu-
gleich Konig von Babel gewesen sein wird.
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12 V. P. Hommel:
sein letztes gewesen sei, wfirden wir immer als Minimaldatum fur das
erste Jahr Nabu-ukin-apli's noch 935/4, statt 933 bekommen. Ich
wilrde also zunachst ein „c. 940 (eventuell aber mehrere Jahrzehnte
holier)" als vorsichtigste Formulirung fflr den besagten Termin an-
sehen.
Gehen wir nun, mit diesem Resultat ausgerflstet, zuruck, und
zwar zunachst bis zum Anfang der Dyn. C (Kassiten), um zu sehen,
ob das in die Mitte der Dyn. D gehorende Datum: Marduk-nadin-
achi (Zeitgenosse des Assyrerkonigs Tiglatpileser I.) 418 Jahre vor
Senacherib's Zerstorung Babel's (689) d. i. 1107 v. Chr. wirklich,
wie das Lehmann behauptet, falsch uud um voile hundert Jahre zu
reduciren sein soil.
Wir beginnen am besten gleich mit Dyn. C, an der Hand der
Konigsliste.
No. 1—4
09, bezw. 79 Jahre
(also einer durchschn.
17— 20 J.)
1. GandiS 16 J,
2. Agum mahrft, sein Sohn 22 J.
3. BitiliaSi I. 22 J.
4. USSi , sein Sohn 9 J. (oder 19?)
5. AdumitaS [ . . . ]
6. Ur-zi-guiru-maS [ . . , ]
7. [Agum(-kak-rimi), s. Sohn, . . . ]
8. [ ] Schluss von Col. 1.
9.-13. fttnf Namen24) —Col. II., Z. 1-6.
14. [Kara-indaS . . . ]
*4) No. 8—13 sind also sechs Herrscher, von denen drei (nur dass die
Reihenfolge unbestimmt bleiben muss) erganzt werden konnen, namlich Nimgirabi-
burias (semitisch E(b-Marduky dessen Palast in Chron. S. boi Dyn. F erwahnt
wird), Ramman-mu-8hesh-ir 3. Rawl. 4, No 6 (wegen der Eingangsformel lfi-bi-ma
hiehergehOrend, wie schon Winckler beraerkt hat) und Shibir (Asurn 2, 84 und
als Kossaer-Kdnig nacbgewiesen durch den Text E. A. H. 181 bei Radau, Early
Babyl. History, p. 32*.')- Ja vielleicht kommt noch ein vierter dazu in Betracht,
Gir-ri-tamtu (geschr. Gir-ri a-abba), dessen 10. Jahr eine Kontracttafel erwahnt
(Radau, a. a. 0., p. 329). — Auch nach dem Kudurru-stein des Bitilias (ed.
Scheil, Textes Elamites-S3m. p. 93 f.), der leider nur fragment irisch erhalten ist,
muss Niragirabi-Marduk (wie er dort heisst), Sohn des Nazi-Bel (?) vor Kuri-galza,
Sohn des Burna-burias (also Kuri-g. I.) eine Stiftung g« macht haben. Falls Nazi-
Bel (?) auch Ktinig war, so waren also von den sechs fehlenden Namen bercits
fttnf ausgefunden; falls endlich in 5 R 44, Col. 1, Z. 14- 22 der Z. 18 eiwahnte
Ulam-buria§ gleich den vier vorher und den vier nachhergenannten ein Konig
war, so ware auch der fehlende sechst^ mit einer gewissen Wahrscheinlicbkeit
eruiit.
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Ein neuer babylonischer Kdnig.
13
15. [Burna-buriaS I.
. .
]
16. [Kuri-galzu I.
. .
]
17. [KadiSnian-Bel (6+ Jahre)
. .
1
18. [Burna-buriaS II.
. ,
] c. 1400-1380 (T. A.)
19. [Kara-chardaS
. .
] I
20. [KadaSman-charbi I.
. .
]
c. 5 Jahre
21. Nazi-bugaS
. .
■] 1
22. [Kuri-galzu II, wahrsch.] 35 J. (55 J.?)
23. [Nazi-maraddaS]
26 J.
24. [KadaSman-Turgu]
17 J.
25. Ka[daSman-burias]
I4(?) J.")
26. Kudurri-[Bel]
16 J. »•)
27. SagaraktiaS a7)
28. BitiliaS II.
13 J.
8 J.
No. 22-36 200 (bezw.
29. Bel-uadin-Sumi I.
30. KadaSman-charbi II.
IV, J.
IV, J.
220?) J., also einer
' durchscbn. 13 (bezw.
14) J.
31. Ramman-Suuia-idma
6 J.
32. Bamman-Suma-ucjur
30 J.
33. Meli-Sipak
15 J.
34. Marduk-bal-idina
13 J.
35. Zamama-Suma-idina
1 J.
36. Bel-nadin-Sumi II.
3 J.
576 (J.), 9 Monate, 30 Konige [also einer
durchscbn. 16 Jahre].
Dann folgen die 12 Konige der Dynastie D mit 1327a Jahren
(s. unten), dann Dyn. E mit 21 J. 5 Mon. (Var. 23 Jahre 3 Mon.),
dann Dyn. F mit 20 J. 2 Mon. und endlich Dyn. G (ein Elamite)
mit 6 J, also Dyn. E— G 47 J. 8 Mon. (Var. 49l/2 J), was mit den
Jahren der Dyn. D c. 180 Jahre ausmacht.
. Zur Bechtfertigung der einzelnen in eckige Klammern gesetzten
Erganzungen obiger Liste sei folgendes bemerkt. Wir wissen aus der
synchron. Geschichte und aus den Tell-el-Aniarna-briefen (s. die betr.
Synchronismen unten S. 16), dass auf Kara-indas entweder unmittelbar
oder durch 1—2 (dann noch unbekanntej Konige getrennt Burnabu-
*5) Der Zehner nach Lehmann sicher.
M) Nicht 6 Jahre, da sein 8. Jahr (nach Radau, Early Bahyl. History,
p. 328) bezeugt ist.
a7) Voller: Sagarattti-iurias ; No. 26 im Original, wie ich langat Termutet
und kQrzlich Mr. Pinches wirklich festgestellt hat, Ku-dur- [ . . . ]
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14 V. F. Homrncl:
nias I., Kuri-galzu I., KadiSman-Bel, und Burna-burias II. (letzterer
c. 1400) folgten. Weiter wissen wir, dass an Burna-buriaS II. sich so-
fort Kara-chardas, KadaSman-charbi u. Kuri-galzu II. anschliesseu ;
damit haben wir aber den Anschluss an No. 22 der Konigsliste er-
reicht, da die dort noch sichtbare Zahl (der Name ist leider, wie
auch noch bei No. 23 und 24, abgebrochen) 35 (moglicherweise sogar
55) gewesen ist und da fur eine so hohe Ziffer in dieser Zeit iiber-
haupt nur Kuri-galzu II., das „Kiudtt in Betracht kommen kann, der,
da er noch unmundig auf den Thron gekommen, voraussichtlich auch
lauger regiert haben wird, als die iibrigen. Es wird also, wenn Kuri-
galzu II. = No. 22. ist, Kara-indaS No. 14. (allenfalls auch No 13)
und Burua-buriaS I. und seine Nachfolger = No. 15. ff. sein.
Dieses Ergebnis stimmt nach oben wie nach unten in durchaus
befriedigender Weise. Denn da der Wahrscheinlichkeitsrechnung nach
der Anfang von No. 18. (Burna-buriaS II.) um 1400 herum liegen muss
(und der Kuri-galzu's II. urn 1375), 8. unten S. 16, Anm. 30., aus
andern Grunden aber No. 1. keinesfalls hoher als c. 1735 angesetzt
werden kann,28) so ist es von vornherein unmoglich, dem BurnaburiaS I.,
der doch friihestens etwa 1450 angesetzt werden kann, eine frtlhere
Stelle als etwa No. 15. anzuweisen; denn die Konige 5 — 21 haben
im Durchschnitt jeder 18 Jahre regiert, und zwischen No. 5. (etwa
1666 bis 1620) und Burna-buriaS I. (c. 1450), also einem Zeitraum
von c. 200 Jahren, mtlssen doch mindestens 10 Herrscher angesetzt
werden. Eher ware noch begreiflich, dass Burnaburias I. etc. weiter
herunter zu (also etwa No. 17. ff. oder noch mehr) seine Stelle hatte
(also dann Kuri-galzu II. No. 24 oder mehr, statt No. 22) ; aber da-
gegen spricht kategorisch die Zahl der uns wohl bekannten, zwischen
ihm und No. 26. gelegenen Konige. Der Kouig No. 25. hat, wie aus
der Liste noch zu sehen, mit Ka- (also wahrsch. KadaSman-) be-
gonnen; nun wissen wir aus den babyl.-assyr. Synchronismen die
Folge Kurigalzu II., Nazi maraddaS, KadaSman-buriafi (letzteres nahezu
gewiss, da 3. Rawl. 4, No. 1. dem ganzen Zusammenhang nach auf Sal-
manassar I. filhrt), und aus Hilprecht's Kontracttafeln die Folge: Kuri-
,§) Vgl. oben S. 11 Anfang von Dyn. H im hdchsten Fall etwa 976, dazu
dann Dyn. E-G 491/* J., Dyn D =: 1321 a J., Dyn. C 677 J., also 976 + 182
-}- 577 zz 1735 v. Chr. Setzen wir dagegen den Anfang der Dyn. H auf c. 940,
so k&men wir fur Dyn. C, No. 1 auf 1C99 v. Chr. Die Kdnige 1 — 4 ?on Dyn. C
hatten dann von 1736 — 1666 (oder 1656), bezw. von 1699 -1630 (oder 1620) re-
giert; sogar Lehmann, der ganz unverhaltnismassig reducirte Daten annimmt,
setzt Dyn. C nicht spater als 1688—1113.
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Ein neuer babylonischer Kttuig. ]5
galzu II., Nazimaruttafi (sein Sohn\ Kadadman-Turgu (sein Sohn) und
KadaSraanburias (sein Sohn). Es kann also keinem Zweifel mehr unter-
liegen, dass diese letztgenannteu vier die gesuchten Nunimern 22., 23.,
24. und 25. bilden; von No. 26. an sind sowol die Nauien als die
Zahlen derJahre in der Liste erhalten. Hilprecht hatte also (Babyl.
Exp. I., 1., S. 37. f.) von No. 21. an schon ganz das ricbtige,
wabrend Lehmann's Erganzungen der Dyn. C durchaus willkttrlicb
und lediglich von falschen Voraussetzungen aus construirt sind. Auch
die 4. Col. der Synchron. Gesch. P, Z. 14—19 (Bel- nadin- sumi und
Ramman-Suma-idina erst nach Tuklat-Ninib und Ramni&n-8unia-u§ur)
andert hieran nichts, da die Z. 14—19 selbstverstandlich nur ein
Nachtrag (so rair folgend Wincklerund kttrzlich auch Jensen) sein
konnen; deshalb einen doppelten sonst nirgends bezeugten Ramm&n-
Sum-u$ur (I. und II.) anzusetzen, wie es Lehmann tliut, ist ganz
ungerechtfertigt und verwickelt nur in unlosbare Widersprttche.
Auf die beiden Daten : Tukl&t-Ninib (Zeitgenosse der Konige
27—31) 600 J. vor 689 (Senacherib) = 1289 (in Wirklichkeit aber
c. 40 Jahre niediiger) und Sagarakti-buriaS (Verschreibung fiir Saga-
rakti-fiurias), Sohn des Kudur-l.el, (No. 27 der Liste) 800 J. vor
Nabunaid, also 800 -f c. 545, das ware c. 1345 (in Wirklichkeit
aber c. 70 Jahre niedriger), werde ich weiter unten noch einmal
zuruckkommen ; *i9) schon jetzt sieht man aber, dass diese runden
Zahlenangaben in keinem eigentliclieu Widerspruch mit den aus
andein Grflnden gewonnenen auf wenige Jahrzehnte hinaus best i mm-
baren Zahlen bilden konnen.
Treten wir nun der Frage nach der genaueren Datirung der
Dyn.-C. durch Zuhilfenahme der assyrischen Synchronismen naher.
Der vorletzte Konig der Kassitendynastie, Zamama-Suma-idina
ist nach der synchronistischen Geschichte Zeitgenosse des Assyrer-
*°) Es wird sich da ubrigens zeigen, dass das zweite Datum bis jetzt ganz
falsch Terstanden word en ist; schon Jensen hat darauf auftnerksam gemacht
(Gott Qel. Anz. 1900, S. 851), dass ultu pani nicht „seitu, sondern „seit vortf
bedeutet, hat aber nicht erkannt, dass es sich bei den 800 Jahren lediglich nur
nm die Zeit vor Sagaraktias bis auf Sagaraktias handeln kann. Von 800 Jahren
von Sagaraktias (oder auch: Ton vor S.) bis auf Nabu naid ist also uberhaupt
nicht die Rede. Ebenso ist auch Nabu-n. 2, 29 auf die Grundung des Tempels
E-nl mas ^vgl. Meissner, Beitr, No. 74, Z. 30 Ul-maS-si-tu, naturlich = Anunitu
— wesbalb ich schon in meinem Artikel „Bab>ioniau in Hasting's Bible Diet.,
Vol. I, p. 224 E-ulmash statt E-ul-bar transscribirte) als langst vor der Zeit
Sargon's und N»ramsin's Bezng genommen ; rseita heisst einfach ultu (nicht ultu
pani), z. B. ultu Gulkishar Hilpr. No. 83, Obv. 6, ultu Zabum 1. Rawl. 69, 3, 29.
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16 V. F. Hommel:
konigs Assur-dajan gewesen, der 60 Jahre vor Tiglatpileser I. einen
alten Terapel abbrach, den dann erst sein Urenkel Tigl. wieder aul-
baute (s. weiter unten, S. 18, die Stelle), ausserdein wissen wir, dass
Asur-dajan ein sehr hohes Alter erreichte, also wahrscheinlich auch
entsprechend lang regiert hat. Fiir die Synchronismen dieser Zeit
ergibt sich folgende Tabelle:
14?Kara-indaS Assur-bel-ni868u
15. Burna-buriaS I. Puzur-ASur
16. Kuri-galzu I. ? Assur-nadin-achi
19. Kara-chardaS Assur-uballit, sein Sohn 80) c. 1400
(TA)
22. Kuri-galzu II. (wahrsch. Bel-nir&ri, sein Sohn
35 J.)
Budi-ilu,
23. Nazi-maraddaS (26 Jahre) Adad-nirftri I., sein Sohn
(24. = 17 Jahre)
25. KadaSman-buriaS (14 J. ? SulmAn-aSarid I., sein Sohn (cf. 3.
(No. 26— 27=29 J.) Rawl. 4, No. 1.)
28. Bitilias II (8 J.) Tuklfctf-Niuib I., sein Sohn
(No. 29—31=9 J.)
w) Seine Zeit wird noch genauer durch folgende Tabelle veranschaulicht :
Aegypten: Assyrien: Babylonien:
Amenophis III. 1461—1392 . . Assur-nadin achi . . Kuri-galzu I. und
c. 1425—1400 . . Kadasman-Bel
Amenophis IV. 1392-1976 . . . Atsur-uballit Burna-buria§ II.
c. 1400—1376 c. 1405—1380
Kara-chardas c. 1380
Kadasman-charbi bis
c. 1375
Bel-nirari Kuri-galzu II. c. 1375
c. 1375—1360
Dazu ist zu bemerken, dass Kiira-chardas der Schwiegersohn und Kadasman-charbi
der Enkel des Assur-uballit gewesen ist, und dass Assur uballit gerade noch die
Einsetzung des noch unmundigen Kuri-galzu II. (der deshalb den Beinamen WK.
das Kind" in der Synchron. Gesch. fuhrt) erlebt hat ; Kara-chardas (vielleicht ein
Bruder des Burna-burias II.) kann nur ganz kurze Zeit regiert haben (moglicber
weise nur ein Jahr), und dass Kadasman-charbi vorzeitig durch den Usurpator
Nazi bugai (der vielleicht nur 3 Monate sich hielt) ermordet wurde, erzahlt una
die Synchron. Gesch., und zwar (genauer als das Hauptexcmplar) das neue von
Mr. Pinches u. Hugo WinckliT verdffeutlichte Fragment, wo su-zi-gas (su-zi Ideogr.
far na<;ibu?) statt Nazi-bugas steht.
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Ein neuer babyJoniecher KOnig. 17
32. Ramm&n-Suma-usur (30 J.) — Assur-na^ir-pal I., sein Sohn (nur
6 Jahre, und zwar gleichzeitig
mit den ersten sechs Jaliren
R.'s)
9 . „ * Bel-kudurrf-u$ur
9 n » * Ninib-pal-ekur, sein Sohn
(33—34=28 Jahre)
35. Zamama-suma-idina (1 J.) — — Assur-dajan, » .
(36=3 Jahre)
Dyn. D., 1-2=26 Jahre) . Mutakkil-Nusku, n „
4. Nabu-kudurra-u§ur I. Assur-riS-ifii, „ n
6. Marduk-nadin-achi Tukl&ti-pal-eSarra, sein Sohn
7. Marduk-iapik-zir-m&ti Assur-bel-kala, » n
Wie man sieht, so haben wir von Assur-nadin-achi an eine voll-
standige, fast stets von Vater auf Sohn gehende (also genealogische)
Reihe der Assyrer-Konige, genealogisch nur unterbrochen wahrend
der Regierungszeit des Babylonierkonigs Ramm&n-Suma-ugur. Da bei
solchen genealogischen Reihen, wie man iiberall in der Weltgeschichte
beobachten kann, fast gesetzmassig ein Durchschnitt von 25 Jahren
auf einen Herrscher kommt, so kann man von Assur-uballit an, der als
Zeitgenosse des AmenophisIV. etwa um 1400— 1375 regiert haben wird,
(8. Anm. 30) bis auf Assur-bel-kala eine ungefahre, sich immer wieder
so ziemlich mit der Wirklichkeit ausgleichende Wahrscheinlichkeits-
rechnung aufstellen, die dann durch die babylonischen Synchronismen
und die Zahlangaben der Eonigsliste genauer zu reguliren ist. Wir
bekommen auf diese Weise
fur Assur-uballit c. 1400—1375
„ Bel-nir&ri c. 1375-1350
„ Budi-ilu c. 1350—1325
„ Adad-nirSri c. 1325 1300
„ Salmanassar I c. 1300—1275
. Tukl&tf-Ninib c. 1275—1250
„ Assur-n&gir-pal I. . . . c. 1250—1244
und fiir Bel-kudurrf-u§ur . . . . c. 1243-1218
„ Ninib-pal-ekur c. 1218—1193
, Assur-dajan c. 1193—1168
, Mutakkil-Nusku c. 1168—1143
„ Assur-rfS-iSi c. 1143—1118
. Tukl4ti-i al-e8arra . . . . c. 1118—1093
„ Assur-bel-kala c. 1093—1068
Phil.-hist. Classe 1901. 2
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|g V. F. Hommel:
Dazu stimmt z. B. sehr gut, dass Tiglatpileser am nAnfang
seiner Regierunga (also c. 1118) den Tempel Anu's und Adad's in
der Stadt Assur, „dessen Fuudament — vordem hatte ihn namlich
Samsi-Adad, der Patesi des Gottes Assur, Sohn des ISmi-Dagan, des
Patesi des Gottes Assur gebaut, 641 Jahre aber war er mebr und
mehr verfallen, (und) Assur-dajan, Konig von Assur, Sohn Ninib-pal-
ekur's, Konigs von Assur, hatte diesen Tempel niedergerissen und
nicht mehr aufbaueu konnen — 60 Jahre hindurch nicht wieder
gelegt worden waru neu bauen liess. 31) Es sind also zwischen dem
Ende der Regierung Assur-dajan's (es brauchen iibrigens nicht die
allerletzten Jahre dieses „zu hohem Greisenalter gekomraenentt Herr-
schers gewesen zu sein) und dem Antrittsjahr Tiglatpileser's 60 Jahre
verflossen. 32)
Bevor wir nun die Probe machen, wie am besten in der babyl.
Konigsliste die Zahlen einzusetzen sind, will ich noch kurz die der
Kassitendyuastie folgende Dynastie D nach der Konigsliste und den
sich aus andern Angaben ergebenden Erganzungen hersetzen :
1. Marduk [—...] 18 J.
2. [Ramm&n-Suma-epu§?] 8 J.
3. [Ninib-nadin-§umi?J ...
(Vater des folgenden)
63 Jahre
(also durchschnittlich
einer 12—13 Jahre
4. [Nabu-kudurri-u§ur] . . .
5. [Bel-nadin-apli] . . .
6. [Marduk-nadin-achi] . . .
7. [Marduk-Sapik-ziri^3)] . . .
8. [Ramman-pal-idina] 22 J.
9. Marduk achi (?) [-irba] 1 J. 6 Moi
i.
3I) So wie oben ist die betreffende Stelle (Tigl. 7, 60—71 ff) zu abersetzen;
dass Z. 62 (ma pana etc.) bis Z. 68 Parenthese ist, wahrend der zu *a gehorende
Relativsatz erst in Z. 09 uud 70 folgt, lehrt (die3 gegen Lotz und Jensen) die
einfuchste Kenntnis der babyl -assyrischen Syntax.
S2) Nimmt mai an, dass Assur-dajan etwa 10 Jahre vor seinem Tod den
Tempel abreissen liess, aber durch sein hohes Alter, bezw. dnrch Kranklichkeit
am Wiederaufbau verhindert wurde, daon wilren es sogar genau 50 Jahre zwischen
dem Tod Assur-dajans und dem Reg.-antritt Tiglatpilesar'e I.
a3) Iu der Synchron. Gesch. Marduk-sapik zir-mati, in seinen Originalin-
schriften (Nilpr. No. 148 n, King No. 7o) aber Terkurzt Marduk-sapik ziri fgeschr.
-ia-bi-ik-zi ri-im).
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Ein neaer babylonischer Konig. 19
10. Marduk-zfra [-ibni?] 12 J.
11. Nabft-Suma [-idina?] 8 J.
Sumraa: 132 J., 6 Mon., Dynastie Pa-si.
Zur Rechtfertiguug der Ergauzungen diene folgendes. Zunachst
nur als Yermutung mdchte ich die Einsetzung der beiden Namen in
No. 2 und 3 betrachtet wissen; Ramman-Suina-epuS (siehe seine von
Winckler publicirte Iuschrift in den Mitth. des Akad. -oriental. Vereins,
Berlin 1887, S. 19) passt der Altertumlichkeit der Schriftzeichen
nach weit besser in diese Zeit als etwa in die der Dynastie H., und
Ninib-nadin-Sumi kann in der von Pater Strassmaier, Hebraica IX.,
p. 5, veroffentlichten Inschrift seines Sohnes Nebukadrezar's I. ganz
gut den Konigstitel gehabt haben, da am Anfang der folgenden Zeile
fur ein Sar Din-tir-ki hinreichend Platz ist. 84) Dass wir dann mit
No. 4—7, deren Aufeinanderfolge gesichert ist, nicht weiter herab-
rucken durfen, ergibt sich von selbst, da auch nicht der leiseste
Grund daftir vorhanden ist, dass Ramm&n-pal-idina als Usurpator
von der Konigsliste ubergangen worden sein soil, 3fl) und da es ebenso
wenig angeht, den Marduk-zira\-ibni oder ahnlichl dem Marduk-Sapik-
ziri gleichzusetzen; letzteren hatte die Konigsliste hochstens zu
Marduk-Sapik abkiirzen konnen. Ober moine fruhere Auffassung (Gesch.
Bab.'s und Ass.'s, S. 448 ff.), die dann von Hilprecht mit weiteren
Grtinden verfochten wurde, dass n&mlich Nebukadrezar I. der erste
Konig der Dyn. D. gewesen, ist kein Wort mehr zu verlieren; man
u) nMore than the half of the Hues are broken off at the left hand" sagt der
Herausgeber auf p. 4.
S3) Dann musste schliesslich die Halfte der Konigsnamen fehlen, wenn ein
solcher Grand massgebend gewesen. Ubrigens war Ramman-pal-idinna, wie der
Name seines Vaters, E-sag gil-Saduni d. i. "Sag gil (der beruhmte Bel-tempel Ton
Babel) ist unser (heiliger) Bergu lehrt, wenn auch kein Prinz (vgl. mar la ma-
ma na „Sohn eines Niemand4*;, so doch ein guter Babylonier, dessen Tochter der
Assyrerkfinig zur Frau zu nehmen nicht yerschmahte, und es heisst ausdriicklich,
dass seinen Vorganger sein Land verjagte und ihn daftir (trotz seiner niedereren
Herkunft) zum K5nig einsetzte. Warum hatte ihn also die Liste, die doch einen
Senacherib (und zwar gewisaeuhaft zweiraal, Dyn. K, No. 6 und 13) auffuhrt,
deshalb auslassen sollen? Ist ja auch der elamitische Fremdherrscher (Dyn. G)
gewissenhaft registrirt worden, und nur, wo man die Wahl zwischen einem aasyr
Konig und einem babyl. Gegenkonig (wie bei Tuklati-Ninib und Ramman suma
idina hatte, die sechs letzten Jahre ror Ramman- § uma-ugur), da wurde naturlich
der Babylonier statt des Assyrers aufgefuhrt.
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20 V. F. Hommel :
vergleiche uur die innere Unmoglichkeit folgender dann sich erge-
benden Sachlage:
35. Zamfima-Suma-idina 1 J. — Asur-dajan
36. Belnadin §umi 5> J.
1. [Nabu-kudurri-u§ur] 18 J. — Assur-ri§-i§i, Enkel A§ur-dajan's
2. [Bel-nadin-apli] 8 J.
3. [Murduk-nadin-achi] Tiglatpileser L, Urenkel Assurd.'s
(so Hilprecht, Babyl. Exp., I., p. 44) im Zusammenhalt mit den
genealogischen Erwagungen S. 17; abgesehen davon, dass nach den
Spuren in der Konigsliste der Name des ersten Konigs der Dyn. D.
sicher nicht mit Nabti- begann, sondern, wie schon der erste Heraus-
geber, Pinches, noch zu erkennen glaubte, mit Marduk-, ist es doch
undenkbar, dass die Regierungen des Mutakkil-Nusku und seines
Sohnes Assur-ris-iSi nur wenig iiber 30 Jahre betragen haben sollten,
und dass also etwa gerade 30 Jahre nach dem Tode Asurdajan's
schon sein Urenkel Tigl. I. auf dem Thron gesessen ware. Assur-
dajan wurde ja sehr alt, wie Tigl. uns in seinen Annalen angibt,
und z. B. auf Louis XIV. (1643—1715, er war 5jahrig seinem Vater
Louis XIIL, 1610—1643, gefolgt) folgte allerdings sein wiederum
nur 5jahriger Urenkel Louis XV. (1715 — 1774) und diesem wieder
sein Enkel Louis XVI. (1774—1792), also von 1610 an 7 Genera-
tionen = 182 Jahre; aber, wenn das als Analogie auf jene assy-
rischen Verhaltnisse zutreffen sollte, dann miisste man zum mindesten
erwarten, dass Asur-dajau etwa schon 70 — 80 Jahre vor Tiglatpileser
auf dem Throne gesessen ware, was indes nicht der Fall ist, da
A8sur-dajan seinem Vater Ninib-pal-ekur etwa 30 J. vor Zamama-
Suma-idina gefolgt sein wird. 86) Und wenn vollends, wie es doch das
wahrscheinlichste ist, der oben S. 18 erwahnte Abbruch des Anu-
tempers in das Ende der Regieiung Asurdajans zu setzen ist, dann
miissen ja (vgl. S. 18, Anm. 32) 50—60 Jahre zwischen seinem Tod
und dem Anfang der Regieiung Tigl.'s liegen, was wiederum obige
Ansatze Hilprechts unmoglich macht, da wir nach ihnen im hochsten
,e) Weiter wftre dann zu erwarten, dass gleich Louis XV auch Tiglatpileser I
als unmtindiges Kind zur Regierung gekommen, wogegen aber spricht, dass wir
schon unter dem Nachfolger Marduk-nadin-achi's einen Sohu von ihm, den Assur-
bel-kala, auf dem assyr. Throne finden; auch macht der Hericht in den Annalen
Tigl.'s nicht den Eindruck, als oh seine ersten fiinf Feldziige bios in seinem
Namen, aber nicht von ihm sellier, ausgefuhrt wordeu w&ren.
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Ein neuer babylonischer Kdnig. 2i
Fall nur wenig uber 30 Jahre zwischen Tiglatpileser und Assur
dajan annehmen diirften. S7)
Nun erst sind wir so weit, dem positiven Aufbau der genaueren
Datiruugen der Dynastien C und D naher treten zu konnen, um vor
allem dadurch zu constatiren, ob das beriihmte Bavian datum : Weg-
fflhrung einer Statue aus der assyr. Stadt lkall&ti (wahrsch. in Meso-
potaraien) durch Marduk-nadin-achi 418 Jahre vor Senacherib (689
vor Chr.), also 1107 vor Chr., zutrifft oder aber (mit Lehmann) zu
corrigiren ist, ferner urn zu sehen, wie sich die runde Zahlenangabe
fttr Tuklat-Niuib : 600 Jahre vor 689 (s. oben S. 15) dazu verhalt.
Wir beginnen bei Burnaburias II. (No. 18, 8. oben S. 13) und
Assur-uballH c. 1400 vor Chr., bezw. mit Kurigalzu II. (No. 22)
c. 1375 (siehe fttr die Zeit zwischen No. 18 und 22 die kleine Tabelle
S. 16, Anm. 30), da hier durch die aegyptischen Synchronismen der
erste feste Ausgangspunct gegeben ist.
Und zwar erhebt sich hier gleich die Frage, ob wir mit 55
oder nur mit 35 Jahren des ganz jung zur Regieruug gekommenen
Kurigalzu (s. S. 14 oben» zu rechnen haben; wir werden also zu-
nachst einmal beide Moglichkeiten **) bei der Aufstellung neben
einander berucksichtigen, um so zu sehen, welche sich besser zum
ttbrigen fttgt
Bel-nhaii „ 1375—1350
Budi-ilu „ 1350—1325
>T) Der Regierungsantritt Tigl.'s mus9 namlich bald nach dem des Marduk
nadia achi erfolgt sein, da die in der Synch r on. Gesch. erwahnte feindliche Be-
ruhruog beider Herrscher erst nach dem 5. Jahre Tigl.'s erfolgt sein kann (da
die Annalen noch nichts da von erwahnen) und da dort znerst (zwischen den
Zeilen) ?on einer Niederlage Tigl.'s, dann im Jahr drauf ?on einem Sieg dessel-
ben berichtet wird; von einer Niederlage der Assyrer spricht aber Marduk-nadin-achi
in der bekannten Grenzurkunde in s einem 10. Jahr.
Si) Lehmann gchien die Zahl 36 nach den Spurcn des Originals der KOnigs-
liste das wahrscheinlichere, vgl. sein Buch, S. 19 f.: Pinches 1896 „65 wahr-
scheinlich, Kundtzon dagegen (bei einer erneuten Collation, 1895): „die Zchner
gewiss eher 30 als 60", und Lehraann's Endr6sum6: „wir haben also die Moglich-
keiten 35, 38 und 55 in Betracht zu Ziehen, letztere jedoch nach dem Gesammt-
befund als weniger wahrscheinlich."
") Keinesfalls frtther als 1375, da sonst fiir Kara-chardas" und Kada§man-
charbi (Xazi-bugai kommt als vielleicbt nur wenige Monde oder gar nur Tage
regierend nicht in Betracht) zu wenig Zeit bleibt, eher noch etwas spater.
40) Vgl. fttr die assyr. Konige das oben S. 17 ausgefuhrte (also Appro ximal-
daten, je 25 Jahre bei fortlaufender geuealogischer Heihe).
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22 V. F. Homme):
Nazi-maraddaS 1320—1294
Oder 1340—1314 Adad-nirari circa 1325—1300
KadaSman-Turgu 1294—1277
Oder 1314-1297
KadaSman-buriaS 1277—1263
Oder 1297—1283 Salraanassar I. „ 1300—1275
Kudurri-Bel 1263—1247
Oder 1283—1267
Sagarakti-SuriaS 1247 - 1234
oder 1267—1254
Bitilias II. 1234—1226
oder 1254—1246 Tuklat-Ninib w 1275-1250
Bel-nadin-§umi I. 1
rr J x U u- TT ! 1220 — 1223
KadaSnian-charbi II. J
oder 1246-1243
Ramm&n-8uui idina 1223—1217
oder 1243—1237, bzw. Tuklat-Ninib 4l)
Ramman-Suin-u§ur 1217 — 1187 Assur-na§ir-pal I. „ 1250—1244
oder 1237—1207
Bel-kudur-u§ur „ 1244 - 12 1 8
Ninib-pal-ekur . 1218—1193
Meli-sipak 1187—1172
oder 1207—1192
Marduk-pal-idina 1172— 1 159
oder 1192-1179
Zamama-Suui-idina 1159 — 1158 Assur-dajan „ 1193 — 1168
oder 1179-1178
Belnadin-Sumi II. 1158-1155
oder 1178—1175
Mutakkil -Nusku „ 1168—1 143
Marduk [—...] 1155-1137
oder 1175-1157
[Ramman-§uin-epu§?J 1137—1129
oder 1157—1149
41) Auf diose sechs Jahre, wo sich Ramman-suma-idina und Tuklat Niiiib
in Babylonien die Ilcrrschaft streitig machten, bezieht sich das Datum (s oben
S. 15): 600 J. vor 689, das ware 1289. Dazu passt naturlich 1243 flf besser als
1223 flf. Statt 554 J. (1243—689) kann man ja immer noch in runder Zahl
600 sagen.
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Ein neuer babylonischer Kftnig.
23
[Ninib-nadin-sumi?] j 12 od. 32 J.
[Nebu-kadrezar I.] (also
[Bel-nadin-apli] 1129—1117
Oder 1149— 1117) . . . . Assur-riS-iSi circa 1143-1118
[Marduk-nadin-achi] 1117 ff 42) . Tuklat pal-e§arra „ 1 1 18—1093
[Marduk-Sapik-ziri] Assur-bel-kala „ 1093-1068
[Ramman-pal idina] 1066-1044
Oder 1086—1064 Assur-bel-kala
etc. (s. oben S. 18 f.)
Man kann sich nun leicht iiberzeugen, dass das annahernd
richtige die zweite Reihe (Kurigalzu II. 1375—1340, also 35 statt
55 J.) ist, wozu vor allem d;is Tuklat- Ninib Datum wie audi das
Baviandatum in vorzuglichster Weise stimmt; die assyrischen Syn-
chronismeu sind dann dem entsprechend zu modificirai, so dass also
etwa folgende Tabelle der Walirheit am niichsten kommen diirfte:
Anfang der Dyn. C 1752 ff (-1175 v. Chr.)
18.
Burnaburias II. 1405— 1330
Assur-uballit
c. 1400-
-1370
19.
Earachardas
(Assur-uballit)
20.
KadaSmaii-cbarbi I.
. 1380—1375
21.
Nnzibugas
22.
Kurigalzu II.
1375-
-1340 (Assur-uballit)
Bel-nir&ri c.
1370 ff
Budi-ilu
c. 1350-
-1325
23.
Nazimaraddas
1340-
-1314 Adad-niiari
c. 1325-
-1300
24.
KadaSman Turgu
1314-
-1297
25.
Kada§man-buria§
1297 -
-1283 Saliuanassar I.
c. 1300
1270
26.
Kudurri-Bel
1283-
-1267
27.
Sagarakti-suiias
1267-
-1254
28.
BitiliaS II.
1254-
-1246 Tuklat-Ninib
c. 1270-
-1237
29.
Bel-nadin-sumi I.
|
30.
Kadasman-cliarbi I
I. j lU6~
-1243
31.
Ramnnin §uina idiu
a 1243-
-1237 (TuklAt-Ninib)
32.
Ramman-suma-u$ui
• 1237-
-1207 Assur nasir-pal
Bel-kudur-usur
I. 1237-
1231 ff
-l.'3l
Ninib-pal ekurc. 1210 ff
33.
Meli-sipak
1207-
-1192 Assur-dajan c
1200 ff
34.
Marduk-pal-idina
1192-
-1179
**; nach dem Datum von Bavian (s. oben S. 21 und Anm. 37) !
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$4 V. F. Hommel:
35. ZumamaSuma idina 1178 (Assur-dajan)
36. Bel-nadin-Sumi II. 1178—1175
Dyn. D 1175—1042: Mutakkil-Nusku c.H70ff
1. Marduk [ .. . ] 1175-1157
2. [Ramin&n-§uma-epuS?] 1157—1149
3. [Ninib-nadin-Sumi ?]
4. Nebukadrezar I. (— c. 1122) Assur riS-i&i c. 1143 ff
5. Bel-nadin-apli (c. 1122)— 1117
6. Marduk-nadin-achi 1117 ff
(- c. 1100) TiglatpilesarLc. 1118 ff
7. Marduk-Sapik-ziri (c. 1100)— 1086 Assur-bel-kala c. 1093 ff
8. Ramman-pal -idina 1086—1064 (Assur-bel-kala)
9. Marduk-achi-irba? 1063
10. Marduk-zira-[ibni] 1062—1050
11. Nabu-Suma-idina 1050- 1042
Nach der Konigsliste folgen nun die Dynastien E— G mit 49
Jahren, so dass der Anfang der Dyn. H c. 992 anzusetzen ware. 4S)
Fur letzteren Termin hatten wir S. 11 f. „als Minimaldatuui 940 v. Chr.,
eventuell aber mehrere Jahrzehnte holier (vielleicht sogar 976)" ge-
wonnen, so dass also die Discrepauz mit dem Datum von Bavian
keinesfalls, wie Lehmann glaubte, 100 J., sondern hochstens c. 50
Jahre, eventuell nur Vj2 Jahrzehnte, betragen wiirde. Hatte wirklich
Kurigalzu II. 55 statt 35 J. regiert, so ware die Discrepanz urn voile
20 Jahre geringer, eventuell also gar keine mehr; dagegen spricht
aber, dass dann (das durchaus glaubwiirdige Baviandatum festgehalten)
Nebukadrezar I. kaum 8 Jahre regiert liaben konnte. Der Fehler
kann aber doch viel eher in den Angaben der Konigsliste fur Dyn.
E — G stecken; und diese sieben Konigsnamen wollen wir daher ein-
mal naher uns ansehen. Sie liegen uns in doppelter Uberlieferung,
namlich der betr. Partie der grossen Konigsliste und in dem zuerst
von G. Smith bekannt gegebenen gerade nur diese Dynastien voll-
standig enthaltenden und durch chronikartige Zusatze vermehrten
Fragment (s. den Text in Winckler's Untersuchungen S. 153) vor.
Ich gebe zunachst letzteres in tlbersetzung :
Dyn E: Der ndgiru des Hauses Amil- . . . vom Meerlande, Simmas-
Sipak, Sohn des Irba-Sin, der die Horden der Dynastie
4S) Falls wir mit dem Regierungsantritt Kurigalzu's noch etwas herabgehen
darften, was ja nicht unmoglich, z. B. etwa 7—10 Jahre, dann fiele das £nde
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fiin nener babylonischer Konig. 25
des Damfci-iliSu mit den Waffen vernichtete, 17 Jahre hat
er geraacht (= regiert),
im Palast der Sargon liegt er begraben
E-a-mu-kin-Sumi, Konig von Im-gi (Chaldaa), Sohn des
Chasmar, 3 Monate hat er gemacht,
in den Sflmpfen von Bit-Chasmar liegt er begraben,
KaSSft-nadin-achi, Sohn des Sippai, 6 Jahre hat er gemacht,
im Palast (scil. liegt er begr.)
3 Konige Dynastie des Meerlandes (d. i. Chald&a's und
Bahrain's), 23 Jahre haben sie gemacht (=: regiert)
Dyii. F: Ulma§-Sakin-Sumi, Sohn Bazi's, 15 J. (lies 18?) h. er
gemacht, im Palast des Etir-Marduk (s. oben S. 12. A. 24)
Ninib-kudur-u§ur, Sohn Bazi's, 2 Jahre
[Sindi-] Shufcamuna, ditto, 3 Monate44) hat er gemacht,
im Palaste des ... .
[3 Konige] Dynastie Bazi, 20 Jahre 3 Monate
Dyn. G: [Kudur?] Sprossling (Urenkel) des U ... (?) von
Elam, 6 Jahre ....
womit man die Konigsliste vergleiche:
Dyn. E: 18 (Jahre) Simmas-Si(pak)
5 Monate Ea-mukin (nicht Bfel-mukinl)
3 (Jahre) KaSsft-nadin-achi
21 (Jahre) 5 Mon., 3 Konige Dyn. des Meerlandes
Dyn. F: 17 (Jahre) E-ul-maS-Sakin-Sumi
3 (Jahre) Ninib-kudurri (-u§ur)
3 Monate Shi[-im-di?]-Shu-ka-mu 45)
der Dyn. C 1168 oder 1165, das Ende der Dyn. D 1035 oder 1032 und das der
Dyn. G 985 oder 982.
") oder vielleicht besser „3 (scil. Jahre), Monate [3]" aufzufassen, da auch
bei Dyn. E, No. 2 die Zabl erst nach dem Wort Monat stebt; dann braucht
man F, No. 1 die Zahl 16 nicht zu ftndern, denn 15 + 2 + 3 Jahre gibt eben-
falls 20.
4S) Die Erganzung Shi[-la-nim]-Shu-ka-mu ist nach Lehmann ganz unsicher;
ich vermute Si-im-di-Sufcamu, was dann 3. Rawl. 38, No. 2, Z. 69 (vgl. dazu
Anm. 46) als [Shu-fca-]mu-idina ins semitUche Qbersetzt ware.
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26 V. F. Hommel i
20 (Jahre), 3 Mon., 3 Konige, Dynastie Ba-az (?)
Dyn. G : 6 (Jahre) Kudur (?) [-Nanchundi ?]
Dyn. H: 36 (Jahre) [Nabu-ukin-apli]
etc. (siehe oben S. 5 f.)
Da eia Sohn des Nabu-ukin-apli ebenfalls Ninib-kudurri-ussur
hiess (siehe oben S. 8, A. 17), so wird Nabu-ukin-apli wol ein Sohn
dieses Ninib-kuduri-usur (Dyn. F, No. 2) gewesen sein; ausserdem
ist zu bemerken, dass ein E-ulnia§-8akin-§uini, Sohn Bazi's, schon
iin 10. Jahr Marduk-nadin-achi's, also 1107 vor Chr., als Zeuge be-
gegnet, also wol der Gross vater des Konigs Dyn. F, No. 1. Den
Elainiten inochte ich nach 3. Kawl. 38, No. 2 zu Kudur-nauchundi
(abgek. vielleicht bios Kudur) erganzen. Diese interessante aber leider
fr^guientarische neuassyrische Kopie einer mittelbabyl. historischen
Inschrift beginnt: [Shu-^a-]mu-idina, 4G) den Konig, verjagte er, seine
Dynastie schnitt er ab, te er, deu Kudur-nanchundi, seinen
Erstgebornen, [setzte er zum Konig von Babel einj; noch mehr als
seine Vater haufte er die Siinde und vermehrte seine schwere Ver-
gehung, Feindseligkeiten plante er gegen Akkad, raachte
(fertigte fiir sich an) tiktti (lies ti-ki-ti), und den
Ea-mu-kin, 47) den vor mir regierenden (friiheren) Konig 48) ,
Feindseligkeiten begiengen sie, Verderben dadurch herbei schworend
, und die Leute von Akkad, sie alle, sturmwind-
gleich , die hochragenden Stadte ([tnachd]ei ?iruti),
sie alle liess er [triimmergleich] werden u. Drei Zeilen
weiter begegnet daun wieder in nicht mehr erkennbarem Zusammen-
hang der (fruhere, aber wol noch lebendej Konig Ea-mu-SIS (sic!
lies Ea-mu-kin), wahrend auf dem Revers mehreremale Elani (bezw.
**) Vgl. schon Anm. 46; als Aualogie zu einer solcuen Umsetzung eines
zweigliedngen fremden Nameus Ygl. man 5. Rawl. 44, Col. 3, 19 Dul-dul-(7t«A-«AtY
= Samas-upachir oder umgekehrt Col. 2, 23 Bel che-sal zz Tanitti Bel. Zu kassitisch
Hindi, Undi zz nadaau vgl. Mam en wie Shindi-Shugab (T. A.).
4T) Nach Ea-mu sind nur noch drei horizontal Keiie zu sehen (Z. 63). Da
Z. 69 Ea-mu-SIS steht, so wird hier ebenso gestanden haben. Es liegt aber wohl
(man beachte, dass wir die spatere neuassyr. Kopie eioes alteren mittelbabyl.
Textes vor uns haben, und dass ein Konigsname Ea-nadin-achi oder Ea-shuma-usur
nicht belegt ist) eine Verschreibung far Ea-mu-kin vor, wozu noch a if die genau
wie Dyn. E, No. 2 gebrauchte Schreibweise ilu-IDIM (Zeichen be) far Ea auf-
merksam gemacht sei.
48) Vielleicht „holte er sich zur Hilfe" oder ahnlich, wozu zu beachten,
dass dann folgerichtig mit der 3. pi. weitergefahren wird.
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Ein neuer babylonischer Konig. 2?
der Elamite) — vgl. auch Z. 58 „nebst dem Rest der Leute am
Haupt (Quellort) des Uknu-tiusses (in Elara) erwartete er ihna —
erwahnt ist. Der in der 1. sing, redende Setzer der Inschrift ist
naturlich der nach der Wiedervertreibung des Elamiten Kudur-nan-
chundi auf den babylonischen Thron gekommene erste Konig der
Dyn. H, Nabu-ukin-apli. Meine fruhere Verlegung der Inschrift 3.
Rawl. 38, No. 2 auf die Zeit urn G94 vor Chr. (Gesch. Bab. u. Ass.,
S. 732, Anm. 3) scheint bei naherer Betrachtung der Situation nicht
haltbar, zumal der dort begegnende Elamit Kudur-nachundu (abgek.
Kudur), falls er auch wirklich der Sohn des von den Elamiten
ennordeten Challusu war, doch nie in Babel regierte; Challusu hat
zwar den Assur-na-din-Sum abgesetzt und nach Elam gefangen ge-
fahrt, aber dafur deu Nergal-uS6zib eingesetzt, und nicht seinen Sohn,
der vielmehr erst nach seiner Ermordung auf den Thron, und zwar
nicht den babylonischen, sondern den elamitischen, kam. Ganz aus-
geschlossen ist die Versetzuug unseres Fragments in die altbabylo-
nische Zeit (so Delitzsch, Kossiier, S. 67 f.), wogegen schon die
Namen [ . . ] -mu-idina und Ea-mu-kin (bezw. SIS) sprechen; da
Kur-dur-ApU-Sin (Z. 64) vorkommt, so miisste die Inschrift ja auch
in diesem Fall lange nach jenein altbabylonischen Kudur-nanchundi,
der 1635 J. (Var. 1535 J.) vor Assur-ban-ipal (c. 2280 oder 2180
vor Chr.) die Istar-statue aus Erech wegfuhrte, entstanden sein, also,
da wir die Konige von Apil-Sin an bis auf Agukakrimi sammtlich
kennen, entweder in die Zeit unmittelbar nach Agukakrimi oder
aber in eine spatere Zeit gehoren. Die einzige Zeit aber, von der wir
sicher wissen, dass ein Elainite auf dem babylonischen Throne sass,
sind die sechs Jalire 998-992 (bezw. 7—10 Jahre spater, s. oben)
des unbekannten Elamiten der Konigsliste, dessen funfter Vorganger
einen mit Ea-mu- beginnenden Namen trug.49)
Da nun fiir diese unruhige und bewegte Zeit der Dynastien
E— G, was die Zahlen anlangt, thats-ichlich eine schwankende tJber-
lieferung vorlag, wahrend andererseits das Bavian-datum sowol durch
das (runde) TuklAt-Ninib-datum als auch vor allem durch die Appro-
ximativberechnung der zwei assyrischen genealogischen lleihen im
*9) Eine Moglichkeit mdchtc ich noch zur Erwiigung geben : dass namlich
der 2. Konig der Dyn. E gar nicht Ea-mu-kin-sumi, sondern Ea-MU-GUK-MU
d. i. Ea-nadin-u'uri (Ex Verleiber meines Orakel's) hiess (Zeichen Kin auch gurt
ur, cf. das terwandte Zeichen ur S. b 271 f.), wofttr dann die Schreibung Ea-MU-URU
Zeichen si$ auch = «»-w) gelegentlich eintrat. In diesem Fall brauchten wir
(iberhaupt keiue Verschreibung anzunehmen, S. auch noch Nachtr., S. 41.
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28 V. F. itommel :
Zusammenhalt mit den Angaben der babyl. Konigsliste gestiitzt wird,
so kann fiir den Historiker keinen Augenblick ein Zweifel herrschen,
wo er bei der Discrepanz fiir die Zahl des Endes der Dyn. G, bezw.
des Anfangs der Dyn. H den Fehler zu suchen hat. Wir kainen fur
ersteres (vorausgesetzt, dass Dyn. E — 6 wirklich nur c. 49 Jahre
regierten) auf c. 992, bezw. allenfalls 982, bei einer (allerdings nicht
so wahrscheinlichen) Voraussetzung sogar auf 972 (namlich im Fall,
dass Kurigalzu II. wirklich 55 statt 35 Jahre regiert hatte), und
ftir letzteren (Anfang der Dyn. H) von ruckwarts 50) ausgehend auf
spatestens etwa 940 v. Chr , frlihestens etwa 976. Da die Konigsliste
bei Dyn. E und F ganz evidente Schwankungen zeigt, bei Dyn. A,
wie wir jetzt wissen, sogar eine Reihe thatsachlicher Fehler aufweist,
urn von der halb apokryphen Dyn. B ganz zu schweigen, so haben
iiberhaupt alle auf sie allein gestutzten Rechnungen doch nur rela-
tiven Wert. Wer sagt uns, ob nicht z. B. Siuamas-sipak, der 17,
bezw. 18 Jahre regiert haben soil, nicht in Wirklichkeit 27 Jahre
regiert, und ob der Elamit nicht etwa 16 statt 6 Jahre sich in Ba
bylonien gehalten hat? und ob bei Dyn. H (wenigstens bis auf
Nabu-bal-idina) sowol in der Konigsliste als bei Berosus alles in
Ordnung ist?51) Angesichts solcher Moglichkeiten kann man doch
nicht lauge zaudern, wo man am ehesten emeu Fehler (und es handelt
sich doch eigentlich nur urn wenige Jahrzehnte) vermuten darf, ob
bei Senacherib's 418 und 600 Jahren, oder irgendwo (vielleicht sogar
an mehreren Stellen) in der Konigsliste.
Marquart hat, wie schon oben (S. 6 f.) angedeutet, in scharf-
sinniger Weise aus einer bisher unbeachteten Notiz des Abydenus
herausgebracht, dass Senacherib, da, wo er das zweitemal in Babel
regiert, der 25. Konig der 45 Assyrerkonige des Berosus gewesen
ist, woinit man in der That, (ganz unabhangig von Lehmann's Resultat
und dieses also bestiitigend) auf Nabu-bal-idina als den vierten Kouig
der Dyn. H kommt. Und weiterhin wies Marquart nach, dass diese
45 Assyrerkonige vom 856 an zu zahlen sind, und dass das nur das
Antrittsjahr des Marduk-nadin-sutni, des Sohnes des Nabu-bal-idina,
*°) namlich vom Ende der Dyn. J.
61) Vielleicht hangt damit auch die seltsame so ganz aus dera Rahmen
horaustretende Summirung der Dynastic J: „'22 (scil. Jahre), Dynastie (bal-i)"
irgendwie zusammen. Bali heisst wDynasieu xar' i$oyJ}v . scil. you Babel; mit
dieser „Dyn>atieu beganu ja auch der ptol. Kanon, nur dass er die 6 Jahre yon
No. 1 und 2 (de9 Griinders und der Nabunadin-^isti) iibergieng und gleich mit
Nabona86ar anfieng. Vgl. ttbrigens auch noch Anm. 52.
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Kin neuer habylonischer Konig.
29
gewesen sein kann ; Marquart hat bereits die )>. Halfte dieser 45 Konige
(von No. 25, Sinacherib, an, bis auf No. 45, Darius III.) mitgeteilt
(a. a. 0., S. 640 fj; die Nummern 8 — 24 mflssen also folgende sein:
Dyn. J der Konigsliste 62)
(siehe oben S. 6)
8. [Irba-Marduk]
9. Nabu-nadin-ki$ti
10. Nabtt-nasir
11. Nabu'Sum-idina
(oder nadin-Sumi)
12. NabuSum-ukin
13. Ukin-zir
14. PMu (= Tigl III.)
15. Ululai
16. Mar dak-pal id ina
17. Sargon
18. Sinacherib
19. Marduk-zakir-himi
20. Mardhk-pal'idina
21. Bel-epus
22. Assur-nadin-§umi
23. Nirgal-muSdzib
24. Mu&zib-Marduk
25. Senacherib
etc.
Ich habe nun schon oben, S. 9 auf die Moglichkeit hingewiesen,
dass die sieben ersten Herrscher trotz dem oben bemerkten die An-
nahme zulassen, dass der erste derselben, Marduk-sutna-idina, erst
dem sechsten (statt schon dem funften) Konig der Dyn. H der Konigs-
liste entsprochen habe. Dass er der ftinfte gewesen sein muss, ergibt
sich namlich fiir Marquart nicht nur auf Grund der Voraussetzung
des vollstandig sich Deckens der Nameu der Konigsliste und des
Berosus, 5S) sondern auch auf Grund folgender etwas gar zu mecha-
nisch vorgenommenen Gegentiberstellung :
ia) Vgl. das Anm. 61 bemerkte. Der Grund, warum in der Summirung bios
die Zabl der Jabre (auch bei den andern Summirungen stebt bios die Zabl ohne
das beigesetzte Wort „Jahru) und nicht die Zahl dor Konige (5 LUGAL-ME
wurde man nach 22 erwarten) angegeben ist, konnte ttbrigens auch darin liegen,
dass man gewohnlich fur diese Dyn. bios 3 Konige (mit Ubergehung der beiden
ersten) z&hlte.
**) So gut Berosus eine andere Dy nastienabtt iluug hatte, so gut kann er
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49 Chaldaer =
9 Araber ~
30 V. F. Hommcl:
Berosus : Konigsliste :
36 Kassiten (Dyn. C)
11 von PaSe (Dyn. D)
2 des Meerlands (Dyn. E, No. 1
und 2)
1 Konig des M. (Dyn. E, No. 3)
3 Dyn. Bazi (Dyn. V)
1 Elamite
4 der Dyn. H (H, No. 1—4)
Summe 58 Konige Suinme 58 Konige.
Das scheint ja wunderbar zu stimmen, und dann ist nattirlich
Nabu-bal-idina der vierte Konig der Dyn. H, 64) weil auf ihn 856
v. Chr. die 45 Assyrerkonige rait ihren 526 Jahren (bis zura Einzug
Alexanders in Babel, 331 vor Chr., wobei aber, wie Marquart bemerkt,
Berosus die Usurpatoren in der Aufzahlung nicht mitrechnete, so dass
also Darius III. der letzte dieser 45 Herrscher ist^ — genau so wie
bei Lehmann. Aber so mechanisch diirfen wir, glaube ich, die Dyna-
stien nicht zerschneiden. Mir scheint vielmehr, dass zunachst die
36 -j- 11 Konige von Dyu. C und D (zusarnmen 47) deu 49 Glialdaern
des Berosus entsprechen, so dass also Berosus an zwei Stellen je
einen Konig mehr raitgezahlt haben wird, und dass ferner seine
9 Araber den 7 Konigen der Dynastieu E bis G (von denen er ver-
mutlich uur 5 aufzahlte) nebst den ersten vier oder fiinf der Dyn. H
entsprachen (siehe zu letzteren .oben S. 9). Die Konige des Meer-
landes und der Dyn. Bazi (vgl. das arab. Gebiet Bazu bei Asarhaddon
und ftir das Meerland die geogr. Lage, namlich = Chaldaa und
Bahrain) konnten sehr gut Araber genannt werden, und auch die
ersten Konige der Dyn. H noch deshalb, weil wenigstens der erste,
Nabu-ukin-apli, wie der Name seines Sohnes Ninib-kudurri-u§ur be-
weist, mit den Baziten (deren 2. Konig ja ebenso hiess) verwandt
war. Man konnte noch fragen, wie so denn Berosus gerade mit
Marduk-Suma-idina (bezw. M.-nadin-Sumi), dem Sohne 66) des Nabu-
auch gelegentlich einen nur wenige Monate regierenden Konig, den die Konigs-
liste (obwol sie sonst auch solche Konige mitaufftihrt) ttborgangen hatte, mit-
aufgenommen haben, oder umgekehrt
M) Denn die elf Konige der Dyn. H setzen sich ja zusarnmen aus den
sieben ersten der 45 Assyrer des Berosus mit noch vieren vorn (11 — 7=4).
a») so nach der Syncbron. Geschichte, Col. 3, Z. 26 (Winckler, Unters.
8. 160).
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Ein neuer babylonischer K6nig. 31
bali-dina, und nicht init Nabu-bali-dina selber, seine 45 Assyrer be-
ginnt, oder warum nicht lieber erst mit Adad-nirari, dem Oemahl
der Semiramis ; aus irgend welchen triftigen uns unbekannten Griinden
recbnete er eben gerade vom Tode Nabu-bal-idina's an jene 45 Herr-
scher, und das wahrscheinlichste dabei ist imraer das, dass er sie
als „Assyrertt, 6fl) d. h. als solche, mit deren Auftreten der nun fast
unnnterbrochen dauernde assyrische Machteinfluss liber Rabylonien
begann, *7) von alien vorhergehenden deutlich abgrenzen wollte.
Was eudlich die Jahreszahlen des Berosus, abgesehen von den
gut flberlieferten 526 Jahren der 45 Assyrer, anlangt, so sind die-
selben offenbar so verderbt, dass es verlorene Mtihe ist, darauf
Scharfsiun zu verwenden. Man konnte ja z. B. die 245 J. der 9 Araber
in 145 corrigiren, und in die 49 J. der Dynastien E bis G plus 96
Jahren der ersten Herrscher der Dyn. H (bis Nabu-bal-idina incl.,
also bis 856) verteilen; dann kame man fur den Anfang der Dyn. H
auf 952 vor Chr., aber ftir sicher halte ich auch das nicht, so gut
es sonst (vrgl. oben: 940 v. Chr.; bezw. 1 — 2 Jahrzehnte frtiher)
stimmen wiirde.
tlbrigens sieht man gerade aus dieser Vergleichung der Dynastien
E bis G (und dem Anfang der Dyn. H) mitBerosus wiederum deutlich,
und so in willkommener Bestatigung des S. 28 gesagten, dass eben
fur diese Periode der babylonischen Geschichte die Chronographen
der Neubabylonischen und der auf sie folgenden Zeit a8) nicht so
sichere Unterlagen hatten, wie fdr die ubrigen Partien. Irgend etwas
muss ja auch an der Nachricht sein, dass Nabonassar, der 3. Konig
der Dyn. J (siehe oben die Listen S. 6 und 29) die Annalen der vor
ihm regierenden Konige (wenn auch zuniichst vielleicht nur in der
Absicht, das Andenken der nach Assyrien gravitirendeu Herrscher
der Dyn. H, auszuloschen) habe aufsuchen und vernichten lassen;
nach Gutschmid begann Berosus erst mit Nabonassar die eigentliche
Geschichtserzahlung S9), und auch der Ptol. Canon fangt mit Nabo-
nassar an. Und was Nabonassar noch ubrig liess, davon gieng gewiss
M) Vgl. Syncellus, wo auf die (aeclis) Araber ebenfalls (41) Asiyrer folgen.
bl) Dass auch noch die Konige des neubabyl. Reiches und die Perser dabei
sind, spricht insofern nicht dagegeu, als diese eben die directen Erbeu des assyr.
Weltreiches gewesen sind.
5"j Die babyl. Kouigsliste gehort in die A- hamr nidenzeit; sic bricht bei
Kandalanu ab, wahrscheinlich folgten aber noch die Konige hU Nabu-naid oder
Cyrus.
w) A. yon Gutschmid, Neue Beitrage, S. 85 f.
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32 V. F Hommel:
wieder eia gutes Teil bei der Zerstorung Babel's durch Senacherib,
689 v. Chr., zu Grunde. Andererseits brauchte dieser assyrische
Herrscher fiir sein Datum fiir Marduk-nadin-achi („418 Jabre vorher")
gar nicht auf babylonische Archive zu recurriren, da man fflr alle
Daten der babylonischen Geschichte, welche mit Grenzstreitigkeiten
oder gar mit Wegholung assyriscber Gotterbilder verkniipft waren,
in Assyrien gewiss von jeher die genauesten Aufzeichnungen gemacht
hatte. Also auch letztere Erwagung spricht fiir die Zuverlassigkeit
des Datums von Bavian, ja stellt es in dieser Hinsicht noch weit iiber
die babylonische Konigsliste, die durchaus nicht bis in alle Einzel-
heiten hinein als genau gelten darf, sondern erst durch andereNach-
richten controllirt und bestatigt (bezw. auch corrigirt) werden muss,
was natttrlich noch mit grosserem Erfolg geschehen konnte, wenn wir
wenigstens ein liickenloses Exemplar derselben besassen.
Zum Schluss sei cs mir gestattet, auf Grund aller bisherigen
Ergebnisse nun auch noch einen Blick zuriick auf die Dynastien A
und B zu werfen. Wir sahen schon oben (S. 15, Anm. 29), dass die
viel discutirten 800 Jahre Nabonid's sich nur auf eine vor Sagarakti-
surias (von Nabonid teils abgekiirzt zu Sagaraktia*, teils ungenau
Sagarakti-burias wiedergegeben), dem Sohne des Kudur-Bel, ver-
flossene Zeit beziehen konnen. Wenn man nun den Text 5. Rawl. 64,
der dies Datum enthalt, vorurteilsfrei mit dem Bericht iiber den
gleichen Tempel, 1. Rawl. 69, vergleicht, so ergibt sich, dass mit dem
Anfangspunct jener 800 Jahre nur der dritte Vorgiinger Hammu-rabi's,
Zabu, (vgl. Col. 3, Zeile 29) oder aber einer seiner Nachfolger, der
ebenfalls an E-Babbar baute 60), gemeint gewesen sein kann; in der
Tat enthalt denu auch die neugefundene Datenliste der 1. Dynastie
beim 8. Jahr des Zabu die Notiz „E-Babbar [u E-Anunit]a, d. i.
Bda er die (beiden auch 1. Rawl. 69, Col. 3, 23—41 zusammen-
gcnannten) Tempel des Samas und der Anunit (in Sippar) neu erbaute.*
In ahnlicher Weise ist ja ander warts die Zeit von Hammu-rabi bis
auf Burnaburias (bei Erwiihnung des Sonnentempels in Larsa) auf
7oo Jahre-tbestimmt.
Die Sache ist so wi«htig, dass es sich lohnt, den Inhalt der
beiden Hauptrelationen iiber Nabonid's Neubau des Tempels UlmaS
kurz anzugeben : 61)
•°) Wir werden sehen, dass dies der Sohn Hammurabi's, Samsu-iluna, ist,
der in seinem 18. Jahr E-Babbar restaurirte.
*») Vgl. sowol 1. Rawl, 69 als auch 5. Rawl. 64 in Transscription und
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Ein neuer babylonischer Kdnig. 33
1. Rawl. 69, Col. 2, 29 ff. sagt Nabuuid zunachst, class die die
erste Griindung des Tempels UlmaS bezeugende Urkunde (der eigent-
liche Grundstein) seit. der noch vor Sargon und Naram-Sin liegenden
Zeit bis auf ihn nicht gefunden worden sei. Sowol Kurigalzu, als
auch Asarhaddon und Nebukadrezar II und endlich Nabunid selbst,
batten vergeblich danach gesucht. Endlich (nachdera wahrscheinlich
an einer andern Stelle gegraben worden war), gelang es Nabunid,
den Grundsteiu des SagaraktiaS, dessen Wortlaut (Col. 3, 23—41)
mitgeteilt wird, aufzufinden. In dieser Urkunde ist nun nicht bios
vom Tempel UlmaS, sondern voni Samastempel E-babbar und von
E-UlmaS, dem Anunit- tern pel von Sippar die Rede, und es wird darin
ausdrdcklich betont, dass sic seit Zabu (also von der Zeit des 3. Konigs
der Dyn. A bis auf Sagaraktias) verfallen gewesen waren, wasjeden-
falls so zu verstehen ist, dass zwar Zabu eine Restauration vornahm
(siehe oben S. 32 die betr. Notiz aus seinem 8. Reg.-Jahr), sie aber
dann bald darauf 02) wieder verfielen. Daun fahrt Nabonid fort zu
berichten (Col 3, 41 ff.), wie emunE-ulmaS (von E-Babbar ist nicht
weiter die Rede) neu aufgebaut habe.
Im Abu-Habba-Cylinder (5. Rawl. 64) dagegen wird von den
Neubauten von E-Babbar und E-ulmas gesondert nach einander be-
richtet. Von E-babbar wird zunfcchst gesagt (II, 47 bis III, 21), dass
Nebukadrezar II vor 45 Jahren °8) diesen Tempel neu aufgefiihrt,
den Grundstein aber nicht gefunden habe. Nun da der Tempel
unterdes wieder baufallig geworden, habe Nabunid mit mehr Glttck
nach einein alteren Grundstein gesucht, und den des Naram-Sin, des
Sohnes Saigon's, den 3200 Jahre keioer seiner Vorg&nger gesehen
habe, gefunden. 64) Col. Ill, 22 ff. geht dann Nabunid zum Anunit-
Obersetzung in der Keilinschr.-Bibliothek, Band III, 2 (S. 80 und 96 ff, und zwar
die betreffenden Abscbnitte S. 84 ff und 102 ff.)
") Siehe daruber weiter unten, S. 34 f. (18. Jahr des Samsu-iluna).
6a) Nebuk. regierte 604—562, Nabunid 655-639. Leider wird nicht gesagt,
in welches Jahr des Nabunid die Restauration von E-babbar Sip pars fallt Jeden-
falls war es nicht vor 668, wo der Sin-tempel in Harran neu gebaut wurde, eher
etwas spater. Falls die Angabe 1. Rawl. 69, Col. 1, 66 „jetzt im 10. Jahre in
meiner Regierungszeit" nicht etwa mit Peiser (K. B. Ill, 2, 83, Anm.) als von
da ab, wo Nebukadrezar den Sonnentempel in Larsa restaurirt, zu verstehen
ist, so ware auch fur die Restauriruug der Tempel in Sippar Nabunid's 10. Jahr
(545 v. Chr.) das wahrach-inlichste.
M) Warum teilt Nabunid diese doch so wichtige Urkunde nicht ebenso
mit, wie er die doch weit spatere des Sagaraktias 1. Rawl 69 mitgeteilt hat?
Vielleicht war eben nur noch der Name Naram Sin's drauf zu erkennen. Was
Phil.-hist. Classe. 1901. 3
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34 V. F. Hommel:
tempel E-ulmaS uber, und bertchtet hier ganz kurz, offenbar mit
8tillschweigender Bezugnahme auf den friiheren ausfuhrlicheren Bericht
1. Rawl. 69 (s. oben), dass 800 Jahre lang seit der vor Sagarakti-
burias, dem Soha Kudur-Bel's, liegenden Zeit, kein Konig ihn neu-
gebaut, und dass er, Nabunid, nun den alten Grundstein (eben den
des Sagaraktias) suchte und auffand. Wie schon oben bemerkt, kann
mit Bezug auf den eingehenderen Bericht von 1. Rawi. 69 mit diesen
800 Jahren nur die von Zabu bis Sagaraktias verflossene Zeit gemeint
sein, falls nicht etwa bald nach Zabu noch eine Restauration statt-
gefunden hat. In letzterem Fall ist dann naturlich die Zeit von da
bis auf Sagaraktias in Aussicht genommen. Wir erfahren nun in der
Tat aus der Datenliste der 1. Dynastie (und in die Zeit dieser Dy-
nastie fiihren uns ja ohnehin die 800 Jahre von Sagaraktias), dass
im 18. Jahr des Samsu-iluna noch einmal ein Neubau von E-babbar
in Sippar (Sippar ist besonders noch dazugesetzt, so dass also nicht
etwa Larsa gemeint sein kann) stattgefunden hat. Dann ist naturlich
kein Zweifel, dass dieses 18. Jahr des Samsu-iluna der von Nabunid
beabsichtigte Ausgangspunct fttr die 800 Jahre bis auf Sagaraktias
gewe8en ist. Es ist zwar in der Datenliste an der betr. Stelle nur
der Sonnentempel, und nicht E-ulma§ dazu, genannt, aber da die von
Nabunid mitgeteilte Urkunde des Sagaraktias von beiden spricht, so
wird auch Samsu-iluna seine Restauration nicht bios auf den Sonnen-
tempel beschrankt haben, sondern auch den der Gemahlin des Sonnen-
gottes (der Gottin Ai oder Anunit auf der andern Seite des Euphrat,
die 3200 J. anlangt, welche Lehmann mit Unreclit als Verschreibung fttr 2200
ansieht, so ist nicht unmoglich, dass sie sich ursprunglich auf die erste Grundung
des Tempels, von welclier Naram-Sin wahrscheinlich auch in der Urkunde be-
richtet hatte, bezogen; nehmen wir an, dass Naram-Sin auf dem altesten Grund-
stein, anlasslich seiner Restauration, nur eine Zusatzbemerkung hatte schreiben
lassen (der Name des ersten Grunders war vielleicht unleserlich geworden, wes-
halb ihn Nabunid nicht mittheilt), so war ja wirklich dieser „Grundstein Naram-
Sin's" nun 3200 J. alt, nur hat sich dann Nabunid an der betr. Stelle nngenau
ausgedruckt, indem dann der Sinn ist „den Grundstein des Naram-Sin, den
3200 Jahre lang (mit Ausnabme Naram-Sin's selbst) kein vor mir wandelnder
Kdnig gesehen hatte". Die letzte Maglichkeit ware endlich, dass sich die 3200
Jahre auf die von der Grundung bis Naram-Sin ferflossene Zeit bezogen, also
„den 3200 Jahre lang (scil. tor Naram-Sin, der dann eine Nachtragsnotiz drauf
schreiben liess) kein fruherer Kfinig gesehen" ; geht ja doch auch die Grundung
des Bel-Tempels von Nippur gewiss auf 6000 bis 7000 v. Chr. zuruck. Jedenfalh
sind alle diese Mogiichkeiten immer noch w.ihrscheinlicher als die Anderung
von 3200 in 2200, gegen die schon Radan, Early Babylonian History, mft guten
Grunden aufgetreten ist.
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Ein neuer babylonfecher Kdnig. 35
in Sippar-Anunit oder Agadi), E-ulmas mitrestaurirt haben. Sehr
griindlich wird diese Restauration uicht gewesea sein, denn Sagaraktias
sagt ja von den beiden Heiligtiimern, dass sie seit Zabu in baufalligem
Zustand gewesen seien; andererseits berichtet die Datenliste auss^r
der Restauration von E-babbar [und E-ul-ina§?) im 8. Jahr Zabu's
noch von einer solchen von „E-babbar in Sippar" im 18. Jahre
Sauisu-iluua's. Dass uns die 800 Jahre vor Sagaraktias in jedem Fall
auf einen nach Hammurabi liegenden Zeitpunct ftihren, beweist das
andere (sich auf den Sonnentempel in Larsa beziehende) Nabunid-
datum „Haminu-rabi (und zwar frubestens sein 30. Jahr, da ervorher
Larsa noch nicht besass) 700 Jahre vor Burnaburias.a
Denn ob nun Burnaburias I (c. 1440) oder Burnaburias II
(c. 1405—1380) gemeint ist, so kommen wir damit immer auf eine
Zahl, die hoher (friiher) ist als die aus 830 f- der Zeit des Saga-
raktias (c. 1267, also 800 -f 1267 = 2067 v. Chr.) resultirende Ziffer
2067. Es ist namlich 1400 -f 700 = 2100, und 1440 + 700 = 2140,
also beides, 2100 und 2140, hoher als 20 57. In ganz ttberraschender
Weise wird nun alles aufgeklart und bestatigt, wenn wir einmal ver-
suchsweise far den Anfang der Dyn. A das von Berosus tiberlieferte
Datum (36000—34091)4-312, d. i. 1909 -f 312 = 2223 v. Chr. ein-
setzen. Wir bekommen dann (unter Zugrundelegung der Zahlen der
Datenliste)
Dyn. A, No 1. Sumu-abi, 14 J., 2223—2209 v. Chr.
2. Sumu-la-ilu, 36 J., 2209-2173
3. Zabu, 14 J. 2173—2159
(sein 8. Jahr 2151 v. Chr.)
4. Apil-Sin6:'), 18 J. 2159-2141'
5. Sin-iuuballit, 20 J. 2141-2121
6. Hammu-rabi, 43 J., 2121—2078
(sein 30. Jahr 20D1)
7. Samsu-iluna, 38 J. 2078—2040
(sein 18. Jahr 2060)
Nun gibt 2091 — 700 genau 1391, also eius der Regierungsjahre des
Burnaburias II (c. 140 j— 1380) und 2060—800 genau 1260, also
eines der Regierungsjahre des Sagaraktias, (c. 1267—1254, nach den
oben S. 23 als das wahrscheinlichste angenomnienen Ansatzen)! Das
*b) oder vielleicht richtiger A-bi-Sin zu lesen („mein Vater iit Sinu), da ia
jener Periode das Zeichen ne, bil auch den Wert hi hat.
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gg V. P. fiommel:
kann keine zufallige tfbereinstimmung seiu, und es ist dadurch auch
zugleich erwiesen, dass bei jenem Nabunid-datum Burnaburias II,
und nicht etwa Burnaburias I, gemeint ist. Ferner wird durch dieses
Zusammentreffen nun zugleich auch endgiltig bestatigt, dass das
Berosus-datum 2223, welches bis auf zehn hinaus so merkwiirdig mit
dein Kallistheaesdatum und ahnlichen Angaben, die alle auf c. 2230
v. Chr. fQhren 66), stimmt, nicht etwa erst, wie Lehmann will, auf
Hammu-rabi's Eroberung Gesamtbabyloniens sich bezieht, sondern
schon auf den Anfang der Dyn. A. 67)
Der Schluss der Dynastie A (Konigsliste, und zwar das nur die
Dynastien A uad B enthaltende Duplicat, als Schlusssummirung
304 Jahre; Datenliste No 1—7 183 Jahre, No 8 wahrsch. 28 J.,
vielleicht aber auch nur 18 J., No 9 Ammi-satana, 37 J., No 10
Ammi-zaduga 10 Jahre, moglicherweise, da die Datenliste hier endet,
aber auch mehr, Noll nach der Konigsliste 31 Jahre, alsozusammen
als Minimum 279 Jahre, als Maximum 301 Jahre) wiirde, wenn man
▼on 2223 v. Chr. ausgeht und rund 300 Jahre als Dauer der Dynastie
annimmt, auf 1923 vor Chr. zu setzen sein, eher noch etwas frflher
als spater. Vergleichen wir damit den obeu S. 23 gewonnenen Anfang
der Dyn. C 1752 v. Chr. und subtrahiren wir diese Zahl von 1923,
so kommen fur die mysteriose Dyn. B, die ich frflher (durch gute
Grande gesttttzt) iiberhaupt fflr eine kiinstlich von den Verfassern
der Konigsliste zurechtgestutzte Doublette der Dyn. A, oder im
gflnstigsten Fall fflr eine ihr gleichzeitige ausserhalb Babels regierende
Herrscherreihe gehalten hatte, nur 171 Jahre (im hochsten Fall c. 20
Jahre mehr, also c. 190 Jahre) heraus statt der ohnehin aus den
verschiedensten Grflnden hochst verdachtigen 68) 368 Jahre der
Konigsliste.
t)ber diese Dynastie B, als deren Herkunftsort ein Urinna-azag
(das heilige Urinna) angegeben wird G0), konnte ich jetzt einen ganzen
Aufsatz schreiben. Vermutlich hat sie urspriiuglich nur c. 8 Konige
M) Vgl. darober ausfUhrlich meine Semit. Volker u. Sprachen (Leipzig,
1883), S. 342 and 484 f. (yon Lehmann, Hauptproblemo, S. 109 flf ganx Qber-
sehen 1).
e7) Vgl. schon meine Beraerkungen Neue Kirchl. Zeitschrift IX, 8. 1000
and Anna. 1.
") Vgl. das einzelne in meinem Buche Altisrael. Uberl., Kapitel IV.
M) Zum Nachweis dieser Lesnng vgl. 3. Rawl. 66, Col. 8, Z. 6 (PBA8. XXI,
p. 126) Bit-Urin-na (oder V r*t-na)-azag im Qebiet von Tua (zzz Itua) 6stl. vom
Tigris. Vgl. auch noch S. 278 (P. B. A. S., XXII, p. 370).
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Ein neuer babylonischer Konig. 3?
umfasst, und ihr Griinder war Dam^i-ili-Su (Sohn des Itti-Nibi?),
nach welchem eine Stadt Dam^i-ili (5. Rawl. 12, No 6, Z. 46— 48,vgl.
Dur-Damki-iH-Su 2 Rawl. 52, 67) genannt wurde Der Gottesname
Nibu (oder Zalbu?), der ausser im P.-N. Itti-Nibi70) nocb im Namen
Nibi (Hypocoristicum eines vollerea Namens) eines Ellipaer's und im
Namen Nibi-Sipak eines Kassiten (Scbeil, Textes, S. 92) Yorkommt,
weist auf Medien, ebenso die Lage der genannten Stadt Dam^i-ili,
und so scheint es inir erwagenswert, das „heilige Urinna" (bezw.
Uruna Br. 6444) mit dem avestischen Varena, dem westlichsten der
dort bekannten Gebiete, zu identificiren. 7I) Die acht „MederB des
Berosus sind dann gewiss diese Konige der Dyn. B, von denen man
spater nicht mehr recht wusste, ob sie vor der Hammu-rabi-dynastie
(so die berosischen Excerpte) oder gleicbzeitig mit ibr oder aber
nach ihr (so die Konigsliste and uberhaupt die t)berlieferung der
neubabylonischen Zeit) geherrscht haben. Jedenfalls waren sie Vor-
laufer der Kassiten, welch letztere bereits im 9. Jahr Samsu-iluna's
(2069 v. Chr.) als „Horden der KaSSu41 in der Datenliste erwahnt
werden; auch die Da? en der folgenden Jahre, so des zehnten „da
die Horden von I-da schwierig wurden (?)% des zwolften „Land (oder
Berg) der Eltfanten (am-si-a)a, 13ten „Ki-sur-ra (an der elamit.
Grenze) nebst Utabbu (?)a und 14ten „da der Konig von Imgi (= Cbald&a)
Kar-[ka-]ra (scil. besetzte?)" scheinen damit in Zusammenhang zu
stehen. Wie auch kurzlich Jensen bemerkt hat, 72) mussen sich diese
Konige im Verlauf der Zeit irgend wo im „Meerland" festgesetzt
haben (vgl. z. B. oben S. 24 f. die Notiz bei Simmas-Sipak und ferner
die mit Ea zusammengesetzten Namen No 7 Mamlu-Ea, No 8 Ai-dar-
kalamma, No 9 E-kur-ul-anna und No 19 Ea-gamil), ja der 6. Konig
der Liste, Gul-ki-aS-Sat (barbarische Schreibung ftir GuI-KiSSat, ander-
warts Gul-ki-8ar und Gir-ki-8ar) d. i. Zerstorer von KiS (= Nord-
babylonien u. Mesopotamien) wird in dem durch Hilprecht naher
bekannt gewordenen Text (Assyriaca, Aufsatz 1) geradezu als BGir-ki-8ar,
Konig des Meerlandes" bezeichnet, und, was chronologisch wichtig,
,0) Iiti-Nibu (geschr. Itti-ilu Ni-bu) begegnet noch in einer Contracttafel
Bu- 91—6—9, 296 (C. T. II 21), die eine Menge sog. alarodischer Namen ent-
haJt, z. B. Acblib-TeSub, Gil-Tesub, Iriiinni.
7I) Vgl. zum „viereckigenu Varena, dem Geburtsort des Thraetona (Fredun),
der den in Bawri (Babel) wohnenden Tyrannen Dabaka besiegte, Geiger, Ostiran.
Kultar, 8. 127 f.
1g) G6tl. Gel. An*. 1900 (162. Jahrg., No. 11), S. 869 ff; ich batte die
gleicben Einzelbeiten seit zwei Jabren fttr diesen Aufsatz schriftlicb zusammen
gesteUt.
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38 V. F. Hommel:
als 700 Jahre vor dem 4. Jahr des Bel-nadin-apli regierend angeffthrt.
Das ergabe c. 1817 v. Chr. als Ende seiner Regierung, also etwa
65 Jahre vor dem Anfang der Kassitendynastie. Vielleicht hangt
mit dieser Besetzung eines Theiles des Meerlandes (Ostarabiens) auch
zusammen, dass von der Kassitenzeit ab Eardunias (falls kassitische
Weiterbildung aus Kardu, bezw. KaSdu, Kaldu) der officielle Name
Babylon iens fur lange Zeit hindurch (z. B. stets in der synchronist.
Geschichte und iiberhaupt bei den Ass>Tern) geworden ist. 73)
Die Namen der 11 Konige der Dyn. B sind nun folgender-
raassen Qberliefert:
1. IKl-ma-ilu 60 Jahre (geschr. 1, d. i. eine Sosse)
2. Itti-Nibi 56 J.
3. Damki-ili-Su 26 J.
4. Sapin-mat-nukurti 15 J.
5. §u&Si-na$ir (bezw. &u§3i-achu), abg. SuSSi 24 J.
6. Gul-kjaSSat (s. oben) 55 J.
7. Mamlu Darra (= -Ea), sein Sohn 50 J.
8. Ai-Dar-kalamma (bezw. Ai-darra), sein Sohn 28 J.
9. Ai-kur-ul-anna (bezw. Ai-bel-usum-§ame) 26 J.
10. Melam-matuti 8 J.
11. Ea-gamil 9 J.
Es ist zu beachten, dass das Tafelchen, welches nur die Dynastien A
und B enthiilt, bei A zu jedem Konig die Zahl der Regierungsjahre
t3) Von mir zuerst ausgesprochen, ygl. Deutsche Encykl , Bd. Ill, Berlin,
1889, S. 552, Chaldaa. Icli sagte dort wortlich folgendes : „Unter Samsi-R. c. 824
bis 812 Kaldu = Sudbabylonien, wo sich aus den Resten der kassitischen Be-
vdlkerung des Landes eine Reihe von Kleinstaaten gebildet hatte ; und in diesem
beschrftnkten Sinn gebra-ichen von nun an die Inschriften den Ausdruck. Da fflr
Kardunias gelegentlich auch Kardu vorkommt [Siegel des Tuklat-Ninib], andrer-
seits im A. T. die Chaldaer nicht Kaldim, sondern Kasdim heissen, so ist Kasdu
die <este Form, woraus laut gesetzlich Kardu und weiter Kaldu geworden ist,
und der Name bedeutet aller Wahrscheinlichkeit nach Kassitengebiet, kann also
nicht vor der Kassitenzeit ent stand en sein ; Kardunias ist dann erst eine (und
zwar echt kassitische) Weiterbildung von Kardu". Ob Kasdu urspr. Kassitengebiet
geheissen, bezweifle ich heute, aber dass Kardunias aus Kasdu entstanden, scheint
mir auch jetzt noch sehr wahrscheinlich. Obrigens hat schon Tiele, Gesch. I
(1886), S. 80 als alteste geogr. Bedeutung von Kardunias die Gegcnd am per-
sischen Mcer, die spftter Bit-Jakin heisst (das ist also Bahrain in Ostarabien)
vermutot, ohne aber das Wort selber mit Kaldu in Zusammenhang zu bringen;
er betrachtete vielmehr die Schreibung Kar-Dunias („Garten des Gottes Dunias")
als das ursprtingliche.
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Ein netier babylonischer Konig. 39
gibt, bei B aber keine Zahlen enthalt, uherhaupt B als gleichzeitig
mit A betrachtet zu haben scheint. Was nun die oben mitgeteilten
Zahlen der Kouigsliste anlangt, so ist 60 fur No 1 offenbar kunstlich,
wie ja auch dieser Konig selbst wol ganz wo anders hin gehort,
namlich an den Aufang von Dyn. A als Gegenkonig des Sumu-abi;
er wircl anderwarts „Scheich der Horden von Erechu genannt und
war Vasall des Konigs Sin-gamil von Erech 74). No 6—8 konnen (als
genealogische Reihe !) unmoglich 133 Jahre regiert haben. Wenn man
von der Gesammtsumme 367 oder 368, die sehr nach einer Abrundung
einer niedereren Zahl zu 365 aussieht, die Sosse von No 1 abzieht,
so bleiben 308 (vielleicht urspr. 305) Jnhre, und es ware nicht un-
moglich, dass hiermit urspr. die Zeit vom 9. Jahr des Samsuiluna
(2069 s. oben) bis zum Anfang der Dyn. C (1752) = 317 Jahre be-
absichtigt war. Ich mochte nach all dem gesagten folgende Reihe als
urspr. Gestalt der Dyn. von Urinna vermuten:
1. Itti-Nibi
2. Damki-ili-su (vielleicht Sohn oder Neffe des vorigen,
eigentlicher Griinder der Dynastie rait dem Beinamen
Sapin-mat-nukurti (d. i. Niederwerfer des Feindes-
landes)
3. §u§§i-na§ir, eigtl. Name des Gul-kiSar (letzteres nur
Beiname, = Vernichter von Ki§)
4. Mamlu-Ea, sein Sohn
5. Ai-darra, Sohn von No 4
6. Ai-bel-usum-§ame
7. Melam-matAti
8. Ea-gamil.
Oder sollte doch ein gewisser llu-ma-ilu (dann ein anderer als der
oben erwahnte Vasall des Konigs von Erech) die Reihe begonnen
haben, dann ware Mela m-matati („Glanz oder Schrecken der Lander"
als bloser Beiname des Ai-bel-usum-Same) auszuschalten, so dass es
wieder nur acht (statt der elf der Kouigsliste) waren. Der Anfang
der Dynastie war, wie schon bemerkt, c. 1923, das Ende 1752, also
T4) Siehe meine Bemerkungen zu Hilprechfs Assyriaca, Berl. Philol. Wochen-
schrift, 1895, No. 60, S 1688 und meine Altisr. Uberl., S. 129 f., und nacbher der
▼on Pinches (PBAS. XXI, p. 161 f.) bekanntgegebene Ilu-ma-ila (vgl. zur Form
Bungun-ila), der gleich Immiru in Sippar zu Anfang der Dyn. A Gegenkonig
gewesen sein muss. Auch die Kdnige Manabalti-il, Rim-Ann, und Bel-bani werden
in diese Zeit gehdren.
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40 V. F. Hommel:
c. 171 Jahre zusammen; die Konige von Mamlu-Ea (No 4 oder 5)
an regierten (8. ebenfalls schon oben) c. 65 Jahre, so dass also auf
die ersten vier oder funf etwas fiber 100 Jahre trafen.
Bei einer kritischen Betrachtung der Dinge und wenn man be-
denkt, dass gerade dem einzig sicher bezeugten Konig Gul-kisarra
von eineui Konig der Dyn. D nicht der Tit el „ Konig von Babeltt,
sondern „K. des Meerlandes" gegeben wird, und dass auch Darofci-
ili-Su von spateren Chronisten wiederum mit diesem „Meerlanda in
Beziehung gesetzt wird, kann man sich allerdings nicht ganz des
Verdachtes erwehren, dass trotz der Daten Nabonids und des Berosus,
welche den Anfang der Dyn. A auf 2222 v. Chr. legen und damit
eine c. 170 Jahre ausfullende Dyn. B voraussetzen, dennoch die
ganze Dynastie B bios eine spatere Geschichtskonstruction sein konnte
Ja, wenn man bedeukt, dass gerade um die Zeit Samu-abi's ein
Ilu-ma-ilu irgendwo in Babylonien Konig gewesen ist, dass ferner
Hammu-rabi sich solche drohnende Titel, wie nVernichter der Feinde"
„Sturmflut des Kampfes", „Niederwerfer des Feindeslandes (Zabin-
mat-zaHri)u mit Vorliebe beilegte, dass schon unter Samsu-iluna die
Horden der Kassiten einfielen und dass Ammi-satana (c. 60 Jahre
vor dem Ende der Dyn. A, also um die Zeit des Gul-Ki§arra, falls
Dyn. B zu eliminiren ware) sich Konig von KiS zu seinen andern
Titeln nennt76), und dass, wie trotz Jensen in alle Wege feststeht,
die Konige der Dyn. A Araber gewesen sind, also von spateren
Geschlechtern ganz gut verachtlich „ Konige des Meerlandes (Ost-
arabiens)tf statt solche von Babel genannt werden konnten, wenn man
das alles uberlegt, so konnte man sogar auf dieVermutung kommen,
dass Damki-ili-Su vielleicht geradezu der Vater des Sumu-abi ge-
wesen, dass Sapin-mat-nukurti geradezu Hammu-rabi ist und der
folgende SuSSi (dialectische Nebenform von Samsi „meine Sonne")
geradezu sein Sohn Samsu-iluna (,die Sonne ist unser Gotttt), wahreod
Gul-kiaSsat (=: Veniichter von KiS) dann einfach ein Beiname des
Ammi-satana war. 76) Mogen das manche als Hyperkritik und andere
") Auch schon Samsu-iluna hatte in seinem 24 Jahre die Mauer von KiS
zerstort.
76) In diesem Fall hatte dann die Dynastie A et*a von 2060—1762 v.
Chr. regiert und der 6. Kdnig Hammurabi von 1948— -1906 v. Chr. Setzt man den
Auszug der Kinder Israel aus Aegypten 1438 v. Chr. (unter Amenophis) und den
Einzug Jakob's in Aegypten 1868, bo l&gen zwischen letzterem Ereignis und
Abram's Auszug aus Haran etwa 70 Jahre, was weit glaublicher erscheint als
die hohen Zahlen der Genesis (215 J. statt c. 70 J.). — Der spateren Legende
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Ein neoer babylonischer K&nig. 41
wieder als Phantasien bezeichuen, so ist es doch Pflicht des Histori.
kers, auch auf eine derartige Moglichkeit hingewiesen zu haben. Aber
zu meiner und anderer Beruhigung will ich mit den in solchen
Fallen von den arabischen Gelehrten gebrauchten Worten schliessen :
,doch Allah weiss es bessera.
yon der ^Dynastie von Urinnaazag" (den Medern des Berosus) lagen dann die
eraten von Samsu-iluna an zu verfolgenden VorstOsse der Kassiten gegen Baby-
lonien, wobei vielleicht ein gewisser Itti-Nibi eine Rolle spielte, als geschicht-
licher Kern zn Grande; auch Mamlu-Ea, Ai-darra, Ai-bel (falls das nicht er-
klarende Glosse zn Ammi-satana ist, vgl. 'amm = Ai „Mondgott" und satu, sadu
,Berga Epithet des Bel) und Ea-gamil mOgen historische Persdnlichkeiten ge-
wesen sein, die im Meerland sassen und mit denen sich die Kassiten verbttndet
batten. Aber man h&tte dann spater nicht mehr genau zwischen den gleichfalls
aus dem nMeerlandu gekommeuen Konigen der Dyn. A und ihrcn kassitischen
Qegnern (die ja schliesslich Ton 1752 an die Herrscbaft behaupteten) unter-
schieden, sondern sie zusammengeworfen und nun dies miztum compositum als
Dyn. B zwischen Dyn. A und C eingeschoben; analoge Misverstandnisse finden
sich ja bei Manetho in der aegyptischen Gescbichte.
Nachtrag (zu S. 27, Anm. 49) : Die Mftglichkeit, dass Ea nadin-u'urt zu
lesen, wird zur Gewissheit, wenn man noubabylonische Namen wie Nabu-nadin-urri
(Dehtzsch, Beitrage zur Assyriologie, III, S. 387) in Betracht zieht.
-~&)/&~ -
Verlag der k6n. kdkm. Geselbchaft der Wiueoackaften. — brack Ton Or. Ed. Grtgr in Prag4.
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VI.
Urb&f panstvi rychmbursk&io z roku 1731.
Pfispevek k dejin&m a statistics v£chodocesk6ho
rolnictva.
Sepsal JUDr. Karel Vacslav Adamek.
Pfedloieno 1. dubna 1901.
Neut6§en£ a trudn6 byly pom6ry *) lidu poddanGho v XVII. v6ku
i na pofcdtku XVIII. vSku. Uzn&vajf tehdejSf sinutny nirodohospo-
darsky stay i zpravodajov^, kteff nebyli nepfdteli vrchnostf. Tak
i sain uvod hlavniho urb&fe panstvi rychmburskGho z r. 1731 pHpo-
mina vyslovnS, ie vfibec vSem a jednomu ka2d6mu panstvi rychm-
bursk^ho hospoddfsk^mu officfru a poddan^mu ClovSku velmi dobfe
jest pov6domo, 2e do doby zfizeni nov6ho urbafe na panstvi tomto
*) 0 pomerech poddanskych lidu v^chodoc'esk^ho viz K. Adamka spisy
Chradimsko, Doba poroby a vz.crisenf, Z veku roboty, Osvobozeni rolnictva,
Z pameti cesk6bo rolnictva, Z dejin osvobozeni rolnictva, K. V. Adamka spisy
Sbornik okresn hlineckgho, Pfisp£vky k dejindm selskeho lidu z okoli Hlinska
v XVUI. veku (Rozpravy 6eske" Akademie pro v£dy, slovesnost a umenf, I. tfida,
VI. rodnik, 1. cfslo), Lid na Hlinecku (Soupis lidov^ch pamatek v krdlovstvi
tesk&n, vyddvany Arcbaeologickou komisi Ceske" Akademie, dil I.), Cechovnl zfi-
zeni na Hlinecku v XVII. a XVUI. veku (zvU§tni otisk z Vestnfka kril. 6eske
spolecnosti nauk), Robota (t£z v Ceskych listech hospodafskych 1897, str. 258 az
261, 297—802), tShoz stat 5 : Lid na Hlinecku pft 8ve* praa (v Kvetech 1896.
I. pallet! 610—617, 690—698 str., II. pulletf, str. 8—17), V^roba prvotnf, zvldSte
rolnictvi na Hlinecku (v Hospoddrske'm listu [chrudimske'm] 1898, c". 32, 34, 35,
36, 37, 38, 0 selake vojne z XVIII. stoletf (v Naxodnfch Listech, 1897, c. 320,
v literarni rubrice), Divadelnl hra lidov£ o selske' vojne z XVIII. stoletf (v Ceskem
lidu 1901, 16. ledna, str. 227 a sld.), Poddanske pome>y na panstvf chroustovicke"m
▼ XVIII. vfiku (v Ceskych listech hospodaiskych 1900, str. 320—322, 360-361).
Tf. fil.-hist. 1901 i
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2 VI. K. V. Adamek:
jak pfi vypldcenf J. M. Cfs. kontribuce a vybirinf quartyrnich peniz
pro vychovdni vdle£n^ch lidl, tak i v skldddni rozlifcn^ch vrchnosten-
skych pen62itych a jin^ch ourokflv, i u vyb^vdnf robot potaznich
a p68ich, tolik^ vSelijak^ch jinych sluiebnosti a poviunosti „ubohym
poddanym k nemal&nu stenceni a z&hub6 jejich skrovnych iivnosti
velk& kfivda se jest d&ala, kdei totiZto jeden infnSji, druhej pak
viceji pffpadnosti pfi svej Sivnosti uSfval, naproti tomu ale bfemena
a jin§i vSechny poplatky a sluZebnosti stejnS a zdroveii n6sti inusel" .
A prdvS snaha, aby takovdto nesnesitelnii nerovnost, kter&i skrze
mnohd 16ta trvala, byla odstranfiua a ndleSitfe spofdd&na, a aby tady
pak mezi poddan^mi na mfste utiskovdnf, je2, jak tivod urbdfe pfi-
pomfni, a2 do toho casu bylo zvykem, mohla byti „ldska k bliSnfinu
rozmnoiena a skrz tu svornost t6i bo2sk6 poSehndnf vflbec se roz-
radhalo", pr^ zpiisobila, ie vrchnost opatfeni ucinila, aby na jejf
naklad bylo provedeno pfemSfeni veSkerych poddansk^ch iivnostf,
totii role orn6 i neorn^ zahrad, StSpnic, luk, lesfi, porostlin a pa-
hrbku, zem6m6ficem a pak pfimSfend rozd61enf jejich mezi poddan^,
robotni i nerobotui lidi, a ie die tohoto „spasitedln£hoa nafizeni
vrchnostensk^ho oufad hejtraansk^ s pfipojen^mi hospoddfskymi offi-
ciry panstvi rychmbursMio po bedliv£m, zdrav^m rozv&2enf vSech
okolnostl, k takov6mu dobr&nu mfuSni a pfedsevzeti pffsluSejfcich,
po vykonan6m rozdfileni techto realit vyhotovil hlavni urbdf panstvi
rychmburskeho.
Nov^ urbdf tento byl zaloien roku 1731 z toho dfivodu tedy,
ie pfedeSle jak v placeni a vykondvrini vSech vrchnostensk^ch bfemen,
tak tak6 ve vykondv&ni potaZnich a pSSfch robot „velk£ nerovnost
k nemate zkdze a ztenCenf mnohych poddanych se jest pfi t6mi
panstvi ddla." *)
Dala vrchnost rychmbnrsktf, StSpdn Vil&n Kinsty z Vchynic,
vSechny gruttty poddanych vymefiti a die tohoto vymSfeni a die „bobu-
mil6 spravedlnosti u6in6n6ho rozdSleni" novy hlavni urb&f zaloZiti
tak, ie byli do nfeho zaps&ni die m6st, mSstefcek a vesnic k panstvi
rychmbursk&nu pfindleZejicich poddani, soused^ a lid6, jakofc tak6
sedl&ci a chalupnfci. Podruzi nebyli jednotlivS zapsdni, jen byly vSe-
*) Stary urb&r z r. 1664 (srv. K. V. Adrimka Sbornik okresu hlineckgho
str. 114, Prfgpgvky k dejinAm selsk6ho lidu z okoli Hlinska, 33) neni zachovta.
Nektere* v^natky z n6ho jsou v pozdejsich iifednfch aktech zachovdny (srv. K.
V. Ad6mka Ph'sp^vky str. 7 a 8). — Urbaf z roku 1731, za hejtmana panstvi
rychmburskeho VAcslava Ferdinanda Grigara poffzen^, jest ulo2en v zemskgm
archivu krilovstvi Sesk^ho. Srv. tei Sbornik okresu hlineck^ho str. 114.
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Urbaf panstvf rycbmbnrskSho z roku 1731. 3
obecn£ z&sady o jejich povinnostech v urb&Fi poznameniny. Pri
kaidem cfsle popisufin bylo poznameuano, v kolika kopdch byl gruut
ofiacov&n a pak mnoho-li k n&rau tehdy patHlo roll, luk, porostlin,
pahrbkfiv a lesfi a lihrnem vSech pozemku, pak i pfehled platu a po-
vinnostf, zejmena kolik kus& krav ztfduSnfch bylo a jak6 platy z nich
vyplyvaly, mnoho-li desjltku duchovnfm bylo na 2it6 a ovsu plnfino,
a konecne vrchnostenskd praestanda ouroku svatojirskeho a svato-
havelskgho, a mnoho-li raSli sypati ovsa pro vrchnost, mnoho li voziti
rotng kldd a dHvf a doddvati popela. V t&chto tabulkdch jsou sefa-
deny pfehledy jednotlivych obci podle Msel sousedfi, sedldkfi a cha-
lupnikfi, a t6i pfipojeny soucty o jednotlivych obcfch, konefcng pak
„summ£rul extract vSech t8ch pfi spfedu psanych m6stech, mSste-
tkich a vesnicich se vynacMzejfcfch pffpadnostf a naproti torau vy-
bejvat majfcfch povinnostf."
Jinak6 povinnosti, jmenovitS robotnf, jsou vypsiny pohromadfi
soubrnng na prisluSnych mfsteeh za specidlnfmi tabelami.
Prve, neili pod£me podrobn^ pfehled a rozbor pomSrfi tSchto,
porozhl6dneme se pon&kud po panstvf samotn^m. 3)
Kroine HI ins k a, Sku6e a Cesk6 Svratky uv£d6jf se v urbdH
panstvi rychmbursMho z roku 1731 tyto osady: Pfedhradi rychm-
bursk£ (nynfejSf Rychmburk), HnfevStice, Mffetln, LeSany s Hesinami,
La2any, Stfepdnov, Zboinov, Lhota, Dol, Raboufi, Brdo, Rvasice, Do-
lany, Chlum u Skufce, Zhof, Perdlec, KutHn, Hlubok6, Ceskd Rybnd,
Otradov, Rychnov, Pustd Kamenice, Pustd Rybnd, Krouna, VoldHS,
Svratoucb, HenUec, Kamenifcky, ChluraStln, Jenikov, Studnice, Blatn6,
Hamry Prerostte (uynSjSf Hamry), Vitanov, Holetfn, Ranna, Voldfe-
tice, Kladno, DSdovA, VojtSchov, Pokfikov, MrAkotin, Voflenda,
Prasetfn, MokrejSov, Racice, Zd&rec, Malinng, LeStinka, Skuticko
a Kfiidnky.
V Hlinsku bylo 71 soused&4)} ve Skufci 194, ve Svratce 40,
v Pfedhradi 13 hospoddrfl. PH vesnicich zapsdno jest sedldM a cha-
lupniM, a sice v HnSvSticfch 4 sedWci (6 chalupnlkfl), v Mifetfnfi
10 sedWkfl (5 chalupnlkfl), v LeSanech a Hesinich 5 (2), LaZanech
5 (4), §t6pdnov6 5 (6), Zboiuov6 6 (1), LhotS 6 (3), Dolech 3 (2),
v Brdu 7 (1), v ZhoH 4 (3), Perdlci 6 (10), Kutffng 2 (4\ <3esk6
Rybn<* 21 (12), Otradovfi 8 (16), RycbnovS 8 (14), Pust6 Kamenici
6 (12), PusW Rybn6 1 (1), Kroun6 21 (21), VoldflSi 6 (2), Svra-
3) Jaroslay Schaller, Topographic des Konigreiches Bdhmen. XI. dfl, 174
tJ. 180 str.
*) Sbornik okresu hlineckelio 102-111.
1*
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4 VI. K. V. Adamek:
touchu 14 (9), KameniCkdch 7 (2), JenfkovS 8 (6), Studnicfch 15
(2), Blatnu 6 (7), Hamrech 5 (4), VitanovS 13 (3), HoletlnS 21 (8),
RanS 12 (10), Voldfeticfch 6 (4), Kladnu 13 (2), VojtSchovS 19 (9),
PokfikovS 15 (7), Mrfkotinfi 13 (9), PrasetinS 7 (4), Racicfcb 10 (6),
Zcferci 6(11), Malinn&n 4 (1), LeStince 4 (4), Skutffcku 8(7), v Do-
lanech 2 sedtaci, v Herdlci 10, v Chlum6tfn6 6, v D6dov6 8, v Oflendfc
4, MokrejSovS 2, v KfiZriukdch 2 sedldci, v tgchto obcfch nebyli cha-
lupnfci; v n&sledujicfch obcfch zase nebyli sedldci, a sice v Rabouni
byli jen 4 chalupnfci, v Rvasiclch 2, v Chlumu u SkuCe 4, Hlubok6m
2 chalupnfci. Podruzi nejsou sfcftdni.
Pfi Hiinsku bylo namSfeno pozemM vSech 71 sousedu 2676 str.
1 v., ve Skufci 194 sousedum 1777 str. 2 v., ve Svratce 545 str.,
v Pfedhradf 118 str. a sice:
!
role
orn6
luk
porostlin
celkem
str.
T.
str.
v.
str.
v.
str.
y.
v Hiinsku . .
1569
3
625
3
480
3
2676 1 1
Skuft . . .
1477
i"/,
244
V.
56
-
1777 j 2
Syratce . .
292
1
251
3
1
—
545 , -
Pfedhradi .
91
3
25
-
1
1
I 118
1
K zddtiiim3) bylo Selesnych krav v Hiinsku 8, ve SkuCi 39,
ve Svratce 32, v Pfedhradf 6, a^ nich plat& v Hiinsku 3 R. 44 kr.,
ve SkuCi 15 R. 10 kr.; ve Svratce 12 R. 26 kr. 4 ^>, v Pfedhradf
2 R. 20 kr.
Desatku duchovnim*) bylo podle tohoto urbdfe z r. 1731 na
iiti povinno Hlinsko 18 str., SkuC 42 str. 2 v. 2 c., Svratka 12 str.
2 v., Pfedhradf nic, tia ovse Hlinsko 18 str., Svratka 12 str. 2 v.,
Skufc a Pfedhradl nic.
Vrchnostenskeho ouroku1) pfipadalo na sv. Jifi pfi Hiinsku
63 R. (rynskych zlatych) 31 kr. a na sv. Havla 60 R. 53 kr. ll/2 f>,
') Sbornik okresu hlineckdho 116.
•) Casopis deskeho museum 1843, str. 163—178 (Ant. Rybidky staf : Mandat
Frant. Hyppol. Euseb. hrabenky Berkove poddanym panstvi Richmbursk6ho,
Rosicke'ho a Slatinanske'bo okolo roku 1620—1626), KvSty 1896 (K. V. Adamka
sta(: Lid na Hliuecku pfi sv6 pra>i), te*hoz PHspSvky 8, 50.
7) Casopis deskeho museum 1843, str. 167, Sbornik okresu hlioecklho 116.
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Vrbit panstvf rychmbursk^ho z roku 1731. 5
uhrnem 124 R. 24 kr. lx/2 ^, avSak z t&o vysazen6 v urb&K summy,
kterouS by HlineCtf byli m61i platiti, ucinSna byla sr62ka 39 R. 25 kr.
51/, ^, pon6vad2 od pfedeSlych vrcbnostf na takovych ourocfch „skrze
jim udfelenS a za sebou majfci decreta" pfi svat&n JiH bylo sleveno
19 R. 29 kr. 1 ^> a pfi sv. Havle 19 R. 56 kr. 4x/2 f>, i byl schodek
takovy od staroddvna v podtech dfichodenskych u vydinf kladen
a z teto urbdrnl summy sr&2en, takle se za oba terrafny mfilo platiti
a do dfichodu platilo jen 84 R. 58 kr. 2 ^.
TakW2 bylo i ve Skufci, kde2 byla v urbdfi z roku 1731 vysa-
zeua surama celorocni ourokfl svatojirskych i svatobavelskych 307 R.
50 kr. 2 J>, je2 vSak, pon6vad£ ji2 dHve bylo Skufci sleveno die
dekretu vrchnostensk^ch z urokfl pfi sv. Havle 31 R. 10 kr. 5x/2 J>
a pfi sv. JiH 30 R 572 J>, tedy 61 R. 11 kr. 5 J>, sntfena byla za
oba termfny na 246 R. 38 kr. 3 f>, je2 Skufc do dfichodu vrchno-
stensk^ho kaidorofinS platila, a schodek tfm vznikly byl kladen
v pofctech dflchodenskych do vydinf.
ftesk6 Svratce bylo v urbdfi z r. 1731 vysazeno 16 R. uroku
8vatojirsk6ho a 11 R. 33 kr. 2 J> uroku svatohavelsk^ho a Pfedhradl
rychmbursk&nu uroku svatojirsk^ho 5 R. 36 kr a svatohavelsk^ho
6 R. 4 kr. tehdejSfch pen6z, ale o n6jak6 ulevS, jak& byla Hlinsku
a Skufci poskytnuta, neCteme v urb£H nifceho.
Krom6 tfichto bfemen byly Hlinsko a Skufc povinu^mi roinS
naprisii urcity pocet Stuk panskeho prediva nebo d&vati urSity rotuf
plat za nezhotoven6 pfedivo*)
®) K nejdalezitejifm odvStvfm vyroby na Hlinecku n&le2elo jii za staro-
davna lnalatvf a platen ictvf. ZvlaitS v XVIII. veku bylo jii dbano o povzaeseni
toboto odvdtvi t6b ud61enymi vysadami trinfrai Hlinsku a Svratce, zejmgna trini
ty$adou Karl a VI., danou v Hradci (St^rsk6m) 27. r.eroence 1728, kteroui zaroveii
byla Svratka za mestys pov^sena.
Karel VI. udSlil Skucl k dosavadnim tfem v^rocnfm trhum (v uterj po9tnf,
tterf svatodusni a na Povyienf sv. Kriie) a tydennimu uternfmu trhu vyrocni
trh na den bt. Lucie a trh na kond a dobytek v den pfed sv. Lucif, a dal§lch
pSt trhti na kon6 a dobytek (na den po sv. Karlu Velke*m, ve dtvrtek stfedopostnf ,
y pAtek po kvStne' nedeli, na Nalezeni sv. Stepana a na sv. Karla BoromeJ9k6ho,
a tydenni trhy prelozeny byly na p&tek; Hlinsku, jei m6lo die v^sady kr&le
Maximiliana n dva vyrodnf trhy (ve stredu po sv. Vitu a ve stredu po sv. Lu-
kaii) a sobotni tydenni trh, pfidany dva vyrocni trhy (ve stredu po sv. ApolenS
a ve stredu po sv. Bartolomeji) a pfi techto vyrodnfch trzich trby na kon&
a dobytek a krome nich jest^ zvlastnf (paty) trh, v^lu6n6 jen na obchod koni
a dobytkem omezeny; osad& Svratce Ceske, jez, jak v^sada pHpomin^ byvala za
staroddvna mesteckem a mfvala trby, vsak po mnohd le*ta jii zanedban^, dal trhy,
v^rocnf na pond§lf po sv. Fabianu a Sebestianu, po velikonocich a po Navstlveni
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6 VI. K. V. Adamek.
Hlinsko 1116I0 napffsti 215 8tuk pfediva pansk^ho, SkuC 300
Stuk, Svratka 80 Stuk. Za kaidou Stuku byl pro Hlinsko, Skuc
a Svratku pfedepsdn n&hradnf "plat 12 kr. tehdejsfch rocnS do dfi-
chodu vrchnostensk^ho.
P. Marie a stfedecni tydenni trby na obili, len a jine* plodiny. (Original je*t
v mSstskem archiva skuteSskem)
Rttkript Karl a VI., danj doe 27. cervence 1728 k mistodriicim o techto
trzich, znf :
nCarl oc. Liebe Getreuel Demnacb wir dem [: Titl :] Stephan Khinsky
Grafen Ton Chinitz und Tettau, auf sein allerunterthanigstes Bitten und Euere
dat (iber allergehorsambst crstattete Berichte, vermog welchen alle Anstande
behoben worden und kein Praejudicium tertii hiebey unterlaufet, die Kayser and
Kdnigl*. Gnad gethan and denen in Unserem Erb-Konigreicb Boheimb auf seiner
Herrschaft Richenburg gelegenen 3 Ortbereu Skutsch, Hlinsko und Bdbmisch
Swratka, zu dereu deb to besserer Aufnahme einige mebrere Marckt- Gerechtig-
keiten, and zwar,
Fiirt Er»te : Dem Marckt Skutsch, nebst denen am Dienstag in der Fasten,
auf Pfingsten und auf Creutz Erbohung schon babendea drey Jahr Marckten, noch
einen neuen Jahr Marckt am Tag St. Luciae, auch des Tags zuvor einen Ross-
und Vieh-Marckt, dann noch andere fUnf Ross- und Vieh-Marckte, benantlich
1° am Tag nach St. Caroli Magni, 2do am Donnerstag nacb Mitt fas ten, 3tio am
Freytag vor dem Palmsonntag, 4to am Tag St. Stephani Erfindung, und 5to am
Tag St. Caroli Boromei, mit Transferirung des bisbero auf jeden Dienstag ge-
haltenen Wochen Marckts auf den Freytag ;
Andertent: Dem Marckt Hlinsko, nebst denen am Mittwoch nacb St Viti,
und Mittwochen nach St. Lucas schon geuussenden Jahr Marckten, noch zwei
andere, benanntlich 1° am Mittwochen nach St. Apollonia, und 2do am Mittwoch
nach St. Bartholomei, mit dem Zusatz, dass sowohl bey diesen zweyen neuen als
auch bey denen vorigen zwey Jahr Marckten die Ross- und Vieh-Marckte geubet
werden konnen, dann ferners noch einen, alleiu auf den Ross: und Vieh Handl
restringirten Marckt am Mittwochen nach denen Heyl. Oster Feyert&gen mit
Beybehaltung des schon vorhin an jeden Sambstag habenden Wochen Marckts; uud
DriUent: Dem Ohrt Bohmisch Swratka, nebst Confirmirung der vor Alters
gehabten Marcktfreyheit und Gerichtigkeit, also dass Selbtes nun und hinfuhro
als ein Marcktflecken und Stadtel erkennt, anderen Marcktflecken und Stadtlein
in unserem Erb Konig Reich Boheimb gleich gehalten werden solle, nebst einem
durch das ganze Jahr am Mittwoch haltenden Wochen Marckt auf Getreyd,
Fla^'bs und andere Feylschaflften, drey Jahr Marekte als nemblich, 1° am M on tag
nach Sti Fabian i et Sebastiani, 2do am Montag nach denen Heyl. Oster Feyertagen,
und 3tio am Montag nach Mariae Heimbsuchung, allergn&digst ertheilet und
verliehen, alles mehreren Inhalts des daruber durch unsere Konigl. BOheimbische
Hof-Cantzley ausgefertigten in Copia hierbeyliegenden Diplomatis.
Als haben Wir Euch solches hiemit in Gnaden bed eu then wollen, gnadigst
befehlende, dass Ihr gehdrigen Orthen darttler die weithere Nothdurft ergehen
lassep, und darob seyn sollet, womit gedachte Marcktflecken und Stadtlein Skutsch,
Hliusko und Bohmisch Swratka bey obvermelter respective Confirmirung der
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UrbiF panstvf rychmburskelio z roku 1731. 7
V Pfedhradf byl povinen kaid^ hospod&f — a bylo jich die
urMfe 13 — napftsti rocnS po 3 Stuk&ch pansk6ho pfediva. Kdyby
ale byla „neouroda v pfedivu, tedy na menSf repartici by pfijfti
muselo".
Dalsi praestandum vrchnostensk^ bylo pH Hlinsku, je2 m61o
ddvati 72 str. 2 v. 3 Ctv. ovsa. Pfi Skufci, Svratce a Pfedhradi se
tato poloSka nevyskytoje.
Hlinsko i Skufc, a solnf handllH tamnl museli z dflchodu vrch-
nosti sM, tak, jak jim v^sazena bude, a tolik, cokolivek ji spotfebo-
vati mohou, jako do vesnic, na soudky brdti; a bylo pod pokutou
zakdz£no, aby odjinad nebo pfespolni sul odebfrali. Takt£2 Svratka
a Pfedhradf musely se touto zdsadou Hditi. 9)
V Hlinsku i ve SkuCi byly panske hospody10), do nichi bylo
odebfr6no pivo a pdlene pansk^, a jen tyto ndpoje v nich Senkovdny.
K hlineck^ panske hospod6 bylo die uovgho vym&fenf k hospod&rstvi
Marcktfreyheit und Gerechtigkeit, dann Bestattig-Ertheil- und Transferirung der
Jahr Ross-, Vieh- und Wochen-Marckten gebuhrend geschtltzet, und darwider in
keinerley Weys noch weege beirret, oder gehindert werde. Hieran oc. Grata den
27. Julii 1728.
An die Kflnigl: Statthalterey zu Prag.tt
Marie Terezie povolila Hlinsku sobotni tydenni trh na len, plain a, vlnu
a prizi vijsadou trini, ve Vidni dtie 2. Ifrtzna 1762 danou, by se tfm loarstvl
povzneslo. (Original to ho to privilegia ulozen jest v meatskem archivu hlioecklm.)
Josef 11. potvrdil v$aadou, ve Vidni dne 18. koitna 1786 danou, Hlinsku
ctyry trhy vyrocni (ve stfedy po sv. Apolene, sv. Vftu, sv. Bartolomeji a sv. Lu-
kasi) a pel trhu dobytclch (v ulerky po sv. Apolen£, sv. Vftu, sv. Bartolomeji
a sv. Luk&il a ve stfedu po velikonocich) a sobotnf trhy tydenuf, i povolil, by na
tydennich trzfch byly kromS prize, plains, lnu a vlny take* potraviny prod&vany.
(Original tohoto privilegia jest uloien v mSstsk^m an hi?u blineckem.)
0 trzfch viz K. Adalnka K dejin&m Hlinska a okolf, str. 20—29 (takt£2
v Pamalkach archaeologick^ch a mistopisnych IX., str. 247 sld, 425 sld), telioi
Chrudimsko str. 20, 68, K. V. Adalnka Sbornik okresu hlineckelio 79, 147 az 149,
Cechovni zfizeni na Hlinecku str. 15 a 1G (kdei jest tez nejstarsl hliueck* za-
chovan& vjsada trinf z roku 1568 otislena). 0 pfMle viz Sbornfk okresu hline-
ckeho 115, Prfspevky k dejinaln lidu selske*ho z okoli Hlinska 6, 21, 22, 66.
•) Casopis Ceske*ho museum 1843, str. 167, Sbornik okresu hlineckelio 115.
10) Jiz v dfivejsich dobaxh vrchnost zakazovala ntfvstevu hospod v soused -
nich panstvich a odebiralif cizfch piv (viz v Casopisu Ceskeho museum 1843,
str. 175) a cizfho palen^ho (tamtez" str. 175). Srovnej tez K. V. Adalnka Sbornik
okresu hlineckelio 78, 115, Prispevky k dejinaln selskelio lidu z okoli Hlinska
13, 14, 18, 57. — Jesle v polovici XVIII. veku drgela vrchnost vinn^ senk
v Hlinsku ke svelnu uiitku, a teprv Bohuslav Ferdynand Leopold Berka z Dube"
a a Lippelio propustil Hlineckjm tfri. senk vinn^ lUtem danym dne 24. cervna
1656, jeji viz niie v pffloae.
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8 VI. K. V. Adamek:
role orn6 pod 24 korce a I vSrtel, Ink pod 2 k. I v., k skuteck6
hospodS panske takt& 24 korce a 1 vSrtel role orn6 a 2 k. 1 v. luk.
Nrijem z tSchto hospod nebyl v urbfifi stanoven urcitymi obnosy,
pon6vad2 „fcldnd st&lii v6c nejni, nybri milostivd vrchnost moc m&
takovej zvejSiti aneb zmenSiti, kterySto ndjem v dflchodenskych
pofctech inezi jin§fma k spatfenf jest."
V mSstefcku Svratce, „sice a2 dosavade" (— 1731) „&idn£
panskd hospoda se nevynachdzf, nybr2 takovd teprv staveti se budeu,
nicm^nS byli Svratefctf povinni, aby brali panskd pivo a p£len6 na
§enk a takov6 a2 do vystavenf panskd hospody Senkovali, jakoi i aby
mimo Senku spolefcnf sousede kaidy mSsfc 25 Sejdlikfi panske kofalky
brali a za kaidy Sejdlfk po 5 kr. do dflchodu rychmbursk^ho platili.
V Pfedhradf byla sice jedna hospoda od starod&vna, ale nebyla
panskd; nicm6n6 se do nf pivo a p&len6 panskd na Senk bralo aznf
ndjem do dflchodu vrchnostenskGho platil. Tak£ v Pfedhradf museli
spolefcnf 8oused6 br&ti ka2dy mSsfc 8V2 2ejdlfkfi panske koralky a za
kaidy 2ejdlfk po 5 kr. do dflchodu rychraburskGho platiti. Tak
vrchnost, dbajlc jen mSSce sv^ho, zumyslnS podporovala Sffenf kofa-
leftnlho moru.
Skuc musela z jedn6 panske louky n), jei se nazyvala DlouhA,
seno hrabati a vrchnost ddvala Skuteckym za to „k jejich obderstveni*
jeden sud piva. Hlinsko zase klidilo seno z louky pod Lhoteckyra
dvorem leifcf, avSak Hlinectf „Mdn£ho obfcerstvenf ncdosahujf". Vida,
jak milostivd vrchnost m61a dvojf loketl Svratectl klidili seno z He-
rdleck^ch luk, ale urbdf ml£f o torn, ie by jiui vrchnost byla se n6-
jakyin obCerstvenlm odvdfecovala.
Kone£nS m61i mSststf povinnost podporovat vrchnost v honbS
Kdy2 vrchnost k n£jak6 hanbi1'2) potfebovala lidf, m61i Skutettf z je-
dnoho kaid^ho domu jednu osobu beze vSeho platu postaviti. Takt62
i Hlinefctf m61i k ndhoukdm Ciniti a z kaidlho sfdla jednu osobu,
kdykoliv by vrchnost potfebovala, tu, kde se jira sk&te, postaviti.
Tim vyfcerpdny jsou povinnost i Hlinska a Skuie, avSak nikoliv
Svratky a Pfedhradf.
MesteCko Svratka bylo povinno, jak urbdf z r. 1731 dovozuje,
„podle toho na kanceMfi se vynachdzejfcfho reversu,18) tak iakojin§l
") Karla Adamka Chrudimsko 81 (poznamka), K. V. Adamka Sbornik
79, 80, 115.
") Casopis cesklho Musea 1843, 176, Sbornfk 116.
,3) Viz 8bornik okreau hlineckSho str. 69, 70, 81. Mfnf se tu patrnS
revers ze 17. ledna 1729., v nimi se pripomin*, le „b^?ala t mestsk^m stavu
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TJrMf panstvf rychmbnrskelio z roka 1731. 9
vesnice neb sedldci a chalupnfci, jak potaSnf, tak tak£ p6§f robotu
vybejvati, pon6vad2 ale nynia (roku 1731) „sejimtakov4 robota pas-
siruje, za takovou do dftchodu penizi platiti povinni jsou, v§ak ale
vSe do vfile milostivS vrchnosti."
Predhradi rychmburske, Jak od starod&voa, tak tak6 a2 dosa-
vade" (r. 1731) Jddnou robotu nevybejvd, anobrZ jest povinno v pan-
sk^ch dfileSitostech poselstvi po panstvf zdarma a beze vseho platu
vyfizovati."
0 Pfedhradf i o Svratce jsou v urbdfi z r. 1731 zafadfiny po-
drobn6 udaje podle jednotlivych hospodflHS roztHd6n& Pro v6t8f
pfehlednost pfipojuju je v dalSf c&sti t6to rozpravy k fivah&m a pfe-
hledum o pomSrech vesnic panstvf rychmbursk^ho.
Pokud se t^Ce povinnosti vesnic, obsahuje urb&f pov§echn6 usta-
novenf, jei se podstatnfi tykajf vSech vesnic, a vysvStleni k spec&lnfm
tabeldm o desdtku a ourocfch.
Z pozndmky pfi zdpisu o povinnostecb Jidu poddan6ho v Hn6-
vfeticfch jest zfejmo o robotdch1*) potainfch a vejjezdnlch, ie jeden
kaidy sedlak byl povinen, aby vypravoval jizdeckou robotu 8 dv&na
komna ve voze zapfai&en^ina kaidotyhodni dva dny a v jinii pak
jfzdeck^ robots (v ordni a vlddeni) tyhodnS po 3 dnech, a v dobi od
del&nf sen ai do sklizenf vSech otav, po vybyte robots jfzdeckS,
ostatni dny v cel&n t^dnu jednfm ptiitn, jej2 ra6l poslati a ndleiite
vypraviti na robotu tarn, kam by inu bylo z kancel&re vrchnostensk6
naffzeno, a ie jeden kaidf chalupnik m61 tydni po 3 dnech a v dobi
od zafatku dUini sen a skrze cel6 2n6 ai po sklizeni vSech otav
jednu statnou osobu po cely tyden na robotu posylat tarn, karai mu
kanceWf vrchnostensk£ naffdila. Tato pozn&mka opStuje se i za
zdpisem vsi KK2&Dek, a obsahuje pravidlo vSeobecnfe platng. ZdvSrek
tohoto urbtfe v^slovnS k tfrnto dv&na pozn£mkdm o robot&ch pota2-
nfch a p6sfch poukazuje, fka, ie „co se robot potainych neb pSSfch
dotejCe, tak ve spfedu, co jeden kaZdej sedldk neb chalupnfk vybej-
vati povinen jest, k spatifenf jsou", i pripojuje opodruzfch: nPodruzi
. ale tolik, kolik kolivek se jich v ka2d£ vesnici a na celSm panstvf
obec Ceak£ Srratka pfed da>nyina easy, ale stav ten beze snadu skrze vojensk^
ypddy k zrusenf jest priSel a" (Svrateitf) „nomohouce iAdnych privilegii pro-
ukazati, z* sedl£ky a chalnpnfky driani b^ti museli."
") Orobotach viz Casopis Cesk^bo Museum 1843, 170 a 171; K. V. Adamka
Sbornik okresu hlineckelio lUasld., t£ho2 Pfispevky k dejinam selsk^bo lidu
z okoli Hlinska 6 ai 12, 20, 24, 27, 30 ai 32, 37, 58, 69, a sice k 8tr. 9 ai 12
Tiz doplnky v spisa Lid na Hlinecku, str. 357 (k str. 188).
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10 VI, K. V. Adamek:
vynach&zf, ty jsou a budou povinni kaidotyhodni jeden kaidjf od
starod&vna po jednom dnu, kam a nafc se jim naffdf, robotovati, na
mldceni ale panskeho obili jsou povinni skrze cely tyhoden jiti, na-
proti tomu ale zase milostivd vrchnost jim 16ty korec vyml£cen6ho
a odveden^ho obili passiruje, a jim se ddvati md.u
Podruhyni vSechny, co jich koliv na panstvl bylo, byly povinny
podle urb&fe z roku 1731, kaidot^hodnfi v fcas pleti a trhdni chmele,
po jednom dnu robotovati a dostdvaly dennd bochnidek jednolibernf
chleba.
Sedldci, chalupnici % podruzi byli povinni briti pansk£ prdcUo
a pffsti, a sice „ka2doro6n6 tolik, co P&n Bfih poiehnati r*Lfcf, vie
neb m6n&", a sice ka2dy sedWk, „jak pfedeSle, tak ai dosavade
ordinarnS here" po 6 §tuk&ch, chalupnfk po 4 Stukich a podruh
Jenat^ po I Stuce. Kdyby ale „neouroda ve lnu neb jinyin predivu
nfeledovala, a jim dflstatek pfidla se dosta&ti diti nemohlo, na
menSf rozvrienl by pfijfti muselo".
Kdyi se pHze neprodala a pWtna se bllila, tedy v Cas bileni
pldteti1*) pansk^ch m61i „dle starobyl^ho obyfteje a v2dy zachovAva-
jfclho (1) spflsobu" obstardvati pon&cku, a to sice jedenkazdy m61 na
ponucku po poMdku k nim choditi, a je 6asu notnfho ustavifinfi var-
tovati. 16)
Touto povinnostl vSak nebyli poddanl sproStfini pfispSvku na
dvarskS ponocne. J\i od starodivna byl na panstvl rychmbursk&n ten
obyfiej, ie purkrabl uCinil na cel6 panstvl rozvrh pflsp6vku na dvorsk£
ponocn6.
Poddanl vesnifctl museli brdti na soudky s&l z dflchodu vrchno-
stensk6ho tak, jak jim byla kdy vysazena, a tolik, cokoliv jl mohli
potfebovati. Pod pokutou bylo i jim zamezov&no a zapovld&no ode-
birdnl soli odjinad nebo soli pfespolnl.
A jako vrchnost dbala o neztenfceny pfljem ze soli, tak i chri-
nila svfij u£itek z prodeje pdleneho11), naHdivSi v urbtfi tomto, ie
sedldci a chalupnici vsichni, co jich na panstvl jest a bude, musl
panskou kofalku br&ti, a sice jeden ka2d^ sedl£k po 1 iejdliku
a chalupnlk po 7a iejdlfku m6s!6n6. Za jeden 2ejdlik pdlen6bo pla-
tilo se do dichodu vrchnosti po 5 krejeafich tehdejSlch penSz.
,5) 0 pradle viz Sbornik 114, 115, 140 ai 142, PHspevky 6, 8, 21, 22, 66,
o bileni platen viz Pfispevky 7, Sbornik 114, 116.
,6) 0 ponocce a pansk^ch hlidacich viz Pfispevky 6, Sbornik 114 a 116.
n) ('asopis fieskeho Museum 1843, 174 a 176, PHspSvky 6, Sbornik 114.
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Urbif panitrf rychmburak6bo z rokn 1731.
11
Co se tyce vrchnostenskych ouroMv penizitych ir), tedy vypadalo
„do rovnosti na jednoho kafcdeho sedldka pfi sv. Jiff po 1 R. a pfi
8?. Havle po 1 R 30 kr. a na jednoho kaid^ho chalupnika pfi sv.
Jifl po 30 kr. a pfi sv. Havle po 45 kr. vrchnosti odvddftti a platiti."
Byla vsak z toboto pravidla stanovena vyminka takovd, ie z tSch
gruntA nebo iivnosti, pfi nichS v tabelich podrobnych byly vysazeny
kkzne krdvy, se plat, jen2 k z£du§f z t&chto ieleznych krav plynul,
odefcetl ka£d&nu dotyfcn&nu povinniku od ouroku svatohavelskgho,
takie takovy poddany m61 o to m&i6 ouroku vrchnostensk6ho vysa-
zeno a m6n6 platil. nA tfm se ve vfiem rovnost doplnuje, kter&2to
clausula pfi jedny kaidy vesnici a celym panstvf k observirovdnf jest."
Podle urbdfe z r. 1731 bylo vysazeno pro raSsta i vesnice na
uroku svatojirsk&n 734 R. 43 kr. Vi <& tehdejSich pen£z, a na tiroku
svatohavelsk&n 851 R. 53 kr. 1 J>, a sice:
Uroku
svatojirsk^ho
svatohavelsklbo
R.
kr.
J>
kr
J>
pfi Hlinsku . .
„ Skudi . . .
„ Svratce . .
„ Pfedhradf .
63
162
16
5
ostatnfcb osa- 1
d£ch panstvl |
rychmbur<k6ho 487
31
26
36
10
7.
60
63
146
24
11
33
6
4
627
68
IV,
IV.
Pom&rn& nejvfce bylo vesnic, na n§2 pfipadalo uhrnem svatqjir-
skeho ouroku 2 R, nebo 6 R , a sice 13 vesnic platilo od 1 R. a£
5 R, 18 vesnic od 5 R. a2 10 R., 15 vesuic pfes 10 R. a2 20 R.
a 4 vesnice pfes 20 R.
Pfi svatohavelskem ouroku bylo pomSrnfi nejvlce vesnic, je2 mSly
platiti uhrnem po 3 R rocn£, a sice 13 vesnic platilo od 1 R ai
5R., 12 vesnic od 5 R (exclusive) a2 10 R., 14 vesnic pfes 10 R.
ai 20 R. a 11 vesnic pfes 20 R.
,8) 0 uroku vrchno8teu9k$m viz Sbornfk 114, 116, PHspSvky k d6jinam
selsklbo lidu z okolf Hlinska 12 a aid, o jinycb urocfcb (z mtynu, hospod, maa-
nfch kramu, od korafu), tamtei sir. 13 aid.
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12 VI. K. V. Adimek :
Die urbdfe z roku 1731 m61i jednotlivf sedldci platiti uroku
svatojirskeho nejrudne po 13 kr. 2 ^> a nanejvyS po 2 R., a liroku
svatohavelskeho nejmen£ po 12 kr. 4 ^ a nejvfce po 3 R. PonSvadi
vSak platil po 2 R. liroku svatojirskeho sedldk, jen2 mfel 2 grunty,
a uroku svatohavelskeho po 3 R. sedldk, jenS m61 dva grunty, lze
tfci, £e sedWci platili rofcne 13 kr. 2 ^ a2 1 R 34 kr. uroku svato-
jirskeho a 12 kr. 4 & a£ 2 R. 15 kr. uroku svatohavelskeho.
Jednotlivf chalupnici platili tiroiw svatojirskeho nejmene po 5 kr.
a nejvfce po 30 kr.t a liroku svatohavelskeho nejmene po 5 kr. a na-
nejvyS po 45 kr.
NSkolik sousedfl a chalupnfkfl nemSlo v urbtfi vysazeno ani
uroku svatojirskeho ani svatohavelskeho.
Ve Svratce platilo uroku svatojirskeho 38 sousedfl po 24 kr.
a 1 soused po 48 kr. ; svatohavelskeho liroku 30 sousedfl po 36 kr.,
30 sousedfl po 12 kr. 4 ^ a 1 soused po 25 kr. 2 A V Pfedhradf
platilo uroku svatojirskeho 11 hospod£ffl po 24 kr., 1 hospod&f po
13 kr. 2 ^> a 1 hospod&f po 58 kr. 4 *?>; liroku svatohavelskeho
7 hospod&ffl po 36 kr., 4 hospoddfi po 12 kr. 4 ^>, 1 hospodif po
1 R. 1 kr. 2 ^ a 1 hospod&fr neplatil nic.
Ve vSech vesnicfch cel6ho panstvf rychmburskeho bylo die
urb&fe z r. 1731 sedlrikfi 21, kteH platili ouroku svatojirskeho 25 kr.
a2 50 kr., 326 sedlAkfi 50 kr. ^ i R, a 15 sedldkfl pfes 1 R.,
svatohavelskeho ouroku U sedldkfi vfcetne do 25 kr., 32 sedlikfl
25 kr. a2 50 kr., 13 sedldkfl 50 kr. a2 1 R. a 316 sedldkfl pfes 1 R.
Z chalupnfkfl vesnic ceieho panstvf platilo die tehoS urbdfe
ouroku svatojirskeho do 5 kr. 2, od 5 (exclusive) do 30 kr. 238,
a neplatilo nic 10 chalupnfkfl; ouroku svatohavelskeho platilo 5 cha-
lupnfkfl vfcetne do 5 kr., od 5 do 30 kr. 72 a od 30 do 45 kr. 167
a neplatilo nic 7 chalupnfkfl.
ZdduSnich krav bylo ve Svratce 32 kusfl, a sice 1 soused, jeni
driel dva grunty, mei 2 krdvy z&du§nf, a 30 sousedfl melo po 1 kr&vS.
Z kaide krdvy zriduSni platilo se po 23 kr. 2 J> tehdejSfch penSz,
tedy rocnf uhrn platfl z krav k z£du§f byl ve Svratce 12 R. 26 kr.
4 £>. V Predhradi m£l 1 hospodiif 2 z&duSnf kr&vy a 4 hospod&K
po 1 krftve, celkem 6 zidu§nfch krav, a rofcnf lihrn platu z nich byl
2 R. 20 kr. tehdejSfch penSz.
Na celem panstvi byly 372 z&duSnf kr&vy, z nichi bylo ro6n£
podle urbafe z roku 1731 platu 145 R. 17 kr. 2 ^; a sice v Hlinsku,
Skuci, Svratce a Predhradi bylo 85 zddufinfch krav s ro&nfmi platy
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Urbif panstvL rychmburskgho z roku 173!. J 3
33 R. 40 kr. 4 ^> a na vesniclch 287 krav, z nich£ vyplyvalo roCn6
k z*duSim platu 111 R. 36 kr. 4 ^.
Jednotlivy sedldk m6l nanejvyS vysazeny 3 zdduSni krdvy. Bylo
nejvfce (106) sedlakfl, kteff raSli po 1 krrtvS zdduSnf, 33 sedldci m61i
po 2 kravach a 3 sedldci po 3 kravdch, 65 chalupniM po 1 krdvfe,
10 po 2 a 7 po 3 kravach zddusnfch.
Vesnic, v nich2 nebylo zddusnlch krav, bylo 13. V 16 vesniclch
bylo uhrnem 1 a2 5 zaduSnfch krav, v 11 vesniclch 6 ai 10 krav,
v 7 vesniclch 11 a2 15 krav, po 1 vesnici bylo 8 16, 18 a 36 krd-
vami zdduSnfmi.
Uhrnny plat poviunfkfi jednotliv£ vesnice ze zddusnich krav byl
nejm£n6 23 kr. 2 J> na nejvlce 7 R (z cel6 vesnice), a sice s platem
uhrnn^m vcetn£ do 1 R. bylo 9 vesnic, od 1 R. do 5 R. : 24 vesnic,
pfes 5 R. bylo 5 vesnic. Pri vesniclch Mokrej§ov6, Rafcicfch, Kfi-
zdnkdch, HlubokG, Rvasiclch, Dolanech, Puste Rybn6, Herdlci, Chlu-
mfetfnS, Studnicich, Blatnu, Hamrech a VitanovS nebylo zapsdno
v tomto urbdfi vubec i&dnfzh krav zddusufcb.
Podle urbdfe z roku 1731 mely vesnice platiti ze zdduSnlch
krav 111 R. 36 kr. 4 *?>. Na celt*in panstvl platilo se pr&mtrnt
z 1 strychu pozemkil platu ze zdduSufch krav 00034 R., uroku
svatojirsk6ho 0*017 R., a svatohavelsk^ho 0*02 R.; tak2e placen^
1 rynsk^ zlaty ze zddusnich krav pfipadal prum6rn6 na 287 str.
pozemkfi poddanych (vCetu6 mesta), 1 R. ouroku svatojirsk^ho na
56 str. alR, uroku svatohavelsk^ho na 49 str.
DesdtMv duchovniin mfel kaidy sedlak odvddSti kaidoro6n6 4ita
2 vfcrtele a ovsa 2 vSrtele a kafcdy chalupnik 2ita 1 vfirtel a ovsa
1 vSrtel. Desdtky byly odvadgny ph sv. Havle.
Obilniho desdtku duchovnim bylo ddvdno ve Svratce od 3') sou-
sedu po 1 vSrteli Sita a 1 vgrteli ovsa, od 8 sousedfl po 2 v6rtelich
iita a po 2 vSrtellch ovsa, a jeden soused, jeu2 inel 2 grunty, ddval
po 1 str. 4ita a 1 str. ovsa za jeden rok, tak Ze rocni ddvka vSech
sousedfl svrateckych fciuila 12 str. 2 vSrtele 2ita a 12 str. 2 v6rt. ovsa.
V rubrikdch hospoddtft z Predhradi vubec neni o desdtku ani
zminky.
Z celeho panstvi (z m6st i vesnic) bylo vykdzdno v sumrndrnim
extractu na konci urbdre desdtku duchovnim 323 str. 2 ctv. fcita
a 280 str. 2 v6rt. ovsa roCnS, a sice v Hlinsku, Skuci a Svratce
73 str. 2 £tv. 2ita a ve vesniclch 250 str. zita rocnS, v Hlinsku
a Svratce 30 str. 2 v. ovsa a ve vesniclch 250 str. ovsa ro6n6.
PoinSrnS nejvlce bylo vesnic, pfi nichfc uhrn vysazeu£ho desdtku
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14 VI. K. V. Adamek:
zita byl 3 a2 4 8tr., a2 vfcetnS 5 str. 2ita desdtkov^ho odvddSlo
30 vesnic, 5 str. a2 vcetne 10 str. 16 vesnic, 10 str. a2 15 str.
3 vesnice a 15 str. 3 v. ddvala 1 vesDice (Krouna).
TentjfZ pom6r ovSem byl i pfi desdtku ovsa.
Krome desdtkovGho ovsa nmseli poddanf ddvati ourocni oves
vrchnosti. Podle urbrife z roku 1731 pfipadalo ourofcnfho ovsa, kdyi
t6i 26 str. ovsa pro feUara povolenych se zapoCte, ro6n6 na jednoho
ka2d6ho sedlaka 1 str. 3 v£rtele a na chalupnlka 1 str. 1 vert el.
1 m61i oves pfi sv. Havle na panskd Spychary sypati a odvddSti. 19)
Urbdf z roku 1731 vykazuje ovsa pro vrchnost pfi vesnicfch
1036 str. 3 vSrt. 3 fctvrt na rok, a sice nejvfce vesnic bylo, je2
mfely ddvati ovsa vice ne£ 3 str. a2 vfietnS 4 str. Vesnice, jei mfcly
vysazeno ovsa v6etn6 do 5 str., bylo 8, od 5 do 10 str. 4 vesnice,
od 10 do 20 str. 18 vesnic, od 20 do 30 str. 10 vesnic, od 30 do
40 str. 6 vesnic a pfes 40 str. 4 vesnice.
Poddani byli povinni, aby kiddy20) k pildm i drivi sdhove, „jaki
jednomu kafcd&nu vyhozeno se vynachdzf," pfivdZeli, kamkoliv6k jim
v panstvf bylo nafizeno, kaidorofcng podle starobyl6ho obyfceje, a to
raimo vSechny roboty. Tak3 museli odvdd&i die mofcnosti do pansk6
flusovny popel a dostdvali za korec popela 9 kr. z vrchnostensk6ho
dflchodu.
Kldd bylo pro vesnice panstvl rychmbursk6ho vysazeno v urbdfi
z roku 1731 celkem 1000 kusu, dHvi 2504 sdhy a popela 1000 strychii.
Tak na pfiklad celkovd povinnost pfi Hn6v6ticfch byla: dovoz 14
kldd, z toho rozvrzeno na kazd^ho sedldka po 2, a na chalupnfka
po 1 kldd6; z dffvi 40 sdhfi m£l jak sedldk tak chalupnfk vysazeno
po 4 sdzfch k dovozu, a z 14 strychu povinn^ho popela sedldci po
2 str. a cbalupnfci po 1 str.
Nejvice vesnic m61o uhrnn^ pofcet kldd: 14 nebo 16, a sice
8 vesnic od 1 vfietnfe do 5 kldd, 4 od 6 do 10 kldd, 18 od 11 do
20 kldd, 10 od 21 do 30 kldd, 6 od 31 do 40 kldd, 4 vesnice pfes
40 a2 63 kldd.
Nejvfce (6) vesnic bylo s lihrnnyui mnoistvim vysazen^ho drivi
8 sdhfl, a sice bylo vysazeno vcetnfi do 20 pfi 11 vesnicfch, od 21
do 30 pfi 5, a 31 a2 40 pfi 11, a pfes 40 pfi 23 vesnicfch, a sice
nejvfce v 1 vesnici (KrounS) 168 sdhfi dffvf.
*•) 0 ouroSnfm ovsu viz Sbornfk 110, PffspSvky 7, 21, 30, 32 a2 36, 39
sd 49, 64, 56.
*°) 0 klAdiich viz Sbornfk 114, 115, Pffsp§vky 6, 21 a* 24, 29, o drvech
Sbornfk 116, Pffspgyky 6, 20 az 24, 28, 29, o popeli a panskg flusorng Sbornfk
116, PHspfivky 6.
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Urbftf panstvf rychmbursklho z roku 1731.
15
Nejvfce vesnic bylo s uhrnnym mnozstvitn 14 a 16 stryehd po-
yinn^ho popda a sice 5 str. bylo vysazeno pfi 8 vesnicfch, od 6 do
10 str. pfi 4, od 11 do 20 str. pH 18, od 21 do 30 str. pfi 10, od
31 do 40 pfi 6, a pfes 40 pfi 4 vesnicich (nejvfce 63 atrychfi).
Podrobny pfebled o des&tku obilndn duchovenstvu, ourocn^m
ovsu vrchnosti a povianosti dovozu kldd a dffvf i doddvdnl popela
je^t v jeduotlivych vesuicfch panstvi rychmbursk^ho die summ&rniho
extractu, jeni jest urbafi z roku 1731 pfipojen, tento:
0 b c c
d e 8&t ku
iita
ovsa
str. |
str.
yrchnosti
str.
<J
o i!
CO
S ;
M
CO
3
M
*& ii
O
Hnef^tice
MireUn . .
Lesany . .
Laiany . .
StdpanoY .
ZboinoY .
Lhota
Dol .
Raboun
Brdo .
R?asice
Dolany
Chlum
Zhof .
Peralec
KutHn
Hlubok*
Ceska Rybn*
OtradoY
RychnoY
1
1
2
5
2
i
13
8
7
3
6
3
3
4
3
3
2
1
3
1
1
2
5
2
13
8
7
14
23
11
12
15
10
12
7
6
13
2
3
5
10
23
8
2
51
34
31
14
I 12
il
14
i 16
l 13
15
I 8
4
15
2
4
4
11
22
8
2
54
32
30
40
60
28
36
44
28
36
20
16
32
8
8
16
28
64
24
8
132
96
88
14
25
12
14
16
13
15
8
4
15
2
4
4
11
22
8
2
54
32
30
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16
VI. K. V. Adimek;
0 b e c
d e sat ku
1 vrchnosti
00
3
3
«3
iita | ovsa
ovsa
V4
>
str. | t | str.
V
i! 8tr- 1 v
►X-i
rusta Kamenice
Pust* Rybn*
Krouna
VoldHs . .
Svratouch
Heralec . .
Kameni6ky
CblumStfn
Jeulkov .
Studnice
BlatD6 .
Hamry .
VitanoY .
Holetin .
RoDna .
Voldfetice
Kladno .
DSdova .
Vojt^chov
PokHkoY
Mrakotfa
Voflenda
Prasetfn
Mokrejsov
15
3
9
5
4
3
5
8
4
3
7
12
8
4
7
4
11
9
8
2
4
1
15
3
9
6
4
3
6
8
4
3
7
12
8
4
7
4
11
9
8
2
4
1
|l
26
3
63
13
35
14
10
21
28
ii 19
I
I 13
! 26
46
33
15
25
14
44
35
34
7
17
3
2
3
f!
2
3
1
3
2
3
2
2
1
24
3
63
14
37
20
16
12
22
32
19
14
29
50
34
16
•28
16
47
37
35
8
18
4
72
8
168
32
92
40
36
24
56
68
52
36
64
116
88
40
60
32
112
88
88
16
44
8
24
3
63
14
37
20
16
12
22
32
19
14
29
60
34
16
28
16
47
37
35
8
18
4
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Urbtf panstyf rychmbursklho s roku 1731. 17
Z tohoto pfehledu jest mirao jind zfejmo, ie byl rozvrh mnoZstvi
klad, jejichi pfivoz byl poddanym jednotliv^ch obci pfik&zin, pro-
veden die tehoz zdkladnfho iiiSNtka jako rozvrh o povinnosti dod&vek
popela k ufcelfim vrchnostenskym.
0 repartovani dani21) ustanovuje urbdf za pravidlo, ie m& daft
tato, jak se kaidoro6n6 z krdlovskl bernfi zemsk^ obyCejnS repartuje,
byti od vrchno8ti rozvrhovina die uznilnl mohovitosti tak, aby sil-
n£j8fm o n6co vice a slabSfin o n6co menfi byla stanovena.
KonecnS jeSt6 sluSf pfipomenouti v^sledek vymgfov&ni 2a) realit
poddanskjfch, jei nov6 upravS urbdfe roku 1731. bylo z&kladem.
K mfisteftku Svratce namirem 545 str. pozcmM, k Pfedhradi
118, HnSvfiticfira 462, Mtfetfnu 862 (a 2 v6rt.), LeSanum 429 (2 v.),
Laianfim 314, §t6pAnovu 469 (3 v.), Zboinovu 415 (1 vSrt.), LhotS
490 (l1/. v.), Doluin 226 (2 v.), Rabouni 169 (1 v.), Brdu 555, Rva-
sicum 54 (i v.), Dolanfim 178 (1 v.), Chlumu u SkuCe 161, Zhofi
365 (1 v.), Perdlci 719 (3 v.), KutHnu 268, Hlubok^mu 74 (2 v.),
£esk<§ Rybn<5 2057 (1 v.), Otradovu 1153, Rychnovu 1147 (1 v.)
Puste Kamenici 973 (1 v.), Pust(§ Rybn6 126 (2 v.), KrounS 2393
(2 v.), Volditti 496 (2 v.), Svratouchu 1521 (1 v.), Henilci 709,
Kamenifckam 691, ChlumStfnu 515 (2 v.), Jenlkovu 905 (2 v.), Stud-
nicum 1369, Blatnu 720 (3 v.), Hamrflm 545 (2 v.), Vitanovu 1173
(31/, v.), Holetinu 1817 (1 v.), Ran6 1176, Voldfeticlm 519 (2 v.),
S1) 0 danfch viz podrobnejsf zprayy ? PffspSvcfch, 15 az 18, 58, 60 a ve
Sborniku okresu hlineckeho 93 a£ 96.
M) 0 vymSfovanf gruntu yiz Sbornfk okresu hlineckdho 112—114, PffspSvky
k dejinam selskSho lidu z okoli Hlinska 32, 33 a 40.
Th<U fil.-hiit. 1901. 2
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18
VI. K. V. Adtoek:
Kladnu 1157 (1 v.), D6dov<§ 658 (3 v.), VojtSchovu 1871, Pokftkovu
1342 (1 v.), Mrakotfnu 1162 (3 v.), VoflendS 279 (2 v.), Prasetfnu
588 (I v.), MokrejSovu 144 (1 v.), Rafticflm 890 (2 v.), ^cTirci 676
(1 v.), Malinn^mu 295 (2 v.), LeStince 377, Skuttfku 709 (l1/, v.),
KHidnkdm 137 (2 v.), uhrnem (i s vym&rou pfi Hlinsku a Sku(i
zjiStSnou) 41.633 str. I1/, v.
Z t6to plochy byla vSt&ina roli ornych (pfes 50°/0» celkem
24628 str. 1 v.), m6n6 luk (10033 str. 37a v.) a nejm^ng porostlin
(6971 k. 1 v.).
Z 50 vesnic v urb&fi jmenovan^ch byly 4 vesnice bez sdskych
grunt&\ 15 vesnic, v nichfc byly 2 a2 vcetn6 5 usedlosti selsk^ch;
20 vesnic po 6 a2 10 gruntech, 7 vesnic po 11 afc 15 gruntecli
a 1 vesnice s 19 grunty, 3 vesnice 8 21 grunty, celkem pak bylo
374 selskych gruntft.
Z tfichto 50 vesnic bylo 7 vesnic bez chaltipniM, 24 vesnic
s 1 a2 5 chalupnlky, 13 vesnic s 6 sd 10 chalupnlky, 4 vesnice
a 11 ai 15 chalupnlky, 1 vesnice s 16 chalupnlky a 1 vesnice s 21
chalupnlky, vSech chalupnikft jest v urb&H panstvi rychmbursk6ho
zaps&no 252.
Potet iivnostl byl:
t obci
Hn£?£tice .
Mlfetfn . .
Le&any . .
Lazany . .
St£panoY .
ZbozuoY
Lhota . .
Prase tin
Mokrej&OY
fatice . .
6*£rec . .
Malinng
Le§tinka .
Skuticko .
Kfizanky .
Dol . . .
Raboun . .
Brdo . . .
Ryasice . .
Dolany . .
Chlum . .
i«likych ehalipuekjeb
osacovan^ch
na kop:
200 150 160 100
6
5
2
4
6
1
3
4
6
11
1
4
7
1
4
1
2
- 4
vsech iivnostf
t obci
tihrn v kopAch
m.
1400
2600
1200
1200
1360
1000
1200
1800
400
2600
2300
900
1200
"2300
400
860
400
1600
200
400
400
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Urbtf panstvi rychmborskgho z roku 1731.
19
y obci
lelityek ehalipikkycb
o&acovanycb
na kop:
200 160 150 100
Zho* ....
Perilec . . .
Kutttn . .
Hlnbokl . .
Ceska Rybna
Otrador . .
Rychno? . .
PugU Kamenice
Pusta Rybna
Krouna .
Voldfli .
Svratonch
Hi ralec .
Kameniiky
Chlam&tfn
Jenikor .
Studnice
Blatno .
Hamry .
Vitano? .
Holetln .
Ranna .
Voldfetice
Kladno .
VoitSchov
Pokfikov
Mrakotin
Yoflenda
D6do?* .
4
6
2
21
7
7
6
1
21
6
U
6
6
8
15
6
5
13
21
10
6
11
19
15
13
4
8
10 ;
fsech ii?no8tl
? obci
uhrn v kopich
m.
10
4
2
12
15
13
12
1
21
2 !
9
1
1100
2200
800
200
5400
3200
3000
2400
300
6300
1400
3700
1500
1600
1200
2200
3200
1900
1400
2900
5000
3400
1600
2800
4700
3700
3600
800
1600
Krom6 t£chto 2ivnostl byl 1 selsky grunt, k n£mui patHla
I chalupnickd Sivnost, v Otradovfi osacovdn v 300 kopdch a 1 grunt
selsk^ v RychnovS s 1 iivnosti chalupnickou spojeny v 300 kopdch,
dale t Kamenifckich mel 1 sedidk 2 grunty, jei byly oiacovdny
uhrnem za 300 kop, v RannS dalSf 2 grunty selsk6 jedin6ho sedl&ka
uhrnem za 400 kop a v Kladnu 2 grunty selske' jedingho sedl&ka
uhrnem za 400 kop, takie bylo celkem oSacovino ve vesnicich 375
gruntfi a 251 chalup. Geny odhadnf techto gruntfi jsou zapotteny
v uhrnn^ch obnosech pfedchozf tabulky.
Svrateckd iivnosti byly o8aco?£ny: po 100 kopdch 8 gruntfi
(pHpocte-li se 1 soused, jen2 m£l 2 grunty uhrnem na 200 kop Saco-
van6, tedy 10 gruntfi), po 80 kopdch 9 gruntfi, po 60 kop£ch
20 gruntfi a pH 2 gruntech neni cena odhadnuU poznamen&na. Takd
t Pfedhradsk^ch iimostech neni v urbAH z roku 1731. zaps&no, jak
byly ofiacov&ny.
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20 VI. K. V. Adimek:
Z vesnick^ch gruntfi bylo nejvice oSacov&no v 200 kopdch,
m6n6 v 150 kopdch. Pouze v RychnovS 1 grunt a v OtradovS
1 grunt byly oSacovdny v 300 kop&ch, ponSvadi ke ka2d&nu z nich
patfila chalupnickd zivnost. V KameniSkdch 1 sedldk m61 2 grunty,
jei byly osacovAny uhrnem za 300 kop, na Rang 1 sedldk m61
2 grunty za uhrnnych 400 kop a v Kladnu 1 sedldk 2 grunty v t6ie
tihrnng odhadni cen6.
Chalupnickg zuvnosti byly Sacovdny po 100 kopdch, pouze
y Dolu byla 1 chalupa za 150 kop.
Friloha.
Hrabi Bohuslav Berka z Dubi Hlineckym ddvd Senk vinny, vdSni, do
a odumrti, iehoi vSeho dosud vrchnost uHvala. — Na Rychmburku
24. dervna 1656.
Jd Bohuslav Ferdynand Leopold hrab$ Berka z Dube a z Lippeho,
d&dicny p&n na hradS Rycbmburce, Vladyckych Rosicich a Slatinanech,
oznamuji a vyznavAm timto odevfenym listem mym obecnft pfede vsemi
lidmi nynejsimi i budoucimi, pfed nimiz cten anebo ctouci slysdn bude:
ze jsou pfede mn§ pfedstoupili opatrni *) Jakub Prokop, toho casu primator,
VAcslav Tlaskal, Vaclav Kobzyn, Tomas Cermak, Mikul&s Jindrft, Jakub
Hfib (Hrzyb), Jakub Krautil, Daniel Kavka, Matftj Borovifika, Jirfk
HfebiSek, V&cslav Klaud, Vacslav Dfevikovsky, purgkmistr a spolu radni,
Jan Vit (With) pisaf radni, Havel Tichej, Jan Sokol stars! obecni, Jifik
Medek rycht&f mSstsky, t6z Jan stars! Vitft (Withu) a Jakub Mastny,
z prostfedka obce, dSdicny poddani moji vera! i mil! a soused^ mestys
HIinskSho (Hlyndskeho !) pfedlozivse pfede mne v ponizenosti spis, abych
jim a jich obci nejakou milost, niz by mne budouc! vz&ctnou a vfccnou
pamatku jmiti mohli, ucinil a prokazal, mne s snaznau ochotnosti, i na
mistS cel6 obce mSstys Hlinsk6ho, zadali a prosili.
Kdez jA, znamenaje jejich vfcrnou poddanost, takze jsou se vzdy
az posavad, mn6 poslusnS zachovati hled&li a zachovali, a oblizejfce se
na jich chudou obec, proseb jich oslyseti nemoh,a, tuto jim milost a l&sku,
8 dobrym mym rozmyslem Sinim a ukazuji, a to mocnft na easy budouc!
a vecn(6), raoci listu tohoho sAm*) od sebe i na mist6 myck budoucich
a potomkftv utvrzuji:
Totiz prednt, Senk vinntf, kter&ioz3) jsem az posavad v drzen! byl
a vina ma k uzitku m6mu v mestys Hlinskym senkovati dal, ten a ta-
kovy jim propoustim, a k t6muz sobfc zadn6ho prava vice a dale nepozft-
stavuji, nybrz aby pfi obci ztistavajici a s obc! spolutrpici, jeden kazdy
soused, jak v rynku, tak po ulicich, t6z osoba dobfe zachovalfc a po
manzelu pofadnfc ovdov^la i sirotek na grunte se zivici, vino jakSkoliv
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Urbar panstvf rychmburskelio z roku 1731. 21
rakonskg, ceske* aneb moravske* svobodne a volne k avium uzitku a ob-
ziveni senkovati a prodavati mohl.
Pfi cemz vsak jeden kazdy takto se zachovati jmiti bude, kdo koliy
by zadostiv byl, vino k senku naSnouti, bude povinen pH purgkmistru se
ohlaaiti, takove* vino zhlidnouti, zheraovati a zkostovati dati, a purgkmistr
spolu radnimi bude povinen cas, leta, draboty neb lacinosti, t6z dobroty
vina, bedlive povaziti, a jakby se nejspravedliveji a po 6era senkovati
jmilo, takove* vysaditi a senkovati teprva povoliti.
Kdyi se pak povoli, bude take* povinen purgkmistr jeden kaid^,
nynejsi i budouci, kolika vedrum k senku se povolilo, to bedlive dati
zapsati. A kdyz povinnost purgkmistrskou od sebe odevzdavati bude, tehdy
u pfitomnosti spoluradnich (na) registrik, jednoho ka2d6ho specifice jme-
nujic, uv£sti a peceti mestskou utvrditi dati, jako i tak6 z tehoz jednobo
kazdgho vedra k senku povolengbo jeden zlaty rejnsky nine v moci i bu-
doucicb mych zanechany, zvyupominati a s takovym registfikem k duchodflm
mym nyni i budoucne penize k rukam pisafe duchodniho odvadSti. PH
Semi take* tuto podstatu obmezuji, aby budoucne zadno* disputati (!) aneb
dificultetu nepovstalo, a oni Hlinecti nynejsi i budouci v nejakgm ne-
bezpecenstvi nebyli, kdyz se komu cela desitivddemi nadoba vysenkovati
povoli, aby toliko z deviti v&der po jednom zlatym rejnskym odvad£ti
povinen byl. Ale komu by pak menSi vederni nadoby Senkovati povoleno
bylo, ten beze vSech vejmluv zouplna z ka2d6ho vSdra po jednom zlatym
rejnskym dobre* v zemi berne* mince odvadeti povinen bude, a v torn aby
se spravedlnost zachovala, nyuejSiho i budoucibo purgkmistr a pod jeho
povinnosti napominam.
A pfi torn, aby chuda obec tez odnekud na sve* vSelike* vydani
a potfeby obecni pomoc jmiti mobla, to se primatoru, purgkmistru a cel6
radd&, v moci a pfi dobrlm svedomf nyni i budoucne pozustavuje a za-
nechava. Pokudz take* nepochybne od takov6ho vinnSho senku, u2itku,
pro vzdelani chude* obce, aby po kazdc* z souseduv Sosovati a na vse
z sebe zbirati za potfebi nebylo, to se jim t6z povoluje a v pine* moci
zanecbava, vsak se jim toho takovy prostfedek zanechava, a nynejSfm
i budoucim pfednasi, kdyz budou tez n6co od takov6ho vinnelio senku
zadati, aby vejse pres 30 krej. nebylo, totiz budoucne, Pan Buh rac dati,
kdyby 16ta nastal(a), zeby v&tsi dostatek penez bylo, a zivnost takov^ho
vinngho Senku odbyt nesl(a), a takova potfeba obci jako nyni nasledovala,
moblo by byti k uzitku obci po 30 krej. z vSdra. Byly-li by pak nfijake*
tezkosti, takze by takovy vinny senk snad jiti nemohl, a v Senkovani
odbyt nebyl, tedy aspon po 20 kr. aby se k obci z vSdra davalo.
Jestlizeby se pak n6co takovSho, cekoz Pan Bfih zacbovej, bucf skrze
ohen, valku, rozptyleni a nejake* jine* nestSsti potrefilo, tak ie by takovy
vinny senk snad docela jiti nemohl, ale stati musil, a potom se zase
vyzdvihnouti cbtSl, maji moc miti, takovy zase nariditi, a pro obecni
dobre* takovy plat vyzdvihnouti, nyni i budoucne' a vzdyckny. Dale take*
maji moc jmiti, oufad nynejsi i budouci, tak jako kdy prve* za obycej
bejvalo, opovfedniho od Senkyfek zadati a jmiti, a toho jim 2adn^ a pod
z&dnym spusobem rufiiti ani do toho sahati nema, nizadnym prAvem.
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22 VI. K. Y. AdAmek:
Za druhe, co se tak vdZni/ho od v&by obecni v m§st(ys) Hlinskym,
t6z pfi trojich jarmarcich kazdorocne, v t6mz m6st(ys) Hlinskym
drzanych, od mist4) schAzelo, a to v§e az posavad do duchodftv mych
Rychmburskych se odv&delo, od toho vseho t<Sz s dobrym mym rozmyslem
upouStim a odstupuji, a obci mdst(ys) Hlinsk6ho k uzitku to yse odddv&m
na Sasy budouci a ve3n6, toho vseho Detoliko tak, jakz se to az posavad
starym obycejem d&lo, aby v drzeni a uzlvdni byli, ale od v&hy Cehoz se
hrubS m&lo d&valo, sobe zvejsiti, a oufad die moci listu tohoto o torn
nafizeni nov6 sob& uCiniti moc mfcli, nyni i potom budoucich casftv.
Za tfeti: Clo, kterdz od starod&vna v mestys Hlinskym se vybfrA, 6)
a to t6z do duchod&v mych Rychmburskych pfich&zelo, to t6z jim odddv&m
a postupaji, aby je tak dobfe, jako pfedkovg moji, i nyni j£ s4m v drzeni
jsem byl, tim vsim pr&vem drzeli a polovici toho uzitku k uzitku
obce m&st. Hliusk6ho obraceli, druhou pak polovici, ponevadz jest oufad,
i na mi9t6 cel6 obco m6*ta SkutCe pfednesl, ze pfi meste SkutSi velmi
m&lo cla se sch&zi, a naproti tomu ze ze vsech stran mesta na cest&ch,
mnohem vfctsi opravy a spravov&ni cest, nez mest. Hlinsky majf, a na to
n&klady v6sti musejf, a po siinici skrze Holetfn k Hlinsk&nu t6m6f vsechni
formanS v kr&lovstvi 5esk6ho do markrabstvi moravskSho ze jedou, i zase
se z margkrabstvi moravsk6ho touz cestou skrze Hlinsky vracujf, tak
milujlce jednu obec tak dobfe jako druhou, poddan6 verng i mil6, 6) nafidil
jsem mezi nima, aby primatorovS, purgkmistfi s spoluradnlmi a to mezi
sebou promluvili a pfatelsky jako svoji bliznf a soused^ se porovnali.
Kterfz porovnajice se (!) takovA druhd polovice t6hoz uzitku celniho tak,
jakz v privilegium SkuteSskych obroezeno jest, na opravu cest okolo mSsta
Skutce, ku pomoci obci Skutecsk6 pfich&zeti m&, o cerazto jedni s dru-
hyma pfAtelsky aby correspondirovali a v torn se jedni s druhyma svornfc,
spravedlivfc a v6rn6 jakozto jedni poddani a svoji soused^ se chovali, nyni
i na easy budouci7) nafizuji.
Za Ztvrte: Vseckny odoumrti pffpadnosti a dfidictvi, kter6 jsou
pfede§le a az dosavad na 8) pfedky m6 a na mne pfipadaly, mocn£ propouStim
a d&v&m, sob6 a (vsem) budoucim svym nic nepozdstavuji. Pfi cemz vsak
aby tento f&d zachov&n byl, kdyby kdokoliv v m6st(ys) Hlinskym z tohoto
svSta bez ksaftov&ni zesel, tehdy purgkmistr a oufad aby ten statek
zustaly, bud* jak(y)koliv, opatrili, schv&leni a dobr6ho svfcdomi osoby naHdili,
a jim takovy, aby v nejmensim nehynul, k opatrovAni porucili, na grunt
pak neb chalupu zustalou, zdali by zapotfebi bylo, aby ihned hospod&fe
ptali, opatfili a dosadili, (Idle, aby vsudy hl^sati dali, jestlize by kde
pfAtel6 pfirozeni toho mrtvSbo se nachfczeli, ti aby se pfi oufadu ohl&sili,
a nalezeno by bylo, ze jsou v pravdS pfirozeni pf&tel6 rartvdho, tehdy
oufad tfm statkem, a co£ by pak koliv zustalo, po osazeni gruntu, s vuli
a s dotazem mn6 a mych budoucich, ty pf&tele spravedlive aby rozdSlili.
Pfihodilo-li by se pak, ze by ti pfdtel6 byli z jinych panstvf, a potahovali
by se na tu spravedlnost, bucTto po odmrti anebo ze by jim ksaftem po-
ruiena byla, tehdy oni povinni budou, grunt nejprve 51ov6kem hodnym9)
osaditi, a potom teprv s vuif mou, d&dic&v a budoucich mych, obycejem
jiz psanym, rozdeleni byti mocti budou. Kdo by pak koliv bez ksaftu umfel
a z&dnych pfirozenych pfAtel nem^l, tehdy aby tyz grunt zustaly hospo-
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Urbaf panstri rychmbursk6ho z roku 1731. 23
dafem opatfen byl, a co by koliv z&stalosti aneb jak6hokoliv jmSni z&stalo-
to vse aby hned pfi smrti tobo popsano, spravedlivg zinventisovano, spe-
n&zeno, k obecnimu uzitku pfijato a obraceno bylo, vsak se takto roz-
umfcti ma, ze takovg oumrti10) od zaSatku roku b&ziciho 1656 upouStim,
ale vsak cokoliv jest pfedesle na pfedky m6 a mne pfipadlo, a to v zapis
do kneh purgkrechtnfch mestskych uvedeno jest, to tak v sv6 podstat6
zustati, na mne a budouci m6 do duchoduv Rychmburskych az do vy-
placenf pHpadati ma. Podobne po lidech obojlho poblavi z grunt&v sv6-
volnS a vsetefinfc zbfchlych, nedobfe zachovalych, ktefiz easy pfestupujfee
pfikazani Bozf, sami svych spravedlnosti se zbavuji, zfistalost, bucT ona
jakakoliv, takovou y sv6 moci a mych budoacicb pozustavuji a zanechavam. Co
se pak ksaftay dotyCe, toto ja o nich na budouci easy mocne ustanovuji a po-
rou&m, aby vsttckni v t6raz mist. Hlinskym tento fad pfi nich zachovaii. Kdoz
by koliy, jsa zdravSho rozumu, ksaft ciniti chtel, aby se oufadu purgkmistrsk6ho
o dye osoby z prostf edka prava, t6z pisafe radniho dozadal, a oni, (jsa) k tomu
nafizeny, aby k nerau jiti nemeskaly, a jeho napominaly, aby ani k vuli
zenfc aneb detem (aneb) komu z pfatel ten ksaft neSinil, ale aby podle
paoa Boha, prava m6stsk6ho, a svSho dobr6ho svfcdomi jej ucmiti pama-
toval. Pokudzby pak v nahle ta potfeba na koho pfisla, ze by zadnych osob
z oufadu ani pisafe jmiti nemohl, tebdy aby pfede dvSma neb tfemi osobami
obecnimi, yiry hodnymi, kterlz by sob& zvolil, ksaft u&nil, a ti jej podobnS,
jako se vejieji mini, kterak ma ksaft Ciniti, napominati maji. A kdy2 jiz
ksaft uclni a plnou vuli svou v nfcm polozi, ma se dati bedlivS sepsati,
mestskou peceti specetiti, zadnSmu v niSera nejmensim nezjevovati, nfbrk
v dobrgm opatrovani jmiti, a umfel-li by ten, kteryz jest jej ucinil, teda
otvirati, a zadn&nu dfive do vyjiti ctyr ned&l ho cfsti dopou§t6ti nemaji,
az teprva po vyjiti £tyr ned&l pfi pfitomnosti vsech pfatel mrtv6ho, na
nez by se ten ksaft vztahoval, pokudz by oufad pozadan byl, maji jej
otevfiti, precisti dati, a do kn6h vepsati porufciti. Co se pak vdov
a sirotkuv dotyCe, ktefi by kolivSk sesifeli, a otec jim zadn6ho poruS-
Dika nezfidil, anebo jestli by zfizeni t£z zemfeli, a oni nerafcli zadnych
pfatel, tehdy aby oufad je i statek a spravedlivG jejich slusne a nalezitfc
opatfili, a by pak i pfatele meli, tehdy aby t6z oufad dobrou raddou
a ve vsech slusnych pfiSinach a potfebach, kdyzby od nich pozadani byli,
pomocni byti hleddli.
Pfi cerazto oufad m6st. HlinskSho, nynejSi i budouci, ve vsech arty-
kulich v tomto listu a obdarovani (m&n polozenych) zavazuji, aby je pevnfc
drzeli a (v) vzactnosti jmSli, a v nicemz nejmenSim, co by proti t6to m6
vuli bylo, nynejsi i budouci, sob& pfekazeti nedali. A co se koliv v tomto
m6m listu a obdarovani ve vsech artikulich od pocatku az do konce (pise,
jmenuje) a poklada, tomu z jistl pln6 a svobodn6 moci me* chci a do-
konale sam11) od sebe i na miste d6dicuv, a budoucich mych, drziteluv
panstvi Rychmbursk^ho ustanovuji jim toho vseho mocne a vedle staro-
bylejch privilegiich potvrzuji, aby vsickni, nyn6j§i i budouci, oufad
a soused^ mest(ys) Hlinsk6ho, vfirni i mili, pfi torn pfi vsem zouplna
a docela zachovani byli, a ode mne i od mych potomkfiv a budoucich
nad tim nade v§im ruka spravedliva a ochranna beze v§i pfekazky aby
drzana byla, nyni i na easy budouci a v66n6.
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24 VI. K. V. Adamek: UrMf panstvf rychmburskeho z roka 1731 .
Tomu vsemu na potvrzeni toho starobyteho obyceje, a pro budoucf
stalost pe6et raou pfirozenou k tomuto listu privesiti jsem12) rozkazal
vedome, a v nem jsem se svou ylastni rukou podepsal, a vice die staroby-
\6ho obyceje k v6t§l vzacnosti a potvrzeni urozenelio pana, pana Rudolfa
Karla Frantiska Rasina z Ryzmburku a na Choteb(oH) etc., t&z urozen6ho
a statecn6ho rytife, pana Frydrycha DobranovskSho z Dobranova a uroze-
n6ho a statecn&io rytife, pana Carla Miserona z Lysonu etc., ten cas vsech
statkuv mych v Cechach narizen^ho regenta, aby sv6 pedeti podle (mne ?),
beze §kody viak sv6 a svych budoucich, k tomuto pfivesiti dali a v nem
se svymi vlastnlmi rukami podepsali, jsem se dozadal.
Datum na hrade m6m Rychmburgku den svat6ho Jana Kftitele, to
jest dne 24. meslco cervna I6ta Pane sestnactistSbo padesat^bo §est6ho.a
Na tomto lists pergamenovlm, jeni jest v m£stsk6m archivu hlineck6m
ulozen, podepsaui jsou Bohuslav Ferdynand Berka z Dube a z Lipplho, Rudolf
Karel Frant. Rasin z Ryzmburku, Frydrych Dobranovsk^ z Dobranova a Karel
Miseroni z Lysonu. Pod kaidym podpisem jest na snore pri?£sena drev6nn&
krabice s peceti podpisatelovou.
Tento list potvrdila pak Frantiika Rosalie hrabtnka Kintkd, rozend Berkova
z Buhi a Lipp6ho listem dan^m na Rychmburce dne 24. srpna 1710, jeni pouze
? nasledujicich Saatech a slovech od listu toboto z 24. cervna 1656 odchyluje se
y mistech, jei v lists torn cfslicemi jsem oznadil, a sice potdtkcm: „Ja Frantiika
Rosalie Boiena 8?at6 Hmsk6 ffse ovdovel& hrabdnka Kinski rozend hrabenka
Berkova z DuW a z Lippgho, d£dicn& pani na hradS Rychmburce, Rosicfch,
Oufeticicb, Chot£(sovg ?), Jabloni, Nemeslovicich, Daiicfch a Budisovd, oznamuji . . ."
a ndsledujicimi misty : ') opatrni purkmistr, primator a spoluradnf z prostfedku
obce, deditai poddani . . . *) sama od sebe . . . , 8) kterlhoZ az posavad ? drieni
byli a vina k u£itku jejich v mSstys Hlinsk^m senkuji, k temuz sobe a mjm
budoucim 2&dn6ho prava vice a dale nepozustavuji . . . 4) od mist schazi a odvidi,
od toho vseho t62 s dobr^m mym rozmyslem upoustim a odstnpuji ... 6) se vy-
biri, aby je tak dobfe, jako pfedkove* jejich, tim vsfm pravem drSeli a polovici
toho uzitku . . . 6j nafidila . . . 7) milostivS nafizujf. 8) na n6 pfipadaly, je pri
nich zanechdvam, sobS z nich a budoucim svfm . . . °) hodnym, spflsobnym
a dobfe zachovatym osaditi, . . . 10) oumrti na ten zpusob upoustim, cokoliv
pfedeile na pfedky m6 u?edeno jest, ... n) sama . . . ia) rozkazala vgdomg,
a ? nSm jsem se svou vlastni rukou podepsala. Datum na hrad& m6m Rychmburku
24. dne mfcsice srpna, leta Pine sedumnactistelio desatSho."
Sueseni Hlineckych a Skutecsk^ch o myt£ stalo se dne 8. tinora 1658. Viz
tSz^Karla Adamka Chrudimsko, str. 5, 68 a K d6jiaim Hlinskaa okoli, str. 26—29,
K. V. Ad&mka stat „Byla to ISta zarmoucena. Nekolik listu z historie krajiny
Hlinecke" (v Jitfence 1889, dfs. 4. az 10.), Sbornik str. 80.
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UKAZATEL YfiCNt.
Archiv mSsUkf blinecky 7, akutedakf
6, zematy kralovstvf cesklbo 6.
Berne zemska kralovaktf, 17.
Bflenf platen 10.
Boctanfcek chleba 10.
Ceny via 21.
Cesty 22.
Clo 20, 22.
Dan 2, 17.
Dedic 22.
Deaatek 8, 4, 13—17.
Deti 23.
Dovoz kl*d 3.
DHvl 3, 14—17.
Dficbod vrchnoatenak^ 5 — 10, 14,
21—24.
Duchovnf 3, 4, 13, 15.
Dvfir Lhotecky paoskj 8.
Felear 14.
Flusovna 14.
Forman 22.
Gmnty 2, 18-20, 22, viz t62: aedlaci,
aonsedl, zivnoati.
Handlff solnf 7.
Hejtman vrchnostenakf 2.
Honba 8.
Hospoda 7, S, li.
Hospodars, 7-13, 22, vizWi: cbalup-
nici, sedlaci, soused^.
Hrabani aena 8.
Chalupnfd 2, 3, 4, 9-14,18, 19,20,22.
Chl6b robotnikftm 10.
Chmele pleti a trhanl 10.
Jannarky 22.
latent** 23.
KanceUf dvorska" ceska 6, vrcbnosten-
aka rychmbnraka 8, 9, viz tH:
out &d.
Kttdy, vozenf klad 3, 14, 16—17.
Knihy ntfstakS, purkrechtnl 23.
Koralka panska 8, 10. viz pal en 6.
Kovari 11.
Kramy masn6 11.
Kriva ziduanf, ielezni 3, 4, 11—13.
Ksaft, kiaftovanf 22, 23.
Kvartyrni penlze 2.
Len 6—7.
Lea 2, 3.
Lnifstvl 5.
Louka, luka 2, 3, 4, 8, 18.
Mandat 4.
Mefeni grunto 2, 7, 17.
M£sto, mSstya 2, 3, viz povinnoati.
Miatodriicf, mfatodrfitelstvi 6, 7.
Mlaceni obili 10.
Mtyny 11.
M^to 24, viz clo.
Nad o by pro vino 21.
Nahonky 8, viz honba.
Najem z hospod 8.
Obfieratvenf robotnfkfim 8, viz tH
chleb
Obili 6, 10.
OJbid gruntft 3.
Odumrti 20, 22.
Officii- bospodaisk^ 1.
Ohen 21.
OpovSdnf (plat) 21.
Oprava cest 22.
Orani 9.
Oaady panatvl rychmburakdho 3.
Otava 9.
Oumrti 23, 24, viz oddmrti.
Ourodni ovea 14—17.
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26
Ukazatel y&cnf.
Ouroky vrchnostenske* : svatojirsk^ a
svatohavelsty 2—5, 11, 12, z hospod
11 (viz t^z najem\ od kovafA 11,
z masnfch krimfl 11, z mtynu 11.
Oufad 21—24, viz t6i hejtman, park-
mistr, primator, kancelar.
Oves desatkovy 4, 13, 14, 15, ourocni
3, 4, 7, 14, 15.
Pahrbky 2, 3.
Palene* 7, 8, 10.
Pedet mestsk* 21, 23, ilecbticka 24.
Penfze za robotu 9.
Pila 14.
Pfsar dftchodnf 21.
Pfsaf radnf 20, 23.
Pivo cizi 7, pansk6 7, 8.
Plat 3, 4, 21, z krav zaduinfch 3, 4,
12, 13, na ponocne* dvorske* 10, za
pfedivo 5, 6, za roboty 9, z senku
21, trznf z mist 22, z vihy obecnf
22, z vfna 21, viz t£z ouroky.
Platenictvi 6.
Platno 7, 10.
Pocty duchodenskg 5.
Podruh 2, 3, 4, 9, 10.
Podruhyne 10.
Pokuta 7, 10.
Pole 7, 8, viz role.
Ponocnf dvor§ti 10.
Ponftcka 10.
Popel 8, 14—17.
Porostliny 2, 3, 4, 18.
Poselstvf 9.
Povinnosti 2, 3, obyvatelstva m£st a
mestysu4— 8, 11, 12, 13, obyvatelstva
vesnic 9—17.
Povinno8t purkmistrovskA, odevzdanf
jeji 21.
Pov^ienf Svratky za meatecko 6.
Pozemku vymera 4, 17, 18, viz louka,
les, pole, porostliny, role.
Primator 20, 21, 22, 24.
Privilegia 9, 23.
Pfadlo 6, 6, 7, 10.
PWtele (pffbuznf) 22.
Pfedivo 5, 6, 7, 10.
Prize 7.
Purkmistr 20-24.
Rada 21.
Radnf 20-22.
Radnice 22.
RegistHk o senku vfn 21.
Repartovanf dane 17.
Reskript Karla VI. 6.
Revers Svratky vrchnosti 8.
Robota 2, 9, 10, chalupnlkfi 9, jfzdeck*
9, pefil 2, 9, podruho 9, 10, potaznl
2, sedUku 9.
Role 2, 3, 4, 8, 18.
Rychtar mtetakf 20.
Rynk 20.
SbehovS 23.
SedWci 2, 3, 4, a— 14, 18, 19, 20.
Seno 8, 9.
Senoseft, sena hrabanf 8, 9.
Silnice 22.
Sirotek 20. 23.
Soudek soli 7, 10.
Soused6 2, 3, 4, 7, 8, 12, 13, 20.
Spoluradnl 24, viz radnf.
Starsf obecnf 20.
Sol 7, 10.
Svedci kiaftu 22, listiny 24.
Sacovdnf gruntfi 3, 18, 19, 20.
Senk 8, 21, vinnf 7, 20, 21.
Sentyrka 21.
Sosov&nf 21.
Spjtahar pnnsk^ 14.
Stepnice 2.
Stuka prfze 6, 7, 10.
Trh dobytcf, konsky, t^dennf, v^rocni
Trznf vfsady 6, 6, 7, 24.
Ulice hlinecke" 20.
Urb£r panstvi rycbmburskeho (z r. 1664)
2, (z r. 1713) 1—20.
IJroky viz ouroky.
Ufad hejtmansky 2, viz oufad.
Vaha obecnf 22.
Valka 21.
Vaznl, plat z v£hy obecnf 20, 22.
Vdova 20, 23.
Vesnice 2, 3, viz osady.
Vedro 21.
Vino 7, 20, cesk6, moravsk6, rakou-
sk£ 21.
Vlacenl poll 9.
Vina, trhy na ni 7.
Vojna 9, 21.
Vojsko 2.
Vrchnost 1, 2, 8, 10, 14, 17, 20, viz m
dachod, kaocelaf, ouroky, oufad.
V^mera pozemku 4, 7, 8, 17 a 18.
Vfsady trinf, 6, 6, 7, 24.
Z&dusi 3, 4, 12.
Zahrady 2.
Zem£meri6 2.
Zhemov&nf, zkostovduf vfna 21.
iena 23.
fito 3, 4, 18—17.
ivnosti selske\ cbalupnicke* 2, 18, 19,
20, viz te*i grunty.
Zne 9.
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UKAZATEL JMEN.
Adimek Karel 1, 7, 8, 24, Karel Vacslav
1—4, 7-11, 14, 17, 24.
Berka z Dub6, viz z Dube\
Blatne\ Blatno 3, 4, 13, 16, 17, 19.
Borovidka Matej 20.
Brdo 6, 15, 17, 18, 20.
Budisov 24.
Cermak Tomai 20.
Dadice 24.
DSdova 3, 4, 16, 18, 19.
Dobranovsltf z DobranoYa Frydrych 24.
Dol, Doly 3, 16, 17, 18, 20.
Dolany 3, 4, 13, 15, 17, 18.
Drevikovsky V*cslav 20.
Z Dubl, Bohuslay Ferdinand Leopold
Berka 7, 20—24, FrantiSka Hyppo-
lita Eusebie Berkova 4, Frantiska
Rosalie Berkova, provdana Kin-
ska 24.
Origar V£cslav Ferdinand 2.
Hamry 3, 4, 13, 16, 17, 19.
Heralec 3, 4, 8, 13, 16, 17, 19.
Hesiny 6.
HlioBko 1—8, 11, 12, 13, 17, 18,20-24.
Hluboke* 3, 4, 13, 15, 17, 19.
HnevStice 8, 9, 14, 15, 17.
Holetin 3, 4, 16, 17, 19, 22.
Hradec Stfrsk? 5, 7.
HfeMeek Jiff 20.
Hflb Jakub 20.
Chlum u Skuce 3, 4, 16, 17, 18.
ChlamStfn 3, 4f 13,16, 17, 19.
Choteiov 24.
ChroustOYice 1.
Jablon 24.
Jenlkor 3, 4. 16, 17, 19.
Jindrft Mikulai 20.
Josef II. 7.
Kamenice Pasta 8, 16, 17, 19.
Kamenicky 3, 16, 17, 19, 20.
Karel VI. 6, 6.
Kavka Daniel 20.
Kinska, FrantiSka Rosalie, rozend Ber-
kova z Dub6 24.
Kinskjr, Stepan Yilem z Vchynic 2, 6.
Kladno 3, 4, 16, 18, 19, 20.
Klaud Vicslav 20.
Kobzyn Vacslav 20.
Krouna 3, 14, 16, 17, 19.
Kroutil Jakub 20.
Krizanky 3, 4, 9, 13, 17, 18.
Kutffn 3, 16, 17, 19.
Laiany 3, 16, 17, 18.
LeSany 3 16, 17, 18.
Lestinka 3, 4, 17, 18.
Lhota u Skuce 3, 15, 17, 18.
Lhoty u Hlinska, Lhoteckf d?ftr 8.
Z Lysonu, viz Miseroni.
Malinne' 3, 4, 17, 18.
Marie Terezie 7.
Mastn? Jakub 20.
Maximilian II. 5.
Medek Jiri 20.
Mffetfn 3, 15, 17, 18.
Miseroni z Lysonu Karel 24.
Mokrejsov 3, 4, 13, 16, 18.
Mrakotfn 3, 4, 16, 18, 19.
Nemeslovice 24.
Oflenda 3, 4, 16, 18, 19.
Otradov 3, 16, 17, 19, 20.
Oufetice 24.
Peralec 3, 16, 17, 19.
PokHkov 3, 4, 16, 18, 19.
Praha 7.
Prasetfn 3, 4, 16, 18.
Prokop Jakub 10.
Predhradf 3, 4, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 17,
19, viz Rycnmburk.
Pferostld Hamry 3, viz Hamry.
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28 Ukazatel jmen.
Rabouii 3, 4, 16, 17, 18. Studnice 3, 4, 13, 16, 17, 19.
Radice 3, 4, 13, 17, 18. Svratka 3—9, 11, 12, 13, 17, 19, 20.
Rana, Rani)*, 3, 4, 16, 17, 19, 20. Svratouch 3, 16, 17, 19.
Rasin z Ryzmburka, Rudolf Karel
Frantisek 24. StSprinov 3, 15, 17, 18.
Rosice Vladycke' 4, 20, 24.
Rybifcka Antonfn 4. Tichf Havel 20.
Rybna* Ceska* 3, 15, 17, 19.
Rybn* Pust* 3, 13, 16, 17, 19. Vfden 7.
Rychmburk 1-4, 6, 11, 12, 14, 20, 22, Vft Jan 20, Jan stars! 20.
28, 24, viz Predhradi. Vitanov 3, 4, 13, 16, 17, 19.
Rychnov 3, 16, 17, 19, 20. Voflenda viz Oflenda
Z Ryzmburka Rasfn, viz RaSin. VojtSchov 3, 4, 16, 19.
Rvasice 3, 4, 13, 15, 17, 18. Voldfetice 3, 4, 16, 17, 19.
Voldffi 3, 16, 17, 19.
Schaller Jaroslav 3.
Sku6 3—8, 11, 12, 13, 17, 18, 22, 24. Zboinov 3, 15, 17, 18.
Skutfdko 3, 4, 17, 18. Zhof 3, 15, 17, 19.
latinany 4, 20.
Sokol Jan 20. ±dferec 3, 4, 17, 18.
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OBSAH.
Uvod. Poviechne* pomSry lidu poddanlho str. 1. — Vznik novlho urbane panstvf
rychmbursk6ho (1731) str. 2.— Panstvi rychmburskgjeho osady, obyvatelstro,
rozloha str. 3.
Povinaosti obyvatelstva v mfotech a mestysech 2elezn^ kravy, desatky duchovnfm,
vrchnostenske* ouroky 4, panske* pradlo 5, ouro&nf oves, sfil panska, panske1
hospody 7, pansk^ch luk hrabanf, honba 8, n£ktere* zflaitni povinnosti 9.
Povlanosti obyvatelstva vesnlckgho. Roboty jizdecke, potaznf, peii, sedlakft, chalap-
nlkft a podruhfl 9, mlacenf obill panskelio, pleni a trhanf chmele, odmdna
robotnfkam, pfadlo, bilenf platen, ponficka, plat na dvorske* ponocnl; odbgr
soli panskg, p&lenlho 10; pendiite* ouroky vrchnostenskl, pomdr jichkplatu
ze zadusnich kta? 11, desatky duchovnlm 13; ourocni oves, oves pro feldara
dovoz klad, dHvf sahovSho, popela 14; pfehledy die obci o povinnostech 15;
dand 17.
Uaedioatl: V^mera poaemku die obci a druhu vzdSlavant 17, pocet usedlostiajejicb
odhadnuta cena 18.
Pftlohy: List dan^ na Rychmburku 24. cervna 1656, jlmi Bohuslay Ferdynand
Leopold Berka z Dube" dava Hlineckym senk viun^, v£2n£, clo a odtimrti,
str. 20. — List Frantisky Rosalie hrabenky Kinske* dan^ Hlineckym na
Rychmburce dne 24. srpna 1710 str. 24. — Na Strang 6. a 7. pod carou jest
oti&ten reskript cis. Karla VI. dan^ v St^rskdm Ilradci dne 27. cer?ence 1728
k miatodrzfcfm kr&lovstvf ceskelio o trzfch Hlinska, Skuce a Srratky.
— <H*>- -
TIBKBM DMA. KOY. OltiOHA. — MAKLADEM KKALOYSIt* CB8Uk «POLKCM08TJ MAUK.
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VII.
Zu Schleicher's litauischen Studien.
Von Josef Zubaty.
Vorgelegt am 17. Juni 1901.
In den Berichten, die August Schleicher von seiner litauischen
Reise im Jahre 1852 an die Wiener Akademie schickte1), lesen wir
u. A.: „ Alles aus dera Volksmunde gesammelte schicke ich nach
genommener Abschrift nach Prag, wo es, falls die Akademie Nichts
dagegen einzuwenden hat, als Beleg fur die Authenticity meiner
Mittheilungen auf der k. k. Bibliothek zu Jedermanns Einsicht offent-
lich deponirt bleiben mag" (S. 527, im ersten, „Kakschen bei Ragnit
den 17. Juli 1352" datierten Briefe). Diese Einsendungen haben sich
in der Prager Universitatsbibliothek bis auf den heutigen Tag erhalten
und zwar. wie es scheint und wie es ja von vorne herein zu erwarten
stand, ohne irgend welche Einbusse erlitten zu haben; selbst die
Couverts, in welchen die Sendungen eingelangt waren, sind sammt
Schleicher's Siegeln, die inDevanagari die Aufschrift Srlr astu tragen,
aufbewahrt worden. Das in der Prager Bibliothek Deponierte enthalt
nicht Alles, was Schleicher in seinem Litauischen Lesebuch an selbst-
gesammeltem Materiale bietet (das obige Zitat ist eben dem Programme
des 1857 erschienenen Lesebuches entnommen) — wir werden sehen,
dass wiederum auch das Lesebuch nicht Alles enthalt, was in dem
erhaltenen Prager Material vorliegt; — nichts desto weniger wird
durch Nichts eine Vermutung nahe gelegt, das durch Schleicher selbst
der Bibliothek zur Aufbewahrung ubergebene Material sei urspriing-
lich reichlicher gewesen.
*) Briefe an den Secretar, ttber die Erfolge einer nach Litauen unternom-
menen wissenschaftlichen Reise. Von Hrn. Professor Schleicher. Sitzb. der pbil.-
bist. CI. der kais. Ak. der Wiss. IX (1862) 524—658.
Phil.-hist. Classe 1901. 1
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2 VII. J. Zubatf :
Die Geschichte dieses Materials lasst sich in einigen wenigen
Worten sagen. Schleicher schickte bezw. ubergab die uaten naher zu
bescbreibendeii Papiere der k. k. Universitatsbibliothek: und zwar
wurden vier Sendungen au Paul Josef Safarik als deu damaligen
Bibliothekar adressiert (mit deu Poststempeln „Ragnit 19 6tt, Les-
gewangminnen 20/7a, „Pilkallen 29 7tt, „Pilkallen 3 8.tt); nachdein
Safarik auf einige Zeit Prag verlassea batte, wurden weitere drei
Sendungen direkt an die Universitatsbibliothek adressiert. (Postst. „Pil-
kallen 6 8", ,,Pilkallen 13 8", Kaukehmen 25/8u). Das letzte Stuck,
ein Doppelblatt Briefpapier ohne Couvert, ohne Briefmarke und ohne
Poststempel, urspriinglich jedoch in Briefform zusammengelegt, mit
Schleicher's Siegel versehen und an die Bibliothek adressiert, hat
offenbar Schleicher selbst nach seiner Ruckkehr der Bibliothek zur
Aufbewahrung uberbracht. Auf dem Couvert der ersten Sendung stehen
nebst der Adresse die von Safarik's Hand herriihrenden Bemerkungen
BOdpov. 18. Cervence". nRukopis litevsky". „1852 Juni.tt zu lesen.
Alle acht Stiicke hat daun, offenbar in den ursprunglichen Couverts,
Safarik in ein grosseres gemeinsauies Couvert gethan, dieses mit dem
Amtssiegel versiegelt und mit der Aufschrift versehen:
23 XVI. G. 38
8 Briefe
Prof. Schleicher's,
die litauische Sprache
und Litteratur betreifend.
Wann dies geschehen, ob noch wahrend Schleicher's Thatigkeit
an der Prager Universitat oder nachdem er im J. 1857 nach Jena
ubersiedelt war, wissen wir natiirlich nicht zu sagen. Eine weitere
Veranderung scheint erst aus der Zeit zu stammen, als Ion. Joh. HanuS,
ein vertrauter Freuud Schleicher's, nach Safarik das Bibliothek aramt
fiihrte (1860—1869). Die Sachen wurden aus den Couverts heraus-
genommen, in offene grosse Papierbogen gelegt und diese in eine
schlichte Mappe gethan ; die auf den einzelnen Bogen mit Blei notierten
Poststempeldaten nihren wenigstens von Hanus her. Sonst scheint
sich um das Material Niemand, selbst Schleicher nicht, gekumniert
zu haben. Erst anlasslich der fundamentalen Revision und Beschrei-
bung der Handschriftenschatze der Prager Universitatsbibliothek,
welche gegenwartig Herr Kustos Josrf TruhlAr zu Nutzen und Frommen
der Wissenschaft durcbfiihrt, sind auch Schleicher's Deposita nach
langen Jahren wieder ans Licht gekommen. Herr Kustos TruhlAr hat
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Zu Schleicher's litauischen Studien. 3
mich nun in seiner gewohnteu freundlichen Gute auf sie aufuierksam
gemacht, wofiir ich ihui auch hier meinen aufrichtigsten Dank sage.
Schleicher's litauische Reise und ihre Frucht, sein Handbuch
der litauischen Sprache*), gehoren unstreitig zu den bedeutendsten
Ereignissen aus der Gescbichte der indoeuropaischen Sprachwissen-
schaft im vorigen Jahrhundert. Das Litauische, eines der wichtigsten
Glieder des indoeuropaischen Sprachenkreises, war allerdings schon
vor Schleicher bekannt und auch Gegenstand der wissenschaftlichen
Forschung gewesen; aber mit voller SchSLrfe hat diese Sprache erst
Augcst Schleicher erfasst und an die ausgiebigsten Quellen zur Erfor-
schung der indoeur. Sprachgeschichte gereiht. Ein Gelehrter, der nie
zu begeisterten Verehrern von Schleicher's sprachvergleichenden Studien
gehort hat, spricht ja sugar von Schleicher's Entdeckung des Litau-
ischen (Prof. Ludwig, Agglutination oder Adaptation, Prag 1873, s. 80).
Auf Schleicher fussen mehr oder weniger alle folgenden Darstellungen
der litauischen Sprache, Kurschat's Grammatik nicht ausgenommen ;
und hat auch das litauische Sprachmaterial seit Schleicher vielfache
und bedeutungsvolle Bereicherung erfahren (so namentlich aus den
polnisch-litauischen Sprachgebieten, sowie aus den alteren Denkmalern)
und sind auch bei Schleicher sogar Unricbtigkeiten nacbgewiesen
worden (so betreffs der hochwichtigen Akzentverhaltnisse des Litau-
ischen), seine Grammatik hat ihre Brauchbarkeit noch immer nicht
verloren, von ihrer historischen Bedeutung ganz abgesehen. Wir irren
kaum, wenn wir glauben, dass die Vorgeschichte des ScuLEicHEa'schen
Handbuchs Manchen interessieren wfirde. Eine solche in vollem Sinne
des Wortes zu liefern, habe ich allerdings nicht vor; aber einen nicht
unwesentlichen Beitrag dazu bildet das Eingangs erwUhnte in der
Prager Universitatsbibliothek aufbewahrte Materiale, dessen fluchtiger
Beschreibung die folgenden Seiten gewidmet sein sollen.
Was Schleicher im Sinne hatte, als er sich entschloss, seine
Sammlungen der Prager Bibliothek anzuvertrauen, geht am deutlichsten
aus seinem Briefe an Saparik hervor, der hier in vollem Wortlaute
folgt, da er auch sonst nicht ohne Interesse ist. Er lautet:
Hochgeertester Herr!
Anbei erlaube ich mir einiges auss dem volksmunde gesammelte zu
ubersenden. Der sicherheit wegen habe ich mir namlich folgenden plan
*) Handbuch der litauischen sprache von August Schleicher. I. Litauische
grammatik. Prag, 1856. J. G. Calre'sche Verlagsbuchhandlung. II. Litauisches
lesebuch und glossar. Ebd. 1857.
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4 VII. J. Zubaty:
gemacht. Alles was ftir mich gesammelt wird, oder was ich spater bin
selbst sammele, schicke ich im originate der k. k. bibliothek zu Prag
mit der bitte es aufzubewaren und wenn ein paket zusammengekommen
ist*, es binden zu lassen und als eigentum der k. k. bibliothek zu den
anderen handscbriften zu stellen. Diese Offentlich aufbewarteu dokumente bilden
ftir mich die auctoritat, auf die ich mich spater berufen kann. Eine copie
davon behalte ich (ich schreibe die sachen ftir meinen zweck orthographisch
um, kein litauer kan seine eigene sprache ordentlich schreiben, er lernts
ja nicht). geht nun meine copie verloren, so ist das original noch da und
vice versa. Die sachen haben wirklich grossen wert, denn es halt enorm
schwer etwas zu bekommen, eben weil niemand, der litauisch kann, feder-
fest ist und umgekert. Nur eine bitte erlaube ich mir; die namlich dass
es mir verstattet werde, jene litauischen handscbriften, wenn ich sie brauche,
zeitweilig von der bibliothek nach hause zu nemen. Es wttrde mich freuen
und ser verbinden, wenn Sie, hochgeerter vaterlicher beforderer meiner
studien, meinen plan billigen und die zusendungen annemen wtirden. Ich
hoffe hunderte der schDnsten marchen teilweise mythologischen iuhalts zu
erhalten, wenn auch nicht jetzt, so doch im winter, jetzt sind ; die
leute auf dem felde und haben keine zeit, ich habe aber schon einen
trefflichen schullerer angeworben der schon fruher gesammelt hatte, die
sammlung ist aber, warscheinlich in des flegelhaften muckers Kurschat's
banden verschwunden. Die alten weiber aber, seine quellen, leben noch,
und nach von mir selbst vorgenommener besichtigung dieser wertvollen
scbatzkastlein, halten sies noch ein paar jare auss.
Das litauische ist ser schwer zu erlernen und die btteher sind wirklich
von der sprache selbst ziem'ich entfernf. Das slawische ist mir von un-
berechenbarem vorteile, die tibereinstimmung bis in feinste syntactische
regeln oft tiberraschend. mit dem sprechen gehts noch schlecht, copia ver-
borum felt noch (ich konnte ja auss bttchern nicht vocabeln lernen, die
ich nicht ausssprechen kann) und der accent, der accent! Obrigens hat
Kurschat unsinn daruber geschrieben, wie mir alle litauer noch beslatigt
haben. — Der litauer ist keineswegs so scheu, wie er allgemein geschildert
wird, konte ich nur nachschreiben, noch heute wolte ich mit feder und
tinte mich zu alten weibern verftigen und sie wtirden in freudigem stolze
dem wunderbaren, seltsamen fremdiinge erzalen, als welcher ich hier im
dorfe angestaunt werde.
Wie ich lebe hat Inen vielleicht Tempsky mitgeteilt, dem ich daruber
schrieb. Mein lerer hat das kalte fieber, ich habe auch schon so was ge-
merkt, deswegen neme ich chinatropfen in schnaps; das ist kein wunder
in solchem sumpfdorfe, in welchem die frosche vor den hausttiren ir
f}Qixxtxixh% xoag xoa£ siugen. Und nur hier f;ind ich einen litauischeu
echulmeister. Ja den litauern gehts schlecht!
Trotz aller entberungen bin ich munter und fidel wie gewonlich,
ich lerne hier viel und das macht mir grosse freude. Doch werde ich bis
zum herbst (ich muss vielleicht des wetters wegen frtiher mich zuruck-
ziehen, denn regnet es lange, so ist alle communication unmoglich) nicht
ausslernen, ich werde Sr. Excellenz schreiben und bitten mich doch auch
zum ordinarius zu machen, dann bringe ich einen litauischen bedienten
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Zu Schleicher's litauischen Studien. 5
mit als beihttlfe fur meine arbeiten und ura iraraerfort noch sprechen zu
konnen. Jetzt ist die sacbe angefangen, ich ruhe nicht eher bis ich voll-
koromen im besitze der sprache (sie ist nicht wortreich) bin und bis
grammatik, chrestomathie, worterbuch geschrieben ist. das wird noch
manches jar brauchen! wenn ich nur nicht inzwischen zu meinen vatern
versanilet werde!
In aufrichtiger vererung
Ir &.
Adresse: A. d. k. k. P. in Gr. Kakschen bei Budwethen, Kreis
Ragnit, Ostpreussen.
Der Brief ist nicht datiert, gehort aber wohl obne Zweifel zum
bereits erwahnten Couvert mit clem Poststempel BRagnit 19 6a und
mit der Adresse „Sr. Hochwolgeboren Herrn Bibliothekar Dr. SafarIk
Prag.tt Wir bemerken, dass der Brief bier mit alien orthograpbischen
Eigenthtimlichkeiten treu wiedergegeben ist (nur wird Schleicher's
fs durch ss wiedergegeben); was hier mit liegender Schrift gedruckt
erscheint, ist im Briefe selbst unterstrichen. Zum Inhalt des Briefes
ist Weniges zu bemerken. Der wtreffliche Schullebrer" ist natilrlich
KumutAtis, „ein geborener Litauer und ein aufi gezeichneter kenner
seiner muttersprache" (Gramm. S. VII), den Schleicher auch sonst
als seinen Gewahrsmann nennt, eiu „sehr brauchbarer und verstandiger
Mann . . . (der sich ubrigens auch ganz gehorig far die ausgestandene
PJage bezahlen lasst," Briefe an den Secretiir, 528). Der „Unsinnu,
den Kurschat aber den litauischen Akzent geschrieben habe, darfte
schwerlich etwas Anderes sein, denn Kurschat's Lehre von der litau-
ischen zweierlei Tonqualitat der Langvokale, die ja heute bekanntlich
allgemein anerkannt und zu einem der wichtigsten Kapitel der indo-
europaischen Akzentlehre uberhaupt geworden ist. Tempsk^ ist wohl
der bekannte Prager Verleger.
Die erste Sendung hat nebst dem mitgetheilten Briefe an
Safarjk aus KumutAt's Aufzeichnungen bestanden, die Schleicher theil-
wreise schon in seinem ersten Briefe an den Sekretar der kais. Aka-
demie (vom 17. Juli 1852) benutzt hat Wir findeu da zunachst
3 Quartblatter, deren Hauptinhalt „ Litthauische Rathsel" bilden: sie
sind von Schleicher fast alle im Lesebuch, teilweise in dem erwahnten
Briefe (S. 528 f.) abgedruckt worden. Natutiich hat sie Schleicher
in seiner Orthograpbie umgeschrieben. Aber auch sonst findet man
Veranderungen, die ofifenbar als im Volke selbst oder sonst gefundene
Varianten aufzufassen sind. Urn Nebensiichliches zu abergehen, das
Ratsel Eds pasiddro neddroms ? Plysssys (Lesebuch 63) erscheint hier
in der Gestalt Kas atsiranda isz sawes? So auch: Pastugusi ikisza%
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6 VII. J. Zubatf :
o subluszkusj isztrduk'. K. T? Linai tarp mintuiii (Les. 61, aus Beo-
dowski) — ljcisz pastyrusus, isztrauk? subluszkusus? Minnameji Linnai;
u. 8. A.8) Selbstverstandlich hat Schleicher in der Stylisation der
Auflosungen nicht geglaubt sich auf KumutAtis halteu zu miissen. Urn
ein Beispiel zu geben, zu dem Ratsel Du zuikUczei usw. Les. 58
lautet die Auflosung bei Schleicher Girnos, bei KumutAtis Girnas
kad mala — MUtai. — Nach 3l/2 S. Ratsel folgen einige wenige
Sprtichworter und Redensarten, wiederum so gut wie durchwegs vod
Schleicher im Lesebuch und teilweise iui Berichte an die Akademie
verwertet. Im Lesebuch sind sie meist mit S bezeichnet4) : bekanntlich
hat die Spruchworter und Redensarten f flr Schleicher's Lesebuch gerade
KumutAtis redigiert (und auch etwas verworren, wie wohl Jedermann
weiss, wer bestimmte Sprttchworter im Lesebuch zu suchen gehabt)
und mag seine Beitrage, die ihm ja Schleicher abgekauft hatte, als
Schleicher's Eigentum angesehen baben (KumutAt's Ratsel begleitet
im Lesebuch meist die Chiffre A'., einigemal K. S., selten S). — Ferner
teilt KumutAtis einige BBesondere Eigennamen, besouders der Felder"
mit, die nicht ohne Interesse sind und daher hier Platz finden mogen,
weil sie Schleicher meines Wissens nirgends publiziert hat:
Patilte, Lygioses, Skersstukkiei, Wertimaif) Degims, Wertimaczieif)
Antszaltine, Grautes,*) Widutinei, Kakszinnes,1) Kreiwes, Kalwutte,
Stukeliei, Parudin$%), Lijdimdcziei9), Btdlpiewe, Hlkszrijnes™), Dum-
pies, Elksnuttes, Trakucziei11), Uszcziokis12), Iszliezis, Naujoji,\Elksnyne,
Malkakirstis, Ttvorgalei^ Purwes, Szillagals, D&bines, Uszwieszkde,
•) Wir geben hier und im Folgenden KumutAt's Aufzeichnungen in buch-
stablicher Treue wieder; nur den nach deutscher Art geregelten Unterschied
zwischen / und $ haben wir geglaubt fallen lassen zu durfen. Kumutatis schrieb
gein Litauisch naturlich mit lateinischen Lettern.
*) „Die bezeichnung S bedeutet, dasz ich selbst das ratsel, sprichwort, lied
oder marchen auf gezeichnet habe", Lesebuch S. VI.
•) Etwa „[Pflug]wende, Gewende", bflhm. soiivrat'.
•) Vgl. grdulas „in Sudlitt. Grandacker", grauze ,Ocheru (aus Nesselmann),
grauielii „Kies**f grauzingas, grauzmii „grandigu bei Kurschat.
T) Hangt wohl mit dem Ortsnamen Kakaziai zusammen.Vgl. unten Kdkazballia.
•) Zu rudyna, rudyne „Sumpf mit rothlichem eisenhaltigem Wasscr".
•) Zu lydimas „in Sam., durch Vertilgung des Waldes frisch gewonnener
Wald" Kurschat; lett. Hduma „Rodung", list ,fr6den".
10) „Riedgraswiese".
") Vgl. trdk\ni „eine zur Urbarmachung ausgebrannte Waldstrecke"
Kursch.
,a) Zu einem *ui-czia gehdrig; zur Bildung vgl. Indog. Forsch. VI. 279
und die dort angefuhrten Stellen.
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Zu Schleicher's litauischen Studien. 7
Armiszkes 1S>)1 Platstukkiei, Meldynes\f\ Laibuttes, Lydekbalis, Mickin-
nes l4), Szlapeikes, Tumbalis 1:>J, Molyne, Palawycees 18), Kurmetzeris,
Kldnas, Kldngalei, Pabalys, I^dus 17), Puszyns, Pereglates, Melydas 18)
Baubines, J&duppis, Karmonstukkiei 19), Sodybstttkkiei, Tworgalliei, Btd-
lates20), Rege££eris (Reye££eris?)21), Tune££erx^ Antuppes, Uppdatis,
Pab$rzballi$, Berttdwis22), Degsnys, Ragaiszpiewis, Kraujo-praliejims^
Molynatis, Kupstinatis, Welnqballis23), KdkszbaUis, Samanyne, Kirme-
lijne. Ufflgana.
Den Schluss bilden einige Worter mit beigefflgten deutschen
Bedeutungserklarungen, die meist soost aus Lexicis bekannt sind :
Rekszczki, Rudinne, Damalaksy Kamsztis („ein auf einen Stab von
Lumpen gemachter Pfropfen oder schlechtweg Stopsel, zum Verstopfen
des Damalaks, damit die Warme aus der Stube nicht entweicbt"),
PabtUszalle, („der Raum neben dem Hause"), Buts-anga, Skiltuwe,
U£kukne (BKuchenkannnertt), Kasseterei24) („Armselige Leute"), U£&-
gana2'), („Ein breiter Ruck en, wie z. B. zu Gerste" ; bei Kurschat
,s) Mir dunkel. Viell. zu arti? Oder Ei-tnonas, Ei-maa „Hennann"?
") Wohl zu l-.tt. mikltf miknsy mikrs „feucht'' (lit. miklitt „z&he", vom
Holz).
li) D. h. tump-balis, etwa nDehnbruch, Langbruch"?
,e) Wohl a. d. Slav. (russ. no.wewi,a „Dielenbrett", ursp. „Halfteu, p. potowi ca).
17 } Ob als i-zulus zu fassen? vgl. \zulaa „gottlosu (Wolter's Glossar zu
Dauksza's Katechi9mus, hrsg. in 3an. Hmh. Ak. LIU 1886 2), jhtfumaa „kreiwumas,
neteisibe" ib., praiulnu* etwa „sanft abschussig" (vom Weg) Anszra IV 181
paZulnu* „schrage, abschttssig"; Alles zu si. zbh „schlechtu, ursp. „gekrummtu,
ai. hodrcUe ,,gerath aut Abwege" usw., Brugmann Grdr. P 260, 658.
18> Verschrieben oder uragewandelt aus meldynas „Ein mit Binsen bestan-
dener Platz" ?
,9) Vgl. karmonas „ein mit Allerlei vollgepackter Sack" bei Kurschat?
*°) Zu bulh „natisu, oder Kurzform zu einem Wort wie das obige Bullpieve
„Stierwieseu.
21 ) Dunkel (natiirlich ein Kompositum mit eseras). Ebenso das folgende
Wort, wo im ersten Teil etwas zu tunas, tunya „Bienenharzu, oder tunoti (etwa
„fei8t werden"? Auszr. I 68, III 234), oder tuniti (z= etwa tupUi Varpas V 83?)
zu sucben w&re.
M) Irgendwie zu d. Viertel (vgl. bertainia)? Vgl. ob. Palawyczea.
M) wTeufelsbruch.tt
") Mir vdllig dunkel.
%b) Man beacbte die merkwQrdige Ubereinstimmung mit westsl. (und russ.
dialektisch) zagonz, bohm. zdhon, poln. zagon „Feldbeetu, laus. zagon zahon „Ge-
wende". Mdglicherweise stammt das lit. Wort aus dem Slav., wobei nicht zu ver-
gessen, dass lit uH- irgendwie mit si. za zusaminenhangt. Vgl. Meillet, Mem. de
la Soc. de Lingu. IX 66 und Indog. For. VI 2791. Das hier erwahnte uhlt durfte
aus uzu-tai „dafur:' apokopiert sein.
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8 VII. J. Zubatf :
„ein breites Beet auf dein Felde"), Bywarte[?\ („bedeutet dasselbe;
letzterer ist hier iiblicher"), Padalldte („Ein Querstiickchen imFelde"),
Prywdrte („Anger").
Seine Autorschaft bat KumutAtis dokumentiert durch die Unter-
8chrift : „Surinkti nfl Moki^tojo Kumutatczo. Didzflsius KaksMs, Bud-
weczu Parapijos, Ragaines Kr6iso".
Einen weiteren Beitrag KumutAt's bildet ein sehr eng geschrie-
benes Manuskript in deutscher Sprache (mit eingestreuten litauischen
Wortern) mit dem Titel „Eigenthiimlichkeiten der Litthauer" ; im
Ganzen 2 Quartblatter. Es enthalt die Abschnitte „Bei Hochzeiten",
,Bei Kindtaufen", „Bei Begrabnissen" und bildet die hauptsachlichste
Quelle filr Schleicher's Ausfuhrungen Briefe 532 — 537. Schleicher hat
KumutAt's Aufzeichnungen ganz nach seineni Eimessen benutzt: Einiges
hat er wortlicb iibernommen, Einiges anders stylisiert, Einiges gekiirzt,
Einiges zugegeben. Das Manuskript tragt auch einige fliichtig hinge-
worfene Bemerkuugen von Scheichrr's Hand, offenbar dazu bestimmt,
KumutAt's miindliche Erganzungen u. A. dem Vergessen zu entreissen
So am Anfang : „das verdingen statt verloben" (vgl. Briefe S. 535),
Jaunhnas", „tilauische [sic] nationalgerichte schaurig[?J ich werde
sie nie vergessen"; zum Schlusse: nszerm6ns dauert ein paar Tage.
Kussen der Leiche, Abends speist der Geist mit, wer ihn sieht muss
ihn nach dem Gebete auf den Kirchhof zuriicktragen. Die Nacht durch
miissen ein Paar Gaste mit dem Hausherrn u. s. f. hindurch saufen
von Tag zu Tag. Kakschen, vom Lerer KumutAt" (vgl. Briefe, S. 533).
Aus KumutAt's Manuskript wollen wir zwei Proben mitteilen: den
Abschnitt iiber Hochzeitsgaste und Verwaudte des Brautpars wegen
seines lexikalischen Gehaltes, sowie den iiber Einladung der Hoch-
zeitsgaste, wo KumutAtis statt des bei Schleicher (Briefe 534 f.,
Lesebuch 113 f.) mitgetheilten Einladungsspruches einen andern bietet
(diesen meint offenbar Schleicher in dem Satze: „in neueren Zeiten
bedient man sich einer Abkurzung dieses Spruches", Briefe, S. 534):
„Sammtliche Mitreisende sowohl mit dem Brautigam als mit
der Braut, heissen Pasekejai. Die Platzmeister heissen Draugalai und
die Brautjungfern Taworszczas. Die Verwandte des jungen Ehepaars
nennen sich unter einander Swotai und Swoczas\ ebenso auch die
Eltern des jungen Ehepaars gegenseitig. Die junge Frau nennt die
Briider ihres Mannes Dieweris und die Schwestern Moszas\ dagegen
der Mann die Briider seiner Frau — Swanis und die Schwestern
—- Swattd — auch Szwogaris und SzwigerJce. Mutters Bruder heisst
Awyns und dessen Frau Awijnme. Vaters Bruder heisst Dede und
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Zu Schleicher's litauischen Studien. a
dessen Frau Dedzne. Die Halbgeschwister der Elteru heissen Tetens
und Tet&. Wenn ein Mann eine Wittwe heirathet, so sagt der Lit-
thauer : Jis eit i Uszkurus ; Uszkurys — ein solcher Mann. Heirathet
ein Madchen oder Wittwe einen Wittwer, so heisst es : Ji eit i Mo-
czekas. tlszwis oder frszwene heissen audi Szeszurs und Anyta. . . ."
„Das Eigenthiimliche der Einladung bei den Lithauern sind die
vielen GrQsse, die zuerst hergesagt werden ; untern anderu also : D&du
labbas Dienas nu Pona Diewa, nu Tetaicze ir nu Mamates (der
Br&utigam: nu sawo Marczios; die Braut: nu sawo Wedzio) ir nu
sawes, ir pakwiecziu i Swodba — ant ex. tawe i Wenczawas — o
tawe ant Wakaro; alsdann werden die Bittenden (Kwieslei u. Kwieslenes)
zuin Sitzen genothigt und mit allem Moglichen aufgewartet ..."
Ferner enthielt die erste Sendung (vorausgesetzt, dass Kumu-
tAt's Manuskripte bei ihren ursprilnglichen Couverts geblieben sind)
KumutAt's Kopie des in Schleicher's Lesebucb 249 f. abgedruckten
Briefes des Musketiers Girrulatis. Im Lesebuch bemerkt Schleicher
Nur die scbreibung habe ich verbefiert, sonst aber durchaufi nichts
geandert," was im Wesentlichen auch richtig ist. An Stelle der ersten
„notwendigen aufilafiung" hat KumutAt's Kopie „ Uigaiszims buwo etc.
— i. t. t.u, an Stelle der zweiten das wohl ganz unschuldige ntikt
24 Sgr. Sztp:u „blos 24 Silbergr. der Scheffel.a Fur Schleicher's, mit
„(sic!)u hervorgehobene baugefaugeninku hat die Prager Kopie Bau-
gefangeniu, was jedenfalls verstandlicher ist (KumutAt's Korrektur?
Als Erklarung hat K. Budawdn$s kalinel hinzugefttgt), ferner im folg.
Satze t&du fflr Schleicher's Mdu\ das nachste ir fehlt. Besser ist
KumutAt's nambj (d. h. namejt, vgl. Indog. Forsch. VI, S. 288) denn
Schleicher's namh (S. 250: nu Proekul nambj), gleichfalls besser per
szlekcziausi denn Schleicher's phr szlekczidus (ebd.); sonst hat Kumu-
tAtis ant Dakto fur Schleicher's daikto (d fur di nach dem Kakschener
Dialekt), pasilikti fur pasUlkt.
Die zweite Sendung (Postst. „Lesgewangminnen 20/7tt)
enthalt zunachst einen halben Bogen mit 6 dainos ; 5 davon hat nocb
KlmutAtis geschrieben (Schleicher hat sie teilweise nach seiner dama-
ligen Art akzentuiert), eine Schleicher selbst. Er hat also ziemlich
bald soviel litauisch gelernt, urn selbst an die Arbeit zu gehen, was
bei seinem ausgesprochenen Sprachentaleut und bei dem Umstande,
dass er sich zu seiner wissenschaftlichen Reise ja nach Tunlichkeit
vorbereitet hatte, nicht tiberrascht. *) Es sind dies die Volkslieder
ls) Im Lesebuch ist das betreffende Lied mit KumuUt's Chiffre K bezeichnet
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10 VII. J. Zubatf : <■
Ey tu Jewa (Lesebuch, S. 39 f.), Ei siere, siere man Tewelis ZirgHi
(mit 3 ganz geringfugigen Varianten identisch mit N. 332 in: Litaui-
sche Volkslieder, gesainmelt, kritisch bearbeitet und metrisch uber-
setzt von G. H. F. Nesselmann, Berlin 1853, 20) Ant Oukszto Mlno
(Schleicher's Hand; er hat einen von KumutAtis leer gelassenen Raum
bentitzt; Les. 40); Waiksiczojo Mergtjte po RutHiu Dhr&a (Les. 38),
Anksti Rijta keliau (Les. 39), Stdwi Maskdlei (ebd.), Kas tas Kiemelis
(s. u.). Mit diesem Blatte enden in dem in der Prager Universitats-
bibliotbek aufbewahrten Materiale KumutAt's Aufzeichnungen ; alles
tlbrige hat Schleichek selbst (auf Briefpapier) geschrieben.
So zunachst, als die erste Probe seiner selbstandigen Sammel-
rbeit, noc h in derselben Sendung ein Blatt, eingeleitet durch die
Bemerkung: Nfl manfcs pates surinkta; Kakszfls' 1852. A. Schleicher."
Das Blatt enthalt einige Spriichworter und Redensarten, die so gut
wie durchwegs auch iin Lesebuch stehen, ferner die Melodie (und die
erste Strophe) des Liedes-JTo liUdit sesytes (Les. 33: BBalsas dainos
kaip Kakszus dainfija") und das Lied Alutic gerau: dieses, eiue Vari-
ante von Nesselmann N. 55, wo die beiden ersten in der That roin-
destens entbehrlichen Strophen fehlen, ferner von Lietdviskos svot-
bines ddjnos, u2r. par Ant. JuskeviCe, Petropyle 1883 N. 526, 855,
1000, folgt unten im Wortlaut. Die erwahnte Melodie hat Schleicher
auch in der (Jbersetzung seiner Volkstexte 27) publizitrt (S. 229), mit
dem Unterschiede, dass sie hier (jedenfalls ihrem Charakter mehr
entsprechend) im 3/4-, im Prager Manuskript im s/8-Takte notiert ist
(aus jener Sammlung gieng die Melodie auch in Bartsch's Dainu
Balsai N. 233 b iiber). Nebenbei bemerkt, Schleicher's fliichtige Noten-
schrift veirat einen getibten Notenschreiber ; „er war ein ausgezeich-
neter Musiker, theoretisch und praktisch", erziiblt ja von ihm sein
Verehrer und Freund VanIcek (vgl. K. Glaser: A. Vanfdek, biogr.
Skizze, Wien 1885, S. 65).
(S. 40) : wahrscheinlich hat sich Schleicher behufs Ubung dis Lied von Kumutatia
nicht aufschreiben, sondern diktieren lassen.
i6) Solche tJbereinstimmungen werden wir noch einige zu verzeicbnen haben.
Sie bieten nicbts Oberraschendes, nachdem ja Nesselmaun's Lieder, sofern sie
nicht poln.-lit. Sammlungen entnommen sind (was bei N. 332 nach Ausweis von
S. 359. f. nicht der Fall ist) gleichenfalls aus dem nicht grossen preussisch-li-
tauischen Gebiete s tarn men.
7) Litauische Marchen, Sprichworte, Rats el und Lieder. Gesammelt und
Ubersetzt yon August Schleicher. Weimar, Hermann Bohlau, 1857.
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Zu Schleicher's litaimchen 8tudien. XI
Die dritte Sendung (Postst. „Pilkallen a9/7u besteht in
einem 8 S. langen Brief28) mit ziemlich reichem Inhalt. Er beginnt
mit der Bemerkung „Isz Eurszu pre Pilkainio Manes pates surinkta.
Schleicher" und enthalt das Lied Nusipyniau vainikeli (Les. 33, Mar-
chen 230, Bartscii N. 319) mit einigen nichtssagenden Abweichungen
votn Texte des Lesebuchs (Str. 2. uikile, 3. plaftkit, 4. atsirqdo,
nustende, 5 bensakyhit : ahnliche Abweichungen kominen audi in son-
stigen Texten vor, und wollen wir sie des Naheren unbeachtet lassen),
dann 6 Ratsel, ferner das Lied Musu brolyczei (Les. 34, hier jedoch
als aus Bagdonen stammend bezeichnet), weitere Ratsel, Spruchworter
a us Kakschen und Kurschen. Es folgen „Dainos iszBagdflnfl (Pilkainio
Kreise)", und zwar: Per szilelg jfijau (Les. 31), Pas teveli jaugau (eine
freie Variante des Liedes aus Kakschen ira Les. 41; s. u.), dann
wieder Ratsel und Sprtichworter, ferner „Datnos isz Kurszu: 0 has
sake apvynUis Les. 35), Apvinys dygdams (s. u. ; vgl. Nesselmann
N. 320, 321), dann wieder ein Ratsel, dann die Melodien der Lieder
Per szilel$ jqjau (Lit. Marchen 232) und Pas tevel$ jaugau (s. u.),
wieder ein Ratsel, das Lied GaU lauko Linucei (so gut wie ohne Varianten
mit Nesselmanx N. 380 identisch), Ratsel und Sprichworter, das Lied
0 had asz jdjaupas savo tnergytg (Nesselmann 404, mit Nichts sagen-
den abweichungen ; darunter tirgelio Str. 5 Mr Nesselmann's Druck-
fehler i gelio)y Kattrin tnan§ zmonuzes (Nesselmann 404, abermals mit
geringfugigen Varianten), schlicsslich die PdsaJca ape kytry'g merga
(Lesebuch 117). Der Brief schliesst mit der Bemerkung: „ Kurschen
29. Juli 1852. Diese vorstehenden 24 ratsel, 14 sprichworter, 9 dainas
und die geschichte vom schlauen madchen habe ich selbst aufge-
zeichnet, fast durchauss nach mitteilung einer lGjahrigen dienstmagd
in Kurschen, von der ich noch viel zu erhalten hoffe. Mir geht es
wol, das hiesige quartier ist vollkommen gut, kost ebenso. Litauisch
spreche ich ziemlich leicht." Vgl. dazu den 3. Brief an den Secretar,
S. 550 ff.
Die vierte Sendung (Postst. HPilkallen 3 8") besteht aus
einem 10 S. langen Brief datiert „Kurszfis, 30t^ji. Julij$.a „Haec
omnia percepi ex ore ancillulae praeceptoris," bemerkt Schleicher
t8) Der Vollstandigkeit halber erwahnen wir noch, dass eine Visitenkarte
Schleicher's beiliegt, mit der Beischrift: „Herrn Bibliothekar Dr. Safafik Hoch-
wolgeboren Prag. VererungsYollen grass durch Herrn Pfarrer Karpowitz auss
Preuss. Litauen den freundlichen und gutigen fdrderer meiner litauischen studien".
Dieser Umstand mag die Sorgialt dokumentieren, mit welcher Safafik alles auf
Schleicher's litauische Reise Bezugliche aufbewahrte.
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12 VII. J. Zubatf :
(vgl. dazu auch Briefe, S. 551). Der Brief beginnt mit einera Ratsel,
worauf das Lied Anksti rytq keldatna mit Melodie folgt: eiue ziemlich
selbstandige Variante von Nesselmann N. 191 und 405 sowie Lietu-
viSkos Dijnos u2r. par Ant. Ju&keviOe N. 37 (s. u.). Dann kommen
die Lieder Asz pasikurtjczau (bis auf einige wenige unwesentliche
Abweicbungen mit Nesselmann 407 identisch) Sejau ruteles (identisch
rait den vier ersten Strophen von Ju&keviC, Svotb. d£jnos3s6; Str. 2
und 3 hat Schleicher s. [wohl su?\ devynioms szakdems)^ Stdvi zir-
gytis (8. u.; vgl. Nesselmann N. 344), Pas tevd[ augau (Nesselmann
335, mit einigen geringfiigigen Varianten 29) ; Str. 6 hat Schleicher
tnesta zinamonel, vgl. Nesselmann S. 354); darauf »Mi$les isz Kurschu
n& Marikts), Pdsaka ape kardliaus grdz$ dukterl (Les. 123), das
Lied Kas subatel§ (Les. 36) mit Melodie. Diese steht auch Lit Mar-
chen 233 (und Bartsch N. 231). In unserem Manuskript hat jedoch
Schleicher andere Taktierung, und weil das Lied rhythmisch nicht
leicht verstandlich ist, wollen wir die Melodie hier in der handschrift-
lichen Gestalt mitteilen:
i
— I 0 0 — 0 f h — i tf^ (- 4- 0 F- 1
Kas $uba- te- 1$ sda- vjau moczu- tte ke- m«, kas
ne- de- le~ le ballu sve- te- liu laukiau,kas
we- de- le- le baltu sve- te- liu lau- kiau.
*9) Darunter beansprucbt ein besonderes Interesse die Permhsivform te
liki Str. 2 und 3, die Schleicher mit einem (?) versehen hat. Nesselmann bat te
lika. Der regelrechte Permissiv hatte te Ilka oder te lekl zu lauten. Nachdem
lekii in alterer Zeit athematisch flektiert wurde (Kurschat § 1181, Brugmann,
Grundriss II, S. 911, 919: vgl. ved. riktam, i-ikthas), ergibt sich ja von selbst
die Vermutung, liki sei ein alter athemathcher Optativ {*UqU)t mit der ihm von
Rechts wegen zukommenden Tiefstufenform in der Wurzel, und gehdre zu den
von mir Indog. Forsch. IV, S. 476 ff. behandelten Formen teti, le d&di. Nes9el-
mann's te lika ist eine nach den sonstigen Permissiven auf -a entstandene Kom-
promissform. — Die Variante vynuzo tekanezua Str. 6, von Schleicher abermals
mit einem Fragezeichen versehen (Nesselmann voynuzio betekaneze) ist naturlicb
ein Fehler.
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Zu Schleicher's liUuischen Studien. 13
Es folgt dann das Lied Ej toll, toll, labai toll (s. u.; vgl.
Nesselmasn N. 387, JuSkevic Liet. d. N. 27 und 895) und die Pdsaka
ape tinging mhgq. An diese Ietztere kntipft Schleicher eine Bemer-
kung an, die wir dem Leser nicht vorenthalten wollen. .Namentlich
die letzte pasaka, (sowie auch die der vorigen Sendung) ist hochst an-
mutig und trefflich. Die letzte pasaka ist uberdiefs ires mythologischen
Inhaltes wegen von besonderem Interesse. Nur ist es ser schwer der-
gleicken erzalungen sich so langsam und deutlich vorerzalen zu lassen,
dass man sie nachschreiben kann. Hier habe ich eine junge person
schon treflich dazu abgerichtet und ich gedenke noch genug auss ir
herausszuholen. Nachsten winter erhalte ich noch viel nachgeschickt.
Nachstens mer.
Kurachen 2./ VIII. 52. Schleicher."
Zum Schlusse stehen abennals zwei Ratsel.
Die fttnfte Sendung (St. „Pilkallen 6 8a) besteht in einem
8 Seiten langen Brief. Anfangs steht die Bemerkung: „Kurszills. (nu
Marikes) Suiinko Aug. Schleicher", zum Schlusse die Datierung:
„Kurszfis 5./VIII. 52. Aug Schleicher u Der Brief enthalt 3 Ratsel,
die Pdsaka ape lape (Les 122), Pdsaka ape razbdninkus (Les. 122),
Kita pdsaka ape* razbdninkq (s. u.), Pdsaka ape semi 8zlmel[ meszku
ir vilka (Les. 120), die Lieder Dvi antitelts (s. u.), Noriu mego (s. u. ;
vgl. Nesselmakn N. 236, JuSkeviC, Liet d. N. 695, Svotb. d. N. 48,
780), und die Pdsaka ape raging vf/ra. (Les. 118).
Die sechste Sendung. (St.: Pilkallen 13 8) ist ein 7. S.
langer Brief mit der Bemerkung BKurszflse surinko A. Schleicher".
Er beginnt mit 15 Ratsel n, worauf die unten abgedruckte Pdsaka
ap? tnoczekq folgt; dann enthalt er noch die Pasaka ape Kardliaus
ditkteri (Les. 132), Pdsaka apt nykszti (Les. 121) und 3 Spruch-
worter. Zum Ratsel Avete (Les. 56; nebenbei bemerkt, hier schreibt
Schleicher bibuks, pisute) wird bemerkt: tq rojs/g n& moteriszkes
gavau!!
Die siebente Sendung. (St. ^Kaukehraen "/*") ist ein
Brief von 3 Seiten, datiert BKaukeuiis 25taji4 Aug. 1852u. Er ent-
halt nur das Lied Augin te'vas du sungczu (s. u.) mit Melodie, das
Spriichwort Versziu ne HUives bulume ne baubsi (vgl. Les. 102), das
Lied Asz vins zelnerius (Les. 46), Voj tadu ndriu (Les. 47) und
schliesst, wie folgt:
„Eine viele seiten lange erzalung habe ich noch nicht abge-
schrieben. Gegenwartig bin ich auf dem wege in die schifferdorfer
am Euriscbeu Haffe. Sodann nach Prekuls, Memel bis Grotingeu von
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n
VII. J. Zubaty:
da iiber Konigsbg nach Prag recta via. Vor ende Sept. werde
ich kaum anlangen. Friih und abends ist es hier schon so kalt,
nachstens dQrfte es nachts frieren.
Herm Bibl. SafaIUk's brief habe ich erhalten; ob derselbe wieder
in Prag ist, weiss ich noch nicht. Ich verspare nunmer alle weitere
mitteilung bis zu meiner riicker.
Kaukenen 25/Aug. 1852. Schleicher.*
Die ,viele seiten lange erzalung" ist natiirlich die vom schlauen
Jungen, Les. 126 if. Die geausserte Absicht, alle weitere Mitteilung
bis zu seiner Ruckkehr zu versparen, stimmt mit unserer obigen Be-
merkung tiberein, wornach das acute Stuck kein Postbrief ist. Es
If Szaurys
Sdmenis
Zemelis
Ausztrinis
Satdetekis
O
ilgs \ trumps
Ozinis
S&ksinis
& Petu vejs
enthalt zunachst die obige Zusammenstellung der Wimlbezeichnungen
vom Oberfiscbmeister Beerbohin (vgl. Schleicheus Brief vom 6. Sept.
1852 an den Sekretar der kais. Akademie S. 556) mit der einleiten-
den Bemerkung:
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Zu Schleicher's litauiscben Studien. 15
.Compass der fischer am Kurischen Haffe. Nach den ubl. be-
nennungen zusammengestellt von Hrn. Oberfischmeister Beerbohra auf
Feilenhof.
Frisches Haf lit. Aismares (Ais hat im Lit. keinen sinn und
ist wol verstiimelung von Aist, wie auch in alteren deutschen biichern
das frische Haf Estmeer geuannt wird: Aestiorum mare. Ist nicht
Ostsee ein mundgerecht gemachtes Estsee?)" [Vgl. dazu Joh. Schmidt
in Kuhn's Ztschr. XXXIII 1581.]
Es folgen ferner die Lieder Marutems begau (Les. 49; „Daina
kure man Zwejft szaltyszius Erdzus Nagaits mudvem ant mariu begant
sake"), PlaukUe man geltonlje (Les. 48), Ant tiltUe stovejau
(Les .50) und das unten abgedruckte Lied Man begant budumeli. Dar-
unter sind einige wenige Ratsel und Sprtichworter eingestreut.
Wie man sieht, ist der Inhalt der Prager ScHLEicHER'schen Deposita
ein ziemlich reicher. Von 35 Liedern des Lesebucbs, die Schleicher als
Resultat eigener Sammelarbeit herausgegeben hat, stehen hier 16
(oder, will man die erste Strophe der Daina Ko litidit sesytes mit-
rechnen, 17), von den im Lesebuch nicht verwerteten abgesehen ;
die im Lesebuch mit S (Schleicher) und K bezeichneten Ratsel und
Sprichworte sind zum grossten Teil auch in unserem handschriftlichen
Material enthalten; von den durch Schleicher selbst [(in Kurschen)
aufgezeichneten Marchen fehlt nur eine, die bereits erwahnte vom
schlauen Jungen (abgesehen von der Ragniter Erzahlung vom Kater
und dem Sperling, Les. 205.) Warum Schleicher aufgehort hat, weiteres
Material der Bibliothek zur Aufbewahrung zu iibergeben, weiss roan
nicht, kann es jedoch leicht vermuten: es war ja ziemlich unbequem
und im Grunde auch iiberflflssig, Alles, was Schleicher selbst wahrend
der letzten Zeit seines Aufenthaltes in Litaueu gesammelt und was
ihm nach Prag nachgesandt wurde, behufs Deponierung zu kopieren;
und war es vielleicht auch notwendig, die ersten Aufzeichnungen
und fremden Beitrage ftir das Lesebuch in der endgiltigen Fassung
umzuschreiben, so brauchte ja Schleicher auch dazu die Originale
als Vorlage und zum Nachsehen. Es ist gewiss kein Zufall, dass ge-
rade das grosste von Schleicher's Kurschener Marchen im deponierten
Materiale fehlt: man schreibt lieber zehn kleinere Stiicke ab, denn
ein grosses, wenn es nicht absolut notwendig ist.
Merkwiirdigerweise bietet Schleicher's Depositum in der Prager
Universitatsbibliothek auch Stiicke, die im Lesebuch fehlen. Einiges
mag Schleicher absichtlich weggelassen haben. So die Lieder, welche
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16 VII. J. Zubatf:
er wiihrend der Bearbeitung des gesammelten Materials in Nesselmahn's
1853 erscbienener Sammlung fand*), so vielleicht auch die beiden
unten abgedruckten Marchen, deren Form ihm nicht sorgfaltig und
glatt genug scheinen mochte. Einiges (die Iexikalischen und ono-
mastischen Brockeu) passte in den Ramen des Lesebuchs nicht.
Immerhin scheint es mir, Schleicher hatte doch noch Einzelnes zu
verwerten vermocht, wenn er Alles auf seinem Tisch beisammen
gehabt hatte. Im Vorwort zuin Lesebuch schreibt er ja u. A. (S. V.) :
„Bis auf wenige aufinamen gebe ich hier alles, was ich gesammelt,
auch den schmuz, dessen man in der litauischen volksliteratur leider
ser vil findet; nur einige ratsel habe ich, als zu abscheulich, weg
gelaUen." Es will mir scheinen, Schleicher habe bei der schliesslichen
Bearbeitung seines Lesebuchs nicht Alles besessen, was er in Prag
deponiert hatte. Moglicheiweise ist ihm im Laufe der Zeit Einiges
von seinen Aufzeichnungen verloren gegangen, oder aber, er hatte
nicht Alles ftir seine Person abgeschrieben gehabt, was er in Prag
deponiert hat, und hat selbst darauf vergessen. Ob und inwiefern
er sein deponiertes Material nach seiner Rtickkehr nach Prag be-
nutzte, wissen wir natiirlich nicht zu sagen.
Einige Worte wollen wir fiber das Verhaltniss der Textierung
der dem Lesebuche und dem Prager Manuskripte gemeinsamen Stiicke
einschalten. Zunachst ist es natiirlich selbstverstandlich, dass dieselben
im Lesebuch in Schleicher's spaterer, fiir das Handbuch gewahlten
Ortbographie erscheinen; uber seine Schreibart vom J. 1852 findet
man die beste Belehrung im ersten Briefe an den Sekretar der kais.
Akademie S. 533 ff. Der einzige wesentliche Unterscbied besteht
darin, dass Schleicher i. J. 1852 noch nicht konsequent den hoch-
wichtigen Uuterschied zwischen e und e einhalt, und dass der Akzent
auf Langvokalen i. J. 1852 durch das Zirkumflexzeichen (d usw.),
im Handbuch durch den Akut (d usw.) bezeichnet wird (doch nicht
konsequent: spateres i erscheint schon im J. 1852, wahrend e hier
spateres e vertritt). Die spatere Ortbographie hat Schleicher tibrigens
schon in seinen Lituanica (Sitzb. der ,phil.-hist. CI. der kais. Ak. XI
1853 76—156) I („Die Schreibung des Litauischen") vorgelegt.
Ebenso selbstverstandlich ist es, dass Schleicher seine Deposita
ziemlich fluchtig geschrieben hat und die verschiedenen diakritischen
20 ) Allerdings hat Schleicher wissentlich auch einige von ihm gesammelten
Lieder abgedruckt, die teilweise ohne wesentliche Abweichungen auch bei Nessel-
mann sich voriinden: ygl. seine Bemerkungen Les. 33, 34, 85, 38, 39, 44, 46,
49, 50.
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Za Schleicher'* litauischen Studien. ] 7
Zeichen sehr oft weglasst, zuweilen verwecbselt: lasst er doch selbst
bei t und ,;' oft den Punkt fallen. Hie und da verrath die Schreibung
im Manuskript, dass Schleichkr i. J. 1852 im Litauischen noch nicht
so sattelfest war wie spater. Die ofters vorkommende Schreibung
rado u. A. fttr sein spateres rddo erweist z. B., dass die Bildungs-
weise des Zeitworts randu rasti Schleicher erst nachtraglich klar
geworden ist. Sonst vergleiche man z. B., dass der Anfang des Liedes
0 ka sake apvynelis (Les 35) in der Handschrift 0 has sdke usw.
aufgezeichnet ist: den Fehler hat das anlautende s in sake begiinstigt.
Einigemal stebt im Praeteritum e (e) fiir 0, was moglicherweise auf
das Verklingen des auslautenden Vokals (insbes. beim Singen) zuriick-
zufuhren : so uiktle, nuskhule fur utkilo, nuskPndo Les. 34. Nicht selten
findet man auch Belege, aus denen hervorzugehen scheint, dass
Schleicher's Ohr Anfangs nicht scharf genug den Unterschied zwischen
tonenden und tonlosen Konsonanten zu erfassen vermochte, was bei
einem Deutschen kein grosses Wunder ware. In der vierten Sendung
z. B. stebt im Manuskript in dem Liede Ness. 407 in der 1. Str.
pasUcurt{czau far pas%kurd[czauy lankelf fiir lange^. Ebenso vermeinte
er im Marchen vom tragen Madchen zu horen : kad vis verpi 0 galva
taip greta, was ihm natUrlicb, wie das im Manuskript beigefugte
Fragezeichen dartut; unverstandlich war; das Lesebuch 126 hat das
richtigere kad jau vis verpi 0 gulvh teip kreta. So hat das Manu-
skript auch su ti vogdiniU (f) piczveceu fttr sU td pavogtdje pecevete
Les. 133; Schl. hat fiir das Lesebuch das Wort anders ersetzt, ob-
wohl vogtinis ein ganz regelrecht gebildetes lit. Wort ist (vgl. Leskien,
Die Bildung der Nomina im Lit., Abh. der phil.-hist. CI. der K.
Sachs. Ges. der Wiss. XII, S. 405 t, auch Schleicher, Oramm. 118).
Anderswo haterpMo geschrieben und erst in buto korrigieit 31). Ins-
besondere scheint ihm der Unterschied zwischen s : *, sz:& Schwierig-
keiten bereitet zu haben. So schreibt er fiir pyzute im Ratsel Avete
Les. 56 pisute, fflr piz$ (richtig ware wohl pyza ?) im Ratsel VBdras
Les. 67 plsq. Mehrere male wiederholt sich szudyt> nuszudf/t far das
richtige iadyti: erst in der 6. Sendung erscheint auch die richtige
Schreibung mit &, aber auch bier hat Schleicher einmal schon ge-
schriebenes nusmdit in nu&udit korrigiert, einmal hat er mit sz an-
fangen wollen und daraus i gemacht. So schreibt er auch wiederholt
ssupdne' fiir Hupone\ einigemal findet man verschiedene Formen von
ve&u mit sz geschrieben, das richtige idkas wechselt mit szdkas ab.
s') Vgl. anch die Fussnoten unten, S. 20, 27, 29.
PliiL-hist. Clasae 1901.
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18 VII. J. Zubatf :
Hieher gehort wohl auch, dass fiir KumutAt's kaplys im Sprichwort
Les. 83 kablys steht. So begreift man aucb, dass Schleicher einer
(ungenauen) Etyraologie zu Willen spater meilai „Mista schreiben
konnte, obwohl das Wort mit § gesprochen wird (auch der Lette sagt
mesls, tnSsli, nicht tnezli) : im Prager handschriftlichen Material steht
diesmal jedoch das ricbtige meszlats fiir metlais Les. 56 {Beta).
„Die form liefi ich unverandert so, wie ich sie beim volke
fund, oder wie sie meine gewarsmanner mir uberlieferten", sagt
Schleicher im Vorwort zum Lesebuch, S. VI. Dies ist im Ganzen
richtig. Die Sprache hat er allerdings einheitlich zu gestalten ge-
trachtet, namentlich was den Dialekt anbelangt: in den handschrift-
lichen Aufzeichnungen findet man mancbe Schwankungen, wie dude
fur dialektisch richtiges im Lesebuch erscheinendes dde und Vieles
dgl. So erscheint z. B. auch fur sznuptuks ,,Schnupftucha des Lese-
buchs in der Handschrift szmptuks] und szmptoks. Hie und da scheint
Schleicheb dialektisch Interessantes aucb der Einheitlichkeit der
Sprache geopfert zu haben. So erscheint im Marchen vou der Konigs-
tochter (Les. 132 f.) die Endung der 3. Ps. Prat, in der handschrift-
lichen Aufzeichnung merkwurdig ungleichmassig geschrieben, woraus
wohl zu schliessen ist, dass der Erzahler unbetontes ausl. -o -e wie
-u -i sprach: neben Formen auf -o, zuweilen im selben Satze, auch
paWcuy itndavu, apgirdydavu, atpleszdavu, galedavu, nurdszu, rdszu,
sudeginu, einmal p&vogi, was offenbar pavogS heissen soil : im Les.,
S. 133, hat dieses p&vogi Schleicher durch das unstreitig unrichtige
phvog$ ersetzt. Auch iz to bitiu hat hier Schleicher aufgezeichnet.
Von dgl. abgesehen, hat Schleicher fur das Lesebuch insbesondere
die Kurschener Marchen textlich redigiert: den Satzbau hie und da
etwas geglattet, die Wortfolge etwas geandert u. s. Bekanntlich war
der Lehrer Kumutdtis Schleicher bei der schliesslichen Bearbeitung
der Texte behilflicb 32) : es ist durchaus nicht unmoglich, dass dgl. Aude-
rungen wenigstens zum Teile eben darauf zuruckzufuhren sind. Damit
sich der Leser vom Gesagten ein Bild machen kann, folgen hier zur
Vergleichung mit Les. S. 117 einige Zeilen aus der ursprttnglichen
Fa8sung des ersten Marchens:
Sykj ra&idvo pdns ir kuczerius, o jr priva&idvo pr* v$no bhto^
ir cze vend, tnergb dude. 0 paskfij tas pdns tq kUczeri sihnte^ kad
gPrt isznhsztu! 0 ji sake: nUsittu (ala&s) ne turii\ o isz tykaus te-
keta (vdndenf) r&si ne g&rs.* 0 tas pdns jei sake: nKad tu taip Ay-
") Vgl. Sal. Lefmann, August Schleicher, Leipzig 1870, S. 34.
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Zu Schleicher's litauischen Studien. 19
tri, tai asz ir trip kytras btisiu." 0 jis dabar s<1ko; kad ji pas Ji
at^ is nei n&g& nei apsiredzusi, . . . kad jis ndr jq vfot. 0 ji nusiredo
n&gb usw.
Im Folgenden reproduzieren wir aus Schleicher's Depositis iu der
Prager Universitatsbibliothek Alles, was weder in seinem Lesebuch noch
unseres Wissens sonst veroffentlicht worden ist. Die Wiedergabe ist
eine genaue. Nur die Iuterpuuktion und der Gebrauch der grossen
uad kleiuen Anfangsbuchstaben, die in Schleicher's Aufzeichnungen,
ihrem fluchtigen Cbarakter geinass, insbesondere in den Liedern
Einiges zu wUnschen ubrig lassen, sind geregelt, Abktirzungen (in
Wiederholungen der Lieder) ausgefUhrt worden : sonst sind nur die tiber
i und j oft fehlenden Punkte aus typographischen Grunden zu-
gefugt worden. Gelegentliche Bemerkungeu steheu, sofern sie nicht
von Schleicher selbst herriihren, in [eckigen Klammern]. Die beige-
fflgten romischen Zahlen bezeicbnen die Sendungeu, worin die mit-
getheilten Stiicke euthalten sind.
Lieder.
1. I Aus Kakschen, KummutAt's Aufzeichnung. II.] .,
Kas tas kiemMis, kas ne kiemuzHis ,,{s) :
frpkalb mudu £monu£es.
Kad asz iszeisiu is£ to kiemuzelio,
paltksu jums ruimhii.
Brolyczei mano^ jaunPjie mano,
darykit man kaimuti
margdms skrynuzllems swirnef ruimuieli,
man jatinai u£ staluHo.
Brolyczei iszkelulwo, sesytes dainbwo,
moszUes szokeju&es.
2. [Aus Kakschen. II. J
Midi gerau, Ans apvynutilis,
grazei dainaiau : ans puronizvlis :
o kas iszrasze o tas iszrdsze
mano veidutelius? mano veiduzelihs.
**) [Wohl als Kompositum, nektmu2eli$, zu fassen : „ein Nichtdorf, unechtea,
liebloses Dorf.4*]
2*
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20
VII. J. Zubatf :
Ant tevo dvarttio
dug zati l(ptte
devynidms szakdms
ir virszunu£ele.
R&k ant szakudeliu —
aukso spurkuzelis, 34)
ant virszuneles
raibb geguiele.
Kukdvo rytq
ir vakaruiel\,
ik iszkukdvo
tevo dukruzelg,
broliu sesuSety,
sends moczutes
pasiuntinutele.
3. [Aus Bagdonen. Nach Str. 7. eine Abschrift.]
0
Pas te- ve- l[
•-* — v— — --
pas te- ve- Ij
jaugau, valu- &$ tu-
re- jau,
Iee
jaugan,
valii- £$ tu-
re- jau.
<-s=t-
±*=£
■±3z
nu- si- szeriau sav zir- gf/t{ grynoms a- vi- ielioms.
letzter Vers
i
u
p
3=£
-re-lis
Pas teveli jaugau,
valufy twrejau,
nusiszeriau sav £irgyt[
grynoms avi£elioms.
Ant Urgyczo sediaus,
visl graddzei verke:
neks taip graudzei vbrke,
kaip send, moczute.
Per kalnUj jojau,
visl graMzei v&rke:
neks taip graudzei v&rke,
kaip jaund, mergyte.
„Tik ne verk, mergyte,
asz tdv ne brolytiS',
juk tindjei, mergu&ele,
kad asz zainereli$.u
Per lankelq jdjau,
visl palydejo:
ndks taip gratidzei v&rke,
kaip jaunb mergyte.
„Palydek, mergyte,
ik folios gireles:
Un kuk&je gegu&eU,
rdmd{s tav szirddg.
M) [Die etwa8 verwunderliche Verbindung will offenbar besagen, „so ?iel
Astc (waren), auf jedem war ein goldener Spross". So hat auch Nesselmann in
N. 66 ant kfk szakuze$ avkto epurgana. Abnlich heisst es in der Variante bei
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Zu Schleicher's litanischen Studien.
21
Ju kukuj dejelg (orig. degele),
ju raudin szirdel%\
tik sugryszke, man mergyte,
ramdlk tav szirdele.
Ne liudek, mergyte,
asz tav ne brolytis;
juk zindjei, merguzele,
kad asz zalnerelis.
Nusieik, mergyte,
l rutu darzel^
nusiptke vainikeli
na zaliu ruteliu.u
4. [Aus Kurschen III.]
Apvinys dygdams,
isz zemes lisdams:
vAsz esml budrus
ir labai gudrus.u
Mezys atsake
ant nukszto budams \
^Asz esml grxtdas
ir labai drutas.*
Mele aisnke
baczkoj budamU:
„Kas isz jus visu
be manes vi>nds?u
nnPite nusipisiu,
ale ne devesiu,
asz gedesiu bernuMlio
dvejus trls metelius.uu
nNe gedek, mergyte,
asz tav ne brolytis;
juk tindjei, merguzele,
kad asz zalnerelis.
Gedeke , mergyte,
tavo motineles:
juk tindjei, merguzele,
kad asz zalnerelis."
Rugys atsdke
ant nukszto budams:
jjTik jus tylekit,
0 ne kalbekit.
Kai m£s susieisim
1 vdnq kHivq,
tai mSs kalbesim,
kaip koznam puis is.
Bagdczams girtis,
druUmsems Imtis,
jauntms globdtis,
sen$ms voldtis.u
Die Melodie war urspifinglich im \ Takte
8
5. [Aus Kurschen.
notiert und erst nachtraglich sind die einzelnen Takte in
halbiert worden. IV.]
Takte
Mdto.
Anksti
rytq kel- da- ma, baltai burnq
Jaskevic' Svotb. d. 626: 0 ken iak&U — duksu spurgitze. Spvrga, tpurgas „Baum-
auge« wird sonit mit g geschrieben: Schleicher's k dlirfte unter die S. 17 erwahnten
Ungenauigkeiten zu rechnen sein.]
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22
VII. J. Zubatv:
i
prausdama, std ber- njj- tis pre sza-
Ite,
g^|i^§lgi^IJ
su-ka-
si ma jant szir- dfo.
Ankstl rytq keldatna,
baltai burna prausdama^
std bernytis pre szaUs,
sukasi ma jant szirdfa.
nKa mocziite padarei?
man$ jdnq iszledai
f: u£ to szdmjo bernuzelio, :J
kur nei karta nemaczau,
net zodeli nesakiad:
jis pragere berq zirgq
jir nil zirgo balnt)2[.
Jis pragers ir mang jautut
ir nil ranka ztiduz^
nnTicz} dukryte, nutylek,
n# to szelmio tu pabegk.uU
nMotinele tie galiu
vainikelj. neturiu." (Erster teil der
melodie als schluss).
6. Handschriftlich aus Stalluponen. [IV.]
Stdvi zirgytis
jau pa£eb6tas :
zinau, reik man szalin jdti.
Stovi mergyte
prb mano szaldUs
labai grand zei verkdama.
„C#, ne verk, mergyte,
balta negelkyte,
r&si dar asz vel pargrisziu.
O jei asz negrisziu,
gr\sz mano zirgytis,
gr^sz ir mano manderatis
f) j&dais kraujeis aptaszkyta'Ab).
Skalbsi mergyte
mano manderati
savo gailoms aszarelems.
Dzov£s moczute
mano mand6.rat[
savo gailoms saduselems.*
7. [Aus Kurschen. Ini Manuskript steht die zweite Zeile jeder
Strophe zwischen Wiederholungszeichen [: :]. IV.]
Ei tolir tol^ labai toll
penki brolitiei szenq pjfive.
*b) Hier ist zu emendieren (SchL). [Zun&chst liegt selbstverst&ndlich apta-
szkytas].
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Zu Schleicher's litauischen Studien. 23
0 asz sesyte venturtele
neszau brolyczems pusrytelius.
Venoj rankelej pusrytelius,
antro rankele abrusel^.
Ir ma beneszant brolyczems pusrytelius,
ir asz sutikau du dvarnfaiu savdlninku. 36)
Ir je ateme pusrytelius,
isz antros rankos abrusel^
ir je idave zirgus laikyt :
nLaikyk, laikyk, sesute, laikyk drutai.
Ik mudu pavalgysiva pusrytelius,
tai uzmokesiva pinigtlius.
0 net trecziokais, nei szesztdkais,
tik vis ve'nais rundais dolereleis.u
Ir asz sesyte savalninke
paUidau zirgus szilats begt:
»Begkit, zirgteei, zuengiaudami begkit
ir asz sesyte raudddama.u
Kend zirgu£ei szilats zvingau,
keno kurtuzei giros skdli?
Broliu iirguzei szilats zvingau,
tevo kurtuzei giros skali.
8. [Aus Kurschen. V.]
Dvi antitele's plauke, Zad mudvi toll leisti
plattkdamos graud&ei szauke. u£ juriu uZ mareliut
uz didziu vandeneliu.
nKlausykiva, sesyte, Ten ne gedds gaidelei,
kq kalba muma moczute. ten ne czulbaus pauksztelei.
3G) [Hier bat Schleicher ein Fragezeichen beigefiigt, wohl wegen der Lange
des Verses.]
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24
VII. J. Zubatf:
Ten miidvi tankei verhsva
ale ratal a7) dahi&sva.u
9. [Aus Kurschen. V.]
Ndriu mego, noriu mego,
ri imanau kur gulti^
jaiiczu kerne grafy mcrgq,
w' imanau, kq sitisti.
Sidsczau tarnq ir paslcli,
kq mergyte veike:
ui stalelio sededama
vainikell pma.
Sklna, plna vainikell
nd taliti nrieliu,
beskjdafna, dabidama
su vainlku kalba.
nVainikeli, zaliukHi,
kur mudu nueisiva?"
nnAsz zal&sis i svirnel[,
o tu u& bernelio.
Ass zalesis bezali&siu
tu jaunb bevtrksi**
Riszczau 38) rundtt dolereli
per balta stalel(:
nSztai tav, sztai tdv, mergui matu),
ant baltaus muilelio:
prauskis mano merguzele,
rjjto vakarely,
kad tu butumb taip rauddna,
kai pas motinelQ."
nnAsz pas savo motinel§
kai rati £idejo, 39)
o pas tave\ bernu£ mano,
kai metb pavydau.*"
10. Nft vyro isz Vyszu Heidekrug kreiso. [VII.]
r — *
-0 — 3 # 4- h P- — is
- • y 1 K ^_
Au- gin tf- vas du su- ny- czu, auginda- mas
labal dzauge's: nAr judu bds-ta art&- jU-ku,
^mm^^m
arjudu bdsta szmpj&- vu- kufu
Augin tfvas du sunyczu,
augindamas labat dtauges \
,7) [Lies retai]
M) [NatOrlich von ritii, ftir schriftsprachliches risvziau.]
w) [In rozi hat Schleicher t unterstrichen, Fiir zideio ist selbstverst&ndjicb
zydtjau zu lesen.]
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Zu Schleicher's litauisehen Stodien. 25
„Ar judu b&sta art&juku,
ar judu busta sz^npjivukufu
nnNei mud busau art&jiiku,
nei mud busau sz£npj&vUkuy
tik mudu busau zelneruku,
zelneruku osaruku.
Ei usare, usarfli,
padain&k man tq dain6l$.
Trfjs mergytes Agas rinka,
tU j&s rinka, t(d ranki&je,
kiU bernyti privil&je.
Kai bernytj privU&jej
atiksa z$dq d&van&je,
nei mamuie ne&in&je.
Zaliu l&nkil arklihs ganau,
szilkti p&nczeis supancztijau,
lauMmikims pa&ab&jau,
timq balna pabaln&jau.
Kad mudu j&sau, kad skraidysiau,
nei vins antra nematysiau.uu
11. Von Hrn. Obfischin. Beerbom. [VIII.]
Man begant budumeli 40), Pilkapu karctamute
skaudzei lenkant vaUel$ muzdysiu 4S) dreilopete,
partruke dreilopele 41), margoje karczamute.
parlu&e ardomele 42).
Gelbes mudu devttfis Kirsdysiu ardomelj
ir su maza vaUele: Pilkapu zale girele,
matau kopu kalndius, verzdysiu dreilopele
matau talq giruij. masto virszogalele.
*°) [Mir unTerstaadlich, wohl ein aus dem Deutschen stammendes Fischerwort .]
") [Vgl. lett. *ret7m| „das Treideltau", treilntiit nein Lenkseil"?]
4i) [Ardamas, ardomaa nDas Spriet, die quer am Mast hangende obere
Segelstange, woran das Scgel befestigt wirdu (Nesselmann).]
*3) [Muazdysiu ]
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26 VII. J- Zubatf:
Verzdysiu dreilopele Vel big si m / maruzi
masto virszogalele, pataisytu valtele,
sprengzdysiu u) ardomele, zeglosim / namu£y.
darysiu didi £eglele. gelbej mudu devUiis.
Riitsel.
Ka Burs numeW , Pons / Delmona isikisz? — Snarglls. [1.]
Mergavau, prdtq pelnau\ nidrtaiau, akis [gavau, pro tas paczes
iszlindau. Ag&ncl. [III. Vgl. Les. 55.J
Pamariu paitksztis , po kaklu pautai, subine gvdltq szauke:
puczkh. [V.]
Spruchworter uud Redensarten.
Karszis butu geirb Zuwis, kad ne rciktu brist; kad ant kranto
liptu, ir Ubagai rinkiu. [I.]
Ko Idksai i6) kaip Barzda skuttams? [I]
Kad jis ne bfttu su kumpb pdzaste buv$s, tai jam ir ne taip
but pasis&ke. [II.]
March en.
Kita jHisakd ap& razbdninka. [Aus Kurschen. V.]
Sjjkl buvo vdnoi tnergb, ir ji norejo vdst, o ji norejo vyrq su
barzd&. Dab&r gaud aUina, o jei net vSns nepatinka. Su judais tisais,
tq ji ne ndr, o su geltdnais ir ne ndr. Galidsei atejo v8ns razbdninks
su szilats usais, tas jei patlko. Ati ji ne zinojo, kad jis razbdninks.
0 dab&r jis jei Upe\ kad ji tur ateit jo dvdrq patiuret, ir sako: nKad
tu atvazi&si, tai tu tun per gire vaMut, o tu cze r&si filtq; o abl
pusei 46) to tilto yr gelenderai, o cze tjr prirakiti du lititai.* 0 ji tu-
rejo but draugd kozndm po kbpala dunos, tai ji gerai perva£i&s. O ji
ten nuvazidvo, ir taip paddre, kaip ans sake. Ale da ji toll nu to
dvdro buvo, ir jau rlskas tibejo. Ale kai ji uzva£idvo ant to dvdro,
tai ji ntdipo, ir kuczerius turejo tUszczes namd vazi&t, nes ji mislijo,
j6s vedys j$ namd parvbsz. Ir kai ji \ vidn etna, / tq bittq, tai ji
u) [D. i. tprqsdysiu.] %
4S) [Ein loksoti ist mir sonst nicht bokannt. Dei Siun ist offenbar „Warum
si'zst (oder „8tarrbtM) Du, wie einer, dem man Bart rasiert?" Vgl das bedeutungs-
verwandte riogsoti (rofoo/f'Scbl.) „plump dasitzen, starren (auch von Bergen, Bauten
u. dgl.), abnl. goksoti Auszra III 43 (Wo iter obne etymologiscbe Vergaogenheit),
dann iiopsoti, kumpsoti, v'tpsoli, izypsoti, kniup$oti u. V. A.]
[D. i. abyputiai.]
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Zu Schleicher's litauischen Stndien. 27
ttiko nerddo kaip v9m s&nq 2>nAna, ir jisftko: „Ak mano dukrSle, kur
tu sze atklf/dai? daugiau jau tik namd ne parcisi.u Dab&r ji j$ veda
j visas dvylika stubu, jei parddyt tas puik&s cze. 0 j pinna stUbq
kai je ivede, tai cze buvo vtekas kaip ir pas kitUs zmdnes; o { hntrq,
tai buvo to pono drebhtei; o paskui {trecz$, tai bhvo jo puczkos. Taip
ejo vis paeiloms iki i venolikta stuba. Kai { ta stuba (ejo, tai ji nu~
sigdndo, ties ji cze pamate kaldda ir bil$ bei szdblg. Potdm jejo j dvy-
liktq stuba : cze ne buvo stuba, bet tik tdke d&be kai kelnore, ir kai
ji czezetny iiurejo, tai ji mate, kad cze ghl daug nuszuditu41) tmoniu.
Paskui ji vel natnd parejo. [0 paskui tas razbdninks po keliu denu
vel ate jo pas ta merga (jis ne Zinfyo kadji buvo jo butd).] 0 paskui,
kad ta merga namd parejo, tai jis sykl atrdsze, kad ji pas j{ at&na
(jis ne Hndjo i. t. t.) ; o ji nenorejo. Paskui jis vel atrdsze, kad jis
pas ta mergq ateis. Tai ji ddve daug vyru atsivadit ir j$ su kortoms
szpeldvo. Ir kai jis atem, tai jis da datig puikesnis buvo, kaip ir
ptrma syk. 0 kai jis atejo, tai jis pas kdkal[ atsisedo. 0 jis kldse,
kodel ta merga ne atejusi pas ji; ir ji sdko: nAsz sir gad, asz nega-
lejau ateiti\u ir ji sako: nAsz sapnavaH, kad asz pas tav^ buvau, ir
kad cze nebuvo nei vdno zmogaus tavo dvare kaip vtnh send zmonit.
Ta mq sake: Ak m. ir t. toliaft.u 0 kai ji jam sako: „Kaip asz
£ pirmeije stuba iejau ir t. t.u, tai jis sako: „Ja, rlktig, taip pas
man\ yr.u Ale kaip ji sako: nKaip / vendlikta stuba iejau, tai cze sto-
vejo pile o kalatti4*), tai jis ne sako: „tai riktig, tai pas mane yr.u
AU kai ji sake : „Kaip asz [ dvylikta stUbq jejau o pasisUnkusi &e~
myn ziurejau, tai asz isztrtikiau £m6<ju cze,u kai ji ta sake, tai jis
greitai petl{ isz sopdgu a&lu isztrdkes tesdg ant tos mergds szdko. Bet
dab&r visi vyrai kdrtas palikg atszoko, o razbdninkq tujau nuszude 49).
Fasaka ape mdcxeka^ [Aus Kurschen. VI.]
Syki buvo vend, mdczeka; ta turejo vSrui dukteri, o jos vyrs ir
turejo dukter£ : o szitq jos podukra iszvarydavo ant lauku kiavliu ga-
nyt ir dar ant dends pufsjstuki suvbrpt. Dab&r tos kiaules taip begid
ir ji turejo jes vis varine't; ir teip tos pdktdos sudzusta, ir paskui
»' etna verpt Dab&r MUke™) vdns karvelis, o tas sako: »Tu nueik
*7) [Lies nuzudjtu (vgl. S. 17).]
49) [Das mittlere a in kalata hat Schleicher unteratrichen (so bezeichnete
er wie es scheint znweilen auch die unbetonte Lftnge: im Marchen Yom Daumling
hat er das erste u in sunua unterstrichen). Es ist also etwa kaladh gemtint; d
hat Schleicher far t irrtumlich gesetzt (ygl. oben kalada mit betontem A).]
*9) [Lies nuiude.]
»j [Die beiden <? siud unterstrichen.]
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28 VII. J. Zubatf:
ir patesk tavo szursztq j t&s krtimus : o cze nubegs vend avis, o had
ji purtysis, tai isz vends puses blrs dkso, o isz kitds siddbro." Dabar
ji nueina ir taip paddro, o ta avis atejo ir buvo trip, kaip tas kar-
velis buvo sdk$s. 0 kaip jds mdtina patyre, kad ta avis trip mete,
tai ji grettai savo vyrui sdko, kad jis ta dvj, tur d&t papjdt; »szeip
ji gdl mums szlekty nueit.a Dab&r, kai jS ta dv[ papjdve, ve'l tas kar-
velis atejo ir tai pddukrai sako, kad ji tur iszsipraszyt gdlvq ir visas
ketures kdjes n& tos av$s. 0 dabbr jos tndczeka tai ne nor d&t ; ale
kai jau szi ganti melde, tai ji tlk ddve. Ir tas kdjes bei ta gdlvq ji
turejo i stdgq pak&st; ir ji teip paddre. Ir paskhi iszdygo isz tos
av$s gcdvds ant stogo dkso zdgorius ir toks puikus medis, o ant to
medzo buvo dkso db&lei. Dabar atvazi&je vdns pdns, o tas pdns buvo
kardlius; o jis sdko: nKatr& mq n& tu ob&lfi v$nq nuskis, tq asz
v£su.a 0 dab&r szi mdczeka t& siUmze savo dukteri, kad ji eitu; ir
kai ji ant stogo iszllpo, tai tas medis teip dlddis pastdjo, kad ji ne
gale jo nei v§nq obi&i prisdkt, ir ji turejo tuszczh nidlpt. Dabar sai
pddukra Upo ; ir kai ji ttflipo ant stdgo, tai ji galejo pristgt, ir ji
emusi tq visa med{ isitrdke o tq dkso zdgoriu ir. 0 ji kardlui
ddve tq visa med[ su tats db&leis ir ta zSgoriu, ir ji dab&r vati&je
drauge su tu kardlium. Ir jdmdvem bcvazi&jent paukszczei fiUlekey ir
vis cze vezimd ant to medzo szakCt szpelfije. Kai jS dab&r namd par-
vazidvo, tai kardlius ta merga vide. 0 ta medj ir ta z&goru pastdte
szale bido; o tokg puikus paukszczei vis atlekdavo ir ant to medio
szaku szpel&davo. Ir sykj tas kardlius namh nebuvo, szalin iszvazidv$s,
o ta karaldne strgo. Dabar atetna ta moczeka ir jos dukte. Ir buvo
prakekts sztdinys ant kardliaus dvdro, ir jSdvi (mdczeka bei pufsjse-
sere karalen(esj) j$ Upe, kad ji / tq szulinl ziuretu. Ir ji dab&r vis
nendr ziuret, aid jau jHvi Uk j$ vhrcze, kad ji tlk tur biuret. Ir kai
ji dab&r pasiUnkus ziuri, tai jSdvi vtna isz vends puses, o antrd isz
kitds puses tq karattng i tq prakSktq szulini imete. 0 paskui ta md-
czeka savo dukteri cze paUkti tarn kardliaus dvard ir ein namd, o szita
jos dukte atslgule i Idva tds karaldnes, kad kardlius tik verituf kad
ji jo path Ir kai tas kardlius namd pareina, dabhr vlskas teip nusi
mln$ : tas dkso zdgorius daugiati t&musze ir te paukszczei daugiad
jau neszpel&je, o szi karaUne tai vis gul. Dab&r tas kardlius etna
ziuret pre savo pacztis, ir ji jam teip negra£i} kad jis jos nei matyt
ne nori. Ir kas ndkt[ ateidavo vis ta tikrdji karaUne isz to prakekto
szulinio. Kad ji ateidavo, tei ji sakydavo: nKq asz dab&r randu
mano zdgoriu daugiaii nemuszant, mano pankszczus dauyiau neczid-
bant ir mano kudiki beverkent?" Ir to kardliaus kukorius, tas kukno
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Zu Schleicher's litaoischen Studien. 29
mpgddavo; ir tas tai ve*nq ndtkt\ girdejo, had cze vdns teip sake; ir
jis tai greitai savo kardliui papdsako. Ir bntrq ndkt{ tas kardlius
ir cze etna pas tq kukoriy. Dab&r vel ta karaUne ateina ir vel teip
sdko, kaip pirtnq ndktl. Ir vtnq rytq btleke 61) tins karvelis ir kara-
Unes stubelninkei sdko: nAtsistds vidury stubds Upa} ir tu turi ta
Upq i tris dalls perlau£t\ asz paskUi vel ateisiu, o tai tu turi turet
byl$ ir bdltq sznlpeltokq ;a ir su ta bytt tur jo gdlvq nuklrst ir su
t& sz[njipelt&ku jo krauj$ nuszltistit, tai paskui ta tikrdji szupdne b2J
atets. Ir ta le'pa ir atsistdjo, ir ta stubelninke teip paddref kaip tas
karv&is jei bUvo Upes. Ir atejo ta tikr[oji] karalfene,] tai viskas vel
pradejo teip dzaugtis ir llnksmitis kaip ir plmuf, tas zdgorus erne
vel teip muszt, ir te paukszczei teip szpeliU kaip ir pirmb. AU dab&r
kardlius t&jau patino, kad tai jo tikrb patl, ir szitai jo nUikrai
pdczei ddve iszveszt didele krtivq mdlku ant lauku ir tq u&dbgt ir tq
karalfine cze sudeg[t} ir jos mdtimt jis ddve per ktturis jdczus perart.
51 ) [Abersmals beide e unterstrichen.]
M) [Fur it upon* \ vgl. S. 17.]
-***$$*%t*»~
VerUg d«r kOn. bohra. Gesellschaft der Wissensch&ften. — Druck von Dr. Ed. Gregr in Prag.
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VIII.
Ein deutsches Theaterspiel aus tlem Jahre 1662.
Herausgegebtn von Dr. Anton Podlaha. l)
(Vorgelegt am 1. JuJi 1901.)
Von der 8chauspielthatigkeit der Osterreiclrischcn Ordensleute in der
Baroekzeit haben die HH. J. W. Nagel und Jakob Zeidler in ihrer
.Deutsch-Osterreichischen Literaturgescbichte" ein interessantes Bild ent-
worfen *). Ihre Darstellung konnte naturlich bei der Reich haltigkeit des
zu behandelnden Stoffes nicht absolut vollstandig sein. Es werden sich
wohl mit der Zeit noch viele neue Details linden, welche die Darstellung
des Osterreichischen Klosterdramas wesentlich vervollstandigen werden.
Einen solcben Beitrag ubergebeu wir hiemit der Offentlichkeit.
Es handelt sich namlich um ein deutsches Lustspiei, welches im
Jahre 1662 in dera Pramonstratenserkloster am Strahov in Prag aufgcfuhrt
warde. P. Evermondus Georgius Kosseticius (KoSeticky, geb. 1639, gest.
1700) hat es in eigenh&ndiger Abschrift in seine umfangrcichen ,Quod-
libetica", die in der Strahover Bibliothek* aufbewahrt werden, aufgenommen 3).
Bisher ist das interessante Spiel gauzlich unberucksichtigt geblieben. Es
ist offenbar eine ziemlich gelungene Nachahmung des eingeschalteten, von
Haudwerkern aufgefuhrten Spieles „Py ramus und Thisbe" in Shakespeare's
„ Sommernach t straume u .
P. Kosseticius gibt uns nicht nor den vollstitndigen Wortlaut des
Spieles, sondcrn audi andere interessante Aufschlusse. Zuerst bezeichnet
er als den muthmasslichen Verfasser dessolben den Straliover Priimonstra-
tenser P. Bruno Lindtner. „Hanc comocdiam" — so scbreibt er —
„dicitur composuisse Rmus Dnus Bruno Lindtner, huius Ecclesiae pro-
fessus, concionator et subprior, deinde factus pracpositus nionialium in
Monasterio Czarnowacensi, 4) huic provinciae incorporate), landem praeposi-
!) Dem Herrn Dr. Uidot Th. Zahradnik, Bibliothekar des Stiftes Strahov,
sage ich meinen aofrichtigen Dank fur die lichens wilrdige Unterstutzung, mit
welcher derselbe meine Arbeit gelordert hat. Dr. Podlaha.
*) Seite 659 ff.
') Tomus II, Bl. 26—41.
*) Czanwwanzy auch Bozidom genannt, aufgehobenes Kloster in Preussisch-
Schlesien.
Pbil.-hiat. Class* 1901. I
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2 VIII. A. Podlaha:
turam illam potius quam bic tarn populcsa et famosa urbe cathedram
deserens, in nostro Seminario reliquum vitae tempus laudatissimus concio-
nator trausegit, natione Moravus, patria Iglavieusis".3)
Ahnlich berichtet Kosseticius im IV. Bande seiner „Quodlibetica-
(Bl. 250), iudem er die Biographie Lindtners urn einige Daten bereicbert :
wRmus Dnu3 Bruno Lindtner, Moravus Iglaviensis, ex suppriore buius
loci factus Vratislaviae ad s. Vincentium prior, inde post 7 annos prae-
positus sanctimonialium in Czarnovancz. Quia vero famosus concionator
erat, ideo maluit ibi resignare et potius cathedram hie Pragae sibi eligere.
Edidit librum germanicum contra acatholicos. Dicitur fuisse auctor comoediae
gerraanicae, alias „Des Schulmaysters von Narrohnewitz", quae in nieo Quod-
libeto tomo II. a folio 25. inscripta est. Obiit in seminario, ubi in ecciesia
scti Benedicti concionator erat, 2. Maji 1666tt.
Es erubrigt uns, zu diescn Lebensangaben nur weniges nacbzutragen.
Aus dem ^Catalogus clericorum Strahovieusium" erfahren wir, dass Lindtner
am 18. Februar 1635 das Klostergelubde geleistet hat, weiter, dass er
im Jahre 1647 Subprior am Strabov, im J. 1652 zum Prior in Breslau
und im J. 1659 zum Probste in Czarnowanz gewahlt wurde, und eudlich,
dass er in der Strahover Kirche begraben wurde.
Was die literarische Thatigkeit Lindtners betrifft, so sind von ihm
zwei Controvers-Schriften bekannt, die im Drucke erschienen siud. Das
erste Werk tragt den Titel:
Labyrinth | Lutherischer Reformation. | Besteheud in I Funfzeheu
Vnschrifftmassigen, h&chst- | gefebrlichen, sich in sich selbst verdraen- |
den, verwiecklenden, verwir- | renden | Irrwegen. | Oder in so viel | Vn-
wiedertreiblichen Vrsaehen, | Warumb diescr Zeit | Kein einziger Catho-
lischer Christ mit gut- | tern Gewiessen von seinem Glauben | abweicheo,
vnd eben | Daruinb das | Kein eiut/iger Vncatholischer Meusch mit | guttein
Gewiessen von dem Catholischeu Glau- | ben abgesondert verharren koune.
Durcb | P. Bruuonem Lindtuer, Cahonicuin Ordi- I nis Praemonstratensis,
Strahovieusem Pro- | fessuro, Prioiem vnd Predigeru bey S. Vincenz | in
Bresslaw. | Gedruckt zu Prag | in der Ertz-Biscboff: Druckerey | in Semi-
nario S. Norberti. (7 niclit uumer. Bl. und 402 S., kl. 8°).
In der, mit 16. April 1658 in Breslau datierten Dedication, welche
an den Melchior Ferdinand Graten von Gaschin, den Ctiristof Leopold
Schaffgotsch Freiherren von Trachenberg, den Julius Ferdinand Freiherreu
vou Jaroschin, den Gottfrid Sabiseh auf Unkristen, und deu Herrcu Michael
Welli von Sallhauen Bals bey der Konig: Kammer in Ober- und Nider-
Schlesien respective Praesileuten, Vice-Praesidenten vnd Gesambten
Rathenu gerichtet ist, vergleicht Lindtner die religiosen IrrthUmer mit dem
fabelhaften Labyrinthe, indem er unter anderem schreibt: ,, dieses aber
liget fur vnneren Augen, dass in vielen Landen Europe, als in Franckreich,
Engel- vnd Ilollind, in Hungarn vnd Pohlen, vnd bevorab in vnserem
Edlen Teutschen Vatterland noch vil gefahrlichere Labyrinth sich befinden ;
dann was seind die vnderschidlichen reformationis Gebaw vnd solche Newe
irrige Meinungon in Religions Sachen anders, als eitel solche verwurrete vnd
*) Kosseticius, Quodl. II, 42.
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Em deutsches Theatertpiel aut dem Jabre 1662. 3
vnausfuhrliche Labyrinthswande ?" Dann folgt eine ziemlich trockene und
langweilige Polemik mit den Lehren Martin Luthcrs.
Eine Antwort von protestantischer Seite veraulasste Lindtner, ein
neuea Work zu schreiben, welches im Jabre 1664 erscbieu und folgenden
Titel tragr:
Ariadnae Faden | Oder | Erw&gung | der also genandten grund | licben
Wiederlegung | des Labyrinths Lutberischer Reformation | P. Brunonis
Lindtner | Canon. Ord. Prae- 1 monstratensis Strahoviensis Professi | Prions,
und Predigcrs bey St. | Vincenz iu Bresslaw. | Dargereicbt | dem in ge-
dachtem Labyrinth verirrtem und verwirrtem | M. Georg Hart man, des
Zillicbowi- | scbenKrayses Inspectori. | Aus welchem kurtzumb zu seben,
dass die Lutberi- | sche, denen Seelen hochstscbadlicbe Reformation mit |
keinem eintzigen Schriftlichen Grund (wie sebr auch | immer von denen
Reformirern auff das belle, klare, undisputir- | licbe Wort Gottes gepocbet
wird) mit Warheit | kan bebauptet werdeu. | Von | Obgedacbtem, des La-
byrinths Authore, | P. Brunone Lindtner, Praep. | Czernowacensi. | Prag,
gedruckt in der ErtzbischOffl. Druckerey im Seminario S. | Norberti bey S.
Benedict durch Jobann G5tz. (15 nicht numer. Bl. und 416 8. kl. 8°).
Auch dieses Werk bietet kauin etwas Iuteressantes. Kebren wir
desbalb wieder zu unserem Lustspiele zurtick.
P. Kosseticius bericbtet uns weiter folgendes : „Haec ludimagistri Co-
moedia fuit ter product a Ao 1662 diebus recreationura ante Septuagesimam :
1. in nostro Conventu in calefactorio, 2. in antiqua Sala, ubi nunc bibliotbeca
est, 3. in Seminario, praesentibus Eminentissimo Cardinale ab JIarracht
tunc archiepiscopo Pragensi, Excellentissimo Domino supremo Burggravio
et aliis pluribus.
Adores erant isti: Personam ludimagistri egit organista ex semi-
nario, tunc temporis theologiae studens, nomine . . . •), factus deinde ec-
clesiasticus.
Rex fuit Joannes Senfft, bassista, patria Teplicensis, qui ibidem
factus est rector scbolae.
Filius regis erat Martinus Gebhardt^ philosopbiae studens, frater
Patris Michaelis, factus deinde ecclesiasticus et parocbus in Mirowitz.
Kretschmer fuit portarius Seminarii, nomine Hansgirg, factus apud
Capucinos laicus.
Schmied sive Walfisch fuit quidam Belga dictus Mainhard, philo-
sopbiae studens et cellarius seminarii, qui rediens in patriam trausiit ad
monasterinm nostri Ordinis Ninivense. 7)
Andromedam egit Wenceslaus Rupiust philosopbiae studens et pri-
marius fidicen in Seminario S. Norberti, factus deinde hujus Monasterii
religiosus nomine P. Erasmus.
Leinweber fuit quidam Iglaviensis dictus Lauterbach, P. Adami
Lauterbacb tunc rectoris ibidem germanus frater, philosopbiae studens.
Schuster fuit tenorista ibidem, etianr philosopbiae studiosus, qui ad
Windbergense monasterium postea transiit.
•) Der Name fehlt.
7) Gemeiut ist damit wohl das Kloster iu Ninowe (Belgien).
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4 VIII. A. Podlaha:
Praefectus aulae regiae fuit Wenceslaus Horatius^ philosophiae
studiosus ibidem, factus deinde benedictinus et admin is ti at or iu Hrndel6)
prope Doxanam.
Duo regis epbebi erant diseantistae, quorum unus ad Teplense monaste-
rium susceptus es», Pater Wenceslaus . . . *) dictus et a. 1677 ibidem mortuus.
Stultum regis agebat quidam studiosus philosophiae, musicus, patria
Chomotoviensis, dictus Bartholomaeus^ qui valde dextre in multis quoque
aliis comoediis sua agebat, multa ex tempore vernacula sua lingua pro-
ferebat, alios ad risum commovens, ipse tamen vultu serio risum tenebat,
brevi post capitali morbo correptus hie Pragae obiit.
Satellites erant quoque de familia nostri Seminarii, unus Carolus
hortulanus, et alter lixa.
Inter bos omnes personam ludimagistri t»m dextre et naturaliter ille
tbeologus repraeientavit, Eniimnlissimo Cardinali ita placuit, ut ab eo
solus unum aureum t'ono acceperif. Caeteris haud dubie etiam aliquid
datum est".
Im Nachstehenden gelangt nun das interessante Spiel zu vollstan-
digem Abdrucke, wobei die Orthographie des Verfassers, beziehungsweise des
Copisten, beibehalten wurde.
Ein nagelnetves Spiel, traurig und lust iff von Mayster Bartholomaeo
Schepelio Schulmayster daselbst in hochdeutschc Reimen verfasset.
Scena prima.
Schtdmayster : Erbahrer, edler, kunstreicher, wohledler Herr
Vlrich Schlemmer, des uralteii lobliclien Dorffs Naronewitz viel noth-
wendiger Herr Kretzmer!
Kretsmer: Da bin ich!
Schulmaister : Achtbahrer, schrifftsinniger, bobelhaflfter Mayster
Martin Holtzer, des wohlberumbten Dorffes Naronewitz wohlvorge-
setzter Tischler!
Tischler: Der bin ich!
Schulm.: Hoch- vnd wobl- durchsichtiger, wirkender vnd garn-
spannender Meister Georg Seltenreich Leinweber!
Leinweber: Der bin ich!
Schulm.: Handtvester, wolgearmbter Meister Hans Pikedepake,
jetzt ernanten Dorffs Naronewitz viel verdienter Schmidt!
Schmidt: Der bin ich!
Schulm.: Wohlerbahrer, vielgttltiger, gepichter vnd peltzrichender
Meister Simon Schmirdrat, des vielwiederholten vnd inannhafften Dorfes
Naronewitz tiichtiger Schuster!
•) Hrdly bei Schlan.
9) Der Name fehlt.
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Eia deutoches Theaterspiel aus dem Jahre 1662. 5
Schuster: Der bin ichl
Schtdmeister : Wollet euch auf das dikeste euer Oberschenkel
(suchet euch Sttil) niederlassen I Hen* Magister Bartl, euer vnd diesess
ansehlichen Dorff wolverordneter Herr Schulmeister hat euch etwas
sonderlichs vorzutragen, das euch zu sonderlichen Nutzen, ja dem
gantzen Dorff vnd eueren Kindtskindern, vnserem H. Konig zu einem
grossen Trost vndt endlich mir mehrgesagten H. Magister Bartl zu
machtigen Ehren gereichen solle.
Kretschmer: Herr Bartl, ihr seid ein witziger Mann, ihr werdet
gewiss was treffliches auf die Bahn bringen.
Schulmeister: Was? Bartl? Wist ihr nicht anders zu reden?
Ich gib einem jeden seinen gebiihrlichen Titl, vnd das will ich auch
von anderen haben.
Kretschmer: Wie soil ich dan sagen?
Schidtn.: Ihr wisset wol, dass ich Magister bin, vnd in diesem
vornehmen Dorff wolverordneter uud wolbestelter Schulmeister.
Tischler: Herr Kretschmer nembt euch in Acht, es ist war.
Schulm.: Aber wisst ihr was? Ich stehe in den Gedancken und
bin willens vnseren H. Konig zu Gefallen ein schones trauriges Co-
moedium zu spielen, welches ich selbsten, Magister Bartl, Schulmeister
zu Neronewitz gemacht hab, zu welchem ich euch zu brauchen ge-
denk, damit or gleichwol sehe, dass er nicht lauter Narren in seinem
Dorff habe.
Leinweber: Ja warlich, das wird ihm ein Freidt seiu vndt Ehre,
wan manns im gauzem Land wirdt inn werden; aber was soil ich
fur ein Person haben?
Schulm. : Haltet inne, ihr macht mich sonsten zu einem Narreu,
Ihr musst ja erstlich den Bettel verstehen.
Schmidt: Aber er wirdt uns auch ein trangeldt geben miissen.
Schulm.: Das verstehet sich, er wirdt ja kein so grober Rilp
sein, sehet ihr nur, dass ihr keine Siiue macht, und dass ihr fleissig
lehrnet, was ich aus dem Schatz meines Gehirns einem jeden auf-
geschrieben hab.
Kretschmer: Was wolt ihr aber vor ein Spiel auffiihren?
Schulm.: Ich hab viel treffliche Spiel, aber alle auf einmahl zu
tragieren ist mir nicht moglich.
Schuster: Nehmet nur eines, das fein schou traurig ist, o, wie
werden die Leut weinen!
Schulm.: Als ich noch auf der Vnvorstet (Universitat) zu Grips-
grille bey einem trefflichen Studenten famulirte, gedeucke ich mich,
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g VIII. A. Podlaha:
was von einem treflichen ingenius aus dem altem Kirchen-Lehrer
Ovidius ist erzahlet worden von der Andromeda.
Schmidt: Wer ist die gewesen?
Schulm. : Eines Konigs Tochter, die wardt mitten auf dem Meer
an einen Felsen gebunden.
Leintveber: Angebunden?
Schulm.: Angebunden. Und sollte von einem Meerwunder ge-
fressen werden.
Schuster: Gefressen werden?
Schulm.: Ja, ja, hort ihrs nicht?
Leintveber: Wardt aber nicht gefressen?
Schulm. : Nein, sondern ein treflicher Ritter kam daber geflogen
mit Nahmen Persau, der erleset sie und bringet das Meerwunder vmb.
Leinweber: Ei, das wirdt erschroklich schon sein. Ich spiel mit,
und solt ich 14 Tag kein Schlag arbiiten.
Schmiedt: Wie bringt er das Meerwunder vmb?
Schulm.: Mit seinem Spies und seinem Armbrust.
Schmidt: Wie konte er dan fliegen?
Schulm.: Mitt den Fligeln, die er an Hiinden vnd FQssen ge-
tragen.
Schuster: Diese Person will ich haben; ich habe mir umb
Martini etliche Gans lassen abschlachten, o wie inachtig wohl wird
sich die Flederwisch darzue schicken. Ich habe sich noch.
Schulm.: lhr seit wie ein Narr, dass ihr nicht warten kont,
ich wil's euch schun sagen. Dies ist die vornembste Person, die
muss auch der vornembste nach mir haben, und wer ist der, als der
Herr Kretschmer ? Die Flederwisch werden ihm wol weniger abgeheu
als euch.
Kretschner: Recht. Die Person stehet mir zue, ich wil sie auch
stattlich tragiren. Aber umb Gottes willen, macht mir nur nicht zu
vil Kauder-Welsch hinein, ich kann das lateinische Grisel-Grapel
im Kopf nicht behalten, oder ich mach euch gewiss ein Sau.
Schulm.: Da habt ihr eiren Zettel, Ihr werdts wol lehrnen,
Ihr seit ja sonst vernUnftig genug. Ihr Mayster Tischler kont die
Andromeda sein.
Tischler: Ich bin aber alt, und wie mach ichs mitt meinem
grossen Bart?
Schulm. : Ihr kont ihn meistentheils unter den Kragen versteken,
wan man ihn nur nicht zu stark siehet.
Tischler: Nu nu gut, gut ich wiPs wol machen.
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Ein deut9che8 Theaterspiel au3 dem Jahre 1662. 7
Schtdm.: Ihr, hochgeehrter Herr Nachtber Meister Schmidt,
Ihr seit gross von Leib und habt ein zimliches Ansehen wegen
eires diken Bauchs, werdet das Meerwunder sein, da habt ihr eiren
Zettel.
Schmied: Gut, ich nirabs auch an, muss es schreklich sein?
Schultn.: Freylich, habt ihr keines gesehen?
Schmidt: 0 ja, es ist nicht sogar lang, da hatten sie einen
Elephanten bier, da hab ich wol gemerckt, wie ein Merwunder aussieht.
Schtdm.: Wie wolt ihrs machen?
Schmidt: Ich wil in einem Sack kricheu und die Fttss hinten
hinaus ruken, darnach meine alte flosen Qber den Kopf anziehen, so
kan ich, wo sonst die FQss heraus gehen, die Handt heraus ruken,
es werdt schreklich genug sein.
Schtdm. : Ihr mQsset aber zusehen, das ihr den Herrn Konig nicht
erschroket
Schmidt: Nein nein, ich wil wol sagen, dass ich kein rechtes
Merwunder bin, sondern Mayster Hans der Schmidt; kann ich nicht
ein wenig das Schurtzfel lassen heraushangen, und das Gesicht auf-
deken, damit man inich baldt erkennet?
Schulm. : Aber ihr mtisset auch zwey Horner haben und Wasser
daraus spritzen; wie man das abgemahlt siehet.
Schmidt: Ich nimb halt zwo Spritzen, und bindt mir sie zue
beiden seit an die Ohren. Muss ich nicht auch brUllen?
Schtdm.: Ihr sagt recht, dass die Walfisch priillen
Schmidt: Wie dann?
Schtdm. : Wie die Ochsen, doch, mein, dass ihr es nicht gar zu
narrisch macht.
Schmidt: Nein, nein, gar sauberlich, dan ich wil inir eine kleine
Stimm machen, ich wil sauberlich genug brUllen.
Leinweber: Wer soil der Fels sein?
Schtdm.: Ihr. Aber dass ihr die Andromeda auch halten kont.
Leinweber: Hat aber der Fels auch viel zu reden?
Schtdm. : Ihr mQsset pletzern als wan das Wasser an die Felsen
pletzert, sonst habt ihr nicht viel zu reden, nur dass ihr sagt, dass
ihr der Fels seit.
Leinweber: Die Krankheitl wie werd ich das gen Markt bringen?
Kont ihr mir das nicht auf ein Zetl schreiben, den wolt ich mir vmb
den Pukel machen, so konts der Herr Konig selber lesen, und ich d&rfft
mir nicht viel den Kopf zerbrechen.
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8 VIII. A. Podlaha :
Schtdm.: Ihr werdt ja gar nicht da stehen wie Matz Matz;
etwas mtisst ihr doch reden.
Leinweber: So inacht mir nur nicht gar zu viel plarament, sonst
werdt ich eich gewiss ein Sau raacheu.
Schtdm.: Da habt ihr eiren Zettl; jetzt gehet uns noch das
Meer ab.
Schuster : Diese Person will ich vertretten. Wie mach ichs aber ?
Schtdm.: Macht eich nur ein Papier, mahlen will ich schon
selbsten, nur lang als diese Wandt.
Schuster: Ja, ja, aber wie wirdt das Thir darinnen schwiminen?
Schtdm.: Gar kunstlich muss es zugehen; ihr werdts schon
sehen; oder meint ihr, dass Mayster Hans ein so grober Ochs sey,
dass er sich in die Possen nicht schiken wirdt? Macht ihrs nur
fein zwischen einander, dass wir Ehr und Reputation und ein guttes
Trakgeldt davon bringen. Jetzt will ich mich gen Hoff machen und
seheu, dass ich unser Spiel deni Herrn Konig ansagen lasse, will
baldt widerkominen. Ihr kont eich eire Sachen unterdessen zuschiken.
Scena secunda.
liex: Obwol alles Volk dieser Zeit seine Ergotzligkeit suchet,
so ist doch solches zu thun uns nicht vergonnet; die grosswichtige
Reichsgeschafften bekuminern das Gemtttt und lassen nicht zu einem
Potentaten geineiner Freydeu zu genissen; sehet zu, Hoffmeyster, ob
Ihr nicht kont etwas zue wegen bringen. Stellet etwan ein Kurtzweil
an oder seindt nicht die Englischen Comoedispieler allhier? Heit
abendts nach gehaltener Taffel mochten wir doch ein Sttindlein einer
Gemiitts-erfrischung ertheilen.
Hoffmeister: Durchleichtigster Konig genadigster Herr, wan es
Eurer Mayestat allergu&digstes Belieben war, so truge sich gleich jetzo
zu Recreation eine Gelegenheit zue.
Filius Regis: Mein, was da?
Hoffm. : Es hatt sich der Schulmeyster von Narronewitz allererst
angegeben, er habe ein Comoedi ihrer Mayestat zue Ehren gemacht,
die wollte er auf Eier Mayestat allergnadigstes anbefehlen, wie er
redet, tragiren.
Bex: Was wirdt das sein?
Hoffm.: Ich achte wol nicht viel kttnstlicbes ; er ist ein ein-
faltiger gutter Mann, der ihm gleichvol etwas einbildet, wie solche
Leit pflegeu uud dorffte doch etwas zum Lachen geben.
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Eia deatsches Theaters pi el am chm J&hre 16 >2. 9
Rex: Habt ihr nicht gefragt, was den vor ein Gomoedi er ge-
macht habe?
Hoffmeister: Ja, E. M., er hatt aber keine gewisse Antwort von
sich geben, sondern ein langes Register hergewisen von unterschied-
liehen Materien, aus welchen £. M. ihnen nach genadigsten Belieben
auszulesen haben.
FUius: Dorffte wetten, er hatt keine eintzige fertig; mein, konten
wir nicht mit ihm zue Sprach kommen?
Hoffm. : Gar wol, durchleichtiger Printz, er ist vorhanden, doch
er ist etwas blodt, er dorffte erschrecken.
FUius: Ei, wir wollen schon mit ihm manirlich handlen, doch
mitt gnadigster Erlaubnus, E. M. genadigster Herr Vatter.
Rex: Sehr wol. Hoffmeister, gehet nach ihm, lasset ihn nur vor
uns kommen; diese Zeit ist ohnedas zur Froligkeit ernennet; nur
dass durch ernstliches Gesprach er nicht erblode, und wir der be-
gehrten Froligkeit entsetzet werden.
FUius: E. M. hab ich demQttigst zu bitten, geruhen nur mir zu
verginnen, mitt ihm zu handlen, wirdt baldt sich zeigen, was orts
er sey.
Hoffm.: Dieses ist der Mann, durchlauchtigste FQrsten!
Schultn. : Ein gutten Abendt, gestrenger Herr Konig, ein gutten
Abendt, gQnstiger Herr Junker und junger Konig, ich erfreie mich
deroselben gutter Gesuudtheit.
FUius: Ihr sollet eich bey Ihr May. angeben haben lassen einer
Comoedi halber; wie ist es damit beschaffen?
Schulm. : Gar recht, junger Herr Konig, ich habe aus der Schatz-
kammer meines Ingenium etwas schemes zusammengeklaubet und in
zirliche hochdeitsche Reimen verfasset, Eier gestreng Herr Konig zu
Ehren, darzue unser beste Nachtbahrer, die lesen und schreiben konnen,
zu Personen dieses Spiels erkohren, ausgenommen einer, der ist der
Fels, drumb hat er auch nicht viel zu reden ; er wird nur sagen, dass
er ein Fels sey, damit unser Herr Konig gleichwol sehen kan, dass er
keine Limmel und Bornheiter in seiuem Dorff habe.
FUius: Ihr kont deitsch?
Schulm.: Ja, ich bin ein gebohrener Deitscher.
FUius: Man horts, aber was vor ein Comoedien wolt ihr spielen?
Schulm. : Ich hab ihr unterschiedliche, wie ich sie auff diesem
Zettel vorzeichnet hab.
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10 VIII. A. Podlaba:
Filius: Lasset horen.
Schtdm.: Die erste von der Zerstorung Jerusalem, trefflich
schon vnd hatt 5 actus. Die andere von der Zerstorung Troja, auch
schon (iber die Massen ; die dritte von Herrn Brisonet aus Frankreich,
wie er die drei Abentheier in India bestanden, die furte vom Galini,
die fflnffte vom Peter mitt den silbernen Schlisseln, eine anmttttige
tragoedi, die sechste von der Thisbe und Priaino, die siebende von
den 7 weisen Meistern, die achte von der Andromeda und Persau,
wie diese von dem Lindtwurm, oder sage ich von dem Merwunder
solte gefrassen werden.
Filius: Gebt her den Zettell
Schulm.: Ja, Herr Junker, da habt ihr ihn.
Filius: Wie stehets umb die Zerstorung Jerusalem?
Schulm.: J a, die wolten wir wol tragiret haben, aber wir konnten
mitt den Kleideru nicht auskommen.
filius: Wie aber mitt der Zerstorung Troja?
Schulm: 0, da giebts gar zu viel Gelix; meine Leit habens nicht
ausswendig lehrnen konnen.
Filius: So machten wir doch das Spiel von Herrn Brisonet
sehen.
Schulm.: Ja, die konten wir wol tragi r en, aber die vornembste
Person ist uns vorgestern drauss gestorben, so ist es unmoglich.
Filius: Wie wir horen, so wil wenig drauss werden; wie ists
aber mit dem Priamo und ThysbeV
Schtdm: 0, das ist etwas lappiss und gebiehret eich nicht zu
sehen. Ich sehe, dass ihr etwas firwitzig seidt.
FUius: Wie den von der Andromeda?
Schulm. : Ja, diese ist vertig, und auff diese haben wir uns ge-
schickt. Ist sehr trofflich und anmtittig, die wol leu wir eich baldt
machen.
FUius: Habt ihr ein Exemplar da?
Schulm.: 0 ja, das muss ich haben, dan ich als der Autor
dieses schonen Spiels muss daraus den Personen h el fen, dass sie
keiue Sau machen.
FUius: Wo habt ihrs?
Schulm.: Da ists, gttnstiger Herr!
FUius: Die Reim seindt aus dem Ovidio, dem vomehmeu Poeten
genommen.
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Ein deutschea Theaterspiel *us dem Jahre 1662. \\
Schulm.: Ein Esel ist er, ja wan man ein Saustall mitt Ziegeln
deket so hatt er auch ein Aussehen; hatte ich ihn nicht mit deitschen
Reimen geziret, der tausendte verstund ihn nicht.
FUius: Ist das eier Nahinen?
Schtdtn.: Ja. Bartholomaeus, das bedeit meinen Taufnahmen,
Scheppelius kombt meinem Geschlecht her, dan ich bin gebohrner
Scheppel; Schulmeister ist von ambtswegen her gesetzt.
FUius: Was bedeit aber daselbst?
Schultn.: Das heisst zu Narronewitz.
FUius: Wie lang seit ihr Schulmeister daselbst?
Schultn. : Zu Narronewitz ? 0, schon viel Jahr, dahin hatt mich
promoviret der hochgelehrte und in der Astronomia wolerfahrene
H. M agister Georgius Guttmusius, der den grossen Comet Anno 21.
in einer Predig schon aussgeleget, dass dasselbige Jahr der jtingste
Tag kommen soke, wie dan auch geschehen. Er war der auspurgischer
Confession zugethan, weilandt Pfarrer zu Rumpels-Kirchen binter
Reisenberg in Schwaderlandt.
FUius: Was habt ihr studiret?
Schulm.: Alles.- Die Welt ist iu 4 Theil getheilet. Asia liegt
gegen Spanien zu, Aphrica gegen Niederlandt. In Evropa seindt wir.
FUius: Wo bleibet America?
Schulm. : Was vor ein Beschaffenheit es hatt mit der Mamorica,
das weiss noch kein Mensch recht, dan es ligt alles hinter dem
Wasser. In Mamorica seindt die gewaltige Statt, als Calicuth, Ale-
xandria, Ormus. In Asia ist Constantinopl. In Aphrica ist die Haupt-
stadt Memphis. In Evropa Prag, Wien, Crocau, und wer wolts alle
zehlen !
FUius: Ihr milsst wol erfahren sein in der Cosmographi.
Schulm.: Es ist ein feine Stadt; bin zwar nicht hineinkommeo,
habs nur von weiten gesehen; dann als wir einmahl von Krembs
nach Wien gefahren, haben wirs auf der linkeu Handt zimlich weit
liegen lassen.
FUius: Ihr habt ja gradum?
Schulm. : Ich bin, ohn Ruhm zu melden, Magister.
FUius: Wo habt ihr studiret?
Schulm.: Auf Vnuerst&tt; da hab ich dwey Jahr bei einem
vornehmen Studenten famuliret, darnach ddponiret, und eodlich gar
zum Magistrat regradiret worden.
FUius: Sol In der Rechenkunst seidt ihr auch erfahren?
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12 VIII. A. Podlaba:
Schulm.: Freilich; wie solt ich sonst ein so vornehmer Schul-
meister sein? Ein mahl eins ist eins.
FUius: Zehea Tausendt Ducaten wie viel machen sie Gulden?
Schulm.: Es ist ein schweres Exempel. 10.000 Ducaten, ei
es ist ein Narrethei, wer hatt sie?
FUius: Hab sie wer da wol, wir geben ein Exempel.
Schulm.: Nein, nein, gdnstiger Herr, es hatts nicht wer da
well; ich wolt sie auch gern haben.
FUius: Bedenkt eich nur ein wenig!
Schulm.: Ich muss die Ducaten zu Heller machen, die Heller
zu Kreitzer. Was sollens aber fiir Gulden sein, deitsche oder polnische?
FUius: Reinische Gulden.
Schulm.: So lasst sehen. 10.000 Ducaten machen facit, machen
justament 10.000 Ducaten.
FUius: Kont ihr auch Latein?
Schulm. : Maxime. Ego f u it per quinque annus in unam hiemem
in Grammaticam, docui quoque in Ovidi et in Virgilius.
FUius: Es muss wunderlich zugehen auff der hohen Schul?
Schulm.: 0, machtig Dings, da gehts alles cujus partis, cujus
generis? Und viel andere schwere Fragen raehr, kans einer nach
semel bis ter uicht, so hat er ein Paff.
Rex: Es ist Zeit zur Taffel. Herr Magister, sehet, dass ihr in
eiuer Stundt mitt eiren Leiten fertig seidt.
Schulm.: Ei, das wer etwas zu baldt; doch eich zu Gefallen
sol es geschehen, gestrenger Herr Konig. Doch umb Gottes willen,
dass uns keiner einrede, und lacht nicht, ihr macht uns sonsten
irr, und wir machen eich lauter Sau. Noch eines, Herr Konig. Es
wirdt ein Hochzeit in diesem Spiel abgebeu, mei seit gebeten, und
lasst uns ein Truuk darzugeben, und etwan was zue essen, was
vberbleibt, dan wir haben uns so eilendts nicht vorsehen konnen.
FUius: Ja, was soils sein?
SchiUm.. Vor mich, als den Autor dieses Spiels uud vor dem
Herr Kretschmer (er hatte die Vornembste Person) kont ihr ein Trunk
Wein schiken und etwas Gebratens, die andern nehmen mit was
Schlichters vorliebt
Rex: Hoffmeister, ihr werdts machen.
Schulm.: Bedanke mich, Herr Konig, bedanke mich.
Hie Rex cum suis aulicis discessit, et ludimagi^ter mansit in theatro.
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Kin deut8ch9* Theaterspiel atis dem Jahre 1662. 13
Schtdtn.: Die Kranklieit ! Der Konig ist ein leider gutter Mann,
einer so gutten Antwordt hatte icb roich kaum vorsehen; muss mehr
mitt ihm bekandt werden.
Seena tertia.
Rex: Wir haben uns genug zerlacht vber der Taffel des gutten
Scliulmeisters lialben ; nun ware Zeit, class wir das schone Spiel sehen
mochten.
FUius: Hoffmeister, was hatt er vor Leit, die ihm helfen agiren?
Hoffm. : Es seindt lauter einfeltige Pauersleit, und wie sie sonsten
beschaffen sein, konnens Eurer Durchleicbt aus dem Herrn Magistro
vernehmen.
Films: Mei, dass sie nur baldt machen.
Schtdm.: Sie konnen ja ein wenig warten; solche Sacben lassen
sich nicht tibereilen. Sie werden gleich da sein, Herr Konig; der
Wolfisch ist halt noch nicht recht angelegt, und die Jungfrau Andro-
meda lasst sich ein wenig putzen. Heraus, heraus, der Konig ist
schon da! Gehet ihr andere derweilen hinaus, dass er nicht warten
darff. Fort, fort!
lam prodeunt, quos ipse dispooit :
Herr Kretschmer, ihr seit Persey, hieher zu mir! Maister K.
Fel8, steht daher, Ihr Maister daher, und ihr daher ! Itzt gehet ein-
mahl herumb mir nach! Wo bleibet dan der Walfisch? Schert eich
doch einmahl heraus, ins Henkers Nahmen! Meint ihr dan, das der
Konig ein Bornheiter ist? Nu, kombt her, stellt eich daher! Jetzt
will ich prologiren:
Ich, Magister Bartholomeus Scheppel hochgedacht,
hab unserm H. Konig das Spiel gemacht.
Es ist sehr trostlich und gar schon,
dass eich die Augen werden flbergehu.
Es ist aus dem Ovidius,
dem hochgelehrten Philosophus.
Ein Jungfrau hiss Andromeda,
Ein Konigstochter war allda.
An einen Fels bandt man sie an,
Im weitem Mer, da musst sie stan.
Die sollt von einem wilden Thier
gefressen werden, schaut allhirl
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14 VIII. A. Podlaha:
-Weil ihre Mutter aus Hoffart
verachtet die Gottin alle hart.
Sprach, sie war1 schoner dan sie alien,
das thet den Gottin missgefallen.
Verdamten ihr Tochter zum Todt,
das war fiirwar ein grosse Noth.
Nun war sie dannoch nicbt verlassen,
Obgleich sie theten die Gottin hassen;
Der Ritter Persau sie aus Noth,
vnd von dem bosen Todt errott.
Er kam geflogen als ein Adler,
Wer dies uicht glaubt, der ist ein Tadler.
Erlost die anne Jungfrau schon,
dass er das bose Thier umbracht.
Rex: Wie reimt sich das?
SchvUm.: Es ist licentium poeticum, Heir Konig. Wo bin ich
blieben? Ja.
Er schlug, er stach mitt Handen und FUssen,
Manchen Poltz thet er in ihn schissen,
da wardt die Jungfrau ihm zur Braut,
Nu, was sich zugetragen scbaut!
Den Tag, da er die Hochzeit hielt,
und mitt seinen Gasten mit Glasern spielt:
viel Kerlen kammen ihm ins Haus,
wollen die Jungfrau haben heraus.
Viel Degen ihn vbrloffen ban,
was wollt er thun, der gutter Mann?
Er werte sich, er schlug, er sprang,
hilt sich wie ein redlicher Mann.
Nu, er Uberwindt sie all zu gleichen,
dass sie ihm mussten todts verbleichen.
Nu, wie dies Ding sich thet begehen,
das sollt ihr bait mit Augen sehen.
Herr Kouig, forcht eich nicht vor dem Merwunder, und hernach
wan die Schlacht wirdt angehen; es ist drumb kein Ernst, wan
nftn sich gleich ernstlicb stellet.
Subinde vexabatur a atulto regis et epbebis, ideoque dicit:
Herr Konig ihr habt machtig viel Narren an eiren Hoff!
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Ein deotschea Theaterepiel ana dam Jahre 1669. 15
Mare: Hier sehet ihr das weite Mer,
Wie sich dasselbe thut schwellen her.
Es ist ein Abgrundt aller Tieff,
da ersauft manches grosses Schiff.
Hier ist der Fisch ein solche Meng,
dass ihn das Wasser wirdt zue eng.
Ein grosses Thir ist drinn vorhanden,
das wirdt gefunden in keinen Landen,
weder in Meisen, noch in Hessen,
das sol die Androsineder fressen.
Schulm.: Ein Quarck, Audromeder, und nicht Androsmeder; ist
schon ein Sau. Nu, Fels, ihr Meister!
Fels: Ich bin ein Fels, ein Fels bin ich,
Ich darff eich weiter Bagen nichta.
Filius: Ha, ha, ha.
Schulm.: Mei, lachet nicht! Ihr inacht uns sonsten zue Narren I
Fort, fort! Ich hab (Seindt doch nicht alle gleicb, die mit dem Konig
reiten !) Ich hab . . .
Fels: Ich hab es geschrieben auf meinem Rok,
den ich wie ein Steinfels eintrog.
Herr Konig, leset selbst, sehet ihrs.
Schulm.: So recht. Ich habs selber geschrieben, das ist meine
Handt. Nu fort! Im weitem . . .
Fels: Im weitem Mer, da ist mein Standt
Ich forcht kein Windt, dik ist mein Wandt!
Je mehr sie schlagen, je mehr nie sausen.
milssen sie doch vor mir entlauifen.
Filius: Sausen — entlauffen?
Schulm.: Es gehet wol hin ! Nu, fort!
Fels: Der Gukuk! will es mir doch nicht einfallen.
Schtdm.: Ihr habst ja schon lang genug!
Fels: Ich kan den Quark nicht behalten.
Schulm.: Lasst den Zettel darinnen, da habt ihr schon wieder
ein Sau gemacht!
Fels: Hab' ichs nicht schon gesagt? Ich wolt, dass eich alle,
die Gott behtttt, uns hetten mit sambt euer poeterey . . . ; bin ich
doch mein tag nicht so geschorn worden!
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16 VIII. A. Podlaha.
Schtdm: Redet weiter!
Fels: Hab ich doch nichts weiters auf meinem Zettel, habt ihr
nicht gesagt, ich soil our sagen, das ich der Fels bin? Hab ichs nicht
da aufgeschrieben ?
Schulm. : Ja, ja, es ist war, die Sau mtissen wir doch behalten.
Habt acht, Herr Konig, jetzt wirdt die unglikselige Andromede komen,
die wirdt an den Felsen gebunden werden. Wo bleibt sie dann? Aber
ein Sau. Schert eich herein, ins Gukuks Nabmen! Herr Konig, sie
wirdt sich etwas traurig stellen, wann sie wirdt herauskommen, class
ihrs wiist. Fidelt eines auff!
ftatelles: Fort, fort, da wirdt nichts anders daraus, du must an
diesen Felsen an.
Atidraneda: Ich armes Menscb, was hab ich than?
Ich hab meiu Tag kein Kindt erzirnt
da bin ich gesessen, hab gezwirnt.
Hatt meine Mutter was gethan,
so gehe sie selbsten auf die Plan.
Sol ich den bittern Todt ausstehen,
Ach dass es mir thet anders geheu!
Sol uiich auch der grosse Fisch verdeien,
0 Jupiter wolst nur Gnad verleien!
Satelles 2.; Es muss nur sein.
Andromede: 0 wee inir armen, will sich dann niemandt nieiner
erbahrmen ?
Satelles: Es ist mir selber leidt fur sie,
kein Kindt hatt sie erzirnet nie.
Satelles 2.: Nein, es muss nur sein, reim dich recht.
Andromede: Nu, sey dies Gott Apollo klagt,
Wie wirdts nur gehen mir armen Magd?
I uteri in Andromeda alligatur ad petram, quam in cbarta depictam aftixam
Maisir Leinweber gestabat, qui cum indignationc damabat: „Biudt nicht so hart".
Fels: Bindt nicht so bait! So die Krankheit! wie schwer ist das
Vnziffer! Ihr reist raich mit ihr umb, dass wir an einem Haufen
liegen.
iSchtdtn. : Ihr habt jetztundt nichts mehr zu reden.
Fels: Lekt ihr mich, wist ibr doch wo. Ihr meint, es sei Nar-
rethei; hatte ich das gewust, ich wolt auf euer Spiel hoffiret haben.
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Ein deutsches Theaterspiel aus dem Jahre 1662. 17
Schwerer als Blei ist sie, nembt sie weg, oder ich bin ein Schelm,
ich werff sie weg!
Perseus: Was hastu than, du junges Blut,
dass mann dir diesen Possen thut?
Androtn.: Mein Mutter, die unselige,
Bringt mich in diesen Angst und Weh.
Perseus: Wie so?
Androtn.: Sie thets sich einmahl Ubernehmen,
dass sie sich hatt wol sollen schamen.
Bale n a serpebat omnibus quatuor et quodammodo murmurabat, subinde
clamabat „mauk, mauk", etdicebat: „F6rcht eich nicht", erigens se super genua,
faciem discooperiens : „Ich bin der Maister Hans Pikedepak, fdrcbt eich nicht".
Walfisch: Ihr dorfft eich nicht forchten, ich bin kein Walfisch,
ich bin der Meister Hans Pikedepake, ich bin nur so angelegt, ihr
sehet ja wol das Schurtzfel, o ihr kennet mich, ich hab nichts zu
reden, ich soil nur prillen und Wasser spritzen, mau, man, ich friss
dich, mau, mau, ich friss dich!
Fels: Lasset bleiben, Schmidt, aber es wirdt nicht gutt werden.
Walfisch : Was du, Wantzenpuffer, hastu mitt mir zue comman-
diren r
Fels: Ich sags noch einmahl, du!
Schtdm.: Ei, schamt eich doch vor dem Herrn Konig und
schmehet einander nicht. Was die Krankheit ; seit ihr narrisch ? Nicht
doch, Meister Schmidt, Meister Leinweber, ihr verderbt das gantze
Spiel. Habt ihr das in eiern Zetteln ? Hort auf, ins Henkers Nahmen !
Ein Pfifferling werdt ihr von dem Herru Konig und nicht ein Trank-
gelt bekommen. Wer soil jetzt reden?
Perseus: Wie heists?
Schtdm. : Wo ist . . .
Pers.: Wo ist das lossverfresseue Thier?
Ha, ha, was wiltu haben allhier?
Was bin ich nicht des Jovis Sohn?
Wil gern sehen, was du mir wilt thon.
Da hast ein Stich, da hast ein Schuss.
Schelm, beiss nicht, ach dass dich der Druss!
Walfisch: Satlkretschmer, mach mir's nicht zu grob und schelm
mich nicht viel, ich bin ein zunfftmassiger Mann, man leidet kein
Schelm auff unserem Handtwerk.
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18
VIII. A. Pocttaha :
Pers. : Nu schweig still, Narr.
Gottlob, ich hab mit meiner Macht
das wilde Meerthier umbgebracht,
von welchem ich glttckseligklich,
Andromeda, errettet dich.
Vor dich gesetzt hab ich mein Haut,
nun wirstu mir werden zur Braut.
Ich lose dich vom Felsen ab,
das erste Liebzeichen von mir hab.
Hinweg Meer, Fels, und das todte Thier,
ich mir nach Hauss mein Jungfrau fihr,
wir wollen mit der Hochzeit nicht s&umen,
dann es thut mir was buses tr&umen.
Einladen will ich gutte Freindt,
Wir wollen frolich leben heint.
Schxdm.: Es ist Zeit, Herr Hoffmeister, gebt una zur Hochzeit
was her. Nu still I
Persau, der gross vnd mannbahre Heldt,
da er erobert hatt das Feldt,
und Andromedam ihm heimgefihret,
ein stadliche Hochzeit auch celebriret,
da sie am meisten lustig sein,
viel schlimme Gast ihm fallen ein,
erschrekten ihm sein gantze Tafel,
dass war gewiss kein lustig Spectacl.
Sie wolten ihm nehmen die Braut,
Es ging warlich manchem vmb die Haut,
Es war ein Streit mitt aller Handtwaffen.
Biss sie bekammen gutte Happen;
Und all von Persau ttberwunden,
anstat der Braut den Todt gefunden.
Kilrtzlich ist dies zwar gemeldt,
nun wirdt die Sach ins Werk gestellt.
Persau: Willkommen seit, mein liebe G&st,
edle, gestrenge, ehrenvest,
die mir das heint zur lieb gethan,
zu meiner Hochzeit kommen an.
Setzt eich zum Tisch ohn Complement,
Ein jeder sein Faust zur Schissel wendt,
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Ein deutsches Theaterspiel aus dem Jahre 1662.
19
nehmt an diese Tractation,
die eich gemacht hatt Jo vis Sohn.
Schulm. : Hola, Maister Leinweber, tiberrumpelt eich nicht initt
dem Eingissen, das ihr uns keine Sail oder Pasteten macht. Maister
Tischler, hatt die Andromed nicht hofflicher [ge]gessen, so wolt ich
auf sie husten. Machts zue grob, der Konig ist auch ein HoflFmann,
schaut, dass ihm wegen eierer Grobheit kein Vndeien ankombt.
Stultus: Fumant culinae, carnes assantur ovinae,
Bubula lixatur, lardum praepingue liquatur,
Implent gallinae veru longum sine fine,
Fervescunt ollae, crescunt incendia folle,
Parvi porcelli, lepores, agniqoe tenelli,
Circumversantur, magnoque labore rotantur.
Scriblitas multas, dulci libamine fultas
Vidi se inflantes, ac in lebete natantes.
Grandes pastetas, perdicum came repletas,
Ingentes tortas, vix intrant credite portas.
Est ibi multorum praegrandis turba coquoruin,
Est ibi mille focos, mille videre cocos.
Et cui hoc totum? vix vobis aestimo notum,
Sunt tantae expensae Regis solummodo mensae,
Fiet credo satur, cui talis mensa paratur.
lam meus et venter vellet jentare libenter
Expectabo panem, ventrem solabor a varum,
Nee mihi quid deerit, quis non sua commoda quaerit?
Tunc accurens Stultus ad mensara rapuit uoam scatellam cum assatura.
Clamabat anus a mensa:
Du Narr, lass bleibn, were dein Herr nicht da, ich wolt dich
zausn.
Schulm.; Herr Konig, ihr habt wenig gescheite Leit in eirem
Hoflf, es muss bey eich nicht viel klug zugehen, wir wolteu die Co-
moedi schon austragiret haben, der Narr verhindert uns.
StviUm: I, Domini Rex, quales isti Domini hospiti!
Schulm.: Nu Nan*, beim Element, verlass dich nicht auf deiuen
Herrn, komm mir nicht zu nahendtl Magistri haben wenig mitt den
Narren zu handlen. Sie verstehen wenig Schertz. Narren seindt zwar
Narren, aber wir wolten gleichwol, dass dem H. Konig sein Erlusti-
gung nicht benommen wirdt. Nu, nu.
2*
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20 VIU. A. Podlaha:
Herr Konig, erschrockt nicht; jetzunder fallen ettliche bose Kerl
dem Persau ins Losument ein.
Miles L: Gebt uns die Braut Andromeda,
oder ihr sterbet alleda.
Perseus: Fangt nichts uns an, sonst werdt ihr sehen,
wie es eich ubel wirdt ergehen!
Miles 2.: Schlagt zue, stecht zu, ihr Brttder inein,
Andromeda muss beint unser sein.
Androm.: Ich bin ein ungliickselige Magd,
das man sich so meintwegen zerschlagt.
Perseus: Hola, wie ich sihe, es ist kein Schertz,
Ihr Gaste mein, nembt eich ein Hertz.
Wo ist mein Schwert, wo ist mein Schilt,
Lasst schauen, wessen Faust mehr gilt!
Ich bin der Persau, Jovis Sohn,
Es kombt mir keiner von eich davon.
Schulm.: Meister Simon, machts nichts zu grob.
Pels: Du Schelm, bekomm ich dich drausen, wer dein Herr
nicht da, ich wolt dir deine Narrenkoiben lausen.
Schulm.: Nu still!
So hatt dies schone Spiel ein Endt,
dem Jeder viel Lob wirdt zuerkendt.
Es ist von mir selber gemacht,
Magister Scheppel hochgedacht.
Gantz zierlich in deitsche Reimen,
Niemandts konts besser zusammenleimen.
Ntfrronewitz zue grossen Ehren,
Wie auch dem Konig, unserem Herren.
Ihr habt gesehen Andromeda,
in was Gefahr sie stundt allda.
Wie die Kinder den Eltern miissen
vielmahl ihre Mussethaten btissen.
Wan flberhandt nimbt das Elendt
ist offt ein Persau da behendt.
Errottet die armen Leit aus Leid,
wie ihrs habt gesehen beit.
Herr Konig, nembt mitt diesem vor gutt,
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Ein deutsches Thaaterspiel kus dem Jahre 1662.
21
bis man eich ein bessers machen thut.
Das Spiel hat ein Emit,
Gott geb, dass una der Konig
Ein gutes Trankgeld sendt.
Wir haben es wol uieritirt,
und tins darmitt zert;trapetzirt,
lang Zeit, beim Element 1
Perseus: Persau bin ich gewest,
von grosser Angst des Todes
Andromedam erlost.
Der Konig ist ja auch ein Heidi,
ein wakerer Krigsinan auf dem Feldt,
der sicb nicht spotten last.
Androm. : Andromeda bin icb,
wer wirdt mich nicht lieb haben,
der nur anschauet mich?
Der Konig ist in mich verliebt,
ein gutter Trankgeld er uns giebt,
Brtider, ich troste mich.
Mare: Das Meer hab ich agirt,
ein Abgrundt aller Tiefe
gar schon representirt.
Der Konig wirdt so kal nicht sein,
Es were warlich gar nicht fein,
wan er uns nichts spendirt.
Balaena: Ich weiss, zu keiner Zeit
gesehen hatt der Konig
solches Meerwunder, wie heit.
Er wirdts ja nicht umbsonst begehren,
etwas wirdt er uns ja verehren,
ich trag darumb kein Leid.
Fels: Ich bin gestanden fest,
wie sich einem Fels gebiret,
der sich nicht bttgen lasst.
Ich hab den Konig lachendt gemacht,
Er muss auch warlich sein bedacht
auf seine arme Gast.
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22
Till. A. Podlaha:
Schulm.. Wir haben gutten Mutt,
Der Konig ist hodt, seelig,
gar freindlicb, mild und gutt,
er nimbts ihm wol zu Ehren an,
was wir ihm haben heit gethan,
fast eich ein gutten Mutt.
Ich heiss Scheppelius,1
Ein Autor der Coinoedien,
der andere Ovidius.
Wan uns der Konig was spendirt,
der mei8te Part ja mir gebihrt,
als 6eneralis8imus.
Balaena: Wir wollen lustig sein,
nachdem wir was bekommen,
zum Kratschmer kehren ein.
In Gsundtheit eier, Konig mein,
austrinken von eim stissen Wein
manchs guttes Glaselein.
Rex: Ihr habt eich wol gehalten, Magister Scheppel.
Schulm.: Be dank e mich, Herr Konig, bedanke mich, vor mich
und meine Leit, ihr werdet unser eingedenk sein, und ohne Zweifel
ein Trankgeldt geben.
Filius: Wie oft habt ihr das Spiel zuvor probirt, Magister
Bartholomaee?
Schulm.: Keinmahl, dann erstlich seindt sie uunmehr betagte
Leit, konnen sich in alle Possen schicken, also dass ich mich wol
hab auf sie verlassen konnen. Zum andern wer die Zeit etwas kurtz,
dass es hatt muesen unterweges bleiben.
Filius: Der Aufzug ist schon gewesen.
Schulm. : So schlecht hin, ein andermahl sol es auch gutt werden.
Filius: Perseus hatt trefflich agirt.
Schulm.: Ja der Kratschmer? Drumb hab ich ihm auch die
vornenib8te Person geben. 0, er hatts hinder den Ohren.
Filius: Auch der Walfisch.
Schulm.: Man suchts nicht hinter ihm, nur dass er ein wenig
grob ist; sonst ist er ein gutter Mann.
Bex: Ei, sie haben sich alle wol gehalten.
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Ein deutschea Theaterspiel aus dem Jahre 1662. 23
Schtdtn.: 0 ja, so hin, sie seindt bait ihr Lebentag bey solchen
ktinstlichen Sachen nicbt gewest, wie ich: zum erstenmahl ist es
genug vor sie, aber sie werden gutt werden.
Rex: Nu, studiret fleissig, das wir baldt etwas schones zu sehen
haben, Ihr solt mitt einer gutter Promotion versehen sein.
Schtdtn.: Bedanke inich, gestreuger Herr Konig, Euer junger
Herr Sohn hette eines paedagogus vonnothen. Aber vergesst nicbt auff
uns mitt einem gutten Trangkeldt.
Hoffmeister: Was wolt ihr haben?
Schtdtn.: 0, der Herr Konig wirdts wol wissen. Grossgttnstiger
junger Herr Konig, mein orate pro nos umb ein anderst mahl.
Fdius: Was gilt ein Sau jetzundt?
Schtdtn.: Ein Sau 4—5 Thl., darnach sie ist. Nicht gar lang
hab ich eine verkaufft, hat blj2 Thl. golten, aber sie ist gutt geweseu.
Fdius: Nu, wie viel Sail habt ihr in diesem Spiel gemacht?
Schtdtn. : Ich weis eigendlich wol nicht. Ich glaub ein 10 oder 14.
Fdius: Die verkaufft ihr, habt da von zu trinken genug.
Schtdtn.: Wir wollen eich eine fflr par Thaler lassen, wo ihr
sie kauffen wolt.
Fdius: Ihr werdet sie wol ohn das anwerden.
Schtdtn. : Ei, H. Konig, Ihr werdet eich ja so gar kal nicht halten,
ihr werdet ja etwas spendiren ?
Rex: Der Hoffmeister wirdts machen.
Schtdtn.: Ja, wie viel, dass er nicht halben Theil hinterh<,
Wart ihr ein wenig ... (ad socios).
n/$r
Vwlag d«r kdn. Mka. G«MllMbaft d«r WtM«nidi*fteD. — Drack von Dr. Hd. Grigr in Frag.
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IX.
Ueber die unmoglichkeit einer sogenannten urilias.
Von dem wirk lichen mitgliede A. Ludwig.
»
(Vorgelegt am 21. October 1901.)
A. Allgemeine betrachtungen.
Die nachrichten der alten selber laszen zunachst die Ilias (da
wir uns iin folgeuden auszschlttszlich mit diser beschaftigen werden,
so laszen wir die Odyssee, deren verh<nis zu diser frage etwas
verschieden ist, ganz beiseite) ausz gesangen doidat entstanden sein,
welche wenigstens bisz in die zeit Solons oder Peisistratos oder Hip-
parchos eiozeln vorgetragen wurden, wenn auch als gewis angenomen
werden kann, dasz immer groszere partien, also inerere do id a i als
(jai'mdUi, im zusaminenhjmge recitiert wurden. Freilich geben die
nachrichten, welche entweder schon Solon oder Hipparch die verfu-
guog zusclireiben, dasz die Ilias und die Odyssee bei den Panathe-
naien (wol dem hauptanlasze fflr dise vortrage) i§ {ntopokrjg oder
i| ixotftlreag vorgetragen werden sollten, hinianglich (wen'gstens
nach der einzig annembaren deutung derselben, dasz der folgende
recitator anfangen sollte, wo der vorauszgehnde geendigt hatte) zu
erkennen, dasz nicht alle partien der Ilias bei den rhapsoden gleich
beliebt waren. Disz war natiirlich; der rhapsode miiszte die partien
vorziehn, welche ihui gelegenheit boten seine kunst iin voilrage zu
zeigen. Dazu waren z. b. die vilen mordgeschichten weit weniger
geeignet als partien, wo reden und gegenreden vorkamen (loimos
raenis presbeia), partien, welche mitgefQl erwecken muszten z, b.
Hektoros kai And rom aches homilia, die losung Hektors, die Hektoros
aoairesis, u. s. w. Durch einseitige bevorzugung solcher partien
muszte der zusammenhang verloren gehn, ja die gefar lag nahe, dasz
schlii8zlich die texte selber in verlust geraten konnten. Ausz Platon's
Phil.-hist. Classe. 1901. i
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2 IX. A. Ludwig:
Ion sehen wir, dasz Ion va IJ^ia^iov xal 'Exafiyg itestva besonders
ergreifend vortrug. Dasz die oben berurte verfugung Solon's (oder
Hipparchos) nur fur die Panatheuaien gait, versteht sich von selbst.
Aber wir konnen darausz noch eine vil wichtigere folgerung
ableiten. Wenn diejenigen, deren lebensaufgabe es war, den auf die
Troika beztiglichen liederkyklos ira andenken ihrer mitbiirger zu er-
halten, dabei das hauptgewicht auf die durch ihre wirkung auf das
gernut der zuhorer besonders auszgezeichneten partieen legten, ist
es nicht warscheinlich, dasz auch die dichtung darait begann, dasz
auch die dichter zuerst solche phasen der ganzen sage zu einem
relativen ganzen gestalteten, wo sie ihre poetische gestaltungsgabe
in hervorragender weise an den tag legen konnten? Fur das ubrige
konnten sie sich auf die allgemeine kenntnis davon bei ihrer zuhorer-
schaft, oder aber auf die combinationsfahigkeit derselben verlaszen.
Ob prosaerzalung die dichterischen partien einramte, wiszen wir nicht.
Der gedanke einer deni gange der imaginierten eraugnisse stricte
folgenden dichterischen darstellung hat gewis erst spat platz gegriffen;
der urspruogliche richtige gedanke war gewis, nur das dichterisch
darzustellen, was sich iiber das niveau des gewonlichen alltaglichen
erhob. Dichterische kleinmalerei ist immer das produkt einer raffi-
nierten zeit.
Also wir konnen mit bestimmtheit annemen, dasz ausz der
gesammtmasse der sage erst die hauptphasen derselben sich dichte-
risch herauszkrystallisiert hub en, und dasz erst allmahlich auch die
unmittelbar sich daran schlieszenden teile der sage mer und mer in
dichterisches gewand gekleidet worden sind. Da wir mit sicherheit
annemen konnen, dasz das Qatymdelv das zusammenfugen der einzelnen
doidal zu groszeren gruppen bereits fruh gepflegt ward, so lag der
anlasz hiezu ungemein nahe.
Wir haben keinen grund anzunemen, dasz disz etwa nach dem
in der Odyssee geschilderten beispile erst in spaterer zeit eingefQrt
worden sei, sondern mttszen vilmer annemen, dasz die schilderung
in der Odyssee eine liickdatieiung, eine ruckversetzung dessen, was
spater gewonheit ge worden war, in fruhere zeit darstellt; sonst hatte
A 326 flg. schwerlich Phemios den votszog 'A%aifbv siugen konnen,
iiber welcheu Telemach erst spater von Nestor und von Menelaos
unterrichtet wild; oder Demodokos in aulicher weise den innov-
x6<7{iog.
Um so weniger haben wir grund zu zweifeln, dasz die Troika
wirklich von berufsmiiszigen siingern stuckweise in liedern erziilt
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Ueber die unmOglichkeit einer sogenanuten urilias. 3
wurden. Ja die stelle 06. # 500 flg. kann uns ein zim'ich auschauliclies
bild von einer solcheu dotdri geben :
6 <T 6q fit^alg d-eov %{>%eio yatvs d' dotdrjv,
iv 0- € v skav d>g oi/isv ivaaikutov litl vrfiov
(idvxsg ditsnlsiov^ tivq iv xUaii^at fiakovxsg,
' Ayyeloii xol dy fjdrj dydxkvxov «/i<p' 'Odvaoija
suit ivl Tydo&v ayoyijt xsxukv^iivoi i-xxcoi
\ a viol ydytuv Tycbsg ig AxqoxoXiv iyvauvxo /]
&g 6 fi€v soxf^xsiy vol d' axQtxcc nokk* dyoysvov
ijusvoi upy* avxov ' TQi%a ds orptOtv tfvdavs /Jotv./), — f>13
i]sidsv 6' tog ilozv diirrQaftov vug \4iauov
iTtno&sv sx%vpsvoi xotkov ko%ov ixngokmovrtg
akXov <T akkr\i folds nokiv xsQai^spsv uint)v,
avxdg fOdv<7Gtju ttqotI dw^axu Jtfi(f6(ioio
(it]psvcu qvx' "Aqr\(x. <fbv dvxt&sm Msvskdm
xsl&i dr\ alvoxaxov noXspov (pdto rokpt]<Javxa
vixtfiai xal Shstxcc did psyd&vfiov Ad,^vtiv.
Es ist auszdrucklich gesagt, dasz der dichter von einem be-
stiuunten momente des verlaufes der eriiugnisse seinen auszgang nam :
ivfav sk&v ; er hatte ja audi mit der beratung tiber die zu planende
kriegslist beginnen konnen. Was vorauszgieng, ward als bekannt
vorauszgesetzt; aber disz gilt doch auch von dem vorgetragenen.
Die darstellung stimmt nicht zu 49 \ ; man beriicksichtige auch das
unge8chickte vixffiai xal izsixa. Warum gerade Odysseus als der
gefarte des Menelaos auszersebn ward, ist nicht motiviert; denn was
d 104 tig. gesagt ist, ist doch ganz allgemeiner natur, und 340 . . .
343 flg. erwahnt Menelaos nicht dieses alvoxdxov noU^ovy sondern
des kampfes mit einem Philomeleides. Auch 6 271 flg. ist nichts
gesagt von dem kampfe im hause des Deiphobos; sonst wird wol
bei ichtet, dasz derselbe nach hartem kampfe ijxfod-rj. Allein urn des
eindruckes willen diirfte der dichter dise wal getroffeu haben; der
Sanger muszte eben etwas auf den unbekannten gast beziigliches
singen, one es zu wollen, denselben einfuren und vorstellen, damit
die darauf sich ergebende freilich nur auf selbstzeugnis sich sttitzeude
identitat beider einen um so groszeren und vorteilhafteren eindruck
hervoqbrachte.
Es ware natiirlich ganz nutzlos die frage aufzuwerfeu, wie
der dichter der vorligendeu stelle von des Demodokos verhaltnis zu
1*
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4 IX. A. Ludwigj ^
einem vorbilde, zu einem friiheren dichter, gedacht haben mag, in
wiefern und in welchem grade er init dem stoffe auch die form
iibernomeu habe. Wir werden immer annemen miiszen, dasz die eigen-
tliche originalitat des sangers ira vortrage bestund, die faszung inochte
fliiszig sein; und man macbte wol zwischen dem, was der Sanger
einfach widerholte, und dein, was er etwa ausz eigenem hinzugab,
keinen angstlichen unterschied. Wie der Sanger von seinen vorgangern
nam, so namen seine nachfolger von ihm, was ihnen passte.
Wir haben also keinen grund, den schilderungen der Odyssee
zu mistrauen; die Troika wurdeu stiickweise, episodenweise vorge-
tragen, und was die Odyssee uns schildert, daftir hatte der dichter
die beispile ausz seiner eigenen zeit benutzt. Sein eigenes verhaltnis
zu jenen vorgangern bleibt unerortert und unberurt, und wir konnen
nicht sagen, wie er sich dasselbe dachte. So vil ist also sicber, dasz
man bereits in altertum der ansicht war, dasz die Troika in der
gestalt einzelner lieder vorgetragen wurden; und da wir einheit des
verfaszers ftir die Ilias ablenen miiszen, als einzellieder verfaszt
worden sind.
Neben diser ansicht, welche eine nicht geringe auctoritat bean-
spruchen kann, da dieselbe der gemeincn anschauung widerstrebt,
und nicht als erfindung betrachtet werden kann, ist eine andere
aufgestellt worden, die neuerdings groszere beachtung gefunden hat,
namlich die von der entstehung der Ilias ausz einem kleineren epos
durch successive erweiterung. Unzweifelhaft spilt interpolation bei der
genesis unserer Ilias eine grosze rolle, und wenn wir alles, was als
solche bezeichnet werden kann, auszscheiden, so wird der umfang
der Ilias um ein betrachtliches vermindert. Von einer art einschie-
bungen kann als sicher gelten, dasz dieselben nie eine selbstiindige
existenz hatten, sondern immer die sie umgebenden textstiicke vorausz-
setzten so z. b. der kampf des Pandaros und des Aineias mit Dio-
medes, dieses mit Aphrodite und mit Ares; oder die gotterversamm-
lung zu anfang d\ nicht zu reden von solchen stellen wie des Dio-
medes zusammentreflfen mit Glaukos u. a. Solche einschiebungen setzen
ein relativ fertiges vorausz, und wurden, wenn es mit allem, was
hinzu kam, ebenso sich verhielte, die Gottfr. Hermannsche ansicht
als die richtige bestatigen.
Wir haben iibrigens nicht blosz einfache interpolationen, sondern
auch interpolationen in interpoliertem, bei denen mit groszer sorgfalt
und beharrlichkeit die iibereinstimmung in der erzelung hergestellt
worden ist, meist in abgeschloszenen versen.
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tfeber die unmoglichkeit einer sogenannten nrilias. 5
Sollen wir dise ansicht als die richtige anerkennen, so genugt es
nicht einen auszzug ausz der Ilias herzustellen, welcher den gang
der eraugnisse, der hauptsache nach, geben wurde, denn dann wurde
roan dise erklarung auf jedes beliebige epos anwenden konnen. Auch
wurde ein solches verfaren zu allerhand uriliaden nie aber zu der
urilias fOren. Der umstand, dasz es moglich ist, ausz der Ilias (wie
ausz jedem epos) einen auszug herzustellen, als dessen erweiterung
man jene betrachten konnte, tvenn man nur den erzelungsstoff ins
atige faszt, kann nicht zugleich den beweis abgeben, dasz die Ilias
tatsachlich ausz irgend einer kflrzeren einheitlichen von einem ein-
zigen dichter herrurenden dichtung entstanden sei, wenn nicht zugleich
nachgewiesen wird, dasz die umstande, welche bei dem ganzen werke
der anerkennung eines einzelnen urhebers hinderlich sind, bei dem
auszzug nicht mer vorhanden sind, und dasz die einschiebungen nicht
einen merfachen kreis von dichtungen vorauszsetzen laszen.
Mit einem worte : die absicht auf blosz negativem wege, dadurch
dasz man das eine weglaszt, dem andern zur anerkennung der ur-
sprunglicbkeit zu verhelfen, ist illusorisch, weil damit den auszge*
schiedenen bestandteilen der anspruch auf ursprunglichkeit nur relativ
nicht aber absolut genomen werden kann. Selbst wenn man eine
urilias zu stande brachte, gegen die wir nichts einwenden konnten,
so ware damit nicht bewiesen, dasz es keine andere „uriliasa gegeben
habe, in welcher die bei der einen auszgeschiedenen bestandteile die
rolle gespilt hatten, welche die beibehaltenen bei der zustande ge-
brachten spilen.
Ist aber das bestanden haben merer uriliaden abzuweisen,
so bangt die erweisung der einen davon ab, dasz wir auch erweisen,
dasz alle einschiebungen eine urilias vorauszsetzen, und keine von
diser wesentlich verschiedene relation (denn init einer solchen trit
sofort eine andere urilias in den bereich der moglichkeit). Diser
standpunkt miiszte gerade von den vertretern einer urilias am streng-
sten gewart werden, weil man ja eben eiue solche der in der Ilias
herschenden (teils wirklichen teils vermeintlichen) (ibereinstimmung
zu liebe annemen zu dtirfen oder zu miiszen glaubt.
Es ist nun ttberhaupt nicht abzusehen, wie man eine urilias
extrahieren will, die nicht ein getreues ebenbild der ganzen vorli-
genden Ilias ware. Vor allem miiszte dieselbe in drei teile zerfallen,
welche den drei hauptteilen der Ilias A — M N—Z T—Sl genau
entsprechen wflrden, d. h. ebenso wenig auf einen urheber,
einen urspriinglichen plan, zuriickgefurt werden konnten. Man
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6 IX. A. Ludwig :
mttszte schlttszlich auf eine urilias hinausz kommen, die nichts
weniger als die berechtigung besitzen wiirde, als urbild der vorli-
genden gelten zu durfen. Die urilias ist ein Schlagwort^ weiter
nichts.
Der popularen anschauung am entsprechendsten ist der glaube
an einen Homeros als den verfaszer von Ilias und Odyssee. Die
ansicht von einer milias und einer allmahlichen erweiterung derselben
durcli hineindichtung von versen und ganzen partien ist nur ein
compromiss von seiten soldier, die nur auf einem graduell, uicht
wesentlich, verschiedencn kritischen standpunkte stehn. Um di<^ eiuheit
aliquo modo zu retten, gibt roan die interpolierungen zu, weil man
glaubt, in der unbestimmtheit des wesens und besouders der ausz-
denung derselben die freibeit zu besitzen, so vil als moglich die
zerbrockelung des denkmales zu bescliranken. Denn warutu kounte
nicht am ende der dichter selbst sein werk hie und da im verlaufe
der zeit erweitert haben? Das merkwurdige ist nun, dasz nicht nur
laien, welche die llias zum verguiigen lesen, sondern audi gelerte,
die dieselbe ibr lebenlang studiert haben, dise ansicht vertreten,
wobei allerdingn die ausicbten, die sie sich von einer solchen urilias
machen, nicht unbedeutend verschieden sind.
Unzweifelhaft hat disz seinen grund, und diser kann kein an-
derer sein, als dasz in der tat die bisherigen versuche die genesis
der Ilias zu erklaren, zu keinem befriedigenden resultate gefiirt haben,
und es schin, als ob alle moglicbkeiteu mit den drei bekannten er-
schopft waren. Einerseits meinte man alles durch eine einfache formel
auflosen zu konnen, andererseits blieb es entweder bei verwerfung
der nachricht von der Peisistratischeu redaktion oder bei der anname
derselben, wie sie g6geben ist, ja Lachmann legte der tiitigkeit der
commission sogar eine hohere bedeutung bei als die iiberlieferung
disz tut. Bei alledem kam man nicht weiter. Lachmann's, Kochly's,
Christ-s lieder brachten keine uberzeugung und konnten es nicht,
so wenig als die verschiedenen uriliaden. Der gedanke, dasz man
von dem vorligenden direkt mit einem schritte zur altesten gestal-
tung des denkmals werde gelangen konnen, ist an und fur sich un-
naturlich.
Wollten wir z. b. auch sagen, dasz fiir die urilias an deu
schlusz von M sich sofort O 345 flg. anschloszen: "Ext&q de Tyase-
6iv ixttketo . . . v^vaiv imaasvaad'ai ... so bleiben doch N und
SO 1—345 ubrig, welche andern relationen angehort haben mtiszen.
Ser merkwtirdig ist die anschliesznng von S an N} weil letzteres
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tfeber die uamoglichkeit einer sogenannten urilias. 7
83 J hat iizl <T "a%£ Xaog finia&ev AyytZoi <T hiQ&ftsv inla%ov^
S aber beginnt: Nioroqa d* o\>x eka&ev la%i\ . . . Aber in S er-
scheinen die Acbaier in wilder flucht, iu N dagegen 83* ovdk Xa-
&ovto akxrjg «AA' ipevov Tqghov imovrag aQiaxovg ! So hat man die
offenkundige nicht zusammengehorigkeit der zwei stiicke gemeint ver-
decken zu kdnnen.
Darausz ergibt sich aber, dasz N und S O 1—345 nicht fttr M
ursprQuglich gedichtet w or den sein konnen, und auch nicht fttr
0 346 flg. ^#0 346 flg. stellen an ihren anfangen die gleiche situ-
ation dar; wie sich dieselbe am schlusze vom M zeigt; drei mal setzt die
erzelung von neuem ein; disz kann man nicht eine erweiterung der-
selben nennen, sondern eine widerholte storung ; daher die wichtigkeit
des abschluszes bei M einleuchtet.
Wir werden im folgenden sehen, wie vil mdhe man cterauf ver-
wandt hat, den anfang von 77 init dem vorauszgehnden in zusammen-
hang zu bringen; erst die verwundung des Machaon, dann die des
Eurypylos, was bis mitte A zuruckreicht, ein beweis, dasz hier
stiicke verbunden sind, welche nicht rait gegeuseitiger berttcksichti-
guug gedichtet worden waren.
Die verwundung der drei Konige reicht bis zu den afrkt in\
IIaT(f6xk(oi] erst dort sind sie vergeszen. (Agamemnon und Koon
kampfen auch auf der larnax). Dise drei vervvundungen sind also
offeubar ein ser alter zug, uber welchen sich die verwundung Ma-
chaons und weiter die des Eurypylos gelegt hat. Laszen wir diese
beiden weg, so zeigt unsere relation eine liieke, die wir auszuftillen
kein mittel haben, und welche gauz sicher urspriinglich bestund und
gefult ward.
Wir muszen also anerkennen, dasz statt des einfachen processes,
welchem nach den nachrichten der altea die Ilias ihr entstehn ver-
danken soli, bei der betrachtung der Ilias, wie sich dieselbe uns
unmittelbar darbietet, ein ser verwickelter gang sich ergibt, ja dasz
es von vorneherein gauz unzulaszig ist, die gegenwartige anordnung
derselben als auf einmal durchgefiirt anzunemen.
Dasz disz noch vil weniger fUr die Odyssee gilt, leuchtet ein.
Der aufbau hat von mereren anfangen uuabhangig begonnen — und
ist allmahlich von interpolationen durchzogen worden, welche den
zweck batten die einzelnen teile in den notigon einklang mit ein-
ander zu briugen. Auszerdem wurden stiicke interpoliert, die blosz
die erweiterung und verscboneiung des textes bezweckten, und die
interpolationen wider interpoliert. t)berall sehen wir ein streben ein-
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3 IX. A. Ludwig:
klang herzustellen, das nirgends vollstandig durchgreift, aber doch
den zusammenhang notdurftig herstellt, manchmal wie z. B. von N
zu & hinfiber nur ganz scheinbar. Andererseits scheint wider ein
bedfirfnis sich geltend zu machen, dte verschiedeuen relationen doch
nicht ganz der vergeszeoheit anheim zu stellen, wie 0 471 flg.
vil9|206flg., 0 61 flg., 232 flg., 596 flg., -£446—456, was wol dem
fortbestehn von nebeurelationen in dauialiger zeit zuzuschreiben ist.
Nichts ist evidenter, als dasz die Ilias in drei heterogene teile zer-
fallt : A — A oder beszer -M, N -£, T — SI; disz ist die grundlage, vou
welcher ausz alle weitere untersuchung gefiirt werden musz; wer
nicht von diser auszgeht, kann uberhaupt zu keinein resultate ge-
angen; denn er vereinigt heterogenes, und trennt, was zusaminen
gehort, wie z. B. Robert, weun er N in zwei teile teiltl Am meisten
aber tragt schuld an dem volligen misslingeu alter bislier auf die
losung der homerischen frage gerichteten bestrebungen der umstand,
dasz man direct auf das alteste meitite lossteuern zu konnen, sofort
die urforui der Ilias herstellen wollte, one auf den auszerordentlich
nahe ligenden gedanken zu koinmen, dasz es zwischen der Ilias der
Alexandriner und der urilias doch ser vile zwischenentwicklungs-
formen miisze gegeben haben, den en an erster stelle nach zu forschen
ware. So suchte man die Ilias in phantasmata von liedern zu zer-
splittern, oder meinte wider einen urbtamm ausz ihr herauszlosen
zu konnen, oder spaltete sie in zwei halften iibersah aber die offenkundige
dreiteilung, welche weder zu dem einen noch zu dem andern, aber
doch zu realen und wichtigen schliiszen zu filren geeignet war.
Man forschte nach der urspriinglichen gestalt der lieder statt
die frage zu stellen: wie sail die Ilias aus in ihrem dem gegenwiir-
tigen nachtsvorhergehnden stadium? und bedachte nicht, dasz auch
dise frage sich nur beautworten liiszt auf grundlage einer richtigen
und moglichst erschopfenden beurteilung der gestalt der Ilias, wie
sie uns varligt. Wer der ansicht ist, dasz dise Ilias ausz einem ein-
heitlichen gebilde entstehn konnte, der setzt die einheit vorausz im
widerspruch mit den tatsachen und mit dem, was das altertum be-
richtet.
Denn eine einfache beschreibung der Ilias, welche das charakte-
ristische derselben treu und richtig widergibt, musz eben den punkt
fest halten, dasz zwischen M und T der continuierliche lauf der
haudlung eioem wirrwarr platz macht, der unmoglich urspriiuglich
sein kann; der gang der handlung ist unterbrochen, an ein und
dieselbe situation (schlusz von M) wird dreimal von neuem ange-
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Ueber die unmdglichkeit einer sogenannten nrilias. 9
knOpft und weiterhin werden die eraugnisse "von zwei tagen als die
eines einzigen erzelt. Disz sind die merkmale, die festgehalten
werden mtissen, und wer darttber hinausz geht, und nach andern
kriterien sucht, der gerat auf das gebiet willktirlicher combinationen.
Angesichts solcher merkmale voraussetzen wollen, dasz die
Ilias dock auf einer einheitlichen schopfung beruhe, heiszt den schlusz
auf widerspruch gegen die praemissen grtinden. Denn die einheit-
lichkeit ist nicht da, und der schlusz, zu welchem die gestalt der
Ilias notigt, ist folgender:
Das material der Ilias ist in drei massen vereinigt, welche drei
stadien der handlung repraesentieren : 1. conflict, 2. peripetie, 3. ab-
wicklung der durch den conflict geschaffenen lage.
1. und 3. sind in continuierlicher erzelung gegeben, one dasz
man auf identitat des verfaszers sei es bei 1. oder bei 3. denken
konnte, noch vil 'weniger konnen 1. und 3. zusammen von einem
verfasser herrflren. 2. ist eine offenbare verflechtung dreier verschie-
dener darstellungen, welche sich gegenseitig ausschlieszen, also in
ganz anderer weise zu stande gekomen als 1. und 3. Der umstand,
dasz gerade die mittlere partie die continuitat der erzalung durch-
bricht, ist hochst wichtig und charakteristisch ; wir konnen auch fiir
dise mittelpartie annemen, dasz anlich wie bei I. und 3. verarbei-
tungen der liedermassen in eine continuierliche erzalung stattge-
funden haben und dasz diser process auf dem ganzen gebiet vor sich
gegaugen war. Auf 1. konnte man das material in successiver folge
anreihen, wiirend bei 2. disz nicht angieng; denn man konnte nicht
drei entscheidungen auf einander folgen laszen, man muszte aus den
drei entscheidungen eine raachen, oder eine einzige walen
Zu ersterem entschlusse konnte man erst in einem bestimmten
stadium des ganzen processes komen, von dem momente an, wo man
ausz der in verschiedenen graden der amalgamation befindlichen
texten ein zusammenhangendes ganzes zu schaflfen unternam. Das war
aber die zeit des Peisistratos. Dasz die gesammte Ilias, wie sie den
Alexandrinern vorlag, ihre gestalt erst durch die Peisistratische com-
mission erhalten habe, ist durchaus undenkbar; dem widerspricht
eben der verschiedene charakter von 1., 3. und 2. Die partien 1., 3.
verdanken ihre gestalt offenbar einem langsamen amalgamierungs- und
interpolierungsprocess ; 2. ist das werk eines entschluszes, der durch
1. u. 2. eingegeben die vollendung des werkes, die verbindung von
1. u. 3. in angriif nam und direkt in gewaltsamer weise durchgefflrt
hat. Ware disz nicht der fall, so ware uns gewis eine einfache
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10 IX. A. Ludwig :
lostiug statt einer aus mereren combinierte erhalten gebliben. Daher
mflszen wir 1. u. 3. in anderer weise analysieren als 2. weil ja dieses
auf andere weise entstanden ist.
Disz ist der feste boden, auf welchem wir die untersuchung
(iber die vergangenheit der Ilias weiter fiiren konnen. Alle versuche
ausz derselben die alten lieder direkt nach mer oder weniger war-
scheinlichkeit und plausibilitat herausz zu loseu schweben in der
luft, und entberen des festen zusammenhanges mit allem dem, was
tatsachlich ist, init dem, was ihnen allein eine gewisse real i tat ver-
leihen kann. Mit sprungweisem vorgehn gibt raan eben die tatsachen
preis, und verlegt sich aufs raten. Aber wirklichen wert besitzeu nur
die direkt erkannten tatsachen, nicht unsere vermutungen fiber die-
selben, und es ist doch langst anerkannt, dasz wir geschichte nicht
construieren konnen, die tatsachen nicht ausz unserer iutelligenz
herauszziehu konnen, sondern sie bekomen mflszen. Was uns daran
hindert, sind unsere gedanken daruber, die der erkiinntuis vorgreifen
und uns auf abwege fiiren.
So beruht das raisonnement (iber die genesis der Ilias unein-
gestandener aber notwendiger weise auf der vorauszsetzung, dieselbe
konue nur entweder in der von Hermann oder in der von Lachmann
angegebenen weise entstaudeu sein, warend die richtige anffaszang
der tatsachen weder das eine noth das andere gestattet, und zugleich
den historischen angaben des altertums eine natflrlichere deutung,
einen reicheren concreteren inhalt gibt, wornach die absicht der
Peisistratischen redaction nicht eine schaffung der Ilias war, die
damals gewis schon langst bestanden hatte, sondern viliuer die uni-
fication der wichtigaten, der mittelpartie, zu einer dichterischen ein-
heit, einer continuiei lichen relation, wie dieselbe fflr die 1. und die
3. partie bereits bestund. Sieht man niimlich unsere Ilias an, so fragt
man sich, wie mau sich die tatigkeit der Peisistratischen commission
denkeu solle. Hatten die einzelnen rhapsodien dieselbe gestalt wie
spiiter zur zeit der Alexandriner, so ist die notwendigkeit eiuer
solchen commission schwer ein zu sehn. Denn es wiire nicht moglich
eine derselben an eine andere stelle zu versetzen, als sie jetzt ein-
niint, und das Solonische gesetz scheint auf dasselbe hinzudeuttn.
Daher denn audi von lnauchm gelerten die ganze Peisistratische
redaction in zweifel gezogen wird. Allein es [kann doch nicht be-
zvveifelt werden, dasz die erste hiilfte des sechsten jarhunderts
v. Chr. fur die homerischen texte und fflr die Ilias insbesondere von
bedeutender wichtigkeit gewesen ist, und dasz man schwerlich die
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TTeber die unm5glichkeit einer sogenanaten urilias. \\
verhaszten Peisistratiden damit in verbiudung gebracht hiitte, wenn
die sacbe uicbt notoriscb und allgeuieiu auerkanut gewesen ware.
Aber Peisistratos xal ol abv avzm wareu allerdings wol die
letzten nicht aber die ersten und einzigen, die nach glaubwlirdigem
bericbte daran gearbeitet haben, die disiecta xit diBtsnaa^iva etc.
stiicke und texte an einander zu glidern, und es berechtigt uns gar
nicbts zu dem glauben, dasz was iu diser richtung von den nokkolg
geleistet worden, von deneu Suidas spricht, nicht von dauer gewesen
sei. Im gegeuteil; die anuame, dasz die zusanimenschlieszuug der
einzelnen textstiicke das werk viler war, und blosz der abschlusz
des processes etwas wie eiu gewaltsamer ruck war, entspricht weit
mer aller warscheinlicbkeit. Wenn die zusammenschlieszung von
A — M und von T— & das werk der Peisistratischen commission ge-
wesen ware, so batten wir auch in der zwischenpartie eine con-
tinuierliche erzelung.
Es gieng an, die verschiedenen darstellungen von der ersten
schlacht sogar mit gewinu an anschaulichkeit und eindruck an ein-
ander zu reiheu, aber die verschieden gedachten und verschieden
auszgefiirten peripetien muszten, wenn man nicht alle bisz auf eine
uber bord werfen wollte, verstummelt werden, und konnten bei alle
dem keine einheitliche, ubersichtliche, klar fortschreitende erzelung
Hefern. Die erzelung gleicht einer ausz den trummeru verschiedener
statuen combinicrten bildsaule die ein und dieselbe personlichkeit in
verschiedenen stelluugen widergeben, jedes einzelne bruchstuck ftir
sich ist schon, aber keines war fur eine solche combination ursprtiug-
lich entworfen.
Es ist unmoglich, beides A— M und T—£l einerseits und N— U
andererseits der Peisistratischen commission gleichmaszig zuzuschrei-
ben. Da nun die partien 1. und 3. mit ihrer compliciertheit und
starken iuterpoliertheit unmoglich auf einen schlag entstanden sein
konnen, sondern lauger zeit bedurft haben muszen, urn sich zu con-
solidieren, so bleibt nur die mittlere partie iibrig (N — 2J), welche
ganz den charakter zeigt, wie wir denselben bei einer solchen arbeit
erwarten diirfen. Es kann auch mit geringer modification des sinnes
der worte von diser arbeit gesagt werden, dasz sie das zerriszene
(d. i. das epos, dem bei der verschiedenheit, in welcher gerade die
hauptsache, die peripetie dargestellt war, die eiuheit felte) zu einem
ganzen vereinigt habe. Die tradition hat die vorbereitenden stadien
iibersprungen und das andenken nur desjenigen vorganges aufbe-
wart, durch welchen die einheit des epos wenigstens anszerlich ui\d
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12 tX. A. titidwig:
zum scheine wenn auch mittels eiues ser gewaltsamen verfarens zur
tatsache geworden war.
B. Specielle bemerkungen.
O 370 flg. erscheint Nestor allein (one die seit S 27 NitrtoQi
dk gippkTjvTO d(oz(js(phg fiaeikiiag xrA: ihn begleitenden drei ver-
wundeten konige) in der schlacht, was darauf bindeutet, dasz dise
partie einer relation angehort, welcbe die verwundung Machaons nicht
kannte. Damit stimmt, dasz von O 366 an Phoibos verschwindet,
und nur von Zeus die rede ist, der 461 direct in action erscheint.
Hektor, dem sich Apollon selber O 256 zu erkennen gegeben hat,
spricht nur von Zeus 489 d)\ yay idov dtp&akpoToiv dvdybg dQitirtjog
Aiofov pkcupftivxa pikepva, so 567, 5v)3, 611, 719, 725 vgl. dagegen
P 33J. Nur 521 heiszt es, Apollon habe nicht zugelaszen, dasz sein
seher Polydamas getotet wiirde, wozu seine unraittelbare gegenwart
nicht notig war (vgl. 0 24S, wo gesagt ist von Hektor viov d'ioayelye
to ftv{ibg . . . insi^tv gysiys dibg voog aiytoxoio, wo also Zeus ab-
sicht Hektorn wider kampffahig zu machen schon directe wirkung
auf dises befinden hat). Von lnitte O an ligt also eine von N 3 und
der ersten halfte von O unabhiingige darstellung vor, die bisz ende
O (77 102 flg.) geht.
Es ist nun klar, dasz mit dera wegfall der verwundung des
Machaon auch die continuitat der zweiten halfte von O mit 77 fallt,
was die einleitung des letzteren betrift, bis 101.
Es scheint nun, als ob urspninglich Patroklos zusammentreffen
mit Eurypylos anders als gegenwartig herbeigefiirt worden ware ; denu
weder O 390 flg. noch der anfang von 77 stimmen mit dem, was A
als anlasz von Patroklos gang erzelt wird, und alle uberarbeitung
hat offenbar die unursprttnglichkeit der Machaon- und der Eurypylos-
episode (trotz A 83 J 839 flg.) nicht verwischen konnen. Jetzt freilich
erscheint letztere gut erfunden, um zu motivieren, warum Patroklos
erst noch die eniugnisse, welche MN SO— 390 erzelt werden, hat
voriibergohn laszen, ehe er die doch so dringende botschaft Nestors
an Achilleus A 790 flg. ausrichtet. Alleiu dadurch durfen wir uns
nicht tauschen laszen; disz verbietet die beschafFenheit des textes
von N bisz 77; disz verbietet die sonderbare stelle A 504 oi>d% Sv
nco %a±ovro Xfksvd'ov (?) dloi 'Axcuol, d p)j Aks^avdyog . . . navtiev
uqiOTBvovrtt (?) Mu%dova . . . (nicht erwiihnt 77 25 flg.) ; was heiszt
bier %u^ovxo xeksvfrov ? Offenbar ist hier etwas eingeftigt, was dem
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Ueber die unmdglichkeit einer sogenannten uriliaa. 13
contexte ursprtinglich fremd war, und dise einffigung ist in ser un-
geschickter weise auszgefurt worden, gewiss aber mit rttcksicht auf &,
das mit einer situation beginnt, die hier vorbereitet wird. Die anlich-
keit von O 390 hiemit fallt in die augen, dise wird vorbereitet
A 575 flg. u. 809 flg. in zimlich muheloser weise. Nun ist es merk-
wurdig, dasz Patroklos wol der verwundung des Eurypylos erwahnt,
nicht aber der des Machaon, was den verdacht erweckt, dasz auch
77 27 interpoliert ist $i$\i\zai 61 xal EvQvnvkog xaxct iitjyov olaxm\
(dasz Nestors nicht gedacbt wird, kann man hingehn laszen es ist
ja nicht sache des dichters, taedio afficere lectorem).
Es musz nun bemerkt werden, dasz die verwundung des Machaon
uumittelbar nach dor des letzten der drei Konige (die erst bei den
ctfrAoig lit\ riaryoxkm vergeszen erscheinen) fallt. An A 503 schlosz
sich 521. Nun ist das unpassende von 504 oW &v nan %a%ovxo xxL
einleuchtend : die Achaier am linken fliigel ^agoi/rat xstev&ov gerade
wie Hektor von ihnen weg nach dem centrum sich begibt. Ganz
offenbar ist auch NicxoQa (V apq>i tiiyav] absichtlich verandert; es
stand da gewis ein anderer name ; wir restituieren "Exxoqu \ Neaxoya
ward geschrieben, als man die verwundung des Machaon einschob;
eher konnte man nicht daran denken. Hierausz wird sovil klar, dasz
hier ursprtinglich von einer verwundung M's nicht die rede war. Eine
andere frage ist, was wir mit der episode Nestor-Patroklos A 597
flg. tun. Dise blosz als werk eines interpolators zu betrachten, geht
nicht an} wenn wir einem interpolator selbstandige dichterische pro-^
ductionsfahigkeit absprechen. Wir konnen also nur sagen, dasz ein
interpolator 504—520 gedichtet hat, um A 597 — 805 in den gang
der erzelung aufnemen zu konnen, und 501 "Exxoqa in Nfoxoya in
perfider weise ver&ndert hat. H. ist eben specifisch: piyag.
Vil einfacher ware die anname, dasz nach einer ursprOnglichen
si lbstandigen relation Patroklos dem Eurypylos auf dem hinwege zu
Nestor begegnet ware; ein spiiterer dichter hiitte dann eingesehn,
wie gut sich die situation Nestors Patroklos gegenttber auszbeuten
liesze, jenen eine lange rede halten zu lassen (den good old chronicle
Troil. u. Cress.) A 655—803. Von jener erstern darstellung wiirde
nun des Patroklos rede an Achilleus herstaminen. Aber ein hindernis
bildet wider des Achilleus anrede an den weinend komenden , die nur
so erklarlich ist, dasz derselbe gar nicht von Achilleus gesandt worden
war, sondern airco^iaxog den gang gemacht hatte. Die worte 77 1*
%£ xi MvQiudoveGGi mcpavoxscu q Ipoi uvtCol; tje xiv ayyeki^v Ofti^e
?£ ixkvsg olog; £a)6iv pav en, <paai Mevolxiov "Axxoyog viov, fan
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14 IX. A. Ludwig:
d' Aiaxiditg TlrjAfbg fierce Mvy[iid6v£06iv row xe [idX* anyotiymv
&xax6it*6&a Tsftvr^r&v. Disz ist unauszweichlich der eiudruck den
dise offenbar ironisch gemeinten worte machen. Dadurch wird auch,
was pin vorteil ist, der zusammenhang der Machaon und der Eury-
jylos-episoden aufgehoben, und mit Tl beginnt eine neue situation ;
wir sehen nun, wie man sicb beiniiht hat, dise situation mit dem,
was vorangegangen, in verbindung zu bringen. Wir finden also bier
wider, wie fast regelmSssig in der Ilias, ein nicht zusammenstimmen,
wo wir iibereinstimraung erwarten mtiszen, und sind daher berechtigt
die iibereinstimmung im vorauszgehnden anzusehn als die frucht secun-
darer erwagungen, welche gerade am punctum saliens halt machten,
vor einem texte, welcher dem im vorauszgehnden nicht one geschick
hergestellten zusammenhange nicht direct widersprach, aber mit dem-
selben doch innerttch unvereinbar ist.
Hier namentlich ist die sache ganz auszerordentlich klar, wenn man
bedenkt, mit wie umstandlicher sorgfalt, mit welchem raffinement von A
504 an der plan, einen zusammenhang zu schaffen durchgeftirt worden
ist, — und gerade bei dem punctum salieus, bei dem anfange von U ver-
sagt alles; hier hat man nicht cingehnd genug den tcortlaut, wie derselbe
die situation darstellt, erwogen oder die geschicklichkeit versagte, um
die kluft zu flberbrucken. Das verfaren erinnert auffallig an E% wo
dieselbe geschicklichkeit, dieselbe beharrlichkeit sich zeigt, einen
zusammenhang, eine durchgehnde beziehung der episoden aufeinander
her zu stellen, aber doch an einer stelle die arbeit nicht durchgefiirt
worden ist.
Wie nun urspriinglich Patroklos der relation zufolge, die wir
fur II als das antecedens vorausz zu setzen haben, zur kenntnis der
lage der Achaier kam, liiszt sich nicht mer erkennen, besonders da
auch was A 599—617 erzalt wird, mit den oben citierten worten des
Achilleus in n durchausz nicht stiinmen will. Es kann auch kaum
bezweifelt werden, dasz vou A 504 an (otW &v nm %u£ovzo xetevfrov
dloi 9A%aiol xrA.) die verflechtung der beiden haudlungen eine vil zu
kiinstliche ist, als dasz wir dieselbe fiir eine urspriingliche eingebung
des dichters halten dttrften.
J a fiir II 2. ist nicht einmal die anname notig, dasz Patroklos
Uberhaupt das lager des Achilleus verlaszen habe, wofern man etwa
den v. 27 streicht, was ubrigens auch keineswegs notig. Es geht
auch ausz den reden keineswegs hervor, dasz Achilleus das detail
des ungluckes der Achaier unbekannt war, und dasz er es erst von
Patroklos erfart. Ganz das gegenteil. Patroklos scheint es mit seiner
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Ueber die unm&glichkeit einer sogenannten nrilias. 15
mitteilung gar nicht eilig zu haben, er weint eine weile dera Achilleus
vor, so dasz diser veranlaszt wild zu fragen, weshalb er trahnen
vergieszt. Es soil wol dargestellt werdeu, P. habe es nicht gewagt
direct sein anligen vorzubringen und erst A.'s sinn durch rtickhalts-
loses darstellen seines kummers milder stimmen und seinem anligen
zuganglicher inachen wolleu. Und darauf deuten auch die weitern
worte A.'s 49 flg. hiu. Dagegen ist die ganze stelle weit davon
entfernt den eindruck zu machen, als erwarte A. von P. eine ausz-
kunft, die zu erhalten er ihn auszgesandt h&tte. Achilleus rede sowol
ivie die des Patroklos sdbst verstehn sich am bcsten, wenn wir von
diser vorauszsetzung ganz absehen, und so tvird wis die klufl. tvdche
II von von dem vorauszgehnden trennt, erst recht klar. Es weist disz
wol auf eine lucke hin, die sich bei der aneinanderfugung der texte
ergab.
Die einfachste darstellung ware freilich diejenige, welche O 727
mit n 102 verbinden wiirde; 727—746 waren villeicht nur angewandt,
ween der vortragende nicht weiter gehn wollte, denn nach dera verse
JSa$ d1 ointsz' fyiftva piafato yccQ fiekieoaiv erwartet raan etwas
anderes, als dasz er — dennoch iinp,vs. Allein disz konnte man doch
nur fur eine kunstlosere periode del' epik vorauszsetzen : die uns
vorligende flberrascht nicht, sondern baut flberall der erzelung moglichst
glatte iibergange, was freilich manchmal einen verwaszerung derselben
gleichkomt.
O 39 1 bieten eine grosze schwirigkeit; zuerst heiszt es 39 i
xU%to$ d\iq>£\id%QVTo frodav ixtofri vyfbv und 395 uvvccq airaid)]
tbT%o$ ensoaviiivovg ivor^ev T^wag\ raan konnte versucht sein statt
des zweiten tsi%os: vfjag zu conjicieren, oder statt Tgioccg: ccvrig.
Klar ist, dasz hier an eine zweimalige einname der maner nicht ge-
dacht ist, und die eraugnisse von N£0 -3bO nicht vorauszgesetzt
werden.
Aristarch's ganze methode bei der behandlung des textes der
beiden epen beruht auf der ansicht von der einheit des verfassers ;
kein wunder, dasz er eine uachricht verwarf, welche mindestens ge-
sagt, eine solche nicht zur voraussetzung hatte, von welcher ihm
einleuchten muszte, dasz derselben gegenttber die ehmilige einheit
der epen zu einer vollig fraglichen eventualitat herab sinkt, ganz
und gar aufhort eine selbstverstaudliche notwendigkeit zu sein. War
die Ilias ursprttnglich ein einheitliches werk, so muszte dieselbe elnen
verfaszer gehabt haben, ob er Homeros oder Melesigenes hiesz; war
die Ilias ausz getrennt ttberlieferten stiicken innerhalb der historischen
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16 IX. A. Ludwig:
zeit, an einein bestimmten zeitpunkte zusammen gestellt worden, so
war damit nicht auch die zweite anname, dasz der zustand der zer-
atreuung selber nicht der urspriingliche sondern nur eine voruber-
gehnde phase des als ganzes gedichteten deukmales war, unbedingt
gegeben, sondern der zustand des zerfalles war zunachst das historisch
gegebene, was die grundlage fur die beurteilung sein und bleiben
muszte.
Sein verfaren kann, wenn es auszer der kritisch-exegetischen
behandlung noch einen litterarhistorischen zweck hatte, nur eben auf
den beweis hin gearbeitet haben, dasz die Uias das werk eines dichters
war, und da disz diejenige ansicht ist, die fur das populare bewuszt-
sein sich von selbst darbietet und versteht, deren beweis also uber-
fluszig war, so musz er es infolge seines gegensatzes zu einer andsin
sich auferlegt haben. Es scheint also, dasz er jene ansicht indirect
bekampfte, womit nicht bewiesen, dasz dieselbe falsch ist. In disem
falle kann man sagen, dasz schon die blosze existenz diser nachricht
ein beweis ihrer richtigkeit ist, so fern steht eine solche anschauung
dem popularen urteil und der popularen denkweise. Dasz die Athener
den verhaszten Peisistr^tiden ein so hohes verdienst um den ver-
meintlicheo groszten dichter der Hellenen eingeraumt hatten so
gauz trjvdUcos, ist ebenso undenkbar, wie dasz andere eine solche
erfindung in die welt gesetzt hatten, cui bono ? Es ist aber gewisser •
maszen eine ironie des schicksals, dasz gerade bedeutende neuere
gelerte den beweis indirect mitzuliefern sich bemtihen, wie ser die
nachricht von dem ursprunglichen zustande der selbstandigkeit der
einzelnen Aoidal und ihrer aneinanderreihung auf antrib der Peisi-
stratiden der aprioristischen gewonheitsmaszigen anschauung wider-
strebt, und somit auch deu der volligen unmoglichkeit, dasz der-
gleichen dainals hiitte erfunden werden konnen.
Villeicht verstelit sich von disem standpunkte am leichtesten,
tvarum er Homeros filr einen Athetier hielt. Was andere mit dem
umstande in verbindung brachten, dasz die homerische poesie in
Atheu auszerlich die form erhielt, in welcher seit Peisistratos zeiten
sie der ganzen griechischen welt bekannt war, flirte er darauf zuruck,
dasz Homeros eben selbst Athener war, und rettete so das werk und
den dichter. Es ist klar, dasz wir unter solchen voraussetzungen
das schweigen Aristarchos nicht als argument gegen die gut bezeugte
nachricht ins treffen fiiren konnen.
Dasz man anderseits bei der form, in welcher die nachricht
erscheiut, sich nicht beruhigen darf, dasz aus derselben nicht etwa
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Ueber die unmflglichkeit einer so gen an n ten urilias. ] 7
hervorgeht, dasz es vorPeisistratos keine zusaramenfaszungen groszerer
partien von dotdat gegeben habe (s. Suidas), und ein schroffer uber-
gang von volliger selbstandigkeit zu fester verkniipfung anzunemen
sei, das folgt nicht ausz der fibername der nachricht im allgemeinen.
Wir wiszen zu gut, in wie flflchtiger ungenauer weise die alten be-
richten, und wie ser sie zu unrichtigen irreftirendeu verallgemeiner-
ungen geneigt wichtiges detail uns Vorenthalten. Dasz keine n com-
mission" im stande war die Ilias, so wie sie besteht, zu formen, dasz
dazu jarhunderte notig waren, dasz nicht »unsere" einzelnen rha-
peodien die stiicke fiberall repraesentieren, welche von der .com-
mission" an einander gefflgt worden sind, ist gewiss und bedarf gar
nicht des beweises. Wir mtiszen den sinn und die bedeutung der
nachricht auf ein minimum reducieren, denn mer als ein minimum
kann die commission nicht geleistet haben. Wir werden also annemen,
dasz das ihr werk war, was am schlechtesten durchgefiirt ist, die
rh. N— -27, dann die einfiigung der Boiotie, die von A", und villeicht
auch einige andere kleinigkeiten. Davon verschieden war das zu-
sammenwachsen von A — M und von T— &, welches die arbeit von
generationen darsteUt, und wie so haufig gescbiht, in die besagte
nachricht in verkftrzter perspective mit aufgenomen worden ist. Den
unterschied in dem zustandekomen der anfangs- und endpartie einer,
und der mittelpartie andererseits, der ein wesentlicher ist, von dem
weisz die nachricht nicbts, derselbe ist aber ein offenbarer. Deshalb
die ganze nachricht verwerfen, hiesze „das kind mit dem bade aus-
scbuttena one sich auch nur die frage zu stellen: wie konnte die
nachricht tiberhaupt entstehn, da ja wol im ganzen altertum niemand
an der existenz eines Homeros als verfaszers der Ilias wenigstens
zweifelte. Aristarch's raisonnement war wol einfach folgendes: da
Homeros dem ganzen altertum als verfaszer der Ilias gait, so kann
nicht angenomen werden, dasz der zusammenhang der Ilias von andern
herrtire. Den zusammenhang hat er nun freilich nicht erwiesen, und
die anctorschaft eines einzelnen ist es durch die sprachlichen und
sachlichen momente, an denen seine erklarung so reich ist, ebenso
wenig, da dergleichen doch nie exclusives eigentum eines einzelnen
ist. Dasz es keine Attische keine Athenische Sxdoaig gegeben habe,
konnte auf den ersten anblick befremden; wenn wir nicht annemen
mfi8zten, dasz dieselbe eben die notorische grundlage des Aristarchei-
schen textes gebildet habe; denn disz war gewiss keine der vilen
ausdrQcklich von ihm citierten.
Wenn wir die nachricht flber die solonische verfQgung so ver-
Phil.-hiat. Classe. 1901. 2
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18 IX. A. Ludwig:
stehn, wie dieselbe schon im altertuni und von hervorragenden gelerten
der neuern zeit verstanden worden ist, und unseres erachtens allein
verstanden worden kann, so ist sofort klar, dasz bereits am ausz-
gauge des sibenten jahrhumlerts v. Chr. ein direkter zusainmenbang,
nicbt blosz eine allgemeine beziehuug auf ein und dasselbe thema
zwisclieu den doidaig bestund; worausz sich ergibt, dasz die tatig-
keit der Peisistratischen ^commission1' sich innerhalb diser granzebe-
wegte d. h. die aufgabe derselben konnte nicht die sein, einen zu-
sammenhang uberhaupt erst her zu stellen sondern eincn bcstimtnt
zu qualificierenden. Bewegte sich der stoff der doidai nur so zu sagen
auf eiuer linie, wie wir disz A—M und T— SI sehen, so ist nicht
abzusehen, was eine commission hatte noch zu tun gebabt, da die folge
der eraugnisse die aufeinanderfolge der aoidai von selbst gab. Solon's
verordnung hatte nur bedeutung fdr den vortrag, indem dieselbe die
rhapsoden dahin bringen sollte, nicht blosz die stucke vorzutragen,
bei denen sie ihre kunst am meisten zeigen konnten, sondern die
dichtung selbst in ihrem groszern zusammenhang zur wirkung zu
bringen. Nun wiszen wir ausz unverkennbaren andeutungen des textes
selbst, dasz die wichtigste phase der handlung der Ilias, die losung
des confliktes, verschiedentlich dargestellt war, und disz ist der natur
der sache nach auch ser begreiflich. Hier also spaltete sich der weg,
es gab verschiedene, mit einander unvereinbare ol^iai^ und der ge-
danke lag nahe (villeicht in der tat durch den eindruck, den die
constante beobachtung der Solonischen verordnung hervorgebracht
hatte, befordert), anfang und endpartie des epos durch eine einheit-
liche darstellung zu verbinden und so das epos zum abschlusse zu
bringen, naturlich wol mit moglichst vollstandiger beibehaltung des
vorhandenen materiales. Nur dise bedeutung konnen wir der Peisi-
stratischen redaktion zucrkennen, da der gedanke, dieselbe habe die
Ilias erst geschaffen, unzulassig ist.
Wo wir nicht in der lage sind eine merfache darstellung einer
phase der handlung aufzufinden (wie in T— .£), da ligt die sache
einfach, da kann es sich nur urn interpolationen handeln, so z. b.
bei der pclx*} 7taQU7totduLog und der d-eojiaxtcc. Anders ligen die sachen
bei A — Af. Hier repraesentieren J und K alte aoida$y und es gab,
ebenso wie es mindestens noch eine n^ea^ela nybs Axikkia gab, dar-
stellungen, welche das eiugreifen des Achilleus one vorhergehnde
unterhandlung (ebenso mit verschiedenem resultate der unterhand-
lung) erzelten. Bei J sehen wir gleich in hochst belerender weise,
dasz das verfaren innerhalb A — M ein ganz anderes war, als bei
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Ueber die unmoglichkeit eiuer sogenannten urilias. 19
AT— 27. Nicht nur finden wir, dasz urn I als vollgiltiges glid der com-
bination hin zu stellen, T eingedichtet wurde, sicherlicb langst in
vorpeisistratischer zeit, sondern es ward der mauerbau (im wider-
spruche mit 5 32 flg.) H 436 flg. eingeflochten, und in A die v. 34£
eingeschoben, auf welche I 348—350 deutliche beziehung haben. Wie
fest sind die episoden von Diomedes kampf mit Ares und mit Aphro-
dite mit dem umgebenden verflochten, wenn nicht 759 — 760 die sache
verraten wiirden. Dagegen seben wir N und SO 367 neben einander
unverbunden stebn, und mtissen in denselben unverarbeitetes material,
eine mechanische haufung von texten erkennen, parallele schilderun-
gen nach der phantasie verschiedener dichter. Selbst die einschiebung
von K ist beszer motiviert.
Patroklos wird spat am nachmittag von Achilleus ausgesandt,
man sollte darnach erwarten, dasz die modalitat der handlung gewalt
worden ware, welche ihn noch bei den schiffen (77 500 vsmv iv
ay&vi icsGovra) Sarpedon toten, dann von Hektors hand fallen liesz,
worauf dann Achilleus sofort Hektor erlegt hatte (ob auch Paris noch
am selben tage Achilleus in irgend einer relation erlegt hat, wie Prof.
Robert meint, ist doch ser zweifelhaft trotz £ 96 afolxcc yccQroi iitBixa
(*€& "Etctoqcc nor^iog itot[iog\ denn wenn disz des dichters absicht
gewesen ware, so hatte derselbe doch sich deutlicher auszdrticken
iniissen; er hatte statt axrtUa-sTteixa etwa Bvd-bg gebrauchen mussen.
Doch kann es wol eine alteste darstellung gegeben haben, welche die
eraugnisse in diser weise sich iibersturzeu liesz). Statt dessen folgt
ein neuer schlachttag, als ob Patroklos des morgens auszgezogen ware.
Warend einerseits die spatere sage Achilleus leib unverwundbar
sein laszt, erhalt er in der fllias eine undurchdringliche rQstung;
dazu war freilich nicht notig, dasz er urn die seinige durch Patroklos
tod gekommen war, und fttr die beszere motivierung nach der einen
seite, geraten wir in den vil schlimmeren widerspruch, dasz Achilleus
rustung dem Patroklos, nicht aber die des letzteren dem ersteren
soil gepasst haben. Also auch hier finden wir, wir durfen wol sagen
auflfallenden mangel an urteil und iiberlegung. Hingegen finden wir
nur an solchen stellen der ersten halfte der Ilias auffallige mangel,
wo der alte text absichtlich verandert worden ist: so B 1—454, vgl.
den lapsus memoriae Ov. Met. 13, 216—8; J 1—80; Z76 flg.
Der bedeutendste mangel in der composition der rh. A— Z ist
gewis, dasz der traum den Zeus Agamemnon schickt, obwol derselbe
eine schlimme tauschung sein soil, sich doch beinahe bewarheitet,
nnd der schlachttag mindestens trotz Achilleus nicht-teilname ent-
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20 lx« A- Lidwig:
schieden giinstig fflr die Achaier endigt, wogegen der zweite mit
seiner sofort unvorbereitet eintretenden volligen niderlage der Achaier
und mit der, verglichea mit dem ersten schlachttage, armseligen ausz-
furung auffallig und unvorteilhaft contrastiert. Nimt man dann den
dritten hinzu mit seiner ungeheuerlichen haufung von eraugnissen
seiner unnattirlichen lange und seiner iiberall zu tage tretenden ver-
woiTenheit, so siht man, dasz Homer wirklich nicht nur quandoque
dormitat, und dasz man an die Ilias ebenso wenig den maszstab der
kunst anlegen wie von derselben hernemen kann.
Wir werden dasjenige, was der Homerischen poesie ihren un-
verganglichen reiz und wert verleiht, wol in etwas anderem sucben
miiszen, in etwas, was all denjenigen notwendig felen muszte und
durch keinen kunstgriff erreichbar war, welche sich die regdn ihrer
dichtungsweise ausz Homer abstrahierten. Waren sie dichter gewesen,
so hatten sie keine regeln notig gehabt, so wenig der adler stelzen
braucht urn fliegen zu konnen, oder stelzen demjenigen, dem flugel
und flugkraft abgehn, zum fliegen verhelfen wfirden. So haben sie
n Homer" nachamen konnen, aber in dingen, auf die es ihnen gar
nicht hatte ankommen sollen.
Man vergleiche nur die a&ka iit\ UcaQoxlm mit den schilde-
rungen von wettkampfen bei den romischen epikern besonders aber die
abstrusen, meist jeder anschaulichkeit entberenden, gleichnisse (krasser
realismus bei C. Val. Flaccus Arg. VII. 124.) nichts laszt den unterschied
der homerischen und der ihr nachamenden epik scharfer erkennen. Der
verfaszer der «^« war unzweifelhaft ein hochbegabter dichter. Oder
was bei den rSmischen epikern der vtxvicc der Odyssee entsprechen soil.
Unstreitig ist die Ilias in ihrer ersten partie am starksten be-
arbeitet, disz zeigt die wirklich kunstvolle weise, in welcher alles
was unternommen eine unerwartete dem beabsichtigten entgegen-
gesetzte wendung nimt. Aber mit dem ftinften gesange trit eine
haufung der iutei-polationen ein, welche die handlung ausz den fiigen
treibt; Z ist stark verandert*), und Hschlieszt den ersten schlachttag
rait ser mtihsam zusammen gestoppeltem stoffe, obwol die ^ovo^a%ia
bereits auf der Aapvaf des Kypselos erscheint, die ganze handlung
also gewiss schon mer als 100 jare vor Peisistratos so verlief.
*) Wie wir schon anderswo dargelegt haben, ist des Helenos aufforderung
an Hektor Z 86 flg. nacbgedichtet 269 fig. wo H. seine mutter auffordert, an-
geregt durch die worte derselben 267 flg. warend der eigentlich zweck seines gauges
nach der stadt war Paris zu holen, was darauf hinzu wcisen scheint, dasz auch
T—J manches verachieden dargestellt war.
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tJeber die unmdglichkeit einei4 sogenannten urilias. 2i
Man hat die Ilias zu wenig eingehend auf ihre zusammen-
setzung geprQft. tlberschaut man das epos in seinem verlaufe in dem
gange der darstelluog, so erkennt scan leicht, dasz dasselbe in drei
teile zerfallt, die unmoglich zu gleichei zeit oder in zusammen-
hangender folge oder von einem dichter verfaszt sein konnen; jeder
der drei teile rausz seine besondere entstehung gehabt haben. Damit
fallt von vornherein die anname einer urilias, andererseits kann aber
auch die nachricht von der Peisistratischen redaktion nicht die formel
bieten, ausz der herausz wir uns die entstehung der Ilias erkl&ren
konnen und dtirfen.
A — M N—2. T—Sl sind von so verschiedenem charakter, dasz
wir uns vor allem andern mit diser verschiedenheit auszeinander
setzen mtiszen, ehe wir einen schritt weiter wagen durfen. Sorait felt,
sobald wir hieran festhalten, fiir eine urilias jede grundlage. Und
da wir unmoglich den aufbau aller drei teile der Peisistratischen
commission zuweisen konnen, bei der absoluten verschiedenheit der
dabei zu beobachtenden technik, so bleibt nnr die anname tibrig,
derselben gehore nur derjenige teil an, welcher die offenbarsten
spuren hastiger nicht durch die bemiihungen langer zeit gereifter
arbeit tragt, derjeuige teil, bei dessen herstellung es sich am leichte-
sten begreift, dasz was von disem gilt, durch die ungenauigkeit der
berichterstatter auf die Ilias in ihrer ganzheit iibertragen worden ist.
Und disz ist die partie N— 27, welche A— M und T— SI zu einer
einheit verbinden sollte.
Die anname einer urilias dagegen erzeugt, statt liecht in die
sache zu bringen, genau dieselben schwirigkeiten, wie die behauptung
eiuer einheit in der Ilias iiberhaupt, notigt eine menge unwarschein-
lichkeiten auf, und bringt doch nur eine xokog 'Ifoag zu stande
statt einer vollstandigen, und statt der wirklichen eine hypothetische.
Die urilias bleibt ein phantasma, etwas dessen existenz behauptet
wird aber nicht nachgewiesen werden kann, es gelingt nicht zu der-
selben vorzudringen.
Die methode musz aber von vornherein auf etwas erreichbares
gerichtet sein; und disz ist vor allem die richtige analyse des epos.
Wie weit wir die genesis der Ilias zurflck werden verfolgen konnen,
ist naturlich zweifelhaft; aber vor allem musz fiir jede phase der
forschung die feste grundlage geschaffen und stufenweise vorgegangen
werden. Wenn man die vergangenheit der Ilias begriinden will ohne
doch ihrer vorligenden gestalt das richtige verstdndnis entgegen zu
bringen, so kann disz nur zu irrtiimern furen.
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22 !£• A- Ludwig:
Endlich steht der anname einer urilias auch noch entgegeu,
dasz die Ilias iiberhaupt nicht die gesainintheit dessen repraesentiert,
was fiber die Troische sage (tic TqcoixA) gedichtet worden ist, son-
dern wol gar nur den kleineren teil; warend die sage in ihrer vil-
gestaltigkeit auch nicht in den liedem vollig aufgegangen sein wird.
Nicht das wenigst wichtige resultat einer analyse der Ilias,
welche disen namen verdient, ist die vollstandige beseitigung der
aesthetisch-litterarischen theorie vom epos, soweit dieselbe auf grund-
lage der Ilias aufgebaut worden ist. Es ergibt sich, dasz ausz der
Ilias als solcher sich kunstregeln fur das epos nicht ableiten laszen.
Wo wir namlich sehen, dasz eine einheit der erzelung direct beab-
sichtigt ist (N—£\ da ist das verfaren einein kunstgemaszen vor-
gange vollkommen entgegengesetzt ; nichts kann roher unbeholfener
unktlnstlerischer gedacht werden, als die art, auf welche die ver-
schiedenen relationen der eraugnisse, welche die losuug des con-
fliktes herbeiftiren, in einander geschoben worden sind, so dasz ver-
schiedene darstellungen, vondenenjedeeinzelne gewis ein annembares
einheitlich gedachtes im wesentlichen einklang zeigendes bild einer
handlung darboten, mit zerstorung diser wesentlichen eigenschaften
zu einera widerspruchsvollen jeder anschaulichkeit vollig entberendem
triimraerhaufen entstellt worden sind. Wenn dagegen die vorhergehnde
partie A—M eine zusammenhangende allerdiugs nicht entfernt inner-
lich vollig auszgeglichene (man denke nur an die Boictua, die Join-
vslu etc.) erzelung repraesentiert, so felt wider die provenienz von
einein dichter, und es fallt die anname eines ursprunglichen planes;
ja die verschiedene tiberlieferung ttber den anfang der Ilias konnte
zu der anname ftiren, dasz das, was jetzt sich als solcher praesen-
tiert, ursprunglich oder doch unter umstanden fortsetzung einer er-
zelung war, die beseitigt worden ist. Ob wir auch hierin die Peisi-
stratische commission als tatig gewesen denken sollen, ist allerdiugs
nicht sicher, aber nicht ganz abzuweisen, wenn wir derselben die
eiufttgung der Boiotie zuschreiben wollen. Freilich die iuterpolierun-
gen, welche dise selber erfaren hat, laszen es geratener erscheinen,
dieselbe vilmer als evidenten beweis zu verwerten, dasz laugst vor
Peisistratos tief eingreifende bearbeitungen des liedermaterials vor-
genommen worden sind. Denn die von uns merfach hervorgehobene
methode, welche den handlungen der maszgebenden personen einen
von dein beabsicbtigten ganz verschiedenen erfolg haben laszt, zeigt
yon einer virtuositlit, die weit iiber die proben hinauszreicht, welche
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tJeber die unrnftglichkeit einer sogenannten urilias. 23
die Peisistratische commission von ihrer befahigung ein dichterisches
ganzes zu gestalten, geliefert hat.
Man hat ja auch friiher behauptet, die schrift speciell die an-
wendung der schreibkunst zu aufzeichnung einigermaszen umfang-
reicher litterarischer denkmaler sei erst moglich gewesen, seit Griechen-
land in direkten handelsverker mit Aegypten getreten war. Allein
Griechenland bezog zuerst den papyros ausz Byblos in Phoinikien,
wie der name (ivfttog beweist, und die Odysse erwahnt bereits ein
onkov (ivfikvov; warum also sollte man mit dem bezug von papyros
zum schreiben bisz auf Psammetich's zeit haben warten miiszen?
Was es mit dem Ixxsaxa = ditpftsQu bei Pollux fur eine bewandtnis
hat, ist unklar.
Kadmeier und Boioter.
1. Excurs zu vorstehnder abhandlung.
Schon in fruher zeit fand man einen anachronismus darin, dasz
die Boioter in der Ilias in dem besitze des landes erscheinen, welches
eine als gescbichtlich sich praesentierende angabe oder vielleicht eine
geschichtliche tradition (?) erst sechzig jare nach der einname von
Ilios von ihnen in besitz genommen werden laszt. Daher die erklii-
rung, die Thukydides gibt, die Boioter seien von einem dnodaO{i6g,
den sie schon vorher in dem betreffenden lande beseszen hatten
(, einer enclave*1 wie wir sagen wiirden), nach Ilios gezogen. Dasz
disz nicht zulaszig ist, versteht sich von selbst; denn die angabe des
schiffkataloges zeigt, dasz das ganze Boiotien gemeint ist, mit ausz-
narae natttrlich von Aspledon und Orchomenos. Man fragt sich nun,
wenn Thukydides wuszte, dasz die Boioter erst sechzig jare nsrcc xa
Tymxd, von den Thessalern vertriben sich des spatern Boeotiens be-
raachtigt haben, sollte disz der dichter, der 500 jare vor Thukydides
lebte, nicht gewuszt haben? Welchen grund hatte er gehabt, in disem
falle einen anachronismus begehn, vor welchem ihn, wie wir mit
recht vorausz setzen dttrfen, der umstand bewarte, dasz er vor der
zeit der groszen volkerverschiebung lebte. Besonderer ben'iraung
konnen sich die Boioter in der Ilias nicht erfreuen (P 597 TtQmxog
nrjviks&g Botaxiog ?iq%s yopoio), die fiirer fallen sammtlich oder
werden verwundet, und dafur hatte sie der dichter ebenso gut ausz
Thessalien nach Troia konnen Ziehen laszen. Da dieselben in EN SO
wenn auch nur fliichrig erwahnt werden (nur in E 7097 710 sind sie
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24 HL A. Lndwig:
offenbar mit nachdruck erwahnt), so kann man schwerlich hier von
interpolation sprechen.
Strabon gibt eine ganz andere geschiclite. Zwar ist seine dar-
stellung etwas unklar, aber es ergibt sich doch am ende darausz,
dasz er die Boioter ausz den alten "Aovsg Ti^uxsg und aTavreg
hervorgehn laszt. Sie mit ihm fflr barbaren zu halten, haben wir
keinen grund. Er laszt sie dann nach Thessalien ausz- und wider
von dort slg r^v olxdav zurflckwandern, ein offenbarer versuch die
beiden relatiouen zu vereinigen, dem wir nicht folgen werden.
Eine stellung fflr sich beanspruchen die Kadpsloi Kadpslcyvsg,
der stamm, der die hochburg von Theben innehatte; um dise herum
sidelten sich die alten einwoner brTfaQogsxTtoavTo) ; daher die stadt
rT7tod-ripai hiesz. Der sogenannte Epigonenkrieg bedeutet offenbar den
sturz dises machtigen geschlechtes. Daher heiszt z. B. Peneleos
Boiotios, nicht Kad^iog\ er und die andern waren Boiotarchen.
Oberall wo sonst in der Ilias von Theben die rede ist, bei den kampf-
spielen fflr den verschollenen (d£doviz6vog, nicht: Bgefallenentt wie
man mit Aristarch flbersetzt, denn dovnatv bedeutet so wenig „fallena
wie etwa dQafeiv, und es gab sicherlich keine sage, die Oidipus im
kampfe fallen liesz; er war fortgezogen, man wuszte nicht wohin,
man setzte ihm ein kenotaph und feierte to te d spiel e fflr ihn, eine art
todeserklarung) Oidipus werden Eadmeier genannt I 276 Kad^isUov
tfvaGGe frs&v dkodg dice (lovhdg u. d 386, nur nicht in der gleich-
zeitigen generation; darum finden wir vor II ion Boioter, aber keine
Kadmeier mer.
Die behauptung Boiotien habe frflher Kctdprjlg geheiszen, ist
gewiss unbegrflndet, vilmer ligt in der verscbmelzung der beherscher
der Kadpsla mit den bewonern der unterstadt der grund des spa-
tern antagonismus zwischen Theben und den flbrigen stadten Boio-
tiens. Um disen zu erklaren nam man zuflucht zu der anname die
Boiotier seien ebenso eingewandert, wie die Dorischen stamme der
Peloponnesos. Aber es scheint, dasz man die einwanderung doch nicht
gleichzeitig geschehn laszen konnte, villeicht eben der Ilias wegen,
die von der Herakleidenwanderung ganzlich abstrahiert, oder dieselbe
villeicht in einem andern liechte erblickte als die spatere zeit. So
glaubte man genug getan zu haben, indem man einen unterschied von
20 jaren statuierte.
Es ist somit nicht zu vil behauptet, wenn wir sagen, dasz (wie
in 4 1—80) in dem gebrauche der bezeichnungen Kadnelot, Kad-
pelavsg und Boimzoi ein historisches moment ligt, welches durch die
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Ueber die unmftglichkeit einer sogenannten nrilias. 25
geschichte von der einwanderung der Boioter 20 jare vor der Dori-
schen wanderung biszher ganzlich verdeckt worden ist. Zufallig ist
es sicber nicht, dasz wir an den eraugnissen der Troika keine Kad-
meier beteiligt sehen, warend dise noch bei den geschebnissen der
vorhergehnden generation, und nicht die Boioter, erw&hnt werden.
Es ist also ein legitimer schlusz, wenn wir sagen, dasz infolge eines
kampfes, der uns als epigonenkrieg genannt wird, die Boioter das
maszgebende element den Kadmeiern gegentiber geworden sind. Dise
Boeoter koonen ebensowenig frenide gewesen sein, als die Eadmeier
die bewonerschaft von ganz Boeotien konnen dargestellt haben.
Selbst Ilias und Odyssee scheinen liber das schicksal des Oidipus
verschiedenes zu berichten. Die vixvuc laszt (Pausanias hat darin
ganz offenbar recht) Oidipus von lo-Epi-kaste keine kinder bekomen :
sie heiratete ihren son, eine so schreckliche tat, dasz man sie nur
unwiszentlich begehn kann, und er hatte zuvor seinen vater erschla-
gen; sofort lieszen die gotter diesz unter den raenschen kund werden.
Warend er nach der gotter unheilvollem ratschlusz fort fiber die
Kadmeier herschte (fivaoos), hatte sie sich, von ihrem kuminer be-
waltigt, erhangt Dainit bringt Pausanias die Euryganeia in verbin-
dung als mutter der kinder des Oidipus, die derselbe natflrlich erst
nachher kdnnte geehlicht haben. Eteoklees und Polyneikes sind beide
der Ilias bekannt, nicht so die selbstblendung des Oidipu3. Hier
kommt der Auszdruck V G79 SeSovnozog Oldinodao in frage, der von
den alten erklarern (schon von den glossatoren) widerholt behandelt
worden ist. Die scholien widersprechen der alten erklarung, als be-
deute das wort geradezu (2v ivf? ivog) &avovrog\ es bedeute peta
1>6(pov Ttscfovvog &g iv noki^m. Was bedeute t aber dovnog dxovtav
oder iqlydovTtog u. a. ? hier ist doch nur von einem il>6<pog die rede,
und fyafclv bedeutet genau dasselbe, den schall und nicht den fall.
Es ist doch ein wunderliches verfaren, anzuerkennen, dasz rfov-
nog dovnelv den schall (bei schwerem fall) bezeichne, und doch auch
den fall selbst; dofarjas nsaav milszte also bedeuten „er fiel mit
schwerem schalle gefallena statt „cum magno fragore cecidita er
dronte indem er auf- hin-fiel. dovnelv kann nur bedeuten: dronen,
und das „fallentt ist der nebenumstand, oder je nachdem das dronen
ein nebenumstand des fallens. In BQlydovnog ist die bedeutung des
dronens allein die herschende. Wenn nun von Oidipus dsdovx&g one
masTv ausz gesagt wird, so versteht sich, dasz man nur mit der be-
deutung des dronens operieren darf. Aber dabei kommt noch in be-
tracht, dasz dises dedovnivcu mit dem tode Oidipus in verbindung
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26 IX. A. Ludwig :
gebracbt ist. Dasz er in einera kampfe gefallen sei> wird nirgends
erwahnt, daher die alten erklarer meinen, er konnte sich in einen
abgrund gestttrzt haben, etwa in denjenigen, in welchen sich vorber
die Sphinx gestttrzt hatte, oder konnte man glauben, in einen solchen,
in welchen man verbrecher zu stttrzen pflegte. Selbstmord wird auch
bei Antikleia (schon nach der ansicht der alten) nnr angedeutet. Ein
kenotaph des Oidipus wird nicht erwahnt (wie etwa das seiner beiden
soue). Aber, dasz disz mit Ssdobjtag bezeichnet worden sei, ist nicht
denkbar, da wttrde man dovnfiaavrog gesagt haben. Denn das dov-
nrfiai ist gleich dauernd mit dera itsGslv ; dagegen dsdovitag bedeutet
den zustand : er war gleichsam zum dovnog geworden : „nachdem Oidi-
pus zum (bloszen) schall geworden war" d. h. nachdem von Oidipus
nichts mer ttbrig gebliben war, als die dronende kunde von seinem
schrecklichen schicksale; es kann nicht bedeuten z. b. nach dem Oid.
so schrecklich gestttrzt war, das wttrde wider nur sein dotm^aavrog.
Aber das perfect ist hoch bedeutsam, es gibt zu verstehn, dasz der
zustand des dronens (der bei dem sinnlich vernembaren sturz im
kampf vorttbergehnd ist) noch fortdauert, er ist zu einem schrecken-
vollen klange geworden, die fortdauernde kunde von seinen erleb-
nissen ist ein bleibendes entsetzen. Allerdings mttszten wir mit rtick-
sicht auf die erzelung, in welcher das wort vorkomt, das participium
durch das plusquamperfectum auflosen.
Also der I lias zufolge konnte man nicht schlieszen, dasz Oidipus
KaS^elcov fyuGGs, und noch auszerdem vil des schmerzlichen erlebt hatte.
Fur die sagengeschichte ist disz wichtig; wir haben hier ein
eklatantes beispil von der art, wie geschichte zur sage wird, und wie
das tragische moment immer mer gesteigert wird. Das ganze haus
ist gezeichnet: (vgl. Aapflda die hinken de mutter des Kypselos) Lab-
dakos Lai'os sind bezeichnungen fur leibesfeler auch Oidipus hatte
disen sinn, wie wir annemen konnen: klumpfusz Die einfacliste und
alteste relation, die sich noch in der kunst behauptet hat; war, dasz
Oidipus seinen vater totete, ob wiszentlich oder unwiszentlich ist
nicht gesagt; dasz er seine mutter ehlichte (unwiszentlich; moglich
war des Laios umgang mit Epikaste ein heimlicher). Die sache wird
ruchbar, Epikaste erhangt sich. Oidipus beherscht weiterhin die Kad-
meier und erzeugt kinder mit Euryganeia in zweiter ehe; unglttck
verfolgt ihn aber auch da, was Onatas (Oaasias?) durch die nider-
geschlagenheit der Euryganeia veranschaulichte. Uber seinen tod er-
faren wir da nichts; warscheinlich gehoil hier herein die darstellung,
die wir in den Phoinissai finden, wonach er ytjpcw kvyQm dQi^dvog
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Ueber die unmflglichkeit einer sogenannten nrilias. 27
die kampfe seiner beiden sone uui die herrschaft erlebte. Wir kounen
wol annemen, dasz er nach diser altesten faszung in Theben starb.
Die auszwanderung ware unmittelbar nach der entdeckung annembar;
aber man konnte docb nur vermuten, dasz er zu einem pavtelov gezogen
ware, urn der sftnung teilhaftig zu werden. (Eur. Phoin. 1363. P. Pap. Sta-
tius XI. 634 (Seneca Theb. 363) stirbt Jokaste erst mit den beiden brttdern.)
Die wichtigste anderung verscharft das tragiscbe moment in ent-
scheidender weise dadurcb, dasz die kinder des Oidipus auch kinder
der Iokaste siiul. Faszen wir alles, was die I lias berichtet, zusammen,
so versetzt dieselbe Oidipus tod V 679, des Polyneikes und Tydeus
werbung urn die bundesgenoszenschaft Mykeue's gegen Thebens konig
Eteokles z/ 376 flg. E 803 flg. K 285 flg. den zug gegen Theben
und (Amphiaraos) uud Tydeus tod S 114. (4 406 ist vom zweiten
kriege die rede) in die generation vor dem zuge nach Troia. Nirgends
erscheinen hier Boioter genannt, sondern nur Kadmeier. Wenu also
der dichter die geschichtlichkeit hier gewart hat, sollte man disz nicht
auch fiir das weitere erwarten?
Oidipus totenfeier wird in Theben abgehalten; er erscheint da-
nach als in Theben gestorben, obwol merkwiirdigerweise ein grab (wie
das seiner sone) von ihm doit nicht bekannt war. Disz erklart, warum
man zum theil meinte, er habe sich von derselben stelle, wie die
Sphinx hinab gesturzt. Die stelle diser war auch unbekannt. Oder
n an mttszte annemen, er ware ganz ausz gewandert und verschollen,
was dsdoxmag auch bedeuten konnte. Dann hatte man mit der mttndig-
werdung der sone die totenfeier abgehalten als erne todeserklarung.
Die moglicbkeit diser anname ligt eigentlich am nachsten.
Der tod des Amphiaraos uud des Tydeus wird in der Odyssee
der eine in der Ilias der andeie erwahut. Dasz der krieg ungliicklich
endete, laszt auszer d 384 &Xlu Zev$ stqH}6 izaQcttaia aimaxu (pal-
vcav auch J 406 unzweifelhaft erkennen. Die einname Thebens fallt
in die generation, die gegen Ilion zog.
Der stammbaum der Melampodiden:
Amythaon
Melampus Bias
I
Antiphates Mantios
Oikleis Kleios Polypheides
I I
Amphiaraos Theoklymenos
Alkmaion Amphilochos.
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28 IX. A. Ludwig:
Konnte man annemeu, dasz die untere grftnze fur letzteres
eraugnis durch die angabe der zeit der vermeintlichen einwanderung
der Boioter gegeben sei, so muszte man auch zugeben, dasz die gewon-
liclie angabe fiir die einname von Ilion vilmer jenem ansatze zu liebe
zu tief angesetzt ist. Wir haben friiher auszeinander gesetzt, warum
wir die d einleitende scene im Olymp fiir eine interpolation halten.
Daher miiszen wir annemen, dasz der dichter von der katastrophe,
welche die Peloponnes betraf, keine anung batte. Wollten wir aber
vorauszsetzen, dasz die verse ursprflnglich seien, so ist die unwar-
scheinlichkeit eiues solchen anachronismus nocb groszer. Denn man
sabe nicht ein (selbst wenn die lieder in Boeotien entstanden waren),
warum er die Boioter nicbt ausz Thessalien direct nach Asien batte
ziehn laszen, oder warum er durchausz keine Kadmeier an dem zuge
hatte teilnemen laszen.*)
Sicher muszte der verfaszer der Boiotie es wiszen, wenn zu
seiner zeit die sage bestund, dasz die Boioter 60 jare nach der Iliu
halosis in Boiotien eingewandert waren. Da er nun Griechenland uber-
haupt schildert, wie es war vor der Dorischen wanderung, so siht
man nicht ein, warum er mit Boiotien gerade eine auszname gemacht
hatte. All disz gilt umso iner, als, selbst wenn wir uberhaupt eine
solche wanderung der Boioter im princip annemen wollten, dieselbe
gewis weit hoher, als die tatsachliche angabe es tut, an zu setzen
ware. Nur nebenbei machen wir noch aufmerksam, dasz es ja auszer
der gewonlich angenomenen datierung fiir die einname von Ilion eine
reihe hoherer gegeben hat, trotzdem dadurch der vermeintliche ana-
chronismus nur verscharft wird.
Dasz die geographischen so wie die ethnographischen benennun-
gen von norden nach siiden sich verbreiteten, ist gewis. Wir konnen
daher Cauer zustimmen dariu, dasz Argos zuerst Thessalien bezeich-
net habe, auch dasz die bezeichnung Ixno^ozov in jener anwendung
zuerst gewissermaszen mit *4Qyo$ in feste verbindung gebracht ward.
Im verlauf der zeit erscheiut dann der name das ganze spatere Hellas
bezeichnet zu haben. Denn wenn "AQyog 'Axautov die Peloponnes be-
zeichnete, TleXaayixbv "dQyog Thessalien, so musz pieov "dQyog das
land zwischen dem Korinthischen Isthmos und den Thermopylen ge-
wesen sein, was auch ausz den stellen der Odyssee hervorgeht. Dar-
*) Darum hat gewis Aristarch Homer in die zeit *ara %i\v 'I<avL*i]V anotxlnv
ge3etzt. Die Troika haben ttberhaupt keine datierung, als sage schweben sie in
der luft, und es zeigt sich hieriu die continuitat des ttberganges der mythischen
in die historisierte sage.
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Ueber die unm&glichkeit einer sogenannten urilias. 29
nach war \4<whoi die benennung nach deiu lande. ^A%aiol dagegen
auszschluszlich als benennung der Phthiotischen aufzufaszen, ver-
bietet der umstand, dasz der name bereits den Aegyptern bekannt
war, und von den Romern and Italikern heriibergenommen worden
ist, zu einer zeit, wo derselbe noch init dera digamma gesprochen
ward: Achivi, uuzweifelhaft als gesamtname.
Darauf weist auch die stelle hin B 684, wo es heiszt: die leute
des Achilleus Mv^udovsg exaXsvvro xal "EXkqveg xcci ^A%aioly Myr-
midonen war ihr eigener name, der weitere Hellenen, und der all-
gemeinste Achaeer.
Es ist auch nicbt geraten, bei den alten Griechen eine solche
unkenutnis uber geographische und ethnographische verhaltnisse an
zu nemen, namentlich bei den dicbtern, welche gewis darauf bedacht
waren sich daruber direkt oder indirekt auszreichend zu beleren, was
ihnen leicht war, da vile derselben ein wanderleben gefiirt haben
durften. Es war ihnen auch wichtig, da verstosze in dergleichen
dingen von den horern gewis geriigt wurden, die unrichtiges schwer-
lich leicht hingehn lieszen. Dasz in jenen alten zeiteu das vuvittkeafrui
etwas besonderes selten vorkomendes gewesen sei, wie allerdings auch
alte erklarer annamen, ist bei der geographischen beschaffenheit
Griechenlands ganz undenkbar. Man denke doch an die Normanuen,
ein wie auszgedentes gebiet dise beherschten, unter vil ungunstigeren
veihaltnissen. Auch kampfe zur see musz es damals schon gegeben
haben, da die Ilias die langen spiesze erwahnt, deren man sich dabei
bediente. Seehandel und seefischerei fiiren immer auch zu conflicten ;
gunstige fischereistrecken werden natiirlicherweise auch von anderen
als von den anwonern aufgesucht; man denke dabei nur wider an
Island. Wir haben also gar kein fecht zu glauben, ein dichter ausz
Phthia hatte nichts von den verhiiltnissen des ilbrigen Hellas gewuszt.
Wenn es auch keine Olympischen, Neraeischen oder Isthmischen spile
gab, so waren doch dergleichen bei besondern gelegenheiten im
brauche, z. b. bei leichenfeierlichkeiten, und wurden gewis durch
herolde weit und breit verkiindigt. Wenn die leute weniger reisten
(s. jedoch O 80 fig.) als heutzutage, so reisten sie dafiir langsamer und
hatten mer gelegenheit land und leute, sageu und traditionen kennen
zu lernen.
2. Excurs.
Die imperativform auf -e der verba auf o.
Es ist bekannt, dasz im Rigveda zalreiche (weit uber 100) falle
Yorkommen, in denen die verbalstamme auf -a formlos d h. one ein
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30 IX. A. Ludwig:
determiniereudes suffix in bestimmter beziehung in einem bestimmten
sinne auch in andern fallen als in der 2. si. act. itiiperat. (z. b. fur
1. 3. imperat.) gebraucht werden. In andern quellen komt disz nur
hochst selten vor. Das Griechische weist sonst nur den gebrauch fur
3. si. act. (neben der zweiten) auf. So heisst es nag avi}Q %uqsi statt
X&Qsfca, aber nag avtjQ fro, nicht fth. Einen weiteren fall finden
wir II. N 326 vmv &* corf' in' ccqIgxbq' fys Gxyaxov ocpQcc xi%iaxa
sidopsv . . . hier steht i%s geradezu fur f%m^v, „halten wir uns° ;
vmv ist nominativ dualis. Es k^nn keiu zweifel obwalten, dasz wir
hierin einen beweis zu erblicken haben von der bohen altertumlich-
keit der rhapsodie, was besonders deshalb wichtig ist, weil N ein
fragment ausz einer anderen relation ist, von welcher wir, wie es
scheint, sonst nichts besitzen. Dise stolle ist zugleich ein kriteriuui
hohes alteitums und darura von groszter sprachhistorischer wichtig-
keit fttr die gleiche, freilich unverh<niszmaszig manicbfaltigere, er-
scheinung iin Veda. Man benierke auch die ebendort v. 303. vor-
komende dualform upyoxsQcov.
3. Excurs.
Die zerdenungen bei den verbis puris oder contractis auf -at/.
Es hat sich neuerdings wider die ansicht fest gesetzt, dasz die
falle bei den verbis contractis, wo statt a fiir ae oder co fur ao aov,
aa on cjoi etc. bei Homer erscheint, ausz einer zerdenung zu er-
kl&ren seien, welche den zweck hatte, das durch die contraction ge-
storte metrum wider her zu stellen.
Wir begegnen im Altslavischen derselben erscheinung; wir
finden, dasz in den altesten texten neben akuin ai€Tb etc. aaiun aatl
als vorlaufer von noch spaterem aum an* etc. vorkommen; allerdings
hat unseres wiszens niemand, die zuletzt aagefurten formen als die
alteren betrachtet und aaihn etc. ausz denselben durch zerdenung
entstehn laszen. Der vorgang in beiden fallen ist genau derselbe.
Da wir noch aoiduxei &no<sxi%aH und vile andere unassimilierte
formen haben, so sehen wir, dasz den leuten damals das verhaltnis
ganz klar gewesen sein musz; wie sollte es auch nicht: ctoidtdsi
fpikin. Wenn wir also daneben (>Qaai finden, so konnen wir darin
nur die vorstufe von oQa*, erblicken. Wiirend a auf ein folgendes e
assimilierend wirkt, ist das umgekerte bei folgendem o der fall opara
a
v
Sqoco; bei folgendem ov trit gegenseitige angleichuug ein; a ov o — oj.
A
OV
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Ueber die unmdglichkeit einer sogenannten urilias. 31
Doch ist disz nicht durchgehuds der fall; wir finden neben
yoaoiptv yodoiev ijiifaoifii aber auch yoov fflr yooov (yoaov). Es ist
klar, dasz bei Homer das a noch teilweise seine alte lange behauptet
(yofttisvcci), wie disz die formen avkr^v 7t(joaavdrjzrjv q>ovzi\xikv
awavtfirijv zeigeu, welclie (0vforr>tv) bindevokallos, richtiger von
einem stamme a statt ccl€ gebildet sind; villeicht auch oQrixo% daher
Sq^cu Od. | 343 nicht falsch accentuiert ist.
Die lange erhalt sich naturlieh meist nur da, wo das inetrum
es notwendig macbt, nainlich, wo vor dem a der vokal lang ist, oder
bei eiusilbigkeit Sqw&gi iifidoaoa i\jl&oiiu. Falsch ist dieselbe iu
ocovxo ocwtcci, wofflr zuschreiben oovro oovtcci: 1<3ti%6ovxo.
Statt imvfoovtccg SI 344 ist wol vjcvcoaaovrag zu schreiben.
Doch laszt sich die form auch ausz der analogie der verba auf -cm
erklaren, wie denn dise auch mit denen auf -ito vilfach verschmol-
zen sind.
~ 3-3JW~-
V©rlag der Icon. bohm. Gecellschaft der Wissenschafteu. — Druck iron Dr. Ed. Grtgr in Prag.
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Zur Geschichte des Hussitenkrieges.
Von Jaroslav Goll.
(Vorgelegt am 2. December lyOl.)
P. Simon Bindeb, Die Hegemonie der Prager im Husitenkriege. I. Theil.
(Prager Studien aus dem Gebiete der Geschicktswitfseiigcbaft, heraasgegeben ?on
Dr. A. Bachmann. Heft VIII.) 163 S. 8°.
Wenn ich dieses Buch hier zur Anzeige bringe, so geschiehtes
nicht seines Wertes wegen. Auch mag ich nicht mit dem nationaleu
und religiosen oder vielmehr kirchlichen Standpunkte des Verfassers
rechten, der sich iiberall in recht aufdringlicher Weise ausspricht.
Allerdings sollte man da nicht solche Dinge zu Gesicht bekomman,
wie sie uns gleich am Eingange des Buches, in den ersteu Zeilen der
Einleitung begegnen : n Von dea deutschen Stadtegriindungen in B5hmenf
die von den Pfemysliden veranlasst und gefordert wurden, erlangte
keine eine solche Bedeutuug wie Piag. Hier vereinigen sich die
wichtigsten Verkehrsadern des Landes als in ihrem natllrlichen
Mittelpunkte. Hier war der Sitz der bohmischen Fiirsten und Bi-
schofe . . . .a Sollte dem Verfasser wirklich der Unterschied zwischen
Burg und Stadt, zwischen Stadt und Stadtgemeinde nicht gelaufig
sein? Libuscha hat doch nicht Prag als deutsche nStadttt — veran-
lasst 1 Gewiss hat der Verfasser dies nicht sagen wollen, aber die
Tendenz — ein gefthrlich Ding I — verleitet im blinden Eifer oft zu
dem, was nach dem bekannten franzosischen Sprichworte Btodteta, zum
Lacherlichen.
Das Buch kiindigt sich an als eine Monographic, deren Thema
„die Hegemonie der Prager" bildeusoll. Thatsachlich ist dieses Thema
aus der reichen Fttlle der Ereignisse nicht recht herausgearbeitet ;
ich meine damit die sturraischen und kriegeriachen Vorgange, deren
Phil.-hist. Classe. 1901. i
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2 X. J Goll :
Schauplatz 1419—1421 (so weit reicht der erste Theil) Prag gewesen
ist oder an denen sich die Prager betheiligt baben. Doch bei der Be-
urtheilung dieses Buches komint es auf anderes an. Dem Verfasser
ist die Arbeit sehr leicht geworden, da er eine ausgiebige Quelle,
die Chronik des Lobenz von BrezowA, besass und eiuen ausgezeichneten
Vorganger vor sich hatte. Hier gait es die Hauptquelle mit Hilfe
von anderen Quellen zu erganzen, und das hat Tomek schon langst
gethan in dem 4. Bande seiner Geschichtc der Stadt Prag (Dgjepis
rafeta Piahy\ der im J. 1879 erschienen ist. Ware die deutsche Aus-
gabe dieses Werkes nicht bei dem 4. Bande stecken geblieben, Binders
Arbeit ware wohl nicht erschienen oder hatte wenigstens in dieser
Gestalt nicht erscheinen konnen. Denn jedermann hatte fragen mftssen :
wozu ? Urn einige Erganzungen und selbst Verbesserungen anzubringen
(denn sie sind — ich will nichts, was zu Gunsten des Buches gesagt
werden kann, verschweigen — da vorhanden, wenn auch nicht zahl-
reich), dazu ist kein neues Bucli nothig gewesen. Es ist im gunstigsteu
Falle durch die Unerfahrenheit des Anfangers zu erklaren, dass der
Leser, der, des Bohmischen unkundig, Tomeks Buch nicht unmittelbar
zu Rathe Ziehen kann, dies nicht sofort erkennt.1) Ware der Verfasser
der namentlich bei monographischen Arbeiten dieser Art (ich denke
hauptsachlich an deutsche Dissertationen) iibiichen Gepflogenheit ge-
folgt, Tomeks Name hatte viel ofter in den Anmerkungen seines
Buches erscheinen konnen oder intissen, als es wirklich der Fall ist.
Es ware Raum- und Zeitverschwendung, wenn ich das Gesagte
breit und ausftihrlich belegen wollte, und ich darf mich wohl auf be-
Bonders bezeichnende Beispiele beschr&nken. Dazu rechne ich selbst-
verstandlich (ich will es aber trotzdem ausdrdcklich hervorheben) solche
Stellen nicht, wo die Erz&hlungen bei Tomek und Binder sich inhalt-
lich decken, wo aber Binder die Hinweisungen auf die Quellen —
er thut es nicht immer — hinzugefilgt hat, was ja nicht eben schwer,
aber, da Tomek Anmerkungen sehr sparsam bringt, immerhin nicht
ganz ohne Verdienst gewesen ist. Tomek hatte aber jedenfalls da ge-
nannt werden sollen, wo der Verfasser gegen Palack* polemisch auf-
tritt und dabei etwas aufstellt und behauptet, was wir auch schon
') Der IV. Band der Oesch. der Stadt Prag deckt sich theilweise inhaltlich
und manchmal selbst dem Wortlaute nach mit Tomeks Monographic ^Johannes
Zizka". Ob Binder die3es Buch iu der deutschen Ucbersetzung V. rR<»ciiASK.\8
(1882) kennt, ist mir nicht klar geworden. Hier ware die Unkenntnis des Bucnes
ein Mangel.
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Zur Geschichte des Hus site nkri egos. 3
bei Tomek fiuden. Das ist z. B. auf S. 36 der Fall, da auch Tomek
die Zahl der bei SudomSf kiiuipfenden Beisernen Herren" mit 2000
angiebt, also auch uicht an PALACKf s 5000 festhalt. Uebrigens ist die
Sache sehr einfach; es hatte die Hinweisung auf die Quelle, die jene
Zahl bringt, das Chronicon veteris collegiati, vollkommen gentigt.
Das bekannte Manifest der Alt- und Neustadt Prag v. J, 1420
hat Palacky zuerst in Archiv Cesky III. o. D. veroffentlicht, spater
aber in den Urkundl. Beitr. die ungefahre Datierung nEnde Marz"
hinzugefiigt. Tomek erzahlt zunachst von der von Johannes von Selau am
3. April 1420 einberufenen grossen Versammlung und fahrt dann in
seiner Erzahlung fort : .Die vereinigten Gemeinden der Alt- und Neu-
stadt haben gleich darauf eine schriftliche Auflforderung verschickt*
u. s. w.f woraus zu sehen ist, dass er mit Palack*s Datierung nicht
iibereinstimmt und jenes Manifest mit der Versammlung v. 3. April
in Verbindung setzt. Zwischen Tomek und Binder besteht nur der Unter-
schied, dass dieser das Manifest in der Versammlung selbst verfasst
sein l&sst, wovon unsere Quelle, die Chronik des Lorenz von Brezowa,
die uberhaupt die Proklamation nicht kennt, nichts weiss, und was an
sich unwahrscheinlich ist. Und jetzt stellt sich Binder auf das hohe
Piedestal der aPrager Studien" und ruft, erfftllt von billiger Weisheit
(S. 39): wWarum Palace^ Urk. B. das Manifest „Ende M&rztf ansetzt,
ist mir unbegreiflich." 2)
In der Anmerkung S. 47 — 48 wird richtig erklart, warum bei
der Uebergabe der Prager Burg am 7. Mai bei Lorenz von Brezowa
und in dem sog. Chronicon Univ. theilweise andere Herren, die die
Burg von Cenek von Wartenbero Mr den Konig iibernahmen, genannt
werden. In Bezug auf Albrecht von Kolditz ist dies aber schon bei
Tomek zu finden. Dass ferner der Oberstburggraf, als er die Burg
verliess, das dort frtther den gefliichteten Prager Bttrgern (meist
Deutschen) abgenommene Hab und Gut mitnahm, wird in der An-
merkung S. 48 gegen Palace^, der die Vermutung aussprach, dieses
Vennogen sei nach dem 7. Mai wieder zurttckgestellt worden, mit
RQcksicht auf das Chron. Univ. (et omnia spolia secum asportavit)
nicht mit Unrecht hervorgehoben. Aber auch Tomek schreibt a. a. 0.
*) Ich bekenne bei dieser Gelegenheit retiig, dass ich als Herausgeber der
Chronik des M. LmjUentius in Fontes V. die Anmerkang bei Binder S. 45 verschuldet
habe. Das in meiner Ausgabe (S. 365) am Kande bemerkte Datum BApr. 30tt
bezieht sich auf die Verbrennung des K lost era Mttnchengratz ; es soil hier
rMai 2" stehen.
1*
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4 X. J. Goll:
(mit Verweisung auf dieselbe Quelle); „Nichtsdestoweniger hat er,
wie es hiess, die ganze Beute . . . mitgenommena, wobei der vor-
sichtige Zusatz ,wie es hiess" durch den Umstand zu erklfcren ist,
class Cen£k von Wartenbehg fluchtartig und nicht unbehelligt von den
Orebiten, die kurz vorher nach Prag gekommen waren, „ durch eine
Seitenpforte mit geringem Gefolgea (so bemerkt Binder selbst) ent-
weichen musste.
Die Nachricht, die Mag. Laurentius von der Verbrennung des
Klosters Bfewnow im Mai 1420 bringt, hat Tomek mit Hilfe einer
handschriftlichen Quelle erg&nzt. Diese Erganzung — sie bezieht sich
auf den Abt — hat Binder S. 54 herubergenommen ; aber selbst da
wird Tomek nicht citiert; dagegen wird er S. 55 in der Anmerkung
zwar angefflhrt, indess scheint der Verfasser das, was er bei ihm las,
nicht vollig verstanden zu haben.8)
Dass den Taboriten, die Prag zur Hilfe gekommen waren, Quar-
tiere in der Altstadt und dabei auch in den koniglichen Hofen dieses
Stadttheils angewiesen wurden, erzahlt M. Laurentius mit den Worten :
.... Taborienses ... in Antiquam se transferunt civitatem domos
regias et alias a veris hospitibus derelictas occupantes, was Binder
S. 63 also wiedergiebt: nNoch am selben Tage zogen die Taboriten
. . . in die leeren (2) Hauser des Konigs und der Deutschen," ohne
uns in einer Anmerkung oder sonst die Bedentung der Ziffer mit
ihren geheimnisvollen Klammern zu erklaren, — ein Rathsel, das
sich aber sofort lost, wenn wir Tomeks Gesch. von Prag einsehen
und darin linden, dass damit die beiden koniglichen Hofe, bei S. Be-
nedikt und Zum schwarzen Adler, gemeint sind.
S. 103 lesen wir, der m&hrische Landeshauptmann sei vor der
Schlacht unterdem Wyschehrad demKonig „nach seinem Versprecheu"
mit 2000 Reitern zu Hilfe gekommen, wobei die durch Anfuhrungszeichen
hervorgehobenen Worte die Anmerkung erhalten: nicht Rum seine
Braut", wie Palacky nach der Lesart wpro sponsa sua" Ubersetzt;
nur hatte der Verfasser noch hinzufilgen sollen, dass diese Erklarung
der fraglichen Worte nicht von ihm, sondern von Tomek herrUhrt.
8) S. 13 wird bei den Worten: „Am 1. September wurden unter Anfabrang
des BQrgermeisters Jobann Bradaty die Nonnen aus den Kldstern 8. Francisci und
S. Spiritus auf der Altstadt verjagt" Tomek citiert, der aber gerade hier sagt:
^Der BQrgermeister J oh. Brailaty fQhrte die Nonnen noch am selben Tage Nach-
mittaga wenigstens in das Kloster des b. Franz zurflck und gewahrte ibnen
Schutz."
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Zur Geschichte des Hussite nkrieges. 5
Ich bestreite nicht, dass die Uebereinstimmung, die sich so oft
zwischen den Erzahlungen bei Tomek und bei Binder einstellt, haupt-
sachlich darauf beruht, dass beide aus gleichen Quellen (oft konnen
sie ja nur eine Paraphrase der Chronik des Mag. Laurentius bieten)
schopfen und dass Binder in der Kegel die Quelle selbst eingesehen
hat. Aber es darf doch auch behauptet werden, dass ihm dabei
Tomeks Anmetkungen ofters den Weg gewiesen haben. Dies zeigt
schon die nicht seltene Uebereinstimmung der Anmerkungen in beiden
Buchern, die in eiuem Falle so weit geht, dass der Schreib- oder
Druckfehler in Tomeks Anmerkung S. 101: St. letop. L (richtig
„3tranau) 27 aueh bei Binder S. 96: Stare letop. N. (statt „Seitea)
27 wiederkehit, und dass, wenn einmal Binder die Chronik des
Mag. Ladrentius in der alteren Ausgabe Hoflers citiert (sonst beruft
er sich uberall auf die Edition im 5. Bande der Fontes rer. Boh.),
wie es in der Anm. S. 138 geschieht, die Anmerkung: Laur. von
Brez. bei Hofler I. 458 nennt ihn (gemeint ist Johannes von Selau)
director exercitus — sich vollstandig mit der entsprechenden An-
merkung Tomeks deckt (Director exercitus nennt ihn Laur. v. Bre-
zowa bei Hofler I. 458), der allerdings ttberall die altere Ausgabe
anfuhrt. Bekauntlich nennt Mao. Laurentius, da wo er von dem Aus-
zuge der Prager zur Eroberung Ostbohmens (April 1421) erzahlt, keinen
Oberanfuhrer, bezeichnet aber an einer spateren Stelle, eben jener,
die von beiden nach Hoflers Ausgabe citiert wird, den Prediger Jo-
hannes als den director exercitus.
Auch die Vergleichung des Textes bei Binder und jenes im IV. Bande
der Geschichte der Stadt Prag zeigt mitunter eine Uebereinstimmung,
die durch den Gebrauch derselben Quellen allein nicht erklart werden
kann. Am deutlichsteu tritt dies da hervor, wo der Anfang dor Be-
lagerung von Prag durch K. Sigmund und die Kreuzfahrer im Sommef
1420 geschildert wird.
Lorbnz von BrezowA bringt bekanntlich an dieser Stelle eine
wahre ethnographische Musterkarte, und auch Binder wiederholt dieses
Verzeichnis von alien moglichen Stammen und Volkern, die] sich
vor Prag zusiinmenfanden, mit einigen Abweichungen von der Vor-
lage, so dass er z. B. Walachi et Skuli rait Walachen (Szekler)
wiedergiebt, als ob beide identisch waren. Dann folgt bei Binder ein
Verzeichnis der FQrsten, die vor Prag i. J. 1420 lagen, von Albert
von Sachsen bis zu Ludvig von Aquileja, das wir friiher zwar nicht
bei Mag. Laurentius, wohl aber bei Tomek gefunden haben ; die Filrsten
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G X. J. Goll:
werden an beiden Stellen in derselben Reibenfolge aufgezahlt und an
beiden Stellen folgen dann auch/lie ungenannten Erzbischofe und Bi-
scbofe, die Grafen, die Ritter und die Soldner der Reichsstadte.
Die Worte des Lorenz von BftezowA, das Belagerungsheer sei
in drei Lager yertheilt gewesen, linden wir bei Tomek so wie auch
bei Binder wieder, der eben bei diesen Worten in der Anmerkung
auf den Magister verweist. Was aber bei Binder weiter folgt, haben
wir abermals fruher zwar nicht in der Chronik, wohl aber im IV. B.
der Geschichte der Stadt Prog gelesen, namlich die Vertheilung jener
Fflrsten und Stamme in die drei Lager, wobei die Szekler, die selbst-
verstandlich bei Tomek als selbststandige Volkerschaft auftreten, wieder
gltlcklich aus ihren Klammem heranskommen.4) Und wenn Binder
S. 70 schreibt: „Nach Abzug des Nicolaus von Hus fiel dem Tuch
tigsten unter den abrigen 11 Feldhauptleuten der Husiten, Zi2ka,
von selbst der Oberbefehl zu. Mit scharfem Blicke erkannte er die
Wichtigkeit der Position am Witkowberge und sogleich gieng er daran
sich dieselbe zu sichern" — so ist das Gesagte in der Quellenschrift,
der Chronik des Magister Laurentius, gewiss wohlbegrtindet, aber
auch hier ist der Einfluss des Vorbildes bei der Gestaltung des Textes
4) Die betreffende Stelle in der Gesch. der Stadt Prag lautet:
BDas Lager war in 3 AbtheiluDgen getheilt, die in einiger Entfernung von
einander lagen and, wie es hiess, 3 grossen St&dten glichen. Das erste Lager
befand sich gleich bei der Burg, hinter der Bruska d. h. dem Graben, wo der
Bach Brusnice fliesst. Dort lag das eigene Heer des Konigs, das in seinem Solde
stand, dann wahrscheinlich die bdhmischen and mahrischen Herren sab una und
sub utraque mit ihrem Kriegsvolke, ferner die schlesiscben FQrsten und das
ungarische Heer . . . Es waren da, wie es hiess, Ungarn und Kroaten, Dalmaten
Bulgaren, Walachen, Szekler, Kumanen, Jazygen, Ruthenen, Serben . . Das zweite
Lager befand sich ftstlich von der Burg jenseits des Moldauflusses auf dem Bel-
▼eder (na Letne') gegenttber der Prager Altstadt. Dort lagen die baierischen Her-
zoge mit den Grafen, Rittern und den rheinischeu Reichsstadten, wahrscheinlich
auch die aus Schwaben, Franken, Westfalen, aus Holland und aus der Schweiz.
Das dritte Lager befand sich etwas weiter hinter dem Flusse bei Owenec und dem
kdniglichen Thiergarteo, hier lagerten die teiden Markgrafen yon Meissen und
mit ihnen wahrscheinlich der Laadgraf ?on Thttringen mit ihrem in drei Heere
vertheilten Kriegsvolke, zasammen 18.000 Mann. Ausser den Deutschen war da
auch eine Anzahl von Kreuzfahrern aus anderen, theilweise entfernteren Vdlkern,
namentlich Franzosen, Englander, Arragonier und auch Polen."
Ich bemerke uoch, dass in dem ersten Verzeichnis bei Binder die Franken,
die Lorenz v. Bfezowa nennt, terloren gegangen sind; dennoch erscheinen sie dann
in dem 2. Lager. Die Lausitzer kommen zwar in der ersten Liste vor, aber dann
findeu wir sie in keinem Lager. Auch Tomek nennt sie nicht.
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Zur Geschi elite des Hussitenkrieges. 7
unlaugbar, da wir ja schon im IV. Bande der Ge$ch. der Stadt Prag
so ziemlich dasselbe gelesen haben, nainlich : „Aber die Sache ent-
gieng nicht dem kriegerischen Scharfbiick (Ale vie tato neuSla v^ile6-
nemu dfivtipu . . . ) des Ziika, dem besonders nach dem Abzuge des
Nicolaus von Hus . . . hauptsachlich die Leitung der Vertheidigung
der Prager Stadte als Aufgabe zufiel, als dem ohne Zweifel Scharf-
sinnigsten (nejduinyslu6j§fmu) unter den 12 dazu gewahlten Haupt-
leuten. Ehe sich K. Sigmunnd dessen versah, war der Witkowberg
von Zi2ka b esetzt . . . u 6)
Dasselbe gilt auch von S. 96, wo Binder die Schilderung der
Belagerung des Wyschehrad mit den Worten einleitet: „Am 15. Sep-
tember begannen die Burger mit ihren Soldnern die Belagerung der
Wyschehrader Burg, deren Besatzung ihnen fast jegliche Zufuhr von
dieser Seite her abgesebnitten hatte. Sie schlugen zunachst ihre Zelte
und Bretterbuden auf dem Bergrttcken um die St. Pancratius Kirche
auf. Um diese vortheilhafte Stellung, durch welche sie sich die Strasse
sicherten und die Verproviantierung des Wyschehrads zu Lande un«
moglich machten, gegen entwaige Ausfalle der Belagerten leichter ver-
theidigen zu konnen, legten sie um ihr Lager gegen die Burg allent-
halben Walle und Gr&ben an.a Man vergleiche damit im IV. B. der
Gesch. der Stadt Prag: „Die Prager unternahmen gleich darauf
die Belagerung des Wyschehrad. Sonntag den 15. Sept. zogen sie init
ihren Soldnern aus der Stadt und lagerten sich unter Zelten und Buden
rundherum um die Kirche des h. Panciatius an der Strasse, die wie
noch heute von der Mittagsseite her fiber Wyschehrad nach Prag
fuhrte. In dieser Stellung umgaben sie sich von alien Seiten mit
Graben, so dass sie gegen Ausfalle der Wyschehrader Besatzung sicher
waren, und, indem sie den Weg zur Zufuhr des Proviants in die
Burg versperrten, befreiten sie zugleich die Stadt von den Schwierig-
keiten, welche die Besatzung bisher der Zufuhr in dieselbe in den
Weg legte." 6) — Bei der tiberaus blutigen Einnahme von Beraun durch
5) S. 77 lesen wir die Anmerkung : „Esist unrichtig, dass sie — die Meissner
— sich auch im ersten Ansturme eines Thurmes in einem Weingarten unlerhalb
der Befestigungen bemachtigt hatten (wie Tomek und Palacky bemerken).u Aber
weder Palacky noch Tomek versetzen den Thurm unterhalb dor Befestigung ; der
letztere sagt „in der Naheu. Was weiter in der Anm. stent, ist irrefuhrend, als
ob L. von Bfezowa zweimal yon dem Thurme sprache.
°) L. y. Brezowa: Pragenses . . . cum suis stipend a riis . . . castrum Wysse-
gradum vallaverunt ponentes se cum suis tentoriis et casulis vulgariter budis dictis
circumcirca ecclesiam s. Pancratii, impedientesque duci victualia in Wyssegradum,
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g X. J. Goll:
2iika und die Prager im Marz 1420, um noch ein Beispiel anzu-
fiihren, sind aucb, wie Lorenz von BrbzowA berichtet, drei Magister
der Universitat verbrannt worden; ihre Namen nennt eine andere
Quelle (Chron. vet. collegiati): Mag. Laurbnttub von Nimburg, Mag.
Briccius und Mag. Simon; die beiden letzteren hat dann Tomek als
Briccius von Saaz und Simon von Rokycan bestimmt, und als solche
erscheinen sie auch bei Binder S. 133; aber auch da wird die Gesch.
der Stadt Prag nicht citiert.
Auch hier sei es ausdriicklich gesagt, dass ich es dem Buche
Binders nicht zum Vorwurf mache, dass darin die Arbeit eines so
hervorragenden Vorgangers zu Bathe gezogen und ausgiebig benut/1
wird — dies hatte vielmehr an einigen Stellen noch ausgiebiger ge-
schehen sollen. 7) Aber auch der Mangel, dass dieses Verhaltnis zu
dem IV. Bande der Gesch. der Stadt Prag nicht gehorig kenntlich
gemacht wurde (schliesslich hatte eine allgemeine Bemerkung da-
rtiber in der Einleitung gentigt), h&tte mich nicht zu dieser ziemlich
ausfQhrlichen Besprechung bewogen, die zu der Bedeutung der be-
sprochenen Arbeit in keinera rechten Verhaltnisse steht, namentlich
wenn das Buch nicht in den „ Prager Studien" erschienen w&re; die
Aufnahme desselben in diese Sammlung enthebt den Verfasser aller-
dings theilweise der Verantwortlichkeit fftr das Gesagte und selbst
fflr das, was besonders tadelnswert ist und nicht verschwiegen
werden soil.
Der Verfasser hat sich eine ungehorige Ait und Weise der Po-
leroik angeeignet, die ofters dem Gegner nur die Wahl zu lassen
scheint, als ein beschrankter Kopf oder als ein unredlicher Mann
dazustehen, und zwar auch in Fragen, die an sich belanglos sind und
bei denen jede Tendenz, die ja auch wider Willen oder unbewusst
zu einer einseitigen Interpretation oder Combination der Quellen
ffihren kann, ausgeschlossen erscheint. Bei einem Anfanger mag die
Freude, auch einmal etwas Neues gefunden zuhaben, dies wenn nicht
Bed liber antes stratam ad Prageusem civitatem, quern quid em locum munientes
securi dormiebant
7) Dass es wabrend der Belagerang von Prag im J. 1420 doch zu einem
Gehor oder Religionsgesprach gekommen ist, ist Lorenz von BftszowA, der uns
von den Vorverhandlungen berichtet, unbekannt geblieben, und Btndrr S. 82 weiss
daruber noch heute nicbts mehr zu sagen, als was er in der Chronik gefunden,
obgleich Palacky und Tomkk schon langst die bier yersagende Chronik aus anderer
Quelle erganzt und Palacky diese Quelle in den UB. herausgegehen hat
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Zur Geschichte des Hussitenkrieges. 9
entschuldigen, so doch erklaren ; es ist aber unerhort, wenn diese Art
von Kritik an einem Vorganger geiibt wird, dem das Bach zu dank-
barster Anerkennung verpflichtet ist, und zwar in dem Grade, wie es
hier der Fall ist.
Was kann gleichgiltiger sein als das Tagesdatum, an welchem
im J. 1420 die Belagerung von Prag durch Sigmund und die Kreuz-
fahrer begann, ob am 28. oder 29. oder 30. Juni, desgleichen ob die
Uebergabe der Prager Burg im J. 1421 am 7. oder 8. Juni erfolgte !
Waruin fiir den Anfang der Belagerung im J. 1420 verschiedene
Quellen ungleiche Daten bringen, dafiir finden wir bei Tomek (dies-
mal in einer besonderen Anmerkung) eine ganz annehmbare Erklarung ;
er lasst den Konig am 28. Juni vor Prag anlangen. Binder halt da-
gegen an dem Datum fest, womit bei Lorenz von BrezowA die Be-
lagerung beginnt (30. Juni). Mit welchem Rechte spricht er aber in
seiner polemischen Anmerkung S. 67 so, als ob Tomek die Quellen
formlich misshandelt hatte, adidterando scripturas, wie die Ma-
gister des 15. Jahrb. in ihren Disputationen zu sagen pflegten,
indem er ihm vorwirft, er seize den feierlichen Einzug des Konigs in
die Prager Burg nothgedrungen auf den 30. Juni und helfe sich
dabei mit der durch nichts begrttndeten Annahme, den 29. Juli
sei das Heer (Tomek sagt: der Konig) ruhig im Lager gelegen? Ein
ahnlicher Ton wird dann auch S. 151 angeschlagen, wo Tomek be-
schuldigt wird, er entscheide sich einem Chronisten zu Liebe —
dies ist hier gerade Lorenz von BrezowA, dem zu Liebe das Datum
30. Juni 1420 festgehalten wurde — fflr den 7. Juli, als ob BartoSek
(8. Juni), dem Binder folgt, kein Chronist ware! Zeitgenossen slnd
beide, und ist auch Bartosek ein Augenzeuge — er befand sich
unter der Besatzung der Burg — so bringt er doch an einer anderen
Stelle seiner Chronik fur dasselbe Ereignis ein falsches Datum
(15. Juni). Der Unterschied der Tagesangaben (7. u. 8. Juni) ist
ubrigens leicht zu erklaren, so dass beide Chronisten glttcklich gerettet
waren; was Binder sonst gerade fiir den 8. Juni geltend macht, ist
doch nicht ernst zu nehmen.
Etwas mehr als die Feststellung jener Tagesdaten, obgleicb doch
nicht so viel, wie Binder glaubt, bedeutet die Frage, ob im J. 1421
Trautenau bei dem Zuge nach Ostbohmen vor oder nach Jaromgr
erobert wurde, ob es die Prager mit Ziika einnahmen oder Ziika
allein. Tomek lasst die Prager von JaromSf heimkehren und weist
die Einnahme Trautenaus Ziika allein zu. Binder dagegen setzt die
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10 X. J. Goll:
Einnahrae Trautenaus vor den Fall der Stadt Jarom&F; die Be-
griindung, die er dafur giebt, verdieut, obgleich nicht einwandsfrei,
Beachtung, aber er selbst kennt die Griinde Tomeks nicht, da er
seine Monographic B Johannes ZiZka" — wie er selbst sagen wurde —
„ignorierta ; hier, S. 99. der deutschen Ubersetzung von V. Prochaska,
sind sie zu lesen. Aber auch die Unkenntnis dieses Buches eutschuldigt
nicht die Behauptung (S. 148), Tomek: lasse gana tuillkUrlich erst
die Prager von JaroinSF zuriickkehren und daun Zizka allein die
Graueltbaten von Trautenau vollbringen. Die Schwierigkeit ist in den
Quellen selbst enthalten, so dass keine von beiden Annahmen vollends
befriedigen kann.
Tomek leitet seine Erzahlung von dem Uebertritte Konrads
von Vechta zu deu Utraquisten rait den Worten ein: „Erzbischof
Konrad war weder besser noch schlechter als die Mehrzahl der hoher-
gestellten Personen in der damaligen bohmischen Geistlichkeit.u
Aehnlich hebt auch Binder S. 135 an: „Als leichtlebiger Weltmann
hatte Vechta gleich andern Kirchenfiirsten jener Zeit, die es nur dem
Alter ihrer Ahnenschilde und dem aristokratischen Vorurtheile der
Machtigen dieser Erde zu verdanken hatten, dass sie Bischofe wurden
u. s. w.B Aber schon auf der nachsten Seite glaubt sich der Verfasser
berechtigt, gegen Tomeks „Pauschalverdachtigungu Einsprache erheben
zu diirfen. Allerdings besteht hier noch ein anderer Unterschied als
der, dass Binder nur liber die hochstgestellten Personen, die Kirchen-
fiirsten, sein verdammendes Urtheil fallt.
Etwas langer mdssen wir bei einer anderen Frage verweilen.
Von der Eroberung Kaadens durch 2i4ka und die Prager im J. 1421
berichtet keine bohmische Quelle ausdriicklich, weder die Ghronik des
Laurentius noch die des sog. alten Collegiaten, obgleich aus ihren
sonstigen Nachrichten hervorgeht, dass sich diese Stadt in der zweiten
Halfte des genannten Jahres in der Gewalt der Hussiten befunden
habe. Die Vermutung liegt nahe, Kaaden habe sich wie andere
deutsche Stiidte im Nordwesten des Landes in der ersten Halfte des
Jahres unterwerfen mtissen, und so schreibt schon Pubitschka (es lohnt
sich manchmal auf diese alte, vergessene Literatur zuruckzugreifen),
nachdem er die iiberaus blutige Eroberung von Komotau geachildert:
„Ein Theil (des Heeres) mag sich wohl auch nach Kaaden gewendet
haben, um sich der Treue dieser schon eher zum Bunde geladenen
Stadt zu versichern." Palace^ dagegen erwahnt Kaaden Clberhaupt
nicht und erst bei Tomek Iesen wir wieder die Annahme, Kaaden sei
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Zur Geschichte des Hussitenkrieges. 11
gleich nach der Eroberung von Komotau (15. Marz) oder etwas spater
auf eine uns uubekannte Weise in die Gewalt der Prager geraten.
Die Lucke, die die bohmischen Quellen lassen, kortnen wir mit
Hilfe einer Quelle deutschen Ursprungs ausfiillen. Es ist die Magde-
burger Schoppenchronik, in der wir lesen : „In diessem Jahre in der
vasten togen de Ketter ut Prage vor Kadaw und wannen dat und
slogen al de dudeschen tod, de se dar inne vunden." Audi Binder
citiert S. 130 diese Stelle, urn dann fortzufahren : „Es ist wohl leicht
einzusehen, dass dieses Kadaw unser Kaaden (Kadan) ist und dass
w statt n nur einen Lapsus des Schreibers darstellt. Wie Palacky
(III 2 201) dieses Kadaw in Kladrau suchen konnte, ist mir unbe-
greiflich, noch dazu, wenn es heisst, dass die Ketzer aus Prag erst
in der Faste vor Kadaw gezogen sind, wahrend Kladrau von Ziika
und zwar schon in den ersten Tagen des Janner erobert wurde . . .a
Das klingt doch gerade so, als ob Palacky die Magdeburger Chronik
zwar gekannt, aber die auf Kaaden und das Todtschlagen der Deutschen
beztigliche Stelle wissentlich und absichtlich unterschlagen hatte. Ist
dies aber von Binder bona fide gesagt, dann muss ihn der Vorwurf
einer unglaublichen Leichtfertigkeit treffen. Ist doch Palackys III.
Band 2. Halfte (geuieint ist hier die deutsche Ausgabe der Gesch.
von Bohmen) bereits im J. 1851 erschienen, die Magdeburger Chronik
(eine altere Ausgabe giebt es nicht) aber erst im J. 1869 im VII.
Bande der Chroniken der deutschen Stadte. Palacky hat die Magde-
burger Chronik nicht gekannt und konnte sie nicht kennen. Er hat
nicht etwa Kadaw als Kladrau gedeutet, sondern der Herausgeber
der Chronik verweist bei Kadaw auf Palacky und seine Qeschichte
von Bohtnen, wo in dieser von Kladrau die Rede ist8). Und so ist
es auch erklarlich, dass Tomek, der die Magd. Chronik kennt, jene
Stelle fur Kaaden nicht verwertet hat. Binder ist aber auch hier
schnell mit der Auklage fertig, Tomek „ignorierea die Stelle und das
^Todtschlagen aller Deutschen" und helfe sich, da die Thatsache nicht
gelaugnet werden konne, dass im September d. J. Kaaden ebenso
wie Komotau von einem Prager Burggrafen besetzt ist, mit den
Worten: „ Kaaden gerieth gleichfalls in die Macht der Prager, sei es
gleich jetzt, sei es spater, die Art und Weise wie, ist nicht bekanut".
Als ob Tomek die vou den Hussiten verttbten Grauel — man lese
gerade hier seine Beschreibung des Blutbades von Komotau — ver-
8j Die ganze Anm. in der Ausgabe der Magd. Chr. lautet: „ Kladrau? S.
Palacky III, 2, S. 201. Kadan V 8. Stadtechron. II, 39."
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12 X. J. Goll:
schweigen raochte! Tomek zeigt allerdings gegen die Magd. Chronik
an einer anderen Stelle ein zu weitgehendes Misstrauen, da, wo er
ihre Nachricht, bei der Verbrennung des Sedletzer Klosters seien die
dort befindlichen Monche umgekommen, zwar nicht vollends ablehnt,
aber doch in einer besonderen Anmerkung seine Zweifel an der Glaub-
wQrdigkeit dieser Angabe aussert. Man kann wohl die Begrundung
dieses Zweifeis uugeniigend fioden, aber Bindeb gebt auch hier gleich
weiter und sagt, Tomkks Misstrauen sei Bganz ohne Grand".
Ich ha be mich bei dieser Besprechung hauptsachlich auf die
Methode der Forschung (wenn dauiit nicht zu viel gesagt ist) und
Poleinik beschrankt, ohne, wie erwahnt, auf die Auffassung, urn bei
Schulausdriickeu zu bleibeu, uaher einzugeheu. Historisch ist sie
nicht — in dem Sinne, dass die Geschichte vor allem sich die Auf-
gabe setzt, zu begreifen und zu sagen, ,wie die Dinge geschehen
sind"; hier begleitet die Erzahluug der Thatsachen uberall der Hass
des Zeitgenossen.
Welcher Gefahr Binder dabei sein Uebereifer aussetzt, ist be-
reits angedeutet worden. Hieher gehort es z. B., wenn sich uuter
der Feder des Verfassers, der Deutsche oder nur Deutsche mit Vor-
liebe auch da findet, wo es die Queilen nicht ausdrdcklich sagen,
Heinrich von Neuhaus, der Grossprior der Johanniter — er hat an der
Schlacht von Sudomer theilgenommen — gleichsam von selbst in den
Grossprior (!) der Deutschherren verwandelt ! 9) Hieher gehort es
auch, wenn es S. 50 Palacky und Tombk zuui Vorwurf gemacht wird,
dass sie Hyuek von Kolstein, bekannt durch seine Gesandschaftsreisen
nach Polen, dieses Praedikat beilegen, da ihn doch K. Sigmund in
seinem Schreiben an die Breslauer „von Goldstein" nenne. Als ob die
Form „Kolsteintt nicht auch in den Queilen zu finden ware! Bringt
doch Binder selbst S. 111—112 einen Auszug aus der alten deutschen
Uebersetzung (gedruckt in Altmanns Ausgabe des Eberhard Wiudecke)
des Manifestes, das, versehen mit den Unterschriften der Herren,
die sich den Pragern damals angeschlossen hatten, nach der Schlacht
unter dem Wyschehrad nach Kaaden geschickt wurde, darunter auch
Mdes Hencko von Waltstein, Andres (d. h. anders) von Collstein".
Es ist doch nicht glaublich, dass Binder hier neben Hvnek von Wal-
stein noch einen Andreas von Kolstein gefunden hatte!
•) Wie S. 118 der lapsus „schlaue8 Wdlflein" atatt ^Fttchsleia'* (vulpecula),
deun so wird einmal Nicolaus von Hus von Mag. Laurentins bezeichnet, zu er-
kl&ren wftre, ist mir nicht klar geworden.
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Zur Geschichte dei Hussitenkrieges. 13
Die Kriege des Mittelalters wurden in unglaubiich grausamer
Weise gefiihrt, auch dann, wenn keine Leidenschaften die GemQter
entfachten ; sie waren mit zwecklosen und zweckwidrigen Verwttstungen
des Landes verbunden und oft auch mit massenhaftem Todtschlagen
der Bevolkerung, die sich nicht selten massenhaft, namentlich bei
der Vertheidigung von Stadten, am Kampfe betheiligte, urn wenigstens
das Leben so theuer als moglich zu verkaufen. Am grausamsten
waren die Glaubenskriege und, mag man die nationalen Momente noch
so stark, ja bis zur Einseitigkeit, wie es hier geschieht, betonen, der
Hussitenkrieg ist doch ein Glaubenskrieg gewesen 1 Binder verschweigt
das, was Deutsche und Katholiken tliaten, nicht, dass er aber die von
den Hussiten verubteu Grauel besonders betont, ist schliesslich eben
so begreiflich wie das entgegengesetzte Verfahren, das wir bei Pa-
lack* und selbst bei Tomek mitunter finden konnen. Was wirklich
geschehen ist und was sich nicht abschwachen lasst (nur darf man
es nicht als etwas hinstellen, was nur in Bohmen und nur damals
geschehen ware), ist schrecklich genug, auch dann, wenn man nur
die Quellen allein sprechen lasst. Dem Verfasser ist aber das Bild,
das die Quellen bieten, manchmal nicht grell genug; er verstarkt
dann die Farben, indem er noch das hinzufiigt, was ausserdem viel-
leicht oder wahrscheinlich geschehen ist, so wenn er z, B. S. 147
von Trautenau zu erzahlen weiss: „Die ganze Bevolkerung wurde
niedergemacht, die Stadt selbst eingeaschertu, wahrend das Chron.
vet. colleg. — eine andere Quelle giebt es, wenn ich nicht irre, fttr
dieses Ereignis nicht — nur berichtet: etiam Trutnow acquisiverunt
et earn exusserunt. S. 23 wird das Blutvergiessen bei dem Sturme
auf die Kleinseite am 4. November 1420 dadurch gesteigert, dass
hier „sehr viele" fallen miissen, wahrend Mag. Laurbntius sich mit
geringerer Anzahl — er sagt aliqui — begnUgt 10) und auch von dem
nMorden und Plflndern in den Hausern bis tief in die Nacht" nichts
weiss; zur Ausmalung dieses Nachtbildes hat zwar seine Chronik den
Stoff (namentlich Bier und Wein) liefern mtisen, aber erst da, wo zum
Mai 1421 in ihr von der Raumung der Kleinseite vor der Verbrennung
dieses Stadtheils erzahlt wird; gewiss ware es damals unverntinftig
gewesen, die dort befindlichen Vorrathe in den verlassenen Hausern
zu Grunde gehen zu lassen. n)
10) Auch S. 49, wo wir in der Chronik aliqui lesen, l&sst Binder sehr viele
fallen.
u) Auch „die nicht raisszuverstehende Assistenz der vor dem Rathaus
larmenden Volksmenge". S. 38 ist in der Quelle nicht gegehen.
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14 X. J. Goll:
Neben dein, was tier Verfasser zugiebt, mag uoch einiges von
dem angemerkt werden, was er in den Quellen ubergeht.
Gewiss — auch cler Krieg mit seinen Schlachten hat seine Poesie,
cine Poesie jener Art, die zumeist Schrecken und Mitleid begleiten.
Selbst in der Erziihlung des niichternen Chronisten schliigt sie durch,
so dass sich sein Stil an diesen Stellen hoher erhebt. Gerade ein
Historiker mochte in dem Bilde, das der M agister von der Schlacht
auf dem Witkowberge entwirft, den von Binder iibergangenen Zug
nicht missen: das Taboritenweib, das sich dem ersten Ansturme der
Meissoer mit den Worten : „Niminer soil der getreue Christ vor clem
Antichrist weichen!" entgegenwirft und fallt. Einen anderen Zug hat
Binder aufgenoimnen, aber verzerrt. Der magnus clamor populi^ der
die zur Rettung des Zi2ka Ausziehenden begleitet, wird ihm zum
„ohrenzerreissenden Geschrei" und zum „ohrenbetiiubenden Schlacht-
liede", wobei wohl jener spiitere gewaltige Schlachtgesang gemeint ist,
dessen fernwirkende Macht Mag. Lauuentius in den Versen von der
Flucht bei Tauss schildert:
metu vexilla deserunt
et ut am elites fugiunt
uondum aspecto agmine
solo audito strepitu
rede, equorum sonitu
tumultuque borribili
vociferantis populi,
classicoruni sonancium,
populorum cantancium.
Kleinliche Geschmacklosigkeiten sind in dem Buche nicht selten
zu findeu. So zu B. wenn in dem Mauifeste Cenkos von Wartenberg
jener Absatz, der K. Siguaund den Bruch des Geleitsbriefes vorwirft,
init den Worten wiedergegeben wird: „Zum Schlusse wird die alte
Geschichte von dem Geleitsbriefe Husens wieder aufgewarmt". Oder
wenn der Verfasser S. 60 schreibt: „Da dieser Process (die Belage-
rung der Prager Burg) zu lange dauerte, so vertrieben sich die Hu-
siten die Zeit auf andere Weisett — und gleich darauf in einem
Athem die Ertrankung der 17 hussitischen Btirger in Leitmeritz, die
Verbrennung der utraquistischen Geistlichen in Schlan auf Geheiss
des Legaten und die Verbrennung von zwei Monchen und einem
Deutschen im Lager der Taboriten erziihlt. Ist das alles Zeitvertreib
gewesen ?
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Zur Geschichte des Hussitenkrieges 15
Zum Schluss noch eine Bemerkuug. Wenn Signiund nach der
Schlacht auf dem Witkowberge von weiteren Kampfen gegen Prag
abstand und wenn es die bohmischen Herren gewesen sind, die ihn
zn diesem Entschlusse bewogen haben, so konnen wir ihnen noch
heute dafur dankbar sein. Binder meint allerdings, es stimme dies
schlecht mit der so oft und ausdrQcklich hervorgehobenen Zahigkeit
uod Ausdauer Sigmunds in der Verfolgung seiner Plane ttberein.
Wenn er sich aber dabei auf BAschbach u. a." beruft, so beweist
dies, dass er die Literatur sehr ungenttgend kennt, da in ihr in der
Kegel gerade das Gegentheil zu finden ist und der Konig sogar irehr
als billig eben deswegen getadelt wird, dass er seine Plane leicht
und leichfertig aufgebe und verlasse.
Ein abschliessendes Urtheil ttber diesen neuen Beitrag zur Ge-
schichte des Hussitenkrieges kann ich getrost dem Leser Oberlassen.
VerUg der kon. bohra. Gesellschaft der WisieiuchAft -n. — Druck von Dr. Ed. Uregr iu Prag.
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XL
Chronologische Untersuchungen fiir die Zeit von der
dritten Union beider Agypten bis zur Eroberung
durch die Perser
(von Ahmessu I. bis Psamtek III.) und iiber die chro-
nologische Ordnung der Konige von Israel und Juda.
Voq Adalbert Krdzmtf.
(Vorgelegt am 16. December 1901.)
Vorausgesetzt wird, dass die erste Unionseyoche die Vereinigung
beider Agypten (P^tris und Patomhit) traditionell mit Mena begann
und mit dem letzten Konige der VI. Manethonschen Dynastie histo-
risch endete; dass die zweite bereits historische Unionsepoche rait
den letzten 3 Konigen der XI. Manethonschen Dynastie eingeleitet,
wahrend der XIII. Dynastie ihren Abschluss fand ; die dritte Unions-
epoche mit Ahmessu der XVIII. Dynastie, die vierte aber mit
Psamtek I. der XXVI. Dynastie begann; dass endlich zu historisch
exacten genaueren Zeitbestimmungen, die bei den ersten zwei Unions-
epochen dermalen nicht moglich sind, die Monumente erst yon
Beginne der dritten Epoche an das Material liefern. Diese dritte
£7w*onsepoche beginnt nun mit Neb-pehuti Aahmessu, dem ersten Pharao
der XVIII. Dynastie der Manethon'schen Eintheilung.
a) Urn das I. Jahr Neb-pehuti-Ra Aahmessu's festzustellen, resp.
die diessfailigen bisherigen etwas untereinander differirenden An-
nahmen nach den Denkmalern auf das Maass der hochsten Wahr-
scheinlichkeit exact zu reduciren, mtlssen wir von einera bisher schon
gendgend festgestellten Zeitpuncte ausgehen. Dieser ist das Jahr 1515
v. Chr. (histor. Rechnung), namlich das 1. Jahr Thutmessu ///., wie
sub b) erl&utert wird.
Phil.-hist. Classe. 1901. 1
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2 XI. A. Krczmitf :
Der nachste offizielle Vorganger Thuttnessu III. war sein Bruder
Thutmessu II., von dem wir allerdings nur eine urkundliche Datirung
aus dessen 2. Reg. Jahre kennen; dafflr aber sagt die Inschrift auf
dem von Maka-Ra-Hateput, Schwester und Mitregentin desselben, ini
16. Reg.-J. Thutinessu III. l) aufgestellten grossen Obelisken in Karnak,
dass sie in diesem Jahre das 30. Jahr ihrer Mitregentschaft und
Regentschaft (gerecbnet vom letzten Reg.- Jahre Thutmessu I.) gefeiert
hat. Diess giebt: 30 — I — 16=73 Jahre Regierungsdauer Thutmessu 11. ,
also: 1515 + 13 = 1528 als I. Reg.- Jahr dessdben\ geniigend fest-
gestellt.2)
Von seinem Vorganger Thutmessu I. haben wir, ausser seiner
Datirung des Siegesberichts vom 1. Regierungsjahr, nur zwei Zeit-
angaben auf einem Stein des Tempels in Karnak, dessen Inschrift
auf der linken Seite das 8. und auf der rechten Seite das 9. Jahr
seiner gemeinschaftlichen Regierung8) mit der Schwester Amunsat
angiebt; aus den Monumenten ist also die Dauer seiner Regierung
nicht feststellbar, lediglich ist aus ihnen ersichtlich, dass er Anfangs,
und zwar mindestens 9 Jahre, mit Amunsat gemeinschaftlich, dann
nach deren Tode eine unbekannte Zeit allein regiert, schliesslich aber
flir sein letztes Jahr seine Tochter Maka-Ra zur Mitregentin erhoben
hat, seine Regierung demnach 9-\-x-\-l, also l&nger als 10 Jahre gc~
dauert haben musste. Manetho giebt nach Afrikanus 22 Jahre, nach
Josefus 21 Jahre 9 Monate, 4) nach Syncellus aber bloss 1 1 Jahre,
und das gemeinschaftlich mit Amesis; wir werden sehen, welche
Consequenzen zu ziehen.
Dagegen haben wir fiir seinen Vorganger Ahmenhotpu ein wich-
tiges chronologisches Datum im Papyrus Ebers, demgemass in
dessen 9. Regierungsjahre der Sothisaufgang am 9. Epiphi stattfand.6)
Nach astronbmischer Berechnung trat nun der Siriusaufgang am 9.
Epiphi in den Jahren 1550, 1549, 1548 und 1547 ein. Gehen wir
bier nun der Wahrscheinlichkeit gemass zum Aussersten, so ware
') Brugsch Bey. Gesch. Ag. n. d. Denkm. Tabelle.
8) Eine andere Recension ist nach Prasek: Ddjiny pag. 235 gemass Flinders
Petrie hist d. Eg. II. p. 82 und Wiedemann Gesch. pag. 337 die, dass Makara
das 16. Jahr ihrer eigenen Regentschaft gezahlt habe zu dem 3. Jahre Thut-
mes III. Diess giebt dano 16—3= 13 Jahre, also dasselbe Resultat, wie oben.
8) Wiedemann Gesch. Agyp. pag. 315 und 326.
4) Wiedemann Gesch. Ag. pag. 304.
5) Krall Grundriss pag. 7.
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Chronologische Untersuchungen. 3
fUr das 1. Regierunqsjahr Ahmenhotpu 1. 1550 -f- 8 = 1558; die
Moglichkeitsgranzen lagen aber zwischen 1558 unci 1555. Da aber
die Monumente kein anderes Datum aus seiner Regierung, auch keine
Auskunft tiber seine Regierungsdauer geben, so bleibt auch letztere
fur uns im exacten Sinne unbestimmt, und wir haben nur das als
rechnungsm&ssig anzunehmen, dass darnach Ahmenhotpu I. im Jahre
1558 schon Pharao war, und die Summe der Regierungszeiten Ahmen
hotpu L und Thutmessu I. 1558- 1528= 30 Jahre betrug. Contro-
liren wir damit die Manethonischen Angaben, der in alien 3 Re-
dactionen gleich dem Ahmenhotpu gemeinschaftlich mit seiner Mutter
Nefru-ari 13 Jahre, dagegen ihm allein giebt, bei Afrikauus 24
Jahre, bei Josefus 20 Jahre 7 Monate, bei Syncellus 21 Jahre. 6) Man
sieht, dass die einfache Summirung obiger Ansatze der 3 Excerpten
fur Thutmessu I. und Ahmenhotpu I. bei jedem Excerpten sowohl an-
dere als auch solche Zifferu giebt, die gegentiber obigem objectiven
Befunde nach den Monumenten unmoglich erscheinen, also fflr histo-
nsche Zwecke unverwenbar sind.
Weit naher kam Lepsius, der in seinem Konigsbuche bei Dy-
nastie XVII. ansetzt ftir Amenophis I. 13 Jahre, fflr Thutuies I. und
Amesis 11 Jahre, als zusammen 24 Jahre. — Aus der Regierung
Ahmessu'8, des Vorgangers Ahmenhoptu's I , endlich haben wir aus
den Monumenten bloss 3 bestimmte Datirungen, namlich in der Grab-
inschriit des Schififshauptmanus Ahmes Sohnes des Abani-Baba 1) das
1. Jahr, Einnahme Hauars, uud das 6. Jahr Eroberung Sernhans,
dann die letzte bisher bekannte aus der Inschrift in den Steinbriichen
von Turrah und Massarah das 22. Regierungsjahr: Wiederer<iffnung
dieser Steinbrliche/) endlich die bei alien Excerpten Manethos gleich-
lautende Angabe, Ahmessu habe 25 Jahre regiert.9) Dass er that-
sachlich l&nger als 22 Jahre regiert hat, ist ausser allem Zweifel,
denn vorerst hat er noch nach der von ihm zum Zwecke seiner
Tempelbauten angeordneten Wiedereroflfnung dieser Steinbrttche in
Theben grosse Bauten ausfuhren lassen. In diesem Falle ist die An-
gabe Manethos fflr die Chronologie maassgebend, weil durch kein
anderes historisches Datum oder Erreigniss wiederlegbar. Also 1. Jahr
Ahmessus: 1558-\-25= 1583 ; aber diese Zahl hat die Bedeutung, dass
•) Ebendaselbst.
^ Brugsch Bey Gesch. Agyp n. d. Denkmftlern e nth alt den ganzen Text
pag. 237; auch Krall Grandriss pug. 66.
*) Wiedemann Gesch. Ag. pag. 310.
") Wiedemann Gesch. Ag. pag. 304 und Lepsins Konigsbuch Dyn. XVT.
1'
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4 XL A. Kr6zm*f:
Ahmessu in diesem Jahre schon Pharao beider Agypten war, denn der
vorhin angedeuteten Moglichkeit, dass das 1. Jahr seines Nachfolgers
Ahmenhotpu I. in die Jahre entweder 1557 oder 1556 oder 1555, also
spater als 1558 fiel, demgemass also auch das 1. Jahr Ahmessu's
urn eine proportional spiitere Zeit anzunehmen ware, steht wieder
die hochste Wahrscheinlichkeit gegenuber, dass Ahmessu schon vor
der Eroberung des Nordens und Wiedervereinigung beider Agypten
unter seiner Herrschaft Konig des Siidens „Haq-Uwstu war, also
seine Gesammtregierung langer als die von Manetho (seiner Einthei-
lung nach Dynastien gemass) angegebenen 25 Jahre gedauert haben
muss, tibrigens ist es offenbar, dass die Eroberung des Nordens
durch Besitzergreifung von Messaphis und Tanis, also des Dalta's,
dann die Occupation Hauars, somit die Yertreibung des letzten Hirten-
konigs mit seinem Anhange, endlich die Wiedervereinigung des Nor-
dens mit dem Suden, namlich die Durchfiihrung so vieler Actionen
nicht unmittelbar in einem einzigen Jahre erfolgen konnte, aber aus
chronologischen Riicksichten auf das ftir unsere Zwecke rechnungs-
massig und historisch Geeignetete bezogen werden muss, diess ist
das Jahr 1583 vor Chr., und mit obiger Bedeutung ist es auch
sicher. —
6) Das 1. Regierungsjahr Mencheper-Ra Thutmessu's (III.) ist
bekanntlich mit 1515 (histor.) verl&sslich festgestettt durch Lehmann
(zwei Hauptprobleme p. 156) und Prof. Krall (Grundriss p. 191)
auf Grund der Neumondsdaten vom 21. Pachom des 23. und 30.
Mechir des 24. Jahres Thutmessu's, die astronomisch ermittelt Bind
als 17. Mai 1492 und 18. Februar 1490, darnach dessen 54jahrige
Regierungszeit von —1514 bis inclus — 1461 astronom., also 1515.
bis 1462 histor. v. Chr. lauft. Diess controlirt sich tibrigens noch
folgends durch die Zeitangaben auf dem sogenannten Kalendersteine
des Chnura-Tempels auf Elefantine, dessen Inschrift neben einem
Verzeichnisse der Feste des Chnum noch angiebt, dass zur Zeit
Mencheper-Ra Thutmessu's, der den Bau diese3 Tempels begann,
der Sothisaufgang durch 4 Jahre am 28. Epiphi stattfand, welche
Angabe sich offenbar auf die ersten Jahre dieses Tempelbaues bezieht.
AstronQmisch ermittelt sind diess die Jahre —1474, 1473, 1472
und 1471 l0) = den Jahren der Historiker 1475, 1474, 1473, 1471.
Nun wissen wir, dass Thutmes in verschiedenen Stadten des Stldens
Tempelbauten erst nach Beendigung seiner asiatischen FeldzQge, also
°) Krajl Grundriss j>ag. 7,
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Chronologi8che TJntersuchungen. 5
nach seinem 40. Regierungsjahre begann, so auch den Bau des Tern-
pels auf Elefantine. Geht man also Ton diesem 40. Jahre aus, so
ergiebt die Rechnung die Gleichung
1470
+ (5 + 4 + 3 + 2 + 0 + l+2+3| + 4Q = 1M5
= 1475 -f 40 = 1515, 1474 + 41 = 1515, 1473 f 42 = 1515
und 1472 + 43 = 1515.
Nach dera Gesagten vertheilen sich die Zeiten der Regentschaft
Maka-Ra's und der Regierung Thutmes III. folgends :
laka-Ri IHrtgeatii Thutmes I. . . 1 Jahr
„ Thutmes II. .13 w
Regeutin fur Thutmes III. 10 „
litrrgeotii Thutmes III. . . 6
Summa .
36 Jahre
Thutmes III. unter Regentschaft 16 Jahre
Maka-Ra's
„ nnter MitregenUehift . 6 „
Maka-Ras
„ Alleinherrscher . 33 „
Summa . . 64 Jahre
Rekapituliren wir die so sichergestellten und als absolut anzu-
nehmenden Daten:
(Ahmessu mit Nefruari als Mitregentin
erstes Jahr als Pharao beider Agypten Tereinigt 1683
AhmenJiotpu I. mit Nefruari Mitregent. ltes Jahr 1568
derselbe als Alleinherrscher
Thutmessu I. mit Amunsat Mitregent ltcs Jahr ?
A< derselbe als Alleinherrscher
derselbe mit Makara Mitregent
Thuimetiu II. mit Makara Mitregent l*es Jahr
Thutmestu III. mit Makara und allein ltes Jahr
und demgemass
.Ahmenhotpu IL ltes Jahr 14G1
1628
1516
Regieraigidiner 25 Jahre
30
13
54
c) Von diesem Ahmenhotpu II. angefangen bis inclusive Seti I.
geben uns die Monumente bis jetzt wohl die letzten Regierungs-
datirungen an, dagegen aber keine Auskunft uber die Dauer ihrer
Regierungen, nicht einraal Daten, aus welchen wir bei einem oder
dem anderen auf eine solche Dauer absolut schliessen konnten ; erst
Digitized by
Google
Ahmenhotpu II.
das 26. R*gi
erugfjahr
Thutmessu IV.
. 10.
T»
Ahmenhotpu III.
. 35.
n
Ahmenhotpu IV.
. 17.
T»
Rasmenelika
* 2.
»
Ai
* 4.
T»
Tut-anch-Amon
keines
HorembibAmon
n 21.
»
Ramessu I.
n 2.
ft
Seti I.
, «•
ft
6 Xt. A. Krizmdr:
fQr Ramessu II. ist die Regierungsdauer monumental sichergestellt.
Diese bis jetzt bekannten letzten Regierungsdatirungen sind bei
Pr&Sek: Dejiny pag. 236
n n rt n
„ n „ Wiedentn pag. 385
Lehmann zwei Hauptprobleme p. 53
Pr&sek Dejiny pag. 236
Wiedemann Gesch. Ag. pag. 405
Rehmann zwei Hauptprobleme p. 148
Wiedemann Gesch. Ag. pag. 1413
12. Epiphi zu A ss u an und Redesicb,
Wiedemann Gesch. Ag. p. 426
Notiren wir die Surame 126 Jahre vorlaufig behufs weiterer Untersuchung,
da wir durch einfache Anreihung die ersten Regierungsjahre jedes
Einzelnen und sonach des Ramessu II. nicht bestimmen, hochstens
durch Annaherung ermitteln konnen, dem allerdings gerade bei
Ramessu II. grosse Schwierigkeiten entgegenstehen.
Das erste Regietungsjahr dieses Ramessu II. konnte sich durch
die zahlreichen Monumente und Inschriften aus seiner Regierung nur
dann absolut bestimmen lassen, wenn dieselben alle deutlich genug
bezttglich der Zeit und unter einander in vollem Einklange derart
waren, dass jeder Zweifel ausgeschlossen ware. Von solchen Daten
haben wir bis jetzt die wesentlichsten :
1. Dass er 66 Jahre regiert hat und im 67. Regierungsjahre
gestorben ist; laut einer von Ramessu IV. in Abydos aufgestellten
Stele. 1!)
2. Dass er laut seines eigenen Berichtes schon als Kind von
10 Jahren von seinem Vater die Mitkonigswurde erhielt, aber im
koniglichen Weiberhause gehalten wurde. ia)
3. Dass er in den ersten 9 Jahren 5 grosse Feldztige nach
Vorderasien unternahm, und bei seinem Zuge im 5. Regierungsjahre
in der Schlacht bei KadeS einen bereits erwachsenen Sohn (Prahi-
namif) als Commandanten der Wagenlenker an seiner Seite hatte. ™)
4. Dass er laut Papyrus Leiden N. 350 in seinem 52. Regie-
ll) Pierrets Publikation in Rev. arch. N. S. XIX. pag. 273.
11 ) Wiedemann Gesch. Ag. n. d. Denkmal. pag. 482 gemass einer Stele im
Tempel zu Abydos.
ii) Ingleichen Dr. SBA 1890 p. 260 und Pralek Dejiny 1898 p. 297.
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Cbronologische tJntersuchungen. ?
rungsjahre in der Stadt Ramses am 26. Mechir das Neumondsfest
feierte. 14)
Von diesen vier Momenten sind in erster Linie das 3. u. 4. fttr
unseren Zweck verwerthbar; denn aus dem 3. geht hervor, dass Ra-
messu, wenn er schon im funften Regierungsjahre einen erwachsenen
Sohn hatte, der im Stande war die Wagenlenker zu commandiren,
schon selbst im ersten Regierungsjahre, als obei seinem Regierungsan-
tritt im Mannesalter gestanden, also mindestens 30 Jahre alt gewesen
sein musste und mindestens im 17. Lebensjahr sich verehelicht hatte.
Zum vierten Momente haben wir unter den verschiedenen An-
satzen der Geschichtsforscher fur das 1. Regierungsjahr Ramessu II.
den Mahlers 1347 15) und den Kralls 1301 16) als die aussersten
Granzen, innerhalb deren es uberhaupt moglicb dieses 1. Jahr an-
zunehmen, also fur einen Zeitraum von 47 Jahren, laut astronoraischer
Berechnung Prof. Rob. Schram's n) nur 6 geeignete Daten, bei Er-
wagung, dass die Neumondsfeste 3 Tage nacheinander gefeiert wurden,
also hier 25, 26, 27 Mechir
u. zw.: — 1284 vom 25 Mechir -f 51 giebt l./l. 1335/1336
— 1260
. 25
n
+ 51
w
15./12.
1311/1312
— 1274
. 26
f»
+ 51
II
30./12.
1325/1326
— 1249
■ 26
ii
+ 51
»
24./ 12.
1300/1301
— 1287
. 27
n
+ 51
n
3./1.
1338,1339
— 1263
. 27
n
+ 51
n
28./12.
1314/1315
Mahlers Ansatze 1347 entspricht also kein astron. Datum im
obigen Sinne, und stellt sich Ubrigens bei naherer Kritik seiner be-
ztiglichen Abhandlung heraus, dass seine Rechnung auf Verwechslung
der 30jahr. Setperiode mit der Sothis-Periode beruht; bleiben also
fakultativ als wahrscheinliche Daten:
30./12. 1325//326 und 24./12. 1300/i30/ (letzteres Prof. Krall's
Annahme).
Vergleichen wir nun die Zeitdiflferenzen zwischen diesen hier
besprochenen Ansatzen und dem 1. Regierungsjahre Ahmenhotpu II.
i«) Brugsch TJA 211 und Mariette Abydos II. p. 36, wo dieser Papyrus
copirt ist
>5) Ag. Zeitechr. XXVIII. 1890 32 und XXXII. 1894 p. 99 und Prisek
DSjiny p. 286.
,8) Krall Grundris8 pag. 191.
l1) Ingleichen pag. 189, und 190 wo alle Daten von —1395 bis —1179
angefuhrt sind.
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8 Xl. A. Krtentf :
mit der jenseits gefundenea Summe der letzten Regierungsdatirungen
der 10 Vorganger Ramessu II. pr. 126 Jahre, so finden wir:
far Mahlers Ansatz: 1461—1347 = 114 Jahre, also gegen das Mini-
mum v. 126 tmmbglichi
fur Krall's Ansatz: 1461—1301 = 160—126 = 34 Jahre Different
fttr den 3. Ansatz : 1461—1326 = 135—126 = 9 Jahre Differenz.
Fiir beide diese Ans&tze sprechen Wahrscheinlichkeitsgrtinde,
doch erscheinen die fiir den Ansatz 1326 grosser, vorerst schon weil
die Zahl 135 der Zahl 126 weit naher liegt, sodann wenn das Moment
2 in Betracht gezogen wird in Verbindung mit Moment 3, denn wenn
Ramessu, der bei seinem selbstfindigen Regierungsantritte schon cirka
30 Jahr alt gewesen sein musste, schon als 12jahriger Knabe von
seinem Vater Seti I. die KonigswQrde erhielt, so muss doch Letzterer
mindestens 30— 12 = 18 Jahre regiert haben (nicht bloss 9 Jahre);
wobei anzunehmen ist, dass er ihm gleicb nach seinem Regierungs-
antritte die Konigswttrde verliehen hat. Entwickeln wir nun die Reihe
der Jahreszahlen fiir den Ansatz 1326, so erhalten wir:
10
35
17
2
B{
Ahmenhotpu II.
1.
Jahr
1461
Thutmessu IV.
1.
»
1435
Ahmenhotpu III.
1.
»
1425
Ahmenhotpu IV.
1.
is
1390
Ra-smeneh-ka
1.
»
1373
Ai |
1
mit:
L
n
1371
Tutanch-Amon
1
Horembil-Amon
1.
n
1367
Ramessu I.
1.
n
1346
Seti I.
1.
r>
1344
Ramessu II.
1.
V
1326
Dessen letztes Jahr
also =
1260
21
2
18
67
und Minepthah-Hotephimas 1. Jahr 1259.
Sind die Jahreszahlen der jenseits mit A bezeichneten Reihe
als absolute anzusehen, so haben dagegen die Jahreszahlen obiger
Reihe B bloss den Werth der grosseren Wahrscheinlichkeit.
d) Von Mineptah-Hotephima an bis Bokenraf haben wir wohl
bei den meisten Phai:aonen die hochsten Regierungs*datirungen aus
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Ohronologische TJntersucbungen. 9
den Monumenten, aber bei mehreren auch die nicbteinmal, und tibri-
gens bei keinem einen chronologisch fixen Anhaltspunct, um irgend
eine Zahlenreihe derart construiren zu konnen, wie diess bei der
Reihe B moglich war.
e) Wir mflssen demnach von einem entfernteren aber ganz
sichergestellten Datum ausgehen, der Lttcke entgegenkommen und
und sie nach riickwarts wenigstens genau abgranzen. Dieses Datum
haben wir in dem /. Jahre der GteammJregierungszeit Psametek /.,
welches als das Jahr 663 v. Chr. zweifellos festgestellt ist, wie die
folgenden Eroiterungen nachweisen.
Die Dauer der XXVL Dynastie betrug nach den Regierungs-
datirungen der einzelnen Glieder derselben und nach den bekannten
5 Apisstelen ganz unzweifelhaft 139 Jahr, u. zw.: a) nach Lepsius
und Ebers und 0) naher ausgefahrt von Wiedemann mit Beriick-
sichtigung der Apiss'ele Neku's und der Mitregentschaften (Gesch.
Ag. von Psametek I. an pag. 121):
a
fi
Psametek I.
54 Jahre
Psametek I. 54
Jahre
Neku
15
r
Neku 151/*
n
Psametek II.
G
!»
Psametek II. 5l/2
»
Uab-Ra
19
1)
Uab-Ra 19 (25)
Uab-Ra mit
Ahmes 6
Ahmes 38— (44)
n
Ahmes
44
n
Psamtek III. l/2
»
Psametek III.
1
n
Kabudjia l/i
Summa 13f
n
Sumtna 139 Jahre
4 Jahre,
Nun ist aus dem Kan. Ptol. und den Egibi-Tafeln bekannt, dass
das Jahr 1 des Kabudjia gleich dem 10. Jahre von der Eroberung
Babilu's durch Kuru§ gerechnet (538) also 529 war, und er in seinem
5. Jahre, also 525, Agypten erobert hat, als eben Psamtek III.
Pharao war, was auch beztiglich Kabudijia's Anwesenheit in Agypten
durch eine im Louvre befindliche Apis-Stele lft) bestatigt wird, welche
besagt, dass ein im 4. Jahre des Darjavuech Konigs von Mussur
und Patris gestorbener Apis im 5. Jahre. Kabudijias, Konigs von Babilu
Mussur, Patris und Kusch, am 28. Tibi (Dezember) 525 geboren war.
18) und ,9) die Inschriften auf diesen Stelen sind von Brugsch Gesch. Ag.
n. d. Denkm&l und Wiedemann Gesch. Ag. von Psametek I. an wortlich citirt.
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10 XF. A. Krfzmaf:
Rechnet man postdatirend nach mesopotamischer Art, das Jahr
524 als 1. Jahr der Herrschaft Kabudijias fiber Agypten, so hat man
fQr Psamtek I. Jahr 524 -f 139 = 663; rechnet man aber das Ero-
berungsjahr 525 ganz als 1. Jahr Kabudija's in Agypten, wobei man
also Psamtek III. Jahr natiirlich nicht rechnen kann, so hat man
wieder 525 + (139— 1) ~ 663 als 1. Jahr Psametek L
Eine andere Apis-Stele, und zwar aus Psametek's Zeit, fuhrt
nach ruck warts; sie lautet:19)
„Im Jalire 20 Misori 21, unter der Regierung des Konigs des
„Nord- und Sildlandes Patomhit und Patris Uab-Ra Psametek, ging
„die Majest&t des lebenden Apis himmelw&rts. Er war geboren im
nJahre 26 des Konigs des Sad-Landts Patris und Kusch Taharaka,
„und eingefflhrt am 9. Pharamut, macht im Ganzen 21 Jahre Leben
des Apis".
Das 20. Jahr Psametek ist 644, die Lebensdauer des Apis
21 Jahre, also aus der Gleichung 644 — 1 -f 21 = 664 Geburtsjahr
des Apis, zugleich 26. Regierungsjahr Taharaka's. Aus dieser Denk-
schrift gehen aber noch 2 wichtige Umstande hervor : dass Psametek
in seinem 20. Jahre Konig von Patris und Patomhit des Nord- und
Sud-Landes, also Pharao beider Agypten, Taharaka aber in seinem
26. Regierungsjahre bloss Konig des Patris-Stidlandes, also nicht mehr
Pharao beider Agypten war. — Aus Allem dem ergiebt sich aber.:
Erstens dass das 1. Regierungsjahr TaharaJcas in Agypten
663 -{-26 = 689 war.
Zweitens dass zwar sein letztes Regierungsjahr 664 war, er aber
nicht als der eigentliche directe Vorganger Psaraeteks I. anzusehen
ist, denn director Vorganger des Letzteren war ja sein Vater Neku I.
FQrst von Sais und Memphis, dem er in dieser Eigenschaft im Jahre
663 folgte; der directe eigentliche Nachfolger Taharaka's war sein
-7p — t— -Amon (Urdamane), der ihm in der Herrschaft iiber
das Sttdland, wahrend dagegen Psametek dem Neku in der Herr-
schaft ttber das Nord land folgte. — Der thatsachliche Verlauf der
Erreignisse war folgender:
Taharaka eroberte Memfis und Theben, beseitigte (nach Manetho's
Bericht) den Sabatoka, und wurde Pharao beider Agypten (689),
verlor aber durch die Invasion Assuraha-iddins, der Memphis nach
") Brngsch Gescb. Agypt. n. d. D. p. 709 ff.f dann QOtt. Nachr. 1876
,d 467, und Ag. Zeitsch. 1863 p. 12. Mariette, Mon. diyert p. 1—6.
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Chronologische tTntersucbungen. \\
der Schlacht bei Rapihi einnabui, die Herrschaft iiber das Nordland,
wobei Assuraha-iddin den Neku (I) (Niku), FQrsten von Sais und
Memphis, in der Eigenschaft als Unterkonig, also als Haq-On oder
als Vasallen im Nordlande bestatigte oder einsetzte. Diese Invasion
fand laut den bekannten assyrischen und babylonischen Inschriften
statt, und zwar nach Rechnung der babylonischen Chronik im 10.,
nach Rechnung des ptolom. Canon und der Annalen Assuraha-iddins
im 11. Regierungsjahre dieses Sar's, also 67l/0; die besagte Verdnde-
rung ftillt also in das Jahr 670; demnach Taharaka bloss von 689
bis 670 = 19 Jahre lang Pharao beider Agypten, und von da 670 bis
663 = 7 Jahre auf die Herrschaft iiber das Siidland (Patris und Kusch)
beschrankt bloss „Haq-Uwstu war. Diess giebt 19 -f- 7 = 26 Jahre
Gesammtregierungsdauer desselben. Wahrend dieser 7 Jahre, u. zw.
gemass einer Serapeumsinschrift in Memfis in seinem 24. Regierungs-
jahre, also 666, kam er von Neku und den Gauftirsten des Nordens
herbeigerufen gegen die assyrische Besatzung wieder nach Memphis,
wo er noch einen Apis feierlich bestatten liess, gleich darauf aber
wieder durch ein unter einem Rabsak ausgesendetes assyrisches Heer
nach dem Siidlande vertrieben wurde (darauf folgende Gefangen-
nahme Neku und Sarludaris als Conspiranten gegen Assur).
„ . . . , n ,. .. Taharaka I Neku ,.
Es ist nun in der Combination: ^ , . ^ —r- die
Rud-Amon , Psametek
zeitliche Position des dritten Gliedes festzustellen : Rud-Amon (in
kuschit. Idiom) oder Tanut-Amon (im Kemi-Idiom) auch Urdamane
oder Tandamane (im assyr. Idiom) genannt, war laut seiner eigenen
genealogischen Inschrift ein Stiefsohn Taharaka's. Ihn betreffend
habeu wir fQnf inschriftliche Auskunfte, und zwar : Vorerst seine
grosse Denkschrift am Barkalfelsen aus seinem 1. Jahre, bekannt als
Traum oder Kronungs -Stele, 20) verotfentlicht von Brugsch, Mariette
und Maspero, worin er erzahlt, wie er die Herrschaft iiber Sud-Agypten
gewonnen und darauf bis Nordagypten vorgedrungen, worauf er sich
nach Theben als seine Residenz zuruckgezogen hat; sodann zwei
Inschriften aus seinem 3. Jahre, nemlich eine in Theben im Amous-
tempel und eine in Karnak aufgefundene, dermal en in Berlin be-
findliche, die Genealogie seiner Dynastie darstellende ; endlich zwei
keilinschriftliche Berichte Assurbanipals iiber seinen letzten Zug
gegen Agypten, in welchem er die vollige Vertreibung Urdamaues
aus Agypten erzalt. Aus der Traumstele geht nicht hervor, dass er
*°) Schrader Kelinsch, Bibl. Band II.; dann F. K. Ginzl. Specieller Kanon
d. Finsternisse.
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12 XI. A. KrSzmitf :
die factische Herrschaft iiber Nordagypten gewonnen hatte, was auch
nicht geschah, da ihm nur einige Gaufflrsten des ostlichen Delta
gehuldigt haben, Psametek aber nicht, und somit aucb das westliche
Delta tiberhaupt nicht. Dass der Zug im 1. Jahre nach dem Tode
Taharaka's, der aucb in Assurbanipals Bericht ausdrUcklich erwahnt
ist, stattfand, ergiebt sich aus dem Vorgange von selbst.
In Assurbanipals Bibliothek fand sich ein Bericht eines seiner
Diener, der nach Transkription Smith's und Harper's lautet:21)
„An den Sar der Lander meinen Herrn dein Diener Kudurru . . .
„Nachdem der Sar mein Herr gegen Musur gezogen, fand im Thamuz
„eine Finsterniss des SamaS statt etc. etc."
Nach astron. Berechnung (Oppolzers und Ginzel's Kanon) ist
diess die ringformige Sonnenfinsterniss vom 27. Juni des Jahres — 660,
respective des Jahres der Historiker 661 v. Cbr., welche am genannten
Tage 4 Uhr 36 Min. Nachmittag in Babylon sichtbar war, und unter
alien in Mesopotamien in der Zeit v. 667 bis 650 sichtbar gewesenen
Sonnenfinsternissen die einzige ist, die dem in der Inschrift ange-
gebenen Datum entspricht. In diesem Jahre 661 also fand der letzte
assyrische Feldzug und hiebei Vertreibung Urdamanas aus Agypten
statt ; und ganz richtig hat Prof. Krall in seinen Grundrissen pag. 160
fiir diese Affaire auf diese Finsterniss hingewiesen, historisch aus
Assurbanipals Berichten ganz zutreffend, denn dieser hat nur einen
einzigen Zug gegen Agypten personlich unternommen und diesen zur
Zeit Urdaraanes iiber Tyrus, wahrend er den ersten Zug nach seinem
Regierungsantritte durch seinen Turtan gegen Agypten unternehmen
Hess, dem er dann ein Hilfsheer unter einem Rabsak nachsandte,
und diess zur Zeit Taharaka's in dessen 24. Jahre 666.
Das Jahr 661 ist sonach das letzte Tanut-Amons Herrschaft
iiber Sild&gypten, seine Herrschaft daselbst dauerte also nur die
3 Jahre 663 , 662 und 661, und gerade solange und dieselben Jahre
die Herrschaft Psametehs I. in Norddgypten ; denn :
dieser Letztere wurde, wie gesagt, als Sohn Neku I durch
Erbfolge Furst v. Sais und Memfis, und indem Assurbanipal ihn nicht
nur als solchen in der Eigenschaft als Unterkonig bestatigte, sondern
auch mit dem 10. Gaue Athribitis belehnte, da er in seinem Berichte sagt :
„Nabu-zi-zib-arai, den Sohn des Niku, machte ich in Hajat-riba,
^welches Limir-patisi-Assur heisst, zum Konig," wurde Psametek that-
siichlich Hegemone des Delta's, da er ja als Besitzer von Memfis
auch den Gau On besass, also Haq-On war.
") Wiedemann Geach. pag. 585 und Rosselini M. st. pag. 151.
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Chronologische Untersuchnngen. 13
Nachdein nun im Jahre 661 Tanut-Amon aus Theben vertrioben
war, und Psametek sich mit der kuschitischen Konigstochter Shepen-
apt, welcbe Anrecht auf die Herrschaft in Theben und Patris mit-
brachte, vermalt hatte, so nahm er auch sofort Besitz von Theben
und dem SUd&gypten, vereinigte den SUden mit Norden tvieder, und
wurde vom darauffolgenden Jahre 660 an Pharao beider Agypten;
die 54j&hrige Regierungsdauer dieses Psametek vertheilte sich also auf
3 Jahre Herrschaft in Nord&gypten und 51 Jahre Herrschaft Uber
beide Agypten. Diesen Unterschied bekraftigen auch die Urkunden.
Es ist nemlich bekannt, dass wir in Paris, Turin und im Serapeum
von ihm Urkunden aus seinem 3., 4., 6., 12., 19., 20. und 21. und
noch spiiteren Jahren datirt haben; in alien diesen vom 4. Jahr
angefangen wird er mit solchen Titeln bezeichnet, welcbe richtig
transskribirt „Herr von Ober- und Unter- Agypten" oder „Konig
beider Lander" von .Patris und Patomhit," oder „Trager beider
Kronen," wahrend auf der aus dem 3. Jahre datirten bloss ein soldier
Titel vorkommt, der transskribirt „Herr von Viemfis" oder tiberhaupt
„Haq-On bedeutet.
Dass Tanut-Amon in der Traumstele des Psametek nicht er-
wahnt, ist erklarlich, da derselbe ihm nicht gehuldigt, uberhaupt sich
gegen Assur nicht aufgelehnt hat, lediglich der Pakurru von Pisaptu
an der Spitze einiger Gaufursten des ostlichen Delta, der sogenannten
Kinder des Aufruhrs, auf eigene Rechnung die Huldigung dargebracht
hat, ephemere Huldigung, die auf den eflfectiven Machtbereich Tanut-
Amons nicht den geringsten Einfluss hatte und auch ohne Erfolg blieb.
Hiemit erscheinen die Jahre der Gruppe Taharaka, Tanut-Amon,
Neku, Psametek I. absolut festgestellt.
Von Taharaka's Vorganger Shabataka kennen wir aus den Mo-
numenten nur seine Cartouchen an der von ihm am heiligen See in
Karnak erbauten kleinen Halle, 22) einer Statuette im Tempel des
Ptah zu Memfis und einem Kastchen von Bronze, auf welchen alien
dreien sein Name hierogl. s' — b' — t' — k 23) bezeichnet ist, nirgends
aber ein bestimtes Regierungsdatum ; weiter wissen wir nur, dass er
gemass Angabe Manethos in seinem 12. Regierungsjahre von Taharaka
getodtet wurde. 24) Von seinem Vorgttnger, resp. laut Tanut-Amons
genealogischer Denkschrift Vater Shabaka, haben wir unter mehreren
die hochste Regierungsdatirung auf einem Felsen im Thale Hama-
**) Brugsch-Bouriant Livre de rois.
,a) Wiedemann Gesch. pag. 585 und Ungers, Manetho pag. 251.
24) Wiedemann Gesch. pag. 683.
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14 XI. A. Kr&mitf:
mat *5) von 12. Jahre, wo er rait Konigin Ahmen ar-tu vorkommt ;
auch Manetho giebt ihm laut Syncellus 12 Jahre Regierungsdauer.
Shabaka und Shabataka haben uber beide Agypten regiert, wie
ihre Cartouchen nachweisen ; wie aber die Regierung von dem Vater
auf den Sohn uberging, ist nicht bekannt. Dieser Shabaka muss zwei
gleichzeitige Vorganger in der Herrschaft geliabt haben, nemlich
einen in der Herrschaft uber Kusch und Patoris, und da zwar ent-
weder seinen Grossvater Miamun Pianchi in Napata und Theben,
oder seinen Vater Namens Kaschta, uud einen in der Herrschaft
tiber Patomhit, nemlich den bekanuten Iiok-en-raf Konig von Sais
und Memfis, den er beseitigte und so wieder beide Agypten ver-
einigte. Von dieseni haben wir nur eine einzige Regierungsdatirung,
die vom 5. Thot seines 6. Regierungsjahres auf einer Apis-Stele im
Serapeum;26) auch Manetho giebt ihm laut Afrikanus 6 Jahre Regie-
rungsdauer als einzigem Konig der XXIV. Dynastie, wahrend Syn-
cellus diese [Dynastie folgends darstellt: Thafnacht 7 Jahre, Bokhoiis
6 Jahre, Seth 31 Jahre, zusammen 44 Jahre. 27)
Diesemnach haben wir die Ansatze der Jahre fur Shabataka :
689 + 12 = 701, ftir Shabaka : 701 + 12 = 713, und ftr Boken-raf :
7134-6 = 719, aber nur mit dem Werthe der hochsten Wahrscheinlichkeit.
Diese Gruppe stellt sich also folgends dar:
Piankhi oder Kaschta im Sttden Bok en-rafim Norden 719 Regieraogsdiuer 6 Jahre
Regierungsdauer?
Shabaka Pharao beider Agypten zugleich
Shabataka dto. dto.
Taharaka dto. dto.
Derselbe bloss im Stiden und Kusch
gleichzeitig Neku (I.) im Norden
Taunt-Anton im Siiden und Kusch
gleichzeitig Psametek I. im Norden
Derselbe Pharao beider
Agypten zugleich 660 noch 51
f) Wir haben nun fur die jenseits erwahnte Liicke vom lten Jahre
Minptah - Hotephimas bis zum lten Jahre Bokenrafs den Zeitraum
1259 — 719 = 540 Jahre. Die Konige innerhalb dieses Zeitraums und
ihre hochsten Regierung sdatirungen nach den Monumenten und die
*h) Wiedemann Gesch. 678 und Mariette, Serapeum pag. 34.
*•) LepBius : KOnighuch.
21 ) Brugsch. Gesch. Ag. Denkstein des memfit. Oberpriesters Petise, der
sagt, dass im 2. Jahre des Pimai ein Apis begraben wurde, der im 28. Jahre
Shuhonks zur Welt kam und ein Alter ▼. 26 Jahren erreichte, daraus die Glei-
chung 26 -2 + 28 — 52 Jahre. Mariette Serapeum p. 28. und 26.
f JO
»»
\&
701
*»
12
689
n
19
670
n
7
670
n
7
663
i>
3
663
n
3
kS-
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Ghronologische Untersuchungen.
15
Angaben Manetho's (nach R. Lepsius Konigsbuch) uber die Regierungs-
dauer in den Dynastien sind ;
Hochste
Manetho
Datirung
Regierungsdauer
Minptah-Hotephima
8
20
Seti II.
2
21
Ahmsuniessu
1
Minptah-Siptah
3
5
Asishu
-J-
_
Setnacht
Ramessu III.
1
32
7
IV.
11
V.
4
SP
VI.
1
B
B
. VII.
1
a.
, VIII
7
2
178
. ix.
19
p
X.
8
X
. XI.
1
X
. XII.
33
T>{ . XIII.
27
16
Si-Amon Hirhor
GO
e
Piankhi
-—
0
B
Pinothem I.
Pisebchan I.
25
18
to
a*
•o
130
Pinothem II.
__
p
'x
Pisebchan II.
12
P
SaSank I.
21
Usark I.
15
GO
Thakelath I.
23
B
B
Usark II.
29
to
p.
Sasank II.
1
'O
174
Thakelath II.
15
B
SaSank III.
52
X
Pimai
2
X
SaSank IV.
Usark III. u. Piankhi
37
9
7
Thafhacht u. Piankhi
Hauptsumma der Jahre
1
7
435
549
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16 XI. A. Kr&mir :
Aus der Differenz der Zahlen 540 -435 = 105 Jahren ist evi-
dent, dass die Gesammtregierungsdauer urn soviel 1 anger war, als
aus den Monumenten an RegieruDgsdatirungen orsichtlich ist, wogegen
die Zahlen 540 und 549 bezuglich des Zeitintervalles nahezu tiber-
einstimmen; allein trotz dieser Ubereinstimraung konnen die indivi-
duellen Angaben ex Manethone zur Berechnung von hochstwahrschein-
lichen Jahreszablen nicht verwendet werden, weil zunachst die Excer-
penten Josefus, Afrikanus, Syncellus in ihren Ansatzen verschieden
sind, und dazu zwischeu diesen Ansatzen und den Daten der Monu-
mente zahlreiche Discrcpanzen bestehen; so ist z. B. Manetho's
Summe 174 fur die Dynastie XXII. sogar kleiner, als die Summe
der hochsten Regierungsdatirungen bei den 9 Konigen dieser Dy-
nastie aus den Monumenten: 195, obzwar die Zahl und die Namen
der Konige ganz gleich sind. Von alien den in der Gruppe D aus
den Monumenten angeflihrten Zahlen bedeutet eine Einzige die
wirkliche Regierungsdauer, das sind die 52 Jahre Shashanks III. 28)
Auch kein astronomisches Ereigniss kann uns in diesem Zeitraume
einen Anhaltspunct geben, nachdem die angebliche Sonnen- oder
Mondes-Finsterniss vom 25. Misori des 15. Jahres Thakelaths II. gar
nicht constatirbar ist. 29) Von Synchronismeu in diesem Zeitraume
ist nur eines bekannt: die Invasion Shashanks I. in Judaa im
5. Jahre Rhehabeams; 80) da jedoch das 1. Jahr des Letzteren und
dasjenige Regierungsjahr Shashanks, in welchem er diesen Zug unter-
nahm, aus Monumenten nicht bekannt ist, so ist auch das 1. Re-
gierungsjahr Shashanks nicht exact feststellbar; denn die Felsen.
inschrift Shashanks in West-Silisis 31) und die Stele in der Bubastiten-
halle in Karnak, datirt vom 21. Regierungsjahr, sagen nicht, dass
er in diesem Jahre den genannten Zug unternommen, auch nicht
dass dieses sein letztes Regierungsjahr war; sie sagen lediglich, dass
er in diesem Jahre den Bau dieser Halle, in welcher der Erfolg des
Zm;es beschrieben ist, angeordnet habe.
Wir konnen aber von zwei Seiten der Frage annahernd bei-
kommen. Vorerst ist bekannt, dass Salomo's Zeitgenossen, und zwar
in der 1. Halfte seiner Regierung, Pisebchan II., dessen Tochter er
zur Gemalin nahm ; dann in der 2. Halfte Schashank I., zu dem sich
28) Ginzl Spezieller Kanon der Finsternisse.
*9) 3 Kflnige 14, 25—26, Chronik 12, 2-9.
30) Champ. Mon. II. p. 122 vide Brugsch und Wiedemann Gesch. Ag.
81 ) Krall Grundriss p. 150 deutet auf ein Denkmal (in Athen verwfthrt>,
das aus dem 8. Jahre K&niga Thafnachts datirt ist.
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Ohronologische Uutersuchungon. \^
Jerobeam fluchtete, waren; dass endlich die alten Chronographen
die GiUndung Kartbago's ins 38. Jahr vor der Olympiade I. setzend
(also 814/3)> d©n Iteginn des Terapelbaues in Jerusalem 143 Jahre
8 Won. vor Kaithago's Grtindung berechneten, also hier 958/7. Da
nun dieser Bau im 4. Jahre Salomons begann, so ist das 1. Jahr
desselben 958/7 + 4 = 962/x eigentlich 962. Obzwar dieses Rechnung-
ergebniss nicht als absolut und exact richtig angesehen werden kann,
denn es fehlen die Beweise aus Dokumenten oder Monumenten; so
hat es doch den von Geschichtsforschern fast allgeuiein angenonmienen
Werth der hohen Wahrscheinlichkeit. Nehinen wir nun versuchsweise
an, dass Salomo, wie das alte Test, sagt, wirklich 40 Jahre regiert
hatte, was tibrigens auch nicht erwiesen ist, so ware 962 — 40 = 922
das 1. Jahr Rhehabeams, und 91 8 das Jahr der Invasion Sheshonk's I.
(Sissaks) in Juda, und in diesem Jahre ware also der Letztere schon
langer als 5 Jahre Pharao gewesen. Nehmen wir aber, ebenfalls
versuchsweise an, Salomo habe nur 30 Jahr regiert, so batten wir
932 1. Jahr Rhehabeams und 928 das Jahr der Invasion, also ein
wirkliches Maximum und ein hypothetisches Minimum, von jttdischer Seite.
Rechnen wir nun von agyptischer Seite die in Tabelle D nach
den Monumenten citirten Zahlen der 9 Pharaonen der XXII. Dynastie
= 195 Jahre, dazu bei Usark III. = 9 Jahre und bei Thafnacht S1)
die hohere Zahl des Manetho = 7 Jahre, so ergabe hier die Gleichung ;
«) 195 + 9-|-7 = 211, und hiezu das 1. Jahr Bokenrafs
719+211 = 330 als 1. Jahr Shashanks I.
Nehmen wir aber, begriindet genug, dass jeder dieser Pharaone,
niit Ausnahme Shashanks III. und Thafnacht urn ein Jahr durch-
schnittlich langer regiert hatte, als die hochste Datirung ausweist,
so ergabe die Gleichung hier:
P) 195 + 8 + 9+8 = 220 also 220 + 719 = 335 als 1. Jahr
Shashank's I.
Durch diese Gleichungen wird zunachst die schon an sich be-
stehende hohe Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit des Ansatzes
962 = 1. Jahr Salomo's nur noch erhoht, und weiters erwiesen, dass
,. „ / Salomo I Rhehabeam \ , „ ..
d,e GruPPe: (Pisebcban II. | Schachank ir)den Ze,traUm VOn
9 18 bis 962 eingenommen hat ; dass ferner die Wahrscheinlichkeit Mr einen
Ansatz des 1. Regierungsjahres fttr Sheschonk I. vor dem Jahre 930
beginnt, und die Grosse derselben gegen das Jahr 939 immer zu-
nimmt, dagegen, weil die 1. Halfte der Regierung einer bloss 30jahri-
gen Salomos mit dem Jahre 940 ablauft, vor diesem Jahre schon
Phil.-hist. Classe. 1901. 2
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18 XI. A. KrSzmat:
verschwindet ; endlich dass Scheshonk I. seinen Zug gegen Juda
wahrscheinlich in seinem 12. oder 13. J ah re unternoinmen hat, weil
930—918 = 12 und 939—928 = 11 ist; jedenfalls kaum vor seinem
12. und kaum nach seinem 13. Regierungsjahre.
Da nun ein sicherer Ansatz filr ein absolut bestimmte* Jahr als das
des Regierungsantritts Scheschanks I. bei dem vorhandenen histor.
Quellenmaterial unmoglich ist, so ist diess auch bei alien den Konigen
zwischen Mineptah-Hotephima und Bokenraf unmoglich, schon auch
wegen der Liicke bei der XXI. Dynastie (Manetho 130, Monumenta
zusammen 71) von 59 Jahren, und der bei Arishu der XIX. Dynastie,
wenn man erwagt, dass Manetho in seinem Berichte iiber die auf
Mineptah-Hotephima folgenden Erreignisse sagt, dass Agypten durch
13 Jahre unter Fremdherrschaft gestanden ist, und Ramessu III. in
seinem Berichte, dem bekannten grossen Papyrus Harris sagt, lange
hatten unruhige Zeiten vor Setnacht geherrscht, so dass es einem
Manne aus Chal Namens Arishu gelungen ist, lange iiber Agypten
zu herrschen, saj eine Zeitperiode, die wieder mit der Zeit des Ahmen-
messu und Mineptah-Siptah (diese im Siiden, wahrend Arishu im
Norden) zusammenhangt, aber dokumentarisch nicht definirbar ist.
Betreffs Ra - men - cheper Miamun Piankhi, des Zeitgenossen
Usark's III. und Thafhacbts, habea wir aus den Monumenten gar
kein Datum iiber sein 1. Jahr und seine Regierungsdauer, auch von
Manetho nicht, der ihn ganzHch ignorirt. Er war ursprtinglich bloss
Konig in Napata und gewann erst spattr die Herrschaft in Theben
und iiber das Sudland und eine Art ephemere Suprematie iiber das
Nordland, factisch war er aber nur Herr von Kusch und Patoris,
und diess zur Zeit Usark's III. und Thafnachts ; wie lange aber noch
zur Zeit des Bokenrafs, und ob nicht etwa zwischen ihm und Sabaka
noch einige Zeit sein Sohn Kaschta Herr von Kusch und Patoris
war, ist aus den Monumenten und Erzahlungen der alten Historiker
unbekannt. tlberhaupt siud uns von den Konigen der kuschitischen
Dynastie, welche theils iiber Sudagypten, theils iiber beide Agypten
zugleich herrschten, historisch aus Monumenten nur fflnf bekannt,
und zwar: Ra-men cheper Miamun-lHankhi, Sabaka und Shabataka
der Linie Napata, dann Taharaka und Riul-TanoUAmon der Linie
Kip-kip; denen paralell die Konige aus dem saitischen Geschlechte:
Thafnacht, Bokenraf, Neku I. und Psaraetek I. als Fiirsten von Sais
und Memphis und Hegemonen im Norden herrschten. Es w&re irrig,
") Eisenlohr d. gr. Papyrus Harris p. 13, 14; Chabas Recherches p. 8;
Brujach Gesch. Ag. n. d. D. p. 691 ff.; Pr^sek D6jiny p. 310, 311.
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Chronologische Untersuchungen. 19
aua der grossen Inschrift Piankhi's am Barkal zu schliessen, dass er
seinen darin beschriebenen Eroberungszug nach Siid und Nord-
Agypten im 21. Jahre seiner Regierung untemoinmen, oder gar dass
seine Regierung bloss 21 Jahre gedauert hat. Er sagt namlich in den
ersten Zeilen dieser Inschrift: „Im Jahre 21 im Monate Thoth unter
der Regierung des Kanigs beider Lander Piankhi befahl und sprach
meine Majestfit, dass man horen solle, was ich that mehr als die
(meine) Vorganger" . . . folgt die Beschreibung seiner Eroberungen.
Er sagt also nicht, dass man horen solle, was er im 21. Jahre'gethan
hat, sondern er spricht bloss in seinem 21. Jahre, von welchem die
Inschrift datirt ist, von dem, was er vorher gethan hat; und selbst
bei in;iger Auffassung des Satzes ist ja evident, dass er noch nach
seinem 21. Jahre langer regiert hat, und dass er seine Jahre vom
Anfange seiner Regierung in Napata und nicht von der Eroberung
Theben an gerechnet hat; seine Regierung in Agypten konnte eben
nur wahrend der Regierungszeit Usark's III. begonnen und wahrend
den Zeiten Thafnachts und Bokenraf's gedauert haben, also hochstens
9— x + 7 -f 6 = 22— x Jahre.
Obrigens gehen aus der Diction obigen Satzes noch zwei in-
teressante Umstande hervor, und zwar erstens aus dem Passus:
n Konigs beider Lander, u dass er Herr der zwei Lander Kusch und
Patris war; zweitens aus dem Passus: „mehr als meine Vorg&nger,"
dass er nicht der erste Konig von Kusch in Napata war, sondern
in dieser Eigenschaft schon Vorganger hatte, wie auch die genealo-
gische Denkschrift Tanut-Amons nachweist.
Urn sich nun vorzustellen, welche politischen Verhaltaisse zur
Zeit Piankhi's Zuges nach Agypten (also nach ShaShank IV.) wirklich
bestanden, und wie gross der Zeitraum zwischen dem letzten Jahre
Shashank's IV. und dem ersten Jahre Bokenrafe gewesen sein konnte,
haben wir vorerst den Inhalt der grossen Barkal inschrift Piaokhi's
zu betrachten. Demgem&ss gab es in Agypten zur Zeit dieses Zugs
gleichzeitig, also nebeneinander, die drei Konige : Usark (III.) Konig
in Pibast (Norden), Pet-ei-bast Konig in Cheninsu Gau Amchent
(Mittelagypten), und Nemorat Konig in Chenensu Gau Un (Mittel-
agypten); dann noch 17 autonome Gaufttrsten im Norden, an deren
Spitze Thafnacht Fiirst von Sais stand, alle gleichzeitig mit obigen
3 Konigen* Obgleich jeder dieser 3 Konige als Konig seine Cartouche
mit der Ur&usschlange hatte, so konnte doch nur einer von ihnen
als Pharao^beider' Agypten gelten, und diess war Usark in Pi-bast,
der auch tbats&chlich laut einer Inschrift auf Leder und einem Siegel von
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20 XI. A. KrfomAf :
Thon als solcher gekennzeichnet ist. Die Hauptpersonen bei dem
beschriebenen Eroberungszuge sind aber neben diesem Usark (III.)
Piankhi der Eroberer und Thafoacht, der sich ihm entgegenstellte
und der Anfangs bloss GaufQrst von Sais und Heerffihrer, spSter,
naturlich nach Usark audi Eonig wurde, nachdem er sich in Besitz
von Memfis gesetzt hatte ; und nur diese 3 Personen sind zu chrono-
logischen Zwecken zun&chst ins Auge zu fassen, da alle anderen eben
nur gleichzeitig mit ihnen bestanden.
Zur weiteren Frage nehmen wir die Zahlen 540 und 435 von
Seite 14 u. 15 vor, und ziehen von Letzteren 9 des Usark und 1 des
Thafnacht ab, wornach 425 bleiben; eliminiren die hochsten Regie-
rungsdatirungen bei den Konigen der XXI. Dynastie der Amons-
priester = 71l da gerade bei dieser Dynastie die grosste Unklarheit
aus den Monumenten besteht, und substituiren den Ansatz Manetho's
130 Jahre fttr die ganze Dynastie; setzen bei Arishu die Angabe
Manetho's, dass 13 Jahre Fremdherrschaft bestand, nehmen endlich
an, dass die flbrigen 24 Pharaonen je um ein Jahr durchschnittlich
langer regiert haben, als die hochsten Regierungsdatirungen nach-
weisen, so erhalten wir die Gleichungen:
425-71 + 130+13 + 24 = 521 und 540-521 = 19. Das Zeit-
intervall zwischen dem letzten Jahre Sheschanks IV. und dem ersten
Jahre Bokenrafs konnte also hochstens 19 oder 20 Jahre betragen haben.
Die folgende Tabelle enthalt die Zusammenstellung der Er-
gebnisse, und sind in derselben die absoluten Jahreszahlen in liegender
Cnrsivschrift gedruckt, wahrend die mit aufrechten Ziffern angegebenen
Jahreszahlen bloss als hochstwahrscheinlich anzusehen sind.
Die babylonisch-assyrischen Synch ton ismen sind in der ersten
Parthie genau den Verhaltnissen, die uns aus detf KSnigscorrespondenz
von Tell-Amarna bekannt wurden, entsprechend in die zugehorigen
Abscissen eingestellt; hiebei ergeben sich die 7 Jahresdaten bei
Babilu und Assur aus den resp. 2 Sanheribs Baviandaten 318 und
600, den Nabunidsdatem 800 und 700; in der Schlussparthie sind
bei Assur die aus den Eponymenlisten und dem Eanon Ptolom.
rechnungsm&ssig sich ergebenden allgemein bekannten Jahreszahlen
eingesetzt. So deutet die Tabelle auch die Perioden an, in denen die
HeiTscher Agyptens und Mesopotamiens nach den Denkm&lern unter-
einander in Beriihrung kamen, und wahrend in der ersten Periode
die iigypt. Pharaone siegreich bis zum Euphrat gelangten und die
Oberherrschaft Clber Vorderasien erlangten, gewannen die Herrscher
Assurs in der zweiten Periode 540 Jahre spater wieder ihrerseits die
Herrschaft iiber Vorderasien, und drangen dann siegreich bis nach
Agypten vor. FOr das Intervall von 540 Jahren geben uns die Mo-
numer.te keine Nachrichten fiber etwaige Beziehungen oder BerOhrun-
gen dor M&chte Agyptens und Mesopotamiens.
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Chronologiscbe Untersuchungen.
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Cbronologische Unterguchungen.
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Chronologiscbe Unter&uchuqgen. 25
Uber die chronologische Ordnung der Konige
von Israel und Juda.
Hiefur bieten die Gleichungen p. 17 in Verbindung mit assy-
riscben Daten das Mittel. Vorerst mtissen wir aber erwagen, dass
die Zeit dieser Konige eigentlich in zwei Perioden zerfallt, und zwar:
a) die von der Theilung des Reichs bis zur Eroberung Samaria's,
in welcher Konige von Israel und Konige von Juda nebeneinander
bestanden, und b) die von der Eroberung Samaria's bis zur Eroberung
Jerusalems, in welcher es bloss Konige von Juda gab.
Diese zweite Periode bietet fiir die Chronologie keine Schwierig-
keiten, weil sie zwischen die zwei geniigend festgestellten Jabre 722
und 586 v. Chr., also in den fixen Zeitraum von 136 Jahren fallt. Wir
haben hier nach den Zeitansatzen der Bibel, controlirt durch assy-
rische bestimmte Daten :
1. das Jahr 721, namlich das 4. Jahr Hyskias, demzufolg6
die Qbrigen 26 Jahre desselben, die in diese Periode fallen, zu zahlen
sind, darunter das Jahr 7070> namlich das 4. Jahr Sanheribs, in
welchem er bei seinem 3. Zuge den Schlachten bei Altaku und
Ekron den Hyskia nennt. — 2. Manasse Regierungsantritt 695 rait
55 Regierungsjahren, darunter das Jahr 680 das erste Jahr Assarhad-
dons, wo Manasse Material zum Wiederaufbau Babylons zuftibren
muss ; ferner das Jahr 666, in welchem er dem Assurbanipal's Turtan
gegen Taharaka mit noch 21 syrischen Fttrsten Heerfolge leistet.
3. Amon Regierungsantritt 640 mit 2 Regierungsjahren. — 4. Josia
Regierungsantritte 638 mit 31 Regierungsjahren; dessen Ende im
3. Jahre Neku's II. — 5. Jejoakim Regierungsantritt 607 mit 11
Regierungsjahren. — 6. Zedekiah Regierungsantritt 596 mit 11 Re-
gierungsjahren ; endlich die Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar
im 11. Jahre Zedekiak's 586 v. Chr., also zusammen:
26 + 55 + 2 + 31 + 11 + 1 i = 136 Jahre.
Da wir eine andere Quelle, als die Bibel, Mr diese Regierungszeiten
nicht haben, die Bibel Ubrigens in dieser Periode zeitgenossisch
redigirt war, ihre Ansatze mit den assyrischen Daten nicht im Wider-
spruche stehen, im Gegentheil in den angefuhrten Fallen theilweise
bestatigt werden: so erscheinen die Zeitansatze als richtig.
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26
XI. A. KrSzmdf :
Anders ist es mit der ersten Periode, fiir welche in den An-
satzen der Bibel die genug bekannten Discrepanzen bei der Synchro-
nistik der beiden Konigsreihen einerseits und gegeniiber den assy-
rischen Daten anderseits besteben. Die Zeitordnung nach den Ansdtzen
der Bibel, abgesehen von diesen Discrepanzen, ware folgende:
bei Juda von 722
Hyskija die 1. 3 Jahre 724
Ahas 16 „ 740
Jothatn 16 „ 756
Uzia
Amazia
Joas
Athalia
Achazia
Jehoram
Josafat
Asa
Abiam
Bhehabeam .
52
29
40
6
1
8
25
808
837
877
883
884
892
917
Summa 257 Jahre
bei Israel von 722
Hosea
728
Pekah
20
»
748
Pekaja
2
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750
Menahem
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n
760
Zacharija 3 Mod.
Jerobeam If.
61
n
821
Joas
16
n
837
Joachaz
17
n
854
Jehu
28
n
882
Joram
12
»
894
Achazia
2
n
896
Achab
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918
Omri
12
n
930
Ela
2
n
932
Baesa
24
n
956
Nadas
2
n
958
Jerobeam I.
22
p
980
Summa 259 Jahre
Beide diese Jahreszahlen 978 und 980 sind offenbare Anachro-
nismen, vorerst schon weil daserste Regierungsjahr Saloraos, wie (pag. 17
erortert wurde, 962/, ist; tibrigens begann die Regierung Jerobeauas
und Rhehabeams in einem und demselben Jahre, es kanti also fiir
^die Theilung des Reichs nur ein und dasselbe Jahr angenommen
werden.
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Chronologische TTotersuchungeD. 27
Yon da ab in der Zahlenreihe zeigen sich die Anachronismen
durch Entgegenhalt chronologisch ganz sichergestellter assyriscber
Daten deutlich, und zwar bezflglich vorerst der Israel -Konige:
a) bei Omri% der von A§§urmazirpal II. in dessen 9. Regierungs-
jahre, also 876 bei einem Feldzuge genannt wird. Omri hat sonach urn
930 I 917
-£ — 876 = 47 Jahre spater regiert (im Mittel), als nach
der Bibel.
b) bei Achab, der von Salmanassar II. in der Schlacht bei
Karkara, also 854, als betheiligt genannt wird, Achab hat sonach im
918 4- 897
Mittel urn -C 854 = 53 Jahre spater regiert.
c) bei Jehu, der bei seinem Regierungsantritte dem Salma-
nassar II. in dessen 18. Regierungsjahre, also 842 Tribut leistete;
882 -I- 881
Jehu hat also um ^ 842 = 40 Jahre sp&ter regiert.
d) bei Menahem, der von Tiglatpilesar III. in dessen 8. Re-
gierungsjahre, also 738 als huldigend genannt wird. Menahem hat
also im Mittel um ^ 738 = 1 7 Jahre sp&ter regiert.
c) Bezflglich der Juda-Konige haben wir bei Ahas aucb ein
sicheres assyrisches Datum: dieser hat den Tiglatpilesar HI. um
Hilfe gegen Damaskus und den Israel-Konig Pekah angerufen, und
TiglatpUesar III. ist in seinem 11. Regierungsjahre, also 734, wirklich
ihm zu Hilfe gekommen. Zwischen diesem Datum 734 und jenem Hul-
digungsjahre bei Menahem 738 liegen bloss 3 Jahre. Wtirde nun in
Consequenz der Bibelans&tze das 1. Regierungsjahr Menahems 760,
und jenes des Ahas 740 sein, so ware da zwischen diesen beiden
Jahren eine Zeitdifferenz von 20 Jahren, die nach obigen zwei assy-
rischen Daten faktisch nicht bestanden haben konnte ; also auch hier
ein Anachronismus.
/) Die erste Periode konnte also einen Zeitraum von 257 oder
259 Jahren nicht umfasst haben ; dieser musste beilaufig nach obigen
47 + 53 + 40
AusfQhrungen um — a — == ^ Johre Mrzer gewesen sein.
Sowohl die Discrepanzen, als die Anachronismen liegen in den
Bibelangaben bezflglich der Israel -Konige von Omri bis inclusive
Pekaja, und der Juda-Konige von Josafat bis inclusive Jotham. Von
Hosea und Ahas angefangen erscheinen die Ans&tze schon richtig.
Da bloss das letzte Jahr dieser Periode, namlich 722, bekannt,
so ist noch das erste Jahr derselben, n&mlich das 1. Regierungsjahr
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28 XL A. Krczmtf :
Rehabeams und Jerobeams zu bestimmen, und zwar nach den alter -
nativen Gleichungen auf pag. 17 und 18, denen gemass ist
zunachst das 1. Regierungsjahr JSalomo's 962. Da nun die Be-
rechnung nach den Angaben der Bibel fur die nachfolgenden Konige
hoch dariiber geht, so miissen wir die Gleicbung fur die minimale
Regierungsdauer Saloinos nehmen, urn init dem beschrankten Zeitraume
zu langen, also 1. Regierungsjahr Rehabeam: 962—30 = 932, und dem-
zufolge dessen 5. Regierungsjahr, namlich das der Invasion Sasanks I.
932 — 4 = 928 setzeu. Da aber alle auf pag. 17 entwickelten Gleichungen
untereinander im Connexus stehen, und der Synchronistik wegen,
miissen wir aus obigem Grunde fiir das 1. Reierunsjahr Sasanks die
zweite, die J/axiwiaZ-Gleichung 0, nehmen; also 1. Regierungsjahr
SaSanks 195 + 8 + 9 + 8 = 220 und 220 + 719 ™ 939 ; das obige
Jahr 928; namlich das seiner Invasion in Juda, ist also SaSanks
12. Regierungsjahr.
Nehmen wir nun zur weiteren Controle die jenseitige a) Glei-
chung : Oinri X Assurnazirpal II. mit dem Jahre 876 vor, und ent-
wickeln aufsteigend die Regierungszeiten der dem Omri vorangegan-
genen Konige von Israel nach deu Bibelansatzen, so erhalten wir:
876 der Gleichung gemass Omri^ 7. Regierungsjahr, also -|- 6 = 882
+ Ela's 2 Jahre = 884 +• Baesa's 24 Jahre = 908 + Nadabs 2 Jahre
=. 910 + Jerobeams 22 Jahre = 932 als dessen 1. Regierungsjahr,
also auch erstes Jahr Rehabeams.
Entwickeln wir endlich auch die jenseitige Gleichung /), nemlich
47 4- 53 4- 40
die des Durchschnitts der Anachronismen — -L- ~ — - — = 46 Jahre
derart: 257— 46*) = 211, weiters das Jahr des Falls Samarias 722,
und sonach erhalten wir:
721 das erste Jahr der zweiten Periode-f 211 =932 als das
erste Jahr der ersten Periode, also das 1. Jerobeams und Rehabeams.
Wir haben also auf drei verschiedenen Rechnungs wegen, untel-
denen die auf pag. 17 und 18 angestellten Wahrscheinlichkeitsbe-
rechnungen von den tibrigen zwei Wegen ganz unabhangig sind, ein
und dasselbe Resultat erzielt, nUmlich das Jahr 932 als Jahr der
Theilung des Reichs. Dabei haben wir sowohl die Regierungsdauer,
als auch die Zahlen der ersten Regierungsjahre bestimmbar gefunden
bei den Konigen von Israel : Jerobeam, Nadab, Baesa, Ela Omri und
Hosea, dann bei deu Juda-Eonigen : Rehabeam, Abiam, Asa, Ahaz,
♦j Vide vorige Pagina: bei Judaktiuigen Summa 257 Jahre.
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Chronologitche Fntersuchungen.
29
Hyskia, Manasse, Anion, Josia, Jejvakiin und Zedekiah; bei alien
flbrigen Konigen Israels zwischen Omri und Hosea, und denen Juda's
zwischen Asa und Achaz, ist eine solche Bestimmung bei der be-
stehenden Verwirrung in den Angaben der Bibel und dem Mangel
an aufklarenden historischen Daten aus anderen Quellen unmoglich,
wenn audi ihre chronologische Aufeinnnderfolge und ihre relative
Syncbronistik bistorisch gesichert ist. Wir konnen nun iibergehen zur
synchronistischen Darstellung dieser Geschichtepartie
Salomo 962.
Agypten
Israel
Juda
Assur
Shashank I. 939
Tukulti pali&iara II.
Jerobeam 22 982
Rehabeam 17
932
Invasion in Juda 928
In?asion Shashanks
Asaurdan II.
Csark I.
Abiam S
Asa
915
912
Takelath I.
Nadab 2 910
Baesa 24 908
Ramannirar II. 911
Tukulti-ninib II. 890
Uaark II.
Ela 2 884
Omri 12 882
Zusammentreffen
mit Assurnazirapli
876
Achab
Assurnazirapli II. 884
Salmanassarid II.
Sendet Hilfstruppen
Zusammentreffen
Josafat
859
nach Sjrrien gegen
mit Salmanassar II.
Salmanassar 854
bei Kerkara 854
Shashank II.
Acbazia
Thakelath II.
J oram
842
Jehoram
Achazia
Jehu leistet Tribut
Athalia
Samsi-Raman IV.824
dem Salmanassar
Raman-nirari III.
Shashank III.
Joacbaz
Joas
Jerobeam II.
Joas
Amazia
811
Salmanassarid III.
782
fimai
Uzia
Assurdan HI. 772
Shashank IV.
Assur-nirari 754
Menahem huldigt d.
Jothan
Tukulti palissaru III.
745
Psankbiu. Uaark III.
Tukulti pal-issar 738
Pekaia
Pekah
Achas 10 740
rutt die Hilie des
Tukulti palisiaralll
Hosea 7 728
an
735
Salroanasarid VI. 726
PSankhi u. Tafnacht
Bokenraf 719
Hyskia 29
72 4
Sabaka 713
Fall Samnrias 722
Sarrnkinu 722
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30
XI. A, Krcsmar:
Agypten
Sabataka 701
Taharaka 689
Taharaka u. Neka I
670
Tanut-Amon n. I
Psamtek I. (
Psamtek I. allein 660
663
Neku II.
609
Psametek II. 694
Uab-Ra 588
Jada
bei der Scblacht b.
Altak, betheiligt im
Jahre 701
Manasse 55 695
liefertMateriale dem
Assurahaiddin 680
leistetHeerfolge dem
Asurbanhpli 666
Amon 2 640
Josia 31 638
Joachaz 3 Mon. 608
Jejoakim 11 J. 607
Zedekiah 11 J. 51*6
Fall Jerusalem* 686
Babylu Chald.
Nabii-pal-U8Bur 625
Schl. b. Karsemis
605
Nabu-kudd-usur 604
Assur
Sin-ahe-irba 704
Assurahaiddin 680
Assurbani-apli 667
Assuritili-ilani 625
Fall Ninives C06
Uvaschkatara
sar Uman manda
Alle hier angesetzten Jabreszahlea bei Israel und Juda haben,
Uisoureit sie nicht durch assyrische Daten gesichert, bloss den Werth
der hochsten Wahrscheinlichkeit, eben soauch die Jahreszahlen bei den
Pharaonen der XXII. Dynastie von Shashank I. an, dann bis Sabaka,
und sie lassen folgende Kritik zu: Die Jahreszahl 932 als erstes
Jahr Jerobeams und Rehabeams ist nicht unbedingt abhangig von
der Jahreszahl 962 als 1. Jahr Salomon, denn das Verhaltniss beider
dieser Zahlen zeigt bloss, dass falls die Zahl 962 richtig ist; die
Regierangsdauer Salomo's bloss 30 oder 31 oder 29 Jahre war, (da
man doch einen etwaigen Fehler von + 1 Jahr zulassen muss);
dass aber falls sich durch etwaige neue Entdeckungen von Daten
herausstellen sollte, dass diese Zahl hoher oder niedriger war, die
Regierungsdauer Salomo's auch langer oder kiirzer war als 30 Jahre,
ohne dass dadurch die Jahreszahl 932 der Theilung des Reichs, (die
ubrigens, wie schon nachgewiesen, dreifach controlirt ist), tangirt
oder alterirt wfirde.
Die Jahreszahl 939 als erstes Jahr Shashanks ist, wie gesagt,-
die der Maximalgleichung /3 ; ihr steht gegenuber die Jahreszahl 930
aus der Minimalgleichung a\ wie aus beiden Gleichungen hervorgeht,
verhalt sich diese letztere Zahl zur Ersteren wie die Moglichkeit zur
hochsten Wahrscheinlichkeit. Die Jahreszahl 930 ist hier insoferne
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Chronologische Untersuchungen. 31
noch moglich, als dann das Jahr 928 der Invasion Judaas audi noch
in die Regierungszeit Shashanks I. fallen wiirde, und wenn auch da
Sbashank als Pharao nicht raehr Zeitgenosse Salomo's gewesen ware,
er doch in den letzten Jahren Salomons jeden falls Gauftirst yon
Bubast war, also die Flucht Jerobeams zu ihm ganz erkl&rlich er-
scheinen wurde.
Soil aberhaupt das Bestreben verwirklicht werJen, die ersten
Regierungsjahre der Pharaonen auch von Mineptah-Hotephima bis
Bokenraf in Jahreszahlen v. Chr. rait einiger Wahrscheinlichkeit an-
nahernd und systeraatisch auszudrflcken, so muss unter der auf
pag. 18 angedeuteten Voraussetzung das Jahr 939 mit einem zu-
lassigen Fehler von + 1 als 1. Regierungsjahr Shashanks angenom-
men werden, weil nur so die Liicke zwischen Mineptah Hotepbima
und Bokenraf ausfiillbar ist mit Berucksichtigung der Synchronismen.
Interessant ist es, wie die verschiedenen Fachgelehrten und
Forscher der neuen Zeit den Beginn der XXII. ftgypt. Dynastie in
der Jahreszahl ausgedrflckt haben :
Unger in seiner Chronologie des Manetho de anno 1867 pag. 357
930 v. Chr.
Bokh in s. Manetho und die Hundstern-Periode n 1845 „ 386 ff
934 v. Chr.
Lieblein in s. Rech. sur la chronologie Egypt. „ 1873 B 148
950 v. Chr.
Lepsius in seinem Konigsbuche v. J. 1858 (Bubatilen Dynastie)
961 v. Chr.
Champollion im Werke: Altes Agypten 1839 pag. 269 . 971 v. Chr.
Bunsen: Agyptens Stelle in der Weltgeschichte 1845 . 979 v. Chr.
Mariette: Catalogue de Bulaq de anno 1876 pag. 11 . 980 v. Chr.
Wir sehen aus dem Resultate der Untersuchungen; dass die
Ansatze Liebleins, R. Lepsius, Champollions, Bunsens und Mariettes
eine absolute Unmoglichkeit involviren*
Verlag der k6n. b6hm. Gesellschaft der Wissenschaften. — Druck von Dr. Ed. Gregr in Prag.
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OBSAH.
INHALT.
Seznam pfednasek, konanych ve
xhftzkach th'dy pro filosofii, de-
jepia a jazykozpyt r. J901 . . str. IV.
Verzeichniss der Vortrage, welche
in den Sitzungen der Classe fttr
Pbilosopbie, Gescbiebte und Phi
lologie im J. 1901 abgehalten
wurden S. V.
Adamek, JUDr. K. V., Urbif panstvf Rychmbursk^ho z r. 1731 ... . C. VI.
Antl, Th., Zpravy o m&te Tfeboni z 1. 1620—1623 C. II.
Dvorak, Dr. R., Exegetisches zum Hohenliede Nr. III.
Goll, Dr. J., Ztir Geschichte des Hussitenkrieges Nr. X.
Hummel, Dr. Fr., Ein neuer babylonischer Konig Nr. V.
Krcmak, Adalbert, Chronologische Untersuchungen iiber dio Kftnige
yon Aeg)pten, Israel und Juda Nr. XI.
Ludwio, A., Uber die Unmoglicbkeit einer sog. I'r-llias Nr. IX.
Mourrk, Dr. W. E., Zum Prager Deutsch des XIV. Jabrb Nr. I .
Pinsker, Dr. C , Ritva u Jankova. S 2 mapami 0. IV.
Podlaha, Dr. A., Ein deutsches Theaterspiel aus dem Jahre 1662 . . . Nr. VIII.
ZuBAxtf, Dr. J., Zu Schleicher's lifauischen Studien Nr. VII.
tf&kladem Kxal. £«tk4 SpoIe£nosti Nauk. — Tiikam dra Ed. Grigra v Prate 1903.
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VESTNIK
krAlovskk
CESKft SPOLECNOSTI NAUK
TftlDA
FILOSOFICKO-HISTORICKO-JAZYKOZPYTNA.
ROCNlK 1902.
V PRAZE 1903.
NAKUDIM KRALOVSKE CKSKE spoleCnosti nAiu.
V KOMMISSI V FR. ftlVNACF.
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I
SITZUNGSBERICHTE
der kOmigl. b5hmisghem
CLASSE F(JR
PHILOSOPHIE, GESCHICHTE UND PHILOLOGIE.
JAHRGANG 1902.
-<*>-
PRAG 1903.
VERUG DER ICONIC!,. bQhM. GESELLSCHAKT DER WISSENSCHAFTEN.
IN COMMISSION BBI Fit. ftlVNAC.
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r^ JUN 1 1903 \
I'
J
Seznam pfednasek
konanycti ve schtizkach tfidy fllosoflcko-historicko-jazykozpytne
roku 1902.
Dne 13. ledna.
N. Jastbebov : Bratra Jana Blahoslava spis o pftvodu Jednoty Bratr-
sk6. (TiStino v C. Casopise Hist. 1902, str. 52.)
Due 27. ledna.
0. Zachar: Alchymista Bavor Rodovsky z Hostifan a jeho rukopis
nynl Leydensty. (Ti§t6no zde fc. I.)
Dne 10. liuora.
Prof. ft. Iljinskij: 0 slovanskyeh jin&iech s pffponou tv, tva% tvo.
Prof. Dr. J. Machal: 0 dvou ceskych komedifch biblickycb z 16. sto-
leti. (Zde i. II.)
Due 24 linora.
Prof. Dr. J. Goll: 0 druh^m kH2dck6m ta2enf krale Otokara 126-J.
fted. gym. J. SafrAnkk: 0 Josefinskdm popise obecn^ch fikol v kr£-
lovstvi Cesk<§in. (Zde L III.)
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Verzeichiiiss der Vortrage,
welche in den Sitzungen der Classe fur Philosophic, Geschichte und Philolugie
im Jahre 190SJ abgehalten wurden.
Den 13. Januar.
N. Jastuebov : Bruder Job. Blahoslav'a Schrift ttber den Ursprung
der Brttderunit&t. (Gedruckt im fi. fiasopis Historicky 1902,
S. 52.)
Den 27. Jannar.
O. Zachar: Der Alchymist Bavor Itodovskjf vou Hustifan u. sein
jetzt in Leyden befindlicbes Manuscript. (Gedruckt hier Nr. I.)
Den 10. Februar.
Prof. G. Iljinsku: Cber die slavischen Namen mit dem Suffix tv,
tva, tvo.
Prof. Dr. J. Maciial : Ueber zwei bohra. biblische Comodien aus dem
16. Jahrh. (Hier Nr. II.)
Den 24. Februar.
Prof. Dr. J. Goli: Uber den zweiten Kreuzzug Konig Otakars 1268.
Gym-Direktor J. SafrAkkk: t)ber die Josephinische Beschreibung
der allgemeinen Volksscbulen im Konigreiche Bohmen. (Hier
Nr. III.)
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VI Seznam pfedn&sek.
Dne 17. bfrezna.
Prof. Dr. J. Kalousek: 0 zdpiscich Frantiska Vav&ka rychtoUfe v Mil-
cicich. (V CCHist. 1902, str. 194.)
Okresi.f hejtm. V. KrcmAr: 0 urfteni rozsahu a podrobuostf d^jiu
babylonskych a assyrsk^eh. (Zde c. IV.)
Due 7. dubna.
Prof. Dr. Jan KryStAfek: Obrazy ze sn6mu ffSsk^ho ve Vfdni 1848.
(UkAzka z vStSiho dfla)
H. Gross: Viiclava Bfezana regesta vysad danych mtotu (>sk6mu
Kruinlovu za panstvf Ro2mbersk6ho. (Zde 6. VIII.)
Dae 21. dubna.
F. Tadha: 0 archive nekdy klastera Zbraslavsk^lio a o ebystaue
sbfrce listin kl&Sterskycb. ( Vyjde v C. Akademii.)
Dr. Is. ZaiiradnIk: 0 prvotisclch knihovny Strahovsk^.
Dne 5. kvfetna.
Dr. Is. Zahradnik: 0 bibliografii prvotiskft, zvlriste ieskych. (Zde
c. VII.)
Dne 26. kvfctiia.
Prof. Dr. J. Bidlo: Bratr Jaroslav Rokyta pfed carem Ivanem Hroz-
nyra 1570. (CCHist. 1903, str. 1.)
Prof. Dr. V. Flaj&hans: M. Jana Husi trakt&t o otrarti. (Zde 6. V.)
J. Pb. Dengel: Zpr&va pape2sk6ho uuucia Josefa Garauipibo o Ce-
chAch r. 1776. (Zde c. VI.)
Fr. Mares: Principle theoretiekdlio poznrinf a mravnSho kondnf die
Kanta (Zde L IX.)
Dne 0. cervna.
Dr. K.' Kadlec: Verboczyovo Tripartitum. (Z v6t§fho dfla, ti3t£n6ho
1902 v C. Akademii.)
J. Danes: Hustota obyvatelstva v Hercegovine. (Zde ft. XI.)
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Verzeichniss der Yortr&ge. VII
Den 17. Miirz.
Prof. Dr. J. Kalousrk: Uber die Memoiren des Milfcicer Dorfrichters
Franz Wawak. (Ini CCHist. 1902, S 194.)
Bezirksbauptmann W. KrCzmar: Uber die Bestimmuug des Uuifaogs
und der Detaile der babylonischeu u. assyrischen Geschichte.
(Hier Nr. IV.)
Den 7. April
Prof. Dr. J. KryStCfek: Bilder aus dem Reichstage in Wien i. J.
1848. (Probe aus einem grosseren Werke.)
H. Gross: Wenzel Bfezan's Regesten der Privilegieu, welche der
Stadt Bohm. Krumau unter der Herrschaft der Rosenberge ge-
gebeu wurden. (Hier Nr. VIII.)
Den 21. April.
F. Tadra: Uber das Archiv des ehemaligen Klosters Konigsaal und
fiber eine in Vorbereitung stehende Sammlung von Kloster-
urkunden. (Wird in der Bohm. Akademie erscheinen.)
Dr. Is. Zahradnik: Uber Incunabeln der Strahover Stifts-Bibliothek.
Den 5. Mai.
Dr. Is. Zahradnik: Uber die Bibliographic der Incunabeln, besonders
der Bohmischen. (Hier Nr. VII.)
Den 26. Mai.
Prof. Dr. J. Bidlo: Der Bruder Jaroslav Rokyta vor dem Caren
Ivan dem Scbrecklichen 1570. (CCHist. 1903, S. 1.)
Prof. Dr. W. FlajShans: M. Joh. Husens Traktat ttber Devolutionen.
(Hier Nr. V.)
J. Ph. Dengel: Ein Bericht des Nuntius Joseph Garampi iiber Biih-
men im Jahre 1776. (Hier Nr. VI.)
Fa. Mares: Principien des theoretischen Erkennens u. des sittlichen
Thuns nach Kant. (Hier Nr. IX.)
Den 0. Juni
Dr. K. Kadlec: Verboczy's Tripartituni. (Aus einem grosseren, in
der Bohm. Akademie 1902 gedruckten Werke.)
J. Danes: Die Dichtigkeit der Bevolkerung in der Herzegowina.
(Hier Nr. XI.)
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VIII Seznam pfednaiek.
Dm* 23. fecrvna.
Prof. Dr. J. Kalousek: 0 listing cfsafe Jindficha z r. 1086, kterou
byla Morava opSt pfivtftleua k diecesi Pra2sk£. (CCHist. 1902,
str. 257.)
J. KoUft: 0 ruskdm prizvuku vubec a u podstatn^ch jmen sloienych
a puvodnlch zvldst. (Zde fc. X.)
Dne 7. cervencc.
Vlddnl rada prof. Dr. V. V. Tomkk: Ml8topisn& ukrizka z 13. dflu
Dfcjepisu Prazsk^ho.
Prof. Dr. J. Janko: Tbeorie v^voje dloubych slabik koncovych ve
star6 germanfttiue.
Dne 13. frijna.
Dr. V. RezniCek: Prvni potolerancnf visitace biskupa Haye ve vika-
riate LitomySlsk^in 1782. (Cusopis Musea krtilovstvf Cesk^ho
1902.)
Dr. J. Salaba: 0 nekrologu klAStera Tfeboii8k6ho a Chronicon Ro-
senBe. (Zde C. XIII.)
Dne 27. Mjna.
VI. rada prof. Dr. V. V. Toaiek : Ukrizka z 13. dflu D^jepisu Pra2-
sk6ho o mfBtopise Mal6 Strany mezi 1. 1526—1608,
Due 10. listopadu.
VI. rada prut Dr. V. V. Tomek: 0 mfstopisu Mate Strany 1526— 1C08.
(DokonCenl.)
Dv. rada prof. Dr. A. Ludwig : 0 doiuu616 potfebS pfedpoklddati epos
Olios 'Mov (Zde c. XIV.)
Doe 24. listopadu.
V. Schulz: 0 zkuSenostech soudnlho posla v 10. a 17. stoktf. (Vjjde
v Casopise C. Musea.)
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VerzeictmisB der Vortr&ge. IX
Den 23. Juiii.
Prof. Dr. J. Kalousek : tlber die Urkunde Kaiser Heinrichs v. J,
1086, mit welcher Mahren wieder der Prager Diocese einver-
leibt wurde. (CCHist. 1902, S. 257.)
J. KoLAft: tlber die russiscbe Betonung im allgeineinen, u. bei den
zusammengesetzten u. ursprtinglichen Substantiven insbesondere.
(Hier Nr. X.)
Den 7 Juli.
Regierungs-Rath Prof. Dr. W. W. Tomek: Topographische Proben
aus dem 13. Theilo der Gescbichte Prags.
Prof. Dr. J. Jauko : Theorien der Entwickelung der langea Endsilbea
im Altgermanischen.
Den 13. Oktober.
Dr. V. ^ezniCek: Die erste Visitation des Bischofs Hay im Vikariat
vou LeitomySl nach proklamirter Tolerauz 1782. (In der bobm.
Musealzeitschrift 1902.)
Dr. J. Salaba: tlber das Nekrologium des Klosters von Wittingau
und das Chronicon Rosense. (Hier Nr. XIII.)
Den 27. Oktober.
Reg.-Rath Prof. Dr. W. VV. Tomek: Prubeu aus dem 13. Theile der
Geschichte Prags tiber die Topographic der Kleinseite in d. J.
1526-1608.
Den 10. November
Reg.-Rath Prof. Dr. W. W. Tomek: tvber die Topographie der Klein-
seite 1526 — 1608. (Schluss.)
Hofrath Pruf. A. Lruwio: Uber die vermemtliclie Nothwendigkeit ein
Epos Olto$ IKiov anzuuehmeu. (Hier Nr. XIV.)
Den 24. November.
W. Schulz: Uber die Erfahrungen eines Gerichtsboten im 16. u. 17.
Jahrbundert. (Erscheint in der bohui. MuseaLeitschrift.)
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X Seznam prednAiek.
Den 15. December.
P. Fr. Vacek: Uber die Legende Christians, ihre Quellen und Ent-
stehungszeit. (In der bohm. Musealzeitschrift.)
Dr. A. NovACek: Paralipomena de vitis episcoporuui Olomucensium
1482-1571. (Hier Nr. XV.)
Den 22. December.
P. Fr. Vacek: Uber die Legende Christians. (Fortsetzung )
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Verzeichniss der Vortr&ge. XI
Due 15. province.
P. Fn. Vaukk: 0 legends Kristirtnove, pramenech jejich a casu se-
psrinf. (V CCMus.)
Dr. V. NovaCek: Paraliporaena tie vitis episcoporuni Olomucensiuin
1482-1571. (Zde fc. XV.)
Dne 22. province.
P. Fr. Vacek: 0 legend^ Kristidnovft. (Pokracoviul.)
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I.
Alchyinista Bavor Rodovsky z Hustifan a jeho ru-
kopis nyni Leydensk^.
Podav* Otakar Zaohar.
(PfedloSeno 27. ledna 1902.)
Bavor mladSi Rodovsty z Hustifan (* 1526, f 1600?) jest Ce-
skym pfedstavitelem alchyraick6ho snaienf v6ku XVI. Obsihlou cin-
nosti spisovatelskou davd nahlgdnouti do v6deck6ho nitra tehdejSlch
pffrodovgdeck^ch badatelfl a Cetn^mi pokusy praktickymi podivd
jasitf obraz o pracech za dflkazem sestrojeni t. zv. kamene mudrcfl.
DuSevnf i hmotn^ zdjem pro alchyraickd snahy lze znamenati
u Rodovsk6ho po r. 1570. Pfed tou dobou vSnoval se z oboril tehdej-
Slch v6d spiSe filosofii a astronomii, ne2-li chemii.
VznStlivd a pro likazy prfrodnf vSestranne vnlmavd povaha jeho
dostala se do sMeb alchyraie, pongvadi v ni naSel Rodovsk^ pro-
stfedf pro osobity sviij duchovnf iivot a splnSnf sv^ch tuieb a my-
Stenkov^ch pfedstav.
Rozbrauf, kdy se Rodovsky zacfnal vriing s alchymii obirati,
naznaCuje dopis, jeji 6. unora 1573. datuje z Prahy pAnu Vil6movi
z Roimberka s prosbou a Mdostf o pomoc. Pravi v n6m, ie Bcht6je
se stdti uSitecnym sv6 vlasti" a ziskati si jm6na, zam^SH pfeloiiti
Theofrastovy filozofickS spisy do ceStiny, a n6co ji2 pry vykonal;
i pros! p. Vil&na, jakofcto nejvySsfho purkrabfho, aby mu „v Cern6
v62i Pra2sk6ho Hradu (kde ji2 dlouho, jsa zlymi lidmi se sv^m ho-
spodrifstvfm pfiveden v nivec, pro dluhy sedl) zaopatfil zvWfitnf v6-
zenl, kde by neruSenfi mohl pracovati na tomto sv6m ukolu.ttl) Po-
ddvaje v uyodu krdtky n&stin spisfl Theofra9tov*ch, bere ho zirovefi
*) Original t archivu Tfebonsk^m.
Vestnik Kr. C. Spol. Nauk, tr. hist. 1902.
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2 I. 0. Zachar:
proti jin^m v ochranu a oznamuje na konci p. Vil6movi ad captandam
benevolentiam, jakoiito milovulku tajnych vSd, 2e konstruoval stroj
z m£di, ]imi k&Zdf, i sebe m6n6 obeznaty v astronomii, vSecky po-
hyby na nebi mule v kafcty (as pozorovati a podle toho zaifditi
svoje arcana.
V proBinci r. 1576. setkavame se jii s Rodovstym v domfc pina
z Ro2mberka na hradfi Praiskdm, kde2 s kotovnym alchymistou Da-
nielem Prandtnerem z Prandtu pracoval o permutaJnfm koagulatu.
Od toho roku, zda se, Rodovsk^ oddal se alchymii cele. Tak
tomu aspofl nasvSdfcuje literdrnf jeho pozustalost, podle nfz chrono-
logicky moin& dok&zati fcinnost jeho laboratornf. Roku 1576. dopsal
prvnl rukopis, obsahujici ctyry samostatnd pfeklady, pocCnaje „Her-
mesoyou filozofif" ; r. 1585. druh^, jej2 s£m nazval „Knihou o doko-
nalSm umgnl chymick^m" ; r. 1591. dokon&il tfetf, tak zv. Bftefci
filozofsW. Kdy dokonfcil rukopis Ctvrty, „Ceskou alchymii", nedd se
pfesnfc urciti, ponfivadS byla tato svazkem rukopisii cizfch a zipis-
nlkem pro pamSf i ruku. Rukopisn^mi t&nito pracemi, jejichi rozbor
formrilnf i v6cn^ v uplnosti dosud poddn nebyl, proslavil se Rodovsky
v d6jinich Cesk6 literatury alchymick6, jako sb&ratel a opisova&cl pra-
men& domdcfch, jako pfekladatel soudobe literatury odborne a koncini
jako vynikajici prakticky chemik sve doby.
Kromft rukopisu druh£ho pojednal jseiD o ostatnich v Casopisu
Musea kr£l. Ceskdho 2) a zminuji se tuto pouze o dosud neznrfml
Knize o dokonalem umeni chymickem, chovand v universitnl bibliothece
v Leydenu, z nfi cinnost Rodovsk6ho ve ttech smerech svrchu na-
znacen^ch jest nad jin6 patrna. Rukopis tento jest Cistopisem pfe-
kladfl, opisu a femeslnych zizuamii alchyinickych. Jest form&tu folio
a mi 616 listfi vesm6s vyplnSnych, a jest jako rukopis z r. 1576.
a „fte6i filozofskd" pfesnS zregistrovdn. Rukopis se po&u& uplnym
ptekladem spisu „0 zpiisobu pfistrojenl kaniene filozofskGho od Va-
vAinck Vkntcry BenAtcana", a proto tak6 jest poznainendn v Leydenu
pod tlmto titulem, aSkoliv jest nadepsdn Rodovskjfm samym: „Kniha
o dokonalem um6nl chymick6raa. Upln^ pfehled rukopisu pfipojujina
konci tohoto rozboru.
Spisem tlm Rodovsky jmenovitS osvSd&l povsechn^ pfehled lite-
ratury odborn6, a lze rukopis ten a ostatnfmi rukopisy RodovskGho
postaviti vedle vyznamn^ch sbfrek alchymickych cizfch, jakymi byly
„Theatrum chemicura", r. 1602. tiskem vydan6, MANOETi-ho „Biblio-
■) Rodnik XXIII. 1900. S?. 2., 3., 4.
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Alchymista Bayor Rodoysty z Hnstifan. 3
theca chemica curiosa" z r. 1702 a Salmonova „Bibliothfeque des
Philosophes Chimistes" z r. 1672—8. Sbfrky ony obsahuji skladby
vynikajicfch alchymickych spisovatelft dob pfedchozfch, a Bavoru ml.
Rodovsk6mu z Hustifan patff zdsluha, ie prameny ty zdeStil anebo
0 6eskou upravu se postaral sv^m krajanfim ji2 ve stol. XVI.
Pro nds ma* „Kniha 0 dokonal£m umSnl chymick^m" je§t6 ve-
liky v^znam vySkolenou krasnou dikcf a obratnou i rytmu schopnou
stylisad, k nim2 obdivnhodng se pojf spisovatelskd svSdomitost a vzornd
pile, 8 jakou Rodovsk^ kuihu napsal i zregistroval.
0 osudu rukopisu zndmo jest pouze z pffpisku na druh6 stranS
uvodnf desky, ie byla r. 1589 od Rodovsk^ho za 50 tolarfi proddna,
komu a kam, pisatel nezaznamenal Do jiniversitnf bibliotheky v Ley-
denu dostal se rukopis s pozflstalostf Isaaka Vosse. Prvni zmfnku
0 knize uCinil zndm^ u nils slavista L. Legkr v paffSskS Revui Cri-
tique, 1883. 3)
Podati mysl£nkov^ rozbor podrobny tohoto objemn^ho dlla, vy-
uiykalo by se z rozmgrii urCenych Wto predndSce. Poddvdm zatim
pouze jeden samostatn^ dJl, „Traktdty dva 0 kamenu mudrcii, KriStofa
Padsle filozofa". V tomto dfle, jako i ve vSech theoretickych livahdch
ostatnfch, zab^vali se alchymisW stdle FeSenfm zdkladni otdzky che-
micke — co jest hmota ? Ze vSeobecn^ho stanoviska poddval k tomu
vyklad Aristoteles tetrasomidlni nauJcou, a alchymiste soustfedovali
vyhradny pozor k otdzce zvldStni — co jest kov? K rozluStfini tohoto
probllmu byla po ruce vedle zmfn6n6 nauky tetrasomidlni je§t6 tak
zvand stdfo-merkurovd, kterdSto nauka se uvddSla Ye zndmost stfedo-
vSku pod jm6nem arabsk^ho licence Gebera.
Pro stfedov£k6 pflrodozpytce byla theorie tetrasomidlni formou,
podle kterS tehdd vysvStlovali sobg, tak jako my dnes podle t. zv.
8) Isaak Voss, vynikajfci literdt a kritik, narozen r. 1618. t Leydenu, byl
synem proslul^ho Grh. J. Vosse. Cestoval po Italii, Francii, Anglii a r. 1648. byl
povolan kral. Kristinou do Sv6dska, odkud po nSkolika letech pfmucen yratiti
se zpet do Uolandska. Roku 1673. stal se kanovnikem ye Windsoru, kdei r. 1689.
zrmfel, zanechav yzacnou sbirku manuscripts. Podobd se pravde domnenka, ie
„Kniha 0 dok. umenf" byla baa* 6eskymi emigranty do ciziny zaneiena, anebo
ie ji Sv6dove" s kofistf yalednou zavlekli do Stokholmu, odkud ji I. Voss na
svfch cestach nezuam^m zpfisobem zfskal do sv6ho majetka. Bud* jak bud*, je
s podivenim, ze tak dlouho rukopis Leydensk^ byl neznam y literature ceske\
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4 I. 0. Zachar:
theorie atomisticko-molekularnf, pojem o sloienl limoty. Pochybnosti,
kterd o nauce tetrasomidlnf mime, uvaiujfce o zdkladnych otA/kdch
chemickych s jintfho vedeck^ho stanoviska, nepfek&tely vzdilanci
stol. XVI., jemuS nauka ona netoliko staCila ku v§emo2nym pokusfim
o vysvfctlenf fysick^ch a chemickych promfcn, ale mohla podle pfe-
sv£d£enl tehdejsfho feSiti i tak dalekosdhly problem, jakfm bylo se-
strojeni Jcamene mudrcA.
Podle t6to nauky dtyfi 2ivlov6 — eem^ voda, povetfi i oheh —
byli obdafeni souhmem vlastnostf fysickycb, iivlilm t6m n£leiejlcfch,
t. j. pfedstavovaly : zem& — suchost, voda — studenost, povetri —
vlhkost, a ohefi — horkost. Pralitka vSehomfra, z nii pfed vSky vznikl
svSt, byla sloJena z tSchto ctyf iivlft tak, ie Mdny z nich nemel
sv^mi vlastnostmi nad druhym pfevahy. Hmoty pozemsk6 nesly na
sob6 vZdy pffznak jednoho z tgchto 2ivlfl, kterf ve hmotfi pfevl&dal,
a tfm ddval jl osobity v&z tohoto Sivlu a podle n6ho vyvfjel jedno-
stranng vlastnosti a schopnosti hmoty.
Jak slucovali alchymiste tyto pojmy s t. zv. naukou sulfo-mer-
kurovou, die n!2 materie kovu byla slo2ena ze rtuti a sfry, o torn
rozmanitfi filozofujf spisy alchymick6. Kombinace t£chto dvou nauk
poddvaly v souhrnu ndzory alchymick6.
PokouSfm se v dalSfm podle origiudlu „dvou trakt&td o kamenu
filozofsk&n" (str. 756.-788.) voln^m niySl&ikovym postupem vysvgtliti,
jak nAzory alcbymick^ v teto samostatnG cdsti se vyvfjely a filozofovi
se cinily pffstupny a pochopitelny podle vykladfiv a livah Bavora ml.
Rodovsk6ho z Hustifan.
V prvnfin traktiltu postupuje Rodovsky asi takto:
Jako vSecky hmotn6 v6ci 4ivo£i§n6, rostlinn6 i nerostnd pofcatek,
vlastnosti i podstatu berou ze zeinS a tvoH se ze Ctyf Zivlflv nepfe-
triit^m pfisobenfm Ci bnutfm slunce a ostatnfch planet, podobne tomu
i u kovu, jichi poWtkem, jak Aristoteles ve ctvrt^ch knih&ch
Meteorum pravf, jest merkuryriS obecnf, materie, kterd, rovnSfc po-
vstala slitfm Ctyf 4ivlflv a vtSlenfm v sebe vlastnostf Sivlovych.
Tento merkurydfi jest sm6sf ze sirnat^ palciv6 zem6 a podstaty vod-
nat6, a pHrozenf bo2sk6, kter62 neustdle jest v Cinnosti, pftsobf na nej,
snaJlc se jej pfiv&ti k nejvySSl dokonalosti. Pohybuje jim proto ne-
usteUe a menf jej tak ve skulinAch neb Zildch zem6 v d^m nebo
pAru, kterA pak bud uzavfena v utrobdch zem6 fcistd zfistiivA anebo
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Alchymista Bavor Rodovsk^ x Hustifan. 5
uvolngna prouikd vselike zemnate, SlemoviW tucnosti a sirnd ne-
fcistoty, kterf se v zemi nachdzeji a jimi se znefiistuje a rflznft barvi.
Tedy v litrobdch zem6 se ducb rtuti stykri s mocnou sirnatostf, a tarn
jsouce spolu uzavffny, dokondvaji se pusobenim boiskdho pfirozeni
v kovy. Toto pfirozenl bo2sk6 pusobi v zAkladnou materii kovii,
ofcistujic merkurydSe od sfry, a2 jej pfivede ke krajni dokonalosti.
Jestliie cistd pdra byvd vyzdviiena a pronikne zemi, anii by se
spojila se sirnatou Slemovitosti a smfsila s brubou zeinnatostf, anii
by se znefcistila, a nemajic pfili8H6 horkosti, tedy zfistdvd merkury-
riSem filozofskym a nikoliv kovem; pak-li se takovy Mstf merkurydS
vyzdvibne a jest rovn62 beze v§eho znefcistSni s menSf horkosti
stvrzen, jest z toho stfibro, a je-li tato 5istd rtuf stvrzena za vgtSf
horkosti, jest z toho zlato a v t6 formg trvd v6in6 a nezm&iitelnd.
RozumSj proto, ie merkurydS ci rtut jest zdkladni materii kovft
ci matkou, jsouc vlhkd a chladud, kdeZto sfra jest sfm§ ci otcem,
jsouc borkd a suchd, a vgecky kovy, at dokonald Ci nedokonaly, se
z obou t6chto skhidajf, toliko ie v kovu nedokonal&n jest ob6 zne-
6ist6no, v dokonal&n nikoliv, fcili v kovu nedokonal6m uedosla rtuf
k dozrdnf, ve stfibru a zlatu ano.
Materie rtuti filozofsk6, 6i prvni materie kovovd, je-li zne6ist$na,
vycistuje se pod vlivein a pfisobnostf pfirozeni boisk&io, nejprve
v ielezo, pfisobenim vySSfm v olovo, pak cfn, m6d, a konednS jsouc
dokonaW uzraje ve stfibro a zlato. Proto kovy, jak se v rudrich na-
chdzeji, jsou jenoui ur&tyni stavem vyvoje 5i postupu, ve kter^m se
rtut filozofskA za pfisobeni pfirozeni nach&zf, a je-li kov z litrob zem6
vybrdn, pferuSujeme pouze piisobeni bo2sk6ho pfirozeni. Lidsk^ rozum
naufcil vSak filozofy pokrafcovati cestou unignf tarn, kde ucinek bo2-
sk^ho pfirozeni pfestal, a misto jeho pfisobeni dosazuje v kov jiste
Wkafstvi, kterd by kov nedokonaly dovedlo k dozrdnf, fci zbavilo mer-
kurydSe necistoty a ucinilo z n6ho stfibro nebo zlato. Jak& forma
tohoto 16kafstvi jest, tomu uci alchymie, suable se uv&ti zlato, stfibro
a rtuf v prvni materii, ze ktei'6 kovy poSly pfed tisici lety, prve nei
se jim kovov6 tvdfnosti dostalo.
Vsecky prdce chemick^, jako subliinace, atnalgamace, destilace
a pod. nepovedou k utvofeni t£to prvni materie, ponevadi pfi tSchto
pracich stale kov, at skoagulovan^ nebo rozpuSten^, neztrdci formu
sv6ho t6la.
M^li se ten, kdo se domnfvd, ie alchymie jsouc umSnim zlata,
stfibra a rtuti, z&leii ve stev&nf kovfiv, aby jejich pfirozeni na se
pflsobilo. Kov dokoualy nevyvinuje moci sv6 na kov nedokonaly a samo
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6 1. 0. Zachar:
zlato „8v6 dokonalosti a sUlosti neopusti, pouevadz jemu nitehoz se
nedostdvd, a tak6 nic zbytecn^ho pH sob6 nem&." Rovn62 nedomnfvej
se, ie umfini z&leii ve rtuti a sire, totii ie rtuti jest obecnd rtut;
tato jest naopak rovn&fc tak nedokonalym kovein, jako kovy ostatnt.
Sfra pak znefcistuje kovy, jak se o torn pfesvSdfcime, kdyfc slru obec-
nou ke kovfim sami pfiddme. Moozf poukazuji k tomu, ie rtut jest
prf duchem kovfl, v ohni utikd, (vytSkd). K tomu lze pouk&zati, ze
kovy vesmfis, a£ hmotn6, takd se borkem roztekaji a vy&Sim i&rem
vytekajf, a ie se rtut snadno smeSuje se zlatem, neni nic obzvldst-
niho, anat mecf se zlatem sraiSena jest jeStS st£lej§f. OstatnS v ru-
d£ch tak£ nachizfme vice kovfl pohromadS, a hrubS, sirnaW, utrejcho-
vate a zemnate necistoty v nich poukazuji na pfekdiku, kter* se
v pfisobeni pfirozenf boiskemu stala, tak ie by kovy vesmes doSly
k uzrrinl ve zlato a zbavily se snad neCistot, kdyby nebyly pfedcasnS
vykopdny aueb kdyby byly pevnSji v hordch uzavteny a d61e po-
nechdny horkosti pusobiv6 a moci a paraatosti materie.
I definuji proto traktdty, ie spolecn^m za<kem vSech kovfl
jest ona zminfind prvnl materie, Je2 zdleif v pfirozenSm skoagulo-
vdni a jest ve vlastni formg zavrina, a kovov£ toliko skrze pripadnost
jinou formu neb tv&fnost majf".
Pisatel pravf dale, ie um&ni alchymick6 hledd onu cistotnou
formu, kter62 k nedokonalym kovflm pfidtfna, prera&hd a odstrafiuje
jich nefcistotu a je uvddi ve stffbro a zlato. Kdo se domnivd, ze tou
formou jest zlato, ntfli se, ano jest tak6 pouze kovem, sice v do-
konalosti dovrSen^m a nemftze ze sv6 materie sd&iti vice.
Prvni a zdkladnou formou jest merkury&§ 5i rtut filozofskd,
kterdi, jak Rodovsky do slova poucuje, „vSech kovflv po&itkem a za-
5Atkem jest, nejsa v sv&n pfirozeni i&dtifm kovem, a£ jest pak ko-
vovSho pfirozeni a kovov6 vlastnosti, skrze vliti planetflv, ze ctyf
jakosti zaiitd". Tato rtut filozofskd sloSena jest ze fctyr iivlfiv jako
vSe ostatni, m& v sob6 ducha, duSi i t61o, a na rozdil od rtuti obecn6
neni ani horki, ani student, ani vlbk&, ani such£, nei pouze mfrng
temperovanA, totii sloiena o stejn^ch pflsobnostech vSech iivlfl, a kdy2
jest utvofena teplem slunce, inSsfce a planet, odleti nespalitelnd a ne-
viditelnd a proto nazv&na jest duchem; jinak pro svoji pohyblivost,
dufii, a utvofena-li jest viditelna, t&em. Tento inerkurydS jsa studeny,
jmenuje se zemi, jsa vlhky, vodou, maje vnitfni teplost, vStrem, a pro
svoji zevnitfni horkost a suchost, ohn&in nebo sirou, a tak rtut
a sira jsou poCdtkem kovu.
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Zde pfechrizi tetrasomialul tiAzor v nizory t. zv. sulfo-merkurove
a definuje filozof otdzku, co byla tato zikladnd, materie kovft slozend
ze rtuti a slry, asi takto : „ . . . a pon6vad2 tuto o (80) merkury&Si a sffe
filozofskg, ktefi dSlajf a d&vajf formu kovftra, jindce psdno nenachdzfin
ve vSech ufcitelfch, nei 2e jest merkurydS t6£kou a Slemovatou vodou
smiSen s slrnatou velmi subtylnou bilou zemnatostf, zaiitou silnym
smfSenfm, tak dlouho, az se vlhkost se sucho>tf v kovovg ptirozenf
sjeduotf a promSnf a spolu se v jedno t61o slozf. A to dSje se 8 po-
moci pf-fpadnd studenosti fctyf iivelolch jakostf, stejnomSrnS stempe-
rovanych, ie se pak v jedinou podstatu skoaguluje a slouSf. A tot
jest ona materie vSech dokonalych alchymistiiv."
Pfirozeni bozsk^ svou lehkou teplostf pflsobf na rtu( filozofskou;
vy&stuje ci vysublimuje ji v iililch skalnatych nebo rudiich a dinf z nf
stffbro nebo zlato. Rtut filozofskd je-li ze zein6 vynata, nemuSe moc
obou kovft mfti, ani ji pHjati, ani drile sdfleti, a tnusi ten, kdo v umSni
chce pokracovati, nezbytnS ku prvnf materii pfidati stMbra a zlata.
Tyto dva dokonald kovy bgfeme k uin&if, pon6vad2 v obou jest pravd
moc vlitl fctvera iivlu za pusobenl planet, a pfidriv&me je oba, nej-
dHve stfibro a pak zlato; prvSho proto, aby rtut z ohn6 nevyt6kala
a uvolnila ze sebe siru, a pak tfeba nejprve v6sti rtut podstatou
stHbra ku podstatfi zlata. Proto bez zlata a stfibra jest rtut naseho
um6nf bez ond moci duchovnf, je2 pfiu&leif kovflm, a nebude inoci
jioyra kovftm dodati ani semenatosti, ani barvy a tvrdosti.
N£zorn6 poufcuje o torn prlklad s vodou, SafrAnera zbarvenou,
kterou kdyz pfidaS k jio6 vod6, zbarvfS ji, tak jako kdyi pfidds ku
prvni materii kovu zlato, zbarviS ji rovn&2, a je-li stvrzena, v barv6
vytrvd. Proto se nedokonaly kov zlatem smISen a zbarven, rudnfch
netistot zbavuje. A rovug jako merkuryriS zlatem a stftbrem dostdvd
stdlou a zftstdvajlcl moc (trvalou v pfisobeni), tak opet zlato a strlbro
bez pfimlsenl k merkurydSi nebude ve sv£ podstat6 rozv&zrtno a k pft-
sobenf prvnlho poCritku uvedeno.
UmSnf alchymick6 z&lefA tudi2 ve rtuti, zlatu a stf fbru ; a jest
potfebi promluviti o torn, kde by bylo lze ono 2ivd stfibro naltSzti.
IleSe tuto otdzku, vylituje filozof nejprve tvorbu kovu. Biih na pocdtku
stvofil zemi rovnou, bez bor, sprostnou a tu&nou, uSitetnou, bez
kremene, pfsku, kamene, bez hor i dolftv. Pflsobenfm planet a pfiso-
benfm boisk^ho pHrozenl na povrchu zemS povstaly kameny, hory
a vrchy i hlubok^ doly; uvnitf pak zmSnily tv^fnost jejf jmenovitS
rudy sedmi koviiv.
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g I. 0. Zachar:
ZemS, ai na poCdtku tlustd, velikd, blubokd, dlouhi i Sirokd,
byla y celku proniknuta slunefcnou horkosti, a v nC, ve stifedu jejim,
uftinfina byla parnohorecnd parnatost a duSnd teplost, kteri pronikla
veskrze zemi do jejiho stfedu, a odtud zase jsouc shroindidSnd vznesla
se vzhfiru nad povrch zemsky, a tfmto pohybem vyvrhla vrchy,
hory, a ucinily se doly. Proto na tfich mistech, kde hory jsou, teplosti
nejucinnfcji pfisobily, a proto jsou na mistech onSch rudy nejdokona-
lejSf. KdeZto pak jest zem6 rovnd a bez rud zfistala, tarn parnatosti
a dymov6 se neshromrifcdili, a mfsto ono bez rudy zfistalo. Na tako-
v^chto bezrudnych mistech za to stvrdla horkosti sluneCnou zemS
vlhkd a slemovitd, a z toho povstalo kameni kruch6 a pisek. ZemS,
pfivodnfi ze Slemovito tutnosti slo2en&, zmenila se teprve pfisobenfm
horkosti planet v povrch kamenity a pisCity ; a pon£vad2 toto pusobenf
jest neusWW, mfiie zemS tarn, kde jest vlhk&, vysuSenim v kamen-
natou se zmSniti.
Pfisobenim bozsk6ho pHrozeni a vlitim tepla slunce a planet
srazili se v d^m Ci pdru CtyK 2ivlov£, a kde tento dym zas&hl fcistou
parnatost vodoatou a subtylnou podstatu zemskou — tarn utvotila se
z toho rtut filozofskd, kteni kdyi vyschla anebo byla uvedena v ohni-
vou, subtylnou zemskou tvrdost, vydala ze sebe siru. Z toho pro
zpytatele chemick^ho umSnf vidno, Ze z&kladnf materie kovfi nenl ani
zlatem nebo obecnf rtuti, ani jin^m tfilem alchymickym, n^bri jest
parnatou podstatou, vodnatou i cistou, ze Ctyf 2ivlflv sloSenou, kter£
jest v kovech obecn^ch nedozrdlou a ve stffbru a zlatu dokonalou.
Kdo umftnfm ji hledati dice, nechat tak6 spfSe k ruddm zlatym se
obniti.
Co se v mySlenkov^ch kombinacich prvSho trakWtu rozvddi, to
snail se Rodovsk^ uv6sti v druh&n trakWtu v moinost skuteinosti
a za podklad ku pr&ci v diln6 alcbyinistovfi.
Kov, jako hmota, utvoten byl z prvni zdkladn6 materie kovovd,
kteri jest kofenem jeho tvorby, a uzrdni vsech kovfi z Wto jedine
materie vychdzf. Prvni pocdtek kovov6 podstaty jest tudlfc vlhM
a tufcnA parnatost, shrom£2dgnd z obojiho pfirozenf, merkury&§e a sfry.
Abychom prvni materii dostali, jest tfeba ze zlata jako kovu
nejdokonalejSiho, jen2 jest s&m o sobft touto prvni materii (pouze bez
on6 moci, kterou na n&m pflsobilo pfirozeni), cestou umSni vytilhnouti
jeho nejhbitijSf materii, kterou nazvali filozofovS rtuti fci kamenem
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Alchymista Bavor Rodovsty z Hustihm. 9
filozofd, a kteri w& moc tyngovati kovy i rtut obecnou. MerkuryiS
filozofsk^ jest semenem kovfiv a subtylnou podstatou, z nli zlato slo-
2eoo jest, a v n8mfc nierkuryAS i slra nachdzeji se jii zvareni, a stalo
se v nCm sjednocenf obou tSchto zdkladn^ch C£stek.
PH pr£ci za prvnl inaterif ukazuji se rftzn6 barvy, cernd, zelen*
a posWze bfhi a 21ut4, kter6 jsou videm inaterie ; a pravi Gbber, 2e
sire pfin&left moc dodati kovum barvy, a proto m£ zlato barvu Zlutou.
PMznakem. dokonalGho merkuryase filozofsk&io jest kHSirilovd bSlost,
a zlato v n6ho uveden^ jest zase v prvnim stupni ci v pfivodnl ma-
terii, kterd jest merkurydSem Ci kameaem filozofskyin. PH ustrojenf
t6ho4 slufil y umfinl mlti pozor, aby ani neprevaril, aui nedovafil,
sic chybnd price ma v zdpCtf i pochybeny vysledek a Spatn6 ustrojeni
kauiene, ktery nema pak moci tyngaCnf, totii kovy ostatnl zbaviti jich
pfirozenych neCistot a uv&ti je v prvnl podstatu svoa, Ci stfibro
a zlato. Pakli se prvnl inaterie uk&2e bfl£ a cista, jest dokonalou
a schopnou tynkturou.
Jako se zrnem, kterg ind-li zapustiti kofeny, musi b^ti vloieno
v zemi, aby se zahnojilo, tot62 dCje se i se zlatem, kter6, kdyby
v celosti zilstalo, nepftjalo by 2ddn6 slly, jakmile vSak jest cestou
umSnl pfivedeno v prvnl materii, pfivedeno jest souCasnC ke schop-
nostem pilsobivym. Jako pfirozenl bo2sk6, kter6 pAsobl na nespojend
ci neshrom£2d$n6 vici Ci ony Ctyry iivly, a sr&bi je v hromadu Ci
v onu prvnl materii, jest i pftsobenl alchymick6 podobn6, toliko ie
z vScl 8pojen]fch, ku pf. zlata, nejprv se vytahuje ona hbitd v6c,
a pfisobenlm pHrozeni tvofi se teprve pak die trakWtfl „v hromadu
sazenA vec" Ci tynktura filozofsk*. Jest proto zlato dusi onoho mer-
kuryifie, a on s£m jest mrtvym tfilem a obftvuje za pHddnl zlata
v materii, kteri takto pfipravena, jest nazvdna zjevnS — kamenem.
Merkury&d filozofsky jest utlkajicl Ci t6kav^f a proto tfeba jej
sfixovati Ci stuiiti; a jest mrtvy a bez du§e a bez formy, a tu mu
dod& zlato. Ze skuteCnS zlato s merkuryriSem se spojujf, to dokazuje
rtut tekuto, je2 v sob& rozpouStl zlato, a nasvSdCujt tomu n8kter£ pH-
rovndnf v trakWtu citovani.
Zde filozof vdzne bezdSky u pocitku omylu, jeji pfivodila svrchu
vyllceni domnfild pfedstava sulfo-inerkurovl Rtut filozofskd nebyla
rtutf obecnou, byla tfilem subtylnym, jemnym a utfkajfcfm, chtSMi
v§ak kdo pocfti na cest6 laboratornl za kamenem filozofskym, poCal
prtci, rozpousteje zlato v t6to rtuti obecnd. Pisatel v obou traktatech
nejde tak daleko, aby pfedpisoval sloienl a zpflsob pffpravy kamene,
a ukonCuje pohodlnSjSfm zpftsobera, pfestav na dr&ze pfedchozich
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10 L 0. Zachar:
filozofskych v^vodft a hypothes. Opakuje, co bylo ji2 pfedem Feceno,
a dovozuje, ie rtut filozofskd inusl byti zlatem fermentovana, tak
jako je tfeba tisto zadelati prisluSnymi kvasnicemi, a k&men filozofsky
jest smSsl z toho povstalou, a jest srdcem, formou i tynkturou zlata,
kterouz hledajf filozofovg.
Na cestS cheinick6 sttvd se ono spojeni iivelnf, kdy2 nejprve
pfipravl se inerkurydS filozofsky a pak se zlatem figfruje ci fermen-
tuje, a d£n do sklenice, za pfisobenl tepla, vyvine pry v n6m pfirozeuf
bo4sk6 moci sv£, a tak jako v zemi, formuje se materie v nadoW ve
8vou dokonalost. Kdyby na sv6te ve§ker6 materie a veci byly k tomu
pfizpfisobeny, pfivedlo by je pusobeni planet a hvezd ve formu nej-
dokonalej&f; jinak tomu napomdhd umfinf, ktei^ nejprve rozdSli a pri-
pravi kafcdou materii, a pakteprve pokracuje pfisobeni boiskSho pH-
rozenf. Fermentovati lze pouze zlatem, nebot ono jest jeduak z kovft
nejdokonalejSi ; a pak v n£m jest tak£ nejdokonalejSf prvnf materie ;
a nenf proto cflem alchymie d&ati zlato, jako spfSe ustrojenf tynktury,
ktera2 jest pouze formou zlata i nedokonalych kovfl.
Ferment ci zlato i merkuryAS jsou stejn6ho pfirozenf kovov6ho
a navzAjem se pronikajl a sjednocujf, jako vosk tvrdy 8 mfekkym,
a tynktura z obou povstalA tyoguje pouze kovy op6t na zlato nebo
stfibro.
Merkury&s filozofsky, stvrdne-li fci skoaguluje-li se, jest zlatem;
sfra o sobS nem£ pflsobuosti, je-li pfiddna k merkury&Si, zuecisfuje
jej a cini jeho kovovou podstatu nedokonalou. Jako pfirozenl bo4sk6,
kterg svym pfisobenfm odstranuje kovftm nedokonalost ci 8(ru, fcini
podobnS i umeni y case potn&rng kratSfm za pomoci tynktury £i ka-
niene filozofsk^ho. Kovy nedokonald jsou blfzky zlatu, co2 vidno z toho,
ze jsou jako zlato a stHbro taind a kujn£, dajl se s nim slfvati, atd.,
iimi liSl se od hmot ostatnfch, jako dreva, kamene a kofeuf, kter6
jsou podstate zlata vzddlenfijSf a potfebovaly by daleko vfitSfch pod-
statnych promSn, aby uvedeny byly ve zlato. Jen proto jest moina
pfemSna kovii nedokonalych ve zlato, ponSvadi kovy tutoi a spo-
leCnou materii kovovou majf, materii, kterd jest tymfce prirozenfm
sdSldna a jest schopna pflsobenfin duchovnlch tel (alchymickych prae-
pardtfl) v umenf na se vziti formu dokonalejSf H pFemSniti se ve
zlato. A tfmto pflsobiv/m ferinentem, kter^ zuSlechtSnf 5i o6i§t6nf
kovft nedokonalych pomocf umSnf prov&d(, jest svrchu nadepsany --
merkurydS Ci k£men filozofsky.
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Alchymista Baror Rodovsk^ z Huatiran. H
VSecky tyto filosofick^, pHrodov&leck6 i zvlriStS chemickg pfed-
poklady byly chybn£, a pfirozenfi tak6 na nich zaloSene theorie
a skutky nevedly k clli. Ale ovsem teprve kdyz dflsledek tSchto
pfedpokladft nezdarem v praksi dokAzal bezv^slednost jejich, teprve
pak byly domnSnka i pokus zamfeneny pokrokovejSfmi a novSjSfmi.
Jednim z podobn^ch pokusii pffrodovSdeckjfch zab^vala se i alchyinie,
feSfc problem t. zv. kamene mudrci.
V&ichni ti, kteri sebe obStovali a bezucelnS utraceli duSevni
zdjera, feSice onu mySlenkovou zdhadu, prov&161i pouze historicky
dftkaz a slouftli ide&m, kter6 casov6 hnuti pfineslo a kter6 rozfeseul
dojfti musely. A snad pr&v6 proto, ze alchy mist urn nepodahlo se
dosici die jedindho a po veky vlastnfi uedostizo^ho, pfehliif se usilf
pobocnfejSf, kter6 smSfovalo a v praksi posluhovalo t6to jedin6 z&vS-
refcnd prici, usili femesln^ chemie, a kterd jest dejepisne stejnS
dfile2it6, jako nezdar za dokoo&nfm kamene filosofu. —
Podivdme uiie uplny pfehled Leydensk^ho rukopisu a otisku-
jeme pak doslovnfc text obou traktdtil, jejichi obsah a vyklad jsuie
pr&v6 podali. Pro posouzeni snah a tu2eb i vSdomostf Rodovsk6ho
jsou oba tyto trakt&ty nad jin6 v^zna6o6j§i a razovitSjSf.
Nebudii to, co vykonal Rodovsk^, jako clov6k pracovit^ a piln^,
jako filozof obezn&meny s podivuhoduou vSestrannostf se vsemi theo •
riemi starSfmi i souvSk^mi, pokud se tyie 8?6tov6ho ndzoru stfedo-
\6k6ho i soudob^ho, pfi torn ovSem myslfci pfedstavami a ndzory svd
doby, zmenSovdno tim, co se mu nepodaHlo vykonati ve suaSru laka-
\6ho snaienl v oboru vyliceaycb idei alchymickych. Kondme pouze
spravedliv^ zadostiuCinfeni, phpomfnajfce si a studujfce filosofick^
a chemick6 bddani Bavora ml. RodovskSho z Husttfan. Zdrovefi ne-
ubr&nfme se stesku, ie se autorovi pracf uvedenych, jako^to vynika-
jfcfmu 6esk6mu spisovateli, filosofu a cheiuikovi stol. XVI., nedostalo
dosud v dgjin&ch naSich liter&rnfch n£le2it6ho oceneuf a poroz-
umSnf, jak by si toho zasluhoval, srovndv&me-li jeho v6domo3ti a cin-
nost literdrnf s pHbuznymi pracovnlky v t6mi oboru v cizinS. Snad
nechybfme pravdy, vysvStlujfce to Mm, ie prdce Rodovsk^ho nebyly
vyd&ny tiskem, a jeho dosti jii netitelny rukopis, propleten^ jeStS
zkratkami a znatkami tajemn^ho umSnf alchymick^ho, nerozluStitel-
n^mi bez klffie tSchto zkratek, odstraSily kaiddho skoro od dflklad-
nSjfiiho prohlfienf a 6etby, o studiu ani nemluvfc. Odb^vala se tedy
(innost Rodovsk6ho jen Ifcenfm ponSkud dobrodru4n6ho jeho zivota
a zmlnkou o nefispSchu jeho v oboru alchymickgm, k jidru pak jeho
livah a v6d6nf celkem se nepfikro&lo.
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12 I. 0. Zachar:
Pfehled rukopisu Leydensk6ho.
Druhd strana desky : L6ta Pdn6 1589 na den S| Jana Kftitele,
koupil jsem tyto knihy od pana Bavora etc. za padesite tolaru,
v Praze. Contra spem in spe.
Str. 1—67: Kniha Vavfince Ventury Bendtsk^ho v umSnf 16-
kafsk&n doktora. 0 spuosobu pHstrojenl kamene filozofskeho.
Str. 67 — 75 6: Vybran^ fefci z knihy, jenfc slove ^Margarita
Preciosa", o kameuu filozofsk^m, Petri Boni Ferrariensis. Z kap.
5, 10, 11, 12, 13, 14, 17, 23, 24, 25.
Str. 75 6—82: Traktdt prvni o kamenu filozofsk6m, KryStofa
Pausle filozofa.
Str. 826-88: TrakWt druh? o kamenu filozofsk<§m, KryStofa
PauSle filozofa.
Str- 88 6—93: Traktat Kalestina, jeduoho starSho filozofa, o ka-
menu filozofsk&n.
Str. 93—100: Traktdt zebrany o kamenu filozofskGin.
Str. 100 6—1016: Druhy trakt&t o kamenu filozofsk&n.
Str. 102-105: Tretf traktdt o kamenu filozofsk^m.
Str. 105 — 115 6: Traktdt Hermesftv o kamenu filozofsk&n, pfe-
loieny krdli Indick&nu, za casfi Tyta a Vespasiana, temito slovy.
Str. 115 6-1186: Trakt&t Synesi, o kamenu filozofsk&n.
Str. 118 6—120: Gerboselinus. L&a 1027 tento spis o materii
kamene filozofsk&io, nalezen jest v Callitii v jednom m6stecku jm^uem
Otton, kaldejskyin jazykem psany, vpfitruhlf jedn6 velk6 truhly.
Str. 120—121 6: Trakt&t Rejraunda Ganifreda filozofa, o kamenu
filozofskgtn.
Str. 1216—122: Kniha tM slov.
Str. 122—1246: Novy testament Arnolda de Nova Villa, o ka-
menu filozofskgm.
Str. 1246—126: EpiStola Arnolda de Nova Villa, kr&li nea-
politanskgmu odesland.
Str. 126—130: Praktyka mistra Arnolda de Nova Villa k jed-
nomu pape2i z knihy jen2 slove: Breviarius Librorum Alchymie.
Str. 130— 134 : ZaCfnd se Traktrit Tetsensa doktora, s praktykou
a pfedmluvou na knihy Arnolda de Nova Villa.
Str. 1346—136 6: Ju2 se tuto zaclnd prv. kniha Arnolda de
Nova Villa — o kamenu filozofsk^m.
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Alchymibta Ba?or RodoTBk^ z Hustifan. 13
Str. 137-139: ZaCfn* se drultf dfl knihy Aniolda de Nova
Villa o kamenu filozofsk^m, ktery v sobS jind knihy obsahuje.
Str. 139 6—143 6: Vyborn^ traktdt o kamenu filozofsk6m.
Str. 144—151 : Kniha, jen2 slove Stovou svSta, aneb knihou pfiti
klffcuv. (PHpstfno na konci : Tento traktdt jest mi din od urozen^ho
p£na, pdna Karla z BibrStejnu etc. hejtmana VelkGho Hlohova 1582.)
Str. 1516-1586: Traktat vybonrf Jana Isaka Hollandra, oka-
menu filozofsk&n.
Str. 159—167: Vybrand jddro z HermesovS filozofie, sepsan6
skrze ctihodnGho P&na JiNka Ryplea, kanovnika v Engelandu.
Str. 167 6—172: Clavicula, to jest klffc dokonaly k umfinf ka-
mene filozofsklho, Rejmunda Lulia.
Str. 172-173 6: Vysv&lenf Testamentu Rejmunda Lulia.
Str. 174—178 6: Praktyka testamentu Rejmunda Lulia pofcfnri
se S(astn6.
Str. 179—186 6: Apertorium: Trakta(t) velmi uiiteCn^ Rejmunda
Lulia o kamenu filozofsk&n, k Robertovi kr&li Englick^mu odeslany.
(PHpsino: Konec 1534°.)
Str. 187-189: VysvStlenf vSeho Testamentu k krdli Edardovi,
skrze Rejmunda Lulia ucinSnS, a pfivodf je v knize k kr&li Robertovi,
a ned6H se velmi od nf, a6 k Robertovi jest v6cf a delSf.
Str. 189 — 192: Lux mercuriorum, maty traktat Rejmunda Lulia
majorica filozofa, v kter6mi on vysvStluje, co v jinych jeho knihtfch
skryWho jest.
Str. 192—193 6: Kniha merkuryaSii Rejmunda Lulia.
Str. 193 6 — 195 6: Prav6 jddro vytaien^ z knihy Rejmunda Lulia.
Str. 1956-199: Trakta(t) TomdSe Aquinanskdho, o kamenu
filozofsk&n.
Str. 199 6—205: Kniha vo ud61&nf kamene filozofsk^ho, pravfi
a beze vSeho zakrytf vydand, skrze bratra Jana de Rupescisa, fddu
bratH menSfcb, kterui jest sloiil ku pomoci a pozdviienf chud6ho
boifho lidu, v Casu zdrmutku cfrkve, napomenut jsa boSskym zjevenlm.
(Kapitol deset.)
Str. 205—206 6: Z knihy, jen2 slove Testameut novisirai Rej-
munda Lulia, o zvgstovrinf 2ivlflv. (Vytah z kap. 4, 15, 16, 17.)
Str. 206—209 6: Traktat vyborny Alaniiv, o tofcenf iivlflv, v6rn6
210—216 6: Otdzka vseteCnd o pfirozenf slunce a mftsfce, z knihy
Michala Skoty.
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14 I. 0. Zachar.
Str. 216—219 6: Kniha Trium Verborum, to jest o tfech slovich
Kalida nejsubtylnSjsfho.
Str. 220—221 6: List mistra Arnolda de Vila Nova, o Alcbymii,
k krdli NeapolitanskSmu.
Str. 2216—224: TrakWt, 2e k dokonalosti kamene sdin mer-
kury&§ pffcinou jest.
Str. 224 6—228 6: Kniha prvnf dignitatis, Gebra krile persk6ho.
Str. 228 6—233: Dfl drultf divinitatis.
Str. 233—235 6: Z testamentu Gebrova.
Str. 236-265 6: Aurora Consurgens, to jest jitfnf z£fe.
Str. 266—273 6: Secreta filozoforum, to jest tajnosti filozofsk6.
Str. 274—279 6 : Trakttt vyborn? o navedeni a uk&zdnf, jak se
m& kdmen filozofsk^ dSlati.
Str. 279 6—281: 0 kamenu filozofsk&n u podobenstvf plsma
Svateho.
Str. 281—284 6: Traktat o kamenu filozofsk&n v spftsobu otAzky
a odpovfdi mistra a uCednfka.
Str. 284 6—301: Kniha o sloSenf alchymie, kterouS jest vydal
Morienus, ffmsk^ poustevnik, Kalidovi kr£li Egyptsk&nu a kter6mu2
jest Robertus Castrensis z arabsk&io jazyka do latinsk6ho uvedl, a jest
z latinskgho v 6esk^ pfeloiena od JaroSe Krymilara ze Stfebska.
Str. 301—302 6: Traktdt o kamenu filozofsk&n v spflsobu otdzky
otce a syna sloSen^.
Str. 303—309: Traktat o kamenu filozofsk&n, jen2 se jmenuje
Astronomil mensf, v spflsobu rozmlouvdnf Gwilhelma s Ademarem
sloieny, v nfcmito se n6kter6 feci Gebrov6 vyklddajf.
Str. 309—311. Krtitkg obsazeni kamene filozofskSho.
Str. 311—314: Enigma o kamenu filozofsk&n skrze Jiflka Gleta,
volen^ho licencidta a proton£ria Gerlick^ho.
Str. 314-314 6: Tajnost nade vSecka tajemstvi o kamenu filo-
zofsk&n, umSnf a vtip ukazuje.
Str. 314—316: Martellinus Palingenus Stellatus, o kamenu filo-
zofsk&n.
Str. 316 6—317: Vo alchymii a jejfch obecnfch nrtsledovnlcfch.
Str. 317—318: 0 sedmi tynturAch.
Str. 318 6—329: Traktdt vybornjf o Antymoniu, urozenAo p£na
Alexandra z Suchten doktora.
Str. 329 6—332 Kite alchymie, kderejmSto vSickni kovov6 od-
roykAni v merkuryAS a sfru uvozovAni byvajf. Auctor Alexander von
Suchten.
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Alchymista Bavor Rodovsk^ z HustiFan. 15
Str. 332—332 5: Z knihy Jana Ruperscissa, Mdu menSlho,
o voleji z antymonii krdtce vyta2en£.
Str. 332 6—333 6: TrakMt dokonaly Zylona filosofa *eck<§ho
o karaenu filozofsk^m.
Str. 333 6 - 337 6: EpiStola jednoho otce k sv&nu synu o pravSm
vysvitlenf tajnS filozofie.
Str. 337 6—340 6: Trakttt vybontf, jak se mi kimen filozofsl^^
z merkury&Se a z cfnu pftpravengho udfclati.
Str. 340 6—347 6: V^bornA kniha rytifskSho boje, kdeito zlato
a 2elezo spolu bojujf pfed soudcfm merkuryASem, a jest kniha velmi
uiitecnd a prosp£9nd. Author Jan Sternhols z Pamberku fardf r. 1488.
Str. 347 6-354 6: TraktAt Toma z Aquinu Mdu kazatelsk^ho,
o kamenu filozofsklm.
Str. 354 6—358 6: Trakttt drultf svaWho TomiSe z Aquinu ddn
bratru Reynaldovi, o umfini Alchymie.
Str. 358 6 — 360: KrdtkS dflo kamene filozofsk&io jednoho mistra
filozofa.
Str. 3616—360: Tajnost Theofrasta Paracelsa.
Str. 361—367: Speculum Magnum, z tak FeSenG knihy Reymunda
Lulia, n&kter£ kapitoly vyta£en6 a od fldk^ho mistra v^bornS a u2i-
tecnfi o materii a udfildnf kamene filozofsklho vysv6tlen6.
Str. 364—367 6: Traktdt Arnolda de Nova Villa, jen2 slove:
Stezka stezek.
Str. 368—374: Tajnost vSech tajnostf o dokonatyra oleji, kterak
se ten z vitrioli dfilati mi, z knihy Rogeria Bachona vypsanA.
Str. 374—376 6: Drultf traktet Rogerii Bachonis, o nejtajnSjfifch
pfirozenych nad nebesa tajnostech.
Str. 377-380: Tfetl traktat o oleji z Antymonii, Rogeri Ba-
chonis. (KonCf verSi: 0 podstatS tynktury fizyckd.)
Str. 380 6—396 6: OdpovSd! pana Bernarta brabfite z Marku
a z Terviz k TomdSovi z Bononie, 16kafi Karla VIII. Fransk^ho kr£le,
na list jeho. (Na str. 391 6 verSe.)
Str. 395—471: Kniha Jana Isaka (Holanda) o dokonaWm umfini
chymickdm. (Dodatek Rodovsk^ho.)
Str. 471 — 476: Traktdt mn6 danej od pdna paua Karla z Bibr-
Stejna, kter^ slove Praktyka kradend Jakuba Hofavy.
Str. 476—478 6: Trakttt o kamenu filozofsk&n, mn6 od §ebe-
slydna Fauknera danej. L. 1583.
Str. 478—588 6: R&zne ndvody.
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16 I. O. Zach&r:
Str. 478 ft: Jakuba Fabera, laboranta jeho Mu. pina, pana Vi-
J6ma z RoZmberka, nejvySSfbo pana purkrabiho pra2sk6ho lata 1583.
Str. 500: Tynktura Krystiana Smalherynka, jeho veku 110 let.
Str. 513: MSd jak se mi z ieleza dSlati, mnfi od p£na pana
Karla z BibrStejnu dan$.
Str. 520: Lutacf v^bornd od p£na pana Karla z BibrStejnu.
Str. 522: Tyto dvfi tynktury, pofdd vypsanS, jsou mi od jeho
Milosti p£na pana Vil&na z RoZmberka etc. nejvySsfho pdna purkrabf
pra2sk6bo 16ta 1584. dan&
Str. 528 : Mercurias, jak se mi v^bornS sublimovati, od Martina
Vejrovsk^ho.
Str. 529: Traktdt vyborn^, vedle nauCeni jednoho sedldka, jak
se mi kdmen filozofsky u&niti.
Str. 537 ft : Tynktura pravd a dokonald, na zlatii markazytu, pana
Fugara z Svicu.
Str. 547: Ciment od Jakuba CernS riiie.
Str. 550 ft: Stffbro jak se mi v dobr6 zlato fixovati, od ku-
chafky kn6zov£.
Str. 550 ft : Zlato jak se mi z olova dSlati, od kuchafky kn£zov&
Str. 552: (Od toho listu nSkterg z&znamy z knih tekafskych.)
Str. 555 ft : Suol divnd jak se mi z kuchyfiskych sazf vytehnouti,
od Jakuba Fabera.
Str. 557: M&f, jak se mi z Seleza ddlati od pana Dypranta
Gelhurna.
Str. 557: (Od toho listu po v6t8in$ zdpisy z knih prubfrskych.)
Str. 566 6: Z stfibra jak se mi zlato dfclati. (Pfipsdno na konci:
Tento kus nafiel jsera po Isikovi GoltSejdarovi 2idu, v jeho tabuMch
napsany 1. 1584.)
Stf. 566 6: Fixovanf stftbra. (RovnSJ na konci: Tohoto procesu
ufcfvala jest MaruSka, jednoho knSze vfcrnd kuchafka, a tomu se byla
od knSze sv£ho naucila a z toho Zivnosf svu mfela.)
Str. 567: Transmutacf stfibra v zlato. (PoCfnd se: Tento proces
pfeloJen jest z vlask^ho jazyku na fcesk^.)
Str. 568: Voda ze sfry a sanytru, kterd fixuje stffbro v dobr6
zlato, jak se mi dSlati, od M. Joanesa. (PHps&no ku konci: Tohoto
kusu M. Joanes nejvfce tajil.)
Str. 568 6: Voda divnd fixujfcf stffbro. (Pfipsdno na konci: M.
Joanes.)
Str. 571 6 : Tynktura na m&f od Vlacha, doktora slepSho.
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Alchymista Bavor Rodovsty z Hustifan. 17
Str. 571 ft: Voda v^borni, kterdi stffbro vdobr6 zlato grad^ruje,
od Jana Hroika TichlovskSho, zkuSena a zprubovdna.
Str. 573 b : Praktyka vybornd a dobrf, jak Be mi zlato z stHbra
d&ati. (PfipsAno v zadu: Tento kus vypsal jsem ze star^ch knih,
nSkdy Izdkovi GoldSejdarovi naiefctych, l&a 1584 ve stfedu po sv.
Bartolomgji.)
Str. 589. Registrum na vSecknu knihu.
Str. 616 6: Tato kniha jest Stastnft dokondna a dopsdna i bedlivS
zrejstrov&na, ode mne Bavor a mladSiho Rodovskiho z Hustifan a v Nov6m
M£st£ Pra2sk6m na Bosicku, v stf edu po Svat&n ftehoft, to jest
jedendctoho dne mSsfce Mezna, 16ta P4n6 tisfclho pfiti steho osm-
desAtebopdWho, z cehoi PAn Buob pochvAlen bud, na v£ky po2ehnan£.
Amen.
Trakt&t prvni o kamenu filozofskSm, KryStofa
Pausle filozofa (str. 75. b.)
Bud Bohu chvdlal Jako2 pak vsecky v&ci t61esn6 svuj zacatek,
puosobeni i podstatu z zeme berou a vedle poMdku casuo, kteftz* skrze
vliti nebeskA, totiz hvezd a planetuv (jakoz jstk slunce a m&sic, spolu
8 jinymi planetami) i se dtyrmi jakostmi zivelnimi, se zevnitfnfc i vnithifc,
bez pfestAni pohybujic, vyneseny byvaji, vsecky rostouci, trvajfci a rodici v6ci,
jedno kazd6 v sv6m obzvlAstnim pokoleui, tvafnosti a v vlastni podstatfc,
jakz to vse pH zacAtku stvofeni od nejvyzsiho (totiz od PAna Bona vsecb
vfcci StvoHtele) stvofeno a zfizeno jest. Protoz se tak£ tomu zAdny proti-
viti nemuze, ze kovove* svfij zac&tek neb pojiti z zem& berou, z obvlastni (!)
a vlaatni materie shromazdfcne* a v hromadu slit6, ze Styr jakosti, neb
vlastnosti styr fcivluv, s vtisknutim neb vjitim zivelnfch mod neb duchuv,
a v jejich sebrani od vliti hv&zd a planettfv, k tomu pHhodngho, jakz
jsou to vse vybornfc vypsali uCitele' pfirozenych v6ci a obzvlastnfe Aristoteles,
v Ctvrtych knihach v Metheorum, kdez (76) mluvi, ze jest merkuryAs,
obecni materii vsech kovu. Ale v pravdS ma se v6d6ti, ze jest v pHro-
zeni prvni materii kovuv ta v6c, o cemz na hofe mluveno, spolu ze styr
zivluv shromAfcdenA, toliko vedle uznani a vlastnosti pHrozenf, kteraito
materie od filozofuv jmenuje se merkuryaSem nebo rtuti. VSak proto jest
nedokonalym za pfi&nou pHlisne* sirnatosti zemnatS, kterAz souc velmi
slemovatA, spalitedlna jest, tak6 za pficinou pHlisne* vodnatosti, kterAz
v n6m ze Styr fcivluv shromAzdfcnA jest puosobeni vrchnich planetuv a jest
takovA materie z sirnate' palcive* zem6 a z vodnate* podstaty smisena, pro
kter6zto pH&ny tak6 dobfe slouti a neb jmenovati se maze nedokonalou
sirou filozovskou.
Ponevadz pak pHrozeni vzdyckny zada k nejvyzsi dokonalosti a k konci,
kteryz jemu od StvoHtele vfiech v6cf nafizen jest pHjiti, protoz take* ne-
Vistnik Kr. 6. Spol. Niuk if. hist. 1902. 2
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18 1-0. Zachar:
zanechava daleji v takov£ nedokonal6 materii pracovati a coz skryteho
jest, vynaseti, skrze sem i tarn pobybovani, vsech Styr zivelnfch jakosti,
tak dlouho dokudz svSbo puosobeni nedokona. S pfipadnou slunecnou
a pfirozenou teplosti byva vzbuzena dotSena materie spolu se vnitfnf sir-
natosti, tak az se v skulinach a v zilach zemS, v paru neb dejm vyzdvihne
a kdyz pak takova para jsouci v zemi zavfena, proniknouti nemftzc, vsak
proto mnohdykrat musi prouiknouti rozlicn6 §leraovat6, zeraskS tuSnosti
a neSist6 sirnatosti, kter6 jsou v rudach a zilach zemfc. A cim vie takova
materie, jeji prilisnost a takov6 cizi neSistoty, k sobfc pfijima, tim vice
tak6 byva znecistfcna a toho jest tak6 ta pffSina, ze rozliCnych barev,
kterych se sotva vymysliti muze, nabyva, prve nez pride k sve 5ist^
a vlastni barvfc. Nebo pfirozeni muze v t6ch mistech, kdezto nejlepsf
puosobeni ma, dokonati kovy v jich rudy, kdezto mocna sirnatost s duchera
rtuti a s parou neb 8 dymem, spolu zavfiny jsou a jedna kazda jakost
vsech styr zivluv ma sv6 obvzlaStni puosobeni a promenovani v tak shro-
mazd6n6 materii, za pffSinou zevnitfni horkosti slunce a sirnate zemfc,
kteraz v nich puosobi a odtud byva takova materie Sasto rozpustfcua a zaae
skoagulovana, vedle tobo jakz Sista neb nefcista, vyzdvizena (76 b) jest, potfe-
bujic k tomu mnoho let a dluh6ho Casu. A jest mozn6 v pfirozeni, ze
vsickni kovov6 pfedchazeji prve, nez-li takova materie pfichazi k sv&nu
nejvyzSimu stupni, to jest k zlatu. A to jest dobre znamS z toho, ze se
vice pfi rudach neb kovich nachazi v minerach neb v zemi, proC pak to
tak jest? V vyzdvizeni takov6 sirnate a rudn£ pary z pfedchazejfci materie
byvaji smigeny a skrze vafeni sjednoceny a jest-li $e sirnatl duchov6,
zemnati a hrubi jsou i neSisti a horkost sluneCna neb miner, silnd jest,
tak 2e materie, prve nez se od sv6 hrubosti o&sti a oddeli, tebdy 8 ta-
kovou hrubou sirnatosti stvrzena a v siru pfirozenou uvedena byva,
kteraz kovtim pfinalezi a ihned kdyz rtut stvofena jest, tehdy byva sfor-
movana, s formou jednoho kovu, kteryz takov^mu shromazdeni a skoagu-
lovani pfinalezi, skrze vlitf jeduS planety, kteraz v takovgm shromaidSni,
jinou pfedtiskuje svou vlastnosti, v smi§en6 jakosti. Nebo pfirozeni dokonava
v puosobeni ponejprv v spolecn&n sjiti a sjednoceni styr zivluv, odkudz
pochazi materie neb tfelo, kteraz potom beze vseho prostfedku s formou
sformovano bude, kteraz takov^mu smiSeni pfinalezi, vedle vliti jedn6
planety. Nebo jedno kazd6 vliti ma sve obzvlastni puosobeni v jakostech
zivelnich, z Sehoz tak6 pochazi vlastni forma a tak byvaji m&T, cin, olovo,
zelezo a rtut. A6 se o torn mnoha pisma nachazejf, jak6 jich smiseni
byti ma, jednak od neSiste siry, zase z necistS a nedostatecmS rtuti, na
jeden kazdy kov, obvlastni forma a spuosob, jesto jest pak takov£ smiseni,
nejlipe znamG pfirozeni,*) protoz ja jednoho kazd^ho kovu zrozeni a odkud
ten pochazi, obvzlastniho vypsani zanecbam, ale jakzkoliv jest, vsak proto
pfirozeni nepfestavd v takovych nedokonalych kovich puosobiti, dokudz
jsu jestfc v zemi zavfiny, az dosabne nejvyzsiho a nejlepsiho konce, kteryz
jemu od Pana Boha nafizen jest. V takovych kovich odd&lujic neCiston
rtut od dobr6, a jebo Cistou siru, neb sirnatost, az pfichazi k zlatu.
Jest-li pak, ze takovd para cista a Cistotna s vnitfni subtylnou a ciston,
*> dativus.
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Alcbymista Bavor Rodovsky z Hustiran. \{)
bilou zemi vyzdvizena byva, bez smideni hrube zemnatg a slemovate sir-
natosti, a takova para pronikne, nejsouc dobfc zavfena, prve nez-by
k stvrzeni v siru pfi§la, od sv6ho pfirozeni majice malo (77) neb ranoho
borkosti, tehdy rtatf ziistava a zadnym kovem nebyva; jest-li ze pak
takova Cista rtuC vyzdvizena bude, beze vseho hrubSho pfimisanf, v ci-
stotnou minera s mensi borkosti, tehdy byva uvedena a stvrzena v cistou
bilou sira pfirozeni, kteraz pfinalezi k stfibru, potom take formou stfibra
sformovana byva, z cehoz tak6 zlato byti maze, jako i z jinych kovu, kdyby
nedostatku v horkosti nemela a neb se ji pfirozen6ho poosobeni neodnimalo.
Pfyde-li pak, majic v&5i teplost, k takov6 rtuti, prve nez-by k konci pfi-
vedena a stvrzena byla v formu stfibra tak az by pfisla k pfirozeni SisW,
cervenS sfry, tehdy byva z ni prve zlato nez stfibro a v tomt zustane
v&£n&, jstice jiz konccm kterSmu jest pfirozeni pracovalo.
RtuC pak, o niz nyni mluveno jest, jest vsech kovfiv matkou za
pficinou sve studenosti a vlhkosti a kdyz fifsta jest, ode vsi zbytecnosti
oddelena, nemuzet se zadna hrubost k ni vice pfimisiti, aby mohla zase
nazpatek k nedokonalemu kovu pfivedena byti, nebo pfirozeni nepracuje
zase nazpatek. Tak6 neni takova materie, kterazby nalezela k necist6
forme, jakz nedokonali kovovS jsou. Sira pak vsech kovuv jest otcem,
za pfitinou sv6 horkosti a suchosti, vedle takovg rozdilnosti ma se o rtuti
a sife rozumeti, jaki o torn daleji oznameno bude.
A tak vedle toho ve vsech kovich jest prava sira a rtuC, tak dobfe
v nedokonalych, jako v dokonalych kovich, toliko ze jest zneSistena v ne-
dokonalych kovich, majice nedostatek v dokonal6 dozralosti, za tou pfi-
cinou jest mocng, ze nedokonali kovovS, mohou k zlatu pfivedeni a neb
v stfibro obraceni byti, to jest aby se od zlateko neb stribrnSho pfirozeni,
kteraz v ni jest odd&lila a odnala ne&stotu, jiz znecistfcna jest a v ni se
forma zlata neb stfibra uvedla, proc pak, i proto, ze jsou pfirozeni od-
fezani, kdyz jsu vyzdvizeni a vykopani z pfirozenych skulin, rud a z zil
zeme byli, proCez zadngho dalsiho puosobeni v sobe miti nemohu, jako
kdyby jestfc v zemi byli neb lezeli. Avsak pokudz na nich zalezi, zadaji
k dokonalosti pfivedeni byti, na takovou pfirozenou vlastnost tak6 jest
duch pravdy, kteryz je ze vsi pravdy a umeni, v lidsky rozum v§el, nauCil
filozofy takovym nedokonalym kovum delati formu neb tekafstvi, skrze
kter^zby jim odnata vselika neCistota byti mohla a dokonal<§ pfiroze(77b)ni
rtuti, jenz v nich skryta jest v formu zlata neb stfibra, v66n6 zustavajici
jakoby z rud zem£ poili uvedeno bfti mohlo.
V t6to nadepsan£ fe6i, jest oznameno o form6 neb 16kafstvi, jimz
by nedokonalym kovum jich ne&stota od <5ist6ho merkuryase odnata a ta-
kovou formti zlata neb stfibra, v dokonaly kov uvedeny byti mohly, jest
juz tak£ cas, abychme mluvili o takov6 form8 a takovym tekafstvi, jak
bychme to delati meli, skrze umeni, jak pln6 knihy filozofuv toho nacha-
zime, ze pravi, kterak umeni Alchymie a neb jich umini toliko v zlatu
a stfibru a v merkurydSi sloleno jesty jest-li %e pfedkem pHvedeny
a neb obrdceny budou v svou prvni materii% z Jctere jsou potty, a neb
v ktere jsou byly pFed tisici lety prve nel jsou kovni tvdfnosti doSly.
Nebo pfirozeni vzdyckny pfed se po stupnich dal a ne zpatkem pracuje,
protoz to byva rozlicnym prostfedkem zkoitovano skrze rozpuSteni v sil-
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20 I. 0. Zachar:
nych vodach, skrze amalgam u zlata s merkuryasem, neb stfibrem a 8 mer-
kuryasem, domnivajice se, ze jsti tudy v svou prvnf materii a neb k za-
Satku sv6mu pfivedeni avsak v pravde daleko pocbybeno jest. Nebo kdyz
se v 8iln6 vode porazi"), a neb ze se voda z nicb zdystylnje a neb ze se
merkuryas zas zsublimuje a neb se ji vykouHti dopasti, tehdy se kov
y celosti sve* nachazi, tak jakz jest zastfen byl a protoz neni, aby takova
obvzlaStni forma, v ne uvedena byla, ponevadz se prvni forma pfirozeni
a spuosob bez kovu nekazi ani neporusuje v sve vlas'nosti, cehoz Ari-
stoteles dokazuje, fkouce: Kovovd nebyvaji prom8n$ni, U6 budou zase
v svou prvni materii uvedeni.
Z oznameng pfifciny a z nadepsane* feCi to se nachazi, ze umeni
Alchymicke, neni zalozeno v zlatu, v stfibru a v merkury&sl, aby pak
proto knihy a feci filozofske, za klamne* drzany byti mely. Toho neni,
nebo nachazi se y nasledujicim pismfc, jak se tomo rozumeti m£, ze nase
umeni jest y zlatu, v stfibru a y merkurydsi, ze pak toho toto pominu,
toho pficina jest a pfedkem daleji mluviti budu i toho dovozovati, ze
y umeni neni z merkuryase a z jinych nedokonalych kovich, aby se z nich,
vedle filozofnv, vytahnouti mohla prvni (78) materie, neb pravy, dokonaly
merkuryas, neb ktery v nich je, ten jest necistou sfrou skryte skoagu-
lovany. Protofc, tim prostfedkem j?»kz povedino jest, totiz skrze siln6
vody, neb amalgamn a neb jakouzkoli jin§i merou, skrze coz by na dile,
vyciSteni a k jine* tvafnosti pfivedeni b^ti mohli, zajiste tudy nebyva
pravA podstata prvni materie, neb merkuryase spuosobena, protoi byvd
v$e ztraceno, kdeS s* um&ni v kovich hledd. A pMtom pozoruj toho?
jest-li ze se dva, tfi neb styfi kovove smisi a spolu spustf, vsakt proto
jeden druh&nu tudy zadn6 pomoci neucroi, kterezby jich prvni materii
a dokonalosti pfihodni byli, ponSvadz jeden kazdy kov sam pomoci po*
tfebuje a kdyby se pak i zlatu nedokonaly kov pfisadil, protot zlato sod
dokonalosti a stalosti neopusti, nebo se jemu ni6eh"2 nedostdvd) a take
nic zbyte£neho pfi sobS nemd, cimzby se s nedokonaly m kovem zde-
liti mohlo, a kdyby to bylo, ze by jeho moc nedokonali kovove k sobe
pfijali, tehdy by samo, v nedokonalosti a v nestdlosti z&stati musilo,
protoz jest daremne* hledati takove* formy a neb takoveho lelcafstvi v kovich,
kteraz pfihodna jest dokonateho merkuryase v kovich zavfen6ho.
Dale psano jest v knihach filozofskych, ze sira a merkuryas jsou
prvni materii a pofiatkem vsech kovuv, protoz mnozi a skoro vsickni alchy-
miste* domnivaji se, vedle toho jakz Tjevnfc nachazejf, to jmeno merkuryas,
ze jest obecni merkuryas, coz zadnym spuosobem byti nemuze, nebo jest
merkuryas nedokonalym kovem a rovne od takoveho za&atku a pocatku
posly, odkud jsou jini kovove* zrostli. Ac pak velmi malo se o jeho zro-
zeni psano nachazi a to proto, ze to jm6no merkuryas uzivano bf\& od
filozofuv za jich pravou a dokonalou prvni materii a neb zacatkem do-
konalych kovuv a kdyby on zadnym kovem nebyl, tebdy by take* nebylo
mezi kovy, co by odpovidalo vlitf planety, Merkurya, jako zlato slunci,
stfibro mesici a tak vedle vlastnosti jeden kazdy sv6 planets, od niz jest
svou vlastnost prijal. A ponevadz pak kovem jest, tebdy jsou take* jini
*) tolik jako rozpouiti.
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Alcbymista Savor ftodovsty i Hustifan. 2l
kovovS, sv6ho zafcatku od nSho vzfti nemohli a je§t& mind svou dokonalost
od nfiho neb skrze n6ho vziti budou moci, a£ pak jeho dokonaly merku-
rya5, 8 pfiliSnosti v n£m (78b) naplnfcn jest, tak dobfe jako i v jin^ch
a jeSte vice mftze se to stati s pfimiienfm siry, pon&nadS prve necistotou
a nedokonalosti kovftv jest, pro pfilisnost sirnatosti, co2 jeden kazdy
mftze lehce dokazati, nebo k kter&nukoliv kova sira se pficini, bade
necistotn&jSi, ne2-li jest prve byl a nepochyboji, na dile neb docela
i pokazen^.
JeSt8 vice kladou filozofovd v svych spisich, merkury&S ze jest ducbem
pin kovnibo pfirozeni a vlastnosti zazitS a v hromadu slit6 ze Styr zivlftv,
skrze vliti planeckl a skrze paosobeni pfirozeni v zemi a z toho, ze
mftze byti zlato, stfibro a neb jinii kovni vec, vedle toho, jakz v nSm
v jeho vafeni smiSeno bude, cist6 neb neSistS, vedle vlastnosti jedn6 pla-
nety, kteraZ v takov£m pfirozen£m vafeni, skrze sv6 vliti, jin6 odtiskuje,
jakz* o torn nahofe povSdino jest. Protoz pravi nemondfi chymistovS, ze
tento duch jest merkuryas, nebo obycejnS vSickni lidS, poznavaji z takovych
vSci, 2e se smisuji s nasimi kovy, tak6 ze mSky a atikajici jest, ale v§ak
vysoce v tom bloudf, zda-liz proto kamen byti nemflze, ze utikajici jest,
musili-by tak6 jini kovovl, jako cin, olovo, mScT a zelezo kovy neb^ti,
ponSvadz zkuienim silndho ohn8 tak6 atikaji a nezfistavaji, a<5 pak jeden
8talej§i nel-li druliy nalezen byva, m81i-by tak6 za ton pfiCinou zacatkem
neb prvni materii kovftv byti. ie se lehce s temi smiSoje spolu, bylat
by zajist6 slu§n6ji m&f kovftm zafiatkem neb prvni materii, ponivadi jstice
se zlatem neb s stfibrem smigena, staleji v ohni pfi nich, nez-li merkuryaS,
stoji, dopouStSjici se tak6 s nimi lid i kovati, vsak se proto tady doko-
nateho sjednoceni nestava, pon£vadz od sebe zase rozd&eni b^ti mohou
a mnohym pak je§t6 skrze smiSeni merkuryase, ponevadz se mnohem
lehSeji od kovftv oddSluje, nez-li ktery jiny z kovftv a toliko stava se
takov6 sjednoceni, neb smiseni kovftv za pfifiinou jejich poSatku a neb
za&tku, ze tak spolu jdon.
Jest pak v6c v&doma, kterak se 5astokrat dva, tfi i Styfi kovovl
v rudach spolu smiseni nachazeji, k jist&nu a dokonatemu znameni, ze
oni v sv6m prvnim za6atku neb pojiti jednou v6ci jsou (79) a vslckni
k nejvyzsi, to jest k zlatu, skrze pfirozeni a vlastni minefe, mohli by
pfivedeni b^ti, kdyby se byla pfirozeni pfekazka nestala od hrubg, sir-
nato, utrejchovat6 a zemnate nefiistoty, kter6 se pfi rudach nachazeji,
kdy2 se kovovg z t8ch vySiSCuji a leji, mnoho smradu, ilaku a neSistot
od tSch se odhani, av&ak od jednoho vice nez od druhSho. Tak6 kdyby
se pfirozeni v jeho puosobeni zkraceni nestalo, skrze vykopani pfed do-
konalou dozralosti aneb kdyby puosobici horkost a kovni sila, neb moc
i parnosti jmenovanl materie, byla pfilis brzo nepronikla, skrze skaly
a My zemS, profess tak6 v takovd formd musi zftstati, kterouz jsou za-
sahli, nemohouce juz puosobenfm pfirozeni, daleji k sv6 vysosti, to jest
k zlatu pfijiti, jsouce sproiteni takovdho puosobeni. A protoz maji tu
za5iti, kdez jest pfirozeni musilo pfestati, necistoty odddlovati, coz by
tak6 bylo i pfirozeni ucinilo, kdyby zamknuti hor neb rud a zil zemS,
tvrd&ji bylo zam5en6 potrvalo, aby byla parnatost tak brzo nemohla vy-
niknouti a odjiti, azby byla ne&stou sirnatost mohla oddfiliti, materii neb
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22 I. 0. Zachar:
zaSatek k dozralosti pfivesti a dovafiti, vedle pravdho vyinereni a miry,
vedle dlouh6ho pfihodn6ho casu. A ponevadz jcjfrau puosobeni to nalezi,
nebyl by z ni zadny jiny kov nez zlato, nebo pfirozeni nepfestava v nich
puosobiti, dokudz jest6 v zemi lezi. Tak6 jim na nicera neschazi, nez ze
pfilisnost necistot pfi sob6 maji. Za takovou pffcroou, nemohou formy
zlata, dosahnouti skrze prirozeuf, lee bade od nich neSistota oddelena,
o cemz tak6 Da bore mluveno jest. A pon&vadz jistotnfc, sjednoceni kovuv,
a neb jich dokonalost, v takovSm smiseni neni, neb vsecken jicb zacatek
a prvni materia, skrze pfirozeni skoagulovani, ve vlastni forme zavfina
jest a jedno druh6 rozmnoziti nemuze, nebo pokudz jedna kazda vec maze,
bu<f cista neb ne&sta, zadostiva jest v sv6 tvaf nosti zustati, kteru jest skrze
pfirozeni dosahla, leC by byla od protivu^ho a mocnejsibu porusena.
A tak ponevadz kovov6 jeden obecni zaSatek a pojiti maji, jako od jednoho
otce a matefe jsuci zrozeni, a toliko skrze pfipaduost, jinou formu neb
tvafnost dosahuji a od sebe se oddfeluji, a ne skrze prvni materii.
A protoz jest tak 6 (?) vsech jich prvni materie a neb zaftatek
jedno a (79b) v&ci, v hromadu steklou a slitou, skrze puosobeni pfi-
rozeni, kter&s ustaviSnfc zada nojeistsi formy, kterazby z vlastniho pfi-
rozen6ho stvofeni rudy miti mfelo a to jest forma zlata, nejvyzsi a nej-
lepsf, co kovnimu pfirozeni pfinalezi. A protoz, kdyz takova Sistotna
forma, kteraz skrze umfeni, prostfedkem pfirozeni, maze pfipravena byti
a ze by se k nedokonalym kovum pfisadila, tehdy neciste" nedokonalych
kovu bade pfemozeno, nebo ne necista, ale cista materie ji se spodoba,
nebo ona jest prvni formou, kterazto takova materie jest stvofena byla.
A protoz se vespolek pfijimajf, jako rovn6 s rovnym v neobsahly cas,
oddelivse od sebe neSistS, rovnS tak jako by feklo: Ty jsi pfislo, coz m6bo
jest a mne pfinalezejici. Jest-li ze by pak n6kdo souditi chtSl, ze by
takovou formou zlato melo byti, coz obecne poznano jest, jist6 nic, neb
jest vlastni tfclo kovni, z obecni materie vsech kovuv, jsouc formou zlata,
skrze pfirozeni, v hromadu sjednocenou a nemuze svu forma rozsifiii
materii jinych kovuv k sformov£ni, nebo jebo neni nic vice, nez jebo
vlastni materie, kteru jest obsahlo, od nizto sformovano je a z niz roz-
sifeno jest a ne dale na vsecknu materii vSech kovuv. A protoz jest
tak6 takova forma, pfistrojena skrze umfcnf a tak mnoho vyzsi a lepsi nad
zlato, vafena byti ma, jak mnoho lepsi je obecng materii vsech kovuv,
v zlato sformovati maze.
Z nadepsanych pfirozenych pficin, mob' by jeden kazdy, dokonald
pravdy v alchymickSm umeni nepoznaly, pisma filozofflv za nepravdomluvna,
ano take" i za nevazna jmiti a drzeti i pokladati, protoz tak6, jakz jsem
nahofe pfipov6d61, chci ja tob& vyloziti, jakym prostfedkem jest umSni
v merkuryaSi, v zlata a v stfibru.
Item v merkury&si a v sife a kterak v merkuryasi duch jest. Protoz
muj zacatek at jest v merkuryasi a pravim tobe v pravdfc, co koliv o mer-
kuryasi psano jest a nachazis, nemas tomu tak rozumSti, ze se tim
obecni merkuryas* mini, kteryzto tak6 jednim z kovuv jest, nybrz rozumfcj
o merkuryaSovi torn, kteryz vsech kovuv pocatkem a zacatkem jest, nejsa
v svym pfirozeni zadnym kovem, afi jest pak kovniho pfirozeni i kovni
vlastnosti, skrze vliti planetuv, ze styr jakosti zivelnich, v hromadu zazity.
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Alchymiata Bavor Rodovsky z Hustifan. 23
Nebo kdyby kovem byl, nemohl by zacatkem neb prvni malerii kovuv byti,
protoz jest jiuy a rozdilny, od o(80)becuiho merkuryase. Ant jest ani
borky, neb studeny, ani vlhky neb suchy, nez prave a mime stemperovany.
Tento merkuryas jsa dokonaly a dozraly, jest-li ze k ndmu prljde zevnitfnf
horkost, kteraz v nem puosobi, tehdyt odleti nespalitedlne a neviditedlne.
A protoz tento merkuryas v pravde filozofove* duchem jmenujf, kteryzto
take" i dusi se jmenovati muze, protoze je hbity a rycbly. Take* se jme-
noje telem, pondvadz dotknutedlny a viditedlny jest. Jest-li k nemu
prljde zevnitfni studeuost, tehdy stvrdne a bude skoagulovany v zusta-
vajicf telo. A ty tH veci, ducb, duse a telo jsou sjednoceny v n6m
a jednou vecf jsouc, maji v sobe vsech styr zivluv vlastnosti. A ze on
jest zevnitrne studeny a vlhky, proto se jmenuje vodou, neb merkurya§em
a za prfcinou sv6 teplosti, byva jmenovan vetrera a ukazujice se zevnitfnf
borky a suchy, byva jmenovan ohnem neb sirou a za pfiSinou vnitfni
studenosti, zemi. A tak tim spuosobem, merkuryas a sira jsou zaSatkem
kovuv, ne tak rozumejic, aby se sira mela obzvlaSte vziti a merkurya§
t6z obzvlastue, ktefiz obecni jsou, aby se spolu smisiti mely, to nic, nebo
merkuryas a sira, o nichz filozofove" mluvi, jsou skrze pfirozeni spolu
smiseny a zazity, pfedkem v tvafnost a v formu merkuryase, kteraz to
vlhka a vodnata jest, druhe* skrze ustaviCne" vareni, bude zaziti v formu
a tvarnost siry, kteraz sucha a ohniva jest.
A ponevadz toliko tuto o merkuryasi a sire filozofsk6, ktefi delaji
a davaji formu kovum, jinaSe psano nenachazim ve vsech ucitelich, nez ze
jest merkuryaS tezkou a Slemovatou vodou smfSen s sirnatou velmi sub-
tylnou bilou zemnatosti, zazitou silnym smisenim, tak dluho, az se vlhkost
s suchosti v kovne* pfirozeni sjednoceni promenf a spolu se v jedno telo
slozi a s pomoci pripadng studenosti styr zivelnich jakosti, rovne stempe-
rovany ch, v jednu podstatu zmizly a skoagulovany. A tot jest materie
vsech dokonalych Alchymistuv, kteraz skrze vareni, pfihodnou horkosti
a teplosti, k dokonalosti vzdelana a vycistSna byva, jsuc od ni odnata
a oddelena, zbytecna slemovaU a zemnata sirnatost, spolu s prilisnou spali-
tedlnou merkuryasovou vodnatosti, tak, aby toliko subtylna, jasna a Sista
vecna podstata, z obojich podstat vlastnosti, siry a merkuryase pozustavala
a v sobe zdrzovala nejcistsi merkuryas a siru
V ameni jest puosobeni jednostejne* pfirozeni, protoz jsou dobfe
a pravdu povedeli filozofov6 . Nase umeni jest v merkuryasi, v zlatu a v stribru,
neb jich prvni zafiatek jest roven tomuto merkuryasi, rozumej tim spuo-
sobem, kdezto pfirozeni za&na puosobiti a promenovati v kov, kter6zto
ona, v sve" pHrozene" lehk6 teplosti, zsublimovalo a vyCistilo jest, v zilach
skainatych aneb v (80 b) rudach, skrze cistotnou paru, jakz dotceno jest,
tou my klademe za stfibro a zlato. K tomuto my take" pridavame stfibro
a zlato a to proto, nebo my ncnachazfme v nizadne* veci na zemi aniz
muzeme miti z ceho jin6ho, kovni silu, kteraz by moc mela vzbuditi vlastni
siru tohoto merkuryase, skrze co by skoagulovana byla. Toliko jeding
v stribru a v zlatu, nebo jsouci z zemd vynat, tehdy nemuze v sebe vliti
a moc stfibra a zlata miti, ani z sebe vyhnati bez stfibra a zlata, tak6
neni zadnym pfirozenym umenim mozn6, aby tento merkuryas filozofskej,
dokonany a k sv6mu konci pfivedeny byti mohl, aby staly byl, bez
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24 I- 0. Zachar:
stfibra a zlata. A tak se ma v§d$ti, ze nemozn6 um&ni jest, aby skrze
vafeni, bez zlata a stftbra, dosahnuti mohlo konce a cile, kteryz zlata
a stfibru pfinaleil. Nebo se naiemu umeni pfirozenych miner nedost4va,
v nichi by zlato a stfibro skrze vliti, v zemi slozeno bylo, z U tehdy
potfeby muslme vziti stfibro a zlato, nebo tu najdeme pravou moc
vliti, k tomu nalezitou neb pfihodnou. Ale ma se vfcdeti, 2e my k tako-
v6mu merkury&Si ponejprv musime stfibro pfisaditi, proto, ze jest utfka-
jici, nemoha velk6ho horka snysti a tak6 ma stfibro tu moc, ze pobne
neb vzbudi pfirozenou siru, jmenovan6ho merkaryaSe, skrze coi sko-
agulovan byva v formu neb v likafstvi stfibra k dSlani a to se sUva
velmi lehkou teplosti. Nebo kdy by se jemu nejprv zlato pfisadilo, kteryz
2ada siln6 horkosti a kdy by jemu pfed stfibrem pfisazeno bylo, musil by
tak6 vedle sv6 pf fsady a vlastnosti velkou horkost miti, skrze cozby mer-
kuryaS promenSn byl, v Servenou siru, kteraz by nebyla tekutA, ani pfi-
hodna um£ni a neb k likafstvi d Slant zlata, nebo by jemu odnata byla,
jebo kofenata vlhkost a bylo by to tak6 proti vlastnosti umSnf, kdyby se
pfed koncem, to jest ta Servena filozofska sira, mSla zlatem figyrovati,
dokudfcby jeste stfibrem byla, nebo beze vseho prostfedku ma pfedkem
stfibrem z merkuryase byti.
Tento pfedepsan^ merkuryas" filozofsky neni proto formou (o cemz
mluveno jest) nedokonalfch kovuv, nebo kdyby k n&mu nebylo pfisazeno
zlato a stfibro, jest on sam v sv6 merkuryaSske" bytnosti i prvnim za-
catkem, nemajice kovnich moci a duchuv, ani semenatosti, barvy a tvrdosti,
k dani stfibra a zlata kovum, a£ pak takov6 pfirozen6 vlastnosti jest, ale
jeStfc ji nema puosobitedln6, lee" bude posilnen a k dokonalosti pfiveden,
skrze vafeni s pfid&nim stfibra a zlata.
Pfiklad prvni, zaSatek (81) kovuv tak dobfe v pfirozeni, jako v um&ni,
jest podobn^ vodS, kter^zto vodfc, jest-li 2e se pfimisi Safran, tehdy se
smisi jedno s druhym a nabude voda barvy §afrann6 a kdyz se tato
zbarvena voda, pfimisi k jin6 cist6 vodfc, tehdy ji da t6z touz barvu,
kteru jest od safranu dostala. A protoz kdyz prvni poSatek kovni, totiz
tento merkuryas zbarven bude, zlatem neb stfibrem a jsa ufixovan jich
stalou moci, tehdy se dale nebude moci s tou smisi ti, zadna jina barva
nedokonalych kovuv, nybrz musi zustati vedle sv6 vlastnosti, nebo jsoucl
duchem utikajicim, kdyby jinac nelokonalyra kovum pfisazen byl, tehdy
by nepfijal jich zacatk&v neb vody, kteraz na dile zustavajici a state jest,
za pfiSinou siry, kteraz jej skoagulovala. Bude-li pak zaSatek sfixovany,
s pfisadou stfibra a zlata, tehdy bude zustavajici v&Snou vodou a jsuce
potom smiseny s nedokonaiymi kovy, tehdy tech zacatek a voda pfijme
k 80b6 a smisuji se a tak s pfinucenim spalitedlna a ne&sta materie,
musi od nich odstoupiti, skrze moc ohnfc. Ajak raalo takov^ zacatek neb
voda a nebo merkuryas filozofskej, stalou neb zustavajici moc, bez pfisady
zlata a stfibra, nemuze dostati, tak malo maze tak6 stfibro a zlato,
rozvazang a uveden6 k prvnimu zaCatku byti, jakz o torn nahofe mluveno
jest, bez pfiraiseni tohoto raerkuryaSe a neb jeho vody, o Semz tak$
zminka jest. A jest pravda, coz filozof Hali mluvi, fka: Duch nebude
skoagulovany (rozumej zive* stfibro) le5 bude tfclo rozpustfcno (rozum&j
zlato a stfibro) v torn pak rozdilnosti casu neni, kdy jest zlato a stfibro
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Alcbymista Bavor Rodovsty s Huatifan. 25
duchovnl u&n&no a rozpuSt&no bylo a muz' to rozSifeno byti na obecni
materii vsech kovuv, jak£ kovnl moc a duch stribra ziv6ho vzdy vfc a vy-
seji, b nim skoagulovany a sjednoceny byvaji a toho, jeduo bez druh6ho
dov&ti nemuze, jakz o torn napred povedfno jest. AS pak v siln6m ohni
tece, v§ak proto jest vSdy prvni t£lo, toho pozoruj pH torn, kdyi zase
vystydne, nejsouc prom&n6n6 v hbity neb v duchovnl spuosob, tehdy tak6
neni sjednocen tim spuosobem, jako Safran s vodou, ac, jest-li ze by vodu
zsafraniti m&l. A za ton pflcinou, neni zadn6 pravdivS umeni v alchymii,
nez toliko v ziv6m stfibru, zlatu a stfibru a v pravde pravim, ze v ziv£m
stfibru stojf vseckna moc dotcen6 formy, ktergho jest-li ze se miti ne-
bude, nebudes tak6 moci miti z nfcho semenatn moc stribra a zlata.
S potfebu jest mluveno, co jest merkuryas, neb zaCa(81b)tek vsech
kovuv, bez kter6ho2to zadny kov dokonaly, ani v pHrozeni, ani v umfcni
nemuze byti. A vsak jest 6 neni oznameno neb povfcdino, kde by mel nalezen
byti. Zajistl tot chovaji filozofov6 a velik6 tajnosti a skrytosti, tak, ze mezi
tisici a jests tisici sotva jednoho Pan Buoh k torau vy voluje, aby v6dki raohl,
kde ma hledati casto jmenovanlho merkuryaie filozovsk6ho. AC pak mnozi
jsou o torn psali a piSf, v§ak obvzla§tn§ nacbazim jednoho filozofa, ten
tim spaosobem okazuje takovgho merkuryaSe hledati a pravi, ze jest po-
nejprv vSemohuci Pan Buoh stvoHti ra&l zemi rovnou, sprostnou a tudnou
i uiitednou neb plodnou, bez kfemene, pisku a kamene i dolflv, ale skrze
vliti planetuv a puosobeni pfirozeni, ze jest se juz zem6 promdnila a zm6-
nila, v rozliSnG tvafnosti, ze vnitfnfi, tvrdyra kamenim, vysokymi horami,
neb vrchy a hlubokymi doly, vnitf rozlicnymi vficmi a barvami a vzla§t£
kde jsou rudy sedmi kovuv, s svymi zacatky a a v&cmi tychi zaSatkuv,
ze jest tu zeme docela promenSni sv6 prvni tvafuosti vzala. A ze jest se
pfitrefilo za takovymi pficinami, pfedkera jsa zemS, tlusta, velika, hluboka,
dluha i siroka v sv&n shroraazd&ni, ze jest tak6 ustavicnym puosobenim
8lune5n6 horkosti v ni u6in6na, parnokoreSna parnatost a du§na teplost,
kteraz jest vsecknu zemi, az do gruntu prosla a pronikla. Nebo zem6
sama v sobfi studena jest a bez vnitrni vodnatg vlhkosti neni a odtud
vtisknuta sluneSna horkost jest spuosobiia, silny dym a neb paru mnohu
mhovou neb vfctrnou, kterazto jest v zemi zavfena byla vedie prodlouzen^ho
fcasu t6ch jest mnoho bylo a naposledy tak silne, ze jest ji zem6 dyleji
nemohla zanechati, ponevadz vzdy vSelikg paruatosti, z prirozeni sv6lio,
zadaji se vzhuru vytisknuti. Naposledy pak v nfckterejch mistech zemfi,
kdez jest se takovejch parnatosti, mnoho spolu shromazdilo, tu jsou tak 6
dil zem§ vzhuru na hromady vyvrbly, tuto i onde vrchy, hory a doly
sdelaly, v tech pak mistech, kdez takovf vrchov6, hory a dolov6, sd&lani
jsou, tak6 jest tu zeme nejlip&ji horkosti, studenosti a vlhkosti zvarena,
smisena a stemperovdna, pro'oz tak^ v takovejch mistech, bejvaji nejlepsi
rudy nalezend. Kde pak zemfc rovua zustava, tu jsou se neshromazdily
takov6 parnatosti a dymov6 a protoz tak6 v takov6 zemi, nebyvaji rudy
nalezeny. Vyvrzeua pak zeme, obvzld§tue kde je slemovata a jilovata i tuSna
byla, tu jest vlhkost 8 hury dolu prosla, (82) odkudS jest zase zm6kla
a potom se spuosobem t&sta tuze spolu s sadila a spekla a skrze vysuseni
sluuce v prodlouzen^m casu, vzdy se vice stvrzovala, tvrdla a pekla a na-
posledy pak v tvrdost kamene, neb skaly uvedla, kterazto zeme jeStft
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26 1. °- Zachar:
kfehka, kruta a lamava jest aneb zustavse dobrym pfskem neb malym ka-
menim, jako roznov6(!) spolu se drzici. Ta zeme jest v tufinosti hubena,
sucba, majici vlhkosti pfiliS raalo, byla, protoz jest se neraobla s dostatkem
v hromadu spici a sloziti, zustavse tak knulovata (!) jako nerozdfclana kase,
aneb jako mtikovate* a nebo brudnate* tSsto, malo jstice polite, nebo zadna
zeme nebyva kamenem, leC prve" bude tu£nou slemovatou zemi a dobfe
s vlhkosti smisena. Neb po vyscbnuti vody, skrze borkost slunce, musi
vlhkost zemi po3polu zdrzeti, jinacby byla a zustala sypka a kfehka,
rozvalujice se zase od sebe a co jest ji jest 6 dokonale uestvrdlo, muze
se jestS do dnesniho dne, skrze ustaviSn6 puosobeni prirozeni a slunecn6
horkosti stvrdnuti a v kamen obratiti.
Take* byvaji v zemi dotfieni dymove* a pary, ktere* se tepruv vzdglali
z jakosti styr zivluv, vlhkosti zemft zavfene*, skrze prirozeni a vliti slu-
neSne* i jinych planetuv puosobeni spekli a zasahse, vodnate* parnatosti
• cistou a subtylnou zemskou podstatou, tehdy z tobo byva zpuosoben
merkuryaS filozofsky, jsouc pak povyschly a v ohnivou zemskou subtylni
tvrdost uvedeny bude, tehdy byva z toho vzdfilana sira filozofska. Zajiste*
tato predpovfcdSna fe6 ozuamuje nam dokonalou cestu k hledani i k najiti
tohoto merkuryase, v hojnosti nachazi, kde se rudy lami (!) vsak proto od
male'ho po5tu lidi poznan byva. Nenit on zlatem neb stfibrem, anebo
obecnim merkuryasem, ani zadnym jinym kovem, neb siron, utrejchem,
vitrolii, lazurem ani spatem a neb z tfcch jakou jinou materii, nybrz jest
jakz filozofove' pravi, parnatou podstatou, ze styr zivluv vodnatou a cistou.
AS pak pfi vsech kovfch a rudach nalezen byva, vsak je proto pfi kovich
nedokonalych nedozraly, protoz se ma nejbezpeSn&ji hledati v rudach.
kdez stfibro a zlato jest. A jakz on pravi, kdyz tento merkuryaS bude
k sv6 tvrdosti pHvedeu, ze byva filozofskou sirou, coz se nemaze ncz
skrze stfibro a zlato stati, kter^z on zdrzuje neb obsahuje, jsa k tomu
sublimovau; skrze ustavicne* pHrozene* zaziti, v sv6 vlastni minere slunecnou
horkosti. 0 nebesky Pane Boze, ukazati ra5 toliko tSra v&ficim (?) t&m, ktere*
chce§ uv6sti na cestu, tob$ lfbeznii.
0 torn, kterak kofen vsech kov&v jest tucnd
vlhkost, skrze parnatost shrom6zdSn&, od obo-
jiho prirozeni, toti2 merkury&Se a slry, a jest
podstata parnatSho a vodnatSho dymu.
Druhy traktdt, KryStofa PauSle, o kamenu filozofskem.
Jest v cestd, Se n&kteri posilnuji toliko moc stfibra a zlata, v jich
vlastni podstatS, tak, ze pfedkem nevytahuji, jich specie* pHrozeni apotom
je posilnuji, nybrz" berou zlato neb stMbro, jakz sami v sob6 jsou a po-
silnuji tech duchy dvojim zpuosobem. Jedni berou jeden dil vitrolium,
jeden dil sanytru, jeden dil ledku, upou§t6jici vodnatost, az by rozvazujici
gilni duchove* vystupovali, tehdy tern predkladajf Cistou destilovanou vodu
a do te* zenou silnym vohn&m duchy, t&ch pak duch&v cini mnoho. Potom
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Alchymista Bavor Rodovsk^ s Hustiran. 27
tak£ berou druh6 duchy, totiz vina dobfc vyCisten^ho a subtylne zdesti-
lovangho, skrze Balneum Marie a neb jinace, toho berou stvrtku k jedn6
libfe silne" vody, do veik6 kolby a staveji na ni Alambik, dobfe zaluto-
vany a nechaji toho tak stati v student vod6, vafice to tak dloubo, az
samo vfiti prestane a kdyz jiz vice nevfe, tehdy stavSji kolbu do Balneum
Marie a destiluji vodu tak, pokudz by duchov6 jestfc vlhcl zustati mobli.
T$hdy lejf zase vodu na n$, kterou jsti prve z nich stali (!) a ddlajf jako
prve az po sedm krat a vzdycky destiluji malym ohnem, tak dloubo, az
se vie destilovati nechce, nybrz na dn6 jako olej zustane. Takovy olej
davaji do sklenice, jenz slove Matrix a jest spuosobu tfiroh6ho krize, kteraz
jest na pfic pul drub^ pidi a jedn6 pidi zdyli a zamykaji tu peceti
Hermesovou, po zamceni cini, aby jim duchov6 do jednoho rohu vystoupili,
po torn ji obrati, aby duchov6 do druhGho rohu vstoupili, a to £ini tak
dloubo, az duchovg pfestanou vystupovati, nybrz na dn6 zustanou. A takovi
ducbovg, ze by m61y tyngovati syrovy merkuryas a to vse proto fiiui,
ze pravi Abystotelbs v stvrtych knihach Metheororum, ze jsu t&la
kovuv pfijali, nektere" kovni moci a jmenovitS i Atramenta, jako vitriol,
sanytr a alaun (83) a jinych vice, kter6z z zem6 pochazeji a jmenovite
vseckni ti, ktefi v sobd maji sirnatost, nebo v sire jest kovni moc, kteraz
koaguluje ruerkuryase. A takovi veci maji tak6 mnoho kovnfcb moci
kovnc (!) a za pficmou takovi moci, kter£ v nich jsou, berou jich duchy
a subtylnSjsi-li takovi duchovg jsou, tak6 silnSji puosobi a veci moc maji.
Nebo pravi jeden uditel, a jest zjevue pravda, ze ty veci, kter6 v sv6m
pfirozeni lezi, maji v sobS moc a byvaji vyfiistSny a vytazeny, z sv6
prirozenosti, ze byvaji stokrat mocnejsf, nebo se odd&luji rychli duchov6
od svych brubosti a spuosobuji se ti, ze jests subtylnSjSi byvaji, nez-li
jsou prve pfed vytazenfm byii. £e pak takovi duchov6 pfihodni jsou
v alchymii a obvzlaste prostfedni kov, jakoz jsti vitriol, sanytr etc.,
o Cemz vypisuje Albertus *) v patych knihach, pisic o minerach
v ka : 2 kdezto pravi : ,Jest potfebi piln6ho setfeni pfirozeni pro-
stfednich kovuv k promfinovani rud, nebo v nich stoji velk6 umSni, tftch
ktefi pracuji, v promdnovani kovuv, jeden v druby. A to jest vseckno
proto, ze jich duchov6 nekterg sirnatosti v sobS maji hofici a tak ova
sirnatost, neb olej na tost ma v sobS kovni moc, nebo takova sirnatost
(jakz o torn prve psano jest) koaguluje kovy a protoz jest znameni,
ze v nich jsou kovni moci, ktere* jsou v zemi nabyly, z dehoz pochazi
tajny kus, jako z vina, ponfcvadz se vytahuje nfiktera olejnatost, ktera
hofi, jestit tehdy podobna sife a jest v ni tak£ daleji veika moc
kovniho pfirozeni, kterou je obvzlastnS z zemfc k sobe pfijala. Jsou pak
takovg olejnatosti a duchovS mnohem hbitej§i, nez-li jinych vfcci. Ma se
pak v&deti, ze takovi duchov6, jakz text pravi, v alchymii a jest pravda,
kterai pochazi z rostoucich veci a hovad, ty nejsou uziteSn6, v alchymii,
pon&vadz v sv6m rostoucim pfirozeni jsou, nybrz musejit pfijiti skrze
mnoh6 destilovani a vycistovani k kovni pfirozenosti a tak by se teprv
hodili k alchymii — a tak jest toliko jeden kamen a jeden grunt naseho
um&ni, totiz kovni moc. AS pak Casern k tomu brany byvaji rostouci, neb
*) Albertus Magnus, kniha o pdti materifch miaeriiln^ch nCe*kd Alchymie*
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28 I- 0. Zachar:
zivo£i§n6 v&ci, avsak nezustavaji v sv6m rostoucim neb zivo<5icbn6m (1) pH-
rozeni, nybrz" byvaji promen&ny v kovni pHrozenost a sirnatost, kteraz
v sobfi zdrzuje kovni moc. A protoS jest tak6 feki Fbbabios v ka 20:
svych otazek, jest pry nemoznG koagulovati merkuryaSe bez siry a neb bez
v&ci simat6, kterazby sirnatou pHrozenost v sobe mela, (83b) nebo sira
jest koagulovanim merkuryaSe. A pon&vadz* a vin£ jest kovni sirnatost
a horici, protol jest tak6 v nfcm i kovni pHrozenost a za tou pfi&nou jsti
nfckteff, ze v vinu a v zlat$ neb v stfibru pracuji, vytahujic z vina jeho
hbity ducb a posilnuji tim moc zlata, tak ie tim duchy figiruji, z Sehoz
dale byva rozmnozena a rozSifena tynktura zlata. A jest jistS velikg podo-
benstvi mezi dnchy vina a zlata, nebo jsou na oto stranS hork6ho pHro-
zeni a protoz se figiruji duchy vina ne odlouSenfc se zlatem, ale ma se
vfcdfeti, ze duchovS prostfednfch kovuv, jako vitrolium, sanytr, ledek etc
jsou figfrovanejsi a vice hrubi se zlatem, nebo pochazeji daleko blizeji
z jednoho gruntu, nez-li z miner kovnich. Nebo duchov6 vina pochazeji
z rostouciho pfirozeni, a5 pak duchovg vina jsou hbitejsi a subtyln&jSi
a protoz skladaji nSktefi oboje duchy v hromadu, tak aby se duchovS
vitrolii pfipojili k duchum vina a tak6 aby zhrubnateli, jedni s druhymi
a Sini je tak6 pfijemn&jsi ziatu. Ale musi v pravdS byti, ze kdo chce
v takovych v&cech pracovati, musif nejsilnej§i duchy a nejCisCi veci k tomu
brati, tak aby duchy, na nejcisSi vy§i vyCistil, prve nez by je figiroval, se
zlatem a neb s stHbrem. A protoz se musi vziti nejsiln6j§iho vina,
kter6 Cistotn^ a p&kng jest, sladkS a chutn6, z tohot se mnsi nejhbi-
tfcjsf duchy vytahntiti, aby beze vsi vodnatosti byli a s tfimi musi potom
jich feces vySistovati a je zase oddfclovati a 5istiti vieckny Styry zivly
a potom je tepruv rektyfigovati a tak tepruv zajist6 bndou miti prav6 puo-
sobeni. Jak pak takov6 puosobeni se stava, toho ja zanechavam, nebo
o torn mnoho pise Rex Alchymie i Rupesoissa*) a tut se nachazi o torn
v hojnosti napsano, kdo chce v to hlubokyra rozumem nahlidnouti a daleji
tomu vyrozura^ti, bude sob£ moci takov6 spisy pfe£isti a tak jest nahofe
napsano, kterak nfckteH zlato posilnuji, prostfedkem duchuv, ktefi v sobfc
obsahuji kovni moci bez rozvazani a rozlomeni zlata, nevytahujic hbitou
podstatu zlata, ale ja pravim, kterak nektefi posilnuji zlato, bez vytazeni
jeho podstaty.
Jsout zajistg, to ty nebesk6 moci a semenatosti, tak pfedkem bez
kovnich moci, puosobice v materii (84) spodnich veci, jako skrze sv6 n$-
jak6 nastroje a sp6§n6jsi-li pak materie jest, tim tak6 subtylnSji, hbit&ji
a silneji puosobi a protoz puosobi takov6 moci mnohem vejseji a subtylnSji,
v nejhbitfcjsi pod^tatS zlata, nez-li kdyz zlato samo v sobe zustava. A za
tou pfiSinou jsou nfiktefi alchymistovS, ktefi je§t6 hloub&ji sv6 dilo zaSinaji,
predkem vytahuji zlata moc a jeho semenatost, aby je tudy zase mohli k jeho
kofenu a kmenu pfiv6sti a uCiniti tim, Sim jest prve bylo a neb odkud jest
poslo. Nebo odkud n&ktera vec zrozena jest, tirat tak6 i rodi, nu, zrno
jest poslo a zrostlo z kofenu, s polu s travou, a protoz malit roditi,
muait se zase k sv6mu kofenu navratiti, to se pak stava skrze shnojeni,
nebo tak pochazi k sv6 semenatosti a tak skrze shnojeni byva odevfena
*) Rupeacisa v „K. o d. u. ch.a na sir. 199 b.
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AlchymisU Bavor Rodovsk^ z Hustiran. 29
moc obilna, semenice se v zemi v kofen a skrze kofen pfijima vice moci
z zeme a tu k sobe pHtahuje, vedle sve* prirozenosti a tak byva jeho moc
posilnfcna, ie vice uzitku pfinasi. Procez psano jest v Evangelium, aS
bude-li zrno umrtveno, tehdyt mnohy uzitek pfinese a protoz musi kazda
vec umfiti, aby zas za pfiSinou sve* prirozenosti, mobla k semenatosti
a k korenosti pHjfti, aC ma-li jinafte uzitek pfin6sti. Nebo takovou kofe-
natostf a semenatosti daleji k sobe pfitahuje z zeme jinn silu a moc,
odkndz se rozmnozuje, coz by jinaSe byti nemoblo, kdyby ta vie v sve*
brnbosti a zamcena zustavena by la v sve* semenatosti, ale kdy5 zase pfi-
chazi k sbnojeni zemfi, tehdy k sob& pfijima mnohe* jine* semenatosti
a moci. Tak tak6, tim spuosobem mat semenatost a moc zlata posilnena
byti a maliC mnohe* jine* kovni moci k s »b6 pfitahnuti, musiC tehdy take*
k 8v6mu kofenu a k zelenatosti pfivedena byti, odkndz jest ponejprv
po§lo, aby tndy daleji mohlo jine* moci a ally k sobe pfitahnouti. A takov^
kofen neni nic jin6ho, nez jakz na hofe psano stoji o zrozeni kovuv,
nez-li vlhkd a tutnd parnatost, shromaSdena z obojiho pfirozeni, mer-
kuryase a siry. A protoz nfiktefi alchymistove* kalcinuji zlato a napajeji
to nekterymi olejnatostmi aneb duchy *) tak dlouho, az takove* hbite* pfi-
rozeni, zlata z n&ho vjtahnti, a potom je vafi a napajeji, to delaji n&-
kolikrat, nekterymi duchy a figiruji to s tim az jeho semenatost velmi
hrubft posilni, (84 b) a z toho tynkturu udelaji. A takove* puosobeni neni
jinace, ne£ jako mu2ske* semeno, afi pak to velku moc ma, vsak zas byva
bez muzskSho t&la pfijato a tak dale vafeno a zazivano ve vsech mistech
tela a kdyby n&lezite* bylo, pfijalo by vice duchuv k sobS a byla by rozmnozenal
jeho semenata moc tak silnS, ze by naramnS silny clovfck z toho by
a silnejii, nez-li jinace a mohlo by tu moc tak rozmnozovati a posilnovati,
ze by take* z toho tak velik^ flovek mohl byti, jemuz by se rovn^ho najiti
nemohlo, aS jest-li ze by jemu dosti k tomu pfirozeni dano bylo. Tim
spuosobem take* jsou vytahli filozofove* nejhbitejsi materii zlata a tu jsou
zamkli i rozpustili v skknici, s nekterymi hbitymi duchy a kovnimi mocmi
rozpoustejic a koagulujic te* tak dlouho, a£ mnoho sily a takovych duchuv
k sobe pfijme, potom je figiruji a tim spuosobem jsouc pfistrojeni, take"
tynguji velmi mnoho nedokonalych kovuv aneb merkuryase a tak ova hbita
materie zlata slove v aichymii merkurydS filozofsky, kter6ho£ vsickni
filozofove* hledaji. Aft pak mnohe* jine* cesty jsou k rozmnozeni zlata, vsak
tato cesta jest nejlep§i, aby se zlato k ntjspiin&jHmu vlastnimu merku-
rydii privedlo, nebo tak se pravS nasleduje pfirozeni, jakz na hofe psano
jest a pfijima pfirozeni merkuryaSe smisen^ho s sirou a vafi se to spolu,
tak dlouho, az se naposledy hruba simatost, docela od nich oddfiii a toliko
cisty a jasny merkuryai tu zustane a ten byva potom formovany v zlato.
A tak tim spuosobem, kdyz pfirozeni dava toliko forrau zlata v nej&Scim
merkury&si a tak take* musime my i moc a forma semenatosti, toliko spojiti
v nejeisci merkuryas a v nejeistsi podstatu merkuryase. Nebo takova sub-
tylna podstata jest pocetlm formy zlata i take* duch a moc, z kter6z
forma zlata ma sve* pojitf. A protoz pfed sebe b6fe Gebe, kral arabsk^,
merkuryase a u& se z nfcho brati nejsubtylnejsi podstatu, totiz aby se na
*) Rozumej tely duchovnimi 6i alchymick^mi preparaty.
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30 I. 0. Zachar:
nejfiistsi prist rojil. Ale raa se v£d£ti, ze takovy merkuryas juz docela
a vsecek jaz pfistrojeny jest, skrze pfirozeni y zlatu, velmi hbity a mnohem
hbitejsi a subtylnfcjsi, nez-li ho my sami muzeme pfistrojiti. A protoz tak6
pravi Ferarius v ka 26: ti, ktefi chtejf nasledovati pfirozeni, nemaji
brati samotn^ho merkuryase a samu siru, nybrz merkuryas a slru hoed
spolu slozenti, ne obecni siru ani merkuryase, nybrz ten ktery jest pfi-
rozeni v hromadu (85) spojilo, dobfe sd&lalo a zvafilo sladkou tekutosti a to
neni nic jin6ho nez zlato, nebo v torn jest se stalo velmi kibitz sjednoceni,
merkuryase a siry, fiehoz jinac zadny nemuze skrze um&ni dovtati a spuo-
sobiti, jako pfirozeni, nebo proc podobne, jak jest pfirozenl takov6 sjedno-
ceni, nejhbitfcjsiho merkuryaSe a siry, vzdelalo, pro zrozeni zlata a neb
pro poSeti formy zlata, takt jest tak6 takov6 sjednoceni pro dobr£
umeni, pro poSeti a rozmnozeni moci, ktera se v takovS hbit6 materii
sklada a do ni vtahuje z duchuv, jakoby se forma zlata v to vpojila.
A protoz pravi Senior, ze jsti starl tynkturu delali ze zlata, nebo jest
fixovana a zustavajici podstata a protoz" tak6 pravi i Avicena, takov6
siry, z nichzto pfirozeni pnosobi zlato v zemi, my nemame na zemi, leS
v zlatu a neb stfibru.% A protoz pravi Gkbr v sv6 SumS: Takovy mer-
kuryad vytahuje se z obojich, z merkuryase a z dokonalych kovuv a neb
dokonal6bo kovu. A protoz jest nejlepM merkuryas ze zlata, neb to jest
prava minora umgnf aneb tynktnry a takovy merkuryas jmenuje se ko-
fencm a zacatkem tynktury a umeni. A protoz pravi Gbbb v sv6 Same
kap. I : Edo nevi zaSatkuv pfirozeni, od toho jest vzdaleno toto urafcni.
Take* se to dale vfcdeti ma, 3e tento merkuryas, kdyz jest hotovy, ukazuje
se bily, ac pak prve v sv6m vytahovani ukazuje se v rozlicnych barvach,
jako v zrani ovoci, prve nez sezraji, mivaji rozlicn6 barvy, nyni zeleng,
zlut6 etc. a potom naposledy kdyz sezraji, dosahuji jich vlastni barvy
a tu sob6 zfistavaji. Tak jest tuto takg, kdyz se spatfuje vytahovani spes-
n6ho merkuryase, tehdy se pfedkem ukazuji rozli£n6 barvy SernS, zelene
a jin6 etc. naposledy pak jeho vlastni barva pfichazi totiz bila, neb jaki
Geber pravi, ie jest to vlastnost siry, aby zlutila a protoz jest zlato
zlute" a kdyz pak sira skryta byva a merkuryas se zevnitr spatfuje, tehdy
je bily a tak jest bila jeho vlastni barva a tehdait byva nejcistotnfcjsi
merkuryas a protoz pravi Basis, ze b&ost a kfistalova cistotnost jsou
jeho posledni znameni a tak se ma pilnS getfiti, kdyz jifc merkuryai zacina
ze zlata kvisti, tehdy jest takova barva znamenim jeho kvetu a vychodu.
Nebo tak jest zlato zase v svuj koren uveden6 a zase jest, k prvnimu
stupni neb gruntu pfivedeno, skrze kteryz jest prve zlato poslo a vedeno
bylo k sv6mu konci a kofenu, podobnJ rostoucim vScem a to jest coz se
pravi, zlato kdyz se to byva, byva poruseno a zelena se zase k ovoci (85 b)
a takovy merkuryas slove zjevne kamenem filozofskym. A na ten musi se
velky pozor a velika p6ce miti, aby se ten ihned, kdyz vcbazi k fixovani,
zasadil a zachoval, aby pryc neuletfcl a tak nezmizel, nebo jak sp&sne
hotovy jest, jest-li 2e se ihned figirovati nebude, tehdy vylitne a zmizi
a ont jest tou materii, z nizto pochazi tynktura, mohouc pHjiti moc zlata
a aby se ten nezmeskal fermentovanim s jeho telem, to jest s jin^m fixo-
vanym zlatem. Nebo o torn pi§e Ovidius o starych mudrcich, ktefi by se
cht&li zas obnoviti aneb zmladiti, ti aby se dali rozsekati a vaHti i k do-
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Alchymista Bavor Rodovsky z Hustifan. 31
konatemu uvafeni a nic dal tehdaz, ze se oudove* zase sjednoti
a zmladnou. Ale kdyby ponocny, 6as dokonateho dovafeni, ze by se oudove"
rozvazali v parnatost, obmeSkal, anizby kdy zase ozili a to nevyznamenava
Die jinGho, nez vafeni a dilo zlata, k pfivedeni je zas k sv6mu kofenu,
to jest v jeho roerkuryas, nebo jest pHjfmajfci moc neb ducha a kdyz tyz
merkaryas zas pfichazi a vytaien jest, jeat-li ze se ten hned nesfigirnje
a neschova, n^brz budes dyieji vaHti nepotfebnfc, tebdy nebude z nSho
nic a pomine. Take* jest-It ze se jebo casu nedocka, az by k dokonalosti
pfisel, neni zajiste* dobfe a protoz se musi velka pilnost miti v pHstrojeni
takov6ho merkuryase, nebo rovne jak jest v pHrozeni, tak jest take*
i v umeni, jest-li ze jest merkaryas v pHrozeni nedobfe pfistrojeny, tehdyt
z neho zlato nebude, tak jest t6z tuto, jest-li ze se dobfe merkuryai ne-
pfistroji ze zlata, tebdy z n£ho nebude zadna tynktura. Take* spatfujeme
to dobfe y vafeni v§ecb jin^ch veci, kdyz" ty dokonale dovafeny jsou, ne-
vezmou-li se od obnS, ze se pfevafuji a kazi, pakli nebudou dobfe dova-
feny, ie se take* nebodi a protoz se ma s pilnosti Setfiti v torn um&nl
dokonai6ho dovafeni merkuryase a to neni jinac, nez kdyz se ukaze v sve*
belosti, cistote a jasnosti a to jmenuji filozofove* prvni materii kamene,
to jest prvni materii, z ktere* se d£la tynktura, nebo tehdaz jest materie
cista a iistotna, beze vsi pfisady ucin&na a takC jsou iivlove* oddftleni
a odlozeni, to jest, ie je zlato tehdaz k nejvyzsi hbitosti pfivedeno a jest
zase pfivedeno k sv6mu pravgmu kofenu, skrze cozby k sobe pfijiti
a pfitahnouti mohlo nmoho jinych duchuv a moil. Podobne jako zrno,
ktere* ma ufcitek vydati, to musi zase k sv6mu kofenu pfijiti, prostfedkem
shnojeni v zemi, nebo^ za prostfedkem tim pfijima z zeme moc a zrost,
kdyby pak v cele zustalo, tehdy by takove* moci k rozmnozeni sv6mu do-
stati nemohlo, tak jest take* se zlatem, dokudz v celosti z&stava v sv6m
spuosobu, dotud t6z ncprijima zadne* sily, ani (86) semenatosti k sobe,
jsouce tim spuosobem nepfihodne* a nespuosobne* k pfijeti sily k sobe, ale
jsouc zase pfivedeno v svou prvni bytnost k sv6mu nejspfcsnejsfmu pHrozeni,
tehdy k sobe pfijima moc a maze podobne* byti rostoucim v6cem. A protoz
pravi Halm : Tento kamen vzchazi spolu s rostoucimi vecmi, coz se tuto
take* nema jinac spatfovati, nez aby se ponejprv (ac ma-li byti velka a do-
konala tynktura) vzala hbitd podstata merkuryasova jsuci pHstrojena az
k stalosti stupne a bytnosti, tak az v torn pHrozeni zacne v zemi davati
forma, tak take* podobne, kdyg pHrozeni merkuryase k nejhbitejsimu spuo-
sobu pHstroji, tehdy v n&j vliva formu zlata.
Tak my take* musfme miti, takov6ho hbitgho merkuryade a do nfcho
vliti tynktura, bucfto, ze ji vezmem z merkurya, neb ze zlata a neb z kte-
rtho kusu v svetS takova hbita materie pochazi, musit subtylna, Cista,
jasna a sv&tla byti, jakz jest na podatku byla, kdyz jest pfirozenfc v sobfc
potato formu zlata vzd&lavati. A protoz take* pravi prvni kniha Stoicorum :
My pfistrojujeme vedle hbitosti umfcni naseho, materii, ze muzeme vyta-
hnouti, podobnou takovou vec, jakz jest nejprv byla pH zaiatku sv£m,
vysvobozenou ode vSech protivnycb promenovani, neb obracovani, to jest,
ze dodista odd&lena je zemsk6 iivelni bytnosti, ne aby byla nakou v§ci
bez zivlftv, nybrz ze je nejsubtylneji pHstrojena a protoi pravi Plato,
ie naSe puosobeni malo se deli od puosobeni pHrozeni a to toliko v torn,
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32 1. 0. Zachar:
ze prirozeni dela z neshrom&zdenych v§ci, jako z zivlu dfcla, v hromada
ssazen6 a pHrozen6 veci. Ale my delame naproti tomu, pro£ pak my
deli me z spolu shrom&zdenych veci cistou vec, jako ze zlata sadujem neb
oddelujem hbitou vec a pfirozenost a z t6 del&me tepruv, v hromada
ssazenou vec, to jest tynktura a takovon tistou vytazenou vec my tuto
jmenajem pfirozenim. A takovy hbity merkury&s jest ta vec, jizto jest
pfirozeni nedokonalo, nebo jest z ni neudelalo tynktury, nybrz dalo ji
toliko forma zlata, aniz jest ji dale mohlo pfivtoti k tynktufe, neb jest ji
nemo hi o spuosobiti formy, kteraz tynktufe pHnalezi, ale my to muzeme
dove^ti, prostfedem umeni. A tot slove tak6 pravym mesicem, ktery pfed-
ch&zi slunce, to jest zlato a byv& ozdoben zlatem, nebo takovy mesic,
to jest merkuryas. musl ozdobeny a sformovany byti se zlatem, jakz potom
o torn kratce dotknuto bade. Eterak zlato jest dusi takoveho merkuryaie,
a o torn pise Senior fkoace: Slunce jest vychazejici v rostoudm mesici
a takovy merkuryas" slove mrtv6 telo, kter6z musi zase obzivnuti, skrze
pHdAni jeho duge a to jest ta Jena, kter&zto muii dana byti m&, jakz
o torn (86b) v knize Lumen Luminum psano takto stoji: Musit sobS Cerveny
pacboiek bilou Sena za manzelku pojiti, maji-li spolu rodinn svou ploditi,
a md se vedeti, ze kazd& vec mnohem hbitejSi a subtylnejsi byv4, kdyz
se ji jeji forma d&v4, jsoaci na nejSisCi vy&stena a subtylna uftmena ode
v§i zemnatosti neb majic zemnatost pri sobe, tak Sista a subtylna byti
nemuze. A tak jest tuto tak6, kdyifc zlato k takovdmu hbitemu merku-
ryasovi pfivedeno byva, a d& se jemu jeho forma, tehdy nad to hbitejSi,
pronikavejsi i subtylnejSi byv& a to bucf za dost mluveno o jednom dilu,
totiz o materii zlata, kter&zto slove pravym merkury&sem filozofskym,
kteryzto prostfedkem jest k v hromadu spojeni tynktury, o 5emz mnobo
pise Geber krAl, v sv6 Same, knize tak fecene\ A kdyz se ten dos&hne,
tehdy se d&le dilo maze velmi lehce dokonati a tot slove potom zjevne
kamenem. D&le bude se praviti o skrytgm kamenu a co slove jeho formou
a dusi.
Takovy nadepsany merkury&§ jest ucmen utikajici, proCez se musi
figirovati a st&ly u&initi. Item jest mrtv^ a zbaveny sv6 duSe. Item jest
ton materii, protoz rau se musi d&ti jeho forma a m& se vedeti, ze takova
forma neni nic jin6ho, nez-li zlato, ac pak ta nadepsami materie proti
zlatu slusne ma jmenovana byti formou a dusi a zlato samo v sobe slouti
m&, materii a telem. Nebo takova materie, hbitejsi uCinena jest, nez-li je
zlato samo v sobe a vsak se tuto jmenuje hbitA materie telem neb materii,
tilo pak zlata slove duse a forma. Nebo pravi Basis, ze telo jest formou
a duch jest materii a mluvi prave, neb tak m& materie svou podstatu,
nejin&S nez od formy, tak tak6 nemd ta hbiU materie svou podstatu a sv6
zustani, nez od tela zlata a protoz jsou t£lo a zlato, jako jednim svazkem
a formou nadepsane materie. A protoz pravi Hermes, ze nemuze bez 5er-
veneho kamene z4dn& dokonala tynktura byti. Tak take" i Geber pravi,
ze se z4dny kov nevtiskuje v merkury&se, jedinS zlato, rael by rici. V na-
depsanym merkurya§i musi se vtisknouti a rozpustiti zlato, mfc-li tynktura
z toho byti. Pravi tak6 v jin£ kapitole Sumy sv6 : Se zlatem byvaji smiseni
a figirovani duchove, prostfedkem umel6ho umeni. Tak6 pravi MoribnrS,
2e nepfich&zi dilo k konci, dokud se zlato s stfibrem v hromadu nesejdou,
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Alchymista Bavor Rodovaty z Hustifan. 33
stfibro pak mini nadepsany merkuryas, coz tak6 i Basis mini fkouce:
Cerveny pacholek pojal sobe bilou zenu. Urgilius, jsouc t£z toho smyslur
v podobenstvi rozpravfcje o torn v sestych knihach Eneidoris (!) mluvi, kterak
jsou Enea§ a Sabilla pfisli k jedne zlate vfctvi, kterazto vfctev jsouc polo-
vici ulomena, ze jest vzdyckny (87) zase zrostla a to jest tak6 i to zlat6
rono, o kter&nz" Ovidius tajn& mlavi. I mnozi poetovg jsou to zatajili
v svjch Carmindch neb fecech a nikdaz jsou zjevng o takovgm umSni
a o torn zlatu, kter6z slove fermentem, dokonalou cinic tynkturu, nepsali
a zajistg v torn stoji zatajen6 vseckno um&ni a jest to tSlo, kter&s zdrzuje
du§i a podobnfc, jakz duSe nemuze dokazati sv6 raoci, lefi bude s t&lem,
tak tak£ nemuze byti tynktura, bez pfisady takov6ho tfcla. A protoz jak
rycble takova materie vytazena jest a se ukaze, musi se priloziti k ta-
kov6mu fermentu tSlo, nebo se tudy zdrzuje a figiruje, aby nezhynulo,
3emuz tak6 cbce Plato v stvrtych knihach Stoicorum, kdezto pravi : Du§e ma
se pfiloziti k prvnimu tftlu, z nShoz jest, a ne k jia&nu, nebo jinac ne-
maze miti iivota, le£ bude zase s svym vlastnim t&lem, podobng jakz se
tfcsto nakvaSuje ne cizi v6ci, nez svym pfirozenim, tak tak6 dice nadepsana
materie, to jest hbity merkuryas fermentovan byti, ne jinym nez svym
t&lem. Protoz pravi Hermes, ze ferment t&sta neni nic jin6ho ne2 t6sto,
tak tak6 ferment zlata neni nic jingbo nez zlato, a<5 pak prvni materie
bila jest, vsak proto jest pfirozeni zlata, nebo jest od zlata poSla a bude
kdyz juz k konci pfichazi, prom6n6na v Servenost iafranou, kdyz se k ni
prisadi ferment. Tot jsou ti dva zivlovg, ktefi se v hromadu spojuji,
jako vlhkg a such6, vlhk6 jest hbity merkuryaS, kteryz vytaSen jest ze
zlata a ten jest tekuty i utikajici ufcinen a to se stava v prvnim puo-
sobeni, such6 jest pak ferment a tglo, jenz my figirujem, usazujcm, cby-
tame a zdrzojem na iepsany merkuryas a to tclo slove skryty kamen.
Prog pak nemuzet se tomu zadny filozof nadiviti, odkud to jde, ze nade-
psany utikajici merkuryds k sob6 pfitahuje i tak6 utikajici cini tfclo,
kter6 se k n&mu pfidava a zase fixovanS telo tahne k sobS utikajici
merkuryas a zdrzuje ten u sebe vefcne, kdyz se spolu slozi nebo jsou
jednoho pfirozeni a protoz slove skryty neb tajny kamen, nebo on sam
v sobe takovou moc skrytou a hbitou nesc, kteraz se smyslem obsahnouti
nemuz. A protoz pravi Gebek, nemuzet merkuryas zadn6 zlat6 barvy
byti, leC bude smiseny s tou v6ef, kteraz jej tynguje, kteraS toliko pfi-
rozeni znama jest a tou mini zlato, ktertz v sobS velmi tajnfc zavfra
tjnkturu. Protoz pravi dale na druh6m mistS, zlato jest prava tynktura
a v torn mist6 pravi tak£ Hermes, to jest bozsky kamen smiseny s zjevnym
kamenem, to jest s nadepsanym merkuryaiem a tento bozsky kamen jest
srdcem, formou i tynktnrou zlata, kter6z hledaji vsickni filozofov6. 0 torn
pise Hermes, jestit jiste, ze se pfi konci tohoto svfeta, nebe a zeme,
v hromadu sejdou, minic skrze nebe a zemi nadepsang dvft materie, nebo
tak ma toto diio dv^ Castky: prvni jest pHstrojeni merkuryaSe, druh6
jest jeho zdrzeni, figirovani a neb fermentovani a tut se sta(87b)va potom
prav6 spolu spojeui zivelni. A tak jsou se prave v hromadu se§ly, trpici
i puosobici vfici, kteraz se sjednocuji a protoz kdyz takov6 v6ci v hromadu
spojen6 a prav6 pfistrojen^ jsou, jakz nale2i a postavenS v sklenici k na-
leiit6 teplosti, tehdy puosobi pHrozeoi samo a jakl jest pfirozeni v pfi-
Qho
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34 J. 0. Zachar:
rozene materii, v zemi puosobilo formu, tak take* puosobi v sklenici,
v materii, kter&z jemu pfedstavena a pfistrojena jest, Nebo materie, po-
nSvadz jest gruntem zrozeni, kdyby po vsem svfcte dobfe spravena byla,
byla by hotova k pfijeti puosobeni a k vzdelani forray t6 vSci, kter6z t&z
materie nafizena jest a spuosobena, tak, ze vzdyckny pfitomna jsou vliti
a puosobeni hv£zd a protoz jest umfcni samo, nastrojein k pfipraveni
a k rozdelani materie, v kter6z potom puosobi daleji pfirozeni k rozdeldni
jeji formy, jakz n&lezi. A tak byvd z nadepsanyeb dvou kusuv, toliko jedina
podstatnd materie, ktera tynguje kovy v zlato, tak ze takov& podstata
byvd jmenov&na pravou formou a dusi zlata. A to jest take, kdez Plato,
obzvl&stnS klade n6kter6 formy, minfc tuto formu v Alchymii, kteraz se
pfidati ma k jeji materii, to jest k nejhbitejsi materii, kter& jest v nedo-
konalych telich kovnicb a tak t&z forma nepfijima k sobe docela vseckny
kovy k sobe, nybrz toliko bbitou a nej&stci materii, kteraz pfinalezi
zlatu, dopoustejic jine skryt& odjiti. A protoz neni ten smysl Alchymistuv,
aby chteli zlato delani, nybrz chteji vyzsi vec delati, nez-li zlato jest,
totizto tynkturu, kteraz se pfipodobnuje form6 zlata a takov4 forma tak6
se jmenuje fermentem nedokonalych kovfiv, ac pak zlato fermentem proti
vytazen6mu merkuryasi jest, jakz oznameno a teu merkuryds a jebo fer-
ment, jsou rovn& jednobo pfirozeni nebo tSlo pronikuje merkury&se a s ni
se sjednocuje, tak, ze ferment duchovni subtylny a hbity, jako i merku-
ry&s uciuSn byv£. A budou rovnymi vodami, v vodu smiseny, tak, ze coz
v t&le skryteho jest, to by yd zjeveno a co zjevn6ho jest, to byvd skryto,
podobne jako tekuci vosk, jest sjednoceny s tvrdym vo3kem a zase tvrdy
s tekutym a tak jest z tfcch dvou, jedno skoagulovani a podobn6 jakz
koagulov&ni v mleku koaguluje v syr, dil mteka, kterez pfirozeni syra
v sobe m£ a nekoaguluje mleka vseho v syr, nybrz nfckterou castku,
jinou pak zanechdvd, tak take* nekoaguluje tynktura vseckny dily nedo-
konalych kovuv, nybrz toliko ty, ktefi k zlatu spuosobeni jsou. A tak
jest pfirozeni pfistrojilo tu materii v nedokonalych kovich, kterd k zlatu pfi-
n&lezi a toliko ta se tynguje na zlato a ne jin& (88).
M& se take" vfcdeti, kde saraotny merkuryas byva koagulovany, ze
jest zlatem a dokonalym kamenem, ale kdez sira saraotna jest, ta je docela
mrtva, kde pak sira a merkuryaS spolu jsou, tu jest nedokonalost. Nu
takovd sira musi nedokonalym kovflm odnata byti, raaji-li zlatem byti
a jakz pfirozeni takovou siru oddeluje od nedokonalych kovuv v jich
rud&cb, v velmi prodltizen^m £asu, tak take uineni cini, skrze tynkturu
v kratke"m casu a ponevadz pak nedokonali kovove" tak blizko jsou zlata,
jakz se to spatfuje v nfckterych vlastnostecb, v nichz se se zlatem sro-
vn&vajf, nebo jakz zlato tazne" neb kovne* jest, dajice se i liti, tak take
i nedokonali kovove dopousteji s sebou zacuazeti, ukazujic jiste* znameni,
ze jsou blizko pfitomni zlatu a blizeji-li se spolu sch&zeji, tim ra deji se
take* spolu smi§uji, sjednocuji a pfijimaji. A jest v^dome*, ze se kovove do-
pousteji v hromadu se zlatem spousteti a slivati, Cehoz jine* vfcci necini,
jako kameni, dfivi a kofeni a to jest vseckuo jiste znameni blizkosti pfirozeni
zlata. A protoz, u<5 se take* umeni tomu, aby nedokonale kovy um£l pro-
menovati a nejine veci, jako dfivi, kofeni neb kameni pro velikou roz-
dilnost a vzdalenou odpornost, ktefouz maji od pfirozeni zlata, a rausilo
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Alchymista Bavor Rodovsky z Hustifan. 35
by se velke" promeneni v nich stati kdyby se k takovemu prirozeni
a k takove" materii pfiv^sti mely, kteni by pfijemna byla tynktufe a forme
zlata. A kdyby 6e nadepsana roaterie od prirozeni v nedokonalych kovfch
pfistrojena, nenachazela, bylo by nase umeni marn6 a daremni, ale ponevadz
my takovou materii v nedokonalych kovich od prirozeni vzdelanou a ho-
tovou nachazime, jest tak6 umeni mozne, prostfedkem prirozeni tu k tomu
privesti a k takove materii pfistrojiti formu z nfckterj'ch duch&v, ktenS kovni
moci v sob£ maji, tim spuosobem, jakz na hofe psano stoji. A toto bucf
ustanoveno za obecui nauSeni bbit6ho a prav^ho alchymick^ho merkuryase,
kteryzto skrze ura&lost, umeni a skrze caste prubovani a skostovani ne-
pochybne bade moci v svem puosobeni od pravych artistuv (ac jest-li ze
nadepsanym artikulum a fefiem dobfe porozumeji) nalezen a udSlan
byti. —
OBSAH.
Strana
O Bavorovi Rodovskem z Hustifan . . • 1
Alchymicka filosofie o hmote &
Rozbor Pauslova prvniho trnkta'tu o kameni mudrcu 4
Pvozbor Pauslova druh£ho traktatu o kameni mudrcu 8-
Zaverek o alchymii Barora Rodovsk^ho 11
rfehled jeho rukopisu Leydensk£ho 12
PauSlftv prvni traktrit o kamenu filosofskem 17
Pauslfiv druh^ trakttft o kamenu filosofskem .....•> 2<>
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II.
0 dvoti eeskych komediich biblickych z XVI. stoleti.
Napsal Jan Machal.
(Pfedlo^pno 10. linora 1902.)
Ve vzjlcn&n ?bomfku, jej2 Joskf Jirecek zfsl<al pro £esk6 Museum
od Jos. Stolovsk^ho, poStovnfho ufednfka ve Vfdni, nal6z& se 9 ti3t6-
nych dramat Cesk^ch z XVI. a XVII. St., z nich2 (Hyfi Jirecek znovu
otiskl r. 1878 v knfZce „Starofcske divadelni hry" (Pain&tky stare
literatury 6esk£ c. 3.). Sbor musejnf pro v§deck£ vzdSldnf fed a lite -
ratury cesk6 usnesl se totifc v sezenl dne 11. cervence 1877, aby
tato dramata jako2 i jin£, kterd by se je§t6 vyskytla, vyd£na byla
ndkladem Matice Cesk6; ale zftslu2ny podnik, jejz J. Jirecek zah&jil
svou publikaci, zustal a2 dosud neukonCen. Milovnfci starSlho pfsem-
nictvi naSeho dosud marng cekaji na pokrafcov4nf.
Liter&rnf cena dramat v sbornfku StolovskSho chovanych jest
ovSem nestejni; n$kter6 kusy jsou dosti sainostatnS provedeny, jin6
jsou pouhym vzd&l&nfm cizfch pfedloh, ale s literdrue-historick6ho
stanoviska jsou vSechny zajfmave. Promluvim o dvou komediich, je2
jsou tarn obsafceny, ale dosud publikovrtny nebyly.
I.
Prvnf z nich je: nKomedya noira o Wdotrip, kterui Paan Buoh
pfediwnytn spuosobem skrze Elizea Proroka od YVefitele gegiho wystvo-
bodil, wzatd z itwrtb Kapitoly itivrtych Knijh KrcUowskych. Ku po-
tissenij w techto teikych casych wssechnim chudym Wdoivdm i Syrot-
Mm: skrze Knieze Patvla Kyrmezersktho etc.u (Wytisstieno w Lijto-
Tffda fil.-hist 1902. 1
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2 II. J. MAchal:
myssli Ten Autery pfed Bo2ijm Wstaupenijm, Leta Pan6M. D. LXXIII.
Andreas Geaudenc.)
Pavpl Kyrmezer fcili Kykmezersky, zn4m^ spisovatel Cesk^ (srv.
JireCkk, RukovSt I. 437), sloiil kromS toho jeSte tak6 komedii o „£o-
hatci a Lazarovi" (1566) a hru „T6bia&u (1580), ale socidlnim zabar-
venlm a tendencf inravoucnou nkomedie o vdoviu jest zvlfi§t6 zajimavl
Kyrmezer ji vSnoval Vdc. Rutiliovi z Rosenstayna, pfipojiv k nl
delSi latinskou dedikaci, v nf2 fcivymi barvami lift pokleslost tehdej-
Sfho spolecensk^ho a mravnfho iivota. Spisovatel spatf uje ve zmatcfch
soucasn6 doby zjevn6 pfiznaky blfifciho se konce svftta, ktery vyierpav
sv6 sily stirne a hrozf sv^m iipadkera. V t£to dob6, kdy i iivelnf
pohromy, zejmGna pusto&ivS povodne, ohroSujf zmalalnSte lidstvo, jest
povinnostf ufadfiv a knb&i, aby zlu, je2 podryv£ kofeny spolecensk^ch
ftidfi, postavili se na odpor. Ufadfim pffsluSf zejin&ia, aby stavily
lakotng choutky lidf dravych a nedopouStSly chudych okradati ; knSii
majf zase slovem Bo2im lakom6 od lakomstvf odvadSti a chudym
vSemohoucnost Boil pfiporainati, aby v bid6 sv£ nezoufali. Spisovatel
chte k tomu cili podle svych sil tak6 prispeti a nSjakym vyznamnym
pfikladem vysvetliti viemohoucnost a milostivost dobrotiv6ho Boha,
ktery, co chce, snadno provede, a co pfislibil, jistfi splnf, zvolil za
podklad sv6ho obrazu vypravovdni bible o vdovS a proroku Elizeovi.
D6j, na n6m4 drama jeho je zosnovano, vypravuje se v bibli
velmi strufcnS a zni: Jedna 2ena z manielek synfl prorockych volala
k Elizeovi fkouc: SluSebnfk tvuj, mui mftj umfel; ty pak vis, le
sluiebnfk tvfij bal se Hospodina; a ted vefitel pfiSel, aby vzal dva
syny m6 sobs za sluiebnfky. Rekl ji Elizeus: Col chceS, at ufcinfm?
Oznam mi, co mifi v domfi? Ona fekla: Nemdt sluiebnice tva nic
v domfi, jedin6 bdni oleje. I fekl: Jdi, vyiidej sob6 nddob vn6 ode
vSech sousedu svych, nfidob prdzduych nemdlo; a vejdouc zavri za
sebou dvdfe i za syny svjfmi a nal6vej do vfiech tSchnddob; a kterdi
bude plna, rozk&teS odstaviti. A tak odesla od nSho a zavfela dv6fe
za sebou a za syny svymi; oni podrtvali ji, a ona natevala. I stalo
se, ie kdyi plnila ty nidoby, fekla synu sv6mu: Podej mi jeStt na-
doby. Kter^i odpov&tel: Jii neni vice nddob. I pfestal olej. Tedy
ona pKSedSi ozndmila muii Boifmu. On pak fekl : Jdi, prodej ten
olej, a spokoj vifitele sv^ho; ty pak se syny sv^rai budeS se iiviti
z ostatku.
Seznamfme se nejdfive s obsahem komedie Kyrmezbrovy. Vlast-
nimu d6ji pfedeslfaa je podle tehdejSfho zvyku pfedmluva (prologus)
a n&kres obsahu (argumentum).
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0 dtoa 6eak^ch komedifch biblickfch z XVI. stoletf. £
Osoba pfedn&dejfcf prolog oznamuje shromdidgn&nu obecenstvu
ucel hry. Jest staroddvnou zvyklostf v case masopustnlm se obveselo-
vati. Mnozl vSak toho zneuifvajf,
kochajice se toliko v obzerstvi,
y rozpustilera blaznovstvi neb ozralstvi,
ve hrach, v tancfch, a v mumrejchu potvorn&n,
Bohu i v§em dobrym ctnostem odpornem.
Ti majf vSak na to pamatovati, ftby pHliSnou veselostf casnou nepfi-
pravili se o vSCnou radost. Spisovatel chce posluchafce sv6 tak£ ob-
veseliti, ale
ne kratochvili marnau a bezboznau,
ani babskau basni neb hrau po9m6snaa,
ale historif poteSitedlnau,
techto smutnych casuov velmi potfebnau.
Kdyi pak bylo vylofceno, odkud Wtka komedie jest vzata, napomind
se pfftomnS obecenstvo k bedlivd pozornosti.
Po t6 pfedstoupi pachole a odfikivd argumentum. Vlastnf d6j
komedie rozloien je v 5 aktuv a rozvinuje se takto.
Vystupuje nejdffve Sedoch, „vandrovnf tovaryS", a proniSf sv£
zkuSenosti, jicbi nabyl na cest&ch.
— Kam se kdo obrati
po vsem svetfc jineho neslychati,
nez ze nejlepsi mezi lidmi byva,
kteryz penez a statka mnoho miva,
by pak nebyl ozdoben jakau ctnosti,
vsak ho majf v velik6 poctivosti,
ale kdo byva v nauzi a v chudobe,
chovej se ten, jakzkoli chce poctive,
vsak nebade-li mfti penez dosti,
pHchazi vsechnSm lidem k oSklivosti.
Vubec se pfesvSddil, it sv6t je nyni vSecek pfevricen, v zlostntf
slepote potopen, nebot si nevdii poboSnosti, uCennosti, moudrosti
rozumnosti — jen pendz. Darfl Boifch se zneuifvd;
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II. J. Mich&l:
kafcdy se kochd v ne§lechetn6m zrani,
ozralstvi za hanbu nepocftajf,
ale za poctiv6 rekovstvi majf,
smilstvo, cizolozstvi jest chvalitebng,
l£ni a pftsah&nf obyrejn£ atd.
K Sedochovi pfijde kupec Ismael, „v6Hte!u, ktiry zase narlkri,
2e obchod nynf hyne; lid6 chtl uniti vsechno lacino, pH torn kupuji
nejvfce „na vrub" a dluhy chti zaplatiti rpatami".
Mohl by pn torn jeden se obesiti,
kdyby se tak m£lo na dlauze diti.
Rozmlouvi se Sedochem, a kdy2 tento odejde, potkd souseda ]$ousa,
jemuZ svSruje, be jde uporaenout jednu dluinici o zaplacenf dluhu.
Boas ho napomfnd, aby se na ni nejdNve pfeptal,
jestli zena hn&viva, neb ozrala,
aby vis pfeslief nepfivitala.
Kdyfc Ismael potvrdi, ie je to pobo2n£ vdova, varuje ho zase Boas,
aby sdm k nl nechodil, jeito by mohl upadnouti v podezfrenf, ie si
ji namlouvd, a poslal k ni rarieji sv6ho sluhu. Ismael jeho radu
vdSfcnfe pfijme a slibuje za to Boasovi dva rntey vfna, nacei diva
sv6mu sluhovi Hybrystovi ptfsn^ rozkaz, aby na vdovS dluh bez
milosti vym^hal. Po odchodu sluhovS Boas Siroce Ismaelovi vyklftdA.
jak6 m& nesn£ze doma s Celddkou :
Cas jest do domu se jiz navratiti,
a co Sehklka dela opatfiti,
kdy£ mysi kocaura doma neCiii,
ve vsi svobodfc sobe povoluji:
takz celadka, kdyz panflv doma nenl,
jin6ho nehledi nez zah&leni.
A na hromadfc spolu budau stati,
rozpr&veti neb spolu pohravati,
kdo se nyni statku chce dod£lati,
darmo mu na cel&dku spolihati,
raohlby spise vlkero roli zorati,
a nebo oslem jelene ustvati,
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0 dvou ceBkych komedilch biblickych z XVI. stoletf.
an kdy nad ni stojis dosti Siniti,
aby co v domu mfcla ochrdniti,
kdy sama nejakau skodu ciniva,
zradny ten „Neviintt hned vsecko vymyvti,
jeste se k toniu dosti nafaukaji,
a neb hned zdvibna se prye utikaji,
ckces-li ji pak v Sem dobfe uzivati,
musi's ji y mnobych vSceck folkovati,
netco zminauti a ndtco zvinauti,
nekde velikd skody pfehlidnouti atd.
V jedn&uf druh6m spisovatel seznainuje posluchace s pomery
chudd vdovy Rachel. Soused jej(, chudy soukennik Ldmech, st£2uje
si, le chudy clovek nemd nikde zastdni a nemftie se ani apravedlnosti
dovolati, nebot nem£ rycht&fe £fm podarovati.
Kdo maze, ten jede, star! fikali,
vsak za to jist6 bl&zni nebyvali.
Na doklad toho vypi^ivuje vdov6, jak vfiera pr&vg rycht&f „kolA6em
od vSfitele byv obdafan", dal bez railosti chud6ho dluinfka zavNti
o hladu a zfzni do Satlavy. Naopak zase, jak vyhnal zlostnS chudgho
fclovSka i s 2enou, kdy2 pfiSli na bohaWho chima Salovat, kter^ je
krutfi upral, jeSto sehnali se sv6 roli jeho dobytek, jeni jim hrdch
a2 do Cista vyptol.
Ale bylo-li kdy o torn slychati,
aby jeden pes druhlho ni&l zr&ti,
musilby na nick veliky hlad byti,
a vsecko v svete na opak se diti.
Vdova jeho vypravov&nfm vydSSend vzpomfnd, ie i ona dluhuje
Ismaelovi 50 tolarfl. V torn pKch&zi ji2 sluha jeho Hybrystes a vy-
Hzuje vzkaz sv6ho pina. Kdy2 R&chel pros! za shovSui a dovozuje,
ze nem£, film by zaplatila, vytfta jt Hybrystes :
Snad ste s svyra paneni stkvostne zivi byli,
a snad ste vzdycky vice utratili,
nezli ste z sluzby mobli dostavati,
a tak v&m nemohlo postafcovati,
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II. J. M*cbal:
chtfcli ste z krejcaru gros utratiti,
potora ste musili v dluhy pfijiti.
Brali ste, pokud vam vefiti chteli,
a na zadnf kola ste neponm&li:
t6z vdoviCky svSvoliCky byvate,
nfcktere dosti stkvostne se chovate,
hledice se jen krasne sperkovati,
abyste se mohly zalibovati
frejffum a jich k sobe pfivabiti atd.
Ale RAchel mu vyklAdA, ie 2ili skromne, raaniel jeji jsa prorok P£na
Boba, uifil milo dftchodfl, byl dlouho nemoceo, mnoho se za 16ky
utratilo, k tomu jim stara kralovna, neSlechetnd Jezabel, statecek po-
brala. Hybrystes jest jejim licenhn tak dojat, ie slibuje pfimluviti se
u svdho pana, aby j( jeStS poshovfcl. Zriroveft ji vyz^vd, aby ho sauia
61a prosit. Po t£ Lamech v dlouh6m monologu naffkd na nerovnost
mezi lidmi :
Mnozi vzdycky jednostejne hoduji,
ve vsi rozkosi sobe povoluji,
jsaace Cerstvf, zdravi a dobrg mysli, n
hrajf, tancuji, jsau vzdycky veself,
nic ned&lajf a vsak dosti niaji,
na Boba, ani na Certa nedbaji. . . .
Proti tomu mnozi se nalgzajf,
ze ve dne i v noci tezko delaji,
co jinf konfc tahnau ustavicnS,
a vSak byvaji sauzeni rozliSne,
s zenau, s dftkami byvajf v psote,
v nemoci, v nedostatku i v chudobc.
Nejh&fe se vede chudym femeslnfk&m, kteff od bohdcft jsou krutd
utiskovini a pH vSi skromnosti sotva vydSlajf na iivobytl.
Na*e femeslo cbci pfipomhiati,
co2 v verne pravdS mohu prokazati,
neb na lakomce musime dSlati,
mohlo by se kameni slitovati.
Chceme-li aby nas vzdy fedrovali,
a v potfebfc penSzi zakladali,
dosti se jim musime namodliti
a vsak vzdy dvojnasobnfi zaplatit;.
Postav pak od polu darmo davati,
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0 dvon Sestych komedifch biblictych z XVI. stoletf. 7
a co bychora my meli yyd&lati,
tern vlkiim musime v hrdlo vstr&ti
a sami na to zdaleka patfiti.
V aktu tfetim vypravuje Hybrystes Ismaelovi, jak u vdovy po-
ffdil, a ted& ho sna2n£f aby jf jeStS poshovdl, nebot bfda jejf jest
ohromni a stay zoufaly.
MA dvoje deti, psa a kofcku k tomu,
jineho sera nemohl vice vid&ti.
Kdyby byl bohatfif, chtSl by pry s4m za ni dluh zaplatiti, tak mu j(
bylo lfto, kdyi si nafikala. Ismael namftd vSak, ie SenskGho pldfce
netfeba dbiti,
neb kdyz zena nejvfc bade plakati,
tebdy se ji nejspis hied* vystHhati,
mnozi jsau od jejich place zklamani,
Sasem 0 sva hrdla pHpravovani.
VSecky prosby Hybrystovy, aby se slitoval nad ubohou vdovou, jsou
marn£. Lakoiny Ismael nechce 0 torn slySeti a vyhrozuje sluhovi
bitfm. PHchazi Rachel se svymi dv&na syny a se svakem Salomonem,
aby upSnliv^mi prosbami Ismaela obmSkftili, ale vSe nadarmo.
Syte sviue lacnyra uerozumeji,
bohati cliudym YeHti nechteji.
Vrouci modlitbou Rdchelinou kontl se jedninl tretf.
V aktu fctvrtem lift rychtdf Bdiach svflj obtlin^ ufad. Casy jsou
zl6, rozmohly se vSeho druhu hHchy, nevSra, modWrstvl, pycba, z£-
vist, svAry, cizoloistvf, lichva, faleS, krddefc, Santroctvf, z Ceho2 vzuika*
mnoho soudfi. E 2alobg Ismaelovfi dd pfedvolati Rachel s jejfmi syny.
Nastane KCenf pre. Sam soudce projevuje soustrast s neStastnou
vdovou, kteri by r&da zaplatila,
ale kde neoi, Smrt nemuoze vziti,
zl6 jest z prazdnS konvice se napiti.
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g II. J. MAchal:
Donilouva pak Ismaelovi, aby ji dluh odpustil, ze urn to Buh odplati
pfed svym soudem. Ale Ismael odpovfdd rouhav£, ze je do soudn^ho
dne jeStS daleko, ostatuS pry nevl, zdali je to pravda, co o torn
rabini vypravuji; proto 2add, aby rychtdf1 podle prdva vdovu odsoudil
a pro dluhy zavfel do vSzenf. Rychtdi* vsak rozhodne jinak. Kdy2 se
za ni Salomon zarucil, ze do dvou nedel zaplati, propusti ji zatfm
na svobodu. Na ce.stS ze soudni sin6 potkd Rdchel proroka Elizea
a vypravuje mu sviij osud. Ten j( poradi, aby si vypujfcila od sou-
sedu nddob a nal^vala do nich oleje z bahky, kterou doma chovd.
Na konci aktu olej pri zavfenych dveffch v doniS do nddob se
naldvd.
V aktu pdWm Rdchel dSkuje Bohu za zdzrak, ktery v dom6
jejfm se uddl. Vyhledd pak Elizea, ktery jl radf, aby olej prodala
a dluh zaplatila. PHchdzeji kupci a olej kupuji. Rdchel zaplati pri-
SedSfmu Hybrystovi dluh a velebf Boha, ie ji dobrotivS vysvobodil
z moci vgfitelovy.
V epilogu dekuje se posluchacuin za pozornost a vyklddd se
znovu mravni nauCeni z hry vyptyvajfd.
Kdo by posuzoval komedii tuto sainu o sobS, pfiznal by zajist6
Kykmezerovi prdvem zna6n6 naddnl dramatick6, neboi latka je obratne
koncipovdna a rozdSlena, d£j vyvlji se pHrozenS a je nale2it6 nioti-
vovdn, a povahy osob jsou vykresleny dosti reliefne. Lftenf zoufateho
stavu uboh6 vdovy neroohlo zustati bez hlubSfho dojmu na posluchace.
Pozoruhodn^ jest tak£ socidlni stanovisko autora, ktery slovein smfilyin
dordzf w nerovnost stavu, zastdvd se chudych Femeslniku proti kapi-
talistftui, kteff je vykoHsfujf, vyliCuje zvflli bohdcflv a litisky chudych.
Pfi torn kresll nepokrytS stav soucasnd doby a odhaluje bezohlednS
jejf nedostatky a hMchy. Avfiak prdci Kviimezeulvu nelze oceiiovati
samu o sob6, nfbrb jen ve spojeni sc skladbou zndm6ho theologa
a dramatick6ho spisovatele nSmeckeho Leonharda Culmana, ktery
vydal r. 1544 v Norimberce nEin schon Teutsch Geistlich Spiel, von
der Widtfratv, die Gott wunderbarlich dutch den Propheten Klsia, mit
detn Oel von irem Schtddherren erlcdiget. Gezogen ausz dem andem
Tkeyl der Koniyen, am 4. Cap. Zu trost alien Widuen und Waisen.a
Nebylo dosud konstatovdno, ale srovndnfm moZno se o torn pfe-
svSdfciti, Ze koinedie fceskd povstala volnym vzd£laniin a pfepracovdnfui
dramatu Cllmanova. 0 pom6ru cesk6 hry k n6meckt§ tfeba tedy
uvaiovati.
Hra Culmanova sklddd se sice tak6 z 5 aktflv, ale Kyhmezeb
Wsti d6je jinak rozdglil. U Guyana pojaty do 1, aktu vSecky pffbShy
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0 dvou desk^ch komedifch biblick^ch z XVI. stoletf. 0
a2 do pHchodu vdovy k v6f iteli ; Kyrmezer rozloiil je v§ak na jedwini
prvnf, druh6 a pocritek tfetfho. Druhy akt bfenS n6meck6 obsahuje
toliko vyjev, jak vdova se svymi syny a pHbuznym pros! lakoin&io
v&Ktele za shov6ni, co2 vyplfiuje u Kyrmezera druhou polovici tfetiho
aktu. Jednrinf tfetf u Culmana souhlasf celkem se Ctvrtym v Cesk6
skladbS. Co Culm an rozv&di v aktu Ctvrt&n a patoin, shrnuto od Kyr-
mezera v akt p^ty. Celkem mo2no ffci, ze rozdclenf dfije tak, jak to
ucinil Kyrmezer, jest nejen pffpadn£j§f, nybii i pfirozenSjSf a dramaticky
liCinnSjSf. Culman podavd v 1. aktu pffliS mnoho d6je, za to v 4. a 5.
pffliS mdlo.
Obsah cesk£ hry jest proti n6meck6, kterd je pomSrnS velice
strucnd, znacnS rozveden a rozhojn&n. Kyrmezer pfidal k osobdm hry
Culmanovy je§t6 dv6 jin6: Sedocha a Ldmecha. ReCi, kter6 jim do
ust vklddri, jsou vlastnim jeho vymyslem. Jest to jmenovitfc potdteCnf
monolog Sedochiiv, v n6m2 se If 61 mravni pokleslost ve sv$t$, pak
vSecky feci Limechovy v 2. aktu, v niehi, jak bylo uvedeno, vylicuje
se nespravedlivost soudcuv a naffki se na nerovnost mezi stavy.
U Culmana prondSf sice podobny stesk sluha vgfitelflv, ale klade
hlavnl diiraz na rozdll mezi boMCi a chmtymi mnichy, pjfi iemi se
t&mto zvldStS vytyka\ ie od t6 doby, co se 2enf, bfda jejich roste.
Ostatnf vloiky, jimiz Kyrmezer s\6 drama rozSffil a rozvedl, nemajl
zvlAStnfho vyznamu ; Casto jsou jen rozvodnSnfm toho, co u Culmana
struCnS je vysloveno.
V 5esk6m textu vyklddd, na pr. Boas giroce sve stesky na £e-
ladku, jak bylo shora uvedeno; u Culmana Cteme pouze toto:
Icb wil nun auch gehen zu haus,
mein arbeit volleud richlen aus,
damit mein gsind uicbts versaum.
waun die katz wendt den rUckeu kaum,
ho tanzen dmeus ; also das gsind,
wo es nicbl stets vor augen findt
ir berrscbaft, meineus, sie sein frci ;
richten zwar wenig aus darbei.
VySe jsem uvedl tak6 vytky, je2 Uybrystes fcinf vdovS; v ntmeck6m
textu jest to vysloveno zcela kr^tce:
Habt villeicbt libel baus gbalten,
kein ordnung gehabt mit eurem zern (=: zehren, verzehren),
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10 II. J. Michal :
wies geht, wenn man wil raer anwern (= anwerden, aus-
denn gwinnen, komt scbold bernach, [geben),
darzu auch oft grosz schand and schmach.
U Culmana napomfna soused kupce chvstajfcfho se jfti k vdovg a upo-
menouti ji o dluh takto:
Wolt irs fodern und sprechen an,
dieweil gestorben ist ir man?
es wer ein schand, fodert euern knecht,
das er die sach ausrichte recht.
Kyrmezer to dosti nechutnfc rozvridf v tuto radu:
Ja yam radfm, chtejte mne poslauchati,
nechodte ji sami napominati,
poslete k ni radeji sluzebntka,
vsak by b>la vase lehkost velika,
kdy byste meli sami k vdovfc jiti,
lid6 by vas mohli v domneni miti,
byste tfebas na nic zllho myslili,
vsak byste bez jakych klevet nebyli:
azto sobe radi pHfrejujete,
mlad^m panim dukatav darujete,
vim, ze ste vice panim darovali,
nez ste chudyra pro Bah jak zivi dali.
Doklady t£mito objasnuje se tak6 v jednotlivostech pomer vzde-
laiif teske'ho k pfedloze nSmeck6. Kyrmezer jest mnohem hovornSjSf,
rid zapoCatou rozpravku dale rozpfidi, pH torn u2iv& siln^ch v^razftv
a tendencniho zabarvenf. A6 hra Culmanova sama o sobfi plna je
didaktiky a mravoufcnych reflexi, ceskd hra ji touto tendenci daleko
pfrekonivd. Za to vynechal Kyrmezer liplnS v epilogu verge, kter6 jsou
u Culmana namffeny proti komunistick&nu hnutf novokHfincfl, ktefi
pr^ vystupujl proti obchodu, chtl mfti vSecek majetek spoletn^, ne-
uznavajf 4adn6ho soudu a fcidn^ho prava, a jen to za pra>o majf,
co se jiuj Ifbi.
KonetnS sluSi jeSt6 poznamenati, 4e Kyrmezer opravil nedopatreui,
ktertho se Culman proti textu bible dopustil. V ngmeckl hfe odpo-
vidft totii vdova na oWzku Elizeovu, co mi doma:
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0 dvou Sesk^ch komedifch biblick^ch z XVI. stoletf. 1^
Deiu meid hat nichts ira ganzen haos,
denn ein 6lkrug, der nit geht aus.
Tim jest ovSem zdzrak Elizeiiv seslaben. V cesk^m textu znf odpov&J
vdovina zcela spr&vnfi podle bible:
Tva dlvka y domu sv&n neraa jin6ho
kromfc jednoho dzbanu olejn6ho,
v n&m jedny troska oleje zftstala,
jimzby se tva sluzebnice mazala.
PFlznafcn& je dikce Kyrmezerova, okofenSnd hojnft lidov^mi po-
rekadly a pflslovfmi, cehoi u Culmana nenal6z£me. \Ji pfi vypravo-
vdnf obsahu byly n6kter6 uvedeny; jest jich je§t6 vice, na pf.
A protoz 51 jest yuoI, drz sam za rohy,
nespollhej na cizi siln6 noby. —
Hied koniCka za ot&z nepustiti,
nebot se ned& za ocas zlapiti. —
Zte jest v cizf nadfcji hrach vafiti,
a na prazdnau fee se ubezpe&ii. —
Darmo vlka proti srsti bladiti. —
Vlk leze netyje, lid6 fikajf,
a leniv6 ruce stdsti nemajf a p.
At tedy skladba Kyrmezerova zcela origindlnl nenl, nybr2 volnS
vzdSlani podle hry Culmanovy, projevil pfece spisovatel jejl v znacn^
mlfe svou samostatnost a zejmfina lfcenfm spolecenskych pomfcrfl sou-
casn^ch podal zajfmavy pfispSvek kulturnS-historicky.
II.
Od nezndni^ho spisovatele vydrina byla v Praze rKomedya
0 Krdli Ssalomunowi, z Tretijch Knth Krdlowskych wybrand, w Czeskem
Jazyku na Rythmy sloiena. Ldtha M. D. LXXI. A nynij z nowu L6tha
M. DC. IV. WytisstSna u Gifijka Nygiina." Vyddnl z r. 1604 natez*
se v sbornlku Stolovsk^ho. Dedikovina je „Urozen6mu Panu Adatnowi
Myslikowi z Hyrssowa a na Kossijrijch etc. Geho milosti neywySssijho
Pana PurgrabS Praiskdho, w Saudu Purgkrabsk&n Raddfi etc. Prinu
a Patronowi widycky laskaw^mu, SpoleCuost Zi&kowstwa Sskoly Sl
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12 II. J- MAchal:
SstSpdna Welik^ho, w Nuwein M6st6 Prafcskgm, prospSch we wsseni
dobr£m \Al y giu^ho mnoho dobrgho od P&na Boha Sddagij."
V rymovan^ dedikaci se vyklddd, ie moudfi lid6, kteff jin6
uftlvali, vidycky mfvali obycej sklddati mravoucnS spisy nebo koniedie,
jimi2 by lidi k ctnostnlmu iivotu nabddali. JmenovitS kdyz nepoina-
halo kdzduf lid od nepravostf odvrdtiti, vyraySleny byly rozlicn6 hry,
jako u Riinanflv od Terentia, Plauta a jinych, aby lidd dfvajfce se
jim byli v srdci sv6m obm&kceni. ZvldStS pak prospfvaly takov^ hry
mlddezM, neboC dfviinfm jsouce zaneprdSdnSni,
v tu chvili varovali se ozralstvi,
kostek, karet i take kubeiiafstvi,
i jinych banebnyeh nestydatos'i,
kterycbz jest mezi liilmi pfilis dosti.
K tomu se ddle doklddd:
My pak Vasi milost Pain; Adame,
vsech nas za miteho Patroua zname,
kterak milost Vase se ysi snaznosti
vopatruje mis podle vsi moznosti.
Abycliom sluzby nasc prokazali,
tudy jakzkoliv vdecnost ukazali,
vo to jsme so spoleCnfc pricinili,
tuto komedii svatau sepsali,
z pana preeeptora uaporainani
vzali jsme ji nyni k recitovani.
Protoz tuto knizku Vasi milosti
darujem, vefic, ze z lasky, z milosti
vod mis zakovstva nicite pfijiti
a mis v sve laskave pameti miti atd.
Koniedie o krdli Salomounovi zaklddd se na zndm&n vypravo-
vdni bible o moudr&n rozsudku jeho, kteryZ prokdzal ve pH dvou
matek o ii\6 dftS. Rozborem obsahu tdto hry nehodlam se zabyvati,
nybr^: ukdii jen na pramen, z nelioz fceskd lira vyplynula, a objasnim
krdtce pomftr jejf k origindlu. Dosud to nikde nebylo konstatovino.
Ceskd hi a povstala pfekladem latinske hry Sapientia Salomonis,
drama comico-tragicum" od Sixta Bircka {Xysta Betideia), pfedniho
tvflrce Skolnfch dramat latinskych, jei jako feditel latinskych skol
v AugSpurku se svymi 2dky provozoval. V disposici d6je, jako2 i v roz-
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0 droa ftesk/ch komediich biblickych z XVI. stoletf . 13
delenf jeho v akty a sceny fidil se dramaty antick^mi, vklddaje mezi
jednotliv6 akty chorick6 zpSvy sloien^ po zpflsobd strof Horaciovych.
Drama jeho „Sapientia Salomonis", v6novan6 Ludvfku Hoserovi, vy-
ti§t6no jest v sbfrce dramat latinskych nadepsand nDramata sacra,
comoediae atque tragoediae aliquot £ Veteri Testamento desumptae etc.u
(Basileae 1547).
Rozdfcleni d6je v akty a sceny, osoby a jejich nizvy, monology
a dialogy, vftbec cety postup dSje pfevzaty jsou v Cesk^ text v6rn6
podle latinsktSho origin&lu. Odchylky, je2 Cesk^ upravovatel pfedsevzal,
jsou vesmSs r&zu podHzen^ho. V latinskdm textu oznaten je na pf .
pfed kaSdou scenou nSkolika slovy jeji obsah; n£8 spisovatel vypra*
vuje toliko pfed kaZdym aktem v r^movan^ch arguraentech obsah
nAsledujlciho d6je. Po obsahu jsou zmfinfcny nejvlce zpSvy chorickd.
Kdeito BiRfK rozvidi v nich vesmSs mySlenky z knihy Pffslovl, pfi-
l£h£ v Cesk6 Me toliko prvnf zp6v ponekud k latinskemu textu, ostatni
zpfcvy jsou r£zu v§eobecn6ho, majl tendenci didaktickou a nesouhlasf
s latinou. Z osob pfidelena v Cesk6m dramatg v6tSf uloha jedine
Markoltovi, kter^ pron&Si n6ktei*6 2ertovn6 vyroky, zvldSW nariiky na
2eny. V latinskSm textu pravf na pf. Marcolphus pouze:
Haec reddit ex stultis insanes: pW> fidem?
Oesky Markolt je mnohem hovornSjSi ; pravf toti'2 :
Jak6 nenicko aumysly
jsuii jiz na tento svSt piisly.
eini se z nemaudrvch blazni
a z niSemnycb lidi prazdnf,
to nejvic po torn voleji,
kterej baba vykopala,
kdyz bedrniku bledala,
stalo se na D6vcfcb Hradech,
na9 vsecky ten volej nadecb,
kterizto se zen bojfme,
protivit se ne9trojfme,
nebo kterdkoliv zen$
prodala baba najm£u6
tobo voleje zradnSbo,
nam muzum velmi skodne'bo,
kdyz ho muz jedn6 zakusi,
hned 9e 2eny bati musi aid.
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14 II. J* MAchal: 0 dtou 6esk^ch komedifch biblickfch z XVI. stoletf.
Tak6 na jin^ch nifstech Markolt rozpfidd dlouW rozmluyy, kdeito
v textu latinsk6m pronASi toliko nfikolik vfet.
Y fcesk^ hre rozvedeno je tak6 argument urn a do epilogu vsu-
nuto zvlAStfi napomenutf rodiCim, aby dftky sv6 posilali do f4dn^ch
Skol a nesvSfovali jich pokoutnym mistrftm, „z kterych^ nejeden sotva
uini 6fstia. Takovy tkazi$kolu pr^ je rdd, jen kdy2 se mu zaplatf
„kvart$la, jinak nechdvA dfetem svobodu, nevodf je do kostela, coi
jest pHfcinou Skoduych sekt ndbofcenskych, ktere se dale rozmdhajf.
Povzbuzenfm, aby kaidy byl pilen ufienf Pdn6, za£e2 jim bude Bflh
milostiv, zbavi jich nemfrn6 drahoty a vysvobodl od nepr£tel Turkfl,
kontf se na rozdfl od latinsk&io fceske arguinentum.
Mlsto CasomSrn^ch versii Birckovych u2il Cesky pfekladatel
rymovan^ch verSii pflzvuCn^ch, stHdaje verSe jedendctislabicn^ sosmi-
slabiinymi. E chorickym zpfivum pfidal krouifi toho noty.
Pfeklad tesky proti elegantnlmu textu BiRCKovti jest tSikop&du^,
rozvlekly a mdly. Mnoh&nu lze pln6 rozumfeti teprve naktednutfui do
textu latinsk^ho, na pf. hned na poCatku monologu Achysarovft,
ktery zni:
Toto prave* scbvalovani
jestiC podle mnohych zdani
k slave i k velikS cbvale,
kteraz nalezi na krale
t£z i takov£bo muze,
kdoz nepf&tely pfemftze
silnau rukau udatnosti
v slavS i ve vsi mocnosti,
jenzto pfevelike veci
byly pH kralovskem otci,
slavn^m Davidovi jmSnem,
Salomtin kral nastal po n&m,
kteryz pfemohl slavau kr&le
moci bezbozaeho Saule atd.
Text latinsky jest mnohem zfetelnSjSf :
Compluribus videtur baec ad gloriam
laudcmque sola et vera commendatio,
que bellicis ex rebus evenit viris,
forti manu praestantibus ; quod contigit
prae ceteris Regis patri, qui gloria
superavit ipsum Saulem etc.
MAKLADKM KRALOY8k£ £KSKE 8POLECN08TI NAUK. — TI8ICICM DBA. KDY. OREQKA Y PRAZI
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III.
0 Josefinsk^m popise obecn^ch Skol v kr&lovstvi
Ceskdm.
PodAtA Feditel Jan SafrAnek.
(Pfedloieno 24. tinora 1902.)
V dSjindch osvfcty lidstva po v$ky z&Hti bude jm6no veliktf c(-
safovny Marie Teresie, kteri v p66i sv6 o nripravu Skol a fddu vy-
ufiovaciho stala se zakladatelkou obecn£ho Skolstvf v moderate v^-
znamu. Ode dne 30. kvfitna 1769 a4 do smrti sv6 nepfesUvala obraceti
zrakft svych k v^voji Skoly n£rodnf. N&stupce jejl, Josef II. v za-
po6at6m smgru pokracoval a jako v jin^cb odvetvlch sprivy vefejnd
v skutek uvddSl ideu modern i jednotnd veleflSe, podobnfi i v odvfitvf
8kolsk6m chtfil veSkero vyuSovdnf podffditi jedin6 dozoru a vfili stAtnf
moci. Die teresinsk6 organisace vykon&vali dohled k obecn&nu Skolstvl
krajstf dSkanovfi. ChtSje tudli vseckea dozor dostati do rukou stdtnlch,
naHdil 30. srpna 1783, aby pri kaid&n Mad6 krajskgm zHzen byl
svfitsky dozorce nad Skolami trivialnlmi a norm&lnfmi, jeni by pod-
ftzen byl krajskdnm hejtmanu a m£l sluing krajsk6ho komisafe.
Die jeho minSnf md sWt nejenom z£jem na torn, kterak vychovdvd
se dorost pflStlho obcanstva stdtniho, n^bri m£ i vzhledem k svym
potfebdm tak6 povinnost, aby vSemoZnou o to vedl p6ci, zdali se od-
chovdvajf ve skol£ch Fddni a ufrtefcnf obfcan& Ale toto posvfctSWnf
a pln6 postdtnftnf Skolsk^ho dozoru nedalo se hned prov6sti; teprv^
roku 1787 doSlo k uskuteinenf Wto mySlenky, kdy krajstf komisafi
Skolnf ustanoveni byvSe 29. srpna 1787 dnem 3. Mjna Fe6en6ho roku
u zemsk£ho gubernia sluSebnf pHsahu vykonali a na sv& mista na-
stoupili. Krdlovstvl Cesk6 v politick^ sprdvS sv6 rozdSleno bylo
tehdy na 16 krajfl: koufimsk^, berounsky, rakovnicky, litomSHcky,
boleslavsk^ bydfcovsky, hradecky, chrudimsk^, cdslavsk^, ttborsk^,
Vfctnfk Kr. C. Spol. Nauk, tf. hist. 1902. 1
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2 Ul. J. §afr4nek:
budgjovicty, pracheiisky, klatovsky, plzeflsk^, ^atecky a loketsky.
Y sfdlech krajsk6 sprdvy ustanovenl novf komisafi Skolnf rauseli pro-
k&zati znalost CeStiny, a6koliv jinak v Skolsk&n systamu tehdy byly
patrny snahy ponSmfcovacf. PK jejich v^bfiru zkoumdno, zdali maji
dostatecnou obratnost, v jazyku 6esk6m zbfihle se vyjadfovati nejen
pfi vyu6ov4nf d£tf, n^br2 i ve spoleSensk&n obcov£nf, nebot die
tehdejSfch ndzoru tesky jazyk ve vfttSinfi krajfi v zemi jeStfi v2dy byl
nevyhnutelny. Ano vyhWSenf zeniskSho tifadu z r. 1788 zfejmfi do-
kUdalo ndosud v 2£dn6m kraji nejsou Skoly naskrze n6meck6, nybri
kaid^ kraj m& tak6 6esk6, alespofl z cisti, tedy rozvoj Skolstvl
v celku i v jeho cdstech nevyhnutelnS vyiaduje, aby kafcd^ Skolnf
krajsky komisaf vedle jazyka nSmeck^ho byl znaty tak6 jazyka
foskSho." Nov6 ustanoven^m krajsk^m komisafftm bylo uloieno
v obvodu, dozoru jejich vyk&zandm, Skoly navStSvovati, o zlepSeni
Skolstvf, zejmgna docMzky Skolnf vydatnou p66i mfti a zemskgmu
guberniu zprivy podivati. 0 jich pusobeni obSfrnfji na jin&n mfst6
jsme vyloiili ;*) tuto chceme o velik6 a zdslu2n6 jich prdci pojednati,
kterd pro pragmaticka dfijiny modernlho Skolstvl v knilovstvf Cesk&n
i v cel&n mocn&ftvl Rakousk&n jest vzdcnym a spolehliv^m pramenem.
Die ob6irn6 instrukce ze dne 9. linora 1789 bylo jim vykonati pop is
vSech Skol v jich visitatnfm okresu. A tu v Wtech 1790—1798 vy-
konAn byl zevrubn^ a jednotay popis vSeho Skolstvl v krdlovstvf Ce-
sk&n podle krajfl. SestnActe velkych foliov^ch svazkfl, (nftkterd
svazky jsou ve dva dily rozdfileny), jei v upln&n souboru die krajA
byly spoMdiny a u zemsk^ho gubernia uloieny, tvofl sv^mi z&pisy
po nejednd strdnce vysocecenn^ pramen historick^, jehoi v^znamu ne-
bylo dosud zevrubn&ji dotceno.
Popis Skol v kafctem kraji provedl krajsk^ Skolnf komisaf
die tiStftn^ch nSmeck^ch formuldfft tak, 4e ka2d& Skola m61a sv6
ifslo a zvldStnf popisn^ arch; Skoly pak sefadSny byly v abecednlm
pofddku die dominif, kteitf n&klad na vSe vedla a ve svazku rovndi
abecednfc byla uvedena. V popisu kraje chrudimsk6ho n. pf. uvidftjf se
za sebou tfmto fridem dominia a jejich Skoly:
*) V^voj souBtayy obecnfho ikolstvi. § 7. str. 28. a nasi. Praha 1897.
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0 JosefinskSm popise obecn^ch ikol t krtUoystvf Ceskdm.
P Q33alaaJ.-va.ran :
Priit
iktl
Nasleduje popis §kol
2.
3.
4.
6.
6.
7.
8.
0.
10.
11.
12.
13.
14.
16.
16.
Bystre*
Choltice
Chocen
Chrast
ChroustoTice
Chrudim
NemeckA B61*
Domoradice
Hermanftv Mtatec
Koiumberk
Mf to Vysokd
Hrochfty T^nec
Litomyil panstvi
Lanikroun
Litomyil mesto
Nasavrky
29
15
107
Bystre\ Banro, Starioy, Korouhey, Lau-
bendorf, Jedloya, Trpin.
Choltice, Lipoltice, Svincany.
Aujezd, Chocen, Skof enice, Sruby, Guclay.
Chlum, Chrast, Rosice.
Chroustovice, Jeniovice, Radhoit,
Uherako, Vostroy.
Chrudim, KoSi.
Nemecka Bel4, Yltejoyes.
Domoradice.
Hehnanfiv MSstec, Vapenn^ Podol, Mo-
raiice.
Bel*, Koiumberk.
Knffoy, M^to Vysoke*, Vraclav.
Hrochftv T^nec, ftepnfk.
Opator, Aujezd, Kvetna, Cerekvice,
Ves Jetfichoya, Hefmauice, Chmelik,
Janov, Karle, Kocl^roy, KCrber, Lauter-
bach, Moraiice, Nemftice, Mikuldl, Osik,
Sebranice, Semanfn, Se6, Strenice, Vra-
covice.
Ceska* Tf ebovA, DobrouS Hornf, Jablonn6,
Velka* ftetova\ Hefmanice, Knapovec,
Kunivald, Lanikroun, Trebova* Dlouha,
Libchayy Dolnl, Dobrouc" Dolnl, LukovA,
Ostrov, Treinovec Dolnl, Tfesnoyec Horn!,
Ouprachtice, Skuhrov, Rybniky, CermnA,
Rudoltice, Zichllnek, Damnlkov, Tfebo-
nice, , Cankovice, Bystrc, VJprachtice,
Usti Orlidne*, Vorli6ka, Sazava.
Litomyil, Mladofov, Sloupnice, Dib&nov.
Bojanov, Hombice, Kostelec Vrbatfty,
Krasnl, Licibofice, Nasayrky, Syobodne*
Hamry, Sei, Stfibfichy, Svldnice, Trhova*
Kamenice, Vorel, Zaje6ice, Zumberk.
ikol
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III. J. Safrinek:
]\ !
Pott
3Doaaa.laa.lia.ai:
li *M
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Nasleduje popis ftkol:
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
Noye* Hrady
Pardubice
Polidka
Rosice
Richemburk
Srojanoy
Ztanky
ZdechoTice
107
4
41
8
3
19
2
1
3
DYori§t6, Noy6* Hrady, Prosed d?6.
Albrechtice, Bejit, B616, Bohdane6, ChYO-
jenec, Chrojno, Cifice, DaSice, Dolany,
DH6, Labsty Tfnec, JezboHce, HoHce,
Hostomice, Kladruby, Kopice, Krako-
Yany, KunStice, Liny Dasickl, Liny na
d&lku, Libisany, Mikuloyice. OpatOYice,
Pardubice, Pardubitky, Preload, Roud-
nice, Rokytno, Rosice, Roreft, Redice,
Sezemice, Slepotice, Srchy, Tfebosice,
Tunechody, Vysoki, Vosice, Vostfetfn,
2danice, Zivanice.
Boroyi, Makoy, Poli6ka, Riegersdorf,
Sidek, Teled, drub a akatolick*, Past*
Rybni.
ftestoky, Vcel&koy, VejyanoYice.
Ceska Rybna, Hamry, Hlinsko, Hole tin,
KamenicKy, KroYni (2), Otradov, Peralec,
PrasetiD, KannA, Richemburk, Rychnov
akatolickA, Skud, Svratka, Syratouch,
Paste Kamenice, ZboinoY, 2d&nice.
Robozni, SYojanoY.
Zamrtky.
ChYaletice, Trnayka, Zdechovice.
24.
dominii
188
skol
Popis ka2d6 Skoly proveden jest na zvldStnfm forinuldH fcislo-
van6m takto:
V zdhlavf Cteme zprvu jm6no panstvf, pak jm6no Skolni osady
a Skoly, druh Skoly (zdali farnf, lokdlnf atd.). Ndsledaje popis staveni
Skolniho; zdali je skola v budovS vlastnf, nebo najat£, kolik m£
mistnosti k ucelilm vyutovacfm, kolik zase k ob^vtfni, m&-]\ tak6
kolnu, po pfipadS staveni hospoddfskd. Y prvg hlavnf fcasti jmenovin
patron Skoly, pak fadl se vytet pfiSkolen^ch obcl 8 oznacenfm vzdd-
lenosti od Skolniho mista, poftet sil u^itelskych na Skole zffzen^ch.
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0 Josefinsklm popise obecn/ch ikol y kr&lorstrf 6esk6m. 5
Tu pfesnfi se uv&dgjf ucitete, pomocnlci systemisovanf, pomocnici
osobnf, a fadou pozn&mek die mfstnfch pom6rfi oznafiujf se zvl&stnosti
jednotliv^ Skoly. Hned na to jest na ten fcas diikladn^ soupis Skolou
povinnych dftek die vyzndnf (pocet d6ti katolick^ch, akatolick^ch
a israelsk^ch), die pohlavf (pofiet chlapcii, divek), die v6ku (pofiet dltek
71etych, osmiletych . . . ai dvandctiletych), die pftsluSnosti (poCet
dftek z mfsta Skolnfho a z ka2d6 z obci pHSkolen^ch). Provedenf
teto cdsti vynikA rozmanitostf, die toho, kterak vdinfi byl pojfmdn
dkol statistiky Skolsk6. Pfi pofctu prfimftrn^m (jako byl odhad poctu
d£tf na jednu tHdu, nebo odhad pofitu d6tf pro v^nos Skolnfho) briny
vidy v uvahu pouze d$ti 6 — 101et6; dftky mezi 10. a 12. rokem
vftku pro v^pofcty statistic^ neb^valy pfibfr&ny. Na nSkterych po-
pisech najdeme pocet dltek (bud uhrnn6 fcfslo cete osady Skolnf, nebo
cfslo die ka4d6 obce pfi8kolen6) Skolou povinnych, pak poCet ditek
Skolu skutecnS navStfivujicfch. V nfckter^ch krajlch vloieny jsou do
archov6ho formulae popisnSho seznamy ditek die tffd, s udAnfm jich
v6ku, n£bo£enstvf, pffsluSnosti a 8 oznafenim, jaky prospSch a jakou
doch&zku Skolnf osvfcdfcujf. Seznamy ty jsou na pofdd 6esk£, nebot
je sestavovali pro krajsk6ho Skolnfho komisafe u£itel6 spolefcnfi
s rycht&fi a ti jinak neum&i nezli fcesky. Jm6na chlapcft zustala
bez promfiny, na jm&iech dfvek nach&zl se tu onde cizf rukou pro-
vedena oprava, ie jm&ia Marie Noviku, YAM, Hlav£6k& magi kon-
covky pfeSkrtnuty a po opravS se ctou: Novakin, Vanin, Hlavafckin.
Ndsleduje v^pis vSech poiitkfi, vymfifenych pro vydriov&nf sil
ufcitelsk^ch a to a) uroky z jmSnf obecnlho, z odkazfi a vypoftten
pfesnS jejich obnos, b) vfmkr a penfeini odhad uiitku z poll, luk,
zahrad, c) vyfcet Skolnfho platu vybfran^ho nftkde podle fifsel osady,
nSkde vSak die poCtu Skolnfch dftek, d) naturdluf ddvky jako dffvi,
pivo, ruzn6 druhy obilf (n&kde k p. z ka2d6ho fcfsla ddno ufciteli po
mtfe jeftmene, jinde po snopu z ka&d6ho pole a pod.) a kde byla
Skola farnf, t£b e) pfesny v^pofcet pfijmfl za sluibu varhanickou a ko-
stelnickou, ano i rofcnf odhad velk6 i mal6 stoly. SouCet t6ch poloiek
oznacoval fihrnny pffjem Skolni a stanovil, mnoho-li z neho pripada
na utitele, pomocniky, industri&lnf ufcitelky; ve vStSich mfstech sta-
noven tu tak6 pffjem ro<!inl pro feditele a katechetu Skoly.
DAISi odstavec t^kd se ndkladu na vydritov&nf budovy, na jejf
fcist&il, vytdpfenf, bflenf a j. Pak n&sleduje vytet povinnostf, kter6
majf ucitel^ ke Skole, ke kostelu, k obci, k pdnu gruntovnfmu. Za
to se jim povoluje novoro6nl groS, poml&zka a j.
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6 III. J. Safranek:
Kazcty popis jakoito listina ufednl stvrzen podpisem rychtafe
Skolnf obce i obcl pfiSkolenfch, podpisem duchovufho pHslufinflio
ufadu farnfho a sprdvcem nebo vrchnfm dominia v zastoupenf pina
gruntovnfho. Spolu podepsAni ucitel6 nebo feditel Skoly a konSel6
obecnf.
Ede shledal krajsk^ Skolnf komisaf, ie nelze pomySleii na
sestaveni popisu Skoly die n6ineck6ho formulife, tarn prostg pfijal
popis tesky; jeho original odevzdal zdstupcfim Skoly, opis pak MdnS
povefeny vtelil do formulae n6meck6ho, na nftmi vyplnil pouze za-
hlavf. Ano umluvy jednotliv^ch obcf, cesky sepsan6, beze vsf zAvady
pfipojeny na pfisluSn^ch mfstech popisft Skolnich.
Popis vSech Skol ? krilovstvi Cesk6m vykondn byl od krajskych
Skolni ch komisaffi bShem osmi let. Po sv£ vnitfnf str&nce mohl
by slouziti za vzor podobnych pracf statistick^ch. Afckoli pfi nftm se
uzivalo tifitfen^ho formuWfe, nicm6ne pfi vypliovinl a pfi tipravS
rubrik pfihKzeno bylo tak peClivft ku zv]&8tnostem mlsta Skolnf ho, ie
dluino si dftkladnSji vSimnouti t&o pfednosti popisu. Skladatel6,
jakkoli byli ufednici, vykonali dilo ceny velikg, vzAcnou pr&ci kulturnf.
ZachytivSe prosty, ale pravdivy obrAzek sv6 doby, zasluhuji nafieho
diku. Z jich zdpisu cerpati lze novy doklad pro pfesvfedCeni, ze
nikoli zizrakem, nybrf v^vojem a vlastnf siloa povznesl se u&rod
n&S k vySSimu stupni nov£ho iivota duchovnfho.
V kazd&n krajsk6m lifadft m$li od roku dokondni price (1790
a2 1798) podobn^ popis Skol svgho kraje pofizen pro potfebu ufednl.
Tak£ odvoldvala se praxe SkolskA ku znSnf tfichto popisft v leda-
kter&n pfipadS. PfedevSfm a nejfcastSji, Slo-li o ustanovenl nov6
sfly ucitelsk& Die z&znamii v tomto popisu zdfcldny b^valy nov6
smlouvy 8 nov6 dosazenymi uciteli; smlouvy ty v opisech ukl&d&ny
ve Skoldch, u obcl i u krajskdho lifadu. Tak6 pH zfizov&nf Skol
novych, pfi jedn&nf tykajfcfm se pfiSkolenf a odSkoleni jednotliv^ch
osad mfstnfch nahlfzeno do popisu a die nSho rozhodovtfno. Takov£
zApisy, zndmS pode jm£nem Skolnf ch fassf, CastSji byly uvefejnov&ny
a pfi studifch d&jinnych tu a tam byvalo k nim i zfeni brino;*) ale
k celkov6mu popisu vSech Skol — afckoli die n6ho pfesnS zjistiti se
d£, kter6 obce m61y sv£ Skoly u nds pfed z&konikem Teresinskymt
je£ prostS die nov6 tHbelldrnf methody byly upraveny, kter6 vSak
teprve tehdy nebo pozd&ji Skoly si zaloiily, k souboru vSech fassi
Skolnlch v pln&n jich rozsahu u n£s dosud pfihliieno nebylo. Jako
*) Srov. V^yoj soust. ob. ikol. str. 40. a 64.
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0 Josefinsk6m popise obecnfch ikol t krAlovstvl desklm. 7
na z£klad6 berni rolle z r. 1654. podaHlo se uCencfim skonstruovati
v^pocet, mnoholi obyvatelstva m6lo krAlovstvl fieskg po vAlce tficeti-
lete: podobnS na zdkladS popisu toho zjistili bychom pfesnS poCet
Skol v krajich i v ceWm krilovstvf za on6 doby, jich kategorii, jich
ufiebn^ fikol; ba pfesng bychom i zjistili poCet dftek Skolou povinn^ch
a v nfikter^ch krajfch ze seznamfl ditek zcela spolehlivfc bychom naSH
i rok studif ne jednoho naSeho v^teinfka z doby obrozenl ndrodnfho.
P£edkov6 sla?n6ho Josefa Ressla n. pr. chodili do filialnf star6 Skoly
v Kotim u Chrudim6; matefskA fefc jeho byla fteskd, on sim na-
vStSvoval m&tskou Skolu y Chrudimi, kde v prv6 a druh£ trfdS bylo
vSecko vyucovini pouze ftesk6; teprve v tfetf tHdfi nastoupil vyuSo-
vacl jazyk nfimecky. Podobnfi vfme, Ze Lib. Ziegler na t6ie m6stsk6
Skole po iesku byl vyufcovdn v obou tfiddch, ie P. Dooulus Corn,
Slechetny katecheta a kapucin chrudimsty vdtlpil v srdce jeho mla-
distv6 nezniCiteln^ ohefi pravg lisky vlasteneck6.
Proc dftleSito jest a nad mfru potfebno souborn6 vjdAnf cel6ho
popisu, neb aspon vyddni u v^tahu, bude objasnfcno z pffkladft n£-
sledujfcfch.
1. Vkraji Prachensk6m byly hlavnf Skoly dvfi: v Pisku a Stra-
konicich. Die fassi ze dne 20. listopadu 1796 bylo v Pisku Skolou
povinn^ch d6tf ve vfiku 6 — 12 let: hochii 243, dfvek 195; lihrnem
438, ale Skolu navSt&vovalo pouze 298 dftek, kdefto 140 dftek, tedy
t&ntf 32% zfistAvalo bez vyufiovtfnf. Reditelem Skoly byl katecheta;
prvni ufiitel Jan Sehanka m61 roCnfho platu 200 zl.; druhy ucitel
Antonfu Eraus m&l 175 zl.; dfvky vyufioval tfetf ufiitel, Dominik
Lenk, (Mitlehrer, rector chori), poduCitel OndJej Korec m&l 150 zl,
industrialnf ufcitelka Katefina Sehankovi 18 zl. rofcnf odraftny. Za
vyuftov&nf se v Pisku neplatilo nijak^ho poplatku vftbec. 0 hlavnf
Skole Strakonick6 uvddf fasse ze dne 11. ledna 1797 soupis vSech
dftek Skolou povinoych z cel6 osady Skolnf. Zevrubnost soupisu toho
8luSl chvdliti. (Viz tab. na str. 8.)
Vykazuje pak soupis tento Skolou povinn^ch chlapcft 298, dfvek
304, celkem 602 dftek. Nejpiln^ji posflali tehdy do Skoly dftky mezi
6— 9rokem; po 10. roce ji4 rridi je zamldovali a k dora&cfm pracfm
jich potfebujfce do Skoly zffdka jen, anebo vftbec jich neposflali.
fteditelem byl k raj sky d6kan P. FrantiSek Wilhelm, jen2 mfel za to
dflchodu 300 zl. a Ctvrtinu mal6 Stoly ; katecheta P. Vojtfech Hampek
dosteval 200 zl., fctvrtiuu mal6 Stoly a m61 byt na dSkanstvf; prvni
ufcitel mfil systemisovany plat rocnfch 220 zl., druh^ uiitel 214 zl.;
ale ve skuteinosti brali toliko 107 zl. 48*/8 kr., ponSvadi do v^Se
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8 III. J. SafrAnek:
jejich sluin6ho zapofcittn byl v^t64ek ze fitoly a jin6 prom6nli?6
akcidencie. Rozpocet na hlavnf Skolu vykazoval r. 1797 : ve vydinl
pro ally ucitelsk6: fediteli 300 zl.; katechetovi 200 zl., dvSma
ucitelftm doplnSk po 107 zl. 483/4 br., tfetimu ufciteli cel6 sluin6
116 zl. 24VS kr., pomocnikovi 100 zl., industrialn! ucitelce 50 zl.,
uhrnem 982 zl. V m&tskg Skole Blatensk^ tak6 se neplatilo SkolnS,
pon6vad2 ndklad na ufiitele byl uhrazen z mfstnich nadacf. Die fassf
ze dne 25. listopadu 1796 dostdvalo se Skole t£ urokfl z nadace hra-
bfcnky Serenyiov6, rozen6 hrabSnky ValdStejnov6 od r. 1751 z jistiny
3500 zl, od roku 1762 z jistiny 7500 zl., od roku 1796 vzrostl6
na 11641 zl.
Prvnf u£itel m61 platu rocnfch 321 zl. 39 kr., druhy rofcnfch
220 zl. 30 kr.; do iihrnn6ho toho platu se jim potftalo na pfljmech:
za hudbu chrdmovou 57 zl. 33 kr; z polnl urody 18 zl. 26 kr. (1 strich
pSenice po 3 zl. 3V2 kr.; 6 strichfi 2ita po 1 zl. 48 kr.; 1 strich
jefimene po 1 zl. 30 kr. jako vytSiek z pole arcidfikansk^ho), 21j2 sudu
piva v cen6 20 zl., od magistrate poplatek 42 zl., lok&lni pHdavek
28 zl., na poplatcfch z pohrbfl 7 zl. 30 kr., novorocng, z doinu po
3 kr., kaid&nu z polovice fcfsel (vSech domft bylo 360) a topivo,
jehoi pro Skolu a pro sebe dost&vali dvacet sdhfi rofinfi. Dohled ke
Skole vedl P. Jan Sedivy, dSkan arciknez, fediteloval Josef Challupny,
ucitelovali Jan Rossbach a Matej Fiala, ruinfm pracfm ucila Tereza
Feedrov*. Soupis d6tf Skolou povinn^ch vedli poMdn6; do Skoly
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0 Josefinsk6m popise obecn^rb skol y kriloTStvi 6eskem. g
choditi m£li: 140 chlapcfi, 136 dfvek, uhrnem 276 dftek; ve akuteS-
nosti vsak navStfivovalo Skolu pouze 154 ditek, kdezto 122 dftek,
tAmSt 45%i zft8tivalo bez vyucovdnf.
Ndklad na Skoly m6la dominia : po jedne Skole vydrioval velko-
statek: Albrechtice, Hory Matky Bo2i, Chanovice, Ckyn, DoSice, Dub,
Eisenstein, Velk^ Zdikov, Hlavfiovice, Vysoky Hrtfdek, Hostice,
Kn64ice, Kfestovice ; po dvou Skol&ch : KaSpersk6 Hory, Blatn&, Bu-
kovany, Cerhonice, Elftovice, Hrddek, Laiany, NezdaSov, Strelohostice ;
po trech Skoldch: Stary Hr&dek, Drahenice, Pfsek, Roimit&l, Pfeftiu,
Volary, Vlachovo Bfezi; po ttyfech Skol&ch: Bfeznice, Horai-
dovice, Stfekn*, Varvaiov; po ptti; Drhovel, Naliov, SuSice, Strako-
nice; po iesti: Netolice, Protivin; po sedtni: LibSjice, LnAfe; devit:
Sichovice; deset: Waldhwozd; dvandct: Vimperk; patndct: Orllk. Ze
Skol tSch pofctem 160 byly a) Skoly vefejn^, je2 dSlily se ve 2 Skoly
hlavni, 6 Skol m^stskych (Blatnd, Bfeznice, KaSpersk6 Hory, Ho-
r&frfovice, Prachatice, Vimperk), 86 Skol farnfch, 22 filtelnich, 35 lo-
kaiufch; b) soukrom^ch Skol bylo 9 vrchnostensk^ch. Nad to 19 obcf
mfstnlch vydriovalo si Skoly pouze pro d6ti s\6 osady; Skoly takov6
pokldddny za soukrom& Uhrnem m&l kraj Prachensky die popisu na
zdkladS ufednfch fassi 179 Skol.
Obvod krnje prachensk^ho zabiral t6m6f prostoru, na nli se
rozkiadajf bejtmanstvi:
R. 1897 pocet skol
vfibec
BlatnA (8oadni okresy
Blatna, Bfeznice) ....
Pfsek (soudnf okresy Pisek,
Vodnany, Mirorice) . . .
Suiice (soudni okresy Susice,
Hartmanice, Hory Kas-
perskl)
Prachatice (soudni okresy
Prachatice, Volary, Ne-
tolice
40
63
Strakonice (soudnf okresy
Strakonice, VolynS, Ho- 1 1
raicfovice) 'I 67
71
76
307
Z tdch bylo
Yff.
37
51
64
71
75
soukr
ces.
298
1
9
37
63
64
30
32
216
n£m.
41
44
91
meit. I obec.
36
61
64
67
73
16
291
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10 III. J. Safranek:
PHrovnAme-li pofiet Skol z roku 1797, jcni vykazuje celkera
179 fikol (a to: 151 vefejn^ch, 28 soukrom^ch), s poctem Skol v hejt-
manstvfch shora uveden^ch, fceskych i nSmeck^ch z roku 1897, jeni
vykazuje celkein 307 Skol (a to: 298 vefejrtfch, 9 soukrom^ch), do-
chdzime bezpedneho vysledhu, ie se v kondindch tick b&hem jednoho
stoleti rozmnoiil po6et Skol o 128 6U% 41'7°/0; a takS vime btzpedne,
Se Skolyy kter£ se nenachdteji v seznamu sestaven&n na zikladfi fassi
z let 1797 vznikly teprvS pozdiji ucinkem Skolniho zHzenf, jehoS po-
Cdtky spadaji do doby vl&dy cfsafovny Marie Teresie. Z pfikladu,
toho jasno, ie na z£klad£ Skolsk^ch fassi z konce stoleti minnllho
zjistiti se dajf dv6 pro kulturni n&S rozvoj dfile2it& fakta: a) kolik
Skol m61i jsme tehdy v Cechdch, na nich2 reform a TerezinskA prostS
vyuCovacf methodu obm&nila, b) a vezmeme-li na pomoc statistical
data naSich dni, najdeme bezpecnd, kolik Skol potom WJhem jednoho
stoleti nov6 bylo zalozeno.
2. AvSak z fassi tech vyvWiti lze pHspSvek v62n6 ceny pro po-
suzovdnf, pokud jazyk 6esk^ byl pfi vyuCovdnf a pfi sprdvfi Skolni
od lifadfi pfipuStSn. V theorii platilo, ie vSecky soupisy dfedni maji
b^ti napsriny toliko jazykem ndmeckym; ale v praxi nachdzime dosti
zhusta, ie k popisu Skol pfipojen^ so apis ditek tehdy Skoloa po-
vinn^ch, jako dfedni doklad, podepsin jest a proveden raistnim ufadem
obecnim jakoi i farniin a sprdvou Skoly toliko po cesku, afckoli popis
Skoly sdm po nSmecku vypracovdn. YSak nachdzime take fasse a za-
klddacf listiny] Skolni Cesk^m jazykem sepsang, urednimi instancemi
ndlefcitfi stvrzeng a do tiStftn^ho formulae nfiraeckeho prostS vlo2en6.
Neni jich mnoho, ale ie byly tifednS pofizeny, od ufadii pfijaty a do
zemskgho katastru zemsk^m guberniem vloieny, jest pro n£s nejen
velezajfmavo, nfbvi i vysoce dftleiito.
Tak v sborniku kraje prachensk6ho, v abecednim pofadku fassi
Skolnich Cteme listinu osady Hufiickg: „Ji2 od r. 1791 obec Hu&ckd
na ponfZenou Mdost od slavn£ho c. k. krajsk6ho oufadu a spolu od
8lavnych vrchnoatenskych ufadu, u kterych ona obec v poddanstvi
stoji, jest obdritela, by pro pohodlt ditek svych a vSeobecn6 dobrt,
Skolniho ufcitele sobS zvolila: kter6ho2 tak6 skutefnS jednoho z t6
sam£ obce tak jmenovangho Josefa Hawlika, mistra krejfovsk^ho jest
sob6 vyvolila, jemuito uiiteli ten sain^ tifad v nadepsan&n roku die
c. k. nafizenf od slavn^ Skolni kommisse byl odevzd&n. Pozflstdvalo
vSak na torn, jak a od Ceho a od koho on nadfeceny Skolni ucitel
8v6 vyiiveni neb odplatn za svou pr&ci k otek&v£ni miti bude ? Byla
tedy odpov&T nadjmenovan6 obce, ie ona jemu, mimo pfedepsan6ho
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0 Joiefinskto popise obecn^ch fikol v kriloYstvf Cesklm. 1 1
Skotofho penize, neb soboUresu, jeStS jeden kus pole, ktery za 2*/2
strycbu vymfefen jest, t6i jednu louku a 4 sAhy mfikk^ho dffvf d&ti
volnd, jest, ty sam6 pole, o kterych se v pravdS Hci mfi2e, 2e Spatn6
a neu2ite5n6 jsou ; tak6 od slavn6ho our adu Bfeznick6ho za takovd
uzniny byly, na£e£ d&kaz pfivoditi se miifce, kdyi ndjemnfci z ta-
kov^ch, t£m podobn^cta poll z jednoho strychu 36 krejcarft platiti se
uvolili. Z t6 louky kazdorocn^ nejvyS jeden cent sena a jeden cent
votavy se sklizf. DHvi pak skrz Skolni ditky po polenu se odsfld,
z ktertho ta nejvfctSl Skoda pochizi. Pfi temi tak6 nadfefien^ Skolni
u6itel 8vou pon(2enou 26dost rozprostlrf, by jemu prostfedkem jak£-
koli nAhrady milostivfi dopomoieno bylo.* Podepsani: Martin P8-
ni6ka rychtdf. V6clav Tich^ rychfctf, Norbert Hontf fardf, Josef
Hawlfk huJicky uSitel. Listina ta dne 20. listopadu 1796 lifednS
byla pfijata a opatfena klausulf povfcf ovaci : Coram me. Josef Kellner
Amtsdirector zu Bfeznic.
V sbornfku fassf kraje plzensk6ho vloieny jsou takovg listiny
tfi. Z obci Litohlavsk6, Tymikovsk^ a VolduSsk6. Jsou to vz*cn6
pam&tky. PrvA znf: My nlie vlastnorucnfi podepsani jin&iem a na
mlst6 8poleCnych oudfl obce Lftohlavska, panstvi krdlovsk^ho mfcsta
Rokycan, zn£mo Cinime timto upsdnfm vfibec, zvlASt pak v (as na-
state potreby, ie nejenom sebe, ufbri, tak6 budoucl a dfedice naSe
zavazujeme, jak nynSjBimu naSemu Skolnimu ufciteli, Kapldnkovi, tak
i budoucim naSi Skolni obce ucitelfim od cvifcenf naSich dftek slu2bu
neb mzdu od sedmdesiti zlatych rensk^ch pMti a to: z krdl. nor-
mdlnfho Skolniho dAchodu 6 zl., od obce kr£l. mSsta Rokycan 6 zl.,
4 s4hy dflvi po zlat6m cinf 4 zl., od obce Lftohlavsk6 za dHvi 4 zl.,
novoletnf dar 3 zl., 3 strychy pole a mfru louky jako 6 zl. 30 kr. ;
v hotovosti 40 zl. 30 kr. ; v jednom 70 zl. Na d&vftfeni a st£lost
toho srae pHtomnd upsdnf a ujiSt&nf na mistS obce Lftohlavska vlastno-
ruinfe podepsali. Stalo se s villi a vfcdomfm veSkerych Litohlavskych
osadniku dne 6 ftervence 1792. Podepsdni: Josef ZenfSek rychtdf,
Mat&j LukeS konSel. Listing t6 dostalo se ufednfho pfijetf a schvdlenf,
jak svfedCi klausule ze dne 27. fljna 1792 : Wird bestaetigt vom konigl.
Kreisamt Pilsen, Widersperg Hauptmann.
Do formulae nfcmeckSho pfi cfsle 93 vlozena tato ceskd listina
obce Tym6kovsk£: My ni2e podepsani rychWf a konSelov6 jm^nem
a na mistfi cel6 obce Tymdkovsk6 timto vyzndv£me, ie jsme Josefovi
LukdSovi, ktery k n£m za ufcitele Skolniho na mfst6 Mateje Ereta pfijat
jest; skrze jeho bedlivosf v ucenl pro jebo snaSSf obiivenf k tomu
co v kontraktu, dne 19. Augusti 1788 potvrzen&n, vyhraZeno m£, jeStS
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12 III. J. Safranek:
ka£doro6n6 na obill l/2 strycha pSenice, strych jecmene, beze vSf
vejmluvy pfidati se uvolili, pak pod 2 strychy pole a jednu mlru
rakouskou louky z gruntfi naSich obecnfch k uiiv&n\ sme postoupili
a ka2dorocn6 4 s£hy dffvf pro topenf Skoly vydati se zavizali. Coi
vSe naSf ruky podpisem stvrzujeme, jak se stalo na rychtS Tym£-
kovskg 11. cervna 1790. Podepsali: Vdclav demf rychfctf, Matej
Potfl6ek kon§el, Franz Smfsek konsel Listina tato md i schv&lenf
pHpojeno v jazyce ieskem: PNtorand smlouva se strany slavn6ho ma-
gistrdtu pod obyfiejn^in podpisem a pHtisknutfm peceti se potvrzuje.
Stalo se v krdl. mestfi Rokycanech 16. mSsfce srpna 1791. FabiAn
Koller purgrnistr. Frant. Pollak sekretafr. Na zipisu torn pfips^no:
Ex originali Jos. Ferdinaodi, listovnl.
Ne m£n6 zajlmava jest pH Cfsle 156 tehoi sborniku vloiend
listina ndsledujfcf : My nteepsani soused^ obce Woldusk^ zn&mo ftinfme,
ponftvadi jsme vSickni sousedi celej obce t^ i&dosti byli, by skrze
mal6 dftky ufcitel zde v obci Woldusk6 byl, pak se na rychtft usnesli
a zav£zali, ie jeden kaid^ totauto uftitelovi, Vitovi Kucerovi, rocnS
sluiby d&f totii: sedldk po 1 zl., fremeslnfci po 20 kr., podrozi po
15 kr. platit se uvolili, co£ se vypo&talo v pfltomnosti vSech sousedfl
a cel6 obce a vyn&Sf to vSeho 72 zl. rejnsk^ch; pfi torn jeStS se
uvolili ddt jedenkaidy sedl&k po mefici obill, nachizi se 50 sedldkfi
8 Senkyfem, tak fcinf 3 strychy a 2 m6f.; pak se uvolili ll4 8&hu
(IHvi d&t. Stalo se na rychtft v pHtoinnosti vSech sousedfi VolduskS
obce dne 15. prosince 1892. Jan S^kora rychtAF, MatouS Zajic
rychttf, Vdclav Forejt kon&el. I tato listina m& deskou klausuli schva-
lovacl: To dobrovolnd snesenf, kter6 pro utitele a prospSch dltek
schvdleny jest, tuto se potvrzuje. Ddno v cfsafsk6m z&uiku ZbirovS
dne 7. dubna 1793. Ipold vrchnf feditel. A pfipsdno: ie tato
kopia s originalem stejnS znSjfcf je, tfinto stvrzuji. Ondfrej Merkl
sprdvec.
3. 0 poingrech vWdnoucich v budovAch Skolnfch, o poitu ufceben,
obytnich svStuic a kouior stejng jak o podtu u&itelfl doviddme se po-
drobnostf zajfmavych z tSchto fassf rovu62. Tak na pfiklad die sou-
pisu ve foliantu kraje Plzenskgho z roku 1790 zjistiti lze, ie bylo
od dominii v kraji se nachdzejicfch vydr2ov£no 157 vefejn^ch Skol,
k nim se potltalo jests 13Skol z velkostatkfl, kter6 jen fc&stf ngjakou
do kraje ndleiely, takie celkem m&o Plzensko vefejn^ch fikol 170.
Z t6ch byly : 2 hlavnf, v Plzni a. v PlanS, *) 4 m§stsk<§, v TeplS, Ta-
*) Dekretem gubernia ze dne 19. tmora 1819 cis. 37713 rozfiifena na hlavnf
$kolu o trech trid&ch.
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0 Jogefinaklm popise obecn^ch ftkol t kriloYstri Cesk6m. 13
chovfi, Eladrubech a Plasfch, 91 farnlch, 19 filialnich, 18 lokalnfch,
13 obecnfch, 22 soukrom^ch s povinnostl Skoly vefejnS a 1 Skola
2idovsk& v Tachovft. Na 2 Skoldch bylo po 3 uCitelfch a 1 pomocnfku,
na 6 Skoldch bylo po 2 ufcitelfch a 1 pomocniku, v StHbfe byl
1 ufiitel s 3 pomocniky, na 27 Skolich pflsobil uftitel s pomocnikem,
na ostatnfch 134 Skoldch spodfvalo Sfrenl osvftty na bedr&ch jedindho
fclovSka. A to jeStS na 81 stanicich pflsobil uCitel, na 53 stanicfch
jen pomocnfk. Ze vSeho pofttu Skol nemfilo dvacet Skol ani vlastnfho
stavenf ani uiebny, nebot se na nich vyuCovalo excurrendo, t. j.
mlddei se shromafcdovala v soukromgm pttbytku mistnfm na Skolnf
vyufiovdnf; 17 uieben slouiilo spolu za byt ufiitelftv, na 20 Skoldch
m61 sice ucitel byt, ale jeho pomocnik u4fval sv6 ucebny jako bytu;
na 15 SkoUch m6li uCitel i pomocnfk spoleftnou ufiebnu jedinou, vy-
ucujfce bud! polodenng, bud soufcasnS. V cel&n kraji bylo dftek Skolou
povinn^ch 14504, z nich bylo chlapcu 7577, dlvek 6927. Neni bez
zajfmavosti, vSimneme-li si tak6 vydr2ovatelfi. Cteme tu, ie byli
driiteli: hrabS z Vrtby na KHmicfch, hrabfi Vaclav Dohalsky z Do-
halic, Antonfn hrabd Novohradsky z Kolovrat, Jachym hrab6 Stern-
berk, Prokop hrabg Lazansk^, kapitula sv. Vita v Praze, kl&Ster
v Tepl6, magistr&t Plzn6, knfze Loewenstein, hrabfe Trautmannsdorf,
tehdy jeSt6 hrab6 Windischgraetz (vydrSoval 24 Skol), jako2 i KaSpar
baron Ledebour.
UCiteli Janu Puchtovi v Uhercfch platil kldSter Teplsk^ rocnfe
65 zl., Janu Padlesdkovi 70 zl., Filipu Mttllerovi v Labuti 42 zl.,
ufciteli ve Frauenreithu dokonce jen 38 zl. 52 kr. Proti tfim platftm
vidlme vSak stanice lepSI; tak raSli uciteld v Boru, ChotSSovS 240 zl.,
v Stodu 268 zl. 56 kr., v Manetinfi 248 zl. 52 kr., v StrfWe 309 zl.
32 kr., v PfeSticfch 329 zl., v Radnici 410 zl. atd. V Plzni na hlavnf
Skole m£l prvnf uCitel rocn6 313 zl., druhy a tfeti 228 zl., pomocnfk
77 zl., ucitelka industrials 88 zl. ObdobnS upravil hrabS Sinzendorf
uftiteiam platy na skole v Plan6. Seznam pHSkolenych osad, kter6
ndleiely do jedn6 Skolni obce vSude pfesng se uddva; z pouhych
jmen, tehdy jeSt6 nezkomolen^ch dala by se hranice ndrodnostnf za
doby on6 dobfe sestrojiti a bylo by zfejmo, kterak za jedno stoletf
na zdpadfi pole narodnosti 6esk6 se ztenftilo.
Jak byla Skola, afcjifc povinnd, tehdy navStSvovdna, n6kolik do-
kladfl pfipojfme. MSstska Skola v Tepl6 vykazovala 221 dftek Skolou
povinn^ch, do Skoly vfiak chodilo ditek 131, kdezto 90 (40%) bylo
bez vyu6ov6nf. Do Skoly v TuSkovfe z povinn^ch iikt 150 chodilo
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14 ID. J. SafrAnek:
122 (81%). Ve 150 Skolich vyufcovalo se pouze ? zimg, v 16tS ne-
pfiSel nikdo do Skoly.
4. V soupisech Skol kraje klatovsk^ho jest bedlivS zapisovinoi
kdy se na ka2d£ Skole zaCalo vyugovati die Bnov6" methody, t. j. die
methody tabellirnf. Pfed rokem 1780 zavedena byla na 23 SkoUch;
nejprv<* na m&stsk6 Skole v T^nci p<5« mf stniho magistritu ; die vzoni
toho zavedl novou methodu hrab6 Vallis na Skoldch panstvi pltoi-
ck6ho, hrabS Schonborn na Skoldch panstvf Lukavick^ho, hrabfi Jan
Rudolf Cernfn na SkoWch panstvi CbudenicWho. V l&ech 1780-1790
rozSlfila se methoda tabelWrni na 67 Skol, po roce 1790 byla zave-
dena na 6 Skoldch.
V seznamu obcl Skolnfch neb obcl pHSkolen^ch nachdzlme po-
zndmky jako „svobodnda obec; tu pak se uvidl, 4e pfi obsazovtol
mfsta ufcitelsk^ho spolupfisobily takov6 svobodn<* obce ji2 tehdy. Na
skoldch panstvi Koutfl ndleSelo obcfm pHSkolen^m a jednu Skolnf
obec fcinfcim s obcl mfstnf, v ni2 Skola se nachizela, prdvo, jmenovati
tfi kandidity na uprAzdnSnd mfsto u&telsk6; vrchnost pak jednoho
z nich praesentovala. Na Skoldch panstvi Mut6nfnsk<§ho konali pr*vo
praesentaCnl ke gkol^m stffdavS baron Vidersperg a baron Kotz. Na
Skoly Doma21ick<5 dosazoval feditele a katechetu provincial fidu Augu-
stinWnfl, kdeito sv&Stf ufciteld na Skoly chlapeck6 i na Skolu divtf
dosazeni b^vali m&ststym magistritem.
Hlavni Skoly mfel klatovsk^ kraj dv$: v Klatovech o Ctyfech
a Domailicfch o tfech tHd£ch pro hochy; pfi obou byla zvWStai tffda
pro m6stsk<$ dfvky. V Klatovech byl tehdy feditelem FrantiSek Eustach
Hennlich s rotnfm platem 404 zl. 30 kr., katechetou Bernard Antonfn
Werphauser maje rofcnfho platu 300 zl., utttete Jan Neumann, Filip
Hula a Jan Kalivoda dostdvali rofcnS 204 zl. 30 kr., pomocnlk Karel
Koldftk 70 zl. UCitel v tfidS pro dfvky bral 127 zl. a industridlnf
u&telka 50 zl.; dfvky nebyly vyutovdny ve fitvrtek; ten den se do-
poledne zamdstkn&valy rucnfmi pracemi; ve fctvrtek a v sobotu od-
poledne m61y prAzdno. Sobotni prdzdno odiivod&oval zvyk, abymohly
v domAcnostech pokllzeti.
Hlavni Skolu domaMickou spravovali Augustiniani; ze svStsk^ch
ufcitelft byli na chlapeck6 Skole dva, divky uiil jeden, brali ro6ni
207 zl.; pomocnlk, ktery p&sobil na Skole chlapeck6, dostdval roinfi
70 zl., industridlni ufcitelka, kterA ucila pfedenf, tkanl, Sitl, rofcnS 50 zl.
Farnfch Skol poiftalo se na Klatovsku 60, filidlnlch 10, lokti-
nlch 23. VSech lihrnem 95. Dobr6 povfisti tSSily se Skoly v MftilnS
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0 Joeefinskta popise obecn^ch ikol v krilovstyf 6eskdm. 15
na panstvi 2inkovsk6m, v BlfinovS, Stankovfc na panstvl *tynick6m,
do nkhi chodili i&ci do jinych Skol povinnf.
5. Skoly kraje Boleslavskdlio popsal a soupis jich dne 17. listo-
padu 1798 guberniu zemsk&nu pfedloiil FrantiSek Antonio Zenker,
krajskf Skolni komisaf. VSech Skol bylo 231 a to: hlavnf Skola 1,
mtetekd Skoly, spravovan^ obcemi 2, m€stsk4 Skoly pod spole6nou
sprivou lifadu obecniho a farniho 3, farni Skoly 102, filidlni 75, lo-
kalnf 35, ze soukrom^ch Skol obecnich 9, evangelickd 2, 2idovsk6 2.
Hlavnf Skolu o ctyfech tflddch m£la Ml add Boles] a v, pro dlvky
byla tu tak6 tfida zvUStni. V koleji piaristfi u6ili se idci tfeti a ctvrte
tfldy. Mfcstskou Skolu o tfech tfidich mfili v Liberci a B614, kde£
samostatnl vyutov&ii dfvek n&le2elo Augustini&nAm. Spoletaou spr&vu
ufadu m6stsk6ho a mistnfho ufadu farniho mSly Skoly v M&lniku,
Nymburce a TurnovS. Farni Skoly pfevAinfc se nachdzely v obvodu
fteskd nirodnosti, pofitein 60, Skol farnich v obvodu n£meck6 nirod-
nosti napocft&no bylo 42 ; soudime-li die z&pisu mfstnfch jmen v tftchto
nSmectych fassich a die jmen ditek tehdy zapsan^ch, skWdalo se
iactvo Skol v Cesk6m Dubu, BfeznS, PodbezdSzf, Stfeti, PHchovicich,
Ruprechticich, Vartenberku, Kufich Voddch skoro naveskrz z dfiti
(esk^ch. Lok&lni Skoly mfily 6esk6 obce: Jefmanice, Afladd, ZerCice,
Domouznice, BezdSjiika, Bukovno, VSeborsko, LiboSovice, Loucefi,
ZAbof, Mukafov, Loucky, Ronov Nov^, Loukov, Paseky, Tatobity,
V^skef , Bfezina, Lastibof ice, Pfepefe, Okny ; Skoly filidlni mfcly z 6e-
sk^chobcf: Bfld, Letafovice, DHsy, Plasy, Nosidlov, Skrchleby, Struhy,
Vrdtno, Borefi, Vtelno, Josefodol, KWSter, ZAhof, PMslavice, Kukafi,
Katusice, Cist£, Bfezinka, Jestrebice. Ji4 die uveden^ch jmen soudice
poznivime, 4e hranice nirodnostni t6 doby byla tak6 na severu 2ivlu
ftesk^mu pHznivfrjSi, neili ji shleddvdme dnes.
6. Rozlehlosti svou n&leiel tehdejSi Chrudimsty kraj mezi nej-
v6t$i; soupis jebo Skol provedl krajsk^ komisaf Skolni Scheuba.
Celkem velmi bedliv6 jeho zdznamy ukazuji n£m, jak pomalu stoupala
n£vSt£va Skolni a jak usilf vytrvateho bylo tfreba, neili dosaieno bylo
miry norm&lni. Na pf. na panstvi Chroustovick^m vyufiovalo se na
SkoWch v RadhoSti, Uhersku, Vostrovd pouze v zimS; od 1. dubna
do konce fijna nepHSel do Skoly nikdo. VSak i v zimni dob6 nebyla
ndvStfiva Skoly veM; vykazujit soupisy, ie v JenSovicfch ze 128 ditek
Skolou povinn^ch navStftvovalo Skolu toliko 25 ditek, do Skoly v Uhersku
chodilo jen 70 2ikA z 92, do Skoly Vostxovsk<§ pak 54 z 94 24kA.
A nejsou to pfipady ojedinSte. V Cuclavi na panstvi Chocenskto
mfili 229 ditek Skolou povimtfcb, ale roku 1790 bylo z nich 65 bez
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16 III. J. Safrtnek:
v8elik6ho vyuiov£ni ! V StarSovS na panstvi Bystr&n napotetli 42 ditek,
kter^m se nedostalo Skolniho vzdSUni. V Hefmanovg MSstci bylo
ditek Skolou povinn^ch 289; z tech stele navStgvovalo Skolu pouze 51,
ob 6as do Skoly se seSlo oejvyfie 116 dStf ; d6tf, kter£ vfibec do Skoly
nepfiSly, aftkoli byly Skolou povinny, napofifteno 122! Skola v Knf-
fovfe na zboii Vysokom^tsk^m nemftla rafstnfch ditek; z pHSkolenych
obci ndlezelo k nf 133 ditek, ale z tech do Skoly jich nepKSlo pin 6
sto, stele chodilo Ziku 17, obcas jestS pHSlo jich 16. LepSi poultry
nebyly v HrochovS Tynci, kde ze 254 ditek Skolou povinn^ch napo-
cittni 103 Z&ti, kteii o skolu vflbec nezavadili. Pilnfi navStgvovaly tu
Skolu d6ti mistni, ale z pHSkolenych Prestavlk, BorCic, Cankovic,
Bliznovic, Skalice a Blanska nepfiSly do Skoly dfiti Wmfcr nikdy. Jak
naproti tomu mile se vyjfmA v soupise skoly v Zichlinku na zbozi
LanSkrounsk6m pozndmka, Ze lokdlnf Skola ta je vzornou Skolou a Ze
ze 123 ditek Skolou povinnych 106 velmi pilnS, 17 m6n$ pilnd do
skoly chodf! V Rudolticich chodily vSecky dSti pravidelnfi do Skoly.
Na paustvi LitomySlsk6m proveden byl popis Skoly v Dolnira tfjezdS
a Cerekvici po cesku. I titul takov^: „Kraj chrudimsk^. Panstvi Lito-
niySlsk6. Poznamen&nf do Skoly schopn^ch dStf afc dosavad ke skole
Cerekvicky patffcfch" m& vroceni 1799. Pfi jm^oech Z&M cteme:
wchudobnj, nestatecny, neschopnej k platu" a pod.
Novd methoda tabelternf zavedena tu byla roku 1777 hned na
61 Skol&ch; rokem 1789 bylo uCeni die nov6 methody v cel6m kraji
uZ zobecn616.
Celkem bylo v Chrudimsk&n kraji popsdno 188 Skol; z t£ch
byly 2 hlavni v Pardubicich a Polifcce, na nichi hned r. 1777 zave-
dena byla novd methoda vyufiovaci; m6stsk6 Skoly, celkem 5, nacM-
zely se v Chrndimi, VysokSin Myt6, KoSumberku, LanSkroune a Lito-
mySli. V Chrudimi neplatily d6ti Skoln6ho; z obecniho duchodu vy-
pldceno tu katechetovi 110 zl., prvnimu a druh&nu uciteli 168 zl.,
tfetfmu 120 zl. rocn6. Ve fassi doplnkov6 ze dne 14. dubna 1800
jmenuji se katecheta ctihodn^ P. Donulus Corn, zndm^ z iivotopisu
Zieglerova, ufiitete Vaclav Pazelt, Jan Ropier, Frant. Gutmann. Ve
Vysok^m Mytfi dosteval feditel a katecheta 249 zl., prvni ufcitel 241 zl.,
druhy a tfeti ucitel 200 zl., pomocnik 64 zl. rocnS. Kromfi sv^ch
Skolnich d6tf pfijfmala obec 7 hochfi a 9 divek z venkova do sv6
Skoly zadarmo. Farnich Skol bylo na Chrudimsku 58, filiUlnfch 65
lokdlnich 26, z nichi v Zichlinku byla vzornd; Skol zatfmn^ch bylo
tr6 (Civice, Vracovice, Dlouhd Tfebovd), Skol akatolickych pak 9
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0 Josefinsk&n popise obecn^ch Skol y kr&loYstvi 6eak6m. 17
(Dibrinov, Prosed, Teleci, Pustt Rybni, Krovnd [vedle ftkoly farni],
Rychnov, Svratouch, Chvaletice a Trnivka).
Snad nekolik tfich pffkladfi dostafii, aby byla na jevfi dflleiitost
uhron^ho popisa Skol v krilovstvf Cesk6m z poslednf doby 18. vfiku
pro kulturnf d&jiny teskd. Kdyi by poraSry tomu brdnily, abychom
se mobli docekati upln^ho vytiStinf vieho materiAlu, vdftcny vgru
ukol a vysoce z&slu2n^ by vykonal, kdo by aspofi systematicky spo-
f-ddany v^tah die krajin k tisku pKpravil a rozhojnil, po pHpadS Mi
doplnil klasobranf, jehofc ukizkou jest skrovny i skromn^ tento vyklad
-"^fc^fcc**-
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IV.
Ueber die Bestimmung des Uinfangs imd der Detaile
der babylonischen und assyrischen Geschichte.
Von Adalbert Krdzmtf.
(Vorgelegt am 17. Man ly02.)
Wir haben ftir den Umfang der babylonischen Geschichte, d. i.
vom politischen Emporkommen Babylons an, geinass A. Gutsohmids
Interpretation der Berosischen Angaben, die Fundamentalgleichung :
a) 10 Sar — (9 Sar 2 Ner 8 Soss) = 3 Ner 2 Soss
= 36000—34080 = 1920 Jahre.
Fur diese Periode hat Berosos nach der mythischen Konigs-
dynastie I die historischen Dynastien, bekanntlich II bis VI, unter
Angabe bei jeder derselben der Zeitdauer in Jahren angefiihrt,
und zwar:
II III IV V VI Summa
224 + 258 + 458 f 245 + 526 = 1711 Jahre.
Weiter hat er keine solche Dynastien (Gruppen) genannt, sondern
bios citirt Namen verschiedener Konige, die zur Gruppe VI gehoren,
namentlich die aus dem Kanon Ptolomai bekannte Konigsreihe von
Nabu-nazir bis inclus. Nabu-nahid, und iiberdies den Kurush und
den Kabudjia, diese zwei noch als einheiinische Konige von Babilu
ansehend, da sie den Marduk-Ritus vollzogen haben, dagegen die
nachfolgenden Perserkonige von Darjavush I an, der das emporte
Sitzb. d. k(5n. btthm. Ges. d. Wiss. Phil. -hist. Classe. 1902. 1
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2 IV. A. Krfcmtf :
Babilu erst wiederholt erobern musste, als Fremdherrscher, wenn
auch als factische babylonische Konige ansehend.
Urn nun den Umfang bis zur Eroberung Babilu's durch Kurush
ftir die einheimischen Konige yon Babilu zu erhalten, (da doch
Kurush und Kabudjia eigentlich Perserkonige waren), mttssen wir die
Regierungsjahre derselben 9 und 8, also 17 Jahre, von obiger Zahl
526, respective der Summe 1711 abziehen, erhalten sonach: 1711—17
= 1694 Jahre ftir die Zeit vom Beginne der Dynastie II bis zur
Eroberung Babilu's durch Kurush.
Nun hat die neueste Geschichtsforschung durch Host, Hommbl
und Lehman tiberzeugend nachgewiesen, dass Berosos seine babylo-
nische Qeschichte erst mit dem letzten Konige der makedonischen
Dynastic abgeschlossen hat; demnach wenn die von Berosos auch
citirten 10 Perserkonige von Kurush bis Darjavush III mit Gesammt-
regierungsdauer von 207 Jahren, und die drei Makedonier Alexander I,
Arhidftoa und Alexander II mit 19 Jahren, zusammen also mit
207 + 19 = 226 zur jenseitigen Summe von 1694 zugezahlt werden,
der von Berosos gegebene Geschichtsumfang 1694 -f 226 = 1920
wirklich betr> und wir erhalten sonach hiemit die Gleichung, auf
den Anfangspunct der Seleuklden-Ara bezogen, analytisch:
P) 224 + 258 + 458 + 245 + (526—17) + 207 + 19 = 1920 Jahre,
oder]
y) summari8ch : 1694 + 226 = 1920.
Es handelt sich nun urn die AusfQhrung dieser nach den keil-
schriftlichen Quellen und die Interpretation der Berosos- Angaben nach
den neuesten Schriftenfunden. Diese AusfQhrung darf sich aber nicht
auf die Feststellung des Anfangs- und Endpunctes dieser Periode
beschr&nken, sie muss vielmehr neben der quellenm&ssigen Fest-
stellung der einzelnen Konigsreihen noch die quellenm&ssige Durch-
fdhrung des Details der einzelnen Gruppen und der Synchronismen
zwischen Babilu, Assur und wo moglich Igypten, enthalten also in der
Darstellung eines zusammenhfingenden und detaillirtenGanzenbestehen.
Ftlr eine solche Ausfiihrung gilt, den Endpunct auf den Anfangs-
punct der Seleuklden-Ara bezogen, die Gleichung
<T) 31 Vi + 1920 = 223*/! vor Chr.,
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Ueber die Bettimmang der babylon. and assyr. Oesebichte. 3
and haben wir aus der grossen and kleinen Konigsliste, der baby-
loniscben Chronik and dem Kanon Ptolom. eine Reihe yon Konigs-
dynastien, welche die neue Geschichtsforscbung mit den Buchstaben
A bis N der Reihe nach bezeichnet, unter denen aber die mit H
und J bezeichneten bezQglich der Regierangszeiten der Einzelneo
derartige Lflcken aufweisen, dass sie vorweg als unbekannt erscheinen,
die Dynastie B aber sowohl bezflglich der Zabl der Konige, als ihrer
Regierungsdaten, wie Prof. Hommel wiederholt nachgewiesen hat,
vorweg zweifelhaft erscheint, und die Elarstellung bei H, J und N
Gegenstand der AusfQhrung bleibt.
Die Ausftihrungen.
Die Gleichung d) des Vorwortes vorausgesetzt, haben wir ftir
die AusfQhrung zwei grunds&tzlich verschiedene Auffassungen der
Geschichtsforscher, u. zw. I. Jene Prof. Lehmahn's, der den Anfangs-
punct auf das Jahr setzt, in welchem Hamurabi Sumir und Akkad
zu einem Reiche vereinigte. l)
II. Jene Prof. Hommbls') und Prof. Host's,8) die den Anfangs-
punct auf den Beginn der Dynastie A von Tintir-Babilu setzen. 4)
AusfQhrung L
Nach Lbhmanhs Auffassung flllt also der Beginn der babylo-
nischen Staatengeschichte, soweit sie Berosos behandelte, in das
Jahr, in welchem Hamurabi Sumir und Akkad vereinigte 2231 vor
Ghr., 8onach; da nach ihm der Beginn der Dynastie A in das Jahr
2360 v. Chr. ffillt, in das 130. Jahr dieser Dynastie, respective in
das 18. Reg. -Jahr Hamurabl's des 6. Ednigs dieser Dynastie, und
') Zwei Hauptprobleme d. altor. Chronologic, Lbhmanm 1898.
») Hommel, Dai wahre Datum Abrahams, in Neue kirchl. Ztschft 1898,
pag. 1000.
*) Rost, Untereuchungen z. altorient. Geschichte, Berlin, 1897.
*) Es ist noch eine Auffassung, die Prof. Pmsbbs i. d. Zeitech. f. Assyrol.
Bd. VI, p. 264, der den Endpunct auf den Reg.-Antr. Alexanders d. Gs. setxt
mit der Gleichung 331 + 1920 = 2251 v. Ghr., allein die Auffassung noch mit
Bariandatnm 418 fuhrt zu Anachronismen, ihre Ausffthrung erscheint nicht
mftglich.
1*
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4 IV A. Krtanit:
der Idolraub der Kudur-nahundi (I) in Uruku-ki in das Jahr 2280
v. Chr., also in das 17. Regierungsjahr des 4. Konigs derselben
Dynastie, der Apil-Sin. Dabei hat Lehmann (Zwei Hauptprobleme der
altorient. Chronologie) vor Allem nach Autopsie gefunden und aucb
nachgewiesen, dass die Hypothese, das Bavian-Datum Sin-ahe-irba's
(III. R. 14 z. 43 — 50) sei mit 418 richtig angesetzt oder ricbtig
geschrieben, irrig ist und auch eine Unmoglichkeit involvirt, weil es
so zu Anachronismen fflhrt, dass dagegen die Hypothese, das Datum
sei richtig 318 Jahre, den hochsten, an die Gewissheit granzenden
Grad der Wahrscheinlicbkeit hat ; und in der That hat er mit diesem
Datum 318 die ganze Geschichtsperiode von A bis inclus. J im
Anschlusse an K nicht bloss in den einzelnen Theilen, sondern auch
in deren Details chronologisch und syncbronistisch durchgefflhrt, und
alle zu Gebothe stehenden Quellen-Daten in Einklang zu bringen,
dabei die Periode yon 1920 Jahren zu einera zusammenh&ngenden
Ganzen zu formen gesucht.
Die Hauptgleichung fflr seine Auffassung stellt sich folgends
heraufi :
A BCD EFG H J EL MN
(304 — 129) + 368 f 576 + 132 + 47 + x -f 22 + 193 + 226
= 1920 Jahre,
also X = 180 fflr H.
Man sieht hieraus, dass Lbhmann fflr die Unbekannte respective
Zweifelhafte J die Lesung auf der Summirungszeile der Col. IV oben
der Rflckseite der gr. Kdnigsliste mit ,22 Jabre" (XXII Shattu)
acceptirt hat, woraus dann, da er alle anderen Daten dieser Liste
mit verwendete, fflr die ganz Unbekannte H x sich die Zahl 180 Jahre
recbnungsmassig von selbst ergab.
Wenn wir nun eine Vergleichung anstellen zwischen den An-
satzen Lbhmanns in seinem Werke nzwei Hauptprobleme" und den
Angaben des Berosos, so mflssen wir uns gegenwartig halten, dass
er ja, wie oben gesagt, den Beginn der Geschichtsperiode in das
130. Jahr der Dynastie A, respective in die Zeit des 6. Konigs dieser
Dynastie setzt, also 2231 v. Chr., wahrend nach ihm die Dynastie B
mit dem Jahre 2056 v. Chr. beginnt, dass also von der Dynastie A
bloss 6 Konige (von Hamurabi angefangen) mit 2231 — 2056 = 175
Jahren in Rechnung kommen, dass er endlich bei Dynastie C mit
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Ueber die Bestimmung der baby Ion. uod assyr. Geschichte. 5
576 Jahren 9 Monaten diese 9 Monate vernachlassigt hat, sonach
das eine Fehljahr zugerechnet werden muss.
Diese Vergleichung stellt sich folgends:
Berosos
Jtto
Lehmann
Jthn
Jthr
v. Ckr.
II S Meder
224
von A
6 :
Kftnige von Tintir-Babilu
176
2231
UI 11 Cbaldaer
258
B
n
n n Sbiabku (Uruku-ki) 368
2056
IV 49 ?
468
C
36
„ Ka&si
576
1688
V 9 Araber
246
D
11
„ Paisi
182
1112
EFG
7
„ Tamtim, Bazi, El am
47
980
VI 46 — 2 = 48 Ver
H
11
„ Verscbiedene
180
9SS
•chiedene mit
526 — 17 =
509
J
5
„ von Babila
22
753
KL
20
n Verscbiedene
Fehljahr
193
1
731
bis
538
Summa
1694"
Summa
1694
VII 10 Pmer i. 3 liked.
226
MN
10 Perser a. 3 Makedonier
226
639 Ui
HauptBumma
792<T
Hauptsumma
1920
312
Damit soil jedoch aber eine specielle Identificirung der Dynastien
(Gruppen) II bis V des Berosos mit jenen einzelneu der Konigsliste
nicht gemeint sein, Lehmann ist ja gar nicht in eine solche Identi-
ficirung eingegangen.
AusfOhrung IL
Nach Hommbls und Host's Auffassung fallt dagegen der Beginn dieser
Geschichtsperiode, also das Jahr 2232 v. Chr., mit dem Beginn der
Dynastie A, respective mit dem 1. Regierungsjahre des ersten Konigs
Sumu-abi zusammen. Da aber weder Hommbl noch Rost in eine
detaillirte, zusammenhangende und das Ganze umfassende Ausfuhrung,
die den im Vorworte angedeuteten Anforderungen entspr&che, ein-
gegangen sind, so wollen wir dies im Sinne dieser grunds&tzlichen
Auflfassung unternehmen, unbedingt aber wie Lehmann vom corri-
girten Baviandatum 318 ausgehend, da eben nur mit positiven Daten
gerechnet werden kann.
Behufs dieser Ausfflhrung theilen wir die ganze Periode in
drei Epochen:
1. die der zwei ersten Dynastien A und B als Anfangflepoche,
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6 IV. A. Krczmtf:
2. die der Dynastien C, D, E, F, 6 u. H, J, nemlich bis Ukinzir,
als Mittelepoche,
3. , „ „ K, L, M, N von Ukinzir bis Alexander II
als Endepoche,
und nehmen, da wir vom Baviandatum ausgehen, zun&chst die Mittel-
epoche vor, and in dieser vorerst die
Dynastie D Laut jKon. |L: 11 Konige 13272 Jahre. Die LEingangs-
Gleichung ist : Idolraub in Ikallati durch Marduk-nadin-ahi von Babilu
den Gegner Tukuiti-pal-issara's I von ASSur :
5) 689 + 318 = 1007 = 1007/6.
Dieser Marduk-nadin-ahi ist bezttglich seines Sieges liber Assur
durch 3 Inschriften, und bezttglich seiner Regierungsdauer durch die
KSnigsliste beglaubigt. Vorerst durch seine Inschrift (Schraders K. J.
Bibl. Bd. V) lautend: „ Marduk-nadin-ahi fiar Babilu beim Siege, da
er mat ASSur schlug . . . Dindu-bit 28 Airu im 10. Jahre seiner
Regierunga ; weiter durch eine Inschrift auf einem seinem Sohne ge-
widmeten Granzsteine, datirt von 28 Sivan seines 11. Jahres, worin
er von dem in seinem 10. Jahre ttber Tukulti-pal-issara errungenen
Siege spricht; sodann bezttglich seiner Reihung als viertletzter, also
achter Konig dieser Dynastie, dem die Konigsliste eine Regierungs-
dauer von 22 Jahren giebt, welchen Beweis Lbhmahn in „zwei Haupt-
problemea eingehend geffthrt hat. Da nun der besagte Idolraub ge-
legentlich des Sieges ttber Tukulti-pai-issara in seinem 10. RegierungB-
jahre stattfand, so ist Marduk-nadin-ahi's erstes Jahr 1007 + (10 — 1)
5) Das Jahr 689 t. Cbr. ist bekanntlich dasjenige, in welchem Sin-ahe-irba
Babylon mit Gewalt einnahm und daselbst die in Ikallati geraubten Idole ror-
fand, nemlich sein 16. Regierungijahr, das des Fponym. Gilishu. Znr Behebung
jeden Zweifels, der ttber die Hichtigkeit obiger Gleichung dadurch entstehen
kOnnte, dass Sin-ahe-irba in der BaTianinschrift eingangs sagt: „In meinem
zweiten Zuge ging ich nach Babilu etc etc.", wahrend in den Annalen unter dem
Eponymat Bil-murani (691), also 2 Jahre vorher, und in der Prism ainschrift Tom
8. Zuge nach Babilu die Rede ist, mttssen wir bedenken, dass der obige Aus-
druck „In meinem iweiten Zuge" ein bloss relatiyer sum 8. sammtlicher Zuge
Sin ahe-irba's ist, und eigentlich Tom Schreiber als der zweite von beiden gegen
Babilu unternommenen Zttgen angesehen wurde, und auch eigentlich der 9.
sammtlicher Zoge war. Bekanntlich war ja der 2. sammtlicher Zuge unter dem
Epon. Nabu-li (704) gegen die Kaiii und das medische Illip unternommen.
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Ueber die Bestimroung der babyloo. and assyr. Geschichte. 7
= 1016 v. Chr., uod da er 22 Jahre regiert hat, sein letztes Re-
gierungsjahr 1016 — (22 — 1) = 995 v. Chr.
Da nun laut Konigsliste die nachfolgenden 3 Konige und der
ale Usurpator bezeichnete Raman-pal-idln : lx/2 + 12-|-8 = 211/,
Jahre regiert haben, (wobei die 12 Jahre des Marduk-zapik-zir and
Raman-pal-idin gemeinschaftlich sind), so ist das letste Jahr diescr
Dynastic D (PaSSi) = 995 — 21 = 974 v. Chr. ; und da laut Konigs-
liste die Gesammtdauer dieser Dynastie 132 Jahre betrug, so ist das
erste Jahr dersdben (der Beginn derselben) == 974 — 1 -+• 132 = 1105
t7. Chr.
Damit ist auch Tukulti-pal-i&ara chronologisch bestimmt; da
seine Kriege mit Babilu in den Berichten fiber seine ersten 10 bis
11 Jahre nicht vorkoraraen, also fruhestens in seinem 12. Jahre
begannen, er ist also der um 12 — 10 = 2 Jahre altere Zeitgenosse
Marduk-nadin-ahi'8, sonach sein 1. Jahr 1018 v. Chr. wahrscheinlich.
Chronologisch und synchronistisch stellt sich Dyn. D (PaSSI)
folgends :
Babilu t. Chr. ASSor
1. Marduk . . . Pasil regiert 18 Jahre — 1106 noch Aaiur-dan sarru
2. X Die Namen dieser n 6 n =1087 n „ „ „
3. X 3 K5n. in d. Liste ab- 1 » » » »
4. X gebrochen
5. Ninlb nadin sum
6. Nabu-kudur-uasur I
Sohn des Obigen6)
7. Bil-nadln-apli reg.?
8. Mardak-nadln-ahi
»» »» »
9. Marduk-ahe-lrba
IMardnk-iaplk-zIr |
und I
Raman-pal-idin J
11. Nabu-sum-nadln
Mutakil-Nuftku
65 „ Aaiur-rial-iai „
Kriege mit NabokaduruaJor
n „ Bii-nadln-apil
Tokoitlpallaiara 1 1018 t. Chr.
reg. 22 Jahre = 1016 „ „ „ „
Idolraub Ikallati = 1007 Begin der Krkgt nit linUk-uih-di
reg. 1} Jahr= 994
Aaior bel kala iarru
„ 12 Jahre zz 998 . - „ „
8
= 981 Samsi-Raman II iarru
Summa . . 132 } Jahre bis 974 » » »
Der Bruchtheil ll2 Jahr gleicht sich aus mit dem Bruchtheil
bei Dyn. C.
«) Homvxl, nEin neaer babyl. Kftnig", Sitz. -;Ber. d. k. b. Geaellschaft d.
WisBenschaften, Prag, 1901. V.
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8 IV. A. KrSzmif :
Die Reihe der Konige ist hier in Conformitat mit der Lehmanns
in „Zwei Hauptprobleme", lediglich der von Hommel gefundene
Konig No. 5, der Vater des Nabukudurussur, ist beigesetzt. Der
Unterschied von 7 Jahren gegentiber Lehmanns Ansatzen, der den
Regierungsantritt Marduk-nadin ahis in d. J. 1023 setzt, liegt darin,
dass er diesem Ansatze gemass den Idolraub in das 17. Regierungs-
jahr desselben annimmt, was olfeubar nicht der Fall (wie schon
jenseits nachgewiesen) ist.
Die Regierungsantrittsjahre der ASsur-Konige Mutakil-Nusku,
Assur-risi-isj, Assur-bel-kala u. Samsi Raman, lassen sich ob Mangel
nummerischer Anhaltspuncte nicht so wie bei Tukulti-pal-issara be-
stimuien; wir wissen nur, dass Assur-risi-isi der Gegner Nabukuddur-
ussurs, und Assur-bel-kala dei Schwiegersohn Raman-pal-idin's war;
sonst kennen wir nur ihre Zeitgeuossenschaft, wie sie in der Tabelle
genau angedeutet ist, und allenfallige Wahrscheinlichkeits oder bei-
laufige Zablen konnten sich nachtraglich als Anachronismen heraus-
stellen.
Gehen wir nun vorwarts:
Dynastien E, F u. G. Die 7 Konige dieser 3 Dynastien sind
aus der gr. Konigsliste und aus der von Smith gefundenen Chron.
A7) bekannt; iiber die Regierungsdauer jedes dieser Konige giebt
aber nur die Konigsliste stricte Auskunft, die bezUglichen Angaben
der Chronik sind in einzelnen Ziffern unsicher; die Suuimen sind
also nach der Konigsliste ohne die kleinen Bruchtheile: 21 -f- 20 -\- 6
= 47 Jahre.
Da nun das letzte Jahr der Dyn. D, wie jenseits nachgewiesen,
974 v. Chr. war, so ist der Beginn der Dyn. E das Jahr 973, und
das lettfe Regierungyahr des einen Elamiten Dyn. G: 973 — (47 — 1)
uz 927, woraus sich arithmetisch das erste Regierungsjahr jedes
einzelnen dieser 7 Konige (der Konigsliste gemass) ergiebt. Die assy-
riscben Zeitgenossen sind Assur-irba, Tukulti-pal-issara II und
Assur-dan II, wie in der Synthese angedeutet werden wird.
Dynastie H, J. Die bisherige Gepflogenheit, die babylonischen
Konige der Zeit zwischen dem Elamiten G und Ukinzir K, als zwei
verschiedenen Dynastien angehorig anzusehen, beruht lediglich auf
7) Huao Wincklkr, Unter8iichuQgen, pag. 163.
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Ueber die Bestimmung der babylon. und assyr. Geschichte. 9
der Hypothese, dass auf der abgebrochenen Stelle der Konigsliste
unten Co). Ill 11 Konigsnamen und eine Suminirungszeile, dann
Col. IV oben auf der beschiidigten Stelle 5 Konigsnamen geschrieben
gewesen sein konnten, wobei uber den Inhalt der hypothetischen
Summirungszeile unten Col. Ill gar nichts bekannt ist ; wahrend auf
jener Col. IV obeo bloss die Worte „Pal-Babiluu leserlich sind, die
weiteren Zeicben aber verschieden collationirt, bald als 21, bald als
31, haufig als 22, bald als sarrani, bald als shanatti gelesen werden,
so dass wir aus der Konigsliste hieriiber nicht informirt sind. Vom
rein objectiven Standpuncte aus wissen wir aber:
Erstens, dass nach jenseitigen Ausftihrungen das erste Jahr des
auf den Elamiten (G) folgenden Konigs 927 — 1 = 926 v. Chr. ge-
wesen sein musste, und die Zeit zwischen dem Ende dieses Elamiten
(927) und dem durch den Kan. Ptol. ganz gesicherten ersten Jahre
des Ukinzir [Kx) (731) also (927 — 1) -731 =195 Jahre betrdgt.
Zweitens, dass in dieser Zeit von 195 Jahren gemass Synchr.
Gesch., den Annalen der zeitgenossiscben ASSur-Konige und anderer
Inschriften nachbenannte Konige in Babilu ganz gewiss existirten,
und zwar in folgender Reihe:
1. Nabu-ukin-apli, der unmittelbare Nachfolger 8) des Elamiten; von
ihm ein Granzstein aus seinem 24. Regierungsjahre. Zeit-
genosse des ASSur-dan li und Raman-nirari II v. ASSur.
2. Samas-mudamik, Zeitgenosse Raman-nirari il, Synch. Gesch
Col. III. „Zur Zeit Raman-nirari's v. ASSur stellte Samas-
mudamik sar Kardunias am Fusse des Jalvan Schlacht-
ordnung auf, Raman-nirari schlug ihn . . . den Samas-
mudamik todtete der Nabu-sum-iSkum."
3. Nabu-sum-iskum : ^Raman-nirari kampfte mit Nabu sum-iSkum,
und brachte ihm eine Niederlage bei." Dieser Nabu-Sum
iskum ist auch noch Zeitgenosse Tukulti-ninibs II von
ASSur.
4. Nabu-pal-idin. Synch. Gesch. Col. HI: „Zur Zeit Salmansarids
Konigs v. ASSur war Nabu-pal-idin Konig v. Kardunias.
8) Lkhmakn, nzwei Hauptproblemeu, pag. 46; and Hommel, „Ein neaei
babyl. K6nig*9 pag. 8.
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10 IV. A. Krczma* ;
Zu dieser Zeit hatte den Nabu-pal-idin sein Land ver-
trieben. Marduk-nadin-ium folgte ihm.*1 Dieser Nabu-pal-
idin war Zeitgenosse Tukulti-nlnibs II, Assur-nazir-apli's II
und Saimansarids II v. ASSur.
5. Marduk-nadin-sum. Synchr. Gesch. Col. HI. „ Marduk-nadin-sum
sass auf dem Throne seines Vaters . . . Marduk-beluiSati
sein Bruder emporte sich gegen ihn . . . Salmansarid
v. ASSur zog zum Entsatze des Marduk nadin-sum, und
todtete den Marduk-bei-ussati. u
6. Marduk-balat-ikbi. .Zeitgenosse Salman-sarids II und Samsi-
Raman IV, laut Synch. Gesch. vom Letzteren besiegt.
7. Bau-aha-idin wurde von Samsi-Raman IV laut Synchr. Gesch.
besiegt, abgesetzt und gefangen nach Ninna gebracht
(Col. IV), diess geschah im zwolften Reg. Jahre SamaS-
Ramans nemlich im Jahre des Epon : Nergal „nach dem
Lande Kaldi" also 813 v. Ghr. worauf Raman-nirari III
von ASSur Kouig von KarduniaS wurde.
8. Raman-nirari III als Sar von ASSur und Sar KarduniaS zugleich.
9. Makkuri-SamaS vide Hommbl, „Ein neuer babyl. Kouig" 1901,
pag. 1 u. 2. •)
10. Ein Konig unbckannten Namens auf der 1. Zeile Col. IV der
Konigsliste (Marduk-irba ?).
11. Nabu sum-iskum II auf Zeile 2 Col. IV der Konigsliste, Zeit-
genosse Aftur-nlrari's.
12. Nabu-nazir (Nabonassar) Zeile 3, Col. IV der Konigsliste, Zeit-
genosse Tukulti-pal-lssara III.
9) Wir verdanken da also Herrn Prof. Hommbl die Lokation nicht bloss
eines, son d era zweier babylonischen Ktinige (nemlich auch des Nabnnadinium bei
Dyn. D), nemlich solcher, die Torher von den Historikern nicht genan beachtet
und nicht lokalisirt warden*
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Ueber die Beatimmung der babylon. and assyr. Geachichte. 21
13. Nabu-nadin sum Zeile '4, Col. IV der Konigsliste, Zeitgenosse
Tukulti-paHttara III.
14. Nabu-sum-ukin Zeile 5, Col. IV der Konigsliste, Zeitgenosse
Tak«lti-pai-i**ara III.
Drittens} dass nur bei folgenden dieser Konige die Regierungs-
dauer sicher bekannt ist, und zwar: Post 4 31 Jahre, Post 5.
11 Jahre, Post 12. 14 Jahre, Post 13. 2 Jahre and Post 14. 1 Monat.
Bei Post 1 (Nabu-ukin-apli), also demjenigen, der auf der 19. Zeile
(grosstentheils abgebrochen) der Col. Ill der Konigsliste geschrieben
gewesen sein musste, ist die genaue Bestimmnng der Regierungs-
dauer nicht moglich, weil die Collationirung der verletzten Ziffer
auf der Liste unsicher ist Knutzon (Gebethe zom Sonnegott) glaubt
wohl die Zahl 36 zu finden, allein es sind nur 3 Keile rechts von
den 3 Zehnern deutlich; doch ist im Vergleiche zu den sicheren
Daten seines Zeitgenossen in A&ur, nemlich des Raman-nirari II
constatirbar, dass seine (des Nabu-ukin-apli) Regierungsdaner hochstens
34 Jahre war, denn Raman-nirari besiegte schon im 19. Jahr seiner
Regierung (892 v. Chr.) den Nachfolger Nabu-ukin-apli '8, nemlich
den $amas-muda-mik, und dieser wurde wieder gleichdarauf yon
Nabu-sum-iskum ermordet, den wieder Raman-nirari im J. d. Eponym.
Tabistir 891 besiegte.
Es sind demnach in der ganzen Reihe dieser Konige nor fol-
gende Regierungsantrittsjahre mit Sicherheit bestimmbar: fiir Nabu-
ukin-apli 926, for §ama*-mudamik 892, fdr Nabu-sum-iskum I 891,
fttr Nabu-nazir 747, far Nabu-nadin-sum 733 und far Nabu-sum-ukin
732 v. Chr. Die Kenntnisse der Regierungsdauer des Nabu-pal-idin
and des Marduk-nadin-sum sind zu einer solchen Bestimmung nicht
ausnfttzbar, weil die Regierungsdauer des Nabu-sum-iskum unbekannt
ist. — Von Nabu-ukin-apli 926 bis inclus. Banahaidin 813 betragt
der Zeitraum 114 Jahre.
Viertens, dass fttr unsere Kenntniss in der Zeit von der Ge-
fangennahme des Bauahaldin bis zu dem sub Post 9 benannten
Konige eine Lflcke besteht, in der immerhin noch ausser Raman-
nirari III, der bis zum Jahre 783 auch Akkad beherrschte, also
zwischen ihm und Makkuri-^amas noch 2 Konige in Babilu existirt
haben konnten, oder aber dass Salmansarid III und Assurdan ll die
faktischen Herrscher in Babilu und Akkad waren, da ja bekanntlich
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12 IV. A. Kr6zm*r:
in der Zeit von Banahaidins Gefangennahme bis Nabunazir die poli-
tische Bedeutung Babilu's gleich Null war, und schon Raman-nirari
in seiner Steinplatteninschrift von Kalah sich „shakanak Bili, Sar
kibrat arbaim" nennt und sagt, er babe ,alle Lftnder" vom Meere des
Aufgangs bis zum Meere des Untergangs der Sonne beherrscht
Die Zeit ewischen Banahaidin 813 and Ukinzir 731 = 81 Jahre
ist durch die aus dem Eponymen-Kanon bekannte Regierungsdauer
der ASSurkonige Raman-nirari III, §alman§arid III, Assurdan II,
A&ur-nirari und die ersten 14 Jahre Tukulti-pal-i&ura III genog
bestimmt, und hierait auch der Zeitraum fllr H, J = 114-4-81 = 195
controlirt.
Wir mUssen also fdr unsere AusfUhrung H, J eusammen nur
als ein Glied ansehen, ohne RUeksicM darauf, ob auf den abgebro-
chenen SteUen der Konigsliste twei oder mehrere, oder auch nur eine
Dynastie geschrieben tvaren. Es ist auch itir die Geschichte gleich-
giltig oder von untergeordneter Bedeutung, ob da nur eine oder
zwei Dynastien, oder bloss eine Reihe durch zufallige Erreignisse
zur Macht gelangter Babilu-Konige bestand, da ja in diesem Zeit-
raume Karduniai unter der Hegemonie ASsurs stand, was fflr diese
Periode charakteristisch ist.
Ohronologisch und synchronistisch stellt sich H, J folgends
heraus :
Babilu
f . Ckr.
ASSur
f . Ckr.
1. Nabu-ukln-apll reg.
38 Jahre 926
noch Attar-dan II
i» » » »
Raman-nirari II
reg.
21
Jahre 911
2. £ama*-miidamik „
1
n
892
D tf
3. Nabu-Sum-iSkum 1 „
?
n
891
ii f»
4. Nabo pal Id In 10) „
31
n
Tukultl-nlnib II
«
6
. 890
» » » n
Attar-nazlr-apli II
ft
26
« 884
n ft ft n
Salmanftarid II
ft
36
ft 869
5. lirdik iafa-i» ") „
11
n
it
6. Marduk-balatlkbi „
?
ft
n
n ft i»
§amfti-Raman IV
n
13
ft 824
7. Banahaidin „
?
»
813
»» r»
8. Raman-nirari III „
29
*
811
Raman-nirari III
n
29
ft 811
SalmanSarld III
»
10
ft 782
9. Makkuri-Sama* „
?
n
ASaurdan III
ft
18
ft 772
10) Das 31. Regierungsjahr ist durch eine Knlt-Tafel in Sippar bezeugt.
Hommkl, „Ein neuer baby). Kftnig", pag. 6.
") Das 11. Regierungsjahr ist durch Inschrift, Berlin, VA 208 bezeugt
Marduk-nadinsum war Sohn des Nabu-pal-idin.
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Ueber die Bestimmung der babylon. und assyr. Geschichte. 13
t. Cfcr. ?. Ckr.
10. Kiiaig iihkuitti ftntu reg. ? Jahre „ „
11. Nabu-ium-lftkum II n ? r Aftiur-nirari reg. 9 Jahre 764
12. Nabu-nazir . 14 , 747 „
n n n Tukultl-pal-iiSara III * * 745
13. Nabo-nadln-sura „ 2 „ 733 „ „ „
u. Nabu-Som-ukln . yia , 732
Summa von 926—731 „ 196 Jahre
Gehen wir nan in der Mittelepoche nach rtickwarts, also:
Dynastie G : 36 Konige kassltischer Herkunft, deren Gesammt-
regierungsdauer die Konigsliste mit 576 Jahren und 9 Monaten an-
giebt, die wir aber, da wir nach Jahren rechnen, mit voll 577 an-
nehmen, milssen audi mit Rticksicht auf den bei Dyn. D vernach-
lassigten Bruchtheil.
Bei Dyn. D haben wir (pag. 7) als erstes Jahr 1 1 05 festgestellt, sonach
fallt der Anfang der Dynastie C in das Jahr 1105 + 577 = 1682
v. Chr.
Prof. Lehmann hat diese Dynastie in „zwei Hauptprobleme"
derart detaillirt und ausgeffthrt, dass wir seine Ansatze (mit Aus-
nahme des Anfangsjahres, der zu geringen Ziffer 576 und zweier
Posten) acceptiren milssen.
Er ftthrt nemlich als den 19. Konig einen Kurdurbel Vater des
Sagarakti-buriaS an. In Nabu nahids Inschrift (V. R. 64), wo beide
genannt werden, wird dieser Kurdur-bel nicht als Konig bezeichnet,
was nach der damaligen Schreibusanz jedenfalls geschehen ware,
wenn er wirklich Konig in Babilu gewesen ware; auch haben wir
Qberhaupt keine Inschrift, die ihn als Konig nennen wttrde. Wir
mttssen als den 19. Konig den genannten Sagarakti-burias, und als
20. dessen Sohn Bibijasu II (Hommel liest Bitilias), beide von
Salmansarid I v. ASSur besiegt; weiter als 21. Konig den Tukulti-
ninib I, der den Bibijasu vertrieb, Babilu und Akkad eroberte, und
da laut Chronik Pinches Col. Ill u. IV durch 7 Jahre herrschte,
ttbrigens auch in Sinaheirbas Bavianinschrift (III. R. 2) genannt ist,
endlich nach ihm unmittelbar als 22. Konig den Raman-sum-u&ur,
Sohn des Bibijasu II, mit den in der Konigsliste angegebenen 38
Regierungsjahren setzen. — Tukulti-ninib muss ohne Rticksicht
darauf, ob er an der betreffenden (abgebrochenen) Stelle der Konigs-
liste angeftihrt war oder nicht, oder ob er den Mardukritus der
Handergreifung in Babilu vollzogen hat oder nicht, als Konig daselbst
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14
IV. A. ivr&mtf:
angesehen und gezahlt werden, da er sich ja selbst fiar Babilu fiar
EarduniaS nennt. tlbrigens lasst Lbhmann dieses Virement auch
fakultativ zu. Da nun die Eonigsliste yon Raman-Sum-ussur I den
22. Eonige an fQr die 15 letzten Eonige dieser Dynastie die Re-
gierungsdaner bei jedem derselben giebt, so konnen wir hier vor-
laufig diese Partie chronologisch-synchronistisch construiren:
Babilu ?. Chr.
19. Sagarakti-buriai reg. ? Jita
20. Blbijaiu II 9 ? „
TertrieWn direk Tllkolti-ninib
21. Tukolti-ninlb I wg. 7 n isos
22. Raman-ium-uiiur I n 38 „ 1296
23. SiblrftarKardanlai
24. tin KSnig unbekann-
ten Nameru
25. Kadaimai-borlai
26. Gisammati
27. Sagarakti-iuriai
28. Bibijaiu III
29. Bil-ian-idin I
30. KadaSman-harbe II
31. Raman-inm-ldiD
32. Raman-ium-utttir II
33. Meiiiihn
34. Marduk-pal-idin
35. Zamama-Ium-idin
36. Bilftamidin II
26 „
» 17 ,
• 6 „
n W •
• 8 „
• IV, •
• IV. .
• 6 „
• 30 „
• 15 „
• 13 ,
• 1 •
• 3 n
inclusire
1258
1232
1215
1203
1197
1184
1176
1174
1173
1167
1137
1122
1109
1108
bis
1106
ASSur
noch Salmaniarld I
Tukulti-ninlbl
Personalunion mil Babilu
nocb Tnkaitl-nlnib I 1295
AWar-nazir-apli I wg. 6 Jtto 1294
Tukulti-atftur-bel „ ? n 1288
AWur-iirari „ ? *
ein KSnig unbekannten Nam ens
Biikodor-uttur
» •
Ninibapalkur
Atturdai I
1137
und haben wir hiemit Anschluss an Dynastie D.
Fflr Sagarakti-SuriaS lasst das erste Regierungsjahr sich nicht
so genau bestimmen, die Inschrift Nabunahids V. R. 64 giebt uns
hiefQr nicht genttgenden Anhaltspunct; ebenso sind die ersten Re-
gierungsjahre Bibijaiu II, Salman-sarids I und Tukulti-ninibs, dieses
als Eonig yon ASSur, ob Mangel quellenm&ssiger Daten nicht be-
stimmbar. Gontroliren wir aber die oben angeftihrte Jahreszahl Tukulti-
ninibs als Herrscher in Babilu mit Sinaheirba's Baviandatum III R. 2,
betreffend die Schenkung eines Siegels an Akkad durch Tukuiti-ninib,
welches Sinaheirba bei der Erorberung Babilu's vorfand, wobei er
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Ueber die Bestimmung der babylon. trad ass jr. Geschichte. 25
in der Inschrift sagt: „ich babe naeh 600 Jabren Babilu erobert,
und brachte das Siegel zurttck", woraus folgt, dass das Siegel vor
600 Jabren gescbenkt wurde, also der betreffende Zeitraura eigentlich
600 + * Jahre betrug, demnach die Gleichung gibt : 689 + (600 -f- x)
zr 1289 + x, wo X dann obigen Ansatzen gemass zwischen 8 u. 14,
also 689 + 600 -f 8 = 1297, und 689 -f 600 + 14 = 1303, deranach
in oben gegebene Zeit Tukulti-ninibs fallt.
Die Differenz zwischen dem Ansatze Lehmanns fflr Raman-
sum-U88ur I mit 1305 und unserem Befunde 1296, also von 9 Jahren,
deckt sich mit der schon pag. 8 erw&hnten Differenz von 7 Jabren
-f-den 2 Jahren, um welche er die Regierungsdauer des 25. Konigs
irrig zu hoch,nemlich statt mit 12 Jahren, mit 14 Jahren angesetzt hat.
Auch das erste Regierungsjahr A§§urdans l&sst sich selbst mit
Hilfe der Inschrift Tukulti-pal-ISSara's I (I. R. 15) nicht genau be-
stimmen, da wir nicht wissen, wie lange er und wie lange seine
Nachfolger Mutakll-NuSku und Assur-riSi-lsl regiert baben ; aber mit
Hilfe des Datums 60 J. in dieser Inschrift im Vereine mit der auf
ihn bezttglichen Stelle der Synchr. Gesch. konnen wir bestimmt
sagen, dass er in der Zeit zwischen dem letzten Jahre Meliiihu'8
und dem ersten Jahre des Zamama-ium-idin zur Regierung gelangte ;
und da zwischen dem letzten Jahre Meliilhu'8 1123 und dem ersten
Jahre Tukulti-pal-iSSara's 1018 voile 105 Jahre liegen, also 60 + 45,
so entspricht diess auch dem obigen Datum 60 Jahre der genannten
Inschrift genttgend, nur h&tten wir da 14 verschiedene erste Jahre
Aiiurdan'8 zur Auswahl. Aber mit solchen beil&ufigen, beliebigen
Zahlen l&sst sich nicht gut machen, ebensowenig mit den so haufig be-
liebten Durchschnittszahlen fQr Regierungsdauer, die ganz werthloss ind.
Nun zum Anfange der Dyn. C, respective zu den ersten 18
Konigen derselben:
Wie nachgewiesen, ist das erste Jahr 1682 v. Chr. Im erhal-
tenen Theil der Eonigsliste sind genannt
1. GandiS §ar Babilu gar KaSSu
reg.
16 Jahre erstes Jahr 1682
2. Agunsl
n
B
n
n
22 , , 1666
3. Blbijasu 1 „
7)
n
i)
n
22 , , 1644
4. Duusii n
n
»
B
n
19 , . , 1622
5. Adumetas „
»
n
•
n
?| . . ,1603
6. Unigoroui „
!»
n
B
B
? \ die Stelle! der Reg.-Ze.Mei dieser
7. Apihkriui „
*
»
n
l*
? J 3 Uiige sind ja ii der Lisle ak-
gebreehei.
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16 IV. A. Krcimif :
Nun wissen wir aus den neuesten chronologischen Untersuchungen
ftir die agyptische Geschichte, dass das erste Regierungsjahr des
Ahmessu ersten Pharaos der XVIII. Dynastie) 1583 v. Chr. war;12)
weil nun zwischen dem ersten J ah re des Adumetas 1603 und dem
letzten der 25jahrigen Regierung Ahmessu's 1559 v. Chr. bloss 45
Jahre liegen, so ist es zweifellos, dass Agumkakrimi ein vieljahriger
Zeitgenosse dieses Ahmessu und hochstwahrscheinlich auch des
Ahmenhotpu I war.
Nun fallt die Zeit der in Tell-el-Amarna gefiindenen Eonigs-
correspondenz in die Zeit der Pharaonen von Thutmessu I bis inclu*.
Ahmenhotpu IV ; und die Nachfolger Ahmessu's waren :
Ahmenhotpu I) . , . n or, T , erstcs Jahr 1558 r.Cbr.
Thutmessu I f reg,erten im Ganzen 30 Jahre
Thutmessu II Sohn des obigen regierte 13 n „ 1528 ,
Thutmessu III in der E. Eorresp.
Menachbiria genannt regierte theils mit
Makara-Haseput theils allein, im Ganzen 54 „ „ „ 1515 „
Ahmenhotpu II regierte 26 „ r n 1461
Thutmessu IV „ 10 „ „ „ 1435 „
Ahmenhotpu III in der K. Eorresp.
Nimuria genannt „ 35 „ „ . 1425 „
Ahmenhotpu IV in der E. Eorresp.
Napharuria genannt „ 17 „ „ 1390 „
bis inclusive 1374 „
Aus der Zeit der Nachfolger der da Genannten sind schon keioe
Briefe vorfindig. Fflr die Zeit von Ahmenhotpu I bis incl. Ahmen-
hotpu IV (1558 bis 1374) haben wir als Agumkakrimi's Nachfolger
folgende Babilu-Eonige in der Reihe, wie sie Lehmann in „zwei
Hauptprobleme" nach dem vorhandfenen Quellen-Material genau be-
grtindend entwickelt hat, und wie sie auf der abgebrochenen Stelle
der Col. II der Eonigsliste von Post 8 angefangen geschrieben ge-
wesen sein mussten oder wenigstens sein konnten.
*) KaezMAfc, ChroQolog. Untersuchangen; Sitzungsberichte, 1901, XI, pig. 8.
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(K
SO
Ueber die Bestimmung der babylon. ucd assyr. Geschichte. 17
8. Karaindas lugal Babilu sar Kardunias, Sar kingi-urdu 8ar KaSSu
(IV. R. 363) M) Briefe mit agypt. Pharaonen Tel-Amarna
3. 4. 8. Zeitgenosse Thutmessu i und Thutmessu II
und Assur-bel-nisisu, hat laut Synchr. Gesch. mit ASSur- j?
bel-niSi§u Granzvertrage abgeschlossen mit Gebieths-
abtretung.
9. Kadasman-bil Sar Babilu Sar Kardunias, Vater des Burna-
burias I, Zeitgenosse Thutmessu II und Thutmessu III,
Assur-bel-nisisu und Bussurussur.
10. Burnaburias I Sar Babilu, Sar Kardunias Sar kibritarbaim Sar £
kissati (Schrader K. J. BibI). Sohn des Kadasmanbil, g
Zeitgenossen Thutmessu III, Ahmenhotpu II u. Bussur- ~
ussur, hat laut Synchr. Gesch. Col. I. Gr&uzvertrag
mit BuSSuruSSur geschlossen.
11. Kuri-galzu I Sar KarduniaS, shakanak Bili sar Sumiri u. Akkadi
Sar kisSati (R. 6). Sohn des BurnaburiaS, Zeitgenossen
Ahmenhotpu II, Thutmessu IV, seine Tochter Gattin
Ahmenhotpu's HI, Briefe Tel. Amarna L. 2. 19; auch
Zeitgenosse Bussurussurs und Assurnadlnahi's.
12. Kalima-sin, auch kassit. KadaSman-bil genannt Sar KarduniaS,
illegitimer Sohn Kurigalzu's I. Briefe mit Ahmenhotpu ill,
Zeitgenosse Assur-nadinahis und wahrscheinlich auch
A&ur-urbalits.
13. Burnaburias II Sar KarduniaS, legitimer Sohn Kurigalzu I,
Briefe mit Ahmenhotpu III, (Nimuria) u. Ahmenhotpu IV
(Napharuria), namentlich einer, worinn er dem Letzteren
zu seiner Thronbesteigung (also 1390 oder 1389 vor
Chr.) beglQckwUnschte. Er ist Zeitgenosse Assur-ubalits
v. ASSur.
Darnach ist sicher, dass der Beginn der Regierung Burna-
burias II vor das Jahr 1390 v. Chr. beilaufig in die zweite Hiilfte
der Regierungszeit Ahmenhotpu III, und das Ende seiner Regierung
in ein Jahr nach 1389 fiillt, was, wie die Gesammtdarstellung
der ganzen Geschichtsperiode nachweisen wird, mit dem Nabona-
hids- Datum der Inschrift I. R. 69, nemlich mit den 700 Jahren
zwischen BurnaburiaS und Hammurabi filr unsere Auffassung
stimmt.
a
m
e
") H. Wincklkr, Altor. Forschungen II, 18U4.
Sitzb. d. k6n. bcihm. Ges. d. Wiss. Phil.-hist. Classe. 1902.
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18 IV. A. Krczmdf:
14. Kara-hardas sar KarduniaS, Sohn des BurnaburiaS II, Schwieger-
sohn des Assurbalits v. ASSur.
15. Kadasman-harbe Sar KarduniaS, Sohn des KarahardaS und
Enkel ASsur ubalits, Synch. Gesch. Col. I. „Zur Zeit
des ASSur-ubalit Sar matu ASSur waren die KaSsi von
KarahardaS Sohne rait der Mubalittatsima, Tochter des
ASSur-ubalit, Kadasman-harbe abgefallen, und haben ihn
getodtet, den NazzibugaS einen Sohn vou Niemanden
zum Konig tiber sich erhoben. Assur-ubalit zog zur
Rache nach KarduniaS, den Nazzi-bugaS todtete er,
den jungen (Sihru) Kurigalzu den Urenkel des Burna-
buriaS machte er zum Konig, und dieser setzte sich
auf den Thron seines Vatersu.
16. Kuri-galzu II shakanak Bili, Sar KarduniaS, Sar kibrit arbaim,
Zeitgenosse Assur-ubalits und Biinirari 8 v. ASSur.
Synchr. Gesch. Col. I. „Zur Zeit Biluirari's Sarru ASSur
war Kurigalzu Sar KarduniaS, Biinirari kampfte in
Sugagi .... mit ihm, dieser brachte ihm eine Nieder-
lage bei, seine Leute und sein Lager fiihrte er fort.
Von des Landes Subari bis KarduniaS halbirten sie die
Acker, theilten das Gebiet und bestimmten die Granzen."
Dann war er noch Zeitgenosse des Pudu-ilu und des
Raman-nirari I v. ASSur, der ihm zuletzt noch ein
St iick Land abnahm.
17. Nazzi-maratas Sar KarduniaS, Sohn Kurigalzu's II, Zeitgenosse
Raman-nirari's I. Synchr. Gesch. Col. I. „ Raman-nirari
Sar ASSur und Nazzi-marataS Sar KarduniaS kampften
miteinander bei Kar-Isthar und Akarsallu, Raman-nirari
besiegte den Nazzi-marataS, sein Lager u. Seine Leute
nahm er ihm, fUr das Gebiet bestimmten sie Granzen
von Palaki am jenseitigen Ufer des Tiglat, von Aman-
akarsallu bis Lulumi theilten sie das Land u Raman-
nirari hat sonach noch den restlichen Theil Nordraeso-
patamiens, so weit er im Besitze des NazzimarataS war,
erobert, und nenut sich Sar kiSSati.
18. Kadasman turgu Sar KarduniaS, Sohn des Nazzi-marataS, Zeit-
genosse Salman-sarids I, der ihn und sein em Nach-
folger SagaraktiSuriaS besiegte, und ihnen die Gebiete
Nairi, Lulumi, Musri, Arimi, Kumann und Chanirabat
abnahm.
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Ueber die Bestimmung der babylon. und assyr. Gescbichte. 19
Nun folgt die Reihe auf pag. 14 von Post 19 Sagaraktiburias
angefangen.
Diesen Erorterungen gemass haben wir fur die Chronologie
der Konige 1 bis 20 dieser Dynastie folgende raarkirende Zahlen:
a) das erste Regierungsjahr des Gandis Nr. I = 1682 v. Chr.
b) „ .. „ „ Adumetas „ 5 - 1603 „
c) „ „ Ahmenhotpu IV =1390
d) « 0 „ Tukulti-ninibNi. 21
als Konig v. Babilu=1303 „
zwischen a und b rangiren 4 Konige, deren Regierungsdauer und
Antrittsjahre bekanut sind ;
zwischen b u. c rangiren 9 Konige, deren Regierungsdauer unbe-
kannt ist, von denen aber bloss bei einem (Post 5) das Antrittsjahr
bekaunt, eigentlich bestiinmbar ist;
zwischen cud rangiren 5 Konige, deren Regierungsdauer u. Antritts-
jahre unbekannt sind.
Fur die, diesen zeitgenossischen, ASSur-Konige von ASSur-bel-
nisSiSu bis inclus. AsSurdan haben wir ebenfalls ki ine quellenmassige
Daten fiber ihre Regierungsdauer, wir konnen also auch bei keinem
derselben das 1. Regierungsjahr in einer Zahl vor unserer Zeit-
rechnung mit gentigender Wahrscheinlichkeit ausdriicken, und mussen
bei der syuthetischen Darstellung des Ganzen in einem Coordinaten-
System die reciproken Positiouen der einzelnen Konige von Babilu
und ASSur innerhalb der obbezeichneten markirenden Jahreszahlen
lediglich mit ihren Namen andeuten, wobei uns aber zwischen b u. c
die Jahresdaten der agyptischen Pharaoue von Ahmessu bis Ahmen-
hotpu IV hilfreich massgebend sind.
Zu beobachten ist, class Thutmessu I schon in seinen ersten
Regierungsjahren, also vor 1528 v. Chr. bis zum Euphrat vorge-
drungen ist, und dieses Erreigniss hochstwahrscheinlich vor dem
Regierungsantritt des Karaindas stattfand, und mit der Grundung
des ASsur-Staates coincidirte, weshalb auch Assur-bel-nisisu uicht
der erste ASSurkonig war, sondern ihm jedenfalls ein erster Konig
voranging, der aber in der synchronistischen Geschichte wahrschein-
lich deswegen nicht genannt ist, weil unter ihm noch nicht die Ab-
granzung des ASSur-Gebiethes stattfand.
Zu beachten ist, dass wahrend Agumkakrimi noch den Titel
fuhrte: „§ar KaSSu u. Akkadu, Sar mat Babili rapastim, Sar matu
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20 IV. A. Kr£zmtf:
ASSuuak, Padanu u. Almanu, sar matu Guti", der nachfolgende
Karaindas sich schou andere Titel (die auf pag. — angefiihrten),
namentlich den Titel: „8ar KarduniaS" beilegte, und wahrend Agum-
kakrimi den Titel Sar KaSSu in erster Reihe fuhrte, Karaindas diesen
Titel erst in letzter Reihe sich beilegte.
Beztiglich des tlberganges von Agumkakrime auf Karaindas ge-
wahren wir, dass der Umfang des Reiches unter Ersterem, der tiber-
haupt ganz Messopotamien bis jenseits des Tigris beherrschte, der
grosste gewesen sein musste, und seine Regierungsdauer entweder
sehr lang war, oder dass zwischen ihm und Karaindas entweder ein
oder mehrere Konige der Kassi bestanden, die wohl die Oberherr-
schaft (iber Akkad hatten, sich aber nicht rituell als Konige von
Babilu installirten, sonach auch nicht in der Konigsliste gezahlt
wurden.
Ziehen wir in Betracht, dass gerade vor Karaindas ausser dem
Staate ASSur auch der Staat Mittani entstand und sich autonom und
machtig stellte, so mussen wir schliessen, dass der besagte Ubergang
eine Veranderung im altbabylonischen, von Hammurabi gegrttndetem,
noch zu Zeit Agukakrimi bestandenen Staatsumfange involvirt, und
dass KarduniaS ein reducirtes babylouisches Reich war.
(jbrigens ist die Kassi-Dynastie C keine streng cognatisch zu-
sanimenhangende Dynastie, denn sie besteht eigentlich aus mehreren
miteinander cognatisch nicht verbundenen dynastischen Gruppen, und
ausser dem aus einzelnen Konigen, deren cognatische Verbindung
niit diesen Gruppen oder untereinander nirgends ersichtlich ist.
Soweit constatirbar, sind die Gruppen: Die der 7 ersten Konige von
Gandis bis inclusive Agumkakrimi; zweitens die der 10 Konige von
Kadasman-bil Post 9 bis inclusive Kadasman-turgu Post 18; drittens
die der 3 Konige Sagaraktiburias, Bibijasu II u. Raman-sum-ussur
Post 22; viertens die der 3 Konige Raman-sum-ussur Post 32;
dessen Sohn Milisihu Post 33 und dessen Sohn Marduk-pal-iddin
Post 34. Bei alien Ubrigen Konigen ist eine cognatische Verbindung
nicht nachweisbar.
Wir haben also fur die auf pag. — bezeichnete 2. oder MUtd-
tpoche die Ergebnisse:
Dyn. C 577 Jahre von 1682 bis inclus. 1106
I> 132 . n 1105 „ B 974
„ EFG 47 9 . 973 „ „ 927
HJ 195 . . 926 „ B 732
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Ueber die Bestiramung der babylon. und assyr. Geschichte. 21
Diese Epoche ist die Zeit des Kampfes Assur's mit Babilu urn
die Hegemonie in Messopotamien und den Adnexen, und des Ueber-
ganges dieser Hegemonie auf Assur, mit dessen volliger Herrschaft
tiber Babilu sie schliesst.
Uebergehend ad 1 zur Anfangsepoche, haben wir zunachst:
Dynastie A, bekanntlich laut der Vorderseite der kleinen Konigs-
liste mit 11 Konigen von Tintir-Babilu unter Anfiihrung deren
Namen, denen wir einige quellenmas6ige Synchronismen und Daten
beifQgen :
1. Sumu-abi Sar Babilu beherrscbt bloss Akkad mit Babilu und
Sippar. Zeitgenosse Sin-gamil lugal Uruku gar Kingi-urdu.
2. Sumu-la-ilu Sar Babilu beherrscht bloss Akkad mit Sippar und
Babilu, Zeitgenossen obiger Singamil, dann auch Singasid
lugal Uruku und Amanuum, baut im 8. Jahre die Feste
in Babilu.
3. Zabu Sohn d. Obigen Sar Babilu, beherrscht bloss Akkad mit
Sippar und Babilu, restaurirt im 8. Jahre die Ibarra in
Sippar. Zeitgenossen obiger Singasid, dann Kudur-nahundi I
Sar Ilamtu und Simtisilhak Adda von Imutbal.
4. Apil-sin sar Babilu beherrscht bloss Akkad mit Babilu u. Sippar,
baut die Feste u) in Borsippa; Zeitgenossen: Nur-Raman
Sar Larsa-ki Sar Sumiri u. Akkadi, dann obiger Kudur-
nahundi, der zu seiner Zeit Uruku zerstort, die dortigen
Idole raubt, und die Urukudynastie beseitigt; womit die
Oberherrschaft Elams uber Sumir und Akkad beginnt.
5. Sinmubalit Sar Babilu, beherrscht bloss Akkad mit Babilu und
Sippar, erobert aber noch Nisin. Zeitgenossen die Konige
von Larsa Nurraman und Sinidina, dann obiger Kudur-
nahundi und Kudurmapuk adda von Imutbal; dieser
Letztere erobert mit seimm Sohne Ri-aku, Nisin, Larsa
den ganzen Sumir mit Ur, und Ri-aku wird unter dem
Namen Rim-sin Sar Kingi-urdu unter Suprematie Ilamtu's.
u) Beziiglich der Terapelrestaurationen vide Hommkl : Ein neuer babyl.
Konig p. 33, 34, 35; beziiglich der andereu Daten Lehmann : zwei Hauptpro-
bleme ; und Wincklkr: Untersucbungen 181)4.
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22 IV. A. Krdzmtf :
6. Hammurabi (andere Lesung auch ChamaruguS oder Chamarapulta)
Sar Babilu, beherrscht anfangs bloss Akkad, wahrend seine
Zeitgenossen sind : Rim-sin Sar kingi-urdu und Kudur-
laghamar Sar Ilamtu. Nach einem gemeinschaftlichen
Zuge nach Martu besiegt aber Hammurabi den Rim-sin und
den Kudurlaghamar, beseitigt den Erstern, erobert Sumir
und vereinigt dieses mit Akkad, grUndet hietnit ein gam
Mesopotamien umfassendes, sogenanntes babylonisches Reich ;
baut und restaurirt Kanale, hebt die Bodenkultur, baut
auch die Zikkurats in Babilu und Larsa. — Siuidina ist
sein Unterkonig in Larsa. Hammurabi nennt sich von da
ab: Sar Sumiri und Akkadi, sar kibrit arbaim.
7. Samsu-ilu-na Sar Babilu, sar Sumiri u. Akkadi Sar kibrit arbaim
8. Abisna (IbiSum) „„«*„„..
9. Ami-sata-na * ' „ . « »
10. Ami-sa-duga „ „
11. §amsu-sata-na „,„„*„«,,
Die Konigsliste sagt: 11 Konige 304 J ah re, und giebt die
Regierungsdauer der einzelnen Konige folgendes : ad 1 : 15, ad 2 : 35,
ad 3 : 14, ad 4:18, ad 5 : 30, ad 6 : 55, ad 7 : 35, ad 8 : 25, ad
9 : 25, ad 10 : 21, ad 11:31 Jahre. Dagegen besteht eine vom Konige
Ami-sa-duga angefertigte Liste, 16) welche die Regierungsjahre der
ersten 7 Konige anders angiebt, als die Konigsliste, und zwar: ad
1 : 14, ad 2 : 36, ad 3:14, ad 4 : 18, ad 5 : 20, ad 6 : 43, ad 7 : 38.
Da die Angaben Ami-sa-duga's fast gleichzeitig sind, so haben sie
vor der spater angefertigten Konigsliste den Vorzug, und konnen wir
fiir unsere Berechnung nur diese verwenden, ohne dadurch die An-
gaben der Konigsliste als absolut unrichtig anzusehen, da sich die
Differenzen dadurch erklaren lassen, dass Amisaduga wahrscheinlich
Mitregentschaften (Vater mit Sohn) berucksichtigt hat, die Konigs-
liste aber nicht.
15) Publicirt im letiten Hefte d. a. 1894 der v. Britt. Mus. herausgegebenen
Cuneiform-Text from Babyl. Tablets VI p. 9 u. 10; vide Hommkl, Neue kirchl.
Zeitsch. d. a. 1898 p. 999, u. dessen Ein neuer babyl. Kctaig d. a. 1901 p. 35,
in der er schon die Zahlen Amisaduga's definitiv seinen Erorterungen zn Grunde
legt. Uebrigens wurden die3e Zahlen neuester Zeit schon allgemein anerkannt.
In der deutschen Literatur hat aber Hommkl auf diese Liste aufmerksam gemachi
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Ueber die Bestimraung der habylon.. uud assyr. Geschichte. 23
Da Dun nach unserer Auffassung (pag. 3 u. 4) die Dyn. A rait
d. J. 2232 v. Chr. beginnt, so stellt sich ihr chronologisckes Schema
folgends heraus:
1. Sumu-abi regierte 14 Jahre, erste Reg.-Jahr 2232 v. Chr.
2. Sumu-la-ilu 36 „ „ 2218
3. Zabu 14 „ „ 2182
4. Apil-8in 18 „ „ „ 2168
5. Sinmubalit 20 a „ 2150
6. Hammurabi 43 „ 2130
7. Samsuiluna „ 38 r „ n 2087
8. Abishna 25 ,. „ 2049
9. Amisatana 25 „ , 2024
10. Amisaduga 21 „ „ 1999
11. Samsusatana „ 31 „ „ , 1978
Dyn. A Summa 285 Jahre, letztes Jahr 1948 „
Dynastie B: Bekanntlich sind die Quellen unserer Kenntniss
derselben einzig: a) die grosse Konigsliste Col. I, wo ll.Konige
genannt und bei jedem Zahlen fiir die Regierungsdauer angegeben
sind. Ffir die Lesung dieser, theils undeutlichen, theils ladirten Zahlen
ergeben sich Schwierigkeiten, demnach verschiedene Lesungen. Die
Summirungszeile sagt: 11 Konige 368 Jahre; die Benennung ist
ttt— ku-ki,a nach Hommels u. Rawlinsons Lesung auch Urinna-
azag. b) die Riickseite der kleinen Konigsliste, welche zwar dieselben
Konige wie die grosse Liste nennt, aber tiberhaupt keine Regierungs-
daten anffthrt, und unter dem Striche bloss einfach sagt : X lugalini
pal §i§ku, also 10 Konige und nicht 11. Ausser dem haben wir von
diesen Koaigen und aus ihier Zeit tiberhaupt keine Inschriften, rait
Ausnahme des in der Reihe erstgenannten An-ma-an, welchen Hommbl
liesst liu-ma-ilu. ie)
Die Namen dieser Konige sind in zweifacher Lesung:
1. Anma-an oder nach Hommels Lesung ilu-ma-ilu
2. Kian-ni-bi „ •• Iti-nibi
3. Damki-ilu-su n . aoch Sapin-mat-nukurti
,6) Hommel in Proc. Bibl. Arch. Soc, November 1893 ; und in dessen Alt-
israel. Ueberlieferung pag. 129 citirt wtirtlich.
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24 IV. A. Krczmaf :
4. §u ussi oder nach Hommels Lesung §n-ussi-nazir
5. Iski-bal
G. Gulki-sar „ , n Gulki-assat
7. Kir-gal-dar-bar „ „ „ Mamlu-darra (Ea)
8. Ai-ka-ala-ma „ „ „ Ai-dar-ka-lama(Ai-dam)
9. i-kur-ula-na „ , „ ;„ Ai-bel-sum-sane
10. Mi-kur-la-ma „ „ Melam-matati
11. Ea-gamil „ n „ „ Ea-gamil
Hommbn, der in seinen friiheren Werken diese Dynastie fQr apokryph
erklart hat, hat dieselbe neuestens einem eingehenden Studium unter-
zogen, 1T) und abgehend von seiner frttheren Ansicht, fiir diese Dy-
nastie bloss folgende 8 Konige angenommen:
1. Itinibi mit 56 R.-Jahren 5 Ai-darra rait 28 R.-Jahren
2. Damkiilusu „ 26 „ 6. Aibelsumsane „ 26 „
3. Suussi-nazir „ 24 „ 7. Melammatati n 8 „
4. Mamlu-Ea „ 50 „ 8. Eagamil „ 9 „
Bei llu-mailu fand er die in der Liste init 60 Jahren collatio-
nirte Regierungsdauer, ebenso jene bei Itinibi mit Recht viel zu
hoch, ttberhaupt die in der Liste angesetzte Summar-Dauer von
368 Jahren ganz mit Recht fiir nicht acceptabel ; liess aber immerhin
die Moglichkeit zu, dass diese Eonigsreihe mit Anmaan-llumailu
begonnen haben konnte.
Was nun die Regierungsdauer jedes dieser Konige betrifft, so
ist deren Bestimmung ob Mangel einer Coutrole durch andere quellen-
massige Daten ein Problem, demzufolge die Dauer der Dynastie sich
vorweg als eine X unbekannte Grosse herausstellt. Da aber gemass
unserer Ausftthrung das letzte Jahr der Dynastie A = 1948 v. Chr.
ist, somit das erste Jahr der Dynastie B = 1947 sein muss, dagegen
dass erste Jahr der Dynastie C = 1682 gefunden wurde, so ergiebt
sich die Gleichung:
1947 — 1682 = 265 Jahre als Dauer der Dynastie B.
Wenn Hommel selbst, wie gesagt, die Moglichkeit zulasst, dass
llumailu die Reihe begonnen hat, so miissen wir dagegen die hohe
") Homkrl in „Ein neuer babyl. KGnig" de anno 1901, V, pag. 36 und
Anmerkung. Hommblb Darstellung gipfelt ubrigens in der Tendenz, die obbenannten
8 KOnige dieser Dynastie B mit den Ton Berosos als Gruppe II angefuhrten
8 Ednigen Medern zu identificiren.
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Ueber die Bestimmung der babylon. und assyr. Geschichte. 25
Wahrscheinlichkeit dessen annehmen. Fiir diesen Fall kanien wir
ebenso hypo the tiech auf folgende Rechnung, wenn wir die Summe
der obigen Regierungszeiten der obgenannten 8 Kfinige, neiulich
227 Jabre nehmend, und dazu annehmen, dass llumailu seiuen Nach-
folger Itinibe eine X Zeit lang zura Mitregenten hatte, und mit alien
obgeftthrten Zahlen so calculiren : ist 60 + 56 = 116 u 265 — 227 = 38
und 56 -f 38 = 94, so ist die X gesuchte Mitregentschaftszeit llu-
99
mailu X IttinibI 116 — 94 — 22 Jahre und J X =-y - = — 11 oder
. , 60 + 56 — (265 — 227 + 56) 60 — 38
suramansch ■ — ! =z — z= — 1 1
Hiernach lasst sich diese Dynastie folgends construiren:
1. Ilumailu-Anmaan reg. 60—11=49 Jahre, 1. R.-Jahr 1947 r.Chr.
2. Itinibi-Kiannibi „ 56 - 1 1 = 45 „ m 1898 „
3. Sapinmatnukurti-Damkiiiusu reg. 26 „ „ 1853 „
4. Suussinazir-Suussi-Gulkisar B. 24 „ „ 1827 n
5. Mamlu-Ea-Kirgaldarbar „ 50 „ „ 1803 n
6. Ai-darra-Aikalama B 28 „ „ 1753 .
7. Aibelsumsane-likurulana „ 26 „ „ 1725 „
8. Milammatati-Mikurlama „ 8 „ „ 1699 „
9. Eagamil n_d_ „ „ 1691 „
Dynastie B 9 Konige Summa 265 Jahr bis incites. 1683 n
Das ist natiirlich Alles hypothetisch, bis auf die Suinme von
265 Jahren, welche unserer Auffassung gem ass fur unsere Ausftthrung
als sicker angenommen werdeu muss. An Synchronisraen fiir diese
Dynastie sind lediglich iin Allgeraeinen bekannt: die Herrschaft der
Hirtenkonige in Nordagypten (Patmhit), und die Priesterkonige
(Patisi) in ASsur; speciell der patisi Samsi-Raman I, aus Tukulti-
palissara's I Inschrift I. R. 15 mit dem Datum 641 Jahre vor
Assur-dan I. Da aber, wie gesagt, das erste Jahr ASSurdans nicht
genau bestimmbar ist, iudem es zwischen 1122 u. 1110 fill It, so fallt
Samsi-Ramans Datum zwischen 1763 u. 1751; dann ware er Zeit-
genosse Mamluea's und Aidarra'8.
Es ist also fflr die 1. oder Anfangsepoche:
Dyn. A : 285 Jahre von 2232 bis inclus. 1948 v. Chr.
. B : 265 , „ 1947 „ „ 1683 „ „
Nun haben wir fiir diese Epoche resp. fiir die Zeit der Dyn. A
uoch ein anderes wichtiges Datum festzustellen. Die Angabe in Assur-
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26
IV. A. Krozmtf :
banipals Inscbrift III. R. 38 betreffs der Zerstorung Uruku's (lurch
Kudurnahundi (I) v. Elam und den Idolraub daselbst, welche bisher
gelesen wurde mit 2 Ner + 7 Soss -f 15 Shattu — 1635 Jahre, wobei
TTTTr
das Mittelglied 7 Soss als
TT!
gescbrieben angenoinuien wurde,
nacli welcher Lesuug sich ftir dieses Erreigniss 1635 -f 645 das Jahr
2280 v. Chr. ergabe. Diess entspricht wohl der Auffassuug Lkhmanns,
chronologisch nemlich 32 Jahre vor Hammurabi's Regierungsantritt
(2248 -f 32 =: 2280). Geht man jedoch von unserem Standpuncte, also
nach unserer Auffassung II aus, dann ist entwedcr obige Lesung irrig,
oder das Mittelglied falsch geschrieben, und muss vielmehr richtig
TYT Y
=z 5 Soss, im Ganzen also 2 Ner -|- 5 Soss - 15
heissen
ir
Shattu =. 1515 Jahre wonach dann das richtige Datum dieses Idolraubs
in TJruku das Jahr 1515 -f- 645 = 2160 ist, nemlich 30 Jahre vor
Hammurabi's Regierungsantritt (2160—2130). Fttr diese Aunahnie
nach unserer Auffassung gelten ganz dieselben Grtinde, aus welchen
Lehman* die Rectifizirung des Baviandatums von 418 auf 318, dann
des Nabunahids-Datums von 3200 auf 2230 ftir nothwendig fand,
und mit welchem Erfolge! — Vergleichen wir nun Lehmanns Ansatze
nach seiner Auffassung I mit jenen nach unserer Auffassung II in
dieser Partie, und erinuern uus, dass nach Lehmanns Ausfuhrung die
Zeit von Kudurnahundis Einfall in Uruku bis zum Siege Hammurabi's
tiber Rim-sin 2280 bis 2231 = 49 Jahre betrug, ferner wie bekannt,
die lelzte Regierungsdatirung Rim-sin's aus seinem 28. Reg. -Jahre
ist, er also 28 Jahre im Sumir regierte, dass endlich Lehmanns
Ansatze fur die Dynastie A nach der Konigsliste, unsere Ansatze
aber mit Beriicksichtigung der Liste Amizaduga's fur die Regierungs-
Zeiten der Konige gemacht sind, so ergiebt sich
nach Auffassung:
Chr.
I
II
Sumu-abi
2360 v.
Chr.
2232 v.
Sumula-ilu
2345
n
2218
Zabu
2310
n
2182
Apil-sin
2296
r>
21(58
Sinmubalit
2278
n
2150
Hammurabi
2248
n
2130
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Ueber die Bestimmung der bahylon. und assyr. Geschichte.
27
Ferner :
Kudurnahundi in Urnku 2280 v. Chr.
also im 17. R.-Jahr Apil-sins
Hammurabi's Sieg tiber Rimsin
2280 — 49 = 2231 „
also im 18. R.-J. Hammurabi's
daher :
Rjioiin erobert Sumir 2231 + 28 = 2259 n
also im 20. R.-J. Sinmubalits
Ferner :
Kudurnahundi in Uruku 2160 t. Chr.
also im 9. R. Jahre Apil-sins
Hammurabis Sieg Uber Rinui
2160 — 49=2111 „
also im 20. R.-J. Hammurabis
daher :
Rimsin erobert Soiir 2111 +28 = 2139 „
also im 12. R.-J. Sinmubalits.
Seheu wir ab von den Jahreszahlen v. Chr., so Jinden wir% dass
beide Auffassungen dock nur ein und dasselbe historisch chronologische
Bild geben, und zwar :
Wahrend der Zeit Apilsins zerstorte Kudurnahundi Uruku,
raubte die Idole dort, und beseitigte den Konig Singasid,
21 Jahre spater (ad 1:2280 — 2259, oder ad II 2160 — 2139)
zur Zeit Sinmubalits eroberte Rim-sin ganz Suinir u. beseitigte
den Konig Sinidina v. Larsa, dann wieder:
28 Jahre spater beseitigte Hamurabi den Rim-sin und auch den
elamitischeu Konig Kudurlaghamar (Kudurnahundis Nachfolger),
es hat also iin Ganzen
49 Jahre die elamitische Oberherrschaft Uber Sumir und Akkad
gedauert. Hamurabi war sonach jungerer Zeitgenosse Rim-sins und
Kudurnahundis und alterer Zeitgenosse Kudurlaghamars.
Uebergehend endlich ad 3 zur Endepoche, haben wir zunachst
die sogenannte Dynastie K, die eigentlich wieder keine Dynastie,
sondern nur eine Reihe von Kouigen war, von denen 9 Assyrier,
3 Babylonier und 2 Chaldaer sind.
Die Hauptquellen unserer Kenntniss derselben sind : der Kanon
Ptolom ; die Col. IV der gr. Kouigsliste, und die babylonische
Chronik B (Pinches); und die Hilfsquellen: die Annalen der ASSur-
konige, dann der assyr. Eponymen-Kanon.
Kanon Ptolom. Jthre
xctt \
TTo)(jg
HovXaiov 5
MaQdoxtjtTraSov 12
Ayxtavov 5
AftctdUevza 2
Konigsliste
Ukinzir
Pulu (Tiglat pilesar)
Ululai (Salmansarid)
Mardukpalidin
Sarrukinu
Sinaheirba
Mardukzakir8um
Mardukpalidin
Jahre Babyl. Chronik B Jakrr
3 Ukinzir 8
2 Tukultipalissara 2
5 Salmansarid 5
12 Mardukpalidin 12
5 Sarrukinu
2
1
11
9
11
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28
IV. A. Krtzmaf
Kanon Ptolom.
Jahre
Kdnigsliste
Jihre
Babyl. Chronik B Jafcw
B§Uflov
3
Belibnl
5
Belibni 3
Anaqavadtov
6
ASSurnadin-Sum
6
ASSurnadinSum 6
H(jty*/9aXov
1
MuzeSibnergal
1
MuzeSibnergal i\t
MtfiMftpoQdaxov
4
MuzeSib-Marduk
4
MuzeSib-Marduk 4
Afiafolevta
8
Sinaheirba
8
KOnigslose Zeit 8
AdctQichvov
13
ASSurahaidin ]
SamaSumukin s
Kadalanu j
a
ASSurahaidin 12
JZaogSv/ivov
20
31
SamaSumukin
Ktvrjladavov
22
*#
mit ihm echliesst die Chro-
Summa
106
nik, ohne seine R.-Dauer
anzngeben.
Wir sehen da drei Differenzen in den Angaben, und zwar:
a) Zwischen Sarrukinu und Beiibni setzt Kan. Ptol. 2 Jahre
konigslos, die Kdnigsliste aber 3 Konige, die Chronik ist dagegen
an der Stelle ladirt. Nun geht aus Sinaheirba'8 Cylinder (Belino)
und aus Berosos Fragment folgender Sachverhalt hervor: Sinaheirba
der unter dera Eponym NabudinipuS (704 v. Chr.) sein erstes Jahr
zahlt, zog in diesem Jahre nach Babilu und setzte dort seinen Bruder
als Statthalter ein. Als er aber weggezogen war, verjagten die Baby-
lonier diesen Statthalter und setzten den Mardukzapirsum als Konig
ein, den wieder der aus Elam zuruckgekehrte Mardukpalidin nach
einem Monate verjagte, wabrend Sinaheirba mit seinem Zuge gegen
die KaSSi und die medischen Fursten im Jahre des Eponyms KanSilai
(703) beschaftigt war; im selbem Jahre erschien aber Sinaheirba
wieder in Akkad, vertrieb den Mardukpaiidin und setzte den Belibni
als Konig in Babilu ein. Diese Erreignisse nahinen die Jahre 704
und 703 ein. Dass in diesen 2 Jahren die drei Genannten nach-
einander Herrschergewalt in Babilu ausgetibt haben, ist historisch
sicher, aber eben so sicher ist, dass diess im Ganzen nur 2 Jahre
gedauert hat und nicht langer gedauert haben konnte, da Belibni
im Jahre des Eponyms Nabuli (702) schon Konig in Babilu war.
6) Kan. Ptol. u. Babyl. Chr. Col. Ill nennen die Zeit zwischen
MuftcTib-Marduk und Assurahaidin Konigslos, die Kdnigsliste dagegen
nennt den Sinaheirba in dieser Zeit von 8 Jahren als Konig. Diese
Differenz behebt sich durch den eigentlichen Sachverhalt derart: wie
schon bei Dyn. D gesagt wurde, hat Sinaheirba in seinem 16. Re-
gierungsjahre (689) die Stadt Babilu mit Gewalt eingenommen und
zerstort, und blieb diese Stadt, wie seine Bavianinschrift b) nachweist,
bis zu seinem im Jahre des Eponyms Nabuach (681) erfolgtem Tode
ein Trttmmerhaufen, hatte also durch diese 8 Jahre lang eigentlich
keinin speciellen Konig, aber er war dennoch Herrscher und Allein-
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Ueber die Be&timmung der babylon. und ass jr. Geschichte.
29
heir von ganz Akkad, sonach auch von Babilu-Barsip, die ganzen
8 Jahre; es bestand sonach eine Fealunion Babilu's rait ASSur, und
erst Assurahaidin baute gleich Anfangs seiner Regierung die Stadt
Babilu neu auf.
c) Kan. Ptol. giebt dem Assurahaiddin 13, die Babyl. Chron.
aber bloss 12 Jahre Regierungsdauer. Vergleicht man jedoch die
Ansatze der Babyl. Chron. Col. Ill u. IV mit den Annalen Assur-
ahaidins, so sieht man sofort, dass die Jahresdaten der Chronik
siimmtlich um ein Jahr denen der Annalen nachstehen; so z. B. in
der Chron. „im 5. Jahre zogen die Assyrer in die Wttste, und dem
KOnig v. Sidon wurde der Ropf abgeschlagen ;tt dagegen in den An-
nalen: 6. Jahr Eponym-Nabuahi (also 675) „Abdimilki in Sidon,
der sich ins Meer geflttchtet, wurde der Kopf abgeschlagen, dann
gegen die Araber in die Wttste gezogen;a endlich in der Chronik:
„Im 12. Jahr zog der Konig gegen Agypten und starb am Wege;"
in der assyr. Inschrift dagegen wird dieser Zug als im 13. Regierungs-
jahre Assurahaidin, im J. des Eponyms Marlarmi (668) seines Todes-
jahres unternommen und nicht ausgefiihrt verzeichnet. Es sind also
die 13 Jahre im Kan. Ptol. richtig angesetzt, umsomehr als Assur-
ahaidins erstes Regierungsjalir das Jahr des Eponyms Dananu, also
080 v. Chr. ist. Aber ebenso unrichtig ist die Angabe der Babyl.
Chronik Col. Ill (unten), Sinaheirba habe 23 Jahre regiert, denn
dieser regierte thatsaehlich vom Jahre des Eponyms NabudinipuS,
also 704 angefangen, bis zu seinem am 20 Tibitu des Eponym-
Jalires Nabuachis, also 68 i inclusive, sonach voile 24 Jahre.
Hiernach lasst sich Dynastie (Gruppe) K mit Synchronismen
construiren :
Babilu
1. Jahr
AS&ur
1. Jah
1.
Uklnzir «•.
3 Jahre— 731
noch TukultipaliSiara III
2.
TuhltipaliKara (Pulu) n
2
» ~728
n n n
3.
SalnaaiariJ (Ulilii) „
5
n -726
£alman§arid IV reg.
5 Jahre 726
4.
Mardukpalidin „
12
n -721
Sarrukinu „
17 „ 721
5.
Sarmkinu „
5
„ =709
n tt
| Sinaheirba j
Sinaheirba „
24 „ 704
6..
| Mardukzapikzir 1 „
\ Mardukpalidin j
2
n =704
»» n
7.
Belibni
3
n =702
„ „
8.
Atturnadin-Sum „
6
„ =699
„ „
9.
Mizeftib-Nergal „
1
* =693
n n
10.
Muztfib-Marduk „
4
n =692
n m
11.
Sinaheirba Rftloii<iin
8
„ von 688
an mit ASSur n
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30
IV. A. Krczmar:
Babilu
.Jakr
1 2. Assurahaidin dto. rtg. 1 3 Jakr* — 680 Assurahaidin
13. Samassumukin „ 20 „ =667 AsSurbanipal
14. Kadalaan-Attnrhaniapli „ 22 „ =: 647
14 Koniyc Summa 106 bis 626 „
As&lir t. Jakr
reg. 13 Jahre680
n ** n C67
bis 626
inclusive
Mardukpalidin u. Sinaheirba konnen als Konige in Babilu jeder
nur einmal gezahlt werden. Wie zu sehen, bestand uater Tukultipah
issara, Salmansarid und Sarrukinu eine Personalunion, und unter
Sinaheirba u. Assurahaidin eine wirkliche Realunion^ in der iibrigen
Zeit aber eine Oberherrscbaft Assurs iiber Babilu.
Dynastie L, die Chald&ische der 6 Konige Chaldaer, beginuend
nach Abgang des Assurbanipal-Kadalanu rait dem Jahre 625 v. Chr.,
die sich nach Kan. Ptol., Berosos, den Inschriften Nabukudurussurs
und Nabunahids und dem alten Testamente rait den Synchronisraen
folgends construiren lasst:
Babilu 1. Jakr
i. Ckr.
1. NabupalusSur, sar rtg. 21 Jahr* 625
Babilu sar Akkadu
sar Kaldu
ASSur 1. Jaar
f. Ckr.
Asiuritiliilani reg. 12 Jakr* 625
sar Assur sar kissati
SinSariskum sar
matu Assur „ 7 ,,613
Die Umanmanda unter dim Konig
Uvakshatara (Xyaxares erobert
Aiiur, zerstdrt Ninua
606
2.
Nabukuduruttur
sar Babilu, sar Sumiri
*• r« n
u. Akkadi. Sar Marin
* 43
n 004
n n »»
*< « »
„
Kabudja I sar Ansan
n n i
n
Vasall
n n r>
n
Istuwigu 1 (Astyages) sar
3.
Emil-Marduk
» 2
* 561
„ Umanmanda
4.
Nergal-sar-uSsur
■ 4
* 559
n n
5.
Nabu-nahld
., 17
i. 555
w n
583
652
6. BelSar-usBiir Mitregent
Nabunahids dnrck 2 Jahre
6 Konige Summa . 87 bis 539
Istuwigu II sar Umanmanda
regiert 3 Jahre
Kuras sar Adiu b. Pans a
„ Vasall
*) Kuras Sar Ansan Parous u. Madal 550
Ninas erobert Babilu
358
*) Der Nahme des Cyrus ist: Kurush oder KuruS iranisch, und Kuras oder
Kurasch semitisch.
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Ueber die Bcstiuimung der babylon und assyr. Geschichte. 31
18) Die Daten lituwigu II 552 u. Kurai 550 ergeben sich aus
den Inschriften Nabunahids, aus dessen 6. R.-Jahre, worin er sagt:
Insch. 1 „Demttthig rief ich zu Marduk: der Ilulhul, den du wieder
aufzubauen befiehlst, ist umringt von der Uinanmanda, und ihre
Krafte sind gewaltig. Darauf spricht Marduk: Die Umanmauda und
ihr Konig mit seinen Kampfgenossen sind nicht mehr, in seinem
dritten Jahre machten ihm die G otter ein Ende, Kurai Konig v. AnSan
sein Vasall zersprengte mit wenigen Leuten die zahlreiche Uman-
manda, IStuwigu ihren Konig fing er und brachte ihn gefesselt in
sein Land. Inscb. 2. Jstuwigu versammeite sein Heir, und zog gegen
Kuras Konig von AnSan, gegen Istuwigu emporten sich seine Leute,
fingen ihn und lieferten ihn an Kuras aus . . . KuraS zog nach der
Hauptstadt Agumatana, Silber und Gold bracht er fort nach Ansan."
Iu diesein Zeitraume waren Babilu und Ai&ur von einander
bereits gescliieden.
Dymstie il/, die der Akhamaniden, 11 Konige Parser y beginnend
538 v. Chr. u. zw. :
M/a die 2 Ersten der Ak\mummden- ASnan-linie: nach Ka^
budjia I von AnSan, Kurus (KuraS) mit 9 Jahren, und
Kabudjia sein Sohn mit 8 Jahren, zusammen 17 Jahre
die beide den Titel ftthrten §ar Babilu, Sarru dannu
rapaStim, sar kiSsati Sar Sumiri und Akkadi, den
Marduk-Ritus vollzogen und sich Fortsetzer der Babilu-
Konige ansahen. Dann :
M/b die 8 folgenden der Akhamaniden-Parsaw-Zwte : nach
Visthaspa von Darjavush I angefangen, der Babilu
erst wiederholt erobern musste und das Reich orga-
nisirte, bis Darjavush III (Kodomanos) inclusive, mit
der Gesammtregierungsdauer bis inclusive 331 v. Chr.
von 190 Jahren
Diese waren wohl auch factisch Konige von Babilu,
sahen sich als Fortsetzer der Babilu-Konige auch an,
vollzogen aber den Marduk-Ritus nicht, und nannten
sich „$ar matati" Konige der Lander aller Volker
und Schaaren.
Dymstie M also 11 Koniye von 53$ bis inclus. 331 v. Chr. 207 Jahre
l8) Winckler, Untersuchungen 1894, Absaty Medcr, wo diese Inschriften
ad 1) V. R 64— a und Col. II 1—4 ubersetzt citirt sind. Siehe ubrigens auch
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32
IV. A. Kr6zmaf:
Wir habeu also historisch einen Unterschied zwischen Ma
und M/b.*)
Dynastie iV, 3 Konige Makedonier: Alexandros I mit 8, ArrhidOos
mit 5 und Alexandros II mit 6 Jahren Regierungsdauer, zusamroen
also 19. Jahren von 330 bis inclusive 312 v. Chr., die aucb Konige
v. Babilu waren und sich so nannten.
Wir haben also fttr die 3. die Etulepoche:
Dyn. K : 106 Jahre ron 731 bis 626 Dyn M : 207 Jahre too 538 bis 331
„ 625 „ 539 „ N: 19 „ . 330 „ 312
L:_87
Samma 193
N:
Sauna 226
und die Haupt-Gleichuny des yanzcn Umfangs fur die Ausfuhrung II
A B C D E,1<\G H,J KL MN
285 + X + 577 + 132 + 47 + 195 + 193 + 226 = 1920 also X = 265
und die Vergleichung dieser Ansatze mit den Angaben des Berosos:
Ausfuhrung II Jakrt t. Ckr.
A 11 Tintir-Konige . 285 2232
B 9 Uruku-Sisku Kouige 265 1947
C 36 Kassi-Konige .677 1682
D 11 Pas§i-K6iiige 132 1105
E.F.G Tamtim, Bazi, Elam ....
7 Kftnige 47 973
H.J 14 Yerschiedene Konige 195 926
K.L 20 dto. dto 193 731
Suroma 1694
M.N 11 Perser u. 3 Makedonier . . . 226 688
bis
Haupt-Summa 1920 Haupt-Summa 1920 312
Damit soil jedoch ebenfalls keine Identifizirung der Dynastien
(Gruppen) des Berosos mit einzelnen Dynastien II bis V der Konigsliste
gemeint sein, weil uns ja von Berosos kein Detail fur seine Dynastien
iiberkommen ist, und eine solche Identifizirung nicht Gegenstand
dieser Ausfflhrung respective Abhandlung ist.
Bei Betrachtung dieser Gescbichtsperiode mttssen wir uns aber
gegenwartig halten, (lass Babylon mit Borsippa, die Stadt mit ihrem
ScheiPs Recueil XVIII betreffs der Inschrift auf der Maqlube-Stellc nach Horunurd
Rasams Cylinderinschrift des Kami. Siehe auch Nabunabids Annalen Col. I
betreffs seines 6. Regierun^sjabres.
*) Vide Anhang: Die Akhamaniden-Dynastie.
Berobos
Jahre
II
8 Meder
. 422
III
11 Chaldaer .
. 258
IV 49 ?
. 458
V
9 Araber
. 245
VI 45 — 2 = 42Verwhi
fd«ne
mit 526 - 17
— 509
Summa
1694
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Ueber die Bestimmung der babylon. und assyr. Geschiohte. 33
Gebiete, die ganzen 1920 Jahre hindurch, wegen ihrer raonstroseu
Grosse und Ausdehnung, als ein Emporium der Kultur, des Handels,
der Industrie und des Reichthums nicht nur das eigentliche Herz
Mesopotamiens, sondern uberhaupt die grosste und wichtigste Stadt
ganz Vorderasiens war, fur was sie selbst Alexander d. Grosse, der
zuletzt in ibr residirte und da auch starb, ansah.
Man siebt aus dieser ganzen Abbandlung, wie weit die Ueber-
einstimmung im Ganzen und wie weit die Divergenz im Detail
zwischen der Berosos-Tradition und den Inschriften einerseits, und
zwischen Auffassungen I u. II und ibren respectiven Ausfuhruugen
andererseits geht; man sieht aber audi, dass die Letzteren beiden
trotz der Differenz von 128 Jabren (eigentlich bloss 120 Jahren),
wie schon gesagt, immer nur ein und dasselbe chronologisch-histo-
riscbe Bild geben, und dass diese Differenz eigentlich nur in der
Anfangsepoche auftritt.
Aber urtheilen zu wollen, dass eine oder die andere dieser zwei
Auffassungen respective AusfQhrungen derselben verfehlt oder grund-
falsch (oder wie sonst die leider usuellen Epitheta lauten) sei, ist
bei dem uns dermalen zu Gebothe stehenden Quellenmateriale doch
nicht zulassig.
Natflrlicb kann nur eine der beiden Ausfiihrungen der Wahrheit
naher oder am nachsten sein; beide sind aber so beschaffen, dass
gegen sie nur dann aufgetreten werden kann, wenn an Hand neu-
entdeckter Inschriften und Denkmaler von zweifelloser Autoritat und
Ueberzeugungsqualitiit beweisslich ware, eine oder die andere invol-
vire eine Unmoglichkeit oder eine auffallende Unwahrscheinlichkeit.
Mit einer anderen, diese beweiskraftigen Eigenschaften nicht habenden,
und nicht das Ganze umfassenden, also nur stiickweisen Ausfuhrung
ware eben nichts gethan.
Sitzb d. k6n. btthm. Gcs. der VViss. Phil. -hist. Classe. 1902.
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44 IV. A. Kr6zm*f:
v. Chr. ist eine sehr hohe, ebenso hoch wie jene des Baviandatums
318 und des daraus folgenden Datums des ldolraubs in Ikallati
1007 v. Uhr.; die daraus berechneten Daten konnen einen Fehler
von durchschnittlich -f- 1 oder — 1 haben, die Summe aller Fehler
aber konnte hochstens — ^ — = -^- also 3 diesseits und 3 jenseits
des Daturas 1C07 in der Reihe betragen. Die Wahrscheinlichkeit der
Daten von 747 bis 312 ist dagegen, wie allgemein anerkannt, so
hocb, dass sie als absolut ricbtig angesehen werden konnen.
Was nun den Geschichtsitmfang des durch Secession entstan-
denen Staates ASSur, also uberhaupt Assyriens betrifft, so lasst sich
derselbe nicht so genau bestiinmen, wie jener Babyloniens, da wir
wohl das Endjahr desselben: 606 v. Chr., nicht aber den Anfang
genau kennen; doch wissen wir bestimint, dass diese Secession,
nemlich die Selbstandigkeitswerduug ASSurs, in der Zeit zwischen
die Konige von Babilu Agumkakrimi und KaraindaS, also in der
durch genaue Daten bekannten Regierungszeit Ahmenhotpu'8 I und
Thutmessus I (Agypten), nemlich 1558 bis 1528 v. Chr. eintrat,
konnen also sagen, dass, ausgehend vom genannten Endpuncte, der
Staat Assur mehr als WO aber weniger als 9o0 Jahre gedauert hat.
innerhalb welcher Zeit aber zu uuterscheiden ist zwischen dem durch
die bekannten Vertrage zwischen Karaindas und Assurbelnisisu, und
spater zwischen Burnaburias I und Bussurussur abgegranzteui Staate
ASSur, respective dem schou etwas erweiterten Stammlande Bmat ilu
ASSur" und dem spater entstandenen Assyrischen Reiche .matati
ASSur".
Bei Untersuchuug der Beziehungen ASSur zu Babilu und ihrer
wechselseitigen Verhaltnisse treten uns zwei, die allmalige Entwicklung
Assyriens charakterisirende, Wahrnehmungen hervor: Vorerst so oft
und haufig die betreffenden Konige, angefangen von Karaindas und
Assurbelnisisu bis in die Dyn. K, mit eiuander Krieg fuhrten, blieben
regelmassig, mit wenigen Ausnahmen, die ASSur-Konige Sieger. So-
dann wahrend nicht weniger als 8 ASSurkonige, nemlich Tukulti
ninib I, Raman-nirari III, Tukulti-pal-issara III, Salmansarid III, Sar-
rukinu, Sinaheirba, Assuraha-idin und Assurbani-pal, dann zwei
assyrische Konigssohne in Besitz Babilu's gelangten und da Konige
wurden, ist kein eiuziger Babilu-Konig jemals bis in die assyrischen
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Ueber die Bebtimmung der babylon. und assyr. Gescbichte. 45
Hauptstadte gedrungen oder gar da Konig von ASsur geworden.
Ausserdem baben bekanntlicb mehrere ASsur-Konige in Babilu und
Akkad mit Gewalt intervenirt, der entgegengesetzte Fall ist aber
nieinals eingetretten.
Bei Untersuchung der Ereignisse, die zur Eiitwicklnng eines
grosseren ASSur-Staates und eines assyrischen Iteiches ftihrten, finden
wir drei Epochen:
a) Durch die successiven Eroberungen AsSurubalits, Biluirari's,
hauptsachlich aber Rumanniraris I und Salmansarids I in Mesopo-
tamien*0) und am ostlichen Tigrisufer, wobei sie den Babilu- Konigen
iuiiner mehr Gebiet abnahmen, entstand ein grosseres Reich, in
welchem sich die genaunten ASSur-Konige den Titel „§ar-kis§atia
(Konig der Schaaren) beilegten, wozu dann noch Tukulti-ninib die
Eroberung Akkads mit Babilu (allerdings nur auf die kurze Zeit
v. 7 Jahren) hiuzufugte. Dieses Reich iibertraf allerdings (mit Inbe-
griff der grossen mesopotamischen (Steppen) an Ausdehnung das
babylonische Reich KarduniaS in Mesopotamien, allein den KarduniaS-
Konigen blieb da noch Sumir und Akkad mit Suhi, also Alles zu-
sammen der bestkultivirte, wohlhabendste und bevolkerteste Theil
Mesopotamiens mit der grossen Hauptstadt Babilu-Borsippa. Dieser
grossere ASsur-Staat muss aber in seiner ganzen Ausdehnuug nicht
lange bestanden haben, denn wir sehen spatere Assurkonige dieselben
Gebiete wieder erobern.
b) Mit den successiven Wiedereroberungen der verlorenen Ge-
biete durch Assurdan I, Assurisiisi und hauptsachlich Tukultipal-
issara I, der noch Gebiete jenseits des Euphrat und ilberhaupt
ausserhalb Mesopotamiens unterwarf, und audi in Akkad und selbst
in Babilu eindrang, daselbst die Oberherrsch ift gewann, entstand ein
neues Reich, ausgedehnter als das Erste. Erwiigt man, dass der
Letztere, der Hauptfaktor dieses Reichs, in seiner Prismainschrift 21)
sich BSar kisSati Sar kibrit arbaim, §ar Sarrani" nennend, zum Schlusse
sagt, er habe im Ganzen 42 Lander und ihre Konige von jenseits
des Euphrat bis zum oberen Meere des Westens unterworfen und
ihneu Tribute auf gelegt : so ergiebt sich daraus wohl die Ausdehnung
seiner Herrschaft, aber auch die Qualitat derselben, denn von einer
festen Angliederung der bloss unterworfenen Lander an den eigent-
lichen ASSur Staat, von Organisirung, Bestellung von Statthaltern,
Bau von Festungen in den entlegeneren Gebieten ist da keineRede;
20) Zu dieser Kpoche vide H. Wihcklkk, Forschungen II. 1894, pag. 155 ft*.
iX) Sohradkb K. J. Bibl. und Assyr. Zeitschft. IX, pag. 101.
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46 IV. A. KrSzmdf:
man sieht also, dass diese labile Herrschaft in den meisten Gebieten
nur eine ephemere sein konnte; und sie war es aucb, denn obgleich
das von ihni geschaffene Reich auf AS§ur-belkala uberging, so ging
doch unter dessen Nachfolgern der grosste Theil dieser Herrschaft,
hauptsachlich durch die Araraaer, viel auch durch Abfall verloren,
wozu sich noch die Bedraugung durch die Kutu u. Sutu-Nomaden
gesellte, und wir sehen 60 Jahre spater Assur-Konige an die neuer-
liche Wiedereroberung der verlorenen Gebiete scbreiten.
c) Bekanntlicb Ramannirari II und Tukultininib II waren es, die
sich wieder „Sar kiSsati" nannten und die verlornen Lander neuerlich
zu unterwerfen begannen. Darauf folgten die umfangreichen Erober-
ungen Assurnazirpal's II und Salmansarids II, fortgesetzt durch
Samsi-Raman IV und Ramannirari III, die sich sammtlich nicht bloss
„§ar kiSSati," sondern auch „8ar kibrat arbaiin" betitelten, durch
welche ein grosses Assyrisches Reich, ein noch grosseres, als jenes
Tukultipalissara's I, entstand, in welchem die Macht AsSurs im
Norden bis zum Hochgebirgs und Quellengebiete des Euphrat und
Tigris, im Osten bis fiber das ZagroS-Gebirge, im Westen bis iiber
die Araniaischen Klein-Staaten iu Syrien sich erstreckte, innbegriffen
die Oberherrscbaft tiber Akkad und Babilu, ein Reich bestehend aus
zu ASSur annektirten und unter unmittelbarer Verwaltung der ASSur-
Konige stehendeu Gebieten, theils aus solchen, die durch Statthalter
(amilu) verwaltet wurden? mit Festungen und Besatzungen, endlich
aus solchen Liindern und Kleinstaaten, die bloss tributpflichtig
waren und unter Aufsicht assyrischer Beauiten standen, also im
Ganzen ein mehr schon organisirtes Reich.
Nach einem Zeitintervalle von 37 Jahren eines mehr defensiv-
conservativen Zustandes unter Salmansarid III, Assurdan III und
Assurnirari II (den Kampfen mit Urartu), traten unter Tukultipal-
issara III und seinen fttnf Nachfolgern, die sich sammtlich noch
uberdiess §ar Sumiri und Akkadi betitelten, innerhalb 120 Jahren
weitere Ausbreitungen der Macht ASSurs, namentlich iiber ganz Ba-
bylonien, Syrien und Palastina, tiber die phonikischen Stadte, dann
auf kurze Zeit auch tiber Urartu, Agypten und Elam, dabei der
Besitz der Stadt Babilu-Bersippa, ein.
Wenn also in der Geschichte von einem grossen Assyrischeu
Reiche die Rede ist, so kann es doch nur dieses hier sub c) bespro-
chene sein, und dieses war in der That eines der drei Grossten jener
Zeit. Lesen wir aber die Annalen und Inschriften der eigentlichen
Faktoren dieses Reichs, nemlich der 13 A§§ur- Konige dieser Epoche,
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Ueber die Bestimmung der babylon. und assyr. Geschichte. 47
so sehen wir, dass es nur zuin geringen Theile aus homogenen Ele-
menten zusammengesetzt war, und die immerhin labile Herrschaft in
demselben nur durch eine fast unausgesetzte Reihe von Kriegsztigen,
Plunderungen und Verwfistungen zu erhalten war ; und ist erklarlich,
dass sie nach einer relativ langsammen Entwicklung dann plotzlich
in Verfall gerathen und mit der blossen Zerstorung ihrer Hauptstadt
ganzlich vernichtet werden konnte.
Fur die Bestiminung der Dauer dieses grosseu Reiches haben
wir einige sichere Daten; wir wissen neinlich, dass zur Zeit ASsur-
itiliilanis dieses Reich in seinera grossen Umfange nicht mehr bestand,
da ja die Scythen die nordlichen und nordostlichen, die Chaldaer
aber Mesopotamien und die westlichen Gebiethe occupirt hatten, die
syriscben und palastinischen Staaten aber einfach abfielen; somit ware
das erste Jahr Assuritiliilanis, neralich 625 v. Chr., das Ende dieses
grossen Reicbs; dagegen bestand dieses zu Zeiten Ramannirari's II
und Tukultininibs II noch nicht, denn seine eigentliche Griindung
fiel erst in die Zeiten Assurnazirpal's II und Salmansarids II; wir
haben also fur dessen Dauer die Gleichung:
Assurnazirpal's 1. Jahr 884 — Assuritililani's 1. Jahr 625 = 259 Jahre.
Wenn aber Herodot (I. 95) sagt, die Assyrier hatten 520 Jahre
uber das obere Asien geherrscbt, dabei aber weder den Anfang noch
das Ende dieser Herrschaft determinirt, auch keine Analyse dieser
Zahl giebt, ebensowenig sagt, was er unter oberein Asien versteht:
so konnte unter dieser Zahl hochstens nur die Summe der verschie-
denen durch Intervalle getrennten Zeitraume, in welchen A§Sur iiber
Gebiete in Asien ausserhalb Mesopotainiens geherrscht hat, gemeint ge-
wesen sein, denn continuirlich hat ja diese Herrschaft, wie nach-
gewiesen ist, nicht 520 Jahre gedauert.
Aber auch so lasst sich diese Zahl durch das vorhandene
Quellenmaterial nicht controliren oder sicherstellen, da wir fttr die
Epochen a) u. b) keine so sicheren Zeitdaten haben, urn bestimmen
zu konnen, wie lange eine solche Herrschaft in jeder dieser zwei
Epochen gedauert hat, abgesehen davon, dass alle die Gebietserwer-
bungen Assurubalits, Bilniraris, Ramannirari's und Salmansarids I
hauptsachlich Mesopotamien betrafen, und bloss Kunianu und Musri
in die hohere Gegend gehorten. Wir konnen diese Zahl 520 historio-
graphisch nicht verwerthen, wenn sie audi im angedeuteten reser-
virten Sinne nicht gerade unglaublich ist.
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48 IV. A. Krizmdf:
Fasst man das Verhfiltniss ASSurs zu Mesopotamien und speciell
zu Babilu vom staatsrechtlichen Standpuncte auf, und zwar nach dem
uns nunmehr aus der vorbabylonischen Zeit bekannten staatlichen
Entwicklungsvorgange in Mesopotamien, wo immer ein machtiger
Staat die Hegemonie iiber alle anderen Kleineren hatte, so gelangt
man zu dem Schlusse: So wie die Hegemonie in den historischen
Zeitcn, so viel uns bekannt, von Ki§ auf Sirburla-LagaS, von da der
lieihe nach auf Ur, und wieder auf Ki§, auf Agade, dann wieder
auf Ur, auf Nirin, nochmals auf Ur (3. Dyn.), dann auf Uruku,
auf Larsa, auf Elam und auf Habilu Uhergcgangen ist, so Uberging
sie allm&lig von Babilu auf A§§ur, urn dann schliesslich wieder auf
Babilu zuriickzukommen.
Die Akhamaniden-Dynastie.
Nach den Absatzen 2 u. 10 Col. I der Behistuminschrift, in
denen Darjavush (I) seine Voifahren nennt, hat man bereits ?or
50 Jahren diese Dynastie analog mit den Angaben Hekodots folgends
sbematisirt :
Hakamanish
1
Cispish
Kabudija
i
Ariazamna
i
1
Kurush
5
1
Arsama
l
Kabudija
Vistaspa
i
l
Darijavush
So gestellt war die Frage offen, ob das Schema vollstiindig ist,
ob alle da Genannten wirklich Konige waren und wo jeder Konig
war, auch die Chronologie blieb unbestimrat.
Zur Untersuchung liber diese Fragen nehmen wir vorerst den
Absatz 4 der Col. I der Behistuminschrift vor, in welchem Darjavush
sagt und zwar:
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Ueber die Bestimmung der babylon. uud assyr. Gescbichte. 49
im persichen Texte: „8 mana taumaya tyaiy par'uvam khsb&y-
athiy& 4ha ad am navama 9 (FuvHtdtarnam vayam khshdyathiyd
amahy,"
iibersetzt v. Spiegel: „8 meiner Familie waren frtther Konige
ich bin der neunte (9) je gesondert waren wir Konige,*
im medischen Texte: 8 „Unan-ip KUL(M) Unena appuka Unan-
inas marris U 9-immas Unanmas hutta savak-mar niku Unanip hut,u
iibersetzt v. J. Oppert: „8 rois de ma race exercerent autrefois
la royante j'exerce moi le nenviime la royante. A deux reprises nous
avons et£ roisu auch: neuf de nous sommes rois en deux branches."
Dazu giebt J. Oppert (in le peuple et la langue des Medes
pag. 161 ff) seine Ansicht, dass von den oben Genannten bloss:
Hakaraanisch, Kurush und dessen Sohn Kabudija dann Daryavnsh
K6nige waren und nimmt dem zu Folge an, dass noch 5 Konige un-
bekannten Namens vor Hakamanish existirt haben mussten wodurch
sicb dann die obigen Zahlen von 8 respective 9 Konigen erganzt.
F. R. Spiegel (in altpers. Keilinschriften pag. 83) theilt Oppert An-
sicht nicht, lasst aber die Frage ungelost.
Nun sagt Kurush auf seinem vor 20 Jahren voq H. Rassam
gefundenem Cylinder, „als er schon Konig von Babilu u. der grossen
Reichs war, ausdriicklich wortlich, er sei der Sohn des Kabudija des
Konigs von AnSan, Enkel des Kurush Konigs von AnSan und Urenkel
des Cispish des Konigs von AnSan- und nennt darinn auch seinen
Herzenssohn Kabudija als Konig und Nachjolger', weiter nennt er sich
auf einem Pfeiler in Murghab:" Ich Kurush der Konig ein Akha-
manide.
Das obige Schema ist also nicht vollstandig, weil ein Kurush
der Grossvater des Kurush darinn fehlt, und sind schon da in einer
Linie 5 Konige und dazu der Grander der Konigsdynastie der Konig
Hakamanish also schon 6 Konige constatirt.
Nun haben wir weiters die obigen Ausdrucke: (Xa) (persisch)
„d'uvitatarnama =z +je gesondert" dann (Xb) (medisch) „savak-mar"
= „en deux branches" = „en deux reprises, u wobei jeder Zweifel aus-
geschlossen ist, dass diese Ausdrucke von einer und derselben Person
zu gleicher Zeit und zu gleichem Zwecke ausgesprochen nur einen
gleichen Sinn haben konnen und im Connexus mit dem in beiden
Sprachen gleich ausgedrtickten Zusatze: nivaren wir K6nigeu stehen.
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50 IV. A. KrczmAf :
Dabei ist sicher, dass (Xa) „d'uvitatarnama = Je gesondert" be-
deutet gesondert nebeneinander nicht aber nacheinender und (Xb)
„savak =z zwei und savak-mar = zweilinig = -zweizweigig bedeutet*
Xa = Xb sind das quantitative u. „waren wir Konige" (Xa) das qua-
litative Moment (lessen, was Darjavush sagt. Aus dieser erorterten
Xa 1
Combination «, > Xa folgt in europaischer Spracbweise ausgedruckt
dass nach dem Dynastiegilinder Hakhamanisch, also dem ersten
Konige dieser Dynastie, der Pasargaden, aus seiner Nachfolge zwei
Konigslinien entstanden nnd in jeder dieser Linie oder jedem dieser
Zweige es Konige gab. Die Konige der einen dieser Linie, (der voo
Ansan nemlich, der des Kurush, sind aus dessen Cylinderinschrift
bekannt; die der an der en, der zweiten Linie der des Darjavush,
nemlich der in Parsam) mtissen und konnen nur die zwei Obgenann-
ten: Ariaramna u. Arsama dann Darjavush selbst gewesen sein,
Vistaspa aber war sicher nicht Konig, er konnte es nicht gewesen
sein, denn er war Zeitgenosse des Kurush und des Kabudija und von
dem Zeitpuncte an, wo Kurush die medoscytische Hegemonie ttber-
wand und selbst Konig auch von Mada-a und Parsam zugleich wurde
konnte neben ihm ein anderer Konig in Parsam nicht bestehen.
Dass Ariaramna und Arsama noch unter der medo-scythischen
Hemogenie standen und also nicht selbstandige Konige waren, iindert
an ihrer Stellung als Konige in Parsam nichts.
Wir haben also nach den jenseitigen historischen Quellen und
im Sinne dieser Quellen thatsachlich von Hakhamanish bis inclusive
Darjavush zusammen 9 Konige u. zw. ganz objectiv:
1. Hakhamanish, 2. Cispis,
3. Kurush (l); 4. Kabudija I, 5. Kurush (II), 6. Kabudija (II),
7. Ariaramna, 8. Arsama u. 9. Darjavush.
Da es sich hier um die Akhamaniden- Dynastie handeU, deren
Grtinder- also erster Konig- Hakhamanish eben war so konnten na-
ttirlich vor ihm keine Hakhamanidischen Konige bestanden haben,
und gab es vor ihm Konige der Pasargaden, so gehorten sie einer
anderen Dynastie an und nicht der Hakhamanidischen.
Diese Dynastie lasst sich also folgends (u. auch chrouologisch)
darstellen :
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Ueber die Bestimmaag der babylon. and assyr. Geschichte. 51
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50
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V.
M. Jana Husi trakt&t o otmrti.
Nove vydiiui z rukopisii ucinil V. Flajfthans.
(Pfedlozeno 26. kvetua 1902.)
Traktat M. Jana Husi no odumrti", jak byv& obycejnS zv&n (srovn.
mou „Liter. Sinnost M. Jana Husi" c\ 12 str. 34—35), zn&m jest ujni
hlavnfc z vyd&ni Erbenova („Sebran6 spisy M. Jana Husi" III. 191 — 196).
Vyddni toto vsak jest jakousi kontaminacf cteni rukopisnych: rukopis vi-
densky totiz (S. 4557, prvotnS 401, pak Theol. DCCCCXLIIL, u Denisa
CCCCXL1X [popis v jebo Codd. theol. I. 1759-1770], pozdeji IX. I. 39.)
poCfnd na fol. 102p abrnptnimi slovy: „to znamenaje radim . ." (scb&zi
tedy ze zafi&tku skoro petina textu), i byl Erben nucen doplniti zac&tek
z pozdniho rukopisu tfebonsk^ho (sign. B 3, popis a Erbena, III. 330),
jenz — pochdzeje z r. 1486 — nepod&?& vsude cteni spr&vnych. Ale ni podle
tScbto dvou rukopisft Erben se nefidil, vyddvaje text; chyby jejich opravil
die prvotniho tisku (v Postille norimberske, 1563, fol. CCLIr— CCLIIV),
jenS vsak jest na dvou mistech rovuSz knsy. A tak vyd&nf Erbenovo ne-
pod&vd textu Husova, ano neni zfetelno, jak jest zde opfeno praraeny
pfivodnimi.
Od te doby vsak pozn&nf rukopisu se rozbojuilo ; jiz Bocck nalezl uovy
rukopis ve zndrae'm olomuckem sborniku husovske'm (sign. 1 V 34, fol.
54v— 57r; v. popis V. Tilla ve Vestniku Ceske* Akademie IV. 443), jejz
1845 opsal a kopii v mor. zemskem archivu ulozil (sign. R III. 13/18,
v. zmfnku v Casop. Matice Moravske" XIX. 166). A nejnoveji (28. dubna
1902) podafilo se mi v rukopise kapitulni kuihovny (sign. B XVI I. 1 fol.
201r — 204T) objeviti novy rukopis tohoto raale'bo trakt&tu z pol. XV. stol.,
jenz skoro docela se shoduje s rukopisem olomuckym a tvofi bezpccny
podklad pro pfistf kriticke* vyd&ni cele*ho textu.
Takove" budouci kriticke vyddnf musi si arci vsimnouti nejen vsech
dosud uvedenych rukopisfl a tisktk (pHbrati k nim te*z vyddni z r. 1587 1)
') Toto vydAnf je skoro slo?n£ otisk z Postilly norimberske, jak zvUSte'
z cbyb Jistmi' a ,vidfte jest' je patrno.
Veslnik Kr. C. Spol. Nauk, tf, hist. 1902. 1
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2 V. V. Flajihans:
pfi VeleslavinovS Hospodafi), nybrz musi take fiditi se pravopisem a ja-
zykem Husovym. Jazyka Husova dosud dokonale nezuame ; vydaui nektera
nam stiraji jeho znaky nasledujice cbybnych rukopisuv. Proto musime se
snaziti pokud mozna odklizeti pozdejsi naaos, jejz proud doby nasal na
puvodni stavbu. Cira star§i a lepsi text, tim jisteji se k prvotnfniu znfenf
Husovu dostavame.
PfispSvkem k takov6mu budoucfmu vydani otiskuji2) tu proto traktat
znovu podle dvou rukopisu nove objevenych, zakladem poloziv text ruko-
pisu kapitulniho (= A ; kde nenf poznamenana odchylka, tu lis! se pavodni
rukopis jen orthograficky od textu tist6n6ho) a pHpojiv varianty z ruko-
pisu olomuck^bo (= B; take* jsem ozna&l jebo strany pod carou). Kursivou
hlavne oznacuji odcbylky od vydani Erbenova (= E ; je to text provenience
prave vylo2en6), pHblizeuo tak6 k tisku Postilly (= P) a Veleslavinovu
(pfi Hospodafi, str. 260 — 270; = V). Z otisku toboto patrno jest, jak
znacne ucbyluje se text Erbenuv od zneni Husova ; text nas jest mu arci
blize, ale pfec neni jest6 s nim totozny.
Ze text nasledujici je bliisi v urSitych pHpadecb jazyku Husovu nez
text Erbenuv, tobo staci dukazem zacatek oddelenf 2., kde dva fadky
textu pfebozenim jiz v rukopisech a tisku Postilly podavaly dteni nesmyslne\
Tobo dalsi dukazy jsou varianty, kde text Erbenuv pise proti jazyku
Husovu: Hus vyslovne Yytyka (v Postille), ze pi§e niZddny , ne izadny,
jak Erben otiskl ; tcnto tvar nehusovsky uyni z textu nasebo vymizel ; Hus pise
vsechny veci, ne vsecky: na dvou inistech uyni v textu nasem jest do-
sazen tvar nalezity Husuv niisto odchyln6ho v texlu ErbenovS (kriticke
vydani bude arci rausiti tvar nalezity dosaditi i v prfpade poslednini, jenz jeste
tu zbyl) atd. Podobne Hus si libuje ve velaib tazacich, kondicionalnycb
a tak zavislycb v pofadku slov formule a x s (to jest, vsouva raezi
attribut a subslantivum slovo nejake* jin6, sloveso, adverb, atp. ; n. pf.
misto „kterti odmenu da £lovektf pise Hus nkterii da clovek od-
m8nu") misto obyCejne' a s x; tento pofadek na nfkolika mistecb text
nas dosazuje, ac jeste ne vsude. Atd.
Text tuto pripojeuy neni definitivni vydani kritick6 ;3) je k nemu jen
pfispfcvkem, podavaje vlastne varianty dvou rukopisu ve forme ctitelnejsi,
nez kdyby se poznamenaly bez kontexlu. Ale ponevadz jin6 cesty k upl-
n6mu poznaui Husova jazyka neni, nez takova drobounka prace mosaikova,
a jezto vlastnfc tuto ponejprv poznavame rukopisnG zneni tohoto traktatu,
neni snad ani tato mala edice bez uzitku.
2) Text je pfepsdu novo£esky, je2to pfsaH neffdi se pravopisem Husovym;
opatfen jest rovndi novovekou iuterpunkci a pfidal jsem po strane v zavorkach
6fsla odstavcu jednotliv^cb, jez vesmes jsou oddSleny jiz v rukopisech a tisku
Postilly. Na konec otiskl jsem pramen tretiny uaseho textu ze starsiho kazftnf
Husova (odstavec 3.-4. jsou z neho doblovne prelozeny).
J) Do toho takd rausily byti odlozeny vsechuy dalsi vyklady literaraf
a historickg.
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M. J ana Husi trakUt o otmrti. 3
[A 201*, B 54>] (De devolutionibus4).
Epistola Magistri Johannis Hus4).
Odmrti brdti jest protivn<* bohu4).
Pdn Buoh raft tvu fcidost v dobnta naplniti skrze zasliiienie
Pdna naseho Jezu Krista!
Mily pfieteli!
(1.) Zddd§, abych t6 zpravil, kterak se md§ raieti, aby v bran! od-
mrti nepochybil, duSe nepoSkvrnil, boha nerozhngval, krdlovstvie
vecneho ueztratil a zatracenie tela i duSe nezashifcil. — Chvdlfm tvu
zddost, neb md pochop v slovu Pdna Jezu Krista, jen2 die skrze sv.
Marka v osm6 kapitide: nCo platno jest clov£ku, 2e by vsechen svet
zfskal a sv6 dusi ikodu trpgl? Anebo kteril dd clovek otmenu za duSi
svii?" Jako by fekl mily Spasitel: fNic nenie platno, aft by vsechen
sv6t ziskal, a duSi sv6 lakomstvfm uskodil, jen2 jest lepsie i draZSie
ne£li vSechno zboiie svfcta tohoto.' Ale, pohHechu, td pravdy milovnfci
sveta neznajf; protoi smSle hfeSie, dusi mc41o vd2ie a na zbozie v&£ne
radio tbajf. A vSak majf slySeti : Co platno jest clovSku, ie by vsechen
svet zfskal a s\6 duSi skodu trpel, be by z nie ducha svatdho vyhnal,
diabla by v ni upustil, v jeho moc by ji dal, a milosti Bolie by ji
zbavil a k v£cn£mu by ji zatraceni pf ipravil ?' Jii znd bohatec v pekle
pohfebeny, co jest platno jeho du§i, jenz jest zboSie choral, na cliudgho
Lazara netbal; kteru ji2 da odm&nu za svu duSi, aby ji z v£fcn£ho
zatracenie vykupil ? Jisti: vsechno zboiie sv<5ta tohoto by za jeho duSi
dali, jiz by ji z muk v££nych nevykupili! Neb die Pravda: „Kteni dd
clortk odtninu za dusi svu?" Jakoby fekla Pravda: rNenie niiadne
odmSny, jf2 by duSi vykupil na v6ky zatracenu'. To znamenajfc lid**,
maji pilni byti [A fol. 202 r], aby lakomstvfm sve duie nezatratili,
pamatujfc, ze die Pdn Je2i§: „Piln6 s6 osfriehajte od ka2d6ho la-
*) Vsecko pfipisky pozdejSi v A;vB bez nadpisu; P, V „Traktat
od Umrtf, Pfsmo pfivodi Mistr Jan Hus." — sZ mdi AB; E ma's se. — odmrti
AE; BP odumrtf. — v slovu BE; nema A. — kapilule AB.; kapitole E. — Co AB;
coz E. — vtechen A; vesken BE. — skodu AP; by skodu BE. — anebo AE; anoh
PB. — clovZk olminu AB; odmenu clovek E — fekl BE: fekli A. — platno
ABPV; EpHda>4: cloveku. — vsechen A.; vesken BE. — tohoto ABP, toho E. —
du*i AB., duie E. — Skodu AEPV; by skodu B. — upn*Ul AB; vpustil E. - Bozie
BE; buozie A. — by ji zatraceni AB (v B vlastne omylem zatreceni); by za-
traceni ji P, zatraceni by ji E. — Jiz AB; Jizt E. — dd odminu A; odinSnu da
PBE. — jisti BE; gefcze A. — vtechno E; wtfeczkno AB. - jiz BE; gefcze A.
— Hov&k odmtnn A, odmenu £lov&k BE. — nizddni ABPV, iz&dne" E. — svc duse
BE; duie 8?6 A. — nezatratifi AB, neztratili E. - ostfiehajte ABPV, vystfiehajte
1*
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4 V. V. Flajfihans:
komstvie!tt A 2e v branf odmrti aneb nripadov velikS s6 pffdrii
lakomstvie, protofc majf vfernf kfesfane pilnS patfiti, aby si lakomstvie
vystiihli, bliinim milosrdni byli, v£cn£ho zbozie neztratili a potom
u viine muky neupadli. Amen,
(2.) DvS stranS jsta pH n£padiech : jedna brdti, druha aebrati.
Druhu ktoi drzi, ten neiabludi v odmrtech a ndpadiech, jedne ac
neziiezeni odmrti vyddval by, Prve strany ktoi si drzi, brzy padne:
aneb ie nedd svobody svym lidein, aby mohli sve prodati aneb pfdtelom
odkrizati za 2iva a chudym rozddvati, aneb tak6, ie vezma zbozice,
lehce je utratf, neb da n6co na kostel, aby boba t6 kofisti ufastna
ufiinil. Protoi jd to znaraenaje radim, aby s6 ka2dy pdn strany jistdjsie
dr4^1 ; a chceli kto dokonani s t£mi nrfpady u5initi? tehdy nebef-jich.
Alesnad die nfckto: fKdy2 nizddn6ho pfietelo nemd moj (lov&k, komu
m& b^ti to zboifce?' KrAikd odpov£d: 'Koniui on d;i sv£, toho bude\
Ale dies: eAi umfe, nedada ni2&dn6mu?' Chcesli v2dy dokonani dobfe
ufciniti, rozdaji chudym, najprv£ dluhy zaplati, jsuli kteH. Kdyz tak
u5inf§, jiste nezabludl§; neb to zbofcfce jest jeho usil6 a on jest p4n
toho zboifce, a ty, pane, byl si aneb jsi jedne jeho obrdncS a sudct
a za to b6fe§ platy a sluSbu a v niizi velikii k uobrani moieS skrovnii
pomoc vzieti. Neb jinak, by vSecko tv6 raSlo byti, co sedldikovc tvoji
majf, tehdy by ves, ji2 za tfi sta kiipiS, musd snad za tisic kupiti.
Protot kupujfce vsi hledite na plat, ale ne na nftbytky lid( ; jedne tak,
aby mohli dobi6 plat ddvati p£nu, jen2 m£ panovati, tup6 zU, nistc
nad nimi, veleb6 dobr6, zbrafiuje jich, z&kon Bo2( veda, davaje kaZdemu,
co na nfeho sluSie, a poSivaje zboiie vedte Boiieho pHk&zanie. Verne,
[A 202>] kto2 tak panstvie vede, tenf. na v£ky nezahyne ; neb tak
dokonani stoje zachovd BoSie pf ikrizanie, pro ne2 tnieti bude vWny iivot.
E. - si lakomstvie A, lakomstvie se PRE. — vystUhli ABPV, vystHebali E. —
viine1 muky PB, v£6nu muku A, v6Snd muka E. — Amen A, nerad BE. — dttihu
~ padne AB (m. odtimrtech B m£ A odmrtech, mfsto brzy E m£A brzo,
B brzie) cele* to mfsto znf v EPV chybne takto: Prve strany kto2 36
pHdrif, brzy padne; a druhu ktoi drif, ten nezabltidf t odmrtech a ndpadiech,
jedne" a£ nezHezen€ odmrti vzal by. — vyddval by: odtud v B fol. 65r. — svobody
BE; fwobyty A. — svi BE, nema A. — pfdtclSm BE, pfietelom A. Odtnd az
k Protoz sch 6zf t PV. — aneb AB., neb E. — re AB., nem* E. — zboUce A;
zboiie BE. — jd ABE; v A pridano mistr Hus. — dokonani AB; dokon&nie
E. — komu AB; komui PE. — az PAB., ad VE. — dokonani AB; dokonanie E;
dokondle P. - zaplati AB; zplate" E. — sudd AB., Slidcie E. — k uobrani
motei BE (Erben vlastnS omylem ku obranS); m6ies k uobranS A. — by
vSecko PBE; vSecko by A. Tu v§echny texty se uch^lily m. v&echno. —
aedldlkov*? A., sedldci PBE. — mutel BEPV; mosil by A. — h'edite A, hledie PBE,
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M. Jana Husi traktfit o otmrti. 5
(3.) Ale 2e m&lo lidf nalezdm, kteriS by tak uplnS 86 odmrtl
a nipadov varovali — neb su velme k £asu posledniemu svSta toho
vlakomstvie zabludili, vedlesvateho pisina proroctvie — apfsraa svat&io
nenatez&m, by velelo tak br&ti odmrti, jakofc berii: protofc uesmiem
raditi, kdy maji brdti a kdy nemajf. A ze v§ech pfihod ku brani
tievizi jisttjHe, uei kdy2 poddaci £lov6k die: fKam< pdn obniti moj
statek, tam budF!' A tak6, kdy2 poddaci umFe bez porucenstvie, ne-
maje ni2£dn6ho pfietele. A to mil vzv£deno byti vzjevnym ohldsenhn
v sudech a v trziech, neb v kostel6ch ; a tak ohlaSujf ti, kteili nechtie
lakomstvfm sv6ho zbofcie i sv6 duSe naprzniti. Ale ta zprdva lakom^m
jest velmt protivnd, a£ jest viece ue21i odmrti k spaseni i k zbo2i
prospesn£; neb mily Pdn Buoh dav& v6rnym svym tak6 i zde prospSch,
jako2 pismo svfedfcf. ProtoS ktoi nechce lakomstvim sve duSe poSkvrniti
a chce Pdnu Bohu st libiti, duSi spasiti a Fddem vedte Boha i zde
prospSch mieti, ten Ari ty zpr&vy ji2 Fe£en6; neb pfsnio svat6 velm6
void ua pomstu t£ch, kteF12 krive berii lidem jich statecky, a zvldste
na ty, ktetti ustavujf sobS pntva, aby lid sv6j drili. Na ty kvielf
Pdn Buoh skrze IzaidSe v desiite kapitule fka; „B6da, kteFf ustavuji
z&kony neb pniva kfivd, a pfSfce nespravedlivost psali su, aby
v stulu utiskli <JwU, a nrisilS uCinili pfi pokornych lidu m^ho, aby
byly vdovy koFist neb hipez jich a sirotky roztrhali. Co u&inite v den
navStievenie a truchlosti z daleka jducieho? k £1 utecete pomoci?"
Jakoby Fekl: rK niCfz !' „A kde opustite shivu svu?" Jako by fekl:
rNikdei\ neb ni2ridn6 nebudete jmieti pomoci ani sldvy, a tak budete
bez pomoci, biednf, habeni a zatracenf; neb pr&va sobS ustavujfc,
moj lid ste mutili a zdkon moj ste zavrhli pro svd ustavenie.1 Neb tak to
psdno jest v z&kon6 Boiiem, v kuihdch Numeri, v sedinemezcietnie
kapitule: „Dcerky Salfatovy stdly jsii pfed Moj2ie§em a pFed Eleazarem
kngzeni a pFede vSemi knie2aty lidu a Fekly su: rOtec n£§ [A203r]
umFel jest a nemSl jest synov ; daj nrim dSdicstvie mezi pFirozenymi
hletfte V. — Vhni ABE; venii P, vei mi V. — dokonani AB, do skondnie
PE. — mieti budt BE; bude mieti AP. — kteHz A, kteft BEP — velmi AE,
velmi B. — nevizi A, netizH E, newiedie B. — jistijiie BE, jistejsieho A — pod-
daci AB, poidan^ PE. — vzjevnym ohldienim BE, t zjevnych ohUsenfch A. —
v sudech ABE; odtud y B fol. 56*. — v trziech ABE, v tyrzfch PV. — velmi
AE, velmi B. — ktoi A., kdoPBE. — lakomstvim sve" duit BE, s?e* duse lakomstvim
A. — Pdnu Bohu si BE, s§ p£nu buohu A. — kHvZBE, nemA A. — statecky BE,
statky A. — zvlditZ BE, vzlastS A. — dfeli V, drzeli PE, drzieli AB. — v sndu
utiskli chudi BEP. chud6ho utiskli v 8i\du A. — Nxkdtz BEP, nikdy2 A. — hubeni
A, hanebniBEP. — moj - svd B?>, schizf v A. — mtavenie BE, ustavn6 A. —
takto psdno jest BP, t. j. p. A, psdno jest E. — v AB, v IV. E. — kapitule A,
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C V. V. FlajShans:
otce fnaSeho!,tt A aj, MojiieS, spravedliv^ siidcS a tuodci i kniefce
lidu, nechopil s6 lakomS odmrti neb nApadu, ani jest vSetefinfi sudil;
ale podal jest pH tfich dievek osifelych k sudu Bo2iemu. „ A f ekl jest
Buoh k n&nu: 'Spravedlive v6ci iddajf dcerky Salfatovy; daj jim
dedifistvie raezi pHbuznymi otce jich, at po n6m v dSdifcstvie vstupie."
A chte P&n Buoh, aby ten z£kon byl driien po vSechny easy, die ddle
Pdn Bnoh: „A k synora Izrahelskym mluviti budefi toto: fClov£k kdyi
umfe bez syna, k dcerce jebo pqjde dSdifistvie : pakli dcerky nebude
mieti, ale bude mieti vstupce v dSdifstvie bratH svu; pakli by bratH
nemfil, date dfedifistvie bratH otce jeho. A pakli by ani strycov ni§l,
drino bude dSdicstvie t&n, ktefifc jemu najpfibuzn&jsf jsu. A bude
toto syn6m Izrahelskym svat6 neb stvrzeng zdkonem vWnym."
(4.) 4/1 slysis z&kou Boif, jeji jest s£m vydal, zsikon svaty, ne
kfivy; zrikon vWny, ne vedl6 vuole lidsk£ promfen6dlny; zdkon zjevny,
ne k rozumu zastieninyl RozumSl tomu zAkonu svaty Ilehof; proto2
jako pape2 v svych knih&ch, jen2 slovu Registrum, die: „Poznali sme,
ie nSkterym poddacim lidem, neb poddanyui, rodiCi jich, toci§ otec,
mate, neb d6d, ueb biba, nebyvaji dopuStieni k dSdicstvf, ale jich
zboSfcko, neb jich v6ci, ku poSitku kostelniemu pHtaSeny byvajf.
0 ktereito veci usudili sine neb ustavili sme, aby pfietel6 mruclch
neb mrtvych, kteiii v vlidafstvf kostelniem jsii, jako dSdicove po
nich v zboMce vstiipiti m81i, ani2 co z statku mrtvych butf utiieno
neb ujato. Pakli by dietky mate po sob6 ostavili, dokavad by k letom
tak^m nepfiSly, aby statek svoj zpravovati mohly, osoby neb lid6
budte vyvoleni opatrni, jimi jich pfdtel v6ci driny neb poru6eny maji
byti k Kostfiehdni." Tak mluvf svaty RehoL Pak svaty Augustin
kapitole BE. — vuodci AB, yuodcie E. — ani A, ani£ BE. — pH BE, Dema
A. — dievek BE, dcerek neb dierek A. — Spravedlivi BE, Sprayed livgt A. —
A chti BE, Ach die A. — Izrahelskym PBEV, Izrahelitskfm A. — k PABV, ke
E. — ptjde ABE, odtud v B fol. 66r. — bude mieti vsttipce PBE, vstupte A. —
bratH svu BE, bratfi jeho A. - ddte BE, dajte A. - otce jeho BEPV, jeho otce
A. — toto AB, to E. - IzraheUhjm PBE, IzraheHtstym A. — Aj ABE; avsak
v B nepoch'na novf odstavec, n Jbrz pfipojeno hned ku pfed-
chazejfefmu. — slyMi BEP, slysel si A. — xattieninj BE, zastien^ A. —
jako BE, jakoi A. — Registrum BEPV, rejstrum A. — totii AB, tocii E. -
mdli BE, mdti A. — nebjjvajl BE, nebywal A (patrn^m omylem opiso-
v a 5 o y f m). — ktertito vtci PBEV, kterychito Yecech A. — sme BE, amy A. —
klefii BE, nemA A. — v zboiiee AB, y zbozie E — z statku E, za statku A,
z statka B. — ujato BE, vynato A. — dokavad BE, donoYad A. — budte vyvo-
leni opatrni PBE, opatrni b. v. A. — maji tefti PBEV, byti maji A. — k uottrie-
hdni AB, kr. oatfiehanf E. — v tUti kapitule A, tfetie kapitoly ABE. — col
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M. Jana Husi traktat o otmrti. 7
v oinelf neb obecn&n kdzanf na ono slovo svaWho LukdSe v trcti
kapitide: „Nic viece, neJ coi ustaveno jest vdm, ne6ifite!u dietakto:
„B^va netrp6dln£, to jest pfeukrutnd, vSe, kdy2 nuzitele ntize [A fol. 203 v]
shromaSdujf, hHechom svym hftechy pridvojuji, to jest, ie lsti sv6
a liipeSe p62itky nazyvajf, kdy2 liipe2 vnesena bude v konioru. A to
jeste pfidrivaji svjfm hfiechom, ie, kter62 nuzn£jsie a bez obrany vidie,
ty radSjge nuzie neb pudie, a lnnSjf, ie by pozithy obecne zklamali,
kdy2 by domov nezklamali sirotfcfch . . . Tak ie kter^ch sirotkov otec
pfed dv&na dnoma snad byl jest prietel neb tovariS neb bratr, * ai
smrt zajde jeho, dietky majf jako nezniind, biedn£ a psotne. A vdova,
budeli kterd, aneb kHvdami bude puzena, aby inu2e pojala, aneb
budeli cbtieti v limysle cistoty ostati, dadiici dary, v statefcku neb
zboiiei jedva ostane. Proto2 teini Istmi naplnili su raieSky sv6, vidfte
je vesely, zdsobny, ani kostelu ddvaji a Bohu dSkuji, jakoby od niho
ti peniezi jim ddni byli. I tieni tak6 hfeSiece, ie liipezov svych boha
chtie byli lifcastna." Takf mluvi svaty Augustin.
(5.) Ji2 m&& dovod z Boiieho zdkona a z feCf veliku dvu svatii,
ie otmrti sluSejf na najbltesie pfdtely, a ie jsu nuzitel6 neb udsilnici
chudych sirotkov a vdov, kteffi je od zbofcfce jich mi'tvych prdtelov
tisknii. Neb die Pan Buoh skrze JzaidSe v tfetie kapitule: „Lid moj
nuziteld jich lupili su.a A netoliko ti, kteNz tak nuzie sv<5 lidi, ale
i kn&fcie, jeni navodie lidi, aby jim otcovt*, nechajfc d6M a pfritel, svri,
d£di£stvie d&vali. Toho s6 svaty Augustin varoval; protoi die v kdzanf
0 Sivotu kn62sk£m: nKtozkolivek dice, vyd6d6 syna, dSdicein u6initi
hostel, htedaj jin6ho, jen2 by prijal, nez Augustina.u VSdel Augustin
svaty, ie hlas jest d&licov v Pktci svat^ho JeremiaSe : „D6di6stvie
nase obrdtilo s6 k cizfm!" Ale toho hlasu nechtie lakoraci slySeti ;
neb viece \Ai\e tohoto svSta zbozie, neili v66n6 spasenie. —
(6.) Ale ty ne tak, pamatuje slovo Ptfna JeziSe, jeu2 die: „La6en
sein by], a nedali ste mi jiesti; iiezniv sem byl, a nedali ste mi piti;
A, co BE. — jest vdm BE, yam jest A. — nuziteU AEPV, nuznitete B (v A
bylo pfivodnS nuzitele, ale pozdeji opraveno v nuznitete). — nuzl ABE,
n6£iPV. — pHdoojuji ABEP ; yA pfidano neb pridivaji. — A BAE; A - psotu6
schazf v PV. — jeiii BE, gezz dye A. — poiitky obecnt BE, obecod poiitky A,
— prietel ABE; v B nadeps^no jich. — i as E; yaz AB — ostati ABE,
odtud y B fol. 5GV. — jedva BE, nema A. — Utmi B, listmi VP, lstcmi E, lftyemi
A. — naplnili ABE, naplnil VP. — je ABE, jest VP. — ani A, a ani BE. — od
niho ti penuzi jim BEPV, jim ty penieze od neho A. — ze BE, ze z A. —
z AE, nem& B. — veliku BE, nemd A. — Pan BE, nemi A. — kapitule A,
kapitole BE. — ktozkolhik BE, ktozkowiek A. - koilcl BE, koftelnyeho A. —
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8 V. V. Flajfchans:
host sem byl, a nepfijeli ste nine; ndh sem byly a neodieli ste mne;
nemocen a v ialdft, a nenavStievili ste mne: jdSte ode mne [A fol. 204 r],
zlofeCenl, v ohefl v6£ny, jeni pfipraven jest diablu a anjelom jeho!u
Na to mluvf svaty Augustin fka: „PoiiavadS v ohefi pu8t6n bude,
ktenfi jest nediival v6cisv6: kdef si zdd, kteryz ch&pal sft cizie, pu$6en
mi byti ? A ponavadfc 8 diablem bofeti md, kto2 jest nab^ho neodiel :
kdet s6 zd^. bofeti bude, jeni jest lupil?" — Toto ty pamatuje, mSj
na sv6m dosti, nehledaj z uinrti kofisti, bud chud^m milosrdny, aby
doSel milosrdenstvie Amen.
(7.) Tak6 napomfndm t£, aby, kdyz stidiS, pen6z feci nehonil,
jakoi mnozf cinie, ie sprostn£ neboMtka pro jedno slovo, z sprostnosti
refcen^, odsuzujf o penieze a nSkdy i o hrdlo. Ale tu jest znamenati,
ze jin6 jest, kdy z neopatrnosti bez zlosti clovek proinluvf, a jin6,
kdyi ze zlosti ku pohanSnf p&na nebo sudi. A to m& mudry sudce
dobrotivS roztfkati, bez prchlivosti: mluvilli by nepokornS, ale vsad
jeho v kl&du, aby priSel k sobS a pokofil s6; t#fc urazilli by koho,
aby utrpSl na zivotS, a stranS dosti ucinil podle umluvy, a pdnu aby
s6 pokofil; pakli by zabil ze zlosti, penSz nemd pan brdti, aby
inord6fe propustil. A zdd mi s6 najjistfy'Sie strana, kdyi pdn polo2f
pod pen£zi pokutu, a kto ji pfSstiipf, aby vezma tu pokutu, dal chudym,
neb cestu opravil, neb na jint§ dobr6 obecn£ obrdtil; neb tak by la-
komstvie se ostfiehl, jeho2 s6 nebrzy ostreSe, kto2 ty pokuty na se
tiebne. Neb, poWiechu, taky nid vidi, kdyi jeho poddaci si co pie-
stupne dopusti ; raduje s$ nSkdy s6Cb6, jako l£kaf ran6 a knez smrti,
aby pan vzal vinu, 16kar za tdecenie rdny a kn£z oferu. Ale ne tak
£lov£k nelakomy; neb k sv£mu poZitku t&lestn6mu nebledf.
(8.) Tak6 kdyitse uda byti domnievafcein, jeSto Hek&te ubrmanem,
kteriiS stranu uzffS pravii, neutrhuj jie, jedne ac by ta strana pfi-
ziezniv A, ^ieznii BEP. — byl A, nemd HEP — host AEPV, liostein B. — sem%byl
A, nem£ BEP. — a8 zdd BE, nema* A. — kteryz BE, kterzy A. — cizit AE,
czizie wiecz B. — puscen A, pusten BE. — Toto AE, to BP. — nehledaj AEPV,
nehladaj B. — Amen A, nenul B. — aby, kdyz sudiS PBE, kdyi siidis, aby A. —
i AE, nema PB. —jest ABE; odtud v B fol. 57r. — nebo BE, nemd A. — sudi
A, fci'ulcich BEP. — vsad! A, vsaditi VPBE. — umluvy ABE, t A opraveno
z umlnvenie. — pdn BE, nem& A. — by lakomstvie *£ BEP; aby s£ lakomstTie
A. — nebrzy VPBE, nebrzo A. — Neb ABVP, Me E. — takj rdd VABE, tak y fid
P. — si co pWstupnZ BP, co pf estupnS neb s6 (!) A, s6 pf estupenie E. — ulicenie
rdny AP, ul^cenri rdnu BE. — kdyzt BE, kdyi A. — neutrhuj BE, neutrhaj
A. — ta AE, nema B. — shfBie AE, hfesie B. — vicH B, ?e6si AE, vtewj
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M. J ana Husi traktat o otmrti 9
volila; neb nfcktefi majf obyCej, ze prav<* strany utrhnu a krivd
pfidadie a tak saini shf&tie, a sfranu kfivu v hriech vicci zavedii, Ze
pfijme cizie jako sv&
Take uddlif s6 kdy siiditi, a vie 5 jednu strauu pravu, odsudf
inhed, a nepud na domnievace neb ubrmany, jako curie mnozf, nechtiec
pravdy uciniti: aneb jedn6 [A fol. 204 vl strand nepfgjf, aneb Ze se
pro pravdu nechtie ostuditi, aneb nuzie stranu chudSf, aby s6 jie stesklo
a tak aby sv£ho statka darrao neb za kus chleba ustupila aneb sv6
pravdy ; a tak jsu naddvce, neb nuznlci, neb odstrkaCi, protiv BoSiemu
pfik&zani.
(9.) Tyto v6ci, zdd mi s&, hiZie obecnS mezi vlrfdykaini; proto2
tobe sem napsal, aby s6 um61 zpraviti a jind Wmu4 pro Pdna Boha
naufciti, aby vzal v66nu odplatu za inalu. TohoC Pdn JeSffi pomoz,
po2ehnan^ na vfekyl ^4men.
Shoda textu nasebo a Husovym t. zv. synodnim kazanim ze dne
18, fijna 1407 zpozorovana byla jiz Losertbem (v. u mne str. 100)
a Hoflerem (t. str. 33). Ponevadz neni pochybnosti, ze text kazani synod-
niho je prvotni, otiskuje se tu pfislusua jeho Cast jako pramen a jako
pomflcka ke zjistdni textu:'')
Reddunt denique tertio Clerici sicut et laici minori spolium pro
subventione, oppressionem pro defensione, et pro excessu indebitam
disciplinam. Spolium per exactionem morticiniorum, alias devolutionem,
haeredes spoliantes legitiuios, condentes leges iniquas, et legem Domini
abnegantes, quos alloquitur Dominus Esa. 10. dicens : „ Vae, qui con-
dunt leges iniquas et scribentes iniusticiam scripserunt, ut opprimerent
in iuditio pauperes et uim facerent causae humilium populi mei, ut
VP. - Taki; odstavec die A. - nepud BE, uebud A. — aneb VPABE; Erben
navrhuje konjekturou aueb ze. — aneb BE, a ne A. — *£ pro pravdu
nechtie A, nechtie se pro pravdu PE, nechtie pro pravdu B. — aneb BA, aneb
ie PE. — ttatka BE, statku AP. — ustupila aneb: ustupila BE, ustiipil aneb
A. — naddvce BE, nddavci A. — protiv AE, proti VBP. — $9 BE, se ze A. —
zpraviti BE, tprawati A. — a PBE, i A. — Amen PA, uema BE; v A jeste
pfiddno: Tak buoh daj. —
5) Podle vyddni norimberskeho, Hist, et monum. etc , 1568, II., fol. XXXV.;
jen slova qui(a), Mo(y)se, Mo(y)ses, Qu(i)a si, decepisse opravena die
rukopi9U univ. knih. VIII. F2; mfsto 'contradictioribus' maji rukopisy 'conduccio-
nibus', 'conductoribus', 'contradictoribus' atd.; die t^hoi rkpu doplneno, i co oti-
ftteno v savorkach [rohatych].
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10 V. V. Flajshans:
essent uiduae praeda eotum et pupillos diriperent. Quid facialis in
die uisitationis et calamitatis de longe uenwntis? ad cuius fugietis
auxilium?" quasi dicat 'ad nullius' „et ubi dcrelinquetis gloriam uestramt*
quasi dicat 'ad nullibi, qui(a) nullam babebitis et per consequens
damnabimini, qui propter leges exactionum iniquas legem Domini ab-
negastis. Quae dicit Numeri 27: „Filiae Salphaat steterunt coram
Mo(y)se et Eleazaro sacerdotc et cunctis Principibus populi et dixerunt:
'Pater noster mortuus est et non habuit Jilios, date nobis possessionem
inter cognatos patris nostril* Et ecce Mo(y)Bes, iusius iudex et dux
populi, non devolutionem orphanorum auare rapuit, nee temerarium
fecit iuditium, sed retulit causam earum ad iuditium Domini. »Dixti
autem ad eum Dominus: Iustam rem postulant Jiliae Salphaat, da
eis possessionem inter cognatos patris sui et ei in haereditatem
succedant.* Et ut ista lex teneretur perpetue, sequitur : „Ad Jilios
autem Israel loqueris haec: Cum homo mortuus fuerit absque JUio, ad
filiam eius transibit Haereditas. Si filiam non habuerit, habebit
successores fratres suos. Qu(i)a si ei fratres non fueritit, dabitis
haereditatem fratribus patris eius. Si autem nee patruos habuerit,
dabitur haereditas his, qui ei proximi sunt, eritque hoc film Israel
sanctum lege perpetual
Ecce lex Domini, non Iustiniani, lex sancta, non iniqua, lex plana,
non obscura, lex perpetua, non abrasa. Nouit hanc beatus Gregorius,
qui in Registro lib. 2. Definitiue, ut Papa, dicit: „Cognouimus, quod
quibusdam, i. Ecclesiae subditis, contradictioribus (I) parentes sui non
permittuntur succedere, sed res eorum ad usus Ecclesiae pertrahuntur,
De qua re definiuimus, ut parentes morientium, qui in possession
Ecclesiae degunt, haeredes eis succedere debeant, neque aliquid de
substantia morientium subtrahatur. Si uerofilios paruulos quis reliquerit,
qtwusque ad aetatem taJem ueniant, id substantiam suam regere ua~
leant, personae eligantur cautae, quibus parentum eorum res tradi
debeant ad eustodiendumu . Haec Gregorius. Et beatus Augustinus in
omelia super illo verbo Lucae 3 : 'Nihil amplius, quam constitutum est
vobis, faciatis, dicit sic: „Fit intolerabile, quando praedicti, scilicet
exactores publicani, exactiones accumulant, peccatis suis peccata con-
geminant, h. e. quod fraudes suas ac rapinas commoda, i. e. utilitates
uocant, cum ipsa fera i. e. spolium inferatur in commodum, i. e. in
cameram. lllud autem addunt sceleribus suis, ut quos infensos [i. e.
plus qffensos et miserosj viderint, ipsos persequantur potius ; et putant
se necessitates decepisse publicas, nisi domos deceperint orphatwrum.
Verbi gratia dicunt: meum non est, ecclesiae est, conuentus est, comr
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M Jana Husi trakt&t o otmrti. {{
munitatis est : ffraudarem dominant], fraudarem ecclesiam, conueiitum,
commanitatem uel collegium, si twn reciperem deuolutionetn.* Et subdit
beat us Augustinu^: nIta pater quorum ante biduum forsitan fuerit
amicus, collega uel f rater, interueniente morte eiusdem liberi habentur
tanquam ignoti, uiles et miseri. Vidua autem, si qua fuerit, nut
iniurtis exagttafur, ut nubat, aut si uoluerit in castitatis manere pro-
posito, dando munera, in facultate nix permanet. Cum his ergo
fraudibus repleuerunt sac ados suos, uidetis eos laetos et accuratos
[i. cura circumdatos] ad Ecclesiam properarc et Deo gratias agere,
quasi ab ipso illis haec pecunia conferatur. Illo quoquc pcccantes,
fquodj rapinarum suarum Deum uolunt esse participem.u Haec Au-
gu8tinus.
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VI.
Ein Bericht des Nuntius Josef Garampi iiber BOhmen
im Jahre 1776.
Mitgeteilt tou J. Ph. Dengel (d. Z. in Rom.)
(Vorgelegt am 26. Mai 1902.)
Graf Josef Garampi wurde, nachdem er darch fast 23 Jahre, zaerst
als Coadjutor, seit 1757 als Prafekt im Dienste des vaticanischen Archives
gestanden und sich am die Ordnung dieses sowie des 1759 ebenfalls seiner
Obhot anvertrauten Archives im Castel S. Angelo grosse Yerdienste er-
worben hatte, im Jahre 1772 als ordentlicher Nuntius nach Polen be-
rufen.1)
Der ausserst begabte Pralat war bereits frfther mit Erfolg zu diplo-
matischen Missionen verwendet worden,2) und von 1766 bis zu seiner
Ernennung zum Nuntius mit dem Amte eines vielbeschftftigten segretario
della cifra bedacht, liatte er tiefen Einblick in den Gang der von der
rftmischen Curie gefuhrten Correspondenz erlangt. Mit seinem diploma-
tischen Talente vereinigte er ein vielseitiges, gelehrtes Wissen; ausserdem
verfQgte er flber ausgedehnte, wertvollo Beziehungen zu hervorragenden
*) Ueber Garampi vgl. Amati Girolamo, De vita Josephi Garampii cardi-
nal commentarius (Bibliothecae Josephi Garampii cardinalis catalogus, torn. I.
Romae 1796, Einleitung). — Cancellieri Francesco, Notizia aul cardinale Giuseppe
Garampi etc (Memorie di religione, di morale e di letteratura XI, 385 ff., Mo*
dena 1827). — Toniui Carlo, La coltura letteraria e scieutifica" in Rimini dal
secolo XIV ai primordi del XIX, II, 460 ff., Rimini 1884. — Palmieri Gregorio,
Viaggio in Germania, Baviera, Svizzera, Olanda e Francia compiuto negli anni
1761—1763. Diario del cardinale Giuseppe Garampi, Roma 1889. — Ausserdem
Moroni Gaetano, Dizionario storico eccles. Bd. 28, 169. — Eine gedrangle oio-
grafische Skizze yon NovAcek A. befiudet sich ia Ottflv Slovnik Nau5n^ IX, 908.
") Vgl. Weech Friedrich, ROmische Pralaten am Deutschen Rhein 1761—1764,
Neujahreblatter der badischen hist. Kommission N. F. 1, 1898.
Sitzb. d. kOn. bohm. Ges. d. Wiss. Phil. -hist. Classe. 1902. 1
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2 VI. J. Ph. Dengel:
politischen and gelehrten PersOnlichkeitcn, welche er zumeist aaf seinen
Reisen iu Deutschland angeknOpft hatte.
Garampi trat am 2. September 1772 als Nachfolger des Graf en
Durini den schwierigen Posten in Warschau an.8) Er selbst bezeichnet
sein Amt angesichts der damals schwebenden Fragen als ein ngravissimam
onus", und aus aeinen Briefen an die r&mischen Freunde spricht die
Sebnsucht nacb den stillen, ihm so lieb gewordenen Rftumen des vatica-
nischen Archives, die er nur zOgernd mit der gerftuschvollen diplomati-
scben Laufbahn vertauscht hatte. Es entspracb aber Garampi's Charakter,
fur die einmal, sei es auch gegen seinen Willen ubernommene Aufgabe sich
voll und ganz einzusetzen. Urn die verwickelten Verhaltnisse Polens besser
verstehen and beurteilen zu lernen, vertiefte er sich mit staanenswertem
Eifer in das Studium der kirchlicben nnd politischen Geschichte des
Landes, nnd es ist bekaunt, dass diese Seite seiner Tatigkeit auch von
wissenschaftlicben Erfolgen begleitet war.4) Als der Nuntius nach einer
fast vierjahrigen, verdienstYollen Wirksamkeit von Polen schied, widmetc
ihm der Courier de Pologne6) folgenden elirenden Nacbruf: Le Comte
Garampi laisse a la Pologne le doux souvenir de ses vertus, de son
savoir, de sa maniere de traiter les affaires, maniere distingule par la
noblesse de ses sentiments, l-'616vation de ses vu£s, la droiture de ses
d-marches, la justesse et la penetration de son esprit. Charge des affaires
du S. Siege dans des terns tres epineux et des conjonctures tres difficiles,
il les a s£ut menager avec tant de dexterite et de delicatesse, qu'il n'a
excite dans toute la nation Polonoise d'autres plaintes, que celles que
produit universellement son depart.
Diese Eigenschaften Garampi's waren es auch, welche bei seiner
Versetzung als Nuntius an den Kaieerliof hauptsftchlich in Betracht kamen.
Wien hatte er berreits 1763 anlasslich seiner ersten Wanderung dureh
Deutschland kennen gelernt.6) Langeren Aufenthalt nahm er dort auf
seiner Hinreise nach Warschau i. J. 1772, um mit den massgebenden
K reisen bezuglich der polnischen Frage in Fohlung zu treten. Damals hatte
er mehrere Audienzen bei Maria Theresia, Josef II. und dem Fttrsten
Kaunitz. Letzterer glaubte in dem gelehrten Pr&laten denjenigen Vertreter
der rOmisclien Curie zu erkennen, mit dem eiu gutes Auskommen mOglich
ware. Am liebsten hatte er ihn daher gleich in Wien zuruckbehalten ; auf
jeden Fall aber, so ausserte sich der Staatskanzler in der Abschieds-
audienz, hoffe er Garampi nach Absolvieruug seiner Aufgabe in Polen auf
dem wiener Posten zu sehen.7)
•) Vgl. Theiner Aug., Mon. hist Poloniae IV, 454.
4) Vgl. Wierzbowski Theod., Synopsis legatorum a latere, legatorum nato-
rum, nuntiorum u. 8. w. in Polonia terrisque adjacentibus 1073—1794, Romae
1880, Einleitung, und Palmieri a. a. 0. pag. XVIII.
5) No. 10. Samedi le 4. Mai 1776.
e) Vgl. Palmieri a. a. 0. 291 ff.
7) Ueher den Aufenthalt Garampi's in Wien i. J. 1772 vgl. Theiner, Mon.
hist Poloniae IV, 449 ff, und das Diario di Mons. Garampi in de99en im yatic.
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Kin Bericht des Nuntius Josef Garampi. 3
Die Erftlllung dieses Wansches war scbon i. J. 1775 eine be-
schlossene Sache, 8) nachdem der zum Cardinal ernannte Nuntius Antonio
Eugenio Visconti Ende 1774 Wien verlasseu hatte. Die Verabschiedung
Gar am pi's von seiner polniscbeu Nuntiatur schob sicb jedocb bis Mitte
1776 hinaus. Erst am 6. Mai dieses Jalires trat er von Warschau aus
ttber Breslau, Dresden und Prag die Rcise an seinen neuen Bestirarauugs-
ort an. Von 14. — 17. Mai verweilte er iu Bresslau, am 20. Mai erfolgte
die Ankunft in Dresden, am 1. Juni in Prag, und am 5. Juni traf er iu
Wien ein.
Ueber die Wanderung durch den preussiscben Teil von Scblesien
und durch Sachseu liegt eine interessante Beschreibung aus dor Feder des
Nuntius vor.0) Auch ttber die Fortsetzung der Reise durch Bohmen hat
er fthnliche tagebuchartige Aufzeichnungen angelegt, welche aber leider
verloren gegangen sind.10)
Dieser Verlust wird teilweise ersetzt durch den vorliegenden Bericht
ttber die wirtschaftliche und religidse Lage Bohmens, den Garampi, zweifels-
obne mit Bentttzung seines Tagebuches, nach erfolgter Ankunft in Wien
fur die Curie verfasst hat.
Letztere hatte gerade damals den Vorgftngen in BOhmen in er-
hOhtem Masse ihre Aufmerksamkeit zugewendet. Die Bauemunruben des
Jahres 1775, ganz besonders aber die Nachricht von dem hussitischen
Charakter derselbeu,11) veranlassten den Staatssecretftr Pius VL, den
Cardinal Pallavicini, sich vom Abbate Giuseppe Antonio Taruffi, welcher
nacb dem Abtreten Visconti's als Administrator die wiener Nuntiatur
leitete, genauestens ttber Ursprung und Verlauf der Bewegung sowie die
Archive verwahrten Nachlasse (Fondo Garampi). Ich behalte mir vor, dasselbe
vollinhaltlich an anderer Stelle zu veroffentlichen.
') Vgl. vatic. Archiv, Nunz. di Germania 663—664, Abbate Taruffi, Admi-
nistrator der wiener Nuntiatur, an Card. Visconti, Wien 13. Mftrz und 24. Jul!
1775.
*) Viaggio in Slesia e Sassonia 1776, vatic. Archiv, Fondo Garampi. Die
Verdffentlichung dieser Reise erfolgt demnachst.
10) Descrizione della cittk c diocesi di Praga e della Boemia, scritta da
Mons. Garampi; in dem Indice ai 251 volumi del Garampi als No. 222 Fasc. Q
bezeichnet (es fehlt die ganze Nummer). Ueber diesen reichhaltigen, aber sehr
luckenhaften Fonds des vatic. Archives vgl. Palmieri a. a. 0. p. XIV, Weech F.,
Aus den nachgelassenen Papieren des Kardinals Giuseppe Garanpi (Mitteil. aus
dem vatic. Archiv IV) in Z« itschr. far Gesch. des Oberrheins N. F. XII, 269
ff., ferner Kehr P., Papsturkunden in Rom. Zweiter Bericht. (Aus den Nachr.
der k. Gesellsch. d. Wiss. zu Gottingen, phil.-hist. Klasse, 1900 Heft 3).
") „Ci6 che per noi rende il disordiue assai pin deplorabile e che ci tocca
piu davvicino, si e la moltittnline degli Hussiti, che nonosi dichiarati in questa
occasione sul motivo principal men* e, che quel loro settario predicar soleva come
proscritta dal vangelo ogui maniera di servitu e di subordinazioue." Abbate
Taruffi an Card. Pallavicini, Wien, 30. Marz 1775, vatic. Archiv, Nunz. di Ger-
mania 427—428.
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4 VI. J. Ph. Dengel:
anzuwendenden Mitlel zu deren Beseitigung uuterrichten zu lassen.1*)
Dieser Aufforderung an den Administrator verdanken wir eine Reihe von
Relatiouen, welche sich derselbe ans Prag und K&niggra*z verschaffte, am
sie dann mit seinen eigenen Berichten nach Rom zu senden.18)
Wohl mit Rucksicht auf das auch nach D&mpfung des Bauernauf-
standes fortdanernde Interesse der Curie an den bOhmischen Landern hat
Garampi, ohne Aufforderung hiezu, seine Relation uber das KOnigreich
abgefasst. Er hatte bereits w ah rend des zweimonatlichen Aufenthaltes in
Wien i. J. 1772 uber die Verhaltnisse BOhmens Erkundigungen eingezogen,14)
und die Reise durch das Land selbst bot ibm Oelegenheit zur Sammlung
von persOnlichen Eindrucken und Informationen, welche seinen Be rich t
der Curie besonders wertvoll erscheinen lassen mussten.15)
Derselbe ist in 18 Teile gegliedert. Nach einer kurzen Uebersicht
Uber die geographiscbe Stellung des Landes erOrtert der Verfasser die
traurigen wirtschaftlichen Zustande, ihre Ursuchon und ihre Folgeo, urn
sich dann eingehender mit den religiOsen Verhftltnissen, vor allem Prags,
zu beschaftigeu. Dabei wirft er schliesslich eineu Blick auf das Werden
und Wirken der heute noch zu Prag bestehenden italienischen Congre-
gation.
") Vgl. yatic. Archiv, Nunz. di Germania 667, Registro di cifre scritte all*
abbate Taruffi, uditore del la nunziatura, e a Mons. Garampi, nunzio in Vienna,
1776-1779.
1S) Sie befinden sich in Nunz. di Germania 427-428 (ein Band). Ea sind
die Berichte von Taruffi vom 30. M&rz, 6. u. 27. April, 1. u. 8. Juni, 13. und
27. Juli, 10. u. 17. Aug., 14. u. 28. Sept und 7. Dez. 1776. Von den Beilagen
hebe ich horror den Originalbericht des Johann Andreas Kayser, erzbisch. Suf-
fragans in Prag, vom 1. April 1776, ferner dessen Compendiaria relatio status
religionis dioeceseos Reginae-Hradecensis in regno Bohemiae (2. Dez. 1776,
Orig.), welche er als neuernamter Bischof von Koniggr&tz verfasst hatte, und die Re-
lation (Status hodiernus regni Bohemiae) des P. Suchanek, Generals und Gross-
meisters des Ordens der Kreuzherren mit dem roten Stern, in einer Ton dem Secretar
Taruffi's im Juni 1776 angefertigten Abschrift („questo soggetto [P. Suchanek]
sommamente geloso di esser tenuto segreto, si 6 fatto replicatamente pregare
prima d'accordarmi il favore di tal ragguaglio, il cui originate, scritto di suo
pugno, ho dovuto restituirgli a sua requisizione", Bericht des Administrators vom
8. Juni). Ferner Lettre d'une dame de Boheme, dat6e du 26. mars 1776 de
Horschitz, sur les exc£s com mis par les paysans re* voltes de ce royaume-la.,
Gopie, nach dem Schreiben Taruffi's vom 6. April, „procedente da buona mano,
che specifica maggiormente i recenti disordini accaduti in Boemia". We nig Wert
haben die beiden Schreiben des Grafen Procop Schaffgotsch, CapiteWicars von
K6niggr&tz, vom 31. Marz und 20. April 1776, denn er war, wie Taruffi (Bericht
vom 27. April) zur Entschuldigung beifugt, nassai giovane, e per quanto mi vien
asserito da taluno cbe lo conosce personalmente, assai limitato d'ingegno e di
riflessione".
u) Vgl. Diario di Mons. Garampi a. a. 0.
15) Pallavicini an Garampi, 27. Aug. 1776, Nunz. di Germania 667.
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Ein Bericht des Nuntius Josef Garampi. 5
Als gegen Eude 1776 neue Bauernunruhen auszubrechen d rob ten,
unterliess es Garampi nicht, die Curie nochmals eingehend liber die Lage
des Landes zu instrnieren, nod er verwies den Staatssecretar zugleicb
auf dea vorliegeudeu Bericbt.16) Ebenso berief er sicb auf denselben im
folgenden Jabre bei Ausbrucb der Religionswirren in Mabren.17)
Das Original, zum Teil chiffriert, befindet sicb im vaticaniscben
Archiv, Nunziatura di Germania Band 423, and tragt das Datum: Wien,
9. Juli 1776.18)
II passaggio che ho ultimamente fatto per la Boeraia, mi ha
fornite di tal regno alcune nozioni, che non credo inopportuno di
comunicare air Eminenza Vostra. 19j
1. E la Boemia attorniata di montagne ricche di marmi, miniere
ed acque minerali. il resto 6 parte di vaste pianure, parte di vaghe
colline, e sono l'une e l'altre nella massima parte fertilissime. la
Moldava che poi entra nelF Elba, attraversandole per mezzo, soromi-
nistra facil mo do per il trasporto delle produzioni della terra, quindi
gran popolazione e ricchezza, che in passato hanno contraddistinto
questo regno, ma al presente trovasi decaduto e impoverito.
2. La popolazione era prima delle ultime carestie 20) di circa
due milioni e mezzo, ora 6 appena di due milioni e 200 mila anime
e dovra per piii ragioni sempre piii diminuire. per antico sistema di
questa corte il riparto delle gravezze pubbliche e tale, che la Boemia
18; Vgl. die Berichte vom 18. Not., 18. Dez. (Punkt 14—19) 1776 and
20. Janner 1777, Nunz. di Germania 423.
1T) Schreiben vom 19. Mai 1777, Nunz. di Germania 424. Dieser Band
enthalt noch weitere Berichte Garampi's fiber die religidse Bewegung in Mahren
vom 22. Mai, 3. Juni and 6. Nov. Letzterem liegt die von den beiden kgl. Visi-
tatoren, Pfarrer Wittola von Probstdorf und Propst Hay von Nikolsburg, den
Pfarrern erteilte Instructio cleri in parti bus baeresi infectis bei, nebst den
Breves annotationes super hujates anno 1777 exortas religionis turbas (Wsetinii
3. Septembris 1777), „una segreta informazione che i medesimi hanno data alia
corte in sfogo delle loro commissionitf. Interessant ist die von Garampi an den
beiden Schriftstucken und dem Vorgehen der Commissare getibte Kritik.
,§) Der genannte Band (unfol. wie die oben cit.) umfasst ,Cifre di Mons.
Garampi, nunzio in Vienna1, 13. Juni 1776 — 31. Marz 1777. Unser Bericht,
dessen cbiffrierte Stellen aufgelost Bind, bildet eine der Beilagen zum Schreiben
Garampi's an Card. Pallavicini vom 8. Juli 1776, welches der von Wien schei-
dende Abbate Taruffi persdnlich nach Rom tiberbracbte. Es enthalt folg. P. 8.:
avendo il signor abbate Taruffi differito anche per uu giorno di partire, agginngo
una relazione della Boemia.
ls) Card. Pallaficini.
*°) 1770-1772.
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6 VI J. Ph. Dengel:
oe porta assai piii di quello che proporzionatamente se ue distribuisce
alKaltre provincie. tutto il contaute n'esce fuori ogni anno, giacche
i piii gran terrieri sono o stabihti in Vienna o impiegati dalla corte
in altri paesi. 81) il conimercio dei grani, altre volte copiosissiuio
colla Saasonia e fino air oceano, rapportava gran quantita di danaro
nel regno e lo rendeva ttoridissimo ; ma ora e cessato affatto, e per
gl* impediments apposti alia defluitazione deir Elba dal sovrano di
Prussia, e per 1' agricoltura che si fc negli ultimi anni accresciuta
in modo nella Sassonia, che non ha questa piii bisogno negli anni
comuni di trarre altronde il necessario sostentamento.
3. Una non ben calcolata disposizione di finanze ha cagionato
un danno alia Boemia tanto piii grande, quanto c anche irreparabile.
i Sassoni nudrivano il loro commercio in gran parte col ricambio
delle proprie merci e specialmente delle porcellane. ina dacche le
fabbriche di queste sonosi introdotte in Austria, si 6 impedita con
esorbitanti tasse l'introduzione delle Sassone. mancando cos) ai Sassoni
questo rinforzo, in grazia di cui sostenevano il commercio passivo
colla Boemia, hanno aguzzato l'ingegno, riducendo a coltura molte
compagne che prima rimanevano incolte. lo hanno fatto con tal
prestezza e felicita, che non hanno ora piii bisogno di cercar altronde
grano e biade, e la Boemia all* iucontro, non avendo pid modo da
smerciare al di fuori i proprj grani, diviene povera nelP abbondanza
stessa delle raccolte : cosa che produrra poi le carestie per V abban-
dono a cui vanno lasciandosi le campagne.
4. Altra cagione di miseria erano eziandio le angarie di varj
padroni su i loro sudditi o sieno rustici. quindi le frequenti emigra-
zioni e quindi le turbolenze interne, credfe Timperatore di rimediare
al disordine col far sperare ai rustici un allegerimento nolle loro
opere. ritardandosi l'operazione, sollevaronsi tumultuosamente, come
6 noto. si sono in appresso diminuite le opere e ridotte a sole tre
per settimana; 2a) ma V orgasrno in cui era entrato il popolo, non lo
ha fatto essere contento di tal modificazione, e trapassando ogni
limite, ha preteso di essere affrancato aflFatto. questa cieca mania ha
cagionati nuovi fermenti di scontentezza. adesso pajono Tun per
l'altro sufficientemente quieti, ma ci6 devesi principalmente attribuire
alia presenza e vigilanza di 40 mila soldati, che sono fissamente
quartierati e sparsi in ogni luogo della Boemia.
") Aehnlich P. Suchanek in der oben cit. Relation.
M) Robotpatent fur das Konigreich Bohmen von dem 13. Tage des Monats
August 1775.
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Ein Bericht des Nuntius Josef Garampi. 7
5. Una tale fermentazione di popoli ha fatto scuoprire buon
numero di se dicenti Ussiti, e la stessa fermentazione ha cagionato,
che non siensi adottati mezzi piii efficaci per farli ravvedere. erano
questi nelle montagne prossime alia Sassonia e alia Slesia, nelle
quali il frequente commercio coi limitrofi Protestanti ha facilmente
contribuito o a mantenerli negli antichi loro errori o a sedurli.
o sieno arti loro o sia lapoca vigilanza e diligenza de' parrochi, la
sostanza si fe, ch' erano fin or a sfuggiti alia cognizione si del governo
civile, che dell' ecclesiastico. il zelantissimo vescovo defonto di
Koenigsgratz *3) ne scoprl infragranti (sic) circa 30, che tenevano qualche
segreta conventicola, e nelle case loro non aveano che catechismi
e libri eretici di recenti stainpe di Berlino. arrestati e interrogati,
eccetto uno che confesso il proprio errore, tutti'gli altri s'infinsero,
come se mai vacillato avessero nella religione cattolica, n& si fossero
accorti contenersi in detti libri dottrine eretiche. ma niuno ne con-
fessava la provenienza, nfc il modo o il tempo in cui li avessero
acquistati. il buon vescovo insto presso il governo, accio venissero
puniti. altro non gli fu permesso, che di farli instruire con caritA.
l'instruzione pero non dur6 molto; giacchfc tutti sapevano sostanzial-
mente i nostri dogmi, vi si protestavano attaccati; anzi nella loro
condotta anteriore nulla aveano mai fatto travedere di contrario,
frequentando le chiese e ricevendo i sagramenti. cio non ostante e il
corpo del delitto e la confessione di uno di essi e altri indizj face-
vano ben congetturare, che doppio e falso fosse l'animo loro. nondi-
meno venne dal governo ordine di lasciarli in liberta e impuniti.
persona informatissima del governo ecclesiastico di quella diocesi
mi assicura che moltissimi sono i tinti di tal pece in quella diocesi ;
ma che mostrandosi nell' esterno Cattolici e impedendosi dal governo
il pieno esercizio della giurisdizione e vigilanza vescovile su di essi
restano tranquilli e costanti nei loro errori. il governo ha dichiarato
non doversi agire con essi che per vie dolci d'instruzione e d'insi-
nuazione.
6. Si agisce con questa tolleranza, perchfe si teme, che per
motivo di religione non emigrino da quelle contrade. 24) in iatti qualche
emigrazione h seguita in Slesia, dove il sovrano gli ha fatti benigna-
*s) Johann Andreas Kayser, gest. 5. Mai 1776. Er hatte am 15. October
1775 toii seinem Bistum Besitz ergriflen. Ueber das hier Gesagte 1st vor allem
seine oben cit. Relation fiber die Diocese Koniggr&tz zu vergleichen.
24) Vgl. Bericbt des Administrators Tarnffi vom 6. April 1776, Nunr. di
Gerniania 427-428, nnd Arneth A., Oeschichte Maria Theresia's X, 61, Wien 1879.
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8 VI. J. Ph. Deugel:
mente ricevere, assegnar loro terre da coltivare ed esentare per
certo numero di anni da varie gravezze. *5) raa non per questo
Temigrazioni sono state considerabili. credesi in Slesia di averne
acquistati circa due mila; ma i Boeini piii iotesi del l>ro interno
mi assicurano esserne molto minore il numero: giacchfc, dicono essi,
vi vuol bene un vero fanatismo di religione per stabilirsi negli stati
Prussiani, piuttosto che rimanere altrove. per altro conviene rendere
giustizia al sovrano di Prussia, che in tutti i suoi dominj la condi-
ziono dei contadini e quell a che viene privilegiata sopra d'ogni
altra e per cui si hanno i maggiori riguardi di discrezione. 2fl)
7. II male pero si e, che gli accennati principj di toleranza
non sono ristretti ai soli Ussiti. nell' anno scorso con vert issi una
Giudea, la quale poco dopo indusse due suoi fratelli di 15 e 16 anni,
orfani di padre, a fare lo stesso, e questi presentaronsi spontanea-
mente alia curia ecclesiastica. furono ricoverati in un convento ed
esattamente instruiti. ma frattanto la madie perfida venne da Olmiitz
a richiamarli. gran dibattimento fu fra la curia sudetta e il governo
temporale per la restituzione dei fanciulli, malgrado una prammatica
della imperatrice regina, che lascia in liberta i figli dei Giudei per
abbracciare invitis parentibus il cristianesimo, purche sieno in eta
di ragione. fu infine concordato, che potesse la madro parlaro in
luogo terzo ai figli per esplorare la loro volonta, ma in presenza
di commissarj di amend ue le podestfc e sine ejtdatu et minis, ella
non acconsenti a questa condizione e il governo accordo, cho potesso
farlo anche cum ejtdatu, purche in preseuza de' commissarj, i quali
fossero meri testimonj e al piii non potessero fare, che dolci insinua-
zioni. tutta la citta era in attenzione dell' evento e in varie chiese
fecesi in quel giorno esposizione del S. S. sagramento con pubbliche
preghiere. la grazia divina pero assists fortemente i fanciulli si, che
non lasciaronsi sedurre, ne dalle patetiche insinuazioni, nfc dai pianti
e urli disperati della madre. la pieta poi dell' imperatrice regina,
informata del caso, non ha permesso che rimanessero senza provve-
dimento e in questi giorni gli ha fatti venire in Vienna e collocare
in un conservatory di educazione.
8. L' archidiocesi di Praga h vastissima e comprende circa 900
parrochie. le altre due diocesi di Lietzmeritz e Koenigsgratz circa
*5) Vgl. Ortinhagen C, Schlesien unter Friedrich dem Grossen II, 5*7.
Breslau 1892.
*•) Vgl. hiezu oben cit. Beachreibung der Reise durch Schlesien und
Sachsen.
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Ein Bericht des Nuntius JoBef Garampi. 9
120 per ciascuna. l'imperatrice regiaa vorrebbe dividere la prima,
come anche quella di Olmiitz, e costituire due nuovi vescovadi; ma
monsignor arcivescovo a7) vi repugna e sfugge percio di venire a
Vieuna, dove la Maesta presente de' sovrani potrebbe indurlo a quello,
a che egli fortemeute repugna. repugna eziandio invincibilmente
a costituirsi un coadjutore, nel qual ufticio era gia tempo intenzione
di S. M. di assegnargli monsignore Herczan. ") la sua mensa e assai
ricca, coinputandosi sopra 80 mila fiorini di rendita ogni anno, aveva
ed avrebbe la smania di esser cardinale. **) ma le due cosi dette
nomine della corte sono gia promesse, cioe al primate di Ungheria so)
e airarcivescovo di Malines. 3I)
9. Vantasi V arcivescovo di Praga della prerogativa di primate
e legato nato in Boemia e nei vescovadi di Ratisbona, Bamberga,
Misnia (estinto) e OlmUtz per concessione di papa Urbano V. 82) non
so per altro, s'egli ne sia stato per Taddietro in possesso, ma certo
at) Anton Peter Graf Przichowaky von Przichowitz (1763—1793).
") Der sp&tere Cardinal Franz Graf Hrzan.
") Ueber ibn spricht aich Garampi in einem anderen Berichte, vom
8. Juli 1776 (Nnnz. di Germania 423), folgendermassen aus: 1'arcivescoTO di
Praga non ha ne dottrina ne somma attenzione al governo spirituale. e pieno
di fasto e fa acquisti per i suoi congiunti, motivo per cni e decadato molto dalla
grazia della sovrana. — Noch ungQnstiger lautet das Urteil des Abbate Taruffi,
welcher, verstimmt ttber die Art nnd Weise, wie Graf von Przichowsky, als er
1775 mit dem Administrator in Wien zusammenkam, den an ihn gerichteten Fragen
Qber die Bauembewegnng „ sot to varj pretesti- auswich, nach Rom bericbtet: Parci-
TescoTO, che senza dubbio sara pienamente inform ato di tutte quelle vicende ed
ha testa ed esperienza, che basta a calcolarne i rapporti di ogni gen ere, non e
penonaggio, sn cni si possa far capitale : vana gloria, ambizione, interease, cupa
e sotteranea politica mondana, ecco i ?eri ingredieoti del suo carattere. ne manca
chi gli attribuisca la primaria colpa della acontentezza di qnei rustici, che ha
poi scoppiato con tanto fracasso e ro?ina della Boemia. comunque aia di questo,
a me sembra di non poter dnbitare che secretamente d'accordo col suo defonto
cugino conte Rodolfo di Codeck, gia cancelliere di quel regno, soggetto tinto di
finiasima ipocrisia, Podierno arcirescovo di Praga abbia tenuto pratica per usnr-
parai i aolenni ed inconcuasi pontificj diritti sugli annai assegnamenti delle rendite
delle casse ecclesiaatiche di Boemia, tutto cio sotto preteato di virtuoso zelo
e coir apparente motivo di preservare Peredita della cbiesa dal diritto dispotismo
dei laid. Bericht Torn 27. April 1776, Nunz. di Germania 427—428. — Vgl. hiezu
die Aeusserungen Josef II. in seinem Berichte fiber die bohmische Reise i. J.
1771 bei Arneth a. a. 0. X, 52.
*) Josef Graf ron Batthyani, Erzbischof ?on Gran, seit 1778 Cardinal.
91) Johann Heinrich Graf von Frankenberg, Erzbischof vou Mecheln, seit
1778 Cardinal.
") Bnlle vom 28. Mai 1366.
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10 VI. J- Pk Dengel:
si e, che nft Bamberga, n& Ratisbona, nfc Olmtttz Taminettono. non
ho potuto ben sapere, se i vescovi di Lietzmeritz e Koenigsgratz,
che hanno Y arcivescovo per metropolitano, lo risguardino anclie
come primate per le terze instanze. se per esse siasi talvolta ricorso
alia nuuziatura, questo fc quello che non ho potuto finora rilevare
n6 dalla tradizione dei nostri ministri, nfc dagli atti della cancelleria.
10. II clero secolare 6 numeroso, ma di mediocre dottrina. 3a)
11. II regolare 6 parimenti numeroso, ma fuori dei Mendicanti,
dei Scolopj, dei Cisterciensi e dei Premonstrateusi, gli altri non sono
punto esenti e gli esenti, siccome formano provincie separate dair
Austria, stanno lungi dalla vista dei nunzj, e sempre veglia su di
loro la ferula, non solo degli ordinarj dei luoghi, ma anche del go-
verno temporale; cosi hanno di fatto perduto molto delle loro esenzioni.
12. Le chiese sono molte, specialmente in Praga, e per Y ordi-
nario magnifiche, e il culto di Dio vi si esercita con molto decoro.
pochi regni ho veduti, ne' quali sieno si grandi e niagnifici i monu-
menti dell* antica pieta dei fedeli, quanto nella Boemia.
13. Rimane tuttavia il popolo assai pio e divoto e inoltre rive-
rente verso la S. sede. lo stesso succede anche in tutti questi stati
ereditarj, benchfc i respettivi governi temporali facciano ogni sforzo
per Himinuirne l'idea. i governi non fan conto dell' autori'a pontificia,
che nelle cose odiose, come lo fc stato nella riduzione delle feste
e nella estinzione dei Gesuiti. grande mormorazione ha eccitato la
conversione della casa Professa e del collegio di S. Niccolo di Praga
in caserme, siccome lo stesso si ft fatto qui in Vienna della casa
Professa e altrove. per altro non s'intermette punto nelle chiese deir
estinto instituto il culto divino nel miglior modo "che fc possibile,
essendo ci6 a cuore della sovrana.
14. L'edificio della universita che godevauo i Gesuiti in Praga,
dove dimoravano circa 200 indhidui, 6 il pid magnifico e vasto che
io abbia veduto in altre parti d' Europa a tal uso. 6 ora diviso in
due parti, Tuna per le scuole pubbliche, Taltra per il seminario
vescovile, giacchfc anche Tantico seminario, parimenti assai ampio
e magnifico, 6 stato convertito in caserme.
15. Le rendite della estinta coinpagnia non sono riescite di
quella portata che prima si credevano: 34) ond' 6 che la camera regia
deve improntare del proprio per supplire alle pensioni alimentarie
dogl* individui superstiti e al necessario culto delle chiese. nuova
33j Vgl. Bericht Josef II. bei Arneth a. a. 0. X, 62.
M) Vgl. Arnetb a. ». 0. IX, 106.
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Ein Bericht des Nuntius Josef Garampi. 11
detrazione al prodotto fanno le spese dell1 amministrazione, che se
ne tiene dai secolari. per risparmiare tali spese si vuole ora vendere
i fondi, ma la scarsezza del danaro fa, che appena se ne trovi la
meta del prezzo, che dovrebbero valere. cio non ostante il partito
& preso di alieuarli.
16. Grande 6 la paura dei regolari di poter perdere raininini-
strazione e il possesso dei loro beni. ve n' 6 stato in vero il progetto
e si e esaminato nel governo. 35) ma non puo ridursi a esecuzione
per mancanza dei compratori dei loro beni. ne interpellai alcuno
del governo medesimo, che mi assicuro esserne gia cessato il discorso
e poter noi essere per ora bastantemente sicuri dal pericolo. resta
pero ferma la vendita dei fondi parrochiali, dei quali parlo nella
mia cifra degli 8. luglio § 6. 3b)
17. Nulla dico della cassa del sale, dei di cui proventi si 6
voluto dalla corte togliere V amministrazione, che per solenne con-
cordato 3?) ne competeva liberamente alia sacra congregazione di Pro-
paganda, ora non gli si conserva che un' ombra di autorita, 38) ma
ogni modo di beneficare or 1' una or V altra chiesa o convento
6 quasi totalmente rescisso; e quindi cessa all' uno e all' altro clero
T occasione di ricorrere alia S. sede e di sperarne ajuto.
18. Prima di finire questa mia estemporanea relazione della
Boemia accennero a V. E. un' opera pia della nostra nazione, che
tuttavia fiorisce in Praga. 38) avea essa una capella per gli esercizj
di divozione, che poi fu ampliata nell' anno 1569, benedicendo la
prima pietra monsignor Alfonso Visconti nunzio apostolico presso
T imperatore Ridolfo II. 40) dipoi crescendo lo zelo degl' Italiani, se
ne forrao uno spedale 41) per infermi, veccbj ed esposti, il quale
3D) Vgl. Wolf-Zwiedineck, Oesterreich nnt« r Maria Theresia, Josef II. und
Leopold IL, p. 141. (Allg. Geschichte io Einzeldarstellungen, hcrausg. von Oncken
W., Berlin 1884.)
M) Nunz. di Germania 423. Garampi bemerkt hiezu: nel passar che feci
dalla Boemia, ricevei i?i di un tale stabilimeuto la prima notizia. sento ora non
essersi promulgato per la prima volta, ma aver preceduto in altri tempi altri
due ordini simili, che pero all' industria de' vescovi era riuscito di lasciar vuoti
di esecuzione. si lusingano che lo stesso succedera auohe adesso; ma non vorrei
che una tale lusinga li addormentasse. ne ho parlato loro e in Boemia e qui.
37) Contractus salis vom 5. Marz 1633.
*9) Nach der Verfugung vom Jahre 1770. Vgl. Arneth a. a. 0. IX, 79 ff.
S9) Die italienische Congregation (Confraternitat).
i0) Er war Nuntius von 1689-1591.
") Im Jahre 1602. Das walsche Spital und die Congregation wurden 1789
von Josef II. aufgehoben. Letztere trat 1804 wieder zusammen uud erwarb lm
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12 VI. J. Ph. Dengel: Ein Bericht des Nuntius Josef Garampi.
tuttavia sussiste. vi si inantengono, parte con fondi stabili e parte
con pie limosine, circa 500 persone. le rendite del luogo pio non
sono che di circa 10 mila fiorini e la spesa passa ogni anno
i 18 mila. degli esposti sogliono venirne circa 200 Tanno. ma d'ora
innanzi si aumenteranno: giacchfc sussistendo gia altra non dissimile
opera pia governata dai Boemi, questa si 6 per poca cura assai
deteriorata, sicchfc la corte l'ha ora soppressa e ne ha rinfusi tutti
i pesi sulla confraternita Italiaoa, e questa gli ha accettati nella
lusinga di poter avere per ajuto di costa qualche fondo stabile deir
estinta compagnia di Gesii. il motivo per cui sussiste V opera pia
presso gl* Italiaui 6, perch& i nostri sonosi fatto sempre pregio di
amministrarla con gran carita e senza interesse veruno, sicchft niente
delle rendite o limosine destinate per V uso dei poveri deriva in
utilita degli amministratori. non & questo il costume de' Boemi
o Tedeschi, i quali per Tordiuario non si caricano di simili ammi-
nistrazioni senza esigerne provvisione ed emolumenti. questo adunque
6 il motivo, per cui si lascia, seDza gelosia o invidia, la cura e il
governo delT accennata opera pia ai nostri nazionali. io visitai tutta
la casa, ne ho collaudati i regolamenti, ed ho eccitati quei buoni
mercanti e artisti a continuare collo stesso impegno di zelo, anche
per onore della nostra nazione, di esercitare le consuete opere di
carita.
J ah re 1830 das alte Spital mit den dazugehdrigen Gebauden zuruck. GQtige
Mitteilung von Dr. A. Novacek. — Ueber die bevorstehende Aufhebung berichtet
Johann Christoph Pannich, Kaplan des w&lschen Spitals, schmerzerfiilltan Garampi:
ego doleo, tot a Praga et optimus quisque dolet dc praestantissimo illo omnium,
hospitali Italico, qnod quasi indulgentissima mater millenos hucusqne fovit, or-
phanoB et miseros aluit et nudos cooperuit. Italici domini administrarunt ex
pietate et carita te gratis, a 60 f., quibuscum iuceperunt, possestionem ad quin
quies centena millia evexerunt. quis nunc ex mera caritate gratis administrabit,
quis tanta fide tuebitur opes pauperum? quis nunc istis miseris orphanis pro-
spiciet? quis eorum curam geret tarn paternam? quis aegrotantes suscipiet aut
de medicina pro ?i debit, sicut hucusque factum est, quis ipsis education em hu-
manam nedum catholicam dabit, cum multi forte ad istos Hussitas rusticos ad
pascenda pecora elocabuntur et tali modo adhuc periculum animae incurrent?
paucis — omnes et omnia ubique ingemiscunt. senes trementes baculis suis innixi
hue et illuc vacillant, tristia suspiria alto pectore promentes novas sibi man-
siones per urbem quaerunt. haec est tristissima ilia facies, quam induit nostra
Bohemia, abas ceu panidisus Dei, rore coeli benedicta. Schreiben vom 29. April
1787 (Pragae, in seminario S. Petri). Vgl. ausserdem das Schreiben vom 3. October
1787, beide im vatic. Archiv, Lettere dirette da distinte persone della Germania
al cardinal Giuseppe Garampi, Fasc. 13.
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VII.
Uber neuere Bibliographie der Inkunabeln, besonders
der bOhmischen.
Yon Dr. Isidor Zahradnfk, Bibliothekar.
(Vorgelegt am 5. Mai 1902).
Es ist anzunehmen, dass die Bibliographie der Inkunabeln nun-
mehr ihren Hohepunkt erreicht hat. Bis jetzt war das „Repertorium
bibliographicum" von Hain (1826 — 3*0 eine bewahrte Grundlage filr
die Biicherforschung, denn in diesem Werke sind mit wahrem Ameisen-
fleiss 16299 Wiegendrucke katalogisiert. Doch ist auch dieses vortreff-
liche Werk nicht ganz fehlerfrei, und es ist notwendig, Hain auch
dort zu kontrolieren, wo er durch ein Sternchen bei der Nummer
angedeutet hat, dass er das Buch selbst gesehen habe. Aber trotzdem ist
Hain's Werk eine so achtungswerte, gediegene Arbeit, dass es auch
fernerhin die Grundlage sein und bleiben wird, auf welche der moderne
Bibliograph seine Forschungen basieren muss. Es ist zur allgemeinen
Gewohnheitsregel geworden, die Numuiern, welche von Hain mit einem
Sternchen bezeichnet sind, einfach im Titel, mit der betreffenden
Literatur anzuftihren (doch ist dies nicht unumgiinglich notwendig,
da die von Hain angegebene Nummer genligt); jene Nummern aber,
von denen Hain bios Bericht erhalten und die in seinem Repertorium
ohne Sternchen angefuhrt erscheinen, wie auch jene, welche dort
uberhaupt nicht zu finden sind, pflegt man nach Hain's Art zu be-
schreiben.
Sitzb. d. k6n. bohm Ges. d. Wiss., Phll.-hist. Classe \W>. 1
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2 VII. I. Zahradnfk:
Auf dieser Grundlage ist nun in neuerer Zeit eine ganze Reihe
von Inkunabel-Spezial-Katalogen erschienen, von denen besonders
ehrenvolle Erwahnung verdienen:
M. Pellechet: Catalogue des Incunables des Bibliothfcques pabliqaes
de Versailles. Paris 1889.
— Catalogue des Iocunables des Biblioth&ques publiques de Lyon.
Lyon 1893.
Campbell, Annates de la Typographic Neerlandaise an XV0. siecle.
La Haye, 1874.
Holtrop, J. 6. Catalogus librorum saeculo XV0 impressorum, quot-
quot in Bibliotbeca Regia Hagana asservantur. Hagae Comitum 1856.
Hellebrant Arpadus. Catalogus librorum saeculo XV0 impressorum,
quotquot in Bibliotbeca academiae litterarum Hungaricae asservantur.
Budapestini 1886.
Bodemann, E. Xylographische and typograpbische Incunabeln der
konigl. offentlichen Bibliotbek zu Hannover. Hannover 1866.
Voulli&me E. Die Inkunabeln der koniglichen Universit&ts-Bibliothek
zu Bonn. Leipzig, Otto Harrassowitz, 1894.
Scbachinger, Dr. Rud. Die Wiegendrucke der Stiftsbibliotbek in
Melk. Melk 1901.
Aus GrQnden, welche fiir diese Arbeit bestimmend waren, moge
hier noch folgende Publication Platz fiuden:
Schubert, Dr. Anton. Die Wiegendrucke der k. k. Studienbibliothek
zu Olmtttz vor!501. (OlmtUz 1901.) Mit Untersttltzung der „Gcsellschaft
zur FOrderung deutscher Wissenschaft, Kunet und Literatur in B5hmen"
gedruckt.
Doch alle diese Kataloge haben eine mehr oder weniger specielle
Richtung, denn sie bezieben sich meist. auf einzelne Bibliotheken
oder Territorien. Diese Kataloge sind soweit sehr wertvoll, als sie
uns vielfach als Erganzungen des Hain'schen Werkes dienen; bei
vielen Nummern ist jedoch diese Nachlese nicht so durchgreifend
geschehen, als man im Interesse der Bibliograpbie wQnschen wurde.
In neuester Zeit haben diesen Mangeln zwei bedeutende englische
Facbwerke zieinlich abgeholfen. In erster Reihe ist dies das Werk
des Professors der Rechte und PrSsidenten der Bibliographischen
GeselUchaft, W. A. Coppinger. Es tragt den Titel:
Supplement to Hain's Repertorium Bibliographicum or collections
towards a new edition of that work. In two parts.
Der erste Theil ist in London bei Henry Sotheran and Co." 1895
erschienen und enthalt an 7000 Korrekturen des Hain'schen Reper-
toriuin's. Coppinger korrigiert die Hain'schen Nummern nach der
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Uber neuere Bibliographic der Inkunabeln, besonders der bohmischen. 3
Reihenfolge, hauptsachlich die Anzahl dor Blatter und das Register,
uud fugt noch die betreffeude Literatur bei, welche bei ihm so reich-
haltig ist, wie in keiuem andern ahnlichen Werke (100 verschiedene
bibliographische Werke, die Inkunabeln betreffend.) Hain hat selbst-
verstandlich nicht alio Inkunabeln beschrieben; es blicb deshalb
anderen vorbehalten, sein Repertoriuin zu vervollstandigen. Dieser
Arbeit, die nur ein Fachmann gebiihrend zu wiirdigen weiss, unterzog
sich Coppinger und setzte seine Forschungen auf diesem Gebiete rait
ehernem Fleisse fort. Ira Jahre 1898 erschieu der zweite Teil seines
Supplementes der Inkunabeln in dein obeu genannten Verlage. Die
Zahl der hier neu katalogisierten Wiegendrucke, die bei Hain nicht
zu finden sind, betr> 4571. Das Erscheinen des dritten Teiles ist
in nachster Zeit zu erwarten.
Neben diesem Werke bietet uns England noch eine zweite (iber-
aus wertvolle Fachschrift. Ihr Titel lautet:
An index to the early printed books in the British Museum: from
the invention of printing to the year MD. with notes of those in the
Bodleian library. By Robert Proctor. London : Kegan Paul, Trench, Trttbner
and Company. M.D.CCCXCVIII.
Proctor bietet hier eine Arbeit von ungewohnlicher kultureller
Bedeutung. Er bestimmt die Druckereien, stellt fest, wie viele Typen-
Sorten diese oder jeue Druckerei hatte, und stellt danach die Her-
kunft der einzelnen Wiegendrucke fest, auch derjenigen, welche den
Namen des Druckortes und ihres Druckers nicht aufweisen. Dort, wo
die Namen nicht angegeben werden konnten, wahlt er ein charakteris-
tisches Werk der ihm unbekannten Druckerei aus, und verweist dann
dorthin alle die Wiegendrucke, welche dieselben Merkmale tragen.
So z. B. konstatiert er bei dem bekannten Koberger 25 verschiedene
Typen-Sorten und ftthrt dessen Werke der Reihe nach an, wie
sie im Laufe der Zeit erschieneu sind. An einer anderen Stelle
fixiert er wieder einen bestimmten Druck, z. B. Printer of 42
line Bible (Mainz, der Drucker der zweiundvierzigzeiligeu Bibel —
Hain *3031), bei dem er zweierlei Typen feststellt und wohin er
auch die Hain'sche Nr. 6327? und zwei andere, Hain unbekannte
Drucke verweist. Er arbeitet in chronologischer Reihenfolge und
katalogisieit auf diese Weise 9890 Wiegendrucke. Er beginnt mit
Deutschland und zwar mit Mainz (1454), worauf 51 andere Stadte
folgen; dann gibt er in aufsteigender Zeitrechnung an, wound wann
1*
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4 VII. I. Zahradnfk:
sicb eine Druckerei ansassig machte, bis er bei dem 1 6. Staate — in
Monte Negro — anlangt, wo er mit dem Drucker „Macarioto endet
1493 — Jan. 1494 OktSekhos, slavon. F°. (1st nicht bei Hain zu
finden). Nach dem Verzeichnis der Wiegendrucke folgen die Namen
der Druckereien und der Herausgeber, dann das Register der Hainschen
Autoren, we iter das Verzeichnis der niederlandischen Inkunabeln
(Campbell's Annalen sammt Erganzungen), dann solche Inkunabeln,
welcbe Hain nicht anfllhrt, und schliesslicb das Verzeichnis der eng-
lischen Wiegendrucke.
Diese so bedeutenden englischen Fachschriften bedeuten meiner
Ansicht nach den Kulminationspunkt der Forschung auf diesem Gebiete.
Ich will damit nicht sagen, dass hier alles bis zur vollstandigen Er-
schopfung dieses so hochinteressanten Stoffes enthalten sei; im Gegen-
teile, es bleibt noch manches zu erganzen, den a viele Wiegendrucke
bleiben noch ihrer Provenienz nach zu bestimmen. Die dberwiegende
Mehrzahl unserer Inkunabeln ist aber bereits yon den vier bedeutendsten
Bibliographen Hain-Panzer-Coppinger-Proctor classificiert, und auf
dieser festen, sicheren Grundlage kann die Forschung von den Be-
rufenen ohne allzu grosse Miihe weiter gefiihit und hauptsachlich
erganzt werden.
Wir, im Konigreiche Bbhmen, konnen uns leider nicht eines allzu
grossen Reichtums an Wiegendrucken rtihmen. Ich schatze die Zahl der-
selben bis zum Jahre 1500 incl. auf 48, die lateinischen, die Winter-
berger, Briinner und Olmtitzer miteingerechnet: es ist an der Zeit, die-
selben summarisch und wissenschaftlich zu beschreiben. HiefQr sprechen
die wichtigsten Grtinde. Es muss genau festgestellt werden, was wir an
Wiegendrucken besitzen, damit unmoglich gemacht werde, dass Leute,
welche gegen uns eingenommen sind, sich in einer der Wahrheit wenig
entsprechendenWeisetiberdiesenPunkt verbreiten und uns in den Augen
der tibrigen Welt herabsetzen konneu. Es ist meine unmassgebliche
Ansicht, dass der Forscher, der sich dem Dienste der Wissenschaft
widmet, verpflichtet sei, sich auf diesem neutralen Boden auch neutral
zu verhalten. Mit Bedauern miissen die Manner der Wissenschaft auf
denjenigen herabsehen, der es wagt, auf Kosten der Wahrheit Partei-
hass und Nationalhader auf dieses Gebiet herilberzuzerren.
Ich weise hier auf Dr. Ant. Schubert, ehemaligen Beamten der
k. k. Universitatsbibliothek in Prag und der k. k. Studienbibliothek
in Olmiitz. Derselbe zeigte seine Voreingenommenheit offen in seiner
Abhandlung: nDie beiden altesten vollstandigen Biblia bohemica
Inkunabeln Bohmens und Mahrens vor 1501", die er im Leipziger
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tJber neuere Bibliographie der Inkunabeln, beeonders der bohmischen. 5
Centralblatte fur Bibliothekswesen in den Jahren 1897 und 1899
veroffentlichte. Schuberts Arbeiten auf dein Felde der bohmischen
Inkunabeln fordern geradezu eine Berichtigung.
Icb hatte mir vorgenommen, meine Aufmerksamkeit einzig und
allein den bohmischen Inkunabeln zu widmen ; aber es ist mir unmoglich,
ganz von der Person des Dr. Sch. als Bibliothekar abzusehen. Erst
dann, wenn wir seine Tatigkeit auf diesem Gebiete in wahres, un-
triigliches Licht rUcken, inachen wir uns mit logischer Notwendigkeit
einen Begriff von dem Werte seiner (Ibrigen Arbeiten. Der Name des
Dr. Sch. wird in deutschen Fachkreisen mehr, als er verdient, ge-
nannt; fQr uns aber ist seine Person der verkSrperte Begriff der
offenen Feiudseligkeit gegen alles, was bohtnisch oder ,tschechischa
heisst. Sein Name ist ubrigens auch mit dem Begriffe eines all-
zukiihoen ..Forschers" verkniipft, der sich zudem nicht scheut die
Frflchte des Fleisses anderer mit seiner Unterschrift versehen in die
Welt wandern zu lassen. Wohl zeugen seine Arbeiten von einem
ungewohulichen Fleisse, aber zugleich auch von einer gewissen Ober-
flachlichkeit. Mein Urteil klingt vielleicht herb und rauh, aber es ist,
wie im Nachstehenden gezeigt werden wird, gerecht.
In erster Reihe erweckte sein Artikel „Die tschechische Literatur"
die Aufmerksamkeit der Fachgenossen. Dieser erschien im Jahre
1898, im Dezemberheft S. 523 der „Preussischen Jahrbticher* unter
der Chiffre Dr. Sch. Zugleich behauptete die ^Bohemia" am 12. Dez.
1898 in einem Artikel, dass die ganze bohmische Literatur, von der
Erfindung der Buchdruckerkunst an gerechnet, ungefahr 15000 Werke
betrage, also dieselbe Zabl, die Dr. Sch. in den Jahrbtichern anftthrt.
Auf diesen Ausfall erwiderte damals in entsprechender Weise der Eustos
Tadra in der „Politiktt unter dem Titel: „Die preuss. Jahrbttcher
und die tschechische Literatur". Der Herr Custos bewies mitklaren
Worten, dass Dr. Sch. kein anderer sei, als Dr. Anton Schubert, der
Beamte der Prager Universitatsbibliothek, und dass dieser seinen Artikel
uur deshalb geschrieben habe, um den Wert der kulturellen Tatigkeit
der bohmischen Nation auf literarischem Gebiete herabzusetzen. Dr.
Sch. benutzte zu seinem Artikel bios die Control-Btlcher der Univer-
sitatsbibliothek und bewies damit deutlich, dass ihm, leider, die
Manipulationen der Bibliothek unbekannt sind; er zahlt schlecht,
und ist in den anderen Abtheilungen, als da sind: Kalender, Zeit-
schriften, Berichte der Mittelschulen u. s. w., ganzlich uubewandert.
Er weiss demnach nicht, dass die Universitats-Bibliothek mehr als
die doppelte Anzahl bohmischer Bilcher besitzt, denn es scheint ihm
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6 VII. I. Zahradnik:
nicht klar gewordjn zu sein, dass ausser den neuen Buchern die
Fortsetzungen u. s. w. einen grossen Teil der Jahresliteratur bilden.
Und dabei ist bekannt, dass die Universitats-Bibliothek beiweitem
nicht alle bohmischen Bticher besitzt.
Diese empfindliche Kritik des H. Kustos Tadra sagte da-
mals mehr als genug. Das genUgte jedoch nicht, um Dr. Sch. von
weiterer segensreicher T&tigkeit abzuhalten. Nachdem er den Bucher-
markt mit einein umfangreiehen Werke (iber die Wiegendrucke der
Olmtitzer Studien -Bibliothek und die Artikel im ..Centralblatte",
zu deuen wir noch zurtickkehren werden, bereichert hatte, trat er
in die Offentlichkeit als Editor historischer Quellen in dem Werke:
Urkunden-Regesten aus den ehemaligeu Archiven der von Kaiser Joseph
II. aufgehobenen Kloster Bohmens. Innsbruck, Wagner 1901. Es gehort
nicht in den Rahmen dieser Arbeit, sich mit dem Inhalte dieses Werkes
zu befassen. Nach Verdienst beurteilte dasselbe Dr. Gustav Friedrich
in BCesky fcasopis historicky" 1902, S. 82—84; Dr. M. JeWbek in
Ceskd Revuea Jahrg. V. S. 343—344; und besonders Kustos Fr. Tadra
in „Casopis musea krdlovstvf fcesk6hoa, Jahrg. LXXV. S. 541 — 549.
1m Lichte dieser Kritik sehen wir Dr. Sch. als einen voreinge-
nommenen, tendenziosen Arbeiter, der sich ohne die notwendigsten
Kenntnisse der bohmischen Literatur, Sprache, Topographie, Palao-
graphie, Geschichte*) u. s. w., an eine so wichtige und ernste Arbeit
wagt. Er schreibt, ohne die Quellen anzugeben, aus freniden Werken
mit verbltiffender GemOtlichkeit ab, und eignet sich somit gegen alles
Recht fremde Verdienste an, was ich auch von seiner Arbeit uber die
Wiegendrucke beweisen werde.
Ich wusste nicht, als ich seine „ Wiegendrucke" zur Hand nahm,
dass ich berufen sein wtirde, diese undankbare Aufgabe ubernehmen
zu mtissen. Als ich anting die Strahover Wiegendrucke zu katalogi-
sieren, verschaflfte ich mir, ausser anderen nothwendigen Hilfs-
bttchern. die zu diesem Zwecke unentbehrlichen Werke von Hain,
Coppinger und Proctor, auch einige spezielle Kataloge: von Voul-
H6me, Hellebrant, Schachinger und begreiflicherweise auch Schubert.
Es ist dies der einzige gedruckte Katalog einer Bibliothek der Lander
der bohmischen Krone, und es versteht sich von selbst, dass das
Gros der Biicher in der Olmtitzer Bibliothek dem Gros der Bucher
jeder anderen bohmischen Bibliothek entspricht. Ich bekenne frei, dass
*) Vgl. die neueste Besprechung der Arbeit durchStarzer-Wien im Hiator.
Jabrbuch der Goerresges. 1902 Heft 2, S. 323 ff. mit einer ganz respektablen
Liste von Flttchtigkeiten, Aum spfttere Beuiitzer vor Schaden zn bewahren44.
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Ober neuere Bibliographie der Inkunabdn, beeonders der bOhmiscben. 7
ich init einer gewissen Anerkenuung und Respekt den voluminosen Band
Schuberts zur Hand nahm und betracbtete. Ich warf einen verglei-
chenden Blick auf die 4 unscheinbaren Baude von Haln, in denen 16299
Inkunabeln beschrieben sind — und wie beschrieben ! — bier dagegen
1670, also ein Zebntel! Wenn Hain auf diese Weise gearbeitet hatte,
ware sein Werk eine schier unheiinliche Riesenbibliothek geworden.
Im Anfange nahm icb also RQcksichtauf Schubert, wie auf jedes
andere Hilfsbuch, bald aber entdeckte ich, misstrauisch mit dem Kopfe
schiittelnd, dass viele seiner Notizen in offenbarem Widerspruche mit
dem wirklichen Sachverhalte stehen ; aber ich iiberging vorerst diese
Tatsache. Ich habe das Werk im literarischen Teile meines Kataloges
citiert, aber die Fehler habe ich nicht verzeichuet, weil ich mich nicht
mit einer Korrektur des Werkes aufhalten wollte. So geschah es,
dass ich, seinen Spuren folgend, auch auf seine Artikel im „Central-
blatteu stiess. Meiue gerechte Entrlistuug erreichte den Hohepunkt,
denn ich fand da eine solche Menge von Unwahrbeiten und Partei-
gehassigkeit, dass ich mich eutschloss, dagegen aufzutreten. Ich be-
gann daher dea Fehlern und Irrltitnem in seinen Schriften mehr Auf-
merksamkeit zu schenken und dieselben zu verzeicbnen. Ich machte
mit Nummer 508 der Strahover Wiegendrucksammlung den Anfang,
revidierte also ungefahr ein Drittel des ganzen Werkes. Es ganz
zu revidieren war nicht gut moglich, denn das Resultat hatte den
Zeitverlust nicht aufgewogen. Auch so opferte ich ziemlich viel Zeit
darauf. Da der famose Artikel in den Preuss. Jahrhttchern seinen
Weg bis in das Parlament gefunden hat, so ist zu erwarten, dass auch
diese jttugeren Publikationen des Dr. Sch. den Weg in die weitere Offent-
lichkeit finden werden. Dem zu steuern und die Wahrheit in das rich-
tige Licht zu stellen, ist einzig der Zweck dieser Zeilen.
ImSinuedesbewahrten Satzes: n Qui bene distinguit, benedocet",
werden wir die bibliographische Tatigkeit des Dr. Sch. zweifach
einteilen, und zwar in eine allgemeine, insofern sie die Inkunabeln
ttberhaupt betrifft und durch sein Werk ,Die Wiegendrucke von
01mGtzu zuin Ausdrucke kommt, und in eine besonderey welche die
bdhmischen Wiegendrucke umfasst, soweit dieselben teils im erwahnten
Werke „Wiegeudruckett, teils im Leipziger Centralblatte 1897 + 1899
von ihm beschrieben sind.
Ware Dr. Sch. still und bescheiden auf dem Felde der biblio-
graphischen Forschung aufgetreten, fiihrwahr! diese Pfeile der Notwehr
waren unabgeschossen geblieben, mancher Irrtum wttrde entschuldigt
und nachgesehen.
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g VII. T. Zahradofk:
Er ftthrt im Ganzeu 31 Hilfsbiicher an! lch mochte mir vorerst
die bescheidene Frage gestatten, was der Heir Autor mit den Worten
BAngeftihrte Werke" meint? Arbeitet er auf dieselben gesttttzt bei
jedem Buche, oder nur dort, wo er es far gut findet? Wir sind der
Ansicht, dass es die Pflicht des Autors ist, die citierten bibliographischen
Werke konsequent zu beniitzen und zu berttcksichtigen, sich bei jeder
einzelnen Inkunabel zu tiberzeugen, was dieser oder jeuer Autor von
ihr sagt, was vielleicht bei Hain nicht zu finden ist, oder was die
Angaben Hain's corrigiert. Das nennen wir dann „gewissenhafte
Arbeit". Darum imponiert uns eine stattliche Reihe angeftthrter,
aber nicht bentttzter Quellen nicht; lieber weniger Quellen citieren,
aber sie urn so gewissenhafter beniitzen ! Eine ganze Reihe biblio-
graphischer Hilfsbiicher zur Hand zu nehmen und dieselben zu citieren,
wiihrend man dann bios zwei oder drei zu Rate zieht und blind alles, ob
Fehler oder Nichtfehler, abschreibt, das ist eine seltsame Art wissen-
schaftlicher Arbeit, die nur Aerger uud Verwunderung erregen muss.
Es tut mir zwar leid, dass ich Dr. Sch. einen so beschamenden
Vorwurf machen muss, aber ich kann kein Jota davon zurttcknehraen,
umsomehr, da wir sehr dariiber indigniert sind, dass er von einem
Buche schweigt, ohne welches, ich behaupte es frei, er nimmer sein
Werk nDie Wiegendrucke* fertig gebracht hatte. Ich meine den Katalog
der Inkunabeln der Olmiitzer Bibliothek. Die Olmiitzer Bibliothek
besitzt naralich einen prachtvoli geschriebenen Wiegendruck-Katalog
in grossem Format, unter dem Titel:
C. R. Bibliothecae universitatis Francisceae Olomucenae Catalogus
Incunabulorum usque ad annum MD. Recensuit et ab anno 1851 usque ad
annum 1853 ordine alphabetic*) conscripsit Leopoldus Carol. Smekal, C.
R. Biblioth. Custos.
Ich gestehe, dass dieser Katalog eine achtungswerte Leistung
ist, sowohl was die Form, als auch was den Inhalt betrifft. Sein Autor —
Smekal — benutzte zwar Hain als Handbuch, wie man aus den
citierten Titeln ersehen kann, aber er ftthrt weder diese, noch eine
andere Quelle an. Er beschreibt (bis auf drei) die Schatze an Wiegen-
drucken, welche die Bibliothek besitzt, mit ausnehmend schoner, bald
lateinischer, bald gotischer Schrift in rot und schwarz, ganz nach
Art des Druckes. Dies Buch saugte Sch. formlich aus. Dort, wo jener
fehlerhafte Angaben aus Hain abschreibt, tut dies Sch. auch; dort,
wo Smekal langere Incipit und Explicit citiert als Hain, citiert, oder
besser gesagt, schreibt Sch. ebenso ab. Die Arbeit ist ihm auf diese
Weise freilich unendlich leicht gewordeu. Die Inkunabeln waren
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flber neuere Bibliographie der Inkunabeln, besonders der b&hmischen. 9
sorgfaltig beschrieben und verzeichnet, so dass seine ganze Arbeit
darin bestand, die Blatter mechanisch zu zahlen, die Register durch-
zugehen, die Herkunft anzugeben und mancbmal den Typographen zu
bestimmen. Bei dem Zahlen der Blatter und der Register war es
wieder Coppinger, der ihm unbezahlbare Dienste leistete, und dessen
ersten Teil er ausbeutete; auch Hess er, eilig wie er es hatte, alle
Fehler mit unterlaufen, z. B. Nr. 883, 935, 1663. Wo Coppinger
eine Reihe von Quellen angibt, doit ist die Arbeit Dr. Sch.'s kinder-
leicht geworden; er schrieb einfach wortlich ab. Wo aber Coppinger
schweigt, dort sieht es mit dem literarischen Teile von Sch.'s Arbeit
traurig aus. Sch. citiert dort nur Hain, obwohl ihm Denis oder Panzer
vortreffliche Ratgeber gewesen w&ren. Wo er aber bei Hain keine
Auskunft findet, hilft er sich mit der Anmerkung: „Rei Hain nicht
verzeichnet", obzwar er bei Denis oder Panzer muhelos das fehlende
gefunden hatte (z. B. Nro. 1242).
Um durch meine Ausftihrungen nicht zu ermiiden, will ich nur
noch bemerken, dass er bei dem von mir revidierten dritten Teile
seiner Wiegendrucke von den „angeftlhrten Werken* Panzer 59X, Mait-
taire 27X, Denis 15X, VoulliSme 10X, Hellebrant 5X, Ebert 4X,
Bodemann 3X nicht anfUhrt.
Auch Holtrop und Klemm hatten grosse Dienste geleistet, falls
Sch. dieselben zu Rate gezogen hatte. Auf der Titelseite des Buches
lesen wir, dass es im Jahre 1901 herausgegeben wurde. Sch. mag
sagen was er will, es ist nicht zu entschuldigen, dass er keine
Rucksicht auf Proctor, und eine ungentigende auf Coppinger's II. T.
genommen hat. Der Autor gibt an, dass seine Arbeit zum grossten
Teil schon Lim Jahre 1897 fertig war, er daher dieselbe nicht (iberall mit
dem II. Teile des Coppinger's Supplementes kollationieren konnte. Diese
Ausrede gen tig t uns nicht. Im Jahre 1898 war das Buch noch nicht
gedruckt. Der Herr Autor, als Bibliograph von Beruf, hatte die Pflicht,
von den beiden neuen englischen Editionen auf diesem Felde Notiz
zu nehmen, und wenn er der Welt eine gewissenhafte Arbeit von
wirklichem wissenschaftlichem Werte bieten wollte, wenigstens ein
Vierteljahr mit der Herausgabe seiner Arbeit zu warten und dieselbe mit
den erwahnten Autoren zu vergleichen. Damit hatte sein Werk uaendlich
gewonnen. Ich, fiir meine Person, wurde es fttr einen groben Fehler
halten, wenn ich mit der Herausgabe der Strahover Inkunabeln nicht
auf den III. Teil des Coppinger'schen Supplementes warten wollte. Es ist
keine Frage, an diese beiden englischen Werke ist der moderne Biblio-
graph gebunden. Wenn er das nicht weiss, ist er nicht zu entschuldigen.
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10 VII. I. Zahradnfk:
Doch kehren wir zu uaserem Gegeustande zurflck. In jedera
uns bisher bekanntenbibliographischenHilfswerkesind diegewohnlichen
Abbreviaturen Qblich: Columna (C) ; linea: 1; Zeile: Z, u. 8. w. Nor
Dr. Sch. ignoriert diese selbsUerstandliche, ntitzliche Vereinfachung,
wodurch er allerdings seinem Buche zu dem voluminosen Umfang ver-
holfen hat. Warum folgte er nicht dem Beispiele Smekal's, der vor dem
Namen der ersten Inkunabel die nAbbreviaturarum Signification anffihrt?
Weiter beschreibt Dr. Sch , wie broil die Rander der Drucke
seien, dann die diakritischen Zeichen, wie gross die spatia fur die
Initialien, wieviel Centimeter vom Rande dieses oder jenes Wort ent-
fernt sei — unwillkiirlich drangt sich dem Leser der Gedanke auf,
dass nur mehr die Photographic jedes Druckes fehle. Was Dr. Sch.
hier bietet, gehort doch nicht in den Katalog der Inkunabel n. Das
ist die Sache der Edition, der Monographic der einzelnen Wiegen-
drucke oder einer Gattung derselben, nicht aber eines General-Ka-
taloges 1
Ich will mir kein autoritatives Urteil anmassen; da ich aber
bereits 1025 Inkunabeln katalogisiert habe, glaube ich, mir ein Urteil
erlauben zu dtirfen. Und diesem Urteile nach gehoreu in den Katalog:
erstlich der Titel mit Angabe des Ortes, der Zeit und des Typographen
(soweit dies ersichtlich ist), des Formates, der Blatterzahl, der Columnen,
der Zeilen, und ob das Werk signiert und numeriert ist Weiters
ist die Zahl der feblenden Blatter festzustellen, schliesslich der
literarische Teil, soweit dieser wirklich zur naheren Bestimmung des
Buches beitragt. Wo eine Nummer bei Hain ohne Sternchen verzeichnet
ist, dort ist es notwendig das ganze Buch richtig zu beschreiben.
Die Beschreibungen des Dr. Sch. sind zumeist sehr kleinlich.
Zu einer Arbeit, in dieser Weise ausgeftihrt, kann sich auch ein Laie
sehr leicht aufschwingen. Und dann — das (iberfliissige Citieren
ganzer Partien, wo eine Zeile gentigen wiirde! 7. B. Nr. 116, 149,
175,284, 409, 1073, 1522 u. a- Hatte der Herr Autor die auf diese
Weise verschwendete Zeit zur Vertiefung seiner Arbeit benutzt, so ware
sein Werk, wenn audi weniger umfangreich, so doch weit wertvoller
geworden ! Anderseits findeu sich wieder Stellen, wo der Autor, im Ge-
genteile zu dem Vorhergesagten, sehr fldebtig gearbeitet, z. B. Nummer
301, 312, 489, 549, 647, 652, 737, 777, 883, 935, u. v. a. Bei manchen
Werken, bei denen im Original der Name des Druckers fehlt, fflgt er
in der Klammer den Namen desselben bei. Hat er Grtinde daftir?
Wenn er diese Namen anderen Fachwerken entnommen hat, warum
bezeichnet er nicht auch sofort die Quelle und schmtickt sich auf
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Uber neuere Bibliograpbie der Inkunabeln, besonders der bOhmischen. H
diese Weise mit fremden Federn (z. B. Nr. 880, 1047 u. a.) ? Dann
geschiebt es wohl, dass derselbe Druck bald einem Flach, bald einem
Griiningen zugeschrieben wird, wie z. B. Nr. 1315 u. 1108. Bei der
Nr. 1073 erkl&rt Sch. ganz apodiktisch, dass Nummer 10724 bei
Hain von Guttenberg herrtihre, u. zwar vom Jahre 1455. Woher
diese definitive Jahreszahl und diese Behauptung (iberhaupt? Warum
bat Sch. das SmekaPsche Fragezeichen weggelassen?
In seinem Katalog ftthrt Dr. Scb. eine neue Ordnung ein. Bis
beute ist fiir jeden Bibliographen Hain ein mustergiltiges Vorbild,
und nicht eiumal Goppinger und Proctor haben es gewagt, etwas daran
zu andern. Nur Sch. glaubte es besser zu verstehen. So ftthrt er
z. B. die Schriften des hi. Thomas von Aquin nicht in der Hainschen
Reihenfolge an, sondern nach dew Alphabet, so dass dem suchemlen
Bibliographen nichts anderes ilbrig bleibt, als sammtliche Schriften
desselbeu Autors zu controlieren, weil er nicht wissen kann, unter
welchem Namen dieses oder jenes Werk eingereiht ist, wogegen
man sich leicht orientirt, wenn man sich an Hain's Nummerierung halt.
Um meine Behauptungen zu begrtinden, will ich einige fehler-
hafte Stellen aus Schubert's Wiegendrucken citieren. Ich kontrolierte
ihn in 598 Stttcken; also kauin in einem Drittel der Schrift. Ich
fQhre hier die Fehler nach der Reihenfolge der Nummern an:
Nro. 116, S. 46, Z. 9 statt 6 z Scrutiniu: 4 z. ; auf derselben
Zeile statt raut (sic!) heisst es ricbtig runt — freilich ohne sic!
Nro. 146. S. 63. Z. 13 soil heissen statt Z. 29 : Z 30. Id der-
selben Nummer citiert er Panzer I. 131, 196. Dort ist aber eine ganz
andere Edition der „ars moriendi" angegeben. Hier sollte er citieren
IV., 89, 117, oder Denis Suppl. 496, 4251.
Nro. 179 -j- ISO bemerkt er unrichtig Basileae austatt Argentiuae,
obwolil es im Buche selbst und in dem Olmtltzer Kataloge ausdrQcklich
so heisst.
Nro. 221, S. 95 sagt er, dass Hain „in Folge eines Druckfeklers
verzeichnet 116ff." und dass Coppiuger, dies ubersehend, ihn nicht korrigiert.
Eine Korrektur ist hier tlberhaupt unmOglich, da Hain und Coppiuger
in diesem Fallo nicht irren — wohl aber Dr. Sch., der falsch 166 Blatter
angiebt — vielleicbt zfthlt er ein Alligat bei.
Nro. 264 gleicht einem Fastnachtss<herz und ist ein uberwftltigeuder
Beweis seiner Keuntnis der bShmischen Spracbe. Wir lesen dort zu
unserer Oberraschung wOrtlich: BDas leere Schlussblatt mit czechoslavischen
Heiligenapostrophen von einer Hand des 16. Jhdles. beschrieben (u. z.
„Ambrozka czesky", nAnijz Czezky", BAngeliczka Czesky"). Etwas abu-
liches tat Herr Wolkan, indem er in seinem Buche ,,Bohmens Autheil
an der deutschen Literatur des XVI." Jahrh.'1 ebenso harmlos als ernst-
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12 VII. T. Zahradnfk:
haft die (!) heilige Hroznata als Patronin von B&hmen bezeicbnet. Sch. ttber-
trifft ihn aber, indem er gar aus Botanik Hagiologie raacht.
Nr. 290. verzeichnet er unter Bernoldus, monachus de Caesaria —
obwohl Hain, Panzer und Proctor dieselbe untcr Albertus M. anfahren.
Den Bernold'scben Traktat, welcher ein Ganzes mit Albertus M. bildet, trennt
er ab. Er behauptet, dass auch Panzer es nicbt erwftbnt, obwohl dies
unrichtig ist, denn derselbe tut es : III, 542, 64. Z. 6 lies statt hinc : huic.
Nr. 299 -J- 300. BObmische Bibeln: Prager und Kutteuberger, sollten
wie alle Nummern Hains ohne Sternchen beschrieben sein. Hier genugt
nicht die Berufung auf ein bcsonderes Werk, wo dieselben vom Autor
beschrieben sind. Ubrigens citiert Sch. sich selbst unvollkommeii ; die
Beschreibung erschien in den Jahren 1897 und 1899; diese letztere
Jahreszahl vergisst er anzugeben. Yon diesen und anderen bOhmischen
Inkunabeln werden wir im zweiten Teil ausfuhrlicher sprechen.
Nr. 306. Hier citiert er Ebert, in welchem jedoch kein Wort davon
zu finden ist. Sonst wird bei Ebert nicht nur die Seite, sondern auch
der Teil und die Nummer citiert. Er citiert auch Maittaire, doch erw&hnt
auch dieser nichts davon. Aus dem bekannlen Serapeum niacht er Le-
rapeum. Es ware gut gewesen, wenn er von Bodemann vorsichtiger ab-
geschrieben hatte.
Nr. 310. Citiert er Hain *364 anstatt *3064.
Nr. 312. Wird Bodemann 17 citiert, wo jedoch die Hain'sche
Edition *3069 und nicbt *3068 angeftthrt ist.
Nr. 333. Vergass er die ersten vier Blatter zu beschreiben, welche
bei Hain fehlen, wie dies z. B. Voullieme und Snekal getan haben.
Nr. 342. Trrtttmlich angeftthrt: Reutlingae. Hain hat doch aus-
drucklich: Joh. Otmar Tubing!!; auch im Olmtttzer Katalog lesen wir in
margine deutlich: Tubingae. In dieser Nummer zahlt er 298 Blatter. Hier
hilft er sich mit Angabe zweier leerer Blatter, welche in Wahrheit dort
nicht zu finden sind. Hatte er gezftblt, so hatte er gefunden, dass in das
Quaternion EE zwischen die Blatter EE und EEg von der Druckerei ein
Blatt eingeschaltet wurde, wodurch zu erkl&ren ist, dass dieses Quaternion
9 statt 8 Blatter zahlt. Mithin ist die Angabe Coppinger's: 297 Blatter
— richtig.
Nr. 363—377 nennt er zwOlfmal Boetbius fehlerhaft Annius statt
Anitius und schreibt die Fehler Hain's und SmekaTs ab.
Nr. 384. Hier wiederum schreibt Sch. fehlerhaft von Coppinger ab.
Dieser citiert Voullieme (Bonn) Nr. 263, Sch. schreibt irrturalich: Bode-
mann. Wenn er nur ein wenig nachgedacbt hatte, ware ihm sein Irrtum
sofort aufgefallen. Bodemann hat bloss 246 Nummern, folglich ist es un-
m5glich, donselben bei Nr. 263 zu citieren. Bei Bodemann ist uberhaupt
ein ahnliches Buch nicht zu finden.
Nr. 401. Vergisst er die falsch angegebene Biatterzahl zu korrigieren.
Nr. 409. Hier liest er auf Z. 12 falscblich nBu und schreibt ein
verwundertes wsic!u Doch ist dort ein deutliches „D.a Wenn er weiter
im Druck nachgesehen hatte, ware ihm sowohl das „B" als auch das
„Da nicht entgangen. Er setzt sein klassisches sic! hinter das ganz un-
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Uber neuere Bibliographic der Inkunabeln, besonders der bdhmischen. 13
schuldige Wort decretaliu — denn bier ist nur zufelligerweise uber dem
u das Abkurzungszeichen fur ein m aasgelassen.
Nr. 439. I. 3 sagt er: „Hain *3994 zahlt nur 499ff;« soil aber
heissen: 429.
Nr. 455. Z. 1. anstatt Bonow. lies: Bonon.
Nr. 489. Yergisst er anzugebea, ob in Olmtttz das ginze Bach za
finden ist oder nur ein Teil and welcher. De facto existieren im OlraUtzer
Exemplare bios 75 Bl. (nach Smekal's Angabe) oder die Partie der
Hain'scbcn Nr. *4462 erst vom fol. 352 angefangen.
Nr. 535. (p. 226) Spricht er uber die Besitzer der Rhetorica von
Cicero und sagt, dass sie im Besitze eines gewissen Paulas Yirdungus
war. Ein Fachmann wie Dr. Sch. sollte wissen, dass Paulas Yirdungus
im Anfange des XVII. Jahrh. eine sehr bekannte Personlichkeit ge-
wesen ist.
Nr. 549. Widerspricht er sich beim Citieren Hains. Im literarischen
Teil citiert er falscb *5397 — Nummer der Edition von Flach in Strass-
burg 1495, obwobl er in der dritten Zeile seiner Beschreibnng Nr. *5398
angibt.
Nr. 634. Der Drucker war Johann Herbort (siehe : Proctor, Youlli6me)i
von dem er nur in der Klammer sagt: curam adhibuit etiam Johannes
Herbert de Salgenstat).
Nr. 647. Bemerkt er nicht, dass Hain dieselbe unter Nr. 6515
bd sch r eib t
Nr. 691. 8. 286, Z. 7. Pars III.: 134 Bll. Richtig ist: 136 Bll.
Nr 736. Schreibt er, s. a. (sine anno) : obwohl er nach wenigen
Worten 1488 angibt.
Nr. 737. Wird Coppinger I. 328 anstatt 228 citiert und bei Mait'aire
50 statt 511, obwohl bier Coppinger regelrecht abgeschrieben und bei
diesem Maitt. richtig citiert ist.
Nr. 777. Gratianus. Hain irrte sich hier urn 100 Blatter und zahlt
420 statt 520. Smekal zahlt richtig 520. Sch. ubersah diesen Fehler
ganzlich.
Nr. 802. Citiert er Hain *8079 statt *8078. Die vorhergehende
Edition ist: Yenetiis apud Lazarum de Soardis.
Nr. 821 ist kein selbststandiges Werk, sondern der zweite Teil
eines einzigen Werkes: Hain *8288 -j-*8297.
Nr. 858. Verlasst er sich auf Coppinger und zahlt 330 Bl. statt 332.
In Nr. 880 schreibt er aus dem Olmutzer Eataloge „Colouiao" ab
und uberzeugt sich nicht, dass in dem Buche nicht von dem Druckorte
die Rede ist, sondern von den Kolner Professoren. Proctor verweist
diesen Wiegendruck nach Nttrnberg.
Nr. 883. Hier sollte er, wenn er konsequent bleiben wolltc, Hain
corrigieren, welcher das erste und letzte Blatt nicht zahlt; doch unter-
lasst er dies, wcil Coppinger es nicht anfuhrt. Von dem letzteren schreibt
er hier blind ab. Coppinger citiert hier Panzer falsch und statt 22, 20
gibt er 22, 24 an. Sch. schreibt diesen Fehler gewissenhaft nach.
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14 VII. I. Zahradnlk:
Nr. 917. Hain *9085 hat eine ganz andere Edition, und zwar die
Lftsleinsche aus dem J. 1483. Die Edition Schubert's findet man bei Hain
inter Nr. *9089.
Nr. 927. soil richtig heissen: Hain *9103, und nicht bios 9103.
Das Sternchen vor einer Hain'scben Nummer hat grosse Bedeutung.
Nr. 936. Dasselbe wie bei Nr. 883. Er citiert Panzer II., 251.
Panzer selbst hat im Index einen Fehler. Richtig soil es heissen 215.
Gopinger schreibt bier nur den Index ab and von ihm natOrlich Schubert.
Nr. 976. Hier Hess er den Druckort „Venetiis" aus.
Nr. 998. Richtig soil die Angabe der Blfttterzahl 140 heissen (incl.
I. et ult. vac), und nicht 138 (incl. I. et ult. vac.)
Nr. 1019. Hier fUhrt er die Hain'sche Nr. *9960 mit einem Frage-
zeichen an. Warum das ? Entweder haben wir hier den Druck Ka< helofen's
von 1497, unddann ist cs die Nummer Hains ohne Fragezeichen ; oder das
Werk ist nicht aus der genannten Officio, und dann fftllt nicht nur das
Fragezeichen weg, sondern die Nummer ttberhaupt.
Nr. 1025. „Libellus facetus" „bei Hain nicht verzeichnet," meint
Sch. Gewiss ist er bei Hain verzeichnet, aber unter dem Namen nParasititt
Nr. ♦12396.
Nr. 1047. Hier gibt er an B(Argentorati ca. 1480)." Aus welchem
Grunde diesen Ort und die Jahreszahl? Der Brief Jacob Wimpfeling's ist
datiert Spirae, Calend. Jan. 1491. Dr. Sch. hfttle hier Holtrop II. 747
zu Rate ziehen sollen, denn diesen citiert er, und dort h&tte er: „Spirae.
Petrus Drach 1491" gefunden. Dasselbe finden wir bei Proctor I. 154,
2381. Da sehen wir ein Beispiel, welch glftnzende Resultate Dr. Sch.
erzielt, wenn er selbstst£ndig arbeitet.
Nr. 1058. Die Nummer Ilain's *10369 ohue Sternchen citiert.
Nr. 1063. Mit grosser Befriedigung und bflufig wiederholtem sic!
corrigiert er hier die Fehler in der Nummerierung der Blatter, obwohl fast
keine einzige nummerierte Iukunabel ohne Fehler ist Diese Genauigkeit
wftre beim Hauptkatalog der Bibliothek angezeigt — aber hier finde ich
sie nicht nfttig. Will sich indessen der Bibliograph durchaus damit
befassen, so muss er dies auch prftzis und fehlerfrei tun. Bei dieser
Nummer hat Dr. Sch. z. B. unterlassen zu betonen, dass statt 147 — 148
steht ; in unserem Exemplare dagegen finden sich die angegebenen Fehler
178, 211 nicht. — Ich wiederhole, dass dies Lappalien sind, aber wer
sich in Lappalien gef&llt, muss auch in diesen genau sein.
Nr. 1108. Z. 6 sagt er: (in fortgesetzter Signatur von Thomas
a Kempis etc.). Das ist nicht richtig! Die Drucke sind zwar aus einer
Druckerei, und stammen aus gleicher Zeit, doch die Signatur ist eine
andere. „Imitatioa schliesst mit der Signatur X, wogegen der zweite Druck
mit der Signatur 0 beginnt. Es ist also keine Fortsetzung, sondern eine
unrichtige Signatur. Weiter sagt er: „Quaterniou 1 unsigniert" ; es ist
jedoch signiert, aber erst das zweite Blatt: 02.
Nr. 1188. Ordinarius Praemonstratensis. Hain hatte nicht das
ganze Werk. Dadurch Hess sich Smckal verleiten, zwei Teile einer Nummer
fur 2 Nummern zu bezeiclmen, und das schrieb Sch. ab. Nr. 1 188 ist
demnach nur der zweite Teil der Nr. 1187.
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Uber neuere Bibliographic der Inkunabeln, besonders der bohmischen. 15
Nr. 1206. Hier gibt er fo'genden Titel an: Passionate bohemicum,
s. 1. a. et typ. n. (Pragae, 1495). Obwobl ich iu dem zweiten Tcile dieses
Referates von den bohmischen Inkunabeln sprechen werde, konstatiere ich
doch hier schon, dass es Pflicht war, diesen Wiegendruck richtig zu be-
schreiben, ausserdem, dass dieser Druck datiert ist, und dass desbalb unwahr
ist, was im Titel angegeben ist : s. 1. et a., und schliesslicb, dass die angegebene
Signatnr falsch ist. Von der Literatur wird keine Erw&hnung getan.
Ihm genugt: »Bei Hain nicht angegeben". Yon Panzer, Denis and einer
ganzen Reihe deutscher bObmischer Beschreibangen von seitender bohmi-
schen Oelehrten weiss er nichts.
Nr. 1315. Nennt er denDrucker: „Johaun Raiuhard de Gruuingen.4*
Wie ist er zn dem gekommen? Es ist doch derselbe Druck, der unter
Nr. 926 und 1108 als Flach'scher angegeben ist.
In Nr. 1342 -f- 1343 Hain bezeichnet Raymund de Pennaforti als
Benediktiner. Diesen Fehler uber nab m Smekal und von ihm Sen Pennaforti
war Dominikanerl
Nr. 1348 citiert er Z. 2 -f- 3 : BHain .... in die sancti Thome
Cantuarien8," ; aber bei Hain ist durch Versehen das Wort Thome aus-
gelassen.
Nr. 1444. Beroerkt er: „Bei Hain nicht verzeichnet." Ich bin ent-
schieden der Ansicht, dass dies Hain's Nr. *14682 ist. Die Angaheh
decken sich vollkommen, bis auf die Reihenfolge des Tcxtes bei f«»l. 2 a.
Solche Abweichungen bei Inkunabeln dtlrfen aber nicht besonders befremdeu.
Nr. 1486. Zeigt uns die fehlerhaft angegebene Jahreszahl 1195.
Der Olmtttzer Eatalog weist die richtige 1494 auf.
Nr. 1531. Gibt er 212 Bl. an. Er stellt bei Hain den Fehler aus,
dass dieser nur 194 Bl. zahlt. Aber Hain hat dennoch Recbt, und auch
im Olmtttzer Katalog sind 194 Blatter angegeben.
Nr. 1540. Citiert er Panzer nur 171 anstatt: I. 171, 141.
In Nr. 1M6. Wird Hain getadelt, weil er „nur" 92 Bl. angibt,
aber mit Unrecht. Hain zfthlt 97 Bl.
Nr. 1663. Coppinger citiert falsch Panzer: statt 145 hat er 141.
Auch diesen Fehler schreibt Sch. ab. Wir konstatieren, dass Dr. Sch.
zwei Inkunabeln nicht anfuhrt, welche in der 01m. Bibliothek de facto
vorkommen. Es sind das: Guido de Columna sive Columnis: Histnria
destructions Trojae „Bestens erhalten", sign. LIV.C. 18, und Jus niuuicipale
Moravicum, sive Brunnense s. 1. a. et typ. n. (Brttnn zwischen 1486 — 1498
kl. fol.) sign. LXXXV. b. 2.
Ich habe hier nur auf einige Fehler hingewiesen, aber d*s ge-
ntigt schon, um ein trauriges Resultat Uber den wissenscliaftlichen
Weit von Sch. Arbeit zu constatieren. Wenn Dr. Sch. ein selbstan-
diger Arbeiter ware, miisste man seine „Wiegendrucke" als ganz
wertvolle Arbeit ansehen und schatzen, trotz der zahlreichen Fehler,
ohne welche schliesslich kein Werk ist. Aber Dr. Sch. arbeitet
durchaus nicht selbstandig, und es fehlt ihm der Mut, ehrlich einzu-
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16 VII. I. Zahradnfk:
gestehen, dass seine Arbeit nichts anderes ist, als eine, stellen-
weise sehr ungeschickte Bearbeitung des Catcdoges von Smekal, und
dass er nur Numtnern von Hain beigefiigt und Coppinger's I. Teil
abgeschrieben hat. Im tlbrigen beschrankt sich seine Arbeit bloss auf
mechanische Bestimmung von Dimensionen und einiger unbedeutender
Kleinigkeiten. Unsere Meinung ist, dass er gut getan hatte, Smekal's
Catalog bloss zu revidieren, die Hain'schen Nummern beizufttgen und
das ganze Werk unter dem Namen Smekal's herauszugeben. Es
hatte genflgt, wenn er von sich bios erwahnt haben wQrde: .Corrigiert
und fflr den Druck vorbereitet."
Wenn schon die Bilanz von Schubert's wissenschaftlicher Tatig-
keit auf dem Felde der Inkunabeln iiberhaupt ziemlich traurig aus-
gefallen ist, so sieht es doppelt traurig dort aus, wo er als selbst-
standiger Bibliograph auftrat, und zwar als Bibliograph der bohmischen
Inkunabeln. Hier prasentiert sich Dr. Sch. derart, dass er jeden ob-
jektiven Sachkenner in Staunen und Erregung bringt, urn wieviel
mehr einen bohmischen Bibliographen I Der vollstandigen Unkenntnis
der Sache selbst hat sich hier blinder Ghauvinismus beigesellt, nebst
einer absichtlich zur Schau getragenen Ueberzeugung von der Minder-
wertigkeit der bohmischen Arbeit und des bohmischen Wissens.
In diesem Punkte leistet Dr. Sch. Unglaubliches. Es gehort eine
grosse Dosis von Selbstverleugnung dazu, nach Durchlesen dieser Zeilen
einigermassen kuhl zu bleiben!
Damit wir die Tatigkeit Dr. Sch. auf dem Felde der bohmischen
Inkunabeln gerecht beurteilen konnen, mUssen wir dieselbe abermals
in zwei Teile zergliedern. Zuerst werden wir die Restdtate seiner
Forschungen gewissenhaft feststellen, sodann werden wir die Art und
Weise betrachten, in der er die von ihm bestimmten Inkunabeln
beschreibt.
Im Leipziger Centralblatte (Jahrgang XVI., 1899) beschreibt
Dr. Sch. in einer Reihe von Artikeln sammtliche bohmische und
lateinische Inkunabeln Bohmens und Mahrens. Dieselben tragen die
Uiberschrift : „Die sicher nachweisbaren Inkunabeln Bohmens und
Mahrens vor 1501." Er stellt ihre Zahl tnit Ausschluss des von ihm
angezweifelten Aesopus auf 37 fest. Obgleich wir jede einzelne unserer
Inkunabeln hoch schatzen, so miissen wir doch zum Schaden seiner
Reputation als Bticherforscher zwei MurUckwcisen, die Dr. Sch. uns
zu8pricht. Zugleich erwahnen wir, dass er sich auch ganz bedeutend
verzahlt hat, denn er iibersah in der Eile zwblf unserer Inkunabeln.
Er muss verzeihen, wenn wir uns die Freiheit nehmen, ihn auf dieses
Versehen aufmerksam zu macheu und erklaren, dass wir nicht 35
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ftber neuere Bibliographie der Inkunabeln, besonders der btfhmischen. 17
(nach Abzug der zwei unrichtig beigezahlten), sondern 48 Inkunabeln
besitaen.
Damit wir hier die richtige Zahl der Inkunabeln feststellen
konnen, bieten wir hier zunachst ein Verzeichnis der yon Dr. Sch.
festgestellten Inkunabeln. Er teilt dieselben in datierte und undatierte.
In die erste Elasse zahlt er 25 — wir weisen eine als nicht existierend
zurttck — folglich bleiben 24, u. zwar:
1. Statnta provincialia Emesti. Neu-Pilsen 1476.
2. Missale Pragense. Neu-Pilsen 1479.
3. Albertus M. : De Eucharistiae sacramento. 1 Winterberg,
4. Augustinus S. Soliloquia, j Alacraw 1484.
5. Agenda secundum cbornm Olomucensem. Brtinn 1486.
6. P8alterium Bohemicum. Prag 1487.
7. Martimiany. Prag 1488.
8. Biblia bohemica. Prag 1488.
9. Guido de Columna : Destructio Trojae, bflhroisch. Prag 1488.
10. Canis, De modo studendi in iure. Brtinn 1488.
11. Thwrocz, Chronica Hungariae. Brttnn 1488.
12. Biblia bohemica. Knttenberg 1489.
13. Donatus minor. Brtinn 1491.
14. Missale Strigoniense. Brttnn 1491.
15. Koranda Wenzel. De sacramento divino sanctissimo (in lingua
bohemica). Prag 1493.
16. Passionale bohemicum. Prag 1495.
17. Testamentum Novum Bohemicum. Prag 1497/8.
18. (Nicolaus presbyter) „Traktatozemi 8vat6.tf Pilsen, Bakalafr 1498.
19. Desselben Druckers : Traktat o divlch a nesnadnostech pH velebn6
8v4tosti. Pilsen 1498.
20. (Explicatio psalmorum) „Kniha chwal boskych" 1499.
21. Planctus ruinae ecclesiae. Olmtttz 1499.
22. Psalterium secundum ritum ac consuetudinem chori ecclesiae
Olomucensis. Brttnn 1499.
23. Schram Joh., Quaestio fabulosa etc. Olmtttz 1499.
24. Augustinus de Olomutz (sic!) „Tractatus de secta Waldensium".
Olmtttz 1500.
. Diese 24 datierten Inkunabeln fQhrt Dr. Sch. an. Er zahlt, wie
schon gesagt, 25, aber diejenige, die er unter Num. 17 anftthrt, miissen
wir zurttckweisen. Als Nr. 16 bezeichnet Sch. „ Passionale Bohemicum,
Prag. Altstadt, b. typ. n. 1495. fol." Unmittelbar darauf fUhrt er
als einen besonderen Wiegendruck „ Passionale Bohemicum, Prag.
Altstadt, a. typ. n. 1495. El. fol." an. Diese Entdeckung eines neuen
Passionnles aus derselben Zeit und demselben Ort, nur ein wenig im
Sitob. d. ken. bdhm. Ges. d. Wiss., Phil.-hist. ClMie 1908, 2
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18 VII. I. Zahradnfk:
Format verschieden, erflillte mich sofort mit Verwunderung und
Misstrauen. Ich forschte der Sache nach und fand, dass dieser Druck
identisch mit dem vorhergenannten Passional ist. In der vorher-
gehenden Nummer beschreibt Sch. ein Exemplar der Universit&ts-
Bibliothek in Prag (sign. 54. B. 15); dieser von ihm „entdecktea
Druck ist dasselbe Werk — ein Exemplar des konigl. bohmischen
Museums (sign. 25. C. 3.), nur ein wenig mehr beschnitten. Es ist
sehr zu verwundern, wie er das, was er auf der vorhergehenden Seite
beschrieb, so rasch wieder vergessen konnte, und dass ihm nicht
einfiel, seine „Entdeckung" mit dem vorhergehenden Drucke zu kol-
lationieren.
Mit grosser Vorliebe citiert Sch. : „ A to se gest da- | lo", also
eine richtige bohmische Redewendung gleich : „a to se stalo, ud&lo".
Obgleich er dasselbe bei dem vorhergehenden Passional ganz ruhig
wiedergab, machte er doch in dem „entdeckten" hinter dem Zeitworte
„dalo'< sein vielsagendes „sicu. Ich mochte das sic I lieber am Ende
seiner Beschreibung des „neuen Passionals" machen, welches wir ihm
mit Dank hiemit zurttckstellen.
Zur zweiten Classe zdhlt er twolf undatierte Inkunabdn, von
denen wir abermals eine zuriickweisen, so dass also bios 1 1 Wiegen-
drucke bleiben. Mit Misstrauen aussert er sich im allgemeinen Teile
fiber ein Bruchstttck eines Wiegendruckes, nemlich die zwei Blatter
der Fabeln Aesop's in der Strahover Bibliothek, worauf wir noch
zurfickkommen werden.
In dieser Classe nennt er folgende Wiegendrucke :
1. Guido de Columnar Historia destructionis Trojae. (Bohemice,
translate). Pilsen nach 1468.
2. Testamentum Novum Bohemicum. (Pilsen ca. 1475).
3. Passionale Bohemicum (zwischen 1475 und 1479).
4. Testamentum Novum Bohemicum Strahoviense. (Prag, Pilsen oder
Nttrnberg 1475—1479).
5. Jus municipale Moravicum sive Brunnense. (Brttnn zwischen
1486—1498).
6. Benediction^le sive Agenda in usum ecclesiae Pragensis. (Pragae
c. 1490).
7. Landtagsschlttsse des b5hmischen Landtages vom Jahre 1492.
(Prag 1492).
8. Statuta syuodalia ecclesiae Olomucensis. (Brttnn, nach 1498).
9. [Kempis (Thomas a):] De imitatione Christi [bohemice]. (Pilsen
nach 1498).
10. Podkoni a z&k. (Pilsen nach 1498).
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Uber neuere Bibliographic der Inkunabcln, besonders der bdhmischen. 19
11. Landesordnung oder Sammlnng von Rechtssprttchen unter K&nig
Wladislaus von BGhmen. (Prog a. 1500). Diesen letzten Druck fthrt.Scli.
unter den nndatierten an, obgleicb er ganz bestimmt datiert ist, und zwar
trftgt er die Jahreszahl 1500.
Er erhalt mit diesem datierten Exemplar 12 undatierte Inku-
nabeln, da er abermals durch einen glticklichen Zufall eine neue
entdeckte und mit besonderem Namen: „ Passionale Bohemicum Olomu-
cense. s, 1. a. et typ. n. (Prag ca. 1480) Kl. fol." bezeichnete. fch
verwunderte mich ungemein beim Lesen dieses mir bis jetzt unbe-
kannten Titels. Ich wusste namlich nichts von einem „Passionale
Olomucense". Wohl wissend, mit wem ich es zu tun habe, liess ich
mich durch diese neue Entdeckung nicht beirren, sondem forschte
sofort nach, ob ich hier nicht ein (bitte um Verzeihungl) Pas-
sionale Schubertianum vor mir hatte. Meine Vermutung erwies sich
als begrtindet. Ich kollationierte diesen „neuen" Druck mit deni Prager
Passionale vom Jahre 1495, einem Exemplar der Strahover Bibliothek,
und konstatierte, dass Dr. Schuberts n Entdeckung" identisch mit dem
obengenanten Passionale ist, nur fehlen am Anfange dieses Druckes
24 Blatter. Wenn Dr. Sch. dieses Exemplar mit dem, wenn auch ein
wenig defekten Exemplar der Olmiitzer Bibliothek verglichen hatte,
ware ihm sicher nicht entgangen, dass es dieselbe Ausgabe ist. Es
ist zwar von ihm sehr edel, dass er uns zwei neue bdhmische Wiegen-
druckezuweisen will, aber wirmtlssen bedenken, dass dies, vom fachman-
nischen Standpunkte betrachtet, eine Blamage ist und ein Zeichen
von sehr oberfl&chlicher Arbeit.
Ausser diesen 35 Wiegendrucken keunt Dr. Sch, keine weiteren.
Nur einen Druck erwahnt er noch, und zwar die Aesopschen
Fabeln, richtiger gesagt, zwei Blatter aus einem Wiegendrucke von
Aesop's Fabeln, welche in der Stahover Bibliothek aufbewahrt sind.
(Nebenbei erwahnt, heisst dieses Kloster „Strahov" und nicht Strachow,
und es ist in Prag und nicht bei Prag.) Sch. aussert sich in eigen-
tumlich zweifelndem Tone folgendermassen Uber die Existenz dieser
Inkunabel: „Doch ist von diesem Werke gegenwartig nichts nach-
zuweisen, da die letzten zwei noch vorhanden gewesenen Blatter
desselben seit dem Jahre 1857 „unauffindbaru verlegt worden sind."
Wozu diese Anftihrungszeichen ? Zur Beruhigung diene Dr. Sch.
meine Erklarung, dass die zwei Blatter bereits aufgefunden, treu
reproduciert und beschrieben sind, und zwar in dem vorziiglichen
Werke von Ant. TruhUr: „Jana Alblna Ezopovy fabule a Brantovy
rozprivky" in „Sbfrka prarpenftv ku pozninl liter^rnibo Jivota v CecMch,
2*
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20 VII. I. Zahradnfk:
na MoravS a v Slezsku." Im Verlage der bohm. Akademie Prag 1901.
Diese zwei Blatter Bind in der Strahover Bibliothek unter Sign. D. 0.
VI. 9. unter die Wiegendrucke eingereiht und ich bin bereit dieselben
jedem Fachmanne zu zeigen. Wir vervollstandigen also die Angaben
Schuberts mit diesein Drucke.
Aus8erdem hat er noch folgende Wiegendrucke ausgelassen:
1. 2ivot Mahometa a jeho u£eni. TlaCeno v Nov6m Plzni od Mikulase
Bakalafe 1498. (Das Leben Mahomet's and seine Lehre. Pilsen). (Vide
Hanka C. C. M. 1852 III. 114; Jungmann III. 164, Korab 39.)
2. Lucidaf („Elucidariustt „0 rozliSnych vScech, jenz jsti na nebi,
na zemi i ve vodacb"). Tlafceno v Nov6m Plzni od Mikulase Bakalafe
1498. (Hanka 1. c. III. 115, Jungmann II. 80, Korab 40).
3. Ein Brucbstuck hestebend aus 4 Blattern desselben Druckes wie
wPodkoni a 3aktt. Abgedruckt bei Hanka 1. c. III. 116—118. Korab. 42.
4. Kalendaf (Kalender). Gedr. von Nicol. Bakalaf in Pilsen 1489.
(Jungmann III. 235. Jire^ek: Rukovet I. 329. Nach Dobrovsky vielleicht
aus dem J. 1499, nacb Hanka u. Korab 1498).
5. Adamfiv 2ivot (Das Leben Adam's) „Knihy o pobfbu, zivotu
a pokani i smrti prvostvofeneho otce naseho Adama a matefe nasie Evy
na tomto svfct6tt, 17 Blatter 8°. Pilsen ca. 1498 (mit dem hineingeiegten
Werke B0 dfevfc kfize," einer beliebten Lekture der bulgarischen Bogomili.
(Jungmann III. 919, JireSek : Rukovfct I. 4, Korab 42).
6. ArtikulovS sn6mu panu pod oboji r. 1478 v Praze, lateinisch-
b&hmisch, erste gedruckte Landtagsscblnsse.
7. Artikulov6 snSmu panu pod oboji drzen6ho v Nymburce. Landtags-
scblnsse von Nymburg. Gedruckt in Prag 1483. Diese beiden Drucke siud
wohi bereits verschwunden, aber ibre Existenz ist fiber jeden Zweifel er-
baben. (Siehe: Hanka 1. c. IV. 63, Jungmann III. 409, 414, Abband-
lungen der Privat-Gesellschaft V. 233).
8. SnSm vKutn6 Hofe v pondfcli po sv. Mikulasi 1485. (Landtags-
teUtsse von Kuttenberg, Hanka 1. c 63, Jungmann HI. 415, Korab 52).
9. Sato z r. 1486. (Landtagsschlusse) nach der ingabe des Adaukt
Voigt in nOeist der bOhmischen Gesetze" (Hanka 1. c. IV. 64, Korab 53).
10. Nalezovg snfcrau z r. 1497, 4° (Landtagsschlusse. Jungmann HI.
418, Hanka IV. 67).
11. Jednani o koropaktata snfcmu Basilejsklho. (Die Verhandlungen
flber die Kompakta des Concils von Basel). Gedruckt 1500, 18 Bl. 4°.
(Jungmann IH. 359 (nota), Hanka 1. c. IV. 69, Korab 55).
12. BVybrani casov6 ku poustenl krve a vlbkosti jinych". Ausge-
suchte Termine zum Aderlass und anderer Feuchtigkeiten. Ein Wandblatt
in F° zu 2 Cohunen mit einem Holzschnitt. Inc.: (Wy) kupenie naffebo
letba Tifytzyeho 1 1 Cztyrzftebo Dewadefateho Sfe-|| (ft)ebo kterez flowe
przeftupne rfa||(ty) poSet bude patnatzt." Also vor dem J. 1496. Ein
wenig defekt. Im kflnigl. bohm. Landesmuseum.
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Ober neuere Bibliographic der Inkunabeln, besonders der bflbmiscben. 21
Wenn wir also das Ergebnis der Forschungen des Herrn Dr.
Sch. mit dem wirklichen Sachverhalte vergleichen, ergibt sich das
Resultat, dass er 12 Drucke flbersah, was ein Drittel der yon ihm
angeftthrten, und fast ein Viertel aller bohmiscben Wiegendrucke
Uberhaupt bildet. Wir betonen, dass wir ihn in Bezug auf die m&briscben
Wiegendrucke nicht kontrolieren, und hoffen, dass er doit wenigstens
alles gewissenhaft durcbgeftthrt hat Es w&re dem Autor ungemein
leicht gewesen, diesem peinlichen Uebersehen vorzubeugen, wenn
er nur die so ttberaus stattliche Hilfsliteratur benutzt und beachtet hfitte.
Es scheint aber, das Dr. Sch. eingehendes Forschen nicht liebt, weshalb
er sich keine Zeit nahm, die betreffenden Schriften durchzusehen. Ich
nenne hier Novotny z Lu2e, Jungmann, Hanka, Kor£b, Patera — von
Dobrovsky, Ungar und von anderen nicht zu sprechen. Er begndgte
sich mit einer oberflachlichen Durchsicht der Inkunabeln in der
Universitatsbibliothek in Prag, der Studienbibliothek in Olmtitz und
des konigl. bohmiscben Landesmuseums in Prag, — weiter forschte er
nicht. Ja nicht einmal den Hanslick respektierte er nach Gebtthr —
geschweige denn andere Schriften. Das gentlgte ihm zu einem defini-
tiven Urteil. Sein Werk tragt in Folge dessen deutlich die Spuren
dieser flttchtigen Arbeit.
2. Man wflrde erwarteu, dass er wenigstens bet der Beschreibung
der Inkunabeln, welche er in Handen hatte, gewissenhafter gearbeitet
hatte. Doch ist auch hier das Resultat vollstdndig ungenUgend. Wenn
uns schon die Oberflachlichkeit und Unkenntniss der Sache, mit
welcher er seine bibliographischen Versuche — ich wiederhole Ver-
suche — betrieb, abstosst, so muss uns noch mehr seine Ktihnheit mit
Unwillen erfUllen, mit welcher er es wagt, etwas zu behaupten, was
durchaus jedes faktischen Beweises entbehrt und nur als Ausfluss seines
Chauvinismus und politischer Parteilichkeit zu bezeichnen ist. Hier
spricht nicht der neutrale Forscher, sondern der Partei-Politiker, der
es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Minderwertigkeit bdhmischen
Wissens und bohmischer Arbeit zu beweisen.
Wir wiederholen hier die Worte aus seinem, im Centralblatte
(XVI. 51) erschienenen Artikel, urn zu beweisen, dass es nicht blinder
Hass ist, der uns diese Kritik tiber Sch.'s Parteilichkeit diktiert. Die
bewusste Stelle lautet : „Wie alle anderen Segnungen der Wissenschaft
und Technik, kam auch die Kunst des Buchdruckes aus Deutschland
nach Boh men und M&hren." Und urn das zu beweisen, bezeichnet er
sechs Pilsener Wiegendrucke und die Prager Bibel vom J. 1488 als
Produkt deutscher Drucker. Er giebt einen zweifachen Weg anr auf
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22 VII. I. Zafcradnfk:
welch era die Kunst des Buchdruckens aus Deutschland nach Bobmen
gekommen sein soil: erstlich aus Ntirnberg nach Pilsen und yon da
aus weiter, zweitens aus Passau tkber den goldenen Steg nach Winter-
berg (Alacraw) und zurtick. Wer Sch. nicht nfther kennt, der muss
seinem Wissen ungemessene Bewunderung zollen, denn er muss an-
n eh men, dass Sch. kraft seines Wissens diese kfthnen, apodiktisch be-
haupteten Deduktionen aufgestellt habe.
In der Einleituug zu seiner Beschreibung der bohmischen Bibeln
(Centralblatt XIV. 105) liefert er ,Beweisea dafQr. Er citiert dort
den ,. Index Bobeinicorum librorum prohibitorum et corrigendorum"
(Vetero-Pragae 1767), und meint, dass dort wallerunbestimmtesta alle
Ausgaben bohmischer Bibeln in Dresden, Leipzig, Zittau, Berlin und
Amsterdam erwahnt werden. Er kann nicht begreifen, dass bohraische
Bibeln in deutschen Stadten gedruckt werden konnten, deshalb setzt er
hinter den Namen „Berlina die Bemerkung: „wohl auf wendische
Exemplare zu beziehen*. Bei Amsterdam verliert er den Boden
unter den Fflsseu. Aus dem Fakttim, dass sich die citierte Mainzer
Bibel nicht erhalten hat, resultiert noch nicht, dass sie iiberhaupt
nicht bestanden hat. Wie viele Inkunabeln sind verloren, wie viele
existieren bios in einem Exemplare 1 Und da es sich, nach unserer
Meinung, in dem erwahnten Index librorum prohibitorum um jflngere
Bibeln aus dem XVI., XVII. und XVIII. Jahrh. handelt (siehe Aus-
geben von Halle (3X w Halle Magdebursk£, Amsterodam 1658), so
erlauben wir uns Dr. Sch. auf die bohmischen Brftder aufmerksam
zu machen, die, weithin zerstreut, in Deutschland. Polen und in den
Niederlanden lebten, und auf das — - bohinische Zittau des Mittel-
alters.
Nun weiter: Dr. Sch. erklart sechs Pilsener Wiegendrucke fur
deutsche Produkte. Es sind dies: 1. Statuta Ernesti 1476; 2. Historia
destructionis Trojae nach 1468; 3. Testamentum Novum boh. c. 1475;
4. Passionate bohemicum 1475—79; 5. Testamentum Novum nach
1475 „ dieses aber nur unwahrscheinlich," und 6. Missale Pragense
1479. Er nennt sie „Fruheste Erzeugnisse deutschen Druckerfleisses
auf bohmischem Boden". Die drei ersten sind nicht nur von einem
deutschen Typographen bewerkstelligt, sondern auch der Korrektor
war ein Deutscher. Welche Grttnde hatte er fiir sein Urteil? wSie
venathen tiberall die vollige Unkenntnis des Landesidioms und in-
folge dessen die grosste Unsicherheit im Setzen von Seiten des
Druckdrs; selbst ein sprachkundiger Korrektor muss bei den ersten
tlieser drei Drucke gefehlt haben." In der Trojanischen Bibel vom
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Uber neaere Bibliographic der Inkunabeln, besonders der b&hmischen. 2&
J. 1468 findet er einen speziellen Beweis daftir: „Der Drucker war,
wie troter anderem aus dem die ganze Inkunabel schliessenden Worte
„lechu statt „leth" hervorgeht, ein Deutscher, wahrscheinlich ein Ntir-
berger, der 1475 nach Pilsen gekommen, und wohl dort den Druck
vollzogen haben dflrfte" ? Wenn auch diese letztere BeweisfQhrung
&ns8er8t lacherlich ist, will ich doch mit Rticksicht auf die phiio-
logischen Argumente die Frage stellen:
„Kann Dr. Sch. in diesem Punkte als eine kompetente Autorit&t
auftreten? Ich bestreite dies entschieden. Dr. Sch. entbehrt der hiezu
notigen philologischen Qualifikation. Er kennt die bohmische Sprache
nicht, umsoweniger ist er also des Altbohmischen machtig! Dass
meine Behauptung richtig ist, beweist seine Arbeit. Rein bohmische
Worter und Redewendungen scheinen ihm fehlerhaft, und er setzt
hinter dieselben sein klassisches ^sic" ! Er kennt v. gr. nicht die
kernige bohmische Redewendung: ,pr4v pficiniti nebo ujiti", er staunt
uber das bohmische na toa (und zwar) Nse wssemi-, er versteht nicht
das Wort „zanetb£vati, weil dort statt d — t geschrieben steht, „na
cestie", weil es nicht getrennt gedruckt ist, was in den Inkunabel n,
auch den elegantesten, ausserst haufig vorkommt, ahnlich nnatwrderatt
,Bizrahelsko"-, Bpiesnic2ky Ssalomunowy", nC2trmetzytmy den*, „po-
czina"* „czteniea, sepsane ota .aposstolsstij", naswiet", „knihy kralow-,
„a to se gest dalo8, „skonaly su sea, npoCinagi sett, npoczina sett
und v. a. —
Hatte Dr. Sch. diese Erklarung als sein eigenes Urteil hinge-
stellt und so stylisirt, so konnten wir ihm keinen Vorwurf machen,
denn es steht ja jedem frei, seine Ansicht zu aussern; aber seine
unbegrttndete Ansicht als sichergestellte Tatsache in der weiten
Welt zu verbreiten, das ist eine leichtsinnige Herabsetzung unserer
Nation, gegen welche wir nachdrucklich protestieren.
Aber hieran hatte Dr. Sch. noch nicht genug. Er schreitet auf diesem
politischen Wege weiter; ein klassischer Beweis daftir ist seine Be-
schreibung der Prager Altst&dter Bibel aus dem J. 1488. Unter
Nr. 299 fiihrt er sie in seiner Schrift ,Wiegendruckea folgender-
massen an: .Biblia bohemica, Pragae, Johann von den Storchen tind
Mathias vom weissen Lowen, Alemani (irapensis Johannis Pytlik und
Severini Kramarz, consulum Pragensium), 1488. Fo." Aehnlich schreibt
er im Centralblatte XIV. S. 105. In derselben Zeitschrift XVI. S. 126
fflhtt er wieder diesen Titel an : „Biblia bohemica, Pragae, impensis
Joannis Pytlik, Severini Kramarz, Joannis a Storchen et Mathaei
a Leone albo." Ich will ganz davon absehen, dass seine Angabeii wn
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24 VII. I. Zahradnfk:
unverst&ndlicbes Gewirr Bind, denn einmal ftthrt er die gleichen
Peraonen als Prucker, ein andermal ale Herausgeber an, einmal ist
einer „Johann von den Storchen", gleich darauf „Joannes a Storchen";
uns handelt es sich hier einzig urn das Wort „Alemani".
Wir erklaren deshalb hier, dass es Grundsatz jedes echten
Bibliographen ist — sei er scbon ein Deutscher, ein Franzose oder
ein Engl&nder — den Titel eines Wiegendruckes bis auf die kleinste
Einzelnheit, lis auf das kleinste Striclichen und Pflnktchen auf das
genaueste zu citieren, und dass bisher kein Forscher gewagt hat, an
diesem Gosetze zu rtihren, bis Sch. kara und in diese Orduung eine
Brest he schlug. Weiter konstatiere ich, dass Hanslitk in seiner
„Geschicbte und Beschreibung der Prager Universitftts-Bibliothek'
S. 513 diesen Druck ganz richtig citiert, dass es also die Pflicht
Schuberts war, der Hanslick's Buch ununterbrocben auf seinein Tische
hatte, sich an diesen alten Grundsatz zu lialten.
Er unterliess es aus zweierlei Grftnden: Erstens schrieb er
einfach diese Nummer aus Smekals's Katalog ab, der sich wiederum
auf Hain sttitzte, deni dieser Druck auch falsch bezeichnet wurde.
Zweitens Hess Sch. sich von seinen politischen Geftthlen verfuhren
und gennanisjerte einfach die echt bobmiscben Namen. Damit nber
das oben Gesagte richtig verstanden werde, geben wir hier das
authentische Explicit dieser Bibel wieder, und bitten den Laser,
Schuberts Angaben damit zu vergleichen. Dasselbe lautet:
Praczy teto a riiela- knih tiechto zakona ||bozie° konecz vcinien gt
fftiaftnie- w fla || wnem Mieftie Starem Prazfkem. kte || ruzto praczy- flowutui
muzie a niiefftia || nee Pan Jan pytlik- a pan Seweryn || kraroaf to° leta
konffelee: a pan Janod || Sapuow- a pan Matieg od biele0 lwa- p || bledagicze
naprzed keczti a k chwale bo-||zie- a k dobreT a pofiestnemu koruny
fla || wne zemie czefke- a ku profpiechu wier || nych Czechow y Morawa || now-
fnoz- 1| uie przed se vzemffe- przi nie Naklady || znamenite czlnili fu: . . . .
Wo, frage ich, ist hier die Rede von einem deutschen Drucker?
Ist aus diesen letzten Zeilen nicbt zu lesen, dass nur die aufrichtige
Liebe zu detn bdhinischen Volke und der bohmischen Krone diese
Manner bewog, das Werk herauszugeben ? Mit was entschuldigt Dr.
Schubert seine ktihnen, durch niclits begrOndeten Worte im Central-
blatte XIV: nJohann von Storchen und Mathias vom weissen Lowen
(beide sicher eiugewanderte Deutsche) die eigentlichen Diucker* ? Mit
welchem Rechte durfte er ehrlicbe altbohmische Namen ins Deutsche
iibersetzen ? Wenn das ein halbgelehrter, von Nationalbass er-
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fiber nenere Bibliographic der Inkunabeln, besonders der bfthmischen. 25
fQllter Journalist macht, begreifen wir es, es ist ja sein Haud-
werk; tut das aber ein staatlicher Bibliotheks-Beamter, so konnen
wir dieses Vorgehen nicht n&her qualifizieren. Es bleibt mchts
anderes tibrig, als diese wissentliche und absichtliche Fdlschung der
Tatsachen an den Pranger m stellen.
Es sei una noch eine kleine Exkursion erlaubt, die wir zwecks
einer genauen Feststellung der genanuten Personen und H&user unter-
nehmen wollen.
Das Haus beim weissen Low en Nr. C. 143-1. (am kleinen Alt*
stadter Ring (nicht, wie viele irrtttmlicb glauben, die jetzige Schnobliug'scbe
Apotheke, sondern das Haus neben dem Rot'schen in der Richtung
gegen die Karlsgasse) war im Jahro 1474 das Eigentum des Zikmund
MaleSicky z CrnoSic und seiner Gattin Anna z Vranova. Diese Ehe-
gatten traten dasselbe an ihre Kinder Ladislav und Johannka ab. (Msc.
des stadt. Archives 2105 fol. 346'). Diese Cession wurde jedoch nicht
durchgeffihrt, und Zikmund MaleSicky verkaufte im J. 1487 das Haus
dem KauTmann Mathias (mercator) und seiner Gattin Zuzana um
100 Schock bohm. Groschen (2106 fol. 215';, dieser wieder im Jahre
1497 dem Wenzel Bakalrft von Kouffm und seinem Vater Jan um
192V2 Schock bohm. Groschen. Vom Wenzel Bakaldf kaufto es im J.
1520 MikutoS Kon46 z HodiStkova um 2 JO Schock.
Dr. Sch. forschte auch nach diesem Hause und gelangte zu
einem eigentflmlichen, bei ihm jedoch nicht Qberroschenden Resultat;
er konstatierte, dass dieses Haus sich nnachst dem Altstadter Rathause,
auf dem Obstmarkte" befand — „heute die Apotheke zum weissen
Lowenu. H&tte der Autur eine kleiue Excursion in die nachste Um-
gebung des Altstadter Rathauses gemacht, so hatte er dort drei Apo-
theken gefundeu, aber keine einzige Bzum weissen Loweu\ Es existirt
zwar in Prag auch eine Apotheke gleichen Nameus, aber das ist die
Apotheke des Ilerren H. Lerch I. am Graben 39. (Siehe Adress&r
mtata Prahy 1901 II. 143.) Die erwahnten drei Apotbekeu in der
Nahe des Rathauses ftihren die Namen: „zum Reichsadler" (Altstadt.
Riogplatz 6), „zum weissen Einhorn" daselbst Nr. 21 und „Zur gold-
enen Krone" (am kleinen Ring (Nr. 13.).
Wir sind nun schon gewohnt, den unbedeutendsten Angaben Dr.
Schubert's Misstrauen entgegen zu bringen. Wahrscheinlii h meinte er
die Schnobling'sche Apotheke. Dieses Haus (Nr. 457) „zum goldenen
Adler" fiel durch Kauf im J. 1473 dem Goldschmied JiMk und
seiner Gattin Anna far 259 Schock bohm. Gr. (Stadt. Arch. 2105
fol. 329) zu. Im Jahre 1487 verschrieb er es seiner zweiten Gattin
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26 ,: . VU- I- Zahradnlk:
Magdalena (2106 fol. 217'), und im Jabre 1516 uberliess er ea dem
Baccalaureus fiehof ze VSehrd und seiner Gattin Magdalena (2108
fol. 186').
Jan Pytlih war Eigentburoer des Hauses „u volka" (ad bovera,
neben dem Hause „u bfl£ho lva"), welches er im J. 1487 mit seiner
Gattin Anefcka urn 120 Schock (2106 fol. 198') kaufte. Katefina
Pytlfkovrf, ze Zahofan verkaufte es im J. 1522 urn 275 Schock dem
Baltasar Gruber (2109 fol. 266').
Kramtf Severin, der Mitverleger und Drucker der bohmischen
Bibel, ist der Grtinder der Familie Severin, welcher das Haus „u pfll
zlataho mSsfce" gehorte, gleich neben dem Ratbause rdckwarts bei
der Gemeinde-Holzniederlage. Im Jahre 1660 war das Haus schon
ein Triimmerhaufen. Der Sohn des genannten Severin war Pavel
Severin z Kapi Hoiy (de Monte Cuculi). Das Haus schenkte seiner
Zeit Konig Georg von Podfebrad seinem Koche Petrus Picek, und
von dessen Wittwe kaufte es Severin im Jahre 1484 urn 40 Schock.*)
Was schliesslich den vierten Editor Jan od capuow betrifft, so
finden wir im Prager stadt. Archive folgeude, ihn und sein Haus
berfthrende Eintragungen: Johannes de Chlumecz emit pro se, Dorothea
coniuge, horedibus et successoribus suis domum ad ciconias dictam
ex opposito pretorii inter domos Symonis Straboch et Martini dicti
Crucz utrinque situatam, aput Offcam pro LXV s. gr. pragen. ad
habendum, tenendum atque hereditarie possidendum. Cui subarrauit
XV. 3. gr. prag. Actum in consilio [Antique Urbis Pragensis] feria
II. post festum s. Valentini anno Domini MCCCCLXXIX. (N. 2106
fol 30a). — Jan JindHSsk^ koupil sobS, dfidic6m a buducfm svym duom
fefcen^ u Cdpuov mezi domy Vriclava nfckdy Strabochovic a Jana
Medafe obostranng od VAclava Sakka ze Znantic a Jana Strnada
spoluporufcnfkuov statku neboStlka Jana Bieleho za p61druh£ho sta
kop. gr. C. Ddlo se o radS v sobotu po sv. Jakubu anno ocMVcXV
(1515). (2108 f. 163°). Drr Besitzer heisst in anderen Eintragungen
auch Johannes Albus a Ciconiis, so in verschiedenen Geldangelegen-
heiten de dto. feria V. ante Vitalis 1486 (n. 94. II. fol. 37*), 1487
(ibd. 41a), in festo s. Georgii 1488 (n. 94. I. f. 69'.**) So schauen also
die „sicher eingewandei ten Deutschen* aus!.
*) Siehe: Dr. Jos. Teige, Staromeatsk? rynk v Praze, I. 23—24.
**) Dem Herrn Adjunkten des Prager stadt. Archires Dr. J. Teige gebtthrt
tnein aufricbtiger Dank for sein freundliches Entgegenkommen, mit welchem er
mir die diesbeiOglichen Daten aus genanntam Archivbesorgte. Anm. d. Vert
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fiber neuere Bibliographie der Inkunabeln, besonders der bahmischen. 27
Kehren wir nun zu der Beschreibung dieser Bibeln zuriickl
Schubert's Beschreibung, obwohl sehr ausfiibrlich, ist dennoch unvoll-
standig. Wir finden viel Ueberflfissiges, und was darin sein sollte,
suchen wir vergebens. Er beschreibt zwei Exemplare der Universitats-
Bibliotheken in Prag und Olmutz. Diese beiden sind jedoch defekt;
deshalb hatte er ein unversehrles Exemplar suchen sollen. Aber sich
nach einem solcben umsehen, bedeutet suchen, forschen. Ich musste
aufrichtig lachen, als ich seine Bemerkung las: ^unsere beiden
Bibelausgaben finden sich ausser einem in Paris sein sollenden (wie
klingt das scbon und gelehrtl) Exemplare des Prager Druckes von
1488 meines Wissens nur in der k. k. Universitats-Bibliothek zu
Prag und in der k. k. Studien-Bibliothek zu Olmiitz in Mahren."
(1. c. XIV. 106.) Aber, aber, warum so weit in die Feme schweifen ?
Ein Berufsbibliograph sollte ein wonig sorgfitltiger vorgehen. Er weiss
nichts von dem Exemplare im konigl. bdhra. Museum, nichts von
dem Exemplare des Prager stadtischen Museums, und von den 3
Exemplaren der Strahover Bibliothek 1
Auch was die Kuttenberger Bibel betrifft, inache ichihnaufdie
Exemplare des konigl. bohm. Museums und der Strahover Bibliothek
aufmerksam.
Mit der gleichen, ihm eigenen Oberflachlichkeit, arbeitete
Dr. Sch. auch bei der Beschreibung der Inkunabeln, wobei fast in
jeder Zeile seine Sachunkenntnis, seine mangelhaften historischen
Kenntnisse und seine fliichtige Arbeitsweise zu Tage treten. Hier eine
Reihe von Beweisen fflr diese Behauptung:
Im b&hmischen Psalter vom J. 1487 scbreibt er „rzecitt statt „rze5i"
(das H&ckcben auf dem nctt scheint ibm tlberhanpt total UberflUssig) ;
„otewrzeneitt statt „otewrzenie".
Im Koranda's Traktat „de sacramento divino" schreibter: „vzileczueu
statt „vzitetznett ; wczisti" siatt Btzistiu ; „czeskemu statt „tzefkema ;
„cztryrzsteboa statt „tztyrzfsteliou.
Im Passional vom J. 1495 tibersetzt cr nGedenactetf — „elbtea.
Im Neuen Testamentc 1497/8: „mestieH statt „mestieu; „leta paue"
statt „paiiea ; Bz6kou?u statt „zakontt ; ein zierliches, bedeutungsloses
Hackchen halt er ftir eine Letter.
Im Titel zum „Traktat o zemi svat6u scbreibt er „suat6a statt
„S\vatea.
Im „Traktdt o divich a nesnadnostech" etc. : „pfiti" statt „prite" ;
„ro7umea statt „rozumea.
Bei „Planctus ruinae eccl. Olom." widerspricht er sichselbst: In den
^Wiegendrucken" scbreibt er nversi6cou, im Centralblatt „versihicoa ; in
den jjWiegeudruckeii" scbreibt er ,defleatu, im Centralblatt „desle5t° ;
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2g VII. I. Zahradnfk:
in den „ Wiegendrucken" schreibt er „Erheba, im Cenlralblatt „ErbebB;
in den .Wiegendrucken" sagt er: „Abtheilangszeichen 1 mm"; im C.-Bl.:
aAbtbeilungszeichen fehlen".
Ahnlicherweise geht er bei ,,Augu8tinu8 de Olomutz* vor. Er schreibt
in den Wiegendrucken : „01omnciaett, im Central blatt „01omuciitf ; in den
, Wiegendrucken" : B01omucza, im Centralblatt „de Olomuucz" ; in den
.Wiegendrucken-: „ad crudituj verura", im Centralblatt „ad erudituj
virum;" in den Wiegendrucken: „per Conradum", im Centralblatt 8per
me Conradum".
In Columnar „Historia destructionis Trojae (1468) liest er ,psu"
statt „gsu"; „poc?ynonnea statt ,,poSzyname"; 9sec£taczea statt „fecztuczea ;
,,debyte" statt „dobytiea; in explic. lasst er Bdwa" (tisfce let = zwei
Tausend Jabre) aus. Bei dieser Nummer meint er, die Jahreszahl 1468
beziehe sich auf das Abfassungsjabr der Handschrift, nacb der der Druck
gescbehen. Er gesellt sich bier der Ansicht Dobrovsky's und Ungar's
bei, und beachtet nicht die Angaben Hanka*s, Sembera's, JireSek's,
Kor&b's, Patera's, u. a.
Bei dem .Novum Testamentum" (Pilsen c. 1475) gibt er eine falscbe
Signatur an: 54 B. 91 statt 54 B. 9. Diese Inkunabei bezeichnet er
als undatiert. Ich glaube, dass Ungar diese Frage gelftst hat, denn man
pflicbtet heute allgemein dessen Ansicht bei, nach welcher er das Jahr
1475 nennt. In der Bescbreibung dieses Druckes ist Dr. Schubert's Ober-
flftchlichkeit geradezu verbluffend. Ich kontrolirte denselben zusammen
mit Herrn Kustos Todra, und wir kamen nicht aus der Verwunderung
heraus. Sch. schreibt:
„Cztemett statt „C2tenie" — ahnlichen Fehler begeht er bei Z. 7.
Z. 8 „nayprwe gt" schreibt er als ein Wort.
Er citiert fol. 25 statt 26; er s<hreibt: „az dostoname swieta"
statt „fkonanie swieta" ; statt „Gezua schreibt er Gefua.
Hf. 42 b. /J. und nicht 41 kann er den Unsinn nicht begreifen:
„potommnu,tt obwohl dort ein regelrechtes „potomniiu ; ibidem „vczedlni'"
statt „vczedlniktf, „vc2edlmkowa (setzt sic! hinzu) statt „vczedlnikowtt,
„cz* teme* statt „c5tenietf „euwageliftatt scheint ihm ein curiosum zu
sein u. s. w.
Bei Passionale c. 1475 — 1479 citiert er A] Dwentns statt richtig
()Dwentus. Weiter: Von 271 nach den Lagenverhftltnissen vorhanden
sein sollenden Bl&ttern sind nur noch 271 erhalten. Der Fehler fiel ihm
nicht auf, desbalb unterliess er richtig 278 zu Fchreibeu. Er sagt weiter :
fol. 49 b. a.: die fehlerhafte Legendenuberschrifi : „0. Vnuczenj Boziem".
Im Texte aber fol. 70 lesen wir: 0: Umuczenij. Boziem. Dem Register
nach sind 268 folia a— z; aa— kk -f- 4 letzten Blatter. Von diesem Buche
kennt er bios ein Exemplar, obwohl die Universit&ts-Bibliothek nach Angabe
Hanka's zwei Exemplare besitzt ; im kOnigl. b5hm. Museum finden sich 4,
wie mir Herr Bibliothekar Patera mittheilte.
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Cber nenere Bibliographie der Inkanabeln, besonders der bOhmischen. 29
Novum Testamentum Strahoviense. Er beginnt seine Beschreibang
fol. la (mane.) „Ale bysste u In Wahrheit sind in Fronte 5 leere
Blatter, dann folgt das 6. u. 7. fast vollst&ndig erhalten; dann wieder
bis f. 15 leere Blatter und scbliesslich bei Blatt 16. ist das von ihm er-
w&hnle Anfangsbruchstuck. Das Blatt 6. n. 7. erwahnt er zum Scblusse
and sagt: „vorgebunden sind dem ganzen Neuen Testamente 2 Register-
blfttter". — Fol. 2. bei Scb., de facto fol. 17, scbreibt er „a przigmo
(sic!)u ,k sobie (sic!)a Wie naiv ist er da in seiuem Staunen! Dafur
aber ttbersieht er wahre Fehler, v. g. fol. 33 b (bei ihm 18 b Z. 22 liest
er: „Ccztenie pofpane ad swatebo Marka*. Hier sind zwei wirkliche
Febler. Den ersten ubersah er and den zweiten schrieb er mecbanisch
ab. Wenn er C. C. M. (Hanka 1852. III. Ill) in die Hand genommen
b&tte, wttrde er den Fehler mit fetter Schrift angemerkt gefanden haben.
Damit er aber die Gewissenhaftigkeit seiner Arbeit in* recite Licbt stelle,
ftthrt er diesen Fehler anter „zahlreicho Druckfehler", nur dass ihm dabei
unglncklicherweise ein neuer Fehler unterlaufen ist, denn er korrigiert
dort das Wort „pofpane* durch das fatale ^pofpane.* ....
Benedictionale oder die Prager Agenda c. 1490 verlegt er nach
rrag. Hanka urteilt nach der Ahnlichkeit der „Trojanischen Chronik",
dem Strahover Nenen Testamente and Passionate, dass dieser Drack nach
Pilsen zu weisen sei. Wie kommt Sch. zu seiner Behauptung?
Den Traktat „von der Nachfolge Christi" bezeichnet er als undatiert,
obgleich er datiert ist. Hanka liest 1498. Ganz deutlkh ist zu lesen Tcccc.
Das weitere ist freilicb unleserlich, aber nicht etwa desbalb, weil dort
uberhaupt das Datum fehlte, sondern weil die Farbe nicht ausreichte. So
erkl&rt dies Hanka, and ich muss seiner Ansicht beistimmen, nachdem ich mit
dem Herrn Bibliothekar Patera das Exemplar gewissenbaft gepruft habe. —
Explicit citiert er folgendermassen : „A5ym wiecze (sic!) sobie nasyle
ciuiti ba-||de8S tiem wietze (sic!) prospiewati budess 1 1 1 Leta Od po*odu
pan ) ; ricbtig soil es heissen : A Sym wiecze (in diesem Worte
ist n&mlich ein nmgedrehtes i) fobie nafyle 6initi ba-||defs tiem wietze
profpiewati budefs||Leta od poaodu . . . Tcccc.
In 9Podkoni a zaktt liest er: ta(?) se odpowedieti: Patera liest:
ra fe „y hned sob'e pies psoli" im Orig. beisst es : „Y bned
fob'e ple§ pholia.
Bei der „Landesordnung" erwahnt er die gedrackten Landtagsschlasse
vom J. 1497 and beruft sich auf Hanka C. C. M. 1852 II. pag. 67.
Es soil aber richtig statt II. — IV heissen.
Sebr intere3sant and bezeichnend fur die Art und Weise seiner
Geschicht8baumeisterkunst ist die Bemerkung von den fruheren Eigen-
tttmern der „Trojanischen Chronik" aus dem J. 1488. (Exempl. der
Prager Universit. Bibl. 54. C. 19). Er schreibt ausdrttcklich : ,1592
einem Johann Lembergk v. L. dann dem Kloster Wobofitz, sp&ter der
Familie Czechorod gehttrig" . Was alles machte er nicht aus dem Pauliner
Kloster OboHstS and dem bertihmten Toraas Pesina z Cechorodu! Beim
Durcbsehen des Bucbes fand ich nebst anderen aach folgende Notizen:
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30 VII. I. Zahradnfk:
„Ex libris Czechorodianis", und mit einer spatereu Hand „Monasterii
Woborzifstensis Cathalogo Inscriptus". Er wasste freilich nichts vom Ka-
nomkus und Weihbischof von Prag : Thomas Pesina von Cechorod, welcher
im J. 1677 von Frau Salomena Ckanovska das Oat Obofiste urn 15,000 fl.
kaufte and dieses in seinem Testamente den Pauliuern vermachte, die
erst nach seinem, des Posina, Tode ein Kloster dort erbauten (1688,
Kirche 1711).
Noch etwas, ehe wir schliessen. Mit grossem Pathos be to at
Herr Dr. Sch. die deutsche Arbeit in Bohraen. Dort, wo er die
bohnrische Arbeit nicht ableugnen kann, bemtiht er sich wenigstens,
sie herabzusetzen, wie er es in seiner Kritik tiber den Pilsener
Drucker Bakalaf getan hat: „Seine Type giebt sich ungemein ungeffige
und den Anfanger verratend". Wir konnen freilich nicht den Beweis
erbringen, (lass Bakalaf ein alter Drucker gewesen sei, aber es
waren ja sammtliche damalige Drucker Anfanger. Wenn aber Sch.
aus der Unscheinbarkeit der Typen auf den Anfanger schliesst, nun,
so frage ich ihn, was er wohi sagen wurde, wenn ich ihm die ersten
gothischen Drucke des Jenson in Venedig, Augustinus de civitate
Dei. libb. XXII., 1475 und Biblia 1476 (den ersten Druck siehe in
der Olmtitzer Bibl. Nr. 163) vorlegte. Von diesen Drucken gilt das
einmiitige Urteil, dass sie unerreichbar in ihrer Eleganz sind.
W oil ten wir die zahlreichen Drucke der deutschen Drucker mit ihnen
vergleichen, mttsste man logischerweise jedweden von ibnen als An-
fanger bezeichnen. Dies sei jedoch nur nebenbei erwahnt.
Wir wollen schliessen, urn den Leser nicht zu erraiiden. Ware
uns nicht daran gelegen gewesen, Dr. Sch. des Abschreibens und der
oberflachlichen Arbeit zu iiberfuhren, nie ware es uns in den Sinn
gekommen, so viel Zeit und Arbeit aufzuwenden. Es war notwendig,
um die Angriffe zurtickzuweisen, die nicht nur auf die bohmische,
sondern auf die Kultur iiberhaupt gemacht wurden. Es ist nicht leicht
zu schweigen, wenn das literarische Feld zuui Gegenstande solcher
Arbeiten wird. — Aber uns darf alles, was wir hier gesagt und
angeftlhrt, nicht wunder nehmen, wenn wir bedenken, wie Dr. Sch.
sich die Arbeit auf diesem Gebiete vorstellt. Im Leipz. Centralblatte
XVI. 85—86, im Referate „Oesterreichischer Verein fQr Bibliotheks-
wesen", zur Debatte ftir die Herausgabe eines General-Kataloges der
oesterr. Handschriften, finden wir ein eclatantes Beispiel, welches
diesen Bibliographen recht sonderbar charakterisiert. Dort nimmt
Dr. Sch. an, „dassin einer Stunde durchschuittlich zwei Handschriften be-
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tiber neuere Bibliographie der Iukunabeln, beionders der bOhmischen. 31
schrieben werden konnen". Das ist nicht, wie der Herr Referent dazu
meint: Betwas sanguinisch", das ist einfach absurd. Solches kann nur
ein Mensch behaupten, der entweder keinen Begriff hat, was eine
Handschrift und ihre Katalogisirung ist, oder dem in jeder Bibliothek
ein Fischer oder Smekal zur VerfQgung steht, damit er von diesen
bios abschreiben kann. Leider hat nicht ein jeder so viel Gliick
— wie Dr. Anton Schubert.
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vm.
V&clava Bfezana regesta v^sad danych m6stu Ce-
sk6mu Krumlovu za panstvi ro2mbersk6ho.
Poznamkami a doplfiky opatril Hynek Gro88.
(Pfedlozeno 7. dubna 1902.)
Pfehled tento privilegii Krumlovskych, zachovany v ozdobn^m, ale
kdysi od vlhka prosaktem Cistopise v kniz. archive Krumlovskem (I. 5.
AS, 3a), neni podepsan. Kdo vsak zna pismo archivafe rozmbersWho
V. Bfezana, dochovanG nam v cistopisech a v Setnych regestech na rubn
akt rozmbersk^ch v archivech knizat Schwarzeubergft, shleda lined, ze
pfivodcem jeho jest on. Tomu nasvedSuje pravopis, sloh a uzfvani nekterych
obratuv a tvaru (mSsCanuo, konselao, souseduo, listuo, vozao, doluo).
Tak$ misto uschovanf, obsah a 2as vydani privilegii pro Cesky Kramlov,
y sesitka poznameuanyeh, opravnuje k tomuto zavfcru. Soupis ten patfi
k pracim, kter6 v dobe sepsani mfcly ticel praktieky. Dnes budi jen zajem
d&jepisny. Uvefejnujeme ten spisek z piety ke svedomitemu skladateli
a pe£liv6mu archivafi, davnemu predchudci v povolanf archivnich urednfku
razu historicko-administrativniho, jaci jsou v knizecich archivech schwarzen-
berskf ch. Pokud jeste nejsou privilegia Krumlovska v celem zneni uvefej-
n£na, mohou byti obsirna regesta Bfezanova vitanou pomflckou k vnitrnfm
dejinam C. Krumlova a poslouzi k hlubsimu poznani prace spisovatelovy
irftbec, k nfcmuz obracena zase nov6ji pozornost (Klimesch, Mares, Salaba).
V poznamkach doplnili jsme latku, k obrazu tehdejsfch pomerft
vhodnou vykladem, tiryvky z privilegii samych a regesty jinych, z nejvetsi
c&sti dosud nevydanych listin, jez obsahem fadi se k ukolu Brezanovu
a k pojmu obdarovaui v rozsifen&n smyslu toho slova. I poskytuji ze-
jmena hojufc drobnych pffspfcvku k star6mu mistopisu byvateho sidla rozm-
berskelio a jeho nejblizsiho okoli a k vztahum poddan^ho mesta k vrch-
Dosti. PH torn poukazali jsme k pfislusne literature.
Text regest Brezanovych opsali jsme diplomaticky pro zvlastni jeho
pravopis; vynatky odjinud uvadime v tratisskripsi.
Vestnik Kr. C. Spol. Nauk, tr . hist. 1902. i
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2 VIII- H. Gross:
Podrobnou evidenci l&tky, jak& nyni se v knizecich archivech pro-
ved!, je§te lecktery pfehledny soupis, spisovatelem neoznadeny, pfirovnAnim
pisma za Bfezanovo dilo se uzd&, a objevi se jestfe mnoh& start pfedloha
jeho doslovn^ho opisu, kter&z v dilech jeho tist&nych za ztracenou byla
pokl&d&na. Tak nasli jsme v kniz. arhivS Kroml. (II A 8 B 34) original
naftzeni Vitema z Rozmberka k poddanym jeho na panstvi Tfebonsk6m
ze dne 22. Servna 1551 o ustanoveni raddfi a vrchnlch spr&ycfi na
Krumlove na cas jeho nepfitomnosti, kteroazto instrckci pfijal Brezan
do sv6ho Vil6mova zivotopisu, v nSmz jest tistfcna na str. 41 — 42.
Tufaie" dslice vlozeng do textu Bfezanova vztahuji se k pozn&mk&m tistenvm
na str. 7—17.
Miesta Krttmlowa Obdarowdnij tato sum ma gest.
Nr. 1.
Od Pana Petra z Rozinberka, kteryi to Miesto neyprw6 zwe-
lebil, a panowal za Krale Jana, Privilegium, GehoZ potwrzugij Po-
tomczy Geho mti Pan Woldriich z Roimberka s Syny swymi: Na
tyto wieczy:
I. Pr2iwtieluge k Miestu pod gedno Prtfwo a swobodu Pried-
miestij, tolik^i nyzie psan£ wsy a dwory, na ten spuosob, aby nicz-
mtaie Miesto y tiji gruntov^ stale platy Wrchnosti sw£ zprawowali:
1. Dwflr Jindriicha riedtendho Sspatwirt ; 2. dwuor Ludwyka Dfltka
(1) sebe blizko wsy Zahr£dky; 3. dwuor Kogisse, lezijczy podte
czesty, wedauczy k Welessijnu; 4. dwur Przibzonis neb Prtybijkuo,
lezycz^ podle czesty gdaucz/ k Malotynu (2); 5. Curia Piediconis,
dwuor Dobraussuow (3), leZijcz^ nad hradem Krumlowem; 6. dwa
dwory we wsy Dobrkowie (4) lezijczy; 7. dwuor nad Mleynein
Wlastowicinykem (5). Ti dworow6 vcSinij na gruntech 816 giter
diedin, czoi uciinij 13 Wnuo 36 giter.
Wijcze 8 Wes Slupenecz (6), obsahugijcz^ 4 Wny; 9. Wes
Drahoslawicze (7) obsahuge 1 Ian; 10. Wes Zahr£dka (8) obsahuge
4 l£ny; 11. Wes Lhota (9) obsahuge 2 ldny. A tak wssech diedin
y s priedepsanymi gitrami vc^inij XXIIII lany XXXVI giter. Wy-
mieriugii se platowG po starodawnu inijrnij na to wsseczko.
II. Warky Piw a ssenkowdnij y krdmy masn6 miesstianS k sw6n:u
viitku a dobr6mu obraczeti mohau.
III. Aby 'od miesta w mijli Piwow&ru ani krCzem nebylo bez
dowolenij miesstian Kruuilowskych.
IV. Aby mohli prdwem purkrechtnijm neb ssosownijm drzieti,
prod£wati oc wsseligak6 grunty a statky sw&
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VAclava Bfezana regesta Y^sad danjch m$8tu Cesk6mu KnimloTu. 3
[V.] OdwoUnij od pr£wa poddany aby mohl vcziniti przed
wrchnost swan wySss^, czyzopansk^ do miest kr&lowsk^ch.
VI. Pana Oldriicha z Roiraberka obzwl&sstnij milost, kdyby
ktery miesstieum bez kssafftu vmriel, aby napad ssel na neybliissyho
priijtele dolu zstapagijczych a2 do cztwrteho stupnie : wssak ta milost
aby se toliko na priately, ob^wagijczy na Panstwij, wztahowala.
Proti tiemto milostem powinnost miesstianuo:
1. Plat diwati magij 16 briiwen rocinie P&niim swyui za
warky, a z toho platu nieczo se obraczy na zaduss^ KrumlowskS.
2. Meyto, lAzni a mleyny a pr£wo odbieinS sobie wrchnost
zanechati rfciila.
3. Item k tomu se zawazugy Miesstiang w c2as Weselij swa-
tebnijho Panflw neb panen niekterych z domu a Rodu Ro2mbersk6ho :
aby dali z jedn£ ka2d£ kopy gr. Prch 1 g.
4 Podte Panflw sw^ch proti Nepr&iteluom stdti a pomdhati
powinni pod!6 moinosti.
5. Na Mosty, zdi miestsk^ a oprawu wsseczku naklad ciiniti.
Datum listu originalniho leta 1347 na Krumlowie v wilgij na
Nebewzetij Panny Marye [14. srpna 1347],
Datum Confirmacy skrze Pana OldrZicha s Geho msti Syny
na Krumlowie we fcztwrtek po Swatem Jakubu wietssijm, leta 1456
[29. cervence 1456] (10), (11), (12).
No. 2.
Od Panflw Woka, Petra a Oldriicha wlastnijch Bratrzij z Roto-
berka Privilegium a wietssy milosti Miesstianflm Krumlowsk^m:
1. Na prawo Kralowsk^ (13), aby ho tak viijwati a z nieho
se radowati, gako gind miesta w Krdlowstwij C2esk&n, y Stateciky
sw6 swobodne magijcze, o nich riijditi mohli. Napadow6 statkuow
neporiijzenych aby ssli podle obyc2ege a zwyklosti Miest Kr&low-
skych na PrSately, kde koli obywagijczy.
2. Odwoldnij aby se wzyti mohlo, kdo by na ndlezu konsseluo
Krumlowskjfch prSestati nechtiel, pr2ed Prdwo Miesta Budiegowicz
a odtud pried Aurzad Startho Miesta Pra2sk6ho.
3. W Pokuty, pro dobry r2dd na R2emeslnijky a obywatele
od Auriadu vlozien^, zie se Wrchnost wkladati a w nie sahati ne-
r&ciij. Ne£ pokut Saudnijch, zAktyduow propaden^ch a odbie2n6ho,
toliko Auroku, Platuo starodawnijch sobie Wrchnost zanechdwati
riczij.
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4 VIII. H. Gross:
4. Milost cziuiti rdczij w priiijcSinie pomoczy k swatebnijmu
Weselij Panuw neb Panen z domu a rodu Ro2mbersk6ho, aby wijcze
powinni nebyli d&wati, nezli 103 zlat^ch vhersk^ch, a to toliko prii
neyprwniegssym weselij.
5. £id6 aby na wiecin6 c2asy nikdy w sausedstwij do miesta
Krumlowa przigijmdai a prii Miestie trpijni nebyli (14).
6. Gestlizie by sessel rod Panflw z Ro2mberka, Miesto gin^ho
P£na dostalo, aby povinen byl prii weysadach, milostech a swobo-
ddch gich zanechati a gim gich potwrditi.
7. Hnogow^ a smeti na rynku ani na vlicz^ch aby zanechd-
wdni nebyli pod pokutau gedn6 kopy g. Prafcsk^ch do komory wrch-
nosti propadenij (15).
Datum na Krumlowie leta 1494 w Pdtek den sv. Walentyna
[14. bfezna 1494] (16, 17).
No. 3.
Pana Wylema z RoSmberka y na mystie Pana Petra Woka,
gako2to wlastnijho Pana Bratra Geho inti, Kruralowskym dan6 obda-
rowdnij, kter^mZ Latransk^ k miestu se wssemi duchody a prdwy,
poniewadi s obogij strany dobrowolnie k tomu przistaupili, za gednu
Obecz prftwtieluge: aby se gednijin Purgkmistrem, RychtArzem a
Aurfcednijky sprawowali.
2. Latransstij aby Piw Bytych k ssefiku kromie obeczn^ho
Piwowdru, (gak2 niekdy toho swobodu podle narowndnij skrze Pana
Petra z Ro2mberka leta 1503 [7./ VII.] mieli a timto posledniegssijm
gest zdwizieno), ginde nebrali. Ne21i Piwa stard aby doina war2iti
y od ginych sauseduo brdti a ssenkowati inohli.
3. Do Auriadu konsselsk6ho do tifctyri osob a neymdaie dwa
z Latrdnu aby br£ni byli.
4. Rycht&rZ Miestsky t62 aby mohl LatrAnsk^ saused, geni
by oboge Miesto sprawowal, byti.
Datum listu na Krumlowie w striedu u Wilgij Slawneho Hodu
BlahosJawene Panny Marye na Nebew^etij Leta Panie [15. srpna]
1555 (18).
No. 4.
Krale Wladislawa Magestat, kterymS dowolowati a milost cziniti
r£c2ij Miesstianflm Krumlowskym, aby mohli cierwen^m woskem pe-
cietiti. Datum na hradie Pra2sk6m 3. Octob. Anno 1481 (19).
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VAclava Bfezana regesta vysad danjch m£stu Cesk6mu Krumlovu. 5
No. 5.
Kr£le Wladislawa druhy Magestat, wysazugijczy Miestu Krum-
lowu jarmark neb trh rocinij za 8 dni poridd, gako ginym miestuom
Krdlowsk^m, s takow^mii swobodami, gmenowitie: tu nedieli pried
Swatym Hawlem, a trh tohodnij kaideho Pondielij.
Dan na Budijnie w Pondielij pried Sstolowanijm SwaWho Petra
[19. tinora] Leta 1492 (20, 21).
No. 6.
Czysarie Maximiliana druh^ho gakoito Kr£le Ciesk^ho Majestat,
gimi oznamowati rdciij: zie Miesstian^ Krumlowsstij trii jarmarky
rocinij magij. Ale poniewadi gednoho takmieri niciimi neuiiwagij,
zie na ziadost Pana Wyl&na z Roimberka, diedicind Wrchnosti gich,
gim citwrty jarmark rocinij wysazowati rdciij, ten citwrtek o striedo-
postij t£2 za 8 dni.
Datum na Hradie Praisktfm w auterf po Swat6 Trogiczy
[23. kvgtna] Leta 1570 (22).
No. 7.
Czysarie Rudolffa druhgho Majestat, kter^mi confirmowati rdciij
wssech listuo nahorie psanych, od koho ktery gim dan. Datum ciasu
a mijsta zegmena wyslowugijcz :
2. Obzwldsstnij milost ciinij, aby 6 wozuo soli kr41owskg kaid^
teyden w miestie skaupiti a ni handl prowozowati mohli.
3. Appellacy lidij swobodnych neb czyzopanskych aby ne pried
prdwo Miesta Budiegowicz ani pried Staromiestsk^ brdna nebyla, nei
pried raddy Krdlowsk£ na hrad Praisky k tomu nariizend
. Datum Magestatu a Wto Confirmacy w Pondielij po Nedieli
Postnij Laetare [18. bfezna] Leta 1577 (23).
No. 8.
List obzwldsstnij Pana Wyl^ma z Roimberka, niekter^m osob&m
w miestie Krumlowie y w Latranie osedlym, gessto Prdwu odau-
mrtnijmu podrobeni byli, na pr£wo Miestsk^ swobodn6 s tauto wey-
minkau, aby wijcze ginij lid6 z odaumrti nebyli do miesta przigijm&ni,
leci by od wrchnosti zhosstieni a oswobozeni bjli. Stalo-li by se
pak to, zie se na nie milost vztahowati nemflzie.
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VIII. H. Gross :
Datum na Hradie Praisk^m (v pttek po nedfili postni Laetare
[6. dubna] leta od narozenf Krista P£na tisfc^ho pfctisteho devade-
siteho) (24).
No. 9.
Czysarie Rudolffa II. Majestat, wysazugijczy trh kofisk^ a do-
bytciij Miestu Kruinlowu C2esk<*oiu, kaidy cStwrtek od c2asu Sv.
Pawla na Wijru obraczenij a2 do Sw. Jakuba Aposstola Pdnie.
Datum na Hradie Praisk^m w stritedu po Slawnych Hodech
Welikonodfoijch [13. dubna] Leta Boiiho 1594 (25).
No. 10 a posledny.
Od Jeho mti Pana Petra Woka z RoSmberka Privilegiuin, gene-
raliter (26) potwrzugijczij wssech priedepsan^ch obdarowAnij a Mage-
statuo a wyswietlugijczy, w niekterych artykulijch y w nowie nadd-
wagijcz^ :
1. Strany Prawa a Weysad Miestsk^ch, vSijwagycz gich rownie
gako Miesta Krdlowskd, aby mohli do miesta se przigijtnati, prdwo
Miestska diiwati lidem swobodnym, y zase swobodnie propausstieti
bez priekafcky wrchnosti, wssak bez zahuby miesta.
2. Strany sladowen, Piwowdru obecznijho, kde piwa bijM k obczy
war2y, a star^ch piw warzenij w temi miestie obywateluom, aby toho
v2ijvati y ssenkowati mohli (27) podle starobyl6ho obyciege.
3. Mleynowg dwa, geden slowe Hlawnij (28) a druhy w Par-
kanie (29), y s ritekau od gezu doluo a2 po Mleyo Pansky pod ryb-
nijkem (30), y s ostrowy dwiema k ssosu se d£wagij a platuw se
ociisstiugij (31): wssak aby Krumlovstij tim lepe za tu miiost
o sspital Sycbeysle peciowali a chud6 opatrowali.
4 Latransstij Miesstian6 robot wsseligak/ch prii dworiijch
kterymii wssak niekdy obticziow&ni bvwali, (gsaucze gii za gedno
s Miestem a tychi swobod vSijwagijczij), se sprosstugij a oswobozugij,
5. Pilu na riecze w mijstie przijhodn&n k obecznSinu dobrgmu
vstawijcz, aby gi vfcywati bez pr2eka2ky mohli.
6. Neriddnij handlow6 po wesniczych a zkupowinij wssech
iiwn^ch wiecz^ mimo trhy se zapowijdagij (32).
7. Drzijwij wsseligake beze wssech platuo z nieho Wrchnosti
aby se po wodie y po zemi k miestu bez pi*2eka2ky doddwalo ; wssak
na rechly (33), kde se driijwij zastawuge, abyMiesto ndklad cSinilo.
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Vaclava Bfezana regesta vfsad danych m&stu Ceik6mu Krumlovu. 7
8. Cityri mostuo k oprawie, totiito za Hornij Branau, Kayow-
skSho (34), Latranskgho (35) a na Hrazy (36), pon6vad2 z nich plat
Wrchnosti se d£w£, driijwij se gim z lesuow G. M. Paaie mi sekati
a brati dopustiti (37).
9. Strany skupowAnij pssenicz na piwowary, gaky by w torn
riad zachow&n byti miel: totiito kdyby fformane neb czyzopansstij
lid6 psseniczy do Miesta priiwezli a wijcze prSiwesti mijnili, aby
Auiiad s heytinanem Kruinlowskyra 8 nimi na gisWm statem trim
zustal podle slussnosti, tak aby, gak2 geden piwowar Pansk^, tak
y Miestsky zasoben byti mohl.
10. K robotdm Pansk^m potahowdni byti nemagij Sloupenecitij,
Zahradecitij, Lhotsstij, osedlij geden w Drahoslawiczych na Janau-
chowie, Swineczsstij dolegssij (38). Ti wssickni pro Miestsk^ potrieby
se zanechdwagij k robotowdnij, wssak Zahradecitij roboty starodawnij
k sspitalu aby vykondwali.
11. Czyhelna a wdpenicze na Flechpercze (39) k viijwdnij
Miesstianfim se oswobozuge a diedicinie d&w£.
12. Statkuow mohowitych odaumrtnijch po FararZijch a Kapla-
nijch Krumlowskych trietij dijl na oprawu ChrAmu Panie se za-
nechdwd.
Datum Priwilegium na zdmku Krumlowie Cieskdin, we Citwrtek
den Pamatny Sw. Jakuba Aposstola Pdnie Leta [25. 6ervenee] 1593
(40, 41).
Pozndmky.
1. str. 2. V latinske* listing stoji toliko „curia Ludovici". PHjmenf
vzal tudiz Bfezan odjinud. Curia Przibczonis t6z v Urbafi zbozi rozm-
bersk^ho z r. 1379 (vydal J. Truhiar).
2. str. 2. Malotin, jeduota (samota) u 6. Krumlova, do Novosedel
patffcl, n6m. Mollebauer.
Pfed r. 1336 pfipomina se Vaclav z Malotina(V. Schmidt: Mittheil.
d. V. far Gesch. d. Deutschen i. B&hmen J. XXVII. 1889).
R. 1366, 1369 Mikes z Malotina, r. 1377 Mikulas z Maiotlna.
R. 1438 l./HI. Buzek HarracheT* z Rovn^ho prodava dvur Malotin
Vankovi z nMossikowu (fieska listina v PangerlovS: Urkundenbuch des
Cistercienserstiftes zu Hohenfurt str. 267 — 268).
R. 1478 29./ V. Vaclav z Radenina prodava dvur Malotinsky opatu
Tomasovi a konventu klastera Vysebrodske'ho (5eska listina uvefejnfcna
v PangerlovS Urkundenbuch v. Hohenfurt str. 331 — 334).
R. 1550 26. /III. postoupiia Anna Rozmberska z Roggendorfa, vdova
po Jostovi z Rozmberka, jakozto spravci spitala KrumlovskSho dvur kmeci
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8 VIII. H. Gross:
ve 2d&fe, ke spitalu ndlezejici, na ktergm sedfel Varra, opatovi Vyse-
brodsk&nu Janovi, a ten to za to postoupil ke spitalu dvur Malotin (listina
cesk& kniz. arch. Kruml.)
R. 1558 drzela dvur Malotinsky Anna Rozmberskd z Roggendorfa
(Bfezanuv Vil6m z Rosenberka, str. 129).
R. 1570 uv&di se Malotiu jako popluzni dvur panstvi Krumlovskeho
(Bfezanuv VilSm str. 181).
R. 1571 20./4. Vil6m z Rozmberka postoupil Malotin v uzivani
sv£mu kanclgfi Vaclavu Albinovi z Helfenburka (smlouva a inventaf dvora
v kniz. archive^ Krumlovsk&u, ces.)
R. 1574, kdyz Albin nemohl pro seslost veku s&m hospodafiti, ujal
dvur zase Yilgm k sv6 ruce a dal Albinovi n&hradu (Bfezanuv Vil&n
str. 209).
R. 1575, 25./II. hejtman Krumlovsky Jetfich Slatinsky ze Si at inky
pise Jakubu Krcinovi z Jelcan o zadrzelgm des&tku ze dvora Malotinsk6ho,
dfckanovi Krumlovskgmu n&lezejicim, a navrhuje, aby, ponSvadz ten dvur
za praci nestoji, dosazen byl nan sedlak (kniz. arch. Kruml. I 3 P 15 c).
R. 1585 die urb&fe panstvi Krumlovskeho sed&l na odumrtnim dvofe
torn sedl&k Michal. Platil z l&uu ouroku sv. Jifskgho 48 g., uroku sv.
havelskeho 2 6 40 g., desatku psenice 1 c., zita 3 £., ovsa 5 5., sacunku
k berni ze 100 ti po 5V8 d-
Nyni n&lezi ta usedlost rolniku Kangrovi a pf fslusi farou do Kajova.
3. str. 2. V povSfenem opise, nach&zejicim se ve svodu privilegii
Krumlovskych od cisafe Maty&se r. 1614 stvrzenych, Steme: „ curia Pu-
diconisa, v 5es. pfekladu z 15 st. dvur jPiedikuov11. Blizsi oznacenf
„Dobrousuovu znai snad Bfezan z jingho pramene. Nyni za zainkem
Krumlovskym lezi knizeci dvftr Favoritsky (Favoritenhof), nebo Stary
dvur nazyvany. Tento jmenuje se jiz v listing z r. 1347 „ curia Quiet-
konis", „in curiam nostram, dictam Quietkonis".
R. 1347, 7./9. Petr z Rozmberka s manzelkou svou Katefinou
daroval kostelu sv. Vita mimo jing jeden l&n „uuum laneum" ve vsi
Drahoslavicich, desatek ze dvou poli „de duabus araturis" k jeho dvoru
v Drahoslavicich a z jednoho pole ke dvoru Kvitkovu pfisluSejiciho (Ad.
M. BOhm, Notizenblatt III, 1853, str. 417.
Na mfste tohoto desdtku snopovSho ze Kvitkova dvora vfcnoval Jost
z Rozmberka Janovi far&fi Krumlovskym u a jeho n&stupcum r. 1537
17./X. plat na lidech poddanych ve vsi Dubovgm (kniz. archiv Kruml.).
2e dvfir Piedikuv a Kvitkfiv jedno byly, dovid&me se z listiuy z r. 1459
27./9., v niz cteme: „dvftr Kvitkuv, jako nfckdy byl Piedikuv" (kniz.
archiv Kruml.).
4. str. 2. V listing latinskg Dobrkowitz, ve stargm cesk^m pfe-
kladu: „ve vsi Dobrkovicich", n£m. nyni Turkowitz (vyvoj jmgna die
uStu: Dobrkowitz, Dorkowitz, Torkowitz, Tarkowitz). R. 1585 osedli :
Tomei feznik, Bartos krejSf, Vit, Matous Stefl, Pux Kristl, Blazek,
Tomes zahradnik, Bolf kotl&f.
5. str. 2. Dvtir Vlastovi&iik (v listing Vlaitovecnik), n£m.
Schwalbenhof, dosud stoji a jest cast! kniz. velkostatku. .Curia Wlasto-
wecznik" uvAdi se v urbafi zbozi rozmb. z r. 1379 (Truhl&f).
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Vaclava Bfezana regesta v^sad dan^ch mestu Cesk^mu Krumlovu. 9
Uvadime tuto regesta listin, tykajicich se dvora Vlastovicniku a po-
zemku* k nemu nalezitych. Listiny ty jsou ulozeny v kniz. archivS Krum-
lovsk&n :
Vaclav Visne z Vfctfni prodava loucku svou, jez sb>ve Klimentice,
lezicl pod vrchem Vrauym, robotn&nu muzi Pavlovi ze Vlastovicnika
(listina ceska, bez mista dne 23. dubna 1488, orig. na perganienu). Vrch
a les Vrani, Vrany, r. 1600 t6z Vranin, nfcm. Branyberg, cbybnS tudlz
po cesku Branny nebo Brany.
Petr z Rozmberka prodava dvory ve Vlastovicniku Bernardovi z Be-
nesova, m&stanu Krumlovsk&nu ; na Krumlovg, dne 16. dubna 1497; ces.
opis ze 16 st. na papife.
Purkmistr a radda mesta C. Krumlova osvobozuji dva dvory ve
VlastoviCniku, drive ku pravu m£sta C. Krumlova pripojeng, kter£ Petr
z Rozmberka se svolenim jejich ziskal, z povinnosti hlasek a lozunku.
V KrumlovS, dne 24. dubna 1497; cesky orig. na perg. s tiplnS zaeho-
valou, pfcknou peSeti mfcstskou.
Vaclav VisnS z VStfuf prodava louku svou, kteraz lezf pode mlynem
PeSkou, jdouce od lesu Sokoteho k lesu Vrany ma, mfcstanu Krumlovskemu,
stfelci Vavfinci Haluznovi; na KrumlovS, dne 4. listopadu 1500, orig.
na pergamenu. (Silva „Sokolya jiz v rozmb. urbafi z r. 1379, vyd.
Truhlaf).
Marketa vdova po pisafi Bernardovi, m&stanu Krumlovsk&n, prodava
dvur f^Seny VlastoviCnik Petrovi z Rozmberka. V KrumlovS, dne 4. listo-
padu 1513, Ces. orig. na perg.
Jan z Rozmberka, mistr pfevorstvi CeskSbo zakona sv. Jana Jeru-
zalemskeho, prodava dvfir svfij VlastoviSnik pod vrchem Vranym, jdouc
k Pecce po levg stranfc mfcstanu Krumlovskemu Tomasi Turkovi kromfc
desatku, kteryz od starodavna pfislusi farafi Krumiovskemu, jejz i Turek
bude povinen odvadfcti. Pozustavuje sob6 vsak misto za dvorem na louce
k vyvazeni a skladani dfivi k potfebfc bor, pri torn take uhliste a cestu
k nfcmu skrze dvfir a vedeni vody z potficku ku provozovani hornictvi,
a vyhrazuje si vsecky lovy na pozemcich ke dvoru patficich ; ces. orig.
perg. bez mista, dne 17. kv&tna 1531. (Rfizne svobody a vyhody, ke
zvelebeni hornictvi u Krumlova smSfujici uvedeny jsou ve spise hrabfcte
Kaspara Sternberka: Umrisse einer Gescbicbte der b&hmischeu Bergwerke
I. Band, Prag 1836 str. 217—234).
PoruSnici rozmbersti Jeronym Slik z Holejce a Oldfich Holicky ze
Sternberka dovoluji majiteli dvoru VlastoviCnfku, mfcstanu Krumiovskemu
Tomasi Turkovi, aby v nahradu za skody, ktere se jemu pro jez Stingl-
hamersky zatopou Casti jeho luk cini, sm61 ve vod6 na lukach vytopenych
ryb loviti. Na Krumlovfc, dne 1. fijna 1550, ces. orig. perg.
Tomas Turek mestan Krumlovsky postupuje Vaclavu Albinovi
z Helfenburka rybniSek horni, lezici ve strouze na pozemcich ke dvoru
VlastoviCniku a ke vsi Sloupenci patficich, ktery kverkove Linecti, na
cechu sv. Vavfince u Krumlova pavovavsi, udelali, a jejz on od nich
koupil. V KrumlovS, dne 16. rijna 1568, Ces. orig. perg. Tomas Turek
mSstan Krumlovsky prodava dvur svuj Vlastovicnik s pfislusenstvim ro*mb
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10 VIII. H. Gross:
kancl6fi Vaclavu Albinovi z Helfenburku; <5es. orig. perg. ze dne 16./ X.
1568.
Petr Vok z Rozmberka slibaje bratfim Kristofu a Abrabamu Albiaum
z Helfenburku, ze podle zapsani pfedku svych berne a kontribuce, na
dvur jejich Vla§tovi5nik pfipadajici, z vlastnich duchodft platiti bude. Na
KrumlovS, dne 22. tinora 1597, 2es. orig. perg.
Jan Albin Podybnik z Pernsberga se svou manzelkou Marii Terezii,
rozenou Bfeskou z Birkenfelsu, prodava dvur Vlastovicnik neboli kanclg-
f ovsky feceny knizeti Adamu Frantiskovi ze Schwarzenberga. V KrumlovS,
dne 20. zafi 1719, orig. n&necky na papfre. (V listing t6 a v pruvod-
nich kvitancich neuziva se jeste nynfcjsiho n6m. nazvu: „SchwaU)enhof*,
nybrz nazyva se tam dvur: „Lasstowicznikh, gemeiniglich Cantzierhof*.
Kanclerovskym jmenoval se po rozmberskSm kanctefi Vaclavu Albinovi
z Helfenburka).
Svrchu uvedena regesta o VlastoviCniku jsou zaroven doplnkem
clanku A. RybiCky: BAlbinove* (Bilkove) z Helfenburka- v Pamatkach
archaeolog. a mistop., dil XIV. 19.
6. str. 2. Slu/wiec, Sloupenec, nem. Lupenz, ves u C. Krumlova,
pak farafi KrumlovskSmu patfici (od r. 1495); villa .Slupenecz" v urbafi
zbozi rozmb. z r. 1379.
7. str. 2. Drahoslavice, nem. Droschelhof, Troschlhof, drive
y aktech i Draschlhof, ves a pozdeji (zminky r. 1347, 1495, 1575)
a dosud dvur arcidSkansky u Krumlova na cestS ku Pfidoli ; „ villa Draho-
slawicz" v urbafi rozmb. z r. 1379.
8. str. 2. Zahrddka, „villa zahradka" v urbafi z r. 1379. V ur-
bafi panstvi Krumlovskgbo z r. 1585 cteme: Ves Zahradka k mfestu
Krumlovu, osedli: Michai na Piskovfc, Jilek Skrle, Benes na Dfekanove,
Jan M&sicek, Baltazar Hajnej ; summarum v tej vsi osedlejch s potahy 5,
lanu dfcdin 53/4- Jm6na ta dosud lpi na usedlostech.
R. 1485, 16./8. Vok a Petr bratfi z Rozmberka dovoluji purk-
mistru a raddfc mSsta Krumlova, aby sob6 mohli udSlati rybnik vedle Za-
hradky na pozemcich rozmberskych ku Pfidoli a k Zahradce pfislusejicich,
a hie dice k nakladum, kter6 maji tim, ze Bsvrchupsan6 mesto den ode dne
rozliSnymi opravami opravuji a je vedle moznosti jim k libosti ozdobujir"
daruji jim svuj rybnik Zahradecky s podminkou, ze oba rybniky nikdy
od m&sta odcizeny nebudou (listina ceska v knfz. arch. Kruml.).
Mezi tfcmi rybniky a Pfidolim lezela louka „V pfevofisti", kterou
koupil Wolfgank fe5eny Dnspytel, safaf klastera panensk^ho v C. Krum-
lovS, od Jifflra Jakubkova syna mesfana Krumlovsk6ho, a venoval ji sv6mu
klaSteru. Petr z Rozmberka pak 17./VL 1521 vzdal se rocniho platu
sesti grosu mis., na louce te* dedicnfc vaznouciho; (listina Seska v opise
v kniz. arch. Kruml., regest jeji uveden v ArchivS Cesk6m VIIL, ve sbfrce
dra J. Emlera: Vypisy z ceskych pfivodnich listin univers. knihovny
Prazsk6). V urbafi zbozi rozm. z r. 1379 v seznamu lesu Krumlovskych
jest i nsilva Przieworzisscze".
V regestech tSch objevujici se Petka jest mlyn zapsany v urbafi
z r. 1379: „Ci\itas Chrumpnaw . . . molendinum Peczka". Nalezel pak
Visnum z VStfui, ktefi v tech stranach zbozi sve* m&li. Adam Visne
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Vaclava Bfezana regejta vysad danych m^sta 6esk6mu Krumlovu. H
z V6tfni a na Pasov&fich prodal mlyn Peckovsky mSstu Krumlovu za
1200 kop mis. (kvitance z r. 1583 31./VII. v kniz. arch. Krumi.). Krum-
loviti postoupili Pefcku Vil6movi z Rozmberka odraenou za propusteni
noveji usedlych mfcstanu z okoli pfistehovalych a odumrtnimu pravu rozmb.
do te" doby podtehajicich (1590). V Pe5ce je nyni Spirova tov&rna na
cellulosu, nem. Petschmuhle, Potschmuhle).
9. str. 2. Ves Lhota, V urb4fi z r. 1379: villa Lhotka, v 15 st.
Lhota Sv&chova, Swachonis Lhotta (Pangeri: Urkundenbuch v. Goldenkron.
Ratio S. Galli de bonis castri Crumlow, 1483, str. 618), pozdeji Lhota
nebo Lhotka Fislova. R. 1518 18./6. Stastny a Jan bratfi ze Zubcic
prod&vajf louku, jez slove v Rozenici, nade vsi Mirokovicemi Janovi
Fislovi ze Lhotky. R. 1525 prodal Vanek Fisla ze Lhotky tuto louku
Bozlmu domu do CerniCe (Archiv kniz. Kruml., listiuy ceskS). V urbafi
z r. 1585: Ves Lhota Fislova, k mestu n&lezejici, platy Jeho mti p&nu:
Jira na Vitove plati z l&nu ouroku sv. jifskSho 37 gr., ouroku sv. havels.
37 g., sacunku k berni ze 245 l/2 fl, Ambroz na Petrove plati z l&nu
gruntu ouroku sv. jirsk6ho 39 gr., ouroku sv. havels. 39 gr., z rejt&v
sami odvozuji Galli 39 gr., sacunku k berni ze 240 Q (kniz. arch. Kruml.
I 7 G fi Nr. 13).
10. str. 3. Jak listina Petrova ze 14./8. 1347, tak i Oldfichova
z 29./7. 1456 psany jsou jazykem latinskym, Orig. nacb&zi se v archive
mesta C. Krumlova, pov&feny opis a Sesky pfeklad z 15 st. v archive
panstvi Kruml. Obsah nekterych kusu sdelili jiz: Aug. Sedldcek: Hrady
III. str. 23, 29; Urban napsal rukopisnou priici: Gesch. von Krumau,
(v Ces. museu v Praze) ; Dr. Winter: Kulturni obraz Seskych m6st I. str.
39, 43, II 312; Dr. M. Klimesch: Norbert Heermann's Rosenbergsche
Chronik str. 57 (vyd. 1897 v Praze) ; Dr. Val. Schmidt: Zur Gesch. des
Brauwesens in Stldbflhmen. Mittheil. d. V. f. Gesch. d. Deutschen in B.
1899, J. XXXVIII. str. 190; Ant. MOrath: Zur ftltesten Geschichte der
Stadt Krummau. Mittheilungen des Vereines far Gesch. d. Deutschen
i B. XXXVI. str. 448. Zaneseno do Desk zemskych v kvaternu trhovym
rftzove*m 1. 1600, 13./XII. (den pam&tky svate* panny Lucie Otilie) Lit.
A primum.
Petr a Jan z Rozmberka zavdzali se dne 27. dubna 1383, ze budou
za 8v6 ufedniky a sluzebniky vselike* sbirky a dane, ktere* na n& od mesta
pfipadaji, platiti (listina Seskd v soucasn6m opise v kniz. archive Kruml.).
11. str. 3. R. 1438, 21./1. Oidfich z Rozmberka nafidil mestanum
Krumlovskym, aby posledni villi Sinili u pritomnosti rychUfe, konselu
a pisafe mestsk6ho nebo nekolika souseduv, a list aby uschov&n byl
v m&tske* truhle (Ceska listina kniz. arch. Kruml.). Zajimave* zpr&vy
o „Obnoveni dobrgho f&du v mestS Krumiovfi skrze pana Oldricha z Rozm-
berka r. 1443" z kniz. archivu Kruml., uverejnime na jin6m miste.
12. str. 3. Die pofadu SasovSho klademe sem doplnkem zevrubny
regest Seske' listiny z r. 1459, 27. /IX. Bratfi Jan a Jost z Rozmberka
zpr&vu d&vaji o urovndni r&znic mezi obci m&sta C. Krumlova a raezi
Latranskymi, jimz propustili KrumlovSti Latranske" z povinnosti odv&deni
lozunku a pokrcemn^ho do Krumlova. Ale oboji maji za to spolecne
Siniti n&klad na faru, kostel, mosty, pastyfe a posla obecniho. Ku pro*
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12 VIII. H. Gross:
pustSni tomu svolili Kruralovsti uvazivse, ze Latran ji£ zdi ohrazen jest,
a LatranSti zdi a brany opravovali a je hl&snymi a podbrannymi opatro-
vati maji.
Dale schvaluji zminSni bratfi umluvu mezi obcemi temi ucinenou,
die niz sporn^ lozunky z dedin za rybnikem, kter6 drzi Johannes Ry-
tschauer, Benes svec a Hanus Cerny trubaS, vrchnost ma pfijimati
a obraceti die sveho d( br6ho zdani.
Pfihlizejic k t6to zjednane" shode, odpouSteji Jan a Jost z Rozm-
berka m&stanuni pul sedme" libry ze sestnacti liber povinn^ho starodavnSbo
(1347) platu tak, ze na prists jini a budouei vrchnosti seat a k zadusi
pul Ctvrte' libry platu odvadeti budou. Mimo to vzhiedem k tomu, ze
pansti drzi beze platu dva dvory v Dobrkovicich, nivu s loukou od Pfi-
bikovS, dSdinu Lfizkovu nad hradem, dve louky, nfckdy Bartovi rychtafi
nalezite", a pak dvur Kvitkuv, z nichz drive lozunk k mestu pfislusel,
vzdavaji se Jan a Jost jim patficibo tiroku ze dvora Lalkova, Lachenperku
a nivy Jehlovg, ktere* m&stane* v drzeni maji (Seska lislina kniz. arch.
Kruml.). Zminka u Wintra: Kulturni obraz m6st 5. II, 312.
13. str. 3. Krumlov pfi torn zustaval ov§em mfcstem poddanym.
Nejasne" pojeti prav vedlo je§te ve st. 18 k nedorozumeni mezi mSstem
a vrchnosti. Tak v recessu ze dne 11. Cervence 1719, kterym se urov-
naly dfiv6jsi Seine* rozmisky mezi ob&ma stranama, knize Adam Frantisek
ze Schwarzenberga ustanovil, ze dluzno mesto jmenovati a titulovati ne
svobodnym hornim mfcstem, jak Krumlovgti si pfali, nybrz knizecfm
Schwarzenberskym privilegovanym hornim mfcstera.
14. str. 4. Paty kus uvefejnfcn byl v Pamatkach arch, v dilu XIX
ve Clanku: Ze iemesel a zivnosti v C Krumlove v 15 a 16 st. na str.
533 (H. Gross).
15. str. 4. Sedmy astikul: „Tak6, ponSvadz pro Cest a slavnost
m6sta naseho svrchu psanelio je pravem kralovskym z zvlastni milosti,
jakoz svrchu vypsaao jest, obdafili jsme, chtice tak6 toto na zuameni
vdecnosti takove'ho dobrodini od nich jmiti, nybrz za povinnost v5Sne
trvajici, jim timto listem ustanovujem, aby hnoje na rynku i v ulicich
iddny vice nekladl, nez kdyz by k potfebfc bylo komu z domu sv£ho
hnuj z mesta ven dati vyvGzti, bude jej moci pfed dum dati vyvSzti, ale
hned aby z mesta byl vyvezen, tak aby d61e tfi dni nikoli na rynku, ani
v ulicich na dlazeni nelezel. A k vfetsim svatkum tirocnim aby na rynku
i v ulicich kazdy pfed sv}'m domem dal ume*sti, a takove* sraeti a neCistoty
aby z mesta ven vyvezeny anebo vyneseny byly, jakoz pak za starodavna,
ponfcvadz mfcsto p6kn6 stavenira a dlazdfcnim ozdobeno jest, pro dobre*
povStfi a pro Sistotu ten fad zachovan jest. A pro zachovani toho usta-
noveni pokladame pokutu kopu grosu prazskych, aby skrze naseho rychtafe
od pfestupitelfiv, kolikrat by se komu pfestoupiti pHhodilo, do komory
nasie dana by la, a k tomu rychtafi take* naSemu za jeho praci, aby na
to tim vet§i zfetel mel, dva grose Prazsky (opis kniz. arch. Kruml.).
16. str. 4. Nadani toto ze 14. unora 1494 dano bylo v ja?yku
Cesk^m. V Deskach zems. v kvaternu ruzove"m trhov(?m Lit. A 5.
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Viclava Bfezana regesta vjsad danych m§atu Cesk^mu Krumlovu. 13
Zminky o n&kterych kusech jeho jsoa ve spisech: Aug. SedlaSek:
Hrady III, str. 33; Dr. Winter: Kulturnf obraz mfcst I, str. 43, 503,
II, 183, 190, 686.
17. str. 4. Vynechano latinskS privilegium krale Vladislava II.
z 8./XI. 1479, kterym on udelil obyvatelum m&sta Krumlova trh vyrotni
na den sv. Kateriny. Dano v Praze.
Sem nalezela by listina ccska t6hoz data, kterou Vladislav II. dal
sv6 svoleni k tomu, aby pan Vok z Rozmberka dve zemske silnice, dotud
mi mo Krumlov jdoaci, z nichz jedoa vedla od ra&stecka Lomuv (sic!) na
Prfdolf, a druha od mfcstecek Frimburka, Vltavice a Planych na ves Vysn6
u C. Krumlova, obrdtil na Krumlov, kudy meli na pfistS obchodnfci se
brati, a dale nafidil, aby do na mistS v Pridoli vybirdno bylo v Krum-
love. Orig. perg. v kniz. arch. Kruml. Ale listina ta, jakozto proti privi-
legiim BudSjovickym celici, byla pozdeji (1492) strhana a neplatnou
ucinena. Viz Jindfichohradecky tydennik Ohlas od Nezarky, roc. XXIX.
z r. 1899 (Hyn. Gross: 2elezn6 kravy, pfispfcvek k objasnfcni z Krum-
lovska); a roSnik XXXI. z r. 1901. (H. Gross: K obchodnimu spojeni
Jindficbova Hradce s Ces. Bud&jovicemi a s Piskem za krale Vaclava IV.
PrivilegovanS postaveni BudSjovic na Cesk6m jihu, silnice do Hornich
a Dolnich Rakous. Spor panii z Rozmberka s Budfcjovickymi pro silnici
Krumlovskou v 15 st.)
18. str. 4. Nadani 5esk6 ze 14./VIII. 1555, Bfezan: VilSm z Ro-
senberka str. 92; Dr. Winter: Obraz mfcst II, str. 312; Dr. Val. Schmidt:
Zur Gesch. des Brauwesens in SudbOhmen. Mittheil. d. V. f. G. d. D.
i. B. 1899, str. 191 (v deskach z. v kvatornu trhov6m ruzov^m A 8.)
19. str. 4. Listina latinska (v kvaternu trhov6m ruzovSm A 10.
20. str. 5. 1492, 20./II. kral Vlad. II. dava tento trh rocni
a tghodni obyvatelum obce (predmesti) Latranu pfi zamku leziciho
(v kvaternu trhovSm ruzov6m A 11.)
21. str. 5. Sem vt&liti dluzno ceskou listinu, kterou Petr z Rozm-
berka dne 30./ VI. 1500, aby usnadnil Latranskym povinnost opravovdni
bran, zdi i jinych potfeb toho predmesti, vzdava se prava ku pozem-
kom svfm podle rybnika (zameckSho) a okolo Nov6ho rafcsta lezicim, na
nichz sobe beze vseho zakupu a tudiz i bez prava sdSlali zahradky pod-
dani: Niklas kuchaf, Korcak, Trojan, Janek kovar, Stanfck, Lida na
hrazi, Petr lazebnik, Jira Latransky, Petr kozeluh, Ryttr, Masek mistr,
Filip lovci, B6na Bobik, Hedvabny, Sobotka, Stetka, Brich, Ondres po-
stfihaS, Mielka, Ondrasek hrncief, Jakfibek, Sova hrucif, Lida na Nov£m
mgste. Daruje ty pozemky Latrdnu tak, aby ty zahrady prodany byly,
a na nfc v budoucnosti plat polozen byl. Ze ziskang jistiny a tiroku maji
Latransti naklad na z rain en 6 opravy uhrazovati. K t6muz pak cili pfidava
Petr vsecken bfeh pod rybnikem panskym, pocnouc ode mlyua a haltSfu
Slepifckovych az k Nov6mu mSstu a k sadu panskgmu (kniz. arch. Kruml.
ces. opis Brezanem porizeny). R. 1550 „Latransku brana stawina na-
kladem mfcsfan Latranskych; nebo se v to byli pa lftm porucnikum pod-
wolili." (Bfezanuv Vitem, str. 36.)
22. str. 5. Cesk6 nadani ze dne 23. kvetna 1570 (v kvaternu
trhov6m* rufcovem A 12.)
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14 VIII. H. Gross:
Obec Krumlovskd byla velice 5il& t; Sddostech k vrchnosti o roz-
Sireni svobod a ve vymah&ni rfiznych obchodnich vyhod k hmotnlmu
zvelebenl mlsta sm&fujfcfch. Proslvala pak casto, aby to, ceho od vrch-
nosti dos&hla, bylo i od kralu stvrzeno. Zachovalo se mnoho takovych
Jadosti. Ukazkou otiskajeme nfcktere\ PonSvadz nebyvaji datovany, Ize jen
z obsahu souditi na cas sepsani a podani jejich. Asi do tohoto obdobi
spadaji dve n&sledujici prosby :
I. Pane Vaclave kancliH, pane a pfiteli nas mily ! Za to Vas pf£-
telsky proslme, ze nas v pameti miti budete a panu Jeho mti pfipominati
neobmeskate, ze by Jelio Mt radii pracovati, aby tomato mdstu nejake*
svobody k zivnosti t6to obci u Jeho kralovske* mti mohly vyjednany byti.
Jakoz se jest rozsudek kralem Jifim mezi pany z Rofcmberka a Bu-
dejovickymi strany silnic a skladu1 stal. I jest ten rozsudek tfcmito slovy
zavfin : nNez co se trhuov svobodnych v mfcstech a v mestefckach nade-
psan^ho Voka dotyce, na torn jemu Budejovsti pfekazeti neraaji1*. I ne-
mame zadnych kralovskych majestatoov na trhy. Kdyby k tomu mohlo
pfivedeno byti, coz by kolivek jaktfho zboSi k trhu pfivezeno bylo, aby
svobodnS mohlo koupeno a zase toho dne trhove'ho prodano a nalozeno
byti ; a kdo by toho dne prodal, koupil a nalozil, aby odvezenim vsudy
svuoj pruchod v t£to zemi beze vsech tezkostf mieti mohli. Jiz Yam se
v torn porouCime. Purgmistr a radda mfcsta Krumlova.
Na rubu : Krumlovskych zadost, ze by se melo jednati pfi krali (kniz.
arch. Kruml.). Kancl6f rozmb. Vaclav Albin z Helfenburka zemfel r. 1577.
II. By mohlo na Jeho kralovske* Jasnosti obdrzano byti, aby ze sv6
stedre" milosti rafiil mestu Kromlovu kaid6bo tShodne Sest vozuov soli
sloiiti a zase naloziti a svobodnfc bez pfekaSky do kralovstvie Cesk6ho
i ze zeme ven odv6zti, to obdafeni dati raSil ; item, jakoz se dva jar-
marky v roce drzi, jeden na den svate" panny Katefiny a druhy v octav
Bnzieho Tela, aby jich Jeho kral. Mt stvrditi racil, jak se frajunk zaSne,
tyz den pfed jarmarkem a tyz den po jarmarce vseliku ktSpi svobodne
pfivezti, ktipiti, prodati a svobodne odv^zti mohli; item kazde"ho tehodne
od starodavua jmenovitS ve ctvrtek trhu uzfvanie, ten aby Jeho kral. Mt
nam stvrditi racil, aby se k t6muz trhu vsecka koupfc svobodnfc pfivezti,
ktipiti, prodati i zase odv6zti mohla. Vsak co se soli dotyce, ponSvadz
Budejovsti na odporu tomu vzdycky jsu, coz by kdo pod frajunkem nebo
na svobodntfm trhu soli koupil, vvfrajmargil, anebo jinak vymenil, aby
zuopfima k Budejovicdm s tti soli do jich skladu jel, a majic od meat a
Krumlova svfcdomf, ze jest pod frajunkem anebo na svobodne"m trhu to
kupil, nebyl povinen Budejovskym toho sloziti, nez daduc jim do skladu
jich, jakz od starodavna byvalo, ze dvti prostic puol grose Sesk6ho, s tim
dale svobodnfc jeti mohl; item v mfli od m&sta vzd&li abychme lidu
sedlskemu vselika piva na prodaj variti, hajiti a braniti mohli; item,
co se mesfan osedlych m£sta Krumlova dotySe, ktefiz zivnosti svych, pies
svet pracujic, dobyvali, aby mohli se vsemi statky svyrai ladto z kralov-
stvi Ces., z Moravy, z Rakus, z Bavor svobodn6 k obydli sv6mu cestii
nejblizsi pfes krunty pdnuov svych bez vselike* prekilzky v^zti a odv^zti;
item, kdyz jsme mesfaD^ Krumlovsti od panuov nasich d6di5nych Jich mti
v^emi chvalitebnymi svobodami kralovskych m§st v Cechach obdafeni,
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Vaclara Bfezana regesta v^iad dan^ch mgstu Ceskgmu Krumlovu. 15
▼idi-li se VaSi mti nam to majestatem krdJovskym stvrditi, to pfi Va§i
mti vuoli bad.
Poznamka na rubu: Krumlovskych 2adost; a tuzkou letopoCet 1564.
(Knizeci arch. Kruml.)
23. str. 5. Dano v Praze, dne 18. bfezna 1577 v <5esk6m jazyku
(v deskach v kvat. trhov6m rfizov6m A 13).
24. str. 6. 1590, 6./IV. privilegium cesk6 (v deskach v kvat. trh.
rozov6m A 15). Vil6m v tomto nadani mezi jinym pise: „Za6ez jsou nam
(KrumlovstI) i take* pro pohodlf a rozmnoSeni kolleje naH Krumlovskd
v postoupenf nekterych domtiv, dedin, luk a zahrad ponfzenou a poddanou
svou odminu aCinili". Z jin£ho aktu se dovfdame, ie tato odmena Cinila
10.000 kop ml§. Nevyplatili ji v penfczich, nybrz postoupili VilSmovi
mlyna PeSky s pfisluSenstvim, a dale skoupili ke zfizeni kolleje dva domy
nSkdy ftehofe Singrpichlara, dum Blazeje Bednafe, dum Martina Tancle,
Vavfince kozesnika, dum hrobafuv, dftm a zahrad u Jifika Sv6razsk6ho,
dvfir Jifika Firsta, zahradu Pavla Finkenaura, zahrad u Jobsta krejciho,
dvfir a zahradu Tomase Alse a dedin u <>bci pfinalezejici. Mimo to jiu6
platy za Vil6ma zapravili (knfz. arch. Kruml., H. Gross v Sasopise Bu-
divoji XXXVII. 6. 2.)
25. str. 6. 13./IV. 1594 6esky (v deskach v kvat. trh. ruzovSm
A 16). K tomuto majestatu vztahuje se dopis ze dne 27. dubna 1594,
ktery zde otiskujeme:
Sluzbu svd vzkazujem, urozeny pane a pffteli nas zvlaSte" mily !
Zdravi a vseho dobr6ho Vam pfejeme vSrnS radi. Zpravu jsme toho vzali
jistou, ze by privilegium na§e, co se trhu na dobytek dotejce, jiz k sv6mu
shotoveni pfijiti m61o, z Sehoz tomu dobfe rozumeti mfizeme, ze tu jistfc
pilnosti Vasi uic neseslo. Vam se toho jistfc vselijak pfatelsky odsluhovati
pfipovidame. A ponevadz pak i v torn, ze byste tax, totiz 111 dukatu
ve zlatfc na mfstfc nasem vypraviti chteli, pfatelsky se zakazujete, Vas za
to zadame, ze Vam to obtizne* nebude uciniti, nebo pfi nasem bohda
stastn^m shledanf, shledajic zase Vam takove* penize na dobre* minci,
g podfckovanim odve*sti chceme i s temi 100 U Vam pfedesle povinnymi.
A t6 nadeje jsme, ze nam takove* privilegium pfi panu Matyasovi odeslete,
abychom tu vec mohli v dobry po6atek uv6sti. S tim milost Bozi rac
byti s nami! Datum v m£st& KrumlovS Cesk6m, v stfedu po sv. Jifi leta
1594. Purgkmistr a radda mfcsta Erumlova Cesk6ho.
Urozen6mu panu Martinovi Ssurerovi z Waldtheimu, Jeho mti pana
naseho milostiv6ho sekretafi, panu a pfiteli nas emu zvlastS mile'mu. (Kniz.
arch. Kruml. II A, 5 AS 2a).
26. str. 6. Ve vseobecne* casti nachazime ethicky vyznamne* misto :
... I take majic my toho obzvlaStni zadost, aby tyz svrchupsane' mesto
nase Krumlov Cesky a obyvatele* v nem na Sasy budouci a vSSne* tim
16peji a podstatneji vfre a vice se vyzdvihovati a v zivnostech svych rusti
mohli, i za tou nemalou pficinou, ze tu pfi t6mz m6st6 od nikolika set
let residentia NaSe RoSmberskd byla^ i az posavad do vuole Pana Boha
vsemohouciho jest a bude, abychom nad jine* poddane* Nase jim obzvlastni
milost prokazali . . .
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16 VIII. H. Gross:
27. str. 6. ad 2 kus ... a takovA piva jak bil& k obci, tak jecnd
jeden kazdy mestan k svemu uzitku aby vafili, je bud* doma v meste,
Latranu neb na Flechperce i v pfedmftstich, jako i v Rybafske ulici a za
Eorni branou, ano i v vesnicich svych, kter6 nyni maji, anebo v budou-
cfch casfch z nadeleni Bozfho miti by mohli, svobodne vydAvali, i na cizi
grunty (krome panstvi Nasicb) z mSsta ven vystavovali . . .
28. str. 6. Mlyn Prixuv, 29. Mlyn Matejkuv, 30. Mlyn Maureruv
pfed mostem Budej'ovickym. Viz o ml^nech Krumlovskych : A. M5rath:
Die deutsche Zunftordnung der Krummauer Mttller aus der zweiten Halfte
des 16. Jabrb. v Sasopise Mittlieil. des Vereines fttr Gesch. d. Deutscben
in B5bmen Jabrg. XXXIX. 1900. 0 mlyn&ffcb, zfizeni mlyna v Park&ne
r. 1494, pozdeji jesuitsk6ho, a o pronajmuti mlyna panskSho za rybnikem
r. 1563 viz H. Gross: Ze femesel a zivnosti v 6. Krumlove v 15 a 16.
st. v Para4tk4ch arch, dilu XIX, str. 534—536.
31. str. 6. Petr Yok odpustil tim Erumlovskym i dosavddni ddvko
ze mlyna obecnfbo blavnfho pod z&mkem, kter&z zalezela ze 48 dzberu
zita a z vykrmeni dvou vepfu pro z&mek.
32. str. 6. Artikul sesty toboto nad&nf otiStfcn jest v PamAtkdch
arch, v XIX. dilu, str. 543 H. Gross: Ze femesel a zivnosti v C. Krum-
love v 15. a 16. st.
33. str. 6. „Rechle nad Flechpergkem pod Turkovym dvorem".
Jiz kolem r. 1590 vyddn plavebni f&d v „Nafizeni o prodaji dfivi pfi
meste KrumlovS i jinde na panstvi". (Kniz. arch. Kruml. I. 7 W 13 la),
tfryvek z toho otiSten ve spise kniz. lesmistra Al. Saitze: Pops&ui velko-
statku Krumlova, patficfho J. J. knizeti Adolfu Josefovi ze Schwarzen-
berga, se zvlastnim zfetelem na jeho lesy, v Praze, 1898, na str. 29 — 30.
34. str. 7. K&jovsky most, nyni most cis. Frant. Josefa.
35. str. 7. La'ransky most, nyni Baderbrttcke zvany (bydlel pri n£m
lazebnik Pichler v 16. a 17. st.)
36. str. 7. Most na hr&zi byvalebo rybnika, jest ten a dosud za-
chovane* Budejovicke* brdny.
37. str. 7. Dfivi na mosty tyto vykazov&no i na d&le, az beliem
Casu nektere byly nabrazeny klenutymi kamennymi, a jeden zeleznym
mostem (cis. Frant. Josefa). Nyni d&v& se dfivi na mostov6 trdmy a pod-
laznice toliko pro most Latransky w Baderbrttcke ". Viz v SaiUove svrchu
uveden^m spise kapitolu: Sluzebnosti str. 72.
38. str. 7. wpoddani k zddusi jejich pfin&lezejici, jako SloupeneSti,
Zahradecti, Lhotsti a Pavel neboztika Bolffa syn z Drahoslavic na Ja-
noucbove gruntu ve vsi Dolejsi Svince41 (Dolni, drive Zl&man& Svince, tez
Sviuice). Pavla syna Wolfova, dedice dvora Drahoslavick6ho dosadil na
dvur Janouchuv ve Svinci dekan a faraf Krumlovsky Jifik Netolicky dne
28./XII. 1575. Pavel pak dvur ve Drahoslavicich postoupil Jiffkovi
(Cetlovi), ktery jej ke dvoru farafskSmu ve Drahoslavicich pfipojil a
v jeden uvedl (Ceska listina perg.).
39. str. 7. Plesivec Flossberg.
40. str. 7. Ze dne 25. cervence 1596 v Ceske feSi (v deskach
z. v kvat. trh. A 17.,)
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V&clava Bfezana regesta vysad dan^ch mdstu Cesklmu Krumlovu. 17
41. str. 7. Do obdobi rozmbersk6ho jeste nalezi cesky majestat
cis. Rudolfa II., dany v Praze dne 20. fijna 1600, kterym tento ku
prosbfc parkmi8tra, konseluv i v§i obce mesta Krumlova Cesk6ho potvrzuje
privilegii, obdarovani a majestat ft, jez mfcstu tomato od kralu Ceskych
a vrchnosti rozmber»ke dany byly; jest jich v poCtu deset, a sice:
I. latinsky list Oldficba a Josta z Rozmberka, fadu svateho Jana
Jerozolimitansk6ho nejvyssibo mistra pfevorstvi Ceskelio, jehoz datum na
Krumlovfe, feria quinta post S. Jacobi apostoli majoris, anno Domini
millesimo, quadringentesimo, quinquagesimo sexto.
II. cesky list Voka, Petra a Oldficba bratfi vlastnich z Rozmberka,
jehoz datum v Krumlove leta 1494, v patek den sv. Valentina mucedl-
nika Boziho.
III. t6z Cesky list Vitema z Rozmberka, spravce a vladafe domu
rozmberskSho, jmenem jeho a Petra Voka z Rozmberka bratra jeho,
jehoz datum na Krumlove, v stfedu u vigilii slavnSho hodu blahoslaveng
Panny Marie Na nebe vzeti leta 1555.
IV. latinsky list krale Ces. Vladislava II., jehoz datum v Praze, die
tertia mensis Octobris anno Domini 1481.
V. ceske* nadani krale Ces. Vladislava II., jehoz datum na BudinS,
v pondeli pfed Stolovanfm sv. Petra 1. 1492.
VI. cesky list Maxmiliana II., volenelio ftiraskgho cis., Uhers. a Ces.
krale, jehoz datum na hrade Prazsk6m, v outery po sv. Trojici 1. 1570.
VII. list Cesky od cis. Rudolfa II., jehoz datum na hrade Prazskgm,
v pondeli po nedeli postni Laetare leta 1577.
VIII. t£z list cesky Vil6ma vladafe domu rozmbersk6ho, rytffe
Tovarysstva zlat6ho rouna, nejvysiiho purkrabi Pra?sk6ho, jehoz datum
na hrade Prazske*m, v patek po nedeli postni Laetare 1590.
IX. list Cesky cis. Rudolfa II., jehoz datum na hrade Prazek&n,
v stfedu po slavnych hodech velikonocnfch leta 1594.
X. list cesltf Petra Voka z Rozmberka a na CeskSm Krumlove,
spravce a vladafe domu rozmbersk6ho, jehoz datum na Krumlove, ve
Stvrtek, den pamatn^ sv. Jakuba apostola Pan& leta Boziho 1596.
Tento majestat cisafe Rudolfa II. inserovan jest v Cesk6m privilegiu
cis. Matyase pro horni mSsto Cesky Krumlov, dan6m v Linci v pofcd&li
po pamatce sv. Vavfince muSedlnika Pan§ leta 1614 (11. /8.) PovSfen^
opis jest v knfsfc. archive Krumlovsk^m I. 5 AS. No. 4 1, v deskach zem-
skych v kvaternu trhov6m ruzov6m A. 23.
Vypis z desk zemskych vsech desfti shora uvedenych privilegii
nachazi se v kniz. archive Kruml. v oddeleni I, 5 AS. 3a.
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IX.
Principle theoretick&io pozn&ni a mravndho-kon&nf
die Kanta.
Napsal dr F. Marea, profesor fysiologie.
(Pfedloieno 26. kvetna 1902.)
Ve spise ^Idealism a realism v prirodni v&dP ukazuji, *e pH-
rodnf v6da postupuje v pHtomn6 dobe z poznrivacfho zakladu Descar-
tesova a Lockeova na z&klad Humc&v a KatUuv. Z prfrodnf v&ly
vylucuje se metafysika, totifc domn£I6 poznAnf rozSirujicl se cistym
mySlenfm za hranice v&f liiozn^ zkuSenosti; ukol vSdy vymezuje se
positivne: stanoviti souvislosti a zdvislosti pfedmStft zkuSenosti.
Mnobo pHrodozpytcu zabyvd se dosud otdzkami, kladenymi lid-
skou mysli, na kter6 vSak zddnd zkuSenost neinftze ddti odpov&I;
vnitrni ustrojeni hmoty, podstata pHrodnich sil, piivod a konec svSta,
puvod fcivota i druhft 2ivych bytostf, smyslfl a rozumu clovSka, spo-
leCenatvf psychick^ho s fysickym atd. jsou otdzky, na kterg se odpo-
vldd ve jm&m exaktni vSdy materialismem, etherismem, energetismem,
evolucionismem, a tyto odpovSdi poklddaji se za vysledek exaktuiho
vfcdeck^ho bdddni. PffrodovSdeckd theorie, ne-li docela jen hypothesc,
pfijfmajf za vypdtranou pravdu, za rozluStenf z&had sv6ta. Povgstny
8pis Haeckel&v „Die Weltrathsel" je pravzorem t6to pHrodovSdeckS
metafysick^ dogmatiky.
Jednd se o pfekoudni teto pHrodovgdeck6 metafysiky, ktera tu
vystupuje jako vida, na mfstS pfekonan^ filosofick^ metafysiky.
VlastnS je to stale t&i metafysika, kterd se tu kryje vdinostf a
exaktnosti pMrodnf v6dy; ode ddvna okraslovala se metafysika rdda
stuzkaroi mathematiky a pHroduf vcdy.
Vestnik Kr. C. Spol. Nauk tf. hist. 1902. 1
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2 IX. F. MareS:
Hume otfdsl metafysikou skeptickymi ndmitkami. Lidskd v£da
zabyva se velifcinami anebo skutecnymi pfedmSty zkuSenosti; proto
do ohn6 s knihou o metafysice, kterd nejednd o matheinatice nebo
skutefcnych vScech, nemuiet obsahovati Die nez sofistiku a klam.
Kant chopil se problemu inetafysiky, namftnuteho Humeovou
skepsi; pouh6 pochybovdnl nestafci k odstrangni klamu a Salby meta-
fysiky, tu tfeba apodiktick^ho dukazu, ie metafysika jako v£da pfe-
sahujfcf hranice ve6ker£ zkuSenosti neni v&bec moina^ a ie ndroky
mysli rozSffiti pozndnf pfes hranice moin6 zkuSenosti jsou prdzdn6
a lich6, tak ie v takov^cb otdzkdch je naSe nevSdomost vflbec ne-
vyhnutelnd.
Zdleielo mi na torn pfiv^sti Kantovu kritiku lidskSho pozn&vdnf
v theoretickem nebo spektdativnem upotfebeni mysli ku platnosti,
zvld§t6 vzhledem ku pflrodnf vSdS, kde se jednd o vylouCenl meta-
fysiky jakoito theoreticko-spekul&tivn^ho pozn&nf, rozSifujfciho se nad
mo2nou zkuSenost.
Ne2 prdvS v t6 dob6 pofcal se u nds Sffiti soud Kantovi ne-
pffzniv^. Filosofick^ casopis „Ceskd Mysla (I. 91) vystoupil proti
„novokantismua jakoito modernf scholastice a pfedstavoval ufceni
Kantovo jako pfekonang a odumrel6 DozndvA se tu arci, ie „my-
Slenka Kantova, ie rozumem nelze proniknouti k podstatS v£cf a ie
metafysika jako veda o praprf&inAch sv£tov6ho dSjstvf jest nemoind,
stojf skalopevnfe a neni popirdna." Ale panujfci pffrodovfedecka meta-
fysika ukazuje, ie mySlenka ta mnohym pffrodozpytcfiin nenf dosud
vfibec zn&ma.
Brzy pHnesla vSak .Ceskd Mysltt pojedndni professora Tilsera
„0 pffcin&ch nyngjSfho mySlenkov&io a spolecensk^ho rozvratu atd.s
(0. M. I. .330, 417), pfipojujlcf se k onomu odmftnutf kantovskG
modernl scliolastiky; a tu vystavuje se ucenf Kantovo za hlavnf pH-
fcinu nynejSi pov§echn6 anarcbie, i odsuzuje se Kantovu „bludn£
metafysika11, k jejfmui zbudovdnf Kant zneuiil £ist£ mathematiky a
cist6 pffrodnf v6dy. Pojedndnf to proSlo v „Cesk£ Mysli" beze v§f
ndmitky, jakoby tomuto filosofickdmu casopisu nevadilo znehodnoco-
vrinf a zneuzndvdnf ufceni Kantova; ba zdd se, ie pHpougti docela
obranu Ifaeckelovskeho dogmatismu proti Kantovske kritice (C M.
III., 139).
Tato nevh'dnost ke Kantovi souvisf, jak se zdd, s nepffznivym
soudem, ktery o Kantovi pronesl pfed l£ty prof. Masaryk, ie toti*
Kant pf idSlil filosofii (= metafysice) pozndnf a priori, ostatnfm Veddm
pozurinf euipirickc*. nTlm, ie oddelil metafysiku jakoito kvalitativne
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Principle thcoreticklho poznini a mravnlho konrfnf die Kanta. 3
vySSi od empirickych vSd, postavil je v pffkr^ odpor a uSkodil tfra
velice filosofii, pon£vad2 to vedlo ku pozdSjSfui vzduSnyin systemflin
pokantovskdho n$meck£ho rationalisms" (Konkrete Logik, 256.)
Nacbdzeje u nds takov6 sin^lenf o ufienf Kantovd, kter& mi
bylo lilavnf zbranf proti panujfct pffrodovfideck^ metafysick6 dogjua-
tice, m61 jsem za potfebno nainftnouti, ie v torn, jak se tu ocefiuje,
nepozndvdm ufcenf Kantova; ie nenachdzfm, ie by by] Kant oddSlil
a prions poznatky od empirickych a (ak postavil filosofii v prfkry
odpor s empirick^mi v&danii; prdvS naopak, ie nachdzfm Kanta ve
stdtem kdzdnf, ie apriorn6 poznatky jsou jen foriiiami pro zkuSenost,
ie majf platnost a inohou byt upotrebeny jen ve zkuSenosti, tak ie
nenf 2ddn6ho pozndnf a priori, kter<* by se nevztahovalo na zku§e
nost, nenf moino rozSffiti pozndnf z cistych pojnifl za hranice zkirita-
nosti. (Id. a real, v pF. v. str. 133.)
V posouzenf m^ho spisu prof. Masaryh spokojil se tvrzenfm, ie
obzvld§t6 ucenf Kantovo nenf tu poddno kriticky, ie tu nenf pfesn6
definice pojrau a priori, a ie autor nepostfehuje, ie mnohy filosof a
pffrodovgdec tym2 slovem oznacoval pojmy rfizng. (Nafie Doba, 1901,
str. 703.) Z vyroku tfich a ngkolika plipojenych otiizek nejde na jevo
nic, Cfm by nyntjsi Masarylovo oceiiovdnf uceui Kantova bylo vy-
znaieno.
Urcitdji vyslovil se dr Krcjii v posudku m<Mio spisu (C. M. II.
str. 293). Yytykd mi, ie u\6 ponStf apriorismu nenf pfesnS die Kanta,
jeito jsem nedbal jin£ho jeho spisu, nez jen Kritiky Cisttho rozutnu.
Topfrdm-li, ie by byl Kant oddSlil apriorn6 poznatky od empirickych,
a tvrdfm-li, ie die Kanta jsou jen formaim pro zkuSenost, tak ie
nenf 2ddn6ho pozndnf a priori, kter6 by §lo z £i4ych rozumovych
pojmu za hranice zkuSenosti, ie tu zapomfndm na idcje, na ktor£ by
nebylo mohlo byti zapomenuto, kdybych byl vzal v pofet takd Kiitiku
prakticktfho rozumu; a j.
Odpov&hM jsem na to (C. M. II. str. 380) doklady, ze kterych
dovozuji, ie die Kanta v theoretickdm pozndnf vsechny cist6 pojmy
a idee rozumu jsou upotrebitcluy jen pro zkuSenost a ie jejich upo-
tfebenim pfes hranice zkusenosti nemfiZe byti pozndnf rozSifeno.
I trvdin na torn, ie se nesprdvnS posuzuje Kant, vytykd-li se mu, ie
postavil filosofii jakofcto pozndni aprioru6 proti empiricktfiuu pozndnf
v6d; die Kanta nelze na apriornych pojmech zaklddati synthetic^
soudy platn6 vubec, uybr2 platn6 jen vzhledem k inozne zkuSenosti.
Dr Krejdl odpov6d£l na to pojedndnfm (Kantflv aprioristn, C. M.
II. str. 401), jeho2 vysledek jest, ze Kant nadrozumem odloufi! filo-
r
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4 IX. F. Marei:
sofii jakoZto poznAni apriornS od vSdy empirickg, a tfm zpflsobil pfe-
ceftov&nf nadrozumu u filosofft idealistickych a s nfm i onu Natur-
filosofii Okenovskou. Dobfe tedy bylo fefceno, ie toto odloutenf filosofie
a v£dy poSkodilo filosofii.
NejostfejSfho odsouzenf dostalo se m£mu spisu ^Idealism a
realism v prirodni vidi" pro utenf Kantovo od prof. TiUera v po-
jedn&nf nKdo hldsd pravdu: Kant, 6i Lamarck aMonge?*, uvefrejoS-
n&n ve Vtetniku Krai, deske Spolednosti Nduk (tf. math.-prir. 1901).
Tu oznacuje se chimeric^ utenf Kantovo za jednu z hlavnich
pfffcin nyn6j§iho mySlenkov6ho i spolefcensk^ho rozvratu; z Kantova
„transcendentalniho idealismu, jlmi chtgl feSiti nejt&fcsf z&hady b£d£n(
tilosofick^ho pouhou dialektikou, cistym rozumem bez jakgkoli posi-
tivni prdce exaktnf, opovrhuje vSelikymi pom&ckami hmotnymi, vicmi
skutecnymi i jejich obrazy, zplozeny zdhy nov6 filosofick6 systemy
idealistick^ . .."; Kantova metafysika, kterou zfejmi ve svych ^Prole-
gomcnech" zaklddd na diste mathcmatice a iiste vidi prirodni, zpusobila
osudn£ pohromy i v nauk&ch mathematick^ch a pHrodnfch . . . ; Kant
zneuiil pfedpokladu moinosti diste mathematiky a iiste vidy prirodni
a priori , aby dokdzal moinost metafysiky v&bec a sve zvldste. I dovo-
l£v& se autor svych dflkazu vseho toho podan^ch ve studii v mCeski
Mysli\
V t&chto projevech o ufcenf Kantovi, proniSenych u n&s s tako
vym durazem a v&lomfm lepSfho vWenf, jevl se spolefcnd sboda v torn,
ie uceni Kantovo prohlasuje se za kofen bludft idealistick^ a natur-
filosofie, ktera vyvijela vSechno pozndnf z eisteho rozumu, opovrhujfc
zkusenostf; a to proto, ie Kant wodd61il fiIosofick6 pozn&nf z tistl
mysli jako kvalitativnft vySSi od empirickych vid a postavil je v pMkry
odpor. . ." I posuzuje se ucenf Kantovo v&bec jako budovdni metafysiky,
totii vidy sestrojen^ z tistych pojmfi a priori a povzndSejicf se nade
vSi moinou zkuSenost. „TranscendentaIn^ idealism" pochopuje se tu
jako pozndni pfel^tajfci vfiechny hranice zku&enosti, zbudovanS z cistych
pojmfi cistern myfclenfin, opovrhujfcl zku&enostf, a pod.
A na zAkladg takoviho ponfitf o uCenf Kantovi vystupuje se velmi
ostfe proti mnS, ie SIHm a zast&v&m u nris takovy blud a klam,
zhoubny zvlAStfc pro vznetlivou mlddefc studujfci; i jsem obvinovan,
ie zavddfm CisW mySlenf a navddfm k opovrhov&nf fakty podAvan^mi
zkuSenostf. A s toboto hlediska posuzujf se vgdeckg prAce, provedenl
v ustavu mn6 sv6fen£m, bez znalosti jejich obsahu a dosahu.
Prvnf posuzovatel Kantovy kritiky fcisteho rozumu pochopil ji
jako „vySSi idealism", a Kant s&m ohradil se dfiraznS proti tak pre-
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Principle theoreiick6ho poznad * mravn6ho kondnf die Kanta. 5
vricen&nu vykladu. „Z4sada vfiech pravych idealistfi,a pravl, Jest
obsaiena v Wto formuli: vSechno pozninl skrze smysly a zkuSenost
neni nei sam6 zddnf, a jen v idedch 6isW mysli je pravda. Naproti
tomu zAsada m£ho idealisuiu jest: vSechno pozndnf vSci z pouh6ho
cist^ho rozumu a mysli nenl nic nei samd zd£nf, a jen ve zkuSenosti
je pravda. A to je pfece prav^ opak onoho." (Prol. 165.)
Jako pfirodozpytci jednalo se mi na prvnfm mistb o Kantovu
kritiku spekulativn$-theoretick6ho upotfebenf mysli, totte o ot&zku,
je-li mo2na metafysika jako spektdativnitheoretickd vida. Spor ndS
vrcholf tudfi pro mne v ot&zce: postavil Kant filosofii jako2to po-
zn&nf a priori z ciste mysli proti empirick^m vSd£m v oboru speku-
lativni-theoreticktm, 6i k&ie prAvfi naopak, ie vSecbny poznatky tist£bo
rozumu a mysli a priori, jakozto formalng podinfnky zkuSenosti,
mohou byti platnS upotfebeny jen v mezfch moini zkuSenosti?
Zcela jind jest otAzka, zdali Kant pHpou3t61 iiste myileni pfe-
sahujfcf mo2nou zkuSenost, ano sna2il-li se s&m o zbudovdni meta-
fysiky v oboru prakticky-mravnim. Otizka ta nespadala v obor,
o ktery se mi jednalo; jeSto viak prAvft odtud pfichAzejl ndmitky
proti mnft, bude mi tfeba i o torn pojednati.
Ke zodpovfd&ni prvnf otdzky, je-li metafysika mo2na jako spe-
kulativni-theoretickd v&dd, poloZfm za zdklad Kantova n Prolegomena u.
Pochybil jsem, ie jsem ve sv6in spise vzal za ziklad samu Kritiku
6. r., kter* je tkiko srozumiteind a proto mnoh&nu t£m£f nepffstupud.
Porozumgnf usnadni se na zikladS .Prolegomen", doplnSn^ch „Kri-
tikou fcisteho rozumu". Doklady, ktert uvedu, pfidrzujf se vlastnfch
slov Kantovych, aftkoli namnoze nejsou doslovn^mi pfeklady, pro
ulehtenf t£2kosti slohu Kantova ; ale podAvaji pat my a nepochybny
smysl slov Kantovych. Jen co je slovnfi vzato z Kant a, polo2eno
v uvozovky. Doklady jsou ostatnfi vSude oznafceny poukazem na
strAnky Kantovych spisfl, die vyddni v Reclamovfc Universale biblio-
Mce, ka2d6mu snadao pffstupn6, kde jest uvedeno t6i strdnkovdni
vSech ostatnfch vyddnf spisfl Kantovych. (P =: Prolegomena ; KCR =
Eritika cisWho rozumu; KPR = Kritika praktick6ho rozumu; KS =
Kritika soudnosti.)
Chceme mluviti s Kantem sam^m, nepHpustfme mezi Kantem
a sebou 24dn^ch tlumofcnfkfl, vykladafcfi, zprostfedkovatelfi (tifeba
bychom nezamltali jejich pomoci pfi studiu)\ nebot jejich fefiini mohl
by byti snadno umKen Kant sAm, jak se Jasto st4v£.
Kritika ucenl Kantova je tuto vyloufcena; nejednd se o to, m*
6i nem&li Kant pravdu, n^brfc o to, co on sdm mysli a u6i. 0 torn
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6 IX. F. Marefi:
nutno nap red se dohoJnouti, aby se nekritisovalo jako ufceni Kantovo,
co jemu saim'mu ani oa mysl nopli&lo. Kant potkal se s Urn ne-
St^slfm, pravf Masaryk, ie se stal osobou mytbickou; vychvalujf ho,
ale jen z doslechu. Slu§no dodati, ie tak ho t£2 mnohdy krittsuji a
zavrhuji. Kant sdra pF-cdvfdal to; „mflm starost," pravf, nie toto pro-
vedenf Humeova pro bl emu potkd toti% co potkalo Hurnea: bude se
nesprAvnS posuzovati, pon6vad2 se mu neporozumf, a neporozumf sc
mu, pon6vatl2 sice knihu prolistujf, ale nebudou miti chuti k jejfmu
promy&lenf; ncbude se jim clitfti vynaloiiti tu pr»1ci, ponSvadfc dilo
to je suchopiirn^, temn6, obvyklym pojmflm protivn£ a rozvldcne."
(P. 35.)
Je metafysika jako theoreticki vida vfibec moina?
I. Metafysika, jako 2 to zcela isolovand spekulativnG pozndni
z cist6 mysli, povzuriSejfcf se uplnS nad poufenf zkuSenostf, a to skrze
pouh6 pojmy (ne jako matliematika skrze upotfebenf pojm& na nrizor),
kde tedy mysl mii by ti svym vlastnfm idkem, nenastoupila dosud
jistou cestu vfcdy. Jeji postup byl dosud pouhym ttp&nfm, a co nej-
horSf, mezi poubyini pojmy. (KCR. 16.)
Je-li metafysika vSdou, pro6 nemd \A jistoty, jako jin6 vedy,
na pf\ mathematika? Nenf-li vSdou, jak^m prAvem nadymd se jakoito
v&Ia? Vyzyvd t£m6f posmSch, ie metafysika, zatfm co jin6 vedy
vsecbny pokrafujf, tocf se stAle na t&mi mf^tS nedostrivajfc se o krok
ddle, ackoli m& piece byti mondrostl samou, jejfchS orakulf ka2dy sc
dotazuje.
Nenf tedy nic neslychan^ho, napadne-li ndm konoCnfi otdzka, zda
je takova v6da vftbec mo2na, a jak? Tfm arci vyslovuje se pochyb-
nost o skute&nosti takov6 v6dy, coi urazl asi kafrteho, jeho2 cele
jm6uf zdle2f v tomto domnStem klenotu. (P. 30.)
VSiclmi, kdo zabyvdte se metafysikou, odloSte tuto prfci, pova-
2ujte v§e, co se dosud stalo v tomto oboru, za odfiinSnd, a pfedlozte
si se mnou otazku: je nico takoveho, jako metafysika, tiz r&bec jen
moino? (P. 29.)
Metafysika m& byti pozminf na zkuSonosti nezaviste a hranice
v§f mo2n6 zkuScnosti daleko pfesaliujfci, a to poznrinf z cistd mysli
a priori. Pramenem takoveho pozminf neraflie byti zkuSonost, co2 plyne
z pojmu metafysiky, kterd prslvfi nemd. byti fysickym nybrfc meta-
fyaickym, totii zazkuSenosti leiicfm pozuandn, Metafysika je poznauf
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Principle theoretickgho pozndnf a mravn£ho kon&nf die Kan (a. 7
a priori, z fcisteho rozumu a z fciste mysli; CisW filosoficke pozndnf,
na rozdfl od mathematickeho.
Zpfisob metafysickSho pozndvdnf musf se zaklddati na samych
soudech a priori, a sice na synthetickych soudech, kterymi se 0 pojmu
neco nov£ho vypovfdd, a tfm pozn&nf rozSifuje.
Je takovA metafysika vubec uioina? Bylo by zbytefino t&zat se,
kifyby metafysika jako2to vfcda byla zde; tu mohli bychoni Nci: Zde
je metafysika, ufcte se jf, pfesvSdfcf Vris neoddolatelnfi a nezmSnlivfi
0 svd pravd6. Zb^vala by jen otazka, jak je takova* v6da moind.
PohHchu, nelze uk&zati Mdn6 knihy, jako se ukazuje Euklidova
geometrie, a Hci: to je metafysika, tu naleznete dflkazy nejvzneSe-
n£j§fch otdzek, a to z principif fcistd mysli. PrAvS naopak: pokusy
0 poffzenf takovd vSdy byly prvnf pficinou tak £asn£ho vzniku skepti-
cismu. Drtvno pfed tfm, ne2 lid6 potali methodicky klasti otazky pH-
rod&, trizali se osamocene mysli: a tak vyplovala metafysika na
povrch jako p6na, kterd se ihned roztekla, jakmile ji n6kdo sebral;
ale ihned objevila se nov£, kterou zase nikterf horlivS sbfrali ; ajinf,
mfsto aby hledali v hlubine pfffcinu zjevu toho, domySleli se moudrosti
v torn, ie se marn£ snaze onSch smAli. (P. 47.)
Syti dogmatismu, ktery nas nicemu neucf, jakoS i skepticismu,
ktery ndm nikde nic neslibuje, ani ne klid dovolen6 nevSdoraosti,
doch&zfme konecng ke kritickd otftzce: je v&bec metafysika moind?
K methodickemu postupu ve zodpovfddnf t&o oWzky hodf se
SfastnS, 2e, ackoli nemiteeme uznati skutefinost metafysiky jako v6dy,
piece jsou ndm urcitg dAny jisW synthetic^ poznatky a priori, totiS
cistd mathcmatika a cistd prirodni vida. Jeito tedy mame aspoii
n£jak6 nepopfranG synthetickG pozn&nf a priori, netreba ndm Wzat
se tu, je-li mozn£, nybrz jen, jak je mo2n6, a die toho bude n&m
lze posouditi moSnost vSeho jin6ho takovdho poznanf. (P. 51.) Po-
zn£nfm, jak jsou synthetickd soudy a priori mo2uy (v cistd matbema-
tice a pHrodnf v£d6), sezndme podmlnky jejich upotrebenf i jeho
rozsah a hranice.
Na rozlu8t6nf t&o ulohy zalefcf, obstojf-li nebo padne-li meta-
fysika. Dokud nenf odpovSdi na onu otAzku, je v§e metafysicktf
tvrzeni jalovou a bezednou filosofii a lzimoudrostf. MluvfS z cistdho
rozumu a osobujeS si tvofiti takofka poznatky a priori, predstfraje
novd spojeni mezi pojmy, kteni domnSle nahU2f§ tak zcela nezdvisle
na v§i zkuSenosti: jak k tomu pfich&zfS a jak ospravedlnfS takov&o
naroky ?
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8 Ifc. $• Mares:
Vsichui metafysikov6 jsou tudii ve sv&n zamfetndnf slavnS a
zdkonnS suspendovdui, pokud nezodpovf dostatefinS otdzky: jak jsou
si/ntheticke poznatky a priori moiny? Leda by chUSli provozovati sv6
zaraSstndnf ne jako v6du, nybr2 jako umfcnf ; potom vSak necht vedou
fefc rozumne viry a doznajf, 2e jini neni dovoleno o torn, co le2f za
hraniceim vsf mo2n6 zkuienosti, ani lie domnfinky mlti, nerci-li n£co
v6d6tit nybr2 ie smSjf jen n§co pHjfmati, ne pro spekttiativnou, nybrfc
jen pro praktickou (luravnou) potfebu, k vedeni vfile a rozumu
v 2ivot6.
AvSak metafysikov6 chtSjf b^ti spehdatknymi filosofy ; a tu jim
nemii2e byti dovoleao hrdt s douienkami, nybrfc jejich tvrzeni must
byti vidou, anebo neni vubec nic. (P. 55.)
II. Pozndnt z cistaho rozumu je skuteCn^ jen ve dvou v&ddch
theoretick6ho pozndvdnf : v fciste inathematice a v Ciste pf frodnt vfidS
Jak je moina distd mathematika? V matbematice mime osv6dcen£
poznanf, vyznafcen^ apodiktickou jistotou, absolutnou nutnostf, tak ie
se nezakladd na Sddn^ch dflvodech zkuSenosti (kterdi nemfiiSe pro-
kdzati 2ddn6 vSeobecnS platu6 nutnosti), nybri je fcistym vytvorem
rozumu a nad to veskrze syuthetickym (pozndnf rozSifujfcfm). Jak je
ino2no lidsk&nu rozumu dospgti k takov6mu pozndnf zcela a priori?
VSeehno matheniatick6 pozndnf vyznafcuje se tou zvldStnostf, ie
musf svflj pojem predstaviti napfed v ndzoru, bez kter£ho2 prostfedku
nemuie uCinit aui krok. Mathematics soudy jsou v2dy intuitivne
(ndzorn^), kdeito filosofie ind se spokojiti jen diskursivnymi (raluve-
nymi) soudy z fcist^ch pojnifi.
Svrcbovanou podmlnkou uioSnosti mathematiky je tedy, ie se
musl zaklddati na n6jak6m Sistem ndzoru, ve kter&n mu2e sv6 pojmy
in concrete a pfece a priori pfedstaviti, nebo, jak se Nkd, konstruo-
vati. Prostor a cas jsou cisW ndzory a priori, na kterych mathematika
zaklddd vSechny sv6 poznatky a soudy, apodiktick6 a nutn& Mathe-
matika musf vSechny sv£ pojmy v ndzoru predataviti, t. j. konstruo-
vati, \eito jen ndzor podavd ldtku k syuthetickym soudfim a priori.
Proto nevztahuje se mathematika na iddmS jine, ne2 jen na smysln£
pfedmSty, jejichi empirick^mu ndzoru je zdkladem Cisty ndzor a priori
(prostor a Cas), kterfl nenf ne2 pouhou formou smyslnosti. (P. 61.)
Mdm-li pfes pojem n6jak6ho pfedm6tu a priori vykrofciti (abych
o n6m vypovSdSl ngco nov^ho), tfeba mi zvldStnfho, mimo ten pojem
leSfcfho vodftka. V matbematice je tfm vodftkem ndzor a priori, ktery
vede mou synthesi, i mohu vSechny soudy bezprostfednfi die cistoho
ndzoru prov&ti. (KCR. 595.)
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Principle theoieticklho poin&ni a mravn^ho konrfnf die Kanta. 9
Mathematika poddvd skvfily pffklad, jak daleko moino dospfiti
y pozndni a priori nezdvisle na zkuSenosti. Podmfnkou vSak jest se-
strqjeni pojmu v ndzoru. Ale tato podminka prehl&lne se snadno,
ponfivadi ndzor sdm mu2e b^ti din a priori, tak ie tfiiko rozliSit jej
od 6ist6ho pojmu. A takovym dflkazem moci rozumu povzbuzen nevidf
pud k rozSffenf pozndni 2ddnych hranic. Lehky holub, d^lfcf vzduch
volnym letem a cftfci jebo odpor, mohl by tak pojmouti pfedstavu,
ie by se mu ve vzduchoprdzdndm prostoru daleko tepe l&alo. Tak
opustil Platou sinyslny svfit, jeito klade rozumu tolik pfekdiek, a
odvdftl se za jeho hranice na kfldlech idef, do prdzdnlho prostoru
6ist6ho rozumu. (KCR. 38.)
PHklad mathematiky je nakailivy; lidskd mysl lichotf si, ie
bude moci rozSifiti tak Stastnfi sv6 pozndni bez pomoci zkuSenosti
i jinde, upotfebi-li t&e methody. Je methoda, kterou mathematika
dochdzi apodiktick^ jistoty, upotfebitelna t& ve filosofii ? Filosofick6
pozndni rod se rozSifiti z Hstych pojmi a priori; mathematics roz-
Sifuje se vSak z konstrukce pojmft. Tim liii se podstatni pozndni
mathematickS od filosofickeho. Filosofie md jen vSeobecn^ pojmy, kterym
nem&2e podloiiti 2ddny ndzor, leda ie by jej vzala ze zkuSenosti.
Mathematika vSak spfiehd ihned k\\ pfedstaveni pojmu v ndzoru, ne-
potrebujfc hledati vzor ve zkusenosti. Tak sestroji trojuhdnik tfm, ie
zobrazi pfedm&t odpovfdajfcf tomuto pojmu bud v cistern ndzoru
pouhou obrazivostf, nebo potom die toho t6i na papfre v empirick^m
ndzoru, ale v obou prfpadech a priori, bez jaklhokoli vzorku ze
zkuSenosti.
Dejte filosofovi Cist^ pojem trojuhelniku, aby vypdtral cistern
mySlenfm a priori, jak se md souCet jeho dhlfl ku prav&nu. Necht si
pfemyglf jakkoli, z SisWho pojmu nevyvede i&dnf syntheticky soud
a priori. AvSak dejte tento ukol geometrovi; ten konstruuje si ihned
pojmu pfrrngFen^ ndzor a tfm ndzorem veden rozlustf ukol vseobecnS
pi at n 6 a apodikticky jiste.
Mathematik a filosof, hledajfce syntheticky soudy a priori, pocf-
najf si tedy naprosto rozdiln&\ onen intuitivng, pomoci ndzoru a priori,
tento diskursivnS, z Cist^ch pojmfi. Mathematika stdvd se svou rae-
thodou, totiS uvedenfm pojinfi na ndzor, takofka mistrem nad pH-
rodou ; i domnivd se mysl, ie se jf tot62 podaH t6i mimo obor velicin.
A tak hudlari (herum pfuscht KCR. 556) Cistd filosofie v pHrodfi
s diskursivnymi pojmy a priori, nemohouc jejich realnost ovSriti nd-
zornostf. A pfece mistrfim tohoto umfcnl nescbdzl sebevSdomf, ani
davu velk6ho oiekdvdni od jejich dovednosti. Nebot jeito snad nikdy
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10 IX. F. Mares:
o sve mathematice nefilosofovali (coz je tezka prace),n epf ipatlne jim
ani zdaleka na mysl specificity rozdil upotrebeni diste mysli ve filosofii
a v mathematice. Tak dostdvajt se na pole cistych ano i transceu-
dentaln^ch pojmfi, kde nelze ani stilt ani plovat (instabilis tellus,
innabilis unda), kde inozno cinit jen sp6Sn6 kroky, po nichS nezustane
stopy — kdezto chod inathematiky tvofi silnici, po kter6 i potonistvo
bezpeCnS krdfcf.
Vzali jsme si za povinnost urciti hrauice fciste mysli; je2to
touha stdle se drii nad6je dostat se pfes hranice zkuSenosti ven do
luznych krajfl intellektualneho, vzdor nejdutklivtijSim vystrahdm, tedy
nutno t£to nad6ji i poslednf kotvu odejinouti a ukdzati, he mathema-
tickd methoda v takovem pozndni nic nepom&ie, leda 2e ukd£e jelio
slabosti. Me'fictvi a jilosqfie jsou dve~ zcda r&zne veci, ackoli si v pH-
rodnf v6d6 ruce poddvajf, postup mathematiky nem&zc byt od Jilosqfie
nikdy ndpodoben. Geometr nesvede svou methodou ve filosofii nic nez
domek z karet a filosof svou methodou v mathematice nic nez 2vast
(Geschwatz) ; ackoli filosofie v torn prdvS zdle^f : zndti sv6 meze.
(KCR. 548-557.)
Jak je moSnd cistd prirodni vida ?
Milme cistou pNrodnf v6du, kterd prondSf zdkony a priori,
s nutnostf ndleiitou apodiktickym v6tdm. TakovG jsou v§eobecn<§ v6ty
fysiky: substance zachovdvd se a trvd; v§e, co se deje, je vfcly na-
pped ur6eno pHcinou die stdlych zdkonfi. To jsou skute£n6 vSeobecnd
pflrodni zdkony, stdvajici zcela a priori,
Jak je tato cistd prirodni vSda mo2nd? Pffroda je materials
soubor vSech phulmStft zkuSenosti. Co netn&ie byti piedmetem ekuse-
nosti, nemd v prirodni rede mixta. Formalnou strdnkou pffrody je
zdkonitost vSech predmetu zkuSenosti. Pokud tato zdkouitost mftie
byti pozmina a priori, je zdkonitostf nutnou. Jak moSno poznat a priori
nutnou zdkonitost predmetu zkuSenosti, nebo nutnou zdkonitost zku-
Senosti vzhledem ke v§em jejim pfedmStum vubec?
A priori mozno poznat jen subjektu dan£ podmfnky, za kterych
jedinfi je zkuSenost moina. Zkusenost sklddd se z nrfzoru pHslusnych
smyslnosti a ze soudu, kter£ jsou vykonem rozumu. Smyslnost nazfrd,
rozum myall; mysliti znamend spojovati phnlstavy u vMomf, totii
souditi. Spojovaci cinnost rozumu jevi se ve foruidch logickych soudu,
kter£ mo2no uvt^sti na pojmy (kategorie). Soudy, jakoSto podmfnky
spojeni dauych pfedstav v jednom vSdomf, jsou pravidla, a to pra-
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Trmcipie theorc tick^bo poznrini a mravnelio konanf die Kanta. ] 1
vidla a priori, pFedstavujf-li spojenl jako nutud, nebo-li zdsady,
nejsou-li odvozeny ze zddnlho pravidla vySSfbo.
ZkuSenost, pfihliii-li se k fornix mySlenf, je mo2na jen tak, ze
se uvedou zjevy pod 6ist6 rozumove pojmy, kter£ jsou zdsadami
a priori, podmiilujicfmi moZnost zkuSenosti. Tyto zdsady, cinfcf zku-
senost moSnou, jsou zdroven vSeobecnymi zdkony pffrody. A tim je
rozluStSna otdzka, jak je mozna fcista prirodnf vflda. (P. 74—86.)
Oist£ pojmy rozumu nemajt zcela 2adn6ho vyznamu, vzdaluji-li
se od pfedmetft zkuSenosti a cht6j(-li se vztahovati na v6ci o sob6
(na skuteenost skrytou za pfedmety lidskd zkuSenosti). Pojmy ty
slouSf jaksi jen ke slabikovdnf zjevfi, aby bylo mo2no cist je jako
zkuSenost. Zdsady slouil rozumu jen ku potfebe zkuSenosti. To roz-
luStSnf Humeova problemu zachranuje tedy Cistyin pojrnum rozuinu
apriorny puvod a vSeobecnym zdkonflin pffrodnfm platnost jakoJto
zdkonflni rozumu, ale tak, 2o se jejicli upotfebeni obmezuje jen na
zkusenost, je2to jejich mo2no.*t md d&vod jen u vztahu rozumu ke
zkuSenosti.
Ze vSech dosavadufch vyzkumd plyne: synthetic^ zdsady a priori
nejsou nic vice nei jen principie ino2n6 zkusenosti; nesmSjf se vzta-
hovati nikdy na vSci o sobS, nybr2 jen na zjevy jakoZto pfedmety
zkusenosti. Cistd inatliematika a fcista pHrodnf v6da nemohou se
nikdy na nic jin£ho vztahovati ne2 jen na pfedmSty zkuSenosti, a
predstavujf jen to, co 6inf vfibec zkuSenost inoznou. VSe, co se do-
vodf z jejich principif, musl v2dy v nSjaktf mo2n6 zkuSenosti ddti se
pfredstaviti. (P. 94.)
I prostor a cas, jakkoli jsou cisty vSeho empirickeho a jakkoli
jest jisto, Ze se predstavujf v mysli uplnfi a priori, byly by prece bez
objektivn6 platnosti, beze smyslu a vyznamu, kdyby se neukazovalo
jejicli nutn6 upotrebenf na pfedmStech zkuSenosti; ano jejich prod-
stava je pouh6 schema reproduktivne obrazivosti, vyvoldvajici pfed-
in6ty zkuSenosti. A tak je se vSemi pojmy bez rozdilu. Kategorie
rozumu nejsou nez podmfnky mysleni k moznS zkuSenosti, jako jsou
prostor a cas podmfnkami nazoru k teze zkuSenosti. Zkusenost za-
klddd se na principiich for my, jejichS objektivnd realnost muze byti
prokdzdna jen skrzc zkusenost. Krotne toholo vztahu kc zkusenosti jsou
synthelicke soudy a priori zcela nemozny, je2to by nem6ly 2ddn6ho
pfedmfctu, kterym by nabyly objektivnd realnost i. (IvOR. 155.)
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12- IX. F. Mares:
Synthctickd v6ty a priori jsou platny jen vzbledem k moin€
zkuSenosti. (KCR. 174, 177.) Vyskytujf se mnoh6 bezdftvodnd niroky
na rozSffenf naSeho pozndni skrze cisty rozum; tu dluino zdsadnS
byti nedflvSfivym a nev&Kti a nepHjfmati nic ani na nejjasnSj&f dogma-
ticky diikaz. (K(3R. 195.) Pokud sch&zf nftzor, nevfme, myslfme-li
skrze kategorie nSjaky objekt, a mfl2e-li jim vfibec nftjaky objekt
vsude ndleieti. A tak potvrzuje se, ze kategorie o sob& nejsou iddnymi
poznatky^ nybri pouhymi formami mySleni, k utvdreni poznatkA z da-
nych ndzorA. Proto nelzo z pouhych kategorii 4Adn6 synthetickg v6ty
uciniti. (KCR. 217.)
KoneCnym d&sledkem je tedy: vsechny zdsady fcisteho rozumu
nejsou nei principle a priori rao2n6 zkuSenosti, a jedinS na tuto
vztahujf se t6i vSechny syntheticke v6ty a priori (221). Vie, co rozum
cerpd ze sebe, bez vyp&jdky od zkuSenosti, toho nemd piece k jinemu
ttfelu, nei jen ku potrebh zkuSenosti. Zdsady 6ist6bo rozumu, necbf
jsou a priori konstitutivn<§ (mathematickS) anebo pouze regulative
(dynamiekS) neobsahuji nic nei jaksi cist6 schema k mozn6 zkuSe-
nosti. (KCR. 222.)
Ze vSeho plyne neodpfrateln6 : Ze iist6 pojmy rozuftu nemohou
byt upottebeny nikdy tramcendentalne, xrfbvl vidy jen empiricky, a
Ze zdsady cisteho rozumu mohou se vztahovat jen na vSeobecn6 pod-
minky mozn6 zkuSenosti, na pi-edm&ty smyslov6, nikdy na v6ci vfibec
(bez zfetele ke zpftsobu, jak bychom je nazfrali). Rozum nemtlie
a priori nic vice poriditi, nez anticipovati v&bec formu moini zkuSe-
nosti] a je2to vse, co neni zjevem (predmStein smyslii), nemiiie byti
predmetem zkuseuosti, nemuze rozum pfekrocit ohradu smyslnosti,
ve kter£ jediuS pfedmety se n&m poddvajf. (KCR. 229.)
MySlenf jest likon, kterym se vztahuje dan^ ndzor na pfedmit
Nen Mi zpiisob tolto ndzoru uijak ddn, tedy jest pfedingt pouze
transcendentalnf, a rozumovy pojem (pfedmStu) nema jin6ho ne2 jen
transcendentaln6ho upotfebenf, totii jednotu mySlenf rozmanit^ho
vubec. Cistou kategorii (pojmem npfedm6t") nettrcuje se &Ldny objekt,
nybri vyjadfuje se jen pomysl pi*edm£tu vilbec . . . Cist6 transcenden-
talnf upotfebenf kategorii nenf tudf2 v skutku 2&dnym upotfebenfm,
a nemd Mdn6ho iir£it6ho pfedmgtu. Z toho jde, Ze 6istd kategorie
nestaii teS k iddnemu synthetickemu soudu a priori, a Ze zdsady
distcho rozumu maji jen empiricke, nikdy vSak transcendentalne upo-
trebeni, a Se ven pies pole mozne zkuSenosti nemMe byti nikde iddnych
synth etickych zdsad a priori . . . Ciste kategorie jsou pouh6 Cist6 fortny
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Principle theoreticklho poznanf a mraYnlho konftnf die Kanta. 13
upotrebovinf rozumu vzhledem ku pfedmStflm vflbec a k mySlenl,
i nemoino skrze n6 sam£ n6jak^ pfedmSt mysliti neb urCiti. (KCR 230.)
III. VseobecnA ale fcistii logika jednd se samymi principieini
a priori a jest kanon rozumu a mysli, avSak jen vzhledem k formal-
nlmu v jejich upotrebov&nf, at jest obsah jakykoliv (empirick^ nebo
transcendentalny) . . . VSeobecmi, cistd logika abstrahuje ode vSeho
obsahu rozumovGho pozndnf i od rozmanitosti pfedinStfl, a zabyvd se
pouze formou mySlenl . . . (K(5R. 78.)
Co je pravda? Soublas mezi pozndnfm a jeho predmStein. Ale
co je bezpefinym kriteriem pravdy nSjak^ho pozndnf? Co odporuje
vSeobecnym a nutn^m pravidlfirn rozumu, je faleSnd. Ale toto krite-
rion tykd se jen formy pravdy, totte mySlenl vubec. Nebof, tfeba bylo
pozndnl v logickg forme zcela sprA?n6, totiS neodporovalo samo sobS,
mtle pfec odporovati predmStu. Je tedy logick^ kriterion pravdy,
totii soublas pozn&nf se vSeobecnymi a formalnymi zdkouy rozumu
a raysli, sice nezbytnou, tedy negativnou podmfnkou pravdy: avSak
ddle logika jfti nemfiie, a omylu, ktery zasabuje ne formu, nybr2
obsab, nemu2e logika svym zkuSebuym kamenera odkr^ti. (KCR. 82.)
Nikdo nemuie se odvdfciti pouze s logikou soudu o pfedmStech
a tvrditi nSco, nenabyl-li o nich dHve duvodn^ho poufcenf (odjinud)
krornt logiky ... A pfece vSzi cosi tak svQdn^ho v ovl&ddnf takov^ho
zdtfnliv£ho umSnf, ddti vSem naSim pozuatkum formu rozumu, tfeba
bychom byli vzhledem k jejlmu obsahu sebe pr&zdnSjSfini a chudSfmi,
tak ie ona vSeobecnd logika, kterd je pouze kanon souzeni, byla u2ita
jako organon ke skutecn&nu sestrojenf aspoft mainu (Blendwerks)
objektivn^ch tvrzenf, a tak v pravdS byla zneu^ita. VSeobecnd logika
jako domn&te organon slove dialektikou. (KCr. 83.)
Dialektika nenl nic jintfho, ne2 logika zddni: sofistick^ um6n(
ddti svd nevSdoinosti, ano umyslnGinu maoiu a klamu, n£t6r pravdy . . .
Mo2no poznamenat jako bezpefcnou a prospeSnou vystrahu: ze \8e-
obecnA logika, vzatd jako organon, v2dy je logikou zdrinf, t. j. dia-
lektickou. Nebot, jeifcto nepoufcuje nds nic o obsahu pozndnf, nybri
uif jen pouhym formaloym podminkaui souhlasu s rozumem, ktery
(souhlas) jest ostatnS vzhledem ku pfedmStflm zcela lhostejny: tedy
nemfi2e zueuiitl logiky jako ndstroje (organon) k rozSffeni vedomostf
v6sti k nifcemu nei ke zvanfrif (Geschwiitzigkeit), tvrdicfniu cokoli
s jak^msi zdinlm anebo, die libosti, to popfrajfcfmu. (KCR. 84.)
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14 IX F. Marei:
Transcendental logika isoluje rozura a vybfrd z pozndnf naSebo
tu cdst my§lenf, kterd m& svfij puvod pouze v rozuniu. Upotfebovrini
t£to £ist6 cdsti pozndni je v§ak podmfnSno Mm: aby nam byly ddny
predmcty v ndzoru, na kterd bycliom jf mobli upotfebiti. Ncbot bez
ndzora nedostdvd se vsemu naScmu pozndni objektti, i zustane zcela
prdzdnym . . .
Jeito vSak je to velmi vdbnl a svfldn^ upoMebovati t£chto
cistych rozumovych poznatkii a zrisad jen pouhf/ch ano i pfes hranice
zkuSenosti vcn, kterd pfec jedinrt miie ndra podati ldtku (objekty) . . .
tedy upadd rozum v nebezpeCenstvi, ie upotfebi prdzdnym rozoumko-
vdnfm (Verniinfteleien) svych pouze formdlnych principif k materials
potfebfc, a ie bude souditi o pfedm&ech bez rozdilu, i o takovych,
kter6 ndm pfece ddny nejsou a snad vubec nijak ddny byfi nemohou.
VSeobecn£ logiky, kteni m& byt jen kanon souzenf v empirick^ potfebS,
zneuzfvd se, necbA-li se platit i ve v§eobecn£ a neobmezen6 potfebe
jako organon, a odvaiujf-li se pouliym Cistym rozuraem o pfedmStech
vflbec syntheticky souditi, tvrditi a rozhodovati. Proto je tfeba
v transcendental n£ logice tez kritiky tohoto dialcktickeho zddni, kterouZ
kritiku nazveme transcendentalnou dialektikou: coi nenl umfnf vzbu-
zovati dogmaticky takovd zdrinf (umSnf to velmi b£2n6 v rozmanitych
metafysickych kejklfrskych dflech — Gaukehverke), nybvi je to
kritika rozumu a mysli vzhledem k hyperfysickemu upotrcbenl, odkry-
vajlcf fale&nd zddnf jejf (dialektiky) bezedn6 osobivosti a chrAufcf
cisty rozum pfed sofistickym mamem a klamem. (KCR. 84, 85.)
Dialvktika je logika zddni. Zjev .(Erselieinung) a zddni (Scliein)
nesnifyf se pokl&dati za jedno. Nebof pravda nebo zddnf nejsou v pfed-
niStu, pokud se nazfrtf, nybrz v soudu o u£m, pokud se mysli. Smysly
neklamou, ne proto, ze by vzdy sprdvnS soudily, nybr2 proto, ie
nikdy nesoudf. Proto je pravda nebo omyl, a tedy tti zdAnl, kterG
k n£mii svrtdf, jen v soudu, tot\i v pom&ru pfedm£tu k naSemu
rozuniu . . . Klam vznikil nepozorovanyui vlivem sniyslnosti na naS
rozum . .. (KCR 201.)
NAm nejednd se o empirickd zdiinf (na pr. optick£) ufbri
o transcendental ne zddni, kterd pfesahujc zkuSenost, o zddnf, kter6
lids zavddf pfes vsecliny vystraby kritiky docela za empirickg upotre-
bovanf kategorif a predstirri nUin pfelud rozsffeni cisteho rozumu.
Nazveme zdsady, jiclifc upotfebenf drM se liplnfi v inezfch mo2n6
zkuSenosti, immanent nimi, ony vsak, kter£ majf tyto meze pf*ekro£o-
vati, transcendentnimi. Transcendentnf zdsady ponoukajf mis t^m^f
ke strzeni lnanicnycli mezniku zku§enosti a osvojitsi pfidu, neniajici
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Principle theoretickelio poznfaf a mravnSho kon&uf die KaiU. 15
nikde 2ddn6 demarkace. Transcendental a transcendent ueni jedno.
Zdsady Cistdho rozumu majl inft jen empiricktf, nikoli transcendental!^,
totifc meze zkusenosti pfestupujfcf upotrebenf. Zasada vSak, kterd po-
rd2f a pfekrocuje tyto liranice, slove transcendentnf.
Transcendentalnd dialcktika odhaluje zddnf transcendentnfch
soudu a zamezuje, aby nds klamalo. Aby vSak zddnf t£Z zmizelo,
toho nelze nikdy dosdhnouti. Nebot jednd se tu o pfirozenou a ne-
vyhnutelnou illusi, kterd se zaklddd na subjektivnych zdsaddch, pfed-
stfrajfc je jako objektivne. Je tedy pfirozend a nevyhnutelnd dialek-
tika Cist6ho rozumu . . . IpSjfcf na lidskdm rozumu a nepfestdvajfcl,
i kdy2 se odhalf jejf klain a mam. (KCR. 263—264.)
V cistych pojraech naSeho rozumu je v skutku cosi zdludotfho,
vzliledem k vdbenf k transcendentnfmu upotfebovdnf. Nejenom ie naSe
pojmy substance, sfly, jedndnf, realnosti atd. jsou na zkuSenosti zcela
nezdvislS, a rovn£z neobsahujf zcela Mdny zjev smyslfi, tak ie sku-
teCn6 zddnlivS poukazujf na vfici o sob§ (noumena), nybr2 ony obsa-
hujf docela nutnost urfcenf, kter£ zkuSenost nikdy se nerovnd. Pojem
pfffciny obsahuje pravidlo, die kter^ho z jednoho stavu nutng ndsleduje
jiny ; zkuSenost vSak mu2e ndm jeu ukdzati, ze casto anebo vfibec
po jednom stavu jin^ ndsleduje, i neposkytuje ndm tedy ani pffsu6
vSeobecnosti, ani nutnosti atd.
Proto zdd se, jakoby rozumovd pojmy mdly mnohem vice vy-
zmimu a obsaliu, nei aby upotfebovdnf v pouh£ zkuSenosti vycerpalo
ce\6 jejich urfcenf: a tak pvistavuje si rozum nepozorovauS k domu
zkusenosti jeStS mnohem rozsrthlejSi budovu vedlejSf, kterou naplnuje
samyiui mySlenymi bytostmi, a nepozoruje ani, 2e se dostal se svymi
jinak sprdvnymi pojmy pres meze jejich upotfebovdnf. (P. 97.)
Proto bylo nutno ukdzati kriticky, ze pres nezdvislost na&ieh
Cistych pojmfl rozumovych na zkuSenosti, ano pres zddnlivg vfitSf
rozsah jejich upotrebenf, pfec nelze skrzc n6 nic mysliti mimo pole
zkuSenosti, ponevadfc pojmy ty urcujf jen logirkd formy soudu vzhle-
dem k danym ndzorum. Rozum md pouze schopnost spojovati dan6
ndzory v jednu zkuSenost, a jeho pojmy nemajf vyznamu, uemfi2e-li
jim byti podlozen ndzor.
Obrazotvornosti miize byt odpuSteno, blouznf-li nekdy, nedrzf-li
se lotiz hranic zkuSenosti. Blouzni-li vSak rozum, ktery md pfece
mysliti, tomu nemu2e byt odpuSttfno: nebot on prdvS ma drzeti na
iizd6 blouznSnf fantasie. Avsak rozum pocindvd svd blouznSnf velmi
uevinnS a zpfisobnS: pozvolna pfekrocuje hranice zkuSenosti. A co
raSlo by mu v torn brdnit, je2to pfece md sv(5 zdsady sain ze sebe?
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16 IX. F. MtreS:
I obiri se nejprv£ novfi vymySlenynii silami v pffrodS, potom b) tost mi
mimo pffrodu, zkrdtka system, k jehoJ zaHzenf nemflZe se nedostivati
staviva, dod£van£ho plodnyin my&lenfm, ktert sice nemitee b^ti zku-
Senostf potvrzeno, avSak tti nikdy vyvrfceno. Proto je metafysika tak
oblfbeni.-(P. 98-99.)
Neni nic platno varovati pfed metafysikou skeptickym napomf-
ndnim. Nebot neprokriZe-li se zfetelnfi jejf nemozmst, a nestane-li so
sebepozndni rozumu pravou v£dou, kteri vym£H takofka s geometrickou
pfesnostf pole spravn^ho upotfebenf rozumu vedle upotfebenf nicot-
n^ho a lich6ho, nepfestauou nikdy ony jalov6 snahy. (P. 99.)
Cisti, mathematika opfri se o evidenci, SistA pftrodnf veda vzta-
huje se veskrze jen ke zkusenosti. Prflkaz toho byl pottebny k lustgnl
otdzky : jak je tubec metafysika mo£na ? Mrfme kone(n& nico urciteho,
teho se miiieme dr2eti pH vSech metafysick^ch podnicich, kter6 se
dosud roztahovaly pfese vSe bez rozdflu, sinele dost ale vidy slep£.
Dogmatick^m myslitelum nikdy nenapadlo, ie cfl jejich snah bu le
vytcen tak krdtce. Mnohy naturalista tistoho rozumu, troufajfef si roz-
hodovati u vScech metafysiky beze vsf v6dy, fekne snad, ie to, co
se tu tak pracne a pedanticky vyklddA, jiz d&vno prorock^m duchem
sv6ho rozumu nejen tusil, nybri i vedfel a nahU2el: ie totii se vsim
svym rozumem nemuzeme dostat se ven pfes pole zkusenosti. Ale jak
chce zdiieti v tSchto mezfeh dogmatika, kter^ upotfebuje pojmft
a zdsad rozumu pfes vfii moinou zkuSenost pryc, jen proto, ie ma ty
pojmy nezdvisle na zkuSenosti? A i takovjf adept zdrav^ho rozumu
neni jist, pfi vSf sv6 lacino nabyt6 moudrosti, ie se nedostane ne-
pozorovanS pfes pfredmety zkusenosti ven do pole mozkovych pfeludft.
A oby£ejn6 bfvi v tSchto pfeludech dost hluboko zamotdn, ackoli je
vydAvtt tfebas jen za pravd&podobnosti, rozumng domn£nky neb ana-
logic, doddvaje tim svym bezednym ndrokum jakysi niter. (P. 95—100.)
IV. Metafysika obfrd se, kromfi pojmy pffrodnfmi vztahujfcfmi
se ke zkuSenosti, tef. cistymi pojmy mysli, kter6 nikdy v ttdn6 nfcjak
mo2n£ zkusenosti sv^ho pfedmStu nenaleznou. A takovg pojmy jsou
pr&vS hlavnf edstf metafysiky: tu hloubd mysl o svych vlastnich
pojmecb, ge^namujfc se domnile s pfedmety bez prostfednictvi zlu-
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Principle theoretickSho poznanf a mravn^ho konanf die Kanta. 17
Senosti. My si obinezuje sice rozum na potrebu zkuSenosti, avSak sama
nenaiezne v torn celiho sviho povoldni. Kaidd jednotlivd zkuSenost je
pouze {dstf, ale absolutn^ celek veSkert zkuSenosti neni sdm iddnou
zkuSenosti, a prece nezbytu^m problemem mysli. Jako rozum potfe-
buje kategorif ke zkuSenosti, tak chovd v sob6 mysl zdklad k ide&m,
Dutn^m to pojmflm, jejichi pfedinfit vSak pfece v Mdn6 zkuSenosti
nemfiie bfti din. (P. 99.)
Platon poznal dobfe, ie naSe pozndnf m& v&Sf potrebu, nei jen
slabikovati zjevy die synthetic^ jednoty, aby mobly b^ti Cteny jako
zkuSenost. Naie mysl vzpind se prirozeni ku poznatkbm, ktere jdou
mnohem dale nei kterykoli pfcdmlt poddvany zkuSenosti. Platon na-
chdzel tyto idee zvldStS ve vSem praktick6m, co se zakl&dd na
svobod£.
Prakticke (mravnti) idee nechdme tuto Btranou, a pojedndme jen
o spckidativnem upotrebenf mysli (KCR 274, 285)
Pflvod kategorif je v logick^ch soudech rozumu, pfivod idef
▼ soudech mysli. Kat^gorie jsou urceny jen pro zkuSenost, kterd jim
poddvd pfedmSty. AvSak idee mysli uenaleznou v 2ddn6 zkuSenosti
pfim&fenSho pfednigtu. I jsou urCeny ke zcela jin6 potfebS, nei kate-
gorie rozumu (P. 113).
Idea absolutnfho celku, vztahujeli sena objekt, je v2dy transcen-
dental, jeito pfestupuje hranice vSf zkuSenosti, vo ktert nikdy ne-
mflie se vyskytnouti takov£ idei adaequatn^ objekt (na pf. Vesmir).
Skrze idei nemflZe tedy b^t urfien i&Anf pfedmit, ale pozn&vdnf do-
stdvd se jimi prece ddle; jeito jsou kanon Sirok^ho a jednotntfho
upotrebenf rozumu (KCR 284). Idea je regtdativny princip mysli, ma
byt jen pravidlem upotrebenf rozumu k souhlasng, tipln6 a synthetic^
jednote. Adkoli absolutny celek nenl ve zkuSenosti mo2n^, je prec
idea takov6ho celku potfebna ke zjedndnf jednoty zkuSenosti, jezto
by bez nf naSe pozndnf bylo rozkouskovan^m dllem, bez systerau.
(P. 1 13.) Idea nemd se vztahovati na objekt, nepravi, co objekt jest7
nybri pfikazuje jen regressus v fadft podmfnek dan^ch zjevfi, kter&nu
nenf dovoleno zastavit se u nSCeho ve zkuSenosti jakoito vAbec ne-
podmfuSn6ho. Je to zdsada co nejdalSfho pokracovdni a rozSffenf ve
zkuSenosti, die kter£ iddud empirickd mez nesraf platiti za absolutnf
mez. Je to princip mysli, kter^ poiaduje: co v regressu zkuSenosti
mdme d&lati; neanticipuje vSak, co v objektu je ddno pfede vSfm
regressem. (KCR 413.)
Mysl nemd svymi ideami v umyslu predmSty le^fcf za hrani-
cemi zkuSenosti, nybri poiaduje tSmito ideami upluost upotrebenf
Vistnik Kr. C. Spol. Nauk tr. hist. 1902. 2
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18 IX. F. Mares:
rozumu v souvisl6 zkuSenosti. Uplnost ta oiu2e byt jen uplnostf
v principifch, nikoli vSak v ndzorech a pfedmStech. (P. 115.)
Transcendentaln6 idee vyjadfujf zvldStnf urCenf mysli jakofto
principu systematic^ jednoty upotfebenf rozumu. PohliSf li se vSak
na tuto jeduotu zp&sobu pozndvdni tak, jako by jednota ta lp61a na
pfedmitu pozndvinf, poklddd li se za Jconstitutivnou, ana je vlastn£ jen
regtdativnou, v torn domnSnf, 4e by bylo moiuo skrze tyto idee roz-
Sffiti pozndnf daleko pf ese vSi mofcuou zkuSenost, tedy transcendentnfm
zpflsobem, any slou2( jen k tomu, aby zkuSenost pfivddela se sama
v sobe co moJnd blizko k uplnosti, tak aby jejl postup nebyl obme-
zovdn nififm, co ke zkuSenosti ndleieti nemfiie: to je pouhy nerozum
v posouzenf vlastnfbo urCenf naSi mysli a jejich zdsad ; to je dialek-
tika, kterd mate upotfebeni mysli ve zkuSenosti a rozdvojuje mysl
samu s sebou. (P. 136.)
Z t£chto jasnych dflvodfi bylo by nesmyslnym ocekdvati vctSfho
pozndni o n&jak&n pfedmetu, nei ndleii k jeho moin6 zkuSenosti,
anebo (initi ndroky na nejmenSf pozndni n£jak6 vfci, o ktere mdme
za to, Je nenf pfedinStem mozn6 zkuSenosti.
Bylo by vSak s druh£ strany jeStS nesmyslnfijSim, kdybychom
neuznrivali iridnych v6cf o sobfe za nasi zkuSenosUr anebo poklddali
naSi zkuSenost za jedinS mo2ny zpusob pozndvdnf vfcf, n&s ndzor
v prostoru a fiasu za jedin6 moiuy ndzor, nriS diskursivny rozum za
pravzor ka4d£ho moJndho rozumu, kdybychom tedy principle moSaosti
naSi zkuSenosti cht61i pokUdati za vSeobecng podmfnky v£ci o sob£.
Principle, obmezujfcf upotfebeuf mysli jen na moZnou zkuSenost,
mohly by se tedy stdti samy transcendentufmi a vyddvati hranice
haSi mysli za hranice moznosti vficl samych, kdyby pefclivd kritika
nestfefcila hranic naSf mysli t€l \zhledern kjejfipu empirickdmu upo-
tfebeni a nekladla meze jejfm n&rokfim. Skepticism vznikl pftvodnfc
z metafysiky ajejf policejnS nestfeien^ dialektiky; tfm povstal zvldStni
zmatek ve vSd6, kterd nedovede urfciti, jak daleko a proc jen tak
daleko a ne dale moitao mysli vSHti. Tomuto zmatku uioino odpo-
moci jen upln^m a zdsadami urCenym vymezenfin hranic upotfebeni
mysli.
Pravda: nemil2eme mit o torn pojmu, co asi jsou vfcci samy
o sob6, za braniceiui vSf mozn6 zkuSenosti. A pfece nemftieme se
zdrieti dotazu o nich; nebof zkuSenost nepostaci mysli nikdy doko-
nale (P. 138). Metafysika je pfirozenosti samou V zdkladnfch rysech
do nds vloiena, snad vfce, nei kterdkoliv jind v&da. Mysl, kter6 do-
staci vSechny jejl pojmy i zdkony rozumu v einpirick&n upotfebeni,
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Principle theoretick6ho poznani a mravn^ho konanf die Kanta. 19
tedy v mezfch smysln6ho svSta, nedojde vtom pfec uspokojeni; nebot
do nekonefcna stdle se opakujici otdzky odnfmajf jf vSechnu nddfcji na
jejich dokonald rozluStSnf. Transcendentaln6 idee, jejichi zdmgrein je
takov6 dokondnf, jsou takovymi problemy mysli. I vidf tu jasnfi, 2e
sinysln^ Bvfet nemuze obsahovati toho dokondnf. Smyslny sv6t neni
nei fetez die vSeobecnjfch zdkonu spojenych zjevfi, nemd tudfi byti
pro sebe, neni vlastnS v£cf o sob6, a vztahuje se tudii nutn6 na to,
co je zdkladem tfichto zjevu, na bytosti, kterd by byly ne pouze zjevy,
n^br2 vScmi o sobfc. Jedinfi pozndnfra tfichto mitee mysl doufati, 2e
jejf iddost liplnosti y postupu od podmfn£n6ho ku podmfnkdm dojde
uspokojeni. (P. 137-141.)
V. Rozum nevyboCi se svymi kategorieini tak svSvolnfe pfes
hranice zkuSenosti na pole poub^ch inySlen^ch bytosti, hyperbolick^ch
objektft, kter6 by nemohly byti ddny v ndzoru in concreto. Za to vSak
mysl, jeito se neuspokojuje pouh^ra upotfebenim ve zkuSenosti, svddi
rozum ku pfekroCenl t6ch hranic. Idee mysli, ackoli die svdho pNro-
zen6ho urteni nemaji se yztahovati na pfedraSty stojici za zkuSenosti,
nybr2 maji poiadovati neohrani£en6ho rozSifovdnf zkuSenosti: lakaji
nevyhnutelnym zddnim rozum k transcendentnimu upotfebeni. (P. 117.)
Neupotfebi-li se idei mysli ku prospScbu uifvdni zdsad rozumu
na pfedmStech zkuSenosti, rozSifi-li se uiysl za hranice zkuSenosti
vzniknou rozoumkujfcf pouSky, kter6 se neinohou naditi potvrzenl od
zkuSenosti, ante potfebujf bdt se od ni vyvrdceni ; kteni nechovaji
v sobfi odporq, ano maji v mysli pfirozenS podminky svd nutnosti.
Jenom 2e jejich prav6 opaky mohou bfti dokazovdny prdvft tak plat-
nymi dflvody. Povstane pfirozeuS a nevyhnuteln^ zddnf, ktert klame,
i kdy2 se jfm neddme podvddeti, kter6 mMe byt ucin6no neSkodnym,
nemfiSe vSak byti vyhlazeno. (KCR 332-350.)
V metafysice moino rozmanitym zpiisobem hudlaHti (herum-
pfuschen. P. 125) bez starosti btfti dopadenu pfi nepravdS. Neodpo-
rujeme-li jen sami sob6, Cehofc mo2no se v synthetick^ch vStdch,
tfebas uplnS vymySlenych, zcela dobfe uvarovati: tu ve vSeeh ta-
kov^ch pffpadech, kde spojujeme pojmy, kter<$ jsou pouhymi ideami,
Z&dnou zkuSenosti nepodanyrai, nelze nds tte iddnou zkuSenosti vy-
vrdtiti. Nebot jak mdme zkuSenosti prokdzati, je-li svSt od v66nosti
fci m61-li potdtek, je-li hmota do nekonefcna d61itelna ci sklddd-li se
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20 IX. F. Mares:
z jednoducbych fcdstic? Takovych pojmu neinfize podati Mdn£, ani co
nejvjfSe moiui. zkuSenost.
A pfece mozno tu mysl pfistihnouti pfi tajnd dialektice, kterou
vyddvA nepra\e za dogmatiku: dochdzMi totiS Da z4klad£ stejnc
opr£vn£n^ch dftvodQ k v^rokfim sobS odporujfcfm. Tak tomuvidedch
kosmologickych: tvrzenf ijeho opak daji se stejufc platne dokazovati.
Tim odhaluje se dialektick6 zddnf Siste mysli, zneuzfvajfd idef, ktir6
maj( urcenl jen jako regulativn6 priocipie zku§enosti, k tomu, ze si
ideami tSmi lnyslf objekty, ie jich zneuzfvd konstitutivnS.
Antinomie kosmologickych idef mohou zaraziti mysl v jejf opo-
\idliv6 o>obi?osti a pfinutit ji k sebezpjtovdni. (P. 125.)
Tak pad£ celd rationalnd psychologie jakozto v6da presahujfcf
YSechny sfly lidskg mysli; i nezbyvd nei studovati nahi dusi die vo-
ditka zkuSenosti a driet se v mezlch takovych otdzek, kter6 nejdou
ddle, nei pokud moznd vnitfnf zkuSenost mflze pfedlozit jejich ohsah.
(KCR 322.)
Tak ukazuje se, ze vSecheu spor o pfirozenosti nasi myslfcf by-
tosti a jejlho spojenl se svStera t&l je n&sledkem toho pouze, ie me-
zera, kde nic nevfme, vyplfiuje se paralogismy mysli, ie z uiySlenek
d&laji se vftci a hypostasujf se, z dchoz vznika domnSld v&la, kde
kafcd/ cbce nfico vfedftt o vftcech, o kter^ch i&dny clovftk nemiie mfti
pojmu. Jen strizlivd a prisn£ kritika osvobodi nds od tohoto dogma-
tickgho mamu a klamu a obmezi vSechny naSe spekuhitivne ndroky
jen na pole moine zkuSenosti (KCR 332). Empirickd psychologie uiusf
byti z metafysiky docela vyloucena. (Kr G39.)
Tak odhalujf se antinomie kosmologickych idef, tak vyvraci se
rationalnd theologie.
Vysledek kritiky ukazuje : ie mysl naSe se vSemi $vymi princi-
piemi a priori nepoucuje nds o nidem, nei jen o pfedmetech moine
zkuSenosti, a o tich nic vice, nei co moino skrze zkuSenost poznati.
(P. 150.)
Vysledek v§ech dialektickych pokusfl cist6 mjsli potvrzuje, ze
vSechny na§e soudy^ ktere nds chtiji visti za pole moine zku&nosti,
jsou klamni a bezedne. U6f i tomu zvldStS, ie lidskd mysl m& pfiro-
zenou n&klonnost pfekrocovati hranice zkuSenosti, ie jsou jl transcen-
dentalnS idee prdv6 tak pfirozeny, jako jsou rozumu kategorie. S tfm
rozdilem arci, ie kategorie vedou ku pravcU: t. j. k souhlasu nasich
pojmil s piedmity (zkuSenosti), kdezto idee mysli (vzaty konstitutivnS)
zpusobuji jen neoddolatelng zddni, jehoz klam i ostrri kritika zt£zf
odddlf. (KCR 502.)
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Principle theorctick6ho pozninf a taraynlho konanf die Kanta. 21
Idee ciste mysli nejsou samy sebou dialektickd, ale jejich zne-
uiiti zpflsobuje klamn6 zd£nf. Majf dobr6 urCenl, jako2to regulativn6
principle, rfdicf rozum v postupu zkuSeuosti k jednotfi a systemu.
Mysl nevztahuje se nikdy pHmo na ptedmfty, nybri na rozura, a skrze
tento na zkuSenost. Netvori pfedmStft, nybri porddd je, d&vd zkuSe-
nosti jednotu vzhledem k celku. Mysl Hdl a pfivodf to systematic^
v pozndnf, souvislost die jednoho principu. (KCR 504.)
Takovjfch pojmfi nemtfme z pffrody, naopak tdierae se pf.rody
die t6chto idel. Uzn& se: Najde se zt62i distd semi, distd voda, disty
vzduch a p. Pfes to vSak je tfeba tSchto pojmfi (kter6 vzhledem
k uplng cistotS jen v mysli majf puvod). Ackoli se to tak nevyjadfuje,
lze piece snadno odkryti vliv mysli na roztfidovdnf zjevfi u pffrodo-
zpytcfi. (504).
Mysl pfedpoklddd poznatky rozumovl, vztahujfcl se na zku&enost,
a hledd jejich jednotu die idel, kterdz jednota jde mnohem dAle, no2
mfiie zkuSenost dosAhnouti. Proto zdajf se principle mysli transcen-
dentaln^mi, adkoli maji slouZit jen empirick&nu upotfebenf, kterd se
jim jen asymptoticky phblteuje. Proto uifvi se jich s uspSchein ve
zkuSenosti i jako heuristickych zdsad. (KCR 516).
Tvrdim tedy: transcendental idee nejsou nikdy pro konstitu-
tivne upottebeni, nepodivajf se jimi pojmy pfedmiti. Naproti tomu
majl znainenit£ a nezbytng nutn6 regidativne upotrebenf. (KCR 503 )
Architektonika jest um6nf systemu. Systematickd jednota cini
obecnd pozndnl teprve vSdou, 6in( z pouh^ho aggregatu system. Archi-
tektonika je nauka toho, co je scientifick6ho v naSem pozndnf. Pod
vl&dou mysli nesinfijf zfistati naSe poznatky vubec zaduou rhapsodif,
nybr4 musejf tvofiti system. System jest jednota rozmanit^ch poznatkfi
pod jednou idel. Nikdo nepokoufif se zaloiiti vSdu bez idee, kterou
by ji poloiil za zdklad. (KCR 628.)
Ni to nejmenSl ndra nepfekriif piijimati tyto idee t& jako ob-
jektivng a hypostatic^, kroinS idee kosinologickS, kde mysl nardif
na autinomii, chtftjfc idei tu uskutefcniti. Nebot neobsahujl odporu;
iiemA2e ndm tedy nikdo popfft jejich objektivn^ realnosti, jeito vl
o moinosti jejich privfe tak mdlo ku popfnlnf, jako my ke tvrzenf.
Nicm^ng k tomu, abychom nSco pfijali, nestacf, aby uebylo proti tomu
positivn6 pfekdiky, i neinfiZe n&m byti dovoleno zavridSti jako sku-
tecn6 a ur6it6 pfedmfty bytosti sui)§len<* (Gedankenwesen), kter6 pfe-
sahujf vScchny naSe pojmy, afckoli zadn^mu neodporujf, a to pouze
na uv£r spekulativng mysli. kterd tak r&da svou cinnost dokon&vd.
(KCR 523.)
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22 IX. F. Mares:
Pfijfindme-li tedy takov£ idealick^ bytosti, nerozSifujeme vlastnS
sv6ho pozndnf pfedmStft mo2n6 zkuSenosti, nybr2 rozSifujeme jen jejl
empirickou jednotu jednotou sy sterna tickou, ke kter6 ntfm idea poddvd
schema, slouifc ne za konstitutivn/, nybri jen za regulativn^ princip^
za vodftko v empirick6in upotfebenf mysli (KCR 524.)
Idee Cist6 mysli stdvajf se dialektick^mi jen z nedorozurafinf
a z neopatroosti. Jednota mysli jest jednotou systemu, maximou, kterou
se mysl rozSifuje po vSem mo2n6m einpirick6m pozndnf. Avsak mysl
nemfi2e tuto systematickou jednota jinak mysliti, nei ie dd jejf idei
spolu pfedmet, ktery vsak nemflie byti poddn i&dnou zkuSenosti.
Takovd bytost mySlend je pouze idei a nepfijfmd se o sobfi za nfeco
skute£n6ho, nybri klade se jen problematicky za zdklad pro zjednanf
systematic^ jednoty, jakoby vSechno spojeni vScf smysln&io svfita
v t6 bytosti mysli se zaklddalo. (KCR. 528) [na pf. : atomy, ether atd.].
V^znam Wto idee zneuznd se ihned, poklddd-li se za tvrzenf
aneb i jen pfedpoklad skutedi^ vSci, a pf ipisuje-li se jf jako zdkladu
systematic^ zfizenf svSta. (529.) VSechny spekulativn^ idee nepravf
nic vice, ne2 ie mysl kd2e, posuzovati vSechno spojenf svSta die
principif systematic^ jednoty, jakoby vyptyvalo z jedin6 vSeobsdhl6
bytosti. Mysl nemd tu jindho limyslu, ncz vlastnf form&ln^ pravidlo
v Sffenf sv6ho empirick6ho upotfebenf, nikdy vSak rozSireni pfes
viechny hranice empirickeho upotfebeni. (532.)
Upustf-li se od tohoto omezenf idee na pouze regulativn6 upo-
tfebenf, zavddf se mysl y blud, takie opouStf pudu zkuSenosti a od-
vaiuje se na nepochopitelnd a nevyzpytatelng, nad jehoi vySf nutnfi do-
stane zdvrat, vidouc se odfiznutou ode vSeho se zkuSenosti soublas-
n6ho upotfebenf.
Prvnf chybapochdzejfcf z toho, ie ideanejvysSf bytosti upotfebf
se ne jen regulativnS, n^bri konstitutivng, je lfn^ rozum (ignava
ratio). Tak moino zvdti kaidou zdsadu, die kter6 nSkdo povaiuje svuj
\yzkura pffrody za vfibec dokonaty, tak ie se mysl odddvd klidu,
jako by byla uplnS provedla svou prdci. Tak i psychologies idea,
upotfebf-li se konstitutivnS, fcinf to mysli velmi pohodln^m, ale kazf
t£i docela vSechno jejf pfirozenG upotfebenf die vodftka zkuSenosti.
(KCR 534.)
Tak nechovd cistd mysl, neslibujfcf ndm z poedtku zdanlive nic
menSfho nei rozsffenf naSich vedomostf pfes vSechny hranice zkuSe-
nosti, porozumfme-li jf ndleZitS, nic nei regulativne principle, kterg
sice pfikazujf v6tSf jednotu, nei jak6 mu2e dos&hnout empirick6 upo-
tfebenf rozumu .... neporozumf-li se vSak t6mto principifm a po-
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Principle theoretick6ho pom&nf a mravn^ho kon£nf die Kanta. 23
kl&dajf-li se za konstitutivne principle transcendentnfch poznatkfl, zpu-
sobujf skv^lym sice ale klamn^m zd&ufra pfeinluveni a domn£16 v6-
d6nf, a tlm v66n6 odpory a spory. (542.)
Vsechno lidsk6 poznanf potina tedy s ndzory, postupuje odtud
ku pojmfiin a konfcf ideami. Ackoli (pozndnf to) ma vzhledem ke
vSem tfem elementfim tfimto prameny poznatkov£ a priori, kter6 na
prvnf pohled zdanlivS zamftajf hranice vSf zkuSenosti, pfesvedcuje
pfece dokonala kritika, ie viechna mysl ve spektdativnem upotrebeni
netn&ze 8 timito dementy nikdy pres pole moine zkuSenosti ven vy-
stoupiti, a ie vlastnfm urcenlm mysli jest, uzfvati vSech method
a zasad jejlchjen ktoinu, aby sestopova'a pflroda die vSech moinych
priacipif jednoty, mezi ninriS jednota lifcelu je nejvzneSenSjSf, do nej-
hlubSfho nitra, aby se vSak nikdy nepfel6taly jejf hranice, za kterymi
pro nds nenl nic nei prAzdnota. Kritick^ vyzkum vSech t6ih vfit,
ktere mohou naSe pozndnf rozSlfiti za skutetnou zkuSenost, pfesvedfrl
nas: ie uemohou nikdy v6sti dale, nei k mozo^ zkuSenosti. VSechno
pfedstfrinf tich nejjasnftjSich abstraktnych a vSeobecnych poufiek
snad je poctivS mfnSno, ale musi byti vflbec nicotn6, jeito tyka* se
zpra>, kter^ch iMnf clov6k nikdy dostati nemMe . . . (KCR 542—543.)
Hledfm-li na soubor vSeho poznanf fcist6 a spekulativn^ mysli
jako na budovu, mohu ffci, ie jsine odhadli stavivo a urfcili, k jak6
budovS, jak vysok6 a pevnd, staci. Ukazalo se arci: ie, atkoli jsme
m61i na mysli v64, ktera mSla sahati a2 k nebi, zasoba staviva stacl
pfec jen na obytn6 stavenf, pHm6fen6 prdve pro naSe zamSstndnf na
roving zkuSenosti a vysokg dost pro rozhled po t£to rovine, ie vSak
onen smfcly podnik z nedostatku l&tky musil selhati, nepocftajic ani
na zmatenl jazykfl, kter6 nevyhuutelnS zne3vafilo delnlky o pl&n
a do cel6ho svgta je rozptylilo, kde si stavf k&bdf zvldSt die sv6ho
navrhu .... Varovani, abycbora nepodnikali stavby, jejf2 provedeni
by pFesahovalo vSechno naSe jm^ni, nemfiieme pfece ustati od zH-
zenf pevn6 obytn6 budovy, pfim6fen6 nnSf potfeb6. (KCR 544.)
Vysok6 v62e a jim podobnl metafysicky velicf mu2ov6, kolem
kterych obyCejnft b^vd mnoho vStru, nejsou pro mne. M6 mfsto jest
urodn6 bathos zkuSenosti. A slovo transcendental, jehoi v^znainu moji
recensenti, pfes to ie jsem jej casto vyznacil, ani nepochopili, nezna-
mend nfeco, co pfekrocuje vSi zkuSenost, nybri to co jf sice pfedchdzl
(a priori), co vSak pfece nema jin^ho urcenf, nei jen Ciniti moin^ra
pozndnf zkuSenosti. (P. 164 pozn.)
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24 IX. F. Marei:
VI. V empiricism upotfebenf nevyiaduje mysl kritiky, jeito jejl
zdsady podrobujf se st&le zku§ebn6mu kameni zkusenosti; ani v mathe-
matice ne, kde nutno pfedstaviti pojmy v £ist£m ndzoru iti concrete,
limi st&vd se vSe bezdfivodnd a libovolnS ihned patrn^m. Kde v§ak
ani empiricty ani 6isty ndzor nedrii mysl ve viditeln^ch kolejfch,
tedy v transcendentaln&n upotfebenf mysli die pouhych pojmfl, tarn
potrebuje mysl velice discipliny, kterd by krotila jejf n£klonnost roz-
Sirovat se za hranice mo2n6 zkusenosti a zdriovala ji od vystfednostf
a bludfl.
Any you obrady naSeho pozndnf tak dzk6 a l&kadlo k usuzov&ui
tak svfidng, a zddnf nabfzend tak podvodng, a Skoda z omylu tak
velkd; ana se mysl naSe pfistihuje na cel6m systemu pfeludft, klamft
a mamfl, spojenych v jednotu pod spolecnyrai principiemi: tu je
tteba discipliny, negativn6ho zdkonoddrstvf, kter6 by zabranovalo
orayly. I kdy2 je v^sledek kritiky fcistSho rozumu negativny, m& pf-ece
positivntf vyznam : faleSne pozndni odstraftovati, postaviti mez lidskemu
pozndni. (KCR 545—547.)
Vytknuli jsme z&kladn^ rozdll mezi mathematick^m pozndnfm
a priori na zAkladg konstrukce pojmu v cistern n&zoru, a pozn&nfm
filosofick^m (metafysickym) kterg se mi rozvinouti z cistych pojmfl.
Dukladnost mathematiky zakl4d& se na definicfch, axiomech,
demonstracich : nic z toho nemfiie fiiosofie podati, ba ani napodobiti.
(557.) Demonstraci jest apodikticky dflkaz intuitivnf (evidentnf).
A toho postrddd fiiosofie docela, jeito md to v3eobecn6 uvaiovat in
abstracto skrze pojmy. Dukazy fiiosofie jsou diskursivn6 (rozmluvovd),
l£pe akroamatick^ (sluchov£), pcnSvadi se provddfji jen sam^mi
slovy. (KCR 563.)
Proto nesluSf povaze fiiosofie, zyldStS na poli fcistd mysli, na-
dymat se dogmatickou child a okraSlovat se tituly a stuikami mathe-
matiky, k jejfmuS f&du pfece nepatfi. To jsou jalov6 ndroky, kterd
se nemohou nikdy zdafiti, nylri spiSe zvrftl umysl fiiosofie odba-
lenfm klamfl a mamfl mysli zneuzn&vajicf sv^ch mezf, a uvedou do-
statefr^m vyjasnSnfm naSich pojmfl dom^Slivost spekulace ke skrom-
nte a dflkladndmu sebepozndnf. (KCR 563.)
DSlfm vSechny apodiktick6 v£ty v dogmata a mathemata. Syn-
th eticM v£ta z pojmfl je dogma. Napioti tomu apodiktickd vfita
z konstrukce pojmfl je mathema. Dogmata jsou ve filosofii; apodik-
tick6 v6ty v matbematice nikdo nenazve dogmaty. (564.)
VeSkera cistd mysl v pome spektdativnem upotrebeni nechovd ni
jedineho pfimo synthetickeho soudu z pojmA. Skrze idee neni mysl
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Principle theoreticklho poin&ni a mravnGho kondnf die Kant*. 25
schopna iddneho synthetickeho soudu, ktery by mil objektivnou platnost.
(564.) Nikdo nepochopf z poub^ch pojmfi t6to vSty: vSe, co se dfije,
mi prfcinu. Proto nenf to dogma, ackoli to md vzbledem ke zkufie-
nosti apodiktickou platnost. Je to zdsada, ne poufcka. (KCR. 564.)
NenHi tedy ve speknlativn&n upotfebenf mysli 2ddn6ho dogmatu,
tedy je tu ka2dd dogmatickd methoda nemfstnd. Zakryvd jen chyby
a bludy a klame filosofii, jejfmi vlastnfm ukolem jest osvStlovati
vSechny kroky mysli co nejjasnfcji. (KCR. 563-566.)
Kritika mysli uddvd ur&it6 branice mysli, poddvd pozndnf ne-
vyhmUdne nevidomosti vzbledem ke vSem otdzkdm urcitebo druhu,
dokdzan6 z principif. Ze je (v takovych otdzkdch) nevfidomost vfibec
nevyhnutelnd, tak ie tu vlastnS nastdvd osvobozenf od v^zkumfi tfmto
sinSrem, nedd se vySetfit empiricky, pozorovdnfm, nfbvi jen kriticky
prozkoumdnfm pramenfi naSebo pozndnf. Toto kritikou mysli sam6
nabytg pozndnf vlastnf nevSdomosti je tedy vfidou ; (nejednd se tu
o vymezenf tobo, co je8t6 nevfme v empirick&n postupu KCR. 579).
Kritikou mysli doviddme se konecnZ tolik, ie v jejim iistim
a spektUativnim upotrebeni skuteini zcela nic viditi nemtUeme. V tSchto
otdzkdch jest otevfeno pole bypotheslm. (KCR. 586.)
Avfiak hypothese nesmSjf vystupovat jako dogmata. Majfli byti
dogmaty, bledte je opatHti dfikazy, kter6 by m£ly apodiktickou ji-
stotu demonstrace. Cbtiti skutecnost takovych idef uciniti pouze
pravdG podobnou, jest asi tolik, jako chtiti dokdzati geometrickou
vgtu pouze pravdS podobnS. Mysl odlouftend ode vSf zkuSenosti mfi2e
poznat jen a priori a to nutnS, anebo nemfifce vfibec nic poznati.
Proto jest jeji soud bud apodiktickd jistota, — aaabo zdrieuf se vSebo
soudu; nikdy mineni, pouhd hra s mySlenkami. Go Cistd mysl asser-
toricky soudf, musi byti nutn6, anebo to nenf zcela nic. Pruto ne-
chovd iddn^cb mfn6ni. (KCR. 590.)
Kaidd transcendentalnd v6ta vychdzi z jedingbo pojmu, jejf zd-
kladny dfikaz mfiie b^t jen jeden. Provddf-li mysl soudy z pouh^ch
pojuafi, mfiie mlt jen jeden dflkaz, mfi2e-li vfibec mfti nfijaky. Proto,
vidouce dogmatika vystupovati s deseti dfikazy, mfiSeme bezpefinfi v6-
fiti, ie nemd 2ddn6ho. Kdyby m61 jeden, byl by dfikazem apodikti-
ck^m; k cemu potfeboval by ostatnfch? Chce sv^mi dfikazy vyhovgti
vSem strandm, jako advokdt. (KCR. 599.)
NejvStSf a snad jedin^ prosp6ch v§f filosofie Siste mysli je tedy
arci jen negativny; nebot slouif, ne jako organon k rozSfrenf, n^brfc
jako disciplina k urcenf branic. Neodkr^vd pravdy, nybri md jen
tichou zdsluhu zabranovat omylfim. (K6R. 604.)
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26 IX. F. Mares:
Die vSech dosavadnich dikazH jest jakekoli syntheticke pozndni
diste mysli ve spekulativnem upotrebeni zcela nemoine. (KCJR 604.) Nd-
sledovng neni ndm mo2n6 2ddn6 pozndni a priori, net jen o pred-
mfctech moin6 zkuSenosti. (KCR. 681.)
Kantuv apriorism.
OdpovSd na naSi spornou otdzku jest urcitd a nepochybnd : die
Kanta je metafysikai jako vSda rozSifujfci theoreticke pozndni syn-
thetickymi soudy z pojmfl cisteho rozuinu a mysli a priori pfes vSechny
luanice mo2n6 zkuSenosti, vubec nemoina. Kant neSetff rozhor-
lenim, ironif, ba sarkasmem, aby varoval pfed takovou domnSlou
v6dou, kterd nemfii&e bjfti nei klam a mam mysli pfetetajfcf meze
sv£ho urfcenf . Kritickd filosofie Kantova je v theoretickem pozndni zf ejm£,
ba ostfe antimetafysickd, metafysicko-ZjaciYsfca. (P. 167.)
Nade vSi pochybnost jasno je ddle, 2e die Kanta vSechny apriorn6
poznatky, prostor a cas jako foriny smyslnosti, kategorie jako formy
logick^ch soudfi, ai idee mysli jako kanon upotrebeni rozomu k jed-
not6 zkuSenosti, majf mft jen immanentni, toti2 v hranicfch moin6
zkuSenosti z&stdvajici upotrebeni, a2e jejich transcendentni upotf ebenf,
prekrofajici 1) ran ice zkuSenosti, budi jen dialekticke zddnf, klamn6
v6d6nf, sofistiku a Salbu.
KonefcnS je nade vSe jasno, 4e Kant nedokazuje moinost meta-
fysiky z mofcnosti a skutecnosti cist6 mathematiky a Cist6 prirodnf
v6dy, jakoito pozndni a priori, nybri prdvfc naopak, ukazuje na matbe-
matice nemoinost metafysiky, nidi nad6ji cbovanou od Casu Descarte-
sova, ie by filosofie mohla po zpflsobu mathematiky rozSfriti pozndni
z Cistych pojmfl a priori nad ino2nou zkuSenost. Nebot synthetickS
soudy a priori v mathematice jsou moiny jen die voditka konstrukce
pojmu v ndzoru, kde2to metafysika chce rozSfriti pozndni syntheti-
ckymi soudy a priori z fcistjfch pojmfl, coi ukazuje velik^ rozdil
a rozhodnou nestejnorodost v postupu mathematiky a metafysiky.
I. Veliky predsudek proti uCeni Kantovu vznikd z nejasn£ho po-
n6tf Kantova pojmu a priori, do kter^ho se vklddd smysl zkuSenosti
neprdtelsky ; odtud pochdzi asi t62 obvifiovdnf Kant a y ie postavil
filosofii jako pozndni a priori proti empirick&nu pozndni v6d. Mnohdy
rozumf se poznatky a priori nitrng pravdy lidsk&io ducha, v6Cn6
pravdy clovSku vStfpen6, vrozen6 idee, jejich^ obsah by clovSk po-
zndval zcela nezdvisle na zkuSenosti. AvSak takovSto apriorn6 po-
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Principle theoretickgho poininf a mravne*ho konanf die Eanta. 27
znatky jsou od Casu Lockeova vylouCeny. ClovSk vSak pfece nenf jeu
bfly papfr, na kter£m zkuSenost plSe, n^br2 priHhuje se sam k utvd-
Fenf zkuSenosti.
Kant vytykA tuto vlastnf Cinnost subjektu v utvafovdni zkuSe-
nosti ze smyslnych dojmfl. V lidsk&n pozndni jsou dvojf elementy:
jedny pochfeejf z dojmfl, druhg pfiddvri, Clovfik sdm. Tyto subjektu
pffsluSng elementy tvoH formu, dojmy plnl tyto formy obsahem: ob6
pospolu tvoff teprve zkuSenost.
Hlavnf znak formalnych, subjektu pffsluSnych elementfl jest jejich
vSelidskost, vSeobecnd, apodiktickd platnost, kdeito obsah zkuSenosti
byv& velnii rozmanity. Proto nepochdzejf ony formy ze zkuSenosti,
nfbri jsou ClovSku vflbec d£ny, jakoifcto formalng podmfnky moJnosti
zkuSenosti, a v torn smyslu jsou a priori. Toto a priori neznamena,
ie bychom ony formy znali pred zkuSenosti; CasovS nepfedchdzf
zkuSenosti fAdn6 pozndni, vSechno poiind zkuSenosti; forma a priori
pfich&zf ku pozndni teprve podnStem zkuSenosti (vnfcjSfch dojmfl).
(P. 164, KCR. 647.)
Prostor a Cas jsou apriornS formy smyslnosti, pocity podavan^
zkuSenosti tvoff jejich obsah. Prostor a Cas o sob6, bez obsahu po-
citfi, jsou prrizdng foriny, i nelze si jich bez toho obsahu pfedstaviti.
NdsledovnS vstupuje tdzor prostoru a Casu teprve skrze zkuSenost do
vgdomf. Pravfteli, ie prostor a Cas pozndvdme zkuSenosti, z pofaidku
pocitfl vedle sebe a po sob§, a ie tudf£ predstava prostoru se vyvi-
nuje, hledfte k vyplftovdnf fonny obsahem; ale prdv6 porddek vedle
sebe a po sob6 znamenrt predpoklad formy prostoru a casu. Pravlteli,
ie dftS sahd po mSsfci, a na odi operovany nevyzndvd se v prostoru,
a ie tudffc pfedstava prostoru zkuSenosti se vyvinuje, hledfte k vy-
plnovdnl formy obsahem; ale fukt, ie dft6 sah£ po mSsici, dokazuje,
ie ui nazfrd prostornfc.
Druhou formalnou podmfnkou moSnosti zkuSenosti, pffsluSnou
subjektu a priori, je spojovacf Cinnost rozumu, jevicf se logick^rni
soudy, kter6 moino uv£sti na pojmy (kategorie) rozumu. OistS for-
maln6 souzenf je pnizdnS, teprve zkuSenost podAvrt mu pfedmSty;
6iste pojmy rozumu a priori nabyvaji objektivne platnosti teprve zkuSe-
nosti. Kdyby nSkdo cht61 dokdzati, ie takovych Cistych poznatku
a priori vflbec nenf, bylo by tolik, jako by rozumem d >kazoval, ie
rozumu nenf.
Kant ukazuje, ie v nasem pozndni jsou apriorne poznatky, ja-
kofcto podmfnky moinosti zkuSenosti; nevySetfuje vSak, odkud mime
tyto formaln^ podmfnky, kter6 cinf zkuSenost teprve mofcnou ; nejednd
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28 IX. F. MarcS:
se o povstdvdni iskuSenosti, nybrf o to% co jevni; nelze tii zodpovfdat,
jak je raoZna takovd zvl&§tnost na§f smyslnosti a naSeho rozumu. (P.
84, 100.)
V naSem pozn&nf jsou poznatky a priori, jakoito podinfnky mo2-
nosti zkuSenosti. Odkud poznatky ty poch&zejf, nelze n&m zkuSenosti
vypdtrati, jejich p&vod pfesahuje vSi moinou zkuSenost, a v torn
smyslu mohou slouti poznatky metafysickymi ; tu neznamend vSak
vyraz „poznateka obsah pozn&nf, nybri jen formu, takfka jakysi
ndstroj ku pozudvdnf. V tomto smyslu mflie slouti metafysikou tei
vfida o takov^chto poznatcfch a priori, v6da vySetfujicf povahu a
urcenf tfichto poznatkfi, neboli v6da o principiich lidskeho pozndvdni
(tak m&ie slouti kritika Cist6ho rozumu = raetafysikou. K<3R. 63 1.).
Kant nevySetfuje t£2, jak je skrze ony formalnS poznatky zku-
Seuost uioiua, nybri spokojuje se prflkazem, Se jest jen skrze nS
moina. To vyslovuje zvhl&tS jasn6 v poznimce ku pfedmluvfe k meta-
fysickym z&kladum pNrodnf v6dy. PHrodnf v£da v prav6m smyslu,
pravf Kant, je rationaln6 spojeni poznatku die principif a priori,
kter6 jsou zrikladem apodikticke jistoty, vyznadujici pravou vidu. Meta-
fysika prfrody stanovf tyto principle a priori; uietafysika Ulesne pfi-
rody stanovf principle konstrukce pojmfl v nazoru, pokud n£le2ejf
k moinosti materie; i slove mathematikou. V torn smyslu je v kaidS
pffrodnl v6de jen tolik vlastni vidy, co je v nf mathematiky.
PHrodozpytci, ktefi chtSli postupovati matheinaticky, u2fvali t&
vidy metafysickych principif, aCkoli tfeba vzpfra'i se vSemu n&roku
metafysiky nn jejich v6du; nebot rozuniSli bezpocbyby metafysikou
mam vymySlenf libovolnych moznostf a pobr&v&nf s pojmy. Pravtf
metafysika je vsak n6co jin&io: obsahuje tist6 vykony mysleci, pojmy
a zdsady a priori, kter6 teprve spojujf rozmanitost empirickych
pfedstav v zdkonitou souvislost, cirai stdvd se tato empirickym po-
znanim, toti2 zkuSenostf.
Cist6 pojmy rozumu (kategorie) jsou poul»6 formy logickych
soudfi, kterf teprve zkuSenosti dostdvajf pfedmSty a tfm stdvajf se
pozndnfm. VeSker6 spekulativne upotrebenf naSf mysli nesahi nikdy
ddle uei na pfedmSty nio2n6 zkuSenosti. JeiJto zdsady a priori ne-
mohou miti 2ddn6 empirick^ podmfuky, nemohou byti niCfm jinym,
ne2 principiemi moinosti zkuSenosti. To jedinS je pravy a dostatefcuy
z&klad k vymezenf hranic tist6 mysli. Nejednd se tu o rozlu§t6nf
ukolu, jak je zkuSenost jen skrze ony kategorie moina, sta£f prukaz,
ie jest jen skrze nfe ino2na. — (Predmluva Metafysickych zdkladQ
pHrodnf v6dy.)
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Principle theoretickSho poznini a mravnlho kon&ni die Kanta. 29
Kant dokazuje, ie mfime formalnS poznatky a priori, jakoito
podmfnky moinosti zkuSenosti, kterS nemohou ze zkuSenosti pochdzeti,
ackoli jsou platny jen pro zkuSenost. V torn rozchdzeji se s nfm
zvlriStS pffrodozpytci, kter^ni se nelfbf Kantova definice vidy v prav^m
smyslu, jakoito pozndnf apodikticky jisteho (muthematickSho) zalofce-
ngho na principilch a priori. Ostwald (Annalen der Naturphilosophie
1; 52) namftd, ie pro dneSnfho pffrodozpytce nenl ftidn^bo pozndnf
a priori a tudfi tei MdnSho apodiktick£ho v£d£nf. Na Kantovu hlavni
otdzku: jak jsou synthetiek^ soudy a priori mo2ny, odpovfddme,
pravf Ostwald, ie jsou vflbec nemoiny a ie vSechno v&l£nf pochd/J
ze zkuSenosti. T62 Kantovy a priori dan6 formy pfedstavuji se ndm
jako normy nebo pravidla ke srovndni naSl zkuSenosti, zaloiend pfe-
nesenfm s generace na generaci a zajiStftnd ucelnostf.
Jak vidno, rozumf Ostwald metafysikou mam vymySlenl libo-
volnych moinosti a pohrdvdnf 8 pojmy. Kant dokdzal, ie synthetickg
soudy z cistych pojmfi a priori jsou v&bec nemoiny, i tSSilo by ho,
ie v torn Ostwald souhlasf, jen kdyby se toho tei driel. Ostwald
nepochybuje, ie mime logickg formy, normy, pravidla souzenf, skrze
kterd je zkuSenost teprve moina. Mfni-li vSak, ie tyto normy pochd-
zejf ze zkuSenosti pfedkfi, z dSdiftn&io pfizpflsobenf od generace ke
generaci, mohl by od Kanta dostati tu to odpovM: Moina; nezkoumal
jsem, odkud normy ty pocbdzejf; ukdzal jsem, ie je mime a ie jen
skrze 116 je zkuSenost mo2nd ; proto pravf m, ie jsou a priori, jakozto
podminky moiuosti zkuSenosti. Mysllte-li, ie normy ty vzuikly vy-
vojn^m pHzpflsobenim pfedkfi, je to mySlenka pSknd. Jit sdm m61
jsem takovg mySlenky o yyvoji svfcta vfibec. Chcete-li to vSak tvrditi
jako vidu, opatfte se apodiktickyin dfikazem. Jinak pristihnete se pfr
mamu mysli vym^Slejfci moinosti, kterych zddnd zkuSenost nedokdie:
ani nevyvratl; zapletete se v klamng zddni mysli soudfcf z Cistych
pojmu a priori nade vSi mo2nou zkuSenost; upadnete do pfeludfi
prdvfi t6 metafysiky, kterou tak zavrhujete. — Potom odhodlal by se
snad Ostwald ku pfem^Slenl o kritice cist6ho rozumu.
II. V pojedndnf mKantAv apriortsmu dr Krejci rozchdzi se s«
mnou v pojfradni Kantova pojmu o priori, z ceho2 dalSi rfiznost v oce-
n6ni vyznamu celtfho Kantova ucenf; i trvd na torn, ie „nadrozumem
odlouCil Kant filosofii jakoito pozndni apriorue od v6dy eropirick£;
a tlm zpusolil pfecenovdnf nadrozumu u filosoffi idealistickych a s nfm
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30 IX. F. Mares:
i onu Naturfilosofii Okeuovskou. Dobre tedy bylo feceno, ie toto
odlouJeni filosofie a vSdy poSkodilo filosofii.a
Chcemeli se diieti vlastnlch slov Kantovych, dovozuje dr Krejdi,
pak by nemohlo byti pochybnosti o torn, ie Kant skute6n6 filosofii
(— oietafysiku) proti v6ddm postavil jako pozndnf apriorn6. Definuje
metafysiku . . . jako2to filosofii o prvnich zdkladech naSeho pozndnf.
V predmluvS ke Kritice 5ist6ho rozumu m'uvf o metafysice jako
zvldStnfm spekulativnfm pozndnf, kter6 se liplne povzndSi nad po-
ufcenf ze zku§enosti a to pouhyini pojmy. Tedy stavi je nad zku-
Senost . . . atd.
Nestafif drzeti se pou<se slov Kantovych, dluino vyetihnout jeho my-
sleni. VSechoa filosofie, pravf Kant, je bud pozndnf z 6ist6 mysli, anebo po-
zndnf mysli zempirickychprincipii; ona slove distou, tato empirickou filo-
sofii. FUosofie diste mysli jenyni budpropaedeutikou, kterd zkoumd schop-
nost mysli vzhledem ke vsemu 6ist6inu pozndnf a priori, a slove kritikou ;
anebo, za drubd, je systeinein fcistti mysli (vSdou), celyin (pravym
nebo zddnlivym) filosofickyin pozndnfm z cist6 mysli v systematic^
souvislosti, a slove metafysikou, aCkoli toto jmeno (metafysika) mflie
se ddvati cel£ cist6 filosofii, kritiku v to pojfinajic'. . (KCJR. 634)
Kant rozezndvd metafysikukritiku, jakoito vyzkum apriorn^ch
principii mysli a jejich upotfebenf, od metafysiky-spekulace, obyfcejn6
metafysikou zvan£, kterd tvofi z fcistych pojmfl mysli system vSdecky,
rozSifujfcf (domgle) pozndni nade v§i zkuSenost. Hume nazval svou
skepsi, kterou otfdsl metafysikou, t6t — metafysikou. Tak nazyvd
i Kant kritiku 6ist6 mysli, kterou analysuje lidsk6 pozndni vybfraje
z n6ho apriorn£ poznatky a kterou ukazuje, ie vSechny tj to poznatky
intijf mfti jen empirick^-immanentnf upotfebeni, kterou tedy proka-
zuje nemohiost metafysiky-spekulace, tuto kritiku nazyvd t&i meta-
fysikou. Ale pfipomind (P. 223), ie neni „ metafysikou" (v obecn&n
smyslu), co v kritice poddvd, nybri ie to zcela novd vSda, totii
kritika ciste mysli soudici a priori. 0 teto metafysice jakozto kritice
mysli odva2ujici se na vlastnfch kffdlech, pravf, ie vlastne a jedine
pfedstavuje to, co mo2no zvdti filosofii v prav6m smylu. Takovdto
metafysika znafii dokonani ve§kerd kultury lidsk6 mysli ; nebot zkoumd
mysl v jejich elementech a nejvySSfch maximdch, kterd podminuji
samu moinost nSkterych v6d a maji byti zdkladem upotfebeni vSech
v6d. Ze tato metafysika, jako pouhd spekulace, sloufci spiSe odstrafio-
vdni omyia nez rozsifovdni pozndni, nesni^uje jeji ceny, nybrfc doddvd
ji spiSe dflstojnosti a vdinosti timto censorskym ufadem, ktery za-
bezpeCuje vSeobecny pofddek asvornost vSdeck^ obce . . . (KCR. 641.)
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Principle theoreticklho puzngnf a mraynlho konanf die Kanta. 31
Proto rozumfvd se Kantovou „metafysikoua prostS kritika neboli
theorie pozndni. (Masaryk, Konk. Log. 249—259.)
UvddMi tedy dr Krejdi v jednom metafysiku jakoUo JUosofii
o prvnich zdkladech naSeho pozndni, a metafysiku jako zcela isolovane
pozndni mysli, ktere se vplnS povzndSi nad poudeni zkuSenosti a to
pouhymi pqjmy (ne jako mathematika upotfebenira jich na ndzor), kde
tedy mysl md byti svym vlastnlm idkein . . (KCR. 16) . . . uvddi
vedle sebe dva zcela rozdilne pojmy metafysiky \ prvnf je metafysika-
kritika, kterd md vySetfiti, zdali druhd, metafysikaspekulace, je vftbec
moina.
Tento ukol metafysiky-krittky vytykd se zfetelnS v prvnfch
odstavcfch Kantovych „Prolegomenu, kter6 cituje dr Krejdi. Kant
stauovf pojem mttafysiky-spekvlace jakofcto pozndni, kter6 se rozSi-
fuje z fcistych pojmu mysli nade vSi moinou zkuSenost, i tdie se,
jeli nSco takov^ho vflbec i jen moSno? Odpov&I jest, ie metafysika
jako theoreticko-spekulativnd v£da, povzndSejici se nade vSi zkuSenost
a rozSifujfcf pozndni syntbetickymi soudy a priori z fcistych pojmfl,
v&bec moina went, a ie vSechny apriornS poznatky nemaji jin6ho uei
jen immanentn iho, totii v mezfch mo2n6 zkuSenosti zflstdvajfciho upo-
tfebenl.
Dr Krejdi uzndvd sice, ie ovSem mo2uo uv6sti citaty, kter6 vy-
lucujf pozndni transcendentnf, i uvddi sdm takovy citat, kde se obme-
zuje vSe mo2n6 spekulativn6 pozndni mysli jen na pfedmSty zkuSe-
nosti. Ale nachdzf vjfrok ten rozbodnS v odporu — s pfedeSl^mi
(kde se pfrec jednalo o vymezeni pojmu metafysiky-spekulace, netvr-
dilo vSak, ie takovd vSda jest). Povd2fme-li, pravi dr Krejdi, ie je
ve vyroku torn vlastnS obsaSen v^t62ek kritiky c. r., mohli bychom
chtiti ten spor vyrovnati tak, ie Kant sice definoval metafysiku za
pozndni apriorn£, ie vfiak zdroveii ukdzal, ie takovd metafysika neni
mo2nd. AvSak v torn brdni mu zase tento vyrok Kant&v: BCo hor-
Sfho moblo by tyto snahy (dr. Krejdi vysvStluje: totiS z apriorn^ch
poznatkfl dosp£ti k transcendentalnfmu v6d&nf) potkati, uei kdyby
z nenaddni nSkdo objevil, ie vflbec nemfiZe b^ti iddn^ho pozndni
a priori. Ne2 s Urn neni 2ddn6 nesndze. To bylo by tolik, jako kdyby
n&kdo rozumem chtSl dokdzati, ie 2ddu6ho rozuura neni . . . atd.
(KPR. 11.) Kromfi toho poukdzal dr Krejdi t£i na podobn6 misto
v Kritice soudnosti (K S. 3), kde se pravi o systemu Cist6 filosofie;
mdli takovyto system pod vSeobecnym ndzvem metafysiky nekde se
uskutefaiiti (coi zcela dokonale prov^sti je mo2no a pro upotfebeni
mysli ve v§ech smgrech nejvys dulezito) . . .
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32 IX. F. MareS:
Die techto cit&tfi soudi dr Krejdi, ie Kant pfeco jen uzndval
moznost, ano fcddoucnost metafysiky jakoito transcendentnfho vfcdSnf
utvoren6bo z Cistych pojmfl a priori, povznesen6bo nade vSi zkuSenost
Tedy spor zfistivd, pravl ; mftieme Kanta citovati proti Kantovi i na
dflkaz, ie filosofii oddfilil jako pozninf apriornd od v6d, i na dflk&z,
ie ji neoddfclil ; Cili na dflkaz, ie je apriorn^ pozndnf mo2n6, i ie je
nemo2n& Ale doklddd moudfe, ie — citaty se spor nevyffdf.
Velmi dflleiito je rozliSovati pojem metafysiky-kritiky, kter& vy-
Setfuje poznatky a priori a stanovf jejich upotfebenl, a metafysiky-
spehdace, kterd buduje theoreticke vHini z fcistych pojmfl a priori,
pfe8tupujfcf hranice v§l moin6 zkuSenosti, tedy transcendental v£d6ul.
Dr Krejdi oznaiuje $nahy, o nichi Kant mluvl v uveden6m citato,
jako snahy dospfiti z apriorn^ch poznatkfl k transcendentalndmu v£-
d£nf ; a tak soudi, ie Kant se snail o zbudovdnl metaf) siky-spekulace.
AvSak Kant s4m mluvi na zm(n6n6m inlst& o Bvy8etfenl prio-
cipif 9, priori naseho pozndvAnl (a chtfini), a o urfcenl podinlnek, roz-
sahu a hranic jejich upotfebenf". MA tedy na mysli snahy o meta-
fysiku-kritiku, o vygetfrenf priucipif lidskSho pozndvduf, o stanoveni
poznatkfl a priori a vymezenf jejich upotfebenf. Proto oznatuje nA-
mitku, ie trebas takovych poznatkfl nenf, tak jakoby nfikdo rozumem
dokazoval, ie rozumu neni. T6i na zinin6n6in mfstS „kritiky soud-
nosti" nejednd se o snahy dospStt z aprioruych poznatkfl k transcen-
dentalnfmu v6d6nf, nfbvi o system 5iat6 filosofie jakoito kritiky vy-
Setfujfci principie lidsk&io pozndvdnf.
Citaty sestrojen^ spor citaty se uevyffdl. Mo/no citovati Kanta
proti Kantovi, ale z toho neplyne, ie Kant nevSdfel, co mluvi. Je
dobfe rozmyslit se, nenf-li pfffiina odporfl v nfa samych, nei proti
niui zfejmfi vystoupfine. Cele kritick6 dflo Kantovo je plno jasn^ch
a co nejurftitSjSfch vyrokfl, ie metafysika jako theoreticko-spekula-
tivnd v6da sestrojeud z cistych pojmfl a priori nade v§l zkuSenosti
je klain a mam mysli pM&ajfcf meze sveho upotfebenf spekulativnS-
theoretick^ho. Kdo proti tSmto v^rokflm stavf nejasn6, ze souvislosti
vytrJen^ citaty, do kterych moiuo odpory vinterpretovati, ten arci
najde v Kantovi, co mu bude libo.
Dr Krejdi hledd konefinfi jiny zpflsob vyrovninf (odporfl, ktert
spatfuje v ucenf Kantovf) v torn, ie bychom se drieli rozdflu mezi
pozndnim a myblenim. Ale tfm nevyrovnd se, pravl, spor mezi stano-
viskein mym a MareSov^m. Pak Win vice bije do ofcf rozdil mezi apri-
ornym pozndnfm ci mySlenfm a poznivdnfm v£deckyin, a filosofie jest
oddSlena od empirickych v6d prostorou je§t6 znateln&jSf.
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Principle theoretick^ho poznanf a mravnelio konanf die Kanta. 33
Apriorng poznAnf a mySlenf nenf jedno. Pouhg mySlenf v lo-
gickycb formdch je pr&zdn6, pravf Kant, nelze jfin rozSffiti poznrinf
(KCR. 523). Cista forma mySlenf nabyvri, obsahu a platnosti teprve
zkusenoatf; abychom n£co pfijali jako skutecn6, abychom nSco po-
znali, nestadi, mu2eme-li to jen mysliti bez odporu. Apriorn6 pozninf
je mo2n6 jen vzhledera ke zkuSenosti. Filosofie vySethije Ciste my-
slenf; m& li vSak filosofie mfti platny obsah, musf zustati ye spojenf
s empirickyini v&tlami ; a naopak t&fc, majf-li pftrodni v6dy miti sprdvnou
forniu, museji zustati ve spojenf s filosofif jako2to kritikou priori pif
lidskeho pozmivdnf.
Kant rozhodne nechtel tvoriti spekulativnfi-theoretickd pozndnf
synthetickymi soudy z ftist^ch pojmfl a priori s opovrienfm vSf zkuSe-
nosti. Takovil filosofie byla mu na posmScb : kde je, kdo ji m&, die
Ceho se poznri ? (KCR. 632.) Vysok6 ve2e a metafysicky vysocl mu-
zo\6, kolem nichi b^vd mnoho v6tm, nebyli pro nSbo ; neust&le uka-
zoval k urodn^mu bathos roviny zkuSenosti.
Kant pfipouStSl ovSem 6ist6 mySlenf idearoi pfesabujfcfmi vSi
ino2nou zkuSenost. Lidsk6 mysli pouhd zkuSenost nikdy nestacf, meta-
fysika je ndm jako pfirozeni vloha vStfpena. AvSak toto mySlenf
pfcsahujici hranice mo2n6 zkuSenosti nemA2e nikdy podati platn^ho
spekulativn6-theoretick£ho v&tenf, nybrS mfiie mft jen prakticky-
mravny v^znam.
DSlali li po Kantovi nfikteH filosofov^ zovouci se jeho n&sle-
dovnfky, spekulativnS-theoretickS vfcdSnf cistern samobybem pojmfiv
s opovrienfm veSker6 zkuSenosti, za zAminkou, 2e Kant 6ist6 mySlenf
pfec jen pfipouStSl, ano i pfednost mu ddval (ovSem v oboru prak-
ticko-mravn6m), a zpfisobili-li tfm pffkr^ odpor mezi filosofif a empiri-
ck^mi vSdami, kter^ tak t&fcce poSkodil 6b& strany, a kterAi Skoda
zvl&Stfi v pffrodni v6d6 je dosud velmi citelnd, tu mo2no Kanta ii-
niti za to zodpovSdnym jen takovymto soudem : Kdyby byl nehldsal
svycb idef, nebyli by jich nepochopUi jeho ndsledovnfci, a tak nebylo
by k tomu doSlo. PH takov6m soudu zapomenuto na celou transcen-
dentalnou dialektiku Kantovu, kterou odhalil klam a mam dialek'iky,
faleSnSho to uniSnf rozSifovati poznduf z feist^ch pojmfl fcistou logikou.
Dr Krejit trvaje na torn, ie Kant oddelil rozdflem mezi apri-
ornym pozndnfm Ci mySlenfm a pozndnfm v&leckym filosofii od empi-
rickych ved, mfnf, 2e snad by se dalo nejak6 vyrovndnf i tohoto
spom natezti na pf. omezenfm metafysiky na problem boha, svobody
a nesmrtelnosti. AvSak k cemu uvddfcti, pravi, co Kant cht61 nebo
nechtfel, kdy£ m.ime inetafysiku Kantovu pfed sebou . . . Kant se
Vcstnik Kr. C. Spol. N4uk, tr. hist. 1902. 3
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34 IX. F. MareS:
o metafysiku v torn obmezen£m rozsahu skutetni pokusil a feSil zd-
hadu boha, svobody a nesmrtelnosti synthetickymi soudy a priori
terpanymi nikoli ze zkusenosti, nybri z pouhgho rozumu, z pozoro-
vdnf processu naSeho mySlenl . . . Nesmime tedy ze zdsad v kritice
(pouh^ho rozumu) vytknutych fciniti d&sledky saini a die toho Kanta
posuzovati, nybri vzlti v pocet tak6, jak on dfisledky t£mi se ffdil,
po pHpadfi nefidil . . . Eritikou £. r. Kant ukdzal, ie metafysika
musf vychdzeti z pouh6bo nadrozumu. Co je ten nadrozum? Kantova
fikce, hypothesa, pfedpoklad — jak chceme — s kterou stojf a pad*
celd jeho filosofie . . .
Jako pfirodozpytci zdlcii mi pfedevSfm na Kantovi dfikazu ne-
moznosti metafysiky jako prirodni vidy. Tu neni mo2u£ 2ddn6 po-
zndnf z Cisto mysli a priori, rozftifujfcf se za moiuou zku&enost;
vSechny vfity pfesahujicf moinou zkuSenost (atomy, bytovduf prvkfi
ve sloufienindch, ether, biliony kmitfi, vyvoj druhfi, sinyslu, rozumu
atd. atd.)t pfedudSejMi se jako skutecnost z empirickych zjevfl dovo-
zend, jsou dogmaty mysli soudicf a priori pfes hranice mo2n6 zkuSe-
nosti; vfity ty mohou mfti zuamenity v^znam, ale jen jako regulative
idee nebo hypothese.
Pondvadi vSak namftd se proti Kantovi, ze se sdm neridil zd-
sadami sv6 kritiky, je2to sdm se pokusil o zbudovdni metafysiky
tistym in y 81 en i m, tfebas i jen na omezen&n poli otdzek svobody, ne-
smrtelnosti, boha; a ponfcvadi se z toho kiwi dftsledky proti uCeui
Kantovu vflbec, tedy treba poucit se o torn u Kanta sam6ho, coi ufci-
nfme ke konci t6to livahy. Hned z pfedu a opgtng vytykdin, ie Kant
pokusil se o takovou metafysiku nikoli v zdjmu spektdativne-theoreti-
ckiho vedini, nybri y zajmu prakticky-mravneho kondni, a ie roz-
hodnS a dflslednS vytykal rozdll mezi metafysikou spekulativne-
theoretickeho a metafysikou prakticky-mravneho upotfebenl mysli.
Co dr Krejii ddle vyklddd o „nadrozumua, je kritika ufcenf
Kantova, zde zdsadnS vyloucend. V pravde kritisuje se Kant mnoho
a studnje mdlo; kritice md pfedchdzeti studium, a prdvo ke kritice
ddvd jen lep§( v&dftnf. Pokud toho neni, pokud se Kantovi pfisuzuje
tiniysl zkuSenosti nepfdtelsky a vytykd ,to osudn6 pfecenovdnf CisWho
mySlenf v theorii pozndnf", neni ke kritice potfebnych pfedpokladu.
MySlenky dra KrejUho o v^voji forem smysln^ch a rozumovych jsou
p6kn<$, ale platf o nich, co svrchu feteno.
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Principle theoreticklho poinanf a mraynlbo kon£nf die tianta. 35
III. Pojedn&if prof. TUsera (C. M. I. 330, 417) dovozuje, to
Kant „rozhodl se na zAkladS vSeobeenS uznan£ jistoty a bezpefinosti
v naukdch lnathematicko-geometrickych . . . uciniti koaec na v2dy
veSkeryiu sporiim 0 problem lidsk^ho poznrinf". Jeho postup k tomu
cfli pfedstavuje se tu takto: „Dokd2uli, ie tyto v&ly (ciatil raathe-
raatika a Cistei pffrodnf vSda) byly moiny — ponSvadi jsou sku-
teCny — naprosto neodvisle ode vSf zkuSenosti, bude pak snadno
provSsti dukaz 0 moSnosti metafysiky, kterft s nirai je co do sv£
podstaty co nejuZeji spHznfina a jen co do methody se od nich
li§Ltf (340.)
T64 v pojedndnl prof. TUsera uverejn&i6m ve V&tniku Krai.
Ceskc Spolednosti Nauk tvrdl se, 2e Kant ve svycb „Prolegomenecha
zaklridd svou uietafysiku zfejmS na Ciste mathematice a 6isW v6d6
pflrodnf, 2e zneuiil pfedpokladu mofcnosti fcistd mathematiky a ciste
vgdy pffrodnf a priori, aby dokdzal ino2nost metafysiky vflbec a sv<5
zvld8t£, jako vrcbolu vfieho v6d6nf, ie Kantova metafysika spofifvd na
zdkladech klamnych a 2e zavinila nesCetn6 bludy v zdkladech nauk
mathematickych i pffrodnfch, atd.
Rozumf-li se v tfichto pojedntfnfch Kantovau „chimerickou meta-
fysikou" spekulace rozSifujid theoretick6 poznftnf z Cist^ch pojmfl
a priori nade vSi mofcnou zkuSenost, a soudf li se tu, ie Kant zne-
u2il Ciste mathematiky ke zbudovAni takove metafysiky, ztroskotala
se pojedndnf ta hned 0 prvnf odstavce Kantovych B Prolegomena" ;
neboC Kant ukazuje na CisW mathematice pr£v£ naopak nemoznost
takovd metafysiky. V pojedndnfch t6ch prehl6dnuta hlavnf v6c: „2e
soudy v mathematice jsou v2dy intuitivnf, kdeSto se filosofie musf
spokojiti soudy diskursivnimi, z pouhych pojmfl. M (C. M. I. 341.)
Nebot to pr£v6 je specific^ rozdfl mezi mathematikou a onou
metafysikou ; mathematika tvoH synthetickS soudy a priori pomoci
konstrukce pojmu v ndzoru, soudy ty vztahujf se jen na moin6 pfed-
m£ty smyslfl, mathematika anticipuje moftiou zkuSenost a tak sMvd
se mistrem nad pHrodou. Metafysika v8ak tu nhudlar{a, chtSjfc roz-
Sifovati pozndnf synthetick^mi soudy a priori z distich pojmfl bez
n£zoru, tak Je jejl soudy nemajf objektivnd platnosti. (KOR. 556.)
Kantova metafysika jako kritika mysli soudfcf a priori vychfcsf
arci od mathematiky. Hume uvedl v pochybnost objektivnou platnost
pojmu pffcinnosti, kterym myslfme nutn6 spojeni mezi pffcinou a
licinem ; nebot takov6ho nutnGho spojeni mezi dv6ma zjevy nechipe
rozum s£m ze sebe, a zkuSenost nepod&vd nic takov^ho ; ono nutnd
spojeni je snad tedy jen subjektivn^ klam zvyku vidati oba zjevy po-
3*
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36 IX. F. Marel:
spolu. To probudilo Kanta ku podobnym vyzkumfim ; shledal, ie kromS
pojmu pff6iny jsou jeSt6 jin£, kterymi si rozum myslf spojeni v$ci
jako nutn6 (P. 35). Takovd nutnd spojeni pfedstavuji prostor a fcas
ye smysln6m nazfrduf. Soudfme syntheticky a priori o prostornych
a Casovych pomSrech, pomoci konstrukce v Cistern ndzoru ; mathema-
tika jako vSda o velicindch prostorovych a casovych vyznaCuje se
apodiktickou jistotou a absolutnou nutnostl; proto nezaklddd se na
zkuSenosti, nybri md nSjaky zdklad a priori.
Jak je moino o poniSrech prostorovych a casovych soudit
a priori ? Jen tak je to mo2no, ie prostor a cas jsou formy nj£f
smyslnosti, ve kterych se ndiu predinftty zkuSenosti jeviti rausejf. Jen
skrze tuto formu naSi smyslnosti mflieme si pfedstaviti veci a priori :
arci v6ci, jak ndm skrze naSe sinysly jeviti se ruohou, nikoli tedy,
jak6 by byly samy o sobS, nezdvisle na fonndch naSeho smysln^ho
nazfrdnf.
Apriornost prostoru a casu jakoito naSich smyslnych forem je
tedy pro Kanta dovozena z mo2nosti Cist6 mathematiky. Komu ne-
staci tento dftkaz, toho odkazuje Kant jeSt6 k rozluStfinf antinomic
nekonecnosti prostoru a Casu (K£R. 411). Z apriornosti tSchto smy-
slnych forem plyne dAsledng rozliSenf pfedmfctu naSf zkuSenosti, ja-
koito zjevu ve formdch naSi smyslnosti, od v6cf, jak 6 by byly samy
o sobft, abstrahuje li se od naSeho smysln6ho nazfrdnf.
Apriornost prostoru a Casu, jakoito forem naSf smyslnosti. Jest
otdzka pfet62ka. AvSak ndm se zde nejednd o kritiku uteni Kantova,
nybri o jeho pochopeni ; die uceni toho jsou prostor a cas empiricky
skutedny; pfedmfety v prostoru a Case, kter6 ndm poddvd uaSe zku
Senost, jsou pro nds nade vSi pochybnost skutecny ; ovSem, co by
byly, kdy2 bychom abstrahovali ode vSi zkuSenosti — to je transcen-
dentalni-idealne. Kant vytykd empiricky realism, vedle transcenden-
talngho idealismu.
Die pojedndnf prof. Tiliera chtSl Kant sv^m kritickym idealismera
rozfeSiti, zdali vflbec a pokud uifiSeme poznati, jakd vSci vfikol nds
v prostoru bytujfcf o sob£ jsou, t. j. i kdyi na u6 nenazirdme (C. M. L
334); Kant cht61, prav( se tu, tyto probleray fesiti jen svym cistym
rozumem . . tvrdf, ie vgci v prostoru vukol nds bytujicf nemuzeme
poznati, jak skute£n6 samy o sob6 bytujf, jakou formu, velikost
a vzdjemnou polohu — v klidu uebo pohybu — nnvjf (419). V po
jedndnf ve V. K. S. N. pravi se, ie Kant chtel transcendentaluini
idealismem feSiti nejt£2Sf zdhady bddanf filosofick^ho pouhou dialek-
tikou, cistym rozumem bez jak^koli posiiivui prdce exaktni, opovr-
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Principle theoreticke ho poznani a mraTnlho koDini die Kanta. 37
huje vSelik^mi poinfickami hraotn^mi, vicmi skutecn^mi i jejich
obrazy (3) ... Kawtovou metafysikou mfcl b^ti feSen tak zvan^
problem lid3k6ho pozn&nf, jfmi rod b^ti pfedevSfm zodpovizena otdzka,
kterak v6ci vukol nds bytujfcf i sami sebe pozn&vrime (21). . . .
Naukou Mongeovou methodami jednoduch^mi, jasn^mi a obecnymi po-
znavdme, jakd tSlesa bmotnd, v prostoru skutecnS bytujfcf, sama
0 sobS jsou, jakou formu, velikost i vzdjemnou polohu majf, a jak6
&sti prostoru v klidu zaujfmaji i ku svgmu pohybu potfebujf atd. —
6eho2 moinost Kant naprosto popfral a poznAnf tolio, co je v uplng
harmonii se zdravym lidskym rozumera, za nemoin6 prohlaSoval
(3) . . . atd.
Tato prudkd opposice deskriptivnG geometric proti kritice CistSho
rozurau uzn&na i v rCesk6 Mysli" (III. 59) za lichou, a6 vlastnf jddro
nedorozumfenf zustalo i tu skryto. Kant ponechdvd zdravdmu lidsk&nu
rozumu vSechnu platnost v oboru empiricke skute6nosti\ ano tvrdf do-
cela, ie muZeme poznat a priori a apodikticky jistS prostorov^ a 6a-
sovg ponigry pfedmStii na§f zku§enosti. Kant klade duraz na svuj
empiricky realism, oproti empirickdmu idealismu Descartesovu a Berke-
leyovu (C. M. I. 335). Tento idealism tvrdf, ie nenf jin/ch nez my-
sliclch bytosti, ze v6ci, kterS mfnfme vnfmati n&zorem, jsou jen pfed-
stavami, kterym skutecnS i&dnf pfedmgt neodpovfdd. „Ja* pravfm
naproti tomu : jsou n&m ddny veci jakoZto mimo n£s se nachdzejfcl
pfedmfity naSich smyslu ; avSak znrime jen jejich zjev, totxi pfedstavu,
jakou v nds budf pusobfce na na§e smysly" (P. 67). V prvnfm vy-
drini kritiky cisteho rozumu je durazn6 vyvracen paralogism ideality
a vytfcen proti tomu empiricky realism (KCR. 311—321). Tu pravf
se: die Dcscartesa tvrdi se pr&vem, ie pozndv&me bezprostfednS jen
obsah vfcdomf; avSak z toho dovozuje se neprdvem, ie skutefinost
pfedm£tu v prostoru je pochybnri, jeito je dovozena soudem z licinu
na pffcinu, ktery je nejisty. To je klamn£ zdanf kfiv^ho soudu, para -
logismu, jefcto pojem „pfedm6ta bere se tu ve dvojfm rflzntfm smyslu :
jako pfredmet podarany zkuSenostf skrze smysly, tedy empiricky pfedmit,
a jako pfedmfct bytujfcf 0 sob£; nezdvisle na zkuSenosti, neempiricky,
transcendentalny , intellektuainy predm&t, noumenon, vie 0 sobi.
Empiricke pfedmety, tSIesa v prostoru, existujf tak nepochybnfc
a jistS, jako my sami, a prAvS tak, jak je vidfme, hmatame, tak, jak
ndm je poddvd nase smyslnd zkuSenost, a to die bezprostfednfho
svSdectvf naSeho v£domf. VSechno vnfmdnf skrze smysly dokazuje
skutecno v prostoru, ano je samo tfmto skutetnem ; empiricktf realism
je nade vsi pochybnost jisty Netfeba i&dn6ho dflkazu, ie naSemu
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38 IX. F. Mare§:
vn6mu odpovfdd pfedmSt venku, nebot pfedmitem tfm je ndS vnim
s&m, kter^ pozn&vdme bezprostfednfc. Neienemdi svych otdeek dale,
nei jen tak daleko, jak nam tno&nd zku&enost poddvd pfedmity, am
nam nenapadne pdtrati po torn, co jsou pfedmity naSich smyslft samy
o sobi, totii beze vSeho vztahu ke smysl&m. (KCR. 321.)
Vyraz Btranscendentalny idealism" byl jii za casu Kantova,
k velik6 jebo mrzutosti, kfrvfi chdp&n, jako n&jaky „vy88iB, pfepjati
blouznivy idealism, pohrdajfcf pfedmSty zkuSenosti a povzn&Sejfct se
fcistymi pojmy do modra nebes; proto n&zev ten rad&ji odvolal,
a nazval sv6 ufceni Bkritick^m idealisinem51 (P. 72). Vyraz .idealism"
m$l by vflbec ka2d£mu byt odnat, kdo jebo sinyslu jinak rozumeti
nedovede, nei jako blouznivlmu nadSenf, kter6 se povzn&Si nad vftci
tohoto svfcta. Ka4dy takovy necht jen zflstane pft empirickem realismu.
AvSak takov^to empiricky realista, fidfci se jen zdrav^m lidskym
rozumem, velmi snadno a nepozorovanS pfestoupi meze mo2n6 zkuSe-
nosti, abstrahuje ode vSi smyslnosti a pdtrd po vicech o sobi: atomy,
etber, biliony kmitfi za vtefinu, energie atd. jsou mu prav^m, tbeore-
ticko vfideckym pozndnlm podstaty pfeduifitfl lidsk6 zkufienosti. Mysli
tedy na transcendent alny pfedmit a troufe si jej poznati; a tak za-
pl6t£ se v pfedivo klamfl mysli pfestupujfcf meze zkuSenosti.
Lidsk6 mySlenf, nemohouc neuznati pfedmety poddvang zkuse
no8t( za spolu podmfn6n6 naSf smyslnosti, docbflzf dflslednS ku pfe-
mft&nf o skutecnu, kter£ se ntfm tu zjevuje skrze naSe smysly, i pdtr&
po torn, jak6 by bylo skutecno to samo o sob£, kdybychom abstrahovali
od toho zpusobu, jak se ndm jevf skrze naSe smysly. Tak docb&zi
lidsk6 mySlenf ku pomyslu vici o sobi, ktery'2 pomysl nevyualezl Kant
ale isoloval jej z lidsk^ho mySlenl vflbec, objasnil, pojmenoval a zkriti-
soval jej.
T6nto pomysl = noumenon, tento Cisty piedmSt rozumu, zba-
veny vSeho smysln6ho nazfr&nf, toto 6ir6 intelligibile, vie o sobi z=: x
je transcendental^^ pfedmSt, o kter6m nic nevfme aniz zvgd&ti mfl-
ieme. „Co v6ci o sob6 jsou, nevfra a nepotfebuji v&leti, pon£vad2
se mi nikdy 2ddn& v£c jinak nenaskytne, nc2 jen jako smyslny zj«v
neboli pfedm&t zkuSenosti)" (K6R. 250). Pojem noumenon nezuamena
pozndni n6jak6 v£ci, nybr2 pouhg mySlenf na cosi vflbec = x, pri cenifc
abstrahuje se ode vSi formy smyslngho ndzoru.
Pojem vici o sobi z=: noumenon je tedy prdzdu^, ncgativny, pro-
blematicky. AvSak pfes to pfec je potfebny jakoito pojem hranicny
obmezujici n&roky naSf smyslnosti, abychom nepokladali naSi lidskou
zku&enost za jedine mozny zpfisob pozndvdni vicf a nepovaiovali pod-
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Principle theoreticklho pozninl a mravnlho koniaf die Kanta. 39
mfnky naSf zkuSenosti za podrafnky byti vficf vflbec (KCR. 231 a 2
236; 250, 257; 321, 431). Tohoto hraniindbo pojmu vici 0 sob( = x
je tfeba, aby lidskd inysl nepfekroCovala hranic moin6 zkuSenosti,
aby si byla toho vSdoma, ie viechno lidske pozndni ma objektivnou
platnost jen v mezkh zkuSenosti skrze smyslny nazor, a 2e vSe za
hranicemi zkuSenosti je pro nds — transcendetnalnt idealne.
Kantova vie 0 sobi je tedy nfico zcela jinebo nei pfcdmgt de-
skriptivng geometric, bytujicf v prostoru. Ndsledovn& jest opposice
(leskriptivn£ geometrie proti kritice cist^ho rozumu bezpfedm&tnd.
Pojedndnf uvefejn6n6 ve Vtstniku Krdl. deski SpoleSnosti Nauk
dotknulo se (str. 24) Macha. Prohl&siv se, pravi se tu, za odpflrce
idee ponendhteho vyvoje, nemd (Mach) 2ddn£ho zfetele k podstatS
mnohalisfcilete zdkonite prdce hmotn6 i ducbovnf neuv6dom6l6, jej!2
kondnfm . . . nabyl clov£k mnohondsobn^ch, velmi cenn^ch zkuSenosti,
a dochdzf presvfidCenl, ie veSkeru zkuSenost ddvn^ch vfckfi mnsfme
nahraditi prostfedky ekonomickymi, knihami. Zavrhuje, co nejslavnftjSf
pflrodozpytci a paedagogov£ od GalUeiho po<Mnaje za prvnf podmlnku
opravdov6ho vzdftldnf poklddali: nabyvati v&domosti 0 pffrodS a zA-
konech ji ovlddajfcfch bezprostfednfm pozorovdnfm a zkoumdnim jejf
rflzn^cb sou&stf . . .
Bylo by nepfimfifenS hdjiti Macha proti takovSmuto posouzenl,
kter6 klop^tlo ui 0 2. odstavec 1. kapitoly Machovy mecbaniky, kde
se mluvf 0 instinktivn^ch poznatefch, a kter6 spatruje Mach&v princip
oekonomie ve v6d6 — v knihdeb. Ne2 zmfnka 0 Machovi je tuto
zvldStS pftpadnd, jeito prdvS Mach postavil se v pffrodnl vidS na
stanovisko antimetafysick£, a to z ndvodu Kantovych .Prolegomena".
V pflrodnf v6d6 je Bv§c 0 sobfi* daremnd, dluino dr2et se empiri-
ck6ho realismu. Proto vymftd Mach z pHrodnf vfidy vSechnu meta-
fysickou ontologii, fetiSism, kter^ v nf stdle bujf, potaduje od theorif
oekonomicke zndzornfcnf souvislosti fakt, nikoli vSak v^raz v&dou vy-
pdtran6 prav6 skutecnosti.
VSda nemd hledati pravdy, rozumMi se pravdou skutefinost
bytujicf 0 sob6 nezdvisle na naSicb smyslecb a naSi zkuSenosti. Roz-
umMi se vSak pravdou souhlas naSeho mySlenf s pfedmSty zkuSe-
nosti, ano, takovou empirickou pravdu md vftda hledati.
Pojedndnf prof. TilSera void siln^mi slovy k obranfi proti otrav-
n&nu vlivu ucenf Kantova, ktery se u nds ukdzal m^m spisem tak
nebezpeenfi; ddvd upffmny v^raz naSich rozhoftenf „exaktnfch ba-
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40 IX. F. Marei:
datelfiV kteft 8e cjw spisem tfm jako „ufcenci viHcf" zlehCen^rai.
Pojednduf to mluvf za n6, a proto * mm obracfin se tuto.
Takovito „exaktni badateld" ocSekdvajf rozluStSnf vSech zdhad
svSta od pfesnfi zmfcfenych a zvdienych fakt, ponechdvajfce, z jak6si
tnisologie, mySleni „zdrav&nu rozumu" ; a ten, nejsa stfeSen disci-
plinou mysli, zaplttd je v pfedivo metafysick^ch pfeludfl, tvofici
system pffrodov6deck6ho dogmatismu. I poklddajl tento system za
V6du vyplynulou z fakt a jsou bluboce pohorSeni ka2dou kritikon
tohoto dogmatismu, i Salujf pro ruSenf — v&dy.
Jsou badatelS tvoffcf a ucenci vfcffcf; o torn nenf pochybnosti,
a nelze hnfivat se na tuto skuteJnost. „Ka2d6 pozndnf," pravf Kant,
„je subjektivnfc (vzhledem k tomu, kdo je md, nehledfc k jeho objek-
tivn^mu obsahu) bud historickg = cognitio e datis, nebo rationale
= cognitio e principiis .... Bud* si pozndnf pfivodnS ddno odkud-
koliv, je pfec jen historickg u toho, kdo pozndvd jen v t6 mife
a tolik, co mu bylo odjinud ddno, at bylo ddno bezprostfednou zkuSe-
nostf nebo vypravovdnfm neb i pouCenfm (ve vSeobecnych poznatcf ch) . . .
Ten vf a soudf jen tolik, kolik mu bylo ddno. Popfete mu jedn6
definice, a nevf, kde md vzft jinou. VzdSlal se die cizf mysli ; ale
ndpodobfcf schopnost nenf tvoffcf, t. j. pozndnf nevytrysklo u nfeho
z mysli . . . Dobfe chdpal a podrZol, dobfe se ucil, a je sddrovym
otiskem iiveho dloveka.
Pozndnf z mysli, kter6 je takov/m objektivnS pryStfc piivodnfe
jen z vlastnf mysli clovSka, zasluhuje toho jm6na subjektivnS (vzhledem
k tomu, kdo je md) jen tehdy, byloli Serpdno ze vSeobecnych pramenu
mysli, odkud mu2e vytrysknout i kritika ano i z>ivr2enf naucen^ho :
bylo-li Cerpdno z principii." (KCR. 631.)
Veffcfm nauSenlmu, ufcencfim, jevi se takovd kritika, zavrhujfcf
nauCen^, arci zkdzou. I starajf se, co ciniti vzhledem k nebezpeCf,
kter6 z toho brozf obecn&nu dobru. TSmto starostlivym dal Kant
dobrou radu, jak se zachovati ke kritisujlcfm zbujnfkfim : „Nechte jen
ij lidi; majMi talent, ukazujMi hlubok£ a nov6 bdddnf, slovem,
ukazujf-li jen mysl, zfskd vidy mysl. Chopfte-li se jinych prostfedku,
ne2 prostfedku nenuceng mysli, zvednete li pokfik o velezradS, svo-
ldte-li obec, kterft se v tak subtilnych zpracovdnfch nic neyyznd.
jakoby k haSenf pozdru, ucinfte se sm&inymi. V2dyt neni fefci o torn,
co je tu obecn&nu dobru na prospSch ci na Skodu, nybri jen o torn,
jak daleko dosdhne mysl svou spekulacf, abstrahujfcf ode vSeho zdjmu,
a moiiio-li na tu spekulaci co ddti, Ci neind-li se radSji od nf upu-
stiti, oproti praktick^mu. Mfsto abyste tedy mecem do toho sekali,
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Principle tbeoretickSho poznanf a mravntfho kontfnf die Kanta. 41
pohliiejte klidn6 3 bezpecnS stolice kritiky na ten spor, t62ky zdpa-
sfcfm, pro Vds zdbavny, ktery, pfi jistfi nekrvav&n v^sledku, pHnese
nutnS prospSch VaSemu pozndnf. Nebof je to cosi velmi nerozumn^ho,
oiekavat od raysli osvlcenf, ale pfec jf napfed pfedpisovat, na kterou
stranu musf nutnS dopadnouti. KromS toho krotf 8e a drif v mezfch
mysl sama skrze mysl, ie Vdm nenf tfeba stavfcti strdSe, abyste
kladli obtansk^ odpor \6 stran§, jejf2 starost budfcf pfevaha zdd se
V£m nebezpeCnou. V Wto dialektice nenf 4ddn6ho vftezstvf, pro ktf»r6
by Vdm bylo tfeba mfti starost." (KCR. 571.)
Metafysika je moina v z&jmu mravnem.
Kant pokusil se skutecnfi o metafysiku jako poznanf povySujicf
se nade vSi zkuSenost; n f e§il zdbadu boha, svobody a nesmrtelnosti
synthetickymi soudy a priori, Cerpanymi nikoli ze zkuSenosti, nybrfc
z pouh^ho rozuinu, z pozorovdnf processu na§eho mySlenf . . ."
A z toho 6ini se ucenf Kantovu vytka nedfislednosti. Nutno tudii
osvfitlit si tak6 tuto otdzku.
Kant&v zdvfcr o nemoinosti metafysiky jako spekidativni-theore-
tickeho pozndnf, povzndSejfciho se nade vSi zkuSenost, je nepocbybny,
jasne a dflraznS odftvodnSn^ i vysloven^.
Metafysika, jako pfirozend vloha mysli, je skute&id; ale je t6Z
sama pro sebe dialektickou a klamnou. Pfijfmati z nf zdsadj a sle-
dovati upotfebenfm jich prirozen6 sice, ale fale5n6 zddnf, neraufce
nikdy byti vedou, nybr2 jen jalov^m dialektickym umSnfm. (P. 154.)
Kdo jednou okusil kritiky, tomu zoSklivf se na v4dy vSechno
dogmatick6 2van6nf (Gewasche), kterym brdval za vdek, jeito jeho
mysl nfcceho potfebovala a nic lepSfbo nenachdzela . . . Stojim za to,
ie nikdo, promyslil-li a pochopil zdsady t^to kritiky (tfebas i jen
v tfichto Prolegomenech), nevrdtf se nikdy k on6 star6 a sofistick^
I*iv6d6. (P. 155.)
VSechno fale§n£ umenf, vSechna jalovd moudrost trvd svflj cas;
nebof konefcne znicf se sama, a jejf nejvySSf kultura je zdroveh
okamSikein jejf zkdzy. Ten cas pfiSel pro metafysiku ... cas pddu
veSker6 dogmatick^ metafysiky nastal nad pochybnost jistS. (P. 156)
Ze lidsky duch jednou liplne zanechd metafysick^ho baddnf, nelze
ocekdvati; prdvft tak jako ie nezastavfme radfcji dychdnf, abychom ne-
musili nefcisty vzduch vdychovati. Bude tedy na sv6tt vidycky, a co
vice, u kafcd6ho, zvldstS mysKciho clovSka metafysika, kterou si
kaidy pfistfihne die sv6ho, v nedostatku vefejuebo mfef itka. (P. 157.)
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42 IX. F. Marei:
Metafysika jako vida dosud vfibec neexistovala. (P. 158.) Meta-
fysika musf byti vfcdou, nejen v celku, n^bri i ve vSech podrobnostech :
jinak nenf nic. (161.) Je2to vsechny resty, zbudovati metafysiku, ne-
dosrihly die, a je2to die toho vflbec nelze dosdhnouti, nebylo by ne-
pHmfcfeno raditi, aby se vubec zanechalo vSech ndrokfi na metafysiku ;
nebylo by ndmitky, jon kdyby se to pfedsevzetf v£rnfi zachovalo.
(P. 162.)
Metafysika je skutecna jako vloha lidske mysli, kter6 nedosta-
cuje tento sv6t poddvaitf zkuSenostf, a kterd se pftrozeng vzpfnd nad
zkuSenost. UvaZuji-li, pravl Kant, o transcendentalnych idedch mysli,
pokud svddfcjf k opouStSnf pozorovdnf pfirody a ku pfestupovdnf
hranic mozn£ zkuSenosti, snazlce se sestrojiti to, co slove metafysikou,
nachdzfm, 2e tato prirozend vloha cflf k uvolnSnl naSeho pojmu od
pout zkuSenosti, aby m61 pfed sebou aspoft otevfenS pole obsahujfcl
pouze vici pro cist^ rozum, kterych 2ddnd smyslnost dosAhnouti ne-
mtize, ne v torn utnyslu, abychom se s nitni zabyvali spekviativni
(k £emu2 ndm schdzl vSechna pAda), n^bri aby mravni principle
mohly se na toto pole rozStfiti. Transcendental n6 idee nepoucujf n&s
tedy positivnfi, n^br2 vyvracejl smSld tvrzenf materialising natura-
lisrau, fatalismu, obmezujfcf pole Ciste mysli, aby tfm nabyly mfsta
idee mravn6. To, zdd se mi, vysvgtluje pHrozenou vlohu k meta-
fysice. (P. 151.)
Mysl je puzena n&klonnostf sv6 povahy pfekrocovati zkuSenost,
odvazovat se k nejzazSim hranicfm vSeho pozndnf pomocl pouhych
idei : zakldda se tato snaha na spekulativnStn, £i spfSe jen praktickem
zdjmu? Kooedny limysl, ke kter&nu mysl smSfuje, tykd se tH pfed-
metA : svobody vule, nesmrtelnosti duSe, jsoucnosti bozi.
Spekulativny zdjem je vzhledem k t&nto tfem pfedmgtAm velmi
maty ; pro pouhg theoretic^ pozndni nekonala by se tak t£2kd price
transcendentaln^ho v^zkumu. Z objevu, kter6 by tu mohly b^t u£i-
ngny, nelze nic upottebit in concreto, na pf. u v^zkumu pHrody.
Krdtce, ony tN v6ty zAstanou pro spekulativnou mysl vidy transcen-
dentnfmi, nemajf zadu^ho immanentnlho, totiz ve zkuSenosti pffpust-
n6ho a pro nis nfcjak u2ite£n6ho upotfebenl. Naopak, uv&zeny samy
o sob6, jsou zcela marnym a pri torn nanejv^S t&zk^m namdhdnfm.
Pro nafie vidinl jsou zcela nepotfebny.
Za to vfiak jsou velice dillezity vzhledem ku praktickemum
Praktick6 je vSe, co je moini skrze svobodu ; mravni z&kony dan6
v mysli a priori, nezdvisle na zkuSenosti, pfikazujfcl apodikticky,
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Principle theoretickelio pozninf a mrayne*ho konanf die KanU. 43
n$le2eji ku praktickbnu upotfebenf mysli. Ony tfi vfity majf vzddle-
nejsi limy si: Co treba tiniti, je-li vflle svobodna, je-li Bflh a pffStf
SVfit. —
Vzhledera ku praktickimu upotfebenf mi mysl prdvo domnfvat
se n££eho, co by nebyla nijak oprdvn6na pfedpokl&dati na poli
poubl spekulace bez dostatefa^cb diivodfi (KCR. 591.— 608.).
Eritika m£ dva velmi rozdfln6 ukoly: jak mfiie Cisty rozum
a priori pozndvati pfedmSty ; jak mu2e 6istd mysl b^ti bezprostredn^m
d&vodem k urdeni v&lef
Prvnf ukol n&leif kritice spekulativne mysli, kterd se zabyv^
pozndvdnfm pfedruSti; jeho rozluStfcnf dopadlo tak, ie neni moine
iddm theoreticko-spekidativne pozndni, ktere by Slo dale nei moind
zkuSenost.
Druhy ukol ndle2f kritice praktick£ mysli a m& vySetriti, jak
mfiie mysl urcovati vAli ke skutku: zda jen skrze empirickS pfed-
stavy, ci zda cistd mysl sama je praktickou, urcujic villi die zdkona
a priori, die zrikona mravn^ho, odpovidajfciho mo2n6mu, empiricky
nepoznateln&nu, nadsmysln^mu pofddku. (KPR 1, 15, 55.)
Cistd mysl, je-li praktickrt, musf urcovati villi pouliou formou
mravn^ho pravidla, bez predpokladu nfcjakdho citu, beze v§f pfedstavy
libosti-nelibosti, be/e vSebo empirick&io, beze v8i slu2ebnosti nrt-
klonnostem. Musi urCovati vuli bezprostfednS, ne prostredkem v to
se mfsfcfbo citu libosti-nelibosti; jen tak mfi2e byti cisW mysl prak-
tickou, zAkonodArnou. (KPR. 28)
MA-li si rozumnA bytost mysliti mravn6 maximy jako vSeobecne
zakony, mflie si je myslit jen jako takov6 principle, kter6 ne svou
materif, n^bri svou formou ddvajf urcujfcf dflvod villi. (31.) Vfile, kterg
slouzl poubd z£konoddrn£ forma za zrikon, je vfllo svobodn&. Svoboda
a nepodiufnSny praktick^ zdkon poukazujf na sebe vzdjemn6; pouhd
forma z&kona mflze byti predstavena jen v CisW mysli a nemfize
byti pfedmStera smyslfl ; vfile, kter6 je takov&to forma zdkonem, musf
byti zcela nez&visld na pffrodnfm z&kouu zjevfl. Zdkladn^m zikonem
fcist6 praktickS mysli jest: jednej tak, aby maxima tv6 vule mobla
byti vidy zdroveii spolu principem vSeobecn^bo zdkonoddrstvf. (36.)
Je tedy fcistti mysl sama 0 sob6 praktickou, ddvajfc fclovSku
vSeobecny zAkon, zvany zdkonem mravnfm. Vfcdomf tohoto z&kona
mozno zvriti faktern mysli, jezto zdkon ten vnucuje se ndm sdra jako
syuthetickd vSta a priori, nezaklddaje se na i&dn6 zku§enosti. Mravnf
zrikon jest jedin6 faktum cist6 mysli, kterd, tu vystupuje jakozto pu-
vodnft zdkonodarnd. Mravui z&kon jest imperative ktery kategoricky
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44 IX. F. MareS:
rozkazuje; pomfcr vflle k takovgmu zdkonu je podffzenost, kterd za-
vazuje ke skutku, arci jen fcistou mysli, a slove povinnost. (38.)
Zakon mravnf je zdkonem pficinnosti skrze svobodu, a po-
ukazuje k nadsraysln&nu svfitu. Fakt zdkona raravnfho sptyvd v jedno
s vSdomfm svobody vflle; faktem tim pozndvd se rozumnd bytost,
ndleZejici ke smysln&nu svfctu a podfizend jeho pfifcinnosti, pfece
zdrovefi jako bytost o sobS, ndleZejfci k intelligibiln&nu pofddku v£ci.
Co zflstavila spekulativnd mysl neurfcenG, dochdzf urCenf skrze zdkon
inravny. Tim arci spekulativnd mysli nepfirflstd zddng pozndni, jen
2e jejf problematic^ pojem svobody nab^vd Urn realnosti, arci jen
praktick£. (59.)
Mravni princip povzndfif urfcujicf dfivod pfffcinnosti nade vSechny
podmfnky smysln6ho sveta, urfcuje vflli clovSka jako ndleSitou ku po-
fddku svSta intelIigibiln6ho, 5fm£ se arci pozndni rozSifuje pfes hra-
nice smysln&io svSta, ktery£ ndrok spekulativnd mysli byl kritikou
zcela odepfen.
Jak srovnd se toto praktick^ upotfebenf ciste mysli s theore-
tickym? Jak6 oprdvnfinf md cistd mysl k roz§ffenf se v praktick&n
upotfebenf, kter62 rozSffenf ve spekulativn6m upotfebenf sam^m
moSno nenl?
Kategorie pff&nnosti md platnost jen o pfedmStech zkuSenosti ;
avSak skrze tuto kategorii mo2no pfece objekty mystify tfebas ne
urCiti a priori; tim nabyvaji kategorie rozumu zvldStnfho mfsta
v mysli, tak ie se moh»u vztahovati na objekty vflbec. Ku pozndni
pfedmStfl takto skrze kategorie cist6 mySlenych schdzf arci ndzor;
proto je theoreticke pozndni takov^ho pfedmgtu, jako noumena, ne-
molne. Zflstdvd jen mo^nost myslit si skrze kategorie pfedmety, jako
noumena, ovsem beze vSeho theoretick&io urcenf a pozndni tich
pfedmetft.
Proc nespokojujeme se upotfebenfm kategorif na pfedmSty zku
senosti, proc bychom jich rddi upotfebovali t6% na v£ci o sob6 (nou~
mena)? Neni to theoretickyy nybr2 prakticky umysl, co nds k tomu
nuif. Rozum nevztabuje se jen ku pozndni, nybrfc t£z k vflli. Objek-
tivnd skutecnost ciste vflle neboli cist6 prakticky mysli je ddna
ttiraviiim zdkonem a priori takorka jako faktem. V pojmu vflle je
vsak obsaZen pojem pficinuosti, a tudf2 v pojmu cist6 vflle jest ob-
sazen pojem pffeinnosti skrze svobodu, kterd neni urcena zdkony
pffrodnfmi, anedd se prokdzati Zddnym empirickym ndzorem; jeji ob-
jektivnd realnost je ddna cistym zdkonem mravnym a priori, arci ne
pro theoreticke^ nybr2 jen pro prakticke upotfebenf.
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Principle tbeoretickelio pozn&of a mraynlho konanf die Kanta. 45
Pojem bytosti majicf svobodnou vfili je pojem pfffciny- noumenon;
jezto tomuto upotfebenf kategorie pffcinnosti schdzi vsechen ndzor
tedy jest causa nouraenon, vzhledem k theoretick&nu upotfebenf mysli,
pojem sice nio2uy, myslitelny, ale pfece prdzdn^. Ale neiteddm si
t£i theoretick£ho poznrinf takovd bytosti, pokud mi fiistou vfili ; stati
mi oznaciti bytost jako takovou a spojiti tak pojem pffcinnosti
s pojmem svobody (s mravnim z&konein); k tomu upotfebenf pojmu
pffCinnosti indm pr&vo, jeito nenf pfivodu einpiriekSho, arci jen
vzhledem k mravnimu zrtkonu a pro praktiekou potfebu. Pojem pff-
Ciunosti empiricky nepodmfn£n6 je sice theoreticky pr&zdn^, ale pfec
jen moiny, a dostdvd, vyzuain mravnim zdkonera a tfm tdz nabyvd
skuteCne upotfebitelnosti, kteni so pfedstavuje in concreto skrze smy-
slenf a maximy; tak mi pojem ten praktiekou realnost.
Tak majf i jin£ kategorie rozumu v^znara na poli nadsmyslnSho,
arci jen prakticky upotfebitelnj/, oviem bene vieho ndroku na pozndni
theoreticke. Vztahujf se na bytosti jen jako na intelligence a tykajf
se jen pomgru m)sli k vfili, tak ie majf vyznam jen prakticky, ne-
osobujfce si 2ddn6ho dalSlho pozndnf. Upotfebenfm kategorif na nad-
smysln^ jen v praktickem umyslu nepovzbuzuje se tedy Cistd theore-
tickd mysl nijak ku povznaSenf se do nedostupna (KPR. 69.)
Clovfik je bytost nuznd, pokud nileii ke smysln&nu svStu;
smyslnost ddvd tu mysli likol starat se o potfeby a blaho clov6ka.
Ale elov6k nenf pfece tak zcela zvffe, aby upotfeboval mysli jen jako
ntfstroje k opatfovdnf potieb smyslnebo iivota a byl zcela lhostejnym
k tomu, co mysl sama ze sebe kiie. Potrebuje mysli, aby uviMfcil vMy
sv6 blaho a bfdu, ale w& pfece nad to vy§sf urCenf, aby uvaioval
tAl dobr6 a zl6, o cem2 muie soudit jen mysli smyslnfi zcela ne-
zaujatou. (74.)
Mravnf dobro je cosi, die pfeduiStu, nadsmysln^ho, tak ie nelze
v Mdn6m smyslndm ndzoru nal^zti n£eo oilpovidajfcfho tomu; nejedmi
se tu o skutek jako udalost smyslnebo sv£ta, nybrz o urcenf vfile ke
skutku. Podstatnym pro v§i mravnou hodnotu skutkfi jeat, aby mravnf
zdkon urcoval vfili bezprostfednS. D6je-li se urceuf vfile sice pudle
mravniho ziikona, ale jen prostfedkem citu nejak^ho, tedy ne k vfili
zdkonu sani^mu: tu je skutek sice legalni, ale ne moralnf. Ne jen
litera, nybrz duch zdkoua md se splniti.
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46 IX. F. MareS:
Mravnf zdkon, urCujfel villi oproti vSem citov^m ndklonnosteni,
oBlabuje naSe sobectvf, pov&ii nasi dom^Slivost, pokohije, tak ie je
pfedmfitem nejvysSf ticty, budf tedy cit ucty, ktery nenf puvodu empi-
rick6ho a kter^ pozndvduie a priori. Ucta k mravnfmu zdkonu je cit
buzeny intellektualnym duvodem, jedioy cit, kter^ pozndvduie zcela
a priori a jehoi nutnost nahliifme. Mravnf zdkon pokohije nevy-
bnutelnS ka2d61io clov&ka, srovndvd-li s nfm smysln6 ndklonnosti sv6
pfirozenoati.
tfcta vztahuje se v2dy k osobdm, nikdy k vScem. Ale clovSk
m&ie byti pfedmStem ldsky, btracbu, obdivu i 62asu, a proto pfece
nemusi b^t jeSt6 pfedmfitem ticty. Fontenelle pravi: pfed vzne§en^m
se poklonfin, ale nlflj duch se nepokloni. Jd mohu dodati : pfed nfzkym,
obfiansky prostym muiem, ve kter6m jsem poznal spravedlivy charakter,
poklonf se inuj duch, at chci nebo ne, at si nosim hlavu sebe vyge,
abycli mu dal zndti svou povznefienost. Nebot jeho pfiklad pfed-
klddd mi zdkon, ktery pordil mou domySlivost, a jehofc uskutefcnitelnost
dokazujf mi skutky toho mu2e. Ucta je dafi, kterd uelze odepffti
spravedliv&nu, a nenf to cit lib^. (—94.)
Mravni zdkon kdZe tuto uctu; skutek pfikazovan^ timto zd-
konem, s vyloufienfm vSech dilvodiS ndklonnosti, slove povinnost, nutfcf
vuli ke skutku, at libo Ci nelibo, pofcadujfcf podrobenf se. Toto pod-
robeni se nebudf cit liby ; za to v§ak, vychdzMi nucenf to z vlastnf
ciste mysli, pfindSf t62 povznesenf, cit spokojenosti s sebou sam^m.
Je velmi krdsnd ciniti lidem dobfe z ld*ky a soucitu, tyti
spravedlivym z milovnosti pofddku. AvSak to nenf pravd, ryzf mravnd
maxima nagebo jedndnf, pHm&end naSerau lidsMmu postavenf ; nebot
ohobujeme si tu v py§n6 dom^Slivosti jako dobrovolnfci pfend§et se
pfes mjSlenku povinnosti a chtit jednati tak jeu z vlastui libosti,
jako bjchom byli od zdkona nezdvisli a 4ddn6ho nepotfelovali. Stojime
pod disciplinou mysli a nesmfme zapomfnati na tuto svou podrfzenost.
Povinnost a dluinost jsou ndzvy pro nd& pomgr k mravnlmu zdkonu ;
J8me poddan^mi ffge mravnosti, k jejfmui rddu svobody ndleifme.
(- 100.)
Samd mravnf blouzn&ni a stupfiovdni doin^Slivosti povstdvd
povzbuzovdnfin k cinflm, z duvodu jejich uilechtilosti, vznese-
nosti, velkomyslnosti ; nebot Urn vznikd klam, jako by to nebyla
povinnost, totiz ucta k zdkonu, jeho2 jho i neradi sndSeti inustme,
co urCuje villi k takov^m Sinfim ; jako by takov6 Ciny neplynuly z po-
vinnosti a m&ly se podtati za zdsluhu. Pruiina takovd je patholo-
gickd, plyne ze sympathie nebo sobfilibosti, a nenf moralnd; tak
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Principle theoreticklbo poznanf a mravniho konanf die Kanta. 47
vznikd vfitroplaSng, pfepjaW, fantastick6 sm^Sleni, ktere si lichotf
jakousi dobrovolnou dobrotou, zapomfnajic na povinnost, na kterou
tfeba spiSe mysliti nei na zdsluhu. (103.)
Pruftnou naSicb cinft md byti Acta ku povinnosti, jakozto jediny
ryzf, mravnl cit, teuto vdzny, svat^ pffkaz, ktery nedovoluje na§f
marn£ samolibosti pohrdvat si s pathologickyini pohnutkaini a zaklddat
si nSco na na§i zdsluin6 bodnotfc. Povimwst, pordiejfci arroganci
a jeSitnou filautii, mi b^ti vrchnim inravnira principem lidsk6ho iivota.
Povinnost, vzneSen^, velkd slovo . . . (105.)
Mravnl zdkon je svaty, neporuSiteln^. Clov6k je sice nesvaty
dost, ale clovickost v jeho osobfc md uiu byti svatou. Cekokoli ze vSebo
stvofeni mofcno upotfebit jako ptostfedku: jen Uovik jest uldem
0 sobt. Nebot je subjektem mravniho zdkona, ktery je svaty, a to
mod autonomic sv6 svobody. Uctu budicf idea osoby pfedstavuje ndm
vzneSenost na5i prirozenosti, vzhledeni k nasemu urfcenf. Ryzf pruiina
cist6 praktickl mysli, cisty mravnf zdkon sdm, ddvd ndm pociiovati
vysost nasi vlastni nadsmysln6 existence, vzbuzuje tictu k vySSfmu
urCenl ClovSka, pfes to, 2e jsme si spolu vedomi sv6 smyslng exi-
stence a zdvislosti na sv6 patbologicky stf2en6 pHrozenosti. (106.)
Je cosi vzneSen6ho v lidskd povaze, ze se urcuje ke skutkfim
bezprostfednS zdkonem fcisto mysli. Ucta k zdkonu je cit, ktery nema
zddu^ho empirick^ho podkladu ; skutky mravnl plynou z toboto citu,
nikoli vSak z citfl empirick^ch, z citu libosti nelibosti. SplnSni zdkona
mravniho z ucty k n6mu budi vSak pfece jakousi blaienost: spoko-
jenost 8 sebou samym, jakesi negativn6 zalibeni ve vlastni existenci,
prov£zen£ v£domfm nezdvislosti na potfebdch, vSdoinira nezdvisl6
samostacitelnosti ; intellektualnou spokojenost.
Skutky konanf z citft empirick^ch, z ndklonnosti, ano i z nd-
klonnosti ke kondnl povinn6ho, jsou pouze legaln6; ale maji byt
i moralnl, z bezprosttedn6ho urfcenf vule pfikazem mravniho zdkona,
nezdvisle na einpirickych citech.
Nebot tyto city a ndklounosti jsou slep6 a otrock6. Sdm cit
soustrasti a milosrdn6 liCasti, pfedchdzi-li rozmyslu povinnosti
a stane-li se urfcujfcfm duvodein, stane se dobfe myslicim osobdm
obtfinym, zmate jejich rozmysln6 maximy a vzbudl pfdni zbavit se
toho citu a podrobit se jedinS zdkonoddrmS mysli. (142.)
Jen praktickd mohutnost 6ist6 mysli pomdhd ndm ven nad
smyslny sv6t a opatfuje ndm poznatky 0 nadsmysln&n tddu, kter^2
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48 IX. F. MareS:
pozuatky ovSeni dale nesdhajf, nez tfeba tist&nu praktick&nu umyslu.
Tak pfipojuje se ve vSech podrobnostech praktick6 upotfebenf mysli
ke kritice theoretick6 mysli. (128.)
Cistd praktickd mysl drif pritnat pfed mysli spekulativnou.
Zdjem spekulativn6ho upotfebenf mysli vztahuje se ku pozndnf pfed-
m6tu, zdjem praktick^ho upotfebenf mysli zdleSf v urCeni vfile,
vzbledem k nejvy§§fmu ucelu. VSechen zdjem lidsk6 mysli je v po-
slednf pfifinfi praktick^.
Praktickd mysl rozSihije naSe pozndnf: co je pro spekulativnou
m)8l transcendentni, je praktickd mysli immanentnf, arci jen v prak-
tick&n zdjinu. Nepozndvdine povahy du§e, ani intelligibilnSbo svSta,
ani nejvySSf bytosti, jak6 by byly o sob6, indine jen pojray ty spo-
jeny v pojem nejvySSfho dobra, jakoSto pfedmgtu nasi vfile, a to zcela
a priori, z l\st6 mysli, prostfedkem mravnfho zdkona. Nenahlfifme
theoreticky, jak je svoboda mo2na, a jak tfeba si tento zpfisob prf-
cinnosti pfedstaviti; postulujeme jen skrze mravnf zdkon, ie takovd
svoboda jest.
Mysl rozSifuje naSe pozndnl v praktickgni zdjinu, ale tlm ne-
rozSifuje se naSe spekulativnS-theoreticke pozndnf. Idee spekulativn6
mysli: svoboda, nesmrtelnost, bfth, nejsou o sob6 pozndnim ; ale jsou
to transcendentni myUenky, nikoli nemoind, kter6 nabyvajf objektivnS
platnosti skrze mravnf zdkon, jako£to nutn6 podmfnky jeho uskutet-
nitelnosti. Nejednd se t£2 o theoreticktf pozndnf pfedin6t(l onfich idef,
n^br2 jen o to, zda vubec majf pfedmSty. A tomu pfisvSdfiuje cisti
praktickd mysl . . . (1G3.)
Kritikou soudnosti dovrSuje Kant celt* sv6 kritickS dflo. Vzhledem
k na§im spornym otdzkdm mofcno odtud uv6sti udsledujfcf.
Mohutnost pozudvati z principif a priori je fiisty rozum, a vy-
§etrovdnf moinosti a hranic takovSho poznavdnf je kritika &ist£ho
roznmu; tu rozumf se hlavnS rozum v tbeoretick^m upotfebenf, bez
zfctele k cituin libosti a k vfili. Rozum mil svfij obor v pozodvdnf
theoretickcm, obsahuje principle pozndvdni a priori. Mysl obsahuje
principle a priori konstitutivnd jen vzbledem k vfili. Soudtwst stojf
mezi ob£ma, libost prostfedkuje mezi pozndvdnfm a chttmfm.
Zdkonoddrstvi skrze pojmy pf frodnf d£je se rozumem a je theore-
tick6; zdkonoddrstvi skrze pojem svobody deje se mysli a jest jen
praktickd. Rozum a mysl maji tedy dvoji ruzn6 zdkonoddrstvi. PH-
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Principle theoretickeho poifianf a foraVne'ho konanf die Kanta. 49
rodnf pojem pfedstavtije sv6 pfedmSty v ndzoru, ale no jako vSci
o sobs, n^bri jen iako zjevy. Pojem svobody naproti tomu pfedsta-
vuje svfij pfedmfct jako vie o sobfi, beze vSeho ndzoru. Proto nepo-
AAy& 2ddny z obou theoretickeho pozndni, sv6ho pfedmStu jakoito
vici o sobi.
Je pole neobmezen^ a nepfistupn6 na§emu pozndnf, pole nad-
smyslngho, kde nenf pro nds iddneho theoretickeho pomdni. Pole to
osazujeme idearai, ale nemfiieine jim pfiznati ne4 jen praktick^ real-
nosti, vzhledem k zdkonu pojmu svobody, tak ie tim naSe theore-
tic^ pozndnf ni v uejmenSfm se nerozSifuje. (12.)
Z4vir.
B^ti dfislednym je nejvy&Si ndleiitostf filosofa, a pfece naskytd
se to velmi zfidka, pravi Kant. Proto vyt^kd se nedfislednost i jemu
sam6mu: Kritikou cist^ho rozumu znicil metafysiku jako pozndnf
roz&ifujlcl se nad zkuSenost Cistyra myslenfm, ale stfm se o takovou
metafysiku pokusil. K Ceinu uvdd&i, co cht61 nebo necbtSl, kdyfc
radme metafysiku Kantovu pfed sebou? Co je vie o sobi jin6ho, nei
metafysika? Kant nefidil se dflsledky sv6 kritiky, odloucil filosofii
jako pozndnf apriorng od vfedy einpirick6, zpflsobil precefiovdnf ci-
steho raySlenl a s nfra naturfilosofii, a t. d.
Kant sdm zazil je§t6 takovSto v^tky; v pfedmluvS ke kritice
pr. rozumu dotyka se zdhady kritiky, jak mo2no upfrati nadsmysln^mu
upotfebeni kategorii objektivnou realuost a pfece mu ji zase pfiznd-
vati vzhledem k objekt&m praktick6 mysli? Tot pfece musi se zddti
nedfislednym tomu, kdo znd praktick6 upotfebenf mysli jen die jmlna.
Rozmysll-li si vSak, ie ona realnost nesraSfuje k rozSffeni theoretickeho
pozndni na nadsmyslng, nfbri ie se vztahuje jen na objekt vule, coi
je zcela jin6 upotfebenf kategorii, nei v theoretick^m pozndvdni, tedy
zraizi v&echna nedfislednost. Prdve naopak, potvrzuje se tu dfislednost
mySleni spekulativn6 kritiky, kterd uzndvd pfedinfcty zkuSenosti za
zjevy, jejichZ zdkladem jsou vici o sobi; a prdv6 tim vytykd, ie nad-
smyslng nenf cirym vymyslem; to potvrzuje praktickd mysl urcujici
villi faktem mravn6ho zdkona skr/e svobodu. Tak pocbopi se, ie nej-
v6t£f ndmitky proti kritice todl se kolem tSchto os: v theoreticklm
pozndni popfend objektivnd realnost kategorii vztahovanych na noumena
tvrdi se v praktickGm pozndni; z vlastniho subjektu fcinf se v temi
Vistnik Kr. C. Spol. N^uk, tf. hist. 1902. a
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50 IX. F. Marefi:
empirickgm v£dom( jednou noumenon, subjekt svobody, a ziroven
vzhledem ku pffrodS fenomenon, podffzen6 pffrodni pffcinnosti.
Vic o sobi, metafysick^ substrat zjevfi zkufienosti, noumenon,
je v theoretickem pozndni=%, pojem problematic^, hranifo/, ne-
gativny, obmezujfcf ndroky naSf smyslnosti; spekulativny rozum pfi-
pou&tf jen jeho mofcnost. Ale praktickd mysl doddvd mu objektivn6
platnosti, skrze zdkon mravn^, poukazujfc ku poMdku svobody v HSi
nadsmysln&io. „ Rozum podAvd dfikaz, 4e poznivdme pHrodu jako
zjev, a poukazuje tfm na jejf nadsmyslny substrat, kter^ vSak zQstv
vuje neurcenym. Soudnost poukazuje k tomu, 2e substrat ten mfiSe
b^t urfien intellektualnS. A mysl pod&vd substratu tomu urceni sv^m
praktickym z&konem a priori." (Kr. s. 37.)
Nenl divu, pravf Kant, nachdzl-li tn sam6 neduslednosti ten,
kdo si nepromyslil celou soustavu ; ale raezery, kter^ch se tu domySIf,
nejsou v systemu sam6m, nybii v jeho vlastnfm uesouvisl6m chodu
mySlenek. (KPR. 9.) V kazd6m spise, zvldStS v takov&nto, kter^ po-
stupuje jako volnd fee, d;rjf se nasbfrati zd&nliv6 odpory, postavf-li
se proti sob$ jednotlivd ze souvislosti vytr2en£ mfsta; takov6 odpory
vrhajf na spis nepfizuiv6 svfitlo v ofcfch toho, kdo spotehd na cizi
posouzenf; kdo vSaksiosvojil idei celku, rozluStijesnadno. (KCR. 34.)
NedorozumSni spocfvA tedy blavnfi v lorn, 4e se nerozezn&vi
spekulativn6-theoretick6 upotfebeni mysli od upotrebenl prakticky-
mravn&io, metafysika-spekulace od metafysiky-ethiky, kteryi rozdil
Kant na tolika mfstech a s takym dflrazem vytfkL Je moino, 2e
mnohy toboto rozdilu neuznd a nepochopf; ale ten mfil by ucenf
Kantovo vfibec nechati stranou a zdrieti se zvl£St6 ve§ker6 kritiky
nad nfm; nebo< pro tobo vlastnS ufienf Kantovo vflbec neexistuje.
Uvedl jsem zde vybor z kritiky praktickGho rozumu, aSkoli
v mdm z&rn&ru byla jen kritika spekulativn6-theoretick<Sio pozndv&nf
vzhledem ku pffrodnl v6d& Bylo toho zde tfeba z toho dfivodu, ze
se u nds pr&vfc odtud pozvedly v^tky nedfislednosti proti Kantovu
ufcenf, a tfm se oslaboval jeho vyznam.
Bylo vSak toho tfeba te£ z toho dflvodu, Ze u n4s prohl&Seno
ucenl Kantovo za stavidlo pokroku ve v6ddch a mravnim roevoji\
jeho v^sledkem je pry „kultura, kterd vyhlazuje z mysli lidsk£ idee
prdva, ze srdcl city lidskosti a . . . za spravedlivd jen to Uzn£v6, co
prospfvd silnSjSfmu a vede ubitfm vSeho humanismu zpSt k brutalnfmu
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Principle theoretickeiio pozn&ni a mravn6ho konanf die Kanta. 51
hunismu*. (C. M. I. 434.) Uceni Kantovo bylo u nds vystaveno za
jednu z nejhlavnSjSfch pfldin nyn§j§fho mySlenkov6ho i spole6ensk6bo
rozvratu, i litovdno neblah6ho stavu, jak^ ton osudnou nSmeckou
moderni scholastikou od Kanta k Nietzscheovi vypestovanou byl zpft-
soben na naSi university i mezi zdstupci vSJ pflrodnfch; i voldno
k obranfi ndroda naseho teskoslovansk^ho proti otrave tak zhoubnyni
ucenim.
Toto velikS odsouzenf nabylo vdby mfstem, s kterSho bylo pro-
neseno; nebot bylo proneseno na 9mtsti zasvScenem hdjeni poznane
pravdy" (VSstnfk krdl. 6esk6 Spolefcnosti Nauk, tHda math.-pffr., 1901.)
Kantovu ethiku moino vSelijak posuzovati; moino v nf vidSti
nesprdvnosti a nedflslednosti ; moino ji prohlafiovati za illnsornf a ne-
udrSitelnou (C. M. II. 24. a ndsl.): avSak spatfovati v bi koren
mravnf zkdzy, vinit ji z vyhlazeni idee prdva a citu lidskosti, z ubitf
vSeho humanismu — to mflie jen ten, kdo vyrozume! z Kantova
uceni prav^ opak jeho; ten, kdo mini, ie Kant „zneuzil pfedpokladu
Jiste mathematiky, aby dokdzal moinost metafysiky vfibec a sv6
zvldSW".
Nebylo filosofa, kterf by byl d&stojnost 6lov66enstvi tak povznesl
nad 8myslno8t, kter^ by byl na svatost lidshosti poloiil takovy dfiraz,
jako Kant. Clovftk, smyslnd by tost podHzend pHrodnf pMSinnosti,
otrofifci citflm "a ndklonnostem, je ptece t62 bytostf o sob6, ndleiejfci
k intelligibiln6mu rddu, je subjektem svobody skrze zdkon mravni.
Mravnl princip Kant&v je spfSe pro 61ov6ka suad pflliS vysoky ;
mnozi ukazujf proti Kantovi na to, ie mravnost 61ov§ka je pHlis
zdvisld na jeho citech, nerci-li pocitech. AvSak Kant zvedd fclov§censtvf
do v^Se, postuluje pro 61ov6ka autonomii mysli skrze mravnou svo-
bodu, tak aby villi dlovfcka ke skutkflui urCovala iistd mysl zdkonem
mravnim, nezdvisle na citech a pocitech. Hodnota Sivota lidsk6ho
zAleii v torn, co fclovfek 6ini dobreho z 6ist6 mysli, svobodnfi posluSen
jsa mravnlho zdkona z ucty k nfemu; a ne v toin, co Clovfik proiivd
dobreho sv^mi city a pocity. Tvoffci a ddvajfcf md b^ti ClovSk, a ne
jen pftjfmajici.
Kant nechce miti mravnost zaloienu na empirickych citech,
ani na soucitu a Usee ne. Ryzl pruzinou mravnosti md byt jen
intellektualn^ cit a priori : ucta k zdkonu mravnfmu. Citove povzbu-
zovdni k mravnim Cinilm, dovoldvdni se soucitu, ldsky, krdsy, Sle-
chetnosti a t. d. vzbuzuje jen mravnl blouznSni, pfepjate, fantastick6
smySleni, kter6 si zaklddd na sv6 dobrovolnS ufilechtilosti, potitd si
ji za zdsluhu a zapomind — povinnosti.
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2 IX. F. Mares: Principie theoretick^ho poznani a mravn6ho kooani die Kanta.
Protyedetn mohlo by tyft ucenf JCantovo naSemu ndrodu 6e$ko-
slovansk&nu, aby nezapotpfnal, i$ i plastenectvi — je povi$uq)st.
(Palacky.)
Nejsera stoupenec ucenf Kantova ve vSem a vfiude; podal jseoa
t6z ve sv&n spise ranohem vice, ne2 jen toto uceni* Nen^yslfm, 2e
by byl Kant ve vSem uhodil na pravdu, tojenad lidskou sflu; mam
vfiak za to, 2e nutno orientdvat se die ATaȣa v ot&zk&ch lidsk^ho
pozMv&nf, ka2d6inu, kdo chce o nich spolu mluviti, zvldkt v pri-
rodni vidL
Zde vystupuji na obranu ucenf Kantova proto, ie bylo u'nas
kHve souzeno z podnStu, ktery zavdal muj spis. Citov6 pohnatky
zpflsobily tuto pH; dluino vyHdit ji die d&vodfi cisW mysli.
V Praze, 26. bfezna 1902.
Sgggj?
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OBSAH.
Str.
Spor o idenf Kantovo u nas l
Jest netafysika, Jako theoretieka vida, vdbeo moina? 6
I. Vym£r metafysiky jako theoreticko-spekulativn^ho poznani z ciste* mysli . 6
II. Jak je mozna 6ist£ mathematika a dista" prirodni vgda? 8
III. Vseobecn* logika a jeji dialekticke* zneuziti • 13
IV. Transcendentalne' idee mysli 16
V. Idee mysli jako regulativne principle zknsenosti 19
VI. Disciplina mysli 24
Kaotflv apriori8m 26
I. Vyznam poznatkuv a priori. Ostwald proti Kantovi 26
II. Dr Krejfii o Kantove apriorismu 29
III. Prof. TilSer proti Kantovi 35
Metafyslka je moina v zajnu mravnen 41
I. Metafysika, prirozena vloha lidsk* mysli, nesmeruje k theoretickemu
poznani pfedmetfi, nybrz k mravn^mu urcenf vule ke skatkam ... 42
II. Mravnf zakon, fakt 6ist^ mysli a priori; kategorick^ imperatir; po-
Yinnost; ucta k zikoou; clovSckost 46
Zaver 49
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. .1
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X.
0 rusk^in pfizvuku.
Napsal Josef Kol&F.
(Pfedloieno 23. cerrna 1902.)
C'est le ton, qui fait la musique
Ovod.
g 1. Je-li pffzvuk, die Diomeda, „du8f reCitt a kaid^ho slova
v ka2d£m jazyku vflbec, je pffzvuk v rusk&n jazyku tfni dfile&tSjSf,
neb die pfizvuku se Jfdf namuoze vyslovnost hldsek rusk^ch (jmeno-
vite e, o, h, n>, bt), pHzvukeni se rozezn&vajf nikterg stejn£ tvary
mluvnickS (na pf. N. pi. od G. sg. a L. sg. od D. sg. a j.), a stejn* pod-
statnd mu2. a 2en. r. (na pf. KyMa kmotra G. sg. ra., a KyMa kinotra
N. sg. f., KVMy kmotrovi D. sg. m. a kjmj kuiotru A. sg. f. atd.), ano
n£kterri zcela stejng psand slova t&xoi rodu a pridu rozlitnym pff-
zvukein uabyvajf rozdflngho v^znamu (na pf. iteApo vedro, jasno,
a Be,ip6 vgdro, konev, 3Ke.i<;i,oin> Saludek a 3Ke.iy;i6ra Salud, Myica muka
a MVKi mouka, n&pHTh pafiti a uapiii'h vznriSeti se atd.). Tedy n&-
\eZ\tf pffzvuk v ruStinft dodtfvri, ka2demu slovu teprv nrileiitoho vy-
razu a v^znamu.
Proto ucho rusk6 spfSe snese nesprdvny tvar uiluvnicky s nri-
lezityin pf fzvukem, uei nesprdvny pffzvuk s tvarem mluvnicky sprdvn^m.
Tak na pf. i u nejlepSfch spisovatelfl ruskych pfich&zejf nespr&vn6
tvary: CT&iarb, HajvfeaTCa, AAnrnrb (PuSkin), nAmim (t/4)t JiHiimrb
(TurgenSv), uienqaTca (Lermontov), ^uraarb (Grot), cjiuinyrb (Gri-
bojedov), CTp6K)rt, Mop6*iyT& a p., jei Rus ovsem s n£le2itym pfi-
zvukem, zde oznacenym, Cte srozumitelnS, jako sprdvnfi tvary: CTeJirorb
Vcstnik Kr. C. Spol. Nauk, tr. hist. 1902. j
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2 X. J. Koltf:
stelf n. stelou, HaA*H)TCa nad&jf se, doufajf, AJimerb dyfte, dychi,
utimerb plane, said, soptf, nfimerb piSe, m^nqyTca §epcf n. Septajl
si, fljimyrt d^Sf, dychajf, cjuimarb sly§f, CTp6an> stavSjf, Mop<taarb
§idf, podvddSjf a p., je2 naopak s chybn^m pfizvukem jsou nesroz-
umitelny a nesnesitelny.
. Jsou tei pffklady, 2e podstatn6 bShem casu zmfinilo rod a za-
konfcenf, ale pfizvuk Arii p&voduf: CidroBtcrb in. (z CiaroBtCTb f.)
zvon§nf k poboinosti; nepeic6nb f. (z nepeK6m» in.) prfiplav ke spojeni
fek (cf. 6es. pr&kop). Naopak zas zmenSnym pfizvukem nab^vaji slova
uevlastniho, pfenesen6ho v^znamu: r^6a ret (cf. huba, hubiCka) a ryfia
zdtoka (cf. ustf feky, la bouche, bocche, — Miinde, — mouth), kos.iu
kozli a K03.1U kozlfk u kotdru, bumokl zrimek, hrad a saMtifb zAmek
u dveff a p., t6jicthiI tlusty a To.iCTtift Tlusty (pffjmSni), 66.ibiuifl
v&Si a 6o.ibiu6fi (m. dojibineft)1) velky atd.
Proto pfi ruStinS je nevyhnutelufi tfeba, mimo sprdvnost mluv-
nickou, ano t6m&f vice nez tu, zndti tak6 zdkony a pravidla ruskSho
pfizvuku.
§ 2. Drive vsak, ne2 pofcneme rozbfrati ony zakony a pravidla,
tfeba v6d6ti, co je vlastne ruskf pfizvuk, v cem zAleil a jaky je.
Nektefi, jako Grec i Vostokov, die Lomonosova utf, ie ruskf pfizvuk
zdleil v pov^Senf hlasu nad slabikou. Die Grefce (Uparr. pycc. rpan.
CII. 1837. § 489.) „slabika, na uii je pfizvuk, sluje vysokou ftli
dlouhou, a vSecky ostatni nazyvajf se nfzkymi Cili krdtkyini". I R.
Brandt (Haqepx. ciau. aKU,CHTO.ioriH 2.) piSe, ie se sesilenim hlasu
je nevyhuutelnfc spojeno jakesi zvygeni hlasu. Ale ten vymgr rusk^ho
pflzvuku, die J. Grota (4>juio.ior. pasucKaiiia 345), se nezdd zcela
sprfvn^m, neb kdyby se v ka2ddm slov6 bias die pfizvuku skutecng
zvySoval a sniioval, mluvilo by se pr^ zp6vav6 (Ha pacutBx). Rusky
pfizvuk die Grota (tauit62), zdleif v sesileui hlasu pfi vysloveni ne-
kterych slabik, t. j. ve zvStSeoi sily, s kterou se vyrAii vzduch pfi
vysloveni zvukuv. Proto pr^ ne bez dflvodu za staroddvna v Rusich
znamgnka pfizvuku nazyvali Nsilamiu ; i Lomonosov je tak nazyvi.
Je to, mysliin, podobnS, jako na pf. pfi hfe na piang, kde se
ka2d^ ton mtie udefiti slabs nebo silnSji, jak je ve skladbS pfede-
ps&no. Pfi siln^jSim udefeni — pfizvuk se jmenuje rusky y^ap^Hie —
ton ov§em ani se nezvySi a nezdlouii, jenom silngji, urfcitfcji a jasnSji
zazni. Proto te2 ruskd hldsky pod pfizvukem zndji jasnS a urfcitt,
l) Mfsto pffzvucn^ho c (je), rozsfrcn6ho ? 8 (jo), jez po ^ *, a#c, w, w, zni
a pifie se obycejne (ale nesprtlvne) o, bylo by nejle'pe v§ude dfislednd psiti *
8lo2en6 % e a o; tedy Co.iLmeit, nutrb a p.
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0 ruskdm pHzvuku. 3
kdeito bez pffzvuku znSjf nejasnS a neurcitS. Jen pfizvuftn^ hl&sky
totii se vyslovujf s n&leiitou silou a v ndle2iWra Case, kdeZto bez-
pfizvuCn^m hl&sk&m se nevSnuje ani sila dechu ani doba k jich vy-
sloveni potfebni.
A to se dfije, tu§lm, nutnS a pfirozenS, die z&kona dynamiky
jazjkovd; neb film silnfcjSi v kter6in jazyku je pffzvuk, t. j. Clm
urdit^ji se v nSm vyrA2eji hldsky pffzvucnS, tfin slab6ji a neurcite
musejf se v n&n pronrifieti hlasky bezpHzvucn6.a) A rufttina m4 pff-
zvuk, na ph proti £esk6inu, velmi ostry, v^razn^. Proc? Op6t, trvdm,
z nutnosti pfirozen^; protoie pH sv6m zachoval&n plnohlasi (v SirSim
srayslu) a pfi sv^ch nestaienych slabikdch md na pohled mnohoslabi6n£
(die K. Havlfcka Bsdhodlouh£u) slova (sesquipedalia verba), je2 se
vsak vlivem toho pffzvuku pfi nAle2it£m vyslovenf oby£ejn& zkr&'l
tak, 2e se vyrazi a vytkne jen prfzvucnd slabika, jako MSiStS a nosic
celgho slova, a ostatnf bezpftzvu&n£ slabiky t^mef jen se pKSeptnou.
V pffzvuCn^ slabice se jako soustfedi vSechna sila a doba, potrebna
k vyslovenf celdho slova.
§ 3. NAsledkem toho i v rusk&n jazyku, jeni nem& vlastni
kvantity, t. j. d£lky a krdtkosti hldsek v slabiWch slov, jako na pf.
cesk^ jazyk, pHzvu6n6 hlasky jsou ponSkud delSf, ne2 ostatnf (ut-
ckojii>ko ^JiHHH*e flpyrHxt, pravl J. Grot v d. c), pokud totii rnajf
pffzvuk; neb ta pomfcrnd fcili pfizvutnA kvantita se m6nf s pffzvukcm,
souvisf 8 pHzvukem a ne s blaskou. Die Lomonosova (Qhcbmo 0 upa-
BH.iaxi> pocc. CTHxoTBOp.) jsou v rusk^m jazyku jen ty slabiky dlouh6 ,
na nichi je pffzvuk (Ha KOTopHx^ ctohto CH.ia) — t. j., kdyi je na
nich pffzvuk — a ostatnf jsou vSecky krdtk6. PodobnS i die Grete
(viz vySe).
Ale tato pffzvufind dflka i kr&tkost hldsek neni v2dy a vsude
stejni a mfiie se pon6kud zevrubn6ji urciti takto: PHzvucn^ hlasky
jsou Urn delSf, cira je pffzvuk dale od konce slova, zvlifitS ve sla-
biMch otevf en^ch, tak ie : a) pf f zvufcn£ hldsky v konecn^ch slabikAch
zavfen^ch i otevfenych (zdzvucky, oxytona) jsou nejkratSf: K03dici>,
6or&m>, arpaTb, pysri, nepo, My6HHa Be.iHiHHa atd.; b) delSf jsou
pffzvufcn^ hWsky v pfedposlednich slabikdch (pfedz£zvufcky, paroxytona)
zvlAStfi otevfen/ch: 6ordTCTBO, ocipoin*, ormime, rtfjioct, ijaimtoerb
*) T& Dr. Ferd. Jokl ?e s?6m pojedntof : „U6f-li se Nemec tiie 6esky, nez
Cech n^mecky?14 (Atheneum 1892, ro6. X. 6. 1. Btr. 6.) pravi: „N6mec, u6e se
cesky prizvukovati, uepotrebuje nic jineho si pamatovati, nei, ie pfizmkovati
nesmf tak siln6, jako v n^mdin^, nepfiz?ucn^ slabiky nasledkem toho ie znejf
mnohem jasneji nez nemeckeu.
1*
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4 X. J. KolAf:
KHira, MOJiiHa, jvfcjio, nrpdio atd. ; c) jeStS delSf jsou pHzvucng hWsky
ve tfetl slabice od konce (proparoxytona), zvW§t6, jeli otcvtena :
A^fiCTBOBaTb pflsobiti, nvTem^CTBOBaTb cestovati, CbArpauo sehrdno,
pf KonHCt, 3dnout,Hb pfikdztfof atd. ; d) nejdelSf jsou pHzvucn^ hWsky
ve ctvrte slabice od konce, obytejnS ndslovuS (n&zvutky) : HaKOBa.ibM
kovadlina, xdBopouorb skfiv^nek, ntixopoHU pohfeb, mhjioctuha al-
muina, pajjoBaTbca, nocobtTOBaTbca poraditi se atd. (Sr. Sercl, mluv.
jaz. rus. 27—29.)
PHzvucnS hldsky jsou tedy tim delsf, Mm jsou vzddlenfcjSf od
konce slova, t. j. cirn vice slabik t6hoz slova majf jeStS udrieti a jako
un6sti. V pHpadS c) d) rovnajf se pHzvuftnd hl&sky rusk6, co do
Sasomfry, dlouh^m bl&skdm fieskym. D&le ne2 na 6tvrt6 od konce
v ruSting pHzvuk zHdka byvd, a£ jsou jednotlive tvary s pHzvukem
na pdt6, na SesW, ano i na sedm6 od konce, ale to je velikd vzdcnost.
NejCastSji byvd pHzvuk v ru§tin6 na jedn6 ze tH poslednlch slabik.
Od za<&tku slova se pHzvuk nikdy tak nevzdaluje, jako od konce;
nejcasWji byva na jedn6 ze tff prvnlch slabik, Hdfceji na 6tvrt6,
a jeStS Hdceji na pdt6, nikdy na Seste. (Viz Brandt o. c. 23, 24.)
V ruStinfi vSak i na poslednl slabice, otevfeng i zavren6, je
pHzvuk jeStS tak silny a vjfrazny, ie podporuje, ano tdmSI* sim nese
rusky, v£t8im dileui slab^ rym (casto pouhou assonanci, nSkdy ani
to), jenz by jinde, bez takov6ho pHzvuku, byl nemoiny.
§ 4. Jako ndslovnd slabiky pHzvufcn^ vflbec, tak ov§em i jedno-
slabicn£ pfedlo^ky jsou dlouhS, kdyi na n$ v pHslovefcnych vyrazech
(viz ni2e) pfechdzl nestdly pHzvuk s prvnf slabiky n&sledujfcfho jm6na
podstatn&io; ua nory, Ha Mop* na mofi, \i6 bo;ij pro vodu, 3a ropojii
za mSsto, n6 yinw, ntijvb ropy, no Mipy po sv£t§, ]{6 H04H do noci,
b6 BpeMfl v cas atd.
A jako v zavfenych slabik&ch vflbec, tak ov§em i pted zdvojenou
souhldskou pHzvufcn6 hlrisky znSjf ostfe, use6n£ (ptaKo): AauHufi dany,
n6^aHHHfl, 6iTenejib (m. <!>Tene.ib) obleva, 6f^T0 jakoby, BHCinift
vySSf, .ifqmifl lepSf, bmAth (jako ^vytti, proce2 i chybnS pf§f £asto
b^th!) atd.; ne v§ak pyccKifi, npfcciciff, <j>pannf3CKifi.
Rozdflny vliv otevfen6 neb zavfentS slabiky na d£lku pHzvucnS
hlasky je patrnjf, srovname-li na pr. TeTa teta a TeTKa tetka, hhiih
chflva a HjiiibKa tot&5, udjiy a Bo^Ky kofalku, peOeuoirb dit6, rob6
a pefieHKa dftfete, Bl>pein> a Bipnuft, no.ionb pin a n6/inufl piny,
MH6ro a HeMH6xK0 trochu, ;^HbrH penfze a ;^Herb pen6z atd. Pff-
zvuCnd hldska v zavfen6 slabice, pfed dvSuia i vice souhldskama,
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0 rusk6m prizvuku. 5
patrne ztrdci sv6 d61ky tolik, co je tfeba k vysloveni souhldsek nd-
sledujicich.
T6i rozdilny vliv, jak^ mil na d£lku pfizvu£u6 hldsky vzddlenost
prizvuku od konce slova, lze snadno pozorovati, srovndme-li jm£na
s rozli5nymi pffklonkami a bez nich, na pf . flyind a #ymd-Moa 1 (kde
smyslem ptiv6Sen6 zdjmeno Mod ztrdci svuj pfizvuk), Tain, a Tdrb-
ceOt jak2 takJ, a a i-ace jd pak, 6H.ia a 6u.iii-.in, no;tf pojd a noflti
xa pojd jen, nofifleMt piSjdem, jd&ne a nofi,neMT>-Te jd&ne2, kto a
kto-to kdosi atd. Pfizvucnd slabika, jako jddro a t$2i8t$ celku, tu
patrnS zinocni tim vice, ciui vice slabik se ji pf ivfisi, aby jako unesla
jeStg i ten pfivSsek.
Ale i bezpHzvutag slabiky nejsou stejnS krdtk6, jak uti J. Grot
o. c. 413, 414) pffklady, kde tyt62 bezpffzvufcng slabiky pfichdzeji
pred i za slabikou pffzvufcnou, jako: mhiii-ku a Ka-MHinx tftina,
pa-HO CasnS a Ho-pa dira, doup$, Te.i-Ka jalovice a KO-Tejrt kotel,
TO-uo.ih a na-ib-TO svrchnfk a p. Pri ftastSjSini opakovdnf vidy dvou
souzvucnych vyrazftv je patrno, ie slabika s bezpHzvuinym a neb o
po pfizvufcng slabice (MHiu-sa, pa-Ho a p.) pfi ndleiiWm vyslovenf
je krat&f, ne2 pred pfizvucnou slabikou (Ka-Miiun>, HO-pa a p.). Bez-
pfizvudnd hldska pred ndsledujfcf pfizvucnou je tedy delSi net po ni.
§ 5. Vedle hlavniho pfizvuku ve slovfch troj- a vfceslabicn^ch
je pozorovati jeSt6 pfizvuk vedlejSf, slabSi, jako stin hlavniho — na
spftsob vedlejSf duhy vedie hlavni. Grefc (o. c. § 502) pravf: „Slo2end
(ovSem vSecka mnohoslabicnd) slova maji po dvojfm pfizvuku : jeden,
slabSi, ua hlavnim (ne v2dy) kofenS pfedchdzejiciho (prvniho) slova;
druhy, silnSjSf, na hlavnim kofenS ndsledujicfho (druhdho) slova:
qepHOKHMxie fcernokniSnictvi, Ojiaro^ucTBie blahobyt atd.
Tento vedlejSf pfizvuk se ffdf ovSem die hlavniho, stffdaje se
s nfm, na pf. v jambick&n nebo trocheicWm rytmu, v2dy ob jednu
slabiku do pfedu neb do zadu slova. Je-li totii hlavni pfizvuk
v trojslabiCn&n slovS na prvnl slabice, md tfetl slabika pfizvuk
vediejSi U6poro draho a p.), a je-li v takov&n slovfi hlavni pfi-
zvuk na tfeti (posledni), md prvni slabika pfizvuk vedlejSf Cuo-
por6fl drah^ a p.). A tak i ve slovech ctyfslabiCnych je-li hlavni
pfizvuk na druh6 slabice, md ctvrta slabika pfizvuk vediejSi (xop6-
uiaro p$kngho, dobr6ho a p.), a je-li hlavni pfizvuk na 6tvrt6 (po-
sledni), md druhd slabika pfizvuk vediejSi (oropoAHTi. ohraditi a p.)
A tak i ve slovich viceslabicnych (.noporoBiaHa drahota, nocoivfrro-
BaTbca poraditi se a p.), kde byvajf vedle hlavniho pfizvuku tfeba
dva vediejSi, jako v poslednim ptikladS. Tim ruskd feft nab^vd toku
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6 X. J. Koltt:
vlniWho a rytmu bud trocheick^ho nebo jambick^ho, Da terni se za-
kl£dd rusk6 verSovdnf um61£, pfizvucnd.
I tento vedlejSi pfizvuk ponSkud chrfinf hldsku, na nii spocivi,
2e neztricf tak svfij vlastni zvuk, jako bldska, stojici bezprostfednfi
pfed hlavnfm pffzvukem, nebo po nSm, coi je patrno zvWStfc pH
bldsce o: fltiporo (= dorAg6) draho, flop6ra (= d&r6ga) cesta, driba,
flopor6fi (= dtiragoj) drab^, #opor6ro (= d6rfig6v&) drah6bo, $Toro
(z= £t&v6) tohoto, Ta«6ro (= takov&) takov6bo, m6jio^octi» (= m61&-
ddrf) mladost, inlddf, xopom6 (= chftraSo) dobfe, hezky, roBoptiTi.
(= gtivfirft) mluviti, ntixopoHH (= pochfirdny) pohfeb atd.
§ 6. Co se ty6e spfisobu oznaCovati rusty pfizvuk v pfsmft, to
Rusovg ovSera piSi a tisknou obyfcejnS bez vSelikdho oznadovdnl pfi-
zvuku, jim i bez toho zn£m6ho, (coi je vSak velky nedostatek pro
cizince, kdyi se uci rusky). Jenom ve slovich, je2 se rtkznf vyznamem
die pfizvuku, i v ruskych spisech zpravidla takg se oznacuje pfizvuk
(oa pf. iito co a ito ie a p.) a to obycejnfi dvojfm znam£nkem: na
poslednf slabice „t£4kyma 0), jinde „ostr^m" ('). Ale die J. Grota
(o. c. 346) pr^ neni potfebf kl&sti „brzo ostr^ brzo t§2ky znak";
jeito y ruStinfi pry nenl fonetick6ho zdkladu k rozliCn^m stupfrum
dlouieni slabik, to4 i znameni pfizvuku v rufitinS muze b^ti jen
jedno, a to „ostr6u, hodici se na ka2d£m mists slova; neui prf dfl-
Yodu, prot na koneCnd hlasce cili slabice stavSti znak „tS4tyu.
My jsme vSak privfc poznali (z c&sti i s pomocf J. Grota) roz-
li£n6 stupn$ dlouZeni pfizvuftn^ch hlisek ruskych i fonetickd toho
pfffciny (zavfenost neb otevfenost slabiky a vzddlenost pfizvuku od
konce slova), a jmenoviti rozdfl mezi konefinou slabikou pfizvucnou,
zavfenou i otevfenou, a ostatnfmi slabikami pfizvuCn^mi (druhou,
tfeti a Stvrtou od konce), zvl&Stfi otevfen^mi. A proto myslim, ie
uiivdnf ntMk6ho4< znameni na koneCn^ slabice pro rozdil od ostatnich
slabik nebylo snad zavedeno bez duvodu, slepym ndsledovdnim fedtiny.
OvSem 2e ani „t$2tyu znak s „ostr^ma nevystafci k zevrubnlmu
oznafceni vSech odstfnfiv sily a d61ky rusk6ho pfizvuku, t. j. pfi-
zvufn^ch hldsek. Ze pak ndm jde hlavnS o to, aby se vidilo, na
kter^ slabice je pfizvuk (a ne jakf je), to2 k tomu ovSem postati
i pouze jedno znam6nko, jak&oli, tfeba „ostr6u, zvlAStS kdyi v ti-
skdrndch jin^ho neni. R. Brandt (ve sv6m HaqepT. c.iaB, aKn.eHTo.1.)
uiivd k ozna6eni rusk6ho pfizvuku kolm^ tirky.
Nejl^pe, zvlAStfi pro Cecby, zvykl6 fidrkovan^ hlAsky dlouiiti
(co v ruStin6 nejde), bylo by pffzvutng hldsky ruske tisknouti tuc-
ngjSfm (siln^jSim, jasnfijSim) pismem, kdyby to dovolila typografie.
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0 rusklm pHzvuku. 7
Z praktickych ohledfiv budu tedy rusky pMzvuk zde oznafcovati pouze
jednim znam6nkem, a to „ostrym".
§ 7. Tak6 na otdzku: je-li rusky pffzvuk vubec pevnfi usttlen,
sluSf odpovSdSti. Nehledfce k rozdfln&nu pffzvuku v rozliCn^ch
mfstnfch podfetich rusk6ho jazyka, ani k dtksleda^m prom&n&m pff-
zvuku y rozlitn^ch dob&ch, vidfme a sly&lme i y souftasngm a vtkbec
uifvan&n spisovn&n nifetf rusk£m v jednom a tem2 tvaru jednoho
a t£ho2 sloya nSkdy dvojf pHzvuk, t. j. bucF na jedn6 nebo druhd
slabice, na pf. aa.ieic6 i ^ajieico, cqacTJHiBt i cqacT.iHBt fasten,
Hyx.ua i iiyac^a nouze, potfeba a j. I znalci ruskdho jazyka se tu
rAznf, prayi J. Grot (0. c. 346), neb jedni mluvf na pf . xpHCTutHHUX
kfestan, rp&KflaHHirb obian, jui&nfinme hfbitov, Becny vesnu, Bp6-
ueHHHfl zatfmnf, oaepa jezera, H3o6ptTeHie vyndlez, cep/jaTbca bng-
vati se atd., a jin^ tatdi sloya vyslovuje xpHCTiflHriirb, rpaac^auHHt,
wartime, BecHy, BpeMeHHofl, oaepd, H3o6ptT^Hie, cep^Tbca. Mezi
stem dvouslabiCn^ch sloves na -umb (IV. tf.) s nestAtym pffzvukem
je poloyice takovych, je2 v pfftomn£m Case (kromS I. os. jed.) mohou
miti pffzvuk na poslednf nebo na pfedposlednf, na pf. inf. BaJitiTB, II.
sg. BiiiHuib i BaJiAnib atd. (viz Grot 1. c).
Z toho vysviti, 4e v jistom, pomfernS vSak mal&n po6tu ruskych
slov pffzvuk nenf pevnS ust&len; ale to je jen nepatrnd &stka pff-
padtkv, jako vyjimka, proti nepom6rn6 vfctftinS slov s pfizvukem ustd-
len^m a urtitjfm, jehoi se vSichni drfcf, a jehoi poSinutf ka2d6mu
je nipadn6 a podivntf. Die R. Brandta (0. c. 11.) „pfi voln^m pff-
zvuku rusk&n, bez jednotntf povfiechnd zAsady, ndleif diviti se, nikoli
jednotlivym slovfim s rflznym pfizvukem, nybri to pom&rn6 jednotfi
a shodS v pffzvuku po cetem ob3frn£m prostranstvf rusk£ho jazyka11.
tfchyln^ nebo dvojf pffzvuk jednotliv^ch slov lze snadno vy-
svfctliti obyftejnS starSfm, pflvodnfm, spisovnym a novSjfifm, obdobnym,
prostonirodnfro. Tak vedle piivodnfho N. A. sg. n. ^a.iex6 povstalcj
pffslovce ^aJi§KO s pfizvukem zmgngn^m (k villi jin&nu vyznamu)
die uifvanfijSfho tvaru pfldavnych t. zv. urfcitych (dvouJlenn^ch) :
flajieicifl, aa, oe. A tak i pffslovce imip6io, rjjyOfao a j. Ve cqacTJiHBi
je pffzvuk jako u sloienych vubec a ve cqacT.iABt zas die odvozovacf
koncovky -aw*. Vedle starSfho M6jioaenlrb jondk, hrdina, od jedno.
fclenn^ho (neurfittho) m6jio;v& (cf. tii MtiaoflOCTb mWdf), vyvinulo se
novfijSf MOJiOA&^b die dvoutlenn&io (urCitoho) MO.io;i,6fl, da, 6e (cf.
tei MOJio^exB mlAdeS). Vedle starSfho 0 6mA Ha obec od jedno61enn6ho
N. sg. f. o6ma vzniklo novSjSl 66ui,HHa die dvouclenn^ho 66m,ifl, aa,
ee. Vedle piivodnfho nyawi (cf. h^hti>) pficWzf i obdobn6 Hyxj^a
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8 X. J. Kolif:
(viz pffponu -ao). Vedle starSfho AtBHija divka, panna, pftvodng de-
minutiv slova flliBa, utvofilo se novSjfii .ntBin.a bez vyznamu zdrob-
nSlosti a proto s pfizvukem zmfinSnym. Vedle BopoTa vrata (jako
od *B6poTO, cf. Boporb Umec), pfich&zf Bop6Ta (jako od *BopoT6,
cf. kojiot6 dUto). Vedle sprdvnGho H3o6p1iT6Hie vyndlez, npio6pt-
TeHie zisk a p. utvofilo se m6n6 sprdvng naoOplneHie atd. od
obdobnSho pficestf H3o6ptTeHb, a, o, protoie pravideln6 pftfesti
H3o6ptTeHi>, a, 6 (s prfzvukem a2 na pdW) je ponfikud nekloudng,
pravi R. Brandt (o. c. 13). Vedle rpaxflaHHirb od stslov. rp^i, je
uifvanSjSf obdobn6 rpaacjuiHiiH'b (viz pflponu -wwb); rovn&fc puvodnl
xpKCTiflHMHb (cf. christ&nus) a MipjinHirb laik ma nSkdy obdobny
pfizvuk na poslednf. Vedle C^prifl je i obdobn6 Ceprkfl (viz pffponu
-ew). Vedle pflvodafho icia^iime, od ic.ia,Hb6&, uiivi se iwa,n()Hin;e, aby
nevypadalo jako zhrubfil^ (augmentativ ; viz prfponu -uw,e) ; tak i dvoj-
pffzvu6n6 c&ib6Hme osada, rfjih6nw prochdzi§t6 a CTpi.ib6Hme
stfelnice (cf. J. Grot o. c. 382). C^pAHTbca mi pffzvuk jako *c£p,no
(cf. cdp;me, cepjioGtiJiie, MHJioc^pflufl), a cepjjHTbca zas jako pffdavn6
cepfl#TT>, a, o hnSviv, a, o.
§ 8. Rusk^ pffzvuk koneCnS (die Boppova roztffdSnf) nenf ani
logick^ (jako na pf. v jazyku n&neck&n a germansk6m vfibec, kde
pad* obyCejnfi na slabiku kofennou), ani rytmicky (jako na pi*, v ja-
zyku 6esk6m, kde padd v2dy na prvnl slabiku, nebo jako v polsk6m;
kde je zpravidla na pfedposlednf), n^bri je volny 6ili gramaticky
(jako v jazyku litevskGm a sanskritsk6m), t. j. rusky pHzvuk neob-
mezenfi (pofctem slabik a kvantitou posledni slabiky) a volnS (die jist^ch
z&konfiv a pravidel) se pohybuje k oznafcenf a rozezn&nf kategorii
a tvarfiv mluvnickych.
Die R. Brandta (o. c. 4), jeD2 rozezndvd pHzvuk 1. jednomfstny:
a) nazaft&ecn^ (na pf. Cesk£), b) nakoneCn^ (na pf. francouzsky) a
b) na pfedkoneCny (na pf. polsky), a 2. rftznomfstny: a) v£zany
(metricky, jako feck^, nebo mluvnicky, jako neraeck^) a b) volny
(jako litevsty, sanskritsky), — je rusk^ pffzvuk volni r&znotwstny
(B0JibH0-pji3H0MtCTHufi), a jeito ruStina nezn£ kvautity, z&roveft jedno-
rody (o^HopoAHufl), t. j. jednoho druhu Cili na vSech slabikich stejny,
coi, jak jsme vidSli, nesouhlasl zcela se skutefcnostf.
Za pffklad volnosti rusk^ho pfizvuku pfi tvofenf slov uv£di
Vostokov (o. c. § 182) slova, odvozen* od kofene v&L, majfcf
pfizvuk:
a) dflem na kofenfi: Bi^aTb v$d6ti, BiflOMO, Bt^OMOCTb, b*ct-
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0 niBklm pffzvukn. 9
HHrB, yB^AOMMTB, BtCToqia zprivitka, H3BtcTie zprdva, GjiaroBtmeme
Zv6stovAnl P. M. ;
b) dflem na pfedloSce: B&BbAaTb vyzvSdSti, aanoBt^h pfikdzinl,
nfotCTb povfdka;
c) dflem na pfiponS: HButCTHTb uv6doiniti, zpraviti, HaBtmaib
uvSdomovati, zpravovati, yBi,jOMJiHTb d&vati vfidomost, b^ctoboA rychty
n. schvAlnf posel, aanoBt^Hofl zaktfzan^, BtcroBiuiiKT, zvSstovatel,
Btci^MO znAmo, 6jiaroBtCTHT6Jib blahovSstec;
d) ano i na prvnf cdsti sloSenf: GjiaroBtCTb (m. G.iaroBlJCTb)
zvonftni k pobo2nosti, CiaroBliCTHTb zvoniti k modlenf.
PodobnS voln6 (die jist^ch zdkonuv a pravidel) pohybuje se
rusky pflzvuk se slabiky na slabiku i pfi ohybdn( slov, pfi sklonSnf
a fcasov&nl, na pf. :
a) u podstatnych mu2. r. : N. sg. ;i,omt> dftin, G. ,n6Ma, D. fl6My,
L. sg. m> .hom^, N. pi. jjoMa; 6ctpobt„ G. 6cTpoua, D. 6dpoBy, L.
Ha ocTpoB^, N. pi. ocTpoBa; TeTepeBt tetfev, G. TeTepeBa, N. pi.
Teiepeaa atd.;
b) u podstatnych Sen. v.: pyica, G. pysft, A. pyicy, N. A. pi.
P^kh; rojiOBi blava, G. rojOBii, A. r6.iOBy, N. A. pi. rtijioBii; csobo-
po;$ pekdc, G. ckobopo^6, A. CKOBopo^y, N. A. pi. ck6bopo.hu atd.;
c) u podstatnych stf\ r.: c.i6bo, G. citiBa, N. A. pi. cjiOBa;
ojsh6, G. OKHa, N. A. pi. onHa; aepsajio zrcadlo, G. 36picaJia, N. A.
pi. 3epicajia; #0:1016 dldto, G. #0Ji0Ta, N. A. ^o.i6Ta; BepeTemi vfe-
teno, G. BepeTeHa, N. A. pi. BepeTeHa atd.;
d) u sloves: Mory, Mtiaceuib atd., norb, Mor.ia, mom6; iimny,
iiHiueiub atd., iiHC&jrb, a, o, nAcawb, a, o; noui<r, h6chiiib atd, ho-
(H.ib, a, o, HOineHi, a. o atd.
Jak vid&t, pohybuje se pflzvuk u podstatnych mu2. r. die jed-
notlivych pddiiv se zaCdtku slova na konec, s prvnf slabiky az na
poslednl; u podstatnych zen. r. naopak s konce slova na zacdtek,
s poslednl slabiky hi na prvni; a u podstatnych stf. r. v obou
smeiech die fcisla, s prvni slabiky v singuUru na poslednl slabiku
v plurdlu, a s poslednl slabiky v jednotnlku na pfed poslednl slabiku
ve mnoiniku. U podstatnych pflzvuk pfeskakuje tfeba pfes dvS i tfi
slabiky ; u sloves s pffzvukem nestdlym pohybuje se jen jednlm smSrem
a v2dy jen o jednu slabiku, a to jen s poslednl na pfedposledni,
vyjma n6kter& pflfcestf, kde pfech&zf na koncovky rodov6.
§ 9. Zajfmav^ je t62 pom6r pffzvuku rusk^ho ku pffzvuku
ostatnlch ndfefcl slovanskych, jefc se nyni i v t6 v6ci tak rozchizejf,
a prece, jako vSecka ndfeSi slovanska se vyvinula z jednoho jazyka,
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10 X. J. Kott*:
praslovansk6ho, tak i ten rozmanit^ pHzvuk nyngjSfch ndfecf slovan-
skych musi mlti jeden spolecny kofen v pfizvuku praslovanskdm.
Otdzku, kter6 ndfeCf slovansk£ se tu nejm&ifi uchylilo a nejlgpe za
chovalo pHzvuk praslovansk^, podrobnS a zajfmavfi spracoval R. Brandt
ve sv&n dfle »HauepTaHie cjiaBAHCiofl ainjeHTOJioriH«, kde velmi
pravdg podobnfi dokazuje, ie rusky pHzvuk, co do mfsta, nejm£n£
se uchyiil od sv^ho pravzoru a tudffc mfl4e slouSiti za vzor pfizvuku
praslovanskgho, 6emu2 nasvSdcuje jednak ta okolnost, 2e rusk^ pH-
zvuk je voln^ iili rflznomlstny, jako ve dfevnich jazycfch indo-
evropskych (litevsk^ra, sauskritskSm, frecWm), jednak i historic httsek
rusk^ch a jazyka rusklho vfibec vzhledem k ostatnfm ndfeJfm slo-
vanskym.
„Na prvnl pohled", pravf Brandt, nnen( i&dn6 shody (inezi
pHzvukem ruskym a ostatnfch ndrefif slovanstych), a v ofti bijf jen
kfiklav6 protivy, nejen v podrobnostech, ale i v zdsaddch pov§echnych,
takZe shodny pHzvuk n^kterych slov se zdd zcela nahodilym. AvSak,
pfihledneme-li bllie k vSci, ptesvgd&me se, ie tou rftznosti a pe-
strotou (pHzvuku) probleskuje prvotnf shoda a jednota". . . Slovanskd
ndfefl, i die pfizvuku, se rozpadajf na tatdi dvfi skupenf, na kterd
je z jin^ch pfifiin rozddlil Dobrovsky : na severozdpadnt a jihov^chodnf.
Severozdpadnf SlovanS — Cechov6, Lu4i6an6 a Poldci — drfcf se
jednomfstnd soustavy pHzvuku, a jihov^chodni Slovane — Rusov£,
Bulhafi, SrbovS, Chorvati a Slovinci — majf pHzvuk riiznomlstny.
Vezme-li se vSak ohled na podfeCi kaSnbsk^ a vymfete n&Feci po-
labsk£, ukdie se, ie cett pl6m& Lechfiv, tedy vSichni severozdpadnf
Slovand se neStftf pHzvuku volnSho. OstatnS je i bez tobo jasno, ie
jednomistn^ pHzvuk u tSchto ndrodfiv vznikl v dobs pom&rng pozdnf ;
neb a) tfiiko si pfedstaviti, ie by ladnd soustava jednomfstnd, kdyby
byla odeddvna panovala v jazyku praslovansk^m, v ngkter^ch jeho
n&feMch se byla rozladila a promfinila v rfiznoralstnou, kdeZto opd&n^
zjev mo2no lebko pf ipustiti ; b) rozhodng nelze pochopiti, jak by jedna
jednomfstnd soustava mohla pfejiti v druhou, tak6 jednomistnou ;
jest-li na pf. pflvodnf pHzvuk slovansk^ byl nazacdtein^ (Ceskoluiicky),
jak se mohl zm&riti v napf edkone^ny (polsk^), anebo naopak ; a tato
tfi nrifecf, 6esk6, lufcick6 a polsk^, jsou si pfece nejpfibuzn6j§l a mu-
sela tudfi mlti i spolecn^ pflzvuk jeStS tehdy, kdy2 se odd&lila od
kinene jihovychodnfho".
Velmi dflleiito je to, ie s ruskym pHzvukem, co do mfsta,
uplng souhlasi pHzvuk vzddlen^ho ndfeCf chorvatsko-takavsklho, jei
md pfed ruskym tu pfednost, ie zachovalo i kvantitu praslovanskou.
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0 rtisk&n pffzvuku H
Z pMzvuku rusko-6akavsk$ho, jako zbytku a vzoru pfizvuku pra-
alovansk6ho, R. Brandt vyvozuje pffzvuk vSech ostatnfch nrifecf slo-
vansk^ch: 1. „vfce m6nS dfislednfi provedenym odtahem (OTTflXKOfi),
t j. poSinutira pffzvuku o jednu slabiku ku predu slova — (pfizvuk
srbsko-Stokavsk^ a kaSubsty), k n£mu2 se pozdgji nSkde pfipojilo
vyrovndvacf pfisobenl obdoby, biv&i rtiznomfstn^ pffzvuk pfeSel v jedno-
mfstn^ (naza&te&tf — pfizvuk Cesky a horno- i dolnoluiicty) ;
2. vice m&iS dfislednS provedenym vyzdvihem (bhabrxioA), t. j. po-
Sinutfm pfizvuku o jednu slabiku ku konci slova — (pfizvuk bul-
harsk^, slovinsky a polabsky) — 6im2 pfi spolupftsobeni vyrovndvaci
obdoby ruznomfstn^ pfizvuk pfeSel v jednomistn^ (napfedkonefcny —
pfizvuk polsk^).
§ 10. Rusky pfizvuk, jehoS licelem je, aby slou2il ku v6t5i
jasnosti a srozumitelnosti tvartkv mluvnick^ch, je tedy velmi rozma-
nit^ (volnS-rflznomfstny) a na pohled t&n6f nepostifcny, protoie se
fidi, nikoli jednou z&sadou (jako Cesky, polsky, n6inecky a j.), ale
mnoh^mi, z 6eho2 pfi obyfiejng, vice m&v& jednostrann^ metod§ vzni-
kajf pfe£etn£ „v£jimkyu. Ale dfvdme-li se na rusky pfizvuk s hlediSt6
vy§8fho, odkud je SirSf rozhled na ty rozliCnS zdsady rusk^ho pfi-
zvuku, odpadne vfitSf Wst domnStych vyjimek, co fiplnfi opr£vn6n£
pravidla, a rusk^ pfizvuk se ndin objevf ve svftle jasnfijSfm, v po-
dobS ur6ittj8f, rozumu i pamgti pffstupnSjSf. Ano, uv&dom&l£ stopo-
v£ni a stihdni volng pohybhvgho, 2iv6ho pfizvuku rusk£ho je nad
miru zajfmav^ budic pfi cteni a mluvenf moobem v6tSi energii, neili
mrtv^ pfizvuk jednomistn^.
Tfeba tedy pfedevSim poznati hlavni zdsady rusk6ho pffzvuku,
je2 jsou ndslediyfci:
a) Pri tvoreni slov (Nominativu sg. jmen a iufinitivu sloves)
plati jin6 zdkony, ne2 pH ohybdni slov (deklinaci a konjugaci);
u jmen zas se ffdi pffzvuk jinymi pravidly, uei u sloves, a u jmen
podstatnych opdt jinak, nei xxpridavnych a zdjmen, ano u podstatnych
je pfizvuk, jak jsme vid6li v^Se, i die rodu rozlifin^. Proto tfeba rusky
pffzvuk probfrati nejprve pfi tvofenf slov a pak pfi flexi, a to die
jednotliv^ch kategorii jmen a tvarft slovesnych.
b) G&i slova, pfijat* do ruStiny z rozlifin^ch jazykfl sousednich
i kulturnich, zvWStfi za Petra Vel., obycejng drif svflj pfizvuk pfl-
vodni, nemgnice bo die pravidel pfizvuku rusk£ho. Jen n£kter& slova,
odedivna zdonuicneW v jazyku pospolit&n, fidi se W2 pravidly rusk6ho
pfizvuku.
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12 X. J. Koltf:
c) Sloiend slova ruskd podtehajf jinym pravidliim pflzvuku,
ne2 nesloiend, a to jm&ia, sloiend s jinymi jmdny, 6ili dvojjmennd
jinak, nei jm6na, sloiend s pledloikami c i 1 i predloSnd, a dvojjmennd
i pfedloind na -6 opfit jinak ne£ s jinyin zakonfcenfm. U pfedloznych
sloves a pffdavnych i podstatnych (odvozen^ch od pfffcestf), sloieni
obyCejnfi nemd vlivu na pffzvuk, le£ pfedloika eu- sloves koncicfch.
d) U jmen prostych (nesloienych) tfeba rozezndvati jmdna p&-
vodni a odvozend, neb u jednSch i druhych platl jind pravidla pH-
zvuku. U pflvodnich (2 a 3slabi6nych) je nejtfi urciti zdsadu pflzvuku.
u plnohlas^ch vSak namnoze pomdhd fceskd kvantita.
e) Pfizvuk pfivodnfch i odvozen/ch, jako2 i n&kter^ch sloien^ch
(s pffzvuCnou pfedloikou) se mini die kategorif gramatickych (pfi
flexi): a) die rodu, pddu a iisla, /?) die tvaru prost6ho neb hromad-
n6ho, iivotn^ho neb neiivotneho, zdrobn$16ho neb zhrubfileho, y) die
vyznamu pfivodnfho (vlastnfho) a pfenesen&io (nevlastniho).
f) Pffzvuk pridavnych kromS toho b^vd rozdiln^ die toho,
stojMi ve vyroku (jednofclennfi), nebo v pfivlastku (dvouclennfi), v po-
sitivu nebo v komparativu.
g) Pfi tvofenf a flexi sloves se ffdf pffzvuk hlavnfc die ram cili
toho, a) jsou-li jednodobd (na -nymb), kontici (s pfedloikou *m-),
neibo podm&tnd a zaiinavd (na -n>wb, -jito*), opftavd (-arab, -*7m>, -eamb)
a vicedobd na (-bieamb, -ueamb); (l) jsou-li p&vodni nebo odvozend,
odejmennd nebo odslovesnd, jednokmennd nebo dvoukmennd; y) die
kmene otevfen&io neb zavfen^ho, presentnfho neb infinitivnfho ; d) die
sp&sobu (cf. II. pi. ind. a imp.), tvaru (cf. I. pi. ind. a part, praes.
pass.) a vyznamu vlastniho i nevlastnfho.
Cast prvd.
Pfizvuk pfi tvofeni slov.
§ 11. Jeito se pfizvuk ffdf jinymi zdkony pfi tvofenf rozliin^ch
jmen (podstatnych, pffdavnych, zdjmen a fifslovek), nei pfi tvofenf
sloves, a pfi tvofenf jmen podstatnych opfit jinymi, ne4 pfi tvofeni
jmen pffdavnych a j., to2 je tfeba probrati zvldSt nejprve pffzvuk
pfi tvofenf jmen podstatnych, potom jmen pffdavnych a jin^ch a ko-
nefinS pfi tvofenf sloves.
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0 ru8k£m pffzvuku. J 3
Hlava prv&.
Pfizvuk pfi tvofeni jmen podstatnych.
PodstatnA rusk£ jsou bud p4vodnf, nebo odvozeni, anebo slo-
zend, co2 nejprve tfeba rozeznAvati. £e pak se pfizvuk ffdi jin^mi
pravidly u pfivodnlch, nei u odvozen^ch a sloSen^ch, toi je opfit
tfeba problrati ka2d^ ten druh podstatnych zvWSt. Podstatnd, cizfho
pftvodu drli obyfiejnS svflj pfizvuk pftvodnf.
I. Podstatnd jmena slozena.
Podstatnd jsou slozend bud s jin^mi jm6ny (podstatnymi, pff-
davnymi, pflslovci, zdjmeny a cislovkami), nebo s pfedloikami, anebo
se zdporkou, col op§t sluSi rozezndvati.
§ 12. Podstatnd sloiend s jinymi jm^ny (dvojjmennd, cocraBHua)
majf z pravidla pfizvuk stdly na prvni (kmenov6) slabice druh6ho
(hlavnfho) jm6na, nekonci-li se v -6.
a) Podstatnd na -&: 6ep.ion» brloh, Bep6jib,i,i velbloud, 3J0;vbfi
zlosyn, HO«iJien> nocleh, BHHorpa;i,b vinny hrozen, Bo^omiat, uapox6,Tb
parnlk, nuBOB&p'b slddek, pH6o.i6Bb ryb£f, caMOBapt, Tpy6oiHCTt
kominnlk, 'leaoBbirb dlov6k, Ba'iecjiaBb Vdclav, Buuierpa;vb, IleTep-
6fpn>, ApxaHrcibCirb, Jomohocobx, caMO^epace^ samovl&dce, hho-
CTpaHen,i> cizozemec, caM03Ba,Heii;'b, 3eM.ie;rl>.i6ivb rolnik, Mtcau,ec.i(iB,b
kalenddf, HKOHOCiacb obrazovri, st£na pfed oltrifem, mojiokoc6cb holo-
brddek, 6opo^o6p^fl holi£ a p.
Pozndmka. Pfi plnohlasf hlavniho jm6na padd pfizvuk na druhou
slabiku hlavnfho jm^na: BO^OBop6Trb vir ve vode, KO.iOBOptirb kolo-
vrat, kolotoc, HoBrop<5,T,eiVb NovohradSan.
b) Podstatnd na -a, -/*: Be.ibM6xa velmoi, CBOtM^a, BOOBo^a
vojevfidce, ropeMriica neStastnik, uboMk, KyponaTca kuroptev, .ihxo-
pa^Ka horefcka, zimnice, nopTOM6a pradlena, poT03ta otevfhuba, cbog-
BO.ia svSvole, 6orop6jjHn,a matka bo2f, ro.io.ie^HU.a ndledf.
c) Podstatnd na -0, -e : cyjjoxo^CTBO plavba, ckotob6#ctbo chov
dobytka, KopoMlicjo vdSky k noSenl vSder s vodou, npaBOCJiaBie
pravovfirstvl, cyestpie pov£ra, iipflMOjjymie pffmost, caMOJiMie samo-
libost, CBoeHpaBie sv^hlavost, x.it6onaniecTBO rolnictvl, aasoHOfl&Tejib-
ctbo zdkonod&rstvl, K0pucT0Jiro6ie ziStnost, Tucnqe.itTie tislciletl a p.
PozndmJca. tjchylnf pffzvuk majl: a) na prvni slabice: &3<Syjca
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14 X. J. KoUf:
(a, b) abeceda, GjdroBtcrb (viz v$Se § 1.), H6Bropo;vb, Bc&oJiojvb,
T6pMa3^ kolotSS (kolej-maz), Cuba, a j. ft) na druh6 nebo vflbec na
poslednf slabice prvnf <&sti (sloiend s imperativem) : 6ojiHro;ioia
bolehlav, BjaAHMipi, copBrtro.iona trhan, npofi^^CBtrt tuUk a j.
Ale novfejSf BjiaAHKaBcaai a BMAHBOCT6n majf stdly pffzvuk a2 na
poslednf slabice druh6 &sti sloSenf, jako npoToiepdft arciknfo, npo-
CTOJiiOA^Hi 61ov6k z lidu a j.
§ 13. Dvojjmennd na -b (vyjma -meAb a -ocmb) majf pffzvuk
stdly na prvnf slabice prvnf ho (vedlejSfho) jm&ia:
a) Podstatnd mui. r. : (tyfleHb (G. 6fnua) vSednf den, n6.ajeHb
(G. noji^Hfl) poledne, r6roJib hohol (anas clangula), TdnoJib topol
(populus), c^apb pin, pane (zkrAcenfi z rocyjjapb). Vyjimkou mi sUly
pffzvuk na prvnf slabice druh^ho jm&ia (die § 12.) MeAB^^b.
ft) Podstatnd ien. r.: KtiBcnHCb malba, malffstvf, JitTonHCb, pf-
KOUHCh, cjc6ponHCb rycblopis, criponncb malba al fresco, HEOHOimcb
malba obrazflv svatych, jitTopocjib ratolest (m. letorost), i6HOBi3b
ouvazek kofisty, c^xopocb noc bez rosy, BTopocHCb deutoxyd, pfronamb
zdpas rukama, HiBOUHCTb nov6 pole (louka) z lesa, n6.iH0Ub (G. no-
Ji^HoqH) pftlnoc, A^BHTb (IX), A^caTb (X = VV), flafytfjaTb (XX),
Tptffln.aTb (XXX), TpAfleBaTb (3X9 = 27), c^MbflecaTb (7 X 10),
6ceMbAecflTb (8 X 10) a p.
Vyjimkou majf sttty pffzvuk die § 12.: CoroMaTepb matka boZf,
(taarofl&rb milost bo2f, poSehnAnf, pyicoaTb rukojet n. rukovSt, cee-
ip6Bb tcbynft (matka muiova).
§ 14. Podstatnd na -*> (vyjma -meAb a -ocmb), slo2en£ s pfed-
loikaroi (pfedloini, lipefljrtacHHH) majf pffzvuk vidy na pfedloice.
a) Podstatnd mui. r. zvlAStS na -em: aapy6eHb vrub, 3aaa.ieHb
povalec, zahdleC, 3aBopoT6Hb sochor, 66opoTeHb vlkodlak, <Jxa6eHb
svrchnf gat, 6nauieHb letnf pldfit (proti prachu), n^pe'ieHb seznam,
^poBeHb vodorovnost, niveau, yaajreiib nemotora, np6xo,neHb pob&hlfk,
HapyqeHb ndramek, pouto, iiono.iseHi, Souptflek (dftfi teprv lezoucf),
n6py6eHb obruba paluby, n6pyqenb zdbradlf rucnf, n6BOA6Hb pomec,
sff na pttky, n6AK-i*WHb vejce do cizfho bnfzda vlo4en6, p63BaJ0Hb
vUCidlo, (lov§k s vU&vou chfizf a p.
Sem vlastnfi ndlefcejf t6i podstatnd na -z (m. -b) po **, v, ar,
w, ut,: npocHHei^i (strus.) leden, 6f>pyq-b, np6HrpHiirb prohra, #6-
Hrpunrb dohra, 6rbHrpunrb op6t vyhrand prohra, p63'bRrpuui'b vy-
rovnand bra, c6oT4H<n> roddk, krajan, compatriot, 6boh(i, pi. 6Bomn
zelenina a p.
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0 rusk&n pHzvuku. 15
b) Podstatnd ien. r. : saBHCTb, aantfCb, n6Anucb9 ua^nMCh, 6nacf>
popis, inventif, p6cnHCb seznam, nepenHCb popis, konskripce, np6nHCb
pfedpis (ku psanl), 3&BepTb vir, vichfice, 3aTMinp» zitiSI, aarfeHb stinn*
strana, aaiojio^b chWdek, ricnoBtflb zpovfid, npinoBt^b k&zmi, 3a-
liOBliAb pfikdzdnf, H3B6CTb v4pno (cf. aaGccrbl), 66.iacTb obor, pro-
vincie, 66yab, 63HMb, 6nyxo.it otok, spuchlina, 6TMejib m616ina, 6t-
Teuojib obleva, oteplenf, 6ipac.ib vfetev, 6'iepe^b fada, stHda, n6BtCTb
povidka, norT,aTb daft, n6Mon^b pomoc, n6xoTb chlfpnost, n6^MtCb pft-
sada, npHM^Ch pHmfis, nptixoTb choutka, n6iecTb pocta, iipeaecTb
pftvab, npA6ujib zisk, \6u.ib ztrdta, fibytek, npAcTaHb pHstavifiti,
np6nacTb, p6cionib pfepych, c6u*CTb svfidomf, ^iaCTb osud, fnpnxb
upfe2, femenf, yiuapt n46inf a p. Tak i 3dHaBlJCb m. (ze 3aHairfecb
f., cf. 3aHaB*CKa) zAclona.
Vyjimkou majf sUly pHzvuk na prvni slabice druh^ho (hlavniho)
jm^na (die §§ 12., 17.): HanacTb nehoda, nori6ejib zfthuba, nocr&ib
(sr. nocT&ra) a o6iTe;ib (m. oSBfrreJib) kWSter, pffbytek, nepejc6nb
(z nepertirb ra. viz Grot s. c. 351) prfiplav (ke spojeni rek); npuisHb
prfzefi, pMtelstvi ovSem neni sloSeno, pochdzejfc od neu2(van6ho
npifob (8tsl. h^hhth) pfAti (cf. npiriTCib pHtel), jako 6oji3Hb b^zen
od 6orfTbca.
§ 15. Podstatni na -t> (vyjma -rae.il> a -ocmh)^ sloieni se zA-
porkou we-, maji pffzvuk na t6to z&porce:
a) Podstatnd tnui. r.: H^opocjib nedospelec, mazlffcek, Hdyib
neumfilec, nevfcdec, H^xpncTb nekfestan, HfopecTb nekftfinec, H^rocTb
domdcf 61ovSk, HJA0x,ib bezdeStf, sucho, H&*a6oTb nedbalec, H^ptsb
(nerezan^) kanec. Ale HeToniipb, a netop^r.
b) Podstatnd ien. r. : H&iomb (h(5mo4i>) nemoc, slabost, H^qHCTb
netistota, praSivina, H&rejib jalovice, H^BopOTb neobr£ceny Sat (sukno),
H^BM^ajib nevfdanA v£c, div, HenOBOflb necas, nepohoda, H^flaBHCTb,
He^OMCb deutoxyd, Henauib neorand piida, H&iioflb nevlfdnf lid6, n6-
pycb cizinci (Nerusi), He#ojiMCb nedosp614 liSka, H^ypo^b netiroda a p.
Dodatek. Die t£2e zdsady i pffslovce, jei jsou vlastnfi rozliin^
pddy takovych podstatn^ch na -t, majf pflzvuk na pfedlozce, s nii
jsou (i pravopisn§) spojeny: B,n6B0Jib dosti, dosyta, aaro.a.H zAhy,
hba&ih zdaleka, AcTapn od staroddvna, mckohh od prvopo64tku,
Hcno^OBCib znenAhla, Hdiocb n. udMCKOCb kosmo, Sikmo, HaoTKOCb
napN(; HacTexb dokofAn, HaB3HH«ib naznak, 6#aJib n. n6o^aJib opo-
d^lr 636Mb na zem, 6mynbw po hmatu, n6po3Hb po rflznu, 6'ieHb velmi;
A3pyub hodem (z ruky), p6cunbio roztrouSen§, 6npoKHftbio poklopene
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16 X. J. Koltf :
a p., ale onpoM^Tbio stfemhlav, horem pAdem, onArb opSt, HaiiafCTb
i Haiofcrb nazpainfct.
§ 16. PodstatnA i pffdavnA, slo2enA s nerozlufcn^mi pfedloJkami
et>t-, wa-, wj^a-, yo3-, cy- maji stAty pNzvuk na t§ch pfedloikAch:
a) ehi- : Butfop-b volba, vybSr, B66opHHfl zvoleny, v^bor, bubrxt>
vymknuti, BrtBO^b, BMB<m, BiiroBop'b domluva, B6MHce.rb, BHl>3;vb, bh-
poAOJTb zvrhlec, odrodilec, B^Hrpunrb vyhra; BHtfoftna uvoz, vymol,
Biiro^a, Bti;{yMKa vymysl, Btinucca vypis, Biipa6oTKa vypracovAnf,
ltuuyK.iocTh, BHnyK.iHHa, Buc.iyra, B^CTaBca vystava, Hii'inmeme vy-
cfdSnf, BiiqHC.ieHie vjfpofcet, BwOpomeHbe vyhozeni, BiiniaHie, BiiBt-
,l.iHie vyzv£d6nf, BiiAOXHOBeHbe vyCichnutf, B66uTbe vystoupenf (ze
sluiby a p.), BiiMUTte vymytf, BiiuiHTbe vySfvAnf (v6c), BticyHyTbe
vystrCenf, BMTftHyrbe vytaienf atd.
Vyjmi pouze: BHpaacdHie vyraz, vyznam, slovo, Bbipa3tiTe.ibHuft
vjfrazny a BupaaHTe.ibHOCTb v^raznost (viz nfze pfiporiu ~me^*).
b) na--. uaBeiepHHiia krdtke neSpory, n&BHJHma kokotice, po-
vAzka, ndaoBorb n. nay30Jn> vedlejSf locTka, naBO.iOKa povlak, naBopo.vb
provaz (m. povraz), nAryfia zAliuba, naxHTb pafcit, dm, na;iyfrb jasan,
Ha3,nepT> steblo, na3f^epbe pazdeH, naqechi na pf. lenu, nacTpHxiH
ostftiky, naaiioroTb paznehet, na.30.TKa vyluZeny popel, n:\K.ieHx (cf.
HeK.ieH'b) javor habrolisty, naKJia koudel, cacky, uaiytfa, nasurrb
pamSt, pamAtka, uuMHTHHrb pomnfk, naMflT.iHBOCTb, nanepTb sfnka
kostelnf, iisiiioporb n. minopoTHHKi kapradf (in. papradi), nacMypHO
poSmourno (cf. chm&ra), nacuHorb i nacep(fr» pastorek, nevlastni syn,
luiji'iepnua i nacep6MU,a pastorkynS, nevlastnf dcera, nacoKa mlza,
HticfeKa brf, vcelnik, nacbmimrb brtnlk, vcelaf, n&TOKa prvnf, nejlepSf
c. panensky med, syrop, nameim celisti, tlaina, naroeb mechyfek ji-
kernjf a obdobnS i nasyxa zAfiadrf, podpaZdf (cf. na3T> dra2ka, 21a-
binka a Ces. pazouch, pazour), nAayiiiHHa dutinka, hlubina (v rAn£).
Pozndmka. Hayrb, G -kii (pol. pajak) pavouk, nayTHHa pavou-
cina atd. nenf sloieno, nybri je bezpochyby pfffiastny tvar slovesa,
jako naaTb pdjeti, letovati (cf. pojiti, spojiti).
c) npa-: npa^lixb* npa^-fe-iyuiKa prad^dousek, npaAt.l.MHa d^dictvi
n. statek po prad^dovi, npa^AOBCKifl, npaoTeu.^, npAn^ypi otec n.
pfedek pradSda, npamypcdfi, npaBHyrb, npABHyuerb, npABHyia, npa-
BHyuKa, npaBHy<iaTa, npa3e.ieHb temnomodr^? prozeliravA bai va, npa-
co.Tb obchodnfk s rybarai a dobytkem, honAk? a obdodn6 i npanopi,
npAnopmHKb praporeCnfk.
Vyjmi pouze: npatfatfa, npaMiiTepb a npapo,HHTe.ib praotec, pra-
ded (viz nfze priponu -me.ib).
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0 rutk&n pftzrukn. 17
d) po3-: p63AHJb oddecb, odpocinek, p63Maxi roztaienf (rukou,
kttdel), p63Bajieub vl£6idlo, p63ua.11.HH sirok^ sdnfi selsk6, p63roBtHic
rozpostSni, konec pfistu, p63Heuie rfiznfini, p63Cica3HH povfdatky, p63-
cunb rozs^pka, ptactw prflsek, p63urpuin^ konec hry bez v^hry
a prohry, pticiouib nAdhera, pfepych, luxus, po3HCKb vySetfovdni
soudnf, pdknamb rozhalenl, pticnitcb Beznam, vykaz, p6cnycsi roz-
puStSni (iikfl, dglnfkfi), p6cnyxo.ir> opuchlina, pticxMeJib ochmelenf,
podnapilost, pteBaab juchta Spatnijsf, p6ciHCTh pole n. louka ve vy-
m^tgn6m lese, pfoao i pasiio rfiznft, rozlitnfe, po3Hb, p63UHi^a i p&8-
HHU,a rozdll, p63HHTbca i pdsHMTbCa rflzniti se, pfora prut, ptinja b^j,
psicnpa rozepfe, p&3B* co2, snad, leda, poayn rozum i pajjyra duba.
Ale: pa3c6xa, pac6jn> n. pa3c6jn> rosol, 14k, paKfrra rokytf a
jm6na na te, -t>e (viz § 17. J. c).
e) T6i pfedlo£ka cy , sloieni b podstatnyrai 2en. i\, mi &isto
pHzvuk : c^Aopora kfefi, sdrhy, cf KpoBHija soukrvice, talov, ssedia,
krev, c<MepiH (6. cyuepon) i cyMparb soumrak, cjMpaqHufl sou-
mrainy, §ery, cyTCiosa Ua&enice, c^necb pfsdita pflda, cjnopocb sou-
praSnice, c^tkh (G. cfTOKb) den a noc, 24 hodin.
Ale: cyjea ploski ldhev, cy.i6fi sraienf (sliti) vln, cyMar6xa n.
cyM0T<Jxa inotanice, zmatek, cyMflTHim matenice, zmatek a j. (viz
§ 17. 1. b)
§ 17. Jm6na (kromfc na -t>, viz § 14.), slo2en& s ostatnimi pfed-
lozkami, majl phzvuk bud stdly na kraenfi, t. j. na prvni slabice dru-
h6bo jm^na (jako v § 12.), nebo vice m6nS nestoly na pfedloSce
(jako v §§ 14. 16.).
1. Stdly prizvuk na intent maji:
a) Podstatnd mui. r. : Bonptici otAzka, BOCTorb vychod, ,u,ocyrb
prizefi, pokdy, 3aK6irb, Hap^T*, Ha^opi. dohlfdka, OBparb (in. opaArb)
rokle, opixi orech, oftfai»» OTBtrb odpovfcd, nepeBtcb pfevaha, noxapi,
noictifi, o6f xt> obuSek, uSi (Cepec) sekyry, o6p6m» ro(ni plat nevolnfka,
0CTp6rb srub, vfizenf, no^erb pocta, ho^bIi* sklep, noAJi<Jrb podvod,
npe^M^rb, npHMtpi pNklad, npnoajibpa^ba (u rutnice), npiibrb litulna,
6to£i&td, npop6n, npo6t.ib mezera, pa3CKa3i vypravov^ni, povldka,
pas66fl loupe 4, pa366pi rozbor, rozum, coct^i soused, coiji&rb spolu-
dlen, cynpyrb manfcel, cyrp66i zivfej, yfip^c^ n46elek s perlami,
ycntxi, jp6xh mrz^k, yp6rb uloha, ycTdai ustava, stanovy, )Tibrb
cihlKka, 4ehli6ka, yn^^pfi'b tijma, Skoda.
6) Podstatnd Sen. r. : 6ectfla (m. 6e3-cb.ua, cf. aKaeHcrb) hovor,
rozmluva, Jioca^a mrzutost, nepfijemnost, 3aBl;ca zdclona, opona, 3a-
rba rozmar, vrtoch, Hayta, Ha^afta naddje, OA^a odftv, oc66a,
VMtnik Kr. C. SpoL N4uk, tf. hist 190J. 9
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18 X. J. Koltf :
oneia porutnictvi, otftffla (m. o6-nij&) ur&2ka, OTp&fla utecha, OTpasa,
nofi'foa vftSzstvf (vlastnS pobitf), nor^a pocasf, non6Ha pokryvka
na konfi, noaxera podnftt, podpal, npe^T^a (mui.) pfedchidce, npHca ra
prisaha, npojjixa prodej, pa3filiHua zffcenina, cynpfra manielka
(conjux), ycj^ra atd.
c) Podstatnd stf. r.: 6e3VMbe nerozum, B03Me3-tfe odmSna, &o-
Btpie dflvgra, sar.UBie titul, n&zev (knihy), H3A*.iie v^robek, Ha-
id.io zaftdtek, Haptm»e ntfefci, HaAKpftibe krovky broukti, o6fcibe
(m. o6-b&Jibe) hojnosf (cf. obilf), OTJiitabe vyznamendnf, noMopbe po-
moff, nepeMHpbe pHmfiff, npHB6jibe knyina urodnd, bohatd, pa3^6jibe
pohodlne, rozkofin6 iivobytf, pacn^Tbe rozcestf, pa3AfMbe rozpaky,
npooflTbe prokletf, cooacbe soublas, svornost, ycep;iie horlivost,
pa^uibe dobrosrdecnost atd.
Pozndmka. Pfi plnohlasf tu padd pffzvuk na druhou slabiku
hlavnf ho jm6na (je2 je v fcefitinft prvnf) : neperoptiflia pfehrddka, pfe-
paienf, M3roji6Bbe podhlavniCka, 6e3B0Ji<)cHfi bezvlasy, o6o.i6ma po-
vldfcka, obdlka, no30.i6Ta pozlaceni, pozldtko, no6epexbe pobfeif.
2. Prizvuk na predloice maji:
§ 18. a) Podstatnd 8 kmenovou bldskou (o, e) sesldblou (v a,
t>, psan^ nebo nepsan^):
a) Podstatnd Sen. r.: 6tfo,HHa (ale 6e3A<)HHHfl bezedn^), iifab3a
uiitek, prospSch, v^boda (ale noJi&HHfi uiitetn^), npiTOa podobenstvf,
prfklad, (Jena neStovice, osypky, osutina, ncmua (m. n6,TjuBa) pftda
zem6, zdklad (cf. noA^niBa podSev, upatf hory), np6uiBa lemovan^
Sev, passe-poil, upopba stri, rokle, paenpa rozepfe, spor, 6jir>xa olSe,
(cf OleSnice), ntifiitfa zaplavend louka n. krajina, np6ftMa otvor,
dirka (v uchu na nduSnice), c^tkh den a noc, 24 hodin, cfflHO lcxf,
n6in.iHHa clo, porto a p.
b) Podstatnd muz. r. : ctiflarb (str.)? nynf ctam, c4fiftn» (die poL)
sn6m, shromdiidgnf, npHqeib (i upMMTb, 6. npfrrra) duchovenstvo
toho onoho kostela, h6mu,ki (G. n6MU,eurb, cf. noMmfrb) sit rybdfokd
(sr. 6es. pomec), np6MU,u (G. nptiMU.eBT,) dfrky (v uSIch na ndu&nice),
sanorb (G. 3aMKa) zimek, hrad — (ale 3aM6nt G. 8aMK^ zAmek
Ti dveH, ndstroj k zamykAni), — nenejrb (G. n^nja) popel, 3aau>
(G. 3dfin,a) zajfc a p.
Sem ndleiejf t6i podstatnd s kmenovou hltokou sesldblou vo,«
pH plynn6 souhldsce p, a (je2 jsou v £e§tin6 v takov^ch slabikdch
obyCejnfe t. zv. polohldskami) ; 6iepirb ndfirtek, ndstin, n6ieprb tahy
pisiua, rukopis, Bd'ieprt zacrtek, cdra, die nib tesari teSf, ti3Bepra
vyvrbel, n6rpe6,b sklep, Hdcnopirb ryma, n6Tpox^ vnitfnosti, droby,
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0 rusklm pftzYuku. 19
fiioarb umlknuti, umMnf, c^MepsH soumrak, npriropniHa pfehrSel
(cf. hret), np^Topn, efl soudni litraty a p.
c) Konefog sem n&lezf W2 nfikolik podstatnych stf. r. na -ww^e
s kmenovou hUskou seslAblou: npfaBHme nAzev, pffjmf, pffdomek,
n6npHn^e zivodiSW, arena, drfha iivotni, c^HMHme snSmiStfi, shro-
miidiSte, aafiMHme vyznaten^ kus pfldy k pastvS a p.
Pomdmka. T& pHdavni, pHslovce a pfedloiky (nevlastnf) 8 kme-
novou hlfiskou sesliblou majl pffzvuk na pfedloice (v. § 192) : aaitTpa
(= aayTpa) zejtra (= zajitra), a od toho aaBTpain, snidanft a 3a-
BTpaxaTb snfdati, n6,HJiHfi (cf. flojn,), n<J,poCTb, n63AHO (cf. 3a;vb)
pozd§, 66juiA (cf ofi-Birb), 66mifi (cf. o6-Bemb) obecn^, spolefa^,
3aTxanJI i 3a^x.iHfl a np6M3rjiufl zatuchly, stuchty, udr.iufi (kof. n><5-)
drzy, opOYailivy, up^TOiHufl (np^Tqa) alegoricky, npfrropHHfi od-
porn^, pfitrpk^, nponi.iuft minuly, (Jkojio a 6Kpecrb okolo (cf. okres,
okrsiek), ntiarfe vedle, n^JiHHHufl pftvodnt, n6fl.iMHHHrb prvopis,
original, noiiuuft sprosty, vSednf, opsety, uptiiu.iuft pfifily.
§ 19. /3) PodstatnA mui. r. s kmenovou hl&skou neseslAblou:
a) N6kter& z nich maji pffzvuk skoro na ka2d<* pfedloice, s nib
jsou sloiena: HaiyirL i n6/iKym> podplacenf, uplatek, BUKynb, 6tyin»
vykup, v^kupnd, 6nym> ndjem, pacht; ^(icTyui pffstup, 3aciym>
r^6, lopata, HdCTyni i npAcTyni i ni^CTyni utok, n6cTym>, OTCTyirb,
(jen ycrfn* odstavec, stupefi); ninycvb a npinycrb i n6,nuycin> do-
puStenf, pfedpu&tSnf, pfipuStfinl, (Jnycrb spu5t§nf n. spou8t6uf (za-
padaclch oken, dveff), 6Tnycn> odpu§t6n£, dovolenA, uanycrb nakndnf,
utok, np6nycrb propuStSnf, vynecbAnf, mezera, bt> 3&nycKH o zdvod,
6TiiyCT,b z£v£re£nA modlitba knSze pf i mSi ; fl6MUcejrb dftmysl, uhod-
nuti, 3&MUce.n>, ^MHceJii, ntiMHceji pomySlenf, nprinuccTb vymysl,
smySlenka, np6MUceJH prflmysl, iivnost, prozf etelnost ; B^Ayxt vzduch,
(iTj^yxt prflducb, sopouch, 6t^hxt, jako pteaux'b odpoCinek,- ji^Bojvb
dflvod, niBOA'b pflvod, pfffcina, otfii, opraf, np<)BO,HH prfivod, vypro-
vAzeni, — (ale 3aB6,n'b z£vod, tovirna a p.) — ; 6tlhckt> vyhleddnf,
n6ncrb v^zvfedy, slid§ni, posiecn vyfietfovAni soudni, np6HCin> ple-
ticha, tiskok ; 6tthckt> otisk, uaTHcrt vtisk, natisk, utok, ndval, npii-
THcrL Msadka, duSe u peiiva; ^63UB^ chut, vyzvAni, 6t3Ubl od-
volinf, ozvdna a j.
6) NfikterA maji pffzvuk jen na jedn6 pf edlofcce, s nil jsou slo-
lenb : r^Bopx (cf. BpaTb) hluk a Sum mluvlcf ch, 6iiih6t> a onaxt ohou,
ocas (cf. 6es. opyfi), h<)uim6i pohyb, pofiin, tah, 66oai> obvod, kruh
(na kolo, rtf), 6*erb o2eh, 6Myrb tftn6, 6nHTb pokus, zkuSenost, <).iobo
cln, n6M0crb podlaha, podium, 3&na^, 3anaxi»9 3anoHi z4st§ra, 34-
2*
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20 X. J. Koltf :
noHJca knoflfk ke koSili, aaiecb z£6es vlasu, H&Bura, Hicum, zisep
(ve mlynS), ii6ac*T» pis, noBapt kuchar, n6aora zAclona (u loie),
n(jcoxi» berla biskupskA, ntipocrt porostlina, B6apacrb vzrflst, vSk
(lidsky), n6Tan> potSh (Sevcovsk^), n6fe;T,i jfzda, vlak, nptfanarb pf fznak,
nptfjiorB (itQokoyog) zivot svateho, np6nax,B chyba, rAna vedle, 6tpoki
nemluvng (cf. infans), aiBtCL a a&HaBtCb zAclona, cn0co6i spftsob,
^acacx a p.
c) N6kterA se zafcfnajf dvSma souhlAskama, z nich2 je druha
obyCejnft plynnA, a ta majf tasto pffzvuk od N. pi. na poslednf: n6-
cjiyxi svfidek (die slecfau), sluha, (Jcjiyx'B neposlucha, B63i\iarb v^-
kfik, 6K.mrb okfik strASe, 6TKJiMin> ozev, ozvAnf se, fapyrL okres,
6rptx^ uhor, ulehliua, <J6.iak*o oblak, 66.1 yrb kozlfk u sanf, 66.inrt
obliCej, 66pa3i> obraz svat6ho, spusob, ticTpoBt, (Jctobi ((JcraB-b) kostra,
iip^CTaBi dozorce, komisaf, noflpyn* pfftel, 3&icpo»n> s^pka, Spfze,
np66jiecn>, 6r6jiecn i 6tcb*t^ odlesk, n^BHrt pohyb, zApas, velky
din, npitepaB'B pffzrak.
d) T6i nfckterA dvoj- a trojslabifinA podstatnA s kmenera plno-
hlas^m (o.io, opo, epe) majf pHzvuk na pfedloSco nebo vfibec na prvnf
slabice slofcenf a v mui. r. obyfcejnS od N. pi. na poslednf: aa\iopo:n>
zAmrz, prvnf mrAz, 66Mopoin> mrAkota, mdloba, 6coporL uzenA kyta,
npiropoA* podmSstf, acdBopoHOKX i CKoiipaHeiVb skfivAnek, TeTepeBi.
tetfev, a tak i n^penejrb fm. n^penep*, cf. pol.) kfepelka, i6-ioko.tl
zvon ; adBOJiOEa zAvlaka, 2fn6, vlafiina, Hdoo.iOKa povlak (cf. iiaiKUOKa),
np6B0Ji0Ka drAt, n^BOJioica pflda, podkrovf, saropojja pfebrada, npH-
T0.i0Ka nadedveff, pffstropf (cf. iiotoji6k'i>, -jkA strop).
e) Tak6 zAporka ne ve sloienf strhuje na sebe pffzvuk jmen:
H^npyrt nepfftel, H^cjiyxi neposlucha, HeKJieirb javor habrovit^ (cf.
ndB.ieH'b), H&tfnpT> nepokoj, h&kh;i> neiid, vfed, H^yirt, H^y** ne-
ufceny, nevSdomec, H^noyrb, He^oy^Ka, ueqerb lichA (qert sudA), ni-
boat* nevod, sit rybAfskA; H^ftMa plach6 dobytCe, H^nopa nechvfle,
necas, H^TO.iosa zdpolf, kam se nepouStf dobytek, h^6o nebe; HeMHJii
i uejuofo nemily, HeBece.ix, He^oporB, h^mo^Oat»» h^cojiohi neslany,
h^jiio^ nevlfdny, Hepofi roj bez matky a j.
§ 20. Jaky vliv na pffzvuk md sloienf slova, ukazuje t& nA-
sledujfcf srovndnf, kde mnohA slova prostA s pfizvukem na poslednf,
ve sloienf s pfedloZkou poSinou pffzvuk tak, ie pfijde na prvnf
(kmenovou) slabiku hlavnlbo jmtoa (die §§ 12., 17.).
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0 rusklm pfizvuku. 21
1. Podstatnd zen. r., prostd, s nest&lyra pffzvukem na poslednf —
a slozend, se statym pffzvukem na pfedposlednf, nebo na pfedlofcce,
a) (Mfefli bfda, kfi2, ne§t6stf -7 no61>,na vftezstvf (vl. pobitf , pordika) ;
BO^a voda, — BoeBdfla vojvoda, v£voda;
rpo3& boufka, — yrptiaa vyhriiika;
30Jia popel, — Haso.ia zlost, mrzutost, vzdor;
icpaca krisa, — npHicp&ca okrasa, ozdoba;
jiysa z&hyb feky, — pa3Jifjca rozloutenf;
Hora noha, — OTHOra odnozf, v^b&tek, pohoff;
pyicd ruka, — iiop^sa zdruka, rukojemstvf;
copa saziny v tavfrnS, — cc6pa v&da, hidka, svrir;
coxd r&dlo (h^k), — pa3C<ixa drdbce u pluhu;
Ciiyri sluha, — upHC.i^ra obsluha, posluha;
CTynA volny krok (konsk^), — aacT^na ochrana, zastAnf;
Tpand trdva, — OTpaBa otrava, jed, utrych;
„ „ — noTp&Ba pasenf dobytka;
„ ,, — npHTpasa vnada, Ukadlo;
Tyra touha, hofe, — naT^ra napnutf, namoienf;
niBetf Svadlena, Sifcka, — frfcjioinB^H Svadlena pr6dla.
ft) flyra oblouk, — pa#yra duha;
meicd tvAf, — n&mewi (pi.) felisti tlamy, atd.
2. Podstatnd m. r., prostd s nestdtym pffzvukem na poslednf,
(a) od Nom. sg., ft) od Gen. sg. c) od Nom. pi., d) od Gen. pi.) —
a sloiend se sWlym pffzvukem na pfedposlednf ve vSech pAdech
obou Cfsel:
a) 6opo#6ir& probijdk (d6r v 2eleze), — noj{()op6][on podbradek ;
rojiocort hl£sek, — OTrojiticoirb ohlas, ozv&ia;
^Bopei^t palAc, — o,HHO,HB6pen> korunnf sedl&k;
„ „ — n,ape^B6peu,i dvofenfn;
^Bop6rt dvorek, — BaflBoport z&dvoff;
floflniiirb dojafcka, — no;i6HHHin» dojafcka, dfSka;
fltJien.'b znalec, — seM.ieA'Lieiw rolnik;
ByG&^b zub, zoubek, — Tpe3$6etn> trojzubec;
irfec<5in> leslk, — nepeiiiworb mlad^, nfzky les;
jrfccoBmHrb hajny, — iio.if>c<iBmHin> hajny;
uncivil pfsaf, — acHBonHC^n-b malff;
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22 X. J. Kolif :
pocT<Jr& zarodek, — oTpticTOfL odnoi, v^stfelek;
TBop^i^fc tvflrce, — CTHX0TB6pen,i bisnlk, verSotepec;
yrojiirb koutek, — pasynJ.iorL tihel vnitfrni atd.
b) jiHcrb, a list, arch, — noJiyjiAcTi, a pftlarch, u;
noirb, a otec duchovni, — npoTon6irb, a arcikngz, e;
cthxt>, a ver§, — nojiycTAxx, a piilverS, e;
cm™, a stfll, — npecT6ji,b, a pfestol, trfin, u;
yM'b, a vtip, — pi3yM^, a, rozum, u atd.
c) 606 boje, — o66r Calouny; jio66h v^prask;
6op& zdhyby, — 3a66pH ploty; Ha66pu odvody k vojsku;
Bajrti valy, hradby, — npuBa.iu odpocinky, oddechy;
„ „ „ — BaBajia zAcpy;
B03ii vozy, ffiry, — HaB<teu bnoje, mrvy;
Aapii dary, — yjjapH lidery, rdny,
xap6 vedra, parna, — noxapu pofcAry, ohnfe;
H0C6 nosy, zobiky, — nojuuJcn podnosy, Wcy;
„ „ „ — 3an6cH zdvSje;
pflflu fady, — o6pi^H obfady, sapaflH niboje;
„ „ — HaprfAH slavnostni odSvy;
cajjti sady, zahrady, — nocaflH podm6stf, podkUStefl;
„ „ „ — sac&flu zilohy k prepadnutl atd.
d) rpofl6B^ rakvf, — cyrp66oB,B nivfcjl snfchu;
3y66B^ zubfi, — TpeayfioBi trojzubcfl;
KpaeB^ krajin, — yxpaeBi okrajin;
cok6bx St4v, — oc<Jkobi 1661, atd..
3. Podstatnd m. r. s plnohlaslm (oao% opo), prostd 8 nestetym
pffzvukem na prvnl — a doiend se stdlym pHzvukem na druhg slabice
hlavnlho jm6na (je* je v testing prvnl), nebo (flddeji) na pfedloice:
b6jiokt> pfevlak mezi dv6ma fekama — nepeBOJi6r& i nepe-
BoatiKa tot62;
B6pon» llmec (sr. srb. BpaT Slje), jefAb, zdvibik, vratidlo
— o6op6TB (m. 06-BoporB) obrat; H3Bop6r& vyttika; noao-
p6rb zdbyb, zdtofcka; saBoport zattcka ; nepeBop6rfc prevrat;
Bo^onop6rb vlr (vody);
r<5po;T,'b mSsto (sr. hrad) — oroptiAi zahrada kuchyfiskd; npi-
\
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0 ruskta pHzvukn. 23
report podmSsti; 3&ropo;ia ohrada, zahrada;
M6pon mrak, temnota — 66Mopoin> rar&kota, mdloba;
n<Jjioxi> (str.) poplach — nepenoJi6x,s poplach.
Tak i podstatnd s. r.: b6jioto zlato — no30ji<)Ta pozlacenf, po-
zWtko.
4. Podstatnd stf. r. prostd s pfizvukem na poslednf, — a sloiend
s pfizvukem na pfedposlednf (na kmenfc):
6HTbe biti, tlufieni, - qe.io66TBe prosba, 2aloba; pyBo6^Tbe
podinl ruky;
XHTBii 2iti, 2ivot, — o6mexftTbe spoluiiti, obcovinl;
mejibe skuliny, — ym&ibe uSlabf, rokle.
5. Pridarnd: a) Jednodlennd, prostd s pMzvukem v N. sg. f.
na poslednf, — a sloiend s pffzvukem veskrz stelym na pfedposlednf
(na kmenS):
BaacHd dfileSitA, vdind, — OTBaxHa odvdind;
BOJibHa voln£, svobodn*, — flOBOJibHa spokojend;
BtpHa v6rnd, jisW, — HeBljpHa pochybnd, nesprivnA;
KpacHd cervend, (krdsnd), — npesptoHa krdsnd;
jiecma lichotivd, — npeJiecTHa pflvabnd;
CHOCHa snesitelnd, — HeCH6cHa nesnesitelnA, atd.;
CHjeHb, CHJibHa silny, d — 6e3CHJiein>, 6e3CJiJibHa slabft i.
b) Tak i v komparativu vyrokov6m (a pffslovcf) takovych pff-
davnych prostych je pffzvuk na koncovce, - a sloienych na kmenfe:
BaxHte dftle2it6jSl, — OTBaxirte odvd2n£j§f;
BOJibHte volngjSf, — flOB6JibH*e spokojenSjSf ;
BtpHte v6vn£j§i, jistSi, — HeBipirfce pochybnSjSf;
Kpacn-fce cervenSjSf, — npespacHte kr&snSjSf;
jiecTHte lichotiv£j8f, — npeji^cTHte puvabnSjSf;
CHOCRte snesitelnSjSi, — HecHtiCHte nesnesitelnSjsf atd.
c) Dvouilennd, prostd s pfizvukem na prvnim clenu, — a slo-
Send s pffzvukem na kmeng, na pfedposledni:
rpyAHtift prsni, — HarpyAHoft ndprsni:
A6HH6ft denni, — no^eHHHfl .jednodennf ;
— no.iyAeHHUfi poloudennf;
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24 X- J- KoMf:
AH6BH63 dennf, — Bce/iHeBHufl vSedni, kaidodennf;
„ „ — nojy^H^BHHfi poloudennl;
3,OHCK6fi Donsky, — 3afl6Hcrifi ZAdonsk^;
3eMH<Jfi zemsk^, — nop&fHuft podzemnl;
„ „ — cpeAH36MHHfi stfedozemnf ;
ji*CH()fl lesni, — MHorojitCHHfl lesnattf;
MopcK68 mofsky, — npHM6pcieift pHmofrsk^;
„ „ — 3aM<Jpcrifl z&nofsky;
uoiHofi nofcnf, — noJiymteHHfi piilnocni;
„ „ — BcemJmnafl (catfx6a) neSpory;
oiH6it ocnf, — 3a<teHufl nepfftomn^;
npaM6fl pHmy, — ynpaMHfi svghlavy, vzdorn^;
poflH<Jfi pHbuzny, — npHp6j*HHil pftrozen^;
„ „ — Hap6,HHHft nArodnf;
„ „ — GjiaropdflHHM Slechetn^, slechticky;
pyqH6fl rafcni, krotky, — OflHopy»iHofl jednorucnf;
„ „ „ — nojip^qHofl pffrufni, n^Lrucnf (kfiin;
CJitn6ii slep^, — no^cjiiniifl prfslepty;
cfefldfi sedy, Sedivjf, — npoc&juift pro8ediv£ty;
yum6ft uSnf, — 3a<mHHfl z&u§nf;
niBtTH^il barevny, — pa3Hon,BliTHHfl 1 ftznobarevn^ ;
BepxoB6ft vrchnf, jlzdeck^, — 6e3Bepx6BHfi bezvrcby;
BpeM6HH6fi zatimnf, — coBpeMemiHft soufcasny;
rojiOBHtift hlavni, — yroji6BHHfi hrdelnf (soud);
HMeHH6ft jmenovity, — 6evbim6}inutl bezejmenn^.
6. Prislovce, pHdavnd, i z&jmennd, prostd s pfizvukem na po-
slednl, — a sloZend s pffzvukem na pfedposlednf (na kmenS):
a) (naBH6 dAvno, — He^aBHO neddvno;
XHTp6 chytfe, — npexiiTpo velmi cbytfe;
MyjipemJ tS2ko, z&hadno, — itfuiOM^Apeiwo panicky, rnravne;
b) Ky^a kam, — oTic^a odkud;
cio#a sem, — OTCiojia odsud, odtud ;
Ty^a tarn, — oTT^a odtamtud.
7. Slovesa jen m&lokterd, a to jen s ngkterymi pfedlnfckami
(jmenovitS s 6e3-) slolend, poSinujf pffzvuk s poslednf na pfedposlednf,
na kmen:
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0 rugkdm pftiTokn 25
6io£ byla, — 3a6£jia zapomnfila;
BHCtTB viseti, — 3aBtfc*Tb ziviseti;
woirb dvojiti, — yab6hti» zdvojiti, zdvojndsobiti ;
TpofiTB trojiti, — yTp^HTB ztrojnisobiti;
3B0HtfTb zvoniti, — Tpe3B6HHTb v&emi zvony zvoniti;
npflM^Tb pfftniti, — ynprfMHThca sv^hlav^m byti:
CHT^Tb rozpouStfiti (med), — HactiTHTb nasytiti;
yMtTb umfiti, — fotfutorh Sileti, bl&zniti;
bhhhtj, viniti, — o6e3B^HHTB 08pravedlniti ;
itepnitfTb vrfiiti, konCiti, — o6e3B3pmHTb osekati vrSky (stromfi) ;
lecTliTb ctfti, — o6e3iecTHTb o 6est pHpraviti atd.
Posnamka. U dvakrit sloSen^ch prvnf (novA) idst druh6ho slo-
£eni piisobf na pffzvuk jen pofud, ie jej obydejnfi upevnf na prvni
kmenov6 slabice hlavnlho jm6na, nebyl-li tarn u4 v prvnfm sloienf:
a) Podstatnd:
r6Bopi> (sr. BpaTb) hovor, hluk, — crOBtip'b smlouva, n£-
mluvy, zasnoubenf; pa3roB6pi» rozmluva; #oroB6p* fimluva,
dohodnutf; aaroirip'b spiknutl; npnroB^ vyrok soudu, roz-
sudek, ortel:
npo;iaB&vb prodavafc, — KHHronpo^aBen;^ knihkupec.
b) Pridavnd:
no,HBH3icH6fi pohybliv^, — Henoji,Bii3KHHft nepohyblivy;
o6pa3H6fl obrazov^, — 6e3o5pa3HHfi ohyzdn^, pitvorny;
y,naji6S udatny, — pasyflajiHfi pfeudatn^.
c) Slovesa:
BOopyxATb ozbrojiti, — o6e3opyxHTb odzbrojiti;
Bpa3yM*Tb vysvfetliti, — o6pa3^MHTb k rozumu pftv&ti, po-
ufiiti ;
no^03ptTb uzffti, vy&hati, — aanoj^aptTb vzfti v podezfenf;
no^o3p*BaTb podezfivati, — 3anofl63p*BaTb podezffvati.
Pozndmka 2. Cizf slova slo2en£ v rustinfc drii obyftejne pffzvuk
pfivodnf, stdly : an<JcTOJ^ apoStol, axaoHCTb chvalozpfev k P. M. (pfi
n&ni se nesedf), &<5pHCb ndkres (Abriss), aGinHfli* vyhost (Abschied),
a#pecb adresa^ aKK6p^'b> aJixAwifl, aHdeeMa clrkevnl kletba, EBp6na,
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26 X. J- Koltf :
OeAflop*, eB&nrejiie, enficson'fc, jnrryprfcr mSe, MOHdpxi, airreca I6k£rna,
an-rfoapb tekdrnfk, acc^ccopi pfisedfcf, peBH36pi (vedle npoBtfaop-b),
npo^eccopi, npocn^m,, liporpaMMa program, rejierpauMn, jjia^riida
diadem, Aifiioro jAhen, ^idMCTp'B prfimSr, nia&ezTi nifecf, (tatfjiioTeKa,
chmb6.it> symbol, chho/vb synoda, CHHarora, npoc*opa sveceny chteb,
(hostie), Tpan&a stfil (y kostele), MHTponojifrn* metropolita, itiHcyji,
KOHTpdKTb, cyfoforb, Re&no;ii>, CeuacTtinojib, KoHCTaHTHH6nojii>, *h-
ji6co*b, *MJioc6*iH, B6c*opi atd.
II. PodstatnA jm6na puvodni.
§ 21. Tu sluSf pfedevsfm rozeznAvati jm£na jednoslabicnA a dvou-
i trojslabifcnd 0 jednoslabifinych nemfiSe bft ovSem fefti, neb tamaji
v Nom. sg. pHzvuk nutnft na sv6 jedin6 hldsce, vyjma slfivka pff-
klonntf, a pfedloiky, jei ve v6t6 viibec nemajl S£dn6ho pMzvuku.
U ostatnfch dvou- a trojslabicitfch (die Grota o. c. 349) pr^ „nelze
nikterak urfciti, proe je pffzvuk u jednoho na ph na poslednf, a
u drub6ho, podobnS tvofen^ho, na pfedposlednf atd., na pf . : proc je
n6poxi prach (stfelny) a rop6xt hrich, pysi a m^ica Stika, Koaa a
p6aa rftie, whjio m^dlo a Kpuji6 kfidlo, r6p^o hrdlo a xep.i6 jfcen,
brdlo, MtCTO ml8to a nrfc3,i6 bnfzdo atd." AvSak i v torn pfipadS
jsou n6kter6 pomficky a pokyny.
A) K urteni pfizvuku podstatnych plnohlas^ch (s oao, oj>o, epe,
ejie) napomdhi dosti jistS a dflsledne Ceski kvantita t^chi slov, neb
kde CeStina m& kr£tk6 slabiky la, ra, re, It po souhtasce, tarn ruStina
klade pffzvuk zpravidla na prvni z obou hldsek plnohlasl, a naopak,
kde le§tina mi dlouh£ slabiky Id, rd, H, li po souhlAsce, tarn ruStiua
klade pffzvuk obyfcejnS na druhou z obou blAsek sv6ho plnohlasl,
zvldStS u dvouslabifcn^ck (v ceStinfe jednoslabicnych), m6n£ u troj-
slabifcn^ch, je2 se vStSfm dflem ffdf pravidlem odvozenych (viz tato).
§ 22. 1. Dvouslabidnd podstatnd mu2. r.:
a) b6.iojtb vl^cnd sit (cf. vlak), pfevlak (mezi dvgma splavnyma
fekama), b6joci vlas, chlup, rfaocb bias, k6jiocl klas, rfaofl'B Wad,
c6;io;vi> 8lad, x6.io;i,i chlad, zima, xejioOx 21ab, A^Jiorb kladivo (st6.
mlat), n6ji03rfc plaz (u sani), no.ioxx (str.) poplach, m^jioa^ mlad^, m6-
JiOflOCTb mladost, cojoho slano, c6jiohhA slany.
Vyjmi: xoji6nb nevolnjf sedldk (st6. chlap, pol. cblop), uoji6hi
(i UvitHb) plen; zajeti (pro rozdfl od adj. n6.iOHi pln)f
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0 rutklm pftzrnku. 27
6) 66poBT> vepf (moraYsky: brav), B6porb (obyfcejng stsl. if an)
nepHtel (cf. vrah), B6poin» bavran (cf vran^), jtfporB lfmec (cf. obrat),
m. ob-vrat a srb. BpaT krk), jefdb, zdvihdk, vratidlo, B6poxt kupa,
hromada (cf. Yrch), r<Jpo;n> misto (cf. hrad), K6po6i koS (cf. krabice),
HupoBt mrav (m. nrav), zvyk, prirozenost, povaha, n<Jpon> kanec
(cf. prase), mipox'b prach (stfeln^), xBtipocrb chrast, M6pokrb mrak.
c) 63perb bteb, Gepecrb West, jilm, B^peeb (i Bepecrb) vfes
(i vfesk), B^peff* (Bpefli) Skoda (cf. vfed), Tepewi pHstfeSek, arkyf
(pol. trzem, fee. xiQepvov), qepem> lebka (cf. stfep), qlpero stfrenka,
q^pecb vak na penize pH opasku (pol. trzos), q^peai (pfedl.) pfes,
skrz; — ale flepeirb dfin, q^pefli stffda, smfina.
d) MejieHi rufnf nttynek (pol. mlon, kajkavsky melin), nie.iem
biC, praskaft (cf. xjninaTb a klepati), mejiecrb Selest, m&ierb (m.
mejiarb, pol. szelag, cf. sbiling) penfzek, znAmka pK hfe, jeton.
e) rop6xi hrich, Kopojib kr£l, M0p<$3* mrdz, noptirb prih, slap,
noptai* pr£m, xop<hiH velk^ dfevSn^ dflm (cf. chr&m), nop6Tb p£-
rati (m. priti, pol. pro£), 6op<)TbCa zApasiti (cf. prdti se);
f) raeji6Mi (str.) pfilba (std. helm, cf. sterol), KO.itiTb klAti, fitf-
pati, pfchati, moji<5ti> mlfti, iioji6ti> plfti (plevel), bojk)«ib vl^ci, mi6qb
tlouci ;
g) Tep&n> tffti, Mep^Tb inHti, nep&rb pHti, cp*iti se, no^ne-
peTb podepflti, CTep^qb stfici, (tepeqb chrdniti a p.
Vyjtni: CT6poart str£2ce, hlfdafi, domoYnik.
§ 23. 2. Z trojslabicnych (v ceStinS dvouslabifri^ch) podstatnjfch
2en. a stf. rodu s plnohlasfm jen nSkterd, se ffdi t^mi pravidlem,
jako dvouslabiCnd, a to stfedni s krtftkou, ienskd 8 dlouhou slabikou
kmenovou.
a) ioji6Aa kWda, coji<$Ma sldma, Bop66a kruiidlo (cf. vribce
u pluhu), B0p6Ha vrdna, ftop6ra dr£ha, cesta, xoptea krAva, CTop6xa
(str.) str£2, 6epe3a bflza, Meperca sit ryb*tfsk& (cf. mff2e), noncpeirb
i nonepeib napffC, nonep&iHHfi pfftny a jind, jako odvozentf demi-
nutiva na -wa: roJi6BKa hldvka, 6op6flica brAdka, cojirtwca sldnka,
cepe^Ka stHdka a p.
Yyjmi: cop6Ka straka (pol. sroka, srb. CBpaKa) a qepeMxa (i ie-
peMyxa) stfemcha.
ft) b6jioto zlato (a no30Ji6Ta pozWtko), ikJjioma (njiaMa) plauien,
6oji6to bafina (cf bWto), ^epeBO (stc. dfevo) strom, .nepeBba stromovi
(cf. dfrvf), 6epeMa (6p^Ma) bfimfe.
§ 24. 3. Ostatni [troj- a Ctyrslabicnd podstatn^i s plnohlasfm
majl pfizYuk od tefcen6bo pravidla tichyln^, kladouce jej, die pravidla
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28 .X. J- KoWf:
odvozen^ch (sr. nfze §§ 28, 46 a4 50) na sv6 koncovkv, a tedy (Sen.
a stf.) teprv v N. (A.) pi. tarn, kam by n£lefcel die fceStiny:
a) cojiobIA slavik, Bopo66fi vrabec, jako pfidavni: mojioa^A mlad^,
Aoportifi drahy a j.; ale x£pe6eft los, osud (stfc. hfeb, hfebf) m& pff-
zvuk na prvni.
ft) ro.ioua blava (N. A. pi. t6jiobh), 6opo3fl4 brAzda, cepe,ia
stfeda (A. sg. c£pe#y), aceje3d 414za (cf. hlezno, hliza).
c) aojiot6 dMto (pi. ;jo;i6Ta), mojioko mteko (pi. M0Ji6ca mltfl
ryb), bojiokh6 vlakno (pi. B0Ji6KHa), tiojiotho pldtno (pi. nojitiTHa),
cepe6p<$ stfibro (ale cep&5paHHft stffbrn^).
§ 25. B. K urfceni pfizvuku dvouslabicn^ch podstatn^ch ien.
a stf. r. bez plnohlasf ponSkud slouZf pravidlo, be takovd podstatn*
na -a, -a a na -o, -e s kmenovou hldskou slabou (o, e) obycejne pri-
zvukujf slabiku poslednf, tedy vyznak rodu (cf. 2en. a stf. r. pff-
davnych jednoclennych a pfffcesti sloves 8 kuaenem zavfenym). kdeito
podobnA podstatnd s kmenovou hldskou silnou (a, r} n>, u) vStSim
dflem pfizvukuji tyto hl£sky ve si a bice prvnf. Takov* podstatntf
s kmenovou hldskou y majl pffzvuk na posledni nebo na prvni, c. na
kmene, asi stejn^m dflem. A ty2 pffzvuk obytejnS zachovAvajl i slo-
vesa od tSch podstatnych odvozend.
1. Podstatnd ien. r. na -a, -n po jednoduch6 souhldsce a) 8 kme-
uovou hl&skou o, e:
a) 6-ioxa blecha, b^obo, Bojja, ropa, rpoaa boufka, flocri deska,
tabule, jipora rozvora (u vozu), pruzina (pero u droiek a kocaru),
aopri i sapa zofe i zdfe, K03&, Kopa kfira, xoca kosa i cop, ltpoiia
krajfc chleba, spoxd drobet, troSek, Jiosd proutek, r6va, Hora,
Hopa doupS, 0BU,a ovce, Ok& (feka), oca vosa, nopd cas, doba, pafia
(m. potia) otrokynfc, roba, poc&, CM0.id smftla, chox& snacha, coni,
cox£ r&dlo (hdk),crond, CTpoici fddek, Tpona stezka; — ale: b6.ih vfile,
p<tea rfii&e, poaca rfiie (v oblifceji, nemoc), skaredy oblitej, p6m,a h&j,
M6mH ostatky (svatjfch).
/?) xeHji, 3eM.ii zemS, jieca vlas na udici, Mexamez, Hesa (feka),
nvieBti, njieHa plefi, kaz (v 2eleze), niejia vCela, cjiesa slza, CTe3a
stezka, ueT& dv6, pdr, ^eKa tv^f, men& tHska, dracka, lou6; — ale:
tSth teta.
ft) S kmenovou hldskou a, r, n, u:
a) 6a6a, B.iara vUha, ^aqa dar? villa, letnl byt, KaMa (feka),
Kama kaSe, spaxa krddez, Maw a, iKiaxa plat, n.iaxa pafez, Spalek (ku
stinanl), caxa saze, cjiaB.% CTpaxa strA2, idpa i Mama Cf&e: hahi
chftva, npaxa pffze, paca fasa (rostlina), fdsny Sat (svfitslrfch du-
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0 rusklm pftzvuku. 29
chovnich mimo kostel), Tara tiie, tah (ptAkfi); — ale: rpafld zrihon,
iurrd pata, cicada, xBa.ia a cizf narad.
P) Btaca (str.) v62, stan, b^e^h vlfcka ofcnf, BtHa Vfdefi, Btpa
vfra, utxa vfch, jvfcBa, .rfcxa lfcha, br&zda, Mima, Mtpa mfra, MtTa
meta, ell, Htra nSha, rozkoS, iitHa, pina fepa, cfcpa sfra, ctqa seCenf,
sec; — ale: Gt^a bfda, nehoda, avita zmije, had, ptKa feka, CBtqd
svfee, ciptjia stfela, Sip, crfeHa stSna, zed, u$n&, i^a jfdlo.
y) rji^Ha hlfna, x&ia, .ifina» HHBa vzd61an6 pole, nrima pokrra,
strava (pro lidi, sr. pice), iiTHna pMk, pnaa ffza (kostelnf roucho
kn£2sk£), CH.ia, THHa bahno; — ale: ,T,npa i ^upa dfra, 3H>ia, .iHca
li$ka, ne.ia, cuHHd zdda.
c) S knienovou hldskou y : fiy^d bouda, ]^i\i pfStala, ,nyr£ oblouk,
jiynni duSe, icyM4 kmotra, .ivh4 mfcsic (na nebi), MjKa mouka, pyfld,
pysa, c.iyra sluha, cyMa uioSna, CTpyna, Cypa (feka), rpy6& trouba,
komfn, yx& rybf polSvka (cf. jfcha), uyitfd mor; — ale: 6^pa boufe,
rpyjja hrouda, AyMa rada, jijpa poSetila ienskri, KjHa, M^sa muka,
tr£penf, m^ xa moucha, Hy»a nou>,e, ii^ra pouk (na vejci), CT^na stoupa,
c^Ka Subka, T<«ia mrak, y^a udice, ^3a svazek, pouto.
Pozndmka. DvouslabiCnd podstatnd, sloiend s ptedloikou «-, S3
a c- maji ovSem pHzvuk (die §. 17. a 20. 1. a) stdty na kmeu£, jeji
drif i slovesa, od nicb odvozend:
BHysa vnucka, BCTpiia potkdni, uvftAnl, m.wsii lys6 mfsto po obou
stranich tela (nad skrdnfemi), CB&xa svatbi, ndmluvkynS, CB<)pa smeeka
psfl, cuaaa pfekaika, obt!4, c^tiGa pfiprava (jidel), CKptna upevnfcnf,
stvrzeni (podpisem), CKyica dlouhi chvlle, nuda, cm1;hu smfena, stffda,
cc6pa vada, svdr, rQznice, nevole, ccf.ua pujeka, CT^aca mrdz atd.
2. Podstatnd str. r. na -o, -e po jednoduch6 souhldsce:
a) uep6, n.ieuo rameno (cf piece), ce.io ves (s kostelem), ue-i6;
bmh6, mufi lice a j.
b) BtKO vfko, vicko oCnf, b^ho, nine (str.) sn6m, j^tr, ji*to;
Hro jho, iihbo; npaBO, ct&ao, qa^o dftfe (cf. Kind); r6pe hofe, M<ipe
mofe, n6jief 6ko, cj6bo; 6jiioao mfsa, Opwxo bficho, jxo, qy^o div,
z^izrak a p.
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XL
Hustota obyvatelstva v Hercegovin&
(S raapou.)
(Pfedlozeno dne 9. £er?na 1902).
Sepsal JIM V. Dane*.
I.
Ottzce hustoty obyvatelstva se stanoviska geografick^ho a jejfmu
feSeni vSnov&no bylo v poslednfm pfllstoletf velmi mnoho pracf
ruzn^ho rozsahu a pferozmanitych method. Nechybi ani spisy, ktert
pod&vajf d6jinv vyvoje cel6 t6to oWzky, ani stati jen theoretic^;
kafcdy pak Wmfef z cetn^ch spolupracovnfkfi v tomto oboru vfce mdnS
rozsAhlym uvodem o duleSitosti a methoddch spracovdnf sv£ho thematu
hledf dokdzati co moino obSfrnou a podrobnou svoji znalost rozs£hl6
jii literatury specielnf.
V statistickdm smyslu jest pojem hustoty obyvatelstva vyj&dfen
cfslem, v geografick^m smyslu vSak nejevf se tak jednoduchym, na-
opak, m£-li byti skutefinS geograficky vystiien, z£lei\ na takov^m
ranoMvf rozmanit^ch Cinitelu pferiiznS povahy a hodnoty, ie nepo-
dafilo se dosud podati vSestrannS sprdvn&io jeho vyj&dfenf.
Neni nikterak mym umyslem ukrizati snad na novou dr&hu
k definitivnfmu feSeni t£to otAzky jii tolikrrite, takfka se vSech stran
ventilovan£; ucelem t6to prdce jest pouze applikovati n6kter6 methody
na terrainu dosud nezkou§en6ra, totii na pfldfe zemS, v ntt stykd se
po kritkou dobu modern! iivel z&padoevropsky s konservativnfm,
hospoddfsky primitivnfm Orientem, zastavivSfm se na pom&rech stfedo-
vfck^ch. Hercegovina jest nejen kulturnfm i hospoddfsk^in stavem
sv6ho obyvatelstva, nybr2 fysik&lnfmi pomfery sv^mi zeml pro naSi
ot&zku dosud novou.
VSstnik Kr. C. Spol. N*uk, tr. hist. 1902. 1
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2 XI. J. DaneS :
Prdce tato nemfiie faditi se k t6m pojedndnfm, kterd na pod-
kladft podrobn6 zndmosti vSech pomSrfi jiste krajiny hledf problrati
thema sv£ co nejpodrobnSji, podrobujfce je zkoumdnf z rflzn^ch zcela
specielnfch hledisek ; opfraje se pouze o material tiStSny a o nemnohe
zku&enosti a soukromd sdgleni na vlastnf sv6 cestS, mohu probrati
otdzku pouze vSeobecnSji.
Postup hodldm zachovati tento:
Na stnitn^ ndstin zpftsobu usfdlenf obyvatelstva pfipojim vy-
sledky, k nimi jsem do§el srovndnfm material u statistickSho s mapou
specialnl, pokud totii obfe tyto zdkladnf pomficky pfipouStfcjf detailni
propracovdni thematu.
Pouze hustotu obyvatelstva zem£d61sk£ho budu vypofiftdvati na
zdkladi rozlohy ploSnd, pri fcemi vyloSim zevrubneji, pokud dosavadni
vSdeckS prozkoumdnf zemS a zejmGna pomiry orografick^ a hospoddf-
sk6 dovoluji pouziti za zdklad rozdfclenf zemfc oblastf fysikdlnfmi
pomSry dan^ch. Na zdkladS t6 livahy provedu pak v^podet die me-
thody W, kterd die dan^ch pomfirfi zdd se mi b^ti nejucelnejSf.
0 obyvatelstvu nezemSdSlsk&n, jeho roztfldfcnf a podmfnkdch jeho
existence pojedndm ve zvldStnim odstavci.
Jelikoi jevl se velmi zajfmavym zjistiti pro zemi, kterd prdvS
prodfeldvd krisi pfechodu z primitivnfho hospoddfstvf stfedovgko-
orientdlnfho v iivot modern!, pokud zmSna za krdtkou dobu sv^ho
trvdnf projevila ji2 vliv na hustotu obyvatelstva, pokud pusobila oa
potetn^ pomSr 2ivlfi obyvatelstvo zeme sklddajfcicb, hodldm v krdtk&n
pfehledu srovnati mezi sebou data jednotliv/ch stftdnf spolehlivych
(1879—1895) s ohledem k nSkterym odhadflm z doby stargf, se
zfenim ke zm6ndm hustoty obyvatelstva vflbec i k zmSndm pomSr-
n^ho zastoupenf tH hlavnfch konfessf — ndrodnostf, v n&& d£lf se
obyvatelstvo Hercegoviny.
Ke konci pfipojfm nekolik slov o torn, jakym asi smfirem bude
se v budoucnosti brdti pohyb obyvatelstva, pokud nov6 kommunikace
a vflbec zmfcna hospoddfsk^ch pomgrfi bude mfti vliv na hustotu
jeho usfdlenf.
Studiem typfi osad nezabyval jsem se podrobnS a nemfnfm tel
otdzce t6 vfcnovati vice pozornosti, ne£ kolik tfeba jest pfedeslati,
aby ndsledujfcf ldtce mohlo se porozumSti. Zpflsob osfdlenf obyva-
telstva podmifiuje hlavnS jeho zamgstndnf a pak plastickd povaba
povrchu pfldy. Oba tyto hlavnf faktory spolupfisobfcf utvofily v Her-
cegoving dva hlavnf typy:
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Hustota obyyatelstva t Hercegovink 3
Osady roztrouSen^ch domfl bud! jednotlivS neb v malych sku-
pin&ch, s obyvatelstvem v prvnf fadi past^fsk^m, na nerovn&n
terrainu krasov^m, a osady kompaktn&j&i s obyvatelstvem hlavnS
rolnick^m pH rozlehlycb plochdch pfidy vzd&lan6. Druhf tento typus
osad stfananych vystupuje v prav6 sv6 podob& velmi zfidka, toliko
pfi tSch ploch&cb, kter6 neb^vaji podrobeny vyaokyin zitopim, jinak
pfevlddd i pfi v6tdio6 poljf jak^si typus pfechodnf osad okrajnych,
kde domy v malych skupinftch nedaleko od sebe vzdilen^ch tihnou se
po svabu horskgm v jisW vySce nad tirovni polje neb roviny vflbec.
Dflm hercegovsty jest stavba primitivnl jak materialem sta-
vebnim, tak i sv^m rozsahem. Stykajl se tu dva typy staveb, dflm
bosensk^ vystavSn^ nfekdy na podezdivce kamenn6 nejvice ze dreva,
pletiva i hliny, a dflm italsty, vystavfcn^ z kamene, velmi Casto i se
stfechou z tenk^ch vdpencovych ploten. Staveni mestskd neb ven-
kovsk* sidliStft statkiffl b^vajf v^stavnSjSi a lipravnSjSf. Domy ka-
menng pfevlddajl vflbec v uzemi, jei vystaveno jest prudk&nu ndrazu
vgtrfl, zejmlna bory. Naprosto primitivnl jsou docasn6 stavby kolib
a stanfl na hortab, slouiicf jen letnimu pobytu pastyffl.
V publikaci posledniho stlttni obyvatelstva v Bosng a Herce-
govinS1) nach&zime nejni28f statistickou jednotkou mfsto (Ortscbaft).
Definice tohoto pojmu jest velmi nesnadnd, neznamenrit v2dy souvisly
komplex domfl, nybri zvl&t6 v nerovn&n terrainu krasovdm zaujimd
nSkdy vice, nSkdy mini skupin domfl neb samot, 6asto na znacn6
ploSe roztrou&enycb. Eryje se tedy jen vyjimkou s pojmem osady,
totii jednotn6 skupiny domfl, Casto obsahuje osad vice. Samoty, mal6
skupiny domfl netvofi tedy pravidlem jednotku statistickou, docMzejf
vfiak pfece i v publikaci censu v^razu; jsou totiS jm6na jich uvedena
v podruif mista, jehoi jsou tAstmi (Ortsbestandtheil).
Let i v^znam BMsti mista" mSnf se die povahy mist sam^ch
a osad je skl&dajicich. Kde mfsto tvofi nftkolik prostorem odd&len^ch
skupin domfl, tu shoduje se pravidelnS ifet mista s tfimito jednotkami
osldlenf; v mistech vSak kompaktnicb, zejm6na v mestech nabyv^
slovo to jin^ho v^znamu, totii jest tu jm6nem fttvrtf, ulic nebjin^ch
drobn^ch c£sti. Hranice mezi jednotkou osidleni (Wohnplatz), listi
mista a mfstem, co jednotkou statistickou, jsou velmi pohyblivg, fid Ice
se die pomSrfl v urtit&n uzemf panujfcich.
') Hauptresultate der Volkszablung in Bosnien und der Hercegovina Yom
22. April 1895, nebst Angaben uber territoriale EintbeiluDg, Gffentlicbe Anstalten
und Mineralquellen. Sarajevo, 1896 (nemecky a srbsko chonratsky) str. XXXIX.
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4 XI. J. Danefi :
V okresfch bileck£m, trebinjsk&n a gatack&n spadd fasto pojem
mfsta a Cdsti mfsta v jedno: pfi 152 mlstech v okresu bileck&n*)
vyznaceno zvld&tS jen 24 cdstf, v okresu trebinjsk&n vyjadfujf pomfcr
ten fcfsla 169 a 85, v okresu gatack^m 72 a 70; pomSrnfc nejvice
£dsti mist vykazujf okresy: ljubuSsky na 52 mfst 218 tdstf, mostarsk^
na 80 mfst 405 6dstf (inklusive mfcstsky okres mostarsk^ 81 mfst
a 413 tdstf); uprostfed stoji okresy stolack^ (na 158 mfst 187 Cdstf),
nevesinjsky (na 118 mfst 147 cdstf), ljubinjsky (na 38 mfst 96 Cdstf)
a konjick^ (na 166 mist 442 Cdstf).
PodobnS rozdfly, jak6 jevf se mezi jednotlivymi mfsty v poCtu
osad, vyskytujf se W2 v pofitu obydlenych domfl a obyvatelstva. Pro
usnadnfrif pfehledu pfikldddm tabulky vypfljcen6 z officielnf sta-
tistic^ publikace.3) (Viz tab. I. a II.)
Pfi spracovdnf naSeho thematu md tento rozdfl v obsahu zdklad-
nfho pojmu statistick^ho velikou dfileiitost. Cfm vfce blfSf se stati-
stickd jednotka jednotce osfdlenf, tfm spfSe mMe se docfliti v detailech
sprdvnjfch vysledku.
V ngkterych kiajinach, na krasov^m plateau rudinsk&n, na
vysok£ plo§in6 jiznf cdsti okresu nevesinjsk^ho, v hornfm lidoli
Neretvy, narozlehlych spodnfcb terrassdch BjelaSnice a VisoCice i ve
vysokych polohdch v bosensk&n RudohoFf tvoff mfsto obyCejnS jedind
osada, jen zfidka md mfsto vfce ne2 sto duSf; naopak zejin£na tain,
kde vice osad spojeno jest rodov^m jm&iem a patrnC t6i kmenovou
pHsluSnostf (Drinovci a SoviCi v okresu ljubuSsk^m, BanCici, Glegjevci
a Vlaltovid v okresu ljubinjsk^ra), neb tvoff jakysi celek pffrodou
vfce m6n6 od okolf sv6ho odlouCeny (Rakitno v ljubuSskSm okresu,
Zimlje a RnSkagora v okresu mostarsk&n, KruSevica v okresu tre-
binjskdm, Izgori v okresu gatack^m), kde n6kolik osad rozklddd se
na svazfch uzklhe lidolf (Dre2nica v okresu mostarsk&n. Glogosnica,
Idbar, Bijela, Turija v okresu konjick6m), tu byvajf osady, kter6
velikostf i odlehlostf svou vSfm prdvem by zasloufcily b^ti mfsty
samostatnymi, spojeny v mfsto jedno.
NerovnomSrnost, kterou, jak tuto naznaCeno, vykazuje spracovdnf
statistick^ho materialu ve sv£m detailu, md prirozenS obdobny vliv
na hodnotu vysledkfl prdce na nSm spofifvajfcf.
*) Cisla tato vynata jsou i X. tabulky v officielnf publikaci : Hauptresultate
der Volkszahlung in Bosnien u. der Hercegovina vom 22. April 1895, str. LXX1X.
•) Hauptergebnisse d. Volkszahlung; tabulky XIII., XI V. a XVI, str. LXXXV,
LXXXVH a XIC.
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Hustota obyyatelstra r HercegovinS.
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Hustota obyvatelstva t Hercegoyind. 7
Jistou obtii a nejistotu pflsobf t6i ta okolnost, ie mapa spe-
ciaini md misty dosti znatn£ nedostatky, pokud se tyce nomenklatury
topografick^.4) Tim se stdvd, ie n8kter6 misto neni na map& vflbeC
jm&iera zaneseno; pak nezbyvd, ne£-li lokalisovati je pHbli2n& die
toho, je-li nfckterd jeho fcdst, totii osada k nfimu patffcf, na mapfi
naznacena, neb podle prfsluSnosti jeho k ucit6 obci katastralni;
0 jinych pfekdSkdch a obtteich, kter6 nastdvaji ndsledkem detailnfch
nedostatkfi v spracovdni materialu statistick6ho i mapy specialnf ,
hodldm zminiti se pozd£ji.
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Anthropogeografick6 prdci o obyvatelstvu toho ci onoho lizemi
jest vystihnouti nejen zpusob a hustotu jeho osidleni, ufbri pokud
moino i pfi&iny toho, totii podklad, jaky usidieni obyvatelstva jest
ddn pffrodnfmi pomgry zemfe a zaingstndnim obyvatelstva. A6 pffrodnf
pomSry jsou do jistg miry rozhodujicim faktorem pro usidlenf lidstva
vftbec, pfece maji pro rflznd zainfcstndnl, tedy pro rfiznl stavy,
vyznain naprosto jiny. Die odvislosti sv6 od pfirodnfch pomfirft ddlf
se obyvatelstvo na dv6 hlavni skupiny: na obyvatelstvo zdvisld na
pud6 a na obyvatelstvo zdviste na poloze v u2Sim smyslu slova.
Ob6 tyto hlavni skupiny, kterg moino vyjddfiti krdtkou definici,
totli zemSdSlci a nezemed^lci, li&i se prdvS podminkami sv£ existence
od sebe tak daleko, ie nutno jest, chceme-li dojiti sprdvn6ho ndzoru
o hustotfi osidleni obyvatelstva s ohledem na jeho podmfnky, pojed-
ndvati o nich, pokud moino, oddSlenfi.
Na tomto zdkladS pracovdna ji£ znafind ddst stati specialnich
v^oovanych teto otrizce. Osidleni obyvatelstva zem6d61sk6ho zdvisWho
na pfid6 uvddi se ve spojeni s plochou pfldy; hustota jeho uddvd se
relativnim poctem jeho na jednotku miry plo§n6; obyvatelstvu ne-
zemSdSlskgmu dostdvalo se i v dosti podrobn^ch pracech t6ho2 po-
jedndvdnf, ovSem neprdvnS; nebot usidieni jeho zdvisld jest na okol-
nostech naprosto jinych a jen pfi zvldStfi rozsdhtem general i so vdnf,
kdy eislo uddvajfci hustotu md ji2 v^znam jen statistic^ jaksi orien-
tacni, mo£no zpflsob takov^ zdfivodniti.
V Hercegovinfi tvoH nezemidSlci nepatrnou men&inu obyvatel-
stva, tak ie pofcet jich nemSl by na sprdvnost usudkfl celkem valn£ho
vlivu; ponSvadi vSak statistickd data z posledniho sCitdni poddvaji
4) 0. Jauker: Uber das Verhaltnis der Ansiedlungen in Bosnien and der
Ilercegovina zur geologischen Beschaffenheit des Untergrundes. Wiss. Mitth. aus
B. u. Here. 1901, str. 689.
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S XI. J. DaneS :
velice p?esn£ odtffd6nf obyvatelstva, jehoi hlavnfm pramenem vyfcivy
jest zemSdftlstvf, od nezemSdSlcfi, poskytnuta mi vftan* pfileiitost.
abych pfesnfi rozlifiil v prrici sv6 tyto dv6 skupiny obyvatelstYa.
Zemgd&ec 2ije v odvislosti pHmg od pfldy, nepouSivA v§ak
veSkerg pfldy 8tejn6; podle zpflsobu pouiitf maji pak urcitg plochy
pfldy rflznou dflleiitost pro jeho vyiivu.
Pr&vS die vzAjemn£ho pomSru zem6d61ce a pfldy rozezn£v£ se
pflda vzdSland, pHmo produktivni — toti2 pole, zahrady, vinicc
a louky; s pfldou vzd&anou spojujf se pastviny v pfldu zemfedftlci
pouilvauou; pflda neplodni nem£ pfira^ho vyznamu pro zemSdSlce;
v pomfirech stfedoevropsk^ch podobnS i lesy moino vylouciti z pfldy
hospodtfsky pou21van6, nebot jsouce inajetkem statu, obcf neb velko-
statkfl, pozb^vajf v^zuamu pro pfev&inou vfitSinu obyvatelstva zem£-
d£lsk6bo. Jest tedy do jistd mfry oprivnfcno, vypo£ftelv£-li se hustota
obyvatelstva zem6d61sk6ho pouze v pomSru k rozloze pfldy vzd&anG
a pastvin, v mnoh^ch krajindch pak, kde i chov dobytka pro nedo-
statek pastvin hlavnS na pgstini rostlin pfcnfch a na vynos luk jest
odkdz&n, vSfra priveni jen na pfldu vzdSlanou. Podminky zemfid61stvi
nejsou vSak vSude stejn6 a prolo nedochdzf generalisovdnf takovych
uvah na ktertkoli jin6 pomfery k spr&vnym vysledkflm.
Pokusim se odflvodniti, ie zejm6na pro Hercegovinu nelze po-
uSfti stejn6ho mfiHtka.
Pflda vzdfeland pokryvd v Hercegovinfi jen nepatrnou fcdst —
14-06% — cel<5 plochy zemS, pastviny 40 99%, lesy 43 07% a pflda
neplodnd 1*88%. Pflda vzdeland se die ii5elu sv&io pouiitl dSli v pole
s 9-28%, zahrady s 0*29%, louky s 3 88% a vinice s 0*61 •/. veskert
rozlohy zemS.
Pomfery v jednotlivych okresech objasnf tabulka.6) JeSt6 16pe
pom6r zemSdfclsk^ho obyvatelstva k pfidS vzd6lan6, totiS enormni
hustota jeho na 1 km2 jejl rozlohy ukazuje, 2e existence jeho neuauze
ziviseti v^hradnS na teto ploSe, nybri ie inusf vyiivu svou z velk£
Wsti dobyvati jinde, toti2 pii chovu dobytka, ktertimu l&tky vy2ivn£
dod&vd z nejvStSl cdsti pflda ostatnf. (Viz tab. III.)
Pfi primitivnfm dosud zpflsobu kospodafenf, dalek^m dosud
iuteu8ivnfko vyu2itkov£ni pfldy, nemflie zeinfcdSlec, neznaly t6m&
f&dn^ho hnojeni a kypfenf pfldy, dojfti vydatn^ch, vynosn^ch sklizni.
D&le i pomery raajetkov6 jsou jednou z podstatnych pffCin, 2e hlavnf
vriha zem6d61stvi pfesunuje se na chov dobytka, na pfldu nevzdelanou.
5) Die Landwirthschaft in Bosnien u. der Hercegovina. Sarajevo, 1899'
fttr. 283.
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Hustota obyvatelstra v Hercegorind.
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10 XL J. Dane8 :
Obmezim se jen na nejnutnSjSf.
Za naSich pomSrfl stfedoevropsk^cb moino rozeznivati dv6,
nejvySe tri skupiny majetkovd pK obyvatelstvu zemSd61sk6m, totii
majitele pfidy, d&nfky, po pffpadfi ndjemce; v Hercegovine vSak jevi se
n&m skupiny nejui6n6 Ctyry, totii statkdH (agov6, begov^), svobodnfci,
kmeti a dSlnfci zem6dSl§ti. PomSr kmetsky0) jest velmi dulezity
iinitel v hospoddfsk^ch pomSrech okkupovanych zemf. Kmet sedf
d6di6n6 na pud6 statkdfovS a odvddf mu z hrub6ho v^nosu pfidy
vzd61an6 smluvenou aliquotnl 64st urody (bak). Vedle toho platf de-
s£tek z lirody do pokladny stdtnf. Podfl statkdfuv nenf vSude stejn^;
v BosnS pfevl£d& tak zvan^ system tfetinov^, v HercegovinS ctvrti-
novy neb pStinov^. ZftsWvd tedy kmetovi z hrub6ho vynosu 2oi
jenom jisto. cdst, kterou, vezmeme-li v uvahu vzdfclavateli pudy7)
nepffznivou praxi panujlci pfi vybir&ul desdtku a Casto i pfi urcov&if
podflu statkdrova, sotva inuieme ceniti nad Y/2 cel^ho hrub^ho vy-
nosu sklizne. Pon6vad2 pak z pfidy ostatni — pastvin — neplati se
poplatkfl, nebof jsou vStSinou inajetkera obecnlm, a dau z dobytka
jest pomgrng dosti maid, je pHrozeno, ie kmet pravidelnfi hlavni
pramen svych pttjmfi nal^zd v chovu dobytka. PomSrem kmetskym
dii se do jisW miry vysvgtliti nechut k poHdn^mu obdSldvdnf poll,
nebof pracovati tisilovnS zuamenalo by namdhati se vyhradnS takfka
ve prospSch cizf. Pouze tabdk pSstuje se peclivS, ponSvadi jest nej-
dflleiiWjSfm zdrojem pHjmfi zein6d61cfi jej pSstujfclch a jednim
z hlavnfch faktorfi pfi pfechodu v hospoddrstvi penfeini.
Pfechod mezi kmety a upln^mi svobodnlky tvofi ti sedl£ci,
kteH vedle kmetskych pozemkft majl t^z pozemky vlastnf. Kmetovi
a tato pfechodni tfida tvoff nejvStSi c&st obyvatelstva zem£delsk£ho.
PfiloZeM tabulka pod&vd pfehled percentuelniho pomfcru jednotlivych
majetkov^ch tfid zem6d61cfi die okresfi. (Viz tab. IV.)
Pro chov dobytka m£ v HercegovinS pflda vzd61and cenu po-
m6rn6 malou. Louky nemajf pro nedostatek p66e jim vfenovan6 mnoho
•) S. Posilovi6\ Das Immobilar-Recht in Bosnien u. Hercegovina, Agram, 1894.
E. Eickler'. Das Justizwesen Bosniens u. der Hercegovina, Wien, 1889.
Universitnf pfedudiky Dr. K. Kadlce, doc. doske* univ. „Agrarnf pr£?o bo-
senak6u, jei co nejdfive Yyjdou tiskem.
7) B. Nikaschinovitsch : Bosnien und die Hercegovina unter der VerwaltaDg
der osterreichisch-ungarischen Monarchie u. die osterreichisch-ungarische Balkan-
pOlitik. I. Bd. Berliner Kongress 1878 u. die Agrarfrage. Berlin, 1901.
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12 XI. J. baneS:
vyznamu, *) pfcnf rostliny se t6m£f nepSstujf a ani sldmy obilni ne-
pou2fvd se rationelnfm zpfisobem ke krmenf dobytka.
Pisatel knihy „Die Landwirthschaft" 9) poklddd pastviny za nej -
dftleiitSjSi plochu pro chov dobytka a jen jich rozlohu vCftdvd v plochu
zeinSdfclsky pouilvanou. Stanovisko jeho bylo by sprdvnym pro nej-
vfctSf Cdst stfedni Evropy, tei snad i pro n6kter£ krajiny v BosnS,
ale pokud se t^fce Hercegoviny, jest pochybeno. Kdo jednoii spatfil
ty bfdn6 pustiny, kter6 tu pastvinami se nazyvajf, ten poznd oka-
m2itS, ie tato nenf s to uiiviti to ohromng mnoistvi dobytka, zejm^na
drobn^ho, jfm2 Hercegovina oplyvd. Pouze na jafe, dokud vegetace
nevyprdhne, raajf jistou ddle2itost, v 1&6 neroste vSak na nich WuiSf
nic, co by dobytek mohl spdsti. NejdfilezitSjSfm faktorem pfi vyziv£
dobytka jest vedle horskych luk a pastvin les,10) les podle pojetf
katastrdlnflio soupisu, ne les die naSf pfedstavy. Vlastnfho vysok6ho
lesa jest v HercegovinS velmi radio a pokryvd ve vStSfch komplexech
jen svahy nejvySSfch pohoH a jen v pHm6m livodf hornf a stfedni
Neretvy sestupuje t6i dosti hluboko; ostatnf les nebyl do neddvna
nei houStiny krovin — zakrsteho lesa krasov^ho pdsma — na jeho2
suboienf pflsobily vedle nepfiznivych pomSrfl pfldy a podnebi t£Z
bezohIedn6 hubenf clov&kem a zvld&tfe zhoubn6 spasdnf dobytkem,
zejin^na kozami.
Les prdvfc jest nejdfileiitSjSf podmfnkou pro vySivu nesfcetnSho
pottu drobn^ho dobytka. Listl stromfi, 16pe FeCeno kefil, b^vd nejen
spdsdno, pokud jest zelen6, nybri byvd i v zim6 ve stavu such^oi
zdroven i s ratolestmi jako seno pfedklddano dobytka hladov&nu.
Jedinfi rozsdhlg, vysok6 lesy horsk6 a v poslednich Wtech p6cf vlddy
mnoifcf se zdbrany — ohraien^ houStiny, v uich2 zapovSzeno jest
pdsti, aby op6t zalesnSnf ponendhlu pro\6sti se mohlo — moino
s vgtSfni prdvem vylouCiti z pfldy zem&dSlsky pouifvang. Ovfiem ani
tu nelze ufciniti tak s jistotou, nebot i v horskych lesich b^vd pod-
rost i trdva lesnf bezoblednS spdsdna ; zabrany pak, jakmile dosahnou
stroray takov6 vySe, ie nemohou byti pasouclm se dobytkem znifceny,
stdvajf se op6t pfistupnymi.11) Soudfm tedy zajisW prdvem, ze z pfldy
%) Revue g6n6rale des sciences pures et applique'es. La Bosnie et PHerz6-
govine. Paris, 1900, str. 283.
(D. Zolla, L' agriculture et V exploitation forestiere en Bosnie-Herze*govine).
9) Die Landwirthschaft, str. 55 a sled.
10) V. Wessely: „Die Catastral-Vermessung von Bosnien u. Herceg." P&s
(Funfkirchen), 1893, str. 169.
") O. Beck v. Mannagetta: „V>getationsverhaUnisse der illyrischen Lander"
Str. 203.
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Hii8tota obyyatelstfa v Hercegovine\ 13
zemSdelsky pou2fvan6 nelze v HercegovinS vyloufiiti ani lesfl; pfida
neplodnd pak zaujfnid tak nepatrnou (dst cel£ rozlohy, 2e nejevf se
ani lifcelnyro od ostatni plochy ji odlufcovati, vidyt ani jf nelze upHti
jistSho, byt nepftmSho v^znamu pro zemfidSlce.
V nfikter^cli pracech o hustot6 obyvatelstva vypotitdvd se hu-
stota zemfcdSlsk^ho obyvatelstva jednotlivych katastrilnfch obcf na
plochu pfldy hospoddfsky ponilvanou, kter£ k obcim t£m ndleii.
Methoda tato m& svoji oprdvnSnost a dfileiity v^znam tam, kde mozno
tHditi pozemky v pfesn6 kategorie die jich dflleSitosti pro obyvatel-
stvo; v HercegovinS, jak pr£v£ vyloieno, nelze prov&ti takovgho
roztHddnf a proto bylo by zbytefino pouStSti se do price detailnf,
jefcto cenu pro srovndvini m& pak jen prflmgr vypoCftan^ pro vStSf
celky, poddvaje obraz zajisW jasn^jSf a do jiste mfry tei sprdvnSjSf.
Na oporu tomuto tvrzeni pfipomfn&m, ie velmi znafiny pofet
osad, zejm6na v Huminrich a Rudinich, mi nejdQle2it£jSf pastviny pro
sv& stdda daleko rozlohy katastrdlnich obcf, toti£ v hordch fcasto
nSkolik dnf vzddlenych, a 2e tak zdroj \fiivy jich obyvatelstva po
jistou dobu rocni vychdzf z pfldy cizf.
Tak vyhingjf majitete dobytka z ljubuSsk^ho okresu stdda sv& na
pastviny v liornatinfi pH severnf hranici okresu, jich2 stfedem jest
VuCipolje12) a Rakickopolje ; z okresu mostarsk^ho na Velei, jifcni
svahy Prenje a zejm£na fiabulji a Cvrstnici, kde stfediskem „stanaruu
jest Ivan Dolac s Dugopoljera, kde v poslednfch 16tech ji2 i chudd
pole smeskou osfvajf; z okresu ljubinjsk6ho, trebinjsk^ho a bileck^ho
jdou pastevci v 16t$ na Babu a BjelaSici planinu, na Volujak a MagliC,
pak i na uzemf bosensk^, na Leliji toti2 se Zelengorou i na Tre-
skavici,13) rovn$2 nSco salaSnfkfi — nevim pr&v6 odkud — pase
v Ute na Visofcici, pod BjelaSnicf i na severnfm svahu Prenje. Ostatni
poboff, Sitnica, Crvanj 14) a Orjen navStiveny jsou v 16t6 jen pastevci
z nedalek^ho okoli.
III.
Vliv orografick^ch pomSrfl, Ci ldpe fefeno, rflznosti vyfiky nad-
mofskS se vSemi okolnostmi je doprovdzejfcfmi, uzndvA se v£fin
Die dsterreichiscb-ungariscbe Monarchie in Wort und Bild. Bosnien und
Hercegoviira. Str. 499.
") Hauptergebnissc der Volkszablung in Boanien u. Hercegovina vom 22
April 1895, Btr. 546.
18) J. Cvijit: Morph. u. glac. Studien I.; Btr. 14.
") Tamt<&, str. 23,
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14 XI. J. Danei:
pr&vem Sinitelem pfisobfcfm znafaiou mferou na liustotu obyvatelstva,
v prvnf fadS zem&d&lcfl. V HercegovinS jsou pomfiry znacnS jine,
nei v krajindch stfedoevropskych, kde methody p&sem v^Skov^ch
bylo pouftto. Presn&nu jejfmu provedenf stay! tu pfekdiky op6t ne-
rovnomgrng spracovdnf statistick6ho materialu a zejmlna zvldstnf
pfikr^, ostrf plastick6 formy zemS i nerovn^ povrch ploSin. Pravidlem
takfka moino mfti za to, ie osada cerpi zdroje sv6 existence v t6m2
pdsrae, ve kter£m sama leif; v Hercegoving nachAzfme vsak velrai
mnoho v#imek od tohoto pravidla. Velty poCet osad viz&a jest exi-
stencf svou k poljfm, jich2 plocha z 6£sti vzdfildvina bfv& v pole
z cisti pokryta lukami neb pastvinami. Domy osad tSch temSf bez
v^jimky jedoak, aby nezaujaly snad cdst pfldy urodn£, kterg prosp&S-
nSji lze vyu2itkovati jinym zp&sobem, jednak, aby byly z dosahu
rozsdhtych, fpo mSsfce Casto trvajfcfch zitop, vystavSny byvajf roz-
trou&eng po strm^ch, nfckdy skalnat^ch svazfch, neb na terass&ch i na
„mosorecha dosti vysoko nad rovinou polje.
Tak sttvd se, ie rovina polje a mlsto left ve dvou r&zn^ch
pdsmech v^8kovych, nebo jests 6ast6ji, ie isohypsa dfilfcf obS ptoma
roztfnd osadu na dv6 6£sti, nfikdy die zdAnf Wmfef stejn6. S podob
nyrai pomfiry setkivdme se i na kra&ov^ch ploSinich; vzd81an4 pflda
na dnfe hlubokych dolin, neb krasovlho 21ebu, i svahy jich 8 pravidla
bujngj&f vegetacf pokryta ne2 ostatnf povrch left totii casto v ni£5fm
pdsmS vySkov6m nei vStSf Mat osady, kterd z nicli z velk6 t&st\
kryje svoji v^&ivu.
Vedle tobo pflsobi podobnS obtfie spracovAnf statistick^bo ma-
terialu. V pomSr jednoho mfsta vpocteno jest zhusta nekolik osad,
ktert roztrouSeoy jsou po rozs4hl6 ploSe, casto v rozliCn^ch p&smech
vySkov^ch. Jak rozhodnouti se v takov^ch pHpadech?
Kdyby dan6 podmfnky tomu vyhovovaly, dofilo by se k jedinS
sprAvnym vysledkiim Mm jednoduch^m zpflsobem, ie spoCetly by se
domy jednoho mfsta v map& specialni do urCiWho p&sma zakreslenl
a vypofcftala by se pomfirnd 64st veSkerGho obyvatelstva mfsta, na n&
vypadajfcf. Pocfndnf takov^mu schAzf tu v&ak bezpetn^ podklad.
Osady, zejm6na v6tSl, nejsou na specialni mapfi naznateny s plnym
poctem sv^ch domfi, a jen die pofctu domft v mapS zanesengho vy-
pofcftdvati pom^r i&Bti jednotliv^ch a odhadovati potet jejich oby-
vatelstva nejevf se dosti bezpefinyra. Vedle toho po6et* domfl na
mapS uveden^ a poloha jich ylivem znafinS pohyblivosti obyvatelstva
nemohou platiti za smSrodatn£ pro data z jin6, byt ne pffliS vzdd-
len6 doby. Obyvatel6 Hercegoviny stShujl se pomSrnfi velmi snadno.
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Hue tot a obyyatelsUa y HercegoyinS. 15
Domy nejsou ani z materidlu tak drah^bo a pevn^ho, ani stavba jich
nenf tak pracnou, aby obyvatelstvo venkovsk£ bylo ohledy finanfinfmi
tak vdzdno po dlouhou dobunajedno mfsto. Domy starG neb chatrn£,
neb stavby vyhofete ponech&vajf se zkdze upln£, a majiteM jich vy-
stavf si jinde pffbytek novy. ZmSny takov6 jsou velmi Caste; nej-
lepSf svSdectvi vyd&vd o torn znacn^ pofcet neobydlenych domfl v cel6
zemi vflbec, zejmdna pak v nSkter^ch osadrich, kterych pr&v6 se t^kd
tato ot&zka.
V ceU zemi jest 6101 domfl neobydlenych die sftftdnf z r. 1895,
totii 15*80% vSech domu; z jednotliv^ch okresft vykazujf: mostarsky
1667 (23-05%), stolacky 1139 (22*70%), ljubuSsty 1384 (18-54%),
trebinjsk^ 591 (15'34%), konjicty 552 (15*23%), Ijubinjsty 186
(9-55%), mSsto Mostar 175 (7*02%), Nevesinjsty 182 (680%), ga-
tacky 102 (5-50%) a bileck? 123(5-01%) neobydlenych domfl. Z mfst,
jich2 tdsti do vice p&sem zasahujf, jmenuji na pf. v okresu mostar-
sk£m Crnat (ze 144 domfl 30 neobydlenych), Grabova Draga (ze
241 domfl 92 neobydlenych, Britvica (ze 157 domfl 39 neobydlenych) ;
v okresu ljubuSsk^m RadiSici (ze 220 domfl 43 neobydlenych).
Nezbjfvalo mi nic jin^ho po uvAZeni prdvfi uveden^ch okolnostf,
nefcli vpocftati mfsto do toho p&sma vySkov^ho, kde v6tSf jeho £tot
se rozklddd; je-li v§ak dSleno meznf isohypsou ve dv£ temki stejnG
t&sti, tu rozhodl jsem se vzdy vfaditi je tarn, kde lezl hospod&fskd
podmfnky jeho existence. Methoda tato, tfeba zdd se pouze povrchnl,
mttie pfi nilleSit&n ovl£d£nf a uv&tenf ceteho materialu v6sti k vy-
sledkflm skute6n6mu stavu velmi blizkym, zajist6 spr&vnfcjSfm, nei na
nedokonaldm zdkladfc postavenG tffdSnf detailnl.
Nfikter^m nedostatkflm nelze se ovSem ani pfi nejlepSf vflli
vyhnouti. Tak jevf se die censu proveden^ko v dobS jarnf polohy
nad 1500 tn vflbec, jednotlivfc i ni2§f pohofl prosta obyvatelstva;
bfchem dvou neb tW letnfch mfcsfcfi byly by tu pomSry zcela jin6,
nebof tu oiivnou vSechna pohoff ai do nejvysSfch sv^ch poloh cet-
n^mi st&dy i past^fi, stanary je provdzejfcfmi. Nelze tedy oznafciti
vysokd tyto polohy za neobydlen^ konciny, zejmena ne za hospoddfsky
bezv^znamnou plochu, pfifknouti jim v§ak jisty podll na obyvatelstvu
bylo by neodftvodnSno.
Z poljf neb krasovych ploSin vystupujf zhusta neobydlen^ kopce
neb kr£tk6 hfbety — zejmena „mosorya die Penckovy definice —
do vySSfho pdsma; pfi nich nastdvd otdzka, do kter^ho pdsma plochu
jich zafaditi, zda k ni2§fmu, pro jeho2 obyvatelstvo majf jistou dfl-
leiitost hospoddfskou, ci k tomu, v nii vyfcnfvajf, ke ktertmu pr£v6
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16 XI. J. Dane*:
jen vyfcka nadmofskri je fadf. OprrivnSnost rafcla by obS stanoviska,
jri v§ak rozhodl jsem se pro druh6; nebot v opacn&n pffpadfc bylo by
rovn££ spoino, kam pocltati na pi-. strm6 svahy udoli neobydlenych
(bystfiny Rakitnice, Doljaaky atd.), neb nejni2§l neobydlen^, leS pfece
vzd61an6, neb sprisau^ polohy polji (v Ljubomirsk6m, Fatnick6m a Da-
barakdm polji).
PrvotnS urfiil jsem mohutnost prisem vySkov^ch na 100 m, opl-
raje se pfi urCenl jich o isohypsy naznafien^ na mapS specialnl, po-
nfivadi vfiak takto uzkri prisma postrridajf odfivodn&if rflznosti fysi-
krilnfch a hospodrifskych pomfirft a vystavena jsou v nejvStSf mire
vlivu v pfedeSlych fridclch vytfien^ch nedostatkfl, rozhodl jsem se
pro prisma, jak navrhl je Ballif ve svych zrislu2nych publikacfch.
Prisma ta jevl se nejen klimatickymi, nybri i vegetacnfmi i hospo-
ditfskymi porafcry znacn6 odflvodnfena. Hranici nejnii&lho prisma, totii
vySku 150 m, byl- jsem nucen urciti pouze pfibli£n6 na podkladS
mapy specialnl s pomocl pflliS mate mapy hypsometrick^ ( v mSf.
1 : 600.000), isohypsu t6 vySo vykazujlcl.
Plochu jednotliv^ch prisem vypofcltal jsem na zrikladft mapy
specialnl po jcdnotlivych okresech, hodnoty dosazen6 opravil jsem
die v^sledku vymSry katastrrilnf. Vypocty m6 li§I se v nSkterycb
prismech dosti zna£n6 od hodnot, k nim2 dosp&l Ballif i5).
IV.
Nestacf vSak rozdeliti zemi pouze v prisma die vySky nad-
mofsk£. Hercegovina jest pflliS rozsrihlou, ne2 abychom ji anthro-
pogeograficky mohli projednrivati jako celek jedoolity, dglft se v jiste
oblasti pflrodnlmi i hospodrifsk^mi pomSry dosti od sebe se liSlcf.
ZvlriStS jeden dftleiit^ fcinitel zasluhuje pozornosti, totii jakost pudy
a dflleiitost jejl pro hospodrifstvl, zrivislri na torn zvlriStfc, kterri hor-
nina tvofl povrch pfldy a jak prlzniva jest vzdSldvrinf. Neol jii ani
takovych pracl anthropogeografick^ch nedostatek, kter6 prrivfi pro-
pracovriny na zrikladS oblasti jeduotlivych hornin.
V HercegovinS bylo by na pohled na snadS d61enl v uzeml Yri-
pencov£, v uzeml bfidlic, k n6mu2 vpofifsti lze i flyS horniho udoli
Neretvy, a koneSnS v uzeml sladkovodnlch terciernlch a recentnfch
usazenin, toti2 hlavnS polje a naplavenS roviny poffenf.
6) Ph. BalliJ, Wasserbauten II., 6. Btr.
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Hustota obyvatelstva v Hercego?in€. 17
Pokus o v^poCet, kter^ by mohl odpovfdnti pftbliSnfi aspoft
skutecnosti, jest velmi nesnadn^. Stojlme-li na stauovisku — kter6
prdvft pfi otizce pfislu&nosti zemfidSlcii k urtiW pfldS jest jedinS
sprdvnS — toti2, ie osadu nutno vpofcftati do tt oblasti, odkud Wfe
vybradng podmfnky sv6 existence, nardiime op£t na prek&fcky, kter$
ukol ten velmi stMSuji a pfesn6 provedenl znemoifiuji. Geologick6
prozkoumdnf zeni6 nenf provedeno detailni, nenf vydrfna dosud ani
podrobn& mapa geologicfct opfrajfcf se o novd mfifenf, slouiici za
podklad maprfm specialnfm; jest tedy nemoino urfiti pfesnS hranice
oblasti to neb on6 horniny, ci vypofcitAvati plochu, kterou na povrchu
zem8 zaujfml16) I kdyby bylo Ize zcela pfesnS rozvrhnouti osady
podle jich plochy do urcit^ch oblasti hornin, tu vyiadovalo by sta-
novenf toho, kde vlastng \eii podmfnky jich existence, naprosto po-
drobng znalosti mfstnfch hospoddfskych pomSrfi, rozlohy jednotliv^ch
katastrrilnich obcf na pfesn^m podkladu geologick^m a zejm^na po-
loby letnfch pastvin. Opakuje se tu zkritka totei, co pfipomenul
jsem jii svrchu pfi pdsmech v^Skovych, ve stupni vfiak mnohem
vfctSfm ; totiiS, ie rozvrienf osad a jich obyvatelstva do jednotliv^ch
prisem neb oblasti m& spr&vnost toliko relativnf a ie v&echny de-
tailnf v^potty bez podrobnd znalosti rafstofch pomSrft jsou naprosto
bezcenn&
Nemohu se odvdiiti z uvedenych prtvfi dflvodfl, abych poCet
obyvatelstva ob^vajfci v oblastech jednotliv^ch hornin srovndval s v^-
mSrou jich plochy, nebot nelze ani plochu tu urfiitS vypocltati, ani
odhadnoati pofiet obyvatelstva k nf vdzandho nejen polohou svych
sfdel, nfbri i podminkami sve existence.
V lizemf vdpencov&n vdzino jest obyvatelstvo zdroven jak
k pidS vzdfiland — obytejnfi k ploch£m pokryt^m terciernfmi neb
recentnfmi usazeninami — tak i k pastvin&n, kterd rozkl&dajl se
bud na okolnf krasovS ploSinfi neb ve vzddlen^ch hordch; nenf tedy
moSno obyvatelstvo to pfesnfi rozdSlovati mezi oblasti geologick6.
S ohledem pouze na polohu sidel doSlo by se k v^sledkflm skutefi-
n6mu stavu odvislosti od pfldy tipln6 protivn^m, nebof. jak jii po-
dotceno, rozklidd, se vfetSina osad majtcich pozemky na ploSe polji
jii na okolnfm terrainu vdpencovSm.
Nemohu ovSem popftti toho, ie obyvatelstvo skuteinfi sou-
8tfe<fuje se na pokraji polji v oblasti vipencov^, left okolnost ta nenf
,fl) 0. Jauker: Ueber das Verhaltnis der Ansiedlungen in Bosnien u. der
Hercegovina zur geologischea Beschaffenheit des Bodens. Wiss. Mitth. a. B. a.
H. VIII, str. 589.
Vistnfk Kr. C. Spol. Nauk, tf. hist. 1902. 2
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18 XI. J. DaneS :
nikterak sv£dectvfm tomu, ie by obyvatelstvo osad okrajovych bylo
vsecbno a liplnfi od jich plochy hospod^tsky zdvisW. Ze i ti, kdo vice
zdvisejf od chovu dobytka, usadili se v periferii poljf neb rovin, tolio
jest pficin nSkolik. Vedle toho, ie piida vzdSland, kterd prdvS v ro-
ving polje se nalezd, vyiaduje vfce osobnf p6ce niajitelovy, tedy
blfzkosti jeho sfdel, nez sWda dobytka potulujfcl se po rozlehlych
ploch&ch, pfisobily t6i jin6, casto rozhodujlcl okolnosti, zejm6na v£t§i
hojnost vody, poloha chr4nSnd pfed zimou a vStry a jistd ndklonnost
k druin6mu iivotu.
Vd2n6ho podkladu postr&dalo by t6i vypo£ft&v£nf hustoty oby-
vatelstva v jednotlivych hydrograficky jednotnych uzemf cb, pro n£z
plochy jsou bezpefriS vypocitdny.17) Tu jeStg m6n6 kryje se hranice
vodopisnd s hranici hospodifskou, pffsluSnost pak k jednd hydro-
grafickS oblasti nevyluiuje rfiznost bospoddfskych podmfnek v jednot-
livycb jejich 64stech.
Zb^vd tedy vedle pdsem vySkovych jen rozdSlenf politicke za
podklad rozdfclenf Idtky. Hranice okresfl nejsou jen hranicemi cists
politickymi, jsou t6i do jist6 miry ohranifcenfm vice ra6n6 saniostat
nych uzemf hospodrifsk^ch. Pro kafcdy okres zvlaStfi jest jebo okresnf
m6sto centrem nejen sprdvnfm a soudnfm, nybri i obchodnfm a ho-
spodifskym vubec. Hranice okresnf jest Casto i hranici pfirozenou
hospodafsk^ch uzemf. Okres konjicky na pf. jest oblastf bfidlic, a va-
pencov6 vysokg ploSiny jeho jsou s ostatnfm lizemfm v takov^m
hospoddfrskgm svazku, ie nelze jich od sebe dSliti. Okresy gatacky
a nevesinjsk^ tvoff zvldStnf hospodtffskou oblast borskou, kde na
rozdfl od ostatnf Hercegoviny nepSstuje se vubec tab&k, vioo a sirak,
v nepatrn6m ranoistvf pak kukuHce a luStSuiny. Vfno sch&zf t€i
v okresu bileck^m, tabdk nepSstuje se v konjickgin a bileckgtn. Okres
konjicW nejen svym silnym zalesn&ifm, nybr2 i pSstovrinfm ovoce,
zejmGna Svestek, liSf se od Hercegoviny a dvuii se spiSe k Bosn$.
JeStS vfce platn^ch dflvodfl mobl bych uvesti pro to, ie vzal
jsem rozd&eni politicks za zdklad jednotlivych oblastf ; zejm&ia pad*
tu na vAhu, ie pr£v6 tfm stdvd se pr&ce mnohem pfehledngjSi
a pffstupn&jSf.
V.
Z uvahy pfedeslanS, kterA byla hlavnfm ufcelem f&o prdce spfSo
uei vypofcty, kterg maji ngkde cenu prakticky dosti pochybnou, vy-
") Ph. Ballif, Wasserbauten II, Btr. 22. nsl.
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Hastota obyvatelstva ▼ Hercegoving. jg
svftA, ie nenf mi moSno spracovati mapu, na nii by naznaceny byly
vSechny osady s pHsluSn^m pofitem obyvatelstva, ie musim obmeziti
se jen na zakresleni mist, pokud existujl jako jednotky statisticke.
Tfm vysvStlf se nedplnost mapy, kteri bez textov^ho prfivodu po-
ddvala by nepravy obraz o pofctu a velikosti osad v tech krajintfch,
kde mnoho osad roztrouSen^ch po velkd ploSe shrnuto jest v je-
ding mfsto.
VyznaCenf jednotlivych pdsem v^Skov^ch Da map6 rflznou barvou
pokl&d&m jen tehdy za sprfvnS, kdy ptama vyskovd tvoff souvislg
lizemi; jen tehdy moJno prumgrnou hustotu obyvatelstva v ur&item
pfemg jednotnym koloritem neb SrafovAnfni zndzorniti. V Hercegoving
vSak jsou prisma toto roztriena vidy v nfekolik tizeml, kteri ne-
spojuje Casto nic jingho ne2 prdvS stejnfi vysoktf pobha nadmofski,
kteri vykazujf hustotu osfdlenf tak rftznou, ie spojenf jich v jeden
celek podivalo by obraz naprosto nesprtvny. Charakterisovati pak
jednotlivosti tyto do podrobna zvWfituim zpfisobem, bylo by bezucelno:
PHklddati diagram, na n8m2 hustota obyvatelstva a vz&jemny
pomgr rozlohy jednotlivych p&sem by byly zndzornSny, pokl6d&m
rovnSS za nepotfebn& Cfsla urovnan£ v pfehledn6 tabulky pod&vaj(
zajiste obraz uejen tak jasny, n^brj i liplnSjgf nei diagram. (Viz tab.
V.f VI., VII., VIII.)
K tabulk&m tuto pfipojenym zbfv& mi podotknouti jen nfc-
kolik slov.
Hustoty obyvatelstva zemSdfclsk6ho ub^vd. patrn6 s vySkou nad
hladinou mofskou. PffSiny tohojsou velmi pfirozeng. NejniiSl pAsma
vykazujf pomfirnfi nejvice pfldy vzdfelan^, pfi nii docMzi v^2ivy velmi
mnoho obyvatelstva, ponSvadi moino tu pfistovati rostliny velmi vy-
nosn£, zejm&ia tabik a vino, vedle toho i nejdtileiitfijsi obchodnl
a trinl centra — Mostar, Stolac, Trebinje, Konjica, LjubuSki — po-
skytuji pHzniv6j§f odbyt plodin&m zem6d61sk^m a jsou t6i sfdlem
nejvStfifho pottu begfi, statk&ffi, ktefi poilvajfce dfichodii ze sv^ch
pozemkfi pod kmetsk^m pr&vem propfljfcenych, trAvf tu 2ivot po-
hodlngji a ruSnfcji neili na venkovg. 6lm v^Se, tfm vice ubyvd plodin,
kterych v^nosng mo2no pSstovati, orba mfc m6n& vyznamu pro zem§-
d61ce,kter&nu cbov dobytka stdvd se hlavnfm pramenem pffjmfl — plocha,
ji2 potfebuje k sv&nu vyiivenf, jest mnohem znafinfcj&f nei u toho,
kdo vfitSinu svych potfeb kryje z v^tS2ku pfldy vzd61an£. Kdybychom
ovSem mohli pfipocfsti plochu horskych pastvin, obyvatelstvem nfzk^ch
p&sem pouSfvanych, k ploSe techto, zmfcnil by se vz&jemny pom6r
jednotlivych prisem velmi znaSnS.
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24 XL J. DaneS :
Pfihlfifrae-li k vypoctfim pro jednotliv^ okresy, sbleddvdme, ie
pftsobf na zhuSt&nf obyvatelstva v ur&tych pdsinech iasto okolnosti
lokdlnf, jejichi vliv se vjrovndvd teprve pH prftm$rn6m poctu pro
celou zemi. Na pf. v okresu mostarsk^m pfisobf valo6 na vysokou
hustotu nejniiSfho pdsma (832 na 1 km2) soustredSnf statkdtfi v Mo-
staru, y okoll m&sta pak po krajich inostarek^ho polje sfdli asi
11.000 vykonnycb zemfdSlcfi. V okresu stolack&n md tot£2 pdsmo
hustotu slabou (400 na 1 Am2); rozlehlou plochu pokryvajl tu mo-
6dly a jezera a tin! ji pro nejvitSf Mat obyvatelstva takfka bezcennou.
V vovind pfi doln( Neretvfi dlf po obou bfezfch asi 6000 zem6d£lcu,
pfi roving na fece Mlade severng od LjubuSka asi 8000 zein6d£lcfi.
V pdsmS 150 — 300 m jest ndpadnou hustota v okresu kon-
jick&n (84*5 ob. na I km2), vysvgtlitelnd opfit vlivem mista Konjice
a snahou obyvatelstva zaklddati osady v blfzkosti pddy vzd£lan£,
rozklddajfcf se zejm^na v udolf reky Neretvy. V okresu stolack6m
md pdsmo toto ndpadnS malou hustotu (270 ob. na 1 km2); zaujfmd
tu rozlehl^, Wm6t pusW a veluri slabfi obydlen£ ploSiny. V ljubu8sk<5m
okresu soustfeduje se na 5000 ob. po krajich Iraotsk^ho polje; Mo-
starsk^ blato bez bllzkych poljf menSfch poutd k Sobi asi 3000 zemi-
deleft; severov^chodnf bfeh jeho jest vSak temit neobydlen, nejvfce
pi^ pro hroznd fddSnf bory; v okresu ljubinjsk^m a trebinjsk&n roz-
klddd se Popovo polje asi se 4000 obyv. po sv^ch okrajfeb, rovina
Trebinjskd s CiCevskym poljem maj( nad 4000 zemfrtelcQ ; zbufiiujfcl
vliv ruSI vSak rozlehld, ffdfieji obydlend, ncurodnd pl< Sina Sumy a Lugu.
V pdimft tfetfm (300—500 m) mnximdlnl hustotu md okres
ljubiojsky vlivem Ljubinjak6ho polje s vice nei 1000 zemed&ci
a jeStS i Popova polje, nebof nfckterd mfsta, ke kterym ndleiejf roz-
sdhte pozemky na jeho dnfi, rozklddajf se v pdsmS vySSfm. Nfzkou
jevi se hustota obyvatelstva v tomto pdsmS pH srovndnl s p&smem
vy&gfm v okrescch ljubuSsk&n a bileck^m. V okresu ljubuSsk&n ne-
leil v pdsmS torn Sddnd vfctSf ploclia vzdSland, mfsta z pdsma nii-
Siho zasahujf sem jen menfifmi svymi tdstmi, naopak v pdsmS vySSfm
poutd k sobg PosuSjsk^ polje mnoho obyvatelstva (pfes 2000 duSf).
Podobnfi jest v okresu bileck&n; ob}vatelstvo na okrajfek urodnych
poljf Ljubomirsk<*ho (1000 duSf), Fatnick6ho (800 duSI), Dabarsteho
(pfes 700 dufil) sfdli v pdsme nad 500 m, a( urodn<5 plochy poljf leii
pod isohypsou 500 m. V trebinjskStn okresu pftsobf podobny zjev po-
loha Grabsk6ho polje a kotliny Zagorsk^.
V pdsmS 700—1000 m sfdlf v okresu gatackdra a nevesinjsk&n
vStMna obyvatelstva; pfi Gatack&n polji samotn<*m ob^vd vice nei
Digitized by VjOOQlC
Hnstota obyratelstva v Hercegoriaft. 25
4000 zem£d£lcfi. Rakitskd polje v Ijubuftsklm okresu mi vice nei
2000 obyvatelft.
Hranice sUlych lidskych obydli nesahd nad 1500 m.
V^pofcet prfim&rn^ho poCtu obyvatelstva na 1 mfsto v jednotli-
v^ch vySkovych prtsmech vykazuje zjev obdobn^ prdvfc konstatovan6mu ;
mfst&m totii se stoupajfct vySkou ubyvA obyvatelstva, rozdfly vSak jevi
se innohem zna£n6j§(mi. Na vysok6 hoduoty v pdsmfi 0 — 150 m a
v pasmfc 150—300 m pfisobf op6t vliv mfist. Prfimfirny poSet oby-
vatelstva na jednu osadu jevil by rozdfly jefit6 znafaiSjSf mezi jednot-
livymi pasray.
VI.
Mezi zera6d£lci a nezem&l£ici existuje jakysi pfechod ; jsou to
totii takovi zemfcdSlci, ktefi vedle zemSd£lstvf inajf zamfistndnf jin6,
vedlejSi. Statistick^ch vykazfi o poctu takovych „oboj4ivelnfkfla ne-
mame, pokusim se tcdy pouze vymeziti, jakyin as sm&rein se tato
vedlejSf Sinnost bite.
Domaci pr&mysl provozuje se takfka vSeobecng, obmezen je v§ak
z nejvStfi ddsti pouze na v^robu pfedmStii dfevinych a hrub/ch latek,
pottebnych ve vlastni domacnosti. Do obchodu prichdzf vyrobkfi ta-
kovych velmi mdlo. Podobng i ralyny a valchy jsou konstrukce na-
prosto primitivni a slouSf pouze potfebS domdet, nejsouce podnikem
obchodnfm. V Blagaji a v Bung vyrdb£jf 2eny rauhammeddnskS jedno-
duch6 koberce; tyto dochazejf vSak jen lokdlniho odbytu. Nevelky
poiet Sen, z nejvfitSf Cdsti muhammeddnky, z Mostaru, Stolce a Tre-
binje pracujf doma pro stdtni ustav pro tkani bezu a vySivky.1*) Pokus
zav&ti v/robu kobercfl t6i do Bilku se nezdafil.19) Dobr6 pov&sti
a obliby poifvd v Sirtm okoll dfevfcny ndbytek, zejra^na truhly, vy-
robeny obyvatelstvem udoll Bijely a Turije jiin6 od Konjice. V kraji-
ndch, kde se pistuje tabak, dochdzl znafin6 mnoistvl lidi nSkolika-
nedfilnlho zamfstndni v tabdkovych sbSrndch (v LjubuSku, v Oapljing,
v Stolci, v Ljubinji a v Trebinji) i v tabakovd tovdrnfc v Mostaru po
dobfi skliznfi. Pro dobu sfcftdnf z r. 1895. nutno uvdiiti, 2e ji2 tou
dobou dochdzelo obyvatelstvo i vedlejSfho v^dfilku pro znacnou Cast
18) Szokolay Kornil, Jelent&e a nagymelt. kereskedelemttgyi. m. kir. mi-
niszterarhoz Bosnyakorszag £s a Herczegovina kereskedelmi, ipari, k6zleked6si
& hitelogji ?i8zonyair61 knltfnfls tekintettel a bosnyak-magyar forgalomra. Buda-
pest, 1901, str. 73.
,9) Tarotei, str. 09.
Digitized by VjOOQlC
26 XL J. Danes:
roku pri rozsdhtych pracich meliorafcnfch v Gatack&n polji a y roving
Mlade.
M£n8 v^nosnG hany neb kafany b^vajf obycejng W2 jen vedlejSfm
pramenem pffjmfi zemSdfclci — svobodnfku — nebof kmetQm pravi-
delnS statkdF nedovoli takovou Sivnost. V m'stech, kde panuje v l&g
nedostatek vody — do neddvna v Bilku — dosud jeSte v Ljnbinji,
pfi fcetnickych a finanCnfcb stanicfch pfivydSld si pravidelnS ngkolik
zerafedSlcfi pfindSenfm neb pHvdSenfm vody a jin^mi sluibami.
V nfekter^ch krajindch md i rybdfstvi jisty vyznam jako vedlejSi
pramen v^Sivy obyvatelstva. V jezefe, v n62 m6ni se na podzim Po-
povo polje, lovf se ryby ve velik^m mnofcstvf a slouJf lideui za potravu
takfka po cely rok.20) Rybdfstvf provozuje se hojnS tAZ v rybnat&n
jezefe Krenici21) v Imotsk6m polji, zejm^na vSak nabylo duleiitosti
v poslednf dob6 t6i pfi dolnf NeretvS a v jezerech Utovsk^ch, kdyi
zHzena v CapljinS tovdrna na rybl konservy.
Vlastni nezem6d61ci, obyvatelstvo na poloze sv6ho bydliSte zd-
visl6, nejsou jednolitou skupinou. Moino dfcliti je na dv£, l£pe na tfi
velk6 tffdy podle zpflsobu zamSstndni a podminek existence. Trfda
ttfednickd zahrnuje v sobg vSecbna povoldnf, kterd urditym platem od
vefejnych korporaci jsou naddna, tedy lifedniky a zHzence stdtnl
i obecnf, uCitelstvo, z Cdsti \Ai duchovenstvo ; v tHdu fcivnostnickou
dluino citati osoby zivicf se prflmyslem neb obchodem; tfetf tHdu,
sice zdvislou od pudy, ne vSak od jejf plochy, tvoH hornlci.
Htrcegovina nevynikd nikterak bohatstvfm minerdlnfm. Cetnd
sice a plo§n6 rozsdhld loiiska hngd^ho uhli a lignitu nemaji t6 moc-
nosti a jakosti, aby intensivnfm zpflsobem raohla byti exploitovdna.
Tffda hornickd schdzf dosud v zemi uplnS.
Ob6 dv6 ostatnf tHdy soustfecTujf se tam, kde majf nejvfcepod-
mfnek ke sv£ existenci, totii v mSstech. Ufednfci jsou vftbec vdzdni
na n6, jako na sfdla sprdvy; tffda iivnostnickd t£& proto, £e m&ta
od staletf jsou uzlem kommunikacf, mfstem Irfcnfm, hospoddfskym
centrem sv6bo okresu. PomSry, jak6 panovaly pfed okkupacf, nezmg-
nily se dosud ndpadnS. Novd vldda ponechala ve velk&n star6 roz-
dSlenf v okresy a usadila ve star^ch sfdlech tifednicb t6i s?6
ao) )Kn3Hb Ajin-nanin pH3BaH6eroBHMa OrojbHaBHHa BH3Hpa repueromm-
cKaro JoannnKia IlaMyinHU ?e sbornfku HilferdingovS : Eocnia, TepijeroBBHa
h CTapan CepGifl. V Petrohrad&, 1869, str. 482.
2I) Schemati8mus topographico historicus vicariates apostolici et custodiae
provincialis franciscanico missionariae in Hercegovina pro anno domini 1873,
Mostar. Typis miss, cathol. in Hercegoviua, 1873, str. 17.
M. Hoernes, Dinarische Wanderungen, Wien, 1888, str. 144.
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Hastota obyvatelst?* v Hercegovinft. 27
org&ny vykonn^; pouze dv6 m&teSka vynechdna, toti2 PoCitelj a
Blagaj.
Hospoddf sky primitivnf stav zemfi nedovoloval dosud rozvinuti
se tHdy iivnostnick^, kterd ndsledkera toho, ie obyvatelstvo venkovske
nejvfce potfeb pofizoyalo si ve vlastni domdcnosti, by la odkdzdna na
velmi uzk^ kruh odbSratelu. Z upadku poslednich bouHivych let pfed
okkupacf povznesl se obchod a prfimysl ponfikud, zvWStfi kdyi sUtnfm
ndkladem zfizena byla husU silnicnf sit, upraven metkoviCsk^ pfistav
a spojen ieleznicf pfes Mostar a Konjici se Sarajevem. Mnoistvf pH-
st&hovalcfi, zejm&ia tfida ufednickd, mfela pffjmy a poi&adavky takov6,
aby mohla vice odbytu pojistiti tffdS iivnostenskS — ovSem prospSch
z ni majf nejvice pKstehovalf, cizf iivnostnfci, ktefi jeji potfebdm 16pe
dovedou vyhovfcti. Rovn&& i zdmo2n6j8f obyvatelstvo m6stsk6, statkdH
zejm£na, pofiali znendhla zvykati t6i novym potrebdm. Ponendhlu roz-
proudil se pongkud ruch obchodnf, zejm&ia tain, kde urafstSny i velk6
posddky vojensk&
V nfikterych mfstech venkovsk^ch shleddvdme t6i dosti innoho
nezem6d61cfi. VfitSinou jsou to pffsluSnici tffdy tifednick^, jak svrchu
vymezena; Sasto, jeli v jedin&n mfstS zdrovefi (na pfiklad) politickd
expositura, stanice finan6nf stride, Skola, fara, vykazuje toto znafcng
procento nezeinSdSlcu. Jeli v mistfi tii posddka vojenskd neb stanice
Cetnickd, pfibude op&t nSkolik osob slufcebn^ch, (asto pak ji2 i samo-
statny Sivnostnfk. V mfstech, kterd zdrovefi majf v^hodnou po-
lohu pfi duleSitych tratfch kommunikatnfch, neb zvld§t6 pH kriSovat-
kdch moino spatfovati snad i budoucf konkurrenty dosavadnfch m6st
okresnich.
Velkopriimysl rdzu tovdrnfho jest dosud v plenkdch. Nevfm,
mohl-li se nSktery ze zdvodu existovavSfch jiz roku 1895 nazvati to-
vdrnim; na venkovfi pouze pila firmy di Conigliari v Bradinfi-Drago-
Caji, severnfc od Konjice pfi trati ieleznifcnf k sedlu Ivansk&nu pu-
sobila zdroven s 4elezni6nfmi zffzenci znaCn6 procento obyvatelstva
nezem8d61sk£ho. Od t6 doby pfibyla jen tovdrna na rybf konservy
v Capljinfe. V erdrnf tovdrnS takdkovS v Mostaru dochdzf stdl6ho v^-
dSlku pFes 300 osob, v dobg skliznS pak na 1000; sbSrny tabdkovS
maji stdlgho dSlnictva mdlo.
K nezemSdfilciim vedle jmenovanych prdvS tffd pocftajf se v Herce-
goving nepochybnfe t62 Cigdni. NesvSdcf tedy v2dy velky pocet ne-
zem6d61cft v n6kter6m mfst6 o jeho pokrofcilosti, zvld§t6 ne v okolf
mgst, kde Cigdni zejm6na se soustfeduji. I v mestech samotnych
dluino jistou 6dst nezem6d61cft pova^ovati za Cigdny. UrCit^ch fcfsel
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28 XI. J. Dane* :
o jednotlivych tflddch nezemSdSlcft ani o Ciganech nemohu podati;
publikace o sCftdnf z roku 1895. shrnuje vSechny nezem&lglce bez
dalftfho rozliSenf v jediaou skupinu a Ciginfim v&bec nevSnuje po-
zornosti.
Nejv6tSf relativnf poftet nezem6d6lc»\ jest v Trebinji, toti2 91"9°/0
vSeho obyvatelstva, okolf jejf mi W4 mnoho nezem&dglcil — obdvdm
se vSak, 2e Gig^afl — ve vesnici Hrupjele 6inl 50*2%, v Zasadu
34*8%, v Mostacfch 27-3%, v Poljici donji 28*1%; pak udsleduje
Nevesinje 8 73 8%, Ljubinje s 72'4%, Mostar s 69'4%, Bilek s 57-5°/0,
Konjica s 53-9%, Stolac 8 47-8%, Gacko s 473% a koneftng Lju-
budki s 17*2% nezemSdfelcfi. Za okresnfmi misty ustupuji do pozadi
byvahi sfdla ufadfl, Pocitelj s 18*2% a Blagaj s 15*8%. Za mfsta
novfi dfileZitosti nabyvajfcf dlu2no poklddati zejmgna tato: Domano
vi& (okres stolack^) 8 49*4%, Jablanica (okres konjicky) s 32-6°/0,
Avtovac (okr. gatacky) s 300%, Capljina (okr. Ijubuftsty) s 21-8°/0,
Fojnica (okr. nevesinjsk^) s 21*5%, Lastva (okr. trebiDJsty) s 19*l°/<»
Ulog (okr. nevesinjsk^) 8 117%, Pribinovici (okr. mostareky) s7'3°/o
nezera&161cii. Bradina (okr. konjick^) m& 22*5%, Drago&sj (Zukidi)
14-7%.
Podotknouti dluSno, ie dvfi mfsta v okresu trebiDJsk&n maji
plu^ch 100% nezemgdglcQ ; jsou to totii pevnustky s vojenskou po-
sadkou, pH niz zaoi&8tn4ny v Kozmati 2 ana Visok6 Glavici 4 osoby
nezemidSlskS.
Vojsko, iivel cizf, hospodirsky jen passivnS dfileiity, nespadi
vfibec v theina t6to price.
V cel6 Hercegovinfi tvoH nezeuiSdftlci 9*87% vSeho obyvatelstva;
nejm6n& jest jich poiuSrnS ve venkovsk&n okresu mostarskdm (l*26°/0)i
nejvfce v okresu trebinjsk^m (ir68%).
Tabulka22) poddvd pfehled pom£rn£ho zastoupenf nezemSdfilcfi
v mfstech podle poctu obyvatelstva sefad£n^ch. (Viz tab. IX.)
VII.
PH podrobn6m manipulovAni publikacl o v^sledcich sfltttoi
z roku 1895. by I jsein pfiveden na myfilenku srovnati jet pokud
moiuo, s vysledky sCitdnl i odhadft starSlch, zejm6na ve dvou sm6-
rech, jednak pokud se t^6e vzAjemnSho pom&ru poctu pflsluSnikfl tiff
") Vynata z Hauptre sultate der Volkssfthlung in Bosnien a. der Hercego-
?ina v. 22. A. 1896.
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Hustota obyvatehtra v HercegovinS.
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30 XI. J. Danes:
hlavnfch nriboSenskych vyznrinf, v n62 se delf obyvatelstvo zemf okku-
povanych, jednak pokud se tyce pohybu obyvatelstva vubec.
Srovndnf takovS nemfifce zajfti daleko do minulosti. Ufednl sfcf-
tani, na jicb2 uplnost aspon relativnS moJuo se spolehnouti, vykondna
byla pfed r. 1895. pouze dv6, tottf r. 1879. a r. 1885. Zdobystarfii
m&me pouze odhady initio spolehlivg neb netiplnS a jednostranng.
S vysledky jich seznamujf n£s dodatky pHpojen^ k prrici Hilferdingovi23)
a Blauovd24). Soubrnn^ odhady obyvatelstva pro kraje neb i okresy
nemajf pro prrici tuto naprosto 2Adn6ho v^znamu. Odhady Kovace-
vicovy, 26) Ro&kieiviczovy, 26) Thoemmelovy 21) a Blauovy, 28) zalo£en6
z fcdsti na vlastnf znalosti pomSrfi, z &isti na officielnfch datech cirkvf
i na ufednf „statistice" ttireck£, poddvaji fcfsla souhrnnd, daleko od
6ebe se rozclmzejfd, kterycli se souhrnnymi daty poslednlch s&Unf
skutefinS nelze uv6sti fddnfe ve srovnrinf, nebot hranice politictych
provincil a okresfi tehdejSfch neshodovaly se s nynijSlroi a nad to
velmi casto se zmSnily. Pnivi tak jako odhady soukromofku, tak ani
tureckd sftftdni ufednl neposkytujl podrobn^cb, urcitych dat. Osobnf
interess berniho lifednictva velel, 20) aby pofcet mu2sk6bo obyvatelstva
— zensklho pohlavf vubec pH sCltdnl tureckdm nedb&no — byl, pokud
moino, nejinenSf; vedle toho pak stdlg nepokoje, nestdlost a odpor
obyvatelstva, nedostatecnost ufadft zpfisobila, 2e data uvefejnfini na-
prosto nelze pokl&dati za vSrohodnd.
Jin^ho m&rftka tfeba poufcfti pfi posuzovdnl dat sebran^ch p&i
duchovenstva.
Dobou nejstarSi jest odhad ieromonacha Nikifora Ducice, obsa-
2J) Eocni/r, FepueroBUHa h ciapaa CepGifl. C6opnnK,b cocraBJemiMft A. ru.ih-
(ftepMinw.m. C. neiep6ypnb. 1859, str. 675—94. Oman* CTaTHCTHHecnaro onueanu
Tpe6Hni>CKaro, ITptnojibCKaro, njiteejiLCKaro n HeBecHiibCKaro onpyroDT, Tepaero-
BilllM. EpoMouuxa HiiKiupopa ^yHuna.
**) Reisen in Bosnien u. der Hercegovina. T.pograpbische u. pflanzen-
geographische Aufzeicbnungen von Dr. Otto Blau. Mit einer Karte n. Zusatzen
von //. Kiepert. Berlin, 1877, str. 195-231.
"y U v^tahu v Kiepertovt dodatku k Blauovym „Reisen etc" str. 224 a
sled. — Spisu Kovatevitova tistenSha v BelehradS r. 1851 bohuzel nezadm.
*b) J. IioSfeiewicz, Studien uber Bosnien und die Herzegovina. Leipzig u.
Wieo, 1868.
*7) Thotmmel, Gescbicbtliche, politische u. topograpbisch-statistische Be-
schreibung des Yilajet Bosnien, das ist das eigentlicbe Bosnien nebst tOrkisch
Croatien, der Herzegowina u. Rascien. Wien, 1867.
**) 0. Btau, Notiz tiber die Karte der Herzegowina im Jabre 1861. Zeit-
scbrift f. allg. Erdkunde, Berlin, 1861. Neue Folge XI. Band, 461—71.
™) 0. Blau, Reisen in Bosnien, str. 229.
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Huslota obyvatelstva v Hercegovinfi. 31
ieuy ve sbornfku HUferdingovi. Pro tuto pr&ci majf vyznam jen data
sebrand o „krajia trebinjskSm a nevesinjsk6m. Ob§ tato lizenii ue-
shodujf se 8 nynfcjSfmi okresy stejnojmennymi; trebinjsky kraj za-
hrnuje nejen nynSjSi okres trebinjsky, nybrS i t£m£F cely ljubinjsk^
a jiinf cdst bileck^ho. Ke kraji nevesinjsk&nu pofcltii Ducici Dabarak^
polje a nSkolik osad z gatack6ho okresu. Jmena osad jsou misty po-
ruStSna; pfece mold jsem v§ak vsecbna na niapS aspoft s pHbliinou
pravdSpodobnosti uinfstiti a tu konstatoval jsem, ie odhad poddvd
o!>raz pfece jen neiipln^. Nejsprdvn£jSf jsou jeho Cisla pro kraj tre-
binjsky, zejm6na pro uzemf nyn6j§fho okresu trebinjsk^ho, avfiak ani
tu beze vfii pochyby neodpovidajf pravdfi. Soufcet muhammedrinfi v ny-
nSjSfm okresu trebinjskdm sestaveny na zdklade jeho dat pro jednot-
1iv6 osady fcinf 4419 du§f, pravoslavnycli 9921 a G6 katolJku. Pofcet
pravoslavnycli jest zajiste pHlis maly a patrng neupln^. Uzemi toto
bylo Dtididovi nejpffstupnSjSf ; data ostatof jsou je§t6 neuplnSjSf, se-
brand nepochybnS pflleiitostnS. CelA fada osad i s vyhradue pravo-
slavnym obyvatelstvem jest vynech&na, pfi velk6m poctu pak uveden
tak maly pocet obyvatel Ze nutno pfedpoklddati, ze patrnS zprdva,
z kter6 Dudid Cerpal, uddvala jen pofcet mu2sk£ho obyvatelstva. Nelze
tedy Ciniti zrivSrfi na z&kladS dat Du6i6ovych ani vzhledem k pofctu
obyvatelstva pravoslavnSho, o n6m2 auktor zajist^ nejsn&ze mohl se
informovati. Kombinacemi doplftovati fcfsla jfm uvedend bylo by neinfstno-
Jin6ho rdzu jest statistika, obsaienri v schematismech katolickych
biskupstvi. Data Dudidova nutno v2dy povaiovati za soukromd, sebrand
pouze vlastni, zdsluinou pilf auktora; statistika schematisms m£,
pokud se ty£e dat o poctu katolikfi, rdz lifrednf a zasluhuje t€i pln6
duvSry.
V^tah ze spisku „Schematismus Dioecescos Eachusinae pro anno
1866" v Kiepertovi dodatku k spisu Blauovg obsahuje vflbec jen poCet
katolfkfl v jednotlivych farnostech dioecdse trebinjskS spojen^ s du-
brovuickou.
Pro farnosti Ravno a Stolac uveden tu pfi ka^ddm mfstS zvl£§t6
poSet duSf katolickych, pro farnosti Dubrave, Trebimlja (Kiepert
chybnS soudf, 2e jest to m§sto Trebinje), Rasno pocet rodin katoli-
ckych po jednotlivych osaddch, pro farnost Gradac pouze Cfslo uhron6.
Podle cfsel sdSlen^ch schematismem Ize ceniti poCet katolfkfl v ny-
n6j§fm okresu stolack^m (farnosti Dubrave s vyjimkou osad Bivolje
Brdo, Malo Polje, Orah, Zaton, Hodbina, Gubavica, je2 n&le2f nyni
k okresu mostarskSmu asi se 110 duSemi, Kamena a Zuberin, nyni
do okresu nevesinjsk£ho pffsluSnych asi se 40 du§emi, farnostech
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32 XI. J. Danes:
Stolac, Gradac a Rasno) na 6340 duSl, v okresu ljubinjsk&n (farnosti
Trebimlja a Ravno s v^jiuikou osa,d §<ienica, Grebci a Kalagjurgjevici
nynf v okresu trebinjskgm s 84 duSemi) na 2358 ; uhrnn^ pocet kato-
llkfl v cel^ra biskupstvi trebinjsk6m obndSel 8932 duSf.
„Schetnatismus topographico-historicus custodiae provincialis et
vicariatus Apostolic i in Hercegovina pro anno 1866" vydany ve Spljetu,
obsahuje data pro vlastnf katolickou Hercegovinu, toti2 okresy Iju-
bussky, mostarsky a z CAsti t62 konjick^ i piilehl^ tizemf v jihosi-
padnf BosnS, okresu Supanjackdm. Farnost Potbum, nynl okresu ko-
njicklho, ndleiela k missiondfskS provincii bosensko-srebrenick6, tehdy
v politicWm okresu (kaza) Neretva sandiaku sarajevsk6ho. Pofcet vi-
flcfch uveden jest netoliko uhrnem pri farnostech, njbrl til pH ka2d£
osadS zvld&tS, pfi farnosti Gabela uddn t6i podrobng pocet akatolfkft,
pfi farnosti Mostar odhad poctu akatolfkfl na zdkladS pfibliinS zjiStS-
n£ho pofitu rodin.
Pro nynSjSi okres IjubuSsk^ dosWvdme odtud souttem 19.992,
pro mostarsky i s mSstem 18.950 a pro farnost konjickou 1491 kato-
llkfl. Odhad veSker^ho obyvatelstva ve farnosti Mostar nepokl&dtfm
za dosti spolelilivy, zejm^na cislo udan£ pro m£sto Mostar (20.000 dusi)
jest podle mlho ndhledu pffliS vysokg, pr&v&jako Cfsla uvddSni vji-
nych pramenech pfed okkupaci.
0 tfi l&a starSf „Schematismus almae missionariae provinciae
Bosnae Argentinae pro anno 1864." m& pro farnost Pothum v Bkraji-
konjick&n Cili neretevsk^m 2358 katollkfl.
nSchematismus topographico-historicus vicariatus apostolici et
custodiae provincialis franciscanico-missionariae in Hercegovina pro
anno domini 1873" jest, pokud se tfie dat o jinovSrcfch, dflkladnfejfif
neili jeho pfedchfidce. Bohuiel jedin^ exempldf v musejnf bibliotb^ce
sarajevskg jest tiSten velice nezfetelnfi a zejmgna Sfseln^ pfehled far-
nosti Mostar jest tak necitelny, ie jen mensl 6£st 6fslic mobl jsem
bezpeCnS rozluStiti. Podle lidajfl tohoto schematismu mi] nynfijSI okres
IjubuSsk^ 23.900 katolfkfl, 3757 muhammeddnfi (i s Cigtfny) a 419
pravoslavn^cb, dohromady 28.085 obyvatelfl; venkovsk^ okres mo-
starsky 19.269 katollkfl, 3779 muhammeddnfl a 1697 pravoslavn^ch,
uhrnem tedy 23.745 duSf; farnost konjickA 2005 katollkfl, 2726 mu-
hammeddnfi a 803 pravoslavnych. MSsto Mostar sarao 20.301 muham-
inedanfi, 5008 pravoslavnfch, 1821 katollkfl, 903 Cig&ny a 78 2idfi,
celkem tedy 28.116 du§f. Cfslo uddvan6 pro okres ljubuSsk^ Ize po-
vafcovati, i co se tyCe pofctu jinovgrcfi, za sprivn6, v okresu mostar-
sk6m jest pofcet muhammeddnfi i pravoslavn^ch pffliS slab^, obyva-
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Hustota obyvatelsWa v Hercegovine\ 33
telstvo mftsta Mostaru odhadnuto pf iliS vysoko ; domnlvim se, be mSsto
nem£lo pfed okkupaci zajisW vice nei 15.000 duSf.
Pro pocet obyvatelstva v ce!6 Hercegovinfc nenf tedy nyakych
spolehlivych dat do okkupace.
tffednl siitdnf bjla za nov6 vlddy v BosnS a HercegovinS pro-
vedena tfi, r. 1879., r. 1885. a r. 1895. Material, ktery tato siftdnf
poddvajf, nenf die stejn^ch zdsad shromiidSn a proto jevf se t6i
potffce pfi srovninf jich v^sledkfi. SifWnf z r. 1879 s0) nemflie vflbec
platiti jeStS za uplni spolehliv*; bylot provedeno nfekolik mfcslcfi po
opanovrinf zemft, kdy v hospoddfsk^ch a majetkovych pomSrech pa-
noval fipln^ chaos, kdy orgAny, sdfttnl na rychlo provddgjfcf, jedtg
dostatecnft se nesezn&mili se stavem zemfi i obyvatelstva, aby mohli
dloze sv6 pfesne vyhovSti. Nedostatky scfWnl tohoto doznivi i offici-
elnl publikace vfsledku sCfWnl z r. 1895. 31) tou mftrou, ie netroufd
si ani srovn&vati jeho vysledky s n&sledujfcfmi. Podle m6ho soudu
Ize pouze vysledky stttAnf toho v okresu konjick&n a ljubu&sk6m
poklAdati za neupln^ vflbec, v okresu nevesinjsk&n pak, pokud se
tfie poitu muhammed&nfi.
Scftdni z r. 1885. S2) prov&d&lo se mnohem dflkladndji, avSak
dosud na stejn6m zAklad6 jako sfcfttni z r. 1879., tak2e z&sadng
bUii se vice torouto, nei sfcfttnf nisledujfcfmu. Bli£§fho pouCenf
o z&adAch, die nichi jednotlivd scftAnf byla provedena, Ize se do-
ilsti v publikaci sWtdnf z r. 1895., v prvni Msti uvodu (str. III.
a* XIII.).
Poslednf stftdnf provedeno die zisad velmi pozminSn^ch.
Zejmgna pojem mlsta byl pfi ka2d6m s&Wnf jiny, proto neraoino
srovndvati jich vysledky do podrobnostf. V okresfch, kde seskupena
json mlsta v dfcematy, moino srovndvdni poCiti t6mito jednotkami.
Ostatng vchdzenf do pffliSn^ch podrobnostf bylo by naprosto zbytefi-
n^m; domnfvdm se, ie stafcf prov6sti pozorovrinf, pokud se tyce oby-
vatelstva v cetych okresech i v mSstech, vytknouti pak zvldStS jen
takov6 pflpady, kde v jednotlivych ditematech neb mistech jevf se co
zvl&§t6 pozoruhodn6ho.
•°) Ortschafts u. Bevolkerungs-Statistik von Bosnien u. Hercegovina. Sa-
rajeyo, 1880.
8I) Hauptresultate der Volkszfthlung in Bosnien u. der Hercegovina vom
22. April 1896, str. 16.
3*) Ortschafts- u. Bevolkerungs-Statistik von Bosnien u. Hercegovina nach
dem Volkszahlun gs Eigebnhse vom 1. Mai U85. Sarajevo^ 1886.
Vestnik Kr. £. Spol. Nauk, tf. hist. 1902. 3
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34 XI. J. Danei:
Veliky zajem by vzbuzovalo zvgdeti, jak6 zm&ny staly se za
Sestndct let okkupace v percentualnim pom&ru zem6d£lcft k nezenie-
dilcum. ZjiStini toho jest vSak naprosto nemo4n6 proto, ie prfvfc
v tomto ohledu byly zdsady obou starSfch siftdnf nejvfce pozmeoSny.
Kdeito pri nich zji&tovano bylo pouze povoldnf mu24 prdci vyko-
navajlcfch a trfd£no do 9 skupin, 2eny a d6ti pak vubec shrnuty
y jeding cfslo, rozdfileno pfi sCittnf poslednim veSkerd obyvatelstvo
urcit& ve dvS skupiny, a skupina nezem6d61cfl netHdSna ddle.
Pohyb obyvatelstva do podrobnosti sledovati jest v Hercegovinfi
naprosto nemofcno. Schdzf vubec data o pHstShovdni a vystthovdnf
i vlastnf statistika demograficka zejm6na z prvnich let okkupace.
Z Cisel, kterft podava statistika uvefejnftnd, moino vypotitAvati jen
prirubtek, eventuelng ubytek obyvatelstva, tedy ne pohyb, nybri jebo
vysledek. Tabulky podavajf pfehled o jednotlivych okresech v celkn,
i o nejdftle2it£j&ich mfstech.
Proti prfim6rn6mu pHrftstku 2'l°/0 n>cn£, ustupujl do pozadi
zejmlna okresy ljubinjsk^ a trebinjsk^ s 13°/0, pak bilecky s 1 5°/0
a gatacky s l*8°/0, naopak okresy nevesinjsky, ljubuSsky a mostarsky
prfimSrn/ tento vzrust daleko pfekonavajf. Zjev ten to vysvfctll po-
nSkud tabulka srovndvajfci data o poctu pHslufiniku jednotlivych vy-
zuanf. Vedle toho zda se pflsobiti v okresech pozadu zustavajfcich
}\i v6tSi merou krise hospodafska. Vystehovalectvf, zejm6na v prv-
nich tetech okkupace, bylo zajist£ velmi silnd prav6 v techto okresech,
zmitanych nepokoji, kter6 zneinoinily po ngkolik let jich klidn^
v^voj.
Officieluf patrng data, uvefejuena souhrnnfe pro ob$ zemS, Bosna
a Hercegovinu, poCfnajfci rokem 1883, udrivaji pro dobu pozdejSf
nepatrny poiet vyst6hovalcfi. 33)
V pffrflstku obyvatelstva hraje pomSrni nepatrnou filohu pocet
pfistShovalcfi. Jen v mSstech takfka ma vyznam znaJny. PHsluSnfku
cizfch stdtfi pfed okkupacf v zemi zajistd t6m6f nebylo, mfiieme tedy
pocet cizincfi vflbec pokladati za obyvatelstvo pfibyl6 od r. 1879.;
zbytek po odectenf jich od pffrflstku let 1879—95 udAvA vysledek
pohybu obyvatelstva domorod^ho. PHstfibovalci soustfecTujf se po nej-
vice v mistech a jsou zamfotndnfm nezemSdSIci; jen okres ljubuSsky
vykazuje v poslednich lltech dosti zuaCnou immigraci Dalmatincu,
kteH se tu zakupuji.
3t) Die Lage der Mohamwedaner in Bosnien. Von einem Ungaro, 2. Anf-
lage. Wien, 1900, sir, 120.
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Hustota obyvatelstra ▼ Herc6go?in£. 35
Rozlo2fme-li si obyvatelstvo na hlavnf elementy naboSensko-
narodnoetnf a sledujeme-li jich potetnf vyvoj odd&len&, dochdzfme
k v^sledkum, ktert dochdzejf t6i ohlasu y poCtu veSkertho oby-
vatelstva.
Territorialnf rozSffenl a ^(selny pom&r jednotliv^ch vyzninl
nelze sledovati do do by pfed okkupaci. Tolik jen moino Mci, be terri-
torialnf rozSlfenl se nezmftnilo mnoho, tiselnf pomSr vSak ie vypadi
zcela jinak.
V prvni dobS po okkupaci nastalo velikd yystihovinl muham-
medanft, ovSem daleko ne tak znacn6 jako v ostatnfch zemfch bal-
kansk^ch, odfiatych Turkflm, avSak pro zmfinu 6iseln6ho pomgru
k ostatnfm dvema vyznanfm pfece velice v^znamnl. Vyst&bovaleck^
nich mezi mubammediny patrnS ani pozd&ji neutuchl, nebof jinak
nelze vysvfitliti pfiliS maly yzrflst jich pofttu i za desftileti 1885—95
?e v6tdin6 meet i okresfi celycb. Lze za to ralti, ie i za tuto dobu
nejmenfi 5000 mubammed&nft (tedy vice nei tfetina v&ech, ktefi za
tu dobu ob& zem6 opustili) se vystfthovalo z Hercegoviny.
PfesnSji provedend slMni nejnovfcjSf mSlo by tu vykazovati
jioak zna£n£j8f rozmnoSenf muhammedanfl, nebot poCet 2en muham-
medanskych udin byl pfi starSlch s&tanfch cislera pffliS nfzkym.
Srovndnfm pomSru jednotliv^ch vyzn£nf die v^sledkA ttt ufednlch
stft&nf dospSjeme k pozndni, ie absolute sice po6et muhammed&nfl
jeStS neklesri, relativnfi vsak ie rapidnd upada a ztricf na Ciseln6m
a zaroven i na materielnfin vyznarau. Z mSst pfed okkupacf t&n&f
vyhradnfe muhammedanskych majf v nfikterych ji2 pffsluSufci jinych
vyznAnf vStSinu.
Vzr&st poJtu pravoslavnych rovni se temtf prAmdrn^mu pfi-
rustku obyvatelstva cel6 zerai. CfselnS i materielnfi vzmohli se velice
katolfci. PHCiny toho zjevu nemohu na tomto mistfi rozebfrati po-
drobnfcji; poukrfzati chci jen na dva dilleiitd faktory spolupflsoblcl :
2e totii prevaba pHst&hoyalcA jest vyzn&nim katolicka" a ie niboiensko-
politick6 pomiry po okkupaci dopfdvaji cirkvi katolick6 nejvfce pH-
leiitosti k expansivnosti.
Pfes to nemo2no tvrditi, ie by pravoslavni po£etn5 ustupovali
na ce!6 Hie do pozadl; naopak, zd4 se splSe, ie postup katolfkfi
zejmlna v prvnfm Sestiletl velmi znateln^ a takfka vieobecn^ obme-
zuje se pozdftji na mfista, kde spolu s pravoslavn^mi ubira pftdy
muhammedinfim a na Wst periferie sv6ho vyhradn^ho uzemf.
3*
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36 XI. J. DaneS :
Prvni mapu dislokace jednotliv^ch vyzntaf a jich vzdjemngho
pomfru sestavil Kiepert na zdkladS officielnich dat c(rkve katolick£. S4)
PomSry ty z&staly do dnes ve velk6m nezmftn&iy.
Muhammed£oi nemajf jednotngho territoria; soustfedujf se
y mistech, kde tvoff vSt&inu obyvatelstva, zaujfmajl i okoli m6st a
zejm6na roztrouSeni jsou v cetem pfim6m uvodi Neretvy, mfsfce se
na lev&n bfehu nejvfce s pravoslavnymi, po pravSm s katoliky. Zje-
vem pozoruhodn^m jest, ie d^ematflm s vSt§iuou muhammedAnskou
nikde nesch&zf po cety rok nevys^chajlcl vody. Hranice rozfiffeni obou
kresfansk^ch vyzndnf vystupuje mnohem urfcitfeji. Severozdpad zemS
na prav6m bfehu Neretvy jest takfka prost pravoslavn^ch, zipadnf
6£st okresu stolack^ho i levy bfeh Neretvy v okresu mostarskgm
a konjick&n jsou tizemfm pfechodnfm, kde obi vyznAnl se st^kaji
v osadich srafSenych. Okresy nevesinjsky, gatacty a bileclrf maji
kfestanskS obyvatelstvo v^bradnS pravoslavn6. Kiepert naznaCoje
i pfi mSsti Trebinji obyvatelstvo smf§en6 i z katolfkfi, let omylem,
pr&v£ tak, jako v dodatku k Blauovi; jeho Stadt Trebinje jest urciti
vesnice Trebimlja pfi dalmatsk6 hranici v okresu ljubinjsk£m. Obraz
Kiepert&v odpovidal vedle toho pravdfc a2 na to okolnost, ie famost
Gradac byla ji2 tehdy vyhradnS katolickou, kdeito auktor vyznacil
ji jako smfSenou.
E tabulk&n objasfiujiclm zastoupenf jednotiiv^ch vyzn&nf v uhrn-
n&n poCtu obyvatelstva, neni tfeba dalSfch pozn&mek. M6sta a mista
zvlriSte dfileiiW, a zajfmavi docbdzejf rovn£2 v tabulce vyjddreni
sv^ch pomfirfl. (Viz tab. X. — XV.)
Zb^v& je§t6 naznaciti vzdjemn^ pomSr ndboiensk^ch vyzndoi
v jednotlivych okresech a sledovati zm6ny, jakych doznal pomgr ten
za gestnfict let nov6 vlady.
V okresu ljubu§sk6m jest jen jedno mfsto t£m£f £istS muham-
medAnsk£ — Jasenica (166 muh., 28 katol.); s v^jimkou v tabulce
uveden^ch LjubuSka a Capljiny existujl znaCnfcjSl jich menSiny pak
jeSte ve tfech mfstech: v Dretelji (72 muham., 241 katol), v Stru-
gAch (131 muham., 23 pravosl., 209 katol.), ve VitinS (267 mubain.,
1212 katol.); z mnoha mfst, kde dHve v poCtu nSkolika osob sfdlili,
zmizeli tiplnS.
Pravosl a vnl jsou jen pfi dolni NeretvS zastoupeni v Gabele
znafcnou menSinou (8 muham., 263 pravosl, 635 kat ) Ostatnf obyva-
telstvo jest katolick£.
"•) H. Kiepert, Die Gruppierung der Confessionen in Bosnien and der
HercegoTina. Mit ciaer Karte. GIodub XXX, 327—833.
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Hustota obyratelstfa t Hercegorini.
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PestfejSf pom&ry jsou y okresu mostarskgm. Cistft katolickymi
jsou poaze tfi dZematy: Blato (10.760 katol, 142 muham., 97 pray.),
kde jen mal6 mfsto Miljkovici mi vfitSinu muhammeddnskou (94 muh.,
59 kat.) a Dobric menSinu pravoslavnou (78 pray., 164 kat) ; Brotnjo
gornje (4782 kat., Ill muh., 8 prav.) a Brotnjo d6nje (4767 kat,
253 muh., 292 pravosl.), kde jen KruCevitfi (80 muh., 2 prav., 408
kat.), gurmanci (42 muh., 278 kat) a Vionica (34 muh., 200 kat.)
maji men§iny muhammedinsk^ ; maid vesnice Ba(evi6i jest vfttSinou
pravoslavnl (213 pray., 16 kat.) a Slipftici menSinou (68 pray., 540
kat). V dJematu Brdo (1112 muh., 953 prav., 6311 kat.) jest pfre-
vahou muhammed&nskg mfsto DreSnica (913 muh., 5 pray., 429 kat);
v&tfiinu pravoslavn^ch vykazuje mfsto Ba&tani (74 muh., 159 pray.,
67 kat.), menSiny jinovfircfi dale Bogodo (220 prav., 305 kat), Polog
(86 muh., 50 prav., 446 kat.), RaSkagora (257 prav., 512 kat.), Go-
ranci (127 prav., 1114 kat) a Vihovid (87 prav., 126 kat); jeSW
r. 1885 byla ve Vihovicfch vSt&ina pravoslavn^ch (3 muh., 87 prav.,
57 kat). D2eniat Bijelo Polje mil r. 1879 vice ne2 polovinu pravo-
slavnfch (701 muh., 1273 prav., 543 kat), ktefl do r. 1895 klesli
na 46% (972 muh., 1641 prav., 930 kat), katolfci pomSrnfi znaJnS
se tu rozmnoZili. Z 10 mist majf ve 4 vfitSinu pravoslavnl, ve 2
muhammed&ni a v 1 katollci. Velikou pfevahu maj( muhammeddni
v d£ematu Podvelei (1520 muh., 100 prav., 236 kat), kde jen ves-
nice Gnojnica (359 muh., 91 prav., 231 kat.) m& smfSend obyvatel-
stvo. Diemat Dubrave m& rovn£2 v6t$inu muhammeddnskou (2140
muh., 1322 prav., 623 kat); vedle Blagaje n&leii pfevaha jeSte ve
Jtyfech mistech muhammeddnfim, v pfiti pravoslavnym, (£itomisli6
jest Sisti pravoslavnl misto), ve vesnici Bun6 (47 muh., 6. pravosl.,
125 kat.) katollkflm. PomSry zmgnily se velmi zna£n6 v neprospSch
muhammeddnfl, ktefl jeStfi r. 1879 tvofili 61'5°/0 vSebo obyvatelstva.
Obytek absolutnf mo2no zaznamenati pouze pH muhammed&nech
v d2ematu Donje Brotnjo, kde klesli z 355 dufil na 253.
V okresu konjicklm m& z 20 diematfi 13 vice ne2 polovinu
nrahammed&nfl a dva katolfkA. Postup katolikfi jest patrn^: v d£e-
matu Qorani (r. 1879: 473 muh., 456 kat.; r. 1895: 578 muh., 646
kat) odfiali muhammeddnfim vitSinu, v diematech KruSfiica, Mrakovo
a Pothum hrozl jl dosfci v dobi nejkratSf. V diematech Dragoiaj
a Polje soupefl dosud jen pravoslavnl s muhammed&ny o pfednost,
v Turiji pfeSla pfevaha s pravoslavn^ch na katolfky (r. 1879: 213
muh., 601 prav., 519 kat; r. 1895: 248 muh., 696 prav., 797 kat).
Katollci nabyvajf pftdy t6m&f vSude proti muhammed&nflm i proti
Digitized by VjOOQlC
44 XI. J. Danei:
pravoslavn^m, pouze diemat Orahovica jevi neznacto^ relativnf ustup
katolikft (r. 1879: 409 muh., 115 prav., 559 kat.; r. 1895: 484muh.f
178 prav., 642 kat.). Stagnace poitu muhammedrfnfi jest pHtinou
mateho vzrflstu obyvatelstva vftbec v nftkter^ch dZematech. Proti
r. 1885 ubylo rauhammedinfi absolute* v dSematech Tuhobtf o 11,
Dragocaj o 35 dugf. T6m& cistS muhammedanstymi zflst&vaji dosud
horskd dSematy Umoljani pod Bjelafiuici a Bjelemic pod Visofcicf,
Tuhobid v Rudohofi, pH Neretvi pak £upa, Lug a Jablanica.
V okresu stolack&n jest z&padni &st pfevahou katolicki, v^-
chodnf pak pravoslavni. Z 39 obci katastr&lnfch, ktert jeSto r. 1885
zirovefi i ralsta co jednotky statistic^ tvofily, maji 3 obyvatelstfo
v^hradnS katolickd, 12 katolickou vitSinu, ob6 m&sta Stolac a Pocitelj
i 5 obci v&tfiinu muhauimed&nskou a 6 obci pravoslavnou. Zdd se,
ie pravoslavni vice ziskivajf ustupem nmhammed&nft nei katolici.
V okresu ljubinjskdm neni provedeno rozdfcleni v diematy, nutno
vyjiti tedy pfimo od mist. Muhammed&ni maji vfitSinu jen v m&tg
Ljubinji a ve tfech mfstech v nedalek&n jeho okoli, totii v mistecb
Glegjevci (263 muh., 22 prav., 58 kat), Grab lje (114 muh., 34 prav.),
a 2abica (232 muh., 209 prav., 1 kat), v 8 jin^ch jsou menSiny
muhammeddnsk6 8 vice nei 10% vSeho obyvatelstva. Z&padnf &st
okresu — krasov& vysofciua mezi dalmatskou hranici a Popovym
poljem — obydlena jest takrka vyhradnS katoliky, kteri tvoM tu
2 faruosti Trebimlja a Ravno; vesuice pfi Popovft polji maji v&fiinu
pravoslavnou, d&le na v^chod jsou jen v m>fi Ljubinji a 3 mistech
mate menSiny katolickd. V ljubinjskdm okresu nejpatrn&ji jevi se po-
krok pravoslavnych, c&ste£nS i proti katolikftm samotn^m v n£kte-
r^ch smfSenych mistech ; postup katolikft do r. 1885 velmi znatn^
zmgnil se od t6 doby misty v ustup pfed pravoslavn^mi. Uvddim
nSkterd tisla: CavaS (r. 1885: 119 prav., 95 kat; r. 1805: 150
prav., 78 kat), Cvaljina (r. 1885: 192 prav., 58 kat.; r. 1895: 226
prav., 56 kat), Dubljani (r. 1885: 132 prav., 166 kat; r. 1895: 187
prav., 173 kat), Kijevdo (r. 1885: 67 prav., 90 kat.; r. 1895: 94 prav.,
71 kat), Zavala (r. 1885: 113 prav., 100 kat; r. 1895: 2 muh.,
130 pravn 101 kat); naproti tomu jen celkem bezv^znamnl menSiny
katolickd v nfckolika mfstech sesflily.
V okresu nevesinjsk&n jevilo se za Sestiletf 1879—85 ndpadn£
sesileni iivlu mubammed&nskgho — zjev ten lze vysv&tliti snad ne-
uplnostl prvniho scftfnf — ; teprve v nAsledujicim desitileti klesl
relativni, misty i absolutnf poiet muhammeddnft jako i v ostatnich
okresech. Katolici tvofi menSiny pouze v diematech: Nevesinjo
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Hustota obyvatelttra v HercegoTfaft. 45
(8 mSstem) (963 muh., 1672 prav., 253 kat.), 2ulji (326 muh., 181
prav., 131 kat), KruSevljani (396 muh., 466 prav., 92 kat.) a Ra-
bina (204 muh., 120 prav. a 40 kat.). V^hradnS pravoslavnych jest
12 diematfi z 25; cistd muhammedinskych d2ematu nenf vflbec, vfit-
fiinu muhammedinskou mi 6 d2ematfl. Zajfmavi jest zmSna v £fseln6m
pom&ru pfisluSnfkfl tSchto dvou vyzninf v diematech : Bjelina (roku
1879: 247 muh., 264 prav.; 1895: 376 muh, 335 prav., 3 kat.),
Pustoljane (r. 1879: 112 muh., 113 prav.; 1885: 147 muh., 126
prav.; r. 1895: 144 muh., 150 prav.), Ulog (r. 1879: 603 muh.,
670 prav., 14 kat; r. 1885: 892 muh., 779 prav., 30 kat; r. 1895:
1034 muh., 1039 prav., 49 kat).
V okresu trebinjsk6m jsou s v^jimkou diematu Trebinje (1970
muh., 1460 prav., 564 kat.) jen bezv^znamng, tfeba start men&iny
katolick6.
Z 27 d2einatft 2 jsou cistS muhammedinske, 5 mi vfttSinu,
4 znafin&jSf menSinu muhammedinskou a 14 mi obyvatelstvo ryze
pravoslavn6. Mubammedinfl ubylo od r. 1879 znatng v diematech
Arslanagftamost (r. 1879: 152 muh., 77 prav.; 1895: 127 muh., 81
prav.), Pridvorci (r. 1879: 433 muh., 446 prav., 1 kat; r. 1895:
343 muh., 560 prav.), v dSematu Brda snad vinou nesprivnosti prv-
niho sdtinf nabyli vStSiny (r. 1879: 200 muh., 209 prav.; r. 1895:
297 muh., 251 prav., I kat). Pfed okkupad mel okres trebinjsky
die odhadu Duci6ova soudft zajist£ vice net 5000 muhammedinfl.
NejCistfeji pravoslavny jest okres bilecty. Katolfkft vedle pfi-
stShovalcu v m£st6 Bilku vflbec tu nenf, ti co do r. 1885 se objevili
po venkove, zmizeli zase t6mit tiplnd, mubammedini jen ve tfech
dfcematech (Fatnica, Plana, ZauSje) majl vfitSinu, v 5 znaini men-
Siny. Ztrity jejich mo2no zaznamenati v d2ematech: Angjelici (roku
1879: 28 muh., 529 prav.; r. 1895: 0 muh., 618 prav.), Ljubomir
(r. 1879: 96 muh., 953 prav.; r. 1895: 12 muh., 1143 prav.); zjev
tento, totii castl roizenf monsin muhammeddnskych, di se snad vy-
8v6tliti jich staienfm se do mfest a mist, kde majl v&t&inu.
V okresu gatack&n jsou dva dfcematy (Kula Fazlagica a Borafi)
ryze muhammedinske, 1 mi vStSinu muhainmedinskou, 3 jsou ryze
pravo«lavn6, 5 mi vStSinu pravoslavnou. Muhammedini pozbyli dosud
vfttSiny jen v dJematu Gacko (r. 1879: 1139 muh., 532 prav., lkat;
r. 1895: 1023 muh., 1099 prav., 140 kat).
2idi v HercegovinS pfed okkupad timit schizeli, jedinfi v Mo-
staru bylo jich r. 1873 78, patrnS vStfiinou Spaniolfl. Po okkupaci
nastal pffliv Jidfl ngmeckycb, ktery jii i v relativnlm sloJenl obyva-
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46 XI. J. Danes:
telstva nekter^ch mfcst dochAzf vyrazu. V prvnfch letech po okku-
paci nezd&la se jim pflda jest6 dosti bezpe&nou, pozdgji vSak pfed
r. 1885 Sifi se jii i na venkov; le6 tu nenalezli naStfetf pfldu dosti
pHpravenou pro sv6 pflsobenf, nebot r. 1895 soustfreduji se v mftstech.
R. 1879 bylo v Mostaru 35 2idft, v LjubuSku 3, r. 1885 v Mo-
staru 98; v Bilku 5, v Gacku 5, v Nadinicfch (okres gatacky) 1,
v Jablanici (okr. konjicky) 4, v Konjici 7, v Golubinci (okr. ljubinj-
skf) 1, v Selu gornjem (okr. nevesinjsky) 1, v Nevesinji 7, v Stolci 6,
v Trebinji 4, v cel<§ zemi 139. R. 1895 bylo v Mostaru 164 2idAv
z nich 80 Spaniolu, po venkovS 61 2idft nfimeck^ch; v Avtovci 17,
v Gacku 9, v Jablanici 2, v Konjici 4, v Nevesinji 21, v Tre-
binji 8.
Jintf vyzn&nf postridaji dosud naprosto jaklhokoliv vyznamu.
VIII.
DomnfvAm se, 2e nebude nemfstno ku konci price t&o pHpojiti
nfikolik uiySlenek o torn, jak^ni asi sm&rem bude se vyvljeti hu-
stota a sloienf obyvatelstva v Hercegovinfi v budouclch desftiletich.
Znadnd zv^Senl hostoty obyvatelstva nelze vubec ofcekavati.
Patriarchdlnf, priuiitivnl zpfisob iivota neznajfci potfeb umo^noval
zem&dglcfim stafciti s tim inalyin vynosem, jak<5ho docllili ze sv^ch
pozemkfl vzdilanych i z chovu dobytka. Hospoddfstvi penfiinl a ze-
jm6na pfiklad pfistehovalcu i tfich doinorodcu, kterf pfi jin&n za-
mSstndnf dochdzeji znacnejSich pHjinft a mohou hovfiti dosud tu ne-
znimym poiitkflm, vSeobecng takfka zdraienf potfeb, a jako po-
8lednl cinitel tlak v§emu pokroku br&nfciho desitku i dtfvek kmet-
skycb, pfivodi patrnS v nedalek£ dobS tWkou krisi zemfcdfclskou, jejfi
pocitky moino jii nynf znamenati. VystShovalectvi, kterf dosud ne-
dosrihlo v HercegovinS die vSeho rozmSrfl poviilivych, bude se snad
stupnovati v I6tech pffStick i tehdy, nebude-li miti obyvatelstvo
vedlejSiho popudu k tomu v pomfirech n&bo2ensko-politickych.
Naprosto zdd se byti vylouCeno, ze by Hercegovina stala se
nfikdy zemi prfimyslovou. Nepochybnfc lze o&ek&vati jeStfi jistt stou-
pdnf poctu nezemfidfilcfl, jmenovitfi tfidy 2ivnostnick6. Centra kommu-
nikacnf budou vykazovati zajiste jeStft pozoruhodn^ vzriist obyvatelstva,
zviastfi nezemfcdSlskgho ; vliv vyvoje kommunikafini site bude se jeviti
mnohem zfetelnftji ne£ dosud. Mostar, Trebinje a Konjica zustanou
zajiste v2dy v popfedl vSeho hospoddfsk^ho Zivota, jii proto, ie leil
v nejiirodnSjSfch a nejzdmoinfijSich partiich zemfi; Trebinji ovsem
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HustoU objvatelstva v Hercego?in&. 47
mohla by ufikoditi draha, kteri mi odbociti odtud na Bilek a Gacko
a spojiti tak cel6 lizemi, dffve od Trebinje co hlavnfho tviiitb od-
visl6, pMmo s Dubrovnfkem. Dftleiitost ostatnfch okresnfch in£st s vy-
jiinkou jedin6ho LjubuSka sotva vezine ujmu. V ljubuSskGm okresu
pfesunuje se ji2 nynf zfejmS viha z okresnfho m&sta do dvou mist
jinycb, totii do Capljiny pfi dolni Neretvft, kterd stale vzrfistA, afc
le2i y kraji malarick6m, a do krdsng, svSii Vitiny several LjubuSka.
V nejza/ifm severozripadft stoupd vyznam PosuSje, kdesoustfedl
se, a£ dostavftua bude prima* silnice do Mostaru, obchod se z&ino2nyiu
okolfm Imoska v Dalmacii; novi tato siloice prospfcje tii vesnici
Pribinovitflm u Sirok^ho Briega. V okresu nevesinjsk&n lze ocekdvati
vzrust Ulogu, bude-li provedeno Mmto sm&rem spojenl Hercegoviny
se Zagorjem silnici.
Uhelni loiiska Hercegoviny nabudou sotva kdy vice neS lokalnf
dfilezitosti; krasn6 a rozsahl^ horsk£ lesy bukov6 dojdou pro svou
od leh lost a nepHstupnost sotva kdy usilovn^ko vykofistovAnf.
Pfekvapujfcfch zmftn a obratu v hustotg a sloieni obyvatelstva
Hercegoviny nelze pK norinilnlm v^voji politickych pomfcrfi ofcekdvati.
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OBSAH.
I. Rozvrh price. Nedostatky statistic^ publikace a mapy. Zpusol
osfdlenf
II. Obyvatelstvo zem6dftl8k& PomSr jebo k pfldfi
III. 0 roethodd v^Skov^cb pdaem ......;......
IV. Oblasti bornin. RozdSlenf politick^
V. Pozmimky k tabuMm (V.— VIII.) .
VI. Obyvatelstvo nezem6d61sk6
VII. Odhady a stftonf stargl. Pohyb obyvatelstva vflbec. VzAjemn/
Ciselny pom&r n&boienskfch vyzn&nf a jeho zmftny . . .
VIII. Zdvftreftnd uvaha
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XII.
Uber die Negation im Mittelhochdeutschen.
Vorgelegt am 16. Dezember 1901
von Prof. Dr. V. E. Mourek.
Die erscheinungen, die im nachfolgenden besprochen werden
sollen, sind allgemein bekannt und waren bereits wiederholt gegen-
stand eingehender untersuchung.1) Die richtige erkl&rung scheint mir
trotzdem bisher noch nicht gegeben zu sein. Sie lasst sich meines
erachtens nur auf grund des unterschiedes zwischen qualitativer und
quantitativer negation durchfuhren, den Gebauer entdeckt und in
seinem aufsatze „t)ber die Negation, namentlich die altbohmische"2)
aufgestellt, fiir das altbohmische eingehend erortert und durch paral-
lelen aus dem lithauischen, germanischen (gotisch, alt- u. mhd., und
ae) dem lateinischen und romauischen (franz.) erhartet hat.
Bei jedem urteile (satze) kommt es namlicb, wie die logik
auf grund psychologiscber wahrnehmungen lehrt, nicht blosz auf den
inhalt, sondern auch auf den umfang an: es ist noch nicht alles
erschoft, wenn man sngtSist P, oder/S ist nicht JP, sondern es kommt
auch darauf an, ob alle 8 — P sind (nach der logik urteil a) oder nur
einige (€) ; ebenso ob kein S-P ist (e), oder nur einige S—P nicht
sind (o) ; oder (weil so rudimentare urteile wie S — P doch nur selten
auftreten) in einem erweiterten satze S—P—O—Adv. (das subject
afficiert [beiUhrt] ein object irgendwann, irgendwo, irgendwie, irgend-
*) Die wichtigsten arbeiten registriert MicheU, Mhd. Elementarbuch, s. 182.
Eine sehr erschOpfende darlegung der mbd. negationsfalle bietet auch Bennecke,
Wb. za Hartmanns Iwein.
2) Listy filol. a paedag. X. (1883) s. 240 ff. Ein auszug aus dieser arbeit
erscbien in Jagid's Archiv f. slav. Phil. VIII (1885) s. 177 ff.
Sitzb. d. kon. b6hm. Ges. d. Wiss. Phil.-hist. Classe. 1902. 1
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2 XII. V. E. Mourek:
warum) kommt neben der positiven oder negativen natur des Pauch
noch in betracht, ob das quale (positiv oder negativ) fQr alle 8 oder
kein 8, ftir alle O oder kein O, ftlr alle Adv. (alle zeitpunkte, alle
orte, alle arten, alle ursachen) oder kein Adv. gilt, und dies letztere
macht eben die quantitative seite des satzes aus. Es kann demnacb
sowohl das quale als auch das quantum negiert werden: man kann
nicht nur sagen 8 ist nicht JP oder S afficiert nicht 0 ; sondern auch
kein S afficiert 0, oder S afficiert kein 0, oder S afficiert 0 niemals
oder nirgends, oder auf keine art, oder aus heiner ursache, d. h. im
er^teren falle (S— nP, S— nP — 0) ist die negation qualitativ, im
zweiten quantitativ. Dieser unterschied ist so tief eingreifend, dass
er in einigen sprachen (z. b. im altbohmischen wie Gebauer zeigt)
auch durch verschiedene negationspartikeln zum ausdruck gelangte;
(ne war im abohm. von haus aus qualitative, ni von haus aus quan-
titative negation). Im deutschen gibt es zwei solche verschiedene
negationspartikeln nicht, da hatte das alte ni beide negationsarten
zu bestreiten, aber die negatious-unterschiede bestehen doch ebenso
aufrecht, weil sie eben auf naturlicher psychologischer, und demgemasz
auch logischer grundlage beruhen. Fur die qualitative negation blieb
das ni an sich im gebrauch (freilich in abgeschwachter form als ne,
-n, en) und immer in nachster nachbarschaft des verbs, (oft direkt
proklitisch an dasselbe aogelehnt z. B. ich enweiz, enkan u. dgl.,
oder auch enklitisch an unmittelbar vorangehende pronomina oder
partikeln angeschlosseu, z. B. Vne weiz, iyn weiz, sone weiz ich u.
dgl.) ; flir die quantitative negation verschmolz ni mit den worten
ieman, tviht und mit partikeln wie te, iergen, iender zu neuen|bildun-
gen wie nieman, niht, niender, nie, niergen u. s. w. So wurde denn,
urn endlich mit tatsachlichen belegen3) zu koinmen, nicht blosz
qualitativ negiert: 2698 ine weiz selbe wie u. s. o. cf. 2926, 3121—
8) Da es sich nicht uin neue tatsacben, sondern nur um neue gesichts-
punkte handelt, exemplificiere ich die theorie einzig mit belegen aus Gottfried too
Strassburgs Tristan (in Bechsteins ausgabe), den ich im forjahre in ineinem german.
seminar las und vorher schon nach dieser seite bin genau excerpiert hatte
Meine seminaristen haben auf meine anregung auch das Nibelungenlied, die Ku-
drun, Wolframs Parci?al, Hartmanns Erec und Arm. Heinrich, Walther von der
Vogelweide von diesem standpunkte aus durchgenommen und eine reihe sorg-
faltiger uutersuchungen geboten. Ich selbst zog sodann auch noch Kdnig Rother
heran und uberzeugte micb, dass es vollkommen genugt die citate nur aus einem
grOszeren scbriftwerke zu bieten. Ich hatte mich auch auf Benneckes darstellung
der negationen im Iwein beschr&nken kttnnen. Die falle aus dem Tristan fuhre
ich alle vor.
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(Jber die Negation im Mittelhochdeutschen. 3
19258 weder wil ich oder enm\ ich; sondern auch quantitativ u.
zw. das subject: 912 niemen do d& widerstreit; das object: 2965 ich
gesach niemen] 3899 (er) ersach niht des er wolde ; das zeitadverbiale \
204 swem nie von liebe leit geschach, dem geschach ouch Hep von
liebe nie; das ortsadverbiale: 13018 daz was mender d&, 4825 der
sin wil mender darzuo; das modaladverbicUe: 14496 sorget niht ze
sere, 2376 daz im diu selbe swaere niht n&her gangen waere; das
causaladverbiale : 16005 mit dem ir iuwer vehte . . . umbe niht ze-
samene truoget. Die quantitative negation kann auch in einernegier-
ten disjunction auftreten: 13221 diz mac noch sus noch sd gesfn.
892 si gehullen so noch sus enein; oder in einer exception: 53 (diu
werlt) diu . . . niwan in frouden welle sweben.4)
Nun trat aber bei quantitativer negation ein umstand hinzu, den be-
reits Schleicher in seiner Lith. Grammatik, s. 326 (citiert bei Miklosich,
Syntax s. 192) richtig gekennzeichnet hat, ,indem er gagt, dass in dem
satze aS neko ne matau (nihil video) wo neko (nihil) das object ist, auch
nicht von einem positiven sehen, sondern nur von einem nichtsehen
die rede sein kann/ d. h. ist irgend ein satztheil quantitativ negiert,
so liegt es psycho! ogisch und logisch nahe, auch das praedicat qua-
litative zu negieren. Miklosich setzt an der citierten stelle seiner syntax
hinzu, dass die regel Bzu allgemein gefasst zu sein scheint.tt Aber
ich finde, dass sie wenigstens im mhd. iiberall stich halt.
Wurde das subject (quantitativ) negiert, z. b. 2814 ezn weiz
niemen diesen list, so findet eben, da niemen als wissend angefUhrt
ist, kein wissen, sondern nur ein nichtmssen statt, deshalb: ezn
weiz — oder 18089 da enist niht obezes inne : wenn niht obezes vor-
handen ist, so ist auch kein sein, sondern nun ein nichtsein da, deshalb :
enist.
Ftir das object spricht ebenso: 18324 en\kt iu niemen n&her gftn :
wenn niemand zugelassen werden soil, so liegt eben ttberhaupt kein
naherlassen vor, deshalb: enldt.
So auch beim temporaladverbiale : 1724 ir ougen diu enwurden
nie naz — wenn das nasswerden der augen niemais eintraf, so ist es
auch richtiger zu sagen „ewwurden naz,a als „wurden naz.a — Ebenso
beim Zocafadverbiale : 17553 dazn sach Marke niender da: weilMarke
das nirgends sah, so konnte er eben nicht etwa sehen, sondern nur
4) Dass auch die negative diij unction und die exception hieher zu ziehen
8ind, beweist unzweifelhaft die vergleicbung mit dem bdhmischen, wo neben den-
8elben in der jetzigen eprache die qualitative negation ebenso unumg&nglich not-
wendig ist, wie neben dem quantitativ negierten 3ubjecte, objecte, adverbiale.
1*
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4 XII. V- E. Mourek:
nicht sehen. — So auch beim causalen adverbiale : 779 ine minne iuch
ouch nicht umbe daz: fQr den fall des negierten grundes gibt es kein
minnen mehr, sondern nur ein nichtminnen (also Vne minne).
Ftir das modale adverbiale sprechen namentlich die falle deutlich,
wo der erstarrte adverbiale accusativ niht das mase oder den grad
naher bestimmt: 16555 i'ne bin niht ein s6 tumber man, d. h. fQr
den negierten grad der wtumpheita ist nicht mehr von „tumpsein,tt
sondern nur von „nicht-tumpseina (Vne bin) die rede. —
So ist es weiter auch bei negativer disjunction : 877 ern erkande
dannoch diz noch daz, weder ir minne noch ir haz — wenn (Riwalin)
weder Blanscheflftrs minne noch ihren hass erkannte, so war eben kein
erkennen, sondern nur ein nichterkennen bei ihm vorhanden, daher:
ern erkande. Und endlich wird auch bei exceptivem ni(u)wan die
scheinbar iiberfltlssige qualitative negation begreiflich: 6874 hiene
waeren niuwan, zwftne man: fur die ausgenommenen „zwene man8
waere das praedicat positiv: die zwei waren da; aber durch die aus-
nahme wird constatiert, dass die ubrigen alle eben nicht da waren.
9226 diu cwbiete niuwan ore her: das ohr soli hergeboten werden,
aber nur das ohr, alles iibrige nicht.
Dies ist nun die quelle des im mhd. so haufigen gleichzeitigen
auftretens der qualitativen und quantitativen negation innerhalb eines
satzes, und keineswegs, wie meist angenommen wird, einzig nur das
bedttrfnis einer verstarkung der negation. Diese ergab sich freilich
auch rait, aber erst ex post: niemen enweiz wirkte jedenfalls ent-
schiedener, als memen weiz, und die wirkung musste natiirlich noch
erhoht werden, wenn auch das object und eventuell auch die adver-
bialbestimmungen negiert wurden (memen enweiz me niht) denn prin-
cipiell konnten sie alle nebeneinander negiert sein, ohne dass der
negative sinn des ganzen satzes gestoii; wurde, weil die negation
immer eine von den Ubrigen verschiedene beziehung der anssage betraf.
Tatsachlich kommen iui mhd. drei negationskategorien vor:
1 . nur qualitative negation ;
2. nur quantitative negation, aber so, dass entweder nur eim,
oder nebeneinander mehrere quantitativen satzbeziehungen verneint
auftreten ;
3. qualitative und quantitative verneinung neben einander, aber-
mals mit der sub 2. genannten moglichkeit.
Aber von dem kreise der nur qualitativen negation aus ent-
wickelte sich noch eine andere kategorie, u. zw. diese unzweifelhaft
nur aus dem bediirfnisse der verstarkung.
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Ober die negation im Mittelhochdeutschen. 5
Das alte ni, das — raerkwQrdig genug, aber bei der im deutschen
streng durcbgefuhrten betonung der stammsilbe begreiflich — niemals
den ton hatte, erlitt in der proklise und enklise die bereits erwahn-
ten abschwachungen zu ne, -n, en und ward dadurch — namentlich
in verbindungen wie i'n, er'n, so'n u. dgl. — in seinem gewichte so
herabgedrttckt, dass es, urn doch zur geltang zn gelangen, nothwendig
anderweitige stutzen brauchte. Diese fanden sich nun oft (auszer den
quantitative!) negationen) in den indefiniten pronomen dehein (kein),
deweder, iht, seltener auch in ieman, und den indefiniten adverbien
te, iemer, tender u. dgl. Ein satz wie 6092 dehein ander not enist
hier an — biesz urspriinglich nur Birgend eine not, welche iimner,
ist nicht dabei,tt und das ist kraftiger, als etwa nur „(oin) ander
not enist hier antt ; aber dehein blieb dabei aufanglich immer noch
positiv, ja in den ineisten fallen wo es — und so auch die anderen
iudefinita — in einem satze zugleich mit der qualitativen negation
«uftritt, wird man seine von haus aus positive geltung immer noch
mehr oder weniger deutlich herausfiihlen konnen. Aber es wurde so
oft in negativen satzen augewendet, dass schlieszlich die negative
kraft, die eigentlich nur dem satze und ganz anderen satzteilen
zukam, aucb auf deheiner keiner und die tibrigen iudefinita iibertragen
wurde, sodass sie endlich ganz allein auch als trager des negativen
satzcharakters auftreten konnten.
So finden sich denn diese indefinita im mhd. 1. noch ganz positiv,
z. b.: 542 (nu was diu hohgezft geleit . . . in die schoensten ouwe)
die deheiner ougen schouwe ie ttberluhte fe oder sit. — 721 swaz ir
dehetniu taete. cf. 1001, 1510, 1518, 2525, 3501, 4130, 6244, 6826,
6G44, 7535, 7855, 7900, 7769, 8668, 9250, 9793, 10.045, 10.408, 11.345,
12.709, 13.663, 13.072, 11.547, 11.639, 13.669, 14.044, 14.470, 14.726,
15.125, 15.462, 15.703, 16.374, 16.795, 16.796, 17.266, 17.904, 17.762,
18.314, 18.777, 18.924.
3655 kanst du kein ander seitspil noch? 3710 dir ist der wunsch
gegeben aller der fuoge die kein man ze dirre werlde gehaben kan. cf.
4279, 2090, 5779, 7806, 7856, 10.394, 13.004, 11.632,14.294, 14.855,
14.882, 15.157, 16.374, 17.290, 18.778, 6607.
1733 geklagete si . . . iht? 6245 obe ich selbe iht saelden habe ?
cf. 7, 7070, 7770, 7899, 7934, 9128, 10.301, 10.447, 10.588, 10.819,
12.149, 12.750, 12 820, 12.257, 12.628, 13.190-97, 13.747, 14.419,
14.655, 14.836, 14.899, 15.335, 16.593, 17.523, 17.531, 17.703, 18.000,
18.073/75, 18.098, 18.316, 18.925, 19.016, 19.066, 19.091, 19.534,
19.544.
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6 XII. V. E. Mourek:
10.933 swarz undo grit diu w&ren d& also gemischet under ein,
daz ir dewederez dA schein 14.337 swaz ir dewederem gewar, dee
wart der andere gewar.
13.436 ob si under wegen under in tender ze frouden kaemen
16.374 warumbe wirde ich iemer fro? cf. 18.314, 18.296, 18.305.
2. auf dem ubergange zu negativem sinne iu negativen satzen
(die belege sind weiter unten angeftihrt unter den fallen mehrfacber
qualitativer und zugleich quantitativer negation in einem satze; hier
folgen nur einige markante beispiele:) 11.900 ir dewederez emnahte
gehaben ruowe — 5977 so was ouch Morolt alse stare ... daz wider
in lutzel dehein man . . . getorste wagen den lip iht mere danne ein
wip. — 6769 diu entstftt an keiner ritterschaft wan . . . 3771 dane
kunde er iht mft ervorschen. — 93 gerate ich niemer doch daran, daz
iemer liebe gernde man deheine solhe unmuoze im neme —
3. rein negativ (wofftr die belege wieder weiter unten folgen ;
sehr markant sind folgende stellen:) 18.492 si waren . . . also rehte
16s, daz si dewederez da kos. 7153 zesamene leiten diu (stiicke) daz
iemen iht davon verltir cf. 11.462, 11.468. — 1512 (ich sol) bewarn . . .
daz iu durch mine schulde iht me leit . . . ftf erste. cf. 9560, 9953,
13.388, 13.620, 12.871. 18.286 nu sehet ... daz mir fremde und verre
iemer hin ze iu gewerrel 6096 ich waene ouch ie so guotes kam in
daz lant.
Die schwindsilchtige natur der negationspartikel hatte noch eine
andere wichtige folge. Da sie vom anfang an auf dem aussterbeltat
stand, musste die sprache fur einen ersatz derselben sorgen ; das
geschah nun auf die weise, dass die quantitativen adverbialnegationen
filr sie einzutreten hatten. So findet sich das temporale nk, niemire
u. and., das locale niender oft iu fallen, wo sich das temporale oder
locale moment ganz nebensachlich anl&sst, z. b. 1250 da gezwivelt
niemer an — 4825 der sin wil niender darzuo u. ahnl.6) Viel haufiger
als diese tritt aber in dieser geltung das modale niht auf, was sich
leicht daraus erklart, dass es als morfainegation der eigentlichen
qualitativen negation am nachsten steht. Mit der zeit hat niht diese
letztere rolle ganz tibernehmen miissen ; aber es finden sich schon im
mhd. belege, wo dessen auffassung als quantitativer negation allzu
gekiinstelt ware, wo man es einfach als vertreter des ne, -w, en an
") In der w. unten folgenden aufz&hlung der belege sind diese f&lle doch
unter die teraporalen, localen et cet. eingereiht, weil ibre iibertragene bedeatuDg,
die mir naturlich nirgends entgehen konnte, nichts an dem wechselseitigen ver-
haltnisse der negationen andert.
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Uber die Negation im Mittelhochdeutschen. 7
sehen muss, dem es tibrigens gar oft auch nur als blosze verst&rkung
zur seite tritt. (Die belege folgen weiter unten.)
Im einzelnen gestalten sich die varneinungsfalle wie folgt:
A. Blosz qualitative negation.
Ober die verhaltnismaszig nur seltenen f&lle, in denen sich
das mhd. blosz mit der qualitativen negation begnttgt, hat bereits im
j. 1830 Wackernagel gesprochen.6) Auck. Paul bebt sie in seiner
mhd. grammatik hervor, ebenso Michels in seinem mhd. elementar-
buche, aber alle sind von der anschauung voreingenommen, daz bei
ne (-n, en) die verstarkung durch niht absolut nothwendig war, und
mtihen sich ab, die „ausnahmentt wo nur ne (-n, en) hinreichte, her-
vorzuheben, wahrend die falle einfach reste des urspriinglichen zu-
standes sind. Es findet sich blosz qualitative negation (ne, -n, en):
1. Am haufigsten noch bei wizaen mit abhangiger frage:7) 2698
i'ne weiz selbe wie? cf, 9849, 11.594, 12.111, 12.500, 12.600, 12.751,
14.4001, 4.514. — 2926 i'ne weiz waz. — 4595 ine weiz waz ich
da von gesage. cf. 7778, 9384, 12.899, 14.859, 19.156, 17.485 i'ne
weiz durch welhen sin ein swert daz lit d& zwischen in cf. 9527,
17.565, 18.218. - 3121 i'ne weiz wie'z iu gevalle. cf 4824, 13.195,
8610 i'ne weiz wa si'z ik wiste. cf. 14.552. 8781 i'n weiz wes ich
mich versehen sol. cf. 14.558, 8870 i'ne weiz welhe oder wer (g&hent
her). 11.593 ftteret mich i'n weiz wahin. 4^51 nune weiz ich wie's
beginne cf. 13.512. 15.627 nune weiz ich waz sin wer den sol. 11.254
nune wiste er aber rehte wie. 3167 ich enweiz wie iuwer keiner ist
genant cf. 9472. 11.595 und enweiz ouch waz min werden sol, cf.
4857 — 13.785 enweiz er war er sol cf. 19.006. — 874 er enwiste
weder ir muot wider in waer' tibel oder guot. 899 mit disem kriege
enwiste er war cf. 15.253. 11.260 er enwiste waz gebaerde
hAn. 9534 wir enwizzen wem getruwen. 12.348 wir enwizzen
alles gahes wa. 8388 erne weste wenne ez sin tot waere.
cf. 15.255. 10.275 sine wiste . . . ze wederem si solte. 11.557 sine
wiste war oder wie 15.547 enweste si waz ane gftn. 2812 sone weiz
•) Die mhd. ncgationspartikel ne (H Hoffmanns Fundgruben, I. s 269 ff.)
Paul, Mhd. Gr. §311; Michels Elem. B §258. Es verwirrt uur die sachlage, wenn
alle die falle zusammengeworfen werden, in denen „we (e/») ohne folgendes nihtu
auf tritt.
7) In diesen fallen k6nnte man in dem charakter der frage gleichsam einen
vertreter der zweiten negation sehen.
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8 XII. V. E. Mourek:
ich waz enbesten ist. 4826 sone weiz diu zunge waz si tuo. 16.918
dane weiz ich rehte weder ez tuo. — Auch ohne ausdriicklich ge-
setzte aber leicht zu erg&nzende frage: 3958 i'ne weiz; (die frage
gieng bier unmittelbar voran: min siieziu muoter und mine bruoder,
lebent die noch?) cf. auch 7778.
Aber 7779 u. sonst steht doppelte negation:8) ine kan niht
wizzen waz ez ist. Auch wenn das exceptive wan folgt, liegt streng
genommen schon doppelte negation vor: 7782 nunc weiz ich mere
waz ich tuo wan daz ich mich gote muoz ergeben. 14.985 ine weiz
wan alse ich waene.
2. Auch bei riwchen mit abhangiger frage: 8672 ern ruochet
hiute waz er tuot. 10.205 i'ne ruoche, zw&re, ez si sin tot, (der ab-
hangige satz hat fragenden sinn) 18.600 (ebenso:) 18.600 i'ne ruoche
und ist mir iemer we.
3. Ferner bei wellen, mugen, Idn: 10.278 si wolte unde enwolte
19.393 er wolde unde enwolde 19.258 weder wil ich oder enwil ich.
— 13.194 (in hypoth. periode:) ich enwil i'ne wizze danne umbe waz.
— 16.389 (im wunsche:) nune weile got der guote, daz ich. .. iemer
froude gehabe.
9974 wande ich iezuo enmac. 16.439 so man enmac. 18.703 vil
gerne haete er sich ze wer gesetzet, nii enmohter. 14.802 nune
l&nt iu lugenaere. 18.550 ich sturbe gerne, mohte ich: nfi enl&t er
aber mich.
4. Interessant bei dem stellvertretenden ttwn\ 6123 weder er
genese oder entuo. 9191 sweder er lebe oder entuo. 8718 mir gelinge
oder entuo. 10.389 weder ich mich reche oder entuo. 9158 ob er
lebete oder entaete. 6251 nein er, er entete; 11.233 herr' ir entAtet.
Aehnlichen sinn hat auch geschehen: 13.225 (i'ne wil groz noch
kleine niwan Isot aleine) der kunec sprach: triuwen, dazn geschiht.
5; Regelmiiszig steht auch blosz die qualitative negation bei der
hypothetisch exceptiven function des ne (en), ob es nun alleiu oder
durch damie, denne gestiitzt auftritt. Dabei macht es keinen unter-
schied, ob der hauptsatz positiv oder negativ ist. 1223 dune helfes
8) Wackernagel stellt in seinem aufaatze (Fundgr. I. s. 293, dann 296 ff)
wregelnu auf fur die f&lle, wo bei wizzen doch doppelte negation stehen mttsse:
aber er wirft sie selbst uber den haufen, indem er (s. 299 § 15) sagen muss:
„Auszer diesen zum teil notwendigen, zum teil, wenn auch unerwarteten, doch
erkl&rlichen abweichungen finden sich noch einige stellen, wo auch ohne irgend
eine jener ursachen die regei des sprachgebrauches vernachiassigt und dem
wizzen eine zweite oder starkere negation beigcgeben ist."
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Uber die Negation im Mittelhochdeutschen. 9
mir, so bin ich tot. 2517 ich ewfle hinnen balde, ich benahte in dem
walde. 4092 wie kunde ein werbender man sin kint so schfine erzogen
han, ez enmdese ftz edelem herzen g&o. 10.309 wir ensehen genote
darzuo, wir haben iemer m6re verloren unscr ftre cf. 10.329, 10.048,
11.585, 13.241, 14.005/7, 15.298. 1506 iuwer helfe diu entuoz und
got enfiiege ez dama also, sowe wirde ich niemer mere fro 1466 des
entriuwe ich niemer genesen, got ewwelle min gehelfe wesen. 2812
dun' zeigest mir'z, so neweiz ich. 3760 ern wolte niemer wider komen,
erw haete etewaz vernomen endeclicher maere wa siu iuncherre waere.
4858, hie zuo enweiz ich tuo ich entuo daz eine darzuo cf. 6530,
6950, 6920, 8023, 8517, 9296. 6957 diu enner dich, du bist unge-
nesen — cf. 12.096, 12.135, 10.214, 13.406, 15.495, 16.384, 17.012,
17.091, 18.175, 18.518. unser dewederez enkan ze rehte sterben noch
geleben, ez enmUeze ime daz ander geben.
Mit danne: 6948 disiu not, diu ist din endeclicher tot, ich eine
enwende ez danne. 6991 sine komen danne drate, so komentsialze
spate. 12.702 enwaere si dan eine so dorfte s' iemer kleine gesorgen
umbe ir fere. cf. noch 12.^07, 12.840. 13.195 ich enwil, me wizze danne
umbe waz. 13.319 ezn si danne alse vil .. . so muoz si sich es mazen.
Hie und da scheint in dieser function auch schon nicht eingetreteu
zu sein: 9529 die wolten uns, haet ich es niht mit minem guote
uuderkomen, den lip zem guote han genomen.
6. Ebenso regelmiiszig genilgt die blosze qualitative negation in
consecutiv-finalem sinne nach einem negativen hauptsatze, einer con-
struction die im mhd. so sehr beliebt ist:9) 635 si'n gesaehe nie keiu
man er'n minnete . . . iemer mfe wip unde tugende baz dan fe.
849 damite gerueret er daz zwi an deheiner stat . . . ez'n binde in.
2327 diz ewmac nu meman bewarn, ir ewmflezet hinnen mit uns varn.
3666 und ewkan doch keines alse vil, Vne kunde es gerne mere. 5699
dawe hat wiemen zwivel an: zwo sache ewmachen einen man. cf. 1720,
5270, 5778, 8197, 14.800, 16.139, 18.667, 12.334. 1858 und ist vil
liitzel iht so guot ez enswache der's ze vil getuo. 11.008, daz da
vi. liitzel ougen was, in enwaeren diu zwei spiegelglas ein wunder
und ein wunne — 4613 i'ne weste wie gevahen an daz ich . . . iht geseite,
mane haete baz da von geseit. 4658 mm suln ez icemen lazen tragen,
°) Diese construction lebt uneingeschrankt im heutigen bfthraisch u. zw.
in der volkssprache cbensowol als in der schriftsprache, und macht daher einera
bGhmischen leser, wo er sie im mhd. findet, nicbt die geringsten schwierigkeiten —
wie es uberhaupt oft bei deu schwierig9ten mhd. weudungen genilgt, sie wortlich
ins bohmische zu ubertragen, urn sic sofort klar zu machen.
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10 XII. V. E. Mourek:
siniu wort ensin vil wol getwagen, sin rede ensi ebene unde sleht. cf.
4918. — 4841 der ist ouch nie so kleine erne mueze inir verrihten . . .
beide zungen unde sin. cf. 5467, 5658. — 5896 sin herze enwolte in niht
erl&n, erw mflese selbe ein herre wesen. cf. 5972. — 6813 ich hoere
wol, daz diz twwendic wesen sol, der karapf enmiieze vftr sich gau.
cf. 7224, 7536, 7811, 8966, 9964, 10.254, 11.916, 12.510, 12.961,
13.174, 13.262, 13.981, 14.599,14.688, 15.828, 15.862, 16 030, 16.260,
16.490, 16.503, 16.556, 16.773, 16.927, 16.950, 17.888, 18.165, 18.185,
18.306, 19.299, 19.441, 19.449.
Nur ganz ausnahmsweise findet sich in einem solchen ob-
jectiv-cousecutiven satze doch auch doppelte negation: 13.557 des
enhaete er keine sinne ern haete deheinen wan daran (freilich kann
man deheinen hier als noch ganz positiv ansehen.)
Die consecutiv-objective negation war so sehr beliebt, dass sie
(fieilich nur ausnahmsweise) auch nach einera unzweifelhaft positiven
satze "eintrat : 14.464 ich verkoufte alle mine tage, ichn gesenfte iu
iuwer klage. Vielleicht auch 11.837 diu sint ein also haele dine, so
kurze wernde ein urspriuc, sine habent sich niht lan^e wider (aber
der consecutivsatz hat hier wohl eher die geltung eines vollen haupt-
satzes, wofur auch die zweite negation niht spricht).
Etwas anderes ist es, wenn der regierende satz nur formell po-
sitiv ist und eigentlich negativen sinn hat, dann ist das ohj. consec.
ne ganz am platze. Das ist schon bei den umschreibungen mit liitzel
der fall (1858, 11.008, 12.334) die bereits oben aufgezahlt sind;
dann noch: 2176 haete ez note verlan, ez enmiiese allez viir sich gan;
und nach rhetorischer frage 4082 wer weiz, ern si vil tugenderich ?
Die negation konnte iibrigens auch fehlen, und R. Bechsteins
conjecturiertes en ist nicht absolut notwendig: 1 3.823 ern (der zwivel)
ist ir (der liebe) nie so swaere bi, man (ew)lide in vil und verre
baz dnnne den bewaerten haz; 15.492 niemen alse saelic ist.. . im
(ew)werde alaster gegeben.
7. Zu den belegen blosz qualitativer negation sind auch die-
jenigen zu ziihlen, wo das praefix tin- trager der negierten aussage
ist. Das ist bekanntlich beim participium praeteriti der fall, u. zw.
a) in vollstandigen siitzen a) mit sein: 206 liep unde leit diu w&ren
ie an minpeu ungescheiden. cf. 6978, 14.331. 748 iu si . . . unver-
zigen; 916 dannoch was inie vil ungedaht, cf. 6328, 8525, 16.187.
5027 wis unbetrogen ; 6194 swie unversuocht ich anders si. 6487 er
was wil unerkomen dk van. 6957 du bist ungenesen. cf. 8841, 9628,
10.141, 12.100. 8415 wellest ... von boeser diet ungehazzet sin.
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Ober die Negation im Mittelhochdeutschen. H
10.284 Morolt ungerochen was. 11.033 des was er unberihtet d&.
11.681 nu was ab ir daz unrekant. 12.185 daz si unerloeset wftren.
13.494 do er unvermeldet w&nde sin. 17.934 ob ez unverboten waere.
18.047 diu ist manegem ungeminnet. /3) mit habent 9455 du h&stmin
unvergezzen. 13.725 in ouch unerfunden und unervaren haete.
b) in verkiirzten satzen : 6538 der unversuochte Tristan ze not-
lfchen dingen der begunde ouch sich . . . warnen. 15.244 wan er den
esterich unbetreten . . . funden haete. 17.765 weste es ungesehen
genuoc. 18.408 daz er . . . ungerochen dannen gie.
Anm. 1. Iu 13.985 daz ist wnlongen — scheint unlongen irrtttm-
lich als verb aufgefasst zu sein.
Anm. 2. Sonst mogen auch die litotetischen ausdriicke wie 1320
d& n&ch so was vil harte urdanc, unz daz ir beider wille ergie, hieher
gehoren.
B. Blosz quantitative negation.
Nur quantitativ findet sich negiert I. das subject u. zw. 1. mit
einem von haus aus negativen worte: nieman: 698 daz nieman also
behendecliche rite. 9i2 daz niemen do dawider streit. 3249 daz im
niemen . . . gevolgen kunde. 6955 diu kan eine disen list und anders
niemen. cf. 3628, 4654, 5104, 5707, 6141, 6733, 6937, 7964, 8207,
9148, 10.710, 10.714, 12.225, 12.735, 12.972, 13.373, 13.547, 13.825,
14.115, 15.489, 15.824, 15.861, 17.011, 17.629, 19.224.
Wenn auf niemen ein objectiv consecutives ne folgt, konnte man
schon von gehaufter negation sprechen, z. b. 15.861 daz si nieman
gehorte, sin' benaeme im . . . sine sorge cf. 17.011 u. 8. o.
niht (das viel haufiger als subject aufgefasst werden kann, als
man sonst vielleicht geneigt ware anzunehmen). 3. so waere ez allez
alse niht. 258 an ime brast aller tugende niht. 1549 belibens mac
hie niht gesin. 1726 niht wart geweinet. 12.134 es ist nild rkt (ine
mueze . . . werben). 12659 des trankes was niht me. 13.020 an in
was niht gescheiden. 14.240 sines willen niht geschah. 16.525 ime
was ie genote niht dinges. 15.291 jach des in diuhte niht. cf. 2937,
6396, 7468 (?) 8905, 11.245, 12.235 12.960 ze karaere kunde ouch
niht gesin Braugaene enmiiese ez wizzen. Praedicativ : 8293 deist
allez hie wider ein niht. Auch wenn niht nur logisch das subject
ist: 16.945 dem ist ouch nihtes ze vil. — 5258 daz der niht ein
ltttzel was.
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12 XII. V. E. Mourek:
2. mit einem erst auf syntaktischem wege negativ gewordenen
wort: dehein, kein: 450 daz alien den bilanden dehein kunec so werder
was. cf. 2150, 2803, 7880, 9628, 13.257, 14.025, 15.836, 17.014 (mit
folgender negativer disjunction, also wieder schon haufung) 18.066,
19.448. — 6804 ist ouch do kein zwfvel an, 8653 was ouch daz kein
wunder. 8702 iuwer keiner kome dervttr. cf. 10.987, 13.540, 14.096. —
11.174 der geverte ir keiner weste. — 15.882 ime ir Jceiniu was bekant.
cf. 15.848, 16.736, 18.304.
deweder: 12.012 der dewederez wirret uiir, inir ensmecket
weder luft noch se.
II. Das object u. zw. 1. mit urspilinglich negativem wort: nieman:
3965 ich gesach nieman cf, 7518. 14.544, 18.174, — 5330 ir gezoc
hiezen si niemannes biten. 4068 gestuont ouch daz niemanne baz; cf.
11.834, 13.799.
niht (das wieder viel ofter einfach object des satzes ist, als man
gewohnlich annehmen mochte) : 2964 sage uns niht hie van. 2499
sihe niht lebendes. 4388 tuo niht infer, 4454 nim dich niht armuotes
an. cf 3899, 4840, 4543, 6419, 10.550, 10.985, 12.887, 14.892, 19.028.
— 5266, 5380, 5436, 6765 — 6964 wil dir nihtes abe gan — 8624,
8625, 8928, 9296, 9415, 9296, 9843, 10.258, 10.204, 10.496, 12.276,
12.577, 12.861, 13.233, 13.735, 13.762,13.236, 14.870, 16.427, 16.445,
15.211, 15725, 17.639, 17.683, 17.879, 18.396, 18.462, 18.572. -
Wol auch im v. 1.: gedaehte man ir ze guote niht . . . Praedicativ
3069 daz ahten wir ee nihte (oder ist dies vielleicht modal zu fassen ?
wie 14.429 zeichent die mit nihte me wan machet einhalp ein T.)
2. mit erst secundar negativem worte: 52 diu deheine swaere
miige getragen. cf. 279, 7222, 15.171, 15.260, 16.871,17.766, 18.809.
— 470 er bedorfte do deheines uife cf. 7483. - 8661 so was ouch
&ventiure ir deheime im wane. — 5777 daz ich des keinen zwivel h&n.
cf. 5952, 13.178, 15.127, 16.465.
Anm. Interessant ist der beleg flir rein positive geltung des
kein: 19.142 da/ er &n Isold ie kein wip genam.
III. Das zeitadverbiale: 1. mit urspriinglich negativem worte:
nie: 204 swem nie von liebe leit geschach, dem geschach ouch Hep
von liebe nie. 511 und wart nie gast geminnet baz. cf. 976, 990, 1570,
1593, 1709, 2122, 2140, 2283, 2320, 2365, 3414, 3434, 3858, 4375,
4859, 4939, 4971, 4882, 5696, 5822, 6695, 6723, 6877, 7526, 7498,
8073, 9017, 8279, 8604, 9275, 10.253, 10.959, 10.980, 13.042, 14.154,
14.360, 14 686, 14.907, 15.223,15.919,16.273,16.590,17.111,17.243,
17.564, 18.125, 18.184, 18 369, 18.400, 18.455, 18.789, 19.265.
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Ober die Negation im Mittelhochdeutschen. 13
niemere, niemer, nimt. : 93. ger&te ich niemer docb daran — 183
daz geliebet niemer anderswa. 1250 da gezwivelt niemer an. cf. 2519,
2612, 3278, 3573, 4923, 4877, 6449, 6324, 7798, 7644, 8159, 8064,
7373, 9568, 9803, 10.528, 10.903, 11.874, 13.405, 14.463, 16.467,
16.949, 17.264, 17.673. — 2464 entbiten s' ouch nimb, cf. 3855,
16.602, 16.624. — 16.318 6ren der wart ime niemd erboten. cf. 16.412
— 3227 wan ez d& vor nie mbre da ze hove wart vernomen, cf. 14.902,
16.212.
niemer mS(re): 10.313 wir werden niemer mftre fro. cf. 12.026.
— 18.272 daz uns so guote state niemer m& widervert.
nikt m£(re) : 8374 daz si'z in do niht mfere verhelen kunden.
cf. 9080, 9174, 2302. - 10.592 nein, hferre, furhtet iu niht md.
Anm. Die belege 8374 und 10.592 fur niht ro^(re) lassen auch
eine andere auflfassung zu, namlich nicht als object anzusehen; aber
2302 biten ouch do niht mSre und ebenso 9080 und 9174 daz er ob
do niht m&re streit — sind so ausgesprochen temporal, dass man
auch in den restlichen zwei der temporalen auflfassung den vorzug
geben kann.
In vielen von den citierten fallen fur nie u. s. w. ist die tempo-
rale bedeutung verblasst, und tropisch uur die energische verneinung
geblieben (s. o. ste 6.)
2. mit tibertragen negativem wort: 2052 daz er ze keiner stunde
unsanfte nider getraete.
IV. Das ortsadverbiale (selten) : 4825 der sin wil niender darzuo
13.018 daz was niender da.
V. Das adverbiale des grundes: 1. mit ursprunglich negativem
wort: 16.005 mit dem ir iuwer vehte umbe niht zesamene truoget.
cf. 8521, 8388, 9897, 10.005, 16.568, 18.388, 19.335. — 14.196 nu
bedenket daz und iedoch niht durch minen haz, cf. 14.582, 18.164,
18.287, 13.320, 18.326 durch niemen so vergezzet mfn. 14.967 wir
nemen uns dicke tougen ein raichel leit von nihte, cf. 4225, 5232 deist
niht daher von hove getan.
2. mit secundaer negativem wort: 13.320 daz si durch keines
mannes spil ir weinen welle lazeu. 18.287 vergezzet min durch keine
not 25.913 daz ez Gilan niht haete gegeben an eine umb' dehein guot.
Im letzten belege ist eigentlich schon eine haufung der negation.
So auch in fallen mit folgendem wan.
VI. Das adverbiale der art und weise wird sehr oft durch den
zum adverb erstarrten accus. neutrius niht negiert. Da dies nun als
ein accus. der erstreckung oder des ausmaszes aufgefasst werden
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14 XII. V. E. Mourek:
kann, so drtickt es zunachst aus, dass die aussage in keinerlei grade
oder masze, dann in keinerlei weise tiberhaupt geltung hat. Es liegt
auf der hand, wie nahe sich die weise mit dem quale der aussage
beruhrt {8 ist nicht JP and S ist in keinerlei weise JPl) und von da
aus ist es begreiflich, dass das sozusagen korperlichere, robustere niht
dem schwindsuchtigen ne, en die functionslast abnahra und es endlich
ganz verdrangte. Darnach lassen sich nun einige kategorien des
modalen niht unterscheiden :
1. falle wo die ^/-adbedeutung uoch filhlbar hervortritt:
a) bei comparativen und comparativischen begriffen: 2376 daz
in diu selbe swaere niht nkher gangen waere — 18.824 nu haet^
Tristan ritter uz gesundert niht minder danne hundert. 2549 daz ez niht
witter kunde sin. 2548 daz si niht schoener kunden wesen. 4980 sit
ez niht bezzer werden kann cf. 14.421. 8183 daz ich langer niht be-
liben kan ci. 9684. 7268 im was doch nihtes deste baz. cf. 7204. —
5833 ir habt . . . niht gemiuret unser leit. 6568 wan daz ich ez niht
lengen wil.
Anm. Hieher gehort eigentlich auch nicht md(re)^ sowohl wo es
als subject oder object des satzes auftritt, als auch wo es als ganzes
temporale bedeutung hat. Zu den bereits oben angeflihrten belegen
vgl. noch: 1391: ftz ir munde gie niht m6 wan daz wort (subj.).
1393 daz eine sprach si und ouch niht mt (obj.) cf. 1412. — 2302
und biten ouch do niht m6re (temp.).
b) 6?radbedeutung hat das niht auch bei den bekannten para-
phrastischen verstarkungen der negation, wie: 8873 ich fiirhte iuch
alle niht tin strd. 15.995 nu fiirhte ich ... dich niht eine halbe bone.
Anm. Aehnliche gradbezeichnungen, aber mit doppelter negation
8. w. u.
c) Gradbedeutung ist auch noch klar in belegen wie 3183 l&zet
iu niht sin ze gdch. 14.496 sorget niht ze s6re. cf. 10.216. 5785 lazet
iu die rede min niht sere missevallen. 14.993 daz ir im niht so sfere
gedaehtet an sin 6re. 1403 daz ist niht so guot. cf. 10.253. 17.631
so schiere was der kiinec niht dan, Isot erwachete. 2185 was er so
flizec niht so sin. 19.510 ich iu niht so maere bin. 13.922 daz ir mir
so holdez herze niht getraget. 9277 1^ dir ez niht so nahen gkn.
6007 doch buten s' ir dise fere niht allich alse sfere — 5258 daz der
niht ein lutzel was. 9070 daz selbe maere was niht ir alter swaere.
9668 iedoch niht in alien. 133 ist ir doch niht vil gewesen. 3669
ouch han ich dise Ifere niht vil manegen tac getribeu. 9041 doch
werte ez niht vil lange. cf. 14.520, 5516. 14.047 swer iu niht vil
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tJber die Negation im MittelhochdeuUehen. 15
senfte bl . . . si. 6208 ez waere niht biz her gespart. 6209 wir haben
niht z' einem male rat genomen. 12.398 docb niht gar vergebens.
50 ich ineine ir al/er werlde niht.
2. Nur mehr modale geltung, aber diese doch noch ganz deutlich
tritt hervor in belegen wie 2809 da ist der site niht also cf.
6140, 6828, 16.029, 19.487. 7809 nein frouwe, sprechet also niht.
9308 daz ez niht also geschach. 6404 ez sus niht solte erg&n. 3978
ich waere alsus niht hovebaere. — 12.228 nein, minne ist niht also
getan. cf. 10.352. 6184 bin ze ritterschefte niht alsd kflrbaere. 4679
ir rede ist niht also gevar. 7829 er harphete in niht alse ein lebe-
loser man. 2306 als ez der rede niht solte sfn. 28 sines lobes niht
irre g&t. 147 da/ si niht rehte haben gelesen. 10.729 daz ir niht
lebende waeret. 4142 er bestat mich niht wan alse vil ich bin sin
man. — 15.434 mtn rede sol iu niht swaere sin. 11.452 la dir die
rede niht swaere sin. 16.080 sin angest was niht kleine. 16.416 so
si ir state niht wol mohten gehaben. 5413 daz ich nicht feliche si
geborn. 6829 sus kommen wir niht ze minnen. 14.399 daz wir sus
niht verderben. 5239 si ir geste niht eine mit dem munde empfie.
9681 den was niht innecliche leit der zwivel. 9697 sit daz sin tot
niht waere gewis. 7972 daz ich nicht sunder zalen wil. cf. 11.182.
2898 enbaste er beidiu siniu hufbein besunder niht, wan beide enein.
18.958 diu . . . w&ren ouch gewant niht anders wan. cf. 18.907. 12.143
swer ir . . . nicht gerne wellet lazen. 7273 daz s' iz mit nihte kunden
gescheiden. 1. gedaehte man ir ze guote niht. 7230 der was niht an gote
gemuothaft. 4484 volg' ich dir niht mit guote 12.323 daz uns ze nihte
best&t.
3. Rein nur negation (also eigentlich schon qualitativ) ist niht
gewiss; schon dann. wo es direkt zum verbum gezogen werden
muss. Hier vertritt es oft die alte negation ne (en) und zur entwick-
lung dieser geltung werden unzweifelhaft auch die vielen falle bei-
getragen haben, wo niht noch neben dem alten ne (en) auftrat und so
sehr haufig blosz als (lessen verstiirkung erschien (obzwar man, wenn niht
neben ne(en) steht, immer noch seine quantitativ modale geltung heraus-
fflhlen kann) : 32 die pflegent niht, si wider pflegent. 211 haeten die . . .
niht getragen. 955 ouch vergie sin geschicht die seneden Blansche-
fliure niht. 1123 der in niht taete wider, (obj?) 1477 und er mich niht
ersterbet. 1877 wan ime diu wer niht tohte. cf. 9034, 18.909. 3528 als
er der rede niht naeme war cf. 10.715. 4150 sit daz er iuwer sun
niht ist. 5368 der willen er niht weste (obj.?). cf. 12.454 die doch
niht solten wizzen. 12.808 des ich doch niht getrftwen wil. 4156 ob
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16 XII. V. E. Mourek:
es mih niht geriuwe (subj.)? 1047 des er niht wellen solte. 4752
sprich ich niht anders wan. 10.466 Tristan sin selbes niht vergaz 5560
iedoch geriet er die gescbiht . . . niht. 6071 schamet ir iuch der
schanden niht? cf. 1057, 8805. 6464 daz daz reht niht breche. —
6914 waer' ime der schilt ze staten niht komen. 8687 daz man . . .
niht mohte . . . 9283 niht weine ! 9639 haet* ez (es?) im der tot niht
(obj.?) benoraen. 10.441 waere er . . . niht fanden. 11.855 des in
din rainne niht erlie (obj.?) cf. 14.736. 11.964 daz ich in . . . niht
sluoc. 12.351 waruinbe lieben wir sie niht? 14.643 ist daz si dise
lage niht ersiht. 15.736 daz si niht verbran (modal?) 17.124 haet in
diu griiene niht ernert. 17.006 den man von innen niht inl4t (modal ?)
18.476 daz ir daz herze do niht brach.
Auch wenn niht zum infinitiv gehort, ist es wol nur qualitative
negation: 2361 und kan ouch selbe niht gevarn 4617, cf. 13.030,
13.714, 13.980, 15.629. 3652 so du niht geslafen maht. 13.403 daz
er mich niht rueren sol. 15.185 nu getorste er . . . dar niht gan.
3366 der wil ich von dir niht (obj.?) enbern. 4749 von den ich nu
niht sprechen wil. cf. 11.300, 12.406. — 7462 daz la benamen niht
komen abe.
4. Rein quaiit. negation ist niht wol auch da, wo es gleichsam eine
correctur eines wortes oder einer aussage bezeichnet : 4672 die bernt
uns mit dem stocke schate, niht mit dem meien blate. 7958 mit rede,
die niht des hoves si. 1180 der niht von minnen ware komen. 10.535
al si ich niht ein ktinigfn. 486 min herz stat mir niht derzuo. 16.239
die naeme ich zw&re nicht dervtir. 6805 belibent die niht beide
hie. 10.209 merzi gehoeret niht ze dir. 18.278 Ikt mich uz iuwerm
herzen niht. 11.111 daz golt daz was dar in geweben niht in der
hovem&ze. 15.460 von maeren hat er den wan 6f iuch geleit, niht
von deheiner w&rheit. 9897 und zware iedoch darumbe niht. 4990
ich meine ab an der waete . . . niht an der angeboruen wat. cf. noch
16.663, 17.413, 17.731. 17.266 mit dem vertriben si manegen tac,
niht durch deheiuen den bejac, der an solhen dingen lit, niuwan
durch die kurzen zit. — 18.344 durch iuwern willen, niht durch michi
— 19.030 ich h&n Isote funden und jedoch niht die blunden cf.
19.036, 19.292, 19.287. Isot diu was sin ungeschiht und aber diu
mitalle niht, da si'z da viir erkanden.
5. Rein nur quaiit. negation ist niht auch, wo es ganz selbstandig
auftritt: 2421 sie liezen ez an die geschiht weder si gewaeren oder
niht. — Aehnlich in der disjunction 15.409, 16.329, 17.582.
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Ober die Negation im Mittelhochdeutschen. 17
Anm. Mit diesem selbstandigen niht stimmt auch in der ent-
stebuogsart das selbstandige emphatische nein: (ni wiht > niht 1 1 ni
ein > nein) das im Tr. zu lesen ist: 309, 765, 1734, 3528, 3656, 3976,
4142, 5828, 7809, 8189, 8546, 8562, 9010, 9563, 9598, 9608, 9857,
10.211, 10.391, 10.588, 10.592,10.737,10.158,10.270,11.596,12.010,
13.016 (4X). 12.888, 12.796, 12.633, 12.659, 13.416, 13.398, 15.025.
15607, 16.013, 16.236, 16.330, 17.535, 17.547, 19.259, 19.261. —
Meist erscheint tibrigens nein anderen negationen vorangestellt, z. b.
18.041 nein, nein, ez ist niht minne.
VII. Auch die negative disjunction tritt ohne qualitative nega-
tion auf : 867 dfi verwirret er sich ... so sfire, daz er sich von dan
noch 8us noch so verrihten kan. 892 si gehullen so noch sus enein
cf. 13.221. 6998 noch sloz noch sliizzel was daran. 7755 an sinen
dingen weder r&t noch helfe kan gewesen. 8851 sit ich weder fride
noch ruowe finde. 10.925 er was ze kurz noch ze lane; cf. 10926,
10.930, 10.995. 11.002 ze linde noch ze vaste haeten si beide ir weide.
11.983 begunde si umbev&hen ze verre noch ze n&hen. 14.434 leget
d& weder zuo noch van.
VIII. Endlich ist auch die exception gar oft ohne qualitativ
negiertes verb belegt: 53 diu... niwan in frouden welle sweben cf.
141, 198, 1351. — 1220 al min r&t niwan an dinem rate stat. 1661
alle ir kraft die kferten si niwan ze wer. cf. 1690, 2145, 2392, 2444,
2735, 3143, 3360, 4919, 6091, 6612, 6776, 6995, 7820, 7938 (truog
im niuwan guoten muot) 8282, 8457, 9088, 9175, 9545, 9992, 10.406,
12.246, 12.286, 12.287, 12.562, 12.702, 12.821 (aber hier neben iht\
14.432, 14.699, 15.043, 15.765, 16.536, 16.847, 17.063, 17.327, 17.427,
17.443, 17.865, 17.977, 18.375, 18.437, 19.056, 19.185.
In einzelnen fallen hat niwan klar die bedeutung von nur: 6.
der guote man swaz der in guot und niwan der werlt ze guote tuot . . .
cf. 1174, 4274, 7229, 7368, 11.564, 11.985, 13.990, 14.768.
Interessant ist der beleg 4088 und niuwan an Tristande da
kieset sine tugende an — wo aus dem zu grunde liegenden nur sich
wohl (nach R. Bechsteins auffassung) der begriff: besonders, vor allem
entwickelt hat.
Uebrigens kann man auch schon an vielen oben citierten stellen
niwan einfach mit nur tibersetzen.
Anders verhalt sich die sache 9638, wo die rhetorische frage
negativen sinn hat: wer waere daz niwan Tristan?
Einigeinal bat niwan die bedeutung von auszer : 18.160 die iunc-
frouwen hiez si dan entwichen allgemeine niwan Brangaenen eine.
Sitzb. d. kdn. btihm. Ges. d. Wiss. Phil.-hist. Classe. 1902. 2
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18 XII. V. E. Mourek:
GehSufte quantitative negationen.
Wie bereits im einleitenden teile der abhandlung erwahnt, konnen
in einem satze auch mebrere negationen auftreten. So lange sie ver-
schiedene satzbeziehungen betreffen, bleibt das resultat des satzganzen
negativ. Die negationen wttrden einander erst dann aufheben, wenn
zwei negationen eine und dieselbe satzbeziehung treffen wOrden, was
jedoch schon nach Wackernagels darstellung 10) undeutscb ist.
I. Blosz quantitative negationen finden sich gehauft:
1. Subj. obj.: 817 und wiste iedoch dewederez niht umbe des
anderen geschiht. 5322 daz niemen Jceinen rinc uz dem gewande lieze
gan. 5636 daz niemen ansprftche haete an Jcein sin guot. 10.425 daz
in niemen innen bringe deheiner slahte undinge. 12.692 niemen wande
niht derzuo. cf. 13.001. — 17.878 dehein man der ttbelen niht ge-
htieten kann.
2. Subj. obj. temp. : 9504 daz . . . umbe ir vart nie niemen nihtes
inne wart cf. 7744. 7218 daz niemen keine kfere ze deheiner slahte
stunde dahin gehaben kunde. 18.112 wie friet si'n vor herzenot so wol so
nie dehein Isot deheinen ir Tristanden baz. (Noch mit disjunction ver-
bunden): 15.711 daz mines leibes nie Jcein man deheine kttnde nie
gewan noch mir ze keinen ztten weder z'arme noch ze siten an iuch
nie lebende man gelac. 14.510 daz ez nie niemen wart kunt, noch ez
Jcein ouge nie gesach.
3. Subj. temp.: 983 von dem mir nie Jcein leit geschach. 7841
daz niemen keine stunde bf ime beliben kunde: cf. 445, 2116, 3795,
5540, 10.300, 10.830. 448 daz nie kein tac so langer wart. cf. 6528,
7141. 12.949 daz nie niht wart gescheiden. 13.011 der sich me
keinez kunde enst&n. 13.627 daz ir deweder nie wort gesprach. 17.446
daz nie von weibes libe dehein creatiure als ftz erkorn .... wiirde
geborn.
4. Subj. disj.: 189 daz niemen ane ir lere noch tugende hat
noch ere. 6368 ir aller kciner brichet weder triuwe noch ere. 4524
daz ir dewedere iibel noch guot weder riet noch raten solte wan alse
der ander wolte. cf. 5605. 6170 damite ist iuwer keines not weder
abe noch ane gekGret, geminneret noch gemferet. 11.229 daz niemen
wort noch halbez sprach. 16.971 an ir sol ouch dehein arcw&n weder
bOhel noch gruobe h&n.
l0) Cf. Fuudgr. I. s. 209, § 1., anm. 6.
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ttber die Negation im Mittelhochdeutochen. 19
5. Subj. temp. disj. : 12.968 daz nie nieman dervan w&n noch
arcw&n gewan. 6664 in Spanjenlant noch anderswft wart nie Jcein
schoenerez erzogen. 6465 daz . . . Morolt . . . noch der in gesendet
h&t noch . . . kein man zins . . . nie gewan ze Kurnew&le noch z' En-
gelant. 15.052 deheiner slahte nezzelkrfit nie wart so bitter noch so
sur also der sire n&hgebftr, noch nie kein angest also groz also der
valsche hftsgenoz. cf. aucb nocb 15.630 ff.
6. Subj. except. : 12.052 niemen ir willen . . . bevant wan si. cf.
12.085, 12.120, 12.589 — 12.700 sit nieman ir triigeliste niwan Bran-
gaene wiste 1203 da nieman was niwan si zwo. 1884 in was niht
ze tuonne wan flfehen, cf. 5485, 8655, 8964, 17.277. — 13.878 nft
ist mir niht Hep wan ir. 10.320 diu not niht anders was niwan
der tot.
7. Subj. disj. except.: 5605 under in was wer noch kfire noch
deheines strites mfere wan tnschen unde fliehen.
8. Subj. mod.: 10.591 daz mir kein schade iht erstfe.
9. Zwei objecte in verschiedenen casus: 10.706 sage ouch niemen
niht md. 7446 daz si . . . nianen niht hier umbe sagen.
10. Obj. temp, i 17.615 und niemer boeser maere von ime ge-
naeme deheine war. 8410 diu nie deheinen haz gesach. 13.815 daz
er der waren ktinde niemer niht beftinde. cf. 6132, 5625, 9630, 11.751,
12.886, 12.803, 12.678, 14764, 16.293, 16.384, 16.800, 19.105.
11. Obj. except: 18.378 der kttnec da niemen mfe wan eine
Isote vant.
301 er nam vQr sich niht sorgen war wan lebete . . . dar. 2314
daz si do nihtes m£re niwan ir spils ged&hten. 2394 sie riefen . . .
niht anders wan daz eine wort. cf. 5967, 10.043, 12.266, 12.514,
16.510, 19.274.
16.085 sit daz er deheine bewaerde haete . . . wan . . . 19.163
diu wil deheinen Tristanden wan . . .
12. Obj. disj. except. : 13.919 daz ich niht dinges kan gemeinen
noch geminnen wan iuch einen.
Obj. disj. 13.551 alse er nihtes wait gewar noch an dem bette
niemen vant. 15.373 (si) sint an keiner warheit noch iiberkomen noch
uberseit. cf. 9437, 9650, 13.505, 18.180.
13. Obj. temp, disj.: 6435 daz ein man der nie ze solchem
schalle kam, noch dirre dro nie niht vernam. 10.825 daz keisertn
noch ktinegin nie deheinen bezzeren gewan. 14.290 daz er deheine
k6re . . . naeme noch niemer dahin kaeme. 16.257 daz ich des niht
gehaben kan noch nie s6 liebes niht gewan.
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20 XII. V. E. Mourek :
14. Obj. temp. mod. disj.: 15.381 sit man si niht erfunden hat
an deheiner slahte missetat noch niemer lihte ervinden kan.
15. Obj. mod.: 5984 daz er dehein gemeine guot mit niemanne . . .
wolte han. 6151 daz ir deheinen man niht niuget geherzen. 14 316
daz si niht mohten Mn deheine state.
16. Obj. loo. disj. except. : 379 daz er sich nihtes kunde erwern
noch sich niender trftte ernern niwan in sinen vesten.
17. Temp, loc: 16.866 daz der saelige Artfis me in deheinem
sinem hfts so groze hochgezit gewan. 448 daz ez ime davon nie
mPre ze deheinen ziten andersivd so werde entboten wart.
18. Temp, mod.: 14.574 daz ez nie mit deheinem minem rate
ergie.
19. Temp. caus. : 455 daz er durch nie deheinen man so nahe
g&nde klage gewan.
20. Temp, disj.: 598 von gesinde noch yon gesten wart geher-
berget nie so wunneclichen alse hie. 2260 daz knappe nie . . . baz
noch schoener wart. cf. 2308, 3307, 5296, 12.616, 16.310.
632 daz d& noch anderswa schoener wip nie wart gesehen. 985
sit wart mln herze niemer m& noch fri noch froudehaft. 2338 nu
gedfthte si nie jungelinc so saelecliche sin getftn noch also schoene
site han. 5036 golt noch zobel gestuont nie baz. 6948 arzat noch
arzates list ernert dich niemer dirre not. 8262 daz kint noch maget
nie wart noch niemer wirt geborn. 10.324 diu siure twch herzegallen
nie gewan. 12.841 daz ich nie ze deheinen ziten fibergie tveder ir
bete noch ir gebot, cf. 14.845, 14.857, 15.818.
21. Temp, except.: 2423 ir dinges was nie me wan daz si . . .
ftf als in den himel stigen 13.914 ban nimd wan einen lip 2504 sihe
ich ie nimfere niwan ein toup gevilde. — 12.443 daz sie nie mere
taeten niwan Brangaene baeten.
22. Temp. mod. disj.: 2354 wan er niht varen kunde noch es
nie davor begunde.
23. Temp. loc. disj.: 1680 der . . . inuote noch . . . tugende an
keiner stete nie fuoz noch halben wane getaete.
24. Loc. mod. disj.: 17.080 minne und ir gelegenheit niht ul
die straze sint geleit noch an dehein gefilde.
25. Caus. except.: 802 diu zwei waeren get&n durch niht niwan
durch minne. 8960 so was auch der truhsaeze da . . . durch niht wan
daz man jaehe. 8759 Tristan leit eine reisekappen an durch anders
niht wan unibe daz . . . 4225 Tristande was daz maere . . . swaere
von anders nihte wan von dan . e . 7178 si s&hen disen toten durch
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Uber die Negation im Mittelhochdeutschen. 2L
nicht niwan durch jAmer an. 16.242 ich sluog Urg&nen durch niht
wan . . . cf. 18.164.
26. Mod. disj.: 4407 daz ich mich ritterlichen namen noch er
sicli min niht dorfte schamen. 6252 weder mit gebote noch mit bete
kund er mit so vil niht mite gegan. 6506 mit des gewaefene wil ich
noch mit einer sterke . . . noch mines sinnes spitze . . . niht stumpfen
noch lesten. 6057 Tristan wart . . . von deheinem muoter kinde noch
ouch von Markes gruoze enpfangcn niht so suoze. 17.724 daz si . . .
niht so heinlich waeren noch so gemeine ir rede.
27. Disj. except. : 1689 der minner noch m6re niwan ir aller
ere mit ime do fuorte hin ze grabe. 7030 tete er weder wirs noch
baz wan spranc. 6588 daz er noch uf nodi nider wac wan rehte.
28. Interessant ist die hiiufung (temp, mod.) von lauter erst
secundiir negativ gewordenen worten : 18.504 iht mere muget ir ane
mich iemer geleben deheinen tac dan ich an iuch geleben mac.
C. Qualitative und quantitative negation.
Die falle dieser im inhd. so sehr beliebten form verteilen sich
wie folgt:
1. Neben der qualitative^ negation ist das subject negiert u. zw.
1. mit einem von haus aus negativen worte: 2327 diz cwmac uu
niemen bewarn. 2814 ezn weiz niemen disen list. 5699 dane hat
niemen zwivel an. 8558 ez enwirbet zware niemen baz. 9193 mich
enwiset niemen dervan. cf. 11.216, 10.818, 13.251, 13.528. — 13.168
des enkunde in niemen ubergan; 17.923 dem wibe enmac ir minne
niemen uz ertwiugen.
niht: 1706 da enist doch nu niht anders an. 3604 dane wart
ouch ougen niht gespart cf. 4436. — 1768 es enwas doch niht sti
klagesam.11) — 4378 dan' ist niht an: 4677, 4678 dane g&t niht guotes
muotes van, dane lit niht herzeluste3 an. cf. 5007, 5716, 5397, 5823,
6836, 6980, 9142, 10.030, 10.212, 13.035, 13.832, 13.900, 14.127,
15.493, 16.007, 16.362, 16.443, 16.927, 17.000.
2. mit einem ursprunglich indefiniten, durch syntaktischen usus
negativ gewordenen prouomen: (dehein, kein): 8304 des ensol sich ir
deheiniu schamen. 11.083 uune weste ez ir deheiner dk. — 6092
n) Bech stein liest bier cz und sieht demnach niht 80 als gradatives an.
So auch dfter wo man niht sehr gut als subject ansehen kann.
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22 XII. V. E. Moarek:
dehein ander not enist hier an. 18019 ezn ist al der^dinge dehein . . .
so rehte saelic so daz wip; cf. 19.531. 14.111.
116 daz ez kein edle herze ewbirt. 3034 da ewist kein ander
spaehe mite. 8298 mit ir ewist kein ander wip erleschet. cf. 7810,
7929, 9638, 10.984, 16.138, 17.802.
11.900 ir dewederez ewmohte gehaben ruowe. — 11.462 bewar
mit allem flize daz es ietnan enbize. cf. 11.468.
II. Neben der qualitativen negation ist das object negiert u. zw.
1. mit einem von haus aus negativen worte: 2716 nu ewkan ich
niemanne gesagen. — 4657 wirn suln ez nietnen lazen tragen. 5970
ewsolte dirre schande nietnen anders widerstan. 18324 en\At iu nietnen
nAher gan.
12 da wil man des man niht enwil. — 140 ich ewtuon es niht.
769 iedoch enweste er niht hiemite cf. 975, 7628, 7898, 8825, 9237,
10.488, 10.069. »-) — 772 ich enm\ niht cf. 9931, 9919. — 891 erw
vant niht staetes an in zwein. — 1040 ern hat mir leides nihtgetkn.
1342 sone sach si doch niht anders an. 2051 daz si im des niht
ewgunde. 3042 ich ewkan hiemite niht baz. 4465 sone spar des minen
niht. 4472 nune ganc dir selbe nihtes abe. 3769 alse er sin da niht
envant. — 3911 ine sag iu niht von kinde. cf. 3527, 3963, 5408,
4686. — 4265 derne mohte es13) niht beklagen. 3516 ern mohte
es13) niht verswigen ban. — 149 sine spr&chen in der rihte niht.
4684 wir enraugen ir . . . niht verst&n. 4791 sit daz man der nu
niht enhat. cf. 4731, 5896, 6088, 6342, 6168, 7305, 7606, 7930, 7937,
8186, 8196, 8550, 8695, 8393, 8441, 9189, 9717, 9740, 10.109, 10.879,
11.779, 12.095, 12.116, 13.653, 14.848, 14.716. 15072, 15.385, 15.390,
16.554. 17.749, 17.756, 17.781, 18.078,18.666,18.226,17.813,19.037,
19.008, 19 . . ., 13.561, 14.416, 15.074. 15.124, 15.716,3659, 15.909.
Wie niht in dieser lage allmahlich zu rein qualitativer negation
(d. h. zunachst zu bloszer verstarkung der qualitativen negation!)
erstarrte, zeigen die falle, wo es neben accusativischem objecte steht.
Belehrend ist 9890: desw welt ir niht (also niht mit partit. genitiv!)
und gleich daneben: der inch niht enml Vgl. auch 8196 enhat ouch
zwivel daran niht.
u) Diese belege Bind umso iiiteressanter, ah sie parallelen zu dem blos^
qual. enwizzen mit abhangiger frage bilden.
13) Hier und an ahnlicben stellen lesen die ausgaben ez, aber es ist gewiss
rich tiger niht als object und es als parti tiven genitiy ansusehen.
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Cber die Negation im Mittelhochdeutschen. 23
2. mit einem erst syntaktisch negativ gewordeaen worte : (dchein,
kein): 1104 daz er hin z' ir enhaete deheine ger. 6586 ern haete
deheinen trost daran. 9584 hie enhabent deheine sorge van. 13.230 so
ensult ir . . . deheines landes kttnic wesen. 13.672 enkunde si . . .
an deheiner warheit ervaro. 16.361 sine haete dehein gemach dervan.
17.789 sone suln wir den frouwen deheine schulde geben. 18.072 der
endarf deheine sorge haben.
1717 ich enhkn da keinen zwivel an. cf. 5270, 10.776, 14.466,
14.798. — 8647 sine kunden keinen rkt gegeben. 2667 ine darf kein
angest haben. 3666 enkan doch keines alse vil. 5451 iuwer slac
eng&t ze keinem man. — 13.556 des enhaete er keine sinne. 13.837
dane wil si keiner staete warn. 14.597 in versihe mich keines dinges.
— 19.312 dise enwolde keinen andern Tristanden. — 3771 dane
kunde er iht m6 ervorschen.
III. Neben der qualitativen negation ist das *eȣadyerbiale
negiert. Hieher ist schon niene zu Ziehen, das man gewohnlich nur
als verstarktes ne hinzustellen pflegt. Die verstarkung entsteht jedoch
eben dadurch, dass man die geltung des praedicats nicht nur an sich,
sondern auch ftir jeden moglichen zeitpunkt laugnet: 193 ow6 daz
allez n&ch herzeliebe niene strebet. 306 des doch niene geschach. —
cf. 826, 838. 9283, 10.270, 13.069.
Ferner erscheinen: en — nie: 1724 ir ougen diu ewwurden nie
naz. 2359 ine wart alsus besorget nie. cf. 2706, 2710, 2816, 2864,
3636, 3742, 3948, 3966, 6822, 6921, 7243, 7388, 7905, 8250, 8584,
8965, 9012, 9339, 9939, 10.402, 10.544, 10.873, 12.427, .12.571/2,
13.260, 13.822, 14.389, 14.687, 14.853(?), 16.353, 17.120, 17.142,
17.953(2X), 18.513, 18.249.
en — niemer: 1005 ewsolte in niemer wip gesehen. — 1327
sone kunde er niemer sin genesen. 1465 des entrftwe ich niemer ge-
nesen. cf. 1485, 3281, 3759, 3790, 5657, 6638, 7130, 7300, 7756,
8392, 8414, 8432, 8480, 9236, 9285, 9301, 9859, 10.185, 10.593,
11.359, 12.424, 12 449, 13.978, 14.001, 14.097, 14.303, 14.766, 14.792,
15.495, 16.150, 16.436, 17.043, 17.910, 18.281, 18.582, 19.502.
ne... nie mere: 12.141 durch mich enlat nie mere. 10.593 dane
ist nie m$re sorgen an, cf. 16.396, 17.714.
ne... nie m6: 17.610 sin ged&hte ir herren nie mS so lustic.
en... nim$re: 5170 hie enbiten 's auch nim$re. cf. 7736, 8549,
13.719, 16.585, 17.640.
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24 XII. V. E. Mourek:
Eigenttimlich 1st 10.617 sowc was ie nim6 (subj.?) darin.
ne . . . niht mS: 1739 diu schoene enklagete do niht m&li) —
5051 cwwart ouch da niht mfc gebiten; cf. 8725, 11.722.
ne... niht m£re: 5916 und enbeite ouch do niht mtra. cf. 8225,
8424, 8562, 9565, 12.920, 16 581, 12.760.
ne . . . niemer mere: 15.608 zone wirde ich niemer mere fro. cf.
8203, 14.408, 14.584, 15.027, 17.093.
tie.,, niemer m&: 8277 ichwe geloube niemer m$.
Interessant ist der eintritt von un statt ne: 16.137 geiweret
niemer m$re iur geburt.
Im negativen satze bekoramt auch ie negativen sinn: 8903 ie
noch hkt meman vernomen.
IV. Neben der qualitativen negation tritt auch das localadver-
biale verneiut auf, u. zw.
1. mit einem von haus aus negativen worte: 6488 den* leite ez
niender nider. — 6666 ezn was niender in gesmogen. — 17.553
dazw sach Marke niender da. 19 524 diu lant enloufent niender hin.
— 19.025 ewbin Isote niender bi.
2. mit secundiirer negation: 10.915 ern truoc an keiner stat.
19.439 der enist an keiner stat so groz. 16.568 daz enmac ze de-
heinen staten gest&n.
V. Neben der qualitativen negation ist das wodaZadverbiale
negiert und zwar 1. am ersichtlichsten quantitativ dort, vroemegrad-
oder masafoestimmung fiihlbar ist (vgl. oben st. 14.).
a) bei comparativischen begriffen: 124 derne var niht verrer.
14.565 in getar hie langer niht gesfn. cf. 14.796, 16.612. — 3131
diewe erzugen alle ein kint niht baz. cf. 6392, 7614 dune solt niht
langer vliezen.
b) bei paraphrastischen bildlichen verstarkungen der negation:
16.537 en* haete niht gegeben ein liar. — 16.880 sine haeten ....
niht eine bone gegeben. 16.270 erw haete geahtet niht ein ber.
c) bei maszausdrticken : 778 enhazze ich iuch ze s^re niht. 6128
tnfiirhte niht ze s$re Moroldes groeze. 16.587 ouch enwil ich mich
so sere rechen niht. 6762 nune sorget niht ze starke. 16 771 dock
enwas das uugeverte niht so herte. 18.776 sine waren niht so state-
haft. 16.555 ine bin niht ein so tumber man. 3102 ern ist doch niht
so riche. 43 sone vare ich in der werlt sus hin niht so gewerldet
alse ich bin. 8418 sone hazzent si dich niht. 9178 sone kan ez
") niht kiinnte man hier auch aU object aufifassen.
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ftber die Negation im Mittelhochdeutschen. 25
mich niht vilr getragen. cf. 16.088 — 10.293 si eng&nt dir niht alse
nahen. 15.975 enlie den roup niht vfirbaz gin. cf. 15.986, 15.998,
17.433. 273 nune loufet ez die lenge niht. 5430 hieraite endunket
iuch noch mines leides niht genuoc. cf. 11.913— 15.021 ine wil niht
harte unmiiezic sin. 7255 done ahten si'z ze nihte. cf. 9752, 12.393.
2. in bezeichnungen der art u. weise als soldier (auf die frage
wiel): 3424 ezw mac sd niht ergan. cf. 12.509, 13.173. 10.716 erne
kom niht alse ein ritter dar. 289 daz enkom von arbeite niht. 7532
dazn gie niht von grunde. 56 der werlde . . . kumt min rede niht
ebene. 201 warumbe enlite ein edeler muot niht gerne ein tibel
durch tusent guot. 6288 enmohten niht anders ane geg&n. 7533 ez
enheizet doch niht rehte spil. — 9924 dune bist niht wol bewart.
12.464 sine wart niht z' einem male rat. 1856 ine trage ez niht
aleine.
3. Gar oft heiszt niht nur so viel als in keiner weise, d. h. es
wird zur bloszen verstarkung der negation und befindet sich auf dem
wege das alte ni (en) zu verdrangen und selbst seine funktion ganz
zu tibernehmen: 1233 ern mac niht genesen. cf. 1551. — 1524 da
von enscheide ich mich niht. 2515 daz ich von hinnen niht engan.
3436 dune kanst dich hier an niht bewarn. cf. 8430. — 3765 ern
was da niht. 3983 min nacketage enwirret niht (obj.?). 4858 dien
mugen mir niht ze helfe komen. 4751 sine hoereut niht ze dine
schar. 5642 enmohte . . . niht gewenden sin gemiiete. 5669 sone
wil er sich niht keren. 6405 ine versach mich dirre geschicht ....
niht (obj.?). 5974 nune mohten si... niht komen. 6094 enkunnet
an einem niht gevallen. 6974 enbin ich niht getriben. 7452 ern sol
niht leidic umbe mich wesen. 8533 so enist ez ouch niht spiles
site. — 7659 enfunde man ein herze niht. 8187 dune kumest niht
hinnen. — 7271 daz enmohte im niht ze slaten gan. 9095 daz er
von dannen niht enkan. — 9316 erw hat den trachen niht erslagen.
9855 sine wirt... gewunnen niht. — 11.706 daz mich der tot do
niht ennam. 11.109 sine wareu niht von hove gegeben. 11.903 si
enmohten ir willen niht (obj.?) gehaben. 12.912 die ensint niht
1 ftter. — 13.071 zehant engruonet si niht. 12.834 nune wasirhemde
niht getan. 13.609 ern kunde sich verrihten niht. 13.399 dune solt
si niht rtieren. 13.840 davon enscheidet si niht. 13.999 enlat iuch
niht daran. 15.267 ern wolte si niht schuldic ban und15) enwolde
s' ouch niht schulde erlan. 16.035 engahet niht ze ritenne. 15.615 daz
3) Interessante copulative verbindung Btatt negativer disjunction.
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2Q XU. V. E. Mourek:
si sich niht enracb. 16.007 ouch enist ez niht (es niht als subj.?)
umbe mich gewant 16.403 sine wolte doch niht fro sin. 16.970 der
ensol niht missem&let sin. 17.238 dazn lief niht ze disem spil. 13.226
so enwelt ir niht behalten iuwer warheit. 16.578 enkan doch die
Hebe niht (obj.?) gescheiden. 17.007 daz enist der minnen niht
gezalt. 18 045 diu enwirdet wibes namen niht. 18.001 ezn ist niht
ein biderbe wip. 19.483 ez enstat nu niht als wilen (modal ?). 19.519
ine kan ez niht (es niht als obj.V) erdenken. 19.479 diu enmac mir
niht ze staten gestan. Sehr instructiv ist 17.779 irnist niht deheiner,
ir ist maneger und einer 7760 ern mag im niht ze staten gestan mit
deheiner slahte sinne.
VI. Neben der qualitativen negation ist das adverbiale des
grundes negiert: 779 ine minne iuch ouch niht umbe daz. 18.585
ern sol sin selbes niht in sorgen sin.
VII. Neben der qualitativen negation steht negative disjunction:
877 ern erkande dannoch diz noch daz, weder ir minne noeh ir haz.
879 ern each noch trost noch zwivel an; daz enliez ouch in noch dar
noch dan. 900 ern mohte weder dan noch dar. cf. 1852. — 1388
sine gehorte noch gesach. 1740 sine sprach do weder ach noch we.
1945 son' geschach ez weder sit noch 6. 4038 ern was weder ze
iunc noch z' alt. 6968 die engib ich durch dine swester noch durch
dich. 8022 sine hint guot noch 6re. 8427 des envolge ich weder in
noch dir. 9508 des enbleip d& weder vadem noch rinc. 11.259 er
enkunde sprechen noch gelan. 11.331 hie enhoret rat noch 6re zuo.
12.013 mir ensmecket weder luft noch sfe. 14.107 diu enstant noch
wol noch fridelfche. 14.414 und enweiz nu weder rat noch list.
15.395 sone sulet ir der ktinegin ze bette noch ze tische sin gesellec-
lich. 16.610 daz enwil ich hoeren noch sehen. 17.554 dane was
zwivel noch wan. 17.763 weder si entroug in noch Tristan. 18.006
engfe noch dem noch disem abe (hypoth. ?) 18.482 sine mohten sterben
noch geleben. cf. 18.488, 18.519. 18.539 uud enbin doch weder da
noch hie. 18.552 nune mag ich weder mir noch ime geleben wol.
18.077 AH enist der hagen noch der dorn. (Gehauftes noch:) 15.838
dane was gruene noch rot, noch wiz, noch swarz, noch gel, noch bl&.
Hiibsche parallelen bieten (positive und negative satze) neben
einander: 16.956 der weder swebet noch enlebet. 19.382 die er weder
horte noch ensach.
VIII. Neben der qualitativen negation steht exceptives niwan:
970 ir leben enschuof sich niuwan so. 1061 diu enzl niwan yon
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tiber die Negation im Mittelhochdeutschen. 27
minnen. 15.998 daz engkt in niuwan an daz leben. 16.857 da»e was
niutcan ein und ein.
Quantitative negationen neben der qualitative!! gehauft.
Dass die quantitativen negationen neben der qualitativen gehauft
erscheinen konnen, ist nach allem voranstehenden selbstverstandlich.
Im Tristan stellen sich die falle folgendermaszen dar:
1. Subj. obj.: 15.068 ewhtietet niemen vor ira niht. 15.828 daz
niemen anders niht enjach.
2. Subj. temp.: 9272 dien' gesach niekcinwm. cf. 635, 5196(?).
8518 zone wirt . . . niemer deheiniu min wip. 15844 sowe wart nie
kein so wise man.
3. Subj. disj.: 7780 mir ewmac kein arzatlist gehelfen noch
gefrumen. 16.769 dar ewwas dehein gelegenheit an wegen noch stigen
hin geleit. 17.239 ezn was niht von meine so luter noch so reiue.
17.483 von fleische noch von beine ewkunde niht gewerden so schoenes.
18.517 unser dewederez enkan ze rehte sterben noch geleben.
4. Subj. except.: 1729 dawe was niht lebenes inne niwan ....
2797 hie ze lande eni&t kein ander list wan .... 12.030 enist mir
niht liep wan ir. cf. 13.921. 18.439 enwas niht lebendes sin tot
niwan .. . 19.286 daz ewwas niht anders wan Isot. 11.791 sow* was
it niht darinne wan Isot unde minne.
1 1.671 mine was dfi, niemen inne... wan kleiniu iuncfrouwelin
15.135 done lac ze Kememiten nieman wan Marke.
18.089 da enist niht obezes inne wan triuwe unde minne cf.
16. 120. — 1703 done hoeret nu niht m6re zuo wan eine.
5. Subj. disj. except: 18.085 da ewgruonet noch ewwahset niht
wan 18.299 sowe sol doch niht lebenes noch niht lebendes sin
wan Tristan.
6. Subj. temp, except. : 10.833 desn kom ouch nie niht . . . wan.
7. Subj. disj. mod.: 6917 tveder helm noch halsperc noch dehein
sin ander kampfwerc daz ewhaete in da niht vurgetragen.
8. Subj temp, disj.: 2431 ir aller keiner kunde noch emnohte..
deheine stunde (if sinen ftiezen gestan.
9. Subj. obj. disj. temp. : 3475 daz niemen . . . niht bezzeres
cwwiste noch niemer kunde ervinden.
10. Subj. obj. disj. except.: 19.150 diu cwmeinet noch enminnet
niht dinges noch enkan ir niht gewerden liep wan ... .
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23 XII. V. E. Mourek:
11. Obj. temp.: 1235 ich engan dir niemer nihtes abe. 6215
wir enkunden deheinen nie finden. 8650 enkunden nie niht gerftten.
3302 i'n vernam solher liste nie niht me. 12.073 si'n genamen nie
war . . . deheiner slahte lipnar. cf noch 2275, 12.158.
12. Obj. disj. : 885 zone mohte er sinen vesten wan an ir dewe-
derez verlan, an haz noch an minne. 12.116 enkunnen niht gewinnen
weder zit noch state. 4916 noch an ir straze enl&ze deheiner slahte
stoubelfn. 9294 em gewinnet niemer wip noch frouwen. 12.956 sine
truoc niemanne gallen flzen noch innerhalb. 14.053 irn suit an liuten
noch an guote niht weder hoeren noch gesehen. 15.448 ine weiz noch
er enweiz es niht. 15.893 ouch enaz noch entranc niht. 16.102 nune
vand er weder in da noch nie men. 16.604 zone wil ich iuch . . . be-
swaeren noch betwingen an deheinen dingen. 19.476 enmac mir keinen
trost gegeben ze libe noch ze lebene. 8673 ern gaebe niht ein halbez
brdt umb uns noch umbe sin selbes tot. 12.693 dane dahte weder wip
noch man deheiner slahte undinges an. 13.083 sine haeten deheitie
herzeleide noch niht solcher ungeschilit. 13.902 noch enhhbent deheiner
trlige niht noch aller valsche deheinen. 14.607 dowe vant der kunec
noch daz getwerc deheine stat noch kein geberc. 17.732 er» haete . . .
noch minne noch meine noch al der eren keine. 9486 ine han es an
dem libe noch leider an der krefte niht. cf. noch 11.470.
13. Obj. temp. disj. : 5465 die cwkunden inie da niht gefromen
noch ze helfe im nie so schiere komen. 1009 nun gesah ich noch in
noch nie deheinen man noch getruoc nie manne haz.
14. Obj. mod.: 1370 si enhaeten niht ir leben umbe kein kunic-
riche gegeben. 18.101 erw dorfte niht sin leben geben umb deheines
Tristandes leben. 17.657 deheine gewisheit die enhaeten's daran niht.
15.581 sin* wolte sich niht in den tagen deheinen rilter lazen
tragen.
15. Obj. except.: 6176 des mlanket nicmen nitvan gote. 1050
nune siht ab er niht mere niwan . . . 2483 kint <7*kunnen anders niht
tvan weinen. 2412 daz si alle . . . enmohten niht ze staten gestan
wan daz. 14.248 hie wil ab nihtes von im jehen wan ... 14 250
nune vinde ich aber niht von im tvan .... 15.238 des enweste er
anders niht von im wan . . . 15.458 min herre dem' hat niht an in
befunden niwan guot. 16.385 ern' hat niht lebendes niuwan min,
16.823 si en&zen niht darinne wan muot und minne. cf. noch 17.244,
17.963.
16. Obj. temp, except.: 4123 dane fragte ich keines maeres nie,
wan des . . .
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Ober die Negation im Mittelhochdentschen. 29
17. Obj. loc. disj.: 5573 done wart an ir rotte ir deheinem ze
spotte weder nach noch niender abe gezogen.
18. Temp, disj.: 26 daz lobes noch ere niene hat. 16.248 ichn
wil nietner valsch noch list gewenden noch getuon. cf. 6944, 8367,
10.228, 14.084. — 2542 daz von manne noch von wibe enwurden
edeler kleider nie baz gesniten. 9808 ine wart in nie getriu noch holt
noch zware iemer werden sol. 15.890 weder ez engrein noch ewbal
noch erzeigete ungeberde nie. 17.706 sine wurden aber niemer mfe so
heinltch nochn gewunuen nie so guote state. 18.214 ez endorfte noch
ensolde niemer baz gefiieget sin.
19. Temp, cans.: 19.296 wan sich ensenete Tristan deheine ztt
dur deheine Isote, si ensenete sich noch me dnrch in.
20. Temp. caus. disj.: 16.488 Bine mohten noch enkunden nie
dur deheine ir angest verhin, sine bftweten den arcw&n.
21. Loc. disj.: 15.499 endarf hie niender fragen n&ch friunden
noch nach magen. 11.815 die enkunden niender bin gewegen noch
gebrucken noch gestegen.
22. Mod. disj.: 215 sone waere ir name... niht ze saelden
noch ze Hebe komen. 964 sine was . . . ir selber noch der werlt niht
mite. 1345 weder kint noch todes ungeschiht enwiste's an ir libe
niht. 1852 nune sol ich aber noch ewwil iuwer oren niht beswaeren.
3092 sin rede diu ewwas kinden niht gelfch noch sus noch so. 13.253
noch Marke selbe enwolde niht vehten. 17.255 der dannoch niht en-
kunde unlfites loufen noch sus noch so. 17.794 da enist man von dem
wibe niht iveder iiberkerget noch betrogen. 18.479 sine mohte leben
noch sterben ane in niht erwerben. 19.053 er cnwas do niht gedanc-
haft ze eruste noch ze ritterschaft. 19.303 sine giengen do niht in
dem tritte . . . weder Tristan noch Isot.
23. Mod. except.: 374 daz doch niht vil entohte wan . . . 17.635
done schein' diu sonne niht darin ninwan ...
24. Disj. except.: 2561 ern haete iveder weg noch pfat tvan...
11. 821 sone was ie diz noch daz daran wan . . . 13.224 ine wil groz
noch kleine niwan Isote aleine. 13.590 envant da lieht noch manen
schin wan ...
Anm. Nichts als haufung ist es auch, wenn auf selbstandiges
nein noch der negative satz folgt, z. b. 9564 (seht daz mich iht ge-
riuwe). Nein zware Tantris, ez ewtuotl 11.288 Nein herre, ensprechet
niht also! 11.676 nein, ezn was niht mit wine.
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30 XM. V. E Mourek: Ober die Negation im Mittelhochdeatschen.
Anhang.
Der vo 11 stand igkeit halber mogen hier auch noch die symbo-
lischen umschreibungen der negation durch ausdrttcke der bedeutuog
„gering, klein, wenig" erwahnt werden, so weit sie iui Tristan
belegt sind.
1. Am haufigsten erscheint Ititzel w. zw. a) allein: 1670 wie
lutzel der da wart gespart ! 2235 (do er ir sprache reden began) die
lutzel iemen kunde da. cf. 5475, 12.331, 12.971, 15.501, 18.802.
11.321 daz er Ak lutzel rates vant. 11.547 (da was) mit in lutzel
dehein man wan underwilen Tristan.
12.281 den vindet man ie lutzel nuo. 13.382 des sol hie lutzel
bestan. cf. noch 13.475, 13.984, 17.055, 19.326.
b) ltitzel noch verst&rkt durch vil: 1288 ouch sach si daz Yil
lfttzel an, cf 11.007; 16.325 da was vil lutzel feren bi. 1857 und ist
vil lQtzel iht so guot ez enswache der's ze vil getuot. 1926 daz ez
vil lutzel iemen do an' eine ir ammen bevant. cf. 7353.
2. Oefters tritt auch Heine auf, u. zw. a) allein: 7695 do half
ez allez kleine; cf. 13.297, 13.972, — 14.329 ez wundert mich kleine,
cf. noch 15.233, 19.361, 19.500, 19.505, 19.545.
b): verstarkt: 14.346 daz man vil kleine lougen vant. 15.157 ir
anddht . . . was vil kleine an kein gebet gewandt. cf. 15.157.
1289 nam es harte kleine war.
3. Selten: a) allein: 8324 (der verwazene ntt) der selten iemer
gelit. cf. 12.319. — 16.840 si namen selten war deheiner spise
niuwan der.
b) verstarkt: 4675 ir schate der tuot den gesten vil selten in
den ougen wol. 13.931 des sol min herze und min sin vil selten iemer
werden vro.
4. tviht: 3768 al stn suochen was ein wiht. 8184 din smeichen
deist ein wiht.
Aum. In den bereits oben eingereihten belegen ftir die aus-
drlicke bdne, strd, hur, ber sind nicbt diese worte triiger der negation,
die vielmehr durch niht und ne—niht vertreten ist, sondern dienen
nur zu ihrer verst&rkung.
5. In den worten 13.971 nu hat er aber arme kraft, sin smeichen
hilfet kleine, hat auch das adj. arme symbolisch negative bedeutuog.
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XIII.
0 nekrologu Tfeboftslt61io ld&Stera
a Chronicon Rosense.
Napsal Josef Salaba.
(Pfredloieno 13. Ffjna 1902.)
V 17. rofcnfku „Mittheilungend. Verein f. Geschichte der Deutschen
in Bohmen" z r. 1879 uvetejnil prof. Jos. Loserth z rukopisu uni-
versitnf knihovny Pra2sk6, sign. XIV. G. 17, nekrolog nekdejiiho klditera
canonicorum regular turn s. August ini r Tfeboni. l) Pon6vad2 vydanf 2) to
omezuje se na pouhou edici, chceme tuto zodpov6d6ti n6kter6 oWzky,
l) Vlastnf zaklAdacf listiny sice neni&me, poznati lze ji viak ze syolenf
a potvrzeni pape2sk£ho, pak cfs. Karla IV., arcibiskupa a kapituly Prazske ze
dne 4., 18., 22. a 26. kyetna 1. 1367. K tomn se pojf ony pro kultumi zivot doby
Karlovy tak zajfraave listiny z r. 1369 a zvldste 1380 (4. dubna a 17. srpna),
kone6ne pak z r. 1382, 1383, 1387 a 1391, pozorubodue* zejoilna pro dejiny ce
gk£ho chudinstvi i dkolstyf, a do jiste* miry i drkevnfho zivota a umenf, jei za-
sluhoyaly by uyerejngnf. — Z literatury o historii klAsfcra uvadime vedle starsi
price Vackifoyy (Dejiny nSkde.j. slavne* kanonic s. Aug. v Tfeboni, 1867) a pff-
slusnycb poznamek v SedlAckov^ch „Hradech a zamcicb", jakoi i v dotydn^ch
topograiickych pracfcb tyto: F. Mares- Jan Sedlacek, „Soupis umel. pamatek okresu
Tfebonak6hou (vydano nakladem Ces. akademie, 1899), kdez udana i ostatni
literatura. 0 tomto nekrologu zminuje se F. Mares v uyode* kn sv6mu vydan;
Bfezanova „2i?ota Petra Voka z Rozmberka" (Staroces. bibl. c. V., 1880, str. 2)
a die nelio J. M. Klimesch ye 61a*nku „Die Herren v. Rosenberg u. d. Geschicbt-
Bchreibnng" (MVGDB., XXXVI., 1897, p. 30). Dale Fr. Mares *0 literanu poziV
stalosti klaltera Trebonskebo". (CCM., 1896, 628); konecne muj clanek „K de-
jinam Tfebonske*ho klistera" (COM., 1899), jakoi i J. M. Klimescb, „Ein literar
Streit d. 17. Jahrbundertes" (MVGDB., 1898).
*) Vydani ylastni uspokojuje. Ku vnejsfmu popisu pfipojujeme, ze rukopis
cety y. 8° yazAn je v dreyfcn^cb deskAch s kftzf, dosti zachovaly a cfU 207 listii.
Na vnitfnf desce je signatura rozmberske* knihovny.
Vistnlk Kr. C. Spol. Mtuk, tf. hist 1902. X
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2 XIII. J. Salaba:
tykajfcf so vzniku i ceny tohoto pramene, a pfipojiti k tomu prdvodnf
mateteridl poznimkov^.
Rukopisten uAleii stoletf 15. i 14., obsahuje v§elik£ v£ci theo-
gick6 i scholastic!^ vfibec a by?al ovSem kdysi majetkem kldStera,
kde vznikl. Nekrolog sdm (fol. 196, 626 a 616; je zalo2en ob
vykl^m zpusobem, jsa rozvrien kalend£rn6 podle mfiafcfi a dnf a ort-
povidA 8VOU forraou soudruhfim svjfm z druhg polovice 14. v6ku
a nad to. Dobu vzniku, at i Loserth klade cely ten rukopis do konce
14. stoletf, nelze ibned urciti, protoie roky chybl t&nSf uplnfi. Pfecc
v§ak lze stanoviti terminus a quo i ad quern, jako2 i jeho nezn&m^ch
dat: 1367— 1384 s). Kanovnici totii zajisW, jakmile se usldlili v Tre-
boni a pon&kud jen upravili sv6 vnfcjSf pomSry, ihned zalo2ili t£i
svflj nekrolog, pflvodni to liber fundationum kldStera a osady. Data,
pokud jsou starSf (1300— 1357) 4) vzata jsou ze zapfljCen6ho jim po
r. 1369 kalenddfe i nekrologu VySebrodsk6ho a panensk6ho v Krum-
lovg ; ostatnl mladSf jsou jich soutasnd. Ji2 z toho pak souditi lze
ak6 na pfivodce. Byl to nepochybni jeden z onSch iff nejstarSfch
mnichft (BeneS, Martin a MikuldS), ktefl sera priSli r. 1367 z Roudnice
a zndmd jim vzory starSl t6i napodobili. A uejspl&e BeneS, prvnf
proboSt a opat, kter^, ze vflech jsa nejstarSf i nejvzdSlangjSf, byl
tudy z nich k tomu nejzpftsobilejfif; zafcal psdti po roku 1367, stav
se opatem, umlknul. Cetnd bohemismy v latinfi dosti chatrnG a spr£vn&
y celku ceskd vlastnf jm6na ukazujf k tomu, Ze autor byl Cech.
Spolupracovnfkfl a pokracovatelu nemfil; co mime pfed sebou, je
zaMtek a ndb£h.6) Pofiet udajfl6) je 49 (recte 60) a jsou to nedlouh6
') Rok 1367 souvisi pfirozene se zalozenfm klastera ; rok 1384 je din
jednak amrtim AUbety z Halsu, choti Jana z Rozmberka, jednak t(m, ze udaje
o smrti Petra, Jana a Oldricha bratff z Ro2mberka schizejf, a£ jsou tito t€i
prednfmi dobrodinci klastera.
4) Umrti Detocha ze 2iielic [1300, 21. Mart.] a Marklty ze Strakonic [1357,
4. Jun.].
b) Ale vfme odjinud, zejeste Bfezan mel pfed sebou eel/ nekrolog tohoto
klastera, ktery patrne byl psan pozdeji, dnes vSak zatim ztracen. Dokladem toho
jsou data 1436, 3. Maii, 1614, 4. Jun. a 1521, 20. Aug., o Rozmbercich vTfeboni
pocbovan/ch, jei Bfezan vzal odtud.
•) Osoby zde poznamenane* tvofi 3 skupioy: 1. Roimberkove, jejich lirednici
a v&bec blilsf jihoceska slechta. 2. MWtane' Tfebonfitf a j , ku pf. Wess ler [ne-
pochybne z Veself, 1376, 10. kvStua a 18. ledna], pak zajiste Guntber Slepec
[l. cervence], Kalis [19. Octbr.], Smutek Petr [po l. Sept.], Petlev [28. Januar],
Konrad [27. Novemb], Johanek a jebo manfelky Anna i Cecilie [8. NoYemb.].
3. Osoby duchovnl: Z klaitera Tiebonske'ho: knez p. Machek [18. Aug.] a tolik£i
bratr Ondfej diaconus [po r. 1382], knez pan Martin [5. Sept., tuifm, prvni ze
soudrubu Beneiov^ch, pfed r. 1382]; Jarcslav, pre v or [Martii pfed r. 1382]
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0 nokrologu Tfebonsk^ho klastera a Chronicoa Rosense. 3
v6ty, jei obsahujf datum, jm6no (Casto jenoui kfticf), nSkdy t6i hod-
uost, svfctskou i duchovuf, a t^kajf se vZdy liinrtf. Data pod£v£na
jsou vgtSinou podle ffmskeho kalenddfe, pozdeji i podle stfedov6k6ho
zpusobu, casto pak obojfm zpusobem, a jsou v celku (niimo jedeu
pHpad) liplnfi shodnd.
Napfed oznacov&ny jsou toliko annivers£rie a dotycne fundafcnf
pHjmy, pozdeji limrtf osob jen zaauienitSjSfch a zn&mych, zejm£na
pak Roimberku, cini2 naSli jsme te4 klic k urcenl doby.
Mdlomluvnost naSeho praraene a zvldStS okolnost, ie vlastnf
jm£na a roky vgtSinou scbdzejf, ubiraji mu mnoho ua cen6. Pfece
v§ik, jsa doplnfen, poddv£ ledacos novtSho; jebo osoby odjinud 3ne-
zn£m£ majl vyznamu pro iivot mSstsk^, cfrkev, slechtu a genealogii.
OhlednS historickS kritiky lze po srovn&nl s nekrology ostatnfch
klasteru fici tolik, ie zaehovalG zde zprdvy jsou s niuii shodn<5 a tudy
v celku spr£vu6; jsou v§ak i samostatn^, podan6 bez tendence a tak,
jak ponen&hlu vyrfistaly. 7) Jet to pr&v6 staiy kalenddrni liber anni-
versariorum.
Konecn* cena tohoto pramene je, i kdy2 jej doplnfme 8), dosti
skromn&; nekrologiim jiirfch klASterfi se nevyrovnd ani foruiou ani
Albera [i Radomilic, ci a T£chobuz, toliklz 5. Sept.]; bratr Mikulas [v zafi]
Vit accolitus [pfed 14. iiH]; Vaclav klfinfk [16. Septbr.]; bratr Vaclav [22. Octb ] —
vsickni po roku 1382. Z fadu aug. v&bec: Z klaUera nekdejsfho ve Stern berce
na MoravS: Vaclav proboit [14. Jul.] a za>oven p. Pfibislav [11. Aug.], jakoi
i Jan [30. Sept.]. Z kla&terft domacich jsou zastoupeny: b^valy klaster ang. na
Karlove v Praze: Antonin opat [17. Sept.] a br. Petr ku6z [l. Aug.]; v Roudoici
br. Mauriciua, knez sakristan [po 1. Sept.] a bratr Ctibor kn£z [24. Aug.], br
Mikulas [v zaH], br. Tvoch [8. Aug.] a br. Vft, Petr a V*clav [v zaHJ; nSkdejsi
klaster aug. v Kladsku (zaloien r. 1349): proboit [po 4. Apr. r. 1373, 1375,
1378 . . .]» v Rokycanecb: br. Jan diaconus [30. Jul.]; b^valy premonstr. klaster
vMilevsku: opat [19. Febr.]; klaiter ve Vysfcim Brode: Mikulas mnich [23. Jun.],
Otto senior [i. Dcbr.], br. MikulaS (?) knez [23. Jun.], knez Vilem [27. Jan.]
a Jan [16. Sept. ci 3. Octbr.]. Ze svetskych: Albert ze Sternberka, biskup Lito-
myslskf [1380, 14. Jan.].
') Zajimav^m je tu zaznam z r. 1382, 19. srpna na fol. 61b, kter^ obsa
huje seznam clenu klastera, jichz bylo t6 doby 28 (ac zapisne stadilo jich i a opatem
toliko 19). Odtud se dale dovidame, ie bylo zde tehdy 15 kneii, 1 diakon a sub-
diakon, 9 novicn a 1 konvrs; z techto jich uslo pozdeji z klastera 7. Pridinu
k tomu soupisu dalo soucasne jednanf o nove* fundace.
■) Ponevadi cena takov^chto prameoA teprve tehdy stoupne, byla-li jejich
data doplnena, pokusili jsme se je srovnati s trebonskymi arcbivaliemi a s ne-
krology 2 klaiteru v Krumlove a ve Vy§sfm Brode. V^sledek je nepatrn^: Data
roimberska (9) jsou znama. K tomu viz t£i list z r. 1380 [4. Ap.]: p. Zacharias
[1300, 24. Apr.] a p. Vftek [1. Aug.]. (Poznamka o Zachariasi psana byla roku
1383). Slechta ostatnf: Svojse z Cehnic s choti [22. Febr.]; v Tfeboui amlneni
1*
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4 XIII. J. Salaba:
bohatstvim obsahu, leda stifira, rozmanitostf kl&Jternich zpriv o iiti
clrkevnfm a zajimav^m dfikazem stitych vzdjemn^ch stykfl nejen kW-
Sterfl tehoi rddu, ale i cel6 krajiuy a zemfi.
Tytei otAzky, jako dfive, vyskytujf se nim tak6 pfi Chronicon
Bosense; v6c je v§ak ponftkud slo2it6j$f, ponfevadi mdme tu vlastng
prameny dva. Mimo to i Hoflerovo vydAni9) je nedostatetn6, popis
pak naprosto 2ddn^, tak 2e ob6 bylo nutno doplniti. Text v Geschichts-
schreiber d. husit. Bewegung (Rosenbergiana, c. 1, 2, 4), kter^ chceme
zv&ti A, \n& se k onomu v Bohm. Studien (od nris oznacen pfsmenem
B) tak, jako predloha k vlastnl prdci. DAkazera toho jest jednak 35
v6cn6 shodn^ch dat, jednak okolnost, ie form^lnf uprava vlastnf to
kroniky (B) je dokonalejSf, co2 patrnS ukazuje k tomu, ie vySla
z A a je tudy mladSf; konefcnfc i pozd£jSf pffpisek v B o r. 1455
k r. 1405. Mimo to v A nenl nadpisu.
Text A pochodi z rukopisu obvykll formy, ktery nachAzf se
v univ. biblioth^ce v Praze, sign. VI. F. 11, a ndlefcel \Al kdysi
Tfebonsk&nu kldSteru 10) i znacnou mftrou naplnSn jest rukou Oldficha
[r. 1379, 6. Dcmbr.] Trojan z Brezf, purkrabf na Roimberce [27. Febr.]; ▼ T*e-
boni sub 1367, 28. Jun., 1384 12. Jon. a 28. Sptmbr. PHbl z Petrovic 8 cboti
[koncem unora]; v Tfeboni uveden r. 1380, 23. Apr. Setech z Truskovic, pur-
krabi na C. Krumlove r. 1371 [25. Febr.]. Vojtfsek, hejtman na kral. brad6 Lorn
nici, a to pred r. 1381, kdy byl tu jiz Zachar z Trebecka [30. Jul.]. Bohusla>ek
z Petrovic, rozmbersky purkrabf [6. Sptmbr.]. Konata Nezamysl i Olesnice [17.
Sptmbr.] a z Jermir Micbael [24. Jul.]; v Tfeboni r. 1361, 13. Dcmbr. Ze Stra
dova Benese chot (11. Dcmbr.]; v Trebcni r. 1380, 14. Nvmbr. Protifa (boh.
z Protivec?) s cboti [4. Jan.]. Pfibfcek miles [de Vitejovic, koncem breznaj 8 cbotf
[27. Nvmbr.]. Johanek (Jan Ocas, pfsaf rozmbersky) a pan! Dorota [z Hobzi 12. Jun.].
Jmen mestana a kneii netfeba doplnovati. Z rokfi, pokud se tak nestalo, plati
1367—1384. Viz te*z ostatng panensky nekrolog v Krumlovg.
9) Obe* uvefejnil C. Hofler, a to l.r. 1865 v „Gescbicbtscbreiber der husi-
tiscben Bewegung", II., pag. 71—73 a 77—78, 2. pak v „B6bmische Studien*
(Archiv fttr Kunde tisterr. Gesch.-Quellen, Xll. 1864, pag. 362—364). Z literatury
uv&dlme Marefiuv tivod k jebo vyd6nf Bfezanova „2ivota Petra Voka z Roim-
berkau (viz poz. 1.) a J. M. Klimesftv dlduek „Die Herren von Rosenberg u. d.
Gescbicbtschreibungu, MVGDB, XXXVI., 1897, pag. 30.
10) Rukopis tento, ndlezejici v6ku 15. a ctetecne i 14., dostal se pozdeji do
rozmberske* knihovny, jejiz signaturu dosud nese, ve stoleti 17. do te*boz k latter a
a posllze na sv6 nynejif xnisto; je v&z&n v dreven^ch deskach s kftzi v. 8°. —
Y temze kodexu nal£z& se mimo rAzn£ veci tbeologicke* a j. i latinsk& btfsen
pod ndzvem „Luctus Trchoniensia", kterou Htffler vydal rovnSz v „Geschicht-
scbreib der bus. Beweg." II. str. 74, a kterou opravil a vykladem opatfil Josef
Tnililai- ve Vestuiku C. Akademie, 1899, 416. Pisen tuto, psanou slusnou latinou
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0 nekrologu Tfebonskebo klaitera a Chronicon Rosense. 5
Kflie z Telce. Text B jest vzat z knfiecf Lobkovick6 knihoviiy
v Praze. Celkovy pocet dat v A obuiii 35 (recte 34), v B pak 50
fcfsel; z tfichto vSak dv6, t. j. 1. 1395 a 1420, poncvadi jich modern!
kopista nemobl pfefcfsti, zAstala neopsrfna. Cfseln6 differenci obou —
35 a 50 — odpovfdA i rozdil obsahovy, jeito v A, nehledg k po
krafcovrini textu B 0 10 datecb, je 9 udajii od B ruznych; v B pak 13.
A jii sini poc&tek MsteCnfi neb cele ukazuje odchylky11): v A
je to rok 1032 (event. 1039) a v B 939. Tim vice konec: A zavfni
se rok em 1426, B i\ 1529. V obou textech najdeme jenom such6
kronikifsk^, vlastnS annalistick^ z&pisky, psand latinou mnohdy dosti
cbatrnou, kde data speci&lnf vStSinou chybi; zvl65t6 na pofcdtku a
v pfedloze A.
Uprostfed ud&lostf vSeobecnycli poznamenAvajf se 16ta limrti
i narozenl atd. Ke jmenftm pHddvaji se t64 n&kdy hodnosti. Nejprve
v A vystupujf zfyrisy clrkevnf. Od r. 1310 (vlastnS jii 1281) objevuji
se Cesk6 dfejiny politick^, k nimz od roku 1369 (a op6t 1281) pH-
pojujf se zprivy z historie Roimbeiske, zvl&Sti pak zprdvy umrtnf;
v£t§f ur&tost a sboda nastupuje teprve I. 1412.
Text B rovn§2 se poCfnA Ceskymi dgjinami cfrkevnfiui (fada
939—1045—1053—1302) a srovndvA se s A a2 do roku 1053; za to
a od t£hoz pfsare jako Chronicon, klade pravem Trnhlar nejm6n6 do roku 1421
a pripisuje Trchovi, muii to dosad malo znamlmu, ktery vsak se t&Z zabyval
literaturou a byl maj telem jednoho Klementinskeho rukopisu. Nenf pochyby, 2e
jeji tvArce byl vzdelanej§f katolicty duchovnf, ktery, nechteje povoliti natlaku
Husitft, aby podaval i kr?e Pang, vyhnan byl ze sv6ho pnsobiste1, ktere bychom
kladli do jiinfch fiecb, b\iie Tfebone; ukazuje tak veskera situuce a souvislost. —
Tamie pfed tou hofejii basn( (fol. 81a) na sloupci prvium nachazi se
jinou a rfznou rukou psan^ historicky z£pis, ktery uverejnil Hdfler na str. 76.
za tou pisni; oviem op£t s chybami. Zaznam tento pud a do roku 1433 a tyka sc
narozenl Jana Slimy [18. Mart.] a fikod, je2 pnsobili Sirotci tehdy kol Veself.
(Sweyncz jsou Svinky, ves u Veaeli). Zprava tedy spravoa. Tento Jan Slama byl
pozdeji raj is to* kanovnikem y Trebonsklm klaitefe a pochazel z blfzka. Zapis
ten yysel praydgpodobne od ngho, nebot jinak nelze si tlto osobni podrobnosti
yysv§tliti. Slamu z Nezfev (ad 1447) nelze sem pfipocfsti. Tento Slama podepsan
jest i na 1. Iist6 a z horejifcb duvodu podobno, ie vlastni rukou. Byl by tedy
jii Slama zaloiil tento rukopis, jeji pozdeji pak doplnoval Krfi?
M) Dalsf plus y A, ktere nenf tedy y B: rok 1140, 1149, 1163 [20. Aug.]
a 1188, t. j. data, jez tykaji se klasteru na Strahoye, v Relive a v Kounicich
Dolnich; pak umrtl sv. Bernarda, r. 6196 z aery dejin svetovych od Adaroa do
uarozenf Kristova, opakovaof I. 1310 a nespravne yroceni udaje 1378. Plus v B,
jez schtfzf tedy v A: 939 (1), 1045, 1052, 1053 (3), 1341, 1343, 1361, 1368, 1373,
1378, 1389, 1392 a po pflpade 1384 — hlavn$tedy ze 14. stoleti (8); z techto 1. 939,
1046, 1062, 1063, 1361, 1368 a 1373 by la pfidana pozdejii rukou. Potet dat 16.
y. y A obnasi 11, y B pak 18 cisel.
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6 XIII. J. Salaba:
vSak poznrfmky o fadu premoatstrdtsk^m a z&pisy z 1. 1053 — 1302
jsou vynechdny a za ne wihradou pfidany pozdSji udaje o svaWm
Vdclavu, o kostele ve Star6 Boleslavi (2) a o sv. Prokopu. Od roka
1310 pfistupujf poznenrihlu vynikajfd data z politick^12) historic cesk6,
kter&2 se rovi»62 spojujf od r. 1369 (recte 1331) s dSjinami rozmber-
skymi. Vubec mezi A i B nenf po roku 1302 zna£n6j§iho formdlnfho
rozdflu. Za to od roku 1331 pfistupujf n6kter£ nov£ zpr&vy l3)
o PraZskych, zemskych a jinyth udrilostecb; od roku 1400 nastupuje
posl^ze skoro upln& form&lnf a potora i vScmi shoda, kterA jde a2 do
konce. Kronika (B) vyznauien&vri se presnym chronologickym pofadem.
V kronice i jejj pfedloze vidfme katolickdho ducha, obyfcejn6
vzdfeldnf tehdejSf doby a patrnou (eskost v bohemismech i v uzfv&of
Ceskych u) forem vlastnfch jnien, ac se vyskytujf i neuicckS. Casty
zfetel k dejiuam cfrkevnftn v A i v B ukazuje na duchovniho, ktery
iil v jiznfch Cechrtch; dflkazem tobo jsou udaje ro2rabersk6 a j. Po-
n£vad2 pak tfikr£te a n&padnS (r. 1367, 1389 a 1405) vSfmft si ka-
nonie TfebonskS i Trtbone, za to vSak jinych jikoCeskych a roSmber-
skycb klriSteru poimjf, dluzno puvod textu A poloiiti do Tfebonfc a
pripsati tamnfmu kldSteru. Druhym dfivodem je kromobycejnd pozornost
k niatefskemu kl&Steru v Roudnici, a to zejm^na v textu B (viz
1. 1302, 1343 a 1373), z CehoS vychdzf, ie i vlastnS Chronicon Ro-
sense (B) vznikalo v Tfeboni a nikoli v cizin6lfv), ac bylo pozdSji pro
cizinu opisovdno a od cizincfl Sffeno.
Hledajlce Mfie osobu a dobu pflvodu, t&zati se budeme ddle,
jak povstal text A. Pfedloha (A) sklddd se z vice 6&stf a mi vfce
autorfl, kteff vsickni byli nmichy v Tfeboni; vznikla ponen&hlu. Crist
prvnf (fada 1032—1310) pocbdzf od toho z kanovnfkft, ktery vypsal
12) Deje Yseobecne' (poctem 12) jsou vfce povahy politicke* a m£u6 ndbo-
zenske* (5). Za doby Ladislava Pobrobka (3) a Jifiho z PodSbrad (2) v£ci obecne
splyvaji s rozmberskymi (1. 1447—1468): r. t450, 1452, 1457 a 1458. P6t po-
znamek tyce se povfitrnosti.
Is) T^kajf se te'z pffb£bft panovnickc rodiny, a to zejme'na tfi zprivy, nej-
posle'ze pfidand: r. 13">1 a 1308 (narozenf) i 1368 (umrtf) Me'ne v A.
14j Boleslaw, Hlnboka, Rtidnicz, Trziebon, Usst ntd. vedle Rosemberg (v A)
a Rozmberk (v B) ; p»ik Brzwnow, Zawisse a j. V§e to ukazuje, ze pfsaf ci pft-
vodce byl Cech. Dfisledne' jebo uzfvdnf formy „Rozmberku svedcf, ze to byl jen
jeden pfsaf (v B), ktery snad ani n&mecky nezual, za to vsak dbal sluine'ho la-
tinskeho pravopisu.
15) Viz za tou prfcinou i tak zvand data rakouska* z roku 1458 a 1529
(ktera* jsou dosli podrobni), jakoz tdi stile tyte'z vlastnosti ohledud ducha a ve-
deuf prace y A i B,
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0 nekrologu Tfebonskeho klastera a Chronicon Rosense. 7
8 udajfi o ieskych svatych a pak o premoustr&tskych kltfteHch ; dile
jeden zdznam roimbersk^ (r. 1281) a jeden politicky (1310). Druhy
z mnichu mil na mysli, jak se zdA, ucel kalend&rnf, ale ihned pak
pfeSel ve formu kronikdf skou ; pfedmfetem jsou mu dfy'iny politick6,
cfrkevni a ro2mbersk<§ (1- l310, 1302—) z doby Karlovy. Odkud18)
vSechny tyto dosavadnf zprAvy byly vzaty, nelze Hci, pon£vad2 jsou
pHUS kratk& Byl to vSak zajiste nektery z rukopisA a bolioslu^ebnych
knih, kter6 prvnf ti mniSi pfinesli 8 sebou r. 1367 do TfebonS. K tomu
by dosti ukazoval kodex, ktery je dosud ulofcen v Trebonsk^m archive
sub A Nro 10.
Pro dobu dfivgjSl (fada 1032-1310 a 1281) byly to tud!2 start!
roudnickg, rfiznS i umyslnS sebran6 a zase roztrouSend zdznamy ; pro
v£k Karlftv a d&le nastapuji po te ji2 znendhla zdpisy vySebrodskd
z (6sti a hlavnS pak vlastnl soucasng. Eladli bychom z W pfliiny
prvnl poWtky textu A afc do druh6 polovice 14. stoletf 17) a opfit bychom
poukazovali, jako ]\i vy§e, na bratra BeneSe. Byla by to zejm£na fada
od Adama k r. 1378. Dll tfetf pokraioval a tykd se doby VAclava IV.
a Jindficba z Roimberka (1. 1389—1406). NAleZejf-li sem i 4 data z doby
husitsk6 (r. 1409—) 4i jsou li pozdSjSf, nelze Hci. Tolik v8ak je
patrno, ie v obou jsou vStSinou souiasnd; ukazuje k tomu zvWSti
r. 1419 a zfiznamy o JindHchovi z R. a jeho roding.
Hledfce pak k rozsAhlosti tohoto oddllu (1. 1394—1420), pH-
pouStiuie moinost nov6ho a itvrteho pteafe. Posledni tento autor to
vSecko t6i opsal 18) a, pokud Ize, dohromady sloucil ; stalo se to dosti
brzy po r. 1420 a nejpos!6ze kol roku 1450.
Vlastnl Chronicon Rosense (B) ndle2f takt62 Tfebonsk6mu kid-
Steru a vznikalo jifc v 1. polovici 15. vftku. PfredevSim tarn vidime
") Ze stariich kronik ceskych vzaty nejsou. Za to Ize mluviti o souvislosti
s Chronic. Boem. (rkp. Treb. arch.) a Chron. Treb. (tainted); a oba ty kodexy
naJelely take* kdysi Trebonsk6mu klasteru. (0 Chron. Treb. srovuej Kroftftv
a MareSuv clanek v CHist. 1899 sesit 3. a 4.) Souvislost tato vitahuje se dal
i na Stare" letopisy 6esk£, z jejichS 17 rukopisu mame na mysli C a L. Ysecky
tyto kroniky ttoji v jakjchsi stydch vzAjemn-jch, a nejstarif z nich bylo by, jak se
zda, naie A. Viecky pak ukazuji ntjak k Ttebonskemu kldUern a jeho celkovi histo-
ricki prdct. Uvdilme-li pak, ze pravS tehdy (v 1. polovici 15. ve"ku) m§li mezi
si-bou i znamenit£ho mallfe, je?i se v torn dosti bohata cmnrst Data rozmbprsk*
a mistof ukazuji bud k nekrolngum ostatnfch klasterfl, zalo2en^ch od tohoto rodu,
nebo jsou, a to nejyfce, vlastnl i soucasnd.
1T) Je z toho patrno, ze Chronicon Rosense, t. j. vlastnd text A, nenl nej-
stardfm roimberskym dejepisem; pfedchazf tu vidy klaster Vysebrodsk^.
18) Vimet, ie A i Luctus Trchonnnsis psiny jsou od jednoho pfsare.
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8 XIII. J. Salaba:
pokrafcovdnf (fada 1426—1529), je2 cftd 3 nebo 4 Msti; viz tu zvlASte
odchylnou formu zpravy z 1. 1468, jako* vAbec v6cn6 rozuino2eni
textu A. Prvn( prodluzitel a ohledufi celku 5. plsaf poznainenal jedno
datum (r. 1432). 6dst Sestou (fada 1447—1458) pHpisujeme pu-
vodci, ktery zil za Jifiho z Podfcbrad i Ladislava Pohrobka a n£-
kter6 v6ci zapisoval tak6 souCasnS a dosti podrobn6; dosvSdcuje to
zejmeaa ton lidaje z r. 1457 a pak 1458. Uinrti Oldficha z Rolm-
berka (1, 1462, 28. dubna), pAna tak vynikajfciho v bojich za v6c
katolickou, pohfefiujeme, z cehoz zajistt pniveui smfme souditi, ze
roku 14G2 tento autor jii nepsal. Ndsledujfci potora dv6 zpr&vy
(r. 1468 a 1529) uiajf dva ruzn6, ale uddlostem soucaso6 pokrafcovatele
jimifc z&roveii text se konfcf.
Bylo tedy v B v celku 7 ai 8 £dstf a tolik62 i pftvodcfl. Z techto
Sesty nebo sediny poduiknul formdluf lipravu vSechnSch techto dat,
a to co do fefti, slohu, pravopisu i postupu a spojil pak vSe dohrouiady;
tato redakce B provedena byla asi kolein 1. 1468 a zajist6 po r. 1455.
Dil prvui co do v6ci shoduje se dosti mdlo s pfedlohou, jefcto
4 udaje 12. v&ku jsou vypuStfiny, jine pak jsou pfibrdny, a to rovnSz
z kteSternich kodexfl. Stejnfi i druha cist. Vice soublasu jevi oddil
3. a 4.; do Cdsti 3. (i 2.) pHpojeno bylo nSco novdho, a to zvlAStS
ze 14. stoletf. Celkovg lze tedy vlastnS Gbronicon Rosense nazvati
prodlouienim a redakci textu A i jinycb starfifch pfedloh, blfzkych
Roudnici. Jmdno pftvodce nelze v§ak aui tec! urfiiti. Jen tolik zdd se
podobno, ie jakys podfl na formAlul prdci a zejm6na na celkov&n opisu
m6l (pfed r. 1500) Oldtich Kfi219) z Telce; znimet ho nejen jako
pfsafe, ale i jako historictoho kompilAtora.
Zdznam r. 1529 vzniknul pozd&ji a neodvisle, kdyi vlastnf text
B byl ji2 hotov. A s tim moiuo stauoviti dvi redakce:
1. onu dfivejSf formdlnf, a 2. vScnou20). Byl-li ten Sesty pft-
vodce spolu tak£ on(m druhym redaktorem, ci a2 teprv opisovat,
nelze ffci, ponSvadS mo2no obojf; vzdor tomu se vSak klonfme ke
druh^inu.
10 ) Oldfich KHZ z Teltfe byl narozen J 406 v TelSi a zemfel 25. brezua
r. 1504 v Tfeboni. Do tamniho klastera vstoupil teprve 1. 1478. Jeho vyznam
jako samostatneho liter&ta nepodarilo se dosud plod objaeniti. Dekujeme mu viak
za precetne* opisy mnobych d&lezitych pamatek naieho pfsemnictvf.
*°) Nejposle*ze bylo totii do A pftdano on£ch 7 dat, je2 uvedli jsme zde
v poznamce 11. Byl li jejich autorem tento Kfiz, ci nek do pozdejsi? Pfidivame
se rovneS ke druhemu. Opsana byla zajiste z n&jak&o manuskriptu, ktoerf ▼iimal
si ceskych dejin cfrkevnicb, zejmena pak Stare* Boleslavi, a mel i nf styky.
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0 nekrologu Tfebonskeho kla&tera a Chronicon Roseose. 9
DHve neili promluvfme o cenS tohoto pramene, pfedeSleme ui-
kter6 poznAmky.
Nejprve co do A: Vedle sprfvnych 20 letopoStA vyskytujf se
tu i nespr&vn6 (4). Tak Zavi& z FalkeoStejna nebyl jat a stat roku
1281, nybri 1290. KldSter Roudnicky zaloZen byl roku 1333 a ni-
koliv 1302. Datum 1310 je sprfyno taste&ifi; jebo opakovinf na
fol. 79b je d&kazem dvou rftznych zapisovatelu. Smrt Petra z Ro2m-
berka u&leii do roku 1384. Jeho bratr OldHch zemfel r. 1390
4. brezna, a nikoli 1389. Totei plat! i o druh^m udaji Whoi leta.
Spojenf zprrtv z r. 1409 pod&no je tendenCnS a netiplng. Totei lze
Hci o letech 1415 a 1420, kde bylo upHHSeno; za to podrobnd datum
ukazuje, rovn&2 jako ostatnl Wto doby, na soufcasnost z£znam& a je
sprAvno. Leta 1395, 1398, 1399 a 1404 zdajf se novymi, a6 nejsou atd.
Text B klade smrt sv. Vac lava do roku 939, a to ndsledkem
nedbal£ho ctenf pfedlohy. Zalo2en( koll. kostela ve St. Boleslavi nd-
\e?A do 1. 1046. Datum 1053 vracfse zbyteCnfi. Ke Spatngmu opisu poiftati
tefc dlu£no stftti ZAviSovo k r. 1331, jakofc i uarozeni Vdclava IV.
r. 1351, co2 se pak i opakuje. I zde shled&vAine cliybny udaj o smrti
Petra z Roftnberka 1. 1378, co2 se ySak v datu 1384 opravuje a do-
plrtuje. Podobnou opravu ukazuje takg obojf zpr&va z r. 1390 (v A
pak 1389). ZAznam z roku 1426 jen vykttdd, le multi haeretici inter -
empti, a zamlCuje por££ku markrabi Mfiensk6ko, co2 je tenden£uf.
Ostatek*1) platl, co bylo feieno o textu A.
Poslednlch osm dat (r. 1447—1458, 1468 ba i 1529) n&leii
k nejzajfuiav&jSfm, jeito nesou pecet uetoliko zfejm6 soucasnosti, ale
i osobnosti. Z tSchto vSak udaj z r. 1450 je uedostatecny a m&lo
sprivny, jeito pflliS mfstnl; hlavnl vysledek \A doby, smlouva wild-
Stejnskd ze due 11. dervna, jest autorovi nezndm.
Zprriva k r. 1452") nepHnASf uaprosto nic nov6ho a je po-
chybnd. Za to zdpis o 1. 1457 je dosti prekvapujfcf, ac nikoli nezndmy :
") Spra>ne* dosti jsou zaznamy z r. 1341 a 1343 (kterf, jsa i nejdelif,
obsahuje zaroveu jatysi iivotopis Prazsklho biskupa, Jana IV. z Drazice) ; dale
z r. 1S68, 1S78 (rovniJ), 1384, 1389, 1390 a 1404. Potom r. 1432. (Viz Palacky,
III. d., 55, die Bartoika str. 174—176, Star, letopisft ceskfch str. 84 a 86 i j.
Dale tli onen rukopis A No. 10 t Tfeboni). KonecnS 1. 1447, 1449, 1458, 1468
(castetng jen) a 1529. Nekdy jsou nesprfyna jenom data, jiody data i fakta.
n) Chybny jiou podrobnosti, jako pocet yojska rozmbersklho atd. Vfdenske
Nov6 Mesto dobyto bylo dne 27. arpna 1452, Ladislav Pohrobek pak byl vydan
4. UK
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10 XIII. J. Salaba:
slySfme totii, ie Ladislav Pohrobek 28) otriven 24) byl od JiHho z Po-
dfcbrad. Mnoho-li v§ak vgrohodnosti do sebe m& tento udaj, ukazuje
lined na to dalSf zpiiva, vyprivfcjfcf, ie 5. Mezna 1458 zajat byl
o 3. hodinS v noci Oldfich Eycinger od RakouskGho v^vody Albrechta,
„qui dux eundem inculpavit, quod sit causa efficiens mortis regis
Ladislai". Je to nejen fakt rozhodujlcf, ale zAroveft t&i vyvrtcenf
sebe sama. A tak jevi se pozntfmka Hoflerova na str. 77, kde vyditt
Palack&uu, ie mu toto ostr6 obvinSnf Pod£bradsk6ho vjeho Zeugen-
verhor 25) u§!o, afc pr^ k r. 1458 (pg. 37) cituje tuto kroniku, dosti bez-
podstatnou. 0 druh6 cristi t6to zpr&vy, o volbfc JiHho za krdle, mluvi
jii jeji ton. JiH otrdvil sv^ho kr£le. „Et idem filius meretricis electus
est in regem Bocmiae per communitatem Pragensem, per Kostkam
et alios sibi adhaereutes. Et alii barones opportebunt assentire co-
acto; babuitque in praetorio tres tortores aptos astantes". 0 doM-
zan^m vynikajlcfm ucastenstvl Zd( fika Konop. ze Sternberka a j. neW.
0 nev£rohodnosti tohoto podr42d£n6ho mfsta sv6d61 tAi prvni jeho
Mst a celkovd hodnota naSeho pramene.
Cena Chronicon Rosense je se stanoviska historickg kritiky
velmi nepatrnA. Jeji udaje jsou jednak uplnS zn£m6, jednak kratke*
a bez urcitSjSich dat. K nepochybnym lze poCtati vlasnSjenom mista
rozmberskA, a to je&tS mnohdy s otizkou.
Text B ukazuje sice na pf. n£kter£ pHdatky, z nichz se nase
A opravdu trochu dopliiuje i opravuje; tak viz tfeba r. 1384 a 1412.
Crist druhi vSak, a to prAvS v zdznamech nejpoqldze pKdan^ch, pfi-
n*l§f velmi mnoho chyb. Zprivy jeho jsou drile, nehledS k prvnfro z&-
pisAm, zajisW j\i od vl&dy VAclava IV. F0uCasn£, 6i na starfich a
pflTodnfch pfedlohdch zalo2en£ a od roku 1400 (recto 1394-) sprf-
vn£jftf a samostatng.
Jakmile vSak opusti pfldu roZmberskou, vidime, ie byl SpatnS
zpiaven a v6cem i nilstflm vzdrilen. Je pravdomluvny, zn£-li pravdu;
to dokazuje udaj z r. 1458. BSSMi vSak o kacife, je naklon6n v6riti
o nich i to nejhorsi, a 6 bona fide.
") Datum smrti Ladislavovy (23. listopadu r. 1457) je spra>no a shodno
i 8 vysebrodak^m nekrologem na str. 61, ac bez roku.
u) Tote*4 tvrdf ?e sv6m trnktfte i Hilariua Liton.erirkf. Je puk zajiroaio,
ze tento byl ▼ pfcUelsk]fcb styrich s 0. Kfizem z Telce. OstatnS zpiivy o otratach
byly v t£to dobs velmi cetn6. Kdyi ku pf. r«ku 1467 zemrel JindHch z Itoim-
berk a dne 26. bfezna na cestS z vilky k domovu, tvrdilo se te*z, ie byl otraven,
a to od meifanfl ceskobudejovickych. Leielo to ve vzduchu a patrne jen opako-
yan^ lehkovern^ domysl.
M) Zengenverhftr ttber den Tod K. Udislaus (Praia 1866).
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0 nekrologu TfebonskeTio kl&Stera a Chronicon Rosense. 1 1
Slyse pak jen o v6ci, a tfeba toliko klevetu a nikoli autorita-
tivniho zpravodaje, vyklrtdri, si mnoh6 die sv^ho; viz tak napf. r. 1409,
1415 a 1426. To vse pak d61£ dojem jeho vlastniho domyslu.26)
Srovnftme-li ted' spolu Nekrolog ttebonsty a Chronicon Rosense,
vidfme, ie oba jsou piivodnf a vznikly v Tfebonsk£m kWStefe po r. 1367.
Kronika je ovSem mladfii a ma vice pfedloh, dat i pokrafovatelfl.
Cena obou je toliko literdinf, vztahujfc se vali 6 W4 na KM2e z Telfce.
PHhlaSujeme Mmto oba ty kusy k liter&rnfmu odkazu Tfebon-
sk6ho kl&Stera.
Pfltomn^ ClAnek chce b^ti kritikou a vykladem pramenfl jiJ
od Losertha a Hoflera vydanych. Pon6vad2 vftak Chronicon Rosense,
jei oznacujeme literou A, bylo Hoflerem v Geschichtschreiber d. bus.
Bew. II. str. 71—73 a 77—78 pod Msly 1, 2 a 4 vydrtuo spfi-
sobem nedostatefcnym, pod&v&me zde jeho text diplomaticky vim*
opsany z rukopisu universitnf knihovny v Praze VI. F. 11 fol. 80b,
79b, 80a, 80b. Kolmg fcdry | v pfitomndm otisku znamenajl konec
nUiku.
[1039, fol. 80 b] Anno M0XXXIX° Bratislaus | Dux transtulit
Corpus sancti adjalberti pragam.
*8) Nemftieme tudfz souMasiti s prof. Bachmannem, jestliie pramen tak
povdilivy cini ve 8ve* studii „Neues uber die Wahl Kon. Georgs von BOhmen"
(MVGDB., XXXIIF., 1894) jednfm ze svych sv$dkfi. Zpriiva drub* je list Weikarda
z Pohlheimu (Font. rer. Austr., XLVI., 2. l.\ kter^ byl hejtmanem JanazRozm-
berka a mluvi tndy napadne pSkne" o jedn^ni sv^ho prina. To jiz o sobe pod&vi
dostatefene* mefttko pro posouzenf ccny tohoto sve'deeM, neblcdS k fuktu, ie list
tenjevf pozorubodng sbodysnasfm Chron. Rosense. Prameny ostatni jsou pak jii
vzdalerejsf a, jak Palack^ spr&vn& ukazal, povaby velmi podezrele\ Nikdo pfece
tu nerofize vfcfiti * ratislavsk^m historikum, atje to jiz mSstsk^ pfsar Petr Eschenloer
nebo Mik. Tempelfeld, kter^ s vainou tvafi dopodrobna lid), jak pft volbe Jifibo
kati se volne" prochazeli mfstnostmi a v rozhodnych cbvilich otevfeli jen dvere. Jedine
vfrobodnymi jsou tu soucasne zpra>y poslfi saskych, Budisinstycb a Zhorelectycb,
ktere* \ypravujf o vlivu praiskeho lidu, vedeneho podobojim knSzstvem, na tu
volbu, jakoz i o vlivu pengz. Byli li tedy kati pritorani, bylo to jen oproti vnej§im
nArazfim z ulice a nikoli proti slechte\ Volba ta stala se jednomysln£, t. j.
i s blasy katolickymi. I pochopnjeme, ie t6m se pak jednalo o to, jak se omlu-
viti vuci cizin£, a zejmdna vudi domu Rakousklmu a kimu. A tak se reklo: My
nemobli jinak, my musili. Tedy nasilf, jerouz se rrido velilo a jei se pak zve-
licovalo. Stopy tobo nese prive Chrou. Rosense. Kdo vsak zn£ upMmn^ phUelskf
pomgr Jana, Jindficba a JoSta z Rozmberka k JiHmu, a to ji 2 pfed volbou od
r. 1450, ten pochopf, ze vse to bylo mozno i bei udsili.
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12 XIII. J. Salaba:
[1032] Anno Domini M°XXXli° Inicium | Cenobij sancti
procopij zazawiam | supra idem flumen.
[1045] Anno M°XLV° Beatus Gun|therus heremita et
monachus | scpultus in Brzewnow | monasterio.
[1053J Anno M0Llii° obijt sanctus | procopius.
[1140] Anno M°CXL° Inicium | claustri montis syon.
[1049] Anno M°XLIX° Inicium | Siloensis claustri per
Glotsalcum | primum abbatem et beatum.
[1153] Anno M°CUii° obijt sauctus | bernhardus abbas
clare | uallis.
[1184] Anno M°CLXXXiii[° Con|uentus sororum de hr
no|wicz transfertur in Cunijcz.
[1310] Auno M°CCC°X° Johannes | Rex Boemie Alius hen j
ricij Imperatoris de lucemburg Comitis in regem | Boemie
receptus.
[1281] Zawisse Miles Anno M° | CCLXXXl0 a rege ca-
pitur et | post ante castrum hluboka | decollatur oc.
[5196, fol. 79 b] Ab Adam primo homine Mun|dus fuit
ufeque natiuitatem | ihesu quiuque Milia CXCVI anni.
[1310] Anno domini CCC°X° Johannes | Rex boemie filius
Henrici | jmperatoris de lucemburg Co|mitis ad regnum bo-
emie electus.
[1302] Anno domini M0CCC°II° | Monasterium Rudnyczense
est fun|datum et pons ibidem lapideus | est inchoatus.
[1346] Anno domini M°CCC°XLVI° Jojhannes Rex Boemie
occisus | est in bello adherens regi | Francie contra regem
Anglie.
[1355] Anno domini M°CCC°LV° | Karolus filius Johannis |
Regis Boemie ordinatus | est in Imperatorem.
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0 nekrologu Trebofisklho kltftora a Chronicon Roseoie. 13
[1361] Anno M°CCC°LXi° natus | est Rex Wenceslaus | Bo-
emie filius Imperatoris | Karoli.
[1367] Anno M°CCC°LXVii0 fun|datum est Monasterium
in | Trziebon.
[1369, 80al Anno M0CCC0LXIX0 obiit | Dominus Judocus
de Rosemberg.
[1378] Anno M°CCC°LXXViii° Ka|rolus Imperator obiit et
8ep|ultus est in Castro Pragensi.
[1384] Anno M°CCC°LXXXIIir | obiit Dominus Petrus
presbyter de | Rosemberg sepultus in Altouado.
[1389] Anno M°CCC0LXXXIX° | obiit Dominus Johannes
de Rosemberg et sepultus in Trziebon.
[1390] Anno M°CCC°LXXXX° | obiit Dominus Vlricus de
Rosem|berg frater predictorum sepultus in | Altouado.
[1390] Eodem anno Jubileus | annus fuitRome et ventus |
maximus in die natiuitatis Christi si In as | euertit.
[1394] Anno MX°Ciiii° Jodocus j Marchio Morawie cum
Ba|ronibus Boemie inito Conjsilio captiuauerunt Regem | Wen-
ceslaum Boemie et Romanorum | Regem in Werona.
[1395] Anuo M°CCC°XCV° Rex | Wenceslaus sub treugis
cepit Judo|cum Marchionem Morauie Et | Dominus Henricus
de Rosemberg | ante Budweis se locauit j manu potenti.
[1398] Anno M0CCCXCVlii0 obiit | Domina Barbara
Coniunx Domini | Henrici do Rosemberg.
[1398] Eodem anno obiit Dominus Wylhel|mus de Li-
ijnstin.
[1399] Anno M°CCC°XCiX° Dominus | Henricus de Rosem-
berg | Duxit in vxorem dominam Elizabeth filiam Domini
Petri de I Plumlow.
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14 XIII. J. Salaba:
[1402] Anno M°CCCC°iL° Rex Wenceslaus | Boemie est
secundo iam detentus ; a fratre suo Sigizmundo Regem [sic] |
Vngarie et Deportatus in | Wijennam Austrie.
[1403] Anno M°CCCC°ili0 natus | est Dominus Vlricus
de Rosemberg | filius domini Henrici Idus | Januarii.
[1404] Anno M0CCCC0iiii° Dominus | Henricus de Rosem-
berg ex|pungnauit Humpolecz.
[1412] Anno M°CCCC0Xii° obiit Dominus | Henricus de
Rosemberg zelator | pius cleri et diuiui cultus in | Die sancti
panthaleonis et sejpultus in Altouado.
[1405] Anno M°CCCC°V° nata | est Katherina filia domini
Hen|rici de Rosemberg in Trzie|bon que nupta est Austrie |
Domino Rainprecht de Wolse.
[1406] Anno M0CCCC°Vi° obiit | Dominus Petrus filius
Domini | Henrici de Rosemberg in | vigilia Concepcionis sancte
marie | in Budweis et sepultus | in Altouado.
[1409, fol. 80 b] Anno M°CCCC°iX0 scisma | fuit in praga
inter Studen|tes Boemos et alias nacio]nes sic quod Teu-
thunici et alie | naciones sunte xpulsi de | praga. Et tunc
mox Wikjlefia cepit invalescere et ab | Obediencia spirituali
magister Hus | cum complicibus recesserunt cum | fauore secu-
larium etc.
[1415] Anno domini M°CCCC°XV0 Hus | heresiarcha in
constancia con|deinpnatus in heresi per Conci|lium sacrosanctum
et conbustus et tuuc | in Boemia seculares ex instinctu | Vi-
klefistarum omnes veros christianos | plebanos et presbyteros
exularunt | et monasteria destruxerunt.
[1426] Anno Domini M0CCCC0XXVI° | infra octauam sancti
Viti Marchio | Misnensis cum multis fidelibus | christianis
habuit magnum conflictum | circa vsst ciuitatem supra Albiam (
cum Taboritis et pragensibus | hereticis propter fidem christi-
anam | et multi heretici interempti.
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0 nekrologu T«rebonsk6ho kl&stera a Chronicon Roseose. 15
[1419] Anno Domini M°CCCC°XiX0 | obijt serenissimus
Rex Wenjceslaus filius Imperatoris | Karoli post cuius obitum
pragenscs | multa mala per heresim Wik lefistarum Religiosis
Spiritualibus in terra Boemie fecerunt | et eorum potencia
Taborite in|surrexerunt contra christianos.
[1420] Anno Domini M°CCCC°XX0 in | Die sancti Briccij
Castrum przib|enicz per pessimum traditorem corandam pres|
biter hereticorum est expuagnatum etc.
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XIV.
fiber die vermeintliche notwendigkeit ein epos
oirog ihov aiizunemen init einigen bemerkungen
iiber N— T.
Von dem wirklichen mitgliede A. Ludwig.
(Vorgelegt am 10. No?einber 1902.)
I.
Von jeher hat die Frage: wie koint es, dasz der erste schlachttag
der Ilias iin widerspruch mit dem von Zeus der Thetis gegebenen ver-
sprechen gunstig fur die Achaier verlauft, diejenigen lebhaft be-
schaftigt, welche sich die untersuchung der Ilias zum gegenstande
gemacht haben. Dasz die frage eine ser ernsthafte bedeutung hat,
geht schon darausz hervor, dasz man durch dieselbe sich zu der an-
name bewogen fand? in den betreffenden texten habe man die reste
eines besondern epos zu finden, welches, verschieden von den die
pyvig 'JxiXttmg besingenden texten, sich blosz mit dem schicksale
von Uios beschafrigt hatte, also in eigentlichem sinne Ilias genannt
zu werden verdiente, und dasz dise benennung spater auf die durch
contamination mit den die iifjvig 'A%. behandelnden texten entstandene
gestalt ubergegangen sei, wobei dann freilich die hauptsache des
ersteren epos aufgegeben worden ware.
Es ist nicht zu verkennen, dasz dise erklarung eine extreme
losung darstellt, welche auf der vorauszsetzung einer absoluten un-
vereinbarkeit der betreffenden partien beruht. Insofern schon ist die
annembarkeit derselben eine zweifelhafte ; dieselbe bricht vollst&ndig
SUzb. d. ki>n. bOhm. Ges. d. Wise. Phil.-hist. Classe. 1£02. i
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2 XIV. A. Ludwig:
mit der Uberlieferung auf grund mer unseres geftiles, als einer be-
urteilung der dinge, laszt aber audererseits die frage offen uud un-
erledigt, warum gerade nur jener teil der texte erhalten gebliben,
uud warum gerade ein solcher und an solcher stelle aufname gefuuden
hat, wo darausz ein offenbarer widerspruch (der den alten doch nicht
unbemerkt bleibeu konnte) sich ergeben muszte, und die hauptsache
fallen gelaszen worden ist.
Andererseits ware die erklarung ein gestiindnis der unmoglich-
keit der anname eines einheitlichen ursprunges fttr die Ilias, welches
allerdings nur einen beschrankteu wert besasze, indem dasselbe nur
gegen den urheber selbst auszgebeutet werden konnte in deni sinne,
dass wenn die Ilias ai.f zwei verschiedene quellen zunickgeftirt werden
musz, die zuruckftirung derselben auf uierere unabhangige nicht ausz-
geschloszen ist. Denn die hauptsache dabei bleibt doch, ob die Ilias
eine einheit ist, oder nicht. 1st einraal zugegeben, dasz sie es nicht
ist, dann ist es schwer und bedenklich zu behaupten, dasz der erste
schlachttag das einzige hindernis ftir eine solche anname sei.
Schon die anname einer Ilias one Achilleus ist ein unding:
und von vorneherein auszgeschloszen. Wenn der auszgang des ersten
schlachttages mit dem versprechen Zeus' nicht stimint, so laszt sich
doch das verfaren dcsselben mit dem, was vorauszgeht, wol vereiuigen.
Agamemnous lage infolge seines (ibermutes erst dem Apollopriester
dann Achilleus gegenuber war eine solche, dasz er des gehorsames
der Achaier nicht mer sicher war; an meren stellen fiuden wir darauf
angespilt. Es war also unwarscheinlich, dasz er den versuch wagen
wurde, die Achaier zu einem angriffe auf die Troer zu vermogen.
Daher muszte Zeus ihm auf einem besondern wege wieder zuversicht
einfioszen, was (lurch den abgesandten Traumgott geschah. Es ist
schwer voin standpunkte der alten dichtung hiegegen einspruch zu
erheben.
So wie die sache jetzt ligt, verspricht Zeus Agamemnon den
definitiven sig, in der absicht ihu dadurch ausz der untatigkeit her-
ausz zu locken aber eine niderlage erleiden zu laszen; die Achaier
liicken ausz, und statt one weiters den kampf zu eroffnen, laszen sie
sich durch des Menelaos hitzigkeit bewegen einen eventualvertrag ein
zu gehn, der nach dem aus/gangc des zweikainpfes zwischen M. und
Paris bestimmt wird, aber das fortbestehn der stadt zur unbestrittenen
vorauszsetzung hat, d. h. sie verzichten auf die ihnen mit sicherheit
in auszsicht gestellte eroberung der stadt. Diser scheinbare wider-
spruch ist nur der widerhall, das widerobenaufkomen der hoffnungs-
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Ueber Olxos 'lXlov. 3
losen stimmung, wie dieselbe uns in .4 59 flg. B 110. entgegentrit,
und dar in erblicken wir einen realistischen zug; direct laszt sich der
dichter daruber nicht ausz. Darin erblicken wir auch eine unausz-
weichlicbe folge der verknupfung directer gottlicker einwirkung mit
menschlicher tatigkeit; der dichter musz beide abwecbselnd aut-
treten und w irk en laszen.
Ein ernstliches versprechen von seiten Zeus, Uios in die hand
der Achaier zu geben tritt nicht nur ganz ausz dem ramen unserer
Ilias, sondern hat auch ttberhaupt keinen irgend wie verstandlichen
sum. Es ist disz, so zu sagen, eine briiske erfindung.
Da es in A nichts gibt, was dise bypothese irgend wie recht-
fertigen konnte, so intiszen wir ausz diser selber uns die vorausz-
setzungen, welche dazu berechtigen wurden, construieren.
Dainit muszten wir aber hinter die ganze Ilias zuruckgehen, und
direct an die Kypria anknupfen, welche ja des Zeus parteilichkeit fur
die Troer betont haben ; wir miiszteu annemen, dasz es eine relation
gab, der zufolge nunuier in der tat Ilios gefallen ware; das bestreben
spaterer aoidol, den gang der eraugnisse zu verzogern hatte danu
dazu gefiiit, dasz man (ein in der epik beliebtes thema) einen streit
zwischen den verbundeten fursten erdichtete, der die actionskraft des
heeres der Achaier lttmen muszte. Der dichter hiitte den streit
und den anlasz dazu in die zeit vor dem versprechen des Zeus ver-
legt, und das dem Zeus als ernstlich imputierte als ein triegerisches
auszgelegt und beniltzt. Von einer solchen gestalt der sage haben wir
nun keine spur, und es geht doch nicht an eine solche auf grund
jener hypothese zu statuieren. Aber auch als strafe dafur, dasz die
Achaier das ernstlich gemeinte versprechen des Zeus in den wind
geschlageu haben, konnen wir die niderlagen uud die bedrangnis der-
selben nicht auffaszen, weil ja die erste schlacht giinstig fflr sie
endet, und wir fflr die folgeuden schlage keine andere ursache auf-
stellen konnen, als diejenige, die uns der text an die hand gibt. u)
Wir bekamen also zwei ursachen fflr ein und dasselbe, und
noch dazu zwei unvereinbare. Achilleus schildert im widerspruche
mit 1 352 flg. (N 101 flg.) in A 59 flg. die lage der Achaier als
keineswegs glanzend; er gibt zu, dasz der krieg sie aufreibt {A 61
ofiov ttokspog t€ dapai xcel koi^ibs ' A%aiovs), und dasz es nahe
l) Auch die bildlichen darstellungen auf der larnax des Kypselos setzen
die pfivtt, wievool keine derselben sich direct daranf bezieht, indirect notwendig
vorausz.
1*
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4 XIV. A. Ludwfe:
darau ist, dasz sie zur heimker genotigt seia werden (sowie K 147
Nestor zur beratung auffordert: r\ qevyitisv fy paxeaftai).
Da nun nach der andeutung des textes selbst und der ansicht
viler gelerten die xokog ^uixv in iilterer faszung sofort sich an die
tirjvig angeschloszen hat, so miiszen wir in der faszung, welche end-
giltig durchgedrungen ist, jene technik erkennen, welche die handlung
immer eine unerwartete wendung nemen, die absichten und maszregeln
der handelnden personen in ihr gegenteil resultieren laszt, was bei
unmittelbarer anreihung der xokog nax^ an die ^fjvtg nicht der fall
war. Dasz die technik vor Zeus halt babe machen sollen oder miiszen,
disz zu statuieren ware gerade zu kindisch. Die urheber unserer re-
daction fanden offenbar, dasz die xokog pa%t] vilzuschnell das ver-
sprechen des Zeus realisiere, dasz vilmer hier noch platz fur gar
viles war, was man anderswo nicht unterbringen konnte ; sie stellten
also der realisierung von Zeus versprecheu ein hindernis in den weg,
und zwar ein ser glucklich erfundenes. So konnteu sie mit beziehung
auf die presbeia den mauerbau einfiigen, den 0 (t&ds rsixsa) als
gleich nach der nfjvtg geschehen vorausz setzt, aber speciell nicht
erwahnt.
Nachdein nun die verm eintliche wie die wirkliche ab-
sicht des gottes (Agam. u. Thetis gegeniiber) durch nienschliche tiber-
eilung und unuberlegtheit in ihrer wirkung fur ein paar tage aufge-
schoben worden sind, andererseits aber auch die so umstandlicheu mit
nachdruck geschilderten verfiigungen der menschen im sande sich ver-
laufen haben, befindet sich die lage an demselben punkte wie friiher,
und die verfiigungen des obersten gottes tretcn in ihre voile kraft.
Dasz also die Achaier nicht gleich am ersten schlachttage geschlagen
worden sind, dariiber durfen wir uns nicht wundern; denn wir ver-
danken disen umstand nur der ser eiuleuchtenden kunsttechnik der
alten epik, welche die altere faszung, in welcher tatsQchlich sofort die
niederlage der Achaier sich ertingnete, in diseni puncte, und gewis mit
gliick (vom standtpuncte der kunst ausz betrachtet) corriyiert hat.
Hierausz erst kann man die vollige verkehrtheit der anname, des Zeus
versprechen an Agamemnon sei ernstlich gewesen, in ihrem vollen
umfange ermeszen. a)
*) Vom poetischen standpunkte ausz kann dise» abspringen von dem
scheiiibar fest vorgezeiehneten laufe der dinge gar nicht hoch genug angeschlageu
worden. Aber deshalb musz es nicht urspt iiuglich sein.
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Ueber 0»ro? 'TXlov. 5
So haben auch die interpolatoren des Patroklos eilige riickkehr
zu Achilleus mit der ermanung Nestors geglaubt verzogern zu mttszen,
dadurch dasz sie ihn den verwundet ausz der schlacht zuruckkerenden
Eurypylos begegnen lieszen, obwol disz der anzuneraenden topo-
grafie widerspricht; denn wenn Patroklos von des Nestor zelte zu
Achilleus zuriickkerte, so konnte er dem von links komenden Eury-
pylos nicht begegnen, sowie Achilleus, der sein zelt am rechten flugel
hatte, den von linksher (vom Skamandros) gefaren komenden Nestor
nicht hatte konnen voruberfaren sehen.
Der weitere fiir die Achaier gilnstige rerlanf des kampfes kann nun
nicht fiir die these des 61x05 'Iklov so one writers one vorliiufige analyse
rerwertet tcerden. Denn die Diomedus aristeia verlangt eine besondere
betrachtung, und musz ah sptitere einlage, trelchc die tendenz Argos
auf kosten Mykenae's zu verherlichen zcigt, beiseite gelaszen tverden.
Es bleiben also nur die zwei zweiktimpfe iibrig ; von dem zwischen
Hektor und Aias haben wir gezeigt, dasz derselbe urspriinglich silne
fiir den bei dem erst en seitens der Troer veriibtcn vertragsbruch war.
Das infolge des vertragsbruches das kriegsglilck des writer en
sich den Achaiern zu wenden muszte7 ist eine gewis vollkomen amiembare
verfUgung des dichters, ivelche somit gar keinen widerspruch darstellt,
da ja die handlung sich nunmer auf ganz anderem boden bewegt.
Menelaos (und mit ihm die Achaier) hat ja das versprechen des Zeus
in den wind geschlagcn, dasselbe dutch einen eigenm&chtig geschloszenen
vertrag erseizt. Die gottliche handlung ivird also zeitweilig von einer
menschlichen abgelost, bei welcher dutch den (glrichfalls nur zeit-
tveiligen) erfolg der verletzten das gottliche recht gewart erscheint. Der
stein ist aber durch das traumversprechen so zu sagen ins rollen ge-
kommen; diesz geniigt ; alles andere tvtire cine ungehorige Uberschdtzung
von Zeus strategem rgl. B 80 fig.
Der waffenstillstand, vexyibv aval(>60isy und der scbanzenbau
hangen von / 348 fig. ab, (A 34J hiingt eben auch von /349 ab, und
deutet das nicht vorhandeusein der mauer an). Anders 8 32. Nemen
wir aber darauf rucksicht, dasz ursprunglich die xolog fiu%rt den
ersten schlaehttag repraesentieren soil, so wttrde S 177 den sinn
haben, dasz dise stelle die mauer als gleich nach der pyvis erbaut
vorauszsetzt. Man siebt, dasz jeder dichter die vorauszsetzung wiilte,
die ihm gerade passte.
Allein auch / 348 flg. wenn man die stelle niiher betrachtet,
widerspricht nicht absolut der letzten der drei annamen.
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6 XIV. A. Ludwig:
Dagegen soil A 34* offenbar indirect andeuten, dasz die
schanzen und der graben noch als damals nicht bestebend zu denken
sind. Der ursprtingliche dichter hatte aber keinen anlasz hiezu, da
zwischen A und / ein ursprtingliches band nicht bestund, und ersteres
zu letzterem erst da in ein bestimmtes verhaltnis trat, als / seine
stelle in dem gesammtepos bekam. Der auszdruck selbst weist audi
unverkennbar darauf hin, dasz der verfaszer etwas m int, was deutlicb
auszzudriicken er fur unaogemeszen halten muszte. Die (ungeschickten)
worte Sxx&g ol naqic vijval 0601 pa%soiaT 'A%aiol we i sen auf
die naQ& vavol n&%ri% die bisz dahin nicht stattgefunden hatte ;
dises 8itiuo$ xvL ist eben nichts anderes als graben und tnauer. Nun
konnten weder der ursprtingliche dichter noch der interpolator Acbilleus
sagen laszen [statt : „ihtn (Agamemnon) fallt es nicht ein, weder vor-
beugend noch durch die not belert. es so einzurichten, dasz die A.
one verlust bei den schiffen kampfen konnen]" : ^Agamemnon fallt es
nicht ein (w. vorb. noch durch die n. bel.) mauer und graben um das
lager zu Ziehen* I und doch 1st es disz, was (feme Int ist!
Mit 342 r\ ykq Sy1 okoifjiat (pysvl diet schlosz offenbar ur-
sprtinglich die rede des Achilleus.
Hier haben wir also wieder einen fall, wo die interpolation
schlagend nachgewiesen werdeo kann, und somit auch die beziehung
auf / 349. Disz setzt eine ser sorgf<ige erwiigung der dinge vor-
ausz die jedoch nicht auf rechnung eines ursprunglichen dichters komt.
Keren wir zu dem urspriinglichen gegenstande unserer be-
trachtungen zurtick. Wir haben gesehen, dasz die hypothese eines
besonderen epos, welches das schicksal von Ilios behandelt habe, auf
der incongruenz zwischen dem was angektindigt wird und dem erzalten
verlaufe der dinge beruhend, bedeutend an boden verliert, wenn wir
aufhoren, den text unbeselien hin zu nemeu, was ja selbst derjenige
nicht tut, tier eine solche oder eine iinliche hypothese aufstellt, also
uns andern nicht verweren oder verargen kann. Schalten wir nainlich
die Jiofi^dovs aoiGzeia ausz, so bleibt (von anderem wie die episode
von Diomedes und Glaukos abgesehu), wenig mer iibrig als der doppelte
zweikatnpf, der auf des Menelaos unuberlegte hitzigkeit zuriick zu-
fiiren ist. Was dazwischen ligt, ist stark bearbeitet worden ; es hand** It
sich um das verschwinden vom kampfplatz und das grollen des Paris
und um Hektors gang nach der stadt ihu zu holen. In Helenos rede Z
sind die v. 8G— 101. an die stelle anderer getreten; er riet wol Hektor
Paris ansz der stadt zu holen.
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Ueber Otrog *JUov. 7
£8 kann fraglicli erscheinen, ob des Paris bedeutung als kriegers
so grosz war oder dargestellt ist, dasz dieselbe es rechtfertigte Hektor
gerade von dem kampfe weg in die stadt gehn zu laszen, trotz
Z 52 J. Hierin kann man villeicht auch einen anhaltspunkt fflr die
vermutung finden, dasz es sich dabei nocli urn anderes gehandelt
habe, als unsere texte zum auszdrucke bringen. Freilich H 345 flg.
ist so gefaszt, dasz auf den zweikampf zwischcn Hektor und Aias
nicht rQcksicht genomen wird. Aliein disz kann ser wol in der un-
eutschiedenheit desselben seine erkiiirung finden, da Hektor den tod
des einen der kampfer vorauszgesetzt batte, warend es r 92 nur
heiszt onnoxenos di xe vixr\orn xgefoacov ts yivtjtcu. Auch sind die
raodalitaten des kampfes beim ersten verschieden; es wird von einem
auszmeszen des kampfplatzes gesprochen, so dasz man verstehn musz,
dasz derjenige als besigt gelten sollte, der sich auf dem kampfplatze
nicht hatte behaupten konnen, was bei Paris zutraf r 370. Bei dem
zweiten wird nur hervorgehoben, dasz dpqadov gekarapft werden solle.
tibrigens wird H 69 flg. von Hektor nur gesagt, dasz Zeus die Sqxiu
nicht bestatigt habe, dieselben sind Sxvqcc geblieben, wSrend Antenor
zugesteht (35J): vvv d' Soxia marie ^vadfievoi na%6p60ba, und
Paris selbst zu^estanden hatte (r 439 flg.) vvv phv yicn Mevikaog
IvUrfibv <rbv 'Afriivrii. Also die erinnerung an den voraus gesetzten
zweck des zweiten zweikampfes besteht nicht mer (H 280) ; nur die
unerklarlichkeit desselben one einen solchen dtirfte denselben be-
rechtigt erscheinen laszeu.
Wozu noch komt, dasz wenn wir die Jtopfjd'ovj: aoiaxeia ausz-
schalten, die beiden zweikampfe so uahe aneinander geruckt werden,
dasz die frage nach der ratio des zweiten zweikampfes eine erhohte
wichtigkeit gewinnt (gerade diser komt auf der larnax des Kypselos
vor); die vorhandene motivierung desselben erscheint dann ganz
offenbar ungeniigend, und zwingt uus im zusammenhange mit Hektors
gang in die stadt anzunemen, dasz wir die ursprflngliche motivierung
nicht mer haben, resp. die ganze partie schon lange vor Peisistratos
stark umgearbeitet wordeu ist. Wef/en der verschledenheit der
modaiuaten dabei kiinnen beide zwcikdmpfe nicht van
einem dichter herriiren.
Was Paris betrift, so musz derselbe wol in einer altern gestalt
der sage eine andere rolle gespilt haben, als disz in der Ilias der
fall ist; fttr unsere Ilias jedoch kann disz nicht verwertet werden;
es ligt dagegen vil nSher des Hektor gang in die stadt mit der
zweikampfaflfaire in verbindung zu bringen ; villeicht wollte Hektor
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8 XIV. A. Ludwig:
eine erneuerung des zweikampfes von seiten des Paris, und bat sich
auf dessen weigerung selbst angeboten.
Man darf nicht vergeszen, dasz das epos d. i. die sage die re-
lation ungemein fluszig, und iin einzelnen fortwarenden wandlungen
unterworfen war.
Weiterbin sind die verse 27®, dann von 286 ag fyafr bis 312
zu streicben (das doppelte akka ab pav ni>bt vtjov *Afri]vair]$ ayelelitf
Kqxiv 269 u. 279 ist ser verdachtig) ; die aufforderung Hektors an
Hekabe ist nur hervorgerufen durch die Hekabe's an Hektor Zeus
wein ausz zu gieszen, er sagt: rIch kann nicht blut und kotbeschmutzt
wie ich bin zu Zeus beten; bete du vilmer zu Athene, bier tut met*
not, du muszt reiche opfer versprechen." Es ist also das weitausz
warscheinlichste, dasz in Helenos rede das analoge eine einschiebung
ist, und vilmer dasjenige den hauptinhalt bildete, was Z 280 ganz
unvermittelt und unerwartet auftaucht, dasz Hektor Paris aufsuchen
und bewegen will am kampfe wider teil zu nemen.
Bemerkenswert ist auch die nachlaszigkeit in der faszung die
an jeder stelle anders gegeben ist: 86 flg. 114, 270 (ysguius), 380
(iv7tX6x<X{lOL).
tlbrigens ist dise partie der Ilias ser stark iiberarbeitet worden,
so dasz man wenig mit bestimmtheit vermuten kann. Die groszte
schwirigkeit machen die v 43 J; es ist leicht, dieselben zu streichen.
Soil damit gesagt sein, dasz ein interpolator dise verse ausz dem
stegreife hineingedichtet habe? Gewis das un warscheinlichste von
allem. Warscheinlich war die 6^illa *'E. x. "A. ein beliebtes thema
der aoidol, und zwar die letzte zusammenkunft, was die in der Ilias
gegebene nicht ist. Ser unpassend hat man dieselbe gleich in den
ersten schlachttag eingefiigt, obwol gleich H 29* von der riickker
Hektor's nach Ilios die rede ist. Es ist nicht unmoglich, dasz eine
andere redaction die zusammenkunft anders herbei gefQrt hat, ja disz
ist eigentlich mit bestimmtheit vorausz zu setzen; da stund villeicht
statt Tvdiog: IlriKios titkxipov vlov oder da diser nie so genannt
wird: Jlrjkemv' 'Axdrja, und Tydeos ist nur anpassung an E.
Zugestanden werden niusz, dasz, wenn man von dem unpassenden
umstande absiht, dasz wie jetzt dieselbe gestellt ist, die dfuMa nicht
die letzte ist? dieselbe passend eingefiigt ist, urn Paris zeit zu laszen,
der aufforderung Hektors nachzukomen; andererseits ist disz auch
bei anderen unzweifelhaften interpolationen zu bemerken, so gleich
bei dem zusammentreffendes Diomedesmit Glaukos; ein auszureichender
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Ueber Orroc 'JXlov. 9
beweis d?r ursprunglichkeit ist disz also nicht. Denu man darf dor-
gleichen tiberlegung den alten interpolatoren wol zutrauen.
Von wichtigkeit sind noch die stellen Z 326 und 33*. Die
erste spricht von einem %6Xog des Paris, den diser an der zweiten
als auszschltiszliches motiv ftir sein fernbleiben voiu kampfe ablent,
und bemerkt i&skov d1 &%ei nQotQuniafrai (ein an und ftir sich merk-
wiirdiger auszdruck). Worin der Tqoocw ^o/.o*? und vipaGis (zorn fiber
die Troer) begriindet zu denken ist, bleibt ausz der vorligenden er-
ziilung unersichtlich. Was konnte denn Paris den Troern tibel nemen
(yiptaig)'} den vertragsbruch ? die t. T45J konnen nicht die erklarung
geben. Bisz r 461 ist an der erziilung vom zweikampfe niclits zu
beanstanden; die ironie, dasz der fiir Menelaos giinstige auszgang
desselben doch wider Helene in Paris arine zurtickfurt, istzu glucklich
auszgefiirt, als dasz man dieselbe einem gewonlichen interpolator
zuschreiben konnte. Bleibt also nur ubrig anzunemen, dass der
anfang von J 1—86 etwas verdrfingt babe, was uns nun zura ver-
stiindnisse von Z 326 u. 33f; felt, aber es erraten ist unmoglich. Mit
dein Sx°s dagegen ist wol der arger iiber seine niederlage gemeint,
da er doch V 439, 440 iiber dieselbe ganz getrostet erscheint. Hierin
ligt unzweifelhaft ein widerspruch, der nicht leicht zu nemen ist, weil
sich darin eine verschiedene grundanschauung kund gibt, die bei einem
und demselben dichter verwunderung erregen muste.
Wir 8ehen also, dasz der wesentliche inhalt des ersten schlacht-
tages in der vernachlaszigung oder missachtung von Zeus versprechen
besteht durch provocierung des zweikampfes, dann zweikampf, bruch
des dem zweikampfe zu grunde liegenden vertrages, sunung des ver-
tragsbruches durch den zweiten zweikampf. Die factische unentschieden-
heit beider, wenn auch die wagschale zu gunsten der Achaischen
kampfer sich senkt, ist von bedeutung. Die schilderung des zwei-
kampfes leidet ubrigens an widerspruch en.
Die anname, dasz in einer urspriinglichen darstellung des Zeus
versprechen ernstlich gemeint gewesen sei, ist unmoglich, unzulaszig;
jedem methodischen verfaren entgegen. Dieselbe ftirt zu keinem
resultate, sowie auch ein anlasz, ein ankntipfungspunkt ftir dieselbe
nicht zu finden ist. Ebensowenig ist dabei klar, wie wir die weitere
entwicklung bisz zur eiunahme von Ilios zu denken hatten. Denn die
eraugnisse, wie unsere Ilias sie gibt, wtirden nicht minder wirklich
widersprechen als sie bei der annahme der beabsichtigten tauschung
es scheinbar tun.
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10 XIV. A. Ludwig:
Man musz die erklftrung eben tlarin suchen, dasz mit der an-
nanie des zweikampfes die handlung eiue andere geworden; die gotter
selber siad durch den vertrag gebunden worden. Bleibt der vertrag
bestehnd, so bleibt audi Ilios bestehnd, da aber Ilios niclit bestehnd
bleiben kann, so musz der vertrag gebroclien werden, natiirlich so,
dasz die Troes es sind, welche die schuld davon trifft. Somit dreht
sich alles nunmer um den zweiknmpf; es erscheint somit zundchst
gam gleichgiltig, ob das traumversprechen ernstlich gemeint uar oder
nkht. Wir haben somit hier eine rcinvlckelunff, die der dichter
beabsfchtif/t hat, nicht einen widerspruch.
Unstreitig ist es doch vil passender, dasz das tauschende ver-
sprechen des Zeus durch menschliche unbedachtsnmkeit gegenstands-
I08 wird (die darin liegende ironie ist bemerkenswert), als wenn disz
mit einem ernstlichen vorbaben des hochsten gottes der fall ware,
wenn audi dieser unterschied fur die haudelnden personen als nicht
bestanden gedacht werden musz, oder als bestanden nicht gedacht
werden kann.
Es ist audi bemerkensweit. dasz dadurch die handlung aufge-
halten oder von der geraden linie ihrer entivicklung abgelenkt wird%
wahrend wenn sofort auf das versprechen des Zeus die niderlage der
Achaier folgen wflrde, die handlung den character der einfbrmigkeit
und einfachheit beMme, den wir im ersten teile der Was so glUcklich
vermieden sehen. Dadurch erkl&rt sich auch, dasz das resxdtat ein
unerwarteteSi statt der niderlage ein sig der Achaier sein musz, so
wie dieselben in unerwai teter weise mit dem zweikampfe und dem
unter anrufung der hochsten gotter geschloszenen vertrage den Troeru
das zugestanden haben, was das schicksal d. i. eben dise angerufenen
gotter versagt hatten.3) Ist disz warscheinlicher oder sagen wir ange-
s) Ware die lesart tqoQiAtj&thv (B 794 diy/ttvo? — HoA/nyc — futnoxt
vatqtr &q>oQ^ifj&fhv !/f/aio£ richtig „darauf passend, wenn die Achaier zu tlen
schiffen aufbrechen wtirden (um namlich in die see zu stecben)", was bei uqo?-
PH&tUv nicht zn verstehn ist, so ware disz von groszer bedeutung fQr unsere beur-
teilung des dichters. Der dichter hatte dann one ausdrllcklicbe auszeinandersetzung
zu verstehen gegeben, dasz man in Ilios kunde von den vorgangen im lager der
Achaier hatte, und die entwicklung der dinge mit aufmerksamkeit verfolgte um
im gegebenen momente eingreifen zu konnen. Abcr wider erfolgt das entgegen
gesetzte von dem was zu erwarten war ; statt dasz man die scbiffe in die see liesz,
rilckt das gesamrate heer zum angriffe gegen die stadt. Dise auffaszung hat vil
for sich; die lesart aqofjurjOeiiv kann sich eingeschlichen haben, weil man meinte,
es wurde hier das factische erzalt, warend der dichter andenten wollte, das der
spaher nach etwas ganz anderem auszblickte, als sich dann seine n augen offen-
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Ueber 0?ro? >Wov. H
meszener bei anname, dasz das traumversprechen als ernstlich ge-
meint gedacbt war, oder beim gegenteile. Wir meinen ersteres hatte
gar keinen sinn, so wie wir daftir keinen anhalt3punkt besitzen. Die
an name ist eine hochst oberflachliche und unQberlegte.
Die letztere anname aber stiramt so vollstiindig zur situation,
dasz man sich wundern musz, wie jemand auf einen so verzweifelten
einfall geraten konnte. Es ist diszeine probe von immer verhangnis-
voller superklugbeit.
Damit ist nun freilicb nicht gesagt oder gar bewiesen, dasz
diser erste schlachttag unentberlich und ursprUnglich sei. Niemand
wird behaupten, dasz der kunstvolle bau der sibenersten rhapsodien
mit einem schlage zu stande gekommen sei. Allein sovil ist gewis,
dasz auch dise partie auf der sei ben vorauszsetzung wie die Ilias
uberhaupt beruht, naralich auf der tifjvig. Jeder versuch bievon ab-
zugehu, flirt ins boden- und zillose.
Neben der (irjvi$ (d. h. Achilleus) linden wir noch ein anderes
yon uns bereits angedeutetes moment, dem grosze sorgfalt gewidmet
ist. Es ist Argos oder sein vertreter Diomedes, der in bemerkens-
werter vil kttnstlicherer weise zur geltung gebracht wird. Es ist disz
in den bfichern JE&I K)A. Bemerkenswert ist nun das geschick, mit
dem disz durcbgefftrt wird, In /I 370 flg. wird Diomedes wegen laszigkeit
von Agamemnon, obwol derselbe unmittelbar vorber bei Odysseus tibel
angekomeu war, scharf getadelt, welchen tadel er geduldig bin nimt;
dann folgen seine taten in & und E (leUteres wol spater zugesetzt);
dann gibt sich Agamemnon seinerseits eine arge blosze in /, indem
er rUckhaltslos seine verzweiflung an einem gluckliclien auszgange
des krieges oflfenbart, und zur flucht auffordert; da entschadigt
sich Diomedes fur die ihm von seiten Agamemnons gewordene demii-
tigung, geht aber seinerseits wider zu weit, indem er den mit zu-
stimmung der ubrigen konige und auf antrib Nestors unternomenen
versuch Achilleus zu versonen hinterher als verwerflich, bedauerlich
und schadlich bezeichnet. Die erzalung vom zweiten zweikampf weisz
offenbar nichts von der phaenomenalen selbst Aias Telamonios in
scbatten stellenden heldenhaftigkeit des Diomedes; sonst h&tte der
barte. Dasz der dichter oneweite-s bei dem Troern kunde von den vorg&ngen
ira lager der Achaier voranszsetzt, darf uns nicht wunder nehmen. Allein die
extliche beglaubigung ist nicht auszreichend, wenn auch zugegeben werden
rausz, dasz die anderung von -19 in atp- begreitiicher ist als die umgekerte. Im
ganxen lag es auch fur die Troer n&her die einschiffung der Achaier als ibren
unmarscb gegen die stadt zu erwarten.
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12 XIV. A. Ludwig:
verfaszer gewis ihn das loosz ziehn laszen. Ihm ist Diomedes Hektorn
gegenuber nicht kiiner als die andern; von alien laszt er gelten:
aldstsftsv phv dvfjvaad'ai delaav d%i)Kodi%^ai\ disz ist gewis nicht
iin stile der Jio^iidovg aoiateia, und mit E schlecbterdings nicht zu
vereinigeu. 4) Da wir Diomedes auch in K eine oder die hauptrolle
spilen sehn, so werden wir ihn als eine jtingere gestalt der sage zu
betrachten haben, sowie Argos jiinger ist als Mykenai. Agamemnon's
herrschaft im letzteren ist mit der des Diomedes in Argos unverein-
4) Bei zwei gelegenheiten finden wir, dasz Diomedes anders sich benimt
als wir erwarten : bei dem zusaromentreffen mit Glaukos und bei Hektors an alle
ftirsten der Achaier gerichteten herauszforderung zum kampfe. Der erste fall be-
darf keiner erklarung, da die episode nicht im interesse von Argos und Diomedes
gedichtet ist. Anders beim zweiten falle. Ware nicht der ungliickliche vers IT 93,
so musten wir fragen, warum bat der dichter nicht Diomedes sofort Hektors
anbot autnemen laszen? Freilich ligt darauf der einwand nahe: dise frage konne
man noch in beziehung auf alle andern bervorragenden fursten aufwerfen; es sei
damit nur der schlusz nahe gelegt, dasz die Diomedus aristeia eben nicht von
dem verfaszer des von Hektor angebotenen zweikampfes hen Are. Allein auch
wenn man disz wie geburlich in betracht zieht, so bleibt es auffallig, und man
fult sich versucht, eine vom dichter nicht offen auszgesprochene intention zu ver-
muten. Es ist nun gewis bedenklich, einem dichter eine intention zuzuschreiben,
die er nicht direkt auszge^prochen bat, oder doch angedeutet hat. Wenn aber
die intention ausz der lage der dinge sich erklart, und durch die geschehnisse
gewissermaszen vorauszsetzbar erscheint, so ist ein solckes verfaren wol erlaubt.
Der dichter hat villeicht wollen zu verstehn geben, dasz jeder der helden, die
nicht frei von gegenseitiger eifersucht waren (vgl. unter den 12 paladinen „bien
se sabe que entre los doce corren malas voluntades"), abwarten wollte, wie der
andere oder die anderen sich zu dem k&mpfanbote stellen wttrden, und da war
naturlich die folge, dasz niemand den kampf annam. Oder aber man musz an
eine art etiquette denken, die verbot, dasz der geringere dem patiXtvxe ()o? vor-
griff, und ihm die ehre vorweg nam. Unzweifelhaft war es nun sache Agamemnons
den angebotenen kampf auf zu nemen, ihm hatte niemand die ehre streitig
machen konnen. Aber er zeigte sich der gelegenheit nicht gewachsen, daher
Diomedes / 35
6xjt7tT()(»i fiiv to* Sums tttitiffifrat ntQi ndvtoiv.
dtlxiiv d1 uvtoi dfixtv 8 re x(>arog iotX ftiytdtov.
Nur Menelaos steht auf; ausz seiner rede ist ersichtlich, was wir frflher
bemerkt haben, dasz er gewartet und erwartet hatte, andere wilrden sich zum
zweikampfe mit Hektor melden, und dasz er es nun tut trotz dem bewusztsein
seinem gegner nicht gewachsen zu sein. Daraus erklart sich der ingrimm gegen
diejenigen seiner landsleute, welche obwol ihm an starke und kampftOchtigkeit
tiberlegen, doch nicht entschlossenheit, wie es schien, genug besaszen, bei der
dargebotenen gelegenheit die ehre des volkes zu waren. Aber wie gesagt v. H 93
entzieht solchen annamen den boden, und die weitere anname einer alteren
abweichenden darstellung gewart keinen irgendwie sicheren.
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Ueber Onog "JXlov. 13
bar, und der gleichzeitige ansatz beider herrschaften in der Ilias ist
eine verkurzung der historischen perspektive. Die Ilias hat in B der
geschichte insoferne recbuung getragen, als flie drei ftirer der truppen
von Argos erwahnt entsprechend den drei konigen von Argos; sonst
trit allerdings Sthenelos nur als wagenlenker des Diomedes auf, was
nicht gerechtfertigt ist. Euryalos wird besonders ^ 677 flg. erwahnt.
(* 678 = B 566.)
Bemerkenswert ist noch, dasz Diomedes in B vor Agamemnon
genannt erscheint, was beweist, dasz ihm in der aufstellung (die in
Aulis zu denken) der vorrang von Agamemnon zugestanden worden
ware; man kann disz auch nicht mit der geographischen lage recht-
fertigen, da die aufziilung von Mittelgriechenland (pstsov *4i>yog) auf
die Peloponnesos iibergeht, wo doch Korinth und alle die danebeu
genannten stadte zuniichst auf dem wege ligen. Diejenigen, welche
den glanz von Argos in jene zeiten verlegen wollten, haben sich also
gar nicht geniert, Diomedes dem Agamemnon vorausz zu stellen.
Disz ganze verbaltnis durfte wol beweisen, dasz die verherlichung von
Argos und Diomedes eine spiitere interpolation ist, freilich eine inter-
polation nicht in gewonliehem beschranktem sondern in groszartigem
umfange durchgefiirt. Wir bekomen dadurch einen etwas anderen als
den landlaufigen begriff von interpolation, und werden erkennen
raiiszen, dasz die texte in tiefgreifender weise uuigearbeitet worden
und von einem vermeintlichen zustande der ursprunglichkeit ganz
auszerordentlich weit entfernt sind. Wir werden uns berechtigt fulen,
die Diomedus aristeia auszzuscheiden, als einen bestandteil, der bei
der beurteilung liber die hergehorigkeit des ersten schlachttages in
unsere Ilias nicht in rechnung gebracht werden darf.
tlberhaupt musz man auch der schwirigkeit rechnung tragen,
die sich fur den dichter ergab, die gottliche und die menschliche
willenstatigkeit mit einander vereint wirken zu laszen, und bier
auszerdem der worte Nestors gedenken B 80 flg. el piv zovtov
ovsiqov yA%ai(bv &XXo$ fvitinsv, tyevdog xev qaliiev xal vo(?(fi^ol^6d,u
P&XXqv. Wir finden in diesen worten dieselbe ironie, die wir auch bei
andern gelegenheiten erkannt haben. Oder sollen dieselben gar den
beweis liefern, dasz des Zeus versprechen ursprttnglich wirklich
ernsthaft gemeint war? Disz ware dann in der tat die ironie eines
beweises.
Die anname eines besondern epos fur die partie von B ab, hat
rait der ihr gewissermaszen entgegengesetzten einer urilias das mo-
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14 XIV. A. Ludwig:
ment einer auf abstracter deutung der indicien beruhenden plausi-
bilitat5) gemein.
Dieselbe ersckeint als ein einfacher auszweg ausz den verlegcn-
lieiten und schwirigkeiten. Beide sind aber nur vermeidung einer
wirklichen durch eine mechanische und willkiirliche losung, wobei
bedenken von nicbt minderer bedeutung, als die schwirigkeiten,
welclie beseitigt werden sollen, naturgemasz ausz dem divinatorischen
charakter der betreffenden versuche sich ergeben und unbeseitigt
bleiben niiiszen. Die plausibilitat vergiftet die forscbung. Immer
nmsz darauf bin gewiesen werden, dasz die Boiotia den beweis liefert,
dasz es noch vile andere texte gab, gegeben haben inusz, von denen
nicbts ttbrig gebliben ist.
II.
Warend einige interpolationen grosze geschicklichkeit und weit-
reichende ftberlegung zeigen (z. b. E, die Machaon-Eurypylosepisode),
laszt sich disz von der partie N— 22 nicbt sagen. Der charakter
diser textmasse ist ein vollig anderer; wir vermissen bei aller an-
schaulichkeit im einzelnen docb verstandlichkeit des ganges der
haudlung, klarheit in der aufeinanderfolge der einzelnen phasen der-
selben. Wir haben ein stuckwerk vor uus, wo die fragmente so durch
einander geworfen sind, dasz gar keine muhe oder sorgfalt die von
dem einen zum andern sich ergebenden unebenheiten zu beseitigen
sich bemcrkbar macht. Man kann nicht blind sein gegen solche
missgriffe, wie die ankniipfung von S 1 an N 835 fig., welche blosz
auf lnia%ov (835) und tojpj S 1 beruht, obwol die situation dabei
grundverschieden ist. Oder nicht minder grell das unvermittelt auf-
tretende deoonol d'aytvovro ve&v O 653, nachdem schon langst urn
die schiffe gek&nipft ward O 416.387, so dasz die partie 306 (das
erscheiuen Apollons braucht nicht von 221 abhangig gemacht zu werden)
— 591 sich einfach herausz losen lftszt. Disz wird auch durch die
5) Dasz dergleichen schwer, ja manchmal gar nicht zu widerlegea ist, darf
nicht wunder ncmen; disz heruht eben darauf, dasz den eigentlichen haupt-
schwierigkeiten damit ausz gewichen wird, one dasz dieselben gelost worden sind.
Es ist auch ganz unbegrundet eine stricte widerleguug yon solchem zu verlangen,
was blosz behauptung, unbewiesene und unbeweisbare, ist. Man kann nichts
weiter tun, als das element der warscheinlichkeit als blosz scheinbar als nichts
entscheidendes moment erweisen, und auf directe radicale losung der S(hwierig-
keiten dringen.
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Ueber Oitoc 'Mov. 15
einscbiebung 0 (S. Rhapsodien d. II. A— £ v. A. Ludwig pg. 28.
z. w. v. u.) O 390 — 405. (ndtnoxkog d' umg [ikv A%aiol re Tqg>6q rsxzk9)
bestatigt.
O 367 macben die tiiehenden (s. 36 1) Achaier bei den schiffen
lialt. 637 fliehen sie wider (foajreiltog h]6(lrftev), und nun komen
die Troer in sicht der schiffe, nachdem bereits 416 Aias mit Hektor
urn den besitz eines schiflfes kampfen; 494.
O 696 (ccvrig d(tifieta ^&%li *<*{>* vvivdiv lxv%fhi) kann sich
gut an 590 angeschloszen liaben. Im einen falle totet Hektor den
Scliedios (s. P 306.), im anderen den Periphetes, und die situation
ist 704 flg. dieselbe, wie 416 flg.
Weiters ist bemerkenswert die ungeniertheit, mit welcher der
anfang yon 77 angeglideit wird, und die darauf gebaute kiinstlicbe
fiction, dasz Patroklos von Achilleus sei um kunde auszgescbickt
worden nach dem lager des Nestor. Es ist nicht unwarscbeinlicb,
dasz dise absicht garnicht urspiiinglich ist; ursprunglicb ward wol
nur der text von 77 an O angefQgt. Die bisz A 504 zurdckreichende
verkniipfung mit der haupthandluug ist erst nach der hand eingefttgt
worden, es war eine dsvxifta <pQovvlg, aber ob afietvcov? Wenn man
disz auch vom standpunkte der technik des aufbaues des epos zugeben
musz, so kann man doch wider einweuden, dasz der interpolator auf
die motivierung und die herbeifurung des incidenzfalles wenig muhe
verwendet hat {A 61 g). Das geschick dagegen, womit er die zweite
handlung, die A 612 abzweigt, mit der haupthandluug in contact
erhalt, musz anerkanut werden, weniger die weise 504 flg.
Warum soil nun disz nicht urspriingliche idee eines genialen
dichters gewesen sein? Weil, abgesehn von der ungenttgenden ausz-
fftrung A 61^, welche nicht zu den voivtellungen von den ortlich-
keiten passt, wie dieselben uns sonst auszgefurt werden, eben an der
hauptstelle die probe misslingt; in 77 finden wir nichts, was klar auf
eine solche friihere entsendung des Patroklos auf kundschaft hinwiese,
ja alles legt uns unverkennbar nahe, dasz in 77 nichts anderes vor-
auszgesetzt wird, als dasz Patroklos ausz eigenem antribe vor Achilleus
hintrit, und ihm s< ine verstocktheit in leidenschaftlicher sprache vor-
hait, w&rend er sich doch bei den verhandlungen / mit den abge-
sandten der Achaier ganz still verhalten liatte. Wir haben also hier
eine neue modalitdt und gewis eine fflr die damaligen dichter ser
nahe ligende, Achilleus zum eingreifen in den kampf zu bewegen.
Es mochte wol einem dichter das neutrale verhalten P.'s der
itQseflsta gegeniiber aufgefallen sein, und er wollte nun P. dasselbe
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16 XIV. A. Ludwig:
tun laszen, was dort des Phoinix rolle war. Spater ward die sache
durch die Macbaon-Eurypylos-Nestor-episode verwickelter gemacht
Dises manco hat der interpolator entweder nicht bedacht, oder,
er hielt es dem vilen vorauszgeschickten gegenuber fiir tiberflttszig
demselben abzuhelfen; er war gewis nicht darauf gefaszt, hatte auch
von seinen zeitgenossen nicht zu befiirchten, dasz sie daran warden
anstosz nemen.
Halten wir daran fest, so trit die doppelte handlung erst 77 102
ein, von wo an dieselbe one schwirigkeit weiter gefiirt werden konnte
bis 275.
77 395 heiszt es: IIccxQoxXog d'inel ovv rtycaxag aTtixegoB
(paXccyyccg, aty inl vtjccg HeQyG itafoiinsxig, oi)dh noXyog eiu Upivovg
tmpqiiivai . . . wenn nun Sarpedon sagt (500) iixi p* 'A%aioi x£v%ea
evXriaaei vscbv iv ay&vi neaovxa : so kann letzteres doch nicht mit erste-
rem, inl vfjag isgys itafopitsxig mit vs&v iv aycbvi iteaovxa identisch
sein ; wol bedeutet P 639 iv vrtv(& tieXalvrjiGiv neaiea&ui „einbrechen in
die schiffe", allein hier kann doch wol nicht gemeint sein „nachdem, weil
ich in denbereich der schiffe eingebrochen" das hatten ja alleTroer getan,
und der erste war er ja nicht gewesen. Sarpedons worte konnen nur
bedeuten: dasz mir nur die Achaier nicht die rustung abziehen,
nachdem ich so weit vorgedrungen, oder weil ich bisz in die schiffe
hinein gedrungen und dort gefallen bin (vgl. 558/9 «AA' d piv asi
xiGGcciiied'1 iXovxeg), was er nicht hatte sagen konnen (resp. was ihra
nicht hatte in den mund gelegt werden konnen), wenn er als von
Patroklos zuruckgetriben in die nahe der schiffe gekomen zu denken
ware. Also ergibt sich, dasz Sarpedon's rede auf die darstellung hin-
weist, der zu folge Sarpedon und Patroklos noch bei den schiffen
fallen muszten, was dann Achilleus sofortiges eingreifen in den kampf
zur folge hatte.
V. 558 6g itQ&Tog elg i]Xaxo xel%og *J%aimv widerspricht tibrigens
M 413—431. 438.
Der kampf um Sarpedons leiche scheint unvollstandig ; denn
was von 644—683 gesagt wird, ist wol sp&teres ursprunges und hat
die altere darstellung verdrangt.
V. 684 flg. wird der tod des Patroklos angekundigt ; aber nach
dem 692 es geheiszen hat evftu viva iiq&tov xiva dy faxccxov igevd-
Qijjccg, folgen doch neue kampfe, wo Patroklos ifcvaQi&v 737, 785.
Mit v. 712 beginnt eine partie, die mit dem vorauszgehenden
nicht zusammenhangt; v. 777 StpQa psv r\iXiog psoov oiQavbv dptpifid-
ptjXBv xxX. gehort zu einer darstellung, welche Patroklos erst am
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Ueber Otto* 'IXlov. 17
nachsten morgen in die schlacht ziehn liesz : 2 453 nav dy ^iuq
HCLQvavro itBQi JZxairjiai nv\r\i6i. Mit diser davstellung liesz sich auch
der langwirige kampf urn Patroklos leiche vereinen, der das ganze
buch P einnimt: P 372 wol mittag; und ganzer tag: 384.
VVir finden hier wider, dasz 206 und 236 nicht stirauien;
letzterer vers ist wol einschiebung. Was 206 gesagt wird, erfiillt sich
nicht 319. 335. Hektor totet 306 Schedios Iphitos son, den fUrer
der Phokier (O 515 ist derselbe son des Periniedes und fallt gleich-
falls von Hektors hand).
Es kann nun ursprQnglich gleich auf 233 (oder, wenn man will
auf 235) gefolgt haben 593 bis zum ende.
Der rest scheint ausz verschiedenen unabhangigen darstellungen
zusammen gestoppelt, was sich einerseits ausz 319 iv&a xsv aire
Tqmg <xQ7}i<plAa>v im1 yJ%aiO)v *IXiov elg avs$v\(3av xtX. andererseits
ausz den widerholungen 366—376, 384-399, 412-425 ergibt;
sichtlich haben die redactoren nicht recht gewuszt, welches von
diesen stiicken sie behalten sollten. Ebenso das doppelte auftreten
Apollons 322 flg. Aineias und 582 flg. Hektor gegentiber, one dasz
man den nutzen davon einsehen konnte.
Der contact der haupthandlung mit Achilleus wird aufrecht
erhalten durch P 400— 411, 640 flg. —716 und schon frtiher 377-383.
Man kann dise stucke wol demselben nachdichter zuschreiben, dem
die fiction der auszsendung des Patroklos' urn kundschaft ins zelt
des Nestor (A 604 xaxov d* &qu ol nekev &Q%ii) angehort. Wir finden
die beiden stucke in einer umgebung, welche nicht den charakter
einer ursprunglichen zusammenhangenden darstellung tragt.
t)brigens stimmt wider P 409— 411 nicht mit 2*9. 10.; wer das
eine (geschrieben) verfaszt hat, von dem kann das andere nicht her-
rtihren.
V. 640 flg. will Aias, nachdem er 634 flg. auszgesprochen, dasz
sie zu einer entscheidenden maszregel greifen niCiszen urn den leich-
nam des P. und sich selbst retten, an Achilleus die botschaft von
P.'s tod gelangen laszen. Man siht nicht recht ein, zu welchem
zwecke, da Menelaos selber sagt, Achilleus werde, da ihin die waffen
felen, nicht in den kampf eingreifen 709—711 gegen 69^. V. 71J
siud ubrigens d u v. 63* ser iiulich.
Befremden misz 689 &qigxo$ 'A%cacbv\ 692 ocpQct xa%iaxa vixvv
inl vrja tsa&ar^ e> kann nicht anders sein, als dasz hier des metrums
wegen vtja statt v^a, steht. Denn vfja ist ttberhaupt ganz unpassend,
man wiirde eher xhciag etwarten; gemeint kann nicht das schiffdes
2
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18 XIV. A. Ludwig:
Achilleus sein, sondern nur das schifflager Uberhaupt und im ganzen.
Der v. 692 ist so zu verstehn: elneiv „richte ihm die nachricht ausz,"
ob er etwa etc.
Bemerkenswert ist auch, dasz das gleicbnis 657 flg. bereits
A 548 flg. vorkomt, wo es ganz offenbar urspriinglich ist, da es zu
der lage in P ganz und gar nicht stimmt; eQefriQ&v passt auch nicht,
man erwartet naiq^xl^v \ der ganze vers ist offenbar ein lucken-
btiszer. Gleich darauf wild Meuelaos mit einem adler verglichen, der
mit scharfem auge den ha sen entdeckt, der sich unter einen nach
alien seiten belaubten strauchbusch gefltichtet hat, und ihn totet.
Man kann die angeineszenheit auch dises gleichnisses beanstanden
(vgl. freilich P 570 flg.). fl)
AuffSllig in diser partie ist, dasz Menelaos 588 nakftaKog
alx^rtr^g genannt wird, was doch fur ihn nicht zutrift, da er sich bei
zwei wichtigen anliiszen (eben xb n&Qog) gerade als ser hitzkopfig
beweist, und gerade in P besonders tatig ist.
V. 38 J sind befremdlich; aber der sinn ist dochwol diser:
„dise zwei mit dem tod und der flucht ihrer gefarten vor augen
k&mpften weit weg, weil Nestor es so befabl, als er in die schlacht
sie von den schiffen ausz beorderte".
Nun siht disz ganz so ausz, als ob ein morgenauszzug gemeint
wiire ; sicherlich kann weder von der ituXim£i$ izagcc t&v vsav, noch
von dem auszzuge in A die rede sein, abgesehen davon, dasz es
keine stelle dises inhaltes gegenwartig gibt. Es kann also hier nur
der auszzug am tnorgen gemeint sein, der in jener redaction behandelt
worden war, tvclche PatroJclos erst am folgenden tage, nicht an dem-
jenigenf mit uelchem A beginnt, (Z 453) in die schlacht eingreifen
Idszt. Nestor, so scheint es, soil seinen sonen (hier erscheint, wie iu
•) (681 ist XSoto Tor zu ziehn, schon wegen des mediums; aber es ware doch
unBinnig zu sagen : dir rollten die augen nach alien seiten, damit sie Antilochos
Bahen" sondern das richtige ist „deine augen drehten sich nach alien seiten da-
mit du erblicken mochtest den son des Nestor44. Man kann doch den augen
selber keine absicht zuschreiben; die beweguDg kain den angen zu, die absicht
war die des Menelaos, wie auch das betonte dot zeigt: Dir drehten sich die
augen nach alien seiten, damit du erblicken mochtest. ... d. h. doch nur: du
drehtest die augen .... TSoao wird zwar als leseart der 'A^tatd^xuot bezeich.net,
ISoto aber als die x&y &nb 6zotos\ <8 berrschte also unsicherheit hieruber in der
uberliefirung. Doch latzen die scholien die beziehung auf Menelaos Belbst zu
mit richtigem geiule zwar fur den sinn, aber nicht far die harte der construction,
die dann in einem und denuelben satze \on Menelaos in der zweiten und in der
dritten person sprechen wurde.)
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Ueber Olroe 'Ufov. 19
I und if, SQaav^d^g) befohlen haben, voeyi pdQvaa&ai, abseits
(von Patrofclos di]Kadri) zu kampfen; wenn uns disz alles jetzt be-
fremdet, so diirfen wir darausz nur schlieszen, dasz die verse ausz
anderem, uns unbekanntem zusainmenbange herrtlren.
Dem entspricht, wenn es 384 fig. weiter heisst : zolg ds navies-
xqIois fyidog piyu vslxog 6qwqhv\ ausz 400 geht hervor, dasz der
kampf um Patroklos geineint ist, wenn es auch warscheinlich ist, dasz
400—411 spatere interpolation sind.
Sicherlich sind mit einander unvereiubar 54G tig. und 593 flg.
Auch 453 flg. gewart Zeus den Troern sig bisz sie zu den schiffen
gdangt sind und die nacht anbricht. (Nur sollen die pferde den Auto-
medon retten), obwol man nicht weisz wohin mit der episode des
kampfes mit Automedon um die pferde; sonderbar sind die worte
509 flg. fixot /iiv zbv vsxqov ImrgaTrsd^ oItisq Sqmszoi d^(p'
avxm Psftdpsv xal dtiwsefrcu <5xL%ag dvdyav. vmv 6s faoTeiv dpvvszs
vtjtesg WaQ> Man kann kaum anders als azl%ag d. subjektivisch nemen,
obwol man dativ erwartet: Jaszet die in reih und glid kampfenden
sich um ihn aufstellen und ihn verteidigena. Einfacher (O 65 J) aber
sinnwidrig ware : Imxqansxs ixslvoig ointy aqioxoi . . . dpvvstf&ai
gtIx<*s d. Zz. d. wtirde man mit ,die gemeinen soldaten1 iibersetzen.
Die construction, die der sinn unabweislich verlangt, ist gewis
ser hart: ipsig oihsq Sqioxoi imxQanszs zbv vsxqov ezl%ag (azi^iv)
dvdQ&v dpy avrcbi Psfidpsv xal d^vveo&ai „laszet die in reih und
glid fechtenden (rank and file) um ihn geschart ihn verteidigen."
Z 100 fiilt man sich versucht zu lesen: iybiz' idsvqasv 6* ip
aQfjg dkxxrtfa ytvi<s%ai\ ich hatte aber sollen... wozu als erklarung
villeicht ifiov glossiert wurde, was dann in den text kam. V. 102
vvv dy hat keinen rechten sinn ; disz beruht weniger darauf, dasz
nichts folgtt wozu man es construieren konnte, als vilmer auf dem
umstande, dasz nichts vorauszgeht, wo durch es gerechtfertigt erscheinen
konnte. Denn vorausz geht: mochte ich [denn] gleich sterben . .
Die wolbekannte bedeutung von vvv in dieser gebrauchsweise
ist: ,80 aber1 A 1G9. J 344. 356.), was hier absolut nicht angeht.
Also die rede des Achilleus ist zusammen gestoppelt ausz verschie
denen texten, die unabhangig von einander bestanden batten.
Wenn man selbst mit Spitzner biszu vvv cT si pi 114 gehn wollte,
so muszte man doch 107—113 streichen. Man kann wol iibersetzen:
so aber, da ich einerseils nicht ins vaterland zuiiickkere, und auch
dem P. nicht und nicht den vilen andern freunden zur rettung wardi
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20 XIV. A. Ludwig : Ueber Oixog 'D.iov.
sitze ich da eine unniitze last der erde . . . Aber worauf bezieht sicb
dises ,so aber; zuruck? Es geht ja ax>xUa tsfrvaltjv vovauszl
Man hat manchmal das geful, als habe schon der Sanger, der
doidog, der gewis mancherlei texte abweichender darstellungen ausz-
wendig wurzte, dieselben im gediichtnisse und beiin vortrage nicht
init hinliinglicher strenge auszeiuander halten konnen, und so seien
schon in alter zeit fornien des textes entstanden, denen die einheit-
lichkeit felte.
Es kann sicberlich nicht bestritten werden, da?z es vile text-
stiicke gab, die versetzt und init texten combiniert werden konnten,
die einer andern redaction angehorten, und einen verschiedenen gang
der handlung vorauszsetzten.
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XV.
Taralipomena de vitis ei>isco]>orura Olouiucensium
ab anno Domini 1482 usque ad annum 1571,
K vydauf upravil Dr. V. J. Novadek.
\\* fedloieno 15. prosince 1902.)
Rukopis archivu Vatikansk^ho Arm. LXIV torn. 11, kter^ se
clonal do toho archivu z pozfistalosti kardinala J ana FrantiSka Com-
mendone (f 1584), na prvnfch nSkolika listech mi iivotopisy biskupfi
Olomouckych z let 1482—1571. ZprAvy onastupcich biskupa Protasia
z Cem6 Hory (f 1482) jsou velice strufcn* a jen jakoby tivodem k il
votopisu Vil&na Prusinovskdho z Vfckova, jehoz pAsobeni spisovatel
byl ofcitym svfcdkem a o nSmi se uadeje, ie jeSt6 mnoho velk^ch v6ci
vykoni pro slivu boil a prosp&ch cfrkve.
Bezprostfednfc za touto kronikou biskupfi Olomouckych nach&zime
fctyry listy z r. 1571, tykajfcl se sporu biskupa Vil&na s mfcSfany
Olomouck^mi o pochov*v£nf nekatolikti pfi chrimech katolick^ch,
pfi nichz zfejuie poznamenino, ie jsou to pfeklady listft cesk^ch,
jel dostaly se kardinalovi od sam^ho biskupa ViWma. DAle cety ruko-
pis netyka se ani dost milo v6ci Ceskych, je snuSkou nejrozmanitfijfilho
materia] u, jeu2 dostal se do rukou diplomata kurie Hmskg za vice-
leWho jeho pflsobenl v N&necku i Polsku.
Zivotopis Vil6ma Prusinovsk^ho obsahuje mnoho zpr&v nov^ch '),
kter6 by tlm vice vifcily, kdybychom v6d61i, kdo jest jejich spiso-
vatelem. Budifc n&m dovoleuo, vvsloviti o torn doinn&nku.
') Uiii jich Boh. Navratil ye svem dlanku nVil6m Pruginovsty do roku
1566u v Ceskem Casopise Historickem V. sir. 205-216 die pfepieu dra J. Susty.
Vestmk Kr. C.l.Spol. Nauk, tfJiist.J9Q2. i
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2 XV. V. J. Novttek:
Spisovatel uddva, ie psal, co vidfil (quae coram vidimus), byl
ted j osobou biskupovi blizkou. Z t£ okolnosti, ie opis price jeho
nachizime v pozfistalosti kardinAla Commendone, pravd£podobn6 lze
souditi, ie spisovatel i 8 timto kniSetein cirkevnim byl zndm. Ob6
bodi se zcela dobfe na Martina Gerstmanna, ktery v letech 1565 a2
1569 byl kanctetem ViWmov^m.
Martin Gerstmann2), Slezan z BoleslavS (* 8. bfezua 1527 —
f 23, kvStna 1585), od 1. cervence 1574 biskup Vratislavsk^, studoval
v letech 1556—1561 v PadovS, po dvfi leta jako druh Prusinovsk6ho,
ktery na teie university pobyl v letech 1554—1558 3). Navr6tiv se
do vlasti, stal se Gerstmann r. 1561 kustodem kapituly Vratislavsk6,
a kdy2 Prusinovsty r. 1565 dosedl na biskupsky stolec Olomoucky, pro-
pfljdil mu kanonikat v Olomouci a utinil ho svym kanctefem. V ten cas
sezn&mil se Gerstmann s biskupem Commendone in, kterf vraceje se z le-
gafcni cesty do Polska, pfiSel dne 29. listopadu 1565 do Vratislavi,
odkud2 po tffdennfm pobytu, provdzen by v Gerstmannem do Nisy, jel do
Prahy4). Od r. 1571 byl Commendone, ktery r. 1566 stal se kardi-
nalem, zase jako legat v Polsku, a po smrti krale Zikmunda Augusta
(f 7. Cervence 1572) zasazoval se o to, aby nSktery ze synft Maxmi-
liana II. stal se kr&leni polskym. Martin Gerstmann, jeuiuz zatim (ke
konci r. 1569) cfsaf byl svgfil vychov&nf svych synu Mati^Se a Max-
miliana, vypraven do Polska k bajeni zrijinfi rodu Habsbursk^ho
a setkal se tu nov6 s Commendonem, jej2 prov&zel sekretdf Ant.
Maria Graziani, spoIuMk Gerstmanniiv i PrusinovskSho z doby studil
na universtfi Padovsk65). Je velice pravdepodobno, ie pfi t6 pfile-
Zitosti dostala se mezi spisy Commendonovy „Paralipomena".
D'Elvert6) mezi pokracovateli katalogu biskupfi Olomouckycb,
jichz price se ztratily, uvAdi vedle kanovnfkfi Pyrnesia a Zwettlera
tak6 Gersttnanna, o n&wi tak£ odjinud7) vime, ze byl milovnfkem
historickych studil a Stedrym podporovatelem slezsk6ho kronikAre
Vdclava Croraera (* 1543 — f 1606), jehoi obSirny rukopis, ulozeny
*) Obsfrn^ iivotopis jeho sepsal J. Jungnite : Martin von Gerstmann, Bischot
von Breslau. Breslau 1898.
9) Srovnej uveden^ cWnek Navr£tiluv etr. 207 a si.
4) Jnngnitz na ut. m. str. 14.
5) Tamie str. 33 a si.
6) Historische Literatur-Geschichte von Mahren und Oesterreichisch Schle-
Bien na str. 42.
7) Jungnitz na uv. mistd str. 491 a si.
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Paralipomena de vitia episcoporum Olomucensium. 3
v kapitulnf knihovnJ VratislavsM, za §v£dsk6 invase r. 1632 bohu2el
zoi£en.
Paralipomena de vitis episcoporum Olomucensium
db anno domini 1482 usque ad annum 1571.
Bella Husitarum et seditiones contra catholicos per Taboritas ex-
citatae et bellum Matbiae, regis Hungariae, contra Georgium de Podiebrath,
regem Bohemiae, in causa fuisse videntur, quominus post obitum Protasii
de Czerna Hora, episcopi Olomucensis, qui anno domini 1482 peste
mortuus est, alius station in demortui locum eligeretur, sed fere annis
quindecim apud administrators per capitulum Olomucense designator re-
gimen et administrate spiritualium et temporalium fuit.
Joannes de Prostanno, oppido Moraviae, obscuro loco natus, ex
Varadiensi episcopatu Hungariae studio et opera regis Mathiae, cni erat
admodum familiaris, ad Olomucensera diocesim gubernandam translatus.
Vir adeo liberalis magnique animi et ingenii, ut neminem sui loci atque
ordinis parem habuisse dicatur. Quod etiam magnificae illius fabricae et
augmenta religionis testantur. Nam arcera Viscoviae et Mirow amplissimis
palatiis et structuris ipse ornavit. Monasterium ordinis Cisterciensis cano-
nicorum regularium Oiomutii eo loco, qui pomerium ca9tri sou podhradie
vulgo appellatur, a fundamentis erexit et ius visitandi reformandique illud
suis posteris, episcopis Olomucensibus, reliquit. Opidum Miglicz ex hypo-
teca suo sumptu episcopali liberavit, demum dominorum de Kunovicz lo-
cupletavit. Quae quidem opera non tarn argento Moravico, quam auro
Hungarico a regis Mathiae tesauris in ilium, ut aliqui existimant, redun-
dante videtur in gratiam Moravorum perfecisse. Sod cum res humanas
fluxas admodum et instabiles ingratisque et periculosis casibus obnoxias
esse animadverteret, his postremo omnibus una cum opibus et gloria mundi
magno animo conteraptis, per ingressum religionis assumptamque profes-
sionem ordinis s. Francisci de observantia, I)eo vivere deinceps volens,
mundo mortuus est. [1491.]
Vacante sede episcopali Olomucensi per ingressum religionis Joannis
episcopi, calopeditae deinceps vulgo vocati, Innocentius octavus, pontifex
maximus, iure provisionis pro hac vice secundum sacros can ones ad sed em
apostolicam devoluto, N. cardinali Alleriensi 8) eundem episcopatum
Olomncensem contulit. Qui cum nunqam ad visitandam et curandam hanc
diocesim suam venisset, etiamsi per administrators interea episcopatus
gnbernabatur, multam tamen ea res animos hominum huius provintiae
sectis alioquin ab Husitis excitatis depravatos offendisse et aliquod de-
■) Ardicinus de la Porta stal se 22. unora 1476 biskupem y Alerii na Kor-
gice, papei Innocenc VIII. dne 9. brezna 1489 jmenoval ho kardinalem s titulem
a?. Jana a Pa via. Administratorem biskupstvf 01omouck6ho stal se 3. tervna 1489,
zemrel 4. dnora 1493.
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4 XV. V. J. Novtfek:
trimentum Jurisdiction! s et autjhoritatis episcopalis hoc tempore peperisse
videtur.
Cardinali Alleriensi defuncto in Urbe cardinalis Montis Regalis9)
per Alexandrum Sextum, summum pontificem, substitutes est. Cains tempore,
cam iterum per administratores hac in dioeesi spiritualia et temporalia
regerentur, barones et nobiles ac reliqui ordines terra rem Mora viae prae-
latos et canonicos universumqoe clernm pastoris praesentia et patrocinio
destitutum ad ins seculare, praetextu quorundam foederum et transactionom
contra varios tnrbatores pads initornm, pertrahere coepisse femntnr.
Stanislaus Turzonius, in Polonia quidem, sed parentibns Germanis,
civibos quondam Augustanis, natus, 31. episcopns Olomuccnsis, cuius
studio et diligenti opera antiqua lex et consmtudo liberae electionis epi-
scopalis per capitulnm faciendae in integrum restitnta est. Mull is annis
[1497 — 1540] hie magno cum zelo religionis ac plane sancte prudenterqoe
gubernavit suam diocesim, quamvis ingravescente aetate, ex priori studio
nonnihil remisisse videbatnr. Habuit autem fratrem germanum episcopum
Wratislaviensem, et alium baronem in Plesna in Sclesiae ducatu, cuius
familia deinceps in Hungariam domicilium transtulit et istbic iam inter
indigenas amplas possesiones habet. Eius tempore circiter septingentae
parochiales ecclesiae in albo diocesis Olomucensis et catholicae religion is
perseverantes recensebantur, et pleraeque omnes integras et amplas decimas
habebant, sed deinceps magna pars illarum partim ab hereticis profanata,
partim a dominis secularibus occupata est.
Bernardus Zaubek ex equestri ordine huius marchionatus electos
epi9copus a capitulo Olomucensi, antcquam ill! a sede apostolica confir-
matio allata et ipsius consecratio confecta fuisset, extemporanea morte
praeventns est. Multum tamen difficultatis haeredes et propinqui illius
nepotes vel patrueles in repetendis bonis mobilibus ab ipso relictis capitulo
Olomucensi exhibuerunt, et quae postulabant, iure municipali huius patriae
obtinuerunt.
Joannes Dubravius, natione Bohemus, per electionem capituli ad
episcopatum vocatus, magno animo et singulari consilio ac prudentia ilium
in rebus civilibus administravit, apud reges etiam Bobemiae, parrisia qua-
dam dicendi utens, non parvae authoritaiis fuisse commemoratur. Scripsit
is in rebus oeconomicis antea versatus librum de piscinis, et his to nam
Bohemorum simul et Moravorum ab origine gent is usque ad sua tempora
compendioso et compto stilo prosequutus Uteris mandavit. Humaniorum
litterarum quam tbeologicarum studiosior fuisse existimatur, in quibus etiam
quaedam commentaria in N. scripta reliquit.
Marcus ALM,10) plebeia familia Olomutii natus, cum annis permultis
apud ecclesiam Olomucensem resedisset et per omnes fere offiriorura gradus
*) Jan de Borja, synovec papeie Alexandra VI., stal se dne 13. zafi U83
arcibiskupem v Monreale na Sicilii, dne 31. srpna 1492 ozdoben purpurem 9 ti-
t'llem sv. Susanny, od 8. unora 1493 do 30. ledna 1497 byl admioistratorem bi9-
kupstvf 01omouck6ho, od 29. Hjna 1494 take biskupem Ferrarakym a patriarchoa
CaKhradsk^m. Zemfel dne 1. srpna 1503.
10) Artium liberarum magister. PHjm^ni jeho bylo Kuen nebo Kahn.
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ParaHpomena de vitis episcopornm Olomucensium. 5
ad decanatnm usque pervenisset veteranusque ?am in castris Domini miles
esse censeretur, etiamsi alii extern), generis nobilitate et principum favore
commendationeque suffulti, bonum opus vel opes episcopatus desiderantes, illi
sese opponebant, ipse tamen sine ambiticne et non obstante frustraque contra-
nitente principum intercessione libere et constanter a capitulo episcopas est
electus. Quod officium annis fere 12 [1553 — 1565] qoiete et pacifice ge<sit,
Olomncenses cives sectarnm praedicantem ad cathedralem sancti Mauritii promo-
ventes, et maximam propterea contra praelatos et canonicos totumque clernm
Olomncensem populi seditionem excitantes, mandatis severioribns Ferdinandi
imperatoris impetratis, ac ncn sine sadore et Sanguine capituli qaornndam ( a-
pitum seditionis executioni demandatis, compescuit. Bona complura ecclesiae
redemit et non parum pecuniae in pios usus legavit, cuius subsidio non
exigua qnaedam bona certis accedentibus ex gratia et beneficentia saccessoris
illis pactis conventis ecclesiae capituloque comparata et adiuncta sent.
Scholam apud cathedralem ecclesiam Oloraucensem ab una parte occiden-
tal! a fundamentis erexit et emptis designatisque censibus annuis pro raa-
gistro scholae et ipsius synergis et chori cantoribus, necessariam illis
sustentationem curavit. Concionatoribus quoquead s. Mauritii Olomutii, ad
b. Mariae virginh et ad s. Blasii [ecclesias] certas annuas pensiones ex
censibus ab ipso emptis inperpetnura solvendis const[it]uit. Pauca admodum
propinquis et nepotibus suis ex sorore legavit, sed pleraque omnia vel
capitulo ecclesiaeque Olomucensi, vel in alios pios usus de pecuniis a se
relictis distribui mandavit.
Guilhelmns Prusynowski de Wiczkowa clara nobili et antiqua Mo-
ravorura familia, plerisque omnibus et praecipuis baronibus et nobilibus
vel sanguine vel affinitate coniuncta, progenitus et a teneris bonarum litte-
rarum studio addictus ac in aula pientissimi imperatoris Ferdinandi ver-
satus, ac deinde annis compluribus Patavii bonis litteris et maturiori eru-
ditione imbutus, et aliquandiu Romae cum viris quibusque gravissimis et
amplissimis versatus in patriam rediens, nequicquam repugnante quodam
propinquorum seculari consilio, secularem statum repudians sacris est ini-
ciatus; raox ad Brunensem praeposituram evectus, magnam illius curam
gerendo collapsamque oeconomiam instaurando, optime de eadem meritus
est. Postea ad Cremsiriensem, et inde ad Litomiricensem praeposituram
regendam vocatus. Et interea quoque, cum esset canonicus Olomucensi1',
venerabili capitulo illius cathedralis ecclesiae in moderandis consiliis et
multis negotiis ecclesiae apud regiam et imperatoriam maiestatem diligenter
conticiendis strenue operam suam navavit atque paulo post obitum Marci
episcopis, invocato spiritu sancto, per scrutinium singolorum ex capitulo
suffragiorum absque ullo principum utriusque ordinis vel cuiusvis alterius
fautoris intercessione unanimi omnium praelat[or]um et canonicorum, qui turn
erant 18 praesentes, et coraplures ex his provectae aetatis, veneranda
canitie vel singulari eruditione spectahiles et venerandi, in ilium unum
concurrente sententia in epi9copum Olomucensem in die s. Cyrilli et
Methodii, primorum gent is Moraviae apostolorum et episcoporum Olomu-
ceusium, anno Domini 1565 bono omine electu9 est et a summo ponti-
fioe Pio quarto institutionem confirmationemqne accipiens eius muneris
episcopalis vigilantis pa9toris officium sedulo exercere cepit. Nam cum
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6 XV. V. J. Nov£cek:
t6mporam iniaria et quornndam forte pastorum negligentia in diocesi
Olomucensi pauci admodum essent viri et presbyteri insigniori aliqua doc-
trina, pietate et concionandi facultate praediti, patres in primis non mnltos
de Societate Jesu et quosdam doctores Olomatium et in diocesim suam
magoo studio pertraxit et non sine magno sumpta sno retinuit et deinde
roitia quaedam erigendi collegii Societatis Jesa Olomntii fecit, et in verbi
Dei ministerio pascendique et regendi gregia sui mnnere illorum opera
utena, visitationes ecclesiarum a memoria hominum praetermissas, prae-
misais monitis salutaribus, instituit, ac imprimis cathedrale collegium
suum Olomucense et collegiatas ecclesias Brunensem et Cremsiriensem iu
singulis personis illarum et parochos in praecipuis oppidis suae diocesis
ipsemet visitavit et, quod vitiosnm erat, corrigere non praetermisit. Turn
vero et alios praelatos visitatores ad pleraque freqnentiora oppida et villas
latae diocesis suae praemisit. Deinde synodum diocesanam, quae ab annis
fere 50 in bac diocesi non fuerat celebrata, ex praescripto s. Concilii
Tridentini indixit, et nequicquam reclamantibus niultis baronibus et nobi-
libus Moraviae, miscendoque precibus minas repugnantibus et supremi magi-
stratns authoritatem implorantibus, constanti animo solenni et magna cleri
ac virornm doctorum frequentia celebravit, cuius deinceps coustituciones
Uteris mandatae a sede apostolica sunt aprobatae. Olomucenses et Bru-
nenses cives, concionatoribus sectariis cathedram parochialis ipsorum ee-
clesiae prostituere con antes, alios catbolicos substituens, compescuit. Apud
Opavienses haedos suos a sinistris [opinionibus hereticorum ad dexteram
et veram ecclesiae catbolicae doctrinam reducendis diu multumque elabo-
ravit et nullis senatorum et insanae plebis minis et contumeliis absterreri
potuit, quominus verbum Dei syncerum illis et ipsemet in cathedra Christi
gedens et domi cum invitatis praecipuis civibus discumbens et doctos
probosque viros et concionatores substituens senatui populoque Opaviensi
anu[n]ciaret. In quo ministerio et pietate pastorali perseverans, cum conciona-
torem suum, praeclaris praedicandi dotibus praeditum, ad cathedram parochi-
alis ecclesiae Opaviensis inducere pergeret, tumultum sediosae plebis, data ex
senatn occasione vel opera datoque signo campanae excitatae, vi armata ex
ilia ecclesia parocbiali, non sine vitae periculo et quorundam familiariuni
offensione, pulsus est et pro Christi nomine ac illius sacro ministerio non
exiguam ab infimis hominibus contumeliam pati non dubitavit, quin etiam
pro illis adversariis suis et hostibus per Deum supremumque magistratum
ad cor convertendis orare laborareque non destitit. Et cum complura bona
pro ecclesia sua emisset, nimirum feudalia bona, quae dominus Paczlawski in
Modricz et Zelusicze habebat cum decimis vini, et alia bona in Chirlicze cum
insigni praedio et braxatorio, quae antea dominus Falkenhan possidebat, quibus
mux agros unius villae desertae in magnum praedicti praedii augmentum
adiunxit et neglectis antea oeconomicis operis excolendos curavit, sic et
alia bona Bludow pro mensa episcopali multis millibus emit, praedia et
cerevisiarias officinas, piscinas ac molas, in quibus tota fere hac in pro-
vintia consistit oeconomia, partim nova complura erexit, partim Vetera co-
lapsa una cum arcium fabrica in integrum restituit. Gapitulo quoque
Olomucensi bona Terssicensia emit et per commutationem aliarum vil-
larum Yiscoviae vicinarum eidem capitulo et mensae episcopali commodi
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Partlipomeoa de ▼itis episcoporum Olomucenrium. 7
multum adiunxit, atque adeo bis et aliis multis oeconomicis houestisque
rationibus posteaquam redditus mensae episcopalis in aliquot millibus
fl[orenorum] census annui augmentasset, collegium amplissimum Societatis
Jesu ex antiquis ruinis desolati monaster)]' Franciscanorum in augustam
formam magnis sumptibus fere a fundamentis erexit, et pro illius docto-
ramqae viroram et in omni facuKate professorum necessitate et sustenta-
tione duo mi Ilia florenorum annui census perpetuo deinceps a quaestore
Viscoviensi patribus de Societate Jesu numeranda de consensu capituli
sui fundavit, cui seminarium cleri sub disciplina eiosdem collegii instruendum
panlo minori vel tanto sumptu quanto ipsum collegium, quotannis accesuro
cleri subsidio, perpetuo alendum constituit et pro illius necessario augmento
cum praelatis quibusdam parum religiosis et aliis aulae assentatoribus hoc
pium opus turbare conantibus non parum difficultatis et molestiae sustinuit.
Quae quidem omnia supra scripta sex tantum aut septem annorum spatio, po-
steaquam creatus est episcopus, perfecit, procul dubio deinceps Deo fa-
vente multis annis in longamque aetatem superstes futurus, longe plura ac
maiora pro Dei gloria et ecclesiae comraoditate et necessitate Deo optimo ma-
ximo faveute facturus. Haec nos, quae coram vidimus, testamur, et quae
vera accepimus aut audivimus, loquimur literisque mandamus, non ut nunc
ieta apud eos, quibus notiora sunt, et in ipsius viventis pastoris oculis
ostentanda exist imentur, sed ut nosiri temporis actorum et gestorum a
vigilanti praesule religionis ergo negotiorum extet aliqua non ingrata com-
memoratio, quae literis notata sic ad posteros transmittatur, ut et succes-
soribus boni pastoris hac in cathedra Olomucensi exemplum et imago re-
linquatur, et quibus artibus ac laboribus nimium labefactata hac in diocesi
religio catbolica sit recreata, apud posteros non ignoretur. Hac enim de
causa vitas aliorum antistitum paucis saltim attigimus, quoniam pauca vel
nulla, quae ab illis gesta sunt, literis mandata habemus et plura interim
ex hominum memoria colligere non potuimus.
PNIohy.
I.
Biskup Wi\6m Olomuianum oznamuje, ie obdriel list clsafflv, jeji mu
byli poslali, ale ie nerafl2e povoliti, aby nekatollci byli pochovavani
pfi chrimech katolick^ch. Varuje je, aby toho nedopustili. — Z Kro-
m^ffe. dne 28. ledna 1571.
Exemplum tnearum litterarum ad Olomucenses.
Gulielmus etc. Providi et circumspecti amici dilecti. Litteras Maiestatis
Caesareae, domini nostri clementissimi, a vobis ad uos missas accepimus
et ex iis humiliter et obedienter intclleximus, suam Caesaream Maiestatem
non modo clementissime arbitrio sive discretioni nostrae permittere, quo-
modo nos secundum vocationem et officium nostrum in sepulturis permit-
tendis circa ecclesias Olomucenses gerere debeamus, sed hoc etiam am-
plius certum et expressum serium mandatum vobis per Maiestatem Suam
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8 XV. V. J. Novtfelc:
factum, ut diligenter et accurate id provideatis et procuretis, ne quid
attentetur a communitate vestra aut operis extemis mechanicorum, quod
ullam speciem seditionis aut tumultus prae se ferat, et ut iu iurisdictione
nostra nullum nobis impedimentum fiat, donee Sua Maiestas earn rem
ulterius perpendat ct ad exitum perducat. Quod mandatum caesareum
quomodo aestiniari et exequi vobis debeat, vos optime noveritis. Nolumus
autem vos caelare, nos iustis dc causis conscientiam, iuramenta et debitum
offieium nostrum concernentibus propria nostra authoritate nullo modo
permittere nee consentire ad id posse, ut homines in fide erronei et ie-
ducti, qui vivi sacramenta ecclesiae apud suas ecclesias neque sub una
neque sub utraque specie communicantes minime percipiunt, sed nos et
totum clerum Olomucensem, communionem nobiscum habere detrectantes,
despiciunt, post mortem penes eas ecclesias tumulari debeant. Quod si vis
aliqua propterea intentata fuerit, sive authoribus et consentieutibus vobis,
sive quocumque alio, nos vi resistere, aut ulla violentia uti nolumus. Yos
scietis, quomodo id excusare aut de eo respondere poteritis. Sed patemam
de vobis spem concepimus benigne postulantes vos, ut tale quid fiat, per-
misssuros non esse, verum iu rebus religionis, cultus divini et animarum
vestrarum seeuturos vos authoritatem et voluntatem nostram cum omui
promptitudine et obedientia tanquam magistratus vestri ecclesiastici vobis
a Domino Deo eonstituti et legitime praepositi, quemadmodum antea tem-
pore anteeessorum nostrorum et vestrorum semper facerc consucvistis. Nos
certc aliter affect i crga vos non suinus, quam ut in hiis rebus, quae
^pectabunt ad commodum et ornameutum reipublicae vestrae, pro nostra
paterna erga vos propensioue semper vos summa animi noBtri cum cupi-
ditate vobis auxilio et consilio simus. Quod volente Domino Deo re ipsa
in nobis experiemini, modo animadvertamus, id gratum vobis fore et vos
nostri quam debetis rationem habere. Datura Cremsirio die doininico posteon-
versionis sancti Pauli MDLXXI.
II.
Maxmilian II. biskupovi Yil^inovi poslli iidost Olomucanft ohledne
pohfbu Jiffho Tallera, ponechAvaje mu, aby dHve ne2 o# vfeci W se
rozhodne, jednal die sv^ho pfesvSdtenf. — Z hradu Pra*2sk6ho dne
15. ledna 1571.
Maximilianus oe. Revereude fidelis noster dilecte. Exhibuerunt nobis
iterum supplicationem humiliter nuutii providorum magistri civium et se-
natus civitatis Olomueensis, fidelium nostrorum dilectorum, causam, propter
quam controversia ilia de sepultura quondam Georgii Talleri, concivis
eorum, exorta a commissariis nostris ad id deputatis tempore ss. triuui
regum iuxta ordiuationem ct mandatum nostrum audiri non potuerit,
indieantes, metuentes maius aliquod periculum sibi immiuere a vulgo
hominum hoc praesertim tempore, in quo plaga Dei propter infecti-
onem pestilentem gliscere istic incipit, rogautes summa cum animi sui
demissione super dementi remedio et provisione, quemadmodum ex ad-
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Paralipomena de vitis opiscoporum Olom utensiiim. 9
iuncto unius libelli ipsorum supplicis artieu1[ari]ter descripto exeraplo pro-
lixius intelligere poteritis. Cum itaque ea res a supradictis eommissariis
nostris (quod iidem commissarii nobis quoque significarunt) iu manus surai
non potuerit, sed necessario ad aliud tempus est dilata, cleraenter de te
non dubitamus, quod interea temporis usque ad ulteriorera nostram signi-
iicationem, scies, quomodo te gerere debeas. Et nos dictis eommissariis
Dostris, ut earn causam, quamprimum fieri potest, perpendant et in ea se
ita, ut antea illis a nobis iniunctum est, geraut, iterum nunc mandavimus.
Datum in aire nostra Pragensi feria Ha. post octavam St. Trium Regum
anno 1571.
Na rubu : Exemplum litterarum Caesareae Maiestatis — et suppticis libelli
civium Olomucensium. Ex bohemico in latinum translata.
III.
OlomuCanS prosi Maxmiliana II., aby prozatfm, nei rozhodnou kom-
misafi jfm ustanovenf, ktefl pro rdnu morovou sejfti se nemohou,
ponechal je pfi star6m spflsobu pohfbiviinl mrtvol nekatolikii, jemui
odporuje novy biskup. — Z Olouiouce, bez data.
Ex sHjjplici libel/o Olomucensu Invictissime eaesar. Quod Maiestas
Vestra Caesarea super humili querela et supplicatione magistri civium et
consili civitalis Olomucensis, fidelium et obedientium subditorum Maiestatis
Vestrae, superioribus diebus in civitate Spira nobis tanquam delegatis il-
lorum clementis8imum decretum facere benignissime dignata fuerit, Maie-
stati Vestrae Caesareae tanquam domino nostro cleinentissimo humiliter et
obedienter gratias agimus et ita secundum clemens decretum Maiestatis
Vestrae nos obedienter et subdite conservare volumus. Verum quemad-
modum in primo articulo (quamquam inviti) conquesti sumus de reveren-
dissimo domino episcopo Oloraucensi, quod sua reverendissima dominatio
subditos Maiestatis Vestrae et concives Olomucenses, qui sanctum sacra-
mentum sub utraque specie in circumvicinis oppidis percipere consueverunt,
quod antecessores ipsius bonae memoriae nunquam fieri probibebant, pro-
ut in priori nostra supplicatione fusius ista a nobis sunt coramemorata, ra-
tione istius articuli a Maiestate Vestra instituti fuerunt clementissime do-
mini commissarii ad iudicia Olomucensia tempore praeterito St. Trium
Regum exerceri solita, sed quia ea iudicia non sunt babita et propter
luem, quam Dominus Deus propter peccata nostra permittit, dilata, et for-
tasse tam cito propter easdem causas non facile indicium aliquod pro-
vinciale exerceri poterit, et ita non convenicntes simul domini commissarii
Maiestatis Vestrae commicsio ista protrabetur, nos vero in suramo discrimine
positi, sine Maiestatis Vestrae dementi auxilio consilii sumus inopes,
proinde Maiestatem Vestram Caesaream tanquam dominum nostrum clemeu-
tissimum bumiliter ct obedienter summis, quibus possumus, precibus ro-
gamus, Maiestas Vestra tantisper, dum controversia haec inter suam reve-
rendissimain dorainationem et nos per commissarios Maiestatis Vestrae
cognoscatur et per Maiestatem Vestram iuste decidatur, dignetur nobis se-
pulturarn defunctorum [secundum] veterem morem, qui tempore anteces-
sorum reverendissimi istius moderni conservstus est, relinquere. Certa et
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XV. V. J. Noyddek : Paralipomena de vitis episcoporum Olomucensium.
indubitata fide praediti sumus, apud Maiestatem Vestram tanquam dominum
nostrum clementissimum istam nostram petitionee locum habituram.
IV.
Maxmilian II. biskupovi Vil6movi oznamuje, ie ustanovil kommissafe,
ktefi majl rozhodnouti spor jeho s Olomouckymi o pochovivajii mrtvol
nekatollkfi, a OlomuCanfim ie naffdil, aby oto se starali, by femesl-
nlci pro tu pfffcinu se neboufili. — Ze Splru, dne 9. prosince 1571.
Maximilianus etc. Reverende fidelis nobis dilec te. Quas ad nos diebus
proxime praeteritis dedisti litteras ratione controversiae et dissensionis,
quae inter te et providos magistrum civium et senatores civitatis Olomu-
censis, fideles nostros dilectos, exorta est de sepultura quondam Georgii
Talleri, concivis illorum, qui tandem tamen in cimiterio ecclesie S. Mauricii
sepultus est, non parum eosdem Olomucenses accusans, quod per eos ea
in re magna sit facta muneri et autboritati tuae episcopali iniuria, hunii-
liter rogans, ut cleraenter te in iure tuo tueamur et de opportunis re-
mediis prospiciamus, eas litteras et quas alias ad nos misisti scripturas
prolixius intelleximus. Itaque volumus te scire, quod nos, cupientes ul-
terius fundamentum et essentiam eius causae intelligere ipsosque etiara
Olomucenses de ea audire, certos nostros commissarios, videlicet magnificos
viros Zachariam deNovadcmoin Teltz, capitaneum marchionatus Moraviae,
Pertoldum de Lippa in Krumlow, supremum marscbalcum regni Bobemiae,
cubicularium nostrum, Albertum Czernohorsky de Boscovitz, supremum ca-
merarium, Znatam de Lomnic in Rytzan, supremum iudicem, et strenuum
Joacbimum Zaubek de Zdietin in Zdimky, subcamerarium nostrum, offi-
cialcs dicti marchionatus fideles dilectos, constituerimus et deputaverimus,
missis ad eos his et supradictis aliis omnibus scripturis, ut eas inspiciant,
Olomucenses audiant et reliqua, quae a nobis illis iuiuncta sunt, efficiant.
Nunc vero iidem Olomucenses nuntios quosdam e medio sui ad nos hue
Spiram ablegantes per eosdem earn rem, quae illis tecum contigit, detu-
lerunt, non parum etiam conquerentes, sigoiticando, se metuere, si quid
in posterum tale evenire contingat, quod ea re vulgo istic bominum et
praesertim externis et aliunde advenire solitis mecbanicorum oper[ari]is oc-
casio excitandi tumultus et seditionis praeberetur, humiliter postulates,
ne rebus novis insolitis et quae tempore antecessorum tuorum fieri non
consueverunt, onerentur. Quam eorum quaerelam ad supradictos commis-
sarios nostros mittere item iussimus. Et quando ab iis ea in re ulterior
informatio et iudicium sive opinio eorum perscripta fuerit, non oraittemua,
earn videre et in toto negotio nos sicuti decet et iustum est gerere. Ni-
hilominus nunc iisdem Olomucensibus certum mandatum dedimus, ut dili-
genter et accurate dent operam atque invigilent et omnino prospiciant, ne
a vulgo bominum aut externis illis oper[ari]is quicquam praesumatar,
quod aliquo modo ad seditionem et turbas spectare videatur, neque iurifl-
dictionem tuam invadant, non dubitantes, eos ea in re obedienter se ge-
sturos. Haec noluimus te latere, ut et tu scias atque informeris ad evi-
tandas ulteriores absurditates. Datum in civitate nostra et imperii Spirae,
feria la post Conceptions B. Mariae Virginis MDfiXXI.
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OBSAE
INHALT.
Seznam predn4sek, konao^ch ye
scbfizk&ch tfidy pro filosofii, d6-
jepi9 a jazykozpyt r. 1902 . . str. IV.
Verzeichniss der Vortrage, welche
in den Sitzungen der Classe
fQr Philosophie, Gcschichte u.
Philologie im J. 1902 abge-
halten wurden S. V.
DaneS, J. V., Hustota obyvatelstva v Hercego?ine\ S mapou C. XL
Dengkl, J. Pu , Eia Bericht des Nuntius Josef Garampi ttber BOhmen
i. J. 1770 Nr. VI.
Flajshans, V., Jana Husi traktit o otmrti. No?6 vyddnf s rukopisfi . . C. V.
Gross, H., Vaclava Bfezana regesta vysad dan^cb m£stu Cesklmu
Krumlovu za panstvi Roiraberskdbo, 8 poznAmkami a doplnky . . C. VIII.
Kolar, J., 0 rusk6m pffzvuka yftbec a u podstata^ch jmen slozen^ch
a pfivodnfch zvldsi 0. X.
KrIzmar, Ad., Ueber die Bestimmung des Umfangs u. der Detaile der
babylonischen u. assyrischen Geschicbte Nr. IV.
Lidwio, A, Ueber die vermeintlicbe Notwcndigkeit, ein Epos Oltoq
'IXfov anzunebmen, mit eiaigea Bemerkungen ttber NT .... Nr. XtV.
Machal, J., 0 dvou cesk^cb komediich biblick^ch z XVI. stoleti ... C. II.
Marf.s, Fp., Principie theoreticke'ho poznAaf a mravnlbo kon&nf die
Kanta (3. IX.
Mourek, Dr. W. E., Ueber die Negation im Mittelbochdeutschea . . . Nr. XII.
Novackk, Dr. V., Paralipomeaa de vitis cpiscoporum Olomucemium
(1482—1571) . . . 0. XV.
Safranek, J., 0 Josefinske*m popise obecn^ch skol v kralovstvi Cesk6m C III.
Salaba, Dr. J., 0 nekrologu Tfebonsk6ho kUstera a Ghronicon Rosense G. XIII*
ZahradnIk, Dr. J., Ueber neuere Bibliograpbie ber Inkunabeln, besonders
der bohmischen Nr. VII.
Zachar, Or., Alchymista Bavor Rodoysk^ z Hustifan a jebo rukopis
nyni Leydensty C. I"
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