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Full text of "Sitzungsberichte der Königl. Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, philos.-hist.-philol. Classe 1901-1902"

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/Ac  /izo.  t$~ 


©arbarli  College  fLiftrarg 


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VESTNIK 


KRALOVSKE 


CESKfi  SPOLECNOSTI  NAUK 


TftlDA 

FILOSOFICKO-HISTORICKO-JAZYKOZPYTNA. 


ROCNlK  1901. 


«3gl>.  

V  PRAZE  1902. 

MJlKLADRU    RRUOVSKfe    C  ES  K  fe    SPOLEfiHOSTI    MAUI. 
V  KOMMISSI   U   FR.    felVNACE. 


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Jk.»L 


SITCDNGSBERICHTE 


DER  KflNIGL.  bAhMISCHEN 


CLASSE  FtfR 

PHILOSOPHIE,  GESCHICHTE  UND  PHILOLOGIE. 


JAHRGANG  1001. 


-<*l 


PRAG  1902. 

VERUG  DER  KUNIGL.  BOHM.   GESELLSCHAFT  DER  WISSENSCHAFTEN. 

IN    COMMISSION    BEI    PR.    &IVNAC. 


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# 


f 

MIND   DEC  8     1909 

Seznam  pfednasek 

konanych  Ye  schfizkacfa  tfidy  filosoMo-historicko-jazykozpytne 

roku  1901. 

Dne  7.  ledna. 

Prof.  Dr.  Em.  Fait:  0  pobratimstv'6  u  jifcnfch  Slovanfl. 

Dne  21.  ledna. 

Prof.  Dr.  J.  V.  Novak:  O  prisloviid  sbirce  Jaua  A.  Komenskgho. 
(VySlo  nakladem  III.  tHdy  Cente  Akademie  1901.) 

Dne  4.  unora. 

Prof.  Dr.  Jan  KrystCfek:     0  mravnfm  a  literdrnfm   obrozeni  naroda 

ceskdho. 
Th.  ANTL-.'Zprdvy  o  m6st£  Tfeboui   z  let  1620—1623.     (TiSteno  zde 

c.  II.) 

Dne  18.  tinora. 

Prof.  dr.  Jar.  Celakovsky:  0  novSjSi  literature  v  oboru  d&jin  hornfho 
prava,  zvlaSt6  cesklho.  (Ti$t6no  ve  Sbornlku  vfrl  prtfvnfch 
a  statnfeh  I.  1901.) 

Prof.  Dr.  Rdd.  Dvorak:  Vyklad  k  pfsni  pfsnf.  (Zde  c.  III.) 


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Verzeichniss  der  V-ortrage, 

welche  in  den  iitzunp  der  Classe  fur  Philosophie,  Geschichte  and  Pbilologie 

im  Jahre   1901   abgehalten   wurden. 

Den  7.  Januar. 
Prof.  Dr.  Em.  Fait:    Ober  die  Wablbruderscbaft  bei   deu   Sudslaveu. 

Den  21.  Januar 

Prof.  Dr.  J.  V.  Novak:  tlber  die  Spricbwortersauimlung  des  Job. 
Amos  Komensky.  (Erscbien  im  Verlage  der  III.  Classe  der 
bohni.  Akademie  1901.) 

Den  4.  Februar. 

Prof.  Dr.  Jon.  KrystCfek.  Uber  die  moraliscbe  u.  literariscbe  Wieder- 

geburt  des  bobmischen  Volkes. 
Th.   Astl:     Nacbrichten    liber  die  Stadt  Wittingau   in   deu  Jabreu 

1620—1623.  (Gedruckt  hier  Nr.  II.) 

Den  18.  Februar. 

Prof.  Dr.  Jab.  Celakovsky:  tlber  die  nenere  Literatur  im  Borciche 
der  Gescbichte  des  Bergrechtes,  besonders  in  deu  bohmiscben 
Landern.  (Gedruckt  iin  Sbornfk  v6d  prAvnfch  a  st&tnich  I.  1901.) 

Prof.  Dr.  Rud.  DvoiUk  :  Exegetisches  zum  Hohenliede.  (Hier  Nr.  III.) 


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VI  Seznam  pfedn&Sek. 

Due  4.  bfrezna. 

Skolnf  rada  V.  0.  Slavik:  Spor  VinaKckelio  se  scholastikem  Kautzem 
o  vyucovacf  jazyk  ve  vzdSlavatelndch  uCitelstva. 

JUDr.  C.  Pikskeb:  Bitva  u  Jaukova.  (Zde  c.  IV.) 

Due  1.  dubna.  * 

JUDr.  C  Pjnskeh:  0  bitvS  u  Lipan. 

Prof.  Dr.  Fit.  Hommel:  0  nov6m  krdli  Babylonsk6m.  (Zde  c.  V.) 

JUDr.  K.  V.  AdAmek:  Urbdf  panstvf  Ryclmibursk61io  z  roku  1731. 
(Zde  C.  VI.) 

Due  22.  dubna. 

Dr.  Boh.  Pkusik:  0  knihovnick&n  a  bibliografick&n  sjezdu  konanlui 
roku  1900  v  Paffft. 

Dne  6.  kv£tua. 

Red.  archivu  zemsk.  F.  Dvorsky:  0  zaloienl  kldStera  Valdick61io 
Albrecbteui  z  WaldSteina.  (TiStSno  v  Casopise  Cesk6ho  Musea 
1901.) 

Dne  20.  kvetna. 

Prof.  Io.  B.  Ma&kk:  Dialektick6  zvldStnosti  starocesk^ho  rukopisu  U- 
kafsk^lio  z  roku  14J0,  a  v  souvislosti  8  niuii  vyklad  o  vazbS 
slovesa  otsttipiti  v  Rukopise  Kralodvorskdui :  Otstupi  nadSja  vse 
kfesfany. 

Due  8.  Cervna. 

Dr.  G.  Fmediuch:  0  zakladacl  listing  kapitoly  Litoin6rick6.  (TistSno 
v  Rozpravdch  I.  tHdy  Ceske  Akademie  1901.) 


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Verzeichniss  der  Vortrftge.  Vfl 

Den  4.  Mftrz. 

Schulrath  V.  0.  Slavik:  Uber  Vinaricky's  Controverse  mit  dein  Scho- 
lasticus  Kautz  uber  die  Unterrichtssprache  in  den  Lehrerbildungs- 
anstalten. 

JUDr.  V.  Pinskkh:  Die  Schlacht  bei  Jankau.  (Hier  Nr.  IV.) 

Den  1.  April. 

JUDr.  V.  Pinskeh:  Uber  die  Schlacht  bei  Lipan. 

Prof.  Dr.  Fa.  Homjiel  :  Uber  einen  neuen  babylonischen  Kouig.  (Hier 

Nr,  V.) 
JUDr.  K.  W.  Adamek:    Uber  das  Urbar   der  Herrschaft   Kicheuburg 

vom  Jahre  1731.  (Hier  Nr.  VI.) 

Den  22.  April. 

Dr.  Boa.  PuusIk:  Ober  den  Congress  fur  Bibliothekswesen  und  Bi- 
bliographic zu  Paris  iin  J.  1900. 

Den  6.  Mai. 

Director  des  Landesarchivs  Fit.  Dvorsky:  tjber  die  Griindung  des 
Walditzer  Klosters  durch  Albrecht  v.  Waldstein.  (Gedruckt  in 
der  bohm.  Musealzeitschrift  1901.) 

Den  20.  Mai. 

Prof.  Ig.  B.  Masek  :  t)ber  dialektische  Eigeuthttuilichkeiten  eines  altbohm. 
medicinischen  Manuskriptes  v.  J.  1440  u.  im  Zusammenhange 
damit  uber  die  Syntax  des  Verbums  otstupiti  in  der  Koniginhofer 
Handschrift:  Otstupi  nadSja  vs6  kfestany. 

Den  3.  Juni. 

Dr.  G.  Fiuedrich:  t)ber  die  Grundungsurkunde  des  Leitmeritzer  Ca- 
pitels.  (Gedruckt  in  den  Abhandlungen  [Rozpravy]  der  I.  Classe 
der  bohm.  Akademie  1901.) 


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VIII  Seznam  pfedn&iek. 

Due  17.  dervna. 

Prof.  Dr.  J.  Zubaty:  K  Schleicherovym  studifm  litevskym.  (Zdec.  VII.) 

Msgre.    Feud.    Lkhnku:     0   staroceskS    skole    malifsk^    v   XI.    v£ku. 

(TiSteno  ve  zvldstnini  dfle  o  t.  h  kodexu  Vysehradsk6m.) 

Hysek  Gross:  NSkterG  zpnivy  o  Jirfkovi  Cetlovi  Netolick&n,  fanirovi 
v  C.  Krumlovi  (1570—1577). 


Dne  1.  cervence. 

Prof.    Dr.   J.   Kaloi.skk:     0   pramenech  k  historii   sv.  VAclava.    (Ze 
spisu:  Obrana  sv.  Vdclava,  1901.) 

Prof.  Dr.  A.  Podlaha:     NSinecki  divadelaf  hra  z   roku   1662.   (Zde 
6.  VIII.) 

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\  Dne  7.  rijna. 

•  Prof.  Dr.  J.  Kalousek:     O  nejstarsi  pisni  k  sv.  Vriclavu.    (Ze  spisu: 

j  Obrana  sv.  Vilclava,  J  901.) 

J  Dr.  J.  SimAk  :  0  povaze  a  vedeck6  prfpravS  Barto&e  pisare.  (Ti&teno 

v  Casopise  spolecnosti  pfdtel  cesk^ch  starofttnostf  1901.) 


]  Due  21.  Hjua. 

! 

%.  Prof.  Dr.  Z.  Winter:  O  vzlOsIu  N^racft  niezi  remeslnictveni  v  Starein 

'J  M6st6  Pra2sk<*m  1526—1622.  (V  Oasopise  Cesk6ho  Musea  1901.) 

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j  Prof.  A.  Luiwia:  0  uemoinosti  t.  zv.  Pra-Iliady.  (Zde  c.  IX.) 


Dne  4.  listopadu. 

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,\  Prof.  Dr.  V.  E.  Mouhkk  :  Zprdva  o  nove  ualezenem  zloroku  pergaine- 

i  nov^ho  rukopisu  bdsnfi  stfedofranckd  z  XIII.  nebo  XIV.  stoletf. 

-  (Vyjde  v  Zeitschrilt  f.  deutsches  Alterthum  1902.) 


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Venjeichniss  der  Vortr&ge.  IX 

Den  17,  Juni. 

Prof.  Dr.  J.  Zubaty  :  Zu  Schleicher's  litauischen  Studien.  (Hier  Nr.  VII.) 
Msgre.  Feud.    Lehnek:     Uber  die   altbohmische   Malerschule   ira   XI. 

Jahrhundert.     (Aus   einem  besonderen    Werke  liber    den   sog. 

Codex  VySegradensis.) 
Io.  Gnoss:  Einige  Nachrichten  uber  Jink  Cetl  von  Netolitz-,    Pfarrer 

in  li.  Kruuiau  (1570—1577). 

Den  1.  Juli 

Prof.  Dr.  J.  Kalousek:     t)ber   die   Quellen   zur   Geschiehte    des   hi. 

Wenzel.  (Aus  der  Apologie  des  h.  Wenzel,  erschienen  bohmisch 

1901.) 
Prof.  Dr.  A.  Podlaha:    Ein  deutsches  Theaterspiel  aus  dem  Jahre 

1662.  (Hier  Nr.  VIII.) 

Den  7.  Oktober. 

Prof.  Dr.  J.  Kaloisek:  tJber  das  iilteste  Lied  zum  hi.  Wenzel.  (Aus 

der  Apologie  des  h.  Wenzel,  1901.) 
Dr.  J.  SimAk:  t)ber  den  Charakter  u.  die  wisscuschaftliche  Ausriistung 

des  Schreibers  BartoS.  (Gedruckt  iin  Casopis  spoiecnosti  pMtel 

ceskych  starozitnostf  1901.) 

Den  21.  Oktober. 

Prof.  Dr.  S.  Winteh:  tJber  die  Zunahme  der  Deutschen  unter  den  Hand- 
werkern  in  der  AltstadtPrag  1526—1022.  (In  der  bohm.  Museal- 
zeitschrift  1901.) 
®  Prof.  A.  ^udwig:  Uber  die  Uninoglichkeit  einer  sog.  Ur-Ilias.    (Hier 

Nr.  IX.) 

Den  4.  November. 

Prof.  Dr.  W.  E.  Mouhek:  Bericht  uber  ein  neu  aufgefundenes  Fragment 
der  Pergamenthandschrift  eines  mittelfriinkischen  Gedichtes  aus 
dem  XIII.  oder  XIV.  Jahrhundert.  (Erscheint  in  der  Zeitschrift 
fur  deutsches  Alterthum  1902.) 


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X  Seznam  pfednA&ek. 

Prof.  Dr.  Z.  Winter:  0  vzrfistu  Nemcfl  mezi  feineslnictvem  v  Star^ni 
Mtatt  Pia2sk6m.   1526—1622.  (Dokonceiif.) 


Dne  18.  listopadu. 

Prof.  Vladislav  Kalousek  :  0  nSkterycb  apornych  oWzkfich,  tykajlcfch 
8e  novSjSfch  vykopfi  na  pftd6  staroklassickt*.  (V  Ccsk6m  Museu 
filologick&n  1901.) 


Dne  2.  province. 

Prof.  Dr.  Jarosl.  Goll:    Z  uovdjsi  literatury  o  vdlce   husitsk^.  (Zde 

6.  X.) 
Prof.   Dr.  J.  V.  Novak:  Jan   Ainos   KomeDSky  ve  Fulueku.    (Vyjde 

v  Monatschrift  der  Comenius-Gesellschaft,  v  Berlfnft  1902.) 


Dne  16.  prosince. 

Prof.  Dr.  V.  E.  Mourek:  0  negaci  ve  stfrednf  liornoucnitine. 
Vojtecii  KrCmAu,  okr.  hejtuiaii  v.  v.:  Chronologick^  Setfenl  o  krillich 
Egyptskych,  Israelskych  a  Ju  Iskyeh.  (Zde  6.  XI.) 


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YerzeichniBS  der  Vortr&ge.  XI 

Prof.   Dr.  S.  Winter:    tvber  die   Zunahme   der  Deutschen   unter  den 
Handwerkern  in  der  Altstadt  Prag  152(3—1622.  (Schluss.) 


Den  19.  November. 

Prof.  Wlauislaits  Kalocsek:  Uber  eiuige  Blrittige  Fragen  betreffend 
neuere  Ausgrabungen  auf  altklassischem  Boden.  (Erscbeint  iu 
der  Zeitscbrift:  Ceskd  Museum  filologicke  11)01.) 


Den  2.  December. 

Prof.  Dr.  Jahosl    Goll:  Aus  der  iieuesten  Literutur  Uber  den  Husiten- 

krieg.  (Hier  Nr.  X.) 
Prof.  Dr.  J.  V.  NuvAk:    Johann   Amos  Komeusky  in  Fulnek.     (Er- 

scbeiut  in  der  Zeitscbrift  der  Comenius-Gcsellscbaft,  Berlin  1902.) 


Den  16.  December. 

Prof.  Dr.  W.  E.  Moukek:  Uber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen. 
Adalbert  KrcmAr,   Bezirkshauptmann   i.  R. :     Chronologische   Uuter- 

suchungen  uber  die   Konige  von    Aegypten,   Israel   und  Juda. 

(Hier  Nr.  XI.) 


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I. 
Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts. 

Yorgelegt  in  der  Bitxung  am  19.  November  1900. 
Vom  ordentlichen  mitgliede    Prof.  Dr.   V.  E.   Moitrek. 

Yorbemerkungen. 

Im  archiv  der  konigl.  hauptstadt  Prag  befindet  sich  als  altestes 
stadtbuch  ein  papiercodex  in  groszfolio,  in  welchem  die  einzeichoungen 
im  j.  1310  beginnen.  Eine  eingehende  beschreibung  dieses  ebenso 
interessanten  als  wichtigen  buches  hat  Prof.  W.  W.  Tomek  bereits 
im  j.  1844  in  der  Zeitschrift  des  bohm.  Museums  gegeben,  und  im 
j.  1845  hat  E.  F.  Rossler  eiuen  groszen  theil  der  deutschen  ein- 
tragungen  nach  einer  abschrift  W.  Hankas  im  I.  bde  seiner  deutschen 
Rechtsdenkmaler  aus  Bohmen  und  Mahren  unter  dem  titel  Das  alt- 
prager  Stadtrecht  aus  dem  XIV.  Jhdte  verdffentlicht.  In  der  einleitung 
zu  dieser  ausgabe  ist  auf  s.  XXVII.  seq.  ebenfalls  eine  kurze  be- 
schreibung des  codex  vorausgeschickt,  so  class  hier  von  einem 
neuerlichen  eingehen  auf  dieselbe  abgesehen  werden  kann.  Nur  auf 
den  bunten  inhalt  des  mischcodex  muss  hier  doch  hingewiesen  werden. 
Nach  Tomeks  darstellung,  die  sich  auch  in  Rosslers  einleitung  wieder- 
spiegelt,  scheint  der  machtige  band  als  liber  rationum  angelegt  worden 
zu  sein,  und  es  finden  sich  darin  vom  j.  1310  bis  1322  stadtrechnugen 
eingetragen.  Urn  1324  fieng  man  an,  neue  prager  biirger  und  ihren 
eintritt  in  die  btirgerrechte  einzuzeichuen,  was  bis  zum  j.  1389  fort- 
gesetzt  wurde,  aber  nicht  der  einzige  zweck  blieb,  da  nebstdem  von 
1327  an  auch  schoffenerkenntnisse  und  satzungen  eingeschrieben 
wurden :  dh.  der  codex  wurde  einerseits  als  liber  personarum,  anderer- 
seits  und  allmahlich  vorwiegend  als  liber  sententiarum  verwendet. 
Aber  daneben  enth&lt  das  buch  auch  noch  einige  —  nicht  viele  — 
konigliche   freibriefe,    zum  theil  aiteren  datums  aber  in  spateren  ab- 

Phil.-hist.  Classe.  1901.  1 


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It  I.  V.  E.  Mourek: 

• 
schriften;  ferner  von  1332  an  verzeichnisse  von  neueingesetzten 
schoffen  und  niedrigeren  stadtbeamten ;  dann  eine  ait  trocken  ge- 
buchter  rechnungen,  deren  eigentlicher  cbarakter  und  absicht  nicht 
mehr  deutlicb  zu  erkennen  ist;  endlich  von  1451—1517  abermals 
einzeichnungen  neuaufgenommener  burger. 

Die  wichtigsten  posten  bilden  nun  die  oben  erwahnten  schoffen- 
erkenntnisse,  die  entweder  statutarisch,  dh.  auf  allgemeine  geltung 
berechnet  waren,  oder  mehr  privaten  charakter  hatten.  Die  ersteren 
reichen  bis  auf  das  j.  1371  und  bilden  den  hauptstock  des  naltprager 
stadtrechtes" ;  sie  sind  von  Rossler  eben  auf  grund  unseres  codexes 
(mit  vergleichung  zweier  alter  abschriften  desselben,  namlich  des 
sog.  Liber  vetustissimus  privilegiorum  statutorum  et  degretorum  civitatis 
Fragensis,  und  eines  codex  des  Prager  Domkapitels)  in  der  erwahnten 
ausgabe  veroffentlicbt  worden.  Die  letzteren  gehen  bis  ins  jahr  1419 
hinein,  und  nur  Emler  hat  die  bis  1338  reichenden  (iin  ganzen  7) 
stiicke  davon  in  seine  Regesten  aufgenommen,  die  ubrigen  (im  ganzen 
noch  20)  waren  bisher  ungedruckt.  Da  jedoch  der  gedanke  naheliegt, 
dass  gerade  diese  stiicke,  da  sie  rein  locale  und  personliche  ver- 
haltnisse  betreffen,  das  geprage  des  heimischen  dialekts  urn  viel 
sicherer  an  sich  tragen,  als  satzungen  allgemeiner  natur,  deren  fremde 
provenienz  wenn  nicht  sicher,  so  doch  nioglich  ist1)  so  habe  ich  sie 
nun,  so  weit  sie  deutsch  sind,  herausgehoben  und  lasse  sie  hier  als  text- 
pro  ben  aus  dem  altesten  stadtbuche  Prags  folgen.  Auch  die  in  Emlers 
Regesten   enthaltenen   stiicke   habe  ich  mitgenommen,    weil  sie  dort, 


l)  Die  vcrmuthnng,  dass  die  statu tarischen  satzungen  des  stadtrechtes  yon 
den  deutschen  ansiedlern  aus  ihrer  heimat  mitgebracht  sein  k&nnen,  hat  der 
arcbivar  der  stadt  Prag,  h.  prof.  dr.  Jaromir  Celakovsk^  ausgesprochen,  und  sie 
gab  den  ersten  anlass  zu  meiner  beschaftigung  mit  dem  codex.  Es  gait  nachzu- 
forschen,  ob  in  der  sprachlichen  form  der  satzungen  indicien  yorhanden  waren, 
die  auf  einen  entstehungsort  im  reiche  (und  eventuell  auf  welch'n?)  hinweisen 
mdchten.  Das  resultat  war  in  dieser  beziehung  bald  gefunden:  das  stadtrecht 
entbalt  sprachlich  nicht  den  geringsten  anhaltspunkt,  aus  welch  em  auf  eine 
fremde  provenienz  geschlossen  werden  konnte.  Diese  ist  an  sich  dadurch  na- 
turlich  nicht  aiisgeschlosseD,  aber  sie  muss  eben  auf  einem  anderen  wcge  nach- 
gewiesen  werden.  Einen  deutlichen  fingerzeig  gibt  in  dieser  beziehung  der  vom 
hrn  archivar  Koppl  in  den  Mittheilungen  des  Iustituts  f.  dsterreichische  Geschichts- 
forschung  VIII.  Bd,  8.  309  so  wie  auch  vom  hrn  prof,  fielakovskj  in  seinem  Codex 
juris  municipals  regni  Bohemiae  torn.  II  s.  790  abgedruckte  brief  des  k5nigs 
Johann  von  Luxemburg  ddto  18.  oktober  1816,  wo  es  ausdrucklich  heiszt:  „iure 
ciuitatis  Nuremburgensis,  quo  Maior  ciuitas  nostra  Pragensis  a  prima  sui  fundatione 
freta  est  et  fruitur".  —  Eine  eingehende  darstellung  der  sprache  des  altprager 
stadtrechtes   bereitet  ubrigens  h.  dr.  Norbert  Endigch,  gegenw&rtig  professor   an 


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Zum  Prager  Deutsch  dee  XIV.  Jahrhunderts.  HI 

wo  sie  rein  nur  historischen  zwecken  dienen  sollen,  mit  etwas  ge- 
ringertr  riicksicht  auf  die  sprachliche  form  abgedruckt  sind.  So  sind 
z.  b.  dort  alle  4  und  1  zu  ue  und  ie  aufgelost,  was  linguistisch 
gewiss  nicht  zu  rechtfertigen  ist.  Ich  habe  deraentgegen  namentlich 
in  den  ersten  stiicken  den  text,  wie  er  ist,  sammt  den  abkurzungen 
und  dem  mangel  an  interpunction  beibehalten,  damit  der  leser  sich 
ein  annahcrnd  richtiges  bild  von  der  schreibart  des  codex  bilden 
konne.  Ein  allzugroszes  gewicht  will  ich  dabei  natQrlich  nicht  darauf 
gelegt  haben,  da  die  abkurzungen  eigentlich  nur  auf  '  =  er  und  den 
querstrich  iiber  dem  letzten  vocal  fiir  n  und  w,  und  vn  r=  vnd  be- 
schrankt  sind  (ein  einzigesmal  9/s7  rat  auch  die  endung  —  et  geklirzt: 
erlaub))2),  und  uberhaupt  die  ganze  schreibart  nichts  absonderliches 
bietet.  Demgeinasz  sind  dann  auch  in  den  weiteren,  spateren  stiicken 
die  meisten  abbreviation  aufgelost  und  auch  manches  komma  ist  hie 
und  da  unwillkttrlich  mit  durchgeschlUpft.  Nur  die  flir  den  dialekt 
wichtigen  eigenheiten  sind  mit  moglichster  sorgfalt  beobachtet. 

Die  proben  umfassen  die  zeit  vom  j.  1324  bis  1419,  dh.  also 
beinahe  genau  100  jahre,  und  sind  hier  chronologisch  angeordnet, 
abweichend  vom  codex,  wo  die  eintragungen  ganz  unregelmaszig  durch- 
einander  geworfen  sind.  Das  erste  stuck  v.  j.  1324  gibt  ein  ver- 
zeichnis  der  den  Regensburgern  beschlagnahmten  waren,  weil  sie  das 
prager  „statrecht  und  ire  gefecze  vber  faren  batten",  so  wie  auch,  wie 
man  das  aus  dem  verkauf  dieser  waren  geloste  geld  verwendet  hat.3) 

Das  IL  und  III.  stack  von  1332  geben  eine  liste  der  in  diesem 
jahre  eingesetzten  „vnterkoufelB  Mr  verschiedene  geschaftszweige : 

Bczftm  gewant41,  Bczu  dem  golf,  n  an  der  cramerei" ;  sowie  auch 
ihrer  „purgeltf,  und  ihrer  pflichten  und  rechte. 

Angeschlossen  daran  ist  eine  kurze  notiz,  dass  wer  in  Prag 
das  bflrgerrecht  gewinnen  wollte,  von  seinem  bisherigen  wohnorte  ein 
wohlverhaltungszeugnis  mitbringen  musste. 


der  realschule  in  Gmunden  vor,  der  im  j.  1897  eigens  nach  Prag  kam  und  sich 
im  stadtarchiT  eine  abschrift  des  codex  yerfertigte,  weil  Rosslers  text  linguistisch 
nicht  zuverl&S8ig  ist.  Einen  kurzen  abriss  der  sprach lichen  eigenheiten  gibt  auf 
grand  von  dr.  Endisch's  mittheilungen  dr.  Herat  im  auhange  zu  seiner  abhand- 
lnng  „Kin  neuer  deutscher  Psalter  Tom  J.  1373u  (Mitth.  des  Ver.  f.  Gesch.  d. 
Dent  in  Ifthm.  XXXIX  (1900)  I.  8.  46—48. 

')  In  den  citaten  bezeichnet  der  zahler  des  bruches  die  siite,  der  nenner 
die  s#t7e  meines  folgendeu  abdruckes  der  textproben. 

3)  Dieses  stack  bertickaichtigt  auch  E.  Martin  in  seiner  gedrangten  dar- 
stellung  des  yerhiltnisses  der  neuen  diphthonge  (ei,  au,  eu)  zu  den  alten  langen  (t,  fi, 
iu)  Anzg.  f.  d.  AU.  u.  Lit.  IIL  s.  117.  (S.  weiter  unten.) 


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IV  I.  V.  E.  Mourek: 

Ferner  eio  erkenntnis  in  einem  falle,  wo  auf  eingeftihrte  ware 
schon  unterwegs  geld  aufgenommen  wurde,  wegen  dessen  der  geld- 
verleiher  dann  die  ware  mit  beschlag  belegte. 

StUck  III.  und  die  beiden  notizen  sind  im  codex  nicht  aus- 
drlicklich  datiert,  fallen  aber,  nach  der  handschrift  zu  schlieszen, 
zeitlich  gewiss  in  die  nahe  der  einsetzuug  der  unterkoufel. 

Das  IV.  stttck  v.  j.  1333  enthalt  bestimmungen,  wie  fremde 
kaufleute  in  Prag  geschafte  zu  machen  hatten,  und  die  strafen,  die 
auf  ttbertretungen  dieser  kaufordnung  gesetzt  waren.  * 

Im  V.  stttcke,  ebenfalls  vom  j.  1333,  wird  bestimmt,  dass  man 
waren  nicht  ,porgen",  sondern  nur  ,vmb  berait  pfenning  hingebentf 
soil;  zugleich  werden  die  zulassigen  ausnahmen  statuiert  und  wieder 
aucb  die  nbuzentf  fttr  ttbertretungsfalle  bestimmt.  Von  alien  unseren 
textproben  haben  st.  IV  und  V  den  allgemeinsten  charakter  und  hatten 
in  Rosslers  buche  mit  vollem  rechte  platz  gefunden.  £s  ist  nicht  gut 
ersichtlich,  warum  er  sie  ttbergangen  hat. 

Im  VI.  stttcke  erfahren  wir  zum  j.  1335,  dass  „die  schepfen 
dem  Wolf  el  vora  Stain  erlaubet"  haben  nein  grube  ze  machen  vnd 
ze  haben"  bei  der  badestube  Byf  dem  hubela. 

Das  VII.  stttck  vom  j.  1336  verzeichnet  abermals  die  einsetzung 
der  unterkoufel  nczu  golt  und  czu  silberu  und  ades  gewantes"  so 
wie  auch  ibre  .purgel"  und  die  regeln,  die  sie  in  ihrem  gebahren  zu 
beobachten  hatten. 

Im  VIII.  stucke  wird  z.  j.  1338  in  einer  sehr  nachlassigen 
sprache  und  handschrift  statuiert,  wer  als  tgesessenertf  bQrger 
anzusehen  ist,  und  wie  weit  das  freie  bestimmungsrecht  liber  sein 
eigenthum  geht. 

Emiers  abdruck  in  den  Regesten  (IV.  s.  205)  ist  etwas  ausftthrlicher 
nach  einer  im  codex  an  anderer  stelle  wiederholten  einzeichnung. 

Das  IX.  stttck  v.  j.  1350  berichtet  liber  einen  ausgleich,  der 
zwischen  den  nurnbergern  und  den  prager  bttrgern  in  betreff  gegen- 
seitig  beschlagnahmter  waren  getroffen  worden  ist. 

Das  X.  stuck  y.  j.  1371  enthalt  die  von  den  schoffen  genehmigten 
gebahrungsregein,  welche  die  prager  ,kanelgieferB  unter  einander 
verabredet  hatten,  namentlich  wie  viel  blei  sie  dem  zinn  beimischen 
durften  und  wie  die  unrichtige  legierung  durch  vierteljahrlich  gewahlte 
prflfmeister  ausgeforscht  und  bestraft  werden  sollte. 

Stdck  XI.  und  XII.  sind  nur  anf&nge  yon  eintragungen,  die  im 
stadtbuche  nicht  ganz  eingezeichnet  wurden;  das  erstere  betraf  einen 


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Zum  Prager  Deutsch  dee  XIV.  Jahihunderts.  V 

privatausgleich ;   vom  zweiten  ist  our  die  einleitende  formel  und  das 
datum  1373  vorhanden. 

Stiick  XIII.  iat  das  nleczte  gescheffteM  eines  nHeinrich  Nass 
yon  Strassnycz"  t.  j.  1390;  stiick  XIV.  ein  privatvertrag  v.  j.  1394 
zwischen  zwei  bflrgern  (Henfil  Eybaw,  Schuster  und  Peter  Knyber, 
pinter)  in  bezug  auf  eine  mauer  zwischen  ihren  hausern. 

Stflck  XV.  v.  j.  1399  bietet  einen  ausgleich  zwischen  den 
schlossermei8tern  der  stadt  und  ihren  nknechtenM,  deren  Torangehender 
streit  unter  mitwirkung  yon  zwei  mitgliedern  des  rathes  geschlichtet 
worden  war;  stiick  XVI.  aus  demselben  jahre  1399  wieder  einen 
privatvertrag  in  bezug  auf  eine  mauer  zwischen  zwei  h&usern; 
stQck  XVII.  v.  j.  1400  einen  ahnlichen  vertrag  wegen  einer  zwei 
hausern  gemeinsamen  dachrinne,  und  von  eioem  haus  ins  andere 
hineinragender  sechs  „treraeu;  stiick  XVIII.  v.  j.  1401  gar  einen 
vertrag  betreffs  eines  zwei  h&usern  gemeinsamen  „priuetsa. 

Stiick  XIX.  v.  j.  1403  ist  die  inartikulierung  der  geschafts- 
regeln  der  nerbern  manne  vff  dem  hantwerk  der  scherera ;  stiick  XX. 
v.  j.  1405  wieder  ein  privatvergleich  wegen  einer  mauer  zwischen 
zwei  hausern. 

In  stiick  XXI.  v.  j.  1405  bestfttigt  „Anna  etwenn  des  Prokop 
lang  Nikels  tochter",  dass  sie  von  ihren  verwandten  (mutter  bruder 
schwester)  bereits  ihr  gauzes  vftterliches  erbtheil  ausgezahlt  bekommen 
hat  und  nichts  mehr  von  ihnen  beanspruchen  kann. 

Stiick  XXII.  v.  j.  1409  ist  das  „leczte  geschefiteM  des  „Hannus 
Sachs,  mefrerstf;  stuck  XXIII.  v.  j.  1410  eine  schenkungsurkunde 
konig  Wenzels,  der  „Friczen  goltfmit"  seinem  „dinere  und  liben 
getrewen"  alle  rechte  Qbermacht,  die  ihm  „an  dem  silber,  das  vns 
von  Niclafen  Wolcken,  etwenn  unferm  atnptman  vff  dem  Berge  czu 
chutten,  enpfremdet .  . .  ist  worden,  geburen". 

Stiick  XXIV.  v.  j.  1414  enthalt  die  verfflgung  des  BLudweyg 
Apoteker",  was  mit  den  „czweinczug  fchok  groffer,  prager  muncze, 
czinfes"  den  seine  „hauffrawe  Lucia"  yon  ibrer  mutter  zu  lebens- 
langlicher  nutznieszung  erhalten  hatte,  nach  deren  eventuellem  ableben 
geschehen  soil. 

StQck  XXV.  v.  j.  1415  ist  eine  schuldyerschreibung  iiber  dreiszig 
schock  prager  groschen,  die  „Peter  von  Lanczkrontf  als  „felbfchul- 
diger"  und  „Greyml  fchneyder  fein  purge  .  . .  dem  erbern  manne 
Johanni  genant  Dreyekil,  burger  czu  der  Newenftat  in  Merherin"  aus- 
gestellt  haben;  stttck  XXVI.  v.  1418  und  XXVII.  v.  j.  1419  sind 
wieder  bQcherlich  eingetragene  testamente. 


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VI  I.  V.  E.  Mourek: 

Die  datierungen  beziehen  sich  natttrlich  auf  den  vollzug  der 
betreffenden  akte,  nicht  auf  deren  eintragung;  aber  die  einzeichnung 
tod  derlei  privatakteo  wurde  gewiss  so  bald  als  moglich  bewerk- 
stelligt,  uud  man  kann  die  data  umsoeher  ais  auch  ftir  die  eintragungen 
giltig  ansehen,  da  in  der  sprach lichen  entwicklung  der  unterschied 
selbst  von  einigen  jahren  nicht  so  schwer  ins  gewicht  fallt. 

Die  8chrilt  rtthrt  selbstverstandlich  von  niehreren  handen  her; 
bei  den  meisten  stUcken  ist  sie  ziemlich  sorgf&ltig,  bei  einigen  sogar 
zierlich;  aber  einige  sind  auch  recht  nachlassig;  so  namentlich  (wie 
bereits  oben  erwahnt)  bei  stuck  VIII.,  dessen  sprachformen  demgemasz 
auch  rauh  und  offenbar  mehr  dem  straszeujargon  abgelauscht  sind, 
denn  civilisierter  kanzleirede.  Nachlassiger  als  die  anderen  sind  auch 
stuck  XV.  und  XXIII. ;  aber  hier  scheint  mehr  nur  eiligkeit  des 
schreibers  das  minder  gtinstige  aussehen  der  schriftziige  verursacht 
zu  haben. 

Graramatische  richtigkeit  wurde  natflrlich  von  den  schreibern 
nicht  angestrebt;  sie  schrieben  wie  sie  zu  sprechen  gewohnt  waren, 
ohne  sich  liber  die  folgericbtigkeit  ihres  ausdrucks  gedanken  zu  machen. 
Die  eingange  und  scblusssatze  der  akte  sind  ohnehin  auch  formel- 
haft;  nur  der  rest  frei  und  trotz  hie  und  da  auftretenden  kleinen 
anakoluthien  im  ganzen  nicht  gerade  schlecht  stilisiert.  Im  XIV.  jhdt 
war  der  deutsche  kanzleistil  noch  nicht  so  verzwickt,  wie  er  es  spater 
geworden  ist.  Anakoluthe  sind  namentlich  an  den  iibergangen  yoq 
den  formelhaften  einleitungen  zum  frei  stilisirten  texte  leicht  unter- 
laufen,  wie  z.  b.  stack  XXII. :  „Ich  Hannus  Sachs  .  .  .  bekenne  offen- 
lichen  und  tun  kunt . . .  alien  . . .  daz  ich  .  . .  mein  lecztes  geschefte  . . . 
tun  ich,  schicke  und  schaffe  als  hernach  geschriben  stet.u  Ebenso 
XIII  „kh  Heinrich  Naff  von  Stralfnycz  bekenne  offenlich  und  tun 
kunt  mit  diefem  brieff  alien  .  .  .,  das  ich  .  . .  mein  lecztes  gelcheffte 
.  . .  tun  ich  fchicke  vnd  fchaffe  in  aller  der  weis  als  hernach  ge- 
fchriben  fteeta.  Vgl.  noch  XX VI.,  XXVII.  Sonst  schlttpft ein  anakoluth  nur 
selteu  durch ;  cf.  8. 15zeile  10 — 14,  „aufgenomeu,  das  dicfdbe  meine  hawf- 
frawe  an  iren  leczten  czeiten  50  Ich.  gr.  bereites  geldes  derfelben 
400  fch.  gr.  mag  fie  fchicken  und  geben  wohin  und  wem  lie  wiltf  oder 
s.  17.  z.  2—3.  „Dorvmb  fo  fal  di  mawer  mit  fampt  der  hiudem  newen 
mawren  .  . .  fullen  furbafmer  .  .  .  mit  vollem  rechte  gehoren.a  —  Auch 
wirkliche  grammatische  unrichtigkeiten  sind  nur  ganz  vereinzelt.  Etwas 
frappierend  wirkt  die  setzung  pronominal  deklinierter  adjektivformen 
auch  nach  dem  bestimmten  artikel,  wie  Va  m  dem  vier  un^  zweintzi- 
gestemliare,  cf.  V14>  Vw  "A..  7s,  M/M.  UU>  27ia,  2782>  ai/i0;  16/ss  an  daz 


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Znm  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts  VII 

hindere  newes  gemach,  18/25  der  obgenannten  grosser  stat,  oder  gar  13/12 
czum  dem  virdem  male  —  oder  nach  dem  unbestimmten  artikel  8/8 
mit  eincm  verdachtera  raut  —  aber  derlei  kommt  auch  sonst,  wenn 
auch  nicht  besonders  haufig  vor. 4)  Die  dative  auf  -em  sind  ubrigens 
vielieicbt  gar  nicht  streng  zu  nehmen,  da  die  aussprache  von  n  u.  m 
im  auslaute  schwankte;  cf.  u/i9  des  allerdurchleuchtigistem  fttrsten ;  wie 
denn  wirklich  auch  umgekehrt  n  fftr  m  vorkomrat :  6/6  von  den  seligen 
chunik  Wenczlaben  17/82  v^  den  selben  irem  hantwerk  26/20  m^  w°l- 
bedochten  mute.  Etwas  gewichtiger  sind  abweichungen  von  der  sonst 
ublichen  weise  wie:  4/18  pei  ffinczig  schoken  grozzer  pfennyrcn  (offenbar 
attraction  zu  schoken;  aber  10/8  bei  hundert  fchoken  grozzer  pfen- 
ning/) 16/40  mit  rate  vnd  wissen  der  obgenannten  meinen  gefchefft- 
tewten!  Forraelhaft  erftarrte  nominative  statt  anderer  geforderten 
casus  sind:  14/19  des  ...  fursten  und  herren  Wenczlaw  Romifchen 
kunigs,  zu  alien  czeiten  merer  des  reichs  und  kunigs  zu  Behem; 
u/8  &  19l9  feinen  erben  und  nachkommen,  feines  hawfes  besieger. 

Wie  bohemismen  nehmen  sich  aus  nachfolgende  phrasen:  7/8 
das  ie  der  man  auf  hundert  march  silbers  habe  (na  [  =  kolem]  sto 
hHven);  12/3«  22/is  u-  8-  das  hantwerk  arbeiten  (—  femeslo  dSlati); 
8/M  vmb  berait  pfenning  (=  za  hotov^  penfz)  l6/13  u.  s.  beraites 
geldes  {=  hotov^ch  penftz);  n/20  vmb  a^e  auflauf  vnd  ftozz,  die 
czwischen  uns  .  .  .  auferstanden  .  .  .  sink  (kterd  mezi  ndini  povstaly!); 
18/88  mein  nachpawer  ein  mawer  .  .  .  auffgetriben  und  gemachet  hat 
{=z  vyhnal  zed);  17/8  die  mawer  .  . .  noch  alien  iren  aufmeffungen 
{•=•  die  vSech  rozmSrfl);  18/3  (alle  kriege)  die  ...  fich  czwifchen  yn 
verlauffen  haben  (=  ktert  se  mezi  nimi  sbfchly);  li/T  aus  der  werkftat 
aufsten  {=•  vstdti  z  dllny  =  weggehen) ;  M/T  bei  den  .  .  .  artikeln  die 
fie  vnder  einander  aufgetragen  haben  (=  usneslil);  29/f0  wolde  fie 
vff  die  sechs  fchok  groffer  czinfes  treten  (=  nastoupiti  =  befitz  er- 
greifen) :  80/12  so  sol  man  ir  dieselben  dreissig  schok  groffer  awfgeben 
(==  vydati). 

Wie  sehr  die  btirgerscbalt  aus  deutschen  und  bohmen  gemischt 
war,  ergibt  sich  aus  den  namen  der  schoffen  und  burger,  die  iiber- 
haupt  erwahnt  werden :  3/5  dem  Janen  von  Colmers ;  4/6  Jan  Kolmir, 
4/9  Bartha  Kokot,  4/22  u-  5-  Buflab,  6/a  Criftan  (=  KHSten,  nicht  Chri- 
stian!) 5/19  Nyclas  des  Buflabes  pruder,  6/8i  der  Hinke,  6/28  6/83  des 
Hinken,  4/26  Gynochsel  (u.  6.),  10/6  Hannusch!  10/16  Mikscho  Czech  I 
'/27  Pesco  von  Satz,   ia/ifl  Wenczlab  Czfirni,  Nikel  Dirnda,  Mertein 


10 


4)  Cf.  Michkls,  Mhd.  Elementarbuch,  §  249  c,  Anm.  6),  (a.  176). 


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VIII     I*  V.  E.  Mourek :    Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts. 

Zalacz,  Jfirzik  von  Hoholicz,  Jesk  von  Podwin,  Jesco  Dosk,  Jfirzik 
der  Pecke,  17/i6  Jessco  Oczas,  richter,  17/fl  21/m  Pessco  Drobnicze, 
Jessco  Kotko  (=  ,0/8)  17/*i  Wenczlaw  Beranko,  Petrus  Rohirs,  Blassco 
mefrer,  21/10  Mathes  Starober,  26/n  &  9%9  Duchko  Rymer,  M/12,  Jeschko 
Dupowecz,  a7/29  28/io  Johannes  Bechinye,  ,7/18  Hanuffco,  *8/20  Jurg 
Synye,  Mathes  Walchars,  80/84  des  Oraczken  gewantfcheres,  S1/21  Jacob 
Hawlik  8a/ai  Drichco  Rind,  Wenczlaw  Straboch. 

Besonders  charakteristisch  sind  in  dieser  beziehung  die  kose- 
namen:  neben  zahlreichen  deminutiven  auf  -il  -el  (Fridel,  Henczel, 
Jekil,  Chunczil,  Elbil,  Dityl,  Goczil,  Frenczil,  Diet],  Ottel,  Rudel, 
Nikil,  Merkil,  Dytil,  Jokil,  Johil,  Hfinel,  Chunczl  kommen  ebenso 
zahlreiche  naraen  auf  -a  und  -ho  vor;  vgl.  auszer  den  bereits  ange- 
fttbrten  noch  «/«  Chuna  *ju  Via  (2X)  =  10/,i  H«  u/t  1%Iul  12/i4 
14/i  Hana  Benefchauwer,  lf/,5  Fancza  Donat,  12/lt  Fancza  Nuemburger, 
l8/lg  Pecha  Kock,  Frana  Terkler;  "/w  Mefka  Melczer;  14/9  Anna  berren 
Franen  tochter;  17/22  Pecha  Czawmftricker,  17/,8  Frana  aus  den 
Juden,  sa/,0  Gyrko  meinem  bruder. 

Sehr  charakteristisch  ist  audi  die  ofter  wiederkehrende  form 
Hannus  14/,  ,4/i  oder  gar  Hannusch  10/6  und  die  form  */d  Cristan  — 
alles  beweise,  dass  deutsch  und  bohmisch  promiscue  gesprochen 
wurde. 

Im  stadtbuche  kommen  iibrigens  auch  bohmische  einzeichnungen 
vor,  obzwar  im  ganzen  nur  wenige  (vier);  die  alteste  ist  aus  dem 
jahre  1405,  also  ziemlich  lange  vor  dem  ausbruche  der  hussiten- 
uuruhen. 


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L  Textproben  aus  dem  ftltesten  stadtbucbe 

Prags. 

1324. 

Fol.  XXVI.  (Eral.  III.  375.) 

Nach  Criftes  geburt  vb*  Taurent  iar   Drewhundert  iar  in   dem 
vier  vnd   zweintzigeftem   Jare  vor   mittvaften  haben  di  purger  von 
Prag  den  Regenfpurgeren  genumen  do  zu  Prage  das  gut  daz  hf  nach 
gefchriben  fleet  darvmb  daz  fi  irr  Stat   recht  vnd  ire   gefecze   vber 
faren  hatten. 

Man  hat  zv  dem  Friczhen  vor  dem  fronhofe  in  des  Fridels  mef- 
fers  fvnes  von  Regenfpurch  Camer  in  feinem  v'llozzen  caften  ifvnden 
zwen  fneller  vnd  acht  S^cke  vnd  eine  mulder  vol  Saffrans,  den  faf- 
fran  behelt  der  Frieze  vor  dem  fronhofe  fin  wirt. 

Und  da  felbeft  zvm  Friczhen  in  des  Nevmburgers  Gamer  in 
feinem  verflozzen  caften  hat  man  fvnden  ein  halb  fchock  pfenninge 
ein  heftel  vnd  ein  prief  mit  der  Regenfpurg*  Ingefigel.  Dad  behelt 
ouch  d'  friczhe. 

So  hat  man  in  dem  fronhofe  in  des  fridel  prunhofers  camer  in 
feinem  v'flozzen  caften  fvnden  ein  Glote  vnd  ein  Sack  mit  faffran 
vnd  ein  tafel;  Das  glote  nam  der  Richt',  den  faffran  trug  man  zv 
0em  friczhen  vnd  die  tafel  bleip  in  der  camer. 

So  hat  man  zvm  kurzen  in  dem  fronhofe  in  des  alden  mannes 
camer  in  seinem  vf  flozzen  caften  fvnden  zwen  Seiger  ein  elle  ein 
filberin  gurtel  vnd  ein  meffer,  vierzehen  sloger  acht  reifen  vnd  zwei 
pvndelin  Reifen.  Die  Seiger  nam  der  Richter,  di  Sloger  fant  man  zv 
dem  Friczhen,  das  ander  bleip  dem  Kurzen. 

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So  hat  man  da  felbefb  in  des  Conrates  Spiders  earner  fvnden 
zwn  wagen,  fvmf  glote,  zwen  lloger,  fvmf  rote  czeter  vnd  drei  weizze 
colter  das  blein  da  zn  dem  Kurczen. 

So  hat  man  da  felbeft  in  des  Berchtoldes  von  Ingelftat  earner 
vnd  in  feinem  caften  fvnden  ein  sneller,  ein  glote  vnd  ein  wage 
vnd  ein  prief  vm  acht  vnd  zweinczik  fchok.  fvmf  schok  pfenninge  vnd 
ainlef  grozz  di  pfenninge  hat  der  Pillung,   den  prief  hat  der  Wolfe  1. 

Man  fant  ouch  in  des  Dyetlines  des  Swarzen  caften  ein  wage 
vnd  ein  glote;  di  wage  vnd  das  glote  vnd  ein  ellen  trug  man  zu 
dem  Friczhen,  das  ander  bleip  zv  dem  kurzen. 

Man  fant  ouch  zu  dem  Rotleben  in  des  Otten  Geblingers  caf- 
ten zwA  w&gen,  vnd  in  des  Gotzels  Grashoweres  caften  Siben  czeter 
weizzer,  fechs  grozz  vnd  zwen  pallen  parchan,  vnd  in  des  Ditzmannes 
caften.  ein  ellen  vnd  ein  w&ge  das  trug  man  alles  zu  dem  Friczhen 
vor  fronhofe. 

So  hat  der  Heimburger  zwei  vas  welifches  weines. 

Der  Fridel  des  Meffers  fvn  von  Regenfpurch  W  echt  seek  rait 
faffran.  Der  erfte  fac  mit  faffran  wiget  XXXIII  l/2-  pfvnt  der  ander  sac 
wiget  XXXV.  pfunt,  der  dritte  sac  wiget  LXX.  pfunt,  der  vierde 
sac  wiget  XXVI.  pfunt,  der  fvmfte  sac  wiget  XXXIVV2.  pfunt,  der 
fechste  fac  wiget  XXXIX.  pfunt,  der  fibende  fac  wiget  XXXIV1 2  pfunt, 
der  achte  fac  wiget  XXIX.  pfunt. 

Summa  tota  lib  CCC  &  l1/,  libr. 

Des  fridels  pruhofers  fac  mit  faffran  wiget  XIV.  pfunt  und  '/» 
firdug. 

Der  Ludwig  von  Nindertheim  hat  geborget  perchtolden  dem 
weningen.  XX  tuch  von  yper. 

So  hat  er  dem  frenczel  Nevmburg'  geborget  XX.  tuch  von 
yper. 

Ovch  ift  im  der  Seidel  von  piefk  fchuldik  vmb  gewant  GLXX 
vnd  VI.  fchok. 

So  hat  ein  anderr  Regenfpurg'  geborget  Bertolden  dem  wenin- 
gen auf  fend  Jurgen  tag  XL.  Schok. 

Das  fint  di  Regenfpurg*  di  da  choufeu  vnd  v'koufen.  Silb1 
Heinrich  der  fterner,  vnd  vlrich  der  piel. 

Pepteter  der  v'koufet  fwere  pfenninge. 

Gonrat  d'  fpiczer  hat  v'koufet  fwere  pfenninge. 

Henczel  d'  fterner  hat  gekoufet  zwu  marc  goldes  vnd  hat  di 
v'koufet  ein  Comtew*  eiuem  cruciger. 


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(Can cell atum,  in  regeftis  omissum:) 

Ulrich  d*  Heiinburg*  hat  di  zwei  vas  pozeners  di  des  cellers 
von  Regenfpurch  waren  v'choufet  vmb  zwei  vnd  XXX.  fchok  grozzer 
an  XVI.  groz'  vnd  hat  derfelben  pfenning  XIV.  fchok  gegeben  dem 
Leckfchiet  wolframes  vnd  dem  Janen  von  Colmers  III.  fchok  vnd 
das  vberige  XV  Schok  ane  XVI.  groozz  hat  er  gegeben  Gonrat  von 
Luthomeritz  nach  der  purger  geheizze.  difelben  XIV.  fchok  wurden 
gegeben  vmb  ein  filberin  hann  den  man  gab  h'n  Berken  dem  haupt- 
inan  vnd  di  drew  fchok  gab  man  an  der  ftat  gelt. 

Dar  nach  haben  fier  Schepphen  w'leift  da  zu  dem  pillung  den 
Regenfpurgem  vor  ir  gelt  XXV.  Schok  vnd  XXVI.  grozz  des  gutes 
da  man  faffran  vmb  v'kaufte. 

Dar  nach  hat  man  gegeben  Niclafen  von  pofenbach  dem  Richter 
VI.  Schock  grozzer  pfenninge. 

Dar  nach  hat  man  gegeben  den  Regenfpurg'n  G  fchok  vnd  I  schok. 

Dar  nach  den  purg'n  da  fi  riten  gegen  pylzen.  XI.  fchok  vnd 
vmb  wein  ij  Schok  vnd  XXII.  grozzer. 

Dar  nach  vmb  fuer  Ion  gegen  Pylzen  1.  Schok  vnd  XX.  grozz 
vnd  vmb  ein  pfert  gegen  Pylzen  des  friczhen  Kneht  XL.  grozz. 

Dar  nach  den  Bflteln  vmb  rficke  I  Schok  vnd  XXVII.  grozz. 

Vnd  dem  zflchtiger  I.  firdung. 

Vnd  vmb  des  Richters  tauel  lj2  Schok. 

Vnd  dem  frenczel  taufentmarc  XL.  grozz 

Vnd  dem  Boten  zu  dem  Romiffchen  kvnige  XX.  grozz. 

Vnd  einem  Boten  gen  Monchen  XX.  grozz. 

Vnd  einem  poten  gen  frankenfurt  XX.  grtizz. 

Vnd  einem  poten  gen  Regenfpurch  XX.  grozz. 

Vnd  eine  poten  gen  Pylzen  V.  grozz. 

Vnd  eine  trager  des  Saffrans  I.  grozz. 

Vnd  furtruuken  vnd  hin  gegeben  VII.  grozz. 

Des  Saffrans  ift  gewefen  an  di  feck  CC.  vnd  LXXXIX.  pfvnt 
des  hat  man  vf  kouft  XL.  pfunt  ze  XXVI.  grozzen  vnd  fvmfzig  pfunt 
ze  257a  grozzer  vnd  das  vberige  ze  XXV.  grozien. 

Di  Sumina  des  geldes   ift  C.   fchok  vnd  XXI.    Schok   vnd   III. 

Der  parchan  ift  gewelen  C.  vnd  II.  parchan. 

Die  hat  man  v'kouft  ze  XIX.  grozzen. 

Di  Summa  di  if.,  XXXII.  Schok  vnd  XVII.  grozz. 

Das  gelt  von  dem  Saffran  vnd  von  dem  parchant  hat  df  Wolfel 
von  pofenbach  in  genvmen  vnd  hat  das  hin  gegeben  nach  d'  purger 
geheife  als  vor  gefchriben  fteet. 


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Ulrich  d*  heymburg'  hat  di  zwei  vAs  pOzeners  dl  des  Cellers 
voh  R^Gnfpurfch  waren  v'koUft  Vmb  XXXI I.  Schok  an  XVI.  grozz. 
Des  felben  geldes  hat  er  gegeben  dem  allexio  wolframes  XIIII. 
Schok  vmb  ein  filberin  han  da  mite  di  purg'  geeret  habn  h'n  Berken 
den  hauptman.  Vnd  dem  Jan  Kolmir  III.  Schok  an  df  ftat  gelt  nach 
def  purg'  geheizze.  Das  vberige  gelt  hat  der  felbe  heimburger  ge- 
geben Niclafen  dem  Wieffen  dem  purg*  meifter  hat  Vnd  df  felb  purg' 
meifter  hat  fflrbas  gegeben  auch  nach  d'  purger  geheizze  dem  probeft 
von  arl  fflr  den  Bartha  Kokot  VI.  Schok  an  XX  grozz  die  er 
v'ceret  hatt  an  df  ftat  botfchaft  vnd  ze  vier  T6rn  der  ftat  ff  di  bru- 
cken  IV-  fchok  ye  auf  di  bruck  I.  Schok  vnd  dem  zuchtiger  x/2 
fierdvng  vnd  dem  Statfchriber  IV.  fchok  vnd  XLIX.  grozz. 

1332. 

2?feJ.  XLIX.     (Eml.  III.  764.) 

Do  man  czalt  nach  Crifbes  geburt  dreuczehenhund't  jar  vfi 
dar  nach  in  dem  czway  vu  dreifigeftem  jar  haben  dy  Schepfen  Chonrat 
Gynochfel  Mertein  vfi  Pefold  von  Eg1  vn  and1  irr  ayd  genosen  czftm 
gewant  dy  vnt'  cheuffel  gesaczt  di  da  vmb  gefworn  haben  das  ie  d' 
man  des  gefchefczt  pflegen  fol  gerechticlichen  vii  hat  das  ie  d'  man 
v*  purget  pei  fftnczig  fchoken  grozzer  pfennigen. 

Johan  Paw1  ill  d*  erft  fein  purgel  ift  H enrich  Glas. 

Durink  ift  df  and1.  Des  purgel  ift  Jekil  Pyfwekel. 

Ghuna  ift  df  drit  des  purgl  ift  Chunczil  Juden  Richter. 

Hartlib  ift  df  wierd  —  fein  purgl  ift  Buzlab  Glas. 

Heincl  Meltz*  ift  d'  funft.  des  purgel  ift  Niclas  Clement1. 

Elbil  von  czaflabb  ift  d*  sechft  des  purgel  ift  Henrich  Melnik\ 
Niklas  Gynochfel  ill  df  sibent  des  purgel  ift  Dityl  Pofwitz*. 

Via  ift  df  acht.  d'  purgel  ift  via  Pley\ 

D*  vnt'  chaufel  ift  das  recht,  das  man  in  geben  fol  von  eim 
fchok  ein  cleinn  pfennig  vh  das  er  dahein'  pei  dem  gefcheft  dahein 
chaufmanfchaft  am  gewaut  treibeu  fol  vn  das  ir  dahein'  d*  geft 
pfennigen  odf  irs  gewantef  fich  nicht  vnt'  winten  fol  mit  den  pfen- 
ningen  des  gewantes  kaufen  od'  das  gewant  ze  v'chaufen  den  geften. 

Czu  dem  golt  fynt  di  vnt'chaufel  gefaczt  dy  auch  drum  gefworn 
haben  Goczil  vn  vlrich  —  des  goczils  ift  purgel  d'  Reinbot  goldn\ 
v'hundert  fchok. 

Des  Vlrichs  Tint  purgel  frenczil  hopfh*  Johel  Stuk  vn  via  pl6y' 
auch  vf  hund't  fchok  grozz  pfennige. 


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Vnt*  cheufel  an  df  chrameyrey  Hut  Merkyl  leutweins  aydetik  Elbe 
Czaflaer  vn  Nikel  Eberhart  dy  haben  dar  vmb  gefworn  Nikil  hat 
v5  p&rgt  L  fchok  mit  dem  Ottel  Roll  vn  mit  Rudel  Melnik9  Elbel 
bat  V  pfirgt  aucfa  L  fchok  mit  henr*  Melnik*  to  d*  Merkil  hat  v' 
pfircht  L  fchoch  mit  dem  Dytil  Glaf  to  mit  Nicl  vn  Criftan  Kfirfner 
to  mit  chunczl  d'  dymuten  chram'  vn  mit  Jokil  Hunel. 

Vlreich  hat  vf  purget  L  schok  mit  dem  Heinczlein  h'n  ditreichs. 

1332.  Fol.  XXXIII. 

Wenczlab  ist  der  cramerei  vnt'kevfel  der  hat  dar  vmb  gefwo-* 
ren  vnd  dez  ist  der  Churcz  perchtolt  der  gewantschneider  purgel 
varden  far  fvmfczich  fchokh  grozzer  pregifcher  pfennig. 

Ulrich  ift  fein  gefelle  der  hat  auch  darumb  gefworen  des  pur- 
gel ift  Gonrat  der  peyer  der  pekch  fur  als  vil  geltes. 

Ein  igleicher  vnterkevfel  der  den  chouf  zefamme  pringet  fchol  haben 
von  einem  Centener  vier  haller,  vnd  von  fechs  pfunden  fafrians  bailer. 

Dez  wegers  ist  daz  felbe  recht 

Heinczel  Snapper  ist  an  dem  gewant  vnterkevfel  —  der,  hat 
darvmb  gefworn  i—  des  purgel  ist  Nyclas  der  Richter  vnd  d'  vilfer 
fein  pruder. 

Johan  paier  ift  fein  gefelle,  dez  purgel  ift;  Nyclas  dez  Buflabes 
prod*. 

Turinch  ift  ir  gefelle  dez  purgel  ill  Nyclas  der  Rokczaner. 

Elbel  der  rotlew  ift  ein  vnterkoufel  an  dem  gewant  vnd  hat 
dar  vm  gefworn  vn  Hainrich  pfeffer  ift  fein  purgel. 

Das  ift  der  purg'  seppfen  vnd  der  gemain  gefeczcze  vnd  recht 
das  ainiczleich  man  der  bye  czu  prag  wil  purg*  rech  (sic)  gewinnen 
der  fchol  von  der  ftat  dan  her  ift  prege  ain  brief  wie  her  fich  do 
hab  enthalten.  Auch  er  fchol  man  in    nicht   czu    aim    purg9    nemen. 

Es  gefchach  das  des  hinken  vreunt  ein  flirt  des  hinken  gut 
vs  vremden  landen  gegen  prage  vn  porget  vf  df  ftrafe  ein  teil  geltes 
vf  das  felb  gut  wid'  einen  gaft.  do  das  gut  ze  prage  chom  do  wolde 
fich  df  Hinke  feines  gutes  vnderwinden,  des  wold  im  df  gaft  nicht 
geben,  er  wolde  e  fein  gelt  das  er  dar  vf  geborget  hette  wid*  haben 
do  was  des  Hinken  vreunt  nicht  ze  gegenwurtik  vnd  wurden  ze 
Kriege.  Des  haben  im  di  fchepfen  das  ze  einem  recht  funden.  Das 
der  gast  feine  pfennige  vf  das  gut  gewinnen  fol  vnd  fol  es  v*  ge- 
wiflen  wen  ien9  ze  dem  gtit  chomet,  wes  in  der  gaft  berichten 
mak,  das  fol  dem  gaft  werden.  ... 


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1888. 

M.  LXXIL  &  LXXIII.  (Em.  HI.  777). 

Wir  Francis  kornpuhel  df  Wchter  vn  chunrat  Gynochfel,  Mertein 
vn  peloid  von  Eg'  Hainreich  von  Thauft  Niclas  d*  Weis  Wenczlab  h'n 
Albrechtes  fvn  Polk  h'n  Jacobs  fvn  ffrenczil  Hopfner  Niclas  Fridin- 
ger  andres  Goldner  vnd  Peter  Nimburger  Schepfen  vnd  purger  ge- 
meinclich  der  Stat  ze  Prage,  Bechennen  offenbar  an  difem  gewor- 
tigen  prif  das  wir  nach  d1  hantweften  di  wir  haben  noch  von  den 
seligen  genedigen  chunik  chvnik  Wenczlaben  vn  nach  den  genaden 
mit  den  wir  vn  vnfer  stat  vnd  auch  di  tnynn'  stat  ienfeit  benadet 
fein  des  mit  v'dachte  mut  zv  rat  vorden  fein  vn  gemeinclich  des  vber- 
ein  kumg  fein  durch  d'  choufleute  willen  di  vnfere  purger  sein 
das  fi  gedeihen  vn  nicht  v*  derben.  Das  alle  gefte  di  koufleute 
fein  di  ir  kaufmanfchaft  zv  vns  ze  prag  bringent.  fi  fein  von  Eg9  von 
Regenfpurk  von  kolen  od'  von  wan  fi  fein  das  fi  ir  kaufmanfchaft 
hie  ze  prag  in  vnfr*  (stat)  ablegen  fchulln  oder  fi  muge  di  verfuren  aus 
vnfr'  Stat  ob  in  das  behegelich  fei.  Ift  abf  das,  das  fie  funf  tag  in 
vofr'  ftat  mit  derfelben  kaufmanfchaft  belebent,  fo  fullen  fi  ir  kauf- 
manfchaft auf  binten  vor  czwain  bid'ben  mannen  vn  vor  eim  fihriber 
di  wir  dar  zu  kifen  vn  feczen.  Vn  wen 'daz  gefchiht  fo  mugendi  felben 
kaufleute  di  Kaufmanfchaft  aus  vnfr*  stat  mit  nichte  v'fvren  Gefche  des 
nicht  fo  fullen  di  genanten  kaufleute  drei  march  filb's  zv  pvze  ge- 
ben  an  widf  red  vn  dennoch  fullen  fi  di  kaufmanfchaft  aufbinten  alz 
vor  gefchriben  ftet.  Darnach  fullen  di  genante  kaufleute  di  gefte  feint 
irev  kanfmanfchaft  nicht  v'borgen  den  and'n  geften  in  vnfr9  stat 
svnd'  fi  fullen  v'kaufen  di  felbe  kaufmanfchaft  vnfr'  purg'n  pragfn 
vn  and'n  purg'n  aus  and'n  steten  di  zv  Behm  vn  zu  Merh'n  gefefien 
lint  di  irev  lofung  gebent  vn  recht  tvnt  di  iren  steten  zv  gehornt 
vn  gewoinlich  fint  Gefcheh  ab'  des  nicht  fo  fol  d'gaft  d*  da  ▼* 
kauft  vn  auch  df  gait  d*  da  kauft  di  felben  kaufmanfchaft  di  ge- 
nanten puz  leiden  (teilen)  iezlich*  fol  drei  march  filbers  geben  an 
widf  red.  vnd  d*  kauf  d'  da  gefchehn  ift  zwiffen  in  fol  ab  gen  vn  fol 
nicht  kraft  haben.  Vn  qweme  df  gefte  dliein'  hin  vn  das  d*  ander 
hie  belib  df  d'  da  beleibt  fol  di  genanten  puz  zwifpillen  er  fol  VI. 
march  silb's  geben.  Dar  nach  fol  dhain'  wirt  d*  vnfr  purg'  ift  d*  df  gefte 
d'  chaufleute  pfligt  in  feinem  houze  dhainflei  chaufmanfchaft  widf 
feine  gefte  kaufen.  Gefcheh  abf  (sic)  abf  das  fo  fol  iezlich*  fechs  march 
filb's  ze  puze  geben  an  wid#  red  vnd  d'felbe  kauf  fol  abgen  vn  fol 
dhain  kraft  habn.  W  ab*  daz  daz  df  purg*  dhain9  auz  vnfr*  Stat  od* 
auz  ien'  Stat  befchuldigt  wurde   von  czwain  getrwen  biderbn  mannS 


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daz  er  gefelfchaft  mit  feinen  geften  gehabt  hette  Am  kaufen  odf 
am  v9  kaufen  d9  chaufmanfchaft  ez  mag  d9  felbe  purg9  d9  alio 
befchuldiget  wirt  zwen  getrwen  biderbn  manne  daz  ie  df  man 
auf  hund't  march  Alb's  habe  zv  fich  nemen  vn  fulln  mit  im  ften 
((ton  ?)  daz  er  dhain  gefelfchaft  mit  feine  geften  gehabt  hette  vn  w9 
daz  daz  fich  d9felbe  purg9  alfo  befchuldigt9  rait  zwain  getrwen  bider- 
ben  mannS  d9  fchult  nicht  enfchuldigen  mohte  fo  fol  er  zehen  march 
filb9a  ze  puze  geben  vn  fol  des  einen  ayd  fw9n.  daz  er  dhain  ge- 
felfchaft mit]  den  g0ften  nymerm9  haben  fol  od9  welle,  Darnach  fol 
dhain  purg9  wed9  aus  vnfr9  stat  noch  aus  ien9  stat  dhainerlei  kauf- 
manfchaft  von  einem  purg9  von  fland9n  od9  yon  wenedi  od9  aus  andfn 
landen  in  vnfr9  stat  od9  in  iene  stat  f&ren  vn  pringen  di  er  ant- 
worten  welle  eim  purg9  auz  vnfr9  stat  od9  aus  ien9  stat  er  habe 
dene  eine  prlf  d9  gezevgnuffe  von  iem  purg9  aus  ienen  landen  daz 
er  di  kaufmanfchaft  feine  wirt  h9  ein  in  vnfr9  stat  od  in  iene  stat 
gefant  habe. 

W9  ab9  daz  daz  d*  purg9  dhain9  aus  vnfr9  stat  od9  aus  ien1  stat 
dhain'lei  kaufmanfchaft  an  fulchn  prlf  vn  an  fulche  gezevgnuffe  brecht 
ze  prag  aus  welchn  landen  daz  w9  d9  felbe  purg9  fol  daz  puzen  er  fol 
drei  mark  filb9s  gebn  vn  dar  zv  den  funften  pfennig  von  d9  kauf- 
manfchaft di  er  bracht  hat  an  wid9  red.  Vb9  das  allez  fo  welle  wir 
daz  dhain  gaft  d9  ein  kaufmann  ift  vn  zv  vns  kumet  in  vnfr9  stat 
vn  kaufmanfchaft  pringet  welch*lei  di  fei  daz  er  di  kaufmanfchaft 
n^man  wed9  vnfm  purg9n  in  vnfr9  stat  noch  ntman  and9s  aus  vnfr9  stat 
porgn  fol  vf  jar  vn  tag  noch  auf  ein  ha(l)bes  jar  noch  auf  dhain  tag 
es  were  denne  auf  wier  vochen  od9  auf  viertzehen  tag.  Auf  di  vrift 
mag  er  wol  porgen  vn  nicht  leng9.  Vn  welh9  gaft  dez  nicht  enhilde 
d*  fol  daz  Vpvzen  er  fol  den  fvnften  pfennig  fein9  kaufm&fchaft  di  er 
porget  v9lor  haben.  Die  felbe  puze  fol  vnfr9  stat  gewalln.  Mit  den 
felben  puzen  fol  man  di  maw9  di  tvrm  vii  di  zvprochen  prfiken 
di  wege  vn  di  ftege  vii  and9n  gebrechn,  vnfer9  stat  bezz9n.  Vii  zv  eim 
vrkvnd  vii  zv  ein9  ftetikeit  alPdif  fache  habe  wir  difen  prlf  lazen 
fcriben  vn  v9ingefigeln  mit  vnfr9  stat  Ingfigel.  D9  gegeben  ift  nach 
Griftes  geburt  vb9  drevtzehn  hun9t  jar  vfi  darnach  in  dem  drey  vn 
drizzigeftem  jar  an  d9  nehften  mitvochn  vor  pfingften. 

1338.  Fol.  LXXIII.  (Eml.  Reg.  III.  779.) 

Wir  Francis  Kornpuhel  d9  Richter  vn  chunrat  Gynochfel  Mer- 
tein  vii  Pefold  von  Eg9  Haintzel  von  Thauft  Niclas  d9  weis  Wentzlab 
h9u  Albrechtes  fvn  Polk  h9n   Jacobs  fvn  frenczil    hopfn9  Niclas  Fri- 


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8 

ding*  Andres  Goldn*  vn  Pet'   Nefinburg'  Schepfen  vn   purg*  gemeiiU 
cleich  d'  Stat  ze    Prag    Bechennen    offenbar    an    dife    gegenvortigen 
•jirif,  das  wir  mit  einem  v'dachtem  mfit  vfi  mit  dem   gemeinem  rat 
dutch  d'  Stat  eren  willen  des  vb'  ein  chumen  fein    vmb    di  vnchouf 
vn  vmb  den  vnbefcheiden  porch  d'  hie  gewefen  ift  in  vnfr'  Stat   ze 
Prag  da&  wir  wellen  yn  heifen  alle  kaufleute   di  vnfr'  purg'    fein  vn 
auch   di  gefte   di  kaufleute  daz   nyman  dhainflei    kaufmanfchaft  es 
fei  gewant  pfefP  od'   Safran   parchan  wachs  od'  welch1  lei   kaufman- 
.fehafte8.es  fei  od*  wie  es  geheifen  fei   nicht  v'  kaufen   fol  er  habes 
denn  in  fein*  gewalt  in  feine  hous  ze  gegenwortig.    Ouch   welle.wir 
daz  waz  man  hie  kauft  in  d'   stat  welherlei   kaufmanfchaft    daz    fei 
vmb  bereit  pfenning,  daz  man   di    kaufmanfchaft    vf   di    tege    nicht 
V.  porgen  fol  noch  in  d'stat.  noch  aus  d'  stat  man  fol  di  felbn  kauf- 
manfchaft vmb   berait    pfenning    hingebeu    od'   aus  d'    stat  v'furen. 
Ydoch  mag  ein  kaufman  d'  gewantfneider  ift  eim  h'ren  ein  tuch 
od'  czwai   od'  mer  im  vn   feim  gefuid   zv  cleid'n   porgen   ad  arglift. 
So  mag  auch  eim  lantman  od*  eim  and'n  man  fein  gewant  pei  d*  elen 
porgen  z v  cleid'n   an  arglift    Daz  felbe   mag    auch  tfln  d'  chratn'  od* 
ein  and'n  kaufman  d'  vnfr' purg'  ift,  daz  er  fein  chramerei  bei  d' elep 
od'  bei  df  wage  eim  h'ren  od*  eim  and'n  man  porgiT   mag  zv  $leid'n 
od'  zv  ein'  notdurft  des  leibes   zv  d'  chuchen   an  arglift.   Wir  welln 
auch  waz  ein  kaufman  v'kauft  v'h'lei  (sic!)  kaufmanschaft  daz  lei  di 
er  hat  in  fin9  gewalt   die  zegegenwortig  ift   daz  er   di  laze   von  im 
aus  feine  hous  tragen  vn  daz  er  damit  fchulle  furbaz  nicht  ze  faffen 
haben   er  fol   dhainer  v'luft  gevehen  vn  fol   dar  auf  nicfrt  pfenning 
lichen.  Ift  ab'  daz  daz  ein  kaufman  fein  kaufmanfchaft.  es  {fei)  ge- 
want pfeff*  fafran  od'  wachs  od' welh' lei  kaufmanfchaft  es  fei  v'k&uft 
vn  porget  auf  ein  tag  vn  daz  d'felbe  tag  chflmet  mut  man  an  dero- 
felben  chaufman  ein  leng'  vrift  dar  vmb  vii  wil  d'  genant  chaufman 
leng'  tag.  dar  vmb  geben  er  fol  dheifi  vfflak  dar  vmb  tun  noch  dhain 
gut  nachgabe  dar  vmb  nemen.  Ouch  welle  wir  daz  nymant  wed' gQ.lt 
noch  filb'  wed'  guldein  noch  filberein   pfenning  v'kaufen  noch  porgen 
fol  vf  tege  es  w'  denn  daz  ein  kaufman  od'   ein  and'  man   daz  golt 
od'  f  \\>  od'  di  pfenning  auz  fure  wolt  auz  d'  ftat  od'  auz  dem  land 
dem  mag  ma  es  wol   porgen   auf  vierczeben  tag  od'  auf  wir  vochen 
vii  nicht  leng'.  Dar  zv  feint  gefaczt  di  des  warten  fulln  Schepfen  d' 
stat  ze  prag   di  zv  d'  czeit  gefworn  habn   vmb   alles   recht  vn  and' 
czwelf  manne  di  di  felben  schepfen  zv  fich  kifen  vn  nemen  die  auch 
dar  vmb  fw'n  fulln  welch  czweh  auf  den  felben  Schepfen  od'  aus  den 
felbe  czwelf  manne  einen  befagen  bei  irera  aid,  daz  er  di  voffcfaribn 


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9 

gelecz  od'  d*  dhains  vb'faren   hat  vh    nicht   gehalten  hat,  d*  for  ein 

vierteil    df  kaufmanfchaft  di  er  v'kauft  hat  odf  den   vierten  pfenning 

an    d'felben   kaufmanfchaft   v'lorn    haben.     Daz  fol    gewalln   auf  di 

flat  vor  ein   puze  a(n)    wid*  red  vn    da  von   mag   man  dem    Richt* 

d*  stat  .  .  .    befcheiden    geben    von    genad.    Es   fullii   auch    di   vnd* 

(kou)fel    di  df  kaufmanfchaft   pflegen    ein  aid  fw'n    (das  .  . .)   di  ge- 

fecze   alle  halten   als  vorgefchribn  ftet.    Gefcheh)  ab*    daz   daz   ein 

vnt'koufel    aiu  gewant  od*  an  d'  ch  .  . .  man   eim  kaufman  w*  d'  w# 

dez    gehulfig    w*  od#   zvlegende  wflrde    daz  d'felbe   kaufman   di  vor- 

gefchri(ben)    gefecze  od'  der  dhains  vb'fur    vn  nicht   enhilde  vh  daz 

d'felbe  vnt'koufel  des   vb'fagt  wurde  mit  czwain  manne  von  den  ge- 

fworn  vn  ob  fich  d'felbe  vnt'kaufel  des  nicht  enfchuldigen  mochte  mit 

and('n)   czwain    gefworn  mannen  alz  wi  gefchribh  ill  df  (fel)be  vnt*- 

koufel  fol  daz  puzen  alfo  man  fol  in  (bei  fein*  tzvngen  an  einen  haken 

hengen  vf  den  (markt)   an  di  feule   vn  fol    dar  an   hangen   alz  lang 

bis  e(r)  fich  felb*  davon  lofet  Es  w*  denn  daz  fich  df  chou(f)man  od* 

d*  vnt'koufel  d'  alfo  befaget  wirt  des  en  fchuldigen  wolt.  Das  mag  er  tun 

mit.  czwain  Schepfen  od*  mit  czwain  gefworn  mannen  aus  den  vier  vnd 

czwainchen  di  der  czv  gefaczt  fein.  Sprechen  daz  czwen  d4  schepfen  od* 

d'  gefworn  pei  irem  aide  das  ion*  d'  da  befagt  wirt  des  vnfchuldig  ift-er 

fol  d*  puz  ledig  fein.  Wf  aV  daz  daz  einf  aus  den  felben  schepfen  od*  aus 

den  czwelf  manne  befaget  wurde  von  den  and'n  di  dar  czv  gefaczt 

fein  vn  dar  vmb  gefworn  haben  vn  daz  fich  d'felbe  nicht  eufchuldigen 

mochte  als  vor  gefchriben  ftet  df  fol  daz  puzen  alfo  er  fol  daz  vierteil 

od*  den    vnrden    pfenning  v'loren   haben   vn  fol   dar   czv  jar  vn  tag 

aus  d'  ftat  fein.  er  fol  di  Hat  revmen   vh  fol  di  weil  da  vor  fein  an 

allerlei  wid*  red.  vn  wir   geloben  daz   bei  vnfn  trwen   an  aides  ftat 

daz  wir  noch  vnfr'  dhain  vor  den  felben   nicht  piten    fulln   noch  im 

helfen  fchnlln  vor  vnfm  h'ren  dem  chunik  noch  vor  and'n  furften  noch 

vor  dhain  h'ren  noch  vor  nyemans   and's  er  habe    denne  di  vorge- 

fchriben  puze  geliden.    Vnd  zu  eim    vrkvnd  vn   zv  ein'  ftetikeit   all* 

HP  fachc  hab  wir  difen  prif  lazen  fchrtben  vn  v'infigel  mit  vnfr*  ftat 

lnfigel  nach  Criftes  geburt  CCC  jar  vn  dar  nach  XXXIII  jar  an  d' 

nechften  mitwochen  vor  pfingften. 

1336.  m.  VI.    (Eml.  Reg.  IV.  p.  65.) 

O  OOO  ,0 

Do  man  tzalt  nach  Criftes  geburt  M.  CCC.  XXXV.  —  an  ain* 
mitwochen  vor  fande  Johnes  tag,  haben  di  schepfen  dem  Wolfel 
vom   Stain   erlaubj   —  durch  des   chvniges    gebet  willn  eiti    grube 


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10 

ze  machen  vnd  ze  haben   pei  der   pafluben  vf  dem   hubel   als  lang 
als  der   purg'  wille  ill  vnd  nicht  leng\ 

133  >.  (Folio  XLIX.  Eml.  IV.  98.) 

Do  man  czalt  nach  Criftes  geburt  drevtzenhund't  Jar  vnd  dar 
(nach*  in  dem  sech(s)  vnd  drizigeftem  Jar  haben  di  schepfen  Paul 
Hopfnf  Hannusch  von  Gretz  Reymbot  Goldn'  vnd  and*  ire  aidegenos 
czu  golt  vnd  czu  silb*  di  vnt'  choufel  gefaczt  di  dar  vmb  gefworn 
haben  das  ie  d*  man  des  gefeftes  pflegen  fol  vnd  hat  das  ie  d*  man 
vf  purget  bei  hund't  Schoken  grozzer  pfenninge. 

Df  erft  ift  d'  Gflczel,  des  purgel  ill  Reymbot  goldn\ 

D*  and'  ift  vlrich.  des  purgel  ift  frenczel  hopfuV 

Der  dritte  ift  der  Elbel  Rotleb  des  purgel  ift  der  Perchtold 
Rotleb. 

Der  vorgenant  vnt*  choufel  gefecze  fol  fein.  Das  ir  dhein'  dhein 
wechfel  nicht  triebel  (sic,  ftatt  trieben)  fol.  Auch  fol  ir  dhein*  dhein 
wegen  pfennige  weil  tragen  darnach  fullen  fi  vnfer  purg'  vor  alien 
and'n  leuten  an  choufmanfchaft  furdern  welh'lei  di  choufmanfchaft  fei 
vnd  fullen  auch  dhein  wage  do  haym  haben  an  cze  guldein  allein 
ouch  fullen  fi  dhein  filber  noch  golt  ze  wegen  ze  dhein'  wage  tragen 
nur  ze  d'  purg*  wage.  Tet  dar  vb'  ymant  and's.  D'  fol  das  v'puzen  mit 
dreuen  schok  groz*  od'  er  fol  von  df  ftat  jar  vnd  tage  fein. 

Des  gewantes  vnt'  choufel  fein  der  wenig(e)  via  des  purgel  ift 
Johel  hunel  vnd  Johel  pley'.  —  Der  and*  ift  der  Durink.  des  purgel 
ift  Jekel  Pizwekel  der  dritte  vnt'  coufel  ift  heinczel  Pley\  des  purgel 
feint  Via  pley'.  vnd  Hertel  d'  pek  der  vierde  ficht  Hainel  des  Rot- 
leben  aidem  des  purgel  feint  Johel  Glas  vnd  Seydel  Glas.  d'  funfte 
ift  Mikfcho  Czech,  des  purgel  ift.  Dietl  Pozwicz'.  Hartlieb  ift  der 
fecht  des  purgel  ift  Buflab  Glas  —  d'  fibende  ift  Pefco  von  Satz.  des 
purgel  feint  Frenczel  hopfn'  vnd  frenczel  d'  lange  der  achte. 

Dy  vorgenante  vnt'coufel  fulln  fich  alfo  halden.  Das  fi  fullen 
fich  des  erftes  beweifen  an  di  burg*  dar  nach  an  di  geft  ob  di  burg* 
des  gewantes  nicht  enhetten.  Das  ander  das  fi  nicht  coufmanfchaft 
felber  treiben  fullen  vmb  ir  felbes  gelt.  Das  dritte  das  fi  dhein  gewant 
zv  in  in  ir  herberge  tragen  fullen.  Das  vierde  das  fi  mit  anander 
kein  gefellefchaft  an  dem  vor  genantem  ding  haben  fullen.  Vnd  tet 
dar  vb'  yraan  anderes  des  fol  geben  ze  buze  drev  fchok  grozz'  prag* 
pfennige.  Vnd  bat  er  d*  nicht  ze  geben.  fo  fol  er  jar  vnd  tag  aus 
der  ftat  fein.  Der  vorgenant  vnt*  coufel  purgel  ift  ver  ieczleichen 
purg  vorden  wur  L  schok  grozz'  pfeninge. 


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11 

Dar  nach  vntf  coufel  der  chram'  fein. 

Elbel   czafla'    ift  d9  erftdes  purge  ift  Heinr'  MelnikV 

1338.  m.  XLVIII.  (Eml.  IV.  205.) 

Do  man  czalt  nach  Griftes  geburt  dreiczehinhund't  Jar  vnd  achte 
Tnd  dreifichik  jar  an  ain  sunowint  wor  cho temper  in  der  phasten 
Seidil  wan  Piefk.  Anders  goldn*  Nicolas  Weys,  Heinrich  Melnik*  Pe- 
loid peh  bayreczer  frencil  Cornpuhel  Niclas  Znoim'  Niclas  Clement* 
vlreich  Silb'czeig*  via  pley*  Jecil  Ruprech  wnd  Johil  Rokzan'  sep- 
pbeyn  wnd  dy  eltiftin  df  purg*  cze  prag  zein  wf  aincbumen  vnd 
howyn  das  czu  ain  rechten  wriden  w*  dar  der  fey  der  do  ain  erb 
hat  in  d'  ftat  od*  vor  der  (tat  das  czinfhaft  fey  ift  das,  das  es  pef- 
fer  ist  funczeh  fok  den  d'  czinz  d*  do  auf  dem  Erb  ift,  der  ift  ge- 
zeffen  vnd  anders  nicht  noch  der  Stat  recht  ft nfczig  Scbok. 

Dar  nach  fei  wir  mit  den  eltiften  des  mit  v'dachtem  mftte 
vbf  ein  cbumen  das  ein  yeczleih*  purg*  vnf  d'  czinhaft  erbe  habe  mag 
das  erbe  v'coufen  wan  er  wil  an  ienes  hindernuffe  des  df  czins  ift 

1360.  (Fol.  XXXIII.) 

Wir  die  purger  vom  Rat  vnd  gemain  der  ftat  czu  Nurembercb 
(Nureb'ch)  voriehen  vnd  tun  kunt  offenlich  an  difem  brief  alien  den 
die  in  fehen  horen  oder  horen  lezen  das  wir  mit  den  ersame  manne 
der  purger  vom  Rat  vnd  der  gemain  der  ftat  czn  prage  vmb  alien 
auflauf  vnd  ftozz  die  czwifch  vns  vnd  in  lange  czeit  vncz  her  auf* 
erftanden  vnd  gewelen  Tint  von  des  guts  wegen,  das  fie  vns  vnd 
wir  in  ufgehalden  hetten  sein  lieplich  vnd  vreuutlich  berichtet  vnd 
haben  auch  alien  fchaden  gen  in  vnd  fie  gen  uns  vorkorn  und  fein 
auch  da  vmb  gen  in  vnd  fie  gen  vns  gut  vreunde  worden  an  aller 
flachte  gev'de  mit  der  befcheidenhait  fwas  wir  irs  guts  habn  einge- 
nome  das  vnf  ftat  czu  Nuremberch  geantwurt  ift  das  fullen  wir  ab- 
flahen  an  dem  gelt  das  die  vom  Prag  vuf  purger  gut  haben  einge- 
nommS  das  der  ftat  czu  prag  worden  vnd  geantwurt  ift.  Vnd  bechenng 
auch  das  wir  prager  guts  haben  ein  genomme  des  erften  czweyhun- 
dert  vnd  virczehen  tuch  swerer  von  dorn  mit  flachtuche  vnd  mit 
alle  fibenthalphundert  vnd  fiben  vnd  czwainczig  pokfel  von  dem 
Trieffer  neun  vnd  virczik  fchok  miner  fechs  groff  vnd  czehen  haller. 
Von  dem  Trieffer  vnd  von  dem  Wacher  fumf  vnd  fibenczig  fchok 
vnd  acht  vnd  virczich  gros.  Der  fume  wirt  fiben  hundert  fchok  vnd 
fumfthalbes  vnd  firczik  fchok.  Vnd  dicz  vorgn  gelt  das  haben  einge- 
uomme  von  der  purger  gut  czu  Prag  das  fullen  wir  abslahen  an  dem 


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12 

gelt  das  vns  die  purger  czii  prage  genorturie  habern  als  ir  ftaf  brief 
faget  den  wir;  von  in  ddrvber  haben  vnd  was  wir  den  vorgen  purg' 
czu  prag  darvber  fchuldig  beleyben  das  fchullin  wir  in  geben  vnu'- 
czogenlich  auf  fant  Michels  tag  der  fchirsch  chumt  vnd  wer  auch 
kein  purger  czu  prage  den  deucht  das  man  im  mer  czu  Nurenberch 
aufgehaiten  vnd  genomen  het  oder  ob  im  y  em  ant  da  icht  fchuldig 
wer  das  der  (tat  da  felben  nicht  worden  wer  der  mag  das  vordern 
init  eim  friuntlichem  rechten  vnd  wenne  die  czu  vns  kom£  fo  fullen 
wir  in  des  rechteu  von  vnfn  burg'n  furderlich  helfen  nach  vnfer 
ftat  recht  an  alles  geu'de.  —  Vnde  des  zu  vrchunde  geben  wir  difen 
brief  verfigelt  mit  der  ftat  czu  Norenberch  Infigel  daran  henget  der 
gebn  ift  nach  Criftes  geburt  dreyczen  hundert  Jare  vnd  in  dem  fumf- 
ezigiftem  Jare  an  dem  man  tag  nach  Tent  vrbans  tag  des  heyligeu  pabftes. 

...  1371.  (Fol.  CCXCIV.) 

•  .  Wir  Hana  Benefchauw*  richter  Mathes  in  dem  Turm  Ula  fijber- 
czeiger.  Fancza  Donat  Haincl  ftach  Mirk  von  Eylaw  J  ax  polk  Eligaft 
fchufter  fridel  Roll  Wenczlab  Leuthmericz*  Pefco  Budener  Hen f el 
czeyfelmeifter  Fancza  Nuemburg*  Walther  Gabler,  Wenczlab  Negel 
Johel  flingel  Pecha  Kock  Prokop  Seidel  fullengaft  frana  terkler 
Wenczlab  cz&rni  Nikel  Dirnda  Wernher  tuchmaoher  Mertein  zalacz 
Juizik  von  Hoholicz  Jefk  von  Podwin  Mefka  melczer  Jefcp  dofk  vnd 
Jirzik  der  pecke  gefwora  fchephen  vnd  purg*  der  gr&fleren  ftat  czu 
prage  bekennen  offenlich  vor  vns  vnd  vnfer  nacbkome  purg*  vnd 
fchephen  czu  prage  vnd  tun  kunt  alien  den  dy  difen  brief  an  fehen 
oder  h6ren  lefen  das  dy  erb'n  mane  von  dem  hantwerk  der  kan* 
nelgiefer  gemeineclich  dy  in  vnfer  Stat  czu  prage  fczen  wonen 
vnd  arbeiten  vor  vns  chome  fein  in  eine  vollen  rat  vnd  haben 
vns  fleizeclichen  gebeten,  das  wir  fie  durch  armer  leute  nucz  willen 
vnd  auch  durch  des  rechten  willen  das  eime  ydem  mane  der  ires 
hantwerkes  bedarf  billich  vnd  recht  gefchee  bey  den  nachgefchriben 
artikeln  dy  fie  felber  vnder  ein  ander  haben  rait  wolbedachtem  mute 
aufgetragen,  geruchen  nach  vnferem  vorrougen  alz  verre  man  nicht 
beffers  vflf  dy  fache  finden  mag  lafen  bleiben  vnd  He  do  bei  behalden 
der  bete  wir  fie  gewert  haben  willeclich.  wenne  fie  vns  gerecht  vnd 
nuczlich  deucht  vnfer  Stat  beide  reichen  vnd  armen  gemeineclich 
Von  erften  haben  fie  aufgetragen  alz  czu  Nurenb'g  vnd  czu  wienn  ill 
das  alle  dy  kannelgifer  dy  in  vnfer  ftat  wonen  vnd  das  hantwerk 
arbeiten  Jullen  feczen  czu  czehen  phunden  czins  ein  phunt  bleies 
in  der  myffchung^  vnd  nicht  mer  vnd  des  felben  haben  fie  ein    ei£ 


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13 

vor  yds  alle  gefworen,  dad  fie  des  nicht  anders  arbeiten  fullen 
noeh  turren  denne  in  der  egenanten  myffchunge  vnd  wenne  ein 
ander  meifter  her  chfimpt  von  einer  andern  ftat  der  hye  ar* 
beiten  wil  der  fal  auch  einen  eit  vor  vns  fwereu  das  er  in  feiner 
arbeit  (u&rt)  czu  czehen  phunden  czins  ein  phunt  bleies  feeze  in 
feiner  myffchunge  vnd  nicht  mer  /  vnd  dor  czu  f&llen  fye  kyfen 
czwene  meifter  aus  in  alle  chotemmir  in  dem  iare,  dy  in  der  ftat 
fullen  vmb  geen  vnd  das  kannelwer  befeen  alle  vier  wocheu  wel- 
ches wandelber  fei  oder  nicht  /  vnd  bey  welchem  meifter  man  das 
werk  findet  das  wandelber  ift,  der  felbe  fal  voruallen  fein  ein  vir- 
dung  grofer  czu  bufe  czum  erften  mal.  czu  dem  andern  mal  ein  halb 
schok  grofer;  czum  dritten  mal  ein  fchok  grofer  vnd  czum  dem  vir- 
dem  male  fal  man  im  dy  ftat  vorfagen  hund't  iar  vnd  ein  tag/  vnd 
alfo  ofte  man  das  felbe  wandelbere  werk  findet  alz  ofte  fullen  dy 
felben  czwene  meifter  des  richters  fchreiber  oder  feinen  boten  dor 
c2u  nemen  das  er  dy  bufe  vns  vnd  dem  richter  ein  fordere  vnd 
das  er  an  vns  breuge,  daz  wir  czu  den  facheu  tfln  alz  vorbegriffen 
ist  vnd  darczu  f&llen  dy  felben  meister  das  wandelbere  werk  czu  fla- 
hen  das  anne  leute  icht  dar  an  czu  fchaden  chomen/  vnd  auoh  wer 
der  ift,  der  fein  eigen  czin  vnd  bley  eime  meister  czu  machen  gibt 
vnd  czu  arbeiten,  der  selbe  meifter  fal  das  nicht  anders  machen 
define  in  d*  egenanten  myffchunge  Aber  wer  eim  meifter  gibt  czu 
beffern  ein  lid  oder  ein  ander  ding  an  einer  kanneln  oder  an  andern 
fachen  das  alt  ift,  der  felbe  meifter  fal  das  beffern  vnd  machen  in 
der  myffchunge  alz  das  aide  werk  ift.  Und  abe  chein  meifter  in 
der  alden  oder  in  der  nflen  stat  czu  prage  anders  welde  arbeiten, 
denne  vorgeschnben  ift  das  meine  wir  vnd  vnfer  nacbkumelinge 
fchephen  vnd  purg*  czu  prage  wenden  den  worten,  das  armen  leuten 
recht  gefchee,  vnd  ander  kannelgiefer  icht  daruinb  an  ir  narunge 
vorturben/  vnd  czu  den  alien  vorgenanten  artikeln/  meine  wir/  vnd  vnfer 
nachkumelinge  fchephen  czu  prage  alle  vnfer  vormiigen  tun  dye 
weile  man  nicht  beffers  vff  dye  felben  fachen  linden  nach  anfra- 
gen  mag. 

Der  fache  czu  eine  vrkunde  fo  habe  wir  vnfer  ftat  klein  vnd 
heimelich  infigel  durch  bete  willen  gemeineclich  der  kannelgiefer  in 
vnfer  ftat  an  difeu  brief  gehangen,  der  geben  ift  do  man  czalte  nach 
crifti  gepurd  dreiczenhundirt  iar  vnd  darnach  in  dem  ein  vnd  fiben- 
zigiftem  iare  am  mantag  nach  fende  lucien  tage  der  heiligen  iunc- 
vrauwen.     .    - 


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14 

(Fol  CCCIX) 
Dicz  ift  die  richtunge  der   fache    czwifchen    dem   erb'nleuchen 
Hannus  Roll  Niko   feinem  fon  an  einem   tail  vnd    frauwen  Anne  h'n 
Franen   Johnis  tochter  vnd  figifmund  irem  ffin  an    dem    and'n    teil. 

1373.  (Fol.  CCLXXIII.) 

Darnach  do  man  czalte  nach  Crifti  gepurd  dreiczenhundert 
iar  vnd  darnach  in  dem  dreivndfibenczigiftem  iare  am  dem  neheften 
Sunabend  nach  vnfer  vrauwen  tage  Affumptionis  fein  wir  peffchel 
buflab  Linhard  Seidel,  leb  fneider  hana  benes  hauw' .  .  . 

Darnach  do  man  czalte  nach  Chrifti  gepurd  .  .  . 

1390.  (Fol  CXLII.) 

In  gotes  namen  amen  Ich  heinrich  naff  von  Straffoycz  bekenne 
offenlich  vnd  tun  kunt  mit  diefem  brieff  alien  den  die  In  fehen  oder 
hdren  lefen,  das  ich  mit  gefundem  leibe,  guter  redlicher  vornufft 
vnd  mit  wolbedachten  mute  mein  lecztes  gefcheffte  von  alien  meinen 
gutern  \arende  vnd  vnvarende  die  mir  der  Almechtig  got  von  feinen 
gnaden  vorlichen  hat,  den  worten  daz  czwifchen  meinen  freunden  vnd 
nachkomen,  darvme  kein  krieg  gefchee  noch  meinem  tode  /  tun  ich 
fchicke  vnd  fchaffe  in  aller  der  weis  als  hernach  gefchriben  fteet,  von 
erften  mache  ich  vnd  feeze  dicz  meines  gefchefftes  vorwefer  volender  vnd 
vormunden  den  erwirdigen  h'n  hfn  hanken  erwelten  BilchoflF  zu  kamyn 
des  allerdurchleuchtigiftem  fiirfben  und  herren  h'n  Wenczlaw  Romifchen 
kunigs  zu  alien  czeiten  merer  des  reichs  vnd  kftnigs  zu  Behem 
kanczler,  die  lobefamen  Jan  Czuchen  deffelben  romifchen  vnd  Be* 
heimfchen  kuniges  marfchalk.  PefGken  Geppler  von  Cameraw  vnd  die 
weifen  manne  herdegen  pfaczner  vnd  Engel  appatheker  Burger  der 
Groffern  ftat  zu  prage,  den  ich  bewelche  die  Elzbeth  meine  libe 
hawffrawe,  vnd  die  nachgefchrieben  meine  kinder,  das  fie  yn  beifteen 
vorfein  mit  hulffe  vnd  rate  vnd  dicz  mein  gefchefit  alfo  volenden  vnd 
volf&ren,  als  ich  yn  des  funderlichen  wol  czugetrawe  vnd  gelaube 
mit  fulcher  crafft  vnd  macht,  das  ir  iczlicher  bey  gefundem  leibe, 
oder  an  feinen  todbette  ein  andern  fiiriunden  sic ! )  an  feine  ftat  kifen 
vnd  feczen  mag.  Ging  aber  derfelben  meiner  gefcheflUewt  einer  abe 
von  difer  werlt,  vnd  het  ein  andern  an  fein  ft.t  nicht  erwelt  czu  einem 
vormunden,  denne  fo  mogen  die  andern  lebende  ffirmunden  ein  andern 
f&rmunden  an  des  toden  ftat  zu  yn  erwelen  vnd  feczen,  vnd  das  fol  fein 
als  offte  des  not  fein  wirt  vnd  gefchit  /  vnd  mit  namen  wil  ich  vnd 
fchaffe,  das  man  vor  alien  fachen  beczalen  fai  mein  fchult,   die  ich 


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gefcfarieben  geben  han  in  raeinem  brieff  mit  meinem  angehangenden 
Sigel  meiner  hawffrawen,  vnd  ab  ich  mich  ichtes  vorgeffen  hab,  die 
man  redlichen  wirt  beweifen  /  dornoch  fchicke  ich  vnd  fchaffe  der 
obgenanten  Elzbeth  meiner  hawffrawen  vierhundert  fchock  groffer  die 
fie  haben  fal  wff  alien  meinen  gtitern  allein  zu  iren  lebtagen  fie  vor- 
rncke  iren  Witebftul  oder  nicht  vnd  das  lie  derfelben  vierhundert 
fchok  groffer  die  weil  fie  lebet  brauchen  fal  vnd  genifen  jerlichen 
in  gemeinem  teil,  als  das  die  guter  tragen  muegen  vnd  werden  als 
lange  fie  lebet,  vnd  nicht  lenger.  Diefelben  vierhundert  fchok  groffer 
noch  irem  tode  wider  wff  alle  meine  kinder  fie  haben  ire  jar  oder 
nicht  czu  gleichem  teyl  fullen  geuallen  aufgenomen,  das  diefelbe 
meine  hawfirawe  /  an  iren  leczten  czeiten  fumffczig  fchok  groffer 
bereites  geldes  derfelben  vierhundert  fchok  groffer  mag  fie  fchicken 
vnd  geben  wohin  und  wem  fie  wil  an  alles  hindernfiffe.  Aber  fchicke 
ich  wil  vnd  meine  das  man  dem  Johanni  meinem  fun  pfarrer  zu  der 
lubaw  vmb  hundert  fchok  groffer  bereites  geldes  czweynczig  fchok 
groffer  czins  czu  feinem  lebtagen  kawffen  fal,  oder  czehen  fchok 
groffer  ewiges  czins  zu  welichem  teil  er  wilkuren  wirt,  daz  er  die 
haben  fal  die  weil  er  lebet  vnd  in  fulcher  weis  das  alle  weg  er 
neme  die  czweynczig  fchok  groffer  czins  leibding  oder  czehen  //  fchok 
groffer  ewiges  czins  noch  feinem  tode  wider  wff  alle  andere  meine 
kinder  fie  haben  ire  jar  oder  nicht  zu  geleichem  teil  geuallen. 

Noch  dem  fchicke  ich  vnd  fchaffe  der  anna  vnd  agnes  meinen 
tdcbtern  czweyn  die  ir  jar  haben  iczlicher  czweyhundert  fchok 
groffer  bereites  geldes  in  fulcher  befcheidenheit  ging  derfelben  anna 
vnd  agnes  meiner  tochter  eine  ab  von  diefer  werlde,  ee  denne  fie 
ein  mon  genomen  hette,  denne  fo  fal  ir  teil  der  g&ter  wff  die  andere 
meine  tochter  lebende,  die  auch  ir  jar  hat  geuallen.  Gingen  fie  aber 
bede  ab  von  diefer  werlt,  ee  den  fie  mon  genomen  hetten,  denne  fo 
fullen  ir  guter  awff  die  obgenanten  Elzbeth  ir  muter  vnd  alle  andere 
meine  kinder  mit  wollem  rechten  vnd  zu  geleichem  teil  geuallen. 
Dornoch  fchicke  ich  vnd  fchaffe  dem  Jeronimo  Nicolao  vnd  Ambrofio 
meinen  funen  die  ir  jar  noch  nicht  haben,  iczlichem  dreihundert 
fchok  groffer  vnd  der  hedwigen,  helene  vnd  ludmille  meinen  tochtern 
die  auch  ir  jar  nicht  enhaben  iczlicher  czweyhundert  fchok  groffer 
mit  fulcher  befcheidenheit,  die  daz  diefelbe  meine  hawfirawe  die  ege- 
nanten  meine  vnd  ir  kinder  die  ir  jar  nicht  haben,  auch  die  Anna 
vnd  agnes  mein  tflchter,  die  ir  iar  haben  mit  fampt  alien  iren 
gfitern  bey  ir  halden  fal  vnd  die  handeln  allewege  doch  mit  rate 
vnd   wiffen   der   obgenanten    meinen   gefchefftlewten   ging   derfelben 


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16 

meiner  tfichter   die  ■  ir  jar   nicht  faaben  eine  ab  von  diefer  werlt  ee 
denne  fie  czu  iren  jaren   quemen,   daz  derfelbe  teyl  wflF  alle  andere 
meine  kinder  fie  fein  f&n    Oder  tochter,   die  auch  ir  jar  nicht  haben 
fal  zu  geleichem  teil  geuallen,   her  wider  auch  ging  der  egenanten 
meiner  fun  einer  ab   von  difer  werlt  ee   denne  er  czu  feinen  jaren 
queme,  denne  fo  fal  fein  teil  auch  wff  alle  andere  meine  kinder  die 
ir  jar  nicht  haben.  fie  fein  manncs  oder  weibes  geflechte  zu  geleichem 
teil  geuallen  vnd  das  fal  fein  beyder  feiten   von  meinen  kindern  die 
ir  jar  nicht  haben  fie  fein   fun   oder  t&chter   als  offte  des  not  fein 
wirt  vnd   gefchiet.    Gingen   aber   die  egenanten    mein  fun  vnd   die 
tighter   die  ir  jar   nicht  Jiaben,   alle  ab   von  diefer   werlt,  ee  fie  zu 
iren  jaren  quemen,   denne  fo  Allien   ire  guter  alczumal  wff  die  egei 
Elzbeth  meine  libe  hawffrawe  Johannen  meinen  fun  Anna  vnd  Agnes 
mein  tfichter  die  ir  jar  haben  allererft   vnd   nicht  ee  zu  geleichem 
teil  vnd  mit  wollem  rechten  gevallen.  Auch  mit  namen  mein  ich  vnd 
mein  ich  vnd  wil,   das  keiner  meiner  freund,   er  fey  bruder  swelter 
vetter  mume    oder  wie   die  mich    von  magfchafft  wegen  angehoren 
m&chten   fie  fein  geiftlich   oder  werltiich  kein  vorderunge  nach  teil, 
an  alien  meinen   gutern  haben   fullen,   noch  yn   von  derfelben  guter 
wegen  diefelbe  mein  hawffrawe  noch  mein  gefchefftlewt  kein  rechnung 
tun  ffillen,  fftndei  lichen  die  balden  und  handeln  als  ich  yn  bevolhen 
hab  vnd  wol  zu  getrawe  vnd  gelawbe  /  des  zu  einem  vrkunde  babe 
ich  mein  Sigel  vnd  zu  einem  geczewgnuffe  fo  haben  die  weifen  manne 
Ottel   gewantfneider    vnd    Johannes    Pleyer    gefworne     purger   vnd 
fchepphen   der  obgenannten    groffer  ftat    zu  prage   ire  figel    durch 
meiner  bete  willen  an  diefein  brieff  gehangen.  der  geben  ift  zu  prage 
noch  Crifti  geburt  dreyczehenhundert  jar  vnd  darnoch  in  dem  newn- 
czigiften  jare  am  nechftem  Sunnabende  noch  feint  katherine  tage. 

1394.  (Fol  CXXXVII.) 

Ich  henfil  Eybaw  fchuster  burger  der  groffern  Stat  czu  Prage 
bekenne  offenlichen  vnd  tun  kunt  mit  difem  brieflfe  alien  den  die  yn 
fehen  oder  horen  lefen.  Alfo  als  peter  knyber  pinter  auch  burger  der 
egen  stat  czu  prage  mein  nachpawer  |  ein  mawer  czwifchen  meinem 
haufe  das  gelegen  ift  kegen  dem  hawfe  des  Franczes  Rockczaner 
vbir  von  einem  teil  vnd  dem  hawfe  des  obgenanten  peter  von 
dem  andern  teile,  die  fich  forn  an  der  Gaffe  anhebt  |  vnd  get 
durich  vnd  durich  bis  an  das  hindere  newes  gemach  deffelben  peters 
von  grund  auff  bis  vnder  die  rynnen  mit  feinem  eigen  Gelde  vnd 
koften   auffgetriben  vnd  gemachet   bat  vnd  die  ecke  vil  auff  mein 


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hoffftat  gefaczt  ift  worden  uiit  meinem  guten  will  en  vnd  gunfte 
vnd  dorumb  fo  fal  die  mawer  mitfampt  der  hindern  newen  mawren 
die  der  obgenante  peter  auffgebawet  noch  alien  iren  aufmeffungep 
fallen  furbafmer  ewiclichen  halbenweg  nach  lenge  vnd  der  hohe 
bis  an  den  hindern  ftock  des  henfil  Leuthmifcher  czu  dein  hawfe  des 
obgenanten  peters  feinen  erben  vnd  nachkomen  auch  feines  hawfes 
beficzer(n)  vnd  halbenweg  czu  meinem  hawfe  meinen  erben  vnd  nach- 
komen auch  meines  haufes  beficzer  mit  vollem  rechte  gehoren.  Auch 
gelobe  ich  vorgenanter  henfil  Eyba*  vor  mich  mein  erben  vnd  nach- 
komen auch  meines  hawfes  beficzer  das  ich  das  licht  der  fenft  die 
aus  dem  hindern  newen  gemache  des  obgenanten  peter  in  meineu 
hoff  geen  furbafmer  mit  keinem  gepewde  welcherley  das  fein  wurde 
nicht  vorpawen  vormachen  noch  befchettigen  fal  in  cheinerley  weife. 
Des  czu  einem  geczeugnuffe  fo  haben  die  weifen  manne  Jeffco 
Oczas  Richter,  Johannes  egrer  vnd  Conrad  von  Margpurk  gefworne 
burger  vnd  Schepffen  der  obgenanten  ftat  czu  Prage  ire  figele  durich 
meiner  fleiffe  bete  willen  gehangen  an  den  brieff  der  geben  ift  czu 
prage  do  man  czalte  nach  Crifti  gepurte  XIH°  jar  vnd  dornach  in 
dem  XCIIII  jare  an  fante  Lucastage  des  heiligen  Ewangeliften. 

1399.  (M.  CXXXIII.) 

Wir  Hensil  des  Schwarzen  Pefchils  eydam  zu  den  czeiten  BurgWift1 
Peffco  Drobnicze  Johannes  Pley1  Jeffco  Kotko  Auguftinus  Apothekarius 
Welislaw  melczer  Pecha  Czawmftricker,  Wenczlaw  Beranko,  Johannes 
Ortil,  Wenczlaw  Vlufch,  Andres  Lud,  Gregorius  Weftual  frana  aus  den 
juden  Thomas  Platner,  Petrus  Rohirs  Blaffco  mefrer  Heinrich  von 
Eger  goldfmid  vnd  Matthes  Lemk  gefworne  Schepfen  vnd  purg'  der 
groffern  Stat  zu  Prage  bekennen  offenlichen  vnd  tun  kunt  mit  difem 
brieff  alien  den  die  yn  fehen  oder  horen  lefen,  das  die  vorgenanten 
Thomas  Platner  vnd  Heimreich  von  Eger  goltfinid  vnfer  eitgenoffen 
von  vns  aus  dem  rate  dorczu  gegeben  auch  mit  vnfern  wiffen  vnd 
willen  alle  Kriege  vnd  czweytrachte  die  do  gewefen  fein  czwifchen 
den  meiftern  vff  dem  hantwerk  der  floffer  die  do  hie  in  vnfer  ftat 
vnd  auch  in  der  newen  stat  wonen  vnd  siczen  von  einem  teil  vnd 
den  Knechten  vff  denfelben  ire  Hantwerck  von  dem  andern  teile  vor 
vns  in  vnferm  rate,  da  beyde  teile  gegewertig  gewefen  fein  vnd  czu 
dem  nachgefchribe  aufpruch  gewilknet  haben,  auff  das  das  furbafmer 
czwifchen  yn  kein  kriege  vnd  auffftoffe  icht  gefcheen  ein  fulche  auf- 
pruch vnd  ein  v'richtung  czwifchen  yn  getan  haben  als  hernach  ift 
begriffen.    Von  erften  fo  haben   fie  gemachet  das  alle  Kriege  vnd 

s 


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18 

czweitracht  die  czwifchen  denfelben  meiftern  vnd  iren  Knechten  mit 
rede  oder  mit  andern  fachen  bis  auff  den  heutigen  tage  gewefen  fein 
vnd  fich  czwifchen  yn  v'lauffen  haben  genczlichen  abe  fein  Allien  alfo 
das  ein  teil  dem  andern  furbafmer  ewiclichen  fulche  fache  nicht  auff- 
heben  fal  bey  trewen  und  bey  eren  in  cheiner  weife  vnd  wer  das 
vb'trete,  der  fal  in  der  herren  gnade  einer  puze  vorvallen  fein.  Auch 
fal  furbafmer  kein  gefelle  aus  der  werckftat  feiner  meifter  aufflteen. 
Wenn  das  ift  das  ein  fremder  gefelle  ein  gaft  ires  hantwerks  her  in 
die  Stat  kumpt  Sunder  noch  welchen  gefelle  der  gaft  in  eines  mei- 
Iters  werckftat  fendet  der  mag  Wol  czu  ym  gen,  kumpt  aber  gast 
czu  einem  gefellen  heym  bin  in  die  werkftat,  derfelbe  mag  wol  von 
der  arbeyt  aufffteen  vnd  do  heym  mit  ym  denfelben  abent  ficzen  vnd 
ym  fchencken.  Vnd  die  an'dn  gefelle  welche  ym  denne  fchenke  welle 
das  muge  vnd  lulle  fie  tun  an  eine  fey'tage  vnd  an  keine  and'n  tag 
nicht.  —  Vnd  welche  gefelle  denne  eine  gafte  nicht  fchenke  wellfe 
des  muge  fie  wol  vb'habe  fein.  Vnd  dorumb  fo  fulle  fie  von  den  an- 
dern gefelle  vnberett  vnd  vngeftraflt  beleibe.  Vnd  welcher  das  vber- 
trete  vnd  des  vberwunden  wurde,  der  fal  auch  einer  puze  auff  der 
herren  gnaden  vervallen  fein.  Auch  haben  fie  gemachet  das  alle  die 
gefellen  die  do  weg  geczogen  fein,  wider  her  koine  mugen  an  bin 
dernuffe  vnd  welcher  denne  feinem  meifter  fchuldig1  beleibt  der  fal 
ym  das  arbeyten  vnd  wenn  er  ym  denne  folches  gelt  ab  gearbeyt  hat,  fo 
mag  er  wol  hie  beleiben  oder  weg  Ziehen.  Welch'  aber  feine  ineiftf 
nichcz  fchuldig  beleibt,  der  mag  auch  hie  beleiben  oder  weg  cziehen. 
Auch  fo  haben  fie  gemachet  das  alle  trinck  pfenning  furbafmer  in  der 
werckftat  ab  fein  fullen.  Vnd  welcher  meifter  oder  gefelle  dife  v'richtung 
mit  worten  oder  mit  w'cken  preche  oder  do  wider  tun  wurde,  der  fal 
auch   einer  pufe   auff  der  herren  gnaden  vorvallen  fein. 

Der  fache  czu  einem  vrkunde  fo  haben  wir  vnfer  obgenanten 
flat  fecret  infigel  durich  peder  teile  pete  wille  an  disen  brieff  gehangen 
der  geben  ift  czu  prage  do  man  czalt  nach  crifti  gepurt  XIII0  jar 
vnd  in  dem  XCIX  jare  am  nechften  montage  nach  fend  Niclas  tage 
des  heiligen  bifchoffs  vnd  beichtigers. 

1399.  (Fol.  CXXXVIII.) 

Wir  Burgermeifter  vnd  der  rate  der  groffern  stat  czu  Prage  be- 
kennen  offenlichen  vnd  tun  kunt  rait  diefera  briffe  das  wir  in  der 
fache  vnd  czweytrachte  die  do  gewefen  ift  czwifchen  dem  peter  pinter 
von  einem  teil  vnd  dem  peter  pechrer  vnd  margareth  feiner  hauf- 
frawea  von  dem  andern  teile  von  einer  mawer  wegen  die  do  hinden 


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19 

czwifcbeh  iren  hewfern  ift  gemachet  worden,  vnd  hebt  fich  an  bey 
dem  brunne  deffelben  peter  Pechrers  bei  feinem  fwybogen  vhd  get 
bis  in  die  mawr  des  benfil  leuthmiffl,  ein  fulches  vrteil  czwyfchen 
yn  getyrochen  haben  als  hemach  gefchriben  ftet,  von  erften  das 
diefelb  toawr  von  grand  auff  bis  in  die  hoche,  auch  noch  der  lenge 
vnd  nach  der  twyrche  fal  furbafmer  ewiclichen  halbenweg  czu  d&n 
hawfe  des  egenanten  peter  pinters  feinen  erben  vnd  nachkomen,  fei- 
nes  hawfes  beficzer  vnd  halbenweg  czu  deto  hawfe  des  vorgenanten 
peter  pechrers,  margreth  feiner  hauffrawen  iren  erben  vnd  nachkomen 
ires  hatofes  beficzer  mit  vollen  rechten  gehoren,  Alfo  das  iczlichs 
teil  in  fein  halbteil  derfelben  mawr  Treme  legen  mag,  vnd  dbrauff 
bawen  was  yedem  teile  not  fein  wirt,  Auch  To  fal  alles  das  wiffer, 
das  in  deta  hoffe  deffelben  peter  pechrers  vnd  margarethen  feiner 
hauffrawen  kumpt  vnd  dorein  velt,  vnden  an  der  erden  in  eyn  loch 
dnrch  diefelb  mawr  geen  vnd  fliffen  in  den  hoff  des  obgenanten  peter 
pinters,  doch  das  der  vorgenaute  peter  pechrer  margareth  fein  hauf- 
fraw  ir  erben  vnd  ires  hawfes  beficzer  daffelbe  loch  mit  einem  ge- 
locherten  pleche  alfo  bewaren  vnd  vermachen  fullen,  als  offlte  des 
not  gefchiet,  das  demfelben  peter  pinter  vnd  fein  erben  auch  feinelB 
hawfes  beficzern,  durch  daffelbe  loch  in  fein  hoffe,  kein  vnflat  nicht 
flielfen  noch  geen  mflge  in  keinerweife,  Auch  fo  haben  wir  gefpro- 
chen,  das  die  Ituben  des  egen  peter  pinters  auff  derfelben  fflaw'n  als 
fie  iczunt  dorauff  steet  furbafmer  bleiben  fal  vnd  alfo  fteen,  doch  in 
fulchermaffe,  wer  faehe  das  diefelb  (tube  in  czukunfitigen  czeiten  von 
fewers  wegen  abprente  oder  erfaulte  oder  das  derfelb  peter  pinter 
vnd  fein  nachkomen  ein  andere  newe  ftuben  an  derfelben  Ituben 
(tat,  dohin  feczen  wolden,  denne  fo  Allien  fie  diefelben  ftuben  aufr 
fein  halbteil  der  mawr  feczen  vnd  nicht  ferrer.  Alfo  das  dem  vorge- 
nanten peter  pechrer  margarethen  feiner  hauffrawen  vnd  iren  nach- 
komen ir  halbteil  der  mawr  ledig  bleiben  fal.  Des  czu  einem  ge- 
czeugnuffe  fo  haben  wir  vnfer  obgenanten  stat  czu  prage  heimleich 
Infigele  an  diefen  briff  gehangen  der  geben  ift  czu  prage  do  man 
czalt  noch  Crifti  gepurt  dreyczenhundert  Jar  vnd  in  dem  newn  vnd 
newnczigiften  Jare,  am  neften  dinftage  vor  fend   Wenczlaws  Tage. 

1400.  (Fd.  CXXXIIL) 

Ich  Waczlaw  Swach  burger  der  groffern  Stat  zu  Prage  Bekenne 
offenlichen  vnd  tun  kunt  mit  difem  brieflf  alien  den  die  yn  fehen  oder 
horen  lefen  das  die  rynne  die  do  leyt  vflf  der  Mawer  des  haufes  der 
erbern  frawen  Margarethe  etwen  des  Andres  gewantfneyders  witib 


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20 

vnd  irer  kyuder  vorn  czwifschen  vnfern  heufern  vnd  get  vff  die 
gaffe  dorein  das  waffer  von  meinem  dache  vnd  auch  von  dem  dache 
derfelben  frawe  Margareth  vnd  irer  kynder  get  vnd  fleuft,  das  ich 
das  habe  von  irer  frundlichen  gunst  vnd  willen  /vnd  diefelbe  rynnen 
fal  furbafmer  vff  derfelben  Mawer  ligeu  in  der  uiafTe  vnd  in  der 
lenge  als  fie  iczut  ligt  doch  in  fulcher  vnderfcheidenheit  wenn  das 
ift  vnd  not  gefchicht,  das  man  diefelben  rynnen  peffern  oder  ein 
newe  do  bin  legen  fal  denne  fo  fal  ich  oder  mein  nachkoromen  vnd 
meines  haufes  beficzer  halbenweg  geldes  dieselben  rynne  czu  pes- 
sern  oder  ein  newe  czu  kauffen  dorzu  geben  vnd  beczaln  als  offte 
des  not  geschicht.  —  Auch  fal  ich  oder  mein  nachkoromen  wenn 
man  die  rynnen  fegen  fal  vnd  des  not  ift,  ein  Knecht  vnd  diefelb 
fraw  margareth  ire  kynder  vnd  ires  haufes  beficzer  den  andern 
knecht  daczu  geben. 

Auch  bekenne  ich  vorgenanter  Waczlaw  das  die  Sechs  treme 
die  do  ligen  in  der  mawer  der  vorgenanten  fraw  en  Margareth  vnd  irer 
kynder  dorauff  die  kuchen  in  ineinen  andern  haufe  gepawet  vnd  ge- 
machet  ift  worden  vnd  dorczu  die  reft  die  do  leyt  hinden  in  meinem 
ftalle  /auch  in  der  mawer  derfelben  frawen  margareth,  vnd  irer  kynder 
dass  ich  das  auch  habe  von  irer  fund'lichen  gunft  vnd  willeu  doch  in 
fulcher  maffe  wer  fache  das  diefelben  fechs  treme  vnd  auch  die  Refte 
in  zukumfftigen  czeiten  aufprenten  oder  aufvaulten,  das  ich  vnd  mein 
nachkomen  vnd  meines  haufes  beficzer  denne  kein  andere  treme  noch 
Refte  anderfelben  flat  in  ir  Mawer  legen  fal/  es  fey  denne  von  der- 
felben frawen  Margareth  irer  kynder  vnd  ires  haufes  beficzer  fun- 
derliche  gunlt  vnd  willen.  Vnd  diefelben  treme  vnd  auch  die  Refte 
fal  derfelben  frawen  Margareth  vnd  iren  kyndern  vnfchedlichen  in 
irer  Mawern  ligen  vnd  ab  fie  von  denfelben  tremen  vnd  auch  der 
Refte  in  iren  Mawern  keynerley  fcheden  nenie,  diefelben  fcheden  fal 
ich  yn  vnd  mein  nachkomen  das  peffern  vnd  wenden  als  offte  des  not 
gefchicht  vnd  von  yn  ermanet  werde.  Auch  wenn  das  ift,  das  diefelbe 
fraw  margareth  ire  erben  oder  nachkomen  die  mawer  dorauff  ich 
hinden  bey  meinem  newen  gemache  ein  fchilt  gemawret  habe,  hoher 
bawen  vnd  auff  mawren  wolde,  denne  fo  fal  ich  yn  diefelbe  mawer 
rawmen  vnd  den  fchilt  abprechen  an   alle  widerrede  vnd  hindernuffe. 

Des  czu  einem  vrkuude  fo  hab  ich  obgenanter  Waczlaw  mein 
eigen  figel  vnd  czu  einem  geczeugnuffe  fo  haben  die  weifen  manne 
Johannes  Pleyer  vnd  Jeffco  Kotko  gefworne  burger  vnd  Schepfen 
der  egenanten  Stat  czu  prage  infigele  durch  meiner  bete  willen  an 
difen   brieff  gehangen   der  geben   ift  zu  Prage   do  man   czalt  nach 


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Crifti  gepurt  XIIIP  jare  am  nechften  donerftage   nach  dem  Suntage 
als  man  finget  Invocauit  in  der  vaften. 

1401.  (M.  CXXXVIII.) 

Wir  Burgermeifter  vnd  der  rate  der  groffern  Stat  czu  Prage 
bekennen  offenlichen  vnd  tun  kunt  mit  diefem  briffe  alien  den  die 
yn  fehen  oder  horen  lefen,  das  alle  czweytrachte  vnd  widerwertikeit 
die  do  gewefen  fein  czwifchen  dem  peter  pinder  von  einem  teil, 
vnd  peter  pechrer  feinem  nachpawer  von  dem  andern  teile  von  des 
pryuecz  wegen  das  czwifchen  iren  hewfem  leyt  vnd  ir  peyder  ift, 
von  den  erbern  mannen  Johes  meifner  Johannes  piefker  vnd  mattes 
ftarober  als  geweldige  vbermanne  von  peyden  teilen  gekoren  verrteht 
fein  worden,  vnd  ein  lulchen  aufpruch,  vor  vns  in  vnferm  Rate  czwi- 
fchen yn  getan  haben,  vnd  aufgefprochen,  alfo  das  alle  die  stule  die 
der  egen  peter  pinder  aus  feinem  haws  auff  daffelbe  priuet  hat,  das 
die  alfo  pleiben  Allien  ewiclichen  vngehindert  vnd  das  er  vnde  fein 
nachkomen  diefelben  stule  beffern  m5gn,  als  ofite  in  des  not  ge- 
fchicht  in  czukunfftigen  czeiteu.  Auch  fo  fal  der  obgen  peter  pechrer 
vnd  fein  nachkomen  daffelb  priuet  vnd  die  grub  felber  laffen  auffureu 
mit  feinem  eigen  gelt,  durch  fein  haws  vnd  auch  die  gruben  beffern 
mit  feinem  eigen  gelde  vnd  koften  als  ofite  des  not  fein  wirt,  doch 
an  fchaden  des  egenanten  peter  pinders,  vnd  feintr  nachkomen,  vnd 
ab  das  derfelb  peter  pechrer  oder  fein  nachkomen  nicht  teten,  was 
denne  der  egenante  peter  pinder,  oder  fein  nachkomen  des  fchaden 
nemen  wurden,  den  fie  mit  czweyen  genanten  beweifen  werden,  den- 
felben  fchaden  fal  yn  derfelb  peter  pechrer  vnd  fein  nachkomen  gencz- 
lichen  aufrichten  an  alle  widerrede,  dorumb  fo  fal  auch  der  egen  peter 
pinder  vnd  fein  nachkomen,  demfelben  peter  pechrer  vnd  fein  nach- 
komen alle  jare  czuftewer  geben  viervndczweinczig  gros  prager 
muncze,  halb  auff  send  Jurgen  tag  der  fchirft  kumpt  anczuheben  vnd 
das  ander  halbteil  vff  fend  Gallen  tage  dornach  nu  vnd  ewiclichen 
alle  jare  geben  Allien,  an  alle  widerrede  vnd  an  hindernuffe.  des  czu 
einem  vrkunde  vnd  czu  geczeugnuffe  fo  haben  wir  vnfer  obgen  stat 
heimlich  infigel  an  diefen  briff  gehangen,  der  geben  ift  czu  prage  do  man 
czalt  nach  Crifti  geput  (sicl)  vierczehenhundert  jar  vnd  dornach  in  dem 
erften  jare  am  neften  donerftage  noch  vnfer  frawen  tag  der  lichtmeffe. 

1403.  (Fol.  CXXXIV.) 

Wir  Heinreych  goltfmid  von  Eger  czu  den  czeiten  Burger- 
meister,   Auguftinus  Apoteker  Johannes  Pleyer,  Jeffco  Kotko,   Peffko 


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Drpb;nc?e  &  cet  gefwo^nft.pujger  vndfchepfen  des  groffern  Stat  zy. 
Prage.  Bekennen  offenlichen  vnd  tun>  kunt  m}t  difem  brieffe  alien 
den  die  yn  fehen  oder  horen  lefen  das  vor  yds  komeu  fein  in  vnfern 
rate  die  erbern  manne  vff  dega  hantwerk  der  fcherer,  die  bey  vns 
in  vnfer  Stat  wonen  vnd  ficzen  vnd  haben  vns  gebeten  das  wir  fie 
bey  den  nach  gefohriben  fachen  vnd  artikeln  die  fie  vnder  ein  ander 
aufgetragen  haben  durich  eines  gemeinen  nuczes  willen  armer  vnd 
reycher  behalden  vnd  fie  do  mit  begnaden  geruchten  als  lange  wir 
vnd  vnfer  nachkomen  fchepfen  nicht  anders  finden  vnd  czu  rate 
werden.  Nil  haben  wir  ir  bete  angefehen  vnd  fie  mit  den  nachge- 
schriben  artikeln  begnadet  als  hernach  geschriben  ftet  von  erften, 
das  furbafmer  ein  iczlicher  ires  hantwerkes  der  fich  alhie  von  newes 
in  der  stat  czu  meyster  feczen  wil  vnd  das  hantwerk  alhie  arbeyten, 
brief  bringen  fal  von  danne  er  burtig  ift,  das  er  elichen  geboren 
fey  vnd  das  er  fich  vff  dem  hantwerk  frumlichen  vnd  erlichen  erhalden 
(halden)  habe.  Vnd  das  er  Burgerrecht  gewynne  vnd  mit  der  ftat 
leyde  als  gewonlich  ift.  Wil  er  denne  die  czeche  mit  andern  meiftern 
habe  das  mag  er  wol  tun  vnd  die  meifter  fullen  von  ym  nemen  noch 
dem  als  er  gnade  an  yn  finden  wirt  wil  er  ab'  die  czeche  nicht  mit 
den  meiftern  haben,  noch  gewynnen  denne  fo  mag  er  des  wol  ledig 
fein,  wenn  fie  nyemant  darczu  twingen  fullen  das  man  die  czeche 
von  yn  gewinne.  Auch  fal  ein  iczlich  der  fich  hie  czu  meifter  feczen 
wil,  das  hantwerk  vor  czweyen  meiftern  die  darczu  gefaczet  fein  mit 
der  hant  beweifen  das  er  das  hantwerk  recht  vnd  redlichen  kenne,  alfo 
das  er  ein  halbes  oder  ein  ganczes  tuch  von  Brfichfel  mit  einer 
fcher  fcheren  fal  vnd  wenn  das  ift  das  man  fchern  her  in  die  Stat 
bringet  czu  vorkauffen  die  czu  irem  hantwerk  gehoren,  diefelben 
ichern  fal  kein  meifter  vnter  yn  mit  einander  kauffen.  Sunder  wenn 
ein  iczlich*  meifter  hat  gekaufft  als  vil  ym  not  ift,  was  denne  doruber 
be  lei  bet,  die  mag  ein  meifter  wol  mit  einander  kauffen  vnd  welcher 
meifter  vnder  yn  das  vbertrete  vnd  des  von  den  gefworen  meiftern 
vberwunden  wurde,  derfelbe  fal  czum  erften  mal  ein  vierdung  groffer 
czu  dem  andern  mal  ein  halbffchock,  czum  drittel (sic  1)  mal  ein  fchock 
gr*  czu  puze  geben  vnd  voruallen  fein  vnd  derfelben  puze  fal  ein 
drittel  dem  richter,  ire  dritteil  den  schepfen  vnd  ein  dritteil  den  mei- 
ftern czu  irem  harnafch  geben  werden.  Auch  wenne  das  ift  das  die  fcher 
Aeiffer  den  meiftern  ire  fcher  fleiffen,  das  fullen  befchawen  die  czwen 
gefworen  meifter  ab  fie  wol  gefliffen  fein,  vnd  ift  das  die  meifter 
vinden,  das  fie  wol  gefliffen  fein,  fo  fullen  fie  ym  das  Ion  czu  hant 
heiffen  geben  als  von  alder  ift  gewefen  |  vinden  aber  die  meifter  vnd 


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2$ 

erkenmen  das  die  fchere  nicht  wol  gefliffen  warden,  das  fallen  diefefoen 
gefworen  meifter  heiffen  peffern.  |  Auch  fal  ftnrbafmer  kein  geineroschaiL 

1403.  (M.  CXXXV.) 

Ich  leuthil  Czwiren*  burger  der  Groffern  stat  czu  prage*  bekenne 
offenlichen  vnd  tun  kunt  mit  difem  brieff  alien  den  die  yn  fefaen  oder 
horen  lefen  das  die  erbern  mane  henfil  fleizhacker  henrekh  fwab 
vnd  mertein  Werchart  burger  der  egenanten  ftat  czu  Prage  als  ge- 
weldige  vbermanne  gekoren  czwifchen  rair  von  einem  teile  vnd  der 
barba  etwen  des  Jeffkeu  Kochs  Witeb  meiner  nachpawern  von  dem 
aidern  teile  alle  fulche  kriege  und  widerwertikeit  die  do  fein  czwi- 
fchen vns  gewefen  von  der  mawer  wegen  die  czwifchen  vnfern  hew* 
fern  ift  vnd  fich  anhebet  vorn  an  der  gaffe  vnd  geet  bis  hinden  an 
roein  gewelbe  ein  fulchen  aufpruch  czwifchen  vns  getan  haben.  Alfo 
das  diefelb  mawer  von  grunt  auff  bis  in  die  hohe  auch  noch  der 
lenge  vnd  nach  der  sterche  *)  halben  weg  czu  meinem  haufe  vnd  mei- 
nes  hauCes  beficz'  vnd  halben  weg  czu  dem  haufe  der  vorgenanten 
frawen  barbara  vnd  ires  haufes  beficz*  fal  furbafmer  ewiclichen  ge- 
horen.  Alfo  das  vnfer  iczliches  in  feim  halben  teil  derfelben  mawer 
treme  legen  mag  vnd  derauff  pawen  was  idem  teil  not  fein  wirt  an 
alle  hindernuffe.  —  Auch  beckenne  ich  vorgenanter  leuthil  das 
der  kerupt  der  obeu  vff  diefelbe  mawer  gegen  meinem  haufe 
gemachet  ift  worden,  derfelben  frawen  barbara  vnd  iren  nachkomen 
an  irem  halbeteil  der  mawer  vnfchedlich  fein  fal.  Des  czu  einem 
vrkvnd  hab  ich  mein  Sigel  vnd  czu  einem  geczeugnuffe  fo  haben  die 
weifen  manne  Niclas  Schaufler  vnd  Bero  von  Prachaticz  gefworen 
burger  vnd  fchepfen  Jer  egenanten  ftat  czu  prage  ire  figele  durich 
meiner  bete  willen  gehangen  an  difen  brieff  der  geben  ift  czu  prage 
noch  Crifti  gepurt  XIIIP  jare  vnd  dornach  in  dem  dritten  J  are  am 
nechflen  sunabent  noch  fend  procops  tage. 

MOB.  (Fd.  CXXXV.) 

Ich  Anna  etwenn  des  procop  lang  Nikels  tochter  des  Sigmund 
clementers  Burgers  der  groffern  Stat  czu  prage  eeliche  hawffrawe  be- 
kenne offenliche  vnd  tun  kunt  mit  dielem  briffe  alien  den  die  yn 
fehen  horen  oder  lefen  das  ich  von  dem  erbern  manne  hannufchken 
procop  long  Nikels  sun  meinem  bruder,  Clara  meiner  muter  vnd  auch 
der  Clara  meiner  swefter  alien  meinen  veterliche  erbteyl  vnd  auch  alle 

*y  Im  manuscripte  atefett:  tlvnche. 


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fulche  guter  varende  vnd  vnvarende  wie  die  mit  sunderlichen  worten  mugen 
benant  werden,  die  raich  egenante  Anna  uach  meines  vaters  tode  an  den 
gutern  die  er  noch  im  gelaffen  hat  von  anfalles  weges  angeburet  haben 
vnd  angefallen  fein  gancz  und  gar  eingenomen  habe  vnd  enpfangen  doran 
mir  wol  genu  get,  dorumb  fo  gelobe  ich  mit  diefero  briue  bey  guten 
trewen  an  alles  bflfes  geuerde  vor  mich  mein  erben  vnd  alle  mein 
nachkomen  das  ich  furbafmer  vnd  ewiclichen  den  vorgenanten  ha- 
nufchken  Clara  mein  muter  vnd  Clara  mein  swelter  auch  alle  ire  er- 
ben vnd  nachkomen  vmb  keynerley  erbteil  oder  gut*  die  derselb 
procop  mein  vater  noch  im  gelaffen  hat  im  alien  gerichte  beyde  in 
geiftlichen  vnd  werltlichen  lantgerichte  statgerichte  hoffgerichte  nym- 
mer  anfprechen  wil  noch  fal  mit  hulffe  fursten  oder  hen-en  noch  fie 
dorumb  mflen  mit  worten  oder  mit  werken  heymlich  oder  offenbar 
noch  full  in  keynerweis  sunder  aller  anfprach  vnd  clage  die  ich 
egenante  Anna  alle  mein  erben  vnd  nachkomen  czu  dem  vorgenanten 
hanufchken  meinem  bruder  Clara  meiner  muter  vnd  Clara  meiner 
swelter  von  meines  veterlichen  erbteiles  wegen  vnd  ander  guter,  die 
ich  enpfangen  habe  als  oben  begriffen  ift  in  czukunfitigen  czeiten 
haben  oder  tun  mochte.  Derfelben  anfprach  vnd  manunge  alczumal 
laffe  vnd  fage  ich  fie  in  crafft  dicz  briffes  nu  vnd  ewiclichen  gancz 
vnd  gar  qwitt  frey  ledig  vnd  los  an  alles  geuerde. 

Des  czu  einem  geczeugnuffe  fo  haben  die  weifen  manne  Wen- 
czlaw  von  Rfiffel  richter,  Wenczlaw  Smalcz  vnd  peter  habbard  ge- 
fworne  burger  vnd  Schepfen  der  egenanten  Stat  czu  prage  ire  Sigele 
durch  meiner  bete  willen  an  diefen  briffe  gehangen  der  geben  ift  czu 
Prage  nach  Crifts  geburt  vierczehenhundert  Jar  vnd  dornach  in  dem 
funfften  Jare  an  fend  Sixti  Tage 

1409.  (M.  CXL.) 

In  Gotes  namen  Ich  Hannus  Sachs  mefrer  mitburger  der  Groffen 
Stat  zu  prage  Bekenne  offenlichen  vnd  tttn  kunt  mit  difem  briffe 
alien  denn  die  in  fehen  oder  horen  lefen,  das  ich  allein  mit  krankem 
leibe  doch  mit  guter  reddlicher  vornuft  vnd  wolbedachtem  mute  mein 
lecztes  gefcheffte  von  alien  meinen  gutern  varunde  vnd  vnuarunde, 
die  mir  der  almechtig  Got  von  feinen  gnaden  vorlihen  hat,  den  worten 
das  czwifchen  meinen  freunden  vnd  nachkomen,  darumb  nach  meynem 
tode  kein  krige  noch  widerwertikeit  icht  gefchehe  oder  entftee,  tfln 
ich  fchicke  vnd  fcbaffe  in  der  maffe  als  hernach  gefchriben  ftet,  von 
erften  fo  mache  ich  meines  gefcheftes  vorwefer  vnd  volender  die 
Erbern   manne   Jorg  Waltfogil,  Thomil   mefrer    von  Newnhaws    vnd 


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Jefchken  Reychenftein  mefrer,  auch  burgere  der  egenafi  Stat  zu  prage 
mein  befundere  libe  freunde  das  fie  dicz  mein  gefchefte  alio  voltaren 
vnd  volenden,  als  icli  in  des  funderlichen  wol  trawe  vnd  gelaube, 
doch  mit  folicher  kraft  vnd  macht,  das  ir  iczlicher  bey  feinem  ge- 
funden  leibe  oder  an  feinem  totbette  ein  andern  gefcheftinan,  an 
fein  ftat  feczen  vnd  kyfen  mag.  Ginge  aber  ir  einer  alfo  abe  von 
diefer  werlde  vnd  hette  kein  andern  gefcheftman  an  fein  ftat  nicht 
gekoren,  denne  so  mogen  die  andern  lebendigen  an  des  toden  ftat 
ein  andern  gefcheftman  zu  yn  feczen  vnd  kyfen  vnd  das  fal  fein  als 
ofte  des  not  gefchiecht.  Noch  dem  fo  wil  ich  vnd  fchichke  das  man 
alle  mein  fchuld,  die  ich  fchuldig  beleibe,  die  man  doch  recht  vnd 
redlichen  noch  der  Stat  Recht  beweifen  mag,  zu  voraus  richten  fal 
vnd  beczalen.  Nach  dem  so  fchicke  ich  vnd  fchaffe,  als  ich  mein 
haufe  gelegen  in  der  goldfinydgaffe  zu  nechgft  neben  dem  hawfe  etwen 
des  pefolt  goltfmides  dem  via  von  pazil  vorkauft  babe,  darauff  ich 
mir  behalden  habe  vir  fchok  groffer  ewigs  czinfes  vnd  darczu  fal  er 
ntlr  noch  geben  funffczik  fchok  groffer  bereytes  geldes,  diefelben  vier 
fchok  groffer  czinfes  fchaffe  ich  dem  dyetreich  meinem  bruder  vnd 
Vlreich  feynem  Sun  zu  gleichem  teile  alfo  doch  das  fie  von  den- 
felben  vier  fchok  groffer  czinfes,  dem  Gyrko  meinem  bruder  ffiraf 
fchok  groffer  bereites  geldes  geben  fullen.  Item  fo  fchaffe  ich  von  den 
vbrigen  funfczig  fchok  groffer  das  man  davon  beczale  dreyffig  fchok 
groffer  dem  vorgefi  Jorgen  Waltfogil  von  fchult  wegen  als  ich  im 
vnd  andern  feinen  gefellen  von  des  haws  wegen  etwen n  der .Trewflin, 
das  ich  wider  fie  gekawft  labe  noch  fchuldig  beleibe.  Item  die  vbrigen 
czwainczik  fchok  groffer  fchaffe  ich  der  Ela  meiner  hawffrawen  in 
folicher  maffe  das  lie  davon  der  freyen  fteyn^  czweliff  fchok  groffer 
vnd  achczehen  groff  beczalen  fchol  Item  fo  fchaffe  ich  der  egenanten 
meiner  hawffrawen  alien  puchfpawm  vnd  alle  meffer  die  ich  habe 
vnd  darcztie  fol  lie  auch  haben  von  meinen  cleydern  den  fwarczen 
Rok  mit  einem  fuchfzen  pellicz  vnderczogen,  vnd  was  vberig1  meiner 
cleider  fein  mit  fampt  alien  werckczeug  vnd  auch  mein  Czaichen  die 
fchicke  ich  dem  vorgenan  Ulreich  raeines  brudera  Sun.  Nach  dem  so 
fchicke  vnd  fchaffe  ich  das  die  felb  mein  hawffrawe  in  dem  hawfe 
das  ich  gekaufit  habe  wider  die  gefcheftlewte  ettwen  der  Anna 
Trewflin,  die  weil  fy  lebet  darynne  wonen  fal  vnd  des  genyeffen  als 
fy  peft  mug,  vnd  nach  irem  tode  fo  fchullen  mein  gefcheftlewte  das 
felbe  haws  verkauffen,  Alfo  das  fie  yn  dorauff  vier  fchok  groffer 
czinfes  behalden  fullen  vnd  fullen  vmb  denfelben  czinfe  alle  jare 
gewant  kawffen  vnd  das  vnder  arme  lewt  teilen.  Auch  fo  mag  die  felb 


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2ft 

mem  hawffrawe  von  dem  yeczund  genanten  hawfe  czwainczik  fchok 
groffer  fchichken  vnd  fchaflfen  wem  fy  wil  —  Auch  fo  fchaffe  ich  vod 
dem  felben  hawffe  czweinczik  fchok  groffer  zu  den  Gartufern  —  Item 
fthicke  ich  auch  czehen  fchok  groffer  dauon  czu  dem  clafter  (sicl) 
vnfer  frawen  genant  auff  der  Grlin  vnder  wyffcherrad  gelegen,  Auch 
fo  feeze  vnd  kyfe  ich  an  raeyner  stat  zu  den  zwyen  gefcheften  zu 
vorwefern  das  ift  zu  dem  gefchefte  etwenn  des  ffridil  goltflahers 
vnd  auch  zu  dem  gefchefte  etwenn  des  herman  poppil  den  vorgenau 
Thomil  die  zu  volfuren  in  der  maffe  als  mir  die  enpfolben  fein  wor- 
den  /  des  zu  eynem  vrkvnde  hab  ich  obgen  hanns  Sachs  mein  eigen 
Sigel  vnd  zu  einem  geczeugnuffe  fo  haben  die  weifen  manne  Duchco 
Rymer  vnd  Jefchko  Dupowecz  gefwaren  burg'  vnd  fcheppfen  der 
obgenan  Stat  zu  Prage  ire  Sigele  durch  meiner  bete  willen  an  denn 
briffe  gehangen,  Der  geben  ift  zu  prage  nach  Crifti  gepurt  vierczehen 
hundert  jar  vnd  darnach  in  dem  Newntem  jare  am  nechsten  dinftage 
nach  fend  Margarethen  tage  der  heiligen  junckfrawen. 

1410.  (Fol  CXL.) 

Wir  Wenczlaw  von  gotes  gnaden  Romifcher  kunig  czu  alien  czeiten 
merer  des  Reiches  vnd  kunig  czu  Beheim  bekennen  vnd  tun  kuut 
offenlichen  mit  (litem  briue  alien  den  die  yn  fehen  oder  horen  lefen 
das  wir  mit  wolbedochten  mute  vnd  recht  wiffen  friczen  goltfmid 
vnferm  Dinere  vnd  liben  getrewen,  alle  vnd  iczliche  vnfere  rechte 
die  vns  an  dem  Silber  das  vns  von  Niclafen  Wolcken  etwenn  vnferm 
amptman  vff  dem  Berge  czu  Chutten  enpfremdet  vnd  auch  an  dem 
gelte  dorumb  daffelbe  silber  vorkaufft  ift  worden  geburen  gnediclich 
gcgeben  haben  vnd  geben  ym  das  in  crafft  dicz  brieues  czu  haben 
czu  halden  vnd  zu  fordern  von  aller  meinclich  vngehindert  /  vnd 
gebieten  dorumb  alien  vnd  iczlichen  vnfern  amptluten  burgermeiftern 
Richtern  Reten  vnd  burgern  gemeinlichen  vnferer  Stete,  merkte  vnd 
dorffer  vnfers  kunigreichs  czu  Beheim  vnfern  liben  getrewen  ernftliiche 
vnd  (beftrolich?)  mit  difem  brieffe  vnd  wollen  das  fie  den  egenanten 
Friczen  goltfmid  an  den  egeS  vnfern  rechten  das  vns  an  dem  egeS 
Silber  vnd  auch  an  dem  gelte  dorumb  das  egefi  Silber  vorkaufflt 
worden  ift  geburen  mochten  nicht  hindern  noch  irren  f under  do  bey 
hanthaben,  fchuczen  vnd  fchirmen  als  libe  yn  fey  vnfer  fwere  vngnade 
czu  u'meyden. 

Mit  vrkunt  dicz  brieues  verfigelt  mit  vnferm  vfgedruckten  Infigel 
geben  czu  prage  nach  Crifts  geburt  vierczehen  hundert  jar  vnd  dornaeh . 


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an  dem  czehenden  jare  des  aechften  donerftages  vor  send  Urcenczen 
tage  vnfer  reiche  des  behemifchen  in  dem  acht  vnd  vierczigften  vnd 
des  romifchen  in  dem  funflfvnddreyffigiften  jare. 

Ad  mandatum  dotnini  regis 
Johannes  de  Bamberg. 


1414.  (Fol  CXLI.) 

Ich  Ludweyg  Apoteker  burger  der  groffern  Stat  czu  Prage 
Bekenne  ofifenlichen  vnd  tun  kunt  mit  difem  brifife  alien  den  die  yn 
fehen  oder  horeu  lefen  Als  die  erber  frawe  katherina  etwenn  des 
Fridl  payrrewters  witeb,  der  lucia  meiner  hauffrawen,  irer  tocbter 
Czweinczug  fchok  groffer,  prager  muncze,  Czinfes  abtreten  hat,  aufif 
genanten  hewfern,  als  das  in  der  Statbuch  lawter  ilt  begrififen  deu- 
felben  czinfe,  die  egenan  Lucia  mein  hauffrawe  eynnemen  fal  die 
weyl  fie  lebet,  wann  ich  vnd  auch  diefelb  mein  hauffrawe  kein  gewalt 
haben  fullen  denfelben  czinfe  vorkauflfen,  sunder  nach  tode  derfelben 
meiner  hauffrawen,  fo  fullen  von  denfelben  Czweynczig  fchok.  groffer 
czinfes  funff  fchok  groffer  bey  mir  vnd  bey  raeinen  erben  bleiben,, 
vnd  die  vberigen  funffczehen  fchok  groffer  czinfes  fullen  denne  halben- 
weg  aufif  meine  kynder  die  ich  mit  derfelben  Lucia  haben  wttrde 
gevallen,  vnd  das  ander  halbteyl  derfelben  czinfe  fal  denne  wider 
aufif  die  egenan  frawen  katherina  aufif  den  Niclas  vnd  den  hanuffco 
ire  Siine  vnd  aufif  ire  kynder  mit  vollem  rechten  gevallen,  vnd  wer 
fache,  das  die  kynder  die  ich  mit  derfelben  Lucia  meiner  hauffrawen 
gehabt  hette  eer  abgingen  von  difer  werlde  denn  fie  czu  iren  jaren 
komen  weren,  denne  fo  fullen  difelben  Achthalb  fchok  groffer  czinfes 
wider  aufif  die  egenan  frawen  katherina  Niclas  vnd  hanuffco  ire  Siine 
vnd  aufif  ire  kynder  gevallen  vngehindert.  Auch  wer  fache,  das  derfelb 
czinfe  abgeloft  wurde,  denne  fo  fal  man  vmb  daffelb  gelt  ein  andern 
guten  Czins  kaufifen  an  der  abgelfiften  Czinfe  ftat  in  der  maffe  als 
oben  grfchriben  ftet.  Des  czu  einem  vrkunde  hab  ich  obgenan  Ludweyg 
mein  dgen  Sigel,  vnd  czu  eipem  geczeugnuffe,  fo  haben  die  weifeu 
mapne  Duchco  Rymer  vnd  Johannes  bechinye  gefworen.  burg'  vnd 
Schepfen  der  obgenanten  Stat  czu  Prage  ire  Sigele  durch  meiner 
bete  willen  an  den  brifife  gehangen.  der  geben  ift  czu  Prage  Nach 
Crifti  gepurt  vierczehenh under*  jar  vnd  dornach  in  dem  vierczebendem 
jave  am  uechflen  Sunabent  noch  feqd  Andres  tage  des  heiligen 
czwplfifboteii. 


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28 

1416.  (M.  CXXXIX.) 

Ich  peter  von  Lanczkron  felbfchuldiger  vnd  icb  Greyml  fneyder 
fein  purge  burger  der  grofferen  stat  czu  Prage  bekennen  offenlichen 
vnd  tun  kunt  mit  difem  briffe  alien  den  die  yn  fehen  oder  horen  lefen, 
das  wir  vnd  vnfer  erben  fchuldig  fein  vnd  gelten  fullen,  dreyflig 
fchok  gr.  prager  muncze  dem  erbern  maune  Johanni  genant  dreyekil 
burger  czu  der  Newenftat  in  Merherin  gelegen  vnd  fein  erben,  von 
rechter  fchult  wegen,  vnd  geloben  mit  difem  briffe  bey  vnfern  guten 
trewen  an  alles  bozes  geuerde  mitgesampter  hant  vnvorfcheidenlicben 
das  egen  gelt,  dem  vorgen  Johanni  vnd  fein  erben  auff  fend  michels 
tag  der  nechft  czukunfftig  fein  wirt,  mit  bereitem  gelde  richten  vnd 
beczalen  an  alle  lengere  vorczog  hindernuffe  vnd  widerrede  Teten 
wir  des  nicht  denne  fo  biten  wir  Richter  vnd  Schepfen  der  egen  stat 
czu  Prage,  die  czu  der  czeit  werden  fein,  das  He  czuhant  czu  alien 
vnfeni  gutern  varenden  vnd  vnvarenden  wo  oder  woran  wir  die  haben 
wo  auch  die  gelegen  fein  vnd  gefunden  werden,  dem  vorgen  Johanni 
vnd  fein  erben,  vmb  das  obgenan  gelt,  tun  vnd  helffen  ein  vnuor- 
czogenes  recht  als  vmb  bereit  gelt  gewonlichen  ift  czu  tun  |  vnd  wer 
den  briff  mit  feinen  guten  willen  haben  wirt,  der  fal  haben  alle  die 
Recht  die  vorgeschriben  ften  |  Des  czu  einem  gezeugnuffe  fo  haben 
die  weifen  manne  Jurg  Synye  Richter  Johannes  Bechynye  vnd  Ma- 
thes  Walchars  gefworen  burger  vnd  Schepfen  der  obgen  stat  czu 
Prage  ire  Sigele,  (lurch  vnfer  bete  willen,  an  den  briffe  gehangen, 
der  geben  ist  czu  Prage  Nach  Crifti  geburt,  vierczehenhundert  Jar 
vnd  dornach  in  dem  funffczehenden  Jare  am  necbften  Montag  noch 
dem  Suntage  als  man  finget  Mifericordia  dni  noch  Oftern. 

1418.  (Fol  CXLV.) 

Ttftamentum  lancamanni. 

In  gotes  namen  amen.  Ich  Johannes  ktinigfwerder  genant  lancman 
Schreiber  vff  dem  Rathaws  der  groffern  flat  zu  prage  bekenne  offenlich 
vnd  tun  kunt  mit  diefem  brieue  alien  den  die  in  horen,  fehen  oder 
lefen,  das  ich  mit  gtiter  redlicher  vornufft  wolbedachtem  mftte  vnd 
rechtem  wiffen  mein  lecztes  gefcheffte  von  alien  meinen  gutern 
varenden  vnd  vnvarenden,  die  mir  der  allmechtige  got  von  feinen 
gnaden  vorliehen  hat  den  worten  das  kein  krieg  oder  widerwertikeit 
nicht  enftee  nach  gefchee  Gzwifchen  meinen  freunden  vnd  nachkomen 
tun  ich  fchicke  vnd  fchaffe  in  aller  der  mazfe  als  hernach  gefchrieben 
fleet.    Von    erften    fo  mache    ich   meines    gefchefftes    vorwefer   vnd 


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29 

volender  die  erbern  marine  hanuffco  lang  Nikel  heinrich  fachfenfelt 
▼nd  heinrich  falkenawer  burger  der  groffern  flat  zu  prage  meine 
befunder  lieben  freunde  vnd  biete  fie  mit  fleiffe  das  fie  daffelbe  mein 
gefchefft  alfo  volenden  vnd  volfuren  als  ich  in  des  funderlichen  wo) 
getrawe  vnd  glawbe  mit  fulcher  fulcher  (sic!)  crafft  vnd  macht 
das  ir  iczlich'  bey  feinem  gefunden  leybe  oder  an  feinem  todbette  ein 
andern  erbern  man  an  fein  ftat  zu  einem  ftirmunde  kyefen  mag  wenne 
im  das  fiigleich  ift  Sturbe  oder  ir  einer  vnd  hette  nicht  ein  andern  an 
fein  ftat  gekoren  denne  fo  wil  ich  das  die  andern  meine  gefchefftlewte 
ein  andern  erbern  man  an  des  todes  ftat  zu  in  kyefen  ftillen  zu  einem 
ftirmunde  vnd  das  fal  gefchehen  als  offte  als  das  not  gefchiet.  Darnach 
wil  ich  vnd  ift  mein  gancze  meinunge  das  man  alle  mein  fchult  die 
ich  nach  meinem  tode  fchuldig  bleiben  werde  die  ich  dem  Jacobo 
meinem  fon  gefchrieben  geben  hab  vnd  darczu  alle  die  fchult  die 
man  nach  der  Statrecht  beweifen  mag  zu  voraws  von  alien  meinen 
giitern  richten  fal  vnd  beczalen.  Nach  dem  wil  ich  vnd  fchaffe  das 
man  der  dorothea  meiner  hawffrawen  die  Sechczig  fchok  groffer 
prager  miincze  margengabe  die  ich  ir  in  einem  briue  off  den  czehen 
fchok  groffer  czins  die  fie  mir  vffgeben  hat  vorfcbrieben  hab,  richten 
fal  vnd  beczalen  vnd  wolde  fie  vff  die  Sechs  fchok  groffer  czinfes 
treten,  die  do  fein  vff  des  waczlaw  melczers  haws  gelegen  bey  den 
fleifchbenken  fo  fal  mau  ir  die  abtreten  wolde  fie  aber  dorvff  nicht 
treten,  fo  fal  man  denfelben  czins  vorkawffen  vnd  was  an  dem 
Sechczig  fchok  groffer  abginge  das  fal  man  ir  derfiillen  mit  anderm 
gelde  nlTo  das  fie  ir  fechczig  fchok  groffer  margengabe  gar  habe.  Auch 
fal  diefelbe  mein  hawffrawe  haben  vnd  ir  wolgen  das  bettegewand 
das  fie  zu  mir  pracht  hat  darzu  fal  fie  auch  haben  Triihen  vnd  die 
Tiffche  die  fie  zu  mir  pracht,  darzu  fal  man  ir  geben  von  meinem 
bettegewand  ein  dechbette  vnd  ein  hawptpfilfter  vier  kussen  czwey 
gate  leylach,  ein  weyfen  goiter  darzu  fal  man  ir  geben  eyn  zilbereynne 
fchal  Auch  fal  man  ir  geben  vier  gute  czynein  fchuffeln  auch  vier 
hulczeynne  fchuffelu  vnd  vier  czynein  teler  vnd  czwey  falfen  fchfiffelein 
vnd  auch  czwey  tifchtucher  vnd  Czwey  hantetuch'  vnd  auch  geb  man 
jr  ein  eychein  Tiffch.  Auch  wil  ich  vnd  fchaffe,  das  diefelb  mein 
hawffrawe  nach  meinen  tode  zu  rechen  ein  vierteyl  eines  Jares  in 
meinem  haws  mit  meinen  kind'n  wonen  fal  vnd  man  fal  jr  geben  ein 
czymliche  notdorfft  von  effen  vnd  von  trinken  /  vnd  was  man  jr  gibt 
daran  fal  fie  fich  laffen  genugen  vnd  die  weille  fal  man  jr  die  Mar- 
gengabe nicht  geben  —  Item  fo  fchicke  vnd  fchaffe  ich  dem  Waczlaw 
meinem  fon  vnd  der  Margarethen  mem*  Tocht'  von  erften  die  Czehen 


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80 

fchok  groff  ewiges  czinfes  die  ich  habe  vflf  dem  hofe  vnd  erbe  des 
jungen  Marcus  fchott,  gelegen  zu  hoftiwicz,  vnd  darzu  fchaffe  ich  in 
auch  die  vier  fchok  groff  ewiges  czinfes  die  ich  habe  vff  dem  haws 
des  Johannes  von  der  Miz  genant  vnder  der  ftuben  das  gelegen  ift 
bey  fend  Merteins  tor  zu  gleichem  teyle  vnder  fie  zu  teylen  vnd 
funderlich  wil  ich  vnd  fchaffe  Were  fache  das  diefelb  Margreth  mein 
Tocht1  ee  abginge  von  dief  werlde  denne  fie  zu  jren  eelichen  jaren 
komen  were  denne  fo  fal  jr  teyl  vff  den  Jacob  meinen  fon  (sic  I) 
allein  gefallen  /  do  von  fal  er  geben  dem  Daniel  meines  Bruders  fon 
dreiffig  fchok  groff  wenne  er  zu  feinen  eelichen  Jaren  kumpt  volde 
abf  die  mut'  die  felben  dreiffig  fchok  groff  vorpurgen  das  fie  fich 
do  mite  neret  fo  fal  man  jr  diefelben  dreiffig  fchok  groff  awfgeben  / 
Wer  aber  fache  das  derfelb  daniel  meines  Bruders  fon  ee  abginge 
von  dief  werlde  ee  er  zu  feinen  eelichen  Jaren  komen  were  fo  fallen 
diefelben  drey f fig  fchok  groff  vff  die  katherina  der  agnefen  meia* 
Sweft'  tocht'  vnd  vff  ire  kinder  mit  wollem  rechten  geuallen  mit  dem- 
felben  fal  ir  man  kein  gowalt  haben  diefelben  zu  vortun  oder  enpfrenden 
in  kein9  weyfe  Auch  were  es  fache  das  der  waczlaw  mein  fon  auch 
ee  abginge  von  dief  werlde  ee  er  zu  feinen  eelich  Jaren  komen  were 
denne  fo  wil  ich  das  von  den  gtttern  die  In  angepiiret  haben  vff  die 
vorgenan  doroth  mein  hawffrawe  Czweinczig  fchok  groff  geualleh 
fttllen  vnd  vff  denfelben  daniel  meines  Bruders  fon  auch  czweinczig 
fchok  groff  vnd  das  uberige  fal  vff  den  Jacub  mein  fon  geuallen  mit 
wollem  rechten  /  darnach  fo  fchicke  ich  vnd  fchaffe  deuifelben  Jakubo 
meinem  fon  mein  haws  mit  all*  fein*  zuhorunge.  Darzu  fchaffe  ich  jm 
auch  die  eylff  fchuk  groff  ewiges  czinfes  die  ich  habe  vff  dem  erbe 
vnd  hofe  zum  Seczhorn  gelegen  bey  Coin  vff  der  Elbe  darzu  fchaffe 
ich  jm  alle  and'e  vnd  Uberige  meine  g&t'  varende  habe  die  in  meinem 
hawfe  gefnnden  wirt  es  fey  an  Gleynaten  od  an  anderm  gerete 
nichtefnicht  awfgenomen  vnd  darzu  fchaffe  ich  Im  meine  Gzwen  Wefyn- 
garten  in  allem  rechtem  alfo  ich  die  gehabt  habe,  derfelben  eiu'  ge- 
legen ift  von  dem  Roftor,  der  and1  gelegen  ift  vber  Wrfowicz  /  darzu 
fchaffe  ich  im  auch  die  vier  fchok  g  ewiges  czinfes  deffelben  czinfes 
(sic)  fein  (sic)  drey  fchok  gr  vff  des  Oraczken  gewantfcheres  (sic) 
hawfe  vnd  das  vierde  fchok  gr  czinfes  ift  vff  des  pefchil  pinters 
haws  /  alfo  das  er  mit  denfelben  weyngerten  vnd  mit  den  czinfen 
tun  fal  als  ich  jm  vff  fein  trewe  enphalhen  habe  als  er  das  an  dem 
leczten  ftrengen  gerichte  vorantworten  wil  czum  leczte  fchicke  ich  jm 
vnd  fchaffe  alle  meine  alterlehen  die  Ich  habe  zu  fend  Michel  vnd 
zu  fend  Galten  rnd  anderffwo  das  er  die  haben  fal  in  allem  rechten 


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31 

als  ith  die  gehabt  haben  Auch  wele  ich  vnd  kyefe  denfelben  Jacob 
meinen  Ton  zu  einem  gefcheflftmanne  vnd  fiirmunde  in  alle  die  ge- 
fcheffte  do  ich  gefchefftman  Inne  bin  vnd  befunder  in  das  gefchefft 
das  pet9  Czafflawers  das  er  die  alfo  wolftire  vnd  volende  als  ich  das 
felb'  getan  folde  haben.  Des  zu  einem  geczewgnuffe  fo  haben  die 
weifen  manne  Jdrg  Synye  richt'  Andres  Kreyfia  vnd  Sigmund  Tafchn' 
gefworne  btirg'  vnd  fchepphen  der  egenan  ftat  zu  prage  Ire  figele 
dnrch  mem'  bete  willen  an  diefen  briefif  gehangen  der  geben  ift  zu 
prage  nach  Crifts  geptirt  vierczehen  hundert  Jar  darnach  in  dem 
achczehendem  Jare  am  Suntage  als  man  finget  Reminifcere  in  der 
vaften. 

1419.  (Fol.  CXLVI). 

Ich  Heinrich  von  der  Neiffen  goltfmide  btirger  der  Groffern 
Stat  zu  prage  bekenne  offenlich  vnd  tun  kunt  mit  diesem  briue  alien 
den  die  in  fehen  oder  horen  lefen,  dais  ich  mit  wolbedachtem  mttte 
\nd  mit  gutem  wiffen  in  craflft  dicz  briues  beweise  vnd  vorschreibe 
ich  der  Erfainen  frawen  helena  des  wenczlawen  raeines  fones  eewir- 
tinne  meinf  lieben  fnvren  Czweyhundert  fchok  g'  prag'  Mtincze  Mor- 
gengabe  vflf  meinen  nachgefchrieben  czweyn  hewfern  vnd  czlnfen  die 
mein  eigen  fein  vnd  nyemande  vorbunden  vorfchrieben  odei  weder 
vorkvmmert  fein,  als  ich  in  dem  vollem  rate  der  egenaS  Stat  bekant 
habe  vnd  darczu  vff  alleu  andern  lneiafe  gtitern  fie  fein  varende  oder 
ynvarende  die  ich  iczund  habe  oder  nach  in  ktimfftigen  czeiten  ha- 
ben vnd  gewynnen  mag  derfelben  hewfer  eins  gelegen  ift  czwifchen 
den  hewfern  des  ludweigs  apothekers  von  einem  vnd  des  Otten  golt- 
fmids  von  dem  and'n  teile,  das  ander  haws  gelegen  ift  in  der  golt- 
fmid  gaffen  czwifchen  den  hewfern  des  vorgenan  Otten  goltfmids  von 
einem  vnd  des  Jacob  hawlik  von  dem  and'n  teile.  Oder  mein*  czinfe 
habe  ich  von  erften  vier  fchok  groff  ewiges  czinfes  vff  des  peters 
von  der  lanczkron  hawfe  das  gelegen  ift  gegen  den  gewanthutten  tiber 
czwifchen  den  hewfern  des  Swachen  von  Slywencz  von  einem  vnd 
das  Niclas  Mawftuttels  von  dem  and'n  teile,  Item  czwey  fchok  groff* 
vflf  des  hanns  von  Meiffen  meines  vettern  hawfe  das  gelegen  ist  ge- 
gen des  Michels  von  Kotbus  goltfmids  hawfe  tiber  vnd  neben  dem 
hawfe  ettwanu  des  hannus  fachfen  Item  czwey  fchok  grofs  czinfes 
vflF  des  vorgenan  Otten  goltfmids  meines  fwehers  hawfe  das  czwifchen 
mein6  beyden  hewfern  gelege  ift  an  der  ecken  als  man  geet  in  die 
goltfmid  gaffen  Item  drittehalb  fchok  g*  czinfes  vflf  des  Jtirgen  Pheil- 
fingers  hawfe  das  gelegen  ill  kegen  des  vorgenan  Otten   goltfmides 


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32 

hawfe  audi  an  der  ecken  vnd  neben  des  Stephan  mefferers  mit  der 
eychel  hawfe  Item  ein  fchok  gf  vff  des  Radiflawen  melczers  hawfe 
(d)  gelegen  czwifchen  den  hewfern  etwann  des  Jacob  Salorao  von  eine 
vnd  des  Nicolai  von  prachaticz  von  dem  and'n  teile  vnd  ein  fchok 
g'  vff  des  lorenczen  fleifchers  flleifchpank  die  gelegen  ift  czwifchen 
den  fleifchpenken  des  Cunczen  fleifchers  von  einfe  und  ettwann  des 
Jaxen  Rich  von  dem  andern  teile  mit  fulcher  vnderfcheyde  were  es 
fache  das  der  vorgenan  wenczlaw  inein  fon  von  todes  wegen  ee  ab~ 
ginge  dan  die  vorgenan  helena  fein  eewirtinne  meine  liebe  fnure  He 
haben  Kinder  mit  einand'  oder  nicht  danne  fo  globe  ich  Ir  die  ege- 
nan  czweyhundert  f.  g.  morgengabe  awfrichten  vnd  beczalen  Inwenig 
czwelff  wochen  diefelben  nach  des  vorgenan  wenczlawes  meines  fones 
tode  nach  ein  and9  zu  rechen  vnd  in  d'  felben  czeit  fal  He  in  mem* 
koft  bleiben  vnd  fal  fie  fich  zu  hant  der  vorgenan  inein*  czwey*  hew- 
fer  vnd  czinfe  vndervinden  vnd  die  alczumal  halden  beficzen  vnd  der 
gebrawchen  vnd  genyefen  als  fie  befte  mag  als  lange  bys  Ir  die  ege- 
nan  czweyhundert  f.  gr  morgengabe  gancz  vnd  gar  gericht  vnd  be- 
czalt  werden.  Stilrbe  fie  oder  ee  denne  der  obgenan  wenczlaw  Ir  man 
denne  fo  fal  dief  kegenwertige  brieff  furbafm'  kein  crafft  nach 
macht  haben  des  zu  einem  vrkunde  fo  habe  ich  mein  eygen  figel 
vnd  zu  einem  geczewgntiffe  fo  haben  die  weifen  manne  Drichco  Rind 
wenczlaw  Straboch  gefworne  pttrg'  vnd  fchepphen  der  vorgenan  Stat 
zu  prage  Ire  Sigele  durch  mein  bette  willen  an  diefen  brief  gehan- 
gen  Gebn  zu  prage  uach  Crifts  gepilrt  vierczehenhundert  Jar  dar- 
nach  in  dem  newnczehenden  Jar  am  dinftage  vor  fend  Margrethen 
tage. 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts.  33 

II.  Die  lautverhaltnisse. 
1.    Die  vocale  in  betonten  silben. 

a 

Mhd.  a  ist  meist  erhalten;  die  vorhandenen  belege  folgen  hier 
alle :  (substantiva :)  tag  2/33  u.  8.  6.,  alter  22/40  30/S9t  earner  */7  u.  8.  0., 
caaten  Vi  u.  6.,  stat  1/4  u.  s.  6.,  marc  2/38  u.  6.,  man  1/1S  u.  s.  6., 
(mitt)  vaften  1/2  u  6.,  hann  8/8  V41  s*0  2/i8  u-  s->  Prag  Vs  u-  8-  °-» 
vas  2/i«  u.  s.,  kraft  6/3i  u.  6.,  macht  14/28  u.  6.,  tafel  Vie  s/22i  gewant 
780  u.  8.  o.;  lant  Vi»  u.  5.,  gras  2/12,  gaft  6/30  u.  6.,  pallen  2/13, 
parchan  2/l8  u.  8.,  pat  (=  bad)  10/n  fchade(n)  M/28  u.  8.,  (sun)  - 
abend  lfl/28  u.  s.,  flacht(e)  ll/a5,  pabft(es)  12/13,  kannelwer  13/8,  kannel- 
giefzer  12/26  u.  s.;  fache  18/24  u.  s.,  narunge  18/29,  artikel  13/30  aa/u, 
name(n)  14/9,  kanczler  14/20,  marfchalk  14/22,  saflran  3/20  u.  6.,  wolfram 
7*  Vai  "An  (bot-)  (gemein-)  schaft  4/10  n/34,  haller  */14  n/38,  snapper 
5/16,  hant  6/«  u.  6.,  hantwerk  12/38  u.  6.,  hanthaben  26/34,  gewalt  8/23 
u.  s.,  anfall(es)  24/3,  zweytracht(e)  18/8fl  u.  8.,  vfflak  8/30,  wasser  19/12 
272,  mannuge  24/19,  gemach  20/8l,  gaffe  18/86  u.  s.,  harnafch  2738, 
fleifchhacker  28/6t  vater  24/2l  clage  24/l4,  wait  24/38  a5/23»  falkenawer 
272.  febale  29/3l,  habe  8%8,  amptman  26/28,  fachfenfelt  29/r 

(adjectiva  und  pronomina:)  alt  Vis  u-  s-*  ander  V22  u-  s  <>•> 
all(er)  2/l4  u.  6.,  allerlei  °/27  alhie  22/12,  swarz  2/8,  arg(lift)  8/16  u.  s.f 
fant(e)  9/86  u.  a.,  lang  ^  18/9,  (czins)haft  "/l0  *•  a.f  halb(r)  »/M 
11.  6.,  wandelber  13/10  u.  s.,  acht(e)  2/22  u.  s.,  achczehen  81/10,  (ge)- 
fampt(er)  15/8g  u.  s.,  swach  19/36,  gancz  22/25  u.  s.,  gar  24/4  u.  s., 
krank  24/81,  arm  25/40»  waz  8/n  u-  <>•»  swaz     Uv  daz  Vi  u-  8-  6- 

(adverbia:)  aber  18/i4,  darumb  xjA  u.  6.,  davmb  8/m  daruach 
18/87  u.  6.,  ab(e)  n/27  u.  6.,  an  14/29  u.  6.,  ffirbas  4/g  u.  s.,  furbafmer 
17 1 4  u.  6.,  zefamne  6/13,  dan(ne)  5/«e  u-  s-  6-»  wan  ne)  6/l3  u.  s.  6., 
etwann  31/89  u.  6. 

(verba:)  mag  1/2  u.  8.  6.,  vberfaren  V*  %,  8ante  V21*  gefant 
7u,  fant  2/8  u.  8.  0.,  halten  9/7  u.  6.,  (ge)hangen  °/13  u.  6.,  machen 
10/,  u.  6.,  vermachen  19/l8  (tuchmacher  12/19),  erftanden  u/2i,  enpfan- 
gen  24/4,  geantwurt  n/26  u.  s.  (ab)flahen  n/27  u.  s.,  (goltflaher  2fl/7, 
flachtucbe  ^/soX  arbeiten  12/J6  u.  8.,  (vn)varende  14/l3  u.  6.,  gab  3/8 
u.  8.,  gefchach  *lt%,  bekant  8V20i  haben  4/4  u.  8.  o.,  hatte  4/10,  be- 
czalen  14/85  u.  8.  0.,  czalt(e)  4/13  u,  s.  6.,  gefaczt  4/,6  u.  6M   (e-  vor- 

Phil.-hist.  Classe  1901.  3 


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34  I.  V.  K  Monrek: 

6b-)  genant  6/»*  u.  8.  o.f  (ge-  an-)  fallen  7/2fl  u.  s.  o.,  fragen  8/24 
u.  6.,  schaffen  %4  u.  6.,  (be)sagen  8/40  u.  6.,  uberhaben  18/16,  vnge- 
ftrafft  18/m  bewaren  19/10  ermanen  20/8l. 

Wo  der  stamm  durch  einfache  eonsonanz  gefchlossen  ist,  muss 
wahrscheinlich  scbon  dehnung  des  vocals  angenommen  werden,  obzwar 
dieselbe  nicht  direct  nachweisbar  ist. 

Eingeschrankt  ist  das  gebiet  des  alten  a  zunachst  durch  den 
umlaut.  Die  schreibung  des  umlautes  ist  immer  einfaches  e.  Belegt 
sind  substantive  her(berge)  10/38,  erb(e)  n/9  u.  6.,  gefelle  18/7  u.  s., 
gefelschaft  7/i  u-  s.t  gefcheft(e)  4/l7  u.  o.r  (todjbette  14/29  u.  s.,  becke 
V12  u-  8-»  geflechte  16/l7,  gefecie  5/24  u.  6.,  lenge  17/4  u.  s.,  gewelbe 
M/l2,  ecke  16/88  fweher  81/M,  meeserfs)  xj1  2/1T,  ftetikeit  7/si  u-  8-> 
widerwertikeit  21/5  u.  8.,  Katherine  16/28  80/1§,  Mertein  4/l6  u-  °-> 
schepfen  8/l0  u.  8M  heftel  l/l2i  Frenczel  3/28  u.  0.,  Elbil  4/24,  Elbel 
n/2,  Hertel  10/24,  Henfil  18/2B  u.  6.,  (plurale:)  secke  a/s  u-  <>•»  8efte 
4/19  u.  0.,  merkte  2e/2§,  benke  29/32,  ftete(n)  6/28  u.  6.,  reft(e)  20/,8 
u.  s. 

(adjectiva:)  welifches  2/16,  pregischer  6/10,  behemisch  27/«,  behe- 
gelich  fl/i6»  genczlichen  18/3  21/6,  vnfchedlichen  20/27  28/22,  veterlich(en) 
23/34  24/i7i  vremden  6/2d,  biderben  fl/17  u.  s.,  almechtig  14/,3  u.  8., 
gegenwertig  17/M  S2/i»i  geweldige  21/i0  u.  s.;  lenger  7/2T  u.  6.,  bezzer 
u/u  u.  6..  eltiftin  n/8  u.  s.;  leczter  14/12  u.  6.,  befte  32/16,  peft  25/87. 
czwelf  8/88  u.  6. 

(verba:)  (be)chennen  6/5  u.  s.  oM  erkennen  23/n  verderben  6/u, 
(ab)legen  6/l4  u.  0.,  feczen  6/18  u.  0.,  bezzern  7/8l  u.  6.,  het(ten) 
10/so  u-  °m  wenden  18/18  u.  s.,  (inwennig  32/,,)  vorgeffen  lfl/2,  (an)- 
heben  16/86  u.  s.,  (auf)meff(unge)  17/8,  fchenken  18/13  u.  s.,  (ab)prennen 
19/26  u.  s.,  enpfremden  24/23  u.  s.,  volenden  29/4  (volender  "/1  u.  s.), 
henget  12/m  velt  19/14,  erwelten  14/,8  u.  s.,  zu  rechen  29/86. 

Der  umlaut  hat  liber  seine  organischen  grenzen  hinausgegriffen 
in  tege  8/l2  u.  s.  fcheden  20/29,  gretz  10/6,  weyngerten  30/28,  8e" 
vehen  8/26. 

Das  suffix  -er  der  nomina  agentis  hat  umlautbildende  kraft : 
melczer  4/23  u.  6.,  mefrer  17/.i4  u.  6.;  teler  29/83,  pechrer  21/i6  u.  «., 
Dementgegen  aber  auch  noch  haller  6/141  n/82  und  trager  3/29. 

Dagegen  ist  kein  umlaut,  sondern  nur  schwachnng  des  a  zu  e 
anzunehmen  in  den  zahlreichen  denne  neben  einzelnen  danne,  eben  so 
in  wenne  neben  wanne%  namentlich  auch  in  ctwcnn  19/88  u.  0.  neben 
einzelnen  etwann  32/8  82/8  31/39  und  in  kannelwer  la/8  statt  kannel- 
tvure.  Ahnlich  steht  statt  vor  fande  Johns  tag  0/36,  an  [ante  Lucastage 


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Zum  Prager  De^tsch  des  XIV.  Jahrhunderts.  35 

1T/i©  24/<i  *nf  $a*&  Michels  tag,  sonst  ttberall  atyeschwacht  fend  2/88 
(u.  noch  14  X).  Nur  eine  verirrung  des  schreibers  stellt  vor  18/28 
feint  Katharine.  Abgeschwacht  ist  a  zu  e  auch  ia  derzu  9/1B,  der- 
auff  »/,,. 

Dagegen  ist  wohl  durch  ruckwirkende  assimilation  zu  erklaren 
echt  (=  8)  seek  2/17. 

Eine  andere  einschrankung  erlitt  das  gebiet  des  ursprtinglichen 
a  durch  verdumpfung  zu  0.  Hieher  gehoren  aus  unserem  texte  die 
belege:  howyn  (=  haben)  n/9,  chotemper  n/<,  chotemmir  18/7*  mon 
15/27  lft/29  (*V*0l*ng:)  a73olong;  8unowintn/4.  Am  h&ufigsten  erscheint 
in  verdumpfter  form  das  locale  dar,  obzwar  es  auch  oft  uiit  seinem 
alten  a  belegt  ist;  beide  formen  da(r)  do(r)  wechseln  promiscue;  so 
steht  Va  do  zu  Prage  und  gleich  V10  dafelbest  (dies  auch  2/i  *U) 
und  da  2/f4  a/w  u-  6-  daran  ia/n  :  doran  24/4;  darauf  8/25:  dorauff 
,9/n  u.  s.;  dorvff  a9/22;  darynne  15/MI  do-  inne  81/3  dorein  19/J4  a%; 
da(r)  vmb  4/16  (u  9  xi:  dorvmb  17/2  (u.  7  X):  drum  4/82;  dobei  12/81 
28/f2;  daruber  10/l9:  doruber  12/2  12/,  22/20;  darnach  8/10  (u,  6X): 
dornach  17/i8  (u.  7X):  dornoch  16/8  18/a«;  damite  4/<  4/u:  domit 
2a/t  •%»;  darzu  6/18  (u.  15  X)  daczu  20/14:  dorczu  13/8  (u.  4  X); 
dohin  19/27  20/8;  dauon  26/32  26/4:  dovon  8O/0;  dowider  18/27;  dohaym 

10/        18/ 

hi      III' 

Da(r)  dient  auch  zur  differencierung  der  relativa  der  (u.  wer) 
von  dem  demonstrativen  der  (und  fragenden  wer)  und  auch  in  dieser 
geltung  erscheint  e3  verdumpft:  wer  dar  11/1Q;  der  da  6/„  fl/27  6/28 
9/20 :  der  do  n/9  n/n ;  die  do  18/18  (u  6  X).  Das  locale  urspriingliche 
war  escheint  in  unseren  textproben  immer  in  yerdumpfter  form,  z.  b. 
wo  28/14  u.  0.  woran  18/14  81/40  anderffwo. 

Anm.  Da,  do,  wo  (ohne  fchliefzendes  r)  miissen  natflrlich  schon 
als  langen  angesehen  werden,  ebenso  wie  das  temporale  do  4/18  u.  s.  0. 

Auch  wo  die  partikel  oder  statt  des  beabsichtigten  aber  auftritt 
(M/s  31/»7  8a/i§)»  ut  dies  wohl  nur  aus  missverstandenem  ober  zu  er- 
klaren. 

Umgekehrt  tritt  auch  statt  urspiiinglichem  0  ein  a  ein;  unser 
text  bietet  belege  mcist  erst  in  den  sp&teren  partien :  ab(e)  (=  ob) 
lsUs  lbU  "Vi.  2llu  "L;  margengabe  29/18  «•/»,  a9/88;  gefwaren  burger 
26/12;  kein  crafft  nach  macht  28/83  3ll22  M/Ia:  enpfalhen  8%t»  clatter 
**U>  appatheker  14/28;  aber  ein  varden  (3=  worden)  schon  6/10. 

Dass  die  formen  sol  und  sal  wechseln,  so  zwar  dass  anfanglich 
sol  neben  sal  erscheint,  spater  aber  ganz  dem  sal  platz  macht,  dtirfte 
auf  das   tiberhandnahmen    des  md  charakters   zurtickzufflhren  sein. 

3* 


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36  I.  V.  E.  Mourek: 

Das  echt  bairische  sehol  b/1B  &/26  8/27  %bU%  *bln  fchullen  9j29  erscheint 
nur  ganz  ausnahmsweise. 

e — i* 

Mhd  e  ist  ebenfalls  im  ganzen  in  seinem  zugehorigen  umfange 
vertreten.  Belege  sind  (substantival)  knebt  8/l9  u.  6.,  gelt  S/B  u.  s.  o., 
reht  4/«7  u-  6.,  gebrecben  7/31,  perchtolt  8/0  10/u;  widerrede  8/21  u.  6ft. 
vorwefer  14/17  2*l7\  bete  17/17  u.  6.,  plech  19/ltl  gebet  7/37,  hantvefte 
•/••  to*  29/i>  czeche  22/17,  weg(en)  23/10  u.  6.,  werk  24/13,  werlde  25/7 
u.  o.,  fchere  M/M  u-  8»  fcherer  8%4  u.  s.t  In  centener  6/m  pfenni(n)g 
1/10  u.  s.  o.9  rtihrt  das  e  aus  dem  lateinischen  her. 

(adject.  &  pronomina:)  selber  7io  u-  °»  ledig  22/3oi  redlich  22/24 
u.  6.,  recbt  a2/24  u.  6.;  er,  ez  s.  o.;  her  (=  er)  6/26  (2  X);  weder 
7/10  u-  8.»  welher  7/27  u.  o. ;  welherlei  7/23  u.  o.,  der,  des  s.  o.,  zehen 
7/7  u.  o.,  sechczig  a9/7  u.  s.,  verre  la/31  ferrer  19/2i  —  auch  die  pro- 
position ae  erscheint  in  dieser  form  8/82  8/86  8/33  4/io  V»i  —  son8t 
iiberall  cm. 

(Verba:)  wegen  10/u  10/ig>  8eben  7*o  u-  °->  ge8chehen  6/30,  nemen 
7/4  u.  s.t  fwern  7/g  u.  s.,  pflegen  9/6  10/7i  vorjehen  n/17,  helifen  28/16, 
fchern  22/26,  wellen  7/tl  u.  8.,  lesen  n/8  u.  s.  o.,  fehen  14/n  u.  o.f 
bevelhen  14/24,  gewern  12/33,  werleiften  8/10,  fegen  20/12,  abprechen 
2%6i  gelten  28/4;  (ppart.)  geseffen  6/26  "/„,  (ge)geben  7/33  u.  s.  o., 
gewefen  17/34  23/10,  gelegen  3u/2  u.  6.,  gebeten  12/M. 

Aus  altem  *  gebrochenes  e  tritt  auf  in  peh  u/«,  leben  15/0  u.  6., 
pfeffer  6/23  u.  8.  Auch  er  statt  ir  */2s  u.  sogar  belebent  6/l6  statt 
belibent,  das  frflher  gekilrzt  sein  musste. 

In  einigen  fallen  erscheint  bei  vorangehendem  to  statt  e  ein  o: 
wolde  8/30  u.  8.  o.,  gegenwortig  6/e  %U  Vio  8/m>  (einmal  gegenwtirtik 
5/33).  Daran  reiht  sich  verborgen  (vor  r!)  statt  verbergen  6/23. 

Das  aus  altem  e  durch  nasal  -f  cons,  erhohte  i  (geschrieben  i  und 
y  promiscue,  nur  dass  y  mit  der  zeit  beliebter  zu  werden  scheint) 
tritt  ebenso  regelm&fzig  auf:  fint  2/34  u.  o.,  pringet  6/iai  bringent  6/12 
(u  4  X)  (aber  auch  md:  prengen  5/26,  brenge  18/17);  binten  8/17  u.  8., 
pinter  16/3I  u.  6.,  Hinke  6/2s  u.  s.,  i7nne  18/37  u.  8.,  pfingften  7/86, 
hindernuffe  11/16  u.  6.,  gefinde  8/16,  czins  11/11  u.  6.,  ding  10/34,  czin 
12/5  u.  s.,  minner  8/8  n/32,  hinder(er)  16/S6  u.  6.,  hinden  18/38  u.  o.f 
fingen  21/2  31/ioi  finden  22/39i  u.  6.,  gewynnen  22/16   u.  8.,   unterwinten 


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Zum  Pragfer  Dentsch  des  XIV.  Jahrhunderta*  37 

4/so  7sn  bindern  2/33,  vngehindert  21/u.  —  Unterblieben  ist  die  erho- 
hung  in  centener  6/14  pfenni(n)g  2/6  u-  s»  °« 

Regelmafzig  ist  auch  das  auftreten  von  »,  das  aus  altem  e  (lurch 
einfluss  des  folgenden  lautes  entstanden  ist  (j\  i,  uj:  wrlle  12/3f 
willeclich  12/33,  twyrhe  19/6,  biten  9/28  u.  sM  ficzen  12/26  u.  s.,  bellczer 
17/7  u.  8.  (aber  bayfeczer  "/6!)  ligen  20/6  u.  8.,  irren  28/23,  berichten 
llUi>  verricht  2l/ioi  gericht  82/lt  u-  s-i  richtunge  14/n  erwirdigen  14/l8f 
verrichtung  17/3t;  wiget  2/18  (2  X),  pfligt  •/«,  Ticht  10/24l  gibt  18/20 
u.  8,  gefchicht  14/36,  czymliche  29/37;  wirt  (g.  wairdus)  7/16,  eewir- 
tinne  81/16  u.  s.,  fchilt  20/S8f  witeb  16/,6  u.  s.,  witib  19/38,  siben 
19At  o.o. 

Die  erhohung  ist  unterblieben  in  pellicz  25/8i- 

Ursprflngliches  i  ist  ebenfalls  haufig  belegt:  (in  substantiven :) 
Crift  (in  alien  datierungen),  spiczer  2/lf  Frieze  8/,9  u.  8.,  Fridil  2c/t 
u.  8.,  (ingefigel  7/83  u.  o.,  lid  18/28,  vrift  7/28  u-  s.,  czwirner  28/8l 
myfehunge  12/48  u.  6.,  kind(er)  s.  20  (7  X)  u.  8.,  fwybogen  19/2, 
priuet  2l/8  u.  8.,  drittel  22/88,  dinftag  26/16,  tiffche  29/28 ;  (in  pronomin :) 
ir  (possess)  74  u-  8-  °  >  *n  a^en  casus  des  geschlechtlichen  pron. 
person,  z.  b.  in  6/i5  n.  s.  o.  (Nur  einmal  er  =  eorum  4/28)  ym  18/io 
u.  s.;  difer  16/5  u.  s.  6.,  dicz  n/86  u.  s.  o.,  (in  adverbiis:)  bis  82/lfll 
czwifchen  6/3o  u-  8-  °-i  wider  15/i0  u.  s,  (in  verbis:)  belib(e)  6/,s, 
wil  (ich)  16/16  u.  o.,  figeln  7/83,  fchicken  lfi/15  u.  o.,  wiffen  17/28  u.  s., 
(pp)  gefchriben  8/40  u.  s.  o.,  geliden  9/31l  begriffen  18/18  u.  s.,  vor- 
lihen  14/14  u.  s.,  getriben  16/38,  gefliffen  22/88  u.  s. 

Beide  arten  des  kurzen  i  finden  sicli  einigemal  als  ie  geschrieben, 
offenbar  in  folge  der  verwechslung  mit  dem  durch  md.  contraction 
aus  ie  entstandenen  f,  das  endlich  auch  zu  i  verktirzt  wurde.  Einmal 
ist  dies  e  bios  dbergeschrieben  in  czinfen  81/18.  Es  wird  jedoch  auch 
die  dehnung  der  kUrze  durch  den  accent  vor  einfachem  consonanten 
mitgewirkt  haben,  so  dass  das  UberflUssige  e  schon  als  dehnungs- 
zeichen  gelten  mochte;  so  namentlich  in  den  participien  geschrieben 
14 lib  (u-  4  X)  vorliehen  28/82;  dann  im  demonstrativ  dieser,  (wo  das 
zusammengertickte  dieselbe(n)  mitgewirkt  haben  kann):  mit  diesem 
brieff  14/40  (u.  so  noch  11  X,  wobei  das  wort  brief  selbst,  das  echtes 
ie  hat,  7  X  nur  mit  t  geschrieben  ist;)  von  diefer  werlde  15/26  (u. 
6  X).  Sonst  ist  noch  belegt  geschiecht  15/10,  gefchiet  16/10  (u.  2  X), 
und  sogar  auch  biete  (=  oro)  29/3  wobei  an  eine  gedehnte  aussprache 
des  ie  gar  nicht  zu  denken  ist. 


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38  I.  V.  E.  Mourek: 

Ganz  normal  iat,  mit  wenigen  ausnahmen,  das  verh&ltnis  von 
mhd.  o — u. 

0  erscheint  als  regelmafzige  brechung  (in  substantiven) :  hof  78 
u.  o.  Grashoweres  19/18  u.  2  X) ;  wolf  8/6  4/8,  fchok  2/6  u-  8-  <>., 
porch  8/6,  wort  14/h  u-  6-i  tochter  ie/8  u.  6.,  ftock  17/6,  botschaft  4/10, 
got  14/fl  u.  s.,  Reinbot  4/33,  bote  3/iu  u-  °»  8olt  Vsi  u-  s-  °-»  ^orn 
•/,  u.  s.,  koft  8a/14,  koften  ie/M,  bogen  19/2,  colter  »/••  probeft  4/8, 
bifchoff  l4/lf,  ros  3%2i  floffer  17/31,  morgen  (gabe)  81/1T  u.  s.,  loch 
19/14,  rok  26/81,  fogil  24/38  u.  s.,  (in  adject.  &  adverb.):  vol(ler)  12/6 
u.  o.,  volenden  29/j  u.  s.,  offen  fl/6,  goldner  6/4  u.  8.,  lobefam  14/21, 
gewonlich  22/17,  folcher  lg/»t  u-  8 •»  noch  7/*4  u-  8->  °fte  18/4i  u-  8> 
oftgenant  sa/lg  u.  s.  o.,  vor  8/40  u.  s.  o.,  von  26/4  u.  s.  o.  (einmal 
noch  wan  4/6),  voraus  26/m  vorn  18/36  u.  8.;  (in  verbis)  borgen  6/32 
u.  8.  o.,  fordera  ia/7  u.  s.,  vorderunge  16/18,  folgen  29/26,  folde  8l/6  u. 
8.,  (pp.)  verflozzen  V7  u-  8>  gefworn  4/16  u.  s.  0.,  verlor(n)  7/»»  9/st 
genomen  12/6  u.  0.,  worden  17/t  u.  0.,  zuprochen  7/81  u.  a.,  ver- 
porgen  8/,3,  bevolhen  16/21,  vorkorn  u/tf  u.  s.,  (uer(czogen  12/§  u. 
s ,  gefprochen  19/4l  u.  s.,  (ge)chomen  ia/26,  Verdumpft  in  der  gruppe 
we:  wol  7/2fl  u.  s,  wolde  5/8o  u-  °-»  komen  7so  u-  °>  nachkome  12/a2 
u.  8.  0.,  woche  7/2e  u-  8  i  vor  ua8al  u-  r:  f°n  UU  u*  °-»  notdorfft  29/37, 
Monchen  3/26l  verborgen  6/23,  Norenberch  12/ni  antworten  7/12  vor  (= 
fi*r)  s/n  (u-  &  X),  vorczog  28/ni  gegenwortig  6/8  u.  8.  (einmal  auch 
gegenwurtik  788)» 

tJber  die  verdumpfungen  von  a  zu  0  a.  oben  8.  35. 

Auch  u  (geschrieben  u  v,  oft  auch  w)  ist  ebenfalls  in  seiuen 
gewohnlichen  stellungen  belegt  (in  substantiven):  mulder  78i  ftube 
19/22  furmunde(n)  14/18  u.  s.,  purk  17/lft,  fpruch  21/n  u.  0.,  sunabend 
18/28  u.  8.,  suntag  21/1,  geburt  Vi  u-  8-  0.,  fchult  19/12  u.  6.,  chunik 
fl/7  u.  0.,  (Regens)  purger  1/s  u.  Regenfpurch  77  u.  0.,  hundert  28/23, 
fvn(es)  7?  u-  0.,  nucz  22/7,  Kuncz  82/6,  nachkumeling  13/27  "/sn  vor" 
nufft  14/n  u.  6.,  grund  16/37  u.  6.,  prunhofer  X/U9  pfunt  2/18  u.  0., 
gunft  17/n  zungen  9/14,  vrkund  7/31  u.  0.,  verluft  8/26,  notdurft  8/fl, 
verluft  8/26  (in  adject,  adverb  &  cet.)  fuchszen  a781,  guldein  8/82  (vn)- 
fchuldig  2/80  u.  0.,  kunt  18/36  u.  0.;  kurz  718  u.  6.,  czukunfftig  19/84 
u.  0.,  (be)funder  272  u.  0.,  vnfer  28/4  u.  0.,  fulcher  7/18  u.  0.,  (irrthflm- 
lich :  gegenwurtik  783)  —  vmb  3/18  u.  s.  0.,  darumme  5/Mf  darvm  14/151 
drum  4/32,  vnder  12/80  u.  0.,  vnd(e)  1/2  u.  s.  0.,  vnden  19/14l  durch 
16/26  u.  s.,  durich  16/S6  u.  8.,  fust  2714,  funderlichen  a78T  u.  0.,  (In 
verbis:)  fullen   °/#   u.  s.  0.,  fchulleu  8/14f   fchulle  8/24,   mugen   6/l4  u. 


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Zum  Pr&ger  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts.  39 

s.  0.,  kumet  7/*2  u.  0.,  befchuldigt  6/sg  u*  8->  enfchuldigen  T/T  u.  s., 
willkuren  1&/18  17/86  (pp:)  (ge)funden  1/1  u.  0.,  furtrunken  8/80>  vor" 
bunden  81/18,  vberwunden  22/32,  geantwurt  11/26  u/2s)-  Auch  in  furdern 
u/ii»  furderlfch  ia/9  (neben  fordern  18/7!) 

In  den  suffixen  -unge  und  -nus&e:  zb.  narunge  18/29  u.  a.,  geczeug- 
nolfe  81/«i  **.  8. 

In  einzelnen  fallen  ist  u  at.  0  deutlich  unter  md  einflusse  ein- 
getreten;  so  in  gtnumen  l/tt  genfimen  8/29>  chumen  8/4  u/8  n/i4- 

Als  umlaut  sollte  fiir  0  und  u  bekanntlich  nur  U  eintreten, 
weil  das  i  des  suffixes  stammhaftes  u  restituiert  resp.  erhalten  hat, 
wie  auch  thatsfcchlich  (zu  gold)  guldein  10/17  8/s2>  (zu  holz)  hulzein 
29/82  auftritt.  Aber  auch  0  ward  durch  die  kraft  der  analogic  umge- 
lautet  und  sein  umlaut  hat  in  unserem  texte  unzweifelhafte  belege. 
Mit  der  bezeichnung  desselben  hat  es  freilich  seine  wege  wie  mit 
derjenigen  des  u. 

Den  umlaut  des  0  bezeichnet  flbergeschriebenes  e:  r5cke  8/80> 
kSrfner  5/5,  tfichter  l*lx  (u.  6  X),  Gfitzel  10/9,  mflgen  21/16  u.  s., 
mfichten  16/18.  Aber  er  bleibt  auch  unbezeichnet :  wolfel  8/88  Q/»e> 
mogen  14/82  conj.  praet.:  mohte  1j1  (u.  4  X),  tochter  16/26  16/81, 
dorffer  fi/M,  vielleicht  auch  in  von  Kolen  8/is  (=  Coin).  In  den 
worten  gewonlich  22/17  (aber  6/21  ist  gewoinlich  geschrieben  1)  gelo- 
chertem  19/18  war  er  vielleicht  noch  nicht  durchgefiihrt.  Die  form 
welde  13/26  (conj.)  braucht  nicht  auf  wdde  zuriickgeftthrt  zu  werden. 
In  tfirn  4/10,  vor  dem  Roftor  80/28  und  eiu  p61fter  29/9  Tones  81/l8 
scheinen  die  iibergeschriebenen   zeichen  nur  schreiberlaune  zu  sein. 

Der  umlaut  des  u  ist  durch  tibergeschriebenes  <?,  in  den  sp&- 
teren  texten  durch  die  aus  diesem  e  in  fliichtiger  schreibung  entstan- 
denen  zwei  punkte  bezeichnet,  also  u,  U:  fir  4/»  */«»  Wrbas  4/8, 
funfte  4/2Sf  furmunden  14/32,  butel  3/20,  funczig  4/18  u-  8-i  zuchtiger 
721,  verpurgt  5/3  u.  s.,  pruken  7/so)  nuczlich  12/34,  Mrenberg  12/8ft, 
tflrren  18/2I  chumet  8/28  18/3>  fillen  12/37  u.  0.,  vorturben  18/80,  vrkflnd 
9/si,  an  16/10  (u.  3  X),  mflge  19'20,  Brflchfel  22/26,  fch&ffel  »/„  *9/32, 
kflnigs  14/20  (gleich  daneben  kunigs);  w&rde  9/9  —  danu  fdgleich  29/8, 
derffillen  29/24,  bttrger  29/2,  jtinger  81/i2  u.  s.,  kttnigswerder  28/26>  fttr- 
munde  99/1  u.  s.,  fallen  29/10,  muncze  28/i8  u.  s.,  stiirbe  82/l8>  kiimff- 
tigen  81/22,  uberige  80/28  (an)gepflr(e)t  30/20  (u.  2  X)  Unorganisch 
triihen  M/27. 

Aber  gar  oft  ist  U  ganz  ohne  bezeichnung  geblieben:  fur  6/10 
u.  0,  burger  5/27  u.  s.  0 ,  burgermeifter  17/8  u.  0.,  funf  8/16  u.  s.  0., 
Yber  4/x  u.  s.  0.,  vbir  lfl/34,   vberein  6/10,   daruber  lo/]0  u.  o.,   vberig 


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40  I.  V.  E.  Mourek: 

8/8  u.  o.,  furbaz  8/24  u.  s.  o.,  furbafmer  20/6  u.  o.,  funfte  1/20  u.  s.  o., 
kornpuhel  6/i  n/fl,  pvndelin  1/2l,  bruck(e)  4/n,  zuchtiger  4/n,  verpurgen 
4/18  u.  8.,  purgel  7i9  u.  o.,  purg  10/88,  purge  n/2,  stuk  4/36,  wurde 
conj.  738  u.  o.,  chvchen  8/20  20/17,  gehulfig  9/9  u.  s.,  hulffe  14/26  u.  s., 
hubel  10/,,  hunel  10/22,  Durink  10/22,  funczeh  n/n,  fumfczigiftem  12/18, 
vorkummert  8/i»>  Nuremberch  U/M  u.  s.,  fchuffeln  29/32»  fua  (plur.) 
18/6,  (neben  ffin  16/3  u.  s.)  muncze  2l,'28  u.  s.,  burtig  22/u,  vorrucke 
16/6,  fchuczen  2tf/3i,  sturbe  29/8,  (an)geburen  24/3  u.  s.,  kussen  28/27. 

SchreibuDgen  wie  nflcz  12/27,  vormflgen  11/S1  18/31,  Mllen  18/18, 
ffinderlichen  16/21,  nfl  92/10,  m6egen  15/8  sind  wohl  nur  auf  schreiber- 
willkur  zuruckzufuhren. 

Dass  der  umlaut  des  u  schon  anfieng  die  gerundete  (dumpfe) 
ausfprache  zu  verlieren,  beweist  das  wort  ffimf  25/20- 


a 

k  ist  in  den  ihm  gebiirenden  stellungen  erhalten  (in  substantivis:) 
g(e)nade  14/14  6/8  u.  s.,  ftrafe  7'29»  mal  18/n  u.  6.,  jar  12/l2  u.  8.  o., 
mantag  12/13  u.  8.,  rat  w/,9  u.  o.,  vnflat  14/20,  maffe  19/a4  u.  6., 
cleynat  80/29,  aufprache  24/14  27i9>  magfchaft  16/17,  gabe  8/31,  haken 
7i4»  wfi8e  2/e  u-  8->  (adJ-  &  adv-)  offenbar  7<>>  alczumal  a7l2  82/i6i 
ane  8/fl,  an  72  u.  s.  o.,  nach  nj1  u.  s.  o.,  hernach  14/i6,  nachkomen 
14/i5  u.  o.,  (verba)  ich  han  14/36  "/n  begnaden  22/8  u.  s.,  benadel6/8, 
lazen  7/„  u.  6.;  getan  28/12  31/6. 

Vor  doppelter  consonanz  scheint  a  bereits  gekurzt  gesprochen 
worden  zu  sein;  darauf  weist  die  schreibung  lassen  hin,  die  5  X 
vorkomuit  u.  zw.  sammtlich  in  den  spateren  jahren,  wahrend  anfanglich 
noch  lazen  (3  X)  und  lafen  (1  X)  geschrieben  wurde.  Auch  das  wort 
masze  triitt  nur  einnial  iuit  zf,  viermal  mit  ss  auf.  Und  so  scheinen  auch 
die  praeterita  dachte  79  (u.  4  X)  und  bradhte  1j2X  (u.  2  X)  schon 
kurz  zu  sein.  Ebenso  die  praeposition  nachy  welche  sehr  oft  in  dieser 
form,  einige  17  X  aber  auch  verdumpft  als  noch  belegt  ist.  Einigemal 
steht  noch  und  nach  in  unmittelbarer  nahe,  so  19/5  u.  19/s  u.  6.  Auch 
neben  darnach  10/4  (u.  9  X)  und  dornach  n/18  (u.  7  X)  kommt 
dornoch  vor  "/a  l5/s2  und  neben  nachdem  2733  u.  s.  auch  nochdem 
22/18  und  27,0  (an  letzterer  stelle  knapp  neben  nachdem).  Fur  die 
kurze  scheint  auch  die  verwechslung  mit  der  disjunctiven  conjunction 
noch  zu  sprechen,  filr  welche  dann  eben  auch  nach  eintrat  (s.  oben). 

Fiir  die  verdumpfung  des  &  zu  6  bietet  einen  interessanten  beleg 
das  wort  wage,  das  2/8  (u.  5  X)  mit  a,  aber  zweimal  mit  flberschrie- 


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Znm  Prager  Deutscb  des  XIV.  Jabrhunderts  4j 

benem  o  auflritt:  zwfi  wlgen  2/12,  wage  */u.  —  Sonst  kommt  ver- 
dumpft  noch  vor :  wolbedochtein  26/20  und  montag  18/22  (u.  2  X). 

Der  umlaut  des  &  ist  immer  durch  blofzes  e  bezeichnet,  wobei 
wieder  vor  folgender  doppelter  consonanz  schon  verkiirzung  anzu- 
nehmen  ist  (Subst.)  gerete  30/29,  reten  26/2g,  geuerde  n/26  u.  6.,  treme 
19/n  (adJ-)  genedigen  c/7>  gnediclich  26/24,  fwere  26/34  2/37,  nechfte 
Via  u-  °-i  zunechgft  27,4,  jerlichen  15/7;  (Verba)  brecht  7/19  u  6.; 
gescheh  6/i7  u-  6«;  gefchee  12/29  u.  s.,  gefche  6/19,  qweme  6/81  (u. 
3  X),  wer(e)  7/6  (u.  20  X),  preche  18/27,  vbertrete  18/8  18/17,  tet  10/19 
10/34,  teteu  21/2l  u.  s. 

In  unbetonter  silbe  erscheint  ae  versttimmelt  zu  irrationalem 
laut :  wandelbere  18/9  (u.  3  X),  die  erbern  marine  12/24  (u.  10  X). 


Alteres  £  ist  der  einzige  laut,  dessen  lange  auch  durch  yer- 
doppluog  angedeutet  ist ;  aber  alle  so  geschriebenen  worte  sind  auch 
mit  einfachem  e  belegt:  ee  15/26  (u-  8  x)  *ber  e  8/32,  egenant  16/9 
u.  o.;  eer  21/2l:  er  5/27 ;  immer  erste  10/4  (u.  5X);  eewirtinne  81/,« 
32/9f  eeliche  2S/80  (u.  3X):  elichen  22/14;  ewig  15/18  (u.  8  X),  ewicii- 
chen  17/4  (u.  6  X) ;  eren  8/4  18/6,  erlich  22/18,  erbern  manne  12/94 
(u.  10  X),  die  erber  frawe  27/6,  erbernleuchen  14/lf  ersamen  n/i8> 
geeret  4/4,  erwirdig  14/18  —  fteet  l/«  (u.  5X):  ftet  %  (u.  5  X); 
fteen  14/26  (u.  2  X):  ften  7/4  28/19;  geen  18/8  (u.  2  X):  gen  •/„  (u. 
5x);  geet  23/n  81/86:  get  lfl/s6  (u-  3  X).  In  dem  conjunctly  entftee 
2Va6  28/ss>  ma8  die  analogie  der  durch  elision  des  h  entstandenen 
formen  geschee  14/i6  28/S8,  gescheen  17/38,  befeen  13/8,  mitgewirkt 
haben.  Immer  nur  mit  einem  e  sind  geschrieben  zwen  Va  u.  s.,  czwene 
1S/17,  und  mer  8/10  (u.  4  X)  merer  14/20  28/18,  verceret  4/l0,  kerupt  28/20. 


Das  alte  f  ist  in  unseren  textproben  in  den  meisten  fallen  zu 
ei  (ey)  geworden.  Nur  in  den  altesten  partien  gibt  es  doch  noch 
einige  belege:  schrtber  4/12  8/17,  dem  wieffen  n/7,  riten  3/16,  fcriben 
7/33  (fchrlben  9/82),  lichen  (=  leihen)  8/6,  trieben  10/4,  in  dem  drey- 
und  drizzigeftem  iar  7/35.  Die  schreibung  wiessen,  trid>en  und  fcbrfben 
9/32  scheint  nur  das  schwanken  der  ausfprache  anzudeuten,  das  der 
schreiber  nicht  anders  wiedergeben  zu  konnen  vermeint  haben  mag; 
tibrigens  folgt  auf  trieben   10/4   gleich  treiben   10/8a  i   nur  verschrieben 


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42  I.  V.  E.  Mourek: 

ist  wohl  auch  zu  den  zwyen  26/6.  Dann  noch  im  betonten  praefixe 
zwifpillen  fi/82  und  in  den  schweren  bildungssuffixen  -w,  -Un :  filberin 
V20  7a  *L\  pvndelin  l/2V  Dietlines. 

Die  schreibung  belebent  °/26  statt  belibent  weist  auch  auf  erhal- 
tenes  aber  verkurztes  t  bin,  statt  dessen  dann  md.  e  eingetreten  ist 
wie  in  prengen,  breuge,  bayfeczer  n/fl.  Dieselbe  verktirzung  von  I 
zu  t  liegt  vor  in  dem  suffixartig  angehangten  -lich  -lichen  und  in 
-rich,  weshalb  denn  auch  belege  dafilr  aus  der  ganzen  vertntenen 
zeit  vorliegen:  offenlich  n/17  (u.  5  X),  offenlichen  10/30  (u.  9  X), 
behegelich  6/M1  gerechticlichen  4/17,  billich  12/29,  heimelich  18/26  (u.  2  X», 
geiftlicb  16/38,  werltlich  w/l0  »*/|lf  geineineclicb  18/86  (u.  4  X),  (aber 
•/,  gemeincleich !)  lieplich  u/22,  friuntlichen  12/8,  fflnderlichen  16/21 
u.  0.,  vnfcbedlichen  20/27  *8/22,  fleizeclichen  12/27,  genczlichen  18/8  21/36, 
willeclich  12/88,  gewonlich  fl/27  22/17  «/17,  ewiclichen  2V80  u.  0.,  elichen 
a79  u.  s.,  gnediclich  26/24  u.  s.,  vnverzogenlicb  18/3,  iczlich  25/4  u.  6., 
ernstlicheu  2%,  vreuutlich  ll/22  20/4,  erlicben  22/16,  frumlichen  M/lft, 
nilczlich  12/84,  furderlich  12/9,  jerlichen  16/7,  veterlichen  24/17,  sunder- 
lich  20/26  30/6,  redlichen  22/24  u.  6.,  Heinrich  2/84  u.  0.,  Ulrich  2/36  u.  o. 

Der  neue  diphthong  ist  sehr  oft  belegt:  sneider  6/9  u.  0.,  seite 
%  leib  14/u  u.  o.,  weil  9/2fl  u.  0.,  blei  12/6  u.  s.,  weis(e)  l%  u.  s., 
reichs  14/20  u.  s.,  feyertag  18/14,  czeit  24/18  u.  0.,  fleiffe  17/17  u.  6., 
fchreiber  13/16  u.  s.,  fleiffer  22/87,  meifner  22/10,  Meyffen  31/32,  leylach 
27so>  weyn  S0/36>  (adj.  &  pron.)  immer  raein,  dein,  fein;  weizze  2/8 
7,  u.  0.,  weis(e)  14/28  u.  0.,  gleich  ls/n  l6/4  u.  6.,  reycher  22/8,  frey 
24/2l  u.  s.,  drey  (often;  dreiczehen  n/3  u.  6.,  dreifichik  n/4,  dreyffig 
28/4,  dreihundert  la/84  u.  6.  (czwey  29/80)  czweytrachte  17/80  u.  s.,  drey- 
ekil  28/6  —  (adv.  &  praep.:)  fleizeclichen  12/27,  bei  8/l9  u.  s.  0.,  (n/8 
ftayfeczer!)  dobei  12/82  u.  s.,  dorein  20/21  ein(nemen)  27/10  (verba:) 
inf.  sein  25/9  u.  s.  0.,  conj.  fey  n/9  u.  s.f  fein  12/26  u.  s.  o.,  (auch 
fur  den  plur.  indicativi)  gedeihen  6/n,  treiben  4/29  10/32,  beleiben  e/82 
u.  0.,  beweifen  15/8  u.  s.,  leyden  22/17,  fleiffen  22/87,  meyden  26/85, 
leyt  (=  1ft)  19/87  (u.  2  X). 

Die  diphthongisierung  geht  auch  bis  in  die  schweren  bildungs- 
silben  hinein:  heimleich  19/81,  fiigleich  29/8,  igleicher  5/i3  n/i4i  iczleich 
726  19Ut  u-  6.,  gemeincleich  8/21  erbernleuchen  u/l  (hier  offenbar  nur 
verschriebeu !)  Ulreich  77  (u.  3  X),  Ditreich  6/7  25/18l  Hainreich  Bj2 
(u.  3X),  Ludweyg  2*/4  (u.  2  X),  Heinczlein  6/7,  fchiiffelein  29/82; 
guldein  8/82  10/17,  filberein  8/82  29/80,  czynein  29/31  29/82,  hulczeynne 
29/88l   eychein   29/34,    in  der  fremden  bildungssilbe    -ei    cramerei    b/B 


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Znm  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jabrbunderts.  43 

(chrameyrey   6/i    ist  nur  verscbrieben).    Auch  der   name    Martinus 
musste  sich  der  regel  fttgen  und  tritt  auf  als  Mertein  i/l5  u.  6. 

In  Leutweins  6/1  muss  dehnung  des  ursprflnglich  kurzen  i  voran- 
gegangen  sein. 

6. 

6  tritt  eigenberechtigt  auf  in  (subst.)  tod(bette)  14/M  (u.  5  X), 
not  19/12  u.  s.,  Ion  22/3fl),  fronhof  78,  genofen  4/16,  zuhorunge  80/26, 
aufftoffe  17/36,  lorencz  27/7 ;  (adj.)  tod  14/33  u.  s.,  groff  21/27  u.  s. 
(einmal  3/6  grooz  geschrieben !)  schok  groffer  2/7  u.  s.  o.  (meist  ohne 
pfenninge,  das  ursprttnglich  zu  erganzen  war  u.  zb.  6/io  u-  8-  wirklich 
noch  steht)  rot(leb)  2/n  u.  s.  (verb.)  abgeloft  27/26. 

Der  umlaut  dieses  6  wird  mit  ttberschriebenem  e  bezeichnet, 
aber  nur  selten;  meist  bleibt  er  ohne  jede  bezeichnung:  hohe  17/4 
19/M  erst  23/13  hohe;  pofenbach  7l8  8/19,  bozes28/8:  Wiser  24/s;  hSren 
1 24  14/n  lc/?i  8pater  28/28  horen,  aber  nicht  weniger  als  22  X  nur 
horen;  gr6fferen  flat  29/2,  dann  auch  grofferen,  aber  10  X  nur 
grofferen;  lofet  9/16:  27/a6  abgel6ften  (hier  unorganischer  umlaut  I), 
Romischer  14/19  (u.  2  X). 

Eigentttmlich  pragerisch  ist  2/2  zwu  wagen,  a/M  zwu  marc,  2/12 
zwfl  wftgen  geschrieben. 

u. 

Altes  6  ist  (abgesehen  von  dem  fremdworte  Cartufern  ,6/f)  nur 
auf  die  praepositionen  vff  und  us  beschrankt,  in  denen  es  als  verkttrzt 
angesehen  werden  muss.  Uf  ist  einige  40  X  belegt  (davon  4  X  als 
praefix,  2  X  im  adverb.:  daruf  4/82;  doruflf  29/22);  die  schreibung  ist 
meist  vff,  aber  6  X  auch  uf  8  X  uff\  einmal,  4/10l  ist  vf  geschrieben, 
und  dies  mag  schon  auf  diphthongische  aussprache  hindeuten,  die 
in  der  nachsten  zeile  voll  auftritt  (auf)  und  auch  sonst  sehr  oft 
belegt  ist.  Knapp  nebeneinander  stehen  auff  und  vff  auch  2l/28  ™U*\ 
(einmal  29/18  liest  man  auch  off  wol  nur  als  schreibfehler).  Ofters 
erscheint  auf  in  adverb,  darauf,  dorauff,  derauf,  einmal  11/20  herauf  — 
im  praefix:  auflauf  u/m  auifgetriben  16/38,  aufftoffe  "/se*  auffheben 
18/6,  auffinawren  20/84. 

Vs  ist  nur  6/2»  belegt,  sonst  iiberall  aus,  auz  (zb.  6/14  6/26  7/l0 
11.  s.  0.)  zu  voraws  29/15;  auzfuren  8/a4,  aufgetragen  12/81  u.  s.,  auf- 
meffungen  17/3,  awfgeben  30/12,  awfrichten  82/u,  auffaulten  20/22.  — 
Sinst  liegt  neudipthongiertes  au  noch  vor  in  dem  subst.  haus  u.  zw. 


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44  I.  V.  E.  Mourek: 

dreimal  (alter)  als  ou:  houze  */3i,  hous  */10  8/24»  dann  haufo  lfl/s3 
(u.  10  X)  und  meist  hawfe  17/6  (u.  36  X)  -  hausfrawe  14/26  (u.  15  X), 
Mawftuttel  81/3l,  czawmftricker  17/22,  mawer  7/20  (u-  24  x)>  pawer  4/19, 
nachpawer  l6/22  u.  8.,  taufent  1ll  u.  o.,  taufentmarc  82JI;  (adject.) 
lawter  27/9,  (verb.)  bawen  19/12  2%i>  gepawet  17/1S  u.  8,  auffmawren 
20/.24  u.  s.,  gebrawchen  82/l6,  (ge)trawen  17/2g  u.  s.,  erfaulte  19/26,  auf- 
vaulten  20/22. 

au. 

Echtes  altes  au  ist  (neben  jflngerem  au)  ebenfalls  reichlich  belegt 
u.  zw.  in  der  alteren  zeit  wieder  einigemal  als  ou,  spater  ausfchliefzlich 
au:  ouch  l/w  2/n  8/8  a/30  •  «wcA  schon  daneben  4/8  5/4  V27  %  8Ai  u-  von 
da  an  flberall;  chouf  8/13,  vnchouf  8/4t  choufman  9/18,  choufen,  verchoufen 
2/84  (u.  4X)  gekoufet  2/88  V.  "/«  7*  V.  n/i5>  choufleute  «/io  7u, 
choufinanschaft  10/16  l%i  :  verkaufte  */12  724  728>  taufen,  verchaufen 
4/31,  kauf  7so?  kaufman  7/22  (u.  5X),  cbaufmanscbaft  4/29  */8i,  auf  s. 
7. :  4X,  8/12  u.  bis  zum  schluss  der  texte  noch  s.  0.;  kawffen  15/17  25/22- 
Alle  flbrigen  belege  haben  au  (=  aw) :  hauptman  3/8  4/6,  hawptpftlfter 
272»»  puchfpawm  25/29,  frawe  u.  znsammengefetzt  hauffrawe  8.  o. : 
frauwen  14/2  14/6  iuncvrauwen  18/89 ;  auflauf  u/20i  vorlauffen  18/8,  erlaubet 
9/87;  gelauben  l6/22  u.  s.,  Eylaw  12/lft,  Benefchawer  12/14,  falkenawer  *•/*• 

Der  umlaut  des  alten  so  wie  auch  des  neueren  au  ist  eu,  welcher 
laut  jedoch  bairisch  auch  aus  der  diphthongierung  des  alten  iu  resul- 
tiert,  wahrend  md  iu  zu  u  contrahiert  vurde.  In  unseren  texten  findet 
sich  altes  iu  nur  einmal:  12/8  friuntlichen ;  die  contraction  zu  u  nur 
sp&rlich:  6/*8  Ve  getrwen,  9/2t  trwen:  24/6  (u.  4X)  trawe(n),  26/2i  WU% 
getrewen;  20/4  frundlichen,  26/27  amptluten,  (vielleicht  auch  18/28  in  der 
mien  ftat).  Sonst  steht  ttberall  eu  ew:  vreunt  5/28  0*.  7X),  vreuntlich 
n/22,  feule  9/16,  leute  12/2t  (u.  3X),  gefcheflfUewte  14/,0  u.  0.,  heutig 
10/2,  fewers  19/26,  czuftewer  21/27>  geczevgnuffe  7/l4  u.  o.;  newen  (ftat) 
17/82  (u.  14X),  Leuthil  ,8/8  u.  s.  werkczeug  28/32;  fleuft  20/8,  irei;  •/„ 
fl/26i  drewhundert  iar  '/i  7a*  drew  fchok  7»»  cf-  7is  10/s'»  drev  fchok 
10($5  10/2o;  m^  dreuen  fchok;  (eu  ist  in  der  declination  hier  meist 
unrichtig;)  —  Trewflin  25/26  2786. 

Aus  altem  au:  Comtewer  2/29. 

Aus  neuerem  au:  revmen  9/26,  deucht  12/6  12/84,  hewfer  l9/t  (u. 
13X),  gepewde  17/12;  aller  durchleuchtigistem  14/19  (die  schreibung 
payrre wter  27/7  ist  natttrlich  nur  laune).  —  Ob  das  wort  untercheuffel 
4/16,  vnterkevfel  R/8  5/18  ft/16,  vntercheufel  fi/„  wie  aus  diesen  schrei- 
bungen   zu  schliefzen  wftre,  schon  i miner  den   umlaut  hatte,  bleibt 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jnhrhundertg.  45 

zweifelhaft,  weil  auch  Tnterchaufel  4/27  4/32  9/:  UQd  unterkoufel  5/22 
(u.  14X)  vorkommt,  in  welchen  fallen  man  annehmen  mtisste,  dass  dor 
umlaut  ohne  besondere  bezeichnung  blieb.  Es  scheinen  beide  formen 
promiscue  gebraucht  worden  zu  sein. 


at. 

Das  alte  ai  (geschrieben  auch  ay,  ei,  ey)  ist  ebenfalls  oft  belegt : 
(subst:)  ayd  4/16,  aid  9/-2o;  e^  12lss  u«  &i  aidegenos  10/8  u.  8.,  aydem 
7,  l7ii,  eydam  17/20,  ftain  >/87;  fteyn  *%,  tail  '%  teil  2l/29  u.  6., 
teyl  a%  u.  8.,  geheizze  3/7  u.  8.,  cleid  8/16  u-  8->  Aeifch  23/6  u.  8., 
befcheidenheit  ll/2b  lb/25,  vnderfcheyde  2/7,  vnderfcheydenheit  2%,  8e" 
raain(e)  6/«4  u/ie  ll/i9»  g^meinfchaft  M/«»  meyfter  *i2/18,  czaichen  26/M, 
czeyfelmeifter  1217  u.  6.,  czeiger  n/7  12/i&i  eychel  32/2,  payer  k7/7, 
pleyer  4/26  u  6.  (adj.  &  pron.)  ain,  ein  s.  0. ;  dahein  4/28  4/29,  dhain 
7/22  u.  0.,  dhein  6/3l  u.  0.,  chein  18/6  ao/17,  kein  27/81,  klein  4/2g  13/34, 
eychein  a/34,  eigen  1720  u.  0.,  allein  10/17,  heylig  12/18,  geinein  15/8, 
gemeinclich  6/6  6/9  u-  s-i  allermeinclich  28/26,  bereit  l  l2b  u.  0.,  heym 
18/n  18/w  dohaym  10/17  19llt9  heimelich  13/34,  vnvorfcheidenlichen  28/2, 
ainlef  3/7;  eylff  3%e>  czwey  21/M,  czway  4/u,  zwei  7/i  u.  0.,  beide  12/34 
81/a6,  beyde  17/34  «/„,  peyde  21/8  21/,o  (aber  bede  »/„  18/30),  zweinzig 
V2  a/e  u-  °->  (ve!*0  arbeiten  l2/M  u.  6.,  heifen  8/6,  heiffen  22/40  u.  s., 
geheifen  8/9,  bleip  1/}1  u.  s.,  meinen  13/27  u.  s.,  (vn)befcheiden  8/6  9/8> 
dann  im  angehangten  substaotivsuffix  -lei :  dhainerlei  6/s4  Vis  */?>  key 
nerley  20/20  a4/o>  welcherlei  8/8  u.  s.  Ein  einzigesmal  ist  in  unbetonter 
silbe  a  st.  ai  eingetreten:  10/83  mit  anander. 


Der  alte  diphthong  ie  erscheint  graphisch  noch  ziemlich  oft, 
aber  daneben  auch  oft  die  md  schreibung  i,  y.  t)ber  die  aussprache 
lasst  uns  die  orthographie  ganz  im  dunklen.  Bis  zum  j.  1333  findet 
sich  auch  1  u.  zw.  im  worte  brlf  (5X)  in  nymant  ebenfalls  (5X)  und 
in  wir  (dh.  vier  =  4).  Dies  scheint  wenigstens  fflr  das  erste  drittel  des 
XIV.  jh.  noch  fflr  die  diphthongische  aussprache  zu  zeugen.  Namentlich 
auch  die  belege:  ie  der  man  7/3  9/l2\  yeczleiher  10/8t  u/u>  iezlicher 
8/29  8/86;  yemant  12/6,  yeczund  a6/i-  Dementgegen  tritt  aber  daneben 
auch  schon  einfaches  t  ofter  auf,  und  umgekehrt  sind  oben  bereits 
falle  registriert  worden,  in  denen  ie  nichts  anderes  als  gedehntes 
1  bedeuten  kann;  ein  sicheres  entscheidungsmittel  gibt  es  nicbt,  und 


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46  I.  V.  E.  Mourek: 

so  muss  die  frage  offen  bleiben.  ie  '(ye)  tritt  noch  auf  in  (subst.) 
giefer  ia/26  (aber  daneben  12/M  gleich:  gifer)  13/2fl  18/86;  krieg  28/32 
(n.  8X),  brieff  18/30  (u.  31X)  (aber  auch  oft  brif);  Dyetlin  2/8,  Dyetrich 
2S/l8,  Wienn  "fu\  (adj.)  lieb  29/8  81/17  31/.  (auch  Hartlieb  10/26  aber 
4/22  Hartlib)  lieplich  n/aa-  Im  zahlwort  Tier  einige  39X  (aber  auch 
*ir  "Isi)-  Vgl.  weiter  ie  der  man  7/s  10/12,  yemant  12/6,  nyemant  9/80 
"/«  S1/n»  iezlicher  fl/29  6/86,  yeczleiher  10/87  u/u  (aber  s.  u.)  yeczund 
»•/„  hie  6/26  (u.  4X),  alhie  *2/12  (Verb.)  Ziehen  18/23  18/24,  flieflen 
lf/m  genyeffen  26/86  82/8,  gebieten  26/27,  kyesen  29/10  «/i-  Die  prono- 
minalformen  si,  sie ;  die,  die  (nom.  &  ace.)  wechseln  so,  dass  anfanglich 
die  monophthongischen  forraen  bedeutend  iiberwiegen,  spater  die  diph- 
thongischen  (iberhand  nehmen;  aber  diphthongische  aussprache  ist 
wohl  nicht  mehr  anzunehmen. 

Blosses  t  ist  belegt  in  (subst.)  nicht  5/1  u.  o.,  nichtesnicht  30/30, 
icht  ia/«  (u.  4X) ;  licht  17/10  *  Va4  \  brif  (schon  6/6  9/82,  dann  besonders 
spater,  im  ganzen  2 IX),  Ditreich  8/T,  firdung  f/M  u-  8>  diner  a6/n; 
dymut  6/ei  (pron.)  vir  u/3a  (u.  4X),  iezlicher  6/25  (u.  11X),  ydem 
12  as  a7m  igleicher  6/13,  yman  10/86,  ymant  10/19.  Auch  nymer  7/8  *4/12, 
ydoch  8/lft,  iczund  19/28  20/«  "/..J  (adj.)  lib  "/14  <«•  5X);  (verb.)  kyfen, 
kifen  fl/18  (u.  6XX  genisen  16/7,  fliffen  19/16;  (praeter.)  ging  (ind. 
&  conj.)  *%  (u.  6X),  abginge(n)  2Vai  (n.  6X),  vil  (=fiel)  "/M, 
enhilde  7l2g.  —  Einmal  steht  behdt  als  praeteritum  u.  zw.  schon  1324: 
1/9,  was  wahrscheinlich  statt  des  verkiirzten  i  eingetreten  ist  (wie 
belebent  6/26  statt  belibent.).  Vgl.  noch  die  adverbia  wi  9/18,  fchirfch 
»U,  fchirft  "V 

uo. 

Auch  der  aus  alten  uo  resultierende  laut  ist  in  unseren  texten 
nicht  ganz  sicher  zu  bestimmen.  Die  schreibung  uo  ist  zwar  nirgends 
belegt,  aber  doch  ue,  fl,  ft,  die  man  nicht  kurzweg  als  mit  u  gleich- 
bedeutend  annehmen  kann.  Die  sache  wird  noch  complicierter,  dass 
fl  auch  fflr  den  umlaut  a,  Ue  ungewendet  wird.  Doch  sind  einfache 
u  ftir  etymologische  uo  viel  haufiger  eingetreten  als  i  fur  ie,  und  die 
diphthongische  ausfprache  des  A  wird,  wean  iiberhaupt,  hochstens  nur 
fftr  die  aufangszeit  unserer  texte  anzunehmen  sein. 

Mit  u  sind  geschrieben:   (subst.)  mut   %  u.  s.,  bufe  (puz)  6/2o 

u.  b.  o.,  fnure  81/7  32/9,  mume  16/17,  tuch  ll/30  u.  6.,  ftul  15/16,  pruder 

8/18  (u.  11X),  muter  »/TO  u.  o.,  grub(e)  21/17  21/l%,  buch  27/9,  (adj.)  gut 

V,  (u.  18X),  (verb.)  tun  9/18  (u.   24X),  geruchen  12/SI  22/8,  genugen 

U  29/s8i  Pr*6t.  trug  Vie  */•  Vi4-  Der  eigennauie  Chunrat   6/i   Vse 


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Zom  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhonderts.  47 

(Chuna  4/20,  Chunczil  4/21  —  otters  Conrat  3/5  */i  Vu  Vsi)-  -  D*8 
adv.  zi40,  das  schon  fast  allgemein  die  stelle  der  praeposition  ze  ein- 
genommen  hat,  ist  meistentheils  em,  oder  iw,  *v  geschrieben ;  ebenso 
in  den  zusammensetzungen  darczu  (16X),  dorczu  (5X),  derczu   9/19. 

Dementgegen  steht  auch:  czflm  4/16,  grfibe  Vs^  mftt  9U>  tftn  8/1§ 
18/i  14Aa  16/ao;  mite  19/13  f7w  tftn  ««/..  2VM,  g*t  5/28  */•.,  mite  «/M> 
gflter  (?ornufft)  M/M,  gflte  S0/30  (neben  gute!)  nft  M/10.  Namentlich 
aber  die  schreibungen  fuerlon  s/18  und  darczfie  96/30  scheinen  anzu- 
deuten,  dass  die  diphthongische  aussprache  doch  nicht  ganz  unbe- 
kannt  war. 

Der  umlaut  (lie)  ist  nur  selten  bezeichnet,  die  diphthongische 
aussprache  desselben  ebenso  zweifelhaft  wie  uo:  mfien  34/is  (3  sgl. 
praes:  mut  man  8/28?)  einfflrt  6/2g>  volfQren  14/27  2%  wolfiire  9ll„ 
fflren  7/i2>  —  daneben  9X  nur  (vol-  ver-  aus-  uber-)  furen!  —  plur. 
stole  ,UM  ai/i6,  ebenso  puzen,  T/l9  (u.  3X).  Das  wort  gflter,  gflter 
steht  9X  mit  umlautsbezeichnung,  8X  ohne  dieselbe:  guter. 

2.    Die  vocale  in  unbetonten  silben. 

a)  Praefixe. 

Statt  des  mhd  ter  tritt  eu  auf  in  zuprochen  7/80,  czuslahen  13/l8. 

ge  kommt  vor  bei  substantivis :  geheizze  8/7  u.  s.,  gesinde  8/1A,  gefelle 
18/7  u.  s.,  gefellschaft  7/i  u.  s.,  gefchefte  u/17  u.  0.,  gescheftsman  l4/30 
u.  0.,  gemach  20/83,  gepewde  17/12,  gewant,  gewantfcherer,  gewantfneider ; 
gefecze,  geflechte,  gewelbe,  gebet  (=  gebot  ?)  9/3T,  gewalt  8/23 u-  8->  gszeug- 
nuffe  16/28  u.  6. ;  geburt  1jl  (u.  20X),  genade,  gericht,  gerete  i0/2i,  geuerde 
"/is  (u-  5X)>  gemaine  d/24  (u.  2X),  gebrechn  7/81 ;  (adjekt.  A  adverb. :) 
genedigen  6/7;  geweldige  (vbermanne)  21/10  23/7,  gehulfig  9/7,  gefund 
14/2g  u.  8.,  gemein  15/8  u.  s.,  gewonlich  6/7  u-  8->  getr(e)we(n)  8/38 
u.  s.,  gesampt  28/8  J  gemeineclich  6/6  u.  6.,  gemeinlichen  s8/28,  gerechtic- 
lichen  4/i7l  (verb.)  gevehen  8/26,  gehoren  fl/26  (u.  5>),  gedeihen  fl/n, 
gelauben  lfl/22  (u.  2X),  geruchen  12/31,  geburen  26/24  u.  s.,  ingefigeln 
Van  gebrauchen  8,/,6,  getrawen  lfl/22  u.  s.,  gonyefen  26/36  u.  s.  gewynnen 
81/28,  gebieten  96/27,  geuallen  7/2a  (u.  15X),  gefchehen  fl/,9  (u.  22X); 
(pp.)  genomen  12/8  (u.  5X),  genumen  l/s  u-  8->  gebeten  12/26,  gefworn 
Vie  (&  26X),  gefunden  28/l6  u.  s.,  geschriben  (17X),  gehaugen  (14X), 
(angehangendem  16/i),  gekoren  (4X),  gewefen  17/34  n.  s.,  geliden  9/3l, 
geboren  22/14l  gehalten  %  u.  8.,  gelaffen  24/3,  gelegen  30/27  u-  8>  gs- 
fe8sen  6/25   u.  8.,  gefliffen  29/38  u.  8.,  geczogen  18/20,  gefprochen  19/41, 


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48  I.  V.  E.  Mourek: 

geheifen  8/9„  gegeben  17/29  26/26,  getan  28/12  81/6;  (ob-  vor-  e-)  genant 
(mehr  als  70X),  geeret  4/4,  gelochert  19/18,  geantwurt  u/u  u.  8.,  ge- 
wilkuret  17/M,  gericht  32/I7,  geftraft  18/17,  gemachet  16/38  (u.  6X),  ge- 
faczt  (8X),  geborget  5/82  u.  8.,  gekauft  25/24  u.  8.,  gemawret  20/2S, 
gebawet  17/8  u.  s.,  gefant  7/l6,  gewert  12/88,  gehabt  1/l  u.  8.,  vfgedruckt 
28/36/  abgeloft  27/28  u.  s.,  gebtiret  24/8  u.  s.,  vngehindert  27/24. 

ge  ist  synkopiert  in  den  worten  gnade  14/14  (5X),  vngnade  28/84, 
j-nediclich  28/24,  begnaden  22/8  u.  8.,  gleich  I5/4  3%  (aber:  zu  geleichem 
teile  15/22  (u.  4X),  glawben  29/6,  globe  32/10,  ingfigel  7/23. 

In  folge  der  synkope  ist  das  ganze  ge  geschwunden  in  der  schluss- 
formel  der  einzeicbnungen :  (brief)  der  gebeu  ift  12/12  (u.  I3X).  Das 
voile  gegeben  ist  (ibrigens  hier  auch  belegt  7/38.  —  Bei  anderen  hilf- 
zeitwortern  steht  das  partic.  geben  auch:  geben  hab  29/14  u.  s.,  fal 
geben  werden  22/M;  ganz  ohne  hilfzeitwort  32/24:  geben  zu  Prage.  — 

Auch  in  burtig  22/14  ist  vielleicht  vorangehende  synkope  (gburtig) 
anzonehmen. 

Von  haus  aus  ohne  ge  sind  die  participien:  funden  V7  u.  6., 
bracht  7/2l  u.  8.  chomen  12/26  u.  8.,  werleift  8/10,  worden  5/i0  u-  8-  °- 

bi  kommt  in  seiner  urform  noch  vor  in  dem  vorte  biderbe  6/n 
u.  8.  (im  sprachbewusstsein  hier  gewiss  nicht  mehr  als  praefix  ge- 
fiihlt.)  Sonst  steht  iiberall  be-:  behegelich  8/l6,  wolbedacht  14/12  u.  s., 
besunder  25/2  u.  s.,  bereit  16/i3  u.  o.,  beficzer  17/7  (u.  13X),  bevelhen 
14/84  u.  8.,  behalten  V9  0*.  7X),  bekennen  14/9  (u.  21X),  beleiben  8/I6 
(u.  9X),  benaden  6/8,  begnaden  22/8  u.  s.,  benant  24/2,  begriflFen  18/l8 
u.  s.,  berichtet  n/22,  vnberett  18/17,  befagen  8/40  u.  6.,  befeen  18/8, 
befchawen  22/87,  befcheiden  3/6  u.  s.,  beschettigen  17/I3,  beschuldigen 
6/M  u.  8.,  bewaren  19/l8,  beweisen  21/28  u.  s.,  beczalen  14/36  (u.  9X). 

Synkopiert  ist  be-  nur  im  verbum  bleiben  12/82  (u.  6X),  praet 
bleip  V„  (u.  3X). 

vcr—vor.  In  seiner  gewohnlichen  form  ist  ver  belegt  in:  verluft 
8/26,  verrichtung  17/36  u.  s.,  verbergen  6/13  u.  s.,  verpurgen  4/18  u.  o., 
verpuzen  7/28  u.  8.,  verderben  e/n  ;  verceren  4/10,  verkoufen  2/34  (u.  20X), 
veruallen  18/l9,  verfuren  6/l9  u.  8.,  verlauffen  17/3,  verliesen  7/20  u.  s., 
uermayden  28/26,  verricht  21/i0>  verflozzen  1/7  u.  s.,  ver(in)figeln  9/32 
u.  s.,  verczogen. 

Aber  sehr  oft  ist  dafflr  vor-  eingetreten:  vormugen  n/3,  u.  s., 
vornufft  14/n  u.  s.,  vorwefer  14/l7  u.  s.,  vorczog  28/n,  vnuorczogenes 
(recht)  28/,7 ;  vnvorfcheidenlichen  28/8,  vorantworten  80/88,  vorbunden 
81/i9,  vorpawen  fyj,,  vorpurgen  80/n?   voruallen  13/l0  (u.  3X),  vor- 


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Zum  Prager  Deatscb  des  XIV.  Jahrhunderto.  49" 

geffen  152?  vorjehen  u/l7,  vorkauffen  26/27  (u.  6  X),  vorkorn  ulrA, 
vorkummert  *lj\9,  vorlihen  14/i4  u.  s.,  vormachen  17/l3,  vorrucke  ' 7«, 
vorfagen  18/13,  vorschreiben  29le  (u.  2  > ),  vortun  87i7>  vorturben 
n/w  —  Einmal  erscheint  sogar  /urtrunken  730- 

ter-  und  vor-  wurden  so  verwechselt,  dass  ersteres  dann  auch 
umgekebrt  fur  vor  eintrat;  wenigstens  wird  */0  7a  u/i3  mit  verdachtem 
d.  i.  offenbar  mit  vorbedachtem  mute  testiert. 

ver  steht  dann  auch  an  stelle  der  praeposition  /Ur :  ver  hundert 
schok  4j34  Vsel  ist  rer  ieczleichen  purg  wordenl737.  Dann  tritt  naturlich 
auch  vor  statt  ftir  ein:  vor  ir  gelt  7m  vor  denfelben  piten  *j29,  vor 
ein  puze  9jA9  bekennen  vor  uns  und  unfer  nachkoinen  12/22,  cf.  n/9  l*lx. 
Endlich  wechselt  filr  und  vor  im  worte  vormunde  14/iB  u/a2:  aber 
gleich  daneben  furmunde  n/32  13l29  "Us  29A  217n- 

£/r-  uud  er-  wechseln  nach  derregel;  ur- beim  substantiv,  aber 
es  ist  nur  im  vorte  vrkund  belegt  in  den  scblussformeln  (73i  u.  14  X); 
er-  bei  verbiB:  erfaulen  l726,  erhalden  22/,6,  erkennen  Tilu  erlauben 
737t  ermanen  20/3l,  erwelen  u/18  "Aw  erftanden  "/ai- 
der- als  praefix  nur  einmal:  derftillen  2724. 

Jn/— en*  wechselt  nach  derselben  regel  wie  ur — er\  aber  ant- 
ist  nur  in  dem  denominativem  verbum  autworten  7i2>  geantwurt  ll/26 
belegt.  Auch  tnt-  liegt  vollstandig  nur  in  der  form  entftee  2,/35  vor; 
dann  mit  partieller  assimilation  vor/ als  enp:  enpfolhen  279,  enphalhen 
8737,  enpfangen  24/4  27,8,  enpfremden  2723  a0/i 7 »  verstttmraelt  zu  blofzem 
en-:  enfchuldigeu  7/7  (d.  3X),  enftee  2733. 

Dass  auch  dar-  in  adverbialen  verbindungen  einmal  als  der- 
(derczu  7i»)>  eimal  synkopiert  als  dr-  (drum  732)  auftritt,  ist  bereits 
oben  erwahnt  worden. 

Die  sonstigen  praefixe  bieten  nichts  auffallendes :  et  in  ettvenn 
ist  einige  12  X  belegt,  da  von  5}  X  als  ett. 

Stvas  n/25  mit  verallgemeinerndem  *(o)  hat  nur  diesen  einen 
beleg. 

Hier  mag  auch  erwahnt  werden,  dass  die  proklitische  negation 
en-  im  ausfterben  begriffen  ist;  sie  tritt  nur  viermal  auf:  nicht 
enhilde  y„  7,0,  nicht  enhaben  1736  cf.  10/8I.  —  Sonst  ist  die  negation 
uberall  schon  nicht. 

b)  Bildungssuffixe. 
Die  alten  schweren  bildungssuffixe  haben  zum   teil  ihre  vollen 
laute  noch  behalten.  So  zunachst  die  deminutivsuffixe  -il  und    lin.  -il 
tritt  namentlich  in  kosenamen   auf:   Dityl  4/25  7m   Goczil  7ssi  Jokil 

PhiL-hist.  CUssp  1901.  ± 


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50  I.  V.  E.  Mourek: 

%  Jecil  n/7,  Johil  n/7,  Merkyl  6/n  Merkil  6/4,  Elbil  5/24,  Chunczil 
5/22  u.  s.,  Frenczil  6/s  u.  s.,  Nikil  5/2,  Seidil  ll/6,  Peschil  17/20,  Ortil 
17/20,  Hensil  17/6  u.  s.  6.,  Poppil  26/8,  Thomil  28/ft,  Fridil  26/7,  Leuthil 
a3/3,  Dreyekil  25/6.  Aber  oft  ist  das  i  doch  schon  ins  irrationale  e  aus- 
gewichen:  Johel  V35  u.  s.,  Ottel  5/3,  Httnel  5/6,  Nikel  5/2>  Rudel  7s> 
Elbel  5/8,  Wolfel  9/36  u.  s.,  Cornpuhel  •/„  Heinczel  5/l6,  Henfel  12/16, 
Fridel  12/16,  Gynochfel  •/„  Gotzel  10/0,  Negel  12/l6,  Hunel  10/22, 
Slingel  7V 

Auch  in  appellativen :  vntercheufel  5/i  u.  8.  0.,  gurtel  10/26,  hubel 
"A,  bfitel  3/20. 

Ja  der  selbstlaut  ist  ganz  verschwunden :  Nicl  s/5,  Haincl  12/,5, 
Heincl  n/23,  Chunczl  6/6,  Dietl  10/2fl,  Friedl  27/7,  Greyml  28/1. 

-et  ist  nur  im  worte  cramerei  5/i   6/g  belegt. 

-inn*    erscheint  voll  in  eewirtinne  31/ie    S2/»5  verstummelt  in. 
fteynyn  26/27,  die  Trewflin  25/16  2*/25. 

-wi^  in  den  masculinis  wierdung  2/25  u.  6.,  pillung  3/10;  (femin.) 
-unge  noch  voll:  narunge  13/29,  vorderunge  l6/18,  aufmessunge  17/8, 
zuhorunge  3%6>  meinunge  29/12,  myfchunge  12/3g  u.  s. ;  apokopiert: 
lofung  6/26,  verrichtung  17/37  u.  s. 

-nwsse:  (nur  in  dieser  form:)  hindernusse  21/3i  u.  8.,  geczeug- 
nusse  21/3i  u.  8. 

Vereinzelte  substantivbildungen :  cleynaten  30/2fl,  aydam  17/20, 
eydem  6/i>  aidera  10/25;  nachkumeling  13/27  18/3l. 

Von  adjectivbildendt  n  suffixen  haben  vollen  laut: 

4n,  das  sich  sogar  an  der  diphthongierung  des  i  zu  H  betheiligt 
(die  belege  s.  oben,  s.  42.). 

-isch:  welisches  weines  2/16,  pregischer  5/io>  romifch(en)  14/I9 
u.  0.,  behemischen  27/2. 

-is£(er)  (superlativ:)  eltiiten  n/8  ll/i3,  fibenzigiftem  13/38  14/6, 
fumfczigistem  12/l3,  dreyffigisten  27/3,  newnczigisten  16/27  19/a3?  ^er" 
durchleuchtigif tem  14/,  9 . 

Daneben  auch  scbon  zweintzigestem  1j2,  drizigeftem  9/34  V35? 
und  synkopiert:  vierzigften  27/3,  erften  (ofter),  furften  7/2fl,  nechften, 
a*/24  u.  s.  0,  lecztes  14/12  24/32,  fchirit  12/4  21/28. 

~ig  ist  beinahe  vollig  unberuhrt:  vb(e)rig  3/6  u.  s.  0.,  fchuldik 
2/30,  fchuldig  12/8  11.  0.,  vnfchuldig  9/20,  gegenwurtik  5/33,  gewortig  % 
u.  6.,  gegenwertig  17/34  32/10,  der  wenige  via  2/27  10/2P  g(e)nedig  6/7 
gehulfig  9/9l  (czu)  kiimfftig  19/24  u.  0.;  geweldig  2lj10  u.  s.,  erwirdig  14/l8, 
heylig  12/i3>  burtig  22/14,  ewig  15/18  (u.  8  X),  ledig  9/21  u.  s,  all- 
mechtig  14/13  u.  s.,   inwennig  32/n.    Nur   wenn   noch   eine   silbe  mit 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts  51 

etwas  starkerem  accent  zuw&chst,  ist  der  selbstlaut  .des  -ig  geneigt 
in  farbloses  e  auszuweicheu.  So  erkl&rt  sich :  willeolich  12/88,  ge- 
meineclich  12/26  (u  2  X);  ja  sogar  synkope  trat  ein:  gemeinclich  8/6 
6/9,  gemeincleich  8/2,  obzwar  demgegentiber  doch  auch  gnediclich  28/24, 
gerechticlichen  4/17  auftritt.  Den  ursprflnglichen  laut  hat  auch  czweliff 
25/27>  aber  daneben  stebt  auch  cmoelf  9/2a  32/i2>  gegenttber  von  ainlef 
%  und  eylflF  88/26. 

Auch  die  zu  scheinbaren  bildungssuffixen  herabgesunkenen  ehe- 
mals  selbstandigeu  wdrter  -zig,  -heit^  -schaft,  -rtcA,  -to  (und  -teil) 
und  die  adjectivischen  -Ikh,  baere  (-bar),  -sam,  -haft  behalten  ihre 
vollen  laute.  Die  mit  lich  und  -rich  zusammengesetzten  worter  s. 
ob.  8.  42.  Die  tibrigen  sind  belegt  wie  folgt:  czweinczig  (10X),  ver- 
einzelt  czweinczug  29/8;  dreiffig  2712i  vierzig  u/8a,  fiinfzig  (ofter), 
sechzig  29/l7  29l24,  fibenczig  n/33.  Dem  gegenflber  funczeh  11/u  und 
mit  synkope  czwainchen  (oflFenbar  zulesen:  czwainc  —  hen!)  9/i8  7u- 

-schaft:  botscbaft  4/la,  magschafft  18/17,  kaufmanschaft  (=  ware) 
7m  u-  o>  gemeinschaft  23/2,  gefell(e)schaft  1/1  7/6  7/9  10/84- 

-to:  welcherlei  V23  (u«  *  X),  keynerley  20/29,  dhainerlei. 

-teil:  vierteyl  7/a  u.  8.,  halbteil  21/29,  dritteil  22/88,  aber  eben- 
daselbst  22/88  auch  schon  drittel  (2  X). 

-fam:  lobefamen  14/M»  erfamen  11/i8  81/i8« 

-haft:  czinfhaft  n/10  n/14. 

-baere:  oflFenbar  6/6  aber  sonst  nur  abgeschw&cht :  wandelber  18/g 
(u  2  X),  die  erber  frawe  27/6l  (die)  erbern  manne  12/24  u.  6.,  erbern- 
leuchen  14/i- 

c)  Flexionssilben. 

In  alien  flexionssilben  ist  der  irrationale,  farblose  laut  einge- 
treten,  und  auch  dieser  sehr  oft  der  apokope  oder  synkope  erlegen. 
Nur  aufzerst  selten  ist  dieser  laut  nach  md.  art  (lurch  i  bezeichnet: 
dy  eltiftin  n/8i  howyn  (z=  haben)  u/9,  chotemmir  13/7I  fchullin  wir 
12/3,  Jan  Kolmir  4/6  (Janen  von  Kolmers  8/6),  dreiczehin  n/3,  drei- 
czenhundirt  18/8;  sunowint  (=  sunabentl)  u/4,  in  Merherin  28/6,  Walt- 
fogil  24/,8  25/28.  Im  worte  witib,  witeb  ist  schwankung:  das  erstere 
l9ls*     li,  dfts  letztere  23/8  belegt. 

In  durich  18/26  (u.  4  X),  pellicz  25/3l,  dreifichik  n/4  ist  das  i 
svarabhaktisch. 

In  alien  tibrigen  belegen  steht  e,  dh.  so  weit  es  nicht  apokopiert 
oder  synkopiert  ist.  Obd.  waren  bekanntlich  weitgehende  synkopen 
und  apokopen  beliebt,  iin  md.  wurden  die  nebentonigen  silben  lieber 

4» 


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25  I.  V.  E.  Mourek: 

mit  dem  irrationalen  vocal  geschrieben.  In  unseren  texten  liegt  nun 
ein  vollendetes  chaos  von  volleren  und  mehr  weniger  verstummeiten 
formen  vor,  aber  doch  so,  dass  die  synkopierten  formen  etwas  haufiger 
in  den  alteren  lagen  erscheinen,  als  in  den  spateren.  Es  herrschte 
jedoch  ganzlidie  unsicherheit,  die  sich  namentlich  dadurch  verrath, 
dass  dann  e  auch  doit  antrat,  wo  es  keine  berechtigung  hatte. 

Der  nom.  sgl.  der  mascul.  a-  u.  »-stamine  ist  regelmafzig  in: 
krieg  14/15,  kunig  26/17  u.  s.,  brieff  12/,  u.  o.,  czins  u/15  u.  s.,  kauf 
6/80  u.  s.,  sack  2/8  (u.  8  X),  tag  13/a8,  bischoff  14/18,  goltfinid  17/26  u.  6., 
got  28/31,  unflat  19/20,  ga^  6/z7  u-  °-i  halbteil  21/29  u.  s.,  probeft  4/g, 
teil  18/2  u.  s.,  kerupt  23/2U,  sun>  f°n  *'2I»  u-  s«>  Conrat  4/14  u-  6.!  faffran 
%,  parchan  2/l3  8/8. 

Aber  mit  uberfliissigem  e:  krige  24/36i  goltfmide  81/,2>  rate  l8/24 
21/3,  czinfe  27/25. 

Der  genitiv  ist  regelmafzig  in:  aides  9/27,  briffes  2:,/20  u.  o,  chu- 
niges  9/37  u.  s.,  wolframes  3/5  u.  s.,  czinfes  25/16  u.  6 ,  nuczes  22/7, 
todes  32/8,  tages  21/l9  Criftes  1/1  u.  s.  o.,  gotes  14/9  u.  o.,  goltfmides 
25/,8  u.o.,  pabftes  12/13,  Conrates  2/n  funes  77»  fones  32/12l  fones  81/i6. 

Aber  synkopiert:  kunigs  14/20  (gleich  14/22  kuniges!),  saflFrans  3/29 
u.  s.  5/i4  J  Prokops  23/28,  bischoffs  18/33,  goltfmids  31/26  31/8c  —  mit 
ganz  weggefallener  endung  (nach  stammhaftem  sibilanten)  ewiges 
czins  15/,7  (u.  so  noch  4  X),  durch  armer  leute  nucz  willen  12/27; 
des  Hanns  von  Meiffen  ;n/32  (gleich  daneben  81/33  des  Michels!  von 
Kotbus),  des  Hannus  Sachfen  81/34-  (Doch  sind  die  letzten  zwei  belege 
als  eigennamen  nicht  so  auffallend!) 

Der  dativ  regelmafzig:  fronhofe  76,  hoffe  19/131  h5fe  80/p  leibe 
14/n  u.  6.,  berge  26/28,  aide  9/20,  kriege  a/a4,  briffe  24/29  u.  6.,  brieue 
28/28,  kvnige  8/f41  mute  24/81  u.  o.,  fleiffe  n/,7  u.  s.,  tode  15/10  u.  s., 
ta8e  16/28  u-  8-  °-i  abende  16/28,  teyle  17/38  u.  6.  (gleich  17/32  teil!), 
rate  16/8,  u.  6. 

Aber  apokopiert:  kneht  8/19,  ftain  9/37,  aid  8/40,  grund  18/37  u.  s., 
anfpruch  17/34,  prif  8/6  u.  o.,  fon  14/2  u.  6.,  fun  lft/I5  u.  o.f  harnafch 
22/86,  chunik  9/2fl,  teil  28/17  u.  6.,  abent  23/28,  wirt  7/15,  tag  9/86  u.  6., 
mantag  12/13,  halbeteil  23/22,  mut  6/0  u.  s.,  rat  8/9  u.  6.,  gaft  7'37, 
von  pofenbach  3/30,  parchant  3/38. 

Der  accusativ  regelmafzig:  pfennig  4/28  u.  s.,  ayd  7/8  u,  s.,  chavi 
713,  vorczog  28/m  gewalt  27/n  u.  s.f  porch  8/5,  kneht  20/l2,  czins  27/25, 
witebftul  18/6,  auflauf  u/,0,  tag  10/86  u.  o.,  weg  19/6  u.  o.,  abent  18/12, 
marfchalk  14/22l  gaft  */30,   erbteyl  23/34,  halbteil  I0/u,  ftozz  u/20,  rok 


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Zum  Prager  Deutsch  dee  XIV.  Jahrhunderts.  53 

M/8ll   hoflf  17/12  u.  3.,   ftock  17/6,   puchfpawm  26/29,  vfflak  8/15,  faffran 

S/i2    U.   8. 

Aber  mit  tiberflfissigem  e:  an  diefen  briffe  24/25  (u  3  X);  rate 
22/41  czinfe  26/39  (u  3  X),  tage  10/20  u.  12/2,  in  fein  hofle  19/2r 

Der  ia-  stamm  gefelle  hat  nattirlich  e  mit  vollem  rechte;  nom. 

I8/7,  ace.  »/.- 

Der  now.  plur.  ist  regelmafzig:  kriege  17/S6  u.  8.,  aufftoffe  17/36, 
leute  13/19,  treme  12/21  u.  8.,  gefte  6/n  u.  s.,  teile  17/34. 

Aber  apokopiert:  alle  trinck pfenning  18/26,  aidegenos  10/5,  f&n  16/3 
u.  s.  parchan  3/86. 

Der  gen.  pi.  regelmafzig :  pfenninge  3/i4  u-  °->  czinfe  31/27,  teile 
18/30,  leute  1327,  gefte  •/„  u.  s.,  merkte  26/,8. 

Apokopiert:  pfenning  3/4  5/10,  geft  4/29,  fun  16/6,  freund  16/16, 
parchan  3/36. 

Heteroklitisch :  pfenningen  4/18  4/2o- 

Dativ  nur  regelmafzig:  pfenningen  4/31,  wercken  18/27,  knechten 
17/s3;  18/i>  lebtagen  15/6  u.  s.,  tremen  20/28,  geften  7/,  u.  6.,  teylen  15/6 
u.  s.,  reten  2fl/28,  funen  15/32,  von  .  .  .  wegen  16/n  u.  6. 

Accus.  regelmafzig:  pfenninge  l/n  u.  °>  kriege  17/30  u-  8-»  we8e 
"/w  tege  8/12  u.  8.,  tren.e  20/16,  gefte  %,  ftine  17/9  u.  s.,  stule  20/17 
u.  8.,  rocke  3/20,  secke  1j8. 

Apokopiert:  krieg  8/32  8/34,  tag  6/16  7/2fl  8/35,  weg  l6/19,  lewt  25/40, 
vnchouf  8/4,  turra  7/]0,  feck  3/u  2/17,  geft  10/80. 

Die  auf  -el  -er  -em  -en  ausgehenden  nomina  entbehren  das 
flexions-*?  regelmafzig;  auch  die  verwandtschaftanaraen  auf  er  sind 
ganz  mit  den  gewohnlichen  a-  (reap.  i«-)  stammen  auf  -er  zusammen- 
gefallen.  Belegt  sind  regelmafzige  nominative  sgl.:  burger  (s.  o.), 
pawer  4/19,  nachpawer  10/32,  fneyder  28/1,  gewantfneider  l8/24  u.  o., 
tuchmacher  12/19,  chramer  8/,8,  gewantfeherer  30/34,  pinter  18/s6  u.  6., 
pechrer  18/87  u.  6.,  fchreiber  28/27,  fleizhacker  23/6,  filherczeiger  n/7 
12/is»  czeyfelmeister  12/7,  czawmftricker  17/22,  melczer  4/23  u-  8-> 
meifter  13/3,  burgermeifter  4/8  u-  6>  snappy  3/16,  mitburger  24/28, 
merer  2,/i8,  bayfeczer  n/0,  sloger  l/20  u.  s.,  mefrer  24/38  u.  o.,  czwi- 
rener  23/3,  centener  5/14,  pfeffer  8/27  u.  s.,  ktinigfwerder  28/26,  Bene* 
fchawer  12/14,  Falkenawer  21>/21,  Nimburger  6/4,  Neflnburger  Vio  u-  8-> 
Comtewer  2/29,  Regenfpurger  1/12,  Heimburger  s/t  u.  8.,  appatheker 
14/83,  meifner,  piefker,  starober  21/10;  Pleyer  10/23  u.  8.,  Goldner  n/6> 
pruder  5/i8  u.  s .,  vater  24/10,  purgel  4/19  (u  22  X). 

Synkopiert  sind  nur  die  deminutiva  auf  (-el)  s.  o.  s.  50.  dann 
purgl  4/21  4/22.  Cf.  auch  payr-rewters  27/7. 


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54  !•  V.  R  Mourek: 

Genit.  regelm&fzig:  spiczers  */„  geblingers  2/n,  prunhofers  1IU 
u.  8.,  fridels  2/24,  pozeners  3/2  4/i>  Cellers  8/2  u.  8.,  wegers  6/16,  mef- 
fers  V7  2/m  mefferers  32/,,  payrrewters  27/7,  goltflahers  26/7,  fleischers 
32/6l  gewantfneiders  19/38,  melczers  29/2l  u.  s.,  burgers  23/30>  bruders 
25/33  u-  6.,  fwehers  31/36,  pinters  30/S6,  beichtigers  18/3S. 

Synkopiert:  petrs  17/e. 

Unsynkopiert :  grashoweres  2/la,  formelhaft  unregelmafzig  merer 
14l 

/20' 

Dative  regelmafzig:  zflchtiger  3/20  u.  8.,  purger  b/21  u.  s.,  cho- 
temper  n/4,  trager  8/29,  meifter  22/13  a.  8.,  nachpawer  21/7,  chramer  5/6> 
ftatfchriber  4/l2  6/m  —  bruder  23/33  u.  6.,  ingefigel  7/33  u.  8. 

Aber  auch:  vnferm  dinere  28/2l 

Accus.  regelmafzig:  haller  6/u  u.  8.,  teler  29/32,  czeter  2/2  2/j2, 
kanczler  14/20»  schreiber  18/i6,  hawptp61fter  29/29. 

Nom.  pi.  regelmafzig :  purger  x/2  u.  0.,  beficzer  19/l7  u.  8.,  meifter 
23/2,  fcherfleiffer  22/37,  kanelgiefer  12/76  u.  6. 

Aber:  burgere  25/r 

Gen.  pi.  regelm&fzig:  purger  8/7  u.  s.,  beficzer  20/23  u.  8.,  chramer 
u/lf  floffer  17/31,  kanelgiefer  13/36. 

Dtv.  pi.  regelmafzig:  artikeln  22/n;  Regenfpurgern  3/n  u-  8v 
purgern  fl/24  u.  6.,  burgermeiftern  26/27,  vorwefern  26/7,  beficzern  17/7 
u.  s.,  cartufern  26/3,  meiftern  22/31  u.  8.,  bflteln  3/20. 

Aber  auch:  Regenfpurgeren  1/3 ;  formelhaft  unregelmafzig :  be- 
ficzer »/8  "/l0. 

Ace.  pi.  regelmafzig:  volender  14/,7  u.  s.,  purger  10/i6  u.  6., 
vorwefer  28/26  u.  s.,  colter  2/3. 

Synkopiert:  gebrechn  7/31. 

Die  worte  man  und  freund  haben  ebenfalls  ganz  die  a-  dekli- 
nation :  nom.  man  10/7  u.  8.,  koufman  8/16  u.  6.,  lancman  28/26,  haupt- 
man  4/6  3/s»  vreunt  5/28-  —  Gen.:  mannes  1/IS.  Dtv.  apokopiert:  unserm 
amptman  26/23.  Ace.  mon  15/27  16/29. 

Plur.  Nom.:  die  weisen  (erbern)  manne  (ofter),  vbermanne  23/7 
vreunde  n/24.  —  Gen.  pi.  apokopiert:  meiner  freund  16/16.  —  Dtv. 
pi.  mannen  6/17  0*.  5  X),   freunden  14/14  (u  2  X).    Ace.   pi.  freunde 

26/       29/ 
It         13* 

In  zusammensetzungen  ist  im  plur.  statt  manne  das  wort  leute 
tiblich,  das  ebenfalls  der  a-  declination  folgt.  Belegt  sind  neben  regel- 
mafzigen  formen  choufleute  8/10  u.  6.,  leute  12/27  18/19,  gefcheflFt(s)lewte 
*5/3B  u.  8.,  der  dtv.  amptluten  26/27,  und  der  appokopierte  ace: 
lewt  25/40. 


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Zum  Prager  Deutech  dea  XIV.  Jabrhunderts.  55 

Neutrale  -a  (-ia)  stamme :  Norn.  sgl.  regelm&fzig :  recht  4/27  u.  s., 
gut  5/soi  werk  18/26,  gelt  3/28,  gewant  8/8  u.  s.,  bettegewand  29/26l 
wa£fer  19/i2  u.  8.,  kanelwer  13/8,  gefecze  6/24  10/13. 

Gen.  regelm&fzig:  haufes  19/n  u.  o.,  bleyes  12/37  18/6,  gewantes 
Vso  u-  °-i  geldes  8/84  u.  0.,  hantwerkes  12/28  u.  s.,  gefcheftes  10/7  u.  o., 
reiches  26/i8,  gutes  3/u  u-  s- 

Synkopiert:  guts  n/21  (u.  2  X),  reichs  14/20  28/29,  hantwerks  18/8, 
gefchefts  4/17,  priuets  21/8,  fewers  19/2M  des  haws  25/24. 

Dativ  regelmafzig:  flachtuche  n/30,  vrchunde  12/10  (u.  9  X),  houze 

Vu  <«•  3  x)'  Jare  18/»  (u-  &  X)t  male  13/i3.  czu  prage  l/,  (u.  35  X), 
hawfe  25/i4  (u.  6.),  gelde  26/24  u.  0.,  pleche  11/!8,  (to-  stammer)  ge- 
flechte  16/7,  gemache  2"/38,  gepewde  17/12,  geheizze  8/7  (u.  3  X),  ge- 
rihte  24/10  (u.  4  X),  gefchefte  26/7  u.  0.,  gerete  80/29,  todbette  14/29  u.  s. 

Apokopiert:  ding  10/341  hantwerk  12/24  u.  6.,  mal  18/4  (3  X), 
alczumal  18/12  u.  s.,  land  8/84,  golt  4/32  u-  <>•>  Jar  32/26»  ™cht  6/34  u.  8., 
vrkunt  7/3l  (u  4  X),  RoftSr  30/321  gut  V,  n.  6.,  czu  Prag  2/26  (u.9X), 
gelt  21/28  (daneben  2,/l9  gelde!)  u.  s.,  80/36  haws  (daneben  8%6  hawse!), 
gewant  5/is  u-  s«>  a^er  22U<»  clatter  26/4,  vormfigen  ll/21,  werkzeug 
Vie  AUv   rathaws  28/27,   sogar  ia    stamme:    gefind  8/16,   gefcheft  4/28. 

In  den  formeln:  mit  vollem  rechten  l,,,/3l  (u.  4  X),  czu  aim 
rechten  11/9,  in  allem  rechten  80/31  80/40,  durch  des  rechten  willen 
12/28,  hat  das  wort  recht  schwache  declination;  aber  es  findet  sich 
auch:  mit  vollem  rechte  l6/16  17/8. 

Accus.  regelmafzig:  gebet  9/37,  heym  18/n  u.  8.,  hantwerk  22/18 
u.  0.,  loch  19/14,  pfert  8/19,  jar  7/26  u.  s.,  burgerrecht  22/16,  ding  l22/8, 
gut  73  u-  s.,  recht  1/4f  vormfigen  18/31,  lid  l3/23,  tuch  22/26  u.  s.,  Ion 
22l39,  golt  8/33  (u.  6.),  haws  30/28  u.  0.,  gelt  3/fl  u.  0.,  bley  18/20,  licht 
17/10,  czin  18/20,  gewant  8/17  u.  s.,  priuet  21/13  u.  s.,  gemach  16/38, 
heftel  V21   ingefigel  13/34,  sigel  32/20,  filber  8/83  u.  s. 

-ta  stamme  haben  e  mit  vollem  rechte:  erbe  u/i4  u.  s.,  dech- 
bette  29/29,  gescheflFte  14/l2  u.  6.,  geuerde  ll/n  u.  o,  gewelbe  23/12. 

Aber  tiberfliissig  ist  e:    mein  hause  25/14,  gegen  Prage  7w»  un(* 

mit  vnrecht  wird  e  apokopiert  in  geschefft  14/26  29/4  31/3>  und  erb 
11/    11/ 

19        III' 

Der  nom.  pi.  ist  regelm&fzig  in:  zwei  vas  2/16  (u  2  X),  mit 
unrecht  apokopiert:  gefecz  8/40. 

Der  gen.  plur.  ist  regelmafzig  in  reiche  27/2. 

Der  dtv.  plur.  regelm&fzig:  jaren  16/2  (u.  3  X),  worten  14/I4  u.  6M 
pfuuden  5/w  («•  2  X),  werken  24/18,  gescheften  28/6,  —  synkopiert  in 
tflrn  V,0. 


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56  I.  V.  E.  Mourek: 

Accus.  plur.  regelmafzig:  pfunt  2/18  (u-  8  X),  figel  18/25  u.  s., 
jar  13/13  (u.  s.  o.),  leylach  29/30,  tuch  2/27  (u.  2  X),  recht  28/18,  alter- 
lehen   80/39,   kussen   29/20,    czaichen   2,7321   gefchefte   31/3,   gefezze    1/4 

5/       I)/ 

Mit  tlberflussigera  e:  jare  12/,2  (u  2  X),  figele  17/16  u.  o.,  in- 
figele  19/82  2°/sr 

Den  plur.  auf  -er  haben :  Nom. :  guter  15/8  (u  2  X),  kinder  lrys7 
21 1 20-  Gen  :  gfiter  15/27  u.  s.,  kinder  ^  u.  s.,  cleider  2732,  dorffer 
26/29,  hewfer  'ni23  u.  s.  Dtv.:  gfitern  15/S8  u.  o.,  kindern  10/8  u.  o., 
cleidern  8/i6  (u»  3  X),  hewfern  19/x  u.  s.  —  Ace  :  tifchtucher,  hantetucher 
29/33,  gfiter  2,/l  u.  s.,  kinder  15/10u.  o.  Audi  die  substantiva  icht  und 
nicht  sind  noch  decliniertr  ichtes  i:,/t,  nichtefnicht  no/301  nichtcz  18/24, 
mit  nichte  °/l9.  —  Adverbiell  stebt  icht  und  nicht  ofter. 

Das  wort  /cAoA;  bleibt  nach  zahlenangaben  regelmafzig  ohne 
declination,  zb.  10/20  mit  dreuen  fchock  u.  s.  o.  Nur  ausnahmsweise 
ist  est  doch  (schwach?)  decliniert;  bei  hundert  fchoken  10/8,  pei 
ffinczig  fchoken  4/lg. 

Feminina  der  6  (und  -in)  declination:  Nom.  sgl.  regelmafzig:  puze 
7/26  u.  o.,  wage  2/9,  mume  n/17,  ecke  lc/38. 

Apokopiert:  purg  10/38,  gemain  n/16,  reft  20/i8- 

Gen.  regelmafzig:  bete  12/M  u.  s.  o.,  mtincze  21/28  (u.  4  X), 
puze  18/34,  clage  24/]4. 

Apokopiert:  der  puz  9/21,  der  gemain  5/24  n/ig>  funder  aller 
anfprach  24/14  24/lft. 

Dativ  regelmafzig:  wage  8/20  10/19,  maffe  20/21  (u.  6  X),  ftraffe 
7,<p  gaffe  "/35  20/n,  goltfmydgaffe  2''/14,  lichtmeffe  21/34,  hulffe  14/26 
u.  o.,  gnade  18/0,  vnderfcheyde  32/7,  puze  6/20  u.  6.,  lenge  17/4  u.  s., 
hohe  17/4,    twyrhe  19/0,    fterche  2314,    in  keyner   weyfe  10/19  (u.  4  X). 

Apokopiert:  in  keiner  weis  14/16  l!i/lg  2I/I4;  von  genad  9/5. 

Heteroklitisch :  elen  8/n  8/io»  hautweften  %,  goltfmidgaffen  ai/26, 
fuuren  :n/i7,  ecken  31/36  82/i»  (synk.:)  fchern  22/.>6. 

Accus.  regelmafzig:  nachgabe  8/31,  morgengabe  29/18  u.  8.,  wider- 
rede  21/26  u.  o.,  trewe  M%7»  czeche  22/l7  u.  s.,  gaffe  28/2,  fache  12/32 
,8/4,  gnade  22/19  u.  s.,  vngnade  20/M4,  puze  1M/16  u.  s.,  hoche  19/5, 
habe  'AOjw  herberge  10/33,  fnure  32/9,  wage  2/8  u.  s.,  grube  9/37. 

Apokopiert:  widerred  6/21  u.  6.,  puz  6/29,  bruck  4/n,  fchal  29/31, 
grub  21/17. 

Heteroklitisch:  ellen  2/14,  gruben  21/i8,  goltfmidgaffen  81/37. 

Die  alterftarrten  echten  nominative  wis,  tvil,  sit  kommen  auch 
noch  adverbiell   vor:    in   keiner  weis  14/16,    15/l9,    24/14  die  weyl  9/2s 


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Zom  Prager  Deutsch  dea  XIV.  Jahrhunderte.  57 

(u.  5  X),  ienseit  6/8;  aber  die  ersteren  zwei  haben  bereits  auch  ein 
e  angenommen:  in  keiner  weyfe  18/6,  19/21,  soln>  die  weile  18/8l,  18/82, 
29/ss-  Vom  plur.  sind  nur  dative  und  accusative  belegt  u.  zw.  beide 
casus  schon  schwach  dat. :  fachen  18/24,  gnaden  14/14  (u.  3  X),  eren 
8/o  18/s»  trewen  9/27  (u.  4  X).  Accus.  fachen  18/32,  trfthen  29/27,  wochen 
8/36,  wagen  2/12,  brucken  4/in  Vbo-  Synkope:  fchern  22/28.  Der  einzige 
belegte  starke  accus.  ist  die  apokopierte  form:  ire  fcher  22/87. 

Das  wort  marc(h)  bleibt  nach  zahlenangaben  unverandert  8/13 
(u.  7  X);  vgL  auch  den  eigennamen:  Taufentmarc  8/28. 

Die  worte  auf  -er,  -d,  -en  synkopieren  und  apokopieren  regel- 
niafzig:  nom:  mawr  19/6,  mawer  2S/13,  kuchen  20/iT;  gen.  mawr  19/n, 
19/80,  mawer  M/,  (u.  2  X);  dat:  mawer  18/38  (u.  4  X),  earner  1/7 
(u.  5  X),  vaften  V*  (u-  3  X),  chuchen  8/21,  eychel  82/2;  dreimal 
heteroklitisch  mawern  19/22,  28/28,  28/2/,  ace.  mawer  7/30  (u-  4  X), 
mawr  19/3   (u.  2  X),  tauel  xjm}  8/22,  mulder  a/8  —  dtv.  pi.  fch&ffeln 

29/  29/ 

/Sll         132' 

Daran  fchliefzen  sich  die  verwandtschaftsnamen,  die  in  den 
formen  tochter  (4  X  als  ace.  sgl.  u.  gen.  plur.)  muter  (5  X); 
tSchter  (6  X»,  tSchtern  15/24,  swefter  (4  X)  belegt  sind. 

Von  den  i-  stammen  sind  die  casus  des  sgl.  regelmafzig  nur  in 
den  kiirzeren  formen  belegt:  ftat  1/i  u.  s.  o.,  werkftat  18/7  (u.  3  X), 
hofstat  "/„  Ingeiaat  2/4,  geburt  1/1  (u.  23  X),  notdurfft  8/fll  2787, 
not  14/34,  19/i2,  crafit  4/29  (u.  8  X),  macht  4/28  (u.  4  X),  vrift  7/26, 
8/29,  fchult  7/7  (u.  6  X),  koft  82/H,  werlt  14/,1  (u.  4  X),  czeit  8/37 
u.  s.,  baut  22/24  u.  8.,  vornufft  14/n  u.  6.,  gewalt  8/23,  pank  82/6,  arglift 
8/16  u.  s.,  kaufmanfehaft  */12  u.  6.,  czweitracht  18/1,  widerwertikeit 
24/36  u.  o. 

Nur  ganz  ausnahmsweise  sind  vollere  formen  des  sgl.  doch  zu 
finden:  feule  9/16,  czweitrachte  18/36,  nach  Criftes  gepurte  17/l8,  mit 
gunfte  17/i,  diefer  werlde  ir726  (u.  5  X)  (Missverstandlich  ist  das 
heteroklitische  kaufinanfehaftes  8/fl).  —  Vom  plural  sind  der  nom. 
ace.  swsytrachte  17/30,  21/6,  der  gen.  ftete  26/28,  refte  20/21  (u.  3  X), 
die  dative  fteten  6/25,  °/2fl,  czeiten  14/20  (u.  4  X),  penken  82/6  belegt. 

Von  der  n-  deklination  sind  belege  weniger  zahlreich.  Masculina 
treten  auf  im  nom.  sgl.  regelm.:  purge  n/2,  28/2,  Hinke  6/31,  pecke 
12/21;  apokopiert:  peckh  6/12,  10/24  (peh  ll/8?),  Reinbot  4/35  u.  s., 
Rotleb  10/n  u.  s. 

Gen.  regelm.:  des  Cunczen  82/6,  cwelffboten  27/84,  Hinken  6/28, 
Otten  2/u,  ewangeliften  17/19,  Rotleben  10/26. 


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58  I.  V.  E.  Mourek: 

Dtv.  regelm.:  vormunden  14/32,  caften  Vn  u-  o»  fwybogen  19/2I 
willen  17/i,  boten  8/24  u.  6.,  namen  14/9,  Rotleben  2/n.  —  Synkopiert 
vettern  31/32 ;  heteroklitisch  furraunde  29/7  (u.  2  X). 

Ace.  regelm. :  ffirmunden  14/29  14/sa>  haken  9/,4.  fchadeu  n/2s  u- 
s.,  boten  18/,fi,  durch  . .  .  willen  18/28  u.  6.  Synkopiert:  einn  filberin 
hann  s/8. 

Nona,  plur.:  aydgenosen  4/l6  17/28,  ffirmunden  ,4/82,  zwen  pall  en 
7i3,  erben  24/8  28/4,  schepfen  3/io  u-  s-  °->  nachkomen  21/ls  u.  s.  o. 

Gen.  nachkomen  21/i0- 

Dtv.  vor  pfingften  7/36  9/a4»  weingerten  3%6,  nachkomen  14/l6  u. 
o.,  erben  2B/6  u.  8. 

Ace.  vormunden  14/18,  fcheden  20/2»  (2  X),  nachkomen  12/22  u.  6., 
erbe  24/8. 

Von  weiblichen  n-  stammen  erscheint  am  haufigsten  das  wort 
(hawfjfrawe  u.  zw.  nicht  blosz  in  den  regelmafzigen  formen :  nom. 
frawe  (ca  17  X),  die  tibr.  casus:  frawen  (s.  o.),  iunevrawen  18/39  14/2 
14/6;  sondern  auch:  nom.  hawffraw  19/16  2%8  3%2>  8en-  frawe  2%. 
Die  anderen  belege  sind  nom:  fltube  19/24,  'aber  ™/2A  stuben),  rynne 
19/s7>  (aber  20/4  rynnen) ;  gen.  nachpawern  28/3,  eren  H/4 :  &*&-  tzungen 
9/l4;  mitwochen  7/36  us.,  paftuben  10/, ;  ace.  stuben  19/26,  rynnen  20/t 
u.  8.;  ace.  pi.  wochen. 

Die  formen  frawe  20/3  als  gen.,  eren  8/4  als  gen.,  u.  andere  be- 
weisen,  dass  die  neuhochdeutsche  mischung  der  declination  in  unseren 
texten  bereits  anfangt. 

Bei  adjectiven,  zahl-  und  ftirwortern  so  wie  auch  bei  partici- 
pien  sind  die  verh&ltnisse  einestheils  durch  die  mehrfache  mogliche 
declination,  anderentheils  dadurch  compliciert,  dass  flexionslose  formen 
in  alien  casus  sehr  oft  auftreten.  So  namentlich:  der  almechtig  got 
14/i»  24/s8»  uwb  bereit  pfenning  8/12  8/u>  m&  seinem  eigen  gelde  16/s7, 
mit  einem  fuchfzen  pellicz  26/81,  dhain  gut  nachgabe  8/31,  die  raynner 
flat  %  n^'  recht  wiffen  26/10,  lang  Nikels  28/29  23/33,  ein  lenger  vrift  8/29, 
longer  tag  8/30,  Niclas  der  weis  6/2  7/37.  Undecliniert  ist  meist  der  unbe- 
stimmte  artikel  em,  die  poss.  pronomina  mein,  dein  sein  im  nom.  ace.  sgl. 
plur.,  vnser  meist  auch  in  den  indirecten  fallen ;  ir  (sowohl  als  sgl.  fern, 
als  auch  als  plur.)  schwankt;  die  declinierten  formen  kommen  schon 
oft  vor;  ferner:  welch  zwen  aus  denfelben  schepfen  8/89,  dahein 
kaufmanfehaft  4/29,  dhain  gefelschaft  7/6  7/8  dhain  purger  7/l0  (u.  s. 
o.  dhain  in  den  direkten  fallen.) 

Nieht  bloss  undecliniert,  sondern  auch  apokopiert  sind :  derfelb 
Daniel  80/,8i  diefelb  mein  hauffrawe  27/llf  dasfelb  gut  6/ao  u.  8.  o.  £o 


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Znm  Prager  Deotsch  des  XIV.  Jahrhunderts.  59 

auch  die  ordnungsznhlen :  der  erft  4/18  10/9,  der  ander  2/10  (u.  8  X) ; 
ebenso  aucb:  mit  an  ander  10/38,  der  drit  4/21,  der  wierd  4/22l  der 
ftnft  Vm»  der  sechst  4/2fl  u.  s.,  der  sibent  .4/26,  der  acht  4/26; 
ebepso:  fumfthalbes  u/36,  fibenthalp  u/31,  achthalb  27/22;  aber  dritte- 
halb  «/iT. 

In  praedicativer  stellung  ist  das  adjectiv  natilrlich  flexionslos 
zb.  kunt  »/IT  (u.  16  X),  lawter  27/9,  allein  10/ni  qwitt,  frei  ledig  und 
108  «/«,  peffer  »/u. 

Aber  deraentgegen  mit  fiberflttssigen  e:  als  libe  yn  fey  26/34. 

Die  schwache  declination  der  adjective  hat  ihren  regelmafzigen 
platz  nach  dem  bestimmten  artikel :  des  alden  mannes  7i8»  der  groffen 
*at  24/m»  der  grofferen  flat  12/2l  n.  0 .,  an  das  hindere  . . .  gemach 
18/M,  der  newen  mawren  17/2,  dem  newen  gemache  l7/4,  an  dem 
leczten  strengen  gerichte  *°IM,  czu  der  newenftat  28/6,  an  der  neften 
mitwochen  9/84l  an  dem  neheften  sunabend  (nur  bier  nehdten,  S'mst 
noch  8X  synkopiert:  nebften!),  des  swarzen  Dietlines  2/8,  an  des 
toden  stat  14/3,  25/8i  das  vberige  fchok  s/6,  cf.  30/23  80/28,  die  vbrigen 
fchok  25/22  26/26,  Niclafen  dem  wiezzen  4/7  —  difelben  XIV  fchok 
8/7,  cf.  1S/16  27/22  —  nach  possessiven  und  cardinalzahlen :  czwifchen 
meinen  beyden  hewfern  81/M  cf.  ,4/i2,  zwen  getrwen  manne  7/3  cf. 
6/»  7/e?  unfern  Hben  getrewen  28/29  26/2n  m^  meiuem  guten  willen 
17/i  28/isi  me*n  lieben  fnuren  81/i7  cf.  26/?9  —  Dann  regelmafzig  die 
ordinalzahlen  so  weit  sie  nicht  apokopiert  sind:  von  erften  14/17  17/38 
19/4,  des  erften  u/29  (aber  des  erftes  10/80  0  der  dritte  10/n  u-  8->  der 
vierde  ,p/24  u.  s.,  (czum  dem  vfrdeml  1S/12)  der  fumfte  2/20  l0/26,  den 
fanften  7/20  u.  s.,  der  fibende  2/21  10/27,  der  achte  10/28  (in  dem  newn- 
teml    28/16),     dem     czehenden    27/l    82/267    (in    dem    vierczehendem 

"/«)■  - 

Synkopen  sind  hier  nur  sparlich  belegt:  biderbn  mannen  6/]8 
Tor  andern  9/2„  groffern  ftat  l17/26  u.  6.,  der  hindern  mawren  17/2, 
an  den  hindern  flock  17/6  l7/n,  von  Newnhaus  24/38,  ein  cleinn 
pfennig  4/28.  Cf.  (zwyen  2e/e0  czwaiu  9/n  u.  6.,  czweyn  15/84  31/i8- 

Die  starken  (pronominalen)  formen  sind  ebenfalls  oft  belegt 
(u.  zw.  selbst  auch  nach  dem  bestimmten  artikel:)  an  alles  b6fes 
geuerde  24/6  u.  8.,  ein  halbes  oder  ein  ganczes  tuch  12/8,  in  gemeinem 
teil  15/8,  mit  gefampter  hand  28/8,  bei  gefundem  leibe  ,4/28,  fomfglote 
"/2,  x  —  fchok  groffer  (pfenninge)  6/io  u-  8-  °-  (auch  abgekilrzt  ge- 
fchrieben :  groff  2/7  (u.  4  X),  oder  gr.  28/6 ;  mit  gutem  willen  31/i5  mit 
gflter  redlicher  vernuft  28/29,  an  das  hindere  (!)  newes  (I)  gemach 
16/w,  mit  krankem  leibe  24/81,  mein   lec^tes  geschefte  14/u  2482,  czum 


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60  I.  V.  E.  Mourek: 

leczte  (?)  30/38,  meine  libe  hawffrawe  14/24  16A3i  e*n  n^we  (rynnen) 
*°U  20/io?  am  nehftem  sunabende  16/28,  des  allerdurchleuchtigistem  (!) 
ftirften  14/19  (sicher  nur  verschrieben),  arraer  und  reycher  22/8,  an 
alle  lengere  vorczog  28/u,  fwere  pfenninge  236  7m  an  des  todes 
flat  29/io  c  2  X  fchwach),  bei  guten  trewen  24/6,  "8  vremden  landen 
bUr  —  *n  8elbstandiger  stellung:  das  alles  2/14  us,  ir  daheiner 
4/28  u.  s.  o.,  von  newes!  22/12,  ich  selber  31/6,  er  felber  9/16  (anch 
fchon  erftarrt  fie  felber  12/30,  u.  adverbiell  dafelbeft  Vio  7i  *U) 
unser  iczliches  23/17,  einer  auf .  . .  9/2I . 

Difer,  dife,  dicz  tiberall  stark;  ebenso  welcher,  fulcher,  da- 
heiner. 

Beachtenswert  ist  noch  der  instrura.  mit  alle  n/31. 

Synkopen  auch  hier  nur  felten:  nicht  beffers  12/32  13/2,  eim(e) 
12/28  u.  s.,  ein  anderr  2/82,  irr  1/A  4/16?  a'^n  denn  24/3o>  der  hewfer 
eins  3723,  fulcbn  7/is?  dhains  7i  %<»  nyemans  anders  9/80.  —  Unrichtig: 
dicz  brieues  .  .  . 

Von  zahlwortern  sind  noch  zu  erwahnen:  czwene  13/7  sonst 
immer  nur  czwen  l/l9  2/2  2/13  9/14;  achte  n/3,  sonst  acht,  IX  echt  2/l7. 

Noch  richtig:  drew  fchok  3/0,  drewhundert  2jx  4/13  10/3;  aber 
dann  schon  dreihundert  ir,/84  u.  s.  —  Regelmafzig  zehen;  aber  12/12 
w/37  dreyczen.  — 

Von  adverbien:  als  lang  und  nicht  longer  10/,  a%:  &18  lange 
und  nicht  lenger  16/9  cf.  8/36  7/27 ;  als  verre  12/31,  nicht  ferrer  l9/n ; 
befte  32/16:  beft  2737;  nechft  M/10  cf.  25/u ;  fchirft  2l/28  fchirfch  12/4 ; 
immer  als  ofte  14/84  (u.  8  X) ;  zefamne  6/18J  mitfampt  15/38  u.  8. ;  mer 
8/16  u.  s.,  furbafmer  17/4  (u.  12  X),  furbas  4/8  8/24.  —  Darumme14/,,, 
sonst  darumb  s.  o.,  darum  5j25,  drum  4/32;  forn  16/36  27m  hinden 
18/ss  5  ftbe  (=  ob)  13/28,  sonst  noch  4  X  ab  st.  ob ;  abe  als  praep. 
26/7;  &ne  8/6l  sonst  oft  nur  an;  do-inne  31/3t  sonst  nur  darin;  denne 
fast  immer;  denn  n/u  (u.  2X);  wenne  12/8  u.  s. :  wenn  22/cl;  wan 
fl/13  27/4;  damite  4/4:  domit  22/8;  vnde  12/10  21/19,  sonst  vnd;  alfoofte: 
alz  ofte  13/4;  alz  wi  9/18;  hie  726  («•  4  X:)  alhie  22/12;  gen  3/26  (u. 
4  X),  sonst  gegen  3/16. 

Der  infinitiv  der  belegten  verba  endet  in  den  weitaus  zahl- 
reichsten  fallen  ohne  synkope  auf  -en\  synkopiert  sind  nur:  hindern 
28/33,  swern  9/6  7/8  8/89  (:  aber  fweren  13/4),  peffern  7/31  (u.  8  X), 
vordern  12/7,  rechen(en)  29/35  32/13,  beczaln  20/10,  habn  4/4  6/37  "^ 
geschehn  6/30  gewalln  7/29. 


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Zum  Prager  Deatsch  des  XIV.  Jahrhanderts.  61 

Regelmafzig  siud  die  bindevocallosen  verba:  beifteen  14/28,  auf- 
steen  7/4  18/7,  gen  n/23  (u.  3  X),  vmbgeen  13/8,  abgen  9/30  6/36.  (Ana- 
logisch  dazu:  befeen  13/8.)  tun  (8.  o.)  vortun  30/ir 

Das  n  ist  apokopiert  in:  wil  er  habe  22/18  verinfigel  9/32. 

Auch  in  den  modis  sind  apokopen  und  synkopen  nut*  token: 
1.  sgl.  indie,  voll:  fchicke  14/6  (u.  8  X),  schaffe  14/6  u.  s.,  biete  2y/.3> 
ky(e)fe  26/6  u.  s.,  kenne  22/24?  bekenne  l4/9  (u.  10X),  laze  8/„  u.  8.  bewelche 
14  5,,  meine  15/16,  g(e)laube  14/28  u.  6.,  (czu)(ge)  —  trawe14/28  u.s.,beleibe 
27i  i  u.  s.,  fage24/20,  feeze  ls/6  u.  s.,  wele  31/u  beweise  81/,6,  vorfebreibe  31/16. 

Apokopiert  nur:  niein  ich  16/16  hab  ich  22/27. 

Regelmafzig  sind  wil  ich  14/35  u.  s.,    tun  ich  14/6  u.  s.,  ich  han 

14'         15/ 
•  35  /|* 

Selbst  in  der  3.  sgl.  indie,  wo  die  synkope  allgemein  verbreitet 
and  auch  in  unseren  textproben  reichlich  belegt  ist:  gibt  ls/20  u.  s., 
(an)hebt  16/35  «/n,  velt  "/in  Aeuft  20/3,  einfftrt  5/28,  (ver)kauft  % 
%,  «/„  beleibt  •/„  u.  s.,  chum(p)t  »/4  (u.  6  X),  ligt  *%,  leyt  19/87 
(u.  2  X)>  mut  (man)  8/28,  pfligt  6/34,  ficht  10/2I,  geschiht  6/l8  (u.  9X), 
wirt  7/,  (u-  7  X),  kommen  doch  auch  voile  formen  vor:  pringet  6/l3 
7  23i  genuget  2,/6,  henget  12/n,  anhebet  »/„,  porget  •/„,  7/2n  8/28, 
erlaubet  9/,7,  lebet  15/9  (u.  3  X),  beleibet  22/30,  lofet  7H,  ermanet 
*•.,,.  Regelmafzig  sind  get  lfl/86  (u.  5  X),  ftet  1li  (u.  8  Xj. 

Fur  die  1.  pi.  stehen:  wir  wellen  8/6l  und  gleich  8/20  wir  welln 
einander  gegentiber;  8/l0,  8/3l,  7/*i  haben  wir;  welle  wir  18/84  habe 
wir,  13/.27,  13/80  meine  wir,  9/»2  sogar:  hab  wir;  sonst  ist  jedoch  die 
endung  -en  regelmafzig,  z.  b.  in  dem  oft  belegten  bechennen  oder 
gebieten  26/2*  u.  s. 

In  der  3.  pi.  ist  die  oberdeutsche  endung  -ent  nur  mehr  spar- 
lich,  und  zeiUich  nur  am  anfang  noch  vertreten:  bringent  6/12,  bell- 
bent  6/16,  gebent  6/26,  tvnt  6/26 ;  mit  synkope :  zugehornt  fl/26  —  dann 
freilicb  in  fint  2/34  u.  8.  o.),  fiir  welches  aber  spater  fast  uberall  die 
conjunctivform  fein  eingetreten  ist  (u.  zw.  fur  die  1.  &  3  pi.  z.  b. 
n  21  u.  s.  o.)  Contaminationsform  ist  feynt  6/23,  10/24r  10/28'  8tar,c 
verstummelt:  fei  wir  ub'einchumen  n/18.  Sonst  ist  im  regelmafzigen 
zeitwort  die  3  pi.  ind.  praes.  immer  auf  blofzes  -cw,  z.  b.  haben  u/14, 
komen  12/8  u.  s.  f. 

Die  formen  des  conj.  praes.  wie:  welle  %»  7jl3,  neme  15/20> 
hate  1Vhi  gewinne  22/16,  22/22,  leyde  22/17,  beczale  2fi/22,  wolfiire, 
volende  81/4,  geschehe  24/86,  28/33,  brenge  l3/17,  einfordere  13/16,  entftee 
uiw  28/83,  voiTucke  16/6,  chomen  13/19,  gefcheen  17/36,  bieten  nichts 
auffallendes ;   apokopiert  ist  nur  hab  6/.27y  habes  8/10,   geb  man  20/33. 


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5 


62  I.  V.  E.  Mourek: 

Auch  der  indie,  praeteriti  der  starken  verba  ist  regelmafzig :  fant 
a/u>  a/8  (sonst  lieber  schon  hat  funden  (s.  1.  z.  11,  14,  20;  s.  2. 
z.  1,  4.)  geschach  5/28,  chom  6/S0,  vil  18/38,  bleip  Vit*  Vm>  7a>  2/io> 
bebelt  V.,  Vii.  trog  %  2/14,  "/so,  gab  3/8,  */.. 

Im  conj.  dieses  praeteritums  gibt  es  aber  neben  vollen  formen : 
were  '/„,  »°/.,  M/„  32/„,  hilde  */„,  '/..,  vbertrete  »/„  18/,„  "/», 
ginge  '•/,  u.  6.,  wurde  wurde  17/,a  u.  8.,  queme  •/„,  16/9,  preche 
"/„,  fturbo  a'/2„  3a/18  auch  apokopierte:  es  wer  denn  8/S8,  9/ie>  wer 
der  wer  7/19.  9U,  %,  wer  aber  daz  7/m  '/„  9/37,  •/,„  12/4,  U/T,  wer 
fache  »/.«,  ■•/„,  »/«.,  "7t«   "A.,  belib  6/S2,  uberfur  •/„,  ging  14/,o, 

15/    16/    16/ 
/40>    I25f        IV 

Starkes  schwanken  ist  in  der  schreibung  des  conj.  geschaehe: 
gesche  8/l9,  gescheh  6/27,  6/36,  9/7,  gescbee  12/28>  13/29,  14/16. 

Die  pluralforraen :  vortiirben  18/80,  gingen  15/a8>  I6/io>  quemen 
16/2?  a7i2,  abgingen  27/21,  burden  2%8,  teten  "/in  27n>  bieten  nichts 
eigenthtimliches. 

Das  schwache  praeteritum  bietet  neben  vollen  formen:  wolde 
y80  u.  6.,  czalte  17/18,  14/4,  14/8,  13/87,  verkaufte  8/12,  geruchten  "/•» 
auch  apokopierte:  czalt  4/l3  u-  s.  6.,  fant  man  Van  batt  4/l0,  W°W 
im  .  .  .nicht  geben  6/ai. 

Der  conjunctiv  ist  voll:  welde  13/26,  wolde  29/20,  29/22,  a7io»  ab" 
prente  erfaulte  19/26i  bette  1/by  29/8,  mohte  7/t  u-  <>•>  wolden  19/27, 
mochten  16/l8  u.  8.,  aufvaulten  aufprenten  21/22>  hetten  10/8i;  sonst 
apokopiert:  brecht  7/19,  wolt  8/34,  9/17,  tet  10/19,  10/34,  14/81,  deucht 
12U,  bet  12/6. 

Die  form  deucht  kommt  (ibrigens  schon  als  3.  sgl.  praes.  ind. 
vor:  "/,4. 

Die  praeteritopraesentia  bieten  wenig  abweichendes ;  belegt 
sind:  sol,  sal;  fchol  6/2e  (u-  3  x)>  fallen,  fallen  (s.  o.),  fulle  8/89, 
fchulln  8/l4,  fchullen  9/29,  26/87 ;  —  mag  (s.  o.)  mak  6/8t>  mugen  (6.) 
mogen  14/82,  mftegen  lfi/8,  m6gn  21/6,  mSgen  25/8;  muge  6/u  5  —  tfirren 
13/2.  Conj.  praes.  fchulle  8/24,  m*ge  19/2r 

Participia  praesentis  sind  sparlich  belegt;  regelm&fzig  sind: 
zulegende  wfirde  9/9,  lebende  16/,8,  (gfttern)  varende  vnd  vnvarende 
14/8,  cf.  24/1?  28/8I,  2Slu>  praedicativ  31/2i.  —  Statt  des  irrationalen  e 
haben  u:  24/82  (von  alien  gutern)  varunde  vud  vnuarunde;  und  eine 
ganz  fehlerhafte  form  bietet  15/i  :  rait  meinem   angehangenden  sigel. 

Participia  praeteriti  sind  zunachst  haufig  praedicativ  in  peri- 
phrastischen  praeteritalformen,  naturlich  undecliniert  und  soweit  die 
starken  verba  betheiligt  sind,  auch   meist  unsynkopiert:    angefalleu 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhundertg.  g3 

ujv  verwallen  18/,0  u.  6.,  funden  1/1  u.  o.,  enpfangen  24/4  u.  8.,  en- 
pfolhen  26/9  u.  8.,  bevolhen  16/21,  (ge)geben  12/12  (u.  19  X),  vffgeben 
ulw  begriffen  18/18  u.  8.,  vberhaben  18/i6,  behalden  u/12,  aufge- 
halten  12/6,  komen  6/io  u-  <>•>  vbereinchumen  n/8  u.  8.,  verlauifen  J73, 
vorlihen  14/l4  u.  8.,  (auf)genomen  "/,  u.  s.,  eingenomen  n/,G  lI-  s-> 
genimen  ljSf  8/89,  auferstanden  u/2n  gehangen  1S/M  (u.  17  X),  geliden 
•/',„  verloren  9/28,  gebeten  12/26,  vorgeffen  15/2,  gefeffen  6/26  u.  8.,  ge- 
koren  21/10  u-  s>  gelaffen  24/3  u.  8.,  geboren  22/14,  gefworen  6/8  u.  8., 
gefehriben  3/40  u.  6.,  vorfchrieben  2y/,9  u.  s.,  vorgefchriben  28/l9,  auf- 
getragen  12/S8  u.  8.,  auffgetriben  l6/sg,  furtrunken  8/30,  gewefen  17/34 
u.  s.,  weggeczogen  18/20,  vorbunden  81/19,  gelegen  28/i6  u.  8.,  ge- 
(prochen  19/4,  gefliffen  2%3  u.  s.,    worden  6/10  u-  8»  8etan  2°/ia  u-  8 

Synkopiert  nur:  gebn  32/24l  vorkorn  n/28,  gefworn  ft/2  (u-  9  x)> 
verlorn  9/3  —  ohne  w:  verlor  haben  7/29. 

Demgegeniiber  sind  die  schwacben  pp.  synkopiert:  geantwurt 
ll/fei  n/«8»  abgearbeyt  18/,2,  verpfirgt  6/3»  bU,  verpfircht  5/6,  bracht 
9/si,  pracht  29/27,  29/28,  bekant  (habe)  81/20>  verkouft  8/36,  vorkummert 
31  19,  gekouffl  lf/t9  (u.  5  X„  benant  "/„  abgeloft  27/26,  gehabt  7/, 
(u.  4  X),  vnberett  18/i7,  verricht  21/10,  gericht  82/n,  gefant  7/16,  befagt 
%o>  vberfagt  9/n,  gefaczt  4/lfl  (u.  6  X),  verfigelt  12/4,  vngeftrafft  18/17, 
gewert  12/88,  werleift  3/10,  beczalt  82/l7,  befchuldigt  6/88. 

Aber  unsynkopiert:  geborget  2/26,  5/82,  verpurget  4/l8  u-  8> 
gepawet  17/3  u.  6.,  angeburet  24/3,  8%0>  verceret  4/l0,  geeret  4/4,  ge- 
faczet  22/28,  verkoufet  8/3,  12/39,  gekoufet  2/28,  geinawret  20/33,  benadet 
6/8,  begnadet  22/n,  gemachet  16/88  (u.  5  X),  enpfremdet  26/23,  befchul- 
diget  7/s,  befaget  9/17,  9/,2,  berichtet  u/„,  gewilkuret  17/35. 

Aber  auch  in  attributiver  stellung  sind  pp.  sehr  oft  undecliniert. 
Weniger  auffallend  ist  dies,  wenn  das  partic.  seinem  regierenden 
worte  nacbgesetzt  ist;  der  Newenftat  in  Merherin  gelegen  28/6,  cf. 
80/2?  8%7?  den  r°k  m&  einem  fuchfzen  pellicz  vuderczogen  25/31, 
clafter  .  .  .genant  auff  der  Grfln  28/„  cf.  28/ft,  28/,6,  30/4,  —  denn  hier 
nahert  sich  die  geltung  sehr  der  praedicativen.  Aber  auch  in  rein 
attributiver  stellung  lesen  wir:  mit  .  .  xzwain  gefworn  mannen  9/18; 
cf.  Vi„  7u,  7.w  12/2i;  gefworen  burger  »/„,  cf.  28/12,  27/29,  M/,i 
(daneben  freilich  auch:  gefworne  purger  16/24,  cf.  17/l8,  17/28,  20/38, 
UU\>  81/7«  82A>2)-  Ferner:  di  zuprochen  prficken  7/30,  in  feinem  ver- 
flozzen  callen  */7  (u.  3  X),  di  vorfchriben  gefecz  8/40,  9/31 ;  bei  den 
nachgefchriben  artikeln  12/29,  cf.  14/25,  17/36,  81/i8;  den  vnbefcheiden 
porch  8/6,  der  vorgenant  vnterchoufel  (als  gen.  pi.  10/13,  cfc  8/29 
(freilich  gleich  10/29   dy  vorgenanten   vntercoufel;    uberhaupt  ist  dieB 


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64  I.  V.  E.  Mourek: 

letztere  part,  [vor-,  e  ,  ob]  genanter  38  X  in  declinierter  form 
belegt;  sehr  oft  aber  auch  abgekurzt:  egen  u.  ahnl)  Weitere  decli- 
nierte  participien  sind:  mit  wolbedachtem  (verdachtena)  mut  6/9?  */s, 
14/2l,  2fl/30,  31/h:  derfelbe  purger  alfo  befchuldigter  7/H,  erwelten 
bischoff  14/8„  mit  einem  gelocherten  pleche  19/t8,  mit  vuferm  vfge- 
druckten  infigel  2fl/26,  an  der  abgeldften  cziufe  ftat  27/26;  ein  vnuor- 
czogenes  recht  28/27- 

3.  Consonanten. 

a)  Sonore  j.  w. 

Der  Halbvokal  j  bietet  in  unseren  texten  keine  eigenthtiralich- 
keiten. 

Complicierter  sind  schon  die  verhaltnisse  bei  w. 

Dies  wird  zunachst  direct  fur  einfaches  u  geschrieben,  aber 
doch  nur  ausnahmsweise.  Neben  zahllosen  vnl  findet  sich  wnd  11/7, 
"/»,  neben  zahlreicben  vff  doch  (7  X)  wff  16/2,  l%  16/i2,  l5U,  l7«> 
15/27,  lhU\  —  ofter  im  diphthong  au:  die  worte  mawer  und  frawe 
sind  nur  mit  aw  belegt  (aber  14/2  frauwen,  14/fl  vrauwen)  —  ofter 
haws  14/25  u.  8.  (oft  auch  hauf)  ofter  ungleichmafzig  hauffrawe  19/ft 
u.  s.  Nur  pawen  23/18,  gepawet  17/3;  dem  entsprechend  auch  nach- 
pawer  (28/8  u.  6.) ;  29/16  auch  zu  voraws.  —  Oft  im  umgelauteten 
diphthonge  ew:  trewen  18/6  (u.  3  X),  hewfer,  gepewde,  newen  20/S3, 
newes  lfl/S6   u.  8. 

Die  vertretung  des  u  durch  w  greift  bis  ins  gebiet  des  /  hin- 
liber ;  weil  man  schreiben  konnte  wolgen  oder  volgen,  so  schrieb  man 
auch  wolgen  29/2fl,  wunden  (=  funden)  u/9,  der  wierd  4/22,  war 
(=  fur)  10/*i  wor  (zr  vor)  JV4,  wan  (=  van  n/5),  wir  (=  4)  8/3(P 
7/26.  —  Aber  dafflr  schrieb  man  auch  umgekehrt  v  statt  w :  vochen 
7/26>  *lu,  mitvochn  7/35,  vudervinden  M/l5,  volde  30/10,  vorden  6/9, 
10lu,  varden  5/10,  velherlei  8/22,  gegenvortigen  8/2. 

Endlich  wechselt  w  mit  b:  so  in  dem  besonders  grob  geschrie- 
benen  st.  VIII.  v.  j.  1338 :  sunowint  n/4  (=  sunabent),  howyn  u/9 
(=  haben);  umgekehrt  bfiirw:  witib,  witeb  19/18,  28/8,  27/7,  witebftul 
l5/6,  und  in  den  taufnamen  Buzlab  4/22  (=  Bohuflav),  buflab  10/27, 
14/7,  Buflabes  6/1Q,  Wenczlab  5/8,  %  6/2,  7/37,  12/I6,  (aber  ofter  auch 
Wenczlaw,  z.  b.  14/19,  82/18  u.  s.)  Czaflabb  4/24  und  im  namen  Rotleb 
2/4  (aber  Rotlew  6/22)  cf.  auch  Leb,  fneider  14/7. 

Sonst  steht  w  (als  consonant)  in  gewohnlicher  weise:  (wa:) 
ewaugeliften  17/19,  wan  6/13,   wanne,  wann  (oft),  bewaren  19/18,  (wft:) 


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Zum  Prager  Dentsch  des  XIV.  Jahrhunderts.  65 

wage  a/8  u.  s.  w&ge  2/12,  Vu\  (wae:)  we|,(e)  •/■  u.  6.;  (we:)  weg(e) 
"/„  wegen  16/17  u.  o.,  wegers  6/l6,  (u.  s.  o.  we-);  (wi:)  wi(e)  713, 
wider  15/10>  wil  */2S  u.  8.,  underwinden  5/si»  gewynnen  22/lft  u.  s., 
wirt  15/3  u.  6.,  wiget  2/,8,  feinem  wirt  7/15;  (wo:)  wolde  6/80  u.  o. 
ge(gen)wortig  6/6  u.  8.,  wol  7/27  u-  8»  wochen  7/26  u-  8->  wo  "Ao  u- 
o.,  worden  u/24  u.  8.,  wonen  17/82  u  8*  wort  14/u  u-  B-  Auch  wu 
ist  iramer  ausgeschrieben :  wurde(n)  18/17  u.  s.  o.,  uberwundcn  18/lr 
Nur  uw  erscheint  als  w:  trwen  9/27  u.  s.  Selbst  w'einchumen  n/8 
=:  Qbereinkomen)  —  sw:  swarz,  swach,  gefworn,  fwern  u.  8. 

Die  liquidae  f,  r 

bieten  nichts  auffallendes,  aufzer  etwa  dass  die  gemination  regellos 
behandelt  ist:  z.  b.  gefellefchaft  10/34:  aber  gefelfchaft  7/6>  7/0,  (ver- 
einfacht  vor  dem  consonanten?  aber:)  weille  29/38,  sonst  nur  weil(e) 
—  teler  29/82.  Durch  synkope:  irr  4/15,  ein  anderr  2/82. 

n,  m. 

Auch  von  den  nasalen  ist  ebenfalls  nur  wenig  zu  berichten: 
abermals  die  freie  behandlung  der  gemination :  manne  14/23  u.  s. : 
aber  mane  12/24;  nymmer  14/12:  nymermer  7/9« 

Durch  assimilation  sind  geminationen  entstanden  in:  zefamme 
*/13,  chotemmir  13/7,  darumme  14/16,  auch  in  inwennig  M/u  (inwennig 
czwelff  wochen  I)  —  durch  synkope:  hann  s/8,  cleinn  4/28,  denn 
ul 

ISO' 

Ausgeftofzen  ist  n  in  :  pfennic  (aber  ofter  pfenning  geschrieben  I) 
kunic  (immer  so!)  full  24/l4,  vornuf(f)t  (immer  so!  14/(1  24/3l  18/w  u- 
s.).  Enthetisch  ist  es  in:  weningen  2/27  2/32. 

Apokopiert  nicht  nur  in  habe  wir  12/34,  meine  wir  18/27,  welle 
wir  7/*ii  sondern  auch  nach  1  und  r:  verinfigel  9/32,  verlor  7/29. 

Am  ende  des  wortes  werden  n  u.  m  leicht  verwechselt,  s.  o.  s.  VII. 


b)  Explosive. 
a)  Die  labialen. 

P. 

P.  steht  echt  nur  in  wenigen  worten:   pabftea  18/,3>  probeft  %, 
pfilfter  29/29,  pellicz  ,6/8ll   peter  17/n  u.   6.,  pleyer  10/23  u.  s.,  priuet 

Phil.-hist.  Classe  1901.  5 


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66  I.  V.  R  Monrek  : 

21/8  u.  s.,  im  namen  Prag  s   o.  Geminfert  in  snapper  7i6>  appatheker 
18/23J  vor  t:  amptman  26/20  u.  s.,  hawptman  3/8  4/6  29/29- 

Durch  assimilation  (statt  t)  in  enpfangen  24/4  u.  8.,  enpfremden 
2fl/23  u.  8.,  enpfolhen  26/9  u.  s. 

Enthetisch:  kumpt  18/10  21/28  87.oi  mitfampt  »/„  17/2  26/32  278- 

Viel  wichtiger  fur  die  beurtheilung  des  sprachzustandes  sind  die 
falle,  wo  p  in  streng  obd,  dh.  bairischer  weise  statt  der  media  b 
verschoben  eintritt.  Es  steht  jedoch  im  ganzen  nur  selten,  und  was 
charakteristisch  ist,  haufiger  nur  in  den  alteren  lagen  der  texte.  Nur 
b  weisen  auf:  gebet  7/87,  pofenbacb  3/l3  3/89,  bflteln  3/20l  verborgen 
6/26,  berait  8/12  u-  8->  bley(es)  12/6  u.  s.,  todbette  14/29  u.  s.,  dechbette 
29/2fl,  bifchoff  14/,8  u.  s.,  herberge  10/33,,  fwybogen  19/2,  berge  2fl/2s> 
Benefchawer  l2/u  u.  s.,  burtig  22/l4,  geboren  32/14,  behemisch  27/2. 

Dementgegen  ist  das  wort  pri(e)f  11  X  mit  p  geschrieben, 
44  X  mit  b,  ersteres  zuletzt  9/32,  letzteres  zuerst  5/26;  das  wort 
purger  45  X  mit  p,  41  X  mit  b;  das  wort  purge(l)  29  X  mit  p, 
sammtlich  in  den  altesten  texten  (mit  einziger  ausnahme  28/2) ;  ver- 
purget  4/18  (u.  5  X)  in  alterer  zeit,  spater  nur  einmal  30/n  ;  geburt 
12  X  mit  b,  12  X  mit  p  (hier  eigenthumlich  genug  gerade  in  den 
spiiteren  texten  mit  p)  das  wort  bruder  9  X  mit  b,  nur  2  X :  5/14 
bl20  mit  p;  das  wort  bete  13  X  mit  b,  nur  1  X  :  18/30  als  pete; 
Pofenbach  3/13:  aber  24/fl  (u.  s.)  b5fes;  angeburet  24/3,  geburen  26/24 
2tf/34  :  aber  angepuret  30/20 ;  aufbinten  6/17  6/2i>  vorbunden  30/lfl:  pinter 
10/8i  (u.  9X);  pechrer  19/i8  (u.  5X);  bawen  19/12  u.  s.,  auffgebawet: 
gepawet  20/17  20/18,  pawer  4/19,  nachpawer  16/32  21/7,  vorpawen  17/13, 
gepewde  17/12;  fleischbenken  a9/22:  fleischpank  32/5  82/6;  gebrechen 
7/31 :  zuprochen  7/30,  abprechen  20/36,  preche  18/27;  bringent  6/i2  (u- 
3  X):  prengen  6/28,  pringen  7/n,  pringet  713  7/23;  beide  12/34  (u.  3  X), 
bede  15/29:  peder  18/30  (u.  2X);  bruck(en)  4/u:  prfiken  7/30;  piten 
9/28:  biten  28/12  29/s;  geborget  2/26  (u.  2X):  porgen  7/25  (u.  6  X), 
porch  8/6,  verporgen  8 13 ;  brecht  7/19,  bracht  7/21,  gleich  daneben 
pracht  7/27  (u.  2X);  bezzern  7/31  (u.  4X):  peffern  2%  (u.  2X); 
beffers  12/3,  13/32:  peffer  n/u ;  befte  32/10:  peft  2a/37;  fftrbaz  4/8  8/24, 
furbafmer  17/4  (u.  o.);  buze  10/36  (u.  2X):  puze  6/29  (u.  12  X); 
puzen  7/19  (u.  5X):  bei  8/40  u.  s.  o. :  pei  4/lg  (u.  3X);  gebieten 
26/27 ;  botschaft  4/10.  Reinbot  4/33  boten  3/24  (u.  3  X) :  poten  8/26  (u. 
2  X)  ;  beleiben  (s.  o.)'.  pleiben  21/u.  Bertolden  2/32  u.  gleich  darauf 
Perchtolden. 

Nur  mit  p   (freilich   nur  zufitllig)  sind  belegt:    parchan(t)  2/l3 
(u.  2  X),  fallen    2/13,   puchfpawm    2b ;2B,    pleche   19/18,    paftuben   10/x, 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhnnderts.  67 

pekch  5/I2  (u.  3  X),  peyer  5/ia  (u.  2  X),  pillung  3/l0,  pozener  3/8,  (ab-) 
aufprenten    19/2-,    ao  28,    pvndelin  l/i»   prunhofer    l/21    2/24,    Cornpuhel 

Im  inlaute  ist  bios  6  gescbriebea  zu  finden,  u.  zw.  sowohl 
zwischen  vocalen  als  auch  nach  liquiden:  gefchriben  9/31  u.  o.,  libe(n) 
,5/2  u.  8.,  habn  4/4,  haben  7/29  u-  s-  °?  uberhaben  18/i6,  habe  3728  5 
aufheben  18/6  u  s.,  b(e)leiben  l8/27  u.  s.,  g(e)lauben  u/28  u.  s.,  er- 
laubet  7/37,  geben  14/35  u.  s.  o.,  lebet  l5/»  u.  o.,  vber  7/34  u.  6., 
vberein  6/i©>  vb(e)rig  s.  o.,  probeft  4/g,  abe  1H/2r,  u.  s.,  fiben  n/3i  u. 
6.,  grube  9'37  u.  s.,  leibe  25/4  u.  s.,  liubel  10/,,  lobesara  14/21,  sun" 
abende  16/2g  u.  8.?  getribeu  1B/38.  Dies  bleibt  auch  in  der  apokope 
und  vor  t:  ab  2%8  u.  s.  o.,  grub  21/  77  belib  6/82,  hab  5/„,  (hab  es 
7I0,  hab  ich  2V36)  geb  mau  29/33  —  gibt  !720  u.  s.,  gehabt  7/6  u.  6., 
hebt  16/s5?  beleibt  6/S2  u-  s->  lebtagen  i:76. 

Nach  Z:  felber  12/30  u.  s.,  filberin  720,  wandelber  13/9  13/10, 
halbeteil  19/10  u.  6.,  halben  a3/l7,  halbeuweg  a;,/,4  u.  s.,  gewelbe  23/l2. 
—     Wieder  bleibt  dies   auch    in  der  apokope  und  \ort:  derfelb  4/t> 


iso 


u.  s.;  halb  27/22  u.  s.,  halbteil  19/n  u.  s. 


Nach  r:  verderben  6/.n  arbeiton  13/u  u.  6.,  biderben  3/7  u. 
6.,  sturbe  29/8,  32/18  —  erbeu  n/,4  u.  6.,  erbern  u/i  u.  o.,  vmb  9/a  u. 
o.?  erb  n/B  u.  s.,  erbteyl  23/34. 

Nach  n:  offenbar  */y  —   Aber  chotemper  u/4. 

Im  auslante  ist,  wie  aus  den  angefuhrten  apokopen  erfichtlich, 
die  alte  regel  von  der  verhiirtung  der  laute  im  verfall.  Auch  aufzer- 
halb  der  apokope  erhalt  sich  b,  z.  b.  in  gab  V8  */»  u.  s.  Nur  als 
ausnahmen  ergeben  sich  die  schreibungen :  bleip  r/l7  722  2/s  3/io> 
Hbenthalp  10/81,  lieplich  u/22. 

2>/. 

Die  labiale  affricata  (geschrieben  pf,  ph,  auch  ppf,  pph)  steht 
regelmafzig;  im  anlaut:  pfert  3/lft,  pfunt  3/u  u.  s.,  phunt  ls/6  u.  s., 
pfunden  714,  pfingsten  1/3R  u.  s.,  pfeffer  8/g  u.  s.,  pfenni(n)g  3/14  u. 
s.  0.,  pflegen  76  u.  s.,  pfligt  7S4. 

Im  inlaut:  fchepfen  9/lg  (u.  ca  20  X),  fchephen  12/2l  (u  3  X), 
schepphen  3/l0  (u.  3  X),  seppfen  bl2A}  fchepffen  1716,  scheppfen  27i2, 
sepheyn  n/8. 

/• 

Im  anlaut  wild  f,  v  (u.  w)  geschrieben:  funf  */w  funften  7/aa 
u.  0.,  fewers    19/2M  vollem   17/8    u.   0.,   wollem  1(i/xb  (u.  3  X),  wunden 

6* 


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68  I   V.  E.  Mourek: 

n/9,  fuerlon  3/18,  vas  2/l6  (u.  2  X),  geuerde  12/l0  u.  o.,  geverde  n/26, 
vormflgen  n/30  u.  8.,  vorwefer  14/17  u.  o.,  voruallen  13/l0  u.  s.,  vor- 
kauffen  27/12,  vorczog  "/,„  vormunden  14/i8  u.  s. :  fftrmunden  14/32 
(u.  3  X),  vordern  12/7,  vorderunge  18/18,  einfordere  13/16.  (tlber  weitere 
▼or-  s.  ob.  8.  48,  49.)  vervallen  18/19  u-  s->  angefallen  24/4,  gewalln  7/2B 
9/»i  geuallen  w/n  u-  8.,  gevallen  16/16>  gefallen  11/28  u-  °>  falkenawer 
29/2,  uberfaren  74  u.  s.,  volfflren  14/27  u.  s.,  fflren  7/l2,  auzfuren  8/34 
u.  6.,  einffirt  5/28,  wolfiire  uud  volende  81/4,  volenden  14/26  u.  s., 
volender  24/37  u-  6-»  vater  2,/2>  Weftual  17/23,  vaften  72  21/2  81/4  (:  aber 
phasten  u/4j  aufvaulten  20/22,  erfaule  19/2ft,  fant  2/8  u.  6.,  velt  19/u, 
bewelche  14/24,  bevolhen  18/21,  gevehen  8/26,  feyertage  lg/m  hantweften 
•/„  verre  12/31,  ferrer  19/28,  fegen  20/12,  vil  16/38,  verrichtung  17/2fl  u. 
s.,  verluft  8/25,  unuerczogen  12/3,  uermeyden  2fl/3fi,  ver  =  fur  10/27: 
vor  =  fflr  9/28  u.  6.,  von  (s.  o.),  uon  26/4,  vorn  23/n,  forn  10/35,  fur 
8/10,  fflr  4/9  u.  s.  o.,  vinden  22/39  u.  o.,  finden  22/19  u.  6.,  gefunden 
28/l6,  derftllen  29/24,  furften  9/29  u.  s ,  fuchfzen  28/81,  Waltfogil  24, 38 
u.  8.,  fflgleich  29/8,  furdern  10/10>  furderlich  12/9,  vier  4/10,  fier  3/10, 
w!r  8/86,  vierdung  22/82,  firdung  3/21  4jx2,  —  vnflat  19/20,  fleizeclichea 
12/27,  fleiffe  17/17  29/3;  vreund(e)  s/28  u.  o.,  vreuntlich  n/12,  friuntlichen 
12/8,  freunden  uju  u.  o.,  frey  24/li;  vremden  5/2fl?  fron  l/e»  frenczil 
7,8,  fridl  27/7,  vrift  7/,6  8/29. 

Dreimal  ist  /  im  anlaut  geminiert :  ffrenczil  *jn  (aber  7/38  u.  o. : 
frenczil)  ffiinf  26/20  un(l  ffridil  26/7.  Das  ist  freilich  nur  schreiber- 
laune,  der  im  inlaut  und  auslaut  noch  raehr  gefrohnt  ist,  so  zwar, 
dass  einfaches  /  ausnahme,  doppelschreibung  geradezu  regel  ist, 
namentlich  vor  t.  So  findet  sich  wohl  tafel  7u>  taue^  s/22>  fronhofe 
V6  cf.  80/1  30/3l  Grashoweres  2/12:  aber  hoffe  19/18  19/„;  unterchaufel 
4/s7  4/m  a/i:  aber  kauffen  16'17  (u.  5  x)>  untercheuffel  4/10:  verlauffen 
18/3;  fflnft  2/20  4/23  11/3fi:  aber  funfften  24/27;  gescheft  4/17  (u  12  X): 
aber  gefcheffte  2l/32  (u.  11  X);  heftel  712,  czinfhaft  n/l0  n/M ;  ge- 
meinfchaft  23/2:  aber  magschafft  16/i7;  kraft  6/81  737:  aber  crafft  7/28 
(u.  6  X);  notdurft  8/2l :  aber  notdorfft  29/37;  ofte  18/4  (u.  3X):  oflfte 
14/34  (u.  7X);  verkaufte  3/12,  gekawft  26/25:  vorkaufft  26/35  (u.  2  X); 
vngeftrafft  18/17;  safran  8/8  (u.2  X):  faffran  3/12  (u.  2X);  wolfel  3/38 
7'36>  Wolframes  3/6  4/3 ;  gehulfig  °/9 :  aber  helffen  27,6,  hulffe  14/26 
24/12;  dorffer  26/29;  briue  26/19,  brieues  2726  26/36:  aber  briflfe  28/3  2%, 
brieffe  16/S0. 

Im  auslaut:  fumf  2/2  2/6 :  aber  funff  27/H,  fumifczig  lfl/12  (aus- 
geftofzen:  fflnczig  718);  hoff  17/12  (u.  2  X),  bischoff  H/18  ,8/M;  ainlef 
2/7,  czwelf  9/i2:    czweliff  2727,    czwelff  32/n,    eylff  3726;    brief  12/u  u. 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderta.  69 

5.:  brieff  "/10  (u.  2  X),  briff  21/32.  Die  praeposition  vf,  auf  (4/10  4/u 
4/25  7*»  *U  n/2o  10/i)  ist  meistentheils  mit  geminierten  ff  geschrieben: 
vff,  auff  (awff  16/30). 

Berechtigt  ist  die  gemination  im  inlaute:  begriffen  12/l8  27/9, 
gesliffen   22/38   (u.   2  X),    schaffe   14/6,    pfeffer  fi/28   u.    8.,    offenlichen 

"/;  u.  s. 

P)  Die  gttituraltn. 
k. 

Ebensowichtig  fur  die  charakteristik  des  dialekts,  ja  noch 
wichtiger  als  der  wechsel  6-  p  im  anlaut,  ist  k-  ch  an  derselben 
stelle. 

Das  erstere  ist  miy  das  letztere  obd  (bairiscb);  es  kommt  in 
nnseren  texten  nur  in  der  zeitlicb  ersten  halfte  (neben  k)  vor  und 
verschwindet  in  der  zweiten  ganz:  choufen  2/34,  (in  derselben  zeile 
daneben  verkoufenl)  verchaufen  8/3  4/3i>  verchoufet  1j3l\  dann  (ver)- 
kaufen  aberhaupt  39  X  mit  k  oder  c  und  nur  die  aufgez&hlten  drei 
mal  2/34  8/3  4/31  mit  ch;  kauf  6/86:  chouf  6/13  vnchoaf  */4;  kaufman 
7/„  (u.  7  X) :  choufman  8/29  9/8  9/16;  kaufleute  6/22  (u.4X) :  ctaoufleute. 
6/io  9i'za\  koufmanfchaft  tt/12  (u-  ca  24  X):  chaufmanfchaft  4/29  fl/34 
7A  10/3i  i  vnterkeufel  6/B  (u.  14  X) :  vutercheuffel  4/16  u.  6  X,  zuletzt 
10/21  (der  stamm  chauf  zuletzt  mit  ch  im  j.  13361)  Sonst  in  der  silbe 
ka  —  nur:  caften  2/8  (u.  4  X),  earner  1/1  (u.  5  X),  kannelgiefer  12/2fi 
(u  2  X),  kannelwer  13/8,  kanczler  14/20»  bekant  31/20i  cartufern  28/3, 
katherine  80/16.  Fiir  ke-  che-  liegen  folgende  belege  vor:  bechennen 
*h  *U  aV2s:  bekennen  la/22  (u.  16  X),  beckenne  23/,9,  (er)kenne<n) 
22/24  *s/i»  C^e*u  13/25:  kein  12/5  (u.  9  X),  in  cheiner  weife  18/6:  in 
keiner  weife  19/2i  24/i4  :inl\i\  dann  DUr:  verceret  4/10,  kerupt  23/20; 
ftetikeit  7/3I  9/31 :    wiederwertikeit  21/6. 

ki:  kinder  14/26  (u.  20  X)   ki(e)fen  6/I8  (u.  9  x). 

ko :  chom  6/30,  chomet  6/86,  cbomen  18/19 :  komeny2/8  (u.  6  X), 
nachkomen  17/6  (u.  21  X);  Chionrat  4/14,  Chunrat  %  7/36:  Conrat  2/a 
(u.  3  X);  chotemper  u/4  13/n ;  sonst  nur  ko:  colter  2/3  (:  goiter 
29/30),  kornpuhel  «/1  (u.  2  X),  kfirfner  */a,  gekoren  21/10  (u.  3  X), 
vorkorn  11/28,  koften  16/38,  koft  32/14,  Kolen  6/isi  Coin  80/27,  Colmers 
3/6,  Comtewer  2/29. 

ku:  chumen  8/4  n/8  n/i4 :  kumen  6/io»'  chfimet  8/28,  chumt  12/4, 
chfimpt  18/3  (noch  13711):  kumet  7/22,  kumpt  1H/I0  (u.  4  X),  nach- 
kumelinge  13/27  13/31;  czukunfftig  19/24  (u.  3  X) ;  chvehen  8/2l :  kuchen 


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70  I.  V.  E.  Mourek: 

2717 ;  churcz  fi/9 .  kurzen  Vis  (u.  3  X) ;  rhunik  %  (2  X)  •  29  9/3. ; 
kunige  3/24  (u.  8  X);  Chunczil  4/22  fl/ei  Chuna  4/2i :  Cunczen  31/6; 
vrchunde  12/10  :  vrkund(e)  7/3l  (u.  12  X).  Nur:  kunt  ll/I7  (u.  16  X), 
kussen  29/29i  vorkummert  81/i9.  —  Im  eigennamen  Chutten(berg)  ist 
noch  1410  ch  geschrieben,  aber  das  erklart  sich  eben  aus  dem 
eigenen  namen.  —  In  consonantengruppen  ist  anlautend  bloss : 
chramer  5/e  8/is  1!/i>  chramerey  77  8/9  rait  ch  geschrieben,  sonst 
iiberall  nur  k,  c-  cramerei  5/8,  crafft  4/28  (u.  5X),  kraft  6/31*  (u.  2X): 
krankem  24/31,  krieg(e)  fi/34  (u.  7  X),  Crift  7i  u.  s.  o.,  Criftan  5/5; 
cleider  8/ls  (u.  4  X),  clage  24/I4,  Clara  23/33  u.  s.,  clafter  26/4,  Cle- 
menter  23/30  cleynateu  3729;    knecht  7J9  (u.  4  X). 

Im  fttZattf  steht  zwischen  vokalen  nur  k,  ck:  artikeln  18/30? 
pruken  7/30i  brucken  4/n,  pecke  12/2I,  fchoken  Via  10/b»  llftken  9/14, 
Jacob  30/a,  rocke  3/.>0,  secke  78>  ecke  16/,8  31/S6,  dreyekil  28/6,  vorrucke 
15/8,  fchicke  15/16  (u.  6  X).  —  Die  schreibungen  fchichken  26/2  und 
fchichke  23/i0  niussen  nur  laune  sein,  obzwar  sie  docli  wenigftens  die 
aspiration  verratben. 

Nach  konsonanten  ist  im  inlant  nur  das  unfichere  fterche  23/14 
und  dann  Werchart  2r76  mit  ch  belegt,  sonst  steht  ebenfalls  nur  (c)k: 
wilkuren  u7l8,  gewilkuret  17/y5.  falkenawer  2% ;  krankem  24/3P  fleifch- 
benken  29/32  82/e>  Hinke(n)  728>  furtrunken  3/30  fchenken  18/J3, 
frhencken  (ibid.),  werken  24/13,  werckeu  18/27,  hantwerkes  12/28  u.  s., 
merkte   26/28. 

Im  auslaut  ist  einigemal  ch  eingetreten:  pekch  r712  (lieh  11/e-0 
pek  n/24;  »»•'«■  A  7m  72o  7,-9  735  74  7V  marcV,8  723  mark  7/20; 
fchoch  V;,  fchokh  s/l0 ;  fchok  6/3  u.  s.  o.,  fchock  3/4  u.  s.  o. ;  Turinch 
7'21:  Durink  4/2o-  Sonst  nur  c,  k,  ck:  fac  2/18  u.  s,  feck  2/17  u.  s., 
rok  2731,  ftock  17/6,  ftuk  4/S6,  bruck  4/u,  marfchalk  14/2  ,  fleifchpank 
32lb,  trinck(pfenning)  18/25,  werk  13/]8,  bantwerk  12/36  u.  s.,  hant- 
wercks  18/8,  werkftat  18/n,  werckftat  18  7  u.  s.,  werckzeug  2732- 

Wie  bei  labialen,  so  ist  audi  bei  den  gutturalen  das  auslaut- 
gesetz  nur  nocb  selten  beobachtet.  Aber  neben  zahlreichen  mag 
findet  sich  doch  mak  737,  dann  vfflak  8/3t),  iuncvrauwen  18/39,  junck- 
frawen  26/16»  Durink  4/20  10/?2;  nebcn  zahlreichen  czweincz^  usw. 
doch  auch  zweinzik  2/6,  czwainczik  2720  27i  27ai  dreifichik  n/4, 
virczik  ll/32,  firczik  n/36:  (aber  auch  funczeh  ll/u,  virczih  11/S3 
czwainc-hen  9/19);  neben  zahlreichen  adjectiven  auf  -ig  (s.  o.)  doch 
auch:  gegenwurtik  733>  fchuldik  2/30;  willeclich  12/33,  ewiclichen  17/4 
(u.  7  X),  gnediclich  274,  gerechticlichen  4/17,  gemeineclich  12/25  (u. 
3  X),  gemeinclich  a/9  3/a  2i/ae. 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts.  71 

Findet  sich  nur  in:  qweme  6/3i  l*U  Quemen  16/2  1§/iif  Qwitt  24/21- 

Wahrend  k  in  bairischgiltiger  form  (als  ch)  doch  zieinlich 
haufig  auftritt,  ist  die  media  im  anlaut  nur  im  worte  kegen  16/33 
31  ss'  kegenwertige  32/19,  und  nur  an  diesen  stellen  mit  k  geschrieben, 
was  aber  ebensogut  md.  wie  obd.  war.  Sonst  steht  tiberall  g  (auch 
in  gegen  z.  b  3/16  3/18  3/19  16/34  17/34  31  /m  u-  8>  einigemal  tibrigens 
auch  gen  3/M  a/26  2/27  8/28),  gaft  6/27  u.  o.,  gancz  und  gar  24/4  u.  s., 
garten  3%0  30/8fl,  gabe  8/31,  morgengabe  ao/18  u.  8,  im  praefix  ge- 
uberall,  auch  in  der  synkope  (s.  o.  8.  48.)  geblinger  2/n,  genumen 
73,  geben  7/3S,  gen  6/se  u-  °-»  gelten  28/4,  gelt  27/34  u.  8.  o.,  genczlichen 
n/»w  geiftlich  16/18  u.  s.,  geft(e)  4/29  u.  s.,  gibt  18/20  u.  s.,  gingfe) 
14  30  u.  s.,  golt  4/32  u.  o„  goldner  n/6  u  a.,  guldein  10/171  Got  24/33 
u.  s.,  Gdtzel  10/9  u.  s.,  gunat  "/„  gurtel  720>  8ut  Vi  u  8-  °-i  g,ote 
V16  u.  s.,  groffen  s.  o.t  Grashoweres  2/l2,  grub(en)  21/n  u-  s->  be- 
griffen  a7/»  «•  o.,  grttn  26/6. 

Im  inlaut  zwischen  vocalen:  ligen  20/16  u.  6.,  gelegen  2727  ". 
6.,  legen  20/8  u.  6.,  tragen  15/8  u.  o.,  trager  3/29,  genuget  24/fi  figel 
20/37  u.  o.,  wage  10/l7  u.  s.,  fegen  i0/m  pflegen  °/6  u.  s ,  zuchtiger 
7n?  eigen  16/37,  fibenczigiftem  13/38,  vb(e)riger  2781  u.  s  ;  in  adjectivis 
auf -ig- ofter;  prager  u/29,  pregischer  r,/io>  czu  Prage  7s  u-  °->  wegen 
M/10  u.  s.,  vnvorczogenes  2717  u.  s.?  Waltfogil  24/38  u.  s.,  vormugon 
u/si  "/«•  Im  worte  sloger  7*>  u-  s.  hat  #  die  geltung  von  j,  viel- 
leicht  unter  dem  einflusse  der  gleichzeitigen  bohtnischen  orthographie . 

Nach  n:  richtunge  19jt  u.  s.  o.  in  wortern  mit  diesem 
suffixe;  henget  12/n,  gehangen  ls/3fl  u.  o.,  hengen  9/16,  finget  3710 
u.  s.,  bringen  22/u  u.  o.,  ging(e)  272i  u.  o.,  lange  1:79  u.  s.,  lenger 
*79  u.  s.,  lenge  17/4,  enpfangen  24/4  u.  s.  Vor  n:  geczeugnusse  21/3I 
u.  o.  Nach  r:  burger  l/2  u.  s.  o.,  porget  6/2g  u-  8i  verborgen  fl/231 
verpurgen  30IX1  u.  s.,  purgel  6/29  u.  o.,  purge  n/2,  berg(e)  27,3,  her- 
berge  *yM. 

Fftr  ausftofzung  des  #  zwischen  zwei  vocalen  und  folgende 
contraction  ist  nur  leyt  (=  ligit)  19/27  27is  21/e  anzufuhren;  sonst 
tritt  synkope  ein  und  g  bleibt  auch  vor  t  unveraudert:  ligt  20/6, 
pfligt  e/34>  verpfirgt  6/s  *L  —  ebenso  vor  s:  ewigs  2716,  vierczigften 
"/•.  Pfingsten  786  »/M. 


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72  I.  V.  E.  Mourek: 

Auch  im  auslaut  blieb,  wie  bereits  oben  erw&hnt,  die  media 
meist  bestehen ;  so  z.  b.  noch  in  lang  *%  u.  s.,  pfenni(n)g  9/2  u.  8- 
o.,  in  den  zahlzehnern:  czweiuczig  16/i«  u.  and.,  in  den  adjectiven 
auf  -ig:  Ichuldig  99/18  u.  8-  U  in  gi°g  14/so  u.  o.,  mag  7/2  u.  6.,  trug 
V16  u.  s.,  ding  10/84  u.  s.,  purg  10/88,  weg  17/4,  vorczog  "/„,  pillung 
8/10,  firdung  2/38  u.  s.,  Ludwig  2/2e,  verrichtung  17/S6  18/,6,  arglift  8/16 
u.  s.,  fugleich  f9/g1  magfchaift  lfl/ir  — 

Wenn  einigemal  im  auslaut  statt  </  ein  ch  erscheint:  Regenfpurch 
V7  (u.  4  X),  Nurenberch  ll/u  (u.  3  X),  porch  8/8  (=  borg),  fumf- 
c^ich  */10l  u.  ahnl.  verpftrcht  hjb  (neben  verpfirgt  6/s  6/4),  so  ist  das 
nicbt  als  verschiebuug,  sondern  nur  ab  zeichen  der  (eher  md) 
spirantischen  aussprache  des  g  anzusehen. 

Der  haucblaut  h  bietet  nahezu  keine  abweichungen ;  er  steht 
im  anlaut:  haus  6/Sfl  u.  o.,  hewfer  19/x  u.  o.,  haym  10/i7  u.  s.,  bailer 
6/14  u.  8.,  harnaleh  22/86,  haben  (8.  o.),  hatte,  hette  (o),  heimlich  19/81, 
heftel  V12,  zuhorunge  80/18,  (ge)horen  16/17,  u.  8.  o.,  gehornt  e/26,  h°f 
80/i  u-  °-i  prunhofer  2/24,  Lobe  17/4  u.  8.,  behegelich  fl/lfl  hiudernuffe 
28/n  u.  6.,  (al)hie  22/12  •/,,  u.  6.,  heutig  '%  heylig,  hubel  "/,. 

Zweimal  auch  for  st.  er  5/M  (2  X). 

Im  inlaut:  hohe  17/4,  truben  29/27,  czehen  25/28  u.'o.,  dahein(er) 
14/a8  u.  s. ;  oiler  synkopiert  dheiner  fl/sl  u.  o.,  alterlehen  *0/S9;  gevehen 
8/i6i  gedeilien  tt,1lf  gescbehen  e/31  29/n,  czuflahen  18/i8  u.  s.,  vurlihen 
14/14  u.  8.,  nehesten  14/6  —  twyrhe  19/fi  9/6. 

Zweimal  zwifchen  vocalen  (19/6  hoche,  8/26  lichen)  und  ofter 
in  der  nachbarfchaft  von  consonanten  wechselt  h  mit  ch:  mohte 
7/7  9/12:  mochte  9/24  u.  6.,  bevolhen  16/21,  enpfolhen  ad/9:  [bewelche 
14/24 ;  nehften  7/S6 :  nechften  9/34  (u.  6  X) ;  geschiht  6/18 ;  gefchicht 
21/16  (u.  4X);  So  noch:  ficht  10/24,  deucht  12/fi  18/S4. 

Wenn  dies  fur  eine  noch  immer  dichtere  ausfprache  des  h  zeugt 
als  sie  der  spatere  btofze  haucblaut  hatte,  so  sind  dagegen  auch  belege 
ftir  die  ausftofzung  zwischen  zwei  vocalen  vorhauden,  die  nur  auf 
dem  blofzeu  hauche  beruhen  konnen:  geschee  28/88 14/16  13/29 12/29  :  gefche 
8/19,  gescheen  17/38  (geschehe  24/36);  czen  16/8  u.  s. 

t)brigens  wird  h  auch  vor  consonanten  ausgeftofzen :  neften 
19/84  ,0/«;  geschiet  16/10  19/19  S9/ll;  gefchit  14/S4  (letzteres  wohl  auf 
grund  des  alteren  gefchihitl) 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts.  73 


Im   auslaute    steht   h  nur   in   gescheh    8/36    6/27    9/7,    peh 
funczeh  ll/n   —  sonat  daftir  nur  ch  z  b.   ilachtuche  n/30,  geschach 


11/ 

/V 


in- 


ch 

eh  kommt  aufzer  den  oben  bei  der  tenuis  hervorgehobenen 
fallen  im  anlaute  nicht  vor. 

Im  inlaute  steht  es  echt  zwischen  vocalen :  gemachet  16/88 
(u.  5  X),  fache^12/^  (u.  6.),  gebrawchen  82/l6,  zu  rechen  82/131  pleche 
l9/isi  gebrechen  7/3t,  abprechen  20/35,  preche  18/271  czeche  22/17  u.  s., 
reiches  26/i8  u.  8.,  eyche]  32/2,  re)cher  22/g;  im  suffix  —  licb(en)  s. 
0. 8.51. ;  geleichem  18/4,ieczleichen  10/37  u.  8.,  zuprochen  7/80,  gelochertem 
l9/18,  aufgesprochen  22/l2,  geruchen  12/31,  tuche  u/221  tucher  29/88, 
tucbmacher  12/l9.  In  der  nachbarschaft  von  consonanten:  pecbrer 
l*/2  u.  6.,  parcban  2/18  u.  6.,  fulcher  20/fl  u.  6.,  welcher  7/23  u.  6. 
(Durch  h  vertreten:  yeczleiher  n/14,  welher(lei)  7/27  8/n  "Arc*- 

Oft  steht  ch  vor  t  (echt  und  fttr  h) :  licht  17/10,  allerdurchleuch- 
tigiftem  14/,9,  lichtmeffe  21/84  allmechtig(e)  14/18  28/31,  recht  % 
u.  o.f  gericht  24/,0  u.  s.,  flachte  n/26,  geflechte  lfl/7,  icht  12/fl  u.  6 , 
nicht  6/i9  u-  <>•»  bracht  7/21,  brecht  7/19;  zuchtiger  8/2l,  berichtet  ll/M, 
aufrichten  M/u  u.  6.,  geruochten  22/8.  —  Vor  s  nur:  puchfpawm  25/9, 
fuchfzen  *5/sf 

Im  auslaut  (echt  und  fttr  h):  anch  2/8  11.  s.  0.,  ydoch  8/16,  nach 
%  u.  8.  o.,  nachpawer  ,6/32  u.  6.,  nachkomen  (s.  0.),  tuch  8/l6  u.  6., 
buch  27/9 ;  dur(i)ch  18/28  u.  6.,  aufprucli  17/2a  (u-  3  x)»  Ilachtuche  u/80i 
loch  l9yi4,  pofenbach  8/10,  dechbette  29/29;  in  den  endungen  —  rich 
und  —  lich  (s.  0.  8.  51.)- 

y)  Die  dentalen. 

t 

Die  tennis  steht  im  anlaut  mit  ausnahme  von  Turinch  bj2X 
(neben  Durink  ^20)  un(l  vorturben  13/30  (neben  verderben)  ttberall 
edit:  tag  2/82  u.  s.  0.,  tege  8/2  8/12,  tauel  Vi6  u-  s.,  getan  23/12,  tet(en) 
19 j  9  u.  6.,  tun  8/18  u.  s.  0.,  teil  15/g  u.  s.  0.,  teylen  8%,  tischtucher 
ntw  tochter  16/3  u.  6.,  tode  lfi/21f  todbette  25/5  u.  6.,  tor  86/6,  RoftSr 
*'lnf  ^m  4/io»  turm  1Uu  tuc^  8/is  u-  s.,  Mauftuttels  81/3, .  —  Gruppe 
tr:  getrawe  18/22  u.  s.,  treiben  4/29  u.  s.,  auffgetriben  ltt/88,  vbertrete 
18/6  u.  s.,  Trewflin  25/2ft  u.  s.f  treme  19ju  u.  8.,  getrwen  7/8  u.  6., 
truhen  29/27,  tragen  8/94  u.  s.,  trager  3/29,  trug  l/w  aufgetragen  12/8I 
u.  a.  —  Gruppe  tw:  twingen  22/21,  twyrhe  19/6. 


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74  I.  V.  E.  Mourek: 

Im  inlaut  ebenfalls  echt:  gebieten  a6/27,  biten  9/28  28/l2  u.  s., 
bete  12/83  u.  o.,  gebeten  12/26,  riten  3/16,  muter  24/lfl  u-  s->  va*er  84/io* 
mflte  n/13  u.  s.,  bote(n)  3/24  u.  0.,  arbeiten  12/26  u.  8.,  peter  17/llf 
leute(n)  ]3/19  u.  s.,  gotes  26/17  u.  s.,  b&tel  3/20,  bereites  16/26  u.  6., 
gutes  3/n,  guten  24/6  u.  s.  o.,  gfitern  31/29  u.  s.  o.f  lawter  29/9,  rate 
18/24  u.  8.,  reten  26/2g1  gerete  30/29,  veterlich  23/34,  heutigen  18/2. 

Geminiert:  Otten  2/n  u.  o.,  drittel  22/23,  dritte  10/31  u.  6.,  hette 
29/8  u.  s.,  bette  29/29,  —  unnothig:  bette  32/?3  (=  bitte). 

Unorganisch  erweicht:  geliden  9/81. 

Nach  consonanten :  rt:  Mertein  ia/19  u.  s.,  antworten  7/i2  3%gi 
eewirtinne  3l/i6  u.  s.,  vierten  %,  (vierteil  9/2),  gelocherten  19/18, 
burtig  22/J4l  gegenwertig  2/16  17/34  u.  o.,  garten  3%0  u.  8.,  gurtel  1;20 
u.  8.  —  nt:  gewantes  4/so  u-  s->  binten  8/17  u.  s.,  pinter(s)  ,8/36u.  s., 
genanten  19/7  u.  8.  o.,  aufprenten  20/22,  abprente  19/26.  unter  22/28  u. 
o.,  newntem  26/16,  unterwinten  4/31,  an  fante  Lucastage  17/19,  hante- 
tucher  29/33.  —  It:  halten  9/7  u.  s.f  erwelten  14/l8,  alterlehen  80/39, 
eltiften  u/8  u.  s.,  gelten  28/4,  gelte  26/24  (u.  4X):  gelde(s)  4/8  (u.  5  X). 

In  alien  diesen  consonantengruppen  ist  jedoch  sehr  oft  das 
echte  t  an  die  liquida  theilweise  assimiliert:  vierde  2/19  (u.  5  X), 
werde  (o.),  pinder  21/6  u.  6.,  vnder  30/4  (u.  5  X),  vntferczogen  25/3i, 
hinden  "/„  (u.  3  X),  hindere  18/26  (u.  3  X),  vnden  19/141  fibende  a/2l 
10/27,  czehenden  a7/i  (u.  4  X),  vor  fande  Johnstage  9/36,  fende  13/38, 
fend  30/6  u,  6.,  (be)halden  16/39  u.  o.,  erbalden  10/15,  enhilde  7/27  9/10, 
alden  Vis  u-  s-»  ^der  MAo»  ^°^e  31/4  u-  8->  wolde  (6.),  welde  13/26, 
werlde  15/26  u.  6  X). 

Weitere  gruppen:  pt:  hauptman  3/8  4/5,  hawptpSlfter  a9/29, 
amptman  20/20,  sampt  16/38,  gesaraptes  a8/6. 

t)ber  cht  und  hi  s.  oben  s.  72,  73  —  st :  im  anlaut :  ftat  1/A  u.  8.  o., 
ften  19/23  u.  6.,  ftet  l/4  u.  6.,  entftee  24/35  u.  8.,  vngeftrafft  18/l7;  im 
inlaut:  abgel6ften  27/2fl,  fwefter  23/44  u.  6.,  eltiftin  u/8  n/i3i  erftes  u/30; 
furften  14/19,  durchleuchtigiftera  14/,9,  funfczigiftem  12/13  u.  6.,  geiftlichen 
a4/10,  pSIfter  29/29. 

ft:  offte  21/J6,  beftel  712,  funften  7/28  u.  s. 

Im  auslaute  steht  t  echt:  in  der  3.  £gl.  praes.  wirt,  gefchiht, 
ligt,  pfligt,  ftet,  get,  ift  u.  8.  f.,  im  pp.  der  schw.  verba,  wie  ge- 
machet,  genant  u.  8.  f.,  in  der  3.  pi.  praes.  nur  noch  in  den  oben  s.  61. 
aufgezahlten  formen,  wie  bringent,  tunt  u.  s.  f.,  ferner  in  leut  25/40 
u.  6,  priuet  "/an  ftat  1/4  u.  s.,  rat  (s.  o.),  rathaws  28/37,  (in  gruppen:) 
der  erft  n/2l  vrift  8/29  u.  s.,  ernstlichen  26/29,  geiftlich  16/i8  u.  s., 
gescheft  2786  u.  s.,  geschefft  15/40  u.  6.,  czinfhaft  u/10  u.  o.;  magfcbafft 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jahrhunderts.  75 

11  n,  botschaft  4/10,  notdurfft  8/2l  29/37>  nicht,  licht,  bracht,  brecht,  ge- 
schiht  u.  s.  f.,  werlt  1<5/i,  u.  6.,  czeit  28/l3  u  8.,  not  9/12  u.  o.,  ge- 
walt  9/23,  schilt  20/M,  uiut6/9  u.  6.,  leutweins  6/.,  alt  13/241  vnflat  19/20, 
Reinbot  4/33>  got  14/n  u.  6.,  fibenthalp  n/sll  gut  V3  u.  o.,  berait  a/12 
u.  s.,  Di(e)treich  5/7  u.  6.,  hundert  M/u  u  s-'  werltlich  24/,0  u.  8., 
geburt  */i  u-  o.,  gewant  4/29  u.  o.,  etwen  19'38  u.  8.,  ettwann  31/84 
u.  s.,  ettwen  26/35.  —  In  der  apokope:  hatt  4/l0  u.  6,  het  14/S1,  sant 
man  !/21,  wolt  8/34  u.  s.,  geantwurt  u/26  n/28,  verricht  21/10  gericht 
32 17,  vnberett  18/l7,  fant  12/4  u.  8.,  behelt  '/»  l/i2- 

Ahnlich  durch  synkope  vor  s:  guts  n/2i  n  8->  gefchefczt  4/l7 
(verschrieben !),  lanczkron  **/,,  lanc(z)man  28/26. 

Unberechtigt  erweicht  ist  t  imauslaute:  gepurd  13/s.  14/4,  wierd 
(=  vierte)  4/23,  fend  n/28  (u.   12  X). 

Das  mhd  auslautgefetz  ist  bei  den  dentalen  noch  ziemlich 
lebendig;  es  finden  sich  die  belege:  golt  4j32  (u.  4  X),  goltfmides 
2V,4  (u.  ca  10  X),  goltflahers  %  (:  goldfinyd  17/26  u.  3  X);  gelt  4/5 
(u.  14  X),  hant  23/39  (u.  3  X),  hanthabeu  26/34,  hantwerk,  lantgericlit 
24/io  2Vi2i  lantman  8/l7,  (lanczkron  27i,  lanc(z)man  "/**)  (:  land  8/24) 
fcbult  7/7  (u.  5  X):  fchuld  24/n  ;  tottbete  276  (:  todbette  12/29  *%) . 
taufent  */,,  abent  n/4  (u.  3  X),  waltfogil  83/23;  fachfenfelt  29/n  ge- 
want 4/29  u.  o.,:  (gewand  29/2fl  29/,9),  pfert  3/19,  pfuut  2/18  (u.  12  X): 
(phund  12/37);  fant  2/8  2/n;  vreunt  biu5>M:  freund  16/,6,  friuntlich(en) 
!\i  12/9»  frundlichen  2n/4 ;  eit  ia/3g  (u.  2  X)  (:  ayd  7/8  («•  2  X),  grunt 
»/„:  grund  "/s7  19/6.  Dagegen  lid  »/„,  goltOnyd  17/26  u.  6  X. 

Die  schreibung  £A  fflr  t  findet  sich  nur  in  Leuthil  22/3  u.  s., 
Thauft  6/2  7/37,  appatheker  u/28,  Katherine  '•/„  30/16,  Margareth  80/gl 
dh.  nur  in  fremdwortern  oder  doch  eigenen  namen. 

Prosthetisch  ist  t  in :  parchant  a/38  (:  2/36  parchan) ;  iczunt  19/23 
276,  ymant  10/]9-  yemant  12/6,  (:  10/36  yman),  nymant  8/21  22/211  (:  nyman 
%,  2  X);  felbft  l/,°  7i  2/4,  Thauft  •/,. 

Auch  d  komuit  schon  vor:  yeczund  20/i,  iczund  sl/22  un^  auch 
schon  decliniert:  nyemande  v7ip- 

Dementgegen  ist  t  apokopiert  in:  purgerrech  bj2b,  enftee  28/33, 
(:  entftee  24/36)  enfchuldigen  7/7. 


a 

Im  anlaut  ist  die  media  Qberall  echt  mit  ausnahme  der  einzigen 
worte  vortfirben  l3/30  (:  6/a  verderben),  (Turinch  5/2l),  also  der,  die,  daz 


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76  I.  V.  E.  Mourek: 

(uberall);  difer,  dife,  dicz  (tiberall),  da,  do  (tiberall);  biderben  7/3 
u.  8.,  dan(ne),  den(ne)  (tiberall);  ding  13/20,  dorffer  26/19,  donerftages 
27/i  dinere  2fl/21,  daheiner  4/28  u-  8»  dhain  7U*  dheiner  6/31  u.  s.  o., 
gedeihen  6/n,  durch  lfl/26  u-  s.  tiberall,  drey  3'784,  vfgedruckten  28/30, 
(ver-)  (wolbe)dacbten  6/9  u.  s.f  Dyetlines  2/8,  Di(e)treich  r°/1  u.  s., 
ydoch  8/16,  idem  teil  28/17. 

Im  stadtenamen  Dorn  n/30  vielleicht  erweicht  statt  Torn? 

Ebenso  steht  d  echt  im  inlaut  zwifchen  vocalen:  tode  16/2i  u. 
s.  o.,  leyde  23/17,  wiedenede  2l/26  u.  o.,  eydam  17/20,  aydera  5/i  10/25» 
aides  9/21,  aidegenos  10/8;  fueyder  28/,  u.  s.,  goltfmides  25/16l  fchaden 
n/28  u-  s.,  fcheden  20/«9,  gepewde  17/22,  bruder  6/18  u.  o.,  tridel  27/7, 
uermeyden  26/36,  ledig  19/30  u.  s.f  genaden  6/7,  genedigen  6/7,  under- 
fcheyde  S2/7,  peder  18/80  u-  8- 

Neben  liquiden:  goldner  *jA  u.  s.,  fchuldig  28/a  u.  s.,  geldes 
8/44  u.  8.  o.,  mulder  1jBf  guldein  10/l7,  vremden  6/29;  lebende  14/32  u. 
s.,  varende  vnvarende  14/13  u.  o.,  varunde  24/32,  zulegende  9/9,  ange- 
hangendem  16/1?  freunde  14/24  u.  s.,  ander  8/23  u.  s.,  hindern  26/33, 
vngehindert  27/24,  vormunden  14/18  u.  s.,  pfunden  6/14,  vinden  22/3a 
u.  8.,  (ge)funden  u/9  u.  8.,  pvndelin  1i21,  volenden  29/4,  volender  27/a 
u.  8.,  sunabende  lfl/28,  funderlichen  20/2fl  u.  s.,  erftanden  4/2ll  vber- 
wunden  22/32,  geuerde  12/10  u.  s.,  einfordere  13/16,  wurde  9/9  u.  s.  o., 
furderlich  12/9,  firdung  2/25  u.  6.,  erwirdigen  14/181  furdern  10/16. 

tlber  son8tige,  haufige,  durch  partielle  assimilation  neben  liquiden 
entstandene  d  s.  o.  s.  74. 

Wie  die  verhaltnisse  im  auslaut  stehen,  ist  bereits  oben  sub  t 
ausgeftihrt.  Hinzuzufugen  ist,  dass  in  der  apokope  die  media  bestehen 
bleibt:  an  widerred  8/30  u.  6.,  gefind  8/,6,  genad  9/6.  Ebeuso:  Ludwig 
*/26  u.  s.,  redlichen  16/8  u.  8.,  reddlicher  24/31,  vnfchedlich  23/22,  golt- 
fmids  31/83. 

Ausgeltofzen  ist  d  in  paftuben  10/i. 


Im  anlaut,  an  stelle  der  alteren  gemination  und  nach  conso- 
nanten  steht  z  (=  ts)  uberall  in  unseren  texten  echt;  geschrieben  ist 
es  meist  cz,  im  anlaut  auch  z,  selten  tz  oder  c:  cellers  3/2  4/ll;  cen- 
tener  5/n>  beczalen  14/26  (u.  8  X),  czalt(e)  4/13  u.  o.,  tzalt  9/26, 
czawmftricker  17/22,  filberczeiger  n/7  12/16,  czeyfelmeifter  12/17,  ge- 
Qzeuguuffe  21/3i  u.  a.,  czeit(en)  11/20  u.  6.,  czeter  2/2  2/l2,  czehen  12/S7 


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Zum  Prager  Deutscb  des  XIV.  Jahrhunderts.  77 

o.  o.?  viertzehen  7/2fl,  drevtzenhundert  16/3,  zehen  7/7,  czin  13/6  u.  s.> 
czinf(es)  16/17  u.  o.,  unuorczogenlich  l2/s  u.  s.,  vorczog  28/u,  wegge- 
czogen  18/20,  cziehen  l8/24,  Ziehen  18/23,  czymliche  20/37,  tzungen  7/l4l 
in  den  zehnern :  czweynczjg  16/16  u.  o ,  zweintzigeftem  */„  czwein- 
czug  27/8,  fun(f)czig  4/18  u.  8.,  fechczig  29/17  u.s.,  fibenczig  11/8S  18/28, 
newnczigiften  16/27  u.  s. 

Die  praeposition  zu  7/4,  ze  3/32  (u-  ?  x>  a^er  DUr  *n  den  alteften 
partien;  zuletzt  6/34)  dann  c*w  ls/a  u.  o.,  czum  4/16,  zuhorunge  8%*> 
derczu  9/19,  darzue  25/30i  czukunflftig  24/18  u.  8.,  allczumal  24/19.  — 
jw?:  zwen  Vi9  u-  s.f  czwen  8/39  u  s.,  czwene  l3/7  u.  o.,  czweyer  82/15f 
zwain  7/6,  zwfl  2/2  2/12,  czweytrachte  18/36  u.  s.,  Czwirener  23/a,  czwi- 
fchen  i7/30  u-  o. 

Ifdaut:  pozeners  8/2  4/„  bayfeczer  n/6,  Gotzel  10/9,  ficzen  12/25 
u.  s.,  feczen  6/l8  (u.  10  X),  fchuczen  26/34,  gefeczcze  */24,  gefecze  l/4 
u.  o.,  nuczes  22/7,  beficzer  20/12  u-  6-;  gefaczet  22/v8.  —  melczer  12/20 
u.  s.,  meltzer  4/23;  Haintzel  7/37,  ganczes  22/26,  muncze  ai/28  u.  8., 
Heinczel  10/28,  genczlichen  2l/2a,  Haincl  12/15,  frencil  11/6  —  gefaczt 
4/i6  u.  6.,  leczten  16/121  lecztes  14/12  u.  8. 

Auslaut:  gancz  24/4  u.  s.,  pellicz  25/8i,  dicz  ll/86  u.  8.,  gefecz 
*40,  vncz  u/20,  Gretz  10/15,  nucz  12/27,   nuczlich  13/34. 

Anm.  cz  tritt  auch  im  genit.  statt  ts  eiu :  nichcz  28/24,  pryuecz 
21 8,  (verschrieben)  geschefczt.  —Auch  in  dem  oft  belegten  :  iczlicher 
*/w  ieczleichen  10/37l  yeczleiher  al/14,  spater  iczleich(er)  &/23,  iczlichen 
6  26  (u.  12  X),  steht  cz,  z  far  ts':   (etes-licher). 

Missverstandlich  ist  der  genitiv :  dicz  briffes  24/20  26/261  dicz  meines 
gescheffte8  14/l7. 

zx. 
Ebenso  edit  ist  zz  zwischen  vocaleti  im  inlaut  and  z  am  ende 
des  wortes;  geschrieben  *,  zz}  zf,  meift  und  namentlich  der  zeit  nach 
spater  ff  und  einigenial  auch  bloss  f\  buze  6/20  (u.  9  X»;  bufe  18/M 
(u.  2X),  puzen  7/l9  (u.  4  X),  genofen  4/16,  grozer  3/4,  grofer  18/Il 
15 12;  grozzer  3/6  (u.  5  X),  meist  groffer  16/4  u.  s.,  grofferen  ftat  12/2l 
u.  s.  o.,  weizze  2/2,  wieffen  4/7,  verflozzen  V7  (u-  3  X),  gefeffen  6/26 
ll/i«>  geheife  s/40,  geheizze  3/7  (u.  2  X),  (ge)heifen  8/a  8/9,  heiffen 
22/40  »/„  laze  •',,,  lazen  7/32  */32,  lafen  »/„,  laffen  2l/l7  (u.  4  X), 
genisen  16/7  82/6,  genyeffen  25/3fl,  maffe  l9/24  (u.  6  X),  mazfe  28/34, 
ftrafe  */29,  meffers  1/1  2/l7,  mefrer  25/,  (u.  3  X',  mefferers  82/„  aus- 
meffungen  17/31  gaffe  l6/35  u.  s.,  waffer  19/12  20/27  floffer  173l,  flieffen 
19 15    l%i»    vorgeffen  »/21   effen  2%7,  dreifig   4/14,   dreyffig   2<722   27/s, 


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78  I.  V.  E.  Mourek  : 

drizig  7/36,  drizzig  7/34 ;  bezzern  7/3 ;  beffern  13/23  (u.  7  X),  beffers 
12/32  "/an  peffer  "lll9  fleizec»ichen  %,  fleiiTe  17/17  29/3,  aufftoffe  17/36. 

Im  auslaute  wird  s  und  s  promiscue  geschrieben,  uieist  s> 
(aber  umgekehrt  auch  z  fur  echtes  8,  zb.  dez  7/27  u.  o.,  alz  6/2!  u.  s., 
czinz  ll/n  u.  s.) 

Da*  ez  treten  nur  ausnahinsweise  richtig  geschrieben  auf,  z.  b. 
daz  V8  lA  7is  7/i  u.  s.,  ez;  ebenso  waz  (zb  l717),  auz  (zb  6/s7  tt/88; 
7/l3  steht  in  einer  zeile  auz-aus!);  sonst  gilt  meist  nur  s  (das  zb  Vie 

*/a   U.   8.   0.,   es   8/8    8/»   U  8.) 

Sonst  sind  noch  hervorzuheben :  zwei  vas  2/16  3/2  4/a,  1)UZ  6/*9 
7«  •/•!!  8™  »/«  21/,7,  grofl  "/a*  16/2s>  grozz  2/7,  weis  %  7/37  »/, ; 
allez  7/21:  alles  2/14 ;  bys  S2/161  dass  (conj.)  2%0>  dafs  3I/14,  swas 
n/2*»  aidegenos  10/6,  ftozz  u/2o»  furbaz  8/24,  furbas  4/g>  furbafuier  l7/4 
(u.  12  X). 

Vor  t  tritt  fttr  5  nach  der  regel  s  ein:  fleuft  20/3,  peft  2*/37, 
befte  32/16. 

Fur  den  sibilanten  sind  im  aulaut  und  inlaut  f,  im  auslaut  s 
die  regelmafzigen  fchreibungen.  Einigemal  tritt  z  auf,  wenn  auch 
(aufzer  im  auslaut,  s.  oben)  nur  selten;  aber  dieses  auftreten  be- 
weist  doch  so  viel,  dass  auch  im  anlaut  die  oberdeutsche  tonlose 
ausfprache  (scharfes  s)  nicht  mehr  ganz  unangefochten  war,  sondern 
dass  md.  ndd.  tonendes  z  einzubrechen  anfieng:  gezeffen  ll/12>  zilbe- 
reynne  29/3(P  zein  n/8. 

Fttr  den  inlaut  beweisen  diebelege:  houze  6/347  lezen  u/18>boze8 
>8/8  dasselbe. 

Gemiuiert  komtnt  echtes  ss  nur  in  dein  suffix  nusse  vor;  die 
belege  s.  oben  s.  50. 

In  hoffftat  17/lt  hawffe  26/3  hat  man  es  offenbar  nur  mit  schreiber- 
launen  zu  thun. 

Elidiert  ist  ein  s  in  aufpruch  17/3&  (u.  4  X). 

Ob  in  den  gruppen  si,  sn,  sp,  st,  sw  schon  eine  neigung  zur 
sch-  ausfprache  vorhanden  war,  ist  aus  der  orthographie  nicht  zu 
entnehmen ;  geschrieben  ist  ausnahmslos  nur  s :  sloger  720  u-  s-» 
flahen  u/26  u.  s.,  flachte  n/26,  geflechte  16/7,  fleiffen  22/37,  fleiflfer  22/SY, 
gefliffen  22/38  u.  s. 

snapper  6/lfli  fneider  8/lfi  u.  0.,  fnure(n)  3l/17  32/9; 

spiczers  *lx  u.  s.,  zwifpillen  6/32,  gefprochen  19/4,  anfprechen 
a4/i2»  anfprach  24/i9,  anfpruch  21/u  u.  s., 


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Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  JahrhundertB.  79 

flat  1li  u.  s.  o.,  fteten  6/2a  u-  8-i  &eu  'U  u-  °»  sturbe  29'8, 
ezuAewer  21/,7,  ftube(n)  19/22  u.  8.,  ftube  2l/i2  u.  8.,  ftain  9/37,  fteynyu 
M/„  ftemer    2/37, 

meifter  1S'20  u.  6.,  hantweften  8  6,  geftern  4/3  u.  s.,  vaften  */>  u- 
s.?  pabftes]  12/lf,  gunfte  l7/w  furften  9/2!l  u.  s.,  pfingften  7.™  u-  s. 
nechften  ,8/24,  neflen  ,9/3,  21/34; 

probeft  4/8,  gaft  6/27  u.  8.,  geft  4/29,  arglift  8 16  u.s,  verluft  8/26, 
Triit  7  26  u.  s.,  Weftual  17/23 ; 

fweren  13/4,  fwern  7/g  9/30,  gefwor(e)n  5/8  u.  0.,  fwach  19/3ft, 
swarzen  2/8,  fwere  2/37  28/34,  fwefter  lfl/16,  fwehers  3I/S5,  fwybogen  19/2. 

Sch. 

Dieser  laut  bleibt  oach  dem  zuletzt  angeftihrten  auf  die  etymologische 
groppe  sk  beschrankt,  war  aber  offenbar  da  auch  schon  ausnahmslos 
durchgedrungen,  und  wird  auch  fast  durchwegs  als  sch  geschrieben. 
Einigemal  treten  zwar  dafiir  /*,  ffy  z  auf:  feffen  8/24,  gefeftes  10/7, 
seppheyn  lI/gl  seppfen  bj2i,  fcriben  7/,s,  zwiffen  6/30,  fleizhacker  23/6, 
aber  das  ist  offenbar  nur  schreiberlaune,  ebenso  wie  ffch  in  myffchunge 
12  M  (u.  4  X),  tiffche  29/38,  und  fchirfch  12/4,  neben  ichirft  ai/2g. 

Tieferen  grund  hat  f  fur  fch  nur  in  den  formen  des  praeterito- 
praesens  fal,  fd  full(e)n. 

Die  bairischen  fonnen  mit  anlautendem  sch  kominen  nur  spo- 
radisch  und  fast  nur  in  den  altesten  stiicken  vor:  fchol  5/l3  *726  6/27, 
—  %b ,28  ;  fchull(e)n  6/I4  9/29  12/3  —  25/37,  und  fchulle  8/24 ;  sonst  herrscht 
uberall  s. 

III.  Folgerungen. 

Neues  ergibt  sich  aus  der  voranstehenden  darstellung  der  laut- 
verhaltnisse  in  unseren  textproben  sehr  wenig;  sie  bieten  nur  eine 
neue  bestatigung  der  langst  bekannten  thatsache,  dass  in  Prag,  wo 
der  oberdeutsche  (bairisch-osterreichische)  und  der  mitteldeutsche 
(meis8nische)  dialekt  sich  bertihrten,  ganz  natttrlich  diejenige  mischung 
beiderartiger  elemente  sich  entwickelte,  wie  sie  auch  in  der  neuhoch- 
deutschen  schriftsprache  vorliegt. 

Der  erste,  der  auf  diesen  wichtigen  sachverhalt  hingewiesen  hat, 
war  bekanntlich  Mtillenhof,  der  in  der  vorrede  zu  den  Denkmalern 
deutscher  Poesie  und  Prosa  aus  dem  VIII— XII.  Jhdrt,  die  er, 
mit  Scherer  gemeinsam  heraus  gegeben  hat  (1863),  auf  ste  XXVIII. 
ff.  sagt:  In  den  urkunden  der  Lutzenburger  Johann  von  Bohuieu  Karls 


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80  I-  V.  E.  Mourek: 

des  vierten  und  Wenzels,  weniger  in  denen  Sigemunds,  wohl  aber 
in  der  in  Wien  aufbewahrten  deutschen  bibel  Wenzels  .  .  .  herrscht 
eine  sprache,  die  eine  nritte  halt  zwischen  den  beiden  mundarten,  die 
sich  schon  im  XIII  jhdt  in  Bohmen  begegneten,  als  dort  gleich- 
zeitig  der  Meifsner  Heinrich  von  Freiberg  und  der  Baier  Ulrich  von 
Eschenbach  dichteten.  Sie  hat  von  der  bairisch-osterreichischen  ge- 
rade  den  bestand  der  diphthonge,  der  ins  neuhochdeutsche  tiber- 
tragen  ist,  dh.  ei  fttr  •",  eu  ftir  %uy  au  ftir  ft  und  ou,  aber  kein  tie; 
auch  behalt  sie  das  alte  ei  bei  und  gestattet  dem  ai  selten  eingang; 
aus  dem  mitteldeutschen  hat  sie  u  fiir  wo,  das  constante  e  ftir  ae,  i 
ftir  ie  und  umgekehrt  haufig  ie  ftir  kurz  -t .  .  .  Durch  den  einfluss 
der  bohmischen  hof-  und  kandeisprache,  in  deren  bereich  auch  die 
hs.  und  das  gedicht  selbst  von  der  kreuzfahrt  des  landgrafen  Ludwig 
f&llt,  verbreiten  sich  dann  die  ei,  eu  und  au  schon  im  XIV.  und  im 
beginnenden  XV.  jh.  nach  Schlesien  . .  .  nach  der  Oberlausitz  .  .  . 
endlich  nach  dem  Vogtlande  ...  die  neuen  diphthonge  . . .  dringen 
aber  selbst  in  Meifsen  vor.u 

In  dieser  darstellung  Mtillenhofs  war  nur  das  wort  hof-  und 
kandeisprache  zu  einseitig  und  hat  wirklich  zu  einem  missver- 
standnisse  geftihrt.  Selbst  ein  so  gewiegter  sprachkeuner  wie  E. 
Weinhold  liefz  sich  dadurch  irreleiten  und  schrieb  in  der  I.  aufl. 
seiner  Mhd  Grammatik,  §  99  s.  86:  „Der  Luxemburger  (Karl  IV.) 
liefz  von  anfang  der  regierung  an  die  bairischen  diphthonge  in  seine 
kanzleisprache  aufnehmen,  nicht  etwa  weil  sich  in  Bohmen  ober- 
deutsch  und  mitteldeutsch  begegnete  (im  XIV.  jh.  sprachen  die 
Bohmen  uur  einen  mitteldeutschen  dialekt,  abgesehen  von  dem  un- 
bohmischen  Egerlande),  sondern  aus  richtigem  politischem  geftihl  ftir 
die  hohe  bedeutung  einer  vermittelnden  gemeinsamen  kanzleisprache", 
als  ob  Karl  IV.  absichtlich  und  wohlbewusst  eine  vermittelnde 
kanzleisprache  hatte  schaffen  wollen  und  konnen!  als  ob  sich  die 
aufnahme  von  fremden  diphthongen  in  eine  heimische  kanzleisprache 
einfach  decretiereu  liefze!  Bald  erhob  sich  gegen  diesen  eigenthum- 
lichen  gedanken  eine  sehr  ernste  stimme.  Prof.  Ernst  Martin  'der 
damals,  in  den  siebzigerjahren,  in  Prag  war  und  die  beztiglichen 
quellen  an  ort  und  stelle  einsehen  konnte)  wies  in  seiner  recension 
des  I  bds  der  Bibliothek  mhd  Literatur  in  Bohmen  (Wendelin  Toischer(8 
Ausgabe  des  Wilhelm  von  Wenden  (im  Azg.  f.  d.  Alt.  zura  XXI. 
bde  der  zft.  f.  d.  A.  s.  116.)  darauf  hin,  dass  derselbe  lautstand 
bereits  in  den  urkunden  Johanns  vou  Luxemburg  herrscht  (wie  ja 
auch  Mtillenhof  schon  hervorgehoben   hatte!),  und  ftihrt  auf  grand 


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Znm  Prager  DtuUch  des  XIV.  Jahrhunderts.  81 

des  lautstaiides  von  7.  stticken  aus  Rosslers  ausgabe  des  altprager 
atadtrechtes,  die  er  mit  dem  wortlaute  des  stadtbuches  y.  1310  ver- 
g lichen  hatte,  den  beweis,  dass  nicht  die  hof-  und  kandeisprache 
den  dialekt,  sondern  umgekehrt  der  von  den  Deutschen  in  Prag 
damals  allgemein  gesprochene  dialekt  die  sprache  der  kanzlei  beein- 
flusst  hat,  da  es  (im  stadtbuche)  nineist  stadtische  urkunden  sind, 
die  in  ihrer  abfassungsweise  gewiss  nicht  von  der  koniglichen  kanzlei 
beeinflusst  wurden.tt 

Schon  an  dieser  stelle  verweist  Martin  auch  auf  das  Buch  der 
Prager  Malerzeche  v.  j.  1348,  dessen  herausgabe  damals  von  prof. 
Pangerl  vorbereitet  wurde,  und  als  diese  ausgabe  dann  im  j.  1878 
wirklich  erschien,  brachte  sie  auf  s.  5.  der  einleitung  eine  darstellung 
des  sprachlichen  zustandes  der  deutschen  stucke  dieses  buches  von 
prof.  Martin,  welche  mit  folgenden  worten  anhebt: 

„Die  Sprache  in  den  Satzungen  der  Malerbruderschaft  von  1348 
vertritt  ohne  Zweifel  die  Schreib-  uud  Redeweise,  die  in  der  Mitte 
des  XIV  Jhdts  hier  in  Prag  Qblich  war.  Ihr  Charakter  ist  von  Mullenhof 
in  der  Vorrede  zu  den  Denkmalern  deutscher  Pofcsie  und  Prosa . .  . 
festgestellt  und  als  eine  Mischung  oberdeutscher  (zunachst  bairisch- 
osterreichischer)  und  mitteldeutscher  (meissnischer)  mundart  nach- 
gewiesen  worden.  Allerdings  hat  Weinhold  Mhd.  Gr.  §  99.  leugnen 
wollen,  dass  diese  Mischsprache,  die  Grundiage  der  nhd.  Schrift 
sprache,  durch  das  Zusammentreflfen  deutscher  Ansiedler  aus  ver- 
schiedenen  Gegenden  Deutschlands  entstanden  sei,  und  behauptet, 
aie  sei  vielmehr  ktinstlich  von  Karl  IV.  hergestellt  worden,  der  mit 
richtigem  politischem  Gefuhl  die  hohe  Bedeutung  einer  vermittelnden 
gemeinsamen  Kanzleisprache  erkannt  hatte.  Allein  ich  glaube  im  Azg. 
f.  d.  Alt  XXI.  116  diese  durch  nichts  untersttttzte  Annahme  dadurch 
widerlegt  zu  haben,  dass  ich  die  Eigenheiten  der  Mischsprache  an 
Aufzeichnungen  im  Prager  Stadtbuche  aus  Konig  Johanns  Zeit  nach- 
wies.  Von  Wichtigkeit  ist  namentlich,  dass  zu  gleicher  Zeit  die  dem 
Bairischen  entlehnten  Diphthongisierungen  ei,  au  fiir  mhd  f,  a  vor- 
kommen,  und  nach  mitteldeutscher  Weise  die  aiten  Diphthonge  ie 
und  no  zu  i  und  u  zusammengezogen   erscheinen.^ 

Darauf  gibt  Martin  eine  eingehendere  darlegung  der  gesammten 
spracheigeuheiten  des  denkmals,  die  in  alien  wesentlichen  punkten 
voile  CLbereinstimmung  mit  dem  lautstande  ergeben,  wie  er  nicht 
our  in  sammtlichen  von  Rossler  in  das  altprager  stadtrecht  aufge- 
oommenen  stftcken  des  altesten  prager  stadtbuches  vom  j.  1 3 10, 
sondern   auch  in  alien  unseren  textproben  vorliegt,  die  einen  vollig 

Phil.-hist.  Class*.  1901.  6 


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82  I.  V.  E.  Mourek: 

privateu  charakter  haben  und  desto  sicherer  die  zu  damaliger  zeit 
in  Prag  allgemein  ubliche  deutsche  schreib-  und  redeweise  ver- 
treten. 

Martins  geradezu  greifbare  beweise  haben  zunachst  auch  Wein- 
hold  tiberzeugt,  so  dass  er  in  der  II.  aufl.  seiner  Mhd.  Gram.  (1883) 
von  seinen  friiheren  behauptungen  absieht  und  s.  115  sagt:  „In  Bohmen 
waren  die  bairischen  diphthonge  schon  von  1310  ab  .  .  .  in  der  ober- 
hand ;  in  dem  Buche  der  Prager  Malerbruderschaft  von  1348  herrschen 
£ie  durchaus." 

Mullenhof  bringt  dies  Prager  Deutsch  a.  a.  o.  direct  mit  der 
entstehung  der  neuhochdeutschen  schriftsprache  in  verbindung,  Martin 
nennt  (Prag.  Malerb.  s.  5)  ausdrticklich  „diese  Mischsprache  die- 
Grundlage  der  neuhochdeutschen  Schriftsprache";  in  gleichem  sinne 
spricht  E.  Wtilcker  in  seinem  vortrage  (bei  der  versammlung  deutscher 
Philologen  in  Gera)  fiber  „die  Entstehung  der  kursachsischen  kanzlei- 
sprache" ;  auf  gleichem  standpunkte  steht  auch  K.  Burdach  in  seiner 
dissertation  (1884)  ?,Die  Einigung  der  nhd.  Schriftsprache"  —  (Vgl. 
auch  Socin,  Schriftsprache  und  Dialecte,  8.  151.) 

Diese  Ansicht  blieb  jedoch  nicht  ohne  widerspruch:  Imj.  1890 
gab  K.  v.  Bahder  seine  schrift  „Grundlagen  des  neuhochd.  Laut- 
systems"  heraus  und  verbreitet  sich  in  der  einleitung  tiber  die  entste- 
hung der  neuen  schriftsprache;  er  erkennt  auf  s.  3.  zwar  an,  das 
sich  „in  der  kaiserlichen  kanzlei  zuerst  unter  Karl  IV.  eine  konvea- 
tionelle  schreibweise  aus(bildete),  die  den  namen  schriftsprache  ver- 
dient ;  sie  wird  von  seinen  nachfolgern  Wenzel  .  .  Sigismund,  Albrecht 
festgehalten  und  weiter  gebildet.  Diese  Prager  kanzleisprache  beruht 
auf  dem  damals  in  Prag  gesprochenen  md.  dialekt,  doch  macht  sich 
in  der  schreibung  zeitweisse  der  einfluss  des  obd.  bemerklich".  Bahder 
ffihrt  auch  die  hauptmerkmale  des  dialektes  an  —  von  den  bairischea 
neuen  diphthongen  sagt  er  in  der  fusznote  richtig,  dass  sie  „der 
dialekt  schon  frtther  angenommenu  (und  es  ist  nicht  recht  verstandlich, 
wie  er  dann  den  oberdeutschen  einfluss  nur  „m  der  schreibung11 
anerkennen  kann !)  —  aber  setzt  dann  hinzu :  „diese  dem  nhd.  sehra 
nahe  stehende  sprache  hatte,  wenigstens  in  der  kaiserlichen  kanzlei, 
keine  unmittelbare  fortsetzung.  Mit  Friedrich  III.  gelangt  ein  Oster- 
reicher  zur  regierung  und  die  kaiserliche  kanzleisprache  tragt  von 
jetzt  an  bis  zum  ausgang  des  mittelalters  die  ztige  des  osterreichischea 
dialekts.  Die  kluft,  die  sie  von  der  friiheren  Prager  kanzleisprache 
trennt,  ist  sehr  grofs,  wenn  auch  vielieicht  in  einadnen  punkien  erne 
anpassung  an  diese  mgegeben  werden  kanna.  Mit  den   letzten  wortea 


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Zum  Prager  DeuUch  des  XIV.  Jahrhunderta.  83 

sehlagt  Bahder  eigentlich  sich  selbst  und  beweist,  dass  er  zu  weit 
gegangen,  wenn  er  in  einer  fusznote  zu  dem  satze:  „diese  (kanzlei) 
sprache  batte  .  .  .  keine  unmittelbare  fortsetzung"  ausf&hrt:  „es 
geht  deshalb  kaum  an,  die  Prager  kanzleisprache  flir  die  grundlage 
des  Nhd.  zu  erklaren  .  .  .  ich  betrachte  ihre  ahnlichkeit  mit  dem 
Nhd.  uiehr  als  eine  zufaliige  ..."  Doch  dies  ist  eine  frage,  die  ttber 
unseren  nachstliegenden  zweck  hinausreicht  und  dieser  besteht  in 
dem  nachweise,  dass  die  sogenannte  Prager  kanzleisprache  that- 
sachlich  nichts  anderes  ist,  als  der  von  den  Deutschen  Prags  damals 
allgemein  gesprochene  dialekt,  wie  er  uicht  bloss  in  den  einzeicb- 
nuDgen  des  SJtesten  stadtbuches,  sondem  dem  ganzen  wesen  nach 
auch  in  dem  buche  der  Prager  Malerzeche  vom  j.  1348  und  wie 
unlangst  Fr.  Jellinek  in  dem  aufsatze  „die  Sprache  der  Wenzels- 
bibel  &  cet"  (Programm  der  k.  k.  Oberrealschule  in  Gorz  1898  u. 
1899)  nachweist,  auch  im  dieser  prachtbibel  des  Luxemburges  herr- 
schend  ist.  Dieser  nachweis  ist  aber  mit  der  thatsache  erbracht,  dass 
der  sprachzustand  dieser  vollig  privaten  eintragungen,  die  unsere 
textproben  bieten,  der  sprachzustand,  der  hier  zum  erstenmal  ein- 
gehend  zergliedert  ist,  mit  den  von  Mullenhof,  Martin  u.  and.  hervor- 
gehobenen  eigenheiten  der  hof-  und  kanzleisprache  vollkommen  dber- 
einstimmt. 

Unsere  textproben  bieten  aber  noch  ein  zweites  interes- 
santes  moment  Sie  unifassen  zeitlich  ein  ganzes  jahrhundert  und 
ihre  sprache  behalt  zwar  den  grundcharakter  der  mischung  obd. 
und  md.  elemente,  aber  sie  ist  naturgem&fz  doch  nicht  ganz  ein- 
heitlich;  man  verfolgt  klar  eine  entwicklung,  die  man  am  kttrzesten 
etwa  so  bezeichnen  konnte,  dass  der  lautstand  inimer  mehr  „ver- 
mitteldeutscht'*  (wenn  nicht  direkt  „verneuhochdeutscht")  wird.  Im 
einzelnen  stellt  sich  dieser  gang  folgendermafzen  dar: 

1.  Es  mehren  sich  die  falle,  wo  ftir  o  das  prononciert  dialek- 
tische  a  eintritt:  margengabe  f.  morgengabe,  fal  f.  sol. 

2.  Statt  u  triflF  o  ein:    sun  :  son;  notdurft  8/*i  :  notdoifft  a4/37. 

3.  Langes  a  wird  vordopelter  consonanz  gektirzt:  lafen :  laffen, 
mafze  :  maffe. 

4.  Altes  I  steht  anfanglich  noch  ziemlich  haufig,  weicht  aber 
immer  mehr  dem  ei. 

5.  Der  neue  diphthong  ei  steht  anfanglich  auch  in  unbetonten 
silben  (-letch,  -ein),  wo  er  sp&ter  nur  vereinfacht  und  verklirzt  er- 
scheint. 


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84  I.  V.  E.  Mourek:  Zum  Prager  Dentsch  des  XIV.  Jahrhunderts. 

6.  Undiphthongiertes  6  ist  fast  durchgangig    auf  verkftrztes  vff 
(einmal  auch  vz)  beschrankt,  sonst  erscheint  u  immer  als  au. 

7.  iu  ist  nur  am  anfang  einmal  belegt  (friuntlichen  la/g);  md 
contrahiertes  u  nur  sparlich;    eu  (ew)  wild  durchgangig  herrschend. 

8.  Ira  nom.  fern.  sgl.  und  nora.  ace.  neutr.  pi.  der  adject.  & 
pron.  tritt  die  alte  endung  (iu  —  eu)  uur  am  anfang  auf,  verschwindet 
bald  und  weicht  dem  irrationalem  e. 

9.  Nur  in  den  alteren    lagen  steht  ou,   spater  durchgehends  au. 

10.  Altes  ai  tritt  in  dieser  form  iiberhaupt  nur  vereinzelt  auf 
und  weicht  sp&ter  vollig  dem  ei. 

11.  Altes  ie  ist  in  den  alteren  proben  wahrscheinlich  noch  vor- 
handen  —  am  wahrscheinlichsten  in  ie  der  man,  yeadeiher,  yeczund, 
macht  jedoch  bald  dem  contrahierten  und  selbst  auch  verkiirzten  ♦ 
platz  (iczlicher,  yman,  ydoch  u.  s.  o.). 

Unzweifelhaft  tritt  dann  md.  ie  als  blofzes  schriftzeichen  ein  — 
(unsicher  ist  noch  !).  Damit  hangt  zusammen,  dass  die  nom.  ace.  di, 
fi  den  formen  die,  sie  weichen  miissen. 

12.  Ob  uo  noch  vorhanden  war,  ist  nicht  sicher;  die  belege 
fuerlon  9/19,  darcziie  2:,/30  scheinen  dafur  zu  sprechen,  auch  ft  konnte 
Tielleicht  noch  so  gedeutet  werden;  aber  die  eutscheidung  ist  da- 
durch  erschwert,  dass  fi  oft  den  umlaut  von  U  (und  tie)  wiederzu- 
geben  hat. 

13.  Nur  auf  die  schreibung  bezieht  sich  der  umstand,  dass  aus 
fi  durch  flttchtigen  zug  spater  u  wird. 

14.  In  unbetonten  silben  behalt  obd.  e  die  herrschaft,  md.  i  ist 
yerschwindend  selten.  Aber  in  den  alteren  proben  finden  sich  nach 
bairischer  art  starker  apokopierte  und  synkopierte  formen,  die  mit 
der  zeit  fortschreitend  volleren  mitteldeutschen  platz  machen. 

15.  Die  (bairische)  verwechslung  von  b  und  w  ist  in  den  alteren 
stQcken  haufiger,  als  in  den  spateren. 

16.  Streng  bairisches  ch  tritt  im  anlaut  nur  in  den  alteren 
proben  auf  und  weicht  spater  vollig  dem  *.  —  Ahnlich  verhalt  es 
sich  mit  dem  auftreten  von  p  statt  b. 

17.  Nur  in  den  altesteu  ftucken  finden  sich  noch  einige  belege 
der  3.  pi.   ind.  praes.   auf  -ent\   spater   bleibt   nur  -en   herrschend. 

V«rlag  d«r  kdn.  Mkm.  G—elbchmft  d«r  WisMnsckaften.  —  Orack  von  Dr.  Bd.   Gr*g r  i«  Fraff. 


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II. 
Zpr&vy  o  niSstS  Tfeboni  z  let  1620—1623. 

Sd&luje  Theodor  Antl. 
(Pfedloieno   4.   unora   1901.) 


V  star£  pamfitni  knize  mfcsta  TfebonS,  ulo4en6  v  mfiatsk&n  ar- 
cbivu  Tfeboiiskem  pod  titulem:  Liber  memorabilium  unaque  raatri- 
cularium  Trebonensium,  na  listech  3 — 16  zachovaly  se  nezn£m6  od- 
jinud  zprrtvy  o  mSstu  Tfeboni  z  let  1620—1623,  z  doby  obleienf 
a  kapitulace  Tfebone.  Zpidvy  ty  sest&vajf  jednak  z  rozlicnych  dopisft 
tarn  vepsanych,  jednak  z  popisft  a  liCenf  ud&lostf  radnim  pfsafein 
Ondrejem  Fu&kem.  V  nasledujfcfm  poddvdine  zajfmavfcjSi  ze  zprdv 
tfcch  v  chrooologick&n  pofddku,  jsouce  pfesv&lfceni,  be  pfisp6jou 
k  objasnfini  osudfi  mfcsta  Tfebonfi  v  dob6,  z  kter6  se  celkem  mdlo 
pfsemn^ch  dokladfl  zachovalo. 

MSsto  Tfebofi  v  cas  bitvy  Bglohorsk6  milo  posidku  se  strany 
knile  Ft  idricha,  kter62  velel  Anglican  Jan  Syton.  JeJto  poslednf  driitel 
panstvi  Tfeboiisk^ho  Petr  ze  Svamberka,  sudf  dvorsk^  pod  zimnfm 
kralem,  byl  v  Praze  n£hle  zemfel,  krrtl  Fridrich  na  uteku  ve  Vrati- 
slavi  vyhovSl  2&dosti  mgstskS  rady  Tfebofisk£  a  svSfil  jf  sprdvu  panstvi 
Tfebonsk^ho,  za&eJ  TfebonSti  m61i  pen6zi  zaklddati  Sytona  i  hejtmana 
MikulASe  Straku  z  Nedabylic,  ktery  tam  velel  najatemu  lidu  krajsk^rnu. 
Syton  s  pos&dkou  vojenskou  vym&hali  na  mfiStanstvu  penize  i  jin6 
davky  t64k^mi  hrozbami.  Mesto  Tfeboii  bylo  pfi  torn  obteh&no  vojskem 
cisafsk^m  skoro  pflldruh6ho  16ta,  a2  ve  dnech  od  23.  unora  do 
1.  bfezna  1622  oblefcend  posddka  i  niSsto  ujednali  s  cfsafskym  velitelera 
Raltazarem  Marradasem  limluvu,  podkterou  sejemu  vzdali.  MSStanstvo 
TfeboiiskS  die  t6  umluvy  nemfclo  byti  trest&no,  ale  zustaveno  pfi  sv6 
vife  pod  jednou  i  pod  oboji  i  pfi  jinych  prdvfch.  Posrtdka  falcko-fceski 
z  m6sta  odesla,  ddvajic  se  namnoze  hned   v  Sold   strany  cfsafsk6. 

Thda  fil.-hist.  1901.  1 


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2  It  T.  Antl: 

M6sto  dostalo  cisafskou  posAdku,  jejfmi  velitelem  byl  ZdenSk  z  Kolovrat. 
Tato  posidka  dost&vala  sice  plat  z  pokladnice  k  tomu  ndle2it6, 
ale  vymdhala  tak6  na  obyvatelstvu  m6stsk&n  platy  pro  sebe  pode 
jmeoein  kontribuce.  K  pilnyra  stfJnostem  a  pros  Mm  Tfebonskych  bylo 
to  vydfr&nf  zapovfczeno  cfsafsk^rau  veliteli  a  jeho  io  ldn^fum  v  Tfeboni, 
a  to  jak  od  mfstodrifcfho  knfiete  z  LichtenStejna  z  Prahy,  tak  i  od 
generate  Marradasa  z  Budejovic.  TfeboflStf  zfskali  si  zfejwou  pHzefi 
tohoto  SpanSla  v  cfsafskych  sluib&ch  tim,  ie  mu  pfi  vzdrtnf  mesta 
na  obdrien^  od  Martina  Huerty  srozunitelny  pokyn  darovali  veliky 
pocet  hovezich  koif,  a  tak6  pozd6ji  n6co  pristrcili  do  prosebn6ho  listu, 
kter^m  si  st62ovali  u  Marradasa  na  kontribuce  po2adovau6  clsafskou 
pos&dkou.  Pan3tvl  TrebonsM  po  Petrovi  ze  Svamberka  m61o  die  pr&va 
pfipadnouti  jeho  bratrovi  Adamovi,  jen2  v  6as  povst&nf  zdr2oval  se 
v  cizfch  zeinfch,  ale  bylo  skonfiskovdno  a  pHpojeno  ku  komofe  krd- 
lovsk6.  Listiny  a  pameti  zde  otiskovang  obsahuji  doklady  a  podrobnosti 
k  nSkterym  z  t6chto  pllbfihfl. 


1620,   3.  prosince,   ve  Vratislavi.  —  Fridrich  Falck^  sprdvu  panstvi 
Tfebofisk6ho  svfchije  rad£  mgsta  TfebonS.  (Fol.  3.)* 

Fridrich  z  bozi  milosti  Cesky  kr&l  oc.  Slovutni  a  opatrni  vSrni 
nasi  mill!  Ponizen6  k  n&m  ohldseni  vdse  milostivfe  prijimati  a  z&mek 
s  mfcstem  a  celym  panstvim  Tfebonskym  v  pficinfc  hospoddfstvi  z  moc- 
nosti  nasi  kr&lovsk6,  pon&vadz  na  ten  cas  z&dn6  jin6  vrchnosti,  kter*  by 
se  v&s  a  paustvi  ujimala,  nem&te,  k  spr£v&  vdm  porouceti  r&cime,  a  tim 
Ysim  spusobem,  jakoz  jest  v&m  to  piedesle  od  nekdy  urozen6ho  Petra 
z  Svamberka,  raddy,  komornika  ua§eho  a  nejvyssiho  sadiho  kr&lovstvi 
Cesk(3ho,  p&na  vaseho,  svSfeno  bylo;  jsouc  k  vdm  t&  milostivG  nadfcje,  zc 
k  n&m  nem6n6  jako  pfed  tim  k  dotcenSrau  p&nu  sv&nu  ve  vsem  v&rnost 
zachovate,  t6z  panstvi,  tak  jak  to  s  nejlepsim  na§im  byti  uzndte,  spravo- 
vati  budete,  a  lidem  poddanym  v  m&stg  i  ve*nicich  k  t&nuz  panstvi  nd- 
lezejicim  vuli  na§i  krdlovskou,  aby  vds  ve  vsem  poslusni  byli,  nafizenimi 
nasimi  se  rldili  a  spravovali,  v  zndmost  uvedete;  nicm^ne  skrze  psani 
o  vsecb  v&cech  potfebnych  co  nejCastfcji  ndm  psdti  nepomtfejte.  Pfi  eemz 
k  nejvyssimu  leytnantovi  Sydonovi  z  dostatkem  o  torn,  aby  vam  v  spravu 
vasi  nicimz  nesahal,  poroucime,  a  hejtmana  Straku  s  lidem  jeho  k  sta- 
losti  napomindme,  nepochybujice,  ze  vy  s  nimi  take  v  dobr£m  srozumfeni 
zustdvati  a  dotcen6ho  hejtmana  zatim  z  dfichodftv  neco  pen^zi  fedrovati 
budete,  nebo  i  my  uadcpsan&nu  hejtmunu  jistou  summu  penfez  k  s^okojeni 
soldatuv  jeho  neprodlend  odv^sti  nariditi  riicime,  souce  na  torn,  jak  celS 
kralovstvi    nase    Ceske,     tak    i    svrchu    pripomenuty    zamek    a    pevnost 


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Zpr£vy  o  m$st6  Tfeboni  z  let  1620—1623.  3 

Tfebonskou  s  ponioci  svrchupsantSho  P.  a.  c.  M.  krdle  Uhersk6ho  i  jinych 
potent&tuv,  pf&tel  a  pribuznych  nasich,  t£z  stavftv  vsech  zemi  nasich 
kraJovskyck  podle  nejvyssi  raozaosti  nasi  pfed  dalsi  moci  nepr&telskou 
retovati,  ehrdniti  a  zast&vati.  Na  torn  jistou  vftli  nasi  milostivou  krd- 
lovskou  naplnite.  Datum  y  mestfc  nasem  Vratislavi  3.  dne  mesice  prosince 
leta  1620  a  krdlovstvi  naseho  Cesk^ho  druhlho. 

Frydrich  mp.  —  Wenceslaus  Guillie.  a  Raupow  S.  R.  Boheraiae  can- 
callarias.  —  Ad  mandatam  sacrae  regiae  Mtis  proprium  Pettr.  M.  z  Mai  • 
hauzu  mp.  Jan  Orsinovsky  mp. 

2. 

1621,  7.  unora  —   PamSC,  kterak  Cesko-falcki  soldateska  vym&hala 
penize  a  jin6  potfeby   od  sousedfi  Treboiisk^ch.  (Fol.  3.). 

Leta  p6n6  1621  v  nedfeli  po  sy.  DorotS  za  purkmistra  pana  Jifika 
Fronka  byli  pan  purkmistr  a  p&ni  obesl&ni  ku  panu  Johan  Seytonovi, 
nejvyss.  Jejtnantovi  nad  tfemi  praporci  hejtraana  Svendy,  hejtraana  Jakuba 
Dambara  a  p.  lejtnanta  JMti  Kr.  verbovanych  a  v  pevnosti  TfebonskG 
zost&vajfcich  z  pficiny  t6to,  aby  na  jejich  tfi  praporce  lidu  od  obce 
7000  zl.  neprodlene  shledali:  V  torn  p&ni  se  opreli  a  snazne  za  to  zddali, 
le  ta  chud&  obec  8  to  byti  nemaze,  vidouc,  ie  prve  v  zk&zu  sousedi 
»  jin6  pripadnosti  a  zivnosti  jejich  pfisly.  Nemohouc  takovd  z&dost  jejich 
nic  postacovati,  hned  s  touto  pohruzkou  v  pfitomnosti  hejtmana  Dumbara, 
hejtm.  ubrzt  leyt.  i  feldbable  praporce  nejvyssiho,  od  nejvyssiho  ucinena 
jest  byla:  jestlize  v  pul  druhy  hodine  na  konec  4000  fl.  neopatfime, 
(J8ouc  vojici  pozdvizeni),  ze  se  do  domu  tfi  polozi,  zplundruji,  zdrancujf, 
a  to  noc  mesto  ohnem  zniCi.  I  necbtfc  pdni  takovSho  na  sousedy  nest£stf  do- 
postiti,  mnseli  to  do  rdna  opatriti  a  takovou  summu  odvtoti.  Nicm6ne 
k  tomu  moaky  sme  obecni  vSichni  do  180  strychu  na  lid  jeho  i  krajskej 
d*li;  vice  i  dobytky  hovezf  po  sousedech  popsati  a  i  zabiti  pro  soldaty 
dnli;  nicm6n6  i  sonsedi  die  moznosti  mouky  jeden  kazdy  skl&dati  museli 
a  blad  trpHi  mnseli,  nebozi  sonsed61  Bocbnik  chleba,  ne  hruby,  v  pev- 
nosti byl  za  12  kr.,  zejdlik  pdlen6ho  za  45  kr.,  piva  pinta  za  3  kr., 
ohili  z4dn£ho,  kter£  by  se  koupiti  mohlo,  dostati  se,  odnikud  nevezouc, 
nemohlo;  a  tak  trvalo,  jak  pustej  nepfitel  zalehl,  v  outcry  po  sv.  Ma- 
touii  [22.  zdfi]  leta  1620. 


1622,  23.   unora  a  do  2.  brezna.  —  Z&znamy  o  torn,  kterak  mSsto 

Tfebon,  obsazen£  vojskem  falcko-ceskyra,  po  dlouhem  obleienf  ucinilo 

liroluvu  s  genertlem  Baltazarem  Marradasem  a  obsazeno  jest  vojskem 

cfsafskym.  (Fol.  8-10.) 

L6ta  p&ne  1622  ve  stfedu  n  vigiliji  sv.  Mateje  apostola  p&n6 
[23.  unora]  za  primasa  p.  V&clava  Hulinsk6ho,  za  ouradu  purkmistra  pana 
Jtna  kov&fe,   p.    Daniele    Prajtnbergera,    p.    Tom&se    malffe,    p.  Ludvika 

l* 


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II.  T.  Anil : 


soukcnika,  p.  Vita  Dekary  z  konseluv,  Vondfejc  FuCika  pisafc  radnfho ; 
z  starsich  obecnich :  MatiSge  6ernovsk6ho  z  Rozmitale  (sic),  Rutbarta  Mi- 
r«>ticke1io,  Daniele  Felcara  pekafe,  Pavla  truhldfe,  toho  casu  ryclitare 
porucene^ho,  Petra  barvife  oc,  zacatek  akordu  mezi  nejvyssim  lajtnanlem 
Janem  Seytonem  z  Korgnonoku,  p.  kapitanem  Jakubem  Dumbarem,  lajt- 
nantem  kapitdna  Svendy,  kapitanem  p.  Janem  Mikuldsem  Strakou  z  Neda- 
bylic  a  praporci  lidu  krajskSho  z  jedn6,  a  mezi  nejvyssim  generalem  na 
miste  Jeho  Milosti  CisafskS  panem  hrabStem  Donem  Baltazarem  z  Mar- 
radas  z  strany  druh6,  stal  se  o  pevnost  mesta  Tfebone,  protoze  vsechny 
profianty  dosly,  zita,  mouky,  piva,  kromfc  33  kusu  dobytka  hovSziho  mezi 
sousedy  zftstalo;  kterazto  pevnost  od  sv.  Matouse  [21.  zafi]  leta  1620 
az  do  2.  dne  Martii  1622,  to  jest  za  jeden  rok  23  tyhodny,  oblezena 
byla;  a  1.  dne  Martii  anno  1622  jest  dokonan.  V  kter&nzto  akordu 
mesto  Tfebon  a  soused6,  raanzelky  a  ditky  jejicb  pfi  artikulich  nize 
psanych,  kterS  se  nejvyssimu  panuv  generdluv  podaly  a  do  pevnosti  mesta 
Budejovic  pfednesly,  na  milost  pfijati,  a  t6z  tak6  pfi  vsech  svych  vecech, 
religii,  obdarovani,  statcicb  i  hrdlech  zachovdni  od  Jeho  Milosti  Ci- 
safskS  jsou. 

L6ta  pdn6  1622  u  vigilii  sv.  Matfejc  [23.  tin.],  kdyz  se  akord 
o  pevnost  Tfebonskou  stal,  pan  lajtnant  don  Martin  na  miste  JMti  uej- 
vyssiho  p.  generala  p.  hrabfcte  dona  Baltazara  z  Marradas  do  pevnosti 
Tfebonske*  pfijel.  Vitdni  jemu  p.  Daniel  Prajtnberger  na  mostd,  jedouc 
na  pfcdmfcsti  BfilickS,  Sinil  v  pfitomnosti  p.  primasa  Vaclava  Hulinsktfho, 
p.  Jana  Tomana  purkmistra,  p.  Tomase  malife,  p.  Ludvika  soukenika, 
p.  Vita  Dekary  vse  z  konieluv,  z  starSfch  obecnich  Mateje  Cernovsk6ho 
a  Pavla  truhldfe. 

Ve  ftvrtek  den  sv.  MatSje  apoStola  pane  [24.  tin.  1622]  pfedne- 
§en£  veci  svrchu  psan6,  i  co  pisaf  m  est  sky  a  p.  Vit  Dek&ra  pfednasel, 
z  rdna  JMti  p.  donu  Martinovi,  nejvySsimu  p.  lajtnantovi  JMCskd,  jsou 
v  pfitomnosti  osob  radnich  v  pokoji  do  rukou  jemu  podane*,  a  od  pisafe 
m6stsk6ho  JMti  p.  lajtnantovi  vin§  jest  ucinfcn  a  taky  na  mistfc  vsi  chutI6 
obce  ponizena  zadost  pfednesena,  tak  aby  JMti  nejvyssimu  panu  generdlu 
na  mistfc  JMCskg,  tak  abychme  mohli  pfi  tech  vsech  artikulich,  jakz  do 
akordu  JMti  poslan6  jsou,  zachovdni  byti,  pffmluvu  svou  uciniti  racil, 
JMti  zadali,  a  ze  sme  tak  velice  hrubfe  souzeni  byli,  nemoznosti  nase 
pfednaseli.  Tu  hned  nam  dal  odpovecT:  „Pani,  cim  ste  vice  souzeni  byli, 
tim  ste  vfctsi  milosti  dosahli ;  nicm6n6  ten  vins,  ktery  mi  vinsujete,  vdecne 
pfijimam.  Co  se  dotyCe  tohoto  spisu,  mn&  na  mists  JMti  p.  generala, 
souc  ja  sem  vyslan,  polozemSho,  jej  chci  prohlidnouti  a  potomnd  t6z 
p.  generalovi  pfedne*sti.  Co  se  dotyCe  artikuluv,  kter6  podan6  pi'i  akordu 
byly,  tu  JMt  pan  generdl  pfi  vsech  t&ch  zadostech  zanechdvati  rdci,  i  tez 
co  se  jednou  od  n6ho  slovem  mluvi,  md  tak  zdrzeno  byti,  jakoby  peCeti  jeho 
vlastni  to  pecetcno  bylo."  I  ddna  jest  mu  mezi  tim  fee,  ze  sou  ndm 
artikule  pfi  akordu  zavfeni  od  JMti  poslane",  pfi  ktery  eh  JMt  p.  nejvyssi 
generdl  na  mistS  JMCske*  nds  milostive  zanechati  rdci.  I  dal  odpov&T: 
Dosti  jest  na  torn. 

Ddleji  ihned  ozndmil  strany  kozf  hovSzicli,  zeby  jich  nemdlo  mcli 
v  mfcstS  miti.  „Mn6  by  se  tak  vid&o,    pdni,  abyste    zddnych  z  m$st?i  ne- 


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Zprivy  o  tnSstS  Tfeboni  z  let  1620—1623.  5 

dali  prodati  a  vyn&ti,  tak  jako  se  ua  Tdbofe  stalo,  ponevadz  JMt 
p.  general  o  torn  dostateSne*  mn6  poru£iti  r&dil,  aby  se  nic  neprodavalo 
z  mesta,  ze  on  takove"  kuze  sam  platiti  chce;  to  jest  v  pfitomnosti  hof- 
mistra  p.  generdla  mluvil;  ale  jak  sem  nahofe  dotekl,  ze  by  mi  se  videlo, 
abyste  temi  kozemi  u  JMti  p.  geuerdla  milosti  bledali.  J4  vim,  ze  ji 
obdrzite.1*  A  ty  kuze  hovezi  JMti  aby  se  darovaly,  domnfvajice  se,  ze 
jich  na  m&le  bude,  a  ono  se  jich  vynaslo,  jakz  rejstfik,  mezi  sousedy 
839  a  obecnicb  116,  ucini  vsech  955.  PoCitajic  jeduu  kazdou,  jedna 
druhe"  na  pomoc,  po  3  zl.,  ucmi  v  jedne"  sume  2865  zl.  3  kr.  A  tak 
s  tim  od  neho,  zakazojic  se,  ze  pfi  prljezdu  JMti  pana  generate  pfimluvu 
svou  za  n£s  uciniti  chce,  sme  ode§li. 

T6hoz  dne  [24.  tin.]  v  1  hodiuu  nemeckou  na  pul  orloji  JMt  pan 
general  k  mesta  s  lidem  se  dvema  kornety  a  se  2  praporci  lidu  pfijeti 
ragil ;  tu  jest  jemu  pevnost,  kdyz  do  mfcsta  pfijel,  za  svatou  AlzMtou 
v  poli  jesti  stal,  a  oufad  Tfeboiisky  s  nfckterymi  osobami  z  starsich 
obecnicb  i  z  obce  proti  n6mu  vychazejice  do  poli  podal,  s  velikym 
strachem  tu  ponizenou  poctivost,  kterou  na  misto  Ysi  obce  u&oili.  I  vidouc 
JMt  pan  hrabe  s  svyra  rejtharstvem,  ze  se  k  nemu  oufad  pfiblizuje, 
na  bile*m  koui,  tu  kde  napfed  u  jednobo  pfikopu  dva  lokaji  se  dvoumi 
velkymi  psy  sedeli,  k  nam  jest  vyslati  rASil  a  doptani  uciniti  dal,  kdo 
sme,  sme-li  oufad  to,  neb  kdo  jiny.  Dali  zase  odpovcd,  ze  oufad.  Jedouc 
tyz  jisty  zase  k  JMti  oznamil,  ze  oufedni  osoby  sou.  Sedic  na  koni 
JMt  pan  brabe,  bned  s  kone  doluv  ssedl  a  ofiek&val,  az  sme  k  nemu  se 
pfiblizovali,  klobouk  sejmul  a  kazddmu  ruky  prav6,  drzic  klobouk  v  ruce 
leve,  jest  podal.  Osoby  nize  psane*  vne  pfi  nera  byli: 

Oufad:  StarSi  obecni: 

p.  Vdclav  Hulinsky  primas,  Matej  Cernovsky, 

p.  Jan  Kov£f  pnrkmistr,  Pavel  truhlaf. 

p.  Daniel  Prajtnberger,  Z  obce: 

p.  Yit  Defeara,  Jan  Pohunek, 

p.  Vondfej  Fucik,  pisaf  radnl.  Kaspar  Cerm&k. 

Hned  potomnfc  pan  Daniel  Prajtnberger  oraci  na  mists  panuv  vsech 
i  vsi  obce  nemeck^ra  jazykem  cinil.  Pfijmouc  s  vd&Snosti  takovou  oracf, 
porucil  zase  k  nim  miti  JMti  panu  Joachimovi  z  Kolovrat  ceskym  jazy- 
kem: „A  ta  fe(S  a  vins,  kterej  ste  JMti  panu  generalovi  ucinili,  vdfccne 
k  sobe  pfijima,  a  podle  toho,  ze  tato  pevnost  mesta  TfebonS  zase  k  ruce 
JMCske  spoln  s  vami,  souc  t6z  pfedesle  JMCskG,  pfichazi,  mate  z  ceho 
panu  Bobu  a  JMCske"  dekovati.  A  podle  toho  co  se  dotyce  artikuluv 
vasich,  JMti  panu  generalovi  podanych  na  mfste  JMCske"  a  z&dosti,  aby 
vam  od  JMti  potvrzene"  byly,  JMt  porufcil  oznamiti,  ze  co  jednou  poruCf 
a  nafidi  a  pfipovi,  jakozto  nadeje  jest,  ze  vam  od  JMti  pana  Don  Martina 
pana  lejtnanta  JMCske"  oznameno,  pfi  Sem  zacbovani  byti  mate,  ze  t6z 
zase  od  JMti  nyni  p.  generala,  t6z  take"  i  od  JMCske"  pfi  torn  pfi  vsem 
beze  vsech  pfek&zek  pozustavujete  se;  a  cokoliv  JMt  pan  rdci  mluviti, 
to  zase  jinace  nezli  vskutku  stati  se  ma  [sic].  Naposledy  JMt  pan  to  r&£i 


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6  II.  T.  Anil: 

poruSiti  oznamiti,  ze  to  pdn  Buh  vsemohoucf  rdCil  dati  a  tato  pevnost 
Tfeboftska  nyni  k  sjednocenf  JMCskg  k  ruce  pfisla;  sice  jestlize  by  toho 
se  ten  tejden  pfisti  nestalo  a  timto  akordem  se  to  nepfcdeslo,  jiste  vinni 
i  nevinni  vsichni  by  byli  museli  v  ni  zahynouti ;  ale  pan  Bfih  v§emohoucf 
sara  racil  vas  cbraniti  a  opatrovati". 

Dali  8rae  JMti  odpovSd':  „Milostivy  pane,  my  ubozi  lide*  niSimz  sme 
nevladli,  zadnou  pficinu  sme  jak  proti  JMCskg,  tak  proti  zadne'mu  nicimz, 
nizadnym  vymyslenym  zpusobem  nedali".  Tak  zase  jest  fekl:  „Moji  mill 
pani,  to  vam  hrube  spomaha."  S  tim  nas  panu  Bohu  porucil. 

Sli  sme  zase  spatkem  do  mesta,  a  Don  Martin  nas,  nedaleko  sv.  Alzb&ty 
jedouc,  potkati  mel,  trubace  sve'ho  poslal,  abychme  z  mfcsta  ven  necho* 
dili,  ponevadz  nyni  pod  jelio  spravou  zustaneme,  ale  radeji  abychme 
v  domich  svych  zftstavali.  Jan  Seyton  stojlc  na  brane  na  koni  bilym,  ptal 
se,  kde  sme  byli  a  co  sme  vyfidili?  Dali  nSktefi  pani  ma  odpovdcT,  kdyz 
pfijede  k  panu  generalu,  ze  dobrc  zvi ;  a  druzf,  ze  dobfe.  Tu  sme  v  moste 
ocekavali,  az  JMt  pfijeti  rafcil  se  dvoumi  kornety  rejtharu.  A  tu  jest  je 
sam  p.  Don  Martin  na  2  strany,  jedny  k  Lamplovic  strane  a  druhy  podlc 
domu  Jaua  Miroticke'ho  a  Mateje  KadeSky,  rozundal.  Brany  zavfene"  byly. 
A  tu  praporce  Jana  Seytona,  Jakuba  Dumbara  hejtraana  Svendy,  Jana 
Mikulase  Straky  z  Nedabylic  hejtmana  krajske'ho  dolfl  z  tyiek  sniraali, 
a  soldaty  svobodny  uclnili.  Tu  bned  JMCske*  lid  2  praporce  do  mesta 
pfitahl,  jeden  varly  obsadil  a  druhy  na  rynku  pfes  noc  leiel,  rejtharstvo 
na  zamku.  Soldati  pfedeSli  hned  se  dali  na  dile  vsichni  potfebovati. 
V  patek  [25.  tin.]  rano  jeli  pryC  vsichni  pfedeSli  oficfrove*,  krome  Jan 
Seyton  do  nedSle  tu  vostal,  a  v  nedfcli  [27.  tin.]  po  obfcde'  teprva  na  2  ko- 
cafich  jel;  rano  na  rynku  vsedl  do  vozu  kryte*ho,  ktery  vzali  na  zamku, 
dobr6  a  slavne'  pamSti  JMti  pp.  Petra  z  Rozmberka.  A  tu  JMt  pan  hrabg, 
nez  na  vuz  vsedl,  asi  do  3.  skleniSky  vina  cervene*ho  jemu  pfipil ;  potomne 
jest  ho  spolu  8  Don  Martinem  na  konich  vyprovodil,  a  za  Bfilickou 
branu  jest  vyjel. 

V  patek,  v  sobotu,  v  nedeli,  v  pondelf  i  v  outery  [25.  Anora  — 
1.  bfezna]  kuze  se  od  sousedu  na  porucenf  nejvyssiho  zbiraly,  a  kdoby 
jednu  zatajil,  ze  na  hrdle  za  to  v  Tabofe  trestan  byti  ma,  obci  to  pfed- 
ueseno  bylo,  v  pfftomnosti  p.  Daniele  Prajtnbergera,  pfsafe  Vondfeje 
a  Pavla  truhlafe,  toho  casu  rychtafe  poruSen6ho,  na  zamek  vozili.  Eristof 
kozeluh  pane  jest  je  na  obrocnici  zameckou  proti  kvitanci  od  sebe  dany 
pfijimal.  A  take*  prve  nezli  jest  JMt  pan  general  odjeti  pryc  racil,  zidftm 
naskrze  po  6  zl.  takove"  kuze  prodavane4  byly,  kterych  se  vynaSlo  od 
souseduv  866  kusuv;  ucinili  sousedi  v  obci  umluvu,  aby  se  splatily  od 
obce  sousedum  po  IV2  zlM  ucini  1299  zl.  Obecnich  kozf  dano  111,  ucini 
166  zl.30  kr.  Summa  obojich  977  kusuv,  penez  1465  zl. 

A  tak  sme  nicimz  ten  cas  byndrov^ni  ani  vojaky  za  3  dni  nebyli, 
az  JMt  pp.  Zdenek  z  Kolovrat  og  p.  gubernator  mesta  Tfebone  pfijeti 
rafiil.  Tuz  nedeli  [27.  unora  1622]  svrchu  jmenovanou  JMt  pan  z  Kolo- 
vrat pfijeti  rafcil,  a  hned  soldati  sou  lozirovani. 


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Zpr*vy  o  raSst*  Treboni  z  let  1620—1623.  7 

Artikule  niie  sepsane  ode  vH  obce   mista   Treboni  2.  dne  Martii  leta 

1622  nejvy&Hnm  jednomu  z  generdliv   don  Martinooi  na  edmku  Tfe* 

bohshem  pfednesme  sou. 

Sluzby  nase  ponfiene  a  poslusne  VMti  vzkazujeme,  vysoce  urozeny 
pane,  pane  nam  laskave  a  milostivfc  pffvetivy.  Od  svrchovanSho  pana 
Boha  vsemobouciho  SCastn^ho  a  dobr6ho  zdravi,  v  pracech  a  jednanich 
yselijakvch  bozsk&io  pozehnani  VMti  vinsujfc,  v6rn6  a  upfimuS  zadaii  ne- 
pfestavame.  Kterak  pan  Bah  vsemobouci  svou  svatou  bozskou  milosti 
vsechny  veci  fidi  a  spravuje,  jakoz  i  my  tak6  tu  nadeji  ku  panu  Boba 
vsemobonciuiu  mame,  ze  se  o  nase  potrebng  lidi  starati,  neopoust&ti, 
a  zase  nyni  k  pfede§16mu  pokoji,  sjednocenf  kralovstvf  toboto  Ceskgho 
obratiti  a  pripojiti  raCf,  modlitbami  svymi  dfckovati  mame. 

Anobrz  i  tak£  podle  toho,  ze  nam  pH  VMti  jakozto  panu  kfestansk6m 
na  miste  JMCsk6  t6  milosti  kfestausk6  v  tecbto  nize  poznameoauych  arti- 
knlfch  s  manzelkami  a  ditkami  nasimi  uziti  se  dostane,  ponizen&  pro  Boba 
iadame. 

Predni:  Co  se  dotyfo  t6to  roztrzitosti  a  valky  v  tomto  kralovstvi 
Cesk&n  v*esle\  tim  bned  my  od  pocatku  t6  nefesti  az  do  nynejiiho  casu 
pod  zadn^m  vymyslenym  zp&sobem,  jak  psanimi  tak  raddou,  nejsouc  sami 
sobe  svobodni,  majic  od  vrcbnosti  sv6  jistS  osoby  sob&  vystavene",  temi 
sme  se  ridili,  k  nim  se  uchazeli,  coby  proti  jedn6  i  druhti  strane  na  ubli- 
zeni  byti  moblo,  ne£inic,  vinni  nebyli,  a  tobo  se,  coby  proti  JMCskg 
i  drube"  strand  byti  melo,  nedopoustSli,  a  tak6  ibned  v  t6  roztrzitosti 
zadng  moci  v  miste  ani  kliSftv  od  mesta  nemivali,  ani  zadngho  ochraneni, 
nybrz  den  ode  dne  vfctcfho  suzovani  na  sebe  sme  ocekavali;  to  ze  od 
VMti  nam  za  zl6  v  nfcjakou  dfimnelost  pficitano  nebude,  pokorne  prosime. 

Druhi:  VMti!  Pon&vadz  od  starodavna  svym  starozitnym  nabozen- 
stvim  mesto  Tfebon  oplyvalo  a  zftstavalo  cirkvi  svatou  krestanskou,  kne- 
zimi  fadnymi  se  fidilo,  v  n&m  lide*  podle  zvyklosti  svycb  svatost  oltarnf, 
telo  a  krev  pana  naSebo  Jezise  Krista,  pod  jednou  i  obojf  zpusobou  pfiji- 
malo:  ze  pH  torn  obyceji  star6m  s  manzelkami  a  ditkami  nag  VMt  za- 
necbati  racite,  zadame. 

Treti:  Jiste  dobfe  a  patrne  vedom6  jest,  kterak  nas  pan  Bfth 
vsemohouci  hroznym  neStestfm  a  metlou  obnivou  bned  z  poSatku  strestati 
racil,  tak  ze  jak  mSsto  pfedn6,  t6z  i  p  tomnfc  predmesti  na  mizinu  v  popel 
obraceno  bylo.  I  nejsouc  je§t6  ubozi  sousede*  mnozi  v  svycb  pribytcich, 
kteH  skrze  roztrzitosti  casu  toboto  nepokojn6bo  k  vystaveni  domftv  v  ue- 
moznostecb  svycb  pfijiti  nemobli,  i  ponevadz  p4n  Bftb  vsemobouci  okem 
s>ym  svatym  na  nas  zvble'dnouti,  k  sjednoceni  a  k  pokoji  zase  pfipojiti 
raft,  za£atek  zivnosti  a  obcbodft  svycb,  nevfidouc  £ebo  se  prve  cbytiti, 
ponevadz  pivovar  opustl,  rybniky  vsechny  k  obci  pfislusejfci  vyloveny, 
dvory  popaleny,  dobytky  v  nic  obraceny,  aby  zase  ta  cbuda  obec  vzrost 
svoj  vziti  mohla,  VMti  zadajic,  prohlidajice  na  nase  velik6  skody,  ze  nas 
pH  vsecb  a  vselijakycb  privilegiich,  vysadacb,  svoboddch,  obdarovdni 
handluv  a  silnic,  jakz  pfedesle  k  zivnostem  nasira  obracen6  byly,  kter6 
od  JMti    8lavn6  a  dobrg   pamdti    vysoce    urozenych   panft    z    Rozmberka 


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8  U.  T.  Antl: 

3c  raestu  Tfeboni  nadanych  a  dckami  zemskymi  potvrzenych,  pfi  tfcch 
milostive  laskave  pozastaviti,  zanechati,  a  za  nas  k  JMCskg  pfiinluvu  uci- 
niti  rafiite,  t6  ponizenS  nadSje  k  VMti  sme. 


Tito  artikalov6  nfzepsani,  ktefi  do  akordu  poslani  nebyli,  k  pozname- 
nani  uveden6  i  t6z  nejvysSimu  p.  Dona  Martinovi  generalovi,  na  mistS 
nejvy§§iho  p.  Dona  Baltazara  p.  hrabete  z  Marradas  JMCsk6  nejvyssiho 
generate,  na  zamku  Tfebofisk6m  skrze  napfed  dot£en6  osoby  2.  Martii 
pfednesen6  sou. 

Predne:  Co  se  dotySe  penfcz  pujcenych  panu  lejtnantovi  Janu 
Seytonovi  od  obce  Tfebonsk6,  t£z  i  od  souseduv,  ktergz  s  velikou  tSzkosti 
na  jeho  hrozng  pohruzky  mezi  oi\  oufadu  mluven6,  obavajfce  se  toho, 
kdyz  jest  k  nam  promluvil,  jestlize  to  opatHti  nechceme  a  neopatftme, 
aby  soldati  npokojeni  byti  mohli,  to  ze  u£ini,  do  tfi  dorau  soldaty  polozi, 
vydrancuje,  a  potomnfe  mSsto  obnem  na  popel  poloziti  a  pryc  odtahnouti 
chce,  tak  ze  nad  tfm  rukama  i  nad  hlavaroi  svymi  lomiti  budeme ;  coz 
mi  ubozi  lid£,  obavajfce  se  toho,  t6  pohrazky,  kter6  sme  na  ndm  nikdy 
nezaslouzili,  nechtlc,  abychme  korsi  veci  nezli  pfedeslo  nepocitili,  o  brdla 
a  zivnosti  a  dokonce  i  o  pevnost  k  skaze  sv6  nepfisli,  tak  sme  se  o  to 
starali,  nez  pujfovali,  a  takovou  summu  rozdflne  proti  zakazani  jeho,  ze 
k  zaplaceni  svlma  pfijiti  mame,  10.500  zl.  odv6sti  sme  museli,  pfipo- 
-vidajfc,  2e  nic  vice,  a  by  pul  leta  v  U  pevno9ti  zustavati  m61,  na  nas  vy- 
hledavati  a  zadati  nechce,  pfipovSdfcl.  Coz  takovou  svou  pfipovecP  nejednou, 
nezli  kolikrate  zrusil,  a  tak  nas  vzdycky  vice  a  vice  jak  o  penize  tak 
o  obili  tim  az  posavad  suzoval. 

PftjCka  pen  6z. 

1621  dne  10.  Februarii     .    .        4300  zl. 

1621  d.    10.  Martii 200  zl. 

1621  d.      8.  Aprilis 2000  zl. 

1621  d.    21.  Maje 600  zl. 

1621  d.    25.  Juli 400  zl. 

1621  d.      3.  Septembris 1000  zl. 

1621  d.    13.  Novembris    .     • 1000  zl. 

1621  d.    27.  Novembris 1000  zl. 


Agit  .    .    .    10.500  zl. 

Druhe:   Mimo  to,  jak  a  outrata   pro  stul 
jeho,  oficiry,  celadku,  za  masa  kovfczf,  teleci,  sal, 
maslo,  slepice,  ovsy,  jefcmeny,  mouky  od  24.  Aprile 
1621  az  do  28.  Februari  1622  vzesla,    ucmi  .        859  zl.     4       kr. 
Na  kundsofty,  co  vlastne  m&stu  pHnalezeti  ne- 

mfclo,  z  pfinuceni  dano .  43  zl.  20       kr. 

[Snaska  ...       902  zl.  24       kr.] 


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Zprivy  o  meste  Trcbohi  z  let  1620—1623.  9 

[PfenaSka  .    .    .      ^02  zl.  24       kr.] 
Treti:    Outraty    z  jistclio   naffzcni    pana 
mana  Seytona  na  drulie"    kapitauy:   na  kapitaua 
Jana  Jakuba  Dumbara  za  masa    bovezi,    teleei, 

mouky,   raaslo,    soli 178  zl.  49 72  kr. 

na  kapitaua  Svendu,  soldaty  jeho  37  str.  mouky 

P<>  4  zl 148  zl. 

kapitana  Jana  Mikulase  Straku,  krajskebo,  piva, 

uiouky,  masa 1.659  zl.   18       kr. 

ua  svafeni  piva  bilebo,  psenienyeb  sladu  z  pivo- 

varu  obecniho  na  zamek  dano  120  str.  po  4  zl.        480  zl. 

pseuic  sucbycb  na   cbleby  z  tclioz  pivovaru  na 

zamek  dano  6-1  str.  po  4  zl 256  zl. 

/ita    od    souseduv,    ua   ktertf    povinnosti    ciniti 

niaseli,   jim  pobran6bo,  tak  ze  mnozi  za  3  i  4 

dui  cbleba  nejedli,    531   str.  1   vert.  2  mirky  .     2.124  zl.  30       kr. 

Od   vozeni  drivi  a  za  svieky,  kdyz  runtcin  clio- 

diti  meli,    aby  se  nepokaleli .        122  zl.  20       kr. 


Summarum  .    .    .  1(1671   zl.  21       kr.  3  d. 

Od  28.  Februarii  az  prave  do  uzavreni  akordu 
s  JMti  nejvyssiin  pancm  generalem  Don  Baltazarem 
z  Marradas  na  miste  JMCske  a  s  lejtnantem  Jauem 
Soytonem  tobo  casu  v  meste  Tfeboni,  vice  dano 
nm  ua  ziv£  kravy  ctyri,  ktere  pisaf  Element  uechtcl 

do  cedul  vepsati,  za  56  zl.,  masla  6  zejdl 1   zl.  36  kr. ; 

ucini  vSi   summy    gcneralitor,    kter6    dokad    zivi    oplatiti    ncocekavajie    ta 
chuda  obee  Tfebunska 16.728  zl.  21  lj2  kr. 

Nicmenfc  rybnikuv  18,  ktere  od  domadeb  vojiikiiv  sloven^,  co  v  mestc 
lezeli,    byly,    z  ktcrych  by  se  utrziti  moblo  pM  casu  loveui  pfes 

3295  zl.  50  kr. 

potabuv  obecnich  3  pary  voluv 105  zl. 

2  klisny .  75  zl. 

Agit  .    .    .       3475  zl.  50  kr. 

Summariter  nakladu  vzcslGho  pfi  obci  Tfeboiiske  za  1  rok  24  tybo- 
dnuv,  souc  s  vojaky  v  pevnosti  zavfeni,  ucini  20.204  zl.  11  kr.  3  d.  mis., 
mimo  dvur  na  pousti,  dvur  na  pfedmesti  a  jine  bospodafstvi,  co  na  poli 
od  obili  posekii  a  pobrali,  nespravi  tobo  zasc  ani  na  10.000  zl. 

I  souc  nad  tim  vsichni  spolecnc  potcseni,  ze  v  tomto  spusobu 
sfastn^bo  sjednoceni  toboto  knilovstvi  Ceskebo  docbazime,  pan  Bub  rae 
z  tobo  pocbvalen  byti.  Nicmene  souce  tez  nad  temi  vsemi  outisky  a  vy- 
d£nim  od  souseduv  i  obce  dosti  brubS  trucbiivi,  ze  sou  na  takovou  summu 
penez  na  botove  slozenou,  nemobouc  tobo  mezi  sebou  0}>atfiti,  obavajice 
se  pfedeste  pobruzky  ucineu6,  jinde  se  zdluziti  museli ;  uehazejice  se  tyto 
dni  k  n6mu,  ku  p.  lejtnantovi  Seytonovi,  kterakby  mobli  zase  k  svemu 
zaplaceni  pfijiti,  kdy,  kde  a  od  kobo,  dotazku  ucinili;  dajic    posmSsnymi 

Tr.  fiL-hist.  1901.  * 


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10  H.  T.  Antl: 

slovy  odpovfccT,  ze  kral,  nemenujfc  ktery,  kdyz  pfijede,  zaplatf,  tiua  odbyii 
nepominul. 

I  nemohouce  my  na  tSch  slovech  dosti  mfti,  ponevadz  nemala  outrala 
jest,  vidouc,  ze  jeho  byti  v  tomto  krdlovstvi  Cesk^m  zdrzovanf  na  mile 
jest,  k  VMti  jakozto  nejvyssimu  p.  generalu  na  miste  JMCske  se  ucha- 
zime,  ze  nam  rady  i  pomoci,  oh'idnouce  se  na  potfebnost  nasi,  kterak 
bycbnie  tu  vcc  pfi  n6m  nejtepe  oi>atfiti,  prve  nezli  by  ven  z  kralovstvf 
Coskeho  vyjel,  mohli,  napomocni  VMt  byti  racite,  pro  Boha  zadame. 

Co  se  nekterych  vfcci,  kter6  pfednc  oufadu,  mocnc  se  i  souseduv 
sluzebnikuv  obccufch  ujimal,  s  nimi  nonalezitc  nekfesCansky  proli  panu 
Bohu  vserooh.  a  si)ravedlnosti  jeho  nakladal,  dotyce:  tu  nadeji  mame,  ze 
svc  stiznosti  VMii  pfednaseti  budou.  A  my  podle  toho  i  pfedeslyck  uasich 
ponizene  JMtem  odeslanj'ch  artikulieh,  abychme  mobli  pfi  vscm  pozu- 
staveni  byti  a  milosti  od  JMCske  i  JMti  panuv  generaluv  dosahnouti, 
poruScna  se  Cinime,  a  k  spravedliv^mu  uvazeni  svrchu  dotccnych  osob 
poctivosti  jejich  ublizeni[sic],  t6z  i  obcon^ho  dobreho  I  ohledavajic,  za 
ocliraneni  zadame.  Actum  roku  uCin&ueho. 


4. 

1622,  23.  listopadu,   v  Praze.  —  MfstodrSfcf  knfie  LichtenStejn  na- 

fizuje  Tfebonskym,  aby  neplatili  tydenulch   platfi,  kter6  jim  ukhidal 

cfsarsky  velitel  m6sta  Tfobong.  (Fol.  14.) 

Karel  z  bozi  milosti  knize  vladaf  domu  Liehtnstejnsk^lio,  knize 
Opavsk6  a  Kruovskl,  JMti  ftimsk^ho  cisare,  Uhersk^ho  a  Ceskeko  krale 
tejna  radda,  komornik  a  od  JMCske  plnomocenstvim  naHzeny  mistodrzici 
v  krdlovstvi  Cesk&n  oc. 

Oppatrnf  nam  mill !  Jakoz  toho  zpravu  m&me,  ze  by  urozeny  pan 
pan  Zdenek  z  Kolovrat,  uejvyssi,  nfcjaky  tyhodnf  platy,  totiz  60  zl.  pro 
osobu  svou  vlastni  na  vas  uloziti  jmel :  i  ncchtice  *  my  k  takovemu  ukla- 
dani  a  taxirovani  vas  povoliti,  aniz  pfiSinu  hodnou  toho  poznavame ;  protoz 
jmenera  a  na  mist6  JMC*k<$  knile  a  pana  nas  vseck  nejmilostivcjsiho  po- 
roueime  vam,.abystc  n  u  potud  viceji  bez  jisteho  vcdomi  naseho  a  nafi- 
zeni  takov^ho  platu  nedavali  a  neodvozovali,  vedouce,  ze  na  torn  milostiva 
JMCske  vule  naplu6ua  bude.  Datum  v  Mensim  Mfcst6  Prazskem  23.  No- 
vembris  anno  1622. 

Karel  z  Lichtnstejna,  Karel  Fridriob  Plotcjs.  (Tfebonskym). 


1622,  10.  prosince,   v  BudSjovicfch.   —  General   Marradas  schvaluje, 
aby  Tfebofistl   neplatili  koiitribuci  uklridauych  jim   velitelem   in£sta. 

(Fol.  14.) 

Hrabc    Don    Baltazar    de    Marradas    Tfeboftskym:    Poctivf,  moudfi, 
zvlastc  mill  pratcle !    Psani   vase   i  co  v  ncm  zastrSeno  bylo,   sme  pfijali. 


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Zprivy  o  ineste  Tfeboni  i  let  1620-1628.  I  [ 

Ponevadz  pak  JKuMt  pan  z  Lichtnstejna  v  pfinnc  skldclanf  kontribuci 
cim  pouleviti  racil,  coz  i  my  pH  torn  zouplna  pozustavujcm,  ano  i  take* 
jim  toto  odpov&f  davame,  abyste  z  takove*  ordinanci  nijakz  ncvykracovali 
anebo  tern  sold  a  turn  co  vice  davati  meli.  Jestlize  by  pak  jeden  anebo 
druhy  proti,  coz  JMt  knize  z  Lichtnstejna  porouceti  raCi,  ukazal  a  od 
vas  nucenim  ne,co  viceji  jmiti  clitfel,  dejte  nam  hned  o  takovcm  v&lomost; 
proti  takovemu  my  daleji  a  pfisneji  to  opatfiti  nepomineme.  Jakoz  pak 
v  te*  pfioinfc  tomu,  kdoz  a  vas  komendiruje,  o  to  piseme,  ze  od  vas  nic 
viceji  zadati  nemaji.  Pfi  Semz  vy  tolik^z  zfistati  mate.  V  Budejovicich 
10.  Decembris  1622.  VaS  dobry  pfitel  Do„  Baltazar  de  Marrada8.    ' 


1622,  15.  prosince,  v  Budejovicfch.  —  General   Marradas  opet  pffie 

v  t^*  smysl.  (Fol.  15.) 

Don  Baltazar  de  Marradas  Tfeboiiskym:  Nnsc  pozdraveni  pfednft 
a  co  nejinac"  vam  prokazati  mazeme,  zvlaStfc  mill  pfatele!  Nam  jest  dnes- 
niho  dne  pfi  schvalne  poste  od  pana  Michny  z  Praby  psani  pHneSeno, 
z  nehoz  porozumivanie,  kterak  pan  nejvysgi  lejtnant  z  Kolovrat  kazdeho 
£asu  ty  penize,  kterdz  iia  vojaky  nalezeji,  pfjjfma.  Protoz  jest  nasc  vule, 
abyste  vy  budto  pefelicbhaberum  anebo  knechtnm  podtud  zddnou  vice 
kontribuci  nedavali.  Jestlize  by  se  pak  kdo  proti  tomu  postavoval  aneb 
vas  k  necemu  nntiti  chtel,  vezte  nam  o  torn  oznamiti.  Kterehoz  my 
rtrestati  skutecne  bez  usetfeni  nepomineme.  Tak  se  budete  vcdcti  jak 
spraviti.  Z  Budcjovie  15.  Decembris  ao.  1622.   Jejich    (sic)    dobry   pritel 

Don  Baltazar  de  Marradas. 


1622,    20.   prosince    v  Budejovicfch.   —   Otevfeny   rozkaz   generate 

Marradasa  k  cfsatskeinu   veliteli  a  posddce  v  Tfeboni,   aby   mSsta 

neobteiovali  kontribucemi.  (Fol.  15.) 

Patent  JMti  ftimskeho  cfsare,  Uberskeho  a  Oeskgho  krale,  nafizc- 
nemu  nejvyssfmu  lejtnantu  pana  z  Kolovrat,  V  nebyti  pak  tehoz  pcfelix- 
habernm  jeho,  kteri  nyni  v  Tfeboni  komendirujf. 

Od  nas  se  jm^nem  vejs  dotknut6  JCMti  pfisn6  porouft,  aby  ou  na 
JMt  knfzete  z  LichtnStajna  jim  Tfebonskym  danou  a  vymefenou  ordinanci 
jse  proti  takovc"  zadnym  zpusobem  nepostavoval  a  daleji  kontribuci  ne- 
zadal;  nebo  nam  velikc  obtiznosti  a  tizkosti.  jejich  dosti  pov&dome  sou. 
Pakli  by  se  tfz  pefelichshaber  aneb  soldat  proti  takovc  JKnMti  ordinacf 
postavoval  aneb  obyvatelc  obtezovati  chtel,  neopomenuli  bychom  die  po- 
treby  v  to  nahl6dnouti  a  na  takov&n  ukazatcli  jistotne  toho  tak  neza- 
necbati.     Jakoz    pak   Se    oni   TrebonSti  maji  Jeho  knfzeciho  psani  drzeti, 

2* 


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12  II.  T.  Antl:  Zpra>y  o  meste  Tfeboni  z  let  1620—1623. 

a  v  nojmensim  z  nebo  nevykracovati  inajf.     Nyni    se    budete    vedeti   jak 
fcpraviti.  Z  lludejuvie  20.   l>eeembris  ao.   1622.  Marradas 


8. 

1023,  11.  ledna,  v  Tfeboni.  —  Pam6f  o  torn,   2e  panstvi  Tfebonsk6 
odevzdtino   cfsafera  Vil6movi   Slavatovi  k  u2(vdtif   (vlastnfc   k  vrchnl 

spnive).  (Fol.  1(5.) 

Lcta  pane  1623,  11.  due  Januarii,  to  jest  mesfce  ledna,  JMt  vysoce 
urozeny  pan  brabe,  pan  Vilem  Slavata,  svate  ftfmske  rise  brabe  z  Clilunm 
a  Kosmberka,  pan  na  Jindricliove  Hradci,  Novo  Uystrici,  Telci  a  Strazi, 
JMti  ftimskelio  cisaie,  Uberskebo  a  Ceskelio  krale  tejna  radda,  knmornfk, 
president  zfizene*  komory  Ccske  a  nejvyssi  sudi  kralovstvi  Ceskcho, 
z  jisttflm  nafizeni  od  JMti  knizeci,  pp.  Karla  z  bozi  milosti  knizete  Opav- 
ske'lio  a  Krnovskebo,  pana  a  vladare  doinu  Liebtnstcjnskebo,  JMti  Rim- 
sk6bo  cisafe  Uberskebo  a  Ceske'ho  krale  tejna  radda,  komornik,  a  plno- 
niocenstvhn  od  JMCske*  naiizene'ho  mistodrzidbo  v  kralovstvi  Ceskem  na 
nn>tc  JMCske  ]>anstvi  Trcbun.sk 6  s  mesteni  Tfeboni,  Lomniei,  Veselim, 
S,)beslavi  a  jinymi  pripadlymi  mesteeky  a  vesnicemi,  lidmi  poddanynii  i  se 
vsim  prislusenstvim  k  moeneniu  na  miste  JMCske  uzivani,  jakozto  nej- 
blizsimu  panu  s»usedu  teboz  panstvi  odevzdano  jest.  Na  miste  JMti  pana 
brabete  k  piijimani  teboz  panstvi  zrizeni  pani  kommisari  vyslani  byli : 
urozeny  a  statecny  rytif  pan  Jin  Hynek  z  Weitmile,  bejtman  panstvi 
Teleekdbo,  slovu'ny  pan  Gregor  Aufftieffer(!)  regent  panstvi  Hradeckebo; 
za  sprawe  vystavili  prednibo  Havla  Vlka  z  mesta  Tel  re,  a  za  purkrabibo 
Vita  Dekaru  z  Rozenetu,  mestenfna  iiu-sta  Trebone,  za  dncbodnibo  pivo- 
varnibo,  vobrocniho,  porybnibo  pisafe  Vavrincc  Vrrbotu,  za  polcsnebo 
•Jindru  myslivcc.  Z  sluzby  pfedesli  oft'ieirove  propusteni:  urozeny  pan  Jifi 
Vrs  ze  Sadlna  liofmistr,  p.  Karel  Velvarsky  bejtman,  p.  Vit  Vostinilck 
puebbalter,  p.  Jan  Zakemcystr,  Constantin  JJeuda  vobrocnik.  Actum  na 
zamku  Tfebonskem  leta  a  due  ut  supra.  Vundfei  Fu'ik 

pisaf  radni  mdsta  Tfcboue  mp. 


~**y#£$fcc**- 


118KEM    DHA.    KUV.    ORfiORA.     —    NAKLADKM    KRALOVHKlv    CE8IC£    61'(JLEON08TJ    NAUR. 


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III. 
Exegetisches  zum  Hohonliede. 

Yon  Ridtlf  Dvtftk  (Prag). 
(Vorgelegt  am  18.  Februar  1901.) 

Vers  VI.  12  des  Hohenliedes  zahlt  zu  den  schwierigsten  des 
ganzen  Gedichtes.  „Be80uders  zwei  Stellen  des  Hohenliedes,  sagt 
Renan,1)  sind  von  ausserster  Schwierigkeit,  namlich  VI  11  ff.  und 
VIII.  8  ff."  Renan  hat  es  zwar  versucht  auch  von  ihnen  eine  Erkl&rung 
zu  geben,  die  ihm  am  wahrscheinlichsten  schien,  bemerkt  jedoch 
glekhzeitig,  dass  es  Anmassung  ware  von  Gewissheit  zu  sprechen 
dort,  wo  es  sich  urn  so  dunkle  Stellen  handelt.  In  ahnlichem  Sinne 
ftussert  sich  auch  Gratz3),  der  den  Vers  VI.  12  unstreitig  filr  den 
schwierigsten  im  ganzen  Buche  erklart.  Die  Ausleger  haben  ibn  bis 
jetzt  (d.  h.  zum  Jahre  1871)  ungelost  gelassen".  Auch  die  neueste 
deutsche  Bibeltibersetzung  von  Kautzsch8)  gibt  von  diesem  Verse 
keine  (Jbersetzung.  Eine  Fussnote  besagt:  Wortlich,  aber  im  jetzigen 
Zusainmenhang  vollig  unverstandlich:  Ich  wusste  nicht,  mein  Ver- 
langen  [verjsetzte  mich  auf  die  Wagen  meines  Volks,  eines  Edlenu. 
Zum  Texte  selbst  wird  in  „Zusatzen  und  Berichtigungen"  p.  85  nichts 
bemerkt  Diejenigen,  welche  an  der  Ansicht  fes thai  ten,  dass  das 
Hohelied  ein  Drama  ist,  urtheilen  nichtsdestoweniger,  dass  eben 
dieser  Veis  fast  die  einzige  StUtze  der  Auffassung  des  Hohenliedes 
als  eines  Dramas  mit  fortlaufender  Handlung  ist4).  Ganz  im  Gegen- 

*)  Le  Cantique  des  Cantiques,  traduit  de  l'Hebreu,  pag.  IX. 

*)  Schir  ha-  Schirim,  186;  ebenso  Kampf,  d&a  Hohelied  150.  a.  a. 

•)  Die  Heilige  Schrift  des  Alten  Testamentes  . '. .  ubersetzt  und  herausge- 
geben  Ton  E.  Kautzsch,  Freiburg  i./B.  und  Leipzig  1894),  pug.  868. 

4)  Actes   du  Xme  Congres  international  des  Orientalistes,  session  de  Ge- 
nere  1894,  III.  p.  44.;  Reuss,  Das  Alte  Testament  ubersetzt,  eingeleitet  und  er- 
klart, Y.  (Die  hebraische  Po£aie),  pag.  392. :  dieses  verzwickte  Gallimathias  ist  fur 
Tiele  neuere  Erklarer  der  Schlussel  zu  dem  ganzen  Buche  geworden . .  . 
Phil.-hlst.  ClMse.  1901.  1 


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2  III.  R.  Dvorak: 

theil  zu  dieser  Anschauuug  glaubt  Bickell,6)  dass  der  ganze  Vers 
nur  aus  Glossen  und  Dittographien  bestebe.  Wahrend  nach  ihin  die 
Worte  "tfSJ  VUTF  tib  nichts  weiter  sind  als  zwei  erklarende  Glossen 
zu  VII.  1.  und  zwar  "flJJT  *6  zu  tfpfrnp  und  "tfBJ  (=  an  mir)  zu 
rPB?«03   sucht  er  in   den   ubrigen  Worten   nur   Dittographien:    in 

niasna  ":n&to  zu  *i\b  nvrriK  \r\x  d#  (Vii,  13)  so  zwar,  dassniM^Q 

in  seinen  drei  ersten  Buchstaben  Reste  von  *]b  "H1*rnK  enthalten 
soil,  in  T*\l  *1?$  ri3  eine  richtige  Doublette  zu  anrn?  in  VII.  1. 
Gratz,6)  fiir  welchen  es  eiuleuchteud  ist,  dass  der  Vers  VI.  12.  „cor- 
rumpirt  ist  und  nicht  zum  Ausgangspunkte  genominen  werden  dtirfte", 
glaubte  den  Vers  emendiren  zu  miissen  zu  Dirop  ro  (?)  'Tptt  TJIQtPi 
was  er  mit  Rticksicht  auf  VI.  5.  und  im  Einklange  damit  ubersetzt: 
(ich  wusste  es  selbst  nicht),  du  hast  inich  weichlich  geiuacht,  Tocliter 
Aminadabs,  (darum  hiipfte  ich  nicht,  wie  soust,  tiber  Berge  und  Hugel, 
sondern  ging  in  den  Nussgarten  ...  .)•  Gratz  scheint  seine  Lesart 
ungektlnstelt  und  ohne  Gewaltsamkeit  herausgebracht,  uus  scheint  sie 
ein  Versucb,  wie  deren  viele  gemacht  worden  sind,  missgluckt  wie 
diese  alle.  -r- 

Unser  Versuch  geht  von  der  Voraussetzung  aus,  dass  der  frag- 
liche  Vers  VI.  12.  sowohl  seiner  Existenz  als  seiner  tlberlieferung 
nach  vollkommen  gesicheit  erscheint  und  folglich  weder  seine  Aus- 
scheidung  moglich,  noch  seiue  Emendation  notig  ist.  Fur  diese 
unsere  Voraussetzung  spricht  sowohl  der  hebraische  Text  selbst,  der 
keinerlei  Varianten  aufweist,  wie  solche  bei  einer  corrumpirten  Stelle 
nahe  liegen,  als  auch  die  vorhandenen  alten  t)bersetzungen.  Gleich- 
lautend  sind  zwar  auch  diese  nicht,  wie  man  sich  leicht  iiberzeugt, 
wenn  man  sie  nebeneinander  stellt: 

LXX:  oifx  fyva)  ij  tyv%i\  pov  ifcto  ps  ctQaata  "Apivadafr. 

Vtdgata:  Ncscivi:  anima  inea  conturbavit  me  propter  quadrigas 
Aminadab  etc. 

Von  diesen  tJbersetzungen  stimmen  die  der  LXX  sowie  die 
arabische  wortlich  tiberein.  Ihnen  am  nachsten  kommt  die  aethiopische 
tJbersetzung :  meine  Seele  wusste  nicht;  sie  (wenn  nicht  besser  er) 
setzte  mich  auf  die  Wagen  Aminadabs.  Die  tlbersetzung  der  Vulgata 


8)  Actes  du  Xme  Congres  interu.  des  Orient,  a.  a.  0. 

•)  Gratz,  a.  a.  0.  106  ff.  und  187  ff.  Vgl.  dagegen  Reuss  a.  a.  0.  364:  Wir 
verzichten  auf  dieses  Hilfsmittel  (mutmassliches  Verbessern  des  Textet),  welches 
doch  zu  keinen  sicheren  Ergebnissen  fuhren  kaiui. 


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Exegetisches  ram  Hohenliede.  (J 

faast  in  ihrer  sonst  treuen  tfbertragnng  der  Ausdriicke  nur  das  Vb 
3P©tp  in  abertragenem  Sinne  auf  als  conturbavit  me  propter  .... 
Mehr  weicht  die  syrische  tlbersetzung  ab,  indem  sie  die  Schlussworte 
des  Verses  nicht  als  Nomen  proprium  Aminadab  auffasst,  sondern 
dasselbe  in  zwei  Worte  zerlegt,  denen  sie  die  Bedeutung  ammd  =  po- 
pulus  und  mtajja/3  =  paratus  beilegt,  also:  posuit  me  in  curru  populi 
parati.  Selbst  die  freie  Paraphrase  des  Targums  mit  ihrer  allego- 
rischen  Deutung  lasst  deo  zu  Grunde  liegenden  Text  ziemlich  deutlich 

durehbiicken:p?bo  \rrrs  ppyj  jlnn\HKTC^ ntfeaa  ybqn 

consilium   inibo  in  anima  mea ut  ponam  eos  excelsos   in  cur- 

ribus  regum,  also   Konige  (JtSd)  fflr  das  als  Nomen   proprium  auf- 
gefasste  Aminadab  der  anderen  Obersetzungen. 

Trotz  aller  Verschiedenheit  scheinen  diese  Obersetzungen  s&mmt- 
lich  fQr  die  Authentizitat  der  jetzigen  tlberlieferung  des  hebr&ischen 
Testes,  namentlich  was  seine  Schlussworte  yjj  ^p  anlangt,  deutlich 
zu  sprechen.  Allerdings  sieht  man  in  ihnen  auch  die  ganze  Verlegenheit 
der  Obersetzer,  welche  nicht  wussten,  was  sie  mit  den  fraglichen 
Worten  anfangen  sollten.  Denn  sowohl  die  Auffassung  dieser  Gruppe 
als  Eigenname  Aminadab  als  die  syrische  Auflosung  derselben  waren 
nur  Nothbehelfe,  fiber  die  schwierige  Stelle  hinwegzukommen,  wobei 
der  Name  Aminadab  zeigt,  dass  man  einen  bekannten  Namen  wahlte, 
welcher  sich  seinem  Laute  nach  mit  den  vorliegenden  Schriftzeichen 
so  ziemlich  deckte.  -  Thatsachlich  ist  die  Gruppe  a'Tp  "•fcg  der  Angel- 
punkt,  urn  welchen  sich  sowohl  die  Obersetzungen  als  auch  die  Er- 
klarungen  drehen.  Es  wtirde  uns  zu  weit  fiihren,  alles  anzufiihren, 
was  in  dieser  Hinsicht  vorgebracht  worden  ist.  Man  kann  hier  wbrtlich 
sagen,  dass  es  so  viele  verschiedene  Obersetzungen  und  Erklarungen 
gibt,  als  es  Obersetzer  und  Erklarer  gab.  .Fflr  die  Auffassung  der 
Gruppe  a^J  HSg  waren  dabei  die  alten  Obersetzungen  massgebend, 
nach  welchen  auch  neuere  darin  bald  den  Eigennamen  Aminadab 
erblickten  (Jacobi,  Kampf7)  u.  a.),  bald  nach  Muster  der  syrischen 
Obersetzung  das  Wort  zerlegten.  Letzteres  ist  die  Ansicht  der  neueren 
Obersetzungen  (Reuss,  Kautzsch,  Oettli  u.  a.).  — 


*)  Kampf  (Das  Hohelied,  Prag,  1879  pag.  20.)  sagt  dazu:  Vor  Allem  muss 
ich  den  LXX  beipnichten,  wenn  sie  y^j  *£j;  als  ein  Wort  und  zwar  als  Nomen 
proprium  nehtnen.  Aminadib  oder  Aminadab  was  der  Eigenname  des  Hirten. 
Dazu  vergl.  Reuss  a.  a.  0.  392:  So  ist  namentlich  der  Eigenname  Aminadab  ein 
lacherliches  Missverstandniss,  was  (ibrigens  nicht  Terhindert  hat,  dass  man  bis 
heate  inn  noch  Tertheidigt  linden  kann. 

I* 


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4  III.  R.  Drottk: 

Unsere  Deutung  des  Verses  geht  vom  Verse  des   Hohenliede, 
VII.  2.  aus.  Hier  lesen  wir: 

an;  na  d-^32  "spew  »;"ne 

(1.  h.  Wie  schon  sind  deine  Schritte  in  den  Sandalen,  o  Tochter  ernes 
Fiirsten  (—  ftirstliche  Tochter).  Unstreitig  sind  dies  Worte  des 
bewundernden  Geliebten,  welcher  sie  an  seine  Geliebte  richtet.  Dabei 
ist  es  durchaus  nicht  nothig  etwa  anzunehmen,  class  es  sich  wirklich 
utn  eine  Furstentochter  handelt,  was  die  Worte  ihrem  Laute  nach 
bedeuten  konnten  (  T1)  ursprtingl.  adj.,  dann  Subst  =  Edler,  Ftirst, 
sogar  auch  Tyrann),  sondern  um  ein  Liebchen,  welches  dor  Geliebte 
wegen  dessen  personlicher  Vorziige  als  einer  Ftlrstentochter  gleich- 
kommend  erachtet.  Hal  ten  wir  nun  den  Vers  VI.  12. 

aTj  Tffi  niayp  ^n&to  v&p}  "apt  xb 

gegen  diesen  Vers  und  vergleichen  namentlich  die  Schluss worte  beider, 
so  sehen  wir,  dass  hier  einem  a^a  na  als  Ansprache  der  Geliebten 
durch  den  Liebhaber  gegentiber  ein  a*"lj  "»!3p  steht,  welches  umgekehrt 
das  Liebchen  vou  dem  Geliebten  gebraucht,  wobei  das  von  der  einen 
Seite  ehrend  gebrauchte  Vort  a'Hj  auch  von  der  andern  Seite  gleich- 
sam  retournirt  wird.  Ist  dem  so,  so  bleibt  nur  noch  die  eine  Schwierig- 
keit  iibrig,  namlich  wie  das  Wort  V^p  aufzufassen  ist.  Die  jetzt  all- 
gemein  angenommene  Deutung  desselben  ist  „inein  Volk",  wobei 
allerdings  alle  tJbersetzer  zu  dem  schon  erwahnten  Resultate  gelangen, 
dass  dem  Ganzen  kein  Sinn  abzugewinnen  ist  ? 8)  Aus  unserer  Auffas- 
sung,  wonach  mit  a,hi3  *!?%  der  Geliebte  gemeint  sein  muss  und 
a*Hj)  als  Attribut  im  Sinne  von  edel,  furstlich  zu  nehmen  ist,  folgt 
die  einzige  Moglichkeit  '■ftp  als  ein  adjectivum  relativum  von  DP  (Volk) 
aufzufassen,  also  *ftp  =  zum  Volke  angehorend,  ein  Volksangehoriger, 
ein  Landsmann;  a*]J  *&P  =  ein  Landsmanun,  ein  edler. 

Es  ist  wohl  wahr,  dass  ein  Wort  '■ftp  in  unseren  hebr&ischen 
Worterbiichern  nicht  vorkommt,  wenigstens  nicht  im  Sinne  von 
Volksangehoriger,  Volksgenosse,  Landsmann.  Der  biblische  Sprach- 
gebrauch  kennt  dafur  nebst  allgemeinen  Ausdriicken  wie  *ftEJ,  J-j 
und  PTX  vorzugsweise  pjrp  im  pi.  tBHja,  femin.  DP  na  pi.  DP  nto. 
Aber  daraus  folgt  noch  nicht,  dass  das  Wort  *&P  auch  der  hebra- 
ischen  Sprache  unbekannt  gewesen  Bein  muss.    Es  wUrde  sich  hier 


8)  Retiss  bekennt  dies  von  den  drei  Versen  VI.  11.  12.  u.  VII.  1.,  a.  a.  0- 
391,  Kautsch  ypn  VI.  12,  a.  a.  0.  868, 


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Exegetiichei  sum  Hohenliede.  5 

am  die  denominative  Endung  lm  handeln,  deren  sich  die  semitischen 
Sprachen  bedienen,  ihre  adjectiva  relativa  zu  bilden.  Der  Gebrauch 
dieser  Endung  im  HebriUschen  ist  allerdings  nicht  so  allgemein  wie 
im  Arabischen,  wo  man  bekanntlich  mittelst  der  Endung  I  (ijjun)  von 
ememjeden  Worte  die  sogenannte  Nisbe  bilden  kann.  Aber  auch  im 
Hebraiscben  dient  sie  unter  anderem  und  zwar  ganz  vorzugsweise  dazu, 
Personen-  und  Landernamen  zu  Patronymica  und  Gentilicia  umzu- 
bilden.  Es  ist  wirklich  nicht  einzusehen,  wenn  es  moglich  war,  yon 
einem  jeden  Yolksnamen  ein  adjectivum  relativum  zu  bilden,  welches 
den  Einzelnen  als  zu  dein  betreffenden  Volke  angehorig  bezeichnete, 
warum  eben  der  allgemeine  Ausdruck  ftlr  Volk  (DJ7)  von  dieser  Kegel 
hatte  ausgeschlossen  bleiben  miissen.  In  dem  Bibeltexte  kommt  that- 
sachlich  audi  die  Form  D'&?,  gewohnlich  als  Plural  von  DJ  gedeutet, 
im  Sinne  von  Volksgenossen  vor.  Empfiehlt  es  sich  nicht  dafilr  eher 
den  Sing.  ^D?  anzunehmen  ?  Derselbe  Singular  wftre  dann  freilich 
auch  in  den  mit  *&%  beginnenden  Personennamen  anzuerkennen.  Auch 
das  im  Leviticus  einigemal  vorkommende  iTDP  im  Sinne  von  Volks- 
genosse  konnte  wohl  als  eine  Weiterbildung  von  nQ%  aufgefasst  werden 
(vgl.  z.  B.  arabisch  iWhijjun  gottlich,  ilihijjfttun  Gottlieb keit).  Die  ur- 
spr&nglicbe  Bedeutung  ware  Volksgenossenschaft,  dann  Gemeinschaft 
flberhaupt,  schliesslich  in  concreto  die  Ublicbe  Bedeutung  Yolks- 
genosse,  in  welcher  es  als  Synonym  von  PIK#   JH  u.  a.  vorkommt. 

Es  sei  noch  erw&hnt,  dass  es  in  der  Bibel  selbst  einige  Stellen 
gibt,  uber  deren  *$}}  die  Ausleger  nicht  im  Klaren  sind.  Es  ist  dies 
ganz  besonders  die  Stelle  2  Sam.  22,  44,  deren  v?5  die  Kautzsche 
Bibel  „um  des  Parallelismus  willen"  als  D^JpJ?  oder  wenigstens  mit  Ps. 
18,  44  als  DJJ,  welches  dann  kollektiv  zu  fassen  ware,  zu  lesen  vor- 
schlagt9).  Eingangs  heisst  es  2.  Sam.  22.  1  ausdriicklich :  Und  es 
sprach  David  zu  Gott  die  Worte  dieses  Liedes,  am  Tage,  da  ihn 
Jehova  aus  der  Hand  aller  seiner  Feinde  sowie  aus  der  Hand 
Saul's  herausgerissen  hatte.  Ist  man  nicht  berechtigt,  in  Anbetracht 
dieser  Worte  die  D?ti  auf  die  Feinde,  den  '•teg  aber  auf  Saul  als 
D&vid's  Volksgenossen,  Landsmann  zu  deuten?  In  diesem  Falle  ware 
nicht  nur  das  *&$  der  Stelle  2  Sam.  22,  44  beizubehalten,  sondern 
im  Gegentheil  das  DP  in  Ps.  18.44  zu  *&£  zu  corrigiren.  Vgl.  auch 
Ps.  144.  2.  Wir  sind  entfernt,  die  angefiihrten  Momente  ftlr  fest- 
stehende  Thatsachen  auszugeben.  Sie  sind  Vermuthungen,  welche  den 
Zweck  verfolgen,  eine  wenigstens  wabrscheinliche  Erkl&rung  der 
schwierigen  Stelle  zu  ermoglichen. 

•)  Kautzsch  a.  a.  0.,  Beilagen  &  pag.  19. 


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€  III.  R.  DfoMk: 

i  Voh  den  iibrigen  Worten  des  Verses  VI.  12  ist  nicht  viel  zu 
sigen.  Zu  ni33np  schliessen  wir  uns  Kampf  an10),  wenn  er  sagt: 
Was  :ni3S*)?p  anbetrifft,  so  muss  es  offenbar  als  Bild  genotnmen  werden, 
daftir  scheint  schon  der  Plural  zu  sprechen.  Dagegen  sind  wir  keines- 
wegs  geneigt  das  Bild  so  zu  verstehen,  wie  er  es  thut,  Rami's  Auf- 
fassung  des  Verses  im  Sinne  von  ^  VZTpb  HMno  nV\"6  "Jn&fr  ^DJ 
folgend.  Kampf  iibersetzt  namlich:  Ich  weiss  nicht:  mich  machte  mefae 
Seele  zum  Wagen  Aminadab's,  mit  der  Erklarung : u)  „Sulamit  drtickt 
verbltimt  den  Gedanken  aus,  dass  sie  selbst  nicht  wisse,  wie  es  ge- 
kommen  sei,  dass  sie,  die  Sprode  und  Scheue,  nunmehr  dein  Aminadib 
unterworfen  seil"  Ich  fasse  die  VI)  *i?y  nlD?no  nicht  im  subjektiven 
Sinne  als  die  Aminadib  angehorenden  Wagen,  sondern  als  Gene- 
tivus  objectivus,  wie  solcher  in  der  Bibel  keineswegs  ungewohnlich 
ist,  d.  h.  die  Wagen  zu  A.,  die  Wagen,  auf  denen  man  zu  A.  gelangt, 
transportirt  wird.  Vgl.  im  iihnlichen  Sinne  Gen.  3.  24:  D^TH  y$  *spn 
der  Weg  zum  Baume  des  Lebens  u.  ft. 

Aus  allem,  was  wir  zur  Erklarung  des  Verses  des  Hohenliedeis 
VI.  12.  vorausgeschickt  haben,  ergibt  sich  fiir  uns  folgende  tJber- 
setzung  desselben:  Ich  wusste  nichts,  meine  Seele  versetzte  mich 
auf  die  Wagen,  die  mich  zu  einem  Landsmann,  einem  edlen  befor- 
derten.  Seines  bildlichen  Schmuckes  entkleidet  bedeutet  der  Vers: 
Ich  Bah  mich  im  Geiste,  «tu  meinen  Gedanken  (aber  auch :  vom  Verr 
langen,  yon  der  Sehnsucht)  unversehens  zu  einem  Landsmann,  einem 
edlen,  versetzt,  d.  h.  eben  zu  meinem  Geliebten.  Denn  auch  dieser 
Gebrauch  des  unbestimmten  Artikels  von  etwas  ganz  best i mm t em, 
gut  bekanntem  gehort  bekanntlich  zu  den  Eigentttmlichkeiten  des 
semitischen  Sprachgebrauches.  Dieser  Gedanke  scheint  mir  auch  zu 
den  unmittelbar  vorhergehenden  Versen  sehr  gut  zu  passen.  Die  im 
Nussgarten  lust wandelnde  Gel iebte  besichtigt  die  Wunder,  welche  da- 
selbst  die  Natur  geschaffen.  Der  Weinstock  sprosst,  die  4Granaten 
bltihen  und  die  Frtiblingszeit  erweckt  Friihlingsgefahle.  Unversehens 
weilen  ihre  Gedanken  bei  dem  Geliebten. 

Es  wftre  noch  die  Frage  zu  beantworten,  wie  die  Verse  VI  10— 12 
in  den  Qbrigen  Inhalt  des  Hohenliedes  als  eines  wirklichen  Drama's 
hineinpassen.  Dieser  Ansicht  sind  bekanntlich  die  moisten  und  ein- 
flussreichsten  Erklarer  des  Hohenliedes  und,  wie  Reuss  sagt12),  gilt 
es  ftir  eine   Verwegenheit  oder  gar  ftir  eine  Thorheit,   sie  bestreiten 

n)  Kftmpf  a.  a   0.  20. 
")  a.  a.  0.  160. 
")  a.  a.  0.  h24. 


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.  l&egetiscfces  znm  Hohenli6d&  3 

zn  wollen.  Ich  kana  inich  fur  diese  Theorie  nicht  erwarmen.  Man 
braucht  ja  die  einzelnen  Versuche  nur  anzusehen,  ura  sich  zu  ttber- 
zeugen,  wie  verschieden  das  Hohelied  als  Drama  von  einzelnen 
Auslegero  konstruirt  [wird,  und  wie  der  Text  „gepresst  und  zurecbt- 
gelegt"  und  vieles  von  der  Phantasie  hinzugethan  werden  mu^,  dam  it 
ein  Drama  zu  Stande  komme,  und  selbst  dann  bleibt  vieles,  ja  das 
tneiste  unsicher  und  willkurlich.  Alles  dies  scheint  mir  im  Gegenteil 
zu  beweisen,  dass  das  Hohelied  kein  Drama  ist.  Ein  Lessing  hatte 
das  Hohelied  sicher  nicht  in  Hexametern  ftbersetzt  und  tiberhaupt 
den  dramatischen  Gbarakter  verkannt,  wenn  er  vorlage,  ebenso  ware 
es  wohl  einera  Goethe  gelungen  die  zerstreuten  Glieder  zu  einem 
Ganzen  zu  verb  in  den,  wenn  dies  nur  einigermassen  mogjich  ware. 
Schon  Herder  hat  auf  die  Analogie  der  arabischen  Poesie  aufmerksam 
gemacht,  welche,  wiewol  sie  eine  Menge  Dichter  zahlte,  dennoch  selbst 
unter  griechischem  Einflusse  kein  Drama  entwickelte.  Dies  gilt  sogar 
von  den  modernen  Arabern  unter  europaischem  Einflusse.  Den  Grund 
hiefur  [suchte  derselbe  Herder  nicht  im  Mangel  an  Kunstfertigkeit, 
auch  die  Sprache  war  kein  Hinderniss,  sondern  in  der  ganzen  semi- 
tischen  Individualist.  Thatsachlich  horen  wir  nirgends  bei  den  Se- 
miten,  des  Altertums  wie  der  spateren  Zeiten,  von  einem  einhei- 
mischen  Drama,  was  nothwendig  zu  dem  Scbluss  fiihrt,  dass  auch  die 
Hebraeer  ein  solches  nicht  besessen  haben.  Das  Hohelied  bleibt  ftir 
mich  eine  Sammlung  mehr  oder  weniger  zusammenhangender,  ineist 
erotischer  Dichtungen  einheitlicher  Inspiration  und  eines  Autors. 
Dass  dabei  die  einzelnen  Theile  nicht  strong  logisch  zusammenhangen, 
kann  bei  der  verhaitnissmassigen  Lange  des  Gedichtes  umsoweniger 
ftberraschen,  als  die  hebraische  PoCsie  bekanntlich  nur  wenig  Rticksicht 
auf  die  logische  Verbindung  der  Gedanken  nimmt  und  selbst  in  klei- 
neren  StUcken  einzelne  Strophen,  ja  Distichen,  ftir  sich  ein  kleines 
Ganzes  bilden. 18)  Organische  Gliederung  kommt  selten  vor.  Rasche 
Ubergange  ohne  sich t bare  Ideenverbindung  gehoren  tiberhaupt  zum 
Wesen  der  hebraischen  Poesie.  Neben  dieser  Analogie  aus  dem  Ge- 
biete  der  hebraischen  Poesie  selbst  mochten  wir  auch  auf  die  alt- 
arabische  Kaside  hinweisen,  welche  ebenso  kein  organisches  Ganzes 
bildet  und  deren  Zusammensetzung  aus  Theilen,  die  an  sich  nichts 
miteinander  gemein  haben,  nach  Ahlwardt 14)  eben  das  Wesentliche  einer 
Easide  zu  sein  scheint.  Wiewol  die  lyrische  Poesie  der  Hebraeer,  so 


,s)  Reuss  a.  a.  0.  V.  9. 

")  Ahlwardt,  Ober  Poesie  and  Poetik  der  Araber,  63. 


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8  MI.  R-  DfohUc:  Exegetisches  sum  Hohenliede. 

weit  wir  sie  heute  kennen  lb),  mit  der  Poesie  der  Araber  nur  wenig 
Berflhrungspunkte  hat,  kann  doch  der  erwahnte  Cliarakter  der  ara- 
bischen  Kaside  durch  seine  Analogic  es  begreiflich  erscheiuen  lassen, 
wenn  auch  im  Hohenliede  nicht  alles  logisch  zu  einander  passt.  Di- 
recte  Analogie  zum  Hohenliede  auf  arabischem  Boden  bieten  bekanntlich 
die  von  Konsul  Wetzstein  mitgetheilten  arab.  Lieder,  welche  von 
syrischen  Dorfleuten  noch  heutzutage  bei  Hochzeiten  gesungen  werden 
und  namentlich  poetische  Schilderung  der  physischen  Schonheit  des 
Brautpaares  zum  Gegenstande  haben.  Ihre  Xhnlichkeit  mit  einzelnen 
Stellen  des  Hohenliedes  ist  unverkennbar. ie) 

")  Reuse  a.  a.  0.  14. 

ie)  Wetzstein,  Basttan's  Zeitschrift  far  Ethnologie  1873  a.  bei  Deiitisch, 
Hohes  Lied  und  Qohelet  1876. 

Die  von  mir  vorgeschlagene  Deutung  und  Obersetinng  des  V.  VI.  12.  findet 
sich  bereits  in  meiner  im  J.  1805  erochienenen  Obersetzting  des  Hohenliedes  (FUek 
pisni,  pag.  49.*.  Derselben  Stelle  gait  auch  mein  Vortrag  auf  dexn  Pariser  Orien- 
talistencongresse. 


~**?&*%fr*~ 


V«rlag  der  kdn.  bdkm.  GMcltodiaft  d«r  Wiauatcliafteii.  —  Draek  von  Dr.  Bd.  Gr«gr  to  Fntf  • 


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IV. 

Bitva  u  Jankova 

e.   bfezna  ie<45. 

S  dvtma  mapami. 
Sepsal  Dr.  fienftk  Pfnsker  ye  Votidch. 

m  (Pfedlozeno  4.  bfezna  1901.) 

O  bitv6  u  Jankova1)  napsdno  jii  ranoho,  a  proto  mim  zp,  svou 
povinnost  odftvodniti  krdtce  oprdvnfcnost  tohoto  spisku.  Popisy  bitvy 
Jankovsk^  m£lo  jsou  pffstupny  a  m&lo  vSeobecnS  zndmy.  Popis  bitvy 
t6  ve  Vlas&kovg  popisu  okresu  Votick^ho  pfim&l  mne  privfi  k  tomu, 
abycli  pomocf  popisfi  bitvy  vydanych  osobami  stifiastnSn^mi,  d61e  po- 
moci  map  katastrilnfch  a  Setfenf  oa  mfst6  Ctenifi  uk&zal,  kde  bitva 
se  odehrdla,  tak  aby  kaSdy  spr&vnost  popisu  m^ho  stopovati  a  osob- 

l)  Prameny,  jichi  jsem  uzil,  jsou : 
Theatrum  Europaeum,  dfl  V. 

Dr.  Beda  Dudik:  Die  Schweden  in  Boehmen  a.  Maehren. 
Archiv  ministerstTa  valky,  netidtene'  zpra>y. 
P.  Vlaaak  Ant  Norb. :  Okres  Votickf. 
Hlas  Naroda  27.  bfezna  1887—10.  bfezna  1889. 
Archi?  mgsta  Votic 

Virgilius  Greiderer :  Germania  franciscana. 
Nucleus  minoreticus. 
Londorp :  Acta  publics,  VI.  dfl. 
Katastry  z  let  1654  a  1713,  katastr  Josefinsty 
Katastr  reambulovan^  a  mapy  katastrilnf. 
Bflek:  Dejin/  konfiskacf  v  Cechach  po  r.  1618. 
Carl  du  Jarrys  Baron  de  la  Roche:  Der  dreissigjahrige  Krieg,  3.  dil. 
R.  Wille:  Hannau  im  dreissigjahrigen  Kriege. 

Dr.  B.  Bretholz:  Der  Befreiungskrieg  der  Stadt  BrQnn  gegen  die  Schweden. 
Josef  Feil:  Die  Schweden  in  Oesterreich.  1646—1646. 
Puffendorf:  Comentarii  de  rebus  Suecicis. 
E.  G.  Geyer:  Geschichte  Schwedens.  8.  dil. 
Tfida  fiL-higt.  1901.  1 


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2  IV.  6.  Pinsker: 

nost  Torstensonovu,  kterri  tak  inohutnS  vystupuje  v  d&jinAch  vdlky 
tfidcetilet^  bitvou  u  Breitenfeldu  a  por&ikou  Gallasovou  y  N&necku, 
popisein  nejslavnfijSfho  vftSzstvi  jeho  v  prav6  svfetlo  postaviti  mohl. 
Pfizn&vdm  se,  ie  popis  bitvy  Jankovsk6  v  knize  Vlas&kovfi  obsaieny 
pKpadi  mi  tak,  jako  by  vfidce  Cisafskych  slavn^ho  hrdiuu  §v6d- 
sk^ho  byl  honil  po  kotlinfe  Jankovsk6  jako  nSjakdho  nedosp6l6ho 
hocha,  jeni  kone6ne  uplnou  ndbodou  bitvu  vyhnil.  D£le  shled£v£m 
i  tu  zvl&tnost  v  popisu  ouom,  ie  zcela  oabodile  §v6dov6  jeduou  bo- 
jujf  v  dolfku,  po  druhg  na  nivrSf,  jak  toho  popis  vyiadoval,  ac  tato 
vym&ia  mist  obou  stran  zd6  se  b^ti  naprosto  nemoinou.  Proto  prdvfc 
snad  se  stale,  ie  pokud  pamet  sahd,  i&dnf  historik  bitvu  na  miste 
sam£m  nestopoval,  afc  by  toho  diilezitost  a  vliv  jejf  na  uzavteni  mfru 
Westftlsk6ho  zajistg  vyiadovala. 

Sebral  jsem  tudiifc  znAmy  material,  abych  z  n6ho  podrobny  po- 
pis bitvy  sestavil,  a  douftm,  ie  mi  vyddnf  popisu  toho  nikdo  neza4i 
uv£2f-li,  ie  Urn  pouze  napraviti  minim,  v  cem  pfedchftdci  moji  popisy 
sv^mi  pochybili. 

II. 

Jankov  byl  jiz  roku  1645  dosti  velk^m  mistysem,  ale  nikoliv 
mestem,  jak  povSst  o  n6m  vypr&vi.  Zilo  tarn  13  usedlych  sedUku, 
15  chalupnikft  a  tfi  Btaveni  byla  zbofena.  Roku  1654  byli  v  JankovS, 
tito  rolnici  diiiteli  statkfi: 

Sedtaci:  Jakub  Eosik,  Jan  MaStalft,  Jan  Novdk,  Jan  Lokaj, 
Bartoft  Bartik,  Martin  Hynek,  Martin  Benda,  Jakub  Rizek,  Vavfinec 
Zajffcka,  JiM  Z&k,  Tom^s  PospfSil,  Matej  Stokop,  Jan  Kosfkft. 

Chalupnfci :  Rehof  fifhfi,  Martin  Kobylka,  Jan  Preclik,  Jan  Za- 
hridka,  Jan  Strnad,  Jan  Kuchaf,  Jan  Stokop,  Anna  Pavlovi,  Matej 
Koliha,  Jan  Kladivo,  Jan  Havlfl,  Vdclav  Kotek,  Jan  Mlyndffl,  Vdclav 
Eazda,  Jan  Tramba. 

Stavenf  rozbofeni:  Capkovsk6,  Hospod£fovsk6,  P&iiCkovskd. 

Katastr  z  r.  1713  uvddl  jako  driitele  statkfl  Jankovak^ch  z  df(- 
vfijSl  visitace  jeStfi  nisledujicf  rolnfky:  Jana  Bohafe,  Jana  KaSpara, 
Jana  Kithiera  (nynf  Kytyr),  Vdclava  La2ansk6ho;  pak  zahradnfky: 
MatSje  StHhavku,  MikuWSe  Holotu,  Jana  Oufednfka  a  Jana  Urbana 
Senk^fe. 

Roku  1713  byli  v  Jankovg  tito  dalSf  rolnici :  Vdclav  Tflma, 
Vdclav  Holub  a  Pavel  Vdvra,  pak  chalupnfci:  Jan  JiSa,  .Jiff  N6mec, 
zahradnfci:  Jan  Sladkovsty,  VAclav  MikeS,  Jan  Karisek,  Jan  Urban, 
benkft 


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Bitva  a  Jankova.  3 

2ivnostnfci  byli  roku  1713  tito :  Vaclav  MaStalff,  tesaf;  VAclav 
MaStalfr,  Viclav  Kladivo,  Jan  Stfp,  Sevci;  Jiff  Makesbauer  (Merx- 
bauer),  Jan  Kardsek,  Vojtficb  Krisny,  krejci;  Jan  Karisek  pekaf, 
Jifi  Kodfk,  tkadlec,  Jan  HuSa  st.  a  Jana  Hu§a  ml.  mlyn&ft,  Matoj 
Fitka  pilar,  Pavel  Koliha  bednif,  Josef  Jedlifcka,  Matftj  Habrovka, 
kov&H.  —  ZiA6 :  Simon  Markes  vinopal,  Moj2f&  Prager  feznfk  a 
fluslh 

Z  toho  vidno,  ie  Jaukov  nikdy  by  nebyl  nabyl  te  povfoti,  jii 
se  mu  dostalo  rozhodaou  bitvou  v  jeho  okoli  se  pHhodivSf. 

Kolem  Jankova  zdvihajf  se  dosti  vysok6  vrchy,  kteri  k  Jankovu 
leftcfmu  uprostfed  kotliny,  mfrnym  svahem  se  ztr&ceji  tak,  2e  j douce 
z  Jankova  na  vftech  stranach  muslme  jfti  do  mfrn^ch  tahtych  vrSkfi. 
PHmo  u  Jaukova  na  Strang  severozapadnf  vycnfvA  v^b&ek  pohoH 
zvanfiho  Zbany,  vrch  ChrastiSov,  kter^  dosti  vysoko  nad  m£stys  se 
zveda  Jedin6  k  jihozapadu  nal£z&  se  rovina  pfepln&n6  rybnlky,  kter6 
od  Jankova  dvojfm  smSrem  se  rozch&zejf,  v  rybnfku  Hrad  a  Jankova 
odtoky  spojujfce.  Jsou  to  smgrem  ji2nfm  rybnfky:  Rohdi,  Tobolka, 
Jarkovec  (dHve  Jarkov)  velky  a  maty,  Vraiebny;  mezi  dvgma  posled- 
nlmi  dva  dalSf  nyn(  zru3en6  rybnfky  v  nynSjfii  louce  c.  kat  289  obce 
Bromovick6;  pak  Kralovsky  v  minul6m  stoletf  t62  Novy  nazvany; 
sm&rem  zApadojtinim :  Pilskjf,  KHvinek  a  Vinduftka,  nehledg  k  fcetnym 
menSim  dilem  v  louky  pfem6n6n^m  rybnikfim.  Pflmo  pod  Jankovem 
left  rybnfk  Betafi,  z  n&ho£  odtfikd  potok  smfirem  severnfm. 

V  Jankovfi  sbfhajf  se  dv6  okresnf  silnice,  z  Votic  do  Zvfistova 
a  z  Bystftce  do  Jankova,  ktert  vybovujfce  nutn6  potirebft,  zajiste  jii 
v  dhvdjSf  dobft  dopravg  slou2ily.  Na  silnici  Votickg  lebi  osada  Otra- 
dovice  Jankovskg,  nazyvand  dHve  Cervenfi  Otradovice;  jihozdpadnfi 
obec  Bromovice  a  Vlfckovice  se  zaraeckem  a  dvorem  popluinfm,  jiini 
Krdlovna  (poslednf  dvft  osady  na  dosti  zoacn6  vyso&nS);  vychodn6 
na  silnici  okresni  Radm&fice  s  kostelffckem,  z&mkem  a  popluZnfm 
dvorem;  severovychodnfi  Skr^Sov  s  dvorem,  severnfi  na  okresni  sil- 
nici Lhota  Jankovsk*.  Mimo  to  jsou  6etn6  mtyny  a  samoty  u  Vlckovic, 
Vejrovna  a  myslivna,  poblli  RadmSHc  dva  statky  zvan6  Habrovka 
po  byval&n  dr2iteli,  severnfi  od  Jankova  myslivna  Jitra  s  nSkolika 
chalupami. 

NivrSf  kolem  Jankova  porostld  jsou  lesy.  Pro  popis  tento  jsou 
zejm6na  dflle2ity  menSf  lesiky  mezi  Vlckovicemi  a  Jankovem,  velky 
les  Hartmany,  leiicl  mezi  Vlikovicemi,  Krdlovnou  a  Radmgficemi, 
pak  mezi  Jankovem  a  Skr^Sovem  lesy  zvan6 :  Micbov,  BuSkova  Hfirka, 
a  Opatov. 


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4  IV.  6.  Pineker; 

Roku  1645  osady  Krilovny  nebylo,  a  jest  pochybno,  byl-li  jii 
zffzen  rybuik  nynf  Kralovsky  dffve  Novy  zvan^.  Roku  1713  byl 
rybnfk  Novy  ji2  zftzen,  osady  Kralovny  jeStS  tu  nebylo. 


III. 

Ohl6dneme-li  se  po  zmSndch  nastavSfch  v  t6to  krajinS  po  krvav6m 
soudu  B&lohorskgm,  shleddme  tyto  zmSny : 

KaSparu  Kapllfi  ze  Sulevic,  s(at6mu  nejvySSiuiu  pfsafi,  odnaty 
v  tomto  okolf  statky:  Votice,  je2  koupil  Sezima  hrabS  z  Vrtby,  Ne- 
ustupov  s  Otradovicemi  Bflymi,  Vlfckovice  8  Otradovicemi  Cervenyrai, 
jej2  koupil  Martin  Huerta. 

Janu  Ostrovcovi  z  Kralovic  odnat  statek  RadraMice  a  proddn 
Friedrichovi  z  Talmberka;  Bedrichovice,  odnate  Janu  Chobotsk6mu 
z  Osttedka,  koupil  Jan  z  Talmberka. 

Jankov  a  Postupice  odfiaty  Jifirau  z  Talmberka  a  postoupeny 
synftm  jeho  Fridrichu  a  Janu  z  Talmberka,  z  nich£  prvnfcjsi  co  pre- 
sident nad  apelacemi  bral  v  konfiskafcnfch  komisfch  blavnl  podll. 

ZvSstov  a  Odlochovice  konfiskovdny  nebyly.  Jaky  pom6r  v  kra- 
jin6  t&o  mezi  Slechtou  a  poddanymi  nastal,  vidno  z  nrisledujicfho 
pHpadu.  Statek  Votickjf  patHl  pfed  pfevratem  bSlohorskym  Ev6  Ka- 
plffov6  ze  Slavkova,  mauielce  stateho  KaSpara  Kaplife  ze  Sulevic, 
kterd  odkdzala  statek  ten  vnukfim  svym  KaSparu,  Zdefikovi  a  Oldfichu 
Kaplffftm  zo  Sulevic,  syniim  Albrecbta  ze  Sulevic  a  Msydaleny  Kaplffov6 
zUdrfce,  ucinivsi  maniela  sv^ho  KaSpara,  pro  nehoina  statku  15.(00  kop 
vdzlo,  doiivotnfm  poiivatelem.  KaSpar  Kaplff  prodal  z  ohledu  na  po- 
hleddvku  svou  statek  Votick^  co  z&pisny  Pavlu  OstrovskSmu  Kapltfi 
ze  Sulevic.  Tento  lifcastniv  s  evyhozenf  mfstodriicfch  oknem,  odsouzen 
dne  16.  dubna  1621  hrdla,  cti  a  statku.  Statek  Voticky  nemobl  vsak 
po  privu  b^ti  konfiskov&n,  ponfivadZ  po  smrti  KaSpara  Kaplife 
vnuk&m  jeho  pfipadnouti  m61. 

Sezima  z  Vrtby  na  Janoviclcb  byl  vSak  statku  toho  2ddostiv 
a  pfdl  si  koupiti  jej  lacing;  statek  byl  totte  roku  1600  koupen  za 
33.000  kop.  ml§.  Jak  toho  docllil,  vidno  z  n&sledujfciho  vlastnfho 
listu  jeho  z  archivu  Votick^ho,  dan^ho  v  Praze  dne  28.  zafl  1628, 
jeni  doslovnS  zul: 

Co  pak  se  dotyce  dvou  Holstejuskych  simlfl,  kter6  jsem  od  Don 
Baltazara  (Marradasa)  za  ten  obci  Votick6  ndlezejfcf  dvur  Chlistovsky  vzal 
a  knizeti  Karlu  z  Lichtensteina  daroval,  stalo  se  s  v6domfm  cel6  obce 
OtickG,  vfc  pro  jejich  ne2  pro  me  dobr6;    oni   vie  nez  jA   dobr/ch  pftttel 


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JBit?a  u  Jankova.  5 

pfi  prodaji  Votic  potfebovali,  kufze  mel  moc,  mn6  je  za  robots  prodati, 
a  ja  je  tak  8  lepsim  mym  uzfYanfm  mohl  koupiti ;  avSak  pamatujic  na  za- 
chovanl  sv6ho  dobr6ko  svedomi,  ponevadz  nikdy  pod  robotami  nebyvaii, 
a  Bo2i  pozehnani  i  tak6  na  jejicb  se  ke  rane  v  dobrgm  sousedstvi  zacbo- 
vanf,  y  state  sousedskS  nachylnosti  nezapomfnajfc,  Ze  jak  se  mnou  i  s  pod- 
danymi  mymi  vidycky  v  svomosti  a  bez  hadrufikftv  srovnavali,  v  potfebach 
pravnich  lidf  mych  zastavajic  jim  z  nesnazi  pomahali :  ta  ja  take  v  nej- 
vetsi  potrebS  a  oozkosti  jejich  jsem  jim  pomohl,  a  jeste  dale,  bodouli 
y  16  jiz  davno  od  nich  ke  mne  vkofenene"  vernosti  zdstdvati  a  jak  od 
poddanych  k  vrcbnosti  slusf  se  chovati,  jim  Votickym  takovou  pamatku 
n£inim,  kterg  jim  jeste  zadna  pfedesla  vrchnost  neucinila.  Maji  ode  mne 
npsani,  kterym  jejich  privilegium  dost  na  malo  ublizeno  jest,  a  toho  mou 
vlastni  rukou  upsani  jim  nikdy  oumyslu  zjinaciti  nejsem,  ale  vie,  neJ  by 
oni  se  domnivali,  ucinim,  a  to  vfie  pro  rodn  m6ho  vecne  neumirajici  pa- 
matku 0  m6  milosti  zachovati  jsem  uminil  a  zachovam.  Jako  taky  0  i  ty 
ctyry  grunty  a  poddanS  obci,  neb  bejvalemo  spitalu  jejicb,  posl6ze  k  zadosi 
9vat6ho  Vaclava  nalezejfcfch,  s  nimi  se  0  ne  urovnam,  a  jin6  jim  ne  tak 
porn&rn,  ale  pohromadfe  ukafci,  a  vSe  ve  dsky  zemskg  vloziti  dam,  jen  at 
strpenl  maji  tak,  jakz  jsem  jiz  prv6  pravil. 

Sezema  hrabS  zWrtby. 

Darem  holStynsk^ch  b^louSfl  docilil  Sezima,  ze  Votice  byly 
Pavlu  Ostersk&nu  konfiskovany  a  jemu  za  18.000  zlat^ch  prodany. 
Mgsto  sice  nemuselo  pftsahati  6lov6censtvf,  a  potvrdil  Sezima  obci, 
Ze  neni  robotnf,  listem  ze  dne  5.  fcervence  1621;  avSak  tolik  prdv- 
nich  Y&domosti  u  napotoinnfho  nejvysSiho  soudce  zemskGho  pfedpo- 
kl&dati  musfme,  Ze  obec,  majic  desk  ami  stvrzeno,  Ze  robotnf  neni, 
k  fclovScenstvl  donucena  byti  nemohla.  Sezima  vSak  obci  VotickG 
v  odmdnu  za  svrch  vylicenou  oddanost  odnal  druhy  Spitalnf  dvflr 
y  Nazdicicb,  ante  kdy  slib  svfij  0  ufcinSnf  pamatky  zdri&el,  tak  Ze 
y  m&8t£  jedinS  ta  uehynouci  pamSt  0  jebo  milosti  se  udriela,  Ze  obec 
znamenitg  a  bezpravnS  poSkodil. 

Tento  pflklad  svfitle  ukazuje,  jak6  prarni  pomSry  po  belohorskS 
bitvS  v  Cechach  nastaly.  A  kdy2  takto  nakladano  s  mSstem,  jak  as  jed- 
nano  bylo  s  poddanymi,  kteff  fclov66enstvf  prfsahati  museli? 


IV. 

Mraky  politicks  stahovaly  se  vsak  nad  tSmito  truchtyrai  pomfiry 
bezbrann^ho  lidu,  zdalo  se,  Ze  prave  na  Sezimu  tak6  jednou  trhne. 
Vfldce  sv^dsky  Linhart  Torstenson  blfzil  se  koncem  roku  1644  hra- 
nicim  Ceskym,  pomy^leje  do  Cech  vpadnouti.  Na  rycblo  povolan  Gallas 
do  Cech,  ten  vSak,  byv   Sv&iy  porazen  u  Wittenberka,  privedl  hrstku 


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6  IV.  6.  Pinsker: 

zb^dovanych  voj&kfl,  nafcefc  velitelstvi  sloiil,  jei  svfifeno  polnimu  mar- 
SAlkovi  Hatzfeldovi,  pfivedSimu  z  Bavor  vojsko  do  Cech.  TjZ  sesflen 
vojskem,  pfiveden^m  z  Uher  polnfm  mar§&lkem  Gotzem,  i  vojskem 
saskym  a  bavorsk^m  pod  Janem  z  Werthu.  U  Blovic,  die  zprdvy  jin6 
u  blfzkg  Zelen6  Hory,  byla  schiize  vojska  cfsafsk^ho ;  Hatzfeld  vy- 
tthl  od  Zbraslavi  k  Pfesticiim,  odtud  k  Zelen6  Hofe  a  k  Blovicfiua. 
Mezi  tfm  pfibyl  Torstenson  do  KadanS,  upustil  od  obl6h&nf 
Mostsk^ho  hradu,  a  Whl  pfes  Vil6mov,  2lutice,  TouSkov  a  Dobfany 
k  Pfesticfim ;  vypdliv  Svihov  a  obsadiv  Klatovy,  obrdtil  se  'sinfirem 
v^chodnfm  na  Naliovy,  kde  Hatzfelda  pfedeSel,  tak  ie  teuto  pospfSil 
k  HoraftfovicAm  a  pfeSel  pfes  Vltavu. 

Torstenson  spftchal  za  nfm,  postihl  vSak  Da  levgm  bfehu  jen  ne- 
patrny  zbytek  vojska  cfsafsk6ho,  jeji  porazil.  Hatzfeld  nabidnutou 
bitvu  nepfijav,  pospfSil  k  Strakonicfim,  je2  obsadil,  natez  Torstenson 
k  RadomySli  a  Sedlci,  odtud  pak  k  Vltavfi,  jifc  mezi  Orllkem  a  Zvf- 
kovem  a  Kluftenic  pfeSed,  k  Sedlcanflm  se  obrdtil,  spSchaje  na  Mo- 
ra vu  yyprostit  Olomuc,  die  domnfinf  jebo  Cfsarsk^mi  tSsnS  sevfenou. 
Hatzfeld  snaie  se  zaskoCiti  mu  cestu,  tthl  od  Strakonic  k  Pfsku, 
Milgvsku  a  Tdboru ;  dov£d6v  pak  se,  ie  Torstenson  tdbne  k  Sedlcanftm 
odhodlal  se  tdhnouti  k  Sternberku ;  aby  ma  Sv6dov6  n&jakou  postranni 
cestou  tmiknouti  nemohli,  vyslal  jim  vstffc  plukovnlka  §porka  s  200 
jezdci,  ktefi  kaSdoii  hodinu  o  sm&ru  pochodu  3v6dsk6ho  zpr&vu  d&- 
vati  mfili*  Timto  zpfisobem  zvfidfil  Hatzfeld,  ie  Torstenson  t&hne 
k  Jankovu;  ale  §vedsk^  velitel  opustiv  Sedlcany,  tthl  pfes  Kosovou 
Horu,  Vojkov,  Janovice  (sfdlo  Sezimy  z  Vrtby),  kolem  Olbraraovic 
hornatou  krajinou  k  JankovsW  Lhot6. 

Hatzfeld  §v6dy  tak6  u  Jankova  pfedstihl  a  zvolil  si  postaveni 
co  moin&  nejpflhodnfij&f.  Kdyi  pak  se  tak  stalo,  a  CfsafSti  od 
lesa  Hartmanft  a£  k  lesu  Opatovu  na  n&vrSi  nad  Jankovem,  avSak 
jii  na  svahu  jihov^chodnfm  se  rozloiili  a  i  6dstecn6  krajinu  prohtedli, 
pfihnal  pfedni  voj  §v6dsky  plukovnlka  Sporka  s  jebo  jezdci  do  cisaf- 
sk6ho  tdbora,  a  Urn  pfftomnost  Hatzfeldova  vyzrazena.  Die  zpr&vy 
vojevftdce  cisafsk6ho  pfispfila  Sporkovi  jfzda  na  pomoc,  tak  ie  ze 
400  Sv^dfl  vfitSina  porubdna,  150  zajato,  a  jen  nepatrnd  fcdst  do  Sv6d- 
sk£ho  Wbora  se  vrdtila.  Hatzfeld,  jak  se  zdd,  dflleiitost  Wto  potriky 
pfeh&ni,  nebof  zajiste  nebyla  dosti  d&le2itou,  aby  o  ni  zvldStnfni 
poslem  cisaf  byl  zpraven.  Vojsko  cfsafsk6  nezmSnilo  sv6ho  postaveni ; 
Hatzfeld  pouze  nafldil  Gotzovi,  co  veliteli  lev^ho  kffdla  Cfsafskycb, 
aby  na  sv6  strand  v^Sinu,  ji2  s£m  vice  prohtednouti  nemohl,  prohtedl, 
a  opakoval  tfi  rozkaz  druh£ho  dne  z  rdna. 


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Bit?*  u  JankoYft.  7 

Sv6dov6,  zvSdfivSe  0  pfftomnosti  Cisafsk^cb,  pfenocovali  na  vrchu 
za  Jankovem,  jfmi  jest  mfnin  vrch  ChrastiSov ;  nebot  pravf  Sv&lski 
zpr&va,  ie  CisafStf  nemgli  jich  d61e  na  bojiStfi,  ie  vSak  oni  Cisafsk6 
predstihli,  ani  tito  uzkou  cestou  lesem  tak  rycble  postupovati  nemohli, 
a  Hatzfeld  vid&l  je  t£bof  iti  na  vrchu  za  Jankovem,  patrng  tedy  Chra- 
8tiiov6,  an  tu  v  feieng  vzilenosti  jin^bo  vrchu  nenf. 

Torsten8on  jeite  za  vetera  prohl6dnuv  krajinu,  rozhodl  se  opa- 
novati  v^Sinu  na  prav6  Strang,  na  nfi  kaple  se  nach&zela.  Jak  se 
udAlo,  ie  Torstenson  Cisafsk6  pfedstihl,  dovld&ne  se  ze  zpr&vy  Hatz- 
feldovy  uv6d£jicl,  ze  Sv6dov6  po  celou  noc  ve\kf  hluk  d&lali,  jakoby 
8v4  d61a  na  vysokgm  vrchu  pfed  cisafstym  vojskem  postaviti  cht&li, 
pak  ie  dvakrate  v  noci  k  pochodu  troubili.  DruhA  zpr&va  Cfsafsk^ch 
pravf,  ie  jiz  od  tfl  hodin  s  pfllnoci  bojovdno.  Z  toho  vidno,  ie  Svd- 
dov6  si  pospifiili,  aby  ndvrSl  pod  zmfnSnou  kapli  pfed  Cfsafskymi 
obsadili. 

Casnft  s  r&na  drieli  §v6dov6  n&vrif  na  Chrasti&ovd  v  bitevnim 
Siku  obsazeng.  Bitevnl  Sik  obou  vojsk  byl  tento: 

CisarskS  vqjsko: 

Prav6  kHdlo  od  stfedu :  Pompejo,  star^  Piccolomini,  mlady  Picco- 
lomini, Hennot,  Palavicini.  Reserva:  Pompejo  &st;  Salm,  Gonzaga, 
Broauy,  Topf. 

Stfed:  Bavorsk*  pgchota,  Gotzova  pSchota,  saskd  pgchota  pod 
plukovnlkem  Callenbergem. 

Lev6  kHdlo  od  stfedu:  La  Pierre,  Kolb,  Fleckenstein,  Geling, 
Jan  de  Werth,  plukovnlk  Spork,  Pompejo,  Trauditz.  Reserva:  Hatz- 
feld, Bock,  Waldek,  Nassau. 

Prav6mu  kffdlu  velel  Jan  z  Werthu,  lev&nu  hrabft  Got  a,  p&- 
chotft  hrabi  Suis.  Saskym  plukflm  velel  pluvovnik  Callenberg. 

SvSdskS  vqjsko: 

Prav6  kf idlo  od  stfedu :  Fritzlewe,  Rab,  Markkrab6,  hrabg  Itynsty, 
Jordan,  Wittenberg,  Torstenson.  Reserva:  Wittkop,  Rochow,  Axel, 
Lilie,  Halbrecbt,  Goldstein,  Dorfling. 

Stfed:  Volkmann,  Paikel  a  Seenst&t,  Mortaigne,  Lind  a  Wrangel, 
stary  modrf  pluk,  Ribbing  a  Axelsohn,  Gustav  a  Jordan,  Axel  Lilie 
a  Copey. 


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g  IV.  C  PtoBker: 

Lev£  kHdlo  od  stfedu:  Tidemann,  D'Avancour,  Gustav  Horn, 
Duglass,.  Hammerstein,  Landgraf.  Reserva:  Reicbart,  Denneberg, 
Risengrtin,  Btlttler,  Reusch,  Pentz,  Mttller. 

PravSmu  kfldlu  velel  Arvid  Wirtenberg,  lev&nu  Gen.  Major 
Duglas,  pfichotfi  Gen.  Major  Mortaigne. 

Kaid6  z  vojsk  6ftalo  20—25  tisfc.  Afckoliv  Hatzfeld  tvrdf,  te 
§v6dov6  m61i  pfesilu  pSchoty  a  dil,  nenf  tvrzenl  jeho  odjinud  dosvfid- 
fceno,  a  zpr&va  pora£en£ho  generdla  jest  sama  o  sob§  nespolehlivou. 
SpfSe  se  zdA,  2e  Torstenson  mSl  p6chotu  a  d61a  vidy  na  prav&n 
mfstd.  Naproti  tomu  tvrdf  Torstenson  a  jinf,  ie  vojsko  cisafskl  fti- 
:  talo  o  2—3000  jfzdy  vice,  coi  die  postupu  bitvy  Jankovskd  zdd,  se 
byti  spr&vng.  CfsafStf  v  poslednf  bitvS  provdd&i  na  obou  krldlech 
velk6  jizdeck^  utoky  a  roimo  to  jfzdou  objeli  prav6  krfdlo  8v6dsk6, 
coi  by  bez  pfevahy  jfzdectva  as  raoinyra  nebylo.  Tak6  podcefiovdnf 
§v6dfl  poukazuje  na  cfsafskou  pfesilu. 

Urfciti  mis  to,  kde  Sv6dov£  strili,  nenf  tak  snadno,  jak  se  na 
prvni  pobled  zd&,  nebot  Torstenson  ve  sv6  zprdvfi  uv&df,  be  bojifitg 
mfilo  dvft  mfle  cesty,  a  2e  rau  nebylo  mo2no  sprAvng  uriiti  poCet 
mrtv^ch. 

Vlastfk  ve  sv&n  popisu  bitvy  pravi,  le  §v6dovd  stAli  nad  Skry- 
Sovem ;  v  druh6m  popisu,  uvei,ejn6n6m  v  Hlase  NAroda  dne  10.  btezna 
1889,  v  podstatS  opakuje  svfij  dflvSjSl  popis,  zm&riv  jej  pouze  co  do 
jednotlivo8tl.  Tak  v  prv&n  popisu  tvrdf,  Je  general  Gotz  m£l  obsaditi 
vrch  severov^chodnfi  od  Jankova,  v  druh&n  pak,  ie  vrch  ten  leiel 
severozApadng  od  Jankova;  mfnf  totii  ChrastiSov.  V  onom  popisu 
klade  §v£dsk6  le2enf  na  vychod,  v  tomto  na  zApad  na  fecenou  boru; 
rovn&2  padl  die  prv&io  popisu  Gotz  v^chodnS  od  Jankova,  die  po- 
zdSjSfho  pod  ChrastiSovera.  Ostatnf  odchylky  jsou  nepatrnG.  Die  to- 
hoto  popisu  kladou  patrng  i  dSjiny  Rezkovy  bojiStfc  severng  nad 
Jankov,  kolem  ChrastiSova. 

AvSak  ani  jeden  ani  druh^  popis  bitvy  nenl  sprivn^ ;  nebot  die 
popisu  Hatzfeldova  pfenocovali  Sv6dov6  na  vrchu  za  Jankovem,  tudfi 
jak  ukdzdno,  na  ChrastiSovS,  odtud  pak  tdhli  ji2  z  r*na,  tedy  pfed 
bitvou,  na  nivrSf  po  pravd  ruce,  nad  nfmi  sttfl  kostelfk  a  pod  nfm 
dv&r.  ObsadivSe  ndvrSf,  ohroiovali  §v£dov6  levd  kffdlo  cfsafsW,  ami 
toto  se  z  mfsta  hnulo,  tak  ie  Gotz  pokl&daje  sv6  krfdlo  za  ohro2en6, 
bez  v&domf  Hatzfeldova  sv6  neprospSSng  postavenf  zinSnil. 

VeSker^ch  techto  zndmek  postavenf  u  Skr^Sova  postr&M :  ne- 
bylo tu  kaple  na  n£vrSf,  a  kdybychom  i  dviir  SkrfSovsky  za  onen 
Svddsk^mi  dragouny  obsazeny  poklidali,  byli  by  Sv6dov6  k  SkrySovu 


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Bitot  a  JankoTa.  9 

miraeli  obrititi  se  na  levou  a  nikoli  na  pravou  stranu ;  mirao  to  jest 
velice  yffe  nepodobno,  2e  by  Sv6dov6  od  JankovskS  Lhoty  se  byli 
obritili  ke  SkrySovu,  nebof  jest  cesta  ta  obtiind,  krajina  hornatA, 
bez  lepsich  cest;  konetad  nebylo  tarn  rybnfku  leifcfho  mezi  obima 
vojsky,  v  nSmfc  Sv6dov6  sv6  kon6  napdjeli,  a  nepatrnd  rybnifcky 
u  SkrySova,  k  tomu  zamrzld,  nebyly  by  poskytly  dosti  vody  pro  velk6 
ranozstvi  koni.  Jak  ale  inohli  Sv6dov6  u  SkrySova  ohroiovati  po- 
jednou  lev6  kffdlo  Cisafskycb,  je£  postaveno  u  HartmanA,  bylo  jim 
nejvzdaienfcjSi  ?  PriibShera  popisu  bitvy  vyskytne  se  proti  Wto  de- 
mnSnce  jeStft  cela  frrda  dalSlch  nimitek,  jichi  vyvrdtiti  nelze. 

I  postavenf  za  Jankovem  na  ChraStiSovfi  nesrovndvd  se  s  po- 
pisem ;  vidyt  §v6dov6  die  Hatzfeldovy  zprdvy  pfenocovali  na  vrchu 
za  Jankovem,  a  pon6vad2  se  odtud  hnuli,  a  Jankov,  die  zpr&vy  Torsteu- 
sonovy,  zflstal  stranou,  ie  ftadn6  z  vojsk  bo  pouiiti  nemohlo,  nenf 
pochybnosti,  ie  i  tato  domnSnka  jest  nesprdvnl 

Z  popisu  HatzfeMova  vidno,  ie  §v6dov6  Clsafsk^m  Ubli  dosti 
na  blfzku,  neb  tito  hluk  jejich  slySeli  a  pozorovali,  £e  vrch  obsaditi 
mini.  §v6dov6  pak,  jak  uvildSji  veSker^  zprdvy  jejich,  tthli  i  leSenf 
sv6ho  na  pravo  na  n£vr§f;  na  n6ra2  byla  kaple,  pod  n(  dvfir,  a  po- 
stavili  se  tak,  ie  pojednou  ohroiovali  lev6  kfldlo  dsafskS.2) 

Timto  nAvrSira  jest  vysodina  VUkovickd,  leifci  na  pravo  od 
ChrastiSova:  zde  indrae  dvflr,  totii  Vlfckovicky  zdmefcek  pod  n&vrSfm, 
zde  bylo  i  ohroSeno  lev 6  kfidlo  Cfsatskych.  Schdzi  tm\ii  dneSniho 
doe  jedng  kaple  na  vrchu,  ta  ale  v  den  bitvy  Jankovsk6  na  onoin 
n&vrif  stala,  nebof  jeStfi  die  Josefinske  popisni  knihy  obce  Bromo- 
vickg  oznatena  jest  nad  Broraovicemi  kaple  sv.  Marka  c.  top.  193, 
a  kolem  nl  pastvina  6.  top.  192,  totoftid  s  nynSjSfm  Ms.  kat.  215 
t£2e  obce,  a  polozenf  pod  touto  pastvinou  nazyvd  se  dosud  pod  sv. 
Markem.  &v6dov£  m6li  patrnS  umysl  zradsti  Cisafsk6  ohlednS  pochodu 
sv6ho,  jiml  minili  zapofcfti  bitvu.  Celou  noc  pflsobili  jezdSnfra  velky 
hluk,  jakoby  chtfeli  vyv&ti  dSla  na  vysok^  vrch   pfed  Cfsafskyrai,  po 


*)  Vyminku  cinf  zprava  Torstensonova  uverejnen&  v  Geijrov^ch:  Dejinach 
Sr&iska  3.  dflu,  nvadejfd  doslovne:  I  h  liess  deshalb,  den  24.  die  Arraee  links 
gegen  einen  Berg  vorrucken,  wo  die  feiodliche  Wacht  stand  and  hinter  welchiem 
der  Feind  seine  Armee  in  einem  Walde  hielt.  Dieses  Waldes  ward  er  quitt,  ob- 
gieich  er  sich  tapfer  gewehrt.  Zpr&va  ta  souhlasf  turner  doslovne  s  prvni  zpr&vou 
svedskou  v  Theatrum  Europaeam  V,  a  se  zpr£vou  v  Dudikov&  dfle :  Die  Schweden 
in  Boehmen  und  Maehren  1640  —  1650,  die  nichi  vftdce  sv&lsky  na  pravou  strana 
se  obratil.  Jest  tudfz  Geyrova  zpriva  patrne  mylna,  coi  ostatne  vyptyv*  i  ze 
zprary  Hatzfeldovy.  .    .  ,  .   . 


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10  IV.   6.  Pinsker: 

p&lnoci  troubili  dvakr&te  k  pocbodu  (butassela),  avSak  hodinu  pfede 
dnem  postavili  se  pfec  na  ChrastiSovt  pod  houStinou  v  bitevnfm  Siku. 
Pfred  tlm  napdjeli  koistvo  sv6  v  rybnfce  na  lev&n  krfdle  polo2en6m. 
Rybnikem  tlm  jest  patrnft  rybnfk  Hrad;  mohl  by  jlm  sice  b^ti  t62 
rybnfk  Betafi,  ponfivadi  ale  s  cfsafakgho  postavenf  na  pravgin  kfidle 
byl  kryt  mfetysem,  nevidfili  CfsafStf,  co  kol  neho  se  dgje;  nezbyvd 
tedy  nei  rybnfk  Hrad.  Zfejmo  ostatufi,  be  dva  mal6  rybnfky,  jei  §v6- 
dov6  na  prav6  a  lev6  strand  po  ruce  m61i,  k  rychl6mu  napojenf  6et- 
ngho  konstva  nestafcily,  ie  tudfi  museli  se  vzddliti  ponftkud  od  s?6ho 
leienf  k  tfetfmu  uejblfie  poloieu6mu  rybnfku  Hrad  zvan&nu,  kde  Cf- 
safsk^mi  mohli  b^ti  pozorov&ni. 

Ti  bned  vyvezli  dSla  od  sv6ho  pravlho  kNdla  na  vrSek  (nazna- 
cenf  na  pfilo2en6m  n&kresu  vySkou  537)  pted  nimi  leifcf,  a  stffleli, 
ovfiem  bez  v^sledku,  na  Svgdskou  jlzdu,  nap&jenfm  konstva  zainSst- 
nanou. 

Kdy2  pak  na  to  postaveno  vojsko  dv£dsk6  do  Siku,  tviril  se 
Torstenson,  jako  by  chtSl  vrdtiti  se  smirem,  jfm2  na  bojiStfc  dosp&l. 
Na  to  op6t  kdzal  Wsti  vojska  svdho,  aby  postupovalo  proti  prav&nu 
kHdlu  cfsatsk&nu,  tarn  kde  postavena  byla  d6la,  aby  nepfftele  od- 
vr&il  od  pravgho  zdmSru  sv6ho  obsaditi  vysocinu  vlfikovickou. 

Oklamav  tlm  patrnS  Uatzfelda  (afc  tyi  tvrdf,  2e  nebyl  oklam&n 
a  ie  opfetnfi  upozornil  marS&lka  Gotze,  aby  dal  prozkoumati  les  na 
lev6  strand  sv6ho  postavenf),  postupoval  fcetn^mi  proudy  a  rychtym 
pochodem,  maje  po  pravici  svg  vozotajstvo,  ka  kapli  nad  Vl&kovicemi 
a  dospfiv  cile,  lebce  zmaril  odpor  slabych  str&ii  Gotzov^ch. 

Pf  i  pochodu  torn  byl  Torstenson  v  rozhodn&n  prospSchu  oproti 
Cfsafskyui.  Mohl,  an  byly  rybnfky  zamrzlg  a  krajina  neposkytovala 
obtffci,  t6m§f  uplnou  frontou  d&ti  se  na  pochod.  Mezi  rybnfky  Ro- 
h££em  a  Smr6inou  bylo  dosti  mfsta  pro  jfzdu,  d61a  i  vozy,  a  p&hota 
mohla  i  po  zamrzlycb  rybnfcfch  rycble  dospSti  cfle.  K  tomu  bfv& 
v  tfichto  mfstech  snfb  limit  uplnS  odv&ty,  tak  2e  pffroda  pochodu 
Torstensonova  plnym  proudem  uekladla  pra2&dnych  pfekdiek  v  cestu.3) 


8)  Prizn&yam  se,  ie  pochod  Torstenson&Y  v  zpr&?ach  vylfceny  mne  t6l 
dlouho  klaraal,  ne  sice  smerem,  ale  casern,  kdy  byl  proveden.  Die  zpr&?y  Hats- 
feldovy  mel  jsem  za  to,  ze  Torstenson  pochod  vykonal  po  polnoci,  a  ie  z  rana 
Golz  spozoroval,  ze  nepHtelem  byl  obelsten.  Tomu  bylo  ysak  zcela  jinak.  Gotz 
Tzkazal  Hatzfeldovi,  ie  nepHtel  roocne  postupuje  proti  cisafske*  levici,  a  pozdeji 
8dm  ma  sdelil,  ie  nepHtel  k  Vlckovicke"  vyso6iae  tahne,  ie  vsak  jeho  lide*  jii 
jsou  na  mlste  a  jej  pfedeSli.  Druha  zprava  sv^dska  pak  uvadi,  ie  oni  dffve  do- 
speli  na  Tysocinu  V16kovickoo,  ac  Cisafitf  nebyli  od  nf  vzdalenejSi,  pon6?adi 


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Bitva  u  JaDkora.  11 

Torstensonftv  v^potet  jest  zjevn^:  objev  v  pfedveCer  bojiStft, 
seznal  neprodleng  slabou  strAnku  postavenf  vojska  clsafsk6ho.  Les  na 
lev6m  kfidle  nepripouStSl  rychty  postup  vojska  na  vysotinu  Vlfcko- 
vickou,  mimo  to  cel6  postaveni  arm&dy  velice  st&fcovalo  rychly  postup 
stfedu  a  prav^ho  kfidla,  od  Hartmannfl  dosti  vzd&len6ho.  Cesta  lesem 
byla  as  hluboce  zasnfiiena,  kolem  NosAkova  a  Krdlovny  pr&vd  tak 
vzd&leni,  jak  pocbod  po  several  stran&  Hartmanu  a  niezi  rybnlky 
Jarkovcem  a  Tobolkou  pro  vysoky  vrch  obtizn^  a  vflfti  blizk&nu  ne- 
pfiteli  nebezpeCn^.  K  tomu  druiila  se  jeStfi  cfsafsk^m  velitelem  do- 
znan&  neznalost  terrainu,  jii  mfiv  dosti  dflstojnictva  po  race,  nemohl 
svalovati  na  Gotze.  Vie  to  Torstenson  jako  by  byl  vftdftl  a  na  vi- 
lecn£  fiachovnici  vidSl. 

StSstfm  pro  Sv6dy  bylo  ovSem,  ie  v  den  bitvy  byly  rybnfky  a 
tudf2  i  louky,  jimiz  tdhli,  zamrzte,  nebot  o  14  dnl  pozdSji  by  se 
k  V16kovic4m  nebyli  vice  dostali.  CfsafStf  m61i  Vl&kovickou  vysofcinu 
slabs  obsazenou,  nebot  Torstenson,  doraziv  tarn,  naSel  odpor,  ktery 
vSak  razn^m  udefenfm  na  nepHtele  pfemohl  a  vysotinu  obsadil. 


RozloiivSe  se  na  vysocinS  V16kovick6,  byli  §v£dov6  jii  piny 
situace,  nebot  mohli  zameziti  a  vskutku  takd  zamezili  pffstup  vojska 
dsafoklho,  jak  jej  Got/,  obm^ftlel;  dftlilf  je  od  cfsafsk^ch  nejeu  velky 
les  Hart  many,  dnes  jeStfi  uhrnng  v^mfcry  141  hekt.  47  aril,  n^br2 
mimo  to  na  zdpadnira  jeho  okraji  leifcf  rybnfky  Vraiebny,  dva  zru- 
sen£  rybniky  v  louce  6.  kat.  289,  maty  a  velkj^  Jarkovec.  Byl-li  tu 
ji2  rybnfk  drive  Novy  nyni  KnUovsky,  s  urcitostf  udati  nelze. 

Les  Hartmany  tvoH  podkovu  k  Nosdkovu  na  jih  otevfenou, 
odkud  do  neho  dosti  bluboko  role  a  louky  vnikajf;  nad  nimi  les  na 
v/chodnf  a  zipadnf  stranu  vysoko  se  vyplnd,  kdezto  kotlina  v  se- 
veral 5dsti  lesa  na  vfiecky  strany  zvolua  mfrnym  stoupdnfra  se  ztrici. 
Bole  mezi  ob$ma  v^bSiky  byla  dffve  zalesnfina,  jsou  tobo  dosud  pa- 
mStnfci.  Na  Strang  zipadnf  ku  KrdlovnS  a  Vlfckovicfira  skl&nf  se  les 
mlrafm  svahem  k  rybnfkfim  Krilovskgmu  a  Vra2ebn£mu,  rovn&fc  na 
strand  several,  kde2to  na  vychod  do  zna£n£  vySe,  v  infstech  pak, 
kde  ofi  se  opfralo  kffdlo  Gotzovo,  dosti   pffkre  do  vy§e  se  zved&. 

fixkon  cestou  lesnf  aemohli  touie  rychlosti  postupovati.  V  pozndmce  G  k  dru- 
hemu  nakresu  nazaacen  les,  kterj  prekrfiel  Cisarstym,  ie  nedospeli  tak  rychle 
kn  k&pli,  jak  S?£dove\  Nenf  tedy  pochybnosti,  ie  hofejsf  popis  jest  spr&vny; 
Torstenaon  uiasei  dopfrUi  vojska  pfed  bitvou  odpoiinka. 


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12  IV.  6.  Pinsker: 

Cf§afStf,  spatfivSe  ohroienf  lev6ho  kHdla  sv^ho  pochodem  Sv6d- 
jSkym,  pocali  teprve  obraceti  svfij  bitevnf  sik,  dosud  k  Jankovu  ielfcf, 
na  stranu  zdpadnf.  Hatzfeld  mlcky  se  prizndvd,  ie  rozkazu  nevydal, 
co  dfti  se  ra&,  naopak  jeSte  Gotzovi  co  veliteli  lev^ho  kfidla  velice 
zazlfval,  ie  se  z  mfsta  hnul  a  do  HartmaaA  vnikl.  On  tak6  nevypravf, 
co  tou  dobou  konal  a  jaky  pl£n  obrany  proti  Torstensonovu  pochodu 
sosnoval. 

Gotz  vida  sv6  kttdlo  v  nebezpeel  a  neinaje  rozkazft  velitelovych, 
jednal  o  vlastnf  ujniS;  vrhl  se  s  cetym  8vym  vojskem  do  Hart  man  ft, 
aby  k  VlCkovicflm  dflve  dospSl,  nez  Tors  ten  son,  a  tfm  zmocn&nf  se 
vysociny  nepHtelem  zamezil.  Neznalost  infsta  vymstila  se  na  n&n  ne 
prodlenfi:  uvizl  s  celym  vojskem  v  lese,  nemohl  ku  pfedu  ani  zp£t 
V  tomto  2alostn6m  stavu  pfistihl  jej  Hatzfeld  a  radii  mu  jeStS  k  po- 
stupu.  Jak  se  tu  mflSe  omlouvat?  Hei  dal  rozkaz  ostatnfrau  vojsku 
k  pochodu,  uplynulo  uejm&ig  ctvrt  hodiny;  nei  mohlo  objeviti  se 
prav6  ktfdlo  ua  vysofcinSu  Krdlovny,  zajiste  pfll  hodiny;  jak  tu  inohl 
doufat,  ie  Gotzovi  v  jeho  zoufatem  postavenf  pomuze?  Mezi  tim.  po- 
stupoval  Torsteuson  pohodlng  ku  kapli  jako  na  cvitiSti. 

Z  Hatzfeldova  podrobn6ho  popisu  mlsta,  kde  Gotz  uvfzl,  shle- 
d&vdme,  ie  nach&zel  se  mezi  dvgma  lesy  v  tak6  liiine  (dife),  ie  na 
levo  a  za  nira  byl  husty  les,  pfed  nim  velky  rybuik,  mezi  nimi2  bylo 
mnohdy  pouze  mfsta  k  priichodu  jedin6  setniny.  Za  rybnfkem  na  vy- 
Sinft  k  jeho  (Gotzovi)  prav6  stranS  ji2  stdl  nepfftel  (Hatzfeld  jej  tam 
s&m  vidSI) ;  pfea  nfm  bylo  nfico  pole,  avfiak  na  cestg  k  nimu  le2ely 
je&tS  dva  lesfky,  a  za  pravym  z  nich  stdlo  Sv6dsk6  vojsko  v  bitevnfm 
Siku,  stfilejfc  z  d£l  do  cfsafsk^ch  v  hust^ch  houfech  postavenych  jezdcu. 
Sv6dsk&  zpr&va  k  tomu  pak  doddvd,  ie  Gotz  nemoha  na  vrch  se  do- 
stati,  v^Siny  a  lesy  k  sv&nu  prospSchu  dragouny  a  pak  pgchotou 
obsadil. 

Z  toho  popisu  vidno,  ie  nach&zfme  se  na  prav&n  bojiSti,  nebot 
v  2&dn6in  mfstS  ve  vftkolf  Jaukovskem,  ani  u  SkrySova,  ani  u  Chra- 
stiSova  nenach&zf  se  nad  lesein  rybnfk,  nad  tfmto  rovina,  mimo  }ii 
dUve  uveden^  podrobnosti. 

Krrttce  Gotz  Uhl  se  svyra  vojskem  lesem  Hartmany,  pfeSel  v^- 
chodnf  v^b&fcek  lesa  a  nachdzel  se  v  dolfku  luk  Nosdkovsk^ch ;  nad 
nim  k  zdpadu  vypinal  se  zdpadnf  vyb£2ek  lesnf,  nad  tim  pak  rybnlk 
Vraiebny,  nyni  fc.  kat.  304  obce  Bromovick£,  a  na  rovinu  k  nepfiteli 
mohl  se  dostati  jen  mezi  dv&na  lesfky,  tudf2  nov^ra  nebezpefcfm. 
Dnes  ovSem  jeden  z  lesfkii  tSch  na  map6  a  v  skutefcnosti  vfce  ne- 
shled&me,  v  Josefinsk6  popisnf  knize  vSak  se  nach&zf.  Jeden  z  lesfkfl 


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Bit?a  u  Jankoviu  13 

tdch  jest  6.  kat.  1046  obce  Jankovskd  a  c.  kat  285  nynf  role  obce  Bro- 
movickd,  druhy  pak  c.  top.  260  vedle  panskdho  pole    nna  Homolcea. 

Hatzfeld  zapomndl  jeStd  dodati,  ie  smdrem  k  Svddskdmu  posta- 
?en(  y  louce  byly  dalSi  dva  rybnfky,  Hlubok^,  nynf  louka,  a  Dubovy, 
drive  Doubi  zvany,  tak  ie  postavenf  Svddskd  bylo  v  tdchto  mfstech  as 
nedobytnd. 

Pohlddneme-lj,  co  v  cisafskdm  vojStd  napotom  se  ddlo,  shle- 
dAme  tain  lipln^  zmatek.  Gotz  nemoha  pfes  pfikr^  vrch,  o  ktery  se 
opfral,  tAhnouti,  a  vdda,  ie  detn^mi  rybniky  na  pravd  strand  na  vy- 
Sinu  Vldkovickou  nepronikne,  tdhl  patrnd  na  levo  cestou  lesnf  ai  do 
zmindnd  u2labiny  luk  Nosdkovskych.  Odtud  nemohl  se  hnouti,  po- 
ndvad£  musel  op£t  do  vrchu;  k  radd  Hatzfeldovd  poslal  vsak  jfzdu 
a  pdchotu  ku  predu,  aby  obsadila  okraj  lesa,  po  pffpadd  i  jeden 
z  lesikfi  k  nepffteli  vedoucich,  ddla  zustala  v  doling.  Pravd  kfidlo 
cisafskd  k  rozkazu  Hatzfeldovu  obeslo  ne  levd  strand  Hartmany  a 
ublralo  se  osadou  Nosdkoveni  na  vysocinu  Vldkovickou.  Die  zprdvy 
svddskd  bralo  se  pravd  kfidlo  cisafskd  levou  cestou  kol  lesa,  ie  setkalo 
se  pravd  kfidlo  Svddskd  s  pmvyin  Cisafskych,  coi  jest  vlfe  nejpodob- 
ndjSi ;  nebof  jest  tu  pffliS  indlo  mista  k  rozvinuti  znafcndho  poctu 
lidu  jinym  smdrem,  muselo  se  tudii  pravd  kfidlo,  aby  na  bojiStd  do- 
spelo,  vSemi  moinymi  cestami  ubirati.  Zvl&Stnf  jest,  ie  i  pravd  kfidlo 
cisafskd  ubfralo  se  na  levou  stranu  Gotzovu,  aft  radio  na  pravd  svd 
pfirozend  postaveni  a  blfie  k  nepffteli;  patrnd  i  ono  pro  cetnd  ryb- 
nfky na  pravo  volilo  raddji  delSi  cestu  kolem  Nosrikova.  Bylo  to 
uplud  pfevr£ceni  Siku,  uebot  i  levd  kfidlo  cisafskd  setkalo  se  s  levy  in 
kfidlem  svddskym. 

Mezi  Mm  i  Svddovd  nelenili  a  postupovali  s  vrsku  pod  sv. 
Markem  k  vychodu.  Z  pocdtku  bitvy  obsadil  Torstenson  jeden  z  le- 
siku,  pfed  prav^in  kfidlem  leilcf,  svou  pdchotou  a  zahnal  odtud  Gotzovy 
dragouny,  ktefl,  aby  postup  Gotzflv  usnadnili,  lesiku  toho  zmocniti 
se  chtdli.  Kdy2  pak  Torstenson  pozoroval,  ie  cisafSti  berou  se  kolem 
Hartmanfl  k  Nosdkovu,  poSinul  svd  vojsko  k  jihu  tak,  ie  pravd  kfidlo 
stdlo  proti  Nosdkovu,  odek&vajic  pravd  kfidlo  cisafskych,  levd  kfidlo 
jeho  pak  postupovalo  proti  Gotzovi ;  kdeZto  pdchota,  chrdnivSi  pf echod 
pfes  rybniky,  vuikla  do  severni  d&sti  Hartmanu,  kde  pohodlnd  postu* 
povati  mohla  ku  pfedu,  aby  se  8  cisafskou  pdchotou  setkala. 

Boj  byl  na  vSech  strandch  pro  Cisafskd  osudny ;  velice  stisndnd 
vojsko  jejich  nemohlo  se  nikde  rozvinouti,  tak  ie  Gotzovi  jezdci,  vy- 
hndni  na  Vldkovickd  vysoCind  z  lesfka,  s  pdchotou  pozddji  pfisedSi 
obsadili  zipadni  svah  Hartmanfl  k  V[cko  victim.  Levd   kfidlo  Svddskd, 


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14  IV.  C.  Pinsker; 

kdyi  Gotzovu  jizdu  a  pfichotu  odtud  zahnalo,  vrhlo  se  do  Hartmanft, 
pfepadlo  Gotze  v  popsan6  doling  dobylo  d61  jeho,  krom  jedendcte 
kusft  Hatzfeldovi  (avSak  bez  stfeliva)  zbytych,  pfi  6emi  Gotz,  ne- 
chtfeje  patrnS  pfeiiti  sv6  pordiky,  padl,  nadei  jeho  vojsko  na  litSk 
se  dalo. 

Nejinak  darilo  se  kffdlu  prav&nu,  jei  od  Nosdkova  vzhftru  uzkou 
dolinou  mezi  vrcby  Lipovkou  a  Hflrkou  postupujfc,  v  mnoistvl  ne- 
doBtatefcnSra  na  vysociuu  VlQcovickou  se  dostalo,  tak  ie  prudk6  stfelbft 
Torstensonova  pravSho  kffdla  odolati  nemohlo  a  jii  po  nfikolika  v^- 
stfelech  na  uttk  d£ti  se  muselo.  Jakjf  to  ut6k  a  zraatek  byl,  mfiie 
posouditi,  kdo  krajinu  bllie  prohl&ll  Uzkou  uilabinou  tlaCila  se  dfila 
a  jfzda  vzhfiru  k  nynijSl  Krdlovnfi;  na  vyso6inu  dospSvSf  jlzda  trp&a 
velmi  stfelbou  rozestaven^ho  vojska  Sv6dsk6ho;  jedni  chtfili  dolft, 
druzi  nahoru,  jedni  druhyin  pfekAiejfce. 

PH  t&o  pordice  Hatzfeld  osobnS  nevelel,  n^bri  vidfcl,  vrdtiv  se 
z  lesa,  jii  tiplny  utfek  vojska  z  lesa  se  vracejfclho  a  nezdar  sv6ho 
pldnu.  Na  to  nafldil,  aby  se  vojsko  soustfedilo  na  jihovycbodnim  v^- 
bSiku  Hartmanu,  na  tak  zvan^ch  Habartech.  Volba  ta  nebyla  stastnd, 
nebot  ndvrSf  to  jest  opanovdno  tamSf  se  vSech  >traD  vySSfmi  vrchy, 
mimo  to  mobla  Sv^dskk  pSchota  zahnavSi  cfsafskou  snadno  vpadnouti 
Hatzfeldovi  do  prav^ho  boku,  k  6emui  proto  jen  nedoSlo,  ie  Torsten- 
sonova d6la  boj  dflve  rozhodla. 

Ze  postaveni  na  Habartech  sprdvnfi  jest  urteno,  vyptyvd  ze 
zprdvy  Hatzfeldovy,  i  Sv6dsk6,  nebot  prvnfijSl  uvddf,  ie  Torstenson 
obsadil  na  druh£  Strang  jefitft  vySSf  vrch,  coi  v  cel6  krajinfi  se  ne- 
najde ;  zprdva  §v6dskd  pak  uvddf,  ie  CfsafStl  opustivSe  toto  postaveni 
Whli  pfes  mlsta,  kde  rdno  stdli. 

Kdyi  Hatzfeld  opustil  ndvrfil  Habarty,  bylo  Gotzovo  vojsko  jii 
zahndno,  dfila  jeho  dobyt  i  a  Gotz  zabit ;  nebot  Hatzfeld  sdm  uvddl, 
ie  Gotzovy  jezdce  jii  pfi  sobS  m61  a  ie  k  utoku  na  Torstensonovo 
postaveni  pHvedeni  b^ti  neuiohli. 

Torstenson  vida  clsafsk6  postaveni  na  Habartech,  obsadil  nepro- 
dlenfi  vrch  Lipovku,  pak  sousednf  vrch  velkym  pofctem  d61,  a  za- 
sypal  odtud  jich  postaveni  kuleini.  Hatzfeld  snaiil  se  sice  Sv6dy 
8  vrchfi  ttch  sehnati,  nebot  sezual,  ie  by  jinak  postaveni  sv6ho  drieti 
nemohl,  avSak  utok  se  mu  patrnS  pro  pflkrost  vrchu  a  prudkou 
stfelbu  §v£dskou  nezdafril;  on  sAm  uvddl  co  dflvod,  ie  Gotzovu  jlzdu 
k  stdnf  a  utoku  pfiv6sti  nemohl. 

N&sledkem  toho  a  nepochybnfi  zamlcenfiho  obsazeni  protejSiho  v^- 
bdiku  Hartmanfi  Sv6dskymi  d6ly  musel  Hatzfeld  postaveni  na  Ha- 


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Bitva  a  Jankova.  15 

bartecb  se  vzddti,  a  vrdtil   se   ovsem  v  pln&n   zmatku  k  pAvodnfmu 
postaveni  sv&nu  u  Habrovky. 

Nynf  teprve  rozhodnat  i  boj  p&chot;  cfsarski  p&chota  zahnana 
§v6dskou  a2  k  Habrovce,  ponSvadi  se  vSak  pfflifi  daleko  odvdZila, 
byla  jfzdou  levgho  kffdla  cfsafskdho,  stojici  jii  v  doline  za  Habrovkou. 
pfepadena,  pfi  temi  pggf  brig&dy  Mortal gne  a  Seestadtova  zna(n6 
ztrity  utrpgly  a  plukovnfk  Seestadt  ranSn  Hatzfeld  tuto  pohromu  pre- 
bdnf,  nebof  sdra  dozndvd,  ie  byf  i  byl  Svddskou  pfichotu  zahnal, 
prece  s  celfm  vojskem  ustoupiti  musel. 

K  porozum&ni  mapky  tfetf  v  Theatrum  Europaeum,  znAzorftu- 
jfci  prvni  bitvu,  podot^k&m,  ie  zapalend  vesnice  s  kostelem  jsou 
Radmgfice,  na  levo  hoHci  chalupy  Habrovka,  ves,  nad  nfi  postavena 
jsoa  Svddska*  dfcla,  Nosdkov,  kter^  die  mapky  druhe  vyhofel,  die 
mapky  tfretf  pohromy  neutrpSl. 

U  Jankova  na  cestc  k  Voticflm    ukazujf  na  pravo   kH2,   kde 
Atiwe  vice  v  poli  stAla  kaple  (pole  to  tak    dosud  se  nazyv&),   a  tu 
pry  padl  Gotz,  kdy4  na  vrch  Chrastisov  hnal  sv6  pluky.  To  vSak  jest 
Mchorkou,  nebof  padl  Gotz   dobr6  pfll   bodiny   cesty  odtud  v  Hart 
manech,  a  ChrastiSov,  jak  uvidime,  nebyl  nikdy  bojiSt&n. 

Popis  bitvy  Jankovsk6  ?  ntetinu  okresu  Votick^ho  klade  prvni 
sr£2ku  na  tak  zvan6  Cblumky  mezi  Radmeficemi  a  Skrysovem  tvrdS, 
ie  CisafSti  zaujimali  postaveni  na  ndvrSich,  2e  utofintci  SvSdSti,  sna- 
iice  se  dobyti  pfldy,  s  krvavymi  hlavami  byli  odraieni,  a  ie  dali  se 
na  titgk,  zanechavte  deset  kusfl  brubych  na  bojiSti.  Tolio  vSak  v  4ddn6 
zpr4v6  nenalez£m,  a  jest  jak  postaveni  vojsk,  tak  i  porriika  ^>£dfi 
aspofi  pro  pofidtek  bitvy,  smySlenkou.  PrfibShein  vypravovdni  dosp6- 
jeme  sice  t62  na  chlumky  i  o  desiti  kusecb  bude  fee,  avsak  za  obrd- 
cen£ho  postaveni  obou  stran. 

Hatzfeld  zahn&n  dftly  Torstensonovymi  z  postaveni  na  Habartech, 
obr&til  se  k  severu  na  jinou  pohodlnou  vySinu  a  dal  rozkaz,  aby  po- 
michang  Gotzovy  pluky  op6t  v  pofddek  byly  uvedeny;  spozorovav 
v&ak,  ie  vojsko  na  lev&n  kffdle  ubfrd,  se  smferem  na  jinou  vy&inu, 
postavil  bavorskou  jlzdu  u  vsi  (totifc  u  RadmSric,  neb  u  nich  dolina, 
kterou  jiti  chtel,  se  konfci),  aby  ustup  chrdnila.4) 

ha  to  postavil  na  v^Sine,  na  nil  rdno  cisarsky  sik  sttl,  pfichotu 
a  jlzdu,  a  soustfedil,  maje  uuiysl  veCereni  odirthnouti,    za  udolfm    na 


4)  Hatzfeld  tyrdi,  ie  yojako  ustoupilo  dvakrite  na  jinou  v^Sinu,  nez  onu 
jfm  n&znacenou;  kdyby  m£l  ale  na  miste  ukAzati  ony  ▼rchy,  za  n£2  ustoupiti 
mfnil,  byl  by  v  rozpacfch,  nebot  jich  tu  nent 


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16  IV.   6.  Pinskert 

protijSfra  vrSku  vojsko,  aby  Sv6dov6  je  pfepadnouti  nemohli,  neb  na 
obou  strandch  pole  vidy  o  stupeii  co  schody  do  vySe  se  zvedala  a 
tfm  utok  st£2ovala. 


VI. 

Po  prvnfm  vltezstvi  setadilo  se  vojsko  8v£dsk6  opftt  do  bitev- 
niho  Siku,  cob  zajiste  bylo  sestoupeniui  s  Lipovky  a  vrchu  soused- 
ntho  s  velkou  obt(2(  spojeno.  Pfi  torn  vSak  prondsledovali  §v6dov6 
voje  cfsaFskg  krok  za  krokem,  stale  je  za  stfelby  d&l  k  severu  tlacfce, 
tak  ie  Svddovg  po  obsazeni  prede§leho  le2enf  Cisafsk^ch  pokUdali 
bitvu  za  rozhodnutou.  Chtfce  v§ak  kolem  Habrovky  tdbofrti,  byli 
nihle  vyrozumSni,  ie  CfsafStf  za  dolinou  na  protejSfm  vrSku  op$t  se 
serazuji  a  na  t£to  strand  na  lesnaWm  vrSku  se  zasekali.  Mlsto  to  jest 
znalS,  jsou  to  cis.  hat.  707,  738,  374,  375,  733/1  a  732/2  obce  Jan- 
kovsk^.  Vojsko  cfsafskS  sefazeno  pak  na  nynSjSf  BuSkovS  Hfirce. 

Tu  nafidil  Torstenson,  aby  cfsafskA  pfichota  z  Chlumkii  byla 
vyhnrtna,  a  odeslal  tarn  muSket^ry  s  desiti  dely,  naceJ  celd  cfsafski 
pSchota  vrhla  se  na  tento  sv6dsk^  pfedvoj,  stfelce  zahnala  a  d£l 
dobyla. 

Tu  jsme  tedy  dospSH  k  vypravovinf  Vlas&kovu,  s  tfm  vSak  roz- 
dflem,  ie  Sv6dov6  z  lidoll  do  v^Se  nehnali,  n^bri  hnavse  Cisafska  od 
Hartmanh,  vySinu  tu  brinili.  Vida  bitvu  obnovenou,  poslal  Torstenson 
veSkerou  pechotu  svou  do  boje,  a  z  toho  na  Chlumcfch  vyvinula  se 
po  poledni  pravidelnd  krvawi  bitvu  nova.  Hatzfeld  neminil  sice  jests 
bitvu  sv^sti,  avSak  nemohl  sv£  vojsko,  zejm&ia  Jana  z  Woerthu, 
zdrMi;  profceS  ustanoviv  velitelera  lev6ho  kffdla  generate  hrabSte 
Broye,  vrhl  se  s  celou  armddou  na  Sv6dy.  Jfzda  jeho  musela  vSak 
nyni  na  ony  schodovite  vrchy  vyjeti,  jimii  Hatzfeld  Sv^dskou  jfzdu 
obdafiti  mfnil.  Schody  ty  dosud  dobfe  jsou  znal&  U  Jankova  c.  kat. 
698-712,  c.  kat.  693  a2  703,  pak  687  a2  714,  u  BuSkovy  Hflrky  c.  kat. 
978,  979,  982,  984,  985,  989,  992,  994,  997,  1001  a  1004;  u  Rad- 
mSHc  fc.  kat.  914,  917,  920,  923,  926,  929,  932/1,  932/2,  936,  939, 
942,  944,  946,  948,  965. 

Co  na  prav^m  cfsafsk^in  kffdle  se  d6lo,  vypravuje  podrobnS 
zpr&va  £v6dsk&.  Jfzda  Woerthova  vzala  do  sv^ho  stfedu  brigadu  p6- 
choty  Don  Felixovu  a  opStovala  na  lev6  kHdlo  Sv6dsk£  pod  generalem 
Duglaseui  jeden  utok  po  druh&n,  vi&dy  odraiena  za  p68f  brigadou  se 
soustredujfc.  To  kdyfc  nSkolikrdte  se  opStovalo,  sestavil  general  Duglas 
ze  tfi  Svadron  jizdy  jedinou,  vrhl  se  na  cisafskou  pSchotu,  a  afc  tato 


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Bitrtfu  Jankota.  17 

silnft  do  jeho  jizdy  p£lila,  pfece  ji  porubal,  nateft  cfsafsk&  jizda  na 
utek  8e  dala.*) 

Hatzfeld  a  druhA  zpr&va  cisafskd  sice  tvrdf,  ze  bylo  jak  levd 
a  die  druh6  zprivy  i  pravd  kfidlo  Sv^dskd  ji2  zahndno  a  poraieno, 
ie  &v£dov6  teprve  se  soustfedili,  vidouce  jizdu  cisafskou  pro  dran- 
co\£ni  Sv6dsk6ho  lezeni  profidlou.  Nechci  upirati,  ze  by  na  obou 
zpr&v&ch  nebylo  nfico  pravdy ;  avSak  nenl  pochybnosti,  ze  by  §v6dovd 
a  Cisafsti  nebyli  mobli  providSti  na  levlm  kfidle  Sv6dsk6m  litoky 
prAvg  vyliCen6,  kdyby  Sv6dov6  pfi  prvniin  litoku  se  byli  dali  na 
ut6k.  Zdd  se  tudiz,  ze  prav6  kfidlo  cisafsk6  vidouc  6t6k  Svddfl, 
poslan^ch  k  vyhn&ni  pfedni  str&te  cisafsk^,  zasekan6  na  Chlumcich, 
je  pron&sledovalo  a  ze  Hatzfeld,  jen2  velel  v  stfedu,  se  domnival, 
ze  jiz  zvitfeil;  kdezto  teprve  nyni  jizda  lev^ho  kfidla  Sv&lskdho, 
postupujic  ku  pfedu,  na  rozprtSenou  jizdu  cisafskou  se  vrhla,  a  tu 
teprve  potaly  op6tovan6  utoky  cfsafskd  jlzdy,  jez  Sv&lsk£  zpr&va 
popisaje.  V  zprdvAch  cisafskych  tvrzen^  ut&k  &v6d&  jest  vzbledem 
k  polozenf  mista  nemoin^,  nebot  stAla  obd  vojska,  tudii  40.000  muift, 
na  Chlumcich,  na  zApad  jsou  rybnlky,  na  jih  Hartinany,  od  severu 
a  vychodu  hnalo  se  vojsko  Cisafska,  kam  tedy  Sv6dov6  utikali? 

P6chota  cisafski  v  stfedu  postavend  couvala  vicekr&te,  byla 
v&ak  Hatzfeldem  vzdy  v  boj  uvedena,  ze  se  tak  dlouho  drzela,  az 
rozhodnutf  na  kfidlech  padlo. 

NejkrutSi  boj,  jak  se  zd&,  byl  na  lev6m  kfidle  Cfsafsk&n,  kde 
velel  nyni  hrabS  Broy.  Sv6dov6  nest&li  na  pocdtku  bitvy  v  8iku, 
nybr2  opozdilo  se  nikolik  plukft,  tak  ze  z  pocitku  trpSli ;  na  to  vSak, 
jak  s&m  Hatzfeld  pfizndv*,  vpadla  jeho  levemu  kfidlu  §v6dsk£  jizda 
do  pravdho  boku,  ze  ustoupiti  muselo.  Jizda  na  pomoc  poslana  vidouc 
je  ustupovati,  objela  pohodlnou  dolinou  RadmSfice,  a  podafilo  se  ji 
objeti  postaveni  Svddft,  nacez  vrhla  se  na  zavazadla,  jez  drancovala, 
a  uiimo  to  Sv6dy  od  ddl  zahnala.  Mezi  tim  sebralo  se  v§ak  Sv6dsk6 
prav6  kfidlo,  obr&tilo  se  proti  nepfiteli  a  zahnalo  jej  na  utSk.  Z  jizdy, 
leieni  Sv6dsk6  drancujici,  prodralo  se  lesera  tfi  ai  p6t  Svadron 
a  pfiSly  pSchotS  v  stfedu  do  zad;  ta  pak  obrdtila  se  od  cfsafsk6 
pichoty  proti  nim,  a  kdy4  ji  mimo  to  nSkolik  plukft  jlzdy  z  leviho 


5)  Merian  pripojaje  k  tomato  popisu  obraz  Duglas&v,  pod  nimi  nacMii  ie 

distich : 

Magnanimam  praeseas  designat  imago  Duglasum 

sit  quantus,  bellum  consule,  certus  eris. 

Zprira  cfsarska*  c.  IV.  uzna>6  Duglasa  za  praveho  viteze  Jankovsk^ho,  jen2  po- 

raien£  jii  fiiky  §?6dgke*  znovu  sefadil  a  k  vftezstvi  vedl. 

THda  fiL-hiit.  1001.  2 


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18  IV.  6.  Pinsker : 

kfidla,  kterg  bylo  jii  vftSzem,  na  pomoc  pHSlo,  zajala  neb  porabala 
nepfitele,  ie  jezdcfim  cfsatsk^m  z  kofisti  velrai  m&lo  zbylo,  a  oni  za 
drancovanf  Sv6dsk^ch  zavazadel  obdr^eli,  jak  pravi  Torstenson,  zpro- 
pitnS.  Kdyi  CfsafStl  i  na  lev6ra  kffdle  sv6m  byli  poraieni,  vrlili  se 
Sv&lov6  jfzdou  i  pSchotou  na  cisafsk^  stfed,  kter^,  byv  nSkolikrdte 
Hatzfeldem  zastaven,  kone6n&  na  vSeobecn^  ut6k  se  dal.  I  Hatzfeld 
utikal,  byl  vSak  dv&na  poddiistojniky  dostiien  a  vzdal  se  jim,  kdyi 
mu  pistolemi  na  hlavu  mtfili. 

Pordzka  Cisafskjfch  byla  upln&:  na  bojiSti  dv6  mile  velk6m 
le^elo  na  4000  mrtv^ch,  mezi  nimi  marSdlek  hrabS  Gotz,  plukovnfk 
pan  z  Waldeku,  posledni  sv^ho  rodu.  Zajati  byli :  point  marsdlek 
hrabS  Hatzfeld;  5  generdlfi:  Mercy,  hrab6  Bruay,  Zahrddecky,  Don 
Felix  a  Trauditsch;  9  plukovnfkfi,  31  podplukovnfkfi,  6  majorfi, 
20  setnikfi  jfzdy,  23  kapiMni,  10  nadporufiikfl,  58  porufcikfi,  1  plu- 
kovnf  ubytovatel,  24  korneti,  21  praporefcnikft,  20  strtfzmistrii,  36  ka- 
prdlii,  41  poddustojnfk,  21  trubafcft  a  bubenlkfl,  4000  vojdku,  45  pra- 
porfi,  32  praporefcky,  26  d61  a  ve§ker6  vozy  8  n&bojem. 

Jak  stra§n&  byla  pordSka  Cfsafskych,  vidno  z  toho,  ie  po  bitv6 
dne  12.  bfezna  1645  na  BI16  Hore  seSlo  se  z  cel£  arm&dy  Cisateke 
jenom  2824  mu2fl.  Bylo  tudf2  vojsko  cisafskG  na  dobro  zni&eno. 

Heslem  Cisafskych  bylo:  Sancta  Maria,  §v6dft:  Pomoz  Pane 
JeSfSi  Kriste!  0  4.  boding  odpolednf  byla  bitva  skonfcena. 

Vlasdk  ve  sv^ch  popisech,  nechav  nejprv6  Gotze  padnouti  pod 
ChrastiSovem  a  8v6dsk6  lev6  ktidlo  marn6  dobyvati  cisa*sk6  postaveni 
na  Chlumcfch,  pojednou  vede  §v6dy  od  kaple  sv.  Vojt6cha  u  Votic 
kolem  Cerndho  Lesa  a  Otradovic  k  Vlfckovicftra,  a  tu  za  postaveni 
Sv£dsk6ho  k  v^chodu,  Clsafskych  k  z&padu,  odbyvd  posledni  bitvu. 
VSe  to  jest  vSak  nesprdvn6,  nebot  jest  naprosto  nemofcng,  aby  §vg- 
dov6  tolikr&te  u  SkrySova  poraZenf,  (ovSem  jen  v  mysli  VlasAkovS), 
mohli  se  u  sv.  VojtScha  soustfediti  a  znovu  na  vzddlen^  bojiStS 
t&hnouti.  K  tomu  by  byl  den  nestafcil.  Dale  jest  pochod  ten  vuci 
vit6zn&nu  nepfiteli  zcela  nemoin^,  nehledg,  2e  by  Sv6dov6  pro  Cetng 
rybniky  k  Cfsafskym  se  vubec  nebyli  dostali. 

Jak  vykazuje  ctvrtd  mapka  JankovskG  bitvy  v  Tbeatrum  Euro- 
paeuni,  byli  CfsafStl  pfed  druhou  bitvou  zatlaceni  a2  k  BuSkovS 
Hftrce,  oba  bitevni  Siky  stdly  proti  sobg  od  Jankova  k  RadmSficflm, 
tudffc  CfsafStl  k  jihozdpadu,  Sv6dov6  k  severov^chodu.  Tito  dospfcli 
k  postaveni  sv&nu  na  Chlumcich  staiym  vitSzn^m  pochodem  od  kaple 
sv.  Marka  nad  Vlckovicemi;  a  ponSvadi  Vlas&k  prvni  bitvu  klade 
na  Chlumky,    druhou   k    Vlckovicftm,   uvedl    Urn   cely   postup    bitvy 


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Bitra  a  Jankova.  1 9 

v  takovy  zmatek,  ie  ji  na  bojiSti -nijak  nelze  sledovat,  a  ka^dy,  kdo 
se  o  to  pokusf,  shled£  v  krdtkosti  nemoinost  dospSti  k  urtitamu 
a  jasn6mu  obrazu  bitvy. 


VII. 

Pfehl&ineme-li  celf  postup  bitvy,  shleddme  Torstensona  prdvft 
tak  bojovngho,  jak  jej  znrirae  z  popisu  ostatnfch  vitSzstvf  jeho,  a  vi- 
dfme,  ze  nedopfal  Cisafskyra  ani  okamziku  oddechu,  zena  je  z  jed- 
noho  konce  bojistfi  k  druh&nu.  Jiz  obsazeni  vysociny  V16kovick6  jest 
dokladem  jeho  bystrozraku  a  nad£nf  vfidcovsk&io,  nebot  obsadiv  vy- 
sofcinu  tu,  byl  jiz  polou  vltfizem.  Toho  nejlepSfm  dokladem  zmatek 
v  cisarsk6m  vojsku  nastavsf;  kazdy  z  velitelft  jednal  o  $v6  ujm6, 
schdzela  celkovd  ray&16nka,  soustlredn6  vedenf  a  i  znalost  mfsta  pr£v6 
rozhodn6ho.  Mozno  tu  o£ekavati  cos  jin^ho  nez  pordzku?  Hatzfeld 
sice  tvrd(,  Ze  slySev  hluk  a  lomoz  &v6dy  v  noci  pftsoben^,  ufinil  sv£ 
opatfenf,  aby  nebyl  pfepaden;  avSak  opatfenf  ta  byla  nedostatefcnd, 
ponSvadi  nezvSdSl,  kara  §vddov6  mfff,  a  ponfivadz  je  u  Vlfckovic, 
klifce  to  k  vlastnfmu  postavenf,  nepfedeSel.  Kdyi  byl  v^sledek  po- 
chodu  §vedsk6ho  zfejmy,  bylo  jiz  pozdS.  Mimo  to  neucinil  ani  pak 
opatfenf,  nechal  se  klamati  zddnlivym  tistupem,  nevydal  rozkazu,  jak 
bitevnl  Sik  zinfeniti  se  ma,  tak  ze  Gotz  na  lev&n  kffdle,  jsa  ohrozen, 
o  sv6  ujm6  jednati  musel.  Jednal  ovSem  tak,  ze  z  toho  prvni  porazka 
Cfsatskych  povstala,  neznal  les  Hartmany  a  nemoznost  proniknouti 
tudy  na  vysofcinu  Vlckovickou.  Hatzfeld  dopustil  se  vSak  t£ze  chyby 
co  Gotz,  2ena  prav6  kffdlo  kolem  Nos£kova  k  Vlfckovicfim,  kudy 
proniknouti  nemohlo.  On  dale  opomenul  po  prvni  bitvS  postaviti  sv6 
vojsko  kolem  Habrovky  fcelem  k  jihu  a  vyuZitkovati  tSzky  sestup 
Torstensona  s  Lipovky.  Zde  mohl  domoci  se  aspon  fcdstefcn&io  vy- 
sledku,  neb  Sv6dov6  byli  rozdeleni  a  museli  by  hndti  litokem  do 
vrchu. 

Pfftinou  pordiky  Cfsafskych  bylo  vySSf  vojensk^  nad&nf  na 
stran6  8v£dsk6,  rychlost  Torstensonova  a  v^tefcnd  vedenf  dfilostrelectva, 
mimo  to  neoby£ejna  udatnost  Sv&ifi,  kteff  nelekajice  se  okamzit^ho 
nezdaru,  d&slednS  a  neunavnS  za  vytefn^ho  vedenf  na  bojiSti  vy- 
trvali.  Torstenson  sam  dosvSdfcuje,  ze  Sv6dov6  drzeli  se  nad  mfru 
udatne  a  bojovali  jako  lvov6. 

Pftzn&v£m,  Ze  Hatzfeld  rovnSi  byl  neunavn^m  v  sefazovdni 
couvajfcfch  vojsk,  u  vedenf  jich  do  bitvy,  avsak  pfehled  celkov^  mu 
sch£zel ;    vzdyt  jsa  vudce  ani  nev6d61,  co  na  prav^m  krfdle  se  d§lo, 

2* 


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20  IV.  0.  Hnskeri 

ac  mel  b^ti  duSf  a  velitelem  ceteho  postupu  bitvy.  KoneSnS  nedovedl 
zm&riti  svfij  pl&n  vida,  ie  Torstenson  v  past  mu  kladenou  nepadl. 
Eonal  tudli  dobfe  povinnost  podflzen^ho  generrila,  zanedbal  v8ak 
onu  vfldce  armddy. 

Hatzfeld  ve  sv6  zprivfi  Sastfcji  poukazuje  k  tomu,  ie  vojsko 
jeho  nedalo  se  k  utoku  v^sti,  ie  couvalo;  ie  chtSl,  vida  nedostatek 
odvahy,  v  noci  odt&hnouti ;  pf  es  to  vSak  tvrdl,  ie  by  se  byl  vltSzstvl 
domohl,  kdyby  jfzda  prorazivfii  8v6dsk6  prav6  kfldlo,  nebyla  se  vrhla 
na  leienf,  nfbri  na  nepfitele;  zapomlnd  vSak  na  povsechny  stav 
bitvy  touie  dobou,  ie  toti2  prav6  kfldlo  cfsafsk£  bylo  ji2  poraieno, 
\e\6  aspofl  na  ustupu  a  p&chota  jedine  jfm  v  fad&ch  udr2ov£na. 
A  za  tohoto  stavu  bitvy  oCekrival  Hatzfeld  od  3  neb  6  setnin  jizdy 
vltSzstvl  nad  celym  vojskem  8v6dskyml 

Jak6  uSastenstvl  m61i  Cechov6  v  bitvS  u  Jankova,  urfcitS  udati 
nelze,  nebot  na  cfsafskd  strane  se  nevyznamenali  a  o  jejich  z&sluze 
na  strand  Sv6dsk6  prameny  nemluvi.  Jakkoliv  byl  Torstenson  velmi 
dfimysln^m  vojevudcem  a  bystrou  hlavou,  pfece  nelze  uvfefiti,  ie  by, 
doraziv  vecerem  k  Jankovu,  jii  byl  vSecky  vyhody  postavenl  pod 
sv.  Markem  seznal,  neb  valnd  tdst  jich,  zejm&ia  poloiJenl  Hartmand, 
postavenl  Gotzovo  pod  pffkrym  vrchem,  nemoSnost  rozvinutf  v&Slch 
sil  clsafskych  na  stranS  Nos£kovsk6  pro  uzke  lidolf,  moinost  opano- 
vati  veSkerg  posice  cfsafsW  s  vySia  nad  Nos&kovem,  neinohla  byti 
poznina  povrchnim  prohl6dnutitn  vysofciny  Vl£kovick6.  Ostatni  znafin6 
vyhody  byly  ovSem  na  prvni  pohled  znal&  Jest  tudfiJ  pravdfi  podobno, 
ie  Torstenson  bera  zfetel  na  tyto,  k  postavenl  pod  sv.  Markem  se 
odhodlal,  a  ie  ostatni  vyhody  prflbShem  boje  naskytly  se  samy  §v6d- 
skym  postupem  a  chybaini  Cisafsk^ch.  MoiJno  vSak  t6i}  ie  vyhoda 
postavenl  toho  vyzrazena  Torstensonovi  od  Cechfi,  nikoliv  snad  n6- 
kterymi  z  jeho  vojlnu,  an  sotva  ktetf  z  nejblizSiho  vukoli  Jankova 
pochazel,  nfbri  splSe  rolnlky  do  leieni  pfivedenymi,  jich2  pfftomnl 
CechovG  na  postavenl  to  se  vypUvali. 

Jisto  jest  toliko,  ie  v  bitvS  t6  mohl  Torstenson  flci:  Veni, 
vidi,  vici  1  Vzpomf nka  na  vfidce  clsafsk^  uhasla  v  t6  mite  v  lidu,  jak 
vyslapiina  jest  ndhrobnf  deska  generdla  Gotze  v  kostele  na  Slovanech, 
ji4  jen  heraldikflm  znali.  Torstenson  byv  }ii  dffve  Slechticem  z  Tor- 
steny,  povySen  diplomem  ze  dne  5.  unora  1647  do  stavu  hrabgclho. 
Novy  znak  jeho  byl  tento :  Stlt  ctvrcen^,  v  prvnl  a  tfetf  modr6  fctvrti 
postaven  smSrein  ze  Stftu  zlaty  korunovany  lev,  drifcl  v  pfednlch 
sp&rech  6ern6  orll  kfldlo,  v  druhg  a  6tvrt6  ctvrti  rozd6len6,  nahofe 
v  b!16m  poll  smferein  ze  Stltu  na  zelen6m  vrSku  postavenl  privS  vy- 


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Bitm  a  Jankova.  21 

8tfelen6  dSlo,  v  dolejSf  6erven6  6dsti  tfi  d61ov6  koule  na  hromadS. 
Na  Stftu  polo2en  stit  prsnf,  rodn^  to  znak  TorstensonAv,  v  modrtm 
poli  zeleni  krokev,  pod  nii  visi  zelen^  list  lfpovy.  Nad  Stitem  tfi 
otevfen6  helmy  zdoben6  zlatymi  korunami  a  pHkryvkami  v  pravo 
modfe  zlatymi,  v  levo  Cerveno-bflymi.  Klenot  prostfedni:  Vlk  rostoucl 
z  korany,  za  nfm  na  ka2d£  strand  stirfdavfi  Ctyti  modr6  a  zlat6  pra- 
porce.  Z  prav6  koruny  roste  zlaty  korunovan^  lev,  drfcfcf  v  prav&n 
sp£ru  5ern6  orlf  kftdlo,  v  lev&n  pumu,  zn(2  na  pravou  stranu  Slehi 
plamen.  Na  lev6  koruni  Bvgdsty  jezdec  na  bSlouSi  vzepf  endm  o  pravon 
hranu,  m&chaje  me(em  nad  hlavou.  Zfrejmo,  ie  puvodce  znaku  nemdl 
jedin6  jiskry  Torstensonova  ducha,  an  potfeboval  k  vyjidfenf  Torsten- 
sonova ?ftdcovsk6ho  nadinf  a  vilein^ho  StSstf  tak  obroinn^  material 
heraldick^. 


vni. 

CizozemStf  dSjepisci  zmifiujf  se  o  bitvS  jankovskd  budt  pouze 
kr&tce,  budt  popisuji  ji  zcela  nespr&vng.  Poukazuji  zde  na  n$kter£ 
vady  v  spisech,  ktert  mi  byly  pffstupny. 

D6jindm  tficetileW  vilky  od  setntka  Karla  svob.  pdna  de  la 
Roche  (III.  dll,  str.  385)  vytykdm  tyto  nesprdvnosti :  Gotz  neoctl  se, 
postupuje  proti  Svddftm  na  vysofcinu  VICkovickou,  mezi  rybnfky 
a  lesy,  nfbri  v  doling  v  Hartmanech;  mil  pfed  sebou  jedin^  rybnlk 
Vraiebn^,  kter^  by  mu  byl  sice  sti2il  rozvinuti  sil  v  rovinfi  Vlfcko- 
vickl,  avSak  na  v^Sinn,  kde  Vraiebn^  le2i,  (nikoli  onu,  kde  stala 
kaple),  nemohl  se  vflbec  dostati  pro  les  a  uzkou  cestu.  Nent  sprdvn4, 
ie  Hatzfeld  nemobl  napraviti  Gotzovy  nehody;  in£l  pouze  nafrfditi 
neprodlen^  zp4te£nl  pochod  a  postaviti  vojsko  kolem  Habrovky  Celem 
k  jihozApadu.  On  tak  neufiinil,  nybri  schvdlil  Gotzuv  osudny  pocbod 
ku  pfedu.  S&m  pak  dopustil  se  t6ie  chyby,  vrhnuv  se  prav^m  kfidlem 
od  Nosdkova  ku  Kr&lovnfi,  kde  rovn62  byl  poraien.  Kdyi  pak  po- 
stavenfm  vojska  na  Habartech  dopustil  se  novd  chyby,  byl  Gotz  ji£ 
mrtev. 

Y  knize :  Hannau  im  3Qj&hrigen  Eriege  podplukovnfka  R.  WiUe, 
uvedeno  na  str.  219,  ie  Gotz  padl  kuli  d&lovou,  co2  as  pravdive 
nebude,  ponfivadi  se  ye  vysok&n  lese  dfily  nestfflf.  Ze  Gotz  byl  opil- 
cem,  phpouStfm,  tehdy  vftbec  pili  vSickni  a  mnoho. 

Kdy2  Torstenson  zahnal  d61y  sv^mi,  postavenymi  na  Lipovce, 
Cfsafskl  z  Habartfl,  vyhledal  Hatzfeld  zadnf  n&vrSf,  aby  raohl  v  noci 
odt&hnouti    (um   ein  Expediens  zu  finden),   a  nikoli,  jak  La  Roche 


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22  IV.  6.  Pinsker: 

tvrdi,  aby  druhgho  dne  bitvu  obnovil.    Hatzfeld  mohl,    vida  uvfzoutf 

Gotzovo  v  Hartmanech,   pomoci,  kdyby  byl  nafidil   neprodlen^  zpd- 

tefaii  pochod  a  kdyby  s&m  byl  s  vojskem  se  postavil  u  Habrovky. 

Sv6dov6  zahnav&e  Hatzfelda  z  Habartfi,  stile  ho  prondsledovali,  avSak 

stfedu  jeho,  toti2   pSchoty,  nepfepadli,  ten  nalgzal  se  v  stdtem  boji 

se  stfedem  Sv&isk^m  v  severnf  fc&sti  Hartmanii,  a2   konecnS  odtud 

byl  zahndn.  Kdy2  Sv£dov6  cfsafskou  pSchotu  pHliS  daleko  k  Habrovce 

hnali,  padla  jim  jizda  cfsafska  v  bok  a  zahnala  je  zp6t;  to  vSak  ne- 

bylo  pohnutkou  k  obnovenl  boje,  nebot  Hatzfeld  ustupoval  pfes  tuto 

malou  vyhodu  ai  k  BuSkovS  Hflrce  za  Chluinky.   Spisovatel  neznaje 

mfsta,  mate  si  prvni  bitvu  s  druhou,  odb^vanou  na  mistfi  zcela  jinem. 

Zde  nebylo  vice  lesfi,  mimo  onen,  v  n6m2  se  CfsafStf  zasekali.  Scho- 

dovit^ch  poll  musela  ovSein  cfsafskd  jizda  dobyti,  cht&la-li  se  Sv6dy 

se  stfetnouti.    Ona  neporazila   prav^ho   §v6dsk6ho   kfidla,   n^bri  je 

pouze  objela  a  to  stalo  se  teprve  na  sklonku  boje.    D61a  ovSem  na 

§v6dsk£   strand   mnoho   rozhodla,    na   Lipovce   zahnala   Cfsafskg,   a 

v  druh$  bitv6  as  tak6  mSla  rozhodn6  slovo;  na  dvou  mfstech  byla 

Cisafskymi  vzata,  co2  dokladem,  ie  postavena  byla  v  nejkrutSfm  boji 

na   mfstech   rozhodn^ch.   Postupem   bitvy   vSak   Sv6dov6   d61   sv^eh 

op6tn6  dobyli. 

Ve  Feilovi  dfle:  Die  Schweden  in  Oesterreich,  str.  5,  uvedeno, 
ie  cho(  Torstensonova,  Blaiena  roz.  de  la  Gardie,  Cfsafskymi  byla 
zajata.  Udilost  ta  vSak  nenl  dokladem,  ie  CfsafStf  vft&rili;  stalo  se 
to  za  pfepadenl  zavazadel  §v6dskych  cisafskou  jizdou.  SpoleCnosti 
pani  velitelovy  netSSili  se  vSak  CisafStf  dlouho,  ponSvadS  jim  man2el, 
jak  s&m  pravi,  dal  v  brzku  zpropitn& 

VeSker6  odpory  ty,  zmateni  odpolednl  s  bitvou  rannf,  byly 
mo2ny  jen  u  spisovatelfl  bojiStfi  neznalych,  a  tira  prdvS  odiivodnSna 
potfeba  tohoto  spisku. 


IX. 

Jankovskou  bitvu  pfedchdzela  tak6  zvldStni  ndhoda,  za  z\6  zna- 
meni  prohla§ovan£,  mfi2eme-li  vSfiti  zprdvS  P.  Vdclava  HataSe,  dSkana 
ChrudimskSho,  vypravujfciho  ve  sv6  knize  wJiskra  evangelickd,",  vy- 
dau6  roku  1672,  takto :  NSkolik  dni  pfed  bitvou  u  Jankova  stalo  se, 
ie  dfev6n6  soSe  sv.  Vdclava  v  kostele  Jankovsk^m  u  zdi  postaven6 
mezi  mfii  prapor,  jeji  v  zavfen^  pravici  dr2ela,  na  zem  upadl  a  na 
tfi  kusy  se  zlomil.  I  divili  se  vfiickni  neobycejn&nu  tomu  pffpadu, 
a  pfftomny  Jan  star§(  z  Talmberka,  statku  Jankovsk6ho  dSdifcny  pin, 


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Bitot  n  Jankova.  23 

vyptival  se  okolostojfcfch,  zdali  kdo  pozoroval,  jakym  zpflsobem 
prapor,  kter^  by  jinak  bez  ndsill  a  zlomenl  ruky  vytaien  byti  ne- 
mohl,  na  zem  padl.  I  odpov§d61i  nSkteft  z  pffstojfefch,  ie  vidSli, 
kterak  socha  ruku  pootevfevfii,  prapor  vypustila,  a  ie  se  tudii  nfijaka 
ne$ta8tn6  uddlosti  naditi  lze,  coi  se  skutefcnS  po  n6kolika  dnech  vy- 
plnilo  por&2kou  vojska  cisafsk^ho  zde  u  Jaukova. 

Socbu  dosud  ukazuji  v  kostele  Jankovsk&n ;  a  ponevadS  y  matem 
vlhk6m  kostele  Jankovsk&n  patrnS  jii  tehdy  umistSna  byla  na  tomie 
mlstd,  kde  se  nynf  nachdzf,  lze  pfirozeny  v^klad  teto  udalosti  shle- 
dati  y  zpuchfelg  tenkg  ty£i  praporce  sv.  V&clava,  nebot  i  jin6  um6- 
lecktf  vftci  y  kostele  torn  umfst6n6,  vlhkostf  velmi  trpf.  V2dy  ale  zfi- 
8t&v£  nAhoda  ta  nepopirateln&  zvliStnlm  ukazem,  ie  pHhodila  se 
ngkolik  dnf  pfed  bitvou  Jankovskou  a  pAdem  posledni  cfsafskd 
arm&dy. 


X. 

0  bitvfc  Jankovsk^  zachovala  se  pfsefi,  jii  pro  zvWStnost  jejf 
ide  pfipojuji.  0  torn,  ie  by  pisefl  ta  2ila  v  ustech  lidu,  nikdo  nevf, 
a  co  vice:  ani  po  vytiStfinl  koliker6m  nezdomdcnSla.  Z  toho  jii  vy- 
ptyv£,  ie  plseft  ta  nepochdzf  z  lidu.  Zni  takto: 

T£h  general  Gee  k  Jankovn,  se  svym   vojskem  pohotovu  do   boje  se 

chystal, 
k  toma  take"  i  Hacfeld  rad,  ka2dy  sm&le  zmuzile  tab,   by  pole  nezme§kal. 

V  nedeli  rano  kdyi  vysli,  pfitabli  k  Radm&Hcum  vsi,  stranama   sli   kusy; 
hned  v  ned&li  pfed    vecerera  tlapy  hr&ly  s  nepHtelera,  v  partajich  jezdily. 

V  pondeli  brzo  rani£ko,  jak  vySlo  s  bory  slunicko,  vzhuru  se  troubilo : 
pam  pam,  pam  pam  bubenici,  trantararum  trubaSi,  ai  se  roztehalo. 
General  Gee  napfed  stojf,  muzne  napomina  svoji  a  fka:   V6mi,  mojil 
Hied  ka2dy  k  Somas  povolan,  mej  na  pohotovS  svou  zbran,  nepffteli  se  bran  1 
J&  dokud  mam  dusi  v  tSle,  nechci  hledSti  fortele,  jdu  do  boje  smele ; 

I6pe  hrdinsky  zemfiti,  nezUi  babske"  srdce  miti  a  zpatky  couvati. 
Cas  p&kny,  sluneSko  svfti,  stfelba  pofifnA  se  diti,  ai  se  zemS  tf  ese ; 
hluk  a  lotnoz  konstva  lidi,  —  nepMtel  se  v  poli  vidf,  nfico  je  bo  v  lese. 
Hrnzno  slyset  paf  paf  sa  sa,  jak  na  se  palf  ta  masa  a  jezdectvo  cbrabr6. 
P&cbota  jezdee  pfemaba,  Torstenson  vfidce  vyhr&va,  a  Gee  jiz  umira. 
J4  yic  bojovat  nemohu,  poroucim  vse  panu   Bohu,  to  m6  bojov&nil 
0  m&  kumpanie  mila,  spatn§  jsi  mne  ochranila  v  prvnim  potykanf. 
Jeiis,  Maria,  dusi  raon  porou&m  pod  ochranu  tvou  me*  verne*  solddty; 
byl  jsem  vfcrny  svgmu  panu;  vojna  nemuze  byt  bez  sramu,  konec  ciui  vsemu. 
Ye  stfedu  sel  mars'  k  Vozici,  k  Cernovicura,  Kamenici,  k  Hradci  a  k  Jihlavi. 
Lid  vychazel  z  lesu,    ze    skai,  i&diiy    se  uesmdi,    spfs  plakai,  sv^ho  jmeni 

pykal. 


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24  IV.   6.  Pinsker: 

Tak  skonceua  bitva  byla  kolem  mfcsteSka  Jankova,  jest  povftst  pravdiv*; 
tarn   padl   Gee   a  jin^ch   sic  vfideft,  vojska  mnoho   tisic,  s  cisa?sk6 

strany  vie. 
Podnes  se  lid  torau  divi,  i  ie  JankovskA  pole  krvi  zhasta  se  skropily ; 
mlstem  nemohl  projiti,  jak  lezeli  lid6   zbitl,  s  kofimi  po  nich  jeli. 
Jsoa  pamdtky  toho  muoh6,  kde  lezi  vojsko  oboje  v  zerai  zakopang; 
bli2  kostelfi  v  RadmSJicich,  v  Jankovfc,  v  Bedrichovicich,  od  sv^ch  zakopanS. 
Vzporaefi  nAbozny  kfestane,  a  fekni  modlitbu  Pdn6  za  to  vojsko  padte: 
OdpoSfvejte  v  pokoji,  jen2  jste  padli  pro  vlast  v  boji  a  krev  svou  vylili.  — 

ie  nejde  o  pisefl  starou,  toti2  hned  po  bitvS  povstalou,  n^bri 
o  pisefi  z  19.  stoleti,  soudfm  z  tSchto  okolnosti:  Rfcenf  nisledujicf 
tehdy  zajiste  byla  neobycejni:  nezmeSkati  pole,  tlupy  hrily  s  ne- 
pfftelem,  stfelba  po6fn£  se  dfti,  vojna  nemftie  b^t  bez  srdmu,  pdli 
ta  massa.  Slova  zvukodoM:  paf,  paf,  sa,  sa,  pam,  pam,  pam,  pam, 
bubenici,  tramtararam,  trubafii,  byla  mnohem  pozdSji  v  bdsnictvi  za- 
vedena.  Jsou  v  pisni  takg  pfiliS  urfiito  drita  historickd,  prozrazujfci 
dijepisce :  pf ed  vefcerem  tlupy  hrdly  s  nepf  ftelem,  v  partajfeh  jezdily ; 
nepfitel  se  v  poli  vidi,  nSco  je  ho  v  lese,  pSchota  jezdee  pfemdhi, 
fipatnfi  jsi  rane  ochrdnila  v  prvnim  bojovdni,  ve  stfedu  gel  mar§ 
k  Voiici  atd.  PovSimnutf  zasluhuje  d&le  nedostatek  urceni  infsta 
bojiStg ;  nebot  mi  mo  to,  ie  Gee  trihl  k  Jankovu,  ie  pfitAhli  k  Rad- 
mgHcftm  a  ie  bllie  tSchto,  Jankova  a  Bedfichovic  le2(  vojsko  za- 
kopan6,  nedoviddme  se  nifceho,  ac  byla  pHleSitost  u2iti  mnohych 
mfstnfch  pojmenovAnf,  zn£m]fch  z  tohoto  vypravovdnf.  Pisatel  pisn6 
patrnS  neznal,  v  kterych  mfstech  bitva  se  odehrAla;  mimo  to  jest 
zfejmo,  ie  6—7000  mrtvol  nemoblo  pohfbeno  byti  na  zcela  nepatrn^ch 
kostelnich  Mbitovech,  nybri  ie  pohfbeny  as  v  Sachtdch  na  bojifiti. 
0  torn  lid  skuteenfi  vypravuje  a  ukazuje  mfsta,  kde  mrtvoly  odpo- 
civaji.  Ohlas  z  pisni  novovSkych  vidlm  ve  rfienfch:  v  pondSli  brzy 
ranifcko,  jak  vySlo  z  hory  slunifcko,  JeiiS  Marie  duSi  mou,  poroufcim 
pod  ochranu  tvou.  —  Z  toho  vidno,  ie  jde  o  piseft  novou;  a  po- 
n6vad2  jest  bezcennd,  nikoho  toto  odhaleni  pravdy  nebude  rmoutiti. 


XL 

Rozumi  se  samo,  ie  Sv6dov6  po  bitvfi  navStfvili  okolf,  nebof  by 
v  JankovS  pro  vojsko  20  tisic  lidi  a  velky  pofcet  konstva  nebyli  naSli 
potfebnych  potravin.  Proto  je  shdnSli  ve  vfikoli,  a  pfiSli  t62  do 
Votic,  kde  Sezimou  z  Vrtby  jii  byl  zffzen  kldSter  FrantiSkdnsky. 
0  n£vSt6v8   t6  vypravuji  Nucleus  Minoreticus  kap   XXIV.    str.  215, 


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Bitva  a  Jankova.  25 

pak  Virgilius  Greiderer :   Germania  Franciscana   lib.  IV.  §  10,   121, 
str.  605,  Wm8f  doslovnS  takto: 

V  prvni  postni  pondfcli  roku  1645  udala  se  smutna  poraika  vojska 
cisarskSbo  u  tvrze  Jankovsk6  pred  generaUem  Gfltzem,  pora^enjm  od 
§v6dfi.  Hlavni  oddelenf  vojska  nepfatelskGho,  zpitgho  vit&zstvfm,  pfislo  do 
Votic,  mista  to  pouze  pfil  mile  od  bojist6  vzdalen&io.  Vsichni  obyvatelg 
Votictf  opostivse  strachem  sva  obydli,  kfestanG  a  zid6,  naili  utocUtS  a 
ochranu  v  klastefe.  2eny  utekly  se  do  kostela,  muzi  do  chodeb  klaaternich, 
kdez  po  tfi  dni  zfistali.  Vojaci  vpadli  do  kUstera  a  zabili  v  hostinskd 
cell  jednobo  rytife  jmSnem  Zavise.  V  nejv&tSfm  nebezpeii  ale  slitoval  se 
Bfih,  poslav  sara^ho  generala  Torstensona,  jenz*  pohnut  upSnlivymi  prosbami 
bratri  klagternieh,  sam  konvent  pod  ochranu  vzav,  jej  salvou  guardii 
opatfil.  Az  do  odchodu  vojska  jsme  po£fvali  jakdhos  pokoje,  ac  jsme  od 
tohoto  lidu  kacifsk6ho  mnoho  rouhani  slyieti  museli.  Hie,  pravili,  Marii 
jste  vzyvali,  co  va\ra  to  prosp&lo  ?  Kdy  se  po  tfech  dnech  vojsko  vzdalilo, 
skryli  se  nSktefi  v  blizk6m  lese,  oSekavajice  k  hanebn6mu  predsevzeti 
gvgmu  pfihodnS  chvile.  Veforem  pfi  zvonSni  klek&ni  vyritiJa  se,  jakoby 
ua  znameni  to  byla  Cekala,  cela  rota  z  lesa  a  vpadla  do  klastera.  N&ktefi 
prohlizeli  ostatky  svatych  na  velkSm  oltafi  se  nacbazejfci,  slidice  po  cenuych 
vecech  a  pokladecb,  v  £em  kdyz  se  sklaman^mi  videli,  nijak  si  tfcchto 
dacbovnich  pokladu  nevazili.  Jini  s  britkymi  me<5i  na  klaiterniky  se  vrhli, 
guardian  a  P.  Jeronyraa  2ateck6ho  z  vecefadla  moci  vyvlekli,  vyvedse 
z  klastera  jej  mucili,  a  kladouce  jerau  pusky  a  mece  na  srdce  a  blavu, 
jej  natili,  aby  jim  penize  a  kl astern!  poklad  vydal.  Guardian  nemaje  cim 
by  hltavost  jejich  nasytil,  vykladal  jim  svou  chudobu,  tim  je  je§t&  vice 
popoozeje.  Yida  tudlz  jistou  smrt,  padl  nabozny  moz  pfed  obrazem  ukff- 
zovangho  na  kolena  a  oSekaval  pfed  klasterem,  modle  se  sepjatyma 
rukama,  okamzik  smrii.  Nelibilo  se  vsak  Bohu  oblaziti  rauze  tqho  muced- 
nickou  korunou;  nebot  vzyvanim  jm6n  Jezis  Maria,  ktera  casto  opakoval, 
zoricl  tlupa,  jakoby  bleskem  porazena,  na  ut6k  se  dala,  necliavsi  guardiana 
i  jeho  bratry  bez  urazu  aspon  co  do  zivota,  nebot  v§e,  co  v  klaitere  na 
potravinach  se  nalezlo,  pobrali. 

K  tomu  dlu2no  podotknouti,  2e  ten  to  surov^  v^stup  vojfnfl  §v6d- 
skych  schvalovati  neb  omlouvati  nelze,  ie  vSe  to  vSak  byla  pound 
kratochvfle  proti  tomu,  fceho  se  cisarsk6  vojsko  proti  bezbrann&nu 
lidu  cesk&nu,  2enam  a  dStem  po  cel4  zemi  dopouStelo;  prchajfc 
s  bojiSte,  zapalilo  6etn6  vesnice  pouze  proto,  aby  stteilo  Sv6dsk&nu 
vojsku  stfhanf. 

OprivnSnfijSl  vytky  cinf  Sv6duin  spravce  statkfi  arcibiskupsk^ch 
Cerven6  ReCice  a  Dolnfho  Rychnova.  Nenl  sice  nic  podivn6ho,  ie 
§v6dov6,  zvftfezivse  u  Jankova,  vino  a  pivo,  jak  spr&vec  pl§e,  vy^rali, 
Je  dobytky,  telata,  sviiistvo,  pernaW  v6ci,  krdtce  vSe,  mimo  krdvy, 
pobrali  a  odvezli,    2o  v  zimku  se  rozlo&li:    to  jso'i   oby5ejn6  v^jevy 


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26  W.  £•  Pinsker: 

v&leCn6;  naproti  tomu  zniSenf  archivu  za  vypsan^ch  bmsn^ch  po- 
drobnosti,  nen£le2it6  nakldddnf  s  Zensk^m  poblavlm,  vypdlenf  vesnic, 
vSe  poukazuje  k  tomu,  ie  §v£dov6  skuteinfi  chtSli  knS2sk6  zdmky 
a  statky  zni&ti. 

Bitvou  u  Jankova  poraieno  poslednf  vojsko  cfsafskg,  a  nebylo 
pochybnosti,  ie  cfsafskA  moc  k  pfemoienf  nepMtel  vice  nestati.  Byla 
tudfi  bitva  ta  pfedchfidcem  mfru  Westfalsk^ho ;  nebot  z  pfedsvSdcenl 
onoho  lnusel  povstati  a  skutecae  tak6  povstal  mfr. 


Frilohy. 
I. 

Zprdva  velitele  cisarskiho  vojsJca  generdla  Melchiora  Hatzfelda  k  cisari 

o  torn  vktn,  co  se   udcUo  u   cisarsM  armady  po  odchodu   z  Prahy 

(4.  unora  1646)   ai  do  rozhodnuti  bitvy  u  Jankova   (6.  brezna  1645). 

—  Dana  v  Jihlavi  23.  brema  1645. 

(Z  Theatrum  Europaeum  V.  705—710.) 

Als  icb  auff  Ihr  Kayserl.  Mayestaet  Allergnftdigsten  Befehlicb  von 
Prag  den  vierten  Februarii  auffgebrochen,  ist  eben  das  starke  Tawwetter 
eingefallen,  welches  das  Eyss  auf  der  Beraunka  gehebt,  das9  icb  erst  am 
2.  Tag  bloss  allein  vberkommeu,  meiner  aber  biss  den  andern  Abend 
im  Closter  KOnigssaal  gantz  [spat  erwarten  mussen;  wodurch  verur- 
sachet  worden,  dass  die  Bayrische,  S&chsische  and  die  mir  antergebene 
Trouppen,  weilen  ihnen  die  Verhinderung  der  Conjunction  nicbt  hat  zu 
wissen  gethan  werclen  kflnnen,  vergebens  biss  auf  drei  Meilen  nahend  am 
K5nigs-Saal  her  auf  gegangen,  hernach  zugleich  diese  in  ihre  vorige  Quartier 
zurttck,  der  Feld  Marschall  seel,  durch  Prag,  die  Mulda  beides  mit  grossem 
Verderb  wieder  hinauff  gehen  mussen.  Damit  nun  dergleichen  vergebene 
Ruin  dess  Volks,  auch  dass  etwan  der  Feind  dergleichen  Zerthcylung  nicbt 
sptthrete,  dann  sich  praevaliren  und  ein  Theil,  ehender  die  Conjunction 
gescbehe,  nicht  flberfallen  kOndte,  war  meine  Meinung  wie  da  zuvor  alio- 
zeit  gewesen,  man  soltc  wol  oberhalb  an  der  Mulda  ein  Brucken  machen, 
so  were  der  Feld  Marschall  G&tz  mit  uns  gleichfalls  in  einem  Corpo  ge- 
standen,  also  dass  weuiger  als  in  einem  Tag  die  vOllige  conjunction  ohne 
Uinderung  vnnd  Gefahr  zu  alien  Occasionen,  wie  sich  selbigo  h&tten  be- 
geben  mOgen,  geschehen  kOnnen,  worzu  er  hprnacher  fttnff  Tage  mit 
grosser  Gefahr  gebrauchen  mussen.  Es  hat  aber  diesseits  nicht  sein 
wollen,  sondern  es  ist  hernacher  gemeldter  Feld  Marschall  auf  ein  newes 
diesem  sch&dlichen  Thun  urn  Prag  zu  thun  genftthiget  worden,  wordurch 
sonderlich  die  Reuterey  derogestalt  abgemattet  worden,  dass  man  mit 
demselben,  wie  nOthig  es  auch  gewesen,  nicht  eylen  kOnnen. 


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Bitva  a  Jankova,  27 

Eben  damalen  ist  der  Feind  vber  die  Eger  and  herw&rts  gegen 
Pilsen  avanziret,  vnnd  ob  man  gleich  so  eylfertig  als  immer  mueglicb  die 
Vftlcker  zusammen  gezogen,  so  ist  doch  der  Feind  ehender  umb  Pilsen 
gcwesen,  als  wir  selben  Ortb  erreychen  konnen,  welches  nicbt  geschehen, 
and  der  Feind  in  den  ebencn  Feldern  amb  Pilsen  oder  noch  zuvorn  sollte 
seyn  recontriret  worden,  wann  man  an  besagten  Ort,  wie  gewelt,  die 
Bracken  vberlegen  and  dnrdurch  die  Conjunction  obne  dergleichen  rain 
aud   yergebenen  Auffzug  b&tle  faciliren  wollen. 

Vor  meinem  Auffbrechen  zu  Prcssiz  and  gleich  zu  Ankanfft  des 
Herrn  Feld  Marschalln  Gotzen  seel,  babe  ich  sowol  denselben,  als  alle 
andere  hohe  Officirer  eylends  dahin  za  nir  beruffen,  der  Ordnung  und 
and  ere  r  Notturfft  halber  mit  denselben  geredet,  wie  davon  I.  Mayes  tat  von 
selbigem  Ortb  aller  andertb&nigster  Bericbt  geschehen. 

Folgenden  Tages  bin  icb  auf  Gruenburg  geruckt,  da  in  der  Nfthe 
alles  Volck  zusammen  kommen;  vnnd  weiln  alle  Avisen  so  auff  Pilsen 
sowohl  yon  andern  Orthen,  auch  durch  die  Gefangenen  einkommen,  dahin 
einhellig  verlauteten,  dass  besagte  Feindes  Armada  sich  bey  Pilsen  sehen 
Tnd  selbigen  Ortb  attacquiren  wollte,  hab  ich  das  Randvous  von  Ewer 
Kayserlichen  May  est  at  Armada  za  Blowitz,  allwo  es  etwas  Raam  gehabt, 
verordnet,  der  Meynang,  noch  selbigen  Abends  Pilsen  za  erreychen  vnnd 
dahin  za  sehen,  ob  ich  etwa  dem  Feind  theils  disseits  oder  im  hinnber 
Ziehen  antreffen  kondte.  Es  seynd  aber  die  Char  Bayerische  Truppen 
etwas  spat  angelanget,  and  ist  entzwischen  gewisse  Nachricht  einkommen, 
dass  der  Feind  geradt  auf  Pressitz  zugebe,  wie  man  dann  das  Spiel 
schlagen  vnd  ihren  Marsch  daran,  auch  an  Schiessen  gar  wol  vermerken 
konnen.  flabeu  derowegeu  samptliche  Officirer  mit  mir  vor  rathsamb  be- 
fanden,  die  Armade  bei  besagten  Blowitz  in  Sicherheit  zu  stellen  vnnd 
fleissig,  wo  sich  dess  Feindes  Marsch  wenden  mochte,  zu  observiren. 

Dees  andern  Tages  berichten  vnsere  Kuudschaffter  vnnd  Pan  bey  en, 
dass  der  Feind  /wo  Stundt  vor  Tag  nach  Glattaw  auffgebrochen ;  vnd  ob- 
wolu  damaln  etliche  iu  Zweiffel  gestanden,  ob  nicht  noch  der  Schwediscben 
iotent  nacher  der  Pfalz  sein  mochte,  so  hat  doch  diss  nicht  dem  mehrerm 
Theil  erheblichen  erscheinen  wollen,  seynd  derowegen  den  nachsten  Weg 
auff  Wellischau  gangen,  der  Hoffnung  vnnd  Abrede  nach,  selbigen  Abend 
nicht  weit  davon  zu  logiren. 

Es  ist  aber  wieder  mein  Verhoffen  der  Feld  Marschall  Gotz,  der 
die  Auantguardien  gefllhret,  in  dem  ich  mich  mit  dem  Bericht  an  Ewer 
Eftyserliche  Mayest&t  zu  Blowitz  bis  Mittag9  auffgehalten,  zurttck  verblieben. 
Als  wir  aber  des  andern  Tages  geseben,  dass  vns  der  Feind  bey  Welischaw 
vorkommen,  haben  wir  auf  Horatziowitz  zugeeylet,  den  Orth  auch  zwar 
erreicht,  aber  weiln  gleich  bei  Aukunfft  der  Avautguardia  die  Nacht  ein- 
gefallen,  nicht  mehr  des  Orthes  Beschaffenheit  vrtlieilcn  kOnnen,  ob  wir 
par  raison  daselbst  dess  Feindes  erwarten  kondten ;  biss  es  Tag  worden, 
da  wir  vermerket,  dass  von  vns  selbiger  Orth  ganz  nicbt  bequem  sich  zu 
setzen,  sondern  sebr  vortheilhafftig  vor  den  Feind  gewesen.  Seynd  dero- 
wegen eylends  vber  das  Wa^ser  bei  Horatzowitz  passiret,  und  die  Hohe 
jenerseits  eingenommen:  der  Feind,  welcber  dieses  entweder  durch  seine 
Partheyei),  die  es  von  den  Hoben  gar  wol  sehen  kOnnen,  wahrgenomraen, 


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28  IV.   c   Pinsker: 

oder  doch  dises  gemuthmassen,  ist  eylendt  mit  seiner  Armada,  weiln  er 
nur  ein  anderthalb  Stundt  die  Nacht  von  vns  gestanden,  angelangt,  der 
Hoffnung,  im  vberpassiren  die  vnserigen  zu  ertappen.  Er  ist  aber  zu  spat 
kommen,  also  nichts  als  geringe  Scharmtttzel  den  Abend  vorgegangen. 
Den  sechs  und  zwantzigsten  Frtth  liess  es  sich  ansehen,  als  wolte  d-er 
Feind  wieder  zurtlck  gehen,  endtlich  aber  ziehet  er  in  voller  Ordnung 
reeht  vnter  die  HOhe,  die  wir  innen  hatten,  and  stelete  sich,  als  wolte  er 
vnter  seinen  Stttcken  ttber  das  Wasser  zu  vns  herauff  gehen.  Welches  er 
also  getrieben,  biss  entzwischen  vnsere  Artigleria,  die  wegen  eines  Grabens 
etwas  verhindert  worden,  angelanget,  da  er  nach  ziemblichem  Schaden  von 
vnsern  Stttcken  sich  wieder  zurttck  gewendet,  seinen  Zug  nebenst  vns  biss 
auf  Strakonitz  genomraen. 

Unterwegens,  da  wir  auch  eher  Gelegenheit  gehabt,  hat  man  mit 
Stttcken  zusammen  geschossen,  seyed  anch  vnterschiedliche  geringe  Schar- 
mtttzel  vorgangen;  gemeldtes  Strakonitz  haben  wir  den  vorigen  Abendts 
mit  etlichen  Tragonern,  hernach  als  wir  da  einkommen,  mit  Mussquetirern 
stark  beset zen  lassen,  dass,  ob  69  gleich  auf  seiner  des  Feindes  Seiten 
vnd  er  nahend  logirt  gewesen,  doch  nicht  hinein  kommen  dttrffen.  Andern 
Tages  hat  er  vor  Tags  sich  gegen  Dedlitz  gezogen,  die  Wachten  gleich- 
wol  alle  wie  vorigen  Tag  verdeckt  stehen  lassen,  wie  ich  davor  gehalten, 
dass  er  vielleicht  verhofft,  man  wttrde  ihm  gahlingen  folgen,  dass  er  also 
im  vbergehen  uns  h&tte  begeguen  kflnnen.  Als  wir  nan  von  vielen  Partheyen 
Bericht  empfangen,  dass  er  gegen  Pisska  ware  auffgebrochen,  seynd  wir 
auch  ins  Feld  geruckt,  der  Meynung,  vnsern  Zug  auch  dahin  zu  dirigiren : 
hat  der  Feind  gleich  dieses  vermerket  und  gleich  mit  der  Armada  sich 
gestellet,  der  ungezweiffelten  Hoffnung,  wir  wttrde n  zu  ihnen  hinuber 
gehen,  welches  alles  wir  gleichfalls  inne  worden,  haben  wir  uns  an  den 
Orth,  da  wir  eben  gewesen,  ungefahr  cine  halbe  Meil  von  Strakonitz  auch 
wieder  logiret.  Die  vorige  Nacht,  nemblich  als  das  Lager  zu  Horetzdiowitz 
ankommen,  hat  der  Feind  etlich  Trouppen  nach  Pisskau  geschicket  mit 
einer  falschen  Ordinantz,  darinn  meine  Hand  und  Siegel  nachgemacht, 
den  Bttrgern  und  Gommendanten  in  meinem  Nahmen  befehlend,  hundert 
Reuter,  fttnffzig  Tragoner  in  die  Statt  zu  nehmen ;  als  aber  der  Commen- 
dant,  nemblich  der  Obr.  Leutenant  Harant,  welchen  ich  neben  etlichen 
Tragonern  und  Groaten  zeitlich  dahin  voran  geschicket,  den  Betrug  ver- 
merket, hat  er  auff  dieselben  lassen  Fewer  geben,  damit  sie  wider  ab- 
gezogen. 

Den  27.  ist  der  Feind,  nachdem  er  seine  Pagagi  den  Tag  zuvoran 
nach  der  Mulda  fortgeschicket,  bei  der  Nacht  in  der  Still  eylfertig  fort 
gegen  Berlick  zu  gangen,  davon  wir  wegen  Unfleiss  vnser  Partheyen  gar 
sp&t  Nachricht  erlanget,  bey  welchen  zwar  damalen  diese  Frage  vorge- 
fallen,  ob  es  besser,  dem  Feind  bey  solchem  grossen  Vorsprung  zu  folgen 
oder  ihme  vorzugehen?  Man  hat  aber  besorget,  weiln  die  Mulda  aller 
Grthen  ttberfrohren  vnd  kein  Pass  derogestalt  zu  achten,  er  wttrde,  wie 
geschehen,  an  viel  Orthen  zugleich  seine  Armada  lassen  vbergehen,  dass 
ehender  wir  ihnen  erreychet,  er  jenseits  sich  in  Postur  zu  setzen  Zeit 
gehabt,  und  dardurch  uns  gar  die  Gelegenheit,  ihme  wieder  vorzukommen, 
benommen  h&tte:    So  hab  ich  auch  vor  meine  Person    diesen  wachsamen 


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Bitva  u  Jankova,  29 

klagen  Feind  iin  Nachzug  anzugreiffen  vor  gefahrlich  gehalten,  iudem 
dardurch  ihm  allezeit  die  Wahl  ware  gelassen  worden,  das  Feld  and  die 
Gelegeuheit  seines  Fassvolkes  and  der  StQcko,  in  welchen  beydea  Theilen 
er  ans  ttberlegen  gewesen,  za  wftblen,  welcber  Vortheil  aber  uns  bleiben 
wllrde,  wann  wir  ihm  vorgiengen.  Als  bat  man  einbellig  bescblossen, 
ejlends  fortzngeben;  welches  auch  also  erfolget,  dass  die  Armada  von 
Strakonitz  ansa,  Pisska  vorbei  erreychet,  da  wir  nocb  selbigen  Tages  sowol 
die  Ariigleria  eine  Stnnde  jenseits  vberkommen  vnnd  in  einem  Wald 
bequem  logirt ;  des  andern  Tags,  obgleich  die  Pagagy  nicht  vber  gewesen, 
ist  man  gleicbwol  mit  der  Armada  frtthe  gegen  Mtthlhausen  za  gangen,  die 
Pagagy  weit  zur  Rechten  gegen  Tabor  zieben  lassen. 

Es  ist  vns  aber  unterwegs  Nacbricht  zukommen,  dass  der  Feind 
nur  anderthalb  Meil  Weges  den  vorigen  Abends  scbon  logirt  gewesen,  bey 
Tabor  sich  befiude;  habe  derowegen  vnsern  Zug  dergestalt  befdrdert,  dass 
wir  nocb  selbigen  nabend  bei  besagtem  Tabor  angelanget,  nicbt  allein  den 
Feind  nocb  anzatreffen,  sondern  don  Proviant  Mangel,  der  bei  der  Armada 
sebr  gross  gewesen,  za  ersetzen,  angeseben  sowol  Reuter  als  Fassvolk 
von  der  Armada  sich  alles  Yerbietens  vngeachtet  scbon  haufig  abzaschlagen 
angefangen.  Mit  dieser  Proviantirung,  weil  auss  bflsem  Anstalt  dess  vorigen 
Commissarii  nichts  von  Brodt  in  Vor  rath  gewesen,  sondern  erst  nacb 
vnser  Ankanft  za  backen  angefangen  worden,  sind  wir  den  andern  Tag 
biss  gegen  3  Uhr  Abends  auffgebalton,  darzn  nicbts  erkleckliches  an  Brodt 
gegeben  worden. 

Entzwiscben  man  sich  nan  gemeldter  massen  za  Tabor  auffgehalten, 
ist  diese  Nacbricht  vom  Feind  einkoramen,  dass  er  za  Seltschan  vnd  dort 
herumb  ein  Tag  still  gelegen,  and  dann  von  Seltschan  seinen  Weg  auff- 
zunehme;  welches  ans  dieses  Nachdenken  verarsacht,  dass  er  nicht  auf 
Benescbaa  oder  gegen  der  Hosida,  sondern  entweder  gegen  der  BrUcken 
oder  nacb  Leditz  sich  wenden  wttrde.  Als  haben  wir  den  Weg  auff  Stern- 
berg resolvirt  za  nehmen,  der  Hoffnung,  weil  er  notwendig  dieselbige 
Strassen  transversiren  mQssen,  ihm  an    einem  bequemen  Orth  za  begegnen. 

Damit  wir  auch  stttndlich  von  dess  Feinds  than  Kundschaft  h&tten, 
ist  der  Obr.  Sporck  mit  200  guter  Reater  dergestalt  commandiret  worden, 
dass  er  sich  gantz  vnd  gar  keiner  dess  Feinds  Partheyen  oder  Gefange- 
nen  annebmen,  sondern  so  verdeckt  als  immer  m5glich  sein  Marsch  custo- 
diren,  wo  er  logirt  vnd  wohin  er  seinen  Kopf  des  Morgens  hinwenden 
wftrde,  fleissig  observiren,  vnd  vns  von  einer  Zeit  zur  andern  durch  Po- 
stiliones  und  Botten,  deren  wir  ihme  zu  diesem  End  vnterschiedtlich  zu 
geben,  advisiren  solte:  damit  er  vns  nit  verfehlen  kOndte,  hat  man  er- 
wehntem  Obersten  einen  Zettel,  wo  wir  jedesmal  von  Stundt  za  Stundt 
anzutreffen  sein  wflrden,  mitgeben. 

Mit  solcher  Depeche  ist  er  gute  Zeit,  ehender  die  Armada  von  Tabor 
auffgebrocben,  fortgangen.  Damit  man  auch  expediter  dem  Feind  begegnen 
k5ndte,  bat  man  die  Pagagy  hinter  Tabor  stehen  lassen  vnd  dem  dortigen 
Craysshauptmann  befohlen,  selbige  gegen  Budeweiss  zu  logiren.  Bey  be- 
sagter  Pagagy  seynd  von  alien  Regimentern  Officier  gelassen  worden, 
welche  selbige  in  Obacht  nehmen  vnd  darbei  in  Acht  nehmen  sollten, 
damit    keine   Soldaten,    als   die   da   commandirt   oder   scbadhaffte    Pferdt 


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SO  IV,  C.  Pinsker; 

batten,  sich  darbey  vnterschlichen.  Denselbigen  Abendt,  als  man,  wie  ge- 
meltet,  urn  drey  Uhr  spat  aufgebrochen,  haben  wir  mit  der  Armada  waiters 
nicht  als  eine  Meil  Weges  avanciren  kOnuen,  gleichwol  die  retroguardia 
etliche  Stand  in  die  Nacht  ankommen.  Ungefahr  umb  zehen  oder  eylff 
Ubr  Abends  schicket  der  Obriste  Sporck  Nachricht,  dass  der  Feind  zu 
N.  logire,  darbey  dass  er  Widens,  nacher  auf  N.  zu  geben,  dahin  auch 
anser  Nachtlftger  destinirt  gewesen;  <larumb  bat  man  die  March  so  viel 
mfiglich  befordert,  dass  wir  gar  zeitlich  zwischen  Jankaw  und  Wotitz 
ankommen,  daselbst  die  Armada,  bis  man  gewissen  Nachricht  vom  Feind 
erlangt,  hinder  den  Berg  gestellt  worden.  Immitelst  haben  wir  vernommen, 
dass  der  Feind  noch  nicht  vorbey  passiret,  sondern  zuruck  auff  besagtes 
Janckaw  zagienge;  seynd  also  verborgen  stehen  blieben,  dess  Feindes 
Ankunft,  ob  vns  vielleicht  also  eine  gate  Gelegenheit  aafstossen  muchte, 
in  der  Still  erwartet. 

Unterdessen  ist  der  Feld  Marschall  GOtz  seeliger  und  ich  auff  dem 
Weg,  wo  der  Feind  hervorkommen  musste,  geritten,  das  Feld  und  Gele- 
genheit besichtiget,  welches  etwan  ein  par  Stundt  gewaret;  der  Feld  Mar- 
schall GOtz  endlich  wieder  zurucke  gekehret,  ich  aber  mit  etlichen  meinen 
wenigen  ferner  gegen  die  HOhe,  die  der  Feind  des  andern  Tags  vor  vns 
occupiret,  geritten;  nachdeme  ich  nicht  mehr  weit  dahin,  siehet  man  etliche 
Trouppen  hinter  vns  vber  den  Berg  kommen,  weiche  die  von  uns  comman- 
dirte  Sporckische  gewesen,  denen  in  vollen  Callop  dor  Feind  mit  vielen 
Trouppen  gefolget.  Weilen  ich  nun  einen  schlechten  Klepper  geritten,  bin 
ich  dergestalt  vnter  vnsern  vnd  des  Feindes  Trouppen  melirt  worden,  dass 
ich  nicht  were  darvon  kommen,  wenn  mich  des  Feindes  Reutterey  gekennet 
h&tten ;  habe  doch  Anfangs  gleich  geschicket,  und  etliche  Reutterey  lassen 
auffsetzen,  weiche,  sobald  sie  durch  den  Wald  her  fur  kommen,  hat  sich 
der  Feind,  der  fast  bis  an  die  Armada  die  vnsrige  verfolgt,  zuruck  ge- 
wendet,  deme  die  Desagte  Sporckische  wieder  in  den  Eysen  blieben,  die 
Croaten  ihnen  auch  in  die  Seiten  gerathen,  dass  von  vier  hundert  wenig 
wider  zu  den  ihrigen  zuruck  kommen,  die  gleichwol  biss  an  ihre  Armada 
gefolget  worden. 

Von  den  Gefangenen,  derer  wol  hundert  und  fnnffzig  gewesen,  haben 
wir  verstanden,  dass  der  Feind  mit  der  vOlligen  Armada  auff  der  andern 
Seiten  des  Bergs  gegen  besagtes  Janckaw  zugehen  thate ;  wie  wir  denn 
denselben  bald  hernach  hinder  dem  Berg  hevor  kommen  vnd  hinder  be- 
sagtes Janckaw  an  einem  Berg  logiren  sehen ;  darauff  man  vnserseits,  weiln 
durch  den  Sporckischen  Allarm  der  Feind  die  Armada  desconveniret,  resol- 
viret,  also  wie  wir  gestanden,  ferner  zu  verbleiben.  Weiln  auch  der  Feind 
die  gantze  Nacht  mit  Fahren  ein  grosses  Geschrei  gemacht,  als  wollte  er 
seine  Stuck  auff  einen  hohen  Berg  vor  vns  bringen,  als  haben  wir  auch 
die  Anstalt  gemacht,  wann  er  am  selbigen  Ort  etwas  versuchen  wollte, 
ihme  zu  begegnen.  Nach  Mitternacht  hat  er  zweimal  butassolla  blasen 
lassen,  doch  ist  man  unserseits  auch  wachtsamb  gewesen.  Mit  dergleichen 
Anstalt  haben  wir  allerseits  des  Tages  erwartet.  Ein  Stund  auf  den  Tag 
hat  sich  der  Feind  zuruck  hoch  am  Hag  vom  Berg  in  Ordnung  gestellet, 
vnd  erst  das  Ansehen  gegeben,  als  wollte  er  den  Weg,  den  er  kommen, 
wieder    zuruck    gehen.    Bald    hernach    liess   er   etwas   zu   anser   Rechten 


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Bitra  a  Jankova.  31 

gehen,  liess  sich  aach  auff  selbigen  Berge  stark  sehen ;  als  babe  ich  mich 
mit  dem  Hr.  Johann  de  Werth,  dessen  Flugel  auf  selbiger  Seiten  gestanden, 
dahin  begeben,  alle  HOhen  und  HOltzer  fleissig  darcbsehen.  Vnd  weiln  ich 
dieses  Feindes  seine  Art  wol  gewusst,  dass  er  gemeiniglich  nicht  allzeit 
dahin  intentire,  da  er  am  raeisten  Rumor  machet,  habe  ich,  wie  dann 
aach  den  Abendt  zuvorn,  den  Ha.  Feld  Marschall  GOtzen  ersuchen  lassen, 
auff  seiner  Seiten  die  HOhe,  so  ich  den  Abend  zuvor  zu  besichtigen  ver- 
bindert  vnd  der  Feind  hernacher  occupiret,  selbst  za  recognosciren,  mit 
dieser  aasdrucklichen  Warnung,  wann  etwan  der  Feind  sich  dort  herunter 
schlageu  wollte,  wir  Nachricht  hatten,  wie  dem  entweder  vorzukommen, 
odcr  was  wir  vor  einen  Weg  vmb  den  Wald  bequem  za  ihm  za  kommeu 
?nd  zu  stellen  baben  kOndten.  Weiln  nan  dieser  Ort,  wie  oben  angezeyget, 
n&chst  an  ihme,  als  hab  ich  mich  destomehr  darauff  aach  verlassen,  son- 
derlich  weil  ich  dieses,  wie  gleichfalls  angezeyget,  den  Abend  sowol  den 
Morgen  zum  zweytenmal  wiederholen  lassen.  Indeme  ich  nun  abwarts 
wider  za  der  Armada  reite,  lasst  mich  der  Feld  Marschall  Gotz  wissen, 
dass  der  Feind  stark  gegen  vnser  Lincken  marschire;  als  bin  ich  im 
vollen  Galop  fortgeritten,  mit  ihme  zu  reden,  finde  aber  seine  Reutcr  im 
?oilen  cilenden  March ;  traff  erstlich  den  Gen.  Wachtmeister  Pompejo  an, 
frage  denselben,  was  das  vor  ein  Manier  seye,  dass  man  die  Armada 
ohne  Vorwissen  odcr  einzige-Ursach  des  Aufbruchs  mir  anzudeuten,  lasse 
aufbrechen.  Der  mir,  dass  es  auff  des  Feld  Marschallu  G6tzen  Befehl 
beschehen,  freddamente  zur  Antwort  gegeben,  darbey  vermeldet,  es  werde 
ohne  Zweiffel  diss  zu  vnserm  besten  angesehen  seyn.  Deme  ich  geant- 
wortet :  wanns  aber  vbel  aussschlage  ?  Reite  darmit  eylend  fort,  treffe  endlich 
den  Feld  Marschall  selbsten  an;  der  deutete  mir  an,  dass  der  Feind 
nacher  selbiger  Hohe  gehe,  seyen  schon  seine  Leuthe  droben  ihme  vor- 
kommen,  dDrffte  mich  nichts  besorgen.  Als  ich  nun  dieses  selbst  gesehen 
and  fortreiten  wollte,  bittet  er  mich  zam  zweytenmal,  ich  solte  ihne  der 
Ende  zusehen  lassen,  er  wolte  die  Sach  in  acht  nehmen,  dass  za  Ewer 
Mayestaet  Dienste  nichts  verabs&umet  werde.  Mit  welchem  er  eylend  fort- 
geritten. 

Ob  ich  nun  zwar  darvor  halten  mussen,  es  wurde  oftgemeldter  Feld 
Marschall,  meinem  zweyfachen  errinern  gemass,  dess  Orths  Gelegenheit 
fleissig  besehen  haben  vnd  sich  dessentwegen  sicher  darbey  wisseu  :  so 
habe  ich  doch  selber  sehen  wollen,  vnd  ich  vber  ein  Teich  kommen, 
weiln  der  Weg  mit  Reuterey  gantz  eingenommen,  dahin  zu  kommen  be- 
muhet.  Entzwischen  kommt  von  dess  Feld  Marschalls  Leu  then  einer  postirt 
vnd  bittet  mich,  ich  solte  doch  eylends  selber  zu  ihme  kommen;  welches 
ich  gethan,  hab'  gleich  mit  h&chster  Besturtzung  gesehen,  dass  er  sich 
mit  alien  seinen  Reatern  in  ein  solches  Loch  praecipitirt,  darauss  ohne 
grossen  Schaden  nicht  wurde  zu  kommen  seyn.  Dann  er  war  durch  eine 
Enge  zwischen  zwey  Waldern  durchgelaufen,  dass  er  za  seiner  Liuken 
aach  hinder  ihme  ein  dicken  Wald,  vor  ihme  ein  grosser  Teich,  zwischen 
welchen  manichmal  nicht  mehr  Platz,  dass  nur  eine  Gompagny  marchirn 
kftndte. 

(Jber  dem  Teich  auff  einer  HOhe,  welche  zu  seiner  Rechten  im  hin- 
geheu  war,  stuudte  der  Feind  mit  der  Armada,  spielte  schou  mit  Stucken 


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82  IV.  6.  Pinsker: 

vnter  seine  zusammen  gepackte  Reuter,  vor  jbme  zwar  you  weitem  etwas 
Feld,  aber  daiiiii  za  kommea,  musste  man  wieder  zwischen  zweyen  W&ldem 
durch.  Neben  dem  kleinen  W&ldlein,  so  er  auf  der  rechten  liess,  stand 
der  Feind;  war  also  kein  anders  Mittel,  als  ey lends  gerad  fort  za  gehen, 
damit  er  zuvor  durch  die  Enge  k&ime,  ehender  als  der  Feind  das  eine 
W&ldlein,  das  auf  einer  Seiten,  mit  Fussvolk  besetzt  vnd  ihme  durchzu- 
kommen  verhiudert  h&tte:  Welches  ich  ihme  als  das  einige  remedium 
eylends  zn  than  yorgeschlagen,  vnd  darauf,  so  viel  mein  Pferd  vermftcht, 
zurtlckgeritten,  das  Fussvolk,  Artigleria  and  flbrige  Reuterei,  die  nocb 
ihres  Thans  and  Yerhaltcns  nicht  avisiret  waren,  umb  den  Wald  za  ffthrcn. 

Als  ich  heraass  kommen,  schicke  ich  die  Adjutanten  vnd  lasse  alles 
fort  den  Weg  umb  den  Wald  nehmen,  sehe  aber  schon,  dass  die  Stflcke 
vnnd  Fassvolk  in  dem  Wald  gehet.  Weiln  ich  nun  der  Apparentz  nach 
dafur  halten  mttssen,  sie  w&ren  auff  ein  gebabnten  Weg,  so  hab  ich 
dem  Gen.  Zeugmeister  nichts  anders  sagen  lassen,  als  dass  er  sehen  solte, 
geschwind  zu  dem  Feld  Marschallen  zu  kommen  vnd  dann  sich  nebeu 
jhne  zu  stellen,  bis  ich  mit  der  Reuterey  auch  hernach  komme.  Die 
Reuterey  treffe  ich  auch  hernach  in  den  vollen  Calloppen  vinb  den  Wald 
zukommen ;  ob  man  nun  also  allerseits,  sowol  Reuter  als  Fussvolk,  so  viel 
mOglich  gewesen,  gelauffen,  so  ist  doch  oftgemeldeter  Feld  Marschall, 
weiss  nicht  ob  sie  sich  etwan  zu  lang  auffgehalten,  mit  aller  Reutterey  in 
obener  beschriebenen  Enge  vom  Feind  dergestalt  vbereylet  worden,  dass 
er  ehender  geschlagen,  auch  selbst  alsobald  todt  geblieben,  ehender  weder 
vnsere  Reutter  noch  Fussvolck  ihme  zu  Httlff  kommen  k&nnen:  Dann  als 
ich  eben  mit  dem  ersten  dahin  gelanget,  da  wir  zu  jhme  ins  Feld  kommen 
sollten,  siehe  ich  schon  die  zertrenneten  Trouppen  zu  meiner  Linken 
vnser  Fussvolck  vnnd  Stuck  vor  vns  oben  im  Wald  in  Confusion  wider 
zurttck  kommen. 

Als  babe  in  Eyl  das  Fussvolck  und  Stucke  herttber  gegen  vnsere 
Reutterey  auff  eine  H8he  zurttckgezogen,  da  dann  bald  hierauff  dess  Feindes 
Fussvolck  und  Reutter  sich  auch  sehen  lassen ;  mit  dem  Fussvolck  hat 
man  eine  Zeitlang  scharmutzieret,  dasselbe  auch  endlich  mit  Verlust 
sechtzehen  F&bndlein  vnnd  etliche  des  Feindes  Stand arten  wieder  zurftck 
getrieben,  hfttte  auch  denselben  ein  grftsserer  Schaden  zugefUgt  werden 
kOnnen,  wann  etliche  Reutter,  die  selbsten  einfuhren,  jhre  Schuldigkeit 
erwiesen  h&tten. 

Vnsere  Stttck,  so  noch  vbrig  gewesen,  haben  damalen  auch  das 
jhrige  gethan,  dass  der  Feind  nicht  so  leicht  durch  den  Wald  herfar- 
brechen  kdnnen.  Es  seynd  aber  derselben  in  dem  Wald,  als  der  Feind 
den  Feld  Marschall  Gotzen  attaquirt,  eine  Feldschlangen  und  acht  kleine 
Stucke  nebenst  fast  aller  Munition  stehen  blieben,  welches  ich  gar  spftt 
erfahren.  Wie  das  zugangen,  wird  der  Herr  Gen.  Zeugmeister  zu  be- 
richten  wissen. 

Interim  sehe  ich,  dass  der  Feind  auff  der  andern  Seiten,  so  eine 
nahende  vnd  gr&ssere  H5he,  da  wir  gestanden,  die  Unserige  zurttck  treibet 
vnd  gar  starck  darauff  zugehet.  Weiln  ich  nun  gesehen,  dass  er  sich 
selbiger  bem&chtigen  vnd  Stuck  darauff  bringen  werde,  dass  wir  auff  der 
andern    nicht    bestehen,    vns    auch    vbel    mit   Ordnung   wurdeu    reterireu 


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Bitva  u  Jankova.  33 

kftnnen,  hab  ich  die  Chur-Bayrischen  Tragoner  und  etliche  Squadronen 
Bayrische  Realtor,  so  ich  eben  zur  Hand  gefunden,  mit  mir  genommen, 
auff  selbige  HOhe  zagangen,  vnd  den  Feind  wieder  zurfickgetrieben,  welches 
aber  gar  beschwerlich  darumb  hergangen,  weiln  meistes  der  GOtzischen 
zertrennten  Trouppen  da  gestanden,  die  darzu  keinem  Standt,  noch  weniger 
zu  einem  Angriff  za  bringen  gewesen. 

Entzwischen  habe  ich  befohlen,  dass  auf  der  andern  Seiten  die 
Stttcke  vnd  das  Fusavolck  neben  der  Reuterey  sich  gegen  einer  beqnemen 
HOhe,  so  hinder  una  gewesen,  sich  begeben  vnnd  gar  dahinden  setzen  solle, 
denen  ich  endlich  in  guter  Ordnung  gefolget. 

Als  ich  auff  selbige  HOhe  kommen,  hab  ich  durch  die  Adjutanten 
alien  Gommendanten  der  Trouppen  andeuten  lassen,  weilen  die  Trouppen 
mit  dem  eylen  und  durch  der  desrotta  der  Gfltzischen  durch  einander 
vermischet  worden,  indem  man  verdeckt  hinter  selbigem  Berge  gestanden, 
wider  ausseinander  demisciren  vnnd  in  vorige  Ordnung  zu  bringen ;  welches 
ich  dann  selbsten  dem  Herrn  General  bey  der  Cavaileria  angezeigt,  als 
eine  Sach,  welche  zum  hdchsten  n&thig  gewesen.  Indem  ich  nun  die 
Char  Bayrischen  Trouppen,  so  die  n&chsten  bei  mir,  besehn  vnnd  wider 
zuruck  reite,  finde  ich,  dass  sie  zu  meiner  Linken,  nicht  der  gegebenen 
Order  gemass  hinter  dem  Berge  stehen,  sondern  sowol  Regimenter  als 
Landsknecht  auch  gar  die  Artigleria  durch  den  Grund  nach  einer  andern 
Hohe  zu  gehen.  Frage  darttber  den  Geo.  Zeugmeister  selbst,  wer  diess 
geheissen,  der  mir  zur  Antwort  gegeben,  er  wisse  es  nicht.  In  dem  nun 
diese  nicht  ohne  gr&ssere  disorder  zu  andern  gewesen,  hab  ich  die  Chur 
Bayerische,  da  sie  gestanden,  an  einem  Dorf  halten  lassen,  damit  der 
Feind  zur  Seiten  diesen  March  nicht  tourbiren  kflndte.  Ich  habe  de  novo 
den  Adjudanten  selbst  gewiesen,  wo  die  Armada  zu  stellen  sey,  es  ist 
aber  wie  vor  diesem  nicht  nachgelebet  worden,  sondern  es  ist  eben  die- 
selbe  Seiten  abermal  einer  andern  H8he  zugegangen,  auss  welchem  ich 
nicht  urtheilen  kOnnen,  was  es  fur  eine  Beschaffenheit  mit  diesen  Leuten 
nunmehr  habe.  Bin  eben  also  auff  die  HQhe  geritten,  da  wir  den  Tag 
zuvorn  und  selbigen  Morgen  gestanden,  daselbsten  einen  Posten  aussge- 
sehen,  Fussvolck  und  Reiter,  wie  es  die  Orthen  leiden  wollen,  gestellet, 
dass  es  von  des  Feindes  Stucken  so  leicht  nicht  endomagirt  werden 
kftnnen,  mit  diesem  Proposito,  wo  mOglich  das  Werck  bis  gegen  Abend 
zu  treniren,  vnnd  alsdann  eine  Expedients  zu  finden:  Wo  aber  je  der 
Feind  uns  forciren  wollte,  dass  er  alsdann  zu  vns  notwendig  in  das  Feld 
herabkommen  mtisste,  worbey  ich  diess  advantage  gesehen,  dass  die  Felder 
allerseits  wie  Stiegen  hinaufzugehen  gewesen.  Also  er  zu  uns  nicht  ohne 
Unordnung,  wie  ingleichen  wir  zu  ihme  nicht  hatten  kommen  kOnnen,  so 
hfrtte  er  seines  Fussvolcks  in  der  Ebene,  wie  dann  seiner  Stflck  wegen 
seines  eygenen  Volcks  nicht  so  wol  sich  bedienen  kOnnen,  welches  unserer 
Reutterey  desto  besseren  Muth  zu  fechten  wttrde  verursacht  haben:  In 
diesem  hin  vnd  wider  reyten  als  ich  eben  bei  dem  General  von  der 
Cavallerie  gewesen,  fangt  der  Feind  unser  Fussvolck  im  Busch  anzugreiffen, 
gehet  auch  mit  Reuttern  in  gemeldten  Busch. 

Als  scheide  ich  der  Gestalt  von  gedachten  General  der  Cavagleria, 
dass  er  denselben  Flttgel   auff  der  Lincken   Seiten,   der   sonst   verborgen 

TK  HL-hUU  1001.  3 


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34  IV.  6.  Piniken 

gestanden,  in  ordinem  setzen  wolte,  damit  wann  der  Feind  mit  Gewalt 
anfallen  and  herab  in  das  Feld  kommen  thate,  man  demselbigen  in  der 
Ebene  begegnen  kondte;  sage  auch  dem  Herrn  Graffen  Broy  selbsten, 
weil  er  zuvorn  bey  dem  Herrn  Feld  Marschall  GOtzen  gewesen,  vnnd  mich 
bedunkte  der  General  Wachtmeister  Pompejo  diesem  Werk  nicht  genag- 
samb  gewachsen,  dass  er  sich  dahin  verfugen,  dieselbe  commandiren  and 
in  acht  nebmen  wolte. 

Yor  meine  Person  reite  zum  Fassvolck,  da  der  Alarm  war, 
welches  auch  schon  zu  weichen  anfieng,  ermahne  dasselbe  zu  ihrer  Schul- 
digkeit,  fuhre  sie  selbst  wider  zu  ihrem  Posto,  gehe  hernacher  zu  dem 
Herrn  Grafen  Broy,  weise  ihm  Orth,  wo  er  sich  stellen  solte,  kehre  wider 
zum  Fussvolck,  wo  der  Alarm  grosser  worden.  Bndlich  begun* I te  des 
Feindes  Fussvolck  zu  weichen,  da  laufft  alles  hernach ;  zugleich  die  Reutter, 
so  auf  der  rechten  Seiten,  die  ich  noch  mit  Gewalt  auffgehalten,  weude 
ich  geschwind  zu  der  Linken,  da  finde  ich  denselben  Flugel  schon  gar 
nahend  ynter  des  Feindes  Stucken,  doch  stillstehend;  vnd  in  dem  als  ich 
nach  Herrn  Johann  de  Werth  frage,  kompt  er  den  Weg  von  Fussvftlckern, 
sage  ihm,  dass  die  Reutter  sehr  vbel  vnter  des  Feindes  Stucken  und 
Mussqueten  auff  einer  Seiten  gestellt  w&ren,  und  weilen  eben  zugleich 
droben  alles,  weiss  nicht  auf  wessen  Befehl,  los  gebrochen  gewesen,  hat 
nicht  langer  dienen  wollen  diese  aufzuhalten.  Als  hab  ich  ihnen  befohlen 
in  Gottes  Nahmen  zu  avanciren. 

£8  ist  auch  an  dem  Orlh  der  Feind  gegen  vns  zugatigen.  Iudem 
man  nun  beyderseits  zusammen  kommen,  haben  zwar  diejeuigen,  so  mir 
zur  Linken  gegangen,  das  ihrige  gethan  vnud  den  Feind  poussirt:  Es 
seynd  aber  denen  Feindes  Trouppen  auff  ihre  rechte  Seite  kommen,  dass 
sie  endlich  weichen  mUssen,  welches  gar  leiclit  w&re  zu  verhindern  ge- 
wesen, wann  nur  diejenige,  welche  hinter  mir  gestanden,  zu  denen  ich 
Graf  Moritz  von  Hohenlohen  auch  den  Obrislen  Leuteuant  Creilsheimb 
geschicket,  hatten  avanciren  wollen,  deren  etliche  zwar  gar  langsam  sich 
movirt.  Als  die  aber  die  andern  weichen  sehen,  seynd  sie  von  weitem 
den  Berg  wieder  hinauf  vnd  so  weiter  fortgegangen ;  wer  sie  gewesen, 
kann  ich  eigentlich  nicht  wissen,  zweiffele  nicht,  es  werden  sie  obgemeldte 
gekennet  haben,  diejenigen  aber,  welche  getroffen.  Darbey  liabe  ich  den 
Obristen  Leutenant  von  Golb  vnd  Obristen  Capir,  den  ich  selbsten  zur 
Charge  gefubret,  gesehen  weit  auf  unserer  linken  Hand.  Weilen  die  Charge, 
da  jetzt  darvon  geredt,  voruber  gaugen,  seynd  die  meisten  Trouppen  von 
selbiger  Seiten  vmb  das  Dorf  gangen,  in  welchem  dazuvor  das  Haupt- 
quartier  gewesen:  Dieselben  haben  den  Feind  von  dem  Berg  binweg  ge- 
trieben,  also  dass  die  Stuck  bloss  gestanden  vnd  das  Feld  verlassen  worden. 

Nachdem  aber  die  Reutterey  auff  die  Pagagy  zugefallen,  hat  diss 
dem  Feind  Zeit  und  Curagi  gegeben,  sich  wider  zu  samblen,  angesehen 
diese  Plttnderung  eine  gute  Zeit  gewfthret,  weil  da  alle  hohe  Officirer 
auch  die  Obristen  von  dem  Feind  alles  verlohren. 

Weilen  nun  auff  der  Lincken  Seiten  der  Feind  vnsere  Trouppen,  so 
bei  mir  gestanden,  auss  dem  Feld  getrieben,  habe  ich  zu  dem  Fussvolck 
auff  dem  Berg  mich  begeben  mussen,  da  das  Fussvolck  auch  in  Confusion 
gestanden,   gleichwol  dasselbe  etlichemal  wider  zum  Standt  gebracht.    Es 


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Bitra  n  Jankora.  35 

hat  mir  anch  der  Herr  Obrister  Callenberg  etlich  Troappen  Rentier  wider 
zuruck  gefuhret,  es  ist  aber  bey  den  en  nichts  zu  erhalten  gewesen,  dass 
sie  einige  st&tt  gefasgt  h&tten,  Derentwegen  weil  die  Reatterey  von  beyden 
Seiten  von  dem  Fussvolck  gewichen,  der  Feind  zugleich  mit  Routterey 
nnd  Fussvolck  auff  dasselbe  gedrnngen,  als  seynd  sie  eudlich,  was  ich  auch 
gethan,  nicht  zu  halten  gewesen,  sondern  in  einen  Hanffen  bart  gelanffen 
vnd  mich  binter  ihnen  vnter  des  Feindes  Reuttern  gelassen,  dadurch  ich 
zwey  vnvermerkter  zur  Seiten  neben  einem  Rittmeister  bey  mir  zu  bleiben 
geruffen,  abkommen.  Endlich  docb  als  ich  in  einen  Wald  mich  begeben, 
?nd  bemelter  Rittmeister  in  eim  engen  Pfand  gewesen,  kommen  mir  zwey  Cor- 
poral auff  den  Rucken,  setzen  mir  die  Pistolen  an  den  Kopf,  denen  ich  mich 
gefangen  geben,  weilen  ohne  das  nicht  hfttte  darvon  kommen  kOnnen, 
weilen  mein  Klepper  gantz  mude,  der  Feind  auch  weit  vor  nnd  an  alien 
Seiten  gewesen,  wie  dann  besagter  Rittmeister,  der  besser  als  ich  beritten 
war,  bald  hernach  nicht  funfzig  Schritt  von  mir  gefangen  worden.  Wie 
69  eigentlich  auff  dem  rechten  Fliegel  zugangen,  weil  diese  Sache  in  solcher 
Eyl  gescheben,  dass  nicht  mOglich  so  geschwind  von  einem  Ort  zu  dem 
andern  zu  kommen  gewesen,  weiss  ich  nicht,  als  was  andere  darvon  reden. 
Icb  vernimb  aber,  dass  sie  mit  schlechter  Ordnnng,  was  die  Ross  lauffen 
kdnnen,  zum  Feind  hinanff  gelanffen,  welche  wegen  der  schlimmen  Felder, 
die  wie  die  Stiegen  von  einem  Absatz  zu  dem  andern  bei  der  Strass 
gantz  beschwerlich  hinanff  zu  steigen  gewesen,  ohne  grosse  Unordnung 
nicht  kann  seyn  zugangen,  wie  sie  dann,  als  die  andern  das  Feld  von 
dem  Feind  gantz  gesftubert  gehabt,  lang  zu  stehen  alle  fort  gewesen. 
Also  dass  diejenigen,  welche  diesen  Fluchtigen  nachgejagt,  die  im  zuruck 
kehren  die  vnserigen  von  beiden  8eiten  auf  das  newe  angefallen  vnnd  von 
der  Wahlstatt  vertrieben,  daran  ungezweifelt  des  Feindes  Pagagy  die 
grosse  Ur8acb. 

Icb  hab  zwar  die  vorgemeldte  Anstalt  zur  Gegenwehr  gemacht,  aber 
den  Hauptangriff  noch  nicht  befohlen  gehabt,  sondern  hab  noch  alles 
einmal  vbersehen,  besser  ordiniren  vnnd  den  Officierern  insgemein  meine 
Meinung  zuvor  andeuten  wollen,  dass  ich  nemblicb  lieber  sehen  wolte, 
das  Werck  in  den  Abend  zu  Ziehen,  weilen  ich  leicht  bey  den  GBtzischen, 
auch  bei  vielen  andern  ein  grosse  Consternation  verspuren  kOnnen,  dann 
audi  wenig  Munition  vorhanden,  ein  guter  Theil  gleich falls  vnserer  Stucken 
verlohren  gewesen.  Wann  es  aber  anders  nicht  seyn  kOnnen,  so  ware 
dennocb,  wie  gemeldet,  besser  gewesen,  des  Feinds  Reutterey  in  der 
Ebene  zu  erwarten,  als  einen  so  schlimmen  Weg  ohne  Ordnung  Ziehen 
oder  Mass  zu  jhnen  hinanff  zu  lauffen.  Ob  auch  gleich  diss  endlich  ge- 
rathen  were,  wann  des  Feindes  Pagagy  es  nicht  verderbet,  so  were  es 
doch  der  Yernunft  nach  nicbt  gehandelt:  Als  ich  aber  endlich,  wie  gemeldt, 
eine  Seiten  engagirt  gesehen  habe,  ist  nit  raisonable  gewesen,  das  vbrige 
auffznhalton. 

Das  ist  der  gantze  vollkommene  Bericht,  was  Seits  meinem  Abreysen 
von  Prag  biss  zu  der  unglucklichen  Stunde  dess  Verlusts  der  Armada 
vnd  meiner  Gefengnus  sich  verloffen.  Dass  man  sich  mit  dem  Feind 
schlagen  sollte,  ist  Ewer  Kayserlichen  Mayestftt  allergn&digster  Befehl 
gewesen,   dem  hab  ich  zwar  schuldiger  massen   wollen  nacnleben:    Ob  es 

3* 


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36  IV.  6.  Pinsker: 

aber  denselben  Tag,  zween  oder  drey  oder  mebr  daruach  geschehen,  wann 
es  nor  mit  guter  Consideration  geschehen,  wfirde  verboffentlich  mir  kein 
Yerantwortung  verursacht  baben ;  darumb  bin  ich  vngeacbtet  vieler  Leute 
Reden  gantz  resolviret  gewesen,  dem  Feind  so  lange  vor  und  zur  Seiten 
zu  gehen,  and  nichts  za  resigiren,  biss  icb  bierza  einigo  gute  Gelegenheit, 
welche  sicb  auf  vielerley  Weise  h&tte  begeben  kOnnen,  praecipiret  worden, 
mir  verboffentlich  niemands  vernftnftiglicb  beyniessen. 

Sonsten  geruben  Ewer  Kayserlicbe  Mayestact  allergn&digst  alle  bobe 
Officierer,  so  vmb  raich  von  Anfang  biss  zu  End  gewesen,  welcbe  icb  vor 
vnd  nach  zum  Verscbicken  brauchen  mnssen,  vernebmen  zu  lassen,  was 
icb  einem  vnd  dem  andern  an  angezogenen  Wercken  vnd  Enden  befoblen, 
vnd  daraus  allergnftdigst  zu  vrtheilen,  dass  ob  icb  das  meinige  gethan 
oder  nicbt:  Wird  man  einige  Scbuld  an  mir  fiuden,  so  werde  ich  willig 
alle  Straff  leyden;  ist  aber  nicht,  wie  ich  zu  Gott  hoffe,  ft  sufficiente  zu 
erweisen,  so  will  ich  auch  nicht  zweiffeln,  Ew.  Kayserlicbe  Mayestftt  sich 
meiner  in  Eayserl.  Gnaden  annehmen  vnd  meine  Erledigung  allergnftdigst 
beftrdern  werde. 

Actum  Iglaw  den  drey  vnnd  zwanzigsten  Martii  Anno  1645. 


n. 

Zprdva  svedskSho  polniho  maridlka  Torstensom,  dand  ve  Volici 

9.  bfezna  1645. 

(Z  Theatrum  Europaeum  V.  710-712.) 

(Benehmeus  auch  erachten  wir  eine  Notturft  zu  seyn  den  Inhalt 
dessjenigen  Berichtscbreibens,  welches  der  Herr  Feld  Marschall  Torstenson 
von  diesem  Haupttreffen  vnder  dto  Woschitz  den  sieben  und  zwanzigsten 
Februarii  an  den  Herrn  Gommendanten  in  Leipzig  abgehen  lassen,  zu 
mehrer  Erlftuterung  anhero  zu  setzen.  Nemblichen:) 

Seithero  seinem  Auffbruch  von  Caden  habe  er  zwar  dem  Hcrrn 
Gouverneur  auss  Pezesitz  zwo  Meilen  von  Pilsen  gescbrieben  und  den 
Zustand  der  Armee,  sammt  was  vor  Nachricht  vom  Feinde  damals  ein- 
gelangt,  wie  ingleichem  was  sonsten  die  Nothdurft  gewesen,  bericbtet. 
Wie  er  aber  vernehme,  solle  der  von  jhme  damit  abgefertigte  Bote  von 
eiuer  Feinds-Parthey  auffgefangeu  vnd  erschossen  sein.  Von  dar  habe  er 
seine  Marche  obne  Still-l&ger  auff  Glattaw  vnd  so  forders  auff  Orascbewitz 
recta  gegen  dem  Feind,  weiln  er  vernommen,  dass  er  sich  dahin  gewendet, 
continuirt,  den  16.  dieses  auch  alldar  Gott  Iiob  gltlcklicheu  angelaugt. 
Als  aber  des  Feinds  Armee  sich  bereits,  wiewol  kurz  vor  seiner  Ankuufft, 
alldar  vber  das  Wasser  die  Ottowa  genannt  gezogcn  und  gegen  demsclben 
nichts  vorzunebmen  gewesen,  nur  dass  etliche  Trouppen,  so  noch  diesseits 
stunden,  chargirt,  und  ein  Obrist  Wachtmeister,  welcher  auch  sehr  vbel 
gequetscht  war,  nebenst  anderen  Officierern  und  einer  Anzahl  gemeiner 
Reutter  gefangen  worden,  habe  er  die  Marche  diess,  und  der  Feind  jen- 
seits    desselben    Flusses    auffwarts    nach    Strakonitz,    so    mit    Tragonern 


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Bitva  u  Jankova.  37 

besetzt  war,  fortgesetzt,  vnd  des  Tags  vber  von  den  Bergen  in  der  Marche 
mit  Stucken  einander  zugesprocheu,  worbey  aber  Gott  Lob  seiner  Seits 
ein  geringer  Schade  zu  versptlren  gewesen,  dass  etliehe  wenige  Personen 
and  Pferde  von  der  Pagagy  todt  geschossen.  Wie  nun  der  Feind  diesen 
Fluss  disputiret,  scyn  er  in  mftglichster  Eyl  gegen  die  Mulda  geruckt, 
eine  halbe  Meyl  vnterhalb  Zwickaw  etliehe  Furthe  gefdnden,  dieselbe  den 
20.  nach  eygenem  Begehren  passirt  and  mit  der  Armee  nach  Woditz 
Tnd  Jankow  avancirt.  Der  Feind  habe  sich  ynterdessen  auch  nicht  ge- 
saumet,  sondern  sey  in  gesebwindter  Eyl  vff  Thabo  r,  allwo  er  seine 
Pagagy  hinterlassen,  theils  auch  nach  Bndweiss  gehen  lassen,  gefolget, 
vnd  jhrae  den  23.  alldar,  welches  drey  Meyl  wegs  yon  Thabor  ligt,  be- 
gegnet,  vor  seiner  Ankuft  aber  alle  vortheilhaftige  Berge  eingenommen, 
vnd  sich  in  solche  Postur  gestellt,  dass  Janckow  zwischen  beyden  Armeen 
vnd  von  keinem  Theil  sonderlich  zu  gebrauchen  war.  Die  situation  der 
Gegend  seye  also  bewand,  dass  wegen  dess  sehr  vnbequemen  Geburgs 
eine  rechte  formirte  Battaille  nicht  kOnne  gelieffert  werden. 

Jedennoch  aber  vnd  weiln  der  Feind  sich  taglich  an  die  seinigen 
hielte,  auch  dergestalt  durch  stfttigea  campiren,  welches  bey  so  harten 
kalten  Wintertagen  sehr  schwer  falle,  zu  incommodiren  suchte,  dass 
endlichen  ein  Ruin  hfttte  erfolgen  kflnnen,  als  seye  mit  der  gesampten 
Herren  Oeneralen  vnd  Obersten  reiffer  ttberlegung,  auch  in  Consideration 
der  gerechten  Sache  einhellig  vor  gut  befunden  vnd  geschlossen  worden, 
den  Feind  in  Oottes  Nahmen  zu  attacquiren ;  wie  er  dann  auff  dieses 
Fundament  mit  GOttlichera  Begleitte  den  24.  die  Armee  etwas  auff  die 
rechte  Hand,  gegen  einen  Berg,  da  dess  Feindes  Wacht  gestanden,  avanciren 
lassen,  hinter  welchen  er  sich  in  einen  Wald  mit  seiner  Armee  gezogen, 
aber  doch,  wiewol  er  denselben  hart  disputiret,  mit  Hinterlassung  drey 
Stflcke,  wobey  auch  Feld  Marschall  Gotz  selbsten  geblieben,  quittiren 
mussen. 

Yon  da  er  sich  von  einem  Berg  zum  andern  in  einen  Bogen,  biss  wieder 
fiber  sein,  die  vorhergehende  Nacht  gehabtes  Hauptquartier  vnd  Vortheil 
gezogen,  auch  auff  das  newe  in  Postur  gestellt,  deme  er  jederzeit  in  guter 
Ordnung,  als  es  wegen  des  gebirgigten  vnd  waldichten  Landes  geschehen 
konnen,  gefolget;  worauff  der  Feind  in  grosser  Furj  wieder  angesetzt, 
dass  es  zu  einem  sehr  harten  und  blutigen  Treffen,  dergleichen  auch  in 
kurtzen  Jahren  nicht  wird  geschehen  sein,  gediehen. 

Vnd  wiewol  der  Feind  eine  grosse  Macht,  die  den  seynigen  an 
Rentterey  in  2  Oder  3000  tlberlegen,  vnd  an  Infanterie  gleich  gewesen, 
entgegen  auch  mit  solcher  Resolution  angesetzt,  dass  sich  jedermann 
daruber  billich  verwundern  mfissen;  So  hatton  ihme  doch  die  seinen  ins 
gesampt  mit  solcher  tapferer  Gegenwehr  begegnet,  dass  nach  sehr  hartem 
Fechten,  welches  von  Morgens  8  bis  4  Uhren  nach  Mittag  gewahret, 
endlichen  der  HOchste  den  Sieg  seiner  Seits  gn&dig  geg6nnet,  wobey  vom 
Feinde  an  Gefangeoen  erhalten  worden,  wie  die  beykommende  Lista  be- 
saget.  Was  aber  an  Officierern,  deren  sehr  viel  auff  der  Wahlstatt  hie  und 
wieder  zerstrewet  seven  vnd  nicht  alle  eygeutlich  erkannt  werden  kOnnen, 
gebliebon,  k6nne  er  noch  nicht  grindlich  von  sich  schreiben. 


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38  IV.  6.  Pinsker: 

Seiner  Seits  seye  Gott  Lob  von  Generals  Personen  niemand  geblioben, 
noch  verwnndet,  als  der  Uerr  General  Major  Goldstein,  so  den  ersten 
Angriff  gethsn,  in  die  rechte  Hand,  jedennoch  nicht  gefehrlich  geschossen. 

Die  beyden  Herren  Obersten,  als  Rensch  vnd  Seestett,  nebenst 
etlicben  andern  geringen  Officierern,  seyen  geblieben,  aucb  eine  Anzabl, 
wie  bey  dergleicben  Occasionen,  als  vernftnftig  zu  ermessen,  zu  geschehen 
pflege,  verwnndet. 

Die  Anzabl  derTodten  kflnne  so  eygentlicb,  weilen  sie  hie  nnd  wieder 
in  den  Gebttrgen  nnd  Bttschen  anff  2  gnte  Meyl  wegs  in  sehr  grosser 
Anzabl  zerstrewet  liegen,  deren  doch  etliche  tansend  seyen,  nicht  speci- 
ficirt  werden.  Die  Artillerie,  als  26  StQcke,  sey  gantz,  von  Pagagy  aber, 
weiln  dieselbe,  wie  eingeftthrt,  nicht  bey  der  Armee  gewesen,  anders 
nichts  bekommen  word  en,  als  was  die  Generals  vnd  hohen  Officirer  an 
Carretten  vnd  sonsten  bey  sich  gehabt.  Bey  solchem  erhaltenen  grossen 
Glucke  seye  dieses  vermuthliche  Unglttck,  so  er  anzufllhren  nicht  unter- 
lassen  kOnnen,  auch  darzn  kommen,  dass  der  Feind  mit  dreyen  Esqua- 
dronen  hinder  seinen  rechten  Flttgel  wmb  in  die  Pagagy  gehawen,  so  viel 
aber  nicht  Zeit  gehabt,  dieselbe  zn  visitiren,  besondem  nur  vnd  mehren- 
tbeils  der  Generalspersonen  Carretten  angefallen,  vnd  indeme,  was 
geschwind  zn  ertappen  gewesen,  davon  den  seinigen  aber  recht  in  die 
Hftude  gegangen,  dass  sie  das  wenigste  weggebracht,  vnd  fttr  das  Trinkgeld 
mehrentheils  niedergemacht  worden. 

Lista  der  Gefangenen  nnd  Todten: 

H.  Gen.  Feld  Marschall  Graf  von  Hatzfeld. 

Die  2  General  Feld-Marschall  Lieutenant :    Mercy    und  Graf  Bruay. 

Die  3  Generalwachtmeister :  Zaradetzky,  Don  Foelix  nnd  Trau- 
ditzsch. 

Die  7  Obersten :  Schiffer,  Tappe,  Meuther,  Binaw,  Lanaw,  KOnigseck 
and  Mersi. 

Die  9  Oberste  Lentenant:  Frittra  vom  Piccolomini,  Graff  Worfuse, 
Schmidt,  Graff  Buckerme,  Graff  Kevenhfiller,  Cassianati,  nnd  3  andere 
Obr.  Lent,  deren  Namen  man  in  der  Eyl  nicht  erknndigen  kBnnen. 

6  Obr.  Wachtmeister.  20  Rittmeister.  23  Capit&yns.  10  Gapit. 
Leut.  68  Lientenant.  1  Regiments-Qnartiermeister.  24  Cornette.  27  Fftbn- 
driche.  20  Wachtmeister.  36  Corporals.  41  Unter-Officirer.  21  Trompeter 
und  Pancker.  4000  Gemeine.  45  Estandarten.  32  Ffthnlein.  26  Stock. 
Alle  Ammunition- Wftgen. 

Von  Pagagy  ist  aber  anders  nichts,  weiln  dieselbe  zu  Tabor  hinter- 
lassen,  theils  auch  nach  Budweiss  verschickt,  bekommen  worden,  als  der 
hohen  Oficirer  Carretten  vnd  bey  sich  gehabte  Wftgen.  Von  hohen  Offi- 
cierern seynd  vornemblich  geblieben,  die  man  in  Eyl  erkundigen,  vnd 
weilen  sie  von  den  Pferden  vbel  zertreten  und  zugerichtet,  erkennen  kOnnen  : 
Der  Herr  General  Feld  Marschall  GOtze,  Oberster  Graff  von  Waldeck, 
Obr.  Lieut,  vom  Piccolominiscben  Namens  Graff,  Obr.  Lieut.  Mapp,  Ober. 
Leut.  Stimbeln,  von  Lintheim.  Etliche  Obriste  Wachtmeister,  Rittmeister, 
Capitftyn  und  andere,  so  mann  erkennet,  seynd  begraben  worden.  Von  Ge- 
meinen  seynd  ungefthr  3  bis  4000  geblieben. 


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Bit? a  a  Jaakova.  39 

m. 

Zprdva  SvSdskiho  plukovnika  Mardefddta. 
(Z  Theatrum  Earopaeum  V.  712—716.) 

(Hierauff  folget  ein  andere  Beschreibung  dieser  nahmhafften  Haupt- 
Aktion  vnd  was  ferners  von  den  Schwedischen  verrichtet  worden,  so  yns 
?on  einem  Schwedischen,  der  selbst  in  dieser  Occasion  mit  bey  gewesen 
and  ailes  in  genawe  Obacht  genommen,  sampt  der  Delineation  der  Ordnnng 
und  Treffens  fibersendet  worden  folgenden  Inhalts :) 

Nach  dem  nun  die  Armee  in  vorgemeldten  Qnartieren  sich  hinwieder 
in  etwas  erfrischet,  sind  wir  wieder  von  Zeitz  anffgebrochen  vnd  die  Zu- 
sammenknDft  der  Armee  bey  Caden  in  Boehmen  an  der  Eger  angestellet, 
sind  auch  daselbsten  den  21.  Junuarii  angelanget  vnd  haben  eine  Zeitlaug 
still  gelegen.  Und  weilen  ebiger  Zeit  der  General  Major  Wrangel  znm 
General  and  Feld-Zeugmeister  genahet  war,  wurde  der  General  Major 
Wittenberg  zum  General  nnd  General  Major  K&nigsmarck  zam  General- 
Lentenant  von  der  Cavallerie  destiniret. 

Eben  damals  ward  auch  daselbst  eine  Brflcke  fiber  die  Eger  gemacht, 
and  erhub  sich  diese  Zeit  der  Feind  mit  seiner  Armee  in  Boehmen  vmb 
Glattaw  vnd  der  Oerter  znsammen  zu  Ziehen,  worzu  dann  auch  der  General 
Johann  de  Werth  von  den  Bayrischen  mit  sieben  Tausend  Mann  zu  Ross 
vnd  Fuss  gestossen.  Und  weilen  bisshero  die  Kayserl.  Olmfitz  mit  Be- 
lagern  vnd  plocquiren  hart  zugesetzt,  als  sind  wir  mit  der  Armee  den 
achten  February  aaffgebrochen  der  Resolution,  den  Feind  za  suchen; 
haben  desswegen  vnsern  March  auff  Glattaw  gerichtet  vnd  den  vierzehnten 
daselbst  das  Hauptquartier  gemacht.  Als  nun  vnsere  Partheyen  damals 
Kundschafft  eingebracht,  dass  der  Feind  vff  vnser  lincken  Hand  bey 
Grimberg  mit  der  gantzen  Armee  logierte,  haben  wir  des  andern  Tages 
vnsern  March  auff  Hornschwitz  fort  gesetzt,  vmb  den  Pass  daselbst  fiber 
die  Ottowa  za  erhalten.  Es  hat  aber  der  Feind  solches  wol  gemercket, 
?nd  weilen  er  naheren  und  bessern  Weg  daselbsthin  als  wir  gehabt,  hat 
er  seinen  March  frtther  und  geschwinder  fortsetzen  kOnuen,  also  dass  er  audi 
den  15.  fiber  den  Pass  gekommen,  ehe  wir  mit  der  Armee  diesen  Orth  gftntzlich 
erreichen  kOnnen. 

Weilen  nun  der  Feind  noch  etliche  Trouppen  disseits  des  Passes  an 
dem  St&dtlein  halten  lassen,  worbey  ein  Obr.  Wachmeister  commandiret, 
vnd  wir  solches,  weil  wir  mit  der  gantzen  Armee  auch  endlich  auge- 
langet,  uicht  wol  leyden  kOnnen ;  als  haben  wir  gemeldten  Obersten  Wach- 
meister mit  seinen  Trouppen  cbargiren  lassen,  dieselbe  auch  in  Confusion 
fiber  den  Pass  gejaget.  Der  Obriste  Wachtmeister  war  tOdtlich  verwundet 
und  nebenst  auderern  Officierern  vnd  zimblich  viel  gemeinen  gefaugen. 
Demnach  also  der  Feind  den  Pass  vor  vns  erhalten,  haben  wir  den  16. 
gesuchet,  ob  vnterwftrts  nicht  bessere  Gelegenheit  ware,  als  an  diesem 
Orth,  die  Ottowa  zu  passiren.  Der  Feind,  welcher  solches  geseheu,  hat 
sich  auch  moviret,  vnd  gleich  wie  wir  auff  dieser,  er  auff  jener  seite  herunter 
marchiret,  da  dann  von  beyden  Seiten  mit  Stficken  einer  auff  des  andern 
March  gescbossen,    aber  ohne  sonderlichen  Schaden.   Der  Feind,  welchem 


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40  IV.  6.  PTneker: 

dieses  Orths  Gelegenheit  besser  als  vns  bekandt,  hatte  geschwind  alio 
Oerler  an  diesem  Pass  besetzet,  desswegen  wir  dann  gnugsamb  verhindert 
worden,  in  conspect  seiner  gantzen  Armee  ttber  diesen  Pass  zu  kommeD, 
haben  also  mtlssen  bei  Rado-Misslack  den  arhtzehenden  still  liegen;  vnd 
ist  von  der  Oeneralitaet,  was  vorzunehmen  ware,  gerathschlaget  worden, 
welche  beschlossen,  man  solte  suchen,  ob  man  vnterhalb  nicht  liber  die 
Malda  kommen  kOnte,  so  anch  mllglich  befunden. 

Derowegen  wir  den  19.  vnsern  Marcb  auff  Orlick  vnterwerts 
angestellet,  aucb  eine  Meyl  vnserhalb  Orlick  mit  der  gaotzen  Armee 
an  20.  die  Mulda  passiret.  Vnd  bat  dieses  der  Feind,  wie  gem  er 
immer  gewolt,  nicbt  verbindern  kOnnen,  weiln  ihn  die  bOsen  and  gebOr- 
gigen  aocb  die  feme  Weg  biervon  abgehalten ;  hat  derobalben  seinen  Weg 
auff  Tbabor  gerichtet.  Wir  indessen  sucbten  nicht  mehr  als  vnsern  Marcb 
auff  Olmtttz  fortzusetzen,  welches  der  Feind  nicht  leyden  wollen,  sondern 
v^b  vns  desto  besser  vnd  leichter  zu  verbindern,  seine  Pagagy  bey 
Tbabor  steben  lassen,  and  sind  wir  am  23.  zu  Abend  bei  Janckow  gegen 
einander  zu  stehen  kommen.  Da  dann  der  Herr  Feld  Marschall  noch 
selbigen  Abend  auf  eine  Hfthe  geritten,  vmb  den  Orth  so  viel,  als  mOglich 
vnd  der  Tag  nocb  zugelassen,  besehen,  darauf  ins  Quartier  geritten,  des 
andern  Tags  mit  verlangen  erwartend  zu  sehen,  was  der  Feind  vomehmen 
wttrde.  £s  war  aber  an  diesem  Orth  das  Wasser  etwas  bey  nOthig  vnd 
mussten  vnsere  Leuth  ihre  Pferdte  zwiscben  beyderseits  Armeen  auss  einem 
Teiche  t ran c ken,  Weil  nun  der  Feind  eine  HOhe  zu  seiner  recbten  und 
vnserer  lincken  Hand  gehabt,  von  dannen  er  die  nacb  dem  Wasser  ge- 
rittene  mit  Slacken  incommodirte,  hierbenebst  auch  etlicbe  Trouppen  bey 
den  Stttcken  auff  die  Hfthe  hinauff  gezogen,  ward  darvon  bey  vns  judiciret, 
als  ob  der  Feind  seine  Armee  auff  diese  HOhe  stellete ;  welches  aber  nicht 
geschehen,  sondern  des  Feindes  Armee  ist  in  der  Postur  bestehen  blieben, 
wie  sie  des  vorigen  Abends  gestellet  worden,  vnd  nur,  wie  gemeldt,  mit 
etlichen  Trouppen  die  HOhe  eingenommen.  Als  ist  sodann  der  Herr  Feld- 
Marschall  resolviret  worden,  vnserer  rechten  Hand  zu  folgen  nach  einer 
Capell,  welche  auff  einer  HOhe  gelegen.  Hat  solches  auch  nach  gehaltener 
Bettstunde  ins  Werck  gesetzet  vnd  er  selbst  die  Pagagy  zur  rechten 
Hand  marchiren  lassen.  Darauff  als  die  Libereyen  aussgetheilet  worden, 
mit  dem  rechten  Flttgel  der  Infanterie  und  Stttcken  neben  der  Pagagy 
her  und  die  HOhe  zu  gewinnen  fortgangen,  welches  er  aucb  erlanget. 
Ob  nun  wol  der  Feind  eben  so  nahe  hierzu  als  wir  hatten,  haben  wir 
doch  selbigen  Orth  eher  erreichet,  als  er,  vnd  hat  bei  seiner  Ankunft, 
nachdem  er  uns   allda    stehend  gefunden,   wieder  zurtlck  weichen  mtlssen. 

Es  ist  aber  solcher  Verzug  daher  entsprungeo,  weil  er  wegen  enge 
des  Waldes  seinen  March  so  eylsam  fortzusetzen  verhindert  worden.  Nach 
selbigem  haben  wir  einen  vor  vns  gelegenen  Hof  mit  Tragonern  besetzet, 
worauff  sodann  das  Treffen  folgender  Gestalt  ergangen. 

Der  Feld  Marschall  Gotz  nachdem  er  gesehen,  dass  er  den  vorge- 
meldten  Berg  nicht  gewinnen  kondte,  hat  er  die  HOhen  und  Wftlder, 
welche  ihm  am  dienlichsten  bedtlnket,  zu  seinem  Yortheil  erstlich  mit 
Tragonern,  hernach  mit  der  Infanterie  besetzet,  auff  welche  Tragoner  der 
Feldmarschall   Torstenson    seine    commandirte    Musquetirer    nebenst    der 


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Bitva  11  Jankova.  41 

Avangarde  vom  rechteu  Flttgel  commaudiret,  denen  auch  unsere  Infauterie 
alsobald  gefolget,  and  gemeldte  Tragoner  also  fort  pousirt  hat. 

Des  Feindes  rechter  Flttgel  abor,  welcher  durch  den  vorgeineldten 
Wald  nicht  hat  kommen  kOuneu,  hat  mttssen  die  linke  Hand  vmb 
den  Wald  nehmen,  vnd  ist  also  mit  unsern  rechteu  Flttgel  zu  treffen 
kommen. 

Welches  dann  also  tapfer  von  beiden  Seiten  ergangen,  dass  gleichwol 
nach  etlichen  Chargen  des  Feindes  rechter  Flttgel  weicheu  mttssen. 
Immittelst  auch  haben  beyderseits  Fussvolcker  nicht  gefeiert,  sondern  ihre 
defour  gegen  eiuauder  wol  gethan,  darttber  auch  stracks  im  Anfaug  der 
Herr  Feld  Marschall  G6tz  geblieben,  doch  haben  die  Kayserl.  nach  hartem 
Treffen  sich  mit  der  Flucht  salviren  mttssen.  Der  Schwedische  linke 
Flttgel  ist  auch  bemuhet  gewesen,  umb  des  Feindes  linken  Flttgel  (welcher 
dem  Wald  zuvor  am  nachsten  gestanden)  von  jhren  Stttcken,  welche  in 
dem  engen  Wald  nicht  fortkommen  kondten,  abzutreiben,  welches  auch 
gelungen,  vnd  sinil  dieselben  mitt  aller  Munition  —  ohne  eylff  Stuck,  welcbe 
der  Feld  Marschall  Hatzfeld  behalten,  aber  dabei  keine  Kugel,  —  alle  in 
ihre  Hand  gerathen. 

Nachdem  aber  vnser  Fussvolck  des  Feindes  Infanterie  etwas  zu 
weit  ttber  das  flache  Feld  verfolget,  ist  dasselbige  von  jhrer  Cavallerie 
secondiret  worden,  darttber  dann  zwo  Briggaden,  als  dess  Herrn  General 
Majors  Mortaignie  vnd  Obrister  Seestatts,  etwas  Noth  gelitten,  dabey  auch 
der  Obriste  Seestatt  geblieben  und  viel  andere  Officierer  gequetscht 
worden. 

Weil  nun  dieser  Orth  so  ttbel  situirt  war,  vnd  die  Kayserliche  hin 
vnd  wieder  ihre  Gegenpart  also  funden,  dass  sie  weichen  mussten,  haben 
sie  sich  zu  retiriren  angefangen,  vmb  ihrem  Vorgeben  nach  einen  Platz, 
da  sie  besser  Stand  fassen  kftnten,  zu  suchen.  Der  H.  Feld  Marschall 
Torstenson  hat  sich  mit  dem  rechten  Flttgel  vud  etlichen  Stttcken  auff 
eine  Hohe  gezogen,  von  dannen  er  den  Feind  auff  ihrem  vermeinten 
Platz  incommodiren  kflndte ;  hat  derowegen  der  Feind  da  auch  nicht 
bleiben  kOnnen,  sondern  sich  weiter  fort  vnd  nach  seinem  vorigen  Platz, 
da  er  die  Nacht  gestanden,  machen  mttssen. 

Inmittelst  ist  vnsere  Infanterie  mit  dem  linken  Flttgel  auch  wieder 
zu  dem  rechteu  Flttgel  auff  einen  Stand  gekommen  vnd  insgesammt  den 
Feind  verfolget,  denselben  auch  mit  Stttcken  in  seinem  abmarchireu 
immer  canonirt,  biss  endlich  vnserseits  fast  geschlossen  worden,  ihn  also 
gehen  zu  la^sen,  weil  er  auss  dem  Feld  geschlagen,  seine  Stuck  mehren- 
theils  erobert,  der  Herr  Feldmarschall  G&tz  und  viel  andere  hohe  Officirer 
todt  und  gefangen,  dabey  auch  considerirt  ward,  wann  man  ihn  allemal 
auss  seinem  Vorthcil  schlagen  wolte,  es  vns  nicht  gering  kosten  wttrde. 
Befahl  derowegen  der  Feld  Marschalk  auff  dem  Orth  zu  logiren,  da  der 
Feind  die  vorige  Nacht  gestanden  hatte. 

Weil  aber  von  vnsern  Vortrouppen  zurttck  gesagt  ward,  der 
Feind  der  gieng  in  aller  Eyl  fort  ttber  einen  Pass,  und  Hesse  dies- 
seits  des  Passes  einen  kleinen  waldigten  Berg  zu  Versiohernng 
seiner  Retraite  mit  Mussquetirem  besetzt  und  verhawen,  weichen 
Berg  man    leichtlich  gewinnen    vnd  also    auch  dem  Feind  eines  anhangen 

T*.  fil.-hist.  1901  4 


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4*>  IV.  6.  Piiisker: 

konndte:  ritte  der  Herr  Feld-Marschalk  nach  empfangenem  Bericht  selber 
dahin,  solchen  zn  besehen.  Weil  auch  die  commendirenden  Mussquetirer 
vnd  zehen  Regimentssttlck  nicht  weit,  als  hat  der  Herr  Feld  Marschalk 
befohlen,  dass  diese  den  Feind  in  vorgemeldten  Wald  wieder  angreiffen 
sollten. 

Der  Feind  aber,  welcher  nicht,  wie  vorgemeldt,  in  so  starkem  abmar- 
chiren  ware,  sondern  mit  seiner  gantzen  Armee  hinter  diesem  Berge  in 
geschlossener  Bataglie  hielte,  ist  mit  seiner  Infanterie  auf  jetzt  gemeldte 
commandirte  Mussquetirer  zugangen,  hat  dieselben  geschlagen  vnd  die 
zehen  Regimentssttlck  yon  ihnen  erobert.  Solchen  nnn  wieder  zu  begeguen, 
hat  der  Herr  Feld  Marschalk  seine  Infanterie  auch  heran  kommen  lassen, 
vnd  ihnen  wiederumb  in  dem  Wald  vnter  Augen  gestellet,  da  dann  eiu 
hartes  Gefechte  vnd  noch  viel  st&rcker,  als  vor  Mittag  geschehen,  vor- 
gangen.  Des  Feindes  rechter  Flugel,  welcher  des  Don  Felix  Brigade  zu 
Fuss  zwischen  sich  genommen,  hat  sich  damit  an  vnsern  linken  Flugel 
gemacht,  ebenso  wol  auch  ihr  linker  Flugel  an  vnsern  rechten,  da  dann 
von  der  gantzen  Armee   fast   zugleich   alles   zum  harten  Treffen  kommen. 

Etliche  Regimenter  von  vnserm  rechten  Flugel,  weil  sie  noch  nicht 
alle  beysammen  waren,  haben  in  der  erste  etwas  Noth  gelitten,  dardurch 
dann  etliche  Regimenter  von  des  Feindes  linken  Flugel  auff  vnsere  Pagagy 
zugangen,  auch  davon  viel  Carretten  und  Wftgen  gepltlndert.  Mittelst  hat 
sich  vnser  rechter  Flugel  wiederumb  recollegirt,  vnd  jhren  Widerpart  also 
augegriffen,  dass  sie  die  Flucht  nehmen  mttssen.  Entzwischen  ist  auch  bey 
der  Infanterie  gantz  nicht  gefeyert  worden,  welche  aber  doch  sich  so  lang 
gohalten,  biss  dass  jhre  bey  den  Flugel  auss  dem  Feld  geschlagen.  Bey 
vnserem  linken  Flugel  hat  es  viel  zu  thun  gegeben,  weil  der  Feind  vor- 
gemeldte  Brigade  jmmer  zwischen  sich  fttbrete  vnd  allemall,  wann  seine 
Trouppen  geschlagen  warden,  sich  wieder  hinter  dieser  Brigade  recollegirte. 
Desswegen  dann  endlich  der  H.  Gen.  Major  Duglass,  welcher  den  linken 
Flugel  commandirte,  von  3  Esquadronen  eine  machte  vnd  auff  diese  Brigade 
loss  gchen  liess,  welche  zwar  eine  starcke  Salve  von  sich  geben,  daruach 
aber  von  der  Esquadron  gantz  niedergemacht  ward. 

Nach  diesem  ist  der  gantze  Kayserliche  rechte  Flugel  auch  in 
Confusion  vnd  in  die  Flucht  kommen,  der  Graff  Broy,  welcher  dieselbe 
commandirt,  vnd  viel  andere  hohe  Officirer  gefangen. 

Indem  man  nun  vermeynet,  dass  man  jetzt  fertig  wftre  vnd  der 
Feind  in  die  Flucht  gerathen,  kamen  fttnf  Esquadronen  Cttrassierer,  welche 
vorhin  hei  VLserer  Pagagy  gewesen  vnd  durch  den  Wald  gegangen,  von 
dem  Feind  vnserm  Fussvolck  auff  den  Rucken,  dannenbero  sich  die  unserigen  von 
des  Feindes  Fussvolck  wieder  ab  vnd  auff  diese  wenden  mttssen,  zu  welchen 
auch  etliche  Regimenter  von  vnserm  lincken  Flugel,  welcher  erst  fertig 
war  worden,  kommen  vnd  diese  fttnf  Esquadronen  auch  also  empfangen, 
dass  sie  gleich  wie  die  gantze  Kayserliche  Armee  die  Flucht  nehmen 
musten,  warden  aber  meistentheils  gefangen  und  niedergemacht 

Dieses  letzte  Treffen  hat  nun  in  die  3  Stunden  also  fort  gewfthreti 
darbey  ein  jeder  Part  das  seinige  zu  than  nicht  gefeyert,  vnd  sind  von 
beyden   Theilen   zugleich  viel  todt  blieben.   Doch  endlich  ist  durch  Hulfe 


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Bitva  a  Jankova.  43 

Gottes   der   Sieg   auf  der   Schwedischen    Seite  gefallen,   deren  Losung  ist 
gewesen:  Hi  Iff  Herr  Jesu  Christe,  der  Eaiserlichen  aber:  Sancta  Maria. 


IV. 

Zprdva  m  cts.  a  krcU.  valedneho  archivu  ve   Vidrti. 
(Feld-Acten  1645,  III.— 11.) 

Auss  Prag  vom  11.  Martii  Anno  1645. 

Euer  furstliche  Onaden  bericbte  hiemit  Unterthanigst,  welcber  Gestalt 
Wir  den  26ten  Jungst  verwichenen  Monats  February  bey  Horatzdowitz 
ahn  undt  gegen  den  Feindt  ftbergestauden,  hernach  einander  stets  auf 
der  seitten  Marchirt,  dess  andern  Tags  aber  mit  Stucken  in  seine  Esqua- 
dronen  undt  Bagage,  aucb  Er  in  unsere  raichen  und  schaden  tbun  kOnnen. 
Der  Feindt  Montags  den  6ten  diesess  zu  Weit  binder  Tabor  in  Bataglia 
gestanden,  sich  gegen  Unss  Undt  wir  gleichfalls  gegen  Ihn  gesezt,  darauff 
der  Feindt  andere  Posto  gefasst,  Undt  der  Herr  Veldtmarscball  G5tz  gleich 
mit  dem  rechten  Flugell  auff  ihn  getroffeu,  auch  4  Regimenter  gftntzlich 
geschlagen.  Der  Feindt  aber  hatte  seine  Infanteria  in  Waldt  gestellt,  dass 
die  Unserige  wiederumb  zuruckweicben  musste,  und  Herr  Veldtmarscball 
GOtz  todt  blieben.  Da  dann  das  Scharmuziren  Undt  schiessen  mit  Stucken 
continuirt,  ohngefahr  von  Morgen  Umb  3  Uhren  an,  biss  umb  die  4te 
Nachmittag,  Undt  Unsere  Reutter  Undt  Fuss  Volck  haben  in  wehrendem 
Treffen  so  wohlgefocbten  dass  man  Vermeindt,  Negst  Gott  die  Victori 
auf  Unser  seiten  zue  erhalten ;  allein  weilen  der  Feindt  mit  Stucken  und 
Infanterie  l)berlegen,  aucb  zubrmahlen  lauter  Berg  undt  Walt  gewesen, 
seindt  Sie  endtlicb  in  Confusion  geratben.  Undt  zwabr  hat  Unser  Reenter 
Flllgel  dess  Feindts  Lincken  schou  zuruckgetrieben.  Auch  Unser  Lincker 
des  Feindts  rechten  Flugell  geschlagen,  Undt  dessen  grosse  und  meiste 
Stfick  gewonnen  gehabt,  aber  dass  die  von  Unserem  rechten  zu  zeitlich 
auff  des  Feindts  Bagage  lossgebrochen,  Undt  der  Feindt  die  Esquadronen 
so  gering  vermerkt,  haben  sie  sich  recolligirt  Undt  auff  die  Unserige 
angesetzt,  Undt  Unsern  Rechten  Flugell  in  die  Flucht  gebracht,  darnach 
Ihren  Rechten  succurirt  Undt  Unseren  Lincken  Flugell  auch  wiederumb 
geschlagen.  Ihr  Exzellenz  meiu  gnadigster  Herr  Veldt  Marschall  haben 
bey  der  Infanteria  gehalten,  hiss  Sie  alless  verlohren  gesehen  Undt  kaum 
mehr  zu  Pferdt  kommen  kOnnen,  wie  dann  dieselbe  von  des  Feindts 
Reuters,  so  Ihm  nachgesetzt,  nit  weit  von  der  Wahlstatt  gefangen  worden. 
Vorgestern  ist  seiner  Exzellenz  Trompeter  von  dero  hertiber  kommen,  umb 
etliche  Diener  Undt  Saclien  abzuholen;  der  bcrichtet,  dass  Neben  mehr 
gedachter  Ihr  Exzellenz  die  in  dem  eingelegten  Zettel  benambt  Generate 
Undt  Officier  gefangen,  todt  Und  gequetscht.  Viel  von  Unss  seindt  noch 
nit  bey  der  Handt,  So  weis  man  auch  nit,  alss  die  in  diesem  Zettell 
gemelte.  Wass  auff  des  Feindts  seiten  geblieben,  Wass  weitterst  erfolget, 
bericbte  Euer  furstliche  Gnaden  mit  Negstem  Underthanig. 


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44 


IV.  C   Piusker:  Bitva  u  Jankova. 


Veldmarschall  Leutenant 


General- Wachtmeister 


Obrist 


I  i/^y    J  gequetscht  und  gefangen. 

(Trauditsch  1 
Zaradetzkv  \ 
Don  Felix    J 


Obrist  Leutenant 


Obrist  Wachtmeister : 


gefangen. 


gefangen. 


) 


todt. 


Trauditsch 

Zaradetzkv 

Don  Felix 

De  Merch 

Menther 

KOnigsegg 

Kopp 

Lanan 

Jung  Piccolomini 

Waldeck 

Warfusse 

Coutionati 

Steunell 

Khevenhiller 

Crailsheim 

yon  Kolb 

Krafft 

Villinger  todt. 
Vom  Feindt: 
Generalmajor  Goldstein 
Obrist  Zeiss 
2  Obriste  todt. 

Obristleutenant  vom  Leibregimen*. 

Viel  Obristleutenante,  Majore   Rittmeister   und  anderen  Officier  todt 
und  gequetscht. 


todt,  gequetscht  und 
gefangen. 


gefangen. 


OBSAH. 

Bitva  u  Jankova:  Pohnutka  k  t&o  rozprave  str.  1.  —  M*stedko  Jankov  (1645) 
2.  —  Nasledky  bitvy  BSlohorske*  v  krajind  Jankovsk6  4.  —  Taienf  vojska 
Sv&lsklho  a  Cfsafskgho  k  Jankovu  f>,  postaveni  jich  pred  bitvou  8,  boj  do- 
poledni  11,  boj  odpolednf  16,  —  Uvahy  o  bitv6  19.  —  Chyby  v  cizozemsk^ch 
popisfch  bitvy  21.  —  PfedzvSst  bitvy  22.  —  Pisen  o  bitvS  28.  —  Sv6dov6  ve 
Voticfch  24.  — 

Prflohy.  Zprava  Hatzfeldova  k  cisaH  o  bitvd  str.  26.  —  Zprava  Torstensonova 
36.  —  Jina  zprava  sveilska  39.  —  Jina*  zprava  na  strane  cfsaf«jk6  43.   — 


~**5^*fct^ 


TlSKElf    D1U.   KDV.    OH  A  Q  HA.    —    nIkLADEM    KBIlOYBK*    £K8K£    BI»OLK£n08TI    tflUK. 


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Vroslil  •  Tr.  Dejin  e*k . 


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PRVNI 
Dv        Skrejsov       B  ITVA  u  JAN  KOVA 


rano  6.  brezna  16*t5. 


Sve'dove, 
Cisafsti, 


Dv.-  Dviir, 
ZmrZamtfo, 
BS§         Osada,  /•°0j    ^es' 

Rybrvik,  L  = -Louka, 

P  -  Pastvirwis 


i 

**53 

0  Vodlochovwe 


1:25000. 

500 


Vejimk  krai.  cesks  spci.  nauk  Tf  hisi  iiiOl  c  IY. 

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I 


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Xisp*>\>sYl<kS  535 

Q^Mourerun 

■lilFr  Dejir.ek. 

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Skrejsov 


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DR  U  HA 
BITVA  u  JANKOVA 

odpoledne6.  brezna16<t5. 


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liRadmerice 

J  C%98) 


tL*53 

0  Vodlocfaovice 


Sredove, 
Cisarsti, 
Osada , 


€^3'         Rifbttilc, 


/to.-  /tour, 
Zm.'Zamek, 


L  =  Louka  f 


P  =  Pa  si vina 


.'e-mikkrai  ceske  ?.P'jI  nvak.  Tr.  his!  iilCl  c.IY. 


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Ein  neuer  babylonischer  KOnig. 

Von  Fritz  Hommei  in  Mttnchen. 
(Vorgelegt   den  1.  April   1901.) 


Im  zweiten  Hefte  der  vom  Brit.  Museum  in  London  heraus- 
gegebenen  Cuneiform  texts  from  Babylonian  Tablets  (London  1896) 
befindet  sich  unter  lauter  altbabylonischen  Kontrakttafeln  der  Ham- 
murabi-dynastie  (±2000  v.  Chr.)  ein  sp&terer  Text,  Signatur  Bu. 
88—5—12,  201  (d.  h.  No.  201  der  von  Mr.  Budge  am  5.  Dec.  1888  an- 
gekauften  Sammlung),  der  eine  Dattel-abrechnung  mit  dem  Datum 
des  NIN-GA  (geschrieben  Sha-gaySamas,  Konigs  der  Welt  (Sar  kiSSati) 
enthalt.  Dieser  Konigsname  ist  BtM-Samas  (d.  i.  Besitz  des  Sonnen- 
gottes)  oder  vielleicht  besser  noch  Makktiri-Samas  (mein  Besitz  ist 
Samas,  vgl.  den  P.-N.  Mikri  1.  Chron.  9,  8,  LXX.  MaXiQ,  Var. 
Mo%oq£  !)  zu  lesen x)  und  war  bisher  noch  nicht  durch  irgend  eine  Ur- 


l)  Zum  Sinn  des  Namens  vgl.  die  PBAS.  IX.,  238  verflffentlichte  Urkunde 
Tom  Jahre  335  vor  Chr.,  wo  es  heisst:  „Wolle  der  Schur  der  Hirten,  welche  im 
Monat  Sivan  am  16.  Tag  des  2.  Jahres  des  Rak-rakvar-8u  (d.  i.  des  Oarses,  des 
PAKPAKOAPCOC  des  Syncellus,  wie  statt  des  sinnlosen  MAKOCKOAEPOC  zu 
corrigiren),  Konig  der  Stadt  Parsu,  der  Stadt  Madai,  von  E-ki  as  (z=  Babel),  der 
Lander,  zum  Besitz  (nin-ga)  des  Samas  sie  gegeben  haben :  ...  Talente, 
54  Minen  Samas-kacir,  6Tal.  18  M.  Damiktu,  llTal.  42  M.,  Itti-Samas,  .  .  .  noch 
fiber  (oder  aufj  */»  M.  des  Tempels  [E-babbarra  in  Sippar  ?]u ;  wenn  die  46  Assy- 
rer  des  Berosus,  wie  Marquart  nachgewiesen,  bei  Marduk-sum-idina  (Dyn.  H, 
No.  5)  beginoen  und  mit  Darius  III.  enden,  so  werden  die  41  Assyrer  des  Syn- 
cellus, von  denen  Makoskoleros  der  40.  (also  vorletzte)  sein  soil,  bei  Sammu-ramat 
(Dyn.  H,  No.  9)  begonnen  und  ebenfalls  bis  Darius  HI.  gereicht  haben,  wogegen 
kaum  spricht,  dass  Makosk.  auch  Sardanapal  geheissen  habe,  zumal  ja  Sarda- 
napal  gar  nie  KOnig  von  Babel  war,  man  mUsste  denn  Kandalanu  fur  ein  en 
Beinamen  Assurbanipal's  halten  uud  Makoskoleros  fur  eine  Verschreibung  aus 
Kandalanos,  was  mir  beides  sehr  wenig  wahrscheiolich  vorkommt. 

PhiL-hist.  Classe.  1901.  1 


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2  V.  F.  Hommel: 

kunde  belegt;  auch  war  er  nicht  auf  den  erhaltenen  Tkeilen  der 
Eooigsliste  verzeichnet. 

In  welche  Zeit  gehoit  nun  dieser  mindestens  1V2  Jahrzehnte 
regiert  habende  Herrscher? 

Zunachst  gebe  ich,  urn  diese  wichtige  Frage  nach  alien  Seiten 
hin  ventiliren  zu  konnen,  eine  genaue  Transscription  und  tlbersetzung 
unseres  der  Scbrift  nach  mehr  aufs  neubabylonische  hinweisenden 
Textes. 

(Obvere)    KA-LUM-MA  (=  siduppu)  tni-di-ti  Sa  MU  (=  sanat)  XIII.  *«» 
u  MU  XIV.  *<*»  ina  pdn  «™iu  GlS.-SAR  p*. 

XXII.  ma-H-fiu  ina  pdn  •»  Shu-la-a 
XIII.  <utto2)  ina  pdn  ™    Sil-la-a 
5.   LXXXVI.  BAR  ditto  ina  pdn  »«  Bd-muballit  (-it) 

LXXVIII.  ditto  ina  pdn  *»  Samas-lnd(?)-damntiJc(?)-bald(u*) 

CXCVI.  (196)  ditto  ina  pdn  *»  Mtrtabbik-ziri 

KU-+-II.  (d.  i.  62)  ma-Si-hu  Sa  MU  XIV.  *«n 

XIII.  GUR.  IV.  (scil.  Pi)  BAR  Sa  MU  XIII.  *«»  *  Balat- 

su-NIN-MUH  (=illat?)-ali 
10.   VIII.  BAR  <uuo  Sa  MU  XIV.  *«n,    XLVI.  Sa  MU  XIII.  *«» 
XXXV.   Sa  MU.  I.   *«»  "«  Btt-muppahhir  (-tr),    PAP  (=  in 

Summa)  LXXXIX.  (89)  BAR  ditto  ar-ku-ti  u  malyru-tu 

ina  pdn  **  BH-upahhir  (-ir) 
XXX.  ditto  [Sa   MU  XIV.  *«»,   V.   GUR   Sa    MU  XIII.  *«n 

m  Nabft-Suma-idind  apil  «  Nabti-naid. 
XVI.  ma-Si-hu  x4)  sa  MU  XII  f.  kan  «*  Aha-lu-mur 
II.  ma-si-hu  Sa  MU  XIII.  kan »«  Bel-idind 
lft.  XLVII.  ditto  §a  MU  XIV.  *«.,  IX.  GUR  y fi)  *a  MU  XIII.      *«» 
(Ecke)  .  MU-MU-t-daa-a 

XVI.  GUR  «   Na-zi-ia 
II.  GUR  «  Mu-u-tu 


*)  Das  bekannte  Dittozeichen  (KI  und  zwei  senkrechte  Keile). 

•)  Die  zwei  Yorletzten  Zeichen  sind  kaum  US  uud  na,  aondern  wol  eher 
K-$ab  d.  i.  damd/yu;  dann  kann  aber  das  vorhergehende  nicht  $abir}  sondern 
nur  lud  oder  mud  (in  letzterem  Falle  Mudammik-baluti)  sein. 

4)  Zeichen  fur  „4  BARtt  (altbabyl.  =  40  ka,  ueubab.  =  24  ka),  Tgl.  Meiss- 
ner'B  Beitrage  zum  altbabyl.  Privatrecht,  S.  100. 

*)  Zeichen  fur  „5  BARU  (altbabyl.  =  60  ka,  neubabyl.  =  30  £a).  Das  BAR 
hatte  nam! ich  altbab.  10  lfa9  neubabyl.  aber  nur  6  fya  (das  GUR  entspreehend  H00 
bezw.  1  0  Ipa). 


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Ein  neuer  babylonischer  EOntg.  3 

(Revers)      PAP  (=  in  Summa)  DCCCLXXXV  (885)  ma-Si-fa 
(20)  Sa  MU  XIII.  *«»  u  MU  XIV.  *«« 

mi'di-twn,  arab  AB  (=:  Tibttu)  umu  XI.  *<m 

MU  XIV.  uan   Makk&rt-Samas  §ar  Jci&ati   (geschr.   Ziflfer 

XX+Su) 

d.  i.  in  ttbersetzung:  (Lieferung  von)  midttu- Datteln 6)  des  Jahres  13 
und  des  Jahres  14  von  Seite  der  Gartner. 


22  Scheffel  von  Shulai 
13  ditto  von  Sillai 
5.  86  (und)  6  U 7)  ditto  von  BM-muballit 
78  ditto  von  Samas-mudammik-balAti 
196  ditto  von  Mutabbik-ziri 
62  Scheffel  des  Jahres  14, 
13  Gur,  4  (Pi  oder  Epha),  6  fca7)  des  Jahres 

13,  Balat-su-illat-ali 
10.  8  (Scheffel),  6  fca  ditto  des  Jahres  14,  46  des 

Jahres  13, 
35  des  Jahres  1,  (von)  Bel-mupaW?ir,  in  Summa 

89  (Scht'ffel),  6  fca,  ditto,  sp&tere  und  frfi- 

here,  von  Bel-mupahfcir, 
30  ditto,  des  Jahres  14,  5  gur  des  Jahres  13, 

(von)  Nabft-Suma-idinft,  Sohn  des  Nabu-na'id, 
16  Scheffel,  24  fea,  des  Jahres  13,  (von)  Acha- 

lumur, 
2  Scheffel  des  Jahres  13,  (von)  Bel-idin&, 
15.   47  ditto,   des  Jahres   14,    9  Gur,   30  fca    des 

Jahres  13,  (von)  Nadin(?;-Sumi(?)-id4ja, 
16  Gur  (von)  Nazfa, 
2  Gur  (von)  M6tu, 
in  Summa  885  Scheffel 
20.  des  Jahres  13  und  Jahres  14 

midftu-Dattelii.  Monat  Tebet,  11  Tag, 

Jahr  14  des  Makkfiri-Samas,  Konigs  der  Welt. 


•)  Neubabylonisch  gewdhnlich  imittu  (aus  imidtu)  statt  midtlu.  Vgl.  Ba. 
88-6—12,  311  (Can.  Texts  IV.)  mi-id  arach  Adar  (yon  Schafen),  also  wol  Fest- 
setzung,  Abgabe. 

7)  Bei  der  Annahme,  dass  das  BAR  6  (und  nicht,  wie  c  2000  v.  Chr., 
10)  ffa  hatte. 


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4  V.  F.  Hommel: 

In  der  neubabylonischen  Periode  gieDgen  etwa  4l/s  ma&ihu  oder 
Scheffel  auf  ein  Gur  (oder  Kor,  vgl.  *D  und  xogog),  wie  z.  B. 
Angaben  aus  der  Zeit  des  Kyros  beweisen,  wonach  7  Gur  3  Pi  = 
32  m.,  oder  14  Gur  2  Pi  =:  62  m.  waren  (siehe  Peiser,  Keilinschr. 
Bibl.  IV.,  S.  268).  Eine  Addirung  der  verschiedenen  Posten  unserer 
Tafel  nebst  Vergleichung  der  vom  Schreiber  angegebenen  Gesammt- 
suraine  (P85  Scheffel)  lehrt  aber,  dass  zur  Zeit  des  Konigs  Makktiri- 
Samas  iiber  5  Scheffel  auf  ein  Gur  gegangen  sein  mttsseu.  Man  ver- 
gleiche  nur: 


22  Scheffel 

und  andererseits 

13  Gur 

12       , 

5     . 

86       . 

9     „ 

78       . 

16     „ 

196       . 

2     „ 

62       , 

45  Gur 

89       . 

30       „ 

16       „ 

2       . 

47       . 

641  Scheffel 

wozu  noch  die  6  feaf  4  Epha, 8)  6  fca,  6  fea,  24  fca  und  30  fea  als  kleinere 
Posten  (zusammen  etwa  5  Scheffel)  kommen,  so  dass  wir  statt  64  L 
dann  c.  646  Scheffel  batten.  Zieht  man  nun  646  von  885  ab,  so 
bleiben  239  Scheffel,  welche  also  =  45  Gur  sein  mtissen ;  45  geht 
aber  in  240  gerade  dVginal,  also  hatte  ein  Gur  danials  ungefahr  bl/3 
masihu  oder  Scheffel.  Damit  wiirde  stinimen,  dass  nach  Delitzsch,  H. 
W.,  S.  430,  5  maSffcu  (aber  5  mit  Fragezeichen)  auf  ein  Gur  giengen. 
Weist  nun  diese  metrologische  Thatsache  (c.  5l/»  mashichu  = 
1  Gur)  schon  auf  eine  noch  vor  der  eigentlich  neubabylonischen 
Epoche  liegende,9)  aber  doch  wegen  des  Schriftcharacters  nicht  allzufern 
vor  ihr  zu  suchende  Zeit,  so  wird  das  durch  rein  historische  Erwii- 
gungen,  zu  denen  ich  nun  ubergehe,  vollends  direct  bestiitigt.  Denn 
von  etwa  753  v.  Chr.  an  kennen   wir  alle  babylonischen  Konige  und 


8)  1  Epha  (Pi)  1st  1  s  Gur,  also  (neubabylonisch)  36  ka,  demnach  4  Epha 
=  144  £a. 

•)  Die  neubabyl.  Ziit  im  engern  Sinn  (von  NaLopolassar  an)  1st  schon 
dadurch  allein  ausgeschlossen,  dass  man  dort  stets  ajril-ht  $a  (nSohn  des  .  .  .  u) 
tatt    apt!  (wie  hjer  in  unserer  Inschrift)  sagt. 


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£in  neuer  babylonischer  KOnig.  5 

es  ist  fflr  einen  neuen  Herrscher,  der  noch  dazu  mindestens  14  Jahre 
regiert  haben  muss,  hier  absolut  kein  Raum  mebr  yorhanden. 

Anders  steht  die  Sache  mit  der  gerade  unmittelbar  vorher- 
gehenden  Zeit,  speciell  der  sog.  Dynastie  H  der  babylonischen  K6- 
nigsliste,  in  deren  (der  Dyn.  H)  zweite  Halfte  dann  auch  unser 
Makkurt-Satnas  einzusetzen  sein  wird,  noch  unbestimmbar,  ob  als 
sechster  (c.  840 — 824)  oder  als  neunter  (doch  siehe  hiegegen  unten), 
bezw.  zehnter  oder  elfter  (diese  drei  etwa  c.  800—754)  der  elf  K6- 
nige  dieser  Dynastie. 

Urn  das  nun  genauer  darzulegen,  muss  etwas  weiter  ausgeholt 
werden.  Denn  leider  sind  in  der  Konigsliste  gerade  hier  bei  der  Dy- 
nastie H  sammtliche  Konigsnamen  abgebrochen;  nur  dass  der  erste 
36  Jahre,  der  zweite  8lj2  Monate  und  der  dritte  12(?),  yielleicht 
auch  etwas  mehr  Jahre  regierte,  konnen  wir  aus  den  noch  erhaltenen 
Spuren  ersehen.  Alles  andere  muss  durch  anderweitige  Berechnungen 
und  Angaben  erst  mtihsam  erschlossen  werden,  und  dann  bleibt 
schliesslich  noch  ein  Rest  von  c.  4  unausfullbaren  Zeilen,  in  denen 
eine  Makkuri-Samas  einzufugen  sein  wird.  Ausserdem  kame  nur  noch, 
da  die  Konige  von  c.  987  (Dyn.  Eff)— 856  bekannt  sind,  die  Dy- 
nastie D  (c.  1120—988,  s.  daruber  unten)  fflr  einen  neuen  Konig  in 
Betracht.  Leider  bringt  hier  der  Titel  shar  kiSSati  („ Konig  der  Welt") 
keine  Entscheidung,  da  sowol  Konige  der  Dynastie  H  (so  z.  B.  Nabfi- 
ukin-apli)  als  auch  solche  der  Dynastie  D  (so  Nabu-kudurri-u(jur  I.) 
diesen  Titel  ffihren;10)  wol  aber  spricht  meines  Erachtens  der  schon 
fast  neubabylonische  Schriftcharacter  deutlich  gegen  die  Dynastie  D 
und  fflr  den  Schluss  von  Dynastie  H. 

Die  Dynastie  H.  wiirde    dann  in  folgender   Weise  zu  erganzen 


sein: 


1.  [Nabti-ukin-apli],  3H  Jahre,  (so  Konigsliste;  bezeugt  ist  sein 
24  Jahr,  Grenzstein  No.  102.). 


10)  Auch  ein  gewisser  Nabfi-Xuma-li-bur,  ebenfalls  ein  noch  nicht  mit  Sicher- 
heit  e  inzureihender  babylonischer  Konig  (vgl.  Winckler,  Untersuchungen,  S.  4A) 
fahrt  den  Titel  iar  kiHati  (geschrieben  lugal  SIIAR,  Zeichen  chi).  Entwedar  gehort 
er  auch  an  den  Schluss  der  Dyn.  IT,  oder  er  ist  vielleicbt  der  auf  der  Kdnigs- 
liste  abgebrochene  erste  K6nig  der  funf  K6nigo  der  Dyn.  J,  welche  dann  sauiuit 
lich  den  Gottesnamen  Nabti  als  erstes  Namenselement  aafweisen  warden;  doch 
scheint  mir  fflr  letztere  Stelle  eher  Irba-Marduk,  von  dem  wir  dnrch  Merodach 
baladan  wissen,  dass  er  eine  Dynastie  gi-Undete,  in  Betracht  zu  kommen.  Zu  Irba- 
Marduk  vgl.  jetzt  auch  noch  die  Stelle  Nabunid's  (Const),  III,  17,  und  dazu 
Messerschmidt's  Ausgabe,  S.  15. 


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V.  F.  Hommel: 

2.  [Samas-mudammik],  8V2  Monate  (Konigsliste). 

3.  [Nabii-Suma-i&kun],  12(?)  Jahre  (Konigsliste,  moglicherweise 

auch  22  Jahre  statt  12;  bezeugt  ist11)  sein  8.  Jahr). 

4.  (Nabfl-bal-idina]  f856  (s.  unten  Marquart). 

Bezeugt  ist  sein  31.  Jahr  (Kult-tafel  von  Sippar). 
,         „      „     11.  Jahr  (Berlin,  V.  A.,  *08.). 

5.  [Marduk-Suma-idina.] 

6.  [ ] 

7.  [Marduk-balat-su-ifebi.] 

8.  [Bau-afea-idiua.] 

9.  [Sainmu-ramat,  bezw.  ihr  Gemahl  Adad-nirfiri  III.  (811—783 

v.  Chr.)] 

10.  [Nabu-Suma-libur?]  Vgl.  S.  5,  Anm.  10. 

11.  [Makkftri-Samas?]  —754  v.  Chr. 


[Summirung:  elf  Konige,  c.  200  Jahre.]     Schluss  von  Col.  III. 


Dyn.  J.         1.  [Irba-Marduk?]  753—  .  .  .  Col.  IV. 

(vgl.  dazu       2.  Nabu-nadin-kiSti 12)  .  .  .  —748. 

3.  Nabft-nAsir  747—734. 

4.  Nabft-Suma-idina  733—732. 

5.  Nabft-Suma-ukin  732. 


auch  noch 
S.  29. 


Summirung:    22    (scil.   Jahre), 
Dyn.  Babel  (geschr.  BAL-i). 

Der  Anfangspunct  der  Dynastie  H  ist  nun,  da  das  Todesjahr 
Nabti-bal-idina's  nach  den  sicheren  Angaben  der  assyr.  Konigsin- 
schriften  in  den  Anfang  der  Regierung  Salmanasser's  II.  (859—825) 
fallen  muss,  annahernd  genau  zu  bestimmen.  In  meiner  Geschichte 
des  alten  Morgenlandes  (Goeschen-Samml.  No.  43.,  2.  Aufl.,  Leipzig 
1898),  S.  115  setzte  ich  die  Regierungszeit  Nabft-bal-idina's  circa 
885—853;  J.  Marquabt  bestimmt  den  Tod  dieses  Konig  auf  Grund 
hochst  scharfsinniger  aus  Berosus'  Dynastienliste  geschopften  Erwa- 
gungen 13)  noch  genauer  auf  856  v.  Chr.  Ich  komme  erst  zum  Schluss 

")  Siehe  den  von  Pater  Scheil  publirirten  jetzt  im  Berl.  Museum  befind- 
lichen  Grenzstein,  Recueil  de  Travaux  etc.,  vol.  XX,  Notes  d'lpigraphie,  §  XLI. 

")  Kaum  Marduk-ium-iikwi  (geschr.  -GAR-w»),  sondern  weit  eher  -NIN-BA 
d.  i.  -Ifiiti. 

ia)  Chronologische  Untersuchungen,  Leipz.  1899  (Sep-Abdr.  aus  dem  VII. 
Suppl.-Bd.  des  Phiiologus,  S.  637—720:  daselbst)  S.  639-642. 


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fein  neuer  babyloniacher  K6nig.  f 

nochmals  darauf  zurflck,  da  ich  vorher  die  ftir  die  gesammte  babylo- 
nische  Chronologie  vor  Dyn.  H  so  ausserordentlicb  wichtige  Frage 
erortero  will,  in  welches  Jahr  wir  wol  den  Anfang  von  Dynaatie  H 
(erstes  Jahr  des  Nabu-ukin-apli)  setzen  dtirfen;  denn  dann  ist  nur 
eine  einfache  mechanische  Rechnung  rtickwarts  notig,  um  aucb  die 
Dynast ien  C— G.  (tiber  die  Dyn.  A,  deren  Ansetzung  mit  dem  Problem 
der  mit  Recht  umstrittenen  Dyn.  B  zusammenhangt,  spater  extra) 
zu  bestimmen  und  andere  damit  zusammenhangende  chronologische 
Frage n,  bes.  auch  der  assyrischen  Geschichte,  mit  denen  sich  ktirzlich 
C.  F.  Lehmann  eingehend  beschaftigt  hat,14)  zu  losen. 

tJber  die  Berechtigung,  die  ersten  vier  Posten  der  Dyn.  H  so 
auszuftillen,  wie  es  oben  geschehen  ist,  ist  uach  den  eben  citirteo 
Untersuchungen  Lehmann's,  lfi)  dem  sich  hier  Marquart  mit  Recht 
rtickhaltlos  anschliesst,  kaum  mehr  ein  Wort  zu  verlieren.  Ich  balte 
die  betreflfenden  Partien  ftir  den  besten  und  zugleich  ftir  den  einzig 
einwandfreien  Abschnitt  des  iibrigens  auch  in  seinen  sonstigen  Aus- 
fuhruugen  und  Schltissen  hochst  anregenden  Buches  Lbhmann's.  Um 
fur  solche,  die  Lehmasn's  Buch  nicht  zur  Hand  haben  (verschaffen 
muss  es  sich  jeder,  der  sich  eingehendcr  mit  altorient.  Geschichte 
beschaftigt),  rasch  ttber  die  Wichtigkeit  gerade  dieser  Frage  zu  orien- 
tiren  —  ihre  richtige  Losung  ist  in  der  That  yon  ausschlaggebender 
Bedeutung  —  will  ich  kurz  ausftthren,  worum  es  sich  eigentlich  hier 
handelt. 

Schon  in  meiner  Geschichte  Babyloniens  und  Assyriens  (Berlin 
1885 — 1889,  die  betr.  2.  Lief,  erschien  1886)  hatte  ich  aus  der  gansen 
Einrichtung  und  den  Grossenverh&ltnissen  der  Konigsliste  festgestellt, 
dass  zwischen  der  2.  Zeile  von  Dyn.  H  und  dem  Anfang  von  Col.  4. 
(s.  oben)  nur  11  Zeilen  fehlen  konnen  (vgl.  a.  a.  0.,  S.  171.  und 
Anm.  2,  wie  auch  noch  S.  172),  namlich  auf  Col.  3  zehn  Zeilen 
und  am  Anfang  vom  Col.  4  eine  Zeile,  also  Dyn.  H  12  Zeilen  incl. 
Unterschrift,  und  Dyn.  J  6  Zeilen  incl.  Uuterachrift,  Oder,  da  man 
damals  nur  eine  einzige  Dynastie  statt  Dyn.  H  und  I  annahm, 
18  Zeilen  ftir  beide,  was  17  Konigen  (nach  Abzug  der  letzten  Zeile 
fur  die  Unterschrift)  gleich  gekommen  ware.  Eine  erneute  Prtifung 
der  Grossenverhaitnisse  und  der  Einteilung  der  Tafel  fiihrte  Knudtzon 
und  Lehmann  zu  genau  dem  gleichen  Resultate:  namlich  urspr.  12 
Zeilen  (welche  elf  Konigen  entsprechen,    da  die  12.  Zeile  die  Unter- 

")  Zwei  Hauptprobleme  der  altorieotal.  Chronologie,  Leipz.  1898. 
'*)  A.  a.  0.,  S.  46  ft  und  besonders  S.  120—123. 


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8  V.  F.  Hommel: 

achrift,  bezw.  Suinmirung  enthalten  baben  muss)  auf  Col.  3  far 
Dyn.  H  und  6  Zeilen  auf  Col.  4  ftir  Dyn.  J.  Lehmann,  der  sonst 
seine  Vorganger  gewissenhaft  citirt,  bat  diesen  Sachverhalt  leider  mit 
keiner  Silbe  erwahnt;16)  das  neue  seiner  Untersuchungen  liegt  also 
nur  erstens  darin,  dass  er  die  Zahl  22  als  richtige  Endzahl  der  auf 
Col.  4,  Z.  5  schliessenden  Dynastie  festgestellt  bat  (S.  15  f.,  vgl. 
iibrigens  schon  vorher  Delitzsch  21,  Knudtzon  22  init  leisen  Spuren 
einer  Schraffirung  vor  den  beiden  Zehnern,  gegentiber  Pinches  31), 
und  zweitens  darin,  dass  er  diese  Zahl  22  als  Sunune  der  Regierungs- 
jahre  der  vorhergehenden  fQnf  Namen  (Col.  4,  1 — 5)  reclamirte,  was 
zugleich  mit  einschliesst,  dass  danu  die  letzte  Zeile  von  Col.  3  eben- 
falls  eine  Summirung  enthalten  habeu  muss. 

Mit  dieser  neuen  Erkenntnis  ausgertistet  und  anknQpfend  an  das 
schon  von  mir  1895  (Geschichte  des  alten  Morgenlandes,  S.  107)  ge- 
wonnene  Resultat,  dass  Nabukukfnapli,  von  dem  das  24.  Jahr 
auf  einer  Urkunde  bezeugt  ist,  der  erste  Konig  der  Dyn.  H  ge- 
wesen  sein  muss  (also  36  Jahre  nach  der  rectificirten  Lesart  der 
Konigsliste),  hat  dann  Lehmann  weiter  gezeigt,  dass  der  bekannte 
Nabu-bal-idiu&  (31 -fx  Jahre)  der  vierte  Konig  sein  muss,  dass 
also  dann  Samas-mudammik  und  NabuSumiSkun  gleich  nach  Nabu- 
ukin-apli  einzusetzen  sind.  Ich  hatte  als  Nachfolger  des  Nabu-ukin- 
apli  seinen  altesten  Sohn  Ninib-kudur-u<jur17)  vermutet  gehabt, 
fur  den  nun  allerdings  bei  Lehinann's  Annahme  kein  Platz  mehr  bleibt ; 
Sama8-mudammik  muss  also  ein  Usurpator  gewesen  sein,  der  die 
nachstberechtigten  Thronfolger  wegraumte,  wie  er  ja  dann  auch  wieder 
nach  kaum  einem  Jahr  von  einem  neuen  Usurpator,  einem  Sohne 
DakuriV8),  gesttirzt  worden  ist. 

Lehmann  setzt  nun  die  ersten  vier  Konige  der  Dyn.  H  also  an : 

Nabu-ukln-apli  933—898. 

Samas-mudammik. 

Nabu-Suma-iSkun  898-887. 

Nabu-bal-idina  886  (spatestens  883)  bis  spatestens  852. 

")  Die  ganze  S.  24—26  abgedruckte  Auseinandcrsetzung  hfttte  sich  Lebmann 
ersparen  kdnneu,  wenn  er  statt  (lessen  meine  Geschichte  S.  171  f.  citirt  hfttte. 

1T)  Auf  dem  Grenzstein  des  Brit.  Mus.'s  No.  102  aus  dem  -24.  Jahr  Nabu- 
akin-apli'8  werden  drei  „K6nig886hneu  als  Zeugen  erwahnt,  Niuib-kudur-u^ur 
Ri-chu-sa-ilani  und  Mar-biti-achi-idina.  Dass  Col.  6  ein  Nachtrag  (namlich  eine 
Urkunde  yon  Ninib-kudur  uyur,  einem  Yorg&nger  Nabu-ukin-apli's)  ist,  hat 
Lehmann  S.  127  klar  gestellt. 

l')  8iehe  Winckler's  Altor.  Forsch.  I,  S.  256—267,  Z.  16. 


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Ein  neuer  babylonischer  Kftnig.  9 

^     Mit  dem  gleichen  Recht  hatte  er  aber  folgenden 'als  nfruhestensa 
zu  bezeichnenden)  Ansatz  machen  dttrfen: 

Nabu-ukin-apli  948  (bezw.  949)  bis  912  (bezw.  9L3). 
Samas-mudamraik  912  oder  911. 
Nabu-Suma-i§kun  911  (bezw.  910)  —  *99. 
Nabu-bal-idina  899-85'i  (43  Jahre  statt  31  -+-). 

Namlich  der  Assyrerkonig  Adad-nirari  II.,  der  von  912  (bezw. 
911)  bis  891  regierte,  hat  vielleicht  gleich  bei  seinem  Regierungs- 
antritt  iu  die  durch  Nabu-ukin-apli's  Tod  sich  erhebenden  Thron- 
streitigkeiten  eingegriffen,  oder  umgekehrt,  der  eben  durch  Revolution 
ans  Ruder  gekommene  Samas-mudammik  benutzte  den  gerade  damals, 
912  oder  911  eingetretenen  assyrischen  Thronwechsel  dazu,  Assyrien 
anzugreifen,  19)  wurde  aber  geschlagen  und  nun  sofort  audi  durch 
Nabu-Suma-iSkun  gestiirzt;  wie  letzterer  dann  ebenfalls  von  Adad- 
nir&ri  II  geschlagen  wurde,  wie  aber  darauf  beide  Herrscher  Friede 
schlossen,  ja  denselben  durch  Heirat  bekraftigten,  erzahlt  gleichfalls 
die  synchronistische  Geschichte. 

Eine  weitere  Moglichkeit,  die  den  Anfang  der  Dyn.  H  urn  nocli 
10  Jahre  frQher  anzusetzen  gestatten  wiirde,  wiire  folgende  Restitution 
der  Konigsliste: 

1.  Nabu-ukin-apli  958-922  (36  J.). 

2.  Ninib-kudur-ugur  II.  nur  8V3  Mon  ,  922  (gestiirzt  von :) 

3.  Samas-mudaminifc,  12  J.,20)  922-910. 

4.  Nabu-Suma-iSkun  c.  910-890. 

5.  Nabft-bal-idina  890-850. 
C.  Marduk-Suma-idina. 

[x  (vielleicht  nur  wenige  Monate)  ausgelassen]. 
7    Marduk-balat-su-ikbi. 
S.  B&u-abi-idina. 
9.  Adad-nir&ri  (811—783). 

10.  Nabfi-Suma-libur. 

11.  Makkflrl-Samas  (c.  770-755). 

19)  Dieser  letztere  Fall  scheint  namlich  dem  Wortlaut  der  Synchron.  Ge- 
schichte mehr  zu  ent3prechen. 

20)  Hatte  die  nnr  in  Spuren  erhaltene  Zahl  12  der  dritten  Zeile  der  Dyn.  H 
in  der  Konigsliste  (Name  leider,  wie  auch  in  den  vorhergehenden  beiden  Zeilen, 
ahgebrochen)  22  oder  gar  30  gelautot  fvgl.  zum  Befnnd  Lehmann,  S.  21),  dann 
kame  man  fur  Nabu-ukin-apli  natiirlich  noch  hober  hinauf,  namlich  entweder  auf 
968  oder  gar  auf  976.  —  AJle  diese  M6glichkeiten  s!nd,  bis  wir  nicht  weitere 
Duplicate  der  Kdnigsliste   durch  neue  Funde  bekomnien,  wenigstens  discutirbar. 


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10  V.  P.  Hommel: 

Dagegen  konnte  nur  sprechen,  dass  (wie  Marquart  nachwies) 
bei  Berosus  zwischen  Nabft-bal-idina  und  dem  Anfang  der  Dyn.  J. 
genau  sieben  Herrscher  aufgefuhrt  gewesea  sein  mttssen,  die  den  An- 
fang seiner  45  BA8syrertt  bildeten,  dass  also  demnach  Marduk-Suma- 
idina  der  funfte  (und  Nabft-bal-idina  der  vierte)  der  Djn.  H.  war. 
Aber  es  ware  ja  moglich,  dass  Berosus  ein  anderes'  System  befolgte, 
welches  schon  oben  durch  die  eckige  Klammer  angedeutet  wurde,  so 
dass  also  jene  sieben  bei  ihm  Marduk-Suma-idina,  dann  ein  uns  noch  un- 
bekannter,  dann  Marduk-balat-su-ifcbi  etc.  gewesen  waren.  Seine  vor 
den  45  Assyren  aufgefiihrten  „neun  Arabertt  (wofttr  Syncellus  bios 
B8echstt  hat),  waren  dann  Dyn.  E. — G.  (mit  tJbergehung  von  zwei  nur 
wenige  Monate .  regierenden  Konigen,  also  zusnmmen  5  Namen)  plus 
Nabft-ukin-apli,  Samas-mudammik,  Nabu-§uma-i§kun  und  Nabubalidina. 
Auf  diese  „neun  Araber"  muss  ich  ubrigens  weiter  unten  noch  einmal 
zurtickkommen. 

Was  nun  die  Nachfolger  Nabu-bal-idina's  anlangt,  so  bin  ich, 
wie  man  schon  aus  der  oben  S.  6  gegebeneu  Liste  sehert  konnte, 
Lehmann  gegentiber  in  der  glucklichen  Lage,  vier  der  ftiuf  bei  ihm 
fehlenden  Namen  einsetzen  zu  konnen.  Lehmann's  Liste  sieht  namlich 
in  diesem  Theil  so  aus: 

5.  Marduk-nadin-Sumi. ai) 

6.  Marduk-balat-su-ifcbi. 

7.  Bau-aha-idina. 

8.  — 11  blank. 


Dyn.  J,  1  blank. 
2.  Nabu-Suma-iSkun. 
etc.,  etc. 

Zur  Rechtfertigung  meiner  oben  S.  6  gegebenen  Ergiinzungen 
diene  ausser  dem  dort  schon  bemerkten  (zu  Nabu-§uma-libur  und  Irba- 
Marduk,  vgl.  S.  5,  Anm.  10,  und  zu  MakkAri-Samas  iiberhaupt  die 
ftinf  ersten  Seiten  dieser  Abhandlung)  noch  der  Hinweis  auf  den  Ab- 
schuitt  der  Sjnchr.  Gesch.,  der  von  Adad-nir£ri  III.,  dem  Geinahl 2a) 
der  bertthmten  Semiramis  (Sammu-ramat),  handelt.    Dort  ist  namlich 


,l)  Gescbrieben  Marduk-MU  MU  und  wol  besser  Marduk-suma  idina  zu 
sprechen. 

M)  Vgl.  die  die  Semiramis  erwahnende  Nebo-inschrift  i.  Rawl.  35,  No.  2, 
(K.  B.  I,  S.  192  f.)  Z.  9:  „Sammu-ramat,  Gemahlin  des  Palastes,  seine  Herrin" 
(nnmittelbar  nach  „Adadnirari,  Kg.  von  A.,  sein  Herr"). 


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Ein  nener  baby  Ion  i  set  er  Konig.  {[ 

in  der  ersten  Zeile,  wenn  man  die  Raumverhaltnisse  in  Betracht  zieht, 
die  wahrscheinlichste  Erganzung: 

„Adad-nirari,  Konig  des  Laudes  Assur,  und  [Konig  des  Landes 
Kardunias,  d.  i.  Babyloniens]"  wozu  man  den  Keilschrifttext  in  Winck- 
ler's  „Untersuchungena  S.  151  vergleiche;  denn  in  der  abgebrochenen 
zweiteu  Halfte  dieser  Zeile  ist  fiir  einen  babylonischen  Konigsnamen 
vor  dem  Titel  „  Konig  von  K."  uberhaupt  kein  genttgeuder  Platz.  Auch 
das  folgende,  so  verstiimmelt  es  ist,    spricht  eher  dafiir  als  dagegen; 

man    vgl.  ik-nu-u§(?)   [ana  Marduk? ytu  ma-du{  ti? ], 

d.  ist  .er  beugte  sich  vor  Merodach,23)  zahlreiche  Opfer(?)  .  .  .  ,tt 
dann  die  nachste  Zeile  i-na  chi-[du~ut  libbi-Su?  ....  ]  „in  der  Freude 
seines  Herzens  (brachte  er  ihra  dar)a,  dann  in  der  nachsten  Zeile 
nur  in  der  Mitte  noch  [ik-nu-]§u-ni  (beugten  sich?)  erhalten,  worauf 
es  dann  weiter  zum  Schluss  heisst:  ndie  geraubten  Leute  brachte  er 
an  ihren  Ort  zurflck,  als  dauernden  Besitz  legte  er  Gerste  fflr  sie 
fest;  die  Leute  vom  Land  Assur  und  vom  Land  Kardunias  wurden 
miteinander  [versohnt?],  das  Gebiet,  die  Grenze  setzten  sie  treulich 
fest."  Damit  schliesst  die  synchron.  Geschichte,  die  also  wol  uuter 
der  Regierung  Adad-nir^ri's  oder  wenigstens  bald  nachher  zusammen- 
gestellt  worden  sein  wird. 

Was  die  Einsetzung  der  beiden  letzten  Namen  der  Dyn.  H., 
Nabu-8uma-libur  und  Makkftrl-Samas,  anlangt,  so  konnte  natttrlich  die 
Folge  auch  umgekehrt  gewesen  sein :  Makkftrl-Samas  und  Nabu-Suma- 
libur;  dann  ersterer  782  bis  768  und  Nabu-suma-libur  frtihestens 
767— 7f>4  (das  Enddatum  wegen  der  22  Jahre  der  Dyn.  J,  die  732 
v.  Chr.  endet,  sicher). 

Um  nun  wieder  auf  den  Anfangspunct  unserer  Dynastie  II  zu- 
ruckzukommen,  so  sahen  wir,  dass  man  hieftir  zwischen  933  (Leh- 
mann),  948,  95^  ja  vielleicht  sogar  968  oder  976  schwanken  kann. 
tfbrigens  ist  Lelimann's  933,  fur  das  er  selber  noch  die  mogliche  Ab- 
anderung  in  937  offen  lasst,  gewiss  zu  niedrig,  zumal  wenn  Marquart's 
Ermittlung  fQr  das  Endjahr  Nabu-bal-idina's  (856)  festgehalten  wird; 
unter  der  (doch  nicht  sehr  walirscheinlichen,  freilich  moglichen)  Vor- 
aussetzung,  dass  Nabu-bal-idina's  hochstbezeugtes  31.  Jahr  nun  auch 


*sj  d.  i.  dem  Hauptgott  von  Babel.  Zu  dieser  Erg&nzung  Ygl.  man  die  die 
Genealogie  Adad-nirari's  enthaltende  Inschrift  1  Rawl.  35,  No.  8  (K.  B.  I,  S.  188  f), 
Z.  16  ff:  „zu  welchem  die  Gdtter  Assur,  Samas,  Adud  und  Marduk  als  seine 
Heifer  gekommen  sinda,  letzterer,  weil  eben  Adad-nirari  dtirch  seine  Heirat  zu- 
gleich  Konig  von  Babel  gewesen  sein  wird. 


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12  V.  P.  Hommel: 

sein  letztes  gewesen  sei,  wfirden  wir  immer  als  Minimaldatum  fur  das 
erste  Jahr  Nabu-ukin-apli's  noch  935/4,  statt  933  bekommen.  Ich 
wilrde  also  zunachst  ein  „c.  940  (eventuell  aber  mehrere  Jahrzehnte 
holier)"  als  vorsichtigste  Formulirung  fflr  den  besagten  Termin  an- 
sehen. 

Gehen  wir  nun,  mit  diesem  Resultat  ausgerflstet,  zuruck,  und 
zwar  zunachst  bis  zum  Anfang  der  Dyn.  C  (Kassiten),  um  zu  sehen, 
ob  das  in  die  Mitte  der  Dyn.  D  gehorende  Datum:  Marduk-nadin- 
achi  (Zeitgenosse  des  Assyrerkonigs  Tiglatpileser  I.)  418  Jahre  vor 
Senacherib's  Zerstorung  Babel's  (689)  d.  i.  1107  v.  Chr.  wirklich, 
wie  das  Lehmann  behauptet,  falsch  uud  um  voile  hundert  Jahre  zu 
reduciren  sein  soil. 

Wir  beginnen  am  besten  gleich  mit  Dyn.  C,  an  der  Hand  der 
Konigsliste. 


No.  1—4 

09,  bezw.  79  Jahre 

(also  einer  durchschn. 

17— 20  J.) 


1.  GandiS  16  J, 

2.  Agum  mahrft,  sein  Sohn        22  J. 

3.  BitiliaSi  I.  22  J. 

4.  USSi        ,  sein  Sohn        9  J.  (oder  19?) 

5.  AdumitaS  [  .  .  .  ] 

6.  Ur-zi-guiru-maS  [  .  .  ,  ] 

7.  [Agum(-kak-rimi),  s.  Sohn,     .  .  .  ] 

8.  [ ]  Schluss  von  Col.  1. 

9.-13.  fttnf  Namen24) —Col.  II.,  Z.  1-6. 

14.  [Kara-indaS  .  .  .  ] 


*4)  No.  8—13  sind  also  sechs  Herrscher,  von  denen  drei  (nur  dass  die 
Reihenfolge  unbestimmt  bleiben  muss)  erganzt  werden  konnen,  namlich  Nimgirabi- 
burias  (semitisch  E(b-Marduky  dessen  Palast  in  Chron.  S.  boi  Dyn.  F  erwahnt 
wird),  Ramman-mu-8hesh-ir  3.  Rawl.  4,  No  6  (wegen  der  Eingangsformel  lfi-bi-ma 
hiehergehOrend,  wie  schon  Winckler  beraerkt  hat)  und  Shibir  (Asurn  2,  84  und 
als  Kossaer-Kdnig  nacbgewiesen  durch  den  Text  E.  A.  H.  181  bei  Radau,  Early 
Babyl.  History,  p.  32*.')-  Ja  vielleicht  kommt  noch  ein  vierter  dazu  in  Betracht, 
Gir-ri-tamtu  (geschr.  Gir-ri  a-abba),  dessen  10.  Jahr  eine  Kontracttafel  erwahnt 
(Radau,  a.  a.  0.,  p.  329).  —  Auch  nach  dem  Kudurru-stein  des  Bitilias  (ed. 
Scheil,  Textes  Elamites-S3m.  p.  93  f.),  der  leider  nur  fragment  irisch  erhalten  ist, 
muss  Niragirabi-Marduk  (wie  er  dort  heisst),  Sohn  des  Nazi-Bel  (?)  vor  Kuri-galza, 
Sohn  des  Burna-burias  (also  Kuri-g.  I.)  eine  Stiftung  g«  macht  haben.  Falls  Nazi- 
Bel  (?)  auch  Ktinig  war,  so  waren  also  von  den  sechs  fehlenden  Namen  bercits 
fttnf  ausgefunden;  falls  endlich  in  5  R  44,  Col.  1,  Z.  14-  22  der  Z.  18  eiwahnte 
Ulam-buria§  gleich  den  vier  vorher  und  den  vier  nachhergenannten  ein  Konig 
war,  so  ware  auch  der  fehlende  sechst^  mit  einer  gewissen  Wahrscheinlicbkeit 
eruiit. 


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Ein  neuer  babylonischer  Kdnig. 


13 


15.  [Burna-buriaS  I. 

.  . 

] 

16.  [Kuri-galzu  I. 

.  . 

] 

17.  [KadiSnian-Bel  (6+ Jahre) 

.  . 

1 

18.  [Burna-buriaS  II. 

.  , 

]   c.  1400-1380  (T.  A.) 

19.  [Kara-chardaS 

.  . 

]           I 

20.  [KadaSman-charbi  I. 

.  . 

] 

c.  5  Jahre 

21.  Nazi-bugaS 

.  . 

■]           1 

22.  [Kuri-galzu  II,  wahrsch.]  35  J.  (55  J.?) 

23.  [Nazi-maraddaS] 

26  J. 

24.  [KadaSman-Turgu] 

17  J. 

25.  Ka[daSman-burias] 

I4(?)  J.") 

26.  Kudurri-[Bel] 

16  J.  »•) 

27.  SagaraktiaS a7) 

28.  BitiliaS  II. 

13  J. 
8  J. 

No.  22-36  200  (bezw. 

29.  Bel-uadin-Sumi  I. 

30.  KadaSman-charbi  II. 

IV,  J. 
IV,  J. 

220?)    J.,    also    einer 
'  durchscbn.    13   (bezw. 
14)  J. 

31.  Ramman-Suuia-idma 

6  J. 

32.  Bamman-Suma-ucjur 

30  J. 

33.  Meli-Sipak 

15  J. 

34.  Marduk-bal-idina 

13  J. 

35.  Zamama-Suma-idina 

1  J. 

36.  Bel-nadin-Sumi  II. 

3  J. 

576  (J.),  9  Monate,   30  Konige   [also  einer 
durchscbn.  16  Jahre]. 

Dann  folgen  die  12  Konige  der  Dynastie  D  mit  1327a  Jahren 
(s.  unten),  dann  Dyn.  E  mit  21  J.  5  Mon.  (Var.  23  Jahre  3  Mon.), 
dann  Dyn.  F  mit  20  J.  2  Mon.  und  endlich  Dyn.  G  (ein  Elamite) 
mit  6  J,  also  Dyn.  E— G  47  J.  8  Mon.  (Var.  49l/2  J),  was  mit  den 
Jahren  der  Dyn.  D  c.  180  Jahre  ausmacht. 

.  Zur  Bechtfertigung  der  einzelnen  in  eckige  Klammern  gesetzten 
Erganzungen  obiger  Liste  sei  folgendes  bemerkt.  Wir  wissen  aus  der 
synchron.  Geschichte  und  aus  den  Tell-el-Aniarna-briefen  (s.  die  betr. 
Synchronismen  unten  S.  16),  dass  auf  Kara-indas  entweder  unmittelbar 
oder  durch  1—2  (dann  noch  unbekanntej    Konige  getrennt  Burnabu- 


*5)  Der  Zehner  nach  Lehmann  sicher. 

M)  Nicht  6  Jahre,  da  sein  8.  Jahr  (nach  Radau,  Early  Bahyl.  History, 
p.  328)  bezeugt  ist. 

a7)  Voller:  Sagarattti-iurias ;  No.  26  im  Original,  wie  ich  langat  Termutet 
und  kQrzlich  Mr.  Pinches  wirklich  festgestellt  hat,  Ku-dur-  [  .  .  .  ] 


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14  V.  F.  Homrncl: 

nias  I.,  Kuri-galzu  I.,  KadiSman-Bel,  und  Burna-burias  II.  (letzterer 
c.  1400)  folgten.  Weiter  wissen  wir,  dass  an  Burna-buriaS  II.  sich  so- 
fort  Kara-chardas,  KadaSman-charbi  u.  Kuri-galzu  II.  anschliesseu  ; 
damit  haben  wir  aber  den  Anschluss  an  No.  22  der  Konigsliste  er- 
reicht,  da  die  dort  noch  sichtbare  Zahl  (der  Name  ist  leider,  wie 
auch  noch  bei  No.  23  und  24,  abgebrochen)  35  (moglicherweise  sogar 
55)  gewesen  ist  und  da  fur  eine  so  hohe  Ziffer  in  dieser  Zeit  iiber- 
haupt  nur  Kuri-galzu  II.,  das  „Kiudtt  in  Betracht  kommen  kann,  der, 
da  er  noch  unmundig  auf  den  Thron  gekommen,  voraussichtlich  auch 
lauger  regiert  haben  wird,  als  die  iibrigen.  Es  wird  also,  wenn  Kuri- 
galzu  II.  =  No.  22.  ist,  Kara-indaS  No.  14.  (allenfalls  auch  No  13) 
und  Burua-buriaS  I.  und  seine  Nachfolger  =  No.  15.  ff.  sein. 

Dieses  Ergebnis  stimmt  nach  oben  wie  nach  unten  in  durchaus 
befriedigender  Weise.  Denn  da  der  Wahrscheinlichkeitsrechnung  nach 
der  Anfang  von  No.  18.  (Burna-buriaS  II.)  um  1400  herum  liegen  muss 
(und  der  Kuri-galzu's  II.  urn  1375),  8.  unten  S.  16,  Anm.  30.,  aus 
andern  Grunden  aber  No.  1.  keinesfalls  hoher  als  c.  1735  angesetzt 
werden  kann,28)  so  ist  es  von  vornherein  unmoglich,  dem  BurnaburiaS  I., 
der  doch  friihestens  etwa  1450  angesetzt  werden  kann,  eine  frtlhere 
Stelle  als  etwa  No.  15.  anzuweisen;  denn  die  Konige  5 — 21  haben 
im  Durchschnitt  jeder  18  Jahre  regiert,  und  zwischen  No.  5.  (etwa 
1666  bis  1620)  und  Burna-buriaS  I.  (c.  1450),  also  einem  Zeitraum 
von  c.  200  Jahren,  mtlssen  doch  mindestens  10  Herrscher  angesetzt 
werden.  Eher  ware  noch  begreiflich,  dass  Burnaburias  I.  etc.  weiter 
herunter  zu  (also  etwa  No.  17.  ff.  oder  noch  mehr)  seine  Stelle  hatte 
(also  dann  Kuri-galzu  II.  No.  24  oder  mehr,  statt  No.  22) ;  aber  da- 
gegen  spricht  kategorisch  die  Zahl  der  uns  wohl  bekannten,  zwischen 
ihm  und  No.  26.  gelegenen  Konige.  Der  Kouig  No.  25.  hat,  wie  aus 
der  Liste  noch  zu  sehen,  mit  Ka-  (also  wahrsch.  KadaSman-)  be- 
gonnen;  nun  wissen  wir  aus  den  babyl.-assyr.  Synchronismen  die 
Folge  Kurigalzu  II.,  Nazi  maraddaS,  KadaSman-buriafi  (letzteres  nahezu 
gewiss,  da  3.  Rawl.  4,  No.  1.  dem  ganzen  Zusammenhang  nach  auf  Sal- 
manassar  I.  filhrt),  und  aus  Hilprecht's  Kontracttafeln  die  Folge:  Kuri- 

,§)  Vgl.  oben  S.  11  Anfang  von  Dyn.  H  im  hdchsten  Fall  etwa  976,  dazu 
dann  Dyn.  E-G  491/*  J.,  Dyn  D  =:  1321  a  J.,  Dyn.  C  677  J.,  also  976  +  182 
-}-  577  zz  1735  v.  Chr.  Setzen  wir  dagegen  den  Anfang  der  Dyn.  H  auf  c.  940, 
so  k&men  wir  fur  Dyn.  C,  No.  1  auf  1C99  v.  Chr.  Die  Kdnige  1  —  4  ?on  Dyn.  C 
hatten  dann  von  1736  —  1666  (oder  1656),  bezw.  von  1699  -1630  (oder  1620)  re- 
giert; sogar  Lehmann,  der  ganz  unverhaltnismassig  reducirte  Daten  annimmt, 
setzt  Dyn.  C  nicht  spater  als  1688—1113. 


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Ein  neuer  babylonischer  Kttuig.  ]5 

galzu  II.,  Nazimaruttafi  (sein  Sohn\  Kadadman-Turgu  (sein  Sohn)  und 
KadaSraanburias  (sein  Sohn).  Es  kann  also  keinem  Zweifel  mehr  unter- 
liegen,  dass  diese  letztgenannteu  vier  die  gesuchten  Nunimern  22.,  23., 
24.  und  25.  bilden;  von  No.  26.  an  sind  sowol  die  Nauien  als  die 
Zahlen  derJahre  in  der  Liste  erhalten.  Hilprecht  hatte  also  (Babyl. 
Exp.  I.,  1.,  S.  37.  f.)  von  No.  21.  an  schon  ganz  das  ricbtige, 
wabrend  Lehmann's  Erganzungen  der  Dyn.  C  durchaus  willkttrlicb 
und  lediglich  von  falschen  Voraussetzungen  aus  construirt  sind.  Auch 
die  4.  Col.  der  Synchron.  Gesch.  P,  Z.  14—19  (Bel-  nadin-  sumi  und 
Ramman-Suma-idina  erst  nach  Tuklat-Ninib  und  Ramni&n-8unia-u§ur) 
andert  hieran  nichts,  da  die  Z.  14—19  selbstverstandlich  nur  ein 
Nachtrag  (so  rair  folgend  Wincklerund  kttrzlich  auch  Jensen)  sein 
konnen;  deshalb  einen  doppelten  sonst  nirgends  bezeugten  Ramm&n- 
Sum-u$ur  (I.  und  II.)  anzusetzen,  wie  es  Lehmann  tliut,  ist  ganz 
ungerechtfertigt  und    verwickelt  nur  in  unlosbare  Widersprttche. 

Auf  die  beiden  Daten :  Tukl&t-Ninib  (Zeitgenosse  der  Konige 
27—31)  600  J.  vor  689  (Senacherib)  =  1289  (in  Wirklichkeit  aber 
c.  40  Jahre  niediiger)  und  Sagarakti-buriaS  (Verschreibung  fiir  Saga- 
rakti-fiurias),  Sohn  des  Kudur-l.el,  (No.  27  der  Liste)  800  J.  vor 
Nabunaid,  also  800  -f  c.  545,  das  ware  c.  1345  (in  Wirklichkeit 
aber  c.  70  Jahre  niedriger),  werde  ich  weiter  unten  noch  einmal 
zuruckkommen ;  *i9)  schon  jetzt  sieht  man  aber,  dass  diese  runden 
Zahlenangaben  in  keinem  eigentliclieu  Widerspruch  mit  den  aus 
andein  Grflnden  gewonnenen  auf  wenige  Jahrzehnte  hinaus  best i mm- 
baren  Zahlen  bilden  konnen. 

Treten  wir  nun  der  Frage  nach  der  genaueren  Datirung  der 
Dyn.-C.  durch  Zuhilfenahme  der  assyrischen  Synchronismen  naher. 

Der  vorletzte  Konig  der  Kassitendynastie,  Zamama-Suma-idina 
ist  nach   der  synchronistischen  Geschichte  Zeitgenosse   des  Assyrer- 


*°)  Es  wird  sich  da  ubrigens  zeigen,  dass  das  zweite  Datum  bis  jetzt  ganz 
falsch  Terstanden  word  en  ist;  schon  Jensen  hat  darauf  auftnerksam  gemacht 
(Gott  Qel.  Anz.  1900,  S.  851),  dass  ultu  pani  nicht  „seitu,  sondern  „seit  vortf 
bedeutet,  hat  aber  nicht  erkannt,  dass  es  sich  bei  den  800  Jahren  lediglich  nur 
nm  die  Zeit  vor  Sagaraktias  bis  auf  Sagaraktias  handeln  kann.  Von  800  Jahren 
von  Sagaraktias  (oder  auch:  Ton  vor  S.)  bis  auf  Nabu  naid  ist  also  uberhaupt 
nicht  die  Rede.  Ebenso  ist  auch  Nabu-n.  2,  29  auf  die  Grundung  des  Tempels 
E-nl  mas  ^vgl.  Meissner,  Beitr,  No.  74,  Z.  30  Ul-maS-si-tu,  naturlich  =  Anunitu 
—  wesbalb  ich  schon  in  meinem  Artikel  „Bab>ioniau  in  Hasting's  Bible  Diet., 
Vol.  I,  p.  224  E-ulmash  statt  E-ul-bar  transscribirte)  als  langst  vor  der  Zeit 
Sargon's  und  N»ramsin's  Bezng  genommen  ;  rseita  heisst  einfach  ultu  (nicht  ultu 
pani),  z.  B.  ultu  Gulkishar  Hilpr.  No.  83,  Obv.  6,  ultu  Zabum  1.  Rawl.  69,  3,  29. 


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16  V.  F.  Hommel: 

konigs  Assur-dajan  gewesen,  der  60  Jahre  vor  Tiglatpileser  I.  einen 
alten  Terapel  abbrach,  den  dann  erst  sein  Urenkel  Tigl.  wieder  aul- 
baute  (s.  weiter  unten,  S.  18,  die  Stelle),  ausserdein  wissen  wir,  dass 
Asur-dajan  ein  sehr  hohes  Alter  erreichte,  also  wahrscheinlich  auch 
entsprechend  lang  regiert  hat.  Fiir  die  Synchronismen  dieser  Zeit 
ergibt  sich  folgende  Tabelle: 

14?Kara-indaS Assur-bel-ni868u 

15.  Burna-buriaS  I. Puzur-ASur 

16.  Kuri-galzu  I. ? Assur-nadin-achi 

19.  Kara-chardaS Assur-uballit,  sein  Sohn 80)  c.  1400 

(TA) 

22.  Kuri-galzu  II.  (wahrsch. Bel-nir&ri,  sein  Sohn 

35  J.) 

Budi-ilu, 

23.  Nazi-maraddaS  (26  Jahre) Adad-nirftri  I.,  sein  Sohn 

(24.  =  17  Jahre) 

25.  KadaSman-buriaS  (14  J. ?  SulmAn-aSarid  I.,  sein  Sohn  (cf.  3. 

(No.  26— 27=29  J.)  Rawl.  4,  No.  1.) 

28.  Bitilias  II   (8  J.) Tuklfctf-Niuib  I.,  sein  Sohn 

(No.  29—31=9  J.) 

w)  Seine  Zeit  wird  noch  genauer  durch  folgende  Tabelle   veranschaulicht : 
Aegypten:  Assyrien:  Babylonien: 

Amenophis  III.  1461—1392  .    .      Assur-nadin  achi  .    .      Kuri-galzu  I.  und 

c.  1425—1400  .    .  Kadasman-Bel 

Amenophis  IV.  1392-1976  .    .    .  Atsur-uballit Burna-buria§  II. 

c.  1400—1376  c.  1405—1380 

Kara-chardas  c.  1380 
Kadasman-charbi  bis 
c.  1375 

Bel-nirari Kuri-galzu  II.  c.  1375 

c.  1375—1360 
Dazu  ist  zu  bemerken,  dass  Kiira-chardas  der  Schwiegersohn  und  Kadasman-charbi 
der  Enkel  des  Assur-uballit  gewesen  ist,  und  dass  Assur  uballit  gerade  noch  die 
Einsetzung  des  noch  unmundigen  Kuri-galzu  II.  (der  deshalb  den  Beinamen  WK. 
das  Kind"  in  der  Synchron.  Gesch.  fuhrt)  erlebt  hat ;  Kara-chardas  (vielleicht  ein 
Bruder  des  Burna-burias  II.)  kann  nur  ganz  kurze  Zeit  regiert  haben  (moglicber 
weise  nur  ein  Jahr),  und  dass  Kadasman-charbi  vorzeitig  durch  den  Usurpator 
Nazi  bugai  (der  vielleicht  nur  3  Monate  sich  hielt)  ermordet  wurde,  erzahlt  una 
die  Synchron.  Gesch.,  und  zwar  (genauer  als  das  Hauptexcmplar)  das  neue  von 
Mr.  Pinches  u.  Hugo  WinckliT  verdffeutlichte  Fragment,  wo  su-zi-gas  (su-zi  Ideogr. 
far  na<;ibu?)  statt  Nazi-bugas  steht. 


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Ein  neuer  babyJoniecher  KOnig.  17 

32.  Ramm&n-Suma-usur  (30  J.)  —  Assur-na^ir-pal  I.,  sein  Sohn  (nur 

6  Jahre,  und  zwar  gleichzeitig 
mit  den  ersten  sechs  Jaliren 
R.'s) 

9  .        „        *    Bel-kudurrf-u$ur 

9  n        »        *    Ninib-pal-ekur,  sein  Sohn 

(33—34=28  Jahre) 

35.  Zamama-suma-idina  (1  J.)  — —  Assur-dajan,  »        . 

(36=3  Jahre) 

Dyn.  D.,  1-2=26  Jahre)  .       Mutakkil-Nusku,    n        „ 
4.  Nabu-kudurra-u§ur  I.   Assur-riS-ifii,         „        n 

6.  Marduk-nadin-achi    Tukl&ti-pal-eSarra,  sein  Sohn 

7.  Marduk-iapik-zir-m&ti  Assur-bel-kala,  »         n 

Wie  man  sieht,  so  haben  wir  von  Assur-nadin-achi  an  eine  voll- 
standige,  fast  stets  von  Vater  auf  Sohn  gehende  (also  genealogische) 
Reihe  der  Assyrer-Konige,  genealogisch  nur  unterbrochen  wahrend 
der  Regierungszeit  des  Babylonierkonigs  Ramm&n-Suma-ugur.  Da  bei 
solchen  genealogischen  Reihen,  wie  man  iiberall  in  der  Weltgeschichte 
beobachten  kann,  fast  gesetzmassig  ein  Durchschnitt  von  25  Jahren 
auf  einen  Herrscher  kommt,  so  kann  man  von  Assur-uballit  an,  der  als 
Zeitgenosse  des  AmenophisIV.  etwa  um  1400— 1375  regiert  haben  wird, 
(8.  Anm.  30)  bis  auf  Assur-bel-kala  eine  ungefahre,  sich  immer  wieder 
so  ziemlich  mit  der  Wirklichkeit  ausgleichende  Wahrscheinlichkeits- 
rechnung  aufstellen,  die  dann  durch  die  babylonischen  Synchronismen 
und  die  Zahlangaben  der  Eonigsliste  genauer  zu  reguliren  ist.  Wir 
bekommen  auf  diese  Weise 

fur  Assur-uballit c.  1400—1375 

„    Bel-nir&ri c.  1375-1350 

„    Budi-ilu c.  1350—1325 

„     Adad-nirSri c.  1325     1300 

„     Salmanassar  I c.  1300—1275 

.     Tukl&tf-Ninib c.  1275—1250 

„     Assur-n&gir-pal  I.     .    .       .  c.  1250—1244 
und  fiir  Bel-kudurrf-u§ur    .       .    .    .  c.  1243-1218 

„     Ninib-pal-ekur c.  1218—1193 

,     Assur-dajan c.  1193—1168 

,     Mutakkil-Nusku c.  1168—1143 

„     Assur-rfS-iSi c.  1143—1118 

.     Tukl4ti-i  al-e8arra     .    .   .    .  c.  1118—1093 
„     Assur-bel-kala c.  1093—1068 

Phil.-hist.  Classe  1901.  2 


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|g  V.  F.  Hommel: 

Dazu  stimmt  z.  B.  sehr  gut,  dass  Tiglatpileser  am  nAnfang 
seiner  Regierunga  (also  c.  1118)  den  Tempel  Anu's  und  Adad's  in 
der  Stadt  Assur,  „dessen  Fuudament  —  vordem  hatte  ihn  namlich 
Samsi-Adad,  der  Patesi  des  Gottes  Assur,  Sohn  des  ISmi-Dagan,  des 
Patesi  des  Gottes  Assur  gebaut,  641  Jahre  aber  war  er  mebr  und 
mehr  verfallen,  (und)  Assur-dajan,  Konig  von  Assur,  Sohn  Ninib-pal- 
ekur's,  Konigs  von  Assur,  hatte  diesen  Tempel  niedergerissen  und 
nicht  mehr  aufbaueu  konnen  —  60  Jahre  hindurch  nicht  wieder 
gelegt  worden  waru  neu  bauen  liess. 31)  Es  sind  also  zwischen  dem 
Ende  der  Regierung  Assur-dajan's  (es  brauchen  iibrigens  nicht  die 
allerletzten  Jahre  dieses  „zu  hohem  Greisenalter  gekomraenentt  Herr- 
schers  gewesen  zu  sein)  und  dem  Antrittsjahr  Tiglatpileser's  60  Jahre 
verflossen. 32) 

Bevor  wir  nun  die  Probe  machen,  wie  am  besten  in  der  babyl. 
Konigsliste  die  Zahlen  einzusetzen  sind,  will  ich  noch  kurz  die  der 
Kassitendyuastie  folgende  Dynastie  D  nach  der  Konigsliste  und  den 
sich  aus  andern  Angaben  ergebenden  Erganzungen  hersetzen : 


1.  Marduk  [—...]          18  J. 

2.  [Ramm&n-Suma-epu§?]     8  J. 

3.  [Ninib-nadin-§umi?J      ... 

(Vater  des  folgenden) 

63  Jahre 
(also  durchschnittlich 
einer   12—13  Jahre 

4.  [Nabu-kudurri-u§ur]     .  .  . 

5.  [Bel-nadin-apli]             .  .  . 

6.  [Marduk-nadin-achi]     .  .  . 

7.  [Marduk-Sapik-ziri^3)]  .  .  . 

8.  [Ramman-pal-idina]       22  J. 

9.  Marduk  achi  (?)  [-irba]  1  J.  6  Moi 

i. 

3I)  So  wie  oben  ist  die  betreffende  Stelle  (Tigl.  7,  60—71  ff)  zu  abersetzen; 
dass  Z.  62  (ma  pana  etc.)  bis  Z.  68  Parenthese  ist,  wahrend  der  zu  *a  gehorende 
Relativsatz  erst  in  Z.  09  uud  70  folgt,  lehrt  (die3  gegen  Lotz  und  Jensen)  die 
einfuchste  Kenntnis  der  babyl  -assyrischen  Syntax. 

S2)  Nimmt  mai  an,  dass  Assur-dajan  etwa  10  Jahre  vor  seinem  Tod  den 
Tempel  abreissen  liess,  aber  durch  sein  hohes  Alter,  bezw.  dnrch  Kranklichkeit 
am  Wiederaufbau  verhindert  wurde,  daon  wilren  es  sogar  genau  50  Jahre  zwischen 
dem  Tod  Assur-dajans  und  dem  Reg.-antritt  Tiglatpilesar'e  I. 

a3)  Iu  der  Synchron.  Gesch.  Marduk-sapik  zir-mati,  in  seinen  Originalin- 
schriften  (Nilpr.  No.  148  n,  King  No.  7o)  aber  Terkurzt  Marduk-sapik  ziri  fgeschr. 
-ia-bi-ik-zi  ri-im). 


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Ein  neaer  babylonischer  Konig.  19 


10.  Marduk-zfra  [-ibni?]     12  J. 

11.  Nabft-Suma  [-idina?]      8  J. 
Sumraa:  132  J.,  6  Mon.,  Dynastie  Pa-si. 


Zur  Rechtfertiguug  der  Ergauzungen  diene  folgendes.  Zunachst 
nur  als  Yermutung  mdchte  ich  die  Einsetzung  der  beiden  Namen  in 
No.  2  und  3  betrachtet  wissen;  Ramman-Suina-epuS  (siehe  seine  von 
Winckler  publicirte  Iuschrift  in  den  Mitth.  des  Akad. -oriental.  Vereins, 
Berlin  1887,  S.  19)  passt  der  Altertumlichkeit  der  Schriftzeichen 
nach  weit  besser  in  diese  Zeit  als  etwa  in  die  der  Dynastie  H.,  und 
Ninib-nadin-Sumi  kann  in  der  von  Pater  Strassmaier,  Hebraica  IX., 
p.  5,  veroffentlichten  Inschrift  seines  Sohnes  Nebukadrezar's  I.  ganz 
gut  den  Konigstitel  gehabt  haben,  da  am  Anfang  der  folgenden  Zeile 
fur  ein  Sar  Din-tir-ki  hinreichend  Platz  ist. 84)  Dass  wir  dann  mit 
No.  4—7,  deren  Aufeinanderfolge  gesichert  ist,  nicht  weiter  herab- 
rucken  durfen,  ergibt  sich  von  selbst,  da  auch  nicht  der  leiseste 
Grund  daftir  vorhanden  ist,  dass  Ramm&n-pal-idina  als  Usurpator 
von  der  Konigsliste  ubergangen  worden  sein  soil, 3fl)  und  da  es  ebenso 
wenig  angeht,  den  Marduk-zira\-ibni  oder  ahnlichl  dem  Marduk-Sapik- 
ziri  gleichzusetzen;  letzteren  hatte  die  Konigsliste  hochstens  zu 
Marduk-Sapik  abkiirzen  konnen.  Ober  moine  fruhere  Auffassung  (Gesch. 
Bab.'s  und  Ass.'s,  S.  448  ff.),  die  dann  von  Hilprecht  mit  weiteren 
Grtinden  verfochten  wurde,  dass  n&mlich  Nebukadrezar  I.  der  erste 
Konig  der  Dyn.  D.  gewesen,    ist  kein  Wort  mehr  zu  verlieren;  man 


u)  nMore  than  the  half  of  the  Hues  are  broken  off  at  the  left  hand"  sagt  der 
Herausgeber  auf  p.  4. 

S3)  Dann  musste  schliesslich  die  Halfte  der  Konigsnamen  fehlen,  wenn  ein 
solcher  Grand  massgebend  gewesen.  Ubrigens  war  Ramman-pal-idinna,  wie  der 
Name  seines  Vaters,  E-sag gil-Saduni  d.  i.  "Sag  gil  (der  beruhmte  Bel-tempel  Ton 
Babel)  ist  unser  (heiliger)  Bergu  lehrt,  wenn  auch  kein  Prinz  (vgl.  mar  la  ma- 
ma na  „Sohn  eines  Niemand4*;,  so  doch  ein  guter  Babylonier,  dessen  Tochter  der 
Assyrerkfinig  zur  Frau  zu  nehmen  nicht  yerschmahte,  und  es  heisst  ausdriicklich, 
dass  seinen  Vorganger  sein  Land  verjagte  und  ihn  daftir  (trotz  seiner  niedereren 
Herkunft)  zum  K5nig  einsetzte.  Warum  hatte  ihn  also  die  Liste,  die  doch  einen 
Senacherib  (und  zwar  gewisaeuhaft  zweiraal,  Dyn.  K,  No.  6  und  13)  auffuhrt, 
deshalb  auslassen  sollen?  Ist  ja  auch  der  elamitische  Fremdherrscher  (Dyn.  G) 
gewissenhaft  registrirt  worden,  und  nur,  wo  man  die  Wahl  zwischen  einem  aasyr 
Konig  und  einem  babyl.  Gegenkonig  (wie  bei  Tuklati-Ninib  und  Ramman  suma 
idina  hatte,  die  sechs  letzten  Jahre  ror  Ramman- § uma-ugur),  da  wurde  naturlich 
der  Babylonier  statt  des  Assyrers  aufgefuhrt. 


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20  V.  F.  Hommel : 

vergleiche  uur  die  innere  Unmoglichkeit  folgender  dann  sich  erge- 
benden  Sachlage: 

35.  Zamfima-Suma-idina      1  J.   —  Asur-dajan 

36.  Belnadin  §umi  5>  J. 

1.  [Nabu-kudurri-u§ur]    18  J.   —  Assur-ri§-i§i,  Enkel  A§ur-dajan's 

2.  [Bel-nadin-apli]  8  J. 

3.  [Murduk-nadin-achi] Tiglatpileser  L,  Urenkel  Assurd.'s 

(so  Hilprecht,  Babyl.  Exp.,  I.,  p.  44)  im  Zusammenhalt  mit  den 
genealogischen  Erwagungen  S.  17;  abgesehen  davon,  dass  nach  den 
Spuren  in  der  Konigsliste  der  Name  des  ersten  Konigs  der  Dyn.  D. 
sicher  nicht  mit  Nabti-  begann,  sondern,  wie  schon  der  erste  Heraus- 
geber,  Pinches,  noch  zu  erkennen  glaubte,  mit  Marduk-,  ist  es  doch 
undenkbar,  dass  die  Regierungen  des  Mutakkil-Nusku  und  seines 
Sohnes  Assur-ris-iSi  nur  wenig  iiber  30  Jahre  betragen  haben  sollten, 
und  dass  also  etwa  gerade  30  Jahre  nach  dem  Tode  Asurdajan's 
schon  sein  Urenkel  Tigl.  I.  auf  dem  Thron  gesessen  ware.  Assur- 
dajan  wurde  ja  sehr  alt,  wie  Tigl.  uns  in  seinen  Annalen  angibt, 
und  z.  B.  auf  Louis  XIV.  (1643—1715,  er  war  5jahrig  seinem  Vater 
Louis  XIIL,  1610—1643,  gefolgt)  folgte  allerdings  sein  wiederum 
nur  5jahriger  Urenkel  Louis  XV.  (1715 — 1774)  und  diesem  wieder 
sein  Enkel  Louis  XVI.  (1774—1792),  also  von  1610  an  7  Genera- 
tionen  =  182  Jahre;  aber,  wenn  das  als  Analogie  auf  jene  assy- 
rischen  Verhaltnisse  zutreffen  sollte,  dann  miisste  man  zum  mindesten 
erwarten,  dass  Asur-dajau  etwa  schon  70 — 80  Jahre  vor  Tiglatpileser 
auf  dem  Throne  gesessen  ware,  was  indes  nicht  der  Fall  ist,  da 
A8sur-dajan  seinem  Vater  Ninib-pal-ekur  etwa  30  J.  vor  Zamama- 
Suma-idina  gefolgt  sein  wird. 86)  Und  wenn  vollends,  wie  es  doch  das 
wahrscheinlichste  ist,  der  oben  S.  18  erwahnte  Abbruch  des  Anu- 
tempers  in  das  Ende  der  Regieiung  Asurdajans  zu  setzen  ist,  dann 
miissen  ja  (vgl.  S.  18,  Anm.  32)  50—60  Jahre  zwischen  seinem  Tod 
und  dem  Anfang  der  Regieiung  Tigl.'s  liegen,  was  wiederum  obige 
Ansatze  Hilprechts  unmoglich  macht,  da  wir  nach  ihnen  im  hochsten 


,e)  Weiter  wftre  dann  zu  erwarten,  dass  gleich  Louis  XV  auch  Tiglatpileser  I 
als  unmtindiges  Kind  zur  Regierung  gekommen,  wogegen  aber  spricht,  dass  wir 
schon  unter  dem  Nachfolger  Marduk-nadin-achi's  einen  Sohu  von  ihm,  den  Assur- 
bel-kala,  auf  dem  assyr.  Throne  finden;  auch  macht  der  Hericht  in  den  Annalen 
Tigl.'s  nicht  den  Eindruck,  als  oh  seine  ersten  fiinf  Feldziige  bios  in  seinem 
Namen,  aber  nicht  von  ihm  sellier,  ausgefuhrt  wordeu  w&ren. 


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Ein  neuer  babylonischer  Kdnig.  2i 

Fall   nur   wenig   uber   30  Jahre    zwischen  Tiglatpileser  und   Assur 
dajan  annehmen  diirften.  S7) 

Nun  erst  sind  wir  so  weit,  dem  positiven  Aufbau  der  genaueren 
Datiruugen  der  Dynastien  C  und  D  naher  treten  zu  konnen,  um  vor 
allem  dadurch  zu  constatiren,  ob  das  beriihmte  Bavian datum :  Weg- 
fflhrung  einer  Statue  aus  der  assyr.  Stadt  lkall&ti  (wahrsch.  in  Meso- 
potaraien)  durch  Marduk-nadin-achi  418  Jahre  vor  Senacherib  (689 
vor  Chr.),  also  1107  vor  Chr.,  zutrifft  oder  aber  (mit  Lehmann)  zu 
corrigiren  ist,  ferner  urn  zu  sehen,  wie  sich  die  runde  Zahlenangabe 
fttr  Tuklat-Niuib :  600  Jahre  vor  689  (s.  oben  S.  15)  dazu  verhalt. 

Wir  beginnen  bei  Burnaburias  II.  (No.  18,  8.  oben  S.  13)  und 
Assur-uballH  c.  1400  vor  Chr.,  bezw.  mit  Kurigalzu  II.  (No.  22) 
c.  1375  (siehe  fttr  die  Zeit  zwischen  No.  18  und  22  die  kleine  Tabelle 
S.  16,  Anm.  30),  da  hier  durch  die  aegyptischen  Synchronismen  der 
erste  feste  Ausgangspunct  gegeben  ist. 

Und  zwar  erhebt  sich  hier  gleich  die  Frage,  ob  wir  mit  55 
oder  nur  mit  35  Jahren  des  ganz  jung  zur  Regieruug  gekommenen 
Kurigalzu  (s.  S.  14  oben»  zu  rechnen  haben;  wir  werden  also  zu- 
nachst  einmal  beide  Moglichkeiten  **)  bei  der  Aufstellung  neben 
einander  berucksichtigen,  um  so  zu  sehen,  welche  sich  besser  zum 
ttbrigen  fttgt 

Bel-nhaii  „        1375—1350 

Budi-ilu  „        1350—1325 

>T)  Der  Regierungsantritt  Tigl.'s  mus9  namlich  bald  nach  dem  des  Marduk 
nadia  achi  erfolgt  sein,  da  die  in  der  Synch r on.  Gesch.  erwahnte  feindliche  Be- 
ruhruog  beider  Herrscher  erst  nach  dem  5.  Jahre  Tigl.'s  erfolgt  sein  kann  (da 
die  Annalen  noch  nichts  da  von  erwahnen)  und  da  dort  znerst  (zwischen  den 
Zeilen)  ?on  einer  Niederlage  Tigl.'s,  dann  im  Jahr  drauf  ?on  einem  Sieg  dessel- 
ben  berichtet  wird;  von  einer  Niederlage  der  Assyrer  spricht  aber  Marduk-nadin-achi 
in  der  bekannten  Grenzurkunde  in  s einem  10.  Jahr. 

Si)  Lehmann  gchien  die  Zahl  36  nach  den  Spurcn  des  Originals  der  KOnigs- 
liste  das  wahrscheinlichere,  vgl.  sein  Buch,  S.  19  f.:  Pinches  1896  „65  wahr- 
scheinlich,  Kundtzon  dagegen  (bei  einer  erneuten  Collation,  1895):  „die  Zchner 
gewiss  eher  30  als  60",  und  Lehraann's  Endr6sum6:  „wir  haben  also  die  Moglich- 
keiten 35,  38  und  55  in  Betracht  zu  Ziehen,  letztere  jedoch  nach  dem  Gesammt- 
befund  als  weniger  wahrscheinlich." 

")  Keinesfalls  frtther  als  1375,  da  sonst  fiir  Kara-chardas"  und  Kada§man- 
charbi  (Xazi-bugai  kommt  als  vielleicbt  nur  wenige  Monde  oder  gar  nur  Tage 
regierend  nicht  in  Betracht)  zu  wenig  Zeit  bleibt,  eher  noch  etwas  spater. 

40)  Vgl.  fttr  die  assyr.  Konige  das  oben  S.  17  ausgefuhrte  (also  Appro ximal- 
daten,  je  25  Jahre  bei  fortlaufender  geuealogischer  Heihe). 


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22  V.  F.  Homme): 

Nazi-maraddaS  1320—1294 

Oder  1340—1314  Adad-nirari  circa      1325—1300 

KadaSman-Turgu       1294—1277 

Oder  1314-1297 
KadaSman-buriaS       1277—1263 

Oder  1297—1283  Salraanassar  I.         „        1300—1275 

Kudurri-Bel  1263—1247 

Oder  1283—1267 
Sagarakti-SuriaS         1247  - 1234 

oder  1267—1254 
Bitilias  II.  1234—1226 

oder  1254—1246  Tuklat-Ninib  w        1275-1250 

Bel-nadin-§umi  I.     1 

rr   J   x  U     u-  TT  !  1220  — 1223 

KadaSnian-charbi  II.  J 

oder  1246-1243 
Ramm&n-8uui  idina    1223—1217 

oder  1243—1237,  bzw.  Tuklat-Ninib  4l) 

Ramman-Suin-u§ur     1217 — 1187  Assur-na§ir-pal  I.    „        1250—1244 

oder  1237—1207 

Bel-kudur-u§ur        „        1244  - 12 1 8 

Ninib-pal-ekur         .        1218—1193 

Meli-sipak  1187—1172 

oder  1207—1192 
Marduk-pal-idina       1172— 1 159 

oder  1192-1179 
Zamama-Suui-idina     1159 — 1158  Assur-dajan  „        1193 — 1168 

oder  1179-1178 

Belnadin-Sumi  II.       1158-1155 

oder  1178—1175 
Mutakkil -Nusku       „        1168—1 143 

Marduk  [—...]     1155-1137 

oder  1175-1157 
[Ramman-§uin-epu§?J  1137—1129 

oder  1157—1149 


41)  Auf  diose  sechs  Jahre,  wo  sich  Ramman-suma-idina  und  Tuklat  Niiiib 
in  Babylonien  die  Ilcrrschaft  streitig  machten,  bezieht  sich  das  Datum  (s  oben 
S.  15):  600  J.  vor  689,  das  ware  1289.  Dazu  passt  naturlich  1243  flf  besser  als 
1223  flf.  Statt  554  J.  (1243—689)  kann  man  ja  immer  noch  in  runder  Zahl 
600  sagen. 


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Ein  neuer  babylonischer  Kftnig. 


23 


[Ninib-nadin-sumi?]  j  12  od.  32  J. 
[Nebu-kadrezar  I.]  (also 

[Bel-nadin-apli]  1129—1117 

Oder  1149— 1117)     .    .    .    .  Assur-riS-iSi  circa    1143-1118 

[Marduk-nadin-achi]  1117  ff 42)  .  Tuklat  pal-e§arra     „        1 1 18—1093 

[Marduk-Sapik-ziri] Assur-bel-kala         „        1093-1068 

[Ramman-pal  idina]   1066-1044 

Oder  1086—1064  Assur-bel-kala 

etc.  (s.  oben  S.  18  f.) 

Man  kann  sich  nun  leicht  iiberzeugen,  dass  das  annahernd 
richtige  die  zweite  Reihe  (Kurigalzu  II.  1375—1340,  also  35  statt 
55  J.)  ist,  wozu  vor  allem  d;is  Tuklat- Ninib  Datum  wie  audi  das 
Baviandatum  in  vorzuglichster  Weise  stimmt;  die  assyrischen  Syn- 
chronismeu  sind  dann  dem  entsprechend  zu  modificirai,  so  dass  also 
etwa  folgende  Tabelle  der  Walirheit  am  niichsten  kommen  diirfte: 
Anfang  der  Dyn.  C  1752  ff  (-1175  v.  Chr.) 


18. 

Burnaburias  II.  1405— 1330 

Assur-uballit 

c.  1400- 

-1370 

19. 

Earachardas 

(Assur-uballit) 

20. 

KadaSmaii-cbarbi  I. 

.  1380—1375 

21. 

Nnzibugas 

22. 

Kurigalzu  II. 

1375- 

-1340  (Assur-uballit) 
Bel-nir&ri        c. 

1370  ff 

Budi-ilu 

c.  1350- 

-1325 

23. 

Nazimaraddas 

1340- 

-1314  Adad-niiari 

c.  1325- 

-1300 

24. 

KadaSman  Turgu 

1314- 

-1297 

25. 

Kada§man-buria§ 

1297  - 

-1283  Saliuanassar  I. 

c.  1300 

1270 

26. 

Kudurri-Bel 

1283- 

-1267 

27. 

Sagarakti-suiias 

1267- 

-1254 

28. 

BitiliaS  II. 

1254- 

-1246  Tuklat-Ninib 

c.  1270- 

-1237 

29. 

Bel-nadin-sumi  I. 

| 

30. 

Kadasman-cliarbi  I 

I.  j  lU6~ 

-1243 

31. 

Ramnnin  §uina  idiu 

a     1243- 

-1237  (TuklAt-Ninib) 

32. 

Ramman-suma-u$ui 

•      1237- 

-1207  Assur  nasir-pal 
Bel-kudur-usur 

I.    1237- 
1231  ff 

-l.'3l 

Ninib-pal  ekurc.  1210  ff 

33. 

Meli-sipak 

1207- 

-1192  Assur-dajan     c 

1200  ff 

34. 

Marduk-pal-idina 

1192- 

-1179 

**;  nach  dem  Datum  von  Bavian  (s.  oben  S.  21  und  Anm.  37) ! 


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$4  V.  F.  Hommel: 

35.  ZumamaSuma  idina  1178  (Assur-dajan) 

36.  Bel-nadin-Sumi  II.        1178—1175 

Dyn.  D  1175—1042:  Mutakkil-Nusku  c.H70ff 

1.  Marduk  [  ..  .  ]  1175-1157 

2.  [Ramin&n-§uma-epuS?]  1157—1149 

3.  [Ninib-nadin-Sumi  ?] 

4.  Nebukadrezar  I.  (—  c.  1122)  Assur  riS-i&i    c.  1143  ff 

5.  Bel-nadin-apli        (c.  1122)— 1117 

6.  Marduk-nadin-achi  1117  ff 

(-  c.  1100)  TiglatpilesarLc.  1118  ff 

7.  Marduk-Sapik-ziri  (c.  1100)— 1086  Assur-bel-kala  c.  1093  ff 

8.  Ramman-pal -idina        1086—1064  (Assur-bel-kala) 

9.  Marduk-achi-irba?  1063 

10.  Marduk-zira-[ibni]        1062—1050 

11.  Nabu-Suma-idina  1050-  1042 

Nach  der  Konigsliste  folgen  nun  die  Dynastien  E— G  mit  49 
Jahren,  so  dass  der  Anfang  der  Dyn.  H  c.  992  anzusetzen  ware. 4S) 
Fur  letzteren  Termin  hatten  wir  S.  11  f.  „als  Minimaldatuui  940  v.  Chr., 
eventuell  aber  mehrere  Jahrzehnte  holier  (vielleicht  sogar  976)"  ge- 
wonnen,  so  dass  also  die  Discrepauz  mit  dem  Datum  von  Bavian 
keinesfalls,  wie  Lehmann  glaubte,  100  J.,  sondern  hochstens  c.  50 
Jahre,  eventuell  nur  Vj2  Jahrzehnte,  betragen  wiirde.  Hatte  wirklich 
Kurigalzu  II.  55  statt  35  J.  regiert,  so  ware  die  Discrepanz  urn  voile 
20  Jahre  geringer,  eventuell  also  gar  keine  mehr;  dagegen  spricht 
aber,  dass  dann  (das  durchaus  glaubwiirdige  Baviandatum  festgehalten) 
Nebukadrezar  I.  kaum  8  Jahre  regiert  liaben  konnte.  Der  Fehler 
kann  aber  doch  viel  eher  in  den  Angaben  der  Konigsliste  fur  Dyn. 
E — G  stecken;  und  diese  sieben  Konigsnamen  wollen  wir  daher  ein- 
mal  naher  uns  ansehen.  Sie  liegen  uns  in  doppelter  Uberlieferung, 
namlich  der  betr.  Partie  der  grossen  Konigsliste  und  in  dem  zuerst 
von  G.  Smith  bekannt  gegebenen  gerade  nur  diese  Dynastien  voll- 
standig  enthaltenden  und  durch  chronikartige  Zusatze  vermehrten 
Fragment  (s.  den  Text  in  Winckler's  Untersuchungen  S.  153)  vor. 
Ich  gebe  zunachst  letzteres  in  tlbersetzung : 

Dyn  E:      Der  ndgiru  des  Hauses  Amil-  .  .  .  vom  Meerlande,  Simmas- 
Sipak,   Sohn   des  Irba-Sin,    der  die  Horden  der  Dynastie 


4S)  Falls  wir  mit  dem  Regierungsantritt  Kurigalzu's  noch  etwas  herabgehen 
darften,  was  ja  nicht  unmoglich,  z.  B.  etwa  7—10  Jahre,  dann  fiele  das  £nde 


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fiin  nener  babylonischer  Konig.  25 

des  Damfci-iliSu  mit  den  Waffen  vernichtete,  17  Jahre  hat 
er  geraacht  (=  regiert), 

im  Palast  der  Sargon  liegt  er  begraben 
E-a-mu-kin-Sumi,   Konig   von    Im-gi   (Chaldaa),   Sohn  des 
Chasmar,  3  Monate  hat  er  gemacht, 
in  den  Sflmpfen  von  Bit-Chasmar  liegt  er  begraben, 
KaSSft-nadin-achi,  Sohn  des  Sippai,  6  Jahre  hat  er  gemacht, 
im  Palast  (scil.  liegt  er  begr.) 

3  Konige  Dynastie  des  Meerlandes  (d.  i.   Chald&a's   und 
Bahrain's),  23  Jahre  haben  sie  gemacht  (=:  regiert) 

Dyii.  F:     Ulma§-Sakin-Sumi,   Sohn   Bazi's,    15   J.    (lies   18?)    h.   er 
gemacht,  im  Palast  des  Etir-Marduk  (s.  oben  S.  12.  A.  24) 
Ninib-kudur-u§ur,  Sohn  Bazi's,  2  Jahre 
[Sindi-]  Shufcamuna,    ditto,    3  Monate44)   hat  er  gemacht, 
im  Palaste  des  ...  . 


[3  Konige]  Dynastie  Bazi,  20  Jahre  3  Monate 


Dyn.  G:     [Kudur?]   Sprossling   (Urenkel)   des  U  ...  (?) von 

Elam,  6  Jahre  .... 
womit  man  die  Konigsliste  vergleiche: 
Dyn.  E:     18  (Jahre)  Simmas-Si(pak) 

5  Monate  Ea-mukin  (nicht  Bfel-mukinl) 

3  (Jahre)  KaSsft-nadin-achi 


21  (Jahre)  5  Mon.,  3  Konige  Dyn.  des  Meerlandes 


Dyn.  F:     17  (Jahre)  E-ul-maS-Sakin-Sumi 
3  (Jahre)  Ninib-kudurri  (-u§ur) 
3  Monate  Shi[-im-di?]-Shu-ka-mu  45) 


der  Dyn.  C  1168  oder  1165,  das  Ende  der  Dyn.  D  1035  oder  1032  und  das  der 
Dyn.  G  985  oder  982. 

")  oder  vielleicht  besser  „3  (scil.  Jahre),  Monate  [3]"  aufzufassen,  da  auch 
bei  Dyn.  E,  No.  2  die  Zabl  erst  nach  dem  Wort  Monat  stebt;  dann  braucht 
man  F,  No.  1  die  Zahl  16  nicht  zu  ftndern,  denn  15  +  2  +  3  Jahre  gibt  eben- 
falls  20. 

4S)  Die  Erganzung  Shi[-la-nim]-Shu-ka-mu  ist  nach  Lehmann  ganz  unsicher; 
ich  vermute  Si-im-di-Sufcamu,  was  dann  3.  Rawl.  38,  No.  2,  Z.  69  (vgl.  dazu 
Anm.  46)  als  [Shu-fca-]mu-idina  ins  semitUche  Qbersetzt  ware. 


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26  V.  F.  Hommel  i 

20  (Jahre),  3  Mon.,  3  Konige,  Dynastie  Ba-az  (?) 

Dyn.  G :       6  (Jahre)  Kudur  (?)  [-Nanchundi  ?] 

Dyn.  H:     36  (Jahre)  [Nabu-ukin-apli] 

etc.  (siehe  oben  S.  5  f.) 
Da  eia  Sohn  des  Nabu-ukin-apli  ebenfalls  Ninib-kudurri-ussur 
hiess  (siehe  oben  S.  8,  A.  17),  so  wird  Nabu-ukin-apli  wol  ein  Sohn 
dieses  Ninib-kuduri-usur  (Dyn.  F,  No.  2)  gewesen  sein;  ausserdem 
ist  zu  bemerken,  dass  ein  E-ulnia§-8akin-§uini,  Sohn  Bazi's,  schon 
iin  10.  Jahr  Marduk-nadin-achi's,  also  1107  vor  Chr.,  als  Zeuge  be- 
gegnet,  also  wol  der  Gross  vater  des  Konigs  Dyn.  F,  No.  1.  Den 
Elainiten  inochte  ich  nach  3.  Kawl.  38,  No.  2  zu  Kudur-nauchundi 
(abgek.  vielleicht  bios  Kudur)  erganzen.  Diese  interessante  aber  leider 
fr^guientarische  neuassyrische  Kopie  einer  mittelbabyl.  historischen 
Inschrift  beginnt:  [Shu-^a-]mu-idina, 4G)  den  Konig,  verjagte  er,  seine 

Dynastie  schnitt  er  ab, te  er,  deu  Kudur-nanchundi,  seinen 

Erstgebornen,  [setzte  er  zum  Konig  von  Babel  einj;  noch  mehr  als 
seine  Vater  haufte  er  die  Siinde   und  vermehrte   seine  schwere  Ver- 

gehung,    Feindseligkeiten  plante  er  gegen  Akkad,  raachte 

(fertigte  fiir  sich  an)  tiktti  (lies  ti-ki-ti),     und  den 

Ea-mu-kin, 47)  den  vor  mir  regierenden  (friiheren)  Konig  48) , 

Feindseligkeiten  begiengen  sie,   Verderben  dadurch  herbei  schworend 

,   und  die  Leute   von  Akkad,    sie   alle,    sturmwind- 

gleich ,   die   hochragenden   Stadte   ([tnachd]ei  ?iruti), 

sie  alle  liess  er  [triimmergleich]  werden u.  Drei  Zeilen 

weiter  begegnet  daun  wieder  in  nicht  mehr  erkennbarem  Zusammen- 
hang  der  (fruhere,  aber  wol  noch  lebendej  Konig  Ea-mu-SIS  (sic! 
lies  Ea-mu-kin),    wahrend  auf  dem  Revers  mehreremale  Elani  (bezw. 

**)  Vgl.  schon  Anm.  46;  als  Aualogie  zu  einer  solcuen  Umsetzung  eines 
zweigliedngen  fremden  Nameus  Ygl.  man  5.  Rawl.  44,  Col.  3,  19  Dul-dul-(7t«A-«AtY 
=  Samas-upachir  oder  umgekehrt  Col.  2,  23  Bel  che-sal  zz  Tanitti  Bel.  Zu  kassitisch 
Hindi,  Undi  zz  nadaau  vgl.  Mam  en  wie  Shindi-Shugab  (T.  A.). 

4T)  Nach  Ea-mu  sind  nur  noch  drei  horizontal  Keiie  zu  sehen  (Z.  63).  Da 
Z.  69  Ea-mu-SIS  steht,  so  wird  hier  ebenso  gestanden  haben.  Es  liegt  aber  wohl 
(man  beachte,  dass  wir  die  spatere  neuassyr.  Kopie  eioes  alteren  mittelbabyl. 
Textes  vor  uns  haben,  und  dass  ein  Konigsname  Ea-nadin-achi  oder  Ea-shuma-usur 
nicht  belegt  ist)  eine  Verschreibung  far  Ea-mu-kin  vor,  wozu  noch  a  if  die  genau 
wie  Dyn.  E,  No.  2  gebrauchte  Schreibweise  ilu-IDIM  (Zeichen  be)  far  Ea  auf- 
merksam  gemacht  sei. 

48)  Vielleicht  „holte  er  sich  zur  Hilfe"  oder  ahnlich,  wozu  zu  beachten, 
dass  dann  folgerichtig  mit  der  3.  pi.  weitergefahren  wird. 


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Ein  neuer  babylonischer  Konig.  2? 

der  Elamite)  —  vgl.  auch  Z.  58  „nebst  dem  Rest  der  Leute  am 
Haupt  (Quellort)  des  Uknu-tiusses  (in  Elara)  erwartete  er  ihna  — 
erwahnt  ist.  Der  in  der  1.  sing,  redende  Setzer  der  Inschrift  ist 
naturlich  der  nach  der  Wiedervertreibung  des  Elamiten  Kudur-nan- 
chundi  auf  den  babylonischen  Thron  gekommene  erste  Konig  der 
Dyn.  H,  Nabu-ukin-apli.  Meine  fruhere  Verlegung  der  Inschrift  3. 
Rawl.  38,  No.  2  auf  die  Zeit  urn  G94  vor  Chr.  (Gesch.  Bab.  u.  Ass., 
S.  732,  Anm.  3)  scheint  bei  naherer  Betrachtung  der  Situation  nicht 
haltbar,  zumal  der  dort  begegnende  Elamit  Kudur-nachundu  (abgek. 
Kudur),  falls  er  auch  wirklich  der  Sohn  des  von  den  Elamiten 
ennordeten  Challusu  war,  doch  nie  in  Babel  regierte;  Challusu  hat 
zwar  den  Assur-na-din-Sum  abgesetzt  und  nach  Elam  gefangen  ge- 
fahrt,  aber  dafur  deu  Nergal-uS6zib  eingesetzt,  und  nicht  seinen  Sohn, 
der  vielmehr  erst  nach  seiner  Ermordung  auf  den  Thron,  und  zwar 
nicht  den  babylonischen,  sondern  den  elamitischen,  kam.  Ganz  aus- 
geschlossen  ist  die  Versetzuug  unseres  Fragments  in  die  altbabylo- 
nische  Zeit  (so  Delitzsch,  Kossiier,  S.  67  f.),  wogegen  schon  die 
Namen  [  .  .  ]  -mu-idina  und  Ea-mu-kin  (bezw.  SIS)  sprechen;  da 
Kur-dur-ApU-Sin  (Z.  64)  vorkommt,  so  miisste  die  Inschrift  ja  auch 
in  diesem  Fall  lange  nach  jenein  altbabylonischen  Kudur-nanchundi, 
der  1635  J.  (Var.  1535  J.)  vor  Assur-ban-ipal  (c.  2280  oder  2180 
vor  Chr.)  die  Istar-statue  aus  Erech  wegfuhrte,  entstanden  sein,  also, 
da  wir  die  Konige  von  Apil-Sin  an  bis  auf  Agukakrimi  sammtlich 
kennen,  entweder  in  die  Zeit  unmittelbar  nach  Agukakrimi  oder 
aber  in  eine  spatere  Zeit  gehoren.  Die  einzige  Zeit  aber,  von  der  wir 
sicher  wissen,  dass  ein  Elainite  auf  dem  babylonischen  Throne  sass, 
sind  die  sechs  Jalire  998-992  (bezw.  7—10  Jahre  spater,  s.  oben) 
des  unbekannten  Elamiten  der  Konigsliste,  dessen  funfter  Vorganger 
einen  mit  Ea-mu-  beginnenden  Namen  trug.49) 

Da  nun  fiir  diese  unruhige  und  bewegte  Zeit  der  Dynastien 
E— G,  was  die  Zahlen  anlangt,  thats-ichlich  eine  schwankende  tJber- 
lieferung  vorlag,  wahrend  andererseits  das  Bavian-datum  sowol  durch 
das  (runde)  TuklAt-Ninib-datum  als  auch  vor  allem  durch  die  Appro- 
ximativberechnung   der   zwei   assyrischen    genealogischen  lleihen   im 


*9)  Eine  Moglichkeit  mdchtc  ich  noch  zur  Erwiigung  geben :  dass  namlich 
der  2.  Konig  der  Dyn.  E  gar  nicht  Ea-mu-kin-sumi,  sondern  Ea-MU-GUK-MU 
d.  i.  Ea-nadin-u'uri  (Ex  Verleiber  meines  Orakel's)  hiess  (Zeichen  Kin  auch  gurt 
ur,  cf.  das  terwandte  Zeichen  ur  S.  b  271  f.),  wofttr  dann  die  Schreibung  Ea-MU-URU 
Zeichen  si$  auch  =  «»-w)  gelegentlich  eintrat.  In  diesem  Fall  brauchten  wir 
(iberhaupt  keiue  Verschreibung  anzunehmen,  S.  auch  noch  Nachtr.,  S.  41. 


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28  V.  F.  itommel : 

Zusammenhalt  mit  den  Angaben  der  babyl.  Konigsliste  gestiitzt  wird, 
so  kann  fiir  den  Historiker  keinen  Augenblick  ein  Zweifel  herrschen, 
wo  er  bei  der  Discrepanz  fiir  die  Zahl  des  Endes  der  Dyn.  G,  bezw. 
des  Anfangs  der  Dyn.  H  den  Fehler  zu  suchen  hat.  Wir  kainen  fur 
ersteres  (vorausgesetzt,  dass  Dyn.  E  — 6  wirklich  nur  c.  49  Jahre 
regierten)  auf  c.  992,  bezw.  allenfalls  982,  bei  einer  (allerdings  nicht 
so  wahrscheinlichen)  Voraussetzung  sogar  auf  972  (namlich  im  Fall, 
dass  Kurigalzu  II.  wirklich  55  statt  35  Jahre  regiert  hatte),  und 
ftir  letzteren  (Anfang  der  Dyn.  H)  von  ruckwarts  50)  ausgehend  auf 
spatestens  etwa  940  v.  Chr ,  frlihestens  etwa  976.  Da  die  Konigsliste 
bei  Dyn.  E  und  F  ganz  evidente  Schwankungen  zeigt,  bei  Dyn.  A, 
wie  wir  jetzt  wissen,  sogar  eine  Reihe  thatsachlicher  Fehler  aufweist, 
urn  von  der  halb  apokryphen  Dyn.  B  ganz  zu  schweigen,  so  haben 
iiberhaupt  alle  auf  sie  allein  gestutzten  Rechnungen  doch  nur  rela- 
tiven  Wert.  Wer  sagt  uns,  ob  nicht  z.  B.  Siuamas-sipak,  der  17, 
bezw.  18  Jahre  regiert  haben  soil,  nicht  in  Wirklichkeit  27  Jahre 
regiert,  und  ob  der  Elamit  nicht  etwa  16  statt  6  Jahre  sich  in  Ba 
bylonien  gehalten  hat?  und  ob  bei  Dyn.  H  (wenigstens  bis  auf 
Nabu-bal-idina)  sowol  in  der  Konigsliste  als  bei  Berosus  alles  in 
Ordnung  ist?51)  Angesichts  solcher  Moglichkeiten  kann  man  doch 
nicht  lauge  zaudern,  wo  man  am  ehesten  emeu  Fehler  (und  es  handelt 
sich  doch  eigentlich  nur  urn  wenige  Jahrzehnte)  vermuten  darf,  ob 
bei  Senacherib's  418  und  600  Jahren,  oder  irgendwo  (vielleicht  sogar 
an  mehreren  Stellen)  in  der  Konigsliste. 

Marquart  hat,  wie  schon  oben  (S.  6  f.)  angedeutet,  in  scharf- 
sinniger  Weise  aus  einer  bisher  unbeachteten  Notiz  des  Abydenus 
herausgebracht,  dass  Senacherib,  da,  wo  er  das  zweitemal  in  Babel 
regiert,  der  25.  Konig  der  45  Assyrerkonige  des  Berosus  gewesen 
ist,  woinit  man  in  der  That,  (ganz  unabhangig  von  Lehmann's  Resultat 
und  dieses  also  bestiitigend)  auf  Nabu-bal-idina  als  den  vierten  Kouig 
der  Dyn.  H  kommt.  Und  weiterhin  wies  Marquart  nach,  dass  diese 
45  Assyrerkonige  vom  856  an  zu  zahlen  sind,  und  dass  das  nur  das 
Antrittsjahr  des  Marduk-nadin-sutni,  des  Sohnes  des  Nabu-bal-idina, 


*°)  namlich  vom  Ende  der  Dyn.  J. 

61)  Vielleicht  hangt  damit  auch  die  seltsame  so  ganz  aus  dera  Rahmen 
horaustretende  Summirung  der  Dynastic  J:  „'22  (scil.  Jahre),  Dynastie  (bal-i)" 
irgendwie  zusammen.  Bali  heisst  wDynasieu  xar'  i$oyJ}v .  scil.  you  Babel;  mit 
dieser  „Dyn>atieu  beganu  ja  auch  der  ptol.  Kanon,  nur  dass  er  die  6  Jahre  yon 
No.  1  und  2  (de9  Griinders  und  der  Nabunadin-^isti)  iibergieng  und  gleich  mit 
Nabona86ar  anfieng.  Vgl.  ttbrigens  auch  noch  Anm.  52. 


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Kin  neuer  habylonischer  Konig. 


29 


gewesen  sein  kann ;  Marquart  hat  bereits  die  )>.  Halfte  dieser  45  Konige 
(von  No.  25,  Sinacherib,  an,  bis  auf  No.  45,  Darius  III.)  mitgeteilt 
(a.  a.  0.,  S.  640  fj;  die  Nummern  8 — 24  mflssen  also  folgende  sein: 


Dyn.  J  der  Konigsliste  62) 
(siehe  oben  S.  6) 


8.  [Irba-Marduk] 

9.  Nabu-nadin-ki$ti 

10.  Nabtt-nasir 

11.  Nabu'Sum-idina 
(oder  nadin-Sumi) 

12.  NabuSum-ukin 

13.  Ukin-zir 

14.  PMu  (=  Tigl  III.) 

15.  Ululai 

16.  Mar  dak-pal  id  ina 

17.  Sargon 

18.  Sinacherib 

19.  Marduk-zakir-himi 

20.  Mardhk-pal'idina 

21.  Bel-epus 

22.  Assur-nadin-§umi 

23.  Nirgal-muSdzib 

24.  Mu&zib-Marduk 

25.  Senacherib 

etc. 

Ich  habe  nun  schon  oben,  S.  9  auf  die  Moglichkeit  hingewiesen, 
dass  die  sieben  ersten  Herrscher  trotz  dem  oben  bemerkten  die  An- 
nahme  zulassen,  dass  der  erste  derselben,  Marduk-sutna-idina,  erst 
dem  sechsten  (statt  schon  dem  funften)  Konig  der  Dyn.  H  der  Konigs- 
liste entsprochen  habe.  Dass  er  der  ftinfte  gewesen  sein  muss,  ergibt 
sich  namlich  fiir  Marquart  nicht  nur  auf  Grund  der  Voraussetzung 
des  vollstandig  sich  Deckens  der  Nameu  der  Konigsliste  und  des 
Berosus, 5S)  sondern  auch  auf  Grund  folgender  etwas  gar  zu  mecha- 
nisch  vorgenommenen  Gegentiberstellung : 


ia)  Vgl.  das  Anm.  61  bemerkte.  Der  Grund,  warum  in  der  Summirung  bios 
die  Zabl  der  Jabre  (auch  bei  den  andern  Summirungen  stebt  bios  die  Zabl  ohne 
das  beigesetzte  Wort  „Jahru)  und  nicht  die  Zahl  dor  Konige  (5  LUGAL-ME 
wurde  man  nach  22  erwarten)  angegeben  ist,  konnte  ttbrigens  auch  darin  liegen, 
dass  man  gewohnlich  fur  diese  Dyn.  bios  3  Konige  (mit  Ubergehung  der  beiden 
ersten)  z&hlte. 

**)  So  gut  Berosus  eine   andere  Dy nastienabtt  iluug  hatte,   so  gut  kann  er 


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49  Chaldaer  = 


9  Araber      ~ 


30  V.  F.  Hommcl: 

Berosus :  Konigsliste : 

36  Kassiten  (Dyn.  C) 
11  von  PaSe  (Dyn.  D) 

2  des  Meerlands  (Dyn.  E,  No.  1 
und  2) 

1  Konig  des  M.  (Dyn.  E,  No.  3) 

3  Dyn.  Bazi  (Dyn.  V) 
1  Elamite 

4  der  Dyn.  H  (H,  No.  1—4) 

Summe  58  Konige        Suinme  58  Konige. 

Das  scheint  ja  wunderbar  zu  stimmen,  und  dann  ist  nattirlich 
Nabu-bal-idina  der  vierte  Konig  der  Dyn.  H, 64)  weil  auf  ihn  856 
v.  Chr.  die  45  Assyrerkonige  rait  ihren  526  Jahren  (bis  zura  Einzug 
Alexanders  in  Babel,  331  vor  Chr.,  wobei  aber,  wie  Marquart  bemerkt, 
Berosus  die  Usurpatoren  in  der  Aufzahlung  nicht  mitrechnete,  so  dass 
also  Darius  III.  der  letzte  dieser  45  Herrscher  ist^  —  genau  so  wie 
bei  Lehmann.  Aber  so  mechanisch  diirfen  wir,  glaube  ich,  die  Dyna- 
stien  nicht  zerschneiden.  Mir  scheint  vielmehr,  dass  zunachst  die 
36  -j-  11  Konige  von  Dyu.  C  und  D  (zusarnmen  47)  deu  49  Glialdaern 
des  Berosus  entsprechen,  so  dass  also  Berosus  an  zwei  Stellen  je 
einen  Konig  mehr  raitgezahlt  haben  wird,  und  dass  ferner  seine 
9  Araber  den  7  Konigen  der  Dynastieu  E  bis  G  (von  denen  er  ver- 
mutlich  uur  5  aufzahlte)  nebst  den  ersten  vier  oder  fiinf  der  Dyn.  H 
entsprachen  (siehe  zu  letzteren  .oben  S.  9).  Die  Konige  des  Meer- 
landes  und  der  Dyn.  Bazi  (vgl.  das  arab.  Gebiet  Bazu  bei  Asarhaddon 
und  ftir  das  Meerland  die  geogr.  Lage,  namlich  =  Chaldaa  und 
Bahrain)  konnten  sehr  gut  Araber  genannt  werden,  und  auch  die 
ersten  Konige  der  Dyn.  H  noch  deshalb,  weil  wenigstens  der  erste, 
Nabu-ukin-apli,  wie  der  Name  seines  Sohnes  Ninib-kudurri-u§ur  be- 
weist,  mit  den  Baziten  (deren  2.  Konig  ja  ebenso  hiess)  verwandt 
war.  Man  konnte  noch  fragen,  wie  so  denn  Berosus  gerade  mit 
Marduk-Suma-idina  (bezw.  M.-nadin-Sumi),    dem  Sohne 66)   des  Nabu- 


auch  gelegentlich  einen  nur  wenige  Monate  regierenden  Konig,  den  die  Konigs- 
liste (obwol  sie  sonst  auch  solche  Konige  mitaufftihrt)  ttborgangen  hatte,  mit- 
aufgenommen  haben,  oder  umgekehrt 

M)  Denn  die  elf  Konige  der  Dyn.  H  setzen  sich  ja  zusarnmen  aus  den 
sieben  ersten  der  45  Assyrer  des  Berosus  mit  noch  vieren  vorn  (11 — 7=4). 

a»)  so  nach  der  Syncbron.  Geschichte,  Col.  3,  Z.  26  (Winckler,  Unters. 
8.  160). 


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Ein  neuer  babylonischer  K6nig.  31 

bali-dina,  und  nicht  init  Nabu-bali-dina  selber,  seine  45  Assyrer  be- 
ginnt,  oder  warum  nicht  lieber  erst  mit  Adad-nirari,  dem  Oemahl 
der  Semiramis ;  aus  irgend  welchen  triftigen  uns  unbekannten  Griinden 
recbnete  er  eben  gerade  vom  Tode  Nabu-bal-idina's  an  jene  45  Herr- 
scher, und  das  wahrscheinlichste  dabei  ist  imraer  das,  dass  er  sie 
als  „Assyrertt, 6fl)  d.  h.  als  solche,  mit  deren  Auftreten  der  nun  fast 
unnnterbrochen  dauernde  assyrische  Machteinfluss  liber  Rabylonien 
begann,  *7)  von  alien  vorhergehenden  deutlich  abgrenzen  wollte. 

Was  eudlich  die  Jahreszahlen  des  Berosus,  abgesehen  von  den 
gut  flberlieferten  526  Jahren  der  45  Assyrer,  anlangt,  so  sind  die- 
selben  offenbar  so  verderbt,  dass  es  verlorene  Mtihe  ist,  darauf 
Scharfsiun  zu  verwenden.  Man  konnte  ja  z.  B.  die  245  J.  der  9  Araber 
in  145  corrigiren,  und  in  die  49  J.  der  Dynastien  E  bis  G  plus  96 
Jahren  der  ersten  Herrscher  der  Dyn.  H  (bis  Nabu-bal-idina  incl., 
also  bis  856)  verteilen;  dann  kame  man  fur  den  Anfang  der  Dyn.  H 
auf  952  vor  Chr.,  aber  ftir  sicher  halte  ich  auch  das  nicht,  so  gut 
es  sonst  (vrgl.  oben:  940  v.  Chr.;  bezw.  1 — 2  Jahrzehnte  frtiher) 
stimmen  wiirde. 

tlbrigens  sieht  man  gerade  aus  dieser  Vergleichung  der  Dynastien 
E  bis  G  (und  dem  Anfang  der  Dyn.  H)  mitBerosus  wiederum  deutlich, 
und  so  in  willkommener  Bestatigung  des  S.  28  gesagten,  dass  eben 
fur  diese  Periode  der  babylonischen  Geschichte  die  Chronographen 
der  Neubabylonischen  und  der  auf  sie  folgenden  Zeit a8)  nicht  so 
sichere  Unterlagen  hatten,  wie  fdr  die  ubrigen  Partien.  Irgend  etwas 
muss  ja  auch  an  der  Nachricht  sein,  dass  Nabonassar,  der  3.  Konig 
der  Dyn.  J  (siehe  oben  die  Listen  S.  6  und  29)  die  Annalen  der  vor 
ihm  regierenden  Konige  (wenn  auch  zuniichst  vielleicht  nur  in  der 
Absicht,  das  Andenken  der  nach  Assyrien  gravitirendeu  Herrscher 
der  Dyn.  H,  auszuloschen)  habe  aufsuchen  und  vernichten  lassen; 
nach  Gutschmid  begann  Berosus  erst  mit  Nabonassar  die  eigentliche 
Geschichtserzahlung S9),  und  auch  der  Ptol.  Canon  fangt  mit  Nabo- 
nassar an.  Und  was  Nabonassar  noch  ubrig  liess,  davon  gieng  gewiss 


M)  Vgl.  Syncellus,  wo  auf  die  (aeclis)  Araber  ebenfalls  (41)  Asiyrer  folgen. 

bl)  Dass  auch  noch  die  Konige  des  neubabyl.  Reiches  und  die  Perser  dabei 
sind,  spricht  insofern  nicht  dagegeu,  als  diese  eben  die  directen  Erbeu  des  assyr. 
Weltreiches  gewesen  sind. 

5"j  Die  babyl.  Kouigsliste  gehort  in  die  A- hamr  nidenzeit;  sic  bricht  bei 
Kandalanu  ab,  wahrscheinlich  folgten  aber  noch  die  Konige  hU  Nabu-naid  oder 
Cyrus. 

w)  A.  yon  Gutschmid,  Neue  Beitrage,  S.  85  f. 


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32  V.  F    Hommel: 

wieder  eia  gutes  Teil  bei  der  Zerstorung  Babel's  durch  Senacherib, 
689  v.  Chr.,  zu  Grunde.  Andererseits  brauchte  dieser  assyrische 
Herrscher  fiir  sein  Datum  fiir  Marduk-nadin-achi  („418  Jabre  vorher") 
gar  nicht  auf  babylonische  Archive  zu  recurriren,  da  man  fflr  alle 
Daten  der  babylonischen  Geschichte,  welche  mit  Grenzstreitigkeiten 
oder  gar  mit  Wegholung  assyriscber  Gotterbilder  verkniipft  waren, 
in  Assyrien  gewiss  von  jeher  die  genauesten  Aufzeichnungen  gemacht 
hatte.  Also  auch  letztere  Erwagung  spricht  fiir  die  Zuverlassigkeit 
des  Datums  von  Bavian,  ja  stellt  es  in  dieser  Hinsicht  noch  weit  iiber 
die  babylonische  Konigsliste,  die  durchaus  nicht  bis  in  alle  Einzel- 
heiten  hinein  als  genau  gelten  darf,  sondern  erst  durch  andereNach- 
richten  controllirt  und  bestatigt  (bezw.  auch  corrigirt)  werden  muss, 
was  natttrlich  noch  mit  grosserem  Erfolg  geschehen  konnte,  wenn  wir 
wenigstens  ein  liickenloses  Exemplar  derselben  besassen. 

Zum  Schluss  sei  cs  mir  gestattet,  auf  Grund  aller  bisherigen 
Ergebnisse  nun  auch  noch  einen  Blick  zuriick  auf  die  Dynastien  A 
und  B  zu  werfen.  Wir  sahen  schon  oben  (S.  15,  Anm.  29),  dass  die 
viel  discutirten  800  Jahre  Nabonid's  sich  nur  auf  eine  vor  Sagarakti- 
surias  (von  Nabonid  teils  abgekiirzt  zu  Sagaraktia*,  teils  ungenau 
Sagarakti-burias  wiedergegeben),  dem  Sohne  des  Kudur-Bel,  ver- 
flossene  Zeit  beziehen  konnen.  Wenn  man  nun  den  Text  5.  Rawl.  64, 
der  dies  Datum  enthalt,  vorurteilsfrei  mit  dem  Bericht  iiber  den 
gleichen  Tempel,  1.  Rawl.  69,  vergleicht,  so  ergibt  sich,  dass  mit  dem 
Anfangspunct  jener  800  Jahre  nur  der  dritte  Vorgiinger  Hammu-rabi's, 
Zabu,  (vgl.  Col.  3,  Zeile  29)  oder  aber  einer  seiner  Nachfolger,  der 
ebenfalls  an  E-Babbar  baute  60),  gemeint  gewesen  sein  kann;  in  der 
Tat  enthalt  denu  auch  die  neugefundene  Datenliste  der  1.  Dynastie 
beim  8.  Jahr  des  Zabu  die  Notiz  „E-Babbar  [u  E-Anunit]a,  d.  i. 
Bda  er  die  (beiden  auch  1.  Rawl.  69,  Col.  3,  23—41  zusammen- 
gcnannten)  Tempel  des  Samas  und  der  Anunit  (in  Sippar)  neu  erbaute.* 
In  ahnlicher  Weise  ist  ja  ander warts  die  Zeit  von  Hammu-rabi  bis 
auf  Burnaburias  (bei  Erwiihnung  des  Sonnentempels  in  Larsa)  auf 
7oo  Jahre-tbestimmt. 

Die  Sache  ist  so  wi«htig,  dass  es  sich  lohnt,  den  Inhalt  der 
beiden  Hauptrelationen  iiber  Nabonid's  Neubau  des  Tempels  UlmaS 
kurz  anzugeben : 61) 


•°)  Wir  werden  sehen,  dass  dies  der  Sohn  Hammurabi's,  Samsu-iluna,  ist, 
der  in  seinem  18.  Jahr  E-Babbar  restaurirte. 

*»)  Vgl.   sowol   1.   Rawl,  69   als  auch  5.  Rawl.  64   in   Transscription   und 


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Ein  neuer  babylonischer  Kdnig.  33 

1.  Rawl.  69,  Col.  2,  29  ff.  sagt  Nabuuid  zunachst,  class  die  die 
erste  Griindung  des  Tempels  UlmaS  bezeugende  Urkunde  (der  eigent- 
liche  Grundstein)  seit.  der  noch  vor  Sargon  und  Naram-Sin  liegenden 
Zeit  bis  auf  ihn  nicht  gefunden  worden  sei.  Sowol  Kurigalzu,  als 
auch  Asarhaddon  und  Nebukadrezar  II  und  endlich  Nabunid  selbst, 
batten  vergeblich  danach  gesucht.  Endlich  (nachdera  wahrscheinlich 
an  einer  andern  Stelle  gegraben  worden  war),  gelang  es  Nabunid, 
den  Grundsteiu  des  SagaraktiaS,  dessen  Wortlaut  (Col.  3,  23—41) 
mitgeteilt  wird,  aufzufinden.  In  dieser  Urkunde  ist  nun  nicht  bios 
vom  Tempel  UlmaS,  sondern  voni  Samastempel  E-babbar  und  von 
E-UlmaS,  dem  Anunit- tern  pel  von  Sippar  die  Rede,  und  es  wird  darin 
ausdrdcklich  betont,  dass  sic  seit  Zabu  (also  von  der  Zeit  des  3.  Konigs 
der  Dyn.  A  bis  auf  Sagaraktias)  verfallen  gewesen  waren,  wasjeden- 
falls  so  zu  verstehen  ist,  dass  zwar  Zabu  eine  Restauration  vornahm 
(siehe  oben  S.  32  die  betr.  Notiz  aus  seinem  8.  Reg.-Jahr),  sie  aber 
dann  bald  darauf 02)  wieder  verfielen.  Daun  fahrt  Nabonid  fort  zu 
berichten  (Col  3,  41  ff.),  wie  emunE-ulmaS  (von  E-Babbar  ist  nicht 
weiter  die  Rede)  neu  aufgebaut  habe. 

Im  Abu-Habba-Cylinder  (5.  Rawl.  64)  dagegen  wird  von  den 
Neubauten  von  E-Babbar  und  E-ulmas  gesondert  nach  einander  be- 
richtet.  Von  E-babbar  wird  zunfcchst  gesagt  (II,  47  bis  III,  21),  dass 
Nebukadrezar  II  vor  45  Jahren  °8)  diesen  Tempel  neu  aufgefiihrt, 
den  Grundstein  aber  nicht  gefunden  habe.  Nun  da  der  Tempel 
unterdes  wieder  baufallig  geworden,  habe  Nabunid  mit  mehr  Glttck 
nach  einein  alteren  Grundstein  gesucht,  und  den  des  Naram-Sin,  des 
Sohnes  Saigon's,  den  3200  Jahre  keioer  seiner  Vorg&nger  gesehen 
habe,  gefunden. 64)    Col.  Ill,  22  ff.  geht  dann  Nabunid   zum  Anunit- 


Obersetzung  in  der  Keilinschr.-Bibliothek,  Band  III,  2  (S.  80  und  96  ff,  und  zwar 
die  betreffenden  Abscbnitte  S.  84  ff  und  102  ff.) 

")  Siehe  daruber  weiter  unten,  S.  34  f.  (18.  Jahr  des  Samsu-iluna). 

6a)  Nebuk.  regierte  604—562,  Nabunid  655-639.  Leider  wird  nicht  gesagt, 
in  welches  Jahr  des  Nabunid  die  Restauration  von  E-babbar  Sip  pars  fallt  Jeden- 
falls  war  es  nicht  vor  668,  wo  der  Sin-tempel  in  Harran  neu  gebaut  wurde,  eher 
etwas  spater.  Falls  die  Angabe  1.  Rawl.  69,  Col.  1,  66  „jetzt  im  10.  Jahre  in 
meiner  Regierungszeit"  nicht  etwa  mit  Peiser  (K.  B.  Ill,  2,  83,  Anm.)  als  von 
da  ab,  wo  Nebukadrezar  den  Sonnentempel  in  Larsa  restaurirt,  zu  verstehen 
ist,  so  ware  auch  fur  die  Restauriruug  der  Tempel  in  Sippar  Nabunid's  10.  Jahr 
(545  v.  Chr.)  das  wahrach-inlichste. 

M)  Warum  teilt  Nabunid  diese  doch  so  wichtige  Urkunde  nicht  ebenso 
mit,  wie  er  die  doch  weit  spatere  des  Sagaraktias  1.  Rawl  69  mitgeteilt  hat? 
Vielleicht  war  eben  nur  noch  der  Name  Naram  Sin's  drauf  zu  erkennen.  Was 
Phil.-hist.  Classe.  1901.  3 


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34  V.  F.  Hommel: 

tempel  E-ulmaS   uber,    und   bertchtet  hier    ganz   kurz,    offenbar  mit 
8tillschweigender  Bezugnahme  auf  den  friiheren  ausfuhrlicheren  Bericht 
1.  Rawl.   69  (s.  oben),  dass   800  Jahre   lang  seit  der  vor  Sagarakti- 
burias,   dem  Soha  Kudur-Bel's,   liegenden  Zeit,  kein  Konig  ihn  neu- 
gebaut,  und  dass  er,   Nabunid,   nun  den  alten  Grundstein  (eben  den 
des  Sagaraktias)  suchte  und  auffand.  Wie  schon  oben  bemerkt,  kann 
mit  Bezug  auf  den  eingehenderen  Bericht  von  1.  Rawi.  69  mit  diesen 
800  Jahren  nur  die  von  Zabu  bis  Sagaraktias  verflossene  Zeit  gemeint 
sein,    falls  nicht  etwa   bald  nach  Zabu  noch  eine  Restauration   statt- 
gefunden  hat.     In  letzterem  Fall   ist  dann  naturlich  die  Zeit  von  da 
bis  auf  Sagaraktias  in  Aussicht  genommen.  Wir  erfahren  nun  in  der 
Tat  aus  der  Datenliste  der  1.  Dynastie  (und  in  die  Zeit  dieser  Dy- 
nastie  fiihren   uns  ja  ohnehin   die  800  Jahre   von  Sagaraktias),  dass 
im  18.  Jahr  des  Samsu-iluna  noch  einmal  ein  Neubau  von  E-babbar 
in  Sippar  (Sippar  ist  besonders  noch  dazugesetzt,   so  dass  also  nicht 
etwa  Larsa  gemeint  sein  kann)  stattgefunden  hat.  Dann  ist  naturlich 
kein  Zweifel,  dass  dieses  18.  Jahr  des  Samsu-iluna  der  von  Nabunid 
beabsichtigte  Ausgangspunct   fttr   die  800  Jahre  bis  auf  Sagaraktias 
gewe8en   ist.    Es  ist  zwar  in  der  Datenliste   an  der  betr.  Stelle  nur 
der  Sonnentempel,  und  nicht  E-ulma§  dazu,  genannt,  aber  da  die  von 
Nabunid    mitgeteilte  Urkunde  des  Sagaraktias  von  beiden  spricht,  so 
wird  auch  Samsu-iluna  seine  Restauration  nicht  bios  auf  den  Sonnen- 
tempel beschrankt  haben,  sondern  auch  den  der  Gemahlin  des  Sonnen- 
gottes  (der  Gottin  Ai  oder  Anunit  auf  der  andern  Seite  des  Euphrat, 


die  3200  J.  anlangt,  welche  Lehmann  mit  Unreclit  als  Verschreibung  fttr  2200 
ansieht,  so  ist  nicht  unmoglich,  dass  sie  sich  ursprunglich  auf  die  erste  Grundung 
des  Tempels,  von  welclier  Naram-Sin  wahrscheinlich  auch  in  der  Urkunde  be- 
richtet  hatte,  bezogen;  nehmen  wir  an,  dass  Naram-Sin  auf  dem  altesten  Grund- 
stein, anlasslich  seiner  Restauration,  nur  eine  Zusatzbemerkung  hatte  schreiben 
lassen  (der  Name  des  ersten  Grunders  war  vielleicht  unleserlich  geworden,  wes- 
halb  ihn  Nabunid  nicht  mittheilt),  so  war  ja  wirklich  dieser  „Grundstein  Naram- 
Sin's"  nun  3200  J.  alt,  nur  hat  sich  dann  Nabunid  an  der  betr.  Stelle  nngenau 
ausgedruckt,  indem  dann  der  Sinn  ist  „den  Grundstein  des  Naram-Sin,  den 
3200  Jahre  lang  (mit  Ausnabme  Naram-Sin's  selbst)  kein  vor  mir  wandelnder 
Kdnig  gesehen  hatte".  Die  letzte  Maglichkeit  ware  endlich,  dass  sich  die  3200 
Jahre  auf  die  von  der  Grundung  bis  Naram-Sin  ferflossene  Zeit  bezogen,  also 
„den  3200  Jahre  lang  (scil.  tor  Naram-Sin,  der  dann  eine  Nachtragsnotiz  drauf 
schreiben  liess)  kein  fruherer  Kfinig  gesehen" ;  geht  ja  doch  auch  die  Grundung 
des  Bel-Tempels  von  Nippur  gewiss  auf  6000  bis  7000  v.  Chr.  zuruck.  Jedenfalh 
sind  alle  diese  Mogiichkeiten  immer  noch  w.ihrscheinlicher  als  die  Anderung 
von  3200  in  2200,  gegen  die  schon  Radan,  Early  Babylonian  History,  mft  guten 
Grunden  aufgetreten  ist. 


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Ein  neuer  babylonfecher  Kdnig.  35 

in  Sippar-Anunit  oder  Agadi),  E-ulmas  mitrestaurirt  haben.  Sehr 
griindlich  wird  diese  Restauration  uicht  gewesea  sein,  denn  Sagaraktias 
sagt  ja  von  den  beiden  Heiligtiimern,  dass  sie  seit  Zabu  in  baufalligem 
Zustand  gewesen  seien;  andererseits  berichtet  die  Datenliste  auss^r 
der  Restauration  von  E-babbar  [und  E-ul-ina§?)  im  8.  Jahr  Zabu's 
noch  von  einer  solchen  von  „E-babbar  in  Sippar"  im  18.  Jahre 
Sauisu-iluua's.  Dass  uns  die  800  Jahre  vor  Sagaraktias  in  jedem  Fall 
auf  einen  nach  Hammurabi  liegenden  Zeitpunct  ftihren,  beweist  das 
andere  (sich  auf  den  Sonnentempel  in  Larsa  beziehende)  Nabunid- 
datum  „Haminu-rabi  (und  zwar  frubestens  sein  30.  Jahr,  da  ervorher 
Larsa  noch  nicht  besass)  700  Jahre  vor  Burnaburias.a 

Denn  ob  nun  Burnaburias  I  (c.  1440)  oder  Burnaburias  II 
(c.  1405—1380)  gemeint  ist,  so  kommen  wir  damit  immer  auf  eine 
Zahl,  die  hoher  (friiher)  ist  als  die  aus  830  f-  der  Zeit  des  Saga- 
raktias (c.  1267,  also  800  -f  1267  =  2067  v.  Chr.)  resultirende  Ziffer 
2067.  Es  ist  namlich  1400  -f  700  =  2100,  und  1440  +  700  =  2140, 
also  beides,  2100  und  2140,  hoher  als  20  57.  In  ganz  ttberraschender 
Weise  wird  nun  alles  aufgeklart  und  bestatigt,  wenn  wir  einmal  ver- 
suchsweise  far  den  Anfang  der  Dyn.  A  das  von  Berosus  tiberlieferte 
Datum  (36000—34091)4-312,  d.  i.  1909  -f  312  =  2223  v.  Chr.  ein- 
setzen.  Wir  bekommen  dann  (unter  Zugrundelegung  der  Zahlen  der 
Datenliste) 

Dyn.  A,  No  1.  Sumu-abi,  14  J.,       2223—2209  v.  Chr. 

2.  Sumu-la-ilu,  36  J.,    2209-2173 

3.  Zabu,  14  J.  2173—2159 

(sein  8.  Jahr  2151  v.  Chr.) 

4.  Apil-Sin6:'),  18  J.     2159-2141' 

5.  Sin-iuuballit,  20  J.   2141-2121 

6.  Hammu-rabi,  43  J.,  2121—2078 

(sein  30.  Jahr  20D1) 

7.  Samsu-iluna,  38  J.   2078—2040 

(sein  18.  Jahr  2060) 

Nun  gibt  2091  —  700  genau  1391,  also  eius  der  Regierungsjahre  des 
Burnaburias  II  (c.  140 j— 1380)  und  2060—800  genau  1260,  also 
eines  der  Regierungsjahre  des  Sagaraktias,  (c.  1267—1254,  nach  den 
oben  S.  23  als  das  wahrscheinlichste  angenomnienen  Ansatzen)!    Das 


*b)  oder  vielleicht  richtiger  A-bi-Sin  zu  lesen  („mein  Vater  iit  Sinu),  da  ia 
jener  Periode  das  Zeichen  ne,  bil  auch  den  Wert  hi  hat. 


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gg  V.  P.  fiommel: 

kann  keine  zufallige  tfbereinstimmung  seiu,  und  es  ist  dadurch  auch 
zugleich  erwiesen,  dass  bei  jenem  Nabunid-datum  Burnaburias  II, 
und  nicht  etwa  Burnaburias  I,  gemeint  ist.  Ferner  wird  durch  dieses 
Zusammentreffen  nun  zugleich  auch  endgiltig  bestatigt,  dass  das 
Berosus-datum  2223,  welches  bis  auf  zehn  hinaus  so  merkwiirdig  mit 
dein  Kallistheaesdatum  und  ahnlichen  Angaben,  die  alle  auf  c.  2230 
v.  Chr.  fQhren 66),  stimmt,  nicht  etwa  erst,  wie  Lehmann  will,  auf 
Hammu-rabi's  Eroberung  Gesamtbabyloniens  sich  bezieht,  sondern 
schon  auf  den  Anfang  der  Dyn.  A. 67) 

Der  Schluss  der  Dynastie  A  (Konigsliste,  und  zwar  das  nur  die 
Dynastien  A  uad  B  enthaltende  Duplicat,  als  Schlusssummirung 
304  Jahre;  Datenliste  No  1—7  183  Jahre,  No  8  wahrsch.  28  J., 
vielleicht  aber  auch  nur  18  J.,  No  9  Ammi-satana,  37  J.,  No  10 
Ammi-zaduga  10  Jahre,  moglicherweise,  da  die  Datenliste  hier  endet, 
aber  auch  mehr,  Noll  nach  der  Konigsliste  31  Jahre,  alsozusammen 
als  Minimum  279  Jahre,  als  Maximum  301  Jahre)  wiirde,  wenn  man 
▼on  2223  v.  Chr.  ausgeht  und  rund  300  Jahre  als  Dauer  der  Dynastie 
annimmt,  auf  1923  vor  Chr.  zu  setzen  sein,  eher  noch  etwas  frflher 
als  spater.  Vergleichen  wir  damit  den  obeu  S.  23  gewonnenen  Anfang 
der  Dyn.  C  1752  v.  Chr.  und  subtrahiren  wir  diese  Zahl  von  1923, 
so  kommen  fur  die  mysteriose  Dyn.  B,  die  ich  frflher  (durch  gute 
Grande  gesttttzt)  iiberhaupt  fflr  eine  kiinstlich  von  den  Verfassern 
der  Konigsliste  zurechtgestutzte  Doublette  der  Dyn.  A,  oder  im 
gflnstigsten  Fall  fflr  eine  ihr  gleichzeitige  ausserhalb  Babels  regierende 
Herrscherreihe  gehalten  hatte,  nur  171  Jahre  (im  hochsten  Fall  c.  20 
Jahre  mehr,  also  c.  190  Jahre)  heraus  statt  der  ohnehin  aus  den 
verschiedensten  Grflnden  hochst  verdachtigen  68)  368  Jahre  der 
Konigsliste. 

t)ber  diese  Dynastie  B,  als  deren  Herkunftsort  ein  Urinna-azag 
(das  heilige  Urinna)  angegeben  wird G0),  konnte  ich  jetzt  einen  ganzen 
Aufsatz  schreiben.    Vermutlich  hat  sie  urspriiuglich  nur  c.  8  Konige 


M)  Vgl.  darober  ausfUhrlich  meine  Semit.  Volker  u.  Sprachen  (Leipzig, 
1883),  S.  342  and  484  f.  (yon  Lehmann,  Hauptproblemo,  S.  109  flf  ganx  Qber- 
sehen  1). 

e7)  Vgl.  schon  meine  Beraerkungen  Neue  Kirchl.  Zeitschrift  IX,  8.  1000 
and  Anna.  1. 

")  Vgl.  das  einzelne  in  meinem  Buche  Altisrael.  Uberl.,  Kapitel  IV. 

M)  Zum  Nachweis  dieser  Lesnng  vgl.  3.  Rawl.  66,  Col.  8,  Z.  6  (PBA8.  XXI, 
p.  126)  Bit-Urin-na  (oder  V r*t-na)-azag  im  Qebiet  von  Tua  (zzz  Itua)  6stl.  vom 
Tigris.  Vgl.  auch  noch  S.  278  (P.  B.  A.  S.,  XXII,  p.  370). 


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Ein  neuer  babylonischer  Konig.  3? 

umfasst,  und  ihr  Griinder  war  Dam^i-ili-Su  (Sohn  des  Itti-Nibi?), 
nach  welchem  eine  Stadt  Dam^i-ili  (5.  Rawl.  12,  No  6,  Z.  46— 48,vgl. 
Dur-Damki-iH-Su  2  Rawl.  52,  67)  genannt  wurde  Der  Gottesname 
Nibu  (oder  Zalbu?),  der  ausser  im  P.-N.  Itti-Nibi70)  nocb  im  Namen 
Nibi  (Hypocoristicum  eines  vollerea  Namens)  eines  Ellipaer's  und  im 
Namen  Nibi-Sipak  eines  Kassiten  (Scbeil,  Textes,  S.  92)  Yorkommt, 
weist  auf  Medien,  ebenso  die  Lage  der  genannten  Stadt  Dam^i-ili, 
und  so  scheint  es  inir  erwagenswert,  das  „heilige  Urinna"  (bezw. 
Uruna  Br.  6444)  mit  dem  avestischen  Varena,  dem  westlichsten  der 
dort  bekannten  Gebiete,  zu  identificiren. 7I)  Die  acht  „MederB  des 
Berosus  sind  dann  gewiss  diese  Konige  der  Dyn.  B,  von  denen  man 
spater  nicht  mehr  recht  wusste,  ob  sie  vor  der  Hammu-rabi-dynastie 
(so  die  berosischen  Excerpte)  oder  gleicbzeitig  mit  ibr  oder  aber 
nach  ihr  (so  die  Konigsliste  and  uberhaupt  die  t)berlieferung  der 
neubabylonischen  Zeit)  geherrscht  haben.  Jedenfalls  waren  sie  Vor- 
laufer  der  Kassiten,  welch  letztere  bereits  im  9.  Jahr  Samsu-iluna's 
(2069  v.  Chr.)  als  „Horden  der  KaSSu41  in  der  Datenliste  erwahnt 
werden;  auch  die  Da?  en  der  folgenden  Jahre,  so  des  zehnten  „da 
die  Horden  von  I-da  schwierig  wurden  (?)%  des  zwolften  „Land  (oder 
Berg)  der  Eltfanten  (am-si-a)a,  13ten  „Ki-sur-ra  (an  der  elamit. 
Grenze)  nebst  Utabbu  (?)a  und  14ten  „da  der  Konig  von  Imgi  (=  Cbald&a) 
Kar-[ka-]ra  (scil.  besetzte?)"  scheinen  damit  in  Zusammenhang  zu 
stehen.  Wie  auch  kurzlich  Jensen  bemerkt  hat, 72)  mussen  sich  diese 
Konige  im  Verlauf  der  Zeit  irgend  wo  im  „Meerland"  festgesetzt 
haben  (vgl.  z.  B.  oben  S.  24  f.  die  Notiz  bei  Simmas-Sipak  und  ferner 
die  mit  Ea  zusammengesetzten  Namen  No  7  Mamlu-Ea,  No  8  Ai-dar- 
kalamma,  No  9  E-kur-ul-anna  und  No  19  Ea-gamil),  ja  der  6.  Konig 
der  Liste,  Gul-ki-aS-Sat  (barbarische  Schreibung  ftir  GuI-KiSSat,  ander- 
warts  Gul-ki-8ar  und  Gir-ki-8ar)  d.  i.  Zerstorer  von  KiS  (=  Nord- 
babylonien  u.  Mesopotamien)  wird  in  dem  durch  Hilprecht  naher 
bekannt  gewordenen  Text  (Assyriaca,  Aufsatz  1)  geradezu  als  BGir-ki-8ar, 
Konig  des  Meerlandes"  bezeichnet,   und,    was  chronologisch  wichtig, 

,0)  Iiti-Nibu  (geschr.  Itti-ilu  Ni-bu)  begegnet  noch  in  einer  Contracttafel 
Bu-  91—6—9,  296  (C.  T.  II  21),  die  eine  Menge  sog.  alarodischer  Namen  ent- 
haJt,  z.  B.  Acblib-TeSub,  Gil-Tesub,  Iriiinni. 

7I)  Vgl.  zum  „viereckigenu  Varena,  dem  Geburtsort  des  Thraetona  (Fredun), 
der  den  in  Bawri  (Babel)  wohnenden  Tyrannen  Dabaka  besiegte,  Geiger,  Ostiran. 
Kultar,  8.  127  f. 

1g)  G6tl.  Gel.  An*.  1900  (162.  Jahrg.,  No.  11),  S.  869  ff;  ich  batte  die 
gleicben  Einzelbeiten  seit  zwei  Jabren  fttr  diesen  Aufsatz  schriftlicb  zusammen 
gesteUt. 


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38  V.  F.  Hommel: 

als  700  Jahre  vor  dem  4.  Jahr  des  Bel-nadin-apli  regierend  angeffthrt. 
Das  ergabe  c.  1817  v.  Chr.  als  Ende  seiner  Regierung,  also  etwa 
65  Jahre  vor  dem  Anfang  der  Kassitendynastie.  Vielleicht  hangt 
mit  dieser  Besetzung  eines  Theiles  des  Meerlandes  (Ostarabiens)  auch 
zusammen,  dass  von  der  Kassitenzeit  ab  Eardunias  (falls  kassitische 
Weiterbildung  aus  Kardu,  bezw.  KaSdu,  Kaldu)  der  officielle  Name 
Babylon  iens  fur  lange  Zeit  hindurch  (z.  B.  stets  in  der  synchronist. 
Geschichte  und  iiberhaupt  bei  den  Ass>Tern)  geworden  ist. 73) 

Die  Namen   der    11   Konige    der   Dyn.   B  sind  nun   folgender- 
raassen  Qberliefert: 

1.  IKl-ma-ilu  60  Jahre  (geschr.  1,  d.  i.  eine  Sosse) 

2.  Itti-Nibi  56  J. 

3.  Damki-ili-Su  26  J. 

4.  Sapin-mat-nukurti     15  J. 

5.  §u&Si-na$ir  (bezw.  &u§3i-achu),  abg.  SuSSi  24  J. 

6.  Gul-kjaSSat  (s.  oben)  55  J. 

7.  Mamlu  Darra  (=  -Ea),  sein  Sohn  50  J. 

8.  Ai-Dar-kalamma  (bezw.  Ai-darra),  sein  Sohn    28  J. 

9.  Ai-kur-ul-anna  (bezw.  Ai-bel-usum-§ame)  26  J. 

10.  Melam-matuti  8  J. 

11.  Ea-gamil  9  J. 

Es  ist  zu  beachten,  dass  das  Tafelchen,  welches  nur  die  Dynastien  A 
und  B  enthiilt,  bei  A  zu  jedem  Konig  die  Zahl  der  Regierungsjahre 


t3)  Von  mir  zuerst  ausgesprochen,  ygl.  Deutsche  Encykl ,  Bd.  Ill,  Berlin, 
1889,  S.  552,  Chaldaa.  Icli  sagte  dort  wortlich  folgendes :  „Unter  Samsi-R.  c.  824 
bis  812  Kaldu  =  Sudbabylonien,  wo  sich  aus  den  Resten  der  kassitischen  Be- 
vdlkerung  des  Landes  eine  Reihe  von  Kleinstaaten  gebildet  hatte ;  und  in  diesem 
beschrftnkten  Sinn  gebra-ichen  von  nun  an  die  Inschriften  den  Ausdruck.  Da  fflr 
Kardunias  gelegentlich  auch  Kardu  vorkommt  [Siegel  des  Tuklat-Ninib],  andrer- 
seits  im  A.  T.  die  Chaldaer  nicht  Kaldim,  sondern  Kasdim  heissen,  so  ist  Kasdu 
die  &lteste  Form,  woraus  laut  gesetzlich  Kardu  und  weiter  Kaldu  geworden  ist, 
und  der  Name  bedeutet  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  Kassitengebiet,  kann  also 
nicht  vor  der  Kassitenzeit  ent  stand  en  sein ;  Kardunias  ist  dann  erst  eine  (und 
zwar  echt  kassitische)  Weiterbildung  von  Kardu".  Ob  Kasdu  urspr.  Kassitengebiet 
geheissen,  bezweifle  ich  heute,  aber  dass  Kardunias  aus  Kasdu  entstanden,  scheint 
mir  auch  jetzt  noch  sehr  wahrscheinlich.  Obrigens  hat  schon  Tiele,  Gesch.  I 
(1886),  S.  80  als  alteste  geogr.  Bedeutung  von  Kardunias  die  Gegcnd  am  per- 
sischen  Mcer,  die  spftter  Bit-Jakin  heisst  (das  ist  also  Bahrain  in  Ostarabien) 
vermutot,  ohne  aber  das  Wort  selber  mit  Kaldu  in  Zusammenhang  zu  bringen; 
er  betrachtete  vielmehr  die  Schreibung  Kar-Dunias  („Garten  des  Gottes  Dunias") 
als  das  ursprtingliche. 


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Ein  netier  babylonischer  Konig.  39 

gibt,  bei  B  aber  keine  Zahlen  enthalt,  uherhaupt  B  als  gleichzeitig 
mit  A  betrachtet  zu  haben  scheint.  Was  nun  die  oben  mitgeteilten 
Zahlen  der  Kouigsliste  anlangt,  so  ist  60  fur  No  1  offenbar  kunstlich, 
wie  ja  auch  dieser  Konig  selbst  wol  ganz  wo  anders  hin  gehort, 
namlich  an  den  Aufang  von  Dyn.  A  als  Gegenkonig  des  Sumu-abi; 
er  wircl  anderwarts  „Scheich  der  Horden  von  Erechu  genannt  und 
war  Vasall  des  Konigs  Sin-gamil  von  Erech  74).  No  6—8  konnen  (als 
genealogische  Reihe !)  unmoglich  133  Jahre  regiert  haben.  Wenn  man 
von  der  Gesammtsumme  367  oder  368,  die  sehr  nach  einer  Abrundung 
einer  niedereren  Zahl  zu  365  aussieht,  die  Sosse  von  No  1  abzieht, 
so  bleiben  308  (vielleicht  urspr.  305)  Jnhre,  und  es  ware  nicht  un- 
moglich, dass  hiermit  urspr.  die  Zeit  vom  9.  Jahr  des  Samsuiluna 
(2069  s.  oben)  bis  zum  Anfang  der  Dyn.  C  (1752)  =  317  Jahre  be- 
absichtigt  war.  Ich  mochte  nach  all  dem  gesagten  folgende  Reihe  als 
urspr.  Gestalt  der  Dyn.  von  Urinna  vermuten: 

1.  Itti-Nibi 

2.  Damki-ili-su  (vielleicht  Sohn  oder  Neffe  des  vorigen, 
eigentlicher  Griinder  der  Dynastie  rait  dem  Beinamen 
Sapin-mat-nukurti  (d.  i.  Niederwerfer  des  Feindes- 
landes) 

3.  §u§§i-na§ir,  eigtl.  Name  des  Gul-kiSar  (letzteres  nur 
Beiname,  =  Vernichter  von  Ki§) 

4.  Mamlu-Ea,  sein  Sohn 

5.  Ai-darra,  Sohn  von  No  4 

6.  Ai-bel-usum-§ame 

7.  Melam-matAti 

8.  Ea-gamil. 

Oder  sollte  doch  ein  gewisser  llu-ma-ilu  (dann  ein  anderer  als  der 
oben  erwahnte  Vasall  des  Konigs  von  Erech)  die  Reihe  begonnen 
haben,  dann  ware  Mela m-matati  („Glanz  oder  Schrecken  der  Lander" 
als  bloser  Beiname  des  Ai-bel-usum-Same)  auszuschalten,  so  dass  es 
wieder  nur  acht  (statt  der  elf  der  Kouigsliste)  waren.  Der  Anfang 
der  Dynastie  war,  wie  schon  bemerkt,  c.  1923,  das  Ende  1752,  also 


T4)  Siehe  meine  Bemerkungen  zu  Hilprechfs  Assyriaca,  Berl.  Philol.  Wochen- 
schrift,  1895,  No.  60,  S  1688  und  meine  Altisr.  Uberl.,  S.  129  f.,  und  nacbher  der 
▼on  Pinches  (PBAS.  XXI,  p.  161  f.)  bekanntgegebene  Ilu-ma-ila  (vgl.  zur  Form 
Bungun-ila),  der  gleich  Immiru  in  Sippar  zu  Anfang  der  Dyn.  A  Gegenkonig 
gewesen  sein  muss.  Auch  die  Kdnige  Manabalti-il,  Rim-Ann,  und  Bel-bani  werden 
in  diese  Zeit  gehdren. 


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40  V.  F.  Hommel: 

c.  171  Jahre  zusammen;  die  Konige  von  Mamlu-Ea  (No  4  oder  5) 
an  regierten  (8.  ebenfalls  schon  oben)  c.  65  Jahre,  so  dass  also  auf 
die  ersten  vier  oder  funf  etwas  fiber  100  Jahre  trafen. 

Bei  einer  kritischen  Betrachtung  der  Dinge  und  wenn  man  be- 
denkt,    dass   gerade   dem  einzig   sicher  bezeugten  Konig  Gul-kisarra 
von    eineui  Konig   der  Dyn.  D    nicht    der  Tit  el    „  Konig  von  Babeltt, 
sondern  „K.  des  Meerlandes"  gegeben  wird,   und  dass   auch  Darofci- 
ili-Su  von   spateren  Chronisten  wiederum  mit   diesem  „Meerlanda  in 
Beziehung  gesetzt   wird,    kann    man   sich    allerdings   nicht  ganz  des 
Verdachtes  erwehren,  dass  trotz  der  Daten  Nabonids  und  des  Berosus, 
welche  den  Anfang  der  Dyn.  A  auf  2222   v.  Chr.   legen  und  damit 
eine  c.    170   Jahre   ausfullende    Dyn.   B   voraussetzen,   dennoch   die 
ganze  Dynastie  B  bios  eine  spatere  Geschichtskonstruction  sein  konnte 
Ja,    wenn    man  bedeukt,   dass  gerade  um    die   Zeit   Samu-abi's  ein 
Ilu-ma-ilu   irgendwo    in  Babylonien   Konig  gewesen  ist,    dass  ferner 
Hammu-rabi  sich  solche  drohnende  Titel,  wie  nVernichter  der  Feinde" 
„Sturmflut  des  Kampfes",   „Niederwerfer  des  Feindeslandes  (Zabin- 
mat-zaHri)u  mit  Vorliebe  beilegte,   dass  schon  unter  Samsu-iluna  die 
Horden  der  Kassiten  einfielen   und  dass  Ammi-satana  (c.   60  Jahre 
vor  dem  Ende  der  Dyn.  A,   also  um  die  Zeit  des  Gul-Ki§arra,    falls 
Dyn.  B   zu  eliminiren  ware)   sich  Konig  von  KiS  zu   seinen  andern 
Titeln  nennt76),  und  dass,    wie  trotz  Jensen  in  alle  Wege  feststeht, 
die  Konige   der  Dyn.   A  Araber   gewesen    sind,    also    von   spateren 
Geschlechtern  ganz   gut   verachtlich    „ Konige   des  Meerlandes   (Ost- 
arabiens)tf  statt  solche  von  Babel  genannt  werden  konnten,  wenn  man 
das  alles  uberlegt,  so  konnte  man  sogar  auf  dieVermutung  kommen, 
dass  Damki-ili-Su  vielleicht   geradezu   der  Vater   des  Sumu-abi    ge- 
wesen,   dass  Sapin-mat-nukurti   geradezu   Hammu-rabi    ist   und    der 
folgende  SuSSi  (dialectische  Nebenform    von   Samsi    „meine  Sonne") 
geradezu  sein  Sohn  Samsu-iluna  (,die  Sonne  ist  unser  Gotttt),  wahreod 
Gul-kiaSsat  (=:  Veniichter  von  KiS)   dann    einfach   ein  Beiname    des 
Ammi-satana  war. 76)  Mogen  das  manche  als  Hyperkritik  und  andere 


")  Auch  schon  Samsu-iluna  hatte  in  seinem  24  Jahre  die  Mauer  von  KiS 
zerstort. 

76)  In  diesem  Fall  hatte  dann  die  Dynastie  A  et*a  von  2060—1762  v. 
Chr.  regiert  und  der  6.  Kdnig  Hammurabi  von  1948— -1906  v.  Chr.  Setzt  man  den 
Auszug  der  Kinder  Israel  aus  Aegypten  1438  v.  Chr.  (unter  Amenophis)  und  den 
Einzug  Jakob's  in  Aegypten  1868,  bo  l&gen  zwischen  letzterem  Ereignis  und 
Abram's  Auszug  aus  Haran  etwa  70  Jahre,  was  weit  glaublicher  erscheint  als 
die  hohen  Zahlen  der  Genesis  (215  J.  statt  c.  70  J.).   —  Der  spateren  Legende 


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Ein  neoer  babylonischer  K&nig.  41 

wieder  als  Phantasien  bezeichuen,  so  ist  es  doch  Pflicht  des  Histori. 
kers,  auch  auf  eine  derartige  Moglichkeit  hingewiesen  zu  haben.  Aber 
zu  meiner  und  anderer  Beruhigung  will  ich  mit  den  in  solchen 
Fallen  von  den  arabischen  Gelehrten  gebrauchten  Worten  schliessen : 
,doch  Allah  weiss  es  bessera. 


yon  der  ^Dynastie  von  Urinnaazag"  (den  Medern  des  Berosus)  lagen  dann  die 
eraten  von  Samsu-iluna  an  zu  verfolgenden  VorstOsse  der  Kassiten  gegen  Baby- 
lonien,  wobei  vielleicht  ein  gewisser  Itti-Nibi  eine  Rolle  spielte,  als  geschicht- 
licher  Kern  zn  Grande;  auch  Mamlu-Ea,  Ai-darra,  Ai-bel  (falls  das  nicht  er- 
klarende  Glosse  zn  Ammi-satana  ist,  vgl.  'amm  =  Ai  „Mondgott"  und  satu,  sadu 
,Berga  Epithet  des  Bel)  und  Ea-gamil  mOgen  historische  Persdnlichkeiten  ge- 
wesen  sein,  die  im  Meerland  sassen  und  mit  denen  sich  die  Kassiten  verbttndet 
batten.  Aber  man  h&tte  dann  spater  nicht  mehr  genau  zwischen  den  gleichfalls 
aus  dem  nMeerlandu  gekommeuen  Konigen  der  Dyn.  A  und  ihrcn  kassitischen 
Qegnern  (die  ja  schliesslich  Ton  1752  an  die  Herrscbaft  behaupteten)  unter- 
schieden,  sondern  sie  zusammengeworfen  und  nun  dies  miztum  compositum  als 
Dyn.  B  zwischen  Dyn.  A  und  C  eingeschoben;  analoge  Misverstandnisse  finden 
sich  ja  bei  Manetho  in  der  aegyptischen  Gescbichte. 


Nachtrag  (zu  S.  27,  Anm.  49) :  Die  Mftglichkeit,  dass  Ea  nadin-u'urt  zu 
lesen,  wird  zur  Gewissheit,  wenn  man  noubabylonische  Namen  wie  Nabu-nadin-urri 
(Dehtzsch,  Beitrage  zur  Assyriologie,  III,  S.  387)  in  Betracht  zieht. 


-~&)/&~  - 


Verlag  der  k6n.  kdkm.  Geselbchaft  der  Wiueoackaften.  —  brack  Ton  Or.  Ed.   Grtgr  in  Prag4. 


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VI. 


Urb&f  panstvi  rychmbursk&io  z  roku  1731. 

Pfispevek   k   dejin&m  a  statistics    v£chodocesk6ho 

rolnictva. 

Sepsal  JUDr.  Karel  Vacslav  Adamek. 

Pfedloieno  1.  dubna  1901. 


Neut6§en£  a  trudn6  byly  pom6ry *)  lidu  poddanGho  v  XVII.  v6ku 
i  na  pofcdtku  XVIII.  vSku.  Uzn&vajf  tehdejSf  sinutny  nirodohospo- 
darsky  stay  i  zpravodajov^,  kteff  nebyli  nepfdteli  vrchnostf.  Tak 
i  sain  uvod  hlavniho  urb&fe  panstvi  rychmburskGho  z  r.  1731  pHpo- 
mina  vyslovnS,  ie  vfibec  vSem  a  jednomu  ka2d6mu  panstvi  rychm- 
bursk^ho  hospoddfsk^mu  officfru  a  poddan^mu  ClovSku  velmi  dobfe 
jest  pov6domo,   2e  do  doby  zfizeni  nov6ho  urbafe   na   panstvi  tomto 


*)  0  pomerech  poddanskych  lidu  v^chodoc'esk^ho  viz  K.  Adamka  spisy 
Chradimsko,  Doba  poroby  a  vz.crisenf,  Z  veku  roboty,  Osvobozeni  rolnictva, 
Z  pameti  cesk6bo  rolnictva,  Z  dejin  osvobozeni  rolnictva,  K.  V.  Adamka  spisy 
Sbornik  okresn  hlineckgho,  Pfisp£vky  k  dejindm  selskeho  lidu  z  okoli  Hlinska 
v  XVUI.  veku  (Rozpravy  6eske"  Akademie  pro  v£dy,  slovesnost  a  umenf,  I.  tfida, 
VI.  rodnik,  1.  cfslo),  Lid  na  Hlinecku  (Soupis  lidov^ch  pamatek  v  krdlovstvi 
tesk&n,  vyddvany  Arcbaeologickou  komisi  Ceske"  Akademie,  dil  I.),  Cechovnl  zfi- 
zeni  na  Hlinecku  v  XVII.  a  XVUI.  veku  (zvU§tni  otisk  z  Vestnfka  kril.  6eske 
spolecnosti  nauk),  Robota  (t£z  v  Ceskych  listech  hospodafskych  1897,  str.  258  az 
261,  297—802),  tShoz  stat 5 :  Lid  na  Hlinecku  pft  8ve*  praa  (v  Kvetech  1896. 
I.  pallet!  610—617,  690—698  str.,  II.  pulletf,  str.  8—17),  V^roba  prvotnf,  zvldSte 
rolnictvi  na  Hlinecku  (v  Hospoddrske'm  listu  [chrudimske'm]  1898,  c".  32,  34,  35, 
36,  37,  38,  0  selake  vojne  z  XVIII.  stoletf  (v  Naxodnfch  Listech,  1897,  c.  320, 
v  literarni  rubrice),  Divadelnl  hra  lidov£  o  selske'  vojne  z  XVIII.  stoletf  (v  Ceskem 
lidu  1901,  16.  ledna,  str.  227  a  sld.),  Poddanske  pome>y  na  panstvf  chroustovicke"m 
▼  XVIII.  vfiku  (v  Ceskych  listech  hospodaiskych  1900,  str.  320—322,  360-361). 
Tf.  fil.-hist.  1901  i 


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2  VI.  K.  V.  Adamek: 

jak  pfi  vypldcenf  J.  M.  Cfs.  kontribuce  a  vybirinf  quartyrnich  peniz 
pro  vychovdni  vdle£n^ch  lidl,  tak  i  v  skldddni  rozlifcn^ch  vrchnosten- 
skych  pen62itych  a  jin^ch  ourokflv,  i  u  vyb^vdnf  robot  potaznich 
a  p68ich,  tolik^  vSelijak^ch  jinych  sluiebnosti  a  poviunosti  „ubohym 
poddanym  k  nemal&nu  stenceni  a  z&hub6  jejich  skrovnych  iivnosti 
velk&  kfivda  se  jest  d&ala,  kdei  totiZto  jeden  infnSji,  druhej  pak 
viceji  pffpadnosti  pfi  svej  Sivnosti  uSfval,  naproti  tomu  ale  bfemena 
a  jin§i  vSechny  poplatky  a  sluZebnosti  stejnS  a  zdroveii  n6sti  inusel" . 
A  prdvS  snaha,  aby  takovdto  nesnesitelnii  nerovnost,  kter&i  skrze 
mnohd  16ta  trvala,  byla  odstranfiua  a  ndleSitfe  spofdd&na,  a  aby  tady 
pak  mezi  poddan^mi  na  mfste  utiskovdnf,  je2,  jak  tivod  urbdfe  pfi- 
pomfni,  a2  do  toho  casu  bylo  zvykem,  mohla  byti  „ldska  k  bliSnfinu 
rozmnoiena  a  skrz  tu  svornost  t6i  bo2sk6  poSehndnf  vflbec  se  roz- 
radhalo",  pr^  zpiisobila,  ie  vrchnost  opatfeni  ucinila,  aby  na  jejf 
naklad  bylo  provedeno  pfemSfeni  veSkerych  poddansk^ch  iivnostf, 
totii  role  orn6  i  neorn^  zahrad,  StSpnic,  luk,  lesfi,  porostlin  a  pa- 
hrbku,  zem6m6ficem  a  pak  pfimSfend  rozd61enf  jejich  mezi  poddan^, 
robotni  i  nerobotui  lidi,  a  ie  die  tohoto  „spasitedln£hoa  nafizeni 
vrchnostensk^ho  oufad  hejtraansk^  s  pfipojen^mi  hospoddfskymi  offi- 
ciry  panstvi  rychmbursMio  po  bedliv£m,  zdrav^m  rozv&2enf  vSech 
okolnostl,  k  takov6mu  dobr&nu  mfuSni  a  pfedsevzeti  pffsluSejfcich, 
po  vykonan6m  rozdfileni  techto  realit  vyhotovil  hlavni  urbdf  panstvi 
rychmburskeho. 

Nov^  urbdf  tento  byl  zaloien  roku  1731  z  toho  dfivodu  tedy, 
ie  pfedeSle  jak  v  placeni  a  vykondvrini  vSech  vrchnostensk^ch  bfemen, 
tak  tak6  ve  vykondv&ni  potaZnich  a  pSSfch  robot  „velk£  nerovnost 
k  nemate  zkdze  a  ztenCenf  mnohych  poddanych  se  jest  pfi  t6mi 
panstvi  ddla."  *) 

Dala  vrchnost  rychmbnrsktf,  StSpdn  Vil&n  Kinsty  z  Vchynic, 
vSechny  gruttty  poddanych  vymefiti  a  die  tohoto  vymSfeni  a  die  „bobu- 
mil6  spravedlnosti  u6in6n6ho  rozdSleni"  novy  hlavni  urb&f  zaloZiti 
tak,  ie  byli  do  nfeho  zaps&ni  die  m6st,  mSstefcek  a  vesnic  k  panstvi 
rychmbursk&nu  pfindleZejicich  poddani,  soused^  a  lid6,  jakofc  tak6 
sedl&ci  a  chalupnfci.  Podruzi  nebyli  jednotlivS  zapsdni,  jen  byly  vSe- 


*)  Stary  urb&r  z  r.  1664  (srv.  K.  V.  Adrimka  Sbornik  okresu  hlineckgho 
str.  114,  Prfgpgvky  k  dejinAm  selsk6ho  lidu  z  okoli  Hlinska,  33)  neni  zachovta. 
Nektere*  v^natky  z  n6ho  jsou  v  pozdejsich  iifednfch  aktech  zachovdny  (srv.  K. 
V.  Ad6mka  Ph'sp^vky  str.  7  a  8).  —  Urbaf  z  roku  1731,  za  hejtmana  panstvi 
rychmburskeho  VAcslava  Ferdinanda  Grigara  poffzen^,  jest  ulo2en  v  zemskgm 
archivu  krilovstvi  Sesk^ho.  Srv.  tei  Sbornik  okresu  hlineck^ho  str.  114. 


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Urbaf  panstvf  rycbmbnrskSho  z  roku  1731.  3 

obecn£  z&sady  o  jejich  povinnostech  v  urb&Fi  poznameniny.  Pri 
kaidem  cfsle  popisufin  bylo  poznameuano,  v  kolika  kopdch  byl  gruut 
ofiacov&n  a  pak  mnoho-li  k  n&rau  tehdy  patHlo  roll,  luk,  porostlin, 
pahrbkfiv  a  lesfi  a  lihrnem  vSech  pozemku,  pak  i  pfehled  platu  a  po- 
vinnostf,  zejmena  kolik  kus&  krav  ztfduSnfch  bylo  a  jak6  platy  z  nich 
vyplyvaly,  mnoho-li  desjltku  duchovnfm  bylo  na  2it6  a  ovsu  plnfino, 
a  konecne  vrchnostenskd  praestanda  ouroku  svatojirskeho  a  svato- 
havelskgho,  a  mnoho-li  raSli  sypati  ovsa  pro  vrchnost,  mnoho  li  voziti 
rotng  kldd  a  dHvf  a  doddvati  popela.  V  t&chto  tabulkdch  jsou  sefa- 
deny  pfehledy  jednotlivych  obci  podle  Msel  sousedfi,  sedldkfi  a  cha- 
lupnikfi,  a  t6i  pfipojeny  soucty  o  jednotlivych  obcfch,  konefcng  pak 
„summ£rul  extract  vSech  t8ch  pfi  spfedu  psanych  m6stech,  mSste- 
tkich  a  vesnicich  se  vynacMzejfcfch  pffpadnostf  a  naproti  torau  vy- 
bejvat  majfcfch  povinnostf." 

Jinak6  povinnosti,  jmenovitS  robotnf,  jsou  vypsiny  pohromadfi 
soubrnng  na  prisluSnych  mfsteeh  za  specidlnfmi  tabelami. 

Prve,  neili  pod£me  podrobn^  pfehled  a  rozbor  pomSrfi  tSchto, 
porozhl6dneme  se  pon&kud  po  panstvf  samotn^m. 3) 

Kroine  HI  ins k a,  Sku6e  a  Cesk6  Svratky  uv£d6jf  se  v  urbdH 
panstvi  rychmbursMho  z  roku  1731  tyto  osady:  Pfedhradi  rychm- 
bursk£  (nynfejSf  Rychmburk),  HnfevStice,  Mffetln,  LeSany  s  Hesinami, 
La2any,  Stfepdnov,  Zboinov,  Lhota,  Dol,  Raboufi,  Brdo,  Rvasice,  Do- 
lany,  Chlum  u  Skufce,  Zhof,  Perdlec,  KutHn,  Hlubok6,  Ceskd  Rybnd, 
Otradov,  Rychnov,  Pustd  Kamenice,  Pustd  Rybnd,  Krouna,  VoldHS, 
Svratoucb,  HenUec,  Kamenifcky,  ChluraStln,  Jenikov,  Studnice,  Blatn6, 
Hamry  Prerostte  (uynSjSf  Hamry),  Vitanov,  Holetfn,  Ranna,  Voldfe- 
tice,  Kladno,  DSdovA,  VojtSchov,  Pokfikov,  MrAkotin,  Voflenda, 
Prasetfn,  MokrejSov,  Racice,  Zd&rec,  Malinng,  LeStinka,  Skuticko 
a  Kfiidnky. 

V  Hlinsku  bylo  71  soused&4)}  ve  Skufci  194,  ve  Svratce  40, 
v  Pfedhradi  13  hospoddrfl.  PH  vesnicich  zapsdno  jest  sedldM  a  cha- 
lupniM,  a  sice  v  HnSvSticfch  4  sedWci  (6  chalupnlkfl),  v  Mifetfnfi 
10  sedWkfl   (5  chalupnlkfl),  v  LeSanech   a  Hesinich  5  (2),   LaZanech 

5  (4),  §t6pdnov6  5  (6),  Zboiuov6  6  (1),  LhotS  6  (3),  Dolech  3  (2), 
v  Brdu  7  (1),  v  ZhoH  4  (3),  Perdlci  6  (10),  Kutffng  2  (4\  <3esk6 
Rybn<*  21  (12),    Otradovfi  8  (16),   RycbnovS  8  (14),    Pust6  Kamenici 

6  (12),  PusW  Rybn6  1  (1),    Kroun6  21   (21),  VoldflSi  6  (2),   Svra- 


3)  Jaroslay  Schaller,  Topographic  des  Konigreiches  Bdhmen.  XI.  dfl,  174 
tJ.  180  str. 

*)  Sbornik  okresu  hlineckelio  102-111. 

1* 


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4  VI.  K.  V.  Adamek: 

touchu  14  (9),  KameniCkdch  7  (2),  JenfkovS  8  (6),  Studnicfch  15 
(2),  Blatnu  6  (7),  Hamrech  5  (4),  VitanovS  13  (3),  HoletlnS  21  (8), 
RanS  12  (10),  Voldfeticfch  6  (4),  Kladnu  13  (2),  VojtSchovS  19  (9), 
PokfikovS  15  (7),  Mrfkotinfi  13  (9),  PrasetinS  7  (4),  Racicfcb  10  (6), 
Zcferci  6(11),  Malinn&n  4  (1),  LeStince  4  (4),  Skutffcku  8(7),  v  Do- 
lanech  2  sedtaci,  v  Herdlci  10,  v  Chlum6tfn6  6,  v  D6dov6  8,  v  Oflendfc 
4,  MokrejSovS  2,  v  KfiZriukdch  2  sedldci,  v  tgchto  obcfch  nebyli  cha- 
lupnfci; v  n&sledujicfch  obcfch  zase  nebyli  sedldci,  a  sice  v  Rabouni 
byli  jen  4  chalupnfci,  v  Rvasiclch  2,  v  Chlumu  u  SkuCe  4,  Hlubok6m 
2  chalupnfci.  Podruzi  nejsou  sfcftdni. 

Pfi  Hiinsku  bylo  namSfeno  pozemM  vSech  71  sousedu  2676  str. 
1  v.,  ve  Skufci  194  sousedum  1777  str.  2  v.,  ve  Svratce  545  str., 
v  Pfedhradf  118  str.  a  sice: 


! 

role 

orn6 

luk 

porostlin 

celkem 

str. 

T. 

str. 

v. 

str. 

v. 

str. 

y. 

v  Hiinsku    .   . 

1569 

3 

625 

3 

480 

3 

2676  1         1 

Skuft    .   .   . 

1477 

i"/, 

244 

V. 

56 

- 

1777  j         2 

Syratce    .   . 

292 

1 

251 

3 

1 

— 

545  ,     - 

Pfedhradi    . 

91 

3 

25 

- 

1 

1 

I     118 

1 

K  zddtiiim3)  bylo  Selesnych  krav  v  Hiinsku  8,  ve  SkuCi  39, 
ve  Svratce  32,  v  Pfedhradf  6,  a^  nich  plat&  v  Hiinsku  3  R.  44  kr., 
ve  SkuCi  15  R.  10  kr.;  ve  Svratce  12  R.  26  kr.  4  ^>,  v  Pfedhradf 
2  R.  20  kr. 

Desatku  duchovnim*)  bylo  podle  tohoto  urbdfe  z  r.  1731  na 
iiti  povinno  Hlinsko  18  str.,  SkuC  42  str.  2  v.  2  c.,  Svratka  12  str. 
2  v.,  Pfedhradf  nic,  tia  ovse  Hlinsko  18  str.,  Svratka  12  str.  2  v., 
Skufc  a  Pfedhradl  nic. 

Vrchnostenskeho  ouroku1)  pfipadalo  na  sv.  Jifi  pfi  Hiinsku 
63  R.  (rynskych  zlatych)  31  kr.  a  na  sv.  Havla  60  R.  53  kr.  ll/2  f>, 


')  Sbornik  okresu  hlineckdho  116. 

•)  Casopis  deskeho  museum  1843,  str.  163—178  (Ant.  Rybidky  staf :  Mandat 
Frant.  Hyppol.  Euseb.  hrabenky  Berkove  poddanym  panstvi  Richmbursk6ho, 
Rosicke'ho  a  Slatinanske'bo  okolo  roku  1620—1626),  KvSty  1896  (K.  V.  Adamka 
sta(:  Lid  na  Hliuecku  pfi  sv6  pra>i),  te*hoz  PHspSvky  8,  50. 

7)  Casopis  deskeho  museum  1843,  str.  167,  Sbornik  okresu  hlioecklho  116. 


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Vrbit  panstvf  rychmbursk^ho  z  roku  1731.  5 

uhrnem  124  R.  24  kr.  lx/2  ^,  avSak  z  t&o  vysazen6  v  urb&K  summy, 
kterouS  by  HlineCtf  byli  m61i  platiti,  ucinSna  byla  sr62ka  39  R.  25  kr. 
51/,  ^,  pon6vad2  od  pfedeSlych  vrcbnostf  na  takovych  ourocfch  „skrze 
jim  udfelenS  a  za  sebou  majfci  decreta"  pfi  svat&n  JiH  bylo  sleveno 
19  R.  29  kr.  1  ^>  a  pfi  sv.  Havle  19  R.  56  kr.  4x/2  f>,  i  byl  schodek 
takovy  od  staroddvna  v  podtech  dfichodenskych  u  vydinf  kladen 
a  z  teto  urbdrnl  summy  sr&2en,  takle  se  za  oba  terrafny  mfilo  platiti 
a  do  dfichodu  platilo  jen  84  R.  58  kr.  2  ^. 

TakW2  bylo  i  ve  Skufci,  kde2  byla  v  urbdfi  z  roku  1731  vysa- 
zeua  surama  celorocni  ourokfl  svatojirskych  i  svatobavelskych  307  R. 
50  kr.  2  J>,  je2  vSak,  pon6vad£  ji2  dHve  bylo  Skufci  sleveno  die 
dekretu  vrchnostensk^ch  z  urokfl  pfi  sv.  Havle  31  R.  10  kr.  5x/2  J> 
a  pfi  sv.  JiH  30  R  572  J>,  tedy  61  R.  11  kr.  5  J>,  sntfena  byla  za 
oba  termfny  na  246  R.  38  kr.  3  f>,  je2  Skufc  do  dfichodu  vrchno- 
stensk^ho  kaidorofinS  platila,  a  schodek  tfm  vznikly  byl  kladen 
v  pofctech  dflchodenskych  do  vydinf. 

ftesk6  Svratce  bylo  v  urbdfi  z  r.  1731  vysazeno  16  R.  uroku 
8vatojirsk6ho  a  11  R.  33  kr.  2  J>  uroku  svatohavelsk^ho  a  Pfedhradl 
rychmbursk&nu  uroku  svatojirsk^ho  5  R.  36  kr  a  svatohavelsk^ho 
6  R.  4  kr.  tehdejSfch  pen6z,  ale  o  n6jak6  ulevS,  jak&  byla  Hlinsku 
a  Skufci  poskytnuta,  neCteme  v  urb£H  nifceho. 

Krom6  tfichto  bfemen  byly  Hlinsko  a  Skufc  povinu^mi  roinS 
naprisii  urcity  pocet  Stuk  panskeho  prediva  nebo  d&vati  urSity  rotuf 
plat  za  nezhotoven6  pfedivo*) 

®)  K  nejdalezitejifm  odvStvfm  vyroby  na  Hlinecku  n&le2elo  jii  za  staro- 
davna  lnalatvf  a  platen ictvf.  ZvlaitS  v  XVIII.  veku  bylo  jii  dbano  o  povzaeseni 
toboto  odvdtvi  t6b  ud61enymi  vysadami  trinfrai  Hlinsku  a  Svratce,  zejmgna  trini 
ty$adou  Karl  a  VI.,  danou  v  Hradci  (St^rsk6m)  27.  r.eroence  1728,  kteroui  zaroveii 
byla  Svratka  za  mestys  pov^sena. 

Karel  VI.  udSlil  Skucl  k  dosavadnim  tfem  v^rocnfm  trhum  (v  uterj  po9tnf, 
tterf  svatodusni  a  na  Povyienf  sv.  Kriie)  a  tydennimu  uternfmu  trhu  vyrocni 
trh  na  den  bt.  Lucie  a  trh  na  kond  a  dobytek  v  den  pfed  sv.  Lucif,  a  dal§lch 
pSt  trhti  na  kon6  a  dobytek  (na  den  po  sv.  Karlu  Velke*m,  ve  dtvrtek  stfedopostnf , 
y  pAtek  po  kvStne'  nedeli,  na  Nalezeni  sv.  Stepana  a  na  sv.  Karla  BoromeJ9k6ho, 
a  tydenni  trhy  prelozeny  byly  na  p&tek;  Hlinsku,  jei  m6lo  die  v^sady  kr&le 
Maximiliana  n  dva  vyrodnf  trhy  (ve  stredu  po  sv.  Vitu  a  ve  stredu  po  sv.  Lu- 
kaii)  a  sobotni  tydenni  trh,  pfidany  dva  vyrocni  trhy  (ve  stredu  po  sv.  ApolenS 
a  ve  stredu  po  sv.  Bartolomeji)  a  pfi  techto  vyrodnfch  trzich  trby  na  kon& 
a  dobytek  a  krome  nich  jest^  zvlastnf  (paty)  trh,  v^lu6n6  jen  na  obchod  koni 
a  dobytkem  omezeny;  osad&  Svratce  Ceske,  jez,  jak  v^sada  pHpomin^  byvala  za 
staroddvna  mesteckem  a  mfvala  trby,  vsak  po  mnohd  le*ta  jii  zanedban^,  dal  trhy, 
v^rocnf  na  pond§lf  po  sv.  Fabianu  a  Sebestianu,  po  velikonocich  a  po  Navstlveni 


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6  VI.  K.  V.  Adamek. 

Hlinsko  1116I0  napffsti  215  8tuk  pfediva  pansk^ho,  SkuC  300 
Stuk,  Svratka  80  Stuk.  Za  kaidou  Stuku  byl  pro  Hlinsko,  Skuc 
a  Svratku  pfedepsdn  n&hradnf  "plat  12  kr.  tehdejsfch  rocnS  do  dfi- 
chodu  vrchnostensk^ho. 


P.  Marie  a  stfedecni  tydenni  trby  na  obili,  len  a  jine*  plodiny.  (Original  je*t 
v  mSstskem  archiva  skuteSskem) 

Rttkript  Karl  a  VI.,  danj  doe  27.  cervence  1728  k  mistodriicim  o  techto 
trzich,  znf : 

nCarl  oc.  Liebe  Getreuel  Demnacb  wir  dem  [:  Titl :]  Stephan  Khinsky 
Grafen  Ton  Chinitz  und  Tettau,  auf  sein  allerunterthanigstes  Bitten  und  Euere 
dat  (iber  allergehorsambst  crstattete  Berichte,  vermog  welchen  alle  Anstande 
behoben  worden  und  kein  Praejudicium  tertii  hiebey  unterlaufet,  die  Kayser  and 
Kdnigl*.  Gnad  gethan  and  denen  in  Unserem  Erb-Konigreicb  Boheimb  auf  seiner 
Herrschaft  Richenburg  gelegenen  3  Ortbereu  Skutsch,  Hlinsko  und  Bdbmisch 
Swratka,  zu  dereu  deb  to  besserer  Aufnahme  einige  mebrere  Marckt- Gerechtig- 
keiten,  and  zwar, 

Fiirt  Er»te :  Dem  Marckt  Skutsch,  nebst  denen  am  Dienstag  in  der  Fasten, 
auf  Pfingsten  und  auf  Creutz  Erbohung  schon  babendea  drey  Jahr  Marckten,  noch 
einen  neuen  Jahr  Marckt  am  Tag  St.  Luciae,  auch  des  Tags  zuvor  einen  Ross- 
und  Vieh-Marckt,  dann  noch  andere  fUnf  Ross-  und  Vieh-Marckte,  benantlich 
1°  am  Tag  nach  St.  Caroli  Magni,  2do  am  Donnerstag  nacb  Mitt  fas  ten,  3tio  am 
Freytag  vor  dem  Palmsonntag,  4to  am  Tag  St.  Stephani  Erfindung,  und  5to  am 
Tag  St.  Caroli  Boromei,  mit  Transferirung  des  bisbero  auf  jeden  Dienstag  ge- 
haltenen  Wochen  Marckts  auf  den  Freytag ; 

Andertent:  Dem  Marckt  Hlinsko,  nebst  denen  am  Mittwoch  nacb  St  Viti, 
und  Mittwochen  nach  St.  Lucas  schon  geuussenden  Jahr  Marckten,  noch  zwei 
andere,  benanntlich  1°  am  Mittwochen  nach  St.  Apollonia,  und  2do  am  Mittwoch 
nach  St.  Bartholomei,  mit  dem  Zusatz,  dass  sowohl  bey  diesen  zweyen  neuen  als 
auch  bey  denen  vorigen  zwey  Jahr  Marckten  die  Ross-  und  Vieh-Marckte  geubet 
werden  konnen,  dann  ferners  noch  einen,  alleiu  auf  den  Ross:  und  Vieh  Handl 
restringirten  Marckt  am  Mittwochen  nach  denen  Heyl.  Oster  Feyert&gen  mit 
Beybehaltung  des  schon  vorhin  an  jeden  Sambstag  habenden  Wochen  Marckts;  uud 

DriUent:  Dem  Ohrt  Bohmisch  Swratka,  nebst  Confirmirung  der  vor  Alters 
gehabten  Marcktfreyheit  und  Gerichtigkeit,  also  dass  Selbtes  nun  und  hinfuhro 
als  ein  Marcktflecken  und  Stadtel  erkennt,  anderen  Marcktflecken  und  Stadtlein 
in  unserem  Erb  Konig  Reich  Boheimb  gleich  gehalten  werden  solle,  nebst  einem 
durch  das  ganze  Jahr  am  Mittwoch  haltenden  Wochen  Marckt  auf  Getreyd, 
Fla^'bs  und  andere  Feylschaflften,  drey  Jahr  Marekte  als  nemblich,  1°  am  M  on  tag 
nach  Sti  Fabian i  et  Sebastiani,  2do  am  Montag  nach  denen  Heyl.  Oster  Feyertagen, 
und  3tio  am  Montag  nach  Mariae  Heimbsuchung,  allergn&digst  ertheilet  und 
verliehen,  alles  mehreren  Inhalts  des  daruber  durch  unsere  Konigl.  BOheimbische 
Hof-Cantzley  ausgefertigten  in  Copia  hierbeyliegenden  Diplomatis. 

Als  haben  Wir  Euch  solches  hiemit  in  Gnaden  bed eu then  wollen,  gnadigst 
befehlende,  dass  Ihr  gehdrigen  Orthen  darttler  die  weithere  Nothdurft  ergehen 
lassep,  und  darob  seyn  sollet,  womit  gedachte  Marcktflecken  und  Stadtlein  Skutsch, 
Hliusko  und  Bohmisch   Swratka  bey   obvermelter   respective  Confirmirung    der 


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UrbiF  panstvf  rychmburskelio  z  roku  1731.  7 

V  Pfedhradf  byl  povinen  kaid^  hospod&f  —  a  bylo  jich  die 
urMfe  13  —  napftsti  rocnS  po  3  Stuk&ch  pansk6ho  pfediva.  Kdyby 
ale  byla  „neouroda  v  pfedivu,  tedy  na  menSf  repartici  by  pfijfti 
muselo". 

Dalsi  praestandum  vrchnostensk^  bylo  pH  Hlinsku,  je2  m61o 
ddvati  72  str.  2  v.  3  Ctv.  ovsa.  Pfi  Skufci,  Svratce  a  Pfedhradi  se 
tato  poloSka  nevyskytoje. 

Hlinsko  i  Skufc,  a  solnf  handllH  tamnl  museli  z  dflchodu  vrch- 
nosti  sM,  tak,  jak  jim  v^sazena  bude,  a  tolik,  cokolivek  ji  spotfebo- 
vati  mohou,  jako  do  vesnic,  na  soudky  brdti;  a  bylo  pod  pokutou 
zakdz£no,  aby  odjinad  nebo  pfespolni  sul  odebfrali.  Takt£2  Svratka 
a  Pfedhradf  musely  se  touto  zdsadou  Hditi. 9) 

V  Hlinsku  i  ve  SkuCi  byly  panske  hospody10),  do  nichi  bylo 
odebfr6no  pivo  a  pdlene  pansk^,  a  jen  tyto  ndpoje  v  nich  Senkovdny. 
K  hlineck^  panske  hospod6  bylo  die  uovgho  vym&fenf  k  hospod&rstvi 


Marcktfreyheit  und  Gerechtigkeit,  dann  Bestattig-Ertheil-  und  Transferirung  der 
Jahr  Ross-,  Vieh-  und  Wochen-Marckten  gebuhrend  geschtltzet,  und  darwider  in 
keinerley  Weys  noch  weege  beirret,  oder  gehindert  werde.  Hieran  oc.  Grata  den 
27.  Julii  1728. 

An  die  Kflnigl:    Statthalterey  zu  Prag.tt 

Marie  Terezie  povolila  Hlinsku  sobotni  tydenni  trh  na  len,  plain  a,  vlnu 
a  prizi  vijsadou  trini,  ve  Vidni  dtie  2.  Ifrtzna  1762  danou,  by  se  tfm  loarstvl 
povzneslo.  (Original  to  ho  to  privilegia  ulozen  jest  v  meatskem  archivu  hlioecklm.) 

Josef  11.  potvrdil  v$aadou,  ve  Vidni  dne  18.  koitna  1786  danou,  Hlinsku 
ctyry  trhy  vyrocni  (ve  stfedy  po  sv.  Apolene,  sv.  Vftu,  sv.  Bartolomeji  a  sv.  Lu- 
kasi)  a  pel  trhu  dobytclch  (v  ulerky  po  sv.  Apolen£,  sv.  Vftu,  sv.  Bartolomeji 
a  sv.  Luk&il  a  ve  stfedu  po  velikonocich)  a  sobotnf  trhy  tydenuf,  i  povolil,  by  na 
tydennich  trzfch  byly  kromS  prize,  plains,  lnu  a  vlny  take*  potraviny  prod&vany. 
(Original  tohoto  privilegia  jest  uloien  v  mSstsk^m  an  hi?u  blineckem.) 

0  trzfch  viz  K.  Adalnka  K  dejin&m  Hlinska  a  okolf,  str.  20—29  (takt£2 
v  Pamalkach  archaeologick^ch  a  mistopisnych  IX.,  str.  247  sld,  425  sld),  telioi 
Chrudimsko  str.  20,  68,  K.  V.  Adalnka  Sbornik  okresu  hlineckelio  79,  147  az  149, 
Cechovni  zfizeni  na  Hlinecku  str.  15  a  1G  (kdei  jest  tez  nejstarsl  hliueck*  za- 
chovan&  vjsada  trinf  z  roku  1568  otislena).  0  pfMle  viz  Sbornfk  okresu  hline- 
ckeho  115,  Prfspevky  k  dejinaln  lidu  selske*ho  z  okoli  Hlinska  6,  21,  22,  66. 

•)  Casopis  Ceske*ho  museum  1843,  str.  167,  Sbornik  okresu  hlineckelio  115. 

10)  Jiz  v  dfivejsich  dobaxh  vrchnost  zakazovala  ntfvstevu  hospod  v  soused - 
nich  panstvich  a  odebiralif  cizfch  piv  (viz  v  Casopisu  Ceskeho  museum  1843, 
str.  175)  a  cizfho  palen^ho  (tamtez"  str.  175).  Srovnej  tez  K.  V.  Adalnka  Sbornik 
okresu  hlineckelio  78,  115,  Prispevky  k  dejinaln  selskelio  lidu  z  okoli  Hlinska 
13,  14,  18,  57.  —  Jesle  v  polovici  XVIII.  veku  drgela  vrchnost  vinn^  senk 
v  Hlinsku  ke  svelnu  uiitku,  a  teprv  Bohuslav  Ferdynand  Leopold  Berka  z  Dube" 
a  a  Lippelio  propustil  Hlineckjm  tfri.  senk  vinn^  lUtem  danym  dne  24.  cervna 
1656,  jeji  viz  niie  v  pffloae. 


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8  VI.  K.  V.  Adamek: 

role  orn6  pod  24  korce  a  I  vSrtel,  Ink  pod  2  k.  I  v.,  k  skuteck6 
hospodS  panske  takt&  24  korce  a  1  vSrtel  role  orn6  a  2  k.  1  v.  luk. 
Nrijem  z  tSchto  hospod  nebyl  v  urbfifi  stanoven  urcitymi  obnosy, 
pon6vad2  „fcldnd  st&lii  v6c  nejni,  nybri  milostivd  vrchnost  moc  m& 
takovej  zvejSiti  aneb  zmenSiti,  kterySto  ndjem  v  dflchodenskych 
pofctech  inezi  jin§fma  k  spatfenf  jest." 

V  mSstefcku  Svratce,  „sice  a2  dosavade"  (—  1731)  „&idn£ 
panskd  hospoda  se  nevynachdzf,  nybr2  takovd  teprv  staveti  se  budeu, 
nicm^nS  byli  Svratefctf  povinni,  aby  brali  panskd  pivo  a  p£len6  na 
§enk  a  takov6  a2  do  vystavenf  panskd  hospody  Senkovali,  jakoi  i  aby 
mimo  Senku  spolefcnf  sousede  kaidy  mSsfc  25  Sejdlikfi  panske  kofalky 
brali  a  za  kaidy  Sejdlfk  po  5  kr.  do  dflchodu  rychmbursk^ho  platili. 

V  Pfedhradf  byla  sice  jedna  hospoda  od  starod&vna,  ale  nebyla 
panskd;  nicm6n6  se  do  nf  pivo  a  p&len6  panskd  na  Senk  bralo  aznf 
ndjem  do  dflchodu  vrchnostenskGho  platil.  Tak£  v  Pfedhradf  museli 
spolefcnf  8oused6  br&ti  ka2dy  mSsfc  8V2  2ejdlfkfi  panske  koralky  a  za 
kaidy  2ejdlfk  po  5  kr.  do  dflchodu  rychraburskGho  platiti.  Tak 
vrchnost,  dbajlc  jen  mSSce  sv^ho,  zumyslnS  podporovala  Sffenf  kofa- 
leftnlho  moru. 

Skuc  musela  z  jedn6  panske  louky n),  jei  se  nazyvala  DlouhA, 
seno  hrabati  a  vrchnost  ddvala  Skuteckym  za  to  „k  jejich  obderstveni* 
jeden  sud  piva.  Hlinsko  zase  klidilo  seno  z  louky  pod  Lhoteckyra 
dvorem  leifcf,  avSak  Hlinectf  „Mdn£ho  obfcerstvenf  ncdosahujf".  Vida, 
jak  milostivd  vrchnost  m61a  dvojf  loketl  Svratectl  klidili  seno  z  He- 
rdleck^ch  luk,  ale  urbdf  ml£f  o  torn,  ie  by  jiui  vrchnost  byla  se  n6- 
jakyin  obCerstvenlm  odvdfecovala. 

Kone£nS  m61i  mSststf  povinnost  podporovat  vrchnost  v  honbS 
Kdy2  vrchnost  k  n£jak6  hanbi1'2)  potfebovala  lidf,  m61i  Skutettf  z  je- 
dnoho  kaid^ho  domu  jednu  osobu  beze  vSeho  platu  postaviti.  Takt62 
i  Hlinefctf  m61i  k  ndhoukdm  Ciniti  a  z  kaidlho  sfdla  jednu  osobu, 
kdykoliv  by  vrchnost  potfebovala,  tu,  kde  se  jira  sk&te,  postaviti. 

Tim  vyfcerpdny  jsou  povinnost i  Hlinska  a  Skuie,  avSak  nikoliv 
Svratky  a  Pfedhradf. 

MesteCko  Svratka  bylo  povinno,  jak  urbdf  z  r.  1731  dovozuje, 
„podle  toho  na  kanceMfi  se  vynachdzejfcfho  reversu,18)  tak  iakojin§l 


")  Karla  Adamka  Chrudimsko  81  (poznamka),  K.  V.  Adamka  Sbornik 
79,    80,    115. 

")  Casopis  cesklho  Musea  1843,  176,  Sbornfk  116. 

,3)  Viz  8bornik  okreau  hlineckSho  str.  69,  70,  81.  Mfnf  se  tu  patrnS 
revers  ze  17.  ledna  1729.,  v  nimi  se  pripomin*,   le  „b^?ala  t  mestsk^m  stavu 


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TJrMf  panstvf  rychmbnrskelio  z  roka  1731.  9 

vesnice  neb  sedldci  a  chalupnfci,  jak  potaSnf,  tak  tak£  p6§f  robotu 
vybejvati,  pon6vad2  ale  nynia  (roku  1731)  „sejimtakov4  robota  pas- 
siruje,  za  takovou  do  dftchodu  penizi  platiti  povinni  jsou,  v§ak  ale 
vSe  do  vfile  milostivS  vrchnosti." 

Predhradi  rychmburske,  Jak  od  starod&voa,  tak  tak6  a2  dosa- 
vade"  (r.  1731)  Jddnou  robotu  nevybejvd,  anobrZ  jest  povinno  v  pan- 
sk^ch  dfileSitostech  poselstvi  po  panstvf  zdarma  a  beze  vseho  platu 
vyfizovati." 

0  Pfedhradf  i  o  Svratce  jsou  v  urbdfi  z  r.  1731  zafadfiny  po- 
drobn6  udaje  podle  jednotlivych  hospodflHS  roztHd6n&  Pro  v6t8f 
pfehlednost  pfipojuju  je  v  dalSf  c&sti  t6to  rozpravy  k  fivah&m  a  pfe- 
hledum  o  pomSrech  vesnic  panstvf  rychmbursk^ho. 

Pokud  se  t^Ce  povinnosti  vesnic,  obsahuje  urb&f  pov§echn6  usta- 
novenf,  jei  se  podstatnfi  tykajf  vSech  vesnic,  a  vysvStleni  k  spec&lnfm 
tabeldm  o  desdtku  a  ourocfch. 

Z  pozndmky  pfi  zdpisu  o  povinnostecb  Jidu  poddan6ho  v  Hn6- 
vfeticfch  jest  zfejmo  o  robotdch1*)  potainfch  a  vejjezdnlch,  ie  jeden 
kaidy  sedlak  byl  povinen,  aby  vypravoval  jizdeckou  robotu  8  dv&na 
komna  ve  voze  zapfai&en^ina  kaidotyhodni  dva  dny  a  v  jinii  pak 
jfzdeck^  robots  (v  ordni  a  vlddeni)  tyhodnS  po  3  dnech,  a  v  dobi  od 
del&nf  sen  ai  do  sklizenf  vSech  otav,  po  vybyte  robots  jfzdeckS, 
ostatni  dny  v  cel&n  t^dnu  jednfm  ptiitn,  jej2  ra6l  poslati  a  ndleiite 
vypraviti  na  robotu  tarn,  kam  by  inu  bylo  z  kancel&re  vrchnostensk6 
naffzeno,  a  ie  jeden  kaidf  chalupnik  m61  tydni  po  3  dnech  a  v  dobi 
od  zafatku  dUini  sen  a  skrze  cel6  2n6  ai  po  sklizeni  vSech  otav 
jednu  statnou  osobu  po  cely  tyden  na  robotu  posylat  tarn,  karai  mu 
kanceWf  vrchnostensk£  naffdila.  Tato  pozn&mka  opStuje  se  i  za 
zdpisem  vsi  KK2&Dek,  a  obsahuje  pravidlo  vSeobecnfe  platng.  ZdvSrek 
tohoto  urbtfe  v^slovnS  k  tfrnto  dv&na  pozn£mkdm  o  robot&ch  pota2- 
nfch  a  p6sfch  poukazuje,  fka,  ie  „co  se  robot  potainych  neb  pSSfch 
dotejCe,  tak  ve  spfedu,  co  jeden  kaZdej  sedldk  neb  chalupnfk  vybej- 
vati povinen  jest,  k  spatifenf  jsou",  i  pripojuje  opodruzfch:  nPodruzi 
.  ale  tolik,  kolik  kolivek  se  jich  v  ka2d£   vesnici  a  na  celSm  panstvf 


obec  Ceak£  Srratka  pfed  da>nyina  easy,  ale  stav  ten  beze  snadu  skrze  vojensk^ 
ypddy  k  zrusenf  jest  priSel  a"  (Svrateitf)  „nomohouce  iAdnych  privilegii  pro- 
ukazati,  z*  sedl£ky  a  chalnpnfky  driani  b^ti  museli." 

")  Orobotach  viz  Casopis  Cesk^bo  Museum  1843,  170  a  171;  K.  V.  Adamka 
Sbornik  okresu  hlineckelio  lUasld.,  t£ho2  Pfispevky  k  dejinam  selsk^bo  lidu 
z  okoli  Hlinska  6  ai  12,  20,  24,  27,  30  ai  32,  37,  58,  69,  a  sice  k  8tr.  9  ai  12 
Tiz  doplnky  v  spisa  Lid  na  Hlinecku,  str.  357  (k  str.  188). 


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10  VI,  K.  V.  Adamek: 

vynach&zf,  ty  jsou  a  budou  povinni  kaidotyhodni  jeden  kaidjf  od 
starod&vna  po  jednom  dnu,  kam  a  nafc  se  jim  naffdf,  robotovati,  na 
mldceni  ale  panskeho  obili  jsou  povinni  skrze  cely  tyhoden  jiti,  na- 
proti  tomu  ale  zase  milostivd  vrchnost  jim  16ty  korec  vyml£cen6ho 
a  odveden^ho  obili  passiruje,  a  jim  se  ddvati  md.u 

Podruhyni  vSechny,  co  jich  koliv  na  panstvl  bylo,  byly  povinny 
podle  urb&fe  z  roku  1731,  kaidot^hodnfi  v  fcas  pleti  a  trhdni  chmele, 
po  jednom  dnu  robotovati  a  dostdvaly  dennd  bochnidek  jednolibernf 
chleba. 

Sedldci,  chalupnici  %  podruzi  byli  povinni  briti  pansk£  prdcUo 
a  pffsti,  a  sice  „ka2doro6n6  tolik,  co  P&n  Bfih  poiehnati  r*Lfcf,  vie 
neb  m6n&",  a  sice  ka2dy  sedWk,  „jak  pfedeSle,  tak  ai  dosavade 
ordinarnS  here"  po  6  §tuk&ch,  chalupnfk  po  4  Stukich  a  podruh 
Jenat^  po  I  Stuce.  Kdyby  ale  „neouroda  ve  lnu  neb  jinyin  predivu 
nfeledovala,  a  jim  dflstatek  pfidla  se  dosta&ti  diti  nemohlo,  na 
menSf  rozvrienl  by  pfijfti  muselo". 

Kdyi  se  pHze  neprodala  a  pWtna  se  bllila,  tedy  v  Cas  bileni 
pldteti1*)  pansk^ch  m61i  „dle  starobyl^ho  obyfteje  a  v2dy  zachovAva- 
jfclho  (1)  spflsobu"  obstardvati  pon&cku,  a  to  sice  jedenkazdy  m61  na 
ponucku  po  poMdku  k  nim  choditi,  a  je  6asu  notnfho  ustavifinfi  var- 
tovati. 16) 

Touto  povinnostl  vSak  nebyli  poddanl  sproStfini  pfispSvku  na 
dvarskS  ponocne.  J\i  od  starodivna  byl  na  panstvl  rychmbursk&n  ten 
obyfiej,  ie  purkrabl  uCinil  na  cel6  panstvl  rozvrh  pflsp6vku  na  dvorsk£ 
ponocn6. 

Poddanl  vesnifctl  museli  brdti  na  soudky  s&l  z  dflchodu  vrchno- 
stensk6ho  tak,  jak  jim  byla  kdy  vysazena,  a  tolik,  cokoliv  jl  mohli 
potfebovati.  Pod  pokutou  bylo  i  jim  zamezov&no  a  zapovld&no  ode- 
birdnl  soli  odjinad  nebo  soli  pfespolnl. 

A  jako  vrchnost  dbala  o  neztenfceny  pfljem  ze  soli,  tak  i  chri- 
nila  svfij  u£itek  z  prodeje  pdleneho11),  naHdivSi  v  urbtfi  tomto,  ie 
sedldci  a  chalupnici  vsichni,  co  jich  na  panstvl  jest  a  bude,  musl 
panskou  kofalku  br&ti,  a  sice  jeden  ka2d^  sedl£k  po  1  iejdliku 
a  chalupnlk  po  7a  iejdlfku  m6s!6n6.  Za  jeden  2ejdlik  pdlen6bo  pla- 
tilo  se  do  dichodu  vrchnosti  po  5  krejeafich  tehdejSlch  penSz. 


,5)  0  pradle  viz  Sbornik  114,  115,  140  ai  142,   PHspevky  6,   8,  21,  22,  66, 
o  bileni  platen  viz  Pfispevky  7,  Sbornik  114,  116. 

,6)  0  ponocce  a  pansk^ch  hlidacich  viz  Pfispevky  6,  Sbornik  114  a  116. 
n)  ('asopis  fieskeho  Museum  1843,   174  a  176,  PHspSvky  6,  Sbornik  114. 


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Urbif  panitrf  rychmburak6bo  z  rokn  1731. 


11 


Co  se  tyce  vrchnostenskych  ouroMv  penizitych  ir),  tedy  vypadalo 
„do  rovnosti  na  jednoho  kafcdeho  sedldka  pfi  sv.  Jiff  po  1  R.  a  pfi 
8?.  Havle  po  1  R  30  kr.  a  na  jednoho  kaid^ho  chalupnika  pfi  sv. 
Jifl  po  30  kr.  a  pfi  sv.  Havle  po  45  kr.  vrchnosti  odvddftti  a  platiti." 
Byla  vsak  z  toboto  pravidla  stanovena  vyminka  takovd,  ie  z  tSch 
gruntA  nebo  iivnosti,  pfi  nichS  v  tabelich  podrobnych  byly  vysazeny 
kkzne  krdvy,  se  plat,  jen2  k  z£du§f  z  t&chto  ieleznych  krav  plynul, 
odefcetl  ka£d&nu  dotyfcn&nu  povinniku  od  ouroku  svatohavelskgho, 
takie  takovy  poddany  m61  o  to  m&i6  ouroku  vrchnostensk6ho  vysa- 
zeno  a  m6n6  platil.  nA  tfm  se  ve  vfiem  rovnost  doplnuje,  kter&2to 
clausula  pfi  jedny  kaidy  vesnici  a  celym  panstvf  k  observirovdnf  jest." 

Podle  urbdfe  z  r.  1731  bylo  vysazeno  pro  raSsta  i  vesnice  na 
uroku  svatojirsk&n  734  R.  43  kr.  Vi  <&  tehdejSich  pen£z,  a  na  tiroku 
svatohavelsk&n  851  R.  53  kr.  1  J>,  a  sice: 


Uroku 


svatojirsk^ho 


svatohavelsklbo 


R. 


kr. 


J> 


kr 


J> 


pfi  Hlinsku  .  . 

„    Skudi  .    .  . 

„    Svratce    .  . 

„     Pfedhradf  . 


63 

162 

16 

5 


ostatnfcb  osa- 1 
d£ch  panstvl  | 
rychmbur<k6ho      487 


31 
26 

36 

10 


7. 


60 

63 

146 

24 

11 

33 

6 

4 

627 


68 


IV, 

IV. 


Pom&rn&  nejvfce  bylo  vesnic,  na  n§2  pfipadalo  uhrnem  svatqjir- 
skeho  ouroku  2  R,  nebo  6  R ,  a  sice  13  vesnic  platilo  od  1  R.  a£ 
5  R,  18  vesnic  od  5  R.  a2  10  R.,  15  vesuic  pfes  10  R.  a2  20  R. 
a  4  vesnice  pfes  20  R. 

Pfi  svatohavelskem  ouroku  bylo  pomSrnfi  nejvlce  vesnic,  je2  mSly 
platiti  uhrnem  po  3  R  rocn£,  a  sice  13  vesnic  platilo  od  1  R  ai 
5R.,  12  vesnic  od  5  R  (exclusive)  a2  10  R.,  14  vesnic  pfes  10  R. 
ai  20  R.  a  11  vesnic  pfes  20  R. 


,8)  0  uroku  vrchno8teu9k$m  viz  Sbornfk  114,  116,  PHspSvky  k  d6jinam 
selsklbo  lidu  z  okolf  Hlinska  12  a  aid,  o  jinycb  urocfcb  (z  mtynu,  hospod,  maa- 
nfch  kramu,  od  korafu),  tamtei  sir.  13  aid. 


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12  VI.  K.  V.  Adimek : 

Die  urbdfe  z  roku  1731  m61i  jednotlivf  sedldci  platiti  uroku 
svatojirskeho  nejrudne  po  13  kr.  2  ^>  a  nanejvyS  po  2  R.,  a  liroku 
svatohavelskeho  nejmen£  po  12  kr.  4  ^  a  nejvfce  po  3  R.  PonSvadi 
vSak  platil  po  2  R.  liroku  svatojirskeho  sedldk,  jen2  mfel  2  grunty, 
a  uroku  svatohavelskeho  po  3  R.  sedldk,  jenS  m61  dva  grunty,  lze 
tfci,  £e  sedWci  platili  rofcne  13  kr.  2  ^  a2  1  R  34  kr.  uroku  svato- 
jirskeho a  12  kr.  4  &  a£  2  R.  15  kr.  uroku  svatohavelskeho. 

Jednotlivf  chalupnici  platili  tiroiw  svatojirskeho  nejmene  po  5  kr. 
a  nejvfce  po  30  kr.t  a  liroku  svatohavelskeho  nejmene  po  5  kr.  a  na- 
nejvyS  po  45  kr. 

NSkolik  sousedfl  a  chalupnfkfl  nemSlo  v  urbtfi  vysazeno  ani 
uroku  svatojirskeho  ani  svatohavelskeho. 

Ve  Svratce  platilo  uroku  svatojirskeho  38  sousedfl  po  24  kr. 
a  1  soused  po  48  kr. ;  svatohavelskeho  liroku  30  sousedfl  po  36  kr., 
30  sousedfl  po  12  kr.  4  ^  a  1  soused  po  25  kr.  2  A  V  Pfedhradf 
platilo  uroku  svatojirskeho  11  hospod£ffl   po  24  kr.,    1   hospod&f  po 

13  kr.   2  ^>  a  1    hospod&f  po  58  kr.  4  *?>;   liroku  svatohavelskeho 
7  hospod&ffl  po  36  kr.,  4  hospoddfi  po  12  kr.  4  ^>,   1    hospodif   po 

1  R.  1  kr.  2  ^  a  1  hospod&fr  neplatil  nic. 

Ve  vSech  vesnicfch  cel6ho  panstvf  rychmburskeho  bylo  die 
urb&fe  z  r.  1731  sedlrikfi  21,  kteH  platili  ouroku  svatojirskeho  25  kr. 
a2  50  kr.,  326  sedlAkfi  50  kr.  ^  i  R,  a  15  sedldkfl  pfes  1  R., 
svatohavelskeho  ouroku  U  sedldkfi  vfcetne  do  25  kr.,  32  sedlikfl 
25  kr.  a2  50  kr.,  13  sedldkfl  50  kr.  a2  1  R.  a  316  sedldkfl  pfes  1  R. 

Z  chalupnfkfl  vesnic  ceieho  panstvf  platilo  die  tehoS  urbdfe 
ouroku  svatojirskeho  do  5  kr.  2,  od  5  (exclusive)  do  30  kr.  238, 
a  neplatilo  nic  10  chalupnfkfl;  ouroku  svatohavelskeho  platilo  5  cha- 
lupnfkfl vfcetne  do  5  kr.,  od  5  do  30  kr.  72  a  od  30  do  45  kr.  167 
a  neplatilo  nic  7  chalupnfkfl. 

ZdduSnich  krav  bylo  ve  Svratce  32  kusfl,  a  sice  1  soused,  jeni 
driel  dva  grunty,  mei  2  krdvy  z&du§nf,  a  30  sousedfl  melo  po  1  kr&vS. 
Z  kaide  krdvy  zriduSni  platilo  se  po  23  kr.  2  J>  tehdejSfch  penSz, 
tedy  rocnf  uhrn  platfl  z  krav  k  z£du§f  byl  ve  Svratce  12  R.  26  kr. 
4  £>.  V  Predhradi  m£l  1  hospodiif  2  z&duSnf  kr&vy  a  4  hospod&K 
po  1  krftve,  celkem  6  zidu§nfch  krav,  a  rofcnf  lihrn  platu  z  nich  byl 

2  R.  20  kr.  tehdejSfch  penSz. 

Na  celem  panstvi  byly  372  z&duSnf  kr&vy,  z  nichi  bylo  ro6n£ 
podle  urbafe  z  roku  1731  platu  145  R.  17  kr.  2  ^;  a  sice  v  Hlinsku, 
Skuci,  Svratce  a  Predhradi  bylo  85  zddufinfch  krav  s  ro&nfmi  platy 


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Urbif  panstvL  rychmburskgho  z  roku  173!.  J  3 

33  R.  40  kr.  4  ^>  a  na  vesniclch  287  krav,  z  nich£  vyplyvalo  roCn6 
k  z*duSim  platu  111  R.  36  kr.  4  ^. 

Jednotlivy  sedldk  m6l  nanejvyS  vysazeny  3  zdduSni  krdvy.  Bylo 
nejvfce  (106)  sedlakfl,  kteff  raSli  po  1  krrtvS  zdduSnf,  33  sedldci  m61i 
po  2  kravach  a  3  sedldci  po  3  kravdch,  65  chalupniM  po  1  krdvfe, 
10  po  2  a  7  po  3  kravach  zddusnfch. 

Vesnic,  v  nich2  nebylo  zddusnlch  krav,  bylo  13.  V  16  vesniclch 
bylo  uhrnem  1  a2  5  zaduSnfch  krav,  v  11  vesniclch  6  ai  10  krav, 
v  7  vesniclch  11  a2  15  krav,  po  1  vesnici  bylo  8  16,  18  a  36  krd- 
vami  zdduSnfmi. 

Uhrnny  plat  poviunfkfi  jednotliv£  vesnice  ze  zddusnich  krav  byl 
nejm£n6  23  kr.  2  J>  na  nejvlce  7  R  (z  cel6  vesnice),  a  sice  s  platem 
uhrnn^m  vcetn£  do  1  R.  bylo  9  vesnic,  od  1  R.  do  5  R. :  24  vesnic, 
pfes  5  R.  bylo  5  vesnic.  Pri  vesniclch  Mokrej§ov6,  Rafcicfch,  Kfi- 
zdnkdch,  HlubokG,  Rvasiclch,  Dolanech,  Puste  Rybn6,  Herdlci,  Chlu- 
mfetfnS,  Studnicich,  Blatnu,  Hamrech  a  VitanovS  nebylo  zapsdno 
v  tomto  urbdfi  vubec  i&dnfzh  krav  zddusufcb. 

Podle  urbdfe  z  roku  1731  mely  vesnice  platiti  ze  zdduSnlch 
krav  111  R.  36  kr.  4  *?>.  Na  celt*in  panstvl  platilo  se  pr&mtrnt 
z  1  strychu  pozemkil  platu  ze  zdduSufch  krav  00034  R.,  uroku 
svatojirsk6ho   0*017  R.,    a   svatohavelsk^ho   0*02   R.;   tak2e   placen^ 

1  rynsk^  zlaty  ze  zddusnich  krav  pfipadal  prum6rn6  na  287  str. 
pozemkfi  poddanych  (vCetu6  mesta),  1  R.  ouroku  svatojirsk^ho  na 
56  str.  alR,  uroku  svatohavelsk^ho  na  49  str. 

DesdtMv  duchovniin  mfel  kaidy  sedlak  odvddSti  kaidoro6n6  4ita 

2  vfcrtele  a  ovsa  2  vSrtele  a  kafcdy  chalupnik  2ita  1  vfirtel  a  ovsa 
1  vSrtel.  Desdtky  byly  odvadgny  ph  sv.  Havle. 

Obilniho  desdtku  duchovnim  bylo  ddvdno  ve  Svratce  od  3')  sou- 
sedu  po  1  vSrteli  Sita  a  1  vgrteli  ovsa,  od  8  sousedfl  po  2  v6rtelich 
iita  a  po  2  vSrtellch  ovsa,  a  jeden  soused,  jeu2  inel  2  grunty,  ddval 
po  1  str.  4ita  a  1  str.  ovsa  za  jeden  rok,  tak  Ze  rocni  ddvka  vSech 
sousedfl  svrateckych  fciuila  12  str.  2  vSrtele  2ita  a  12  str.  2  v6rt.  ovsa. 

V  rubrikdch  hospoddtft  z  Predhradi  vubec  neni  o  desdtku  ani 
zminky. 

Z  celeho  panstvi  (z  m6st  i  vesnic)  bylo  vykdzdno  v  sumrndrnim 
extractu  na  konci  urbdre  desdtku  duchovnim  323  str.  2  ctv.  fcita 
a  280  str.  2  v6rt.  ovsa  roCnS,  a  sice  v  Hlinsku,  Skuci  a  Svratce 
73  str.  2  £tv.  2ita  a  ve  vesniclch  250  str.  zita  rocnS,  v  Hlinsku 
a  Svratce  30  str.  2  v.  ovsa  a  ve  vesniclch  250  str.  ovsa  ro6n6. 

PoinSrnS  nejvlce  bylo  vesnic,  pfi  nichfc  uhrn  vysazeu£ho  desdtku 


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14  VI.  K.  V.  Adamek: 

zita  byl  3  a2  4  8tr.,  a2  vfcetnS  5  str.  2ita  desdtkov^ho  odvddSlo 
30  vesnic,  5  str.  a2  vcetne  10  str.  16  vesnic,  10  str.  a2  15  str. 
3  vesnice  a  15  str.  3  v.  ddvala  1  vesDice  (Krouna). 

TentjfZ  pom6r  ovSem  byl  i  pfi  desdtku  ovsa. 

Krome  desdtkovGho  ovsa  nmseli  poddanf  ddvati  ourocni  oves 
vrchnosti.  Podle  urbrife  z  roku  1731  pfipadalo  ourofcnfho  ovsa,  kdyi 
t6i  26  str.  ovsa  pro  feUara  povolenych  se  zapoCte,  ro6n6  na  jednoho 
ka2d6ho  sedlaka  1  str.  3  v£rtele  a  na  chalupnlka   1   str.    1   vert  el. 

1  m61i  oves  pfi  sv.  Havle  na  panskd  Spychary   sypati  a  odvddSti. 19) 

Urbdf  z  roku  1731  vykazuje  ovsa  pro  vrchnost  pfi  vesnicfch 
1036  str.  3  vSrt.  3  fctvrt  na  rok,  a  sice  nejvfce  vesnic  bylo,  je2 
mfely  ddvati  ovsa  vice  ne£  3  str.  a2  vfietnS  4  str.  Vesnice,  jei  mfcly 
vysazeno  ovsa  v6etn6  do  5  str.,  bylo  8,  od  5  do  10  str.  4  vesnice, 
od  10  do  20  str.  18  vesnic,  od  20  do  30  str.  10  vesnic,  od  30  do 
40  str.  6  vesnic  a  pfes  40  str.  4  vesnice. 

Poddani  byli  povinni,  aby  kiddy20)  k  pildm  i  drivi  sdhove,  „jaki 
jednomu  kafcd&nu  vyhozeno  se  vynachdzf,"  pfivdZeli,  kamkoliv6k  jim 
v  panstvf  bylo  nafizeno,  kaidorofcng  podle  starobyl6ho  obyfceje,  a  to 
raimo  vSechny  roboty.  Tak3  museli  odvdd&i  die  mofcnosti  do  pansk6 
flusovny  popel  a  dostdvali  za  korec  popela  9  kr.  z  vrchnostensk6ho 
dflchodu. 

Kldd  bylo  pro  vesnice  panstvl  rychmbursk6ho  vysazeno  v  urbdfi 
z  roku  1731  celkem  1000  kusu,  dHvi  2504  sdhy  a  popela  1000  strychii. 
Tak  na  pfiklad  celkovd  povinnost  pfi  Hn6v6ticfch  byla:  dovoz  14 
kldd,  z  toho  rozvrzeno  na  kazd^ho  sedldka  po  2,  a  na  chalupnfka 
po  1  kldd6;  z  dffvi  40  sdhfi  m£l  jak  sedldk  tak  chalupnfk  vysazeno 
po  4  sdzfch  k  dovozu,  a  z  14  strychu   povinn^ho  popela  sedldci   po 

2  str.  a  cbalupnfci  po  1  str. 

Nejvice  vesnic  m61o  uhrnn^  pofcet  kldd:  14  nebo  16,  a  sice 
8  vesnic  od  1  vfietnfe  do  5  kldd,  4  od  6  do  10  kldd,  18  od  11  do 
20  kldd,  10  od  21  do  30  kldd,  6  od  31  do  40  kldd,  4  vesnice  pfes 
40  a2  63  kldd. 

Nejvfce  (6)  vesnic  bylo  s  lihrnnyui  mnoistvim  vysazen^ho  drivi 
8  sdhfl,  a  sice  bylo  vysazeno  vcetnfi  do  20  pfi  11  vesnicfch,  od  21 
do  30  pfi  5,  a  31  a2  40  pfi  11,  a  pfes  40  pfi  23  vesnicfch,  a  sice 
nejvfce  v  1  vesnici  (KrounS)  168  sdhfi  dffvf. 

*•)  0  ouroSnfm  ovsu  viz  Sbornfk  110,  PffspSvky  7,  21,  30,  32  a2  36,  39 
sd  49,  64,  56. 

*°)  0  klAdiich  viz  Sbornfk  114,  115,  Pffsp§vky  6,  21  a*  24,  29,  o  drvech 
Sbornfk  116,  Pffspgyky  6,  20  az  24,  28,  29,  o  popeli  a  panskg  flusorng  Sbornfk 
116,  PHspfivky  6. 


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Urbftf  panstvf  rychmbursklho  z  roku  1731. 


15 


Nejvfce  vesnic  bylo  s  uhrnnym  mnozstvitn  14  a  16  stryehd  po- 
yinn^ho  popda  a  sice  5  str.  bylo  vysazeno  pfi  8  vesnicfch,  od  6  do 
10  str.  pfi  4,  od  11  do  20  str.  pH  18,  od  21  do  30  str.  pfi  10,  od 
31  do  40  pfi  6,  a  pfes  40  pfi  4  vesnicich  (nejvfce  63  atrychfi). 

Podrobny  pfebled  o  des&tku  obilndn  duchovenstvu,  ourocn^m 
ovsu  vrchnosti  a  povianosti  dovozu  kldd  a  dffvf  i  doddvdnl  popela 
je^t  v  jeduotlivych  vesuicfch  panstvi  rychmbursk^ho  die  summ&rniho 
extractu,  jeni  jest  urbafi  z  roku  1731  pfipojen,  tento: 


0  b  c  c 


d  e  8&t ku 


iita 


ovsa 


str.  | 


str. 


yrchnosti 


str. 


<J 

o      i! 

CO 

S     ; 

M 

CO 

3 

M 

*&     ii 

O 


Hnef^tice 
MireUn  .   . 
Lesany  .    . 
Laiany  .   . 
StdpanoY    . 
ZboinoY     . 
Lhota 
Dol     . 
Raboun 
Brdo  . 
R?asice 
Dolany 
Chlum 
Zhof  . 
Peralec 
KutHn 
Hlubok* 
Ceska  Rybn* 
OtradoY 
RychnoY 


1 

1 
2 
5 

2 

i 

13 

8 

7 


3 
6 
3 
3 
4 
3 
3 
2 
1 
3 

1 

1 
2 
5 
2 

13 

8 

7 


14 

23 

11 

12 

15 

10 

12 

7 

6 

13 

2 

3 

5 

10 

23 

8 

2 

51 

34 

31 


14 
I     12 


il 


14 


i     16 

l     13 

15 

I      8 

4 

15 

2 

4 

4 

11 

22 

8 

2 

54 

32 

30 


40 
60 
28 
36 
44 
28 
36 
20 
16 
32 
8 
8 
16 
28 
64 
24 
8 
132 
96 
88 


14 

25 

12 

14 

16 

13 

15 

8 

4 

15 

2 

4 

4 

11 

22 

8 

2 

54 

32 

30 


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16 


VI.  K.  V.  Adimek; 


0  b  e  c 


d  e  sat ku 

1  vrchnosti 

00 

3 

3 

«3 

iita        |       ovsa 

ovsa 

V4 
> 

str.  |    t    |  str. 

V 

i! 8tr- 1  v 

►X-i 

rusta  Kamenice 
Pust*  Rybn* 
Krouna 
VoldHs  .    . 
Svratouch 
Heralec  .    . 
Kameni6ky 
CblumStfn 
Jeulkov  . 
Studnice 
BlatD6     . 
Hamry    . 
VitanoY  . 
Holetin  . 
RoDna    . 
Voldfetice 
Kladno  . 
DSdova  . 
Vojt^chov 
PokHkoY 
Mrakotfa 
Voflenda 
Prasetfn 
Mokrejsov 


15 
3 

9 
5 
4 
3 
5 
8 
4 
3 
7 

12 
8 
4 
7 
4 

11 
9 
8 
2 
4 
1 


15 
3 
9 
6 
4 
3 
6 
8 
4 
3 
7 

12 
8 
4 
7 
4 

11 
9 
8 
2 
4 
1 


|l 
26 
3 
63 
13 
35 

14 
10 
21 
28 

ii     19 

I 

I      13 

!      26 

46 

33 

15 

25 

14 

44 

35 

34 

7 
17 

3 


2 
3 

f! 

2 
3 

1 
3 
2 
3 
2 
2 
1 


24 
3 
63 
14 
37 
20 
16 
12 
22 
32 
19 
14 
29 
50 
34 
16 
•28 
16 
47 
37 
35 
8 
18 
4 


72 
8 

168 
32 
92 
40 
36 
24 
56 
68 
52 
36 
64 

116 
88 
40 
60 
32 

112 
88 
88 
16 
44 
8 


24 
3 
63 
14 
37 
20 
16 
12 
22 
32 
19 
14 
29 
60 
34 
16 
28 
16 
47 
37 
35 
8 
18 
4 


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Urbtf  panstyf  rychmbursklho  s  roku  1731.  17 


Z  tohoto  pfehledu  jest  mirao  jind  zfejmo,  ie  byl  rozvrh  mnoZstvi 
klad,  jejichi  pfivoz  byl  poddanym  jednotliv^ch  obci  pfik&zin,  pro- 
veden  die  tehoz  zdkladnfho  iiiSNtka  jako  rozvrh  o  povinnosti  dod&vek 
popela  k  ufcelfim  vrchnostenskym. 

0  repartovani  dani21)  ustanovuje  urbdf  za  pravidlo,  ie  m&  daft 
tato,  jak  se  kaidoro6n6  z  krdlovskl  bernfi  zemsk^  obyCejnS  repartuje, 
byti  od  vrchno8ti  rozvrhovina  die  uznilnl  mohovitosti  tak,  aby  sil- 
n£j8fm  o  n6co  vice  a  slabSfin  o  n6co  menfi  byla  stanovena. 

KonecnS  jeSt6  sluSf  pfipomenouti  v^sledek  vymgfov&ni 2a)  realit 
poddanskjfch,  jei  nov6  upravS  urbdfe  roku  1731.  bylo  z&kladem. 

K  mfisteftku  Svratce  namirem  545  str.  pozcmM,  k  Pfedhradi 
118,  HnSvfiticfira  462,  Mtfetfnu  862  (a  2  v6rt.),  LeSanum  429  (2  v.), 
Laianfim  314,  §t6pAnovu  469  (3  v.),  Zboinovu  415  (1  vSrt.),  LhotS 
490  (l1/.  v.),  Doluin  226  (2  v.),  Rabouni  169  (1  v.),  Brdu  555,  Rva- 
sicum  54  (i  v.),  Dolanfim  178  (1  v.),  Chlumu  u  SkuCe  161,  Zhofi 
365  (1  v.),  Perdlci  719  (3  v.),  KutHnu  268,  Hlubok^mu  74  (2  v.), 
£esk<§  Rybn<5  2057  (1  v.),  Otradovu  1153,  Rychnovu  1147  (1  v.) 
Puste  Kamenici  973  (1  v.),  Pust(§  Rybn6  126  (2  v.),  KrounS  2393 
(2  v.),  Volditti  496  (2  v.),  Svratouchu  1521  (1  v.),  Henilci  709, 
Kamenifckam  691,  ChlumStfnu  515  (2  v.),  Jenlkovu  905  (2  v.),  Stud- 
nicum  1369,  Blatnu  720  (3  v.),  Hamrflm  545  (2  v.),  Vitanovu  1173 
(31/,  v.),   Holetinu  1817    (1  v.),  Ran6  1176,   Voldfeticlm  519  (2  v.), 

S1)  0  danfch  viz  podrobnejsf  zprayy  ?  PffspSvcfch,    15  az   18,   58,   60  a  ve 
Sborniku  okresu  hlineckeho  93  a£  96. 

M)  0  vymSfovanf  gruntu  yiz  Sbornfk  okresu  hlineckdho  112—114,  PffspSvky 
k  dejinam  selskSho  lidu  z  okoli  Hlinska  32,  33  a  40. 

Th<U  fil.-hiit.  1901.  2 


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18 


VI.  K.  V.  Adtoek: 


Kladnu  1157  (1  v.),  D6dov<§  658  (3  v.),  VojtSchovu  1871,  Pokftkovu 
1342  (1  v.),  Mrakotfnu  1162  (3  v.),  VoflendS  279  (2  v.),  Prasetfnu 
588  (I  v.),  MokrejSovu  144  (1  v.),  Rafticflm  890  (2  v.),  ^cTirci  676 
(1  v.),  Malinn^mu  295  (2  v.),  LeStince  377,  Skuttfku  709  (l1/,  v.), 
KHidnkdm  137  (2  v.),  uhrnem  (i  s  vym&rou  pfi  Hlinsku  a  Sku(i 
zjiStSnou)  41.633  str.   I1/,  v. 

Z  t6to  plochy  byla  vSt&ina  roli  ornych  (pfes  50°/0»  celkem 
24628  str.  1  v.),  m6n6  luk  (10033  str.  37a  v.)  a  nejm^ng  porostlin 
(6971  k.  1  v.). 

Z  50  vesnic  v  urb&fi  jmenovan^ch  byly  4  vesnice  bez  sdskych 
grunt&\  15  vesnic,  v  nichfc  byly  2  a2  vcetn6  5  usedlosti  selsk^ch; 
20  vesnic  po  6  a2  10  gruntech,  7  vesnic  po  11  afc  15  gruntecli 
a  1  vesnice  s  19  grunty,  3  vesnice  8  21  grunty,  celkem  pak  bylo 
374  selskych  gruntft. 

Z  tfichto  50  vesnic  bylo  7  vesnic  bez  chaltipniM,  24  vesnic 
s  1  a2  5  chalupnlky,  13  vesnic  s  6  sd  10  chalupnlky,  4  vesnice 
a  11  ai  15  chalupnlky,  1  vesnice  s  16  chalupnlky  a  1  vesnice  s  21 
chalupnlky,  vSech  chalupnikft  jest  v  urb&H  panstvi  rychmbursk6ho 
zaps&no  252. 

Potet  iivnostl  byl: 


t  obci 


Hn£?£tice  . 

Mlfetfn  .  . 

Le&any   .  . 

Lazany  .  . 

St£panoY  . 
ZbozuoY 

Lhota     .  . 
Prase  tin 
Mokrej&OY 

fatice    .  . 

6*£rec    .  . 
Malinng 

Le§tinka  . 

Skuticko  . 

Kfizanky  . 

Dol      .    .  . 

Raboun  .  . 

Brdo   .   .  . 

Ryasice  .  . 

Dolany   .  . 

Chlum    .  . 


i«likych      ehalipuekjeb 


osacovan^ch 
na  kop: 


200    150    160    100 


6 
5 
2 
4 
6 
1 
3 
4 

6 
11 

1 
4 
7 

1 
4 

1 
2 

-        4 


vsech  iivnostf 

t  obci 

tihrn  v  kopAch 

m. 


1400 

2600 

1200 

1200 

1360 

1000 

1200 

1800 

400 

2600 

2300 

900 

1200 

"2300 

400 

860 

400 

1600 

200 

400 

400 


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Urbtf  panstvi  rychmborskgho  z  roku  1731. 


19 


y  obci 


lelityek      ehalipikkycb 


o&acovanycb 
na  kop: 


200    160    150    100 


Zho*  .... 
Perilec  .   .   . 
Kutttn    .   . 
Hlnbokl     .   . 
Ceska  Rybna 
Otrador      .    . 
Rychno?     .    . 
PugU  Kamenice 
Pusta  Rybna 
Krouna  . 
Voldfli  . 
Svratonch 
Hi  ralec  . 
Kameniiky 
Chlam&tfn 
Jenikor  . 
Studnice 
Blatno    . 
Hamry   . 
Vitano?  . 
Holetln  . 
Ranna    . 
Voldfetice 
Kladno  . 
VoitSchov 
Pokfikov 
Mrakotin 
Yoflenda 
D6do?*  . 


4 
6 
2 

21 

7 
7 
6 
1 

21 
6 

U 

6 

6 

8 

15 

6 

5 

13 

21 

10 

6 

11 

19 

15 

13 

4 

8 


10  ; 


fsech  ii?no8tl 

?  obci 

uhrn  v  kopich 

m. 


10 

4 

2 
12 
15 
13 
12 

1 
21 

2  ! 

9 

1 


1100 
2200 

800 

200 
5400 
3200 
3000 
2400 

300 
6300 
1400 
3700 
1500 
1600 
1200 
2200 
3200 
1900 
1400 
2900 
5000 
3400 
1600 
2800 
4700 
3700 
3600 

800 
1600 


Krom6  t£chto  2ivnostl  byl  1  selsky  grunt,  k  n£mui  patHla 
I  chalupnickd  Sivnost,  v  Otradovfi  osacovdn  v  300  kopdch  a  1  grunt 
selsk^  v  RychnovS  s  1  iivnosti  chalupnickou  spojeny  v  300  kopdch, 
dale  t  Kamenifckich  mel  1  sedidk  2  grunty,  jei  byly  oiacovdny 
uhrnem  za  300  kop,  v  RannS  dalSf  2  grunty  selsk6  jedin6ho  sedl&ka 
uhrnem  za  400  kop  a  v  Kladnu  2  grunty  selske'  jedingho  sedl&ka 
uhrnem  za  400  kop,  takie  bylo  celkem  oSacovino  ve  vesnicich  375 
gruntfi  a  251  chalup.  Geny  odhadnf  techto  gruntfi  jsou  zapotteny 
v  uhrnn^ch  obnosech  pfedchozf  tabulky. 

Svrateckd  iivnosti  byly  o8aco?£ny:  po  100  kopdch  8  gruntfi 
(pHpocte-li  se  1  soused,  jen2  m£l  2  grunty  uhrnem  na  200  kop  Saco- 
van6,  tedy  10  gruntfi),  po  80  kopdch  9  gruntfi,  po  60  kop£ch 
20  gruntfi  a  pH  2  gruntech  neni  cena  odhadnuU  poznamen&na.  Takd 
t  Pfedhradsk^ch  iimostech  neni  v  urbAH  z  roku  1731.  zaps&no,  jak 
byly  ofiacov&ny. 


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20  VI.  K.  V.  Adimek: 

Z   vesnick^ch   gruntfi   bylo  nejvice   oSacov&no   v  200   kopdch, 
m6n6   v    150  kopdch.     Pouze   v   RychnovS    1    grunt   a   v  OtradovS 

1  grunt  byly  oSacovdny  v  300  kop&ch,  ponSvadi  ke  ka2d&nu  z  nich 
patfila  chalupnickd  zivnost.  V  KameniSkdch  1  sedldk  m61  2  grunty, 
jei   byly   osacovAny   uhrnem   za   300  kop,   na  Rang   1   sedldk   m61 

2  grunty  za  uhrnnych  400  kop  a  v  Kladnu  1  sedldk  2  grunty  v  t6ie 
tihrnng  odhadni  cen6. 

Chalupnickg   zuvnosti    byly   Sacovdny    po    100   kopdch,    pouze 
y  Dolu  byla  1  chalupa  za  150  kop. 


Friloha. 

Hrabi  Bohuslav  Berka  z  Dubi  Hlineckym  ddvd  Senk  vinny,  vdSni,  do 
a  odumrti,  iehoi  vSeho   dosud  vrchnost  uHvala.    —    Na  Rychmburku 

24.  dervna  1656. 

Jd  Bohuslav  Ferdynand  Leopold  hrab$  Berka  z  Dube  a  z  Lippeho, 
d&dicny  p&n  na  hradS  Rycbmburce,  Vladyckych  Rosicich  a  Slatinanech, 
oznamuji  a  vyznavAm  timto  odevfenym  listem  mym  obecnft  pfede  vsemi 
lidmi  nynejsimi  i  budoucimi,  pfed  nimiz  cten  anebo  ctouci  slysdn  bude: 
ze  jsou  pfede  mn§  pfedstoupili  opatrni  *)  Jakub  Prokop,  toho  casu  primator, 
VAcslav  Tlaskal,  Vaclav  Kobzyn,  Tomas  Cermak,  Mikul&s  Jindrft,  Jakub 
Hfib  (Hrzyb),  Jakub  Krautil,  Daniel  Kavka,  Matftj  Borovifika,  Jirfk 
HfebiSek,  V&cslav  Klaud,  Vacslav  Dfevikovsky,  purgkmistr  a  spolu  radni, 
Jan  Vit  (With)  pisaf  radni,  Havel  Tichej,  Jan  Sokol  stars!  obecni,  Jifik 
Medek  rycht&f  mSstsky,  t6z  Jan  stars!  Vitft  (Withu)  a  Jakub  Mastny, 
z  prostfedka  obce,  dSdicny  poddani  moji  vera!  i  mil!  a  soused^  mestys 
HIinskSho  (Hlyndskeho !)  pfedlozivse  pfede  mne  v  ponizenosti  spis,  abych 
jim  a  jich  obci  nejakou  milost,  niz  by  mne  budouc!  vz&ctnou  a  vfccnou 
pamatku  jmiti  mohli,  ucinil  a  prokazal,  mne  s  snaznau  ochotnosti,  i  na 
mistS  cel6  obce  mSstys  Hlinsk6ho,  zadali  a  prosili. 

Kdez  jA,  znamenaje  jejich  vfcrnou  poddanost,  takze  jsou  se  vzdy 
az  posavad,  mn6  poslusnS  zachovati  hled&li  a  zachovali,  a  oblizejfce  se 
na  jich  chudou  obec,  proseb  jich  oslyseti  nemoh,a,  tuto  jim  milost  a  l&sku, 
8  dobrym  mym  rozmyslem  Sinim  a  ukazuji,  a  to  mocnft  na  easy  budouc! 
a  vecn(6),  raoci  listu  tohoho  sAm*)  od  sebe  i  na  mist6  myck  budoucich 
a  potomkftv  utvrzuji: 

Totiz  prednt,  Senk  vinntf,  kter&ioz3)  jsem  az  posavad  v  drzen!  byl 
a  vina  ma  k  uzitku  m6mu  v  mestys  Hlinskym  senkovati  dal,  ten  a  ta- 
kovy  jim  propoustim,  a  k  t6muz  sobfc  zadn6ho  prava  vice  a  dale  nepozft- 
stavuji,  nybrz  aby  pfi  obci  ztistavajici  a  s  obc!  spolutrpici,  jeden  kazdy 
soused,  jak  v  rynku,  tak  po  ulicich,  t6z  osoba  dobfe  zachovalfc  a  po 
manzelu    pofadnfc    ovdov^la   i    sirotek   na  grunte  se  zivici,   vino  jakSkoliv 


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Urbar  panstvf  rychmburskelio  z  roku  1731.  21 

rakonskg,    ceske*  aneb  moravske*  svobodne  a  volne   k   avium   uzitku  a  ob- 
ziveni  senkovati  a  prodavati  mohl. 

Pfi  cemz  vsak  jeden  kazdy  takto  se  zachovati  jmiti  bude,  kdo  koliy 
by  zadostiv  byl,  vino  k  senku  naSnouti,  bude  povinen  pH  purgkmistru  se 
ohlaaiti,  takove*  vino  zhlidnouti,  zheraovati  a  zkostovati  dati,  a  purgkmistr 
spolu  radnimi  bude  povinen  cas,  leta,  draboty  neb  lacinosti,  t6z  dobroty 
vina,  bedlive  povaziti,  a  jakby  se  nejspravedliveji  a  po  6era  senkovati 
jmilo,  takove*  vysaditi  a  senkovati  teprva  povoliti. 

Kdyi  se  pak  povoli,  bude  take*  povinen  purgkmistr  jeden  kaid^, 
nynejsi  i  budouci,  kolika  vedrum  k  senku  se  povolilo,  to  bedlive  dati 
zapsati.  A  kdyz  povinnost  purgkmistrskou  od  sebe  odevzdavati  bude,  tehdy 
u  pfitomnosti  spoluradnich  (na)  registrik,  jednoho  ka2d6ho  specifice  jme- 
nujic,  uv£sti  a  peceti  mestskou  utvrditi  dati,  jako  i  tak6  z  tehoz  jednobo 
kazdgho  vedra  k  senku  povolengbo  jeden  zlaty  rejnsky  nine  v  moci  i  bu- 
doucicb  mych  zanechany,  zvyupominati  a  s  takovym  registfikem  k  duchodflm 
mym  nyni  i  budoucne  penize  k  rukam  pisafe  duchodniho  odvadSti.  PH 
Semi  take*  tuto  podstatu  obmezuji,  aby  budoucne  zadno*  disputati  (!)  aneb 
dificultetu  nepovstalo,  a  oni  Hlinecti  nynejsi  i  budouci  v  nejakgm  ne- 
bezpecenstvi  nebyli,  kdyz  se  komu  cela  desitivddemi  nadoba  vysenkovati 
povoli,  aby  toliko  z  deviti  v&der  po  jednom  zlatym  rejnskym  odvad£ti 
povinen  byl.  Ale  komu  by  pak  menSi  vederni  nadoby  Senkovati  povoleno 
bylo,  ten  beze  vSech  vejmluv  zouplna  z  ka2d6ho  vSdra  po  jednom  zlatym 
rejnskym  dobre*  v  zemi  berne*  mince  odvadeti  povinen  bude,  a  v  torn  aby 
se  spravedlnost  zachovala,  nyuejSiho  i  budoucibo  purgkmistr  a  pod  jeho 
povinnosti  napominam. 

A  pfi  torn,  aby  chuda  obec  tez  odnekud  na  sve*  vSelike*  vydani 
a  potfeby  obecni  pomoc  jmiti  mobla,  to  se  primatoru,  purgkmistru  a  cel6 
radd&,  v  moci  a  pfi  dobrlm  svedomf  nyni  i  budoucne  pozustavuje  a  za- 
nechava.  Pokudz  take*  nepochybne  od  takov6ho  vinnSho  senku,  u2itku, 
pro  vzdelani  chude*  obce,  aby  po  kazdc*  z  souseduv  Sosovati  a  na  vse 
z  sebe  zbirati  za  potfebi  nebylo,  to  se  jim  t6z  povoluje  a  v  pine*  moci 
zanecbava,  vsak  se  jim  toho  takovy  prostfedek  zanechava,  a  nynejSfm 
i  budoucim  pfednasi,  kdyz  budou  tez  n6co  od  takov6ho  vinnelio  senku 
zadati,  aby  vejse  pres  30  krej.  nebylo,  totiz  budoucne,  Pan  Buh  rac  dati, 
kdyby  16ta  nastal(a),  zeby  v&tsi  dostatek  penez  bylo,  a  zivnost  takov^ho 
vinngho  Senku  odbyt  nesl(a),  a  takova  potfeba  obci  jako  nyni  nasledovala, 
moblo  by  byti  k  uzitku  obci  po  30  krej.  z  vSdra.  Byly-li  by  pak  nfijake* 
tezkosti,  takze  by  takovy  vinny  senk  snad  jiti  nemohl,  a  v  Senkovani 
odbyt  nebyl,  tedy  aspon  po  20  kr.  aby  se  k  obci  z  vSdra  davalo. 
Jestlizeby  se  pak  n6co  takovSho,  cekoz  Pan  Bfih  zacbovej,  bucf  skrze 
ohen,  valku,  rozptyleni  a  nejake*  jine*  nestSsti  potrefilo,  tak  ie  by  takovy 
vinny  senk  snad  docela  jiti  nemohl,  ale  stati  musil,  a  potom  se  zase 
vyzdvihnouti  cbtSl,  maji  moc  miti,  takovy  zase  nariditi,  a  pro  obecni 
dobre*  takovy  plat  vyzdvihnouti,  nyni  i  budoucne'  a  vzdyckny.  Dale  take* 
maji  moc  jmiti,  oufad  nynejsi  i  budouci,  tak  jako  kdy  prve*  za  obycej 
bejvalo,  opovfedniho  od  Senkyfek  zadati  a  jmiti,  a  toho  jim  2adn^  a  pod 
z&dnym  spusobem  rufiiti  ani  do  toho  sahati  nema,  nizadnym  prAvem. 


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22  VI.  K.  Y.  AdAmek: 

Za  druhe,  co  se  tak  vdZni/ho  od  v&by  obecni  v  m§st(ys)  Hlinskym, 
t6z  pfi  trojich  jarmarcich  kazdorocne,  v  t6mz  m6st(ys)  Hlinskym 
drzanych,  od  mist4)  schAzelo,  a  to  v§e  az  posavad  do  duchodftv  mych 
Rychmburskych  se  odv&delo,  od  toho  vseho  t<Sz  s  dobrym  mym  rozmyslem 
upouStim  a  odstupuji,  a  obci  mdst(ys)  Hlinsk6ho  k  uzitku  to  yse  odddv&m 
na  Sasy  budouci  a  ve3n6,  toho  vseho  Detoliko  tak,  jakz  se  to  az  posavad 
starym  obycejem  d&lo,  aby  v  drzeni  a  uzlvdni  byli,  ale  od  v&hy  Cehoz  se 
hrubS  m&lo  d&valo,  sobe  zvejsiti,  a  oufad  die  moci  listu  tohoto  o  torn 
nafizeni  nov6  sob&  uCiniti  moc  mfcli,  nyni  i  potom  budoucich  casftv. 

Za  tfeti:  Clo,  kterdz  od  starod&vna  v  mestys  Hlinskym  se  vybfrA,  6) 
a  to  t6z  do  duchod&v  mych  Rychmburskych  pfich&zelo,  to  t6z  jim  odddv&m 
a  postupaji,  aby  je  tak  dobfe,  jako  pfedkovg  moji,  i  nyni  j£  s4m  v  drzeni 
jsem  byl,  tim  vsim  pr&vem  drzeli  a  polovici  toho  uzitku  k  uzitku 
obce  m&st.  Hliusk6ho  obraceli,  druhou  pak  polovici,  ponevadz  jest  oufad, 
i  na  mi9t6  cel6  obco  m6*ta  SkutCe  pfednesl,  ze  pfi  meste  SkutSi  velmi 
m&lo  cla  se  sch&zi,  a  naproti  tomu  ze  ze  vsech  stran  mesta  na  cest&ch, 
mnohem  vfctsi  opravy  a  spravov&ni  cest,  nez  mest.  Hlinsky  majf,  a  na  to 
n&klady  v6sti  musejf,  a  po  siinici  skrze  Holetfn  k  Hlinsk&nu  t6m6f  vsechni 
formanS  v  kr&lovstvi  5esk6ho  do  markrabstvi  moravskSho  ze  jedou,  i  zase 
se  z  margkrabstvi  moravsk6ho  touz  cestou  skrze  Hlinsky  vracujf,  tak 
milujlce  jednu  obec  tak  dobfe  jako  druhou,  poddan6  verng  i  mil6,  6)  nafidil 
jsem  mezi  nima,  aby  primatorovS,  purgkmistfi  s  spoluradnlmi  a  to  mezi 
sebou  promluvili  a  pfatelsky  jako  svoji  bliznf  a  soused^  se  porovnali. 
Kterfz  porovnajice  se  (!)  takovA  druhd  polovice  t6hoz  uzitku  celniho  tak, 
jakz  v  privilegium  SkuteSskych  obroezeno  jest,  na  opravu  cest  okolo  mSsta 
Skutce,  ku  pomoci  obci  Skutecsk6  pfich&zeti  m&,  o  cerazto  jedni  s  dru- 
hyma  pfAtelsky  aby  correspondirovali  a  v  torn  se  jedni  s  druhyma  svornfc, 
spravedlivfc  a  v6rn6  jakozto  jedni  poddani  a  svoji  soused^  se  chovali,  nyni 
i  na  easy  budouci7)  nafizuji. 

Za  Ztvrte:  Vseckny  odoumrti  pffpadnosti  a  dfidictvi,  kter6  jsou 
pfede§le  a  az  dosavad  na 8)  pfedky  m6  a  na  mne  pfipadaly,  mocn£  propouStim 
a  d&v&m,  sob6  a  (vsem)  budoucim  svym  nic  nepozdstavuji.  Pfi  cemz  vsak 
aby  tento  f&d  zachov&n  byl,  kdyby  kdokoliv  v  m6st(ys)  Hlinskym  z  tohoto 
svSta  bez  ksaftov&ni  zesel,  tehdy  purgkmistr  a  oufad  aby  ten  statek 
zustaly,  bud*  jak(y)koliv,  opatrili,  schv&leni  a  dobr6ho  svfcdomi  osoby  naHdili, 
a  jim  takovy,  aby  v  nejmensim  nehynul,  k  opatrovAni  porucili,  na  grunt 
pak  neb  chalupu  zustalou,  zdali  by  zapotfebi  bylo,  aby  ihned  hospod&fe 
ptali,  opatfili  a  dosadili,  (Idle,  aby  vsudy  hl^sati  dali,  jestlize  by  kde 
pfAtel6  pfirozeni  toho  mrtvSbo  se  nachfczeli,  ti  aby  se  pfi  oufadu  ohl&sili, 
a  nalezeno  by  bylo,  ze  jsou  v  pravdS  pfirozeni  pf&tel6  rartvdho,  tehdy 
oufad  tfm  statkem,  a  co£  by  pak  koliv  zustalo,  po  osazeni  gruntu,  s  vuli 
a  s  dotazem  mn6  a  mych  budoucich,  ty  pf&tele  spravedlive  aby  rozdSlili. 
Pfihodilo-li  by  se  pak,  ze  by  ti  pfdtel6  byli  z  jinych  panstvf,  a  potahovali 
by  se  na  tu  spravedlnost,  bucTto  po  odmrti  anebo  ze  by  jim  ksaftem  po- 
ruiena  byla,  tehdy  oni  povinni  budou,  grunt  nejprve  51ov6kem  hodnym9) 
osaditi,  a  potom  teprv  s  vuif  mou,  d&dic&v  a  budoucich  mych,  obycejem 
jiz  psanym,  rozdeleni  byti  mocti  budou.  Kdo  by  pak  koliv  bez  ksaftu  umfel 
a  z&dnych  pfirozenych  pfAtel   nem^l,   tehdy   aby  tyz  grunt  zustaly  hospo- 


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Urbaf  panstri  rychmbursk6ho  z  roku  1731.  23 

dafem  opatfen  byl,  a  co  by  koliv  z&stalosti  aneb  jak6hokoliv  jmSni  z&stalo- 
to  vse  aby  hned  pfi  smrti  tobo  popsano,  spravedlivg  zinventisovano,  spe- 
n&zeno,  k  obecnimu  uzitku  pfijato  a  obraceno  bylo,  vsak  se  takto  roz- 
umfcti  ma,  ze  takovg  oumrti10)  od  zaSatku  roku  b&ziciho  1656  upouStim, 
ale  vsak  cokoliv  jest  pfedesle  na  pfedky  m6  a  mne  pfipadlo,  a  to  v  zapis 
do  kneh  purgkrechtnfch  mestskych  uvedeno  jest,  to  tak  v  sv6  podstat6 
zustati,  na  mne  a  budouci  m6  do  duchoduv  Rychmburskych  az  do  vy- 
placenf  pHpadati  ma.  Podobne  po  lidech  obojlho  poblavi  z  grunt&v  sv6- 
volnS  a  vsetefinfc  zbfchlych,  nedobfe  zachovalych,  ktefiz  easy  pfestupujfee 
pfikazani  Bozf,  sami  svych  spravedlnosti  se  zbavuji,  zfistalost,  bucT  ona 
jakakoliv,  takovou  y  sv6  moci  a  mych  budoacicb  pozustavuji  a  zanechavam.  Co 
se  pak  ksaftay  dotyCe,  toto  ja  o  nich  na  budouci  easy  mocne  ustanovuji  a  po- 
rou&m,  aby  vsttckni  v  t6raz  mist.  Hlinskym  tento  fad  pfi  nich  zachovaii.  Kdoz 
by  koliy,  jsa  zdravSho  rozumu,  ksaft  ciniti  chtel,  aby  se  oufadu  purgkmistrsk6ho 
o  dye  osoby  z  prostf edka  prava,  t6z  pisafe  radniho  dozadal,  a  oni,  (jsa)  k  tomu 
nafizeny,  aby  k  nerau  jiti  nemeskaly,  a  jeho  napominaly,  aby  ani  k  vuli 
zenfc  aneb  detem  (aneb)  komu  z  pfatel  ten  ksaft  neSinil,  ale  aby  podle 
paoa  Boha,  prava  m6stsk6ho,  a  svSho  dobr6ho  svfcdomi  jej  ucmiti  pama- 
toval.  Pokudzby  pak  v  nahle  ta  potfeba  na  koho  pfisla,  ze  by  zadnych  osob 
z  oufadu  ani  pisafe  jmiti  nemohl,  tebdy  aby  pfede  dvSma  neb  tfemi  osobami 
obecnimi,  yiry  hodnymi,  kterlz  by  sob&  zvolil,  ksaft  u&nil,  a  ti  jej  podobnS, 
jako  se  vejieji  mini,  kterak  ma  ksaft  Ciniti,  napominati  maji.  A  kdy2  jiz 
ksaft  uclni  a  plnou  vuli  svou  v  nfcm  polozi,  ma  se  dati  bedlivS  sepsati, 
mestskou  peceti  specetiti,  zadnSmu  v  niSera  nejmensim  nezjevovati,  nfbrk 
v  dobrgm  opatrovani  jmiti,  a  umfel-li  by  ten,  kteryz  jest  jej  ucinil,  teda 
otvirati,  a  zadn&nu  dfive  do  vyjiti  ctyr  ned&l  ho  cfsti  dopou§t6ti  nemaji, 
az  teprva  po  vyjiti  £tyr  ned&l  pfi  pfitomnosti  vsech  pfatel  mrtv6ho,  na 
nez  by  se  ten  ksaft  vztahoval,  pokudz  by  oufad  pozadan  byl,  maji  jej 
otevfiti,  precisti  dati,  a  do  kn6h  vepsati  porufciti.  Co  se  pak  vdov 
a  sirotkuv  dotyCe,  ktefi  by  kolivSk  sesifeli,  a  otec  jim  zadn6ho  poruS- 
Dika  nezfidil,  anebo  jestli  by  zfizeni  t£z  zemfeli,  a  oni  nerafcli  zadnych 
pfatel,  tehdy  aby  oufad  je  i  statek  a  spravedlivG  jejich  slusne  a  nalezitfc 
opatfili,  a  by  pak  i  pfatele  meli,  tehdy  aby  t6z  oufad  dobrou  raddou 
a  ve  vsech  slusnych  pfiSinach  a  potfebach,  kdyzby  od  nich  pozadani  byli, 
pomocni  byti  hleddli. 

Pfi  cerazto  oufad  m6st.  HlinskSho,  nynejSi  i  budouci,  ve  vsech  arty- 
kulich  v  tomto  listu  a  obdarovani  (m&n  polozenych)  zavazuji,  aby  je  pevnfc 
drzeli  a  (v)  vzactnosti  jmSli,  a  v  nicemz  nejmenSim,  co  by  proti  t6to  m6 
vuli  bylo,  nynejsi  i  budouci,  sob&  pfekazeti  nedali.  A  co  se  koliv  v  tomto 
m6m  listu  a  obdarovani  ve  vsech  artikulich  od  pocatku  az  do  konce  (pise, 
jmenuje)  a  poklada,  tomu  z  jistl  pln6  a  svobodn6  moci  me*  chci  a  do- 
konale  sam11)  od  sebe  i  na  miste  d6dicuv,  a  budoucich  mych,  drziteluv 
panstvi  Rychmbursk^ho  ustanovuji  jim  toho  vseho  mocne  a  vedle  staro- 
bylejch  privilegiich  potvrzuji,  aby  vsickni,  nyn6j§i  i  budouci,  oufad 
a  soused^  mest(ys)  Hlinsk6ho,  vfirni  i  mili,  pfi  torn  pfi  vsem  zouplna 
a  docela  zachovani  byli,  a  ode  mne  i  od  mych  potomkfiv  a  budoucich 
nad  tim  nade  v§im  ruka  spravedliva  a  ochranna  beze  v§i  pfekazky  aby 
drzana  byla,  nyni  i  na  easy  budouci  a  v66n6. 


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24         VI.  K.  V.  Adamek:  UrMf  panstvf  rychmburskeho  z  roka  1731 . 

Tomu  vsemu  na  potvrzeni  toho  starobyteho  obyceje,  a  pro  budoucf 
stalost  pe6et  raou  pfirozenou  k  tomuto  listu  privesiti  jsem12)  rozkazal 
vedome,  a  v  nem  jsem  se  svou  ylastni  rukou  podepsal,  a  vice  die  staroby- 
\6ho  obyceje  k  v6t§l  vzacnosti  a  potvrzeni  urozenelio  pana,  pana  Rudolfa 
Karla  Frantiska  Rasina  z  Ryzmburku  a  na  Choteb(oH)  etc.,  t&z  urozen6ho 
a  statecn6ho  rytife,  pana  Frydrycha  DobranovskSho  z  Dobranova  a  uroze- 
n6ho  a  statecn&io  rytife,  pana  Carla  Miserona  z  Lysonu  etc.,  ten  cas  vsech 
statkuv  mych  v  Cechach  narizen^ho  regenta,  aby  sv6  pedeti  podle  (mne  ?), 
beze  §kody  viak  sv6  a  svych  budoucich,  k  tomuto  pfivesiti  dali  a  v  nem 
se  svymi  vlastnlmi  rukami  podepsali,  jsem  se  dozadal. 

Datum  na  hrade  m6m  Rychmburgku  den  svat6ho  Jana  Kftitele,  to 
jest  dne  24.  meslco  cervna   I6ta  Pane   sestnactistSbo  padesat^bo  §est6ho.a 

Na  tomto  lists  pergamenovlm,  jeni  jest  v  m£stsk6m  archivu  hlineck6m 
ulozen,  podepsaui  jsou  Bohuslav  Ferdynand  Berka  z  Dube  a  z  Lipplho,  Rudolf 
Karel  Frant.  Rasin  z  Ryzmburku,  Frydrych  Dobranovsk^  z  Dobranova  a  Karel 
Miseroni  z  Lysonu.  Pod  kaidym  podpisem  jest  na  snore  pri?£sena  drev6nn& 
krabice  s  peceti  podpisatelovou. 

Tento  list  potvrdila  pak  Frantiika  Rosalie  hrabtnka  Kintkd,  rozend  Berkova 
z  Buhi  a  Lipp6ho  listem  dan^m  na  Rychmburce  dne  24.  srpna  1710,  jeni  pouze 
?  nasledujicich  Saatech  a  slovech  od  listu  toboto  z  24.  cervna  1656  odchyluje  se 
y  mistech,  jei  v  lists  torn  cfslicemi  jsem  oznadil,  a  sice  potdtkcm:  „Ja  Frantiika 
Rosalie  Boiena  8?at6  Hmsk6  ffse  ovdovel&  hrabdnka  Kinski  rozend  hrabenka 
Berkova  z  DuW  a  z  Lippgho,  d£dicn&  pani  na  hradS  Rychmburce,  Rosicfch, 
Oufeticicb,  Chot£(sovg  ?),  Jabloni,  Nemeslovicich,  Daiicfch  a  Budisovd,  oznamuji  . . ." 
a  ndsledujicimi  misty :  ')  opatrni  purkmistr,  primator  a  spoluradnf  z  prostfedku 
obce,  deditai  poddani . . .  *)  sama  od  sebe  .  .  .  ,  8)  kterlhoZ  az  posavad  ?  drieni 
byli  a  vina  k  u£itku  jejich  v  mSstys  Hlinsk^m  senkuji,  k  temuz  sobe  a  mjm 
budoucim  2&dn6ho  prava  vice  a  dale  nepozustavuji  . .  .  4)  od  mist  schazi  a  odvidi, 
od  toho  vseho  t62  s  dobr^m  mym  rozmyslem  upoustim  a  odstnpuji  ...  6)  se  vy- 
biri,  aby  je  tak  dobfe,  jako  pfedkove*  jejich,  tim  vsfm  pravem  drSeli  a  polovici 
toho  uzitku  . . .  6j  nafidila  .  . .  7)  milostivS  nafizujf.  8)  na  n6  pfipadaly,  je  pri 
nich  zanechdvam,  sobS  z  nich  a  budoucim  svfm  .  .  .  °)  hodnym,  spflsobnym 
a  dobfe  zachovatym  osaditi,  .  .  .  10)  oumrti  na  ten  zpusob  upoustim,  cokoliv 
pfedeile  na  pfedky  m6  u?edeno  jest,  ...  n)  sama  .  .  .  ia)  rozkazala  vgdomg, 
a  ?  nSm  jsem  se  svou  vlastni  rukou  podepsala.  Datum  na  hrad&  m6m  Rychmburku 
24.  dne  mfcsice  srpna,  leta  Pine  sedumnactistelio  desatSho." 

Sueseni  Hlineckych  a  Skutecsk^ch  o  myt£  stalo  se  dne  8.  tinora  1658.  Viz 
tSz^Karla  Adamka  Chrudimsko,  str.  5,  68  a  K  d6jiaim  Hlinskaa  okoli,  str.  26—29, 
K.  V.  Ad&mka  stat  „Byla  to  ISta  zarmoucena.  Nekolik  listu  z  historie  krajiny 
Hlinecke"  (v  Jitfence  1889,  dfs.  4.  az  10.),  Sbornik  str.  80. 


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UKAZATEL  YfiCNt. 


Archiv  mSsUkf   blinecky   7,  akutedakf 
6,  zematy  kralovstvf  cesklbo  6. 

Berne  zemska  kralovaktf,  17. 
Bflenf  platen  10. 
Boctanfcek  chleba  10. 

Ceny  via  21. 
Cesty  22. 
Clo  20,  22. 

Dan  2,  17. 

Dedic  22. 

Deaatek  8,  4,  13—17. 

Deti  23. 

Dovoz  kl*d  3. 

DHvl  3,  14—17. 

Dficbod    vrchnoatenak^     5  —  10,     14, 

21—24. 
Duchovnf  3,  4,  13,  15. 
Dvfir  Lhotecky  paoskj  8. 

Felear  14. 
Flusovna  14. 
Forman  22. 

Gmnty  2,  18-20,  22,  viz  t62:  aedlaci, 
aonsedl,  zivnoati. 

Handlff  solnf  7. 

Hejtman  vrchnostenakf  2. 

Honba  8. 

Hospoda  7,  S,  li. 

Hospodars,  7-13,  22,  vizWi:  cbalup- 

nici,  sedlaci,  soused^. 
Hrabani  aena  8. 

Chalupnfd  2,  3,  4,  9-14,18,  19,20,22. 
Chl6b  robotnikftm  10. 
Chmele  pleti  a  trhanl  10. 

Jannarky  22. 

latent**  23. 


KanceUf  dvorska"  ceska  6,  vrcbnosten- 
aka  rychmbnraka  8,  9,  viz  tH: 
out &d. 

Kttdy,  vozenf  klad  3,  14,  16—17. 

Knihy  ntfstakS,  purkrechtnl  23. 

Koralka  panska  8,  10.  viz  pal  en  6. 

Kovari  11. 

Kramy  masn6  11. 

Kriva  ziduanf,  ielezni  3,  4,  11—13. 

Ksaft,  kiaftovanf  22,  23. 

Kvartyrni  penlze  2. 

Len  6—7. 

Lea  2,  3. 

Lnifstvl  5. 

Louka,  luka  2,  3,  4,  8,  18. 

Mandat  4. 

Mefeni  grunto  2,  7,  17. 

M£sto,  mSstya  2,  3,  viz  povinnoati. 

Miatodriicf,  mfatodrfitelstvi  6,  7. 

Mlaceni  obili  10. 

Mtyny  11. 

M^to  24,  viz  clo. 

Nad o by  pro  vino  21. 
Nahonky  8,  viz  honba. 
Najem  z  hospod  8. 

Obfieratvenf    robotnfkfim     8,    viz     tH 

chleb 
Obili  6,  10. 
OJbid  gruntft  3. 
Odumrti  20,  22. 
Officii-  bospodaisk^  1. 
Ohen  21. 

OpovSdnf  (plat)  21. 
Oprava  cest  22. 
Orani  9. 

Oaady  panatvl  rychmburakdho  3. 
Otava  9. 

Oumrti  23,  24,  viz  oddmrti. 
Ourodni  ovea  14—17. 


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26 


Ukazatel  y&cnf. 


Ouroky  vrchnostenske* :  svatojirsk^  a 
svatohavelsty  2—5,  11,  12,  z  hospod 
11  (viz  t^z  najem\  od  kovafA  11, 
z  masnfch  krimfl  11,   z  mtynu    11. 

Oufad  21—24,  viz  t6i  hejtman,  park- 
mistr,  primator,  kancelar. 

Oves  desatkovy  4,  13,  14,  15,  ourocni 
3,  4,  7,  14,  15. 

Pahrbky  2,  3. 

Palene*  7,  8,  10. 

Pedet  mestsk*  21,  23,  ilecbticka  24. 

Penfze  za  robotu  9. 

Pila  14. 

Pfsar  dftchodnf  21. 

Pfsaf  radnf  20,  23. 

Pivo  cizi  7,  pansk6  7,  8. 

Plat  3,  4,  21,  z  krav  zaduinfch  3,  4, 
12,  13,  na  ponocne*  dvorske*  10,  za 
pfedivo  5,   6,  za  roboty  9,  z  senku 

21,  trznf  z  mist  22,   z  vihy  obecnf 

22,  z  vfna  21,  viz  t£z  ouroky. 
Platenictvi  6. 

Platno  7,  10. 

Pocty  duchodenskg  5. 

Podruh  2,  3,  4,  9,  10. 

Podruhyne  10. 

Pokuta  7,  10. 

Pole  7,  8,  viz  role. 

Ponocnf  dvor§ti  10. 

Ponftcka  10. 

Popel  8,  14—17. 

Porostliny  2,  3,  4,  18. 

Poselstvf  9. 

Povinnosti  2,   3,    obyvatelstva  m£st   a 

mestysu4— 8, 11, 12, 13,  obyvatelstva 

vesnic  9—17. 
Povinno8t     purkmistrovskA,    odevzdanf 

jeji  21. 
Pov^ienf  Svratky  za  meatecko  6. 
Pozemku  vymera   4,   17,   18,  viz  louka, 

les,  pole,  porostliny,  role. 
Primator  20,  21,  22,  24. 
Privilegia  9,  23. 
Pfadlo  6,  6,  7,  10. 
PWtele  (pffbuznf)  22. 
Pfedivo  5,  6,  7,  10. 
Prize  7. 
Purkmistr  20-24. 

Rada  21. 

Radnf  20-22. 

Radnice  22. 

RegistHk  o  senku  vfn  21. 

Repartovanf  dane  17. 

Reskript  Karla  VI.  6. 

Revers  Svratky  vrchnosti  8. 

Robota  2,  9,  10,  chalupnlkfi  9,  jfzdeck* 

9,  pefil  2,  9,  podruho  9,  10,  potaznl 

2,  sedUku  9. 


Role  2,  3,  4,  8,  18. 
Rychtar  mtetakf  20. 
Rynk  20. 

SbehovS  23. 

SedWci  2,  3,  4,  a— 14,  18,  19,  20. 

Seno  8,  9. 

Senoseft,  sena  hrabanf  8,  9. 

Silnice  22. 

Sirotek  20.  23. 

Soudek  soli  7,  10. 

Soused6  2,  3,  4,  7,  8,  12,  13,  20. 

Spoluradnl  24,  viz  radnf. 

Starsf  obecnf  20. 

Sol  7,  10. 

Svedci  kiaftu  22,  listiny  24. 

Sacovdnf  gruntfi  3,  18,  19,  20. 

Senk  8,  21,  vinnf  7,  20,  21. 

Sentyrka  21. 

Sosov&nf  21. 

Spjtahar  pnnsk^  14. 

Stepnice  2. 

Stuka  prfze  6,  7,  10. 

Trh  dobytcf,  konsky,  t^dennf,  v^rocni 
Trznf  vfsady  6,  6,  7,  24. 

Ulice  hlinecke"  20. 

Urb£r  panstvi  rycbmburskeho  (z  r.  1664) 

2,  (z  r.  1713)  1—20. 
IJroky  viz  ouroky. 
Ufad  hejtmansky  2,  viz  oufad. 

Vaha  obecnf  22. 

Valka  21. 

Vaznl,  plat  z  v£hy  obecnf  20,  22. 

Vdova  20,  23. 

Vesnice  2,  3,  viz  osady. 

Vedro  21. 

Vino   7,   20,   cesk6,  moravsk6,   rakou- 

sk£  21. 
Vlacenl  poll  9. 
Vina,  trhy  na  ni  7. 
Vojna  9,  21. 
Vojsko  2. 
Vrchnost  1,  2,  8,  10,  14,  17,  20,  viz  m 

dachod,  kaocelaf,  ouroky,  oufad. 
V^mera  pozemku  4,  7,  8,  17  a  18. 
Vfsady  trinf,  6,  6,  7,  24. 

Z&dusi  3,  4,  12. 

Zahrady  2. 

Zem£meri6  2. 

Zhemov&nf,  zkostovduf  vfna  21. 

iena  23. 

fito  3,  4,  18—17. 
ivnosti  selske\  cbalupnicke*  2,  18,  19, 
20,  viz  te*i  grunty. 
Zne  9. 


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UKAZATEL  JMEN. 


Adimek  Karel  1,  7,  8,  24,  Karel  Vacslav 
1—4,  7-11,  14,  17,  24. 

Berka  z  Dub6,  viz  z  Dube\ 
Blatne\  Blatno  3,  4,  13,  16,  17,  19. 
Borovidka  Matej  20. 
Brdo  6,  15,  17,  18,  20. 
Budisov  24. 

Cermak  Tomai  20. 

Dadice  24. 

DSdova  3,  4,  16,  18,  19. 

Dobranovsltf  z  DobranoYa  Frydrych  24. 

Dol,  Doly  3,  16,  17,  18,  20. 

Dolany  3,  4,  13,  15,  17,  18. 

Drevikovsky  V*cslav  20. 

Z  Dubl,  Bohuslay  Ferdinand  Leopold 
Berka  7,  20—24,  FrantiSka  Hyppo- 
lita  Eusebie  Berkova  4,  Frantiska 
Rosalie  Berkova,  provdana  Kin- 
ska  24. 

Origar  V£cslav  Ferdinand  2. 

Hamry  3,  4,  13,  16,  17,  19. 

Heralec  3,  4,  8,  13,  16,  17,  19. 

Hesiny  6. 

HlioBko  1—8,  11,  12,  13,  17,  18,20-24. 

Hluboke*  3,  4,  13,  15,  17,  19. 

HnevStice  8,  9,  14,  15,  17. 

Holetin  3,  4,  16,  17,  19,  22. 

Hradec  Stfrsk?  5,  7. 

HfeMeek  Jiff  20. 

Hflb  Jakub  20. 

Chlum  u  Skuce  3,  4,  16,  17,  18. 
ChlamStfn  3,  4f  13,16,  17,  19. 
Choteiov  24. 
ChroustOYice  1. 

Jablon  24. 

Jenlkor  3,  4.  16,  17,  19. 
Jindrft  Mikulai  20. 
Josef  II.  7. 

Kamenice  Pasta  8,  16,  17,  19. 


Kamenicky  3,  16,  17,  19,  20. 
Karel  VI.  6,  6. 
Kavka  Daniel  20. 

Kinska,  FrantiSka  Rosalie,  rozend  Ber- 
kova z  Dub6  24. 
Kinskjr,  Stepan  Yilem  z  Vchynic  2,  6. 
Kladno  3,  4,  16,  18,  19,  20. 
Klaud  Vicslav  20. 
Kobzyn  Vacslav  20. 
Krouna  3,  14,  16,  17,  19. 
Kroutil  Jakub  20. 
Krizanky  3,  4,  9,  13,  17,  18. 
Kutffn  3,  16,  17,  19. 

Laiany  3,  16,  17,  18. 
LeSany  3  16,  17,  18. 
Lestinka  3,  4,  17,  18. 
Lhota  u  Skuce  3,  15,  17,  18. 
Lhoty  u  Hlinska,  Lhoteckf  d?ftr  8. 
Z  Lysonu,  viz  Miseroni. 

Malinne'  3,  4,  17,  18. 
Marie  Terezie  7. 
Mastn?  Jakub  20. 
Maximilian  II.  5. 
Medek  Jiri  20. 
Mffetfn  3,  15,  17,  18. 
Miseroni  z  Lysonu  Karel  24. 
Mokrejsov  3,  4,  13,  16,  18. 
Mrakotfn  3,  4,  16,  18,  19. 

Nemeslovice  24. 

Oflenda  3,  4,  16,  18,  19. 
Otradov  3,  16,  17,  19,  20. 
Oufetice  24. 

Peralec  3,  16,  17,  19. 

PokHkov  3,  4,  16,  18,  19. 

Praha  7. 

Prasetfn  3,  4,  16,  18. 

Prokop  Jakub  10. 

Predhradf  3,  4,  7,  8,  9,   11,  12,  13,  17, 

19,  viz  Rycnmburk. 
Pferostld  Hamry  3,  viz  Hamry. 


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28  Ukazatel  jmen. 

Rabouii  3,  4,  16,  17,  18.  Studnice  3,  4,  13,  16,  17,  19. 

Radice  3,  4,  13,  17,  18.  Svratka  3—9,  11,  12,  13,  17,  19,  20. 

Rana,  Rani)*,  3,  4,  16,  17,  19,  20.  Svratouch  3,  16,  17,  19. 
Rasin    z    Ryzmburka,     Rudolf    Karel 

Frantisek  24.  StSprinov  3,  15,  17,  18. 
Rosice  Vladycke'  4,  20,  24. 

Rybifcka  Antonfn  4.  Tichf  Havel  20. 
Rybna*  Ceska*  3,  15,  17,  19. 

Rybn*  Pust*  3,  13,  16,  17,  19.  Vfden  7. 

Rychmburk  1-4,  6,  11,  12,  14,  20,  22,  Vft  Jan  20,  Jan  stars!  20. 

28,  24,  viz  Predhradi.  Vitanov  3,  4,  13,  16,  17,  19. 

Rychnov  3,  16,  17,  19,  20.  Voflenda  viz  Oflenda 

Z  Ryzmburka  Rasfn,  viz  RaSin.  VojtSchov  3,  4,  16,  19. 

Rvasice  3,  4,  13,  15,  17,  18.  Voldfetice  3,  4,  16,  17,  19. 

Voldffi  3,  16,  17,  19. 
Schaller  Jaroslav  3. 

Sku6  3—8,  11,  12,  13,  17,  18,  22,  24.  Zboinov  3,  15,  17,  18. 

Skutfdko  3,  4,  17,  18.  Zhof  3,  15,  17,  19. 

latinany  4,  20. 

Sokol  Jan  20.  ±dferec  3,  4,  17,  18. 


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OBSAH. 

Uvod.  Poviechne*  pomSry  lidu  poddanlho  str.  1.  —  Vznik  novlho  urbane  panstvf 
rychmbursk6ho  (1731)  str.  2.—  Panstvi  rychmburskgjeho  osady,  obyvatelstro, 
rozloha  str.  3. 

Povinaosti  obyvatelstva  v  mfotech  a  mestysech  2elezn^  kravy,  desatky  duchovnfm, 
vrchnostenske*  ouroky  4,  panske*  pradlo  5,  ouro&nf  oves,  sfil  panska,  panske1 
hospody  7,  pansk^ch  luk  hrabanf,  honba  8,  n£ktere*  zflaitni  povinnosti  9. 

Povlanosti  obyvatelstva  vesnlckgho.  Roboty  jizdecke,  potaznf,  peii,  sedlakft,  chalap- 
nlkft  a  podruhfl  9,  mlacenf  obill  panskelio,  pleni  a  trhanf  chmele,  odmdna 
robotnfkam,  pfadlo,  bilenf  platen,  ponficka,  plat  na  dvorske*  ponocnl;  odbgr 
soli  panskg,  p&lenlho  10;  pendiite*  ouroky  vrchnostenskl,  pomdr  jichkplatu 
ze  zadusnich  kta?  11,  desatky  duchovnlm  13;  ourocni  oves,  oves  pro  feldara 
dovoz  klad,  dHvf  sahovSho,  popela  14;  pfehledy  die  obci  o  povinnostech  15; 
dand  17. 

Uaedioatl:  V^mera  poaemku  die  obci  a  druhu  vzdSlavant  17,  pocet  usedlostiajejicb 
odhadnuta  cena  18. 

Pftlohy:  List  dan^  na  Rychmburku  24.  cervna  1656,  jlmi  Bohuslay  Ferdynand 
Leopold  Berka  z  Dube"  dava  Hlineckym  senk  viun^,  v£2n£,  clo  a  odtimrti, 
str.  20.  —  List  Frantisky  Rosalie  hrabenky  Kinske*  dan^  Hlineckym  na 
Rychmburce  dne  24.  srpna  1710  str.  24.  —  Na  Strang  6.  a  7.  pod  carou  jest 
oti&ten  reskript  cis.  Karla  VI.  dan^  v  St^rskdm  Ilradci  dne  27.  cer?ence  1728 
k  miatodrzfcfm  kr&lovstvf  ceskelio  o  trzfch  Hlinska,  Skuce  a  Srratky. 


— <H*>-  - 


TIBKBM   DMA.    KOY.    OltiOHA.    —    MAKLADEM    KKALOYSIt*    CB8Uk   «POLKCM08TJ    MAUK. 


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VII. 

Zu  Schleicher's  litauischen  Studien. 

Von  Josef  Zubaty. 

Vorgelegt  am  17.  Juni  1901. 


In  den  Berichten,  die  August  Schleicher  von  seiner  litauischen 
Reise  im  Jahre  1852  an  die  Wiener  Akademie  schickte1),  lesen  wir 
u.  A.:  „  Alles  aus  dera  Volksmunde  gesammelte  schicke  ich  nach 
genommener  Abschrift  nach  Prag,  wo  es,  falls  die  Akademie  Nichts 
dagegen  einzuwenden  hat,  als  Beleg  fur  die  Authenticity  meiner 
Mittheilungen  auf  der  k.  k.  Bibliothek  zu  Jedermanns  Einsicht  offent- 
lich  deponirt  bleiben  mag"  (S.  527,  im  ersten,  „Kakschen  bei  Ragnit 
den  17.  Juli  1352"  datierten  Briefe).  Diese  Einsendungen  haben  sich 
in  der  Prager  Universitatsbibliothek  bis  auf  den  heutigen  Tag  erhalten 
und  zwar.  wie  es  scheint  und  wie  es  ja  von  vorne  herein  zu  erwarten 
stand,  ohne  irgend  welche  Einbusse  erlitten  zu  haben;  selbst  die 
Couverts,  in  welchen  die  Sendungen  eingelangt  waren,  sind  sammt 
Schleicher's Siegeln, die  inDevanagari  die  Aufschrift  Srlr  astu  tragen, 
aufbewahrt  worden.  Das  in  der  Prager  Bibliothek  Deponierte  enthalt 
nicht  Alles,  was  Schleicher  in  seinem  Litauischen  Lesebuch  an  selbst- 
gesammeltem  Materiale  bietet  (das  obige  Zitat  ist  eben  dem  Programme 
des  1857  erschienenen  Lesebuches  entnommen)  —  wir  werden  sehen, 
dass  wiederum  auch  das  Lesebuch  nicht  Alles  enthalt,  was  in  dem 
erhaltenen  Prager  Material  vorliegt;  —  nichts  desto  weniger  wird 
durch  Nichts  eine  Vermutung  nahe  gelegt,  das  durch  Schleicher  selbst 
der  Bibliothek  zur  Aufbewahrung  ubergebene  Material  sei  urspriing- 
lich  reichlicher  gewesen. 


*)  Briefe  an  den  Secretar,  ttber  die  Erfolge  einer  nach  Litauen  unternom- 
menen  wissenschaftlichen  Reise.  Von  Hrn.  Professor  Schleicher.  Sitzb.  der  pbil.- 
bist.  CI.  der  kais.  Ak.  der  Wiss.  IX  (1862)  524—658. 

Phil.-hist.  Classe  1901.  1 


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2  VII.  J.  Zubatf : 

Die  Geschichte  dieses  Materials  lasst  sich  in  einigen  wenigen 
Worten  sagen.  Schleicher  schickte  bezw.  ubergab  die  uaten  naher  zu 
bescbreibendeii  Papiere  der  k.  k.  Universitatsbibliothek:  und  zwar 
wurden  vier  Sendungen  au  Paul  Josef  Safarik  als  deu  damaligen 
Bibliothekar  adressiert  (mit  deu  Poststempeln  „Ragnit  19  6tt,  Les- 
gewangminnen  20/7a,  „Pilkallen  29  7tt,  „Pilkallen  3  8.tt);  nachdein 
Safarik  auf  einige  Zeit  Prag  verlassea  batte,  wurden  weitere  drei 
Sendungen  direkt  an  die  Universitatsbibliothek  adressiert.  (Postst.  „Pil- 
kallen  6  8",  ,,Pilkallen  13  8",  Kaukehmen  25/8u).  Das  letzte  Stuck, 
ein  Doppelblatt  Briefpapier  ohne  Couvert,  ohne  Briefmarke  und  ohne 
Poststempel,  urspriinglich  jedoch  in  Briefform  zusammengelegt,  mit 
Schleicher's  Siegel  versehen  und  an  die  Bibliothek  adressiert,  hat 
offenbar  Schleicher  selbst  nach  seiner  Ruckkehr  der  Bibliothek  zur 
Aufbewahrung  uberbracht.  Auf  dem  Couvert  der  ersten  Sendung  stehen 
nebst  der  Adresse  die  von  Safarik's  Hand  herriihrenden  Bemerkungen 
BOdpov.  18.  Cervence".  nRukopis  litevsky".  „1852  Juni.tt  zu  lesen. 
Alle  acht  Stiicke  hat  daun,  offenbar  in  den  ursprunglichen  Couverts, 
Safarik  in  ein  grosseres  gemeinsauies  Couvert  gethan,  dieses  mit  dem 
Amtssiegel  versiegelt  und  mit  der  Aufschrift  versehen: 

23  XVI.  G.  38 

8  Briefe 
Prof.  Schleicher's, 
die  litauische  Sprache 
und  Litteratur  betreifend. 

Wann  dies  geschehen,  ob  noch  wahrend  Schleicher's  Thatigkeit 
an  der  Prager  Universitat  oder  nachdem  er  im  J.  1857  nach  Jena 
ubersiedelt  war,  wissen  wir  natiirlich  nicht  zu  sagen.  Eine  weitere 
Veranderung  scheint  erst  aus  der  Zeit  zu  stammen,  als  Ion.  Joh.  HanuS, 
ein  vertrauter  Freuud  Schleicher's,  nach  Safarik  das  Bibliothek aramt 
fiihrte  (1860—1869).  Die  Sachen  wurden  aus  den  Couverts  heraus- 
genommen,  in  offene  grosse  Papierbogen  gelegt  und  diese  in  eine 
schlichte  Mappe  gethan ;  die  auf  den  einzelnen  Bogen  mit  Blei  notierten 
Poststempeldaten  nihren  wenigstens  von  Hanus  her.  Sonst  scheint 
sich  um  das  Material  Niemand,  selbst  Schleicher  nicht,  gekumniert 
zu  haben.  Erst  anlasslich  der  fundamentalen  Revision  und  Beschrei- 
bung  der  Handschriftenschatze  der  Prager  Universitatsbibliothek, 
welche  gegenwartig  Herr  Kustos  Josrf  TruhlAr  zu  Nutzen  und  Frommen 
der  Wissenschaft  durcbfiihrt,  sind  auch  Schleicher's  Deposita  nach 
langen  Jahren  wieder  ans  Licht  gekommen.  Herr  Kustos  TruhlAr  hat 


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Zu  Schleicher's  litauischen  Studien.  3 

mich  nun  in  seiner  gewohnteu  freundlichen  Gute  auf  sie  aufuierksam 
gemacht,  wofiir  ich  ihui  auch  hier  meinen  aufrichtigsten  Dank  sage. 
Schleicher's  litauische  Reise  und  ihre  Frucht,  sein  Handbuch 
der  litauischen  Sprache*),  gehoren  unstreitig  zu  den  bedeutendsten 
Ereignissen  aus  der  Gescbichte  der  indoeuropaischen  Sprachwissen- 
schaft  im  vorigen  Jahrhundert.  Das  Litauische,  eines  der  wichtigsten 
Glieder  des  indoeuropaischen  Sprachenkreises,  war  allerdings  schon 
vor  Schleicher  bekannt  und  auch  Gegenstand  der  wissenschaftlichen 
Forschung  gewesen;  aber  mit  voller  SchSLrfe  hat  diese  Sprache  erst 
Augcst  Schleicher  erfasst  und  an  die  ausgiebigsten  Quellen  zur  Erfor- 
schung  der  indoeur.  Sprachgeschichte  gereiht.  Ein  Gelehrter,  der  nie 
zu  begeisterten  Verehrern  von  Schleicher's  sprachvergleichenden  Studien 
gehort  hat,  spricht  ja  sugar  von  Schleicher's  Entdeckung  des  Litau- 
ischen (Prof.  Ludwig,  Agglutination  oder  Adaptation,  Prag  1873,  s.  80). 
Auf  Schleicher  fussen  mehr  oder  weniger  alle  folgenden  Darstellungen 
der  litauischen  Sprache,  Kurschat's  Grammatik  nicht  ausgenommen ; 
und  hat  auch  das  litauische  Sprachmaterial  seit  Schleicher  vielfache 
und  bedeutungsvolle  Bereicherung  erfahren  (so  namentlich  aus  den 
polnisch-litauischen  Sprachgebieten,  sowie  aus  den  alteren  Denkmalern) 
und  sind  auch  bei  Schleicher  sogar  Unricbtigkeiten  nacbgewiesen 
worden  (so  betreffs  der  hochwichtigen  Akzentverhaltnisse  des  Litau- 
ischen), seine  Grammatik  hat  ihre  Brauchbarkeit  noch  immer  nicht 
verloren,  von  ihrer  historischen  Bedeutung  ganz  abgesehen.  Wir  irren 
kaum,  wenn  wir  glauben,  dass  die  Vorgeschichte  des  ScuLEicHEa'schen 
Handbuchs  Manchen  interessieren  wfirde.  Eine  solche  in  vollem  Sinne 
des  Wortes  zu  liefern,  habe  ich  allerdings  nicht  vor;  aber  einen  nicht 
unwesentlichen  Beitrag  dazu  bildet  das  Eingangs  erwUhnte  in  der 
Prager  Universitatsbibliothek  aufbewahrte  Materiale,  dessen  fluchtiger 
Beschreibung  die  folgenden  Seiten  gewidmet  sein  sollen. 

Was  Schleicher  im  Sinne  hatte,  als  er  sich  entschloss,  seine 
Sammlungen  der  Prager  Bibliothek  anzuvertrauen,  geht  am  deutlichsten 
aus  seinem  Briefe  an  Saparik  hervor,  der  hier  in  vollem  Wortlaute 
folgt,  da  er  auch  sonst  nicht  ohne  Interesse  ist.  Er  lautet: 

Hochgeertester  Herr! 

Anbei  erlaube  ich  mir  einiges  auss  dem  volksmunde  gesammelte  zu 
ubersenden.    Der  sicherheit   wegen    habe    ich  mir    namlich    folgenden    plan 

*)  Handbuch  der  litauischen  sprache  von  August  Schleicher.  I.  Litauische 
grammatik.  Prag,  1856.  J.  G.  Calre'sche  Verlagsbuchhandlung.  II.  Litauisches 
lesebuch  und  glossar.  Ebd.  1857. 


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4  VII.  J.  Zubaty: 

gemacht.  Alles  was  ftir  mich  gesammelt  wird,  oder  was  ich  spater  bin 
selbst  sammele,  schicke  ich  im  originate  der  k.  k.  bibliothek  zu  Prag 
mit  der  bitte  es  aufzubewaren  und  wenn  ein  paket  zusammengekommen 
ist*,  es  binden  zu  lassen  und  als  eigentum  der  k.  k.  bibliothek  zu  den 
anderen  handscbriften  zu  stellen.  Diese  Offentlich  aufbewarteu  dokumente  bilden 
ftir  mich  die  auctoritat,  auf  die  ich  mich  spater  berufen  kann.  Eine  copie 
davon  behalte  ich  (ich  schreibe  die  sachen  ftir  meinen  zweck  orthographisch 
um,  kein  litauer  kan  seine  eigene  sprache  ordentlich  schreiben,  er  lernts 
ja  nicht).  geht  nun  meine  copie  verloren,  so  ist  das  original  noch  da  und 
vice  versa.  Die  sachen  haben  wirklich  grossen  wert,  denn  es  halt  enorm 
schwer  etwas  zu  bekommen,  eben  weil  niemand,  der  litauisch  kann,  feder- 
fest  ist  und  umgekert.  Nur  eine  bitte  erlaube  ich  mir;  die  namlich  dass 
es  mir  verstattet  werde,  jene  litauischen  handscbriften,  wenn  ich  sie  brauche, 
zeitweilig  von  der  bibliothek  nach  hause  zu  nemen.  Es  wttrde  mich  freuen 
und  ser  verbinden,  wenn  Sie,  hochgeerter  vaterlicher  beforderer  meiner 
studien,  meinen  plan  billigen  und  die  zusendungen  annemen  wtirden.  Ich 
hoffe  hunderte  der  schDnsten  marchen  teilweise  mythologischen  iuhalts  zu 
erhalten,  wenn  auch  nicht  jetzt,  so  doch  im  winter,  jetzt  sind ;  die 
leute  auf  dem  felde  und  haben  keine  zeit,  ich  habe  aber  schon  einen 
trefflichen  schullerer  angeworben  der  schon  fruher  gesammelt  hatte,  die 
sammlung  ist  aber,  warscheinlich  in  des  flegelhaften  muckers  Kurschat's 
banden  verschwunden.  Die  alten  weiber  aber,  seine  quellen,  leben  noch, 
und  nach  von  mir  selbst  vorgenommener  besichtigung  dieser  wertvollen 
scbatzkastlein,  halten  sies  noch  ein  paar  jare  auss. 

Das  litauische  ist  ser  schwer  zu  erlernen  und  die  btteher  sind  wirklich 
von  der  sprache  selbst  ziem'ich  entfernf.  Das  slawische  ist  mir  von  un- 
berechenbarem  vorteile,  die  tibereinstimmung  bis  in  feinste  syntactische 
regeln  oft  tiberraschend.  mit  dem  sprechen  gehts  noch  schlecht,  copia  ver- 
borum  felt  noch  (ich  konnte  ja  auss  bttchern  nicht  vocabeln  lernen,  die 
ich  nicht  ausssprechen  kann)  und  der  accent,  der  accent!  Obrigens  hat 
Kurschat  unsinn  daruber  geschrieben,  wie  mir  alle  litauer  noch  beslatigt 
haben.  —  Der  litauer  ist  keineswegs  so  scheu,  wie  er  allgemein  geschildert 
wird,  konte  ich  nur  nachschreiben,  noch  heute  wolte  ich  mit  feder  und 
tinte  mich  zu  alten  weibern  verftigen  und  sie  wtirden  in  freudigem  stolze 
dem  wunderbaren,  seltsamen  fremdiinge  erzalen,  als  welcher  ich  hier  im 
dorfe  angestaunt  werde. 

Wie  ich  lebe  hat  Inen  vielleicht  Tempsky  mitgeteilt,  dem  ich  daruber 
schrieb.  Mein  lerer  hat  das  kalte  fieber,  ich  habe  auch  schon  so  was  ge- 
merkt,  deswegen  neme  ich  chinatropfen  in  schnaps;  das  ist  kein  wunder 
in  solchem  sumpfdorfe,  in  welchem  die  frosche  vor  den  hausttiren  ir 
f}Qixxtxixh%  xoag  xoa£  siugen.  Und  nur  hier  f;ind  ich  einen  litauischeu 
echulmeister.  Ja  den  litauern  gehts  schlecht! 

Trotz  aller  entberungen  bin  ich  munter  und  fidel  wie  gewonlich, 
ich  lerne  hier  viel  und  das  macht  mir  grosse  freude.  Doch  werde  ich  bis 
zum  herbst  (ich  muss  vielleicht  des  wetters  wegen  frtiher  mich  zuruck- 
ziehen,  denn  regnet  es  lange,  so  ist  alle  communication  unmoglich)  nicht 
ausslernen,  ich  werde  Sr.  Excellenz  schreiben  und  bitten  mich  doch  auch 
zum  ordinarius    zu    machen,    dann  bringe  ich  einen    litauischen    bedienten 


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Zu  Schleicher's  litauischen  Studien.  5 

mit  als  beihttlfe  fur  meine  arbeiten  und  ura  iraraerfort  noch  sprechen  zu 
konnen.  Jetzt  ist  die  sacbe  angefangen,  ich  ruhe  nicht  eher  bis  ich  voll- 
koromen  im  besitze  der  sprache  (sie  ist  nicht  wortreich)  bin  und  bis 
grammatik,  chrestomathie,  worterbuch  geschrieben  ist.  das  wird  noch 
manches  jar  brauchen!  wenn  ich  nur  nicht  inzwischen  zu  meinen  vatern 
versanilet  werde! 

In  aufrichtiger  vererung 

Ir  &. 
Adresse:    A.  d.  k.  k.    P.    in   Gr.    Kakschen    bei   Budwethen,   Kreis 
Ragnit,  Ostpreussen. 

Der  Brief  ist  nicht  datiert,  gehort  aber  wohl  obne  Zweifel  zum 
bereits  erwahnten  Couvert  mit  clem  Poststempel  BRagnit  19  6a  und 
mit  der  Adresse  „Sr.  Hochwolgeboren  Herrn  Bibliothekar  Dr.  SafarIk 
Prag.tt  Wir  bemerken,  dass  der  Brief  bier  mit  alien  orthograpbischen 
Eigenthtimlichkeiten  treu  wiedergegeben  ist  (nur  wird  Schleicher's 
fs  durch  ss  wiedergegeben);  was  hier  mit  liegender  Schrift  gedruckt 
erscheint,  ist  im  Briefe  selbst  unterstrichen.  Zum  Inhalt  des  Briefes 
ist  Weniges  zu  bemerken.  Der  wtreffliche  Schullebrer"  ist  natilrlich 
KumutAtis,  „ein  geborener  Litauer  und  ein  aufi  gezeichneter  kenner 
seiner  muttersprache"  (Gramm.  S.  VII),  den  Schleicher  auch  sonst 
als  seinen  Gewahrsmann  nennt,  eiu  „sehr  brauchbarer  und  verstandiger 
Mann  .  .  .  (der  sich  ubrigens  auch  ganz  gehorig  far  die  ausgestandene 
PJage  bezahlen  lasst,"  Briefe  an  den  Secretiir,  528).  Der  „Unsinnu, 
den  Kurschat  aber  den  litauischen  Akzent  geschrieben  habe,  darfte 
schwerlich  etwas  Anderes  sein,  denn  Kurschat's  Lehre  von  der  litau- 
ischen zweierlei  Tonqualitat  der  Langvokale,  die  ja  heute  bekanntlich 
allgemein  anerkannt  und  zu  einem  der  wichtigsten  Kapitel  der  indo- 
europaischen  Akzentlehre  uberhaupt  geworden  ist.  Tempsk^  ist  wohl 
der  bekannte  Prager  Verleger. 

Die  erste  Sendung  hat  nebst  dem  mitgetheilten  Briefe  an 
Safarjk  aus  KumutAt's  Aufzeichnungen  bestanden,  die  Schleicher  theil- 
wreise  schon  in  seinem  ersten  Briefe  an  den  Sekretar  der  kais.  Aka- 
demie  (vom  17.  Juli  1852)  benutzt  hat  Wir  findeu  da  zunachst 
3  Quartblatter,  deren  Hauptinhalt  „  Litthauische  Rathsel"  bilden:  sie 
sind  von  Schleicher  fast  alle  im  Lesebuch,  teilweise  in  dem  erwahnten 
Briefe  (S.  528  f.)  abgedruckt  worden.  Natutiich  hat  sie  Schleicher 
in  seiner  Orthograpbie  umgeschrieben.  Aber  auch  sonst  findet  man 
Veranderungen,  die  ofifenbar  als  im  Volke  selbst  oder  sonst  gefundene 
Varianten  aufzufassen  sind.  Urn  Nebensiichliches  zu  abergehen,  das 
Ratsel  Eds  pasiddro  neddroms  ?  Plysssys  (Lesebuch  63)  erscheint  hier 
in  der  Gestalt  Kas  atsiranda  isz  sawes?  So  auch:  Pastugusi   ikisza% 


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6  VII.  J.  Zubatf : 

o  subluszkusj  isztrduk'.  K.  T?  Linai  tarp  mintuiii  (Les.  61,  aus  Beo- 
dowski)  —  ljcisz  pastyrusus,  isztrauk?  subluszkusus?  Minnameji  Linnai; 
u.  8.  A.8)  Selbstverstandlich  hat  Schleicher  in  der  Stylisation  der 
Auflosungen  nicht  geglaubt  sich  auf  KumutAtis  halteu  zu  miissen.  Urn 
ein  Beispiel  zu  geben,  zu  dem  Ratsel  Du  zuikUczei  usw.  Les.  58 
lautet  die  Auflosung  bei  Schleicher  Girnos,  bei  KumutAtis  Girnas 
kad  mala  —  MUtai.  —  Nach  3l/2  S.  Ratsel  folgen  einige  wenige 
Sprtichworter  und  Redensarten,  wiederum  so  gut  wie  durchwegs  vod 
Schleicher  im  Lesebuch  und  teilweise  iui  Berichte  an  die  Akademie 
verwertet.  Im  Lesebuch  sind  sie  meist  mit  S  bezeichnet4) :  bekanntlich 
hat  die  Spruchworter  und  Redensarten  f flr  Schleicher's  Lesebuch  gerade 
KumutAtis  redigiert  (und  auch  etwas  verworren,  wie  wohl  Jedermann 
weiss,  wer  bestimmte  Sprttchworter  im  Lesebuch  zu  suchen  gehabt) 
und  mag  seine  Beitrage,  die  ihm  ja  Schleicher  abgekauft  hatte,  als 
Schleicher's  Eigentum  angesehen  baben  (KumutAt's  Ratsel  begleitet 
im  Lesebuch  meist  die  Chiffre  A'.,  einigemal  K.  S.,  selten  S).  —  Ferner 
teilt  KumutAtis  einige  BBesondere  Eigennamen,  besouders  der  Felder" 
mit,  die  nicht  ohne  Interesse  sind  und  daher  hier  Platz  finden  mogen, 
weil  sie  Schleicher  meines  Wissens  nirgends  publiziert  hat: 

Patilte,  Lygioses,  Skersstukkiei,  Wertimaif)  Degims,  Wertimaczieif) 
Antszaltine,  Grautes,*)  Widutinei,  Kakszinnes,1)  Kreiwes,  Kalwutte, 
Stukeliei,  Parudin$%),  Lijdimdcziei9),  Btdlpiewe,  Hlkszrijnes™),  Dum- 
pies, Elksnuttes,  Trakucziei11),  Uszcziokis12),  Iszliezis,  Naujoji,\Elksnyne, 
Malkakirstis,    Ttvorgalei^    Purwes,    Szillagals,    D&bines,  Uszwieszkde, 


•)  Wir  geben  hier  und  im  Folgenden  KumutAt's  Aufzeichnungen  in  buch- 
stablicher  Treue  wieder;  nur  den  nach  deutscher  Art  geregelten  Unterschied 
zwischen  /  und  $  haben  wir  geglaubt  fallen  lassen  zu  durfen.  Kumutatis  schrieb 
gein  Litauisch  naturlich  mit  lateinischen  Lettern. 

*)  „Die  bezeichnung  S  bedeutet,  dasz  ich  selbst  das  ratsel,  sprichwort,  lied 
oder  marchen  auf  gezeichnet  habe",  Lesebuch  S.  VI. 

•)  Etwa  „[Pflug]wende,  Gewende",  bflhm.  soiivrat'. 

•)  Vgl.  grdulas  „in  Sudlitt.  Grandacker",  grauze  ,Ocheru  (aus  Nesselmann), 
grauielii  „Kies**f  grauzingas,  grauzmii  „grandigu  bei  Kurschat. 

T)  Hangt  wohl  mit  dem  Ortsnamen  Kakaziai  zusammen.Vgl.  unten  Kdkazballia. 

•)  Zu  rudyna,  rudyne  „Sumpf  mit  rothlichem  eisenhaltigem  Wasscr". 

•)  Zu  lydimas  „in  Sam.,  durch  Vertilgung  des  Waldes  frisch  gewonnener 
Wald"  Kurschat;  lett.  Hduma  „Rodung",  list  ,fr6den". 

10)  „Riedgraswiese". 

")  Vgl.  trdk\ni  „eine  zur  Urbarmachung  ausgebrannte  Waldstrecke" 
Kursch. 

,a)  Zu  einem  *ui-czia  gehdrig;  zur  Bildung  vgl.  Indog.  Forsch.  VI.  279 
und  die  dort  angefuhrten  Stellen. 


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Zu  Schleicher's  litauischen  Studien.  7 

Armiszkes  1S>)1  Platstukkiei,  Meldynes\f\  Laibuttes,  Lydekbalis,  Mickin- 
nes l4),  Szlapeikes,  Tumbalis  1:>J,  Molyne,  Palawycees  18),  Kurmetzeris, 
Kldnas,  Kldngalei,  Pabalys,  I^dus 17),  Puszyns,  Pereglates,  Melydas 18) 
Baubines,  J&duppis,  Karmonstukkiei 19),  Sodybstttkkiei,  Tworgalliei,  Btd- 
lates20),  Rege££eris  (Reye££eris?)21),  Tune££erx^  Antuppes,  Uppdatis, 
Pab$rzballi$,  Berttdwis22),  Degsnys,  Ragaiszpiewis,  Kraujo-praliejims^ 
Molynatis,  Kupstinatis,  Welnqballis23),  KdkszbaUis,  Samanyne,  Kirme- 
lijne.   Ufflgana. 

Den  Schluss  bilden  einige  Worter  mit  beigefflgten  deutschen 
Bedeutungserklarungen,  die  meist  soost  aus  Lexicis  bekannt  sind  : 
Rekszczki,  Rudinne,  Damalaksy  Kamsztis  („ein  auf  einen  Stab  von 
Lumpen  gemachter  Pfropfen  oder  schlechtweg  Stopsel,  zum  Verstopfen 
des  Damalaks,  damit  die  Warme  aus  der  Stube  nicht  entweicbt"), 
PabtUszalle,  („der  Raum  neben  dem  Hause"),  Buts-anga,  Skiltuwe, 
U£kukne  (BKuchenkannnertt),  Kasseterei24)  („Armselige  Leute"),  U£&- 
gana2'),  („Ein  breiter  Ruck  en,  wie  z.  B.   zu  Gerste" ;  bei  Kurschat 

,s)  Mir  dunkel.  Viell.  zu  arti?  Oder  Ei-tnonas,  Ei-maa  „Hennann"? 

")  Wohl  zu  l-.tt.  mikltf  miknsy  mikrs  „feucht''  (lit.  miklitt  „z&he",  vom 
Holz). 

li)  D.  h.  tump-balis,  etwa  nDehnbruch,  Langbruch"? 

,e)  Wohl  a.  d.  Slav.  (russ.  no.wewi,a  „Dielenbrett",  ursp.  „Halfteu,  p.  potowi ca). 

17 }  Ob  als  i-zulus  zu  fassen?  vgl.  \zulaa  „gottlosu  (Wolter's  Glossar  zu 
Dauksza's  Katechi9mus,  hrsg.  in  3an.  Hmh.  Ak.  LIU  1886  2),  jhtfumaa  „kreiwumas, 
neteisibe"  ib.,  praiulnu*  etwa  „sanft  abschussig"  (vom  Weg)  Anszra  IV  181 
paZulnu*  „schrage,  abschttssig";  Alles  zu  si.  zbh  „schlechtu,  ursp.  „gekrummtu, 
ai.  hodrcUe  ,,gerath  aut  Abwege"  usw.,  Brugmann  Grdr.  P  260,  658. 

18>  Verschrieben  oder  uragewandelt  aus  meldynas  „Ein  mit  Binsen  bestan- 
dener  Platz"  ? 

,9)  Vgl.  karmonas  „ein  mit  Allerlei  vollgepackter  Sack"  bei  Kurschat? 

*°)  Zu  bulh  „natisu,  oder  Kurzform  zu  einem  Wort  wie  das  obige  Bullpieve 
„Stierwieseu. 

21 )  Dunkel  (natiirlich  ein  Kompositum  mit  eseras).  Ebenso  das  folgende 
Wort,  wo  im  ersten  Teil  etwas  zu  tunas,  tunya  „Bienenharzu,  oder  tunoti  (etwa 
„fei8t  werden"?  Auszr.  I  68,  III  234),  oder  tuniti  (z=  etwa  tupUi  Varpas  V  83?) 
zu  sucben  w&re. 

M)  Irgendwie  zu  d.   Viertel  (vgl.  bertainia)?  Vgl.  ob.  Palawyczea. 

M)  wTeufelsbruch.tt 

")  Mir  vdllig  dunkel. 

%b)  Man  beacbte  die  merkwQrdige  Ubereinstimmung  mit  westsl.  (und  russ. 
dialektisch)  zagonz,  bohm.  zdhon,  poln.  zagon  „Feldbeetu,  laus.  zagon  zahon  „Ge- 
wende".  Mdglicherweise  stammt  das  lit.  Wort  aus  dem  Slav.,  wobei  nicht  zu  ver- 
gessen,  dass  lit  uH-  irgendwie  mit  si.  za  zusaminenhangt.  Vgl.  Meillet,  Mem.  de 
la  Soc.  de  Lingu.  IX  66  und  Indog.  For.  VI  2791.  Das  hier  erwahnte  uhlt  durfte 
aus  uzu-tai  „dafur:'  apokopiert  sein. 


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8  VII.  J.  Zubatf : 

„ein  breites  Beet  auf  dein  Felde"),  Bywarte[?\  („bedeutet  dasselbe; 
letzterer  ist  hier  iiblicher"),  Padalldte  („Ein  Querstiickchen  imFelde"), 
Prywdrte  („Anger"). 

Seine  Autorschaft  bat  KumutAtis  dokumentiert  durch  die  Unter- 
8chrift :  „Surinkti  nfl  Moki^tojo  Kumutatczo.  Didzflsius  KaksMs,  Bud- 
weczu  Parapijos,  Ragaines  Kr6iso". 

Einen  weiteren  Beitrag  KumutAt's  bildet  ein  sehr  eng  geschrie- 
benes  Manuskript  in  deutscher  Sprache  (mit  eingestreuten  litauischen 
Wortern)  mit  dem  Titel  „Eigenthiimlichkeiten  der  Litthauer" ;  im 
Ganzen  2  Quartblatter.  Es  enthalt  die  Abschnitte  „Bei  Hochzeiten", 
,Bei  Kindtaufen",  „Bei  Begrabnissen"  und  bildet  die  hauptsachlichste 
Quelle  filr  Schleicher's  Ausfuhrungen  Briefe  532 — 537.  Schleicher  hat 
KumutAt's  Aufzeichnungen  ganz  nach  seineni  Eimessen  benutzt:  Einiges 
hat  er  wortlicb  iibernommen,  Einiges  anders  stylisiert,  Einiges  gekiirzt, 
Einiges  zugegeben.  Das  Manuskript  tragt  auch  einige  fliichtig  hinge- 
worfene  Bemerkuugen  von  Scheichrr's  Hand,  offenbar  dazu  bestimmt, 
KumutAt's  miindliche  Erganzungen  u.  A.  dem  Vergessen  zu  entreissen 
So  am  Anfang :  „das  verdingen  statt  verloben"  (vgl.  Briefe  S.  535), 
Jaunhnas",  „tilauische  [sic]  nationalgerichte  schaurig[?J  ich  werde 
sie  nie  vergessen";  zum  Schlusse:  nszerm6ns  dauert  ein  paar  Tage. 
Kussen  der  Leiche,  Abends  speist  der  Geist  mit,  wer  ihn  sieht  muss 
ihn  nach  dem  Gebete  auf  den  Kirchhof  zuriicktragen.  Die  Nacht  durch 
miissen  ein  Paar  Gaste  mit  dem  Hausherrn  u.  s.  f.  hindurch  saufen 
von  Tag  zu  Tag.  Kakschen,  vom  Lerer  KumutAt"  (vgl.  Briefe,  S.  533). 
Aus  KumutAt's  Manuskript  wollen  wir  zwei  Proben  mitteilen:  den 
Abschnitt  iiber  Hochzeitsgaste  und  Verwaudte  des  Brautpars  wegen 
seines  lexikalischen  Gehaltes,  sowie  den  iiber  Einladung  der  Hoch- 
zeitsgaste, wo  KumutAtis  statt  des  bei  Schleicher  (Briefe  534  f., 
Lesebuch  113  f.)  mitgetheilten  Einladungsspruches  einen  andern  bietet 
(diesen  meint  offenbar  Schleicher  in  dem  Satze:  „in  neueren  Zeiten 
bedient  man  sich  einer  Abkurzung  dieses  Spruches",  Briefe,  S.  534): 

„Sammtliche  Mitreisende  sowohl  mit  dem  Brautigam  als  mit 
der  Braut,  heissen  Pasekejai.  Die  Platzmeister  heissen  Draugalai  und 
die  Brautjungfern  Taworszczas.  Die  Verwandte  des  jungen  Ehepaars 
nennen  sich  unter  einander  Swotai  und  Swoczas\  ebenso  auch  die 
Eltern  des  jungen  Ehepaars  gegenseitig.  Die  junge  Frau  nennt  die 
Briider  ihres  Mannes  Dieweris  und  die  Schwestern  Moszas\  dagegen 
der  Mann  die  Briider  seiner  Frau  —  Swanis  und  die  Schwestern 
—-  Swattd  —  auch  Szwogaris  und  SzwigerJce.  Mutters  Bruder  heisst 
Awyns  und  dessen  Frau  Awijnme.  Vaters  Bruder  heisst  Dede  und 


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Zu  Schleicher's  litauischen  Studien.  a 

dessen  Frau  Dedzne.  Die  Halbgeschwister  der  Elteru  heissen  Tetens 
und  Tet&.  Wenn  ein  Mann  eine  Wittwe  heirathet,  so  sagt  der  Lit- 
thauer :  Jis  eit  i  Uszkurus ;  Uszkurys  —  ein  solcher  Mann.  Heirathet 
ein  Madchen  oder  Wittwe  einen  Wittwer,  so  heisst  es :  Ji  eit  i  Mo- 
czekas.   tlszwis  oder  frszwene  heissen  audi  Szeszurs  und  Anyta.  .  .  ." 

„Das  Eigenthiimliche  der  Einladung  bei  den  Lithauern  sind  die 
vielen  GrQsse,  die  zuerst  hergesagt  werden ;  untern  anderu  also :  D&du 
labbas  Dienas  nu  Pona  Diewa,  nu  Tetaicze  ir  nu  Mamates  (der 
Br&utigam:  nu  sawo  Marczios;  die  Braut:  nu  sawo  Wedzio)  ir  nu 
sawes,  ir  pakwiecziu  i  Swodba  —  ant  ex.  tawe  i  Wenczawas  —  o 
tawe  ant  Wakaro;  alsdann  werden  die  Bittenden  (Kwieslei  u.  Kwieslenes) 
zuin  Sitzen  genothigt  und  mit  allem  Moglichen  aufgewartet  ..." 

Ferner  enthielt  die  erste  Sendung  (vorausgesetzt,  dass  Kumu- 
tAt's  Manuskripte  bei  ihren  ursprilnglichen  Couverts  geblieben  sind) 
KumutAt's  Kopie  des  in  Schleicher's  Lesebucb  249  f.  abgedruckten 
Briefes  des  Musketiers  Girrulatis.  Im  Lesebuch  bemerkt  Schleicher 
Nur  die  scbreibung  habe  ich  verbefiert,  sonst  aber  durchaufi  nichts 
geandert,"  was  im  Wesentlichen  auch  richtig  ist.  An  Stelle  der  ersten 
„notwendigen  aufilafiung"  hat  KumutAt's  Kopie  „  Uigaiszims  buwo  etc. 
—  i.  t.  t.u,  an  Stelle  der  zweiten  das  wohl  ganz  unschuldige  ntikt 
24  Sgr.  Sztp:u  „blos  24  Silbergr.  der  Scheffel.a  Fur  Schleicher's,  mit 
„(sic!)u  hervorgehobene  baugefaugeninku  hat  die  Prager  Kopie  Bau- 
gefangeniu,  was  jedenfalls  verstandlicher  ist  (KumutAt's  Korrektur? 
Als  Erklarung  hat  K.  Budawdn$s  kalinel  hinzugefttgt),  ferner  im  folg. 
Satze  t&du  fflr  Schleicher's  Mdu\  das  nachste  ir  fehlt.  Besser  ist 
KumutAt's  nambj  (d.  h.  namejt,  vgl.  Indog.  Forsch.  VI,  S.  288)  denn 
Schleicher's  namh  (S.  250:  nu  Proekul  nambj),  gleichfalls  besser  per 
szlekcziausi  denn  Schleicher's  phr  szlekczidus  (ebd.);  sonst  hat  Kumu- 
tAtis  ant  Dakto  fur  Schleicher's  daikto  (d  fur  di  nach  dem  Kakschener 
Dialekt),  pasilikti  fur  pasUlkt. 

Die  zweite  Sendung  (Postst.  „Lesgewangminnen  20/7tt) 
enthalt  zunachst  einen  halben  Bogen  mit  6  dainos ;  5  davon  hat  nocb 
KlmutAtis  geschrieben  (Schleicher  hat  sie  teilweise  nach  seiner  dama- 
ligen  Art  akzentuiert),  eine  Schleicher  selbst.  Er  hat  also  ziemlich 
bald  soviel  litauisch  gelernt,  urn  selbst  an  die  Arbeit  zu  gehen,  was 
bei  seinem  ausgesprochenen  Sprachentaleut  und  bei  dem  Umstande, 
dass  er  sich  zu  seiner  wissenschaftlichen  Reise  ja  nach  Tunlichkeit 
vorbereitet  hatte,  nicht   tiberrascht.  *)  Es  sind  dies  die  Volkslieder 


ls)  Im  Lesebuch  ist  das  betreffende  Lied  mit  KumuUt's  Chiffre  K  bezeichnet 


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10  VII.  J.  Zubatf :     <■ 

Ey  tu  Jewa  (Lesebuch,  S.  39  f.),  Ei  siere,  siere  man  Tewelis  ZirgHi 
(mit  3  ganz  geringfugigen  Varianten  identisch  mit  N.  332  in:  Litaui- 
sche  Volkslieder,  gesainmelt,  kritisch  bearbeitet  und  metrisch  uber- 
setzt  von  G.  H.  F.  Nesselmann,  Berlin  1853, 20)  Ant  Oukszto  Mlno 
(Schleicher's  Hand;  er  hat  einen  von  KumutAtis  leer  gelassenen  Raum 
bentitzt;  Les.  40);  Waiksiczojo  Mergtjte  po  RutHiu  Dhr&a  (Les.  38), 
Anksti  Rijta  keliau  (Les.  39),  Stdwi  Maskdlei  (ebd.),  Kas  tas  Kiemelis 
(s.  u.).  Mit  diesem  Blatte  enden  in  dem  in  der  Prager  Universitats- 
bibliotbek  aufbewahrten  Materiale  KumutAt's  Aufzeichnungen ;  alles 
tlbrige  hat  Schleichek  selbst  (auf  Briefpapier)  geschrieben. 

So  zunachst,  als  die  erste  Probe  seiner  selbstandigen  Sammel- 
rbeit,  noc  h  in  derselben  Sendung  ein  Blatt,  eingeleitet  durch  die 
Bemerkung:  Nfl  manfcs  pates  surinkta;  Kakszfls'  1852.  A.  Schleicher." 
Das  Blatt  enthalt  einige  Spriichworter  und  Redensarten,  die  so  gut 
wie  durchwegs  auch  iin  Lesebuch  stehen,  ferner  die  Melodie  (und  die 
erste  Strophe)  des  Liedes-JTo  liUdit  sesytes  (Les.  33:  BBalsas  dainos 
kaip  Kakszus  dainfija")  und  das  Lied  Alutic  gerau:  dieses,  eiue  Vari- 
ante  von  Nesselmann  N.  55,  wo  die  beiden  ersten  in  der  That  roin- 
destens  entbehrlichen  Strophen  fehlen,  ferner  von  Lietdviskos  svot- 
bines  ddjnos,  u2r.  par  Ant.  JuskeviCe,  Petropyle  1883  N.  526,  855, 
1000,  folgt  unten  im  Wortlaut.  Die  erwahnte  Melodie  hat  Schleicher 
auch  in  der  (Jbersetzung  seiner  Volkstexte 27)  publizitrt  (S.  229),  mit 
dem  Unterschiede,  dass  sie  hier  (jedenfalls  ihrem  Charakter  mehr 
entsprechend)  im  3/4-,  im  Prager  Manuskript  im  s/8-Takte  notiert  ist 
(aus  jener  Sammlung  gieng  die  Melodie  auch  in  Bartsch's  Dainu 
Balsai  N.  233  b  iiber).  Nebenbei  bemerkt,  Schleicher's  fliichtige  Noten- 
schrift  veirat  einen  getibten  Notenschreiber ;  „er  war  ein  ausgezeich- 
neter  Musiker,  theoretisch  und  praktisch",  erziiblt  ja  von  ihm  sein 
Verehrer  und  Freund  VanIcek  (vgl.  K.  Glaser:  A.  Vanfdek,  biogr. 
Skizze,  Wien  1885,  S.  65). 


(S.  40) :  wahrscheinlich  hat  sich  Schleicher  behufs  Ubung  dis  Lied  von  Kumutatia 
nicht  aufschreiben,  sondern  diktieren  lassen. 

i6)  Solche  tJbereinstimmungen  werden  wir  noch  einige  zu  verzeicbnen  haben. 
Sie  bieten  nicbts  Oberraschendes,  nachdem  ja  Nesselmaun's  Lieder,  sofern  sie 
nicht  poln.-lit.  Sammlungen  entnommen  sind  (was  bei  N.  332  nach  Ausweis  von 
S.  359.  f.  nicht  der  Fall  ist)  gleichenfalls  aus  dem  nicht  grossen  preussisch-li- 
tauischen  Gebiete  s  tarn  men. 

7)  Litauische  Marchen,  Sprichworte,  Rats  el  und  Lieder.  Gesammelt  und 
Ubersetzt  yon  August  Schleicher.  Weimar,  Hermann  Bohlau,  1857. 


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Zu  Schleicher's  litaimchen  8tudien.  XI 

Die  dritte  Sendung  (Postst.  „Pilkallen  a9/7u  besteht  in 
einem  8  S.  langen  Brief28)  mit  ziemlich  reichem  Inhalt.  Er  beginnt 
mit  der  Bemerkung  „Isz  Eurszu  pre  Pilkainio  Manes  pates  surinkta. 
Schleicher"  und  enthalt  das  Lied  Nusipyniau  vainikeli  (Les.  33,  Mar- 
chen  230,  Bartscii  N.  319)  mit  einigen  nichtssagenden  Abweichungen 
votn  Texte  des  Lesebuchs  (Str.  2.  uikile,  3.  plaftkit,  4.  atsirqdo, 
nustende,  5  bensakyhit :  ahnliche  Abweichungen  kominen  audi  in  son- 
stigen  Texten  vor,  und  wollen  wir  sie  des  Naheren  unbeachtet  lassen), 
dann  6  Ratsel,  ferner  das  Lied  Musu  brolyczei  (Les.  34,  hier  jedoch 
als  aus  Bagdonen  stammend  bezeichnet),  weitere  Ratsel,  Spruchworter 
a  us  Kakschen  und  Kurschen.  Es  folgen  „Dainos  iszBagdflnfl  (Pilkainio 
Kreise)",  und  zwar:  Per  szilelg  jfijau  (Les.  31),  Pas  teveli  jaugau  (eine 
freie  Variante  des  Liedes  aus  Kakschen  ira  Les.  41;  s.  u.),  dann 
wieder  Ratsel  und  Sprtichworter,  ferner  „Datnos  isz  Kurszu:  0  has 
sake  apvynUis  Les.  35),  Apvinys  dygdams  (s.  u. ;  vgl.  Nesselmann 
N.  320,  321),  dann  wieder  ein  Ratsel,  dann  die  Melodien  der  Lieder 
Per  szilel$  jqjau  (Lit.  Marchen  232)  und  Pas  tevel$  jaugau  (s.  u.), 
wieder  ein  Ratsel,  das  Lied  GaU  lauko  Linucei  (so  gut  wie  ohne  Varianten 
mit  Nesselmanx  N.  380  identisch),  Ratsel  und  Sprichworter,  das  Lied 
0  had  asz  jdjaupas  savo  tnergytg  (Nesselmann  404,  mit  Nichts  sagen- 
den  abweichungen ;  darunter  tirgelio  Str.  5  Mr  Nesselmann's  Druck- 
fehler  i  gelio)y  Kattrin  tnan§  zmonuzes  (Nesselmann  404,  abermals  mit 
geringfugigen  Varianten),  schlicsslich  die  PdsaJca  ape  kytry'g  merga 
(Lesebuch  117).  Der  Brief  schliesst  mit  der  Bemerkung:  „  Kurschen 
29.  Juli  1852.  Diese  vorstehenden  24  ratsel,  14  sprichworter,  9  dainas 
und  die  geschichte  vom  schlauen  madchen  habe  ich  selbst  aufge- 
zeichnet,  fast  durchauss  nach  mitteilung  einer  lGjahrigen  dienstmagd 
in  Kurschen,  von  der  ich  noch  viel  zu  erhalten  hoffe.  Mir  geht  es 
wol,  das  hiesige  quartier  ist  vollkommen  gut,  kost  ebenso.  Litauisch 
spreche  ich  ziemlich  leicht."  Vgl.  dazu  den  3.  Brief  an  den  Secretar, 
S.  550  ff. 

Die  vierte  Sendung  (Postst.  HPilkallen  3  8")  besteht  aus 
einem  10  S.  langen  Brief  datiert  „Kurszfis,  30t^ji.  Julij$.a  „Haec 
omnia    percepi   ex   ore  ancillulae  praeceptoris,"    bemerkt  Schleicher 


t8)  Der  Vollstandigkeit  halber  erwahnen  wir  noch,  dass  eine  Visitenkarte 
Schleicher's  beiliegt,  mit  der  Beischrift:  „Herrn  Bibliothekar  Dr.  Safafik  Hoch- 
wolgeboren  Prag.  VererungsYollen  grass  durch  Herrn  Pfarrer  Karpowitz  auss 
Preuss.  Litauen  den  freundlichen  und  gutigen  fdrderer  meiner  litauischen  studien". 
Dieser  Umstand  mag  die  Sorgialt  dokumentieren,  mit  welcher  Safafik  alles  auf 
Schleicher's  litauische  Reise  Bezugliche  aufbewahrte. 


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12  VII.  J.  Zubatf  : 

(vgl.  dazu  auch  Briefe,  S.  551).  Der  Brief  beginnt  mit  einera  Ratsel, 
worauf  das  Lied  Anksti  rytq  keldatna  mit  Melodie  folgt:  eiue  ziemlich 
selbstandige  Variante  von  Nesselmann  N.  191  und  405  sowie  Lietu- 
viSkos  Dijnos  u2r.  par  Ant.  Ju&keviOe  N.  37  (s.  u.).  Dann  kommen 
die  Lieder  Asz  pasikurtjczau  (bis  auf  einige  wenige  unwesentliche 
Abweicbungen  mit  Nesselmann  407  identisch)  Sejau  ruteles  (identisch 
rait  den  vier  ersten  Strophen  von  Ju&keviC,  Svotb.  d£jnos3s6;  Str.  2 
und  3  hat  Schleicher  s.  [wohl  su?\  devynioms  szakdems)^  Stdvi  zir- 
gytis  (8.  u.;  vgl.  Nesselmann  N.  344),  Pas  tevd[  augau  (Nesselmann 
335,  mit  einigen  geringfiigigen  Varianten  29) ;  Str.  6  hat  Schleicher 
tnesta  zinamonel,  vgl.  Nesselmann  S.  354);  darauf  »Mi$les  isz  Kurschu 
n&  Marikts),  Pdsaka  ape  kardliaus  grdz$  dukterl  (Les.  123),  das 
Lied  Kas  subatel§  (Les.  36)  mit  Melodie.  Diese  steht  auch  Lit  Mar- 
chen  233  (und  Bartsch  N.  231).  In  unserem  Manuskript  hat  jedoch 
Schleicher  andere  Taktierung,  und  weil  das  Lied  rhythmisch  nicht 
leicht  verstandlich  ist,  wollen  wir  die  Melodie  hier  in  der  handschrift- 
lichen  Gestalt  mitteilen: 


i 


— I 0 0  — 0 f h — i tf^ (- 4- 0 F- 1 


Kas    $uba-        te-    1$  sda-    vjau  moczu-     tte       ke-  m«,  kas 
ne-  de-     le~  le      ballu   sve-         te-    liu        laukiau,kas 


we-  de-   le-  le  baltu  sve-         te-      liu       lau-  kiau. 


*9)  Darunter  beansprucbt  ein  besonderes  Interesse  die  Permhsivform  te 
liki  Str.  2  und  3,  die  Schleicher  mit  einem  (?)  versehen  hat.  Nesselmann  bat  te 
lika.  Der  regelrechte  Permissiv  hatte  te  Ilka  oder  te  lekl  zu  lauten.  Nachdem 
lekii  in  alterer  Zeit  athematisch  flektiert  wurde  (Kurschat  §  1181,  Brugmann, 
Grundriss  II,  S.  911,  919:  vgl.  ved.  riktam,  i-ikthas),  ergibt  sich  ja  von  selbst 
die  Vermutung,  liki  sei  ein  alter  athemathcher  Optativ  {*UqU)t  mit  der  ihm  von 
Rechts  wegen  zukommenden  Tiefstufenform  in  der  Wurzel,  und  gehdre  zu  den 
von  mir  Indog.  Forsch.  IV,  S.  476  ff.  behandelten  Formen  teti,  le  d&di.  Nes9el- 
mann's  te  lika  ist  eine  nach  den  sonstigen  Permissiven  auf  -a  entstandene  Kom- 
promissform.  —  Die  Variante  vynuzo  tekanezua  Str.  6,  von  Schleicher  abermals 
mit  einem  Fragezeichen  versehen  (Nesselmann  voynuzio  betekaneze)  ist  naturlicb 
ein  Fehler. 


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Zu  Schleicher's  liUuischen  Studien.  13 

Es  folgt  dann  das  Lied  Ej  toll,  toll,  labai  toll  (s.  u.;  vgl. 
Nesselmasn  N.  387,  JuSkevic  Liet.  d.  N.  27  und  895)  und  die  Pdsaka 
ape  tinging  mhgq.  An  diese  Ietztere  kntipft  Schleicher  eine  Bemer- 
kung  an,  die  wir  dem  Leser  nicht  vorenthalten  wollen.  .Namentlich 
die  letzte  pasaka,  (sowie  auch  die  der  vorigen  Sendung)  ist  hochst  an- 
mutig  und  trefflich.  Die  letzte  pasaka  ist  uberdiefs  ires  mythologischen 
Inhaltes  wegen  von  besonderem  Interesse.  Nur  ist  es  ser  schwer  der- 
gleicken  erzalungen  sich  so  langsam  und  deutlich  vorerzalen  zu  lassen, 
dass  man  sie  nachschreiben  kann.  Hier  habe  ich  eine  junge  person 
schon  treflich  dazu  abgerichtet  und  ich  gedenke  noch  genug  auss  ir 
herausszuholen.  Nachsten  winter  erhalte  ich  noch  viel  nachgeschickt. 
Nachstens  mer. 

Kurachen  2./ VIII.  52.  Schleicher." 

Zum  Schlusse  stehen  abennals  zwei  Ratsel. 

Die  fttnfte  Sendung  (St.  „Pilkallen  6  8a)  besteht  in  einem 
8  Seiten  langen  Brief.  Anfangs  steht  die  Bemerkung:  „Kurszills.  (nu 
Marikes)  Suiinko  Aug.  Schleicher",  zum  Schlusse  die  Datierung: 
„Kurszfis  5./VIII.  52.  Aug  Schleicher  u  Der  Brief  enthalt  3  Ratsel, 
die  Pdsaka  ape  lape  (Les  122),  Pdsaka  ape  razbdninkus  (Les.  122), 
Kita  pdsaka  ape*  razbdninkq  (s.  u.),  Pdsaka  ape  semi  8zlmel[  meszku 
ir  vilka  (Les.  120),  die  Lieder  Dvi  antitelts  (s.  u.),  Noriu  mego  (s.  u. ; 
vgl.  Nesselmakn  N.  236,  JuSkeviC,  Liet  d.  N.  695,  Svotb.  d.  N.  48, 
780),  und  die  Pdsaka  ape  raging  vf/ra.  (Les.  118). 

Die  sechste  Sendung.  (St.:  Pilkallen  13  8)  ist  ein  7.  S. 
langer  Brief  mit  der  Bemerkung  BKurszflse  surinko  A.  Schleicher". 
Er  beginnt  mit  15  Ratsel n,  worauf  die  unten  abgedruckte  Pdsaka 
ap?  tnoczekq  folgt;  dann  enthalt  er  noch  die  Pasaka  ape  Kardliaus 
ditkteri  (Les.  132),  Pdsaka  apt  nykszti  (Les.  121)  und  3  Spruch- 
worter.  Zum  Ratsel  Avete  (Les.  56;  nebenbei  bemerkt,  hier  schreibt 
Schleicher  bibuks,  pisute)  wird  bemerkt:  tq  rojs/g  n&  moteriszkes 
gavau!! 

Die  siebente  Sendung.  (St.  ^Kaukehraen  "/*")  ist  ein 
Brief  von  3  Seiten,  datiert  BKaukeuiis  25taji4  Aug.  1852u.  Er  ent- 
halt nur  das  Lied  Augin  te'vas  du  sungczu  (s.  u.)  mit  Melodie,  das 
Spriichwort  Versziu  ne  HUives  bulume  ne  baubsi  (vgl.  Les.  102),  das 
Lied  Asz  vins  zelnerius  (Les.  46),  Voj  tadu  ndriu  (Les.  47)  und 
schliesst,  wie  folgt: 

„Eine  viele  seiten  lange  erzalung  habe  ich  noch  nicht  abge- 
schrieben.  Gegenwartig  bin  ich  auf  dem  wege  in  die  schifferdorfer 
am  Euriscbeu  Haffe.  Sodann  nach  Prekuls,  Memel  bis  Grotingeu  von 


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n 


VII.  J.  Zubaty: 


da  iiber  Konigsbg  nach  Prag  recta  via.  Vor  ende  Sept.  werde 
ich  kaum  anlangen.  Friih  und  abends  ist  es  hier  schon  so  kalt, 
nachstens  dQrfte  es  nachts  frieren. 

Herm  Bibl.  SafaIUk's  brief  habe  ich  erhalten;  ob  derselbe  wieder 
in  Prag  ist,  weiss  ich  noch  nicht.  Ich  verspare  nunmer  alle  weitere 
mitteilung  bis  zu  meiner  riicker. 

Kaukenen  25/Aug.  1852.  Schleicher.* 

Die  ,viele  seiten  lange  erzalung"  ist  natiirlich  die  vom  schlauen 
Jungen,  Les.  126  if.  Die  geausserte  Absicht,  alle  weitere  Mitteilung 
bis  zu  seiner  Ruckkehr  zu  versparen,  stimmt  mit  unserer  obigen  Be- 
merkung  tiberein,  wornach  das  acute  Stuck  kein  Postbrief  ist.  Es 


If    Szaurys 


Sdmenis 


Zemelis 

Ausztrinis 


Satdetekis 


O 


ilgs  \    trumps 
Ozinis 


S&ksinis 


&   Petu  vejs 


enthalt  zunachst  die  obige  Zusammenstellung  der  Wimlbezeichnungen 
vom  Oberfiscbmeister  Beerbohin  (vgl.  Schleicheus  Brief  vom  6.  Sept. 
1852  an  den  Sekretar  der  kais.  Akademie  S.  556)  mit  der  einleiten- 
den  Bemerkung: 


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Zu  Schleicher's  litauiscben  Studien.  15 

.Compass  der  fischer  am  Kurischen  Haffe.  Nach  den  ubl.  be- 
nennungen  zusammengestellt  von  Hrn.  Oberfischmeister  Beerbohra  auf 
Feilenhof. 

Frisches  Haf  lit.  Aismares  (Ais  hat  im  Lit.  keinen  sinn  und 
ist  wol  verstiimelung  von  Aist,  wie  auch  in  alteren  deutschen  biichern 
das  frische  Haf  Estmeer  geuannt  wird:  Aestiorum  mare.  Ist  nicht 
Ostsee  ein  mundgerecht  gemachtes  Estsee?)"  [Vgl.  dazu  Joh.  Schmidt 
in  Kuhn's  Ztschr.  XXXIII  1581.] 

Es  folgen  ferner  die  Lieder  Marutems  begau  (Les.  49;  „Daina 
kure  man  Zwejft  szaltyszius  Erdzus  Nagaits  mudvem  ant  mariu  begant 
sake"),  PlaukUe  man  geltonlje  (Les.  48),  Ant  tiltUe  stovejau 
(Les  .50)  und  das  unten  abgedruckte  Lied  Man  begant  budumeli.  Dar- 
unter  sind  einige  wenige  Ratsel  und  Sprtichworter  eingestreut. 

Wie  man  sieht,  ist  der  Inhalt  der  Prager  ScHLEicHER'schen  Deposita 
ein  ziemlich  reicher.  Von  35  Liedern  des  Lesebucbs,  die  Schleicher  als 
Resultat  eigener  Sammelarbeit  herausgegeben  hat,  stehen  hier  16 
(oder,  will  man  die  erste  Strophe  der  Daina  Ko  litidit  sesytes  mit- 
rechnen,  17),  von  den  im  Lesebuch  nicht  verwerteten  abgesehen ; 
die  im  Lesebuch  mit  S  (Schleicher)  und  K  bezeichneten  Ratsel  und 
Sprichworte  sind  zum  grossten  Teil  auch  in  unserem  handschriftlichen 
Material  enthalten;  von  den  durch  Schleicher  selbst  [(in  Kurschen) 
aufgezeichneten  Marchen  fehlt  nur  eine,  die  bereits  erwahnte  vom 
schlauen  Jungen  (abgesehen  von  der  Ragniter  Erzahlung  vom  Kater 
und  dem  Sperling,  Les.  205.)  Warum  Schleicher  aufgehort  hat,  weiteres 
Material  der  Bibliothek  zur  Aufbewahrung  zu  iibergeben,  weiss  roan 
nicht,  kann  es  jedoch  leicht  vermuten:  es  war  ja  ziemlich  unbequem 
und  im  Grunde  auch  iiberflflssig,  Alles,  was  Schleicher  selbst  wahrend 
der  letzten  Zeit  seines  Aufenthaltes  in  Litaueu  gesammelt  und  was 
ihm  nach  Prag  nachgesandt  wurde,  behufs  Deponierung  zu  kopieren; 
und  war  es  vielleicht  auch  notwendig,  die  ersten  Aufzeichnungen 
und  fremden  Beitrage  ftir  das  Lesebuch  in  der  endgiltigen  Fassung 
umzuschreiben,  so  brauchte  ja  Schleicher  auch  dazu  die  Originale 
als  Vorlage  und  zum  Nachsehen.  Es  ist  gewiss  kein  Zufall,  dass  ge- 
rade  das  grosste  von  Schleicher's  Kurschener  Marchen  im  deponierten 
Materiale  fehlt:  man  schreibt  lieber  zehn  kleinere  Stiicke  ab,  denn 
ein  grosses,  wenn  es  nicht  absolut  notwendig  ist. 

Merkwiirdigerweise  bietet  Schleicher's  Depositum  in  der  Prager 
Universitatsbibliothek  auch  Stiicke,  die  im  Lesebuch  fehlen.  Einiges 
mag  Schleicher  absichtlich  weggelassen  haben.  So  die  Lieder,  welche 


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16  VII.  J.  Zubatf: 

er  wiihrend  der  Bearbeitung  des  gesammelten  Materials  in  Nesselmahn's 
1853  erscbienener  Sammlung  fand*),  so  vielleicht  auch  die  beiden 
unten  abgedruckten  Marchen,  deren  Form  ihm  nicht  sorgfaltig  und 
glatt  genug  scheinen  mochte.  Einiges  (die  Iexikalischen  und  ono- 
mastischen  Brockeu)  passte  in  den  Ramen  des  Lesebuchs  nicht. 
Immerhin  scheint  es  mir,  Schleicher  hatte  doch  noch  Einzelnes  zu 
verwerten  vermocht,  wenn  er  Alles  auf  seinem  Tisch  beisammen 
gehabt  hatte.  Im  Vorwort  zuin  Lesebuch  schreibt  er  ja  u.  A.  (S.  V.) : 
„Bis  auf  wenige  aufinamen  gebe  ich  hier  alles,  was  ich  gesammelt, 
auch  den  schmuz,  dessen  man  in  der  litauischen  volksliteratur  leider 
ser  vil  findet;  nur  einige  ratsel  habe  ich,  als  zu  abscheulich,  weg 
gelaUen."  Es  will  mir  scheinen,  Schleicher  habe  bei  der  schliesslichen 
Bearbeitung  seines  Lesebuchs  nicht  Alles  besessen,  was  er  in  Prag 
deponiert  hatte.  Moglicheiweise  ist  ihm  im  Laufe  der  Zeit  Einiges 
von  seinen  Aufzeichnungen  verloren  gegangen,  oder  aber,  er  hatte 
nicht  Alles  ftir  seine  Person  abgeschrieben  gehabt,  was  er  in  Prag 
deponiert  hat,  und  hat  selbst  darauf  vergessen.  Ob  und  inwiefern 
er  sein  deponiertes  Material  nach  seiner  Rtickkehr  nach  Prag  be- 
nutzte,  wissen  wir  natiirlich  nicht  zu  sagen. 

Einige  Worte  wollen  wir  fiber  das  Verhaltniss  der  Textierung 
der  dem  Lesebuche  und  dem  Prager  Manuskripte  gemeinsamen  Stiicke 
einschalten.  Zunachst  ist  es  natiirlich  selbstverstandlich,  dass  dieselben 
im  Lesebuch  in  Schleicher's  spaterer,  fiir  das  Handbuch  gewahlten 
Ortbographie  erscheinen;  uber  seine  Schreibart  vom  J.  1852  findet 
man  die  beste  Belehrung  im  ersten  Briefe  an  den  Sekretar  der  kais. 
Akademie  S.  533  ff.  Der  einzige  wesentliche  Unterscbied  besteht 
darin,  dass  Schleicher  i.  J.  1852  noch  nicht  konsequent  den  hoch- 
wichtigen  Uuterschied  zwischen  e  und  e  einhalt,  und  dass  der  Akzent 
auf  Langvokalen  i.  J.  1852  durch  das  Zirkumflexzeichen  (d  usw.), 
im  Handbuch  durch  den  Akut  (d  usw.)  bezeichnet  wird  (doch  nicht 
konsequent:  spateres  i  erscheint  schon  im  J.  1852,  wahrend  e  hier 
spateres  e  vertritt).  Die  spatere  Ortbographie  hat  Schleicher  tibrigens 
schon  in  seinen  Lituanica  (Sitzb.  der  ,phil.-hist.  CI.  der  kais.  Ak.  XI 
1853  76—156)  I  („Die  Schreibung  des  Litauischen")  vorgelegt. 
Ebenso  selbstverstandlich  ist  es,  dass  Schleicher  seine  Deposita 
ziemlich  fluchtig  geschrieben  hat  und  die  verschiedenen  diakritischen 

20 )  Allerdings  hat  Schleicher  wissentlich  auch  einige  von  ihm  gesammelten 
Lieder  abgedruckt,  die  teilweise  ohne  wesentliche  Abweichungen  auch  bei  Nessel- 
mann  sich  voriinden:  ygl.  seine  Bemerkungen  Les.  33,  34,  85,  38,  39,  44,  46, 
49,  50. 


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Za  Schleicher'*  litauischen  Studien.  ]  7 

Zeichen  sehr  oft  weglasst,  zuweilen  verwecbselt:  lasst  er  doch  selbst 
bei  t  und  ,;'  oft  den  Punkt  fallen.  Hie  und  da  verrath  die  Schreibung 
im  Manuskript,  dass  Schleichkr  i.  J.  1852  im  Litauischen  noch  nicht 
so  sattelfest  war  wie  spater.  Die  ofters  vorkommende  Schreibung 
rado  u.  A.  fttr  sein  spateres  rddo  erweist  z.  B.,  dass  die  Bildungs- 
weise  des  Zeitworts  randu  rasti  Schleicher  erst  nachtraglich  klar 
geworden  ist.  Sonst  vergleiche  man  z.  B.,  dass  der  Anfang  des  Liedes 
0  ka  sake  apvynelis  (Les  35)  in  der  Handschrift  0  has  sdke  usw. 
aufgezeichnet  ist:  den  Fehler  hat  das  anlautende  s  in  sake  begiinstigt. 
Einigemal  stebt  im  Praeteritum  e  (e)  fiir  0,  was  moglicherweise  auf 
das  Verklingen  des  auslautenden  Vokals  (insbes.  beim  Singen)  zuriick- 
zufuhren :  so  uiktle,  nuskhule  fur  utkilo,  nuskPndo  Les.  34.  Nicht  selten 
findet  man  auch  Belege,  aus  denen  hervorzugehen  scheint,  dass 
Schleicher's  Ohr  Anfangs  nicht  scharf  genug  den  Unterschied  zwischen 
tonenden  und  tonlosen  Konsonanten  zu  erfassen  vermochte,  was  bei 
einem  Deutschen  kein  grosses  Wunder  ware.  In  der  vierten  Sendung 
z.  B.  stebt  im  Manuskript  in  dem  Liede  Ness.  407  in  der  1.  Str. 
pasUcurt{czau  far  pas%kurd[czauy  lankelf  fiir  lange^.  Ebenso  vermeinte 
er  im  Marchen  vom  tragen  Madchen  zu  horen :  kad  vis  verpi  0  galva 
taip  greta,  was  ihm  natUrlicb,  wie  das  im  Manuskript  beigefugte 
Fragezeichen  dartut;  unverstandlich  war;  das  Lesebuch  126  hat  das 
richtigere  kad  jau  vis  verpi  0  gulvh  teip  kreta.  So  hat  das  Manu- 
skript auch  su  ti  vogdiniU  (f)  piczveceu  fttr  sU  td  pavogtdje  pecevete 
Les.  133;  Schl.  hat  fiir  das  Lesebuch  das  Wort  anders  ersetzt,  ob- 
wohl  vogtinis  ein  ganz  regelrecht  gebildetes  lit.  Wort  ist  (vgl.  Leskien, 
Die  Bildung  der  Nomina  im  Lit.,  Abh.  der  phil.-hist.  CI.  der  K. 
Sachs.  Ges.  der  Wiss.  XII,  S.  405  t,  auch  Schleicher,  Oramm.  118). 
Anderswo  haterpMo  geschrieben  und  erst  in  buto  korrigieit 31).  Ins- 
besondere  scheint  ihm  der  Unterschied  zwischen  s :  *,  sz:&  Schwierig- 
keiten  bereitet  zu  haben.  So  schreibt  er  fiir  pyzute  im  Ratsel  Avete 
Les.  56  pisute,  fflr  piz$  (richtig  ware  wohl  pyza  ?)  im  Ratsel  VBdras 
Les.  67  plsq.  Mehrere  male  wiederholt  sich  szudyt>  nuszudf/t  far  das 
richtige  iadyti:  erst  in  der  6.  Sendung  erscheint  auch  die  richtige 
Schreibung  mit  &,  aber  auch  bier  hat  Schleicher  einmal  schon  ge- 
schriebenes  nusmdit  in  nu&udit  korrigiert,  einmal  hat  er  mit  sz  an- 
fangen  wollen  und  daraus  i  gemacht.  So  schreibt  er  auch  wiederholt 
ssupdne'  fiir  Hupone\  einigemal  findet  man  verschiedene  Formen  von 
ve&u  mit  sz  geschrieben,  das  richtige  idkas  wechselt  mit  szdkas  ab. 


s')  Vgl.  anch  die  Fussnoten  unten,  S.  20,  27,  29. 
PliiL-hist.  Clasae  1901. 


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18  VII.  J.  Zubatf : 

Hieher  gehort  wohl  auch,  dass  fiir  KumutAt's  kaplys  im  Sprichwort 
Les.  83  kablys  steht.  So  begreift  man  aucb,  dass  Schleicher  einer 
(ungenauen)  Etyraologie  zu  Willen  spater  meilai  „Mista  schreiben 
konnte,  obwohl  das  Wort  mit  §  gesprochen  wird  (auch  der  Lette  sagt 
mesls,  tnSsli,  nicht  tnezli) :  im  Prager  handschriftlichen  Material  steht 
diesmal  jedoch  das  ricbtige  meszlats  fiir  metlais  Les.  56  {Beta). 

„Die  form  liefi  ich  unverandert  so,  wie  ich  sie  beim  volke 
fund,  oder  wie  sie  meine  gewarsmanner  mir  uberlieferten",  sagt 
Schleicher  im  Vorwort  zum  Lesebuch,  S.  VI.  Dies  ist  im  Ganzen 
richtig.  Die  Sprache  hat  er  allerdings  einheitlich  zu  gestalten  ge- 
trachtet,  namentlich  was  den  Dialekt  anbelangt:  in  den  handschrift- 
lichen  Aufzeichnungen  findet  man  mancbe  Schwankungen,  wie  dude 
fur  dialektisch  richtiges  im  Lesebuch  erscheinendes  dde  und  Vieles 
dgl.  So  erscheint  z.  B.  auch  fur  sznuptuks  ,,Schnupftucha  des  Lese- 
buchs  in  der  Handschrift  szmptuks]  und  szmptoks.  Hie  und  da  scheint 
Schleicheb  dialektisch  Interessantes  aucb  der  Einheitlichkeit  der 
Sprache  geopfert  zu  haben.  So  erscheint  im  Marchen  vou  der  Konigs- 
tochter  (Les.  132  f.)  die  Endung  der  3.  Ps.  Prat,  in  der  handschrift- 
lichen  Aufzeichnung  merkwurdig  ungleichmassig  geschrieben,  woraus 
wohl  zu  schliessen  ist,  dass  der  Erzahler  unbetontes  ausl.  -o  -e  wie 
-u  -i  sprach:  neben  Formen  auf  -o,  zuweilen  im  selben  Satze,  auch 
paWcuy  itndavu,  apgirdydavu,  atpleszdavu,  galedavu,  nurdszu,  rdszu, 
sudeginu,  einmal  p&vogi,  was  offenbar  pavogS  heissen  soil :  im  Les., 
S.  133,  hat  dieses  p&vogi  Schleicher  durch  das  unstreitig  unrichtige 
phvog$  ersetzt.  Auch  iz  to  bitiu  hat  hier  Schleicher  aufgezeichnet. 
Von  dgl.  abgesehen,  hat  Schleicher  fur  das  Lesebuch  insbesondere 
die  Kurschener  Marchen  textlich  redigiert:  den  Satzbau  hie  und  da 
etwas  geglattet,  die  Wortfolge  etwas  geandert  u.  s.  Bekanntlich  war 
der  Lehrer  Kumutdtis  Schleicher  bei  der  schliesslichen  Bearbeitung 
der  Texte  behilflicb 32) :  es  ist  durchaus  nicht  unmoglich,  dass  dgl.  Aude- 
rungen  wenigstens  zum  Teile  eben  darauf  zuruckzufuhren  sind.  Damit 
sich  der  Leser  vom  Gesagten  ein  Bild  machen  kann,  folgen  hier  zur 
Vergleichung  mit  Les.  S.  117  einige  Zeilen  aus  der  ursprttnglichen 
Fa8sung  des  ersten  Marchens: 

Sykj  ra&idvo  pdns  ir  kuczerius,  o  jr  priva&idvo  pr*  v$no  bhto^ 
ir  cze  vend,  tnergb  dude.  0  paskfij  tas  pdns  tq  kUczeri  sihnte^  kad 
gPrt  isznhsztu!  0  ji  sake:  nUsittu  (ala&s)  ne  turii\  o  isz  tykaus  te- 
keta  (vdndenf)  r&si  ne  g&rs.*   0  tas  pdns  jei  sake:  nKad  tu  taip  Ay- 


")  Vgl.  Sal.  Lefmann,  August  Schleicher,  Leipzig  1870,  S.  34. 


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Zu  Schleicher's  litauischen  Studien.  19 

tri,  tai  asz  ir  trip  kytras  btisiu."  0  jis  dabar  s<1ko;  kad  ji  pas  Ji 
at^  is  nei  n&g&  nei  apsiredzusi, . .  .  kad  jis  ndr  jq  vfot.  0  ji  nusiredo 
n&gb  usw. 

Im  Folgenden  reproduzieren  wir  aus  Schleicher's  Depositis  iu  der 
Prager  Universitatsbibliothek  Alles,  was  weder  in  seinem  Lesebuch  noch 
unseres  Wissens  sonst  veroffentlicht  worden  ist.  Die  Wiedergabe  ist 
eine  genaue.  Nur  die  Iuterpuuktion  und  der  Gebrauch  der  grossen 
uad  kleiuen  Anfangsbuchstaben,  die  in  Schleicher's  Aufzeichnungen, 
ihrem  fluchtigen  Cbarakter  geinass,  insbesondere  in  den  Liedern 
Einiges  zu  wUnschen  ubrig  lassen,  sind  geregelt,  Abktirzungen  (in 
Wiederholungen  der  Lieder)  ausgefUhrt  worden  :  sonst  sind  nur  die  tiber 
i  und  j  oft  fehlenden  Punkte  aus  typographischen  Grunden  zu- 
gefugt  worden.  Gelegentliche  Bemerkungeu  steheu,  sofern  sie  nicht 
von  Schleicher  selbst  herriihren,  in  [eckigen  Klammern].  Die  beige- 
fflgten  romischen  Zahlen  bezeicbnen  die  Sendungeu,  worin  die  mit- 
getheilten  Stiicke  euthalten  sind. 

Lieder. 

1.  I  Aus  Kakschen,  KummutAt's  Aufzeichnung.  II.]      ., 

Kas  tas  kiemMis,  kas  ne  kiemuzHis  ,,{s) : 

frpkalb  mudu  £monu£es. 

Kad  asz  iszeisiu  is£  to  kiemuzelio, 

paltksu  jums  ruimhii. 

Brolyczei  mano^  jaunPjie  mano, 

darykit  man  kaimuti 

margdms  skrynuzllems  swirnef  ruimuieli, 

man  jatinai  u£  staluHo. 

Brolyczei  iszkelulwo,  sesytes  dainbwo, 

moszUes  szokeju&es. 

2.  [Aus  Kakschen.  II. J 

Midi  gerau,  Ans  apvynutilis, 

grazei  dainaiau :  ans  puronizvlis  : 

o  kas  iszrasze  o  tas  iszrdsze 

mano  veidutelius?  mano  veiduzelihs. 


**)  [Wohl  als  Kompositum,  nektmu2eli$,  zu  fassen :  „ein  Nichtdorf,  unechtea, 
liebloses  Dorf.4*] 

2* 


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20 


VII.  J.  Zubatf : 


Ant  tevo  dvarttio 
dug  zati  l(ptte 
devynidms  szakdms 
ir  virszunu£ele. 

R&k  ant  szakudeliu  — 
aukso  spurkuzelis,  34) 
ant  virszuneles 
raibb  geguiele. 


Kukdvo  rytq 
ir  vakaruiel\, 
ik  iszkukdvo 
tevo  dukruzelg, 

broliu  sesuSety, 
sends  moczutes 
pasiuntinutele. 


3.  [Aus  Bagdonen.  Nach  Str.  7.  eine  Abschrift.] 


0 


Pas  te-    ve-    l[ 

•-* — v— —        -- 


pas  te-  ve-     Ij 


jaugau,  valu-   &$    tu- 


re-  jau, 


Iee 


jaugan, 


valii-    £$  tu- 


re-  jau. 


<-s=t- 


±*=£ 


■±3z 


nu-  si-  szeriau   sav  zir-  gf/t{    grynoms     a-    vi-    ielioms. 


letzter  Vers 


i 


u 


p 


3=£ 


-re-lis 


Pas  teveli  jaugau, 
valufy  twrejau, 
nusiszeriau  sav  £irgyt[ 
grynoms  avi£elioms. 

Ant  Urgyczo  sediaus, 
visl  graddzei  verke: 
neks  taip  graudzei  vbrke, 
kaip  send,  moczute. 

Per  kalnUj  jojau, 
visl  graMzei  v&rke: 
neks  taip  graudzei  v&rke, 
kaip  jaund,  mergyte. 


„Tik  ne  verk,  mergyte, 
asz  tdv  ne  brolytiS', 
juk  tindjei,  mergu&ele, 
kad  asz  zainereli$.u 

Per  lankelq  jdjau, 
visl  palydejo: 
ndks  taip  gratidzei  v&rke, 
kaip  jaunb  mergyte. 

„Palydek,  mergyte, 
ik  folios  gireles: 
Un  kuk&je  gegu&eU, 
rdmd{s  tav  szirddg. 


M)  [Die  etwa8  verwunderliche  Verbindung  will  offenbar  besagen,  „so  ?iel 
Astc  (waren),  auf  jedem  war  ein  goldener  Spross".  So  hat  auch  Nesselmann  in 
N.  66  ant  kfk  szakuze$  avkto  epurgana.    Abnlich  heisst  es  in  der   Variante  bei 


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Zu  Schleicher's  litanischen  Studien. 


21 


Ju  kukuj  dejelg  (orig.  degele), 
ju  raudin  szirdel%\ 
tik  sugryszke,  man  mergyte, 
ramdlk  tav  szirdele. 

Ne  liudek,  mergyte, 
asz  tav  ne  brolytis; 
juk  zindjei,  merguzele, 
kad  asz  zalnerelis. 

Nusieik,  mergyte, 
l  rutu  darzel^ 
nusiptke   vainikeli 
na  zaliu  ruteliu.u 

4.  [Aus  Kurschen  III.] 
Apvinys  dygdams, 
isz  zemes  lisdams: 
vAsz  esml  budrus 
ir  labai  gudrus.u 

Mezys  atsake 
ant  nukszto  budams  \ 
^Asz  esml  grxtdas 
ir  labai  drutas.* 

Mele  aisnke 
baczkoj  budamU: 
„Kas  isz  jus  visu 
be  manes  vi>nds?u 


nnPite  nusipisiu, 
ale  ne  devesiu, 
asz  gedesiu  bernuMlio 
dvejus  trls  metelius.uu 

nNe  gedek,  mergyte, 
asz  tav  ne  brolytis; 
juk  tindjei,  merguzele, 
kad  asz  zalnerelis. 

Gedeke ,  mergyte, 
tavo  motineles: 
juk  tindjei,  merguzele, 
kad  asz  zalnerelis." 


Rugys  atsdke 

ant  nukszto  budams: 

jjTik  jus  tylekit, 

0  ne  kalbekit. 

Kai  m£s  susieisim 

1  vdnq  kHivq, 
tai  mSs  kalbesim, 
kaip  koznam  puis  is. 

Bagdczams  girtis, 
druUmsems  Imtis, 
jauntms  globdtis, 
sen$ms  voldtis.u 


Die  Melodie  war  urspifinglich   im  \  Takte 

8 


5.  [Aus  Kurschen. 
notiert   und  erst  nachtraglich   sind   die  einzelnen  Takte   in 
halbiert  worden.  IV.] 


Takte 


Mdto. 


Anksti 


rytq  kel-     da-      ma,         baltai      burnq 


Jaskevic'  Svotb.  d.  626:  0  ken  iak&U  —  duksu  spurgitze.  Spvrga,  tpurgas  „Baum- 
auge«  wird  sonit  mit  g  geschrieben:  Schleicher's  k  dlirfte  unter  die  S.  17  erwahnten 
Ungenauigkeiten  zu  rechnen  sein.] 


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22 


VII.  J.  Zubatv: 


i 


prausdama,  std    ber-    njj-  tis      pre  sza- 


Ite, 


g^|i^§lgi^IJ 


su-ka- 


si  ma       jant  szir-    dfo. 


Ankstl  rytq  keldatna, 
baltai  burna  prausdama^ 
std  bernytis  pre  szaUs, 
sukasi  ma  jant  szirdfa. 

nKa  mocziite  padarei? 

man$  jdnq  iszledai 

f:  u£  to  szdmjo  bernuzelio,  :J 

kur  nei  karta  nemaczau, 
net  zodeli  nesakiad: 


jis  pragere  berq  zirgq 
jir  nil  zirgo  balnt)2[. 

Jis  pragers  ir  mang  jautut 
ir  nil  ranka  ztiduz^ 
nnTicz}  dukryte,  nutylek, 
n#  to  szelmio  tu  pabegk.uU 

nMotinele  tie  galiu 

vainikelj.  neturiu."     (Erster  teil    der 

melodie  als  schluss). 


6.   Handschriftlich  aus  Stalluponen.  [IV.] 


Stdvi  zirgytis 

jau  pa£eb6tas  : 

zinau,  reik  man  szalin  jdti. 


Stovi  mergyte 

prb  mano  szaldUs 

labai  grand zei  verkdama. 

„C#,  ne  verk,  mergyte, 

balta  negelkyte, 

r&si  dar  asz  vel  pargrisziu. 


O  jei  asz  negrisziu, 

gr\sz  mano  zirgytis, 

gr^sz  ir  mano  manderatis 

f)  j&dais  kraujeis  aptaszkyta'Ab). 

Skalbsi  mergyte 

mano  manderati 

savo  gailoms  aszarelems. 

Dzov£s  moczute 

mano  mand6.rat[ 

savo  gailoms  saduselems.* 


7.  [Aus  Kurschen.  Ini  Manuskript  steht  die  zweite  Zeile  jeder 
Strophe  zwischen  Wiederholungszeichen  [:    :].  IV.] 
Ei  tolir  tol^  labai  toll 
penki  brolitiei  szenq  pjfive. 
*b)  Hier  ist  zu  emendieren  (SchL).  [Zun&chst  liegt  selbstverst&ndlich  apta- 
szkytas]. 


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Zu  Schleicher's  litauischen  Studien.  23 

0  asz  sesyte  venturtele 
neszau  brolyczems  pusrytelius. 

Venoj  rankelej  pusrytelius, 
antro  rankele  abrusel^. 

Ir  ma  beneszant  brolyczems  pusrytelius, 
ir  asz  sutikau  du  dvarnfaiu  savdlninku.  36) 

Ir  je  ateme  pusrytelius, 
isz  antros  rankos  abrusel^ 

ir  je  idave  zirgus  laikyt : 

nLaikyk,  laikyk,  sesute,  laikyk  drutai. 

Ik  mudu  pavalgysiva  pusrytelius, 
tai  uzmokesiva  pinigtlius. 

0  net  trecziokais,  nei  szesztdkais, 
tik  vis  ve'nais  rundais  dolereleis.u 

Ir  asz  sesyte  savalninke 
paUidau  zirgus  szilats  begt: 

»Begkit,  zirgteei,  zuengiaudami  begkit 
ir  asz  sesyte  raudddama.u 

Kend  zirgu£ei  szilats  zvingau, 
keno  kurtuzei  giros  skdli? 

Broliu  iirguzei  szilats  zvingau, 
tevo  kurtuzei  giros  skali. 

8.  [Aus  Kurschen.  V.] 
Dvi  antitele's  plauke,  Zad  mudvi  toll  leisti 

plattkdamos  graud&ei  szauke.         u£  juriu  uZ  mareliut 

uz  didziu  vandeneliu. 

nKlausykiva,  sesyte,  Ten  ne  gedds  gaidelei, 

kq  kalba  muma  moczute.  ten  ne  czulbaus  pauksztelei. 

3G)  [Hier  bat  Schleicher  ein  Fragezeichen  beigefiigt,  wohl  wegen  der  Lange 
des  Verses.] 


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24 


VII.  J.  Zubatf: 


Ten  miidvi  tankei  verhsva 
ale  ratal  a7)  dahi&sva.u 


9.  [Aus  Kurschen.  V.] 
Ndriu  mego,  noriu  mego, 
ri  imanau  kur  gulti^ 
jaiiczu  kerne  grafy  mcrgq, 
w'  imanau,  kq  sitisti. 

Sidsczau  tarnq  ir  paslcli, 
kq  mergyte  veike: 
ui  stalelio  sededama 
vainikell  pma. 

Sklna,  plna  vainikell 
nd  taliti  nrieliu, 
beskjdafna,  dabidama 
su  vainlku  kalba. 

nVainikeli,  zaliukHi, 
kur  mudu  nueisiva?" 
nnAsz  zal&sis  i  svirnel[, 
o  tu  u&  bernelio. 


Ass  zalesis  bezali&siu 
tu  jaunb  bevtrksi** 
Riszczau  38)  rundtt  dolereli 
per  balta  stalel(: 

nSztai  tav,  sztai  tdv,  mergui  matu), 
ant  baltaus  muilelio: 
prauskis  mano  merguzele, 
rjjto  vakarely, 

kad  tu  butumb  taip  rauddna, 
kai  pas  motinelQ." 


nnAsz  pas  savo  motinel§ 
kai  rati  £idejo, 39) 
o  pas  tave\  bernu£  mano, 
kai  metb  pavydau.*" 


10.  Nft  vyro  isz  Vyszu  Heidekrug  kreiso.  [VII.] 


r — * 


-0 — 3 # 4- h P- — is 

- • y 1 K ^_ 


Au-    gin   tf-  vas        du  su-  ny-  czu,  auginda-  mas 

labal     dzauge's:  nAr       judu    bds-ta         art&-     jU-ku, 


^mm^^m 


arjudu  bdsta        szmpj&-    vu-    kufu 

Augin  tfvas  du  sunyczu, 
augindamas  labat  dtauges  \ 


,7)  [Lies  retai] 

M)  [NatOrlich  von  ritii,  ftir  schriftsprachliches  risvziau.] 
w)  [In  rozi  hat  Schleicher  t  unterstrichen,  Fiir  zideio  ist  selbstverst&ndjicb 
zydtjau  zu  lesen.] 


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Zu  Schleicher's  litauisehen  Stodien.  25 

„Ar  judu  b&sta  art&juku, 
ar  judu  busta  sz^npjivukufu 

nnNei  mud  busau  art&jiiku, 
nei  mud  busau  sz£npj&vUkuy 
tik  mudu  busau  zelneruku, 
zelneruku  osaruku. 

Ei  usare,  usarfli, 
padain&k  man  tq  dain6l$. 
Trfjs  mergytes  Agas  rinka, 
tU  j&s  rinka,  t(d  ranki&je, 
kiU  bernyti  privil&je. 

Kai  bernytj  privU&jej 
atiksa  z$dq  d&van&je, 
nei  mamuie  ne&in&je. 

Zaliu  l&nkil  arklihs  ganau, 
szilkti  p&nczeis  supancztijau, 
lauMmikims  pa&ab&jau, 
timq  balna  pabaln&jau. 

Kad  mudu  j&sau,  kad  skraidysiau, 
nei  vins  antra  nematysiau.uu 

11.  Von  Hrn.  Obfischin.  Beerbom.  [VIII.] 

Man  begant  budumeli 40),  Pilkapu  karctamute 

skaudzei  lenkant  vaUel$  muzdysiu 4S)  dreilopete, 

partruke  dreilopele  41),  margoje  karczamute. 
parlu&e  ardomele  42). 

Gelbes  mudu  devttfis  Kirsdysiu  ardomelj 

ir  su  maza  vaUele:  Pilkapu  zale  girele, 

matau  kopu  kalndius,  verzdysiu  dreilopele 

matau  talq  giruij.  masto  virszogalele. 

*°)  [Mir  unTerstaadlich,  wohl  ein  aus  dem  Deutschen  stammendes  Fischerwort .] 
")  [Vgl.  lett.  *ret7m|  „das  Treideltau",  treilntiit  nein  Lenkseil"?] 
4i)  [Ardamas,   ardomaa   nDas   Spriet,   die  quer   am  Mast  hangende  obere 
Segelstange,  woran  das  Scgel  befestigt  wirdu  (Nesselmann).] 

*3)  [Muazdysiu  ] 


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26  VII.  J-  Zubatf: 

Verzdysiu  dreilopele  Vel  big  si  m  /  maruzi 

masto  virszogalele,  pataisytu  valtele, 

sprengzdysiu  u)  ardomele,  zeglosim  /  namu£y. 

darysiu  didi  £eglele.  gelbej  mudu  devUiis. 

Riitsel. 

Ka  Burs  numeW ,  Pons  /  Delmona  isikisz?  —  Snarglls.  [1.] 

Mergavau,  prdtq  pelnau\  nidrtaiau,  akis  [gavau,  pro  tas  paczes 
iszlindau.  Ag&ncl.  [III.  Vgl.  Les.  55.J 

Pamariu  paitksztis ,  po  kaklu  pautai,  subine  gvdltq  szauke: 
puczkh.  [V.] 

Spruchworter  uud  Redensarten. 

Karszis  butu  geirb  Zuwis,  kad  ne  rciktu  brist;  kad  ant  kranto 
liptu,  ir  Ubagai  rinkiu.  [I.] 

Ko  Idksai  i6)  kaip  Barzda  skuttams?  [I] 

Kad  jis  ne  bfttu  su  kumpb  pdzaste  buv$s,  tai  jam  ir  ne  taip 
but  pasis&ke.  [II.] 

March  en. 

Kita  jHisakd  ap&  razbdninka.  [Aus  Kurschen.  V.] 
Sjjkl  buvo  vdnoi  tnergb,  ir  ji  norejo  vdst,  o  ji  norejo  vyrq  su 
barzd&.  Dab&r  gaud  aUina,  o  jei  net  vSns  nepatinka.  Su  judais  tisais, 
tq  ji  ne  ndr,  o  su  geltdnais  ir  ne  ndr.  Galidsei  atejo  v8ns  razbdninks 
su  szilats  usais,  tas  jei  patlko.  Ati  ji  ne  zinojo,  kad  jis  razbdninks. 
0  dab&r  jis  jei  Upe\  kad  ji  tur  ateit  jo  dvdrq  patiuret,  ir  sako:  nKad 
tu  atvazi&si,  tai  tu  tun  per  gire  vaMut,  o  tu  cze  r&si  filtq;  o  abl 
pusei 46)  to  tilto  yr  gelenderai,  o  cze  tjr  prirakiti  du  lititai.*  0  ji  tu- 
rejo  but  draugd  kozndm  po  kbpala  dunos,  tai  ji  gerai  perva£i&s.  O  ji 
ten  nuvazidvo,  ir  taip  paddre,  kaip  ans  sake.  Ale  da  ji  toll  nu  to 
dvdro  buvo,  ir  jau  rlskas  tibejo.  Ale  kai  ji  uzva£idvo  ant  to  dvdro, 
tai  ji  ntdipo,  ir  kuczerius  turejo  tUszczes  namd  vazi&t,  nes  ji  mislijo, 
j6s  vedys  j$  namd  parvbsz.    Ir  kai  ji  \  vidn   etna,   /  tq  bittq,   tai  ji 


u)  [D.  i.  tprqsdysiu.]  % 

4S)  [Ein  loksoti  ist  mir  sonst  nicht  bokannt.  Dei  Siun  ist  offenbar  „Warum 
si'zst  (oder  „8tarrbtM)  Du,  wie  einer,  dem  man  Bart  rasiert?"  Vgl  das  bedeutungs- 
verwandte  riogsoti  (rofoo/f'Scbl.)  „plump  dasitzen,  starren  (auch  von  Bergen,  Bauten 
u.  dgl.),  abnl.  goksoti  Auszra  III  43  (Wo iter  obne  etymologiscbe  Vergaogenheit), 
dann  iiopsoti,  kumpsoti,  v'tpsoli,  izypsoti,  kniup$oti  u.  V.  A.] 
[D.  i.  abyputiai.] 


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Zu  Schleicher's  litauischen  Stndien.  27 

ttiko  nerddo  kaip  v9m  s&nq 2>nAna,  ir  jisftko:  „Ak  mano  dukrSle,  kur 
tu  sze  atklf/dai?  daugiau  jau  tik  namd  ne  parcisi.u  Dab&r  ji  j$  veda 
j  visas  dvylika  stubu,  jei  parddyt  tas  puik&s  cze.  0  j  pinna  stUbq 
kai  je  ivede,  tai  cze  buvo  vtekas  kaip  ir  pas  kitUs  zmdnes;  o  {  hntrq, 
tai  buvo  to  pono  drebhtei;  o  paskui  {trecz$,  tai  bhvo  jo  puczkos.  Taip 
ejo  vis  paeiloms  iki  i  venolikta  stuba.  Kai  {  ta  stuba  (ejo,  tai  ji  nu~ 
sigdndo,  ties  ji  cze  pamate  kaldda  ir  bil$  bei  szdblg.  Potdm  jejo  j  dvy- 
liktq  stuba :  cze  ne  buvo  stuba,  bet  tik  tdke  d&be  kai  kelnore,  ir  kai 
ji  czezetny  iiurejo,  tai  ji  mate,  kad  cze  ghl  daug  nuszuditu41)  tmoniu. 
Paskui  ji  vel  natnd  parejo.  [0  paskui  tas  razbdninks  po  keliu  denu 
vel  ate  jo  pas  ta  merga  (jis  ne  Zinfyo  kadji  buvo  jo  butd).]  0  paskui, 
kad  ta  merga  namd  parejo,  tai  jis  sykl  atrdsze,  kad  ji  pas  j{  at&na 
(jis  ne  Hndjo  i.  t.  t.) ;  o  ji  nenorejo.  Paskui  jis  vel  atrdsze,  kad  jis 
pas  ta  mergq  ateis.  Tai  ji  ddve  daug  vyru  atsivadit  ir  j$  su  kortoms 
szpeldvo.  Ir  kai  jis  atem,  tai  jis  da  datig  puikesnis  buvo,  kaip  ir 
ptrma  syk.  0  kai  jis  atejo,  tai  jis  pas  kdkal[  atsisedo.  0  jis  kldse, 
kodel  ta  merga  ne  atejusi  pas  ji;  ir  ji  sdko:  nAsz  sir  gad,  asz  nega- 
lejau  ateiti\u  ir  ji  sako:  nAsz  sapnavaH,  kad  asz  pas  tav^  buvau,  ir 
kad  cze  nebuvo  nei  vdno  zmogaus  tavo  dvare  kaip  vtnh  send  zmonit. 
Ta  mq  sake:  Ak  m.  ir  t.  toliaft.u  0  kai  ji  jam  sako:  „Kaip  asz 
£  pirmeije  stuba  iejau  ir  t.  t.u,  tai  jis  sako:  „Ja,  rlktig,  taip  pas 
man\  yr.u  Ale  kaip  ji  sako:  nKaip  /  vendlikta  stuba  iejau,  tai  cze  sto- 
vejo  pile  o  kalatti4*),  tai  jis  ne  sako:  „tai  riktig,  tai  pas  mane  yr.u 
AU  kai  ji  sake :  „Kaip  asz  [  dvylikta  stUbq  jejau  o  pasisUnkusi  &e~ 
myn  ziurejau,  tai  asz  isztrtikiau  £m6<ju  cze,u  kai  ji  ta  sake,  tai  jis 
greitai  petl{  isz  sopdgu  a&lu  isztrdkes  tesdg  ant  tos  mergds  szdko.  Bet 
dab&r  visi  vyrai  kdrtas  palikg  atszoko,  o  razbdninkq  tujau  nuszude  49). 
Fasaka  ape  mdcxeka^  [Aus  Kurschen.  VI.] 
Syki  buvo  vend,  mdczeka;  ta  turejo  vSrui  dukteri,  o  jos  vyrs  ir 
turejo  dukter£ :  o  szitq  jos  podukra  iszvarydavo  ant  lauku  kiavliu  ga- 
nyt  ir  dar  ant  dends  pufsjstuki  suvbrpt.  Dab&r  tos  kiaules  taip  begid 
ir  ji  turejo  jes  vis  varine't;  ir  teip  tos  pdktdos  sudzusta,  ir  paskui 
»'  etna  verpt     Dab&r  MUke™)  vdns  karvelis,  o  tas  sako:  »Tu  nueik 


*7)  [Lies  nuzudjtu  (vgl.  S.  17).] 

49)  [Das  mittlere  a  in  kalata  hat  Schleicher  unteratrichen  (so  bezeichnete 
er  wie  es  scheint  znweilen  auch  die  unbetonte  Lftnge:  im  Marchen  Yom  Daumling 
hat  er  das  erste  u  in  sunua  unterstrichen).  Es  ist  also  etwa  kaladh  gemtint;  d 
hat  Schleicher  far  t  irrtumlich  gesetzt  (ygl.  oben  kalada  mit  betontem  A).] 

*9)  [Lies  nuiude.] 

»j  [Die  beiden  <?  siud  unterstrichen.] 


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28  VII.  J.  Zubatf: 

ir  patesk  tavo  szursztq  j  t&s  krtimus :  o  cze  nubegs  vend  avis,  o  had 
ji  purtysis,  tai  isz  vends  puses  blrs  dkso,  o  isz  kitds  siddbro."  Dabar 
ji  nueina  ir  taip  paddro,  o  ta  avis  atejo  ir  buvo  trip,  kaip  tas  kar- 
velis  buvo  sdk$s.  0  kaip  jds  mdtina  patyre,  kad  ta  avis  trip  mete, 
tai  ji  grettai  savo  vyrui  sdko,  kad  jis  ta  dvj,  tur  d&t  papjdt;  »szeip 
ji  gdl  mums  szlekty  nueit.a  Dab&r,  kai  jS  ta  dv[  papjdve,  ve'l  tas  kar- 
velis  atejo  ir  tai  pddukrai  sako,  kad  ji  tur  iszsipraszyt  gdlvq  ir  visas 
ketures  kdjes  n&  tos  av$s.  0  dabbr  jos  tndczeka  tai  ne  nor  d&t ;  ale 
kai  jau  szi  ganti  melde,  tai  ji  tlk  ddve.  Ir  tas  kdjes  bei  ta  gdlvq  ji 
turejo  i  stdgq  pak&st;  ir  ji  teip  paddre.  Ir  paskhi  iszdygo  isz  tos 
av$s  gcdvds  ant  stogo  dkso  zdgorius  ir  toks  puikus  medis,  o  ant  to 
medzo  buvo  dkso  db&lei.  Dabar  atvazi&je  vdns  pdns,  o  tas  pdns  buvo 
kardlius;  o  jis  sdko:  nKatr&  mq  n&  tu  ob&lfi  v$nq  nuskis,  tq  asz 
v£su.a  0  dab&r  szi  mdczeka  t&  siUmze  savo  dukteri,  kad  ji  eitu;  ir 
kai  ji  ant  stogo  iszllpo,  tai  tas  medis  teip  dlddis  pastdjo,  kad  ji  ne 
gale  jo  nei  v§nq  obi&i  prisdkt,  ir  ji  turejo  tuszczh  nidlpt.  Dabar  sai 
pddukra  Upo ;  ir  kai  ji  ttflipo  ant  stdgo,  tai  ji  galejo  pristgt,  ir  ji 
emusi  tq  visa  med{  isitrdke  o  tq  dkso  zdgoriu  ir.  0  ji  kardlui 
ddve  tq  visa  med[  su  tats  db&leis  ir  ta  zSgoriu,  ir  ji  dab&r  vati&je 
drauge  su  tu  kardlium.  Ir  jdmdvem  bcvazi&jent  paukszczei  fiUlekey  ir 
vis  cze  vezimd  ant  to  medzo  szakCt  szpelfije.  Kai  jS  dab&r  namd  par- 
vazidvo,  tai  kardlius  ta  merga  vide.  0  ta  medj  ir  ta  z&goru  pastdte 
szale  bido;  o  tokg  puikus  paukszczei  vis  atlekdavo  ir  ant  to  medio 
szaku  szpel&davo.  Ir  sykj  tas  kardlius  namh  nebuvo,  szalin  iszvazidv$s, 
o  ta  karaldne  strgo.  Dabar  atetna  ta  moczeka  ir  jos  dukte.  Ir  buvo 
prakekts  sztdinys  ant  kardliaus  dvdro,  ir  jSdvi  (mdczeka  bei  pufsjse- 
sere  karalen(esj)  j$  Upe,  kad  ji  /  tq  szulinl  ziuretu.  Ir  ji  dab&r  vis 
nendr  ziuret,  aid  jau  jHvi  Uk  j$  vhrcze,  kad  ji  tlk  tur  biuret.  Ir  kai 
ji  dab&r  pasiUnkus  ziuri,  tai  jSdvi  vtna  isz  vends  puses,  o  antrd  isz 
kitds  puses  tq  karattng  i  tq  prakSktq  szulini  imete.  0  paskui  ta  md- 
czeka savo  dukteri  cze  paUkti  tarn  kardliaus  dvard  ir  ein  namd,  o  szita 
jos  dukte  atslgule  i  Idva  tds  karaldnes,  kad  kardlius  tik  verituf  kad 
ji  jo  path  Ir  kai  tas  kardlius  namd  pareina,  dabhr  vlskas  teip  nusi 
mln$  :  tas  dkso  zdgorius  daugiati  t&musze  ir  te  paukszczei  daugiad 
jau  neszpel&je,  o  szi  karaUne  tai  vis  gul.  Dab&r  tas  kardlius  etna 
ziuret  pre  savo  pacztis,  ir  ji  jam  teip  negra£i}  kad  jis  jos  nei  matyt 
ne  nori.  Ir  kas  ndkt[  ateidavo  vis  ta  tikrdji  karaUne  isz  to  prakekto 
szulinio.  Kad  ji  ateidavo,  tei  ji  sakydavo:  nKq  asz  dab&r  randu 
mano  zdgoriu  daugiaii  nemuszant,  mano  pankszczus  dauyiau  neczid- 
bant  ir  mano  kudiki  beverkent?"  Ir  to  kardliaus  kukorius,  tas  kukno 


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Zu  Schleicher's  litaoischen  Studien.  29 

mpgddavo;  ir  tas  tai  ve*nq  ndtkt\  girdejo,  had  cze  vdns  teip  sake;  ir 
jis  tai  greitai  savo  kardliui  papdsako.  Ir  bntrq  ndkt{  tas  kardlius 
ir  cze  etna  pas  tq  kukoriy.  Dab&r  vel  ta  karaUne  ateina  ir  vel  teip 
sdko,  kaip  pirtnq  ndktl.  Ir  vtnq  rytq  btleke  61)  tins  karvelis  ir  kara- 
Unes  stubelninkei  sdko:  nAtsistds  vidury  stubds  Upa}  ir  tu  turi  ta 
Upq  i  tris  dalls  perlau£t\  asz  paskUi  vel  ateisiu,  o  tai  tu  turi  turet 
byl$  ir  bdltq  sznlpeltokq  ;a  ir  su  ta  bytt  tur  jo  gdlvq  nuklrst  ir  su 
t&  sz[njipelt&ku  jo  krauj$  nuszltistit,  tai  paskui  ta  tikrdji  szupdne  b2J 
atets.  Ir  ta  le'pa  ir  atsistdjo,  ir  ta  stubelninke  teip  paddref  kaip  tas 
karv&is  jei  bUvo  Upes.  Ir  atejo  ta  tikr[oji]  karalfene,]  tai  viskas  vel 
pradejo  teip  dzaugtis  ir  llnksmitis  kaip  ir  plmuf,  tas  zdgorus  erne 
vel  teip  muszt,  ir  te  paukszczei  teip  szpeliU  kaip  ir  pirmb.  AU  dab&r 
kardlius  t&jau  patino,  kad  tai  jo  tikrb  patl,  ir  szitai  jo  nUikrai 
pdczei  ddve  iszveszt  didele  krtivq  mdlku  ant  lauku  ir  tq  u&dbgt  ir  tq 
karalfine  cze  sudeg[t}  ir  jos  mdtimt  jis  ddve  per  ktturis  jdczus  perart. 


51 )  [Abersmals  beide  e  unterstrichen.] 
M)  [Fur  it  upon*  \  vgl.  S.  17.] 


-***$$*%t*»~ 


VerUg  d«r  kOn.  bohra.  Gesellschaft  der  Wissensch&ften.  —  Druck  von  Dr.  Ed.  Gregr  in  Prag. 


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VIII. 

Ein  deutsches  Theaterspiel  aus  tlem  Jahre  1662. 

Herausgegebtn  von  Dr.  Anton  Podlaha. l) 
(Vorgelegt  am  1.  JuJi  1901.) 


Von  der  8chauspielthatigkeit  der  Osterreiclrischcn  Ordensleute  in  der 
Baroekzeit  haben  die  HH.  J.  W.  Nagel  und  Jakob  Zeidler  in  ihrer 
.Deutsch-Osterreichischen  Literaturgescbichte"  ein  interessantes  Bild  ent- 
worfen  *).  Ihre  Darstellung  konnte  naturlich  bei  der  Reich haltigkeit  des 
zu  behandelnden  Stoffes  nicht  absolut  vollstandig  sein.  Es  werden  sich 
wohl  mit  der  Zeit  noch  viele  neue  Details  linden,  welche  die  Darstellung 
des  Osterreichischen  Klosterdramas  wesentlich  vervollstandigen  werden. 
Einen  solcben  Beitrag  ubergebeu  wir  hiemit  der  Offentlichkeit. 

Es  handelt  sich  namlich  um  ein  deutsches  Lustspiei,  welches  im 
Jahre  1662  in  dera  Pramonstratenserkloster  am  Strahov  in  Prag  aufgcfuhrt 
warde.  P.  Evermondus  Georgius  Kosseticius  (KoSeticky,  geb.  1639,  gest. 
1700)  hat  es  in  eigenh&ndiger  Abschrift  in  seine  umfangrcichen  ,Quod- 
libetica",  die  in  der  Strahover  Bibliothek*  aufbewahrt  werden,  aufgenommen  3). 
Bisher  ist  das  interessante  Spiel  gauzlich  unberucksichtigt  geblieben.  Es 
ist  offenbar  eine  ziemlich  gelungene  Nachahmung  des  eingeschalteten,  von 
Haudwerkern  aufgefuhrten  Spieles  „Py  ramus  und  Thisbe"  in  Shakespeare's 
„  Sommernach  t  straume u . 

P.  Kosseticius  gibt  uns  nicht  nor  den  vollstitndigen  Wortlaut  des 
Spieles,  sondcrn  audi  andere  interessante  Aufschlusse.  Zuerst  bezeichnet 
er  als  den  muthmasslichen  Verfasser  dessolben  den  Straliover  Priimonstra- 
tenser  P.  Bruno  Lindtner.  „Hanc  comocdiam"  —  so  scbreibt  er  — 
„dicitur  composuisse  Rmus  Dnus  Bruno  Lindtner,  huius  Ecclesiae  pro- 
fessus,  concionator  et  subprior,  deinde  factus  pracpositus  nionialium  in 
Monasterio  Czarnowacensi, 4)  huic  provinciae  incorporate),  landem  praeposi- 

!)  Dem  Herrn  Dr.  Uidot  Th.  Zahradnik,  Bibliothekar  des  Stiftes  Strahov, 
sage  ich  meinen  aofrichtigen  Dank  fur  die  lichens wilrdige  Unterstutzung,  mit 
welcher  derselbe  meine  Arbeit  gelordert  hat.  Dr.  Podlaha. 

*)  Seite  659  ff. 

')  Tomus  II,  Bl.  26—41. 

*)  Czanwwanzy  auch  Bozidom  genannt,  aufgehobenes  Kloster  in  Preussisch- 
Schlesien. 

Pbil.-hiat.  Class*  1901.  I 


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2  VIII.  A.  Podlaha: 

turam  illam  potius  quam  bic  tarn  populcsa  et  famosa  urbe  cathedram 
deserens,  in  nostro  Seminario  reliquum  vitae  tempus  laudatissimus  concio- 
nator  trausegit,  natione  Moravus,  patria  Iglavieusis".3) 

Ahnlich  berichtet  Kosseticius  im  IV.  Bande  seiner  „Quodlibetica- 
(Bl.  250),  iudem  er  die  Biographie  Lindtners  urn  einige  Daten  bereicbert : 
wRmus  Dnu3  Bruno  Lindtner,  Moravus  Iglaviensis,  ex  suppriore  buius 
loci  factus  Vratislaviae  ad  s.  Vincentium  prior,  inde  post  7  annos  prae- 
positus  sanctimonialium  in  Czarnovancz.  Quia  vero  famosus  concionator 
erat,  ideo  maluit  ibi  resignare  et  potius  cathedram  hie  Pragae  sibi  eligere. 
Edidit  librum  germanicum  contra  acatholicos.  Dicitur  fuisse  auctor  comoediae 
gerraanicae,  alias  „Des  Schulmaysters  von  Narrohnewitz",  quae  in  nieo  Quod- 
libeto  tomo  II.  a  folio  25.  inscripta  est.  Obiit  in  seminario,  ubi  in  ecciesia 
scti  Benedicti  concionator  erat,  2.  Maji   1666tt. 

Es  erubrigt  uns,  zu  diescn  Lebensangaben  nur  weniges  nacbzutragen. 
Aus  dem  ^Catalogus  clericorum  Strahovieusium"  erfahren  wir,  dass  Lindtner 
am  18.  Februar  1635  das  Klostergelubde  geleistet  hat,  weiter,  dass  er 
im  Jahre  1647  Subprior  am  Strabov,  im  J.  1652  zum  Prior  in  Breslau 
und  im  J.  1659  zum  Probste  in  Czarnowanz  gewahlt  wurde,  und  eudlich, 
dass  er  in  der  Strahover  Kirche  begraben  wurde. 

Was  die  literarische  Thatigkeit  Lindtners  betrifft,  so  sind  von  ihm 
zwei  Controvers-Schriften  bekannt,  die  im  Drucke  erschienen  siud.  Das 
erste  Werk  tragt  den  Titel: 

Labyrinth  |  Lutherischer  Reformation.  |  Besteheud  in  I  Funfzeheu 
Vnschrifftmassigen,  h&chst-  |  gefebrlichen,  sich  in  sich  selbst  verdraen-  | 
den,  verwiecklenden,  verwir-  |  renden  |  Irrwegen.  |  Oder  in  so  viel  |  Vn- 
wiedertreiblichen  Vrsaehen,  |  Warumb  diescr  Zeit  |  Kein  einziger  Catho- 
lischer  Christ  mit  gut-  |  tern  Gewiessen  von  seinem  Glauben  |  abweicheo, 
vnd  eben  |  Daruinb  das  |  Kein  eiut/iger  Vncatholischer  Meusch  mit  |  guttein 
Gewiessen  von  dem  Catholischeu  Glau-  |  ben  abgesondert  verharren  koune. 
Durcb  |  P.  Bruuonem  Lindtuer,  Cahonicuin  Ordi-  I  nis  Praemonstratensis, 
Strahovieusem  Pro-  |  fessuro,  Prioiem  vnd  Predigeru  bey  S.  Vincenz  |  in 
Bresslaw.  |  Gedruckt  zu  Prag  |  in  der  Ertz-Biscboff:  Druckerey  |  in  Semi- 
nario S.  Norberti.  (7  niclit  uumer.  Bl.  und  402  S.,  kl.  8°). 

In  der,  mit  16.  April  1658  in  Breslau  datierten  Dedication,  welche 
an  den  Melchior  Ferdinand  Graten  von  Gaschin,  den  Ctiristof  Leopold 
Schaffgotsch  Freiherren  von  Trachenberg,  den  Julius  Ferdinand  Freiherreu 
vou  Jaroschin,  den  Gottfrid  Sabiseh  auf  Unkristen,  und  deu  Herrcu  Michael 
Welli  von  Sallhauen  Bals  bey  der  Konig:  Kammer  in  Ober-  und  Nider- 
Schlesien  respective  Praesileuten,  Vice-Praesidenten  vnd  Gesambten 
Rathenu  gerichtet  ist,  vergleicht  Lindtner  die  religiosen  IrrthUmer  mit  dem 
fabelhaften  Labyrinthe,  indem  er  unter  anderem  schreibt:  ,, dieses  aber 
liget  fur  vnneren  Augen,  dass  in  vielen  Landen  Europe,  als  in  Franckreich, 
Engel-  vnd  Ilollind,  in  Hungarn  vnd  Pohlen,  vnd  bevorab  in  vnserem 
Edlen  Teutschen  Vatterland  noch  vil  gefahrlichere  Labyrinth  sich  befinden  ; 
dann  was  seind  die  vnderschidlichen  reformationis  Gebaw  vnd  solche  Newe 
irrige  Meinungon  in  Religions  Sachen  anders,  als  eitel  solche  verwurrete  vnd 


*)  Kosseticius,  Quodl.  II,  42. 


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Em  deutsches  Theatertpiel  aut  dem  Jabre  1662.  3 

vnausfuhrliche  Labyrinthswande  ?"    Dann  folgt  eine   ziemlich  trockene  und 
langweilige  Polemik  mit  den  Lehren  Martin  Luthcrs. 

Eine  Antwort  von  protestantischer  Seite  veraulasste  Lindtner,  ein 
neuea  Work  zu  schreiben,  welches  im  Jabre  1664  erscbieu  und  folgenden 
Titel  tragr: 

Ariadnae  Faden  |  Oder  |  Erw&gung  |  der  also  genandten  grund  |  licben 
Wiederlegung  |  des  Labyrinths  Lutberischer  Reformation  |  P.  Brunonis 
Lindtner  |  Canon.  Ord.  Prae- 1  monstratensis  Strahoviensis  Professi  |  Prions, 
und  Predigcrs  bey  St.  |  Vincenz  iu  Bresslaw.  |  Dargereicbt  |  dem  in  ge- 
dachtem  Labyrinth  verirrtem  und  verwirrtem  |  M.  Georg  Hart  man,  des 
Zillicbowi-  |  scbenKrayses  Inspectori.  |  Aus  welchem  kurtzumb  zu  seben, 
dass  die  Lutberi-  |  sche,  denen  Seelen  hochstscbadlicbe  Reformation  mit  | 
keinem  eintzigen  Schriftlichen  Grund  (wie  sebr  auch  |  immer  von  denen 
Reformirern  auff  das  belle,  klare,  undisputir-  |  licbe  Wort  Gottes  gepocbet 
wird)  mit  Warheit  |  kan  bebauptet  werdeu.  |  Von  |  Obgedacbtem,  des  La- 
byrinths Authore,  |  P.  Brunone  Lindtner,  Praep.  |  Czernowacensi.  |  Prag, 
gedruckt  in  der  ErtzbischOffl.  Druckerey  im  Seminario  S.  |  Norberti  bey  S. 
Benedict  durch  Jobann  G5tz.    (15  nicht    numer.  Bl.  und  416  8.  kl.  8°). 

Auch  dieses  Werk  bietet  kauin  etwas  Iuteressantes.  Kebren  wir 
desbalb  wieder  zu  unserem  Lustspiele  zurtick. 

P.  Kosseticius  bericbtet  uns  weiter  folgendes :  „Haec  ludimagistri  Co- 
moedia  fuit  ter  product  a  Ao  1662  diebus  recreationura  ante  Septuagesimam : 
1.  in  nostro  Conventu  in  calefactorio,  2.  in  antiqua  Sala,  ubi  nunc  bibliotbeca 
est,  3.  in  Seminario,  praesentibus  Eminentissimo  Cardinale  ab  JIarracht 
tunc  archiepiscopo  Pragensi,  Excellentissimo  Domino  supremo  Burggravio 
et  aliis  pluribus. 

Adores  erant  isti:  Personam  ludimagistri  egit  organista  ex  semi- 
nario, tunc  temporis  theologiae  studens,  nomine  .  .  .  •),  factus  deinde  ec- 
clesiasticus. 

Rex  fuit  Joannes  Senfft,  bassista,  patria  Teplicensis,  qui  ibidem 
factus  est  rector  scbolae. 

Filius  regis  erat  Martinus  Gebhardt^  philosopbiae  studens,  frater 
Patris  Michaelis,  factus  deinde  ecclesiasticus  et  parocbus  in  Mirowitz. 

Kretschmer  fuit  portarius  Seminarii,  nomine  Hansgirg,  factus  apud 
Capucinos  laicus. 

Schmied  sive  Walfisch  fuit  quidam  Belga  dictus  Mainhard,  philo- 
sopbiae studens  et  cellarius  seminarii,  qui  rediens  in  patriam  trausiit  ad 
monasterinm  nostri  Ordinis  Ninivense. 7) 

Andromedam  egit  Wenceslaus  Rupiust  philosopbiae  studens  et  pri- 
marius  fidicen  in  Seminario  S.  Norberti,  factus  deinde  hujus  Monasterii 
religiosus  nomine  P.  Erasmus. 

Leinweber  fuit  quidam  Iglaviensis  dictus  Lauterbach,  P.  Adami 
Lauterbacb    tunc   rectoris   ibidem   germanus   frater,    philosopbiae    studens. 

Schuster  fuit  tenorista  ibidem,  etianr  philosopbiae  studiosus,  qui  ad 
Windbergense  monasterium  postea  transiit. 


•)  Der  Name  fehlt. 

7)  Gemeiut  ist  damit  wohl  das  Kloster  iu  Ninowe  (Belgien). 


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4  VIII.  A.  Podlaha: 

Praefectus  aulae  regiae  fuit  Wenceslaus  Horatius^  philosophiae 
studiosus  ibidem,  factus  deinde  benedictinus  et  admin  is  ti  at  or  iu  Hrndel6) 
prope  Doxanam. 

Duo  regis  epbebi  erant  diseantistae,  quorum  unus  ad  Teplense  monaste- 
rium  susceptus  es»,  Pater  Wenceslaus  . . .  *)  dictus  et  a.  1677  ibidem  mortuus. 

Stultum  regis  agebat  quidam  studiosus  philosophiae,  musicus,  patria 
Chomotoviensis,  dictus  Bartholomaeus^  qui  valde  dextre  in  multis  quoque 
aliis  comoediis  sua  agebat,  multa  ex  tempore  vernacula  sua  lingua  pro- 
ferebat,  alios  ad  risum  commovens,  ipse  tamen  vultu  serio  risum  tenebat, 
brevi  post  capitali  morbo  correptus  hie  Pragae  obiit. 

Satellites  erant  quoque  de  familia  nostri  Seminarii,  unus  Carolus 
hortulanus,  et  alter  lixa. 

Inter  bos  omnes  personam  ludimagistri  t»m  dextre  et  naturaliter  ille 
tbeologus  repraeientavit,  Eniimnlissimo  Cardinali  ita  placuit,  ut  ab  eo 
solus  unum  aureum  t'ono  acceperif.  Caeteris  haud  dubie  etiam  aliquid 
datum  est". 

Im  Nachstehenden  gelangt  nun  das  interessante  Spiel  zu  vollstan- 
digem  Abdrucke,  wobei  die  Orthographie  des  Verfassers,  beziehungsweise  des 
Copisten,  beibehalten  wurde. 


Ein  nagelnetves  Spiel,    traurig  und  lust  iff  von  Mayster    Bartholomaeo 
Schepelio  Schulmayster  daselbst  in  hochdeutschc  Reimen  verfasset. 

Scena  prima. 

Schtdmayster :  Erbahrer,  edler,  kunstreicher,  wohledler  Herr 
Vlrich  Schlemmer,  des  uralteii  lobliclien  Dorffs  Naronewitz  viel  noth- 
wendiger  Herr  Kretzmer! 

Kretsmer:  Da  bin  ich! 

Schulmaister :  Achtbahrer,  schrifftsinniger,  bobelhaflfter  Mayster 
Martin  Holtzer,  des  wohlberumbten  Dorffes  Naronewitz  wohlvorge- 
setzter  Tischler! 

Tischler:  Der  bin  ich! 

Schulm.:  Hoch-  vnd  wobl-  durchsichtiger,  wirkender  vnd  garn- 
spannender  Meister  Georg  Seltenreich  Leinweber! 

Leinweber:  Der  bin  ich! 

Schulm.:  Handtvester,  wolgearmbter  Meister  Hans  Pikedepake, 
jetzt  ernanten  Dorffs  Naronewitz  viel  verdienter  Schmidt! 

Schmidt:  Der  bin  ich! 

Schulm.:  Wohlerbahrer,  vielgttltiger,  gepichter  vnd  peltzrichender 
Meister  Simon  Schmirdrat,  des  vielwiederholten  vnd  inannhafften  Dorfes 
Naronewitz  tiichtiger  Schuster! 

•)  Hrdly  bei  Schlan. 
9)  Der  Name  fehlt. 


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Eia  deutoches  Theaterspiel  aus  dem  Jahre  1662.  5 

Schuster:  Der  bin  ichl 

Schtdmeister :  Wollet  euch  auf  das  dikeste  euer  Oberschenkel 
(suchet  euch  Sttil)  niederlassen  I  Hen*  Magister  Bartl,  euer  vnd  diesess 
ansehlichen  Dorff  wolverordneter  Herr  Schulmeister  hat  euch  etwas 
sonderlichs  vorzutragen,  das  euch  zu  sonderlichen  Nutzen,  ja  dem 
gantzen  Dorff  vnd  eueren  Kindtskindern,  vnserem  H.  Konig  zu  einem 
grossen  Trost  vndt  endlich  mir  mehrgesagten  H.  Magister  Bartl  zu 
machtigen  Ehren  gereichen  solle. 

Kretschmer:  Herr  Bartl,  ihr  seid  ein  witziger  Mann,  ihr  werdet 
gewiss  was  treffliches  auf  die  Bahn  bringen. 

Schulmeister:  Was?  Bartl?  Wist  ihr  nicht  anders  zu  reden? 
Ich  gib  einem  jeden  seinen  gebiihrlichen  Titl,  vnd  das  will  ich  auch 
von  anderen  haben. 

Kretschmer:  Wie  soil  ich  dan  sagen? 

Schidtn.:  Ihr  wisset  wol,  dass  ich  Magister  bin,  vnd  in  diesem 
vornehmen  Dorff  wolverordneter  uud  wolbestelter  Schulmeister. 

Tischler:  Herr  Kretschmer  nembt  euch  in  Acht,  es  ist  war. 

Schulm.:  Aber  wisst  ihr  was?  Ich  stehe  in  den  Gedancken  und 
bin  willens  vnseren  H.  Konig  zu  Gefallen  ein  schones  trauriges  Co- 
moedium  zu  spielen,  welches  ich  selbsten,  Magister  Bartl,  Schulmeister 
zu  Neronewitz  gemacht  hab,  zu  welchem  ich  euch  zu  brauchen  ge- 
denk,  damit  or  gleichwol  sehe,  dass  er  nicht  lauter  Narren  in  seinem 
Dorff  habe. 

Leinweber:  Ja  warlich,  das  wird  ihm  ein  Freidt  seiu  vndt  Ehre, 
wan  manns  im  gauzem  Land  wirdt  inn  werden;  aber  was  soil  ich 
fur  ein  Person  haben? 

Schulm. :  Haltet  inne,  ihr  macht  mich  sonsten  zu  einem  Narreu, 
Ihr  musst  ja  erstlich  den  Bettel  verstehen. 

Schmidt:  Aber  er  wirdt  uns  auch   ein  trangeldt  geben  miissen. 

Schulm.:  Das  verstehet  sich,  er  wirdt  ja  kein  so  grober  Rilp 
sein,  sehet  ihr  nur,  dass  ihr  keine  Siiue  macht,  und  dass  ihr  fleissig 
lehrnet,  was  ich  aus  dem  Schatz  meines  Gehirns  einem  jeden  auf- 
geschrieben  hab. 

Kretschmer:  Was  wolt  ihr  aber  vor  ein  Spiel  auffiihren? 

Schulm.:  Ich  hab  viel  treffliche  Spiel,  aber  alle  auf  einmahl  zu 
tragieren  ist  mir  nicht  moglich. 

Schuster:  Nehmet  nur  eines,  das  fein  schou  traurig  ist,  o,  wie 
werden  die  Leut  weinen! 

Schulm.:  Als  ich  noch  auf  der  Vnvorstet  (Universitat)  zu  Grips- 
grille  bey  einem  trefflichen  Studenten  famulirte,  gedeucke  ich  mich, 


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g  VIII.  A.  Podlaha: 

was  von  einem  treflichen  ingenius  aus  dem  altem  Kirchen-Lehrer 
Ovidius  ist  erzahlet  worden  von  der  Andromeda. 

Schmidt:  Wer  ist  die  gewesen? 

Schulm. :  Eines  Konigs  Tochter,  die  wardt  mitten  auf  dem  Meer 
an  einen  Felsen  gebunden. 

Leintveber:  Angebunden? 

Schulm.:  Angebunden.  Und  sollte  von  einem  Meerwunder  ge- 
fressen  werden. 

Schuster:  Gefressen  werden? 

Schulm.:  Ja,  ja,  hort  ihrs  nicht? 

Leintveber:  Wardt  aber  nicht  gefressen? 

Schulm. :  Nein,  sondern  ein  treflicher  Ritter  kam  daber  geflogen 
mit  Nahmen  Persau,  der  erleset  sie  und  bringet  das  Meerwunder  vmb. 

Leinweber:  Ei,  das  wirdt  erschroklich  schon  sein.  Ich  spiel  mit, 
und  solt  ich  14  Tag  kein  Schlag  arbiiten. 

Schmiedt:  Wie  bringt  er  das  Meerwunder  vmb? 

Schulm.:  Mit  seinem  Spies  und  seinem  Armbrust. 

Schmidt:  Wie  konte  er  dan  fliegen? 

Schulm.:  Mitt  den  Fligeln,  die  er  an  Hiinden  vnd  FQssen  ge- 
tragen. 

Schuster:  Diese  Person  will  ich  haben;  ich  habe  mir  umb 
Martini  etliche  Gans  lassen  abschlachten,  o  wie  inachtig  wohl  wird 
sich  die  Flederwisch  darzue  schicken.  Ich  habe  sich  noch. 

Schulm.:  lhr  seit  wie  ein  Narr,  dass  ihr  nicht  warten  kont, 
ich  wil's  euch  schun  sagen.  Dies  ist  die  vornembste  Person,  die 
muss  auch  der  vornembste  nach  mir  haben,  und  wer  ist  der,  als  der 
Herr  Kretschmer  ?  Die  Flederwisch  werden  ihm  wol  weniger  abgeheu 
als  euch. 

Kretschner:  Recht.  Die  Person  stehet  mir  zue,  ich  wil  sie  auch 
stattlich  tragiren.  Aber  umb  Gottes  willen,  macht  mir  nur  nicht  zu 
vil  Kauder-Welsch  hinein,  ich  kann  das  lateinische  Grisel-Grapel 
im  Kopf  nicht  behalten,  oder  ich  mach  euch  gewiss  ein  Sau. 

Schulm.:  Da  habt  ihr  eiren  Zettel,  Ihr  werdts  wol  lehrnen, 
Ihr  seit  ja  sonst  vernUnftig  genug.  Ihr  Mayster  Tischler  kont  die 
Andromeda  sein. 

Tischler:  Ich  bin  aber  alt,  und  wie  mach  ichs  mitt  meinem 
grossen  Bart? 

Schulm. :  Ihr  kont  ihn  meistentheils  unter  den  Kragen  versteken, 
wan  man  ihn  nur  nicht  zu  stark  siehet. 

Tischler:  Nu  nu  gut,  gut  ich  wiPs  wol  machen. 


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Ein  deut9che8  Theaterspiel  au3  dem  Jahre  1662.  7 

Schtdm.:  Ihr,  hochgeehrter  Herr  Nachtber  Meister  Schmidt, 
Ihr  seit  gross  von  Leib  und  habt  ein  zimliches  Ansehen  wegen 
eires  diken  Bauchs,  werdet  das  Meerwunder  sein,  da  habt  ihr  eiren 
Zettel. 

Schmied:  Gut,  ich  nirabs  auch  an,  muss  es  schreklich  sein? 

Schultn.:  Freylich,  habt  ihr  keines  gesehen? 

Schmidt:  0  ja,  es  ist  nicht  sogar  lang,  da  hatten  sie  einen 
Elephanten  bier,  da  hab  ich  wol  gemerckt,  wie  ein  Merwunder  aussieht. 

Schtdm.:  Wie  wolt  ihrs  machen? 

Schmidt:  Ich  wil  in  einem  Sack  kricheu  und  die  Fttss  hinten 
hinaus  ruken,  darnach  meine  alte  flosen  Qber  den  Kopf  anziehen,  so 
kan  ich,  wo  sonst  die  FQss  heraus  gehen,  die  Handt  heraus  ruken, 
es  werdt  schreklich  genug  sein. 

Schtdm. :  Ihr  mQsset  aber  zusehen,  das  ihr  den  Herrn  Konig  nicht 
erschroket 

Schmidt:  Nein  nein,  ich  wil  wol  sagen,  dass  ich  kein  rechtes 
Merwunder  bin,  sondern  Mayster  Hans  der  Schmidt;  kann  ich  nicht 
ein  wenig  das  Schurtzfel  lassen  heraushangen,  und  das  Gesicht  auf- 
deken,  damit  man  inich  baldt  erkennet? 

Schulm. :  Aber  ihr  mtisset  auch  zwey  Horner  haben  und  Wasser 
daraus  spritzen;  wie  man  das  abgemahlt  siehet. 

Schmidt:  Ich  nimb  halt  zwo  Spritzen,  und  bindt  mir  sie  zue 
beiden  seit  an  die  Ohren.  Muss  ich  nicht  auch  brUllen? 

Schtdm.:  Ihr  sagt  recht,  dass  die  Walfisch  priillen 

Schmidt:  Wie  dann? 

Schtdm. :  Wie  die  Ochsen,  doch,  mein,  dass  ihr  es  nicht  gar  zu 
narrisch  macht. 

Schmidt:  Nein,  nein,  gar  sauberlich,  dan  ich  wil  inir  eine  kleine 
Stimm  machen,  ich  wil  sauberlich  genug  brUllen. 

Leinweber:  Wer  soil  der  Fels  sein? 

Schtdm.:  Ihr.  Aber  dass  ihr  die  Andromeda  auch  halten  kont. 
Leinweber:  Hat  aber  der  Fels  auch  viel  zu  reden? 

Schtdm. :  Ihr  mQsset  pletzern  als  wan  das  Wasser  an  die  Felsen 
pletzert,  sonst  habt  ihr  nicht  viel  zu  reden,  nur  dass  ihr  sagt,  dass 
ihr  der  Fels  seit. 

Leinweber:  Die  Krankheitl  wie  werd  ich  das  gen  Markt  bringen? 
Kont  ihr  mir  das  nicht  auf  ein  Zetl  schreiben,  den  wolt  ich  mir  vmb 
den  Pukel  machen,  so  konts  der  Herr  Konig  selber  lesen,  und  ich  d&rfft 
mir  nicht  viel  den  Kopf  zerbrechen. 


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8  VIII.  A.  Podlaha  : 

Schtdm.:  Ihr  werdt  ja  gar  nicht  da  stehen  wie  Matz  Matz; 
etwas  mtisst  ihr  doch  reden. 

Leinweber:  So  inacht  mir  nur  nicht  gar  zu  viel  plarament,  sonst 
werdt  ich  eich  gewiss  ein  Sau  raacheu. 

Schtdm.:  Da  habt  ihr  eiren  Zettl;  jetzt  gehet  uns  noch  das 
Meer  ab. 

Schuster :  Diese  Person  will  ich  vertretten.  Wie  mach  ichs  aber  ? 

Schtdm.:  Macht  eich  nur  ein  Papier,  mahlen  will  ich  schon 
selbsten,  nur  lang  als  diese  Wandt. 

Schuster:  Ja,  ja,  aber  wie  wirdt  das  Thir  darinnen  schwiminen? 

Schtdm.:  Gar  kunstlich  muss  es  zugehen;  ihr  werdts  schon 
sehen;  oder  meint  ihr,  dass  Mayster  Hans  ein  so  grober  Ochs  sey, 
dass  er  sich  in  die  Possen  nicht  schiken  wirdt?  Macht  ihrs  nur 
fein  zwischen  einander,  dass  wir  Ehr  und  Reputation  und  ein  guttes 
Trakgeldt  davon  bringen.  Jetzt  will  ich  mich  gen  Hoff  machen  und 
seheu,  dass  ich  unser  Spiel  deni  Herrn  Konig  ansagen  lasse,  will 
baldt  widerkominen.  Ihr  kont  eich  eire  Sachen  unterdessen  zuschiken. 


Scena  secunda. 

liex:  Obwol  alles  Volk  dieser  Zeit  seine  Ergotzligkeit  suchet, 
so  ist  doch  solches  zu  thun  uns  nicht  vergonnet;  die  grosswichtige 
Reichsgeschafften  bekuminern  das  Gemtttt  und  lassen  nicht  zu  einem 
Potentaten  geineiner  Freydeu  zu  genissen;  sehet  zu,  Hoffmeyster,  ob 
Ihr  nicht  kont  etwas  zue  wegen  bringen.  Stellet  etwan  ein  Kurtzweil 
an  oder  seindt  nicht  die  Englischen  Comoedispieler  allhier?  Heit 
abendts  nach  gehaltener  Taffel  mochten  wir  doch  ein  Sttindlein  einer 
Gemiitts-erfrischung  ertheilen. 

Hoffmeister:  Durchleichtigster  Konig  genadigster  Herr,  wan  es 
Eurer  Mayestat  allergu&digstes  Belieben  war,  so  truge  sich  gleich  jetzo 
zu  Recreation  eine  Gelegenheit  zue. 

Filius  Regis:  Mein,  was  da? 

Hoffm. :  Es  hatt  sich  der  Schulmeyster  von  Narronewitz  allererst 
angegeben,  er  habe  ein  Comoedi  ihrer  Mayestat  zue  Ehren  gemacht, 
die  wollte  er  auf  Eier  Mayestat  allergnadigstes  anbefehlen,  wie  er 
redet,  tragiren. 

Bex:  Was  wirdt  das  sein? 

Hoffm.:  Ich  achte  wol  nicht  viel  kttnstlicbes ;  er  ist  ein  ein- 
faltiger  gutter  Mann,  der  ihm  gleichvol  etwas  einbildet,  wie  solche 
Leit  pflegeu  uud  dorffte  doch  etwas  zum  Lachen  geben. 


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Eia  deatsches  Theaters  pi  el  am  chm  J&hre  16  >2.  9 

Rex:  Habt  ihr  nicht  gefragt,  was  den  vor  ein  Gomoedi  er  ge- 
macht  habe? 

Hoffmeister:  Ja,  E.  M.,  er  hatt  aber  keine  gewisse  Antwort  von 
sich  geben,  sondern  ein  langes  Register  hergewisen  von  unterschied- 
liehen  Materien,  aus  welchen  £.  M.  ihnen  nach  genadigsten  Belieben 
auszulesen  haben. 

FUius:  Dorffte  wetten,  er  hatt  keine  eintzige  fertig;  mein,  konten 
wir  nicht  mit  ihm  zue  Sprach  kommen? 

Hoffm. :  Gar  wol,  durchleichtiger  Printz,  er  ist  vorhanden,  doch 
er  ist  etwas  blodt,  er  dorffte  erschrecken. 

FUius:  Ei,  wir  wollen  schon  mit  ihm  manirlich  handlen,  doch 
mitt  gnadigster  Erlaubnus,  E.  M.  genadigster  Herr  Vatter. 

Rex:  Sehr  wol.  Hoffmeister,  gehet  nach  ihm,  lasset  ihn  nur  vor 
uns  kommen;  diese  Zeit  ist  ohnedas  zur  Froligkeit  ernennet;  nur 
dass  durch  ernstliches  Gesprach  er  nicht  erblode,  und  wir  der  be- 
gehrten  Froligkeit  entsetzet  werden. 

FUius:  E.  M.  hab  ich  demQttigst  zu  bitten,  geruhen  nur  mir  zu 
verginnen,  mitt  ihm  zu  handlen,  wirdt  baldt  sich  zeigen,  was  orts 
er  sey. 

Hoffm.:  Dieses  ist  der  Mann,  durchlauchtigste  FQrsten! 

Schultn. :  Ein  gutten  Abendt,  gestrenger  Herr  Konig,  ein  gutten 
Abendt,  gQnstiger  Herr  Junker  und  junger  Konig,  ich  erfreie  mich 
deroselben  gutter  Gesuudtheit. 

FUius:  Ihr  sollet  eich  bey  Ihr  May.  angeben  haben  lassen  einer 
Comoedi  halber;  wie  ist  es  damit  beschaffen? 

Schulm. :  Gar  recht,  junger  Herr  Konig,  ich  habe  aus  der  Schatz- 
kammer  meines  Ingenium  etwas  schemes  zusammengeklaubet  und  in 
zirliche  hochdeitsche  Reimen  verfasset,  Eier  gestreng  Herr  Konig  zu 
Ehren,  darzue  unser  beste  Nachtbahrer,  die  lesen  und  schreiben  konnen, 
zu  Personen  dieses  Spiels  erkohren,  ausgenommen  einer,  der  ist  der 
Fels,  drumb  hat  er  auch  nicht  viel  zu  reden ;  er  wird  nur  sagen,  dass 
er  ein  Fels  sey,  damit  unser  Herr  Konig  gleichwol  sehen  kan,  dass  er 
keine  Limmel  und  Bornheiter  in  seiuem  Dorff  habe. 

FUius:  Ihr  kont  deitsch? 
Schulm.:  Ja,  ich  bin  ein  gebohrener  Deitscher. 
FUius:  Man  horts,  aber  was  vor  ein  Comoedien  wolt  ihr  spielen? 
Schulm. :  Ich  hab  ihr  unterschiedliche,   wie  ich  sie  auff  diesem 
Zettel  vorzeichnet  hab. 


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10  VIII.  A.  Podlaba: 

Filius:  Lasset  horen. 

Schtdm.:  Die  erste  von  der  Zerstorung  Jerusalem,  trefflich 
schon  vnd  hatt  5  actus.  Die  andere  von  der  Zerstorung  Troja,  auch 
schon  (iber  die  Massen ;  die  dritte  von  Herrn  Brisonet  aus  Frankreich, 
wie  er  die  drei  Abentheier  in  India  bestanden,  die  furte  vom  Galini, 
die  fflnffte  vom  Peter  mitt  den  silbernen  Schlisseln,  eine  anmttttige 
tragoedi,  die  sechste  von  der  Thisbe  und  Priaino,  die  siebende  von 
den  7  weisen  Meistern,  die  achte  von  der  Andromeda  und  Persau, 
wie  diese  von  dem  Lindtwurm,  oder  sage  ich  von  dem  Merwunder 
solte  gefrassen  werden. 

Filius:  Gebt  her  den  Zettell 

Schulm.:  Ja,  Herr  Junker,  da  habt  ihr  ihn. 

Filius:  Wie  stehets  umb  die  Zerstorung  Jerusalem? 

Schulm.:  J  a,  die  wolten  wir  wol  tragiret  haben,  aber  wir  konnten 
mitt  den  Kleideru  nicht  auskommen. 

filius:  Wie  aber  mitt  der  Zerstorung  Troja? 

Schulm:  0,  da  giebts  gar  zu  viel  Gelix;  meine  Leit  habens  nicht 
ausswendig  lehrnen  konnen. 

Filius:  So  machten  wir  doch  das  Spiel  von  Herrn  Brisonet 
sehen. 

Schulm.:  Ja,  die  konten  wir  wol  tragi r en,  aber  die  vornembste 
Person  ist  uns  vorgestern  drauss  gestorben,  so  ist  es  unmoglich. 

Filius:  Wie  wir  horen,  so  wil  wenig  drauss  werden;  wie  ists 
aber  mit  dem  Priamo  und  ThysbeV 

Schtdm:  0,  das  ist  etwas  lappiss  und  gebiehret  eich  nicht  zu 
sehen.  Ich  sehe,  dass  ihr  etwas  firwitzig  seidt. 

FUius:  Wie  den  von  der  Andromeda? 

Schulm. :  Ja,  diese  ist  vertig,  und  auff  diese  haben  wir  uns  ge- 
schickt.  Ist  sehr  trofflich  und  anmtittig,  die  wol  leu  wir  eich  baldt 
machen. 

FUius:  Habt  ihr  ein  Exemplar  da? 

Schulm.:  0  ja,  das  muss  ich  haben,  dan  ich  als  der  Autor 
dieses  schonen  Spiels  muss  daraus  den  Personen  h  el  fen,  dass  sie 
keiue  Sau  machen. 

FUius:  Wo  habt  ihrs? 

Schulm.:  Da  ists,  gttnstiger  Herr! 

FUius:  Die  Reim  seindt  aus  dem  Ovidio,  dem  vomehmeu  Poeten 
genommen. 


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Ein  deutschea  Theaterspiel  *us  dem  Jahre  1662.  \\ 

Schulm.:  Ein  Esel  ist  er,  ja  wan  man  ein  Saustall  mitt  Ziegeln 
deket  so  hatt  er  auch  ein  Aussehen;  hatte  ich  ihn  nicht  mit  deitschen 
Reimen  geziret,  der  tausendte  verstund  ihn  nicht. 

FUius:  Ist  das  eier  Nahinen? 

Schtdtn.:  Ja.  Bartholomaeus,  das  bedeit  meinen  Taufnahmen, 
Scheppelius  kombt  meinem  Geschlecht  her,  dan  ich  bin  gebohrner 
Scheppel;  Schulmeister  ist  von  ambtswegen  her  gesetzt. 

FUius:  Was  bedeit  aber  daselbst? 

Schultn.:  Das  heisst  zu  Narronewitz. 

FUius:  Wie  lang  seit  ihr  Schulmeister  daselbst? 

Schultn. :  Zu  Narronewitz  ?  0,  schon  viel  Jahr,  dahin  hatt  mich 
promoviret  der  hochgelehrte  und  in  der  Astronomia  wolerfahrene 
H.  M agister  Georgius  Guttmusius,  der  den  grossen  Comet  Anno  21. 
in  einer  Predig  schon  aussgeleget,  dass  dasselbige  Jahr  der  jtingste 
Tag  kommen  soke,  wie  dan  auch  geschehen.  Er  war  der  auspurgischer 
Confession  zugethan,  weilandt  Pfarrer  zu  Rumpels-Kirchen  binter 
Reisenberg  in  Schwaderlandt. 

FUius:  Was  habt  ihr  studiret? 

Schulm.:  Alles.-  Die  Welt  ist  iu  4  Theil  getheilet.  Asia  liegt 
gegen  Spanien  zu,  Aphrica  gegen  Niederlandt.  In  Evropa  seindt  wir. 

FUius:  Wo  bleibet  America? 

Schulm. :  Was  vor  ein  Beschaffenheit  es  hatt  mit  der  Mamorica, 
das  weiss  noch  kein  Mensch  recht,  dan  es  ligt  alles  hinter  dem 
Wasser.  In  Mamorica  seindt  die  gewaltige  Statt,  als  Calicuth,  Ale- 
xandria, Ormus.  In  Asia  ist  Constantinopl.  In  Aphrica  ist  die  Haupt- 
stadt  Memphis.  In  Evropa  Prag,  Wien,  Crocau,  und  wer  wolts  alle 
zehlen ! 

FUius:  Ihr  milsst  wol  erfahren  sein  in  der  Cosmographi. 

Schulm.:  Es  ist  ein  feine  Stadt;  bin  zwar  nicht  hineinkommeo, 
habs  nur  von  weiten  gesehen;  dann  als  wir  einmahl  von  Krembs 
nach  Wien  gefahren,  haben  wirs  auf  der  linkeu  Handt  zimlich  weit 
liegen  lassen. 

FUius:  Ihr  habt  ja  gradum? 

Schulm. :  Ich  bin,  ohn  Ruhm  zu  melden,  Magister. 

FUius:  Wo  habt  ihr  studiret? 

Schulm.:  Auf  Vnuerst&tt;  da  hab  ich  dwey  Jahr  bei  einem 
vornehmen  Studenten  famuliret,  darnach  ddponiret,  und  eodlich  gar 
zum  Magistrat  regradiret  worden. 

FUius:  Sol  In  der  Rechenkunst  seidt  ihr  auch  erfahren? 


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12  VIII.  A.  Podlaba: 

Schulm.:  Freilich;  wie  solt  ich  sonst  ein  so  vornehmer  Schul- 
meister  sein?  Ein  mahl  eins  ist  eins. 

FUius:  Zehea  Tausendt  Ducaten  wie  viel  machen  sie  Gulden? 

Schulm.:  Es  ist  ein  schweres  Exempel.  10.000  Ducaten,  ei 
es  ist  ein  Narrethei,  wer  hatt  sie? 

FUius:  Hab  sie  wer  da  wol,  wir  geben  ein  Exempel. 

Schulm.:  Nein,  nein,  gdnstiger  Herr,  es  hatts  nicht  wer  da 
well;  ich  wolt  sie  auch  gern  haben. 

FUius:  Bedenkt  eich  nur  ein  wenig! 

Schulm.:  Ich  muss  die  Ducaten  zu  Heller  machen,  die  Heller 
zu  Kreitzer.  Was  sollens  aber  fiir  Gulden  sein,  deitsche  oder  polnische? 

FUius:  Reinische  Gulden. 

Schulm.:  So  lasst  sehen.  10.000  Ducaten  machen  facit,  machen 
justament  10.000  Ducaten. 

FUius:  Kont  ihr  auch  Latein? 

Schulm. :  Maxime.  Ego  f u it  per  quinque  annus  in  unam  hiemem 
in  Grammaticam,  docui  quoque  in  Ovidi  et  in  Virgilius. 

FUius:  Es  muss  wunderlich  zugehen  auff  der  hohen  Schul? 

Schulm.:  0,  machtig  Dings,  da  gehts  alles  cujus  partis,  cujus 
generis?  Und  viel  andere  schwere  Fragen  raehr,  kans  einer  nach 
semel  bis  ter  uicht,  so  hat  er  ein  Paff. 

Rex:  Es  ist  Zeit  zur  Taffel.  Herr  Magister,  sehet,  dass  ihr  in 
eiuer  Stundt  mitt  eiren  Leiten  fertig  seidt. 

Schulm.:  Ei,  das  wer  etwas  zu  baldt;  doch  eich  zu  Gefallen 
sol  es  geschehen,  gestrenger  Herr  Konig.  Doch  umb  Gottes  willen, 
dass  uns  keiner  einrede,  und  lacht  nicht,  ihr  macht  uns  sonsten 
irr,  und  wir  machen  eich  lauter  Sau.  Noch  eines,  Herr  Konig.  Es 
wirdt  ein  Hochzeit  in  diesem  Spiel  abgebeu,  mei  seit  gebeten,  und 
lasst  uns  ein  Truuk  darzugeben,  und  etwan  was  zue  essen,  was 
vberbleibt,  dan  wir  haben  uns  so   eilendts  nicht  vorsehen  konnen. 

FUius:  Ja,  was  soils  sein? 

SchiUm..  Vor  mich,  als  den  Autor  dieses  Spiels  uud  vor  dem 
Herr  Kretschmer  (er  hatte  die  Vornembste  Person)  kont  ihr  ein  Trunk 
Wein  schiken  und  etwas  Gebratens,  die  andern  nehmen  mit  was 
Schlichters  vorliebt 

Rex:  Hoffmeister,  ihr  werdts  machen. 

Schulm.:  Bedanke  mich,  Herr  Konig,  bedanke  mich. 

Hie  Rex  cum  suis  aulicis  discessit,  et  ludimagi^ter  mansit  in  theatro. 


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Kin  deut8ch9*  Theaterspiel  atis  dem  Jahre  1662.  13 

Schtdtn.:  Die  Kranklieit !  Der  Konig  ist  ein  leider  gutter  Mann, 
einer  so  gutten  Antwordt  hatte  icb  roich  kaum  vorsehen;  muss  mehr 
mitt  ihm  bekandt  werden. 


Seena  tertia. 

Rex:  Wir  haben  uns  genug  zerlacht  vber  der  Taffel  des  gutten 
Scliulmeisters  lialben ;  nun  ware  Zeit,  class  wir  das  schone  Spiel  sehen 
mochten. 

FUius:  Hoffmeister,  was  hatt  er  vor  Leit,  die  ihm  helfen  agiren? 

Hoffm. :  Es  seindt  lauter  einfeltige  Pauersleit,  und  wie  sie  sonsten 
beschaffen  sein,  konnens  Eurer  Durchleicbt  aus  dem  Herrn  Magistro 
vernehmen. 

Films:  Mei,  dass  sie  nur  baldt  machen. 

Schtdm.:  Sie  konnen  ja  ein  wenig  warten;  solche  Sacben  lassen 
sich  nicht  tibereilen.  Sie  werden  gleich  da  sein,  Herr  Konig;  der 
Wolfisch  ist  halt  noch  nicht  recht  angelegt,  und  die  Jungfrau  Andro- 
meda lasst  sich  ein  wenig  putzen.  Heraus,  heraus,  der  Konig  ist 
schon  da!  Gehet  ihr  andere  derweilen  hinaus,  dass  er  nicht  warten 
darff.  Fort,  fort! 

lam  prodeunt,  quos  ipse  dispooit : 

Herr  Kretschmer,  ihr  seit  Persey,  hieher  zu  mir!  Maister  K. 
Fel8,  steht  daher,  Ihr  Maister  daher,  und  ihr  daher !  Itzt  gehet  ein- 
mahl  herumb  mir  nach!  Wo  bleibet  dan  der  Walfisch?  Schert  eich 
doch  einmahl  heraus,  ins  Henkers  Nahmen!  Meint  ihr  dan,  das  der 
Konig  ein  Bornheiter  ist?  Nu,  kombt  her,  stellt  eich  daher!  Jetzt 
will  ich  prologiren: 

Ich,  Magister  Bartholomeus  Scheppel  hochgedacht, 

hab  unserm  H.  Konig  das  Spiel  gemacht. 

Es  ist  sehr  trostlich  und  gar  schon, 

dass  eich  die  Augen  werden  flbergehu. 

Es  ist  aus  dem  Ovidius, 

dem  hochgelehrten  Philosophus. 

Ein  Jungfrau  hiss  Andromeda, 

Ein  Konigstochter  war  allda. 

An  einen  Fels  bandt  man  sie  an, 

Im  weitem  Mer,  da  musst  sie  stan. 

Die  sollt  von  einem  wilden  Thier 

gefressen  werden,  schaut  allhirl 


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14  VIII.  A.  Podlaha: 

-Weil  ihre  Mutter  aus  Hoffart 
verachtet  die  Gottin  alle  hart. 
Sprach,  sie  war1  schoner  dan  sie  alien, 
das  thet  den  Gottin  missgefallen. 
Verdamten  ihr  Tochter  zum  Todt, 
das  war  fiirwar  ein  grosse  Noth. 
Nun  war  sie  dannoch  nicbt  verlassen, 
Obgleich  sie  theten  die  Gottin  hassen; 
Der  Ritter  Persau  sie  aus  Noth, 
vnd  von  dem  bosen  Todt  errott. 
Er  kam  geflogen  als  ein  Adler, 
Wer  dies  uicht  glaubt,  der  ist  ein  Tadler. 
Erlost  die  anne  Jungfrau  schon, 
dass  er  das  bose  Thier  umbracht. 

Rex:  Wie  reimt  sich  das? 

SchvUm.:  Es  ist  licentium  poeticum,  Heir  Konig.  Wo  bin  ich 
blieben?  Ja. 

Er  schlug,  er  stach  mitt  Handen  und  FUssen, 

Manchen  Poltz  thet  er  in  ihn  schissen, 

da  wardt  die  Jungfrau  ihm  zur  Braut, 

Nu,  was  sich  zugetragen  scbaut! 

Den  Tag,  da  er  die  Hochzeit  hielt, 

und  mitt  seinen  Gasten  mit  Glasern  spielt: 

viel  Kerlen  kammen  ihm  ins  Haus, 

wollen  die  Jungfrau  haben  heraus. 

Viel  Degen  ihn  vbrloffen  ban, 

was  wollt  er  thun,  der  gutter  Mann? 

Er  werte  sich,  er  schlug,  er  sprang, 

hilt  sich  wie  ein  redlicher  Mann. 

Nu,  er  Uberwindt  sie  all  zu  gleichen, 

dass  sie  ihm  mussten  todts  verbleichen. 

Nu,  wie  dies  Ding  sich  thet  begehen, 

das  sollt  ihr  bait  mit  Augen  sehen. 

Herr  Kouig,  forcht  eich  nicht  vor  dem  Merwunder,  und  hernach 
wan  die  Schlacht  wirdt  angehen;  es  ist  drumb  kein  Ernst,  wan 
nftn  sich  gleich  ernstlicb  stellet. 

Subinde  vexabatur  a  atulto  regis  et  epbebis,  ideoque  dicit: 

Herr  Konig  ihr  habt  machtig  viel  Narren  an  eiren  Hoff! 


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Ein  deotschea  Theaterepiel  ana  dam  Jahre  1669.  15 

Mare:     Hier  sehet  ihr  das  weite  Mer, 

Wie  sich  dasselbe  thut  schwellen  her. 
Es  ist  ein  Abgrundt  aller  Tieff, 
da  ersauft  manches  grosses  Schiff. 
Hier  ist  der  Fisch  ein  solche  Meng, 
dass  ihn  das  Wasser  wirdt  zue  eng. 
Ein  grosses  Thir  ist  drinn  vorhanden, 
das  wirdt  gefunden  in  keinen  Landen, 
weder  in  Meisen,  noch  in  Hessen, 
das  sol  die  Androsineder  fressen. 

Schulm.:  Ein  Quarck,  Audromeder,  und  nicht  Androsmeder;  ist 
schon  ein  Sau.   Nu,  Fels,  ihr  Meister! 

Fels:    Ich  bin  ein  Fels,  ein  Fels  bin  ich, 
Ich  darff  eich  weiter  Bagen  nichta. 

Filius:  Ha,  ha,  ha. 

Schulm.:  Mei,  lachet  nicht!  Ihr  inacht  uns  sonsten  zue  Narren I 
Fort,  fort!  Ich  hab  (Seindt  doch  nicht  alle  gleicb,  die  mit  dem  Konig 
reiten !)  Ich  hab  .  .  . 

Fels:    Ich  hab  es  geschrieben  auf  meinem  Rok, 
den  ich  wie  ein  Steinfels  eintrog. 
Herr  Konig,   leset  selbst,  sehet  ihrs. 

Schulm.:  So  recht.  Ich  habs  selber  geschrieben,  das  ist  meine 
Handt.  Nu  fort!  Im  weitem  .  .  . 

Fels:  Im  weitem  Mer,  da  ist  mein  Standt 

Ich  forcht  kein  Windt,  dik  ist  mein  Wandt! 
Je  mehr  sie  schlagen,  je  mehr  nie  sausen. 
milssen  sie  doch  vor  mir  entlauifen. 

Filius:  Sausen  —  entlauffen? 

Schulm.:  Es  gehet  wol  hin !  Nu,  fort! 

Fels:  Der  Gukuk!  will  es  mir  doch  nicht  einfallen. 

Schtdm.:  Ihr  habst  ja  schon  lang  genug! 

Fels:  Ich  kan  den  Quark  nicht  behalten. 

Schulm.:  Lasst  den  Zettel  darinnen,  da  habt  ihr  schon  wieder 
ein  Sau  gemacht! 

Fels:  Hab'  ichs  nicht  schon  gesagt?  Ich  wolt,  dass  eich  alle, 
die  Gott  behtttt,  uns  hetten  mit  sambt  euer  poeterey  .  .  .  ;  bin  ich 
doch  mein  tag  nicht  so  geschorn  worden! 


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16  VIII.  A.  Podlaha. 

Schtdm:  Redet  weiter! 

Fels:  Hab  ich  doch  nichts  weiters  auf  meinem  Zettel,  habt  ihr 
nicht  gesagt,  ich  soil  our  sagen,  das  ich  der  Fels  bin?  Hab  ichs  nicht 
da  aufgeschrieben  ? 

Schulm. :  Ja,  ja,  es  ist  war,  die  Sau  mtissen  wir  doch  behalten. 
Habt  acht,  Herr  Konig,  jetzt  wirdt  die  unglikselige  Andromede  komen, 
die  wirdt  an  den  Felsen  gebunden  werden.  Wo  bleibt  sie  dann?  Aber 
ein  Sau.  Schert  eich  herein,  ins  Gukuks  Nabmen!  Herr  Konig,  sie 
wirdt  sich  etwas  traurig  stellen,  wann  sie  wirdt  herauskommen,  class 
ihrs  wiist.  Fidelt  eines  auff! 

ftatelles:  Fort,  fort,  da  wirdt  nichts  anders  daraus,  du  must  an 
diesen  Felsen  an. 

Atidraneda:   Ich  armes  Menscb,  was  hab  ich  than? 
Ich  hab  meiu  Tag  kein  Kindt  erzirnt 
da  bin  ich  gesessen,  hab  gezwirnt. 
Hatt  meine  Mutter  was  gethan, 
so  gehe  sie  selbsten  auf  die  Plan. 
Sol  ich  den  bittern  Todt  ausstehen, 
Ach  dass  es  mir  thet  anders  geheu! 
Sol  uiich  auch  der  grosse  Fisch  verdeien, 
0  Jupiter  wolst  nur  Gnad  verleien! 

Satelles  2.;  Es  muss  nur  sein. 

Andromede:  0  wee  inir  armen,  will  sich  dann  niemandt  nieiner 
erbahrmen  ? 

Satelles:    Es  ist  mir  selber  leidt  fur  sie, 
kein  Kindt  hatt  sie  erzirnet  nie. 

Satelles  2.:  Nein,  es  muss  nur  sein,  reim  dich  recht. 

Andromede:    Nu,  sey  dies  Gott  Apollo  klagt, 

Wie  wirdts  nur  gehen  mir  armen  Magd? 

I  uteri  in  Andromeda  alligatur  ad  petram,  quam  in  cbarta  depictam  aftixam 
Maisir  Leinweber  gestabat,  qui  cum  indignationc  damabat:  „Biudt  nicht  so  hart". 

Fels:  Bindt  nicht  so  bait!  So  die  Krankheit!  wie  schwer  ist  das 
Vnziffer!  Ihr  reist  raich  mit  ihr  umb,  dass  wir  an  einem  Haufen 
liegen. 

iSchtdtn. :  Ihr  habt  jetztundt  nichts  mehr  zu  reden. 

Fels:  Lekt  ihr  mich,  wist  ibr  doch  wo.  Ihr  meint,  es  sei  Nar- 
rethei;  hatte  ich  das  gewust,  ich  wolt  auf  euer  Spiel  hoffiret  haben. 


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Ein  deutsches  Theaterspiel  aus  dem  Jahre  1662.  17 

Schwerer  als  Blei  ist  sie,    nembt  sie  weg,   oder  ich  bin  ein   Schelm, 
ich  werff  sie  weg! 

Perseus:    Was  hastu  than,  du  junges  Blut, 
dass  mann  dir  diesen  Possen  thut? 

Androtn.:    Mein  Mutter,  die  unselige, 

Bringt  mich  in  diesen  Angst  und  Weh. 
Perseus:  Wie  so? 
Androtn.:    Sie  thets  sich  einmahl  Ubernehmen, 

dass  sie  sich  hatt  wol  sollen  schamen. 

Bale n a  serpebat  omnibus  quatuor  et  quodammodo  murmurabat,  subinde 
clamabat  „mauk,  mauk",  etdicebat:  „F6rcht  eich  nicht",  erigens  se  super  genua, 
faciem  discooperiens :   „Ich  bin  der  Maister  Hans  Pikedepak,  fdrcbt  eich  nicht". 

Walfisch:  Ihr  dorfft  eich  nicht  forchten,  ich  bin  kein  Walfisch, 
ich  bin  der  Meister  Hans  Pikedepake,  ich  bin  nur  so  angelegt,  ihr 
sehet  ja  wol  das  Schurtzfel,  o  ihr  kennet  mich,  ich  hab  nichts  zu 
reden,  ich  soil  nur  prillen  und  Wasser  spritzen,  mau,  man,  ich  friss 
dich,  mau,  mau,  ich  friss  dich! 

Fels:  Lasset  bleiben,  Schmidt,  aber  es  wirdt  nicht  gutt  werden. 

Walfisch :  Was  du,  Wantzenpuffer,  hastu  mitt  mir  zue  comman- 
diren  r 

Fels:  Ich  sags  noch  einmahl,  du! 

Schtdm.:  Ei,  schamt  eich  doch  vor  dem  Herrn  Konig  und 
schmehet  einander  nicht.  Was  die  Krankheit ;  seit  ihr  narrisch  ?  Nicht 
doch,  Meister  Schmidt,  Meister  Leinweber,  ihr  verderbt  das  gantze 
Spiel.  Habt  ihr  das  in  eiern  Zetteln  ?  Hort  auf,  ins  Henkers  Nahmen ! 
Ein  Pfifferling  werdt  ihr  von  dem  Herru  Konig  und  nicht  ein  Trank- 
gelt  bekommen.  Wer  soil  jetzt  reden? 

Perseus:  Wie  heists? 

Schtdm. :  Wo  ist .  .  . 

Pers.:    Wo  ist  das  lossverfresseue  Thier? 
Ha,  ha,  was  wiltu  haben  allhier? 
Was  bin  ich  nicht  des  Jovis  Sohn? 
Wil  gern  sehen,  was  du  mir  wilt  thon. 
Da  hast  ein  Stich,  da  hast  ein  Schuss. 
Schelm,  beiss  nicht,  ach  dass  dich  der  Druss! 

Walfisch:  Satlkretschmer,  mach  mir's  nicht  zu  grob  und  schelm 
mich  nicht  viel,  ich  bin  ein  zunfftmassiger  Mann,  man  leidet  kein 
Schelm  auff  unserem  Handtwerk. 


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18 


VIII.  A.  Pocttaha : 


Pers. :    Nu  schweig  still,  Narr. 

Gottlob,  ich  hab  mit  meiner  Macht 

das  wilde  Meerthier  umbgebracht, 

von  welchem  ich  glttckseligklich, 

Andromeda,  errettet  dich. 

Vor  dich  gesetzt  hab  ich  mein  Haut, 

nun  wirstu  mir  werden  zur  Braut. 

Ich  lose  dich  vom  Felsen  ab, 

das  erste  Liebzeichen  von  mir  hab. 

Hinweg  Meer,  Fels,  und  das  todte  Thier, 

ich  mir  nach  Hauss  mein  Jungfrau  fihr, 

wir  wollen  mit  der  Hochzeit  nicht  s&umen, 

dann  es  thut  mir  was  buses  tr&umen. 

Einladen  will  ich  gutte  Freindt, 

Wir  wollen  frolich  leben  heint. 

Schxdm.:    Es  ist  Zeit,    Herr  Hoffmeister,   gebt  una   zur   Hochzeit 
was  her.  Nu  still  I 
Persau,  der  gross  vnd  mannbahre  Heldt, 
da  er  erobert  hatt  das  Feldt, 
und  Andromedam  ihm  heimgefihret, 
ein  stadliche  Hochzeit  auch  celebriret, 
da  sie  am  meisten  lustig  sein, 
viel  schlimme  Gast  ihm  fallen  ein, 
erschrekten  ihm  sein  gantze  Tafel, 
dass  war  gewiss  kein  lustig  Spectacl. 
Sie  wolten  ihm  nehmen  die  Braut, 
Es  ging  warlich  manchem  vmb  die  Haut, 
Es  war  ein  Streit  mitt  aller  Handtwaffen. 
Biss  sie  bekammen  gutte  Happen; 
Und  all  von  Persau  ttberwunden, 
anstat  der  Braut  den  Todt  gefunden. 
Kilrtzlich  ist  dies  zwar  gemeldt, 
nun  wirdt  die  Sach  ins  Werk  gestellt. 

Persau:    Willkommen  seit,  mein  liebe  G&st, 
edle,  gestrenge,  ehrenvest, 
die  mir  das  heint  zur  lieb  gethan, 
zu  meiner  Hochzeit  kommen  an. 
Setzt  eich  zum  Tisch  ohn  Complement, 
Ein  jeder  sein  Faust  zur  Schissel  wendt, 


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Ein  deutsches  Theaterspiel  aus  dem  Jahre  1662. 


19 


nehmt  an  diese  Tractation, 

die  eich  gemacht  hatt  Jo  vis  Sohn. 

Schulm. :  Hola,  Maister  Leinweber,  tiberrumpelt  eich  nicht  initt 
dem  Eingissen,  das  ihr  uns  keine  Sail  oder  Pasteten  macht.  Maister 
Tischler,  hatt  die  Andromed  nicht  hofflicher  [ge]gessen,  so  wolt  ich 
auf  sie  husten.  Machts  zue  grob,  der  Konig  ist  auch  ein  HoflFmann, 
schaut,  dass  ihm  wegen  eierer  Grobheit  kein  Vndeien  ankombt. 

Stultus:    Fumant  culinae,  carnes  assantur  ovinae, 

Bubula  lixatur,  lardum  praepingue  liquatur, 

Implent  gallinae  veru  longum  sine  fine, 

Fervescunt  ollae,  crescunt  incendia  folle, 

Parvi  porcelli,  lepores,  agniqoe  tenelli, 

Circumversantur,  magnoque  labore  rotantur. 

Scriblitas  multas,  dulci  libamine  fultas 

Vidi  se  inflantes,  ac  in  lebete  natantes. 

Grandes  pastetas,  perdicum  came  repletas, 

Ingentes  tortas,  vix  intrant  credite  portas. 

Est  ibi  multorum  praegrandis  turba  coquoruin, 

Est  ibi  mille  focos,  mille  videre  cocos. 

Et  cui  hoc  totum?  vix  vobis  aestimo  notum, 

Sunt  tantae  expensae  Regis  solummodo  mensae, 

Fiet  credo  satur,  cui  talis  mensa  paratur. 

lam  meus  et  venter  vellet  jentare  libenter 

Expectabo  panem,  ventrem  solabor  a  varum, 

Nee  mihi  quid  deerit,  quis  non  sua  commoda  quaerit? 

Tunc  accurens  Stultus  ad  mensara  rapuit  uoam  scatellam  cum  assatura. 
Clamabat  anus  a  mensa: 

Du  Narr,  lass  bleibn,  were  dein  Herr  nicht  da,  ich  wolt  dich 
zausn. 

Schulm.;  Herr  Konig,  ihr  habt  wenig  gescheite  Leit  in  eirem 
Hoflf,  es  muss  bey  eich  nicht  viel  klug  zugehen,  wir  wolteu  die  Co- 
moedi  schon  austragiret  haben,  der  Narr  verhindert  uns. 

StviUm:  I,  Domini  Rex,  quales  isti  Domini  hospiti! 

Schulm.:  Nu  Nan*,  beim  Element,  verlass  dich  nicht  auf  deiuen 
Herrn,  komm  mir  nicht  zu  nahendtl  Magistri  haben  wenig  mitt  den 
Narren  zu  handlen.  Sie  verstehen  wenig  Schertz.  Narren  seindt  zwar 
Narren,  aber  wir  wolten  gleichwol,  dass  dem  H.  Konig  sein  Erlusti- 
gung  nicht  benommen  wirdt.  Nu,  nu. 

2* 


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20  VIU.  A.  Podlaha: 

Herr  Konig,  erschrockt  nicht;  jetzunder  fallen  ettliche  bose  Kerl 
dem  Persau  ins  Losument  ein. 

Miles  L:    Gebt  uns  die  Braut  Andromeda, 
oder  ihr  sterbet  alleda. 

Perseus:    Fangt  nichts  uns  an,  sonst  werdt  ihr  sehen, 
wie  es  eich  ubel  wirdt  ergehen! 

Miles  2.:    Schlagt  zue,  stecht  zu,  ihr  Brttder  inein, 
Andromeda  muss  beint  unser  sein. 

Androm.:    Ich  bin  ein  ungliickselige  Magd, 

das  man  sich  so  meintwegen  zerschlagt. 

Perseus:    Hola,  wie  ich  sihe,  es  ist  kein  Schertz, 
Ihr  Gaste  mein,  nembt  eich  ein  Hertz. 
Wo  ist  mein  Schwert,  wo  ist  mein  Schilt, 
Lasst  schauen,  wessen  Faust  mehr  gilt! 
Ich  bin  der  Persau,  Jovis  Sohn, 
Es  kombt  mir  keiner  von  eich  davon. 

Schulm.:  Meister  Simon,  machts  nichts  zu  grob. 
Pels:  Du  Schelm,   bekomm  ich  dich    drausen,   wer  dein    Herr 
nicht  da,  ich  wolt  dir  deine  Narrenkoiben  lausen. 
Schulm.:     Nu  still! 

So  hatt  dies  schone  Spiel  ein  Endt, 
dem  Jeder  viel  Lob  wirdt  zuerkendt. 
Es  ist  von  mir  selber  gemacht, 
Magister  Scheppel  hochgedacht. 
Gantz  zierlich  in  deitsche  Reimen, 
Niemandts  konts  besser  zusammenleimen. 
Ntfrronewitz  zue  grossen  Ehren, 
Wie  auch  dem  Konig,  unserem  Herren. 
Ihr  habt  gesehen  Andromeda, 
in  was  Gefahr  sie  stundt  allda. 
Wie  die  Kinder  den  Eltern  miissen 
vielmahl  ihre  Mussethaten  btissen. 
Wan  flberhandt  nimbt  das  Elendt 
ist  offt  ein  Persau  da  behendt. 
Errottet  die  armen  Leit  aus  Leid, 
wie  ihrs  habt  gesehen  beit. 
Herr  Konig,  nembt  mitt  diesem  vor  gutt, 


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Ein  deutsches  Thaaterspiel  kus  dem  Jahre  1662. 


21 


bis  man  eich  ein  bessers  machen  thut. 

Das  Spiel  hat  ein  Emit, 

Gott  geb,  dass  una  der  Konig 

Ein  gutes  Trankgeld  sendt. 

Wir  haben  es  wol  uieritirt, 

und  tins  darmitt  zert;trapetzirt, 

lang  Zeit,  beim  Element  1 

Perseus:    Persau  bin  ich  gewest, 

von  grosser  Angst  des  Todes 
Andromedam  erlost. 
Der  Konig  ist  ja  auch  ein  Heidi, 
ein  wakerer  Krigsinan  auf  dem  Feldt, 
der  sicb  nicht  spotten  last. 

Androm. :    Andromeda  bin  icb, 

wer  wirdt  mich  nicht  lieb  haben, 
der  nur  anschauet  mich? 
Der  Konig  ist  in  mich  verliebt, 
ein  gutter  Trankgeld  er  uns  giebt, 
Brtider,  ich  troste  mich. 

Mare:     Das  Meer  hab  ich  agirt, 
ein  Abgrundt  aller  Tiefe 
gar  schon  representirt. 
Der  Konig  wirdt  so  kal  nicht  sein, 
Es  were  warlich  gar  nicht  fein, 
wan  er  uns  nichts  spendirt. 

Balaena:    Ich  weiss,  zu  keiner  Zeit 
gesehen  hatt  der  Konig 
solches  Meerwunder,  wie  heit. 
Er  wirdts  ja  nicht  umbsonst  begehren, 
etwas  wirdt  er  uns  ja  verehren, 
ich  trag  darumb  kein  Leid. 

Fels:    Ich  bin  gestanden  fest, 

wie  sich  einem  Fels  gebiret, 

der  sich  nicht  bttgen  lasst. 

Ich  hab  den  Konig  lachendt  gemacht, 

Er  muss  auch  warlich  sein  bedacht 

auf  seine  arme  Gast. 


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22 


Till.  A.  Podlaha: 


Schulm..     Wir  haben  gutten  Mutt, 

Der  Konig  ist  hodt,  seelig, 
gar  freindlicb,  mild  und  gutt, 
er  nimbts  ihm  wol  zu  Ehren  an, 
was  wir  ihm  haben  heit  gethan, 
fast  eich  ein  gutten  Mutt. 
Ich  heiss  Scheppelius,1 
Ein  Autor  der  Coinoedien, 
der  andere  Ovidius. 
Wan  uns  der  Konig  was  spendirt, 
der  mei8te  Part  ja  mir  gebihrt, 
als  6eneralis8imus. 

Balaena:    Wir  wollen  lustig  sein, 

nachdem  wir  was  bekommen, 
zum  Kratschmer  kehren  ein. 
In  Gsundtheit  eier,  Konig  mein, 
austrinken  von  eim  stissen  Wein 
manchs  guttes  Glaselein. 

Rex:  Ihr  habt  eich  wol  gehalten,  Magister  Scheppel. 

Schulm.:  Be  dank  e  mich,  Herr  Konig,  bedanke  mich,  vor  mich 
und  meine  Leit,  ihr  werdet  unser  eingedenk  sein,  und  ohne  Zweifel 
ein  Trankgeldt  geben. 

Filius:  Wie  oft  habt  ihr  das  Spiel  zuvor  probirt,  Magister 
Bartholomaee? 

Schulm.:  Keinmahl,  dann  erstlich  seindt  sie  uunmehr  betagte 
Leit,  konnen  sich  in  alle  Possen  schicken,  also  dass  ich  mich  wol 
hab  auf  sie  verlassen  konnen.  Zum  andern  wer  die  Zeit  etwas  kurtz, 
dass  es  hatt  muesen  unterweges  bleiben. 

Filius:  Der  Aufzug  ist  schon  gewesen. 

Schulm. :  So  schlecht  hin,  ein  andermahl  sol  es  auch  gutt  werden. 

Filius:  Perseus  hatt  trefflich  agirt. 

Schulm.:  Ja  der  Kratschmer?  Drumb  hab  ich   ihm  auch  die 
vornenib8te  Person  geben.  0,  er  hatts  hinder  den  Ohren. 
Filius:  Auch  der  Walfisch. 

Schulm.:  Man  suchts  nicht  hinter  ihm,  nur  dass  er  ein  wenig 
grob  ist;  sonst  ist  er  ein  gutter  Mann. 

Bex:  Ei,  sie  haben  sich  alle  wol  gehalten. 


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Ein  deutschea  Theaterspiel  aus  dem  Jahre  1662.  23 

Schtdtn.:  0  ja,  so  hin,  sie  seindt  bait  ihr  Lebentag  bey  solchen 
ktinstlichen  Sachen  nicbt  gewest,  wie  ich:  zum  erstenmahl  ist  es 
genug  vor  sie,  aber  sie  werden  gutt  werden. 

Rex:  Nu,  studiret  fleissig,  das  wir  baldt  etwas  schones  zu  sehen 
haben,  Ihr  solt  mitt  einer  gutter  Promotion  versehen  sein. 

Schtdtn.:  Bedanke  inich,  gestreuger  Herr  Konig,  Euer  junger 
Herr  Sohn  hette  eines  paedagogus  vonnothen.  Aber  vergesst  nicbt  auff 
uns  mitt  einem  gutten  Trangkeldt. 

Hoffmeister:  Was  wolt  ihr  haben? 

Schtdtn.:  0,  der  Herr  Konig  wirdts  wol  wissen.  Grossgttnstiger 
junger  Herr  Konig,  mein  orate  pro  nos  umb  ein  anderst  mahl. 

Fdius:  Was  gilt  ein  Sau  jetzundt? 

Schtdtn.:  Ein  Sau  4—5  Thl.,  darnach  sie  ist.  Nicht  gar  lang 
hab  ich  eine  verkaufft,  hat  blj2  Thl.  golten,  aber  sie  ist  gutt  geweseu. 

Fdius:  Nu,  wie  viel  Sail  habt  ihr  in  diesem  Spiel  gemacht? 

Schtdtn. :  Ich  weis  eigendlich  wol  nicht.  Ich  glaub  ein  10  oder  14. 

Fdius:  Die  verkaufft  ihr,  habt  da  von  zu  trinken  genug. 

Schtdtn.:  Wir  wollen  eich  eine  fflr  par  Thaler  lassen,  wo  ihr 
sie  kauffen  wolt. 

Fdius:  Ihr  werdet  sie  wol  ohn  das  anwerden. 

Schtdtn. :  Ei,  H.  Konig,  Ihr  werdet  eich  ja  so  gar  kal  nicht  halten, 
ihr  werdet  ja  etwas  spendiren  ? 

Rex:  Der  Hoffmeister  wirdts  machen. 

Schtdtn.:  Ja,  wie  viel,  dass  er  nicht  halben  Theil  hinterh&lt, 
Wart  ihr  ein  wenig  ...  (ad  socios). 


n/$r 


Vwlag  d«r  kdn.  Mka.  G«MllMbaft  d«r  WtM«nidi*fteD.  —  Drack  von  Dr.  Hd.    Grigr  in  Frag. 


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IX. 

Ueber  die  unmoglichkeit  einer  sogenannten  urilias. 

Von  dem  wirk lichen  mitgliede  A.  Ludwig. 

» 

(Vorgelegt  am  21.  October  1901.) 

A.  Allgemeine  betrachtungen. 

Die  nachrichten  der  alten  selber  laszen  zunachst  die  Ilias  (da 
wir  uns  iin  folgeuden  auszschlttszlich  mit  diser  beschaftigen  werden, 
so  laszen  wir  die  Odyssee,  deren  verh&ltnis  zu  diser  frage  etwas 
verschieden  ist,  ganz  beiseite)  ausz  gesangen  doidat  entstanden  sein, 
welche  wenigstens  bisz  in  die  zeit  Solons  oder  Peisistratos  oder  Hip- 
parchos  eiozeln  vorgetragen  wurden,  wenn  auch  als  gewis  angenomen 
werden  kann,  dasz  immer  groszere  partien,  also  inerere  do  id  a  i  als 
(jai'mdUi,  im  zusaminenhjmge  recitiert  wurden.  Freilich  geben  die 
nachrichten,  welche  entweder  schon  Solon  oder  Hipparch  die  verfu- 
guog  zusclireiben,  dasz  die  Ilias  und  die  Odyssee  bei  den  Panathe- 
naien  (wol  dem  hauptanlasze  fflr  dise  vortrage)  i§  {ntopokrjg  oder 
i|  ixotftlreag  vorgetragen  werden  sollten,  hinianglich  (wen'gstens 
nach  der  einzig  annembaren  deutung  derselben,  dasz  der  folgende 
recitator  anfangen  sollte,  wo  der  vorauszgehnde  geendigt  hatte)  zu 
erkennen,  dasz  nicht  alle  partien  der  Ilias  bei  den  rhapsoden  gleich 
beliebt  waren.  Disz  war  natiirlich;  der  rhapsode  miiszte  die  partien 
vorziehn,  welche  ihui  gelegenheit  boten  seine  kunst  iin  voilrage  zu 
zeigen.  Dazu  waren  z.  b.  die  vilen  mordgeschichten  weit  weniger 
geeignet  als  partien,  wo  reden  und  gegenreden  vorkamen  (loimos 
raenis  presbeia),  partien,  welche  mitgefQl  erwecken  muszten  z,  b. 
Hektoros  kai  And rom aches  homilia,  die  losung  Hektors,  die  Hektoros 
aoairesis,  u.  s.  w.  Durch  einseitige  bevorzugung  solcher  partien 
muszte  der  zusammenhang  verloren  gehn,  ja  die  gefar  lag  nahe,  dasz 
schlii8zlich  die  texte  selber  in  verlust  geraten  konnten.  Ausz  Platon's 

Phil.-hist.  Classe.  1901.  i 


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2  IX.  A.  Ludwig: 

Ion  sehen  wir,  dasz  Ion  va  IJ^ia^iov  xal  'Exafiyg  itestva  besonders 
ergreifend  vortrug.  Dasz  die  oben  berurte  verfugung  Solon's  (oder 
Hipparchos)  nur  fur  die  Panatheuaien  gait,  versteht  sich  von  selbst. 

Aber  wir  konnen  darausz  noch  eine  vil  wichtigere  folgerung 
ableiten.  Wenn  diejenigen,  deren  lebensaufgabe  es  war,  den  auf  die 
Troika  beztiglichen  liederkyklos  ira  andenken  ihrer  mitbiirger  zu  er- 
halten,  dabei  das  hauptgewicht  auf  die  durch  ihre  wirkung  auf  das 
gernut  der  zuhorer  besonders  auszgezeichneten  partieen  legten,  ist 
es  nicht  warscheinlich,  dasz  auch  die  dichtung  darait  begann,  dasz 
auch  die  dichter  zuerst  solche  phasen  der  ganzen  sage  zu  einem 
relativen  ganzen  gestalteten,  wo  sie  ihre  poetische  gestaltungsgabe 
in  hervorragender  weise  an  den  tag  legen  konnten?  Fur  das  ubrige 
konnten  sie  sich  auf  die  allgemeine  kenntnis  davon  bei  ihrer  zuhorer- 
schaft,  oder  aber  auf  die  combinationsfahigkeit  derselben  verlaszen. 
Ob  prosaerzalung  die  dichterischen  partien  einramte,  wiszen  wir  nicht. 

Der  gedanke  einer  deni  gange  der  imaginierten  eraugnisse  stricte 
folgenden  dichterischen  darstellung  hat  gewis  erst  spat  platz  gegriffen; 
der  urspruogliche  richtige  gedanke  war  gewis,  nur  das  dichterisch 
darzustellen,  was  sich  iiber  das  niveau  des  gewonlichen  alltaglichen 
erhob.  Dichterische  kleinmalerei  ist  immer  das  produkt  einer  raffi- 
nierten  zeit. 

Also  wir  konnen  mit  bestimmtheit  annemen,  dasz  ausz  der 
gesammtmasse  der  sage  erst  die  hauptphasen  derselben  sich  dichte- 
risch herauszkrystallisiert  hub  en,  und  dasz  erst  allmahlich  auch  die 
unmittelbar  sich  daran  schlieszenden  teile  der  sage  mer  und  mer  in 
dichterisches  gewand  gekleidet  worden  sind.  Da  wir  mit  sicherheit 
annemen  konnen,  dasz  das  Qatymdelv  das  zusammenfugen  der  einzelnen 
doidal  zu  groszeren  gruppen  bereits  fruh  gepflegt  ward,  so  lag  der 
anlasz  hiezu  ungemein  nahe. 

Wir  haben  keinen  grund  anzunemen,  dasz  disz  etwa  nach  dem 
in  der  Odyssee  geschilderten  beispile  erst  in  spaterer  zeit  eingefQrt 
worden  sei,  sondern  mttszen  vilmer  annemen,  dasz  die  schilderung 
in  der  Odyssee  eine  liickdatieiung,  eine  ruckversetzung  dessen,  was 
spater  gewonheit  ge worden  war,  in  fruhere  zeit  darstellt;  sonst  hatte 
A  326  flg.  schwerlich  Phemios  den  votszog  'A%aifbv  siugen  konnen, 
iiber  welcheu  Telemach  erst  spater  von  Nestor  und  von  Menelaos 
unterrichtet  wild;  oder  Demodokos  in  aulicher  weise  den  innov- 
x6<7{iog. 

Um  so  weniger  haben  wir  grund  zu  zweifeln,  dasz  die  Troika 
wirklich    von    berufsmiiszigen    siingern  stuckweise    in    liedern   erziilt 


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Ueber  die  unmOglichkeit  einer  sogenanuten  urilias.  3 

wurden.  Ja  die  stelle  06.  #  500  flg.  kann  uns  ein  zim'ich  auschauliclies 
bild  von  einer  solcheu  dotdri  geben : 

6  <T  6q fit^alg  d-eov  %{>%eio  yatvs  d'  dotdrjv, 

iv  0- €  v  skav  d>g  oi/isv  ivaaikutov  litl  vrfiov 

(idvxsg  ditsnlsiov^  tivq  iv  xUaii^at  fiakovxsg, 

' Ayyeloii  xol  dy  fjdrj  dydxkvxov  «/i<p'  'Odvaoija 

suit    ivl  Tydo&v  ayoyijt  xsxukv^iivoi  i-xxcoi 

\  a  viol  ydytuv  Tycbsg  ig  AxqoxoXiv  iyvauvxo  /] 

&g  6  fi€v  soxf^xsiy  vol  d'  axQtxcc  nokk*  dyoysvov 

ijusvoi  upy*  avxov  '   TQi%a  ds  orptOtv  tfvdavs  /Jotv./),  —  f>13 

i]sidsv  6'  tog  ilozv  diirrQaftov  vug  \4iauov 

iTtno&sv  sx%vpsvoi  xotkov  ko%ov  ixngokmovrtg 

akXov  <T  akkr\i  folds  nokiv  xsQai^spsv  uint)v, 

avxdg  fOdv<7Gtju  ttqotI  dw^axu  Jtfi(f6(ioio 

(it]psvcu  qvx'  "Aqr\(x.  <fbv  dvxt&sm  Msvskdm 

xsl&i  dr\  alvoxaxov  noXspov  (pdto  rokpt]<Javxa 

vixtfiai  xal  Shstxcc  did  psyd&vfiov  Ad,^vtiv. 

Es  ist  auszdrucklich  gesagt,  dasz  der  dichter  von  einem  be- 
stiuunten  momente  des  verlaufes  der  eriiugnisse  seinen  auszgang  nam  : 
ivfav  sk&v ;  er  hatte  ja  audi  mit  der  beratung  tiber  die  zu  planende 
kriegslist  beginnen  konnen.  Was  vorauszgieng,  ward  als  bekannt 
vorauszgesetzt;  aber  disz  gilt  doch  auch  von  dem  vorgetragenen. 
Die  darstellung  stimmt  nicht  zu  49 \ ;  man  beriicksichtige  auch  das 
unge8chickte  vixffiai  xal  izsixa.  Warum  gerade  Odysseus  als  der 
gefarte  des  Menelaos  auszersebn  ward,  ist  nicht  motiviert;  denn  was 
d  104  tig.  gesagt  ist,  ist  doch  ganz  allgemeiner  natur,  und  340  .  .  . 
343  flg.  erwahnt  Menelaos  nicht  dieses  alvoxdxov  noU^ovy  sondern 
des  kampfes  mit  einem  Philomeleides.  Auch  6  271  flg.  ist  nichts 
gesagt  von  dem  kampfe  im  hause  des  Deiphobos;  sonst  wird  wol 
bei  ichtet,  dasz  derselbe  nach  hartem  kampfe  ijxfod-rj.  Allein  urn  des 
eindruckes  willen  diirfte  der  dichter  dise  wal  getroffeu  haben;  der 
Sanger  muszte  eben  etwas  auf  den  unbekannten  gast  beziigliches 
singen,  one  es  zu  wollen,  denselben  einfuren  und  vorstellen,  damit 
die  darauf  sich  ergebende  freilich  nur  auf  selbstzeugnis  sich  sttitzeude 
identitat  beider  einen  um  so  groszeren  und  vorteilhafteren  eindruck 
hervoqbrachte. 

Es  ware  natiirlich  ganz  nutzlos  die  frage  aufzuwerfeu,  wie 
der  dichter  der  vorligendeu  stelle  von  des  Demodokos  verhaltnis  zu 

1* 


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4  IX.  A.  Ludwigj       ^ 

einem  vorbilde,  zu  einem  friiheren  dichter,  gedacht  haben  mag,  in 
wiefern  und  in  welchem  grade  er  init  dem  stoffe  auch  die  form 
iibernomeu  habe.  Wir  werden  immer  annemen  miiszen,  dasz  die  eigen- 
tliche  originalitat  des  sangers  ira  vortrage  bestund,  die  faszung  inochte 
fliiszig  sein;  und  man  macbte  wol  zwischen  dem,  was  der  Sanger 
einfach  widerholte,  und  dein,  was  er  etwa  ausz  eigenem  hinzugab, 
keinen  angstlichen  unterschied.  Wie  der  Sanger  von  seinen  vorgangern 
nam,  so  namen  seine  nachfolger  von  ihm,  was  ihnen  passte. 

Wir  haben  also  keinen  grund,  den  schilderungen  der  Odyssee 
zu  mistrauen;  die  Troika  wurdeu  stiickweise,  episodenweise  vorge- 
tragen,  und  was  die  Odyssee  uns  schildert,  daftir  hatte  der  dichter 
die  beispile  ausz  seiner  eigenen  zeit  benutzt.  Sein  eigenes  verhaltnis 
zu  jenen  vorgangern  bleibt  unerortert  und  unberurt,  und  wir  konnen 
nicht  sagen,  wie  er  sich  dasselbe  dachte.  So  vil  ist  also  sicber,  dasz 
man  bereits  in  altertum  der  ansicht  war,  dasz  die  Troika  in  der 
gestalt  einzelner  lieder  vorgetragen  wurden;  und  da  wir  einheit  des 
verfaszers  ftir  die  Ilias  ablenen  miiszen,  als  einzellieder  verfaszt 
worden  sind. 

Neben  diser  ansicht,  welche  eine  nicht  geringe  auctoritat  bean- 
spruchen  kann,  da  dieselbe  der  gemeincn  anschauung  widerstrebt, 
und  nicht  als  erfindung  betrachtet  werden  kann,  ist  eine  andere 
aufgestellt  worden,  die  neuerdings  groszere  beachtung  gefunden  hat, 
namlich  die  von  der  entstehung  der  Ilias  ausz  einem  kleineren  epos 
durch  successive  erweiterung.  Unzweifelhaft  spilt  interpolation  bei  der 
genesis  unserer  Ilias  eine  grosze  rolle,  und  wenn  wir  alles,  was  als 
solche  bezeichnet  werden  kann,  auszscheiden,  so  wird  der  umfang 
der  Ilias  um  ein  betrachtliches  vermindert.  Von  einer  art  einschie- 
bungen  kann  als  sicher  gelten,  dasz  dieselben  nie  eine  selbstiindige 
existenz  hatten,  sondern  immer  die  sie  umgebenden  textstiicke  vorausz- 
setzten  so  z.  b.  der  kampf  des  Pandaros  und  des  Aineias  mit  Dio- 
medes,  dieses  mit  Aphrodite  und  mit  Ares;  oder  die  gotterversamm- 
lung  zu  anfang  d\  nicht  zu  reden  von  solchen  stellen  wie  des  Dio- 
medes  zusammentreflfen  mit  Glaukos  u.  a.  Solche  einschiebungen  setzen 
ein  relativ  fertiges  vorausz,  und  wurden,  wenn  es  mit  allem,  was 
hinzu  kam,  ebenso  sich  verhielte,  die  Gottfr.  Hermannsche  ansicht 
als  die  richtige  bestatigen. 

Wir  haben  iibrigens  nicht  blosz  einfache  interpolationen,  sondern 
auch  interpolationen  in  interpoliertem,  bei  denen  mit  groszer  sorgfalt 
und  beharrlichkeit  die  iibereinstimmung  in  der  erzelung  hergestellt 
worden  ist,  meist  in  abgeschloszenen  versen. 


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tfeber  die  unmoglichkeit  einer  sogenannten  nrilias.  5 

Sollen  wir  dise  ansicht  als  die  richtige  anerkennen,  so  genugt  es 
nicht  einen  auszzug  ausz  der  Ilias  herzustellen,  welcher  den  gang 
der  eraugnisse,  der  hauptsache  nach,  geben  wurde,  denn  dann  wurde 
roan  dise  erklarung  auf  jedes  beliebige  epos  anwenden  konnen.  Auch 
wurde  ein  solches  verfaren  zu  allerhand  uriliaden  nie  aber  zu  der 
urilias  fOren.  Der  umstand,  dasz  es  moglich  ist,  ausz  der  Ilias  (wie 
ausz  jedem  epos)  einen  auszug  herzustellen,  als  dessen  erweiterung 
man  jene  betrachten  konnte,  tvenn  man  nur  den  erzelungsstoff  ins 
atige  faszt,  kann  nicht  zugleich  den  beweis  abgeben,  dasz  die  Ilias 
tatsachlich  ausz  irgend  einer  kflrzeren  einheitlichen  von  einem  ein- 
zigen  dichter  herrurenden  dichtung  entstanden  sei,  wenn  nicht  zugleich 
nachgewiesen  wird,  dasz  die  umstande,  welche  bei  dem  ganzen  werke 
der  anerkennung  eines  einzelnen  urhebers  hinderlich  sind,  bei  dem 
auszzug  nicht  mer  vorhanden  sind,  und  dasz  die  einschiebungen  nicht 
einen  merfachen  kreis  von  dichtungen  vorauszsetzen  laszen. 

Mit  einem  worte :  die  absicht  auf  blosz  negativem  wege,  dadurch 
dasz  man  das  eine  weglaszt,  dem  andern  zur  anerkennung  der  ur- 
sprunglicbkeit  zu  verhelfen,  ist  illusorisch,  weil  damit  den  auszge* 
schiedenen  bestandteilen  der  anspruch  auf  ursprunglichkeit  nur  relativ 
nicht  aber  absolut  genomen  werden  kann.  Selbst  wenn  man  eine 
urilias  zu  stande  brachte,  gegen  die  wir  nichts  einwenden  konnten, 
so  ware  damit  nicht  bewiesen,  dasz  es  keine  andere  „uriliasa  gegeben 
habe,  in  welcher  die  bei  der  einen  auszgeschiedenen  bestandteile  die 
rolle  gespilt  hatten,  welche  die  beibehaltenen  bei  der  zustande  ge- 
brachten  spilen. 

Ist  aber  das  bestanden  haben  merer  uriliaden  abzuweisen, 
so  bangt  die  erweisung  der  einen  davon  ab,  dasz  wir  auch  erweisen, 
dasz  alle  einschiebungen  eine  urilias  vorauszsetzen,  und  keine  von 
diser  wesentlich  verschiedene  relation  (denn  init  einer  solchen  trit 
sofort  eine  andere  urilias  in  den  bereich  der  moglichkeit).  Diser 
standpunkt  miiszte  gerade  von  den  vertretern  einer  urilias  am  streng- 
sten  gewart  werden,  weil  man  ja  eben  eiue  solche  der  in  der  Ilias 
herschenden  (teils  wirklichen  teils  vermeintlichen)  (ibereinstimmung 
zu  liebe  annemen  zu  dtirfen  oder  zu  miiszen  glaubt. 

Es  ist  nun  ttberhaupt  nicht  abzusehen,  wie  man  eine  urilias 
extrahieren  will,  die  nicht  ein  getreues  ebenbild  der  ganzen  vorli- 
genden  Ilias  ware.  Vor  allem  miiszte  dieselbe  in  drei  teile  zerfallen, 
welche  den  drei  hauptteilen  der  Ilias  A  —  M  N—Z  T—Sl  genau 
entsprechen  wflrden,  d.  h.  ebenso  wenig  auf  einen  urheber, 
einen     urspriinglichen    plan,     zuriickgefurt    werden    konnten.    Man 


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6  IX.  A.  Ludwig  : 

mttszte  schlttszlich  auf  eine  urilias  hinausz  kommen,  die  nichts 
weniger  als  die  berechtigung  besitzen  wiirde,  als  urbild  der  vorli- 
genden  gelten  zu  durfen.  Die  urilias  ist  ein  Schlagwort^  weiter 
nichts. 

Der  popularen  anschauung  am  entsprechendsten  ist  der  glaube 
an  einen  Homeros  als  den  verfaszer  von  Ilias  und  Odyssee.  Die 
ansicht  von  einer  milias  und  einer  allmahlichen  erweiterung  derselben 
durcli  hineindichtung  von  versen  und  ganzen  partien  ist  nur  ein 
compromiss  von  seiten  soldier,  die  nur  auf  einem  graduell,  uicht 
wesentlich,  verschiedencn  kritischen  standpunkte  stehn.  Um  di<^  eiuheit 
aliquo  modo  zu  retten,  gibt  roan  die  interpolierungen  zu,  weil  man 
glaubt,  in  der  unbestimmtheit  des  wesens  und  besouders  der  ausz- 
denung  derselben  die  freibeit  zu  besitzen,  so  vil  als  moglich  die 
zerbrockelung  des  denkmales  zu  bescliranken.  Denn  warutu  kounte 
nicht  am  ende  der  dichter  selbst  sein  werk  hie  und  da  im  verlaufe 
der  zeit  erweitert  haben?  Das  merkwurdige  ist  nun,  dasz  nicht  nur 
laien,  welche  die  llias  zum  verguiigen  lesen,  sondern  audi  gelerte, 
die  dieselbe  ibr  lebenlang  studiert  haben,  dise  ansicht  vertreten, 
wobei  allerdingn  die  ausicbten,  die  sie  sich  von  einer  solchen  urilias 
machen,  nicht  unbedeutend  verschieden  sind. 

Unzweifelhaft  hat  disz  seinen  grund,  und  diser  kann  kein  an- 
derer  sein,  als  dasz  in  der  tat  die  bisherigen  versuche  die  genesis 
der  Ilias  zu  erklaren,  zu  keinem  befriedigenden  resultate  gefiirt  haben, 
und  es  schin,  als  ob  alle  moglicbkeiteu  mit  den  drei  bekannten  er- 
schopft  waren.  Einerseits  meinte  man  alles  durch  eine  einfache  formel 
auflosen  zu  konnen,  andererseits  blieb  es  entweder  bei  verwerfung 
der  nachricht  von  der  Peisistratischeu  redaktion  oder  bei  der  anname 
derselben,  wie  sie  g6geben  ist,  ja  Lachmann  legte  der  tiitigkeit  der 
commission  sogar  eine  hohere  bedeutung  bei  als  die  iiberlieferung 
disz  tut.  Bei  alledem  kam  man  nicht  weiter.  Lachmann's,  Kochly's, 
Christ-s  lieder  brachten  keine  uberzeugung  und  konnten  es  nicht, 
so  wenig  als  die  verschiedenen  uriliaden.  Der  gedanke,  dasz  man 
von  dem  vorligenden  direkt  mit  einem  schritte  zur  altesten  gestal- 
tung  des  denkmals  werde  gelangen  konnen,  ist  an  und  fur  sich  un- 
naturlich. 

Wollten  wir  z.  b.  auch  sagen,  dasz  fiir  die  urilias  an  deu 
schlusz  von  M  sich  sofort  O  345  flg.  anschloszen:  "Ext&q  de  Tyase- 
6iv  ixttketo  .  .  .  v^vaiv  imaasvaad'ai  ...  so  bleiben  doch  N  und 
SO  1—345  ubrig,  welche  andern  relationen  angehort  haben  mtiszen. 
Ser  merkwtirdig   ist   die    anschliesznng  von   S  an  N}   weil  letzteres 


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tfeber  die  uamoglichkeit  einer  sogenannten  urilias.  7 

83 J  hat  iizl  <T  "a%£  Xaog  finia&ev  AyytZoi  <T  hiQ&ftsv  inla%ov^ 
S  aber  beginnt:  Nioroqa  d*  o\>x  eka&ev  la%i\  .  .  .  Aber  in  S  er- 
scheinen  die  Acbaier  in  wilder  flucht,  iu  N  dagegen  83*  ovdk  Xa- 
&ovto  akxrjg  «AA'  ipevov  Tqghov  imovrag  aQiaxovg !  So  hat  man  die 
offenkundige  nicht  zusammengehorigkeit  der  zwei  stiicke  gemeint  ver- 
decken  zu  kdnnen. 

Darausz  ergibt  sich  aber,  dasz  N  und  S  O  1—345  nicht  fttr  M 
ursprQuglich  gedichtet  w  or  den  sein  konnen,  und  auch  nicht  fttr 
0  346  flg.  ^#0  346  flg.  stellen  an  ihren  anfangen  die  gleiche  situ- 
ation dar;  wie  sich  dieselbe  am  schlusze  vom  M  zeigt;  drei  mal  setzt  die 
erzelung  von  neuem  ein;  disz  kann  man  nicht  eine  erweiterung  der- 
selben  nennen,  sondern  eine  widerholte  storung ;  daher  die  wichtigkeit 
des  abschluszes  bei  M  einleuchtet. 

Wir  werden  im  folgenden  sehen,  wie  vil  mdhe  man  cterauf  ver- 
wandt  hat,  den  anfang  von  77  init  dem  vorauszgehnden  in  zusammen- 
hang  zu  bringen;  erst  die  verwundung  des  Machaon,  dann  die  des 
Eurypylos,  was  bis  mitte  A  zuruckreicht,  ein  beweis,  dasz  hier 
stiicke  verbunden  sind,  welche  nicht  rait  gegeuseitiger  berttcksichti- 
guug  gedichtet  worden  waren. 

Die  verwundung  der  drei  Konige  reicht  bis  zu  den  afrkt  in\ 
IIaT(f6xk(oi]  erst  dort  sind  sie  vergeszen.  (Agamemnon  und  Koon 
kampfen  auch  auf  der  larnax).  Dise  drei  vervvundungen  sind  also 
offeubar  ein  ser  alter  zug,  uber  welchen  sich  die  verwundung  Ma- 
chaons  und  weiter  die  des  Eurypylos  gelegt  hat.  Laszen  wir  diese 
beiden  weg,  so  zeigt  unsere  relation  eine  liieke,  die  wir  auszuftillen 
kein  mittel  haben,  und  welche  gauz  sicher  urspriinglich  bestund  und 
gefult  ward. 

Wir  muszen  also  anerkennen,  dasz  statt  des  einfachen  processes, 
welchem  nach  den  nachrichten  der  altea  die  Ilias  ihr  entstehn  ver- 
danken  soli,  bei  der  betrachtung  der  Ilias,  wie  sich  dieselbe  uns 
unmittelbar  darbietet,  ein  ser  verwickelter  gang  sich  ergibt,  ja  dasz 
es  von  vorneherein  gauz  unzulaszig  ist,  die  gegenwartige  anordnung 
derselben  als  auf  einmal  durchgefiirt  anzunemen. 

Dasz  disz  noch  vil  weniger  fUr  die  Odyssee  gilt,  leuchtet  ein. 
Der  aufbau  hat  von  mereren  anfangen  uuabhangig  begonnen  —  und 
ist  allmahlich  von  interpolationen  durchzogen  worden,  welche  den 
zweck  batten  die  einzelnen  teile  in  den  notigon  einklang  mit  ein- 
ander  zu  briugen.  Auszerdem  wurden  stiicke  interpoliert,  die  blosz 
die  erweiterung  und  verscboneiung  des  textes  bezweckten,  und  die 
interpolationen  wider  interpoliert.  t)berall  sehen  wir  ein  streben  ein- 


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3  IX.  A.  Ludwig: 

klang  herzustellen,  das  nirgends  vollstandig  durchgreift,  aber  doch 
den  zusammenhang  notdurftig  herstellt,  manchmal  wie  z.  B.  von  N 
zu  &  hinfiber  nur  ganz  scheinbar.  Andererseits  scheint  wider  ein 
bedfirfnis  sich  geltend  zu  machen,  dte  verschiedeuen  relationen  doch 
nicht  ganz  der  vergeszeoheit  anheim  zu  stellen,  wie  0  471  flg. 
vil9|206flg.,  0  61  flg.,  232  flg.,  596  flg.,  -£446—456,  was  wol  dem 
fortbestehn  von  nebeurelationen  in  dauialiger  zeit   zuzuschreiben  ist. 

Nichts  ist  evidenter,  als  dasz  die  Ilias  in  drei  heterogene  teile  zer- 
fallt :  A — A  oder  beszer  -M,  N  -£,  T — SI;  disz  ist  die  grundlage,  vou 
welcher  ausz  alle  weitere  untersuchung  gefiirt  werden  musz;  wer 
nicht  von  diser  auszgeht,  kann  uberhaupt  zu  keinein  resultate  ge- 
angen;  denn  er  vereinigt  heterogenes,  und  trennt,  was  zusaminen 
gehort,  wie  z.  B.  Robert,  weun  er  N  in  zwei  teile  teiltl  Am  meisten 
aber  tragt  schuld  an  dem  volligen  misslingeu  alter  bislier  auf  die 
losung  der  homerischen  frage  gerichteten  bestrebungen  der  umstand, 
dasz  man  direct  auf  das  alteste  meitite  lossteuern  zu  konnen,  sofort 
die  urforui  der  Ilias  herstellen  wollte,  one  auf  den  auszerordentlich 
nahe  ligenden  gedanken  zu  koinmen,  dasz  es  zwischen  der  Ilias  der 
Alexandriner  und  der  urilias  doch  ser  vile  zwischenentwicklungs- 
formen  miisze  gegeben  haben,  den  en  an  erster  stelle  nach  zu  forschen 
ware.  So  suchte  man  die  Ilias  in  phantasmata  von  liedern  zu  zer- 
splittern,  oder  meinte  wider  einen  urbtamm  ausz  ihr  herauszlosen 
zu  konnen,  oder  spaltete  sie  in  zwei  halften  iibersah  aber  die  offenkundige 
dreiteilung,  welche  weder  zu  dem  einen  noch  zu  dem  andern,  aber 
doch  zu  realen  und  wichtigen  schliiszen  zu  filren  geeignet  war. 

Man  forschte  nach  der  urspriinglichen  gestalt  der  lieder  statt 
die  frage  zu  stellen:  wie  sail  die  Ilias  aus  in  ihrem  dem  gegenwiir- 
tigen  nachtsvorhergehnden  stadium?  und  bedachte  nicht,  dasz  auch 
dise  frage  sich  nur  beautworten  liiszt  auf  grundlage  einer  richtigen 
und  moglichst  erschopfenden  beurteilung  der  gestalt  der  Ilias,  wie 
sie  uns  varligt.  Wer  der  ansicht  ist,  dasz  dise  Ilias  ausz  einem  ein- 
heitlichen  gebilde  entstehn  konnte,  der  setzt  die  einheit  vorausz  im 
widerspruch  mit  den  tatsachen  und  mit  dem,  was  das  altertum  be- 
richtet. 

Denn  eine  einfache  beschreibung  der  Ilias,  welche  das  charakte- 
ristische  derselben  treu  und  richtig  widergibt,  musz  eben  den  punkt 
fest  halten,  dasz  zwischen  M  und  T  der  continuierliche  lauf  der 
haudlung  eioem  wirrwarr  platz  macht,  der  unmoglich  urspriiuglich 
sein  kann;  der  gang  der  handlung  ist  unterbrochen,  an  ein  und 
dieselbe  situation  (schlusz  von  M)    wird   dreimal  von   neuem  ange- 


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Ueber  die  unmdglichkeit  einer  sogenannten  nrilias.  9 

knOpft  und  weiterhin  werden  die  eraugnisse  "von  zwei  tagen  als  die 
eines  einzigen  erzelt.  Disz  sind  die  merkmale,  die  festgehalten 
werden  mtissen,  und  wer  darttber  hinausz  geht,  und  nach  andern 
kriterien  sucht,  der  gerat  auf  das  gebiet  willktirlicher  combinationen. 

Angesichts  solcher  merkmale  voraussetzen  wollen,  dasz  die 
Ilias  dock  auf  einer  einheitlichen  schopfung  beruhe,  heiszt  den  schlusz 
auf  widerspruch  gegen  die  praemissen  grtinden.  Denn  die  einheit- 
lichkeit  ist  nicht  da,  und  der  schlusz,  zu  welchem  die  gestalt  der 
Ilias  notigt,  ist  folgender: 

Das  material  der  Ilias  ist  in  drei  massen  vereinigt,  welche  drei 
stadien  der  handlung  repraesentieren :  1.  conflict,  2.  peripetie,  3.  ab- 
wicklung  der  durch  den  conflict  geschaffenen  lage. 

1.  und  3.  sind  in  continuierlicher  erzelung  gegeben,  one  dasz 
man  auf  identitat  des  verfaszers  sei  es  bei  1.  oder  bei  3.  denken 
konnte,  noch  vil  'weniger  konnen  1.  und  3.  zusammen  von  einem 
verfasser  herrflren.  2.  ist  eine  offenbare  verflechtung  dreier  verschie- 
dener  darstellungen,  welche  sich  gegenseitig  ausschlieszen,  also  in 
ganz  anderer  weise  zu  stande  gekomen  als  1.  und  3.  Der  umstand, 
dasz  gerade  die  mittlere  partie  die  continuitat  der  erzalung  durch- 
bricht,  ist  hochst  wichtig  und  charakteristisch ;  wir  konnen  auch  fiir 
dise  mittelpartie  annemen,  dasz  anlich  wie  bei  I.  und  3.  verarbei- 
tungen  der  liedermassen  in  eine  continuierliche  erzalung  stattge- 
funden  haben  und  dasz  diser  process  auf  dem  ganzen  gebiet  vor  sich 
gegaugen  war.  Auf  1.  konnte  man  das  material  in  successiver  folge 
anreihen,  wiirend  bei  2.  disz  nicht  angieng;  denn  man  konnte  nicht 
drei  entscheidungen  auf  einander  folgen  laszen,  man  muszte  aus  den 
drei  entscheidungen  eine  raachen,  oder  eine  einzige  walen 

Zu  ersterem  entschlusse  konnte  man  erst  in  einem  bestimmten 
stadium  des  ganzen  processes  komen,  von  dem  momente  an,  wo  man 
ausz  der  in  verschiedenen  graden  der  amalgamation  befindlichen 
texten  ein  zusammenhangendes  ganzes  zu  schaflfen  unternam.  Das  war 
aber  die  zeit  des  Peisistratos.  Dasz  die  gesammte  Ilias,  wie  sie  den 
Alexandrinern  vorlag,  ihre  gestalt  erst  durch  die  Peisistratische  com- 
mission erhalten  habe,  ist  durchaus  undenkbar;  dem  widerspricht 
eben  der  verschiedene  charakter  von  1.,  3.  und  2.  Die  partien  1.,  3. 
verdanken  ihre  gestalt  offenbar  einem  langsamen  amalgamierungs-  und 
interpolierungsprocess ;  2.  ist  das  werk  eines  entschluszes,  der  durch 
1.  u.  2.  eingegeben  die  vollendung  des  werkes,  die  verbindung  von 
1.  u.  3.  in  angriif  nam  und  direkt  in  gewaltsamer  weise  durchgefflrt 
hat.    Ware   disz   nicht  der  fall,    so  ware   uns  gewis  eine  einfache 


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10  IX.  A.  Ludwig  : 

lostiug  statt  einer  aus  mereren  combinierte  erhalten  gebliben.  Daher 
mflszen  wir  1.  u.  3.  in  anderer  weise  analysieren  als  2.  weil  ja  dieses 
auf  andere  weise  entstanden  ist. 

Disz  ist  der  feste  boden,  auf  welchem  wir  die  untersuchung 
(iber  die  vergangenheit  der  Ilias  weiter  fiiren  konnen.  Alle  versuche 
ausz  derselben  die  alten  lieder  direkt  nach  mer  oder  weniger  war- 
scheinlichkeit  und  plausibilitat  herausz  zu  loseu  schweben  in  der 
luft,  und  entberen  des  festen  zusammenhanges  mit  allem  dem,  was 
tatsachlich  ist,  init  dem,  was  ihnen  allein  eine  gewisse  real i tat  ver- 
leihen  kann.  Mit  sprungweisem  vorgehn  gibt  raan  eben  die  tatsachen 
preis,  und  verlegt  sich  aufs  raten.  Aber  wirklichen  wert  besitzeu  nur 
die  direkt  erkannten  tatsachen,  nicht  unsere  vermutungen  fiber  die- 
selben,  und  es  ist  doch  langst  anerkannt,  dasz  wir  geschichte  nicht 
construieren  konnen,  die  tatsachen  nicht  ausz  unserer  iutelligenz 
herauszziehu  konnen,  sondern  sie  bekomen  mflszen.  Was  uns  daran 
hindert,  sind  unsere  gedanken  daruber,  die  der  erkiinntuis  vorgreifen 
und  uns  auf  abwege  fiiren. 

So  beruht  das  raisonnement  (iber  die  genesis  der  Ilias  unein- 
gestandener  aber  notwendiger  weise  auf  der  vorauszsetzung,  dieselbe 
konue  nur  entweder  in  der  von  Hermann  oder  in  der  von  Lachmann 
angegebenen  weise  entstaudeu  sein,  warend  die  richtige  anffaszang 
der  tatsachen  weder  das  eine  noth  das  andere  gestattet,  und  zugleich 
den  historischen  angaben  des  altertums  eine  natflrlichere  deutung, 
einen  reicheren  concreteren  inhalt  gibt,  wornach  die  absicht  der 
Peisistratischen  redaction  nicht  eine  schaffung  der  Ilias  war,  die 
damals  gewis  schon  langst  bestanden  hatte,  sondern  viliuer  die  uni- 
fication der  wichtigaten,  der  mittelpartie,  zu  einer  dichterischen  ein- 
heit,  einer  continuiei  lichen  relation,  wie  dieselbe  fflr  die  1.  und  die 
3.  partie  bereits  bestund.  Sieht  man  niimlich  unsere  Ilias  an,  so  fragt 
man  sich,  wie  mau  sich  die  tatigkeit  der  Peisistratischen  commission 
denkeu  solle.  Hatten  die  einzelnen  rhapsodien  dieselbe  gestalt  wie 
spiiter  zur  zeit  der  Alexandriner,  so  ist  die  notwendigkeit  eiuer 
solchen  commission  schwer  ein  zu  sehn.  Denn  es  wiire  nicht  moglich 
eine  derselben  an  eine  andere  stelle  zu  versetzen,  als  sie  jetzt  ein- 
niint,  und  das  Solonische  gesetz  scheint  auf  dasselbe  hinzudeuttn. 
Daher  denn  audi  von  lnauchm  gelerten  die  ganze  Peisistratische 
redaction  in  zweifel  gezogen  wird.  Allein  es  [kann  doch  nicht  be- 
zvveifelt  werden,  dasz  die  erste  hiilfte  des  sechsten  jarhunderts 
v.  Chr.  fur  die  homerischen  texte  und  fflr  die  Ilias  insbesondere  von 
bedeutender  wichtigkeit  gewesen   ist,   und  dasz   man  schwerlich  die 


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TTeber  die  unm5glichkeit  einer  sogenanaten  urilias.  \\ 

verhaszten  Peisistratiden  damit   in  verbiudung  gebracht  hiitte,    wenn 
die  sacbe  uicbt  notoriscb  und  allgeuieiu  auerkanut  gewesen  ware. 

Aber  Peisistratos  xal  ol  abv  avzm  wareu  allerdings  wol  die 
letzten  nicht  aber  die  ersten  und  einzigen,  die  nach  glaubwlirdigem 
bericbte  daran  gearbeitet  haben,  die  disiecta  xit  diBtsnaa^iva  etc. 
stiicke  und  texte  an  einander  zu  glidern,  und  es  berechtigt  uns  gar 
nicbts  zu  dem  glauben,  dasz  was  iu  diser  richtung  von  den  nokkolg 
geleistet  worden,  von  deneu  Suidas  spricht,  nicht  von  dauer  gewesen 
sei.  Im  gegeuteil;  die  anuame,  dasz  die  zusanimenschlieszuug  der 
einzelnen  textstiicke  das  werk  viler  war,  und  blosz  der  abschlusz 
des  processes  etwas  wie  eiu  gewaltsamer  ruck  war,  entspricht  weit 
mer  aller  warscheinlicbkeit.  Wenn  die  zusammenschlieszung  von 
A — M  und  von  T—  &  das  werk  der  Peisistratischen  commission  ge- 
wesen ware,  so  batten  wir  auch  in  der  zwischenpartie  eine  con- 
tinuierliche  erzelung. 

Es  gieng  an,  die  verschiedenen  darstellungen  von  der  ersten 
schlacht  sogar  mit  gewinu  an  anschaulichkeit  und  eindruck  an  ein- 
ander zu  reiheu,  aber  die  verschieden  gedachten  und  verschieden 
auszgefiirten  peripetien  muszten,  wenn  man  nicht  alle  bisz  auf  eine 
uber  bord  werfen  wollte,  verstummelt  werden,  und  konnten  bei  alle 
dem  keine  einheitliche,  ubersichtliche,  klar  fortschreitende  erzelung 
Hefern.  Die  erzelung  gleicht  einer  ausz  den  trummeru  verschiedener 
statuen  combinicrten  bildsaule  die  ein  und  dieselbe  personlichkeit  in 
verschiedenen  stelluugen  widergeben,  jedes  einzelne  bruchstuck  ftir 
sich  ist  schon,  aber  keines  war  fur  eine  solche  combination  ursprtiug- 
lich  entworfen. 

Es  ist  unmoglich,  beides  A— M  und  T—£l  einerseits  und  N—  U 
andererseits  der  Peisistratischen  commission  gleichmaszig  zuzuschrei- 
ben.  Da  nun  die  partien  1.  und  3.  mit  ihrer  compliciertheit  und 
starken  iuterpoliertheit  unmoglich  auf  einen  schlag  entstanden  sein 
konnen,  sondern  lauger  zeit  bedurft  haben  muszen,  urn  sich  zu  con- 
solidieren,  so  bleibt  nur  die  mittlere  partie  iibrig  (N  —  2J),  welche 
ganz  den  charakter  zeigt,  wie  wir  denselben  bei  einer  solchen  arbeit 
erwarten  diirfen.  Es  kann  auch  mit  geringer  modification  des  sinnes 
der  worte  von  diser  arbeit  gesagt  werden,  dasz  sie  das  zerriszene 
(d.  i.  das  epos,  dem  bei  der  verschiedenheit,  in  welcher  gerade  die 
hauptsache,  die  peripetie  dargestellt  war,  die  eiuheit  felte)  zu  einem 
ganzen  vereinigt  habe.  Die  tradition  hat  die  vorbereitenden  stadien 
iibersprungen  und  das  andenken  nur  desjenigen  vorganges  aufbe- 
wart,  durch  welchen  die  einheit  des  epos  wenigstens   anszerlich  ui\d 


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12  tX.  A.  titidwig: 

zum  scheine  wenn  auch  mittels  eiues    ser  gewaltsamen  verfarens  zur 
tatsache  geworden  war. 

B.  Specielle  bemerkungen. 

O  370  flg.  erscheint  Nestor  allein  (one  die  seit  S  27  NitrtoQi 
dk  gippkTjvTO  d(oz(js(phg  fiaeikiiag  xrA:  ihn  begleitenden  drei  ver- 
wundeten  konige)  in  der  schlacht,  was  darauf  bindeutet,  dasz  dise 
partie  einer  relation  angehort,  welcbe  die  verwundung  Machaons  nicht 
kannte.  Damit  stimmt,  dasz  von  O  366  an  Phoibos  verschwindet, 
und  nur  von  Zeus  die  rede  ist,  der  461  direct  in  action  erscheint. 
Hektor,  dem  sich  Apollon  selber  O  256  zu  erkennen  gegeben  hat, 
spricht  nur  von  Zeus  489  d)\  yay  idov  dtp&akpoToiv  dvdybg  dQitirtjog 
Aiofov  pkcupftivxa  pikepva,  so  567,  5v)3,  611,  719,  725  vgl.  dagegen 
P  33J.  Nur  521  heiszt  es,  Apollon  habe  nicht  zugelaszen,  dasz  sein 
seher  Polydamas  getotet  wiirde,  wozu  seine  unraittelbare  gegenwart 
nicht  notig  war  (vgl.  0  24S,  wo  gesagt  ist  von  Hektor  viov  d'ioayelye 
to  ftv{ibg  .  .  .  insi^tv  gysiys  dibg  voog  aiytoxoio,  wo  also  Zeus  ab- 
sicht  Hektorn  wider  kampffahig  zu  machen  schon  directe  wirkung 
auf  dises  befinden  hat).  Von  lnitte  O  an  ligt  also  eine  von  N  3  und 
der  ersten  halfte  von  O  unabhiingige  darstellung  vor,  die  bisz  ende 
O  (77  102  flg.)  geht. 

Es  ist  nun  klar,  dasz  mit  dera  wegfall  der  verwundung  des 
Machaon  auch  die  continuitat  der  zweiten  halfte  von  O  mit  77  fallt, 
was  die  einleitung  des  letzteren  betrift,  bis  101. 

Es  scheint  nun,  als  ob  urspninglich  Patroklos  zusammentreffen 
mit  Eurypylos  anders  als  gegenwartig  herbeigefiirt  worden  ware  ;  denu 
weder  O  390  flg.  noch  der  anfang  von  77  stimmen  mit  dem,  was  A 
als  anlasz  von  Patroklos  gang  erzelt  wird,  und  alle  uberarbeitung 
hat  offenbar  die  unursprttnglichkeit  der  Machaon-  und  der  Eurypylos- 
episode  (trotz  A  83 J  839  flg.)  nicht  verwischen  konnen.  Jetzt  freilich 
erscheint  letztere  gut  erfunden,  um  zu  motivieren,  warum  Patroklos 
erst  noch  die  eniugnisse,  welche  MN SO— 390  erzelt  werden,  hat 
voriibergohn  laszen,  ehe  er  die  doch  so  dringende  botschaft  Nestors 
an  Achilleus  A  790  flg.  ausrichtet.  Alleiu  dadurch  durfen  wir  uns 
nicht  tauschen  laszen;  disz  verbietet  die  beschafFenheit  des  textes 
von  N  bisz  77;  disz  verbietet  die  sonderbare  stelle  A  504  oi>d%  Sv 
nco  %a±ovro  Xfksvd'ov  (?)  dloi  'Axcuol,  d  p)j  Aks^avdyog  .  .  .  navtiev 
uqiOTBvovrtt  (?)  Mu%dova  .  .  .  (nicht  erwiihnt  77  25  flg.) ;  was  heiszt 
bier  %u^ovxo  xeksvfrov  ?  Offenbar  ist  hier  etwas  eingeftigt,   was  dem 


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Ueber  die  unmdglichkeit  einer  sogenannten  uriliaa.  13 

contexte  ursprtinglich  fremd  war,  und  dise  einffigung  ist  in  ser  un- 
geschickter  weise  auszgefurt  worden,  gewiss  aber  mit  rttcksicht  auf  &, 
das  mit  einer  situation  beginnt,  die  hier  vorbereitet  wird.  Die  anlich- 
keit  von  O  390  hiemit  fallt  in  die  augen,  dise  wird  vorbereitet 
A  575  flg.  u.  809  flg.  in  zimlich  muheloser  weise.  Nun  ist  es  merk- 
wurdig,  dasz  Patroklos  wol  der  verwundung  des  Eurypylos  erwahnt, 
nicht  aber  der  des  Machaon,  was  den  verdacht  erweckt,  dasz  auch 
77  27  interpoliert  ist  $i$\i\zai  61  xal  EvQvnvkog  xaxct  iitjyov  olaxm\ 
(dasz  Nestors  nicht  gedacbt  wird,  kann  man  hingehn  laszen  es  ist 
ja  nicht  sache  des  dichters,  taedio  afficere  lectorem). 

Es  musz  nun  bemerkt  werden,  dasz  die  verwundung  des  Machaon 
uumittelbar  nach  dor  des  letzten  der  drei  Konige  (die  erst  bei  den 
ctfrAoig  lit\  riaryoxkm  vergeszen  erscheinen)  fallt.  An  A  503  schlosz 
sich  521.  Nun  ist  das  unpassende  von  504  oW  &v  nan  %a%ovxo  xxL 
einleuchtend :  die  Achaier  am  linken  fliigel  ^agoi/rat  xstev&ov  gerade 
wie  Hektor  von  ihnen  weg  nach  dem  centrum  sich  begibt.  Ganz 
offenbar  ist  auch  NicxoQa  (V  apq>i  tiiyav]  absichtlich  verandert;  es 
stand  da  gewis  ein  anderer  name ;  wir  restituieren  "Exxoqu  \  Neaxoya 
ward  geschrieben,  als  man  die  verwundung  des  Machaon  einschob; 
eher  konnte  man  nicht  daran  denken.  Hierausz  wird  sovil  klar,  dasz 
hier  ursprtinglich  von  einer  verwundung  M's  nicht  die  rede  war.  Eine 
andere  frage  ist,  was  wir  mit  der  episode  Nestor-Patroklos  A  597 
flg.  tun.  Dise  blosz  als  werk  eines  interpolators  zu  betrachten,  geht 
nicht  an}  wenn  wir  einem  interpolator  selbstandige  dichterische  pro-^ 
ductionsfahigkeit  absprechen.  Wir  konnen  also  nur  sagen,  dasz  ein 
interpolator  504—520  gedichtet  hat,  um  A  597  —  805  in  den  gang 
der  erzelung  aufnemen  zu  konnen,  und  501  "Exxoqa  in  Nfoxoya  in 
perfider  weise  ver&ndert  hat.  H.  ist  eben  specifisch:  piyag. 

Vil  einfacher  ware  die  anname,  dasz  nach  einer  ursprOnglichen 
si  lbstandigen  relation  Patroklos  dem  Eurypylos  auf  dem  hinwege  zu 
Nestor  begegnet  ware;  ein  spiiterer  dichter  hiitte  dann  eingesehn, 
wie  gut  sich  die  situation  Nestors  Patroklos  gegenttber  auszbeuten 
liesze,  jenen  eine  lange  rede  halten  zu  lassen  (den  good  old  chronicle 
Troil.  u.  Cress.)  A  655—803.  Von  jener  erstern  darstellung  wiirde 
nun  des  Patroklos  rede  an  Achilleus  herstaminen.  Aber  ein  hindernis 
bildet  wider  des  Achilleus  anrede  an  den  weinend  komenden ,  die  nur 
so  erklarlich  ist,  dasz  derselbe  gar  nicht  von  Achilleus  gesandt  worden 
war,  sondern  airco^iaxog  den  gang  gemacht  hatte.  Die  worte  77  1* 
%£  xi  MvQiudoveGGi  mcpavoxscu  q  Ipoi  uvtCol;  tje  xiv  ayyeki^v  Ofti^e 
?£  ixkvsg  olog;    £a)6iv  pav  en,   <paai  Mevolxiov   "Axxoyog   viov,    fan 


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14  IX.  A.  Ludwig: 

d'  Aiaxiditg  TlrjAfbg  fierce  Mvy[iid6v£06iv  row  xe  [idX*  anyotiymv 
&xax6it*6&a  Tsftvr^r&v.  Disz  ist  unauszweichlich  der  eiudruck  den 
dise  offenbar  ironisch  gemeinten  worte  machen.  Dadurch  wird  auch, 
was  pin  vorteil  ist,  der  zusammenhang  der  Machaon  und  der  Eury- 
jylos-episoden  aufgehoben,  und  mit  Tl  beginnt  eine  neue  situation ; 
wir  sehen  nun,  wie  man  sicb  beiniiht  hat,  dise  situation  mit  dem, 
was  vorangegangen,  in  verbindung  zu  bringen.  Wir  finden  also  bier 
wider,  wie  fast  regelmSssig  in  der  Ilias,  ein  nicht  zusammenstimmen, 
wo  wir  iibereinstimraung  erwarten  mtiszen,  und  sind  daher  berechtigt 
die  iibereinstimmung  im  vorauszgehnden  anzusehn  als  die  frucht  secun- 
darer  erwagungen,  welche  gerade  am  punctum  saliens  halt  machten, 
vor  einem  texte,  welcher  dem  im  vorauszgehnden  nicht  one  geschick 
hergestellten  zusammenhange  nicht  direct  widersprach,  aber  mit  dem- 
selben  doch  innerttch  unvereinbar  ist. 

Hier  namentlich  ist  die  sache  ganz  auszerordentlich  klar,  wenn  man 
bedenkt,  mit  wie  umstandlicher  sorgfalt,  mit  welchem  raffinement  von  A 
504  an  der  plan,  einen  zusammenhang  zu  schaffen  durchgeftirt  worden 
ist,  —  und  gerade  bei  dem  punctum  salieus,  bei  dem  anfange  von  U  ver- 
sagt  alles;  hier  hat  man  nicht  cingehnd  genug  den  tcortlaut,  wie  derselbe 
die  situation  darstellt,  erwogen  oder  die  geschicklichkeit  versagte,  um 
die  kluft  zu  flberbrucken.  Das  verfaren  erinnert  auffallig  an  E%  wo 
dieselbe  geschicklichkeit,  dieselbe  beharrlichkeit  sich  zeigt,  einen 
zusammenhang,  eine  durchgehnde  beziehung  der  episoden  aufeinander 
her  zu  stellen,  aber  doch  an  einer  stelle  die  arbeit  nicht  durchgefiirt 
worden  ist. 

Wie  nun  urspriinglich  Patroklos  der  relation  zufolge,  die  wir 
fur  II  als  das  antecedens  vorausz  zu  setzen  haben,  zur  kenntnis  der 
lage  der  Achaier  kam,  liiszt  sich  nicht  mer  erkennen,  besonders  da 
auch  was  A  599—617  erzalt  wird,  mit  den  oben  citierten  worten  des 
Achilleus  in  n  durchausz  nicht  stiinmen  will.  Es  kann  auch  kaum 
bezweifelt  werden,  dasz  vou  A  504  an  (otW  &v  nm  %u£ovzo  xetevfrov 
dloi  9A%aiol  xrA.)  die  verflechtung  der  beiden  haudlungen  eine  vil  zu 
kiinstliche  ist,  als  dasz  wir  dieselbe  fiir  eine  urspriingliche  eingebung 
des  dichters  halten  dttrften. 

J  a  fiir  II  2.  ist  nicht  einmal  die  anname  notig,  dasz  Patroklos 
Uberhaupt  das  lager  des  Achilleus  verlaszen  habe,  wofern  man  etwa 
den  v.  27  streicht,  was  ubrigens  auch  keineswegs  notig.  Es  geht 
auch  ausz  den  reden  keineswegs  hervor,  dasz  Achilleus  das  detail 
des  ungluckes  der  Achaier  unbekannt  war,  und  dasz  er  es  erst  von 
Patroklos  erfart.  Ganz  das  gegenteil.  Patroklos  scheint  es  mit  seiner 


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Ueber  die  unm&glichkeit  einer  sogenannten  nrilias.  15 

mitteilung  gar  nicht  eilig  zu  haben,  er  weint  eine  weile  dera  Achilleus 
vor,  so  dasz  diser  veranlaszt  wild  zu  fragen,  weshalb  er  trahnen 
vergieszt.  Es  soil  wol  dargestellt  werdeu,  P.  habe  es  nicht  gewagt 
direct  sein  anligen  vorzubringen  und  erst  A.'s  sinn  durch  rtickhalts- 
loses  darstellen  seines  kummers  milder  stimmen  und  seinem  anligen 
zuganglicher  inachen  wolleu.  Und  darauf  deuten  auch  die  weitern 
worte  A.'s  49  flg.  hiu.  Dagegen  ist  die  ganze  stelle  weit  davon 
entfernt  den  eindruck  zu  machen,  als  erwarte  A.  von  P.  eine  ausz- 
kunft,  die  zu  erhalten  er  ihn  auszgesandt  h&tte.  Achilleus  rede  sowol 
ivie  die  des  Patroklos  sdbst  verstehn  sich  am  bcsten,  wenn  wir  von 
diser  vorauszsetzung  ganz  absehen,  und  so  tvird  wis  die  klufl.  tvdche 
II  von  von  dem  vorauszgehnden  trennt,  erst  recht  klar.  Es  weist  disz 
wol  auf  eine  lucke  hin,  die  sich  bei  der  aneinanderfugung  der  texte 
ergab. 

Die  einfachste  darstellung  ware  freilich  diejenige,  welche  O  727 
mit  n  102  verbinden  wiirde;  727—746  waren  villeicht  nur  angewandt, 
ween  der  vortragende  nicht  weiter  gehn  wollte,  denn  nach  dera  verse 
JSa$  d1  ointsz'  fyiftva  piafato  yccQ  fiekieoaiv  erwartet  raan  etwas 
anderes,  als  dasz  er  —  dennoch  iinp,vs.  Allein  disz  konnte  man  doch 
nur  fur  eine  kunstlosere  periode  del'  epik  vorauszsetzen :  die  uns 
vorligende  flberrascht  nicht,  sondern  baut  flberall  der  erzelung  moglichst 
glatte  iibergange,  was  freilich  manchmal  einen  verwaszerung  derselben 
gleichkomt. 

O  39 1  bieten  eine  grosze  schwirigkeit;  zuerst  heiszt  es  39  i 
xU%to$  d\iq>£\id%QVTo  frodav  ixtofri  vyfbv  und  395  uvvccq  airaid)] 
tbT%o$  ensoaviiivovg  ivor^ev  T^wag\  raan  konnte  versucht  sein  statt 
des  zweiten  tsi%os:  vfjag  zu  conjicieren,  oder  statt  Tgioccg:  ccvrig. 
Klar  ist,  dasz  hier  an  eine  zweimalige  einname  der  maner  nicht  ge- 
dacht  ist,  und  die  eraugnisse  von  N£0 -3bO  nicht  vorauszgesetzt 
werden. 

Aristarch's  ganze  methode  bei  der  behandlung  des  textes  der 
beiden  epen  beruht  auf  der  ansicht  von  der  einheit  des  verfassers ; 
kein  wunder,  dasz  er  eine  uachricht  verwarf,  welche  mindestens  ge- 
sagt,  eine  solche  nicht  zur  voraussetzung  hatte,  von  welcher  ihm 
einleuchten  muszte,  dasz  derselben  gegenttber  die  ehmilige  einheit 
der  epen  zu  einer  vollig  fraglichen  eventualitat  herab  sinkt,  ganz 
und  gar  aufhort  eine  selbstverstaudliche  notwendigkeit  zu  sein.  War 
die  Ilias  ursprttnglich  ein  einheitliches  werk,  so  muszte  dieselbe  elnen 
verfaszer  gehabt  haben,  ob  er  Homeros  oder  Melesigenes  hiesz;  war 
die  Ilias  ausz  getrennt  ttberlieferten  stiicken  innerhalb  der  historischen 


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16  IX.  A.  Ludwig: 

zeit,  an  einein  bestimmten  zeitpunkte  zusammen  gestellt  worden,  so 
war  damit  nicht  auch  die  zweite  anname,  dasz  der  zustand  der  zer- 
atreuung  selber  nicht  der  urspriingliche  sondern  nur  eine  voruber- 
gehnde  phase  des  als  ganzes  gedichteten  deukmales  war,  unbedingt 
gegeben,  sondern  der  zustand  des  zerfalles  war  zunachst  das  historisch 
gegebene,  was  die  grundlage  fur  die  beurteilung  sein  und  bleiben 
muszte. 

Sein  verfaren  kann,  wenn  es  auszer  der  kritisch-exegetischen 
behandlung  noch  einen  litterarhistorischen  zweck  hatte,  nur  eben  auf 
den  beweis  hin  gearbeitet  haben,  dasz  die  Uias  das  werk  eines  dichters 
war,  und  da  disz  diejenige  ansicht  ist,  die  fur  das  populare  bewuszt- 
sein  sich  von  selbst  darbietet  und  versteht,  deren  beweis  also  uber- 
fluszig  war,  so  musz  er  es  infolge  seines  gegensatzes  zu  einer  andsin 
sich  auferlegt  haben.  Es  scheint  also,  dasz  er  jene  ansicht  indirect 
bekampfte,  womit  nicht  bewiesen,  dasz  dieselbe  falsch  ist.  In  disem 
falle  kann  man  sagen,  dasz  schon  die  blosze  existenz  diser  nachricht 
ein  beweis  ihrer  richtigkeit  ist,  so  fern  steht  eine  solche  anschauung 
dem  popularen  urteil  und  der  popularen  denkweise.  Dasz  die  Athener 
den  verhaszten  Peisistr^tiden  ein  so  hohes  verdienst  um  den  ver- 
meintlicheo  groszten  dichter  der  Hellenen  eingeraumt  hatten  so 
gauz  trjvdUcos,  ist  ebenso  undenkbar,  wie  dasz  andere  eine  solche 
erfindung  in  die  welt  gesetzt  hatten,  cui  bono  ?  Es  ist  aber  gewisser  • 
maszen  eine  ironie  des  schicksals,  dasz  gerade  bedeutende  neuere 
gelerte  den  beweis  indirect  mitzuliefern  sich  bemtihen,  wie  ser  die 
nachricht  von  dem  ursprunglichen  zustande  der  selbstandigkeit  der 
einzelnen  Aoidal  und  ihrer  aneinanderreihung  auf  antrib  der  Peisi- 
stratiden  der  aprioristischen  gewonheitsmaszigen  anschauung  wider- 
strebt,  und  somit  auch  deu  der  volligen  unmoglichkeit,  dasz  der- 
gleichen  dainals  hiitte  erfunden  werden  konnen. 

Villeicht  verstelit  sich  von  disem  standpunkte  am  leichtesten, 
tvarum  er  Homeros  filr  einen  Athetier  hielt.  Was  andere  mit  dem 
umstande  in  verbindung  brachten,  dasz  die  homerische  poesie  in 
Atheu  auszerlich  die  form  erhielt,  in  welcher  seit  Peisistratos  zeiten 
sie  der  ganzen  griechischen  welt  bekannt  war,  flirte  er  darauf  zuruck, 
dasz  Homeros  eben  selbst  Athener  war,  und  rettete  so  das  werk  und 
den  dichter.  Es  ist  klar,  dasz  wir  unter  solchen  voraussetzungen 
das  schweigen  Aristarchos  nicht  als  argument  gegen  die  gut  bezeugte 
nachricht  ins  treffen  fiiren  konnen. 

Dasz  man  anderseits  bei  der  form,  in  welcher  die  nachricht 
erscheiut,    sich  nicht  beruhigen  darf,    dasz   aus  derselben  nicht  etwa 


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Ueber  die  unmflglichkeit  einer  so  gen  an  n  ten  urilias.  ]  7 

hervorgeht,  dasz  es  vorPeisistratos  keine  zusaramenfaszungen  groszerer 
partien  von  dotdat  gegeben  habe  (s.  Suidas),  und  ein  schroffer  uber- 
gang  von  volliger  selbstandigkeit  zu  fester  verkniipfung  anzunemen 
sei,  das  folgt  nicht  ausz  der  fibername  der  nachricht  im  allgemeinen. 
Wir  wiszen  zu  gut,  in  wie  flflchtiger  ungenauer  weise  die  alten  be- 
richten,  und  wie  ser  sie  zu  unrichtigen  irreftirendeu  verallgemeiner- 
ungen  geneigt  wichtiges  detail  uns  Vorenthalten.  Dasz  keine  n com- 
mission" im  stande  war  die  Ilias,  so  wie  sie  besteht,  zu  formen,  dasz 
dazu  jarhunderte  notig  waren,  dasz  nicht  »unsere"  einzelnen  rha- 
peodien  die  stiicke  fiberall  repraesentieren,  welche  von  der  .com- 
mission" an  einander  gefflgt  worden  sind,  ist  gewiss  und  bedarf  gar 
nicht  des  beweises.  Wir  mtiszen  den  sinn  und  die  bedeutung  der 
nachricht  auf  ein  minimum  reducieren,  denn  mer  als  ein  minimum 
kann  die  commission  nicht  geleistet  haben.  Wir  werden  also  annemen, 
dasz  das  ihr  werk  war,  was  am  schlechtesten  durchgefiirt  ist,  die 
rh.  N—  -27,  dann  die  einfiigung  der  Boiotie,  die  von  A",  und  villeicht 
auch  einige  andere  kleinigkeiten.  Davon  verschieden  war  das  zu- 
sammenwachsen  von  A — M  und  von  T—  &,  welches  die  arbeit  von 
generationen  darsteUt,  und  wie  so  haufig  gescbiht,  in  die  besagte 
nachricht  in  verkftrzter  perspective  mit  aufgenomen  worden  ist.  Den 
unterschied  in  dem  zustandekomen  der  anfangs-  und  endpartie  einer, 
und  der  mittelpartie  andererseits,  der  ein  wesentlicher  ist,  von  dem 
weisz  die  nachricht  nicbts,  derselbe  ist  aber  ein  offenbarer.  Deshalb 
die  ganze  nachricht  verwerfen,  hiesze  „das  kind  mit  dem  bade  aus- 
scbuttena  one  sich  auch  nur  die  frage  zu  stellen:  wie  konnte  die 
nachricht  tiberhaupt  entstehn,  da  ja  wol  im  ganzen  altertum  niemand 
an  der  existenz  eines  Homeros  als  verfaszers  der  Ilias  wenigstens 
zweifelte.  Aristarch's  raisonnement  war  wol  einfach  folgendes:  da 
Homeros  dem  ganzen  altertum  als  verfaszer  der  Ilias  gait,  so  kann 
nicht  angenomen  werden,  dasz  der  zusammenhang  der  Ilias  von  andern 
herrtire.  Den  zusammenhang  hat  er  nun  freilich  nicht  erwiesen,  und 
die  anctorschaft  eines  einzelnen  ist  es  durch  die  sprachlichen  und 
sachlichen  momente,  an  denen  seine  erklarung  so  reich  ist,  ebenso 
wenig,  da  dergleichen  doch  nie  exclusives  eigentum  eines  einzelnen 
ist.  Dasz  es  keine  Attische  keine  Athenische  Sxdoaig  gegeben  habe, 
konnte  auf  den  ersten  anblick  befremden;  wenn  wir  nicht  annemen 
mfi8zten,  dasz  dieselbe  eben  die  notorische  grundlage  des  Aristarchei- 
schen  textes  gebildet  habe;  denn  disz  war  gewiss  keine  der  vilen 
ausdrQcklich  von  ihm  citierten. 

Wenn  wir  die  nachricht  flber  die  solonische  verfQgung  so  ver- 

Phil.-hiat.  Classe.  1901.  2 


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18  IX.   A.  Ludwig: 

stehn,  wie  dieselbe  schon  im  altertuni  und  von  hervorragenden  gelerten 
der  neuern  zeit  verstanden  worden  ist,  und  unseres  erachtens  allein 
verstanden  worden  kann,  so  ist  sofort  klar,  dasz  bereits  am  ausz- 
gauge  des  sibenten  jahrhumlerts  v.  Chr.  ein  direkter  zusainmenbang, 
nicbt  blosz  eine  allgemeine  beziehuug  auf  ein  und  dasselbe  thema 
zwisclieu  den  doidaig  bestund;  worausz  sich  ergibt,  dasz  die  tatig- 
keit  der  Peisistratischen  ^commission1'  sich  innerhalb  diser  granzebe- 
wegte  d.  h.  die  aufgabe  derselben  konnte  nicht  die  sein,  einen  zu- 
sammenhang  uberhaupt  erst  her  zu  stellen  sondern  eincn  bcstimtnt 
zu  qualificierenden.  Bewegte  sich  der  stoff  der  doidai  nur  so  zu  sagen 
auf  eiuer  linie,  wie  wir  disz  A—M  und  T—  SI  sehen,  so  ist  nicht 
abzusehen,  was  eine  commission  hatte  noch  zu  tun  gebabt,  da  die  folge 
der  eraugnisse  die  aufeinanderfolge  der  aoidai  von  selbst  gab.  Solon's 
verordnung  hatte  nur  bedeutung  fdr  den  vortrag,  indem  dieselbe  die 
rhapsoden  dahin  bringen  sollte,  nicht  blosz  die  stucke  vorzutragen, 
bei  denen  sie  ihre  kunst  am  meisten  zeigen  konnten,  sondern  die 
dichtung  selbst  in  ihrem  groszern  zusammenhang  zur  wirkung  zu 
bringen.  Nun  wiszen  wir  ausz  unverkennbaren  andeutungen  des  textes 
selbst,  dasz  die  wichtigste  phase  der  handlung  der  Ilias,  die  losung 
des  confliktes,  verschiedentlich  dargestellt  war,  und  disz  ist  der  natur 
der  sache  nach  auch  ser  begreiflich.  Hier  also  spaltete  sich  der  weg, 
es  gab  verschiedene,  mit  einander  unvereinbare  ol^iai^  und  der  ge- 
danke  lag  nahe  (villeicht  in  der  tat  durch  den  eindruck,  den  die 
constante  beobachtung  der  Solonischen  verordnung  hervorgebracht 
hatte,  befordert),  anfang  und  endpartie  des  epos  durch  eine  einheit- 
liche  darstellung  zu  verbinden  und  so  das  epos  zum  abschlusse  zu 
bringen,  naturlich  wol  mit  moglichst  vollstandiger  beibehaltung  des 
vorhandenen  materiales.  Nur  dise  bedeutung  konnen  wir  der  Peisi- 
stratischen redaktion  zucrkennen,  da  der  gedanke,  dieselbe  habe  die 
Ilias  erst  geschaffen,  unzulassig  ist. 

Wo  wir  nicht  in  der  lage  sind  eine  merfache  darstellung  einer 
phase  der  handlung  aufzufinden  (wie  in  T—  .£),  da  ligt  die  sache 
einfach,  da  kann  es  sich  nur  urn  interpolationen  handeln,  so  z.  b. 
bei  der  pclx*}  7taQU7totduLog  und  der  d-eojiaxtcc.  Anders  ligen  die  sachen 
bei  A — Af.  Hier  repraesentieren  J  und  K  alte  aoida$y  und  es  gab, 
ebenso  wie  es  mindestens  noch  eine  n^ea^ela  nybs  Axikkia  gab,  dar- 
stellungen,  welche  das  eiugreifen  des  Achilleus  one  vorhergehnde 
unterhandlung  (ebenso  mit  verschiedenem  resultate  der  unterhand- 
lung)  erzelten.  Bei  J  sehen  wir  gleich  in  hochst  belerender  weise, 
dasz  das  verfaren  innerhalb   A — M  ein  ganz    anderes  war,    als  bei 


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Ueber  die  unmoglichkeit  eiuer  sogenannten  urilias.  19 

AT— 27.  Nicht  nur  finden  wir,  dasz  urn  I  als  vollgiltiges  glid  der  com- 
bination hin  zu  stellen,  T  eingedichtet  wurde,  sicherlicb  langst  in 
vorpeisistratischer  zeit,  sondern  es  ward  der  mauerbau  (im  wider- 
spruche  mit  5  32  flg.)  H  436  flg.  eingeflochten,  und  in  A  die  v.  34£ 
eingeschoben,  auf  welche  I  348—350  deutliche  beziehung  haben.  Wie 
fest  sind  die  episoden  von  Diomedes  kampf  mit  Ares  und  mit  Aphro- 
dite mit  dem  umgebenden  verflochten,  wenn  nicht  759 — 760  die  sache 
verraten  wiirden.  Dagegen  seben  wir  N  und  SO  367  neben  einander 
unverbunden  stebn,  und  mtissen  in  denselben  unverarbeitetes  material, 
eine  mechanische  haufung  von  texten  erkennen,  parallele  schilderun- 
gen  nach  der  phantasie  verschiedener  dichter.  Selbst  die  einschiebung 
von  K  ist  beszer  motiviert. 

Patroklos  wird  spat  am  nachmittag  von  Achilleus  ausgesandt, 
man  sollte  darnach  erwarten,  dasz  die  modalitat  der  handlung  gewalt 
worden  ware,  welche  ihn  noch  bei  den  schiffen  (77  500  vsmv  iv 
ay&vi  icsGovra)  Sarpedon  toten,  dann  von  Hektors  hand  fallen  liesz, 
worauf  dann  Achilleus  sofort  Hektor  erlegt  hatte  (ob  auch  Paris  noch 
am  selben  tage  Achilleus  in  irgend  einer  relation  erlegt  hat,  wie  Prof. 
Robert  meint,  ist  doch  ser  zweifelhaft  trotz  £  96  afolxcc  yccQroi  iitBixa 
(*€&  "Etctoqcc  nor^iog  itot[iog\  denn  wenn  disz  des  dichters  absicht 
gewesen  ware,  so  hatte  derselbe  doch  sich  deutlicher  auszdrticken 
iniissen;  er  hatte  statt  axrtUa-sTteixa  etwa  Bvd-bg  gebrauchen  mussen. 
Doch  kann  es  wol  eine  alteste  darstellung  gegeben  haben,  welche  die 
eraugnisse  in  diser  weise  sich  iibersturzeu  liesz).  Statt  dessen  folgt 
ein  neuer  schlachttag,  als  ob  Patroklos  des  morgens  auszgezogen  ware. 

Warend  einerseits  die  spatere  sage  Achilleus  leib  unverwundbar 
sein  laszt,  erhalt  er  in  der  fllias  eine  undurchdringliche  rQstung; 
dazu  war  freilich  nicht  notig,  dasz  er  urn  die  seinige  durch  Patroklos 
tod  gekommen  war,  und  fttr  die  beszere  motivierung  nach  der  einen 
seite,  geraten  wir  in  den  vil  schlimmeren  widerspruch,  dasz  Achilleus 
rustung  dem  Patroklos,  nicht  aber  die  des  letzteren  dem  ersteren 
soil  gepasst  haben.  Also  auch  hier  finden  wir,  wir  durfen  wol  sagen 
auflfallenden  mangel  an  urteil  und  iiberlegung.  Hingegen  finden  wir 
nur  an  solchen  stellen  der  ersten  halfte  der  Ilias  auffallige  mangel, 
wo  der  alte  text  absichtlich  verandert  worden  ist:  so  B  1—454,  vgl. 
den  lapsus  memoriae  Ov.  Met.  13,  216—8;  J  1—80;  Z76  flg. 

Der  bedeutendste  mangel  in  der  composition  der  rh.  A— Z  ist 
gewis,  dasz  der  traum  den  Zeus  Agamemnon  schickt,  obwol  derselbe 
eine  schlimme  tauschung  sein  soil,  sich  doch  beinahe  bewarheitet, 
nnd  der  schlachttag   mindestens   trotz  Achilleus  nicht-teilname   ent- 


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20  lx«  A-  Lidwig: 

schieden  giinstig  fflr  die  Achaier  endigt,  wogegen  der  zweite  mit 
seiner  sofort  unvorbereitet  eintretenden  volligen  niderlage  der  Achaier 
und  mit  der,  verglichea  mit  dem  ersten  schlachttage,  armseligen  ausz- 
furung  auffallig  und  unvorteilhaft  contrastiert.  Nimt  man  dann  den 
dritten  hinzu  mit  seiner  ungeheuerlichen  haufung  von  eraugnissen 
seiner  unnattirlichen  lange  und  seiner  iiberall  zu  tage  tretenden  ver- 
woiTenheit,  so  siht  man,  dasz  Homer  wirklich  nicht  nur  quandoque 
dormitat,  und  dasz  man  an  die  Ilias  ebenso  wenig  den  maszstab  der 
kunst  anlegen  wie  von  derselben  hernemen  kann. 

Wir  werden  dasjenige,  was  der  Homerischen  poesie  ihren  un- 
verganglichen  reiz  und  wert  verleiht,  wol  in  etwas  anderem  sucben 
miiszen,  in  etwas,  was  all  denjenigen  notwendig  felen  muszte  und 
durch  keinen  kunstgriff  erreichbar  war,  welche  sich  die  regdn  ihrer 
dichtungsweise  ausz  Homer  abstrahierten.  Waren  sie  dichter  gewesen, 
so  hatten  sie  keine  regeln  notig  gehabt,  so  wenig  der  adler  stelzen 
braucht  urn  fliegen  zu  konnen,  oder  stelzen  demjenigen,  dem  flugel 
und  flugkraft  abgehn,  zum  fliegen  verhelfen  wfirden.  So  haben  sie 
n Homer"  nachamen  konnen,  aber  in  dingen,  auf  die  es  ihnen  gar 
nicht  hatte  ankommen  sollen. 

Man  vergleiche  nur  die  a&ka  iit\  UcaQoxlm  mit  den  schilde- 
rungen  von  wettkampfen  bei  den  romischen  epikern  besonders  aber  die 
abstrusen,  meist  jeder  anschaulichkeit  entberenden,  gleichnisse  (krasser 
realismus  bei  C.  Val.  Flaccus  Arg.  VII.  124.)  nichts  laszt  den  unterschied 
der  homerischen  und  der  ihr  nachamenden  epik  scharfer  erkennen.  Der 
verfaszer  der  «^«  war  unzweifelhaft  ein  hochbegabter  dichter.  Oder 
was  bei  den  rSmischen  epikern  der  vtxvicc  der  Odyssee  entsprechen  soil. 

Unstreitig  ist  die  Ilias  in  ihrer  ersten  partie  am  starksten  be- 
arbeitet,  disz  zeigt  die  wirklich  kunstvolle  weise,  in  welcher  alles 
was  unternommen  eine  unerwartete  dem  beabsichtigten  entgegen- 
gesetzte  wendung  nimt.  Aber  mit  dem  ftinften  gesange  trit  eine 
haufung  der  iutei-polationen  ein,  welche  die  handlung  ausz  den  fiigen 
treibt;  Z  ist  stark  verandert*),  und  Hschlieszt  den  ersten  schlachttag 
rait  ser  mtihsam  zusammen  gestoppeltem  stoffe,  obwol  die  ^ovo^a%ia 
bereits  auf  der  Aapvaf  des  Kypselos  erscheint,  die  ganze  handlung 
also  gewiss  schon  mer  als  100  jare  vor  Peisistratos  so  verlief. 


*)  Wie  wir  schon  anderswo  dargelegt  haben,  ist  des  Helenos  aufforderung 
an  Hektor  Z  86  flg.  nacbgedichtet  269  fig.  wo  H.  seine  mutter  auffordert,  an- 
geregt  durch  die  worte  derselben  267  flg.  warend  der  eigentlich  zweck  seines  gauges 
nach  der  stadt  war  Paris  zu  holen,  was  darauf  hinzu  wcisen  scheint,  dasz  auch 
T—J  manches  verachieden  dargestellt  war. 


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tJeber  die  unmdglichkeit  einei4  sogenannten  urilias.  2i 

Man  hat  die  Ilias  zu  wenig  eingehend  auf  ihre  zusammen- 
setzung  geprQft.  tlberschaut  man  das  epos  in  seinem  verlaufe  in  dem 
gange  der  darstelluog,  so  erkennt  scan  leicht,  dasz  dasselbe  in  drei 
teile  zerfallt,  die  unmoglich  zu  gleichei  zeit  oder  in  zusammen- 
hangender  folge  oder  von  einem  dichter  verfaszt  sein  konnen;  jeder 
der  drei  teile  rausz  seine  besondere  entstehung  gehabt  haben.  Damit 
fallt  von  vornherein  die  anname  einer  urilias,  andererseits  kann  aber 
auch  die  nachricht  von  der  Peisistratischen  redaktion  nicht  die  formel 
bieten,  ausz  der  herausz  wir  uns  die  entstehung  der  Ilias  erkl&ren 
konnen  und  dtirfen. 

A — M  N—2.  T—Sl  sind  von  so  verschiedenem  charakter,  dasz 
wir  uns  vor  allem  andern  mit  diser  verschiedenheit  auszeinander 
setzen  mtiszen,  ehe  wir  einen  schritt  weiter  wagen  durfen.  Sorait  felt, 
sobald  wir  hieran  festhalten,  fiir  eine  urilias  jede  grundlage.  Und 
da  wir  unmoglich  den  aufbau  aller  drei  teile  der  Peisistratischen 
commission  zuweisen  konnen,  bei  der  absoluten  verschiedenheit  der 
dabei  zu  beobachtenden  technik,  so  bleibt  nnr  die  anname  tibrig, 
derselben  gehore  nur  derjenige  teil  an,  welcher  die  offenbarsten 
spuren  hastiger  nicht  durch  die  bemiihungen  langer  zeit  gereifter 
arbeit  tragt,  derjeuige  teil,  bei  dessen  herstellung  es  sich  am  leichte- 
sten  begreift,  dasz  was  von  disem  gilt,  durch  die  ungenauigkeit  der 
berichterstatter  auf  die  Ilias  in  ihrer  ganzheit  iibertragen  worden  ist. 
Und  disz  ist  die  partie  N— 27,  welche  A— M  und  T— SI  zu  einer 
einheit  verbinden  sollte. 

Die  anname  einer  urilias  dagegen  erzeugt,  statt  liecht  in  die 
sache  zu  bringen,  genau  dieselben  schwirigkeiten,  wie  die  behauptung 
eiuer  einheit  in  der  Ilias  iiberhaupt,  notigt  eine  menge  unwarschein- 
lichkeiten  auf,  und  bringt  doch  nur  eine  xokog  'Ifoag  zu  stande 
statt  einer  vollstandigen,  und  statt  der  wirklichen  eine  hypothetische. 
Die  urilias  bleibt  ein  phantasma,  etwas  dessen  existenz  behauptet 
wird  aber  nicht  nachgewiesen  werden  kann,  es  gelingt  nicht  zu  der- 
selben  vorzudringen. 

Die  methode  musz  aber  von  vornherein  auf  etwas  erreichbares 
gerichtet  sein;  und  disz  ist  vor  allem  die  richtige  analyse  des  epos. 
Wie  weit  wir  die  genesis  der  Ilias  zurflck  werden  verfolgen  konnen, 
ist  naturlich  zweifelhaft;  aber  vor  allem  musz  fiir  jede  phase  der 
forschung  die  feste  grundlage  geschaffen  und  stufenweise  vorgegangen 
werden.  Wenn  man  die  vergangenheit  der  Ilias  begriinden  will  ohne 
doch  ihrer  vorligenden  gestalt  das  richtige  verstdndnis  entgegen  zu 
bringen,  so  kann  disz  nur  zu  irrtiimern  furen. 


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22  !£•  A-  Ludwig: 

Endlich  steht  der  anname  einer  urilias  auch  noch  entgegeu, 
dasz  die  Ilias  iiberhaupt  nicht  die  gesainintheit  dessen  repraesentiert, 
was  fiber  die  Troische  sage  (tic  TqcoixA)  gedichtet  worden  ist,  son- 
dern  wol  gar  nur  den  kleineren  teil;  warend  die  sage  in  ihrer  vil- 
gestaltigkeit  auch  nicht  in  den  liedem  vollig    aufgegangen  sein  wird. 

Nicht  das  wenigst  wichtige  resultat  einer  analyse  der  Ilias, 
welche  disen  namen  verdient,  ist  die  vollstandige  beseitigung  der 
aesthetisch-litterarischen  theorie  vom  epos,  soweit  dieselbe  auf  grund- 
lage  der  Ilias  aufgebaut  worden  ist.  Es  ergibt  sich,  dasz  ausz  der 
Ilias  als  solcher  sich  kunstregeln  fur  das  epos  nicht  ableiten  laszen. 
Wo  wir  namlich  sehen,  dasz  eine  einheit  der  erzelung  direct  beab- 
sichtigt  ist  (N—£\  da  ist  das  verfaren  einein  kunstgemaszen  vor- 
gange  vollkommen  entgegengesetzt ;  nichts  kann  roher  unbeholfener 
unktlnstlerischer  gedacht  werden,  als  die  art,  auf  welche  die  ver- 
schiedenen  relationen  der  eraugnisse,  welche  die  losuug  des  con- 
fliktes  herbeiftiren,  in  einander  geschoben  worden  sind,  so  dasz  ver- 
schiedene  darstellungen,  vondenenjedeeinzelne  gewis  ein  annembares 
einheitlich  gedachtes  im  wesentlichen  einklang  zeigendes  bild  einer 
handlung  darboten,  mit  zerstorung  diser  wesentlichen  eigenschaften 
zu  einera  widerspruchsvollen  jeder  anschaulichkeit  vollig  entberendem 
triimraerhaufen  entstellt  worden  sind.  Wenn  dagegen  die  vorhergehnde 
partie  A—M  eine  zusammenhangende  allerdiugs  nicht  entfernt  inner- 
lich  vollig  auszgeglichene  (man  denke  nur  an  die  Boictua,  die  Join- 
vslu  etc.)  erzelung  repraesentiert,  so  felt  wider  die  provenienz  von 
einein  dichter,  und  es  fallt  die  anname  eines  ursprunglichen  planes; 
ja  die  verschiedene  tiberlieferung  ttber  den  anfang  der  Ilias  konnte 
zu  der  anname  ftiren,  dasz  das,  was  jetzt  sich  als  solcher  praesen- 
tiert,  ursprunglich  oder  doch  unter  umstanden  fortsetzung  einer  er- 
zelung war,  die  beseitigt  worden  ist.  Ob  wir  auch  hierin  die  Peisi- 
stratische  commission  als  tatig  gewesen  denken  sollen,  ist  allerdiugs 
nicht  sicher,  aber  nicht  ganz  abzuweisen,  wenn  wir  derselben  die 
eiufttgung  der  Boiotie  zuschreiben  wollen.  Freilich  die  iuterpolierun- 
gen,  welche  dise  selber  erfaren  hat,  laszen  es  geratener  erscheinen, 
dieselbe  vilmer  als  evidenten  beweis  zu  verwerten,  dasz  laugst  vor 
Peisistratos  tief  eingreifende  bearbeitungen  des  liedermaterials  vor- 
genommen  worden  sind.  Denn  die  von  uns  merfach  hervorgehobene 
methode,  welche  den  handlungen  der  maszgebenden  personen  einen 
von  dein  beabsicbtigten  ganz  verschiedenen  erfolg  haben  laszt,  zeigt 
yon  einer  virtuositlit,  die  weit  iiber  die  proben  hinauszreicht,  welche 


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tJeber  die  unrnftglichkeit  einer  sogenannten  urilias.  23 

die  Peisistratische  commission  von  ihrer  befahigung  ein  dichterisches 
ganzes  zu  gestalten,  geliefert  hat. 

Man  hat  ja  auch  friiher  behauptet,  die  schrift  speciell  die  an- 
wendung  der  schreibkunst  zu  aufzeichnung  einigermaszen  umfang- 
reicher  litterarischer  denkmaler  sei  erst  moglich  gewesen,  seit  Griechen- 
land  in  direkten  handelsverker  mit  Aegypten  getreten  war.  Allein 
Griechenland  bezog  zuerst  den  papyros  ausz  Byblos  in  Phoinikien, 
wie  der  name  (ivfttog  beweist,  und  die  Odysse  erwahnt  bereits  ein 
onkov  (ivfikvov;  warum  also  sollte  man  mit  dem  bezug  von  papyros 
zum  schreiben  bisz  auf  Psammetich's  zeit  haben  warten  miiszen? 
Was  es  mit  dem  Ixxsaxa  =  ditpftsQu  bei  Pollux  fur  eine  bewandtnis 
hat,  ist  unklar. 


Kadmeier  und  Boioter. 

1.   Excurs  zu   vorstehnder   abhandlung. 

Schon  in  fruher  zeit  fand  man  einen  anachronismus  darin,  dasz 
die  Boioter  in  der  Ilias  in  dem  besitze  des  landes  erscheinen,  welches 
eine  als  gescbichtlich  sich  praesentierende  angabe  oder  vielleicht  eine 
geschichtliche  tradition  (?)  erst  sechzig  jare  nach  der  einname  von 
Ilios  von  ihnen  in  besitz  genommen  werden  laszt.  Daher  die  erklii- 
rung,  die  Thukydides  gibt,  die  Boioter  seien  von  einem  dnodaO{i6g, 
den  sie  schon  vorher  in  dem  betreffenden  lande  beseszen  hatten 
(, einer  enclave*1  wie  wir  sagen  wiirden),  nach  Ilios  gezogen.  Dasz 
disz  nicht  zulaszig  ist,  versteht  sich  von  selbst;  denn  die  angabe  des 
schiffkataloges  zeigt,  dasz  das  ganze  Boiotien  gemeint  ist,  mit  ausz- 
narae  natttrlich  von  Aspledon  und  Orchomenos.  Man  fragt  sich  nun, 
wenn  Thukydides  wuszte,  dasz  die  Boioter  erst  sechzig  jare  nsrcc  xa 
Tymxd,  von  den  Thessalern  vertriben  sich  des  spatern  Boeotiens  be- 
raachtigt  haben,  sollte  disz  der  dichter,  der  500  jare  vor  Thukydides 
lebte,  nicht  gewuszt  haben?  Welchen  grund  hatte  er  gehabt,  in  disem 
falle  einen  anachronismus  begehn,  vor  welchem  ihn,  wie  wir  mit 
recht  vorausz  setzen  dttrfen,  der  umstand  bewarte,  dasz  er  vor  der 
zeit  der  groszen  volkerverschiebung  lebte.  Besonderer  ben'iraung 
konnen  sich  die  Boioter  in  der  Ilias  nicht  erfreuen  (P  597  TtQmxog 
nrjviks&g  Botaxiog  ?iq%s  yopoio),  die  fiirer  fallen  sammtlich  oder 
werden  verwundet,  und  dafur  hatte  sie  der  dichter  ebenso  gut  ausz 
Thessalien  nach  Troia  konnen  Ziehen  laszen.  Da  dieselben  in  EN  SO 
wenn  auch  nur  fliichrig  erwahnt  werden  (nur  in  E  7097  710  sind  sie 


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24  HL  A.  Lndwig: 

offenbar  mit  nachdruck  erwahnt),    so  kann  man  schwerlich  hier  von 
interpolation  sprechen. 

Strabon  gibt  eine  ganz  andere  geschiclite.  Zwar  ist  seine  dar- 
stellung  etwas  unklar,  aber  es  ergibt  sich  doch  am  ende  darausz, 
dasz  er  die  Boioter  ausz  den  alten  "Aovsg  Ti^uxsg  und  aTavreg 
hervorgehn  laszt.  Sie  mit  ihm  fflr  barbaren  zu  halten,  haben  wir 
keinen  grund.  Er  laszt  sie  dann  nach  Thessalien  ausz-  und  wider 
von  dort  slg  r^v  olxdav  zurflckwandern,  ein  offenbarer  versuch  die 
beiden  relatiouen  zu  vereinigen,  dem  wir  nicht  folgen  werden. 

Eine  stellung  fflr  sich  beanspruchen  die  Kadpsloi  Kadpslcyvsg, 
der  stamm,  der  die  hochburg  von  Theben  innehatte;  um  dise  herum 
sidelten  sich  die  alten  einwoner  brTfaQogsxTtoavTo) ;  daher  die  stadt 
rT7tod-ripai  hiesz.  Der  sogenannte  Epigonenkrieg  bedeutet  offenbar  den 
sturz  dises  machtigen  geschlechtes.  Daher  heiszt  z.  B.  Peneleos 
Boiotios,  nicht  Kad^iog\  er  und  die  andern  waren  Boiotarchen. 
Oberall  wo  sonst  in  der  Ilias  von  Theben  die  rede  ist,  bei  den  kampf- 
spielen  fflr  den  verschollenen  (d£doviz6vog,  nicht:  Bgefallenentt  wie 
man  mit  Aristarch  flbersetzt,  denn  dovnatv  bedeutet  so  wenig  „fallena 
wie  etwa  dQafeiv,  und  es  gab  sicherlich  keine  sage,  die  Oidipus  im 
kampfe  fallen  liesz;  er  war  fortgezogen,  man  wuszte  nicht  wohin, 
man  setzte  ihm  ein  kenotaph  und  feierte  to te d spiel e  fflr  ihn,  eine  art 
todeserklarung)  Oidipus  werden  Eadmeier  genannt  I  276  Kad^isUov 
tfvaGGe  frs&v  dkodg  dice  (lovhdg  u.  d  386,  nur  nicht  in  der  gleich- 
zeitigen  generation;  darum  finden  wir  vor  II ion  Boioter,  aber  keine 
Kadmeier  mer. 

Die  behauptung  Boiotien  habe  frflher  Kctdprjlg  geheiszen,  ist 
gewiss  unbegrflndet,  vilmer  ligt  in  der  verscbmelzung  der  beherscher 
der  Kadpsla  mit  den  bewonern  der  unterstadt  der  grund  des  spa- 
tern  antagonismus  zwischen  Theben  und  den  flbrigen  stadten  Boio- 
tiens.  Um  disen  zu  erklaren  nam  man  zuflucht  zu  der  anname  die 
Boiotier  seien  ebenso  eingewandert,  wie  die  Dorischen  stamme  der 
Peloponnesos.  Aber  es  scheint,  dasz  man  die  einwanderung  doch  nicht 
gleichzeitig  geschehn  laszen  konnte,  villeicht  eben  der  Ilias  wegen, 
die  von  der  Herakleidenwanderung  ganzlich  abstrahiert,  oder  dieselbe 
villeicht  in  einem  andern  liechte  erblickte  als  die  spatere  zeit.  So 
glaubte  man  genug  getan  zu  haben,  indem  man  einen  unterschied  von 
20  jaren  statuierte. 

Es  ist  somit  nicht  zu  vil  behauptet,  wenn  wir  sagen,  dasz  (wie 
in  4  1—80)  in  dem  gebrauche  der  bezeichnungen  Kadnelot,  Kad- 
pelavsg  und  Boimzoi  ein  historisches  moment  ligt,  welches  durch  die 


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Ueber  die  unmftglichkeit  einer  sogenannten  nrilias.  25 

geschichte  von  der  einwanderung  der  Boioter  20  jare  vor  der  Dori- 
schen  wanderung  biszher  ganzlich  verdeckt  worden  ist.  Zufallig  ist 
es  sicber  nicht,  dasz  wir  an  den  eraugnissen  der  Troika  keine  Kad- 
meier  beteiligt  sehen,  warend  dise  noch  bei  den  geschebnissen  der 
vorhergehnden  generation,  und  nicht  die  Boioter,  erw&hnt  werden. 
Es  ist  also  ein  legitimer  schlusz,  wenn  wir  sagen,  dasz  infolge  eines 
kampfes,  der  uns  als  epigonenkrieg  genannt  wird,  die  Boioter  das 
maszgebende  element  den  Kadmeiern  gegentiber  geworden  sind.  Dise 
Boeoter  koonen  ebensowenig  frenide  gewesen  sein,  als  die  Eadmeier 
die  bewonerschaft  von  ganz  Boeotien  konnen  dargestellt  haben. 

Selbst  Ilias  und  Odyssee  scheinen  liber  das  schicksal  des  Oidipus 
verschiedenes  zu  berichten.    Die  vixvuc  laszt   (Pausanias  hat  darin 
ganz  offenbar  recht)  Oidipus  von  lo-Epi-kaste  keine  kinder  bekomen : 
sie  heiratete  ihren  son,   eine  so  schreckliche  tat,  dasz  man  sie  nur 
unwiszentlich  begehn  kann,  und  er  hatte  zuvor  seinen  vater  erschla- 
gen;  sofort  lieszen  die  gotter  diesz  unter  den  raenschen  kund  werden. 
Warend  er  nach   der  gotter  unheilvollem  ratschlusz   fort  fiber   die 
Kadmeier  herschte  (fivaoos),   hatte  sie  sich,   von  ihrem  kuminer  be- 
waltigt,  erhangt    Dainit  bringt  Pausanias   die  Euryganeia   in  verbin- 
dung  als  mutter  der  kinder  des  Oidipus,   die  derselbe  natflrlich  erst 
nachher  kdnnte  geehlicht  haben.  Eteoklees  und  Polyneikes  sind  beide 
der  Ilias  bekannt,   nicht   so   die   selbstblendung   des   Oidipu3.    Hier 
kommt  der  Auszdruck  V  G79  SeSovnozog  Oldinodao  in  frage,  der  von 
den  alten  erklarern  (schon  von  den  glossatoren)  widerholt  behandelt 
worden  ist.    Die  scholien  widersprechen  der  alten  erklarung,  als  be- 
deute  das  wort  geradezu  (2v  ivf?  ivog)  &avovrog\   es  bedeute  peta 
1>6(pov  Ttscfovvog  &g  iv  noki^m.  Was  bedeute t  aber  dovnog  dxovtav 
oder  iqlydovTtog  u.  a.  ?  hier  ist  doch  nur  von  einem  il>6<pog  die  rede, 
und  fyafclv  bedeutet  genau  dasselbe,  den  schall  und  nicht  den  fall. 
Es  ist  doch  ein  wunderliches  verfaren,  anzuerkennen,  dasz  rfov- 
nog  dovnelv  den  schall  (bei  schwerem  fall)  bezeichne,  und  doch  auch 
den  fall  selbst;   dofarjas   nsaav   milszte  also  bedeuten    „er  fiel  mit 
schwerem  schalle  gefallena    statt    „cum  magno  fragore   cecidita    er 
dronte  indem  er  auf-  hin-fiel.    dovnelv  kann  nur  bedeuten:    dronen, 
und  das  „fallentt  ist  der  nebenumstand,  oder  je  nachdem  das  dronen 
ein  nebenumstand  des  fallens.     In  BQlydovnog   ist  die  bedeutung  des 
dronens  allein  die  herschende.  Wenn  nun  von  Oidipus  dsdovx&g  one 
masTv  ausz  gesagt  wird,  so  versteht  sich,  dasz  man  nur  mit  der  be- 
deutung des  dronens  operieren  darf.    Aber  dabei  kommt  noch  in  be- 
tracht,   dasz  dises   dedovnivcu   mit  dem  tode  Oidipus  in  verbindung 


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26  IX.  A.  Ludwig  : 

gebracbt  ist.  Dasz  er  in  einera  kampfe  gefallen  sei>  wird  nirgends 
erwahnt,  daher  die  alten  erklarer  meinen,  er  konnte  sich  in  einen 
abgrund  gestttrzt  haben,  etwa  in  denjenigen,  in  welchen  sich  vorber 
die  Sphinx  gestttrzt  hatte,  oder  konnte  man  glauben,  in  einen  solchen, 
in  welchen  man  verbrecher  zu  stttrzen  pflegte.  Selbstmord  wird  auch 
bei  Antikleia  (schon  nach  der  ansicht  der  alten)  nnr  angedeutet.  Ein 
kenotaph  des  Oidipus  wird  nicht  erwahnt  (wie  etwa  das  seiner  beiden 
soue).  Aber,  dasz  disz  mit  Ssdobjtag  bezeichnet  worden  sei,  ist  nicht 
denkbar,  da  wttrde  man  dovnfiaavrog  gesagt  haben.  Denn  das  dov- 
nrfiai  ist  gleich  dauernd  mit  dera  itsGslv ;  dagegen  dsdovitag  bedeutet 
den  zustand :  er  war  gleichsam  zum  dovnog  geworden :  „nachdem  Oidi- 
pus  zum  (bloszen)  schall  geworden  war"  d.  h.  nachdem  von  Oidipus 
nichts  mer  ttbrig  gebliben  war,  als  die  dronende  kunde  von  seinem 
schrecklichen  schicksale;  es  kann  nicht  bedeuten  z.  b.  nach  dem  Oid. 
so  schrecklich  gestttrzt  war,  das  wttrde  wider  nur  sein  dotm^aavrog. 
Aber  das  perfect  ist  hoch  bedeutsam,  es  gibt  zu  verstehn,  dasz  der 
zustand  des  dronens  (der  bei  dem  sinnlich  vernembaren  sturz  im 
kampf  vorttbergehnd  ist)  noch  fortdauert,  er  ist  zu  einem  schrecken- 
vollen  klange  geworden,  die  fortdauernde  kunde  von  seinen  erleb- 
nissen  ist  ein  bleibendes  entsetzen.  Allerdings  mttszten  wir  mit  rtick- 
sicht  auf  die  erzelung,  in  welcher  das  wort  vorkomt,  das  participium 
durch  das  plusquamperfectum  auflosen. 

Also  der  I  lias  zufolge  konnte  man  nicht  schlieszen,  dasz  Oidipus 
KaS^elcov  fyuGGs,  und  noch  auszerdem  vil  des  schmerzlichen  erlebt  hatte. 

Fur  die  sagengeschichte  ist  disz  wichtig;  wir  haben  hier  ein 
eklatantes  beispil  von  der  art,  wie  geschichte  zur  sage  wird,  und  wie 
das  tragische  moment  immer  mer  gesteigert  wird.  Das  ganze  haus 
ist  gezeichnet:  (vgl.  Aapflda  die  hinken  de  mutter  des  Kypselos)  Lab- 
dakos  Lai'os  sind  bezeichnungen  fur  leibesfeler  auch  Oidipus  hatte 
disen  sinn,  wie  wir  annemen  konnen:  klumpfusz  Die  einfacliste  und 
alteste  relation,  die  sich  noch  in  der  kunst  behauptet  hat;  war,  dasz 
Oidipus  seinen  vater  totete,  ob  wiszentlich  oder  unwiszentlich  ist 
nicht  gesagt;  dasz  er  seine  mutter  ehlichte  (unwiszentlich;  moglich 
war  des  Laios  umgang  mit  Epikaste  ein  heimlicher).  Die  sache  wird 
ruchbar,  Epikaste  erhangt  sich.  Oidipus  beherscht  weiterhin  die  Kad- 
meier  und  erzeugt  kinder  mit  Euryganeia  in  zweiter  ehe;  unglttck 
verfolgt  ihn  aber  auch  da,  was  Onatas  (Oaasias?)  durch  die  nider- 
geschlagenheit  der  Euryganeia  veranschaulichte.  Uber  seinen  tod  er- 
faren  wir  da  nichts;  warscheinlich  gehoil  hier  herein  die  darstellung, 
die  wir  in  den  Phoinissai  finden,   wonach  er  ytjpcw  kvyQm  dQi^dvog 


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Ueber  die  unmflglichkeit  einer  sogenannten  nrilias.  27 

die  kampfe  seiner  beiden  sone  uui  die  herrschaft  erlebte.  Wir  kounen 
wol  annemen,  dasz  er  nach  diser  altesten  faszung  in  Theben  starb. 
Die  auszwanderung  ware  unmittelbar  nach  der  entdeckung  annembar; 
aber  man  konnte  docb  nur  vermuten,  dasz  er  zu  einem  pavtelov  gezogen 
ware,  urn  der  sftnung  teilhaftig  zu  werden.  (Eur.  Phoin.  1363.  P.  Pap.  Sta- 
tius  XI.  634  (Seneca  Theb.  363)  stirbt  Jokaste  erst  mit  den  beiden  brttdern.) 

Die  wichtigste  anderung  verscharft  das  tragiscbe  moment  in  ent- 
scheidender  weise  dadurcb,  dasz  die  kinder  des  Oidipus  auch  kinder 
der  Iokaste  siiul.  Faszen  wir  alles,  was  die  I  lias  berichtet,  zusammen, 
so  versetzt  dieselbe  Oidipus  tod  V  679,  des  Polyneikes  und  Tydeus 
werbung  urn  die  bundesgenoszenschaft  Mykeue's  gegen  Thebens  konig 
Eteokles  z/  376  flg.  E  803  flg.  K  285  flg.  den  zug  gegen  Theben 
und  (Amphiaraos)  uud  Tydeus  tod  S  114.  (4  406  ist  vom  zweiten 
kriege  die  rede)  in  die  generation  vor  dem  zuge  nach  Troia.  Nirgends 
erscheinen  hier  Boioter  genannt,  sondern  nur  Kadmeier.  Wenu  also 
der  dichter  die  geschichtlichkeit  hier  gewart  hat,  sollte  man  disz  nicht 
auch  fiir  das  weitere  erwarten? 

Oidipus  totenfeier  wird  in  Theben  abgehalten;  er  erscheint  da- 
nach  als  in  Theben  gestorben,  obwol  merkwiirdigerweise  ein  grab  (wie 
das  seiner  sone)  von  ihm  doit  nicht  bekannt  war.  Disz  erklart,  warum 
man  zum  theil  meinte,  er  habe  sich  von  derselben  stelle,  wie  die 
Sphinx  hinab  gesturzt.  Die  stelle  diser  war  auch  unbekannt.  Oder 
n  an  mttszte  annemen,  er  ware  ganz  ausz  gewandert  und  verschollen, 
was  dsdoxmag  auch  bedeuten  konnte.  Dann  hatte  man  mit  der  mttndig- 
werdung  der  sone  die  totenfeier  abgehalten  als  erne  todeserklarung. 
Die  moglicbkeit  diser  anname  ligt  eigentlich  am  nachsten. 

Der  tod  des  Amphiaraos  uud  des  Tydeus  wird  in  der  Odyssee 
der  eine  in  der  Ilias  der  andeie  erwahut.  Dasz  der  krieg  ungliicklich 
endete,  laszt  auszer  d  384  &Xlu  Zev$  stqH}6  izaQcttaia  aimaxu  (pal- 
vcav  auch  J  406  unzweifelhaft  erkennen.  Die  einname  Thebens  fallt 
in  die  generation,  die  gegen  Ilion  zog. 

Der  stammbaum  der  Melampodiden: 

Amythaon 
Melampus  Bias 

I 
Antiphates  Mantios 


Oikleis  Kleios  Polypheides 

I  I 

Amphiaraos  Theoklymenos 

Alkmaion    Amphilochos. 


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28  IX.  A.  Ludwig: 

Konnte  man  annemeu,  dasz  die  untere  grftnze  fur  letzteres 
eraugnis  durch  die  angabe  der  zeit  der  vermeintlichen  einwanderung 
der  Boioter  gegeben  sei,  so  muszte  man  auch  zugeben,  dasz  die  gewon- 
liclie  angabe  fiir  die  einname  von  Ilion  vilmer  jenem  ansatze  zu  liebe 
zu  tief  angesetzt  ist.  Wir  haben  friiher  auszeinander  gesetzt,  warum 
wir  die  d  einleitende  scene  im  Olymp  fiir  eine  interpolation  halten. 
Daher  miiszen  wir  annemen,  dasz  der  dichter  von  der  katastrophe, 
welche  die  Peloponnes  betraf,  keine  anung  batte.  Wollten  wir  aber 
vorauszsetzen,  dasz  die  verse  ursprflnglich  seien,  so  ist  die  unwar- 
scheinlichkeit  eiues  solchen  anachronismus  nocb  groszer.  Denn  man 
sabe  nicht  ein  (selbst  wenn  die  lieder  in  Boeotien  entstanden  waren), 
warum  er  die  Boioter  nicbt  ausz  Thessalien  direct  nach  Asien  batte 
ziehn  laszen,  oder  warum  er  durchausz  keine  Kadmeier  an  dem  zuge 
hatte  teilnemen  laszen.*) 

Sicher  muszte  der  verfaszer  der  Boiotie  es  wiszen,  wenn  zu 
seiner  zeit  die  sage  bestund,  dasz  die  Boioter  60  jare  nach  der  Iliu 
halosis  in  Boiotien  eingewandert  waren.  Da  er  nun  Griechenland  uber- 
haupt  schildert,  wie  es  war  vor  der  Dorischen  wanderung,  so  siht 
man  nicht  ein,  warum  er  mit  Boiotien  gerade  eine  auszname  gemacht 
hatte.  All  disz  gilt  umso  iner,  als,  selbst  wenn  wir  uberhaupt  eine 
solche  wanderung  der  Boioter  im  princip  annemen  wollten,  dieselbe 
gewis  weit  hoher,  als  die  tatsachliche  angabe  es  tut,  an  zu  setzen 
ware.  Nur  nebenbei  machen  wir  noch  aufmerksam,  dasz  es  ja  auszer 
der  gewonlich  angenomenen  datierung  fiir  die  einname  von  Ilion  eine 
reihe  hoherer  gegeben  hat,  trotzdem  dadurch  der  vermeintliche  ana- 
chronismus nur  verscharft  wird. 

Dasz  die  geographischen  so  wie  die  ethnographischen  benennun- 
gen  von  norden  nach  siiden  sich  verbreiteten,  ist  gewis.  Wir  konnen 
daher  Cauer  zustimmen  dariu,  dasz  Argos  zuerst  Thessalien  bezeich- 
net  habe,  auch  dasz  die  bezeichnung  Ixno^ozov  in  jener  anwendung 
zuerst  gewissermaszen  mit  *4Qyo$  in  feste  verbindung  gebracht  ward. 
Im  verlauf  der  zeit  erscheiut  dann  der  name  das  ganze  spatere  Hellas 
bezeichnet  zu  haben.  Denn  wenn  "AQyog  'Axautov  die  Peloponnes  be- 
zeichnete,  TleXaayixbv  "dQyog  Thessalien,  so  musz  pieov  "dQyog  das 
land  zwischen  dem  Korinthischen  Isthmos  und  den  Thermopylen  ge- 
wesen  sein,  was  auch  ausz  den  stellen  der  Odyssee  hervorgeht.  Dar- 

*)  Darum  hat  gewis  Aristarch  Homer  in  die  zeit  *ara  %i\v  'I<avL*i]V  anotxlnv 
ge3etzt.  Die  Troika  haben  ttberhaupt  keine  datierung,  als  sage  schweben  sie  in 
der  luft,  und  es  zeigt  sich  hieriu  die  continuitat  des  ttberganges  der  mythischen 
in  die  historisierte  sage. 


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Ueber  die  unm&glichkeit  einer  sogenannten  urilias.  29 

nach  war  \4<whoi  die  benennung  nach  deiu  lande.  ^A%aiol  dagegen 
auszschluszlich  als  benennung  der  Phthiotischen  aufzufaszen,  ver- 
bietet  der  umstand,  dasz  der  name  bereits  den  Aegyptern  bekannt 
war,  und  von  den  Romern  and  Italikern  heriibergenommen  worden 
ist,  zu  einer  zeit,  wo  derselbe  noch  init  dera  digamma  gesprochen 
ward:  Achivi,  uuzweifelhaft  als  gesamtname. 

Darauf  weist  auch  die  stelle  hin  B  684,  wo  es  heiszt:  die  leute 
des  Achilleus  Mv^udovsg  exaXsvvro  xal  "EXkqveg  xcci  ^A%aioly  Myr- 
midonen  war  ihr  eigener  name,  der  weitere  Hellenen,  und  der  all- 
gemeinste  Achaeer. 

Es  ist  auch  nicbt  geraten,  bei  den  alten  Griechen  eine  solche 
unkenutnis  uber  geographische  und  ethnographische  verhaltnisse  an 
zu  nemen,  namentlich  bei  den  dicbtern,  welche  gewis  darauf  bedacht 
waren  sich  daruber  direkt  oder  indirekt  auszreichend  zu  beleren,  was 
ihnen  leicht  war,  da  vile  derselben  ein  wanderleben  gefiirt  haben 
durften.  Es  war  ihnen  auch  wichtig,  da  verstosze  in  dergleichen 
dingen  von  den  horern  gewis  geriigt  wurden,  die  unrichtiges  schwer- 
lich  leicht  hingehn  lieszen.  Dasz  in  jenen  alten  zeiteu  das  vuvittkeafrui 
etwas  besonderes  selten  vorkomendes  gewesen  sei,  wie  allerdings  auch 
alte  erklarer  annamen,  ist  bei  der  geographischen  beschaffenheit 
Griechenlands  ganz  undenkbar.  Man  denke  doch  an  die  Normanuen, 
ein  wie  auszgedentes  gebiet  dise  beherschten,  unter  vil  ungunstigeren 
veihaltnissen.  Auch  kampfe  zur  see  musz  es  damals  schon  gegeben 
haben,  da  die  Ilias  die  langen  spiesze  erwahnt,  deren  man  sich  dabei 
bediente.  Seehandel  und  seefischerei  fiiren  immer  auch  zu  conflicten ; 
gunstige  fischereistrecken  werden  natiirlicherweise  auch  von  anderen 
als  von  den  anwonern  aufgesucht;  man  denke  dabei  nur  wider  an 
Island.  Wir  haben  also  gar  kein  fecht  zu  glauben,  ein  dichter  ausz 
Phthia  hatte  nichts  von  den  verhiiltnissen  des  ilbrigen  Hellas  gewuszt. 
Wenn  es  auch  keine  Olympischen,  Neraeischen  oder  Isthmischen  spile 
gab,  so  waren  doch  dergleichen  bei  besondern  gelegenheiten  im 
brauche,  z.  b.  bei  leichenfeierlichkeiten,  und  wurden  gewis  durch 
herolde  weit  und  breit  verkiindigt.  Wenn  die  leute  weniger  reisten 
(s.  jedoch  O  80  fig.)  als  heutzutage,  so  reisten  sie  dafiir  langsamer  und 
hatten  mer  gelegenheit  land  und  leute,  sageu  und  traditionen  kennen 
zu  lernen. 

2.  Excurs. 
Die  imperativform  auf  -e  der  verba  auf  o. 
Es  ist  bekannt,  dasz  im  Rigveda  zalreiche  (weit  uber  100)  falle 
Yorkommen,  in  denen  die  verbalstamme  auf  -a  formlos   d  h.  one  ein 


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30  IX.  A.  Ludwig: 

determiniereudes  suffix  in  bestimmter  beziehung  in  einem  bestimmten 
sinne  auch  in  andern  fallen  als  in  der  2.  si.  act.  itiiperat.  (z.  b.  fur 
1.  3.  imperat.)  gebraucht  werden.  In  andern  quellen  komt  disz  nur 
hochst  selten  vor.  Das  Griechische  weist  sonst  nur  den  gebrauch  fur 
3.  si.  act.  (neben  der  zweiten)  auf.  So  heisst  es  nag  avi}Q  %uqsi  statt 
X&Qsfca,  aber  nag  avtjQ  fro,  nicht  fth.  Einen  weiteren  fall  finden 
wir  II.  N  326  vmv  &*  corf'  in'  ccqIgxbq'  fys  Gxyaxov  ocpQcc  xi%iaxa 
sidopsv  .  .  .  hier  steht  i%s  geradezu  fur  f%m^v,  „halten  wir  uns°  ; 
vmv  ist  nominativ  dualis.  Es  k^nn  keiu  zweifel  obwalten,  dasz  wir 
hierin  einen  beweis  zu  erblicken  haben  von  der  bohen  altertumlich- 
keit  der  rhapsodie,  was  besonders  deshalb  wichtig  ist,  weil  N  ein 
fragment  ausz  einer  anderen  relation  ist,  von  welcher  wir,  wie  es 
scheint,  sonst  nichts  besitzen.  Dise  stolle  ist  zugleich  ein  kriteriuui 
hohes  alteitums  und  darura  von  groszter  sprachhistorischer  wichtig- 
keit  fttr  die  gleiche,  freilich  unverh&ltniszmaszig  manicbfaltigere,  er- 
scheinung  iin  Veda.  Man  benierke  auch  die  ebendort  v.  303.  vor- 
komende  dualform  upyoxsQcov. 

3.  Excurs. 

Die  zerdenungen  bei  den  verbis  puris  oder  contractis  auf   -at/. 

Es  hat  sich  neuerdings  wider  die  ansicht  fest  gesetzt,  dasz  die 
falle  bei  den  verbis  contractis,  wo  statt  a  fiir  ae  oder  co  fur  ao  aov, 
aa  on  cjoi  etc.  bei  Homer  erscheint,  ausz  einer  zerdenung  zu  er- 
kl&ren  seien,  welche  den  zweck  hatte,  das  durch  die  contraction  ge- 
storte  metrum  wider  her  zu  stellen. 

Wir  begegnen  im  Altslavischen  derselben  erscheinung;  wir 
finden,  dasz  in  den  altesten  texten  neben  akuin  ai€Tb  etc.  aaiun  aatl 
als  vorlaufer  von  noch  spaterem  aum  an*  etc.  vorkommen;  allerdings 
hat  unseres  wiszens  niemand,  die  zuletzt  aagefurten  formen  als  die 
alteren  betrachtet  und  aaihn  etc.  ausz  denselben  durch  zerdenung 
entstehn  laszen.  Der  vorgang  in  beiden  fallen  ist  genau  derselbe. 

Da  wir  noch  aoiduxei  &no<sxi%aH  und  vile  andere  unassimilierte 
formen  haben,  so  sehen  wir,  dasz  den  leuten  damals  das  verhaltnis 
ganz  klar  gewesen  sein  musz;  wie  sollte  es  auch  nicht:  ctoidtdsi 
fpikin.  Wenn  wir  also  daneben  (>Qaai  finden,  so  konnen  wir  darin 
nur  die  vorstufe  von  oQa*,  erblicken.  Wiirend  a  auf  ein  folgendes  e 
assimilierend  wirkt,  ist  das  umgekerte  bei  folgendem  o  der  fall  opara 

a 

v 
Sqoco;  bei  folgendem  ov  trit  gegenseitige  angleichuug  ein;  a  ov  o — oj. 

A 
OV 


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Ueber  die  unmdglichkeit  einer  sogenannten  urilias.  31 

Doch  ist  disz  nicht  durchgehuds  der  fall;  wir  finden  neben 
yoaoiptv  yodoiev  ijiifaoifii  aber  auch  yoov  fflr  yooov  (yoaov).  Es  ist 
klar,  dasz  bei  Homer  das  a  noch  teilweise  seine  alte  lange  behauptet 
(yofttisvcci),  wie  disz  die  formen  avkr^v  7t(joaavdrjzrjv  q>ovzi\xikv 
awavtfirijv  zeigeu,    welclie   (0vforr>tv)   bindevokallos,    richtiger   von 

einem  stamme  a  statt  ccl€    gebildet  sind;  villeicht  auch  oQrixo%  daher 

Sq^cu  Od.  |  343  nicht  falsch  accentuiert  ist. 

Die  lange  erhalt  sich  naturlieh  meist  nur  da,  wo  das  inetrum 
es  notwendig  macbt,  nainlich,  wo  vor  dem  a  der  vokal  lang  ist,  oder 
bei  eiusilbigkeit  Sqw&gi  iifidoaoa  i\jl&oiiu.  Falsch  ist  dieselbe  iu 
ocovxo  ocwtcci,  wofflr  zuschreiben  oovro  oovtcci:  1<3ti%6ovxo. 

Statt  imvfoovtccg  SI  344  ist  wol  vjcvcoaaovrag  zu  schreiben. 
Doch  laszt  sich  die  form  auch  ausz  der  analogie  der  verba  auf  -cm 
erklaren,  wie  denn  dise  auch  mit  denen  auf  -ito  vilfach  verschmol- 
zen  sind. 


~ 3-3JW~- 


V©rlag  der  Icon.  bohm.  Gecellschaft  der  Wissenschafteu.  —  Druck  iron  Dr.  Ed.  Grtgr  in  Prag. 


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Zur  Geschichte  des  Hussitenkrieges. 

Von  Jaroslav  Goll. 
(Vorgelegt  am  2.  December  lyOl.) 


P.  Simon  Bindeb,  Die  Hegemonie  der  Prager  im  Husitenkriege.  I.  Theil. 
(Prager  Studien  aus  dem  Gebiete  der  Geschicktswitfseiigcbaft,  heraasgegeben  ?on 
Dr.  A.  Bachmann.  Heft  VIII.)  163  S.  8°. 

Wenn  ich  dieses  Buch  hier  zur  Anzeige  bringe,  so  geschiehtes 
nicht  seines  Wertes  wegen.  Auch  mag  ich  nicht  mit  dem  nationaleu 
und  religiosen  oder  vielmehr  kirchlichen  Standpunkte  des  Verfassers 
rechten,  der  sich  iiberall  in  recht  aufdringlicher  Weise  ausspricht. 
Allerdings  sollte  man  da  nicht  solche  Dinge  zu  Gesicht  bekomman, 
wie  sie  uns  gleich  am  Eingange  des  Buches,  in  den  ersteu  Zeilen  der 
Einleitung  begegnen :  n  Von  dea  deutschen  Stadtegriindungen  in  B5hmenf 
die  von  den  Pfemysliden  veranlasst  und  gefordert  wurden,  erlangte 
keine  eine  solche  Bedeutuug  wie  Piag.  Hier  vereinigen  sich  die 
wichtigsten  Verkehrsadern  des  Landes  als  in  ihrem  natllrlichen 
Mittelpunkte.  Hier  war  der  Sitz  der  bohmischen  Fiirsten  und  Bi- 
schofe  .  .  .  .a  Sollte  dem  Verfasser  wirklich  der  Unterschied  zwischen 
Burg  und  Stadt,  zwischen  Stadt  und  Stadtgemeinde  nicht  gelaufig 
sein?  Libuscha  hat  doch  nicht  Prag  als  deutsche  nStadttt  —  veran- 
lasst 1  Gewiss  hat  der  Verfasser  dies  nicht  sagen  wollen,  aber  die 
Tendenz  —  ein  gefthrlich  Ding  I  —  verleitet  im  blinden  Eifer  oft  zu 
dem,  was  nach  dem  bekannten  franzosischen  Sprichworte  Btodteta,  zum 
Lacherlichen. 

Das  Buch  kiindigt  sich  an  als  eine  Monographic,  deren  Thema 
„die  Hegemonie  der  Prager"  bildeusoll.  Thatsachlich  ist  dieses  Thema 
aus  der  reichen  Fttlle  der  Ereignisse  nicht  recht  herausgearbeitet ; 
ich  meine  damit  die  sturraischen  und  kriegeriachen  Vorgange,    deren 

Phil.-hist.  Classe.  1901.  i 


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2  X.  J    Goll : 

Schauplatz  1419—1421  (so  weit  reicht  der  erste  Theil)  Prag  gewesen 
ist  oder  an  denen  sich  die  Prager  betheiligt  baben.  Doch  bei  der  Be- 
urtheilung  dieses  Buches  komint  es  auf  anderes  an.  Dem  Verfasser 
ist  die  Arbeit  sehr  leicht  geworden,  da  er  eine  ausgiebige  Quelle, 
die  Chronik  des  Lobenz  von  BrezowA,  besass  und  eiuen  ausgezeichneten 
Vorganger  vor  sich  hatte.  Hier  gait  es  die  Hauptquelle  mit  Hilfe 
von  anderen  Quellen  zu  erganzen,  und  das  hat  Tomek  schon  langst 
gethan  in  dem  4.  Bande  seiner  Geschichtc  der  Stadt  Prag  (Dgjepis 
rafeta  Piahy\  der  im  J.  1879  erschienen  ist.  Ware  die  deutsche  Aus- 
gabe  dieses  Werkes  nicht  bei  dem  4.  Bande  stecken  geblieben,  Binders 
Arbeit  ware  wohl  nicht  erschienen  oder  hatte  wenigstens  in  dieser 
Gestalt  nicht  erscheinen  konnen.  Denn  jedermann  hatte  fragen  mftssen : 
wozu  ?  Urn  einige  Erganzungen  und  selbst  Verbesserungen  anzubringen 
(denn  sie  sind  —  ich  will  nichts,  was  zu  Gunsten  des  Buches  gesagt 
werden  kann,  verschweigen  —  da  vorhanden,  wenn  auch  nicht  zahl- 
reich),  dazu  ist  kein  neues  Bucli  nothig  gewesen.  Es  ist  im  gunstigsteu 
Falle  durch  die  Unerfahrenheit  des  Anfangers  zu  erklaren,  dass  der 
Leser,  der,  des  Bohmischen  unkundig,  Tomeks  Buch  nicht  unmittelbar 
zu  Rathe  Ziehen  kann,  dies  nicht  sofort  erkennt.1)  Ware  der  Verfasser 
der  namentlich  bei  monographischen  Arbeiten  dieser  Art  (ich  denke 
hauptsachlich  an  deutsche  Dissertationen)  iibiichen  Gepflogenheit  ge- 
folgt,  Tomeks  Name  hatte  viel  ofter  in  den  Anmerkungen  seines 
Buches  erscheinen  konnen  oder  intissen,  als  es  wirklich  der  Fall  ist. 

Es  ware  Raum-  und  Zeitverschwendung,  wenn  ich  das  Gesagte 
breit  und  ausftihrlich  belegen  wollte,  und  ich  darf  mich  wohl  auf  be- 
Bonders  bezeichnende  Beispiele  beschr&nken.  Dazu  rechne  ich  selbst- 
verstandlich  (ich  will  es  aber  trotzdem  ausdrdcklich  hervorheben)  solche 
Stellen  nicht,  wo  die  Erz&hlungen  bei  Tomek  und  Binder  sich  inhalt- 
lich  decken,  wo  aber  Binder  die  Hinweisungen  auf  die  Quellen  — 
er  thut  es  nicht  immer  —  hinzugefilgt  hat,  was  ja  nicht  eben  schwer, 
aber,  da  Tomek  Anmerkungen  sehr  sparsam  bringt,  immerhin  nicht 
ganz  ohne  Verdienst  gewesen  ist.  Tomek  hatte  aber  jedenfalls  da  ge- 
nannt  werden  sollen,  wo  der  Verfasser  gegen  Palack*  polemisch  auf- 
tritt  und  dabei  etwas  aufstellt   und  behauptet,    was  wir   auch  schon 


')  Der  IV.  Band  der  Oesch.  der  Stadt  Prag  deckt  sich  theilweise  inhaltlich 
und  manchmal  selbst  dem  Wortlaute  nach  mit  Tomeks  Monographic  ^Johannes 
Zizka".  Ob  Binder  die3es  Buch  iu  der  deutschen  Ucbersetzung  V.  rR<»ciiASK.\8 
(1882)  kennt,  ist  mir  nicht  klar  geworden.  Hier  ware  die  Unkenntnis  des  Bucnes 
ein  Mangel. 


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Zur  Geschichte  des  Hus site nkri egos.  3 

bei  Tomek  fiuden.  Das  ist  z.  B.  auf  S.  36  der  Fall,  da  auch  Tomek 
die  Zahl  der  bei  SudomSf  kiiuipfenden  Beisernen  Herren"  mit  2000 
angiebt,  also  auch  uicht  an  PALACKf  s  5000  festhalt.  Uebrigens  ist  die 
Sache  sehr  einfach;  es  hatte  die  Hinweisung  auf  die  Quelle,  die  jene 
Zahl  bringt,  das  Chronicon  veteris  collegiati,  vollkommen  gentigt. 

Das  bekannte  Manifest  der  Alt-  und  Neustadt  Prag  v.  J,  1420 
hat  Palacky  zuerst  in  Archiv  Cesky  III.  o.  D.  veroffentlicht,  spater 
aber  in  den  Urkundl.  Beitr.  die  ungefahre  Datierung  nEnde  Marz" 
hinzugefiigt.  Tomek  erzahlt  zunachst  von  der  von  Johannes  von  Selau  am 
3.  April  1420  einberufenen  grossen  Versammlung  und  fahrt  dann  in 
seiner  Erzahlung  fort :  .Die  vereinigten  Gemeinden  der  Alt-  und  Neu- 
stadt haben  gleich  darauf  eine  schriftliche  Auflforderung  verschickt* 
u.  s.  w.f  woraus  zu  sehen  ist,  dass  er  mit  Palack*s  Datierung  nicht 
iibereinstimmt  und  jenes  Manifest  mit  der  Versammlung  v.  3.  April 
in  Verbindung  setzt.  Zwischen  Tomek  und  Binder  besteht  nur  der  Unter- 
schied,  dass  dieser  das  Manifest  in  der  Versammlung  selbst  verfasst 
sein  l&sst,  wovon  unsere  Quelle,  die  Chronik  des  Lorenz  von  Brezowa, 
die  uberhaupt  die  Proklamation  nicht  kennt,  nichts  weiss,  und  was  an 
sich  unwahrscheinlich  ist.  Und  jetzt  stellt  sich  Binder  auf  das  hohe 
Piedestal  der  aPrager  Studien"  und  ruft,  erfftllt  von  billiger  Weisheit 
(S.  39):  wWarum  Palace^  Urk.  B.  das  Manifest  „Ende  M&rztf  ansetzt, 
ist  mir  unbegreiflich." 2) 

In  der  Anmerkung  S.  47 — 48  wird  richtig  erklart,  warum  bei 
der  Uebergabe  der  Prager  Burg  am  7.  Mai  bei  Lorenz  von  Brezowa 
und  in  dem  sog.  Chronicon  Univ.  theilweise  andere  Herren,  die  die 
Burg  von  Cenek  von  Wartenbero  Mr  den  Konig  iibernahmen,  genannt 
werden.  In  Bezug  auf  Albrecht  von  Kolditz  ist  dies  aber  schon  bei 
Tomek  zu  finden.  Dass  ferner  der  Oberstburggraf,  als  er  die  Burg 
verliess,  das  dort  frtther  den  gefliichteten  Prager  Bttrgern  (meist 
Deutschen)  abgenommene  Hab  und  Gut  mitnahm,  wird  in  der  An- 
merkung S.  48  gegen  Palace^,  der  die  Vermutung  aussprach,  dieses 
Vennogen  sei  nach  dem  7.  Mai  wieder  zurttckgestellt  worden,  mit 
RQcksicht  auf  das  Chron.  Univ.  (et  omnia  spolia  secum  asportavit) 
nicht  mit  Unrecht  hervorgehoben.  Aber  auch  Tomek  schreibt  a.  a.  0. 


*)  Ich  bekenne  bei  dieser  Gelegenheit  retiig,  dass  ich  als  Herausgeber  der 
Chronik  des  M.  LmjUentius  in  Fontes  V.  die  Anmerkang  bei  Binder  S.  45  verschuldet 
habe.  Das  in  meiner  Ausgabe  (S.  365)  am  Kande  bemerkte  Datum  BApr.  30tt 
bezieht  sich  auf  die  Verbrennung  des  K  lost  era  Mttnchengratz ;  es  soil  hier 
rMai  2"  stehen. 

1* 


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4  X.  J.  Goll: 

(mit  Verweisung  auf  dieselbe  Quelle);  „Nichtsdestoweniger  hat  er, 
wie  es  hiess,  die  ganze  Beute  .  .  .  mitgenommena,  wobei  der  vor- 
sichtige  Zusatz  ,wie  es  hiess"  durch  den  Umstand  zu  erklfcren  ist, 
class  Cen£k  von  Wartenbehg  fluchtartig  und  nicht  unbehelligt  von  den 
Orebiten,  die  kurz  vorher  nach  Prag  gekommen  waren,  „  durch  eine 
Seitenpforte  mit  geringem  Gefolgea  (so  bemerkt  Binder  selbst)  ent- 
weichen  musste. 

Die  Nachricht,  die  Mag.  Laurentius  von  der  Verbrennung  des 
Klosters  Bfewnow  im  Mai  1420  bringt,  hat  Tomek  mit  Hilfe  einer 
handschriftlichen  Quelle  erg&nzt.  Diese  Erganzung  —  sie  bezieht  sich 
auf  den  Abt  —  hat  Binder  S.  54  herubergenommen ;  aber  selbst  da 
wird  Tomek  nicht  citiert;  dagegen  wird  er  S.  55  in  der  Anmerkung 
zwar  angefflhrt,  indess  scheint  der  Verfasser  das,  was  er  bei  ihm  las, 
nicht  vollig  verstanden  zu  haben.8) 

Dass  den  Taboriten,  die  Prag  zur  Hilfe  gekommen  waren,  Quar- 
tiere  in  der  Altstadt  und  dabei  auch  in  den  koniglichen  Hofen  dieses 
Stadttheils  angewiesen  wurden,  erzahlt  M.  Laurentius  mit  den  Worten : 
....  Taborienses  ...  in  Antiquam  se  transferunt  civitatem  domos 
regias  et  alias  a  veris  hospitibus  derelictas  occupantes,  was  Binder 
S.  63  also  wiedergiebt:  nNoch  am  selben  Tage  zogen  die  Taboriten 
.  .  .  in  die  leeren  (2)  Hauser  des  Konigs  und  der  Deutschen,"  ohne 
uns  in  einer  Anmerkung  oder  sonst  die  Bedentung  der  Ziffer  mit 
ihren  geheimnisvollen  Klammern  zu  erklaren,  —  ein  Rathsel,  das 
sich  aber  sofort  lost,  wenn  wir  Tomeks  Gesch.  von  Prag  einsehen 
und  darin  linden,  dass  damit  die  beiden  koniglichen  Hofe,  bei  S.  Be- 
nedikt  und  Zum  schwarzen  Adler,  gemeint  sind. 

S.  103  lesen  wir,  der  m&hrische  Landeshauptmann  sei  vor  der 
Schlacht  unterdem  Wyschehrad  demKonig  „nach  seinem  Versprecheu" 
mit  2000  Reitern  zu  Hilfe  gekommen,  wobei  die  durch  Anfuhrungszeichen 
hervorgehobenen  Worte  die  Anmerkung  erhalten:  nicht  Rum  seine 
Braut",  wie  Palacky  nach  der  Lesart  wpro  sponsa  sua"  Ubersetzt; 
nur  hatte  der  Verfasser  noch  hinzufilgen  sollen,  dass  diese  Erklarung 
der  fraglichen  Worte  nicht  von  ihm,  sondern  von  Tomek  herrUhrt. 


8)  S.  13  wird  bei  den  Worten:  „Am  1.  September  wurden  unter  Anfabrang 
des  BQrgermeisters  Jobann  Bradaty  die  Nonnen  aus  den  Kldstern  8.  Francisci  und 
S.  Spiritus  auf  der  Altstadt  verjagt"  Tomek  citiert,  der  aber  gerade  hier  sagt: 
^Der  BQrgermeister  J  oh.  Brailaty  fQhrte  die  Nonnen  noch  am  selben  Tage  Nach- 
mittaga  wenigstens  in  das  Kloster  des  b.  Franz  zurflck  und  gewahrte  ibnen 
Schutz." 


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Zur  Geschichte  des  Hussite  nkrieges.  5 

Ich  bestreite  nicht,  dass  die  Uebereinstimmung,  die  sich  so  oft 
zwischen  den  Erzahlungen  bei  Tomek  und  bei  Binder  einstellt,  haupt- 
sachlich  darauf  beruht,  dass  beide  aus  gleichen  Quellen  (oft  konnen 
sie  ja  nur  eine  Paraphrase  der  Chronik  des  Mag.  Laurentius  bieten) 
schopfen  und  dass  Binder  in  der  Kegel  die  Quelle  selbst  eingesehen 
hat.  Aber  es  darf  doch  auch  behauptet  werden,  dass  ihm  dabei 
Tomeks  Anmetkungen  ofters  den  Weg  gewiesen  haben.  Dies  zeigt 
schon  die  nicht  seltene  Uebereinstimmung  der  Anmerkungen  in  beiden 
Buchern,  die  in  eiuem  Falle  so  weit  geht,  dass  der  Schreib-  oder 
Druckfehler  in  Tomeks  Anmerkung  S.  101:  St.  letop.  L  (richtig 
„3tranau)  27  aueh  bei  Binder  S.  96:  Stare  letop.  N.  (statt  „Seitea) 
27  wiederkehit,  und  dass,  wenn  einmal  Binder  die  Chronik  des 
Mag.  Ladrentius  in  der  alteren  Ausgabe  Hoflers  citiert  (sonst  beruft 
er  sich  uberall  auf  die  Edition  im  5.  Bande  der  Fontes  rer.  Boh.), 
wie  es  in  der  Anm.  S.  138  geschieht,  die  Anmerkung:  Laur.  von 
Brez.  bei  Hofler  I.  458  nennt  ihn  (gemeint  ist  Johannes  von  Selau) 
director  exercitus  —  sich  vollstandig  mit  der  entsprechenden  An- 
merkung Tomeks  deckt  (Director  exercitus  nennt  ihn  Laur.  v.  Bre- 
zowa  bei  Hofler  I.  458),  der  allerdings  ttberall  die  altere  Ausgabe 
anfuhrt.  Bekauntlich  nennt  Mao.  Laurentius,  da  wo  er  von  dem  Aus- 
zuge  der  Prager  zur  Eroberung  Ostbohmens  (April  1421)  erzahlt,  keinen 
Oberanfuhrer,  bezeichnet  aber  an  einer  spateren  Stelle,  eben  jener, 
die  von  beiden  nach  Hoflers  Ausgabe  citiert  wird,  den  Prediger  Jo- 
hannes als  den  director  exercitus. 

Auch  die  Vergleichung  des  Textes  bei  Binder  und  jenes  im  IV.  Bande 
der  Geschichte  der  Stadt  Prag  zeigt  mitunter  eine  Uebereinstimmung, 
die  durch  den  Gebrauch  derselben  Quellen  allein  nicht  erklart  werden 
kann.  Am  deutlichsteu  tritt  dies  da  hervor,  wo  der  Anfang  dor  Be- 
lagerung  von  Prag  durch  K.  Sigmund  und  die  Kreuzfahrer  im  Sommef 
1420  geschildert  wird. 

Lorbnz  von  BrezowA  bringt  bekanntlich  an  dieser  Stelle  eine 
wahre  ethnographische  Musterkarte,  und  auch  Binder  wiederholt  dieses 
Verzeichnis  von  alien  moglichen  Stammen  und  Volkern,  die]  sich 
vor  Prag  zusiinmenfanden,  mit  einigen  Abweichungen  von  der  Vor- 
lage,  so  dass  er  z.  B.  Walachi  et  Skuli  rait  Walachen  (Szekler) 
wiedergiebt,  als  ob  beide  identisch  waren.  Dann  folgt  bei  Binder  ein 
Verzeichnis  der  FQrsten,  die  vor  Prag  i.  J.  1420  lagen,  von  Albert 
von  Sachsen  bis  zu  Ludvig  von  Aquileja,  das  wir  friiher  zwar  nicht 
bei  Mag.  Laurentius,  wohl  aber  bei  Tomek  gefunden  haben ;  die  Filrsten 


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G  X.  J.  Goll: 

werden  an  beiden  Stellen  in  derselben  Reibenfolge  aufgezahlt  und  an 
beiden  Stellen  folgen  dann  auch/lie  ungenannten  Erzbischofe  und  Bi- 
scbofe,  die  Grafen,  die  Ritter  und  die  Soldner  der  Reichsstadte. 

Die  Worte  des  Lorenz  von  BftezowA,  das  Belagerungsheer  sei 
in  drei  Lager  yertheilt  gewesen,  linden  wir  bei  Tomek  so  wie  auch 
bei  Binder  wieder,  der  eben  bei  diesen  Worten  in  der  Anmerkung 
auf  den  Magister  verweist.  Was  aber  bei  Binder  weiter  folgt,  haben 
wir  abermals  fruher  zwar  nicht  in  der  Chronik,  wohl  aber  im  IV.  B. 
der  Geschichte  der  Stadt  Prog  gelesen,  namlich  die  Vertheilung  jener 
Fflrsten  und  Stamme  in  die  drei  Lager,  wobei  die  Szekler,  die  selbst- 
verstandlich  bei  Tomek  als  selbststandige  Volkerschaft  auftreten,  wieder 
gltlcklich  aus  ihren  Klammem  heranskommen.4)  Und  wenn  Binder 
S.  70  schreibt:  „Nach  Abzug  des  Nicolaus  von  Hus  fiel  dem  Tuch 
tigsten  unter  den  abrigen  11  Feldhauptleuten  der  Husiten,  Zi2ka, 
von  selbst  der  Oberbefehl  zu.  Mit  scharfem  Blicke  erkannte  er  die 
Wichtigkeit  der  Position  am  Witkowberge  und  sogleich  gieng  er  daran 
sich  dieselbe  zu  sichern"  —  so  ist  das  Gesagte  in  der  Quellenschrift, 
der  Chronik  des  Magister  Laurentius,  gewiss  wohlbegrtindet,  aber 
auch  hier  ist  der  Einfluss  des  Vorbildes  bei  der  Gestaltung  des  Textes 


4)  Die  betreffende  Stelle  in  der  Gesch.  der  Stadt  Prag  lautet: 

BDas  Lager  war  in  3  AbtheiluDgen  getheilt,  die  in  einiger  Entfernung  von 
einander  lagen  and,  wie  es  hiess,  3  grossen  St&dten  glichen.  Das  erste  Lager 
befand  sich  gleich  bei  der  Burg,  hinter  der  Bruska  d.  h.  dem  Graben,  wo  der 
Bach  Brusnice  fliesst.  Dort  lag  das  eigene  Heer  des  Konigs,  das  in  seinem  Solde 
stand,  dann  wahrscheinlich  die  bdhmischen  and  mahrischen  Herren  sab  una  und 
sub  utraque  mit  ihrem  Kriegsvolke,  ferner  die  schlesiscben  FQrsten  und  das 
ungarische  Heer  . . .  Es  waren  da,  wie  es  hiess,  Ungarn  und  Kroaten,  Dalmaten 
Bulgaren,  Walachen,  Szekler,  Kumanen,  Jazygen,  Ruthenen,  Serben  .  .  Das  zweite 
Lager  befand  sich  ftstlich  von  der  Burg  jenseits  des  Moldauflusses  auf  dem  Bel- 
▼eder  (na  Letne')  gegenttber  der  Prager  Altstadt.  Dort  lagen  die  baierischen  Her- 
zoge  mit  den  Grafen,  Rittern  und  den  rheinischeu  Reichsstadten,  wahrscheinlich 
auch  die  aus  Schwaben,  Franken,  Westfalen,  aus  Holland  und  aus  der  Schweiz. 
Das  dritte  Lager  befand  sich  etwas  weiter  hinter  dem  Flusse  bei  Owenec  und  dem 
kdniglichen  Thiergarteo,  hier  lagerten  die  teiden  Markgrafen  yon  Meissen  und 
mit  ihnen  wahrscheinlich  der  Laadgraf  ?on  Thttringen  mit  ihrem  in  drei  Heere 
vertheilten  Kriegsvolke,  zasammen  18.000  Mann.  Ausser  den  Deutschen  war  da 
auch  eine  Anzahl  von  Kreuzfahrern  aus  anderen,  theilweise  entfernteren  Vdlkern, 
namentlich  Franzosen,  Englander,  Arragonier  und  auch  Polen." 

Ich  bemerke  uoch,  dass  in  dem  ersten  Verzeichnis  bei  Binder  die  Franken, 
die  Lorenz  v.  Bfezowa  nennt,  terloren  gegangen  sind;  dennoch  erscheinen  sie  dann 
in  dem  2.  Lager.  Die  Lausitzer  kommen  zwar  in  der  ersten  Liste  vor,  aber  dann 
findeu  wir  sie  in  keinem  Lager.  Auch  Tomek  nennt  sie  nicht. 


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Zur  Geschi elite  des  Hussitenkrieges.  7 

unlaugbar,  da  wir  ja  schon  im  IV.  Bande  der  Ge$ch.  der  Stadt  Prag 
so  ziemlich  dasselbe  gelesen  haben,  nainlich :  „Aber  die  Sache  ent- 
gieng  nicht  dem  kriegerischen  Scharfbiick  (Ale  vie  tato  neuSla  v^ile6- 
nemu  dfivtipu  .  .  .  )  des  Ziika,  dem  besonders  nach  dem  Abzuge  des 
Nicolaus  von  Hus  .  .  .  hauptsachlich  die  Leitung  der  Vertheidigung 
der  Prager  Stadte  als  Aufgabe  zufiel,  als  dem  ohne  Zweifel  Scharf- 
sinnigsten  (nejduinyslu6j§fmu)  unter  den  12  dazu  gewahlten  Haupt- 
leuten.  Ehe  sich  K.  Sigmunnd  dessen  versah,  war  der  Witkowberg 
von  Zi2ka  b  esetzt  .  .  .  u  6) 

Dasselbe  gilt  auch  von  S.  96,  wo  Binder  die  Schilderung  der 
Belagerung  des  Wyschehrad  mit  den  Worten  einleitet:  „Am  15.  Sep- 
tember begannen  die  Burger  mit  ihren  Soldnern  die  Belagerung  der 
Wyschehrader  Burg,  deren  Besatzung  ihnen  fast  jegliche  Zufuhr  von 
dieser  Seite  her  abgesebnitten  hatte.  Sie  schlugen  zunachst  ihre  Zelte 
und  Bretterbuden  auf  dem  Bergrttcken  um  die  St.  Pancratius  Kirche 
auf.  Um  diese  vortheilhafte  Stellung,  durch  welche  sie  sich  die  Strasse 
sicherten  und  die  Verproviantierung  des  Wyschehrads  zu  Lande  un« 
moglich  machten,  gegen  entwaige  Ausfalle  der  Belagerten  leichter  ver- 
theidigen  zu  konnen,  legten  sie  um  ihr  Lager  gegen  die  Burg  allent- 
halben  Walle  und  Gr&ben  an.a  Man  vergleiche  damit  im  IV.  B.  der 
Gesch.  der  Stadt  Prag:  „Die  Prager  unternahmen  gleich  darauf 
die  Belagerung  des  Wyschehrad.  Sonntag  den  15.  Sept.  zogen  sie  init 
ihren  Soldnern  aus  der  Stadt  und  lagerten  sich  unter  Zelten  und  Buden 
rundherum  um  die  Kirche  des  h.  Panciatius  an  der  Strasse,  die  wie 
noch  heute  von  der  Mittagsseite  her  fiber  Wyschehrad  nach  Prag 
fuhrte.  In  dieser  Stellung  umgaben  sie  sich  von  alien  Seiten  mit 
Graben,  so  dass  sie  gegen  Ausfalle  der  Wyschehrader  Besatzung  sicher 
waren,  und,  indem  sie  den  Weg  zur  Zufuhr  des  Proviants  in  die 
Burg  versperrten,  befreiten  sie  zugleich  die  Stadt  von  den  Schwierig- 
keiten,  welche  die  Besatzung  bisher  der  Zufuhr  in  dieselbe  in  den 
Weg  legte." 6)  —  Bei  der  tiberaus  blutigen  Einnahme  von  Beraun  durch 


5)  S.  77  lesen  wir  die  Anmerkung :  „Esist  unrichtig,  dass  sie  —  die  Meissner 
—  sich  auch  im  ersten  Ansturme  eines  Thurmes  in  einem  Weingarten  unlerhalb 
der  Befestigungen  bemachtigt  hatten  (wie  Tomek  und  Palacky  bemerken).u  Aber 
weder  Palacky  noch  Tomek  versetzen  den  Thurm  unterhalb  dor  Befestigung ;  der 
letztere  sagt  „in  der  Naheu.  Was  weiter  in  der  Anm.  stent,  ist  irrefuhrend,  als 
ob  L.  von  Bfezowa  zweimal  yon  dem  Thurme  sprache. 

°)  L.  y.  Brezowa:  Pragenses  . .  .  cum  suis  stipend  a  riis  .  .  .  castrum  Wysse- 
gradum  vallaverunt  ponentes  se  cum  suis  tentoriis  et  casulis  vulgariter  budis  dictis 
circumcirca  ecclesiam  s.  Pancratii,  impedientesque  duci  victualia  in  Wyssegradum, 


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g  X.  J.  Goll: 

2iika  und  die  Prager  im  Marz  1420,  um  noch  ein  Beispiel  anzu- 
fiihren,  sind  aucb,  wie  Lorenz  von  BrbzowA  berichtet,  drei  Magister 
der  Universitat  verbrannt  worden;  ihre  Namen  nennt  eine  andere 
Quelle  (Chron.  vet.  collegiati):  Mag.  Laurbnttub  von  Nimburg,  Mag. 
Briccius  und  Mag.  Simon;  die  beiden  letzteren  hat  dann  Tomek  als 
Briccius  von  Saaz  und  Simon  von  Rokycan  bestimmt,  und  als  solche 
erscheinen  sie  auch  bei  Binder  S.  133;  aber  auch  da  wird  die  Gesch. 
der  Stadt  Prag  nicht  citiert. 

Auch  hier  sei  es  ausdriicklich  gesagt,  dass  ich  es  dem  Buche 
Binders  nicht  zum  Vorwurf  mache,  dass  darin  die  Arbeit  eines  so 
hervorragenden  Vorgangers  zu  Bathe  gezogen  und  ausgiebig  benut/1 
wird  —  dies  hatte  vielmehr  an  einigen  Stellen  noch  ausgiebiger  ge- 
schehen  sollen. 7)  Aber  auch  der  Mangel,  dass  dieses  Verhaltnis  zu 
dem  IV.  Bande  der  Gesch.  der  Stadt  Prag  nicht  gehorig  kenntlich 
gemacht  wurde  (schliesslich  hatte  eine  allgemeine  Bemerkung  da- 
rtiber  in  der  Einleitung  gentigt),  h&tte  mich  nicht  zu  dieser  ziemlich 
ausfQhrlichen  Besprechung  bewogen,  die  zu  der  Bedeutung  der  be- 
sprochenen  Arbeit  in  keinera  rechten  Verhaltnisse  steht,  namentlich 
wenn  das  Buch  nicht  in  den  „  Prager  Studien"  erschienen  w&re;  die 
Aufnahme  desselben  in  diese  Sammlung  enthebt  den  Verfasser  aller- 
dings  theilweise  der  Verantwortlichkeit  fftr  das  Gesagte  und  selbst 
fflr  das,  was  besonders  tadelnswert  ist  und  nicht  verschwiegen 
werden  soil. 

Der  Verfasser  hat  sich  eine  ungehorige  Ait  und  Weise  der  Po- 
leroik  angeeignet,  die  ofters  dem  Gegner  nur  die  Wahl  zu  lassen 
scheint,  als  ein  beschrankter  Kopf  oder  als  ein  unredlicher  Mann 
dazustehen,  und  zwar  auch  in  Fragen,  die  an  sich  belanglos  sind  und 
bei  denen  jede  Tendenz,  die  ja  auch  wider  Willen  oder  unbewusst 
zu  einer  einseitigen  Interpretation  oder  Combination  der  Quellen 
ffihren  kann,  ausgeschlossen  erscheint.  Bei  einem  Anfanger  mag  die 
Freude,  auch  einmal  etwas  Neues  gefunden  zuhaben,  dies  wenn  nicht 


Bed  liber  antes  stratam  ad  Prageusem  civitatem,   quern  quid  em  locum  munientes 
securi  dormiebant 

7)  Dass  es  wabrend  der  Belagerang  von  Prag  im  J.  1420  doch  zu  einem 
Gehor  oder  Religionsgesprach  gekommen  ist,  ist  Lorenz  von  BftszowA,  der  uns 
von  den  Vorverhandlungen  berichtet,  unbekannt  geblieben,  und  Btndrr  S.  82  weiss 
daruber  noch  heute  nicbts  mehr  zu  sagen,  als  was  er  in  der  Chronik  gefunden, 
obgleich  Palacky  und  Tomkk  schon  langst  die  bier  yersagende  Chronik  aus  anderer 
Quelle  erganzt  und  Palacky  diese  Quelle  in  den  UB.  herausgegehen  hat 


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Zur  Geschichte  des  Hussitenkrieges.  9 

entschuldigen,  so  doch  erklaren ;  es  ist  aber  unerhort,  wenn  diese  Art 
von  Kritik  an  einem  Vorganger  geiibt  wird,  dem  das  Bach  zu  dank- 
barster  Anerkennung  verpflichtet  ist,  und  zwar  in  dem  Grade,  wie  es 
hier  der  Fall  ist. 

Was  kann  gleichgiltiger  sein  als  das  Tagesdatum,  an  welchem 
im  J.  1420  die  Belagerung  von  Prag  durch  Sigmund  und  die  Kreuz- 
fahrer  begann,  ob  am  28.  oder  29.  oder  30.  Juni,  desgleichen  ob  die 
Uebergabe  der  Prager  Burg  im  J.  1421  am  7.  oder  8.  Juni  erfolgte ! 
Waruin  fiir  den  Anfang  der  Belagerung  im  J.  1420  verschiedene 
Quellen  ungleiche  Daten  bringen,  dafiir  finden  wir  bei  Tomek  (dies- 
mal  in  einer  besonderen  Anmerkung)  eine  ganz  annehmbare  Erklarung ; 
er  lasst  den  Konig  am  28.  Juni  vor  Prag  anlangen.  Binder  halt  da- 
gegen  an  dem  Datum  fest,  womit  bei  Lorenz  von  BrezowA  die  Be- 
lagerung beginnt  (30.  Juni).  Mit  welchem  Rechte  spricht  er  aber  in 
seiner  polemischen  Anmerkung  S.  67  so,  als  ob  Tomek  die  Quellen 
formlich  misshandelt  hatte,  adidterando  scripturas,  wie  die  Ma- 
gister  des  15.  Jahrb.  in  ihren  Disputationen  zu  sagen  pflegten, 
indem  er  ihm  vorwirft,  er  seize  den  feierlichen  Einzug  des  Konigs  in 
die  Prager  Burg  nothgedrungen  auf  den  30.  Juni  und  helfe  sich 
dabei  mit  der  durch  nichts  begrttndeten  Annahme,  den  29.  Juli 
sei  das  Heer  (Tomek  sagt:  der  Konig)  ruhig  im  Lager  gelegen?  Ein 
ahnlicher  Ton  wird  dann  auch  S.  151  angeschlagen,  wo  Tomek  be- 
schuldigt  wird,  er  entscheide  sich  einem  Chronisten  zu  Liebe  — 
dies  ist  hier  gerade  Lorenz  von  BrezowA,  dem  zu  Liebe  das  Datum 
30.  Juni  1420  festgehalten  wurde  —  fflr  den  7.  Juli,  als  ob  BartoSek 
(8.  Juni),  dem  Binder  folgt,  kein  Chronist  ware!  Zeitgenossen  slnd 
beide,  und  ist  auch  Bartosek  ein  Augenzeuge  —  er  befand  sich 
unter  der  Besatzung  der  Burg  —  so  bringt  er  doch  an  einer  anderen 
Stelle  seiner  Chronik  fur  dasselbe  Ereignis  ein  falsches  Datum 
(15.  Juni).  Der  Unterschied  der  Tagesangaben  (7.  u.  8.  Juni)  ist 
ubrigens  leicht  zu  erklaren,  so  dass  beide  Chronisten  glttcklich  gerettet 
waren;  was  Binder  sonst  gerade  fiir  den  8.  Juni  geltend  macht,  ist 
doch  nicht  ernst  zu  nehmen. 

Etwas  mehr  als  die  Feststellung  jener  Tagesdaten,  obgleicb  doch 
nicht  so  viel,  wie  Binder  glaubt,  bedeutet  die  Frage,  ob  im  J.  1421 
Trautenau  bei  dem  Zuge  nach  Ostbohmen  vor  oder  nach  Jaromgr 
erobert  wurde,  ob  es  die  Prager  mit  Ziika  einnahmen  oder  Ziika 
allein.  Tomek  lasst  die  Prager  von  JaromSf  heimkehren  und  weist 
die  Einnahme  Trautenaus  Ziika  allein  zu.    Binder  dagegen  setzt  die 


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10  X.  J.  Goll: 

Einnahrae  Trautenaus  vor  den  Fall  der  Stadt  Jarom&F;  die  Be- 
griindung,  die  er  dafur  giebt,  verdieut,  obgleich  nicht  einwandsfrei, 
Beachtung,  aber  er  selbst  kennt  die  Griinde  Tomeks  nicht,  da  er 
seine  Monographic  B Johannes  ZiZka"  —  wie  er  selbst  sagen  wurde  — 
„ignorierta ;  hier,  S.  99.  der  deutschen  Ubersetzung  von  V.  Prochaska, 
sind  sie  zu  lesen.  Aber  auch  die  Unkenntnis  dieses  Buches  eutschuldigt 
nicht  die  Behauptung  (S.  148),  Tomek:  lasse  gana  tuillkUrlich  erst 
die  Prager  von  JaroinSF  zuriickkehren  und  daun  Zizka  allein  die 
Graueltbaten  von  Trautenau  vollbringen.  Die  Schwierigkeit  ist  in  den 
Quellen  selbst  enthalten,  so  dass  keine  von  beiden  Annahmen  vollends 
befriedigen  kann. 

Tomek  leitet  seine  Erzahlung  von  dem  Uebertritte  Konrads 
von  Vechta  zu  deu  Utraquisten  rait  den  Worten  ein:  „Erzbischof 
Konrad  war  weder  besser  noch  schlechter  als  die  Mehrzahl  der  hoher- 
gestellten  Personen  in  der  damaligen  bohmischen  Geistlichkeit.u 
Aehnlich  hebt  auch  Binder  S.  135  an:  „Als  leichtlebiger  Weltmann 
hatte  Vechta  gleich  andern  Kirchenfiirsten  jener  Zeit,  die  es  nur  dem 
Alter  ihrer  Ahnenschilde  und  dem  aristokratischen  Vorurtheile  der 
Machtigen  dieser  Erde  zu  verdanken  hatten,  dass  sie  Bischofe  wurden 
u.  s.  w.B  Aber  schon  auf  der  nachsten  Seite  glaubt  sich  der  Verfasser 
berechtigt,  gegen  Tomeks  „Pauschalverdachtigungu  Einsprache  erheben 
zu  diirfen.  Allerdings  besteht  hier  noch  ein  anderer  Unterschied  als 
der,  dass  Binder  nur  liber  die  hochstgestellten  Personen,  die  Kirchen- 
fiirsten, sein  verdammendes  Urtheil  fallt. 

Etwas  langer  mdssen  wir  bei  einer  anderen  Frage  verweilen. 
Von  der  Eroberung  Kaadens  durch  2i4ka  und  die  Prager  im  J.  1421 
berichtet  keine  bohmische  Quelle  ausdriicklich,  weder  die  Ghronik  des 
Laurentius  noch  die  des  sog.  alten  Collegiaten,  obgleich  aus  ihren 
sonstigen  Nachrichten  hervorgeht,  dass  sich  diese  Stadt  in  der  zweiten 
Halfte  des  genannten  Jahres  in  der  Gewalt  der  Hussiten  befunden 
habe.  Die  Vermutung  liegt  nahe,  Kaaden  habe  sich  wie  andere 
deutsche  Stiidte  im  Nordwesten  des  Landes  in  der  ersten  Halfte  des 
Jahres  unterwerfen  mtissen,  und  so  schreibt  schon  Pubitschka  (es  lohnt 
sich  manchmal  auf  diese  alte,  vergessene  Literatur  zuruckzugreifen), 
nachdem  er  die  iiberaus  blutige  Eroberung  von  Komotau  geachildert: 
„Ein  Theil  (des  Heeres)  mag  sich  wohl  auch  nach  Kaaden  gewendet 
haben,  um  sich  der  Treue  dieser  schon  eher  zum  Bunde  geladenen 
Stadt  zu  versichern."  Palace^  dagegen  erwahnt  Kaaden  Clberhaupt 
nicht  und  erst  bei  Tomek  Iesen  wir  wieder  die  Annahme,  Kaaden  sei 


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Zur  Geschichte  des  Hussitenkrieges.  11 

gleich  nach  der  Eroberung  von  Komotau  (15.  Marz)  oder  etwas  spater 
auf  eine  uns  uubekannte  Weise  in  die  Gewalt  der  Prager  geraten. 
Die  Lucke,  die  die  bohmischen  Quellen  lassen,  kortnen  wir  mit 
Hilfe  einer  Quelle  deutschen  Ursprungs  ausfiillen.  Es  ist  die  Magde- 
burger  Schoppenchronik,  in  der  wir  lesen :  „In  diessem  Jahre  in  der 
vasten  togen  de  Ketter  ut  Prage  vor  Kadaw  und  wannen  dat  und 
slogen  al  de  dudeschen  tod,  de  se  dar  inne  vunden."  Audi  Binder 
citiert  S.  130  diese  Stelle,  urn  dann  fortzufahren :  „Es  ist  wohl  leicht 
einzusehen,  dass  dieses  Kadaw  unser  Kaaden  (Kadan)  ist  und  dass 
w  statt  n  nur  einen  Lapsus  des  Schreibers  darstellt.  Wie  Palacky 
(III  2  201)  dieses  Kadaw  in  Kladrau  suchen  konnte,  ist  mir  unbe- 
greiflich,  noch  dazu,  wenn  es  heisst,  dass  die  Ketzer  aus  Prag  erst 
in  der  Faste  vor  Kadaw  gezogen  sind,  wahrend  Kladrau  von  Ziika 
und  zwar  schon  in  den  ersten  Tagen  des  Janner  erobert  wurde  .  .  .a 
Das  klingt  doch  gerade  so,  als  ob  Palacky  die  Magdeburger  Chronik 
zwar  gekannt,  aber  die  auf  Kaaden  und  das  Todtschlagen  der  Deutschen 
beztigliche  Stelle  wissentlich  und  absichtlich  unterschlagen  hatte.  Ist 
dies  aber  von  Binder  bona  fide  gesagt,  dann  muss  ihn  der  Vorwurf 
einer  unglaublichen  Leichtfertigkeit  treffen.  Ist  doch  Palackys  III. 
Band  2.  Halfte  (geuieint  ist  hier  die  deutsche  Ausgabe  der  Gesch. 
von  Bohmen)  bereits  im  J.  1851  erschienen,  die  Magdeburger  Chronik 
(eine  altere  Ausgabe  giebt  es  nicht)  aber  erst  im  J.  1869  im  VII. 
Bande  der  Chroniken  der  deutschen  Stadte.  Palacky  hat  die  Magde- 
burger Chronik  nicht  gekannt  und  konnte  sie  nicht  kennen.  Er  hat 
nicht  etwa  Kadaw  als  Kladrau  gedeutet,  sondern  der  Herausgeber 
der  Chronik  verweist  bei  Kadaw  auf  Palacky  und  seine  Qeschichte 
von  Bohtnen,  wo  in  dieser  von  Kladrau  die  Rede  ist8).  Und  so  ist 
es  auch  erklarlich,  dass  Tomek,  der  die  Magd.  Chronik  kennt,  jene 
Stelle  fur  Kaaden  nicht  verwertet  hat.  Binder  ist  aber  auch  hier 
schnell  mit  der  Auklage  fertig,  Tomek  „ignorierea  die  Stelle  und  das 
^Todtschlagen  aller  Deutschen"  und  helfe  sich,  da  die  Thatsache  nicht 
gelaugnet  werden  konne,  dass  im  September  d.  J.  Kaaden  ebenso 
wie  Komotau  von  einem  Prager  Burggrafen  besetzt  ist,  mit  den 
Worten:  „  Kaaden  gerieth  gleichfalls  in  die  Macht  der  Prager,  sei  es 
gleich  jetzt,  sei  es  spater,  die  Art  und  Weise  wie,  ist  nicht  bekanut". 
Als  ob  Tomek  die  vou  den  Hussiten  verttbten  Grauel  —  man  lese 
gerade  hier  seine  Beschreibung  des  Blutbades   von  Komotau  —  ver- 


8j  Die  ganze  Anm.  in  der  Ausgabe  der  Magd.  Chr.  lautet:   „ Kladrau?  S. 
Palacky  III,  2,  S.  201.  Kadan V  8.  Stadtechron.  II,  39." 


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12  X.  J.  Goll: 

schweigen  raochte!  Tomek  zeigt  allerdings  gegen  die  Magd.  Chronik 
an  einer  anderen  Stelle  ein  zu  weitgehendes  Misstrauen,  da,  wo  er 
ihre  Nachricht,  bei  der  Verbrennung  des  Sedletzer  Klosters  seien  die 
dort  befindlichen  Monche  umgekommen,  zwar  nicht  vollends  ablehnt, 
aber  doch  in  einer  besonderen  Anmerkung  seine  Zweifel  an  der  Glaub- 
wQrdigkeit  dieser  Angabe  aussert.  Man  kann  wohl  die  Begrundung 
dieses  Zweifeis  uugeniigend  fioden,  aber  Bindeb  gebt  auch  hier  gleich 
weiter  und  sagt,  Tomkks  Misstrauen  sei  Bganz  ohne  Grand". 

Ich  ha  be  mich  bei  dieser  Besprechung  hauptsachlich  auf  die 
Methode  der  Forschung  (wenn  dauiit  nicht  zu  viel  gesagt  ist)  und 
Poleinik  beschrankt,  ohne,  wie  erwahnt,  auf  die  Auffassung,  urn  bei 
Schulausdriickeu  zu  bleibeu,  uaher  einzugeheu.  Historisch  ist  sie 
nicht  —  in  dem  Sinne,  dass  die  Geschichte  vor  allem  sich  die  Auf- 
gabe  setzt,  zu  begreifen  und  zu  sagen,  ,wie  die  Dinge  geschehen 
sind";  hier  begleitet  die  Erzahluug  der  Thatsachen  uberall  der  Hass 
des  Zeitgenossen. 

Welcher  Gefahr  Binder  dabei  sein  Uebereifer  aussetzt,  ist  be- 
reits  angedeutet  worden.  Hieher  gehort  es  z.  B.,  wenn  sich  uuter 
der  Feder  des  Verfassers,  der  Deutsche  oder  nur  Deutsche  mit  Vor- 
liebe  auch  da  findet,  wo  es  die  Queilen  nicht  ausdrdcklich  sagen, 
Heinrich  von  Neuhaus,  der  Grossprior  der  Johanniter  —  er  hat  an  der 
Schlacht  von  Sudomer  theilgenommen  —  gleichsam  von  selbst  in  den 
Grossprior  (!)  der  Deutschherren  verwandelt ! 9)  Hieher  gehort  es 
auch,  wenn  es  S.  50  Palacky  und  Tombk  zuui  Vorwurf  gemacht  wird, 
dass  sie  Hyuek  von  Kolstein,  bekannt  durch  seine  Gesandschaftsreisen 
nach  Polen,  dieses  Praedikat  beilegen,  da  ihn  doch  K.  Sigmund  in 
seinem  Schreiben  an  die  Breslauer  „von  Goldstein"  nenne.  Als  ob  die 
Form  „Kolsteintt  nicht  auch  in  den  Queilen  zu  finden  ware!  Bringt 
doch  Binder  selbst  S.  111—112  einen  Auszug  aus  der  alten  deutschen 
Uebersetzung  (gedruckt  in  Altmanns  Ausgabe  des  Eberhard  Wiudecke) 
des  Manifestes,  das,  versehen  mit  den  Unterschriften  der  Herren, 
die  sich  den  Pragern  damals  angeschlossen  hatten,  nach  der  Schlacht 
unter  dem  Wyschehrad  nach  Kaaden  geschickt  wurde,  darunter  auch 
Mdes  Hencko  von  Waltstein,  Andres  (d.  h.  anders)  von  Collstein". 
Es  ist  doch  nicht  glaublich,  dass  Binder  hier  neben  Hvnek  von  Wal- 
stein  noch  einen  Andreas  von  Kolstein  gefunden  hatte! 


•)  Wie  S.  118  der  lapsus  „schlaue8  Wdlflein"  atatt  ^Fttchsleia'*  (vulpecula), 
deun  so  wird  einmal  Nicolaus  von  Hus  von  Mag.  Laurentins  bezeichnet,  zu  er- 
kl&ren  wftre,  ist  mir  nicht  klar  geworden. 


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Zur  Geschichte  dei  Hussitenkrieges.  13 

Die  Kriege  des  Mittelalters  wurden  in  unglaubiich  grausamer 
Weise  gefiihrt,  auch  dann,  wenn  keine  Leidenschaften  die  GemQter 
entfachten ;  sie  waren  mit  zwecklosen  und  zweckwidrigen  Verwttstungen 
des  Landes  verbunden  und  oft  auch  mit  massenhaftem  Todtschlagen 
der  Bevolkerung,  die  sich  nicht  selten  massenhaft,  namentlich  bei 
der  Vertheidigung  von  Stadten,  am  Kampfe  betheiligte,  urn  wenigstens 
das  Leben  so  theuer  als  moglich  zu  verkaufen.  Am  grausamsten 
waren  die  Glaubenskriege  und,  mag  man  die  nationalen  Momente  noch 
so  stark,  ja  bis  zur  Einseitigkeit,  wie  es  hier  geschieht,  betonen,  der 
Hussitenkrieg  ist  doch  ein  Glaubenskrieg  gewesen  1  Binder  verschweigt 
das,  was  Deutsche  und  Katholiken  tliaten,  nicht,  dass  er  aber  die  von 
den  Hussiten  verubteu  Grauel  besonders  betont,  ist  schliesslich  eben 
so  begreiflich  wie  das  entgegengesetzte  Verfahren,  das  wir  bei  Pa- 
lack*  und  selbst  bei  Tomek  mitunter  finden  konnen.  Was  wirklich 
geschehen  ist  und  was  sich  nicht  abschwachen  lasst  (nur  darf  man 
es  nicht  als  etwas  hinstellen,  was  nur  in  Bohmen  und  nur  damals 
geschehen  ware),  ist  schrecklich  genug,  auch  dann,  wenn  man  nur 
die  Quellen  allein  sprechen  lasst.  Dem  Verfasser  ist  aber  das  Bild, 
das  die  Quellen  bieten,  manchmal  nicht  grell  genug;  er  verstarkt 
dann  die  Farben,  indem  er  noch  das  hinzufiigt,  was  ausserdem  viel- 
leicht  oder  wahrscheinlich  geschehen  ist,  so  wenn  er  z,  B.  S.  147 
von  Trautenau  zu  erzahlen  weiss:  „Die  ganze  Bevolkerung  wurde 
niedergemacht,  die  Stadt  selbst  eingeaschertu,  wahrend  das  Chron. 
vet.  colleg.  —  eine  andere  Quelle  giebt  es,  wenn  ich  nicht  irre,  fttr 
dieses  Ereignis  nicht  —  nur  berichtet:  etiam  Trutnow  acquisiverunt 
et  earn  exusserunt.  S.  23  wird  das  Blutvergiessen  bei  dem  Sturme 
auf  die  Kleinseite  am  4.  November  1420  dadurch  gesteigert,  dass 
hier  „sehr  viele"  fallen  miissen,  wahrend  Mag.  Laurbntius  sich  mit 
geringerer  Anzahl  —  er  sagt  aliqui  —  begnUgt 10)  und  auch  von  dem 
nMorden  und  Plflndern  in  den  Hausern  bis  tief  in  die  Nacht"  nichts 
weiss;  zur  Ausmalung  dieses  Nachtbildes  hat  zwar  seine  Chronik  den 
Stoff  (namentlich  Bier  und  Wein)  liefern  mtisen,  aber  erst  da,  wo  zum 
Mai  1421  in  ihr  von  der  Raumung  der  Kleinseite  vor  der  Verbrennung 
dieses  Stadtheils  erzahlt  wird;  gewiss  ware  es  damals  unverntinftig 
gewesen,  die  dort  befindlichen  Vorrathe  in  den  verlassenen  Hausern 
zu  Grunde  gehen  zu  lassen.  n) 


10)  Auch  S.  49,  wo  wir  in  der  Chronik  aliqui  lesen,  l&sst  Binder  sehr  viele 
fallen. 

u)  Auch  „die  nicht  raisszuverstehende  Assistenz  der  vor  dem  Rathaus 
larmenden  Volksmenge".  S.  38  ist  in  der  Quelle  nicht  gegehen. 


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14  X.  J.  Goll: 

Neben  dein,  was  tier  Verfasser  zugiebt,  mag  uoch  einiges  von 
dem  angemerkt  werden,  was  er  in  den  Quellen  ubergeht. 

Gewiss  —  auch  cler  Krieg  mit  seinen  Schlachten  hat  seine  Poesie, 
cine  Poesie  jener  Art,  die  zumeist  Schrecken  und  Mitleid  begleiten. 
Selbst  in  der  Erziihlung  des  niichternen  Chronisten  schliigt  sie  durch, 
so  dass  sich  sein  Stil  an  diesen  Stellen  hoher  erhebt.  Gerade  ein 
Historiker  mochte  in  dem  Bilde,  das  der  M agister  von  der  Schlacht 
auf  dem  Witkowberge  entwirft,  den  von  Binder  iibergangenen  Zug 
nicht  missen:  das  Taboritenweib,  das  sich  dem  ersten  Ansturme  der 
Meissoer  mit  den  Worten :  „Niminer  soil  der  getreue  Christ  vor  clem 
Antichrist  weichen!"  entgegenwirft  und  fallt.  Einen  anderen  Zug  hat 
Binder  aufgenoimnen,  aber  verzerrt.  Der  magnus  clamor  populi^  der 
die  zur  Rettung  des  Zi2ka  Ausziehenden  begleitet,  wird  ihm  zum 
„ohrenzerreissenden  Geschrei"  und  zum  „ohrenbetiiubenden  Schlacht- 
liede",  wobei  wohl  jener  spiitere  gewaltige  Schlachtgesang  gemeint  ist, 
dessen  fernwirkende  Macht  Mag.  Lauuentius  in  den  Versen  von  der 
Flucht  bei  Tauss  schildert: 

metu  vexilla  deserunt 
et  ut  am  elites  fugiunt 
uondum  aspecto  agmine 


solo  audito  strepitu 
rede,  equorum  sonitu 
tumultuque  borribili 
vociferantis  populi, 
classicoruni  sonancium, 
populorum  cantancium. 


Kleinliche  Geschmacklosigkeiten  sind  in  dem  Buche  nicht  selten 
zu  findeu.  So  zu  B.  wenn  in  dem  Mauifeste  Cenkos  von  Wartenberg 
jener  Absatz,  der  K.  Siguaund  den  Bruch  des  Geleitsbriefes  vorwirft, 
init  den  Worten  wiedergegeben  wird:  „Zum  Schlusse  wird  die  alte 
Geschichte  von  dem  Geleitsbriefe  Husens  wieder  aufgewarmt".  Oder 
wenn  der  Verfasser  S.  60  schreibt:  „Da  dieser  Process  (die  Belage- 
rung  der  Prager  Burg)  zu  lange  dauerte,  so  vertrieben  sich  die  Hu- 
siten  die  Zeit  auf  andere  Weisett  —  und  gleich  darauf  in  einem 
Athem  die  Ertrankung  der  17  hussitischen  Btirger  in  Leitmeritz,  die 
Verbrennung  der  utraquistischen  Geistlichen  in  Schlan  auf  Geheiss 
des  Legaten  und  die  Verbrennung  von  zwei  Monchen  und  einem 
Deutschen  im  Lager  der  Taboriten  erziihlt.  Ist  das  alles  Zeitvertreib 
gewesen  ? 


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Zur  Geschichte  des  Hussitenkrieges  15 

Zum  Schluss  noch  eine  Bemerkuug.  Wenn  Signiund  nach  der 
Schlacht  auf  dem  Witkowberge  von  weiteren  Kampfen  gegen  Prag 
abstand  und  wenn  es  die  bohmischen  Herren  gewesen  sind,  die  ihn 
zn  diesem  Entschlusse  bewogen  haben,  so  konnen  wir  ihnen  noch 
heute  dafur  dankbar  sein.  Binder  meint  allerdings,  es  stimme  dies 
schlecht  mit  der  so  oft  und  ausdrQcklich  hervorgehobenen  Zahigkeit 
uod  Ausdauer  Sigmunds  in  der  Verfolgung  seiner  Plane  ttberein. 
Wenn  er  sich  aber  dabei  auf  BAschbach  u.  a."  beruft,  so  beweist 
dies,  dass  er  die  Literatur  sehr  ungenttgend  kennt,  da  in  ihr  in  der 
Kegel  gerade  das  Gegentheil  zu  finden  ist  und  der  Konig  sogar  irehr 
als  billig  eben  deswegen  getadelt  wird,  dass  er  seine  Plane  leicht 
und  leichfertig  aufgebe  und  verlasse. 

Ein  abschliessendes  Urtheil  ttber  diesen  neuen  Beitrag  zur  Ge- 
schichte des  Hussitenkrieges  kann  ich  getrost  dem  Leser  Oberlassen. 


VerUg  der  kon.  bohra.  Gesellschaft  der  WisieiuchAft -n.   —  Druck   von   Dr.   Ed.  Uregr  iu  Prag. 


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XL 

Chronologische  Untersuchungen  fiir  die  Zeit  von  der 

dritten  Union  beider  Agypten  bis  zur   Eroberung 

durch  die  Perser 

(von  Ahmessu  I.  bis  Psamtek  III.)  und  iiber  die  chro- 
nologische Ordnung  der  Konige  von  Israel  und  Juda. 

Voq  Adalbert  Krdzmtf. 

(Vorgelegt  am  16.  December  1901.) 


Vorausgesetzt  wird,  dass  die  erste  Unionseyoche  die  Vereinigung 
beider  Agypten  (P^tris  und  Patomhit)  traditionell  mit  Mena  begann 
und  mit  dem  letzten  Konige  der  VI.  Manethonschen  Dynastie  histo- 
risch  endete;  dass  die  zweite  bereits  historische  Unionsepoche  rait 
den  letzten  3  Konigen  der  XI.  Manethonschen  Dynastie  eingeleitet, 
wahrend  der  XIII.  Dynastie  ihren  Abschluss  fand ;  die  dritte  Unions- 
epoche mit  Ahmessu  der  XVIII.  Dynastie,  die  vierte  aber  mit 
Psamtek  I.  der  XXVI.  Dynastie  begann;  dass  endlich  zu  historisch 
exacten  genaueren  Zeitbestimmungen,  die  bei  den  ersten  zwei  Unions- 
epochen  dermalen  nicht  moglich  sind,  die  Monumente  erst  yon 
Beginne  der  dritten  Epoche  an  das  Material  liefern.  Diese  dritte 
£7w*onsepoche  beginnt  nun  mit  Neb-pehuti  Aahmessu,  dem  ersten  Pharao 
der  XVIII.  Dynastie  der  Manethon'schen  Eintheilung. 

a)  Urn  das  I.  Jahr  Neb-pehuti-Ra  Aahmessu's  festzustellen,  resp. 
die  diessfailigen  bisherigen  etwas  untereinander  differirenden  An- 
nahmen  nach  den  Denkmalern  auf  das  Maass  der  hochsten  Wahr- 
scheinlichkeit  exact  zu  reduciren,  mtlssen  wir  von  einera  bisher  schon 
gendgend  festgestellten  Zeitpuncte  ausgehen.  Dieser  ist  das  Jahr  1515 
v.  Chr.  (histor.  Rechnung),  namlich  das  1.  Jahr  Thutmessu  ///.,  wie 
sub  b)  erl&utert  wird. 

Phil.-hist.  Classe.  1901.  1 


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2  XI.  A.  Krczmitf : 

Der  nachste  offizielle  Vorganger  Thuttnessu  III.  war  sein  Bruder 
Thutmessu  II.,  von  dem  wir  allerdings  nur  eine  urkundliche  Datirung 
aus  dessen  2.  Reg.  Jahre  kennen;  dafflr  aber  sagt  die  Inschrift  auf 
dem  von  Maka-Ra-Hateput,  Schwester  und  Mitregentin  desselben,  ini 
16.  Reg.-J.  Thutinessu  III. l)  aufgestellten  grossen  Obelisken  in  Karnak, 
dass  sie  in  diesem  Jahre  das  30.  Jahr  ihrer  Mitregentschaft  und 
Regentschaft  (gerecbnet  vom  letzten  Reg.- Jahre  Thutmessu  I.)  gefeiert 
hat.  Diess  giebt:  30 — I — 16=73  Jahre  Regierungsdauer  Thutmessu  11. , 
also:  1515  +  13  =  1528  als  I.  Reg.- Jahr  dessdben\  geniigend  fest- 
gestellt.2) 

Von  seinem  Vorganger  Thutmessu  I.  haben  wir,  ausser  seiner 
Datirung  des  Siegesberichts  vom  1.  Regierungsjahr,  nur  zwei  Zeit- 
angaben  auf  einem  Stein  des  Tempels  in  Karnak,  dessen  Inschrift 
auf  der  linken  Seite  das  8.  und  auf  der  rechten  Seite  das  9.  Jahr 
seiner  gemeinschaftlichen  Regierung8)  mit  der  Schwester  Amunsat 
angiebt;  aus  den  Monumenten  ist  also  die  Dauer  seiner  Regierung 
nicht  feststellbar,  lediglich  ist  aus  ihnen  ersichtlich,  dass  er  Anfangs, 
und  zwar  mindestens  9  Jahre,  mit  Amunsat  gemeinschaftlich,  dann 
nach  deren  Tode  eine  unbekannte  Zeit  allein  regiert,  schliesslich  aber 
flir  sein  letztes  Jahr  seine  Tochter  Maka-Ra  zur  Mitregentin  erhoben 
hat,  seine  Regierung  demnach  9-\-x-\-l,  also  l&nger  als  10  Jahre  gc~ 
dauert  haben  musste.  Manetho  giebt  nach  Afrikanus  22  Jahre,  nach 
Josefus  21  Jahre  9  Monate, 4)  nach  Syncellus  aber  bloss  1 1  Jahre, 
und  das  gemeinschaftlich  mit  Amesis;  wir  werden  sehen,  welche 
Consequenzen  zu  ziehen. 

Dagegen  haben  wir  fiir  seinen  Vorganger  Ahmenhotpu  ein  wich- 
tiges  chronologisches  Datum  im  Papyrus  Ebers,  demgemass  in 
dessen  9.  Regierungsjahre  der  Sothisaufgang  am  9.  Epiphi  stattfand.6) 
Nach  astronbmischer  Berechnung  trat  nun  der  Siriusaufgang  am  9. 
Epiphi  in  den  Jahren  1550,  1549,  1548  und  1547  ein.  Gehen  wir 
bier  nun   der  Wahrscheinlichkeit  gemass    zum  Aussersten,    so  ware 


')  Brugsch  Bey.  Gesch.  Ag.  n.  d.  Denkm.  Tabelle. 

8)  Eine  andere  Recension  ist  nach  Prasek:  Ddjiny  pag.  235  gemass  Flinders 
Petrie  hist  d.  Eg.  II.  p.  82  und  Wiedemann  Gesch.  pag.  337  die,  dass  Makara 
das  16.  Jahr  ihrer  eigenen  Regentschaft  gezahlt  habe  zu  dem  3.  Jahre  Thut- 
mes  III.   Diess  giebt  dano   16—3=  13  Jahre,   also  dasselbe  Resultat,   wie  oben. 

8)   Wiedemann  Gesch.  Agyp.  pag.  315  und  326. 

4)  Wiedemann  Gesch.  Ag.  pag.  304. 

5)  Krall  Grundriss  pag.  7. 


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Chronologische  Untersuchungen.  3 

fUr  das  1.  Regierunqsjahr  Ahmenhotpu  1.  1550 -f-  8  =  1558;  die 
Moglichkeitsgranzen  lagen  aber  zwischen  1558  unci  1555.  Da  aber 
die  Monumente  kein  anderes  Datum  aus  seiner  Regierung,  auch  keine 
Auskunft  tiber  seine  Regierungsdauer  geben,  so  bleibt  auch  letztere 
fur  uns  im  exacten  Sinne  unbestimmt,  und  wir  haben  nur  das  als 
rechnungsm&ssig  anzunehmen,  dass  darnach  Ahmenhotpu  I.  im  Jahre 
1558  schon  Pharao  war,  und  die  Summe  der  Regierungszeiten  Ahmen 
hotpu  L  und  Thutmessu  I.  1558-  1528=  30  Jahre  betrug.  Contro- 
liren  wir  damit  die  Manethonischen  Angaben,  der  in  alien  3  Re- 
dactionen  gleich  dem  Ahmenhotpu  gemeinschaftlich  mit  seiner  Mutter 
Nefru-ari  13  Jahre,  dagegen  ihm  allein  giebt,  bei  Afrikauus  24 
Jahre,  bei  Josefus  20  Jahre  7  Monate,  bei  Syncellus  21  Jahre. 6)  Man 
sieht,  dass  die  einfache  Summirung  obiger  Ansatze  der  3  Excerpten 
fur  Thutmessu  I.  und  Ahmenhotpu  I.  bei  jedem  Excerpten  sowohl  an- 
dere  als  auch  solche  Zifferu  giebt,  die  gegentiber  obigem  objectiven 
Befunde  nach  den  Monumenten  unmoglich  erscheinen,  also  fflr  histo- 
nsche  Zwecke  unverwenbar  sind. 

Weit  naher  kam  Lepsius,  der  in  seinem  Konigsbuche  bei  Dy- 
nastie  XVII.  ansetzt  ftir  Amenophis  I.  13  Jahre,  fflr  Thutuies  I.  und 
Amesis  11  Jahre,  als  zusammen  24  Jahre.  —  Aus  der  Regierung 
Ahmessu'8,  des  Vorgangers  Ahmenhoptu's  I ,  endlich  haben  wir  aus 
den  Monumenten  bloss  3  bestimmte  Datirungen,  namlich  in  der  Grab- 
inschriit  des  Schififshauptmanus  Ahmes  Sohnes  des  Abani-Baba  1)  das 
1.  Jahr,  Einnahme  Hauars,  uud  das  6.  Jahr  Eroberung  Sernhans, 
dann  die  letzte  bisher  bekannte  aus  der  Inschrift  in  den  Steinbriichen 
von  Turrah  und  Massarah  das  22.  Regierungsjahr:  Wiederer<iffnung 
dieser  Steinbrliche/)  endlich  die  bei  alien  Excerpten  Manethos  gleich- 
lautende  Angabe,  Ahmessu  habe  25  Jahre  regiert.9)  Dass  er  that- 
sachlich  l&nger  als  22  Jahre  regiert  hat,  ist  ausser  allem  Zweifel, 
denn  vorerst  hat  er  noch  nach  der  von  ihm  zum  Zwecke  seiner 
Tempelbauten  angeordneten  Wiedereroflfnung  dieser  Steinbrttche  in 
Theben  grosse  Bauten  ausfuhren  lassen.  In  diesem  Falle  ist  die  An- 
gabe Manethos  fflr  die  Chronologie  maassgebend,  weil  durch  kein 
anderes  historisches  Datum  oder  Erreigniss  wiederlegbar.  Also  1.  Jahr 
Ahmessus:  1558-\-25= 1583 ;  aber  diese  Zahl  hat  die  Bedeutung,  dass 

•)  Ebendaselbst. 

^  Brugsch  Bey  Gesch.  Agyp   n.  d.  Denkmftlern  e  nth  alt  den   ganzen  Text 
pag.  237;  auch  Krall  Grandriss  pug.  66. 
*)  Wiedemann  Gesch.  Ag.  pag.  310. 
")  Wiedemann  Gesch.  Ag.  pag.  304  und  Lepsins  Konigsbuch  Dyn.  XVT. 

1' 


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4  XL  A.  Kr6zm*f: 

Ahmessu  in  diesem  Jahre  schon  Pharao  beider  Agypten  war,  denn  der 
vorhin  angedeuteten  Moglichkeit,  dass  das  1.  Jahr  seines  Nachfolgers 
Ahmenhotpu  I.  in  die  Jahre  entweder  1557  oder  1556  oder  1555,  also 
spater  als  1558  fiel,  demgemass  also  auch  das  1.  Jahr  Ahmessu's 
urn  eine  proportional  spiitere  Zeit  anzunehmen  ware,  steht  wieder 
die  hochste  Wahrscheinlichkeit  gegenuber,  dass  Ahmessu  schon  vor 
der  Eroberung  des  Nordens  und  Wiedervereinigung  beider  Agypten 
unter  seiner  Herrschaft  Konig  des  Siidens  „Haq-Uwstu  war,  also 
seine  Gesammtregierung  langer  als  die  von  Manetho  (seiner  Einthei- 
lung  nach  Dynastien  gemass)  angegebenen  25  Jahre  gedauert  haben 
muss,  tibrigens  ist  es  offenbar,  dass  die  Eroberung  des  Nordens 
durch  Besitzergreifung  von  Messaphis  und  Tanis,  also  des  Dalta's, 
dann  die  Occupation  Hauars,  somit  die  Yertreibung  des  letzten  Hirten- 
konigs  mit  seinem  Anhange,  endlich  die  Wiedervereinigung  des  Nor- 
dens mit  dem  Suden,  namlich  die  Durchfiihrung  so  vieler  Actionen 
nicht  unmittelbar  in  einem  einzigen  Jahre  erfolgen  konnte,  aber  aus 
chronologischen  Riicksichten  auf  das  ftir  unsere  Zwecke  rechnungs- 
massig  und  historisch  Geeignetete  bezogen  werden  muss,  diess  ist 
das  Jahr  1583  vor  Chr.,  und  mit  obiger  Bedeutung  ist  es  auch 
sicher.  — 

6)  Das  1.  Regierungsjahr  Mencheper-Ra  Thutmessu's  (III.)  ist 
bekanntlich  mit  1515  (histor.)  verl&sslich  festgestettt  durch  Lehmann 
(zwei  Hauptprobleme  p.  156)  und  Prof.  Krall  (Grundriss  p.  191) 
auf  Grund  der  Neumondsdaten  vom  21.  Pachom  des  23.  und  30. 
Mechir  des  24.  Jahres  Thutmessu's,  die  astronomisch  ermittelt  Bind 
als  17.  Mai  1492  und  18.  Februar  1490,  darnach  dessen  54jahrige 
Regierungszeit  von  —1514  bis  inclus  — 1461  astronom.,  also  1515. 
bis  1462  histor.  v.  Chr.  lauft.  Diess  controlirt  sich  tibrigens  noch 
folgends  durch  die  Zeitangaben  auf  dem  sogenannten  Kalendersteine 
des  Chnura-Tempels  auf  Elefantine,  dessen  Inschrift  neben  einem 
Verzeichnisse  der  Feste  des  Chnum  noch  angiebt,  dass  zur  Zeit 
Mencheper-Ra  Thutmessu's,  der  den  Bau  diese3  Tempels  begann, 
der  Sothisaufgang  durch  4  Jahre  am  28.  Epiphi  stattfand,  welche 
Angabe  sich  offenbar  auf  die  ersten  Jahre  dieses  Tempelbaues  bezieht. 
AstronQmisch  ermittelt  sind  diess  die  Jahre  —1474,  1473,  1472 
und  1471  l0)  =  den  Jahren  der  Historiker  1475,  1474,  1473,  1471. 
Nun  wissen  wir,  dass  Thutmes  in  verschiedenen  Stadten  des  Stldens 
Tempelbauten  erst  nach  Beendigung  seiner  asiatischen  FeldzQge,  also 


°)  Krajl  Grundriss  j>ag.  7, 


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Chronologi8che  TJntersuchungen.  5 

nach  seinem  40.  Regierungsjahre  begann,  so  auch  den  Bau  des  Tern- 
pels  auf  Elefantine.  Geht  man  also  Ton  diesem  40.  Jahre  aus,  so 
ergiebt  die  Rechnung  die  Gleichung 


1470 


+  (5  +  4  +  3  +  2  +  0  +  l+2+3|  +  4Q  =  1M5 

=  1475  -f  40  =  1515,    1474  +  41  =  1515,    1473  f  42  =  1515 

und    1472  +  43  =  1515. 


Nach  dera  Gesagten  vertheilen  sich  die  Zeiten  der  Regentschaft 
Maka-Ra's  und  der  Regierung  Thutmes  III.  folgends : 


laka-Ri  IHrtgeatii  Thutmes    I.  .    .  1  Jahr 

„        Thutmes  II.  .13      w 
Regeutin  fur   Thutmes  III.       10       „ 


litrrgeotii  Thutmes  III.  .    .  6 


Summa  . 


36  Jahre 


Thutmes  III.  unter  Regentschaft  16  Jahre 
Maka-Ra's 
„  nnter  MitregenUehift     .    6      „ 

Maka-Ras 
„  Alleinherrscher   .  33     „ 

Summa     .   .  64  Jahre 


Rekapituliren  wir  die  so  sichergestellten  und  als  absolut  anzu- 
nehmenden  Daten: 


(Ahmessu  mit  Nefruari  als  Mitregentin 

erstes  Jahr  als  Pharao  beider  Agypten  Tereinigt    1683 
AhmenJiotpu  I.  mit  Nefruari  Mitregent.     ltes    Jahr    1568 

derselbe  als  Alleinherrscher 
Thutmessu  I.  mit  Amunsat  Mitregent        ltcs    Jahr        ? 
A<     derselbe  als  Alleinherrscher 
derselbe  mit  Makara  Mitregent 
Thuimetiu  II.  mit  Makara  Mitregent        l*es    Jahr 
Thutmestu  III.  mit  Makara  und  allein      ltes    Jahr 

und  demgemass 
.Ahmenhotpu  IL  ltes    Jahr    14G1 


1628 
1516 


Regieraigidiner  25  Jahre 


30 


13 
54 


c)  Von  diesem  Ahmenhotpu  II.  angefangen  bis  inclusive  Seti  I. 
geben  uns  die  Monumente  bis  jetzt  wohl  die  letzten  Regierungs- 
datirungen  an,  dagegen  aber  keine  Auskunft  uber  die  Dauer  ihrer 
Regierungen,  nicht  einraal  Daten,  aus  welchen  wir  bei  einem  oder 
dem  anderen  auf  eine  solche  Dauer  absolut  schliessen  konnten  ;  erst 


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Ahmenhotpu  II. 

das    26.   R*gi 

erugfjahr 

Thutmessu  IV. 

.     10. 

T» 

Ahmenhotpu  III. 

.      35. 

n 

Ahmenhotpu  IV. 

.      17. 

T» 

Rasmenelika 

*        2. 

» 

Ai 

*            4. 

T» 

Tut-anch-Amon 

keines 

HorembibAmon 

n      21. 

» 

Ramessu  I. 

n           2. 

ft 

Seti  I. 

,           «• 

ft 

6  Xt.  A.  Krizmdr: 

fQr  Ramessu  II.  ist  die  Regierungsdauer  monumental  sichergestellt. 
Diese  bis  jetzt  bekannten  letzten  Regierungsdatirungen  sind  bei 

Pr&Sek:  Dejiny  pag.  236 

n  n  rt  n 

„  n         „  Wiedentn  pag.  385 

Lehmann  zwei  Hauptprobleme  p.  53 
Pr&sek  Dejiny  pag.  236 
Wiedemann  Gesch.  Ag.  pag.  405 

Rehmann  zwei  Hauptprobleme  p.  148 
Wiedemann  Gesch.  Ag.  pag.  1413 
12.  Epiphi  zu  A ss u an  und  Redesicb, 
Wiedemann  Gesch.  Ag.  p.  426 

Notiren  wir  die  Surame  126  Jahre  vorlaufig  behufs  weiterer  Untersuchung, 
da  wir  durch  einfache  Anreihung  die  ersten  Regierungsjahre  jedes 
Einzelnen  und  sonach  des  Ramessu  II.  nicht  bestimmen,  hochstens 
durch  Annaherung  ermitteln  konnen,  dem  allerdings  gerade  bei 
Ramessu  II.  grosse  Schwierigkeiten  entgegenstehen. 

Das  erste  Regietungsjahr  dieses  Ramessu  II.  konnte  sich  durch 
die  zahlreichen  Monumente  und  Inschriften  aus  seiner  Regierung  nur 
dann  absolut  bestimmen  lassen,  wenn  dieselben  alle  deutlich  genug 
bezttglich  der  Zeit  und  unter  einander  in  vollem  Einklange  derart 
waren,  dass  jeder  Zweifel  ausgeschlossen  ware.  Von  solchen  Daten 
haben  wir  bis  jetzt  die  wesentlichsten : 

1.  Dass  er  66  Jahre  regiert  hat  und  im  67.  Regierungsjahre 
gestorben  ist;  laut  einer  von  Ramessu  IV.  in  Abydos  aufgestellten 
Stele. 1!) 

2.  Dass  er  laut  seines  eigenen  Berichtes  schon  als  Kind  von 
10  Jahren  von  seinem  Vater  die  Mitkonigswurde  erhielt,  aber  im 
koniglichen  Weiberhause  gehalten  wurde. ia) 

3.  Dass  er  in  den  ersten  9  Jahren  5  grosse  Feldztige  nach 
Vorderasien  unternahm,  und  bei  seinem  Zuge  im  5.  Regierungsjahre 
in  der  Schlacht  bei  KadeS  einen  bereits  erwachsenen  Sohn  (Prahi- 
namif)  als  Commandanten  der  Wagenlenker  an  seiner  Seite  hatte.  ™) 

4.  Dass  er  laut  Papyrus  Leiden  N.  350  in   seinem  52.  Regie- 


ll)  Pierrets  Publikation  in  Rev.  arch.  N.  S.  XIX.  pag.  273. 
11 )  Wiedemann  Gesch.  Ag.  n.  d.  Denkmal.  pag.  482  gemass  einer  Stele  im 
Tempel  zu  Abydos. 

ii)  Ingleichen  Dr.  SBA  1890  p.  260  und  Pralek  Dejiny  1898  p.  297. 


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Cbronologische  tJntersuchungen.  ? 

rungsjahre  in  der  Stadt  Ramses  am  26.  Mechir  das  Neumondsfest 
feierte. 14) 

Von  diesen  vier  Momenten  sind  in  erster  Linie  das  3.  u.  4.  fttr 
unseren  Zweck  verwerthbar;  denn  aus  dem  3.  geht  hervor,  dass  Ra- 
messu,  wenn  er  schon  im  funften  Regierungsjahre  einen  erwachsenen 
Sohn  hatte,  der  im  Stande  war  die  Wagenlenker  zu  commandiren, 
schon  selbst  im  ersten  Regierungsjahre,  als  obei  seinem  Regierungsan- 
tritt  im  Mannesalter  gestanden,  also  mindestens  30  Jahre  alt  gewesen 
sein  musste  und  mindestens  im  17.  Lebensjahr  sich  verehelicht  hatte. 

Zum  vierten  Momente  haben  wir  unter  den  verschiedenen  An- 
satzen  der  Geschichtsforscher  fur  das  1.  Regierungsjahr  Ramessu  II. 
den  Mahlers  1347 15)  und  den  Kralls  1301 16)  als  die  aussersten 
Granzen,  innerhalb  deren  es  uberhaupt  moglicb  dieses  1.  Jahr  an- 
zunehmen,  also  fur  einen  Zeitraum  von  47  Jahren,  laut  astronoraischer 
Berechnung  Prof.  Rob.  Schram's  n)  nur  6  geeignete  Daten,  bei  Er- 
wagung,  dass  die  Neumondsfeste  3  Tage  nacheinander  gefeiert  wurden, 
also  hier  25,  26,  27  Mechir 

u.  zw.:  —  1284  vom  25  Mechir  -f  51  giebt        l./l.     1335/1336 


—  1260 

.     25 

n 

+  51 

w 

15./12. 

1311/1312 

—  1274 

.     26 

f» 

+  51 

II 

30./12. 

1325/1326 

—  1249 

■     26 

ii 

+  51 

» 

24./ 12. 

1300/1301 

—  1287 

.     27 

n 

+  51 

n 

3./1. 

1338,1339 

—  1263 

.     27 

n 

+  51 

n 

28./12. 

1314/1315 

Mahlers  Ansatze  1347  entspricht  also  kein  astron.  Datum  im 
obigen  Sinne,  und  stellt  sich  Ubrigens  bei  naherer  Kritik  seiner  be- 
ztiglichen  Abhandlung  heraus,  dass  seine  Rechnung  auf  Verwechslung 
der  30jahr.  Setperiode  mit  der  Sothis-Periode  beruht;  bleiben  also 
fakultativ  als  wahrscheinliche  Daten: 

30./12.  1325//326  und  24./12.  1300/i30/  (letzteres  Prof.  Krall's 
Annahme). 

Vergleichen  wir  nun  die  Zeitdiflferenzen  zwischen  diesen  hier 
besprochenen  Ansatzen  und  dem   1.  Regierungsjahre  Ahmenhotpu  II. 

i«)  Brugsch  TJA  211  und  Mariette  Abydos  II.  p.  36,  wo  dieser  Papyrus 

copirt  ist 

>5)  Ag.  Zeitechr.  XXVIII.  1890   32  und  XXXII.    1894  p.  99  und  Prisek 

DSjiny  p.  286. 

,8)  Krall  Grundris8  pag.  191. 

l1)  Ingleichen  pag.  189,  und  190  wo  alle  Daten  von  —1395  bis  —1179 
angefuhrt  sind. 


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8  Xl.  A.  Krtentf : 

mit  der  jenseits  gefundenea  Summe  der  letzten  Regierungsdatirungen 
der  10  Vorganger  Ramessu  II.  pr.  126  Jahre,  so  finden  wir: 

far  Mahlers  Ansatz:  1461—1347  =  114  Jahre,  also  gegen   das  Mini- 
mum v.  126  tmmbglichi 
fur  Krall's  Ansatz:  1461—1301  =  160—126  =  34  Jahre  Different 
fttr  den  3.  Ansatz :  1461—1326  =  135—126  =    9  Jahre  Differenz. 

Fiir  beide  diese  Ans&tze  sprechen  Wahrscheinlichkeitsgrtinde, 
doch  erscheinen  die  fiir  den  Ansatz  1326  grosser,  vorerst  schon  weil 
die  Zahl  135  der  Zahl  126  weit  naher  liegt,  sodann  wenn  das  Moment 
2  in  Betracht  gezogen  wird  in  Verbindung  mit  Moment  3,  denn  wenn 
Ramessu,  der  bei  seinem  selbstfindigen  Regierungsantritte  schon  cirka 
30  Jahr  alt  gewesen  sein  musste,  schon  als  12jahriger  Knabe  von 
seinem  Vater  Seti  I.  die  KonigswQrde  erhielt,  so  muss  doch  Letzterer 
mindestens  30— 12  =  18  Jahre  regiert  haben  (nicht  bloss  9  Jahre); 
wobei  anzunehmen  ist,  dass  er  ihm  gleicb  nach  seinem  Regierungs- 
antritte die  Konigswttrde  verliehen  hat.  Entwickeln  wir  nun  die  Reihe 
der  Jahreszahlen  fiir  den  Ansatz  1326,  so  erhalten  wir: 


10 

35 

17 

2 


B{ 


Ahmenhotpu  II. 

1. 

Jahr 

1461 

Thutmessu  IV. 

1. 

» 

1435 

Ahmenhotpu  III. 

1. 

» 

1425 

Ahmenhotpu  IV. 

1. 

is 

1390 

Ra-smeneh-ka 

1. 

» 

1373 

Ai                            | 

1 

mit: 

L 

n 

1371 

Tutanch-Amon 

1 

Horembil-Amon 

1. 

n 

1367 

Ramessu  I. 

1. 

n 

1346 

Seti  I. 

1. 

r> 

1344 

Ramessu  II. 

1. 

V 

1326 

Dessen  letztes  Jahr 

also  = 

1260 

21 
2 

18 
67 


und  Minepthah-Hotephimas  1.  Jahr  1259. 


Sind  die  Jahreszahlen  der  jenseits  mit  A  bezeichneten  Reihe 
als  absolute  anzusehen,  so  haben  dagegen  die  Jahreszahlen  obiger 
Reihe  B  bloss  den  Werth  der  grosseren  Wahrscheinlichkeit. 

d)  Von  Mineptah-Hotephima  an  bis  Bokenraf  haben  wir  wohl 
bei  den  meisten  Phai:aonen   die  hochsten  Regierungs*datirungen   aus 


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Ohronologische  TJntersucbungen.  9 

den  Monumenten,  aber  bei  mehreren  auch  die  nicbteinmal,  und  tibri- 
gens  bei  keinem  einen  chronologisch  fixen  Anhaltspunct,  um  irgend 
eine  Zahlenreihe  derart  construiren  zu  konnen,  wie  diess  bei  der 
Reihe  B  moglich  war. 

e)  Wir  mflssen  demnach  von  einem  entfernteren  aber  ganz 
sichergestellten  Datum  ausgehen,  der  Lttcke  entgegenkommen  und 
und  sie  nach  riickwarts  wenigstens  genau  abgranzen.  Dieses  Datum 
haben  wir  in  dem  /.  Jahre  der  GteammJregierungszeit  Psametek  /., 
welches  als  das  Jahr  663  v.  Chr.  zweifellos  festgestellt  ist,  wie  die 
folgenden  Eroiterungen  nachweisen. 

Die  Dauer  der  XXVL  Dynastie  betrug  nach  den  Regierungs- 
datirungen  der  einzelnen  Glieder  derselben  und  nach  den  bekannten 
5  Apisstelen  ganz  unzweifelhaft  139  Jahr,  u.  zw.:  a)  nach  Lepsius 
und  Ebers  und  0)  naher  ausgefahrt  von  Wiedemann  mit  Beriick- 
sichtigung  der  Apiss'ele  Neku's  und  der  Mitregentschaften  (Gesch. 
Ag.  von  Psametek  I.  an  pag.  121): 


a 

fi 

Psametek  I. 

54  Jahre 

Psametek  I.         54 

Jahre 

Neku 

15 

r 

Neku                    151/* 

n 

Psametek  II. 

G 

!» 

Psametek  II.         5l/2 

» 

Uab-Ra 

19 

1) 

Uab-Ra            19  (25) 
Uab-Ra  mit 

Ahmes                6 
Ahmes           38— (44) 

n 

Ahmes 

44 

n 

Psamtek  III.            l/2 

» 

Psametek  III. 

1 

n 

Kabudjia                  l/i 
Summa  13f 

n 

Sumtna  139  Jahre 

4  Jahre, 

Nun  ist  aus  dem  Kan.  Ptol.  und  den  Egibi-Tafeln  bekannt,  dass 
das  Jahr  1  des  Kabudjia  gleich  dem  10.  Jahre  von  der  Eroberung 
Babilu's  durch  Kuru§  gerechnet  (538)  also  529  war,  und  er  in  seinem 
5.  Jahre,  also  525,  Agypten  erobert  hat,  als  eben  Psamtek  III. 
Pharao  war,  was  auch  beztiglich  Kabudijia's  Anwesenheit  in  Agypten 
durch  eine  im  Louvre  befindliche  Apis-Stele lft)  bestatigt  wird,  welche 
besagt,  dass  ein  im  4.  Jahre  des  Darjavuech  Konigs  von  Mussur 
und  Patris  gestorbener  Apis  im  5.  Jahre.  Kabudijias,  Konigs  von  Babilu 
Mussur,  Patris  und  Kusch,  am  28.  Tibi  (Dezember)  525  geboren  war. 


18)  und  ,9)  die  Inschriften   auf  diesen  Stelen   sind  von  Brugsch  Gesch.  Ag. 
n.  d.  Denkm&l  und  Wiedemann  Gesch.  Ag.   von  Psametek  I.  an   wortlich  citirt. 


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10  XF.  A.  Krfzmaf: 

Rechnet  man  postdatirend  nach  mesopotamischer  Art,  das  Jahr 
524  als  1.  Jahr  der  Herrschaft  Kabudijias  fiber  Agypten,  so  hat  man 
fQr  Psamtek  I.  Jahr  524 -f  139  =  663;  rechnet  man  aber  das  Ero- 
berungsjahr  525  ganz  als  1.  Jahr  Kabudija's  in  Agypten,  wobei  man 
also  Psamtek  III.  Jahr  natiirlich  nicht  rechnen  kann,  so  hat  man 
wieder  525  +  (139— 1)  ~  663  als  1.  Jahr  Psametek  L 

Eine  andere  Apis-Stele,  und  zwar  aus  Psametek's  Zeit,  fuhrt 
nach  ruck  warts;  sie  lautet:19) 

„Im  Jalire  20  Misori  21,  unter  der  Regierung  des  Konigs  des 
„Nord-  und  Sildlandes  Patomhit  und  Patris  Uab-Ra  Psametek,  ging 
„die  Majest&t  des  lebenden  Apis  himmelw&rts.  Er  war  geboren  im 
nJahre  26  des  Konigs  des  Sad-Landts  Patris  und  Kusch  Taharaka, 
„und  eingefflhrt  am  9.  Pharamut,  macht  im  Ganzen  21  Jahre  Leben 
des  Apis". 

Das  20.  Jahr  Psametek  ist  644,  die  Lebensdauer  des  Apis 
21  Jahre,  also  aus  der  Gleichung  644 — 1  -f  21  =  664  Geburtsjahr 
des  Apis,  zugleich  26.  Regierungsjahr  Taharaka's.  Aus  dieser  Denk- 
schrift  gehen  aber  noch  2  wichtige  Umstande  hervor :  dass  Psametek 
in  seinem  20.  Jahre  Konig  von  Patris  und  Patomhit  des  Nord-  und 
Sud-Landes,  also  Pharao  beider  Agypten,  Taharaka  aber  in  seinem 
26.  Regierungsjahre  bloss  Konig  des  Patris-Stidlandes,  also  nicht  mehr 
Pharao  beider  Agypten  war.  —  Aus  Allem  dem  ergiebt  sich  aber.: 

Erstens  dass  das  1.  Regierungsjahr  TaharaJcas  in  Agypten 
663  -{-26  =  689  war. 

Zweitens  dass  zwar  sein  letztes  Regierungsjahr  664  war,  er  aber 
nicht  als  der  eigentliche  directe  Vorganger  Psaraeteks  I.  anzusehen 
ist,  denn  director  Vorganger  des  Letzteren  war  ja  sein  Vater  Neku  I. 
FQrst  von  Sais  und  Memphis,  dem  er  in  dieser  Eigenschaft  im  Jahre 
663  folgte;   der  directe  eigentliche  Nachfolger  Taharaka's  war  sein 

-7p — t—  -Amon  (Urdamane),  der  ihm  in  der  Herrschaft  iiber 

das  Sttdland,  wahrend  dagegen  Psametek  dem  Neku  in  der  Herr- 
schaft ttber  das  Nord  land  folgte.  —  Der  thatsachliche  Verlauf  der 
Erreignisse  war  folgender: 

Taharaka  eroberte  Memfis  und  Theben,  beseitigte  (nach  Manetho's 
Bericht)  den  Sabatoka,  und  wurde  Pharao  beider  Agypten  (689), 
verlor  aber  durch  die  Invasion  Assuraha-iddins,    der  Memphis  nach 


")  Brngsch   Gescb.   Agypt.  n.  d.  D.  p.  709  ff.f  dann   QOtt.  Nachr.   1876 
,d  467,  und  Ag.  Zeitsch.  1863  p.  12.  Mariette,  Mon.  diyert  p.  1—6. 


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Chronologische  tTntersucbungen.  \\ 

der  Schlacht  bei  Rapihi  einnabui,  die  Herrschaft  iiber  das  Nordland, 
wobei  Assuraha-iddin  den  Neku  (I)  (Niku),  FQrsten  von  Sais  und 
Memphis,  in  der  Eigenschaft  als  Unterkonig,  also  als  Haq-On  oder 
als  Vasallen  im  Nordlande  bestatigte  oder  einsetzte.  Diese  Invasion 
fand  laut  den  bekannten  assyrischen  und  babylonischen  Inschriften 
statt,  und  zwar  nach  Rechnung  der  babylonischen  Chronik  im  10., 
nach  Rechnung  des  ptolom.  Canon  und  der  Annalen  Assuraha-iddins 
im  11.  Regierungsjahre  dieses  Sar's,  also  67l/0;  die  besagte  Verdnde- 
rung  ftillt  also  in  das  Jahr  670;  demnach  Taharaka  bloss  von  689 
bis  670  =  19  Jahre  lang  Pharao  beider  Agypten,  und  von  da  670  bis 
663  =  7  Jahre  auf  die  Herrschaft  iiber  das  Siidland  (Patris  und  Kusch) 
beschrankt  bloss  „Haq-Uwstu  war.  Diess  giebt  19  -f-  7  =  26  Jahre 
Gesammtregierungsdauer  desselben.  Wahrend  dieser  7  Jahre,  u.  zw. 
gemass  einer  Serapeumsinschrift  in  Memfis  in  seinem  24.  Regierungs- 
jahre, also  666,  kam  er  von  Neku  und  den  Gauftirsten  des  Nordens 
herbeigerufen  gegen  die  assyrische  Besatzung  wieder  nach  Memphis, 
wo  er  noch  einen  Apis  feierlich  bestatten  liess,  gleich  darauf  aber 
wieder  durch  ein  unter  einem  Rabsak  ausgesendetes  assyrisches  Heer 
nach  dem  Siidlande  vertrieben  wurde  (darauf  folgende  Gefangen- 
nahme  Neku  und  Sarludaris  als  Conspiranten  gegen  Assur). 

„     .  .  .      ,       n     ,.     ..        Taharaka    I  Neku  ,. 

Es  ist    nun  in  der   Combination:  ^    ,  . ^ —r-    die 

Rud-Amon  ,  Psametek 

zeitliche   Position   des  dritten   Gliedes   festzustellen :    Rud-Amon  (in 

kuschit.  Idiom)  oder  Tanut-Amon  (im  Kemi-Idiom)   auch  Urdamane 

oder  Tandamane  (im  assyr.  Idiom)  genannt,  war  laut  seiner  eigenen 

genealogischen   Inschrift   ein    Stiefsohn   Taharaka's.    Ihn   betreffend 

habeu   wir  fQnf  inschriftliche  Auskunfte,    und  zwar :    Vorerst   seine 

grosse  Denkschrift  am  Barkalfelsen  aus  seinem  1.  Jahre,  bekannt  als 

Traum  oder  Kronungs -Stele, 20)   verotfentlicht  von  Brugsch,  Mariette 

und  Maspero,  worin  er  erzahlt,  wie  er  die  Herrschaft  iiber  Sud-Agypten 

gewonnen  und  darauf  bis  Nordagypten  vorgedrungen,   worauf  er  sich 

nach   Theben   als   seine  Residenz   zuruckgezogen   hat;    sodann  zwei 

Inschriften  aus  seinem  3.  Jahre,   nemlich  eine  in  Theben  im  Amous- 

tempel   und   eine  in  Karnak    aufgefundene,    dermal  en   in   Berlin   be- 

findliche,  die  Genealogie  seiner  Dynastie   darstellende ;    endlich  zwei 

keilinschriftliche    Berichte   Assurbanipals    iiber   seinen    letzten    Zug 

gegen  Agypten,   in  welchem  er  die   vollige   Vertreibung  Urdamaues 

aus  Agypten  erzalt.    Aus  der  Traumstele  geht  nicht  hervor,    dass  er 

*°)  Schrader  Kelinsch,  Bibl.  Band  II.;  dann  F.  K.  Ginzl.  Specieller  Kanon 
d.  Finsternisse. 


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12  XI.  A.  KrSzmitf  : 

die  factische  Herrschaft  iiber  Nordagypten  gewonnen  hatte,  was  auch 
nicht  geschah,  da  ihm  nur  einige  Gaufflrsten  des  ostlichen  Delta 
gehuldigt  haben,  Psametek  aber  nicht,  und  somit  aucb  das  westliche 
Delta  tiberhaupt  nicht.  Dass  der  Zug  im  1.  Jahre  nach  dem  Tode 
Taharaka's,  der  aucb  in  Assurbanipals  Bericht  ausdrUcklich  erwahnt 
ist,  stattfand,  ergiebt  sich  aus  dem  Vorgange  von  selbst. 

In  Assurbanipals  Bibliothek  fand  sich  ein  Bericht  eines  seiner 
Diener,  der  nach  Transkription  Smith's  und  Harper's  lautet:21) 

„An  den  Sar  der  Lander  meinen  Herrn  dein  Diener  Kudurru  . . . 
„Nachdem  der  Sar  mein  Herr  gegen  Musur  gezogen,  fand  im  Thamuz 
„eine  Finsterniss  des  SamaS  statt  etc.  etc." 

Nach  astron.  Berechnung  (Oppolzers  und  Ginzel's  Kanon)  ist 
diess  die  ringformige  Sonnenfinsterniss  vom  27.  Juni  des  Jahres  — 660, 
respective  des  Jahres  der  Historiker  661  v.  Cbr.,  welche  am  genannten 
Tage  4  Uhr  36  Min.  Nachmittag  in  Babylon  sichtbar  war,  und  unter 
alien  in  Mesopotamien  in  der  Zeit  v.  667  bis  650  sichtbar  gewesenen 
Sonnenfinsternissen  die  einzige  ist,  die  dem  in  der  Inschrift  ange- 
gebenen  Datum  entspricht.  In  diesem  Jahre  661  also  fand  der  letzte 
assyrische  Feldzug  und  hiebei  Vertreibung  Urdamanas  aus  Agypten 
statt ;  und  ganz  richtig  hat  Prof.  Krall  in  seinen  Grundrissen  pag.  160 
fiir  diese  Affaire  auf  diese  Finsterniss  hingewiesen,  historisch  aus 
Assurbanipals  Berichten  ganz  zutreffend,  denn  dieser  hat  nur  einen 
einzigen  Zug  gegen  Agypten  personlich  unternommen  und  diesen  zur 
Zeit  Urdaraanes  iiber  Tyrus,  wahrend  er  den  ersten  Zug  nach  seinem 
Regierungsantritte  durch  seinen  Turtan  gegen  Agypten  unternehmen 
Hess,  dem  er  dann  ein  Hilfsheer  unter  einem  Rabsak  nachsandte, 
und  diess  zur  Zeit  Taharaka's  in  dessen  24.  Jahre  666. 

Das  Jahr  661  ist  sonach  das  letzte  Tanut-Amons  Herrschaft 
iiber  Sild&gypten,  seine  Herrschaft  daselbst  dauerte  also  nur  die 
3  Jahre  663 ,  662  und  661,  und  gerade  solange  und  dieselben  Jahre 
die  Herrschaft  Psametehs  I.  in  Norddgypten ;  denn : 

dieser  Letztere  wurde,  wie  gesagt,  als  Sohn  Neku  I  durch 
Erbfolge  Furst  v.  Sais  und  Memfis,  und  indem  Assurbanipal  ihn  nicht 
nur  als  solchen  in  der  Eigenschaft  als  Unterkonig  bestatigte,  sondern 
auch  mit  dem  10.  Gaue  Athribitis  belehnte,  da  er  in  seinem  Berichte  sagt : 
„Nabu-zi-zib-arai,  den  Sohn  des  Niku,  machte  ich  in  Hajat-riba, 
^welches  Limir-patisi-Assur  heisst,  zum  Konig,"  wurde  Psametek  that- 
siichlich  Hegemone  des  Delta's,  da  er  ja  als  Besitzer  von  Memfis 
auch  den  Gau  On  besass,  also  Haq-On  war. 

")  Wiedemann  Geach.  pag.  585  und  Rosselini  M.  st.  pag.  151. 


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Chronologische  Untersuchnngen.  13 

Nachdein  nun  im  Jahre  661  Tanut-Amon  aus  Theben  vertrioben 
war,  und  Psametek  sich  mit  der  kuschitischen  Konigstochter  Shepen- 
apt,  welcbe  Anrecht  auf  die  Herrschaft  in  Theben  und  Patris  mit- 
brachte,  vermalt  hatte,  so  nahm  er  auch  sofort  Besitz  von  Theben 
und  dem  SUd&gypten,  vereinigte  den  SUden  mit  Norden  tvieder,  und 
wurde  vom  darauffolgenden  Jahre  660  an  Pharao  beider  Agypten; 
die  54j&hrige  Regierungsdauer  dieses  Psametek  vertheilte  sich  also  auf 
3  Jahre  Herrschaft  in  Nord&gypten  und  51  Jahre  Herrschaft  Uber 
beide  Agypten.  Diesen  Unterschied  bekraftigen  auch  die  Urkunden. 
Es  ist  nemlich  bekannt,  dass  wir  in  Paris,  Turin  und  im  Serapeum 
von  ihm  Urkunden  aus  seinem  3.,  4.,  6.,  12.,  19.,  20.  und  21.  und 
noch  spiiteren  Jahren  datirt  haben;  in  alien  diesen  vom  4.  Jahr 
angefangen  wird  er  mit  solchen  Titeln  bezeichnet,  welcbe  richtig 
transskribirt  „Herr  von  Ober-  und  Unter- Agypten"  oder  „Konig 
beider  Lander"  von  .Patris  und  Patomhit,"  oder  „Trager  beider 
Kronen,"  wahrend  auf  der  aus  dem  3.  Jahre  datirten  bloss  ein  soldier 
Titel  vorkommt,  der  transskribirt  „Herr  von  Viemfis"  oder  tiberhaupt 
„Haq-On    bedeutet. 

Dass  Tanut-Amon  in  der  Traumstele  des  Psametek  nicht  er- 
wahnt,  ist  erklarlich,  da  derselbe  ihm  nicht  gehuldigt,  uberhaupt  sich 
gegen  Assur  nicht  aufgelehnt  hat,  lediglich  der  Pakurru  von  Pisaptu 
an  der  Spitze  einiger  Gaufursten  des  ostlichen  Delta,  der  sogenannten 
Kinder  des  Aufruhrs,  auf  eigene  Rechnung  die  Huldigung  dargebracht 
hat,  ephemere  Huldigung,  die  auf  den  eflfectiven  Machtbereich  Tanut- 
Amons  nicht  den  geringsten  Einfluss  hatte  und  auch  ohne  Erfolg  blieb. 

Hiemit  erscheinen  die  Jahre  der  Gruppe  Taharaka,  Tanut-Amon, 
Neku,  Psametek  I.  absolut  festgestellt. 

Von  Taharaka's  Vorganger  Shabataka  kennen  wir  aus  den  Mo- 
numenten  nur  seine  Cartouchen  an  der  von  ihm  am  heiligen  See  in 
Karnak  erbauten  kleinen  Halle, 22)  einer  Statuette  im  Tempel  des 
Ptah  zu  Memfis  und  einem  Kastchen  von  Bronze,  auf  welchen  alien 
dreien  sein  Name  hierogl.  s' — b'  — t' — k  23)  bezeichnet  ist,  nirgends 
aber  ein  bestimtes  Regierungsdatum ;  weiter  wissen  wir  nur,  dass  er 
gemass  Angabe  Manethos  in  seinem  12.  Regierungsjahre  von  Taharaka 
getodtet  wurde. 24)  Von  seinem  Vorgttnger,  resp.  laut  Tanut-Amons 
genealogischer  Denkschrift  Vater  Shabaka,  haben  wir  unter  mehreren 
die  hochste  Regierungsdatirung  auf  einem   Felsen  im  Thale  Hama- 


**)  Brugsch-Bouriant  Livre  de  rois. 

,a)  Wiedemann  Gesch.  pag.  585  und  Ungers,  Manetho  pag.  251. 

24)  Wiedemann  Gesch.  pag.  683. 


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14  XI.  A.  Kr&mitf: 

mat  *5)  von  12.  Jahre,  wo  er  rait  Konigin  Ahmen  ar-tu  vorkommt  ; 
auch  Manetho  giebt  ihm  laut  Syncellus  12  Jahre  Regierungsdauer. 

Shabaka  und  Shabataka  haben  uber  beide  Agypten  regiert,  wie 
ihre  Cartouchen  nachweisen ;  wie  aber  die  Regierung  von  dem  Vater 
auf  den  Sohn  uberging,  ist  nicht  bekannt.  Dieser  Shabaka  muss  zwei 
gleichzeitige  Vorganger  in  der  Herrschaft  geliabt  haben,  nemlich 
einen  in  der  Herrschaft  uber  Kusch  und  Patoris,  und  da  zwar  ent- 
weder  seinen  Grossvater  Miamun  Pianchi  in  Napata  und  Theben, 
oder  seinen  Vater  Namens  Kaschta,  uud  einen  in  der  Herrschaft 
tiber  Patomhit,  nemlich  den  bekanuten  Iiok-en-raf  Konig  von  Sais 
und  Memfis,  den  er  beseitigte  und  so  wieder  beide  Agypten  ver- 
einigte.  Von  dieseni  haben  wir  nur  eine  einzige  Regierungsdatirung, 
die  vom  5.  Thot  seines  6.  Regierungsjahres  auf  einer  Apis-Stele  im 
Serapeum;26)  auch  Manetho  giebt  ihm  laut  Afrikanus  6  Jahre  Regie- 
rungsdauer als  einzigem  Konig  der  XXIV.  Dynastie,  wahrend  Syn- 
cellus diese  [Dynastie  folgends  darstellt:  Thafnacht  7  Jahre,  Bokhoiis 
6  Jahre,  Seth  31  Jahre,  zusammen  44  Jahre. 27) 

Diesemnach  haben  wir  die  Ansatze  der  Jahre  fur  Shabataka : 
689  +  12  =  701,  ftir  Shabaka :  701  +  12  =  713,  und  ftr  Boken-raf : 
7134-6  =  719,  aber  nur  mit  dem  Werthe  der  hochsten  Wahrscheinlichkeit. 

Diese  Gruppe  stellt  sich  also  folgends  dar: 

Piankhi  oder  Kaschta  im  Sttden  Bok  en-rafim  Norden  719  Regieraogsdiuer    6  Jahre 

Regierungsdauer? 
Shabaka  Pharao  beider  Agypten  zugleich 
Shabataka   dto.  dto. 

Taharaka     dto.  dto. 

Derselbe  bloss  im  Stiden  und  Kusch 

gleichzeitig  Neku  (I.)  im  Norden 
Taunt-Anton  im  Siiden  und  Kusch 

gleichzeitig  Psametek  I.  im  Norden 
Derselbe  Pharao  beider 
Agypten  zugleich  660  noch  51 

f)  Wir  haben  nun  fur  die  jenseits  erwahnte  Liicke  vom  lten  Jahre 
Minptah  -  Hotephimas  bis  zum  lten  Jahre  Bokenrafs  den  Zeitraum 
1259 — 719  =  540  Jahre.  Die  Konige  innerhalb  dieses  Zeitraums  und 
ihre  hochsten   Regierung sdatirungen  nach  den  Monumenten  und  die 

*h)  Wiedemann  Gesch.  678  und  Mariette,  Serapeum  pag.  34. 

*•)  LepBius :  KOnighuch. 

21 )  Brugsch.  Gesch.  Ag.  Denkstein  des  memfit.  Oberpriesters  Petise,  der 
sagt,  dass  im  2.  Jahre  des  Pimai  ein  Apis  begraben  wurde,  der  im  28.  Jahre 
Shuhonks  zur  Welt  kam  und  ein  Alter  ▼.  26  Jahren  erreichte,  daraus  die  Glei- 
chung  26  -2  +  28  —  52  Jahre.  Mariette  Serapeum  p.  28.  und  26. 


f  JO 

»» 

\& 

701 

*» 

12 

689 

n 

19 

670 

n 

7 

670 

n 

7 

663 

i> 

3 

663 

n 

3 

kS- 


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Ghronologische  Untersuchungen. 


15 


Angaben  Manetho's  (nach  R.  Lepsius  Konigsbuch)  uber  die  Regierungs- 
dauer  in  den  Dynastien  sind ; 


Hochste 

Manetho 

Datirung 

Regierungsdauer 

Minptah-Hotephima 

8 

20 

Seti  II. 

2 

21 

Ahmsuniessu 

1 



Minptah-Siptah 

3 

5 

Asishu 

-J- 

_ 

Setnacht 
Ramessu    III. 

1 
32 

7 

IV. 

11 

V. 

4 

SP 

VI. 

1 

B 

B 

.       VII. 

1 

a. 

,      VIII 

7 

2 

178 

.      ix. 

19 

p 

X. 

8 

X 

.       XI. 

1 

X 

.       XII. 

33 

T>{            .       XIII. 

27 

16 

Si-Amon  Hirhor 

GO 

e 

Piankhi 

-— 

0 

B 

Pinothem  I. 
Pisebchan  I. 

25 
18 

to 

a* 

•o 

130 

Pinothem  II. 

__ 

p 

'x 

Pisebchan  II. 

12 

P 

SaSank  I. 

21 

Usark  I. 

15 

GO 

Thakelath  I. 

23 

B 
B 

Usark  II. 

29 

to 
p. 

Sasank  II. 

1 

'O 

174 

Thakelath  II. 

15 

B 

SaSank  III. 

52 

X 

Pimai 

2 

X 

SaSank  IV. 

Usark  III.  u.  Piankhi 

37 
9 

7 

Thafhacht  u.  Piankhi 
Hauptsumma  der  Jahre 

1 

7 

435 

549 

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Google 


16  XI.  A.  Kr&mir : 

Aus  der  Differenz  der  Zahlen  540  -435  =  105  Jahren  ist  evi- 
dent, dass  die  Gesammtregierungsdauer  urn  soviel  1  anger  war,  als 
aus  den  Monumenten  an  RegieruDgsdatirungen  orsichtlich  ist,  wogegen 
die  Zahlen  540  und  549  bezuglich  des  Zeitintervalles  nahezu  tiber- 
einstimmen;  allein  trotz  dieser  Ubereinstimraung  konnen  die  indivi- 
duellen  Angaben  ex  Manethone  zur  Berechnung  von  hochstwahrschein- 
lichen  Jahreszablen  nicht  verwendet  werden,  weil  zunachst  die  Excer- 
penten  Josefus,  Afrikanus,  Syncellus  in  ihren  Ansatzen  verschieden 
sind,  und  dazu  zwischeu  diesen  Ansatzen  und  den  Daten  der  Monu- 
mente  zahlreiche  Discrcpanzen  bestehen;  so  ist  z.  B.  Manetho's 
Summe  174  fur  die  Dynastie  XXII.  sogar  kleiner,  als  die  Summe 
der  hochsten  Regierungsdatirungen  bei  den  9  Konigen  dieser  Dy- 
nastie aus  den  Monumenten:  195,  obzwar  die  Zahl  und  die  Namen 
der  Konige  ganz  gleich  sind.  Von  alien  den  in  der  Gruppe  D  aus 
den  Monumenten  angeflihrten  Zahlen  bedeutet  eine  Einzige  die 
wirkliche  Regierungsdauer,  das  sind  die  52  Jahre  Shashanks  III. 28) 
Auch  kein  astronomisches  Ereigniss  kann  uns  in  diesem  Zeitraume 
einen  Anhaltspunct  geben,  nachdem  die  angebliche  Sonnen-  oder 
Mondes-Finsterniss  vom  25.  Misori  des  15.  Jahres  Thakelaths  II.  gar 
nicht  constatirbar  ist. 29)  Von  Synchronismeu  in  diesem  Zeitraume 
ist  nur  eines  bekannt:  die  Invasion  Shashanks  I.  in  Judaa  im 
5.  Jahre  Rhehabeams; 80)  da  jedoch  das  1.  Jahr  des  Letzteren  und 
dasjenige  Regierungsjahr  Shashanks,  in  welchem  er  diesen  Zug  unter- 
nahm,  aus  Monumenten  nicht  bekannt  ist,  so  ist  auch  das  1.  Re- 
gierungsjahr Shashanks  nicht  exact  feststellbar;  denn  die  Felsen. 
inschrift  Shashanks  in  West-Silisis  31)  und  die  Stele  in  der  Bubastiten- 
halle  in  Karnak,  datirt  vom  21.  Regierungsjahr,  sagen  nicht,  dass 
er  in  diesem  Jahre  den  genannten  Zug  unternommen,  auch  nicht 
dass  dieses  sein  letztes  Regierungsjahr  war;  sie  sagen  lediglich,  dass 
er  in  diesem  Jahre  den  Bau  dieser  Halle,  in  welcher  der  Erfolg  des 
Zm;es  beschrieben  ist,  angeordnet  habe. 

Wir  konnen  aber  von  zwei  Seiten  der  Frage  annahernd  bei- 
kommen.  Vorerst  ist  bekannt,  dass  Salomo's  Zeitgenossen,  und  zwar 
in  der  1.  Halfte  seiner  Regierung,  Pisebchan  II.,  dessen  Tochter  er 
zur  Gemalin  nahm ;  dann  in  der  2.  Halfte  Schashank  I.,  zu  dem  sich 


28)  Ginzl  Spezieller  Kanon  der  Finsternisse. 
*9)  3  Kflnige  14,  25—26,  Chronik  12,  2-9. 

30)  Champ.  Mon.  II.  p.  122  vide  Brugsch  und  Wiedemann  Gesch.  Ag. 
81 )  Krall  Grundriss  p.  150  deutet  auf  ein  Denkmal  (in  Athen  verwfthrt>, 
das  aus  dem  8.  Jahre  K&niga  Thafnachts  datirt  ist. 


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Ohronologische    Uutersuchungon.  \^ 

Jerobeam  fluchtete,  waren;  dass  endlich  die  alten  Chronographen 
die  GiUndung  Kartbago's  ins  38.  Jahr  vor  der  Olympiade  I.  setzend 
(also  814/3)>  d©n  Iteginn  des  Terapelbaues  in  Jerusalem  143  Jahre 
8  Won.  vor  Kaithago's  Grtindung  berechneten,  also  hier  958/7.  Da 
nun  dieser  Bau  im  4.  Jahre  Salomons  begann,  so  ist  das  1.  Jahr 
desselben  958/7  +  4  =  962/x  eigentlich  962.  Obzwar  dieses  Rechnung- 
ergebniss  nicht  als  absolut  und  exact  richtig  angesehen  werden  kann, 
denn  es  fehlen  die  Beweise  aus  Dokumenten  oder  Monumenten;  so 
hat  es  doch  den  von  Geschichtsforschern  fast  allgeuiein  angenonmienen 
Werth  der  hohen  Wahrscheinlichkeit.  Nehinen  wir  nun  versuchsweise 
an,  dass  Salomo,  wie  das  alte  Test,  sagt,  wirklich  40  Jahre  regiert 
hatte,  was  tibrigens  auch  nicht  erwiesen  ist,  so  ware  962 — 40  =  922 
das  1.  Jahr  Rhehabeams,  und  91 8  das  Jahr  der  Invasion  Sheshonk's  I. 
(Sissaks)  in  Juda,  und  in  diesem  Jahre  ware  also  der  Letztere  schon 
langer  als  5  Jahre  Pharao  gewesen.  Nehmen  wir  aber,  ebenfalls 
versuchsweise  an,  Salomo  habe  nur  30  Jahr  regiert,  so  batten  wir 
932  1.  Jahr  Rhehabeams  und  928  das  Jahr  der  Invasion,  also  ein 
wirkliches  Maximum  und  ein  hypothetisches  Minimum, von  jttdischer  Seite. 

Rechnen  wir  nun  von  agyptischer  Seite  die  in  Tabelle  D  nach 
den  Monumenten  citirten  Zahlen  der  9  Pharaonen  der  XXII.  Dynastie 
=  195  Jahre,  dazu  bei  Usark  III.  =  9  Jahre  und  bei  Thafnacht S1) 
die  hohere  Zahl  des  Manetho  =  7  Jahre,  so  ergabe  hier  die  Gleichung ; 

«)  195  +  9-|-7  =  211,  und  hiezu  das  1.  Jahr  Bokenrafs 
719+211  =  330  als  1.  Jahr  Shashanks  I. 

Nehmen  wir  aber,  begriindet  genug,  dass  jeder  dieser  Pharaone, 
niit  Ausnahme  Shashanks  III.  und  Thafnacht  urn  ein  Jahr  durch- 
schnittlich  langer  regiert  hatte,  als  die  hochste  Datirung  ausweist, 
so  ergabe  die  Gleichung  hier: 

P)  195  +  8  +  9+8  =  220  also  220  +  719  =  335  als  1.  Jahr 
Shashank's  I. 

Durch  diese  Gleichungen  wird  zunachst  die  schon  an  sich  be- 
stehende  hohe  Wahrscheinlichkeit  der  Richtigkeit  des  Ansatzes 
962  =  1.  Jahr  Salomo's  nur  noch  erhoht,  und  weiters  erwiesen,  dass 
,.    „  /  Salomo  I  Rhehabeam  \  ,      „  .. 

d,e  GruPPe:  (Pisebcban  II.  |  Schachank  ir)den  Ze,traUm  VOn 
9 18  bis  962  eingenommen  hat ;  dass  ferner  die  Wahrscheinlichkeit  Mr  einen 
Ansatz  des  1.  Regierungsjahres  fttr  Sheschonk  I.  vor  dem  Jahre  930 
beginnt,  und  die  Grosse  derselben  gegen  das  Jahr  939  immer  zu- 
nimmt,  dagegen,  weil  die  1.  Halfte  der  Regierung  einer  bloss  30jahri- 
gen  Salomos  mit   dem   Jahre  940  ablauft,   vor  diesem  Jahre   schon 

Phil.-hist.  Classe.  1901.  2 


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18  XI.  A.  KrSzmat: 

verschwindet ;  endlich  dass  Scheshonk  I.  seinen  Zug  gegen  Juda 
wahrscheinlich  in  seinem  12.  oder  13.  J  ah  re  unternoinmen  hat,  weil 
930—918  =  12  und  939—928  =  11  ist;  jedenfalls  kaum  vor  seinem 
12.  und  kaum  nach  seinem  13.  Regierungsjahre. 

Da  nun  ein  sicherer  Ansatz  filr  ein  absolut  bestimmte*  Jahr  als  das 
des  Regierungsantritts  Scheschanks  I.  bei  dem  vorhandenen  histor. 
Quellenmaterial  unmoglich  ist,  so  ist  diess  auch  bei  alien  den  Konigen 
zwischen  Mineptah-Hotephima  und  Bokenraf  unmoglich,  schon  auch 
wegen  der  Liicke  bei  der  XXI.  Dynastie  (Manetho  130,  Monumenta 
zusammen  71)  von  59  Jahren,  und  der  bei  Arishu  der  XIX.  Dynastie, 
wenn  man  erwagt,  dass  Manetho  in  seinem  Berichte  iiber  die  auf 
Mineptah-Hotephima  folgenden  Erreignisse  sagt,  dass  Agypten  durch 
13  Jahre  unter  Fremdherrschaft  gestanden  ist,  und  Ramessu  III.  in 
seinem  Berichte,  dem  bekannten  grossen  Papyrus  Harris  sagt,  lange 
hatten  unruhige  Zeiten  vor  Setnacht  geherrscht,  so  dass  es  einem 
Manne  aus  Chal  Namens  Arishu  gelungen  ist,  lange  iiber  Agypten 
zu  herrschen,  saj  eine  Zeitperiode,  die  wieder  mit  der  Zeit  des  Ahmen- 
messu  und  Mineptah-Siptah  (diese  im  Siiden,  wahrend  Arishu  im 
Norden)  zusammenhangt,  aber  dokumentarisch  nicht  definirbar  ist. 

Betreffs  Ra  -  men  -  cheper  Miamun  Piankhi,  des  Zeitgenossen 
Usark's  III.  und  Thafhacbts,  habea  wir  aus  den  Monumenten  gar 
kein  Datum  iiber  sein  1.  Jahr  und  seine  Regierungsdauer,  auch  von 
Manetho  nicht,  der  ihn  ganzHch  ignorirt.  Er  war  ursprtinglich  bloss 
Konig  in  Napata  und  gewann  erst  spattr  die  Herrschaft  in  Theben 
und  iiber  das  Sudland  und  eine  Art  ephemere  Suprematie  iiber  das 
Nordland,  factisch  war  er  aber  nur  Herr  von  Kusch  und  Patoris, 
und  diess  zur  Zeit  Usark's  III.  und  Thafnachts ;  wie  lange  aber  noch 
zur  Zeit  des  Bokenrafs,  und  ob  nicht  etwa  zwischen  ihm  und  Sabaka 
noch  einige  Zeit  sein  Sohn  Kaschta  Herr  von  Kusch  und  Patoris 
war,  ist  aus  den  Monumenten  und  Erzahlungen  der  alten  Historiker 
unbekannt.  tlberhaupt  siud  uns  von  den  Konigen  der  kuschitischen 
Dynastie,  welche  theils  iiber  Sudagypten,  theils  iiber  beide  Agypten 
zugleich  herrschten,  historisch  aus  Monumenten  nur  fflnf  bekannt, 
und  zwar:  Ra-men  cheper  Miamun-lHankhi,  Sabaka  und  Shabataka 
der  Linie  Napata,  dann  Taharaka  und  Riul-TanoUAmon  der  Linie 
Kip-kip;  denen  paralell  die  Konige  aus  dem  saitischen  Geschlechte: 
Thafnacht,  Bokenraf,  Neku  I.  und  Psaraetek  I.  als  Fiirsten  von  Sais 
und  Memphis  und  Hegemonen  im  Norden  herrschten.  Es  w&re  irrig, 

")  Eisenlohr  d.  gr.  Papyrus  Harris  p.  13,  14;  Chabas  Recherches  p.  8; 
Brujach  Gesch.  Ag.  n.  d.  D.  p.  691  ff.;  Pr^sek  D6jiny  p.  310,  311. 


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Chronologische  Untersuchungen.  19 

aua  der  grossen  Inschrift  Piankhi's  am  Barkal  zu  schliessen,  dass  er 
seinen  darin  beschriebenen  Eroberungszug  nach  Siid  und  Nord- 
Agypten  im  21.  Jahre  seiner  Regierung  untemoinmen,  oder  gar  dass 
seine  Regierung  bloss  21  Jahre  gedauert  hat.  Er  sagt  namlich  in  den 
ersten  Zeilen  dieser  Inschrift:  „Im  Jahre  21  im  Monate  Thoth  unter 
der  Regierung  des  Kanigs  beider  Lander  Piankhi  befahl  und  sprach 
meine  Majestfit,  dass  man  horen  solle,  was  ich  that  mehr  als  die 
(meine)  Vorganger"  .  .  .  folgt  die  Beschreibung  seiner  Eroberungen. 
Er  sagt  also  nicht,  dass  man  horen  solle,  was  er  im  21.  Jahre'gethan 
hat,  sondern  er  spricht  bloss  in  seinem  21.  Jahre,  von  welchem  die 
Inschrift  datirt  ist,  von  dem,  was  er  vorher  gethan  hat;  und  selbst 
bei  in;iger  Auffassung  des  Satzes  ist  ja  evident,  dass  er  noch  nach 
seinem  21.  Jahre  langer  regiert  hat,  und  dass  er  seine  Jahre  vom 
Anfange  seiner  Regierung  in  Napata  und  nicht  von  der  Eroberung 
Theben  an  gerechnet  hat;  seine  Regierung  in  Agypten  konnte  eben 
nur  wahrend  der  Regierungszeit  Usark's  III.  begonnen  und  wahrend 
den  Zeiten  Thafnachts  und  Bokenraf's  gedauert  haben,  also  hochstens 
9— x  +  7  -f  6  =  22— x  Jahre. 

Obrigens  gehen  aus  der  Diction  obigen  Satzes  noch  zwei  in- 
teressante  Umstande  hervor,  und  zwar  erstens  aus  dem  Passus: 
n  Konigs  beider  Lander, u  dass  er  Herr  der  zwei  Lander  Kusch  und 
Patris  war;  zweitens  aus  dem  Passus:  „mehr  als  meine  Vorg&nger," 
dass  er  nicht  der  erste  Konig  von  Kusch  in  Napata  war,  sondern 
in  dieser  Eigenschaft  schon  Vorganger  hatte,  wie  auch  die  genealo- 
gische  Denkschrift  Tanut-Amons  nachweist. 

Urn  sich  nun  vorzustellen,  welche  politischen  Verhaltaisse  zur 
Zeit  Piankhi's  Zuges  nach  Agypten  (also  nach  ShaShank  IV.)  wirklich 
bestanden,  und  wie  gross  der  Zeitraum  zwischen  dem  letzten  Jahre 
Shashank's  IV.  und  dem  ersten  Jahre  Bokenrafe  gewesen  sein  konnte, 
haben  wir  vorerst  den  Inhalt  der  grossen  Barkal  inschrift  Piaokhi's 
zu  betrachten.  Demgem&ss  gab  es  in  Agypten  zur  Zeit  dieses  Zugs 
gleichzeitig,  also  nebeneinander,  die  drei  Konige :  Usark  (III.)  Konig 
in  Pibast  (Norden),  Pet-ei-bast  Konig  in  Cheninsu  Gau  Amchent 
(Mittelagypten),  und  Nemorat  Konig  in  Chenensu  Gau  Un  (Mittel- 
agypten);  dann  noch  17  autonome  Gaufttrsten  im  Norden,  an  deren 
Spitze  Thafnacht  Fiirst  von  Sais  stand,  alle  gleichzeitig  mit  obigen 
3  Konigen*  Obgleich  jeder  dieser  3  Konige  als  Konig  seine  Cartouche 
mit  der  Ur&usschlange  hatte,  so  konnte  doch  nur  einer  von  ihnen 
als  Pharao^beider' Agypten  gelten,  und  diess  war  Usark  in  Pi-bast, 
der  auch  tbats&chlich  laut  einer  Inschrift  auf  Leder  und  einem  Siegel  von 


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20  XI.  A.  KrfomAf : 

Thon  als  solcher  gekennzeichnet  ist.  Die  Hauptpersonen  bei  dem 
beschriebenen  Eroberungszuge  sind  aber  neben  diesem  Usark  (III.) 
Piankhi  der  Eroberer  und  Thafoacht,  der  sich  ihm  entgegenstellte 
und  der  Anfangs  bloss  GaufQrst  von  Sais  und  Heerffihrer,  spSter, 
naturlich  nach  Usark  audi  Eonig  wurde,  nachdem  er  sich  in  Besitz 
von  Memfis  gesetzt  hatte ;  und  nur  diese  3  Personen  sind  zu  chrono- 
logischen  Zwecken  zun&chst  ins  Auge  zu  fassen,  da  alle  anderen  eben 
nur  gleichzeitig  mit  ihnen  bestanden. 

Zur  weiteren  Frage  nehmen  wir  die  Zahlen  540  und  435  von 
Seite  14  u.  15  vor,  und  ziehen  von  Letzteren  9  des  Usark  und  1  des 
Thafnacht  ab,  wornach  425  bleiben;  eliminiren  die  hochsten  Regie- 
rungsdatirungen  bei  den  Konigen  der  XXI.  Dynastie  der  Amons- 
priester  =  71l  da  gerade  bei  dieser  Dynastie  die  grosste  Unklarheit 
aus  den  Monumenten  besteht,  und  substituiren  den  Ansatz  Manetho's 
130  Jahre  fttr  die  ganze  Dynastie;  setzen  bei  Arishu  die  Angabe 
Manetho's,  dass  13  Jahre  Fremdherrschaft  bestand,  nehmen  endlich 
an,  dass  die  flbrigen  24  Pharaonen  je  um  ein  Jahr  durchschnittlich 
langer  regiert  haben,  als  die  hochsten  Regierungsdatirungen  nach- 
weisen,  so  erhalten  wir  die  Gleichungen: 

425-71  +  130+13  +  24  =  521  und  540-521  =  19.  Das  Zeit- 
intervall  zwischen  dem  letzten  Jahre  Sheschanks  IV.  und  dem  ersten 
Jahre  Bokenrafs  konnte  also  hochstens  19  oder  20  Jahre  betragen  haben. 

Die  folgende  Tabelle  enthalt  die  Zusammenstellung  der  Er- 
gebnisse,  und  sind  in  derselben  die  absoluten  Jahreszahlen  in  liegender 
Cnrsivschrift  gedruckt,  wahrend  die  mit  aufrechten  Ziffern  angegebenen 
Jahreszahlen  bloss  als  hochstwahrscheinlich  anzusehen  sind. 

Die  babylonisch-assyrischen  Synch  ton  ismen  sind  in  der  ersten 
Parthie  genau  den  Verhaltnissen,  die  uns  aus  detf  KSnigscorrespondenz 
von  Tell-Amarna  bekannt  wurden,  entsprechend  in  die  zugehorigen 
Abscissen  eingestellt;  hiebei  ergeben  sich  die  7  Jahresdaten  bei 
Babilu  und  Assur  aus  den  resp.  2  Sanheribs  Baviandaten  318  und 
600,  den  Nabunidsdatem  800  und  700;  in  der  Schlussparthie  sind 
bei  Assur  die  aus  den  Eponymenlisten  und  dem  Eanon  Ptolom. 
rechnungsm&ssig  sich  ergebenden  allgemein  bekannten  Jahreszahlen 
eingesetzt.  So  deutet  die  Tabelle  auch  die  Perioden  an,  in  denen  die 
HeiTscher  Agyptens  und  Mesopotamiens  nach  den  Denkm&lern  unter- 
einander  in  Beriihrung  kamen,  und  wahrend  in  der  ersten  Periode 
die  iigypt.  Pharaone  siegreich  bis  zum  Euphrat  gelangten  und  die 
Oberherrschaft  Clber  Vorderasien  erlangten,  gewannen  die  Herrscher 
Assurs  in  der  zweiten  Periode  540  Jahre  spater  wieder  ihrerseits  die 
Herrschaft  iiber  Vorderasien,  und  drangen  dann  siegreich  bis  nach 
Agypten  vor.  FOr  das  Intervall  von  540  Jahren  geben  uns  die  Mo- 
numer.te  keine  Nachrichten  fiber  etwaige  Beziehungen  oder  BerOhrun- 
gen  dor  M&chte  Agyptens  und  Mesopotamiens. 


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Chronologiscbe  Untersuchungen. 


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Cbronologische    Unterguchungen. 


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Chronologiscbe  Unter&uchuqgen.  25 


Uber  die  chronologische  Ordnung  der  Konige 
von  Israel  und  Juda. 

Hiefur  bieten  die  Gleichungen  p.  17  in  Verbindung  mit  assy- 
riscben  Daten  das  Mittel.  Vorerst  mtissen  wir  aber  erwagen,  dass 
die  Zeit  dieser  Konige  eigentlich  in  zwei  Perioden  zerfallt,  und  zwar: 
a)  die  von  der  Theilung  des  Reichs  bis  zur  Eroberung  Samaria's, 
in  welcher  Konige  von  Israel  und  Konige  von  Juda  nebeneinander 
bestanden,  und  b)  die  von  der  Eroberung  Samaria's  bis  zur  Eroberung 
Jerusalems,  in  welcher  es  bloss  Konige  von  Juda  gab. 

Diese  zweite  Periode  bietet  fiir  die  Chronologie  keine  Schwierig- 
keiten,  weil  sie  zwischen  die  zwei  geniigend  festgestellten  Jabre  722 
und  586  v.  Chr.,  also  in  den  fixen  Zeitraum  von  136  Jahren  fallt.  Wir 
haben  hier  nach  den  Zeitansatzen  der  Bibel,  controlirt  durch  assy- 
rische  bestimmte  Daten : 

1.  das  Jahr  721,  namlich  das  4.  Jahr  Hyskias,  demzufolg6 
die  Qbrigen  26  Jahre  desselben,  die  in  diese  Periode  fallen,  zu  zahlen 
sind,  darunter  das  Jahr  7070>  namlich  das  4.  Jahr  Sanheribs,  in 
welchem  er  bei  seinem  3.  Zuge  den  Schlachten  bei  Altaku  und 
Ekron  den  Hyskia  nennt.  —  2.  Manasse  Regierungsantritt  695  rait 
55  Regierungsjahren,  darunter  das  Jahr  680  das  erste  Jahr  Assarhad- 
dons,  wo  Manasse  Material  zum  Wiederaufbau  Babylons  zuftibren 
muss ;  ferner  das  Jahr  666,  in  welchem  er  dem  Assurbanipal's  Turtan 
gegen  Taharaka  mit  noch  21  syrischen  Fttrsten  Heerfolge  leistet. 
3.  Amon  Regierungsantritt  640  mit  2  Regierungsjahren.  —  4.  Josia 
Regierungsantritte  638  mit  31  Regierungsjahren;  dessen  Ende  im 
3.  Jahre  Neku's  II.  —  5.  Jejoakim  Regierungsantritt  607  mit  11 
Regierungsjahren.  —  6.  Zedekiah  Regierungsantritt  596  mit  11  Re- 
gierungsjahren ;  endlich  die  Eroberung  Jerusalems  durch  Nebukadnezar 
im  11.  Jahre  Zedekiak's  586  v.  Chr.,  also  zusammen: 

26  +  55  +  2  +  31  +  11  +  1  i  =  136  Jahre. 

Da  wir  eine  andere  Quelle,  als  die  Bibel,  Mr  diese  Regierungszeiten 
nicht  haben,  die  Bibel  Ubrigens  in  dieser  Periode  zeitgenossisch 
redigirt  war,  ihre  Ansatze  mit  den  assyrischen  Daten  nicht  im  Wider- 
spruche  stehen,  im  Gegentheil  in  den  angefuhrten  Fallen  theilweise 
bestatigt  werden:  so  erscheinen  die  Zeitansatze  als  richtig. 


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26 


XI.  A.  KrSzmdf : 


Anders  ist  es  mit  der  ersten  Periode,  fiir  welche  in  den  An- 
satzen  der  Bibel  die  genug  bekannten  Discrepanzen  bei  der  Synchro- 
nistik  der  beiden  Konigsreihen  einerseits  und  gegeniiber  den  assy- 
rischen  Daten  anderseits  besteben.  Die  Zeitordnung  nach  den  Ansdtzen 
der  Bibel,  abgesehen  von  diesen  Discrepanzen,  ware  folgende: 


bei  Juda  von  722 

Hyskija  die  1.  3  Jahre  724 

Ahas  16      „      740 

Jothatn  16       „      756 


Uzia 

Amazia 
Joas 

Athalia 

Achazia 

Jehoram 

Josafat 


Asa 
Abiam 
Bhehabeam . 


52 

29 
40 

6 

1 
8 

25 


808 

837 

877 

883 
884 
892 

917 


Summa      257  Jahre 


bei  Israel  von  722 


Hosea 


728 


Pekah 

20 

» 

748 

Pekaja 

2 

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750 

Menahem 

10 

n 

760 

Zacharija  3  Mod. 

Jerobeam  If. 

61 

n 

821 

Joas 

16 

n 

837 

Joachaz 

17 

n 

854 

Jehu 

28 

n 

882 

Joram 

12 

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894 

Achazia 

2 

n 

896 

Achab 

22 

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918 

Omri 

12 

n 

930 

Ela 

2 

n 

932 

Baesa 

24 

n 

956 

Nadas 

2 

n 

958 

Jerobeam  I. 

22 

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980 

Summa      259  Jahre 


Beide  diese  Jahreszahlen  978  und  980  sind  offenbare  Anachro- 
nismen,  vorerst  schon  weil  daserste  Regierungsjahr  Saloraos,  wie  (pag.  17 
erortert  wurde,  962/,  ist;  tibrigens  begann  die  Regierung  Jerobeauas 
und  Rhehabeams  in  einem  und  demselben  Jahre,  es  kanti  also  fiir 
^die  Theilung  des  Reichs  nur  ein  und  dasselbe  Jahr  angenommen 
werden. 


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Chronologische  TTotersuchungeD.  27 

Yon  da  ab  in  der  Zahlenreihe  zeigen  sich  die  Anachronismen 
durch  Entgegenhalt  chronologisch  ganz  sichergestellter  assyriscber 
Daten  deutlich,  und  zwar  bezflglich  vorerst  der  Israel -Konige: 

a)  bei  Omri%  der  von  A§§urmazirpal  II.  in  dessen  9.  Regierungs- 
jahre, also  876  bei  einem  Feldzuge  genannt  wird.  Omri  hat  sonach  urn 

930   I   917 

-£ —  876  =  47  Jahre  spater  regiert  (im  Mittel),  als  nach 

der  Bibel. 

b)  bei   Achab,   der  von  Salmanassar  II.  in   der   Schlacht  bei 

Karkara,  also  854,  als  betheiligt  genannt  wird,  Achab  hat  sonach  im 

918  4-  897 
Mittel  urn -C 854  =  53  Jahre  spater  regiert. 

c)  bei  Jehu,  der  bei  seinem  Regierungsantritte  dem  Salma- 
nassar II.  in  dessen   18.  Regierungsjahre,  also  842  Tribut  leistete; 

882  -I-  881 
Jehu  hat  also  um  ^ 842  =  40  Jahre  sp&ter  regiert. 

d)  bei  Menahem,  der  von  Tiglatpilesar  III.  in  dessen  8.  Re- 
gierungsjahre,  also  738  als  huldigend  genannt  wird.    Menahem  hat 

also  im  Mittel  um  ^ 738  =  1 7  Jahre  sp&ter  regiert. 

c)  Bezflglich  der  Juda-Konige  haben  wir  bei  Ahas  aucb  ein 
sicheres  assyrisches  Datum:  dieser  hat  den  Tiglatpilesar  HI.  um 
Hilfe  gegen  Damaskus  und  den  Israel-Konig  Pekah  angerufen,  und 
TiglatpUesar  III.  ist  in  seinem  11.  Regierungsjahre,  also  734,  wirklich 
ihm  zu  Hilfe  gekommen.  Zwischen  diesem  Datum  734  und  jenem  Hul- 
digungsjahre  bei  Menahem  738  liegen  bloss  3  Jahre.  Wtirde  nun  in 
Consequenz  der  Bibelans&tze  das  1.  Regierungsjahr  Menahems  760, 
und  jenes  des  Ahas  740  sein,  so  ware  da  zwischen  diesen  beiden 
Jahren  eine  Zeitdifferenz  von  20  Jahren,  die  nach  obigen  zwei  assy- 
rischen  Daten  faktisch  nicht  bestanden  haben  konnte ;  also  auch  hier 
ein  Anachronismus. 

/)  Die  erste  Periode  konnte  also  einen  Zeitraum  von  257  oder 

259  Jahren  nicht  umfasst  haben ;  dieser  musste  beilaufig  nach  obigen 

47  +  53  +  40 
AusfQhrungen  um    —      a      —  ==  ^  Johre  Mrzer  gewesen  sein. 

Sowohl  die  Discrepanzen,  als  die  Anachronismen  liegen  in  den 
Bibelangaben  bezflglich  der  Israel -Konige  von  Omri  bis  inclusive 
Pekaja,  und  der  Juda-Konige  von  Josafat  bis  inclusive  Jotham.  Von 
Hosea  und  Ahas  angefangen  erscheinen  die  Ans&tze  schon  richtig. 

Da  bloss  das  letzte  Jahr  dieser  Periode,  namlich  722,  bekannt, 
so  ist  noch  das  erste  Jahr  derselben,  n&mlich  das  1.  Regierungsjahr 


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28  XL  A.  Krczmtf  : 

Rehabeams  und  Jerobeams  zu  bestimmen,  und  zwar  nach  den  alter - 
nativen  Gleichungen  auf  pag.  17  und  18,  denen  gemass  ist 

zunachst  das  1.  Regierungsjahr  JSalomo's  962.  Da  nun  die  Be- 
rechnung  nach  den  Angaben  der  Bibel  fur  die  nachfolgenden  Konige 
hoch  dariiber  geht,  so  miissen  wir  die  Gleicbung  fur  die  minimale 
Regierungsdauer  Saloinos  nehmen,  urn  init  dem  beschrankten  Zeitraume 
zu  langen,  also  1.  Regierungsjahr  Rehabeam:  962—30  =  932,  und  dem- 
zufolge  dessen  5.  Regierungsjahr,  namlich  das  der  Invasion  Sasanks  I. 
932 — 4  =  928  setzeu.  Da  aber  alle  auf  pag.  17  entwickelten  Gleichungen 
untereinander  im  Connexus  stehen,  und  der  Synchronistik  wegen, 
miissen  wir  aus  obigem  Grunde  fiir  das  1.  Reierunsjahr  Sasanks  die 
zweite,  die  J/axiwiaZ-Gleichung  0,  nehmen;  also  1.  Regierungsjahr 
SaSanks  195  +  8  +  9  +  8  =  220  und  220  +  719  ™  939 ;  das  obige 
Jahr  928;  namlich  das  seiner  Invasion  in  Juda,  ist  also  SaSanks 
12.  Regierungsjahr. 

Nehmen  wir  nun  zur  weiteren  Controle  die  jenseitige  a)  Glei- 
chung :  Oinri  X  Assurnazirpal  II.  mit  dem  Jahre  876  vor,  und  ent- 
wickeln  aufsteigend  die  Regierungszeiten  der  dem  Omri  vorangegan- 
genen  Konige  von  Israel  nach  deu  Bibelansatzen,  so  erhalten  wir: 
876  der  Gleichung  gemass  Omri^  7.  Regierungsjahr,  also  -|-  6  =  882 
+  Ela's  2  Jahre  =  884  +•  Baesa's  24  Jahre  =  908  +  Nadabs  2  Jahre 
=.  910  +  Jerobeams  22  Jahre  =  932  als  dessen  1.  Regierungsjahr, 
also  auch  erstes  Jahr  Rehabeams. 

Entwickeln  wir  endlich  auch  die  jenseitige  Gleichung  /),  nemlich 

47  4-  53  4-  40 
die  des  Durchschnitts  der  Anachronismen   — -L- ~ — - —  =  46  Jahre 

derart:  257— 46*)  =  211,  weiters  das  Jahr  des  Falls  Samarias  722, 
und  sonach  erhalten  wir: 

721  das  erste  Jahr  der  zweiten  Periode-f  211  =932  als  das 
erste  Jahr  der  ersten  Periode,  also  das  1.  Jerobeams  und  Rehabeams. 

Wir  haben  also  auf  drei  verschiedenen  Rechnungs wegen,  untel- 
denen  die  auf  pag.  17  und  18  angestellten  Wahrscheinlichkeitsbe- 
rechnungen  von  den  tibrigen  zwei  Wegen  ganz  unabhangig  sind,  ein 
und  dasselbe  Resultat  erzielt,  nUmlich  das  Jahr  932  als  Jahr  der 
Theilung  des  Reichs.  Dabei  haben  wir  sowohl  die  Regierungsdauer, 
als  auch  die  Zahlen  der  ersten  Regierungsjahre  bestimmbar  gefunden 
bei  den  Konigen  von  Israel :  Jerobeam,  Nadab,  Baesa,  Ela  Omri  und 
Hosea,  dann  bei  deu  Juda-Eonigen :   Rehabeam,  Abiam,   Asa,  Ahaz, 


♦j  Vide  vorige  Pagina:  bei  Judaktiuigen  Summa  257  Jahre. 


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Chronologitche  Fntersuchungen. 


29 


Hyskia,  Manasse,  Anion,  Josia,  Jejvakiin  und  Zedekiah;  bei  alien 
flbrigen  Konigen  Israels  zwischen  Omri  und  Hosea,  und  denen  Juda's 
zwischen  Asa  und  Achaz,  ist  eine  solche  Bestimmung  bei  der  be- 
stehenden  Verwirrung  in  den  Angaben  der  Bibel  und  dem  Mangel 
an  aufklarenden  historischen  Daten  aus  anderen  Quellen  unmoglich, 
wenn  audi  ihre  chronologische  Aufeinnnderfolge  und  ihre  relative 
Syncbronistik  bistorisch  gesichert  ist.  Wir  konnen  nun  iibergehen  zur 


synchronistischen  Darstellung  dieser  Geschichtepartie 
Salomo  962. 


Agypten 

Israel 

Juda 

Assur 

Shashank  I.         939 

Tukulti  pali&iara  II. 

Jerobeam  22         982 

Rehabeam  17 

932 

Invasion  in  Juda  928 

In?asion  Shashanks 

Asaurdan  II. 

Csark  I. 

Abiam         S 
Asa 

915 
912 

Takelath  I. 

Nadab        2        910 
Baesa       24        908 

Ramannirar  II.  911 
Tukulti-ninib  II.  890 

Uaark  II. 

Ela            2       884 

Omri          12         882 

Zusammentreffen 

mit  Assurnazirapli 

876 

Achab 

Assurnazirapli  II.  884 
Salmanassarid  II. 

Sendet  Hilfstruppen 

Zusammentreffen 

Josafat 

859 

nach  Sjrrien  gegen 

mit  Salmanassar  II. 

Salmanassar    854 

bei  Kerkara       854 

Shashank  II. 

Acbazia 

Thakelath  II. 

J  oram 

842 

Jehoram 
Achazia 

Jehu   leistet   Tribut 

Athalia 

Samsi-Raman  IV.824 

dem  Salmanassar 

Raman-nirari  III. 

Shashank  III. 

Joacbaz 
Joas 
Jerobeam  II. 

Joas 
Amazia 

811 
Salmanassarid  III. 
782 

fimai 

Uzia 

Assurdan  HI.     772 

Shashank  IV. 

Assur-nirari        754 

Menahem  huldigt  d. 

Jothan 

Tukulti  palissaru  III. 
745 

Psankbiu.  Uaark  III. 

Tukulti  pal-issar  738 

Pekaia 

Pekah 

Achas  10               740 
rutt  die  Hilie  des 

Tukulti  palisiaralll 

Hosea     7            728 

an 

735 

Salroanasarid  VI.  726 

PSankhi  u.  Tafnacht 

Bokenraf             719 

Hyskia  29 

72  4 

Sabaka               713 

Fall  Samnrias      722 

Sarrnkinu            722 

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30 


XI.  A,  Krcsmar: 


Agypten 


Sabataka  701 

Taharaka  689 


Taharaka  u.  Neka  I 
670 


Tanut-Amon  n.  I 
Psamtek  I.  ( 
Psamtek  I.  allein  660 


663 


Neku  II. 


609 


Psametek  II.      694 
Uab-Ra  588 


Jada 

bei  der  Scblacht  b. 
Altak,  betheiligt  im 
Jahre  701 

Manasse  55  695 

liefertMateriale  dem 
Assurahaiddin     680 

leistetHeerfolge  dem 
Asurbanhpli       666 


Amon    2  640 

Josia    31  638 


Joachaz  3  Mon.  608 
Jejoakim  11  J.  607 


Zedekiah  11  J.  51*6 
Fall  Jerusalem*  686 


Babylu  Chald. 


Nabii-pal-U8Bur  625 


Schl.  b.  Karsemis 

605 
Nabu-kudd-usur  604 


Assur 

Sin-ahe-irba  704 

Assurahaiddin  680 

Assurbani-apli  667 


Assuritili-ilani     625 


Fall  Ninives         C06 

Uvaschkatara 
sar  Uman  manda 


Alle  hier  angesetzten  Jabreszahlea  bei  Israel  und  Juda  haben, 
Uisoureit  sie  nicht  durch  assyrische  Daten  gesichert,  bloss  den  Werth 
der  hochsten  Wahrscheinlichkeit,  eben  soauch  die  Jahreszahlen  bei  den 
Pharaonen  der  XXII.  Dynastie  von  Shashank  I.  an,  dann  bis  Sabaka, 
und  sie  lassen  folgende  Kritik  zu:  Die  Jahreszahl  932  als  erstes 
Jahr  Jerobeams  und  Rehabeams  ist  nicht  unbedingt  abhangig  von 
der  Jahreszahl  962  als  1.  Jahr  Salomon,  denn  das  Verhaltniss  beider 
dieser  Zahlen  zeigt  bloss,  dass  falls  die  Zahl  962  richtig  ist;  die 
Regierangsdauer  Salomo's  bloss  30  oder  31  oder  29  Jahre  war,  (da 
man  doch  einen  etwaigen  Fehler  von  +  1  Jahr  zulassen  muss); 
dass  aber  falls  sich  durch  etwaige  neue  Entdeckungen  von  Daten 
herausstellen  sollte,  dass  diese  Zahl  hoher  oder  niedriger  war,  die 
Regierungsdauer  Salomo's  auch  langer  oder  kiirzer  war  als  30  Jahre, 
ohne  dass  dadurch  die  Jahreszahl  932  der  Theilung  des  Reichs,  (die 
ubrigens,  wie  schon  nachgewiesen,  dreifach  controlirt  ist),  tangirt 
oder  alterirt  wfirde. 

Die  Jahreszahl  939  als  erstes  Jahr  Shashanks  ist,    wie  gesagt,- 
die  der  Maximalgleichung  /3 ;  ihr  steht  gegenuber  die  Jahreszahl  930 
aus  der  Minimalgleichung  a\  wie  aus  beiden  Gleichungen  hervorgeht, 
verhalt  sich  diese  letztere  Zahl  zur  Ersteren  wie  die  Moglichkeit  zur 
hochsten  Wahrscheinlichkeit.    Die  Jahreszahl  930  ist  hier  insoferne 


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Chronologische  Untersuchungen.  31 

noch  moglich,  als  dann  das  Jahr  928  der  Invasion  Judaas  audi  noch 
in  die  Regierungszeit  Shashanks  I.  fallen  wiirde,  und  wenn  auch  da 
Sbashank  als  Pharao  nicht  raehr  Zeitgenosse  Salomo's  gewesen  ware, 
er  doch  in  den  letzten  Jahren  Salomons  jeden falls  Gauftirst  yon 
Bubast  war,  also  die  Flucht  Jerobeams  zu  ihm  ganz  erkl&rlich  er- 
scheinen  wurde. 

Soil  aberhaupt  das  Bestreben  verwirklicht  werJen,  die  ersten 
Regierungsjahre  der  Pharaonen  auch  von  Mineptah-Hotephima  bis 
Bokenraf  in  Jahreszahlen  v.  Chr.  rait  einiger  Wahrscheinlichkeit  an- 
nahernd  und  systeraatisch  auszudrflcken,  so  muss  unter  der  auf 
pag.  18  angedeuteten  Voraussetzung  das  Jahr  939  mit  einem  zu- 
lassigen  Fehler  von  +  1  als  1.  Regierungsjahr  Shashanks  angenom- 
men  werden,  weil  nur  so  die  Liicke  zwischen  Mineptah  Hotepbima 
und  Bokenraf  ausfiillbar  ist  mit  Berucksichtigung  der  Synchronismen. 

Interessant  ist  es,  wie  die  verschiedenen  Fachgelehrten  und 
Forscher  der  neuen  Zeit  den  Beginn  der  XXII.  ftgypt.  Dynastie  in 
der  Jahreszahl  ausgedrflckt  haben : 

Unger  in  seiner  Chronologie  des  Manetho   de  anno  1867  pag.  357 

930  v.  Chr. 
Bokh  in  s.  Manetho  und  die  Hundstern-Periode    n     1845     „    386  ff 

934  v.  Chr. 
Lieblein  in  s.  Rech.  sur  la  chronologie  Egypt.     „     1873     B     148 

950  v.  Chr. 
Lepsius  in  seinem  Konigsbuche  v.  J.  1858  (Bubatilen  Dynastie) 

961  v.  Chr. 
Champollion  im  Werke:  Altes  Agypten  1839  pag.  269   .  971  v.  Chr. 
Bunsen:  Agyptens  Stelle  in  der  Weltgeschichte  1845    .  979  v.  Chr. 
Mariette:  Catalogue  de  Bulaq  de  anno  1876  pag.  11     .  980  v.  Chr. 

Wir  sehen  aus  dem  Resultate  der  Untersuchungen;  dass  die 
Ansatze  Liebleins,  R.  Lepsius,  Champollions,  Bunsens  und  Mariettes 
eine  absolute  Unmoglichkeit  involviren* 


Verlag  der  k6n.  b6hm.  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  —  Druck  von  Dr.  Ed.  Gregr  in  Prag. 


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OBSAH. 


INHALT. 


Seznam  pfednasek,  konanych  ve 
xhftzkach  th'dy  pro  filosofii,  de- 
jepia  a  jazykozpyt  r.  J901     .    .  str.  IV. 


Verzeichniss  der  Vortrage,  welche 
in  den   Sitzungen  der  Classe  fttr 
Pbilosopbie,  Gescbiebte  und  Phi 
lologie    im    J.    1901    abgehalten 
wurden S.  V. 


Adamek,  JUDr.  K.  V.,  Urbif  panstvf  Rychmbursk^ho  z  r.  1731   ...    .  C.  VI. 

Antl,  Th.,  Zpravy  o  m&te  Tfeboni  z  1.  1620—1623 C.  II. 

Dvorak,  Dr.  R.,  Exegetisches  zum  Hohenliede Nr.  III. 

Goll,  Dr.  J.,  Ztir  Geschichte  des  Hussitenkrieges Nr.  X. 

Hummel,  Dr.  Fr.,  Ein  neuer  babylonischer  Konig Nr.  V. 

Krcmak,   Adalbert,    Chronologische    Untersuchungen    iiber    dio    Kftnige 

yon  Aeg)pten,  Israel  und  Juda Nr.  XI. 

Ludwio,  A.,  Uber  die  Unmoglicbkeit  einer  sog.  I'r-llias Nr.  IX. 

Mourrk,  Dr.  W.  E.,  Zum  Prager  Deutsch  des  XIV.  Jabrb Nr.  I . 

Pinsker,  Dr.  C ,  Ritva  u  Jankova.  S  2  mapami 0.  IV. 

Podlaha,  Dr.  A.,  Ein  deutsches  Theaterspiel  aus  dem  Jahre  1662  .    .    .  Nr.  VIII. 

ZuBAxtf,  Dr.  J.,  Zu  Schleicher's  lifauischen  Studien      Nr.  VII. 


tf&kladem  Kxal.  £«tk4  SpoIe£nosti  Nauk.  —  Tiikam  dra  Ed.  Grigra  v  Prate  1903. 


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VESTNIK 

krAlovskk 

CESKft  SPOLECNOSTI  NAUK 


TftlDA 


FILOSOFICKO-HISTORICKO-JAZYKOZPYTNA. 


ROCNlK  1902. 


V  PRAZE  1903. 
NAKUDIM    KRALOVSKE   CKSKE  spoleCnosti   nAiu. 

V   KOMMISSI   V   FR.    ftlVNACF. 


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I 


SITZUNGSBERICHTE 


der  kOmigl.  b5hmisghem 


CLASSE   F(JR 


PHILOSOPHIE,  GESCHICHTE  UND  PHILOLOGIE. 


JAHRGANG  1902. 


-<*>- 


PRAG  1903. 

VERUG   DER  ICONIC!,.  bQhM.  GESELLSCHAKT  DER  WISSENSCHAFTEN. 

IN    COMMISSION   BBI  Fit.    ftlVNAC. 


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r^  JUN    1  1903  \ 


I' 

J 


Seznam  pfednasek 
konanycti  ve  schtizkach  tfidy  fllosoflcko-historicko-jazykozpytne 


roku  1902. 


Dne  13.  ledna. 

N.  Jastbebov  :  Bratra  Jana  Blahoslava  spis  o  pftvodu  Jednoty  Bratr- 
sk6.  (TiStino  v  C.  Casopise  Hist.  1902,  str.  52.) 


Due  27.  ledna. 

0.  Zachar:    Alchymista  Bavor  Rodovsky   z  Hostifan  a  jeho  rukopis 
nynl  Leydensty.  (Ti§t6no  zde  fc.  I.) 

Dne  10.  liuora. 

Prof.  ft.  Iljinskij:     0  slovanskyeh  jin&iech    s  pffponou  tv,  tva%  tvo. 

Prof.  Dr.  J.  Machal:  0  dvou  ceskych  komedifch  biblickycb  z  16.  sto- 
leti.  (Zde  i.  II.) 

Due  24  linora. 
Prof.  Dr.  J.  Goll:   0  druh^m  kH2dck6m  ta2enf  krale  Otokara  126-J. 

fted.  gym.  J.  SafrAnkk:   0  Josefinskdm  popise  obecn^ch  fikol  v  kr£- 
lovstvi  Cesk<§in.  (Zde  L  III.) 


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Verzeichiiiss  der  Vortrage, 

welche  in  den  Sitzungen  der  Classe  fur  Philosophic,  Geschichte  und  Philolugie 

im  Jahre   190SJ  abgehalten  wurden. 


Den  13.  Januar. 


N.  Jastuebov  :  Bruder  Job.  Blahoslav'a  Schrift  ttber  den  Ursprung 
der  Brttderunit&t.  (Gedruckt  im  fi.  fiasopis  Historicky  1902, 
S.  52.) 


Den  27.  Jannar. 

O.  Zachar:    Der  Alchymist   Bavor  Itodovskjf  vou   Hustifan  u.  sein 
jetzt  in  Leyden  befindlicbes  Manuscript.  (Gedruckt  hier  Nr.  I.) 


Den  10.  Februar. 

Prof.  G.  Iljinsku:     Cber  die  slavischen  Namen   mit  dem  Suffix  tv, 

tva,  tvo. 
Prof.  Dr.  J.  Maciial  :  Ueber  zwei  bohra.  biblische  Comodien  aus  dem 

16.  Jahrh.  (Hier  Nr.  II.) 

Den  24.  Februar. 

Prof.  Dr.  J.  Goli:  Uber  den  zweiten  Kreuzzug   Konig  Otakars  1268. 
Gym-Direktor  J.  SafrAkkk:    t)ber   die   Josephinische  Beschreibung 

der  allgemeinen  Volksscbulen   im  Konigreiche  Bohmen.     (Hier 

Nr.  III.) 


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VI  Seznam  pfedn&sek. 

Dne  17.  bfrezna. 

Prof.  Dr.  J.  Kalousek:  0  zdpiscich  Frantiska  Vav&ka  rychtoUfe  v  Mil- 

cicich.  (V  CCHist.  1902,  str.  194.) 
Okresi.f    hejtm.  V.  KrcmAr:     0  urfteni    rozsahu   a  podrobuostf  d^jiu 

babylonskych  a  assyrsk^eh.  (Zde  c.  IV.) 


Due  7.  dubna. 

Prof.  Dr.  Jan  KryStAfek:  Obrazy  ze  sn6mu  ffSsk^ho  ve  Vfdni  1848. 

(UkAzka  z  vStSiho  dfla) 
H.  Gross:     Viiclava  Bfezana  regesta  vysad   danych   mtotu  (>sk6mu 

Kruinlovu  za  panstvf  Ro2mbersk6ho.  (Zde  6.  VIII.) 


Dae  21.  dubna. 

F.  Tadha:     0   archive   nekdy    klastera   Zbraslavsk^lio   a   o   ebystaue 
sbfrce  listin  kl&Sterskycb.  ( Vyjde  v  C.  Akademii.) 

Dr.  Is.  ZaiiradnIk:  0  prvotisclch  knihovny  Strahovsk^. 

Dne  5.  kvfetna. 

Dr.  Is.  Zahradnik:    0   bibliografii   prvotiskft,    zvlriste  ieskych.    (Zde 
c.  VII.) 

Dne  26.  kvfctiia. 

Prof.  Dr.  J.  Bidlo:  Bratr  Jaroslav  Rokyta  pfed  carem  Ivanem  Hroz- 

nyra  1570.  (CCHist.  1903,  str.  1.) 
Prof.  Dr.  V.  Flaj&hans:    M.  Jana  Husi  trakt&t  o  otrarti.  (Zde  6.  V.) 

J.  Pb.  Dengel:    Zpr&va  pape2sk6ho   uuucia  Josefa   Garauipibo  o  Ce- 

chAch  r.  1776.  (Zde  c.  VI.) 
Fr.  Mares:    Principle    theoretiekdlio  poznrinf  a  mravnSho  kondnf  die 

Kanta   (Zde  L  IX.) 

Dne  0.  cervna. 

Dr.  K.' Kadlec:     Verboczyovo  Tripartitum.  (Z  v6t§fho  dfla,  ti3t£n6ho 

1902  v  C.  Akademii.) 
J.  Danes:  Hustota  obyvatelstva  v  Hercegovine.  (Zde  ft.  XI.) 


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Verzeichniss  der  Yortr&ge.  VII 

Den  17.  Miirz. 

Prof.  Dr.  J.  Kalousrk:  Uber  die  Memoiren  des  Milfcicer  Dorfrichters 

Franz  Wawak.  (Ini  CCHist.  1902,  S    194.) 
Bezirksbauptmann  W.  KrCzmar:   Uber  die  Bestimmuug  des  Uuifaogs 

und  der  Detaile  der  babylonischeu  u.   assyrischen  Geschichte. 

(Hier  Nr.  IV.) 

Den  7.  April 

Prof.  Dr.  J.  KryStCfek:     Bilder   aus  dem  Reichstage   in  Wien  i.  J. 

1848.  (Probe  aus  einem  grosseren  Werke.) 
H.  Gross:     Wenzel  Bfezan's   Regesten  der    Privilegieu,    welche  der 

Stadt  Bohm.  Krumau  unter  der  Herrschaft  der  Rosenberge  ge- 

gebeu  wurden.  (Hier  Nr.  VIII.) 

Den  21.  April. 

F.  Tadra:  Uber  das  Archiv  des  ehemaligen  Klosters  Konigsaal  und 
fiber  eine  in  Vorbereitung  stehende  Sammlung  von  Kloster- 
urkunden.  (Wird  in  der  Bohm.  Akademie  erscheinen.) 

Dr.  Is.  Zahradnik:    Uber  Incunabeln  der  Strahover  Stifts-Bibliothek. 

Den  5.  Mai. 

Dr.  Is.  Zahradnik:  Uber  die  Bibliographic  der  Incunabeln,  besonders 
der  Bohmischen.  (Hier  Nr.  VII.) 

Den  26.  Mai. 

Prof.  Dr.  J.  Bidlo:     Der   Bruder   Jaroslav  Rokyta   vor   dem   Caren 

Ivan  dem  Scbrecklichen  1570.  (CCHist.  1903,  S.   1.) 
Prof.  Dr.  W.  FlajShans:  M.  Joh.  Husens  Traktat  ttber  Devolutionen. 

(Hier  Nr.  V.) 
J.  Ph.  Dengel:  Ein  Bericht  des  Nuntius  Joseph  Garampi  iiber  Biih- 

men  im  Jahre  1776.  (Hier  Nr.  VI.) 
Fa.  Mares:  Principien  des  theoretischen  Erkennens  u.  des  sittlichen 

Thuns  nach  Kant.  (Hier  Nr.  IX.) 

Den  0.  Juni 

Dr.  K.  Kadlec:  Verboczy's  Tripartituni.  (Aus  einem  grosseren,  in 
der  Bohm.  Akademie  1902  gedruckten  Werke.) 

J.  Danes:  Die  Dichtigkeit  der  Bevolkerung  in  der  Herzegowina. 
(Hier  Nr.  XI.) 


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VIII  Seznam  pfednaiek. 

Dm*  23.  fecrvna. 

Prof.  Dr.  J.  Kalousek:  0  listing  cfsafe  Jindficha  z  r.  1086,  kterou 
byla  Morava  opSt  pfivtftleua  k  diecesi  Pra2sk£.  (CCHist.  1902, 
str.  257.) 

J.  KoUft:  0  ruskdm  prizvuku  vubec  a  u  podstatn^ch  jmen  sloienych 
a  puvodnlch  zvldst.  (Zde  fc.  X.) 


Dne  7.  cervencc. 

Vlddnl  rada  prof.  Dr.  V.  V.  Tomkk:     Ml8topisn&    ukrizka    z  13.    dflu 

Dfcjepisu  Prazsk^ho. 
Prof.  Dr.  J.  Janko:    Tbeorie  v^voje   dloubych   slabik  koncovych  ve 

star6  germanfttiue. 

Dne  13.  frijna. 

Dr.  V.  RezniCek:  Prvni  potolerancnf  visitace  biskupa  Haye  ve  vika- 
riate  LitomySlsk^in  1782.  (Cusopis  Musea  krtilovstvf  Cesk^ho 
1902.) 

Dr.  J.  Salaba:  0  nekrologu  klAStera  Tfeboii8k6ho  a  Chronicon  Ro- 
senBe.  (Zde  C.  XIII.) 

Dne  27.  Mjna. 

VI.  rada  prof.  Dr.  V.  V.  Toaiek  :  Ukrizka  z  13.  dflu  D^jepisu  Pra2- 
sk6ho  o  mfBtopise  Mal6  Strany  mezi  1.  1526—1608, 


Due  10.  listopadu. 

VI.  rada  prut  Dr.  V.  V.  Tomek:  0  mfstopisu  Mate  Strany  1526— 1C08. 

(DokonCenl.) 
Dv.  rada  prof.  Dr.  A.  Ludwig  :  0  doiuu616  potfebS  pfedpoklddati  epos 

Olios  'Mov  (Zde  c.  XIV.) 


Doe  24.  listopadu. 

V.  Schulz:  0  zkuSenostech  soudnlho  posla  v  10.  a  17.  stoktf.  (Vjjde 
v  Casopise  C.  Musea.) 


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VerzeictmisB  der  Vortr&ge.  IX 

Den  23.  Juiii. 

Prof.  Dr.  J.  Kalousek  :    tlber  die  Urkunde  Kaiser  Heinrichs   v.  J, 

1086,  mit  welcher  Mahren   wieder   der  Prager  Diocese  einver- 

leibt  wurde.  (CCHist.  1902,  S.  257.) 
J.  KoLAft:    tlber  die  russiscbe  Betonung  im  allgeineinen,  u.  bei  den 

zusammengesetzten  u.  ursprtinglichen  Substantiven  insbesondere. 

(Hier  Nr.  X.) 

Den  7  Juli. 

Regierungs-Rath  Prof.   Dr.   W.  W.  Tomek:    Topographische   Proben 

aus  dem  13.  Theilo  der  Gescbichte  Prags. 
Prof.  Dr.  J.  Jauko  :  Theorien  der  Entwickelung  der  langea  Endsilbea 

im  Altgermanischen. 

Den  13.  Oktober. 

Dr.  V.  ^ezniCek:  Die  erste  Visitation  des  Bischofs  Hay  im  Vikariat 
vou  LeitomySl  nach  proklamirter  Tolerauz  1782.  (In  der  bobm. 
Musealzeitschrift  1902.) 

Dr.  J.  Salaba:  tlber  das  Nekrologium  des  Klosters  von  Wittingau 
und  das  Chronicon  Rosense.  (Hier  Nr.  XIII.) 

Den  27.  Oktober. 

Reg.-Rath  Prof.  Dr.  W.  VV.  Tomek:  Prubeu  aus  dem  13.  Theile  der 
Geschichte  Prags  tiber  die  Topographic  der  Kleinseite  in  d.  J. 
1526-1608. 

Den  10.  November 

Reg.-Rath  Prof.  Dr.  W.  W.  Tomek:  tvber  die  Topographie  der  Klein- 
seite 1526  —  1608.  (Schluss.) 

Hofrath  Pruf.  A.  Lruwio:  Uber  die  vermemtliclie  Nothwendigkeit  ein 
Epos  Olto$  IKiov  anzuuehmeu.  (Hier  Nr.  XIV.) 

Den  24.  November. 

W.  Schulz:  Uber  die  Erfahrungen  eines  Gerichtsboten  im  16.  u.  17. 
Jahrbundert.  (Erscheint  in  der  bohui.  MuseaLeitschrift.) 


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X  Seznam  prednAiek. 

Den  15.  December. 

P.  Fr.  Vacek:  Uber  die  Legende  Christians,  ihre  Quellen  und  Ent- 
stehungszeit.  (In  der  bohm.  Musealzeitschrift.) 

Dr.  A.  NovACek:  Paralipomena  de  vitis  episcoporuui  Olomucensium 
1482-1571.  (Hier  Nr.  XV.) 

Den  22.  December. 

P.  Fr.  Vacek:  Uber  die  Legende  Christians.  (Fortsetzung ) 


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Verzeichniss  der  Vortr&ge.  XI 

Due  15.  province. 

P.  Fn.  Vaukk:     0  legends  Kristirtnove,   pramenech  jejich  a  casu  se- 

psrinf.  (V  CCMus.) 
Dr.  V.  NovaCek:    Paraliporaena  tie  vitis   episcoporuni  Olomucensiuin 

1482-1571.  (Zde  fc.  XV.) 

Dne  22.  province. 

P.  Fr.  Vacek:  0  legend^  Kristidnovft.  (Pokracoviul.) 


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I. 


Alchyinista  Bavor  Rodovsky  z  Hustifan  a  jeho  ru- 
kopis  nyni  Leydensk^. 


Podav*  Otakar  Zaohar. 

(PfedloSeno  27.  ledna  1902.) 


Bavor  mladSi  Rodovsty  z  Hustifan  (*  1526,  f  1600?)  jest  Ce- 
skym  pfedstavitelem  alchyraick6ho  snaienf  v6ku  XVI.  Obsihlou  cin- 
nosti  spisovatelskou  davd  nahlgdnouti  do  v6deck6ho  nitra  tehdejSlch 
pffrodovgdeck^ch  badatelfl  a  Cetn^mi  pokusy  praktickymi  podivd 
jasitf  obraz  o  pracech  za  dflkazem  sestrojeni  t.  zv.  kamene  mudrcfl. 

DuSevnf  i  hmotn^  zdjem  pro  alchyraickd  snahy  lze  znamenati 
u  Rodovsk6ho  po  r.  1570.  Pfed  tou  dobou  vSnoval  se  z  oboril  tehdej- 
Slch v6d  spiSe  filosofii  a  astronomii,  ne2-li  chemii. 

VznStlivd  a  pro  likazy  prfrodnf  vSestranne  vnlmavd  povaha  jeho 
dostala  se  do  sMeb  alchyraie,  pongvadi  v  ni  naSel  Rodovsk^  pro- 
stfedf  pro  osobity  sviij  duchovnf  iivot  a  splnSnf  sv^ch  tuieb  a  my- 
Stenkov^ch  pfedstav. 

Rozbrauf,  kdy  se  Rodovsky  zacfnal  vriing  s  alchymii  obirati, 
naznaCuje  dopis,  jeji  6.  unora  1573.  datuje  z  Prahy  pAnu  Vil6movi 
z  Roimberka  s  prosbou  a  Mdostf  o  pomoc.  Pravi  v  n6m,  ie  Bcht6je 
se  stdti  uSitecnym  sv6  vlasti"  a  ziskati  si  jm6na,  zam^SH  pfeloiiti 
Theofrastovy  filozofickS  spisy  do  ceStiny,  a  n6co  ji2  pry  vykonal; 
i  pros!  p.  Vil&na,  jakofcto  nejvySsfho  purkrabfho,  aby  mu  „v  Cern6 
v62i  Pra2sk6ho  Hradu  (kde  ji2  dlouho,  jsa  zlymi  lidmi  se  sv^m  ho- 
spodrifstvfm  pfiveden  v  nivec,  pro  dluhy  sedl)  zaopatfil  zvWfitnf  v6- 
zenl,  kde  by  neruSenfi  mohl  pracovati  na  tomto  sv6m  ukolu.ttl)  Po- 
ddvaje  v  uyodu  krdtky  n&stin  spisfl  Theofra9tov*ch,  bere  ho  zirovefi 


*)  Original  t  archivu  Tfebonsk^m. 
Vestnik  Kr.  C.  Spol.  Nauk,  tr.  hist.  1902. 


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2  I.  0.  Zachar: 

proti  jin^m  v  ochranu  a  oznamuje  na  konci  p.  Vil6movi  ad  captandam 
benevolentiam,  jakoiito  milovulku  tajnych  vSd,  2e  konstruoval  stroj 
z  m£di,  ]imi  k&Zdf,  i  sebe  m6n6  obeznaty  v  astronomii,  vSecky  po- 
hyby  na  nebi  mule  v  kafcty  (as  pozorovati  a  podle  toho  zaifditi 
svoje  arcana. 

V  proBinci  r.  1576.  setkavame  se  jii  s  Rodovstym  v  domfc  pina 
z  Ro2mberka  na  hradfi  Praiskdm,  kde2  s  kotovnym  alchymistou  Da- 
nielem  Prandtnerem  z  Prandtu  pracoval   o  permutaJnfm  koagulatu. 

Od  toho  roku,  zda  se,  Rodovsk^  oddal  se  alchymii  cele.  Tak 
tomu  aspofl  nasvSdfcuje  literdrnf  jeho  pozustalost,  podle  nfz  chrono- 
logicky  moin&  dok&zati  fcinnost  jeho  laboratornf.  Roku  1576.  dopsal 
prvnl  rukopis,  obsahujici  ctyry  samostatnd  pfeklady,  pocCnaje  „Her- 
mesoyou  filozofif" ;  r.  1585.  druh^,  jej2  s£m  nazval  „Knihou  o  doko- 
nalSm  umgnl  chymick^m" ;  r.  1591.  dokon&il  tfetf,  tak  zv.  Bftefci 
filozofsW.  Kdy  dokonfcil  rukopis  Ctvrty,  „Ceskou  alchymii",  nedd  se 
pfesnfc  urciti,  ponfivadS  byla  tato  svazkem  rukopisii  cizfch  a  zipis- 
nlkem  pro  pamSf  i  ruku.  Rukopisn^mi  t&nito  pracemi,  jejichi  rozbor 
formrilnf  i  v6cn^  v  uplnosti  dosud  poddn  nebyl,  proslavil  se  Rodovsky 
v  d6jinich  Cesk6  literatury  alchymick6,  jako  sb&ratel  a  opisova&cl  pra- 
men&  domdcfch,  jako  pfekladatel  soudobe  literatury  odborne  a  koncini 
jako  vynikajici  prakticky  chemik  sve  doby. 

Kromft  rukopisu  druh£ho  pojednal  jseiD  o  ostatnich  v  Casopisu 
Musea  kr£l.  Ceskdho 2)  a  zminuji  se  tuto  pouze  o  dosud  neznrfml 
Knize  o  dokonalem  umeni  chymickem,  chovand  v  universitnl  bibliothece 
v  Leydenu,  z  nfi  cinnost  Rodovsk6ho  ve  ttech  smerech  svrchu  na- 
znacen^ch  jest  nad  jin6  patrna.  Rukopis  tento  jest  Cistopisem  pfe- 
kladfl,  opisu  a  femeslnych  zizuamii  alchyinickych.  Jest  form&tu  folio 
a  mi  616  listfi  vesm6s  vyplnSnych,  a  jest  jako  rukopis  z  r.  1576. 
a  „fte6i  filozofskd"  pfesnS  zregistrovdn.  Rukopis  se  po&u&  uplnym 
ptekladem  spisu  „0  zpiisobu  pfistrojenl  kaniene  filozofskGho  od  Va- 
vAinck  Vkntcry  BenAtcana",  a  proto  tak6  jest  poznainendn  v  Leydenu 
pod  tlmto  titulem,  aSkoliv  jest  nadepsdn  Rodovskjfm  samym:  „Kniha 
o  dokonalem  um6nl  chymick6raa.  Upln^  pfehled  rukopisu  pfipojujina 
konci  tohoto  rozboru. 

Spisem  tlm  Rodovsky  jmenovitS  osvSd&l  povsechn^  pfehled  lite- 
ratury odborn6,  a  lze  rukopis  ten  a  ostatnfmi  rukopisy  RodovskGho 
postaviti  vedle  vyznamn^ch  sbfrek  alchymickych  cizfch,  jakymi  byly 
„Theatrum  chemicura",    r.  1602.  tiskem  vydan6,   MANOETi-ho  „Biblio- 


■)  Rodnik  XXIII.  1900.  S?.  2.,  3.,  4. 


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Alchymista  Bayor  Rodoysty  z  Hnstifan.  3 

theca  chemica  curiosa"  z  r.  1702  a  Salmonova  „Bibliothfeque  des 
Philosophes  Chimistes"  z  r.  1672—8.  Sbfrky  ony  obsahuji  skladby 
vynikajicfch  alchymickych  spisovatelft  dob  pfedchozfch,  a  Bavoru  ml. 
Rodovsk6mu  z  Hustifan  patff  zdsluha,  ie  prameny  ty  zdeStil  anebo 
0  6eskou  upravu  se  postaral  sv^m  krajanfim  ji2  ve  stol.  XVI. 

Pro  nds  ma*  „Kniha  0  dokonal£m  umSnl  chymick^m"  je§t6  ve- 
liky  v^znam  vySkolenou  krasnou  dikcf  a  obratnou  i  rytmu  schopnou 
stylisad,  k  nim2  obdivnhodng  se  pojf  spisovatelskd  svSdomitost  a  vzornd 
pile,  8  jakou  Rodovsk^  kuihu  napsal  i  zregistroval. 

0  osudu  rukopisu  zndmo  jest  pouze  z  pffpisku  na  druh6  stranS 
uvodnf  desky,  ie  byla  r.  1589  od  Rodovsk^ho  za  50  tolarfi  proddna, 
komu  a  kam,  pisatel  nezaznamenal  Do  jiniversitnf  bibliotheky  v  Ley- 
denu  dostal  se  rukopis  s  pozflstalostf  Isaaka  Vosse.  Prvni  zmfnku 
0  knize  uCinil  zndm^  u  nils  slavista  L.  Legkr  v  paffSskS  Revui  Cri- 
tique, 1883. 3) 


Podati  mysl£nkov^  rozbor  podrobny  tohoto  objemn^ho  dlla,  vy- 
uiykalo  by  se  z  rozmgrii  urCenych  Wto  predndSce.  Poddvdm  zatim 
pouze  jeden  samostatn^  dJl,  „Traktdty  dva  0  kamenu  mudrcii,  KriStofa 
Padsle  filozofa".  V  tomto  dfle,  jako  i  ve  vSech  theoretickych  livahdch 
ostatnfch,  zab^vali  se  alchymisW  stdle  FeSenfm  zdkladni  otdzky  che- 
micke  —  co  jest  hmota  ?  Ze  vSeobecn^ho  stanoviska  poddval  k  tomu 
vyklad  Aristoteles  tetrasomidlni  nauJcou,  a  alchymiste  soustfedovali 
vyhradny  pozor  k  otdzce  zvldStni —  co  jest  kov?  K  rozluStfini  tohoto 
probllmu  byla  po  ruce  vedle  zmfn6n6  nauky  tetrasomidlni  je§t6  tak 
zvand  stdfo-merkurovd,  kterdSto  nauka  se  uvddSla  Ye  zndmost  stfedo- 
vSku  pod  jm6nem  arabsk^ho  licence  Gebera. 

Pro  stfedov£k6  pflrodozpytce  byla  theorie  tetrasomidlni  formou, 
podle   kterS  tehdd    vysvStlovali  sobg,   tak  jako  my  dnes  podle  t.  zv. 


8)  Isaak  Voss,  vynikajfci  literdt  a  kritik,  narozen  r.  1618.  t  Leydenu,  byl 
synem  proslul^ho  Grh.  J.  Vosse.  Cestoval  po  Italii,  Francii,  Anglii  a  r.  1648.  byl 
povolan  kral.  Kristinou  do  Sv6dska,  odkud  po  nSkolika  letech  pfmucen  yratiti 
se  zpet  do  Uolandska.  Roku  1673.  stal  se  kanovnikem  ye  Windsoru,  kdei  r.  1689. 
zrmfel,  zanechav  yzacnou  sbirku  manuscripts.  Podobd  se  pravde  domnenka,  ie 
„Kniha  0  dok.  umenf"  byla  baa*  6eskymi  emigranty  do  ciziny  zaneiena,  anebo 
ie  ji  Sv6dove"  s  kofistf  yalednou  zavlekli  do  Stokholmu,  odkud  ji  I.  Voss  na 
svfch  cestach  nezuam^m  zpfisobem  zfskal  do  sv6ho  majetka.  Bud*  jak  bud*,  je 
s  podivenim,  ze  tak  dlouho  rukopis  Leydensk^  byl  neznam  y  literature  ceske\ 


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4  I.  0.  Zachar: 

theorie  atomisticko-molekularnf,  pojem  o  sloienl  limoty.  Pochybnosti, 
kterd  o  nauce  tetrasomidlnf  mime,  uvaiujfce  o  zdkladnych  otA/kdch 
chemickych  s  jintfho  vedeck^ho  stanoviska,  nepfek&tely  vzdilanci 
stol.  XVI.,  jemuS  nauka  ona  netoliko  staCila  ku  v§emo2nym  pokusfim 
o  vysvfctlenf  fysick^ch  a  chemickych  promfcn,  ale  mohla  podle  pfe- 
sv£d£enl  tehdejsfho  feSiti  i  tak  dalekosdhly  problem,  jakfm  bylo  se- 
strojeni  Jcamene  mudrcA. 

Podle  t6to  nauky  dtyfi  2ivlov6  —  eem^  voda,  povetfi  i  oheh  — 
byli  obdafeni  souhmem  vlastnostf  fysickycb,  iivlilm  t6m  n£leiejlcfch, 
t.  j.  pfedstavovaly :  zem&  —  suchost,  voda  —  studenost,  povetri  — 
vlhkost,  a  ohefi  —  horkost.  Pralitka  vSehomfra,  z  nii  pfed  vSky  vznikl 
svSt,  byla  sloJena  z  tSchto  ctyf  iivlft  tak,  ie  Mdny  z  nich  nemel 
sv^mi  vlastnostmi  nad  druhym  pfevahy.  Hmoty  pozemsk6  nesly  na 
sob6  vZdy  pffznak  jednoho  z  tgchto  2ivlfl,  kterf  ve  hmotfi  pfevl&dal, 
a  tfm  ddval  jl  osobity  v&z  tohoto  Sivlu  a  podle  n6ho  vyvfjel  jedno- 
stranng  vlastnosti  a  schopnosti  hmoty. 

Jak  slucovali  alchymiste  tyto  pojmy  s  t.  zv.  naukou  sulfo-mer- 
kurovou,  die  n!2  materie  kovu  byla  slo2ena  ze  rtuti  a  sfry,  o  torn 
rozmanitfi  filozofujf  spisy  alchymick6.  Kombinace  t£chto  dvou  nauk 
poddvaly  v  souhrnu  ndzory  alchymick6. 

PokouSfm  se  v  dalSfm  podle  origiudlu  „dvou  trakt&td  o  kamenu 
filozofsk&n"  (str.  756.-788.)  voln^m  niySl&ikovym  postupem  vysvgtliti, 
jak  nAzory  alcbymick^  v  teto  samostatnG  cdsti  se  vyvfjely  a  filozofovi 
se  cinily  pffstupny  a  pochopitelny  podle  vykladfiv  a  livah  Bavora  ml. 
Rodovsk6ho  z  Hustifan. 


V  prvnfin  traktiltu  postupuje  Rodovsky  asi  takto: 
Jako  vSecky  hmotn6  v6ci  4ivo£i§n6,  rostlinn6  i  nerostnd  pofcatek, 
vlastnosti  i  podstatu  berou  ze  zeinS  a  tvoH  se  ze  Ctyf  Zivlflv  nepfe- 
triit^m  pfisobenfm  Ci  bnutfm  slunce  a  ostatnfch  planet,  podobne  tomu 
i  u  kovu,  jichi  poWtkem,  jak  Aristoteles  ve  ctvrt^ch  knih&ch 
Meteorum  pravf,  jest  merkuryriS  obecnf,  materie,  kterd,  rovnSfc  po- 
vstala  slitfm  Ctyf  4ivlflv  a  vtSlenfm  v  sebe  vlastnostf  Sivlovych. 
Tento  merkurydfi  jest  sm6sf  ze  sirnat^  palciv6  zem6  a  podstaty  vod- 
nat6,  a  pHrozenf  bo2sk6,  kter62  neustdle  jest  v  Cinnosti,  pftsobf  na  nej, 
snaJlc  se  jej  pfiv&ti  k  nejvySSl  dokonalosti.  Pohybuje  jim  proto  ne- 
usteUe  a  menf  jej  tak  ve  skulinAch  neb  Zildch  zem6  v  d^m  nebo 
pAru,  kterA  pak  bud  uzavfena  v  utrobdch  zem6  fcistd  zfistiivA  anebo 


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Alchymista  Bavor  Rodovsk^  x  Hustifan.  5 

uvolngna  prouikd  vselike  zemnate,  SlemoviW  tucnosti  a  sirnd  ne- 
fcistoty,  kterf  se  v  zemi  nachdzeji  a  jimi  se  znefiistuje  a  rflznft  barvi. 
Tedy  v  litrobdch  zem6  se  ducb  rtuti  stykri  s  mocnou  sirnatostf,  a  tarn 
jsouce  spolu  uzavffny,  dokondvaji  se  pusobenim  boiskdho  pfirozeni 
v  kovy.  Toto  pfirozenl  bo2sk6  pusobi  v  zAkladnou  materii  kovii, 
ofcistujic  merkurydSe  od  sfry,  a2  jej  pfivede  ke  krajni  dokonalosti. 
Jestliie  cistd  pdra  byvd  vyzdviiena  a  pronikne  zemi,  anii  by  se 
spojila  se  sirnatou  Slemovitosti  a  smfsila  s  brubou  zeinnatostf,  anii 
by  se  znefcistila,  a  nemajic  pfili8H6  horkosti,  tedy  zfistdvd  merkury- 
riSem  filozofskym  a  nikoliv  kovem;  pak-li  se  takovy  Mstf  merkurydS 
vyzdvibne  a  jest  rovn62  beze  v§eho  znefcistSni  s  menSf  horkosti 
stvrzen,  jest  z  toho  stfibro,  a  je-li  tato  5istd  rtuf  stvrzena  za  vgtSf 
horkosti,  jest  z  toho  zlato  a  v  t6  formg  trvd  v6in6  a  nezm&iitelnd. 

RozumSj  proto,  ie  merkurydS  ci  rtut  jest  zdkladni  materii  kovft 
ci  matkou,  jsouc  vlhkd  a  chladud,  kdeZto  sfra  jest  sfm§  ci  otcem, 
jsouc  borkd  a  suchd,  a  vgecky  kovy,  at  dokonald  Ci  nedokonaly,  se 
z  obou  t6chto  skhidajf,  toliko  ie  v  kovu  nedokonal&n  jest  ob6  zne- 
6ist6no,  v  dokonal&n  nikoliv,  fcili  v  kovu  nedokonal6m  uedosla  rtuf 
k  dozrdnf,  ve  stfibru  a  zlatu  ano. 

Materie  rtuti  filozofsk6,  6i  prvni  materie  kovovd,  je-li  zne6ist$na, 
vycistuje  se  pod  vlivein  a  pfisobnostf  pfirozeni  boisk&io,  nejprve 
v  ielezo,  pfisobenim  vySSfm  v  olovo,  pak  cfn,  m6d,  a  konednS  jsouc 
dokonaW  uzraje  ve  stfibro  a  zlato.  Proto  kovy,  jak  se  v  rudrich  na- 
chdzeji,  jsou  jenoui  ur&tyni  stavem  vyvoje  5i  postupu,  ve  kter^m  se 
rtut  filozofskA  za  pfisobeni  pfirozeni  nach&zf,  a  je-li  kov  z  litrob  zem6 
vybrdn,  pferuSujeme  pouze  piisobeni  bo2sk6ho  pfirozeni.  Lidsk^  rozum 
naufcil  vSak  filozofy  pokrafcovati  cestou  unignf  tarn,  kde  ucinek  bo2- 
sk^ho  pfirozeni  pfestal,  a  misto  jeho  pfisobeni  dosazuje  v  kov  jiste 
Wkafstvi,  kterd  by  kov  nedokonaly  dovedlo  k  dozrdnf,  fci  zbavilo  mer- 
kurydSe  necistoty  a  ucinilo  z  n6ho  stfibro  nebo  zlato.  Jak&  forma 
tohoto  16kafstvi  jest,  tomu  uci  alchymie,  suable  se  uv&ti  zlato,  stfibro 
a  rtuf  v  prvni  materii,  ze  ktei'6  kovy  poSly  pfed  tisici  lety,  prve  nei 
se  jim  kovov6  tvdfnosti  dostalo. 

Vsecky  prdce  chemick^,  jako  subliinace,  atnalgamace,  destilace 
a  pod.  nepovedou  k  utvofeni  t£to  prvni  materie,  ponevadi  pfi  tSchto 
pracich  stale  kov,  at  skoagulovan^  nebo  rozpuSten^,  neztrdci  formu 
sv6ho  t6la. 

M^li  se  ten,  kdo  se  domnfvd,  ie  alchymie  jsouc  umSnim  zlata, 
stfibra  a  rtuti,  z&leii  ve  stev&nf  kovfiv,  aby  jejich  pfirozeni  na  se 
pflsobilo.  Kov  dokoualy  nevyvinuje  moci  sv6  na  kov  nedokonaly  a  samo 


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6  1.  0.  Zachar: 

zlato  „8v6  dokonalosti  a  sUlosti  neopusti,  pouevadz  jemu  nitehoz  se 
nedostdvd,  a  tak6  nic  zbytecn^ho  pH  sob6  nem&."  Rovn62  nedomnfvej 
se,  ie  umfini  z&leii  ve  rtuti  a  sire,  totii  ie  rtuti  jest  obecnd  rtut; 
tato  jest  naopak  rovn&fc  tak  nedokonalym  kovein,  jako  kovy  ostatnt. 
Sfra  pak  znefcistuje  kovy,  jak  se  o  torn  pfesvSdfcime,  kdyfc  slru  obec- 
nou  ke  kovfim  sami  pfiddme.  Moozf  poukazuji  k  tomu,  ie  rtut  jest 
prf  duchem  kovfl,  v  ohni  utikd,  (vytSkd).  K  tomu  lze  pouk&zati,  ze 
kovy  vesmfis,  a£  hmotn6,  takd  se  borkem  roztekaji  a  vy&Sim  i&rem 
vytekajf,  a  ie  se  rtut  snadno  smeSuje  se  zlatem,  neni  nic  obzvldst- 
niho,  anat  mecf  se  zlatem  sraiSena  jest  jeStS  st£lej§f.  OstatnS  v  ru- 
d£ch  tak£  nachizfme  vice  kovfl  pohromadS,  a  hrubS,  sirnaW,  utrejcho- 
vate  a  zemnate  necistoty  v  nich  poukazuji  na  pfekdiku,  kter*  se 
v  pfisobeni  pfirozenf  boiskemu  stala,  tak  ie  by  kovy  vesmes  doSly 
k  uzrrinl  ve  zlato  a  zbavily  se  snad  neCistot,  kdyby  nebyly  pfedcasnS 
vykopdny  aueb  kdyby  byly  pevnSji  v  hordch  uzavteny  a  d61e  po- 
nechdny  horkosti  pusobiv6  a  moci  a  paraatosti  materie. 

I  definuji  proto  traktdty,  ie  spolecn^m  za&ltkem  vSech  kovfl 
jest  ona  zminfind  prvnl  materie,  Je2  zdleif  v  pfirozenSm  skoagulo- 
vdni  a  jest  ve  vlastni  formg  zavrina,  a  kovov£  toliko  skrze  pripadnost 
jinou  formu  neb  tv&fnost  majf". 

Pisatel  pravf  dale,  ie  um&ni  alchymick6  hledd  onu  cistotnou 
formu,  kter62  k  nedokonalym  kovflm  pfidtfna,  prera&hd  a  odstrafiuje 
jich  nefcistotu  a  je  uvddi  ve  stffbro  a  zlato.  Kdo  se  domnivd,  ze  tou 
formou  jest  zlato,  ntfli  se,  ano  jest  tak6  pouze  kovem,  sice  v  do- 
konalosti dovrSen^m  a  nemftze  ze  sv6  materie  sd&iti  vice. 

Prvni  a  zdkladnou  formou  jest  merkury&§  5i  rtut  filozofskd, 
kterdi,  jak  Rodovsky  do  slova  poucuje,  „vSech  kovflv  po&itkem  a  za- 
5Atkem  jest,  nejsa  v  sv&n  pfirozeni  i&dtifm  kovem,  a£  jest  pak  ko- 
vovSho  pfirozeni  a  kovov6  vlastnosti,  skrze  vliti  planetflv,  ze  ctyf 
jakosti  zaiitd".  Tato  rtut  filozofskd  sloSena  jest  ze  fctyr  iivlfiv  jako 
vSe  ostatni,  m&  v  sob6  ducha,  duSi  i  t61o,  a  na  rozdil  od  rtuti  obecn6 
neni  ani  horki,  ani  student,  ani  vlbk&,  ani  such£,  nei  pouze  mfrng 
temperovanA,  totii  sloiena  o  stejn^ch  pflsobnostech  vSech  iivlfl,  a  kdy2 
jest  utvofena  teplem  slunce,  inSsfce  a  planet,  odleti  nespalitelnd  a  ne- 
viditelnd  a  proto  nazv&na  jest  duchem;  jinak  pro  svoji  pohyblivost, 
dufii,  a  utvofena-li  jest  viditelna,  t&em.  Tento  inerkurydS  jsa  studeny, 
jmenuje  se  zemi,  jsa  vlhky,  vodou,  maje  vnitfni  teplost,  vStrem,  a  pro 
svoji  zevnitfni  horkost  a  suchost,  ohn&in  nebo  sirou,  a  tak  rtut 
a  sira  jsou  poCdtkem  kovu. 


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Alchymista  Bavor  Rodovsk^  z  Husttfan.  7 

Zde  pfechrizi  tetrasomialul  tiAzor  v  nizory  t.  zv.  sulfo-merkurove 
a  definuje  filozof  otdzku,  co  byla  tato  zikladnd,  materie  kovft  slozend 
ze  rtuti  a  slry,  asi  takto :  „ . . .  a  pon6vad2  tuto  o  (80)  merkury&Si  a  sffe 
filozofskg,  ktefi  dSlajf  a  d&vajf  formu  kovftra,  jindce  psdno  nenachdzfin 
ve  vSech  ufcitelfch,  nei  2e  jest  merkurydS  t6£kou  a  Slemovatou  vodou 
smiSen  s  slrnatou  velmi  subtylnou  bilou  zemnatostf,  zaiitou  silnym 
smfSenfm,  tak  dlouho,  az  se  vlhkost  se  sucho>tf  v  kovovg  ptirozenf 
sjeduotf  a  promSnf  a  spolu  se  v  jedno  t61o  slozf.  A  to  dSje  se  8  po- 
moci  pf-fpadnd  studenosti  fctyf  iivelolch  jakostf,  stejnomSrnS  stempe- 
rovanych,  ie  se  pak  v  jedinou  podstatu  skoaguluje  a  slouSf.  A  tot 
jest  ona  materie  vSech  dokonalych  alchymistiiv." 

Pfirozeni  bozsk^  svou  lehkou  teplostf  pflsobf  na  rtu(  filozofskou; 
vy&stuje  ci  vysublimuje  ji  v  iililch  skalnatych  nebo  rudiich  a  dinf  z  nf 
stffbro  nebo  zlato.  Rtut  filozofskd  je-li  ze  zein6  vynata,  nemuSe  moc 
obou  kovft  mfti,  ani  ji  pHjati,  ani  drile  sdfleti,  a  tnusi  ten,  kdo  v  umSni 
chce  pokracovati,  nezbytnS  ku  prvnf  materii  pfidati  stMbra  a  zlata. 
Tyto  dva  dokonald  kovy  bgfeme  k  uin&if,  pon6vad2  v  obou  jest  pravd 
moc  vlitl  fctvera  iivlu  za  pusobenl  planet,  a  pfidriv&me  je  oba,  nej- 
dHve  stfibro  a  pak  zlato;  prvSho  proto,  aby  rtut  z  ohn6  nevyt6kala 
a  uvolnila  ze  sebe  siru,  a  pak  tfeba  nejprve  v6sti  rtut  podstatou 
stHbra  ku  podstatfi  zlata.  Proto  bez  zlata  a  stfibra  jest  rtut  naseho 
um6nf  bez  ond  moci  duchovnf,  je2  pfiu&leif  kovflm,  a  nebude  inoci 
jioyra  kovftm  dodati  ani  semenatosti,  ani  barvy  a  tvrdosti. 

N£zorn6  poufcuje  o  torn  prlklad  s  vodou,  SafrAnera  zbarvenou, 
kterou  kdyz  pfidaS  k  jio6  vod6,  zbarvfS  ji,  tak  jako  kdyi  pfidds  ku 
prvni  materii  kovu  zlato,  zbarviS  ji  rovn&2,  a  je-li  stvrzena,  v  barv6 
vytrvd.  Proto  se  nedokonaly  kov  zlatem  smISen  a  zbarven,  rudnfch 
netistot  zbavuje.  A  rovug  jako  merkuryriS  zlatem  a  stftbrem  dostdvd 
stdlou  a  zftstdvajlcl  moc  (trvalou  v  pfisobeni),  tak  opet  zlato  a  strlbro 
bez  pfimlsenl  k  merkurydSi  nebude  ve  sv£  podstat6  rozv&zrtno  a  k  pft- 
sobenf  prvnlho  poCritku  uvedeno. 

UmSnf  alchymick6  z&lefA  tudi2  ve  rtuti,  zlatu  a  stf fbru ;  a  jest 
potfebi  promluviti  o  torn,  kde  by  bylo  lze  ono  2ivd  stfibro  naltSzti. 
IleSe  tuto  otdzku,  vylituje  filozof  nejprve  tvorbu  kovu.  Biih  na  pocdtku 
stvofil  zemi  rovnou,  bez  bor,  sprostnou  a  tu&nou,  uSitetnou,  bez 
kremene,  pfsku,  kamene,  bez  hor  i  dolftv.  Pflsobenfm  planet  a  pfiso- 
benfm  boisk^ho  pHrozenl  na  povrchu  zemS  povstaly  kameny,  hory 
a  vrchy  i  hlubok^  doly;  uvnitf  pak  zmSnily  tv^fnost  jejf  jmenovitS 
rudy  sedmi  koviiv. 


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g  I.  0.  Zachar: 

ZemS,  ai  na  poCdtku  tlustd,  velikd,  blubokd,  dlouhi  i  Sirokd, 
byla  y  celku  proniknuta  slunefcnou  horkosti,  a  v  nC,  ve  stifedu  jejim, 
uftinfina  byla  parnohorecnd  parnatost  a  duSnd  teplost,  kteri  pronikla 
veskrze  zemi  do  jejiho  stfedu,  a  odtud  zase  jsouc  shroindidSnd  vznesla 
se  vzhfiru  nad  povrch  zemsky,  a  tfmto  pohybem  vyvrhla  vrchy, 
hory,  a  ucinily  se  doly.  Proto  na  tfich  mistech,  kde  hory  jsou,  teplosti 
nejucinnfcji  pfisobily,  a  proto  jsou  na  mistech  onSch  rudy  nejdokona- 
lejSf.  KdeZto  pak  jest  zem6  rovnd  a  bez  rud  zfistala,  tarn  parnatosti 
a  dymov6  se  neshromrifcdili,  a  mfsto  ono  bez  rudy  zfistalo.  Na  tako- 
v^chto  bezrudnych  mistech  za  to  stvrdla  horkosti  sluneCnou  zemS 
vlhkd  a  slemovitd,  a  z  toho  povstalo  kameni  kruch6  a  pisek.  ZemS, 
pfivodnfi  ze  Slemovito  tutnosti  slo2en&,  zmenila  se  teprve  pfisobenfm 
horkosti  planet  v  povrch  kamenity  a  pisCity ;  a  pon£vad2  toto  pusobenf 
jest  neusWW,  mfiie  zemS  tarn,  kde  jest  vlhk&,  vysuSenim  v  kamen- 
natou  se  zmSniti. 

Pfisobenim  bozsk6ho  pHrozeni  a  vlitim  tepla  slunce  a  planet 
srazili  se  v  d^m  Ci  pdru  CtyK  2ivlov£,  a  kde  tento  dym  zas&hl  fcistou 
parnatost  vodoatou  a  subtylnou  podstatu  zemskou  —  tarn  utvotila  se 
z  toho  rtut  filozofskd,  kteni  kdyi  vyschla  anebo  byla  uvedena  v  ohni- 
vou,  subtylnou  zemskou  tvrdost,  vydala  ze  sebe  siru.  Z  toho  pro 
zpytatele  chemick^ho  umSnf  vidno,  Ze  z&kladnf  materie  kovfi  nenl  ani 
zlatem  nebo  obecnf  rtuti,  ani  jin^m  tfilem  alchymickym,  n^bri  jest 
parnatou  podstatou,  vodnatou  i  cistou,  ze  Ctyf  2ivlflv  sloSenou,  kter£ 
jest  v  kovech  obecn^ch  nedozrdlou  a  ve  stffbru  a  zlatu  dokonalou. 
Kdo  umftnfm  ji  hledati  dice,  nechat  tak6  spfSe  k  ruddm  zlatym  se 
obniti. 


Co  se  v  mySlenkov^ch  kombinacich  prvSho  trakWtu  rozvddi,  to 
snail  se  Rodovsk^  uv6sti  v  druh&n  trakWtu  v  moinost  skuteinosti 
a  za  podklad  ku  pr&ci  v  diln6  alcbyinistovfi. 

Kov,  jako  hmota,  utvoten  byl  z  prvni  zdkladn6  materie  kovovd, 
kteri  jest  kofenem  jeho  tvorby,  a  uzrdni  vsech  kovfi  z  Wto  jedine 
materie  vychdzf.  Prvni  pocdtek  kovov6  podstaty  jest  tudlfc  vlhM 
a  tufcnA  parnatost,  shrom£2dgnd  z  obojiho  pfirozenf,  merkury&§e  a  sfry. 

Abychom  prvni  materii  dostali,  jest  tfeba  ze  zlata  jako  kovu 
nejdokonalejSiho,  jen2  jest  s&m  o  sobft  touto  prvni  materii  (pouze  bez 
on6  moci,  kterou  na  n&m  pflsobilo  pfirozeni),  cestou  umSni  vytilhnouti 
jeho  nejhbitijSf  materii,   kterou  nazvali  filozofovS   rtuti  fci  kamenem 


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Alchymista  Bavor  Rodovsty  z  Hustihm.  9 

filozofd,  a  kteri  w&  moc  tyngovati  kovy  i  rtut  obecnou.  MerkuryiS 
filozofsk^  jest  semenem  kovfiv  a  subtylnou  podstatou,  z  nli  zlato  slo- 
2eoo  jest,  a  v  n8mfc  nierkuryAS  i  slra  nachdzeji  se  jii  zvareni,  a  stalo 
se  v  nCm  sjednocenf  obou  tSchto  zdkladn^ch  C£stek. 

PH  pr£ci  za  prvnl  inaterif  ukazuji  se  rftzn6  barvy,  cernd,  zelen* 
a  posWze  bfhi  a  21ut4,  kter6  jsou  videm  inaterie  ;  a  pravi  Gbber,  2e 
sire  pfin&left  moc  dodati  kovum  barvy,  a  proto  m£  zlato  barvu  Zlutou. 
PMznakem.  dokonalGho  merkuryase  filozofsk&io  jest  kHSirilovd  bSlost, 
a  zlato  v  n6ho  uveden^  jest  zase  v  prvnim  stupni  ci  v  pfivodnl  ma- 
terii,  kterd  jest  merkurydSem  Ci  kameaem  filozofskyin.  PH  ustrojenf 
t6ho4  slufil  y  umfinl  mlti  pozor,  aby  ani  neprevaril,  aui  nedovafil, 
sic  chybnd  price  ma  v  zdpCtf  i  pochybeny  vysledek  a  Spatn6  ustrojeni 
kauiene,  ktery  nema  pak  moci  tyngaCnf,  totii  kovy  ostatnl  zbaviti  jich 
pfirozenych  neCistot  a  uv&ti  je  v  prvnl  podstatu  svoa,  Ci  stfibro 
a  zlato.  Pakli  se  prvnl  inaterie  uk&2e  bfl£  a  cista,  jest  dokonalou 
a  schopnou  tynkturou. 

Jako  se  zrnem,  kterg  ind-li  zapustiti  kofeny,  musi  b^ti  vloieno 
v  zemi,  aby  se  zahnojilo,  tot62  dCje  se  i  se  zlatem,  kter6,  kdyby 
v  celosti  zilstalo,  nepftjalo  by  2ddn6  slly,  jakmile  vSak  jest  cestou 
umSnl  pfivedeno  v  prvnl  materii,  pfivedeno  jest  souCasnC  ke  schop- 
nostem  pilsobivym.  Jako  pfirozenl  bo2sk6,  kter6  pAsobl  na  nespojend 
ci  neshrom£2d$n6  vici  Ci  ony  Ctyry  iivly,  a  sr&bi  je  v  hromadu  Ci 
v  onu  prvnl  materii,  jest  i  pftsobenl  alchymick6  podobn6,  toliko  ie 
z  vScl  8pojen]fch,  ku  pf.  zlata,  nejprv  se  vytahuje  ona  hbitd  v6c, 
a  pfisobenlm  pHrozeni  tvofi  se  teprve  pak  die  trakWtfl  „v  hromadu 
sazenA  vec"  Ci  tynktura  filozofsk*.  Jest  proto  zlato  dusi  onoho  mer- 
kuryifie,  a  on  s£m  jest  mrtvym  tfilem  a  obftvuje  za  pHddnl  zlata 
v  materii,  kteri  takto  pfipravena,  jest  nazvdna  zjevnS  —  kamenem. 

Merkury&d  filozofsky  jest  utlkajicl  Ci  t6kav^f  a  proto  tfeba  jej 
sfixovati  Ci  stuiiti;  a  jest  mrtvy  a  bez  du§e  a  bez  formy,  a  tu  mu 
dod&  zlato.  Ze  skuteCnS  zlato  s  merkuryriSem  se  spojujf,  to  dokazuje 
rtut  tekuto,  je2  v  sob&  rozpouStl  zlato,  a  nasvSdCujt  tomu  n8kter£  pH- 
rovndnf  v  trakWtu  citovani. 

Zde  filozof  vdzne  bezdSky  u  pocitku  omylu,  jeji  pfivodila  svrchu 
vyllceni  domnfild  pfedstava  sulfo-inerkurovl  Rtut  filozofskd  nebyla 
rtutf  obecnou,  byla  tfilem  subtylnym,  jemnym  a  utfkajfcfm,  chtSMi 
v§ak  kdo  pocfti  na  cest6  laboratornl  za  kamenem  filozofskym,  poCal 
prtci,  rozpousteje  zlato  v  t6to  rtuti  obecnd.  Pisatel  v  obou  traktatech 
nejde  tak  daleko,  aby  pfedpisoval  sloienl  a  zpflsob  pffpravy  kamene, 
a  ukonCuje   pohodlnSjSfm   zpftsobera,    pfestav   na  dr&ze    pfedchozich 


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10  L  0.  Zachar: 

filozofskych  v^vodft  a  hypothes.  Opakuje,  co  bylo  ji2  pfedem  Feceno, 
a  dovozuje,  ie  rtut  filozofskd  inusl  byti  zlatem  fermentovana,  tak 
jako  je  tfeba  tisto  zadelati  prisluSnymi  kvasnicemi,  a  k&men  filozofsky 
jest  smSsl  z  toho  povstalou,  a  jest  srdcem,  formou  i  tynkturou  zlata, 
kterouz  hledajf  filozofovg. 

Na  cestS  cheinick6  sttvd  se  ono  spojeni  iivelnf,  kdy2  nejprve 
pfipravl  se  inerkurydS  filozofsky  a  pak  se  zlatem  figfruje  ci  fermen- 
tuje,  a  d£n  do  sklenice,  za  pfisobenl  tepla,  vyvine  pry  v  n6m  pfirozeuf 
bo4sk6  moci  sv£,  a  tak  jako  v  zemi,  formuje  se  materie  v  nadoW  ve 
8vou  dokonalost.  Kdyby  na  sv6te  ve§ker6  materie  a  veci  byly  k  tomu 
pfizpfisobeny,  pfivedlo  by  je  pusobeni  planet  a  hvezd  ve  formu  nej- 
dokonalej&f;  jinak  tomu  napomdhd  umfinf,  ktei^  nejprve  rozdSli  a  pri- 
pravi  kafcdou  materii,  a  pakteprve  pokracuje  pfisobeni  boiskSho  pH- 
rozenf.  Fermentovati  lze  pouze  zlatem,  nebot  ono  jest  jeduak  z  kovft 
nejdokonalejSi ;  a  pak  v  n£m  jest  tak£  nejdokonalejSf  prvnf  materie ; 
a  nenf  proto  cflem  alchymie  d&ati  zlato,  jako  spfSe  ustrojenf  tynktury, 
ktera2  jest  pouze  formou  zlata  i  nedokonalych  kovfl. 

Ferment  ci  zlato  i  merkuryAS  jsou  stejn6ho  pfirozenf  kovov6ho 
a  navzAjem  se  pronikajl  a  sjednocujf,  jako  vosk  tvrdy  8  mfekkym, 
a  tynktura  z  obou  povstalA  tyoguje  pouze  kovy  op6t  na  zlato  nebo 
stfibro. 

Merkury&s  filozofsky,  stvrdne-li  fci  skoaguluje-li  se,  jest  zlatem; 
sfra  o  sobS  nem£  pflsobuosti,  je-li  pfiddna  k  merkury&Si,  zuecisfuje 
jej  a  cini  jeho  kovovou  podstatu  nedokonalou.  Jako  pfirozenl  bo4sk6, 
kterg  svym  pfisobenfm  odstranuje  kovftm  nedokonalost  ci  8(ru,  fcini 
podobnS  i  umeni  y  case  potn&rng  kratSfm  za  pomoci  tynktury  £i  ka- 
niene  filozofsk^ho.  Kovy  nedokonald  jsou  blfzky  zlatu,  co2  vidno  z  toho, 
ze  jsou  jako  zlato  a  stHbro  taind  a  kujn£,  dajl  se  s  nim  slfvati,  atd., 
iimi  liSl  se  od  hmot  ostatnfch,  jako  dreva,  kamene  a  kofeuf,  kter6 
jsou  podstate  zlata  vzddlenfijSf  a  potfebovaly  by  daleko  vfitSfch  pod- 
statnych  promSn,  aby  uvedeny  byly  ve  zlato.  Jen  proto  jest  moina 
pfemSna  kovii  nedokonalych  ve  zlato,  ponSvadi  kovy  tutoi  a  spo- 
leCnou  materii  kovovou  majf,  materii,  kterd  jest  tymfce  prirozenfm 
sdSldna  a  jest  schopna  pflsobenfin  duchovnlch  tel  (alchymickych  prae- 
pardtfl)  v  umenf  na  se  vziti  formu  dokonalejSf  H  pFemSniti  se  ve 
zlato.  A  tfmto  pflsobiv/m  ferinentem,  kter^  zuSlechtSnf  5i  o6i§t6nf 
kovft  nedokonalych  pomocf  umSnf  prov&d(,  jest  svrchu  nadepsany  -- 
merkurydS  Ci  k£men  filozofsky. 


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Alchymista  Baror  Rodovsk^  z  Huatiran.  H 

VSecky  tyto  filosofick^,  pHrodov&leck6  i  zvlriStS  chemickg  pfed- 
poklady  byly  chybn£,  a  pfirozenfi  tak6  na  nich  zaloSene  theorie 
a  skutky  nevedly  k  clli.  Ale  ovsem  teprve  kdyz  dflsledek  tSchto 
pfedpokladft  nezdarem  v  praksi  dokAzal  bezv^slednost  jejich,  teprve 
pak  byly  domnSnka  i  pokus  zamfeneny  pokrokovejSfmi  a  novSjSfmi. 
Jednim  z  podobn^ch  pokusii  pffrodovSdeckjfch  zab^vala  se  i  alchyinie, 
feSfc  problem  t.  zv.  kamene  mudrci. 

V&ichni  ti,  kteri  sebe  obStovali  a  bezucelnS  utraceli  duSevni 
zdjera,  feSice  onu  mySlenkovou  zdhadu,  prov&161i  pouze  historicky 
dftkaz  a  slouftli  ide&m,  kter6  casov6  hnuti  pfineslo  a  kter6  rozfeseul 
dojfti  musely.  A  snad  pr&v6  proto,  ze  alchy  mist  urn  nepodahlo  se 
dosici  die  jedindho  a  po  veky  vlastnfi  uedostizo^ho,  pfehliif  se  usilf 
pobocnfejSf,  kter6  smSfovalo  a  v  praksi  posluhovalo  t6to  jedin6  z&vS- 
refcnd  prici,  usili  femesln^  chemie,  a  kterd  jest  dejepisne  stejnS 
dfile2it6,  jako  nezdar  za  dokoo&nfm  kamene  filosofu.  — 

Podivdme  uiie  uplny  pfehled  Leydensk^ho  rukopisu  a  otisku- 
jeme  pak  doslovnfc  text  obou  traktdtil,  jejichi  obsah  a  vyklad  jsuie 
pr&v6  podali.  Pro  posouzeni  snah  a  tu2eb  i  vSdomostf  Rodovsk6ho 
jsou  oba  tyto  trakt&ty  nad  jin6  v^zna6o6j§i  a  razovitSjSf. 

Nebudii  to,  co  vykonal  Rodovsk^,  jako  clov6k  pracovit^  a  piln^, 
jako  filozof  obezn&meny  s  podivuhoduou  vSestrannostf  se  vsemi  theo  • 
riemi  starSfmi  i  souvSk^mi,  pokud  se  tyie  8?6tov6ho  ndzoru  stfedo- 
\6k6ho  i  soudob^ho,  pfi  torn  ovSem  myslfci  pfedstavami  a  ndzory  svd 
doby,  zmenSovdno  tim,  co  se  mu  nepodaHlo  vykonati  ve  suaSru  laka- 
\6ho  snaienl  v  oboru  vyliceaycb  idei  alchymickych.  Kondme  pouze 
spravedliv^  zadostiuCinfeni,  phpomfnajfce  si  a  studujfce  filosofick^ 
a  chemick6  bddani  Bavora  ml.  RodovskSho  z  Husttfan.  Zdrovefi  ne- 
ubr&nfme  se  stesku,  ie  se  autorovi  pracf  uvedenych,  jako^to  vynika- 
jfcfmu  6esk6mu  spisovateli,  filosofu  a  cheiuikovi  stol.  XVI.,  nedostalo 
dosud  v  dgjin&ch  naSich  liter&rnfch  n£le2it6ho  oceneuf  a  poroz- 
umSnf,  jak  by  si  toho  zasluhoval,  srovndv&me-li  jeho  v6domo3ti  a  cin- 
nost  literdrnf  s  pHbuznymi  pracovnlky  v  t6mi  oboru  v  cizinS.  Snad 
nechybfme  pravdy,  vysvStlujfce  to  Mm,  ie  prdce  Rodovsk^ho  nebyly 
vyd&ny  tiskem,  a  jeho  dosti  jii  netitelny  rukopis,  propleten^  jeStS 
zkratkami  a  znatkami  tajemn^ho  umSnf  alchymick^ho,  nerozluStitel- 
n^mi  bez  klffie  tSchto  zkratek,  odstraSily  kaiddho  skoro  od  dflklad- 
nSjfiiho  prohlfienf  a  6etby,  o  studiu  ani  nemluvfc.  Odb^vala  se  tedy 
(innost  Rodovsk6ho  jen  Ifcenfm  ponSkud  dobrodru4n6ho  jeho  zivota 
a  zmlnkou  o  nefispSchu  jeho  v  oboru  alchymickgm,  k  jidru  pak  jeho 
livah  a  v6d6nf  celkem  se  nepfikro&lo. 


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12  I.  0.  Zachar: 


Pfehled  rukopisu  Leydensk6ho. 

Druhd  strana  desky :  L6ta  Pdn6  1589  na  den  S|  Jana  Kftitele, 
koupil  jsem  tyto  knihy  od  pana  Bavora  etc.  za  padesite  tolaru, 
v  Praze.  Contra  spem  in  spe. 

Str.  1—67:  Kniha  Vavfince  Ventury  Bendtsk^ho  v  umSnf  16- 
kafsk&n  doktora.  0  spuosobu  pHstrojenl  kamene  filozofskeho. 

Str.  67 — 75  6:  Vybran^  fefci  z  knihy,  jenfc  slove  ^Margarita 
Preciosa",  o  kameuu  filozofsk^m,  Petri  Boni  Ferrariensis.  Z  kap. 
5,  10,  11,  12,  13,  14,  17,  23,  24,  25. 

Str.  75  6—82:  Traktdt  prvni  o  kamenu  filozofsk6m,  KryStofa 
Pausle  filozofa. 

Str.  826-88:  TrakWt  druh?  o  kamenu  filozofsk<§m,  KryStofa 
PauSle  filozofa. 

Str-  88  6—93:  Traktat  Kalestina,  jeduoho  starSho  filozofa,  o  ka- 
menu filozofsk&n. 

Str.  93—100:  Traktdt  zebrany  o  kamenu  filozofskGin. 

Str.  100  6—1016:  Druhy  trakt&t  o  kamenu  filozofsk&n. 

Str.  102-105:  Tretf  traktdt  o  kamenu  filozofsk^m. 

Str.  105 — 115  6:  Traktdt  Hermesftv  o  kamenu  filozofsk&n,  pfe- 
loieny  krdli  Indick&nu,  za  casfi  Tyta  a  Vespasiana,  temito  slovy. 

Str.  115  6-1186:  Trakt&t  Synesi,  o  kamenu  filozofsk&n. 

Str.  118  6—120:  Gerboselinus.  L&a  1027  tento  spis  o  materii 
kamene  filozofsk&io,  nalezen  jest  v  Callitii  v  jednom  m6stecku  jm^uem 
Otton,  kaldejskyin  jazykem  psany,  vpfitruhlf  jedn6  velk6  truhly. 

Str.  120—121  6:  Trakt&t  Rejraunda  Ganifreda  filozofa,  o  kamenu 
filozofskgtn. 

Str.  1216—122:  Kniha  tM  slov. 

Str.  122—1246:  Novy  testament  Arnolda  de  Nova  Villa,  o  ka- 
menu filozofskgm. 

Str.  1246—126:  EpiStola  Arnolda  de  Nova  Villa,  kr&li  nea- 
politanskgmu  odesland. 

Str.  126—130:  Praktyka  mistra  Arnolda  de  Nova  Villa  k  jed- 
nomu  pape2i  z  knihy  jen2  slove:  Breviarius  Librorum  Alchymie. 

Str.  130— 134 :  ZaCfnd  se  Traktrit  Tetsensa  doktora,  s  praktykou 
a  pfedmluvou  na  knihy  Arnolda  de  Nova  Villa. 

Str.  1346—136  6:  Ju2  se  tuto  zaclnd  prv.  kniha  Arnolda  de 
Nova  Villa  —  o  kamenu  filozofsk^m. 


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Alchymibta  Ba?or  RodoTBk^  z  Hustifan.  13 

Str.  137-139:  ZaCfn*  se  drultf  dfl  knihy  Aniolda  de  Nova 
Villa  o  kamenu  filozofsk^m,  ktery  v  sobS  jind  knihy  obsahuje. 

Str.  139  6—143  6:  Vyborn^  traktdt  o  kamenu  filozofsk6m. 

Str.  144—151 :  Kniha,  jen2  slove  Stovou  svSta,  aneb  knihou  pfiti 
klffcuv.  (PHpstfno  na  konci :  Tento  traktdt  jest  mi  din  od  urozen^ho 
p£na,  pdna  Karla  z  BibrStejnu  etc.  hejtmana  VelkGho  Hlohova  1582.) 

Str.  1516-1586:  Traktat  vybonrf  Jana  Isaka  Hollandra,  oka- 
menu  filozofsk&n. 

Str.  159—167:  Vybrand  jddro  z  HermesovS  filozofie,  sepsan6 
skrze  ctihodnGho  P&na  JiNka  Ryplea,  kanovnika  v  Engelandu. 

Str.  167  6—172:  Clavicula,  to  jest  klffc  dokonaly  k  umfinf  ka- 
mene  filozofsklho,  Rejmunda  Lulia. 

Str.  172-173  6:  Vysv&lenf  Testamentu  Rejmunda  Lulia. 

Str.  174—178  6:  Praktyka  testamentu  Rejmunda  Lulia  pofcfnri 
se  S(astn6. 

Str.  179—186  6:  Apertorium:  Trakta(t)  velmi  uiiteCn^  Rejmunda 
Lulia  o  kamenu  filozofsk&n,  k  Robertovi  kr&li  Englick^mu  odeslany. 
(PHpsino:  Konec  1534°.) 

Str.  187-189:  VysvStlenf  vSeho  Testamentu  k  krdli  Edardovi, 
skrze  Rejmunda  Lulia  ucinSnS,  a  pfivodf  je  v  knize  k  kr&li  Robertovi, 
a  ned6H  se  velmi  od  nf,  a6  k  Robertovi  jest  v6cf  a  delSf. 

Str.  189  —  192:  Lux  mercuriorum,  maty  traktat  Rejmunda  Lulia 
majorica  filozofa,  v  kter6mi  on  vysvStluje,  co  v  jinych  jeho  knihtfch 
skryWho  jest. 

Str.  192—193  6:  Kniha  merkuryaSii  Rejmunda  Lulia. 

Str.  193  6  — 195  6:  Prav6  jddro  vytaien^  z  knihy  Rejmunda  Lulia. 

Str.  1956-199:  Trakta(t)  TomdSe  Aquinanskdho,  o  kamenu 
filozofsk&n. 

Str.  199  6—205:  Kniha  vo  ud61&nf  kamene  filozofsk^ho,  pravfi 
a  beze  vSeho  zakrytf  vydand,  skrze  bratra  Jana  de  Rupescisa,  fddu 
bratH  menSfcb,  kterui  jest  sloiil  ku  pomoci  a  pozdviienf  chud6ho 
boifho  lidu,  v  Casu  zdrmutku  cfrkve,  napomenut  jsa  boSskym  zjevenlm. 
(Kapitol  deset.) 

Str.  205—206  6:  Z  knihy,  jen2  slove  Testameut  novisirai  Rej- 
munda Lulia,  o  zvgstovrinf  2ivlflv.  (Vytah  z  kap.  4,  15,  16,  17.) 

Str.  206—209  6:  Traktat  vyborny  Alaniiv,  o  tofcenf  iivlflv,  v6rn6 


210—216  6:  Otdzka  vseteCnd  o  pfirozenf  slunce  a  mftsfce,  z  knihy 
Michala  Skoty. 


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14  I.  0.  Zachar. 

Str.  216—219  6:  Kniha  Trium  Verborum,  to  jest  o  tfech  slovich 
Kalida  nejsubtylnSjsfho. 

Str.  220—221  6:  List  mistra  Arnolda  de  Vila  Nova,  o  Alcbymii, 
k  krdli  NeapolitanskSmu. 

Str.  2216—224:  TrakWt,  2e  k  dokonalosti  kamene  sdin  mer- 
kury&§  pffcinou  jest. 

Str.  224  6—228  6:  Kniha  prvnf  dignitatis,  Gebra  krile  persk6ho. 

Str.  228  6—233:  Dfl  drultf  divinitatis. 

Str.  233—235  6:  Z  testamentu  Gebrova. 

Str.  236-265  6:  Aurora  Consurgens,  to  jest  jitfnf  z£fe. 

Str.  266—273  6:   Secreta  filozoforum,  to  jest  tajnosti  filozofsk6. 

Str.  274—279  6 :  Trakttt  vyborn?  o  navedeni  a  uk&zdnf,  jak  se 
m&  kdmen  filozofsk^  dSlati. 

Str.  279  6—281:  0  kamenu  filozofsk&n  u  podobenstvf  plsma 
Svateho. 

Str.  281—284  6:  Traktat  o  kamenu  filozofsk&n  v  spftsobu  otAzky 
a  odpovfdi  mistra  a  uCednfka. 

Str.  284  6—301:  Kniha  o  sloSenf  alchymie,  kterouS  jest  vydal 
Morienus,  ffmsk^  poustevnik,  Kalidovi  kr£li  Egyptsk&nu  a  kter6mu2 
jest  Robertus  Castrensis  z  arabsk&io  jazyka  do  latinsk6ho  uvedl,  a  jest 
z  latinskgho  v  6esk^  pfeloiena  od  JaroSe  Krymilara  ze  Stfebska. 

Str.  301—302  6:  Traktdt  o  kamenu  filozofsk&n  v  spflsobu  otdzky 
otce  a  syna  sloSen^. 

Str.  303—309:  Traktat  o  kamenu  filozofsk&n,  jen2  se  jmenuje 
Astronomil  mensf,  v  spflsobu  rozmlouvdnf  Gwilhelma  s  Ademarem 
sloieny,  v  nfcmito  se  n6kter6  feci  Gebrov6  vyklddajf. 

Str.  309—311.  Krtitkg  obsazeni  kamene  filozofskSho. 

Str.  311—314:  Enigma  o  kamenu  filozofsk&n  skrze  Jiflka  Gleta, 
volen^ho  licencidta  a  proton£ria  Gerlick^ho. 

Str.  314-314  6:  Tajnost  nade  vSecka  tajemstvi  o  kamenu  filo- 
zofsk&n,  umSnf  a  vtip  ukazuje. 

Str.  314—316:  Martellinus  Palingenus  Stellatus,  o  kamenu  filo- 
zofsk&n. 

Str.  316  6—317:    Vo   alchymii  a  jejfch  obecnfch  nrtsledovnlcfch. 

Str.  317—318:  0  sedmi  tynturAch. 

Str.  318  6—329:  Traktdt  vybornjf  o  Antymoniu,  urozenAo  p£na 
Alexandra  z  Suchten  doktora. 

Str.  329  6—332  Kite  alchymie,  kderejmSto  vSickni  kovov6  od- 
roykAni  v  merkuryAS  a  sfru  uvozovAni  byvajf.  Auctor  Alexander  von 
Suchten. 


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Alchymista  Bavor  Rodovsk^  z  HustiFan.  15 

Str.  332—332  5:  Z  knihy  Jana  Ruperscissa,  Mdu  menSlho, 
o  voleji  z  antymonii  krdtce  vyta2en£. 

Str.  332  6—333  6:  TrakMt  dokonaly  Zylona  filosofa  *eck<§ho 
o  karaenu  filozofsk^m. 

Str.  333  6  -  337  6:  EpiStola  jednoho  otce  k  sv&nu  synu  o  pravSm 
vysvitlenf  tajnS  filozofie. 

Str.  337  6—340  6:  Trakttt  vybontf,  jak  se  mi  kimen  filozofsl^^ 
z  merkury&Se  a  z  cfnu  pftpravengho  udfclati. 

Str.  340  6—347  6:  V^bornA  kniha  rytifskSho  boje,  kdeito  zlato 
a  2elezo  spolu  bojujf  pfed  soudcfm  merkuryASem,  a  jest  kniha  velmi 
uiitecnd  a  prosp£9nd.  Author  Jan  Sternhols  z  Pamberku  fardf  r.  1488. 

Str.  347  6-354  6:  TraktAt  Toma  z  Aquinu  Mdu  kazatelsk^ho, 
o  kamenu  filozofsklm. 

Str.  354  6—358  6:  Trakttt  drultf  svaWho  TomiSe  z  Aquinu  ddn 
bratru  Reynaldovi,  o  umfini  Alchymie. 

Str.  358  6 — 360:  KrdtkS  dflo  kamene  filozofsk&io  jednoho  mistra 
filozofa. 

Str.  3616—360:  Tajnost  Theofrasta  Paracelsa. 

Str.  361—367:  Speculum  Magnum,  z  tak  FeSenG  knihy  Reymunda 
Lulia,  n&kter£  kapitoly  vyta£en6  a  od  fldk^ho  mistra  v^bornS  a  u2i- 
tecnfi  o  materii  a  udfildnf  kamene  filozofsklho  vysv6tlen6. 

Str.  364—367  6:  Traktdt  Arnolda  de  Nova  Villa,  jen2  slove: 
Stezka  stezek. 

Str.  368—374:  Tajnost  vSech  tajnostf  o  dokonatyra  oleji,  kterak 
se  ten  z  vitrioli  dfilati  mi,  z  knihy  Rogeria  Bachona  vypsanA. 

Str.  374—376  6:  Drultf  traktet  Rogerii  Bachonis,  o  nejtajnSjfifch 
pfirozenych  nad  nebesa  tajnostech. 

Str.  377-380:  Tfetl  traktat  o  oleji  z  Antymonii,  Rogeri  Ba- 
chonis. (KonCf  verSi:  0  podstatS  tynktury  fizyckd.) 

Str.  380  6—396  6:  OdpovSd!  pana  Bernarta  brabfite  z  Marku 
a  z  Terviz  k  TomdSovi  z  Bononie,  16kafi  Karla  VIII.  Fransk^ho  kr£le, 
na  list  jeho.  (Na  str.  391  6  verSe.) 

Str.  395—471:  Kniha  Jana  Isaka  (Holanda)  o  dokonaWm  umfini 
chymickdm.  (Dodatek  Rodovsk^ho.) 

Str.  471 — 476:  Traktdt  mn6  danej  od  pdna  paua  Karla  z  Bibr- 
Stejna,  kter^  slove  Praktyka  kradend  Jakuba  Hofavy. 

Str.  476—478  6:  Trakttt  o  kamenu  filozofsk&n,  mn6  od  §ebe- 
slydna  Fauknera  danej.  L.  1583. 

Str.  478—588  6:  R&zne  ndvody. 


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16  I.  O.  Zach&r: 

Str.  478  ft:  Jakuba  Fabera,  laboranta  jeho  Mu.  pina,  pana  Vi- 
J6ma  z  RoZmberka,  nejvySSfbo  pana  purkrabiho  pra2sk6ho  lata  1583. 

Str.  500:   Tynktura   Krystiana  Smalherynka,  jeho  veku  110  let. 

Str.  513:  MSd  jak  se  mi  z  ieleza  dSlati,  mnfi  od  p£na  pana 
Karla  z  BibrStejnu  dan$. 

Str.  520:  Lutacf  v^bornd  od  p£na  pana  Karla  z  BibrStejnu. 

Str.  522:  Tyto  dvfi  tynktury,  pofdd  vypsanS,  jsou  mi  od  jeho 
Milosti  p£na  pana  Vil&na  z  RoZmberka  etc.  nejvySsfho  pdna  purkrabf 
pra2sk6bo  16ta  1584.  dan& 

Str.  528 :  Mercurias,  jak  se  mi  v^bornS  sublimovati,  od  Martina 
Vejrovsk^ho. 

Str.  529:  Traktdt  vyborn^,  vedle  nauCeni  jednoho  sedldka,  jak 
se  mi  kdmen  filozofsky  u&niti. 

Str.  537  ft :  Tynktura  pravd  a  dokonald,  na  zlatii  markazytu,  pana 
Fugara  z  Svicu. 

Str.  547:  Ciment  od  Jakuba  CernS  riiie. 

Str.  550  ft:  Stffbro  jak  se  mi  v  dobr6  zlato  fixovati,  od  ku- 
chafky  kn6zov£. 

Str.  550  ft :  Zlato  jak  se  mi  z  olova  dSlati,  od  kuchafky  kn£zov& 

Str.  552:   (Od   toho  listu  nSkterg  z&znamy  z  knih  tekafskych.) 

Str.  555  ft :  Suol  divnd  jak  se  mi  z  kuchyfiskych  sazf  vytehnouti, 
od  Jakuba  Fabera. 

Str.  557:  M&f,  jak  se  mi  z  Seleza  ddlati  od  pana  Dypranta 
Gelhurna. 

Str.  557:  (Od  toho  listu  po  v6t8in$  zdpisy  z  knih  prubfrskych.) 

Str.  566  6:  Z  stfibra  jak  se  mi  zlato  dfclati.  (Pfipsdno  na  konci: 
Tento  kus  nafiel  jsera  po  Isikovi  GoltSejdarovi  2idu,  v  jeho  tabuMch 
napsany  1.  1584.) 

Stf.  566  6:  Fixovanf  stftbra.  (RovnSJ  na  konci:  Tohoto  procesu 
ufcfvala  jest  MaruSka,  jednoho  knSze  vfcrnd  kuchafka,  a  tomu  se  byla 
od  knSze  sv£ho  naucila  a  z  toho  Zivnosf  svu  mfela.) 

Str.  567:  Transmutacf  stfibra  v  zlato.  (PoCfnd  se:  Tento  proces 
pfeloJen  jest  z  vlask^ho  jazyku  na  fcesk^.) 

Str.  568:  Voda  ze  sfry  a  sanytru,  kterd  fixuje  stffbro  v  dobr6 
zlato,  jak  se  mi  dSlati,  od  M.  Joanesa.  (PHps&no  ku  konci:  Tohoto 
kusu  M.  Joanes  nejvfce  tajil.) 

Str.  568  6:  Voda  divnd  fixujfcf  stffbro.  (Pfipsdno  na  konci:  M. 
Joanes.) 

Str.  571  6 :  Tynktura  na  m&f  od  Vlacha,  doktora  slepSho. 


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Alchymista  Bavor  Rodovsty  z  Hustifan.  17 

Str.  571  ft:  Voda  v^borni,  kterdi  stffbro  vdobr6  zlato  grad^ruje, 
od  Jana  Hroika  TichlovskSho,  zkuSena  a  zprubovdna. 

Str.  573  b :  Praktyka  vybornd  a  dobrf,  jak  Be  mi  zlato  z  stHbra 
d&ati.  (PfipsAno  v  zadu:  Tento  kus  vypsal  jsem  ze  star^ch  knih, 
nSkdy  Izdkovi  GoldSejdarovi  naiefctych,  l&a  1584  ve  stfedu  po  sv. 
Bartolomgji.) 

Str.  589.  Registrum  na  vSecknu  knihu. 

Str.  616  6:  Tato  kniha  jest  Stastnft  dokondna  a  dopsdna  i  bedlivS 
zrejstrov&na,  ode  mne  Bavor  a  mladSiho  Rodovskiho  z  Hustifan  a  v  Nov6m 
M£st£  Pra2sk6m  na  Bosicku,  v  stf edu  po  Svat&n  ftehoft,  to  jest 
jedendctoho  dne  mSsfce  Mezna,  16ta  P4n6  tisfclho  pfiti  steho  osm- 
desAtebopdWho,  z  cehoi  PAn  Buob  pochvAlen  bud,  na  v£ky  po2ehnan£. 
Amen. 


Trakt&t  prvni  o  kamenu  filozofskSm,  KryStofa 
Pausle  filozofa  (str.  75.  b.) 

Bud  Bohu  chvdlal  Jako2  pak  vsecky  v&ci  t61esn6  svuj  zacatek, 
puosobeni  i  podstatu  z  zeme  berou  a  vedle  poMdku  casuo,  kteftz*  skrze 
vliti  nebeskA,  totiz  hvezd  a  planetuv  (jakoz  jstk  slunce  a  m&sic,  spolu 
8  jinymi  planetami)  i  se  dtyrmi  jakostmi  zivelnimi,  se  zevnitfnfc  i  vnithifc, 
bez  pfestAni  pohybujic,  vyneseny  byvaji,  vsecky  rostouci,  trvajfci  a  rodici  v6ci, 
jedno  kazd6  v  sv6m  obzvlAstnim  pokoleui,  tvafnosti  a  v  vlastni  podstatfc, 
jakz  to  vse  pH  zacAtku  stvofeni  od  nejvyzsiho  (totiz  od  PAna  Bona  vsecb 
vfcci  StvoHtele)  stvofeno  a  zfizeno  jest.  Protoz  se  tak£  tomu  zAdny  proti- 
viti  nemuze,  ze  kovove*  svfij  zac&tek  neb  pojiti  z  zem&  berou,  z  obvlastni  (!) 
a  vlaatni  materie  shromazdfcne*  a  v  hromadu  slit6,  ze  Styr  jakosti,  neb 
vlastnosti  styr  fcivluv,  s  vtisknutim  neb  vjitim  zivelnfch  mod  neb  duchuv, 
a  v  jejich  sebrani  od  vliti  hv&zd  a  planettfv,  k  tomu  pHhodngho,  jakz 
jsou  to  vse  vybornfc  vypsali  uCitele'  pfirozenych  v6ci  a  obzvlastnfe  Aristoteles, 
v  Ctvrtych  knihach  v  Metheorum,  kdez  (76)  mluvi,  ze  jest  merkuryAs, 
obecni  materii  vsech  kovu.  Ale  v  pravdS  ma  se  v6d6ti,  ze  jest  v  pHro- 
zeni  prvni  materii  kovuv  ta  v6c,  o  cemz  na  hofe  mluveno,  spolu  ze  styr 
zivluv  shromAfcdenA,  toliko  vedle  uznani  a  vlastnosti  pHrozenf,  kteraito 
materie  od  filozofuv  jmenuje  se  merkuryaSem  nebo  rtuti.  VSak  proto  jest 
nedokonalym  za  pfi&nou  pHlisne*  sirnatosti  zemnatS,  kterAz  souc  velmi 
slemovatA,  spalitedlna  jest,  tak6  za  pficinou  pHlisne*  vodnatosti,  kterAz 
v  n6m  ze  Styr  fcivluv  shromAzdfcnA  jest  puosobeni  vrchnich  planetuv  a  jest 
takovA  materie  z  sirnate'  palcive*  zem6  a  z  vodnate*  podstaty  smisena,  pro 
kter6zto  pH&ny  tak6  dobfe  slouti  a  neb  jmenovati  se  maze  nedokonalou 
sirou  filozovskou. 

Ponevadz  pak  pHrozeni  vzdyckny  zada  k  nejvyzsi  dokonalosti  a  k  konci, 
kteryz  jemu  od  StvoHtele  vfiech  v6cf  nafizen  jest  pHjiti,   protoz  take*  ne- 

Vistnik  Kr.  6.  Spol.  Niuk  if.  hist.  1902.  2 


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18  1-0.  Zachar: 

zanechava  daleji  v  takov£  nedokonal6  materii  pracovati  a  coz  skryteho 
jest,  vynaseti,  skrze  sem  i  tarn  pobybovani,  vsech  Styr  zivelnfch  jakosti, 
tak  dlouho  dokudz  svSbo  puosobeni  nedokona.  S  pfipadnou  slunecnou 
a  pfirozenou  teplosti  byva  vzbuzena  dotSena  materie  spolu  se  vnitfnf  sir- 
natosti,  tak  az  se  v  skulinach  a  v  zilach  zemS,  v  paru  neb  dejm  vyzdvihne 
a  kdyz  pak  takova  para  jsouci  v  zemi  zavfena,  proniknouti  nemftzc,  vsak 
proto  mnohdykrat  musi  prouiknouti  rozlicn6  §leraovat6,  zeraskS  tuSnosti 
a  neSist6  sirnatosti,  kter6  jsou  v  rudach  a  zilach  zemfc.  A  cim  vie  takova 
materie,  jeji  prilisnost  a  takov6  cizi  neSistoty,  k  sobfc  pfijima,  tim  vice 
tak6  byva  znecistfcna  a  toho  jest  tak6  ta  pffSina,  ze  rozliCnych  barev, 
kterych  se  sotva  vymysliti  muze,  nabyva,  prve  nez  pride  k  sve  5ist^ 
a  vlastni  barvfc.  Nebo  pfirozeni  muze  v  t6ch  mistech,  kdezto  nejlepsf 
puosobeni  ma,  dokonati  kovy  v  jich  rudy,  kdezto  mocna  sirnatost  s  duchera 
rtuti  a  s  parou  neb  8  dymem,  spolu  zavfiny  jsou  a  jedna  kazda  jakost 
vsech  styr  zivluv  ma  sv6  obvzlaStni  puosobeni  a  promenovani  v  tak  shro- 
mazd6n6  materii,  za  pffSinou  zevnitfni  horkosti  slunce  a  sirnate  zemfc, 
kteraz  v  nich  puosobi  a  odtud  byva  takova  materie  Sasto  rozpustfcua  a  zaae 
skoagulovana,  vedle  tobo  jakz  Sista  neb  nefcista,  vyzdvizena  (76  b)  jest,  potfe- 
bujic  k  tomu  mnoho  let  a  dluh6ho  Casu.  A  jest  mozn6  v  pfirozeni,  ze 
vsickni  kovov6  pfedchazeji  prve,  nez-li  takova  materie  pfichazi  k  sv&nu 
nejvyzSimu  stupni,  to  jest  k  zlatu.  A  to  jest  dobre  znamS  z  toho,  ze  se 
vice  pfi  rudach  neb  kovich  nachazi  v  minerach  neb  v  zemi,  proC  pak  to 
tak  jest?  V  vyzdvizeni  takov6  sirnate  a  rudn£  pary  z  pfedchazejfci  materie 
byvaji  smigeny  a  skrze  vafeni  sjednoceny  a  jest-li  $e  sirnatl  duchov6, 
zemnati  a  hrubi  jsou  i  neSisti  a  horkost  sluneCna  neb  miner,  silnd  jest, 
tak  2e  materie,  prve  nez  se  od  sv6  hrubosti  o&sti  a  oddeli,  tebdy  8  ta- 
kovou  hrubou  sirnatosti  stvrzena  a  v  siru  pfirozenou  uvedena  byva, 
kteraz  kovtim  pfinalezi  a  ihned  kdyz  rtut  stvofena  jest,  tehdy  byva  sfor- 
movana,  s  formou  jednoho  kovu,  kteryz  takov^mu  shromazdeni  a  skoagu- 
lovani  pfinalezi,  skrze  vlitf  jeduS  planety,  kteraz  v  takovgm  shromaidSni, 
jinou  pfedtiskuje  svou  vlastnosti,  v  smi§en6  jakosti.  Nebo  pfirozeni  dokonava 
v  puosobeni  ponejprv  v  spolecn&n  sjiti  a  sjednoceni  styr  zivluv,  odkudz 
pochazi  materie  neb  tfelo,  kteraz  potom  beze  vseho  prostfedku  s  formou 
sformovano  bude,  kteraz  takov^mu  smiSeni  pfinalezi,  vedle  vliti  jedn6 
planety.  Nebo  jedno  kazd6  vliti  ma  sve  obzvlastni  puosobeni  v  jakostech 
zivelnich,  z  Sehoz  tak6  pochazi  vlastni  forma  a  tak  byvaji  m&T,  cin,  olovo, 
zelezo  a  rtut.  A6  se  o  torn  mnoha  pisma  nachazejf,  jak6  jich  smiseni 
byti  ma,  jednak  od  neSiste  siry,  zase  z  necistS  a  nedostatecmS  rtuti,  na 
jeden  kazdy  kov,  obvlastni  forma  a  spuosob,  jesto  jest  pak  takov£  smiseni, 
nejlipe  znamG  pfirozeni,*)  protoz  ja  jednoho  kazd^ho  kovu  zrozeni  a  odkud 
ten  pochazi,  obvzlastniho  vypsani  zanecbam,  ale  jakzkoliv  jest,  vsak  proto 
pfirozeni  nepfestavd  v  takovych  nedokonalych  kovich  puosobiti,  dokudz 
jsu  jestfc  v  zemi  zavfiny,  az  dosabne  nejvyzsiho  a  nejlepsiho  konce,  kteryz 
jemu  od  Pana  Boha  nafizen  jest.  V  takovych  kovich  odd&lujic  neCiston 
rtut  od  dobr6,  a  jebo  Cistou  siru,  neb  sirnatost,  az  pfichazi  k  zlatu. 
Jest-li   pak,  ze  takovd  para  cista  a  Cistotna  s  vnitfni    subtylnou  a  ciston, 

*>  dativus. 


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Alcbymista  Bavor  Rodovsky  z  Hustiran.  \{) 

bilou  zemi  vyzdvizena  byva,  bez  smideni  hrube  zemnatg  a  slemovate  sir- 
natosti,  a  takova  para  pronikne,  nejsouc  dobfc  zavfena,  prve  nez-by 
k  stvrzeni  v  siru  pfi§la,  od  sv6ho  pfirozeni  majice  malo  (77)  neb  ranoho 
borkosti,  tehdy  rtatf  ziistava  a  zadnym  kovem  nebyva;  jest-li  ze  pak 
takova  Cista  rtuC  vyzdvizena  bude,  beze  vseho  hrubSho  pfimisanf,  v  ci- 
stotnou  minera  s  mensi  borkosti,  tehdy  byva  uvedena  a  stvrzena  v  cistou 
bilou  sira  pfirozeni,  kteraz  pfinalezi  k  stfibru,  potom  take  formou  stfibra 
sformovana  byva,  z  cehoz  tak6  zlato  byti  maze,  jako  i  z  jinych  kovu,  kdyby 
nedostatku  v  horkosti  nemela  a  neb  se  ji  pfirozen6ho  poosobeni  neodnimalo. 
Pfyde-li  pak,  majic  v&5i  teplost,  k  takov6  rtuti,  prve  nez-by  k  konci  pfi- 
vedena  a  stvrzena  byla  v  formu  stfibra  tak  az  by  pfisla  k  pfirozeni  SisW, 
cervenS  sfry,  tehdy  byva  z  ni  prve  zlato  nez  stfibro  a  v  tomt  zustane 
v&£n&,  jstice  jiz  konccm  kterSmu  jest  pfirozeni  pracovalo. 

RtuC  pak,  o  niz  nyni  mluveno  jest,  jest  vsech  kovfiv  matkou  za 
pficinou  sve  studenosti  a  vlhkosti  a  kdyz  fifsta  jest,  ode  vsi  zbytecnosti 
oddelena,  nemuzet  se  zadna  hrubost  k  ni  vice  pfimisiti,  aby  mohla  zase 
nazpatek  k  nedokonalemu  kovu  pfivedena  byti,  nebo  pfirozeni  nepracuje 
zase  nazpatek.  Tak6  neni  takova  materie,  kterazby  nalezela  k  necist6 
forme,  jakz  nedokonali  kovovS  jsou.  Sira  pak  vsech  kovuv  jest  otcem, 
za  pfitinou  sv6  horkosti  a  suchosti,  vedle  takovg  rozdilnosti  ma  se  o  rtuti 
a  sife  rozumeti,  jaki  o  torn  daleji  oznameno  bude. 

A  tak  vedle  toho  ve  vsech  kovich  jest  prava  sira  a  rtuC,  tak  dobfe 
v  nedokonalych,  jako  v  dokonalych  kovich,  toliko  ze  jest  zneSistena  v  ne- 
dokonalych  kovich,  majice  nedostatek  v  dokonal6  dozralosti,  za  tou  pfi- 
cinou jest  mocng,  ze  nedokonali  kovovS,  mohou  k  zlatu  pfivedeni  a  neb 
v  stfibro  obraceni  byti,  to  jest  aby  se  od  zlateko  neb  stribrnSho  pfirozeni, 
kteraz  v  ni  jest  odd&lila  a  odnala  ne&stotu,  jiz  znecistfcna  jest  a  v  ni  se 
forma  zlata  neb  stfibra  uvedla,  proc  pak,  i  proto,  ze  jsou  pfirozeni  od- 
fezani,  kdyz  jsu  vyzdvizeni  a  vykopani  z  pfirozenych  skulin,  rud  a  z  zil 
zeme  byli,  proCez  zadngho  dalsiho  puosobeni  v  sobe  miti  nemohu,  jako 
kdyby  jestfc  v  zemi  byli  neb  lezeli.  Avsak  pokudz  na  nich  zalezi,  zadaji 
k  dokonalosti  pfivedeni  byti,  na  takovou  pfirozenou  vlastnost  tak6  jest 
duch  pravdy,  kteryz  je  ze  vsi  pravdy  a  umeni,  v  lidsky  rozum  v§el,  nauCil 
filozofy  takovym  nedokonalym  kovum  delati  formu  neb  tekafstvi,  skrze 
kter^zby  jim  odnata  vselika  neCistota  byti  mohla  a  dokonal<§  pfiroze(77b)ni 
rtuti,  jenz  v  nich  skryta  jest  v  formu  zlata  neb  stfibra,  v66n6  zustavajici 
jakoby  z  rud  zem£  poili  uvedeno  bfti  mohlo. 

V  t6to  nadepsan£  fe6i,  jest  oznameno  o  form6  neb  16kafstvi,  jimz 
by  nedokonalym  kovum  jich  ne&stota  od  <5ist6ho  merkuryase  odnata  a  ta- 
kovou formti  zlata  neb  stfibra,  v  dokonaly  kov  uvedeny  byti  mohly,  jest 
juz  tak£  cas,  abychme  mluvili  o  takov6  form8  a  takovym  tekafstvi,  jak 
bychme  to  delati  meli,  skrze  umeni,  jak  pln6  knihy  filozofuv  toho  nacha- 
zime,  ze  pravi,  kterak  umeni  Alchymie  a  neb  jich  umini  toliko  v  zlatu 
a  stfibru  a  v  merkurydSi  sloleno  jesty  jest-li  %e  pfedkem  pHvedeny 
a  neb  obrdceny  budou  v  svou  prvni  materii%  z  Jctere  jsou  potty,  a  neb 
v  ktere  jsou  byly  pFed  tisici  lety  prve  nel  jsou  kovni  tvdfnosti  doSly. 
Nebo  pfirozeni  vzdyckny  pfed  se  po  stupnich  dal  a  ne  zpatkem  pracuje, 
protoz  to  byva  rozlicnym  prostfedkem    zkoitovano  skrze  rozpuSteni  v  sil- 


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20  I.  0.  Zachar: 

nych  vodach,  skrze  amalgam u  zlata  s  merkuryasem,  neb  stfibrem  a  8  mer- 
kuryasem, domnivajice  se,  ze  jsti  tudy  v  svou  prvnf  materii  a  neb  k  za- 
Satku  sv6mu  pfivedeni  avsak  v  pravde  daleko  pocbybeno  jest.  Nebo  kdyz 
se  v  8iln6  vode  porazi"),  a  neb  ze  se  voda  z  nicb  zdystylnje  a  neb  ze  se 
merkuryas  zas  zsublimuje  a  neb  se  ji  vykouHti  dopasti,  tehdy  se  kov 
y  celosti  sve*  nachazi,  tak  jakz  jest  zastfen  byl  a  protoz  neni,  aby  takova 
obvzlaStni  forma,  v  ne  uvedena  byla,  ponevadz  se  prvni  forma  pfirozeni 
a  spuosob  bez  kovu  nekazi  ani  neporusuje  v  sve  vlas'nosti,  cehoz  Ari- 
stoteles  dokazuje,  fkouce:  Kovovd  nebyvaji  prom8n$ni,  U6  budou  zase 
v  svou  prvni  materii  uvedeni. 

Z  oznameng  pfifciny  a  z  nadepsane*  feCi  to  se  nachazi,  ze  umeni 
Alchymicke,  neni  zalozeno  v  zlatu,  v  stfibru  a  v  merkury&sl,  aby  pak 
proto  knihy  a  feci  filozofske,  za  klamne*  drzany  byti  mely.  Toho  neni, 
nebo  nachazi  se  y  nasledujicim  pismfc,  jak  se  tomo  rozumeti  m£,  ze  nase 
umeni  jest  y  zlatu,  v  stfibru  a  y  merkurydsi,  ze  pak  toho  toto  pominu, 
toho  pficina  jest  a  pfedkem  daleji  mluviti  budu  i  toho  dovozovati,  ze 
y  umeni  neni  z  merkuryase  a  z  jinych  nedokonalych  kovich,  aby  se  z  nich, 
vedle  filozofnv,  vytahnouti  mohla  prvni  (78)  materie,  neb  pravy,  dokonaly 
merkuryas,  neb  ktery  v  nich  je,  ten  jest  necistou  sfrou  skryte  skoagu- 
lovany.  Protofc,  tim  prostfedkem  j?»kz  povedino  jest,  totiz  skrze  siln6 
vody,  neb  amalgamn  a  neb  jakouzkoli  jin§i  merou,  skrze  coz  by  na  dile, 
vyciSteni  a  k  jine*  tvafnosti  pfivedeni  b^ti  mohli,  zajiste  tudy  nebyva 
pravA  podstata  prvni  materie,  neb  merkuryase  spuosobena,  protoi  byvd 
v$e  ztraceno,  kdeS  s*  um&ni  v  kovich  hledd.  A  pMtom  pozoruj  toho? 
jest-li  ze  se  dva,  tfi  neb  styfi  kovove  smisi  a  spolu  spustf,  vsakt  proto 
jeden  druh&nu  tudy  zadn6  pomoci  neucroi,  kterezby  jich  prvni  materii 
a  dokonalosti  pfihodni  byli,  ponSvadz  jeden  kazdy  kov  sam  pomoci  po* 
tfebuje  a  kdyby  se  pak  i  zlatu  nedokonaly  kov  pfisadil,  protot  zlato  sod 
dokonalosti  a  stalosti  neopusti,  nebo  se  jemu  ni6eh"2  nedostdvd)  a  take 
nic  zbyte£neho  pfi  sobS  nemd,  cimzby  se  s  nedokonaly m  kovem  zde- 
liti  mohlo,  a  kdyby  to  bylo,  ze  by  jeho  moc  nedokonali  kovove  k  sobe 
pfijali,  tehdy  by  samo,  v  nedokonalosti  a  v  nestdlosti  z&stati  musilo, 
protoz  jest  daremne*  hledati  takove*  formy  a  neb  takoveho  lelcafstvi  v  kovich, 
kteraz  pfihodna  jest  dokonateho  merkuryase  v  kovich  zavfen6ho. 

Dale  psano  jest  v  knihach  filozofskych,  ze  sira  a  merkuryas  jsou 
prvni  materii  a  pofiatkem  vsech  kovuv,  protoz  mnozi  a  skoro  vsickni  alchy- 
miste*  domnivaji  se,  vedle  toho  jakz  Tjevnfc  nachazejf,  to  jmeno  merkuryas, 
ze  jest  obecni  merkuryas,  coz  zadnym  spuosobem  byti  nemuze,  nebo  jest 
merkuryas  nedokonalym  kovem  a  rovne  od  takoveho  za&atku  a  pocatku 
posly,  odkud  jsou  jini  kovove*  zrostli.  Ac  pak  velmi  malo  se  o  jeho  zro- 
zeni  psano  nachazi  a  to  proto,  ze  to  jm6no  merkuryas  uzivano  bf\&  od 
filozofuv  za  jich  pravou  a  dokonalou  prvni  materii  a  neb  zacatkem  do- 
konalych  kovuv  a  kdyby  on  zadnym  kovem  nebyl,  tebdy  by  take*  nebylo 
mezi  kovy,  co  by  odpovidalo  vlitf  planety,  Merkurya,  jako  zlato  slunci, 
stfibro  mesici  a  tak  vedle  vlastnosti  jeden  kazdy  sv6  planets,  od  niz  jest 
svou  vlastnost  prijal.     A  ponevadz   pak   kovem  jest,   tebdy  jsou  take*  jini 


*)  tolik  jako  rozpouiti. 


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Alcbymista  Savor  ftodovsty  i  Hustifan.  2l 

kovovS,  sv6ho  zafcatku  od  nSho  vzfti  nemohli  a  je§t&  mind  svou  dokonalost 
od  nfiho  neb  skrze  n6ho  vziti  budou  moci,  a£  pak  jeho  dokonaly  merku- 
rya5,  8  pfiliSnosti  v  n£m  (78b)  naplnfcn  jest,  tak  dobfe  jako  i  v  jin^ch 
a  jeSte  vice  mftze  se  to  stati  s  pfimiienfm  siry,  pon&nadS  prve  necistotou 
a  nedokonalosti  kovftv  jest,  pro  pfilisnost  sirnatosti,  co2  jeden  kazdy 
mftze  lehce  dokazati,  nebo  k  kter&nukoliv  kova  sira  se  pficini,  bade 
necistotn&jSi,  ne2-li  jest  prve  byl  a  nepochyboji,  na  dile  neb  docela 
i  pokazen^. 

JeSt8  vice  kladou  filozofovd  v  svych  spisich,  merkury&S  ze  jest  ducbem 
pin  kovnibo  pfirozeni  a  vlastnosti  zazitS  a  v  hromadu  slit6  ze  Styr  zivlftv, 
skrze  vliti  planeckl  a  skrze  paosobeni  pfirozeni  v  zemi  a  z  toho,  ze 
mftze  byti  zlato,  stfibro  a  neb  jinii  kovni  vec,  vedle  toho,  jakz  v  nSm 
v  jeho  vafeni  smiSeno  bude,  cist6  neb  neSistS,  vedle  vlastnosti  jedn6  pla- 
nety,  kteraZ  v  takov£m  pfirozen£m  vafeni,  skrze  sv6  vliti,  jin6  odtiskuje, 
jakz*  o  torn  nahofe  povSdino  jest.  Protoz  pravi  nemondfi  chymistovS,  ze 
tento  duch  jest  merkuryas,  nebo  obycejnS  vSickni  lidS,  poznavaji  z  takovych 
vSci,  2e  se  smisuji  s  nasimi  kovy,  tak6  ze  mSky  a  atikajici  jest,  ale  v§ak 
vysoce  v  tom  bloudf,  zda-liz  proto  kamen  byti  nemflze,  ze  utikajici  jest, 
musili-by  tak6  jini  kovovl,  jako  cin,  olovo,  mScT  a  zelezo  kovy  neb^ti, 
ponSvadz  zkuienim  silndho  ohn8  tak6  atikaji  a  nezfistavaji,  a<5  pak  jeden 
8talej§i  nel-li  druliy  nalezen  byva,  m81i-by  tak6  za  ton  pfiCinou  zacatkem 
neb  prvni  materii  kovftv  byti.  ie  se  lehce  s  temi  smiSoje  spolu,  bylat 
by  zajist6  slu§n6ji  m&f  kovftm  zafiatkem  neb  prvni  materii,  ponivadi  jstice 
se  zlatem  neb  s  stfibrem  smigena,  staleji  v  ohni  pfi  nich,  nez-li  merkuryaS, 
stoji,  dopouStSjici  se  tak6  s  nimi  lid  i  kovati,  vsak  se  proto  tady  doko- 
nateho  sjednoceni  nestava,  pon£vadz  od  sebe  zase  rozd&eni  b^ti  mohou 
a  mnohym  pak  je§t6  skrze  smiSeni  merkuryase,  ponevadz  se  mnohem 
lehSeji  od  kovftv  oddSluje,  nez-li  ktery  jiny  z  kovftv  a  toliko  stava  se 
takov6  sjednoceni,  neb  smiseni  kovftv  za  pfifiinou  jejich  poSatku  a  neb 
za&tku,  ze  tak  spolu  jdon. 

Jest  pak  v6c  v&doma,  kterak  se  5astokrat  dva,  tfi  i  Styfi  kovovl 
v  rudach  spolu  smiseni  nachazeji,  k  jist&nu  a  dokonatemu  znameni,  ze 
oni  v  sv6m  prvnim  za6atku  neb  pojiti  jednou  v6ci  jsou  (79)  a  vslckni 
k  nejvyzsi,  to  jest  k  zlatu,  skrze  pfirozeni  a  vlastni  minefe,  mohli  by 
pfivedeni  b^ti,  kdyby  se  byla  pfirozeni  pfekazka  nestala  od  hrubg,  sir- 
nato,  utrejchovat6  a  zemnate  nefiistoty,  kter6  se  pfi  rudach  nachazeji, 
kdy2  se  kovovg  z  t8ch  vySiSCuji  a  leji,  mnoho  smradu,  ilaku  a  neSistot 
od  tSch  se  odhani,  av&ak  od  jednoho  vice  nez  od  druhSho.  Tak6  kdyby 
se  pfirozeni  v  jeho  puosobeni  zkraceni  nestalo,  skrze  vykopani  pfed  do- 
konalou  dozralosti  aneb  kdyby  puosobici  horkost  a  kovni  sila,  neb  moc 
i  parnosti  jmenovanl  materie,  byla  pfilis  brzo  nepronikla,  skrze  skaly 
a  My  zemS,  profess  tak6  v  takovd  formd  musi  zftstati,  kterouz  jsou  za- 
sahli,  nemohouce  juz  puosobenfm  pfirozeni,  daleji  k  sv6  vysosti,  to  jest 
k  zlatu  pfijiti,  jsouce  sproiteni  takovdho  puosobeni.  A  protoz  maji  tu 
za5iti,  kdez  jest  pfirozeni  musilo  pfestati,  necistoty  odddlovati,  coz  by 
tak6  bylo  i  pfirozeni  ucinilo,  kdyby  zamknuti  hor  neb  rud  a  zil  zemS, 
tvrd&ji  bylo  zam5en6  potrvalo,  aby  byla  parnatost  tak  brzo  nemohla  vy- 
niknouti  a  odjiti,  azby  byla  ne&stou  sirnatost  mohla  oddfiliti,  materii  neb 


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22  I.  0.  Zachar: 

zaSatek  k  dozralosti  pfivesti  a  dovafiti,  vedle  pravdho  vyinereni  a  miry, 
vedle  dlouh6ho  pfihodn6ho  casu.  A  ponevadz  jcjfrau  puosobeni  to  nalezi, 
nebyl  by  z  ni  zadny  jiny  kov  nez  zlato,  nebo  pfirozeni  nepfestava  v  nich 
puosobiti,  dokudz  jest6  v  zemi  lezi.  Tak6  jim  na  nicera  neschazi,  nez  ze 
pfilisnost  necistot  pfi  sob6  maji.  Za  takovou  pffcroou,  nemohou  formy 
zlata,  dosahnouti  skrze  prirozeuf,  lee  bade  od  nich  neSistota  oddelena, 
o  cemz  tak6  Da  bore  mluveno  jest.  A  pon&vadz  jistotnfc,  sjednoceni  kovuv, 
a  neb  jich  dokonalost,  v  takovSm  smiseni  neni,  neb  vsecken  jicb  zacatek 
a  prvni  materia,  skrze  pfirozeni  skoagulovani,  ve  vlastni  forme  zavfina 
jest  a  jedno  druh6  rozmnoziti  nemuze,  nebo  pokudz  jedna  kazda  vec  maze, 
bu<f  cista  neb  ne&sta,  zadostiva  jest  v  sv6  tvaf  nosti  zustati,  kteru  jest  skrze 
pfirozeni  dosahla,  leC  by  byla  od  protivu^ho  a  mocnejsibu  porusena. 
A  tak  ponevadz  kovov6  jeden  obecni  zaSatek  a  pojiti  maji,  jako  od  jednoho 
otce  a  matefe  jsuci  zrozeni,  a  toliko  skrze  pfipaduost,  jinou  formu  neb 
tvafnost  dosahuji  a  od  sebe  se  oddfeluji,  a  ne  skrze  prvni  materii. 
A  protoz  jest  tak 6  (?)  vsech  jich  prvni  materie  a  neb  zaftatek 
jedno  a  (79b)  v&ci,  v  hromadu  steklou  a  slitou,  skrze  puosobeni  pfi- 
rozeni, kter&s  ustaviSnfc  zada  nojeistsi  formy,  kterazby  z  vlastniho  pfi- 
rozen6ho  stvofeni  rudy  miti  mfelo  a  to  jest  forma  zlata,  nejvyzsi  a  nej- 
lepsf,  co  kovnimu  pfirozeni  pfinalezi.  A  protoz,  kdyz  takova  Sistotna 
forma,  kteraz  skrze  umfeni,  prostfedkem  pfirozeni,  maze  pfipravena  byti 
a  ze  by  se  k  nedokonalym  kovum  pfisadila,  tehdy  neciste"  nedokonalych 
kovu  bade  pfemozeno,  nebo  ne  necista,  ale  cista  materie  ji  se  spodoba, 
nebo  ona  jest  prvni  formou,  kterazto  takova  materie  jest  stvofena  byla. 
A  protoz  se  vespolek  pfijimajf,  jako  rovn6  s  rovnym  v  neobsahly  cas, 
oddelivse  od  sebe  neSistS,  rovnS  tak  jako  by  feklo:  Ty  jsi  pfislo,  coz  m6bo 
jest  a  mne  pfinalezejici.  Jest-li  ze  by  pak  n6kdo  souditi  chtSl,  ze  by 
takovou  formou  zlato  melo  byti,  coz  obecne  poznano  jest,  jist6  nic,  neb 
jest  vlastni  tfclo  kovni,  z  obecni  materie  vsech  kovuv,  jsouc  formou  zlata, 
skrze  pfirozeni,  v  hromadu  sjednocenou  a  nemuze  svu  forma  rozsifiii 
materii  jinych  kovuv  k  sformov£ni,  nebo  jebo  neni  nic  vice,  nez  jebo 
vlastni  materie,  kteru  jest  obsahlo,  od  nizto  sformovano  je  a  z  niz  roz- 
sifeno  jest  a  ne  dale  na  vsecknu  materii  vSech  kovuv.  A  protoz  jest 
tak6  takova  forma,  pfistrojena  skrze  umfcnf  a  tak  mnoho  vyzsi  a  lepsi  nad 
zlato,  vafena  byti  ma,  jak  mnoho  lepsi  je  obecng  materii  vsech  kovuv, 
v  zlato  sformovati  maze. 

Z  nadepsanych  pfirozenych  pficin,  mob'  by  jeden  kazdy,  dokonald 
pravdy  v  alchymickSm  umeni  nepoznaly,  pisma  filozofflv  za  nepravdomluvna, 
ano  take"  i  za  nevazna  jmiti  a  drzeti  i  pokladati,  protoz  tak6,  jakz  jsem 
nahofe  pfipov6d61,  chci  ja  tob&  vyloziti,  jakym  prostfedkem  jest  umSni 
v  merkuryaSi,  v  zlata  a  v  stfibru. 

Item  v  merkury&si  a  v  sife  a  kterak  v  merkuryasi  duch  jest.  Protoz 
muj  zacatek  at  jest  v  merkuryasi  a  pravim  tobe  v  pravdfc,  co  koliv  o  mer- 
kuryasi psano  jest  a  nachazis,  nemas  tomu  tak  rozumSti,  ze  se  tim 
obecni  merkuryas*  mini,  kteryzto  tak6  jednim  z  kovuv  jest,  nybrz  rozumfcj 
o  merkuryaSovi  torn,  kteryz  vsech  kovuv  pocatkem  a  zacatkem  jest,  nejsa 
v  svym  pfirozeni  zadnym  kovem,  afi  jest  pak  kovniho  pfirozeni  i  kovni 
vlastnosti,  skrze  vliti  planetuv,  ze  styr  jakosti  zivelnich,  v  hromadu  zazity. 


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Alchymiata  Bavor  Rodovsky  z  Hustifan.  23 

Nebo  kdyby  kovem  byl,  nemohl  by  zacatkem  neb  prvni  malerii  kovuv  byti, 
protoz  jest  jiuy  a  rozdilny,  od  o(80)becuiho  merkuryase.  Ant  jest  ani 
borky,  neb  studeny,  ani  vlhky  neb  suchy,  nez  prave  a  mime  stemperovany. 
Tento  merkuryas  jsa  dokonaly  a  dozraly,  jest-li  ze  k  ndmu  prljde  zevnitfnf 
horkost,  kteraz  v  nem  puosobi,  tehdyt  odleti  nespalitedlne  a  neviditedlne. 
A  protoz  tento  merkuryas  v  pravde  filozofove*  duchem  jmenujf,  kteryzto 
take"  i  dusi  se  jmenovati  muze,  protoze  je  hbity  a  rycbly.  Take*  se  jme- 
noje  telem,  pondvadz  dotknutedlny  a  viditedlny  jest.  Jest-li  k  nemu 
prljde  zevnitfni  studeuost,  tehdy  stvrdne  a  bude  skoagulovany  v  zusta- 
vajicf  telo.  A  ty  tH  veci,  ducb,  duse  a  telo  jsou  sjednoceny  v  n6m 
a  jednou  vecf  jsouc,  maji  v  sobe  vsech  styr  zivluv  vlastnosti.  A  ze  on 
jest  zevnitrne  studeny  a  vlhky,  proto  se  jmenuje  vodou,  neb  merkurya§em 
a  za  prfcinou  sv6  teplosti,  byva  jmenovan  vetrera  a  ukazujice  se  zevnitfnf 
borky  a  suchy,  byva  jmenovan  ohnem  neb  sirou  a  za  pfiSinou  vnitfni 
studenosti,  zemi.  A  tak  tim  spuosobem,  merkuryas  a  sira  jsou  zaSatkem 
kovuv,  ne  tak  rozumejic,  aby  se  sira  mela  obzvlaSte  vziti  a  merkurya§ 
t6z  obzvlastue,  ktefiz  obecni  jsou,  aby  se  spolu  smisiti  mely,  to  nic,  nebo 
merkuryas  a  sira,  o  nichz  filozofove"  mluvi,  jsou  skrze  pfirozeni  spolu 
smiseny  a  zazity,  pfedkem  v  tvafnost  a  v  formu  merkuryase,  kteraz  to 
vlhka  a  vodnata  jest,  druhe*  skrze  ustaviCne"  vareni,  bude  zaziti  v  formu 
a  tvarnost  siry,  kteraz  sucha  a  ohniva  jest. 

A  ponevadz  toliko  tuto  o  merkuryasi  a  sire  filozofsk6,  ktefi  delaji 
a  davaji  formu  kovum,  jinaSe  psano  nenachazim  ve  vsech  ucitelich,  nez  ze 
jest  merkuryaS  tezkou  a  Slemovatou  vodou  smfSen  s  sirnatou  velmi  sub- 
tylnou  bilou  zemnatosti,  zazitou  silnym  smisenim,  tak  dluho,  az  se  vlhkost 
s  suchosti  v  kovne*  pfirozeni  sjednoceni  promenf  a  spolu  se  v  jedno  telo 
slozi  a  s  pomoci  pripadng  studenosti  styr  zivelnich  jakosti,  rovne  stempe- 
rovany ch,  v  jednu  podstatu  zmizly  a  skoagulovany.  A  tot  jest  materie 
vsech  dokonalych  Alchymistuv,  kteraz  skrze  vareni,  pfihodnou  horkosti 
a  teplosti,  k  dokonalosti  vzdelana  a  vycistSna  byva,  jsuc  od  ni  odnata 
a  oddelena,  zbytecna  slemovaU  a  zemnata  sirnatost,  spolu  s  prilisnou  spali- 
tedlnou  merkuryasovou  vodnatosti,  tak,  aby  toliko  subtylna,  jasna  a  Sista 
vecna  podstata,  z  obojich  podstat  vlastnosti,  siry  a  merkuryase  pozustavala 
a  v  sobe  zdrzovala  nejcistsi  merkuryas  a  siru 

V  ameni  jest  puosobeni  jednostejne*  pfirozeni,  protoz  jsou  dobfe 
a  pravdu  povedeli  filozofov6 .  Nase  umeni  jest  v  merkuryasi,  v  zlatu  a  v  stribru, 
neb  jich  prvni  zafiatek  jest  roven  tomuto  merkuryasi,  rozumej  tim  spuo- 
sobem, kdezto  pfirozeni  za&na  puosobiti  a  promenovati  v  kov,  kter6zto 
ona,  v  sve"  pHrozene"  lehk6  teplosti,  zsublimovalo  a  vyCistilo  jest,  v  zilach 
skainatych  aneb  v  (80  b)  rudach,  skrze  cistotnou  paru,  jakz  dotceno  jest, 
tou  my  klademe  za  stfibro  a  zlato.  K  tomuto  my  take"  pridavame  stfibro 
a  zlato  a  to  proto,  nebo  my  ncnachazfme  v  nizadne*  veci  na  zemi  aniz 
muzeme  miti  z  ceho  jin6ho,  kovni  silu,  kteraz  by  moc  mela  vzbuditi  vlastni 
siru  tohoto  merkuryase,  skrze  co  by  skoagulovana  byla.  Toliko  jeding 
v  stribru  a  v  zlatu,  nebo  jsouci  z  zemd  vynat,  tehdy  nemuze  v  sebe  vliti 
a  moc  stfibra  a  zlata  miti,  ani  z  sebe  vyhnati  bez  stfibra  a  zlata,  tak6 
neni  zadnym  pfirozenym  umenim  mozn6,  aby  tento  merkuryas  filozofskej, 
dokonany    a    k  sv6mu    konci    pfivedeny   byti    mohl,    aby    staly    byl,    bez 


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24  I-  0.  Zachar: 

stfibra  a  zlata.  A  tak  se  ma  v§d$ti,  ze  nemozn6  um&ni  jest,  aby  skrze 
vafeni,  bez  zlata  a  stftbra,  dosahnuti  mohlo  konce  a  cile,  kteryz  zlata 
a  stfibru  pfinaleil.  Nebo  se  naiemu  umeni  pfirozenych  miner  nedost4va, 
v  nichi  by  zlato  a  stfibro  skrze  vliti,  v  zemi  slozeno  bylo,  z  U  tehdy 
potfeby  muslme  vziti  stfibro  a  zlato,  nebo  tu  najdeme  pravou  moc 
vliti,  k  tomu  nalezitou  neb  pfihodnou.  Ale  ma  se  vfcdeti,  2e  my  k  tako- 
v6mu  merkury&Si  ponejprv  musime  stfibro  pfisaditi,  proto,  ze  jest  utfka- 
jici,  nemoha  velk6ho  horka  snysti  a  tak6  ma  stfibro  tu  moc,  ze  pobne 
neb  vzbudi  pfirozenou  siru,  jmenovan6ho  merkaryaSe,  skrze  coi  sko- 
agulovan  byva  v  formu  neb  v  likafstvi  stfibra  k  dSlani  a  to  se  sUva 
velmi  lehkou  teplosti.  Nebo  kdy  by  se  jemu  nejprv  zlato  pfisadilo,  kteryz 
2ada  siln6  horkosti  a  kdy  by  jemu  pfed  stfibrem  pfisazeno  bylo,  musil  by 
tak6  vedle  sv6  pf fsady  a  vlastnosti  velkou  horkost  miti,  skrze  cozby  mer- 
kuryaS  promenSn  byl,  v  Servenou  siru,  kteraz  by  nebyla  tekutA,  ani  pfi- 
hodna  um£ni  a  neb  k  likafstvi  d Slant  zlata,  nebo  by  jemu  odnata  byla, 
jebo  kofenata  vlhkost  a  bylo  by  to  tak6  proti  vlastnosti  umSnf,  kdyby  se 
pfed  koncem,  to  jest  ta  Servena  filozofska  sira,  mSla  zlatem  figyrovati, 
dokudfcby  jeste  stfibrem  byla,  nebo  beze  vseho  prostfedku  ma  pfedkem 
stfibrem  z  merkuryase  byti. 

Tento  pfedepsan^  merkuryas"  filozofsky  neni  proto  formou  (o  cemz 
mluveno  jest)  nedokonalfch  kovuv,  nebo  kdyby  k  n&mu  nebylo  pfisazeno 
zlato  a  stfibro,  jest  on  sam  v  sv6  merkuryaSske"  bytnosti  i  prvnim  za- 
catkem,  nemajice  kovnich  moci  a  duchuv,  ani  semenatosti,  barvy  a  tvrdosti, 
k  dani  stfibra  a  zlata  kovum,  a£  pak  takov6  pfirozen6  vlastnosti  jest,  ale 
jeStfc  ji  nema  puosobitedln6,  lee"  bude  posilnen  a  k  dokonalosti  pfiveden, 
skrze  vafeni  s  pfid&nim  stfibra  a  zlata. 

Pfiklad  prvni,  zaSatek  (81)  kovuv  tak  dobfe  v  pfirozeni,  jako  v  um&ni, 
jest  podobn^  vodS,  kter^zto  vodfc,  jest-li  2e  se  pfimisi  Safran,  tehdy  se 
smisi  jedno  s  druhym  a  nabude  voda  barvy  §afrann6  a  kdyz  se  tato 
zbarvena  voda,  pfimisi  k  jin6  cist6  vodfc,  tehdy  ji  da  t6z  touz  barvu, 
kteru  jest  od  safranu  dostala.  A  protoz  kdyz  prvni  poSatek  kovni,  totiz 
tento  merkuryas  zbarven  bude,  zlatem  neb  stfibrem  a  jsa  ufixovan  jich 
stalou  moci,  tehdy  se  dale  nebude  moci  s  tou  smisi ti,  zadna  jina  barva 
nedokonalych  kovuv,  nybrz  musi  zustati  vedle  sv6  vlastnosti,  nebo  jsoucl 
duchem  utikajicim,  kdyby  jinac  nelokonalyra  kovum  pfisazen  byl,  tehdy 
by  nepfijal  jich  zacatk&v  neb  vody,  kteraz  na  dile  zustavajici  a  state  jest, 
za  pfiSinou  siry,  kteraz  jej  skoagulovala.  Bude-li  pak  zaSatek  sfixovany, 
s  pfisadou  stfibra  a  zlata,  tehdy  bude  zustavajici  v&Snou  vodou  a  jsuce 
potom  smiseny  s  nedokonaiymi  kovy,  tehdy  tech  zacatek  a  voda  pfijme 
k  80b6  a  smisuji  se  a  tak  s  pfinucenim  spalitedlna  a  ne&sta  materie, 
musi  od  nich  odstoupiti,  skrze  moc  ohnfc.  Ajak  raalo  takov^  zacatek  neb 
voda  a  nebo  merkuryas  filozofskej,  stalou  neb  zustavajici  moc,  bez  pfisady 
zlata  a  stfibra,  nemuze  dostati,  tak  malo  maze  tak6  stfibro  a  zlato, 
rozvazang  a  uveden6  k  prvnimu  zaCatku  byti,  jakz  o  torn  nahofe  mluveno 
jest,  bez  pfiraiseni  tohoto  raerkuryaSe  a  neb  jeho  vody,  o  Semz  tak$ 
zminka  jest.  A  jest  pravda,  coz  filozof  Hali  mluvi,  fka:  Duch  nebude 
skoagulovany  (rozumej  zive*  stfibro)  le5  bude  tfclo  rozpustfcno  (rozum&j 
zlato  a  stfibro)  v  torn  pak  rozdilnosti  casu  neni,  kdy  jest  zlato  a  stfibro 


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Alcbymista  Bavor  Rodovsty  s  Huatifan.  25 

duchovnl  u&n&no  a  rozpuSt&no  bylo  a  muz'  to  rozSifeno  byti  na  obecni 
materii  vsech  kovuv,  jak£  kovnl  moc  a  duch  stribra  ziv6ho  vzdy  vfc  a  vy- 
seji,  b  nim  skoagulovany  a  sjednoceny  byvaji  a  toho,  jeduo  bez  druh6ho 
dov&ti  nemuze,  jakz  o  torn  napred  povedfno  jest.  AS  pak  v  siln6m  ohni 
tece,  v§ak  proto  jest  vSdy  prvni  t£lo,  toho  pozoruj  pH  torn,  kdyi  zase 
vystydne,  nejsouc  prom&n6n6  v  hbity  neb  v  duchovnl  spuosob,  tehdy  tak6 
neni  sjednocen  tim  spuosobem,  jako  Safran  s  vodou,  ac,  jest-li  ze  by  vodu 
zsafraniti  m&l.  A  za  ton  pflcinou,  neni  zadn6  pravdivS  umeni  v  alchymii, 
nez  toliko  v  ziv6m  stfibru,  zlatu  a  stfibru  a  v  pravde  pravim,  ze  v  ziv£m 
stfibru  stojf  vseckna  moc  dotcen6  formy,  ktergho  jest-li  ze  se  miti  ne- 
bude,  nebudes  tak6  moci  miti  z  nfcho  semenatn  moc  stribra  a  zlata. 

S  potfebu  jest  mluveno,  co  jest  merkuryas,  neb  zaCa(81b)tek  vsech 
kovuv,  bez  kter6ho2to  zadny  kov  dokonaly,  ani  v  pHrozeni,  ani  v  umfcni 
nemuze  byti.  A  vsak  jest 6  neni  oznameno  neb  povfcdino,  kde  by  mel  nalezen 
byti.  Zajistl  tot  chovaji  filozofov6  a  velik6  tajnosti  a  skrytosti,  tak,  ze  mezi 
tisici  a  jests  tisici  sotva  jednoho  Pan  Buoh  k  torau  vy  voluje,  aby  v6dki  raohl, 
kde  ma  hledati  casto  jmenovanlho  merkuryaie  filozovsk6ho.  AC  pak  mnozi 
jsou  o  torn  psali  a  piSf,  v§ak  obvzla§tn§  nacbazim  jednoho  filozofa,  ten 
tim  spaosobem  okazuje  takovgho  merkuryaSe  hledati  a  pravi,  ze  jest  po- 
nejprv  vSemohuci  Pan  Buoh  stvoHti  ra&l  zemi  rovnou,  sprostnou  a  tudnou 
i  uiitednou  neb  plodnou,  bez  kfemene,  pisku  a  kamene  i  dolflv,  ale  skrze 
vliti  planetuv  a  puosobeni  pfirozeni,  ze  jest  se  juz  zem6  promdnila  a  zm6- 
nila,  v  rozliSnG  tvafnosti,  ze  vnitfnfi,  tvrdyra  kamenim,  vysokymi  horami, 
neb  vrchy  a  hlubokymi  doly,  vnitf  rozlicnymi  vficmi  a  barvami  a  vzla§t£ 
kde  jsou  rudy  sedmi  kovuv,  s  svymi  zacatky  a  a  v&cmi  tychi  zaSatkuv, 
ze  jest  tu  zeme  docela  promenSni  sv6  prvni  tvafuosti  vzala.  A  ze  jest  se 
pfitrefilo  za  takovymi  pficinami,  pfedkera  jsa  zemS,  tlusta,  velika,  hluboka, 
dluha  i  siroka  v  sv&n  shroraazd&ni,  ze  jest  tak6  ustavicnym  puosobenim 
8lune5n6  horkosti  v  ni  u6in6na,  parnokoreSna  parnatost  a  du§na  teplost, 
kteraz  jest  vsecknu  zemi,  az  do  gruntu  prosla  a  pronikla.  Nebo  zem6 
sama  v  sobfi  studena  jest  a  bez  vnitrni  vodnatg  vlhkosti  neni  a  odtud 
vtisknuta  sluneSna  horkost  jest  spuosobiia,  silny  dym  a  neb  paru  mnohu 
mhovou  neb  vfctrnou,  kterazto  jest  v  zemi  zavfena  byla  vedie  prodlouzen^ho 
fcasu  t6ch  jest  mnoho  bylo  a  naposledy  tak  silne,  ze  jest  ji  zem6  dyleji 
nemohla  zanechati,  ponevadz  vzdy  vSelikg  paruatosti,  z  prirozeni  sv6lio, 
zadaji  se  vzhuru  vytisknuti.  Naposledy  pak  v  nfckterejch  mistech  zemfi, 
kdez  jest  se  takovejch  parnatosti,  mnoho  spolu  shromazdilo,  tu  jsou  tak 6 
dil  zem§  vzhuru  na  hromady  vyvrbly,  tuto  i  onde  vrchy,  hory  a  doly 
sdelaly,  v  tech  pak  mistech,  kdez  takovf  vrchov6,  hory  a  dolov6,  sd&lani 
jsou,  tak6  jest  tu  zeme  nejlip&ji  horkosti,  studenosti  a  vlhkosti  zvarena, 
smisena  a  stemperovdna,  pro'oz  tak^  v  takovejch  mistech,  bejvaji  nejlepsi 
rudy  nalezend.  Kde  pak  zemfc  rovua  zustava,  tu  jsou  se  neshromazdily 
takov6  parnatosti  a  dymov6  a  protoz  tak6  v  takov6  zemi,  nebyvaji  rudy 
nalezeny.  Vyvrzeua  pak  zeme,  obvzld§tue  kde  je  slemovata  a  jilovata  i  tuSna 
byla,  tu  jest  vlhkost  8  hury  dolu  prosla,  (82)  odkudS  jest  zase  zm6kla 
a  potom  se  spuosobem  t&sta  tuze  spolu  s  sadila  a  spekla  a  skrze  vysuseni 
sluuce  v  prodlouzen^m  casu,  vzdy  se  vice  stvrzovala,  tvrdla  a  pekla  a  na- 
posledy    pak  v  tvrdost   kamene,    neb    skaly    uvedla,    kterazto    zeme  jeStft 


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byG 


26  1.  °-  Zachar: 

kfehka,  kruta  a  lamava  jest  aneb  zustavse  dobrym  pfskem  neb  malym  ka- 
menim,  jako  roznov6(!)  spolu  se  drzici.  Ta  zeme  jest  v  tufinosti  hubena, 
sucba,  majici  vlhkosti  pfiliS  raalo,  byla,  protoz  jest  se  neraobla  s  dostatkem 
v  hromadu  spici  a  sloziti,  zustavse  tak  knulovata  (!)  jako  nerozdfclana  kase, 
aneb  jako  mtikovate*  a  nebo  brudnate*  tSsto,  malo  jstice  polite,  nebo  zadna 
zeme  nebyva  kamenem,  leC  prve"  bude  tu£nou  slemovatou  zemi  a  dobfe 
s  vlhkosti  smisena.  Neb  po  vyscbnuti  vody,  skrze  borkost  slunce,  musi 
vlhkost  zemi  po3polu  zdrzeti,  jinacby  byla  a  zustala  sypka  a  kfehka, 
rozvalujice  se  zase  od  sebe  a  co  jest  ji  jest 6  dokonale  uestvrdlo,  muze 
se  jestS  do  dnesniho  dne,  skrze  ustaviSn6  puosobeni  prirozeni  a  slunecn6 
horkosti  stvrdnuti  a  v  kamen  obratiti. 

Take*  byvaji  v  zemi  dotfieni  dymove*  a  pary,  ktere*  se  tepruv  vzdglali 
z  jakosti  styr  zivluv,  vlhkosti  zemft  zavfene*,  skrze  prirozeni  a  vliti  slu- 
neSne*  i  jinych  planetuv  puosobeni  spekli  a  zasahse,  vodnate*  parnatosti 
•  cistou  a  subtylnou  zemskou  podstatou,  tehdy  z  tobo  byva  zpuosoben 
merkuryaS  filozofsky,  jsouc  pak  povyschly  a  v  ohnivou  zemskou  subtylni 
tvrdost  uvedeny  bude,  tehdy  byva  z  toho  vzdfilana  sira  filozofska.  Zajiste* 
tato  predpovfcdSna  fe6  ozuamuje  nam  dokonalou  cestu  k  hledani  i  k  najiti 
tohoto  merkuryase,  v  hojnosti  nachazi,  kde  se  rudy  lami  (!)  vsak  proto  od 
male'ho  po5tu  lidi  poznan  byva.  Nenit  on  zlatem  neb  stfibrem,  anebo 
obecnim  merkuryasem,  ani  zadnym  jinym  kovem,  neb  siron,  utrejchem, 
vitrolii,  lazurem  ani  spatem  a  neb  z  tfcch  jakou  jinou  materii,  nybrz  jest 
jakz  filozofove'  pravi,  parnatou  podstatou,  ze  styr  zivluv  vodnatou  a  cistou. 
AS  pak  pfi  vsech  kovfch  a  rudach  nalezen  byva,  vsak  je  proto  pfi  kovich 
nedokonalych  nedozraly,  protoz  se  ma  nejbezpeSn&ji  hledati  v  rudach. 
kdez  stfibro  a  zlato  jest.  A  jakz  on  pravi,  kdyz  tento  merkuryaS  bude 
k  sv6  tvrdosti  pHvedeu,  ze  byva  filozofskou  sirou,  coz  se  nemaze  ncz 
skrze  stfibro  a  zlato  stati,  kter^z  on  zdrzuje  neb  obsahuje,  jsa  k  tomu 
sublimovau;  skrze  ustavicne*  pHrozene*  zaziti,  v  sv6  vlastni  minere  slunecnou 
horkosti.  0  nebesky  Pane  Boze,  ukazati  ra5  toliko  tSra  v&ficim  (?)  t&m,  ktere* 
chce§  uv6sti  na  cestu,  tob$  lfbeznii. 


0  torn,  kterak  kofen  vsech  kov&v  jest  tucnd 

vlhkost,  skrze  parnatost  shrom6zdSn&,  od  obo- 

jiho  prirozeni,  toti2  merkury&Se  a  slry,  a  jest 

podstata  parnatSho  a  vodnatSho  dymu. 

Druhy  traktdt,  KryStofa  PauSle,  o  kamenu  filozofskem. 

Jest  v  cestd,  Se  n&kteri  posilnuji  toliko  moc  stfibra  a  zlata,  v  jich 
vlastni  podstatS,  tak,  ze  pfedkem  nevytahuji,  jich  specie*  pHrozeni  apotom 
je  posilnuji,  nybrz"  berou  zlato  neb  stMbro,  jakz  sami  v  sob6  jsou  a  po- 
silnuji tech  duchy  dvojim  zpuosobem.  Jedni  berou  jeden  dil  vitrolium, 
jeden  dil  sanytru,  jeden  dil  ledku,  upou§t6jici  vodnatost,  az  by  rozvazujici 
gilni  duchove*  vystupovali,  tehdy  tern  predkladajf  Cistou  destilovanou  vodu 
a  do  te*  zenou  silnym  vohn&m  duchy,  t&ch  pak  duch&v  cini  mnoho.  Potom 


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Alchymista  Bavor  Rodovsk^  s  Hustiran.  27 

tak£  berou  druh6  duchy,  totiz  vina  dobfc  vyCisten^ho  a  subtylne  zdesti- 
lovangho,  skrze  Balneum  Marie  a  neb  jinace,  toho  berou  stvrtku  k  jedn6 
libfe  silne"  vody,  do  veik6  kolby  a  staveji  na  ni  Alambik,  dobfe  zaluto- 
vany  a  nechaji  toho  tak  stati  v  student  vod6,  vafice  to  tak  dloubo,  az 
samo  vfiti  prestane  a  kdyz  jiz  vice  nevfe,  tehdy  stavSji  kolbu  do  Balneum 
Marie  a  destiluji  vodu  tak,  pokudz  by  duchov6  jestfc  vlhcl  zustati  mobli. 
T$hdy  lejf  zase  vodu  na  n$,  kterou  jsti  prve  z  nich  stali  (!)  a  ddlajf  jako 
prve  az  po  sedm  krat  a  vzdycky  destiluji  malym  ohnem,  tak  dloubo,  az 
se  vie  destilovati  nechce,  nybrz  na  dn6  jako  olej  zustane.  Takovy  olej 
davaji  do  sklenice,  jenz  slove  Matrix  a  jest  spuosobu  tfiroh6ho  krize,  kteraz 
jest  na  pfic  pul  drub^  pidi  a  jedn6  pidi  zdyli  a  zamykaji  tu  peceti 
Hermesovou,  po  zamceni  cini,  aby  jim  duchov6  do  jednoho  rohu  vystoupili, 
po  torn  ji  obrati,  aby  duchov6  do  druhGho  rohu  vstoupili,  a  to  £ini  tak 
dloubo,  az  duchovg  pfestanou  vystupovati,  nybrz  na  dn6  zustanou.  A  takovi 
ducbovg,  ze  by  m61y  tyngovati  syrovy  merkuryas  a  to  vse  proto  fiiui, 
ze  pravi  Abystotelbs  v  stvrtych  knihach  Metheororum,  ze  jsu  t&la 
kovuv  pfijali,  nektere"  kovni  moci  a  jmenovitS  i  Atramenta,  jako  vitriol, 
sanytr  a  alaun  (83)  a  jinych  vice,  kter6z  z  zem6  pochazeji  a  jmenovite 
vseckni  ti,  ktefi  v  sobd  maji  sirnatost,  nebo  v  sire  jest  kovni  moc,  kteraz 
koaguluje  ruerkuryase.  A  takovi  veci  maji  tak6  mnoho  kovnfcb  moci 
kovnc  (!)  a  za  pficmou  takovi  moci,  kter£  v  nich  jsou,  berou  jich  duchy 
a  subtylnSjsi-li  takovi  duchovg  jsou,  tak6  silnSji  puosobi  a  veci  moc  maji. 
Nebo  pravi  jeden  uditel,  a  jest  zjevue  pravda,  ze  ty  veci,  kter6  v  sv6m 
pfirozeni  lezi,  maji  v  sobS  moc  a  byvaji  vyfiistSny  a  vytazeny,  z  sv6 
prirozenosti,  ze  byvaji  stokrat  mocnejsf,  nebo  se  odd&luji  rychli  duchov6 
od  svych  brubosti  a  spuosobuji  se  ti,  ze  jests  subtylnSjSi  byvaji,  nez-li 
jsou  prve  pfed  vytazenfm  byii.  £e  pak  takovi  duchov6  pfihodni  jsou 
v  alchymii  a  obvzlaste  prostfedni  kov,  jakoz  jsti  vitriol,  sanytr  etc., 
o  Cemz  vypisuje  Albertus  *)  v  patych  knihach,  pisic  o  minerach 
v  ka :  2  kdezto  pravi :  ,Jest  potfebi  piln6ho  setfeni  pfirozeni  pro- 
stfednich  kovuv  k  promfinovani  rud,  nebo  v  nich  stoji  velk6  umSni,  tftch 
ktefi  pracuji,  v  promdnovani  kovuv,  jeden  v  druby.  A  to  jest  vseckno 
proto,  ze  jich  duchov6  nekterg  sirnatosti  v  sobS  maji  hofici  a  tak  ova 
sirnatost,  neb  olej  na  tost  ma  v  sobS  kovni  moc,  nebo  takova  sirnatost 
(jakz  o  torn  prve  psano  jest)  koaguluje  kovy  a  protoz  jest  znameni, 
ze  v  nich  jsou  kovni  moci,  ktere*  jsou  v  zemi  nabyly,  z  dehoz  pochazi 
tajny  kus,  jako  z  vina,  ponfcvadz  se  vytahuje  nfiktera  olejnatost,  ktera 
hofi,  jestit  tehdy  podobna  sife  a  jest  v  ni  tak£  daleji  veika  moc 
kovniho  pfirozeni,  kterou  je  obvzlastnS  z  zemfc  k  sobe  pfijala.  Jsou  pak 
takovg  olejnatosti  a  duchovS  mnohem  hbitej§i,  nez-li  jinych  vfcci.  Ma  se 
pak  v&deti,  ze  takovi  duchov6,  jakz  text  pravi,  v  alchymii  a  jest  pravda, 
kterai  pochazi  z  rostoucich  veci  a  hovad,  ty  nejsou  uziteSn6,  v  alchymii, 
pon&vadz  v  sv6m  rostoucim  pfirozeni  jsou,  nybrz  musejit  pfijiti  skrze 
mnoh6  destilovani  a  vycistovani  k  kovni  pfirozenosti  a  tak  by  se  teprv 
hodili  k  alchymii  —  a  tak  jest  toliko  jeden  kamen  a  jeden  grunt  naseho 
um&ni,  totiz  kovni  moc.  AS  pak  Casern  k  tomu  brany  byvaji  rostouci,  neb 


*)  Albertus  Magnus,  kniha  o  pdti  materifch  miaeriiln^ch  nCe*kd  Alchymie* 


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28  I-  0.  Zachar: 

zivo£i§n6  v&ci,  avsak  nezustavaji  v  sv6m  rostoucim  neb  zivo<5icbn6m  (1)  pH- 
rozeni,  nybrz"  byvaji  promen&ny  v  kovni  pHrozenost  a  sirnatost,  kteraz 
v  sobfi  zdrzuje  kovni  moc.  A  protoS  jest  tak6  feki  Fbbabios  v  ka  20: 
svych  otazek,  jest  pry  nemoznG  koagulovati  merkuryaSe  bez  siry  a  neb  bez 
v&ci  simat6,  kterazby  sirnatou  pHrozenost  v  sobe  mela,  (83b)  nebo  sira 
jest  koagulovanim  merkuryaSe.  A  pon&vadz*  a  vin£  jest  kovni  sirnatost 
a  horici,  protol  jest  tak6  v  nfcm  i  kovni  pHrozenost  a  za  tou  pfi&nou  jsti 
nfckteff,  ze  v  vinu  a  v  zlat$  neb  v  stfibru  pracuji,  vytahujic  z  vina  jeho 
hbity  ducb  a  posilnuji  tim  moc  zlata,  tak  ie  tim  duchy  figiruji,  z  Sehoz 
dale  byva  rozmnozena  a  rozSifena  tynktura  zlata.  A  jest  jistS  velikg  podo- 
benstvi  mezi  dnchy  vina  a  zlata,  nebo  jsou  na  oto  stranS  hork6ho  pHro- 
zeni  a  protoz  se  figiruji  duchy  vina  ne  odlouSenfc  se  zlatem,  ale  ma  se 
vfcdfeti,  ze  duchovS  prostfednfch  kovuv,  jako  vitrolium,  sanytr,  ledek  etc 
jsou  figfrovanejsi  a  vice  hrubi  se  zlatem,  nebo  pochazeji  daleko  blizeji 
z  jednoho  gruntu,  nez-li  z  miner  kovnich.  Nebo  duchov6  vina  pochazeji 
z  rostouciho  pfirozeni,  a5  pak  duchovg  vina  jsou  hbitejsi  a  subtyln&jSi 
a  protoz  skladaji  nSktefi  oboje  duchy  v  hromadu,  tak  aby  se  duchovS 
vitrolii  pfipojili  k  duchum  vina  a  tak6  aby  zhrubnateli,  jedni  s  druhymi 
a  Sini  je  tak6  pfijemn&jsi  ziatu.  Ale  musi  v  pravdS  byti,  ze  kdo  chce 
v  takovych  v&cech  pracovati,  musif  nejsilnej§i  duchy  a  nejCisCi  veci  k  tomu 
brati,  tak  aby  duchy,  na  nejcisSi  vy§i  vyCistil,  prve  nez  by  je  figiroval,  se 
zlatem  a  neb  s  stHbrem.  A  protoz  se  musi  vziti  nejsiln6j§iho  vina, 
kter6  Cistotn^  a  p&kng  jest,  sladkS  a  chutn6,  z  tohot  se  mnsi  nejhbi- 
tfcjsf  duchy  vytahntiti,  aby  beze  vsi  vodnatosti  byli  a  s  tfimi  musi  potom 
jich  feces  vySistovati  a  je  zase  oddfclovati  a  5istiti  vieckny  Styry  zivly 
a  potom  je  tepruv  rektyfigovati  a  tak  tepruv  zajist6  bndou  miti  prav6  puo- 
sobeni.  Jak  pak  takov6  puosobeni  se  stava,  toho  ja  zanechavam,  nebo 
o  torn  mnoho  pise  Rex  Alchymie  i  Rupesoissa*)  a  tut  se  nachazi  o  torn 
v  hojnosti  napsano,  kdo  chce  v  to  hlubokyra  rozumem  nahlidnouti  a  daleji 
tomu  vyrozura^ti,  bude  sob£  moci  takov6  spisy  pfe£isti  a  tak  jest  nahofe 
napsano,  kterak  nfckteH  zlato  posilnuji,  prostfedkem  duchuv,  ktefi  v  sobfc 
obsahuji  kovni  moci  bez  rozvazani  a  rozlomeni  zlata,  nevytahujic  hbitou 
podstatu  zlata,  ale  ja  pravim,  kterak  nektefi  posilnuji  zlato,  bez  vytazeni 
jeho  podstaty. 

Jsout  zajistg,  to  ty  nebesk6  moci  a  semenatosti,  tak  pfedkem  bez 
kovnich  moci,  puosobice  v  materii  (84)  spodnich  veci,  jako  skrze  sv6  n$- 
jak6  nastroje  a  sp6§n6jsi-li  pak  materie  jest,  tim  tak6  subtylnSji,  hbit&ji 
a  silneji  puosobi  a  protoz  puosobi  takov6  moci  mnohem  vejseji  a  subtylnSji, 
v  nejhbitfcjsi  pod^tatS  zlata,  nez-li  kdyz  zlato  samo  v  sobe  zustava.  A  za 
tou  pfiSinou  jsou  nfiktefi  alchymistovS,  ktefi  je§t6  hloub&ji  sv6  dilo  zaSinaji, 
predkem  vytahuji  zlata  moc  a  jeho  semenatost,  aby  je  tudy  zase  mohli  k  jeho 
kofenu  a  kmenu  pfiv6sti  a  uCiniti  tim,  Sim  jest  prve  bylo  a  neb  odkud  jest 
poslo.  Nebo  odkud  n&ktera  vec  zrozena  jest,  tirat  tak6  i  rodi,  nu,  zrno 
jest  poslo  a  zrostlo  z  kofenu,  s  polu  s  travou,  a  protoz  malit  roditi, 
muait  se  zase  k  sv6mu  kofenu  navratiti,  to  se  pak  stava  skrze  shnojeni, 
nebo  tak  pochazi  k  sv6  semenatosti  a  tak    skrze    shnojeni   byva  odevfena 


*)  Rupeacisa  v  „K.  o  d.  u.  ch.a  na  sir.  199  b. 


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AlchymisU  Bavor  Rodovsk^  z  Hustiran.  29 

moc  obilna,  semenice  se  v  zemi  v  kofen  a  skrze  kofen  pfijima  vice  moci 
z  zeme  a  tu  k  sobe  pHtahuje,  vedle  sve*  prirozenosti  a  tak  byva  jeho  moc 
posilnfcna,  ie  vice  uzitku  pfinasi.  Procez  psano  jest  v  Evangelium,  aS 
bude-li  zrno  umrtveno,  tehdyt  mnohy  uzitek  pfinese  a  protoz  musi  kazda 
vec  umfiti,  aby  zas  za  pfiSinou  sve*  prirozenosti,  mobla  k  semenatosti 
a  k  korenosti  pHjfti,  aC  ma-li  jinafte  uzitek  pfin6sti.  Nebo  takovou  kofe- 
natostf  a  semenatosti  daleji  k  sobe  pfitahuje  z  zeme  jinn  silu  a  moc, 
odkndz  se  rozmnozuje,  coz  by  jinaSe  byti  nemoblo,  kdyby  ta  vie  v  sve* 
brnbosti  a  zamcena  zustavena  by  la  v  sve*  semenatosti,  ale  kdy5  zase  pfi- 
chazi  k  sbnojeni  zemfi,  tehdy  k  sob&  pfijima  mnohe*  jine*  semenatosti 
a  moci.  Tak  tak6,  tim  spuosobem  mat  semenatost  a  moc  zlata  posilnena 
byti  a  maliC  mnohe*  jine*  kovni  moci  k  s  »b6  pfitahnuti,  musiC  tehdy  take* 
k  8v6mu  kofenu  a  k  zelenatosti  pfivedena  byti,  odkndz  jest  ponejprv 
po§lo,  aby  tndy  daleji  mohlo  jine*  moci  a  ally  k  sobe  pfitahnouti.  A  takov^ 
kofen  neni  nic  jin6ho,  nez  jakz  na  hofe  psano  stoji  o  zrozeni  kovuv, 
nez-li  vlhkd  a  tutnd  parnatost,  shromaSdena  z  obojiho  pfirozeni,  mer- 
kuryase a  siry.  A  protoz  nfiktefi  alchymistove*  kalcinuji  zlato  a  napajeji 
to  nekterymi  olejnatostmi  aneb  duchy  *)  tak  dlouho,  az  takove*  hbite*  pfi- 
rozeni, zlata  z  n&ho  vjtahnti,  a  potom  je  vafi  a  napajeji,  to  delaji  n&- 
kolikrat,  nekterymi  duchy  a  figiruji  to  s  tim  az  jeho  semenatost  velmi 
hrubft  posilni,  (84  b)  a  z  toho  tynkturu  udelaji.  A  takove*  puosobeni  neni 
jinace,  ne£  jako  mu2ske*  semeno,  afi  pak  to  velku  moc  ma,  vsak  zas  byva 
bez  muzskSho  t&la  pfijato  a  tak  dale  vafeno  a  zazivano  ve  vsech  mistech 
tela  a  kdyby  n&lezite*  bylo,  pfijalo  by  vice  duchuv  k  sobS  a  byla  by  rozmnozenal 
jeho  semenata  moc  tak  silnS,  ze  by  naramnS  silny  clovfck  z  toho  by 
a  silnejii,  nez-li  jinace  a  mohlo  by  tu  moc  tak  rozmnozovati  a  posilnovati, 
ze  by  take*  z  toho  tak  velik^  flovek  mohl  byti,  jemuz  by  se  rovn^ho  najiti 
nemohlo,  aS  jest-li  ze  by  jemu  dosti  k  tomu  pfirozeni  dano  bylo.  Tim 
spuosobem  take*  jsou  vytahli  filozofove*  nejhbitejsi  materii  zlata  a  tu  jsou 
zamkli  i  rozpustili  v  skknici,  s  nekterymi  hbitymi  duchy  a  kovnimi  mocmi 
rozpoustejic  a  koagulujic  te*  tak  dlouho,  a£  mnoho  sily  a  takovych  duchuv 
k  sobe  pfijme,  potom  je  figiruji  a  tim  spuosobem  jsouc  pfistrojeni,  take" 
tynguji  velmi  mnoho  nedokonalych  kovuv  aneb  merkuryase  a  tak  ova  hbita 
materie  zlata  slove  v  aichymii  merkurydS  filozofsky,  kter6ho£  vsickni 
filozofove*  hledaji.  Aft  pak  mnohe*  jine*  cesty  jsou  k  rozmnozeni  zlata,  vsak 
tato  cesta  jest  nejlep§i,  aby  se  zlato  k  ntjspiin&jHmu  vlastnimu  merku- 
rydii  privedlo,  nebo  tak  se  pravS  nasleduje  pfirozeni,  jakz  na  hofe  psano 
jest  a  pfijima  pfirozeni  merkuryaSe  smisen^ho  s  sirou  a  vafi  se  to  spolu, 
tak  dlouho,  az  se  naposledy  hruba  simatost,  docela  od  nich  oddfiii  a  toliko 
cisty  a  jasny  merkuryai  tu  zustane  a  ten  byva  potom  formovany  v  zlato. 
A  tak  tim  spuosobem,  kdyz  pfirozeni  dava  toliko  forrau  zlata  v  nej&Scim 
merkury&si  a  tak  take*  musime  my  i  moc  a  forma  semenatosti,  toliko  spojiti 
v  nejeisci  merkuryas  a  v  nejeistsi  podstatu  merkuryase.  Nebo  takova  sub- 
tylna  podstata  jest  pocetlm  formy  zlata  i  take*  duch  a  moc,  z  kter6z 
forma  zlata  ma  sve*  pojitf.  A  protoz  pfed  sebe  b6fe  Gebe,  kral  arabsk^, 
merkuryase  a  u&  se  z  nfcho  brati  nejsubtylnejsi  podstatu,  totiz  aby  se  na 


*)  Rozumej  tely  duchovnimi  6i  alchymick^mi  preparaty. 


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30  I.  0.  Zachar: 

nejfiistsi  prist rojil.  Ale  raa  se  v£d£ti,  ze  takovy  merkuryas  juz  docela 
a  vsecek  jaz  pfistrojeny  jest,  skrze  pfirozeni  y  zlatu,  velmi  hbity  a  mnohem 
hbitejsi  a  subtylnfcjsi,  nez-li  ho  my  sami  muzeme  pfistrojiti.  A  protoz  tak6 
pravi  Ferarius  v  ka  26:  ti,  ktefi  chtejf  nasledovati  pfirozeni,  nemaji 
brati  samotn^ho  merkuryase  a  samu  siru,  nybrz  merkuryas  a  slru  hoed 
spolu  slozenti,  ne  obecni  siru  ani  merkuryase,  nybrz  ten  ktery  jest  pfi- 
rozeni  v  hromadu  (85)  spojilo,  dobfe  sd&lalo  a  zvafilo  sladkou  tekutosti  a  to 
neni  nic  jin6ho  nez  zlato,  nebo  v  torn  jest  se  stalo  velmi  kibitz  sjednoceni, 
merkuryase  a  siry,  fiehoz  jinac  zadny  nemuze  skrze  um&ni  dovtati  a  spuo- 
sobiti,  jako  pfirozeni,  nebo  proc  podobne,  jak  jest  pfirozenl  takov6  sjedno- 
ceni,  nejhbitfcjsiho  merkuryaSe  a  siry,  vzdelalo,  pro  zrozeni  zlata  a  neb 
pro  poSeti  formy  zlata,  takt  jest  tak6  takov6  sjednoceni  pro  dobr£ 
umeni,  pro  poSeti  a  rozmnozeni  moci,  ktera  se  v  takovS  hbit6  materii 
sklada  a  do  ni  vtahuje  z  duchuv,  jakoby  se  forma  zlata  v  to  vpojila. 
A  protoz  pravi  Senior,  ze  jsti  starl  tynkturu  delali  ze  zlata,  nebo  jest 
fixovana  a  zustavajici  podstata  a  protoz"  tak6  pravi  i  Avicena,  takov6 
siry,  z  nichzto  pfirozeni  pnosobi  zlato  v  zemi,  my  nemame  na  zemi,  leS 
v  zlatu  a  neb  stfibru.%  A  protoz  pravi  Gkbr  v  sv6  SumS:  Takovy  mer- 
kuryad  vytahuje  se  z  obojich,  z  merkuryase  a  z  dokonalych  kovuv  a  neb 
dokonal6bo  kovu.  A  protoz  jest  nejlepM  merkuryas  ze  zlata,  neb  to  jest 
prava  minora  umgnf  aneb  tynktnry  a  takovy  merkuryas  jmenuje  se  ko- 
fencm  a  zacatkem  tynktury  a  umeni.  A  protoz  pravi  Gbbb  v  sv6  Same 
kap.  I  :  Edo  nevi  zaSatkuv  pfirozeni,  od  toho  jest  vzdaleno  toto  urafcni. 
Take*  se  to  dale  vfcdeti  ma,  3e  tento  merkuryas,  kdyz  jest  hotovy,  ukazuje 
se  bily,  ac  pak  prve  v  sv6m  vytahovani  ukazuje  se  v  rozlicnych  barvach, 
jako  v  zrani  ovoci,  prve  nez  sezraji,  mivaji  rozlicn6  barvy,  nyni  zeleng, 
zlut6  etc.  a  potom  naposledy  kdyz  sezraji,  dosahuji  jich  vlastni  barvy 
a  tu  sob6  zfistavaji.  Tak  jest  tuto  takg,  kdyz  se  spatfuje  vytahovani  spes- 
n6ho  merkuryase,  tehdy  se  pfedkem  ukazuji  rozli£n6  barvy  SernS,  zelene 
a  jin6  etc.  naposledy  pak  jeho  vlastni  barva  pfichazi  totiz  bila,  neb  jaki 
Geber  pravi,  ie  jest  to  vlastnost  siry,  aby  zlutila  a  protoz  jest  zlato 
zlute"  a  kdyz  pak  sira  skryta  byva  a  merkuryas  se  zevnitr  spatfuje,  tehdy 
je  bily  a  tak  jest  bila  jeho  vlastni  barva  a  tehdait  byva  nejcistotnfcjsi 
merkuryas  a  protoz  pravi  Basis,  ze  b&ost  a  kfistalova  cistotnost  jsou 
jeho  posledni  znameni  a  tak  se  ma  pilnS  getfiti,  kdyz  jifc  merkuryai  zacina 
ze  zlata  kvisti,  tehdy  jest  takova  barva  znamenim  jeho  kvetu  a  vychodu. 
Nebo  tak  jest  zlato  zase  v  svuj  koren  uveden6  a  zase  jest,  k  prvnimu 
stupni  neb  gruntu  pfivedeno,  skrze  kteryz  jest  prve  zlato  poslo  a  vedeno 
bylo  k  sv6mu  konci  a  kofenu,  podobnJ  rostoucim  vScem  a  to  jest  coz  se 
pravi,  zlato  kdyz  se  to  byva,  byva  poruseno  a  zelena  se  zase  k  ovoci  (85  b) 
a  takovy  merkuryas  slove  zjevne  kamenem  filozofskym.  A  na  ten  musi  se 
velky  pozor  a  velika  p6ce  miti,  aby  se  ten  ihned,  kdyz  vcbazi  k  fixovani, 
zasadil  a  zachoval,  aby  pryc  neuletfcl  a  tak  nezmizel,  nebo  jak  sp&sne 
hotovy  jest,  jest-li  2e  se  ihned  figirovati  nebude,  tehdy  vylitne  a  zmizi 
a  ont  jest  tou  materii,  z  nizto  pochazi  tynktura,  mohouc  pHjiti  moc  zlata 
a  aby  se  ten  nezmeskal  fermentovanim  s  jeho  telem,  to  jest  s  jin^m  fixo- 
vanym  zlatem.  Nebo  o  torn  pi§e  Ovidius  o  starych  mudrcich,  ktefi  by  se 
cht&li  zas  obnoviti  aneb  zmladiti,  ti  aby  se  dali  rozsekati  a  vaHti  i  k  do- 


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Alchymista  Bavor  Rodovsky  z  Hustifan.  31 

konatemu  uvafeni  a  nic  dal  tehdaz,  ze  se  oudove*  zase  sjednoti 
a  zmladnou.  Ale  kdyby  ponocny,  6as  dokonateho  dovafeni,  ze  by  se  oudove" 
rozvazali  v  parnatost,  obmeSkal,  anizby  kdy  zase  ozili  a  to  nevyznamenava 
Die  jinGho,  nez  vafeni  a  dilo  zlata,  k  pfivedeni  je  zas  k  sv6mu  kofenu, 
to  jest  v  jeho  roerkuryas,  nebo  jest  pHjfmajfci  moc  neb  ducha  a  kdyz  tyz 
merkaryas  zas  pfichazi  a  vytaien  jest,  jeat-li  ze  se  ten  hned  nesfigirnje 
a  neschova,  n^brz  budes  dyieji  vaHti  nepotfebnfc,  tebdy  nebude  z  nSho 
nic  a  pomine.  Take*  jest-It  ze  se  jebo  casu  nedocka,  az  by  k  dokonalosti 
pfisel,  neni  zajiste*  dobfe  a  protoz  se  musi  velka  pilnost  miti  v  pHstrojeni 
takov6ho  merkuryase,  nebo  rovne  jak  jest  v  pHrozeni,  tak  jest  take* 
i  v  umeni,  jest-li  ze  jest  merkaryas  v  pHrozeni  nedobfe  pfistrojeny,  tehdyt 
z  neho  zlato  nebude,  tak  jest  t6z  tuto,  jest-li  ze  se  dobfe  merkuryai  ne- 
pfistroji  ze  zlata,  tebdy  z  n£ho  nebude  zadna  tynktura.  Take*  spatfujeme 
to  dobfe  y  vafeni  v§ecb  jin^ch  veci,  kdyz"  ty  dokonale  dovafeny  jsou,  ne- 
vezmou-li  se  od  obnS,  ze  se  pfevafuji  a  kazi,  pakli  nebudou  dobfe  dova- 
feny, ie  se  take*  nebodi  a  protoz  se  ma  s  pilnosti  Setfiti  v  torn  um&nl 
dokonai6ho  dovafeni  merkuryase  a  to  neni  jinac,  nez  kdyz  se  ukaze  v  sve* 
belosti,  cistote  a  jasnosti  a  to  jmenuji  filozofove*  prvni  materii  kamene, 
to  jest  prvni  materii,  z  ktere*  se  d£la  tynktura,  nebo  tehdaz  jest  materie 
cista  a  iistotna,  beze  vsi  pfisady  ucin&na  a  takC  jsou  iivlove*  oddftleni 
a  odlozeni,  to  jest,  ie  je  zlato  tehdaz  k  nejvyzsi  hbitosti  pfivedeno  a  jest 
zase  pfivedeno  k  sv6mu  pravgmu  kofenu,  skrze  cozby  k  sobe  pfijiti 
a  pfitahnouti  mohlo  nmoho  jinych  duchuv  a  moil.  Podobne  jako  zrno, 
ktere*  ma  ufcitek  vydati,  to  musi  zase  k  sv6mu  kofenu  pfijiti,  prostfedkem 
shnojeni  v  zemi,  nebo^  za  prostfedkem  tim  pfijima  z  zeme  moc  a  zrost, 
kdyby  pak  v  cele  zustalo,  tehdy  by  takove*  moci  k  rozmnozeni  sv6mu  do- 
stati  nemohlo,  tak  jest  take*  se  zlatem,  dokudz  v  celosti  z&stava  v  sv6m 
spuosobu,  dotud  t6z  ncprijima  zadne*  sily,  ani  (86)  semenatosti  k  sobe, 
jsouce  tim  spuosobem  nepfihodne*  a  nespuosobne*  k  pfijeti  sily  k  sobe,  ale 
jsouc  zase  pfivedeno  v  svou  prvni  bytnost  k  sv6mu  nejspfcsnejsfmu  pHrozeni, 
tehdy  k  sobe  pfijima  moc  a  maze  podobne*  byti  rostoucim  v6cem.  A  protoz 
pravi  Halm  :  Tento  kamen  vzchazi  spolu  s  rostoucimi  vecmi,  coz  se  tuto 
take*  nema  jinac  spatfovati,  nez  aby  se  ponejprv  (ac  ma-li  byti  velka  a  do- 
konala  tynktura)  vzala  hbitd  podstata  merkuryasova  jsuci  pHstrojena  az 
k  stalosti  stupne  a  bytnosti,  tak  az  v  torn  pHrozeni  zacne  v  zemi  davati 
forma,  tak  take*  podobne,  kdyg  pHrozeni  merkuryase  k  nejhbitejsimu  spuo- 
sobu pHstroji,  tehdy  v  n&j  vliva  formu  zlata. 

Tak  my  take*  musfme  miti,  takov6ho  hbitgho  merkuryade  a  do  nfcho 
vliti  tynktura,  bucfto,  ze  ji  vezmem  z  merkurya,  neb  ze  zlata  a  neb  z  kte- 
rtho  kusu  v  svetS  takova  hbita  materie  pochazi,  musit  subtylna,  Cista, 
jasna  a  sv&tla  byti,  jakz  jest  na  podatku  byla,  kdyz  jest  pfirozenfc  v  sobfc 
potato  formu  zlata  vzd&lavati.  A  protoz  take*  pravi  prvni  kniha  Stoicorum  : 
My  pfistrojujeme  vedle  hbitosti  umfcni  naseho,  materii,  ze  muzeme  vyta- 
hnouti,  podobnou  takovou  vec,  jakz  jest  nejprv  byla  pH  zaiatku  sv£m, 
vysvobozenou  ode  vSech  protivnycb  promenovani,  neb  obracovani,  to  jest, 
ze  dodista  odd&lena  je  zemsk6  iivelni  bytnosti,  ne  aby  byla  nakou  v§ci 
bez  zivlftv,  nybrz  ze  je  nejsubtylneji  pHstrojena  a  protoi  pravi  Plato, 
ie  naSe  puosobeni  malo  se  deli  od  puosobeni  pHrozeni  a  to  toliko  v  torn, 


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32  1.  0.  Zachar: 

ze  prirozeni  dela  z  neshrom&zdenych  v§ci,  jako  z  zivlu  dfcla,  v  hromada 
ssazen6  a  pHrozen6  veci.  Ale  my  delame  naproti  tomu,  pro£  pak  my 
deli  me  z  spolu  shrom&zdenych  veci  cistou  vec,  jako  ze  zlata  sadujem  neb 
oddelujem  hbitou  vec  a  pfirozenost  a  z  t6  del&me  tepruv,  v  hromada 
ssazenou  vec,  to  jest  tynktura  a  takovon  tistou  vytazenou  vec  my  tuto 
jmenajem  pfirozenim.  A  takovy  hbity  merkury&s  jest  ta  vec,  jizto  jest 
pfirozeni  nedokonalo,  nebo  jest  z  ni  neudelalo  tynktury,  nybrz  dalo  ji 
toliko  forma  zlata,  aniz  jest  ji  dale  mohlo  pfivtoti  k  tynktufe,  neb  jest  ji 
nemo  hi  o  spuosobiti  formy,  kteraz  tynktufe  pHnalezi,  ale  my  to  muzeme 
dove^ti,  prostfedem  umeni.  A  tot  slove  tak6  pravym  mesicem,  ktery  pfed- 
ch&zi  slunce,  to  jest  zlato  a  byv&  ozdoben  zlatem,  nebo  takovy  mesic, 
to  jest  merkuryas.  musl  ozdobeny  a  sformovany  byti  se  zlatem,  jakz  potom 
o  torn  kratce  dotknuto  bade.  Eterak  zlato  jest  dusi  takoveho  merkuryaie, 
a  o  torn  pise  Senior  fkoace:  Slunce  jest  vychazejici  v  rostoudm  mesici 
a  takovy  merkuryas"  slove  mrtv6  telo,  kter6z  musi  zase  obzivnuti,  skrze 
pHdAni  jeho  duge  a  to  jest  ta  Jena,  kter&zto  muii  dana  byti  m&,  jakz 
o  torn  (86b)  v  knize  Lumen  Luminum  psano  takto  stoji:  Musit  sobS  Cerveny 
pacboiek  bilou  Sena  za  manzelku  pojiti,  maji-li  spolu  rodinn  svou  ploditi, 
a  md  se  vedeti,  ze  kazd&  vec  mnohem  hbitejSi  a  subtylnejsi  byv4,  kdyz 
se  ji  jeji  forma  d&v4,  jsoaci  na  nejSisCi  vy&stena  a  subtylna  uftmena  ode 
v§i  zemnatosti  neb  majic  zemnatost  pri  sobe,  tak  Sista  a  subtylna  byti 
nemuze.  A  tak  jest  tuto  tak6,  kdyifc  zlato  k  takovdmu  hbitemu  merku- 
ryasovi  pfivedeno  byva,  a  d&  se  jemu  jeho  forma,  tehdy  nad  to  hbitejSi, 
pronikavejsi  i  subtylnejSi  byv&  a  to  bucf  za  dost  mluveno  o  jednom  dilu, 
totiz  o  materii  zlata,  kter&zto  slove  pravym  merkury&sem  filozofskym, 
kteryzto  prostfedkem  jest  k  v  hromadu  spojeni  tynktury,  o  5emz  mnobo 
pise  Geber  krAl,  v  sv6  Same,  knize  tak  fecene\  A  kdyz  se  ten  dos&hne, 
tehdy  se  d&le  dilo  maze  velmi  lehce  dokonati  a  tot  slove  potom  zjevne 
kamenem.  D&le  bude  se  praviti  o  skrytgm  kamenu  a  co  slove  jeho  formou 
a    dusi. 

Takovy  nadepsany  merkury&§  jest  ucmen  utikajici,  proCez  se  musi 
figirovati  a  st&ly  u&initi.  Item  jest  mrtv^  a  zbaveny  sv6  duSe.  Item  jest 
ton  materii,  protoz  rau  se  musi  d&ti  jeho  forma  a  m&  se  vedeti,  ze  takova 
forma  neni  nic  jin6ho,  nez-li  zlato,  ac  pak  ta  nadepsami  materie  proti 
zlatu  slusne  ma  jmenovana  byti  formou  a  dusi  a  zlato  samo  v  sobe  slouti 
m&,  materii  a  telem.  Nebo  takova  materie,  hbitejsi  uCinena  jest,  nez-li  je 
zlato  samo  v  sobe  a  vsak  se  tuto  jmenuje  hbitA  materie  telem  neb  materii, 
tilo  pak  zlata  slove  duse  a  forma.  Nebo  pravi  Basis,  ze  telo  jest  formou 
a  duch  jest  materii  a  mluvi  prave,  neb  tak  m&  materie  svou  podstatu, 
nejin&S  nez  od  formy,  tak  tak6  nemd  ta  hbiU  materie  svou  podstatu  a  sv6 
zustani,  nez  od  tela  zlata  a  protoz  jsou  t£lo  a  zlato,  jako  jednim  svazkem 
a  formou  nadepsane  materie.  A  protoz  pravi  Hermes,  ze  nemuze  bez  5er- 
veneho  kamene  z4dn&  dokonala  tynktura  byti.  Tak  take"  i  Geber  pravi, 
ze  se  z4dny  kov  nevtiskuje  v  merkury&se,  jedinS  zlato,  rael  by  rici.  V  na- 
depsanym  merkurya§i  musi  se  vtisknouti  a  rozpustiti  zlato,  mfc-li  tynktura 
z  toho  byti.  Pravi  tak6  v  jin£  kapitole  Sumy  sv6 :  Se  zlatem  byvaji  smiseni 
a  figirovani  duchove,  prostfedkem  umel6ho  umeni.  Tak6  pravi  MoribnrS, 
2e  nepfich&zi  dilo  k  konci,  dokud  se  zlato  s  stfibrem  v  hromadu  nesejdou, 


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Alchymista  Bavor  Rodovaty  z  Hustifan.  33 

stfibro  pak  mini  nadepsany  merkuryas,  coz  tak6  i  Basis  mini  fkouce: 
Cerveny  pacholek  pojal  sobe  bilou  zenu.  Urgilius,  jsouc  t£z  toho  smyslur 
v  podobenstvi  rozpravfcje  o  torn  v  sestych  knihach  Eneidoris  (!)  mluvi,  kterak 
jsou  Enea§  a  Sabilla  pfisli  k  jedne  zlate  vfctvi,  kterazto  vfctev  jsouc  polo- 
vici  ulomena,  ze  jest  vzdyckny  (87)  zase  zrostla  a  to  jest  tak6  i  to  zlat6 
rono,  o  kter&nz"  Ovidius  tajn&  mlavi.  I  mnozi  poetovg  jsou  to  zatajili 
v  svjch  Carmindch  neb  fecech  a  nikdaz  jsou  zjevng  o  takovgm  umSni 
a  o  torn  zlatu,  kter6z  slove  fermentem,  dokonalou  cinic  tynkturu,  nepsali 
a  zajistg  v  torn  stoji  zatajen6  vseckno  um&ni  a  jest  to  tSlo,  kter&s  zdrzuje 
du§i  a  podobnfc,  jakz  duSe  nemuze  dokazati  sv6  raoci,  lefi  bude  s  t&lem, 
tak  tak£  nemuze  byti  tynktura,  bez  pfisady  takov6ho  tfcla.  A  protoz  jak 
rycble  takova  materie  vytazena  jest  a  se  ukaze,  musi  se  priloziti  k  ta- 
kov6mu  fermentu  tSlo,  nebo  se  tudy  zdrzuje  a  figiruje,  aby  nezhynulo, 
3emuz  tak6  cbce  Plato  v  stvrtych  knihach  Stoicorum,  kdezto  pravi :  Du§e  ma 
se  pfiloziti  k  prvnimu  tftlu,  z  nShoz  jest,  a  ne  k  jia&nu,  nebo  jinac  ne- 
maze  miti  iivota,  le£  bude  zase  s  svym  vlastnim  t&lem,  podobng  jakz  se 
tfcsto  nakvaSuje  ne  cizi  v6ci,  nez  svym  pfirozenim,  tak  tak6  dice  nadepsana 
materie,  to  jest  hbity  merkuryas  fermentovan  byti,  ne  jinym  nez  svym 
t&lem.  Protoz  pravi  Hermes,  ze  ferment  t&sta  neni  nic  jin6ho  ne2  t6sto, 
tak  tak6  ferment  zlata  neni  nic  jingbo  nez  zlato,  a<5  pak  prvni  materie 
bila  jest,  vsak  proto  jest  pfirozeni  zlata,  nebo  jest  od  zlata  poSla  a  bude 
kdyz  juz  k  konci  pfichazi,  prom6n6na  v  Servenost  iafranou,  kdyz  se  k  ni 
prisadi  ferment.  Tot  jsou  ti  dva  zivlovg,  ktefi  se  v  hromadu  spojuji, 
jako  vlhkg  a  such6,  vlhk6  jest  hbity  merkuryaS,  kteryz  vytaSen  jest  ze 
zlata  a  ten  jest  tekuty  i  utikajici  ufcinen  a  to  se  stava  v  prvnim  puo- 
sobeni,  such6  jest  pak  ferment  a  tglo,  jenz  my  figirujem,  usazujcm,  cby- 
tame  a  zdrzojem  na  iepsany  merkuryas  a  to  tclo  slove  skryty  kamen. 
Prog  pak  nemuzet  se  tomu  zadny  filozof  nadiviti,  odkud  to  jde,  ze  nade- 
psany utikajici  merkuryds  k  sob6  pfitahuje  i  tak6  utikajici  cini  tfclo, 
kter6  se  k  n&mu  pfidava  a  zase  fixovanS  telo  tahne  k  sobS  utikajici 
merkuryas  a  zdrzuje  ten  u  sebe  vefcne,  kdyz  se  spolu  slozi  nebo  jsou 
jednoho  pfirozeni  a  protoz  slove  skryty  neb  tajny  kamen,  nebo  on  sam 
v  sobe  takovou  moc  skrytou  a  hbitou  nesc,  kteraz  se  smyslem  obsahnouti 
nemuz.  A  protoz  pravi  Gebek,  nemuzet  merkuryas  zadn6  zlat6  barvy 
byti,  leC  bude  smiseny  s  tou  v6ef,  kteraz  jej  tynguje,  kteraS  toliko  pfi- 
rozeni znama  jest  a  tou  mini  zlato,  ktertz  v  sobS  velmi  tajnfc  zavfra 
tjnkturu.  Protoz  pravi  dale  na  druh6m  mistS,  zlato  jest  prava  tynktura 
a  v  torn  mist6  pravi  tak£  Hermes,  to  jest  bozsky  kamen  smiseny  s  zjevnym 
kamenem,  to  jest  s  nadepsanym  merkuryaiem  a  tento  bozsky  kamen  jest 
srdcem,  formou  i  tynktnrou  zlata,  kter6z  hledaji  vsickni  filozofov6.  0  torn 
pise  Hermes,  jestit  jiste,  ze  se  pfi  konci  tohoto  svfeta,  nebe  a  zeme, 
v  hromadu  sejdou,  minic  skrze  nebe  a  zemi  nadepsang  dvft  materie,  nebo 
tak  ma  toto  diio  dv^  Castky:  prvni  jest  pHstrojeni  merkuryaSe,  druh6 
jest  jeho  zdrzeni,  figirovani  a  neb  fermentovani  a  tut  se  sta(87b)va  potom 
prav6  spolu  spojeui  zivelni.  A  tak  jsou  se  prave  v  hromadu  se§ly,  trpici 
i  puosobici  vfici,  kteraz  se  sjednocuji  a  protoz  kdyz  takov6  v6ci  v  hromadu 
spojen6  a  prav6  pfistrojen^  jsou,  jakz  nale2i  a  postavenS  v  sklenici  k  na- 
leiit6  teplosti,  tehdy  puosobi  pHrozeoi   samo  a  jakl  jest  pfirozeni  v  pfi- 


Qho 


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34  J.  0.  Zachar: 

rozene  materii,  v  zemi  puosobilo  formu,  tak  take*  puosobi  v  sklenici, 
v  materii,  kter&z  jemu  pfedstavena  a  pfistrojena  jest,  Nebo  materie,  po- 
nSvadz  jest  gruntem  zrozeni,  kdyby  po  vsem  svfcte  dobfe  spravena  byla, 
byla  by  hotova  k  pfijeti  puosobeni  a  k  vzdelani  forray  t6  vSci,  kter6z  t&z 
materie  nafizena  jest  a  spuosobena,  tak,  ze  vzdyckny  pfitomna  jsou  vliti 
a  puosobeni  hv£zd  a  protoz  jest  umfcni  samo,  nastrojein  k  pfipraveni 
a  k  rozdelani  materie,  v  kter6z  potom  puosobi  daleji  pfirozeni  k  rozdeldni 
jeji  formy,  jakz  n&lezi.  A  tak  byvd  z  nadepsanyeb  dvou  kusuv,  toliko  jedina 
podstatnd  materie,  ktera  tynguje  kovy  v  zlato,  tak  ze  takov&  podstata 
byvd  jmenov&na  pravou  formou  a  dusi  zlata.  A  to  jest  take,  kdez  Plato, 
obzvl&stnS  klade  n6kter6  formy,  minfc  tuto  formu  v  Alchymii,  kteraz  se 
pfidati  ma  k  jeji  materii,  to  jest  k  nejhbitejsi  materii,  kter&  jest  v  nedo- 
konalych telich  kovnicb  a  tak  t&z  forma  nepfijima  k  sobe  docela  vseckny 
kovy  k  sobe,  nybrz  toliko  bbitou  a  nej&stci  materii,  kteraz  pfinalezi 
zlatu,  dopoustejic  jine  skryt&  odjiti.  A  protoz  neni  ten  smysl  Alchymistuv, 
aby  chteli  zlato  delani,  nybrz  chteji  vyzsi  vec  delati,  nez-li  zlato  jest, 
totizto  tynkturu,  kteraz  se  pfipodobnuje  form6  zlata  a  takov4  forma  tak6 
se  jmenuje  fermentem  nedokonalych  kovfiv,  ac  pak  zlato  fermentem  proti 
vytazen6mu  merkuryasi  jest,  jakz  oznameno  a  teu  merkuryds  a  jebo  fer- 
ment, jsou  rovn&  jednobo  pfirozeni  nebo  tSlo  pronikuje  merkury&se  a  s  ni 
se  sjednocuje,  tak,  ze  ferment  duchovni  subtylny  a  hbity,  jako  i  merku- 
ry&s  uciuSn  byv£.  A  budou  rovnymi  vodami,  v  vodu  smiseny,  tak,  ze  coz 
v  t&le  skryteho  jest,  to  by  yd  zjeveno  a  co  zjevn6ho  jest,  to  byvd  skryto, 
podobne  jako  tekuci  vosk,  jest  sjednoceny  s  tvrdym  vo3kem  a  zase  tvrdy 
s  tekutym  a  tak  jest  z  tfcch  dvou,  jedno  skoagulovani  a  podobn6  jakz 
koagulov&ni  v  mleku  koaguluje  v  syr,  dil  mteka,  kterez  pfirozeni  syra 
v  sobe  m£  a  nekoaguluje  mleka  vseho  v  syr,  nybrz  nfckterou  castku, 
jinou  pak  zanechdvd,  tak  take*  nekoaguluje  tynktura  vseckny  dily  nedo- 
konalych kovuv,  nybrz  toliko  ty,  ktefi  k  zlatu  spuosobeni  jsou.  A  tak 
jest  pfirozeni  pfistrojilo  tu  materii  v  nedokonalych  kovich,  kterd  k  zlatu  pfi- 
n&lezi  a  toliko  ta  se  tynguje  na  zlato  a  ne  jin&  (88). 

M&  se  take"  vfcdeti,  kde  saraotny  merkuryas  byva  koagulovany,  ze 
jest  zlatem  a  dokonalym  kamenem,  ale  kdez  sira  saraotna  jest,  ta  je  docela 
mrtva,  kde  pak  sira  a  merkuryaS  spolu  jsou,  tu  jest  nedokonalost.  Nu 
takovd  sira  musi  nedokonalym  kovflm  odnata  byti,  raaji-li  zlatem  byti 
a  jakz  pfirozeni  takovou  siru  oddeluje  od  nedokonalych  kovuv  v  jich 
rud&cb,  v  velmi  prodltizen^m  £asu,  tak  take  uineni  cini,  skrze  tynkturu 
v  kratke"m  casu  a  ponevadz  pak  nedokonali  kovove"  tak  blizko  jsou  zlata, 
jakz  se  to  spatfuje  v  nfckterych  vlastnostecb,  v  nichz  se  se  zlatem  sro- 
vn&vajf,  nebo  jakz  zlato  tazne"  neb  kovne*  jest,  dajice  se  i  liti,  tak  take 
i  nedokonali  kovove  dopousteji  s  sebou  zacuazeti,  ukazujic  jiste*  znameni, 
ze  jsou  blizko  pfitomni  zlatu  a  blizeji-li  se  spolu  sch&zeji,  tim  ra  deji  se 
take*  spolu  smi§uji,  sjednocuji  a  pfijimaji.  A  jest  v^dome*,  ze  se  kovove  do- 
pousteji v  hromadu  se  zlatem  spousteti  a  slivati,  Cehoz  jine*  vfcci  necini, 
jako  kameni,  dfivi  a  kofeni  a  to  jest  vseckuo  jiste  znameni  blizkosti  pfirozeni 
zlata.  A  protoz,  u<5  se  take*  umeni  tomu,  aby  nedokonale  kovy  um£l  pro- 
menovati  a  nejine  veci,  jako  dfivi,  kofeni  neb  kameni  pro  velikou  roz- 
dilnost  a  vzdalenou   odpornost,    ktefouz  maji  od  pfirozeni  zlata,  a  rausilo 


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Alchymista  Bavor  Rodovsky  z  Hustifan.  35 

by  se  velke"  promeneni  v  nich  stati  kdyby  se  k  takovemu  prirozeni 
a  k  takove"  materii  pfiv^sti  mely,  kteni  by  pfijemna  byla  tynktufe  a  forme 
zlata.  A  kdyby  6e  nadepsana  roaterie  od  prirozeni  v  nedokonalych  kovfch 
pfistrojena,  nenachazela,  bylo  by  nase  umeni  marn6  a  daremni,  ale  ponevadz 
my  takovou  materii  v  nedokonalych  kovich  od  prirozeni  vzdelanou  a  ho- 
tovou  nachazime,  jest  tak6  umeni  mozne,  prostfedkem  prirozeni  tu  k  tomu 
privesti  a  k  takove  materii  pfistrojiti  formu  z  nfckterj'ch  duch&v,  ktenS  kovni 
moci  v  sob£  maji,  tim  spuosobem,  jakz  na  hofe  psano  stoji.  A  toto  bucf 
ustanoveno  za  obecui  nauSeni  bbit6ho  a  prav^ho  alchymick^ho  merkuryase, 
kteryzto  skrze  ura&lost,  umeni  a  skrze  caste  prubovani  a  skostovani  ne- 
pochybne  bade  moci  v  svem  puosobeni  od  pravych  artistuv  (ac  jest-li  ze 
nadepsanym  artikulum  a  fefiem  dobfe  porozumeji)  nalezen  a  udSlan 
byti.   — 


OBSAH. 


Strana 

O  Bavorovi  Rodovskem  z  Hustifan  .    .    • 1 

Alchymicka  filosofie  o  hmote & 

Rozbor  Pauslova  prvniho  trnkta'tu  o  kameni  mudrcu 4 

Pvozbor  Pauslova  druh£ho  traktatu  o  kameni  mudrcu 8- 

Zaverek  o  alchymii  Barora  Rodovsk^ho 11 

rfehled  jeho  rukopisu  Leydensk£ho 12 

PauSlftv  prvni  traktrit  o  kamenu  filosofskem 17 

Pauslfiv  druh^  trakttft  o  kamenu  filosofskem  .....•> 2<> 


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II. 
0  dvoti  eeskych  komediich  biblickych  z  XVI.  stoleti. 

Napsal  Jan  Machal. 
(Pfedlo^pno  10.  linora  1902.) 


Ve  vzjlcn&n  ?bomfku,  jej2  Joskf  Jirecek  zfsl<al  pro  £esk6  Museum 
od  Jos.  Stolovsk^ho,  poStovnfho  ufednfka  ve  Vfdni,  nal6z&  se  9  ti3t6- 
nych  dramat  Cesk^ch  z  XVI.  a  XVII.  St.,  z  nich2  (Hyfi  Jirecek  znovu 
otiskl  r.  1878  v  knfZce  „Starofcske  divadelni  hry"  (Pain&tky  stare 
literatury  6esk£  c.  3.).  Sbor  musejnf  pro  v§deck£  vzdSldnf  fed  a  lite  - 
ratury  cesk6  usnesl  se  totifc  v  sezenl  dne  11.  cervence  1877,  aby 
tato  dramata  jako2  i  jin£,  kterd  by  se  je§t6  vyskytla,  vyd£na  byla 
ndkladem  Matice  Cesk6;  ale  zftslu2ny  podnik,  jejz  J.  Jirecek  zah&jil 
svou  publikaci,  zustal  a2  dosud  neukonCen.  Milovnfci  starSlho  pfsem- 
nictvi  naSeho  dosud  marng  cekaji  na  pokrafcov4nf. 

Liter&rnf  cena  dramat  v  sbornfku  StolovskSho  chovanych  jest 
ovSem  nestejni;  n$kter6  kusy  jsou  dosti  sainostatnS  provedeny,  jin6 
jsou  pouhym  vzd&l&nfm  cizfch  pfedloh,  ale  s  literdrue-historick6ho 
stanoviska  jsou  vSechny  zajfmave.  Promluvim  o  dvou  komediich,  je2 
jsou  tarn  obsafceny,  ale  dosud  publikovrtny  nebyly. 


I. 

Prvnf  z  nich  je:  nKomedya  noira  o  Wdotrip,  kterui  Paan  Buoh 
pfediwnytn  spuosobem  skrze  Elizea  Proroka  od  YVefitele  gegiho  wystvo- 
bodil,  wzatd  z  itwrtb  Kapitoly  itivrtych  Knijh  KrcUowskych.  Ku  po- 
tissenij  w  techto  teikych  casych  wssechnim  chudym  Wdoivdm  i  Syrot- 
Mm:   skrze  Knieze  Patvla  Kyrmezersktho  etc.u    (Wytisstieno  w  Lijto- 

Tffda  fil.-hist   1902.  1 


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2  II.  J.  MAchal: 

myssli  Ten  Autery  pfed  Bo2ijm  Wstaupenijm,  Leta  Pan6M.  D.  LXXIII. 
Andreas  Geaudenc.) 

Pavpl  Kyrmezer  fcili  Kykmezersky,  zn4m^  spisovatel  Cesk^  (srv. 
JireCkk,  RukovSt  I.  437),  sloiil  kromS  toho  jeSte  tak6  komedii  o  „£o- 
hatci  a  Lazarovi"  (1566)  a  hru  „T6bia&u  (1580),  ale  socidlnim  zabar- 
venlm  a  tendencf  inravoucnou  nkomedie  o  vdoviu  jest  zvlfi§t6  zajimavl 

Kyrmezer  ji  vSnoval  Vdc.  Rutiliovi  z  Rosenstayna,  pfipojiv  k  nl 
delSi  latinskou  dedikaci,  v  nf2  fcivymi  barvami  lift  pokleslost  tehdej- 
Sfho  spolecensk^ho  a  mravnfho  iivota.  Spisovatel  spatf uje  ve  zmatcfch 
soucasn6  doby  zjevn6  pfiznaky  blfifciho  se  konce  svftta,  ktery  vyierpav 
sv6  sily  stirne  a  hrozf  sv^m  iipadkera.  V  t£to  dob6,  kdy  i  iivelnf 
pohromy,  zejmGna  pusto&ivS  povodne,  ohroSujf  zmalalnSte  lidstvo,  jest 
povinnostf  ufadfiv  a  knb&i,  aby  zlu,  je2  podryv£  kofeny  spolecensk^ch 
ftidfi,  postavili  se  na  odpor.  Ufadfim  pffsluSf  zejin&ia,  aby  stavily 
lakotng  choutky  lidf  dravych  a  nedopouStSly  chudych  okradati ;  knSii 
majf  zase  slovem  Bo2im  lakom6  od  lakomstvf  odvadSti  a  chudym 
vSemohoucnost  Boil  pfiporainati,  aby  v  bid6  sv£  nezoufali.  Spisovatel 
chte  k  tomu  cili  podle  svych  sil  tak6  prispeti  a  nSjakym  vyznamnym 
pfikladem  vysvetliti  viemohoucnost  a  milostivost  dobrotiv6ho  Boha, 
ktery,  co  chce,  snadno  provede,  a  co  pfislibil,  jistfi  splnf,  zvolil  za 
podklad  sv6ho  obrazu  vypravovdni  bible  o  vdovS  a  proroku  Elizeovi. 

D6j,  na  n6m4  drama  jeho  je  zosnovano,  vypravuje  se  v  bibli 
velmi  strufcnS  a  zni:  Jedna  2ena  z  manielek  synfl  prorockych  volala 
k  Elizeovi  fkouc:  SluSebnfk  tvuj,  mui  mftj  umfel;  ty  pak  vis,  le 
sluiebnfk  tvfij  bal  se  Hospodina;  a  ted  vefitel  pfiSel,  aby  vzal  dva 
syny  m6  sobs  za  sluiebnfky.  Rekl  ji  Elizeus:  Col  chceS,  at  ufcinfm? 
Oznam  mi,  co  mifi  v  domfi?  Ona  fekla:  Nemdt  sluiebnice  tva  nic 
v  domfi,  jedin6  bdni  oleje.  I  fekl:  Jdi,  vyiidej  sob6  nddob  vn6  ode 
vSech  sousedu  svych,  nfidob  prdzduych  nemdlo;  a  vejdouc  zavri  za 
sebou  dvdfe  i  za  syny  svjfmi  a  nal6vej  do  vfiech  tSchnddob;  a  kterdi 
bude  plna,  rozk&teS  odstaviti.  A  tak  odesla  od  nSho  a  zavfela  dv6fe 
za  sebou  a  za  syny  svymi;  oni  podrtvali  ji,  a  ona  natevala.  I  stalo 
se,  ie  kdyi  plnila  ty  nidoby,  fekla  synu  sv6mu:  Podej  mi  jeStt  na- 
doby.  Kter^i  odpov&tel:  Jii  neni  vice  nddob.  I  pfestal  olej.  Tedy 
ona  pKSedSi  ozndmila  muii  Boifmu.  On  pak  fekl :  Jdi,  prodej  ten 
olej,  a  spokoj  vifitele  sv^ho;  ty  pak  se  syny  sv^rai  budeS  se  iiviti 
z  ostatku. 

Seznamfme  se  nejdfive  s  obsahem  komedie  Kyrmezbrovy.  Vlast- 
nimu  d6ji  pfedeslfaa  je  podle  tehdejSfho  zvyku  pfedmluva  (prologus) 
a  n&kres  obsahu  (argumentum). 


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0  dtoa  6eak^ch  komedifch  biblickfch  z  XVI.  stoletf.  £ 

Osoba  pfedn&dejfcf  prolog  oznamuje  shromdidgn&nu  obecenstvu 
ucel  hry.  Jest  staroddvnou  zvyklostf  v  case  masopustnlm  se  obveselo- 
vati.  Mnozl  vSak  toho  zneuifvajf, 


kochajice  se  toliko  v  obzerstvi, 

y  rozpustilera  blaznovstvi  neb  ozralstvi, 

ve  hrach,  v  tancfch,  a  v  mumrejchu  potvorn&n, 

Bohu  i  v§em  dobrym  ctnostem  odpornem. 

Ti  majf  vSak  na  to  pamatovati,  ftby  pHliSnou  veselostf  casnou  nepfi- 
pravili  se  o  vSCnou  radost.  Spisovatel  chce  posluchafce  sv6  tak£  ob- 
veseliti,  ale 


ne  kratochvili  marnau  a  bezboznau, 
ani  babskau  basni  neb  hrau  po9m6snaa, 
ale  historif  poteSitedlnau, 
techto  smutnych  casuov  velmi  potfebnau. 


Kdyi  pak  bylo  vylofceno,  odkud  Wtka  komedie  jest  vzata,   napomind 
se  pfftomnS  obecenstvo  k  bedlivd  pozornosti. 

Po  t6  pfedstoupi  pachole  a  odfikivd  argumentum.    Vlastnf   d6j 
komedie  rozloien  je  v  5  aktuv  a  rozvinuje  se  takto. 

Vystupuje  nejdffve  Sedoch,   „vandrovnf  tovaryS",  a  proniSf  sv£ 
zkuSenosti,  jicbi  nabyl  na  cest&ch. 


—  Kam  se  kdo  obrati 
po  vsem  svetfc  jineho  neslychati, 
nez  ze  nejlepsi  mezi  lidmi  byva, 
kteryz  penez  a  statka  mnoho  miva, 
by  pak  nebyl  ozdoben  jakau  ctnosti, 
vsak  ho  majf  v  velik6  poctivosti, 
ale  kdo  byva  v  nauzi  a  v  chudobe, 
chovej  se  ten,  jakzkoli  chce  poctive, 
vsak  nebade-li  mfti  penez  dosti, 
pHchazi  vsechnSm  lidem  k  oSklivosti. 


Vubec  se  pfesvSddil,  it  sv6t  je  nyni  vSecek  pfevricen,  v  zlostntf 
slepote  potopen,  nebot  si  nevdii  poboSnosti,  uCennosti,  moudrosti 
rozumnosti  —  jen  pendz.  Darfl  Boifch  se  zneuifvd; 


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II.  J.  Mich&l: 

kafcdy  se  kochd  v  ne§lechetn6m  zrani, 
ozralstvi  za  hanbu  nepocftajf, 
ale  za  poctiv6  rekovstvi  majf, 
smilstvo,  cizolozstvi  jest  chvalitebng, 
l£ni  a  pftsah&nf  obyrejn£  atd. 


K  Sedochovi  pfijde  kupec  Ismael,  „v6Hte!u,  ktiry  zase  narlkri, 
2e  obchod  nynf  hyne;  lid6  chtl  uniti  vsechno  lacino,  pH  torn  kupuji 
nejvfce  „na  vrub"  a  dluhy  chti  zaplatiti  rpatami". 


Mohl  by  pn  torn  jeden  se  obesiti, 
kdyby  se  tak  m£lo  na  dlauze  diti. 


Rozmlouvi  se  Sedochem,  a  kdy2  tento  odejde,  potkd  souseda  ]$ousa, 
jemuZ  svSruje,  be  jde  uporaenout  jednu  dluinici  o  zaplacenf  dluhu. 
Boas  ho  napomfnd,  aby  se  na  ni  nejdNve  pfeptal, 


jestli  zena  hn&viva,  neb  ozrala, 
aby  vis  pfeslief  nepfivitala. 


Kdyfc  Ismael  potvrdi,  ie  je  to  pobo2n£  vdova,  varuje  ho  zase  Boas, 
aby  sdm  k  nl  nechodil,  jeito  by  mohl  upadnouti  v  podezfrenf,  ie  si 
ji  namlouvd,  a  poslal  k  ni  rarieji  sv6ho  sluhu.  Ismael  jeho  radu 
vdSfcnfe  pfijme  a  slibuje  za  to  Boasovi  dva  rntey  vfna,  nacei  diva 
sv6mu  sluhovi  Hybrystovi  ptfsn^  rozkaz,  aby  na  vdovS  dluh  bez 
milosti  vym^hal.  Po  odchodu  sluhovS  Boas  Siroce  Ismaelovi  vyklftdA. 
jak6  m&  nesn£ze  doma  s  Celddkou : 


Cas  jest  do  domu  se  jiz  navratiti, 
a  co  Sehklka  dela  opatfiti, 
kdy£  mysi  kocaura  doma  neCiii, 
ve  vsi  svobodfc  sobe  povoluji: 
takz  celadka,  kdyz  panflv  doma  nenl, 
jin6ho  nehledi  nez  zah&leni. 
A  na  hromadfc  spolu  budau  stati, 
rozpr&veti  neb  spolu  pohravati, 
kdo  se  nyni  statku  chce  dod£lati, 
darmo  mu  na  cel&dku  spolihati, 
raohlby  spise  vlkero  roli  zorati, 
a  nebo  oslem  jelene  ustvati, 


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0  dvou  ceBkych  komedilch   biblickych  z  XVI.  stoletf. 

an  kdy  nad  ni  stojis  dosti  Siniti, 

aby  co  v  domu  mfcla  ochrdniti, 

kdy  sama  nejakau  skodu  ciniva, 

zradny  ten  „Neviintt   hned  vsecko  vymyvti, 

jeste  se  k  toniu  dosti  nafaukaji, 

a  neb  hned  zdvibna  se  prye  utikaji, 

ckces-li  ji  pak  v  Sem  dobfe  uzivati, 

musi's  ji  y  mnobych  vSceck  folkovati, 

netco  zminauti  a  ndtco  zvinauti, 

nekde  velikd  skody  pfehlidnouti  atd. 


V  jedn&uf  druh6m  spisovatel  seznainuje  posluchace  s  pomery 
chudd  vdovy  Rachel.  Soused  jej(,  chudy  soukennik  Ldmech,  st£2uje 
si,  le  chudy  clovek  nemd  nikde  zastdni  a  nemftie  se  ani  apravedlnosti 
dovolati,  nebot  nem£  rycht&fe  £fm  podarovati. 


Kdo  maze,  ten  jede,  star!  fikali, 
vsak  za  to  jist6  bl&zni  nebyvali. 


Na  doklad  toho  vypi^ivuje  vdov6,  jak  vfiera  pr&vg  rycht&f  „kolA6em 
od  vSfitele  byv  obdafan",  dal  bez  railosti  chud6ho  dluinfka  zavNti 
o  hladu  a  zfzni  do  Satlavy.  Naopak  zase,  jak  vyhnal  zlostnS  chudgho 
fclovSka  i  s  2enou,  kdy2  pfiSli  na  bohaWho  chima  Salovat,  kter^  je 
krutfi  upral,  jeSto  sehnali  se  sv6  roli  jeho  dobytek,  jeni  jim  hrdch 
a2  do  Cista  vyptol. 


Ale  bylo-li  kdy  o  torn  slychati, 
aby  jeden  pes  druhlho  ni&l  zr&ti, 
musilby  na  nick  veliky  hlad  byti, 
a  vsecko  v  svete  na  opak  se  diti. 


Vdova  jeho  vypravov&nfm  vydSSend  vzpomfnd,  ie  i  ona  dluhuje 
Ismaelovi  50  tolarfl.  V  torn  pKch&zi  ji2  sluha  jeho  Hybrystes  a  vy- 
Hzuje  vzkaz  sv6ho  pina.  Kdy2  R&chel  pros!  za  shovSui  a  dovozuje, 
ze  nem£,  film  by  zaplatila,  vytfta  jt  Hybrystes : 


Snad  ste  s  svyra  paneni  stkvostne  zivi  byli, 
a  snad  ste  vzdycky  vice  utratili, 
nezli  ste  z  sluzby  mobli  dostavati, 
a  tak  v&m  nemohlo  postafcovati, 


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II.  J.  M*cbal: 

chtfcli  ste  z  krejcaru  gros  utratiti, 
potora  ste  musili  v  dluhy  pfijiti. 
Brali  ste,  pokud  vam  vefiti  chteli, 
a  na  zadnf  kola  ste  neponm&li: 
t6z  vdoviCky  svSvoliCky  byvate, 
nfcktere  dosti  stkvostne  se  chovate, 
hledice  se  jen  krasne  sperkovati, 
abyste  se  mohly  zalibovati 
frejffum  a  jich  k  sobe  pfivabiti  atd. 


Ale  RAchel  mu  vyklAdA,  ie  2ili  skromne,  raaniel  jeji  jsa  prorok  P£na 
Boba,  uifil  milo  dftchodfl,  byl  dlouho  nemoceo,  mnoho  se  za  16ky 
utratilo,  k  tomu  jim  stara  kralovna,  neSlechetnd  Jezabel,  statecek  po- 
brala.  Hybrystes  jest  jejim  licenhn  tak  dojat,  ie  slibuje  pfimluviti  se 
u  svdho  pana,  aby  j(  jeStS  poshovfcl.  Zriroveft  ji  vyz^vd,  aby  ho  sauia 
61a  prosit.  Po  t£  Lamech  v  dlouh6m  monologu  naffkd  na  nerovnost 
mezi  lidmi : 


Mnozi  vzdycky  jednostejne  hoduji, 

ve  vsi  rozkosi  sobe  povoluji, 

jsaace  Cerstvf,  zdravi  a  dobrg  mysli,  n 

hrajf,  tancuji,  jsau  vzdycky  veself, 

nic  ned&lajf  a  vsak  dosti  niaji, 

na  Boba,  ani  na  Certa  nedbaji.  .  .  . 

Proti  tomu  mnozi  se  nalgzajf, 

ze  ve  dne  i  v  noci  tezko  delaji, 

co  jinf  konfc  tahnau  ustavicnS, 

a  vSak  byvaji  sauzeni  rozliSne, 

s  zenau,  s  dftkami  byvajf  v  psote, 

v  nemoci,  v  nedostatku  i  v  chudobc. 


Nejh&fe  se  vede  chudym  femeslnfk&m,    kteff   od  bohdcft  jsou   krutd 
utiskovini  a  pH  vSi  skromnosti  sotva  vydSlajf  na  iivobytl. 


Na*e  femeslo  cbci  pfipomhiati, 
co2  v  verne  pravdS  mohu  prokazati, 
neb  na  lakomce  musime  dSlati, 
mohlo  by  se  kameni  slitovati. 
Chceme-li  aby  nas  vzdy  fedrovali, 
a  v  potfebfc  penSzi  zakladali, 
dosti  se  jim  musime  namodliti 
a  vsak  vzdy  dvojnasobnfi  zaplatit;. 
Postav  pak  od  polu  darmo  davati, 


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0  dvon  Sestych  komedifch  biblictych  z  XVI.  stoletf.  7 

a  co  bychora  my  meli  yyd&lati, 
tern  vlkiim  musime  v  hrdlo  vstr&ti 
a  sami  na  to  zdaleka  patfiti. 

V  aktu  tfetim  vypravuje  Hybrystes  Ismaelovi,  jak  u  vdovy  po- 
ffdil,  a  ted&  ho  sna2n£f  aby  jf  jeStS  poshovdl,  nebot  bfda  jejf  jest 
ohromni  a  stay  zoufaly. 


MA  dvoje  deti,  psa  a  kofcku  k  tomu, 
jineho  sera  nemohl  vice  vid&ti. 


Kdyby  byl  bohatfif,  chtSl  by  pry  s4m  za  ni  dluh  zaplatiti,  tak  mu  j( 
bylo  lfto,  kdyi  si  nafikala.  Ismael  namftd  vSak,  ie  SenskGho  pldfce 
netfeba  dbiti, 

neb  kdyz  zena  nejvfc  bade  plakati, 
tebdy  se  ji  nejspis  hied*  vystHhati, 
mnozi  jsau  od  jejich  place  zklamani, 
Sasem  0  sva  hrdla  pHpravovani. 


VSecky  prosby  Hybrystovy,  aby  se  slitoval  nad  ubohou  vdovou,  jsou 
marn£.  Lakoiny  Ismael  nechce  0  torn  slySeti  a  vyhrozuje  sluhovi 
bitfm.  PHchazi  Rachel  se  svymi  dv&na  syny  a  se  svakem  Salomonem, 
aby  upSnliv^mi  prosbami  Ismaela  obmSkftili,  ale  vSe  nadarmo. 


Syte  sviue  lacnyra  uerozumeji, 
bohati  cliudym  YeHti  nechteji. 


Vrouci  modlitbou  Rdchelinou  kontl  se  jedninl  tretf. 

V  aktu  fctvrtem  lift  rychtdf  Bdiach  svflj  obtlin^  ufad.  Casy  jsou 
zl6,  rozmohly  se  vSeho  druhu  hHchy,  nevSra,  modWrstvl,  pycba,  z£- 
vist,  svAry,  cizoloistvf,  lichva,  faleS,  krddefc,  Santroctvf,  z  Ceho2  vzuika* 
mnoho  soudfi.  E  2alobg  Ismaelovfi  dd  pfedvolati  Rachel  s  jejfmi  syny. 
Nastane  KCenf  pre.  Sam  soudce  projevuje  soustrast  s  neStastnou 
vdovou,  kteri  by  r&da  zaplatila, 


ale  kde  neoi,  Smrt  nemuoze  vziti, 
zl6  jest  z  prazdnS  konvice  se  napiti. 


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g  II.  J.  MAchal: 

Donilouva  pak  Ismaelovi,  aby  ji  dluh  odpustil,  ze  urn  to  Buh  odplati 
pfed  svym  soudem.  Ale  Ismael  odpovfdd  rouhav£,  ze  je  do  soudn^ho 
dne  jeStS  daleko,  ostatuS  pry  nevl,  zdali  je  to  pravda,  co  o  torn 
rabini  vypravuji;  proto  2add,  aby  rychtdf1  podle  prdva  vdovu  odsoudil 
a  pro  dluhy  zavfel  do  vSzenf.  Rychtdi*  vsak  rozhodne  jinak.  Kdy2  se 
za  ni  Salomon  zarucil,  ze  do  dvou  nedel  zaplati,  propusti  ji  zatfm 
na  svobodu.  Na  ce.stS  ze  soudni  sin6  potkd  Rdchel  proroka  Elizea 
a  vypravuje  mu  sviij  osud.  Ten  j(  poradi,  aby  si  vypujfcila  od  sou- 
sedu  nddob  a  nal^vala  do  nich  oleje  z  bahky,  kterou  doma  chovd. 
Na  konci  aktu  olej  pri  zavfenych  dveffch  v  doniS  do  nddob  se 
naldvd. 

V  aktu  pdWm  Rdchel  dSkuje  Bohu  za  zdzrak,  ktery  v  dom6 
jejfm  se  uddl.  Vyhledd  pak  Elizea,  ktery  jl  radf,  aby  olej  prodala 
a  dluh  zaplatila.  PHchdzeji  kupci  a  olej  kupuji.  Rdchel  zaplati  pri- 
SedSfmu  Hybrystovi  dluh  a  velebf  Boha,  ie  ji  dobrotivS  vysvobodil 
z  moci  vgfitelovy. 

V  epilogu  dekuje  se  posluchacuin  za  pozornost  a  vyklddd  se 
znovu  mravni  nauCeni  z  hry  vyptyvajfd. 

Kdo  by  posuzoval  komedii  tuto  sainu  o  sobS,  pfiznal  by  zajist6 
Kykmezerovi  prdvem  zna6n6  naddnl  dramatick6,  neboi  latka  je  obratne 
koncipovdna  a  rozdSlena,  d£j  vyvlji  se  pHrozenS  a  je  nale2it6  nioti- 
vovdn,  a  povahy  osob  jsou  vykresleny  dosti  reliefne.  Lftenf  zoufateho 
stavu  uboh6  vdovy  neroohlo  zustati  bez  hlubSfho  dojmu  na  posluchace. 
Pozoruhodn^  jest  tak£  socidlni  stanovisko  autora,  ktery  slovein  smfilyin 
dordzf  w  nerovnost  stavu,  zastdvd  se  chudych  Femeslniku  proti  kapi- 
talistftui,  kteff  je  vykoHsfujf,  vyliCuje  zvflli  bohdcflv  a  litisky  chudych. 
Pfi  torn  kresll  nepokrytS  stav  soucasnd  doby  a  odhaluje  bezohlednS 
jejf  nedostatky  a  hMchy.  Avfiak  prdci  Kviimezeulvu  nelze  oceiiovati 
samu  o  sob6,  nfbrb  jen  ve  spojeni  sc  skladbou  zndm6ho  theologa 
a  dramatick6ho  spisovatele  nSmeckeho  Leonharda  Culmana,  ktery 
vydal  r.  1544  v  Norimberce  nEin  schon  Teutsch  Geistlich  Spiel,  von 
der  Widtfratv,  die  Gott  wunderbarlich  dutch  den  Propheten  Klsia,  mit 
detn  Oel  von  irem  Schtddherren  erlcdiget.  Gezogen  ausz  dem  andem 
Tkeyl  der  Koniyen,  am  4.  Cap.  Zu  trost  alien  Widuen  und  Waisen.a 
Nebylo  dosud  konstatovdno,  ale  srovndnfm  moZno  se  o  torn  pfe- 
svSdfciti,  Ze  koinedie  fceskd  povstala  volnym  vzd£laniin  a  pfepracovdnfui 
dramatu  Cllmanova.  0  pom6ru  cesk6  hry  k  n6meckt§  tfeba  tedy 
uvaiovati. 

Hra  Culmanova  sklddd  se  sice  tak6  z  5  aktflv,  ale  Kyhmezeb 
Wsti  d6je  jinak  rozdglil.  U  Guyana  pojaty  do  1,  aktu  vSecky  pffbShy 


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0  dvou  desk^ch  komedifch  biblick^ch  z  XVI.  stoletf.  0 

a2  do  pHchodu  vdovy  k  v6f iteli ;  Kyrmezer  rozloiil  je  v§ak  na  jedwini 
prvnf,  druh6  a  pocritek  tfetfho.  Druhy  akt  bfenS  n6meck6  obsahuje 
toliko  vyjev,  jak  vdova  se  svymi  syny  a  pHbuznym  pros!  lakoin&io 
v&Ktele  za  shov6ni,  co2  vyplfiuje  u  Kyrmezera  druhou  polovici  tfetiho 
aktu.  Jednrinf  tfetf  u  Culmana  souhlasf  celkem  se  Ctvrtym  v  Cesk6 
skladbS.  Co  Culm  an  rozv&di  v  aktu  Ctvrt&n  a  patoin,  shrnuto  od  Kyr- 
mezera v  akt  p^ty.  Celkem  mo2no  ffci,  ze  rozdclenf  dfije  tak,  jak  to 
ucinil  Kyrmezer,  jest  nejen  pffpadn£j§f,  nybii  i  pfirozenSjSf  a  dramaticky 
liCinnSjSf.  Culman  podavd  v  1.  aktu  pffliS  mnoho  d6je,  za  to  v  4.  a  5. 
pffliS  mdlo. 

Obsah  cesk£  hry  jest  proti  n6meck6,  kterd  je  pomSrnS  velice 
strucnd,  znacnS  rozveden  a  rozhojn&n.  Kyrmezer  pfidal  k  osobdm  hry 
Culmanovy  je§t6  dv6  jin6:  Sedocha  a  Ldmecha.  ReCi,  kter6  jim  do 
ust  vklddri,  jsou  vlastnim  jeho  vymyslem.  Jest  to  jmenovitfc  potdteCnf 
monolog  Sedochiiv,  v  n6m2  se  If 61  mravni  pokleslost  ve  sv$t$,  pak 
vSecky  feci  Limechovy  v  2.  aktu,  v  niehi,  jak  bylo  uvedeno,  vylicuje 
se  nespravedlivost  soudcuv  a  naffki  se  na  nerovnost  mezi  stavy. 
U  Culmana  prondSf  sice  podobny  stesk  sluha  vgfitelflv,  ale  klade 
hlavnl  diiraz  na  rozdll  mezi  boMCi  a  chmtymi  mnichy,  pjfi  iemi  se 
t&mto  zvldStS  vytyka\  ie  od  t6  doby,  co  se  2enf,  bfda  jejich  roste. 
Ostatnf  vloiky,  jimiz  Kyrmezer  s\6  drama  rozSffil  a  rozvedl,  nemajl 
zvlAStnfho  vyznamu ;  Casto  jsou  jen  rozvodnSnfm  toho,  co  u  Culmana 
struCnS  je  vysloveno. 

V  5esk6m  textu  vyklddd,  na  pr.  Boas  giroce  sve  stesky  na  £e- 
ladku,  jak  bylo  shora  uvedeno;  u  Culmana  Cteme  pouze  toto: 


Icb  wil  nun  auch  gehen  zu  haus, 
mein  arbeit  volleud  richlen  aus, 
damit  mein  gsind  uicbts  versaum. 
waun  die  katz  wendt  den  rUckeu  kaum, 
ho  tanzen  dmeus ;  also  das  gsind, 
wo  es  nicbl  stets  vor  augen  findt 
ir  berrscbaft,  meineus,  sie  sein  frci ; 
richten  zwar  wenig  aus  darbei. 


VySe  jsem  uvedl  tak6  vytky,  je2  Uybrystes  fcinf  vdovS;    v  ntmeck6m 
textu  jest  to  vysloveno  zcela  kr^tce: 


Habt  villeicbt  libel  baus  gbalten, 

kein  ordnung  gehabt  mit  eurem  zern  (=:  zehren,  verzehren), 


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10  II.  J.  Michal : 

wies  geht,   wenn  man  wil   raer  anwern   (=  anwerden,   aus- 
denn  gwinnen,  komt  scbold  bernach,  [geben), 

darzu  auch  oft  grosz  schand  and  schmach. 

U  Culmana  napomfna  soused  kupce  chvstajfcfho  se  jfti  k  vdovg  a  upo- 
menouti  ji  o  dluh  takto: 


Wolt  irs  fodern  und  sprechen  an, 
dieweil  gestorben  ist  ir  man? 
es  wer  ein  schand,  fodert  euern  knecht, 
das  er  die  sach  ausrichte  recht. 


Kyrmezer  to  dosti  nechutnfc  rozvridf  v  tuto  radu: 


Ja  yam  radfm,  chtejte  mne  poslauchati, 
nechodte  ji  sami  napominati, 
poslete  k  ni  radeji  sluzebntka, 
vsak  by  b>la  vase  lehkost  velika, 
kdy  byste  meli  sami  k  vdovfc  jiti, 
lid6  by  vas  mohli  v  domneni  miti, 
byste  tfebas  na  nic  zllho  myslili, 
vsak  byste  bez  jakych  klevet  nebyli: 
azto  sobe  radi  pHfrejujete, 
mlad^m  panim  dukatav  darujete, 
vim,  ze  ste  vice  panim  darovali, 
nez  ste  chudyra  pro  Bah  jak  zivi  dali. 


Doklady  t£mito  objasnuje  se  tak6  v  jednotlivostech  pomer  vzde- 
laiif  teske'ho  k  pfedloze  nSmeck6.  Kyrmezer  jest  mnohem  hovornSjSf, 
rid  zapoCatou  rozpravku  dale  rozpfidi,  pH  torn  u2iv&  siln^ch  v^razftv 
a  tendencniho  zabarvenf.  A6  hra  Culmanova  sama  o  sobfi  plna  je 
didaktiky  a  mravoufcnych  reflexi,  ceskd  hra  ji  touto  tendenci  daleko 
pfrekonivd.  Za  to  vynechal  Kyrmezer  liplnS  v  epilogu  verge,  kter6  jsou 
u  Culmana  namffeny  proti  komunistick&nu  hnutf  novokHfincfl,  ktefi 
pr^  vystupujl  proti  obchodu,  chtl  mfti  vSecek  majetek  spoletn^,  ne- 
uznavajf  4adn6ho  soudu  a  fcidn^ho  prava,  a  jen  to  za  pra>o  majf, 
co  se  jiuj  Ifbi. 

KonetnS  sluSi  jeSt6  poznamenati,  4e  Kyrmezer  opravil  nedopatreui, 
ktertho  se  Culman  proti  textu  bible  dopustil.  V  ngmeckl  hfe  odpo- 
vidft  totii  vdova  na  oWzku  Elizeovu,  co  mi  doma: 


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0  dvou  Sesk^ch  komedifch  biblick^ch  z  XVI.  stoletf.  1^ 

Deiu  meid  hat  nichts  ira  ganzen  haos, 
denn  ein  6lkrug,  der  nit  geht  aus. 

Tim  jest  ovSem  zdzrak  Elizeiiv  seslaben.  V  cesk^m  textu  znf  odpov&J 
vdovina  zcela  spr&vnfi  podle  bible: 

Tva  dlvka  y  domu  sv&n  neraa  jin6ho 
kromfc  jednoho  dzbanu  olejn6ho, 
v  n&m  jedny  troska  oleje  zftstala, 
jimzby  se  tva  sluzebnice  mazala. 

PFlznafcn&  je  dikce  Kyrmezerova,  okofenSnd  hojnft  lidov^mi  po- 
rekadly  a  pflslovfmi,  cehoi  u  Culmana  nenal6z£me.  \Ji  pfi  vypravo- 
vdnf  obsahu  byly  n6kter6  uvedeny;  jest  jich  je§t6  vice,  na  pf. 

A  protoz  51  jest  yuoI,  drz  sam  za  rohy, 
nespollhej  na  cizi  siln6  noby.  — 
Hied  koniCka  za  ot&z  nepustiti, 
nebot  se  ned&  za  ocas  zlapiti.  — 
Zte  jest  v  cizf  nadfcji  hrach  vafiti, 
a  na  prazdnau  fee  se  ubezpe&ii.  — 
Darmo  vlka  proti  srsti  bladiti.  — 
Vlk  leze  netyje,  lid6  fikajf, 
a  leniv6  ruce  stdsti  nemajf  a  p. 

At  tedy  skladba  Kyrmezerova  zcela  origindlnl  nenl,  nybr2  volnS 
vzdSlani  podle  hry  Culmanovy,  projevil  pfece  spisovatel  jejl  v  znacn^ 
mlfe  svou  samostatnost  a  zejmfina  lfcenfm  spolecenskych  pomfcrfl  sou- 
casn^ch  podal  zajfmavy  pfispSvek  kulturnS-historicky. 


II. 

Od  nezndni^ho  spisovatele  vydrina  byla  v  Praze  rKomedya 
0  Krdli  Ssalomunowi,  z  Tretijch  Knth  Krdlowskych  wybrand,  w  Czeskem 
Jazyku  na  Rythmy  sloiena.  Ldtha  M.  D.  LXXI.  A  nynij  z  nowu  L6tha 
M.  DC.  IV.  WytisstSna  u  Gifijka  Nygiina."  Vyddnl  z  r.  1604  natez* 
se  v  sbornlku  Stolovsk^ho.  Dedikovina  je  „Urozen6mu  Panu  Adatnowi 
Myslikowi  z  Hyrssowa  a  na  Kossijrijch  etc.  Geho  milosti  neywySssijho 
Pana  PurgrabS  Praiskdho,  w  Saudu  Purgkrabsk&n  Raddfi  etc.  Prinu 
a  Patronowi  widycky  laskaw^mu,  SpoleCuost   Zi&kowstwa  Sskoly   Sl 


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12  II.  J-  MAchal: 

SstSpdna  Welik^ho,   w  Nuwein  M6st6   Prafcskgm,    prospSch  we  wsseni 
dobr£m  \Al  y  giu^ho  mnoho  dobrgho  od  P&na  Boha  Sddagij." 

V  rymovan^  dedikaci  se  vyklddd,  ie  moudfi  lid6,  kteff  jin6 
uftlvali,  vidycky  mfvali  obycej  sklddati  mravoucnS  spisy  nebo  koniedie, 
jimi2  by  lidi  k  ctnostnlmu  iivotu  nabddali.  JmenovitS  kdyz  nepoina- 
halo  kdzduf  lid  od  nepravostf  odvrdtiti,  vyraySleny  byly  rozlicn6  hry, 
jako  u  Riinanflv  od  Terentia,  Plauta  a  jinych,  aby  lidd  dfvajfce  se 
jim  byli  v  srdci  sv6m  obm&kceni.  ZvldStS  pak  prospfvaly  takov^  hry 
mlddezM,  neboC  dfviinfm  jsouce  zaneprdSdnSni, 


v  tu  chvili  varovali  se  ozralstvi, 
kostek,  karet  i  take  kubeiiafstvi, 
i  jinych  banebnyeh  nestydatos'i, 
kterycbz  jest  mezi  liilmi  pfilis  dosti. 


K  tomu  se  ddle  doklddd: 


My  pak  Vasi  milost  Pain;  Adame, 
vsech  nas  za  miteho  Patroua  zname, 
kterak  milost  Vase  se  ysi  snaznosti 
vopatruje  mis  podle  vsi  moznosti. 
Abycliom  sluzby  nasc  prokazali, 
tudy  jakzkoliv  vdecnost  ukazali, 
vo  to  jsme  so  spoleCnfc  pricinili, 
tuto  komedii  svatau  sepsali, 
z  pana  preeeptora  uaporainani 
vzali  jsme  ji  nyni  k  recitovani. 
Protoz  tuto  knizku  Vasi  milosti 
darujem,  vefic,  ze  z  lasky,  z  milosti 
vod  mis  zakovstva  nicite  pfijiti 
a  mis  v  sve  laskave  pameti  miti   atd. 


Koniedie  o  krdli  Salomounovi  zaklddd  se  na  zndm&n  vypravo- 
vdni  bible  o  moudr&n  rozsudku  jeho,  kteryZ  prokdzal  ve  pH  dvou 
matek  o  ii\6  dftS.  Rozborem  obsahu  tdto  hry  nehodlam  se  zabyvati, 
nybr^:  ukdii  jen  na  pramen,  z  nelioz  fceskd  lira  vyplynula,  a  objasnim 
krdtce  pomftr  jejf  k  origindlu.     Dosud  to  nikde  nebylo  konstatovino. 

Ceskd  hi  a  povstala  pfekladem  latinske  hry  Sapientia  Salomonis, 
drama  comico-tragicum"  od  Sixta  Bircka  {Xysta  Betideia),  pfedniho 
tvflrce  Skolnfch  dramat  latinskych,  jei  jako  feditel  latinskych  skol 
v  AugSpurku  se  svymi  2dky  provozoval.  V  disposici  d6je,  jako2  i  v  roz- 


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0  droa  ftesk/ch  komediich  biblickych  z  XVI.  stoletf .  13 

delenf  jeho  v  akty  a  sceny  fidil  se  dramaty  antick^mi,  vklddaje  mezi 
jednotliv6  akty  chorick6  zpSvy  sloien^  po  zpflsobd  strof  Horaciovych. 
Drama  jeho  „Sapientia  Salomonis",  v6novan6  Ludvfku  Hoserovi,  vy- 
ti§t6no  jest  v  sbfrce  dramat  latinskych  nadepsand  nDramata  sacra, 
comoediae  atque  tragoediae  aliquot  £  Veteri  Testamento  desumptae  etc.u 
(Basileae  1547). 

Rozdfcleni  d6je  v  akty  a  sceny,  osoby  a  jejich  nizvy,  monology 
a  dialogy,  vftbec  cety  postup  dSje  pfevzaty  jsou  v  Cesk^  text  v6rn6 
podle  latinsktSho  origin&lu.  Odchylky,  je2  Cesk^  upravovatel  pfedsevzal, 
jsou  vesmSs  r&zu  podHzen^ho.  V  latinskdm  textu  oznaten  je  na  pf . 
pfed  kaSdou  scenou  nSkolika  slovy  jeji  obsah;  n£8  spisovatel  vypra* 
vuje  toliko  pfed  kaZdym  aktem  v  r^movan^ch  arguraentech  obsah 
nAsledujlciho  d6je.  Po  obsahu  jsou  zmfinfcny  nejvlce  zpSvy  chorickd. 
Kdeito  BiRfK  rozvidi  v  nich  vesmSs  mySlenky  z  knihy  Pffslovl,  pfi- 
l£h£  v  Cesk6  Me  toliko  prvnf  zp6v  ponekud  k  latinskemu  textu,  ostatni 
zpfcvy  jsou  r£zu  v§eobecn6ho,  majl  tendenci  didaktickou  a  nesouhlasf 
s  latinou.  Z  osob  pfidelena  v  Cesk6m  dramatg  v6tSf  uloha  jedine 
Markoltovi,  kter^  pron&Si  n6ktei*6  2ertovn6  vyroky,  zvldSW  nariiky  na 
2eny.  V  latinskSm  textu  pravf  na  pf.  Marcolphus  pouze: 

Haec  reddit  ex  stultis  insanes:  pW>  fidem? 
Oesky  Markolt  je  mnohem  hovornSjSi ;  pravf  toti'2 : 


Jak6  nenicko  aumysly 
jsuii  jiz  na  tento  svSt  piisly. 
eini  se  z  nemaudrvch  blazni 
a  z  niSemnycb  lidi  prazdnf, 
to  nejvic  po  torn  voleji, 
kterej  baba  vykopala, 
kdyz  bedrniku  bledala, 
stalo  se  na  D6vcfcb  Hradech, 
na9  vsecky  ten  volej  nadecb, 
kterizto  se  zen   bojfme, 
protivit  se  ne9trojfme, 
nebo  kterdkoliv  zen$ 
prodala  baba  najm£u6 
tobo  voleje  zradnSbo, 
nam  muzum  velmi  skodne'bo, 
kdyz  ho  muz  jedn6  zakusi, 
hned  9e  2eny  bati  musi  aid. 


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14        II.  J*  MAchal:  0  dtou  6esk^ch  komedifch  biblickfch  z  XVI.  stoletf. 

Tak6  na  jin^ch  nifstech  Markolt  rozpfidd  dlouW  rozmluyy,  kdeito 
v  textu  latinsk6m  pronASi  toliko  nfikolik  vfet. 

Y  fcesk^  hre  rozvedeno  je  tak6  argument  urn  a  do  epilogu  vsu- 
nuto  zvlAStfi  napomenutf  rodiCim,  aby  dftky  sv6  posilali  do  f4dn^ch 
Skol  a  nesvSfovali  jich  pokoutnym  mistrftm,  „z  kterych^  nejeden  sotva 
uini  6fstia.  Takovy  tkazi$kolu  pr^  je  rdd,  jen  kdy2  se  mu  zaplatf 
„kvart$la,  jinak  nechdvA  dfetem  svobodu,  nevodf  je  do  kostela,  coi 
jest  pHfcinou  Skoduych  sekt  ndbofcenskych,  ktere  se  dale  rozmdhajf. 
Povzbuzenfm,  aby  kaidy  byl  pilen  ufienf  Pdn6,  za£e2  jim  bude  Bflh 
milostiv,  zbavi  jich  nemfrn6  drahoty  a  vysvobodl  od  nepr£tel  Turkfl, 
kontf  se  na  rozdfl  od  latinsk&io  fceske  arguinentum. 

Mlsto  CasomSrn^ch  versii  Birckovych  u2il  Cesky  pfekladatel 
rymovan^ch  verSii  pflzvuCn^ch,  stHdaje  verSe  jedendctislabicn^  sosmi- 
slabiinymi.   E  chorickym  zpfivum  pfidal  krouifi  toho  noty. 

Pfeklad  tesky  proti  elegantnlmu  textu  BiRCKovti  jest  tSikop&du^, 
rozvlekly  a  mdly.  Mnoh&nu  lze  pln6  rozumfeti  teprve  naktednutfui  do 
textu  latinsk^ho,  na  pf.  hned  na  poCatku  monologu  Achysarovft, 
ktery  zni: 

Toto  prave*  scbvalovani 
jestiC  podle  mnohych  zdani 
k  slave  i  k  velikS  cbvale, 
kteraz  nalezi  na  krale 
t£z  i  takov£bo  muze, 
kdoz  nepf&tely  pfemftze 
silnau  rukau  udatnosti 
v  slavS  i  ve  vsi  mocnosti, 
jenzto  pfevelike  veci 
byly  pH  kralovskem  otci, 
slavn^m  Davidovi  jmSnem, 
Salomtin  kral  nastal  po  n&m, 
kteryz  pfemohl  slavau  kr&le 
moci  bezbozaeho  Saule  atd. 

Text  latinsky  jest  mnohem  zfetelnSjSf : 

Compluribus  videtur  baec  ad  gloriam 
laudcmque  sola  et  vera  commendatio, 
que  bellicis  ex  rebus  evenit  viris, 
forti  manu  praestantibus ;  quod  contigit 
prae  ceteris  Regis  patri,  qui  gloria 
superavit  ipsum  Saulem  etc. 

MAKLADKM    KRALOY8k£    £KSKE    8POLECN08TI   NAUK.    —    TI8ICICM   DBA.    KDY.    OREQKA    Y    PRAZI 


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III. 

0  Josefinsk^m  popise  obecn^ch  Skol  v  kr&lovstvi 

Ceskdm. 

PodAtA  Feditel  Jan  SafrAnek. 

(Pfedloieno  24.  tinora  1902.) 

V  dSjindch  osvfcty  lidstva  po  v$ky  z&Hti  bude  jm6no  veliktf  c(- 
safovny  Marie  Teresie,  kteri  v  p66i  sv6  o  nripravu  Skol  a  fddu  vy- 
ufiovaciho  stala  se  zakladatelkou  obecn£ho  Skolstvf  v  moderate  v^- 
znamu.  Ode  dne  30.  kvfitna  1769  a4  do  smrti  sv6  nepfesUvala  obraceti 
zrakft  svych  k  v^voji  Skoly  n£rodnf.  N&stupce  jejl,  Josef  II.  v  za- 
po6at6m  smgru  pokracoval  a  jako  v  jin^cb  odvetvlch  sprivy  vefejnd 
v  skutek  uvddSl  ideu  modern i  jednotnd  veleflSe,  podobnfi  i  v  odvfitvf 
8kolsk6m  chtfil  veSkero  vyuSovdnf  podffditi  jedin6  dozoru  a  vfili  stAtnf 
moci.  Die  teresinsk6  organisace  vykon&vali  dohled  k  obecn&nu  Skolstvl 
krajstf  dSkanovfi.  ChtSje  tudli  vseckea  dozor  dostati  do  rukou  stdtnlch, 
naHdil  30.  srpna  1783,  aby  pri  kaid&n  Mad6  krajskgm  zHzen  byl 
svfitsky  dozorce  nad  Skolami  trivialnlmi  a  norm&lnfmi,  jeni  by  pod- 
ftzen  byl  krajskdnm  hejtmanu  a  m£l  sluing  krajsk6ho  komisafe. 
Die  jeho  minSnf  md  sWt  nejenom  z£jem  na  torn,  kterak  vychovdvd 
se  dorost  pflStlho  obcanstva  stdtniho,  n^bri  m£  i  vzhledem  k  svym 
potfebdm  tak6  povinnost,  aby  vSemoZnou  o  to  vedl  p6ci,  zdali  se  od- 
chovdvajf  ve  skol£ch  Fddni  a  ufrtefcnf  obfcan&  Ale  toto  posvfctSWnf 
a  pln6  postdtnftnf  Skolsk^ho  dozoru  nedalo  se  hned  prov6sti;  teprv^ 
roku  1787  doSlo  k  uskuteinenf  Wto  mySlenky,  kdy  krajstf  komisafi 
Skolnf  ustanoveni  byvSe  29.  srpna  1787  dnem  3.  Mjna  Fe6en6ho  roku 
u  zemsk£ho  gubernia  sluSebnf  pHsahu  vykonali  a  na  sv&  mista  na- 
stoupili.  Krdlovstvl  Cesk6  v  politick^  sprdvS  sv6  rozdSleno  bylo 
tehdy  na  16  krajfl:  koufimsk^,  berounsky,  rakovnicky,  litomSHcky, 
boleslavsk^   bydfcovsky,    hradecky,    chrudimsk^,   cdslavsk^,   ttborsk^, 

Vfctnfk  Kr.  C.  Spol.  Nauk,  tf.  hist.  1902.  1 


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2  Ul.  J.  §afr4nek: 

budgjovicty,  pracheiisky,  klatovsky,  plzeflsk^,  ^atecky  a  loketsky. 
Y  sfdlech  krajsk6  sprdvy  ustanovenl  novf  komisafi  Skolnf  rauseli  pro- 
k&zati  znalost  CeStiny,  a6koliv  jinak  v  Skolsk&n  systamu  tehdy  byly 
patrny  snahy  ponSmfcovacf.  PK  jejich  v^bfiru  zkoumdno,  zdali  maji 
dostatecnou  obratnost,  v  jazyku  6esk6m  zbfihle  se  vyjadfovati  nejen 
pfi  vyu6ov4nf  d£tf,  n^br2  i  ve  spoleSensk&n  obcov£nf,  nebot  die 
tehdejSfch  ndzoru  tesky  jazyk  ve  vfttSinfi  krajfi  v  zemi  jeStfi  v2dy  byl 
nevyhnutelny.  Ano  vyhWSenf  zeniskSho  tifadu  z  r.  1788  zfejmfi  do- 
kUdalo  ndosud  v  2£dn6m  kraji  nejsou  Skoly  naskrze  n6meck6,  nybri 
kaid^  kraj  m&  tak6  6esk6,  alespofl  z  cisti,  tedy  rozvoj  Skolstvl 
v  celku  i  v  jeho  cdstech  nevyhnutelnS  vyiaduje,  aby  kafcd^  Skolnf 
krajsky  komisaf  vedle  jazyka  nSmeck^ho  byl  znaty  tak6  jazyka 
foskSho."  Nov6  ustanoven^m  krajsk^m  komisafftm  bylo  uloieno 
v  obvodu,  dozoru  jejich  vyk&zandm,  Skoly  navStSvovati,  o  zlepSeni 
Skolstvf,  zejmgna  docMzky  Skolnf  vydatnou  p66i  mfti  a  zemskgmu 
guberniu  zprivy  podivati.  0  jich  pusobeni  obSfrnfji  na  jin&n  mfst6 
jsme  vyloiili  ;*)  tuto  chceme  o  velik6  a  zdslu2n6  jich  prdci  pojednati, 
kterd  pro  pragmaticka  dfijiny  modernlho  Skolstvl  v  knilovstvf  Cesk&n 
i  v  cel&n  mocn&ftvl  Rakousk&n  jest  vzdcnym  a  spolehliv^m  pramenem. 
Die  ob6irn6  instrukce  ze  dne  9.  linora  1789  bylo  jim  vykonati  pop  is 
vSech  Skol  v  jich  visitatnfm  okresu.  A  tu  v  Wtech  1790—1798  vy- 
konAn  byl  zevrubn^  a  jednotay  popis  vSeho  Skolstvl  v  krdlovstvf  Ce- 
sk&n  podle  krajfl.  SestnActe  velkych  foliov^ch  svazkfl,  (nftkterd 
svazky  jsou  ve  dva  dily  rozdfileny),  jei  v  upln&n  souboru  die  krajA 
byly  spoMdiny  a  u  zemsk^ho  gubernia  uloieny,  tvofl  sv^mi  z&pisy 
po  nejednd  strdnce  vysocecenn^  pramen  historick^,  jehoi  v^znamu  ne- 
bylo  dosud  zevrubn&ji  dotceno. 

Popis  Skol  v  kafctem  kraji  provedl  krajsk^  Skolnf  komisaf 
die  tiStftn^ch  nSmeck^ch  formuldfft  tak,  4e  ka2d&  Skola  m61a  sv6 
ifslo  a  zvldStnf  popisn^  arch;  Skoly  pak  sefadSny  byly  v  abecednlm 
pofddku  die  dominif,  kteitf  n&klad  na  vSe  vedla  a  ve  svazku  rovndi 
abecednfc  byla  uvedena.  V  popisu  kraje  chrudimsk6ho  n.  pf.  uvidftjf  se 
za  sebou  tfmto  fridem  dominia  a  jejich  Skoly: 

*)  V^voj  souBtayy  obecnfho  ikolstvi.  §  7.  str.  28.  a  nasi.  Praha  1897. 


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0  JosefinskSm  popise  obecn^ch  ikol  t  krtUoystvf  Ceskdm. 


P  Q33alaaJ.-va.ran : 


Priit 

iktl 


Nasleduje   popis   §kol 


2. 
3. 
4. 

6. 

6. 
7. 
8. 

0. 

10. 

11. 

12. 
13. 


14. 


16. 


16. 


Bystre* 

Choltice 
Chocen 
Chrast 

ChroustoTice 

Chrudim 

NemeckA  B61* 

Domoradice 

Hermanftv  Mtatec 

Koiumberk 

Mf  to  Vysokd 

Hrochfty  T^nec 

Litomyil  panstvi 


Lanikroun 

Litomyil  mesto 
Nasavrky 


29 


15 


107 


Bystre\  Banro,  Starioy,  Korouhey,  Lau- 
bendorf,  Jedloya,  Trpin. 

Choltice,  Lipoltice,  Svincany. 

Aujezd,  Chocen,  Skof  enice,  Sruby,  Guclay. 

Chlum,  Chrast,  Rosice. 

Chroustovice,  Jeniovice,  Radhoit, 
Uherako,  Vostroy. 

Chrudim,  KoSi. 

Nemecka  Bel4,  Yltejoyes. 

Domoradice. 

Hehnanfiv  MSstec,  Vapenn^  Podol,  Mo- 
raiice. 

Bel*,  Koiumberk. 

Knffoy,  M^to  Vysoke*,   Vraclav. 

Hrochftv  T^nec,   ftepnfk. 

Opator,  Aujezd,  Kvetna,  Cerekvice, 
Ves  Jetfichoya,  Hefmauice,  Chmelik, 
Janov,  Karle,  Kocl^roy,  KCrber,  Lauter- 
bach,  Moraiice,  Nemftice,  Mikuldl,  Osik, 
Sebranice,  Semanfn,  Se6,  Strenice,  Vra- 
covice. 

Ceska*  Tf ebovA,  DobrouS  Hornf,  Jablonn6, 
Velka*  ftetova\  Hefmanice,  Knapovec, 
Kunivald,  Lanikroun,  Trebova*  Dlouha, 
Libchayy  Dolnl,  Dobrouc"  Dolnl,  LukovA, 
Ostrov,  Treinovec  Dolnl,  Tfesnoyec  Horn!, 
Ouprachtice,  Skuhrov,  Rybniky,  CermnA, 
Rudoltice,  Zichllnek,  Damnlkov,  Tfebo- 
nice,  ,  Cankovice,  Bystrc,  VJprachtice, 
Usti  Orlidne*,  Vorli6ka,  Sazava. 

Litomyil,  Mladofov,  Sloupnice,  Dib&nov. 

Bojanov,    Hombice,    Kostelec    Vrbatfty, 

Krasnl,  Licibofice,  Nasayrky,  Syobodne* 

Hamry,  Sei,  Stfibfichy,  Svldnice,  Trhova* 

Kamenice,  Vorel,  Zaje6ice,  Zumberk. 


ikol 


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III.  J.  Safrinek: 


]\       ! 
Pott 
3Doaaa.laa.lia.ai: 

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Nasleduje  popis  ftkol: 

17. 
18. 

19. 
20. 

21. 

22. 
23. 

24. 

Noye*  Hrady 
Pardubice 

Polidka 
Rosice 

Richemburk 

Srojanoy 

Ztanky 

ZdechoTice 

107 
4 

41 

8 
3 

19 

2 
1 

3 

DYori§t6,  Noy6*  Hrady,  Prosed  d?6. 

Albrechtice,  Bejit,  B616,  Bohdane6,  ChYO- 
jenec,  Chrojno,  Cifice,  DaSice,  Dolany, 
DH6,  Labsty  Tfnec,  JezboHce,  HoHce, 
Hostomice,    Kladruby,   Kopice,    Krako- 
Yany,  KunStice,  Liny  Dasickl,  Liny  na 
d&lku,  Libisany,  Mikuloyice.   OpatOYice, 
Pardubice,  Pardubitky,  Preload,   Roud- 
nice,  Rokytno,  Rosice,  Roreft,  Redice, 
Sezemice,    Slepotice,    Srchy,    Tfebosice, 
Tunechody,   Vysoki,  Vosice,   Vostfetfn, 
2danice,  Zivanice. 

Boroyi,    Makoy,    Poli6ka,    Riegersdorf, 

Sidek,  Teled,  drub  a  akatolick*,    Past* 

Rybni. 

ftestoky,  Vcel&koy,  VejyanoYice. 

Ceska  Rybna,  Hamry,  Hlinsko,  Hole  tin, 
KamenicKy,  KroYni  (2),  Otradov,  Peralec, 
PrasetiD,  KannA,  Richemburk,  Rychnov 
akatolickA,    Skud,   Svratka,    Syratouch, 
Paste  Kamenice,  ZboinoY,   2d&nice. 

Robozni,  SYojanoY. 

Zamrtky. 

ChYaletice,  Trnayka,  Zdechovice. 

24. 

dominii 

188 

skol 

Popis  ka2d6  Skoly  proveden  jest  na  zvldStnfm  forinuldH  fcislo- 
van6m  takto: 

V  zdhlavf  Cteme  zprvu  jm6no  panstvf,  pak  jm6no  Skolni  osady 
a  Skoly,  druh  Skoly  (zdali  farnf,  lokdlnf  atd.).  Ndsledaje  popis  staveni 
Skolniho;  zdali  je  skola  v  budovS  vlastnf,  nebo  najat£,  kolik  m£ 
mistnosti  k  ucelilm  vyutovacfm,  kolik  zase  k  ob^vtfni,  m&-]\  tak6 
kolnu,  po  pfipadS  staveni  hospoddfskd.  Y  prvg  hlavnf  fcasti  jmenovin 
patron  Skoly,  pak  fadl  se  vytet  pfiSkolen^ch  obcl  8  oznacenfm  vzdd- 
lenosti  od  Skolniho   mista,  poftet  sil  u^itelskych  na  Skole  zffzen^ch. 


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0  Josefinsklm  popise  obecn/ch  ikol  y  kr&lorstrf  6esk6m.  5 

Tu  pfesnfi  se  uv&dgjf  ucitete,  pomocnlci  systemisovanf,  pomocnici 
osobnf,  a  fadou  pozn&mek  die  mfstnfch  pom6rfi  oznafiujf  se  zvl&stnosti 
jednotliv^  Skoly.  Hned  na  to  jest  na  ten  fcas  diikladn^  soupis  Skolou 
povinnych  dftek  die  vyzndnf  (pocet  d6ti  katolick^ch,  akatolick^ch 
a  israelsk^ch),  die  pohlavf  (pofiet  chlapcii,  divek),  die  v6ku  (pofiet  dltek 
71etych,  osmiletych  .  .  .  ai  dvandctiletych),  die  pftsluSnosti  (poCet 
dftek  z  mfsta  Skolnfho  a  z  ka2d6  z  obci  pHSkolen^ch).  Provedenf 
teto  cdsti  vynikA  rozmanitostf,  die  toho,  kterak  vdinfi  byl  pojfmdn 
dkol  statistiky  Skolsk6.  Pfi  pofctu  prfimftrn^m  (jako  byl  odhad  poctu 
d£tf  na  jednu  tHdu,  nebo  odhad  pofitu  d6tf  pro  v^nos  Skolnfho)  briny 
vidy  v  uvahu  pouze  d$ti  6 — 101et6;  dftky  mezi  10.  a  12.  rokem 
vftku  pro  v^pofcty  statistic^  neb^valy  pfibfr&ny.  Na  nSkterych  po- 
pisech  najdeme  pocet  dltek  (bud  uhrnn6  fcfslo  cete  osady  Skolnf,  nebo 
cfslo  die  ka4d6  obce  pfi8kolen6)  Skolou  povinnych,  pak  poCet  ditek 
Skolu  skutecnS  navStfivujicfch.  V  nfckter^ch  krajlch  vloieny  jsou  do 
archov6ho  formulae  popisnSho  seznamy  ditek  die  tffd,  s  udAnfm  jich 
v6ku,  n£bo£enstvf,  pffsluSnosti  a  8  oznafenim,  jaky  prospSch  a  jakou 
doch&zku  Skolnf  osvfcdfcujf.  Seznamy  ty  jsou  na  pofdd  6esk£,  nebot 
je  sestavovali  pro  krajsk6ho  Skolnfho  komisafe  u£itel6  spolefcnfi 
s  rycht&fi  a  ti  jinak  neum&i  nezli  fcesky.  Jm6na  chlapcft  zustala 
bez  promfiny,  na  jm&iech  dfvek  nach&zl  se  tu  onde  cizf  rukou  pro- 
vedena  oprava,  ie  jm&ia  Marie  Noviku,  YAM,  Hlav£6k&  magi  kon- 
covky  pfeSkrtnuty  a  po  opravS  se  ctou:  Novakin,  Vanin,  Hlavafckin. 

Ndsleduje  v^pis  vSech  poiitkfi,  vymfifenych  pro  vydriov&nf  sil 
ufcitelsk^ch  a  to  a)  uroky  z  jmSnf  obecnlho,  z  odkazfi  a  vypoftten 
pfesnS  jejich  obnos,  b)  vfmkr  a  penfeini  odhad  uiitku  z  poll,  luk, 
zahrad,  c)  vyfcet  Skolnfho  platu  vybfran^ho  nftkde  podle  fifsel  osady, 
nSkde  vSak  die  poCtu  Skolnfch  dftek,  d)  naturdluf  ddvky  jako  dffvi, 
pivo,  ruzn6  druhy  obilf  (n&kde  k  p.  z  ka2d6ho  fcfsla  ddno  ufciteli  po 
mtfe  jeftmene,  jinde  po  snopu  z  ka&d6ho  pole  a  pod.)  a  kde  byla 
Skola  farnf,  t£b  e)  pfesny  v^pofcet  pfijmfl  za  sluibu  varhanickou  a  ko- 
stelnickou,  ano  i  rofcnf  odhad  velk6  i  mal6  stoly.  SouCet  t6ch  poloiek 
oznacoval  fihrnny  pffjem  Skolni  a  stanovil,  mnoho-li  z  neho  pripada 
na  utitele,  pomocniky,  industri&lnf  ufcitelky;  ve  vStSich  mfstech  sta- 
noven  tu  tak6  pffjem  ro<!inl  pro  feditele  a  katechetu  Skoly. 

DAISi  odstavec  t^kd  se  ndkladu  na  vydritov&nf  budovy,  na  jejf 
fcist&il,  vytdpfenf,  bflenf  a  j.  Pak  n&sleduje  vytet  povinnostf,  kter6 
majf  ucitel^  ke  Skole,  ke  kostelu,  k  obci,  k  pdnu  gruntovnfmu.  Za 
to  se  jim  povoluje  novoro6nl  groS,  poml&zka  a  j. 


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6  III.  J.  Safranek: 

Kazcty  popis  jakoito  listina  ufednl  stvrzen  podpisem  rychtafe 
Skolnf  obce  i  obcl  pfiSkolenfch,  podpisem  duchovufho  pHslufinflio 
ufadu  farnfho  a  sprdvcem  nebo  vrchnfm  dominia  v  zastoupenf  pina 
gruntovnfho.  Spolu  podepsAni  ucitel6  nebo  feditel  Skoly  a  konSel6 
obecnf. 

Ede  shledal  krajsk^  Skolnf  komisaf,  ie  nelze  pomySleii  na 
sestaveni  popisu  Skoly  die  n6ineck6ho  formulife,  tarn  prostg  pfijal 
popis  tesky;  jeho  original  odevzdal  zdstupcfim  Skoly,  opis  pak  MdnS 
povefeny  vtelil  do  formulae  n6meck6ho,  na  nftmi  vyplnil  pouze  za- 
hlavf.  Ano  umluvy  jednotliv^ch  obcf,  cesky  sepsan6,  beze  vsf  zAvady 
pfipojeny  na  pfisluSn^ch  mfstech  popisft  Skolnich. 

Popis  vSech  Skol  ?  krilovstvi  Cesk6m  vykondn  byl  od  krajskych 
Skolni ch  komisaffi  bShem  osmi  let.  Po  sv£  vnitfnf  str&nce  mohl 
by  slouziti  za  vzor  podobnych  pracf  statistick^ch.  Afckoli  pfi  nftm  se 
uzivalo  tifitfen^ho  formuWfe,  nicm6ne  pfi  vypliovinl  a  pfi  tipravS 
rubrik  pfihKzeno  bylo  tak  peClivft  ku  zv]&8tnostem  mlsta  Skolnf  ho,  ie 
dluino  si  dftkladnSji  vSimnouti  t&o  pfednosti  popisu.  Skladatel6, 
jakkoli  byli  ufednici,  vykonali  dilo  ceny  velikg,  vzAcnou  pr&ci  kulturnf. 
ZachytivSe  prosty,  ale  pravdivy  obrAzek  sv6  doby,  zasluhuji  nafieho 
diku.  Z  jich  zdpisu  cerpati  lze  novy  doklad  pro  pfesvfedCeni,  ze 
nikoli  zizrakem,  nybrf  v^vojem  a  vlastnf  siloa  povznesl  se  u&rod 
n&S  k  vySSimu  stupni  nov£ho  iivota  duchovnfho. 

V  kazd&n  krajsk6m  lifadft  m$li  od  roku  dokondni  price  (1790 
a2  1798)  podobn^  popis  Skol  svgho  kraje  pofizen  pro  potfebu  ufednl. 
Tak£  odvoldvala  se  praxe  SkolskA  ku  znSnf  tfichto  popisft  v  leda- 
kter&n  pfipadS.  PfedevSfm  a  nejfcastSji,  Slo-li  o  ustanovenl  nov6 
sfly  ucitelsk&  Die  z&znamii  v  tomto  popisu  zdfcldny  b^valy  nov6 
smlouvy  8  nov6  dosazenymi  uciteli;  smlouvy  ty  v  opisech  ukl&d&ny 
ve  Skoldch,  u  obcl  i  u  krajskdho  lifadu.  Tak6  pH  zfizov&nf  Skol 
novych,  pfi  jedn&nf  tykajfcfm  se  pfiSkolenf  a  odSkoleni  jednotliv^ch 
osad  mfstnfch  nahlfzeno  do  popisu  a  die  nSho  rozhodovtfno.  Takov£ 
zApisy,  zndmS  pode  jm£nem  Skolnf ch  fassf,  CastSji  byly  uvefejnov&ny 
a  pfi  studifch  d&jinnych  tu  a  tam  byvalo  k  nim  i  zfeni  brino;*)  ale 
k  celkov6mu  popisu  vSech  Skol  —  afckoli  die  n6ho  pfesnS  zjistiti  se 
d£,  kter6  obce  m61y  sv£  Skoly  u  nds  pfed  z&konikem  Teresinskymt 
je£  prostS  die  nov6  tHbelldrnf  methody  byly  upraveny,  kter6  vSak 
teprve  tehdy  nebo  pozd&ji  Skoly  si  zaloiily,  k  souboru  vSech  fassi 
Skolnlch  v  pln&n  jich  rozsahu  u  n£s  dosud  pfihliieno  nebylo.    Jako 


*)  Srov.  V^yoj  soust.  ob.  ikol.  str.  40.  a  64. 


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0  Josefinsk6m  popise  obecnfch  ikol  t  krAlovstvl  desklm.  7 

na  z£klad6  berni  rolle  z  r.  1654.  podaHlo  se  uCencfim  skonstruovati 
v^pocet,  mnoholi  obyvatelstva  m6lo  krAlovstvl  fieskg  po  vAlce  tficeti- 
lete:  podobnS  na  zdkladS  popisu  toho  zjistili  bychom  pfesnS  poCet 
Skol  v  krajich  i  v  ceWm  krilovstvf  za  on6  doby,  jich  kategorii,  jich 
ufiebn^  fikol;  ba  pfesng  bychom  i  zjistili  poCet  dftek  Skolou  povinn^ch 
a  v  nfikter^ch  krajfch  ze  seznamfl  ditek  zcela  spolehlivfc  bychom  naSH 
i  rok  studif  ne  jednoho  naSeho  v^teinfka  z  doby  obrozenl  ndrodnfho. 
P£edkov6  sla?n6ho  Josefa  Ressla  n.  pr.  chodili  do  filialnf  star6  Skoly 
v  Kotim  u  Chrudim6;  matefskA  fefc  jeho  byla  fteskd,  on  sim  na- 
vStSvoval  m&tskou  Skolu  y  Chrudimi,  kde  v  prv6  a  druh£  trfdS  bylo 
vSecko  vyucovini  pouze  ftesk6;  teprve  v  tfetf  tHdfi  nastoupil  vyuSo- 
vacl  jazyk  nfimecky.  Podobnfi  vfme,  Ze  Lib.  Ziegler  na  t6ie  m6stsk6 
Skole  po  iesku  byl  vyufcovdn  v  obou  tfiddch,  ie  P.  Dooulus  Corn, 
Slechetny  katecheta  a  kapucin  chrudimsty  vdtlpil  v  srdce  jeho  mla- 
distv6  nezniCiteln^  ohefi  pravg  lisky  vlasteneck6. 

Proc  dftleSito  jest  a  nad  mfru  potfebno  souborn6  vjdAnf  cel6ho 
popisu,  neb  aspon  vyddni  u  v^tahu,  bude  objasnfcno  z  pffkladft  n£- 
sledujfcfch. 

1.  Vkraji  Prachensk6m  byly  hlavnf  Skoly  dvfi:  v  Pisku  a  Stra- 
konicich.  Die  fassi  ze  dne  20.  listopadu  1796  bylo  v  Pisku  Skolou 
povinn^ch  d6tf  ve  vfiku  6 — 12  let:  hochii  243,  dfvek  195;  lihrnem 
438,  ale  Skolu  navSt&vovalo  pouze  298  dftek,  kdefto  140  dftek,  tedy 
t&ntf  32%  zfistAvalo  bez  vyufiovtfnf.  Reditelem  Skoly  byl  katecheta; 
prvni  ufiitel  Jan  Sehanka  m61  roCnfho  platu  200  zl.;  druhy  ucitel 
Antonfu  Eraus  m&l  175  zl.;  dfvky  vyufioval  tfetf  ufiitel,  Dominik 
Lenk,  (Mitlehrer,  rector  chori),  poduCitel  OndJej  Korec  m&l  150  zl, 
industrialnf  ufcitelka  Katefina  Sehankovi  18  zl.  rofcnf  odraftny.  Za 
vyuftov&nf  se  v  Pisku  neplatilo  nijak^ho  poplatku  vftbec.  0  hlavnf 
Skole  Strakonick6  uvddf  fasse  ze  dne  11.  ledna  1797  soupis  vSech 
dftek  Skolou  povinoych  z  cel6  osady  Skolnf.  Zevrubnost  soupisu  toho 
8luSl  chvdliti.    (Viz  tab.  na  str.  8.) 

Vykazuje  pak  soupis  tento  Skolou  povinn^ch  chlapcft  298,  dfvek 
304,  celkem  602  dftek.  Nejpiln^ji  posflali  tehdy  do  Skoly  dftky  mezi 
6— 9rokem;  po  10.  roce  ji4  rridi  je  zamldovali  a  k  dora&cfm  pracfm 
jich  potfebujfce  do  Skoly  zffdka  jen,  anebo  vftbec  jich  neposflali. 
fteditelem  byl  k  raj  sky  d6kan  P.  FrantiSek  Wilhelm,  jen2  mfel  za  to 
dflchodu  300  zl.  a  Ctvrtinu  mal6  Stoly ;  katecheta  P.  Vojtfech  Hampek 
dosteval  200  zl.,  fctvrtiuu  mal6  Stoly  a  m61  byt  na  dSkanstvf;  prvni 
ufcitel  mfil  systemisovany  plat  rocnfch  220  zl.,  druh^  uiitel  214  zl.; 
ale  ve  skuteinosti  brali  toliko   107  zl.  48*/8  kr.,  ponSvadi  do  v^Se 


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8  III.  J.  SafrAnek: 

jejich  sluin6ho  zapofcittn  byl  v^t64ek  ze  fitoly  a  jin6  prom6nli?6 
akcidencie.  Rozpocet  na  hlavnf  Skolu  vykazoval  r.  1797 :  ve  vydinl 
pro  ally  ucitelsk6:  fediteli  300  zl.;  katechetovi  200  zl.,  dvSma 
ucitelftm  doplnSk  po  107  zl.  483/4  br.,  tfetimu  ufciteli  cel6  sluin6 
116  zl.  24VS  kr.,  pomocnikovi  100  zl.,  industrialn!  ucitelce  50  zl., 
uhrnem  982  zl.  V  m&tskg  Skole  Blatensk^  tak6  se  neplatilo  SkolnS, 
pon6vad2  ndklad  na  ufiitele  byl  uhrazen  z  mfstnich  nadacf.  Die  fassf 
ze  dne  25.  listopadu  1796  dostdvalo  se  Skole  t£  urokfl  z  nadace  hra- 
bfcnky  Serenyiov6,  rozen6  hrabSnky  ValdStejnov6  od  r.  1751  z  jistiny 
3500  zl,  od  roku  1762  z  jistiny  7500  zl.,  od  roku  1796  vzrostl6 
na  11641  zl. 

Prvnf  u£itel  m61  platu  rocnfch  321  zl.  39  kr.,  druhy  rofcnfch 
220  zl.  30  kr.;  do  iihrnn6ho  toho  platu  se  jim  potftalo  na  pfljmech: 
za  hudbu  chrdmovou  57  zl.  33  kr;  z  polnl  urody  18  zl.  26  kr.  (1  strich 
pSenice  po  3  zl.  3V2  kr.;  6  strichfi  2ita  po  1  zl.  48  kr.;  1  strich 
jefimene  po  1  zl.  30  kr.  jako  vytSiek  z  pole  arcidfikansk^ho),  21j2  sudu 
piva  v  cen6  20  zl.,  od  magistrate  poplatek  42  zl.,  lok&lni  pHdavek 
28  zl.,  na  poplatcfch  z  pohrbfl  7  zl.  30  kr.,  novorocng,  z  doinu  po 
3  kr.,  kaid&nu  z  polovice  fcfsel  (vSech  domft  bylo  360)  a  topivo, 
jehoi  pro  Skolu  a  pro  sebe  dost&vali  dvacet  sdhfi  rofinfi.  Dohled  ke 
Skole  vedl  P.  Jan  Sedivy,  dSkan  arciknez,  fediteloval  Josef  Challupny, 
ucitelovali  Jan  Rossbach  a  Matej  Fiala,  ruinfm  pracfm  ucila  Tereza 
Feedrov*.    Soupis  d6tf   Skolou   povinn^ch   vedli    poMdn6;    do  Skoly 


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0  Josefinsk6m  popise  obecn^rb  skol  y  kriloTStvi  6eskem.  g 

choditi  m£li:  140  chlapcfi,  136  dfvek,  uhrnem  276  dftek;  ve  akuteS- 
nosti  vsak  navStfivovalo  Skolu  pouze  154  ditek,  kdezto  122  dftek, 
tAmSt  45%i  zft8tivalo  bez  vyucovdnf. 

Ndklad  na  Skoly  m6la  dominia :  po  jedne  Skole  vydrioval  velko- 
statek:  Albrechtice,  Hory  Matky  Bo2i,  Chanovice,  Ckyn,  DoSice,  Dub, 
Eisenstein,  Velk^  Zdikov,  Hlavfiovice,  Vysoky  Hrtfdek,  Hostice, 
Kn64ice,  Kfestovice ;  po  dvou  Skol&ch :  KaSpersk6  Hory,  Blatn&,  Bu- 
kovany,  Cerhonice,  Elftovice,  Hrddek,  Laiany,  NezdaSov,  Strelohostice ; 
po  trech  Skoldch:  Stary  Hr&dek,  Drahenice,  Pfsek,  Roimit&l,  Pfeftiu, 
Volary,  Vlachovo  Bfezi;  po  ttyfech  Skol&ch:  Bfeznice,  Horai- 
dovice,  Stfekn*,  Varvaiov;  po  ptti;  Drhovel,  Naliov,  SuSice,  Strako- 
nice;  po  iesti:  Netolice,  Protivin;  po  sedtni:  LibSjice,  LnAfe;  devit: 
Sichovice;  deset:  Waldhwozd;  dvandct:  Vimperk;  patndct:  Orllk.  Ze 
Skol  tSch  pofctem  160  byly  a)  Skoly  vefejn^,  je2  dSlily  se  ve  2  Skoly 
hlavni,  6  Skol  m^stskych  (Blatnd,  Bfeznice,  KaSpersk6  Hory,  Ho- 
r&frfovice,  Prachatice,  Vimperk),  86  Skol  farnfch,  22  filtelnich,  35  lo- 
kaiufch;  b)  soukrom^ch  Skol  bylo  9  vrchnostensk^ch.  Nad  to  19  obcf 
mfstnlch  vydriovalo  si  Skoly  pouze  pro  d6ti  s\6  osady;  Skoly  takov6 
pokldddny  za  soukrom&  Uhrnem  m&l  kraj  Prachensky  die  popisu  na 
zdkladS  ufednfch  fassi  179  Skol. 

Obvod  krnje  prachensk^ho  zabiral  t6m6f  prostoru,  na  nli  se 
rozkiadajf  bejtmanstvi: 


R.  1897  pocet  skol 


vfibec 


BlatnA  (8oadni  okresy 
Blatna,  Bfeznice)  .... 

Pfsek  (soudnf  okresy  Pisek, 
Vodnany,  Mirorice)  .    .    . 


Suiice  (soudni  okresy  Susice, 
Hartmanice,  Hory  Kas- 
perskl) 

Prachatice  (soudni  okresy 
Prachatice,    Volary,    Ne- 
tolice     


40 
63 


Strakonice  (soudnf  okresy 
Strakonice,  VolynS,   Ho-  1 1 
raicfovice) 'I      67 


71 


76 


307 


Z  tdch  bylo 


Yff. 


37 
51 

64 

71 

75 


soukr 


ces. 


298 


1 


9 


37 
63 

64 

30 

32 


216 


n£m. 


41 


44 


91 


meit.  I  obec. 

36 
61 

64 

67 

73 


16 


291 


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10  III.  J.  Safranek: 

PHrovnAme-li  pofiet  Skol  z  roku  1797,  jcni  vykazuje  celkera 
179  fikol  (a  to:  151  vefejn^ch,  28  soukrom^ch),  s  poctem  Skol  v  hejt- 
manstvfch  shora  uveden^ch,  fceskych  i  nSmeck^ch  z  roku  1897,  jeni 
vykazuje  celkein  307  Skol  (a  to:  298  vefejrtfch,  9  soukrom^ch),  do- 
chdzime  bezpedneho  vysledhu,  ie  se  v  kondindch  tick  b&hem  jednoho 
stoleti  rozmnoiil  po6et  Skol  o  128  6U%  41'7°/0;  a  takS  vime  btzpedne, 
Se  Skolyy  kter£  se  nenachdteji  v  seznamu  sestaven&n  na  zikladfi  fassi 
z  let  1797  vznikly  teprvS  pozdiji  ucinkem  Skolniho  zHzenf,  jehoS  po- 
Cdtky  spadaji  do  doby  vl&dy  cfsafovny  Marie  Teresie.  Z  pfikladu, 
toho  jasno,  ie  na  z£klad£  Skolsk^ch  fassi  z  konce  stoleti  minnllho 
zjistiti  se  dajf  dv6  pro  kulturni  n&S  rozvoj  dfile2it&  fakta:  a)  kolik 
Skol  m61i  jsme  tehdy  v  Cechdch,  na  nich2  reform  a  TerezinskA  prostS 
vyuCovacf  methodu  obm&nila,  b)  a  vezmeme-li  na  pomoc  statistical 
data  naSich  dni,  najdeme  bezpecnd,  kolik  Skol  potom  WJhem  jednoho 
stoleti  nov6  bylo  zalozeno. 

2.  AvSak  z  fassi  tech  vyvWiti  lze  pHspSvek  v62n6  ceny  pro  po- 
suzovdnf,  pokud  jazyk  6esk^  byl  pfi  vyuCovdnf  a  pfi  sprdvfi  Skolni 
od  lifadfi  pfipuStSn.  V  theorii  platilo,  ie  vSecky  soupisy  dfedni  maji 
b^ti  napsriny  toliko  jazykem  ndmeckym;  ale  v  praxi  nachdzime  dosti 
zhusta,  ie  k  popisu  Skol  pfipojen^  so  apis  ditek  tehdy  Skoloa  po- 
vinn^ch,  jako  dfedni  doklad,  podepsin  jest  a  proveden  raistnim  ufadem 
obecnim  jakoi  i  farniin  a  sprdvou  Skoly  toliko  po  cesku,  afckoli  popis 
Skoly  sdm  po  nSmecku  vypracovdn.  YSak  nachdzime  take  fasse  a  za- 
klddacf  listiny]  Skolni  Cesk^m  jazykem  sepsang,  urednimi  instancemi 
ndlefcitfi  stvrzeng  a  do  tiStftn^ho  formulae  nfiraeckeho  prostS  vlo2en6. 
Neni  jich  mnoho,  ale  ie  byly  tifednS  pofizeny,  od  ufadii  pfijaty  a  do 
zemskgho  katastru  zemsk^m  guberniem  vloieny,  jest  pro  n£s  nejen 
velezajfmavo,   nfbvi  i  vysoce  dftleiito. 

Tak  v  sborniku  kraje  prachensk6ho,  v  abecednim  pofadku  fassi 
Skolnich  Cteme  listinu  osady  Hufiickg:  „Ji2  od  r.  1791  obec  Hu&ckd 
na  ponfZenou  Mdost  od  slavn£ho  c.  k.  krajsk6ho  oufadu  a  spolu  od 
8lavnych  vrchnoatenskych  ufadu,  u  kterych  ona  obec  v  poddanstvi 
stoji,  jest  obdritela,  by  pro  pohodlt  ditek  svych  a  vSeobecn6  dobrt, 
Skolniho  ufcitele  sobS  zvolila:  kter6ho2  tak6  skutefnS  jednoho  z  t6 
sam£  obce  tak  jmenovangho  Josefa  Hawlika,  mistra  krejfovsk^ho  jest 
sob6  vyvolila,  jemuito  uiiteli  ten  sain^  tifad  v  nadepsan&n  roku  die 
c.  k.  nafizenf  od  slavn^  Skolni  kommisse  byl  odevzd&n.  Pozflstdvalo 
vSak  na  torn,  jak  a  od  Ceho  a  od  koho  on  nadfeceny  Skolni  ucitel 
8v6  vyiiveni  neb  odplatn  za  svou  pr&ci  k  otek&v£ni  miti  bude  ?  Byla 
tedy  odpov&T  nadjmenovan6  obce,  ie  ona  jemu,   mimo  pfedepsan6ho 


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0  Joiefinskto  popise  obecn^ch  fikol  v  kriloYstvf  Cesklm.  1 1 

Skotofho  penize,  neb  soboUresu,  jeStS  jeden  kus  pole,  ktery  za  2*/2 
strycbu  vymfefen  jest,  t6i  jednu  louku  a  4  sAhy  mfikk^ho  dffvf  d&ti 
volnd,  jest,  ty  sam6  pole,  o  kterych  se  v  pravdS  Hci  mfi2e,  2e  Spatn6 
a  neu2ite5n6  jsou ;  tak6  od  slavn6ho  our adu  Bfeznick6ho  za  takovd 
uzniny  byly,  na£e£  d&kaz  pfivoditi  se  miifce,  kdyi  ndjemnfci  z  ta- 
kov^ch,  t£m  podobn^cta  poll  z  jednoho  strychu  36  krejcarft  platiti  se 
uvolili.  Z  t6  louky  kazdorocn^  nejvyS  jeden  cent  sena  a  jeden  cent 
votavy  se  sklizf.  DHvi  pak  skrz  Skolni  ditky  po  polenu  se  odsfld, 
z  ktertho  ta  nejvfctSl  Skoda  pochizi.  Pfi  temi  tak6  nadfefien^  Skolni 
u6itel  8vou  pon(2enou  26dost  rozprostlrf,  by  jemu  prostfedkem  jak£- 
koli  nAhrady  milostivfi  dopomoieno  bylo.*  Podepsani:  Martin  P8- 
ni6ka  rychtdf.  V6clav  Tich^  rychfctf,  Norbert  Hontf  fardf,  Josef 
Hawlfk  huJicky  uSitel.  Listina  ta  dne  20.  listopadu  1796  lifednS 
byla  pfijata  a  opatfena  klausulf  povfcf  ovaci :  Coram  me.  Josef  Kellner 
Amtsdirector  zu  Bfeznic. 

V  sbornfku  fassf  kraje  plzensk6ho  vloieny  jsou  takovg  listiny 
tfi.  Z  obci  Litohlavsk6,  Tymikovsk^  a  VolduSsk6.  Jsou  to  vz*cn6 
pam&tky.  PrvA  znf:  My  nlie  vlastnorucnfi  podepsani  jin&iem  a  na 
mlst6  8poleCnych  oudfl  obce  Lftohlavska,  panstvi  krdlovsk^ho  mfcsta 
Rokycan,  zn£mo  Cinime  timto  upsdnfm  vfibec,  zvlASt  pak  v  (as  na- 
state  potreby,  ie  nejenom  sebe,  ufbri,  tak6  budoucl  a  dfedice  naSe 
zavazujeme,  jak  nynSjBimu  naSemu  Skolnimu  ufciteli,  Kapldnkovi,  tak 
i  budoucim  naSi  Skolni  obce  ucitelfim  od  cvifcenf  naSich  dftek  slu2bu 
neb  mzdu  od  sedmdesiti  zlatych  rensk^ch  pMti  a  to:  z  krdl.  nor- 
mdlnfho  Skolniho  dAchodu  6  zl.,  od  obce  kr£l.  mSsta  Rokycan  6  zl., 
4  s4hy  dflvi  po  zlat6m  cinf  4  zl.,  od  obce  Lftohlavsk6  za  dHvi  4  zl., 
novoletnf  dar  3  zl.,  3  strychy  pole  a  mfru  louky  jako  6  zl.  30  kr. ; 
v  hotovosti  40  zl.  30  kr. ;  v  jednom  70  zl.  Na  d&vftfeni  a  st£lost 
toho  srae  pHtomnd  upsdnf  a  ujiSt&nf  na  mistS  obce  Lftohlavska  vlastno- 
ruinfe  podepsali.  Stalo  se  s  villi  a  vfcdomfm  veSkerych  Litohlavskych 
osadniku  dne  6  ftervence  1792.  Podepsdni:  Josef  ZenfSek  rychtdf, 
Mat&j  LukeS  konSel.  Listing  t6  dostalo  se  ufednfho  pfijetf  a  schvdlenf, 
jak  svfedCi  klausule  ze  dne  27.  fljna  1792  :  Wird  bestaetigt  vom  konigl. 
Kreisamt  Pilsen,  Widersperg  Hauptmann. 

Do  formulae  nfcmeckSho  pfi  cfsle  93  vlozena  tato  ceskd  listina 
obce  Tym6kovsk£:  My  ni2e  podepsani  rychWf  a  konSelov6  jm^nem 
a  na  mistfi  cel6  obce  Tymdkovsk6  timto  vyzndv£me,  ie  jsme  Josefovi 
LukdSovi,  ktery  k  n£m  za  ufcitele  Skolniho  na  mfst6  Mateje  Ereta  pfijat 
jest;  skrze  jeho  bedlivosf  v  ucenl  pro  jebo  snaSSf  obiivenf  k  tomu 
co  v  kontraktu,  dne  19.  Augusti  1788  potvrzen&n,  vyhraZeno  m£,  jeStS 


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12  III.  J.  Safranek: 

ka£doro6n6  na  obill  l/2  strycha  pSenice,  strych  jecmene,  beze  vSf 
vejmluvy  pfidati  se  uvolili,  pak  pod  2  strychy  pole  a  jednu  mlru 
rakouskou  louky  z  gruntfi  naSich  obecnfch  k  uiiv&n\  sme  postoupili 
a  ka2dorocn6  4  s£hy  dffvf  pro  topenf  Skoly  vydati  se  zavizali.  Coi 
vSe  naSf  ruky  podpisem  stvrzujeme,  jak  se  stalo  na  rychtS  Tym£- 
kovskg  11.  cervna  1790.  Podepsali:  Vdclav  demf  rychfctf,  Matej 
Potfl6ek  kon§el,  Franz  Smfsek  konsel  Listina  tato  md  i  schv&lenf 
pHpojeno  v  jazyce  ieskem:  PNtorand  smlouva  se  strany  slavn6ho  ma- 
gistrdtu  pod  obyfiejn^in  podpisem  a  pHtisknutfm  peceti  se  potvrzuje. 
Stalo  se  v  krdl.  mestfi  Rokycanech  16.  mSsfce  srpna  1791.  FabiAn 
Koller  purgrnistr.  Frant.  Pollak  sekretafr.  Na  zipisu  torn  pfips^no: 
Ex  originali  Jos.  Ferdinaodi,  listovnl. 

Ne  m£n6  zajlmava  jest  pH  Cfsle  156  tehoi  sborniku  vloiend 
listina  ndsledujfcf :  My  nteepsani  soused^  obce  Woldusk^  zn&mo  ftinfme, 
ponftvadi  jsme  vSickni  sousedi  celej  obce  t^  i&dosti  byli,  by  skrze 
mal6  dftky  ufcitel  zde  v  obci  Woldusk6  byl,  pak  se  na  rychtft  usnesli 
a  zav£zali,  ie  jeden  kaid^  totauto  uftitelovi,  Vitovi  Kucerovi,  rocnS 
sluiby  d&f  totii:  sedldk  po  1  zl.,  fremeslnfci  po  20  kr.,  podrozi  po 
15  kr.  platit  se  uvolili,  co£  se  vypo&talo  v  pfltomnosti  vSech  sousedfl 
a  cel6  obce  a  vyn&Sf  to  vSeho  72  zl.  rejnsk^ch;  pfi  torn  jeStS  se 
uvolili  ddt  jedenkaidy  sedl&k  po  mefici  obill,  nachizi  se  50  sedldkfi 
8  Senkyfem,  tak  fcinf  3  strychy  a  2  m6f.;  pak  se  uvolili  ll4  8&hu 
(IHvi  d&t.  Stalo  se  na  rychtft  v  pHtoinnosti  vSech  sousedfi  VolduskS 
obce  dne  15.  prosince  1892.  Jan  S^kora  rychtAF,  MatouS  Zajic 
rychttf,  Vdclav  Forejt  kon&el.  I  tato  listina  m&  deskou  klausuli  schva- 
lovacl:  To  dobrovolnd  snesenf,  kter6  pro  utitele  a  prospSch  dltek 
schvdleny  jest,  tuto  se  potvrzuje.  Ddno  v  cfsafsk6m  z&uiku  ZbirovS 
dne  7.  dubna  1793.  Ipold  vrchnf  feditel.  A  pfipsdno:  ie  tato 
kopia  s  originalem  stejnS  znSjfcf  je,  tfinto  stvrzuji.  Ondfrej  Merkl 
sprdvec. 

3.  0  poingrech  vWdnoucich  v  budovAch  Skolnfch,  o  poitu  ufceben, 
obytnich  svStuic  a  kouior  stejng  jak  o  podtu  u&itelfl  doviddme  se  po- 
drobnostf  zajfmavych  z  tSchto  fassf  rovu62.  Tak  na  pfiklad  die  sou- 
pisu  ve  foliantu  kraje  Plzenskgho  z  roku  1790  zjistiti  lze,  ie  bylo 
od  dominii  v  kraji  se  nachdzejicfch  vydr2ov£no  157  vefejn^ch  Skol, 
k  nim  se  potltalo  jests  13Skol  z  velkostatkfl,  kter6  jen  fc&stf  ngjakou 
do  kraje  ndleiely,  takie  celkem  m&o  Plzensko  vefejn^ch  fikol  170. 
Z  t6ch  byly :  2  hlavnf,  v  Plzni  a.  v  PlanS,  *)  4  m§stsk<§,  v  TeplS,  Ta- 

*)  Dekretem  gubernia  ze  dne  19.  tmora  1819  cis.  37713  rozfiifena  na  hlavnf 
$kolu  o  trech  trid&ch. 


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0  Jogefinaklm  popise  obecn^ch  ftkol  t  kriloYstri  Cesk6m.  13 

chovfi,  Eladrubech  a  Plasfch,  91  farnlch,  19  filialnich,  18  lokalnfch, 
13  obecnfch,  22  soukrom^ch  s  povinnostl  Skoly  vefejnS  a  1  Skola 
2idovsk&  v  Tachovft.  Na  2  Skoldch  bylo  po  3  uCitelfch  a  1  pomocnfku, 
na  6  Skoldch  bylo  po  2  ufcitelfch  a  1  pomocniku,  v  StHbfe  byl 
1  ufiitel  s  3  pomocniky,  na  27  Skolich  pflsobil  uftitel  s  pomocnikem, 
na  ostatnfch  134  Skoldch  spodfvalo  Sfrenl  osvftty  na  bedr&ch  jedindho 
fclovSka.  A  to  jeStS  na  81  stanicich  pflsobil  uCitel,  na  53  stanicfch 
jen  pomocnfk.  Ze  vSeho  pofttu  Skol  nemfilo  dvacet  Skol  ani  vlastnfho 
stavenf  ani  uiebny,  nebot  se  na  nich  vyuCovalo  excurrendo,  t.  j. 
mlddei  se  shromafcdovala  v  soukromgm  pttbytku  mistnfm  na  Skolnf 
vyufiovdnf;  17  uieben  slouiilo  spolu  za  byt  ufiitelftv,  na  20  Skoldch 
m61  sice  ucitel  byt,  ale  jeho  pomocnik  u4fval  sv6  ucebny  jako  bytu; 
na  15  SkoUch  m6li  uCitel  i  pomocnfk  spoleftnou  ufiebnu  jedinou,  vy- 
ucujfce  bud!  polodenng,  bud  soufcasnS.  V  cel&n  kraji  bylo  dftek  Skolou 
povinn^ch  14504,  z  nich  bylo  chlapcu  7577,  dlvek  6927.  Neni  bez 
zajfmavosti,  vSimneme-li  si  tak6  vydr2ovatelfi.  Cteme  tu,  ie  byli 
driiteli:  hrabS  z  Vrtby  na  KHmicfch,  hrabfi  Vaclav  Dohalsky  z  Do- 
halic,  Antonfn  hrabd  Novohradsky  z  Kolovrat,  Jachym  hrab6  Stern- 
berk,  Prokop  hrabg  Lazansk^,  kapitula  sv.  Vita  v  Praze,  kl&Ster 
v  Tepl6,  magistr&t  Plzn6,  knfze  Loewenstein,  hrabfe  Trautmannsdorf, 
tehdy  jeSt6  hrab6  Windischgraetz  (vydrSoval  24  Skol),  jako2  i  KaSpar 
baron  Ledebour. 

UCiteli  Janu  Puchtovi  v  Uhercfch  platil  kldSter  Teplsk^  rocnfe 
65  zl.,  Janu  Padlesdkovi  70  zl.,  Filipu  Mttllerovi  v  Labuti  42  zl., 
ufciteli  ve  Frauenreithu  dokonce  jen  38  zl.  52  kr.  Proti  tfim  platftm 
vidlme  vSak  stanice  lepSI;  tak  raSli  uciteld  v  Boru,  ChotSSovS  240  zl., 
v  Stodu  268  zl.  56  kr.,  v  Manetinfi  248  zl.  52  kr.,  v  StrfWe  309  zl. 
32  kr.,  v  PfeSticfch  329  zl.,  v  Radnici  410  zl.  atd.  V  Plzni  na  hlavnf 
Skole  m£l  prvnf  uCitel  rocn6  313  zl.,  druhy  a  tfeti  228  zl.,  pomocnfk 
77  zl.,  ucitelka  industrials  88  zl.  ObdobnS  upravil  hrabS  Sinzendorf 
uftiteiam  platy  na  skole  v  Plan6.  Seznam  pHSkolenych  osad,  kter6 
ndleiely  do  jedn6  Skolni  obce  vSude  pfesng  se  uddva;  z  pouhych 
jmen,  tehdy  jeSt6  nezkomolen^ch  dala  by  se  hranice  ndrodnostnf  za 
doby  on6  dobfe  sestrojiti  a  bylo  by  zfejmo,  kterak  za  jedno  stoletf 
na  zdpadfi  pole  narodnosti  6esk6  se  ztenftilo. 

Jak  byla  Skola,  afcjifc  povinnd,  tehdy  navStSvovdna,  n6kolik  do- 
kladfl  pfipojfme.  MSstska  Skola  v  Tepl6  vykazovala  221  dftek  Skolou 
povinn^ch,  do  Skoly  vfiak  chodilo  ditek  131,  kdezto  90  (40%)  bylo 
bez  vyu6ov6nf.     Do  Skoly  v  TuSkovfe   z  povinn^ch   iikt   150  chodilo 


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14  ID.  J.  SafrAnek: 

122  (81%).   Ve  150  Skolich  vyufcovalo   se  pouze  ?  zimg,  v  16tS  ne- 
pfiSel  nikdo  do  Skoly. 

4.  V  soupisech  Skol  kraje  klatovsk^ho  jest  bedlivS  zapisovinoi 
kdy  se  na  ka2d£  Skole  zaCalo  vyugovati  die  Bnov6"  methody,  t.  j.  die 
methody  tabellirnf.  Pfed  rokem  1780  zavedena  byla  na  23  SkoUch; 
nejprv<*  na  m&stsk6  Skole  v  T^nci  p<5«  mf  stniho  magistritu ;  die  vzoni 
toho  zavedl  novou  methodu  hrab6  Vallis  na  Skoldch  panstvi  pltoi- 
ck6ho,  hrabS  Schonborn  na  Skoldch  panstvf  Lukavick^ho,  hrabfi  Jan 
Rudolf  Cernfn  na  SkoWch  panstvi  CbudenicWho.  V  l&ech  1780-1790 
rozSlfila  se  methoda  tabelWrni  na  67  Skol,  po  roce  1790  byla  zave- 
dena na  6  Skoldch. 

V  seznamu  obcl  Skolnfch  neb  obcl  pHSkolen^ch  nachdzlme  po- 
zndmky  jako  „svobodnda  obec;  tu  pak  se  uvidl,  4e  pfi  obsazovtol 
mfsta  ufcitelsk^ho  spolupfisobily  takov6  svobodn<*  obce  ji2  tehdy.  Na 
skoldch  panstvi  Koutfl  ndleSelo  obcfm  pHSkolen^m  a  jednu  Skolnf 
obec  fcinfcim  s  obcl  mfstnf,  v  ni2  Skola  se  nachizela,  prdvo,  jmenovati 
tfi  kandidity  na  uprAzdnSnd  mfsto  u&telsk6;  vrchnost  pak  jednoho 
z  nich  praesentovala.  Na  Skoldch  panstvi  Mut6nfnsk<§ho  konali  pr*vo 
praesentaCnl  ke  gkol^m  stffdavS  baron  Vidersperg  a  baron  Kotz.  Na 
Skoly  Doma21ick<5  dosazoval  feditele  a  katechetu  provincial  fidu  Augu- 
stinWnfl,  kdeito  sv&Stf  ufciteld  na  Skoly  chlapeck6  i  na  Skolu  divtf 
dosazeni  b^vali  m&ststym  magistritem. 

Hlavni  Skoly  mfel  klatovsk^  kraj  dv$:  v  Klatovech  o  Ctyfech 
a  Domailicfch  o  tfech  tHd£ch  pro  hochy;  pfi  obou  byla  zvWStai  tffda 
pro  m6stsk<$  dfvky.  V  Klatovech  byl  tehdy  feditelem  FrantiSek  Eustach 
Hennlich  s  rotnfm  platem  404  zl.  30  kr.,  katechetou  Bernard  Antonfn 
Werphauser  maje  rofcnfho  platu  300  zl.,  utttete  Jan  Neumann,  Filip 
Hula  a  Jan  Kalivoda  dostdvali  rofcnS  204  zl.  30  kr.,  pomocnlk  Karel 
Koldftk  70  zl.  UCitel  v  tfidS  pro  dfvky  bral  127  zl.  a  industridlnf 
u&telka  50  zl.;  dfvky  nebyly  vyutovdny  ve  fitvrtek;  ten  den  se  do- 
poledne  zamdstkn&valy  rucnfmi  pracemi;  ve  fctvrtek  a  v  sobotu  od- 
poledne  m61y  prAzdno.  Sobotni  prdzdno  odiivod&oval  zvyk,  abymohly 
v  domAcnostech  pokllzeti. 

Hlavni  Skolu  domaMickou  spravovali  Augustiniani;  ze  svStsk^ch 
ufcitelft  byli  na  chlapeck6  Skole  dva,  divky  uiil  jeden,  brali  ro6ni 
207  zl.;  pomocnlk,  ktery  p&sobil  na  Skole  chlapeck6,  dostdval  roinfi 
70  zl.,  industridlni  ufcitelka,  kterA  ucila  pfedenf,  tkanl,  Sitl,  rofcnS  50  zl. 

Farnfch  Skol  poiftalo  se  na  Klatovsku  60,  filidlnlch  10,  lokti- 
nlch  23.  VSech  lihrnem  95.    Dobr6  povfisti  tSSily  se  Skoly  v  MftilnS 


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0  Joeefinskta  popise  obecn^ch  ikol  v  krilovstyf  6eskdm.  15 

na  panstvi  2inkovsk6m,  v  BlfinovS,  Stankovfc  na  panstvl  *tynick6m, 
do  nkhi  chodili  i&ci  do  jinych  Skol  povinnf. 

5.  Skoly  kraje  Boleslavskdlio  popsal  a  soupis  jich  dne  17.  listo- 
padu  1798  guberniu  zemsk&nu  pfedloiil  FrantiSek  Antonio  Zenker, 
krajskf  Skolni  komisaf.  VSech  Skol  bylo  231  a  to:  hlavnf  Skola  1, 
mtetekd  Skoly,  spravovan^  obcemi  2,  m€stsk4  Skoly  pod  spole6nou 
sprivou  lifadu  obecniho  a  farniho  3,  farni  Skoly  102,  filidlni  75,  lo- 
kalnf  35,  ze  soukrom^ch  Skol  obecnich  9,  evangelickd  2,  2idovsk6  2. 

Hlavnf  Skolu  o  ctyfech  tflddch  m£la  Ml  add  Boles]  a  v,  pro  dlvky 
byla  tu  tak6  tfida  zvUStni.  V  koleji  piaristfi  u6ili  se  idci  tfeti  a  ctvrte 
tfldy.  Mfcstskou  Skolu  o  tfech  tfidich  mfili  v  Liberci  a  B614,  kde£ 
samostatnl  vyutov&ii  dfvek  n&le2elo  Augustini&nAm.  Spoletaou  spr&vu 
ufadu  m6stsk6ho  a  mistnfho  ufadu  farniho  mSly  Skoly  v  M&lniku, 
Nymburce  a  TurnovS.  Farni  Skoly  pfevAinfc  se  nachdzely  v  obvodu 
fteskd  nirodnosti,  pofitein  60,  Skol  farnich  v  obvodu  n£meck6  nirod- 
nosti  napocft&no  bylo  42 ;  soudime-li  die  z&pisu  mfstnfch  jmen  v  tftchto 
nSmectych  fassich  a  die  jmen  ditek  tehdy  zapsan^ch,  skWdalo  se 
iactvo  Skol  v  Cesk6m  Dubu,  BfeznS,  PodbezdSzf,  Stfeti,  PHchovicich, 
Ruprechticich,  Vartenberku,  Kufich  Voddch  skoro  naveskrz  z  dfiti 
(esk^ch.  Lok&lni  Skoly  mfily  6esk6  obce:  Jefmanice,  Afladd,  ZerCice, 
Domouznice,  BezdSjiika,  Bukovno,  VSeborsko,  LiboSovice,  Loucefi, 
ZAbof,  Mukafov,  Loucky,  Ronov  Nov^,  Loukov,  Paseky,  Tatobity, 
V^skef ,  Bfezina,  Lastibof  ice,  Pfepefe,  Okny ;  Skoly  filidlni  mfcly  z  6e- 
sk^chobcf:  Bfld,  Letafovice,  DHsy,  Plasy,  Nosidlov,  Skrchleby,  Struhy, 
Vrdtno,  Borefi,  Vtelno,  Josefodol,  KWSter,  ZAhof,  PMslavice,  Kukafi, 
Katusice,  Cist£,  Bfezinka,  Jestrebice.  Ji4  die  uveden^ch  jmen  soudice 
poznivime,  4e  hranice  nirodnostni  t6  doby  byla  tak6  na  severu  2ivlu 
ftesk^mu  pHznivfrjSi,  neili  ji  shleddvdme  dnes. 

6.  Rozlehlosti  svou  n&leiel  tehdejSi  Chrudimsty  kraj  mezi  nej- 
v6t$i;  soupis  jebo  Skol  provedl  krajsk^  komisaf  Skolni  Scheuba. 
Celkem  velmi  bedliv6  jeho  zdznamy  ukazuji  n£m,  jak  pomalu  stoupala 
n£vSt£va  Skolni  a  jak  usilf  vytrvateho  bylo  tfreba,  neili  dosaieno  bylo 
miry  norm&lni.  Na  pf.  na  panstvi  Chroustovick^m  vyufiovalo  se  na 
SkoWch  v  RadhoSti,  Uhersku,  Vostrovd  pouze  v  zimS;  od  1.  dubna 
do  konce  fijna  nepHSel  do  Skoly  nikdo.  VSak  i  v  zimni  dob6  nebyla 
ndvStfiva  Skoly  veM;  vykazujit  soupisy,  ie  v  JenSovicfch  ze  128  ditek 
Skolou  povinn^ch  navStftvovalo  Skolu  toliko  25  ditek,  do  Skoly  v  Uhersku 
chodilo  jen  70  2ikA  z  92,  do  Skoly  Vostxovsk<§  pak  54  z  94  24kA. 
A  nejsou  to  pfipady  ojedinSte.  V  Cuclavi  na  panstvi  Chocenskto 
mfili  229  ditek  Skolou  povimtfcb,  ale  roku  1790  bylo  z  nich  65  bez 


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16  III.  J.  Safrtnek: 

v8elik6ho  vyuiov£ni !  V  StarSovS  na  panstvi  Bystr&n  napotetli  42  ditek, 
kter^m  se  nedostalo  Skolniho  vzdSUni.  V  Hefmanovg  MSstci  bylo 
ditek  Skolou  povinn^ch  289;  z  tech  stele  navStgvovalo  Skolu  pouze  51, 
ob  6as  do  Skoly  se  seSlo  oejvyfie  116  dStf ;  d6tf,  kter£  vfibec  do  Skoly 
nepfiSly,  aftkoli  byly  Skolou  povinny,  napofifteno  122!  Skola  v  Knf- 
fovfe  na  zboii  Vysokom^tsk^m  nemftla  rafstnfch  ditek;  z  pHSkolenych 
obci  ndlezelo  k  nf  133  ditek,  ale  z  tech  do  Skoly  jich  nepKSlo  pin 6 
sto,  stele  chodilo  Ziku  17,  obcas  jestS  pHSlo  jich  16.  LepSi  poultry 
nebyly  v  HrochovS  Tynci,  kde  ze  254  ditek  Skolou  povinn^ch  napo- 
cittni  103  Z&ti,  kteii  o  skolu  vflbec  nezavadili.  Pilnfi  navStgvovaly  tu 
Skolu  d6ti  mistni,  ale  z  pHSkolenych  Prestavlk,  BorCic,  Cankovic, 
Bliznovic,  Skalice  a  Blanska  nepfiSly  do  Skoly  dfiti  Wmfcr  nikdy.  Jak 
naproti  tomu  mile  se  vyjfmA  v  soupise  skoly  v  Zichlinku  na  zbozi 
LanSkrounsk6m  pozndmka,  Ze  lokdlnf  Skola  ta  je  vzornou  Skolou  a  Ze 
ze  123  ditek  Skolou  povinnych  106  velmi  pilnS,  17  m6n$  pilnd  do 
skoly  chodf!  V  Rudolticich  chodily  vSecky  dSti  pravidelnfi  do  Skoly. 
Na  paustvi  LitomySlsk6m  proveden  byl  popis  Skoly  v  Dolnira  tfjezdS 
a  Cerekvici  po  cesku.  I  titul  takov^:  „Kraj  chrudimsk^.  Panstvi  Lito- 
niySlsk6.  Poznamen&nf  do  Skoly  schopn^ch  dStf  afc  dosavad  ke  skole 
Cerekvicky  patffcfch"  m&  vroceni  1799.  Pfi  jm^oech  Z&M  cteme: 
wchudobnj,  nestatecny,  neschopnej  k  platu"  a  pod. 

Novd  methoda  tabelternf  zavedena  tu  byla  roku  1777  hned  na 
61  Skol&ch;  rokem  1789  bylo  uCeni  die  nov6  methody  v  cel6m  kraji 
uZ  zobecn616. 

Celkem  bylo  v  Chrudimsk&n  kraji  popsdno  188  Skol;  z  t£ch 
byly  2  hlavni  v  Pardubicich  a  Polifcce,  na  nichi  hned  r.  1777  zave- 
dena byla  novd  methoda  vyufiovaci;  m6stsk6  Skoly,  celkem  5,  nacM- 
zely  se  v  Chrndimi,  VysokSin  Myt6,  KoSumberku,  LanSkroune  a  Lito- 
mySli.  V  Chrudimi  neplatily  d6ti  Skoln6ho;  z  obecniho  duchodu  vy- 
pldceno  tu  katechetovi  110  zl.,  prvnimu  a  druh&nu  uciteli  168  zl., 
tfetfmu  120  zl.  rocn6.  Ve  fassi  doplnkov6  ze  dne  14.  dubna  1800 
jmenuji  se  katecheta  ctihodn^  P.  Donulus  Corn,  zndm^  z  iivotopisu 
Zieglerova,  ufiitete  Vaclav  Pazelt,  Jan  Ropier,  Frant.  Gutmann.  Ve 
Vysok^m  Mytfi  dosteval  feditel  a  katecheta  249  zl.,  prvni  ufcitel  241  zl., 
druhy  a  tfeti  ucitel  200  zl.,  pomocnik  64  zl.  rocnS.  Kromfi  sv^ch 
Skolnich  d6tf  pfijfmala  obec  7  hochfi  a  9  divek  z  venkova  do  sv6 
Skoly  zadarmo.  Farnich  Skol  bylo  na  Chrudimsku  58,  filiUlnfch  65 
lokdlnich  26,  z  nichi  v  Zichlinku  byla  vzornd;  Skol  zatfmn^ch  bylo 
tr6   (Civice,    Vracovice,    Dlouhd  Tfebovd),    Skol  akatolickych   pak  9 


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0  Josefinsk&n  popise  obecn^ch  Skol  y  kr&loYstvi  6eak6m.  17 

(Dibrinov,  Prosed,  Teleci,   Pustt  Rybni,   Krovnd  [vedle  ftkoly  farni], 
Rychnov,  Svratouch,  Chvaletice  a  Trnivka). 

Snad  nekolik  tfich  pffkladfi  dostafii,  aby  byla  na  jevfi  dflleiitost 
uhron^ho  popisa  Skol  v  krilovstvf  Cesk6m  z  poslednf  doby  18.  vfiku 
pro  kulturnf  d&jiny  teskd.  Kdyi  by  poraSry  tomu  brdnily,  abychom 
se  mobli  docekati  upln^ho  vytiStinf  vieho  materiAlu,  vdftcny  vgru 
ukol  a  vysoce  z&slu2n^  by  vykonal,  kdo  by  aspofi  systematicky  spo- 
f-ddany  v^tah  die  krajin  k  tisku  pKpravil  a  rozhojnil,  po  pHpadS  Mi 
doplnil  klasobranf,  jehofc  ukizkou  jest  skrovny  i  skromn^  tento  vyklad 


-"^fc^fcc**- 


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IV. 

Ueber  die  Bestimmung  des  Uinfangs  imd  der  Detaile 
der  babylonischen  und  assyrischen  Geschichte. 

Von  Adalbert  Krdzmtf. 

(Vorgelegt  am  17.  Man  ly02.) 

Wir  haben  ftir  den  Umfang  der  babylonischen  Geschichte,  d.  i. 
vom  politischen  Emporkommen  Babylons  an,  geinass  A.  Gutsohmids 
Interpretation  der  Berosischen  Angaben,   die  Fundamentalgleichung : 

a)  10  Sar  —  (9  Sar  2  Ner  8  Soss)  =  3  Ner  2  Soss 
=  36000—34080  =  1920  Jahre. 

Fur  diese  Periode  hat  Berosos  nach  der  mythischen  Konigs- 
dynastie  I  die  historischen  Dynastien,  bekanntlich  II  bis  VI,  unter 
Angabe  bei  jeder  derselben  der  Zeitdauer  in  Jahren  angefiihrt, 
und  zwar: 

II        III       IV        V         VI       Summa 

224  +  258  +  458  f  245  +  526  =  1711  Jahre. 

Weiter  hat  er  keine  solche  Dynastien  (Gruppen)  genannt,  sondern 
bios  citirt  Namen  verschiedener  Konige,  die  zur  Gruppe  VI  gehoren, 
namentlich  die  aus  dem  Kanon  Ptolomai  bekannte  Konigsreihe  von 
Nabu-nazir  bis  inclus.  Nabu-nahid,  und  iiberdies  den  Kurush  und 
den  Kabudjia,  diese  zwei  noch  als  einheiinische  Konige  von  Babilu 
ansehend,  da  sie  den  Marduk-Ritus  vollzogen  haben,  dagegen  die 
nachfolgenden  Perserkonige  von  Darjavush   I  an,  der  das  emporte 

Sitzb.  d.  k(5n.  btthm.  Ges.  d.  Wiss.  Phil. -hist.  Classe.  1902.  1 


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2  IV.  A.  Krfcmtf : 

Babilu  erst  wiederholt  erobern  musste,  als  Fremdherrscher,  wenn 
auch  als  factische  babylonische  Konige  ansehend. 

Urn  nun  den  Umfang  bis  zur  Eroberung  Babilu's  durch  Kurush 
ftir  die  einheimischen  Konige  yon  Babilu  zu  erhalten,  (da  doch 
Kurush  und  Kabudjia  eigentlich  Perserkonige  waren),  mttssen  wir  die 
Regierungsjahre  derselben  9  und  8,  also  17  Jahre,  von  obiger  Zahl 
526,  respective  der  Summe  1711  abziehen,  erhalten  sonach:  1711—17 
=  1694  Jahre  ftir  die  Zeit  vom  Beginne  der  Dynastie  II  bis  zur 
Eroberung  Babilu's  durch  Kurush. 

Nun  hat  die  neueste  Geschichtsforschung  durch  Host,  Hommbl 
und  Lehman  tiberzeugend  nachgewiesen,  dass  Berosos  seine  babylo- 
nische Qeschichte  erst  mit  dem  letzten  Konige  der  makedonischen 
Dynastic  abgeschlossen  hat;  demnach  wenn  die  von  Berosos  auch 
citirten  10  Perserkonige  von  Kurush  bis  Darjavush  III  mit  Gesammt- 
regierungsdauer  von  207  Jahren,  und  die  drei  Makedonier  Alexander  I, 
Arhidftoa  und  Alexander  II  mit  19  Jahren,  zusammen  also  mit 
207  +  19  =  226  zur  jenseitigen  Summe  von  1694  zugezahlt  werden, 
der  von  Berosos  gegebene  Geschichtsumfang  1694  -f  226  =  1920 
wirklich  betr&gt;  und  wir  erhalten  sonach  hiemit  die  Gleichung,  auf 
den  Anfangspunct  der  Seleuklden-Ara  bezogen,  analytisch: 

P)   224  +  258  +  458  +  245  +  (526—17)  +  207  +  19  =  1920  Jahre, 

oder] 

y)  summari8ch :  1694  +  226  =  1920. 

Es  handelt  sich  nun  urn  die  AusfQhrung  dieser  nach  den  keil- 
schriftlichen  Quellen  und  die  Interpretation  der  Berosos- Angaben  nach 
den  neuesten  Schriftenfunden.  Diese  AusfQhrung  darf  sich  aber  nicht 
auf  die  Feststellung  des  Anfangs-  und  Endpunctes  dieser  Periode 
beschr&nken,  sie  muss  vielmehr  neben  der  quellenm&ssigen  Fest- 
stellung der  einzelnen  Konigsreihen  noch  die  quellenm&ssige  Durch- 
fdhrung  des  Details  der  einzelnen  Gruppen  und  der  Synchronismen 
zwischen  Babilu,  Assur  und  wo  moglich  Igypten,  enthalten  also  in  der 
Darstellung  eines  zusammenhfingenden  und  detaillirtenGanzenbestehen. 
Ftlr  eine  solche  Ausfiihrung  gilt,  den  Endpunct  auf  den  Anfangs- 
punct der  Seleuklden-Ara  bezogen,  die  Gleichung 

<T)  31  Vi  +  1920  =  223*/!  vor  Chr., 


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Ueber  die  Bettimmang  der  babylon.  and  assyr.  Oesebichte.  3 

and  haben  wir  aus  der  grossen  and  kleinen  Konigsliste,  der  baby- 
loniscben  Chronik  and  dem  Kanon  Ptolom.  eine  Reihe  yon  Konigs- 
dynastien,  welche  die  neue  Geschichtsforscbung  mit  den  Buchstaben 
A  bis  N  der  Reihe  nach  bezeichnet,  unter  denen  aber  die  mit  H 
und  J  bezeichneten  bezQglich  der  Regierangszeiten  der  Einzelneo 
derartige  Lflcken  aufweisen,  dass  sie  vorweg  als  unbekannt  erscheinen, 
die  Dynastie  B  aber  sowohl  bezflglich  der  Zabl  der  Konige,  als  ihrer 
Regierungsdaten,  wie  Prof.  Hommel  wiederholt  nachgewiesen  hat, 
vorweg  zweifelhaft  erscheint,  und  die  Elarstellung  bei  H,  J  und  N 
Gegenstand  der  AusfQhrung  bleibt. 


Die  Ausftihrungen. 

Die  Gleichung  d)  des  Vorwortes  vorausgesetzt,  haben  wir  ftir 
die  AusfQhrung  zwei  grunds&tzlich  verschiedene  Auffassungen  der 
Geschichtsforscher,  u.  zw.  I.  Jene  Prof.  Lehmahn's,  der  den  Anfangs- 
punct  auf  das  Jahr  setzt,  in  welchem  Hamurabi  Sumir  und  Akkad 
zu  einem  Reiche  vereinigte. l) 

II.  Jene  Prof.  Hommbls')  und  Prof.  Host's,8)  die  den  Anfangs- 
punct  auf  den  Beginn  der  Dynastie   A  von  Tintir-Babilu  setzen. 4) 

AusfQhrung  L 

Nach  Lbhmanhs  Auffassung  flllt  also  der  Beginn  der  babylo- 
nischen  Staatengeschichte,  soweit  sie  Berosos  behandelte,  in  das 
Jahr,  in  welchem  Hamurabi  Sumir  und  Akkad  vereinigte  2231  vor 
Ghr.,  8onach;  da  nach  ihm  der  Beginn  der  Dynastie  A  in  das  Jahr 
2360  v.  Chr.  ffillt,  in  das  130.  Jahr  dieser  Dynastie,  respective  in 
das  18.  Reg. -Jahr   Hamurabl's   des  6.  Ednigs  dieser  Dynastie,   und 


')  Zwei  Hauptprobleme  d.  altor.  Chronologic,  Lbhmanm  1898. 

»)  Hommel,  Dai  wahre  Datum  Abrahams,  in  Neue  kirchl.  Ztschft  1898, 
pag.  1000. 

*)  Rost,  Untereuchungen  z.  altorient.  Geschichte,  Berlin,  1897. 

*)  Es  ist  noch  eine  Auffassung,  die  Prof.  Pmsbbs  i.  d.  Zeitech.  f.  Assyrol. 
Bd.  VI,  p.  264,  der  den  Endpunct  auf  den  Reg.-Antr.  Alexanders  d.  Gs.  setxt 
mit  der  Gleichung  331  +  1920  =  2251  v.  Ghr.,  allein  die  Auffassung  noch  mit 
Bariandatnm  418  fuhrt  zu  Anachronismen,  ihre  Ausffthrung  erscheint  nicht 
mftglich. 

1* 


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4  IV    A.  Krtanit: 

der  Idolraub  der  Kudur-nahundi  (I)  in  Uruku-ki  in  das  Jahr  2280 
v.  Chr.,  also  in  das  17.  Regierungsjahr  des  4.  Konigs  derselben 
Dynastie,  der  Apil-Sin.  Dabei  hat  Lehmann  (Zwei  Hauptprobleme  der 
altorient.  Chronologie)  vor  Allem  nach  Autopsie  gefunden  und  aucb 
nachgewiesen,  dass  die  Hypothese,  das  Bavian-Datum  Sin-ahe-irba's 
(III.  R.  14  z.  43 — 50)  sei  mit  418  richtig  angesetzt  oder  ricbtig 
geschrieben,  irrig  ist  und  auch  eine  Unmoglichkeit  involvirt,  weil  es 
so  zu  Anachronismen  fflhrt,  dass  dagegen  die  Hypothese,  das  Datum 
sei  richtig  318  Jahre,  den  hochsten,  an  die  Gewissheit  granzenden 
Grad  der  Wahrscheinlicbkeit  hat ;  und  in  der  That  hat  er  mit  diesem 
Datum  318  die  ganze  Geschichtsperiode  von  A  bis  inclus.  J  im 
Anschlusse  an  K  nicht  bloss  in  den  einzelnen  Theilen,  sondern  auch 
in  deren  Details  chronologisch  und  syncbronistisch  durchgefflhrt,  und 
alle  zu  Gebothe  stehenden  Quellen-Daten  in  Einklang  zu  bringen, 
dabei  die  Periode  yon  1920  Jahren  zu  einera  zusammenh&ngenden 
Ganzen  zu  formen  gesucht. 

Die  Hauptgleichung  fflr  seine  Auffassung  stellt  sich  folgends 
heraufi : 

A  BCD      EFG    H      J        EL      MN 

(304  —  129)  +  368  f  576  +  132  +  47  +  x  -f  22  +  193  +  226 

=  1920  Jahre, 
also  X  =  180  fflr  H. 

Man  sieht  hieraus,  dass  Lbhmann  fflr  die  Unbekannte  respective 
Zweifelhafte  J  die  Lesung  auf  der  Summirungszeile  der  Col.  IV  oben 
der  Rflckseite  der  gr.  Kdnigsliste  mit  ,22  Jabre"  (XXII  Shattu) 
acceptirt  hat,  woraus  dann,  da  er  alle  anderen  Daten  dieser  Liste 
mit  verwendete,  fflr  die  ganz  Unbekannte  H  x  sich  die  Zahl  180  Jahre 
recbnungsmassig  von  selbst  ergab. 

Wenn  wir  nun  eine  Vergleichung  anstellen  zwischen  den  An- 
satzen  Lbhmanns  in  seinem  Werke  nzwei  Hauptprobleme"  und  den 
Angaben  des  Berosos,  so  mflssen  wir  uns  gegenwartig  halten,  dass 
er  ja,  wie  oben  gesagt,  den  Beginn  der  Geschichtsperiode  in  das 
130.  Jahr  der  Dynastie  A,  respective  in  die  Zeit  des  6.  Konigs  dieser 
Dynastie  setzt,  also  2231  v.  Chr.,  wahrend  nach  ihm  die  Dynastie  B 
mit  dem  Jahre  2056  v.  Chr.  beginnt,  dass  also  von  der  Dynastie  A 
bloss  6  Konige  (von  Hamurabi  angefangen)  mit  2231  —  2056  =  175 
Jahren  in  Rechnung  kommen,  dass  er  endlich  bei  Dynastie  C  mit 


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Ueber  die  Bestimmung  der  baby  Ion.  uod  assyr.  Geschichte.  5 

576  Jahren   9  Monaten  diese   9  Monate   vernachlassigt  hat,    sonach 
das  eine  Fehljahr  zugerechnet  werden  muss. 

Diese  Vergleichung  stellt  sich  folgends: 


Berosos 

Jtto 

Lehmann 

Jthn 

Jthr 
v.  Ckr. 

II    S  Meder 

224 

von  A 

6 : 

Kftnige  von  Tintir-Babilu 

176 

2231 

UI  11  Cbaldaer 

258 

B 

n 

n        n    Sbiabku  (Uruku-ki)  368 

2056 

IV  49          ? 

468 

C 

36 

„    Ka&si 

576 

1688 

V    9  Araber 

246 

D 

11 

„    Paisi 

182 

1112 

EFG 

7 

„    Tamtim,  Bazi,  El  am 

47 

980 

VI  46  —  2  =  48  Ver 

H 

11 

„    Verscbiedene 

180 

9SS 

•chiedene  mit 

526  — 17  = 

509 

J 

5 

„    von  Babila 

22 

753 

KL 

20 

n    Verscbiedene 

Fehljahr 

193 

1 

731 
bis 
538 

Summa 

1694" 

Summa 

1694 

VII 10  Pmer  i.  3  liked. 

226 

MN 

10  Perser  a.  3  Makedonier 

226 

639  Ui 

HauptBumma 

792<T 

Hauptsumma 

1920 

312 

Damit  soil  jedoch  aber  eine  specielle  Identificirung  der  Dynastien 
(Gruppen)  II  bis  V  des  Berosos  mit  jenen  einzelneu  der  Konigsliste 
nicht  gemeint  sein,  Lehmann  ist  ja  gar  nicht  in  eine  solche  Identi- 
ficirung eingegangen. 

AusfOhrung  IL 

Nach  Hommbls  und  Host's  Auffassung  fallt  dagegen  der  Beginn  dieser 
Geschichtsperiode,  also  das  Jahr  2232  v.  Chr.,  mit  dem  Beginn  der 
Dynastie  A,  respective  mit  dem  1.  Regierungsjahre  des  ersten  Konigs 
Sumu-abi  zusammen.  Da  aber  weder  Hommbl  noch  Rost  in  eine 
detaillirte,  zusammenhangende  und  das  Ganze  umfassende  Ausfuhrung, 
die  den  im  Vorworte  angedeuteten  Anforderungen  entspr&che,  ein- 
gegangen sind,  so  wollen  wir  dies  im  Sinne  dieser  grunds&tzlichen 
Auflfassung  unternehmen,  unbedingt  aber  wie  Lehmann  vom  corri- 
girten  Baviandatum  318  ausgehend,  da  eben  nur  mit  positiven  Daten 
gerechnet  werden  kann. 

Behufs  dieser  Ausfflhrung  theilen  wir  die  ganze  Periode  in 
drei  Epochen: 

1.  die  der  zwei  ersten  Dynastien  A  und  B  als  Anfangflepoche, 


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6  IV.  A.  Krczmtf: 

2.  die  der  Dynastien  C,  D,  E,  F,  6  u.  H,  J,  nemlich  bis  Ukinzir, 

als  Mittelepoche, 

3.  ,    „  „         K,  L,  M,  N  von  Ukinzir  bis  Alexander  II 

als  Endepoche, 

und  nehmen,  da  wir  vom  Baviandatum  ausgehen,  zun&chst  die  Mittel- 
epoche vor,  and  in  dieser  vorerst  die 

Dynastie  D  Laut  jKon.  |L:  11  Konige  13272  Jahre.  Die  LEingangs- 
Gleichung  ist :  Idolraub  in  Ikallati  durch  Marduk-nadin-ahi  von  Babilu 
den  Gegner  Tukuiti-pal-issara's  I  von  ASSur : 

5)  689  +  318  =  1007  =  1007/6. 

Dieser  Marduk-nadin-ahi  ist  bezttglich  seines  Sieges  liber  Assur 
durch  3  Inschriften,  und  bezttglich  seiner  Regierungsdauer  durch  die 
KSnigsliste  beglaubigt.  Vorerst  durch  seine  Inschrift  (Schraders  K.  J. 
Bibl.  Bd.  V)  lautend:  „  Marduk-nadin-ahi  fiar  Babilu  beim  Siege,  da 
er  mat  ASSur  schlug  .  .  .  Dindu-bit  28  Airu  im  10.  Jahre  seiner 
Regierunga ;  weiter  durch  eine  Inschrift  auf  einem  seinem  Sohne  ge- 
widmeten  Granzsteine,  datirt  von  28  Sivan  seines  11.  Jahres,  worin 
er  von  dem  in  seinem  10.  Jahre  ttber  Tukulti-pal-issara  errungenen 
Siege  spricht;  sodann  bezttglich  seiner  Reihung  als  viertletzter,  also 
achter  Konig  dieser  Dynastie,  dem  die  Konigsliste  eine  Regierungs- 
dauer von  22  Jahren  giebt,  welchen  Beweis  Lbhmahn  in  „zwei  Haupt- 
problemea  eingehend  geffthrt  hat.  Da  nun  der  besagte  Idolraub  ge- 
legentlich  des  Sieges  ttber  Tukulti-pai-issara  in  seinem  10.  RegierungB- 
jahre  stattfand,  so  ist  Marduk-nadin-ahi's  erstes  Jahr  1007  +  (10  —  1) 


5)  Das  Jahr  689  t.  Cbr.  ist  bekanntlich  dasjenige,  in  welchem  Sin-ahe-irba 
Babylon  mit  Gewalt  einnahm  und  daselbst  die  in  Ikallati  geraubten  Idole  ror- 
fand,  nemlich  sein  16.  Regierungijahr,  das  des  Fponym.  Gilishu.  Znr  Behebung 
jeden  Zweifels,  der  ttber  die  Hichtigkeit  obiger  Gleichung  dadurch  entstehen 
kOnnte,  dass  Sin-ahe-irba  in  der  BaTianinschrift  eingangs  sagt:  „In  meinem 
zweiten  Zuge  ging  ich  nach  Babilu  etc  etc.",  wahrend  in  den  Annalen  unter  dem 
Eponymat  Bil-murani  (691),  also  2  Jahre  vorher,  und  in  der  Prism ainschrift  Tom 
8.  Zuge  nach  Babilu  die  Rede  ist,  mttssen  wir  bedenken,  dass  der  obige  Aus- 
druck  „In  meinem  iweiten  Zuge"  ein  bloss  relatiyer  sum  8.  sammtlicher  Zuge 
Sin  ahe-irba's  ist,  und  eigentlich  Tom  Schreiber  als  der  zweite  von  beiden  gegen 
Babilu  unternommenen  Zttgen  angesehen  wurde,  und  auch  eigentlich  der  9. 
sammtlicher  Zoge  war.  Bekanntlich  war  ja  der  2.  sammtlicher  Zuge  unter  dem 
Epon.  Nabu-li  (704)  gegen  die  Kaiii  und  das  medische  Illip  unternommen. 


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Ueber  die  Bestimroung  der  babyloo.  and  assyr.  Geschichte.  7 

=  1016  v.  Chr.,   uod  da  er  22  Jahre  regiert  hat,   sein  letztes  Re- 
gierungsjahr  1016  —  (22  —  1)  =  995  v.  Chr. 

Da  nun  laut  Konigsliste  die  nachfolgenden  3  Konige  und  der 
ale  Usurpator  bezeichnete  Raman-pal-idln :  lx/2  +  12-|-8  =  211/, 
Jahre  regiert  haben,  (wobei  die  12  Jahre  des  Marduk-zapik-zir  and 
Raman-pal-idin  gemeinschaftlich  sind),  so  ist  das  letste  Jahr  diescr 
Dynastic  D  (PaSSi)  =  995  —  21  =  974  v.  Chr. ;  und  da  laut  Konigs- 
liste die  Gesammtdauer  dieser  Dynastie  132  Jahre  betrug,  so  ist  das 
erste  Jahr  dersdben  (der  Beginn  derselben)  ==  974  —  1  -+•  132  =  1105 
t7.  Chr. 

Damit  ist  auch  Tukulti-pal-i&ara  chronologisch  bestimmt;  da 
seine  Kriege  mit  Babilu  in  den  Berichten  fiber  seine  ersten  10  bis 
11  Jahre  nicht  vorkoraraen,  also  fruhestens  in  seinem  12.  Jahre 
begannen,  er  ist  also  der  um  12  — 10  =  2  Jahre  altere  Zeitgenosse 
Marduk-nadin-ahi'8,  sonach  sein  1.  Jahr  1018  v.  Chr.  wahrscheinlich. 

Chronologisch  und  synchronistisch  stellt  sich  Dyn.  D  (PaSSI) 
folgends : 

Babilu  t.  Chr.                     ASSor 

1.  Marduk    .   .   .  Pasil       regiert  18  Jahre  —  1106  noch  Aaiur-dan  sarru 

2.  X  Die  Namen  dieser         n  6      n     =1087         n        „        „        „ 

3.  X  3  K5n.  in  d.  Liste  ab- 1  »        »        »        » 


4.  X  gebrochen 

5.  Ninlb  nadin  sum 

6.  Nabu-kudur-uasur  I 

Sohn  des  Obigen6) 

7.  Bil-nadln-apli  reg.? 

8.  Mardak-nadln-ahi 

»»         »»      » 

9.  Marduk-ahe-lrba 

IMardnk-iaplk-zIr    | 
und  I 

Raman-pal-idin       J 
11.  Nabu-sum-nadln 


Mutakil-Nuftku 
65      „  Aaiur-rial-iai  „ 

Kriege  mit  NabokaduruaJor 

n       „    Bii-nadln-apil 
Tokoitlpallaiara  1 1018  t.  Chr. 
reg.      22  Jahre  =  1016         „    „      „        „ 
Idolraub  Ikallati  =  1007      Begin  der  Krkgt  nit  linUk-uih-di 

reg.      1}  Jahr=   994       

Aaior  bel  kala  iarru 
„      12  Jahre  zz  998  .       -      „      „ 


8 


=  981     Samsi-Raman  II  iarru 


Summa  .   .  132 }  Jahre  bis  974  »  »  » 

Der  Bruchtheil  ll2  Jahr  gleicht  sich  aus  mit  dem  Bruchtheil 
bei  Dyn.  C. 


«)  Homvxl,  nEin  neaer  babyl.  Kftnig",  Sitz.  -;Ber.  d.  k.  b.  Geaellschaft  d. 
WisBenschaften,  Prag,  1901.  V. 


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Google 


8  IV.  A.  KrSzmif : 

Die  Reihe  der  Konige  ist  hier  in  Conformitat  mit  der  Lehmanns 
in  „Zwei  Hauptprobleme",  lediglich  der  von  Hommel  gefundene 
Konig  No.  5,  der  Vater  des  Nabukudurussur,  ist  beigesetzt.  Der 
Unterschied  von  7  Jahren  gegentiber  Lehmanns  Ansatzen,  der  den 
Regierungsantritt  Marduk-nadin  ahis  in  d.  J.  1023  setzt,  liegt  darin, 
dass  er  diesem  Ansatze  gemass  den  Idolraub  in  das  17.  Regierungs- 
jahr  desselben  annimmt,  was  olfeubar  nicht  der  Fall  (wie  schon 
jenseits  nachgewiesen)  ist. 

Die  Regierungsantrittsjahre  der  ASsur-Konige  Mutakil-Nusku, 
Assur-risi-isj,  Assur-bel-kala  u.  Samsi  Raman,  lassen  sich  ob  Mangel 
nummerischer  Anhaltspuncte  nicht  so  wie  bei  Tukulti-pal-issara  be- 
stimuien;  wir  wissen  nur,  dass  Assur-risi-isi  der  Gegner  Nabukuddur- 
ussurs,  und  Assur-bel-kala  dei  Schwiegersohn  Raman-pal-idin's  war; 
sonst  kennen  wir  nur  ihre  Zeitgeuossenschaft,  wie  sie  in  der  Tabelle 
genau  angedeutet  ist,  und  allenfallige  Wahrscheinlichkeits  oder  bei- 
laufige  Zablen  konnten  sich  nachtraglich  als  Anachronismen  heraus- 
stellen. 

Gehen  wir  nun  vorwarts: 

Dynastien  E,  F  u.  G.  Die  7  Konige  dieser  3  Dynastien  sind 
aus  der  gr.  Konigsliste  und  aus  der  von  Smith  gefundenen  Chron. 
A7)  bekannt;  iiber  die  Regierungsdauer  jedes  dieser  Konige  giebt 
aber  nur  die  Konigsliste  stricte  Auskunft,  die  bezUglichen  Angaben 
der  Chronik  sind  in  einzelnen  Ziffern  unsicher;  die  Suuimen  sind 
also  nach  der  Konigsliste  ohne  die  kleinen  Bruchtheile:  21  -f-  20  -\-  6 
=  47  Jahre. 

Da  nun  das  letzte  Jahr  der  Dyn.  D,  wie  jenseits  nachgewiesen, 
974  v.  Chr.  war,  so  ist  der  Beginn  der  Dyn.  E  das  Jahr  973,  und 
das  lettfe  Regierungyahr  des  einen  Elamiten  Dyn.  G:  973  —  (47 —  1) 
uz  927,  woraus  sich  arithmetisch  das  erste  Regierungsjahr  jedes 
einzelnen  dieser  7  Konige  (der  Konigsliste  gemass)  ergiebt.  Die  assy- 
riscben  Zeitgenossen  sind  Assur-irba,  Tukulti-pal-issara  II  und 
Assur-dan  II,  wie  in  der  Synthese  angedeutet  werden  wird. 

Dynastie  H,  J.  Die  bisherige  Gepflogenheit,  die  babylonischen 
Konige  der  Zeit  zwischen  dem  Elamiten  G  und  Ukinzir  K,  als  zwei 
verschiedenen  Dynastien  angehorig  anzusehen,  beruht  lediglich  auf 


7)  Huao  Wincklkr,  Unter8iichuQgen,  pag.  163. 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  und  assyr.  Geschichte.  9 

der  Hypothese,  dass  auf  der  abgebrochenen  Stelle  der  Konigsliste 
unten  Co).  Ill  11  Konigsnamen  und  eine  Suminirungszeile,  dann 
Col.  IV  oben  auf  der  beschiidigten  Stelle  5  Konigsnamen  geschrieben 
gewesen  sein  konnten,  wobei  uber  den  Inhalt  der  hypothetischen 
Summirungszeile  unten  Col.  Ill  gar  nichts  bekannt  ist ;  wahrend  auf 
jener  Col.  IV  obeo  bloss  die  Worte  „Pal-Babiluu  leserlich  sind,  die 
weiteren  Zeicben  aber  verschieden  collationirt,  bald  als  21,  bald  als 
31,  haufig  als  22,  bald  als  sarrani,  bald  als  shanatti  gelesen  werden, 
so  dass  wir  aus  der  Konigsliste  hieriiber  nicht  informirt  sind.  Vom 
rein  objectiven  Standpuncte  aus  wissen  wir  aber: 

Erstens,  dass  nach  jenseitigen  Ausftihrungen  das  erste  Jahr  des 
auf  den  Elamiten  (G)  folgenden  Konigs  927  —  1  =  926  v.  Chr.  ge- 
wesen sein  musste,  und  die  Zeit  zwischen  dem  Ende  dieses  Elamiten 
(927)  und  dem  durch  den  Kan.  Ptol.  ganz  gesicherten  ersten  Jahre 
des  Ukinzir  [Kx)  (731)   also   (927  —  1)  -731  =195  Jahre  betrdgt. 

Zweitens,  dass  in  dieser  Zeit  von  195  Jahren  gemass  Synchr. 
Gesch.,  den  Annalen  der  zeitgenossiscben  ASSur-Konige  und  anderer 
Inschriften  nachbenannte  Konige  in  Babilu  ganz  gewiss  existirten, 
und  zwar  in  folgender  Reihe: 

1.  Nabu-ukin-apli,  der  unmittelbare  Nachfolger  8)  des  Elamiten;  von 

ihm  ein  Granzstein  aus  seinem  24.  Regierungsjahre.  Zeit- 
genosse des  ASSur-dan  li    und  Raman-nirari  II   v.  ASSur. 

2.  Samas-mudamik,    Zeitgenosse   Raman-nirari   il,    Synch.   Gesch 

Col.  III.  „Zur  Zeit  Raman-nirari's  v.  ASSur  stellte  Samas- 
mudamik  sar  Kardunias  am  Fusse  des  Jalvan  Schlacht- 
ordnung  auf,  Raman-nirari  schlug  ihn  .  .  .  den  Samas- 
mudamik  todtete  der  Nabu-sum-iSkum." 

3.  Nabu-sum-iskum :  ^Raman-nirari  kampfte  mit  Nabu  sum-iSkum, 

und  brachte  ihm  eine  Niederlage  bei."  Dieser  Nabu-Sum 
iskum  ist    auch    noch  Zeitgenosse  Tukulti-ninibs  II   von 
ASSur. 

4.  Nabu-pal-idin.   Synch.  Gesch.  Col.  HI:   „Zur  Zeit  Salmansarids 

Konigs  v.  ASSur  war  Nabu-pal-idin   Konig  v.  Kardunias. 


8)  Lkhmakn,   nzwei   Hauptproblemeu,  pag.  46;   and   Hommel,    „Ein   neaei 
babyl.  K6nig*9  pag.  8. 


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10  IV.  A.  Krczma* ; 

Zu  dieser  Zeit  hatte  den  Nabu-pal-idin  sein  Land  ver- 
trieben.  Marduk-nadin-ium  folgte  ihm.*1  Dieser  Nabu-pal- 
idin  war  Zeitgenosse  Tukulti-nlnibs  II,  Assur-nazir-apli's  II 
und  Saimansarids  II  v.  ASSur. 

5.  Marduk-nadin-sum.  Synchr.  Gesch.   Col.  HI.  „  Marduk-nadin-sum 

sass  auf  dem  Throne  seines  Vaters  . . .  Marduk-beluiSati 
sein  Bruder  emporte  sich  gegen  ihn  .  . .  Salmansarid 
v.  ASSur  zog  zum  Entsatze  des  Marduk  nadin-sum,  und 
todtete  den  Marduk-bei-ussati. u 

6.  Marduk-balat-ikbi.    .Zeitgenosse  Salman-sarids   II  und  Samsi- 

Raman  IV,  laut  Synch.  Gesch.  vom  Letzteren  besiegt. 

7.  Bau-aha-idin   wurde  von  Samsi-Raman  IV  laut  Synchr.  Gesch. 

besiegt,  abgesetzt  und  gefangen  nach  Ninna  gebracht 
(Col.  IV),  diess  geschah  im  zwolften  Reg.  Jahre  SamaS- 
Ramans  nemlich  im  Jahre  des  Epon :  Nergal  „nach  dem 
Lande  Kaldi"  also  813  v.  Ghr.  worauf  Raman-nirari  III 
von  ASSur  Kouig  von  KarduniaS  wurde. 

8.  Raman-nirari  III  als  Sar  von  ASSur  und  Sar  KarduniaS  zugleich. 

9.  Makkuri-SamaS  vide  Hommbl,  „Ein  neuer  babyl.  Kouig"    1901, 

pag.  1  u.  2.  •) 

10.  Ein  Konig  unbckannten  Namens  auf  der    1.  Zeile  Col.  IV  der 

Konigsliste  (Marduk-irba  ?). 

11.  Nabu  sum-iskum  II  auf  Zeile  2  Col.   IV  der  Konigsliste,  Zeit- 

genosse Aftur-nlrari's. 

12.  Nabu-nazir  (Nabonassar)  Zeile  3,  Col.  IV  der  Konigsliste,  Zeit- 

genosse Tukulti-pal-lssara  III. 


9)  Wir  verdanken  da  also  Herrn  Prof.  Hommbl  die  Lokation  nicht  bloss 
eines,  son d era  zweier  babylonischen  Ktinige  (nemlich  auch  des  Nabnnadinium  bei 
Dyn.  D),  nemlich  solcher,  die  Torher  von  den  Historikern  nicht  genan  beachtet 
und  nicht  lokalisirt  warden* 


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Ueber  die  Beatimmung  der  babylon.  and  assyr.  Geachichte.  21 

13.  Nabu-nadin  sum  Zeile  '4,  Col.  IV  der  Konigsliste,   Zeitgenosse 

Tukulti-paHttara  III. 

14.  Nabu-sum-ukin   Zeile  5,   Col.   IV   der  Konigsliste,   Zeitgenosse 

Tak«lti-pai-i**ara  III. 

Drittens}  dass  nur  bei  folgenden  dieser  Konige  die  Regierungs- 
dauer  sicher  bekannt  ist,  und  zwar:  Post  4  31  Jahre,  Post  5. 
11  Jahre,  Post  12.  14  Jahre,  Post  13.  2  Jahre  and  Post  14.  1  Monat. 
Bei  Post  1  (Nabu-ukin-apli),  also  demjenigen,  der  auf  der  19.  Zeile 
(grosstentheils  abgebrochen)  der  Col.  Ill  der  Konigsliste  geschrieben 
gewesen  sein  musste,  ist  die  genaue  Bestimmnng  der  Regierungs- 
dauer  nicht  moglich,  weil  die  Collationirung  der  verletzten  Ziffer 
auf  der  Liste  unsicher  ist  Knutzon  (Gebethe  zom  Sonnegott)  glaubt 
wohl  die  Zahl  36  zu  finden,  allein  es  sind  nur  3  Keile  rechts  von 
den  3  Zehnern  deutlich;  doch  ist  im  Vergleiche  zu  den  sicheren 
Daten  seines  Zeitgenossen  in  A&ur,  nemlich  des  Raman-nirari  II 
constatirbar,  dass  seine  (des  Nabu-ukin-apli)  Regierungsdaner  hochstens 
34  Jahre  war,  denn  Raman-nirari  besiegte  schon  im  19.  Jahr  seiner 
Regierung  (892  v.  Chr.)  den  Nachfolger  Nabu-ukin-apli '8,  nemlich 
den  $amas-muda-mik,  und  dieser  wurde  wieder  gleichdarauf  yon 
Nabu-sum-iskum  ermordet,  den  wieder  Raman-nirari  im  J.  d.  Eponym. 
Tabistir  891  besiegte. 

Es  sind  demnach  in  der  ganzen  Reihe  dieser  Konige  nor  fol- 
gende  Regierungsantrittsjahre  mit  Sicherheit  bestimmbar:  fiir  Nabu- 
ukin-apli  926,  for  §ama*-mudamik  892,  fdr  Nabu-sum-iskum  I  891, 
fttr  Nabu-nazir  747,  far  Nabu-nadin-sum  733  und  far  Nabu-sum-ukin 
732  v.  Chr.  Die  Kenntnisse  der  Regierungsdauer  des  Nabu-pal-idin 
and  des  Marduk-nadin-sum  sind  zu  einer  solchen  Bestimmung  nicht 
ausnfttzbar,  weil  die  Regierungsdauer  des  Nabu-sum-iskum  unbekannt 
ist.  —  Von  Nabu-ukin-apli  926  bis  inclus.  Banahaidin  813  betragt 
der  Zeitraum  114  Jahre. 

Viertens,  dass  fttr  unsere  Kenntniss  in  der  Zeit  von  der  Ge- 
fangennahme  des  Bauahaldin  bis  zu  dem  sub  Post  9  benannten 
Konige  eine  Lflcke  besteht,  in  der  immerhin  noch  ausser  Raman- 
nirari  III,  der  bis  zum  Jahre  783  auch  Akkad  beherrschte,  also 
zwischen  ihm  und  Makkuri-^amas  noch  2  Konige  in  Babilu  existirt 
haben  konnten,  oder  aber  dass  Salmansarid  III  und  Assurdan  ll  die 
faktischen  Herrscher  in  Babilu  und  Akkad  waren,  da  ja  bekanntlich 


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12  IV.  A.  Kr6zm*r: 

in  der  Zeit  von  Banahaidins  Gefangennahme  bis  Nabunazir  die  poli- 
tische  Bedeutung  Babilu's  gleich  Null  war,  und  schon  Raman-nirari 
in  seiner  Steinplatteninschrift  von  Kalah  sich  „shakanak  Bili,  Sar 
kibrat  arbaim"  nennt  und  sagt,  er  babe  ,alle  Lftnder"  vom  Meere  des 
Aufgangs  bis  zum  Meere  des  Untergangs  der  Sonne  beherrscht 

Die  Zeit  ewischen  Banahaidin  813  and  Ukinzir  731  =  81  Jahre 
ist  durch  die  aus  dem  Eponymen-Kanon  bekannte  Regierungsdauer 
der  ASSurkonige  Raman-nirari  III,  §alman§arid  III,  Assurdan  II, 
A&ur-nirari  und  die  ersten  14  Jahre  Tukulti-pal-i&ura  III  genog 
bestimmt,  und  hierait  auch  der  Zeitraum  fllr  H,  J  =  114-4-81  =  195 
controlirt. 

Wir  mUssen  also  fdr  unsere  AusfUhrung  H,  J  eusammen  nur 
als  ein  Glied  ansehen,  ohne  RUeksicM  darauf,  ob  auf  den  abgebro- 
chenen  SteUen  der  Konigsliste  twei  oder  mehrere,  oder  auch  nur  eine 
Dynastie  geschrieben  tvaren.  Es  ist  auch  itir  die  Geschichte  gleich- 
giltig  oder  von  untergeordneter  Bedeutung,  ob  da  nur  eine  oder 
zwei  Dynastien,  oder  bloss  eine  Reihe  durch  zufallige  Erreignisse 
zur  Macht  gelangter  Babilu-Konige  bestand,  da  ja  in  diesem  Zeit- 
raume  Karduniai  unter  der  Hegemonie  ASsurs  stand,  was  fflr  diese 
Periode  charakteristisch  ist. 

Ohronologisch  und  synchronistisch  stellt  sich  H,  J  folgends 
heraus : 


Babilu 

f .  Ckr. 

ASSur 

f .  Ckr. 

1.  Nabu-ukln-apll     reg. 

38  Jahre  926 

noch  Attar-dan  II 

i»           »         »              » 

Raman-nirari  II 

reg. 

21 

Jahre  911 

2.  £ama*-miidamik     „ 

1 

n 

892 

D         tf 

3.  Nabu-Sum-iSkum  1  „ 

? 

n 

891 

ii         f» 

4.  Nabo  pal  Id  In  10)    „ 

31 

n 

Tukultl-nlnib  II 

« 

6 

.       890 

»          »       »                  n 

Attar-nazlr-apli  II 

ft 

26 

«       884 

n          ft       ft                  n 

Salmanftarid  II 

ft 

36 

ft       869 

5.  lirdik  iafa-i»  ")       „ 

11 

n 

it 

6.  Marduk-balatlkbi  „ 

? 

ft 

n 

n           ft         i» 

§amfti-Raman  IV 

n 

13 

ft       824 

7.  Banahaidin           „ 

? 

» 

813 

»»           r» 

8.  Raman-nirari  III    „ 

29 

* 

811 

Raman-nirari  III 

n 

29 

ft       811 



SalmanSarld  III 

» 

10 

ft       782 

9.  Makkuri-Sama*      „ 

? 

n 

ASaurdan  III 

ft 

18 

ft       772 

10)  Das  31.  Regierungsjahr  ist  durch  eine  Knlt-Tafel  in  Sippar  bezeugt. 
Hommkl,  „Ein  neuer  baby).  Kftnig",  pag.  6. 

")  Das  11.  Regierungsjahr  ist  durch  Inschrift,  Berlin,  VA  208  bezeugt 
Marduk-nadinsum  war  Sohn  des  Nabu-pal-idin. 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  und  assyr.  Geschichte.  13 

t.  Cfcr.  ?.  Ckr. 

10.  Kiiaig  iihkuitti  ftntu  reg.  ?  Jahre  „        „ 

11.  Nabu-ium-lftkum  II  n      ?      r  Aftiur-nirari  reg.  9  Jahre  764 

12.  Nabu-nazir  .    14      ,      747  „ 

n     n  n  Tukultl-pal-iiSara  III    *  *      745 

13.  Nabo-nadln-sura     „      2      „      733  „       „       „ 
u.  Nabu-Som-ukln       .  yia      ,      732 

Summa  von  926—731  „  196  Jahre 

Gehen  wir  nan  in  der  Mittelepoche  nach  rtickwarts,  also: 
Dynastie  G :  36  Konige  kassltischer  Herkunft,  deren  Gesammt- 
regierungsdauer  die  Konigsliste  mit  576  Jahren  und  9  Monaten  an- 
giebt,  die  wir  aber,  da  wir  nach  Jahren  rechnen,  mit  voll  577  an- 
nehmen,  milssen  audi  mit  Rticksicht  auf  den  bei  Dyn.  D  vernach- 
lassigten  Bruchtheil. 

Bei  Dyn.  D  haben  wir  (pag.  7)  als  erstes  Jahr  1 1 05  festgestellt,  sonach 
fallt  der  Anfang  der  Dynastie  C  in  das  Jahr  1105  +  577  =  1682 
v.  Chr. 

Prof.  Lehmann  hat  diese  Dynastie  in  „zwei  Hauptprobleme" 
derart  detaillirt  und  ausgeffthrt,  dass  wir  seine  Ansatze  (mit  Aus- 
nahme  des  Anfangsjahres,  der  zu  geringen  Ziffer  576  und  zweier 
Posten)  acceptiren  milssen. 

Er  ftthrt  nemlich  als  den  19.  Konig  einen  Kurdurbel  Vater  des 
Sagarakti-buriaS  an.  In  Nabu  nahids  Inschrift  (V.  R.  64),  wo  beide 
genannt  werden,  wird  dieser  Kurdur-bel  nicht  als  Konig  bezeichnet, 
was  nach  der  damaligen  Schreibusanz  jedenfalls  geschehen  ware, 
wenn  er  wirklich  Konig  in  Babilu  gewesen  ware;  auch  haben  wir 
Qberhaupt  keine  Inschrift,  die  ihn  als  Konig  nennen  wttrde.  Wir 
mttssen  als  den  19.  Konig  den  genannten  Sagarakti-burias,  und  als 
20.  dessen  Sohn  Bibijasu  II  (Hommel  liest  Bitilias),  beide  von 
Salmansarid  I  v.  ASSur  besiegt;  weiter  als  21.  Konig  den  Tukulti- 
ninib  I,  der  den  Bibijasu  vertrieb,  Babilu  und  Akkad  eroberte,  und 
da  laut  Chronik  Pinches  Col.  Ill  u.  IV  durch  7  Jahre  herrschte, 
ttbrigens  auch  in  Sinaheirbas  Bavianinschrift  (III.  R.  2)  genannt  ist, 
endlich  nach  ihm  unmittelbar  als  22.  Konig  den  Raman-sum-u&ur, 
Sohn  des  Bibijasu  II,  mit  den  in  der  Konigsliste  angegebenen  38 
Regierungsjahren  setzen.  —  Tukulti-ninib  muss  ohne  Rticksicht 
darauf,  ob  er  an  der  betreffenden  (abgebrochenen)  Stelle  der  Konigs- 
liste angeftihrt  war  oder  nicht,  oder  ob  er  den  Mardukritus  der 
Handergreifung  in  Babilu  vollzogen  hat  oder  nicht,  als  Konig  daselbst 


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14 


IV.  A.  ivr&mtf: 


angesehen  und  gezahlt  werden,  da  er  sich  ja  selbst  fiar  Babilu  fiar 
EarduniaS  nennt.  tlbrigens  lasst  Lbhmann  dieses  Virement  auch 
fakultativ  zu.  Da  nun  die  Eonigsliste  yon  Raman-Sum-ussur  I  den 
22.  Eonige  an  fQr  die  15  letzten  Eonige  dieser  Dynastie  die  Re- 
gierungsdaner  bei  jedem  derselben  giebt,  so  konnen  wir  hier  vor- 
laufig  diese  Partie  chronologisch-synchronistisch  construiren: 


Babilu  ?.  Chr. 

19.  Sagarakti-buriai     reg.    ?  Jita 

20.  Blbijaiu  II  9      ?    „ 
TertrieWn  direk  Tllkolti-ninib 

21.  Tukolti-ninlb  I         wg.    7    n    isos 

22.  Raman-ium-uiiur  I    n    38    „    1296 


23.  SiblrftarKardanlai 

24.  tin  KSnig  unbekann- 
ten  Nameru 

25.  Kadaimai-borlai 

26.  Gisammati 

27.  Sagarakti-iuriai 

28.  Bibijaiu  III 

29.  Bil-ian-idin  I 

30.  KadaSman-harbe  II 

31.  Raman-inm-ldiD 

32.  Raman-ium-utttir  II 

33.  Meiiiihn 

34.  Marduk-pal-idin 

35.  Zamama-Ium-idin 

36.  Bilftamidin  II 


26  „ 

»    17  , 

•  6  „ 

n      W  • 

•  8  „ 

•  IV,  • 

•  IV.  . 

•  6  „ 

•  30  „ 

•  15  „ 

•  13  , 

•  1  • 

•  3  n 

inclusire 


1258 

1232 
1215 

1203 
1197 
1184 
1176 
1174 
1173 
1167 
1137 
1122 

1109 

1108 

bis 

1106 


ASSur 
noch  Salmaniarld  I 

Tukulti-ninlbl 

Personalunion  mil  Babilu 

nocb  Tnkaitl-nlnib  I  1295 

AWar-nazir-apli  I  wg.  6  Jtto  1294 

Tukulti-atftur-bel  „    ?    n    1288 

AWur-iirari  „    ?    * 


ein  KSnig  unbekannten  Nam  ens 


Biikodor-uttur 

»         • 
Ninibapalkur 

Atturdai  I 


1137 


und  haben  wir  hiemit  Anschluss  an  Dynastie  D. 

Fflr  Sagarakti-SuriaS  lasst  das  erste  Regierungsjahr  sich  nicht 
so  genau  bestimmen,  die  Inschrift  Nabunahids  V.  R.  64  giebt  uns 
hiefQr  nicht  genttgenden  Anhaltspunct;  ebenso  sind  die  ersten  Re- 
gierungsjahre  Bibijaiu  II,  Salman-sarids  I  und  Tukulti-ninibs,  dieses 
als  Eonig  yon  ASSur,  ob  Mangel  quellenm&ssiger  Daten  nicht  be- 
stimmbar.  Gontroliren  wir  aber  die  oben  angeftihrte  Jahreszahl  Tukulti- 
ninibs  als  Herrscher  in  Babilu  mit  Sinaheirba's  Baviandatum  III  R.  2, 
betreffend  die  Schenkung  eines  Siegels  an  Akkad  durch  Tukuiti-ninib, 
welches  Sinaheirba  bei  der  Erorberung  Babilu's  vorfand,    wobei  er 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  trad  ass  jr.  Geschichte.  25 

in  der  Inschrift  sagt:  „ich  babe  naeh  600  Jabren  Babilu  erobert, 
und  brachte  das  Siegel  zurttck",  woraus  folgt,  dass  das  Siegel  vor 
600  Jabren  gescbenkt  wurde,  also  der  betreffende  Zeitraura  eigentlich 
600  +  *  Jahre  betrug,  demnach  die  Gleichung  gibt :  689  +  (600  -f-  x) 
zr  1289  +  x,  wo  X  dann  obigen  Ansatzen  gemass  zwischen  8  u.  14, 
also  689  +  600  -f  8  =  1297,  und  689  -f  600  +  14  =  1303,  deranach 
in  oben  gegebene  Zeit  Tukulti-ninibs  fallt. 

Die  Differenz  zwischen  dem  Ansatze  Lehmanns  fflr  Raman- 
sum-U88ur  I  mit  1305  und  unserem  Befunde  1296,  also  von  9  Jahren, 
deckt  sich  mit  der  schon  pag.  8  erw&hnten  Differenz  von  7  Jabren 
-f-den  2  Jahren,  um  welche  er  die  Regierungsdauer  des  25.  Konigs 
irrig  zu  hoch,nemlich  statt  mit  12  Jahren,  mit  14  Jahren  angesetzt  hat. 

Auch  das  erste  Regierungsjahr  A§§urdans  l&sst  sich  selbst  mit 
Hilfe  der  Inschrift  Tukulti-pal-ISSara's  I  (I.  R.  15)  nicht  genau  be- 
stimmen,  da  wir  nicht  wissen,  wie  lange  er  und  wie  lange  seine 
Nachfolger  Mutakll-NuSku  und  Assur-riSi-lsl  regiert  baben ;  aber  mit 
Hilfe  des  Datums  60  J.  in  dieser  Inschrift  im  Vereine  mit  der  auf 
ihn  bezttglichen  Stelle  der  Synchr.  Gesch.  konnen  wir  bestimmt 
sagen,  dass  er  in  der  Zeit  zwischen  dem  letzten  Jahre  Meliiihu'8 
und  dem  ersten  Jahre  des  Zamama-ium-idin  zur  Regierung  gelangte ; 
und  da  zwischen  dem  letzten  Jahre  Meliilhu'8  1123  und  dem  ersten 
Jahre  Tukulti-pal-iSSara's  1018  voile  105  Jahre  liegen,  also  60  +  45, 
so  entspricht  diess  auch  dem  obigen  Datum  60  Jahre  der  genannten 
Inschrift  genttgend,  nur  h&tten  wir  da  14  verschiedene  erste  Jahre 
Aiiurdan'8  zur  Auswahl.  Aber  mit  solchen  beil&ufigen,  beliebigen 
Zahlen  l&sst  sich  nicht  gut  machen,  ebensowenig  mit  den  so  haufig  be- 
liebten  Durchschnittszahlen  fQr  Regierungsdauer,  die  ganz  werthloss  ind. 

Nun  zum  Anfange  der  Dyn.  C,  respective  zu  den  ersten  18 
Konigen  derselben: 

Wie  nachgewiesen,  ist  das  erste  Jahr  1682  v.  Chr.  Im  erhal- 
tenen  Theil  der  Eonigsliste  sind  genannt 


1.  GandiS        §ar  Babilu  gar  KaSSu 

reg. 

16  Jahre    erstes  Jahr  1682 

2.  Agunsl 

n 

B 

n 

n 

22      ,            ,              1666 

3.  Blbijasu  1    „ 

7) 

n 

i) 

n 

22      ,            ,              1644 

4.  Duusii         n 

n 

» 

B 

n 

19      ,            .        ,     1622 

5.  Adumetas    „ 

» 

n 

• 

n 

?|    .            .         ,1603 

6.  Unigoroui       „ 

!» 

n 

B 

B 

?  \  die  Stelle!  der  Reg.-Ze.Mei  dieser 

7.  Apihkriui       „ 

* 

» 

n 

l* 

?  J   3  Uiige  sind  ja  ii  der  Lisle  ak- 
gebreehei. 

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16  IV.  A.  Krcimif   : 

Nun  wissen  wir  aus  den  neuesten  chronologischen  Untersuchungen 
ftir  die  agyptische  Geschichte,  dass  das  erste  Regierungsjahr  des 
Ahmessu  ersten  Pharaos  der  XVIII.  Dynastie)  1583  v.  Chr.  war;12) 
weil  nun  zwischen  dem  ersten  J  ah  re  des  Adumetas  1603  und  dem 
letzten  der  25jahrigen  Regierung  Ahmessu's  1559  v.  Chr.  bloss  45 
Jahre  liegen,  so  ist  es  zweifellos,  dass  Agumkakrimi  ein  vieljahriger 
Zeitgenosse  dieses  Ahmessu  und  hochstwahrscheinlich  auch  des 
Ahmenhotpu  I  war. 

Nun  fallt  die  Zeit  der  in  Tell-el-Amarna  gefiindenen  Eonigs- 
correspondenz  in  die  Zeit  der  Pharaonen  von  Thutmessu  I  bis  inclu*. 
Ahmenhotpu  IV ;  und  die  Nachfolger  Ahmessu's  waren : 

Ahmenhotpu  I)  .    ,      .     n  or,  T  ,      erstcs Jahr  1558 r.Cbr. 

Thutmessu  I    f         reg,erten  im  Ganzen  30  Jahre 

Thutmessu  II  Sohn  des  obigen       regierte  13     n        „  1528    , 

Thutmessu  III  in  der  E.  Eorresp. 
Menachbiria  genannt  regierte  theils  mit 
Makara-Haseput  theils  allein,  im  Ganzen  54    „        „      „  1515    „ 

Ahmenhotpu  II regierte  26    „        r       n  1461 

Thutmessu  IV „       10    „        „      „  1435    „ 

Ahmenhotpu  III  in  der  K.  Eorresp. 
Nimuria  genannt  „       35    „        „      .  1425    „ 

Ahmenhotpu  IV  in  der  E.  Eorresp. 
Napharuria  genannt  „       17    „        „         1390    „ 

bis  inclusive  1374    „ 

Aus  der  Zeit  der  Nachfolger  der  da  Genannten  sind  schon  keioe 
Briefe  vorfindig.  Fflr  die  Zeit  von  Ahmenhotpu  I  bis  incl.  Ahmen- 
hotpu IV  (1558  bis  1374)  haben  wir  als  Agumkakrimi's  Nachfolger 
folgende  Babilu-Eonige  in  der  Reihe,  wie  sie  Lehmann  in  „zwei 
Hauptprobleme"  nach  dem  vorhandfenen  Quellen-Material  genau  be- 
grtindend  entwickelt  hat,  und  wie  sie  auf  der  abgebrochenen  Stelle 
der  Col.  II  der  Eonigsliste  von  Post  8  angefangen  geschrieben  ge- 
wesen  sein  mussten  oder  wenigstens  sein  konnten. 


*)  KaezMAfc,  ChroQolog.  Untersuchangen;  Sitzungsberichte,  1901,  XI,  pig.  8. 


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(K 


SO 


Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  ucd  assyr.  Geschichte.  17 

8.  Karaindas  lugal  Babilu  sar  Kardunias,  Sar  kingi-urdu  8ar  KaSSu 

(IV.  R.  363)  M)  Briefe  mit  agypt.  Pharaonen  Tel-Amarna 
3.  4.  8.  Zeitgenosse  Thutmessu  i  und  Thutmessu  II 
und  Assur-bel-nisisu,  hat  laut  Synchr.  Gesch.  mit  ASSur-  j? 
bel-niSi§u  Granzvertrage  abgeschlossen  mit  Gebieths- 
abtretung. 

9.  Kadasman-bil  Sar  Babilu   Sar   Kardunias,   Vater   des   Burna- 

burias I,  Zeitgenosse  Thutmessu  II  und  Thutmessu  III, 
Assur-bel-nisisu  und  Bussurussur. 

10.  Burnaburias  I  Sar  Babilu,  Sar  Kardunias  Sar  kibritarbaim  Sar  £ 

kissati   (Schrader  K.  J.  BibI).   Sohn   des   Kadasmanbil,  g 
Zeitgenossen  Thutmessu  III,  Ahmenhotpu  II  u.  Bussur-  ~ 
ussur,  hat  laut   Synchr.  Gesch.    Col.  I.    Gr&uzvertrag 
mit  BuSSuruSSur  geschlossen. 

11.  Kuri-galzu  I  Sar  KarduniaS,  shakanak  Bili  sar  Sumiri  u.  Akkadi 

Sar  kisSati  (R.  6).  Sohn  des  BurnaburiaS,  Zeitgenossen 
Ahmenhotpu  II,  Thutmessu  IV,  seine  Tochter  Gattin 
Ahmenhotpu's  HI,  Briefe  Tel.  Amarna  L.  2.  19;  auch 
Zeitgenosse  Bussurussurs  und  Assurnadlnahi's. 

12.  Kalima-sin,  auch  kassit.  KadaSman-bil  genannt  Sar  KarduniaS, 

illegitimer  Sohn  Kurigalzu's  I.  Briefe  mit  Ahmenhotpu  ill, 
Zeitgenosse  Assur-nadinahis  und  wahrscheinlich  auch 
A&ur-urbalits. 

13.  Burnaburias  II  Sar  KarduniaS,  legitimer  Sohn  Kurigalzu  I, 

Briefe  mit  Ahmenhotpu  III,  (Nimuria)  u.  Ahmenhotpu  IV 
(Napharuria),  namentlich  einer,  worinn  er  dem  Letzteren 
zu  seiner  Thronbesteigung  (also  1390  oder  1389  vor 
Chr.)  beglQckwUnschte.  Er  ist  Zeitgenosse  Assur-ubalits 
v.  ASSur. 


Darnach  ist  sicher,  dass  der  Beginn  der  Regierung  Burna- 
burias II  vor  das  Jahr  1390  v.  Chr.  beilaufig  in  die  zweite  Hiilfte 
der  Regierungszeit  Ahmenhotpu  III,  und  das  Ende  seiner  Regierung 
in  ein  Jahr  nach  1389  fiillt,  was,  wie  die  Gesammtdarstellung 
der  ganzen  Geschichtsperiode  nachweisen  wird,  mit  dem  Nabona- 
hids- Datum  der  Inschrift  I.  R.  69,  nemlich  mit  den  700  Jahren 
zwischen  BurnaburiaS  und  Hammurabi  filr  unsere  Auffassung 
stimmt. 


a 

m 

e 


")  H.  Wincklkr,  Altor.  Forschungen  II,  18U4. 
Sitzb.  d.  k6n.  bcihm.  Ges.  d.  Wiss.  Phil.-hist.  Classe.  1902. 


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18  IV.  A.  Krczmdf: 

14.  Kara-hardas  sar  KarduniaS,  Sohn  des  BurnaburiaS  II,  Schwieger- 

sohn  des  Assurbalits  v.  ASSur. 

15.  Kadasman-harbe  Sar  KarduniaS,   Sohn    des   KarahardaS  und 

Enkel  ASsur  ubalits,  Synch.  Gesch.  Col.  I.  „Zur  Zeit 
des  ASSur-ubalit  Sar  matu  ASSur  waren  die  KaSsi  von 
KarahardaS  Sohne  rait  der  Mubalittatsima,  Tochter  des 
ASSur-ubalit,  Kadasman-harbe  abgefallen,  und  haben  ihn 
getodtet,  den  NazzibugaS  einen  Sohn  vou  Niemanden 
zum  Konig  tiber  sich  erhoben.  Assur-ubalit  zog  zur 
Rache  nach  KarduniaS,  den  Nazzi-bugaS  todtete  er, 
den  jungen  (Sihru)  Kurigalzu  den  Urenkel  des  Burna- 
buriaS  machte  er  zum  Konig,  und  dieser  setzte  sich 
auf  den  Thron  seines  Vatersu. 

16.  Kuri-galzu  II  shakanak  Bili,  Sar  KarduniaS,  Sar  kibrit  arbaim, 

Zeitgenosse  Assur-ubalits  und  Biinirari  8  v.  ASSur. 
Synchr.  Gesch.  Col.  I.  „Zur  Zeit  Biluirari's  Sarru  ASSur 
war  Kurigalzu  Sar  KarduniaS,  Biinirari  kampfte  in 
Sugagi  ....  mit  ihm,  dieser  brachte  ihm  eine  Nieder- 
lage  bei,  seine  Leute  und  sein  Lager  fiihrte  er  fort. 
Von  des  Landes  Subari  bis  KarduniaS  halbirten  sie  die 
Acker,  theilten  das  Gebiet  und  bestimmten  die  Granzen." 
Dann  war  er  noch  Zeitgenosse  des  Pudu-ilu  und  des 
Raman-nirari  I  v.  ASSur,  der  ihm  zuletzt  noch  ein 
St iick  Land  abnahm. 

17.  Nazzi-maratas  Sar  KarduniaS,  Sohn  Kurigalzu's  II,  Zeitgenosse 

Raman-nirari's  I.  Synchr.  Gesch.  Col.  I.  „  Raman-nirari 
Sar  ASSur  und  Nazzi-marataS  Sar  KarduniaS  kampften 
miteinander  bei  Kar-Isthar  und  Akarsallu,  Raman-nirari 
besiegte  den  Nazzi-marataS,  sein  Lager  u.  Seine  Leute 
nahm  er  ihm,  fUr  das  Gebiet  bestimmten  sie  Granzen 
von  Palaki  am  jenseitigen  Ufer  des  Tiglat,  von  Aman- 
akarsallu  bis  Lulumi  theilten  sie  das  Land  u  Raman- 
nirari  hat  sonach  noch  den  restlichen  Theil  Nordraeso- 
patamiens,  so  weit  er  im  Besitze  des  NazzimarataS  war, 
erobert,  und  nenut  sich  Sar  kiSSati. 

18.  Kadasman  turgu  Sar  KarduniaS,  Sohn  des  Nazzi-marataS,  Zeit- 

genosse Salman-sarids  I,  der  ihn  und  sein  em  Nach- 
folger  SagaraktiSuriaS  besiegte,  und  ihnen  die  Gebiete 
Nairi,  Lulumi,  Musri,  Arimi,  Kumann  und  Chanirabat 
abnahm. 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  und  assyr.  Gescbichte.  19 

Nun  folgt  die  Reihe  auf  pag.    14  von  Post  19  Sagaraktiburias 

angefangen. 

Diesen  Erorterungen  gemass  haben  wir  fur  die  Chronologie 
der  Konige  1  bis  20  dieser  Dynastie  folgende  raarkirende  Zahlen: 

a)  das  erste  Regierungsjahr  des  Gandis        Nr.        I  =  1682  v.  Chr. 

b)  „      ..  „  „    Adumetas    „  5  -  1603        „ 

c)  „  „    Ahmenhotpu  IV       =1390 

d)  «  0  „    Tukulti-ninibNi.  21 

als  Konig  v.  Babilu=1303        „ 
zwischen  a  und   b  rangiren  4  Konige,   deren   Regierungsdauer  und 

Antrittsjahre  bekanut  sind ; 
zwischen  b   u.   c  rangiren   9  Konige,   deren  Regierungsdauer   unbe- 
kannt  ist,  von  denen  aber  bloss  bei  einem  (Post  5)  das  Antrittsjahr 

bekaunt,  eigentlich  bestiinmbar  ist; 
zwischen  cud  rangiren  5  Konige,  deren  Regierungsdauer  u.  Antritts- 
jahre unbekannt  sind. 

Fur  die,  diesen  zeitgenossischen,  ASSur-Konige  von  ASSur-bel- 
nisSiSu  bis  inclus.  AsSurdan  haben  wir  ebenfalls  ki  ine  quellenmassige 
Daten  fiber  ihre  Regierungsdauer,  wir  konnen  also  auch  bei  keinem 
derselben  das  1.  Regierungsjahr  in  einer  Zahl  vor  unserer  Zeit- 
rechnung  mit  gentigender  Wahrscheinlichkeit  ausdriicken,  und  mussen 
bei  der  syuthetischen  Darstellung  des  Ganzen  in  einem  Coordinaten- 
System  die  reciproken  Positiouen  der  einzelnen  Konige  von  Babilu 
und  ASSur  innerhalb  der  obbezeichneten  markirenden  Jahreszahlen 
lediglich  mit  ihren  Namen  andeuten,  wobei  uns  aber  zwischen  b  u.  c 
die  Jahresdaten  der  agyptischen  Pharaoue  von  Ahmessu  bis  Ahmen- 
hotpu IV  hilfreich  massgebend  sind. 

Zu  beobachten  ist,  class  Thutmessu  I  schon  in  seinen  ersten 
Regierungsjahren,  also  vor  1528  v.  Chr.  bis  zum  Euphrat  vorge- 
drungen  ist,  und  dieses  Erreigniss  hochstwahrscheinlich  vor  dem 
Regierungsantritt  des  Karaindas  stattfand,  und  mit  der  Grundung 
des  ASsur-Staates  coincidirte,  weshalb  auch  Assur-bel-nisisu  uicht 
der  erste  ASSurkonig  war,  sondern  ihm  jedenfalls  ein  erster  Konig 
voranging,  der  aber  in  der  synchronistischen  Geschichte  wahrschein- 
lich  deswegen  nicht  genannt  ist,  weil  unter  ihm  noch  nicht  die  Ab- 
granzung  des  ASSur-Gebiethes  stattfand. 

Zu  beachten  ist,  dass  wahrend  Agumkakrimi  noch  den  Titel 
fuhrte:    „§ar  KaSSu  u.  Akkadu,   Sar  mat    Babili  rapastim,   Sar  matu 


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20  IV.  A.  Kr£zmtf: 

ASSuuak,  Padanu  u.  Almanu,  sar  matu  Guti",  der  nachfolgende 
Karaindas  sich  schou  andere  Titel  (die  auf  pag.  —  angefiihrten), 
namentlich  den  Titel:  „8ar  KarduniaS"  beilegte,  und  wahrend  Agum- 
kakrimi  den  Titel  Sar  KaSSu  in  erster  Reihe  fuhrte,  Karaindas  diesen 
Titel  erst  in  letzter  Reihe  sich  beilegte. 

Beztiglich  des  tlberganges  von  Agumkakrime  auf  Karaindas  ge- 
wahren  wir,  dass  der  Umfang  des  Reiches  unter  Ersterem,  der  tiber- 
haupt  ganz  Messopotamien  bis  jenseits  des  Tigris  beherrschte,  der 
grosste  gewesen  sein  musste,  und  seine  Regierungsdauer  entweder 
sehr  lang  war,  oder  dass  zwischen  ihm  und  Karaindas  entweder  ein 
oder  mehrere  Konige  der  Kassi  bestanden,  die  wohl  die  Oberherr- 
schaft  (iber  Akkad  hatten,  sich  aber  nicht  rituell  als  Konige  von 
Babilu  installirten,  sonach  auch  nicht  in  der  Konigsliste  gezahlt 
wurden. 

Ziehen  wir  in  Betracht,  dass  gerade  vor  Karaindas  ausser  dem 
Staate  ASSur  auch  der  Staat  Mittani  entstand  und  sich  autonom  und 
machtig  stellte,  so  mussen  wir  schliessen,  dass  der  besagte  Ubergang 
eine  Veranderung  im  altbabylonischen,  von  Hammurabi  gegrttndetem, 
noch  zu  Zeit  Agukakrimi  bestandenen  Staatsumfange  involvirt,  und 
dass  KarduniaS  ein  reducirtes  babylouisches  Reich  war. 

(jbrigens  ist  die  Kassi-Dynastie  C  keine  streng  cognatisch  zu- 
sanimenhangende  Dynastie,  denn  sie  besteht  eigentlich  aus  mehreren 
miteinander  cognatisch  nicht  verbundenen  dynastischen  Gruppen,  und 
ausser  dem  aus  einzelnen  Konigen,  deren  cognatische  Verbindung 
niit  diesen  Gruppen  oder  untereinander  nirgends  ersichtlich  ist. 
Soweit  constatirbar,  sind  die  Gruppen:  Die  der  7  ersten  Konige  von 
Gandis  bis  inclusive  Agumkakrimi;  zweitens  die  der  10  Konige  von 
Kadasman-bil  Post  9  bis  inclusive  Kadasman-turgu  Post  18;  drittens 
die  der  3  Konige  Sagaraktiburias,  Bibijasu  II  u.  Raman-sum-ussur 
Post  22;  viertens  die  der  3  Konige  Raman-sum-ussur  Post  32; 
dessen  Sohn  Milisihu  Post  33  und  dessen  Sohn  Marduk-pal-iddin 
Post  34.  Bei  alien  Ubrigen  Konigen  ist  eine  cognatische  Verbindung 
nicht  nachweisbar. 

Wir  haben  also  fur  die  auf  pag.  —  bezeichnete  2.  oder  MUtd- 
tpoche  die  Ergebnisse: 

Dyn.        C  577  Jahre  von  1682  bis  inclus.  1106 

I>  132       .        n  1105    „         B        974 

„       EFG  47       9        .  973    „         „         927 

HJ  195      .        .  926    „         B        732 


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Ueber  die  Bestiramung  der  babylon.  und  assyr.  Geschichte.  21 

Diese  Epoche  ist  die  Zeit  des  Kampfes  Assur's  mit  Babilu  urn 
die  Hegemonie  in  Messopotamien  und  den  Adnexen,  und  des  Ueber- 
ganges  dieser  Hegemonie  auf  Assur,  mit  dessen  volliger  Herrschaft 
tiber  Babilu  sie  schliesst. 

Uebergehend  ad  1  zur  Anfangsepoche,  haben  wir  zunachst: 
Dynastie  A,  bekanntlich  laut  der  Vorderseite  der  kleinen  Konigs- 
liste   mit    11    Konigen   von    Tintir-Babilu    unter   Anfiihrung    deren 
Namen,   denen  wir  einige  quellenmas6ige  Synchronismen  und  Daten 
beifQgen : 

1.  Sumu-abi  Sar  Babilu   beherrscbt   bloss   Akkad   mit   Babilu   und 

Sippar.  Zeitgenosse  Sin-gamil  lugal  Uruku  gar  Kingi-urdu. 

2.  Sumu-la-ilu   Sar  Babilu   beherrscht  bloss  Akkad  mit  Sippar  und 

Babilu,  Zeitgenossen  obiger  Singamil,  dann  auch  Singasid 
lugal  Uruku  und  Amanuum,  baut  im  8.  Jahre  die  Feste 
in  Babilu. 

3.  Zabu   Sohn  d.  Obigen   Sar  Babilu,   beherrscht   bloss  Akkad  mit 

Sippar  und  Babilu,  restaurirt  im  8.  Jahre  die  Ibarra  in 
Sippar.  Zeitgenossen  obiger  Singasid,  dann  Kudur-nahundi  I 
Sar  Ilamtu  und  Simtisilhak  Adda  von  Imutbal. 

4.  Apil-sin  sar  Babilu  beherrscht  bloss  Akkad  mit  Babilu  u.  Sippar, 

baut  die  Feste  u)  in  Borsippa;  Zeitgenossen:  Nur-Raman 
Sar  Larsa-ki  Sar  Sumiri  u.  Akkadi,  dann  obiger  Kudur- 
nahundi,  der  zu  seiner  Zeit  Uruku  zerstort,  die  dortigen 
Idole  raubt,  und  die  Urukudynastie  beseitigt;  womit  die 
Oberherrschaft  Elams  uber  Sumir  und  Akkad  beginnt. 

5.  Sinmubalit  Sar  Babilu,   beherrscht  bloss  Akkad   mit  Babilu  und 

Sippar,  erobert  aber  noch  Nisin.  Zeitgenossen  die  Konige 
von  Larsa  Nurraman  und  Sinidina,  dann  obiger  Kudur- 
nahundi  und  Kudurmapuk  adda  von  Imutbal;  dieser 
Letztere  erobert  mit  seimm  Sohne  Ri-aku,  Nisin,  Larsa 
den  ganzen  Sumir  mit  Ur,  und  Ri-aku  wird  unter  dem 
Namen  Rim-sin  Sar  Kingi-urdu  unter  Suprematie  Ilamtu's. 


u)  Beziiglich  der  Terapelrestaurationen  vide  Hommkl  :  Ein  neuer  babyl. 
Konig  p.  33,  34,  35;  beziiglich  der  andereu  Daten  Lehmann  :  zwei  Hauptpro- 
bleme ;  und  Wincklkr:  Untersucbungen  181)4. 


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22  IV.  A.  Krdzmtf : 

6.  Hammurabi  (andere  Lesung  auch  ChamaruguS  oder  Chamarapulta) 

Sar  Babilu,  beherrscht  anfangs  bloss  Akkad,  wahrend  seine 
Zeitgenossen  sind :  Rim-sin  Sar  kingi-urdu  und  Kudur- 
laghamar  Sar  Ilamtu.  Nach  einem  gemeinschaftlichen 
Zuge  nach  Martu  besiegt  aber  Hammurabi  den  Rim-sin  und 
den  Kudurlaghamar,  beseitigt  den  Erstern,  erobert  Sumir 
und  vereinigt  dieses  mit  Akkad,  grUndet  hietnit  ein  gam 
Mesopotamien  umfassendes,  sogenanntes  babylonisches  Reich ; 
baut  und  restaurirt  Kanale,  hebt  die  Bodenkultur,  baut 
auch  die  Zikkurats  in  Babilu  und  Larsa.  —  Siuidina  ist 
sein  Unterkonig  in  Larsa.  Hammurabi  nennt  sich  von  da 
ab:  Sar  Sumiri  und  Akkadi,  sar  kibrit  arbaim. 

7.  Samsu-ilu-na         Sar  Babilu,  sar  Sumiri  u.  Akkadi  Sar  kibrit  arbaim 

8.  Abisna  (IbiSum)  „„«*„„.. 

9.  Ami-sata-na  * '       „        .     «  » 

10.  Ami-sa-duga  „        „ 

11.  §amsu-sata-na  „,„„*„«,, 

Die  Konigsliste  sagt:  11  Konige  304  J  ah  re,  und  giebt  die 
Regierungsdauer  der  einzelnen  Konige  folgendes :  ad  1 :  15,  ad  2 :  35, 
ad  3 :  14,  ad  4:18,  ad  5  :  30,  ad  6  :  55,  ad  7  :  35,  ad  8 :  25,  ad 
9  :  25,  ad  10  :  21,  ad  11:31  Jahre.  Dagegen  besteht  eine  vom  Konige 
Ami-sa-duga  angefertigte  Liste, 16)  welche  die  Regierungsjahre  der 
ersten  7  Konige  anders  angiebt,  als  die  Konigsliste,  und  zwar:  ad 
1 :  14,  ad  2  :  36,  ad  3:14,  ad  4 :  18,  ad  5  :  20,  ad  6  :  43,  ad  7  :  38. 
Da  die  Angaben  Ami-sa-duga's  fast  gleichzeitig  sind,  so  haben  sie 
vor  der  spater  angefertigten  Konigsliste  den  Vorzug,  und  konnen  wir 
fiir  unsere  Berechnung  nur  diese  verwenden,  ohne  dadurch  die  An- 
gaben der  Konigsliste  als  absolut  unrichtig  anzusehen,  da  sich  die 
Differenzen  dadurch  erklaren  lassen,  dass  Amisaduga  wahrscheinlich 
Mitregentschaften  (Vater  mit  Sohn)  berucksichtigt  hat,  die  Konigs- 
liste aber  nicht. 


15)  Publicirt  im  letiten  Hefte  d.  a.  1894  der  v.  Britt.  Mus.  herausgegebenen 
Cuneiform-Text  from  Babyl.  Tablets  VI  p.  9  u.  10;  vide  Hommkl,  Neue  kirchl. 
Zeitsch.  d.  a.  1898  p.  999,  u.  dessen  Ein  neuer  babyl.  Kctaig  d.  a.  1901  p.  35, 
in  der  er  schon  die  Zahlen  Amisaduga's  definitiv  seinen  Erorterungen  zn  Grunde 
legt.  Uebrigens  wurden  die3e  Zahlen  neuester  Zeit  schon  allgemein  anerkannt. 
In  der  deutschen  Literatur  hat  aber  Hommkl  auf  diese  Liste  aufmerksam  gemachi 


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Ueber  die  Bestimraung  der  habylon..  uud  assyr.  Geschichte.  23 

Da  Dun  nach  unserer  Auffassung  (pag.  3  u.  4)  die  Dyn.  A  rait 
d.  J.  2232  v.  Chr.  beginnt,  so  stellt  sich  ihr  chronologisckes  Schema 
folgends  heraus: 

1.  Sumu-abi           regierte     14  Jahre,  erste  Reg.-Jahr  2232  v.  Chr. 

2.  Sumu-la-ilu  36  „  „  2218 

3.  Zabu  14  „  „  2182 

4.  Apil-8in  18  „  „            „  2168 

5.  Sinmubalit  20  a  „  2150 

6.  Hammurabi  43  „  2130 

7.  Samsuiluna  „        38  r  „           n  2087 

8.  Abishna  25  ,.  „  2049 

9.  Amisatana  25  „  ,  2024 

10.  Amisaduga  21      „  „         1999 

11.  Samsusatana  „        31      „  „  ,         1978 
Dyn.  A  Summa                 285  Jahre,  letztes  Jahr        1948        „ 

Dynastie  B:  Bekanntlich  sind  die  Quellen  unserer  Kenntniss 
derselben  einzig:  a)  die  grosse  Konigsliste  Col.  I,  wo  ll.Konige 
genannt  und  bei  jedem  Zahlen  fiir  die  Regierungsdauer  angegeben 
sind.  Ffir  die  Lesung  dieser,  theils  undeutlichen,  theils  ladirten  Zahlen 
ergeben  sich  Schwierigkeiten,  demnach  verschiedene  Lesungen.  Die 
Summirungszeile  sagt:    11    Konige   368  Jahre;    die   Benennung  ist 

ttt— ku-ki,a  nach  Hommels  u.  Rawlinsons  Lesung  auch  Urinna- 

azag.  b)  die  Riickseite  der  kleinen  Konigsliste,  welche  zwar  dieselben 
Konige  wie  die  grosse  Liste  nennt,  aber  tiberhaupt  keine  Regierungs- 
daten  anffthrt,  und  unter  dem  Striche  bloss  einfach  sagt :  X  lugalini 
pal  §i§ku,  also  10  Konige  und  nicht  11.  Ausser  dem  haben  wir  von 
diesen  Koaigen  und  aus  ihier  Zeit  tiberhaupt  keine  Inschriften,  rait 
Ausnahme  des  in  der  Reihe  erstgenannten  An-ma-an,  welchen  Hommbl 
liesst  liu-ma-ilu. ie) 

Die  Namen  dieser  Konige  sind  in  zweifacher  Lesung: 

1.  Anma-an  oder  nach  Hommels  Lesung  ilu-ma-ilu 

2.  Kian-ni-bi  „  ••      Iti-nibi 

3.  Damki-ilu-su        n  .      aoch  Sapin-mat-nukurti 


,6)  Hommel  in  Proc.  Bibl.  Arch.  Soc,  November  1893 ;  und  in  dessen  Alt- 
israel.  Ueberlieferung  pag.  129  citirt  wtirtlich. 


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24  IV.  A.  Krczmaf : 

4.  §u  ussi  oder  nach  Hommels  Lesung  §n-ussi-nazir 

5.  Iski-bal 

G.  Gulki-sar  „  ,  n  Gulki-assat 

7.  Kir-gal-dar-bar  „  „  „  Mamlu-darra  (Ea) 

8.  Ai-ka-ala-ma  „  „  „  Ai-dar-ka-lama(Ai-dam) 

9.  i-kur-ula-na  „  ,  „  ;„  Ai-bel-sum-sane 

10.  Mi-kur-la-ma  „  „      Melam-matati 

11.  Ea-gamil  „       n  „  „      Ea-gamil 

Hommbn,  der  in  seinen  friiheren  Werken  diese  Dynastie  fQr  apokryph 
erklart  hat,  hat  dieselbe  neuestens  einem  eingehenden  Studium  unter- 
zogen, 1T)  und  abgehend  von  seiner  frttheren  Ansicht,  fiir  diese  Dy- 
nastie bloss  folgende  8  Konige  angenommen: 

1.  Itinibi  mit  56  R.-Jahren  5  Ai-darra         rait  28  R.-Jahren 

2.  Damkiilusu      „    26  „  6.  Aibelsumsane    „    26         „ 

3.  Suussi-nazir    „    24         „  7.  Melammatati     n     8         „ 

4.  Mamlu-Ea       „    50         „  8.  Eagamil  „     9         „ 

Bei  llu-mailu  fand  er  die  in  der  Liste  init  60  Jahren  collatio- 
nirte  Regierungsdauer,  ebenso  jene  bei  Itinibi  mit  Recht  viel  zu 
hoch,  ttberhaupt  die  in  der  Liste  angesetzte  Summar-Dauer  von 
368  Jahren  ganz  mit  Recht  fiir  nicht  acceptabel ;  liess  aber  immerhin 
die  Moglichkeit  zu,  dass  diese  Eonigsreihe  mit  Anmaan-llumailu 
begonnen  haben  konnte. 

Was  nun  die  Regierungsdauer  jedes  dieser  Konige  betrifft,  so 
ist  deren  Bestimmung  ob  Mangel  einer  Coutrole  durch  andere  quellen- 
massige  Daten  ein  Problem,  demzufolge  die  Dauer  der  Dynastie  sich 
vorweg  als  eine  X  unbekannte  Grosse  herausstellt.  Da  aber  gemass 
unserer  Ausftthrung  das  letzte  Jahr  der  Dynastie  A  =  1948  v.  Chr. 
ist,  somit  das  erste  Jahr  der  Dynastie  B  =  1947  sein  muss,  dagegen 
dass  erste  Jahr  der  Dynastie  C  =  1682  gefunden  wurde,  so  ergiebt 
sich  die  Gleichung: 

1947  —  1682  =  265  Jahre  als  Dauer  der  Dynastie  B. 

Wenn  Hommel  selbst,  wie  gesagt,  die  Moglichkeit  zulasst,  dass 
llumailu  die  Reihe  begonnen  hat,   so  miissen  wir  dagegen  die  hohe 

")  Homkrl  in  „Ein  neuer  babyl.  KGnig"  de  anno  1901,  V,  pag.  36  und 
Anmerkung.  Hommblb  Darstellung  gipfelt  ubrigens  in  der  Tendenz,  die  obbenannten 
8  KOnige  dieser  Dynastie  B  mit  den  Ton  Berosos  als  Gruppe  II  angefuhrten 
8  Ednigen  Medern  zu  identificiren. 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  und  assyr.  Geschichte.  25 

Wahrscheinlichkeit  dessen  annehmen.  Fiir  diesen  Fall  kanien  wir 
ebenso  hypo  the  tiech  auf  folgende  Rechnung,  wenn  wir  die  Summe 
der  obigen  Regierungszeiten  der  obgenannten  8  Kfinige,  neiulich 
227  Jabre  nehmend,  und  dazu  annehmen,  dass  llumailu  seiuen  Nach- 
folger  Itinibe  eine  X  Zeit  lang  zura  Mitregenten  hatte,  und  mit  alien 
obgeftthrten  Zahlen  so  calculiren :  ist  60  +  56  =  116  u  265  —  227  =  38 
und  56  -f  38  =  94,  so  ist  die  X  gesuchte  Mitregentschaftszeit  llu- 

99 

mailu  X  IttinibI  116  —  94  —  22  Jahre  und  J  X  =-y -  =  —  11     oder 

.    ,        60  +  56  —  (265  —  227  +  56)        60  —  38 
suramansch ■ — ! =z —  z=  —  1 1 

Hiernach  lasst  sich  diese  Dynastie  folgends  construiren: 

1.  Ilumailu-Anmaan    reg.  60—11=49  Jahre,  1.  R.-Jahr  1947  r.Chr. 

2.  Itinibi-Kiannibi         „     56  -  1 1  =  45  „  m  1898  „ 

3.  Sapinmatnukurti-Damkiiiusu  reg.  26  „  „  1853  „ 

4.  Suussinazir-Suussi-Gulkisar  B.  24  „  „  1827  n 

5.  Mamlu-Ea-Kirgaldarbar  „    50  „  „  1803  n 

6.  Ai-darra-Aikalama  B    28  „  „  1753  . 

7.  Aibelsumsane-likurulana  „    26  „  „  1725  „ 

8.  Milammatati-Mikurlama  „      8  „  „  1699  „ 

9.  Eagamil  n_d_  „  „  1691  „ 

Dynastie  B  9  Konige  Summa  265  Jahr  bis  incites.  1683  n 
Das  ist  natiirlich  Alles  hypothetisch,  bis  auf  die  Suinme  von 
265  Jahren,  welche  unserer  Auffassung  gem  ass  fur  unsere  Ausftthrung 
als  sicker  angenommen  werdeu  muss.  An  Synchronisraen  fiir  diese 
Dynastie  sind  lediglich  iin  Allgeraeinen  bekannt:  die  Herrschaft  der 
Hirtenkonige  in  Nordagypten  (Patmhit),  und  die  Priesterkonige 
(Patisi)  in  ASsur;  speciell  der  patisi  Samsi-Raman  I,  aus  Tukulti- 
palissara's  I  Inschrift  I.  R.  15  mit  dem  Datum  641  Jahre  vor 
Assur-dan  I.  Da  aber,  wie  gesagt,  das  erste  Jahr  ASSurdans  nicht 
genau  bestimmbar  ist,  iudem  es  zwischen  1122  u.  1110  fill  It,  so  fallt 
Samsi-Ramans  Datum  zwischen  1763  u.  1751;  dann  ware  er  Zeit- 
genosse  Mamluea's  und  Aidarra'8. 

Es  ist  also  fflr  die  1.  oder  Anfangsepoche: 

Dyn.  A :  285  Jahre  von  2232  bis  inclus.  1948  v.  Chr. 
.     B :  265      ,         „     1947    „         „       1683  „       „ 

Nun  haben  wir  fiir  diese  Epoche  resp.  fiir  die  Zeit  der  Dyn.  A 
uoch  ein  anderes  wichtiges  Datum  festzustellen.  Die  Angabe  in  Assur- 


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26 


IV.  A.  Krozmtf : 


banipals  Inscbrift  III.  R.  38  betreffs  der  Zerstorung  Uruku's  (lurch 
Kudurnahundi  (I)  v.  Elam  und  den  Idolraub  daselbst,  welche  bisher 
gelesen  wurde  mit  2  Ner  +  7  Soss  -f  15  Shattu  —  1635  Jahre,  wobei 

TTTTr 


das  Mittelglied  7  Soss  als 


TT! 


gescbrieben  angenoinuien  wurde, 


nacli  welcher  Lesuug  sich  ftir  dieses  Erreigniss  1635  -f  645  das  Jahr 
2280  v.  Chr.  ergabe.  Diess  entspricht  wohl  der  Auffassuug  Lkhmanns, 
chronologisch  nemlich  32  Jahre  vor  Hammurabi's  Regierungsantritt 
(2248  -f  32  =:  2280).  Geht  man  jedoch  von  unserem  Standpuncte,  also 
nach  unserer  Auffassung  II  aus,  dann  ist  entwedcr  obige  Lesung  irrig, 
oder  das  Mittelglied  falsch   geschrieben,   und   muss  vielmehr  richtig 

TYT Y 

=z  5  Soss,    im    Ganzen   also   2    Ner  -|-  5  Soss  -   15 


heissen 


ir 


Shattu  =.  1515  Jahre  wonach  dann  das  richtige  Datum  dieses  Idolraubs 
in  TJruku  das  Jahr  1515  -f-  645  =  2160  ist,  nemlich  30  Jahre  vor 
Hammurabi's  Regierungsantritt  (2160—2130).  Fttr  diese  Aunahnie 
nach  unserer  Auffassung  gelten  ganz  dieselben  Grtinde,  aus  welchen 
Lehman*  die  Rectifizirung  des  Baviandatums  von  418  auf  318,  dann 
des  Nabunahids-Datums  von  3200  auf  2230  ftir  nothwendig  fand, 
und  mit  welchem  Erfolge!  —  Vergleichen  wir  nun  Lehmanns  Ansatze 
nach  seiner  Auffassung  I  mit  jenen  nach  unserer  Auffassung  II  in 
dieser  Partie,  und  erinuern  uus,  dass  nach  Lehmanns  Ausfuhrung  die 
Zeit  von  Kudurnahundis  Einfall  in  Uruku  bis  zum  Siege  Hammurabi's 
tiber  Rim-sin  2280  bis  2231  =  49  Jahre  betrug,  ferner  wie  bekannt, 
die  lelzte  Regierungsdatirung  Rim-sin's  aus  seinem  28.  Reg. -Jahre 
ist,  er  also  28  Jahre  im  Sumir  regierte,  dass  endlich  Lehmanns 
Ansatze  fur  die  Dynastie  A  nach  der  Konigsliste,  unsere  Ansatze 
aber  mit  Beriicksichtigung  der  Liste  Amizaduga's  fur  die  Regierungs- 
Zeiten  der  Konige  gemacht  sind,  so  ergiebt  sich 

nach  Auffassung: 


Chr. 


I 

II 

Sumu-abi 

2360  v. 

Chr. 

2232  v. 

Sumula-ilu 

2345 

n 

2218 

Zabu 

2310 

n 

2182 

Apil-sin 

2296 

r> 

21(58 

Sinmubalit 

2278 

n 

2150 

Hammurabi 

2248 

n 

2130 

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Ueber  die  Bestimmung  der  bahylon.  und  assyr.  Geschichte. 


27 


Ferner : 
Kudurnahundi  in  Urnku  2280  v.  Chr. 

also  im  17.  R.-Jahr  Apil-sins 
Hammurabi's  Sieg  tiber  Rimsin 

2280  —  49  =  2231     „ 
also  im  18.  R.-J.  Hammurabi's 

daher : 
Rjioiin  erobert  Sumir    2231  +  28  =  2259     n 
also  im  20.  R.-J.  Sinmubalits 


Ferner : 
Kudurnahundi  in  Uruku  2160  t.  Chr. 

also  im  9.  R.  Jahre  Apil-sins 
Hammurabis  Sieg  Uber  Rinui 

2160  —  49=2111     „ 
also  im  20.  R.-J.  Hammurabis 

daher : 
Rimsin  erobert  Soiir   2111  +28  =  2139     „ 
also  im  12.  R.-J.  Sinmubalits. 


Seheu  wir  ab  von  den  Jahreszahlen  v.  Chr.,  so  Jinden  wir%  dass 
beide  Auffassungen  dock  nur  ein  und  dasselbe  historisch  chronologische 
Bild  geben,  und  zwar : 

Wahrend   der    Zeit   Apilsins    zerstorte   Kudurnahundi    Uruku, 
raubte  die  Idole  dort,  und  beseitigte  den  Konig  Singasid, 
21    Jahre  spater  (ad  1:2280  —  2259,    oder   ad   II   2160  —  2139) 

zur  Zeit  Sinmubalits  eroberte  Rim-sin  ganz  Suinir  u.  beseitigte 

den  Konig  Sinidina  v.  Larsa,  dann  wieder: 
28   Jahre  spater  beseitigte  Hamurabi  den  Rim-sin  und  auch  den 

elamitischeu  Konig  Kudurlaghamar  (Kudurnahundis  Nachfolger), 

es  hat  also  iin  Ganzen 

49  Jahre  die  elamitische  Oberherrschaft  Uber  Sumir  und  Akkad 
gedauert.  Hamurabi  war  sonach  jungerer  Zeitgenosse  Rim-sins  und 
Kudurnahundis  und  alterer  Zeitgenosse  Kudurlaghamars. 

Uebergehend  endlich  ad  3  zur  Endepoche,  haben  wir  zunachst 
die  sogenannte  Dynastie  K,  die  eigentlich  wieder  keine  Dynastie, 
sondern  nur  eine  Reihe  von  Kouigen  war,  von  denen  9  Assyrier, 
3  Babylonier  und  2  Chaldaer  sind. 

Die  Hauptquellen  unserer  Kenntniss  derselben  sind :  der  Kanon 
Ptolom  ;  die  Col.  IV  der  gr.  Kouigsliste,  und  die  babylonische 
Chronik  B  (Pinches);  und  die  Hilfsquellen:  die  Annalen  der  ASSur- 
konige,  dann  der  assyr.  Eponymen-Kanon. 


Kanon  Ptolom.    Jthre 


xctt  \ 


TTo)(jg 

HovXaiov  5 

MaQdoxtjtTraSov  12 

Ayxtavov  5 

AftctdUevza  2 


Konigsliste 

Ukinzir 

Pulu  (Tiglat  pilesar) 

Ululai  (Salmansarid) 

Mardukpalidin 

Sarrukinu 

Sinaheirba 

Mardukzakir8um 

Mardukpalidin 


Jahre  Babyl.  Chronik  B  Jakrr 

3  Ukinzir                        8 

2  Tukultipalissara           2 

5  Salmansarid                 5 

12  Mardukpalidin             12 

5  Sarrukinu 

2 

1 
11 

9 

11 


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28 

IV.  A.  Krtzmaf 

Kanon  Ptolom. 

Jahre 

Kdnigsliste 

Jihre 

Babyl.  Chronik  B  Jafcw 

B§Uflov 

3 

Belibnl 

5 

Belibni                         3 

Anaqavadtov 

6 

ASSurnadin-Sum 

6 

ASSurnadinSum              6 

H(jty*/9aXov 

1 

MuzeSibnergal 

1 

MuzeSibnergal               i\t 

MtfiMftpoQdaxov 

4 

MuzeSib-Marduk 

4 

MuzeSib-Marduk            4 

Afiafolevta 

8 

Sinaheirba 

8 

KOnigslose  Zeit             8 

AdctQichvov 

13 

ASSurahaidin     ] 
SamaSumukin    s 
Kadalanu           j 

a 

ASSurahaidin               12 

JZaogSv/ivov 

20 

31 

SamaSumukin 

Ktvrjladavov 

22 

*# 

mit  ihm  echliesst  die  Chro- 

Summa 

106 

nik,   ohne  seine  R.-Dauer 
anzngeben. 

Wir  sehen  da  drei  Differenzen  in  den  Angaben,  und  zwar: 
a)  Zwischen  Sarrukinu  und  Beiibni  setzt  Kan.  Ptol.  2  Jahre 
konigslos,  die  Kdnigsliste  aber  3  Konige,  die  Chronik  ist  dagegen 
an  der  Stelle  ladirt.  Nun  geht  aus  Sinaheirba'8  Cylinder  (Belino) 
und  aus  Berosos  Fragment  folgender  Sachverhalt  hervor:  Sinaheirba 
der  unter  dera  Eponym  NabudinipuS  (704  v.  Chr.)  sein  erstes  Jahr 
zahlt,  zog  in  diesem  Jahre  nach  Babilu  und  setzte  dort  seinen  Bruder 
als  Statthalter  ein.  Als  er  aber  weggezogen  war,  verjagten  die  Baby- 
lonier  diesen  Statthalter  und  setzten  den  Mardukzapirsum  als  Konig 
ein,  den  wieder  der  aus  Elam  zuruckgekehrte  Mardukpalidin  nach 
einem  Monate  verjagte,  wabrend  Sinaheirba  mit  seinem  Zuge  gegen 
die  KaSSi  und  die  medischen  Fursten  im  Jahre  des  Eponyms  KanSilai 
(703)  beschaftigt  war;  im  selbem  Jahre  erschien  aber  Sinaheirba 
wieder  in  Akkad,  vertrieb  den  Mardukpaiidin  und  setzte  den  Belibni 
als  Konig  in  Babilu  ein.  Diese  Erreignisse  nahinen  die  Jahre  704 
und  703  ein.  Dass  in  diesen  2  Jahren  die  drei  Genannten  nach- 
einander  Herrschergewalt  in  Babilu  ausgetibt  haben,  ist  historisch 
sicher,  aber  eben  so  sicher  ist,  dass  diess  im  Ganzen  nur  2  Jahre 
gedauert  hat  und  nicht  langer  gedauert  haben  konnte,  da  Belibni 
im  Jahre  des  Eponyms  Nabuli  (702)  schon  Konig  in  Babilu  war. 

6)  Kan.  Ptol.  u.  Babyl.  Chr.  Col.  Ill  nennen  die  Zeit  zwischen 
MuftcTib-Marduk  und  Assurahaidin  Konigslos,  die  Kdnigsliste  dagegen 
nennt  den  Sinaheirba  in  dieser  Zeit  von  8  Jahren  als  Konig.  Diese 
Differenz  behebt  sich  durch  den  eigentlichen  Sachverhalt  derart:  wie 
schon  bei  Dyn.  D  gesagt  wurde,  hat  Sinaheirba  in  seinem  16.  Re- 
gierungsjahre  (689)  die  Stadt  Babilu  mit  Gewalt  eingenommen  und 
zerstort,  und  blieb  diese  Stadt,  wie  seine  Bavianinschrift  b)  nachweist, 
bis  zu  seinem  im  Jahre  des  Eponyms  Nabuach  (681)  erfolgtem  Tode 
ein  Trttmmerhaufen,  hatte  also  durch  diese  8  Jahre  lang  eigentlich 
keinin  speciellen  Konig,  aber  er  war  dennoch  Herrscher  und  Allein- 


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Ueber  die  Be&timmung  der  babylon.  und  ass  jr.  Geschichte. 


29 


heir  von  ganz  Akkad,  sonach  auch  von  Babilu-Barsip,  die  ganzen 
8  Jahre;  es  bestand  sonach  eine  Fealunion  Babilu's  rait  ASSur,  und 
erst  Assurahaidin  baute  gleich  Anfangs  seiner  Regierung  die  Stadt 
Babilu  neu  auf. 

c)  Kan.  Ptol.  giebt  dem  Assurahaiddin  13,  die  Babyl.  Chron. 
aber  bloss  12  Jahre  Regierungsdauer.  Vergleicht  man  jedoch  die 
Ansatze  der  Babyl.  Chron.  Col.  Ill  u.  IV  mit  den  Annalen  Assur- 
ahaidins,  so  sieht  man  sofort,  dass  die  Jahresdaten  der  Chronik 
siimmtlich  um  ein  Jahr  denen  der  Annalen  nachstehen;  so  z.  B.  in 
der  Chron.  „im  5.  Jahre  zogen  die  Assyrer  in  die  Wttste,  und  dem 
KOnig  v.  Sidon  wurde  der  Ropf  abgeschlagen  ;tt  dagegen  in  den  An- 
nalen: 6.  Jahr  Eponym-Nabuahi  (also  675)  „Abdimilki  in  Sidon, 
der  sich  ins  Meer  geflttchtet,  wurde  der  Kopf  abgeschlagen,  dann 
gegen  die  Araber  in  die  Wttste  gezogen;a  endlich  in  der  Chronik: 
„Im  12.  Jahr  zog  der  Konig  gegen  Agypten  und  starb  am  Wege;" 
in  der  assyr.  Inschrift  dagegen  wird  dieser  Zug  als  im  13.  Regierungs- 
jahre  Assurahaidin,  im  J.  des  Eponyms  Marlarmi  (668)  seines  Todes- 
jahres  unternommen  und  nicht  ausgefiihrt  verzeichnet.  Es  sind  also 
die  13  Jahre  im  Kan.  Ptol.  richtig  angesetzt,  umsomehr  als  Assur- 
ahaidins  erstes  Regierungsjalir  das  Jahr  des  Eponyms  Dananu,  also 
080  v.  Chr.  ist.  Aber  ebenso  unrichtig  ist  die  Angabe  der  Babyl. 
Chronik  Col.  Ill  (unten),  Sinaheirba  habe  23  Jahre  regiert,  denn 
dieser  regierte  thatsaehlich  vom  Jahre  des  Eponyms  NabudinipuS, 
also  704  angefangen,  bis  zu  seinem  am  20  Tibitu  des  Eponym- 
Jalires  Nabuachis,  also  68  i  inclusive,  sonach  voile  24  Jahre. 

Hiernach  lasst  sich  Dynastie  (Gruppe)  K  mit  Synchronismen 
construiren : 


Babilu 

1.  Jahr 

AS&ur 

1.  Jah 

1. 

Uklnzir               «•. 

3  Jahre— 731 

noch  TukultipaliSiara  III 

2. 

TuhltipaliKara  (Pulu)     n 

2 

»    ~728 

n                   n                     n 

3. 

SalnaaiariJ  (Ulilii)       „ 

5 

n    -726 

£alman§arid  IV          reg. 

5  Jahre  726 

4. 

Mardukpalidin       „ 

12 

n       -721 

Sarrukinu                   „ 

17       „       721 

5. 

Sarmkinu            „ 

5 

„    =709 

n                                                tt 

|  Sinaheirba        j 

Sinaheirba                   „ 

24       „       704 

6.. 

|  Mardukzapikzir  1  „ 
\  Mardukpalidin   j 

2 

n    =704 

»»                                                       n 

7. 

Belibni 

3 

n    =702 

„                                                       „ 

8. 

Atturnadin-Sum    „ 

6 

„    =699 

„                                                    „ 

9. 

Mizeftib-Nergal     „ 

1 

*    =693 

n                                                n 

10. 

Muztfib-Marduk    „ 

4 

n    =692 

n                                                   m 

11. 

Sinaheirba  Rftloii<iin 

8 

„  von  688 

an  mit  ASSur               n 

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30 


IV.  A.  Krczmar: 


Babilu 


.Jakr 


1 2.  Assurahaidin  dto.  rtg.  1 3  Jakr*  —  680  Assurahaidin 

13.  Samassumukin      „    20    „   =667  AsSurbanipal 

14.  Kadalaan-Attnrhaniapli     „     22    „    =:  647 

14  Koniyc  Summa  106       bis  626  „ 


As&lir  t.  Jakr 

reg.  13  Jahre680 

n       **  n         C67 


bis  626 

inclusive 


Mardukpalidin  u.  Sinaheirba  konnen  als  Konige  in  Babilu  jeder 
nur  einmal  gezahlt  werden.  Wie  zu  sehen,  bestand  uater  Tukultipah 
issara,  Salmansarid  und  Sarrukinu  eine  Personalunion,  und  unter 
Sinaheirba  u.  Assurahaidin  eine  wirkliche  Realunion^  in  der  iibrigen 
Zeit  aber  eine  Oberherrscbaft  Assurs  iiber  Babilu. 

Dynastie  L,  die  Chald&ische  der  6  Konige  Chaldaer,  beginuend 
nach  Abgang  des  Assurbanipal-Kadalanu  rait  dem  Jahre  625  v.  Chr., 
die  sich  nach  Kan.  Ptol.,  Berosos,  den  Inschriften  Nabukudurussurs 
und  Nabunahids  und  dem  alten  Testamente  rait  den  Synchronisraen 
folgends  construiren  lasst: 


Babilu  1.  Jakr 

i.  Ckr. 
1.  NabupalusSur,  sar      rtg.  21  Jahr*  625 
Babilu  sar  Akkadu 
sar  Kaldu 


ASSur  1.  Jaar 

f.  Ckr. 
Asiuritiliilani  reg.  12  Jakr*  625 

sar  Assur  sar  kissati 
SinSariskum  sar 

matu  Assur  „      7      ,,613 

Die  Umanmanda  unter  dim  Konig 
Uvakshatara    (Xyaxares     erobert 


Aiiur,  zerstdrt  Ninua 


606 


2. 

Nabukuduruttur 

sar  Babilu,  sar  Sumiri 

*•                     r«                         n 

u.  Akkadi.  Sar  Marin 

*     43 

n      004 

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„ 

Kabudja  I   sar  Ansan 

n              n              i 

n 

Vasall 

n            n             r> 

n 

Istuwigu  1  (Astyages)  sar 

3. 

Emil-Marduk 

»      2 

*    561 

„         Umanmanda 

4. 

Nergal-sar-uSsur 

■      4 

*    559 

n                               n 

5. 

Nabu-nahld 

.,    17 

i.     555 

w                               n 

583 


652 


6.  BelSar-usBiir  Mitregent 
Nabunahids  dnrck  2  Jahre 

6  Konige    Summa        .  87    bis  539 


Istuwigu  II  sar  Umanmanda 

regiert  3  Jahre 
Kuras   sar  Adiu   b.  Pans  a 
„    Vasall 

*)  Kuras  Sar  Ansan  Parous  u.  Madal  550 


Ninas  erobert  Babilu 


358 


*)  Der  Nahme  des  Cyrus  ist:  Kurush  oder  KuruS  iranisch,  und  Kuras  oder 
Kurasch  semitisch. 


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Ueber  die  Bcstiuimung  der  babylon   und  assyr.  Geschichte.  31 

18)  Die  Daten  lituwigu  II  552  u.  Kurai  550  ergeben  sich  aus 
den  Inschriften  Nabunahids,  aus  dessen  6.  R.-Jahre,  worin  er  sagt: 
Insch.  1  „Demttthig  rief  ich  zu  Marduk:  der  Ilulhul,  den  du  wieder 
aufzubauen  befiehlst,  ist  umringt  von  der  Uinanmanda,  und  ihre 
Krafte  sind  gewaltig.  Darauf  spricht  Marduk:  Die  Umanmauda  und 
ihr  Konig  mit  seinen  Kampfgenossen  sind  nicht  mehr,  in  seinem 
dritten  Jahre  machten  ihm  die  G otter  ein  Ende,  Kurai  Konig  v.  AnSan 
sein  Vasall  zersprengte  mit  wenigen  Leuten  die  zahlreiche  Uman- 
manda, IStuwigu  ihren  Konig  fing  er  und  brachte  ihn  gefesselt  in 
sein  Land.  Inscb.  2.  Jstuwigu  versammeite  sein  Heir,  und  zog  gegen 
Kuras  Konig  von  AnSan,  gegen  Istuwigu  emporten  sich  seine  Leute, 
fingen  ihn  und  lieferten  ihn  an  Kuras  aus  .  .  .  KuraS  zog  nach  der 
Hauptstadt  Agumatana,  Silber  und  Gold  bracht  er  fort  nach  Ansan." 

Iu  diesein  Zeitraume  waren  Babilu  und  Ai&ur  von  einander 
bereits  gescliieden. 

Dymstie  il/,  die  der  Akhamaniden,  11  Konige  Parser y  beginnend 
538  v.  Chr.  u.  zw. : 

M/a  die  2  Ersten  der  Ak\mummden- ASnan-linie:  nach  Ka^ 
budjia  I  von  AnSan,  Kurus  (KuraS)  mit  9  Jahren,  und 
Kabudjia  sein  Sohn  mit  8  Jahren,  zusammen  17  Jahre 

die  beide  den  Titel  ftthrten  §ar  Babilu,  Sarru  dannu 
rapaStim,  sar  kiSsati  Sar  Sumiri  und  Akkadi,  den 
Marduk-Ritus  vollzogen  und  sich  Fortsetzer  der  Babilu- 
Konige  ansahen.  Dann : 

M/b  die  8  folgenden  der  Akhamaniden-Parsaw-Zwte :  nach 
Visthaspa  von  Darjavush  I  angefangen,  der  Babilu 
erst  wiederholt  erobern  musste  und  das  Reich  orga- 
nisirte,  bis  Darjavush  III  (Kodomanos)  inclusive,  mit 
der  Gesammtregierungsdauer  bis  inclusive  331  v.  Chr. 
von  190  Jahren 

Diese  waren  wohl  auch  factisch  Konige  von  Babilu, 
sahen  sich  als  Fortsetzer  der  Babilu-Konige  auch  an, 
vollzogen  aber  den  Marduk-Ritus  nicht,  und  nannten 
sich  „$ar  matati"  Konige  der  Lander  aller  Volker 
und  Schaaren. 

Dymstie  M  also  11  Koniye  von  53$  bis  inclus.  331  v.  Chr.  207  Jahre 


l8)  Winckler,    Untersuchungen  1894,    Absaty  Medcr,   wo   diese  Inschriften 
ad  1)  V.  R  64— a   und   Col.  II  1—4  ubersetzt  citirt  sind.    Siehe  ubrigens  auch 


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32 


IV.  A.  Kr6zmaf: 


Wir  habeu  also  historisch  einen  Unterschied  zwischen  Ma 
und  M/b.*) 

Dynastie  iV,  3  Konige  Makedonier:  Alexandros  I  mit  8,  ArrhidOos 
mit  5  und  Alexandros  II  mit  6  Jahren  Regierungsdauer,  zusamroen 
also  19.  Jahren  von  330  bis  inclusive  312  v.  Chr.,  die  aucb  Konige 
v.  Babilu  waren  und  sich  so  nannten. 

Wir  haben  also  fttr  die  3.  die  Etulepoche: 

Dyn.  K :  106  Jahre  ron  731  bis  626       Dyn    M :  207  Jahre  too  538  bis  331 
„  625  „    539  „     N:    19     „     .    330    „  312 


L:_87 
Samma  193 


N: 
Sauna  226 


und  die  Haupt-Gleichuny  des  yanzcn  Umfangs  fur  die  Ausfuhrung  II 

A        B       C         D    E,1<\G  H,J       KL      MN 
285  +  X  +  577  +  132  +  47  +  195  +  193  +  226  =  1920  also  X  =  265 

und  die  Vergleichung  dieser  Ansatze  mit  den  Angaben  des  Berosos: 

Ausfuhrung  II                 Jakrt  t.  Ckr. 

A  11  Tintir-Konige  . 285  2232 

B    9  Uruku-Sisku  Kouige 265  1947 

C  36  Kassi-Konige .677  1682 

D  11  Pas§i-K6iiige 132  1105 

E.F.G        Tamtim,  Bazi,  Elam  .... 

7  Kftnige 47  973 

H.J  14  Yerschiedene  Konige 195  926 

K.L  20            dto.             dto 193  731 

Suroma       1694 

M.N  11  Perser  u.  3  Makedonier  .    .    .    226  688 

bis 
Haupt-Summa      1920  Haupt-Summa      1920  312 

Damit  soil  jedoch  ebenfalls  keine  Identifizirung  der  Dynastien 
(Gruppen)  des  Berosos  mit  einzelnen  Dynastien  II  bis  V  der  Konigsliste 
gemeint  sein,  weil  uns  ja  von  Berosos  kein  Detail  fur  seine  Dynastien 
iiberkommen  ist,  und  eine  solche  Identifizirung  nicht  Gegenstand 
dieser  Ausfflhrung  respective  Abhandlung  ist. 

Bei  Betrachtung  dieser  Gescbichtsperiode  mttssen  wir  uns  aber 
gegenwartig  halten,  (lass  Babylon  mit  Borsippa,  die  Stadt  mit  ihrem 

ScheiPs  Recueil  XVIII  betreffs  der  Inschrift  auf  der  Maqlube-Stellc  nach  Horunurd 
Rasams  Cylinderinschrift  des  Kami.  Siehe  auch  Nabunabids  Annalen  Col.  I 
betreffs  seines  6.  Regierun^sjabres. 

*)  Vide  Anhang:  Die  Akhamaniden-Dynastie. 


Berobos 

Jahre 

II 

8  Meder 

.    422 

III 

11  Chaldaer     . 

.    258 

IV  49         ? 

.    458 

V 

9  Araber 

.    245 

VI  45  —  2  =  42Verwhi 

fd«ne 

mit  526  -  17 

—     509 

Summa 

1694 

VII 

11  Ferte  r  o.  3  Hmked 

Mitt  226 

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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  und  assyr.  Geschiohte.  33 

Gebiete,  die  ganzen  1920  Jahre  hindurch,  wegen  ihrer  raonstroseu 
Grosse  und  Ausdehnung,  als  ein  Emporium  der  Kultur,  des  Handels, 
der  Industrie  und  des  Reichthums  nicht  nur  das  eigentliche  Herz 
Mesopotamiens,  sondern  uberhaupt  die  grosste  und  wichtigste  Stadt 
ganz  Vorderasiens  war,  fur  was  sie  selbst  Alexander  d.  Grosse,  der 
zuletzt  in  ibr  residirte  und  da  auch  starb,  ansah. 

Man  siebt  aus  dieser  ganzen  Abbandlung,  wie  weit  die  Ueber- 
einstimmung  im  Ganzen  und  wie  weit  die  Divergenz  im  Detail 
zwischen  der  Berosos-Tradition  und  den  Inschriften  einerseits,  und 
zwischen  Auffassungen  I  u.  II  und  ibren  respectiven  Ausfuhruugen 
andererseits  geht;  man  sieht  aber  audi,  dass  die  Letzteren  beiden 
trotz  der  Differenz  von  128  Jabren  (eigentlich  bloss  120  Jahren), 
wie  schon  gesagt,  immer  nur  ein  und  dasselbe  chronologisch-histo- 
riscbe  Bild  geben,  und  dass  diese  Differenz  eigentlich  nur  in  der 
Anfangsepoche  auftritt. 

Aber  urtheilen  zu  wollen,  dass  eine  oder  die  andere  dieser  zwei 
Auffassungen  respective  AusfQhrungen  derselben  verfehlt  oder  grund- 
falsch  (oder  wie  sonst  die  leider  usuellen  Epitheta  lauten)  sei,  ist 
bei  dem  uns  dermalen  zu  Gebothe  stehenden  Quellenmateriale  doch 
nicht  zulassig. 

Natflrlicb  kann  nur  eine  der  beiden  Ausfiihrungen  der  Wahrheit 
naher  oder  am  nachsten  sein;  beide  sind  aber  so  beschaffen,  dass 
gegen  sie  nur  dann  aufgetreten  werden  kann,  wenn  an  Hand  neu- 
entdeckter  Inschriften  und  Denkmaler  von  zweifelloser  Autoritat  und 
Ueberzeugungsqualitiit  beweisslich  ware,  eine  oder  die  andere  invol- 
vire  eine  Unmoglichkeit  oder  eine  auffallende  Unwahrscheinlichkeit. 
Mit  einer  anderen,  diese  beweiskraftigen  Eigenschaften  nicht  habenden, 
und  nicht  das  Ganze  umfassenden,  also  nur  stiickweisen  Ausfuhrung 
ware  eben  nichts  gethan. 


Sitzb    d.  k6n.  btthm.  Gcs.  der  VViss.  Phil. -hist.  Classe.  1902. 


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Ueber  die  Bestimmung  der  balylon.  und  assyr.  Gescbichte. 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  und  assyr.  Geschichte  37 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylou.  und  assyr.  Geschicbte.  43 


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44  IV.  A.  Kr6zm*f: 

v.  Chr.  ist  eine  sehr  hohe,  ebenso  hoch  wie  jene  des  Baviandatums 
318  und  des  daraus  folgenden  Datums  des  ldolraubs  in  Ikallati 
1007  v.  Uhr.;  die  daraus  berechneten  Daten  konnen  einen  Fehler 
von   durchschnittlich  -f-  1  oder  —  1   haben,   die  Summe   aller   Fehler 

aber  konnte  hochstens  — ^ —  =  -^-  also  3  diesseits   und   3  jenseits 

des  Daturas  1C07  in  der  Reihe  betragen.  Die  Wahrscheinlichkeit  der 
Daten  von  747  bis  312  ist  dagegen,  wie  allgemein  anerkannt,  so 
hocb,  dass  sie  als  absolut  ricbtig  angesehen  werden  konnen. 


Was  nun  den  Geschichtsitmfang  des  durch  Secession  entstan- 
denen  Staates  ASSur,  also  uberhaupt  Assyriens  betrifft,  so  lasst  sich 
derselbe  nicht  so  genau  bestiinmen,  wie  jener  Babyloniens,  da  wir 
wohl  das  Endjahr  desselben:  606  v.  Chr.,  nicht  aber  den  Anfang 
genau  kennen;  doch  wissen  wir  bestimint,  dass  diese  Secession, 
nemlich  die  Selbstandigkeitswerduug  ASSurs,  in  der  Zeit  zwischen 
die  Konige  von  Babilu  Agumkakrimi  und  KaraindaS,  also  in  der 
durch  genaue  Daten  bekannten  Regierungszeit  Ahmenhotpu'8  I  und 
Thutmessus  I  (Agypten),  nemlich  1558  bis  1528  v.  Chr.  eintrat, 
konnen  also  sagen,  dass,  ausgehend  vom  genannten  Endpuncte,  der 
Staat  Assur  mehr  als  WO  aber  weniger  als  9o0  Jahre  gedauert  hat. 
innerhalb  welcher  Zeit  aber  zu  uuterscheiden  ist  zwischen  dem  durch 
die  bekannten  Vertrage  zwischen  Karaindas  und  Assurbelnisisu,  und 
spater  zwischen  Burnaburias  I  und  Bussurussur  abgegranzteui  Staate 
ASSur,  respective  dem  schou  etwas  erweiterten  Stammlande  Bmat  ilu 
ASSur"  und  dem  spater  entstandenen  Assyrischen  Reiche  .matati 
ASSur". 

Bei  Untersuchuug  der  Beziehungen  ASSur  zu  Babilu  und  ihrer 
wechselseitigen  Verhaltnisse  treten  uns  zwei,  die  allmalige  Entwicklung 
Assyriens  charakterisirende,  Wahrnehmungen  hervor:  Vorerst  so  oft 
und  haufig  die  betreffenden  Konige,  angefangen  von  Karaindas  und 
Assurbelnisisu  bis  in  die  Dyn.  K,  mit  eiuander  Krieg  fuhrten,  blieben 
regelmassig,  mit  wenigen  Ausnahmen,  die  ASSur-Konige  Sieger.  So- 
dann  wahrend  nicht  weniger  als  8  ASSurkonige,  nemlich  Tukulti 
ninib  I,  Raman-nirari  III,  Tukulti-pal-issara  III,  Salmansarid  III,  Sar- 
rukinu,  Sinaheirba,  Assuraha-idin  und  Assurbani-pal,  dann  zwei 
assyrische  Konigssohne  in  Besitz  Babilu's  gelangten  und  da  Konige 
wurden,  ist  kein  eiuziger  Babilu-Konig  jemals  bis  in  die  assyrischen 


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Ueber  die   Bebtimmung  der  babylon.  und  assyr.  Gescbichte.  45 

Hauptstadte  gedrungen  oder  gar  da  Konig  von  ASsur  geworden. 
Ausserdem  baben  bekanntlicb  mehrere  ASsur-Konige  in  Babilu  und 
Akkad  mit  Gewalt  intervenirt,  der  entgegengesetzte  Fall  ist  aber 
nieinals  eingetretten. 

Bei  Untersuchung  der  Ereignisse,  die  zur  Eiitwicklnng  eines 
grosseren  ASSur-Staates  und  eines  assyrischen  Iteiches  ftihrten,  finden 
wir  drei  Epochen: 

a)  Durch  die  successiven  Eroberungen  AsSurubalits,  Biluirari's, 
hauptsachlich  aber  Rumanniraris  I  und  Salmansarids  I  in  Mesopo- 
tamien*0)  und  am  ostlichen  Tigrisufer,  wobei  sie  den  Babilu- Konigen 
iuiiner  mehr  Gebiet  abnahmen,  entstand  ein  grosseres  Reich,  in 
welchem  sich  die  genaunten  ASSur-Konige  den  Titel  „§ar-kis§atia 
(Konig  der  Schaaren)  beilegten,  wozu  dann  noch  Tukulti-ninib  die 
Eroberung  Akkads  mit  Babilu  (allerdings  nur  auf  die  kurze  Zeit 
v.  7  Jahren)  hiuzufugte.  Dieses  Reich  iibertraf  allerdings  (mit  Inbe- 
griff  der  grossen  mesopotamischen  (Steppen)  an  Ausdehnung  das 
babylonische  Reich  KarduniaS  in  Mesopotamien,  allein  den  KarduniaS- 
Konigen  blieb  da  noch  Sumir  und  Akkad  mit  Suhi,  also  Alles  zu- 
sammen  der  bestkultivirte,  wohlhabendste  und  bevolkerteste  Theil 
Mesopotamiens  mit  der  grossen  Hauptstadt  Babilu-Borsippa.  Dieser 
grossere  ASsur-Staat  muss  aber  in  seiner  ganzen  Ausdehnuug  nicht 
lange  bestanden  haben,  denn  wir  sehen  spatere  Assurkonige  dieselben 
Gebiete  wieder  erobern. 

b)  Mit  den  successiven  Wiedereroberungen  der  verlorenen  Ge- 
biete durch  Assurdan  I,  Assurisiisi  und  hauptsachlich  Tukultipal- 
issara  I,  der  noch  Gebiete  jenseits  des  Euphrat  und  ilberhaupt 
ausserhalb  Mesopotamiens  unterwarf,  und  audi  in  Akkad  und  selbst 
in  Babilu  eindrang,  daselbst  die  Oberherrsch  ift  gewann,  entstand  ein 
neues  Reich,  ausgedehnter  als  das  Erste.  Erwiigt  man,  dass  der 
Letztere,  der  Hauptfaktor  dieses  Reichs,  in  seiner  Prismainschrift 21) 
sich  BSar  kisSati  Sar  kibrit  arbaim,  §ar  Sarrani"  nennend,  zum  Schlusse 
sagt,  er  habe  im  Ganzen  42  Lander  und  ihre  Konige  von  jenseits 
des  Euphrat  bis  zum  oberen  Meere  des  Westens  unterworfen  und 
ihneu  Tribute  auf gelegt :  so  ergiebt  sich  daraus  wohl  die  Ausdehnung 
seiner  Herrschaft,  aber  auch  die  Qualitat  derselben,  denn  von  einer 
festen  Angliederung  der  bloss  unterworfenen  Lander  an  den  eigent- 
lichen  ASSur  Staat,  von  Organisirung,  Bestellung  von  Statthaltern, 
Bau  von  Festungen  in  den  entlegeneren  Gebieten  ist  da  keineRede; 

20)  Zu  dieser  Kpoche  vide  H.  Wihcklkk,  Forschungen  II.  1894,  pag.  155  ft*. 
iX)  Sohradkb  K.  J.  Bibl.  und  Assyr.  Zeitschft.  IX,  pag.  101. 


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46  IV.  A.  KrSzmdf: 

man  sieht  also,  dass  diese  labile  Herrschaft  in  den  meisten  Gebieten 
nur  eine  ephemere  sein  konnte;  und  sie  war  es  aucb,  denn  obgleich 
das  von  ihni  geschaffene  Reich  auf  AS§ur-belkala  uberging,  so  ging 
doch  unter  dessen  Nachfolgern  der  grosste  Theil  dieser  Herrschaft, 
hauptsachlich  durch  die  Araraaer,  viel  auch  durch  Abfall  verloren, 
wozu  sich  noch  die  Bedraugung  durch  die  Kutu  u.  Sutu-Nomaden 
gesellte,  und  wir  sehen  60  Jahre  spater  Assur-Konige  an  die  neuer- 
liche  Wiedereroberung  der  verlorenen  Gebiete  scbreiten. 

c)  Bekanntlicb  Ramannirari  II  und  Tukultininib  II  waren  es,  die 
sich  wieder  „Sar  kiSsati"  nannten  und  die  verlornen  Lander  neuerlich 
zu  unterwerfen  begannen.  Darauf  folgten  die  umfangreichen  Erober- 
ungen  Assurnazirpal's  II  und  Salmansarids  II,  fortgesetzt  durch 
Samsi-Raman  IV  und  Ramannirari  III,  die  sich  sammtlich  nicht  bloss 
„§ar  kiSSati,"  sondern  auch  „8ar  kibrat  arbaiin"  betitelten,  durch 
welche  ein  grosses  Assyrisches  Reich,  ein  noch  grosseres,  als  jenes 
Tukultipalissara's  I,  entstand,  in  welchem  die  Macht  AsSurs  im 
Norden  bis  zum  Hochgebirgs  und  Quellengebiete  des  Euphrat  und 
Tigris,  im  Osten  bis  fiber  das  ZagroS-Gebirge,  im  Westen  bis  iiber 
die  Araniaischen  Klein-Staaten  iu  Syrien  sich  erstreckte,  innbegriffen 
die  Oberherrscbaft  tiber  Akkad  und  Babilu,  ein  Reich  bestehend  aus 
zu  ASSur  annektirten  und  unter  unmittelbarer  Verwaltung  der  ASSur- 
Konige  stehendeu  Gebieten,  theils  aus  solchen,  die  durch  Statthalter 
(amilu)  verwaltet  wurden?  mit  Festungen  und  Besatzungen,  endlich 
aus  solchen  Liindern  und  Kleinstaaten,  die  bloss  tributpflichtig 
waren  und  unter  Aufsicht  assyrischer  Beauiten  standen,  also  im 
Ganzen  ein  mehr  schon  organisirtes  Reich. 

Nach  einem  Zeitintervalle  von  37  Jahren  eines  mehr  defensiv- 
conservativen  Zustandes  unter  Salmansarid  III,  Assurdan  III  und 
Assurnirari  II  (den  Kampfen  mit  Urartu),  traten  unter  Tukultipal- 
issara  III  und  seinen  fttnf  Nachfolgern,  die  sich  sammtlich  noch 
uberdiess  §ar  Sumiri  und  Akkadi  betitelten,  innerhalb  120  Jahren 
weitere  Ausbreitungen  der  Macht  ASSurs,  namentlich  iiber  ganz  Ba- 
bylonien,  Syrien  und  Palastina,  tiber  die  phonikischen  Stadte,  dann 
auf  kurze  Zeit  auch  tiber  Urartu,  Agypten  und  Elam,  dabei  der 
Besitz  der  Stadt  Babilu-Bersippa,  ein. 

Wenn  also  in  der  Geschichte  von  einem  grossen  Assyrischeu 
Reiche  die  Rede  ist,  so  kann  es  doch  nur  dieses  hier  sub  c)  bespro- 
chene  sein,  und  dieses  war  in  der  That  eines  der  drei  Grossten  jener 
Zeit.  Lesen  wir  aber  die  Annalen  und  Inschriften  der  eigentlichen 
Faktoren  dieses  Reichs,  nemlich  der  13  A§§ur- Konige  dieser  Epoche, 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  und  assyr.  Geschichte.  47 

so  sehen  wir,  dass  es  nur  zuin  geringen  Theile  aus  homogenen  Ele- 
menten  zusammengesetzt  war,  und  die  immerhin  labile  Herrschaft  in 
demselben  nur  durch  eine  fast  unausgesetzte  Reihe  von  Kriegsztigen, 
Plunderungen  und  Verwfistungen  zu  erhalten  war ;  und  ist  erklarlich, 
dass  sie  nach  einer  relativ  langsammen  Entwicklung  dann  plotzlich 
in  Verfall  gerathen  und  mit  der  blossen  Zerstorung  ihrer  Hauptstadt 
ganzlich  vernichtet  werden  konnte. 

Fur  die  Bestiminung  der  Dauer  dieses  grosseu  Reiches  haben 
wir  einige  sichere  Daten;  wir  wissen  neinlich,  dass  zur  Zeit  ASsur- 
itiliilanis  dieses  Reich  in  seinera  grossen  Umfange  nicht  mehr  bestand, 
da  ja  die  Scythen  die  nordlichen  und  nordostlichen,  die  Chaldaer 
aber  Mesopotamien  und  die  westlichen  Gebiethe  occupirt  hatten,  die 
syriscben  und  palastinischen  Staaten  aber  einfach  abfielen;  somit  ware 
das  erste  Jahr  Assuritiliilanis,  neralich  625  v.  Chr.,  das  Ende  dieses 
grossen  Reicbs;  dagegen  bestand  dieses  zu  Zeiten  Ramannirari's  II 
und  Tukultininibs  II  noch  nicht,  denn  seine  eigentliche  Griindung 
fiel  erst  in  die  Zeiten  Assurnazirpal's  II  und  Salmansarids  II;  wir 
haben  also  fur  dessen  Dauer  die  Gleichung: 

Assurnazirpal's    1.  Jahr  884  —  Assuritililani's  1.  Jahr  625  =  259  Jahre. 

Wenn  aber  Herodot  (I.  95)  sagt,  die  Assyrier  hatten  520  Jahre 
uber  das  obere  Asien  geherrscbt,  dabei  aber  weder  den  Anfang  noch 
das  Ende  dieser  Herrschaft  determinirt,  auch  keine  Analyse  dieser 
Zahl  giebt,  ebensowenig  sagt,  was  er  unter  oberein  Asien  versteht: 
so  konnte  unter  dieser  Zahl  hochstens  nur  die  Summe  der  verschie- 
denen  durch  Intervalle  getrennten  Zeitraume,  in  welchen  A§Sur  iiber 
Gebiete  in  Asien  ausserhalb  Mesopotainiens  geherrscht  hat,  gemeint  ge- 
wesen  sein,  denn  continuirlich  hat  ja  diese  Herrschaft,  wie  nach- 
gewiesen  ist,  nicht  520  Jahre  gedauert. 

Aber  auch  so  lasst  sich  diese  Zahl  durch  das  vorhandene 
Quellenmaterial  nicht  controliren  oder  sicherstellen,  da  wir  fttr  die 
Epochen  a)  u.  b)  keine  so  sicheren  Zeitdaten  haben,  urn  bestimmen 
zu  konnen,  wie  lange  eine  solche  Herrschaft  in  jeder  dieser  zwei 
Epochen  gedauert  hat,  abgesehen  davon,  dass  alle  die  Gebietserwer- 
bungen  Assurubalits,  Bilniraris,  Ramannirari's  und  Salmansarids  I 
hauptsachlich  Mesopotamien  betrafen,  und  bloss  Kunianu  und  Musri 
in  die  hohere  Gegend  gehorten.  Wir  konnen  diese  Zahl  520  historio- 
graphisch  nicht  verwerthen,  wenn  sie  audi  im  angedeuteten  reser- 
virten  Sinne  nicht  gerade  unglaublich  ist. 


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48  IV.  A.  Krizmdf: 

Fasst  man  das  Verhfiltniss  ASSurs  zu  Mesopotamien  und  speciell 
zu  Babilu  vom  staatsrechtlichen  Standpuncte  auf,  und  zwar  nach  dem 
uns  nunmehr  aus  der  vorbabylonischen  Zeit  bekannten  staatlichen 
Entwicklungsvorgange  in  Mesopotamien,  wo  immer  ein  machtiger 
Staat  die  Hegemonie  iiber  alle  anderen  Kleineren  hatte,  so  gelangt 
man  zu  dem  Schlusse:  So  wie  die  Hegemonie  in  den  historischen 
Zeitcn,  so  viel  uns  bekannt,  von  Ki§  auf  Sirburla-LagaS,  von  da  der 
lieihe  nach  auf  Ur,  und  wieder  auf  Ki§,  auf  Agade,  dann  wieder 
auf  Ur,  auf  Nirin,  nochmals  auf  Ur  (3.  Dyn.),  dann  auf  Uruku, 
auf  Larsa,  auf  Elam  und  auf  Habilu  Uhergcgangen  ist,  so  Uberging 
sie  allm&lig  von  Babilu  auf  A§§ur,  urn  dann  schliesslich  wieder  auf 
Babilu  zuriickzukommen. 


Die  Akhamaniden-Dynastie. 

Nach  den  Absatzen  2  u.  10  Col.  I  der  Behistuminschrift,  in 
denen  Darjavush  (I)  seine  Voifahren  nennt,  hat  man  bereits  ?or 
50  Jahren  diese  Dynastie  analog  mit  den  Angaben  Hekodots  folgends 
sbematisirt : 


Hakamanish 

1 
Cispish 

Kabudija 

i 

Ariazamna 

i 

1 
Kurush 

5 

1 
Arsama 

l 
Kabudija 

Vistaspa 

i 

l 
Darijavush 

So  gestellt  war  die  Frage  offen,  ob  das  Schema  vollstiindig  ist, 
ob  alle  da  Genannten  wirklich  Konige  waren  und  wo  jeder  Konig 
war,  auch  die  Chronologie  blieb  unbestimrat. 

Zur  Untersuchung  liber  diese  Fragen  nehmen  wir  vorerst  den 
Absatz  4  der  Col.  I  der  Behistuminschrift  vor,  in  welchem  Darjavush 
sagt  und  zwar: 


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Ueber  die  Bestimmung  der  babylon.  uud  assyr.  Gescbichte.  49 

im  persichen  Texte:  „8  mana  taumaya  tyaiy  par'uvam  khsb&y- 
athiy&  4ha  ad  am  navama  9  (FuvHtdtarnam  vayam  khshdyathiyd 
amahy," 

iibersetzt  v.  Spiegel:  „8  meiner  Familie  waren  frtther  Konige 
ich  bin  der  neunte  (9)  je  gesondert  waren  wir  Konige,* 

im  medischen  Texte:  8  „Unan-ip  KUL(M)  Unena  appuka  Unan- 
inas  marris  U  9-immas  Unanmas  hutta  savak-mar  niku  Unanip  hut,u 

iibersetzt  v.  J.  Oppert:  „8  rois  de  ma  race  exercerent  autrefois 
la  royante  j'exerce  moi  le  nenviime  la  royante.  A  deux  reprises  nous 
avons  et£  roisu  auch:    neuf  de  nous  sommes  rois  en  deux  branches." 

Dazu  giebt  J.  Oppert  (in  le  peuple  et  la  langue  des  Medes 
pag.  161  ff)  seine  Ansicht,  dass  von  den  oben  Genannten  bloss: 
Hakaraanisch,  Kurush  und  dessen  Sohn  Kabudija  dann  Daryavnsh 
K6nige  waren  und  nimmt  dem  zu  Folge  an,  dass  noch  5  Konige  un- 
bekannten  Namens  vor  Hakamanish  existirt  haben  mussten  wodurch 
sicb  dann  die  obigen  Zahlen  von  8  respective  9  Konigen  erganzt. 
F.  R.  Spiegel  (in  altpers.  Keilinschriften  pag.  83)  theilt  Oppert  An- 
sicht nicht,  lasst  aber  die  Frage  ungelost. 

Nun  sagt  Kurush  auf  seinem  vor  20  Jahren  voq  H.  Rassam 
gefundenem  Cylinder,  „als  er  schon  Konig  von  Babilu  u.  der  grossen 
Reichs  war,  ausdriicklich  wortlich,  er  sei  der  Sohn  des  Kabudija  des 
Konigs  von  AnSan,  Enkel  des  Kurush  Konigs  von  AnSan  und  Urenkel 
des  Cispish  des  Konigs  von  AnSan-  und  nennt  darinn  auch  seinen 
Herzenssohn  Kabudija  als  Konig  und  Nachjolger',  weiter  nennt  er  sich 
auf  einem  Pfeiler  in  Murghab:"  Ich  Kurush  der  Konig  ein  Akha- 
manide. 

Das  obige  Schema  ist  also  nicht  vollstandig,  weil  ein  Kurush 
der  Grossvater  des  Kurush  darinn  fehlt,  und  sind  schon  da  in  einer 
Linie  5  Konige  und  dazu  der  Grander  der  Konigsdynastie  der  Konig 
Hakamanish  also  schon  6  Konige  constatirt. 

Nun  haben  wir  weiters  die  obigen  Ausdrucke:  (Xa)  (persisch) 
„d'uvitatarnama  =z  +je  gesondert"  dann  (Xb)  (medisch)  „savak-mar" 
=  „en  deux  branches"  =  „en  deux  reprises, u  wobei  jeder  Zweifel  aus- 
geschlossen  ist,  dass  diese  Ausdrucke  von  einer  und  derselben  Person 
zu  gleicher  Zeit  und  zu  gleichem  Zwecke  ausgesprochen  nur  einen 
gleichen  Sinn  haben  konnen  und  im  Connexus  mit  dem  in  beiden 
Sprachen  gleich  ausgedrtickten  Zusatze:    nivaren  wir  K6nigeu  stehen. 


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50  IV.  A.  KrczmAf : 

Dabei  ist  sicher,  dass  (Xa)  „d'uvitatarnama  =  Je  gesondert"  be- 
deutet  gesondert  nebeneinander  nicht  aber  nacheinender  und  (Xb) 
„savak  =z  zwei  und  savak-mar  =  zweilinig  =  -zweizweigig  bedeutet* 
Xa  =  Xb  sind  das  quantitative  u.  „waren  wir  Konige"  (Xa)  das  qua- 
litative Moment  (lessen,  was  Darjavush  sagt.    Aus  dieser  erorterten 

Xa    1 
Combination   «,     >  Xa  folgt  in  europaischer  Spracbweise  ausgedruckt 

dass  nach  dem  Dynastiegilinder  Hakhamanisch,  also  dem  ersten 
Konige  dieser  Dynastie,  der  Pasargaden,  aus  seiner  Nachfolge  zwei 
Konigslinien  entstanden  nnd  in  jeder  dieser  Linie  oder  jedem  dieser 
Zweige  es  Konige  gab.  Die  Konige  der  einen  dieser  Linie,  (der  voo 
Ansan  nemlich,  der  des  Kurush,  sind  aus  dessen  Cylinderinschrift 
bekannt;  die  der  an  der  en,  der  zweiten  Linie  der  des  Darjavush, 
nemlich  der  in  Parsam)  mtissen  und  konnen  nur  die  zwei  Obgenann- 
ten:  Ariaramna  u.  Arsama  dann  Darjavush  selbst  gewesen  sein, 
Vistaspa  aber  war  sicher  nicht  Konig,  er  konnte  es  nicht  gewesen 
sein,  denn  er  war  Zeitgenosse  des  Kurush  und  des  Kabudija  und  von 
dem  Zeitpuncte  an,  wo  Kurush  die  medoscytische  Hegemonie  ttber- 
wand  und  selbst  Konig  auch  von  Mada-a  und  Parsam  zugleich  wurde 
konnte  neben  ihm  ein  anderer  Konig  in  Parsam  nicht  bestehen. 

Dass  Ariaramna  und  Arsama  noch  unter  der  medo-scythischen 
Hemogenie  standen  und  also  nicht  selbstandige  Konige  waren,  iindert 
an  ihrer  Stellung  als  Konige  in  Parsam  nichts. 

Wir  haben  also  nach  den  jenseitigen  historischen  Quellen  und 
im  Sinne  dieser  Quellen  thatsachlich  von  Hakhamanish  bis  inclusive 
Darjavush  zusammen  9  Konige  u.  zw.  ganz  objectiv: 

1.  Hakhamanish,  2.  Cispis, 

3.  Kurush  (l);  4.  Kabudija  I,  5.  Kurush  (II),  6.  Kabudija  (II), 

7.  Ariaramna,  8.  Arsama  u.  9.  Darjavush. 

Da  es  sich  hier  um  die  Akhamaniden- Dynastie  handeU,  deren 
Grtinder-  also  erster  Konig-  Hakhamanish  eben  war  so  konnten  na- 
ttirlich  vor  ihm  keine  Hakhamanidischen  Konige  bestanden  haben, 
und  gab  es  vor  ihm  Konige  der  Pasargaden,  so  gehorten  sie  einer 
anderen  Dynastie  an  und  nicht  der  Hakhamanidischen. 

Diese  Dynastie  lasst  sich  also  folgends  (u.  auch  chrouologisch) 
darstellen : 


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Ueber  die  Bestimmaag  der  babylon.  and  assyr.  Geschichte.  51 


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1     S^S-S     i&    it     «     if.  £ 


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50 


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V. 

M.  Jana  Husi  trakt&t  o  otmrti. 

Nove  vydiiui  z  rukopisii  ucinil  V.  Flajfthans. 
(Pfedlozeno  26.  kvetua  1902.) 


Traktat  M.  Jana  Husi  no  odumrti",  jak  byv&  obycejnS  zv&n  (srovn. 
mou  „Liter.  Sinnost  M.  Jana  Husi"  c\  12  str.  34—35),  zn&m  jest  ujni 
hlavnfc  z  vyd&ni  Erbenova  („Sebran6  spisy  M.  Jana  Husi"  III.  191 — 196). 
Vyddni  toto  vsak  jest  jakousi  kontaminacf  cteni  rukopisnych:  rukopis  vi- 
densky  totiz  (S.  4557,  prvotnS  401,  pak  Theol.  DCCCCXLIIL,  u  Denisa 
CCCCXL1X  [popis  v  jebo  Codd.  theol.  I.  1759-1770],  pozdeji  IX.  I.  39.) 
poCfnd  na  fol.  102p  abrnptnimi  slovy:  „to  znamenaje  radim  .  ."  (scb&zi 
tedy  ze  zafi&tku  skoro  petina  textu),  i  byl  Erben  nucen  doplniti  zac&tek 
z  pozdniho  rukopisu  tfebonsk^ho  (sign.  B  3,  popis  a  Erbena,  III.  330), 
jenz  —  pochdzeje  z  r.  1486  —  nepod&?&  vsude  cteni  spr&vnych.  Ale  ni  podle 
tScbto  dvou  rukopisft  Erben  se  nefidil,  vyddvaje  text;  chyby  jejich  opravil 
die  prvotniho  tisku  (v  Postille  norimberske,  1563,  fol.  CCLIr— CCLIIV), 
jenS  vsak  jest  na  dvou  mistech  rovuSz  knsy.  A  tak  vyd&nf  Erbenovo  ne- 
pod&vd  textu  Husova,  ano  neni  zfetelno,  jak  jest  zde  opfeno  praraeny 
pfivodnimi. 

Od  te  doby  vsak  pozn&nf  rukopisu  se  rozbojuilo ;  jiz  Bocck  nalezl  uovy 
rukopis  ve  zndrae'm  olomuckem  sborniku  husovske'm  (sign.  1  V  34,  fol. 
54v—  57r;  v.  popis  V.  Tilla  ve  Vestniku  Ceske*  Akademie  IV.  443),  jejz 
1845  opsal  a  kopii  v  mor.  zemskem  archivu  ulozil  (sign.  R  III.  13/18, 
v.  zmfnku  v  Casop.  Matice  Moravske"  XIX.  166).  A  nejnoveji  (28.  dubna 
1902)  podafilo  se  mi  v  rukopise  kapitulni  kuihovny  (sign.  B  XVI  I.  1  fol. 
201r — 204T)  objeviti  novy  rukopis  tohoto  raale'bo  trakt&tu  z  pol.  XV.  stol., 
jenz  skoro  docela  se  shoduje  s  rukopisem  olomuckym  a  tvofi  bezpccny 
podklad  pro  pfistf  kriticke*  vyd&ni  cele*ho  textu. 

Takove"  budouci  kriticke  vyddnf  musi  si  arci  vsimnouti  nejen  vsech 
dosud  uvedenych  rukopisfl  a  tisktk  (pHbrati  k  nim  te*z  vyddni  z  r.  1587  1) 


')  Toto  vydAnf  je  skoro  slo?n£  otisk  z  Postilly  norimberske,  jak  zvUSte' 
z  cbyb  Jistmi'  a  ,vidfte  jest'  je  patrno. 

Veslnik  Kr.  C.  Spol.  Nauk,  tf,  hist.  1902.  1 


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2  V.  V.  Flajihans: 

pfi  VeleslavinovS  Hospodafi),  nybrz  musi  take  fiditi  se  pravopisem  a  ja- 
zykem  Husovym.  Jazyka  Husova  dosud  dokonale  nezuame ;  vydaui  nektera 
nam  stiraji  jeho  znaky  nasledujice  cbybnych  rukopisuv.  Proto  musime  se 
snaziti  pokud  mozna  odklizeti  pozdejsi  naaos,  jejz  proud  doby  nasal  na 
puvodni  stavbu.  Cira  star§i  a  lepsi  text,  tim  jisteji  se  k  prvotnfniu  znfenf 
Husovu  dostavame. 

PfispSvkem  k  takov6mu  budoucfmu  vydani  otiskuji2)  tu  proto  traktat 
znovu  podle  dvou  rukopisu  nove  objevenych,  zakladem  poloziv  text  ruko- 
pisu  kapitulniho  (=  A ;  kde  nenf  poznamenana  odchylka,  tu  lis!  se  pavodni 
rukopis  jen  orthograficky  od  textu  tist6n6ho)  a  pHpojiv  varianty  z  ruko- 
pisu olomuck^bo  (=  B;  take*  jsem  ozna&l  jebo  strany  pod  carou).  Kursivou 
hlavne  oznacuji  odcbylky  od  vydani  Erbenova  (=  E ;  je  to  text  provenience 
prave  vylo2en6),  pHblizeuo  tak6  k  tisku  Postilly  (=  P)  a  Veleslavinovu 
(pfi  Hospodafi,  str.  260  —  270;  =  V).  Z  otisku  toboto  patrno  jest,  jak 
znacne  ucbyluje  se  text  Erbenuv  od  zneni  Husova ;  text  nas  jest  mu  arci 
blize,  ale  pfec  neni  jest6  s  nim  totozny. 

Ze  text  nasledujici  je  bliisi  v  urSitych  pHpadecb  jazyku  Husovu  nez 
text  Erbenuv,  tobo  staci  dukazem  zacatek  oddelenf  2.,  kde  dva  fadky 
textu  pfebozenim  jiz  v  rukopisech  a  tisku  Postilly  podavaly  dteni  nesmyslne\ 
Tobo  dalsi  dukazy  jsou  varianty,  kde  text  Erbenuv  pise  proti  jazyku 
Husovu:  Hus  vyslovne  Yytyka  (v  Postille),  ze  pi§e  niZddny ,  ne  izadny, 
jak  Erben  otiskl ;  tcnto  tvar  nehusovsky  uyni  z  textu  nasebo  vymizel ;  Hus  pise 
vsechny  veci,  ne  vsecky:  na  dvou  inistech  uyni  v  textu  nasem  jest  do- 
sazen  tvar  nalezity  Husuv  niisto  odchyln6ho  v  texlu  ErbenovS  (kriticke 
vydani  bude  arci  rausiti  tvar  nalezity  dosaditi  i  v  prfpade  poslednini,  jenz  jeste 
tu  zbyl)  atd.  Podobne  Hus  si  libuje  ve  velaib  tazacich,  kondicionalnycb 
a  tak  zavislycb  v  pofadku  slov  formule  a  x  s  (to  jest,  vsouva  raezi 
attribut  a  subslantivum  slovo  nejake*  jin6,  sloveso,  adverb,  atp. ;  n.  pf. 
misto  „kterti  odmenu  da  £lovektf  pise  Hus  nkterii  da  clovek  od- 
m8nu")  misto  obyCejne'  a  s  x;  tento  pofadek  na  nfkolika  mistecb  text 
nas  dosazuje,  ac  jeste  ne  vsude.  Atd. 

Text  tuto  pripojeuy  neni  definitivni  vydani  kritick6  ;3)  je  k  nemu  jen 
pfispfcvkem,  podavaje  vlastne  varianty  dvou  rukopisu  ve  forme  ctitelnejsi, 
nez  kdyby  se  poznamenaly  bez  kontexlu.  Ale  ponevadz  jin6  cesty  k  upl- 
n6mu  poznaui  Husova  jazyka  neni,  nez  takova  drobounka  prace  mosaikova, 
a  jezto  vlastnfc  tuto  ponejprv  poznavame  rukopisnG  zneni  tohoto  traktatu, 
neni  snad  ani  tato  mala  edice  bez  uzitku. 


2)  Text  je  pfepsdu  novo£esky,  je2to  pfsaH  neffdi  se  pravopisem  Husovym; 
opatfen  jest  rovndi  novovekou  iuterpunkci  a  pfidal  jsem  po  strane  v  zavorkach 
6fsla  odstavcu  jednotliv^cb,  jez  vesmes  jsou  oddSleny  jiz  v  rukopisech  a  tisku 
Postilly.  Na  konec  otiskl  jsem  pramen  tretiny  uaseho  textu  ze  starsiho  kazftnf 
Husova  (odstavec  3.-4.  jsou  z  neho  doblovne  prelozeny). 

J)  Do  toho  takd  rausily  byti  odlozeny  vsechuy  dalsi  vyklady  literaraf 
a  historickg. 


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M.  J  ana  Husi  trakUt  o  otmrti.  3 

[A  201*,  B  54>]  (De  devolutionibus4). 
Epistola  Magistri  Johannis  Hus4). 
Odmrti  brdti  jest  protivn<*  bohu4). 
Pdn   Buoh   raft  tvu  fcidost  v  dobnta  naplniti  skrze  zasliiienie 
Pdna  naseho  Jezu  Krista! 

Mily  pfieteli! 

(1.)  Zddd§,  abych  t6  zpravil,  kterak  se  md§  raieti,  aby  v  bran!  od- 
mrti nepochybil,  duSe  nepoSkvrnil,  boha  nerozhngval,  krdlovstvie 
vecneho  ueztratil  a  zatracenie  tela  i  duSe  nezashifcil.  —  Chvdlfm  tvu 
zddost,  neb  md  pochop  v  slovu  Pdna  Jezu  Krista,  jen2  die  skrze  sv. 
Marka  v  osm6  kapitide:  nCo  platno  jest  clov£ku,  2e  by  vsechen  svet 
zfskal  a  sv6  dusi  ikodu  trpgl?  Anebo  kteril  dd  clovek  otmenu  za  duSi 
svii?"  Jako  by  fekl  mily  Spasitel:  fNic  nenie  platno,  aft  by  vsechen 
sv6t  ziskal,  a  duSi  sv6  lakomstvfm  uskodil,  jen2  jest  lepsie  i  draZSie 
ne£li  vSechno  zboiie  svfcta  tohoto.'  Ale,  pohHechu,  td  pravdy  milovnfci 
sveta  neznajf;  protoi  smSle  hfeSie,  dusi  mc41o  vd2ie  a  na  zbozie  v&£ne 
radio  tbajf.  A  vSak  majf  slySeti :  Co  platno  jest  clovSku,  ie  by  vsechen 
svet  zfskal  a  s\6  duSi  skodu  trpel,  be  by  z  nie  ducha  svatdho  vyhnal, 
diabla  by  v  ni  upustil,  v  jeho  moc  by  ji  dal,  a  milosti  Bolie  by  ji 
zbavil  a  k  v£cn£mu  by  ji  zatraceni  pf  ipravil  ?'  Jii  znd  bohatec  v  pekle 
pohfebeny,  co  jest  platno  jeho  du§i,  jenz  jest  zboSie  choral,  na  cliudgho 
Lazara  netbal;  kteru  ji2  da  odm&nu  za  svu  duSi,  aby  ji  z  v£fcn£ho 
zatracenie  vykupil ?  Jisti:  vsechno  zboiie  sv<5ta  tohoto  by  za  jeho  duSi 
dali,  jiz  by  ji  z  muk  v££nych  nevykupili!  Neb  die  Pravda:  „Kteni  dd 
clortk  odtninu  za  dusi  svu?"  Jakoby  fekla  Pravda:  rNenie  niiadne 
odmSny,  jf2  by  duSi  vykupil  na  v6ky  zatracenu'.  To  znamenajfc  lid**, 
maji  pilni  byti  [A  fol.  202 r],  aby  lakomstvfm  sve  duie  nezatratili, 
pamatujfc,    ze   die   Pdn  Je2i§:    „Piln6  s6  osfriehajte  od  ka2d6ho  la- 

*)  Vsecko  pfipisky  pozdejSi  v  A;vB  bez  nadpisu;  P,  V  „Traktat 
od  Umrtf,  Pfsmo  pfivodi  Mistr  Jan  Hus."  —  sZ  mdi  AB;  E  ma's  se.  —  odmrti 
AE;  BP  odumrtf.  —  v  slovu  BE;  nema  A.  —  kapilule  AB.;  kapitole  E.  —  Co  AB; 
coz  E.  —  vtechen  A;  vesken  BE.  —  skodu  AP;  by  skodu  BE.  —  anebo  AE;  anoh 
PB.  —  clovZk  olminu  AB;  odmenu  clovek  E  —  fekl  BE:  fekli  A.  —  platno 
ABPV;  EpHda>4:  cloveku.  —  vsechen  A.;  vesken  BE.  —  tohoto  ABP,  toho  E.  — 
du*i  AB.,  duie  E.  —  Skodu  AEPV;  by  skodu  B.  —  upn*Ul  AB;  vpustil  E.  -  Bozie 
BE;  buozie  A.  —  by  ji  zatraceni  AB  (v  B  vlastne  omylem  zatreceni);  by  za- 
traceni ji  P,  zatraceni  by  ji  E.  —  Jiz  AB;  Jizt  E.  —  dd  odminu  A;  odinSnu  da 
PBE.  —  jisti  BE;  gefcze  A.  —  vtechno  E;  wtfeczkno  AB.  -  jiz  BE;  gefcze  A. 
—  Hov&k  odmtnn  A,  odmenu  £lov&k  BE.  —  nizddni  ABPV,  iz&dne"  E.  —  svc  duse 
BE;  duie  8?6  A.  —  nezatratifi  AB,    neztratili  E.   -  ostfiehajte  ABPV,  vystfiehajte 

1* 


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4  V.  V.  Flajfihans: 

komstvie!tt  A  2e  v  branf  odmrti  aneb  nripadov  velikS  s6  pffdrii 
lakomstvie,  protofc  majf  vfernf  kfesfane  pilnS  patfiti,  aby  si  lakomstvie 
vystiihli,  bliinim  milosrdni  byli,  v£cn£ho  zbozie  neztratili  a  potom 
u  viine  muky  neupadli.  Amen, 

(2.)  DvS  stranS  jsta  pH  n£padiech :  jedna  brdti,  druha  aebrati. 
Druhu  ktoi  drzi,  ten  neiabludi  v  odmrtech  a  ndpadiech,  jedne  ac 
neziiezeni  odmrti  vyddval  by,  Prve  strany  ktoi  si  drzi,  brzy  padne: 
aneb  ie  nedd  svobody  svym  lidein,  aby  mohli  sve  prodati  aneb  pfdtelom 
odkrizati  za  2iva  a  chudym  rozddvati,  aneb  tak6,  ie  vezma  zbozice, 
lehce  je  utratf,  neb  da  n6co  na  kostel,  aby  boba  t6  kofisti  ufastna 
ufiinil.  Protoi  jd  to  znaraenaje  radim,  aby  s6  ka2dy  pdn  strany  jistdjsie 
dr4^1 ;  a  chceli  kto  dokonani  s  t£mi  nrfpady  u5initi?  tehdy  nebef-jich. 
Alesnad  die  nfckto:  fKdy2  nizddn6ho  pfietelo  nemd  moj  (lov&k,  komu 
m&  b^ti  to  zboifce?'  KrAikd  odpov£d:  'Koniui  on  d;i  sv£,  toho  bude\ 
Ale  dies:  eAi  umfe,  nedada  ni2&dn6mu?'  Chcesli  v2dy  dokonani  dobfe 
ufciniti,  rozdaji  chudym,  najprv£  dluhy  zaplati,  jsuli  kteH.  Kdyz  tak 
u5inf§,  jiste  nezabludl§;  neb  to  zbofcfce  jest  jeho  usil6  a  on  jest  p4n 
toho  zboifce,  a  ty,  pane,  byl  si  aneb  jsi  jedne  jeho  obrdncS  a  sudct 
a  za  to  b6fe§  platy  a  sluSbu  a  v  niizi  velikii  k  uobrani  moieS  skrovnii 
pomoc  vzieti.  Neb  jinak,  by  vSecko  tv6  raSlo  byti,  co  sedldikovc  tvoji 
majf,  tehdy  by  ves,  ji2  za  tfi  sta  kiipiS,  musd  snad  za  tisic  kupiti. 
Protot  kupujfce  vsi  hledite  na  plat,  ale  ne  na  nftbytky  lid( ;  jedne  tak, 
aby  mohli  dobi6  plat  ddvati  p£nu,  jen2  m£  panovati,  tup6  zU,  nistc 
nad  nimi,  veleb6  dobr6,  zbrafiuje  jich,  z&kon  Bo2(  veda,  davaje  kaZdemu, 
co  na  nfeho  sluSie,  a  poSivaje  zboiie  vedte  Boiieho  pHk&zanie.  Verne, 
[A  202>]  kto2  tak  panstvie  vede,  tenf.  na  v£ky  nezahyne ;  neb  tak 
dokonani  stoje  zachovd  BoSie  pf ikrizanie,  pro  ne2  tnieti  bude  vWny  iivot. 


E.  -  si  lakomstvie  A,  lakomstvie  se  PRE.  —  vystUhli  ABPV,  vystHebali  E.  — 
viine1  muky  PB,  v£6nu  muku  A,  v6Snd  muka  E.  —  Amen  A,  nerad  BE.  —  dttihu 
~  padne  AB  (m.  odtimrtech  B  m£  A  odmrtech,  mfsto  brzy  E  m£A  brzo, 
B  brzie)  cele*  to  mfsto  znf  v  EPV  chybne  takto:  Prve  strany  kto2  36 
pHdrif,  brzy  padne;  a  druhu  ktoi  drif,  ten  nezabltidf  t  odmrtech  a  ndpadiech, 
jedne"  a£  nezHezen€  odmrti  vzal  by.  —  vyddval  by:  odtud  v  B  fol.  65r.  —  svobody 
BE;  fwobyty  A.  —  svi  BE,  nema  A.  —  pfdtclSm  BE,  pfietelom  A.  Odtnd  az 
k  Protoz  sch  6zf  t  PV.  —  aneb  AB.,  neb  E.  —  re  AB.,  nem*  E.  —  zboUce  A; 
zboiie  BE.  — jd  ABE;  v  A  pridano  mistr  Hus.  —  dokonani  AB;  dokon&nie 
E.  —  komu  AB;  komui  PE.  —  az  PAB.,  ad  VE.  —  dokonani  AB;  dokonanie  E; 
dokondle  P.  -  zaplati  AB;  zplate"  E.  —  sudd  AB.,  Slidcie  E.  —  k  uobrani 
motei  BE  (Erben  vlastnS  omylem  ku  obranS);  m6ies  k  uobranS  A.  —  by 
vSecko  PBE;  vSecko  by  A.  Tu  v§echny  texty  se  uch^lily  m.  v&echno.  — 
aedldlkov*?  A.,  sedldci  PBE.  —  mutel  BEPV;  mosil  by  A.  —  h'edite  A,  hledie  PBE, 


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M.  Jana  Husi  traktfit  o  otmrti.  5 

(3.)  Ale  2e  m&lo  lidf  nalezdm,  kteriS  by  tak  uplnS  86  odmrtl 
a  nipadov  varovali  —  neb  su  velme  k  £asu  posledniemu  svSta  toho 
vlakomstvie  zabludili,  vedlesvateho  pisina  proroctvie  —  apfsraa  svat&io 
nenatez&m,  by  velelo  tak  br&ti  odmrti,  jakofc  berii:  protofc  uesmiem 
raditi,  kdy  maji  brdti  a  kdy  nemajf.  A  ze  v§ech  pfihod  ku  brani 
tievizi  jisttjHe,  uei  kdy2  poddaci  £lov6k  die:  fKam<  pdn  obniti  moj 
statek,  tam  budF!'  A  tak6,  kdy2  poddaci  umFe  bez  porucenstvie,  ne- 
maje  ni2£dn6ho  pfietele.  A  to  mil  vzv£deno  byti  vzjevnym  ohldsenhn 
v  sudech  a  v  trziech,  neb  v  kostel6ch ;  a  tak  ohlaSujf  ti,  kteili  nechtie 
lakomstvfm  sv6ho  zbofcie  i  sv6  duSe  naprzniti.  Ale  ta  zprdva  lakom^m 
jest  velmt  protivnd,  a£  jest  viece  ue21i  odmrti  k  spaseni  i  k  zbo2i 
prospesn£;  neb  mily  Pdn  Buoh  dav&  v6rnym  svym  tak6  i  zde  prospSch, 
jako2  pismo  svfedfcf.  ProtoS  ktoi  nechce  lakomstvim  sve  duSe  poSkvrniti 
a  chce  Pdnu  Bohu  st  libiti,  duSi  spasiti  a  Fddem  vedte  Boha  i  zde 
prospSch  mieti,  ten  Ari  ty  zpr&vy  ji2  Fe£en6;  neb  pfsnio  svat6  velm6 
void  ua  pomstu  t£ch,  kteF12  krive  berii  lidem  jich  statecky,  a  zvldste 
na  ty,  ktetti  ustavujf  sobS  pntva,  aby  lid  sv6j  drili.  Na  ty  kvielf 
Pdn  Buoh  skrze  IzaidSe  v  desiite  kapitule  fka;  „B6da,  kteFf  ustavuji 
z&kony  neb  pniva  kfivd,  a  pfSfce  nespravedlivost  psali  su,  aby 
v  stulu  utiskli  <JwU,  a  nrisilS  uCinili  pfi  pokornych  lidu  m^ho,  aby 
byly  vdovy  koFist  neb  hipez  jich  a  sirotky  roztrhali.  Co  u&inite  v  den 
navStievenie  a  truchlosti  z  daleka  jducieho?  k  £1  utecete  pomoci?" 
Jakoby  Fekl:  rK  niCfz !'  „A  kde  opustite  shivu  svu?"  Jako  by  fekl: 
rNikdei\  neb  ni2ridn6  nebudete  jmieti  pomoci  ani  sldvy,  a  tak  budete 
bez  pomoci,  biednf,  habeni  a  zatracenf;  neb  pr&va  sobS  ustavujfc, 
moj  lid  ste  mutili  a  zdkon  moj  ste  zavrhli  pro  svd  ustavenie.1  Neb  tak  to 
psdno  jest  v  z&kon6  Boiiem,  v  kuihdch  Numeri,  v  sedinemezcietnie 
kapitule:  „Dcerky  Salfatovy  stdly  jsii  pfed  Moj2ie§em  a  pFed  Eleazarem 
kngzeni  a  pFede  vSemi  knie2aty  lidu  a  Fekly  su:  rOtec  n£§  [A203r] 
umFel  jest  a  nemSl  jest  synov ;   daj  nrim  dSdicstvie  mezi  pFirozenymi 


hletfte  V.  —  Vhni  ABE;  venii  P,  vei  mi  V.  —  dokonani  AB,  do  skondnie 
PE.  —  mieti  budt  BE;  bude  mieti  AP.  —  kteHz  A,  kteft  BEP  —  velmi  AE, 
velmi  B.  —  nevizi  A,  netizH  E,  newiedie  B.  —  jistijiie  BE,  jistejsieho  A  —  pod- 
daci AB,  poidan^  PE.  —  vzjevnym  ohldienim  BE,  t  zjevnych  ohUsenfch  A.  — 
v  sudech  ABE;  odtud  y  B  fol.  56*.  —  v  trziech  ABE,  v  tyrzfch  PV.  —  velmi 
AE,  velmi  B.  —  ktoi  A.,  kdoPBE.  —  lakomstvim  sve"  duit  BE,  s?e*  duse  lakomstvim 
A.  —  Pdnu  Bohu  si  BE,  s§  p£nu  buohu  A.  —  kHvZBE,  nemA  A.  —  statecky  BE, 
statky  A.  —  zvlditZ  BE,  vzlastS  A.  —  dfeli  V,  drzeli  PE,  drzieli  AB.  —  v  sndu 
utiskli  chudi  BEP.  chud6ho  utiskli  v  8i\du  A.  —  Nxkdtz  BEP,  nikdy2  A.  —  hubeni 
A,  hanebniBEP.  —  moj  -  svd  B?>,  schizf  v  A.  —  mtavenie  BE,  ustavn6  A.  — 
takto  psdno  jest  BP,  t.  j.  p.  A,   psdno  jest   E.  —  v  AB,   v  IV.   E.  —  kapitule  A, 


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C  V.  V.  FlajShans: 

otce  fnaSeho!,tt  A  aj,  MojiieS,  spravedliv^  siidcS  a  tuodci  i  kniefce 
lidu,  nechopil  s6  lakomS  odmrti  neb  nApadu,  ani  jest  vSetefinfi  sudil; 
ale  podal  jest  pH  tfich  dievek  osifelych  k  sudu  Bo2iemu.  „  A  f ekl  jest 
Buoh  k  n&nu:  'Spravedlive  v6ci  iddajf  dcerky  Salfatovy;  daj  jim 
dedifistvie  raezi  pHbuznymi  otce  jich,  at  po  n6m  v  dSdifcstvie  vstupie." 
A  chte  P&n  Buoh,  aby  ten  z£kon  byl  driien  po  vSechny  easy,  die  ddle 
Pdn  Bnoh:  „A  k  synora  Izrahelskym  mluviti  budefi  toto:  fClov£k  kdyi 
umfe  bez  syna,  k  dcerce  jebo  pqjde  dSdifistvie :  pakli  dcerky  nebude 
mieti,  ale  bude  mieti  vstupce  v  dSdifstvie  bratH  svu;  pakli  by  bratH 
nemfil,  date  dfedifistvie  bratH  otce  jeho.  A  pakli  by  ani  strycov  ni§l, 
drino  bude  dSdicstvie  t&n,  ktefifc  jemu  najpfibuzn&jsf  jsu.  A  bude 
toto  syn6m  Izrahelskym  svat6  neb  stvrzeng  zdkonem  vWnym." 

(4.)  4/1  slysis  z&kou  Boif,  jeji  jest  s£m  vydal,  zsikon  svaty,  ne 
kfivy;  zrikon  vWny,  ne  vedl6  vuole  lidsk£  promfen6dlny;  zdkon  zjevny, 
ne  k  rozumu  zastieninyl  RozumSl  tomu  zAkonu  svaty  Ilehof;  proto2 
jako  pape2  v  svych  knih&ch,  jen2  slovu  Registrum,  die:  „Poznali  sme, 
ie  nSkterym  poddacim  lidem,  neb  poddanyui,  rodiCi  jich,  toci§  otec, 
mate,  neb  d6d,  ueb  biba,  nebyvaji  dopuStieni  k  dSdicstvf,  ale  jich 
zboSfcko,  neb  jich  v6ci,  ku  poSitku  kostelniemu  pHtaSeny  byvajf. 
0  ktereito  veci  usudili  sine  neb  ustavili  sme,  aby  pfietel6  mruclch 
neb  mrtvych,  kteiii  v  vlidafstvf  kostelniem  jsii,  jako  dSdicove  po 
nich  v  zboMce  vstiipiti  m81i,  ani2  co  z  statku  mrtvych  butf  utiieno 
neb  ujato.  Pakli  by  dietky  mate  po  sob6  ostavili,  dokavad  by  k  letom 
tak^m  nepfiSly,  aby  statek  svoj  zpravovati  mohly,  osoby  neb  lid6 
budte  vyvoleni  opatrni,  jimi  jich  pfdtel  v6ci  driny  neb  poru6eny  maji 
byti   k   Kostfiehdni."    Tak   mluvf  svaty   RehoL    Pak  svaty  Augustin 


kapitole  BE.  —  vuodci  AB,  yuodcie  E.  —  ani  A,  ani£  BE.  —  pH  BE,  Dema 
A.  —  dievek  BE,  dcerek  neb  dierek  A.  —  Spravedlivi  BE,  Sprayed livgt  A.  — 
A  chti  BE,  Ach  die  A.  —  Izrahelskym  PBEV,  Izrahelitskfm  A.  —  k  PABV,  ke 
E.  —  ptjde  ABE,  odtud  v  B  fol.  66r.  —  bude  mieti  vsttipce  PBE,  vstupte  A.  — 
bratH  svu  BE,  bratfi  jeho  A.  -  ddte  BE,  dajte  A.  -  otce  jeho  BEPV,  jeho  otce 
A.  —  toto  AB,  to  E.  -  IzraheUhjm  PBE,  IzraheHtstym  A.  —  Aj  ABE;  avsak 
v  B  nepoch'na  novf  odstavec,  n Jbrz  pfipojeno  hned  ku  pfed- 
chazejfefmu.  —  slyMi  BEP,  slysel  si  A.  —  xattieninj  BE,  zastien^  A.  — 
jako  BE,  jakoi  A.  —  Registrum  BEPV,  rejstrum  A.  —  totii  AB,  tocii  E.  - 
mdli  BE,  mdti  A.  —  nebjjvajl  BE,  nebywal  A  (patrn^m  omylem  opiso- 
v  a  5  o  y  f  m).  —  ktertito  vtci  PBEV,  kterychito  Yecech  A.  —  sme  BE,  amy  A.  — 
klefii  BE,  nemA  A.  —  v  zboiiee  AB,  y  zbozie  E  —  z  statku  E,  za  statku  A, 
z  statka  B.  —  ujato  BE,  vynato  A.  —  dokavad  BE,  donoYad  A.  —  budte  vyvo- 
leni opatrni  PBE,  opatrni  b.  v.  A.  —  maji  tefti  PBEV,  byti  maji  A.  —  k  uottrie- 
hdni  AB,   kr.    oatfiehanf  E.  —  v  tUti  kapitule   A,   tfetie   kapitoly   ABE.  —  col 


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M.  Jana  Husi  traktat  o  otmrti.  7 

v  oinelf  neb  obecn&n  kdzanf  na  ono  slovo  svaWho  LukdSe  v  trcti 
kapitide:  „Nic  viece,  neJ  coi  ustaveno  jest  vdm,  ne6ifite!u  dietakto: 
„B^va  netrp6dln£,  to  jest  pfeukrutnd,  vSe,  kdy2  nuzitele  ntize  [A  fol.  203 v] 
shromaSdujf,  hHechom  svym  hftechy  pridvojuji,  to  jest,  ie  lsti  sv6 
a  liipeSe  p62itky  nazyvajf,  kdy2  liipe2  vnesena  bude  v  konioru.  A  to 
jeste  pfidrivaji  svjfm  hfiechom,  ie,  kter62  nuzn£jsie  a  bez  obrany  vidie, 
ty  radSjge  nuzie  neb  pudie,  a  lnnSjf,  ie  by  pozithy  obecne  zklamali, 
kdy2  by  domov  nezklamali  sirotfcfch . . .  Tak  ie  kter^ch  sirotkov  otec 
pfed  dv&na  dnoma  snad  byl  jest  prietel  neb  tovariS  neb  bratr,  *  ai 
smrt  zajde  jeho,  dietky  majf  jako  nezniind,  biedn£  a  psotne.  A  vdova, 
budeli  kterd,  aneb  kHvdami  bude  puzena,  aby  inu2e  pojala,  aneb 
budeli  cbtieti  v  limysle  cistoty  ostati,  dadiici  dary,  v  statefcku  neb 
zboiiei  jedva  ostane.  Proto2  teini  Istmi  naplnili  su  raieSky  sv6,  vidfte 
je  vesely,  zdsobny,  ani  kostelu  ddvaji  a  Bohu  dSkuji,  jakoby  od  niho 
ti  peniezi  jim  ddni  byli.  I  tieni  tak6  hfeSiece,  ie  liipezov  svych  boha 
chtie  byli  lifcastna."    Takf  mluvi  svaty  Augustin. 

(5.)  Ji2  m&&  dovod  z  Boiieho  zdkona  a  z  feCf  veliku  dvu  svatii, 
ie  otmrti  sluSejf  na  najbltesie  pfdtely,  a  ie  jsu  nuzitel6  neb  udsilnici 
chudych  sirotkov  a  vdov,  kteffi  je  od  zbofcfce  jich  mi'tvych  prdtelov 
tisknii.  Neb  die  Pan  Buoh  skrze  JzaidSe  v  tfetie  kapitule:  „Lid  moj 
nuziteld  jich  lupili  su.a  A  netoliko  ti,  kteNz  tak  nuzie  sv<5  lidi,  ale 
i  kn&fcie,  jeni  navodie  lidi,  aby  jim  otcovt*,  nechajfc  d6M  a  pfritel,  svri, 
d£di£stvie  d&vali.  Toho  s6  svaty  Augustin  varoval;  protoi  die  v  kdzanf 
0  Sivotu  kn62sk£m:  nKtozkolivek  dice,  vyd6d6  syna,  dSdicein  u6initi 
hostel,  htedaj  jin6ho,  jen2  by  prijal,  nez  Augustina.u  VSdel  Augustin 
svaty,  ie  hlas  jest  d&licov  v  Pktci  svat^ho  JeremiaSe :  „D6di6stvie 
nase  obrdtilo  s6  k  cizfm!"  Ale  toho  hlasu  nechtie  lakoraci  slySeti ; 
neb  viece  \Ai\e  tohoto  svSta  zbozie,  neili  v66n6  spasenie.  — 

(6.)  Ale  ty  ne  tak,  pamatuje  slovo  Ptfna  JeziSe,  jeu2  die:  „La6en 
sein  by],  a  nedali  ste  mi  jiesti;  iiezniv  sem  byl,  a  nedali  ste  mi  piti; 

A,  co  BE.  —  jest  vdm  BE,  yam  jest  A.  —  nuziteU  AEPV,  nuznitete  B  (v  A 
bylo  pfivodnS  nuzitele,  ale  pozdeji  opraveno  v  nuznitete).  —  nuzl  ABE, 
n6£iPV.  —  pHdoojuji  ABEP  ;  yA  pfidano  neb  pridivaji.  —  A  BAE;  A  -  psotu6 
schazf  v  PV.  —  jeiii  BE,  gezz  dye  A.  —  poiitky  obecnt  BE,  obecod  poiitky  A, 
—  prietel  ABE;  v  B  nadeps^no  jich.  —  i  as  E;  yaz  AB  —  ostati  ABE, 
odtud  y  B  fol.  5GV.  —  jedva  BE,  nema  A.  —  Utmi  B,  listmi  VP,  lstcmi  E,  lftyemi 
A.  —  naplnili  ABE,  naplnil  VP.  —  je  ABE,  jest  VP.  —  ani  A,  a  ani  BE.  —  od 
niho  ti  penuzi  jim  BEPV,  jim  ty  penieze  od  neho  A.  —  ze  BE,  ze  z  A.  — 
z  AE,  nem&  B.  —  veliku  BE,  nemd  A.  —  Pan  BE,  nemi  A.  —  kapitule  A, 
kapitole   BE.  —   ktozkolhik  BE,  ktozkowiek  A.  -  koilcl  BE,  koftelnyeho  A.  — 


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8  V.  V.  Flajfchans: 

host  sem  byl,  a  nepfijeli  ste  nine;  ndh  sem  byly  a  neodieli  ste  mne; 
nemocen  a  v  ialdft,  a  nenavStievili  ste  mne:  jdSte  ode  mne  [A  fol.  204 r], 
zlofeCenl,  v  ohefl  v6£ny,  jeni  pfipraven  jest  diablu  a  anjelom  jeho!u 
Na  to  mluvf  svaty  Augustin  fka:  „PoiiavadS  v  ohefi  pu8t6n  bude, 
ktenfi  jest  nediival  v6cisv6:  kdef  si  zdd,  kteryz  ch&pal  sft  cizie,  pu$6en 
mi  byti  ?  A  ponavadfc  8  diablem  bofeti  md,  kto2  jest  nab^ho  neodiel : 
kdet  s6  zd^.  bofeti  bude,  jeni  jest  lupil?"  —  Toto  ty  pamatuje,  mSj 
na  sv6m  dosti,  nehledaj  z  uinrti  kofisti,  bud  chud^m  milosrdny,  aby 
doSel  milosrdenstvie  Amen. 

(7.)  Tak6  napomfndm  t£,  aby,  kdyz  stidiS,  pen6z  feci  nehonil, 
jakoi  mnozf  cinie,  ie  sprostn£  neboMtka  pro  jedno  slovo,  z  sprostnosti 
refcen^,  odsuzujf  o  penieze  a  nSkdy  i  o  hrdlo.  Ale  tu  jest  znamenati, 
ze  jin6  jest,  kdy  z  neopatrnosti  bez  zlosti  clovek  proinluvf,  a  jin6, 
kdyi  ze  zlosti  ku  pohanSnf  p&na  nebo  sudi.  A  to  m&  mudry  sudce 
dobrotivS  roztfkati,  bez  prchlivosti:  mluvilli  by  nepokornS,  ale  vsad 
jeho  v  kl&du,  aby  priSel  k  sobS  a  pokofil  s6;  t#fc  urazilli  by  koho, 
aby  utrpSl  na  zivotS,  a  stranS  dosti  ucinil  podle  umluvy,  a  pdnu  aby 
s6  pokofil;  pakli  by  zabil  ze  zlosti,  penSz  nemd  pan  brdti,  aby 
inord6fe  propustil.  A  zdd  mi  s6  najjistfy'Sie  strana,  kdyi  pdn  polo2f 
pod  pen£zi  pokutu,  a  kto  ji  pfSstiipf,  aby  vezma  tu  pokutu,  dal  chudym, 
neb  cestu  opravil,  neb  na  jint§  dobr6  obecn£  obrdtil;  neb  tak  by  la- 
komstvie  se  ostfiehl,  jeho2  s6  nebrzy  ostreSe,  kto2  ty  pokuty  na  se 
tiebne.  Neb,  poWiechu,  taky  nid  vidi,  kdyi  jeho  poddaci  si  co  pie- 
stupne  dopusti ;  raduje  s$  nSkdy  s6Cb6,  jako  l£kaf  ran6  a  knez  smrti, 
aby  pan  vzal  vinu,  16kar  za  tdecenie  rdny  a  kn£z  oferu.  Ale  ne  tak 
£lov£k  nelakomy;  neb  k  sv£mu  poZitku  t&lestn6mu  nebledf. 

(8.)  Tak6  kdyitse  uda  byti  domnievafcein,  jeSto  Hek&te  ubrmanem, 
kteriiS   stranu    uzffS    pravii,  neutrhuj  jie,  jedne  ac  by  ta  strana  pfi- 


ziezniv  A,  ^ieznii  BEP.  —  byl  A,  nemd  HEP  —  host  AEPV,  liostein  B.  —  sem%byl 
A,  nem£  BEP.  —  a8  zdd  BE,  nema*  A.  —  kteryz  BE,  kterzy  A.  —  cizit  AE, 
czizie  wiecz  B.  —  puscen  A,  pusten  BE.  —  Toto  AE,  to  BP.  —  nehledaj  AEPV, 
nehladaj  B.  —  Amen  A,  nenul  B.  —  aby,  kdyz  sudiS  PBE,  kdyi  siidis,  aby  A.  — 
i  AE,  nema  PB.  —jest  ABE;  odtud  v  B  fol.  57r.  —  nebo  BE,  nemd  A.  —  sudi 
A,  fci'ulcich  BEP.  —  vsad!  A,  vsaditi  VPBE.  —  umluvy  ABE,  t  A  opraveno 
z  umlnvenie.  —  pdn  BE,  nem&  A.  —  by  lakomstvie  *£  BEP;  aby  s£  lakomstTie 
A.  —  nebrzy  VPBE,  nebrzo  A.  —  Neb  ABVP,  Me  E.  —  takj  rdd  VABE,  tak  y  fid 
P.  —  si  co  pWstupnZ  BP,  co  pf  estupnS  neb  s6  (!)  A,  s6  pf  estupenie  E.  —  ulicenie 
rdny  AP,  ul^cenri  rdnu  BE.  —  kdyzt  BE,  kdyi  A.  —  neutrhuj  BE,  neutrhaj 
A.  —  ta   AE,   nema  B.  —  shfBie   AE,  hfesie   B.   —   vicH  B,   ?e6si  AE,   vtewj 


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M.  J  ana  Husi  traktat  o  otmrti  9 

volila;  neb  nfcktefi  majf  obyCej,  ze  prav<*  strany  utrhnu  a  krivd 
pfidadie  a  tak  saini  shf&tie,  a  sfranu  kfivu  v  hriech  vicci  zavedii,  Ze 
pfijme  cizie  jako  sv& 

Take  uddlif  s6  kdy  siiditi,  a  vie 5  jednu  strauu  pravu,  odsudf 
inhed,  a  nepud  na  domnievace  neb  ubrmany,  jako  curie  mnozf,  nechtiec 
pravdy  uciniti:  aneb  jedn6  [A  fol.  204 vl  strand  nepfgjf,  aneb  Ze  se 
pro  pravdu  nechtie  ostuditi,  aneb  nuzie  stranu  chudSf,  aby  s6  jie  stesklo 
a  tak  aby  sv£ho  statka  darrao  neb  za  kus  chleba  ustupila  aneb  sv6 
pravdy ;  a  tak  jsu  naddvce,  neb  nuznlci,  neb  odstrkaCi,  protiv  BoSiemu 
pfik&zani. 

(9.)  Tyto  v6ci,  zdd  mi  s&,  hiZie  obecnS  mezi  vlrfdykaini;  proto2 
tobe  sem  napsal,  aby  s6  um61  zpraviti  a  jind  Wmu4  pro  Pdna  Boha 
naufciti,  aby  vzal  v66nu  odplatu  za  inalu.  TohoC  Pdn  JeSffi  pomoz, 
po2ehnan^  na  vfekyl  ^4men. 


Shoda  textu  nasebo  a  Husovym  t.  zv.  synodnim  kazanim  ze  dne 
18,  fijna  1407  zpozorovana  byla  jiz  Losertbem  (v.  u  mne  str.  100) 
a  Hoflerem  (t.  str.  33).  Ponevadz  neni  pochybnosti,  ze  text  kazani  synod- 
niho  je  prvotni,  otiskuje  se  tu  pfislusua  jeho  Cast  jako  pramen  a  jako 
pomflcka  ke  zjistdni  textu:'') 

Reddunt  denique  tertio  Clerici  sicut  et  laici  minori  spolium  pro 
subventione,  oppressionem  pro  defensione,  et  pro  excessu  indebitam 
disciplinam.  Spolium  per  exactionem  morticiniorum,  alias  devolutionem, 
haeredes  spoliantes  legitiuios,  condentes  leges  iniquas,  et  legem  Domini 
abnegantes,  quos  alloquitur  Dominus  Esa.  10.  dicens :  „  Vae,  qui  con- 
dunt  leges  iniquas  et  scribentes  iniusticiam  scripserunt,  ut  opprimerent 
in  iuditio  pauperes  et  uim  facerent   causae   humilium  populi  mei,  ut 


VP.  -  Taki;  odstavec  die  A.  -  nepud  BE,  uebud  A.  —  aneb  VPABE;  Erben 
navrhuje  konjekturou  aueb  ze.  —  aneb  BE,  a  ne  A.  —  *£  pro  pravdu 
nechtie  A,  nechtie  se  pro  pravdu  PE,  nechtie  pro  pravdu  B.  —  aneb  BA,  aneb 
ie  PE.  —  ttatka  BE,  statku  AP.  —  ustupila  aneb:  ustupila  BE,  ustiipil  aneb 
A.  —  naddvce  BE,  nddavci  A.  —  protiv  AE,  proti  VBP.  —  $9  BE,  se  ze  A.  — 
zpraviti  BE,  tprawati  A.  —  a  PBE,  i  A.  —  Amen  PA,  uema  BE;  v  A  jeste 
pfiddno:  Tak  buoh  daj.  — 

5)  Podle  vyddni  norimberskeho,  Hist,  et  monum.  etc ,  1568,  II.,  fol.  XXXV.; 
jen  slova  qui(a),  Mo(y)se,  Mo(y)ses,  Qu(i)a  si,  decepisse  opravena  die 
rukopi9U  univ.  knih.  VIII.  F2;  mfsto  'contradictioribus' maji  rukopisy  'conduccio- 
nibus',  'conductoribus',  'contradictoribus'  atd.;  die  t^hoi  rkpu  doplneno,  i  co  oti- 
ftteno  v  savorkach  [rohatych]. 


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10  V.  V.  Flajshans: 

essent  uiduae  praeda  eotum  et  pupillos  diriperent.  Quid  facialis  in 
die  uisitationis  et  calamitatis  de  longe  uenwntis?  ad  cuius  fugietis 
auxilium?"  quasi dicat  'ad  nullius'  „et  ubi dcrelinquetis gloriam  uestramt* 
quasi  dicat  'ad  nullibi,  qui(a)  nullam  babebitis  et  per  consequens 
damnabimini,  qui  propter  leges  exactionum  iniquas  legem  Domini  ab- 
negastis.  Quae  dicit  Numeri  27:  „Filiae  Salphaat  steterunt  coram 
Mo(y)se  et  Eleazaro  sacerdotc  et  cunctis  Principibus  populi  et  dixerunt: 
'Pater  noster  mortuus  est  et  non  habuit  Jilios,  date  nobis  possessionem 
inter  cognatos  patris  nostril*  Et  ecce  Mo(y)Bes,  iusius  iudex  et  dux 
populi,  non  devolutionem  orphanorum  auare  rapuit,  nee  temerarium 
fecit iuditium,  sed  retulit  causam  earum  ad  iuditium  Domini.  »Dixti 
autem  ad  eum  Dominus:  Iustam  rem  postulant  Jiliae  Salphaat,  da 
eis  possessionem  inter  cognatos  patris  sui  et  ei  in  haereditatem 
succedant.*  Et  ut  ista  lex  teneretur  perpetue,  sequitur :  „Ad  Jilios 
autem  Israel  loqueris  haec:  Cum  homo  mortuus  fuerit  absque  JUio,  ad 
filiam  eius  transibit  Haereditas.  Si  filiam  non  habuerit,  habebit 
successores  fratres  suos.  Qu(i)a  si  ei  fratres  non  fueritit,  dabitis 
haereditatem  fratribus  patris  eius.  Si  autem  nee  patruos  habuerit, 
dabitur  haereditas  his,  qui  ei  proximi  sunt,  eritque  hoc  film  Israel 
sanctum  lege  perpetual 

Ecce  lex  Domini,  non  Iustiniani,  lex  sancta,  non  iniqua,  lex  plana, 
non  obscura,  lex  perpetua,  non  abrasa.  Nouit  hanc  beatus  Gregorius, 
qui  in  Registro  lib.  2.  Definitiue,  ut  Papa,  dicit:  „Cognouimus,  quod 
quibusdam,  i.  Ecclesiae  subditis,  contradictioribus  (I)  parentes  sui  non 
permittuntur  succedere,  sed  res  eorum  ad  usus  Ecclesiae  pertrahuntur, 
De  qua  re  definiuimus,  ut  parentes  morientium,  qui  in  possession 
Ecclesiae  degunt,  haeredes  eis  succedere  debeant,  neque  aliquid  de 
substantia  morientium  subtrahatur.  Si  uerofilios  paruulos  quis  reliquerit, 
qtwusque  ad  aetatem  taJem  ueniant,  id  substantiam  suam  regere  ua~ 
leant,  personae  eligantur  cautae,  quibus  parentum  eorum  res  tradi 
debeant  ad  eustodiendumu .  Haec  Gregorius.  Et  beatus  Augustinus  in 
omelia  super  illo  verbo  Lucae  3 :  'Nihil  amplius,  quam  constitutum  est 
vobis,  faciatis,  dicit  sic:  „Fit  intolerabile,  quando  praedicti,  scilicet 
exactores  publicani,  exactiones  accumulant,  peccatis  suis  peccata  con- 
geminant,  h.  e.  quod  fraudes  suas  ac  rapinas  commoda,  i.  e.  utilitates 
uocant,  cum  ipsa  fera  i.  e.  spolium  inferatur  in  commodum,  i.  e.  in 
cameram.  lllud  autem  addunt  sceleribus  suis,  ut  quos  infensos  [i.  e. 
plus  qffensos  et  miserosj  viderint,  ipsos  persequantur  potius ;  et  putant 
se  necessitates  decepisse  publicas,  nisi  domos  deceperint  orphatwrum. 
Verbi  gratia  dicunt:    meum  non  est,  ecclesiae  est,  conuentus  est,  comr 


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M    Jana  Husi  trakt&t  o  otmrti.  {{ 

munitatis  est :  ffraudarem  dominant],  fraudarem  ecclesiam,  conueiitum, 
commanitatem  uel  collegium,  si  twn  reciperem  deuolutionetn.*  Et  subdit 
beat  us  Augustinu^:  nIta  pater  quorum  ante  biduum  forsitan  fuerit 
amicus,  collega  uel  f rater,  interueniente  morte  eiusdem  liberi  habentur 
tanquam  ignoti,  uiles  et  miseri.  Vidua  autem,  si  qua  fuerit,  nut 
iniurtis  exagttafur,  ut  nubat,  aut  si  uoluerit  in  castitatis  manere  pro- 
posito,  dando  munera,  in  facultate  nix  permanet.  Cum  his  ergo 
fraudibus  repleuerunt  sac  ados  suos,  uidetis  eos  laetos  et  accuratos 
[i.  cura  circumdatos]  ad  Ecclesiam  properarc  et  Deo  gratias  agere, 
quasi  ab  ipso  illis  haec  pecunia  conferatur.  Illo  quoquc  pcccantes, 
fquodj  rapinarum  suarum  Deum  uolunt  esse  participem.u  Haec  Au- 
gu8tinus. 


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VI. 

Ein  Bericht  des  Nuntius  Josef  Garampi  iiber  BOhmen 

im  Jahre  1776. 

Mitgeteilt  tou  J.  Ph.  Dengel  (d.  Z.  in  Rom.) 
(Vorgelegt  am  26.  Mai  1902.) 


Graf  Josef  Garampi  wurde,  nachdem  er  darch  fast  23  Jahre,  zaerst 
als  Coadjutor,  seit  1757  als  Prafekt  im  Dienste  des  vaticanischen  Archives 
gestanden  und  sich  am  die  Ordnung  dieses  sowie  des  1759  ebenfalls  seiner 
Obhot  anvertrauten  Archives  im  Castel  S.  Angelo  grosse  Yerdienste  er- 
worben  hatte,  im  Jahre  1772  als  ordentlicher  Nuntius  nach  Polen  be- 
rufen.1) 

Der  ausserst  begabte  Pralat  war  bereits  frfther  mit  Erfolg  zu  diplo- 
matischen  Missionen  verwendet  worden,2)  und  von  1766  bis  zu  seiner 
Ernennung  zum  Nuntius  mit  dem  Amte  eines  vielbeschftftigten  segretario 
della  cifra  bedacht,  liatte  er  tiefen  Einblick  in  den  Gang  der  von  der 
rftmischen  Curie  gefuhrten  Correspondenz  erlangt.  Mit  seinem  diploma- 
tischen  Talente  vereinigte  er  ein  vielseitiges,  gelehrtes  Wissen;  ausserdem 
verfQgte   er   flber    ausgedehnte,  wertvollo  Beziehungen    zu   hervorragenden 


*)  Ueber  Garampi  vgl.  Amati  Girolamo,  De  vita  Josephi  Garampii  cardi- 
nal commentarius  (Bibliothecae  Josephi  Garampii  cardinalis  catalogus,  torn.  I. 
Romae  1796,  Einleitung).  —  Cancellieri  Francesco,  Notizia  aul  cardinale  Giuseppe 
Garampi  etc  (Memorie  di  religione,  di  morale  e  di  letteratura  XI,  385  ff.,  Mo* 
dena  1827).  —  Toniui  Carlo,  La  coltura  letteraria  e  scieutifica"  in  Rimini  dal 
secolo  XIV  ai  primordi  del  XIX,  II,  460  ff.,  Rimini  1884.  —  Palmieri  Gregorio, 
Viaggio  in  Germania,  Baviera,  Svizzera,  Olanda  e  Francia  compiuto  negli  anni 
1761—1763.  Diario  del  cardinale  Giuseppe  Garampi,  Roma  1889.  —  Ausserdem 
Moroni  Gaetano,  Dizionario  storico  eccles.  Bd.  28,  169.  —  Eine  gedrangle  oio- 
grafische  Skizze  yon  NovAcek  A.  befiudet  sich  ia  Ottflv  Slovnik  Nau5n^  IX,  908. 

")  Vgl.  Weech  Friedrich,  ROmische  Pralaten  am  Deutschen  Rhein  1761—1764, 
Neujahreblatter  der  badischen  hist.  Kommission  N.  F.  1,  1898. 

Sitzb.  d.  kOn.  bohm.  Ges.  d.  Wiss.  Phil. -hist.  Classe.  1902.  1 


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2  VI.  J.  Ph.  Dengel: 

politischen   and   gelehrten  PersOnlichkeitcn,    welche  er  zumeist  aaf  seinen 
Reisen  iu  Deutschland  angeknOpft  hatte. 

Garampi  trat  am  2.  September  1772  als  Nachfolger  des  Graf  en 
Durini  den  schwierigen  Posten  in  Warschau  an.8)  Er  selbst  bezeichnet 
sein  Amt  angesichts  der  damals  schwebenden  Fragen  als  ein  ngravissimam 
onus",  und  aus  aeinen  Briefen  an  die  r&mischen  Freunde  spricht  die 
Sebnsucht  nacb  den  stillen,  ihm  so  lieb  gewordenen  Rftumen  des  vatica- 
nischen  Archives,  die  er  nur  zOgernd  mit  der  gerftuschvollen  diplomati- 
scben  Laufbahn  vertauscht  hatte.  Es  entspracb  aber  Garampi's  Charakter, 
fur  die  einmal,  sei  es  auch  gegen  seinen  Willen  ubernommene  Aufgabe  sich 
voll  und  ganz  einzusetzen.  Urn  die  verwickelten  Verhaltnisse  Polens  besser 
verstehen  and  beurteilen  zu  lernen,  vertiefte  er  sich  mit  staanenswertem 
Eifer  in  das  Studium  der  kirchlicben  nnd  politischen  Geschichte  des 
Landes,  nnd  es  ist  bekaunt,  dass  diese  Seite  seiner  Tatigkeit  auch  von 
wissenschaftlicben  Erfolgen  begleitet  war.4)  Als  der  Nuntius  nach  einer 
fast  vierjahrigen,  verdienstYollen  Wirksamkeit  von  Polen  schied,  widmetc 
ihm  der  Courier  de  Pologne6)  folgenden  elirenden  Nacbruf:  Le  Comte 
Garampi  laisse  a  la  Pologne  le  doux  souvenir  de  ses  vertus,  de  son 
savoir,  de  sa  maniere  de  traiter  les  affaires,  maniere  distingule  par  la 
noblesse  de  ses  sentiments,  l-'616vation  de  ses  vu£s,  la  droiture  de  ses 
d-marches,  la  justesse  et  la  penetration  de  son  esprit.  Charge  des  affaires 
du  S.  Siege  dans  des  terns  tres  epineux  et  des  conjonctures  tres  difficiles, 
il  les  a  s£ut  menager  avec  tant  de  dexterite  et  de  delicatesse,  qu'il  n'a 
excite  dans  toute  la  nation  Polonoise  d'autres  plaintes,  que  celles  que 
produit  universellement  son  depart. 

Diese  Eigenschaften  Garampi's  waren  es  auch,  welche  bei  seiner 
Versetzung  als  Nuntius  an  den  Kaieerliof  hauptsftchlich  in  Betracht  kamen. 
Wien  hatte  er  berreits  1763  anlasslich  seiner  ersten  Wanderung  dureh 
Deutschland  kennen  gelernt.6)  Langeren  Aufenthalt  nahm  er  dort  auf 
seiner  Hinreise  nach  Warschau  i.  J.  1772,  um  mit  den  massgebenden 
K  reisen  bezuglich  der  polnischen  Frage  in  Fohlung  zu  treten.  Damals  hatte 
er  mehrere  Audienzen  bei  Maria  Theresia,  Josef  II.  und  dem  Fttrsten 
Kaunitz.  Letzterer  glaubte  in  dem  gelehrten  Pr&laten  denjenigen  Vertreter 
der  rOmisclien  Curie  zu  erkennen,  mit  dem  eiu  gutes  Auskommen  mOglich 
ware.  Am  liebsten  hatte  er  ihn  daher  gleich  in  Wien  zuruckbehalten ;  auf 
jeden  Fall  aber,  so  ausserte  sich  der  Staatskanzler  in  der  Abschieds- 
audienz,  hoffe  er  Garampi  nach  Absolvieruug  seiner  Aufgabe  in  Polen  auf 
dem  wiener  Posten  zu  sehen.7) 


•)  Vgl.  Theiner  Aug.,  Mon.  hist  Poloniae  IV,  454. 

4)  Vgl.  Wierzbowski  Theod.,  Synopsis  legatorum  a  latere,  legatorum  nato- 
rum,  nuntiorum  u.  8.  w.  in  Polonia  terrisque  adjacentibus  1073—1794,  Romae 
1880,  Einleitung,  und  Palmieri  a.  a.  0.  pag.  XVIII. 

5)  No.  10.  Samedi  le  4.  Mai  1776. 
e)  Vgl.  Palmieri  a.  a.  0.  291  ff. 

7)  Ueher  den  Aufenthalt  Garampi's  in  Wien  i.  J.  1772  vgl.  Theiner,  Mon. 
hist  Poloniae  IV,  449  ff,  und  das  Diario  di  Mons.  Garampi  in  de99en   im  yatic. 


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Kin  Bericht  des  Nuntius  Josef  Garampi.  3 

Die  Erftlllung  dieses  Wansches  war  scbon  i.  J.  1775  eine  be- 
schlossene  Sache, 8)  nachdem  der  zum  Cardinal  ernannte  Nuntius  Antonio 
Eugenio  Visconti  Ende  1774  Wien  verlasseu  hatte.  Die  Verabschiedung 
Gar  am  pi's  von  seiner  polniscbeu  Nuntiatur  schob  sicb  jedocb  bis  Mitte 
1776  hinaus.  Erst  am  6.  Mai  dieses  Jalires  trat  er  von  Warschau  aus 
ttber  Breslau,  Dresden  und  Prag  die  Rcise  an  seinen  neuen  Bestirarauugs- 
ort  an.  Von  14.  — 17.  Mai  verweilte  er  iu  Bresslau,  am  20.  Mai  erfolgte 
die  Ankunft  in  Dresden,  am  1.  Juni  in  Prag,  und  am  5.  Juni  traf  er  iu 
Wien  ein. 

Ueber  die  Wanderung  durch  den  preussiscben  Teil  von  Scblesien 
und  durch  Sachseu  liegt  eine  interessante  Beschreibung  aus  dor  Feder  des 
Nuntius  vor.0)  Auch  ttber  die  Fortsetzung  der  Reise  durch  Bohmen  hat 
er  fthnliche  tagebuchartige  Aufzeichnungen  angelegt,  welche  aber  leider 
verloren  gegangen  sind.10) 

Dieser  Verlust  wird  teilweise  ersetzt  durch  den  vorliegenden  Bericht 
ttber  die  wirtschaftliche  und  religidse  Lage  Bohmens,  den  Garampi,  zweifels- 
obne  mit  Bentttzung  seines  Tagebuches,  nach  erfolgter  Ankunft  in  Wien 
fur  die  Curie  verfasst  hat. 

Letztere  hatte  gerade  damals  den  Vorgftngen  in  BOhmen  in  er- 
hOhtem  Masse  ihre  Aufmerksamkeit  zugewendet.  Die  Bauemunruben  des 
Jahres  1775,  ganz  besonders  aber  die  Nachricht  von  dem  hussitischen 
Charakter  derselbeu,11)  veranlassten  den  Staatssecretftr  Pius  VL,  den 
Cardinal  Pallavicini,  sich  vom  Abbate  Giuseppe  Antonio  Taruffi,  welcher 
nacb  dem  Abtreten  Visconti's  als  Administrator  die  wiener  Nuntiatur 
leitete,    genauestens   ttber    Ursprung  und  Verlauf  der  Bewegung  sowie  die 


Archive  verwahrten  Nachlasse  (Fondo  Garampi).  Ich  behalte  mir  vor,  dasselbe 
vollinhaltlich  an  anderer  Stelle  zu  veroffentlichen. 

')  Vgl.  vatic.  Archiv,  Nunz.  di  Germania  663—664,  Abbate  Taruffi,  Admi- 
nistrator der  wiener  Nuntiatur,  an  Card.  Visconti,  Wien  13.  Mftrz  und  24.  Jul! 
1775. 

*)  Viaggio  in  Slesia  e  Sassonia  1776,  vatic.  Archiv,  Fondo  Garampi.  Die 
Verdffentlichung  dieser  Reise  erfolgt  demnachst. 

10)  Descrizione  della  cittk  c  diocesi  di  Praga  e  della  Boemia,  scritta  da 
Mons.  Garampi;  in  dem  Indice  ai  251  volumi  del  Garampi  als  No.  222  Fasc.  Q 
bezeichnet  (es  fehlt  die  ganze  Nummer).  Ueber  diesen  reichhaltigen,  aber  sehr 
luckenhaften  Fonds  des  vatic.  Archives  vgl.  Palmieri  a.  a.  0.  p.  XIV,  Weech  F., 
Aus  den  nachgelassenen  Papieren  des  Kardinals  Giuseppe  Garanpi  (Mitteil.  aus 
dem  vatic.  Archiv  IV)  in  Z«  itschr.  far  Gesch.  des  Oberrheins  N.  F.  XII,  269 
ff.,  ferner  Kehr  P.,  Papsturkunden  in  Rom.  Zweiter  Bericht.  (Aus  den  Nachr. 
der   k.  Gesellsch.  d.  Wiss.  zu  Gottingen,  phil.-hist.  Klasse,  1900  Heft  3). 

")  „Ci6  che  per  noi  rende  il  disordiue  assai  pin  deplorabile  e  che  ci  tocca 
piu  davvicino,  si  e  la  moltittnline  degli  Hussiti,  che  nonosi  dichiarati  in  questa 
occasione  sul  motivo  principal  men* e,  che  quel  loro  settario  predicar  soleva  come 
proscritta  dal  vangelo  ogui  maniera  di  servitu  e  di  subordinazioue."  Abbate 
Taruffi  an  Card.  Pallavicini,  Wien,  30.  Marz  1775,  vatic.  Archiv,  Nunz.  di  Ger- 
mania 427—428. 


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4  VI.  J.  Ph.  Dengel: 

anzuwendenden  Mitlel  zu  deren  Beseitigung  uuterrichten  zu  lassen.1*) 
Dieser  Aufforderung  an  den  Administrator  verdanken  wir  eine  Reihe  von 
Relatiouen,  welche  sich  derselbe  ans  Prag  und  K&niggra*z  verschaffte,  am 
sie  dann  mit  seinen  eigenen  Berichten  nach  Rom  zu  senden.18) 

Wohl  mit  Rucksicht  auf  das  auch  nach  D&mpfung  des  Bauernauf- 
standes  fortdanernde  Interesse  der  Curie  an  den  bOhmischen  Landern  hat 
Garampi,  ohne  Aufforderung  hiezu,  seine  Relation  uber  das  KOnigreich 
abgefasst.  Er  hatte  bereits  w  ah  rend  des  zweimonatlichen  Aufenthaltes  in 
Wien  i.  J.  1772  uber  die  Verhaltnisse  BOhmens  Erkundigungen  eingezogen,14) 
und  die  Reise  durch  das  Land  selbst  bot  ibm  Oelegenheit  zur  Sammlung 
von  persOnlichen  Eindrucken  und  Informationen,  welche  seinen  Be  rich  t 
der  Curie  besonders  wertvoll  erscheinen  lassen  mussten.15) 

Derselbe  ist  in  18  Teile  gegliedert.  Nach  einer  kurzen  Uebersicht 
Uber  die  geographiscbe  Stellung  des  Landes  erOrtert  der  Verfasser  die 
traurigen  wirtschaftlichen  Zustande,  ihre  Ursuchon  und  ihre  Folgeo,  urn 
sich  dann  eingehender  mit  den  religiOsen  Verhftltnissen,  vor  allem  Prags, 
zu  beschaftigeu.  Dabei  wirft  er  schliesslich  eineu  Blick  auf  das  Werden 
und  Wirken  der  heute  noch  zu  Prag  bestehenden  italienischen  Congre- 
gation. 


")  Vgl.  yatic.  Archiv,  Nunz.  di  Germania  667,  Registro  di  cifre  scritte  all* 
abbate  Taruffi,  uditore  del  la  nunziatura,  e  a  Mons.  Garampi,  nunzio  in  Vienna, 
1776-1779. 

1S)  Sie  befinden  sich  in  Nunz.  di  Germania  427-428  (ein  Band).  Ea  sind 
die  Berichte  von  Taruffi  vom  30.  M&rz,  6.  u.  27.  April,  1.  u.  8.  Juni,  13.  und 
27.  Juli,  10.  u.  17.  Aug.,  14.  u.  28.  Sept  und  7.  Dez.  1776.  Von  den  Beilagen 
hebe  ich  horror  den  Originalbericht  des  Johann  Andreas  Kayser,  erzbisch.  Suf- 
fragans in  Prag,  vom  1.  April  1776,  ferner  dessen  Compendiaria  relatio  status 
religionis  dioeceseos  Reginae-Hradecensis  in  regno  Bohemiae  (2.  Dez.  1776, 
Orig.),  welche  er  als  neuernamter  Bischof  von  Koniggr&tz  verfasst  hatte,  und  die  Re- 
lation (Status  hodiernus  regni  Bohemiae)  des  P.  Suchanek,  Generals  und  Gross- 
meisters  des  Ordens  der  Kreuzherren  mit  dem  roten  Stern,  in  einer  Ton  dem  Secretar 
Taruffi's  im  Juni  1776  angefertigten  Abschrift  („questo  soggetto  [P.  Suchanek] 
sommamente  geloso  di  esser  tenuto  segreto,  si  6  fatto  replicatamente  pregare 
prima  d'accordarmi  il  favore  di  tal  ragguaglio,  il  cui  originate,  scritto  di  suo 
pugno,  ho  dovuto  restituirgli  a  sua  requisizione",  Bericht  des  Administrators  vom 
8.  Juni).  Ferner  Lettre  d'une  dame  de  Boheme,  dat6e  du  26.  mars  1776  de 
Horschitz,  sur  les  exc£s  com  mis  par  les  paysans  re*  voltes  de  ce  royaume-la., 
Gopie,  nach  dem  Schreiben  Taruffi's  vom  6.  April,  „procedente  da  buona  mano, 
che  specifica  maggiormente  i  recenti  disordini  accaduti  in  Boemia".  We  nig  Wert 
haben  die  beiden  Schreiben  des  Grafen  Procop  Schaffgotsch,  CapiteWicars  von 
K6niggr&tz,  vom  31.  Marz  und  20.  April  1776,  denn  er  war,  wie  Taruffi  (Bericht 
vom  27.  April)  zur  Entschuldigung  beifugt,  nassai  giovane,  e  per  quanto  mi  vien 
asserito  da  taluno  cbe  lo  conosce  personalmente,  assai  limitato  d'ingegno  e  di 
riflessione". 

u)  Vgl.  Diario  di  Mons.  Garampi  a.  a.  0. 

15)  Pallavicini  an  Garampi,  27.  Aug.  1776,  Nunz.  di  Germania  667. 


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Ein  Bericht  des  Nuntius  Josef  Garampi.  5 

Als  gegen  Eude  1776  neue  Bauernunruhen  auszubrechen  d  rob  ten, 
unterliess  es  Garampi  nicht,  die  Curie  nochmals  eingehend  liber  die  Lage 
des  Landes  zu  instrnieren,  nod  er  verwies  den  Staatssecretar  zugleicb 
auf  dea  vorliegeudeu  Bericbt.16)  Ebenso  berief  er  sicb  auf  denselben  im 
folgenden  Jabre  bei  Ausbrucb  der  Religionswirren  in  Mabren.17) 

Das  Original,  zum  Teil  chiffriert,  befindet  sicb  im  vaticaniscben 
Archiv,  Nunziatura  di  Germania  Band  423,  and  tragt  das  Datum:  Wien, 
9.  Juli  1776.18) 


II  passaggio  che  ho  ultimamente  fatto  per  la  Boeraia,  mi  ha 
fornite  di  tal  regno  alcune  nozioni,  che  non  credo  inopportuno  di 
comunicare  air  Eminenza  Vostra.  19j 

1.  E  la  Boemia  attorniata  di  montagne  ricche  di  marmi,  miniere 
ed  acque  minerali.  il  resto  6  parte  di  vaste  pianure,  parte  di  vaghe 
colline,  e  sono  l'une  e  l'altre  nella  massima  parte  fertilissime.  la 
Moldava  che  poi  entra  nelF  Elba,  attraversandole  per  mezzo,  soromi- 
nistra  facil  mo  do  per  il  trasporto  delle  produzioni  della  terra,  quindi 
gran  popolazione  e  ricchezza,  che  in  passato  hanno  contraddistinto 
questo  regno,  ma  al  presente  trovasi  decaduto  e  impoverito. 

2.  La  popolazione  era  prima  delle  ultime  carestie  20)  di  circa 
due  milioni  e  mezzo,  ora  6  appena  di  due  milioni  e  200  mila  anime 
e  dovra  per  piii  ragioni  sempre  piii  diminuire.  per  antico  sistema  di 
questa  corte  il  riparto  delle  gravezze  pubbliche  e  tale,  che  la  Boemia 


18;  Vgl.  die  Berichte  vom  18.  Not.,  18.  Dez.  (Punkt  14—19)  1776  and 
20.  Janner  1777,  Nunz.  di  Germania  423. 

1T)  Schreiben  vom  19.  Mai  1777,  Nunz.  di  Germania  424.  Dieser  Band 
enthalt  noch  weitere  Berichte  Garampi's  fiber  die  religidse  Bewegung  in  Mahren 
vom  22.  Mai,  3.  Juni  and  6.  Nov.  Letzterem  liegt  die  von  den  beiden  kgl.  Visi- 
tatoren,  Pfarrer  Wittola  von  Probstdorf  und  Propst  Hay  von  Nikolsburg,  den 
Pfarrern  erteilte  Instructio  cleri  in  parti  bus  baeresi  infectis  bei,  nebst  den 
Breves  annotationes  super  hujates  anno  1777  exortas  religionis  turbas  (Wsetinii 
3.  Septembris  1777),  „una  segreta  informazione  che  i  medesimi  hanno  data  alia 
corte  in  sfogo  delle  loro  commissionitf.  Interessant  ist  die  von  Garampi  an  den 
beiden  Schriftstucken  und  dem  Vorgehen  der  Commissare  getibte  Kritik. 

,§)  Der  genannte  Band  (unfol.  wie  die  oben  cit.)  umfasst  ,Cifre  di  Mons. 
Garampi,  nunzio  in  Vienna1,  13.  Juni  1776  —  31.  Marz  1777.  Unser  Bericht, 
dessen  cbiffrierte  Stellen  aufgelost  Bind,  bildet  eine  der  Beilagen  zum  Schreiben 
Garampi's  an  Card.  Pallavicini  vom  8.  Juli  1776,  welches  der  von  Wien  schei- 
dende  Abbate  Taruffi  persdnlich  nach  Rom  tiberbracbte.  Es  enthalt  folg.  P.  8.: 
avendo  il  signor  abbate  Taruffi  differito  anche  per  uu  giorno  di  partire,  agginngo 
una  relazione  della  Boemia. 

ls)  Card.  Pallaficini. 

*°)  1770-1772. 


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6  VI    J.  Ph.  Dengel: 

oe  porta  assai  piii  di  quello  che  proporzionatamente  se  ue  distribuisce 
alKaltre  provincie.  tutto  il  contaute  n'esce  fuori  ogni  anno,  giacche 
i  piii  gran  terrieri  sono  o  stabihti  in  Vienna  o  impiegati  dalla  corte 
in  altri  paesi. 81)  il  conimercio  dei  grani,  altre  volte  copiosissiuio 
colla  Saasonia  e  fino  air  oceano,  rapportava  gran  quantita  di  danaro 
nel  regno  e  lo  rendeva  ttoridissimo ;  ma  ora  e  cessato  affatto,  e  per 
gl*  impediments  apposti  alia  defluitazione  deir  Elba  dal  sovrano  di 
Prussia,  e  per  1'  agricoltura  che  si  fc  negli  ultimi  anni  accresciuta 
in  modo  nella  Sassonia,  che  non  ha  questa  piii  bisogno  negli  anni 
comuni  di  trarre  altronde  il  necessario  sostentamento. 

3.  Una  non  ben  calcolata  disposizione  di  finanze  ha  cagionato 
un  danno  alia  Boemia  tanto  piii  grande,  quanto  c  anche  irreparabile. 
i  Sassoni  nudrivano  il  loro  commercio  in  gran  parte  col  ricambio 
delle  proprie  merci  e  specialmente  delle  porcellane.  ina  dacche  le 
fabbriche  di  queste  sonosi  introdotte  in  Austria,  si  6  impedita  con 
esorbitanti  tasse  l'introduzione  delle  Sassone.  mancando  cos)  ai  Sassoni 
questo  rinforzo,  in  grazia  di  cui  sostenevano  il  commercio  passivo 
colla  Boemia,  hanno  aguzzato  l'ingegno,  riducendo  a  coltura  molte 
compagne  che  prima  rimanevano  incolte.  lo  hanno  fatto  con  tal 
prestezza  e  felicita,  che  non  hanno  ora  piii  bisogno  di  cercar  altronde 
grano  e  biade,  e  la  Boemia  all*  iucontro,  non  avendo  pid  modo  da 
smerciare  al  di  fuori  i  proprj  grani,  diviene  povera  nelP  abbondanza 
stessa  delle  raccolte :  cosa  che  produrra  poi  le  carestie  per  V  abban- 
dono  a  cui  vanno  lasciandosi  le  campagne. 

4.  Altra  cagione  di  miseria  erano  eziandio  le  angarie  di  varj 
padroni  su  i  loro  sudditi  o  sieno  rustici.  quindi  le  frequenti  emigra- 
zioni  e  quindi  le  turbolenze  interne,  credfe  Timperatore  di  rimediare 
al  disordine  col  far  sperare  ai  rustici  un  allegerimento  nolle  loro 
opere.  ritardandosi  l'operazione,  sollevaronsi  tumultuosamente,  come 
6  noto.  si  sono  in  appresso  diminuite  le  opere  e  ridotte  a  sole  tre 
per  settimana; 2a)  ma  V  orgasrno  in  cui  era  entrato  il  popolo,  non  lo 
ha  fatto  essere  contento  di  tal  modificazione,  e  trapassando  ogni 
limite,  ha  preteso  di  essere  affrancato  aflFatto.  questa  cieca  mania  ha 
cagionati  nuovi  fermenti  di  scontentezza.  adesso  pajono  Tun  per 
l'altro  sufficientemente  quieti,  ma  ci6  devesi  principalmente  attribuire 
alia  presenza  e  vigilanza  di  40  mila  soldati,  che  sono  fissamente 
quartierati  e  sparsi  in  ogni  luogo  della  Boemia. 


")  Aehnlich  P.  Suchanek  in  der  oben  cit.  Relation. 
M)  Robotpatent  fur  das  Konigreich  Bohmen  von  dem  13.  Tage  des  Monats 
August  1775. 


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Ein  Bericht  des  Nuntius  Josef  Garampi.  7 

5.  Una  tale  fermentazione  di  popoli  ha  fatto  scuoprire  buon 
numero  di  se  dicenti  Ussiti,  e  la  stessa  fermentazione  ha  cagionato, 
che  non  siensi  adottati  mezzi  piii  efficaci  per  farli  ravvedere.  erano 
questi  nelle  montagne  prossime  alia  Sassonia  e  alia  Slesia,  nelle 
quali  il  frequente  commercio  coi  limitrofi  Protestanti  ha  facilmente 
contribuito  o  a  mantenerli  negli  antichi  loro  errori  o  a  sedurli. 
o  sieno  arti  loro  o  sia  lapoca  vigilanza  e  diligenza  de'  parrochi,  la 
sostanza  si  fe,  ch'  erano  fin  or  a  sfuggiti  alia  cognizione  si  del  governo 
civile,  che  dell'  ecclesiastico.  il  zelantissimo  vescovo  defonto  di 
Koenigsgratz  *3)  ne  scoprl  infragranti  (sic)  circa  30,  che  tenevano  qualche 
segreta  conventicola,  e  nelle  case  loro  non  aveano  che  catechismi 
e  libri  eretici  di  recenti  stainpe  di  Berlino.  arrestati  e  interrogati, 
eccetto  uno  che  confesso  il  proprio  errore,  tutti'gli  altri  s'infinsero, 
come  se  mai  vacillato  avessero  nella  religione  cattolica,  n&  si  fossero 
accorti  contenersi  in  detti  libri  dottrine  eretiche.  ma  niuno  ne  con- 
fessava  la  provenienza,  nfc  il  modo  o  il  tempo  in  cui  li  avessero 
acquistati.  il  buon  vescovo  insto  presso  il  governo,  accio  venissero 
puniti.  altro  non  gli  fu  permesso,  che  di  farli  instruire  con  caritA. 
l'instruzione  pero  non  dur6  molto;  giacchfc  tutti  sapevano  sostanzial- 
mente  i  nostri  dogmi,  vi  si  protestavano  attaccati;  anzi  nella  loro 
condotta  anteriore  nulla  aveano  mai  fatto  travedere  di  contrario, 
frequentando  le  chiese  e  ricevendo  i  sagramenti.  cio  non  ostante  e  il 
corpo  del  delitto  e  la  confessione  di  uno  di  essi  e  altri  indizj  face- 
vano  ben  congetturare,  che  doppio  e  falso  fosse  l'animo  loro.  nondi- 
meno  venne  dal  governo  ordine  di  lasciarli  in  liberta  e  impuniti. 
persona  informatissima  del  governo  ecclesiastico  di  quella  diocesi 
mi  assicura  che  moltissimi  sono  i  tinti  di  tal  pece  in  quella  diocesi ; 
ma  che  mostrandosi  nell'  esterno  Cattolici  e  impedendosi  dal  governo 
il  pieno  esercizio  della  giurisdizione  e  vigilanza  vescovile  su  di  essi 
restano  tranquilli  e  costanti  nei  loro  errori.  il  governo  ha  dichiarato 
non  doversi  agire  con  essi  che  per  vie  dolci  d'instruzione  e  d'insi- 
nuazione. 

6.  Si  agisce  con  questa  tolleranza,  perchfe  si  teme,  che  per 
motivo  di  religione  non  emigrino  da  quelle  contrade. 24)  in  iatti  qualche 
emigrazione  h  seguita  in  Slesia,  dove  il  sovrano  gli  ha  fatti  benigna- 


*s)  Johann  Andreas  Kayser,  gest.  5.  Mai  1776.  Er  hatte  am  15.  October 
1775  toii  seinem  Bistum  Besitz  ergriflen.  Ueber  das  hier  Gesagte  1st  vor  allem 
seine  oben  cit.  Relation  fiber  die  Diocese  Koniggr&tz  zu  vergleichen. 

24)  Vgl.  Bericbt  des  Administrators  Tarnffi  vom  6.  April  1776,  Nunr.  di 
Gerniania  427-428,  nnd  Arneth  A.,  Oeschichte  Maria  Theresia's  X,  61,  Wien  1879. 


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8  VI.  J.  Ph.  Deugel: 

mente  ricevere,  assegnar  loro  terre  da  coltivare  ed  esentare  per 
certo  numero  di  anni  da  varie  gravezze.  *5)  raa  non  per  questo 
Temigrazioni  sono  state  considerabili.  credesi  in  Slesia  di  averne 
acquistati  circa  due  mila;  ma  i  Boeini  piii  iotesi  del  l>ro  interno 
mi  assicurano  esserne  molto  minore  il  numero:  giacchfc,  dicono  essi, 
vi  vuol  bene  un  vero  fanatismo  di  religione  per  stabilirsi  negli  stati 
Prussiani,  piuttosto  che  rimanere  altrove.  per  altro  conviene  rendere 
giustizia  al  sovrano  di  Prussia,  che  in  tutti  i  suoi  dominj  la  condi- 
ziono  dei  contadini  e  quell  a  che  viene  privilegiata  sopra  d'ogni 
altra  e  per  cui  si  hanno  i  maggiori  riguardi  di  discrezione. 2fl) 

7.  II  male  pero  si  e,  che  gli  accennati  principj  di  toleranza 
non  sono  ristretti  ai  soli  Ussiti.  nell'  anno  scorso  con  vert  issi  una 
Giudea,  la  quale  poco  dopo  indusse  due  suoi  fratelli  di  15  e  16  anni, 
orfani  di  padre,  a  fare  lo  stesso,  e  questi  presentaronsi  spontanea- 
mente  alia  curia  ecclesiastica.  furono  ricoverati  in  un  convento  ed 
esattamente  instruiti.  ma  frattanto  la  madie  perfida  venne  da  Olmiitz 
a  richiamarli.  gran  dibattimento  fu  fra  la  curia  sudetta  e  il  governo 
temporale  per  la  restituzione  dei  fanciulli,  malgrado  una  prammatica 
della  imperatrice  regina,  che  lascia  in  liberta  i  figli  dei  Giudei  per 
abbracciare  invitis  parentibus  il  cristianesimo,  purche  sieno  in  eta 
di  ragione.  fu  infine  concordato,  che  potesse  la  madro  parlaro  in 
luogo  terzo  ai  figli  per  esplorare  la  loro  volonta,  ma  in  presenza 
di  commissarj  di  amend  ue  le  podestfc  e  sine  ejtdatu  et  minis,  ella 
non  acconsenti  a  questa  condizione  e  il  governo  accordo,  cho  potesso 
farlo  anche  cum  ejtdatu,  purche  in  preseuza  de'  commissarj,  i  quali 
fossero  meri  testimonj  e  al  piii  non  potessero  fare,  che  dolci  insinua- 
zioni.  tutta  la  citta  era  in  attenzione  dell'  evento  e  in  varie  chiese 
fecesi  in  quel  giorno  esposizione  del  S.  S.  sagramento  con  pubbliche 
preghiere.  la  grazia  divina  pero  assists  fortemente  i  fanciulli  si,  che 
non  lasciaronsi  sedurre,  ne  dalle  patetiche  insinuazioni,  nfc  dai  pianti 
e  urli  disperati  della  madre.  la  pieta  poi  dell'  imperatrice  regina, 
informata  del  caso,  non  ha  permesso  che  rimanessero  senza  provve- 
dimento  e  in  questi  giorni  gli  ha  fatti  venire  in  Vienna  e  collocare 
in  un  conservatory  di  educazione. 

8.  L'  archidiocesi  di  Praga  h  vastissima  e  comprende  circa  900 
parrochie.   le  altre   due  diocesi  di  Lietzmeritz  e  Koenigsgratz  circa 


*5)  Vgl.  Ortinhagen  C,  Schlesien  unter  Friedrich  dem  Grossen  II,  5*7. 
Breslau  1892. 

*•)  Vgl.  hiezu  oben  cit.  Beachreibung  der  Reise  durch  Schlesien  und 
Sachsen. 


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Ein  Bericht  des  Nuntius  JoBef  Garampi.  9 

120  per  ciascuna.  l'imperatrice  regiaa  vorrebbe  dividere  la  prima, 
come  anche  quella  di  Olmiitz,  e  costituire  due  nuovi  vescovadi;  ma 
monsignor  arcivescovo a7)  vi  repugna  e  sfugge  percio  di  venire  a 
Vieuna,  dove  la  Maesta  presente  de'  sovrani  potrebbe  indurlo  a  quello, 
a  che  egli  fortemeute  repugna.  repugna  eziandio  invincibilmente 
a  costituirsi  un  coadjutore,  nel  qual  ufticio  era  gia  tempo  intenzione 
di  S.  M.  di  assegnargli  monsignore  Herczan. ")  la  sua  mensa  e  assai 
ricca,  coinputandosi  sopra  80  mila  fiorini  di  rendita  ogni  anno,  aveva 
ed  avrebbe  la  smania  di  esser  cardinale.  **)  ma  le  due  cosi  dette 
nomine  della  corte  sono  gia  promesse,  cioe  al  primate  di  Ungheria  so) 
e  airarcivescovo  di  Malines. 3I) 

9.  Vantasi  V  arcivescovo  di  Praga  della  prerogativa  di  primate 
e  legato  nato  in  Boemia  e  nei  vescovadi  di  Ratisbona,  Bamberga, 
Misnia  (estinto)  e  OlmUtz  per  concessione  di  papa  Urbano  V. 82)  non 
so  per  altro,   s'egli  ne  sia  stato  per  Taddietro  in  possesso,  ma  certo 

at)  Anton  Peter  Graf  Przichowaky  von  Przichowitz  (1763—1793). 

")  Der  sp&tere  Cardinal  Franz  Graf  Hrzan. 

")  Ueber  ibn  spricht  aich  Garampi  in  einem  anderen  Berichte,  vom 
8.  Juli  1776  (Nnnz.  di  Germania  423),  folgendermassen  aus:  1'arcivescoTO  di 
Praga  non  ha  ne  dottrina  ne  somma  attenzione  al  governo  spirituale.  e  pieno 
di  fasto  e  fa  acquisti  per  i  suoi  congiunti,  motivo  per  cni  e  decadato  molto  dalla 
grazia  della  sovrana.  —  Noch  ungQnstiger  lautet  das  Urteil  des  Abbate  Taruffi, 
welcher,  verstimmt  ttber  die  Art  nnd  Weise,  wie  Graf  von  Przichowsky,  als  er 
1775  mit  dem  Administrator  in  Wien  zusammenkam,  den  an  ihn  gerichteten  Fragen 
Qber  die  Bauembewegnng  „  sot  to  varj  pretesti-  auswich,  nach  Rom  bericbtet:  Parci- 
TescoTO,  che  senza  dubbio  sara  pienamente  inform ato  di  tutte  quelle  vicende  ed 
ha  testa  ed  esperienza,  che  basta  a  calcolarne  i  rapporti  di  ogni  gen  ere,  non  e 
penonaggio,  sn  cni  si  possa  far  capitale :  vana  gloria,  ambizione,  interease,  cupa 
e  sotteranea  politica  mondana,  ecco  i  ?eri  ingredieoti  del  suo  carattere.  ne  manca 
chi  gli  attribuisca  la  primaria  colpa  della  acontentezza  di  qnei  rustici,  che  ha 
poi  scoppiato  con  tanto  fracasso  e  ro?ina  della  Boemia.  comunque  aia  di  questo, 
a  me  sembra  di  non  poter  dnbitare  che  secretamente  d'accordo  col  suo  defonto 
cugino  conte  Rodolfo  di  Codeck,  gia  cancelliere  di  quel  regno,  soggetto  tinto  di 
finiasima  ipocrisia,  Podierno  arcirescovo  di  Praga  abbia  tenuto  pratica  per  usnr- 
parai  i  aolenni  ed  inconcuasi  pontificj  diritti  sugli  annai  assegnamenti  delle  rendite 
delle  casse  ecclesiaatiche  di  Boemia,  tutto  cio  sotto  preteato  di  virtuoso  zelo 
e  coir  apparente  motivo  di  preservare  Peredita  della  cbiesa  dal  diritto  dispotismo 
dei  laid.  Bericht  Torn  27.  April  1776,  Nunz.  di  Germania  427—428.  —  Vgl.  hiezu 
die  Aeusserungen  Josef  II.  in  seinem  Berichte  fiber  die  bohmische  Reise  i.  J. 
1771  bei  Arneth  a.  a.  0.  X,  52. 

*)  Josef  Graf  ron  Batthyani,  Erzbischof  ?on  Gran,  seit  1778  Cardinal. 

91)  Johann  Heinrich  Graf  von  Frankenberg,  Erzbischof  vou  Mecheln,  seit 
1778  Cardinal. 

")  Bnlle  vom  28.  Mai  1366. 


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10  VI.  J-  Pk  Dengel: 

si  e,  che  nft  Bamberga,  n&  Ratisbona,  nfc  Olmtttz  Taminettono.  non 
ho  potuto  ben  sapere,  se  i  vescovi  di  Lietzmeritz  e  Koenigsgratz, 
che  hanno  Y  arcivescovo  per  metropolitano,  lo  risguardino  anclie 
come  primate  per  le  terze  instanze.  se  per  esse  siasi  talvolta  ricorso 
alia  nuuziatura,  questo  fc  quello  che  non  ho  potuto  finora  rilevare 
n6  dalla  tradizione  dei  nostri  ministri,  nfc  dagli  atti  della  cancelleria. 

10.  II  clero  secolare  6  numeroso,    ma  di  mediocre  dottrina.  3a) 

11.  II  regolare  6  parimenti  numeroso,  ma  fuori  dei  Mendicanti, 
dei  Scolopj,  dei  Cisterciensi  e  dei  Premonstrateusi,  gli  altri  non  sono 
punto  esenti  e  gli  esenti,  siccome  formano  provincie  separate  dair 
Austria,  stanno  lungi  dalla  vista  dei  nunzj,  e  sempre  veglia  su  di 
loro  la  ferula,  non  solo  degli  ordinarj  dei  luoghi,  ma  anche  del  go- 
verno  temporale;  cosi  hanno  di  fatto  perduto  molto  delle  loro  esenzioni. 

12.  Le  chiese  sono  molte,  specialmente  in  Praga,  e  per  Y  ordi- 
nario  magnifiche,  e  il  culto  di  Dio  vi  si  esercita  con  molto  decoro. 
pochi  regni  ho  veduti,  ne'  quali  sieno  si  grandi  e  niagnifici  i  monu- 
menti  dell*  antica  pieta  dei  fedeli,  quanto  nella  Boemia. 

13.  Rimane  tuttavia  il  popolo  assai  pio  e  divoto  e  inoltre  rive- 
rente  verso  la  S.  sede.  lo  stesso  succede  anche  in  tutti  questi  stati 
ereditarj,  benchfc  i  respettivi  governi  temporali  facciano  ogni  sforzo 
per  Himinuirne  l'idea.  i  governi  non  fan  conto  dell'  autori'a  pontificia, 
che  nelle  cose  odiose,  come  lo  fc  stato  nella  riduzione  delle  feste 
e  nella  estinzione  dei  Gesuiti.  grande  mormorazione  ha  eccitato  la 
conversione  della  casa  Professa  e  del  collegio  di  S.  Niccolo  di  Praga 
in  caserme,  siccome  lo  stesso  si  ft  fatto  qui  in  Vienna  della  casa 
Professa  e  altrove.  per  altro  non  s'intermette  punto  nelle  chiese  deir 
estinto  instituto  il  culto  divino  nel  miglior  modo  "che  fc  possibile, 
essendo  ci6  a  cuore  della  sovrana. 

14.  L'edificio  della  universita  che  godevauo  i  Gesuiti  in  Praga, 
dove  dimoravano  circa  200  indhidui,  6  il  pid  magnifico  e  vasto  che 
io  abbia  veduto  in  altre  parti  d'  Europa  a  tal  uso.  6  ora  diviso  in 
due  parti,  Tuna  per  le  scuole  pubbliche,  Taltra  per  il  seminario 
vescovile,  giacchfc  anche  Tantico  seminario,  parimenti  assai  ampio 
e  magnifico,  6  stato  convertito  in  caserme. 

15.  Le  rendite  della  estinta  coinpagnia  non  sono  riescite  di 
quella  portata  che  prima  si  credevano: 34)  ond'  6  che  la  camera  regia 
deve  improntare  del  proprio  per  supplire  alle  pensioni  alimentarie 
dogl*   individui  superstiti  e  al  necessario   culto   delle  chiese.    nuova 

33j  Vgl.  Bericht  Josef  II.  bei  Arneth  a.  a.  0.  X,  62. 
M)  Vgl.  Arnetb  a.  ».  0.  IX,  106. 


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Ein  Bericht  des  Nuntius  Josef  Garampi.  11 

detrazione  al  prodotto  fanno  le  spese  dell1  amministrazione,  che  se 
ne  tiene  dai  secolari.  per  risparmiare  tali  spese  si  vuole  ora  vendere 
i  fondi,  ma  la  scarsezza  del  danaro  fa,  che  appena  se  ne  trovi  la 
meta  del  prezzo,  che  dovrebbero  valere.  cio  non  ostante  il  partito 
&  preso  di  alieuarli. 

16.  Grande  6  la  paura  dei  regolari  di  poter  perdere  raininini- 
strazione  e  il  possesso  dei  loro  beni.  ve  n'  6  stato  in  vero  il  progetto 
e  si  e  esaminato  nel  governo. 35)  ma  non  puo  ridursi  a  esecuzione 
per  mancanza  dei  compratori  dei  loro  beni.  ne  interpellai  alcuno 
del  governo  medesimo,  che  mi  assicuro  esserne  gia  cessato  il  discorso 
e  poter  noi  essere  per  ora  bastantemente  sicuri  dal  pericolo.  resta 
pero  ferma  la  vendita  dei  fondi  parrochiali,  dei  quali  parlo  nella 
mia  cifra  degli  8.  luglio  §  6. 3b) 

17.  Nulla  dico  della  cassa  del  sale,  dei  di  cui  proventi  si  6 
voluto  dalla  corte  togliere  V  amministrazione,  che  per  solenne  con- 
cordato  3?)  ne  competeva  liberamente  alia  sacra  congregazione  di  Pro- 
paganda, ora  non  gli  si  conserva  che  un'  ombra  di  autorita, 38)  ma 
ogni  modo  di  beneficare  or  1'  una  or  V  altra  chiesa  o  convento 
6  quasi  totalmente  rescisso;  e  quindi  cessa  all'  uno  e  all'  altro  clero 
T  occasione  di  ricorrere  alia  S.  sede  e  di  sperarne  ajuto. 

18.  Prima  di  finire  questa  mia  estemporanea  relazione  della 
Boemia  accennero  a  V.  E.  un'  opera  pia  della  nostra  nazione,  che 
tuttavia  fiorisce  in  Praga. 38)  avea  essa  una  capella  per  gli  esercizj 
di  divozione,  che  poi  fu  ampliata  nell'  anno  1569,  benedicendo  la 
prima  pietra  monsignor  Alfonso  Visconti  nunzio  apostolico  presso 
T  imperatore  Ridolfo  II. 40)  dipoi  crescendo  lo  zelo  degl'  Italiani,  se 
ne  forrao  uno  spedale 41)    per  infermi,   veccbj   ed   esposti,   il  quale 

3D)  Vgl.  Wolf-Zwiedineck,  Oesterreich  nnt«  r  Maria  Theresia,  Josef  II.  und 
Leopold  IL,  p.  141.  (Allg.  Geschichte  io  Einzeldarstellungen,  hcrausg.  von  Oncken 
W.,  Berlin  1884.) 

M)  Nunz.  di  Germania  423.  Garampi  bemerkt  hiezu:  nel  passar  che  feci 
dalla  Boemia,  ricevei  i?i  di  un  tale  stabilimeuto  la  prima  notizia.  sento  ora  non 
essersi  promulgato  per  la  prima  volta,  ma  aver  preceduto  in  altri  tempi  altri 
due  ordini  simili,  che  pero  all'  industria  de'  vescovi  era  riuscito  di  lasciar  vuoti 
di  esecuzione.  si  lusingano  che  lo  stesso  succedera  auohe  adesso;  ma  non  vorrei 
che  una  tale  lusinga  li  addormentasse.  ne  ho  parlato  loro  e   in   Boemia  e  qui. 

37)  Contractus  salis  vom  5.  Marz  1633. 

*9)  Nach  der  Verfugung  vom  Jahre  1770.  Vgl.  Arneth  a.  a.  0.  IX,  79  ff. 

S9)  Die  italienische  Congregation  (Confraternitat). 

i0)  Er  war  Nuntius  von  1689-1591. 

")  Im  Jahre  1602.  Das  walsche  Spital  und  die  Congregation  wurden  1789 
von  Josef  II.  aufgehoben.    Letztere  trat  1804  wieder  zusammen  uud  erwarb  lm 


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12  VI.  J.  Ph.  Dengel:  Ein  Bericht  des  Nuntius  Josef  Garampi. 

tuttavia  sussiste.  vi  si  inantengono,  parte  con  fondi  stabili  e  parte 
con  pie  limosine,  circa  500  persone.  le  rendite  del  luogo  pio  non 
sono  che  di  circa  10  mila  fiorini  e  la  spesa  passa  ogni  anno 
i  18  mila.  degli  esposti  sogliono  venirne  circa  200  Tanno.  ma  d'ora 
innanzi  si  aumenteranno:  giacchfc  sussistendo  gia  altra  non  dissimile 
opera  pia  governata  dai  Boemi,  questa  si  6  per  poca  cura  assai 
deteriorata,  sicchfc  la  corte  l'ha  ora  soppressa  e  ne  ha  rinfusi  tutti 
i  pesi  sulla  confraternita  Italiaoa,  e  questa  gli  ha  accettati  nella 
lusinga  di  poter  avere  per  ajuto  di  costa  qualche  fondo  stabile  deir 
estinta  compagnia  di  Gesii.  il  motivo  per  cui  sussiste  V  opera  pia 
presso  gl*  Italiaui  6,  perch&  i  nostri  sonosi  fatto  sempre  pregio  di 
amministrarla  con  gran  carita  e  senza  interesse  veruno,  sicchft  niente 
delle  rendite  o  limosine  destinate  per  V  uso  dei  poveri  deriva  in 
utilita  degli  amministratori.  non  &  questo  il  costume  de'  Boemi 
o  Tedeschi,  i  quali  per  Tordiuario  non  si  caricano  di  simili  ammi- 
nistrazioni  senza  esigerne  provvisione  ed  emolumenti.  questo  adunque 
6  il  motivo,  per  cui  si  lascia,  seDza  gelosia  o  invidia,  la  cura  e  il 
governo  delT  accennata  opera  pia  ai  nostri  nazionali.  io  visitai  tutta 
la  casa,  ne  ho  collaudati  i  regolamenti,  ed  ho  eccitati  quei  buoni 
mercanti  e  artisti  a  continuare  collo  stesso  impegno  di  zelo,  anche 
per  onore  della  nostra  nazione,  di  esercitare  le  consuete  opere  di 
carita. 


J  ah  re  1830  das  alte  Spital  mit  den  dazugehdrigen  Gebauden  zuruck.  GQtige 
Mitteilung  von  Dr.  A.  Novacek.  —  Ueber  die  bevorstehende  Aufhebung  berichtet 
Johann  Christoph  Pannich,  Kaplan  des  w&lschen  Spitals,  schmerzerfiilltan  Garampi: 
ego  doleo,  tot  a  Praga  et  optimus  quisque  dolet  dc  praestantissimo  illo  omnium, 
hospitali  Italico,  qnod  quasi  indulgentissima  mater  millenos  hucusqne  fovit,  or- 
phanoB  et  miseros  aluit  et  nudos  cooperuit.  Italici  domini  administrarunt  ex 
pietate  et  carita te  gratis,  a  60  f.,  quibuscum  iuceperunt,  possestionem  ad  quin 
quies  centena  millia  evexerunt.  quis  nunc  ex  mera  caritate  gratis  administrabit, 
quis  tanta  fide  tuebitur  opes  pauperum?  quis  nunc  istis  miseris  orphanis  pro- 
spiciet?  quis  eorum  curam  geret  tarn  paternam?  quis  aegrotantes  suscipiet  aut 
de  medicina  pro  ?i  debit,  sicut  hucusque  factum  est,  quis  ipsis  education  em  hu- 
manam  nedum  catholicam  dabit,  cum  multi  forte  ad  istos  Hussitas  rusticos  ad 
pascenda  pecora  elocabuntur  et  tali  modo  adhuc  periculum  animae  incurrent? 
paucis  —  omnes  et  omnia  ubique  ingemiscunt.  senes  trementes  baculis  suis  innixi 
hue  et  illuc  vacillant,  tristia  suspiria  alto  pectore  promentes  novas  sibi  man- 
siones  per  urbem  quaerunt.  haec  est  tristissima  ilia  facies,  quam  induit  nostra 
Bohemia,  abas  ceu  panidisus  Dei,  rore  coeli  benedicta.  Schreiben  vom  29.  April 
1787  (Pragae,  in  seminario  S.  Petri).  Vgl.  ausserdem  das  Schreiben  vom  3.  October 
1787,  beide  im  vatic.  Archiv,  Lettere  dirette  da  distinte  persone  della  Germania 
al  cardinal  Giuseppe  Garampi,  Fasc.  13. 


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VII. 

Uber  neuere  Bibliographie  der  Inkunabeln,  besonders 

der  bOhmischen. 

Yon  Dr.  Isidor  Zahradnfk,  Bibliothekar. 
(Vorgelegt  am  5.  Mai  1902). 


Es  ist  anzunehmen,  dass  die  Bibliographie  der  Inkunabeln  nun- 
mehr  ihren  Hohepunkt  erreicht  hat.  Bis  jetzt  war  das  „Repertorium 
bibliographicum"  von  Hain  (1826 — 3*0  eine  bewahrte  Grundlage  filr 
die  Biicherforschung,  denn  in  diesem  Werke  sind  mit  wahrem  Ameisen- 
fleiss  16299  Wiegendrucke  katalogisiert.  Doch  ist  auch  dieses  vortreff- 
liche  Werk  nicht  ganz  fehlerfrei,  und  es  ist  notwendig,  Hain  auch 
dort  zu  kontrolieren,  wo  er  durch  ein  Sternchen  bei  der  Nummer 
angedeutet  hat,  dass  er  das  Buch  selbst  gesehen  habe.  Aber  trotzdem  ist 
Hain's  Werk  eine  so  achtungswerte,  gediegene  Arbeit,  dass  es  auch 
fernerhin  die  Grundlage  sein  und  bleiben  wird,  auf  welche  der  moderne 
Bibliograph  seine  Forschungen  basieren  muss.  Es  ist  zur  allgemeinen 
Gewohnheitsregel  geworden,  die  Numuiern,  welche  von  Hain  mit  einem 
Sternchen  bezeichnet  sind,  einfach  im  Titel,  mit  der  betreffenden 
Literatur  anzuftihren  (doch  ist  dies  nicht  unumgiinglich  notwendig, 
da  die  von  Hain  angegebene  Nummer  genligt);  jene  Nummern  aber, 
von  denen  Hain  bios  Bericht  erhalten  und  die  in  seinem  Repertorium 
ohne  Sternchen  angefuhrt  erscheinen,  wie  auch  jene,  welche  dort 
uberhaupt  nicht  zu  finden  sind,  pflegt  man  nach  Hain's  Art  zu  be- 
schreiben. 

Sitzb.  d.  k6n.  bohm   Ges.  d.  Wiss.,  Phll.-hist.  Classe  \W>.  1 


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2  VII.  I.  Zahradnfk: 

Auf  dieser  Grundlage  ist  nun  in  neuerer  Zeit  eine  ganze  Reihe 
von  Inkunabel-Spezial-Katalogen  erschienen,  von  denen  besonders 
ehrenvolle  Erwahnung  verdienen: 

M.  Pellechet:  Catalogue  des  Incunables  des  Bibliothfcques  pabliqaes 
de  Versailles.  Paris  1889. 

—  Catalogue  des  Iocunables  des  Biblioth&ques  publiques  de  Lyon. 
Lyon  1893. 

Campbell,  Annates  de  la  Typographic  Neerlandaise  an  XV0.  siecle. 
La  Haye,  1874. 

Holtrop,  J.  6.  Catalogus  librorum  saeculo  XV0  impressorum,  quot- 
quot  in  Bibliotbeca  Regia  Hagana  asservantur.  Hagae  Comitum  1856. 

Hellebrant  Arpadus.  Catalogus  librorum  saeculo  XV0  impressorum, 
quotquot  in  Bibliotbeca  academiae  litterarum  Hungaricae  asservantur. 
Budapestini  1886. 

Bodemann,  E.  Xylographische  and  typograpbische  Incunabeln  der 
konigl.  offentlichen  Bibliotbek  zu  Hannover.  Hannover  1866. 

Voulli&me  E.  Die  Inkunabeln  der  koniglichen  Universit&ts-Bibliothek 
zu  Bonn.  Leipzig,  Otto  Harrassowitz,  1894. 

Scbachinger,  Dr.  Rud.  Die  Wiegendrucke  der  Stiftsbibliotbek  in 
Melk.   Melk  1901. 

Aus  GrQnden,  welche  fiir  diese  Arbeit  bestimmend  waren,  moge 
hier  noch  folgende  Publication  Platz  fiuden: 

Schubert,  Dr.  Anton.  Die  Wiegendrucke  der  k.  k.  Studienbibliothek 
zu  Olmtttz  vor!501.  (OlmtUz  1901.)  Mit  Untersttltzung  der  „Gcsellschaft 
zur  FOrderung  deutscher  Wissenschaft,  Kunet  und  Literatur  in  B5hmen" 
gedruckt. 

Doch  alle  diese  Kataloge  haben  eine  mehr  oder  weniger  specielle 
Richtung,  denn  sie  bezieben  sich  meist.  auf  einzelne  Bibliotheken 
oder  Territorien.  Diese  Kataloge  sind  soweit  sehr  wertvoll,  als  sie 
uns  vielfach  als  Erganzungen  des  Hain'schen  Werkes  dienen;  bei 
vielen  Nummern  ist  jedoch  diese  Nachlese  nicht  so  durchgreifend 
geschehen,  als   man  im  Interesse  der  Bibliograpbie  wQnschen  wurde. 

In  neuester  Zeit  haben  diesen  Mangeln  zwei  bedeutende  englische 
Facbwerke  zieinlich  abgeholfen.  In  erster  Reihe  ist  dies  das  Werk 
des  Professors  der  Rechte  und  PrSsidenten  der  Bibliographischen 
GeselUchaft,  W.  A.  Coppinger.  Es  tragt  den  Titel: 

Supplement  to  Hain's  Repertorium  Bibliographicum  or  collections 
towards  a  new  edition  of  that  work.  In  two  parts. 

Der  erste  Theil  ist  in  London  bei  Henry  Sotheran  and  Co."  1895 
erschienen  und  enthalt  an  7000  Korrekturen  des  Hain'schen  Reper- 
toriuin's.    Coppinger    korrigiert   die   Hain'schen   Nummern    nach  der 


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Uber  neuere  Bibliographic  der  Inkunabeln,  besonders  der  bohmischen.      3 

Reihenfolge,  hauptsachlich  die  Anzahl  dor  Blatter  und  das  Register, 
uud  fugt  noch  die  betreffeude  Literatur  bei,  welche  bei  ihm  so  reich- 
haltig  ist,  wie  in  keiuem  andern  ahnlichen  Werke  (100  verschiedene 
bibliographische  Werke,  die  Inkunabeln  betreffend.)  Hain  hat  selbst- 
verstandlich  nicht  alio  Inkunabeln  beschrieben;  es  blicb  deshalb 
anderen  vorbehalten,  sein  Repertoriuin  zu  vervollstandigen.  Dieser 
Arbeit,  die  nur  ein  Fachmann  gebiihrend  zu  wiirdigen  weiss,  unterzog 
sich  Coppinger  und  setzte  seine  Forschungen  auf  diesem  Gebiete  rait 
ehernem  Fleisse  fort.  Ira  Jahre  1898  erschieu  der  zweite  Teil  seines 
Supplementes  der  Inkunabeln  in  dein  obeu  genannten  Verlage.  Die 
Zahl  der  hier  neu  katalogisierten  Wiegendrucke,  die  bei  Hain  nicht 
zu  finden  sind,  betr&gt  4571.  Das  Erscheinen  des  dritten  Teiles  ist 
in  nachster  Zeit  zu  erwarten. 

Neben  diesem  Werke  bietet  uns  England  noch  eine  zweite  (iber- 
aus  wertvolle  Fachschrift.   Ihr  Titel  lautet: 

An  index  to  the  early  printed  books  in  the  British  Museum:  from 
the  invention  of  printing  to  the  year  MD.  with  notes  of  those  in  the 
Bodleian  library.  By  Robert  Proctor.  London :  Kegan  Paul,  Trench,  Trttbner 
and  Company.  M.D.CCCXCVIII. 

Proctor  bietet  hier  eine  Arbeit  von  ungewohnlicher  kultureller 
Bedeutung.  Er  bestimmt  die  Druckereien,  stellt  fest,  wie  viele  Typen- 
Sorten  diese  oder  jeue  Druckerei  hatte,  und  stellt  danach  die  Her- 
kunft  der  einzelnen  Wiegendrucke  fest,  auch  derjenigen,  welche  den 
Namen  des  Druckortes  und  ihres  Druckers  nicht  aufweisen.  Dort,  wo 
die  Namen  nicht  angegeben  werden  konnten,  wahlt  er  ein  charakteris- 
tisches  Werk  der  ihm  unbekannten  Druckerei  aus,  und  verweist  dann 
dorthin  alle  die  Wiegendrucke,  welche  dieselben  Merkmale  tragen. 
So  z.  B.  konstatiert  er  bei  dem  bekannten  Koberger  25  verschiedene 
Typen-Sorten  und  ftthrt  dessen  Werke  der  Reihe  nach  an,  wie 
sie  im  Laufe  der  Zeit  erschieneu  sind.  An  einer  anderen  Stelle 
fixiert  er  wieder  einen  bestimmten  Druck,  z.  B.  Printer  of  42 
line  Bible  (Mainz,  der  Drucker  der  zweiundvierzigzeiligeu  Bibel  — 
Hain  *3031),  bei  dem  er  zweierlei  Typen  feststellt  und  wohin  er 
auch  die  Hain'sche  Nr.  6327?  und  zwei  andere,  Hain  unbekannte 
Drucke  verweist.  Er  arbeitet  in  chronologischer  Reihenfolge  und 
katalogisieit  auf  diese  Weise  9890  Wiegendrucke.  Er  beginnt  mit 
Deutschland  und  zwar  mit  Mainz  (1454),  worauf  51  andere  Stadte 
folgen;  dann  gibt  er  in  aufsteigender  Zeitrechnung  an,  wound  wann 

1* 


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4  VII.  I.  Zahradnfk: 

sicb  eine  Druckerei  ansassig  machte,  bis  er  bei  dem  1 6.  Staate  —  in 
Monte  Negro  —  anlangt,  wo  er  mit  dem  Drucker  „Macarioto  endet 
1493  —  Jan.  1494  OktSekhos,  slavon.  F°.  (1st  nicht  bei  Hain  zu 
finden).  Nach  dem  Verzeichnis  der  Wiegendrucke  folgen  die  Namen 
der  Druckereien  und  der  Herausgeber,  dann  das  Register  der  Hainschen 
Autoren,  we  iter  das  Verzeichnis  der  niederlandischen  Inkunabeln 
(Campbell's  Annalen  sammt  Erganzungen),  dann  solche  Inkunabeln, 
welcbe  Hain  nicht  anfllhrt,  und  schliesslicb  das  Verzeichnis  der  eng- 
lischen  Wiegendrucke. 

Diese  so  bedeutenden  englischen  Fachschriften  bedeuten  meiner 
Ansicht  nach  den  Kulminationspunkt  der  Forschung  auf  diesem  Gebiete. 
Ich  will  damit  nicht  sagen,  dass  hier  alles  bis  zur  vollstandigen  Er- 
schopfung  dieses  so  hochinteressanten  Stoffes  enthalten  sei;  im  Gegen- 
teile,  es  bleibt  noch  manches  zu  erganzen,  den  a  viele  Wiegendrucke 
bleiben  noch  ihrer  Provenienz  nach  zu  bestimmen.  Die  dberwiegende 
Mehrzahl  unserer  Inkunabeln  ist  aber  bereits  yon  den  vier  bedeutendsten 
Bibliographen  Hain-Panzer-Coppinger-Proctor  classificiert,  und  auf 
dieser  festen,  sicheren  Grundlage  kann  die  Forschung  von  den  Be- 
rufenen  ohne  allzu  grosse  Miihe  weiter  gefiihit  und  hauptsachlich 
erganzt  werden. 

Wir,  im  Konigreiche  Bbhmen,  konnen  uns  leider  nicht  eines  allzu 
grossen  Reichtums  an  Wiegendrucken  rtihmen.  Ich  schatze  die  Zahl  der- 
selben  bis  zum  Jahre  1500  incl.  auf  48,  die  lateinischen,  die  Winter- 
berger,  Briinner  und  Olmtitzer  miteingerechnet:  es  ist  an  der  Zeit,  die- 
selben  summarisch  und  wissenschaftlich  zu  beschreiben.  HiefQr  sprechen 
die  wichtigsten  Grtinde.  Es  muss  genau  festgestellt  werden,  was  wir  an 
Wiegendrucken  besitzen,  damit  unmoglich  gemacht  werde,  dass  Leute, 
welche  gegen  uns  eingenommen  sind,  sich  in  einer  der  Wahrheit  wenig 
entsprechendenWeisetiberdiesenPunkt  verbreiten  und  uns  in  den  Augen 
der  tibrigen  Welt  herabsetzen  konneu.  Es  ist  meine  unmassgebliche 
Ansicht,  dass  der  Forscher,  der  sich  dem  Dienste  der  Wissenschaft 
widmet,  verpflichtet  sei,  sich  auf  diesem  neutralen  Boden  auch  neutral 
zu  verhalten.  Mit  Bedauern  miissen  die  Manner  der  Wissenschaft  auf 
denjenigen  herabsehen,  der  es  wagt,  auf  Kosten  der  Wahrheit  Partei- 
hass  und  Nationalhader  auf  dieses  Gebiet  herilberzuzerren. 

Ich  weise  hier  auf  Dr.  Ant.  Schubert,  ehemaligen  Beamten  der 
k.  k.  Universitatsbibliothek  in  Prag  und  der  k.  k.  Studienbibliothek 
in  Olmiitz.  Derselbe  zeigte  seine  Voreingenommenheit  offen  in  seiner 
Abhandlung:  nDie  beiden  altesten  vollstandigen  Biblia  bohemica 
Inkunabeln  Bohmens   und  Mahrens   vor  1501",  die  er  im  Leipziger 


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tJber  neuere  Bibliographie  der  Inkunabeln,  beeonders  der  bohmischen.      5 

Centralblatte  fur  Bibliothekswesen  in  den  Jahren  1897  und  1899 
veroffentlichte.  Schuberts  Arbeiten  auf  dein  Felde  der  bohmischen 
Inkunabeln  fordern  geradezu  eine  Berichtigung. 

Icb  hatte  mir  vorgenommen,  meine  Aufmerksamkeit  einzig  und 
allein  den  bohmischen  Inkunabeln  zu  widmen ;  aber  es  ist  mir  unmoglich, 
ganz  von  der  Person  des  Dr.  Sch.  als  Bibliothekar  abzusehen.  Erst 
dann,  wenn  wir  seine  Tatigkeit  auf  diesem  Gebiete  in  wahres,  un- 
triigliches  Licht  rUcken,  inachen  wir  uns  mit  logischer  Notwendigkeit 
einen  Begriff  von  dem  Werte  seiner  (Ibrigen  Arbeiten.  Der  Name  des 
Dr.  Sch.  wird  in  deutschen  Fachkreisen  mehr,  als  er  verdient,  ge- 
nannt;  fQr  uns  aber  ist  seine  Person  der  verkSrperte  Begriff  der 
offenen  Feiudseligkeit  gegen  alles,  was  bohtnisch  oder  ,tschechischa 
heisst.  Sein  Name  ist  ubrigens  auch  mit  dem  Begriffe  eines  all- 
zukiihoen  ..Forschers"  verkniipft,  der  sich  zudem  nicht  scheut  die 
Frflchte  des  Fleisses  anderer  mit  seiner  Unterschrift  versehen  in  die 
Welt  wandern  zu  lassen.  Wohl  zeugen  seine  Arbeiten  von  einem 
ungewohulichen  Fleisse,  aber  zugleich  auch  von  einer  gewissen  Ober- 
flachlichkeit.  Mein  Urteil  klingt  vielleicht  herb  und  rauh,  aber  es  ist, 
wie  im  Nachstehenden  gezeigt  werden  wird,  gerecht. 

In  erster  Reihe  erweckte  sein  Artikel  „Die  tschechische  Literatur" 
die  Aufmerksamkeit  der  Fachgenossen.  Dieser  erschien  im  Jahre 
1898,  im  Dezemberheft  S.  523  der  „Preussischen  Jahrbticher*  unter 
der  Chiffre  Dr.  Sch.  Zugleich  behauptete  die  ^Bohemia"  am  12.  Dez. 
1898  in  einem  Artikel,  dass  die  ganze  bohmische  Literatur,  von  der 
Erfindung  der  Buchdruckerkunst  an  gerechnet,  ungefahr  15000  Werke 
betrage,  also  dieselbe  Zabl,  die  Dr.  Sch.  in  den  Jahrbtichern  anftthrt. 
Auf  diesen  Ausfall  erwiderte  damals  in  entsprechender  Weise  der  Eustos 
Tadra  in  der  „Politiktt  unter  dem  Titel:  „Die  preuss.  Jahrbttcher 
und  die  tschechische  Literatur".  Der  Herr  Custos  bewies  mitklaren 
Worten,  dass  Dr.  Sch.  kein  anderer  sei,  als  Dr.  Anton  Schubert,  der 
Beamte  der  Prager  Universitatsbibliothek,  und  dass  dieser  seinen  Artikel 
uur  deshalb  geschrieben  habe,  um  den  Wert  der  kulturellen  Tatigkeit 
der  bohmischen  Nation  auf  literarischem  Gebiete  herabzusetzen.  Dr. 
Sch.  benutzte  zu  seinem  Artikel  bios  die  Control-Btlcher  der  Univer- 
sitatsbibliothek und  bewies  damit  deutlich,  dass  ihm,  leider,  die 
Manipulationen  der  Bibliothek  unbekannt  sind;  er  zahlt  schlecht, 
und  ist  in  den  anderen  Abtheilungen,  als  da  sind:  Kalender,  Zeit- 
schriften,  Berichte  der  Mittelschulen  u.  s.  w.,  ganzlich  uubewandert. 
Er  weiss  demnach  nicht,  dass  die  Universitats-Bibliothek  mehr  als 
die  doppelte  Anzahl  bohmischer  Bilcher  besitzt,  denn  es  scheint  ihm 


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6  VII.  I.  Zahradnik: 

nicht  klar  gewordjn  zu  sein,  dass  ausser  den  neuen  Buchern  die 
Fortsetzungen  u.  s.  w.  einen  grossen  Teil  der  Jahresliteratur  bilden. 
Und  dabei  ist  bekannt,  dass  die  Universitats-Bibliothek  beiweitem 
nicht  alle  bohmischen  Bticher  besitzt. 

Diese  empfindliche  Kritik  des  H.  Kustos  Tadra  sagte  da- 
mals  mehr  als  genug.  Das  genUgte  jedoch  nicht,  um  Dr.  Sch.  von 
weiterer  segensreicher  T&tigkeit  abzuhalten.  Nachdem  er  den  Bucher- 
markt  mit  einein  umfangreiehen  Werke  (iber  die  Wiegendrucke  der 
Olmtitzer  Studien -Bibliothek  und  die  Artikel  im  ..Centralblatte", 
zu  deuen  wir  noch  zurtickkehren  werden,  bereichert  hatte,  trat  er 
in  die  Offentlichkeit  als  Editor  historischer  Quellen  in  dem  Werke: 
Urkunden-Regesten  aus  den  ehemaligeu  Archiven  der  von  Kaiser  Joseph 
II.  aufgehobenen  Kloster  Bohmens.  Innsbruck,  Wagner  1901.  Es  gehort 
nicht  in  den  Rahmen  dieser  Arbeit,  sich  mit  dem  Inhalte  dieses  Werkes 
zu  befassen.  Nach  Verdienst  beurteilte  dasselbe  Dr.  Gustav  Friedrich 
in  BCesky  fcasopis  historicky"  1902,  S.  82—84;  Dr.  M.  JeWbek  in 
Ceskd  Revuea  Jahrg.  V.  S.  343—344;  und  besonders  Kustos  Fr.  Tadra 
in  „Casopis  musea  krdlovstvf  fcesk6hoa,  Jahrg.  LXXV.  S.  541 — 549. 
1m  Lichte  dieser  Kritik  sehen  wir  Dr.  Sch.  als  einen  voreinge- 
nommenen,  tendenziosen  Arbeiter,  der  sich  ohne  die  notwendigsten 
Kenntnisse  der  bohmischen  Literatur,  Sprache,  Topographie,  Palao- 
graphie,  Geschichte*)  u.  s.  w.,  an  eine  so  wichtige  und  ernste  Arbeit 
wagt.  Er  schreibt,  ohne  die  Quellen  anzugeben,  aus  freniden  Werken 
mit  verbltiffender  GemOtlichkeit  ab,  und  eignet  sich  somit  gegen  alles 
Recht  fremde  Verdienste  an,  was  ich  auch  von  seiner  Arbeit  uber  die 
Wiegendrucke  beweisen  werde. 

Ich  wusste  nicht,  als  ich  seine  „  Wiegendrucke"  zur  Hand  nahm, 
dass  ich  berufen  sein  wtirde,  diese  undankbare  Aufgabe  ubernehmen 
zu  mtissen.  Als  ich  anting  die  Strahover  Wiegendrucke  zu  katalogi- 
sieren,  verschaflfte  ich  mir,  ausser  anderen  nothwendigen  Hilfs- 
bttchern.  die  zu  diesem  Zwecke  unentbehrlichen  Werke  von  Hain, 
Coppinger  und  Proctor,  auch  einige  spezielle  Kataloge:  von  Voul- 
H6me,  Hellebrant,  Schachinger  und  begreiflicherweise  auch  Schubert. 
Es  ist  dies  der  einzige  gedruckte  Katalog  einer  Bibliothek  der  Lander 
der  bohmischen  Krone,  und  es  versteht  sich  von  selbst,  dass  das 
Gros  der  Biicher  in  der  Olmtitzer  Bibliothek  dem  Gros  der  Bucher 
jeder  anderen  bohmischen  Bibliothek  entspricht.  Ich  bekenne  frei,  dass 

*)  Vgl.  die  neueste  Besprechung  der  Arbeit  durchStarzer-Wien  im  Hiator. 
Jabrbuch  der  Goerresges.  1902  Heft  2,  S.  323  ff.  mit  einer  ganz  respektablen 
Liste  von  Flttchtigkeiten,  Aum  spfttere  Beuiitzer  vor  Schaden  zn  bewahren44. 


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Ober  neuere  Bibliographie  der  Inkunabdn,  beeonders  der  bOhmiscben.      7 

ich  init  einer  gewissen  Anerkenuung  und  Respekt  den  voluminosen  Band 
Schuberts  zur  Hand  nahm  und  betracbtete.  Ich  warf  einen  verglei- 
chenden  Blick  auf  die  4  unscheinbaren  Baude  von  Haln,  in  denen  16299 
Inkunabeln  beschrieben  sind  —  und  wie  beschrieben !  —  bier  dagegen 
1670,  also  ein  Zebntel!  Wenn  Hain  auf  diese  Weise  gearbeitet  hatte, 
ware  sein  Werk  eine  schier  unheiinliche  Riesenbibliothek  geworden. 

Im  Anfange  nahm  icb  also  RQcksichtauf  Schubert,  wie  auf  jedes 
andere  Hilfsbuch,  bald  aber  entdeckte  ich,  misstrauisch  mit  dem  Kopfe 
schiittelnd,  dass  viele  seiner  Notizen  in  offenbarem  Widerspruche  mit 
dem  wirklichen  Sachverhalte  stehen  ;  aber  ich  iiberging  vorerst  diese 
Tatsache.  Ich  habe  das  Werk  im  literarischen  Teile  meines  Kataloges 
citiert,  aber  die  Fehler  habe  ich  nicht  verzeichuet,  weil  ich  mich  nicht 
mit  einer  Korrektur  des  Werkes  aufhalten  wollte.  So  geschah  es, 
dass  ich,  seinen  Spuren  folgend,  auch  auf  seine  Artikel  im  „Central- 
blatteu  stiess.  Meiue  gerechte  Entrlistuug  erreichte  den  Hohepunkt, 
denn  ich  fand  da  eine  solche  Menge  von  Unwahrbeiten  und  Partei- 
gehassigkeit,  dass  ich  mich  eutschloss,  dagegen  aufzutreten.  Ich  be- 
gann  daher  dea  Fehlern  und  Irrltitnem  in  seinen  Schriften  mehr  Auf- 
merksamkeit  zu  schenken  und  dieselben  zu  verzeicbnen.  Ich  machte 
mit  Nummer  508  der  Strahover  Wiegendrucksammlung  den  Anfang, 
revidierte  also  ungefahr  ein  Drittel  des  ganzen  Werkes.  Es  ganz 
zu  revidieren  war  nicht  gut  moglich,  denn  das  Resultat  hatte  den 
Zeitverlust  nicht  aufgewogen.  Auch  so  opferte  ich  ziemlich  viel  Zeit 
darauf.  Da  der  famose  Artikel  in  den  Preuss.  Jahrhttchern  seinen 
Weg  bis  in  das  Parlament  gefunden  hat,  so  ist  zu  erwarten,  dass  auch 
diese  jttugeren  Publikationen  des  Dr.  Sch.  den  Weg  in  die  weitere  Offent- 
lichkeit  finden  werden.  Dem  zu  steuern  und  die  Wahrheit  in  das  rich- 
tige  Licht  zu  stellen,  ist  einzig  der  Zweck  dieser  Zeilen. 

ImSinuedesbewahrten  Satzes:  n Qui  bene  distinguit,  benedocet", 
werden  wir  die  bibliographische  Tatigkeit  des  Dr.  Sch.  zweifach 
einteilen,  und  zwar  in  eine  allgemeine,  insofern  sie  die  Inkunabeln 
ttberhaupt  betrifft  und  durch  sein  Werk  ,Die  Wiegendrucke  von 
01mGtzu  zuin  Ausdrucke  kommt,  und  in  eine  besonderey  welche  die 
bdhmischen  Wiegendrucke  umfasst,  soweit  dieselben  teils  im  erwahnten 
Werke  „Wiegeudruckett,  teils  im  Leipziger  Centralblatte  1897  +  1899 
von  ihm  beschrieben  sind. 

Ware  Dr.  Sch.  still  und  bescheiden  auf  dem  Felde  der  biblio- 
graphischen  Forschung  aufgetreten,  fiihrwahr!  diese  Pfeile  der  Notwehr 
waren  unabgeschossen  geblieben,  mancher  Irrtum  wttrde  entschuldigt 
und  nachgesehen. 


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g  VII.  T.  Zahradofk: 

Er  ftthrt  im  Ganzeu  31  Hilfsbiicher  an!  lch  mochte  mir  vorerst 
die  bescheidene  Frage  gestatten,  was  der  Heir  Autor  mit  den  Worten 
BAngeftihrte  Werke"  meint?  Arbeitet  er  auf  dieselben  gesttttzt  bei 
jedem  Buche,  oder  nur  dort,  wo  er  es  far  gut  findet?  Wir  sind  der 
Ansicht,  dass  es  die  Pflicht  des  Autors  ist,  die  citierten  bibliographischen 
Werke  konsequent  zu  beniitzen  und  zu  berttcksichtigen,  sich  bei  jeder 
einzelnen  Inkunabel  zu  tiberzeugen,  was  dieser  oder  jeuer  Autor  von 
ihr  sagt,  was  vielleicht  bei  Hain  nicht  zu  finden  ist,  oder  was  die 
Angaben  Hain's  corrigiert.  Das  nennen  wir  dann  „gewissenhafte 
Arbeit".  Darum  imponiert  uns  eine  stattliche  Reihe  angeftthrter, 
aber  nicht  bentttzter  Quellen  nicht;  lieber  weniger  Quellen  citieren, 
aber  sie  urn  so  gewissenhafter  beniitzen !  Eine  ganze  Reihe  biblio- 
graphischer  Hilfsbiicher  zur  Hand  zu  nehmen  und  dieselben  zu  citieren, 
wiihrend  man  dann  bios  zwei  oder  drei  zu  Rate  zieht  und  blind  alles,  ob 
Fehler  oder  Nichtfehler,  abschreibt,  das  ist  eine  seltsame  Art  wissen- 
schaftlicher  Arbeit,  die  nur  Aerger  uud  Verwunderung  erregen  muss. 

Es  tut  mir  zwar  leid,  dass  ich  Dr.  Sch.  einen  so  beschamenden 
Vorwurf  machen  muss,  aber  ich  kann  kein  Jota  davon  zurttcknehraen, 
umsomehr,  da  wir  sehr  dariiber  indigniert  sind,  dass  er  von  einem 
Buche  schweigt,  ohne  welches,  ich  behaupte  es  frei,  er  nimmer  sein 
Werk  nDie  Wiegendrucke*  fertig  gebracht  hatte.  Ich  meine  den  Katalog 
der  Inkunabeln  der  Olmiitzer  Bibliothek.  Die  Olmiitzer  Bibliothek 
besitzt  naralich  einen  prachtvoli  geschriebenen  Wiegendruck-Katalog 
in  grossem  Format,  unter  dem  Titel: 

C.  R.  Bibliothecae  universitatis  Francisceae  Olomucenae  Catalogus 
Incunabulorum  usque  ad  annum  MD.  Recensuit  et  ab  anno  1851  usque  ad 
annum  1853  ordine  alphabetic*)  conscripsit  Leopoldus  Carol.  Smekal,  C. 
R.  Biblioth.  Custos. 

Ich  gestehe,  dass  dieser  Katalog  eine  achtungswerte  Leistung 
ist,  sowohl  was  die  Form,  als  auch  was  den  Inhalt  betrifft.  Sein  Autor  — 
Smekal  —  benutzte  zwar  Hain  als  Handbuch,  wie  man  aus  den 
citierten  Titeln  ersehen  kann,  aber  er  ftthrt  weder  diese,  noch  eine 
andere  Quelle  an.  Er  beschreibt  (bis  auf  drei)  die  Schatze  an  Wiegen- 
drucken,  welche  die  Bibliothek  besitzt,  mit  ausnehmend  schoner,  bald 
lateinischer,  bald  gotischer  Schrift  in  rot  und  schwarz,  ganz  nach 
Art  des  Druckes.  Dies  Buch  saugte  Sch.  formlich  aus.  Dort,  wo  jener 
fehlerhafte  Angaben  aus  Hain  abschreibt,  tut  dies  Sch.  auch;  dort, 
wo  Smekal  langere  Incipit  und  Explicit  citiert  als  Hain,  citiert,  oder 
besser  gesagt,  schreibt  Sch.  ebenso  ab.  Die  Arbeit  ist  ihm  auf  diese 
Weise   freilich    unendlich   leicht    gewordeu.     Die   Inkunabeln   waren 


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flber  neuere  Bibliographie  der  Inkunabeln,  besonders  der  b&hmischen.      9 

sorgfaltig  beschrieben  und  verzeichnet,  so  dass  seine  ganze  Arbeit 
darin  bestand,  die  Blatter  mechanisch  zu  zahlen,  die  Register  durch- 
zugehen,  die  Herkunft  anzugeben  und  mancbmal  den  Typographen  zu 
bestimmen.  Bei  dem  Zahlen  der  Blatter  und  der  Register  war  es 
wieder  Coppinger,  der  ihm  unbezahlbare  Dienste  leistete,  und  dessen 
ersten  Teil  er  ausbeutete;  auch  Hess  er,  eilig  wie  er  es  hatte,  alle 
Fehler  mit  unterlaufen,  z.  B.  Nr.  883,  935,  1663.  Wo  Coppinger 
eine  Reihe  von  Quellen  angibt,  doit  ist  die  Arbeit  Dr.  Sch.'s  kinder- 
leicht  geworden;  er  schrieb  einfach  wortlich  ab.  Wo  aber  Coppinger 
schweigt,  dort  sieht  es  mit  dem  literarischen  Teile  von  Sch.'s  Arbeit 
traurig  aus.  Sch.  citiert  dort  nur  Hain,  obwohl  ihm  Denis  oder  Panzer 
vortreffliche  Ratgeber  gewesen  w&ren.  Wo  er  aber  bei  Hain  keine 
Auskunft  findet,  hilft  er  sich  mit  der  Anmerkung:  „Rei  Hain  nicht 
verzeichnet",  obzwar  er  bei  Denis  oder  Panzer  muhelos  das  fehlende 
gefunden  hatte  (z.  B.  Nro.  1242). 

Um  durch  meine  Ausftihrungen  nicht  zu  ermiiden,  will  ich  nur 
noch  bemerken,  dass  er  bei  dem  von  mir  revidierten  dritten  Teile 
seiner  Wiegendrucke  von  den  „angeftlhrten  Werken*  Panzer  59X,  Mait- 
taire  27X,  Denis  15X,  VoulliSme  10X,  Hellebrant  5X,  Ebert  4X, 
Bodemann  3X  nicht  anfUhrt. 

Auch  Holtrop  und  Klemm  hatten  grosse  Dienste  geleistet,  falls 
Sch.  dieselben  zu  Rate  gezogen  hatte.  Auf  der  Titelseite  des  Buches 
lesen  wir,  dass  es  im  Jahre  1901  herausgegeben  wurde.  Sch.  mag 
sagen  was  er  will,  es  ist  nicht  zu  entschuldigen,  dass  er  keine 
Rucksicht  auf  Proctor,  und  eine  ungentigende  auf  Coppinger's  II.  T. 
genommen  hat.  Der  Autor  gibt  an,  dass  seine  Arbeit  zum  grossten 
Teil  schon  Lim  Jahre  1897  fertig  war,  er  daher  dieselbe  nicht  (iberall  mit 
dem  II.  Teile  des  Coppinger's  Supplementes  kollationieren  konnte.  Diese 
Ausrede  gen  tig t  uns  nicht.  Im  Jahre  1898  war  das  Buch  noch  nicht 
gedruckt.  Der  Herr  Autor,  als  Bibliograph  von  Beruf,  hatte  die  Pflicht, 
von  den  beiden  neuen  englischen  Editionen  auf  diesem  Felde  Notiz 
zu  nehmen,  und  wenn  er  der  Welt  eine  gewissenhafte  Arbeit  von 
wirklichem  wissenschaftlichem  Werte  bieten  wollte,  wenigstens  ein 
Vierteljahr  mit  der  Herausgabe  seiner  Arbeit  zu  warten  und  dieselbe  mit 
den  erwahnten  Autoren  zu  vergleichen.  Damit  hatte  sein  Werk  uaendlich 
gewonnen.  Ich,  fiir  meine  Person,  wurde  es  fttr  einen  groben  Fehler 
halten,  wenn  ich  mit  der  Herausgabe  der  Strahover  Inkunabeln  nicht 
auf  den  III.  Teil  des  Coppinger'schen  Supplementes  warten  wollte.  Es  ist 
keine  Frage,  an  diese  beiden  englischen  Werke  ist  der  moderne  Biblio- 
graph gebunden.  Wenn  er  das  nicht  weiss,  ist  er  nicht  zu  entschuldigen. 


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10  VII.  I.  Zahradnfk: 

Doch  kehren  wir  zu  uaserem  Gegeustande  zurflck.  In  jedera 
uns  bisher  bekanntenbibliographischenHilfswerkesind  diegewohnlichen 
Abbreviaturen  Qblich:  Columna  (C) ;  linea:  1;  Zeile:  Z,  u.  8.  w.  Nor 
Dr.  Sch.  ignoriert  diese  selbsUerstandliche,  ntitzliche  Vereinfachung, 
wodurch  er  allerdings  seinem  Buche  zu  dem  voluminosen  Umfang  ver- 
holfen  hat.  Warum  folgte  er  nicht  dem  Beispiele  Smekal's,  der  vor  dem 
Namen  der  ersten  Inkunabel  die  nAbbreviaturarum  Signification  anffihrt? 

Weiter  beschreibt  Dr.  Sch ,  wie  broil  die  Rander  der  Drucke 
seien,  dann  die  diakritischen  Zeichen,  wie  gross  die  spatia  fur  die 
Initialien,  wieviel  Centimeter  vom  Rande  dieses  oder  jenes  Wort  ent- 
fernt  sei  —  unwillkiirlich  drangt  sich  dem  Leser  der  Gedanke  auf, 
dass  nur  mehr  die  Photographic  jedes  Druckes  fehle.  Was  Dr.  Sch. 
hier  bietet,  gehort  doch  nicht  in  den  Katalog  der  Inkunabel n.  Das 
ist  die  Sache  der  Edition,  der  Monographic  der  einzelnen  Wiegen- 
drucke  oder  einer  Gattung  derselben,  nicht  aber  eines  General-Ka- 
taloges  1 

Ich  will  mir  kein  autoritatives  Urteil  anmassen;  da  ich  aber 
bereits  1025  Inkunabeln  katalogisiert  habe,  glaube  ich,  mir  ein  Urteil 
erlauben  zu  dtirfen.  Und  diesem  Urteile  nach  gehoreu  in  den  Katalog: 
erstlich  der  Titel  mit  Angabe  des  Ortes,  der  Zeit  und  des  Typographen 
(soweit  dies  ersichtlich  ist),  des  Formates,  der  Blatterzahl,  der  Columnen, 
der  Zeilen,  und  ob  das  Werk  signiert  und  numeriert  ist  Weiters 
ist  die  Zahl  der  feblenden  Blatter  festzustellen,  schliesslich  der 
literarische  Teil,  soweit  dieser  wirklich  zur  naheren  Bestimmung  des 
Buches  beitragt.  Wo  eine  Nummer  bei  Hain  ohne  Sternchen  verzeichnet 
ist,  dort  ist  es  notwendig  das  ganze  Buch  richtig  zu  beschreiben. 

Die  Beschreibungen  des  Dr.  Sch.  sind  zumeist  sehr  kleinlich. 
Zu  einer  Arbeit,  in  dieser  Weise  ausgeftihrt,  kann  sich  auch  ein  Laie 
sehr  leicht  aufschwingen.  Und  dann  —  das  (iberfliissige  Citieren 
ganzer  Partien,  wo  eine  Zeile  gentigen  wiirde!  7.  B.  Nr.  116,  149, 
175,284,  409,  1073,  1522  u.  a-  Hatte  der  Herr  Autor  die  auf  diese 
Weise  verschwendete  Zeit  zur  Vertiefung  seiner  Arbeit  benutzt,  so  ware 
sein  Werk,  wenn  audi  weniger  umfangreich,  so  doch  weit  wertvoller 
geworden !  Anderseits  findeu  sich  wieder  Stellen,  wo  der  Autor,  im  Ge- 
genteile  zu  dem  Vorhergesagten,  sehr  fldebtig  gearbeitet,  z.  B.  Nummer 
301,  312,  489,  549,  647,  652,  737,  777,  883,  935,  u.  v.  a.  Bei  manchen 
Werken,  bei  denen  im  Original  der  Name  des  Druckers  fehlt,  fflgt  er 
in  der  Klammer  den  Namen  desselben  bei.  Hat  er  Grtinde  daftir? 
Wenn  er  diese  Namen  anderen  Fachwerken  entnommen  hat,  warum 
bezeichnet   er  nicht  auch    sofort  die  Quelle    und  schmtickt  sich  auf 


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Uber  neuere  Bibliograpbie  der  Inkunabeln,  besonders  der  bOhmischen.     H 

diese  Weise  mit  fremden  Federn  (z.  B.  Nr.  880,  1047  u.  a.)  ?  Dann 
geschiebt  es  wohl,  dass  derselbe  Druck  bald  einem  Flach,  bald  einem 
Griiningen  zugeschrieben  wird,  wie  z.  B.  Nr.  1315  u.  1108.  Bei  der 
Nr.  1073  erkl&rt  Sch.  ganz  apodiktisch,  dass  Nummer  10724  bei 
Hain  von  Guttenberg  herrtihre,  u.  zwar  vom  Jahre  1455.  Woher 
diese  definitive  Jahreszahl  und  diese  Behauptung  (iberhaupt?  Warum 
bat  Sch.  das  SmekaPsche  Fragezeichen  weggelassen? 

In  seinem  Katalog  ftthrt  Dr.  Scb.  eine  neue  Ordnung  ein.  Bis 
beute  ist  fiir  jeden  Bibliographen  Hain  ein  mustergiltiges  Vorbild, 
und  nicht  eiumal  Goppinger  und  Proctor  haben  es  gewagt,  etwas  daran 
zu  andern.  Nur  Sch.  glaubte  es  besser  zu  verstehen.  So  ftthrt  er 
z.  B.  die  Schriften  des  hi.  Thomas  von  Aquin  nicht  in  der  Hainschen 
Reihenfolge  an,  sondern  nach  dew  Alphabet,  so  dass  dem  suchemlen 
Bibliographen  nichts  anderes  ilbrig  bleibt,  als  sammtliche  Schriften 
desselbeu  Autors  zu  controlieren,  weil  er  nicht  wissen  kann,  unter 
welchem  Namen  dieses  oder  jenes  Werk  eingereiht  ist,  wogegen 
man  sich  leicht  orientirt,  wenn  man  sich  an  Hain's  Nummerierung  halt. 

Um  meine  Behauptungen  zu  begrtinden,  will  ich  einige  fehler- 
hafte  Stellen  aus  Schubert's  Wiegendrucken  citieren.  Ich  kontrolierte 
ihn  in  598  Stttcken;  also  kauin  in  einem  Drittel  der  Schrift.  Ich 
fQhre  hier  die  Fehler  nach  der  Reihenfolge  der  Nummern  an: 

Nro.  116,  S.  46,  Z.  9  statt  6  z  Scrutiniu:  4  z. ;  auf  derselben 
Zeile  statt  raut  (sic!)  heisst  es  ricbtig  runt  —  freilich  ohne  sic! 

Nro.  146.  S.  63.  Z.  13  soil  heissen  statt  Z.  29 :  Z  30.  Id  der- 
selben Nummer  citiert  er  Panzer  I.  131,  196.  Dort  ist  aber  eine  ganz 
andere  Edition  der  „ars  moriendi"  angegeben.  Hier  sollte  er  citieren 
IV.,  89,  117,  oder  Denis  Suppl.  496,  4251. 

Nro.  179  -j-  ISO  bemerkt  er  unrichtig  Basileae  austatt  Argentiuae, 
obwolil  es  im  Buche  selbst  und  in  dem  Olmtltzer  Kataloge  ausdrQcklich 
so  heisst. 

Nro.  221,  S.  95  sagt  er,  dass  Hain  „in  Folge  eines  Druckfeklers 
verzeichnet  116ff."  und  dass  Coppiuger,  dies  ubersehend,  ihn  nicht  korrigiert. 
Eine  Korrektur  ist  hier  tlberhaupt  unmOglich,  da  Hain  und  Coppiuger 
in  diesem  Fallo  nicht  irren  —  wohl  aber  Dr.  Sch.,  der  falsch  166  Blatter 
angiebt  —  vielleicbt  zfthlt  er  ein  Alligat  bei. 

Nro.  264  gleicht einem  Fastnachtss<herz  und  ist  ein  uberwftltigeuder 
Beweis  seiner  Keuntnis  der  bShmischen  Spracbe.  Wir  lesen  dort  zu 
unserer  Oberraschung  wOrtlich:  BDas  leere  Schlussblatt  mit  czechoslavischen 
Heiligenapostrophen  von  einer  Hand  des  16.  Jhdles.  beschrieben  (u.  z. 
„Ambrozka  czesky",  nAnijz  Czezky",  BAngeliczka  Czesky").  Etwas  abu- 
liches  tat  Herr  Wolkan,  indem  er  in  seinem  Buche  ,,Bohmens  Autheil 
an  der   deutschen  Literatur  des  XVI."  Jahrh.'1  ebenso  harmlos  als  ernst- 


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12  VII.  T.  Zahradnfk: 

haft  die  (!)  heilige  Hroznata  als  Patronin  von  B&hmen  bezeicbnet.  Sch.  ttber- 
trifft  ihn  aber,  indem  er  gar  aus  Botanik  Hagiologie  raacht. 

Nr.  290.  verzeichnet  er  unter  Bernoldus,  monachus  de  Caesaria  — 
obwohl  Hain,  Panzer  und  Proctor  dieselbe  untcr  Albertus  M.  anfahren. 
Den  Bernold'scben  Traktat,  welcher  ein  Ganzes  mit  Albertus  M.  bildet,  trennt 
er  ab.  Er  behauptet,  dass  auch  Panzer  es  nicbt  erwftbnt,  obwohl  dies 
unrichtig  ist,  denn  derselbe  tut  es :  III,  542,  64.  Z.  6  lies  statt  hinc :  huic. 

Nr.  299  -J-  300.  BObmische  Bibeln:  Prager  und  Kutteuberger,  sollten 
wie  alle  Nummern  Hains  ohne  Sternchen  beschrieben  sein.  Hier  genugt 
nicht  die  Berufung  auf  ein  bcsonderes  Werk,  wo  dieselben  vom  Autor 
beschrieben  sind.  Ubrigens  citiert  Sch.  sich  selbst  unvollkommeii ;  die 
Beschreibung  erschien  in  den  Jahren  1897  und  1899;  diese  letztere 
Jahreszahl  vergisst  er  anzugeben.  Yon  diesen  und  anderen  bOhmischen 
Inkunabeln  werden  wir  im  zweiten  Teil  ausfuhrlicher  sprechen. 

Nr.  306.  Hier  citiert  er  Ebert,  in  welchem  jedoch  kein  Wort  davon 
zu  finden  ist.  Sonst  wird  bei  Ebert  nicht  nur  die  Seite,  sondern  auch 
der  Teil  und  die  Nummer  citiert.  Er  citiert  auch  Maittaire,  doch  erw&hnt 
auch  dieser  nichts  davon.  Aus  dem  bekannlen  Serapeum  niacht  er  Le- 
rapeum.  Es  ware  gut  gewesen,  wenn  er  von  Bodemann  vorsichtiger  ab- 
geschrieben  hatte. 

Nr.  310.  Citiert  er  Hain  *364  anstatt  *3064. 

Nr.  312.  Wird  Bodemann  17  citiert,  wo  jedoch  die  Hain'sche 
Edition  *3069  und  nicbt  *3068  angeftthrt  ist. 

Nr.  333.  Vergass  er  die  ersten  vier  Blatter  zu  beschreiben,  welche 
bei  Hain  fehlen,    wie  dies  z.  B.  Voullieme  und  Snekal  getan  haben. 

Nr.  342.  Trrtttmlich  angeftthrt:  Reutlingae.  Hain  hat  doch  aus- 
drucklich:  Joh.  Otmar  Tubing!!;  auch  im  Olmtttzer  Katalog  lesen  wir  in 
margine  deutlich:  Tubingae.  In  dieser  Nummer  zahlt  er  298  Blatter.  Hier 
hilft  er  sich  mit  Angabe  zweier  leerer  Blatter,  welche  in  Wahrheit  dort 
nicht  zu  finden  sind.  Hatte  er  gezftblt,  so  hatte  er  gefunden,  dass  in  das 
Quaternion  EE  zwischen  die  Blatter  EE  und  EEg  von  der  Druckerei  ein 
Blatt  eingeschaltet  wurde,  wodurch  zu  erkl&ren  ist,  dass  dieses  Quaternion 
9  statt  8  Blatter  zahlt.  Mithin  ist  die  Angabe  Coppinger's:  297  Blatter 
—  richtig. 

Nr.  363—377  nennt  er  zwOlfmal  Boetbius  fehlerhaft  Annius  statt 
Anitius    und  schreibt  die  Fehler  Hain's  und  SmekaTs  ab. 

Nr.  384.  Hier  wiederum  schreibt  Sch.  fehlerhaft  von  Coppinger  ab. 
Dieser  citiert  Voullieme  (Bonn)  Nr.  263,  Sch.  schreibt  irrturalich:  Bode- 
mann. Wenn  er  nur  ein  wenig  nachgedacbt  hatte,  ware  ihm  sein  Irrtum 
sofort  aufgefallen.  Bodemann  hat  bloss  246  Nummern,  folglich  ist  es  un- 
m5glich,  donselben  bei  Nr.  263  zu  citieren.  Bei  Bodemann  ist  uberhaupt 
ein  ahnliches  Buch  nicht  zu  finden. 

Nr.  401.  Vergisst  er  die  falsch  angegebene  Biatterzahl  zu  korrigieren. 

Nr.  409.  Hier  liest  er  auf  Z.  12  falscblich  nBu  und  schreibt  ein 
verwundertes  wsic!u  Doch  ist  dort  ein  deutliches  „D.a  Wenn  er  weiter 
im  Druck  nachgesehen  hatte,  ware  ihm  sowohl  das  „B"  als  auch  das 
„Da  nicht  entgangen.    Er  setzt  sein  klassisches   sic!    hinter  das  ganz  un- 


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Uber  neuere  Bibliographic  der  Inkunabeln,  besonders  der  bdhmischen.     13 

schuldige  Wort  decretaliu  —  denn  bier  ist  nur  zufelligerweise  uber  dem 
u  das  Abkurzungszeichen  fur  ein  m  aasgelassen. 

Nr.  439.  I.  3  sagt  er:  „Hain  *3994  zahlt  nur  499ff;«  soil  aber 
heissen:  429. 

Nr.  455.  Z.  1.  anstatt  Bonow.  lies:  Bonon. 

Nr.  489.  Yergisst  er  anzugebea,  ob  in  Olmtttz  das  ginze  Bach  za 
finden  ist  oder  nur  ein  Teil  and  welcher.  De  facto  existieren  im  OlraUtzer 
Exemplare  bios  75  Bl.  (nach  Smekal's  Angabe)  oder  die  Partie  der 
Hain'scbcn  Nr.  *4462  erst  vom  fol.  352  angefangen. 

Nr.  535.  (p.  226)  Spricht  er  uber  die  Besitzer  der  Rhetorica  von 
Cicero  und  sagt,  dass  sie  im  Besitze  eines  gewissen  Paulas  Yirdungus 
war.  Ein  Fachmann  wie  Dr.  Sch.  sollte  wissen,  dass  Paulas  Yirdungus 
im  Anfange  des  XVII.  Jahrh.  eine  sehr  bekannte  Personlichkeit  ge- 
wesen  ist. 

Nr.  549.  Widerspricht  er  sich  beim  Citieren  Hains.  Im  literarischen 
Teil  citiert  er  falscb  *5397  —  Nummer  der  Edition  von  Flach  in  Strass- 
burg  1495,  obwobl  er  in  der  dritten  Zeile  seiner  Beschreibnng  Nr.  *5398 
angibt. 

Nr.  634.  Der  Drucker  war  Johann  Herbort  (siehe :  Proctor,  Youlli6me)i 
von  dem  er  nur  in  der  Klammer  sagt:  curam  adhibuit  etiam  Johannes 
Herbert  de  Salgenstat). 

Nr.  647.  Bemerkt  er  nicht,  dass  Hain  dieselbe  unter  Nr.  6515 
bd  sch  r  eib  t 

Nr.  691.  8.  286,  Z.  7.  Pars  III.:    134  Bll.    Richtig  ist:    136  Bll. 

Nr  736.  Schreibt  er,  s.  a.  (sine  anno) :  obwohl  er  nach  wenigen 
Worten  1488  angibt. 

Nr.  737.  Wird  Coppinger  I.  328  anstatt  228  citiert  und  bei  Mait'aire 
50  statt  511,  obwohl  bier  Coppinger  regelrecht  abgeschrieben  und  bei 
diesem  Maitt.  richtig  citiert  ist. 

Nr.  777.  Gratianus.  Hain  irrte  sich  hier  urn  100  Blatter  und  zahlt 
420  statt  520.  Smekal  zahlt  richtig  520.  Sch.  ubersah  diesen  Fehler 
ganzlich. 

Nr.  802.  Citiert  er  Hain  *8079  statt  *8078.  Die  vorhergehende 
Edition  ist:  Yenetiis  apud  Lazarum  de  Soardis. 

Nr.  821  ist  kein  selbststandiges  Werk,  sondern  der  zweite  Teil 
eines  einzigen  Werkes:  Hain  *8288 -j-*8297. 

Nr.  858.  Verlasst  er  sich  auf  Coppinger  und  zahlt  330  Bl.  statt  332. 

In  Nr.  880  schreibt  er  aus  dem  Olmutzer  Eataloge  „Colouiao"  ab 
und  uberzeugt  sich  nicht,  dass  in  dem  Buche  nicht  von  dem  Druckorte 
die  Rede  ist,  sondern  von  den  Kolner  Professoren.  Proctor  verweist 
diesen  Wiegendruck  nach  Nttrnberg. 

Nr.  883.  Hier  sollte  er,  wenn  er  konsequent  bleiben  wolltc,  Hain 
corrigieren,  welcher  das  erste  und  letzte  Blatt  nicht  zahlt;  doch  unter- 
lasst  er  dies,  wcil  Coppinger  es  nicht  anfuhrt.  Von  dem  letzteren  schreibt 
er  hier  blind  ab.  Coppinger  citiert  hier  Panzer  falsch  und  statt  22,  20 
gibt  er  22,  24  an.  Sch.  schreibt  diesen  Fehler  gewissenhaft  nach. 


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14  VII.  I.  Zahradnlk: 

Nr.  917.  Hain  *9085  hat  eine  ganz  andere  Edition,  und  zwar  die 
Lftsleinsche  aus  dem  J.  1483.  Die  Edition  Schubert's  findet  man  bei  Hain 
inter  Nr.  *9089. 

Nr.  927.  soil  richtig  heissen:  Hain  *9103,  und  nicht  bios  9103. 
Das  Sternchen  vor  einer  Hain'scben  Nummer  hat  grosse  Bedeutung. 

Nr.  936.  Dasselbe  wie  bei  Nr.  883.  Er  citiert  Panzer  II.,  251. 
Panzer  selbst  hat  im  Index  einen  Fehler.  Richtig  soil  es  heissen  215. 
Gopinger  schreibt  bier  nur  den  Index  ab  and  von  ihm  natOrlich  Schubert. 

Nr.  976.  Hier  Hess  er  den  Druckort  „Venetiis"  aus. 

Nr.  998.  Richtig  soil  die  Angabe  der  Blfttterzahl  140  heissen  (incl. 
I.  et  ult.  vac),  und  nicht  138  (incl.  I.  et  ult.  vac.) 

Nr.  1019.  Hier  fUhrt  er  die  Hain'sche  Nr.  *9960  mit  einem  Frage- 
zeichen  an.  Warum  das  ?  Entweder  haben  wir  hier  den  Druck  Ka<  helofen's 
von  1497,  unddann  ist  cs  die  Nummer  Hains  ohne  Fragezeichen ;  oder  das 
Werk  ist  nicht  aus  der  genannten  Officio,  und  dann  fftllt  nicht  nur  das 
Fragezeichen  weg,  sondern  die  Nummer  ttberhaupt. 

Nr.  1025.  „Libellus  facetus"  „bei  Hain  nicht  verzeichnet,"  meint 
Sch.  Gewiss  ist  er  bei  Hain  verzeichnet,  aber  unter  dem  Namen  nParasititt 
Nr.  ♦12396. 

Nr.  1047.  Hier  gibt  er  an  B(Argentorati  ca.  1480)."  Aus  welchem 
Grunde  diesen  Ort  und  die  Jahreszahl?  Der  Brief  Jacob  Wimpfeling's  ist 
datiert  Spirae,  Calend.  Jan.  1491.  Dr.  Sch.  hfttle  hier  Holtrop  II.  747 
zu  Rate  ziehen  sollen,  denn  diesen  citiert  er,  und  dort  h&tte  er:  „Spirae. 
Petrus  Drach  1491"  gefunden.  Dasselbe  finden  wir  bei  Proctor  I.  154, 
2381.  Da  sehen  wir  ein  Beispiel,  welch  glftnzende  Resultate  Dr.  Sch. 
erzielt,  wenn  er  selbstst£ndig  arbeitet. 

Nr.  1058.  Die  Nummer  Ilain's  *10369  ohue  Sternchen  citiert. 

Nr.  1063.  Mit  grosser  Befriedigung  und  bflufig  wiederholtem  sic! 
corrigiert  er  hier  die  Fehler  in  der  Nummerierung  der  Blatter,  obwohl  fast 
keine  einzige  nummerierte  Iukunabel  ohne  Fehler  ist  Diese  Genauigkeit 
wftre  beim  Hauptkatalog  der  Bibliothek  angezeigt  —  aber  hier  finde  ich 
sie  nicht  nfttig.  Will  sich  indessen  der  Bibliograph  durchaus  damit 
befassen,  so  muss  er  dies  auch  prftzis  und  fehlerfrei  tun.  Bei  dieser 
Nummer  hat  Dr.  Sch.  z.  B.  unterlassen  zu  betonen,  dass  statt  147 — 148 
steht ;  in  unserem  Exemplare  dagegen  finden  sich  die  angegebenen  Fehler 
178,  211  nicht.  —  Ich  wiederhole,  dass  dies  Lappalien  sind,  aber  wer 
sich  in  Lappalien  gef&llt,  muss  auch  in  diesen  genau  sein. 

Nr.  1108.  Z.  6  sagt  er:  (in  fortgesetzter  Signatur  von  Thomas 
a  Kempis  etc.).  Das  ist  nicht  richtig!  Die  Drucke  sind  zwar  aus  einer 
Druckerei,  und  stammen  aus  gleicher  Zeit,  doch  die  Signatur  ist  eine 
andere.  „Imitatioa  schliesst  mit  der  Signatur  X,  wogegen  der  zweite  Druck 
mit  der  Signatur  0  beginnt.  Es  ist  also  keine  Fortsetzung,  sondern  eine 
unrichtige  Signatur.  Weiter  sagt  er:  „Quaterniou  1  unsigniert" ;  es  ist 
jedoch  signiert,  aber  erst  das  zweite  Blatt:  02. 

Nr.  1188.  Ordinarius  Praemonstratensis.  Hain  hatte  nicht  das 
ganze  Werk.  Dadurch  Hess  sich  Smckal  verleiten,  zwei  Teile  einer  Nummer 
fur  2  Nummern  zu  bezeiclmen,  und  das  schrieb  Sch.  ab.  Nr.  1 188  ist 
demnach  nur  der  zweite  Teil  der  Nr.  1187. 


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Uber  neuere  Bibliographic  der  Inkunabeln,  besonders  der  bohmischen.     15 

Nr.  1206.  Hier  gibt  er  fo'genden  Titel  an:  Passionate  bohemicum, 
s.  1.  a.  et  typ.  n.  (Pragae,  1495).  Obwobl  ich  iu  dem  zweiten  Tcile  dieses 
Referates  von  den  bohmischen  Inkunabeln  sprechen  werde,  konstatiere  ich 
doch  hier  schon,  dass  es  Pflicht  war,  diesen  Wiegendruck  richtig  zu  be- 
schreiben,  ausserdem,  dass  dieser  Druck  datiert  ist,  und  dass  desbalb  unwahr 
ist,  was  im  Titel  angegeben  ist :  s.  1.  et  a.,  und  schliesslicb,  dass  die  angegebene 
Signatnr  falsch  ist.  Von  der  Literatur  wird  keine  Erw&hnung  getan. 
Ihm  genugt:  »Bei  Hain  nicht  angegeben".  Yon  Panzer,  Denis  and  einer 
ganzen  Reihe  deutscher  bObmischer  Beschreibangen  von  seitender  bohmi- 
schen Oelehrten  weiss  er  nichts. 

Nr.  1315.  Nennt  er  denDrucker:  „Johaun  Raiuhard  de  Gruuingen.4* 
Wie  ist  er  zn  dem  gekommen?  Es  ist  doch  derselbe  Druck,  der  unter 
Nr.  926  und  1108  als  Flach'scher  angegeben  ist. 

In  Nr.  1342  -f-  1343  Hain  bezeichnet  Raymund  de  Pennaforti  als 
Benediktiner.  Diesen  Fehler  uber  nab  m  Smekal  und  von  ihm  Sen  Pennaforti 
war  Dominikanerl 

Nr.  1348  citiert  er  Z.  2  -f-  3 :  BHain  ....  in  die  sancti  Thome 
Cantuarien8," ;  aber  bei  Hain  ist  durch  Versehen  das  Wort  Thome  aus- 
gelassen. 

Nr.  1444.  Beroerkt  er:  „Bei  Hain  nicht  verzeichnet."  Ich  bin  ent- 
schieden  der  Ansicht,  dass  dies  Hain's  Nr.  *14682  ist.  Die  Angaheh 
decken  sich  vollkommen,  bis  auf  die  Reihenfolge  des  Tcxtes  bei  f«»l.  2  a. 
Solche  Abweichungen  bei  Inkunabeln  dtlrfen  aber  nicht  besonders  befremdeu. 

Nr.  1486.  Zeigt  uns  die  fehlerhaft  angegebene  Jahreszahl  1195. 
Der  Olmtttzer  Eatalog  weist  die  richtige  1494  auf. 

Nr.  1531.  Gibt  er  212  Bl.  an.  Er  stellt  bei  Hain  den  Fehler  aus, 
dass  dieser  nur  194  Bl.  zahlt.  Aber  Hain  hat  dennoch  Recbt,  und  auch 
im  Olmtttzer  Katalog  sind  194  Blatter  angegeben. 

Nr.  1540.  Citiert  er  Panzer  nur  171  anstatt:  I.  171,  141. 

In  Nr.  1M6.  Wird  Hain  getadelt,  weil  er  „nur"  92  Bl.  angibt, 
aber  mit  Unrecht.  Hain  zfthlt  97  Bl. 

Nr.  1663.  Coppinger  citiert  falsch  Panzer:  statt  145  hat  er  141. 
Auch  diesen  Fehler  schreibt  Sch.  ab.  Wir  konstatieren,  dass  Dr.  Sch. 
zwei  Inkunabeln  nicht  anfuhrt,  welche  in  der  01m.  Bibliothek  de  facto 
vorkommen.  Es  sind  das:  Guido  de  Columna  sive  Columnis:  Histnria 
destructions  Trojae  „Bestens  erhalten",  sign.  LIV.C.  18,  und  Jus  niuuicipale 
Moravicum,  sive  Brunnense  s.  1.  a.  et  typ.  n.  (Brttnn  zwischen  1486 — 1498 
kl.  fol.)  sign.  LXXXV.  b.  2. 

Ich  habe  hier  nur  auf  einige  Fehler  hingewiesen,  aber  d*s  ge- 
ntigt  schon,  um  ein  trauriges  Resultat  Uber  den  wissenscliaftlichen 
Weit  von  Sch.  Arbeit  zu  constatieren.  Wenn  Dr.  Sch.  ein  selbstan- 
diger  Arbeiter  ware,  miisste  man  seine  „Wiegendrucke"  als  ganz 
wertvolle  Arbeit  ansehen  und  schatzen,  trotz  der  zahlreichen  Fehler, 
ohne  welche  schliesslich  kein  Werk  ist.  Aber  Dr.  Sch.  arbeitet 
durchaus  nicht  selbstandig,  und  es  fehlt  ihm  der  Mut,  ehrlich  einzu- 


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16  VII.  I.  Zahradnfk: 

gestehen,  dass  seine  Arbeit  nichts  anderes  ist,  als  eine,  stellen- 
weise  sehr  ungeschickte  Bearbeitung  des  Catcdoges  von  Smekal,  und 
dass  er  nur  Numtnern  von  Hain  beigefiigt  und  Coppinger's  I.  Teil 
abgeschrieben  hat.  Im  tlbrigen  beschrankt  sich  seine  Arbeit  bloss  auf 
mechanische  Bestimmung  von  Dimensionen  und  einiger  unbedeutender 
Kleinigkeiten.  Unsere  Meinung  ist,  dass  er  gut  getan  hatte,  Smekal's 
Catalog  bloss  zu  revidieren,  die  Hain'schen  Nummern  beizufttgen  und 
das  ganze  Werk  unter  dem  Namen  Smekal's  herauszugeben.  Es 
hatte  genflgt,  wenn  er  von  sich  bios  erwahnt  haben  wQrde:  .Corrigiert 
und  fflr  den  Druck  vorbereitet." 

Wenn  schon  die  Bilanz  von  Schubert's  wissenschaftlicher  Tatig- 
keit  auf  dem  Felde  der  Inkunabeln  iiberhaupt  ziemlich  traurig  aus- 
gefallen  ist,  so  sieht  es  doppelt  traurig  dort  aus,  wo  er  als  selbst- 
standiger  Bibliograph  auftrat,  und  zwar  als  Bibliograph  der  bohmischen 
Inkunabeln.  Hier  prasentiert  sich  Dr.  Sch.  derart,  dass  er  jeden  ob- 
jektiven  Sachkenner  in  Staunen  und  Erregung  bringt,  urn  wieviel 
mehr  einen  bohmischen  Bibliographen  I  Der  vollstandigen  Unkenntnis 
der  Sache  selbst  hat  sich  hier  blinder  Ghauvinismus  beigesellt,  nebst 
einer  absichtlich  zur  Schau  getragenen  Ueberzeugung  von  der  Minder- 
wertigkeit  der  bohmischen  Arbeit  und  des  bohmischen  Wissens. 
In  diesem  Punkte  leistet  Dr.  Sch.  Unglaubliches.  Es  gehort  eine 
grosse  Dosis  von  Selbstverleugnung  dazu,  nach  Durchlesen  dieser  Zeilen 
einigermassen  kuhl  zu  bleiben! 

Damit  wir  die  Tatigkeit  Dr.  Sch.  auf  dem  Felde  der  bohmischen 
Inkunabeln  gerecht  beurteilen  konnen,  mUssen  wir  dieselbe  abermals 
in  zwei  Teile  zergliedern.  Zuerst  werden  wir  die  Restdtate  seiner 
Forschungen  gewissenhaft  feststellen,  sodann  werden  wir  die  Art  und 
Weise  betrachten,  in  der  er  die  von  ihm  bestimmten  Inkunabeln 
beschreibt. 

Im  Leipziger  Centralblatte  (Jahrgang  XVI.,  1899)  beschreibt 
Dr.  Sch.  in  einer  Reihe  von  Artikeln  sammtliche  bohmische  und 
lateinische  Inkunabeln  Bohmens  und  Mahrens.  Dieselben  tragen  die 
Uiberschrift :  „Die  sicher  nachweisbaren  Inkunabeln  Bohmens  und 
Mahrens  vor  1501."  Er  stellt  ihre  Zahl  tnit  Ausschluss  des  von  ihm 
angezweifelten  Aesopus  auf  37  fest.  Obgleich  wir  jede  einzelne  unserer 
Inkunabeln  hoch  schatzen,  so  miissen  wir  doch  zum  Schaden  seiner 
Reputation  als  Bticherforscher  zwei  MurUckwcisen,  die  Dr.  Sch.  uns 
zu8pricht.  Zugleich  erwahnen  wir,  dass  er  sich  auch  ganz  bedeutend 
verzahlt  hat,  denn  er  iibersah  in  der  Eile  zwblf  unserer  Inkunabeln. 
Er  muss  verzeihen,  wenn  wir  uns  die  Freiheit  nehmen,  ihn  auf  dieses 
Versehen   aufmerksam  zu  macheu    und   erklaren,  dass  wir  nicht  35 


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ftber  neuere  Bibliographie  der  Inkunabeln,  besonders  der  btfhmischen.     17 

(nach  Abzug  der  zwei  unrichtig  beigezahlten),  sondern  48  Inkunabeln 
besitaen. 

Damit  wir  hier  die  richtige  Zahl  der  Inkunabeln  feststellen 
konnen,  bieten  wir  hier  zunachst  ein  Verzeichnis  der  yon  Dr.  Sch. 
festgestellten  Inkunabeln.  Er  teilt  dieselben  in  datierte  und  undatierte. 
In  die  erste  Elasse  zahlt  er  25  —  wir  weisen  eine  als  nicht  existierend 
zurttck  —  folglich  bleiben  24,  u.  zwar: 


1.  Statnta  provincialia  Emesti.    Neu-Pilsen  1476. 

2.  Missale  Pragense.  Neu-Pilsen  1479. 

3.  Albertus  M. :  De  Eucharistiae  sacramento.  1       Winterberg, 

4.  Augustinus  S.  Soliloquia,  j     Alacraw  1484. 

5.  Agenda  secundum  cbornm  Olomucensem.  Brtinn  1486. 

6.  P8alterium  Bohemicum.  Prag  1487. 

7.  Martimiany.  Prag  1488. 

8.  Biblia  bohemica.  Prag  1488. 

9.  Guido  de  Columna :  Destructio  Trojae,  bflhroisch.  Prag  1488. 

10.  Canis,  De  modo  studendi  in  iure.  Brtinn  1488. 

11.  Thwrocz,  Chronica  Hungariae.  Brttnn  1488. 

12.  Biblia  bohemica.  Knttenberg  1489. 

13.  Donatus  minor.  Brtinn  1491. 

14.  Missale  Strigoniense.  Brttnn  1491. 

15.  Koranda  Wenzel.    De  sacramento  divino    sanctissimo  (in  lingua 
bohemica).  Prag  1493. 

16.  Passionale  bohemicum.  Prag  1495. 

17.  Testamentum  Novum  Bohemicum.  Prag  1497/8. 

18.  (Nicolaus  presbyter)  „Traktatozemi  8vat6.tf  Pilsen,  Bakalafr  1498. 

19.  Desselben  Druckers :  Traktat  o  divlch  a  nesnadnostech  pH  velebn6 
8v4tosti.  Pilsen  1498. 

20.  (Explicatio  psalmorum)  „Kniha  chwal  boskych"   1499. 

21.  Planctus  ruinae  ecclesiae.  Olmtttz  1499. 

22.  Psalterium    secundum    ritum   ac   consuetudinem   chori  ecclesiae 
Olomucensis.  Brttnn  1499. 

23.  Schram  Joh.,  Quaestio  fabulosa  etc.  Olmtttz  1499. 

24.  Augustinus  de  Olomutz  (sic!)  „Tractatus  de  secta  Waldensium". 
Olmtttz  1500. 

.  Diese  24  datierten  Inkunabeln  fQhrt  Dr.  Sch.  an.  Er  zahlt,  wie 
schon  gesagt,  25,  aber  diejenige,  die  er  unter  Num.  17  anftthrt,  miissen 
wir  zurttckweisen.  Als  Nr.  16  bezeichnet  Sch.  „ Passionale  Bohemicum, 
Prag.  Altstadt,  b.  typ.  n.  1495.  fol."  Unmittelbar  darauf  fUhrt  er 
als  einen  besonderen  Wiegendruck  „  Passionale  Bohemicum,  Prag. 
Altstadt,  a.  typ.  n.  1495.  El.  fol."  an.  Diese  Entdeckung  eines  neuen 
Passionnles  aus  derselben  Zeit  und  demselben  Ort,  nur  ein  wenig  im 

Sitob.  d.  ken.  bdhm.  Ges.  d.  Wiss.,  Phil.-hist.  ClMie  1908,  2 


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18  VII.  I.  Zahradnfk: 

Format  verschieden,  erflillte  mich  sofort  mit  Verwunderung  und 
Misstrauen.  Ich  forschte  der  Sache  nach  und  fand,  dass  dieser  Druck 
identisch  mit  dem  vorhergenannten  Passional  ist.  In  der  vorher- 
gehenden  Nummer  beschreibt  Sch.  ein  Exemplar  der  Universit&ts- 
Bibliothek  in  Prag  (sign.  54.  B.  15);  dieser  von  ihm  „entdecktea 
Druck  ist  dasselbe  Werk  —  ein  Exemplar  des  konigl.  bohmischen 
Museums  (sign.  25.  C.  3.),  nur  ein  wenig  mehr  beschnitten.  Es  ist 
sehr  zu  verwundern,  wie  er  das,  was  er  auf  der  vorhergehenden  Seite 
beschrieb,  so  rasch  wieder  vergessen  konnte,  und  dass  ihm  nicht 
einfiel,  seine  „Entdeckung"  mit  dem  vorhergehenden  Drucke  zu  kol- 
lationieren. 

Mit  grosser  Vorliebe  citiert  Sch. :  „ A  to  se  gest  da-  |  lo",  also 
eine  richtige  bohmische  Redewendung  gleich :  „a  to  se  stalo,  ud&lo". 
Obgleich  er  dasselbe  bei  dem  vorhergehenden  Passional  ganz  ruhig 
wiedergab,  machte  er  doch  in  dem  „entdeckten"  hinter  dem  Zeitworte 
„dalo'<  sein  vielsagendes  „sicu.  Ich  mochte  das  sic  I  lieber  am  Ende 
seiner  Beschreibung  des  „neuen  Passionals"  machen,  welches  wir  ihm 
mit  Dank  hiemit  zurttckstellen. 

Zur  zweiten  Classe  zdhlt  er  twolf  undatierte  Inkunabdn,  von 
denen  wir  abermals  eine  zuriickweisen,  so  dass  also  bios  1 1  Wiegen- 
drucke  bleiben.  Mit  Misstrauen  aussert  er  sich  im  allgemeinen  Teile 
fiber  ein  Bruchstttck  eines  Wiegendruckes,  nemlich  die  zwei  Blatter 
der  Fabeln  Aesop's  in  der  Strahover  Bibliothek,  worauf  wir  noch 
zurfickkommen  werden. 

In  dieser  Classe  nennt  er  folgende  Wiegendrucke : 

1.  Guido  de  Columnar  Historia  destructionis  Trojae.  (Bohemice, 
translate).  Pilsen  nach  1468. 

2.  Testamentum  Novum  Bohemicum.  (Pilsen  ca.  1475). 

3.  Passionale  Bohemicum  (zwischen  1475  und  1479). 

4.  Testamentum  Novum  Bohemicum  Strahoviense.  (Prag,  Pilsen  oder 
Nttrnberg  1475—1479). 

5.  Jus  municipale  Moravicum  sive  Brunnense.  (Brttnn  zwischen 
1486—1498). 

6.  Benediction^le  sive  Agenda  in  usum  ecclesiae  Pragensis.  (Pragae 
c.  1490). 

7.  Landtagsschlttsse  des  b5hmischen  Landtages  vom  Jahre  1492. 
(Prag  1492). 

8.  Statuta  syuodalia  ecclesiae  Olomucensis.  (Brttnn,  nach  1498). 

9.  [Kempis  (Thomas  a):]  De  imitatione  Christi  [bohemice].  (Pilsen 
nach  1498). 

10.  Podkoni  a  z&k.  (Pilsen  nach  1498). 


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Uber  neuere  Bibliographic  der  Inkunabcln,  besonders  der  bdhmischen.     19 

11.  Landesordnung  oder  Sammlnng  von  Rechtssprttchen  unter  K&nig 
Wladislaus  von  BGhmen.  (Prog  a.  1500).  Diesen  letzten  Druck  fthrt.Scli. 
unter  den  nndatierten  an,  obgleicb  er  ganz  bestimmt  datiert  ist,  und  zwar 
trftgt  er  die  Jahreszahl  1500. 

Er  erhalt  mit  diesem  datierten  Exemplar  12  undatierte  Inku- 
nabeln,  da  er  abermals  durch  einen  glticklichen  Zufall  eine  neue 
entdeckte  und  mit  besonderem  Namen:  „  Passionale  Bohemicum  Olomu- 
cense.  s,  1.  a.  et  typ.  n.  (Prag  ca.  1480)  Kl.  fol."  bezeichnete.  fch 
verwunderte  mich  ungemein  beim  Lesen  dieses  mir  bis  jetzt  unbe- 
kannten  Titels.  Ich  wusste  namlich  nichts  von  einem  „Passionale 
Olomucense".  Wohl  wissend,  mit  wem  ich  es  zu  tun  habe,  liess  ich 
mich  durch  diese  neue  Entdeckung  nicht  beirren,  sondem  forschte 
sofort  nach,  ob  ich  hier  nicht  ein  (bitte  um  Verzeihungl)  Pas- 
sionale  Schubertianum  vor  mir  hatte.  Meine  Vermutung  erwies  sich 
als  begrtindet.  Ich  kollationierte  diesen  „neuen"  Druck  mit  deni  Prager 
Passionale  vom  Jahre  1495,  einem  Exemplar  der  Strahover  Bibliothek, 
und  konstatierte,  dass  Dr.  Schuberts  n Entdeckung"  identisch  mit  dem 
obengenanten  Passionale  ist,  nur  fehlen  am  Anfange  dieses  Druckes 
24  Blatter.  Wenn  Dr.  Sch.  dieses  Exemplar  mit  dem,  wenn  auch  ein 
wenig  defekten  Exemplar  der  Olmiitzer  Bibliothek  verglichen  hatte, 
ware  ihm  sicher  nicht  entgangen,  dass  es  dieselbe  Ausgabe  ist.  Es 
ist  zwar  von  ihm  sehr  edel,  dass  er  uns  zwei  neue  bdhmische  Wiegen- 
druckezuweisen  will,  aber  wirmtlssen  bedenken,  dass  dies,  vom  fachman- 
nischen  Standpunkte  betrachtet,  eine  Blamage  ist  und  ein  Zeichen 
von  sehr  oberfl&chlicher  Arbeit. 

Ausser  diesen  35  Wiegendrucken  keunt  Dr.  Sch,  keine  weiteren. 
Nur  einen  Druck  erwahnt  er  noch,  und  zwar  die  Aesopschen 
Fabeln,  richtiger  gesagt,  zwei  Blatter  aus  einem  Wiegendrucke  von 
Aesop's  Fabeln,  welche  in  der  Stahover  Bibliothek  aufbewahrt  sind. 
(Nebenbei  erwahnt,  heisst  dieses  Kloster  „Strahov"  und  nicht  Strachow, 
und  es  ist  in  Prag  und  nicht  bei  Prag.)  Sch.  aussert  sich  in  eigen- 
tumlich  zweifelndem  Tone  folgendermassen  Uber  die  Existenz  dieser 
Inkunabel:  „Doch  ist  von  diesem  Werke  gegenwartig  nichts  nach- 
zuweisen,  da  die  letzten  zwei  noch  vorhanden  gewesenen  Blatter 
desselben  seit  dem  Jahre  1857  „unauffindbaru  verlegt  worden  sind." 
Wozu  diese  Anftihrungszeichen  ?  Zur  Beruhigung  diene  Dr.  Sch. 
meine  Erklarung,  dass  die  zwei  Blatter  bereits  aufgefunden,  treu 
reproduciert  und  beschrieben  sind,  und  zwar  in  dem  vorziiglichen 
Werke  von  Ant.  TruhUr:  „Jana  Alblna  Ezopovy  fabule  a  Brantovy 
rozprivky"  in  „Sbfrka  prarpenftv  ku  pozninl  liter^rnibo  Jivota  v  CecMch, 

2* 


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20  VII.  I.  Zahradnfk: 

na  MoravS  a  v  Slezsku."  Im  Verlage  der  bohm.  Akademie  Prag  1901. 
Diese  zwei  Blatter  Bind  in  der  Strahover  Bibliothek  unter  Sign.  D.  0. 
VI.  9.  unter  die  Wiegendrucke  eingereiht  und  ich  bin  bereit  dieselben 
jedem  Fachmanne  zu  zeigen.  Wir  vervollstandigen  also  die  Angaben 
Schuberts  mit  diesein  Drucke. 

Aus8erdem  hat  er  noch    folgende  Wiegendrucke   ausgelassen: 

1.  2ivot  Mahometa  a  jeho  u£eni.  TlaCeno  v  Nov6m  Plzni  od  Mikulase 
Bakalafe  1498.  (Das  Leben  Mahomet's  and  seine  Lehre.  Pilsen).  (Vide 
Hanka  C.  C.  M.  1852  III.  114;  Jungmann  III.  164,  Korab  39.) 

2.  Lucidaf  („Elucidariustt  „0  rozliSnych  vScech,  jenz  jsti  na  nebi, 
na  zemi  i  ve  vodacb").  Tlafceno  v  Nov6m  Plzni  od  Mikulase  Bakalafe 
1498.  (Hanka  1.  c.  III.  115,  Jungmann  II.  80,  Korab  40). 

3.  Ein  Brucbstuck  hestebend  aus  4  Blattern  desselben  Druckes  wie 
wPodkoni  a  3aktt.    Abgedruckt  bei  Hanka  1.  c.  III.  116—118.  Korab.  42. 

4.  Kalendaf  (Kalender).  Gedr.  von  Nicol.  Bakalaf  in  Pilsen  1489. 
(Jungmann  III.  235.  Jire^ek:  Rukovet  I.  329.  Nach  Dobrovsky  vielleicht 
aus  dem  J.  1499,  nacb  Hanka  u.  Korab  1498). 

5.  Adamfiv  2ivot  (Das  Leben  Adam's)  „Knihy  o  pobfbu,  zivotu 
a  pokani  i  smrti  prvostvofeneho  otce  naseho  Adama  a  matefe  nasie  Evy 
na  tomto  svfct6tt,  17  Blatter  8°.  Pilsen  ca.  1498  (mit  dem  hineingeiegten 
Werke  B0  dfevfc  kfize,"  einer  beliebten  Lekture  der  bulgarischen  Bogomili. 
(Jungmann  III.  919,  JireSek :  Rukovfct  I.  4,  Korab  42). 

6.  ArtikulovS  sn6mu  panu  pod  oboji  r.  1478  v  Praze,  lateinisch- 
b&hmisch,  erste  gedruckte  Landtagsscblnsse. 

7.  Artikulov6  snSmu  panu  pod  oboji  drzen6ho  v  Nymburce.  Landtags- 
scblnsse von  Nymburg.  Gedruckt  in  Prag  1483.  Diese  beiden  Drucke  siud 
wohi  bereits  verschwunden,  aber  ibre  Existenz  ist  fiber  jeden  Zweifel  er- 
baben.  (Siehe:  Hanka  1.  c.  IV.  63,  Jungmann  III.  409,  414,  Abband- 
lungen  der  Privat-Gesellschaft  V.  233). 

8.  SnSm  vKutn6  Hofe  v  pondfcli  po  sv.  Mikulasi  1485.  (Landtags- 
teUtsse  von  Kuttenberg,  Hanka  1.  c  63,  Jungmann  HI.  415,  Korab  52). 

9.  Sato  z  r.  1486.  (Landtagsschlusse)  nach  der  ingabe  des  Adaukt 
Voigt  in  nOeist  der  bOhmischen  Gesetze"  (Hanka  1.  c.  IV.  64,  Korab  53). 

10.  Nalezovg  snfcrau  z  r.  1497,  4°  (Landtagsschlusse.  Jungmann  HI. 
418,  Hanka  IV.  67). 

11.  Jednani  o  koropaktata  snfcmu  Basilejsklho.  (Die  Verhandlungen 
flber  die  Kompakta  des  Concils  von  Basel).  Gedruckt  1500,  18  Bl.  4°. 
(Jungmann  IH.  359  (nota),  Hanka  1.  c.  IV.  69,  Korab  55). 

12.  BVybrani  casov6  ku  poustenl  krve  a  vlbkosti  jinych".  Ausge- 
suchte  Termine  zum  Aderlass  und  anderer  Feuchtigkeiten.  Ein  Wandblatt 
in  F°  zu  2  Cohunen  mit  einem  Holzschnitt.  Inc.:  (Wy)  kupenie  naffebo 
letba  Tifytzyeho  1 1  Cztyrzftebo  Dewadefateho  Sfe-||  (ft)ebo  kterez  flowe 
przeftupne  rfa||(ty)  poSet  bude  patnatzt."  Also  vor  dem  J.  1496.  Ein 
wenig  defekt.  Im  kflnigl.  bohm.  Landesmuseum. 


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Ober  neuere  Bibliographic  der  Inkunabeln,  besonders  der  bflbmiscben.    21 

Wenn  wir  also  das  Ergebnis  der  Forschungen  des  Herrn  Dr. 
Sch.  mit  dem  wirklichen  Sachverhalte  vergleichen,  ergibt  sich  das 
Resultat,  dass  er  12  Drucke  flbersah,  was  ein  Drittel  der  yon  ihm 
angeftthrten,  und  fast  ein  Viertel  aller  bohmiscben  Wiegendrucke 
Uberhaupt  bildet.  Wir  betonen,  dass  wir  ihn  in  Bezug  auf  die  m&briscben 
Wiegendrucke  nicht  kontrolieren,  und  hoffen,  dass  er  doit  wenigstens 
alles  gewissenhaft  durcbgeftthrt  hat  Es  w&re  dem  Autor  ungemein 
leicht  gewesen,  diesem  peinlichen  Uebersehen  vorzubeugen,  wenn 
er  nur  die  so  ttberaus  stattliche  Hilfsliteratur  benutzt  und  beachtet  hfitte. 
Es  scheint  aber,  das  Dr.  Sch.  eingehendes  Forschen  nicht  liebt,  weshalb 
er  sich  keine  Zeit  nahm,  die  betreffenden  Schriften  durchzusehen.  Ich 
nenne  hier  Novotny  z  Lu2e,  Jungmann,  Hanka,  Kor£b,  Patera  —  von 
Dobrovsky,  Ungar  und  von  anderen  nicht  zu  sprechen.  Er  begndgte 
sich  mit  einer  oberflachlichen  Durchsicht  der  Inkunabeln  in  der 
Universitatsbibliothek  in  Prag,  der  Studienbibliothek  in  Olmtitz  und 
des  konigl.  bohmiscben  Landesmuseums  in  Prag,  —  weiter  forschte  er 
nicht.  Ja  nicht  einmal  den  Hanslick  respektierte  er  nach  Gebtthr  — 
geschweige  denn  andere  Schriften.  Das  gentlgte  ihm  zu  einem  defini- 
tiven  Urteil.  Sein  Werk  tragt  in  Folge  dessen  deutlich  die  Spuren 
dieser  flttchtigen  Arbeit. 

2.  Man  wflrde  erwarteu,  dass  er  wenigstens  bet  der  Beschreibung 
der  Inkunabeln,  welche  er  in  Handen  hatte,  gewissenhafter  gearbeitet 
hatte.  Doch  ist  auch  hier  das  Resultat  vollstdndig  ungenUgend.  Wenn 
uns  schon  die  Oberflachlichkeit  und  Unkenntniss  der  Sache,  mit 
welcher  er  seine  bibliographischen  Versuche  —  ich  wiederhole  Ver- 
suche  —  betrieb,  abstosst,  so  muss  uns  noch  mehr  seine  Ktihnheit  mit 
Unwillen  erfUllen,  mit  welcher  er  es  wagt,  etwas  zu  behaupten,  was 
durchaus  jedes  faktischen  Beweises  entbehrt  und  nur  als  Ausfluss  seines 
Chauvinismus  und  politischer  Parteilichkeit  zu  bezeichnen  ist.  Hier 
spricht  nicht  der  neutrale  Forscher,  sondern  der  Partei-Politiker,  der 
es  sich  zur  Aufgabe  gemacht  hat,  die  Minderwertigkeit  bdhmischen 
Wissens  und  bohmischer  Arbeit  zu  beweisen. 

Wir  wiederholen  hier  die  Worte  aus  seinem,  im  Centralblatte 
(XVI.  51)  erschienenen  Artikel,  urn  zu  beweisen,  dass  es  nicht  blinder 
Hass  ist,  der  uns  diese  Kritik  tiber  Sch.'s  Parteilichkeit  diktiert.  Die 
bewusste  Stelle  lautet :  „Wie  alle  anderen  Segnungen  der  Wissenschaft 
und  Technik,  kam  auch  die  Kunst  des  Buchdruckes  aus  Deutschland 
nach  Boh  men  und  M&hren."  Und  urn  das  zu  beweisen,  bezeichnet  er 
sechs  Pilsener  Wiegendrucke  und  die  Prager  Bibel  vom  J.  1488  als 
Produkt  deutscher  Drucker.  Er  giebt  einen  zweifachen   Weg  anr  auf 


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22  VII.  I.  Zafcradnfk: 

welch  era  die  Kunst  des  Buchdruckens  aus  Deutschland  nach  Bobmen 
gekommen  sein  soil:  erstlich  aus  Ntirnberg  nach  Pilsen  und  yon  da 
aus  weiter,  zweitens  aus  Passau  tkber  den  goldenen  Steg  nach  Winter- 
berg  (Alacraw)  und  zurtick.  Wer  Sch.  nicht  nfther  kennt,  der  muss 
seinem  Wissen  ungemessene  Bewunderung  zollen,  denn  er  muss  an- 
n  eh  men,  dass  Sch.  kraft  seines  Wissens  diese  kfthnen,  apodiktisch  be- 
haupteten  Deduktionen  aufgestellt  habe. 

In  der  Einleituug  zu  seiner  Beschreibung  der  bohmischen  Bibeln 
(Centralblatt  XIV.  105)  liefert  er  ,Beweisea  dafQr.  Er  citiert  dort 
den  ,. Index  Bobeinicorum  librorum  prohibitorum  et  corrigendorum" 
(Vetero-Pragae  1767),  und  meint,  dass  dort  wallerunbestimmtesta  alle 
Ausgaben  bohmischer  Bibeln  in  Dresden,  Leipzig,  Zittau,  Berlin  und 
Amsterdam  erwahnt  werden.  Er  kann  nicht  begreifen,  dass  bohraische 
Bibeln  in  deutschen  Stadten  gedruckt  werden  konnten,  deshalb  setzt  er 
hinter  den  Namen  „Berlina  die  Bemerkung:  „wohl  auf  wendische 
Exemplare  zu  beziehen*.  Bei  Amsterdam  verliert  er  den  Boden 
unter  den  Fflsseu.  Aus  dem  Fakttim,  dass  sich  die  citierte  Mainzer 
Bibel  nicht  erhalten  hat,  resultiert  noch  nicht,  dass  sie  iiberhaupt 
nicht  bestanden  hat.  Wie  viele  Inkunabeln  sind  verloren,  wie  viele 
existieren  bios  in  einem  Exemplare  1  Und  da  es  sich,  nach  unserer 
Meinung,  in  dem  erwahnten  Index  librorum  prohibitorum  um  jflngere 
Bibeln  aus  dem  XVI.,  XVII.  und  XVIII.  Jahrh.  handelt  (siehe  Aus- 
geben  von  Halle  (3X  w  Halle  Magdebursk£,  Amsterodam  1658),  so 
erlauben  wir  uns  Dr.  Sch.  auf  die  bohmischen  Brftder  aufmerksam 
zu  machen,  die,  weithin  zerstreut,  in  Deutschland.  Polen  und  in  den 
Niederlanden  lebten,  und  auf  das  — -  bohinische  Zittau  des  Mittel- 
alters. 

Nun  weiter:  Dr.  Sch.  erklart  sechs  Pilsener  Wiegendrucke  fur 
deutsche  Produkte.  Es  sind  dies:  1.  Statuta  Ernesti  1476;  2.  Historia 
destructionis  Trojae  nach  1468;  3.  Testamentum  Novum  boh.  c.  1475; 
4.  Passionate  bohemicum  1475—79;  5.  Testamentum  Novum  nach 
1475  „ dieses  aber  nur  unwahrscheinlich,"  und  6.  Missale  Pragense 
1479.  Er  nennt  sie  „Fruheste  Erzeugnisse  deutschen  Druckerfleisses 
auf  bohmischem  Boden".  Die  drei  ersten  sind  nicht  nur  von  einem 
deutschen  Typographen  bewerkstelligt,  sondern  auch  der  Korrektor 
war  ein  Deutscher.  Welche  Grttnde  hatte  er  fiir  sein  Urteil?  wSie 
venathen  tiberall  die  vollige  Unkenntnis  des  Landesidioms  und  in- 
folge  dessen  die  grosste  Unsicherheit  im  Setzen  von  Seiten  des 
Druckdrs;  selbst  ein  sprachkundiger  Korrektor  muss  bei  den  ersten 
tlieser  drei    Drucke  gefehlt  haben."    In  der  Trojanischen  Bibel   vom 


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Uber  neaere  Bibliographic  der  Inkunabeln,   besonders  der  b&hmischen.    2& 

J.  1468  findet  er  einen  speziellen  Beweis  daftir:  „Der  Drucker  war, 
wie  troter  anderem  aus  dem  die  ganze  Inkunabel  schliessenden  Worte 
„lechu  statt  „leth"  hervorgeht,  ein  Deutscher,  wahrscheinlich  ein  Ntir- 
berger,  der  1475  nach  Pilsen  gekommen,  und  wohl  dort  den  Druck 
vollzogen  haben  dflrfte"  ?  Wenn  auch  diese  letztere  BeweisfQhrung 
&ns8er8t  lacherlich  ist,  will  ich  doch  mit  Rticksicht  auf  die  phiio- 
logischen  Argumente  die  Frage  stellen: 

„Kann  Dr.  Sch.  in  diesem  Punkte  als  eine  kompetente  Autorit&t 
auftreten?  Ich  bestreite  dies  entschieden.  Dr.  Sch.  entbehrt  der  hiezu 
notigen  philologischen  Qualifikation.  Er  kennt  die  bohmische  Sprache 
nicht,  umsoweniger  ist  er  also  des  Altbohmischen  machtig!  Dass 
meine  Behauptung  richtig  ist,  beweist  seine  Arbeit.  Rein  bohmische 
Worter  und  Redewendungen  scheinen  ihm  fehlerhaft,  und  er  setzt 
hinter  dieselben  sein  klassisches  ^sic" !  Er  kennt  v.  gr.  nicht  die 
kernige  bohmische  Redewendung:  ,pr4v  pficiniti  nebo  ujiti",  er  staunt 
uber  das  bohmische  na  toa  (und  zwar)  Nse  wssemi-,  er  versteht  nicht 
das  Wort  „zanetb£vati,  weil  dort  statt  d  —  t  geschrieben  steht,  „na 
cestie",  weil  es  nicht  getrennt  gedruckt  ist,  was  in  den  Inkunabel  n, 
auch  den  elegantesten,  ausserst  haufig  vorkommt,  ahnlich  nnatwrderatt 
,Bizrahelsko"-,  Bpiesnic2ky  Ssalomunowy",  nC2trmetzytmy  den*,  „po- 
czina"*  „czteniea,  sepsane  ota  .aposstolsstij",  naswiet",  „knihy  kralow-, 
„a  to  se  gest  dalo8,  „skonaly  su  sea,  npoCinagi  sett,  npoczina  sett 
und  v.  a.  — 

Hatte  Dr.  Sch.  diese  Erklarung  als  sein  eigenes  Urteil  hinge- 
stellt  und  so  stylisirt,  so  konnten  wir  ihm  keinen  Vorwurf  machen, 
denn  es  steht  ja  jedem  frei,  seine  Ansicht  zu  aussern;  aber  seine 
unbegrttndete  Ansicht  als  sichergestellte  Tatsache  in  der  weiten 
Welt  zu  verbreiten,  das  ist  eine  leichtsinnige  Herabsetzung  unserer 
Nation,  gegen  welche  wir  nachdrucklich  protestieren. 

Aber  hieran  hatte  Dr.  Sch.  noch  nicht  genug.  Er  schreitet  auf  diesem 
politischen  Wege  weiter;  ein  klassischer  Beweis  daftir  ist  seine  Be- 
schreibung  der  Prager  Altst&dter  Bibel  aus  dem  J.  1488.  Unter 
Nr.  299  fiihrt  er  sie  in  seiner  Schrift  ,Wiegendruckea  folgender- 
massen  an:  .Biblia  bohemica,  Pragae,  Johann  von  den  Storchen  tind 
Mathias  vom  weissen  Lowen,  Alemani  (irapensis  Johannis  Pytlik  und 
Severini  Kramarz,  consulum  Pragensium),  1488.  Fo."  Aehnlich  schreibt 
er  im  Centralblatte  XIV.  S.  105.  In  derselben  Zeitschrift  XVI.  S.  126 
fflhtt  er  wieder  diesen  Titel  an :  „Biblia  bohemica,  Pragae,  impensis 
Joannis  Pytlik,  Severini  Kramarz,  Joannis  a  Storchen  et  Mathaei 
a  Leone  albo."    Ich  will  ganz  davon  absehen,  dass  seine  Angabeii  wn 


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24  VII.  I.  Zahradnfk: 

unverst&ndlicbes  Gewirr  Bind,  denn  einmal  ftthrt  er  die  gleichen 
Peraonen  als  Prucker,  ein  andermal  ale  Herausgeber  an,  einmal  ist 
einer  „Johann  von  den  Storchen",  gleich  darauf  „Joannes  a  Storchen"; 
uns  handelt  es  sich  hier  einzig  urn  das  Wort  „Alemani". 

Wir  erklaren  deshalb  hier,  dass  es  Grundsatz  jedes  echten 
Bibliographen  ist  —  sei  er  scbon  ein  Deutscher,  ein  Franzose  oder 
ein  Engl&nder  —  den  Titel  eines  Wiegendruckes  bis  auf  die  kleinste 
Einzelnheit,  lis  auf  das  kleinste  Striclichen  und  Pflnktchen  auf  das 
genaueste  zu  citieren,  und  dass  bisher  kein  Forscher  gewagt  hat,  an 
diesem  Gosetze  zu  rtihren,  bis  Sch.  kara  und  in  diese  Orduung  eine 
Brest  he  schlug.  Weiter  konstatiere  ich,  dass  Hanslitk  in  seiner 
„Geschicbte  und  Beschreibung  der  Prager  Universitftts-Bibliothek' 
S.  513  diesen  Druck  ganz  richtig  citiert,  dass  es  also  die  Pflicht 
Schuberts  war,  der  Hanslick's  Buch  ununterbrocben  auf  seinein  Tische 
hatte,  sich  an  diesen  alten  Grundsatz  zu  lialten. 

Er  unterliess  es  aus  zweierlei  Grftnden:  Erstens  schrieb  er 
einfach  diese  Nummer  aus  Smekals's  Katalog  ab,  der  sich  wiederum 
auf  Hain  sttitzte,  deni  dieser  Druck  auch  falsch  bezeichnet  wurde. 
Zweitens  Hess  Sch.  sich  von  seinen  politischen  Geftthlen  verfuhren 
und  gennanisjerte  einfach  die  echt  bobmiscben  Namen.  Damit  nber 
das  oben  Gesagte  richtig  verstanden  werde,  geben  wir  hier  das 
authentische  Explicit  dieser  Bibel  wieder,  und  bitten  den  Laser, 
Schuberts  Angaben  damit  zu  vergleichen.  Dasselbe  lautet: 

Praczy  teto  a  riiela-  knih  tiechto  zakona  ||bozie°  konecz  vcinien  gt 
fftiaftnie-  w  fla  ||  wnem  Mieftie  Starem  Prazfkem.  kte  ||  ruzto  praczy-  flowutui 
muzie  a  niiefftia  ||  nee  Pan  Jan  pytlik-  a  pan  Seweryn  ||  kraroaf  to°  leta 
konffelee:  a  pan  Janod  ||  Sapuow-  a  pan  Matieg  od  biele0  lwa-  p  ||  bledagicze 
naprzed  keczti  a  k  chwale  bo-||zie-  a  k  dobreT  a  pofiestnemu  koruny 
fla  ||  wne  zemie  czefke-  a  ku  profpiechu  wier  ||  nych  Czechow  y  Morawa  ||  now- 
fnoz- 1|  uie  przed  se  vzemffe-  przi  nie  Naklady  ||  znamenite  czlnili  fu:  .  .  .  . 

Wo,  frage  ich,  ist  hier  die  Rede  von  einem  deutschen  Drucker? 
Ist  aus  diesen  letzten  Zeilen  nicbt  zu  lesen,  dass  nur  die  aufrichtige 
Liebe  zu  detn  bdhinischen  Volke  und  der  bohmischen  Krone  diese 
Manner  bewog,  das  Werk  herauszugeben  ?  Mit  was  entschuldigt  Dr. 
Schubert  seine  ktihnen,  durch  niclits  begrOndeten  Worte  im  Central- 
blatte  XIV:  nJohann  von  Storchen  und  Mathias  vom  weissen  Lowen 
(beide  sicher  eiugewanderte  Deutsche)  die  eigentlichen  Diucker*  ?  Mit 
welchem  Rechte  durfte  er  ehrlicbe  altbohmische  Namen  ins  Deutsche 
iibersetzen  ?     Wenn    das    ein    halbgelehrter,    von    Nationalbass    er- 


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fiber  nenere  Bibliographic  der  Inkunabeln,  besonders  der  bfthmischen.    25 

fQllter  Journalist  macht,  begreifen  wir  es,  es  ist  ja  sein  Haud- 
werk;  tut  das  aber  ein  staatlicher  Bibliotheks-Beamter,  so  konnen 
wir  dieses  Vorgehen  nicht  n&her  qualifizieren.  Es  bleibt  mchts 
anderes  tibrig,  als  diese  wissentliche  und  absichtliche  Fdlschung  der 
Tatsachen  an  den  Pranger  m  stellen. 

Es  sei  una  noch  eine  kleine  Exkursion  erlaubt,  die  wir  zwecks 
einer  genauen  Feststellung  der  genanuten  Personen  und  H&user  unter- 
nehmen  wollen. 

Das  Haus  beim  weissen  Low  en  Nr.  C.  143-1.  (am  kleinen  Alt* 
stadter  Ring  (nicht,  wie  viele  irrtttmlicb  glauben,  die  jetzige  Schnobliug'scbe 
Apotheke,  sondern  das  Haus  neben  dem  Rot'schen  in  der  Richtung 
gegen  die  Karlsgasse)  war  im  Jahro  1474  das  Eigentum  des  Zikmund 
MaleSicky  z  CrnoSic  und  seiner  Gattin  Anna  z  Vranova.  Diese  Ehe- 
gatten  traten  dasselbe  an  ihre  Kinder  Ladislav  und  Johannka  ab.  (Msc. 
des  stadt.  Archives  2105  fol.  346').  Diese  Cession  wurde  jedoch  nicht 
durchgeffihrt,  und  Zikmund  MaleSicky  verkaufte  im  J.  1487  das  Haus 
dem  KauTmann  Mathias  (mercator)  und  seiner  Gattin  Zuzana  um 
100  Schock  bohm.  Groschen  (2106  fol.  215';,  dieser  wieder  im  Jahre 
1497  dem  Wenzel  Bakalrft  von  Kouffm  und  seinem  Vater  Jan  um 
192V2  Schock  bohm.  Groschen.  Vom  Wenzel  Bakaldf  kaufto  es  im  J. 
1520  MikutoS  Kon46  z  HodiStkova  um  2 JO  Schock. 

Dr.  Sch.  forschte  auch  nach  diesem  Hause  und  gelangte  zu 
einem  eigentflmlichen,  bei  ihm  jedoch  nicht  Qberroschenden  Resultat; 
er  konstatierte,  dass  dieses  Haus  sich  nnachst  dem  Altstadter  Rathause, 
auf  dem  Obstmarkte"  befand  —  „heute  die  Apotheke  zum  weissen 
Lowenu.  H&tte  der  Autur  eine  kleiue  Excursion  in  die  nachste  Um- 
gebung  des  Altstadter  Rathauses  gemacht,  so  hatte  er  dort  drei  Apo- 
theken  gefundeu,  aber  keine  einzige  Bzum  weissen  Loweu\  Es  existirt 
zwar  in  Prag  auch  eine  Apotheke  gleichen  Nameus,  aber  das  ist  die 
Apotheke  des  Ilerren  H.  Lerch  I.  am  Graben  39.  (Siehe  Adress&r 
mtata  Prahy  1901  II.  143.)  Die  erwahnten  drei  Apotbekeu  in  der 
Nahe  des  Rathauses  ftihren  die  Namen:  „zum  Reichsadler"  (Altstadt. 
Riogplatz  6),  „zum  weissen  Einhorn"  daselbst  Nr.  21  und  „Zur  gold- 
enen  Krone"  (am  kleinen  Ring  (Nr.  13.). 

Wir  sind  nun  schon  gewohnt,  den  unbedeutendsten  Angaben  Dr. 
Schubert's  Misstrauen  entgegen  zu  bringen.  Wahrscheinlii  h  meinte  er 
die  Schnobling'sche  Apotheke.  Dieses  Haus  (Nr.  457)  „zum  goldenen 
Adler"  fiel  durch  Kauf  im  J.  1473  dem  Goldschmied  JiMk  und 
seiner  Gattin  Anna  far  259  Schock  bohm.  Gr.  (Stadt.  Arch.  2105 
fol.  329)  zu.    Im  Jahre  1487  verschrieb  er  es  seiner  zweiten  Gattin 


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26     ,:  .  VU-  I-  Zahradnlk: 

Magdalena  (2106  fol.  217'),  und  im  Jabre  1516  uberliess  er  ea  dem 
Baccalaureus  fiehof  ze  VSehrd  und  seiner  Gattin  Magdalena  (2108 
fol.  186'). 

Jan  Pytlih  war  Eigentburoer  des  Hauses  „u  volka"  (ad  bovera, 
neben  dem  Hause  „u  bfl£ho  lva"),  welches  er  im  J.  1487  mit  seiner 
Gattin  Anefcka  urn  120  Schock  (2106  fol.  198')  kaufte.  Katefina 
Pytlfkovrf,  ze  Zahofan  verkaufte  es  im  J.  1522  urn  275  Schock  dem 
Baltasar  Gruber  (2109  fol.  266'). 

Kramtf  Severin,  der  Mitverleger  und  Drucker  der  bohmischen 
Bibel,  ist  der  Grtinder  der  Familie  Severin,  welcher  das  Haus  „u  pfll 
zlataho  mSsfce"  gehorte,  gleich  neben  dem  Ratbause  rdckwarts  bei 
der  Gemeinde-Holzniederlage.  Im  Jahre  1660  war  das  Haus  schon 
ein  Triimmerhaufen.  Der  Sohn  des  genannten  Severin  war  Pavel 
Severin  z  Kapi  Hoiy  (de  Monte  Cuculi).  Das  Haus  schenkte  seiner 
Zeit  Konig  Georg  von  Podfebrad  seinem  Koche  Petrus  Picek,  und 
von  dessen  Wittwe  kaufte  es  Severin  im  Jahre  1484  urn  40  Schock.*) 

Was  schliesslich  den  vierten  Editor  Jan  od  capuow  betrifft,  so 
finden  wir  im  Prager  stadt.  Archive  folgeude,  ihn  und  sein  Haus 
berfthrende  Eintragungen:  Johannes  de  Chlumecz  emit  pro  se,  Dorothea 
coniuge,  horedibus  et  successoribus  suis  domum  ad  ciconias  dictam 
ex  opposito  pretorii  inter  domos  Symonis  Straboch  et  Martini  dicti 
Crucz  utrinque  situatam,  aput  Offcam  pro  LXV  s.  gr.  pragen.  ad 
habendum,  tenendum  atque  hereditarie  possidendum.  Cui  subarrauit 
XV.  3.  gr.  prag.  Actum  in  consilio  [Antique  Urbis  Pragensis]  feria 
II.  post  festum  s.  Valentini  anno  Domini  MCCCCLXXIX.  (N.  2106 
fol  30a).  —  Jan  JindHSsk^  koupil  sobS,  dfidic6m  a  buducfm  svym  duom 
fefcen^  u  Cdpuov  mezi  domy  Vriclava  nfckdy  Strabochovic  a  Jana 
Medafe  obostranng  od  VAclava  Sakka  ze  Znantic  a  Jana  Strnada 
spoluporufcnfkuov  statku  neboStlka  Jana  Bieleho  za  p61druh£ho  sta 
kop.  gr.  C.  Ddlo  se  o  radS  v  sobotu  po  sv.  Jakubu  anno  ocMVcXV 
(1515).  (2108  f.  163°).  Drr  Besitzer  heisst  in  anderen  Eintragungen 
auch  Johannes  Albus  a  Ciconiis,  so  in  verschiedenen  Geldangelegen- 
heiten  de  dto.  feria  V.  ante  Vitalis  1486  (n.  94.  II.  fol.  37*),  1487 
(ibd.  41a),  in  festo  s.  Georgii  1488  (n.  94.  I.  f.  69'.**)  So  schauen  also 
die  „sicher  eingewandei ten  Deutschen*  aus!. 


*)  Siehe:  Dr.  Jos.  Teige,  Staromeatsk?  rynk  v  Praze,  I.  23—24. 

**)  Dem  Herrn  Adjunkten  des  Prager  stadt.  Archires  Dr.  J.  Teige  gebtthrt 
tnein  aufricbtiger  Dank  for  sein  freundliches  Entgegenkommen,  mit  welchem  er 
mir  die  diesbeiOglichen  Daten  aus  genanntam  Archivbesorgte.  Anm.  d.  Vert 


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fiber  neuere  Bibliographie  der  Inkunabeln,  besonders  der  bahmischen.    27 

Kehren  wir  nun  zu  der  Beschreibung  dieser  Bibeln  zuriickl 
Schubert's  Beschreibung,  obwohl  sehr  ausfiibrlich,  ist  dennoch  unvoll- 
standig.  Wir  finden  viel  Ueberflfissiges,  und  was  darin  sein  sollte, 
suchen  wir  vergebens.  Er  beschreibt  zwei  Exemplare  der  Universitats- 
Bibliotheken  in  Prag  und  Olmutz.  Diese  beiden  sind  jedoch  defekt; 
deshalb  hatte  er  ein  unversehrles  Exemplar  suchen  sollen.  Aber  sich 
nach  einem  solcben  umsehen,  bedeutet  suchen,  forschen.  Ich  musste 
aufrichtig  lachen,  als  ich  seine  Bemerkung  las:  ^unsere  beiden 
Bibelausgaben  finden  sich  ausser  einem  in  Paris  sein  sollenden  (wie 
klingt  das  scbon  und  gelehrtl)  Exemplare  des  Prager  Druckes  von 
1488  meines  Wissens  nur  in  der  k.  k.  Universitats-Bibliothek  zu 
Prag  und  in  der  k.  k.  Studien-Bibliothek  zu  Olmiitz  in  Mahren." 
(1.  c.  XIV.  106.)  Aber,  aber,  warum  so  weit  in  die  Feme  schweifen  ? 
Ein  Berufsbibliograph  sollte  ein  wonig  sorgfitltiger  vorgehen.  Er  weiss 
nichts  von  dem  Exemplare  im  konigl.  bdhra.  Museum,  nichts  von 
dem  Exemplare  des  Prager  stadtischen  Museums,  und  von  den  3 
Exemplaren  der  Strahover  Bibliothek  1 

Auch  was  die  Kuttenberger  Bibel  betrifft,  inache  ichihnaufdie 
Exemplare  des  konigl.  bohm.  Museums  und  der  Strahover  Bibliothek 
aufmerksam. 

Mit  der  gleichen,  ihm  eigenen  Oberflachlichkeit,  arbeitete 
Dr.  Sch.  auch  bei  der  Beschreibung  der  Inkunabeln,  wobei  fast  in 
jeder  Zeile  seine  Sachunkenntnis,  seine  mangelhaften  historischen 
Kenntnisse  und  seine  fliichtige  Arbeitsweise  zu  Tage  treten.  Hier  eine 
Reihe  von  Beweisen  fflr  diese  Behauptung: 

Im  b&hmischen  Psalter  vom  J.  1487  scbreibt  er  „rzecitt  statt  „rze5i" 
(das  H&ckcben  auf  dem  nctt  scheint  ibm  tlberhanpt  total  UberflUssig) ; 
„otewrzeneitt  statt  „otewrzenie". 

Im  Koranda's  Traktat  „de  sacramento  divino"  schreibter:  „vzileczueu 
statt  „vzitetznett ;  wczisti"  siatt  Btzistiu ;  „czeskemu  statt  „tzefkema ; 
„cztryrzsteboa  statt   „tztyrzfsteliou. 

Im  Passional  vom  J.  1495  tibersetzt  cr  nGedenactetf  —  „elbtea. 

Im  Neuen  Testamentc  1497/8:  „mestieH  statt  „mestieu;  „leta  paue" 
statt  „paiiea ;  Bz6kou?u  statt  „zakontt ;  ein  zierliches,  bedeutungsloses 
Hackchen  halt  er  ftir  eine  Letter. 

Im  Titel  zum  „Traktat  o  zemi  svat6u  scbreibt  er  „suat6a  statt 
„S\vatea. 

Im  „Traktdt  o  divich  a  nesnadnostech"  etc. :  „pfiti"  statt  „prite" ; 
„ro7umea  statt  „rozumea. 

Bei  „Planctus  ruinae  eccl.  Olom."  widerspricht  er  sichselbst:  In  den 
^Wiegendrucken"  scbreibt  er  nversi6cou,  im  Centralblatt  „versihicoa ;  in 
den  jjWiegeudruckeii"    scbreibt    er    ,defleatu,   im  Centralblatt  „desle5t° ; 


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2g  VII.  I.  Zahradnfk: 

in  den  „  Wiegendrucken"  schreibt  er  „Erheba,  im  Cenlralblatt  „ErbebB; 
in  den  .Wiegendrucken"  sagt  er:  „Abtheilangszeichen  1  mm";  im  C.-Bl.: 
aAbtbeilungszeichen  fehlen". 

Ahnlicherweise  geht  er  bei  ,,Augu8tinu8  de  Olomutz*  vor.  Er  schreibt 
in  den  Wiegendrucken :  „01omnciaett,  im  Central blatt  „01omuciitf ;  in  den 
, Wiegendrucken"  :  B01omucza,  im  Centralblatt  „de  Olomuucz" ;  in  den 
.Wiegendrucken-:  „ad  crudituj  verura",  im  Centralblatt  „ad  erudituj 
virum;"  in  den  Wiegendrucken:  „per  Conradum",  im  Centralblatt  8per 
me  Conradum". 

In  Columnar  „Historia  destructionis  Trojae  (1468)  liest  er  ,psu" 
statt  „gsu";  „poc?ynonnea  statt  ,,poSzyname";  9sec£taczea  statt  „fecztuczea ; 
,,debyte"  statt  „dobytiea;  in  explic.  lasst  er  Bdwa"  (tisfce  let  =  zwei 
Tausend  Jabre)  aus.  Bei  dieser  Nummer  meint  er,  die  Jahreszahl  1468 
beziehe  sich  auf  das  Abfassungsjabr  der  Handschrift,  nacb  der  der  Druck 
gescbehen.  Er  gesellt  sich  bier  der  Ansicht  Dobrovsky's  und  Ungar's 
bei,  und  beachtet  nicht  die  Angaben  Hanka*s,  Sembera's,  JireSek's, 
Kor&b's,  Patera's,  u.  a. 

Bei  dem  .Novum  Testamentum"  (Pilsen  c.  1475)  gibt  er  eine  falscbe 
Signatur  an:  54  B.  91  statt  54  B.  9.  Diese  Inkunabei  bezeichnet  er 
als  undatiert.  Ich  glaube,  dass  Ungar  diese  Frage  gelftst  hat,  denn  man 
pflicbtet  heute  allgemein  dessen  Ansicht  bei,  nach  welcher  er  das  Jahr 
1475  nennt.  In  der  Bescbreibung  dieses  Druckes  ist  Dr.  Schubert's  Ober- 
flftchlichkeit  geradezu  verbluffend.  Ich  kontrolirte  denselben  zusammen 
mit  Herrn  Kustos  Todra,  und  wir  kamen  nicht  aus  der  Verwunderung 
heraus.  Sch.  schreibt: 

„Cztemett  statt  „C2tenie"  —  ahnlichen  Fehler   begeht  er  bei  Z.  7. 

Z.  8  „nayprwe  gt"  schreibt  er  als  ein  Wort. 

Er  citiert  fol.  25  statt  26;  er  s<hreibt:  „az  dostoname  swieta" 
statt  „fkonanie  swieta" ;  statt  „Gezua  schreibt  er  Gefua. 

Hf.  42  b.  /J.  und  nicht  41  kann  er  den  Unsinn  nicht  begreifen: 
„potommnu,tt  obwohl  dort  ein  regelrechtes  „potomniiu  ;  ibidem  „vczedlni'" 
statt  „vczedlniktf,  „vc2edlmkowa  (setzt  sic!  hinzu)  statt  „vczedlnikowtt, 
„cz*  teme*  statt  „c5tenietf  „euwageliftatt  scheint  ihm  ein  curiosum  zu 
sein  u.  s.  w. 

Bei  Passionale  c.  1475  —  1479  citiert  er  A]  Dwentns  statt  richtig 
()Dwentus.  Weiter:  Von  271  nach  den  Lagenverhftltnissen  vorhanden 
sein  sollenden  Bl&ttern  sind  nur  noch  271  erhalten.  Der  Fehler  fiel  ihm 
nicht  auf,  desbalb  unterliess  er  richtig  278  zu  Fchreibeu.  Er  sagt  weiter : 
fol.  49  b.  a.:  die  fehlerhafte  Legendenuberschrifi :  „0.  Vnuczenj  Boziem". 
Im  Texte  aber  fol.  70  lesen  wir:  0:  Umuczenij.  Boziem.  Dem  Register 
nach  sind  268  folia  a— z;  aa— kk  -f-  4  letzten  Blatter.  Von  diesem  Buche 
kennt  er  bios  ein  Exemplar,  obwohl  die  Universit&ts-Bibliothek  nach  Angabe 
Hanka's  zwei  Exemplare  besitzt ;  im  kOnigl.  b5hm.  Museum  finden  sich  4, 
wie  mir  Herr  Bibliothekar  Patera  mittheilte. 


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Cber  nenere  Bibliographie  der  Inkanabeln,  besonders  der  bOhmischen.    29 

Novum  Testamentum   Strahoviense.    Er  beginnt   seine   Beschreibang 

fol.  la  (mane.)  „Ale  bysste u  In  Wahrheit  sind  in  Fronte  5  leere 

Blatter,  dann  folgt  das  6.  u.  7.  fast  vollst&ndig  erhalten;  dann  wieder 
bis  f.  15  leere  Blatter  und  scbliesslich  bei  Blatt  16.  ist  das  von  ihm  er- 
w&hnle  Anfangsbruchstuck.  Das  Blatt  6.  n.  7.  erwahnt  er  zum  Scblusse 
and  sagt:  „vorgebunden  sind  dem  ganzen  Neuen  Testamente  2  Register- 
blfttter".  —  Fol.  2.  bei  Scb.,  de  facto  fol.  17,  scbreibt  er  „a  przigmo 
(sic!)u  ,k  sobie  (sic!)a  Wie  naiv  ist  er  da  in  seiuem  Staunen!  Dafur 
aber  ttbersieht  er  wahre  Fehler,  v.  g.  fol.  33  b  (bei  ihm  18  b  Z.  22  liest 
er:  „Ccztenie  pofpane  ad  swatebo  Marka*.  Hier  sind  zwei  wirkliche 
Febler.  Den  ersten  ubersah  er  and  den  zweiten  schrieb  er  mecbanisch 
ab.  Wenn  er  C.  C.  M.  (Hanka  1852.  III.  Ill)  in  die  Hand  genommen 
b&tte,  wttrde  er  den  Fehler  mit  fetter  Schrift  angemerkt  gefanden  haben. 
Damit  er  aber  die  Gewissenhaftigkeit  seiner  Arbeit  in*  recite  Licbt  stelle, 
ftthrt  er  diesen  Fehler  anter  „zahlreicho  Druckfehler",  nur  dass  ihm  dabei 
unglncklicherweise  ein  neuer  Fehler  unterlaufen  ist,  denn  er  korrigiert 
dort  das  Wort  „pofpane*  durch  das  fatale  ^pofpane.*  .... 

Benedictionale  oder  die  Prager  Agenda  c.  1490  verlegt  er  nach 
rrag.  Hanka  urteilt  nach  der  Ahnlichkeit  der  „Trojanischen  Chronik", 
dem  Strahover  Nenen  Testamente  and  Passionate,  dass  dieser  Drack  nach 
Pilsen  zu  weisen  sei.    Wie  kommt  Sch.  zu  seiner  Behauptung? 

Den  Traktat  „von  der  Nachfolge  Christi"  bezeichnet  er  als  undatiert, 
obgleich  er  datiert  ist.  Hanka  liest  1498.  Ganz  deutlkh  ist  zu  lesen  Tcccc. 
Das  weitere  ist  freilicb  unleserlich,  aber  nicht  etwa  desbalb,  weil  dort 
uberhaupt  das  Datum  fehlte,  sondern  weil  die  Farbe  nicht  ausreichte.  So 
erkl&rt  dies  Hanka,  and  ich  muss  seiner  Ansicht  beistimmen,  nachdem  ich  mit 
dem  Herrn  Bibliothekar  Patera  das  Exemplar  gewissenbaft  gepruft  habe.  — 
Explicit  citiert  er  folgendermassen :  „A5ym  wiecze  (sic!)  sobie  nasyle 
ciuiti  ba-||de8S  tiem  wietze  (sic!)  prospiewati  budess  1 1 1  Leta  Od  po*odu 

pan ) ;  ricbtig  soil  es  heissen :  A  Sym  wiecze  (in  diesem  Worte 

ist  n&mlich  ein  nmgedrehtes  i)  fobie  nafyle  6initi  ba-||defs  tiem  wietze 
profpiewati  budefs||Leta  od  poaodu  .  .  .  Tcccc. 

In  9Podkoni  a  zaktt  liest  er:   ta(?)    se   odpowedieti:   Patera   liest: 

ra  fe „y  hned  sob'e  pies  psoli"    im   Orig.   beisst   es :    „Y  bned 

fob'e  ple§  pholia. 

Bei  der  „Landesordnung"  erwahnt  er  die  gedrackten  Landtagsschlasse 
vom  J.  1497  and  beruft  sich  auf  Hanka  C.  C.  M.  1852  II.  pag.  67. 
Es  soil  aber  richtig  statt  II. — IV  heissen. 

Sebr  intere3sant  and  bezeichnend  fur  die  Art  und  Weise  seiner 
Geschicht8baumeisterkunst  ist  die  Bemerkung  von  den  fruheren  Eigen- 
tttmern  der  „Trojanischen  Chronik"  aus  dem  J.  1488.  (Exempl.  der 
Prager  Universit.  Bibl.  54.  C.  19).  Er  schreibt  ausdrttcklich :  ,1592 
einem  Johann  Lembergk  v.  L.  dann  dem  Kloster  Wobofitz,  sp&ter  der 
Familie  Czechorod  gehttrig" .  Was  alles  machte  er  nicht  aus  dem  Pauliner 
Kloster  OboHstS  and  dem  bertihmten  Toraas  Pesina  z  Cechorodu!  Beim 
Durcbsehen  des  Bucbes   fand  ich  nebst   anderen  aach  folgende  Notizen: 


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30  VII.  I.  Zahradnfk: 

„Ex  libris  Czechorodianis",  und  mit  einer  spatereu  Hand  „Monasterii 
Woborzifstensis  Cathalogo  Inscriptus".  Er  wasste  freilich  nichts  vom  Ka- 
nomkus  und  Weihbischof  von  Prag :  Thomas  Pesina  von  Cechorod,  welcher 
im  J.  1677  von  Frau  Salomena  Ckanovska  das  Oat  Obofiste  urn  15,000  fl. 
kaufte  and  dieses  in  seinem  Testamente  den  Pauliuern  vermachte,  die 
erst  nach  seinem,  des  Posina,  Tode  ein  Kloster  dort  erbauten  (1688, 
Kirche  1711). 

Noch  etwas,  ehe  wir  schliessen.  Mit  grossem  Pathos  be  to  at 
Herr  Dr.  Sch.  die  deutsche  Arbeit  in  Bohraen.  Dort,  wo  er  die 
bohnrische  Arbeit  nicht  ableugnen  kann,  bemtiht  er  sich  wenigstens, 
sie  herabzusetzen,  wie  er  es  in  seiner  Kritik  tiber  den  Pilsener 
Drucker  Bakalaf  getan  hat:  „Seine  Type  giebt  sich  ungemein  ungeffige 
und  den  Anfanger  verratend".  Wir  konnen  freilich  nicht  den  Beweis 
erbringen,  (lass  Bakalaf  ein  alter  Drucker  gewesen  sei,  aber  es 
waren  ja  sammtliche  damalige  Drucker  Anfanger.  Wenn  aber  Sch. 
aus  der  Unscheinbarkeit  der  Typen  auf  den  Anfanger  schliesst,  nun, 
so  frage  ich  ihn,  was  er  wohi  sagen  wurde,  wenn  ich  ihm  die  ersten 
gothischen  Drucke  des  Jenson  in  Venedig,  Augustinus  de  civitate 
Dei.  libb.  XXII.,  1475  und  Biblia  1476  (den  ersten  Druck  siehe  in 
der  Olmtitzer  Bibl.  Nr.  163)  vorlegte.  Von  diesen  Drucken  gilt  das 
einmiitige  Urteil,  dass  sie  unerreichbar  in  ihrer  Eleganz  sind. 
W  oil  ten  wir  die  zahlreichen  Drucke  der  deutschen  Drucker  mit  ihnen 
vergleichen,  mttsste  man  logischerweise  jedweden  von  ibnen  als  An- 
fanger bezeichnen.  Dies  sei  jedoch  nur  nebenbei  erwahnt. 

Wir  wollen  schliessen,  urn  den  Leser  nicht  zu  erraiiden.  Ware 
uns  nicht  daran  gelegen  gewesen,  Dr.  Sch.  des  Abschreibens  und  der 
oberflachlichen  Arbeit  zu  iiberfuhren,  nie  ware  es  uns  in  den  Sinn 
gekommen,  so  viel  Zeit  und  Arbeit  aufzuwenden.  Es  war  notwendig, 
um  die  Angriffe  zurtickzuweisen,  die  nicht  nur  auf  die  bohmische, 
sondern  auf  die  Kultur  iiberhaupt  gemacht  wurden.  Es  ist  nicht  leicht 
zu  schweigen,  wenn  das  literarische  Feld  zuui  Gegenstande  solcher 
Arbeiten  wird.  —  Aber  uns  darf  alles,  was  wir  hier  gesagt  und 
angeftlhrt,  nicht  wunder  nehmen,  wenn  wir  bedenken,  wie  Dr.  Sch. 
sich  die  Arbeit  auf  diesem  Gebiete  vorstellt.  Im  Leipz.  Centralblatte 
XVI.  85—86,  im  Referate  „Oesterreichischer  Verein  fQr  Bibliotheks- 
wesen",  zur  Debatte  ftir  die  Herausgabe  eines  General-Kataloges  der 
oesterr.  Handschriften,  finden  wir  ein  eclatantes  Beispiel,  welches 
diesen  Bibliographen  recht  sonderbar  charakterisiert.  Dort  nimmt 
Dr.  Sch.  an,  „dassin  einer  Stunde  durchschuittlich  zwei  Handschriften  be- 


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tiber  neuere  Bibliographie  der  Iukunabeln,  beionders  der  bOhmischen.    31 

schrieben  werden  konnen".  Das  ist  nicht,  wie  der  Herr  Referent  dazu 
meint:  Betwas  sanguinisch",  das  ist  einfach  absurd.  Solches  kann  nur 
ein  Mensch  behaupten,  der  entweder  keinen  Begriff  hat,  was  eine 
Handschrift  und  ihre  Katalogisirung  ist,  oder  dem  in  jeder  Bibliothek 
ein  Fischer  oder  Smekal  zur  VerfQgung  steht,  damit  er  von  diesen 
bios  abschreiben  kann.  Leider  hat  nicht  ein  jeder  so  viel  Gliick 
—  wie  Dr.  Anton  Schubert. 


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vm. 

V&clava  Bfezana  regesta  v^sad  danych  m6stu  Ce- 
sk6mu  Krumlovu  za  panstvi  ro2mbersk6ho. 

Poznamkami  a  doplfiky  opatril  Hynek  Gro88. 
(Pfedlozeno  7.  dubna  1902.) 


Pfehled  tento  privilegii  Krumlovskych,  zachovany  v  ozdobn^m,  ale 
kdysi  od  vlhka  prosaktem  Cistopise  v  kniz.  archive  Krumlovskem  (I.  5. 
AS,  3a),  neni  podepsan.  Kdo  vsak  zna  pismo  archivafe  rozmbersWho 
V.  Bfezana,  dochovanG  nam  v  cistopisech  a  v  Setnych  regestech  na  rubn 
akt  rozmbersk^ch  v  archivech  knizat  Schwarzeubergft,  shleda  lined,  ze 
pfivodcem  jeho  jest  on.  Tomu  nasvedSuje  pravopis,  sloh  a  uzfvani  nekterych 
obratuv  a  tvaru  (mSsCanuo,  konselao,  souseduo,  listuo,  vozao,  doluo). 
Tak$  misto  uschovanf,  obsah  a  2as  vydani  privilegii  pro  Cesky  Kramlov, 
y  sesitka  poznameuanyeh,  opravnuje  k  tomuto  zavfcru.  Soupis  ten  patfi 
k  pracim,  kter6  v  dobe  sepsani  mfcly  ticel  praktieky.  Dnes  budi  jen  zajem 
d&jepisny.  Uvefejnujeme  ten  spisek  z  piety  ke  svedomitemu  skladateli 
a  pe£liv6mu  archivafi,  davnemu  predchudci  v  povolanf  archivnich  urednfku 
razu  historicko-administrativniho,  jaci  jsou  v  knizecich  archivech  schwarzen- 
berskf  ch.  Pokud  jeste  nejsou  privilegia  Krumlovska  v  celem  zneni  uvefej- 
n£na,  mohou  byti  obsirna  regesta  Bfezanova  vitanou  pomflckou  k  vnitrnfm 
dejinam  C.  Krumlova  a  poslouzi  k  hlubsimu  poznani  prace  spisovatelovy 
irftbec,  k  nfcmuz  obracena  zase  nov6ji  pozornost  (Klimesch,  Mares,  Salaba). 

V  poznamkach  doplnili  jsme  latku,  k  obrazu  tehdejsfch  pomerft 
vhodnou  vykladem,  tiryvky  z  privilegii  samych  a  regesty  jinych,  z  nejvetsi 
c&sti  dosud  nevydanych  listin,  jez  obsahem  fadi  se  k  ukolu  Brezanovu 
a  k  pojmu  obdarovaui  v  rozsifen&n  smyslu  toho  slova.  I  poskytuji  ze- 
jmena  hojufc  drobnych  pffspfcvku  k  star6mu  mistopisu  byvateho  sidla  rozm- 
berskelio  a  jeho  nejblizsiho  okoli  a  k  vztahum  poddan^ho  mesta  k  vrch- 
Dosti.   PH  torn  poukazali  jsme  k  pfislusne  literature. 

Text  regest  Brezanovych  opsali  jsme  diplomaticky  pro  zvlastni  jeho 
pravopis;  vynatky  odjinud  uvadime  v  tratisskripsi. 

Vestnik  Kr.  C.  Spol.  Nauk,  tr .  hist.  1902.  i 


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2  VIII-  H.  Gross: 

Podrobnou  evidenci  l&tky,  jak&  nyni  se  v  knizecich  archivech  pro- 
ved!, je§te  lecktery  pfehledny  soupis,  spisovatelem  neoznadeny,  pfirovnAnim 
pisma  za  Bfezanovo  dilo  se  uzd&,  a  objevi  se  jestfe  mnoh&  start  pfedloha 
jeho  doslovn^ho  opisu,  kter&z  v  dilech  jeho  tist&nych  za  ztracenou  byla 
pokl&d&na.  Tak  nasli  jsme  v  kniz.  arhivS  Kroml.  (II  A  8  B  34)  original 
naftzeni  Vitema  z  Rozmberka  k  poddanym  jeho  na  panstvi  Tfebonsk6m 
ze  dne  22.  Servna  1551  o  ustanoveni  raddfi  a  vrchnlch  spr&ycfi  na 
Krumlove  na  cas  jeho  nepfitomnosti,  kteroazto  instrckci  pfijal  Brezan 
do  sv6ho  Vil6mova  zivotopisu,  v  nSmz  jest  tistfcna  na  str.  41 — 42. 

Tufaie"  dslice  vlozeng  do  textu  Bfezanova  vztahuji  se  k  pozn&mk&m  tistenvm 
na  str.  7—17. 


Miesta  Krttmlowa  Obdarowdnij  tato  sum  ma  gest. 

Nr.  1. 
Od  Pana  Petra   z  Rozinberka,   kteryi  to  Miesto  neyprw6   zwe- 
lebil,  a  panowal  za  Krale  Jana,   Privilegium,   GehoZ  potwrzugij  Po- 
tomczy  Geho  mti   Pan  Woldriich  z  Roimberka  s  Syny  swymi:   Na 
tyto  wieczy: 

I.  Pr2iwtieluge  k  Miestu  pod  gedno  Prtfwo  a  swobodu  Pried- 
miestij,  tolik^i  nyzie  psan£  wsy  a  dwory,  na  ten  spuosob,  aby  nicz- 
mtaie  Miesto  y  tiji  gruntov^  stale  platy  Wrchnosti  sw£  zprawowali: 
1.  Dwflr  Jindriicha  riedtendho  Sspatwirt ;  2.  dwuor  Ludwyka  Dfltka 
(1)  sebe  blizko  wsy  Zahr£dky;  3.  dwuor  Kogisse,  lezijczy  podte 
czesty,  wedauczy  k  Welessijnu;  4.  dwur  Przibzonis  neb  Prtybijkuo, 
lezycz^  podle  czesty  gdaucz/  k  Malotynu  (2);  5.  Curia  Piediconis, 
dwuor  Dobraussuow  (3),  leZijcz^  nad  hradem  Krumlowem;  6.  dwa 
dwory  we  wsy  Dobrkowie  (4)  lezijczy;  7.  dwuor  nad  Mleynein 
Wlastowicinykem  (5).  Ti  dworow6  vcSinij  na  gruntech  816  giter 
diedin,  czoi  uciinij  13  Wnuo  36  giter. 

Wijcze  8  Wes  Slupenecz  (6),  obsahugijcz^  4  Wny;  9.  Wes 
Drahoslawicze  (7)  obsahuge  1  Ian;  10.  Wes  Zahr£dka  (8)  obsahuge 
4  l£ny;  11.  Wes  Lhota  (9)  obsahuge  2  ldny.  A  tak  wssech  diedin 
y  s  priedepsanymi  gitrami  vc^inij  XXIIII  lany  XXXVI  giter.  Wy- 
mieriugii  se  platowG  po  starodawnu  inijrnij  na  to  wsseczko. 

II.  Warky  Piw  a  ssenkowdnij  y  krdmy  masn6  miesstianS  k  sw6n:u 
viitku  a  dobr6mu  obraczeti  mohau. 

III.  Aby  'od  miesta  w  mijli  Piwow&ru  ani  krCzem  nebylo  bez 
dowolenij  miesstian  Kruuilowskych. 

IV.  Aby  mohli  prdwem  purkrechtnijm  neb  ssosownijm  drzieti, 
prod£wati  oc  wsseligak6  grunty  a  statky  sw& 


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VAclava  Bfezana  regesta  Y^sad  danjch  m$8tu  Cesk6mu  KnimloTu.  3 

[V.]  OdwoUnij  od  pr£wa  poddany  aby  mohl  vcziniti  przed 
wrchnost  swan  wySss^,  czyzopansk^  do  miest  kr&lowsk^ch. 

VI.  Pana  Oldriicha  z  Roiraberka  obzwl&sstnij  milost,  kdyby 
ktery  miesstieum  bez  kssafftu  vmriel,  aby  napad  ssel  na  neybliissyho 
priijtele  dolu  zstapagijczych  a2  do  cztwrteho  stupnie :  wssak  ta  milost 
aby  se  toliko  na  priately,  ob^wagijczy  na  Panstwij,  wztahowala. 

Proti  tiemto  milostem  powinnost  miesstianuo: 

1.  Plat  diwati  magij  16  briiwen  rocinie  P&niim  swyui  za 
warky,  a  z  toho  platu  nieczo  se  obraczy  na  zaduss^  KrumlowskS. 

2.  Meyto,  lAzni  a  mleyny  a  pr£wo  odbieinS  sobie  wrchnost 
zanechati  rfciila. 

3.  Item  k  tomu  se  zawazugy  Miesstiang  w  c2as  Weselij  swa- 
tebnijho  Panflw  neb  panen  niekterych  z  domu  a  Rodu  Ro2mbersk6ho : 
aby  dali  z  jedn£  ka2d£  kopy  gr.  Prch  1  g. 

4  Podte  Panflw  sw^ch  proti  Nepr&iteluom  stdti  a  pomdhati 
powinni  pod!6  moinosti. 

5.     Na  Mosty,    zdi  miestsk^  a  oprawu  wsseczku  naklad  ciiniti. 

Datum  listu  originalniho  leta  1347  na  Krumlowie  v  wilgij  na 
Nebewzetij  Panny  Marye  [14.  srpna  1347], 

Datum  Confirmacy  skrze  Pana  OldrZicha  s  Geho  msti  Syny 
na  Krumlowie  we  fcztwrtek  po  Swatem  Jakubu  wietssijm,  leta  1456 
[29.  cervence  1456]  (10),  (11),  (12). 

No.  2. 

Od  Panflw  Woka,  Petra  a  Oldriicha  wlastnijch  Bratrzij  z  Roto- 
berka  Privilegium  a  wietssy  milosti  Miesstianflm  Krumlowsk^m: 

1.  Na  prawo  Kralowsk^  (13),  aby  ho  tak  viijwati  a  z  nieho 
se  radowati,  gako  gind  miesta  w  Krdlowstwij  C2esk&n,  y  Stateciky 
sw6  swobodne  magijcze,  o  nich  riijditi  mohli.  Napadow6  statkuow 
neporiijzenych  aby  ssli  podle  obyc2ege  a  zwyklosti  Miest  Kr&low- 
skych  na  PrSately,  kde  koli  obywagijczy. 

2.  Odwoldnij  aby  se  wzyti  mohlo,  kdo  by  na  ndlezu  konsseluo 
Krumlowskjfch  prSestati  nechtiel,  pr2ed  Prdwo  Miesta  Budiegowicz 
a  odtud  pried  Aurzad  Startho  Miesta  Pra2sk6ho. 

3.  W  Pokuty,  pro  dobry  r2dd  na  R2emeslnijky  a  obywatele 
od  Auriadu  vlozien^,  zie  se  Wrchnost  wkladati  a  w  nie  sahati  ne- 
r&ciij.  Ne£  pokut  Saudnijch,  zAktyduow  propaden^ch  a  odbie2n6ho, 
toliko  Auroku,  Platuo  starodawnijch  sobie  Wrchnost  zanechdwati 
riczij. 


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4  VIII.  H.  Gross: 

4.  Milost  cziuiti  rdczij  w  priiijcSinie  pomoczy  k  swatebnijmu 
Weselij  Panuw  neb  Panen  z  domu  a  rodu  Ro2mbersk6ho,  aby  wijcze 
powinni  nebyli  d&wati,  nezli  103  zlat^ch  vhersk^ch,  a  to  toliko  prii 
neyprwniegssym  weselij. 

5.  £id6  aby  na  wiecin6  c2asy  nikdy  w  sausedstwij  do  miesta 
Krumlowa  przigijmdai  a  prii  Miestie  trpijni  nebyli  (14). 

6.  Gestlizie  by  sessel  rod  Panflw  z  Ro2mberka,  Miesto  gin^ho 
P£na  dostalo,  aby  povinen  byl  prii  weysadach,  milostech  a  swobo- 
ddch  gich  zanechati  a  gim  gich  potwrditi. 

7.  Hnogow^  a  smeti  na  rynku  ani  na  vlicz^ch  aby  zanechd- 
wdni  nebyli  pod  pokutau  gedn6  kopy  g.  Prafcsk^ch  do  komory  wrch- 
nosti  propadenij  (15). 

Datum  na  Krumlowie  leta  1494  w  Pdtek  den  sv.  Walentyna 
[14.  bfezna  1494]  (16,  17). 

No.  3. 

Pana  Wylema  z  RoSmberka  y  na  mystie  Pana  Petra  Woka, 
gako2to  wlastnijho  Pana  Bratra  Geho  inti,  Kruralowskym  dan6  obda- 
rowdnij,  kter^mZ  Latransk^  k  miestu  se  wssemi  duchody  a  prdwy, 
poniewadi  s  obogij  strany  dobrowolnie  k  tomu  przistaupili,  za  gednu 
Obecz  prftwtieluge:  aby  se  gednijin  Purgkmistrem,  RychtArzem  a 
Aurfcednijky  sprawowali. 

2.  Latransstij  aby  Piw  Bytych  k  ssefiku  kromie  obeczn^ho 
Piwowdru,  (gak2  niekdy  toho  swobodu  podle  narowndnij  skrze  Pana 
Petra  z  Ro2mberka  leta  1503  [7./ VII.]  mieli  a  timto  posledniegssijm 
gest  zdwizieno),  ginde  nebrali.  Ne21i  Piwa  stard  aby  doina  war2iti 
y  od  ginych  sauseduo  brdti  a  ssenkowati  inohli. 

3.  Do  Auriadu  konsselsk6ho  do  tifctyri  osob  a  neymdaie  dwa 
z  Latrdnu  aby  br£ni  byli. 

4.  Rycht&rZ  Miestsky  t62  aby  mohl  LatrAnsk^  saused,  geni 
by  oboge  Miesto  sprawowal,  byti. 

Datum  listu  na  Krumlowie  w  striedu  u  Wilgij  Slawneho  Hodu 
BlahosJawene  Panny  Marye  na  Nebew^etij  Leta  Panie  [15.  srpna] 
1555  (18). 

No.  4. 

Krale  Wladislawa  Magestat,  kterymS  dowolowati  a  milost  cziniti 
r£c2ij  Miesstianflm  Krumlowskym,  aby  mohli  cierwen^m  woskem  pe- 
cietiti.  Datum  na  hradie  Pra2sk6m  3.  Octob.  Anno  1481  (19). 


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VAclava  Bfezana  regesta  vysad  danjch  m£stu  Cesk6mu  Krumlovu.  5 

No.  5. 

Kr£le  Wladislawa  druhy  Magestat,  wysazugijczy  Miestu  Krum- 
lowu  jarmark  neb  trh  rocinij  za  8  dni  poridd,  gako  ginym  miestuom 
Krdlowsk^m,  s  takow^mii  swobodami,  gmenowitie:  tu  nedieli  pried 
Swatym  Hawlem,  a  trh  tohodnij  kaideho  Pondielij. 

Dan  na  Budijnie  w  Pondielij  pried  Sstolowanijm  SwaWho  Petra 
[19.  tinora]  Leta  1492  (20,  21). 

No.  6. 

Czysarie  Maximiliana  druh^ho  gakoito  Kr£le  Ciesk^ho  Majestat, 
gimi  oznamowati  rdciij:  zie  Miesstian^  Krumlowsstij  trii  jarmarky 
rocinij  magij.  Ale  poniewadi  gednoho  takmieri  niciimi  neuiiwagij, 
zie  na  ziadost  Pana  Wyl&na  z  Roimberka,  diedicind  Wrchnosti  gich, 
gim  citwrty  jarmark  rocinij  wysazowati  rdciij,  ten  citwrtek  o  striedo- 
postij  t£2  za  8  dni. 

Datum  na  Hradie  Praisktfm  w  auterf  po  Swat6  Trogiczy 
[23.  kvgtna]  Leta  1570  (22). 


No.  7. 

Czysarie  Rudolffa  druhgho  Majestat,  kter^mi  confirmowati  rdciij 
wssech  listuo  nahorie  psanych,  od  koho  ktery  gim  dan.  Datum  ciasu 
a  mijsta  zegmena  wyslowugijcz : 

2.  Obzwldsstnij  milost  ciinij,  aby  6  wozuo  soli  kr41owskg  kaid^ 
teyden  w  miestie  skaupiti  a  ni  handl  prowozowati  mohli. 

3.  Appellacy  lidij  swobodnych  neb  czyzopanskych  aby  ne  pried 
prdwo  Miesta  Budiegowicz  ani  pried  Staromiestsk^  brdna  nebyla,  nei 
pried  raddy  Krdlowsk£  na  hrad  Praisky  k  tomu  nariizend 

.    Datum    Magestatu   a   Wto    Confirmacy    w  Pondielij    po  Nedieli 
Postnij  Laetare  [18.  bfezna]  Leta  1577  (23). 


No.  8. 

List  obzwldsstnij  Pana  Wyl^ma  z  Roimberka,  niekter^m  osob&m 
w  miestie  Krumlowie  y  w  Latranie  osedlym,  gessto  Prdwu  odau- 
mrtnijmu  podrobeni  byli,  na  pr£wo  Miestsk^  swobodn6  s  tauto  wey- 
minkau,  aby  wijcze  ginij  lid6  z  odaumrti  nebyli  do  miesta  przigijm&ni, 
leci  by  od  wrchnosti  zhosstieni  a  oswobozeni  bjli.  Stalo-li  by  se 
pak  to,  zie  se  na  nie  milost  vztahowati  nemflzie. 


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VIII.  H.  Gross : 


Datum  na  Hradie  Praisk^m  (v  pttek  po  nedfili  postni  Laetare 
[6.  dubna]  leta  od  narozenf  Krista  P£na  tisfc^ho  pfctisteho  devade- 
siteho)  (24). 

No.  9. 

Czysarie  Rudolffa  II.  Majestat,  wysazugijczy  trh  kofisk^  a  do- 
bytciij  Miestu  Kruinlowu  C2esk<*oiu,  kaidy  cStwrtek  od  c2asu  Sv. 
Pawla  na  Wijru  obraczenij  a2  do  Sw.  Jakuba  Aposstola  Pdnie. 

Datum  na  Hradie  Praisk^m  w  stritedu  po  Slawnych  Hodech 
Welikonodfoijch  [13.  dubna]  Leta  Boiiho  1594  (25). 

No.  10  a  posledny. 

Od  Jeho  mti  Pana  Petra  Woka  z  RoSmberka  Privilegiuin,  gene- 
raliter  (26)  potwrzugijczij  wssech  priedepsan^ch  obdarowAnij  a  Mage- 
statuo  a  wyswietlugijczy,  w  niekterych  artykulijch  y  w  nowie  nadd- 
wagijcz^ : 

1.  Strany  Prawa  a  Weysad  Miestsk^ch,  vSijwagycz  gich  rownie 
gako  Miesta  Krdlowskd,  aby  mohli  do  miesta  se  przigijtnati,  prdwo 
Miestska  diiwati  lidem  swobodnym,  y  zase  swobodnie  propausstieti 
bez  priekafcky  wrchnosti,  wssak  bez  zahuby  miesta. 

2.  Strany  sladowen,  Piwowdru  obecznijho,  kde  piwa  bijM  k  obczy 
war2y,  a  star^ch  piw  warzenij  w  temi  miestie  obywateluom,  aby  toho 
v2ijvati  y  ssenkowati  mohli  (27)  podle  starobyl6ho  obyciege. 

3.  Mleynowg  dwa,  geden  slowe  Hlawnij  (28)  a  druhy  w  Par- 
kanie  (29),  y  s  ritekau  od  gezu  doluo  a2  po  Mleyo  Pansky  pod  ryb- 
nijkem  (30),  y  s  ostrowy  dwiema  k  ssosu  se  d£wagij  a  platuw  se 
ociisstiugij  (31):  wssak  aby  Krumlovstij  tim  lepe  za  tu  miiost 
o  sspital  Sycbeysle  peciowali  a  chud6  opatrowali. 

4  Latransstij  Miesstian6  robot  wsseligak/ch  prii  dworiijch 
kterymii  wssak  niekdy  obticziow&ni  bvwali,  (gsaucze  gii  za  gedno 
s  Miestem  a  tychi  swobod  vSijwagijczij),  se  sprosstugij  a  oswobozugij, 

5.  Pilu  na  riecze  w  mijstie  przijhodn&n  k  obecznSinu  dobrgmu 
vstawijcz,  aby  gi  vfcywati  bez  pr2eka2ky  mohli. 

6.  Neriddnij  handlow6  po  wesniczych  a  zkupowinij  wssech 
iiwn^ch  wiecz^  mimo  trhy  se  zapowijdagij  (32). 

7.  Drzijwij  wsseligake  beze  wssech  platuo  z  nieho  Wrchnosti 
aby  se  po  wodie  y  po  zemi  k  miestu  bez  pi*2eka2ky  doddwalo ;  wssak 
na  rechly  (33),  kde  se  driijwij  zastawuge,  abyMiesto  ndklad  cSinilo. 


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Vaclava  Bfezana  regesta  vfsad  danych  m&stu  Ceik6mu  Krumlovu.  7 

8.  Cityri  mostuo  k  oprawie,  totiito  za  Hornij  Branau,  Kayow- 
skSho  (34),  Latranskgho  (35)  a  na  Hrazy  (36),  pon6vad2  z  nich  plat 
Wrchnosti  se  d£w£,  driijwij  se  gim  z  lesuow  G.  M.  Paaie  mi  sekati 
a  brati  dopustiti  (37). 

9.  Strany  skupowAnij  pssenicz  na  piwowary,  gaky  by  w  torn 
riad  zachow&n  byti  miel:  totiito  kdyby  fformane  neb  czyzopansstij 
lid6  psseniczy  do  Miesta  priiwezli  a  wijcze  prSiwesti  mijnili,  aby 
Auiiad  s  heytinanem  Kruinlowskyra  8  nimi  na  gisWm  statem  trim 
zustal  podle  slussnosti,  tak  aby,  gak2  geden  piwowar  Pansk^,  tak 
y  Miestsky  zasoben  byti  mohl. 

10.  K  robotdm  Pansk^m  potahowdni  byti  nemagij  Sloupenecitij, 
Zahradecitij,  Lhotsstij,  osedlij  geden  w  Drahoslawiczych  na  Janau- 
chowie,  Swineczsstij  dolegssij  (38).  Ti  wssickni  pro  Miestsk^  potrieby 
se  zanechdwagij  k  robotowdnij,  wssak  Zahradecitij  roboty  starodawnij 
k  sspitalu  aby  vykondwali. 

11.  Czyhelna  a  wdpenicze  na  Flechpercze  (39)  k  viijwdnij 
Miesstianfim  se  oswobozuge  a  diedicinie  d&w£. 

12.  Statkuow  mohowitych  odaumrtnijch  po  FararZijch  a  Kapla- 
nijch  Krumlowskych  trietij  dijl  na  oprawu  ChrAmu  Panie  se  za- 
nechdwd. 

Datum  Priwilegium  na  zdmku  Krumlowie  Cieskdin,  we  Citwrtek 
den  Pamatny  Sw.  Jakuba  Aposstola  Pdnie  Leta  [25.  6ervenee]  1593 
(40,  41). 


Pozndmky. 

1.  str.  2.  V  latinske*  listing  stoji  toliko  „curia  Ludovici".  PHjmenf 
vzal  tudiz  Bfezan  odjinud.  Curia  Przibczonis  t6z  v  Urbafi  zbozi  rozm- 
bersk^ho  z  r.  1379  (vydal  J.  Truhiar). 

2.  str.  2.  Malotin,  jeduota  (samota)  u  6.  Krumlova,  do  Novosedel 
patffcl,  n6m.  Mollebauer. 

Pfed  r.  1336  pfipomina  se  Vaclav  z  Malotina(V.  Schmidt:  Mittheil. 
d.  V.  far  Gesch.  d.  Deutschen  i.  B&hmen  J.  XXVII.  1889). 

R.  1366,  1369  Mikes  z  Malotina,  r.  1377  Mikulas  z  Maiotlna. 

R.  1438  l./HI.  Buzek  HarracheT*  z  Rovn^ho  prodava  dvur  Malotin 
Vankovi  z  nMossikowu  (fieska  listina  v  PangerlovS:  Urkundenbuch  des 
Cistercienserstiftes  zu  Hohenfurt  str.  267 — 268). 

R.  1478  29./ V.  Vaclav  z  Radenina  prodava  dvur  Malotinsky  opatu 
Tomasovi  a  konventu  klastera  Vysebrodske'ho  (5eska  listina  uvefejnfcna 
v  PangerlovS  Urkundenbuch  v.  Hohenfurt  str.  331 — 334). 

R.  1550  26. /III.  postoupiia  Anna  Rozmberska  z  Roggendorfa,  vdova 
po  Jostovi  z  Rozmberka,    jakozto  spravci  spitala  KrumlovskSho  dvur  kmeci 


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8  VIII.  H.  Gross: 

ve  2d&fe,  ke  spitalu  ndlezejici,  na  ktergm  sedfel  Varra,  opatovi  Vyse- 
brodsk&nu  Janovi,  a  ten  to  za  to  postoupil  ke  spitalu  dvur  Malotin  (listina 
cesk&  kniz.  arch.  Kruml.) 

R.  1558  drzela  dvur  Malotinsky  Anna  Rozmberskd  z  Roggendorfa 
(Bfezanuv  Vil6m  z  Rosenberka,  str.   129). 

R.  1570  uv&di  se  Malotiu  jako  popluzni  dvur  panstvi  Krumlovskeho 
(Bfezanuv  VilSm  str.  181). 

R.  1571  20./4.  Vil6m  z  Rozmberka  postoupil  Malotin  v  uzivani 
sv£mu  kanclgfi  Vaclavu  Albinovi  z  Helfenburka  (smlouva  a  inventaf  dvora 
v  kniz.  archive^  Krumlovsk&u,  ces.) 

R.  1574,  kdyz  Albin  nemohl  pro  seslost  veku  s&m  hospodafiti,  ujal 
dvur  zase  Yilgm  k  sv6  ruce  a  dal  Albinovi  n&hradu  (Bfezanuv  Vil&n 
str.  209). 

R.  1575,  25./II.  hejtman  Krumlovsky  Jetfich  Slatinsky  ze  Si  at  inky 
pise  Jakubu  Krcinovi  z  Jelcan  o  zadrzelgm  des&tku  ze  dvora  Malotinsk6ho, 
dfckanovi  Krumlovskgmu  n&lezejicim,  a  navrhuje,  aby,  ponSvadz  ten  dvur 
za  praci  nestoji,  dosazen  byl  nan  sedlak  (kniz.  arch.  Kruml.  I  3  P  15  c). 

R.  1585  die  urb&fe  panstvi  Krumlovskeho  sed&l  na  odumrtnim  dvofe 
torn  sedl&k  Michal.  Platil  z  l&uu  ouroku  sv.  Jifskgho  48  g.,  uroku  sv. 
havelskeho  2  6  40  g.,  desatku  psenice  1  c.,  zita  3  £.,  ovsa  5  5.,  sacunku 
k  berni  ze  100  ti  po  5V8  d- 

Nyni  n&lezi  ta  usedlost  rolniku  Kangrovi  a  pf fslusi  farou  do  Kajova. 

3.  str.  2.  V  povSfenem  opise,  nach&zejicim  se  ve  svodu  privilegii 
Krumlovskych  od  cisafe  Maty&se  r.  1614  stvrzenych,  Steme:  „  curia  Pu- 
diconisa,  v  5es.  pfekladu  z  15  st.  dvur  jPiedikuov11.  Blizsi  oznacenf 
„Dobrousuovu  znai  snad  Bfezan  z  jingho  pramene.  Nyni  za  zainkem 
Krumlovskym  lezi  knizeci  dvftr  Favoritsky  (Favoritenhof),  nebo  Stary 
dvur  nazyvany.  Tento  jmenuje  se  jiz  v  listing  z  r.  1347  „  curia  Quiet- 
konis",  „in  curiam  nostram,  dictam  Quietkonis". 

R.  1347,  7./9.  Petr  z  Rozmberka  s  manzelkou  svou  Katefinou 
daroval  kostelu  sv.  Vita  mimo  jing  jeden  l&n  „uuum  laneum"  ve  vsi 
Drahoslavicich,  desatek  ze  dvou  poli  „de  duabus  araturis"  k  jeho  dvoru 
v  Drahoslavicich  a  z  jednoho  pole  ke  dvoru  Kvitkovu  pfisluSejiciho  (Ad. 
M.  BOhm,  Notizenblatt  III,  1853,  str.  417. 

Na  mfste  tohoto  desdtku  snopovSho  ze  Kvitkova  dvora  vfcnoval  Jost 
z  Rozmberka  Janovi  far&fi  Krumlovskym u  a  jeho  n&stupcum  r.  1537 
17./X.  plat  na  lidech  poddanych  ve  vsi  Dubovgm  (kniz.  archiv  Kruml.). 
2e  dvfir  Piedikuv  a  Kvitkfiv  jedno  byly,  dovid&me  se  z  listiuy  z  r.  1459 
27./9.,  v  niz  cteme:  „dvftr  Kvitkuv,  jako  nfckdy  byl  Piedikuv"  (kniz. 
archiv  Kruml.). 

4.  str.  2.  V  listing  latinskg  Dobrkowitz,  ve  stargm  cesk^m  pfe- 
kladu: „ve  vsi  Dobrkovicich",  n£m.  nyni  Turkowitz  (vyvoj  jmgna  die 
uStu:  Dobrkowitz,  Dorkowitz,  Torkowitz,  Tarkowitz).  R.  1585  osedli : 
Tomei  feznik,  Bartos  krejSf,  Vit,  Matous  Stefl,  Pux  Kristl,  Blazek, 
Tomes  zahradnik,  Bolf  kotl&f. 

5.  str.  2.  Dvtir  Vlastovi&iik  (v  listing  Vlaitovecnik),  n£m. 
Schwalbenhof,  dosud  stoji  a  jest  cast!  kniz.  velkostatku.  .Curia  Wlasto- 
wecznik"  uvAdi  se  v  urbafi  zbozi  rozmb.  z  r.  1379  (Truhl&f). 


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Vaclava  Bfezana  regesta  v^sad  dan^ch  mestu  Cesk^mu  Krumlovu.  9 

Uvadime  tuto  regesta  listin,  tykajicich  se  dvora  Vlastovicniku  a  po- 
zemku*  k  nemu  nalezitych.  Listiny  ty  jsou  ulozeny  v  kniz.  archivS  Krum- 
lovsk&n : 

Vaclav  Visne  z  Vfctfni  prodava  loucku  svou,  jez  sb>ve  Klimentice, 
lezicl  pod  vrchem  Vrauym,  robotn&nu  muzi  Pavlovi  ze  Vlastovicnika 
(listina  ceska,  bez  mista  dne  23.  dubna  1488,  orig.  na  perganienu).  Vrch 
a  les  Vrani,  Vrany,  r.  1600  t6z  Vranin,  nfcm.  Branyberg,  cbybnS  tudlz 
po  cesku  Branny  nebo  Brany. 

Petr  z  Rozmberka  prodava  dvory  ve  Vlastovicniku  Bernardovi  z  Be- 
nesova,  m&stanu  Krumlovsk&nu ;  na  Krumlovg,  dne  16.  dubna  1497;  ces. 
opis  ze  16  st.  na  papife. 

Purkmistr  a  radda  mesta  C.  Krumlova  osvobozuji  dva  dvory  ve 
VlastoviCniku,  drive  ku  pravu  m£sta  C.  Krumlova  pripojeng,  kter£  Petr 
z  Rozmberka  se  svolenim  jejich  ziskal,  z  povinnosti  hlasek  a  lozunku. 
V  KrumlovS,  dne  24.  dubna  1497;  cesky  orig.  na  perg.  s  tiplnS  zaeho- 
valou,  pfcknou  peSeti  mfcstskou. 

Vaclav  VisnS  z  VStfuf  prodava  louku  svou,  kteraz  lezf  pode  mlynem 
PeSkou,  jdouce  od  lesu  Sokoteho  k  lesu  Vrany  ma,  mfcstanu  Krumlovskemu, 
stfelci  Vavfinci  Haluznovi;  na  KrumlovS,  dne  4.  listopadu  1500,  orig. 
na  pergamenu.  (Silva  „Sokolya  jiz  v  rozmb.  urbafi  z  r.  1379,  vyd. 
Truhlaf). 

Marketa  vdova  po  pisafi  Bernardovi,  m&stanu  Krumlovsk&n,  prodava 
dvur  f^Seny  VlastoviCnik  Petrovi  z  Rozmberka.  V  KrumlovS,  dne  4.  listo- 
padu 1513,  Ces.  orig.  na  perg. 

Jan  z  Rozmberka,  mistr  pfevorstvi  CeskSbo  zakona  sv.  Jana  Jeru- 
zalemskeho,  prodava  dvfir  svfij  VlastoviSnik  pod  vrchem  Vranym,  jdouc 
k  Pecce  po  levg  stranfc  mfcstanu  Krumlovskemu  Tomasi  Turkovi  kromfc 
desatku,  kteryz  od  starodavna  pfislusi  farafi  Krumiovskemu,  jejz  i  Turek 
bude  povinen  odvadfcti.  Pozustavuje  sob6  vsak  misto  za  dvorem  na  louce 
k  vyvazeni  a  skladani  dfivi  k  potfebfc  bor,  pri  torn  take  uhliste  a  cestu 
k  nfcmu  skrze  dvfir  a  vedeni  vody  z  potficku  ku  provozovani  hornictvi, 
a  vyhrazuje  si  vsecky  lovy  na  pozemcich  ke  dvoru  patficich ;  ces.  orig. 
perg.  bez  mista,  dne  17.  kv&tna  1531.  (Rfizne  svobody  a  vyhody,  ke 
zvelebeni  hornictvi  u  Krumlova  smSfujici  uvedeny  jsou  ve  spise  hrabfcte 
Kaspara  Sternberka:  Umrisse  einer  Gescbicbte  der  b&hmischeu  Bergwerke 
I.  Band,  Prag  1836  str.  217—234). 

PoruSnici  rozmbersti  Jeronym  Slik  z  Holejce  a  Oldfich  Holicky  ze 
Sternberka  dovoluji  majiteli  dvoru  VlastoviCnfku,  mfcstanu  Krumiovskemu 
Tomasi  Turkovi,  aby  v  nahradu  za  skody,  ktere  se  jemu  pro  jez  Stingl- 
hamersky  zatopou  Casti  jeho  luk  cini,  sm61  ve  vod6  na  lukach  vytopenych 
ryb  loviti.  Na  Krumlovfc,  dne  1.  fijna  1550,  ces.  orig.  perg. 

Tomas  Turek  mestan  Krumlovsky  postupuje  Vaclavu  Albinovi 
z  Helfenburka  rybniSek  horni,  lezici  ve  strouze  na  pozemcich  ke  dvoru 
VlastoviCniku  a  ke  vsi  Sloupenci  patficich,  ktery  kverkove  Linecti,  na 
cechu  sv.  Vavfince  u  Krumlova  pavovavsi,  udelali,  a  jejz  on  od  nich 
koupil.  V  KrumlovS,  dne  16.  rijna  1568,  Ces.  orig.  perg.  Tomas  Turek 
mSstan  Krumlovsky  prodava  dvur  svuj  Vlastovicnik  s  pfislusenstvim  ro*mb 


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10  VIII.  H.  Gross: 

kancl6fi  Vaclavu  Albinovi  z  Helfenburku;  <5es.  orig.  perg.  ze  dne  16./ X. 
1568. 

Petr  Vok  z  Rozmberka  slibaje  bratfim  Kristofu  a  Abrabamu  Albiaum 
z  Helfenburku,  ze  podle  zapsani  pfedku  svych  berne  a  kontribuce,  na 
dvur  jejich  Vla§tovi5nik  pfipadajici,  z  vlastnich  duchodft  platiti  bude.  Na 
KrumlovS,  dne  22.  tinora  1597,  2es.  orig.  perg. 

Jan  Albin  Podybnik  z  Pernsberga  se  svou  manzelkou  Marii  Terezii, 
rozenou  Bfeskou  z  Birkenfelsu,  prodava  dvur  Vlastovicnik  neboli  kanclg- 
f ovsky  feceny  knizeti  Adamu  Frantiskovi  ze  Schwarzenberga.  V  KrumlovS, 
dne  20.  zafi  1719,  orig.  n&necky  na  papfre.  (V  listing  t6  a  v  pruvod- 
nich  kvitancich  neuziva  se  jeste  nynfcjsiho  n6m.  nazvu:  „SchwaU)enhof*, 
nybrz  nazyva  se  tam  dvur:  „Lasstowicznikh,  gemeiniglich  Cantzierhof*. 
Kanclerovskym  jmenoval  se  po  rozmberskSm  kanctefi  Vaclavu  Albinovi 
z  Helfenburka). 

Svrchu  uvedena  regesta  o  VlastoviCniku  jsou  zaroven  doplnkem 
clanku  A.  RybiCky:  BAlbinove*  (Bilkove)  z  Helfenburka-  v  Pamatkach 
archaeolog.  a  mistop.,  dil  XIV.   19. 

6.  str.  2.  Slu/wiec,  Sloupenec,  nem.  Lupenz,  ves  u  C.  Krumlova, 
pak  farafi  KrumlovskSmu  patfici  (od  r.  1495);  villa  .Slupenecz"  v  urbafi 
zbozi  rozmb.  z  r.  1379. 

7.  str.  2.  Drahoslavice,  nem.  Droschelhof,  Troschlhof,  drive 
y  aktech  i  Draschlhof,  ves  a  pozdeji  (zminky  r.  1347,  1495,  1575) 
a  dosud  dvur  arcidSkansky  u  Krumlova  na  cestS  ku  Pfidoli ;  „  villa  Draho- 
slawicz"  v  urbafi  rozmb.  z  r.  1379. 

8.  str.  2.  Zahrddka,  „villa  zahradka"  v  urbafi  z  r.  1379.  V  ur- 
bafi panstvi  Krumlovskgbo  z  r.  1585  cteme:  Ves  Zahradka  k  mfestu 
Krumlovu,  osedli:  Michai  na  Piskovfc,  Jilek  Skrle,  Benes  na  Dfekanove, 
Jan  M&sicek,  Baltazar  Hajnej ;  summarum  v  tej  vsi  osedlejch  s  potahy  5, 
lanu  dfcdin  53/4-  Jm6na  ta  dosud  lpi  na  usedlostech. 

R.  1485,  16./8.  Vok  a  Petr  bratfi  z  Rozmberka  dovoluji  purk- 
mistru  a  raddfc  mSsta  Krumlova,  aby  sob6  mohli  udSlati  rybnik  vedle  Za- 
hradky  na  pozemcich  rozmberskych  ku  Pfidoli  a  k  Zahradce  pfislusejicich, 
a  hie  dice  k  nakladum,  kter6  maji  tim,  ze  Bsvrchupsan6  mesto  den  ode  dne 
rozliSnymi  opravami  opravuji  a  je  vedle  moznosti  jim  k  libosti  ozdobujir" 
daruji  jim  svuj  rybnik  Zahradecky  s  podminkou,  ze  oba  rybniky  nikdy 
od  m&sta  odcizeny  nebudou  (listina  ceska  v  knfz.  arch.  Kruml.). 

Mezi  tfcmi  rybniky  a  Pfidolim  lezela  louka  „V  pfevofisti",  kterou 
koupil  Wolfgank  fe5eny  Dnspytel,  safaf  klastera  panensk^ho  v  C.  Krum- 
lovS,  od  Jifflra  Jakubkova  syna  mesfana  Krumlovsk6ho,  a  venoval  ji  sv6mu 
klaSteru.  Petr  z  Rozmberka  pak  17./VL  1521  vzdal  se  rocniho  platu 
sesti  grosu  mis.,  na  louce  te*  dedicnfc  vaznouciho;  (listina  Seska  v  opise 
v  kniz.  arch.  Kruml.,  regest  jeji  uveden  v  ArchivS  Cesk6m  VIIL,  ve  sbfrce 
dra  J.  Emlera:  Vypisy  z  ceskych  pfivodnich  listin  univers.  knihovny 
Prazsk6).  V  urbafi  zbozi  rozm.  z  r.  1379  v  seznamu  lesu  Krumlovskych 
jest  i  nsilva  Przieworzisscze". 

V  regestech  tSch  objevujici  se  Petka  jest  mlyn  zapsany  v  urbafi 
z  r.  1379:  „Ci\itas  Chrumpnaw  .  .  .  molendinum  Peczka".  Nalezel  pak 
Visnum    z   VStfui,    ktefi    v  tech    stranach    zbozi    sve*    m&li.    Adam  Visne 


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Vaclava  Bfezana  regejta  vysad  danych  m^sta  6esk6mu  Krumlovu.         H 

z  V6tfni  a  na  Pasov&fich  prodal  mlyn  Peckovsky  mSstu  Krumlovu  za 
1200  kop  mis.  (kvitance  z  r.  1583  31./VII.  v  kniz.  arch.  Krumi.).  Krum- 
loviti  postoupili  Pefcku  Vil6movi  z  Rozmberka  odraenou  za  propusteni 
noveji  usedlych  mfcstanu  z  okoli  pfistehovalych  a  odumrtnimu  pravu  rozmb. 
do  te"  doby  podtehajicich  (1590).  V  Pe5ce  je  nyni  Spirova  tov&rna  na 
cellulosu,  nem.  Petschmuhle,  Potschmuhle). 

9.  str.  2.  Ves  Lhota,  V  urb4fi  z  r.  1379:  villa  Lhotka,  v  15  st. 
Lhota  Sv&chova,  Swachonis  Lhotta  (Pangeri:  Urkundenbuch  v.  Goldenkron. 
Ratio  S.  Galli  de  bonis  castri  Crumlow,  1483,  str.  618),  pozdeji  Lhota 
nebo  Lhotka  Fislova.  R.  1518  18./6.  Stastny  a  Jan  bratfi  ze  Zubcic 
prod&vajf  louku,  jez  slove  v  Rozenici,  nade  vsi  Mirokovicemi  Janovi 
Fislovi  ze  Lhotky.  R.  1525  prodal  Vanek  Fisla  ze  Lhotky  tuto  louku 
Bozlmu  domu  do  CerniCe  (Archiv  kniz.  Kruml.,  listiuy  ceskS).  V  urbafi 
z  r.  1585:  Ves  Lhota  Fislova,  k  mestu  n&lezejici,  platy  Jeho  mti  p&nu: 
Jira  na  Vitove  plati  z  l&nu  ouroku  sv.  jifskSho  37  gr.,  ouroku  sv.  havels. 
37  g.,  sacunku  k  berni  ze  245  l/2  fl,  Ambroz  na  Petrove  plati  z  l&nu 
gruntu  ouroku  sv.  jirsk6ho  39  gr.,  ouroku  sv.  havels.  39  gr.,  z  rejt&v 
sami  odvozuji  Galli  39  gr.,  sacunku  k  berni  ze  240  Q  (kniz.  arch.  Kruml. 
I  7  G  fi  Nr.  13). 

10.  str.  3.  Jak  listina  Petrova  ze  14./8.  1347,  tak  i  Oldfichova 
z  29./7.  1456  psany  jsou  jazykem  latinskym,  Orig.  nacb&zi  se  v  archive 
mesta  C.  Krumlova,  pov&feny  opis  a  Sesky  pfeklad  z  15  st.  v  archive 
panstvi  Kruml.  Obsah  nekterych  kusu  sdelili  jiz:  Aug.  Sedldcek:  Hrady 
III.  str.  23,  29;  Urban  napsal  rukopisnou  priici:  Gesch.  von  Krumau, 
(v  Ces.  museu  v  Praze) ;  Dr.  Winter:  Kulturni  obraz  Seskych  m6st  I.  str. 
39,  43,  II  312;  Dr.  M.  Klimesch:  Norbert  Heermann's  Rosenbergsche 
Chronik  str.  57  (vyd.  1897  v  Praze) ;  Dr.  Val.  Schmidt:  Zur  Gesch.  des 
Brauwesens  in  Stldbflhmen.  Mittheil.  d.  V.  f.  Gesch.  d.  Deutschen  in  B. 
1899,  J.  XXXVIII.  str.  190;  Ant.  MOrath:  Zur  ftltesten  Geschichte  der 
Stadt  Krummau.  Mittheilungen  des  Vereines  far  Gesch.  d.  Deutschen 
i  B.  XXXVI.  str.  448.  Zaneseno  do  Desk  zemskych  v  kvaternu  trhovym 
rftzove*m  1.  1600,  13./XII.  (den  pam&tky  svate*  panny  Lucie  Otilie)  Lit. 
A  primum. 

Petr  a  Jan  z  Rozmberka  zavdzali  se  dne  27.  dubna  1383,  ze  budou 
za  8v6  ufedniky  a  sluzebniky  vselike*  sbirky  a  dane,  ktere*  na  n&  od  mesta 
pfipadaji,  platiti  (listina  Seskd  v  soucasn6m  opise  v  kniz.  archive  Kruml.). 

11.  str.  3.  R.  1438,  21./1.  Oidfich  z  Rozmberka  nafidil  mestanum 
Krumlovskym,  aby  posledni  villi  Sinili  u  pritomnosti  rychUfe,  konselu 
a  pisafe  mestsk6ho  nebo  nekolika  souseduv,  a  list  aby  uschov&n  byl 
v  m&tske*  truhle  (Ceska  listina  kniz.  arch.  Kruml.).  Zajimave*  zpr&vy 
o  „Obnoveni  dobrgho  f&du  v  mestS  Krumiovfi  skrze  pana  Oldricha  z  Rozm- 
berka r.  1443"  z  kniz.  archivu  Kruml.,  uverejnime  na  jin6m  miste. 

12.  str.  3.  Die  pofadu  SasovSho  klademe  sem  doplnkem  zevrubny 
regest  Seske'  listiny  z  r.  1459,  27. /IX.  Bratfi  Jan  a  Jost  z  Rozmberka 
zpr&vu  d&vaji  o  urovndni  r&znic  mezi  obci  m&sta  C.  Krumlova  a  raezi 
Latranskymi,  jimz  propustili  KrumlovSti  Latranske"  z  povinnosti  odv&deni 
lozunku  a  pokrcemn^ho  do  Krumlova.  Ale  oboji  maji  za  to  spolecne 
Siniti  n&klad  na  faru,    kostel,  mosty,    pastyfe  a  posla  obecniho.    Ku  pro* 


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12  VIII.  H.  Gross: 

pustSni  tomu  svolili  Kruralovsti  uvazivse,  ze  Latran  ji£  zdi  ohrazen  jest, 
a  LatranSti  zdi  a  brany  opravovali  a  je  hl&snymi  a  podbrannymi  opatro- 
vati  maji. 

Dale  schvaluji  zminSni  bratfi  umluvu  mezi  obcemi  temi  ucinenou, 
die  niz  sporn^  lozunky  z  dedin  za  rybnikem,  kter6  drzi  Johannes  Ry- 
tschauer,  Benes  svec  a  Hanus  Cerny  trubaS,  vrchnost  ma  pfijimati 
a  obraceti  die  sveho  d(  br6ho  zdani. 

Pfihlizejic  k  t6to  zjednane"  shode,  odpouSteji  Jan  a  Jost  z  Rozm- 
berka  m&stanuni  pul  sedme"  libry  ze  sestnacti  liber  povinn^ho  starodavnSbo 
(1347)  platu  tak,  ze  na  prists  jini  a  budouei  vrchnosti  seat  a  k  zadusi 
pul  Ctvrte'  libry  platu  odvadeti  budou.  Mimo  to  vzhiedem  k  tomu,  ze 
pansti  drzi  beze  platu  dva  dvory  v  Dobrkovicich,  nivu  s  loukou  od  Pfi- 
bikovS,  dSdinu  Lfizkovu  nad  hradem,  dve  louky,  nfckdy  Bartovi  rychtafi 
nalezite",  a  pak  dvur  Kvitkuv,  z  nichz  drive  lozunk  k  mestu  pfislusel, 
vzdavaji  se  Jan  a  Jost  jim  patficibo  tiroku  ze  dvora  Lalkova,  Lachenperku 
a  nivy  Jehlovg,  ktere*  m&stane*  v  drzeni  maji  (Seska  lislina  kniz.  arch. 
Kruml.).  Zminka  u  Wintra:  Kulturni  obraz  m6st  5.  II,  312. 

13.  str.  3.  Krumlov  pfi  torn  zustaval  ov§em  mfcstem  poddanym. 
Nejasne"  pojeti  prav  vedlo  je§te  ve  st.  18  k  nedorozumeni  mezi  mSstem 
a  vrchnosti.  Tak  v  recessu  ze  dne  11.  Cervence  1719,  kterym  se  urov- 
naly  dfiv6jsi  Seine*  rozmisky  mezi  ob&ma  stranama,  knize  Adam  Frantisek 
ze  Schwarzenberga  ustanovil,  ze  dluzno  mesto  jmenovati  a  titulovati  ne 
svobodnym  hornim  mfcstem,  jak  Krumlovgti  si  pfali,  nybrz  knizecfm 
Schwarzenberskym  privilegovanym  hornim  mfcstera. 

14.  str.  4.  Paty  kus  uvefejnfcn  byl  v  Pamatkach  arch,  v  dilu  XIX 
ve  Clanku:  Ze  iemesel  a  zivnosti  v  C  Krumlove  v  15  a  16  st.  na  str. 
533  (H.  Gross). 

15.  str.  4.  Sedmy  astikul:  „Tak6,  ponSvadz  pro  Cest  a  slavnost 
m6sta  naseho  svrchu  psanelio  je  pravem  kralovskym  z  zvlastni  milosti, 
jakoz  svrchu  vypsaao  jest,  obdafili  jsme,  chtice  tak6  toto  na  zuameni 
vdecnosti  takove'ho  dobrodini  od  nich  jmiti,  nybrz  za  povinnost  v5Sne 
trvajici,  jim  timto  listem  ustanovujem,  aby  hnoje  na  rynku  i  v  ulicich 
iddny  vice  nekladl,  nez  kdyz  by  k  potfebfc  bylo  komu  z  domu  sv£ho 
hnuj  z  mesta  ven  dati  vyvGzti,  bude  jej  moci  pfed  dum  dati  vyvSzti,  ale 
hned  aby  z  mesta  byl  vyvezen,  tak  aby  d61e  tfi  dni  nikoli  na  rynku,  ani 
v  ulicich  na  dlazeni  nelezel.  A  k  vfetsim  svatkum  tirocnim  aby  na  rynku 
i  v  ulicich  kazdy  pfed  sv}'m  domem  dal  ume*sti,  a  takove*  sraeti  a  neCistoty 
aby  z  mesta  ven  vyvezeny  anebo  vyneseny  byly,  jakoz  pak  za  starodavna, 
ponfcvadz  mfcsto  p6kn6  stavenira  a  dlazdfcnim  ozdobeno  jest,  pro  dobre* 
povStfi  a  pro  Sistotu  ten  fad  zachovan  jest.  A  pro  zachovani  toho  usta- 
noveni  pokladame  pokutu  kopu  grosu  prazskych,  aby  skrze  naseho  rychtafe 
od  pfestupitelfiv,  kolikrat  by  se  komu  pfestoupiti  pHhodilo,  do  komory 
nasie  dana  by  la,  a  k  tomu  rychtafi  take*  naSemu  za  jeho  praci,  aby  na 
to  tim  vet§i  zfetel  mel,  dva  grose  Prazsky  (opis  kniz.  arch.  Kruml.). 

16.  str.  4.  Nadani  toto  ze  14.  unora  1494  dano  bylo  v  ja?yku 
Cesk^m.  V  Deskach  zems.  v  kvaternu  ruzove"m  trhov(?m  Lit.  A  5. 


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Viclava  Bfezana  regesta  vjsad  danych  m§atu  Cesk^mu  Krumlovu.         13 

Zminky  o  n&kterych  kusech  jeho  jsoa  ve  spisech:  Aug.  SedlaSek: 
Hrady  III,  str.  33;  Dr.  Winter:  Kulturnf  obraz  mfcst  I,  str.  43,  503, 
II,  183,  190,  686. 

17.  str.  4.  Vynechano  latinskS  privilegium  krale  Vladislava  II. 
z  8./XI.  1479,  kterym  on  udelil  obyvatelum  m&sta  Krumlova  trh  vyrotni 
na  den  sv.  Kateriny.  Dano  v  Praze. 

Sem  nalezela  by  listina  ccska  t6hoz  data,  kterou  Vladislav  II.  dal 
sv6  svoleni  k  tomu,  aby  pan  Vok  z  Rozmberka  dve  zemske  silnice,  dotud 
mi  mo  Krumlov  jdoaci,  z  nichz  jedoa  vedla  od  ra&stecka  Lomuv  (sic!)  na 
Prfdolf,  a  druha  od  mfcstecek  Frimburka,  Vltavice  a  Planych  na  ves  Vysn6 
u  C.  Krumlova,  obrdtil  na  Krumlov,  kudy  meli  na  pfistS  obchodnfci  se 
brati,  a  dale  nafidil,  aby  do  na  mistS  v  Pridoli  vybirdno  bylo  v  Krum- 
love.  Orig.  perg.  v  kniz.  arch.  Kruml.  Ale  listina  ta,  jakozto  proti  privi- 
legiim  BudSjovickym  celici,  byla  pozdeji  (1492)  strhana  a  neplatnou 
ucinena.  Viz  Jindfichohradecky  tydennik  Ohlas  od  Nezarky,  roc.  XXIX. 
z  r.  1899  (Hyn.  Gross:  2elezn6  kravy,  pfispfcvek  k  objasnfcni  z  Krum- 
lovska);  a  roSnik  XXXI.  z  r.  1901.  (H.  Gross:  K  obchodnimu  spojeni 
Jindficbova  Hradce  s  Ces.  Bud&jovicemi  a  s  Piskem  za  krale  Vaclava  IV. 
PrivilegovanS  postaveni  BudSjovic  na  Cesk6m  jihu,  silnice  do  Hornich 
a  Dolnich  Rakous.  Spor  panii  z  Rozmberka  s  Budfcjovickymi  pro  silnici 
Krumlovskou  v  15  st.) 

18.  str.  4.  Nadani  5esk6  ze  14./VIII.  1555,  Bfezan:  VilSm  z  Ro- 
senberka  str.  92;  Dr.  Winter:  Obraz  mfcst  II,  str.  312;  Dr.  Val.  Schmidt: 
Zur  Gesch.  des  Brauwesens  in  SudbOhmen.  Mittheil.  d.  V.  f.  G.  d.  D. 
i.  B.  1899,   str.  191  (v  deskach    z.  v  kvatornu   trhov6m    ruzov^m  A  8.) 

19.  str.  4.     Listina  latinska  (v  kvaternu  trhov6m  ruzovSm  A  10. 

20.  str.  5.  1492,  20./II.  kral  Vlad.  II.  dava  tento  trh  rocni 
a  tghodni  obyvatelum  obce  (predmesti)  Latranu  pfi  zamku  leziciho 
(v  kvaternu  trhovSm  ruzov6m  A  11.) 

21.  str.  5.  Sem  vt&liti  dluzno  ceskou  listinu,  kterou  Petr  z  Rozm- 
berka dne  30./ VI.  1500,  aby  usnadnil  Latranskym  povinnost  opravovdni 
bran,  zdi  i  jinych  potfeb  toho  predmesti,  vzdava  se  prava  ku  pozem- 
kom  svfm  podle  rybnika  (zameckSho)  a  okolo  Nov6ho  rafcsta  lezicim,  na 
nichz  sobe  beze  vseho  zakupu  a  tudiz  i  bez  prava  sdSlali  zahradky  pod- 
dani:  Niklas  kuchaf,  Korcak,  Trojan,  Janek  kovar,  Stanfck,  Lida  na 
hrazi,  Petr  lazebnik,  Jira  Latransky,  Petr  kozeluh,  Ryttr,  Masek  mistr, 
Filip  lovci,  B6na  Bobik,  Hedvabny,  Sobotka,  Stetka,  Brich,  Ondres  po- 
stfihaS,  Mielka,  Ondrasek  hrncief,  Jakfibek,  Sova  hrucif,  Lida  na  Nov£m 
mgste.  Daruje  ty  pozemky  Latrdnu  tak,  aby  ty  zahrady  prodany  byly, 
a  na  nfc  v  budoucnosti  plat  polozen  byl.  Ze  ziskang  jistiny  a  tiroku  maji 
Latransti  naklad  na  z  rain  en  6  opravy  uhrazovati.  K  t6muz  pak  cili  pfidava 
Petr  vsecken  bfeh  pod  rybnikem  panskym,  pocnouc  ode  mlyua  a  haltSfu 
Slepifckovych  az  k  Nov6mu  mSstu  a  k  sadu  panskgmu  (kniz.  arch.  Kruml. 
ces.  opis  Brezanem  porizeny).  R.  1550  „Latransku  brana  stawina  na- 
kladem  mfcsfan  Latranskych;  nebo  se  v  to  byli  pa  lftm  porucnikum  pod- 
wolili."   (Bfezanuv  Vitem,  str.  36.) 

22.  str.  5.  Cesk6  nadani  ze  dne  23.  kvetna  1570  (v  kvaternu 
trhov6m*  rufcovem  A  12.) 


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14  VIII.  H.  Gross: 

Obec  Krumlovskd  byla  velice  5il&  t;  Sddostech  k  vrchnosti  o  roz- 
Sireni  svobod  a  ve  vymah&ni  rfiznych  obchodnich  vyhod  k  hmotnlmu 
zvelebenl  mlsta  sm&fujfcfch.  Proslvala  pak  casto,  aby  to,  ceho  od  vrch- 
nosti dos&hla,  bylo  i  od  kralu  stvrzeno.  Zachovalo  se  mnoho  takovych 
Jadosti.  Ukazkou  otiskajeme  nfcktere\  PonSvadz  nebyvaji  datovany,  Ize  jen 
z  obsahu  souditi  na  cas  sepsani  a  podani  jejich.  Asi  do  tohoto  obdobi 
spadaji  dve  n&sledujici  prosby  : 

I.  Pane  Vaclave  kancliH,  pane  a  pfiteli  nas  mily  !  Za  to  Vas  pf£- 
telsky  proslme,  ze  nas  v  pameti  miti  budete  a  panu  Jeho  mti  pfipominati 
neobmeskate,  ze  by  Jelio  Mt  radii  pracovati,  aby  tomato  mdstu  nejake* 
svobody  k  zivnosti  t6to  obci  u  Jeho  kralovske*  mti  mohly  vyjednany  byti. 

Jakoz  se  jest  rozsudek  kralem  Jifim  mezi  pany  z  Rofcmberka  a  Bu- 
dejovickymi  strany  silnic  a  skladu1  stal.  I  jest  ten  rozsudek  tfcmito  slovy 
zavfin :  nNez  co  se  trhuov  svobodnych  v  mfcstech  a  v  mestefckach  nade- 
psan^ho  Voka  dotyce,  na  torn  jemu  Budejovsti  pfekazeti  neraaji1*.  I  ne- 
mame  zadnych  kralovskych  majestatoov  na  trhy.  Kdyby  k  tomu  mohlo 
pfivedeno  byti,  coz  by  kolivek  jaktfho  zboSi  k  trhu  pfivezeno  bylo,  aby 
svobodnS  mohlo  koupeno  a  zase  toho  dne  trhove'ho  prodano  a  nalozeno 
byti ;  a  kdo  by  toho  dne  prodal,  koupil  a  nalozil,  aby  odvezenim  vsudy 
svuoj  pruchod  v  t£to  zemi  beze  vsech  tezkostf  mieti  mohli.  Jiz  Yam  se 
v  torn  porouCime.  Purgmistr  a  radda  mfcsta  Krumlova. 

Na  rubu :  Krumlovskych  zadost,  ze  by  se  melo  jednati  pfi  krali  (kniz. 
arch.  Kruml.).  Kancl6f  rozmb.  Vaclav  Albin  z  Helfenburka  zemfel  r.  1577. 

II.  By  mohlo  na  Jeho  kralovske*  Jasnosti  obdrzano  byti,  aby  ze  sv6 
stedre"  milosti  rafiil  mestu  Kromlovu  kaid6bo  tShodne  Sest  vozuov  soli 
sloiiti  a  zase  naloziti  a  svobodnfc  bez  pfekaSky  do  kralovstvie  Cesk6ho 
i  ze  zeme  ven  odv6zti,  to  obdafeni  dati  raSil ;  item,  jakoz  se  dva  jar- 
marky  v  roce  drzi,  jeden  na  den  svate"  panny  Katefiny  a  druhy  v  octav 
Bnzieho  Tela,  aby  jich  Jeho  kral.  Mt  stvrditi  racil,  jak  se  frajunk  zaSne, 
tyz  den  pfed  jarmarkem  a  tyz  den  po  jarmarce  vseliku  ktSpi  svobodne 
pfivezti,  ktipiti,  prodati  a  svobodne  odv^zti  mohli;  item  kazde"ho  tehodne 
od  starodavua  jmenovitS  ve  ctvrtek  trhu  uzfvanie,  ten  aby  Jeho  kral.  Mt 
nam  stvrditi  racil,  aby  se  k  t6muz  trhu  vsecka  koupfc  svobodnfc  pfivezti, 
ktipiti,  prodati  i  zase  odv6zti  mohla.  Vsak  co  se  soli  dotyce,  ponSvadz 
Budejovsti  na  odporu  tomu  vzdycky  jsu,  coz  by  kdo  pod  frajunkem  nebo 
na  svobodntfm  trhu  soli  koupil,  vvfrajmargil,  anebo  jinak  vymenil,  aby 
zuopfima  k  Budejovicdm  s  tti  soli  do  jich  skladu  jel,  a  majic  od  meat  a 
Krumlova  svfcdomf,  ze  jest  pod  frajunkem  anebo  na  svobodne"m  trhu  to 
kupil,  nebyl  povinen  Budejovskym  toho  sloziti,  nez  daduc  jim  do  skladu 
jich,  jakz  od  starodavna  byvalo,  ze  dvti  prostic  puol  grose  Sesk6ho,  s  tim 
dale  svobodnfc  jeti  mohl;  item  v  mfli  od  m&sta  vzd&li  abychme  lidu 
sedlskemu  vselika  piva  na  prodaj  variti,  hajiti  a  braniti  mohli;  item, 
co  se  mesfan  osedlych  m£sta  Krumlova  dotySe,  ktefiz  zivnosti  svych,  pies 
svet  pracujic,  dobyvali,  aby  mohli  se  vsemi  statky  svyrai  ladto  z  kralov- 
stvi  Ces.,  z  Moravy,  z  Rakus,  z  Bavor  svobodn6  k  obydli  sv6mu  cestii 
nejblizsi  pfes  krunty  pdnuov  svych  bez  vselike*  prekilzky  v^zti  a  odv^zti; 
item,  kdyz  jsme  mesfaD^  Krumlovsti  od  panuov  nasich  d6di5nych  Jich  mti 
v^emi    chvalitebnymi    svobodami    kralovskych    m§st    v    Cechach    obdafeni, 


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Vaclara  Bfezana  regesta  v^iad  dan^ch  mgstu  Ceskgmu  Krumlovu.        15 

▼idi-li  se  VaSi  mti  nam  to  majestatem  krdJovskym  stvrditi,  to  pfi  Va§i 
mti  vuoli  bad. 

Poznamka  na  rubu:  Krumlovskych  2adost;  a  tuzkou  letopoCet  1564. 
(Knizeci  arch.  Kruml.) 

23.  str.  5.  Dano  v  Praze,  dne  18.  bfezna  1577  v  <5esk6m  jazyku 
(v  deskach  v  kvat.  trhov6m  rfizov6m  A  13). 

24.  str.  6.  1590,  6./IV.  privilegium  cesk6  (v  deskach  v  kvat.  trh. 
rozov6m  A  15).  Vil6m  v  tomto  nadani  mezi  jinym  pise:  „Za6ez  jsou  nam 
(KrumlovstI)  i  take*  pro  pohodlf  a  rozmnoSeni  kolleje  naH  Krumlovskd 
v  postoupenf  nekterych  domtiv,  dedin,  luk  a  zahrad  ponfzenou  a  poddanou 
svou  odminu  aCinili".  Z  jin£ho  aktu  se  dovfdame,  ie  tato  odmena  Cinila 
10.000  kop  ml§.  Nevyplatili  ji  v  penfczich,  nybrz  postoupili  VilSmovi 
mlyna  PeSky  s  pfisluSenstvim,  a  dale  skoupili  ke  zfizeni  kolleje  dva  domy 
nSkdy  ftehofe  Singrpichlara,  dum  Blazeje  Bednafe,  dum  Martina  Tancle, 
Vavfince  kozesnika,  dum  hrobafuv,  dftm  a  zahrad u  Jifika  Sv6razsk6ho, 
dvfir  Jifika  Firsta,  zahradu  Pavla  Finkenaura,  zahrad u  Jobsta  krejciho, 
dvfir  a  zahradu  Tomase  Alse  a  dedin u  <>bci  pfinalezejici.  Mimo  to  jiu6 
platy  za  Vil6ma  zapravili  (knfz.  arch.  Kruml.,  H.  Gross  v  Sasopise  Bu- 
divoji  XXXVII.  6.  2.) 

25.  str.  6.  13./IV.  1594  6esky  (v  deskach  v  kvat.  trh.  ruzovSm 
A  16).  K  tomuto  majestatu  vztahuje  se  dopis  ze  dne  27.  dubna  1594, 
ktery  zde  otiskujeme: 

Sluzbu  svd  vzkazujem,  urozeny  pane  a  pffteli  nas  zvlaSte"  mily ! 
Zdravi  a  vseho  dobr6ho  Vam  pfejeme  vSrnS  radi.  Zpravu  jsme  toho  vzali 
jistou,  ze  by  privilegium  na§e,  co  se  trhu  na  dobytek  dotejce,  jiz  k  sv6mu 
shotoveni  pfijiti  m61o,  z  Sehoz  tomu  dobfe  rozumeti  mfizeme,  ze  tu  jistfc 
pilnosti  Vasi  uic  neseslo.  Vam  se  toho  jistfc  vselijak  pfatelsky  odsluhovati 
pfipovidame.  A  ponevadz  pak  i  v  torn,  ze  byste  tax,  totiz  111  dukatu 
ve  zlatfc  na  mfstfc  nasem  vypraviti  chteli,  pfatelsky  se  zakazujete,  Vas  za 
to  zadame,  ze  Vam  to  obtizne*  nebude  uciniti,  nebo  pfi  nasem  bohda 
stastn^m  shledanf,  shledajic  zase  Vam  takove*  penize  na  dobre*  minci, 
g  podfckovanim  odve*sti  chceme  i  s  temi  100  U  Vam  pfedesle  povinnymi. 
A  t6  nadeje  jsme,  ze  nam  takove*  privilegium  pfi  panu  Matyasovi  odeslete, 
abychom  tu  vec  mohli  v  dobry  po6atek  uv6sti.  S  tim  milost  Bozi  rac 
byti  s  nami!  Datum  v  m£st&  KrumlovS  Cesk6m,  v  stfedu  po  sv.  Jifi  leta 
1594.  Purgkmistr  a  radda  mfcsta  Erumlova  Cesk6ho. 

Urozen6mu  panu  Martinovi  Ssurerovi  z  Waldtheimu,  Jeho  mti  pana 
naseho  milostiv6ho  sekretafi,  panu  a  pfiteli  nas  emu  zvlastS  mile'mu.  (Kniz. 
arch.  Kruml.  II  A,  5  AS  2a). 

26.  str.  6.     Ve  vseobecne*  casti  nachazime  ethicky  vyznamne*  misto : 
...  I  take  majic    my  toho  obzvlaStni  zadost,  aby  tyz  svrchupsane'  mesto 

nase  Krumlov  Cesky  a  obyvatele*  v  nem  na  Sasy  budouci  a  vSSne*  tim 
16peji  a  podstatneji  vfre  a  vice  se  vyzdvihovati  a  v  zivnostech  svych  rusti 
mohli,  i  za  tou  nemalou  pficinou,  ze  tu  pfi  t6mz  m6st6  od  nikolika  set 
let  residentia  NaSe  RoSmberskd  byla^  i  az  posavad  do  vuole  Pana  Boha 
vsemohouciho  jest  a  bude,  abychom  nad  jine*  poddane*  Nase  jim  obzvlastni 
milost  prokazali  .  .  . 


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16  VIII.  H.  Gross: 

27.  str.  6.  ad  2  kus  ...  a  takovA  piva  jak  bil&  k  obci,  tak  jecnd 
jeden  kazdy  mestan  k  svemu  uzitku  aby  vafili,  je  bud*  doma  v  meste, 
Latranu  neb  na  Flechperce  i  v  pfedmftstich,  jako  i  v  Rybafske  ulici  a  za 
Eorni  branou,  ano  i  v  vesnicich  svych,  kter6  nyni  maji,  anebo  v  budou- 
cfch  casfch  z  nadeleni  Bozfho  miti  by  mohli,  svobodne  vydAvali,  i  na  cizi 
grunty  (krome  panstvi  Nasicb)  z  mSsta  ven  vystavovali  .  .  . 

28.  str.  6.  Mlyn  Prixuv,  29.  Mlyn  Matejkuv,  30.  Mlyn  Maureruv 
pfed  mostem  Budej'ovickym.  Viz  o  ml^nech  Krumlovskych :  A.  M5rath: 
Die  deutsche  Zunftordnung  der  Krummauer  Mttller  aus  der  zweiten  Halfte 
des  16.  Jabrb.  v  Sasopise  Mittlieil.  des  Vereines  fttr  Gesch.  d.  Deutscben 
in  B5bmen  Jabrg.  XXXIX.  1900.  0  mlyn&ffcb,  zfizeni  mlyna  v  Park&ne 
r.  1494,  pozdeji  jesuitsk6ho,  a  o  pronajmuti  mlyna  panskSho  za  rybnikem 
r.  1563  viz  H.  Gross:  Ze  femesel  a  zivnosti  v  6.  Krumlove  v  15  a  16. 
st.  v  Para4tk4ch  arch,  dilu  XIX,  str.  534—536. 

31.  str.  6.  Petr  Yok  odpustil  tim  Erumlovskym  i  dosavddni  ddvko 
ze  mlyna  obecnfbo  blavnfho  pod  z&mkem,  kter&z  zalezela  ze  48  dzberu 
zita  a  z  vykrmeni  dvou  vepfu  pro  z&mek. 

32.  str.  6.  Artikul  sesty  toboto  nad&nf  otiStfcn  jest  v  PamAtkdch 
arch,  v  XIX.  dilu,  str.  543  H.  Gross:  Ze  femesel  a  zivnosti  v  C.  Krum- 
love v  15.  a  16.  st. 

33.  str.  6.  „Rechle  nad  Flechpergkem  pod  Turkovym  dvorem". 
Jiz  kolem  r.  1590  vyddn  plavebni  f&d  v  „Nafizeni  o  prodaji  dfivi  pfi 
meste  KrumlovS  i  jinde  na  panstvi".  (Kniz.  arch.  Kruml.  I.  7  W  13  la), 
tfryvek  z  toho  otiSten  ve  spise  kniz.  lesmistra  Al.  Saitze:  Pops&ui  velko- 
statku  Krumlova,  patficfho  J.  J.  knizeti  Adolfu  Josefovi  ze  Schwarzen- 
berga,  se  zvlastnim  zfetelem  na  jeho  lesy,  v  Praze,  1898,  na  str.  29 — 30. 

34.  str.  7.  K&jovsky  most,  nyni  most  cis.  Frant.  Josefa. 

35.  str.  7.  La'ransky  most,  nyni  Baderbrttcke  zvany  (bydlel  pri  n£m 
lazebnik  Pichler  v  16.  a  17.  st.) 

36.  str.  7.  Most  na  hr&zi  byvalebo  rybnika,  jest  ten  a  dosud  za- 
chovane*   Budejovicke*  brdny. 

37.  str.  7.  Dfivi  na  mosty  tyto  vykazov&no  i  na  d&le,  az  beliem 
Casu  nektere  byly  nabrazeny  klenutymi  kamennymi,  a  jeden  zeleznym 
mostem  (cis.  Frant.  Josefa).  Nyni  d&v&  se  dfivi  na  mostov6  trdmy  a  pod- 
laznice  toliko  pro  most  Latransky  w  Baderbrttcke  ".  Viz  v  SaiUove  svrchu 
uveden^m  spise  kapitolu:  Sluzebnosti  str.  72. 

38.  str.  7.  wpoddani  k  zddusi  jejich  pfin&lezejici,  jako  SloupeneSti, 
Zahradecti,  Lhotsti  a  Pavel  neboztika  Bolffa  syn  z  Drahoslavic  na  Ja- 
noucbove  gruntu  ve  vsi  Dolejsi  Svince41  (Dolni,  drive  Zl&man&  Svince,  tez 
Sviuice).  Pavla  syna  Wolfova,  dedice  dvora  Drahoslavick6ho  dosadil  na 
dvur  Janouchuv  ve  Svinci  dekan  a  faraf  Krumlovsky  Jifik  Netolicky  dne 
28./XII.  1575.  Pavel  pak  dvur  ve  Drahoslavicich  postoupil  Jiffkovi 
(Cetlovi),  ktery  jej  ke  dvoru  farafskSmu  ve  Drahoslavicich  pfipojil  a 
v  jeden  uvedl  (Ceska  listina  perg.). 

39.  str.  7.  Plesivec  Flossberg. 

40.  str.  7.  Ze  dne  25.  cervence  1596  v  Ceske  feSi  (v  deskach 
z.  v  kvat.  trh.  A  17.,) 


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V&clava  Bfezana  regesta  vysad  dan^ch  mdstu  Cesklmu  Krumlovu.         17 

41.  str.  7.  Do  obdobi  rozmbersk6ho  jeste  nalezi  cesky  majestat 
cis.  Rudolfa  II.,  dany  v  Praze  dne  20.  fijna  1600,  kterym  tento  ku 
prosbfc  parkmi8tra,  konseluv  i  v§i  obce  mesta  Krumlova  Cesk6ho  potvrzuje 
privilegii,  obdarovani  a  majestat  ft,  jez  mfcstu  tomato  od  kralu  Ceskych 
a  vrchnosti  rozmber»ke  dany  byly;  jest  jich  v  poCtu  deset,  a  sice: 

I.  latinsky  list  Oldficba  a  Josta  z  Rozmberka,  fadu  svateho  Jana 
Jerozolimitansk6ho  nejvyssibo  mistra  pfevorstvi  Ceskelio,  jehoz  datum  na 
Krumlovfe,  feria  quinta  post  S.  Jacobi  apostoli  majoris,  anno  Domini 
millesimo,  quadringentesimo,  quinquagesimo  sexto. 

II.  cesky  list  Voka,  Petra  a  Oldficba  bratfi  vlastnich  z  Rozmberka, 
jehoz  datum  v  Krumlove  leta  1494,  v  patek  den  sv.  Valentina  mucedl- 
nika  Boziho. 

III.  t6z  Cesky  list  Vitema  z  Rozmberka,  spravce  a  vladafe  domu 
rozmberskSho,  jmenem  jeho  a  Petra  Voka  z  Rozmberka  bratra  jeho, 
jehoz  datum  na  Krumlove,  v  stfedu  u  vigilii  slavnSho  hodu  blahoslaveng 
Panny  Marie  Na  nebe  vzeti  leta  1555. 

IV.  latinsky  list  krale  Ces.  Vladislava  II.,  jehoz  datum  v  Praze,  die 
tertia  mensis  Octobris  anno  Domini  1481. 

V.  ceske*  nadani  krale  Ces.  Vladislava  II.,  jehoz  datum  na  BudinS, 
v  pondeli  pfed  Stolovanfm  sv.  Petra  1.  1492. 

VI.  cesky  list  Maxmiliana  II.,  volenelio  ftiraskgho  cis.,  Uhers.  a  Ces. 
krale,  jehoz  datum  na  hrade  Prazsk6m,    v  outery  po  sv.  Trojici  1.  1570. 

VII.  list  Cesky  od  cis.  Rudolfa  II.,  jehoz  datum  na  hrade  Prazskgm, 
v  pondeli  po  nedeli  postni  Laetare  leta  1577. 

VIII.  t£z  list  cesky  Vil6ma  vladafe  domu  rozmbersk6ho,  rytffe 
Tovarysstva  zlat6ho  rouna,  nejvysiiho  purkrabi  Pra?sk6ho,  jehoz  datum 
na  hrade  Prazske*m,  v  patek  po  nedeli  postni  Laetare  1590. 

IX.  list  Cesky  cis.  Rudolfa  II.,  jehoz  datum  na  hrade  Prazek&n, 
v  stfedu  po  slavnych  hodech  velikonocnfch  leta  1594. 

X.  list  cesltf  Petra  Voka  z  Rozmberka  a  na  CeskSm  Krumlove, 
spravce  a  vladafe  domu  rozmbersk6ho,  jehoz  datum  na  Krumlove,  ve 
Stvrtek,  den  pamatn^  sv.  Jakuba  apostola  Pan&  leta  Boziho  1596. 

Tento  majestat  cisafe  Rudolfa  II.  inserovan  jest  v  Cesk6m  privilegiu 

cis.  Matyase    pro  horni   mSsto  Cesky  Krumlov,    dan6m  v  Linci  v  pofcd&li 

po  pamatce  sv.  Vavfince  muSedlnika  Pan§  leta  1614  (11. /8.)  PovSfen^ 
opis  jest  v  knfsfc.  archive  Krumlovsk^m  I.  5  AS.  No.  4  1,  v  deskach  zem- 
skych  v  kvaternu  trhov6m  ruzov6m  A.  23. 

Vypis  z  desk  zemskych  vsech  desfti  shora  uvedenych  privilegii 
nachazi  se  v  kniz.  archive  Kruml.  v  oddeleni  I,  5  AS.  3a. 


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IX. 

Principle  theoretick&io  pozn&ni  a  mravndho-kon&nf 

die  Kanta. 

Napsal  dr  F.  Marea,  profesor  fysiologie. 
(Pfedloieno  26.  kvetna  1902.) 


Ve  spise  ^Idealism  a  realism  v  prirodni  v&dP  ukazuji,  *e  pH- 
rodnf  v6da  postupuje  v  pHtomn6  dobe  z  poznrivacfho  zakladu  Descar- 
tesova  a  Lockeova  na  z&klad  Humc&v  a  KatUuv.  Z  prfrodnf  v&ly 
vylucuje  se  metafysika,  totifc  domn£I6  poznAnf  rozSirujicl  se  cistym 
mySlenfm  za  hranice  v&f  liiozn^  zkuSenosti;  ukol  vSdy  vymezuje  se 
positivne:  stanoviti  souvislosti  a  zdvislosti  pfedmStft  zkuSenosti. 

Mnobo  pHrodozpytcu  zabyvd  se  dosud  otdzkami,  kladenymi  lid- 
skou  mysli,  na  kter6  vSak  zddnd  zkuSenost  neinftze  ddti  odpov&I; 
vnitrni  ustrojeni  hmoty,  podstata  pHrodnich  sil,  piivod  a  konec  svSta, 
puvod  fcivota  i  druhft  2ivych  bytostf,  smyslfl  a  rozumu  clovSka,  spo- 
leCenatvf  psychick^ho  s  fysickym  atd.  jsou  otdzky,  na  kterg  se  odpo- 
vldd  ve  jm&m  exaktni  vSdy  materialismem,  etherismem,  energetismem, 
evolucionismem,  a  tyto  odpovSdi  poklddaji  se  za  vysledek  exaktuiho 
vfcdeck^ho  bdddni.  PffrodovSdeckd  theorie,  ne-li  docela  jen  hypothesc, 
pfijfmajf  za  vypdtranou  pravdu,  za  rozluStenf  z&had  sv6ta.  Povgstny 
8pis  Haeckel&v  „Die  Weltrathsel"  je  pravzorem  t6to  pHrodovSdeckS 
metafysick^  dogmatiky. 

Jednd  se  o  pfekoudni  teto  pHrodovgdeck6  metafysiky,  ktera  tu 
vystupuje  jako  vida,  na  mfstS  pfekonan^  filosofick^  metafysiky. 
VlastnS  je  to  stale  t&i  metafysika,  kterd  se  tu  kryje  vdinostf  a 
exaktnosti  pMrodnf  v6dy;  ode  ddvna  okraslovala  se  metafysika  rdda 
stuzkaroi  mathematiky  a  pHroduf  vcdy. 

Vestnik  Kr.  C.  Spol.  Nauk  tf.  hist.  1902.  1 


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2  IX.  F.  MareS: 

Hume  otfdsl  metafysikou  skeptickymi  ndmitkami.  Lidskd  v£da 
zabyva  se  velifcinami  anebo  skutecnymi  pfedmSty  zkuSenosti;  proto 
do  ohn6  s  knihou  o  metafysice,  kterd  nejednd  o  matheinatice  nebo 
skutefcnych  vScech,  nemuiet  obsahovati  Die  nez  sofistiku  a  klam. 

Kant  chopil  se  problemu  inetafysiky,  namftnuteho  Humeovou 
skepsi;  pouh6  pochybovdnl  nestafci  k  odstrangni  klamu  a  Salby  meta- 
fysiky,  tu  tfeba  apodiktick^ho  dukazu,  ie  metafysika  jako  v£da  pfe- 
sahujfcf  hranice  ve6ker£  zkuSenosti  neni  v&bec  moina^  a  ie  ndroky 
mysli  rozSffiti  pozndnf  pfes  hranice  moin6  zkuSenosti  jsou  prdzdn6 
a  lich6,  tak  ie  v  takov^cb  otdzkdch  je  naSe  nevSdomost  vflbec  ne- 
vyhnutelnd. 

Zdleielo  mi  na  torn  pfiv^sti  Kantovu  kritiku  lidskSho  pozn&vdnf 
v  theoretickem  nebo  spektdativnem  upotfebeni  mysli  ku  platnosti, 
zvld§t6  vzhledem  ku  pflrodnf  vSdS,  kde  se  jednd  o  vylouCenl  meta- 
fysiky  jakoito  theoreticko-spekul&tivn^ho  pozn&nf,  rozSifujfciho  se  nad 
mo2nou  zkuSenost. 

Ne2  prdvS  v  t6  dob6  pofcal  se  u  nds  Sffiti  soud  Kantovi  ne- 
pffzniv^.  Filosofick^  casopis  „Ceskd  Mysla  (I.  91)  vystoupil  proti 
„novokantismua  jakoito  modernf  scholastice  a  pfedstavoval  ufceni 
Kantovo  jako  pfekonang  a  odumrel6  DozndvA  se  tu  arci,  ie  „my- 
Slenka  Kantova,  ie  rozumem  nelze  proniknouti  k  podstatS  v£cf  a  ie 
metafysika  jako  veda  o  praprf&inAch  sv£tov6ho  dSjstvf  jest  nemoind, 
stojf  skalopevnfe  a  neni  popirdna."  Ale  panujfci  pffrodovfedecka  meta- 
fysika ukazuje,  ie  mySlenka  ta  mnohym  pffrodozpytcfiin  nenf  dosud 
vfibec  zn&ma. 

Brzy  pHnesla  vSak  .Ceskd  Mysltt  pojedndni  professora  Tilsera 
„0  pffcin&ch  nyngjSfho  mySlenkov&io  a  spolecensk^ho  rozvratu  atd.s 
(0.  M.  I.  .330,  417),  pfipojujlcf  se  k  onomu  odmftnutf  kantovskG 
modernl  scliolastiky;  a  tu  vystavuje  se  ucenf  Kantovo  za  hlavnf  pH- 
fcinu  nynejSi  pov§echn6  anarcbie,  i  odsuzuje  se  Kantovu  „bludn£ 
metafysika11,  k  jejfmui  zbudovdnf  Kant  zneuiil  £ist£  mathematiky  a 
cist6  pffrodnf  v6dy.  Pojedndnf  to  proSlo  v  „Cesk£  Mysli"  beze  v§f 
ndmitky,  jakoby  tomuto  filosofickdmu  casopisu  nevadilo  znehodnoco- 
vrinf  a  zneuzndvdnf  ufceni  Kantova;  ba  zdd  se,  ie  pHpougti  docela 
obranu  Ifaeckelovskeho  dogmatismu  proti  Kantovske  kritice  (C  M. 
III.,  139). 

Tato  nevh'dnost  ke  Kantovi  souvisf,  jak  se  zdd,  s  nepffznivym 
soudem,  ktery  o  Kantovi  pronesl  pfed  l£ty  prof.  Masaryk,  ie  toti* 
Kant  pf idSlil  filosofii  (=  metafysice)  pozndnf  a  priori,  ostatnfm  Veddm 
pozurinf  euipirickc*.     nTlm,  ie  oddelil  metafysiku  jakoito  kvalitativne 


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Principle  thcoreticklho  poznini  a  mravnlho  konrfnf  die  Kanta.  3 

vySSi  od  empirickych  vSd,  postavil  je  v  pffkr^  odpor  a  uSkodil  tfra 
velice  filosofii,  pon£vad2  to  vedlo  ku  pozdSjSfui  vzduSnyin  systemflin 
pokantovskdho  n$meck£ho  rationalisms"  (Konkrete  Logik,  256.) 

Nacbdzeje  u  nds  takov6  sin^lenf  o  ufienf  Kantovd,  kter&  mi 
bylo  lilavnf  zbranf  proti  panujfct  pffrodovfideck^  metafysick6  dogjua- 
tice,  m61  jsem  za  potfebno  nainftnouti,  ie  v  torn,  jak  se  tu  ocefiuje, 
nepozndvdm  ufcenf  Kantova;  ie  nenachdzfm,  ie  by  by]  Kant  oddSlil 
a  prions  poznatky  od  empirickych  a  (ak  postavil  filosofii  v  prfkry 
odpor  s  empirick^mi  v&danii;  prdvS  naopak,  ie  nachdzfm  Kanta  ve 
stdtem  kdzdnf,  ie  apriorn6  poznatky  jsou  jen  foriiiami  pro  zkuSenost, 
ie  majf  platnost  a  inohou  byt  upotrebeny  jen  ve  zkuSenosti,  tak  ie 
nenf  2ddn6ho  pozndnf  a  priori,  kter<*  by  se  nevztahovalo  na  zku§e 
nost,  nenf  moino  rozSffiti  pozndnf  z  cistych  pojnifl  za  hranice  zkirita- 
nosti.  (Id.  a  real,  v  pF.  v.  str.  133.) 

V  posouzenf  m^ho  spisu  prof.  Masaryh  spokojil  se  tvrzenfm,  ie 
obzvld§t6  ucenf  Kantovo  nenf  tu  poddno  kriticky,  ie  tu  nenf  pfesn6 
definice  pojrau  a  priori,  a  ie  autor  nepostfehuje,  ie  mnohy  filosof  a 
pffrodovgdec  tym2  slovem  oznacoval  pojmy  rfizng.  (Nafie  Doba,  1901, 
str.  703.)  Z  vyroku  tfich  a  ngkolika  plipojenych  otiizek  nejde  na  jevo 
nic,  Cfm  by  nyntjsi  Masarylovo  oceiiovdnf  uceui  Kantova  bylo  vy- 
znaieno. 

Urcitdji  vyslovil  se  dr  Krcjii  v  posudku  m<Mio  spisu  (C.  M.  II. 
str.  293).  Yytykd  mi,  ie  u\6  ponStf  apriorismu  nenf  pfesnS  die  Kanta, 
jeito  jsem  nedbal  jin£ho  jeho  spisu,  nez  jen  Kritiky  Cisttho  rozutnu. 
Topfrdm-li,  ie  by  byl  Kant  oddSlil  apriorn6  poznatky  od  empirickych, 
a  tvrdfm-li,  ie  die  Kanta  jsou  jen  formaim  pro  zkuSenost,  tak  ie 
nenf  2ddn6ho  pozndnf  a  priori,  kter6  by  §lo  z  £i4ych  rozumovych 
pojmu  za  hranice  zkuSenosti,  ie  tu  zapomfndm  na  idcje,  na  ktor£  by 
nebylo  mohlo  byti  zapomenuto,  kdybych  byl  vzal  v  pofet  takd  Kiitiku 
prakticktfho  rozumu;  a  j. 

Odpov&hM  jsem  na  to  (C.  M.  II.  str.  380)  doklady,  ze  kterych 
dovozuji,  ie  die  Kanta  v  theoretickdm  pozndnf  vsechny  cist6  pojmy 
a  idee  rozumu  jsou  upotrebitcluy  jen  pro  zkuSenost  a  ie  jejich  upo- 
tfebenim  pfes  hranice  zkusenosti  nemfiZe  byti  pozndnf  rozSifeno. 
I  trvdin  na  torn,  ie  se  nesprdvnS  posuzuje  Kant,  vytykd-li  se  mu,  ie 
postavil  filosofii  jakofcto  pozndni  aprioru6  proti  empiricktfiuu  pozndnf 
v6d;  die  Kanta  nelze  na  apriornych  pojmech  zaklddati  synthetic^ 
soudy  platn6  vubec,   uybr2  platn6  jen  vzhledem  k  inozne  zkuSenosti. 

Dr  Krejdl  odpov6d£l  na  to  pojedndnfm  (Kantflv  aprioristn,  C.  M. 
II.  str.  401),  jeho2  vysledek  jest,  ze  Kant  nadrozumem  odloufi!  filo- 

r 


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4  IX.  F.  Marei: 

sofii  jakoZto  poznAni  apriornS  od  vSdy  empirickg,  a  tfm  zpflsobil  pfe- 
ceftov&nf  nadrozumu  u  filosofft  idealistickych  a  s  nfm  i  onu  Natur- 
filosofii  Okenovskou.  Dobfe  tedy  bylo  fefceno,  ie  toto  odloutenf  filosofie 
a  v£dy  poSkodilo  filosofii. 

NejostfejSfho  odsouzenf  dostalo  se  m£mu  spisu  ^Idealism  a 
realism  v  prirodni  vidi"  pro  utenf  Kantovo  od  prof.  TiUera  v  po- 
jedn&nf  nKdo  hldsd  pravdu:  Kant,  6i  Lamarck  aMonge?*,  uvefrejoS- 
n&n  ve   Vtetniku  Krai,  deske  Spolednosti  Nduk  (tf.  math.-prir.  1901). 

Tu  oznacuje  se  chimeric^  utenf  Kantovo  za  jednu  z  hlavnich 
pfffcin  nyn6j§iho  mySlenkov6ho  i  spolefcensk^ho  rozvratu;  z  Kantova 
„transcendentalniho  idealismu,  jlmi  chtgl  feSiti  nejt&fcsf  z&hady  b£d£n( 
tilosofick^ho  pouhou  dialektikou,  cistym  rozumem  bez  jakgkoli  posi- 
tivni  prdce  exaktnf,  opovrhuje  vSelikymi  pom&ckami  hmotnymi,  vicmi 
skutecnymi  i  jejich  obrazy,  zplozeny  zdhy  nov6  filosofick6  systemy 
idealistick^ . ..";  Kantova  metafysika,  kterou  zfejmi  ve  svych  ^Prole- 
gomcnech"  zaklddd  na  diste  mathcmatice  a  iiste  vidi  prirodni,  zpusobila 
osudn£  pohromy  i  v  nauk&ch  mathematick^ch  a  pHrodnfch  . . . ;  Kant 
zneuiil  pfedpokladu  moinosti  diste  mathematiky  a  iiste  vidy  prirodni 
a  priori ,  aby  dokdzal  moinost  metafysiky  v&bec  a  sve  zvldste.  I  dovo- 
l£v&  se  autor  svych  dflkazu  vseho  toho  podan^ch  ve  studii  v  mCeski 
Mysli\ 

V  t&chto  projevech  o  ufcenf  Kantovi,  proniSenych  u  n&s  s  tako 
vym  durazem  a  v&lomfm  lepSfho  vWenf,  jevl  se  spolefcnd  sboda  v  torn, 
ie  uceni  Kantovo  prohlasuje  se  za  kofen  bludft  idealistick^  a  natur- 
filosofie,  ktera  vyvijela  vSechno  pozndnf  z  eisteho  rozumu,  opovrhujfc 
zkusenostf;  a  to  proto,  ie  Kant  wodd61il  fiIosofick6  pozn&nf  z  tistl 
mysli  jako  kvalitativnft  vySSi  od  empirickych  vid  a  postavil  je  v  pMkry 
odpor. . ."  I  posuzuje  se  ucenf  Kantovo  v&bec  jako  budovdni  metafysiky, 
totii  vidy  sestrojen^  z  tistych  pojmfi  a  priori  a  povzndSejicf  se  nade 
vSi  moinou  zkuSenost.  „TranscendentaIn^  idealism"  pochopuje  se  tu 
jako  pozndni  pfel^tajfci  vfiechny  hranice  zku&enosti,  zbudovanS  z  cistych 
pojmfi  cistern  myfclenfin,  opovrhujfcl  zku&enostf,  a  pod. 

A  na  zAkladg  takoviho  ponfitf  o  uCenf  Kantovi  vystupuje  se  velmi 
ostfe  proti  mnS,  ie  SIHm  a  zast&v&m  u  nris  takovy  blud  a  klam, 
zhoubny  zvlAStfc  pro  vznetlivou  mlddefc  studujfci;  i  jsem  obvinovan, 
ie  zavddfm  CisW  mySlenf  a  navddfm  k  opovrhov&nf  fakty  podAvan^mi 
zkuSenostf.  A  s  toboto  hlediska  posuzujf  se  vgdeckg  prAce,  provedenl 
v  ustavu  mn6  sv6fen£m,  bez  znalosti  jejich  obsahu  a  dosahu. 

Prvnf  posuzovatel  Kantovy  kritiky  fcisteho  rozumu  pochopil  ji 
jako  „vySSi  idealism",  a  Kant  s&m  ohradil  se  dfiraznS  proti  tak  pre- 


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Principle  theoreiick6ho  poznad  *  mravn6ho  kondnf  die  Kanta.  5 

vricen&nu  vykladu.  „Z4sada  vfiech  pravych  idealistfi,a  pravl,  Jest 
obsaiena  v  Wto  formuli:  vSechno  pozninl  skrze  smysly  a  zkuSenost 
neni  nei  sam6  zddnf,  a  jen  v  idedch  6isW  mysli  je  pravda.  Naproti 
tomu  zAsada  m£ho  idealisuiu  jest:  vSechno  pozndnf  vSci  z  pouh6ho 
cist^ho  rozumu  a  mysli  nenl  nic  nei  samd  zd£nf,  a  jen  ve  zkuSenosti 
je  pravda.  A  to  je  pfece  prav^  opak  onoho."  (Prol.  165.) 

Jako  pfirodozpytci  jednalo  se  mi  na  prvnfm  mistb  o  Kantovu 
kritiku  spekulativn$-theoretick6ho  upotfebenf  mysli,  totte  o  ot&zku, 
je-li  mo2na  metafysika  jako  spektdativnitheoretickd  vida.  Spor  ndS 
vrcholf  tudfi  pro  mne  v  ot&zce:  postavil  Kant  filosofii  jako2to  po- 
zn&nf  a  priori  z  ciste  mysli  proti  empirick^m  vSd£m  v  oboru  speku- 
lativni-theoreticktm,  6i  k&ie  prAvfi  naopak,  ie  vSecbny  poznatky  tist£bo 
rozumu  a  mysli  a  priori,  jakozto  formalng  podinfnky  zkuSenosti, 
mohou  byti  platnS  upotfebeny  jen  v  mezfch  moini  zkuSenosti? 

Zcela  jind  jest  otAzka,  zdali  Kant  pHpou3t61  iiste  myileni  pfe- 
sahujfcf  mo2nou  zkuSenost,  ano  sna2il-li  se  s&m  o  zbudovdni  meta- 
fysiky  v  oboru  prakticky-mravnim.  Otizka  ta  nespadala  v  obor, 
o  ktery  se  mi  jednalo;  jeSto  viak  prAvft  odtud  pfichAzejl  ndmitky 
proti  mnft,  bude  mi  tfeba  i  o  torn  pojednati. 

Ke  zodpovfd&ni  prvnf  otdzky,  je-li  metafysika  mo2na  jako  spe- 
kulativni-theoretickd  v&dd,  poloZfm  za  zdklad  Kantova  n Prolegomena u. 
Pochybil  jsem,  ie  jsem  ve  sv6in  spise  vzal  za  ziklad  samu  Kritiku 
6.  r.,  kter*  je  tkiko  srozumiteind  a  proto  mnoh&nu  t£m£f  nepffstupud. 
Porozumgnf  usnadni  se  na  zikladS  .Prolegomen",  doplnSn^ch  „Kri- 
tikou  fcisteho  rozumu".  Doklady,  ktert  uvedu,  pfidrzujf  se  vlastnfch 
slov  Kantovych,  aftkoli  namnoze  nejsou  doslovn^mi  pfeklady,  pro 
ulehtenf  t£2kosti  slohu  Kantova ;  ale  podAvaji  pat  my  a  nepochybny 
smysl  slov  Kantovych.  Jen  co  je  slovnfi  vzato  z  Kant  a,  polo2eno 
v  uvozovky.  Doklady  jsou  ostatnfi  vSude  oznafceny  poukazem  na 
strAnky  Kantovych  spisfl,  die  vyddni  v  Reclamovfc  Universale  biblio- 
Mce,  ka2d6mu  snadao  pffstupn6,  kde  jest  uvedeno  t6i  strdnkovdni 
vSech  ostatnfch  vyddnf  spisfl  Kantovych.  (P  =:  Prolegomena ;  KCR  = 
Eritika  cisWho  rozumu;  KPR  =  Kritika  praktick6ho  rozumu;  KS  = 
Kritika  soudnosti.) 

Chceme  mluviti  s  Kantem  sam^m,  nepHpustfme  mezi  Kantem 
a  sebou  24dn^ch  tlumofcnfkfl,  vykladafcfi,  zprostfedkovatelfi  (tifeba 
bychom  nezamltali  jejich  pomoci  pfi  studiu)\  nebot  jejich  fefiini  mohl 
by  byti  snadno  umKen  Kant  sAm,  jak  se  Jasto  st4v£. 

Kritika  ucenl  Kantova  je  tuto  vyloufcena;  nejednd  se  o  to,  m* 
6i  nem&li  Kant  pravdu,  n^brfc  o  to,  co  on  sdm  mysli  a  u6i.    0  torn 


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6  IX.  F.  Marefi: 

nutno  nap  red  se  dohoJnouti,  aby  se  nekritisovalo  jako  ufceni  Kantovo, 
co  jemu  saim'mu  ani  oa  mysl  nopli&lo.  Kant  potkal  se  s  Urn  ne- 
St^slfm,  pravf  Masaryk,  ie  se  stal  osobou  mytbickou;  vychvalujf  ho, 
ale  jen  z  doslechu.  Slu§no  dodati,  ie  tak  ho  t£2  mnohdy  krittsuji  a 
zavrhuji.  Kant  sdra  pF-cdvfdal  to;  „mflm  starost,"  pravf,  nie  toto  pro- 
vedenf  Humeova  pro bl emu  potkd  toti%  co  potkalo  Hurnea:  bude  se 
nesprAvnS  posuzovati,  pon6vad2  se  mu  neporozumf,  a  neporozumf  sc 
mu,  pon6vatl2  sice  knihu  prolistujf,  ale  nebudou  miti  chuti  k  jejfmu 
promy&lenf;  ncbude  se  jim  clitfti  vynaloiiti  tu  pr»1ci,  ponSvadfc  dilo 
to  je  suchopiirn^,  temn6,  obvyklym  pojmflm  protivn£  a  rozvldcne." 
(P.  35.) 

Je  metafysika  jako  theoreticki  vida  vfibec  moina? 

I.  Metafysika,  jako 2 to  zcela  isolovand  spekulativnG  pozndni 
z  cist6  mysli,  povzuriSejfcf  se  uplnS  nad  poufenf  zkuSenostf,  a  to  skrze 
pouh6  pojmy  (ne  jako  matliematika  skrze  upotfebenf  pojm&  na  nrizor), 
kde  tedy  mysl  mii  by ti  svym  vlastnfm  idkem,  nenastoupila  dosud 
jistou  cestu  vfcdy.  Jeji  postup  byl  dosud  pouhym  ttp&nfm,  a  co  nej- 
horSf,  mezi  poubyini  pojmy.  (KCR.  16.) 

Je-li  metafysika  vSdou,  pro6  nemd  \A  jistoty,  jako  jin6  vedy, 
na  pf\  mathematika?  Nenf-li  vSdou,  jak^m  prAvem  nadymd  se  jakoito 
v&Ia?  Vyzyvd  t£m6f  posmSch,  ie  metafysika,  zatfm  co  jin6  vedy 
vsecbny  pokrafujf,  tocf  se  stAle  na  t&mi  mf^tS  nedostrivajfc  se  o  krok 
ddle,  ackoli  m&  piece  byti  mondrostl  samou,  jejfchS  orakulf  ka2dy  sc 
dotazuje. 

Nenf  tedy  nic  neslychan^ho,  napadne-li  ndm  konoCnfi  otdzka,  zda 
je  takova  v6da  vftbec  mo2na,  a  jak?  Tfm  arci  vyslovuje  se  pochyb- 
nost  o  skute&nosti  takov6  v6dy,  coi  urazl  asi  kafrteho,  jeho2  cele 
jm6uf  zdle2f  v  tomto  domnStem  klenotu.  (P.  30.) 

VSiclmi,  kdo  zabyvdte  se  metafysikou,  odloSte  tuto  prfci,  pova- 
2ujte  v§e,  co  se  dosud  stalo  v  tomto  oboru,  za  odfiinSnd,  a  pfedlozte 
si  se  mnou  otazku:  je  nico  takoveho,  jako  metafysika,  tiz  r&bec  jen 
moino?  (P.  29.) 

Metafysika  m&  byti  pozminf  na  zkuSonosti  nezaviste  a  hranice 
v§f  mo2n6  zkuScnosti  daleko  pfesaliujfci,  a  to  poznrinf  z  cistd  mysli 
a  priori.  Pramenem  takoveho  pozminf  neraflie  byti  zkuSonost,  co2  plyne 
z  pojmu  metafysiky,  kterd  prslvfi  nemd.  byti  fysickym  nybrfc  meta- 
fyaickym,  totii  zazkuSenosti  leiicfm  pozuandn,  Metafysika  je  poznauf 


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Principle  theoretickgho  pozndnf  a  mravn£ho  kon&nf  die  Kan  (a.  7 

a  priori,  z  fcisteho  rozumu  a  z  fciste  mysli;    CisW  filosoficke  pozndnf, 
na  rozdfl  od  mathematickeho. 

Zpfisob  metafysickSho  pozndvdnf  musf  se  zaklddati  na  samych 
soudech  a  priori,  a  sice  na  synthetickych  soudech,  kterymi  se  0  pojmu 
neco  nov£ho  vypovfdd,  a  tfm  pozn&nf  rozSifuje. 

Je  takovA  metafysika  vubec  uioina?  Bylo  by  zbytefino  t&zat  se, 
kifyby  metafysika  jako2to  vfcda  byla  zde;  tu  mohli  bychoni  Nci:  Zde 
je  metafysika,  ufcte  se  jf,  pfesvSdfcf  Vris  neoddolatelnfi  a  nezmSnlivfi 
0  svd  pravd6.  Zb^vala  by  jen  otazka,  jak  je  takova*  v6da  moind. 

PohHchu,  nelze  uk&zati  Mdn6  knihy,  jako  se  ukazuje  Euklidova 
geometrie,  a  Hci:  to  je  metafysika,  tu  naleznete  dflkazy  nejvzneSe- 
n£j§fch  otdzek,  a  to  z  principif  fcistd  mysli.  PrAvS  naopak:  pokusy 
0  poffzenf  takovd  vSdy  byly  prvnf  pficinou  tak  £asn£ho  vzniku  skepti- 
cismu.  Drtvno  pfed  tfm,  ne2  lid6  potali  methodicky  klasti  otazky  pH- 
rod&,  trizali  se  osamocene  mysli:  a  tak  vyplovala  metafysika  na 
povrch  jako  p6na,  kterd  se  ihned  roztekla,  jakmile  ji  n6kdo  sebral; 
ale  ihned  objevila  se  nov£,  kterou  zase  nikterf  horlivS  sbfrali ;  ajinf, 
mfsto  aby  hledali  v  hlubine  pfffcinu  zjevu  toho,  domySleli  se  moudrosti 
v  torn,  ie  se  marn£  snaze  onSch  smAli.  (P.  47.) 

Syti  dogmatismu,  ktery  nas  nicemu  neucf,  jakoS  i  skepticismu, 
ktery  ndm  nikde  nic  neslibuje,  ani  ne  klid  dovolen6  nevSdoraosti, 
doch&zfme  konecng  ke  kritickd  otftzce:  je  v&bec  metafysika   moind? 

K  methodickemu  postupu  ve  zodpovfddnf  t&o  oWzky  hodf  se 
SfastnS,  2e,  ackoli  nemiteeme  uznati  skutefinost  metafysiky  jako  v6dy, 
piece  jsou  ndm  urcitg  dAny  jisW  synthetic^  poznatky  a  priori,  totiS 
cistd  mathcmatika  a  cistd  prirodni  vida.  Jeito  tedy  mame  aspoii 
n£jak6  nepopfranG  synthetickG  pozn&nf  a  priori,  netreba  ndm  Wzat 
se  tu,  je-li  mozn£,  nybrz  jen,  jak  je  mo2n6,  a  die  toho  bude  n&m 
lze  posouditi  moSnost  vSeho  jin6ho  takovdho  poznanf.  (P.  51.)  Po- 
zn£nfm,  jak  jsou  synthetickd  soudy  a  priori  mo2uy  (v  cistd  matbema- 
tice  a  pHrodnf  v£d6),  sezndme  podmlnky  jejich  upotrebenf  i  jeho 
rozsah  a  hranice. 

Na  rozlu8t6nf  t&o  ulohy  zalefcf,  obstojf-li  nebo  padne-li  meta- 
fysika. Dokud  nenf  odpovSdi  na  onu  otAzku,  je  v§e  metafysicktf 
tvrzeni  jalovou  a  bezednou  filosofii  a  lzimoudrostf.  MluvfS  z  cistdho 
rozumu  a  osobujeS  si  tvofiti  takofka  poznatky  a  priori,  predstfraje 
novd  spojeni  mezi  pojmy,  kteni  domnSle  nahU2f§  tak  zcela  nezdvisle 
na  v§i  zkuSenosti:  jak  k  tomu  pfich&zfS  a  jak  ospravedlnfS  takov&o 
naroky  ? 


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8  Ifc.  $•  Mares: 

Vsichui  metafysikov6  jsou  tudii  ve  sv&n  zamfetndnf  slavnS  a 
zdkonnS  suspendovdui,  pokud  nezodpovf  dostatefinS  otdzky:  jak  jsou 
si/ntheticke  poznatky  a  priori  moiny?  Leda  by  chUSli  provozovati  sv6 
zaraSstndnf  ne  jako  v6du,  nybr2  jako  umfcnf ;  potom  vSak  necht  vedou 
fefc  rozumne  viry  a  doznajf,  2e  jini  neni  dovoleno  o  torn,  co  le2f  za 
hraniceim  vsf  mo2n6  zkuienosti,  ani  lie  domnfinky  mlti,  nerci-li  n£co 
v6d6tit  nybr2  ie  smSjf  jen  n§co  pHjfmati,  ne  pro  spekttiativnou,  nybrfc 
jen  pro  praktickou  (luravnou)  potfebu,  k  vedeni  vfile  a  rozumu 
v  2ivot6. 

AvSak  metafysikov6  chtSjf  b^ti  spehdatknymi  filosofy ;  a  tu  jim 
nemii2e  byti  dovoleao  hrdt  s  douienkami,  nybrfc  jejich  tvrzeni  must 
byti  vidou,  anebo  neni  vubec  nic.  (P.  55.) 

II.  Pozndnt  z  cistaho  rozumu  je  skuteCn^  jen  ve  dvou  v&ddch 
theoretick6ho  pozndvdnf :  v  fciste  inathematice  a  v  Ciste  pf  frodnt  vfidS 
Jak  je  moina  distd  mathematika?  V  matbematice  mime  osv6dcen£ 
poznanf,  vyznafcen^  apodiktickou  jistotou,  absolutnou  nutnostf,  tak  ie 
se  nezakladd  na  Sddn^ch  dflvodech  zkuSenosti  (kterdi  nemfiiSe  pro- 
kdzati  2ddn6  vSeobecnS  platu6  nutnosti),  nybri  je  fcistym  vytvorem 
rozumu  a  nad  to  veskrze  syuthetickym  (pozndnf  rozSifujfcfm).  Jak  je 
ino2no  lidsk&nu  rozumu  dospgti  k  takov6mu  pozndnf  zcela  a  priori? 

VSeehno  matheniatick6  pozndnf  vyznafcuje  se  tou  zvldStnostf,  ie 
musf  svflj  pojem  predstaviti  napfed  v  ndzoru,  bez  kter£ho2  prostfedku 
nemuie  uCinit  aui  krok.  Mathematics  soudy  jsou  v2dy  intuitivne 
(ndzorn^),  kdeito  filosofie  ind  se  spokojiti  jen  diskursivnymi  (raluve- 
nymi)  soudy  z  fcist^ch  pojnifi. 

Svrcbovanou  podmlnkou  uioSnosti  mathematiky  je  tedy,  ie  se 
musl  zaklddati  na  n6jak6m  Sistem  ndzoru,  ve  kter&n  mu2e  sv6  pojmy 
in  concrete  a  pfece  a  priori  pfedstaviti,  nebo,  jak  se  Nkd,  konstruo- 
vati.  Prostor  a  cas  jsou  cisW  ndzory  a  priori,  na  kterych  mathematika 
zaklddd  vSechny  sv6  poznatky  a  soudy,  apodiktick6  a  nutn&  Mathe- 
matika musf  vSechny  sv£  pojmy  v  ndzoru  predataviti,  t.  j.  konstruo- 
vati,  \eito  jen  ndzor  podavd  ldtku  k  syuthetickym  soudfim  a  priori. 
Proto  nevztahuje  se  mathematika  na  iddmS  jine,  ne2  jen  na  smysln£ 
pfedmSty,  jejichi  empirick^mu  ndzoru  je  zdkladem  Cisty  ndzor  a  priori 
(prostor  a  Cas),   kterfl  nenf  ne2  pouhou  formou  smyslnosti.    (P.  61.) 

Mdm-li  pfes  pojem  n6jak6ho  pfedm6tu  a  priori  vykrofciti  (abych 
o  n6m  vypovSdSl  ngco  nov^ho),  tfeba  mi  zvldStnfho,  mimo  ten  pojem 
leSfcfho  vodftka.  V  matbematice  je  tfm  vodftkem  ndzor  a  priori,  ktery 
vede  mou  synthesi,  i  mohu  vSechny  soudy  bezprostfednfi  die  cistoho 
ndzoru  prov&ti.  (KCR.  595.) 


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Principle  theoieticklho  poin&ni  a  mravn^ho  konrfnf  die  Kanta.  9 

Mathematika  poddvd  skvfily  pffklad,  jak  daleko  moino  dospfiti 
y  pozndni  a  priori  nezdvisle  na  zkuSenosti.  Podmfnkou  vSak  jest  se- 
strqjeni  pojmu  v  ndzoru.  Ale  tato  podminka  prehl&lne  se  snadno, 
ponfivadi  ndzor  sdm  mu2e  b^ti  din  a  priori,  tak  ie  tfiiko  rozliSit  jej 
od  6ist6ho  pojmu.  A  takovym  dflkazem  moci  rozumu  povzbuzen  nevidf 
pud  k  rozSffenf  pozndni  2ddnych  hranic.  Lehky  holub,  d^lfcf  vzduch 
volnym  letem  a  cftfci  jebo  odpor,  mohl  by  tak  pojmouti  pfedstavu, 
ie  by  se  mu  ve  vzduchoprdzdndm  prostoru  daleko  tepe  l&alo.  Tak 
opustil  Platou  sinyslny  svfit,  jeito  klade  rozumu  tolik  pfekdiek,  a 
odvdftl  se  za  jeho  hranice  na  kfldlech  idef,  do  prdzdnlho  prostoru 
6ist6ho  rozumu.  (KCR.  38.) 

PHklad  mathematiky  je  nakailivy;  lidskd  mysl  lichotf  si,  ie 
bude  moci  rozSifiti  tak  Stastnfi  sv6  pozndni  bez  pomoci  zkuSenosti 
i  jinde,  upotfebi-li  t&e  methody.  Je  methoda,  kterou  mathematika 
dochdzi  apodiktick^  jistoty,  upotfebitelna  t&  ve  filosofii  ?  Filosofick6 
pozndni  rod  se  rozSifiti  z  Hstych  pojmi  a  priori;  mathematics  roz- 
Sifuje  se  vSak  z  konstrukce  pojmft.  Tim  liii  se  podstatni  pozndni 
mathematickS  od  filosofickeho.  Filosofie  md  jen  vSeobecn^  pojmy,  kterym 
nem&2e  podloiiti  2ddny  ndzor,  leda  ie  by  jej  vzala  ze  zkuSenosti. 
Mathematika  vSak  spfiehd  ihned  k\\  pfedstaveni  pojmu  v  ndzoru,  ne- 
potrebujfc  hledati  vzor  ve  zkusenosti.  Tak  sestroji  trojuhdnik  tfm,  ie 
zobrazi  pfedm&t  odpovfdajfcf  tomuto  pojmu  bud  v  cistern  ndzoru 
pouhou  obrazivostf,  nebo  potom  die  toho  t6i  na  papfre  v  empirick^m 
ndzoru,  ale  v  obou  prfpadech  a  priori,  bez  jaklhokoli  vzorku  ze 
zkuSenosti. 

Dejte  filosofovi  Cist^  pojem  trojuhelniku,  aby  vypdtral  cistern 
mySlenfm  a  priori,  jak  se  md  souCet  jeho  dhlfl  ku  prav&nu.  Necht  si 
pfemyglf  jakkoli,  z  SisWho  pojmu  nevyvede  i&dnf  syntheticky  soud 
a  priori.  AvSak  dejte  tento  ukol  geometrovi;  ten  konstruuje  si  ihned 
pojmu  pfrrngFen^  ndzor  a  tfm  ndzorem  veden  rozlustf  ukol  vseobecnS 
pi  at n 6  a  apodikticky  jiste. 

Mathematik  a  filosof,  hledajfce  syntheticky  soudy  a  priori,  pocf- 
najf  si  tedy  naprosto  rozdiln&\  onen  intuitivng,  pomoci  ndzoru  a  priori, 
tento  diskursivnS,  z  Cist^ch  pojmfi.  Mathematika  stdvd  se  svou  rae- 
thodou,  totiS  uvedenfm  pojinfi  na  ndzor,  takofka  mistrem  nad  pH- 
rodou ;  i  domnivd  se  mysl,  ie  se  jf  tot62  podaH  t6i  mimo  obor  velicin. 
A  tak  hudlari  (herum  pfuscht  KCR.  556)  Cistd  filosofie  v  pHrodfi 
s  diskursivnymi  pojmy  a  priori,  nemohouc  jejich  realnost  ovSriti  nd- 
zornostf.  A  pfece  mistrfim  tohoto  umfcnl  nescbdzl  sebevSdomf,  ani 
davu  velk6ho  oiekdvdni  od  jejich  dovednosti.  Nebot  jeito  snad  nikdy 


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10  IX.  F.  Mares: 

o  sve  mathematice  nefilosofovali  (coz  je  tezka  prace),n  epf ipatlne  jim 
ani  zdaleka  na  mysl  specificity  rozdil  upotrebeni  diste  mysli  ve  filosofii 
a  v  mathematice.  Tak  dostdvajt  se  na  pole  cistych  ano  i  transceu- 
dentaln^ch  pojmfi,  kde  nelze  ani  stilt  ani  plovat  (instabilis  tellus, 
innabilis  unda),  kde  inozno  cinit  jen  sp6Sn6  kroky,  po  nichS  nezustane 
stopy  —  kdezto  chod  inathematiky  tvofi  silnici,  po  kter6  i  potonistvo 
bezpeCnS  krdfcf. 

Vzali  jsme  si  za  povinnost  urciti  hrauice  fciste  mysli;  je2to 
touha  stdle  se  drii  nad6je  dostat  se  pfes  hranice  zkuSenosti  ven  do 
luznych  krajfl  intellektualneho,  vzdor  nejdutklivtijSim  vystrahdm,  tedy 
nutno  t£to  nad6ji  i  poslednf  kotvu  odejinouti  a  ukdzati,  he  mathema- 
tickd  methoda  v  takovem  pozndni  nic  nepom&ie,  leda  2e  ukd£e  jelio 
slabosti.  Me'fictvi  a  jilosqfie  jsou  dve~  zcda  r&zne  veci,  ackoli  si  v  pH- 
rodnf  v6d6  ruce  poddvajf,  postup  mathematiky  nem&zc  byt  od  Jilosqfie 
nikdy  ndpodoben.  Geometr  nesvede  svou  methodou  ve  filosofii  nic  nez 
domek  z  karet  a  filosof  svou  methodou  v  mathematice  nic  nez  2vast 
(Geschwatz) ;  ackoli  filosofie  v  torn  prdvS  zdle^f :  zndti  sv6  meze. 
(KCR.  548-557.) 

Jak  je  moSnd  cistd  prirodni  vida  ? 

Milme  cistou  pNrodnf  v6du,  kterd  prondSf  zdkony  a  priori, 
s  nutnostf  ndleiitou  apodiktickym  v6tdm.  TakovG  jsou  v§eobecn<§  v6ty 
fysiky:  substance  zachovdvd  se  a  trvd;  v§e,  co  se  deje,  je  vfcly  na- 
pped ur6eno  pHcinou  die  stdlych  zdkonfi.  To  jsou  skute£n6  vSeobecnd 
pflrodni  zdkony,  stdvajici  zcela  a  priori, 

Jak  je  tato  cistd  prirodni  vSda  mo2nd?  Pffroda  je  materials 
soubor  vSech  phulmStft  zkuSenosti.  Co  netn&ie  byti  piedmetem  ekuse- 
nosti,  nemd  v  prirodni  rede  mixta.  Formalnou  strdnkou  pffrody  je 
zdkonitost  vSech  predmetu  zkuSenosti.  Pokud  tato  zdkouitost  mftie 
byti  pozmina  a  priori,  je  zdkonitostf  nutnou.  Jak  moSno  poznat  a  priori 
nutnou  zdkonitost  predmetu  zkuSenosti,  nebo  nutnou  zdkonitost  zku- 
Senosti vzhledem  ke  v§em  jejim  pfedmStum  vubec? 

A  priori  mozno  poznat  jen  subjektu  dan£  podmfnky,  za  kterych 
jedinfi  je  zkuSenost  moina.  Zkusenost  sklddd  se  z  nrfzoru  pHslusnych 
smyslnosti  a  ze  soudu,  kter£  jsou  vykonem  rozumu.  Smyslnost  nazfrd, 
rozum  myall;  mysliti  znamend  spojovati  phnlstavy  u  vMomf,  totii 
souditi.  Spojovaci  cinnost  rozumu  jevi  se  ve  foruidch  logickych  soudu, 
kter£  mo2no  uvt^sti  na  pojmy  (kategorie).  Soudy,  jakoSto  podmfnky 
spojeni  dauych  pfedstav  v  jednom  vSdomf,  jsou  pravidla,   a  to  pra- 


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Trmcipie  theorc  tick^bo  poznrini  a  mravnelio  konanf  die  Kanta.  ]  1 

vidla  a  priori,  pFedstavujf-li  spojenl  jako  nutud,  nebo-li  zdsady, 
nejsou-li  odvozeny  ze  zddnlho  pravidla  vySSfbo. 

ZkuSenost,  pfihliii-li  se  k  fornix  mySlenf,  je  mo2na  jen  tak,  ze 
se  uvedou  zjevy  pod  6ist6  rozumove  pojmy,  kter£  jsou  zdsadami 
a  priori,  podmiilujicfmi  moZnost  zkuSenosti.  Tyto  zdsady,  cinfcf  zku- 
senost moSnou,  jsou  zdroven  vSeobecnymi  zdkony  pffrody.  A  tim  je 
rozluStSna  otdzka,  jak  je  mozna  fcista  prirodnf  vflda.  (P.  74—86.) 

Oist£  pojmy  rozumu  nemajt  zcela  2adn6ho  vyznamu,  vzdaluji-li 
se  od  pfedmetft  zkuSenosti  a  cht6j(-li  se  vztahovati  na  v6ci  o  sob6 
(na  skuteenost  skrytou  za  pfedmety  lidskd  zkuSenosti).  Pojmy  ty 
slouSf  jaksi  jen  ke  slabikovdnf  zjevfi,  aby  bylo  mo2no  cist  je  jako 
zkuSenost.  Zdsady  slouil  rozumu  jen  ku  potfebe  zkuSenosti.  To  roz- 
luStSnf  Humeova  problemu  zachranuje  tedy  Cistyin  pojrnum  rozuinu 
apriorny  puvod  a  vSeobecnym  zdkonflin  pffrodnfm  platnost  jakoJto 
zdkonflni  rozumu,  ale  tak,  2o  se  jejicli  upotfebeni  obmezuje  jen  na 
zkusenost,  je2to  jejich  mo2no.*t  md  d&vod  jen  u  vztahu  rozumu  ke 
zkuSenosti. 


Ze  vSech  dosavadufch  vyzkumd  plyne:  synthetic^  zdsady  a  priori 
nejsou  nic  vice  nei  jen  principie  ino2n6  zkusenosti;  nesmSjf  se  vzta- 
hovati nikdy  na  vSci  o  sobS,  nybr2  jen  na  zjevy  jakoZto  pfedmety 
zkusenosti.  Cistd  inatliematika  a  fcista  pHrodnf  v6da  nemohou  se 
nikdy  na  nic  jin£ho  vztahovati  ne2  jen  na  pfedmSty  zkuSenosti,  a 
predstavujf  jen  to,  co  6inf  vfibec  zkuSenost  inoznou.  VSe,  co  se  do- 
vodf  z  jejich  principif,  musl  v2dy  v  nSjaktf  mo2n6  zkuSenosti  ddti  se 
pfredstaviti.  (P.  94.) 

I  prostor  a  cas,  jakkoli  jsou  cisty  vSeho  empirickeho  a  jakkoli 
jest  jisto,  Ze  se  predstavujf  v  mysli  uplnfi  a  priori,  byly  by  prece  bez 
objektivn6  platnosti,  beze  smyslu  a  vyznamu,  kdyby  se  neukazovalo 
jejicli  nutn6  upotrebenf  na  pfedmStech  zkuSenosti;  ano  jejich  prod- 
stava  je  pouh6  schema  reproduktivne  obrazivosti,  vyvoldvajici  pfed- 
in6ty  zkuSenosti.  A  tak  je  se  vSemi  pojmy  bez  rozdilu.  Kategorie 
rozumu  nejsou  nez  podmfnky  mysleni  k  moznS  zkuSenosti,  jako  jsou 
prostor  a  cas  podmfnkami  nazoru  k  teze  zkuSenosti.  Zkusenost  za- 
klddd  se  na  principiich  for  my,  jejichS  objektivnd  realnost  muze  byti 
prokdzdna  jen  skrzc  zkusenost.  Krotne  toholo  vztahu  kc  zkusenosti  jsou 
synthelicke  soudy  a  priori  zcela  nemozny,  je2to  by  nem6ly  2ddn6ho 
pfedmfctu,  kterym  by  nabyly  objektivnd  realnost i.   (IvOR.  155.) 


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12-  IX.  F.  Mares: 

Synthctickd  v6ty  a  priori  jsou  platny  jen  vzbledem  k  moin€ 
zkuSenosti.  (KCR.  174,  177.)  Vyskytujf  se  mnoh6  bezdftvodnd  niroky 
na  rozSffenf  naSeho  pozndni  skrze  cisty  rozum;  tu  dluino  zdsadnS 
byti  nedflvSfivym  a  nev&Kti  a  nepHjfmati  nic  ani  na  nejjasnSj&f  dogma- 
ticky  diikaz.  (K(3R.  195.)  Pokud  sch&zf  nftzor,  nevfme,  myslfme-li 
skrze  kategorie  nSjaky  objekt,  a  mfl2e-li  jim  vfibec  nftjaky  objekt 
vsude  ndleieti.  A  tak  potvrzuje  se,  ze  kategorie  o  sob&  nejsou  iddnymi 
poznatky^  nybri  pouhymi  formami  mySleni,  k  utvdreni  poznatkA  z  da- 
nych  ndzorA.  Proto  nelzo  z  pouhych  kategorii  4Adn6  synthetickg  v6ty 
uciniti.  (KCR.  217.) 

KoneCnym  d&sledkem  je  tedy:  vsechny  zdsady  fcisteho  rozumu 
nejsou  nei  principle  a  priori  rao2n6  zkuSenosti,  a  jedinS  na  tuto 
vztahujf  se  t6i  vSechny  syntheticke  v6ty  a  priori  (221).  Vie,  co  rozum 
cerpd  ze  sebe,  bez  vyp&jdky  od  zkuSenosti,  toho  nemd  piece  k  jinemu 
ttfelu,  nei  jen  ku  potrebh  zkuSenosti.  Zdsady  6ist6bo  rozumu,  necbf 
jsou  a  priori  konstitutivn<§  (mathematickS)  anebo  pouze  regulative 
(dynamiekS)  neobsahuji  nic  nei  jaksi  cist6  schema  k  mozn6  zkuSe- 
nosti. (KCR.  222.) 

Ze  vSeho  plyne  neodpfrateln6 :  Ze  iist6  pojmy  rozuftu  nemohou 
byt  upottebeny  nikdy  tramcendentalne,  xrfbvl  vidy  jen  empiricky,  a 
Ze  zdsady  cisteho  rozumu  mohou  se  vztahovat  jen  na  vSeobecn6  pod- 
minky  mozn6  zkuSenosti,  na  pi-edm&ty  smyslov6,  nikdy  na  v6ci  vfibec 
(bez  zfetele  ke  zpftsobu,  jak  bychom  je  nazfrali).  Rozum  nemtlie 
a  priori  nic  vice  poriditi,  nez  anticipovati  v&bec  formu  moini  zkuSe- 
nosti] a  je2to  vse,  co  neni  zjevem  (predmStein  smyslii),  nemiiie  byti 
predmetem  zkuseuosti,  nemuze  rozum  pfekrocit  ohradu  smyslnosti, 
ve  kter£  jediuS  pfedmety  se  n&m  poddvajf.  (KCR.  229.) 

MySlenf  jest  likon,  kterym  se  vztahuje  dan^  ndzor  na  pfedmit 
Nen Mi  zpiisob  tolto  ndzoru  uijak  ddn,  tedy  jest  pfedingt  pouze 
transcendentalnf,  a  rozumovy  pojem  (pfedmStu)  nema  jin6ho  ne2  jen 
transcendentaln6ho  upotfebenf,  totii  jednotu  mySlenf  rozmanit^ho 
vubec.  Cistou  kategorii  (pojmem  npfedm6t")  nettrcuje  se  &Ldny  objekt, 
nybri  vyjadfuje  se  jen  pomysl  pi*edm£tu  vilbec . . .  Cist6  transcenden- 
talnf upotfebenf  kategorii  nenf  tudf2  v  skutku  2&dnym  upotfebenfm, 
a  nemd  Mdn6ho  iir£it6ho  pfedmgtu.  Z  toho  jde,  Ze  6istd  kategorie 
nestaii  teS  k  iddnemu  synthetickemu  soudu  a  priori,  a  Ze  zdsady 
distcho  rozumu  maji  jen  empiricke,  nikdy  vSak  transcendentalne  upo- 
trebeni,  a  Se  ven  pies  pole  mozne  zkuSenosti  nemMe  byti  nikde  iddnych 
synth  etickych  zdsad  a  priori . . .  Ciste  kategorie  jsou  pouh6  Cist6  fortny 


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Principle  theoreticklho  poznanf  a  mraYnlho  konftnf  die  Kanta.  13 

upotrebovinf   rozumu    vzhledem   ku  pfedmStflm  vflbec   a   k  mySlenl, 
i  nemoino  skrze  n6  sam£  n6jak^  pfedmSt  mysliti  neb  urCiti.  (KCR  230.) 


III.  VseobecnA  ale  fcistii  logika  jednd  se  samymi  principieini 
a  priori  a  jest  kanon  rozumu  a  mysli,  avSak  jen  vzhledem  k  formal- 
nlmu  v  jejich  upotrebov&nf,  at  jest  obsah  jakykoliv  (empirick^  nebo 
transcendentalny) . . .  VSeobecmi,  cistd  logika  abstrahuje  ode  vSeho 
obsahu  rozumovGho  pozndnf  i  od  rozmanitosti  pfedinStfl,  a  zabyvd  se 
pouze  formou  mySlenl . . .  (K(5R.  78.) 

Co  je  pravda?  Soublas  mezi  pozndnfm  a  jeho  predmStein.  Ale 
co  je  bezpefinym  kriteriem  pravdy  nSjak^ho  pozndnf?  Co  odporuje 
vSeobecnym  a  nutn^m  pravidlfirn  rozumu,  je  faleSnd.  Ale  toto  krite- 
rion  tykd  se  jen  formy  pravdy,  totte  mySlenl  vubec.  Nebof,  tfeba  bylo 
pozndnl  v  logickg  forme  zcela  sprA?n6,  totiS  neodporovalo  samo  sobS, 
mtle  pfec  odporovati  predmStu.  Je  tedy  logick^  kriterion  pravdy, 
totii  soublas  pozn&nf  se  vSeobecnymi  a  formalnymi  zdkouy  rozumu 
a  raysli,  sice  nezbytnou,  tedy  negativnou  podmfnkou  pravdy:  avSak 
ddle  logika  jfti  nemfiie,  a  omylu,  ktery  zasabuje  ne  formu,  nybr2 
obsab,  nemu2e  logika  svym  zkuSebuym  kamenera  odkr^ti.  (KCR.  82.) 

Nikdo  nemuie  se  odvdfciti  pouze  s  logikou  soudu  o  pfedmStech 
a  tvrditi  nSco,  nenabyl-li  o  nich  dHve  duvodn^ho  poufcenf  (odjinud) 
krornt  logiky ...  A  pfece  vSzi  cosi  tak  svQdn^ho  v  ovl&ddnf  takov^ho 
zdtfnliv£ho  umSnf,  ddti  vSem  naSim  pozuatkum  formu  rozumu,  tfeba 
bychom  byli  vzhledem  k  jejlmu  obsahu  sebe  pr&zdnSjSfini  a  chudSfmi, 
tak  ie  ona  vSeobecnd  logika,  kterd  je  pouze  kanon  souzeni,  byla  u2ita 
jako  organon  ke  skutecn&nu  sestrojenf  aspoft  mainu  (Blendwerks) 
objektivn^ch  tvrzenf,  a  tak  v  pravdS  byla  zneu^ita.  VSeobecnd  logika 
jako  domn&te  organon  slove  dialektikou.  (KCr.  83.) 

Dialektika  nenl  nic  jintfho,  ne2  logika  zddni:  sofistick^  um6n( 
ddti  svd  nevSdoinosti,  ano  umyslnGinu  maoiu  a  klamu,  n£t6r  pravdy  . . . 
Mo2no  poznamenat  jako  bezpefcnou  a  prospeSnou  vystrahu:  ze  \8e- 
obecnA  logika,  vzatd  jako  organon,  v2dy  je  logikou  zdrinf,  t.  j.  dia- 
lektickou.  Nebot,  jeifcto  nepoufcuje  nds  nic  o  obsahu  pozndnf,  nybri 
uif  jen  pouhym  formaloym  podminkaui  souhlasu  s  rozumem,  ktery 
(souhlas)  jest  ostatnS  vzhledem  ku  pfedmStflm  zcela  lhostejny:  tedy 
nemfi2e  zueuiitl  logiky  jako  ndstroje  (organon)  k  rozSffeni  vedomostf 
v6sti  k  nifcemu  nei  ke  zvanfrif  (Geschwiitzigkeit),  tvrdicfniu  cokoli 
s  jak^msi  zdinlm  anebo,  die  libosti,  to  popfrajfcfmu.  (KCR.  84.) 


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14  IX   F.  Marei: 

Transcendental  logika  isoluje  rozura  a  vybfrd  z  pozndnf  naSebo 
tu  cdst  my§lenf,  kterd  m&  svfij  puvod  pouze  v  rozuniu.  Upotfebovrini 
t£to  £ist6  cdsti  pozndni  je  v§ak  podmfnSno  Mm:  aby  nam  byly  ddny 
predmcty  v  ndzoru,  na  kterd  bycliom  jf  mobli  upotfebiti.  Ncbot  bez 
ndzora  nedostdvd  se  vsemu  naScmu  pozndni  objektti,  i  zustane  zcela 
prdzdnym . . . 

Jeito  vSak  je  to  velmi  vdbnl  a  svfldn^  upoMebovati  t£chto 
cistych  rozumovych  poznatkii  a  zrisad  jen  pouhf/ch  ano  i  pfes  hranice 
zkuSenosti  vcn,  kterd  pfec  jedinrt  miie  ndra  podati  ldtku  (objekty) . . . 
tedy  upadd  rozum  v  nebezpeCenstvi,  ie  upotfebi  prdzdnym  rozoumko- 
vdnfm  (Verniinfteleien)  svych  pouze  formdlnych  principif  k  materials 
potfebfc,  a  ie  bude  souditi  o  pfedm&ech  bez  rozdilu,  i  o  takovych, 
kter6  ndm  pfece  ddny  nejsou  a  snad  vubec  nijak  ddny  byfi  nemohou. 
VSeobecn£  logiky,  kteni  m&  byt  jen  kanon  souzenf  v  empirick^  potfebS, 
zneuzfvd  se,  necbA-li  se  platit  i  ve  v§eobecn£  a  neobmezen6  potfebe 
jako  organon,  a  odvaiujf-li  se  pouliym  Cistym  rozuraem  o  pfedmStech 
vflbec  syntheticky  souditi,  tvrditi  a  rozhodovati.  Proto  je  tfeba 
v  transcendental n£  logice  tez  kritiky  tohoto  dialcktickeho  zddni,  kterouZ 
kritiku  nazveme  transcendentalnou  dialektikou:  coi  nenl  umfnf  vzbu- 
zovati  dogmaticky  takovd  zdrinf  (umSnf  to  velmi  b£2n6  v  rozmanitych 
metafysickych  kejklfrskych  dflech  —  Gaukehverke),  nybvi  je  to 
kritika  rozumu  a  mysli  vzhledem  k  hyperfysickemu  upotrcbenl,  odkry- 
vajlcf  fale&nd  zddnf  jejf  (dialektiky)  bezedn6  osobivosti  a  chrAufcf 
cisty  rozum  pfed  sofistickym  mamem  a  klamem.  (KCR.  84,  85.) 

Dialvktika  je  logika  zddni.  Zjev  .(Erselieinung)  a  zddni  (Scliein) 
nesnifyf  se  pokl&dati  za  jedno.  Nebof  pravda  nebo  zddnf  nejsou  v  pfed- 
niStu,  pokud  se  nazfrtf,  nybrz  v  soudu  o  u£m,  pokud  se  mysli.  Smysly 
neklamou,  ne  proto,  ze  by  vzdy  sprdvnS  soudily,  nybr2  proto,  ie 
nikdy  nesoudf.  Proto  je  pravda  nebo  omyl,  a  tedy  tti  zdAnl,  kterG 
k  n£mii  svrtdf,  jen  v  soudu,  tot\i  v  pom&ru  pfedm£tu  k  naSemu 
rozuniu . . .  Klam  vznikil  nepozorovanyui  vlivem  sniyslnosti  na  naS 
rozum  .  ..  (KCR  201.) 

NAm  nejednd  se  o  empirickd  zdiinf  (na  pr.  optick£)  ufbri 
o  transcendental  ne  zddni,  kterd  pfesahujc  zkuSenost,  o  zddnf,  kter6 
lids  zavddf  pfes  vsecliny  vystraby  kritiky  docela  za  empirickg  upotre- 
bovanf  kategorif  a  predstirri  nUin  pfelud  rozsffeni  cisteho  rozumu. 
Nazveme  zdsady,  jiclifc  upotfebenf  drM  se  liplnfi  v  inezfch  mo2n6 
zkuSenosti,  immanent  nimi,  ony  vsak,  kter£  majf  tyto  meze  pf*ekro£o- 
vati,  transcendentnimi.  Transcendentnf  zdsady  ponoukajf  mis  t^m^f 
ke  strzeni  lnanicnycli  mezniku  zku§enosti  a  osvojitsi  pfidu,  neniajici 


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Principle  theoretickelio  poznfaf  a  mravnSho  kon&uf  die  KaiU.  15 

nikde  2ddn6  demarkace.  Transcendental  a  transcendent  ueni  jedno. 
Zdsady  Cistdho  rozumu  majl  inft  jen  empiricktf,  nikoli  transcendental!^, 
totifc  meze  zkusenosti  pfestupujfcf  upotrebenf.  Zasada  vSak,  kterd  po- 
rd2f  a  pfekrocuje  tyto  liranice,  slove  transcendentnf. 

Transcendentalnd  dialcktika  odhaluje  zddnf  transcendentnfch 
soudu  a  zamezuje,  aby  nds  klamalo.  Aby  vSak  zddnf  t£Z  zmizelo, 
toho  nelze  nikdy  dosdhnouti.  Nebot  jednd  se  tu  o  pfirozenou  a  ne- 
vyhnutelnou  illusi,  kterd  se  zaklddd  na  subjektivnych  zdsaddch,  pfed- 
stfrajfc  je  jako  objektivne.  Je  tedy  pfirozend  a  nevyhnutelnd  dialek- 
tika  Cist6ho  rozumu  . . .  IpSjfcf  na  lidskdm  rozumu  a  nepfestdvajfcl, 
i  kdy2  se  odhalf  jejf  klain  a  mam.  (KCR.  263—264.) 

V  cistych  pojraech  naSeho  rozumu  je  v  skutku  cosi  zdludotfho, 
vzliledem  k  vdbenf  k  transcendentnfmu  upotfebovdnf.  Nejenom  ie  naSe 
pojmy  substance,  sfly,  jedndnf,  realnosti  atd.  jsou  na  zkuSenosti  zcela 
nezdvislS,  a  rovn£z  neobsahujf  zcela  Mdny  zjev  smyslfi,  tak  ie  sku- 
teCn6  zddnlivS  poukazujf  na  vfici  o  sob§  (noumena),  nybr2  ony  obsa- 
hujf  docela  nutnost  urfcenf,  kter£  zkuSenost  nikdy  se  nerovnd.  Pojem 
pfffciny  obsahuje  pravidlo,  die  kter^ho  z  jednoho  stavu  nutng  ndsleduje 
jiny ;  zkuSenost  vSak  mu2e  ndm  jeu  ukdzati,  ze  casto  anebo  vfibec 
po  jednom  stavu  jin^  ndsleduje,  i  neposkytuje  ndm  tedy  ani  pffsu6 
vSeobecnosti,  ani  nutnosti  atd. 

Proto  zdd  se,  jakoby  rozumovd  pojmy  mdly  mnohem  vice  vy- 
zmimu  a  obsaliu,  nei  aby  upotfebovdnf  v  pouh£  zkuSenosti  vycerpalo 
ce\6  jejich  urfcenf:  a  tak  pvistavuje  si  rozum  nepozorovauS  k  domu 
zkusenosti  jeStS  mnohem  rozsrthlejSi  budovu  vedlejSf,  kterou  naplnuje 
samyiui  mySlenymi  bytostmi,  a  nepozoruje  ani,  2e  se  dostal  se  svymi 
jinak  sprdvnymi  pojmy  pres  meze  jejich  upotfebovdnf.  (P.  97.) 

Proto  bylo  nutno  ukdzati  kriticky,  ze  pres  nezdvislost  na&ieh 
Cistych  pojmfl  rozumovych  na  zkuSenosti,  ano  pres  zddnlivg  vfitSf 
rozsah  jejich  upotrebenf,  pfec  nelze  skrzc  n6  nic  mysliti  mimo  pole 
zkuSenosti,  ponevadfc  pojmy  ty  urcujf  jen  logirkd  formy  soudu  vzhle- 
dem  k  danym  ndzorum.  Rozum  md  pouze  schopnost  spojovati  dan6 
ndzory  v  jednu  zkuSenost,  a  jeho  pojmy  nemajf  vyznamu,  uemfi2e-li 
jim  byti  podlozen  ndzor. 

Obrazotvornosti  miize  byt  odpuSteno,  blouznf-li  nekdy,  nedrzf-li 
se  lotiz  hranic  zkuSenosti.  Blouzni-li  vSak  rozum,  ktery  md  pfece 
mysliti,  tomu  nemu2e  byt  odpuSttfno:  nebot  on  prdvS  ma  drzeti  na 
iizd6  blouznSnf  fantasie.  Avsak  rozum  pocindvd  svd  blouznSnf  velmi 
uevinnS  a  zpfisobnS:  pozvolna  pfekrocuje  hranice  zkuSenosti.  A  co 
raSlo  by  mu  v  torn  brdnit,   je2to  pfece  md  sv(5  zdsady  sain  ze  sebe? 


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16  IX.  F.  MtreS: 

I  obiri  se  nejprv£  novfi  vymySlenynii  silami  v  pffrodS,  potom  b)  tost  mi 
mimo  pffrodu,  zkrdtka  system,  k  jehoJ  zaHzenf  nemflZe  se  nedostivati 
staviva,  dod£van£ho  plodnyin  my&lenfm,  ktert  sice  nemitee  b^ti  zku- 
Senostf  potvrzeno,  avSak  tti  nikdy  vyvrfceno.  Proto  je  metafysika  tak 
oblfbeni.-(P.  98-99.) 

Neni  nic  platno  varovati  pfed  metafysikou  skeptickym  napomf- 
ndnim.  Nebot  neprokriZe-li  se  zfetelnfi  jejf  nemozmst,  a  nestane-li  so 
sebepozndni  rozumu  pravou  v£dou,  kteri  vym£H  takofka  s  geometrickou 
pfesnostf  pole  spravn^ho  upotfebenf  rozumu  vedle  upotfebenf  nicot- 
n^ho  a  lich6ho,  nepfestauou  nikdy  ony  jalov6  snahy.  (P.  99.) 


Cisti,  mathematika  opfri  se  o  evidenci,  SistA  pftrodnf  veda  vzta- 
huje  se  veskrze  jen  ke  zkusenosti.  Prflkaz  toho  byl  pottebny  k  lustgnl 
otdzky :  jak  je  tubec  metafysika  mo£na  ?  Mrfme  kone(n&  nico  urciteho, 
teho  se  miiieme  dr2eti  pH  vSech  metafysick^ch  podnicich,  kter6  se 
dosud  roztahovaly  pfese  vSe  bez  rozdflu,  sinele  dost  ale  vidy  slep£. 
Dogmatick^m  myslitelum  nikdy  nenapadlo,  ie  cfl  jejich  snah  bu  le 
vytcen  tak  krdtce.  Mnohy  naturalista  tistoho  rozumu,  troufajfef  si  roz- 
hodovati  u  vScech  metafysiky  beze  vsf  v6dy,  fekne  snad,  ie  to,  co 
se  tu  tak  pracne  a  pedanticky  vyklddA,  jiz  d&vno  prorock^m  duchem 
sv6ho  rozumu  nejen  tusil,  nybri  i  vedfel  a  nahU2el:  ie  totii  se  vsim 
svym  rozumem  nemuzeme  dostat  se  ven  pfes  pole  zkusenosti.  Ale  jak 
chce  zdiieti  v  tSchto  mezfeh  dogmatika,  kter^  upotfebuje  pojmft 
a  zdsad  rozumu  pfes  vfii  moinou  zkuSenost  pryc,  jen  proto,  ie  ma  ty 
pojmy  nezdvisle  na  zkuSenosti?  A  i  takovjf  adept  zdrav^ho  rozumu 
neni  jist,  pfi  vSf  sv6  lacino  nabyt6  moudrosti,  ie  se  nedostane  ne- 
pozorovanS  pfes  pfredmety  zkusenosti  ven  do  pole  mozkovych  pfeludft. 
A  oby£ejn6  bfvi  v  tSchto  pfeludech  dost  hluboko  zamotdn,  ackoli  je 
vydAvtt  tfebas  jen  za  pravd&podobnosti,  rozumng  domn£nky  neb  ana- 
logic, doddvaje  tim  svym  bezednym  ndrokum  jakysi  niter.  (P.  95—100.) 


IV.  Metafysika  obfrd  se,  kromfi  pojmy  pffrodnfmi  vztahujfcfmi 
se  ke  zkuSenosti,  tef.  cistymi  pojmy  mysli,  kter6  nikdy  v  ttdn6  nfcjak 
mo2n£  zkusenosti  sv^ho  pfedmStu  nenaleznou.  A  takovg  pojmy  jsou 
pr&vS  hlavnf  edstf  metafysiky:  tu  hloubd  mysl  o  svych  vlastnich 
pojmecb,  ge^namujfc  se  domnile  s  pfedmety  bez  prostfednictvi  zlu- 


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Principle  theoretickSho  poznanf  a  mravn^ho  konanf  die  Kanta.  17 

Senosti.  My  si  obinezuje  sice  rozum  na  potrebu  zkuSenosti,  avSak  sama 
nenaiezne  v  torn  celiho  sviho  povoldni.  Kaidd  jednotlivd  zkuSenost  je 
pouze  {dstf,  ale  absolutn^  celek  veSkert  zkuSenosti  neni  sdm  iddnou 
zkuSenosti,  a  prece  nezbytu^m  problemem  mysli.  Jako  rozum  potfe- 
buje  kategorif  ke  zkuSenosti,  tak  chovd  v  sob6  mysl  zdklad  k  ide&m, 
Dutn^m  to  pojmflm,  jejichi  pfedinfit  vSak  pfece  v  Mdn6  zkuSenosti 
nemfiie  bfti  din.   (P.  99.) 

Platon  poznal  dobfe,  ie  naSe  pozndnf  m&  v&Sf  potrebu,  nei  jen 
slabikovati  zjevy  die  synthetic^  jednoty,  aby  mobly  b^ti  Cteny  jako 
zkuSenost.  Naie  mysl  vzpind  se  prirozeni  ku  poznatkbm,  ktere  jdou 
mnohem  dale  nei  kterykoli  pfcdmlt  poddvany  zkuSenosti.  Platon  na- 
chdzel  tyto  idee  zvldStS  ve  vSem  praktick6m,  co  se  zakl&dd  na 
svobod£. 

Prakticke  (mravnti)  idee  nechdme  tuto  Btranou,  a  pojedndme  jen 
o  spckidativnem  upotrebenf  mysli     (KCR  274,  285) 

Pflvod  kategorif  je  v  logick^ch  soudech  rozumu,  pfivod  idef 
▼  soudech  mysli.  Kat^gorie  jsou  urceny  jen  pro  zkuSenost,  kterd  jim 
poddvd  pfedmSty.  AvSak  idee  mysli  uenaleznou  v  2ddn6  zkuSenosti 
pfim&fenSho  pfednigtu.  I  jsou  urCeny  ke  zcela  jin6  potfebS,  nei  kate- 
gorie  rozumu  (P.  113). 

Idea  absolutnfho  celku,  vztahujeli  sena  objekt,  je  v2dy  transcen- 
dental, jeito  pfestupuje  hranice  vSf  zkuSenosti,  vo  ktert  nikdy  ne- 
mflie  se  vyskytnouti  takov£  idei  adaequatn^  objekt  (na  pf.  Vesmir). 
Skrze  idei  nemflZe  tedy  b^t  urfien  i&Anf  pfedmit,  ale  pozn&vdnf  do- 
stdvd  se  jimi  prece  ddle;  jeito  jsou  kanon  Sirok^ho  a  jednotntfho 
upotrebenf  rozumu  (KCR  284).  Idea  je  regtdativny  princip  mysli,  ma 
byt  jen  pravidlem  upotrebenf  rozumu  k  souhlasng,  tipln6  a  synthetic^ 
jednote.  Adkoli  absolutny  celek  nenl  ve  zkuSenosti  mo2n^,  je  prec 
idea  takov6ho  celku  potfebna  ke  zjedndnf  jednoty  zkuSenosti,  jezto 
by  bez  nf  naSe  pozndnf  bylo  rozkouskovan^m  dllem,  bez  systerau. 
(P.  1 13.)  Idea  nemd  se  vztahovati  na  objekt,  nepravi,  co  objekt  jest7 
nybri  pfikazuje  jen  regressus  v  fadft  podmfnek  dan^ch  zjevfi,  kter&nu 
nenf  dovoleno  zastavit  se  u  nSCeho  ve  zkuSenosti  jakoito  vAbec  ne- 
podmfuSn6ho.  Je  to  zdsada  co  nejdalSfho  pokracovdni  a  rozSffenf  ve 
zkuSenosti,  die  kter£  iddud  empirickd  mez  nesraf  platiti  za  absolutnf 
mez.  Je  to  princip  mysli,  kter^  poiaduje:  co  v  regressu  zkuSenosti 
mdme  d&lati;  neanticipuje  vSak,  co  v  objektu  je  ddno  pfede  vSfm 
regressem.  (KCR  413.) 

Mysl  nemd  svymi  ideami  v  umyslu  predmSty  le^fcf  za  hrani- 
cemi   zkuSenosti,   nybri   poiaduje  tSmito   ideami   upluost  upotrebenf 

Vistnik  Kr.  C.  Spol.  Nauk  tr.  hist.  1902.  2 


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18  IX.  F.  Mares: 

rozumu  v  souvisl6  zkuSenosti.  Uplnost  ta  oiu2e  byt  jen  uplnostf 
v  principifch,  nikoli  vSak  v  ndzorech  a  pfedmStech.   (P.  115.) 

Transcendentaln6  idee  vyjadfujf  zvldStnf  urCenf  mysli  jakofto 
principu  systematic^  jednoty  upotfebenf  rozumu.  PohliSf  li  se  vSak 
na  tuto  jeduotu  zp&sobu  pozndvdni  tak,  jako  by  jednota  ta  lp61a  na 
pfedmitu  pozndvinf,  poklddd  li  se  za  Jconstitutivnou,  ana  je  vlastn£  jen 
regtdativnou,  v  torn  domnSnf,  4e  by  bylo  moiuo  skrze  tyto  idee  roz- 
Sffiti  pozndnf  daleko  pf ese  vSi  mofcuou  zkuSenost,  tedy  transcendentnfm 
zpflsobem,  any  slou2(  jen  k  tomu,  aby  zkuSenost  pfivddela  se  sama 
v  sobe  co  moJnd  blizko  k  uplnosti,  tak  aby  jejl  postup  nebyl  obme- 
zovdn  nififm,  co  ke  zkuSenosti  ndleieti  nemfiie:  to  je  pouhy  nerozum 
v  posouzenf  vlastnfbo  urCenf  naSi  mysli  a  jejich  zdsad ;  to  je  dialek- 
tika,  kterd  mate  upotfebeni  mysli  ve  zkuSenosti  a  rozdvojuje  mysl 
samu  s  sebou.  (P.  136.) 

Z  t£chto  jasnych  dflvodfi  bylo  by  nesmyslnym  ocekdvati  vctSfho 
pozndni  o  n&jak&n  pfedmetu,  nei  ndleii  k  jeho  moin6  zkuSenosti, 
anebo  (initi  ndroky  na  nejmenSf  pozndni  n£jak6  vfci,  o  ktere  mdme 
za  to,  Je  nenf  pfedinStem  mozn6  zkuSenosti. 

Bylo  by  vSak  s  druh£  strany  jeStS  nesmyslnfijSim,  kdybychom 
neuznrivali  iridnych  v6cf  o  sobfe  za  nasi  zkuSenosUr  anebo  poklddali 
naSi  zkuSenost  za  jedinS  mo2ny  zpusob  pozndvdnf  vfcf,  n&s  ndzor 
v  prostoru  a  fiasu  za  jedin6  moiuy  ndzor,  nriS  diskursivny  rozum  za 
pravzor  ka4d£ho  moJndho  rozumu,  kdybychom  tedy  principle  moSaosti 
naSi  zkuSenosti  cht61i  pokUdati  za  vSeobecng  podmfnky  v£ci  o  sob£. 

Principle,  obmezujfcf  upotfebeuf  mysli  jen  na  moZnou  zkuSenost, 
mohly  by  se  tedy  stdti  samy  transcendentufmi  a  vyddvati  hranice 
haSi  mysli  za  hranice  moznosti  vficl  samych,  kdyby  pefclivd  kritika 
nestfefcila  hranic  naSf  mysli  t€l  \zhledern  kjejfipu  empirickdmu  upo- 
tfebeni  a  nekladla  meze  jejfm  n&rokfim.  Skepticism  vznikl  pftvodnfc 
z  metafysiky  ajejf  policejnS  nestfeien^  dialektiky;  tfm  povstal  zvldStni 
zmatek  ve  vSd6,  kterd  nedovede  urfciti,  jak  daleko  a  proc  jen  tak 
daleko  a  ne  dale  moitao  mysli  vSHti.  Tomuto  zmatku  uioino  odpo- 
moci  jen  upln^m  a  zdsadami  urCenym  vymezenfin  hranic  upotfebeni 
mysli. 

Pravda:  nemil2eme  mit  o  torn  pojmu,  co  asi  jsou  vfcci  samy 
o  sob6,  za  braniceiui  vSf  mozn6  zkuSenosti.  A  pfece  nemftieme  se 
zdrieti  dotazu  o  nich;  nebof  zkuSenost  nepostaci  mysli  nikdy  doko- 
nale  (P.  138).  Metafysika  je  pfirozenosti  samou  V  zdkladnfch  rysech 
do  nds  vloiena,  snad  vfce,  nei  kterdkoliv  jind  v&da.  Mysl,  kter6  do- 
staci  vSechny  jejl  pojmy  i  zdkony  rozumu   v  einpirick&n  upotfebeni, 


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Principle  theoretick6ho  poznani  a  mravn^ho  konanf  die  Kanta.  19 

tedy  v  mezfch  smysln6ho  svSta,  nedojde  vtom  pfec  uspokojeni;  nebot 
do  nekonefcna  stdle  se  opakujici  otdzky  odnfmajf  jf  vSechnu  nddfcji  na 
jejich  dokonald  rozluStSnf.  Transcendentaln6  idee,  jejichi  zdmgrein  je 
takov6  dokondnf,  jsou  takovymi  problemy  mysli.  I  vidf  tu  jasnfi,  2e 
sinysln^  Bvfet  nemuze  obsahovati  toho  dokondnf.  Smyslny  sv6t  neni 
nei  fetez  die  vSeobecnjfch  zdkonu  spojenych  zjevfi,  nemd  tudfi  byti 
pro  sebe,  neni  vlastnS  v£cf  o  sob6,  a  vztahuje  se  tudii  nutn6  na  to, 
co  je  zdkladem  tfichto  zjevu,  na  bytosti,  kterd  by  byly  ne  pouze  zjevy, 
n^br2  vScmi  o  sobfc.  Jedinfi  pozndnfra  tfichto  mitee  mysl  doufati,  2e 
jejf  iddost  liplnosti  y  postupu  od  podmfn£n6ho  ku  podmfnkdm  dojde 
uspokojeni.   (P.  137-141.) 


V.  Rozum  nevyboCi  se  svymi  kategorieini  tak  svSvolnfe  pfes 
hranice  zkuSenosti  na  pole  poub^ch  inySlen^ch  bytosti,  hyperbolick^ch 
objektft,  kter6  by  nemohly  byti  ddny  v  ndzoru  in  concreto.  Za  to  vSak 
mysl,  jeito  se  neuspokojuje  pouh^ra  upotfebenim  ve  zkuSenosti,  svddi 
rozum  ku  pfekroCenl  t6ch  hranic.  Idee  mysli,  ackoli  die  svdho  pNro- 
zen6ho  urteni  nemaji  se  yztahovati  na  pfedraSty  stojici  za  zkuSenosti, 
nybr2  maji  poiadovati  neohrani£en6ho  rozSifovdnf  zkuSenosti:  lakaji 
nevyhnutelnym  zddnim  rozum  k  transcendentnimu  upotfebeni.  (P.  117.) 

Neupotfebi-li  se  idei  mysli  ku  prospScbu  uifvdni  zdsad  rozumu 
na  pfedmStech  zkuSenosti,  rozSifi-li  se  uiysl  za  hranice  zkuSenosti 
vzniknou  rozoumkujfcf  pouSky,  kter6  se  neinohou  naditi  potvrzenl  od 
zkuSenosti,  ante  potfebujf  bdt  se  od  ni  vyvrdceni ;  kteni  nechovaji 
v  sobfi  odporq,  ano  maji  v  mysli  pfirozenS  podminky  svd  nutnosti. 
Jenom  2e  jejich  prav6  opaky  mohou  bfti  dokazovdny  prdvft  tak  plat- 
nymi  dflvody.  Povstane  pfirozeuS  a  nevyhnuteln^  zddnf,  ktert  klame, 
i  kdy2  se  jfm  neddme  podvddeti,  kter6  mMe  byt  ucin6no  neSkodnym, 
nemfiSe  vSak  byti  vyhlazeno.  (KCR  332-350.) 

V  metafysice  moino  rozmanitym  zpiisobem  hudlaHti  (herum- 
pfuschen.  P.  125)  bez  starosti  btfti  dopadenu  pfi  nepravdS.  Neodpo- 
rujeme-li  jen  sami  sob6,  Cehofc  mo2no  se  v  synthetick^ch  vStdch, 
tfebas  uplnS  vymySlenych,  zcela  dobfe  uvarovati:  tu  ve  vSeeh  ta- 
kov^ch  pffpadech,  kde  spojujeme  pojmy,  kter<$  jsou  pouhymi  ideami, 
Z&dnou  zkuSenosti  nepodanyrai,  nelze  nds  tte  iddnou  zkuSenosti  vy- 
vrdtiti.  Nebot  jak  mdme  zkuSenosti  prokdzati,  je-li  svSt  od  v66nosti 
fci  m61-li  potdtek,  je-li  hmota  do  nekonefcna  d61itelna  ci  sklddd-li  se 


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20  IX.  F.  Mares: 

z  jednoducbych  fcdstic?  Takovych  pojmu  neinfize  podati  Mdn£,  ani  co 
nejvjfSe  moiui.  zkuSenost. 

A  pfece  mozno  tu  mysl  pfistihnouti  pfi  tajnd  dialektice,  kterou 
vyddvA  nepra\e  za  dogmatiku:  dochdzMi  totiS  Da  z4klad£  stejnc 
opr£vn£n^ch  dftvodQ  k  v^rokfim  sobS  odporujfcfm.  Tak  tomuvidedch 
kosmologickych:  tvrzenf  ijeho  opak  daji  se  stejufc  platne  dokazovati. 
Tim  odhaluje  se  dialektick6  zddnf  Siste  mysli,  zneuzfvajfd  idef,  ktir6 
maj(  urcenl  jen  jako  regulativn6  priocipie  zku§enosti,  k  tomu,  ze  si 
ideami  tSmi  lnyslf  objekty,  ie  jich  zneuzfvd  konstitutivnS. 

Antinomie  kosmologickych  idef  mohou  zaraziti  mysl  v  jejf  opo- 
\idliv6  o>obi?osti  a  pfinutit  ji  k  sebezpjtovdni.  (P.  125.) 

Tak  pad£  celd  rationalnd  psychologie  jakozto  v6da  presahujfcf 
YSechny  sfly  lidskg  mysli;  i  nezbyvd  nei  studovati  nahi  dusi  die  vo- 
ditka  zkuSenosti  a  driet  se  v  mezlch  takovych  otdzek,  kter6  nejdou 
ddle,  nei  pokud  moznd  vnitfnf  zkuSenost  mflze  pfedlozit  jejich  ohsah. 
(KCR  322.) 

Tak  ukazuje  se,  ze  vSecheu  spor  o  pfirozenosti  nasi  myslfcf  by- 
tosti  a  jejlho  spojenl  se  svStera  t&l  je  n&sledkem  toho  pouze,  ie  me- 
zera,  kde  nic  nevfme,  vyplfiuje  se  paralogismy  mysli,  ie  z  uiySlenek 
d&laji  se  vftci  a  hypostasujf  se,  z  dchoz  vznika  domnSld  v&la,  kde 
kafcd/  cbce  nfico  vfedftt  o  vftcech,  o  kter^ch  i&dny  clovftk  nemiie  mfti 
pojmu.  Jen  strizlivd  a  prisn£  kritika  osvobodi  nds  od  tohoto  dogma- 
tickgho  mamu  a  klamu  a  obmezi  vSechny  naSe  spekuhitivne  ndroky 
jen  na  pole  moine  zkuSenosti  (KCR  332).  Empirickd  psychologie  uiusf 
byti  z  metafysiky  docela  vyloucena.  (Kr   G39.) 

Tak  odhalujf  se  antinomie  kosmologickych  idef,  tak  vyvraci  se 
rationalnd  theologie. 

Vysledek  kritiky  ukazuje :  ie  mysl  naSe  se  vSemi  $vymi  princi- 
piemi  a  priori  nepoucuje  nds  o  nidem,  nei  jen  o  pfedmetech  moine 
zkuSenosti,  a  o  tich  nic  vice,  nei  co  moino  skrze  zkuSenost  poznati. 
(P.  150.) 

Vysledek  v§ech  dialektickych  pokusfl  cist6  mjsli  potvrzuje,  ze 
vSechny  na§e  soudy^  ktere  nds  chtiji  visti  za  pole  moine  zku&nosti, 
jsou  klamni  a  bezedne.  U6f  i  tomu  zvldStS,  ie  lidskd  mysl  m&  pfiro- 
zenou  n&klonnost  pfekrocovati  hranice  zkuSenosti,  ie  jsou  jl  transcen- 
dentalnS  idee  prdv6  tak  pfirozeny,  jako  jsou  rozumu  kategorie.  S  tfm 
rozdilem  arci,  ie  kategorie  vedou  ku  pravcU:  t.  j.  k  souhlasu  nasich 
pojmil  s  piedmity  (zkuSenosti),  kdezto  idee  mysli  (vzaty  konstitutivnS) 
zpusobuji  jen  neoddolatelng  zddni,  jehoz  klam  i  ostrri  kritika  zt£zf 
odddlf.  (KCR  502.) 


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Principle  theorctick6ho  pozninf  a  taraynlho  konanf  die  Kanta.  21 

Idee  ciste  mysli  nejsou  samy  sebou  dialektickd,  ale  jejich  zne- 
uiiti  zpflsobuje  klamn6  zd£nf.  Majf  dobr6  urCenl,  jako2to  regulativn6 
principle,  rfdicf  rozum  v  postupu  zkuSeuosti  k  jednotfi  a  systemu. 
Mysl  nevztahuje  se  nikdy  pHmo  na  ptedmfty,  nybri  na  rozura,  a  skrze 
tento  na  zkuSenost.  Netvori  pfedmStft,  nybri  porddd  je,  d&vd  zkuSe- 
nosti  jednotu  vzhledem  k  celku.  Mysl  Hdl  a  pfivodf  to  systematic^ 
v  pozndnf,  souvislost  die  jednoho  principu.  (KCR  504.) 

Takovjfch  pojmfi  nemtfme  z  pffrody,  naopak  tdierae  se  pf.rody 
die  t6chto  idel.  Uzn&  se:  Najde  se  zt62i  distd  semi,  distd  voda,  disty 
vzduch  a  p.  Pfes  to  vSak  je  tfeba  tSchto  pojmfi  (kter6  vzhledem 
k  uplng  cistotS  jen  v  mysli  majf  puvod).  Ackoli  se  to  tak  nevyjadfuje, 
lze  piece  snadno  odkryti  vliv  mysli  na  roztfidovdnf  zjevfi  u  pffrodo- 
zpytcfi.  (504). 

Mysl  pfedpoklddd  poznatky  rozumovl,  vztahujfcl  se  na  zku&enost, 
a  hledd  jejich  jednotu  die  idel,  kterdz  jednota  jde  mnohem  dAle,  no2 
mfiie  zkuSenost  dosAhnouti.  Proto  zdajf  se  principle  mysli  transcen- 
dentaln^mi,  adkoli  maji  slouZit  jen  empirick&nu  upotfebenf,  kterd  se 
jim  jen  asymptoticky  phblteuje.  Proto  uifvi  se  jich  s  uspSchein  ve 
zkuSenosti  i  jako  heuristickych  zdsad.  (KCR  516). 

Tvrdim  tedy:  transcendental  idee  nejsou  nikdy  pro  konstitu- 
tivne  upottebeni,  nepodivajf  se  jimi  pojmy  pfedmiti.  Naproti  tomu 
majl  znainenit£  a  nezbytng  nutn6  regidativne  upotrebenf.  (KCR  503 ) 

Architektonika  jest  um6nf  systemu.  Systematickd  jednota  cini 
obecnd  pozndnl  teprve  vSdou,  6in(  z  pouh^ho  aggregatu  system.  Archi- 
tektonika je  nauka  toho,  co  je  scientifick6ho  v  naSem  pozndnf.  Pod 
vl&dou  mysli  nesinfijf  zfistati  naSe  poznatky  vubec  zaduou  rhapsodif, 
nybr4  musejf  tvofiti  system.  System  jest  jednota  rozmanit^ch  poznatkfi 
pod  jednou  idel.  Nikdo  nepokoufif  se  zaloiiti  vSdu  bez  idee,  kterou 
by  ji  poloiil  za  zdklad.  (KCR  628.) 

Ni  to  nejmenSl  ndra  nepfekriif  piijimati  tyto  idee  t&  jako  ob- 
jektivng  a  hypostatic^,  kroinS  idee  kosinologickS,  kde  mysl  nardif 
na  autinomii,  chtftjfc  idei  tu  uskutefcniti.  Nebot  neobsahujl  odporu; 
iiemA2e  ndm  tedy  nikdo  popfft  jejich  objektivn^  realnosti,  jeito  vl 
o  moinosti  jejich  privfe  tak  mdlo  ku  popfnlnf,  jako  my  ke  tvrzenf. 
Nicm^ng  k  tomu,  abychom  nSco  pfijali,  nestacf,  aby  uebylo  proti  tomu 
positivn6  pfekdiky,  i  neinfiZe  n&m  byti  dovoleno  zavridSti  jako  sku- 
tecn6  a  ur6it6  pfedmfty  bytosti  sui)§len<*  (Gedankenwesen),  kter6  pfe- 
sahujf  vScchny  naSe  pojmy,  afckoli  zadn^mu  neodporujf,  a  to  pouze 
na  uv£r  spekulativng  mysli.  kterd  tak  r&da  svou  cinnost  dokon&vd. 
(KCR  523.) 


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22  IX.  F.  Mares: 

Pfijfindme-li  tedy  takov£  idealick^  bytosti,  nerozSifujeme  vlastnS 
sv6ho  pozndnf  pfedmStft  mo2n6  zkuSenosti,  nybr2  rozSifujeme  jen  jejl 
empirickou  jednotu  jednotou  sy sterna tickou,  ke  kter6  ntfm  idea  poddvd 
schema,  slouifc  ne  za  konstitutivn/,  nybri  jen  za  regulativn^  princip^ 
za  vodftko  v  empirick6in  upotfebenf  mysli  (KCR  524.) 

Idee  Cist6  mysli  stdvajf  se  dialektick^mi  jen  z  nedorozurafinf 
a  z  neopatroosti.  Jednota  mysli  jest  jednotou  systemu,  maximou,  kterou 
se  mysl  rozSifuje  po  vSem  mo2n6m  einpirick6m  pozndnf.  Avsak  mysl 
nemfi2e  tuto  systematickou  jednota  jinak  mysliti,  nei  ie  dd  jejf  idei 
spolu  pfedmet,  ktery  vsak  nemflie  byti  poddn  i&dnou  zkuSenosti. 
Takovd  bytost  mySlend  je  pouze  idei  a  nepfijfmd  se  o  sobfi  za  nfeco 
skute£n6ho,  nybri  klade  se  jen  problematicky  za  zdklad  pro  zjednanf 
systematic^  jednoty,  jakoby  vSechno  spojeni  vScf  smysln&io  svfita 
v  t6  bytosti  mysli  se  zaklddalo.  (KCR.  528)  [na  pf. :  atomy,  ether  atd.]. 

V^znam  Wto  idee  zneuznd  se  ihned,  poklddd-li  se  za  tvrzenf 
aneb  i  jen  pfedpoklad  skutedi^  vSci,  a  pf  ipisuje-li  se  jf  jako  zdkladu 
systematic^  zfizenf  svSta.  (529.)  VSechny  spekulativn^  idee  nepravf 
nic  vice,  ne2  ie  mysl  kd2e,  posuzovati  vSechno  spojenf  svSta  die 
principif  systematic^  jednoty,  jakoby  vyptyvalo  z  jedin6  vSeobsdhl6 
bytosti.  Mysl  nemd  tu  jindho  limyslu,  ncz  vlastnf  form&ln^  pravidlo 
v  Sffenf  sv6ho  empirick6ho  upotfebenf,  nikdy  vSak  rozSireni  pfes 
viechny  hranice  empirickeho  upotfebeni.  (532.) 

Upustf-li  se  od  tohoto  omezenf  idee  na  pouze  regulativn6  upo- 
tfebenf, zavddf  se  mysl  y  blud,  takie  opouStf  pudu  zkuSenosti  a  od- 
vaiuje  se  na  nepochopitelnd  a  nevyzpytatelng,  nad  jehoi  vySf  nutnfi  do- 
stane  zdvrat,  vidouc  se  odfiznutou  ode  vSeho  se  zkuSenosti  soublas- 
n6ho  upotfebenf. 

Prvnf  chybapochdzejfcf  z  toho,  ie  ideanejvysSf  bytosti  upotfebf 
se  ne  jen  regulativnS,  n^bri  konstitutivng,  je  lfn^  rozum  (ignava 
ratio).  Tak  moino  zvdti  kaidou  zdsadu,  die  kter6  nSkdo  povaiuje  svuj 
\yzkura  pffrody  za  vfibec  dokonaty,  tak  ie  se  mysl  odddvd  klidu, 
jako  by  byla  uplnS  provedla  svou  prdci.  Tak  i  psychologies  idea, 
upotfebf-li  se  konstitutivnS,  fcinf  to  mysli  velmi  pohodln^m,  ale  kazf 
t£i  docela  vSechno  jejf  pfirozenG  upotfebenf  die  vodftka  zkuSenosti. 
(KCR  534.) 

Tak  nechovd  cistd  mysl,  neslibujfcf  ndm  z  poedtku  zdanlive  nic 
menSfho  nei  rozsffenf  naSich  vedomostf  pfes  vSechny  hranice  zkuSe- 
nosti, porozumfme-li  jf  ndleZitS,  nic  nei  regulativne  principle,  kterg 
sice  pfikazujf  v6tSf  jednotu,  nei  jak6  mu2e  dos&hnout  empirick6  upo- 
tfebenf rozumu  ....  neporozumf-li  se  vSak  t6mto  principifm  a  po- 


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Principle  theoretick6ho  pom&nf  a  mravn^ho  kon£nf  die  Kanta.  23 

kl&dajf-li  se  za  konstitutivne  principle  transcendentnfch  poznatkfl,  zpu- 
sobujf  skv^lym  sice  ale  klamn^m  zd&ufra  pfeinluveni  a  domn£16  v6- 
d6nf,  a  tlm  v66n6  odpory  a  spory.  (542.) 

Vsechno  lidsk6  poznanf  potina  tedy  s  ndzory,  postupuje  odtud 
ku  pojmfiin  a  konfcf  ideami.  Ackoli  (pozndnf  to)  ma  vzhledem  ke 
vSem  tfem  elementfim  tfimto  prameny  poznatkov£  a  priori,  kter6  na 
prvnf  pohled  zdanlivS  zamftajf  hranice  vSf  zkuSenosti,  pfesvedcuje 
pfece  dokonala  kritika,  ie  viechna  mysl  ve  spektdativnem  upotrebeni 
netn&ze  8  timito  dementy  nikdy  pres  pole  moine  zkuSenosti  ven  vy- 
stoupiti,  a  ie  vlastnfm  urcenlm  mysli  jest,  uzfvati  vSech  method 
a  zasad  jejlchjen  ktoinu,  aby  sestopova'a  pflroda  die  vSech  moinych 
priacipif  jednoty,  mezi  ninriS  jednota  lifcelu  je  nejvzneSenSjSf,  do  nej- 
hlubSfho  nitra,  aby  se  vSak  nikdy  nepfel6taly  jejf  hranice,  za  kterymi 
pro  nds  nenl  nic  nei  prAzdnota.  Kritick^  vyzkum  vSech  t6ih  vfit, 
ktere  mohou  naSe  pozndnf  rozSlfiti  za  skutetnou  zkuSenost,  pfesvedfrl 
nas:  ie  uemohou  nikdy  v6sti  dale,  nei  k  mozo^  zkuSenosti.  VSechno 
pfedstfrinf  tich  nejjasnftjSich  abstraktnych  a  vSeobecnych  poufiek 
snad  je  poctivS  mfnSno,  ale  musi  byti  vflbec  nicotn6,  jeito  tyka*  se 
zpra>,  kter^ch  iMnf  clov6k  nikdy  dostati  nemMe  . . .  (KCR  542—543.) 

Hledfm-li  na  soubor  vSeho  poznanf  fcist6  a  spekulativn^  mysli 
jako  na  budovu,  mohu  ffci,  ie  jsine  odhadli  stavivo  a  urfcili,  k  jak6 
budovS,  jak  vysok6  a  pevnd,  staci.  Ukazalo  se  arci:  ie,  atkoli  jsme 
m61i  na  mysli  v64,  ktera  mSla  sahati  a2  k  nebi,  zasoba  staviva  stacl 
pfec  jen  na  obytn6  stavenf,  pHm6fen6  prdve  pro  naSe  zamSstndnf  na 
roving  zkuSenosti  a  vysokg  dost  pro  rozhled  po  t£to  rovine,  ie  vSak 
onen  smfcly  podnik  z  nedostatku  l&tky  musil  selhati,  nepocftajic  ani 
na  zmatenl  jazykfl,  kter6  nevyhuutelnS  zne3vafilo  delnlky  o  pl&n 
a  do  cel6ho  svgta  je  rozptylilo,  kde  si  stavf  k&bdf  zvldSt  die  sv6ho 
navrhu  ....  Varovani,  abycbora  nepodnikali  stavby,  jejf2  provedeni 
by  pFesahovalo  vSechno  naSe  jm^ni,  nemfiieme  pfece  ustati  od  zH- 
zenf  pevn6  obytn6  budovy,  pfim6fen6  nnSf  potfeb6.    (KCR  544.) 

Vysok6  v62e  a  jim  podobnl  metafysicky  velicf  mu2ov6,  kolem 
kterych  obyCejnft  b^vd  mnoho  vStru,  nejsou  pro  mne.  M6  mfsto  jest 
urodn6  bathos  zkuSenosti.  A  slovo  transcendental,  jehoi  v^znainu  moji 
recensenti,  pfes  to  ie  jsem  jej  casto  vyznacil,  ani  nepochopili,  nezna- 
mend  nfeco,  co  pfekrocuje  vSi  zkuSenost,  nybri  to  co  jf  sice  pfedchdzl 
(a  priori),  co  vSak  pfece  nema  jin^ho  urcenf,  nei  jen  Ciniti  moin^ra 
pozndnf  zkuSenosti.  (P.   164  pozn.) 


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24  IX.  F.  Marei: 

VI.  V  empiricism  upotfebenf  nevyiaduje  mysl  kritiky,  jeito  jejl 
zdsady  podrobujf  se  st&le  zku§ebn6mu  kameni  zkusenosti;  ani  v  mathe- 
matice  ne,  kde  nutno  pfedstaviti  pojmy  v  £ist£m  ndzoru  iti  concrete, 
limi  st&vd  se  vSe  bezdfivodnd  a  libovolnS  ihned  patrn^m.  Kde  v§ak 
ani  empiricty  ani  6isty  ndzor  nedrii  mysl  ve  viditeln^ch  kolejfch, 
tedy  v  transcendentaln&n  upotfebenf  mysli  die  pouhych  pojmfl,  tarn 
potrebuje  mysl  velice  discipliny,  kterd  by  krotila  jejf  n£klonnost  roz- 
Sirovat  se  za  hranice  mo2n6  zkusenosti  a  zdriovala  ji  od  vystfednostf 
a  bludfl. 

Any  you  obrady  naSeho  pozndnf  tak  dzk6  a  l&kadlo  k  usuzov&ui 
tak  svfidng,  a  zddnf  nabfzend  tak  podvodng,  a  Skoda  z  omylu  tak 
velkd;  ana  se  mysl  naSe  pfistihuje  na  cel6m  systemu  pfeludft,  klamft 
a  mamfl,  spojenych  v  jednotu  pod  spolecnyrai  principiemi:  tu  je 
tteba  discipliny,  negativn6ho  zdkonoddrstvf,  kter6  by  zabranovalo 
orayly.  I  kdy2  je  v^sledek  kritiky  fcistSho  rozumu  negativny,  m&  pf-ece 
positivntf  vyznam :  faleSne  pozndni  odstraftovati,  postaviti  mez  lidskemu 
pozndni.   (KCR  545—547.) 

Vytknuli  jsme  z&kladn^  rozdll  mezi  mathematick^m  pozndnfm 
a  priori  na  zAkladg  konstrukce  pojmu  v  cistern  n&zoru,  a  pozn&nfm 
filosofick^m  (metafysickym)   kterg  se  mi  rozvinouti  z  cistych  pojmfl. 

Dukladnost  mathematiky  zakl4d&  se  na  definicfch,  axiomech, 
demonstracich :  nic  z  toho  nemfiie  fiiosofie  podati,  ba  ani  napodobiti. 
(557.)  Demonstraci  jest  apodikticky  dflkaz  intuitivnf  (evidentnf). 
A  toho  postrddd  fiiosofie  docela,  jeito  md  to  v3eobecn6  uvaiovat  in 
abstracto  skrze  pojmy.  Dukazy  fiiosofie  jsou  diskursivn6  (rozmluvovd), 
l£pe  akroamatick^  (sluchov£),  pcnSvadi  se  provddfji  jen  sam^mi 
slovy.  (KCR  563.) 

Proto  nesluSf  povaze  fiiosofie,  zyldStS  na  poli  fcistd  mysli,  na- 
dymat  se  dogmatickou  child  a  okraSlovat  se  tituly  a  stuikami  mathe- 
matiky, k  jejfmuS  f&du  pfece  nepatfi.  To  jsou  jalov6  ndroky,  kterd 
se  nemohou  nikdy  zdafiti,  nylri  spiSe  zvrftl  umysl  fiiosofie  odba- 
lenfm  klamfl  a  mamfl  mysli  zneuzn&vajicf  sv^ch  mezf,  a  uvedou  do- 
statefr^m  vyjasnSnfm  naSich  pojmfl  dom^Slivost  spekulace  ke  skrom- 
nte  a  dflkladndmu  sebepozndnf.  (KCR  563.) 

DSlfm  vSechny  apodiktick6  v£ty  v  dogmata  a  mathemata.  Syn- 
th eticM  v£ta  z  pojmfl  je  dogma.  Napioti  tomu  apodiktickd  vfita 
z  konstrukce  pojmfl  je  mathema.  Dogmata  jsou  ve  filosofii;  apodik- 
tick6  v6ty  v  matbematice  nikdo  nenazve  dogmaty.  (564.) 

VeSkera  cistd  mysl  v  pome  spektdativnem  upotrebeni  nechovd  ni 
jedineho  pfimo  synthetickeho   soudu  z  pojmA.    Skrze  idee  neni   mysl 


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Principle  theoreticklho  poin&ni  a  mravnGho  kondnf  die  Kant*.  25 

schopna  iddneho  synthetickeho  soudu,  ktery  by  mil  objektivnou  platnost. 
(564.)  Nikdo  nepochopf  z  poub^ch  pojmfi  t6to  vSty:  vSe,  co  se  dfije, 
mi  prfcinu.  Proto  nenf  to  dogma,  ackoli  to  md  vzbledem  ke  zkufie- 
nosti  apodiktickou  platnost.  Je  to   zdsada,  ne  poufcka.  (KCR.   564.) 

NenHi  tedy  ve  speknlativn&n  upotfebenf  mysli  2ddn6ho  dogmatu, 
tedy  je  tu  ka2dd  dogmatickd  methoda  nemfstnd.  Zakryvd  jen  chyby 
a  bludy  a  klame  filosofii,  jejfmi  vlastnfm  ukolem  jest  osvStlovati 
vSechny  kroky  mysli  co  nejjasnfcji.  (KCR.  563-566.) 

Kritika  mysli  uddvd  ur&it6  branice  mysli,  poddvd  pozndnf  ne- 
vyhmUdne  nevidomosti  vzbledem  ke  vSem  otdzkdm  urcitebo  druhu, 
dokdzan6  z  principif.  Ze  je  (v  takovych  otdzkdch)  nevfidomost  vfibec 
nevyhnutelnd,  tak  ie  tu  vlastnS  nastdvd  osvobozenf  od  v^zkumfi  tfmto 
sinSrem,  nedd  se  vySetfit  empiricky,  pozorovdnfm,  nfbvi  jen  kriticky 
prozkoumdnfm  pramenfi  naSebo  pozndnf.  Toto  kritikou  mysli  sam6 
nabytg  pozndnf  vlastnf  nevSdomosti  je  tedy  vfidou ;  (nejednd  se  tu 
o  vymezenf  tobo,  co  je8t6  nevfme  v  empirick&n  postupu  KCR.  579). 

Kritikou  mysli  doviddme  se  konecnZ  tolik,  ie  v  jejim  iistim 
a  spektUativnim  upotrebeni  skuteini  zcela  nic  viditi  nemtUeme.  V  tSchto 
otdzkdch  jest  otevfeno  pole  bypotheslm.  (KCR.  586.) 

Avfiak  hypothese  nesmSjf  vystupovat  jako  dogmata.  Majfli  byti 
dogmaty,  bledte  je  opatHti  dfikazy,  kter6  by  m£ly  apodiktickou  ji- 
stotu  demonstrace.  Cbtiti  skutecnost  takovych  idef  uciniti  pouze 
pravdG  podobnou,  jest  asi  tolik,  jako  chtiti  dokdzati  geometrickou 
vgtu  pouze  pravdS  podobnS.  Mysl  odlouftend  ode  vSf  zkuSenosti  mfi2e 
poznat  jen  a  priori  a  to  nutnS,  anebo  nemfifce  vfibec  nic  poznati. 
Proto  jest  jeji  soud  bud  apodiktickd  jistota,  —  aaabo  zdrieuf  se  vSebo 
soudu;  nikdy  mineni,  pouhd  hra  s  mySlenkami.  Go  Cistd  mysl  asser- 
toricky  soudf,  musi  byti  nutn6,  anebo  to  nenf  zcela  nic.  Pruto  ne- 
chovd  iddn^cb  mfn6ni.  (KCR.  590.) 

Kaidd  transcendentalnd  v6ta  vychdzi  z  jedingbo  pojmu,  jejf  zd- 
kladny  dfikaz  mfiie  b^t  jen  jeden.  Provddf-li  mysl  soudy  z  pouh^ch 
pojuafi,  mfiie  mlt  jen  jeden  dflkaz,  mfi2e-li  vfibec  mfti  nfijaky.  Proto, 
vidouce  dogmatika  vystupovati  s  deseti  dfikazy,  mfiSeme  bezpefinfi  v6- 
fiti,  ie  nemd  2ddn6ho.  Kdyby  m61  jeden,  byl  by  dfikazem  apodikti- 
ck^m;  k  cemu  potfeboval  by  ostatnfch?  Chce  sv^mi  dfikazy  vyhovgti 
vSem  strandm,  jako  advokdt.  (KCR.  599.) 

NejvStSf  a  snad  jedin^  prosp6ch  v§f  filosofie  Siste  mysli  je  tedy 
arci  jen  negativny;  nebot  slouif,  ne  jako  organon  k  rozSfrenf,  n^brfc 
jako  disciplina  k  urcenf  branic.  Neodkr^vd  pravdy,  nybri  md  jen 
tichou  zdsluhu  zabranovat  omylfim.  (K6R.  604.) 


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26  IX.  F.  Mares: 

Die  vSech  dosavadnich  dikazH  jest  jakekoli  syntheticke  pozndni 
diste  mysli  ve  spekulativnem  upotrebeni  zcela  nemoine.  (KCJR  604.)  Nd- 
sledovng  neni  ndm  mo2n6  2ddn6  pozndni  a  priori,  net  jen  o  pred- 
mfctech  moin6  zkuSenosti.  (KCR.  681.) 


Kantuv  apriorism. 

OdpovSd  na  naSi  spornou  otdzku  jest  urcitd  a  nepochybnd :  die 
Kanta  je  metafysikai  jako  vSda  rozSifujfci  theoreticke  pozndni  syn- 
thetickymi  soudy  z  pojmfl  cisteho  rozuinu  a  mysli  a  priori  pfes  vSechny 
luanice  mo2n6  zkuSenosti,  vubec  nemoina.  Kant  neSetff  rozhor- 
lenim,  ironif,  ba  sarkasmem,  aby  varoval  pfed  takovou  domnSlou 
v6dou,  kterd  nemfii&e  bjfti  nei  klam  a  mam  mysli  pfetetajfcf  meze 
sv£ho  urfcenf .  Kritickd  filosofie  Kantova  je  v  theoretickem  pozndni  zf  ejm£, 
ba  ostfe  antimetafysickd,  metafysicko-ZjaciYsfca.  (P.  167.) 

Nade  vSi  pochybnost  jasno  je  ddle,  2e  die  Kanta  vSechny  apriorn6 
poznatky,  prostor  a  cas  jako  foriny  smyslnosti,  kategorie  jako  formy 
logick^ch  soudfi,  ai  idee  mysli  jako  kanon  upotrebeni  rozomu  k  jed- 
not6  zkuSenosti,  majf  mft  jen  immanentni,  toti2  v  hranicfch  moin6 
zkuSenosti  z&stdvajici  upotrebeni,  a2e  jejich  transcendentni  upotf ebenf, 
prekrofajici  1)  ran  ice  zkuSenosti,  budi  jen  dialekticke  zddnf,  klamn6 
v6d6nf,  sofistiku  a  Salbu. 

KonefcnS  je  nade  vSe  jasno,  4e  Kant  nedokazuje  moinost  meta- 
fysiky  z  mofcnosti  a  skutecnosti  cist6  mathematiky  a  Cist6  prirodnf 
v6dy,  jakoito  pozndni  a  priori,  nybri  prdvfc  naopak,  ukazuje  na  matbe- 
matice  nemoinost  metafysiky,  nidi  nad6ji  cbovanou  od  Casu  Descarte- 
sova,  ie  by  filosofie  mohla  po  zpflsobu  mathematiky  rozSfriti  pozndni 
z  Cistych  pojmfl  a  priori  nad  ino2nou  zkuSenost.  Nebot  synthetickS 
soudy  a  priori  v  mathematice  jsou  moiny  jen  die  voditka  konstrukce 
pojmu  v  ndzoru,  kde2to  metafysika  chce  rozSfriti  pozndni  syntheti- 
ckymi  soudy  a  priori  z  fcistjfch  pojmfl,  coi  ukazuje  velik^  rozdil 
a  rozhodnou    nestejnorodost  v    postupu   mathematiky   a  metafysiky. 

I.  Veliky  predsudek  proti  uCeni  Kantovu  vznikd  z  nejasn£ho  po- 
n6tf  Kantova  pojmu  a  priori,  do  kter^ho  se  vklddd  smysl  zkuSenosti 
neprdtelsky ;  odtud  pochdzi  asi  t62  obvifiovdnf  Kant  a  y  ie  postavil 
filosofii  jako  pozndni  a  priori  proti  empirick&nu  pozndni  v6d.  Mnohdy 
rozumf  se  poznatky  a  priori  nitrng  pravdy  lidsk&io  ducha,  v6Cn6 
pravdy  clovSku  vStfpen6,  vrozen6  idee,  jejich^  obsah  by  clovSk  po- 
zndval  zcela  nezdvisle  na  zkuSenosti.    AvSak  takovSto  apriorn6  po- 


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Principle  theoretickgho  poininf  a  mravne*ho  konanf  die  Eanta.  27 

znatky  jsou  od  Casu  Lockeova  vylouCeny.  ClovSk  vSak  pfece  nenf  jeu 
bfly  papfr,  na  kter£m  zkuSenost  plSe,  n^br2  priHhuje  se  sam  k  utvd- 
Fenf  zkuSenosti. 

Kant  vytykA  tuto  vlastnf  Cinnost  subjektu  v  utvafovdni  zkuSe- 
nosti ze  smyslnych  dojmfl.  V  lidsk&n  pozndni  jsou  dvojf  elementy: 
jedny  pochfeejf  z  dojmfl,  druhg  pfiddvri,  Clovfik  sdm.  Tyto  subjektu 
pffsluSng  elementy  tvoH  formu,  dojmy  plnl  tyto  formy  obsahem:  ob6 
pospolu  tvoff  teprve  zkuSenost. 

Hlavnf  znak  formalnych,  subjektu  pffsluSnych  elementfl  jest  jejich 
vSelidskost,  vSeobecnd,  apodiktickd  platnost,  kdeito  obsah  zkuSenosti 
byv&  velnii  rozmanity.  Proto  nepochdzejf  ony  formy  ze  zkuSenosti, 
nfbri  jsou  ClovSku  vflbec  d£ny,  jakoifcto  formalng  podmfnky  moJnosti 
zkuSenosti,  a  v  torn  smyslu  jsou  a  priori.  Toto  a  priori  neznamena, 
ie  bychom  ony  formy  znali  pred  zkuSenosti;  CasovS  nepfedchdzf 
zkuSenosti  fAdn6  pozndni,  vSechno  poiind  zkuSenosti;  forma  a  priori 
pfich&zf  ku  pozndni  teprve  podnStem  zkuSenosti  (vnfcjSfch  dojmfl). 
(P.  164,  KCR.  647.) 

Prostor  a  Cas  jsou  apriornS  formy  smyslnosti,  pocity  podavan^ 
zkuSenosti  tvoff  jejich  obsah.  Prostor  a  Cas  o  sob6,  bez  obsahu  po- 
citfi,  jsou  prrizdng  foriny,  i  nelze  si  jich  bez  toho  obsahu  pfedstaviti. 
NdsledovnS  vstupuje  tdzor  prostoru  a  Casu  teprve  skrze  zkuSenost  do 
vgdomf.  Pravfteli,  ie  prostor  a  Cas  pozndvdme  zkuSenosti,  z  pofaidku 
pocitfl  vedle  sebe  a  po  sob§,  a  ie  tudf£  predstava  prostoru  se  vyvi- 
nuje,  hledfte  k  vyplftovdnf  fonny  obsahem;  ale  prdv6  porddek  vedle 
sebe  a  po  sob6  znamenrt  predpoklad  formy  prostoru  a  casu.  Pravlteli, 
ie  dftS  sahd  po  mSsfci,  a  na  odi  operovany  nevyzndvd  se  v  prostoru, 
a  ie  tudffc  pfedstava  prostoru  zkuSenosti  se  vyvinuje,  hledfte  k  vy- 
plnovdnl  formy  obsahem;  ale  fukt,  ie  dft6  sah£  po  mSsici,  dokazuje, 
ie  ui  nazfrd  prostornfc. 

Druhou  formalnou  podmfnkou  moSnosti  zkuSenosti,  pffsluSnou 
subjektu  a  priori,  je  spojovacf  Cinnost  rozumu,  jevicf  se  logick^rni 
soudy,  kter6  moino  uv£sti  na  pojmy  (kategorie)  rozumu.  OistS  for- 
maln6  souzenf  je  pnizdnS,  teprve  zkuSenost  podAvrt  mu  pfedmSty; 
6iste  pojmy  rozumu  a  priori  nabyvaji  objektivne  platnosti  teprve  zkuSe- 
nosti. Kdyby  nSkdo  cht61  dokdzati,  ie  takovych  Cistych  poznatku 
a  priori  vflbec  nenf,  bylo  by  tolik,  jako  by  rozumem  d  >kazoval,  ie 
rozumu  nenf. 

Kant  ukazuje,  ie  v  nasem  pozndni  jsou  apriorne  poznatky,  ja- 
kofcto  podmfnky  moinosti  zkuSenosti;  nevySetfuje  vSak,  odkud  mime 
tyto  formaln^  podmfnky,  kter6  cinf  zkuSenost  teprve  mofcnou ;  nejednd 


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28  IX.  F.  MarcS: 

se  o  povstdvdni  iskuSenosti,  nybrf  o  to%  co  jevni;  nelze  tii  zodpovfdat, 
jak  je  raoZna  takovd  zvl&§tnost  na§f  smyslnosti  a  naSeho  rozumu.  (P. 
84,  100.) 

V  naSem  pozn&nf  jsou  poznatky  a  priori,  jakoito  podinfnky  mo2- 
nosti  zkuSenosti.  Odkud  poznatky  ty  poch&zejf,  nelze  n&m  zkuSenosti 
vypdtrati,  jejich  p&vod  pfesahuje  vSi  moinou  zkuSenost,  a  v  torn 
smyslu  mohou  slouti  poznatky  metafysickymi ;  tu  neznamend  vSak 
vyraz  „poznateka  obsah  pozn&nf,  nybri  jen  formu,  takfka  jakysi 
ndstroj  ku  pozudvdnf.  V  tomto  smyslu  mflie  slouti  metafysikou  tei 
vfida  o  takov^chto  poznatcfch  a  priori,  v6da  vySetfujicf  povahu  a 
urcenf  tfichto  poznatkfi,  neboli  v6da  o  principiich  lidskeho  pozndvdni 
(tak  m&ie  slouti  kritika   Cist6ho  rozumu  =  raetafysikou.  K<3R.  63 1.). 

Kant  nevySetfuje  t£2,  jak  je  skrze  ony  formalnS  poznatky  zku- 
Seuost  uioiua,  nybri  spokojuje  se  prflkazem,  Se  jest  jen  skrze  nS 
moina.  To  vyslovuje  zvhl&tS  jasn6  v  poznimce  ku  pfedmluvfe  k  meta- 
fysickym  z&kladum  pNrodnf  v6dy.  PHrodnf  v£da  v  prav6m  smyslu, 
pravf  Kant,  je  rationaln6  spojeni  poznatku  die  principif  a  priori, 
kter6  jsou  zrikladem  apodikticke  jistoty,  vyznadujici  pravou  vidu.  Meta- 
fysika  prfrody  stanovf  tyto  principle  a  priori;  uietafysika  Ulesne  pfi- 
rody  stanovf  principle  konstrukce  pojmfl  v  nazoru,  pokud  n£le2ejf 
k  moinosti  materie;  i  slove  mathematikou.  V  torn  smyslu  je  v  kaidS 
pffrodnl  v6de  jen  tolik  vlastni  vidy,  co  je  v  nf  mathematiky. 

PHrodozpytci,  ktefi  chtSli  postupovati  matheinaticky,  u2fvali  t& 
vidy  metafysickych  principif,  aCkoli  tfeba  vzpfra'i  se  vSemu  n&roku 
metafysiky  nn  jejich  v6du;  nebot  rozuniSli  bezpocbyby  metafysikou 
mam  vymySlenf  libovolnych  moznostf  a  pobr&v&nf  s  pojmy.  Pravtf 
metafysika  je  vsak  n6co  jin&io:  obsahuje  tist6  vykony  mysleci,  pojmy 
a  zdsady  a  priori,  kter6  teprve  spojujf  rozmanitost  empirickych 
pfedstav  v  zdkonitou  souvislost,  cirai  stdvd  se  tato  empirickym  po- 
znanim,  toti2  zkuSenostf. 

Cist6  pojmy  rozumu  (kategorie)  jsou  poul»6  formy  logickych 
soudfi,  kterf  teprve  zkuSenosti  dostdvajf  pfedmSty  a  tfm  stdvajf  se 
pozndnfm.  VeSker6  spekulativne  upotrebenf  naSf  mysli  nesahi  nikdy 
ddle  uei  na  pfedmSty  nio2n6  zkuSenosti.  JeiJto  zdsady  a  priori  ne- 
mohou  miti  2ddn6  empirick^  podmfuky,  nemohou  byti  niCfm  jinym, 
ne2  principiemi  moinosti  zkuSenosti.  To  jedinS  je  pravy  a  dostatefcuy 
z&klad  k  vymezenf  hranic  tist6  mysli.  Nejednd  se  tu  o  rozlu§t6nf 
ukolu,  jak  je  zkuSenost  jen  skrze  ony  kategorie  moina,  sta£f  prukaz, 
ie  jest  jen  skrze  nfe  ino2na.  —  (Predmluva  Metafysickych  zdkladQ 
pHrodnf  v6dy.) 


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Principle  theoretickSho  poznini  a  mravnlho  kon&ni  die  Kanta.  29 

Kant  dokazuje,  ie  mfime  formalnS  poznatky  a  priori,  jakoito 
podmfnky  moinosti  zkuSenosti,  kterS  nemohou  ze  zkuSenosti  pochdzeti, 
ackoli  jsou  platny  jen  pro  zkuSenost.  V  torn  rozchdzeji  se  s  nfm 
zvlriStS  pffrodozpytci,  kter^ni  se  nelfbf  Kantova  definice  vidy  v  prav^m 
smyslu,  jakoito  pozndnf  apodikticky  jisteho  (muthematickSho)  zalofce- 
ngho  na  principilch  a  priori.  Ostwald  (Annalen  der  Naturphilosophie 
1;  52)  namftd,  ie  pro  dneSnfho  pffrodozpytce  nenl  ftidn^bo  pozndnf 
a  priori  a  tudfi  tei  MdnSho  apodiktick£ho  v£d£nf.  Na  Kantovu  hlavni 
otdzku:  jak  jsou  synthetiek^  soudy  a  priori  mo2ny,  odpovfddme, 
pravf  Ostwald,  ie  jsou  vflbec  nemoiny  a  ie  vSechno  v&l£nf  pochd/J 
ze  zkuSenosti.  T62  Kantovy  a  priori  dan6  formy  pfedstavuji  se  ndm 
jako  normy  nebo  pravidla  ke  srovndni  naSl  zkuSenosti,  zaloiend  pfe- 
nesenfm  s  generace  na  generaci  a  zajiStftnd  ucelnostf. 

Jak  vidno,  rozumf  Ostwald  metafysikou  mam  vymySlenl  libo- 
volnych  moinosti  a  pohrdvdnf  8  pojmy.  Kant  dokdzal,  ie  synthetickg 
soudy  z  cistych  pojmfi  a  priori  jsou  v&bec  nemoiny,  i  tSSilo  by  ho, 
ie  v  torn  Ostwald  souhlasf,  jen  kdyby  se  toho  tei  driel.  Ostwald 
nepochybuje,  ie  mime  logickg  formy,  normy,  pravidla  souzenf,  skrze 
kterd  je  zkuSenost  teprve  moina.  Mfni-li  vSak,  ie  tyto  normy  pochd- 
zejf  ze  zkuSenosti  pfedkfi,  z  dSdiftn&io  pfizpflsobenf  od  generace  ke 
generaci,  mohl  by  od  Kanta  dostati  tu to  odpovM:  Moina;  nezkoumal 
jsem,  odkud  normy  ty  pocbdzejf;  ukdzal  jsem,  ie  je  mime  a  ie  jen 
skrze  116  je  zkuSenost  mo2nd ;  proto  pravf m,  ie  jsou  a  priori,  jakozto 
podminky  moiuosti  zkuSenosti.  Mysllte-li,  ie  normy  ty  vzuikly  vy- 
vojn^m  pHzpflsobenim  pfedkfi,  je  to  mySlenka  pSknd.  Jit  sdm  m61 
jsem  takovg  mySlenky  o  yyvoji  svfcta  vfibec.  Chcete-li  to  vSak  tvrditi 
jako  vidu,  opatfte  se  apodiktickyin  dfikazem.  Jinak  pristihnete  se  pfr 
mamu  mysli  vym^Slejfci  moinosti,  kterych  zddnd  zkuSenost  nedokdie: 
ani  nevyvratl;  zapletete  se  v  klamng  zddni  mysli  soudfcf  z  Cistych 
pojmu  a  priori  nade  vSi  mo2nou  zkuSenost;  upadnete  do  pfeludfi 
prdvfi  t6  metafysiky,  kterou  tak  zavrhujete.  —  Potom  odhodlal  by  se 
snad  Ostwald  ku  pfem^Slenl  o  kritice  cist6ho  rozumu. 


II.  V  pojedndnf  mKantAv  apriortsmu  dr  Krejci  rozchdzi  se  s« 
mnou  v  pojfradni  Kantova  pojmu  o  priori,  z  ceho2  dalSi  rfiznost  v  oce- 
n6ni  vyznamu  celtfho  Kantova  ucenf;  i  trvd  na  torn,  ie  „nadrozumem 
odlouCil  Kant  filosofii  jakoito  pozndni  apriorue  od  v6dy  eropirick£; 
a  tlm  zpusolil  pfecenovdnf  nadrozumu  u  filosoffi  idealistickych  a  s  nfm 


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30  IX.  F.  Mares: 

i   onu    Naturfilosofii    Okeuovskou.    Dobre   tedy  bylo  feceno,  ie  toto 
odlouJeni  filosofie  a  vSdy  poSkodilo  filosofii.a 

Chcemeli  se  diieti  vlastnlch  slov  Kantovych,  dovozuje  dr  Krejdi, 
pak  by  nemohlo  byti  pochybnosti  o  torn,  ie  Kant  skute6n6  filosofii 
(—  oietafysiku)  proti  v6ddm  postavil  jako  pozndnf  apriorn6.  Definuje 
metafysiku  .  .  .  jako2to  filosofii  o  prvnich  zdkladech  naSeho  pozndnf. 
V  predmluvS  ke  Kritice  5ist6ho  rozumu  m'uvf  o  metafysice  jako 
zvldStnfm  spekulativnfm  pozndnf,  kter6  se  liplne  povzndSi  nad  po- 
ufcenf  ze  zku§enosti  a  to  pouhyini  pojmy.  Tedy  stavi  je  nad  zku- 
Senost  .  .  .  atd. 

Nestafif  drzeti  se  pou<se  slov  Kantovych,  dluino  vyetihnout  jeho  my- 
sleni.  VSechoa  filosofie,  pravf  Kant,  je  bud  pozndnf  z  6ist6  mysli,  anebo  po- 
zndnf mysli  zempirickychprincipii;  ona  slove  distou,  tato  empirickou filo- 
sofii. FUosofie  diste  mysli  jenyni  budpropaedeutikou,  kterd  zkoumd  schop- 
nost  mysli  vzhledem  ke  vsemu  6ist6inu  pozndnf  a  priori,  a  slove  kritikou ; 
anebo,  za  drubd,  je  systeinein  fcistti  mysli  (vSdou),  celyin  (pravym 
nebo  zddnlivym)  filosofickyin  pozndnfm  z  cist6  mysli  v  systematic^ 
souvislosti,  a  slove  metafysikou,  aCkoli  toto  jmeno  (metafysika)  mflie 
se  ddvati   cel£  cist6  filosofii,  kritiku  v  to  pojfinajic'.  .    (KCJR.  634) 

Kant  rozezndvd  metafysikukritiku,  jakoito  vyzkum  apriorn^ch 
principii  mysli  a  jejich  upotfebenf,  od  metafysiky-spekulace,  obyfcejn6 
metafysikou  zvan£,  kterd  tvofi  z  fcistych  pojmfl  mysli  system  vSdecky, 
rozSifujfcf  (domgle)  pozndni  nade  v§i  zkuSenost.  Hume  nazval  svou 
skepsi,  kterou  otfdsl  metafysikou,  t6t  —  metafysikou.  Tak  nazyvd 
i  Kant  kritiku  6ist6  mysli,  kterou  analysuje  lidsk6  pozndni  vybfraje 
z  n6ho  apriorn£  poznatky  a  kterou  ukazuje,  ie  vSechny  tj  to  poznatky 
intijf  mfti  jen  empirick^-immanentnf  upotfebeni,  kterou  tedy  proka- 
zuje  nemohiost  metafysiky-spekulace,  tuto  kritiku  nazyvd  t&i  meta- 
fysikou. Ale  pfipomind  (P.  223),  ie  neni  „  metafysikou"  (v  obecn&n 
smyslu),  co  v  kritice  poddvd,  nybri  ie  to  zcela  novd  vSda,  totii 
kritika  ciste  mysli  soudici  a  priori.  0  teto  metafysice  jakozto  kritice 
mysli  odva2ujici  se  na  vlastnfch  kffdlech,  pravf,  ie  vlastne  a  jedine 
pfedstavuje  to,  co  mo2no  zvdti  filosofii  v  prav6m  smylu.  Takovdto 
metafysika  znafii  dokonani  ve§kerd  kultury  lidsk6  mysli ;  nebot  zkoumd 
mysl  v  jejich  elementech  a  nejvySSfch  maximdch,  kterd  podminuji 
samu  moinost  nSkterych  v6d  a  maji  byti  zdkladem  upotfebeni  vSech 
v6d.  Ze  tato  metafysika,  jako  pouhd  spekulace,  sloufci  spiSe  odstrafio- 
vdni  omyia  nez  rozsifovdni  pozndni,  nesni^uje  jeji  ceny,  nybrfc  doddvd 
ji  spiSe  dflstojnosti  a  vdinosti  timto  censorskym  ufadem,  ktery  za- 
bezpeCuje  vSeobecny  pofddek  asvornost  vSdeck^  obce  . . .  (KCR.  641.) 


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Principle  theoreticklho  puzngnf  a  mraynlho  konanf  die  Kanta.  31 

Proto  rozumfvd  se  Kantovou  „metafysikoua  prostS  kritika  neboli 
theorie  pozndni.  (Masaryk,  Konk.  Log.  249—259.) 

UvddMi  tedy  dr  Krejdi  v  jednom  metafysiku  jakoUo  JUosofii 
o  prvnich  zdkladech  naSeho  pozndni,  a  metafysiku  jako  zcela  isolovane 
pozndni  mysli,  ktere  se  vplnS  povzndSi  nad  poudeni  zkuSenosti  a  to 
pouhymi  pqjmy  (ne  jako  mathematika  upotfebenira  jich  na  ndzor),  kde 
tedy  mysl  md  byti  svym  vlastnlm  idkein  .  .  (KCR.  16)  .  .  .  uvddi 
vedle  sebe  dva  zcela  rozdilne  pojmy  metafysiky  \  prvnf  je  metafysika- 
kritika,  kterd  md  vySetfiti,  zdali  druhd,  metafysikaspekulace,  je  vftbec 
moina. 

Tento  ukol  metafysiky-krittky  vytykd  se  zfetelnS  v  prvnfch 
odstavcfch  Kantovych  „Prolegomenu,  kter6  cituje  dr  Krejdi.  Kant 
stauovf  pojem  mttafysiky-spekvlace  jakofcto  pozndni,  kter6  se  rozSi- 
fuje  z  fcistych  pojmu  mysli  nade  vSi  moinou  zkuSenost,  i  tdie  se, 
jeli  nSco  takov^ho  vflbec  i  jen  moSno?  Odpov&I  jest,  ie  metafysika 
jako  theoreticko-spekulativnd  v£da,  povzndSejici  se  nade  vSi  zkuSenost 
a  rozSifujfcf  pozndni  syntbetickymi  soudy  a  priori  z  fcistych  pojmfl, 
v&bec  moina  went,  a  ie  vSechny  apriornS  poznatky  nemaji  jin6ho  uei 
jen  immanentn iho,  totii  v  mezfch  mo2n6  zkuSenosti  zflstdvajfciho  upo- 
tfebenl. 

Dr  Krejdi  uzndvd  sice,  ie  ovSem  mo2uo  uv6sti  citaty,  kter6  vy- 
lucujf  pozndni  transcendentnf,  i  uvddi  sdm  takovy  citat,  kde  se  obme- 
zuje  vSe  mo2n6  spekulativn6  pozndni  mysli  jen  na  pfedmSty  zkuSe- 
nosti. Ale  nachdzf  vjfrok  ten  rozbodnS  v  odporu  —  s  pfedeSl^mi 
(kde  se  pfrec  jednalo  o  vymezeni  pojmu  metafysiky-spekulace,  netvr- 
dilo  vSak,  ie  takovd  vSda  jest).  Povd2fme-li,  pravi  dr  Krejdi,  ie  je 
ve  vyroku  torn  vlastnS  obsaSen  v^t62ek  kritiky  c.  r.,  mohli  bychom 
chtiti  ten  spor  vyrovnati  tak,  ie  Kant  sice  definoval  metafysiku  za 
pozndni  apriorn£,  ie  vfiak  zdroveii  ukdzal,  ie  takovd  metafysika  neni 
mo2nd.  AvSak  v  torn  brdni  mu  zase  tento  vyrok  Kant&v:  BCo  hor- 
Sfho  moblo  by  tyto  snahy  (dr.  Krejdi  vysvStluje:  totiS  z  apriorn^ch 
poznatkfl  dosp£ti  k  transcendentalnfmu  v6d&nf)  potkati,  uei  kdyby 
z  nenaddni  nSkdo  objevil,  ie  vflbec  nemfiZe  b^ti  iddn^ho  pozndni 
a  priori.  Ne2  s  Urn  neni  2ddn6  nesndze.  To  bylo  by  tolik,  jako  kdyby 
n&kdo  rozumem  chtSl  dokdzati,  ie  2ddu6ho  rozuura  neni  .  .  .  atd. 
(KPR.  11.)  Kromfi  toho  poukdzal  dr  Krejdi  t£i  na  podobn6  misto 
v  Kritice  soudnosti  (K  S.  3),  kde  se  pravi  o  systemu  Cist6  filosofie; 
mdli  takovyto  system  pod  vSeobecnym  ndzvem  metafysiky  nekde  se 
uskutefaiiti  (coi  zcela  dokonale  prov^sti  je  mo2no  a  pro  upotfebeni 
mysli  ve  v§ech  smgrech  nejvys  dulezito)  .  .  . 


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32  IX.  F.  MareS: 

Die  techto  cit&tfi  soudi  dr  Krejdi,  ie  Kant  pfeco  jen  uzndval 
moznost,  ano  fcddoucnost  metafysiky  jakoito  transcendentnfho  vfcdSnf 
utvoren6bo  z  Cistych  pojmfl  a  priori,  povznesen6bo  nade  vSi  zkuSenost 
Tedy  spor  zfistivd,  pravl ;  mftieme  Kanta  citovati  proti  Kantovi  i  na 
dflkaz,  ie  filosofii  oddfilil  jako  pozninf  apriornd  od  v6d,  i  na  dflk&z, 
ie  ji  neoddfclil ;  Cili  na  dflkaz,  ie  je  apriorn^  pozndnf  mo2n6,  i  ie  je 
nemo2n&  Ale  doklddd  moudfe,  ie  —  citaty  se  spor  nevyffdf. 

Velmi  dflleiito  je  rozliSovati  pojem  metafysiky-kritiky,  kter&  vy- 
Setfuje  poznatky  a  priori  a  stanovf  jejich  upotfebenl,  a  metafysiky- 
spehdace,  kterd  buduje  theoreticke  vHini  z  fcistych  pojmfl  a  priori, 
pfe8tupujfcf  hranice  v§l  moin6  zkuSenosti,  tedy  transcendental  v£d6ul. 
Dr  Krejdi  oznaiuje  $nahy,  o  nichi  Kant  mluvl  v  uveden6m  citato, 
jako  snahy  dospfiti  z  apriorn^ch  poznatkfl  k  transcendentalndmu  v£- 
d£nf ;  a  tak  soudi,  ie  Kant  se  snail  o  zbudovdnl  metaf)  siky-spekulace. 

AvSak  Kant  s4m  mluvi  na  zm(n6n6m  inlst&  o  Bvy8etfenl  prio- 
cipif  9,  priori  naseho  pozndvAnl  (a  chtfini),  a  o  urfcenl  podinlnek,  roz- 
sahu  a  hranic  jejich  upotfebenf".  MA  tedy  na  mysli  snahy  o  meta- 
fysiku-kritiku,  o  vygetfrenf  priucipif  lidskSho  pozndvduf,  o  stanoveni 
poznatkfl  a  priori  a  vymezenf  jejich  upotfebenf.  Proto  oznatuje  nA- 
mitku,  ie  trebas  takovych  poznatkfl  nenf,  tak  jakoby  nfikdo  rozumem 
dokazoval,  ie  rozumu  neni.  T6i  na  zinin6n6in  mfstS  „kritiky  soud- 
nosti"  nejednd  se  o  snahy  dospStt  z  aprioruych  poznatkfl  k  transcen- 
dentalnfmu  v6d6nf,  nfbvi  o  system  5iat6  filosofie  jakoito  kritiky  vy- 
Setfujfci  principie  lidsk&io  pozndvdnf. 

Citaty  sestrojen^  spor  citaty  se  uevyffdl.  Mo/no  citovati  Kanta 
proti  Kantovi,  ale  z  toho  neplyne,  ie  Kant  nevSdfel,  co  mluvi.  Je 
dobfe  rozmyslit  se,  nenf-li  pfffiina  odporfl  v  nfa  samych,  nei  proti 
niui  zfejmfi  vystoupfine.  Cele  kritick6  dflo  Kantovo  je  plno  jasn^ch 
a  co  nejurftitSjSfch  vyrokfl,  ie  metafysika  jako  theoreticko-spekula- 
tivnd  v6da  sestrojeud  z  cistych  pojmfl  a  priori  nade  v§l  zkuSenosti 
je  klain  a  mam  mysli  pM&ajfcf  meze  sveho  upotfebenf  spekulativnS- 
theoretick^ho.  Kdo  proti  tSmto  v^rokflm  stavf  nejasn6,  ze  souvislosti 
vytrJen^  citaty,  do  kterych  moiuo  odpory  vinterpretovati,  ten  arci 
najde  v  Kantovi,  co  mu  bude  libo. 

Dr  Krejdi  hledd  konefinfi  jiny  zpflsob  vyrovninf  (odporfl,  ktert 
spatfuje  v  ucenf  Kantovf)  v  torn,  ie  bychom  se  drieli  rozdflu  mezi 
pozndnim  a  myblenim.  Ale  tfm  nevyrovnd  se,  pravl,  spor  mezi  stano- 
viskein  mym  a  MareSov^m.  Pak  Win  vice  bije  do  ofcf  rozdil  mezi  apri- 
ornym  pozndnfm  ci  mySlenfm  a  poznivdnfm  v£deckyin,  a  filosofie  jest 
oddSlena  od  empirickych  v6d  prostorou  je§t6  znateln&jSf. 


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Principle  theoretick^ho  poznanf  a  mravnelio  konanf  die  Kanta.  33 

Apriorng  poznAnf  a  mySlenf  nenf  jedno.  Pouhg  mySlenf  v  lo- 
gickycb  formdch  je  pr&zdn6,  pravf  Kant,  nelze  jfin  rozSffiti  poznrinf 
(KCR.  523).  Cista  forma  mySlenf  nabyvri,  obsahu  a  platnosti  teprve 
zkusenoatf;  abychom  n£co  pfijali  jako  skutecn6,  abychom  nSco  po- 
znali,  nestadi,  mu2eme-li  to  jen  mysliti  bez  odporu.  Apriorn6  pozninf 
je  mo2n6  jen  vzhledera  ke  zkuSenosti.  Filosofie  vySethije  Ciste  my- 
slenf;  m&  li  vSak  filosofie  mfti  platny  obsah,  musf  zustati  ye  spojenf 
s  empirickyini  v&tlami ;  a  naopak  t&fc,  majf-li  pftrodni  v6dy  miti  sprdvnou 
forniu,  museji  zustati  ve  spojenf  s  filosofif  jako2to  kritikou  priori pif 
lidskeho  pozmivdnf. 

Kant  rozhodne  nechtel  tvoriti  spekulativnfi-theoretickd  pozndnf 
synthetickymi  soudy  z  ftist^ch  pojmfl  a  priori  s  opovrienfm  vSf  zkuSe- 
nosti. Takovil  filosofie  byla  mu  na  posmScb :  kde  je,  kdo  ji  m&,  die 
Ceho  se  poznri  ?  (KCR.  632.)  Vysok6  ve2e  a  metafysicky  vysocl  mu- 
zo\6,  kolem  nichi  b^vd  mnoho  v6tm,  nebyli  pro  nSbo ;  neust&le  uka- 
zoval  k  urodn^mu  bathos  roviny  zkuSenosti. 

Kant  pfipouStSl  ovSem  6ist6  mySlenf  idearoi  pfesabujfcfmi  vSi 
ino2nou  zkuSenost.  Lidsk6  mysli  pouhd  zkuSenost  nikdy  nestacf,  meta- 
fysika  je  ndm  jako  pfirozeni  vloha  vStfpena.  AvSak  toto  mySlenf 
pfcsahujici  hranice  mo2n6  zkuSenosti  nemA2e  nikdy  podati  platn^ho 
spekulativn6-theoretick£ho  v&tenf,  nybrS  mfiie  mft  jen  prakticky- 
mravny  v^znam. 

DSlali  li  po  Kantovi  nfikteH  filosofov^  zovouci  se  jeho  n&sle- 
dovnfky,  spekulativnS-theoretickS  vfcdSnf  cistern  samobybem  pojmfiv 
s  opovrienfm  veSker6  zkuSenosti,  za  zAminkou,  2e  Kant  6ist6  mySlenf 
pfec  jen  pfipouStSl,  ano  i  pfednost  mu  ddval  (ovSem  v  oboru  prak- 
ticko-mravn6m),  a  zpfisobili-li  tfm  pffkr^  odpor  mezi  filosofif  a  empiri- 
ck^mi  vSdami,  kter^  tak  t&fcce  poSkodil  6b&  strany,  a  kterAi  Skoda 
zvl&Stfi  v  pffrodni  v6d6  je  dosud  velmi  citelnd,  tu  mo2no  Kanta  ii- 
niti  za  to  zodpovSdnym  jen  takovymto  soudem :  Kdyby  byl  nehldsal 
svycb  idef,  nebyli  by  jich  nepochopUi  jeho  ndsledovnfci,  a  tak  nebylo 
by  k  tomu  doSlo.  PH  takov6m  soudu  zapomenuto  na  celou  transcen- 
dentalnou  dialektiku  Kantovu,  kterou  odhalil  klam  a  mam  dialek'iky, 
faleSnSho  to  uniSnf  rozSifovati  poznduf  z  feist^ch  pojmfl  fcistou  logikou. 

Dr  Krejit  trvaje  na  torn,  ie  Kant  oddelil  rozdflem  mezi  apri- 
ornym  pozndnfm  Ci  mySlenfm  a  pozndnfm  v&leckym  filosofii  od  empi- 
rickych  ved,  mfnf,  2e  snad  by  se  dalo  nejak6  vyrovndnf  i  tohoto 
spom  natezti  na  pf.  omezenfm  metafysiky  na  problem  boha,  svobody 
a  nesmrtelnosti.  AvSak  k  cemu  uvddfcti,  pravi,  co  Kant  cht61  nebo 
nechtfel,    kdy£  m.ime  inetafysiku  Kantovu  pfed  sebou  .  .  .     Kant  se 

Vcstnik  Kr.  C.  Spol.  N4uk,  tr.  hist.  1902.  3 


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34  IX.  F.  MareS: 

o  metafysiku  v  torn  obmezen£m  rozsahu  skutetni  pokusil  a  feSil  zd- 
hadu  boha,  svobody  a  nesmrtelnosti  synthetickymi  soudy  a  priori 
terpanymi  nikoli  ze  zkusenosti,  nybri  z  pouhgho  rozumu,  z  pozoro- 
vdnf  processu  naSeho  mySlenl  .  .  .  Nesmime  tedy  ze  zdsad  v  kritice 
(pouh^ho  rozumu)  vytknutych  fciniti  d&sledky  saini  a  die  toho  Kanta 
posuzovati,  nybri  vzlti  v  pocet  tak6,  jak  on  dfisledky  t£mi  se  ffdil, 
po  pHpadfi  nefidil  .  .  .  Eritikou  £.  r.  Kant  ukdzal,  ie  metafysika 
musf  vychdzeti  z  pouh6bo  nadrozumu.  Co  je  ten  nadrozum?  Kantova 
fikce,  hypothesa,  pfedpoklad  —  jak  chceme  —  s  kterou  stojf  a  pad* 
celd  jeho  filosofie  .  .  . 

Jako  pfirodozpytci  zdlcii  mi  pfedevSfm  na  Kantovi  dfikazu  ne- 
moznosti  metafysiky  jako  prirodni  vidy.  Tu  neni  mo2u£  2ddn6  po- 
zndnf  z  Cisto  mysli  a  priori,  rozftifujfcf  se  za  moiuou  zku&enost; 
vSechny  vfity  pfesahujicf  moinou  zkuSenost  (atomy,  bytovduf  prvkfi 
ve  sloufienindch,  ether,  biliony  kmitfi,  vyvoj  druhfi,  sinyslu,  rozumu 
atd.  atd.)t  pfedudSejMi  se  jako  skutecnost  z  empirickych  zjevfl  dovo- 
zend,  jsou  dogmaty  mysli  soudicf  a  priori  pfes  hranice  mo2n6  zkuSe- 
nosti;  vfity  ty  mohou  mfti  zuamenity  v^znam,  ale  jen  jako  regulative 
idee  nebo  hypothese. 

Pondvadi  vSak  namftd  se  proti  Kantovi,  ze  se  sdm  neridil  zd- 
sadami  sv6  kritiky,  je2to  sdm  se  pokusil  o  zbudovdni  metafysiky 
tistym  in  y  81  en  i  m,  tfebas  i  jen  na  omezen&n  poli  otdzek  svobody,  ne- 
smrtelnosti, boha;  a  ponfcvadi  se  z  toho  kiwi  dftsledky  proti  uCeui 
Kantovu  vflbec,  tedy  treba  poucit  se  o  torn  u  Kanta  sam6ho,  coi  ufci- 
nfme  ke  konci  t6to  livahy.  Hned  z  pfedu  a  opgtng  vytykdin,  ie  Kant 
pokusil  se  o  takovou  metafysiku  nikoli  v  zdjmu  spektdativne-theoreti- 
ckiho  vedini,  nybri  y  zajmu  prakticky-mravneho  kondni,  a  ie  roz- 
hodnS  a  dflslednS  vytykal  rozdll  mezi  metafysikou  spekulativne- 
theoretickeho  a  metafysikou  prakticky-mravneho  upotfebenl  mysli. 

Co  dr  Krejii  ddle  vyklddd  o  „nadrozumua,  je  kritika  ufcenf 
Kantova,  zde  zdsadnS  vyloucend.  V  pravde  kritisuje  se  Kant  mnoho 
a  studnje  mdlo;  kritice  md  pfedchdzeti  studium,  a  prdvo  ke  kritice 
ddvd  jen  lep§(  v&dftnf.  Pokud  toho  neni,  pokud  se  Kantovi  pfisuzuje 
tiniysl  zkuSenosti  nepfdtelsky  a  vytykd  ,to  osudn6  pfecenovdnf  CisWho 
mySlenf  v  theorii  pozndnf",  neni  ke  kritice  potfebnych  pfedpokladu. 
MySlenky  dra  KrejUho  o  v^voji  forem  smysln^ch  a  rozumovych  jsou 
p6kn<$,  ale  platf  o  nich,  co  svrchu  feteno. 


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Principle  theoreticklho  poinanf  a  mraynlbo  kon£nf  die  tianta.  35 

III.  Pojedn&if  prof.  TUsera  (C.  M.  I.  330,  417)  dovozuje,  to 
Kant  „rozhodl  se  na  zAkladS  vSeobeenS  uznan£  jistoty  a  bezpefinosti 
v  naukdch  lnathematicko-geometrickych  .  .  .  uciniti  koaec  na  v2dy 
veSkeryiu  sporiim  0  problem  lidsk^ho  poznrinf".  Jeho  postup  k  tomu 
cfli  pfedstavuje  se  tu  takto:  „Dokd2uli,  ie  tyto  v&ly  (ciatil  raathe- 
raatika  a  Cistei  pffrodnf  vSda)  byly  moiny  —  ponSvadi  jsou  sku- 
teCny  —  naprosto  neodvisle  ode  vSf  zkuSenosti,  bude  pak  snadno 
provSsti  dukaz  0  moSnosti  metafysiky,  kterft  s  nirai  je  co  do  sv£ 
podstaty  co  nejuZeji  spHznfina  a  jen  co  do  methody  se  od  nich 
li§Ltf  (340.) 

T64  v  pojedndnl  prof.  TUsera  uverejn&i6m  ve  V&tniku  Krai. 
Ceskc  Spolednosti  Nauk  tvrdl  se,  2e  Kant  ve  svycb  „Prolegomenecha 
zaklridd  svou  uietafysiku  zfejmS  na  Ciste  mathematice  a  6isW  v6d6 
pflrodnf,  2e  zneuiil  pfedpokladu  mofcnosti  fcistd  mathematiky  a  ciste 
vgdy  pffrodnf  a  priori,  aby  dokdzal  ino2nost  metafysiky  vflbec  a  sv<5 
zvld8t£,  jako  vrcbolu  vfieho  v6d6nf,  ie  Kantova  metafysika  spofifvd  na 
zdkladech  klamnych  a  2e  zavinila  nesCetn6  bludy  v  zdkladech  nauk 
mathematickych  i  pffrodnfch,  atd. 

Rozumf-li  se  v  tfichto  pojedntfnfch  Kantovau  „chimerickou  meta- 
fysikou"  spekulace  rozSifujid  theoretick6  poznftnf  z  Cist^ch  pojmfl 
a  priori  nade  vSi  mofcnou  zkuSenost,  a  soudf  li  se  tu,  ie  Kant  zne- 
u2il  Ciste  mathematiky  ke  zbudovAni  takove  metafysiky,  ztroskotala 
se  pojedndnf  ta  hned  0  prvnf  odstavce  Kantovych  B  Prolegomena" ; 
neboC  Kant  ukazuje  na  CisW  mathematice  pr£v£  naopak  nemoznost 
takovd  metafysiky.  V  pojedndnfch  t6ch  prehl6dnuta  hlavnf  v6c:  „2e 
soudy  v  mathematice  jsou  v2dy  intuitivnf,  kdeSto  se  filosofie  musf 
spokojiti  soudy  diskursivnimi,  z  pouhych  pojmfl. M  (C.  M.  I.  341.) 

Nebot  to  pr£v6  je  specific^  rozdfl  mezi  mathematikou  a  onou 
metafysikou  ;  mathematika  tvoH  synthetickS  soudy  a  priori  pomoci 
konstrukce  pojmu  v  ndzoru,  soudy  ty  vztahujf  se  jen  na  moin6  pfed- 
m£ty  smyslfl,  mathematika  anticipuje  moftiou  zkuSenost  a  tak  sMvd 
se  mistrem  nad  pHrodou.  Metafysika  v8ak  tu  nhudlar{a,  chtSjfc  roz- 
Sifovati  pozndnf  synthetick^mi  soudy  a  priori  z  distich  pojmfl  bez 
n£zoru,    tak   Je  jejl  soudy  nemajf  objektivnd  platnosti.   (KOR.  556.) 

Kantova  metafysika  jako  kritika  mysli  soudfcf  a  priori  vychfcsf 
arci  od  mathematiky.  Hume  uvedl  v  pochybnost  objektivnou  platnost 
pojmu  pffcinnosti,  kterym  myslfme  nutn6  spojeni  mezi  pffcinou  a 
licinem ;  nebot  takov6ho  nutnGho  spojeni  mezi  dv6ma  zjevy  nechipe 
rozum  s£m  ze  sebe,  a  zkuSenost  nepod&vd  nic  takov^ho ;  ono  nutnd 
spojeni  je  snad  tedy  jen  subjektivn^  klam  zvyku  vidati  oba  zjevy  po- 

3* 


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36  IX.  F.  Marel: 

spolu.  To  probudilo  Kanta  ku  podobnym  vyzkumfim ;  shledal,  ie  kromS 
pojmu  pff6iny  jsou  jeSt6  jin£,  kterymi  si  rozum  myslf  spojeni  v$ci 
jako  nutn6  (P.  35).  Takovd  nutnd  spojeni  pfedstavuji  prostor  a  fcas 
ye  smysln6m  nazfrduf.  Soudfme  syntheticky  a  priori  o  prostornych 
a  Casovych  pomSrech,  pomoci  konstrukce  v  Cistern  ndzoru ;  mathema- 
tika  jako  vSda  o  velicindch  prostorovych  a  casovych  vyznaCuje  se 
apodiktickou  jistotou  a  absolutnou  nutnostl;  proto  nezaklddd  se  na 
zkuSenosti,  nybri  md  nSjaky  zdklad  a  priori. 

Jak  je  moino  o  poniSrech  prostorovych  a  casovych  soudit 
a  priori  ?  Jen  tak  je  to  mo2no,  ie  prostor  a  cas  jsou  formy  nj£f 
smyslnosti,  ve  kterych  se  ndiu  predinftty  zkuSenosti  jeviti  rausejf.  Jen 
skrze  tuto  formu  naSi  smyslnosti  mflieme  si  pfedstaviti  veci  a  priori : 
arci  v6ci,  jak  ndm  skrze  naSe  sinysly  jeviti  se  ruohou,  nikoli  tedy, 
jak6  by  byly  samy  o  sobS,  nezdvisle  na  fonndch  naSeho  smysln^ho 
nazfrdnf. 

Apriornost  prostoru  a  casu  jakoito  naSich  smyslnych  forem  je 
tedy  pro  Kanta  dovozena  z  mo2nosti  Cist6  mathematiky.  Komu  ne- 
staci  tento  dftkaz,  toho  odkazuje  Kant  jeSt6  k  rozluStfinf  antinomic 
nekonecnosti  prostoru  a  Casu  (K£R.  411).  Z  apriornosti  tSchto  smy- 
slnych forem  plyne  dAsledng  rozliSenf  pfedmfctu  naSf  zkuSenosti,  ja- 
koito  zjevu  ve  formdch  naSi  smyslnosti,  od  v6cf,  jak 6  by  byly  samy 
o  sobft,  abstrahuje  li  se  od  naSeho  smysln6ho  nazfrdnf. 

Apriornost  prostoru  a  Casu,  jakoito  forem  naSf  smyslnosti.  Jest 
otdzka  pfet62ka.  AvSak  ndm  se  zde  nejednd  o  kritiku  uteni  Kantova, 
nybri  o  jeho  pochopeni ;  die  uceni  toho  jsou  prostor  a  cas  empiricky 
skutedny;  pfedmfety  v  prostoru  a  Case,  kter6  ndm  poddvd  uaSe  zku 
Senost,  jsou  pro  nds  nade  vSi  pochybnost  skutecny ;  ovSem,  co  by 
byly,  kdy2  bychom  abstrahovali  ode  vSi  zkuSenosti  —  to  je  transcen- 
dentalni-idealne.  Kant  vytykd  empiricky  realism,  vedle  transcenden- 
talngho  idealismu. 

Die  pojedndnf  prof.  Tiliera  chtSl  Kant  sv^m  kritickym  idealismera 
rozfeSiti,  zdali  vflbec  a  pokud  uifiSeme  poznati,  jakd  vSci  vfikol  nds 
v  prostoru  bytujfcf  o  sob£  jsou,  t.  j.  i  kdyi  na  u6  nenazirdme  (C.  M.  L 
334);  Kant  cht61,  prav(  se  tu,  tyto  probleray  fesiti  jen  svym  cistym 
rozumem  .  .  tvrdf,  ie  vgci  v  prostoru  vukol  nds  bytujicf  nemuzeme 
poznati,  jak  skute£n6  samy  o  sob6  bytujf,  jakou  formu,  velikost 
a  vzdjemnou  polohu  —  v  klidu  uebo  pohybu  —  nnvjf  (419).  V  po 
jedndnf  ve  V.  K.  S.  N.  pravi  se,  ie  Kant  chtel  transcendentaluini 
idealismem  feSiti  nejt£2Sf  zdhady  bddanf  filosofick^ho  pouhou  dialek- 
tikou,    cistym   rozumem   bez  jak^koli  posiiivui  prdce  exaktni,    opovr- 


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Principle  theoreticke  ho  poznani  a  mraTnlho  koDini  die  Kanta.  37 

huje  vSelik^mi  poinfickami  hraotn^mi,  vicmi  skutecn^mi  i  jejich 
obrazy  (3)  ...  Kawtovou  metafysikou  mfcl  b^ti  feSen  tak  zvan^ 
problem  lid3k6ho  pozn&nf,  jfmi  rod  b^ti  pfedevSfm  zodpovizena  otdzka, 
kterak  v6ci  vukol  nds  bytujfcf  i  sami  sebe  pozn&vrime  (21).  .  .  . 
Naukou  Mongeovou  methodami  jednoduch^mi,  jasn^mi  a  obecnymi  po- 
znavdme,  jakd  tSlesa  bmotnd,  v  prostoru  skutecnS  bytujfcf,  sama 
0  sobS  jsou,  jakou  formu,  velikost  i  vzdjemnou  polohu  majf,  a  jak6 
&sti  prostoru  v  klidu  zaujfmaji  i  ku  svgmu  pohybu  potfebujf  atd.  — 
6eho2  moinost  Kant  naprosto  popfral  a  poznAnf  tolio,  co  je  v  uplng 
harmonii  se  zdravym  lidskym  rozumera,  za  nemoin6  prohlaSoval 
(3)  .  .  .  atd. 

Tato  prudkd  opposice  deskriptivnG  geometric  proti  kritice  CistSho 
rozurau  uzn&na  i  v  rCesk6  Mysli"  (III.  59)  za  lichou,  a6  vlastnf  jddro 
nedorozumfenf  zustalo  i  tu  skryto.  Kant  ponechdvd  zdravdmu  lidsk&nu 
rozumu  vSechnu  platnost  v  oboru  empiricke  skute6nosti\  ano  tvrdf  do- 
cela,  ie  muZeme  poznat  a  priori  a  apodikticky  jistS  prostorov^  a  6a- 
sovg  ponigry  pfedmStii  na§f  zku§enosti.  Kant  klade  duraz  na  svuj 
empiricky  realism,  oproti  empirickdmu  idealismu  Descartesovu  a  Berke- 
leyovu  (C.  M.  I.  335).  Tento  idealism  tvrdf,  ie  nenf  jin/ch  nez  my- 
sliclch  bytosti,  ze  v6ci,  kterS  mfnfme  vnfmati  n&zorem,  jsou  jen  pfed- 
stavami,  kterym  skutecnS  i&dnf  pfedmgt  neodpovfdd.  „Ja*  pravfm 
naproti  tomu :  jsou  n&m  ddny  veci  jakoZto  mimo  n£s  se  nachdzejfcl 
pfedmfity  naSich  smyslu ;  avSak  znrime  jen  jejich  zjev,  totxi  pfedstavu, 
jakou  v  nds  budf  pusobfce  na  na§e  smysly"  (P.  67).  V  prvnfm  vy- 
drini  kritiky  cisteho  rozumu  je  durazn6  vyvracen  paralogism  ideality 
a  vytfcen  proti  tomu  empiricky  realism  (KCR.  311—321).  Tu  pravf 
se:  die  Dcscartesa  tvrdi  se  pr&vem,  ie  pozndv&me  bezprostfednS  jen 
obsah  vfcdomf;  avSak  z  toho  dovozuje  se  neprdvem,  ie  skutefinost 
pfedm£tu  v  prostoru  je  pochybnri,  jeito  je  dovozena  soudem  z  licinu 
na  pffcinu,  ktery  je  nejisty.  To  je  klamn£  zdanf  kfiv^ho  soudu,  para  - 
logismu,  jefcto  pojem  „pfedm6ta  bere  se  tu  ve  dvojfm  rflzntfm  smyslu : 
jako  pfredmet  podarany  zkuSenostf  skrze  smysly,  tedy  empiricky  pfedmit, 
a  jako  pfedmfct  bytujfcf  0  sob£;  nezdvisle  na  zkuSenosti,  neempiricky, 
transcendentalny ,  intellektuainy  predm&t,  noumenon,  vie  0  sobi. 

Empiricke  pfedmety,  tSIesa  v  prostoru,  existujf  tak  nepochybnfc 
a  jistS,  jako  my  sami,  a  prAvS  tak,  jak  je  vidfme,  hmatame,  tak,  jak 
ndm  je  poddvd  nase  smyslnd  zkuSenost,  a  to  die  bezprostfednfho 
svSdectvf  naSeho  v£domf.  VSechno  vnfmdnf  skrze  smysly  dokazuje 
skutecno  v  prostoru,  ano  je  samo  tfmto  skutetnem ;  empiricktf  realism 
je  nade  vsi  pochybnost  jisty    Netfeba  i&dn6ho  dflkazu,  ie   naSemu 


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38  IX.  F.  Mare§: 

vn6mu  odpovfdd  pfedmSt  venku,  nebot  pfedmitem  tfm  je  ndS  vnim 
s&m,  kter^  pozn&vdme  bezprostfednfc.  Neienemdi  svych  otdeek  dale, 
nei  jen  tak  daleko,  jak  nam  tno&nd  zku&enost  poddvd  pfedmity,  am 
nam  nenapadne  pdtrati  po  torn,  co  jsou  pfedmity  naSich  smyslft  samy 
o  sobi,  totii  beze  vSeho  vztahu  ke  smysl&m.  (KCR.  321.) 

Vyraz  Btranscendentalny  idealism"  byl  jii  za  casu  Kantova, 
k  velik6  jebo  mrzutosti,  kfrvfi  chdp&n,  jako  n&jaky  „vy88iB,  pfepjati 
blouznivy  idealism,  pohrdajfcf  pfedmSty  zkuSenosti  a  povzn&Sejfct  se 
fcistymi  pojmy  do  modra  nebes;  proto  n&zev  ten  rad&ji  odvolal, 
a  nazval  sv6  ufceni  Bkritick^m  idealisinem51  (P.  72).  Vyraz  .idealism" 
m$l  by  vflbec  ka2d£mu  byt  odnat,  kdo  jebo  sinyslu  jinak  rozumeti 
nedovede,  nei  jako  blouznivlmu  nadSenf,  kter6  se  povzn&Si  nad  vftci 
tohoto  svfcta.  Ka4dy  takovy  necht  jen  zflstane  pft  empirickem  realismu. 

AvSak  takov^to  empiricky  realista,  fidfci  se  jen  zdrav^m  lidskym 
rozumem,  velmi  snadno  a  nepozorovanS  pfestoupi  meze  mo2n6  zkuSe- 
nosti,  abstrahuje  ode  vSi  smyslnosti  a  pdtrd  po  vicech  o  sobi:  atomy, 
etber,  biliony  kmitfi  za  vtefinu,  energie  atd.  jsou  mu  prav^m,  tbeore- 
ticko  vfideckym  pozndnlm  podstaty  pfeduifitfl  lidsk6  zkufienosti.  Mysli 
tedy  na  transcendent alny  pfedmit  a  troufe  si  jej  poznati;  a  tak  za- 
pl6t£  se  v  pfedivo  klamfl  mysli  pfestupujfcf  meze  zkuSenosti. 

Lidsk6  mySlenf,  nemohouc  neuznati  pfedmety  poddvang  zkuse 
no8t(  za  spolu  podmfn6n6  naSf  smyslnosti,  docbflzf  dflslednS  ku  pfe- 
mft&nf  o  skutecnu,  kter£  se  ntfm  tu  zjevuje  skrze  naSe  smysly,  i  pdtr& 
po  torn,  jak6  by  bylo  skutecno  to  samo  o  sob£,  kdybychom  abstrahovali 
od  toho  zpusobu,  jak  se  ndm  jevf  skrze  naSe  smysly.  Tak  docb&zi 
lidsk6  mySlenf  ku  pomyslu  vici  o  sobi,  ktery'2  pomysl  nevyualezl  Kant 
ale  isoloval  jej  z  lidsk^ho  mySlenl  vflbec,  objasnil,  pojmenoval  a  zkriti- 
soval  jej. 

T6nto  pomysl  =  noumenon,  tento  Cisty  piedmSt  rozumu,  zba- 
veny  vSeho  smysln6ho  nazfr&nf,  toto  6ir6  intelligibile,  vie  o  sobi  z=:  x 
je  transcendental^^  pfedmSt,  o  kter6m  nic  nevfme  aniz  zvgd&ti  mfl- 
ieme.  „Co  v6ci  o  sob6  jsou,  nevfra  a  nepotfebuji  v&leti,  pon£vad2 
se  mi  nikdy  2ddn&  v£c  jinak  nenaskytne,  nc2  jen  jako  smyslny  zj«v 
neboli  pfedm&t  zkuSenosti)"  (K6R.  250).  Pojem  noumenon  nezuamena 
pozndni  n6jak6  v£ci,  nybr2  pouhg  mySlenf  na  cosi  vflbec  =  x,  pri  cenifc 
abstrahuje  se  ode  vSi  formy  smyslngho  ndzoru. 

Pojem  vici  o  sobi  z=:  noumenon  je  tedy  prdzdu^,  ncgativny,  pro- 
blematicky.  AvSak  pfes  to  pfec  je  potfebny  jakoito  pojem  hranicny 
obmezujici  n&roky  naSf  smyslnosti,  abychom  nepokladali  naSi  lidskou 
zku&enost  za  jedine  mozny  zpfisob  pozndvdni  vicf  a  nepovaiovali  pod- 


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Principle  theoreticklho  pozninl  a  mravnlho  koniaf  die  Kanta.  39 

mfnky  naSf  zkuSenosti  za  podrafnky  byti  vficf  vflbec  (KCR.  231  a  2 
236;  250,  257;  321,  431).  Tohoto  hraniindbo  pojmu  vici  0  sob(  =  x 
je  tfeba,  aby  lidskd  inysl  nepfekroCovala  hranic  moin6  zkuSenosti, 
aby  si  byla  toho  vSdoma,  ie  viechno  lidske  pozndni  ma  objektivnou 
platnost  jen  v  mezkh  zkuSenosti  skrze  smyslny  nazor,  a  2e  vSe  za 
hranicemi  zkuSenosti  je  pro  nds  —  transcendetnalnt  idealne. 

Kantova  vie  0  sobi  je  tedy  nfico  zcela  jinebo  nei  pfcdmgt  de- 
skriptivng  geometric,  bytujicf  v  prostoru.  Ndsledovn&  jest  opposice 
(leskriptivn£  geometrie  proti   kritice  cist^ho  rozumu   bezpfedm&tnd. 

Pojedndnf  uvefejn6n6  ve  Vtstniku  Krdl.  deski  SpoleSnosti  Nauk 
dotknulo  se  (str.  24)  Macha.  Prohl&siv  se,  pravi  se  tu,  za  odpflrce 
idee  ponendhteho  vyvoje,  nemd  (Mach)  2ddn£ho  zfetele  k  podstatS 
mnohalisfcilete  zdkonite  prdce  hmotn6  i  ducbovnf  neuv6dom6l6,  jej!2 
kondnfm  .  .  .  nabyl  clov£k  mnohondsobn^ch,  velmi  cenn^ch  zkuSenosti, 
a  dochdzf  presvfidCenl,  ie  veSkeru  zkuSenost  ddvn^ch  vfckfi  mnsfme 
nahraditi  prostfedky  ekonomickymi,  knihami.  Zavrhuje,  co  nejslavnftjSf 
pflrodozpytci  a  paedagogov£  od  GalUeiho  po<Mnaje  za  prvnf  podmlnku 
opravdov6ho  vzdftldnf  poklddali:  nabyvati  v&domosti  0  pffrodS  a  zA- 
konech  ji  ovlddajfcfch  bezprostfednfm  pozorovdnfm  a  zkoumdnim  jejf 
rflzn^cb  sou&stf  .  . . 

Bylo  by  nepfimfifenS  hdjiti  Macha  proti  takovSmuto  posouzenl, 
kter6  klop^tlo  ui  0  2.  odstavec  1.  kapitoly  Machovy  mecbaniky,  kde 
se  mluvf  0  instinktivn^ch  poznatefch,  a  kter6  spatruje  Mach&v  princip 
oekonomie  ve  v6d6  —  v  knihdeb.  Ne2  zmfnka  0  Machovi  je  tuto 
zvldStS  pftpadnd,  jeito  prdvS  Mach  postavil  se  v  pffrodnl  vidS  na 
stanovisko  antimetafysick£,  a  to  z  ndvodu  Kantovych  .Prolegomena". 
V  pflrodnf  v6d6  je  Bv§c  0  sobfi*  daremnd,  dluino  dr2et  se  empiri- 
ck6ho  realismu.  Proto  vymftd  Mach  z  pHrodnf  vfidy  vSechnu  meta- 
fysickou  ontologii,  fetiSism,  kter^  v  nf  stdle  bujf,  potaduje  od  theorif 
oekonomicke  zndzornfcnf  souvislosti  fakt,  nikoli  vSak  v^raz  v&dou  vy- 
pdtran6  prav6  skutecnosti. 

VSda  nemd  hledati  pravdy,  rozumMi  se  pravdou  skutefinost 
bytujicf  0  sob6  nezdvisle  na  naSicb  smyslecb  a  naSi  zkuSenosti.  Roz- 
umMi se  vSak  pravdou  souhlas  naSeho  mySlenf  s  pfedmSty  zkuSe- 
nosti, ano,  takovou  empirickou  pravdu  md  vftda  hledati. 


Pojedndnf  prof.  TilSera  void  siln^mi  slovy  k  obranfi  proti  otrav- 
n&nu  vlivu  ucenf  Kantova,  ktery  se  u  nds  ukdzal  m^m  spisem  tak 
nebezpeenfi;  ddvd  upffmny  v^raz  naSich  rozhoftenf   „exaktnfch  ba- 


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40  IX.  F.  Marei: 

datelfiV  kteft   8e  cjw  spisem  tfm  jako    „ufcenci  viHcf"  zlehCen^rai. 
Pojednduf  to  mluvf  za  n6,  a  proto  *  mm  obracfin  se  tuto. 

Takovito  „exaktni  badateld"  ocSekdvajf  rozluStSnf  vSech  zdhad 
svSta  od  pfesnfi  zmfcfenych  a  zvdienych  fakt,  ponechdvajfce,  z  jak6si 
tnisologie,  mySleni  „zdrav&nu  rozumu" ;  a  ten,  nejsa  stfeSen  disci- 
plinou  mysli,  zaplttd  je  v  pfedivo  metafysick^ch  pfeludfl,  tvofici 
system  pffrodov6deck6ho  dogmatismu.  I  poklddajl  tento  system  za 
V6du  vyplynulou  z  fakt  a  jsou  bluboce  pohorSeni  ka2dou  kritikon 
tohoto  dogmatismu,  i  Salujf  pro  ruSenf  —  v&dy. 

Jsou  badatelS  tvoffcf  a  ucenci  vfcffcf;  o  torn  nenf  pochybnosti, 
a  nelze  hnfivat  se  na  tuto  skuteJnost.  „Ka2d6  pozndnf,"  pravf  Kant, 
„je  subjektivnfc  (vzhledem  k  tomu,  kdo  je  md,  nehledfc  k  jeho  objek- 
tivn^mu  obsahu)  bud  historickg  =  cognitio  e  datis,  nebo  rationale 
=  cognitio  e  principiis  ....  Bud*  si  pozndnf  pfivodnS  ddno  odkud- 
koliv,  je  pfec  jen  historickg  u  toho,  kdo  pozndvd  jen  v  t6  mife 
a  tolik,  co  mu  bylo  odjinud  ddno,  at  bylo  ddno  bezprostfednou  zkuSe- 
nostf  nebo  vypravovdnfm  neb  i  pouCenfm  (ve  vSeobecnych  poznatcf  ch) . . . 
Ten  vf  a  soudf  jen  tolik,  kolik  mu  bylo  ddno.  Popfete  mu  jedn6 
definice,  a  nevf,  kde  md  vzft  jinou.  VzdSlal  se  die  cizf  mysli ;  ale 
ndpodobfcf  schopnost  nenf  tvoffcf,  t.  j.  pozndnf  nevytrysklo  u  nfeho 
z  mysli  .  .  .  Dobfe  chdpal  a  podrZol,  dobfe  se  ucil,  a  je  sddrovym 
otiskem  iiveho  dloveka. 

Pozndnf  z  mysli,  kter6  je  takov/m  objektivnS  pryStfc  piivodnfe 
jen  z  vlastnf  mysli  clovSka,  zasluhuje  toho  jm6na  subjektivnS  (vzhledem 
k  tomu,  kdo  je  md)  jen  tehdy,  byloli  Serpdno  ze  vSeobecnych  pramenu 
mysli,  odkud  mu2e  vytrysknout  i  kritika  ano  i  z>ivr2enf  naucen^ho : 
bylo-li  Cerpdno  z  principii."  (KCR.  631.) 

Veffcfm  nauSenlmu,  ufcencfim,  jevi  se  takovd  kritika,  zavrhujfcf 
nauCen^,  arci  zkdzou.  I  starajf  se,  co  ciniti  vzhledem  k  nebezpeCf, 
kter6  z  toho  brozf  obecn&nu  dobru.  TSmto  starostlivym  dal  Kant 
dobrou  radu,  jak  se  zachovati  ke  kritisujlcfm  zbujnfkfim :  „Nechte  jen 
ij  lidi;  majMi  talent,  ukazujMi  hlubok£  a  nov6  bdddnf,  slovem, 
ukazujf-li  jen  mysl,  zfskd  vidy  mysl.  Chopfte-li  se  jinych  prostfedku, 
ne2  prostfedku  nenuceng  mysli,  zvednete  li  pokfik  o  velezradS,  svo- 
ldte-li  obec,  kterft  se  v  tak  subtilnych  zpracovdnfch  nic  neyyznd. 
jakoby  k  haSenf  pozdru,  ucinfte  se  sm&inymi.  V2dyt  neni  fefci  o  torn, 
co  je  tu  obecn&nu  dobru  na  prospSch  ci  na  Skodu,  nybri  jen  o  torn, 
jak  daleko  dosdhne  mysl  svou  spekulacf,  abstrahujfcf  ode  vSeho  zdjmu, 
a  moiiio-li  na  tu  spekulaci  co  ddti,  Ci  neind-li  se  radSji  od  nf  upu- 
stiti,   oproti   praktick^mu.    Mfsto  abyste  tedy  mecem  do  toho  sekali, 


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Principle  tbeoretickSho  poznanf  a  mravntfho  kontfnf  die  Kanta.  41 

pohliiejte  klidn6  3  bezpecnS  stolice  kritiky  na  ten  spor,  t62ky  zdpa- 
sfcfm,  pro  Vds  zdbavny,  ktery,  pfi  jistfi  nekrvav&n  v^sledku,  pHnese 
nutnS  prospSch  VaSemu  pozndnf.  Nebof  je  to  cosi  velmi  nerozumn^ho, 
oiekavat  od  raysli  osvlcenf,  ale  pfec  jf  napfed  pfedpisovat,  na  kterou 
stranu  musf  nutnS  dopadnouti.  KromS  toho  krotf  8e  a  drif  v  mezfch 
mysl  sama  skrze  mysl,  ie  Vdm  nenf  tfeba  stavfcti  strdSe,  abyste 
kladli  obtansk^  odpor  \6  stran§,  jejf2  starost  budfcf  pfevaha  zdd  se 
V£m  nebezpeCnou.  V  Wto  dialektice  nenf  4ddn6ho  vftezstvf,  pro  ktf»r6 
by  Vdm  bylo  tfeba  mfti  starost."  (KCR.  571.) 


Metafysika  je  moina  v  z&jmu  mravnem. 

Kant  pokusil  se  skutecnfi  o  metafysiku  jako  poznanf  povySujicf 
se  nade  vSi  zkuSenost;  n f e§il  zdbadu  boha,  svobody  a  nesmrtelnosti 
synthetickymi  soudy  a  priori,  Cerpanymi  nikoli  ze  zkuSenosti,  nybrfc 
z  pouh^ho  rozuinu,  z  pozorovdnf  processu  na§eho  mySlenf  .  .  ." 
A  z  toho  6ini  se  ucenf  Kantovu  vytka  nedfislednosti.  Nutno  tudii 
osvfitlit  si  tak6  tuto  otdzku. 

Kant&v  zdvfcr  o  nemoinosti  metafysiky  jako  spekidativni-theore- 
tickeho  pozndnf,  povzndSejfciho  se  nade  vSi  zkuSenost,  je  nepocbybny, 
jasne  a  dflraznS  odftvodnSn^  i  vysloven^. 

Metafysika,  jako  pfirozend  vloha  mysli,  je  skute&id;  ale  je  t6Z 
sama  pro  sebe  dialektickou  a  klamnou.  Pfijfmati  z  nf  zdsadj  a  sle- 
dovati  upotfebenfm  jich  prirozen6  sice,  ale  fale5n6  zddnf,  neraufce 
nikdy  byti  vedou,  nybr2  jen  jalov^m  dialektickym  umSnfm.   (P.  154.) 

Kdo  jednou  okusil  kritiky,  tomu  zoSklivf  se  na  v4dy  vSechno 
dogmatick6  2van6nf  (Gewasche),  kterym  brdval  za  vdek,  jeito  jeho 
mysl  nfcceho  potfebovala  a  nic  lepSfbo  nenachdzela  .  .  .  Stojim  za  to, 
ie  nikdo,  promyslil-li  a  pochopil  zdsady  t^to  kritiky  (tfebas  i  jen 
v  tfichto  Prolegomenech),  nevrdtf  se  nikdy  k  on6  star6  a  sofistick^ 
I*iv6d6.  (P.  155.) 

VSechno  fale§n£  umenf,  vSechna  jalovd  moudrost  trvd  svflj  cas; 
nebof  konefcne  znicf  se  sama,  a  jejf  nejvySSf  kultura  je  zdroveh 
okamSikein  jejf  zkdzy.  Ten  cas  pfiSel  pro  metafysiku  ...  cas  pddu 
veSker6  dogmatick^  metafysiky  nastal  nad  pochybnost  jistS.  (P.  156) 

Ze  lidsky  duch  jednou  liplne  zanechd  metafysick^ho  baddnf,  nelze 
ocekdvati;  prdvft  tak  jako  ie  nezastavfme  radfcji  dychdnf,  abychom  ne- 
musili  nefcisty  vzduch  vdychovati.  Bude  tedy  na  sv6tt  vidycky,  a  co 
vice,  u  kafcd6ho,  zvldstS  mysKciho  clovSka  metafysika,  kterou  si 
kaidy  pfistfihne  die  sv6ho,  v  nedostatku  vefejuebo  mfef itka.  (P.  157.) 


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42  IX.  F.  Marei: 

Metafysika  jako  vida  dosud  vfibec  neexistovala.  (P.  158.)  Meta- 
fysika musf  byti  vfcdou,  nejen  v  celku,  n^bri  i  ve  vSech  podrobnostech  : 
jinak  nenf  nic.  (161.)  Je2to  vsechny  resty,  zbudovati  metafysiku,  ne- 
dosrihly  die,  a  je2to  die  toho  vflbec  nelze  dosdhnouti,  nebylo  by  ne- 
pHmfcfeno  raditi,  aby  se  vubec  zanechalo  vSech  ndrokfi  na  metafysiku ; 
nebylo  by  ndmitky,  jon  kdyby  se  to  pfedsevzetf  v£rnfi  zachovalo. 
(P.  162.) 

Metafysika  je  skutecna  jako  vloha  lidske  mysli,  kter6  nedosta- 
cuje  tento  sv6t  poddvaitf  zkuSenostf,  a  kterd  se  pftrozeng  vzpfnd  nad 
zkuSenost.  UvaZuji-li,  pravl  Kant,  o  transcendentalnych  idedch  mysli, 
pokud  svddfcjf  k  opouStSnf  pozorovdnf  pfirody  a  ku  pfestupovdnf 
hranic  mozn£  zkuSenosti,  snazlce  se  sestrojiti  to,  co  slove  metafysikou, 
nachdzfm,  2e  tato  prirozend  vloha  cflf  k  uvolnSnl  naSeho  pojmu  od 
pout  zkuSenosti,  aby  m61  pfed  sebou  aspoft  otevfenS  pole  obsahujfcl 
pouze  vici  pro  cist^  rozum,  kterych  2ddnd  smyslnost  dosAhnouti  ne- 
mtize,  ne  v  torn  utnyslu,  abychom  se  s  nitni  zabyvali  spekviativni 
(k  £emu2  ndm  schdzl  vSechna  pAda),  n^bri  aby  mravni  principle 
mohly  se  na  toto  pole  rozStfiti.  Transcendental n6  idee  nepoucujf  n&s 
tedy  positivnfi,  n^br2  vyvracejl  smSld  tvrzenf  materialising  natura- 
lisrau,  fatalismu,  obmezujfcf  pole  Ciste  mysli,  aby  tfm  nabyly  mfsta 
idee  mravn6.  To,  zdd  se  mi,  vysvgtluje  pHrozenou  vlohu  k  meta- 
fysice.  (P.  151.) 

Mysl  je  puzena  n&klonnostf  sv6  povahy  pfekrocovati  zkuSenost, 
odvazovat  se  k  nejzazSim  hranicfm  vSeho  pozndnf  pomocl  pouhych 
idei :  zakldda  se  tato  snaha  na  spekulativnStn,  £i  spfSe  jen  praktickem 
zdjmu?  Kooedny  limysl,  ke  kter&nu  mysl  smSfuje,  tykd  se  tH  pfed- 
metA :  svobody  vule,  nesmrtelnosti  duSe,  jsoucnosti  bozi. 

Spekulativny  zdjem  je  vzhledem  k  t&nto  tfem  pfedmgtAm  velmi 
maty ;  pro  pouhg  theoretic^  pozndni  nekonala  by  se  tak  t£2kd  price 
transcendentaln^ho  v^zkumu.  Z  objevu,  kter6  by  tu  mohly  b^t  u£i- 
ngny,  nelze  nic  upottebit  in  concreto,  na  pf.  u  v^zkumu  pHrody. 
Krdtce,  ony  tN  v6ty  zAstanou  pro  spekulativnou  mysl  vidy  transcen- 
dentnfmi,  nemajf  zadu^ho  immanentnlho,  totiz  ve  zkuSenosti  pffpust- 
n6ho  a  pro  nis  nfcjak  u2ite£n6ho  upotfebenl.  Naopak,  uv&zeny  samy 
o  sob6,  jsou  zcela  marnym  a  pri  torn  nanejv^S  t&zk^m  namdhdnfm. 
Pro  nafie  vidinl  jsou  zcela  nepotfebny. 

Za  to  vfiak  jsou  velice  dillezity  vzhledem  ku  praktickemum 
Praktick6  je  vSe,  co  je  moini  skrze  svobodu ;  mravni  z&kony  dan6 
v  mysli  a  priori,   nezdvisle  na  zkuSenosti,    pfikazujfcl   apodikticky, 


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Principle  theoretickelio  pozninf  a  mrayne*ho  konanf  die  KanU.  43 

n$le2eji  ku  praktickbnu  upotfebenf  mysli.    Ony  tfi  vfity  majf  vzddle- 
nejsi   limy  si:    Co  treba  tiniti,  je-li  vflle  svobodna,  je-li  Bflh  a  pffStf 

SVfit.    — 

Vzhledera  ku  praktickimu  upotfebenf  mi  mysl  prdvo  domnfvat 
se  n££eho,  co  by  nebyla  nijak  oprdvn6na  pfedpokl&dati  na  poli 
poubl  spekulace  bez  dostatefa^cb  diivodfi  (KCR.  591.— 608.). 

Eritika  m£  dva  velmi  rozdfln6  ukoly:  jak  mfiie  Cisty  rozum 
a  priori  pozndvati  pfedmSty ;  jak  mu2e  6istd  mysl  b^ti  bezprostredn^m 
d&vodem  k  urdeni  v&lef 

Prvnf  ukol  n&leif  kritice  spekulativne  mysli,  kterd  se  zabyv^ 
pozndvdnfm  pfedruSti;  jeho  rozluStfcnf  dopadlo  tak,  ie  neni  moine 
iddm  theoreticko-spekidativne  pozndni,  ktere  by  Slo  dale  nei  moind 
zkuSenost. 

Druhy  ukol  ndle2f  kritice  praktick£  mysli  a  m&  vySetriti,  jak 
mfiie  mysl  urcovati  vAli  ke  skutku:  zda  jen  skrze  empirickS  pfed- 
stavy,  ci  zda  cistd  mysl  sama  je  praktickou,  urcujic  villi  die  zdkona 
a  priori,  die  zrikona  mravn^ho,  odpovidajfciho  mo2n6mu,  empiricky 
nepoznateln&nu,  nadsmysln^mu  pofddku.  (KPR   1,  15,  55.) 

Cistd  mysl,  je-li  praktickrt,  musf  urcovati  villi  pouliou  formou 
mravn^ho  pravidla,  bez  predpokladu  nfcjakdho  citu,  beze  v§f  pfedstavy 
libosti-nelibosti,  be/e  vSebo  empirick&io,  beze  v8i  slu2ebnosti  nrt- 
klonnostem.  Musi  urCovati  vuli  bezprostfednS,  ne  prostredkem  v  to 
se  mfsfcfbo  citu  libosti-nelibosti;  jen  tak  mfi2e  byti  cisW  mysl  prak- 
tickou, zAkonodArnou.  (KPR.  28) 

MA-li  si  rozumnA  bytost  mysliti  mravn6  maximy  jako  vSeobecne 
zakony,  mflie  si  je  myslit  jen  jako  takov6  principle,  kter6  ne  svou 
materif,  n^bri  svou  formou  ddvajf  urcujfcf  dflvod  villi.  (31.)  Vfile,  kterg 
slouzl  poubd  z£konoddrn£  forma  za  zrikon,  je  vfllo  svobodn&.  Svoboda 
a  nepodiufnSny  praktick^  zdkon  poukazujf  na  sebe  vzdjemn6;  pouhd 
forma  z&kona  mflze  byti  predstavena  jen  v  CisW  mysli  a  nemfize 
byti  pfedmStera  smyslfl ;  vfile,  kter6  je  takov&to  forma  zdkonem,  musf 
byti  zcela  nez&visld  na  pffrodnfm  z&kouu  zjevfl.  Zdkladn^m  zikonem 
fcist6  praktickS  mysli  jest:  jednej  tak,  aby  maxima  tv6  vule  mobla 
byti  vidy  zdroveii   spolu  principem   vSeobecn^bo  zdkonoddrstvf.  (36.) 

Je  tedy  fcistti  mysl  sama  0  sob6  praktickou,  ddvajfc  fclovSku 
vSeobecny  zAkon,  zvany  zdkonem  mravnfm.  Vfcdomf  tohoto  z&kona 
mozno  zvriti  faktern  mysli,  jezto  zdkon  ten  vnucuje  se  ndm  sdra  jako 
syuthetickd  vSta  a  priori,  nezaklddaje  se  na  i&dn6  zku§enosti.  Mravnf 
zrikon  jest  jedin6  faktum  cist6  mysli,  kterd,  tu  vystupuje  jakozto  pu- 
vodnft  zdkonodarnd.    Mravui  z&kon  jest  imperative  ktery  kategoricky 


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44  IX.  F.  MareS: 

rozkazuje;  pomfcr   vflle  k  takovgmu  zdkonu  je  podffzenost,  kterd  za- 
vazuje  ke  skutku,  arci  jen  fcistou  mysli,  a  slove  povinnost.  (38.) 

Zakon  mravnf  je  zdkonem  pficinnosti  skrze  svobodu,  a  po- 
ukazuje  k  nadsraysln&nu  svfitu.  Fakt  zdkona  raravnfho  sptyvd  v  jedno 
s  vSdomfm  svobody  vflle;  faktem  tim  pozndvd  se  rozumnd  bytost, 
ndleZejici  ke  smysln&nu  svfctu  a  podfizend  jeho  pfifcinnosti,  pfece 
zdrovefi  jako  bytost  o  sobS,  ndleZejfci  k  intelligibiln&nu  pofddku  v£ci. 
Co  zflstavila  spekulativnd  mysl  neurfcenG,  dochdzf  urCenf  skrze  zdkon 
inravny.  Tim  arci  spekulativnd  mysli  nepfirflstd  zddng  pozndni,  jen 
2e  jejf  problematic^  pojem  svobody  nab^vd  Urn  realnosti,  arci  jen 
praktick£.  (59.) 

Mravni  princip  povzndfif  urfcujicf  dfivod  pfffcinnosti  nade  vSechny 
podmfnky  smysln6ho  sveta,  urfcuje  vflli  clovSka  jako  ndleSitou  ku  po- 
fddku svSta  intelIigibiln6ho,  5fm£  se  arci  pozndni  rozSifuje  pfes  hra- 
nice  smysln&io  svSta,  ktery£  ndrok  spekulativnd  mysli  byl  kritikou 
zcela  odepfen. 

Jak  srovnd  se  toto  praktick^  upotfebenf  ciste  mysli  s  theore- 
tickym?  Jak6  oprdvnfinf  md  cistd  mysl  k  roz§ffenf  se  v  praktick&n 
upotfebenf,  kter62  rozSffenf  ve  spekulativn6m  upotfebenf  sam^m 
moSno  nenl? 

Kategorie  pff&nnosti  md  platnost  jen  o  pfedmStech  zkuSenosti ; 
avSak  skrze  tuto  kategorii  mo2no  pfece  objekty  mystify  tfebas  ne 
urCiti  a  priori;  tim  nabyvaji  kategorie  rozumu  zvldStnfho  mfsta 
v  mysli,  tak  ie  se  moh»u  vztahovati  na  objekty  vflbec.  Ku  pozndni 
pfedmStfl  takto  skrze  kategorie  cist6  mySlenych  schdzf  arci  ndzor; 
proto  je  theoreticke  pozndni  takov^ho  pfedmgtu,  jako  noumena,  ne- 
molne.  Zflstdvd  jen  mo^nost  myslit  si  skrze  kategorie  pfedmety,  jako 
noumena,  ovsem  beze  vSeho  theoretick&io  urcenf  a  pozndni  tich 
pfedmetft. 

Proc  nespokojujeme  se  upotfebenfm  kategorif  na  pfedmSty  zku 
senosti,  proc  bychom  jich  rddi  upotfebovali  t6%  na  v£ci  o  sob6  (nou~ 
mena)?  Neni  to  theoretickyy  nybr2  prakticky  umysl,  co  nds  k  tomu 
nuif.  Rozum  nevztabuje  se  jen  ku  pozndni,  nybrfc  t£z  k  vflli.  Objek- 
tivnd  skutecnost  ciste  vflle  neboli  cist6  prakticky  mysli  je  ddna 
ttiraviiim  zdkonem  a  priori  takorka  jako  faktem.  V  pojmu  vflle  je 
vsak  obsaZen  pojem  pficinuosti,  a  tudf2  v  pojmu  cist6  vflle  jest  ob- 
sazen  pojem  pffeinnosti  skrze  svobodu,  kterd  neni  urcena  zdkony 
pffrodnfmi,  anedd  se  prokdzati  Zddnym  empirickym  ndzorem;  jeji  ob- 
jektivnd  realnost  je  ddna  cistym  zdkonem  mravnym  a  priori,  arci  ne 
pro  theoreticke^  nybr2  jen  pro  prakticke  upotfebenf. 


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Principle  tbeoretickelio  pozn&of  a  mraynlho  konanf  die  Kanta.  45 

Pojem  bytosti  majicf  svobodnou  vfili  je  pojem  pfffciny-  noumenon; 
jezto  tomuto  upotfebenf  kategorie  pffcinnosti  schdzi  vsechen  ndzor 
tedy  jest  causa  nouraenon,  vzhledem  k  theoretick&nu  upotfebenf  mysli, 
pojem  sice  nio2uy,  myslitelny,  ale  pfece  prdzdn^.  Ale  neiteddm  si 
t£i  theoretick£ho  poznrinf  takovd  bytosti,  pokud  mi  fiistou  vfili ;  stati 
mi  oznaciti  bytost  jako  takovou  a  spojiti  tak  pojem  pffcinnosti 
s  pojmem  svobody  (s  mravnim  z&konein);  k  tomu  upotfebenf  pojmu 
pffCinnosti  indm  pr&vo,  jeito  nenf  pfivodu  einpiriekSho,  arci  jen 
vzhledem  k  mravnimu  zrtkonu  a  pro  praktiekou  potfebu.  Pojem  pff- 
Ciunosti  empiricky  nepodmfn£n6  je  sice  theoreticky  pr&zdn^,  ale  pfec 
jen  moiny,  a  dostdvd,  vyzuain  mravnim  zdkonera  a  tfm  tdz  nabyvd 
skuteCne  upotfebitelnosti,  kteni  so  pfedstavuje  in  concreto  skrze  smy- 
slenf  a  maximy;  tak  mi  pojem  ten  praktiekou  realnost. 

Tak  majf  i  jin£  kategorie  rozumu  v^znara  na  poli  nadsmyslnSho, 
arci  jen  prakticky  upotfebitelnj/,  oviem  bene  vieho  ndroku  na  pozndni 
theoreticke.  Vztahujf  se  na  bytosti  jen  jako  na  intelligence  a  tykajf 
se  jen  pomgru  m)sli  k  vfili,  tak  ie  majf  vyznam  jen  prakticky,  ne- 
osobujfce  si  2ddn6ho  dalSlho  pozndnf.  Upotfebenfm  kategorif  na  nad- 
smysln^  jen  v  praktickem  umyslu  nepovzbuzuje  se  tedy  Cistd  theore- 
tickd  mysl  nijak  ku  povznaSenf  se  do  nedostupna  (KPR.  69.) 


Clovfik  je  bytost  nuznd,  pokud  nileii  ke  smysln&nu  svStu; 
smyslnost  ddvd  tu  mysli  likol  starat  se  o  potfeby  a  blaho  clov6ka. 
Ale  elov6k  nenf  pfece  tak  zcela  zvffe,  aby  upotfeboval  mysli  jen  jako 
ntfstroje  k  opatfovdnf  potieb  smyslnebo  iivota  a  byl  zcela  lhostejnym 
k  tomu,  co  mysl  sama  ze  sebe  kiie.  Potrebuje  mysli,  aby  uviMfcil  vMy 
sv6  blaho  a  bfdu,  ale  w&  pfece  nad  to  vy§sf  urCenf,  aby  uvaioval 
tAl  dobr6  a  zl6,  o  cem2  muie  soudit  jen  mysli  smyslnfi  zcela  ne- 
zaujatou.  (74.) 

Mravnf  dobro  je  cosi,  die  pfeduiStu,  nadsmysln^ho,  tak  ie  nelze 
v  Mdn6m  smyslndm  ndzoru  nal^zti  n£eo  oilpovidajfcfho  tomu;  nejedmi 
se  tu  o  skutek  jako  udalost  smyslnebo  sv£ta,  nybrz  o  urcenf  vfile  ke 
skutku.  Podstatnym  pro  v§i  mravnou  hodnotu  skutkfi  jeat,  aby  mravnf 
zdkon  urcoval  vfili  bezprostfednS.  D6je-li  se  urceuf  vfile  sice  pudle 
mravniho  ziikona,  ale  jen  prostfedkem  citu  nejak^ho,  tedy  ne  k  vfili 
zdkonu  sani^mu:  tu  je  skutek  sice  legalni,  ale  ne  moralnf.  Ne  jen 
litera,  nybrz  duch  zdkoua  md  se  splniti. 


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46  IX.  F.  MareS: 

Mravnf  zdkon,  urCujfel  villi  oproti  vSem  citov^m  ndklonnosteni, 
oBlabuje  naSe  sobectvf,  pov&ii  nasi  dom^Slivost,  pokohije,  tak  ie  je 
pfedmfitem  nejvysSf  ticty,  budf  tedy  cit  ucty,  ktery  nenf  puvodu  empi- 
rick6ho  a  kter^  pozndvduie  a  priori.  Ucta  k  mravnfmu  zdkonu  je  cit 
buzeny  intellektualnym  duvodem,  jedioy  cit,  kter^  pozndvduie  zcela 
a  priori  a  jehoi  nutnost  nahliifme.  Mravnf  zdkon  pokohije  nevy- 
bnutelnS  ka2d61io  clov&ka,  srovndvd-li  s  nfm  smysln6  ndklonnosti  sv6 
pfirozenoati. 

tfcta  vztahuje  se  v2dy  k  osobdm,  nikdy  k  vScem.  Ale  clovSk 
m&ie  byti  pfedmStem  ldsky,  btracbu,  obdivu  i  62asu,  a  proto  pfece 
nemusi  b^t  jeSt6  pfedmfitem  ticty.  Fontenelle  pravi:  pfed  vzne§en^m 
se  poklonfin,  ale  nlflj  duch  se  nepokloni.  Jd  mohu  dodati :  pfed  nfzkym, 
obfiansky  prostym  muiem,  ve  kter6m  jsem  poznal  spravedlivy  charakter, 
poklonf  se  inuj  duch,  at  chci  nebo  ne,  at  si  nosim  hlavu  sebe  vyge, 
abycli  mu  dal  zndti  svou  povznefienost.  Nebot  jeho  pfiklad  pfed- 
klddd  mi  zdkon,  ktery  pordil  mou  domySlivost,  a  jehofc  uskutefcnitelnost 
dokazujf  mi  skutky  toho  mu2e.  Ucta  je  dafi,  kterd  uelze  odepffti 
spravedliv&nu,  a  nenf  to  cit  lib^.  (—94.) 

Mravni  zdkon  kdZe  tuto  uctu;  skutek  pfikazovan^  timto  zd- 
konem,  s  vyloufienfm  vSech  dilvodiS  ndklonnosti,  slove  povinnost,  nutfcf 
vuli  ke  skutku,  at  libo  Ci  nelibo,  pofcadujfcf  podrobenf  se.  Toto  pod- 
robeni  se  nebudf  cit  liby ;  za  to  v§ak,  vychdzMi  nucenf  to  z  vlastnf 
ciste  mysli,   pfindSf  t62  povznesenf,  cit  spokojenosti  s  sebou  sam^m. 

Je  velmi  krdsnd  ciniti  lidem  dobfe  z  ld*ky  a  soucitu,  tyti 
spravedlivym  z  milovnosti  pofddku.  AvSak  to  nenf  pravd,  ryzf  mravnd 
maxima  nagebo  jedndnf,  pHm&end  naSerau  lidsMmu  postavenf ;  nebot 
ohobujeme  si  tu  v  py§n6  dom^Slivosti  jako  dobrovolnfci  pfend§et  se 
pfes  mjSlenku  povinnosti  a  chtit  jednati  tak  jeu  z  vlastui  libosti, 
jako  bjchom  byli  od  zdkona  nezdvisli  a  4ddn6ho  nepotfelovali.  Stojime 
pod  disciplinou  mysli  a  nesmfme  zapomfnati  na  tuto  svou  podrfzenost. 
Povinnost  a  dluinost  jsou  ndzvy  pro  nd&  pomgr  k  mravnlmu  zdkonu ; 
J8me  poddan^mi  ffge  mravnosti,  k  jejfmui  rddu  svobody  ndleifme. 
(-  100.) 

Samd  mravnf  blouzn&ni  a  stupfiovdni  doin^Slivosti  povstdvd 
povzbuzovdnfin  k  cinflm,  z  duvodu  jejich  uilechtilosti,  vznese- 
nosti,  velkomyslnosti ;  nebot  Urn  vznikd  klam,  jako  by  to  nebyla 
povinnost,  totiz  ucta  k  zdkonu,  jeho2  jho  i  neradi  sndSeti  inustme, 
co  urCuje  villi  k  takov^m  Sinfim  ;  jako  by  takov6  Ciny  neplynuly  z  po- 
vinnosti a  m&ly  se  podtati  za  zdsluhu.  Pruiina  takovd  je  patholo- 
gickd,   plyne   ze  sympathie  nebo  sobfilibosti,   a  nenf  moralnd;   tak 


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Principle  theoreticklbo  poznanf  a  mravniho  konanf  die  Kanta.  47 

vznikd  vfitroplaSng,  pfepjaW,  fantastick6  sm^Sleni,  ktere  si  lichotf 
jakousi  dobrovolnou  dobrotou,  zapomfnajic  na  povinnost,  na  kterou 
tfeba  spiSe  mysliti  nei  na  zdsluhu.  (103.) 

Pruftnou  naSicb  cinft  md  byti  Acta  ku  povinnosti,  jakozto  jediny 
ryzf,  mravnl  cit,  teuto  vdzny,  svat^  pffkaz,  ktery  nedovoluje  na§f 
marn£  samolibosti  pohrdvat  si  s  pathologickyini  pohnutkaini  a  zaklddat 
si  nSco  na  na§i  zdsluin6  bodnotfc.  Povimwst,  pordiejfci  arroganci 
a  jeSitnou  filautii,  mi  b^ti  vrchnim  inravnira  principem  lidsk6ho  iivota. 
Povinnost,  vzneSen^,  velkd  slovo  .  .  .  (105.) 

Mravnl  zdkon  je  svaty,  neporuSiteln^.  Clov6k  je  sice  nesvaty 
dost,  ale  clovickost  v  jeho  osobfc  md  uiu  byti  svatou.  Cekokoli  ze  vSebo 
stvofeni  mofcno  upotfebit  jako  ptostfedku:  jen  Uovik  jest  uldem 
0  sobt.  Nebot  je  subjektem  mravniho  zdkona,  ktery  je  svaty,  a  to 
mod  autonomic  sv6  svobody.  Uctu  budicf  idea  osoby  pfedstavuje  ndm 
vzneSenost  na5i  prirozenosti,  vzhledeni  k  nasemu  urfcenf.  Ryzf  pruiina 
cist6  praktickl  mysli,  cisty  mravnf  zdkon  sdm,  ddvd  ndm  pociiovati 
vysost  nasi  vlastni  nadsmysln6  existence,  vzbuzuje  tictu  k  vySSfmu 
urCenl  ClovSka,  pfes  to,  2e  jsme  si  spolu  vedomi  sv6  smyslng  exi- 
stence a  zdvislosti  na  sv6  patbologicky  stf2en6  pHrozenosti.  (106.) 

Je  cosi  vzneSen6ho  v  lidskd  povaze,  ze  se  urcuje  ke  skutkfim 
bezprostfednS  zdkonem  fcisto  mysli.  Ucta  k  zdkonu  je  cit,  ktery  nema 
zddu^ho  empirick^ho  podkladu ;  skutky  mravnl  plynou  z  toboto  citu, 
nikoli  vSak  z  citfl  empirick^ch,  z  citu  libosti  nelibosti.  SplnSni  zdkona 
mravniho  z  ucty  k  n6mu  budi  vSak  pfece  jakousi  blaienost:  spoko- 
jenost  8  sebou  samym,  jakesi  negativn6  zalibeni  ve  vlastni  existenci, 
prov£zen£  v£domfm  nezdvislosti  na  potfebdch,  vSdoinira  nezdvisl6 
samostacitelnosti ;  intellektualnou  spokojenost. 

Skutky  konanf  z  citft  empirick^ch,  z  ndklonnosti,  ano  i  z  nd- 
klonnosti  ke  kondnl  povinn6ho,  jsou  pouze  legaln6;  ale  maji  byt 
i  moralnl,  z  bezprosttedn6ho  urfcenf  vule  pfikazem  mravniho  zdkona, 
nezdvisle  na  einpirickych  citech. 

Nebot  tyto  city  a  ndklounosti  jsou  slep6  a  otrock6.  Sdm  cit 
soustrasti  a  milosrdn6  liCasti,  pfedchdzi-li  rozmyslu  povinnosti 
a  stane-li  se  urfcujfcfm  duvodein,  stane  se  dobfe  myslicim  osobdm 
obtfinym,  zmate  jejich  rozmysln6  maximy  a  vzbudl  pfdni  zbavit  se 
toho  citu  a  podrobit  se  jedinS  zdkonoddrmS  mysli.  (142.) 


Jen   praktickd   mohutnost   6ist6   mysli    pomdhd   ndm    ven   nad 
smyslny  sv6t  a  opatfuje  ndm  poznatky  0  nadsmysln&n  tddu,   kter^2 


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48  IX.  F.  MareS: 

pozuatky  ovSeni  dale  nesdhajf,  nez  tfeba  tist&nu  praktick&nu  umyslu. 
Tak  pfipojuje  se  ve  vSech  podrobnostech  praktick6  upotfebenf  mysli 
ke  kritice  theoretick6  mysli.  (128.) 

Cistd  praktickd  mysl  drif  pritnat  pfed  mysli  spekulativnou. 
Zdjem  spekulativn6ho  upotfebenf  mysli  vztahuje  se  ku  pozndnf  pfed- 
m6tu,  zdjem  praktick^ho  upotfebenf  mysli  zdleSf  v  urCeni  vfile, 
vzbledem  k  nejvy§§fmu  ucelu.  VSechen  zdjem  lidsk6  mysli  je  v  po- 
slednf  pfifinfi  praktick^. 

Praktickd  mysl  rozSihije  naSe  pozndnf:  co  je  pro  spekulativnou 
m)8l  transcendentni,  je  praktickd  mysli  immanentnf,  arci  jen  v  prak- 
tick&n  zdjinu.  Nepozndvdine  povahy  du§e,  ani  intelligibilnSbo  svSta, 
ani  nejvySSf  bytosti,  jak6  by  byly  o  sob6,  indine  jen  pojray  ty  spo- 
jeny  v  pojem  nejvySSfho  dobra,  jakoSto  pfedmgtu  nasi  vfile,  a  to  zcela 
a  priori,  z  l\st6  mysli,  prostfedkem  mravnfho  zdkona.  Nenahlfifme 
theoreticky,  jak  je  svoboda  mo2na,  a  jak  tfeba  si  tento  zpfisob  prf- 
cinnosti  pfedstaviti;  postulujeme  jen  skrze  mravnf  zdkon,  ie  takovd 
svoboda  jest. 

Mysl  rozSifuje  naSe  pozndnl  v  praktickgni  zdjinu,  ale  tlm  ne- 
rozSifuje  se  naSe  spekulativnS-theoreticke  pozndnf.  Idee  spekulativn6 
mysli:  svoboda,  nesmrtelnost,  bfth,  nejsou  o  sob6  pozndnim ;  ale  jsou 
to  transcendentni  myUenky,  nikoli  nemoind,  kter6  nabyvajf  objektivnS 
platnosti  skrze  mravnf  zdkon,  jako£to  nutn6  podmfnky  jeho  uskutet- 
nitelnosti.  Nejednd  se  t£2  o  theoreticktf  pozndnf  pfedin6t(l  onfich  idef, 
n^br2  jen  o  to,  zda  vubec  majf  pfedmSty.  A  tomu  pfisvSdfiuje  cisti 
praktickd  mysl  .  .  .  (1G3.) 


Kritikou  soudnosti  dovrSuje  Kant  celt*  sv6  kritickS  dflo.  Vzhledem 
k  na§im  spornym  otdzkdm  mofcno  odtud  uv6sti  udsledujfcf. 

Mohutnost  pozudvati  z  principif  a  priori  je  fiisty  rozum,  a  vy- 
§etrovdnf  moinosti  a  hranic  takovSho  poznavdnf  je  kritika  &ist£ho 
roznmu;  tu  rozumf  se  hlavnS  rozum  v  tbeoretick^m  upotfebenf,  bez 
zfctele  k  cituin  libosti  a  k  vfili.  Rozum  mil  svfij  obor  v  pozodvdnf 
theoretickcm,  obsahuje  principle  pozndvdni  a  priori.  Mysl  obsahuje 
principle  a  priori  konstitutivnd  jen  vzbledem  k  vfili.  Soudtwst  stojf 
mezi  ob£ma,  libost  prostfedkuje  mezi  pozndvdnfm  a  chttmfm. 

Zdkonoddrstvi  skrze  pojmy  pf frodnf  d£je  se  rozumem  a  je  theore- 
tick6;  zdkonoddrstvi  skrze  pojem  svobody  deje  se  mysli  a  jest  jen 
praktickd.    Rozum  a  mysl  maji  tedy  dvoji  ruzn6  zdkonoddrstvi.     PH- 


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Principle  theoretickeho  poifianf  a  foraVne'ho  konanf  die  Kanta.  49 

rodnf  pojem  pfedstavtije  sv6  pfedmSty  v  ndzoru,  ale  no  jako  vSci 
o  sobs,  n^bri  jen  iako  zjevy.  Pojem  svobody  naproti  tomu  pfedsta- 
vuje  svfij  pfedmfct  jako  vie  o  sobfi,  beze  vSeho  ndzoru.  Proto  nepo- 
AAy&  2ddny  z  obou  theoretickeho  pozndni,  sv6ho  pfedmStu  jakoito 
vici  o  sobi. 

Je  pole  neobmezen^  a  nepfistupn6  na§emu  pozndnf,  pole  nad- 
smyslngho,  kde  nenf  pro  nds  iddneho  theoretickeho  pomdni.  Pole  to 
osazujeme  idearai,  ale  nemfiieine  jim  pfiznati  ne4  jen  praktick^  real- 
nosti,  vzhledem  k  zdkonu  pojmu  svobody,  tak  ie  tim  naSe  theore- 
tic^ pozndnf  ni  v  uejmenSfm  se  nerozSifuje.  (12.) 


Z4vir. 

B^ti  dfislednym  je  nejvy&Si  ndleiitostf  filosofa,  a  pfece  naskytd 
se  to  velmi  zfidka,  pravi  Kant.  Proto  vyt^kd  se  nedfislednost  i  jemu 
sam6mu:  Kritikou  cist^ho  rozumu  znicil  metafysiku  jako  pozndnf 
roz&ifujlcl  se  nad  zkuSenost  Cistyra  myslenfm,  ale  stfm  se  o  takovou 
metafysiku  pokusil.  K  Ceinu  uvdd&i,  co  cht61  nebo  necbtSl,  kdyfc 
radme  metafysiku  Kantovu  pfed  sebou?  Co  je  vie  o  sobi  jin6ho,  nei 
metafysika?  Kant  nefidil  se  dflsledky  sv6  kritiky,  odloucil  filosofii 
jako  pozndnf  apriorng  od  vfedy  einpirick6,  zpflsobil  precefiovdnf  ci- 
steho  raySlenl  a  s  nfra  naturfilosofii,  a  t.  d. 

Kant  sdm  zazil  je§t6  takovSto  v^tky;  v  pfedmluvS  ke  kritice 
pr.  rozumu  dotyka  se  zdhady  kritiky,  jak  mo2no  upfrati  nadsmysln^mu 
upotfebeni  kategorii  objektivnou  realuost  a  pfece  mu  ji  zase  pfiznd- 
vati  vzhledem  k  objekt&m  praktick6  mysli?  Tot  pfece  musi  se  zddti 
nedfislednym  tomu,  kdo  znd  praktick6  upotfebenf  mysli  jen  die  jmlna. 
Rozmysll-li  si  vSak,  ie  ona  realnost  nesraSfuje  k  rozSffeni  theoretickeho 
pozndni  na  nadsmyslng,  nfbri  ie  se  vztahuje  jen  na  objekt  vule,  coi 
je  zcela  jin6  upotfebenf  kategorii,  nei  v  theoretick^m  pozndvdni,  tedy 
zraizi  v&echna  nedfislednost.  Prdve  naopak,  potvrzuje  se  tu  dfislednost 
mySleni  spekulativn6  kritiky,  kterd  uzndvd  pfedinfcty  zkuSenosti  za 
zjevy,  jejichZ  zdkladem  jsou  vici  o  sobi;  a  prdv6  tim  vytykd,  ie  nad- 
smyslng  nenf  cirym  vymyslem;  to  potvrzuje  praktickd  mysl  urcujici 
villi  faktem  mravn6ho  zdkona  skr/e  svobodu.  Tak  pocbopi  se,  ie  nej- 
v6t£f  ndmitky  proti  kritice  todl  se  kolem  tSchto  os:  v  theoreticklm 
pozndni  popfend  objektivnd  realnost  kategorii  vztahovanych  na  noumena 
tvrdi  se  v  praktickGm  pozndni;  z   vlastniho  subjektu  fcinf  se  v  temi 

Vistnik  Kr.  C.  Spol.  N^uk,  tf.  hist.  1902.  a 


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50  IX.  F.  Marefi: 

empirickgm  v£dom(  jednou  noumenon,  subjekt  svobody,  a  ziroven 
vzhledem  ku  pffrodS  fenomenon,  podffzen6  pffrodni  pffcinnosti. 

Vic  o  sobi,  metafysick^  substrat  zjevfi  zkufienosti,  noumenon, 
je  v  theoretickem  pozndni=%,  pojem  problematic^,  hranifo/,  ne- 
gativny,  obmezujfcf  ndroky  naSf  smyslnosti;  spekulativny  rozum  pfi- 
pou&tf  jen  jeho  mofcnost.  Ale  praktickd  mysl  doddvd  mu  objektivn6 
platnosti,  skrze  zdkon  mravn^,  poukazujfc  ku  poMdku  svobody  v  HSi 
nadsmysln&io.  „ Rozum  podAvd  dfikaz,  4e  poznivdme  pHrodu  jako 
zjev,  a  poukazuje  tfm  na  jejf  nadsmyslny  substrat,  kter^  vSak  zQstv 
vuje  neurcenym.  Soudnost  poukazuje  k  tomu,  2e  substrat  ten  mfiSe 
b^t  urfien  intellektualnS.  A  mysl  pod&vd  substratu  tomu  urceni  sv^m 
praktickym  z&konem  a  priori."  (Kr.  s.  37.) 

Nenl  divu,  pravf  Kant,  nachdzl-li  tn  sam6  neduslednosti  ten, 
kdo  si  nepromyslil  celou  soustavu ;  ale  raezery,  kter^ch  se  tu  domySIf, 
nejsou  v  systemu  sam6m,  nybii  v  jeho  vlastnfm  uesouvisl6m  chodu 
mySlenek.  (KPR.  9.)  V  kazd6m  spise,  zvldStS  v  takov&nto,  kter^  po- 
stupuje  jako  volnd  fee,  d;rjf  se  nasbfrati  zd&nliv6  odpory,  postavf-li 
se  proti  sob$  jednotlivd  ze  souvislosti  vytr2en£  mfsta;  takov6  odpory 
vrhajf  na  spis  nepfizuiv6  svfitlo  v  ofcfch  toho,  kdo  spotehd  na  cizi 
posouzenf;  kdo  vSaksiosvojil  idei  celku,  rozluStijesnadno.  (KCR.  34.) 

NedorozumSni  spocfvA  tedy  blavnfi  v  lorn,  4e  se  nerozezn&vi 
spekulativn6-theoretick6  upotfebeni  mysli  od  upotrebenl  prakticky- 
mravn&io,  metafysika-spekulace  od  metafysiky-ethiky,  kteryi  rozdil 
Kant  na  tolika  mfstech  a  s  takym  dflrazem  vytfkL  Je  moino,  2e 
mnohy  toboto  rozdilu  neuznd  a  nepochopf;  ale  ten  mfil  by  ucenf 
Kantovo  vfibec  nechati  stranou  a  zdrieti  se  zvl£St6  ve§ker6  kritiky 
nad  nfm;  nebo<  pro  tobo  vlastnS  ufienf  Kantovo  vflbec  neexistuje. 


Uvedl  jsem  zde  vybor  z  kritiky  praktickGho  rozumu,  aSkoli 
v  mdm  z&rn&ru  byla  jen  kritika  spekulativn6-theoretick<Sio  pozndv&nf 
vzhledem  ku  pffrodnl  v6d&  Bylo  toho  zde  tfeba  z  toho  dfivodu,  ze 
se  u  nds  pr&vfc  odtud  pozvedly  v^tky  nedfislednosti  proti  Kantovu 
ufcenf,  a  tfm  se  oslaboval  jeho  vyznam. 

Bylo  vSak  toho  tfeba  te£  z  toho  dflvodu,  Ze  u  n4s  prohl&Seno 
ucenl  Kantovo  za  stavidlo  pokroku  ve  v6ddch  a  mravnim  roevoji\ 
jeho  v^sledkem  je  pry  „kultura,  kterd  vyhlazuje  z  mysli  lidsk£  idee 
prdva,  ze  srdcl  city  lidskosti  a  .  .  .  za  spravedlivd  jen  to  Uzn£v6,  co 
prospfvd  silnSjSfmu  a  vede  ubitfm  vSeho  humanismu  zpSt  k  brutalnfmu 


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Principle  theoretickeiio  pozn&ni  a  mravn6ho  konanf  die  Kanta.  51 

hunismu*.  (C.  M.  I.  434.)  Uceni  Kantovo  bylo  u  nds  vystaveno  za 
jednu  z  nejhlavnSjSfch  pfldin  nyn§j§fho  mySlenkov6ho  i  spole6ensk6bo 
rozvratu,  i  litovdno  neblah6ho  stavu,  jak^  ton  osudnou  nSmeckou 
moderni  scholastikou  od  Kanta  k  Nietzscheovi  vypestovanou  byl  zpft- 
soben  na  naSi  university  i  mezi  zdstupci  vSJ  pflrodnfch;  i  voldno 
k  obranfi  ndroda  naseho  teskoslovansk^ho  proti  otrave  tak  zhoubnyni 
ucenim. 

Toto  velikS  odsouzenf  nabylo  vdby  mfstem,  s  kterSho  bylo  pro- 
neseno;  nebot  bylo  proneseno  na  9mtsti  zasvScenem  hdjeni  poznane 
pravdy"  (VSstnfk  krdl.  6esk6  Spolefcnosti  Nauk,  tHda  math.-pffr.,  1901.) 

Kantovu  ethiku  moino  vSelijak  posuzovati;  moino  v  nf  vidSti 
nesprdvnosti  a  nedflslednosti ;  moino  ji  prohlafiovati  za  illnsornf  a  ne- 
udrSitelnou  (C.  M.  II.  24.  a  ndsl.):  avSak  spatfovati  v  bi  koren 
mravnf  zkdzy,  vinit  ji  z  vyhlazeni  idee  prdva  a  citu  lidskosti,  z  ubitf 
vSeho  humanismu  —  to  mflie  jen  ten,  kdo  vyrozume!  z  Kantova 
uceni  prav^  opak  jeho;  ten,  kdo  mini,  ie  Kant  „zneuzil  pfedpokladu 
Jiste    mathematiky,    aby   dokdzal   moinost  metafysiky   vfibec   a   sv6 

zvldSW". 

Nebylo  filosofa,  kterf  by  byl  d&stojnost  6lov66enstvi  tak  povznesl 
nad  8myslno8t,  kter^  by  byl  na  svatost  lidshosti  poloiil  takovy  dfiraz, 
jako  Kant.  Clovftk,  smyslnd  by  tost  podHzend  pHrodnf  pMSinnosti, 
otrofifci  citflm  "a  ndklonnostem,  je  ptece  t62  bytostf  o  sob6,  ndleiejfci 
k  intelligibiln6mu  rddu,  je  subjektem  svobody  skrze  zdkon  mravni. 

Mravnl  princip  Kant&v  je  spfSe  pro  61ov6ka  suad  pflliS  vysoky ; 
mnozi  ukazujf  proti  Kantovi  na  to,  ie  mravnost  61ov§ka  je  pHlis 
zdvisld  na  jeho  citech,  nerci-li  pocitech.  AvSak  Kant  zvedd  fclov§censtvf 
do  v^Se,  postuluje  pro  61ov6ka  autonomii  mysli  skrze  mravnou  svo- 
bodu,  tak  aby  villi  dlovfcka  ke  skutkflui  urCovala  iistd  mysl  zdkonem 
mravnim,  nezdvisle  na  citech  a  pocitech.  Hodnota  Sivota  lidsk6ho 
zAleii  v  torn,  co  fclovfek  6ini  dobreho  z  6ist6  mysli,  svobodnfi  posluSen 
jsa  mravnlho  zdkona  z  ucty  k  nfemu;  a  ne  v  toin,  co  Clovfik  proiivd 
dobreho  sv^mi  city  a  pocity.  Tvoffci  a  ddvajfcf  md  b^ti  ClovSk,  a  ne 
jen  pftjfmajici. 

Kant  nechce  miti  mravnost  zaloienu  na  empirickych  citech, 
ani  na  soucitu  a  Usee  ne.  Ryzl  pruzinou  mravnosti  md  byt  jen 
intellektualn^  cit  a  priori :  ucta  k  zdkonu  mravnfmu.  Citove  povzbu- 
zovdni  k  mravnim  Cinilm,  dovoldvdni  se  soucitu,  ldsky,  krdsy,  Sle- 
chetnosti  a  t.  d.  vzbuzuje  jen  mravnl  blouznSni,  pfepjate,  fantastick6 
smySleni,  kter6  si  zaklddd  na  sv6  dobrovolnS  ufilechtilosti,  potitd  si 
ji  za  zdsluhu  a  zapomind  —  povinnosti. 


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2   IX.  F.  Mares:  Principie  theoretick^ho  poznani  a  mravn6ho  kooani  die  Kanta. 

Protyedetn  mohlo  by  tyft  ucenf  JCantovo  naSemu  ndrodu  6e$ko- 
slovansk&nu,  aby  nezapotpfnal,  i$  i  plastenectvi  —  je  povi$uq)st. 
(Palacky.) 

Nejsera  stoupenec  ucenf  Kantova  ve  vSem  a  vfiude;  podal  jseoa 
t6z  ve  sv&n  spise  ranohem  vice,  ne2  jen  toto  uceni*  Nen^yslfm,  2e 
by  byl  Kant  ve  vSem  uhodil  na  pravdu,  tojenad  lidskou  sflu;  mam 
vfiak  za  to,  2e  nutno  orientdvat  se  die  ATaȣa  v  ot&zk&ch  lidsk^ho 
pozMv&nf,  ka2d6inu,  kdo  chce  o  nich  spolu  mluviti,  zvldkt  v  pri- 
rodni  vidL 

Zde  vystupuji  na  obranu  ucenf  Kantova  proto,  ie  bylo  u'nas 
kHve  souzeno  z  podnStu,  ktery  zavdal  muj  spis.  Citov6  pohnatky 
zpflsobily  tuto  pH;  dluino  vyHdit  ji  die  d&vodfi  cisW  mysli. 

V  Praze,  26.  bfezna  1902. 


Sgggj? 


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OBSAH. 


Str. 

Spor  o  idenf  Kantovo  u  nas l 

Jest  netafysika,  Jako  theoretieka  vida,  vdbeo  moina? 6 

I.  Vym£r  metafysiky  jako  theoreticko-spekulativn^ho  poznani  z  ciste*  mysli  .    6 
II.  Jak  je  mozna  6ist£  mathematika  a  dista"  prirodni  vgda? 8 

III.  Vseobecn*  logika  a  jeji  dialekticke*  zneuziti • 13 

IV.  Transcendentalne'  idee  mysli 16 

V.  Idee  mysli  jako  regulativne  principle  zknsenosti 19 

VI.  Disciplina  mysli 24 

Kaotflv  apriori8m 26 

I.  Vyznam  poznatkuv  a  priori.  Ostwald  proti  Kantovi 26 

II.  Dr  Krejfii  o  Kantove  apriorismu 29 

III.  Prof.  TilSer  proti  Kantovi 35 

Metafyslka  je  moina  v  zajnu  mravnen 41 

I.  Metafysika,  prirozena  vloha  lidsk*  mysli,    nesmeruje  k  theoretickemu 

poznani  pfedmetfi,  nybrz  k  mravn^mu  urcenf  vule  ke  skatkam  ...  42 
II.  Mravnf  zakon,  fakt  6ist^   mysli  a  priori;   kategorick^  imperatir;  po- 
Yinnost;  ucta  k  zikoou;   clovSckost 46 

Zaver 49 


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.  .1 


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X. 

0  rusk^in  pfizvuku. 

Napsal  Josef  Kol&F. 
(Pfedloieno   23.   cerrna  1902.) 


C'est  le  ton,  qui  fait  la  musique 

Ovod. 

g  1.  Je-li  pffzvuk,  die  Diomeda,  „du8f  reCitt  a  kaid^ho  slova 
v  ka2d£m  jazyku  vflbec,  je  pffzvuk  v  rusk&n  jazyku  tfni  dfile&tSjSf, 
neb  die  pfizvuku  se  Jfdf  namuoze  vyslovnost  hldsek  rusk^ch  (jmeno- 
vite  e,  o,  h,  n>,  bt),  pHzvukeni  se  rozezn&vajf  nikterg  stejn£  tvary 
mluvnickS  (na  pf.  N.  pi.  od  G.  sg.  a  L.  sg.  od  D.  sg.  a  j.),  a  stejn*  pod- 
statnd  mu2.  a  2en.  r.  (na  pf.  KyMa  kmotra  G.  sg.  ra.,  a  KyMa  kinotra 
N.  sg.  f.,  KVMy  kmotrovi  D.  sg.  m.  a  kjmj  kuiotru  A.  sg.  f.  atd.),  ano 
n£kterri  zcela  stejng  psand  slova  t&xoi  rodu  a  pridu  rozlitnym  pff- 
zvukein  uabyvajf  rozdflngho  v^znamu  (na  pf.  iteApo  vedro,  jasno, 
a  Be,ip6  vgdro,  konev,  3Ke.i<;i,oin>  Saludek  a  3Ke.iy;i6ra  Salud,  Myica  muka 
a  MVKi  mouka,  n&pHTh  pafiti  a  uapiii'h  vznriSeti  se  atd.).  Tedy  n&- 
\eZ\tf  pffzvuk  v  ruStinft  dodtfvri,  ka2demu  slovu  teprv  nrileiitoho  vy- 
razu  a  v^znamu. 

Proto  ucho  rusk6  spfSe  snese  nesprdvny  tvar  uiluvnicky  s  nri- 
lezityin  pf  fzvukem,  uei  nesprdvny  pffzvuk  s  tvarem  mluvnicky  sprdvn^m. 
Tak  na  pf.  i  u  nejlepSfch  spisovatelfl  ruskych  pfich&zejf  nespr&vn6 
tvary:  CT&iarb,  HajvfeaTCa,  AAnrnrb  (PuSkin),  nAmim  (t/4)t  JiHiimrb 
(TurgenSv),  uienqaTca  (Lermontov),  ^uraarb  (Grot),  cjiuinyrb  (Gri- 
bojedov),  CTp6K)rt,  Mop6*iyT&  a  p.,  jei  Rus  ovsem  s  n£le2itym  pfi- 
zvukem, zde  oznacenym,  Cte  srozumitelnS,  jako  sprdvnfi  tvary:  CTeJirorb 

Vcstnik  Kr.  C.  Spol.  Nauk,  tr.  hist.  1902.  j 


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2  X.   J.  Koltf: 

stelf  n.  stelou,  HaA*H)TCa  nad&jf  se,  doufajf,  AJimerb  dyfte,  dychi, 
utimerb  plane,  said,  soptf,  nfimerb  piSe,  m^nqyTca  §epcf  n.  Septajl 
si,  fljimyrt  d^Sf,  dychajf,  cjuimarb  sly§f,  CTp6an>  stavSjf,  Mop<taarb 
§idf,  podvddSjf  a  p.,  je2  naopak  s  chybn^m  pfizvukem  jsou  nesroz- 
umitelny  a  nesnesitelny. 

.  Jsou  tei  pffklady,  2e  podstatn6  bShem  casu  zmfinilo  rod  a  za- 
konfcenf,  ale  pfizvuk  Arii  p&voduf:  CidroBtcrb  in.  (z  CiaroBtCTb  f.) 
zvon§nf  k  poboinosti;  nepeic6nb  f.  (z  nepeK6m»  in.)  prfiplav  ke  spojeni 
fek  (cf.  6es.  pr&kop).  Naopak  zas  zmenSnym  pfizvukem  nab^vaji  slova 
uevlastniho,  pfenesen6ho  v^znamu:  r^6a  ret  (cf.  huba,  hubiCka)  a  ryfia 
zdtoka  (cf.  ustf  feky,  la  bouche,  bocche,  —  Miinde,  —  mouth),  kos.iu 
kozli  a  K03.1U  kozlfk  u  kotdru,  bumokl  zrimek,  hrad  a  saMtifb  zAmek 
u  dveff  a  p.,  t6jicthiI  tlusty  a  To.iCTtift  Tlusty  (pffjmSni),  66.ibiuifl 
v&Si  a  6o.ibiu6fi  (m.  dojibineft)1)  velky  atd. 

Proto  pfi  ruStinS  je  nevyhnutelufi  tfeba,  mimo  sprdvnost  mluv- 
nickou,  ano  t6m&f  vice  nez  tu,  zndti  tak6  zdkony  a  pravidla  ruskSho 
pfizvuku. 

§  2.  Drive  vsak,  ne2  pofcneme  rozbfrati  ony  zakony  a  pravidla, 
tfeba  v6d6ti,  co  je  vlastne  ruskf  pfizvuk,  v  cem  zAleil  a  jaky  je. 
Nektefi,  jako  Grec  i  Vostokov,  die  Lomonosova  utf,  ie  ruskf  pfizvuk 
zdleil  v  pov^Senf  hlasu  nad  slabikou.  Die  Grefce  (Uparr.  pycc.  rpan. 
CII.  1837.  §  489.)  „slabika,  na  uii  je  pfizvuk,  sluje  vysokou  ftli 
dlouhou,  a  vSecky  ostatni  nazyvajf  se  nfzkymi  Cili  krdtkyini".  I  R. 
Brandt  (Haqepx.  ciau.  aKU,CHTO.ioriH  2.)  piSe,  ie  se  sesilenim  hlasu 
je  nevyhuutelnfc  spojeno  jakesi  zvygeni  hlasu.  Ale  ten  vymgr  rusk^ho 
pflzvuku,  die  J.  Grota  (4>juio.ior.  pasucKaiiia  345),  se  nezdd  zcela 
sprfvn^m,  neb  kdyby  se  v  ka2ddm  slov6  bias  die  pfizvuku  skutecng 
zvySoval  a  sniioval,  mluvilo  by  se  pr^  zp6vav6  (Ha  pacutBx).  Rusky 
pfizvuk  die  Grota  (tauit62),  zdleif  v  sesileui  hlasu  pfi  vysloveni  ne- 
kterych  slabik,  t.  j.  ve  zvStSeoi  sily,  s  kterou  se  vyrAii  vzduch  pfi 
vysloveni  zvukuv.  Proto  pr^  ne  bez  dflvodu  za  staroddvna  v  Rusich 
znamgnka  pfizvuku    nazyvali    Nsilamiu  ;   i  Lomonosov  je  tak  nazyvi. 

Je  to,  mysliin,  podobnS,  jako  na  pf.  pfi  hfe  na  piang,  kde  se 
ka2d^  ton  mtie  udefiti  slabs  nebo  silnSji,  jak  je  ve  skladbS  pfede- 
ps&no.  Pfi  siln^jSim  udefeni  —  pfizvuk  se  jmenuje  rusky  y^ap^Hie — 
ton  ov§em  ani  se  nezvySi  a  nezdlouii,  jenom  silngji,  urfcitfcji  a  jasnSji 
zazni.     Proto  te2   ruskd  hldsky  pod  pfizvukem   zndji  jasnS  a  urfcitt, 

l)  Mfsto  pffzvucn^ho  c  (je),  rozsfrcn6ho  ?  8  (jo),  jez  po  ^  *,  a#c,  w,  w,  zni 
a  pifie  se  obycejne  (ale  nesprtlvne)  o,  bylo  by  nejle'pe  v§ude  dfislednd  psiti  * 
8lo2en6  %  e  a  o;  tedy  Co.iLmeit,  nutrb  a  p. 


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0  ruskdm  pHzvuku.  3 

kdeito  bez  pffzvuku  znSjf  nejasnS  a  neurcitS.  Jen  pfizvuftn^  hl&sky 
totii  se  vyslovujf  s  n&leiitou  silou  a  v  ndle2iWra  Case,  kdeZto  bez- 
pfizvuCn^m  hl&sk&m  se  nevSnuje  ani  sila  dechu  ani  doba  k  jich  vy- 
sloveni  potfebni. 

A  to  se  dfije,  tu§lm,  nutnS  a  pfirozenS,  die  z&kona  dynamiky 
jazjkovd;  neb  film  silnfcjSi  v  kter6in  jazyku  je  pffzvuk,  t.  j.  Clm 
urdit^ji  se  v  nSm  vyrA2eji  hldsky  pffzvucnS,  tfin  slab6ji  a  neurcite 
musejf  se  v  n&n  pronrifieti  hlasky  bezpHzvucn6.a)  A  rufttina  m4  pff- 
zvuk,  na  ph  proti  £esk6inu,  velmi  ostry,  v^razn^.  Proc?  Op6t,  trvdm, 
z  nutnosti  pfirozen^;  protoie  pH  sv6m  zachoval&n  plnohlasi  (v  SirSim 
srayslu)  a  pfi  sv^ch  nestaienych  slabikdch  md  na  pohled  mnohoslabi6n£ 
(die  K.  Havlfcka  Bsdhodlouh£u)  slova  (sesquipedalia  verba),  je2  se 
vsak  vlivem  toho  pffzvuku  pfi  nAle2it£m  vyslovenf  oby£ejn&  zkr&'l 
tak,  2e  se  vyrazi  a  vytkne  jen  prfzvucnd  slabika,  jako  MSiStS  a  nosic 
celgho  slova,  a  ostatnf  bezpftzvu&n£  slabiky  t^mef  jen  se  pKSeptnou. 
V  pffzvuCn^  slabice  se  jako  soustfedi  vSechna  sila  a  doba,  potrebna 
k  vyslovenf  celdho  slova. 

§  3.  NAsledkem  toho  i  v  rusk&n  jazyku,  jeni  nem&  vlastni 
kvantity,  t.  j.  d£lky  a  krdtkosti  hldsek  v  slabiWch  slov,  jako  na  pf. 
cesk^  jazyk,  pHzvu6n6  hlasky  jsou  ponSkud  delSf,  ne2  ostatnf  (ut- 
ckojii>ko  ^JiHHH*e  flpyrHxt,  pravl  J.  Grot  v  d.  c),  pokud  totii  rnajf 
pffzvuk;  neb  ta  pomfcrnd  fcili  pfizvutnA  kvantita  se  m6nf  s  pffzvukcm, 
souvisf  8  pHzvukem  a  ne  s  blaskou.  Die  Lomonosova  (Qhcbmo  0  upa- 
BH.iaxi>  pocc.  CTHxoTBOp.)  jsou  v  rusk^m  jazyku  jen  ty  slabiky  dlouh6 , 
na  nichi  je  pffzvuk  (Ha  KOTopHx^  ctohto  CH.ia)  —  t.  j.,  kdyi  je  na 
nich  pffzvuk  —  a  ostatnf  jsou  vSecky  krdtk6.  PodobnS  i  die  Grete 
(viz  vySe). 

Ale  tato  pffzvufind  dflka  i  kr&tkost  hldsek  neni  v2dy  a  vsude 
stejni  a  mfiie  se  pon6kud  zevrubn6ji  urciti  takto:  PHzvucn^  hlasky 
jsou  Urn  delSf,  cira  je  pffzvuk  dale  od  konce  slova,  zvlifitS  ve  sla- 
biMch  otevf en^ch,  tak  ie :  a)  pf f zvufcn£  hldsky  v  konecn^ch  slabikAch 
zavfen^ch  i  otevfenych  (zdzvucky,  oxytona)  jsou  nejkratSf:  K03dici>, 
6or&m>,  arpaTb,  pysri,  nepo,  My6HHa  Be.iHiHHa  atd.;  b)  delSf  jsou 
pffzvufcn^  hWsky  v  pfedposlednich  slabikdch  (pfedz£zvufcky,  paroxytona) 
zvlAStfi  otevfen/ch:  6ordTCTBO,  ocipoin*,  ormime,  rtfjioct,  ijaimtoerb 


*)  T&  Dr.  Ferd.  Jokl  ?e  s?6m  pojedntof :  „U6f-li  se  Nemec  tiie  6esky,  nez 
Cech  n^mecky?14  (Atheneum  1892,  ro6.  X.  6.  1.  Btr.  6.)  pravi:  „N6mec,  u6e  se 
cesky  prizvukovati,  uepotrebuje  nic  jineho  si  pamatovati,  nei,  ie  pfizmkovati 
nesmf  tak  siln6,  jako  v  n^mdin^,  nepfiz?ucn^  slabiky  nasledkem  toho  ie  znejf 
mnohem  jasneji  nez  nemeckeu. 

1* 


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4  X.   J.  KolAf: 

KHira,  MOJiiHa,  jvfcjio,  nrpdio  atd. ;  c)  jeStS  delSf  jsou  pHzvucng  hWsky 
ve  tfetl  slabice  od  konce  (proparoxytona),  zvW§t6,  jeli  otcvtena : 
A^fiCTBOBaTb  pflsobiti,  nvTem^CTBOBaTb  cestovati,  CbArpauo  sehrdno, 
pf KonHCt,  3dnout,Hb  pfikdztfof  atd. ;  d)  nejdelSf  jsou  pHzvucn^  hWsky 
ve  ctvrte  slabice  od  konce,  obytejnS  ndslovuS  (n&zvutky) :  HaKOBa.ibM 
kovadlina,  xdBopouorb  skfiv^nek,  ntixopoHU  pohfeb,  mhjioctuha  al- 
muina,  pajjoBaTbca,  nocobtTOBaTbca  poraditi  se  atd.  (Sr.  Sercl,  mluv. 
jaz.  rus.  27—29.) 

PHzvucnS  hldsky  jsou  tedy  tim  delsf,  Mm  jsou  vzddlenfcjSf  od 
konce  slova,  t.  j.  cirn  vice  slabik  t6hoz  slova  majf  jeStS  udrieti  a  jako 
un6sti.  V  pHpadS  c)  d)  rovnajf  se  pHzvuftnd  hl&sky  rusk6,  co  do 
Sasomfry,  dlouh^m  bl&skdm  fieskym.  D&le  ne2  na  6tvrt6  od  konce 
v  ruSting  pHzvuk  zHdka  byvd,  a£  jsou  jednotlive  tvary  s  pHzvukem 
na  pdt6,  na  SesW,  ano  i  na  sedm6  od  konce,  ale  to  je  velikd  vzdcnost. 
NejCastSji  byvd  pHzvuk  v  ru§tin6  na  jedn6  ze  tH  poslednlch  slabik. 
Od  za<&tku  slova  se  pHzvuk  nikdy  tak  nevzdaluje,  jako  od  konce; 
nejcasWji  byva  na  jedn6  ze  tff  prvnlch  slabik,  Hdfceji  na  6tvrt6, 
a  jeStS  Hdceji   na  pdt6,  nikdy  na  Seste.    (Viz    Brandt  o.  c.  23,  24.) 

V  ruStinfi  vSak  i  na  poslednl  slabice,  otevfeng  i  zavren6,  je 
pHzvuk  jeStS  tak  silny  a  vjfrazny,  ie  podporuje,  ano  tdmSI*  sim  nese 
rusky,  v£t8im  dileui  slab^  rym  (casto  pouhou  assonanci,  nSkdy  ani 
to),  jenz  by  jinde,  bez  takov6ho  pHzvuku,  byl  nemoiny. 

§  4.  Jako  ndslovnd  slabiky  pHzvufcn^  vflbec,  tak  ov§em  i  jedno- 
slabicn£  pfedlo^ky  jsou  dlouhS,  kdyi  na  n$  v  pHslovefcnych  vyrazech 
(viz  ni2e)  pfechdzl  nestdly  pHzvuk  s  prvnf  slabiky  n&sledujfcfho  jm6na 
podstatn&io;  ua  nory,  Ha  Mop*  na  mofi,  \i6  bo;ij  pro  vodu,  3a  ropojii 
za  mSsto,  n6  yinw,  ntijvb  ropy,  no  Mipy  po  sv£t§,  ]{6  H04H  do  noci, 
b6  BpeMfl  v  cas  atd. 

A  jako  v  zavfenych  slabik&ch  vflbec,  tak  ov§em  i  pted  zdvojenou 
souhldskou  pHzvufcn6  hlrisky  znSjf  ostfe,  use6n£  (ptaKo):  AauHufi  dany, 
n6^aHHHfl,  6iTenejib  (m.  <!>Tene.ib)  obleva,  6f^T0  jakoby,  BHCinift 
vySSf,  .ifqmifl  lepSf,  bmAth  (jako  ^vytti,  proce2  i  chybnS  pf§f  £asto 
b^th!)  atd.;  ne  v§ak  pyccKifi,  npfcciciff,  <j>pannf3CKifi. 

Rozdflny  vliv  otevfen6  neb  zavfentS  slabiky  na  d£lku  pHzvucnS 
hlasky  je  patrnjf,  srovname-li  na  pr.  TeTa  teta  a  TeTKa  tetka,  hhiih 
chflva  a  HjiiibKa  tot&5,  udjiy  a  Bo^Ky  kofalku,  peOeuoirb  dit6,  rob6 
a  pefieHKa  dftfete,  Bl>pein>  a  Bipnuft,  no.ionb  pin  a  n6/inufl  piny, 
MH6ro  a  HeMH6xK0  trochu,  ;^HbrH  penfze  a  ;^Herb  pen6z  atd.  Pff- 
zvuCnd  hldska  v  zavfen6   slabice,   pfed   dvSuia   i   vice   souhldskama, 


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0  rusk6m  prizvuku.  5 

patrne  ztrdci  sv6  d61ky  tolik,  co  je  tfeba  k  vysloveni  souhldsek  nd- 
sledujicich. 

T6i  rozdilny  vliv,  jak^  mil  na  d£lku  pfizvu£u6  hldsky  vzddlenost 
prizvuku  od  konce  slova,  lze  snadno  pozorovati,  srovndme-li  jm£na 
s  rozli5nymi  pffklonkami  a  bez  nich,  na  pf .  flyind  a  #ymd-Moa  1  (kde 
smyslem  ptiv6Sen6  zdjmeno  Mod  ztrdci  svuj  pfizvuk),  Tain,  a  Tdrb- 
ceOt  jak2  takJ,  a  a  i-ace  jd  pak,  6H.ia  a  6u.iii-.in,  no;tf  pojd  a  noflti 
xa  pojd  jen,  nofifleMt  piSjdem,  jd&ne  a  nofi,neMT>-Te  jd&ne2,  kto  a 
kto-to  kdosi  atd.  Pfizvucnd  slabika,  jako  jddro  a  t$2i8t$  celku,  tu 
patrnS  zinocni  tim  vice,  ciui  vice  slabik  se  ji  pf  ivfisi,  aby  jako  unesla 
jeStg  i  ten  pfivSsek. 

Ale  i  bezpHzvutag  slabiky  nejsou  stejnS  krdtk6,  jak  uti  J.  Grot 
o.  c.  413,  414)  pffklady,  kde  tyt62  bezpffzvufcng  slabiky  pfichdzeji 
pred  i  za  slabikou  pffzvufcnou,  jako:  mhiii-ku  a  Ka-MHinx  tftina, 
pa-HO  CasnS  a  Ho-pa  dira,  doup$,  Te.i-Ka  jalovice  a  KO-Tejrt  kotel, 
TO-uo.ih  a  na-ib-TO  svrchnfk  a  p.  Pri  ftastSjSini  opakovdnf  vidy  dvou 
souzvucnych  vyrazftv  je  patrno,  ie  slabika  s  bezpHzvuinym  a  neb  o 
po  pfizvufcng  slabice  (MHiu-sa,  pa-Ho  a  p.)  pfi  ndleiiWm  vyslovenf 
je  krat&f,  ne2  pred  pfizvucnou  slabikou  (Ka-Miiun>,  HO-pa  a  p.).  Bez- 
pfizvudnd  hldska  pred  ndsledujfcf  pfizvucnou  je  tedy  delSi  net  po  ni. 

§  5.  Vedle  hlavniho  pfizvuku  ve  slovfch  troj-  a  vfceslabicn^ch 
je  pozorovati  jeSt6  pfizvuk  vedlejSf,  slabSi,  jako  stin  hlavniho  —  na 
spftsob  vedlejSf  duhy  vedie  hlavni.  Grefc  (o.  c.  §  502)  pravf:  „Slo2end 
(ovSem  vSecka  mnohoslabicnd)  slova  maji  po  dvojfm  pfizvuku :  jeden, 
slabSi,  ua  hlavnim  (ne  v2dy)  kofenS  pfedchdzejiciho  (prvniho)  slova; 
druhy,  silnSjSf,  na  hlavnim  kofenS  ndsledujicfho  (druhdho)  slova: 
qepHOKHMxie  fcernokniSnictvi,  Ojiaro^ucTBie  blahobyt  atd. 

Tento  vedlejSf  pfizvuk  se  ffdf  ovSem  die  hlavniho,  stffdaje  se 
s  nfm,  na  pf.  v  jambick&n  nebo  trocheicWm  rytmu,  v2dy  ob  jednu 
slabiku  do  pfedu  neb  do  zadu  slova.  Je-li  totii  hlavni  pfizvuk 
v  trojslabiCn&n  slovS  na  prvnl  slabice,  md  tfetl  slabika  pfizvuk 
vediejSi  U6poro  draho  a  p.),  a  je-li  v  takov&n  slovfi  hlavni  pfi- 
zvuk na  tfeti  (posledni),  md  prvni  slabika  pfizvuk  vedlejSf  Cuo- 
por6fl  drah^  a  p.).  A  tak  i  ve  slovech  ctyfslabiCnych  je-li  hlavni 
pfizvuk  na  druh6  slabice,  md  ctvrta  slabika  pfizvuk  vediejSi  (xop6- 
uiaro  p$kngho,  dobr6ho  a  p.),  a  je-li  hlavni  pfizvuk  na  6tvrt6  (po- 
sledni), md  druhd  slabika  pfizvuk  vediejSi  (oropoAHTi.  ohraditi  a  p.) 
A  tak  i  ve  slovich  viceslabicnych  (.noporoBiaHa  drahota,  nocoivfrro- 
BaTbca  poraditi  se  a  p.),  kde  byvajf  vedle  hlavniho  pfizvuku  tfeba 
dva  vediejSi,  jako  v  poslednim  ptikladS.  Tim  ruskd  feft  nab^vd  toku 


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6  X.  J.  Koltt: 

vlniWho  a  rytmu  bud  trocheick^ho  nebo  jambick^ho,  Da  terni  se  za- 
kl£dd  rusk6  verSovdnf  um61£,  pfizvucnd. 

I  tento  vedlejSi  pfizvuk  ponSkud  chrfinf  hldsku,  na  nii  spocivi, 
2e  neztricf  tak  svfij  vlastni  zvuk,  jako  bldska,  stojici  bezprostfednfi 
pfed  hlavnfm  pffzvukem,  nebo  po  nSm,  coi  je  patrno  zvWStfc  pH 
bldsce  o:  fltiporo  (=  dorAg6)  draho,  flop6ra  (=  d&r6ga)  cesta,  driba, 
flopor6fi  (=  dtiragoj)  drab^,  #opor6ro  (=  d6rfig6v&)  drah6bo,  $Toro 
(z=  £t&v6)  tohoto,  Ta«6ro  (=  takov&)  takov6bo,  m6jio^octi»  (=  m61&- 
ddrf)  mladost,  inlddf,  xopom6  (=  chftraSo)  dobfe,  hezky,  roBoptiTi. 
(=  gtivfirft)  mluviti,  ntixopoHH  (=  pochfirdny)  pohfeb  atd. 

§  6.  Co  se  ty6e  spfisobu  oznaCovati  rusty  pfizvuk  v  pfsmft,  to 
Rusovg  ovSera  piSi  a  tisknou  obyfcejnS  bez  vSelikdho  oznadovdnl  pfi- 
zvuku,  jim  i  bez  toho  zn£m6ho,  (coi  je  vSak  velky  nedostatek  pro 
cizince,  kdyi  se  uci  rusky).  Jenom  ve  slovich,  je2  se  rtkznf  vyznamem 
die  pfizvuku,  i  v  ruskych  spisech  zpravidla  takg  se  oznacuje  pfizvuk 
(oa  pf.  iito  co  a  ito  ie  a  p.)  a  to  obycejnfi  dvojfm  znam£nkem:  na 
poslednf  slabice  „t£4kyma  0),  jinde  „ostr^m"  (').  Ale  die  J.  Grota 
(o.  c.  346)  pr^  neni  potfebf  kl&sti  „brzo  ostr^  brzo  t§2ky  znak"; 
jeito  y  ruStinfi  pry  nenl  fonetick6ho  zdkladu  k  rozliCn^m  stupfrum 
dlouieni  slabik,  to4  i  znameni  pfizvuku  v  rufitinS  muze  b^ti  jen 
jedno,  a  to  „ostr6u,  hodici  se  na  ka2d£m  mists  slova;  neui  prf  dfl- 
Yodu,  prot  na  koneCnd  hlasce  cili  slabice  stavSti  znak  „tS4tyu. 

My  jsme  vSak  privfc  poznali  (z  c&sti  i  s  pomocf  J.  Grota)  roz- 
li£n6  stupn$  dlouZeni  pfizvuftn^ch  hlisek  ruskych  i  fonetickd  toho 
pfffciny  (zavfenost  neb  otevfenost  slabiky  a  vzddlenost  pfizvuku  od 
konce  slova),  a  jmenoviti  rozdfl  mezi  konefinou  slabikou  pfizvucnou, 
zavfenou  i  otevfenou,  a  ostatnfmi  slabikami  pfizvuCn^mi  (druhou, 
tfeti  a  Stvrtou  od  konce),  zvl&Stfi  otevfen^mi.  A  proto  myslim,  ie 
uiivdnf  ntMk6ho4<  znameni  na  koneCn^  slabice  pro  rozdil  od  ostatnich 
slabik  nebylo  snad  zavedeno  bez  duvodu,  slepym  ndsledovdnim  fedtiny. 
OvSem  2e  ani  „t$2tyu  znak  s  „ostr^ma  nevystafci  k  zevrubnlmu 
oznafceni  vSech  odstfnfiv  sily  a  d61ky  rusk6ho  pfizvuku,  t.  j.  pfi- 
zvufn^ch  hldsek.  Ze  pak  ndm  jde  hlavnS  o  to,  aby  se  vidilo,  na 
kter^  slabice  je  pfizvuk  (a  ne  jakf  je),  to2  k  tomu  ovSem  postati 
i  pouze  jedno  znam6nko,  jak&oli,  tfeba  „ostr6u,  zvlAStS  kdyi  v  ti- 
skdrndch  jin^ho  neni.  R.  Brandt  (ve  sv6m  HaqepT.  c.iaB,  aKn.eHTo.1.) 
uiivd  k  ozna6eni  rusk6ho  pfizvuku  kolm^  tirky. 

Nejl^pe,  zvlAStfi  pro  Cecby,  zvykl6  fidrkovan^  hlAsky  dlouiiti 
(co  v  ruStin6  nejde),  bylo  by  pffzvutng  hldsky  ruske  tisknouti  tuc- 
ngjSfm  (siln^jSim,  jasnfijSim)  pismem,  kdyby  to  dovolila  typografie. 


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0  rusklm  pHzvuku.  7 

Z  praktickych  ohledfiv  budu  tedy  rusky  pMzvuk  zde  oznafcovati  pouze 
jednim  znam6nkem,  a  to  „ostrym". 

§  7.  Tak6  na  otdzku:  je-li  rusky  pffzvuk  vubec  pevnfi  usttlen, 
sluSf  odpovSdSti.  Nehledfce  k  rozdfln&nu  pffzvuku  v  rozliCn^ch 
mfstnfch  podfetich  rusk6ho  jazyka,  ani  k  dtksleda^m  prom&n&m  pff- 
zvuku  y  rozlitn^ch  dob&ch,  vidfme  a  sly&lme  i  y  souftasngm  a  vtkbec 
uifvan&n  spisovn&n  nifetf  rusk£m  v  jednom  a  tem2  tvaru  jednoho 
a  t£ho2  sloya  nSkdy  dvojf  pHzvuk,  t.  j.  bucF  na  jedn6  nebo  druhd 
slabice,  na  pf.  aa.ieic6  i  ^ajieico,  cqacTJHiBt  i  cqacT.iHBt  fasten, 
Hyx.ua  i  iiyac^a  nouze,  potfeba  a  j.  I  znalci  ruskdho  jazyka  se  tu 
rAznf,  prayi  J.  Grot  (0.  c.  346),  neb  jedni  mluvf  na  pf .  xpHCTutHHUX 
kfestan,  rp&KflaHHirb  obian,  jui&nfinme  hfbitov,  Becny  vesnu,  Bp6- 
ueHHHfl  zatfmnf,  oaepa  jezera,  H3o6ptTeHie  vyndlez,  cep/jaTbca  bng- 
vati  se  atd.,  a  jin^  tatdi  sloya  vyslovuje  xpHCTiflHriirb,  rpaac^auHHt, 
wartime,  BecHy,  BpeMeHHofl,  oaepd,  H3o6ptT^Hie,  cep^Tbca.  Mezi 
stem  dvouslabiCn^ch  sloves  na  -umb  (IV.  tf.)  s  nestAtym  pffzvukem 
je  poloyice  takovych,  je2  v  pfftomn£m  Case  (kromS  I.  os.  jed.)  mohou 
miti  pffzvuk  na  poslednf  nebo  na  pfedposlednf,  na  pf.  inf.  BaJitiTB,  II. 
sg.  BiiiHuib  i  BaJiAnib  atd.  (viz  Grot  1.  c). 

Z  toho  vysviti,  4e  v  jistom,  pomfernS  vSak  mal&n  po6tu  ruskych 
slov  pffzvuk  nenf  pevnS  ust&len;  ale  to  je  jen  nepatrnd  &stka  pff- 
padtkv,  jako  vyjimka,  proti  nepom6rn6  vfctftinS  slov  s  pfizvukem  ustd- 
len^m  a  urtitjfm,  jehoi  se  vSichni  drfcf,  a  jehoi  poSinutf  ka2d6mu 
je  nipadn6  a  podivntf.  Die  R.  Brandta  (0.  c.  11.)  „pfi  voln^m  pff- 
zvuku rusk&n,  bez  jednotntf  povfiechnd  zAsady,  ndleif  diviti  se,  nikoli 
jednotlivym  slovfim  s  rflznym  pfizvukem,  nybri  to  pom&rn6  jednotfi 
a  shodS  v  pffzvuku  po  cetem  ob3frn£m  prostranstvf  rusk£ho  jazyka11. 

tfchyln^  nebo  dvojf  pffzvuk  jednotliv^ch  slov  lze  snadno  vy- 
svfctliti  obyftejnS  starSfm,  pflvodnfm,  spisovnym  a  novSjfifm,  obdobnym, 
prostonirodnfro.  Tak  vedle  piivodnfho  N.  A.  sg.  n.  ^a.iex6  povstalcj 
pffslovce  ^aJi§KO  s  pfizvukem  zmgngn^m  (k  villi  jin&nu  vyznamu) 
die  uifvanfijSfho  tvaru  pfldavnych  t.  zv.  urfcitych  (dvouJlenn^ch) : 
flajieicifl,  aa,  oe.  A  tak  i  pffslovce  imip6io,  rjjyOfao  a  j.  Ve  cqacTJiHBi 
je  pffzvuk  jako  u  sloienych  vubec  a  ve  cqacT.iABt  zas  die  odvozovacf 
koncovky  -aw*.  Vedle  starSfho  M6jioaenlrb  jondk,  hrdina,  od  jedno. 
fclenn^ho  (neurfittho)  m6jio;v&  (cf.  tii  MtiaoflOCTb  mWdf),  vyvinulo  se 
novfijSf  MOJiOA&^b  die  dvoutlenn&io  (urCitoho)  MO.io;i,6fl,  da,  6e  (cf. 
tei  MOJio^exB  mlAdeS).  Vedle  starSfho  0 6mA  Ha  obec  od  jedno61enn6ho 
N.  sg.  f.  o6ma  vzniklo  novSjSl  66ui,HHa  die  dvouclenn^ho  66m,ifl,  aa, 
ee.   Vedle  piivodnfho  nyawi  (cf.   h^hti>)  pficWzf  i  obdobn6  Hyxj^a 


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8  X.  J.  Kolif: 

(viz  pffponu  -ao).  Vedle  starSfho  AtBHija  divka,  panna,  pftvodng  de- 
minutiv  slova  flliBa,  utvofilo  se  novSjfii  .ntBin.a  bez  vyznamu  zdrob- 
nSlosti  a  proto  s  pfizvukem  zmfinSnym.  Vedle  BopoTa  vrata  (jako 
od  *B6poTO,  cf.  Boporb  Umec),  pfich&zf  Bop6Ta  (jako  od  *BopoT6, 
cf.  kojiot6  dUto).  Vedle  sprdvnGho  H3o6p1iT6Hie  vyndlez,  npio6pt- 
TeHie  zisk  a  p.  utvofilo  se  m6n6  sprdvng  naoOplneHie  atd.  od 
obdobnSho  pficestf  H3o6ptTeHb,  a,  o,  protoie  pravideln6  pftfesti 
H3o6ptTeHi>,  a,  6  (s  prfzvukem  a2  na  pdW)  je  ponfikud  nekloudng, 
pravi  R.  Brandt  (o.  c.  13).  Vedle  rpaxflaHHirb  od  stslov.  rp^i,  je 
uifvanSjSf  obdobn6  rpaacjuiHiiH'b  (viz  pflponu  -wwb);  rovn&fc  puvodnl 
xpKCTiflHMHb  (cf.  christ&nus)  a  MipjinHirb  laik  ma  nSkdy  obdobny 
pfizvuk  na  poslednf.  Vedle  C^prifl  je  i  obdobn6  Ceprkfl  (viz  pffponu 
-ew).  Vedle  pflvodafho  icia^iime,  od  ic.ia,Hb6&,  uiivi  se  iwa,n()Hin;e,  aby 
nevypadalo  jako  zhrubfil^  (augmentativ ;  viz  prfponu  -uw,e) ;  tak  i  dvoj- 
pffzvu6n6  c&ib6Hme  osada,  rfjih6nw  prochdzi§t6  a  CTpi.ib6Hme 
stfelnice  (cf.  J.  Grot  o.  c.  382).  C^pAHTbca  mi  pffzvuk  jako  *c£p,no 
(cf.  cdp;me,  cepjioGtiJiie,  MHJioc^pflufl),  a  cepjjHTbca  zas  jako  pffdavn6 
cepfl#TT>,  a,  o  hnSviv,  a,  o. 

§  8.  Rusk^  pffzvuk  koneCnS  (die  Boppova  roztffdSnf)  nenf  ani 
logick^  (jako  na  pf.  v  jazyku  n&neck&n  a  germansk6m  vfibec,  kde 
pad*  obyCejnfi  na  slabiku  kofennou),  ani  rytmicky  (jako  na  pi*,  v  ja- 
zyku 6esk6m,  kde  padd  v2dy  na  prvnl  slabiku,  nebo  jako  v  polsk6m; 
kde  je  zpravidla  na  pfedposlednf),  n^bri  je  volny  6ili  gramaticky 
(jako  v  jazyku  litevskGm  a  sanskritsk6m),  t.  j.  rusky  pHzvuk  neob- 
mezenfi  (pofctem  slabik  a  kvantitou  posledni  slabiky)  a  volnS  (die  jist^ch 
z&konfiv  a  pravidel)  se  pohybuje  k  oznafcenf  a  rozezn&nf  kategorii 
a  tvarfiv  mluvnickych. 

Die  R.  Brandta  (o.  c.  4),  jeD2  rozezndvd  pHzvuk  1.  jednomfstny: 

a)  nazaft&ecn^   (na  pf.  Cesk£),  b)  nakoneCn^  (na  pf.  francouzsky)  a 

b)  na  pfedkoneCny  (na  pf.  polsky),  a  2.  rftznomfstny:  a)  v£zany 
(metricky,  jako  feck^,  nebo  mluvnicky,  jako  neraeck^)  a  b)  volny 
(jako  litevsty,  sanskritsky),  —  je  rusk^  pffzvuk  volni  r&znotwstny 
(B0JibH0-pji3H0MtCTHufi),  a  jeito  ruStina  nezn£  kvautity,  z&roveft  jedno- 
rody  (o^HopoAHufl),  t.  j.  jednoho  druhu  Cili  na  vSech  slabikich  stejny, 
coi,  jak  jsme  vidSli,  nesouhlasl  zcela  se  skutefcnostf. 

Za  pffklad  volnosti  rusk^ho  pfizvuku  pfi  tvofenf  slov  uv£di 
Vostokov  (o.  c.  §  182)  slova,  odvozen*  od  kofene  v&L,  majfcf 
pfizvuk: 

a)  dflem  na  kofenfi:  Bi^aTb  v$d6ti,  BiflOMO,  Bt^OMOCTb,   b*ct- 


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0  niBklm  pffzvukn.  9 

HHrB,  yB^AOMMTB,  BtCToqia  zprivitka,  H3BtcTie  zprdva,  GjiaroBtmeme 
Zv6stovAnl  P.  M. ; 

b)  dflem  na  pfedloSce:  B&BbAaTb  vyzvSdSti,  aanoBt^h  pfikdzinl, 
nfotCTb  povfdka; 

c)  dflem  na  pfiponS:  HButCTHTb  uv6doiniti,  zpraviti,  HaBtmaib 
uvSdomovati,  zpravovati,  yBi,jOMJiHTb  d&vati  vfidomost,  b^ctoboA  rychty 
n.  schvAlnf  posel,  aanoBt^Hofl  zaktfzan^,  BtcroBiuiiKT,  zvSstovatel, 
Btci^MO    znAmo,  6jiaroBtCTHT6Jib  blahovSstec; 

d)  ano  i  na  prvnf  cdsti  sloSenf:  GjiaroBtCTb  (m.  G.iaroBlJCTb) 
zvonftni  k  pobo2nosti,  CiaroBliCTHTb  zvoniti  k  modlenf. 

PodobnS  voln6  (die  jist^ch  zdkonuv  a  pravidel)  pohybuje  se 
rusky  pflzvuk  se  slabiky  na  slabiku  i  pfi  ohybdn(  slov,  pfi  sklonSnf 
a  fcasov&nl,  na  pf. : 

a)  u  podstatnych  mu2.  r. :  N.  sg.  ;i,omt>  dftin,  G.  ,n6Ma,  D.  fl6My, 
L.  sg.  m>  .hom^,  N.  pi.  jjoMa;  6ctpobt„  G.  6cTpoua,  D.  6dpoBy,  L. 
Ha  ocTpoB^,  N.  pi.  ocTpoBa;  TeTepeBt  tetfev,  G.  TeTepeBa,  N.  pi. 
Teiepeaa  atd.; 

b)  u  podstatnych  Sen.  v.:  pyica,  G.  pysft,  A.  pyicy,  N.  A.  pi. 
P^kh;  rojiOBi  blava,  G.  rojOBii,  A.  r6.iOBy,  N.  A.  pi.  rtijioBii;  csobo- 
po;$  pekdc,  G.  ckobopo^6,  A.  CKOBopo^y,  N.  A.  pi.  ck6bopo.hu  atd.; 

c)  u  podstatnych  stf\  r.:  c.i6bo,  G.  citiBa,  N.  A.  pi.  cjiOBa; 
ojsh6,  G.  OKHa,  N.  A.  pi.  onHa;  aepsajio  zrcadlo,  G.  36picaJia,  N.  A. 
pi.  3epicajia;  #0:1016  dldto,  G.  #0Ji0Ta,  N.  A.  ^o.i6Ta;  BepeTemi  vfe- 
teno,  G.  BepeTeHa,  N.  A.  pi.  BepeTeHa  atd.; 

d)  u  sloves:  Mory,  Mtiaceuib  atd.,  norb,  Mor.ia,  mom6;  iimny, 
iiHiueiub  atd.,  iiHC&jrb,  a,  o,  nAcawb,  a,  o;  noui<r,  h6chiiib  atd,  ho- 
(H.ib,  a,  o,  HOineHi,  a.  o  atd. 

Jak  vid&t,  pohybuje  se  pflzvuk  u  podstatnych  mu2.  r.  die  jed- 
notlivych  pddiiv  se  zaCdtku  slova  na  konec,  s  prvnf  slabiky  az  na 
poslednl;  u  podstatnych  zen.  r.  naopak  s  konce  slova  na  zacdtek, 
s  poslednl  slabiky  hi  na  prvni;  a  u  podstatnych  stf.  r.  v  obou 
smeiech  die  fcisla,  s  prvni  slabiky  v  singuUru  na  poslednl  slabiku 
v  plurdlu,  a  s  poslednl  slabiky  v  jednotnlku  na  pfed poslednl  slabiku 
ve  mnoiniku.  U  podstatnych  pflzvuk  pfeskakuje  tfeba  pfes  dvS  i  tfi 
slabiky ;  u  sloves  s  pffzvukem  nestdlym  pohybuje  se  jen  jednlm  smSrem 
a  v2dy  jen  o  jednu  slabiku,  a  to  jen  s  poslednl  na  pfedposledni, 
vyjma  n6kter&  pflfcestf,  kde  pfech&zf  na  koncovky  rodov6. 

§  9.  Zajfmav^  je  t62  pom6r  pffzvuku  rusk^ho  ku  pffzvuku 
ostatnlch  ndfefcl  slovanskych,  jefc  se  nyni  i  v  t6  v6ci  tak  rozchizejf, 
a  prece,  jako  vSecka  ndfeSi  slovanska  se  vyvinula  z  jednoho  jazyka, 


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10  X.  J.  Kott*: 

praslovansk6ho,  tak  i  ten  rozmanit^  pHzvuk  nyngjSfch  ndfecf  slovan- 
skych  musi  mlti  jeden  spolecny  kofen  v  pfizvuku  praslovanskdm. 
Otdzku,  kter6  ndfeCf  slovansk£  se  tu  nejm&ifi  uchylilo  a  nejlgpe  za 
chovalo  pHzvuk  praslovansk^,  podrobnS  a  zajfmavfi  spracoval  R.  Brandt 
ve  sv&n  dfle  »HauepTaHie  cjiaBAHCiofl  ainjeHTOJioriH«,  kde  velmi 
pravdg  podobnfi  dokazuje,  ie  rusky  pHzvuk,  co  do  mfsta,  nejm£n£ 
se  uchyiil  od  sv^ho  pravzoru  a  tudffc  mfl4e  slouSiti  za  vzor  pfizvuku 
praslovanskgho,  6emu2  nasvSdcuje  jednak  ta  okolnost,  2e  rusk^  pH- 
zvuk je  voln^  iili  rflznomlstny,  jako  ve  dfevnich  jazycfch  indo- 
evropskych  (litevsk^ra,  sauskritskSm,  frecWm),  jednak  i  historic  httsek 
rusk^ch  a  jazyka  rusklho  vfibec  vzhledem  k  ostatnfm  ndfeJfm  slo- 
vanskym. 

„Na  prvnl  pohled",  pravf  Brandt,  nnen(  i&dn6  shody  (inezi 
pHzvukem  ruskym  a  ostatnfch  ndrefif  slovanstych),  a  v  ofti  bijf  jen 
kfiklav6  protivy,  nejen  v  podrobnostech,  ale  i  v  zdsaddch  pov§echnych, 
takZe  shodny  pHzvuk  n^kterych  slov  se  zdd  zcela  nahodilym.  AvSak, 
pfihledneme-li  bllie  k  vSci,  ptesvgd&me  se,  ie  tou  rftznosti  a  pe- 
strotou  (pHzvuku)  probleskuje  prvotnf  shoda  a  jednota".  . .  Slovanskd 
ndfefl,  i  die  pfizvuku,  se  rozpadajf  na  tatdi  dvfi  skupenf,  na  kterd 
je  z  jin^ch  pfifiin  rozddlil  Dobrovsky :  na  severozdpadnt  a  jihov^chodnf. 
Severozdpadnf  SlovanS  —  Cechov6,  Lu4i6an6  a  Poldci  —  drfcf  se 
jednomfstnd  soustavy  pHzvuku,  a  jihov^chodni  Slovane  —  Rusov£, 
Bulhafi,  SrbovS,  Chorvati  a  Slovinci  —  majf  pHzvuk  riiznomlstny. 
Vezme-li  se  vSak  ohled  na  podfeCi  kaSnbsk^  a  vymfete  n&Feci  po- 
labsk£,  ukdie  se,  ie  cett  pl6m&  Lechfiv,  tedy  vSichni  severozdpadnf 
Slovand  se  neStftf  pHzvuku  volnSho.  OstatnS  je  i  bez  tobo  jasno,  ie 
jednomistn^  pHzvuk  u  tSchto  ndrodfiv  vznikl  v  dobs  pom&rng  pozdnf ; 
neb  a)  tfiiko  si  pfedstaviti,  ie  by  ladnd  soustava  jednomfstnd,  kdyby 
byla  odeddvna  panovala  v  jazyku  praslovansk^m,  v  ngkter^ch  jeho 
n&feMch  se  byla  rozladila  a  promfinila  v  rfiznoralstnou,  kdeZto  opd&n^ 
zjev  mo2no  lebko  pf ipustiti ;  b)  rozhodng  nelze  pochopiti,  jak  by  jedna 
jednomfstnd  soustava  mohla  pfejiti  v  druhou,  tak6  jednomistnou ; 
jest-li  na  pf.  pflvodnf  pHzvuk  slovansk^  byl  nazacdtein^  (Ceskoluiicky), 
jak  se  mohl  zm&riti  v  napf edkone^ny  (polsk^),  anebo  naopak ;  a  tato 
tfi  nrifecf,  6esk6,  lufcick6  a  polsk^,  jsou  si  pfece  nejpfibuzn6j§l  a  mu- 
sela  tudfi  mlti  i  spolecn^  pflzvuk  jeStS  tehdy,  kdy2  se  odd&lila  od 
kinene  jihovychodnfho". 

Velmi  dflleiito  je  to,  ie  s  ruskym  pHzvukem,  co  do  mfsta, 
uplng  souhlasi  pHzvuk  vzddlen^ho  ndfeCf  chorvatsko-takavsklho,  jei 
md  pfed  ruskym  tu  pfednost,  ie  zachovalo  i  kvantitu  praslovanskou. 


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0  rtisk&n  pffzvuku  H 

Z  pMzvuku  rusko-6akavsk$ho,  jako  zbytku  a  vzoru  pfizvuku  pra- 
alovansk6ho,  R.  Brandt  vyvozuje  pffzvuk  vSech  ostatnfch  nrifecf  slo- 
vansk^ch:  1.  „vfce  m6nS  dfislednfi  provedenym  odtahem  (OTTflXKOfi), 
t  j.  poSinutira  pffzvuku  o  jednu  slabiku  ku  predu  slova  —  (pfizvuk 
srbsko-Stokavsk^  a  kaSubsty),  k  n£mu2  se  pozdgji  nSkde  pfipojilo 
vyrovndvacf  pfisobenl  obdoby,  biv&i  rtiznomfstn^  pffzvuk  pfeSel  v  jedno- 
mfstn^  (naza&te&tf  —  pfizvuk  Cesky  a  horno-  i  dolnoluiicty) ; 
2.  vice  m&iS  dfislednS  provedenym  vyzdvihem  (bhabrxioA),  t.  j.  po- 
Sinutfm  pfizvuku  o  jednu  slabiku  ku  konci  slova  —  (pfizvuk  bul- 
harsk^,  slovinsky  a  polabsky)  —  6im2  pfi  spolupftsobeni  vyrovndvaci 
obdoby  ruznomfstn^  pfizvuk  pfeSel  v  jednomistn^  (napfedkonefcny  — 
pfizvuk  polsk^). 

§  10.  Rusky  pfizvuk,  jehoS  licelem  je,  aby  slou2il  ku  v6t5i 
jasnosti  a  srozumitelnosti  tvartkv  mluvnick^ch,  je  tedy  velmi  rozma- 
nit^  (volnS-rflznomfstny)  a  na  pohled  t&n6f  nepostifcny,  protoie  se 
fidi,  nikoli  jednou  z&sadou  (jako  Cesky,  polsky,  n6inecky  a  j.),  ale 
mnoh^mi,  z  6eho2  pfi  obyfiejng,  vice  m&v&  jednostrann^  metod§  vzni- 
kajf  pfe£etn£  „v£jimkyu.  Ale  dfvdme-li  se  na  rusky  pfizvuk  s  hlediSt6 
vy§8fho,  odkud  je  SirSf  rozhled  na  ty  rozliCnS  zdsady  rusk^ho  pfi- 
zvuku, odpadne  vfitSf  Wst  domnStych  vyjimek,  co  fiplnfi  opr£vn6n£ 
pravidla,  a  rusk^  pfizvuk  se  ndin  objevf  ve  svftle  jasnfijSfm,  v  po- 
dobS  ur6ittj8f,  rozumu  i  pamgti  pffstupnSjSf.  Ano,  uv&dom&l£  stopo- 
v£ni  a  stihdni  volng  pohybhvgho,  2iv6ho  pfizvuku  rusk£ho  je  nad 
miru  zajfmav^  budic  pfi  cteni  a  mluvenf  moobem  v6tSi  energii,  neili 
mrtv^  pfizvuk  jednomistn^. 

Tfeba  tedy  pfedevSim  poznati  hlavni  zdsady  rusk6ho  pffzvuku, 
je2  jsou  ndslediyfci: 

a)  Pri  tvoreni  slov  (Nominativu  sg.  jmen  a  iufinitivu  sloves) 
plati  jin6  zdkony,  ne2  pH  ohybdni  slov  (deklinaci  a  konjugaci); 
u  jmen  zas  se  ffdi  pffzvuk  jinymi  pravidly,  uei  u  sloves,  a  u  jmen 
podstatnych  opdt  jinak,  nei  xxpridavnych  a  zdjmen,  ano  u  podstatnych 
je  pfizvuk,  jak  jsme  vid6li  v^Se,  i  die  rodu  rozlifin^.  Proto  tfeba  rusky 
pffzvuk  probfrati  nejprve  pfi  tvofenf  slov  a  pak  pfi  flexi,  a  to  die 
jednotliv^ch  kategorii  jmen  a  tvarft  slovesnych. 

b)  G&i  slova,  pfijat*  do  ruStiny  z  rozlifin^ch  jazykfl  sousednich 
i  kulturnich,  zvWStfi  za  Petra  Vel.,  obycejng  drif  svflj  pfizvuk  pfl- 
vodni,  nemgnice  bo  die  pravidel  pfizvuku  rusk£ho.  Jen  n£kter&  slova, 
odedivna  zdonuicneW  v  jazyku  pospolit&n,  fidi  se  W2  pravidly  rusk6ho 
pfizvuku. 


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12  X.  J.  Koltf: 

c)  Sloiend  slova  ruskd  podtehajf  jinym  pravidliim  pflzvuku, 
ne2  nesloiend,  a  to  jm&ia,  sloiend  s  jinymi  jmdny,  6ili  dvojjmennd 
jinak,  nei  jm6na,  sloiend  s  pledloikami  c i  1  i  predloSnd,  a  dvojjmennd 
i  pfedloind  na  -6  opfit  jinak  ne£  s  jinyin  zakonfcenfm.  U  pfedloznych 
sloves  a  pffdavnych  i  podstatnych  (odvozen^ch  od  pfffcestf),  sloieni 
obyCejnfi  nemd  vlivu  na  pffzvuk,  le£  pfedloika  eu-  sloves  koncicfch. 

d)  U  jmen  prostych  (nesloienych)  tfeba  rozezndvati  jmdna  p&- 
vodni  a  odvozend,  neb  u  jednSch  i  druhych  platl  jind  pravidla  pH- 
zvuku. U  pflvodnich  (2  a  3slabi6nych)  je  nejtfi  urciti  zdsadu  pflzvuku. 
u  plnohlas^ch  vSak  namnoze  pomdhd  fceskd  kvantita. 

e)  Pfizvuk  pfivodnfch  i  odvozen/ch,  jako2  i  n&kter^ch  sloien^ch 
(s  pffzvuCnou  pfedloikou)  se  mini  die  kategorif  gramatickych  (pfi 
flexi):  a)  die  rodu,  pddu  a  iisla,  /?)  die  tvaru  prost6ho  neb  hromad- 
n6ho,  iivotn^ho  neb  neiivotneho,  zdrobn$16ho  neb  zhrubfileho,  y)  die 
vyznamu  pfivodnfho  (vlastnfho)  a  pfenesen&io  (nevlastniho). 

f)  Pffzvuk  pridavnych  kromS  toho  b^vd  rozdiln^  die  toho, 
stojMi  ve  vyroku  (jednofclennfi),  nebo  v  pfivlastku  (dvouclennfi),  v  po- 
sitivu  nebo  v  komparativu. 

g)  Pfi  tvofenf  a  flexi  sloves  se  ffdf  pffzvuk  hlavnfc  die  ram  cili 
toho,  a)  jsou-li  jednodobd  (na  -nymb),  kontici  (s  pfedloikou  *m-), 
neibo podm&tnd  a  zaiinavd  (na  -n>wb,  -jito*),  opftavd  (-arab,  -*7m>,  -eamb) 
a  vicedobd  na  (-bieamb,  -ueamb);  (l)  jsou-li  p&vodni  nebo  odvozend, 
odejmennd  nebo  odslovesnd,  jednokmennd  nebo  dvoukmennd;  y)  die 
kmene  otevfen&io  neb  zavfen^ho,  presentnfho  neb  infinitivnfho ;  d)  die 
sp&sobu  (cf.  II.  pi.  ind.  a  imp.),  tvaru  (cf.  I.  pi.  ind.  a  part,  praes. 
pass.)  a  vyznamu  vlastniho  i  nevlastnfho. 


Cast  prvd. 

Pfizvuk  pfi  tvofeni  slov. 

§  11.  Jeito  se  pfizvuk  ffdf  jinymi  zdkony  pfi  tvofenf  rozliin^ch 
jmen  (podstatnych,  pffdavnych,  zdjmen  a  fifslovek),  nei  pfi  tvofenf 
sloves,  a  pfi  tvofenf  jmen  podstatnych  opfit  jinymi,  ne4  pfi  tvofeni 
jmen  pffdavnych  a  j.,  to2  je  tfeba  probrati  zvldSt  nejprve  pffzvuk 
pfi  tvofenf  jmen  podstatnych,  potom  jmen  pffdavnych  a  jin^ch  a  ko- 
nefinS  pfi  tvofenf  sloves. 


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0  ru8k£m  pffzvuku.  J  3 

Hlava  prv&. 

Pfizvuk  pfi  tvofeni  jmen  podstatnych. 

PodstatnA  rusk£  jsou  bud  p4vodnf,  nebo  odvozeni,  anebo  slo- 
zend,  co2  nejprve  tfeba  rozeznAvati.  £e  pak  se  pfizvuk  ffdi  jin^mi 
pravidly  u  pfivodnlch,  nei  u  odvozen^ch  a  sloSen^ch,  toi  je  opfit 
tfeba  problrati  ka2d^  ten  druh  podstatnych  zvWSt.  Podstatnd,  cizfho 
pftvodu  drli  obyfiejnS  svflj  pfizvuk  pftvodnf. 

I.  Podstatnd  jmena  slozena. 

Podstatnd  jsou  slozend  bud  s  jin^mi  jm6ny  (podstatnymi,  pff- 
davnymi,  pflslovci,  zdjmeny  a  cislovkami),  nebo  s  pfedloikami,  anebo 
se  zdporkou,  col  op§t  sluSi  rozezndvati. 

§  12.  Podstatnd  sloiend  s  jinymi  jm^ny  (dvojjmennd,  cocraBHua) 
majf  z  pravidla  pfizvuk  stdly  na  prvni  (kmenov6)  slabice  druh6ho 
(hlavnfho)  jm6na,  nekonci-li  se  v  -6. 

a)  Podstatnd  na  -&:  6ep.ion»  brloh,  Bep6jib,i,i  velbloud,  3J0;vbfi 
zlosyn,  HO«iJien>  nocleh,  BHHorpa;i,b  vinny  hrozen,  Bo^omiat,  uapox6,Tb 
parnlk,  nuBOB&p'b  slddek,  pH6o.i6Bb  ryb£f,  caMOBapt,  Tpy6oiHCTt 
kominnlk,  'leaoBbirb  dlov6k,  Ba'iecjiaBb  Vdclav,  Buuierpa;vb,  IleTep- 
6fpn>,  ApxaHrcibCirb,  Jomohocobx,  caMO^epace^  samovl&dce,  hho- 
CTpaHen,i>  cizozemec,  caM03Ba,Heii;'b,  3eM.ie;rl>.i6ivb  rolnik,  Mtcau,ec.i(iB,b 
kalenddf,  HKOHOCiacb  obrazovri,  st£na  pfed  oltrifem,  mojiokoc6cb  holo- 
brddek,  6opo^o6p^fl  holi£  a  p. 

Pozndmka.  Pfi  plnohlasf  hlavniho  jm6na  padd  pfizvuk  na  druhou 
slabiku  hlavnfho  jm^na:  BO^OBop6Trb  vir  ve  vode,  KO.iOBOptirb  kolo- 
vrat,  kolotoc,  HoBrop<5,T,eiVb  NovohradSan. 

b)  Podstatnd  na  -a,  -/*:  Be.ibM6xa  velmoi,  CBOtM^a,  BOOBo^a 
vojevfidce,  ropeMriica  neStastnik,  uboMk,  KyponaTca  kuroptev,  .ihxo- 
pa^Ka  horefcka,  zimnice,  nopTOM6a  pradlena,  poT03ta  otevfhuba,  cbog- 
BO.ia  svSvole,  6orop6jjHn,a  matka  bo2f,  ro.io.ie^HU.a  ndledf. 

c)  Podstatnd  na  -0,  -e :  cyjjoxo^CTBO  plavba,  ckotob6#ctbo  chov 
dobytka,  KopoMlicjo  vdSky  k  noSenl  vSder  s  vodou,  npaBOCJiaBie 
pravovfirstvl,  cyestpie  pov£ra,  iipflMOjjymie  pffmost,  caMOJiMie  samo- 
libost,  CBoeHpaBie  sv^hlavost,  x.it6onaniecTBO  rolnictvl,  aasoHOfl&Tejib- 
ctbo  zdkonod&rstvl,  K0pucT0Jiro6ie  ziStnost,  Tucnqe.itTie  tislciletl  a  p. 

PozndmJca.  tjchylnf  pffzvuk  majl:    a)  na  prvni  slabice:  &3<Syjca 


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14  X.  J.  KoUf: 

(a,  b)  abeceda,  GjdroBtcrb  (viz  v$Se  §  1.),  H6Bropo;vb,  Bc&oJiojvb, 
T6pMa3^  kolotSS  (kolej-maz),  Cuba,  a  j.  ft)  na  druh6  nebo  vflbec  na 
poslednf  slabice  prvnf  <&sti  (sloiend  s  imperativem) :  6ojiHro;ioia 
bolehlav,  BjaAHMipi,  copBrtro.iona  trhan,  npofi^^CBtrt  tuUk  a  j. 
Ale  novfejSf  BjiaAHKaBcaai  a  BMAHBOCT6n  majf  stdly  pffzvuk  a2  na 
poslednf  slabice  druh6  &sti  sloSenf,  jako  npoToiepdft  arciknfo,  npo- 
CTOJiiOA^Hi  61ov6k  z  lidu  a  j. 

§  13.  Dvojjmennd  na  -b  (vyjma  -meAb  a  -ocmb)  majf  pffzvuk 
stdly  na  prvnf  slabice  prvnf  ho  (vedlejSfho)  jm&ia: 

a)  Podstatnd  mui.  r. :  (tyfleHb  (G.  6fnua)  vSednf  den,  n6.ajeHb 
(G.  noji^Hfl)  poledne,  r6roJib  hohol  (anas  clangula),  TdnoJib  topol 
(populus),  c^apb  pin,  pane  (zkrAcenfi  z  rocyjjapb).  Vyjimkou  mi  sUly 
pffzvuk  na  prvnf  slabice  druh^ho  jm&ia  (die  §  12.)  MeAB^^b. 

ft)  Podstatnd  ien.  r.:  KtiBcnHCb  malba,  malffstvf,  JitTonHCb,  pf- 
KOUHCh,  cjc6ponHCb  rycblopis,  criponncb  malba  al  fresco,  HEOHOimcb 
malba  obrazflv  svatych,  jitTopocjib  ratolest  (m.  letorost),  i6HOBi3b 
ouvazek  kofisty,  c^xopocb  noc  bez  rosy,  BTopocHCb  deutoxyd,  pfronamb 
zdpas  rukama,  HiBOUHCTb  nov6  pole  (louka)  z  lesa,  n6.iH0Ub  (G.  no- 
Ji^HoqH)  pftlnoc,  A^BHTb  (IX),  A^caTb  (X  =  VV),  flafytfjaTb  (XX), 
Tptffln.aTb  (XXX),  TpAfleBaTb  (3X9  =  27),  c^MbflecaTb  (7  X  10), 
6ceMbAecflTb  (8  X  10)  a  p. 

Vyjimkou  majf  sttty  pffzvuk  die  §  12.:  CoroMaTepb  matka  boZf, 
(taarofl&rb  milost  bo2f,  poSehnAnf,  pyicoaTb  rukojet  n.  rukovSt,  cee- 
ip6Bb  tcbynft  (matka  muiova). 

§  14.  Podstatnd  na  -*>  (vyjma  -meAb  a  -ocmb),  slo2en£  s  pfed- 
loikaroi   (pfedloini,  lipefljrtacHHH)  majf  pffzvuk   vidy  na  pfedloice. 

a)  Podstatnd  mui.  r.  zvlAStS  na  -em:  aapy6eHb  vrub,  3aaa.ieHb 
povalec,  zahdleC,  3aBopoT6Hb  sochor,  66opoTeHb  vlkodlak,  <Jxa6eHb 
svrchnf  gat,  6nauieHb  letnf  pldfit  (proti  prachu),  n^pe'ieHb  seznam, 
^poBeHb  vodorovnost,  niveau,  yaajreiib  nemotora,  np6xo,neHb  pob&hlfk, 
HapyqeHb  ndramek,  pouto,  iiono.iseHi,  Souptflek  (dftfi  teprv  lezoucf), 
n6py6eHb  obruba  paluby,  n6pyqenb  zdbradlf  rucnf,  n6BOA6Hb  pomec, 
sff  na  pttky,  n6AK-i*WHb  vejce  do  cizfho  bnfzda  vlo4en6,  p63BaJ0Hb 
vUCidlo,  (lov§k  s  vU&vou  chfizf  a  p. 

Sem  vlastnfi  ndlefcejf  t6i  podstatnd  na  -z  (m.  -b)  po  **,  v,  ar, 
w,  ut,:  npocHHei^i  (strus.)  leden,  6f>pyq-b,  np6HrpHiirb  prohra,  #6- 
Hrpunrb  dohra,  6rbHrpunrb  op6t  vyhrand  prohra,  p63'bRrpuui'b  vy- 
rovnand  bra,  c6oT4H<n>  roddk,  krajan,  compatriot,  6boh(i,  pi.  6Bomn 
zelenina  a  p. 


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0  rusk&n  pHzvuku.  15 

b)  Podstatnd  ien.  r. :  saBHCTb,  aantfCb,  n6Anucb9  ua^nMCh,  6nacf> 
popis,  inventif,  p6cnHCb  seznam,  nepenHCb  popis,  konskripce,  np6nHCb 
pfedpis  (ku  psanl),  3&BepTb  vir,  vichfice,  3aTMinp»  zitiSI,  aarfeHb  stinn* 
strana,  aaiojio^b  chWdek,  ricnoBtflb  zpovfid,  npinoBt^b  k&zmi,  3a- 
liOBliAb  pfikdzdnf,  H3B6CTb  v4pno  (cf.  aaGccrbl),  66.iacTb  obor,  pro- 
vincie,  66yab,  63HMb,  6nyxo.it  otok,  spuchlina,  6TMejib  m616ina,  6t- 
Teuojib  obleva,  oteplenf,  6ipac.ib  vfetev,  6'iepe^b  fada,  stHda,  n6BtCTb 
povidka,  norT,aTb  daft,  n6Mon^b  pomoc,  n6xoTb  chlfpnost,  n6^MtCb  pft- 
sada,  npHM^Ch  pHmfis,  nptixoTb  choutka,  n6iecTb  pocta,  iipeaecTb 
pftvab,  npA6ujib  zisk,  \6u.ib  ztrdta,  fibytek,  npAcTaHb  pHstavifiti, 
np6nacTb,  p6cionib  pfepych,  c6u*CTb  svfidomf,  ^iaCTb  osud,  fnpnxb 
upfe2,  femenf,  yiuapt  n46inf  a  p.  Tak  i  3dHaBlJCb  m.  (ze  3aHairfecb 
f.,  cf.  3aHaB*CKa)  zAclona. 

Vyjimkou  majf  sUly  pHzvuk  na  prvni  slabice  druh^ho  (hlavniho) 
jm^na  (die  §§  12.,  17.):  HanacTb  nehoda,  nori6ejib  zfthuba,  nocr&ib 
(sr.  nocT&ra)  a  o6iTe;ib  (m.  oSBfrreJib)  kWSter,  pffbytek,  nepejc6nb 
(z  nepertirb  ra.  viz  Grot  s.  c.  351)  prfiplav  (ke  spojeni  rek);  npuisHb 
prfzefi,  pMtelstvi  ovSem  neni  sloSeno,  pochdzejfc  od  neu2(van6ho 
npifob  (8tsl.  h^hhth)  pfAti  (cf.  npiriTCib  pHtel),  jako  6oji3Hb  b^zen 
od  6orfTbca. 

§  15.  Podstatni  na  -t>  (vyjma  -rae.il>  a  -ocmh)^  sloieni  se  zA- 
porkou  we-,  maji  pffzvuk  na  t6to  z&porce: 

a)  Podstatnd  tnui.  r.:  H^opocjib  nedospelec,  mazlffcek,  Hdyib 
neumfilec,  nevfcdec,  H^xpncTb  nekfestan,  HfopecTb  nekftfinec,  H^rocTb 
domdcf  61ovSk,  HJA0x,ib  bezdeStf,  sucho,  H&*a6oTb  nedbalec,  H^ptsb 
(nerezan^)  kanec.  Ale  HeToniipb,  a  netop^r. 

b)  Podstatnd  ien.  r. :  H&iomb  (h(5mo4i>)  nemoc,  slabost,  H^qHCTb 
netistota,  praSivina,  H&rejib  jalovice,  H^BopOTb  neobr£ceny  Sat  (sukno), 
H^BM^ajib  nevfdanA  v£c,  div,  HenOBOflb  necas,  nepohoda,  H^flaBHCTb, 
He^OMCb  deutoxyd,  Henauib  neorand  piida,  H&iioflb  nevlfdnf  lid6,  n6- 
pycb  cizinci  (Nerusi),  He#ojiMCb  nedosp614  liSka,  H^ypo^b  netiroda  a  p. 

Dodatek.  Die  t£2e  zdsady  i  pffslovce,  jei  jsou  vlastnfi  rozliin^ 
pddy  takovych  podstatn^ch  na  -t,  majf  pflzvuk  na  pfedlozce,  s  nii 
jsou  (i  pravopisn§)  spojeny:  B,n6B0Jib  dosti,  dosyta,  aaro.a.H  zAhy, 
hba&ih  zdaleka,  AcTapn  od  staroddvna,  mckohh  od  prvopo64tku, 
Hcno^OBCib  znenAhla,  Hdiocb  n.  udMCKOCb  kosmo,  Sikmo,  HaoTKOCb 
napN(;  HacTexb  dokofAn,  HaB3HH«ib  naznak,  6#aJib  n.  n6o^aJib  opo- 
d^lr  636Mb  na  zem,  6mynbw  po  hmatu,  n6po3Hb  po  rflznu,  6'ieHb  velmi; 
A3pyub  hodem  (z  ruky),  p6cunbio  roztrouSen§,  6npoKHftbio  poklopene 


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16  X.  J.  Koltf : 

a  p.,  ale  onpoM^Tbio  stfemhlav,  horem  pAdem,  onArb  opSt,   HaiiafCTb 
i  Haiofcrb  nazpainfct. 

§  16.  PodstatnA  i  pffdavnA,  slo2enA  s  nerozlufcn^mi  pfedloJkami 
et>t-,  wa-,  wj^a-,  yo3-,  cy-  maji  stAty  pNzvuk  na  t§ch  pfedloikAch: 

a)  ehi- :  Butfop-b  volba,  vybSr,  B66opHHfl  zvoleny,  v^bor,  bubrxt> 
vymknuti,  BrtBO^b,  BMB<m,  BiiroBop'b  domluva,  B6MHce.rb,  BHl>3;vb,  bh- 
poAOJTb  zvrhlec,  odrodilec,  B^Hrpunrb  vyhra;  BHtfoftna  uvoz,  vymol, 
Biiro^a,  Bti;{yMKa  vymysl,  Btinucca  vypis,  Biipa6oTKa  vypracovAnf, 
ltuuyK.iocTh,  BHnyK.iHHa,  Buc.iyra,  B^CTaBca  vystava,  Hii'inmeme  vy- 
cfdSnf,  BiiqHC.ieHie  vjfpofcet,  BwOpomeHbe  vyhozeni,  BiiniaHie,  BiiBt- 
,l.iHie  vyzv£d6nf,  BiiAOXHOBeHbe  vyCichnutf,  B66uTbe  vystoupenf  (ze 
sluiby  a  p.),  BiiMUTte  vymytf,  BiiuiHTbe  vySfvAnf  (v6c),  BticyHyTbe 
vystrCenf,  BMTftHyrbe  vytaienf  atd. 

Vyjmi  pouze:  BHpaacdHie  vyraz,  vyznam,  slovo,  Bbipa3tiTe.ibHuft 
vjfrazny  a  BupaaHTe.ibHOCTb  v^raznost  (viz  nfze  pfiporiu  ~me^*). 

b)  na--.  uaBeiepHHiia  krdtke  neSpory,  n&BHJHma  kokotice,  po- 
vAzka,  ndaoBorb  n.  nay30Jn>  vedlejSf  locTka,  naBO.iOKa  povlak,  naBopo.vb 
provaz  (m.  povraz),  nAryfia  zAliuba,  naxHTb  pafcit,  dm,  na;iyfrb  jasan, 
Ha3,nepT>  steblo,  na3f^epbe  pazdeH,  naqechi  na  pf.  lenu,  nacTpHxiH 
ostftiky,  naaiioroTb  paznehet,  na.30.TKa  vyluZeny  popel,  n:\K.ieHx  (cf. 
HeK.ieH'b)  javor  habrolisty,  naKJia  koudel,  cacky,  uaiytfa,  nasurrb 
pamSt,  pamAtka,  uuMHTHHrb  pomnfk,  naMflT.iHBOCTb,  nanepTb  sfnka 
kostelnf,  iisiiioporb  n.  minopoTHHKi  kapradf  (in.  papradi),  nacMypHO 
poSmourno  (cf.  chm&ra),  nacuHorb  i  nacep(fr»  pastorek,  nevlastni  syn, 
luiji'iepnua  i  nacep6MU,a  pastorkynS,  nevlastnf  dcera,  nacoKa  mlza, 
HticfeKa  brf,  vcelnik,  nacbmimrb  brtnlk,  vcelaf,  n&TOKa  prvnf,  nejlepSf 
c.  panensky  med,  syrop,  nameim  celisti,  tlaina,  naroeb  mechyfek  ji- 
kernjf  a  obdobnS  i  nasyxa  zAfiadrf,  podpaZdf  (cf.  na3T>  dra2ka,  21a- 
binka  a  Ces.  pazouch,  pazour),   nAayiiiHHa  dutinka,  hlubina  (v  rAn£). 

Pozndmka.  Hayrb,  G  -kii  (pol.  pajak)  pavouk,  nayTHHa  pavou- 
cina  atd.  nenf  sloieno,  nybri  je  bezpochyby  pfffiastny  tvar  slovesa, 
jako  naaTb  pdjeti,  letovati  (cf.  pojiti,  spojiti). 

c)  npa-:  npa^lixb*  npa^-fe-iyuiKa  prad^dousek,  npaAt.l.MHa  d^dictvi 
n.  statek  po  prad^dovi,  npa^AOBCKifl,  npaoTeu.^,  npAn^ypi  otec  n. 
pfedek  pradSda,  npamypcdfi,  npaBHyrb,  npABHyuerb,  npABHyia,  npa- 
BHyuKa,  npaBHy<iaTa,  npa3e.ieHb  temnomodr^?  prozeliravA  bai  va,  npa- 
co.Tb  obchodnfk  s  rybarai  a  dobytkem,  honAk?  a  obdodn6  i  npanopi, 
npAnopmHKb  praporeCnfk. 

Vyjmi  pouze:  npatfatfa,  npaMiiTepb  a  npapo,HHTe.ib  praotec,  pra- 
ded  (viz  nfze  priponu  -me.ib). 


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0  rutk&n  pftzrukn.  17 

d)  po3-:  p63AHJb  oddecb,  odpocinek,  p63Maxi  roztaienf  (rukou, 
kttdel),  p63Bajieub  vl£6idlo,  p63ua.11.HH  sirok^  sdnfi  selsk6,  p63roBtHic 
rozpostSni,  konec  pfistu,  p63Heuie  rfiznfini,  p63Cica3HH  povfdatky,  p63- 
cunb  rozs^pka,  ptactw  prflsek,  p63urpuin^  konec  hry  bez  v^hry 
a  prohry,  pticiouib  nAdhera,  pfepych,  luxus,  po3HCKb  vySetfovdni 
soudnf,  pdknamb  rozhalenl,  pticnitcb  Beznam,  vykaz,  p6cnycsi  roz- 
puStSni  (iikfl,  dglnfkfi),  p6cnyxo.ir>  opuchlina,  pticxMeJib  ochmelenf, 
podnapilost,  pteBaab  juchta  Spatnijsf,  p6ciHCTh  pole  n.  louka  ve  vy- 
m^tgn6m  lese,  pfoao  i  pasiio  rfiznft,  rozlitnfe,  po3Hb,  p63UHi^a  i  p&8- 
HHU,a  rozdll,  p63HHTbca  i  pdsHMTbCa  rflzniti  se,  pfora  prut,  ptinja  b^j, 
psicnpa  rozepfe,  p&3B*  co2,  snad,  leda,  poayn  rozum  i  pajjyra  duba. 

Ale:  pa3c6xa,  pac6jn>  n.  pa3c6jn>  rosol,  14k,  paKfrra  rokytf  a 
jm6na  na   te,  -t>e  (viz  §  17.  J.  c). 

e)  T6i  pfedlo£ka  cy ,  sloieni  b  podstatnyrai  2en.  i\,  mi  &isto 
pHzvuk :  c^Aopora  kfefi,  sdrhy,  cf  KpoBHija  soukrvice,  talov,  ssedia, 
krev,  c<MepiH  (6.  cyuepon)  i  cyMparb  soumrak,  cjMpaqHufl  sou- 
mrainy,  §ery,  cyTCiosa  Ua&enice,  c^necb  pfsdita  pflda,  cjnopocb  sou- 
praSnice,  c^tkh  (G.  cfTOKb)  den  a  noc,  24  hodin. 

Ale:  cyjea  ploski  ldhev,  cy.i6fi  sraienf  (sliti)  vln,  cyMar6xa  n. 
cyM0T<Jxa  inotanice,  zmatek,  cyMflTHim  matenice,  zmatek  a  j.  (viz 
§  17.  1.  b) 

§  17.  Jm6na  (kromfc  na  -t>,  viz  §  14.),  slo2en&  s  ostatnimi  pfed- 
lozkami,  majl  phzvuk  bud  stdly  na  kraenfi,  t.  j.  na  prvni  slabice  dru- 
h6bo  jm^na  (jako  v  §  12.),  nebo  vice  m6nS  nestoly  na  pfedloSce 
(jako  v  §§  14.  16.). 

1.  Stdly  prizvuk  na  intent  maji: 

a)  Podstatnd  mui.  r. :  Bonptici  otAzka,  BOCTorb  vychod,  ,u,ocyrb 
prizefi,  pokdy,  3aK6irb,  Hap^T*,  Ha^opi.  dohlfdka,  OBparb  (in.  opaArb) 
rokle,  opixi  orech,  oftfai»»  OTBtrb  odpovfcd,  nepeBtcb  pfevaha,  noxapi, 
noictifi,  o6f  xt>  obuSek,  uSi  (Cepec)  sekyry,  o6p6m»  ro(ni  plat  nevolnfka, 
0CTp6rb  srub,  vfizenf,  no^erb  pocta,  ho^bIi*  sklep,  noAJi<Jrb  podvod, 
npe^M^rb,  npHMtpi  pNklad,  npnoajibpa^ba  (u  rutnice),  npiibrb  litulna, 
6to£i&td,  npop6n,  npo6t.ib  mezera,  pa3CKa3i  vypravov^ni,  povldka, 
pas66fl  loupe 4,  pa366pi  rozbor,  rozum,  coct^i  soused,  coiji&rb  spolu- 
dlen,  cynpyrb  manfcel,  cyrp66i  zivfej,  yfip^c^  n46elek  s  perlami, 
ycntxi,  jp6xh  mrz^k,  yp6rb  uloha,  ycTdai  ustava,  stanovy,  )Tibrb 
cihlKka,  4ehli6ka,  yn^^pfi'b  tijma,  Skoda. 

6)  Podstatnd  Sen.  r. :  6ectfla  (m.  6e3-cb.ua,  cf.  aKaeHcrb)  hovor, 
rozmluva,  Jioca^a  mrzutost,  nepfijemnost,  3aBl;ca  zdclona,  opona,  3a- 
rba  rozmar,   vrtoch,   Hayta,  Ha^afta  naddje,  OA^a  odftv,   oc66a, 

VMtnik  Kr.  C.  SpoL  N4uk,  tf.  hist  190J.  9 


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18  X.  J.  Koltf : 

oneia  porutnictvi,  otftffla  (m.  o6-nij&)  ur&2ka,  OTp&fla  utecha,  OTpasa, 
nofi'foa  vftSzstvf  (vlastnS  pobitf),  nor^a  pocasf,  non6Ha  pokryvka 
na  konfi,  noaxera  podnftt,  podpal,  npe^T^a  (mui.)  pfedchidce,  npHca  ra 
prisaha,  npojjixa  prodej,  pa3filiHua  zffcenina,  cynpfra  manielka 
(conjux),  ycj^ra  atd. 

c)  Podstatnd  stf.  r.:  6e3VMbe  nerozum,  B03Me3-tfe  odmSna,  &o- 
Btpie  dflvgra,  sar.UBie  titul,  n&zev  (knihy),  H3A*.iie  v^robek,  Ha- 
id.io  zaftdtek,  Haptm»e  ntfefci,  HaAKpftibe  krovky  broukti,  o6fcibe 
(m.  o6-b&Jibe)  hojnosf  (cf.  obilf),  OTJiitabe  vyznamendnf,  noMopbe  po- 
moff,  nepeMHpbe  pHmfiff,  npHB6jibe  knyina  urodnd,  bohatd,  pa3^6jibe 
pohodlne,  rozkofin6  iivobytf,  pacn^Tbe  rozcestf,  pa3AfMbe  rozpaky, 
npooflTbe  prokletf,  cooacbe  soublas,  svornost,  ycep;iie  horlivost, 
pa^uibe  dobrosrdecnost  atd. 

Pozndmka.  Pfi  plnohlasf  tu  padd  pffzvuk  na  druhou  slabiku 
hlavnf ho  jm6na  (je2  je  v  fcefitinft  prvnf) :  neperoptiflia  pfehrddka,  pfe- 
paienf,  M3roji6Bbe  podhlavniCka,  6e3B0Ji<)cHfi  bezvlasy,  o6o.i6ma  po- 
vldfcka,  obdlka,  no30.i6Ta  pozlaceni,  pozldtko,  no6epexbe  pobfeif. 

2.  Prizvuk  na  predloice  maji: 

§  18.  a)  Podstatnd  8  kmenovou  bldskou  (o,  e)  sesldblou  (v  a, 
t>,  psan^  nebo  nepsan^): 

a)  Podstatnd  Sen.  r.:  6tfo,HHa  (ale  6e3A<)HHHfl  bezedn^),  iifab3a 
uiitek,  prospSch,  v^boda  (ale  noJi&HHfi  uiitetn^),  npiTOa  podobenstvf, 
prfklad,  (Jena  neStovice,  osypky,  osutina,  ncmua  (m.  n6,TjuBa)  pftda 
zem6,  zdklad  (cf.  noA^niBa  podSev,  upatf  hory),  np6uiBa  lemovan^ 
Sev,  passe-poil,  upopba  stri,  rokle,  paenpa  rozepfe,  spor,  6jir>xa  olSe, 
(cf  OleSnice),  ntifiitfa  zaplavend  louka  n.  krajina,  np6ftMa  otvor, 
dirka  (v  uchu  na  nduSnice),  c^tkh  den  a  noc,  24  hodin,  cfflHO  lcxf, 
n6in.iHHa  clo,  porto  a  p. 

b)  Podstatnd  muz.  r. :  ctiflarb  (str.)?  nynf  ctam,  c4fiftn»  (die  poL) 
sn6m,  shromdiidgnf,  npHqeib  (i  upMMTb,  6.  npfrrra)  duchovenstvo 
toho  onoho  kostela,  h6mu,ki  (G.  n6MU,eurb,  cf.  noMmfrb)  sit  rybdfokd 
(sr.  6es.  pomec),  np6MU,u  (G.  nptiMU.eBT,)  dfrky  (v  uSIch  na  ndu&nice), 
sanorb  (G.  3aMKa)  zimek,  hrad  —  (ale  3aM6nt  G.  8aMK^  zAmek 
Ti  dveH,  ndstroj  k  zamykAni),  —  nenejrb  (G.  n^nja)  popel,  3aau> 
(G.  3dfin,a)  zajfc  a  p. 

Sem  ndleiejf  t6i  podstatnd  s  kmenovou  hltokou  sesldblou  vo,« 
pH  plynn6  souhldsce  p,  a  (je2  jsou  v  £e§tin6  v  takov^ch  slabikdch 
obyCejnfe  t.  zv.  polohldskami) ;  6iepirb  ndfirtek,  ndstin,  n6ieprb  tahy 
pisiua,  rukopis,  Bd'ieprt  zacrtek,  cdra,  die  nib  tesari  teSf,  ti3Bepra 
vyvrbel,  n6rpe6,b  sklep,  Hdcnopirb  ryma,  n6Tpox^  vnitfnosti,  droby, 


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0  rusklm  pftzYuku.  19 

fiioarb  umlknuti,  umMnf,  c^MepsH  soumrak,  npriropniHa  pfehrSel 
(cf.  hret),  np^Topn,  efl  soudni  litraty  a  p. 

c)  Konefog  sem  n&lezf  W2  nfikolik  podstatnych  stf.  r.  na  -ww^e 
s  kmenovou  hUskou  seslAblou:  npfaBHme  nAzev,  pffjmf,  pffdomek, 
n6npHn^e  zivodiSW,  arena,  drfha  iivotni,  c^HMHme  snSmiStfi,  shro- 
miidiSte,  aafiMHme  vyznaten^  kus  pfldy  k  pastvS  a  p. 

Pomdmka.  T&  pHdavni,  pHslovce  a  pfedloiky  (nevlastnf)  8  kme- 
novou hlfiskou  sesliblou  majl  pffzvuk  na  pfedloice  (v.  §  192) :  aaitTpa 
(=  aayTpa)  zejtra  (=  zajitra),  a  od  toho  aaBTpain,  snidanft  a  3a- 
BTpaxaTb  snfdati,  n6,HJiHfi  (cf.  flojn,),  n<J,poCTb,  n63AHO  (cf.  3a;vb) 
pozd§,  66juiA  (cf  ofi-Birb),  66mifi  (cf.  o6-Bemb)  obecn^,  spolefa^, 
3aTxanJI  i  3a^x.iHfl  a  np6M3rjiufl  zatuchly,  stuchty,  udr.iufi  (kof.  n><5-) 
drzy,  opOYailivy,  up^TOiHufl  (np^Tqa)  alegoricky,  npfrropHHfi  od- 
porn^,  pfitrpk^,  nponi.iuft  minuly,  (Jkojio  a  6Kpecrb  okolo  (cf.  okres, 
okrsiek),  ntiarfe  vedle,  n^JiHHHufl  pftvodnt,  n6fl.iMHHHrb  prvopis, 
original,  noiiuuft  sprosty,  vSednf,  opsety,  uptiiu.iuft  pfifily. 

§  19.  /3)   PodstatnA  mui.   r.  s  kmenovou  hl&skou  neseslAblou: 

a)  N6kter&  z  nich  maji  pffzvuk  skoro  na  ka2d<*  pfedloice,  s  nib 
jsou  sloiena:  HaiyirL  i  n6/iKym>  podplacenf,  uplatek,  BUKynb,  6tyin» 
vykup,  v^kupnd,  6nym>  ndjem,  pacht;  ^(icTyui  pffstup,  3aciym> 
r^6,  lopata,  HdCTyni  i  npAcTyni  i  ni^CTyni  utok,  n6cTym>,  OTCTyirb, 
(jen  ycrfn*  odstavec,  stupefi);  ninycvb  a  npinycrb  i  n6,nuycin>  do- 
puStenf,  pfedpu&tSnf,  pfipuStfinl,  (Jnycrb  spu5t§nf  n.  spou8t6uf  (za- 
padaclch  oken,  dveff),  6Tnycn>  odpu§t6n£,  dovolenA,  uanycrb  nakndnf, 
utok,  np6nycrb  propuStSnf,  vynecbAnf,  mezera,  bt>  3&nycKH  o  zdvod, 
6TiiyCT,b  z£v£re£nA  modlitba  knSze  pf  i  mSi ;  fl6MUcejrb  dftmysl,  uhod- 
nuti,  3&MUce.n>,  ^MHceJii,  ntiMHceji  pomySlenf,  nprinuccTb  vymysl, 
smySlenka,  np6MUceJH  prflmysl,  iivnost,  prozf etelnost ;  B^Ayxt  vzduch, 
(iTj^yxt  prflducb,  sopouch,  6t^hxt,  jako  pteaux'b  odpoCinek,-  ji^Bojvb 
dflvod,  niBOA'b  pflvod,  pfffcina,  otfii,  opraf,  np<)BO,HH  prfivod,  vypro- 
vAzeni,  —  (ale  3aB6,n'b  z£vod,  tovirna  a  p.)  — ;  6tlhckt>  vyhleddnf, 
n6ncrb  v^zvfedy,  slid§ni,  posiecn  vyfietfovAni  soudni,  np6HCin>  ple- 
ticha,  tiskok ;  6tthckt>  otisk,  uaTHcrt  vtisk,  natisk,  utok,  ndval,  npii- 
THcrL  Msadka,  duSe  u  peiiva;  ^63UB^  chut,  vyzvAni,  6t3Ubl  od- 
volinf,  ozvdna  a  j. 

6)  NfikterA  maji  pffzvuk  jen  na  jedn6  pf edlofcce,  s  nil  jsou  slo- 
lenb :  r^Bopx  (cf.  BpaTb)  hluk  a  Sum  mluvlcf ch,  6iiih6t>  a  onaxt  ohou, 
ocas  (cf.  6es.  opyfi),  h<)uim6i  pohyb,  pofiin,  tah,  66oai>  obvod,  kruh 
(na  kolo,  rtf),  6*erb  o2eh,  6Myrb  tftn6,  6nHTb  pokus,  zkuSenost,  <).iobo 
cln,  n6M0crb  podlaha,  podium,  3&na^,  3anaxi»9  3anoHi  z4st§ra,  34- 

2* 


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20  X.  J.  Koltf : 

noHJca  knoflfk  ke  koSili,  aaiecb  z£6es  vlasu,  H&Bura,  Hicum,  zisep 
(ve  mlynS),  ii6ac*T»  pis,  noBapt  kuchar,  n6aora  zAclona  (u  loie), 
n(jcoxi»  berla  biskupskA,  ntipocrt  porostlina,  B6apacrb  vzrflst,  vSk 
(lidsky),  n6Tan> potSh  (Sevcovsk^),  n6fe;T,i  jfzda,  vlak,  nptfanarb  pf  fznak, 
nptfjiorB  (itQokoyog)  zivot  svateho,  np6nax,B  chyba,  rAna  vedle,  6tpoki 
nemluvng  (cf.  infans),  aiBtCL  a  a&HaBtCb  zAclona,  cn0co6i  spftsob, 
^acacx  a  p. 

c)  N6kterA  se  zafcfnajf  dvSma  souhlAskama,  z  nich2  je  druha 
obyCejnft  plynnA,  a  ta  majf  tasto  pffzvuk  od  N.  pi.  na  poslednf:  n6- 
cjiyxi  svfidek  (die  slecfau),  sluha,  (Jcjiyx'B  neposlucha,  B63i\iarb  v^- 
kfik,  6K.mrb  okfik  strASe,  6TKJiMin>  ozev,  ozvAnf  se,  fapyrL  okres, 
6rptx^  uhor,  ulehliua,  <J6.iak*o  oblak,  66.1  yrb  kozlfk  u  sanf,  66.inrt 
obliCej,  66pa3i>  obraz  svat6ho,  spusob,  ticTpoBt,  (Jctobi  ((JcraB-b)  kostra, 
iip^CTaBi  dozorce,  komisaf,  noflpyn*  pfftel,  3&icpo»n>  s^pka,  Spfze, 
np66jiecn>,  6r6jiecn  i  6tcb*t^  odlesk,  n^BHrt  pohyb,  zApas,  velky 
din,  npitepaB'B  pffzrak. 

d)  T6i  nfckterA  dvoj-  a  trojslabifinA  podstatnA  s  kmenera  plno- 
hlas^m  (o.io,  opo,  epe)  majf  pHzvuk  na  pfedloSco  nebo  vfibec  na  prvnf 
slabice  slofcenf  a  v  mui.  r.  obyfcejnS  od  N.  pi.  na  poslednf:  aa\iopo:n> 
zAmrz,  prvnf  mrAz,  66Mopoin>  mrAkota,  mdloba,  6coporL  uzenA  kyta, 
npiropoA*  podmSstf,  acdBopoHOKX  i  CKoiipaHeiVb  skfivAnek,  TeTepeBi. 
tetfev,  a  tak  i  n^penejrb  fm.  n^penep*,  cf.  pol.)  kfepelka,  i6-ioko.tl 
zvon ;  adBOJiOEa  zAvlaka,  2fn6,  vlafiina,  Hdoo.iOKa  povlak  (cf.  iiaiKUOKa), 
np6B0Ji0Ka  drAt,  n^BOJioica  pflda,  podkrovf,  saropojja  pfebrada,  npH- 
T0.i0Ka  nadedveff,  pffstropf  (cf.  iiotoji6k'i>,  -jkA  strop). 

e)  Tak6  zAporka  ne  ve  sloienf  strhuje  na  sebe  pffzvuk  jmen: 
H^npyrt  nepfftel,  H^cjiyxi  neposlucha,  HeKJieirb  javor  habrovit^  (cf. 
ndB.ieH'b),  H&tfnpT>  nepokoj,  h&kh;i>  neiid,  vfed,  H^yirt,  H^y**  ne- 
ufceny,  nevSdomec,  H^noyrb,  He^oy^Ka,  ueqerb  lichA  (qert  sudA),  ni- 
boat*  nevod,  sit  rybAfskA;  H^ftMa  plach6  dobytCe,  H^nopa  nechvfle, 
necas,  H^TO.iosa  zdpolf,  kam  se  nepouStf  dobytek,  h^6o  nebe;  HeMHJii 
i  uejuofo  nemily,  HeBece.ix,  He^oporB,  h^mo^Oat»»  h^cojiohi  neslany, 
h^jiio^  nevlfdny,  Hepofi  roj  bez  matky  a  j. 

§  20.  Jaky  vliv  na  pffzvuk  md  sloienf  slova,  ukazuje  t&  nA- 
sledujfcf  srovndnf,  kde  mnohA  slova  prostA  s  pfizvukem  na  poslednf, 
ve  sloienf  s  pfedloZkou  poSinou  pffzvuk  tak,  ie  pfijde  na  prvnf 
(kmenovou)  slabiku  hlavnlbo  jmtoa  (die  §§  12.,  17.). 


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0  rusklm  pfizvuku.  21 

1.  Podstatnd  zen.  r.,  prostd,  s  nest&lyra  pffzvukem  na  poslednf  — 
a  slozend,  se  statym  pffzvukem  na  pfedposlednf,  nebo  na  pfedlofcce, 

a)   (Mfefli  bfda,  kfi2,  ne§t6stf  -7  no61>,na  vftezstvf  (vl.  pobitf ,  pordika) ; 
BO^a  voda,  —  BoeBdfla  vojvoda,  v£voda; 
rpo3&  boufka,  —  yrptiaa  vyhriiika; 
30Jia  popel,  —  Haso.ia  zlost,  mrzutost,  vzdor; 
icpaca  krisa,  —  npHicp&ca  okrasa,  ozdoba; 
jiysa  z&hyb  feky,  —  pa3Jifjca  rozloutenf; 
Hora  noha,  —  OTHOra  odnozf,  v^b&tek,  pohoff; 
pyicd  ruka,  —  iiop^sa  zdruka,  rukojemstvf; 
copa  saziny  v  tavfrnS,  —  cc6pa  v&da,  hidka,  svrir; 
coxd  r&dlo  (h^k),  —  pa3C<ixa  drdbce  u  pluhu; 
Ciiyri  sluha,  —  upHC.i^ra  obsluha,  posluha; 
CTynA  volny  krok  (konsk^),  —  aacT^na  ochrana,  zastAnf; 
Tpand  trdva,  —  OTpaBa  otrava,  jed,  utrych; 

„         „      —  noTp&Ba  pasenf  dobytka; 

„         ,,      —  npHTpasa  vnada,  Ukadlo; 
Tyra  touha,  hofe,  —  naT^ra  napnutf,  namoienf; 
niBetf  Svadlena,  Sifcka,  —  frfcjioinB^H  Svadlena  pr6dla. 

ft)   flyra  oblouk,  —  pa#yra  duha; 

meicd  tvAf,  —  n&mewi  (pi.)  felisti  tlamy,  atd. 

2.  Podstatnd  m.  r.,  prostd  s  nestdtym  pffzvukem  na  poslednf, 
(a)  od  Nom.  sg.,  ft)  od  Gen.  sg.  c)  od  Nom.  pi.,  d)  od  Gen.  pi.)  — 
a  sloiend  se  sWlym  pffzvukem  na  pfedposlednf  ve  vSech  pAdech 
obou  Cfsel: 

a)  6opo#6ir&  probijdk  (d6r  v  2eleze),  —  noj{()op6][on  podbradek ; 
rojiocort  hl£sek,  —  OTrojiticoirb  ohlas,  ozv&ia; 
^Bopei^t  palAc,  —  o,HHO,HB6pen>  korunnf  sedl&k; 

„  „      —  n,ape^B6peu,i  dvofenfn; 

^Bop6rt  dvorek,  —  BaflBoport  z&dvoff; 
floflniiirb  dojafcka,  —  no;i6HHHin»  dojafcka,  dfSka; 
fltJien.'b  znalec,  —  seM.ieA'Lieiw  rolnik; 
ByG&^b  zub,  zoubek,  —  Tpe3$6etn>  trojzubec; 
irfec<5in>  leslk,  —  nepeiiiworb  mlad^,  nfzky  les; 
jrfccoBmHrb  hajny,  —  iio.if>c<iBmHin>  hajny; 
uncivil  pfsaf,  —  acHBonHC^n-b  malff; 


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22  X.  J.  Kolif : 

pocT<Jr&  zarodek,  —  oTpticTOfL  odnoi,  v^stfelek; 
TBop^i^fc    tvflrce,  —  CTHX0TB6pen,i  bisnlk,  verSotepec; 
yrojiirb  koutek,  —  pasynJ.iorL  tihel  vnitfrni  atd. 

b)  jiHcrb,  a  list,  arch,  —  noJiyjiAcTi,  a  pftlarch,  u; 
noirb,  a  otec  duchovni,  —  npoTon6irb,  a  arcikngz,  e; 
cthxt>,  a  ver§,  —  nojiycTAxx,  a  piilverS,  e; 

cm™,  a  stfll,  —  npecT6ji,b,  a  pfestol,  trfin,  u; 
yM'b,  a  vtip,  —  pi3yM^,  a,  rozum,  u  atd. 

c)  606  boje,  —  o66r  Calouny;  jio66h  v^prask; 

6op&  zdhyby,  —  3a66pH  ploty;  Ha66pu  odvody  k  vojsku; 
Bajrti  valy,  hradby,  —  npuBa.iu  odpocinky,  oddechy; 

„        „  „       —  BaBajia  zAcpy; 

B03ii  vozy,  ffiry,  —  HaB<teu  bnoje,  mrvy; 
Aapii  dary,  —  yjjapH  lidery,  rdny, 
xap6  vedra,  parna,  —  noxapu  pofcAry,  ohnfe; 
H0C6  nosy,  zobiky,  —  nojuuJcn  podnosy,  Wcy; 

„        „         „         —  3an6cH  zdvSje; 
pflflu  fady,  —  o6pi^H  obfady,  sapaflH  niboje; 

„        „      —  HaprfAH  slavnostni  odSvy; 
cajjti  sady,  zahrady,  —  nocaflH  podm6stf,  podkUStefl; 

„         „  „  —     sac&flu  zilohy  k  prepadnutl  atd. 

d)  rpofl6B^  rakvf,  —  cyrp66oB,B  nivfcjl  snfchu; 
3y66B^  zubfi,  —  TpeayfioBi  trojzubcfl; 
KpaeB^  krajin,  —  yxpaeBi  okrajin; 
cok6bx  St4v,  —  oc<Jkobi  1661,  atd.. 

3.  Podstatnd  m.  r.  s  plnohlaslm  (oao%  opo),  prostd  8  nestetym 
pffzvukem  na  prvnl  —  a  doiend  se  stdlym  pHzvukem  na  druhg  slabice 
hlavnlho  jm6na  (je*  je  v  testing  prvnl),  nebo  (flddeji)  na  pfedloice: 

b6jiokt>  pfevlak  mezi  dv6ma  fekama  —  nepeBOJi6r&  i  nepe- 

BoatiKa  tot62; 
B6pon»  llmec  (sr.   srb.  BpaT  Slje),  jefAb,   zdvibik,   vratidlo 
—  o6op6TB  (m.  06-BoporB)  obrat;   H3Bop6r&  vyttika;  noao- 
p6rb  zdbyb,  zdtofcka;  saBoport  zattcka ;  nepeBop6rfc  prevrat; 
Bo^onop6rb  vlr  (vody); 
r<5po;T,'b  mSsto  (sr.  hrad)  —  oroptiAi  zahrada  kuchyfiskd;  npi- 


\ 


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0  ruskta  pHzvukn.  23 

report  podmSsti;  3&ropo;ia  ohrada,  zahrada; 

M6pon  mrak,  temnota  —  66Mopoin>  rar&kota,  mdloba; 

n<Jjioxi>  (str.)  poplach  —  nepenoJi6x,s  poplach. 

Tak  i  podstatnd  s.  r.:  b6jioto  zlato  —  no30ji<)Ta  pozlacenf,  po- 
zWtko. 

4.  Podstatnd  stf.  r.  prostd  s  pfizvukem  na  poslednf,  —  a  sloiend 
s  pfizvukem  na  pfedposlednf  (na  kmenfc): 

6HTbe  biti,  tlufieni,  -  qe.io66TBe  prosba,  2aloba;  pyBo6^Tbe 
podinl  ruky; 

XHTBii  2iti,  2ivot,  —  o6mexftTbe  spoluiiti,  obcovinl; 
mejibe  skuliny,  —  ym&ibe  uSlabf,  rokle. 

5.  Pridarnd:  a)  Jednodlennd,  prostd  s  pMzvukem  v  N.  sg.  f. 
na  poslednf,  —  a  sloiend  s  pffzvukem  veskrz  stelym  na  pfedposlednf 
(na  kmenS): 

BaacHd  dfileSitA,  vdind,  —  OTBaxHa  odvdind; 

BOJibHa  voln£,  svobodn*,  —  flOBOJibHa  spokojend; 

BtpHa  v6rnd,  jisW,  —  HeBljpHa  pochybnd,  nesprivnA; 

KpacHd  cervend,  (krdsnd),  —  npesptoHa  krdsnd; 

jiecma  lichotivd,  —  npeJiecTHa  pflvabnd; 

CHOCHa  snesitelnd,  —  HeCH6cHa  nesnesitelnA,  atd.; 

CHjeHb,    CHJibHa  silny,  d  —  6e3CHJiein>,   6e3CJiJibHa  slabft  i. 

b)  Tak  i  v  komparativu  vyrokov6m  (a  pffslovcf)  takovych  pff- 
davnych  prostych  je  pffzvuk  na  koncovce,  -  a  sloienych  na  kmenfe: 

BaxHte  dftle2it6jSl,  —  OTBaxirte  odvd2n£j§f; 
BOJibHte  volngjSf,  —  flOB6JibH*e  spokojenSjSf ; 
BtpHte  v6vn£j§i,  jistSi,  —  HeBipirfce  pochybnSjSf; 
Kpacn-fce  cervenSjSf,  —  npespacHte  kr&snSjSf; 
jiecTHte  lichotiv£j8f,  —  npeji^cTHte  puvabnSjSf; 
CHOCRte  snesitelnSjSi,  —  HecHtiCHte  nesnesitelnSjsf  atd. 

c)  Dvouilennd,  prostd  s  pfizvukem  na  prvnim  clenu,  —  a  slo- 
Send  s  pffzvukem  na  kmeng,  na  pfedposledni: 

rpyAHtift  prsni,  —  HarpyAHoft  ndprsni: 
A6HH6ft  denni,  —  no^eHHHfl  .jednodennf ; 
—  no.iyAeHHUfi  poloudennf; 


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24  X-  J-  KoMf: 

AH6BH63  dennf,  —  Bce/iHeBHufl  vSedni,  kaidodennf; 

„  „      —  nojy^H^BHHfi  poloudennl; 

3,OHCK6fi  Donsky,  —  3afl6Hcrifi  ZAdonsk^; 
3eMH<Jfi  zemsk^,  —  nop&fHuft  podzemnl; 

„  „         —  cpeAH36MHHfi  stfedozemnf ; 

ji*CH()fl  lesni,  —  MHorojitCHHfl  lesnattf; 
MopcK68  mofsky,  —  npHM6pcieift  pHmofrsk^; 

„  „        —  3aM<Jpcrifl  z&nofsky; 

uoiHofi  nofcnf,  —  noJiymteHHfi  piilnocni; 

„  „       —  BcemJmnafl  (catfx6a)  neSpory; 

oiH6it  ocnf,  —  3a<teHufl  nepfftomn^; 
npaM6fl  pHmy,  —  ynpaMHfi  svghlavy,  vzdorn^; 
poflH<Jfi  pHbuzny,  —  npHp6j*HHil  pftrozen^; 

„  „         —  Hap6,HHHft  nArodnf; 

„  „         —  GjiaropdflHHM  Slechetn^,  slechticky; 

pyqH6fl  rafcni,  krotky,  —  OflHopy»iHofl  jednorucnf; 

„  „  „        —  nojip^qHofl  pffrufni,  n^Lrucnf  (kfiin; 

CJitn6ii  slep^,  —  no^cjiiniifl  prfslepty; 
cfefldfi  sedy,  Sedivjf,  —  npoc&juift  pro8ediv£ty; 
yum6ft  uSnf,  —  3a<mHHfl  z&u§nf; 
niBtTH^il  barevny,  —  pa3Hon,BliTHHfl  1  ftznobarevn^ ; 
BepxoB6ft  vrchnf,  jlzdeck^,  —  6e3Bepx6BHfi  bezvrcby; 
BpeM6HH6fi  zatimnf,  —  coBpeMemiHft  soufcasny; 
rojiOBHtift  hlavni,  —  yroji6BHHfi  hrdelnf  (soud); 
HMeHH6ft  jmenovity,  —  6evbim6}inutl  bezejmenn^. 

6.  Prislovce,  pHdavnd,  i  z&jmennd,  prostd  s  pfizvukem  na  po- 
slednl,  —  a  sloZend  s  pffzvukem  na  pfedposlednf  (na  kmenS): 

a)  (naBH6  dAvno,  —  He^aBHO  neddvno; 
XHTp6  chytfe,  —  npexiiTpo  velmi  cbytfe; 

MyjipemJ  tS2ko,  z&hadno,  —  itfuiOM^Apeiwo  panicky,  rnravne; 

b)  Ky^a  kam,  —  oTic^a  odkud; 
cio#a  sem,  —  OTCiojia  odsud,  odtud ; 
Ty^a  tarn,  —  oTT^a  odtamtud. 

7.  Slovesa  jen  m&lokterd,  a  to  jen  s  ngkterymi  pfedlnfckami 
(jmenovitS  s  6e3-)  slolend,  poSinujf  pffzvuk  s  poslednf  na  pfedposlednf, 
na  kmen: 


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0  rugkdm  pftiTokn  25 

6io£  byla,  —  3a6£jia  zapomnfila; 

BHCtTB  viseti,  —  3aBtfc*Tb  ziviseti; 

woirb  dvojiti,  —  yab6hti»  zdvojiti,  zdvojndsobiti ; 

TpofiTB  trojiti,  —  yTp^HTB  ztrojnisobiti; 

3B0HtfTb  zvoniti,  —  Tpe3B6HHTb  v&emi  zvony  zvoniti; 

npflM^Tb  pfftniti,  —  ynprfMHThca  sv^hlav^m  byti: 

CHT^Tb  rozpouStfiti  (med),  —  HactiTHTb  nasytiti; 

yMtTb  umfiti,  —  fotfutorh  Sileti,  bl&zniti; 

bhhhtj,  viniti,  —  o6e3B^HHTB  08pravedlniti ; 

itepnitfTb  vrfiiti,  konCiti,  —  o6e3B3pmHTb  osekati  vrSky  (stromfi) ; 

lecTliTb  ctfti,  —  o6e3iecTHTb  o  6est  pHpraviti  atd. 

Posnamka.  U  dvakrit  sloSen^ch  prvnf  (novA)  idst  druh6ho  slo- 
£eni  piisobf  na  pffzvuk  jen  pofud,  ie  jej  obydejnfi  upevnf  na  prvni 
kmenov6  slabice   hlavnlho  jm6na,  nebyl-li  tarn  u4  v  prvnfm   sloienf: 

a)  Podstatnd: 

r6Bopi>  (sr.   BpaTb)    hovor,  hluk,   —  crOBtip'b  smlouva,    n£- 
mluvy,   zasnoubenf;  pa3roB6pi»   rozmluva;  #oroB6p*   fimluva, 
dohodnutf;  aaroirip'b  spiknutl;  npnroB^  vyrok  soudu,  roz- 
sudek,  ortel: 
npo;iaB&vb  prodavafc,  —  KHHronpo^aBen;^  knihkupec. 

b)  Pridavnd: 

no,HBH3icH6fi  pohybliv^,  —  Henoji,Bii3KHHft  nepohyblivy; 
o6pa3H6fl  obrazov^,  —  6e3o5pa3HHfi  ohyzdn^,  pitvorny; 
y,naji6S  udatny,  —  pasyflajiHfi  pfeudatn^. 

c)  Slovesa: 

BOopyxATb  ozbrojiti,  —  o6e3opyxHTb  odzbrojiti; 

Bpa3yM*Tb   vysvfetliti,  —  o6pa3^MHTb  k  rozumu   pftv&ti,  po- 

ufiiti ; 

no^03ptTb  uzffti,  vy&hati,  —  aanoj^aptTb  vzfti  v  podezfenf; 

no^o3p*BaTb  podezfivati,  —  3anofl63p*BaTb  podezffvati. 

Pozndmka  2.  Cizf  slova  slo2en£  v  rustinfc  drii  obyftejne  pffzvuk 
pfivodnf,  stdly :  an<JcTOJ^  apoStol,  axaoHCTb  chvalozpfev  k  P.  M.  (pfi 
n&ni  se  nesedf),  &<5pHCb  ndkres  (Abriss),  aGinHfli*  vyhost  (Abschied), 
a#pecb  adresa^  aKK6p^'b>  aJixAwifl,  aHdeeMa  clrkevnl   kletba,  EBp6na, 


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26  X.  J-  Koltf : 

OeAflop*,  eB&nrejiie,  enficson'fc,  jnrryprfcr  mSe,  MOHdpxi,  airreca  I6k£rna, 
an-rfoapb  tekdrnfk,  acc^ccopi  pfisedfcf,  peBH36pi  (vedle  npoBtfaop-b), 
npo^eccopi,  npocn^m,,  liporpaMMa  program,  rejierpauMn,  jjia^riida 
diadem,  Aifiioro  jAhen,  ^idMCTp'B  prfimSr,  nia&ezTi  nifecf,  (tatfjiioTeKa, 
chmb6.it>  symbol,  chho/vb  synoda,  CHHarora,  npoc*opa  sveceny  chteb, 
(hostie),  Tpan&a  stfil  (y  kostele),  MHTponojifrn*  metropolita,  itiHcyji, 
KOHTpdKTb,  cyfoforb,  Re&no;ii>,  CeuacTtinojib,  KoHCTaHTHH6nojii>,  *h- 
ji6co*b,  *MJioc6*iH,  B6c*opi  atd. 


II.  PodstatnA  jm6na  puvodni. 

§  21.  Tu  sluSf  pfedevsfm  rozeznAvati  jm£na  jednoslabicnA  a  dvou- 
i  trojslabifcnd  0  jednoslabifinych  nemfiSe  bft  ovSem  fefti,  neb  tamaji 
v  Nom.  sg.  pHzvuk  nutnft  na  sv6  jedin6  hldsce,  vyjma  slfivka  pff- 
klonntf,  a  pfedloiky,  jei  ve  v6t6  viibec  nemajl  S£dn6ho  pMzvuku. 
U  ostatnfch  dvou-  a  trojslabicitfch  (die  Grota  o.  c.  349)  pr^  „nelze 
nikterak  urfciti,  proe  je  pffzvuk  u  jednoho  na  ph  na  poslednf,  a 
u  drub6ho,  podobnS  tvofen^ho,  na  pfedposlednf  atd.,  na  pf . :  proc  je 
n6poxi  prach  (stfelny)  a  rop6xt  hrich,  pysi  a  m^ica  Stika,  Koaa  a 
p6aa  rftie,  whjio  m^dlo  a  Kpuji6  kfidlo,  r6p^o  hrdlo  a  xep.i6  jfcen, 
brdlo,  MtCTO  ml8to  a  nrfc3,i6  bnfzdo  atd."  AvSak  i  v  torn  pfipadS 
jsou  n6kter6  pomficky  a  pokyny. 

A)  K  urteni  pfizvuku  podstatnych  plnohlas^ch  (s  oao,  oj>o,  epe, 
ejie)  napomdhi  dosti  jistS  a  dflsledne  Ceski  kvantita  t^chi  slov,  neb 
kde  CeStina  m&  kr£tk6  slabiky  la,  ra,  re,  It  po  souhtasce,  tarn  ruStina 
klade  pffzvuk  zpravidla  na  prvni  z  obou  hldsek  plnohlasl,  a  naopak, 
kde  le§tina  mi  dlouh£  slabiky  Id,  rd,  H,  li  po  souhlAsce,  tarn  ruStiua 
klade  pffzvuk  obyfcejnS  na  druhou  z  obou  blAsek  sv6ho  plnohlasl, 
zvldStS  u  dvouslabifcn^ck  (v  ceStinfe  jednoslabicnych),  m6n£  u  troj- 
slabifcn^ch,  je2  se  vStSfm  dflem  ffdf  pravidlem  odvozenych  (viz  tato). 

§  22.  1.  Dvouslabidnd  podstatnd  mu2.  r.: 

a)  b6.iojtb  vl^cnd  sit  (cf.  vlak),  pfevlak  (mezi  dvgma  splavnyma 
fekama),  b6joci  vlas,  chlup,  rfaocb  bias,  k6jiocl  klas,  rfaofl'B  Wad, 
c6;io;vi>  8lad,  x6.io;i,i  chlad,  zima,  xejioOx  21ab,  A^Jiorb  kladivo  (st6. 
mlat),  n6ji03rfc  plaz  (u  sani),  no.ioxx  (str.)  poplach,  m^jioa^  mlad^,  m6- 
JiOflOCTb  mladost,  cojoho  slano,  c6jiohhA  slany. 

Vyjmi:  xoji6nb  nevolnjf  sedldk  (st6.  chlap,  pol.  cblop),  uoji6hi 
(i  UvitHb)  plen;  zajeti  (pro  rozdfl  od  adj.  n6.iOHi  pln)f 


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0  rutklm  pftzrnku.  27 

6)  66poBT>  vepf  (moraYsky:  brav),  B6porb  (obyfcejng  stsl.  if  an) 
nepHtel  (cf.  vrah),  B6poin»  bavran  (cf  vran^),  jtfporB  lfmec  (cf.  obrat), 
m.  ob-vrat  a  srb.  BpaT  krk),  jefdb,  zdvihdk,  vratidlo,  B6poxt  kupa, 
hromada  (cf.  Yrch),  r<Jpo;n>  misto  (cf.  hrad),  K6po6i  koS  (cf.  krabice), 
HupoBt  mrav  (m.  nrav),  zvyk,  prirozenost,  povaha,  n<Jpon>  kanec 
(cf.  prase),  mipox'b  prach  (stfeln^),  xBtipocrb  chrast,   M6pokrb  mrak. 

c)  63perb  bteb,  Gepecrb  West,  jilm,  B^peeb  (i  Bepecrb)  vfes 
(i  vfesk),  B^peff*  (Bpefli)  Skoda  (cf.  vfed),  Tepewi  pHstfeSek,  arkyf 
(pol.  trzem,  fee.  xiQepvov),  qepem>  lebka  (cf.  stfep),  qlpero  stfrenka, 
q^pecb  vak  na  penize  pH  opasku  (pol.  trzos),  q^peai  (pfedl.)  pfes, 
skrz;  —  ale  flepeirb  dfin,  q^pefli  stffda,  smfina. 

d)  MejieHi  rufnf  nttynek  (pol.  mlon,  kajkavsky  melin),  nie.iem 
biC,  praskaft  (cf.  xjninaTb  a  klepati),  mejiecrb  Selest,  m&ierb  (m. 
mejiarb,  pol.  szelag,  cf.  sbiling)  penfzek,  znAmka  pK  hfe,  jeton. 

e)  rop6xi  hrich,  Kopojib  kr£l,  M0p<$3*  mrdz,  noptirb  prih,  slap, 
noptai*  pr£m,  xop<hiH  velk^  dfevSn^  dflm  (cf.  chr&m),  nop6Tb  p£- 
rati  (m.  priti,  pol.  pro£),  6op<)TbCa  zApasiti  (cf.  prdti  se); 

f)  raeji6Mi  (str.)  pfilba  (std.  helm,  cf.  sterol),  KO.itiTb  klAti,  fitf- 
pati,  pfchati,  moji<5ti>  mlfti,  iioji6ti>  plfti  (plevel),  bojk)«ib  vl^ci,  mi6qb 
tlouci ; 

g)  Tep&n>  tffti,  Mep^Tb  inHti,  nep&rb  pHti,  cp*iti  se,  no^ne- 
peTb  podepflti,  CTep^qb  stfici,  (tepeqb  chrdniti  a  p. 

Vyjtni:  CT6poart  str£2ce,  hlfdafi,  domoYnik. 

§  23.  2.  Z  trojslabicnych  (v  ceStinS  dvouslabifri^ch)  podstatnjfch 
2en.  a  stf.  rodu  s  plnohlasfm  jen  nSkterd,  se  ffdi  t^mi  pravidlem, 
jako  dvouslabiCnd,  a  to  stfedni  s  krtftkou,  ienskd  8  dlouhou  slabikou 
kmenovou. 

a)  ioji6Aa  kWda,  coji<$Ma  sldma,  Bop66a  kruiidlo  (cf.  vribce 
u  pluhu),  B0p6Ha  vrdna,  ftop6ra  dr£ha,  cesta,  xoptea  krAva,  CTop6xa 
(str.)  str£2,  6epe3a  bflza,  Meperca  sit  ryb*tfsk&  (cf.  mff2e),  noncpeirb 
i  nonepeib  napffC,  nonep&iHHfi  pfftny  a  jind,  jako  odvozentf  demi- 
nutiva  na  -wa:  roJi6BKa  hldvka,  6op6flica  brAdka,  cojirtwca  sldnka, 
cepe^Ka  stHdka  a  p. 

Yyjmi:  cop6Ka  straka  (pol.  sroka,  srb.  CBpaKa)  a  qepeMxa  (i  ie- 
peMyxa)  stfemcha. 

ft)  b6jioto  zlato  (a  no30Ji6Ta  pozWtko),  ikJjioma  (njiaMa)  plauien, 
6oji6to  bafina  (cf  bWto),  ^epeBO  (stc.  dfevo)  strom,  .nepeBba  stromovi 
(cf.  dfrvf),  6epeMa  (6p^Ma)  bfimfe. 

§  24.  3.  Ostatni  [troj-  a  Ctyrslabicnd  podstatn^i  s  plnohlasfm 
majl  pfizYuk  od  tefcen6bo  pravidla  tichyln^,  kladouce  jej,  die  pravidla 


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28  .X.  J-  KoWf: 

odvozen^ch  (sr.  nfze  §§  28,  46  a4  50)  na  sv6  koncovkv,  a  tedy  (Sen. 
a  stf.)  teprv  v  N.  (A.)  pi.  tarn,  kam  by  n£lefcel  die  fceStiny: 

a)  cojiobIA  slavik,  Bopo66fi  vrabec,  jako  pfidavni:  mojioa^A  mlad^, 
Aoportifi  drahy  a  j.;  ale  x£pe6eft  los,  osud  (stfc.  hfeb,  hfebf)  m&  pff- 
zvuk  na  prvni. 

ft)  ro.ioua  blava  (N.  A.  pi.  t6jiobh),  6opo3fl4  brAzda,  cepe,ia 
stfeda  (A.  sg.  c£pe#y),  aceje3d  414za  (cf.  hlezno,  hliza). 

c)  aojiot6  dMto  (pi.  ;jo;i6Ta),  mojioko  mteko  (pi.  M0Ji6ca  mltfl 
ryb),  bojiokh6  vlakno  (pi.  B0Ji6KHa),  tiojiotho  pldtno  (pi.  nojitiTHa), 
cepe6p<$  stfibro  (ale  cep&5paHHft  stffbrn^). 

§  25.  B.  K  urfceni  pfizvuku  dvouslabicn^ch  podstatn^ch  ien. 
a  stf.  r.  bez  plnohlasf  ponSkud  slouZf  pravidlo,  be  takovd  podstatn* 
na  -a,  -a  a  na  -o,  -e  s  kmenovou  hldskou  slabou  (o,  e)  obycejne  pri- 
zvukujf  slabiku  poslednf,  tedy  vyznak  rodu  (cf.  2en.  a  stf.  r.  pff- 
davnych  jednoclennych  a  pfffcesti  sloves  8  kuaenem  zavfenym).  kdeito 
podobnA  podstatnd  s  kmenovou  hldskou  silnou  (a,  r}  n>,  u)  vStSim 
dflem  pfizvukuji  tyto  hl£sky  ve  si  a  bice  prvnf.  Takov*  podstatntf 
s  kmenovou  hldskou  y  majl  pffzvuk  na  posledni  nebo  na  prvni,  c.  na 
kmene,  asi  stejn^m  dflem.  A  ty2  pffzvuk  obytejnS  zachovAvajl  i  slo- 
vesa   od  tSch  podstatnych  odvozend. 

1.  Podstatnd  ien.  r.  na  -a,  -n  po  jednoduch6  souhldsce  a)  8  kme- 
uovou  hl&skou  o,  e: 

a)  6-ioxa  blecha,  b^obo,  Bojja,  ropa,  rpoaa  boufka,  flocri  deska, 
tabule,  jipora  rozvora  (u  vozu),  pruzina  (pero  u  droiek  a  kocaru), 
aopri  i  sapa  zofe  i  zdfe,  K03&,  Kopa  kfira,  xoca  kosa  i  cop,  ltpoiia 
krajfc  chleba,  spoxd  drobet,  troSek,  Jiosd  proutek,  r6va,  Hora, 
Hopa  doupS,  0BU,a  ovce,  Ok&  (feka),  oca  vosa,  nopd  cas,  doba,  pafia 
(m.  potia)  otrokynfc,  roba,  poc&,  CM0.id  smftla,  chox&  snacha,  coni, 
cox£  r&dlo  (hdk),crond,  CTpoici  fddek,  Tpona  stezka;  —  ale:  b6.ih  vfile, 
p<tea  rfii&e,  poaca  rfiie  (v  oblifceji,  nemoc),  skaredy  oblitej,  p6m,a  h&j, 
M6mH  ostatky  (svatjfch). 

/?)  xeHji,  3eM.ii  zemS,  jieca  vlas  na  udici,  Mexamez,  Hesa  (feka), 
nvieBti,  njieHa  plefi,  kaz  (v  2eleze),  niejia  vCela,  cjiesa  slza,  CTe3a 
stezka,  ueT&  dv6,  pdr,  ^eKa  tv^f,  men&  tHska,  dracka,  lou6;  —  ale: 
tSth  teta. 

ft)  S  kmenovou  hldskou  a,  r,  n,  u: 

a)  6a6a,  B.iara  vUha,  ^aqa  dar?  villa,  letnl  byt,  KaMa  (feka), 
Kama  kaSe,  spaxa  krddez,  Maw  a,  iKiaxa  plat,  n.iaxa  pafez,  Spalek  (ku 
stinanl),  caxa  saze,  cjiaB.%  CTpaxa  strA2,  idpa  i  Mama  Cf&e:  hahi 
chftva,  npaxa  pffze,  paca  fasa  (rostlina),  fdsny  Sat  (svfitslrfch  du- 


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0  rusklm  pftzvuku.  29 

chovnich  mimo  kostel),  Tara  tiie,  tah  (ptAkfi);  —  ale:  rpafld  zrihon, 
iurrd  pata,  cicada,  xBa.ia  a  cizf  narad. 

P)  Btaca  (str.)  v62,  stan,  b^e^h  vlfcka  ofcnf,  BtHa  Vfdefi,  Btpa 
vfra,  utxa  vfch,  jvfcBa,  .rfcxa  lfcha,  br&zda,  Mima,  Mtpa  mfra,  MtTa 
meta,  ell,  Htra  nSha,  rozkoS,  iitHa,  pina  fepa,  cfcpa  sfra,  ctqa  seCenf, 
sec;  —  ale:  Gt^a  bfda,  nehoda,  avita  zmije,  had,  ptKa  feka,  CBtqd 
svfee,  ciptjia  stfela,  Sip,  crfeHa  stSna,  zed,  u$n&,  i^a  jfdlo. 

y)  rji^Ha  hlfna,  x&ia,  .ifina»  HHBa  vzd61an6  pole,  nrima  pokrra, 
strava  (pro  lidi,  sr.  pice),  iiTHna  pMk,  pnaa  ffza  (kostelnf  roucho 
kn£2sk£),  CH.ia,  THHa  bahno;  —  ale:  ,T,npa  i  ^upa  dfra,  3H>ia,  .iHca 
li$ka,  ne.ia,  cuHHd  zdda. 

c)  S  knienovou  hldskou  y :  fiy^d  bouda,  ]^i\i  pfStala,  ,nyr£  oblouk, 
jiynni  duSe,  icyM4  kmotra,  .ivh4  mfcsic  (na  nebi),  MjKa  mouka,  pyfld, 
pysa,  c.iyra  sluha,  cyMa  uioSna,  CTpyna,  Cypa  (feka),  rpy6&  trouba, 
komfn,  yx&  rybf  polSvka  (cf.  jfcha),  uyitfd  mor;  —  ale:  6^pa  boufe, 
rpyjja  hrouda,  AyMa  rada,  jijpa  poSetila  ienskri,  KjHa,  M^sa  muka, 
tr£penf,  m^ xa  moucha,  Hy»a  nou>,e,  ii^ra  pouk  (na  vejci),  CT^na  stoupa, 
c^Ka  Subka,  T<«ia  mrak,  y^a  udice,  ^3a  svazek,  pouto. 

Pozndmka.  DvouslabiCnd  podstatnd,  sloiend  s  ptedloikou  «-,  S3 
a  c-  maji  ovSem  pHzvuk  (die  §.  17.  a  20.  1.  a)  stdty  na  kmeu£,  jeji 
drif  i  slovesa,  od  nicb  odvozend: 

BHysa  vnucka,  BCTpiia  potkdni,  uvftAnl,  m.wsii  lys6  mfsto  po  obou 
stranich  tela  (nad  skrdnfemi),  CB&xa  svatbi,  ndmluvkynS,  CB<)pa  smeeka 
psfl,  cuaaa  pfekaika,  obt!4,  c^tiGa  pfiprava  (jidel),  CKptna  upevnfcnf, 
stvrzeni  (podpisem),  CKyica  dlouhi  chvlle,  nuda,  cm1;hu  smfena,  stffda, 
cc6pa  vada,  svdr,  rQznice,  nevole,  ccf.ua  pujeka,  CT^aca  mrdz  atd. 

2.  Podstatnd  str.  r.  na  -o,  -e  po  jednoduch6  souhldsce: 

a)  uep6,  n.ieuo  rameno  (cf  piece),  ce.io  ves  (s  kostelem),  ue-i6; 
bmh6,  mufi  lice  a  j. 

b)  BtKO  vfko,  vicko  oCnf,  b^ho,  nine  (str.)  sn6m,  j^tr,  ji*to; 
Hro  jho,  iihbo;  npaBO,  ct&ao,  qa^o  dftfe  (cf.  Kind);  r6pe  hofe,  M<ipe 
mofe,  n6jief  6ko,  cj6bo;  6jiioao  mfsa,  Opwxo  bficho,  jxo,  qy^o  div, 
z^izrak  a  p. 


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XL 

Hustota  obyvatelstva  v  Hercegovin& 

(S  raapou.) 

(Pfedlozeno  dne  9.  £er?na  1902). 

Sepsal  JIM  V.  Dane*. 

I. 

Ottzce  hustoty  obyvatelstva  se  stanoviska  geografick^ho  a  jejfmu 
feSeni  vSnov&no  bylo  v  poslednfm  pfllstoletf  velmi  mnoho  pracf 
ruzn^ho  rozsahu  a  pferozmanitych  method.  Nechybi  ani  spisy,  ktert 
pod&vajf  d6jinv  vyvoje  cel6  t6to  oWzky,  ani  stati  jen  theoretic^; 
kafcdy  pak  Wmfef  z  cetn^ch  spolupracovnfkfi  v  tomto  oboru  vfce  mdnS 
rozsAhlym  uvodem  o  duleSitosti  a  methoddch  spracovdnf  sv£ho  thematu 
hledf  dokdzati  co  moino  obSfrnou  a  podrobnou  svoji  znalost  rozs£hl6 
jii  literatury  specielnf. 

V  statistickdm  smyslu  jest  pojem  hustoty  obyvatelstva  vyj&dfen 
cfslem,  v  geografick^m  smyslu  vSak  nejevf  se  tak  jednoduchym,  na- 
opak,  m£-li  byti  skutefinS  geograficky  vystiien,  z£lei\  na  takov^m 
ranoMvf  rozmanit^ch  Cinitelu  pferiiznS  povahy  a  hodnoty,  ie  nepo- 
dafilo  se  dosud  podati  vSestrannS  sprdvn&io  jeho  vyj&dfenf. 

Neni  nikterak  mym  umyslem  ukrizati  snad  na  novou  dr&hu 
k  definitivnfmu  feSeni  t£to  otAzky  jii  tolikrrite,  takfka  se  vSech  stran 
ventilovan£;  ucelem  t6to  prdce  jest  pouze  applikovati  n6kter6  methody 
na  terrainu  dosud  nezkou§en6ra,  totii  na  pfldfe  zemS,  v  ntt  stykd  se 
po  kritkou  dobu  modern!  iivel  z&padoevropsky  s  konservativnfm, 
hospoddfsky  primitivnfm  Orientem,  zastavivSfm  se  na  pom&rech  stfedo- 
vfck^ch.  Hercegovina  jest  nejen  kulturnfm  i  hospoddfsk^in  stavem 
sv6ho  obyvatelstva,  nybr2  fysik&lnfmi  pomfery  sv^mi  zeml  pro  naSi 
ot&zku  dosud  novou. 

VSstnik  Kr.  C.  Spol.  N*uk,  tr.  hist.  1902.  1 


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2  XI.  J.  DaneS : 

Prdce  tato  nemfiie  faditi  se  k  t6m  pojedndnfm,  kterd  na  pod- 
kladft  podrobn6  zndmosti  vSech  pomSrfi  jiste  krajiny  hledf  problrati 
thema  sv£  co  nejpodrobnSji,  podrobujfce  je  zkoumdnf  z  rflzn^ch  zcela 
specielnfch  hledisek ;  opfraje  se  pouze  o  material  tiStSny  a  o  nemnohe 
zku&enosti  a  soukromd  sdgleni  na  vlastnf  sv6  cestS,  mohu  probrati 
otdzku  pouze  vSeobecnSji. 

Postup  hodldm  zachovati  tento: 

Na  stnitn^  ndstin  zpftsobu  usfdlenf  obyvatelstva  pfipojim  vy- 
sledky,  k  nimi  jsem  do§el  srovndnfm  material u  statistickSho  s  mapou 
specialnl,  pokud  totii  obfe  tyto  zdkladnf  pomficky  pfipouStfcjf  detailni 
propracovdni  thematu. 

Pouze  hustotu  obyvatelstva  zem£d61sk£ho  budu  vypofiftdvati  na 
zdkladi  rozlohy  ploSnd,  pri  fcemi  vyloSim  zevrubneji,  pokud  dosavadni 
vSdeckS  prozkoumdnf  zemS  a  zejmGna  pomiry  orografick^  a  hospoddf- 
sk6  dovoluji  pouziti  za  zdklad  rozdfclenf  zemfc  oblastf  fysikdlnfmi 
pomSry  dan^ch.  Na  zdkladS  t6  livahy  provedu  pak  v^podet  die  me- 
thody  W,  kterd  die  dan^ch  pomfirfi  zdd  se  mi  b^ti  nejucelnejSf. 
0  obyvatelstvu  nezemSdSlsk&n,  jeho  roztfldfcnf  a  podmfnkdch  jeho 
existence  pojedndm  ve  zvldStnim  odstavci. 

Jelikoi  jevl  se  velmi  zajfmavym  zjistiti  pro  zemi,  kterd  prdvS 
prodfeldvd  krisi  pfechodu  z  primitivnfho  hospoddfstvf  stfedovgko- 
orientdlnfho  v  iivot  modern!,  pokud  zmSna  za  krdtkou  dobu  sv^ho 
trvdnf  projevila  ji2  vliv  na  hustotu  obyvatelstva,  pokud  pusobila  oa 
potetn^  pomSr  2ivlfi  obyvatelstvo  zeme  sklddajfcicb,  hodldm  v  krdtk&n 
pfehledu  srovnati  mezi  sebou  data  jednotliv/ch  stftdnf  spolehlivych 
(1879—1895)  s  ohledem  k  nSkterym  odhadflm  z  doby  stargf,  se 
zfenim  ke  zm6ndm  hustoty  obyvatelstva  vflbec  i  k  zmSndm  pomSr- 
n^ho  zastoupenf  tH  hlavnfch  konfessf  —  ndrodnostf,  v  n&&  d£lf  se 
obyvatelstvo  Hercegoviny. 

Ke  konci  pfipojfm  nekolik  slov  o  torn,  jakym  asi  smfirem  bude 
se  v  budoucnosti  brdti  pohyb  obyvatelstva,  pokud  nov6  kommunikace 
a  vflbec  zmfcna  hospoddfsk^ch  pomgrfi  bude  mfti  vliv  na  hustotu 
jeho  usfdlenf. 

Studiem  typfi  osad  nezabyval  jsem  se  podrobnS  a  nemfnfm  tel 
otdzce  t6  vfcnovati  vice  pozornosti,  ne£  kolik  tfeba  jest  pfedeslati, 
aby  ndsledujfcf  ldtce  mohlo  se  porozumSti.  Zpflsob  osfdlenf  obyva- 
telstva podmifiuje  hlavnS  jeho  zamgstndnf  a  pak  plastickd  povaba 
povrchu  pfldy.  Oba  tyto  hlavnf  faktory  spolupfisobfcf  utvofily  v  Her- 
cegoving  dva  hlavnf  typy: 


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Hustota    obyyatelstva  t  Hercegovink  3 

Osady  roztrouSen^ch  domfl  bud!  jednotlivS  neb  v  malych  sku- 
pin&ch,  s  obyvatelstvem  v  prvnf  fadi  past^fsk^m,  na  nerovn&n 
terrainu  krasov^m,  a  osady  kompaktn&j&i  s  obyvatelstvem  hlavnS 
rolnick^m  pH  rozlehlycb  plochdch  pfidy  vzd&lan6.  Druhf  tento  typus 
osad  stfananych  vystupuje  v  prav6  sv6  podob&  velmi  zfidka,  toliko 
pfi  tSch  ploch&cb,  kter6  neb^vaji  podrobeny  vyaokyin  zitopim,  jinak 
pfevlddd  i  pfi  v6tdio6  poljf  jak^si  typus  pfechodnf  osad  okrajnych, 
kde  domy  v  malych  skupinftch  nedaleko  od  sebe  vzdilen^ch  tihnou  se 
po  svabu  horskgm  v  jisW  vySce  nad  tirovni  polje  neb  roviny  vflbec. 

Dflm  hercegovsty  jest  stavba  primitivnl  jak  materialem  sta- 
vebnim,  tak  i  sv^m  rozsahem.  Stykajl  se  tu  dva  typy  staveb,  dflm 
bosensk^  vystavSn^  nfekdy  na  podezdivce  kamenn6  nejvice  ze  dreva, 
pletiva  i  hliny,  a  dflm  italsty,  vystavfcn^  z  kamene,  velmi  Casto  i  se 
stfechou  z  tenk^ch  vdpencovych  ploten.  Staveni  mestskd  neb  ven- 
kovsk*  sidliStft  statkiffl  b^vajf  v^stavnSjSi  a  lipravnSjSf.  Domy  ka- 
menng  pfevlddajl  vflbec  v  uzemi,  jei  vystaveno  jest  prudk&nu  ndrazu 
vgtrfl,  zejmlna  bory.  Naprosto  primitivnl  jsou  docasn6  stavby  kolib 
a  stanfl  na  hortab,  slouiicf  jen  letnimu  pobytu  pastyffl. 

V  publikaci  posledniho  stlttni  obyvatelstva  v  Bosng  a  Herce- 
govinS1)  nach&zime  nejni28f  statistickou  jednotkou  mfsto  (Ortscbaft). 
Definice  tohoto  pojmu  jest  velmi  nesnadnd,  neznamenrit  v2dy  souvisly 
komplex  domfl,  nybri  zvl&t6  v  nerovn&n  terrainu  krasovdm  zaujimd 
nSkdy  vice,  nSkdy  mini  skupin  domfl  neb  samot,  6asto  na  znacn6 
ploSe  roztrou&enycb.  Eryje  se  tedy  jen  vyjimkou  s  pojmem  osady, 
totii  jednotn6  skupiny  domfl,  Casto  obsahuje  osad  vice.  Samoty,  mal6 
skupiny  domfl  netvofi  tedy  pravidlem  jednotku  statistickou,  docMzejf 
vfiak  pfece  i  v  publikaci  censu  v^razu;  jsou  totiS  jm6na  jich  uvedena 
v  podruif  mista,  jehoi  jsou  tAstmi  (Ortsbestandtheil). 

Let  i  v^znam  BMsti  mista"  mSnf  se  die  povahy  mist  sam^ch 
a  osad  je  skl&dajicich.  Kde  mfsto  tvofi  nftkolik  prostorem  odd&len^ch 
skupin  domfl,  tu  shoduje  se  pravidelnS  ifet  mista  s  tfimito  jednotkami 
osldlenf;  v  mistech  vSak  kompaktnicb,  zejm6na  v  mestech  nabyv^ 
slovo  to  jin^ho  v^znamu,  totii  jest  tu  jm6nem  fttvrtf,  ulic  nebjin^ch 
drobn^ch  c£sti.  Hranice  mezi  jednotkou  osidleni  (Wohnplatz),  listi 
mista  a  mfstem,  co  jednotkou  statistickou,  jsou  velmi  pohyblivg,  fid  Ice 
se  die  pomSrfl  v  urtit&n  uzemf  panujfcich. 


')  Hauptresultate  der  Volkszablung  in  Bosnien  und  der  Hercegovina  Yom 
22.  April  1895,  nebst  Angaben  uber  territoriale  EintbeiluDg,  Gffentlicbe  Anstalten 
und  Mineralquellen.  Sarajevo,  1896  (nemecky  a  srbsko  chonratsky)  str.  XXXIX. 


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4  XI.  J.  Danefi : 

V  okresfch  bileck£m,  trebinjsk&n  a  gatack&n  spadd  fasto  pojem 
mfsta  a  Cdsti  mfsta  v  jedno:  pfi  152  mlstech  v  okresu  bileck&n*) 
vyznaceno  zvld&tS  jen  24  cdstf,  v  okresu  trebinjsk&n  vyjadfujf  pomfcr 
ten  fcfsla  169  a  85,  v  okresu  gatack^m  72  a  70;  pomSrnfc  nejvice 
£dsti  mist  vykazujf  okresy:  ljubuSsky  na  52  mfst  218  tdstf,  mostarsk^ 
na  80  mfst  405  6dstf  (inklusive  mfcstsky  okres  mostarsk^  81  mfst 
a  413  tdstf);  uprostfed  stoji  okresy  stolack^  (na  158  mfst  187  Cdstf), 
nevesinjsky  (na  118  mfst  147  cdstf),  ljubinjsky  (na  38  mfst  96  Cdstf) 
a  konjick^  (na  166  mist  442  Cdstf). 

PodobnS  rozdfly,  jak6  jevf  se  mezi  jednotlivymi  mfsty  v  poCtu 
osad,  vyskytujf  se  W2  v  pofitu  obydlenych  domfl  a  obyvatelstva.  Pro 
usnadnfrif  pfehledu  pfikldddm  tabulky  vypfljcen6  z  officielnf  sta- 
tistic^ publikace.3)  (Viz  tab.  I.  a  II.) 

Pfi  spracovdnf  naSeho  thematu  md  tento  rozdfl  v  obsahu  zdklad- 
nfho  pojmu  statistick^ho  velikou  dfileiitost.  Cfm  vfce  blfSf  se  stati- 
stickd  jednotka  jednotce  osfdlenf,  tfm  spfSe  mMe  se  docfliti  v  detailech 
sprdvnjfch  vysledku. 

V  ngkterych  kiajinach,  na  krasov^m  plateau  rudinsk&n,  na 
vysok£  plo§in6  jiznf  cdsti  okresu  nevesinjsk^ho,  v  hornfm  lidoli 
Neretvy,  narozlehlych  spodnfcb  terrassdch  BjelaSnice  a  VisoCice  i  ve 
vysokych  polohdch  v  bosensk&n  RudohoFf  tvoff  mfsto  obyCejnS  jedind 
osada,  jen  zfidka  md  mfsto  vfce  ne2  sto  duSf;  naopak  zejin£na  tain, 
kde  vice  osad  spojeno  jest  rodov^m  jm&iem  a  patrnC  t6i  kmenovou 
pHsluSnostf  (Drinovci  a  SoviCi  v  okresu  ljubuSsk^m,  BanCici,  Glegjevci 
a  Vlaltovid  v  okresu  ljubinjsk^ra),  neb  tvoff  jakysi  celek  pffrodou 
vfce  m6n6  od  okolf  sv6ho  odlouCeny  (Rakitno  v  ljubuSskSm  okresu, 
Zimlje  a  RnSkagora  v  okresu  mostarsk&n,  KruSevica  v  okresu  tre- 
binjskdm,  Izgori  v  okresu  gatack^m),  kde  n6kolik  osad  rozklddd  se 
na  svazfch  uzklhe  lidolf  (Dre2nica  v  okresu  mostarsk&n.  Glogosnica, 
Idbar,  Bijela,  Turija  v  okresu  konjick6m),  tu  byvajf  osady,  kter6 
velikostf  i  odlehlostf  svou  vSfm  prdvem  by  zasloufcily  b^ti  mfsty 
samostatnymi,  spojeny  v  mfsto  jedno. 

NerovnomSrnost,  kterou,  jak  tuto  naznaCeno,  vykazuje  spracovdnf 
statistick^ho  materialu  ve  sv£m  detailu,  md  prirozenS  obdobny  vliv 
na  hodnotu  vysledkfl  prdce  na  nSm  spofifvajfcf. 


*)  Cisla  tato  vynata  jsou  i  X.  tabulky  v  officielnf  publikaci :  Hauptresultate 
der  Volkszahlung  in  Bosnien  u.  der  Hercegovina  vom  22.  April  1895,  str.  LXX1X. 

•)  Hauptergebnisse  d.  Volkszahlung;  tabulky  XIII.,  XI V.  a  XVI,  str.  LXXXV, 
LXXXVH  a  XIC. 


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Hustota  obyyatelstra  r  HercegovinS. 


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Hustota  obyvatelstva  t  Hercegoyind.  7 

Jistou  obtii  a  nejistotu  pflsobf  t6i  ta  okolnost,  ie  mapa  spe- 
ciaini  md  misty  dosti  znatn£  nedostatky,  pokud  se  tyce  nomenklatury 
topografick^.4)  Tim  se  stdvd,  ie  n8kter6  misto  neni  na  map&  vflbeC 
jm&iera  zaneseno;  pak  nezbyvd,  ne£-li  lokalisovati  je  pHbli2n&  die 
toho,  je-li  nfckterd  jeho  fcdst,  totii  osada  k  nfimu  patffcf,  na  mapfi 
naznacena,  neb  podle  prfsluSnosti  jeho  k  ucit6  obci  katastralni; 
0  jinych  pfekdSkdch  a  obtteich,  kter6  nastdvaji  ndsledkem  detailnfch 
nedostatkfi  v  spracovdni  materialu  statistick6ho  i  mapy  specialnf , 
hodldm  zminiti  se  pozd£ji. 

n. 

Anthropogeografick6  prdci  o  obyvatelstvu  toho  ci  onoho  lizemi 
jest  vystihnouti  nejen  zpusob  a  hustotu  jeho  osidleni,  ufbri  pokud 
moino  i  pfi&iny  toho,  totii  podklad,  jaky  usidieni  obyvatelstva  jest 
ddn  pffrodnfmi  pomgry  zemfe  a  zaingstndnim  obyvatelstva.  A6  pffrodnf 
pomSry  jsou  do  jistg  miry  rozhodujicim  faktorem  pro  usidlenf  lidstva 
vftbec,  pfece  maji  pro  rflznd  zainfcstndnl,  tedy  pro  rfiznl  stavy, 
vyznain  naprosto  jiny.  Die  odvislosti  sv6  od  pfirodnfch  pomfirft  ddlf 
se  obyvatelstvo  na  dv6  hlavni  skupiny:  na  obyvatelstvo  zdvisld  na 
pud6  a  na  obyvatelstvo  zdviste  na  poloze  v  u2Sim  smyslu  slova. 

Ob6  tyto  hlavni  skupiny,  kterg  moino  vyjddfiti  krdtkou  definici, 
totli  zemSdSlci  a  nezemed^lci,  li&i  se  prdvS  podminkami  sv£  existence 
od  sebe  tak  daleko,  ie  nutno  jest,  chceme-li  dojiti  sprdvn6ho  ndzoru 
o  hustotfi  osidleni  obyvatelstva  s  ohledem  na  jeho  podmfnky,  pojed- 
ndvati  o  nich,  pokud  moino,  oddSlenfi. 

Na  tomto  zdkladS  pracovdna  ji£  znafind  ddst  stati  specialnich 
v^oovanych  teto  otrizce.  Osidleni  obyvatelstva  zem6d61sk6ho  zdvisWho 
na  pfid6  uvddi  se  ve  spojeni  s  plochou  pfldy;  hustota  jeho  uddvd  se 
relativnim  poctem  jeho  na  jednotku  miry  plo§n6;  obyvatelstvu  ne- 
zemSdSlskgmu  dostdvalo  se  i  v  dosti  podrobn^ch  pracech  t6ho2  po- 
jedndvdnf,  ovSem  neprdvnS;  nebot  usidieni  jeho  zdvisld  jest  na  okol- 
nostech  naprosto  jinych  a  jen  pfi  zvldStfi  rozsdhtem  general i so vdnf, 
kdy  eislo  uddvajfci  hustotu  md  ji2  v^znam  jen  statistic^  jaksi  orien- 
tacni,  mo£no  zpflsob  takov^  zdfivodniti. 

V  Hercegovinfi  tvoH  nezemidSlci  nepatrnou  men&inu  obyvatel- 
stva, tak  ie  pofcet  jich  nemSl  by  na  sprdvnost  usudkfl  celkem  valn£ho 
vlivu;   ponSvadi  vSak  statistickd  data  z  posledniho   sCitdni  poddvaji 

4)  0.  Jauker:  Uber  das  Verhaltnis  der  Ansiedlungen  in  Bosnien  and  der 
Ilercegovina  zur  geologischen  Beschaffenheit  des  Untergrundes.  Wiss.  Mitth.  aus 
B.  u.  Here.  1901,  str.  689. 


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S  XI.  J.  DaneS : 

velice  p?esn£  odtffd6nf  obyvatelstva,  jehoi  hlavnfm  pramenem  vyfcivy 
jest  zemSdftlstvf,  od  nezemSdSlcfi,  poskytnuta  mi  vftan*  pfileiitost. 
abych  pfesnfi  rozlifiil  v  prrici  sv6  tyto  dv6  skupiny  obyvatelstYa. 

Zemgd&ec  2ije  v  odvislosti  pHmg  od  pfldy,  nepouSivA  v§ak 
veSkerg  pfldy  8tejn6;  podle  zpflsobu  pouiitf  maji  pak  urcitg  plochy 
pfldy  rflznou  dflleiitost  pro  jeho  vyiivu. 

Pr&vS  die  vzAjemn£ho  pomSru  zem6d61ce  a  pfldy  rozezn£v£  se 
pflda  vzdSland,  pHmo  produktivni  —  toti2  pole,  zahrady,  vinicc 
a  louky;  s  pfldou  vzd&anou  spojujf  se  pastviny  v  pfldu  zemfedftlci 
pouilvauou;  pflda  neplodni  nem£  pfira^ho  vyznamu  pro  zemSdSlce; 
v  pomfirech  stfedoevropsk^ch  podobnS  i  lesy  moino  vylouciti  z  pfldy 
hospodtfsky  pou21van6,  nebot  jsouce  inajetkem  statu,  obcf  neb  velko- 
statkfl,  pozb^vajf  v^zuamu  pro  pfev&inou  vfitSinu  obyvatelstva  zem£- 
d£lsk6bo.  Jest  tedy  do  jistd  mfry  oprivnfcno,  vypo£ftelv£-li  se  hustota 
obyvatelstva  zem6d61sk6ho  pouze  v  pomSru  k  rozloze  pfldy  vzd&anG 
a  pastvin,  v  mnoh^ch  krajindch  pak,  kde  i  chov  dobytka  pro  nedo- 
statek  pastvin  hlavnS  na  pgstini  rostlin  pfcnfch  a  na  vynos  luk  jest 
odkdz&n,  vSfra  priveni  jen  na  pfldu  vzdSlanou.  Podminky  zemfid61stvi 
nejsou  vSak  vSude  stejn6  a  prolo  nedochdzf  generalisovdnf  takovych 
uvah  na  ktertkoli  jin6  pomfery  k  spr&vnym  vysledkflm. 

Pokusim  se  odflvodniti,  ie  zejm6na  pro  Hercegovinu  nelze  po- 
uSfti  stejn6ho  mfiHtka. 

Pflda  vzdfeland  pokryvd  v  Hercegovinfi  jen  nepatrnou  fcdst  — 
14-06%  —  cel<5  plochy  zemS,  pastviny  40  99%,  lesy  43  07%  a  pflda 
neplodnd  1*88%.  Pflda  vzdeland  se  die  ii5elu  sv&io  pouiitl  dSli  v  pole 
s  9-28%,  zahrady  s  0*29%,  louky  s  3  88%  a  vinice  s  0*61  •/.  veskert 
rozlohy  zemS. 

Pomfery  v  jednotlivych  okresech  objasnf  tabulka.6)  JeSt6  16pe 
pom6r  zemSdfclsk^ho  obyvatelstva  k  pfidS  vzd6lan6,  totiS  enormni 
hustota  jeho  na  1  km2  jejl  rozlohy  ukazuje,  2e  existence  jeho  neuauze 
ziviseti  v^hradnS  na  teto  ploSe,  nybri  ie  inusf  vyiivu  svou  z  velk£ 
Wsti  dobyvati  jinde,  toti2  pii  chovu  dobytka,  ktertimu  l&tky  vy2ivn£ 
dod&vd  z  nejvStSl  cdsti  pflda  ostatnf.    (Viz  tab.  III.) 

Pfi  primitivnfm  dosud  zpflsobu  kospodafenf,  dalek^m  dosud 
iuteu8ivnfko  vyu2itkov£ni  pfldy,  nemflie  zeinfcdSlec,  neznaly  t6m& 
f&dn^ho  hnojeni  a  kypfenf  pfldy,  dojfti  vydatn^ch,  vynosn^ch  sklizni. 
D&le  i  pomery  raajetkov6  jsou  jednou  z  podstatnych  pffCin,  2e  hlavnf 
vriha  zem6d61stvi  pfesunuje  se  na  chov  dobytka,  na  pfldu  nevzdelanou. 

5)  Die  Landwirthschaft  in  Bosnien  u.  der  Hercegovina.  Sarajevo,  1899' 
fttr.  283. 


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Hustota  obyvatelstra  v  Hercegorind. 


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10  XL  J.  Dane8 : 

Obmezim  se  jen  na  nejnutnSjSf. 

Za  naSich  pomSrfl  stfedoevropsk^cb  moino  rozeznivati  dv6, 
nejvySe  tri  skupiny  majetkovd  pK  obyvatelstvu  zemSd61sk6m,  totii 
majitele  pfidy,  d&nfky,  po  pffpadfi  ndjemce;  v  Hercegovine  vSak  jevi  se 
n&m  skupiny  nejui6n6  Ctyry,  totii  statkdH  (agov6,  begov^),  svobodnfci, 
kmeti  a  dSlnfci  zem6dSl§ti.  PomSr  kmetsky0)  jest  velmi  dulezity 
iinitel  v  hospoddfsk^ch  pomSrech  okkupovanych  zemf.  Kmet  sedf 
d6di6n6  na  pud6  statkdfovS  a  odvddf  mu  z  hrub6ho  v^nosu  pfidy 
vzd61an6  smluvenou  aliquotnl  64st  urody  (bak).  Vedle  toho  platf  de- 
s£tek  z  lirody  do  pokladny  stdtnf.  Podfl  statkdfuv  nenf  vSude  stejn^; 
v  BosnS  pfevl£d&  tak  zvan^  system  tfetinov^,  v  HercegovinS  ctvrti- 
novy  neb  pStinov^.  ZftsWvd  tedy  kmetovi  z  hrub6ho  vynosu  2oi 
jenom  jisto.  cdst,  kterou,  vezmeme-li  v  uvahu  vzdfclavateli  pudy7) 
nepffznivou  praxi  panujlci  pfi  vybir&ul  desdtku  a  Casto  i  pfi  urcov&if 
podflu  statkdrova,  sotva  inuieme  ceniti  nad  Y/2  cel^ho  hrub^ho  vy- 
nosu sklizne.  Pon6vad2  pak  z  pfidy  ostatni  —  pastvin  —  neplati  se 
poplatkfl,  nebof  jsou  vStSinou  inajetkera  obecnlm,  a  dau  z  dobytka 
jest  pomgrng  dosti  maid,  je  pHrozeno,  ie  kmet  pravidelnfi  hlavni 
pramen  svych  pttjmfi  nal^zd  v  chovu  dobytka.  PomSrem  kmetskym 
dii  se  do  jisW  miry  vysvgtliti  nechut  k  poHdn^mu  obdSldvdnf  poll, 
nebof  pracovati  tisilovnS  zuamenalo  by  namdhati  se  vyhradnS  takfka 
ve  prospSch  cizf.  Pouze  tabdk  pSstuje  se  peclivS,  ponSvadi  jest  nej- 
dflleiiWjSfm  zdrojem  pHjmfi  zein6d61cfi  jej  pSstujfclch  a  jednim 
z  hlavnfch  faktorfi  pfi  pfechodu  v  hospoddrstvi  penfeini. 

Pfechod  mezi  kmety  a  upln^mi  svobodnlky  tvofi  ti  sedl£ci, 
kteH  vedle  kmetskych  pozemkft  majl  t^z  pozemky  vlastnf.  Kmetovi 
a  tato  pfechodni  tfida  tvoff  nejvStSi  c&st  obyvatelstva  zem£delsk£ho. 
PfiloZeM  tabulka  pod&vd  pfehled  percentuelniho  pomfcru  jednotlivych 
majetkov^ch  tfid  zem6d61cfi  die  okresfi.  (Viz  tab.  IV.) 

Pro  chov  dobytka  m£  v  HercegovinS  pflda  vzd61and  cenu  po- 
m6rn6  malou.  Louky  nemajf  pro  nedostatek  p66e  jim  vfenovan6  mnoho 


•)  S.  Posilovi6\  Das  Immobilar-Recht  in  Bosnien  u.  Hercegovina,  Agram,  1894. 
E.  Eickler'.  Das  Justizwesen  Bosniens  u.  der  Hercegovina,  Wien,  1889. 
Universitnf   pfedudiky  Dr.  K.  Kadlce,  doc.  doske*  univ.  „Agrarnf  pr£?o  bo- 
senak6u,  jei  co  nejdfive  Yyjdou  tiskem. 

7)  B.  Nikaschinovitsch :  Bosnien  und  die  Hercegovina  unter  der  VerwaltaDg 
der  osterreichisch-ungarischen  Monarchie  u.  die  osterreichisch-ungarische  Balkan- 
pOlitik.  I.  Bd.  Berliner  Kongress  1878  u.  die  Agrarfrage.  Berlin,  1901. 


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HustoU  obfyftteUtTft  r  HercegovinS. 


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12  XI.  J.  baneS: 

vyznamu,  *)  pfcnf  rostliny  se  t6m£f   nepSstujf  a  ani  sldmy  obilni  ne- 
pou2fvd  se  rationelnfm  zpfisobem  ke  krmenf  dobytka. 

Pisatel  knihy  „Die  Landwirthschaft" 9)  poklddd  pastviny  za  nej - 
dftleiitSjSi  plochu  pro  chov  dobytka  a  jen  jich  rozlohu  vCftdvd  v  plochu 
zeinSdfclsky  pouilvanou.  Stanovisko  jeho  bylo  by  sprdvnym  pro  nej- 
vfctSf  Cdst  stfedni  Evropy,  tei  snad  i  pro  n6kter£  krajiny  v  BosnS, 
ale  pokud  se  t^fce  Hercegoviny,  jest  pochybeno.  Kdo  jednoii  spatfil 
ty  bfdn6  pustiny,  kter6  tu  pastvinami  se  nazyvajf,  ten  poznd  oka- 
m2itS,  ie  tato  nenf  s  to  uiiviti  to  ohromng  mnoistvi  dobytka,  zejm^na 
drobn^ho,  jfm2  Hercegovina  oplyvd.  Pouze  na  jafe,  dokud  vegetace 
nevyprdhne,  raajf  jistou  ddle2itost,  v  1&6  neroste  vSak  na  nich  WuiSf 
nic,  co  by  dobytek  mohl  spdsti.  NejdfilezitSjSfm  faktorem  pfi  vyziv£ 
dobytka  jest  vedle  horskych  luk  a  pastvin  les,10)  les  podle  pojetf 
katastrdlnflio  soupisu,  ne  les  die  naSf  pfedstavy.  Vlastnfho  vysok6ho 
lesa  jest  v  HercegovinS  velmi  radio  a  pokryvd  ve  vStSfch  komplexech 
jen  svahy  nejvySSfch  pohoH  a  jen  v  pHm6m  livodf  hornf  a  stfedni 
Neretvy  sestupuje  t6i  dosti  hluboko;  ostatnf  les  nebyl  do  neddvna 
nei  houStiny  krovin  —  zakrsteho  lesa  krasov^ho  pdsma  —  na  jeho2 
suboienf  pflsobily  vedle  nepfiznivych  pomSrfl  pfldy  a  podnebi  t£Z 
bezohIedn6  hubenf  clov&kem  a  zvld&tfe  zhoubn6  spasdnf  dobytkem, 
zejin^na  kozami. 

Les  prdvfc  jest  nejdfileiitSjSf  podmfnkou  pro  vySivu  nesfcetnSho 
pottu  drobn^ho  dobytka.  Listl  stromfi,  16pe  FeCeno  kefil,  b^vd  nejen 
spdsdno,  pokud  jest  zelen6,  nybri  byvd  i  v  zim6  ve  stavu  such^oi 
zdroven  i  s  ratolestmi  jako  seno  pfedklddano  dobytka  hladov&nu. 
Jedinfi  rozsdhlg,  vysok6  lesy  horsk6  a  v  poslednich  Wtech  p6cf  vlddy 
mnoifcf  se  zdbrany  —  ohraien^  houStiny,  v  uich2  zapovSzeno  jest 
pdsti,  aby  op6t  zalesnSnf  ponendhlu  pro\6sti  se  mohlo  —  moino 
s  vgtSfni  prdvem  vylouCiti  z  pfldy  zem&dSlsky  pouifvang.  Ovfiem  ani 
tu  nelze  ufciniti  tak  s  jistotou,  nebot  i  v  horskych  lesich  b^vd  pod- 
rost  i  trdva  lesnf  bezoblednS  spdsdna ;  zabrany  pak,  jakmile  dosahnou 
stroray  takov6  vySe,  ie  nemohou  byti  pasouclm  se  dobytkem  znifceny, 
stdvajf  se  op6t  pfistupnymi.11)  Soudfm  tedy  zajisW  prdvem,  ze  z  pfldy 

%)  Revue  g6n6rale  des  sciences  pures  et  applique'es.  La  Bosnie  et  PHerz6- 
govine.  Paris,  1900,  str.  283. 

(D.  Zolla,  L'  agriculture  et  V  exploitation  forestiere  en  Bosnie-Herze*govine). 

9)  Die  Landwirthschaft,  str.  55  a  sled. 

10)  V.  Wessely:  „Die  Catastral-Vermessung  von  Bosnien  u.  Herceg."  P&s 
(Funfkirchen),  1893,  str.  169. 

")  O.  Beck  v.  Mannagetta:  „V>getationsverhaUnisse  der  illyrischen  Lander" 
Str.  203. 


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Hii8tota  obyyatelstfa  v  Hercegovine\  13 

zemSdelsky  pou2fvan6  nelze  v  HercegovinS  vyloufiiti  ani  lesfl;  pfida 
neplodnd  pak  zaujfnid  tak  nepatrnou  (dst  cel£  rozlohy,  2e  nejevf  se 
ani  lifcelnyro  od  ostatni  plochy  ji  odlufcovati,  vidyt  ani  jf  nelze  upHti 
jistSho,  byt  nepftmSho  v^znamu  pro  zemfidSlce. 

V  nfikter^cli  pracech  o  hustot6  obyvatelstva  vypotitdvd  se  hu- 
stota  zemfcdSlsk^ho  obyvatelstva  jednotlivych  katastrilnfch  obcf  na 
plochu  pfldy  hospoddfsky  ponilvanou,  kter£  k  obcim  t£m  ndleii. 
Methoda  tato  m&  svoji  oprdvnSnost  a  dfileiity  v^znam  tam,  kde  mozno 
tHditi  pozemky  v  pfesn6  kategorie  die  jich  dflleSitosti  pro  obyvatel- 
stvo;  v  HercegovinS,  jak  pr£v£  vyloieno,  nelze  prov&ti  takovgho 
roztHddnf  a  proto  bylo  by  zbytefino  pouStSti  se  do  price  detailnf, 
jefcto  cenu  pro  srovndvini  m&  pak  jen  prflmgr  vypoCftan^  pro  vStSf 
celky,  poddvaje   obraz  zajisW  jasn^jSf  a  do  jiste  mfry  tei  sprdvnSjSf. 

Na  oporu  tomuto  tvrzeni  pfipomfn&m,  ie  velmi  znafiny  pofet 
osad,  zejm6na  v  Huminrich  a  Rudinich,  mi  nejdQle2it£jSf  pastviny  pro 
sv&  stdda  daleko  rozlohy  katastrdlnich  obcf,  toti£  v  hordch  fcasto 
nSkolik  dnf  vzddlenych,  a  2e  tak  zdroj  \fiivy  jich  obyvatelstva  po 
jistou  dobu  rocni  vychdzf  z  pfldy  cizf. 

Tak  vyhingjf  majitete  dobytka  z  ljubuSsk^ho  okresu  stdda  sv&  na 
pastviny  v  liornatinfi  pH  severnf  hranici  okresu,  jich2  stfedem  jest 
VuCipolje12)  a  Rakickopolje ;  z  okresu  mostarsk^ho  na  Velei,  jifcni 
svahy  Prenje  a  zejm£na  fiabulji  a  Cvrstnici,  kde  stfediskem  „stanaruu 
jest  Ivan  Dolac  s  Dugopoljera,  kde  v  poslednfch  16tech  ji2  i  chudd 
pole  smeskou  osfvajf;  z  okresu  ljubinjsk6ho,  trebinjsk^ho  a  bileck^ho 
jdou  pastevci  v  16t$  na  Babu  a  BjelaSici  planinu,  na  Volujak  a  MagliC, 
pak  i  na  uzemf  bosensk^,  na  Leliji  toti2  se  Zelengorou  i  na  Tre- 
skavici,13)  rovn$2  nSco  salaSnfkfi  —  nevim  pr&v6  odkud  —  pase 
v  Ute  na  Visofcici,  pod  BjelaSnicf  i  na  severnfm  svahu  Prenje.  Ostatni 
poboff,  Sitnica,  Crvanj 14)  a  Orjen  navStiveny  jsou  v  16t6  jen  pastevci 
z  nedalek^ho  okoli. 

III. 
Vliv  orografick^ch  pomSrfl,   Ci  ldpe  fefeno,  rflznosti  vyfiky  nad- 
mofskS   se   vSemi    okolnostmi    je   doprovdzejfcfmi,    uzndvA   se    v£fin 


Die  dsterreichiscb-ungariscbe  Monarchie  in  Wort  und  Bild.  Bosnien  und 
Hercegoviira.  Str.  499. 

")  Hauptergebnissc  der  Volkszablung  in  Boanien  u.  Hercegovina  vom  22 
April  1895,  Btr.  546. 

18)  J.  Cvijit:  Morph.  u.  glac.  Studien  I.;  Btr.  14. 

")  Tamt<&,  str.  23, 


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14  XI.  J.  Danei: 

pr&vem  Sinitelem  pfisobfcfm  znafaiou  mferou  na  liustotu  obyvatelstva, 
v  prvnf  fadS  zem&d&lcfl.  V  HercegovinS  jsou  pomfiry  znacnS  jine, 
nei  v  krajindch  stfedoevropskych,  kde  methody  p&sem  v^Skov^ch 
bylo  pouftto.  Presn&nu  jejfmu  provedenf  stay!  tu  pfekdiky  op6t  ne- 
rovnomgrng  spracovdnf  statistick6ho  materialu  a  zejmlna  zvldstnf 
pfikr^,  ostrf  plastick6  formy  zemS  i  nerovn^  povrch  ploSin.  Pravidlem 
takfka  moino  mfti  za  to,  ie  osada  cerpi  zdroje  sv6  existence  v  t6m2 
pdsrae,  ve  kter£m  sama  leif;  v  Hercegoving  nachAzfme  vsak  velrai 
mnoho  v#imek  od  tohoto  pravidla.  Velty  poCet  osad  viz&a  jest  exi- 
stencf  svou  k  poljfm,  jich2  plocha  z  6£sti  vzdfildvina  bfv&  v  pole 
z  cisti  pokryta  lukami  neb  pastvinami.  Domy  osad  tSch  temSf  bez 
v^jimky  jedoak,  aby  nezaujaly  snad  cdst  pfldy  urodn£,  kterg  prosp&S- 
nSji  lze  vyu2itkovati  jinym  zp&sobem,  jednak,  aby  byly  z  dosahu 
rozsdhtych,  fpo  mSsfce  Casto  trvajfcfch  zitop,  vystavSny  byvajf  roz- 
trou&eng  po  strm^ch,  nfckdy  skalnat^ch  svazfch,  neb  na  terass&ch  i  na 
„mosorecha  dosti  vysoko  nad  rovinou  polje. 

Tak  sttvd  se,  ie  rovina  polje  a  mlsto  left  ve  dvou  r&zn^ch 
pdsmech  v^8kovych,  nebo  jests  6ast6ji,  ie  isohypsa  dfilfcf  obS  ptoma 
roztfnd  osadu  na  dv6  6£sti,  nfikdy  die  zdAnf  Wmfef  stejn6.  S  podob 
nyrai  pomfiry  setkivdme  se  i  na  kra&ov^ch  ploSinich;  vzd81an4  pflda 
na  dnfe  hlubokych  dolin,  neb  krasovlho  21ebu,  i  svahy  jich  8  pravidla 
bujngj&f  vegetacf  pokryta  ne2  ostatnf  povrch  left  totii  casto  v  ni£5fm 
pdsmS  vySkov6m  nei  vStSf  Mat  osady,  kterd  z  nicli  z  velk6  t&st\ 
kryje  svoji  v^&ivu. 

Vedle  tobo  pflsobi  podobnS  obtfie  spracovAnf  statistick^bo  ma- 
terialu. V  pomSr  jednoho  mfsta  vpocteno  jest  zhusta  nekolik  osad, 
ktert  roztrouSeoy  jsou  po  rozs4hl6  ploSe,  casto  v  rozliCn^ch  p&smech 
vySkov^ch.  Jak  rozhodnouti  se  v  takov^ch  pHpadech? 

Kdyby  dan6  podmfnky  tomu  vyhovovaly,  dofilo  by  se  k  jedinS 
sprAvnym  vysledkiim  Mm  jednoduch^m  zpflsobem,  ie  spoCetly  by  se 
domy  jednoho  mfsta  v  map&  specialni  do  urCiWho  p&sma  zakreslenl 
a  vypofcftala  by  se  pomfirnd  64st  veSkerGho  obyvatelstva  mfsta,  na  n& 
vypadajfcf.  Pocfndnf  takov^mu  schAzf  tu  v&ak  bezpetn^  podklad. 
Osady,  zejm6na  v6tSl,  nejsou  na  specialni  mapfi  naznateny  s  plnym 
poctem  sv^ch  domfi,  a  jen  die  pofctu  domft  v  mapS  zanesengho  vy- 
pofcftdvati  pom^r  i&Bti  jednotliv^ch  a  odhadovati  potet  jejich  oby- 
vatelstva nejevf  se  dosti  bezpefinyra.  Vedle  toho  po6et*  domfl  na 
mapS  uveden^  a  poloha  jich  ylivem  znafinS  pohyblivosti  obyvatelstva 
nemohou  platiti  za  smSrodatn£  pro  data  z  jin6,  byt  ne  pffliS  vzdd- 
len6  doby.  Obyvatel6  Hercegoviny  stShujl  se  pomSrnfi  velmi  snadno. 


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Hue  tot  a  obyyatelsUa  y  HercegoyinS.  15 

Domy  nejsou  ani  z  materidlu  tak  drah^bo  a  pevn^ho,  ani  stavba  jich 
nenf  tak  pracnou,  aby  obyvatelstvo  venkovsk£  bylo  ohledy  finanfinfmi 
tak  vdzdno  po  dlouhou  dobunajedno  mfsto.  Domy  starG  neb  chatrn£, 
neb  stavby  vyhofete  ponech&vajf  se  zkdze  upln£,  a  majiteM  jich  vy- 
stavf  si  jinde  pffbytek  novy.  ZmSny  takov6  jsou  velmi  Caste;  nej- 
lepSf  svSdectvi  vyd&vd  o  torn  znacn^  pofcet  neobydlenych  domfl  v  cel6 
zemi  vflbec,  zejmdna  pak  v  nSkter^ch  osadrich,  kterych  pr&v6  se  t^kd 
tato  ot&zka. 

V  ceU  zemi  jest  6101  domfl  neobydlenych  die  sftftdnf  z  r.  1895, 
totii  15*80%  vSech  domu;  z  jednotliv^ch  okresft  vykazujf:  mostarsky 
1667  (23-05%),  stolacky  1139  (22*70%),  ljubuSsty  1384  (18-54%), 
trebinjsk^  591  (15'34%),  konjicty  552  (15*23%),  Ijubinjsty  186 
(9-55%),  mSsto  Mostar  175  (7*02%),  Nevesinjsty  182  (680%),  ga- 
tacky  102  (5-50%)  a  bileck?  123(5-01%)  neobydlenych  domfl.  Z  mfst, 
jich2  tdsti  do  vice  p&sem  zasahujf,  jmenuji  na  pf.  v  okresu  mostar- 
sk£m  Crnat  (ze  144  domfl  30  neobydlenych),  Grabova  Draga  (ze 
241  domfl  92  neobydlenych,  Britvica  (ze  157  domfl  39  neobydlenych) ; 
v  okresu  ljubuSsk^m  RadiSici  (ze  220  domfl  43  neobydlenych). 

Nezbjfvalo  mi  nic  jin^ho  po  uvAZeni  prdvfi  uveden^ch  okolnostf, 
nefcli  vpocftati  mfsto  do  toho  p&sma  vySkov^ho,  kde  v6tSf  jeho  £tot 
se  rozklddd;  je-li  v§ak  dSleno  meznf  isohypsou  ve  dv£  temki  stejnG 
t&sti,  tu  rozhodl  jsem  se  vzdy  vfaditi  je  tarn,  kde  lezl  hospod&fskd 
podmfnky  jeho  existence.  Methoda  tato,  tfeba  zdd  se  pouze  povrchnl, 
mttie  pfi  nilleSit&n  ovl£d£nf  a  uv&tenf  ceteho  materialu  v6sti  k  vy- 
sledkflm  skute6n6mu  stavu  velmi  blizkym,  zajist6  spr&vnfcjSfm,  nei  na 
nedokonaldm  zdkladfc  postavenG  tffdSnf  detailnl. 

Nfikter^m  nedostatkflm  nelze  se  ovSem  ani  pfi  nejlepSf  vflli 
vyhnouti.  Tak  jevf  se  die  censu  proveden^ko  v  dobS  jarnf  polohy 
nad  1500  tn  vflbec,  jednotlivfc  i  ni2§f  pohofl  prosta  obyvatelstva; 
bfchem  dvou  neb  tW  letnfch  mfcsfcfi  byly  by  tu  pomSry  zcela  jin6, 
nebof  tu  oiivnou  vSechna  pohoff  ai  do  nejvysSfch  sv^ch  poloh  cet- 
n^mi  st&dy  i  past^fi,  stanary  je  provdzejfcfmi.  Nelze  tedy  oznafciti 
vysokd  tyto  polohy  za  neobydlen^  konciny,  zejmena  ne  za  hospoddfsky 
bezv^znamnou  plochu,  pfifknouti  jim  v§ak  jisty  podll  na  obyvatelstvu 
bylo  by  neodftvodnSno. 

Z  poljf  neb  krasovych  ploSin  vystupujf  zhusta  neobydlen^  kopce 
neb  kr£tk6  hfbety  —  zejmena  „mosorya  die  Penckovy  definice  — 
do  vySSfho  pdsma;  pfi  nich  nastdvd  otdzka,  do  kter^ho  pdsma  plochu 
jich  zafaditi,  zda  k  ni2§fmu,  pro  jeho2  obyvatelstvo  majf  jistou  dfl- 
leiitost  hospoddfskou,  ci  k  tomu,  v  nii  vyfcnfvajf,  ke  ktertmu  pr£v6 


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16  XI.  J.  Dane*: 

jen  vyfcka  nadmofskri  je  fadf.  OprrivnSnost  rafcla  by  obS  stanoviska, 
jri  v§ak  rozhodl  jsem  se  pro  druh6;  nebot  v  opacn&n  pffpadfc  bylo  by 
rovn££  spoino,  kam  pocltati  na  pi-.  strm6  svahy  udoli  neobydlenych 
(bystfiny  Rakitnice,  Doljaaky  atd.),  neb  nejni2§l  neobydlen^,  leS  pfece 
vzd61an6,  neb  sprisau^  polohy  polji  (v  Ljubomirsk6m,  Fatnick6m  a  Da- 
barakdm  polji). 

PrvotnS  urfiil  jsem  mohutnost  prisem  vySkov^ch  na  100  m,  opl- 
raje  se  pfi  urCenl  jich  o  isohypsy  naznafien^  na  mapS  specialnl,  po- 
nfivadi  vfiak  takto  uzkri  prisma  postrridajf  odfivodn&if  rflznosti  fysi- 
krilnfch  a  hospodrifskych  pomfirft  a  vystavena  jsou  v  nejvStSf  mire 
vlivu  v  pfedeSlych  fridclch  vytfien^ch  nedostatkfl,  rozhodl  jsem  se 
pro  prisma,  jak  navrhl  je  Ballif  ve  svych  zrislu2nych  publikacfch. 
Prisma  ta  jevl  se  nejen  klimatickymi,  nybri  i  vegetacnfmi  i  hospo- 
ditfskymi  porafcry  znacn6  odflvodnfena.  Hranici  nejnii&lho  prisma,  totii 
vySku  150  m,  byl-  jsem  nucen  urciti  pouze  pfibli£n6  na  podkladS 
mapy  specialnl  s  pomocl  pflliS  mate  mapy  hypsometrick^  (  v  mSf. 
1  :  600.000),  isohypsu  t6  vySo  vykazujlcl. 

Plochu  jednotliv^ch  prisem  vypofcltal  jsem  na  zrikladft  mapy 
specialnl  po  jcdnotlivych  okresech,  hodnoty  dosazen6  opravil  jsem 
die  v^sledku  vymSry  katastrrilnf.  Vypocty  m6  li§I  se  v  nSkterycb 
prismech  dosti  zna£n6  od  hodnot,  k  nim2  dosp&l  Ballif i5). 

IV. 

Nestacf  vSak  rozdeliti  zemi  pouze  v  prisma  die  vySky  nad- 
mofsk£.  Hercegovina  jest  pflliS  rozsrihlou,  ne2  abychom  ji  anthro- 
pogeograficky  mohli  projednrivati  jako  celek  jedoolity,  dglft  se  v  jiste 
oblasti  pflrodnlmi  i  hospodrifsk^mi  pomSry  dosti  od  sebe  se  liSlcf. 
ZvlriStS  jeden  dftleiit^  fcinitel  zasluhuje  pozornosti,  totii  jakost  pudy 
a  dflleiitost  jejl  pro  hospodrifstvl,  zrivislri  na  torn  zvlriStfc,  kterri  hor- 
nina  tvofl  povrch  pfldy  a  jak  prlzniva  jest  vzdSldvrinf.  Neol  jii  ani 
takovych  pracl  anthropogeografick^ch  nedostatek,  kter6  prrivfi  pro- 
pracovriny  na  zrikladS  oblasti  jeduotlivych  hornin. 

V  HercegovinS  bylo  by  na  pohled  na  snadS  d61enl  v  uzeml  Yri- 
pencov£,  v  uzeml  bfidlic,  k  n6mu2  vpofifsti  lze  i  flyS  horniho  udoli 
Neretvy,  a  koneSnS  v  uzeml  sladkovodnlch  terciernlch  a  recentnfch 
usazenin,  toti2  hlavnS  polje  a  naplavenS  roviny  poffenf. 


6)  Ph.  BalliJ,  Wasserbauten  II.,  6.  Btr. 


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Hustota  obyvatelstva  v  Hercego?in€.  17 

Pokus  o  v^poCet,  kter^  by  mohl  odpovfdnti  pftbliSnfi  aspoft 
skutecnosti,  jest  velmi  nesnadn^.  Stojlme-li  na  stauovisku  —  kter6 
prdvft  pfi  otizce  pfislu&nosti  zemfidSlcii  k  urtiW  pfldS  jest  jedinS 
sprdvnS  —  toti2,  ie  osadu  nutno  vpofcftati  do  tt  oblasti,  odkud  Wfe 
vybradng  podmfnky  sv6  existence,  nardiime  op£t  na  prek&fcky,  kter$ 
ukol  ten  velmi  stMSuji  a  pfesn6  provedenl  znemoifiuji.  Geologick6 
prozkoumdnf  zeni6  nenf  provedeno  detailni,  nenf  vydrfna  dosud  ani 
podrobn&  mapa  geologicfct  opfrajfcf  se  o  novd  mfifenf,  slouiici  za 
podklad  maprfm  specialnfm;  jest  tedy  nemoino  urfiti  pfesnS  hranice 
oblasti  to  neb  on6  horniny,  ci  vypofcitAvati  plochu,  kterou  na  povrchu 
zem8  zaujfml16)  I  kdyby  bylo  Ize  zcela  pfesnS  rozvrhnouti  osady 
podle  jich  plochy  do  urcit^ch  oblasti  hornin,  tu  vyiadovalo  by  sta- 
novenf  toho,  kde  vlastng  \eii  podmfnky  jich  existence,  naprosto  po- 
drobng  znalosti  mfstnfch  hospoddfskych  pomSrfi,  rozlohy  jednotliv^ch 
katastrrilnich  obcf  na  pfesn^m  podkladu  geologick^m  a  zejm^na  po- 
loby  letnfch  pastvin.  Opakuje  se  tu  zkritka  totei,  co  pfipomenul 
jsem  jii  svrchu  pfi  pdsmech  v^Skovych,  ve  stupni  vfiak  mnohem 
vfctSfm ;  totiiS,  ie  rozvrienf  osad  a  jich  obyvatelstva  do  jednotliv^ch 
prisem  neb  oblasti  m&  spr&vnost  toliko  relativnf  a  ie  v&echny  de- 
tailnf  v^potty  bez  podrobnd  znalosti  rafstofch  pomSrft  jsou  naprosto 
bezcenn& 

Nemohu  se  odvdiiti  z  uvedenych  prtvfi  dflvodfl,  abych  poCet 
obyvatelstva  ob^vajfci  v  oblastech  jednotliv^ch  hornin  srovndval  s  v^- 
mSrou  jich  plochy,  nebot  nelze  ani  plochu  tu  urfiitS  vypocltati,  ani 
odhadnoati  pofiet  obyvatelstva  k  nf  vdzandho  nejen  polohou  svych 
sfdel,  nfbri  i  podminkami  sve  existence. 

V  lizemf  vdpencov&n  vdzino  jest  obyvatelstvo  zdroven  jak 
k  pidS  vzdfiland  —  obytejnfi  k  ploch£m  pokryt^m  terciernfmi  neb 
recentnfmi  usazeninami  —  tak  i  k  pastvin&n,  kterd  rozkl&dajl  se 
bud  na  okolnf  krasovS  ploSinfi  neb  ve  vzddlen^ch  hordch;  nenf  tedy 
moSno  obyvatelstvo  to  pfesnfi  rozdSlovati  mezi  oblasti  geologick6. 
S  ohledem  pouze  na  polohu  sidel  doSlo  by  se  k  v^sledkflm  skutefi- 
n6mu  stavu  odvislosti  od  pfldy  tipln6  protivn^m,  nebof.  jak  jii  po- 
dotceno,  rozklidd,  se  vfetSina  osad  majtcich  pozemky  na  ploSe  polji 
jii  na  okolnfm  terrainu  vdpencovSm. 

Nemohu  ovSem  popftti  toho,  ie  obyvatelstvo  skuteinfi  sou- 
8tfe<fuje  se  na  pokraji  polji  v  oblasti  vipencov^,  left  okolnost  ta  nenf 


,fl)  0.  Jauker:  Ueber  das  Verhaltnis  der  Ansiedlungen  in  Bosnien  u.  der 
Hercegovina  zur  geologischea  Beschaffenheit  des  Bodens.  Wiss.  Mitth.  a.  B.  a. 
H.  VIII,  str.  589. 

Vistnfk  Kr.  C.  Spol.  Nauk,  tf.  hist.  1902.  2 


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18  XI.  J.  DaneS : 

nikterak  sv£dectvfm  tomu,  ie  by  obyvatelstvo  osad  okrajovych  bylo 
vsecbno  a  liplnfi  od  jich  plochy  hospod^tsky  zdvisW.  Ze  i  ti,  kdo  vice 
zdvisejf  od  chovu  dobytka,  usadili  se  v  periferii  poljf  neb  rovin,  tolio 
jest  pficin  nSkolik.  Vedle  toho,  ie  piida  vzdSland,  kterd  prdvS  v  ro- 
ving polje  se  nalezd,  vyiaduje  vfce  osobnf  p6ce  niajitelovy,  tedy 
blfzkosti  jeho  sfdel,  nez  sWda  dobytka  potulujfcl  se  po  rozlehlych 
ploch&ch,  pfisobily  t6i  jin6,  casto  rozhodujlcl  okolnosti,  zejm6na  v£t§i 
hojnost  vody,  poloha  chr4nSnd  pfed  zimou  a  vStry  a  jistd  ndklonnost 
k  druin6mu  iivotu. 

Vd2n6ho  podkladu  postr&dalo  by  t6i  vypo£ft&v£nf  hustoty  oby- 
vatelstva  v  jednotlivych  hydrograficky  jednotnych  uzemf  cb,  pro  n£z 
plochy  jsou  bezpefriS  vypocitdny.17)  Tu  jeStg  m6n6  kryje  se  hranice 
vodopisnd  s  hranici  hospodifskou,  pffsluSnost  pak  k  jednd  hydro- 
grafickS  oblasti  nevyluiuje  rfiznost  bospoddfskych  podmfnek  v  jednot- 
livycb jejich  64stech. 

Zb^vd  tedy  vedle  pdsem  vySkovych  jen  rozdSlenf  politicke  za 
podklad  rozdfclenf  Idtky.  Hranice  okresfl  nejsou  jen  hranicemi  cists 
politickymi,  jsou  t6i  do  jist6  miry  ohranifcenfm  vice  ra6n6  saniostat 
nych  uzemf  hospodrifsk^ch.  Pro  kafcdy  okres  zvlaStfi  jest  jebo  okresnf 
m6sto  centrem  nejen  sprdvnfm  a  soudnfm,  nybri  i  obchodnfm  a  ho- 
spodifskym  vubec.  Hranice  okresnf  jest  Casto  i  hranici  pfirozenou 
hospodafsk^ch  uzemf.  Okres  konjicky  na  pf.  jest  oblastf  bfidlic,  a  va- 
pencov6  vysokg  ploSiny  jeho  jsou  s  ostatnfm  lizemfm  v  takov^m 
hospoddfrskgm  svazku,  ie  nelze  jich  od  sebe  dSliti.  Okresy  gatacky 
a  nevesinjsk^  tvoff  zvldStnf  hospodtffskou  oblast  borskou,  kde  na 
rozdfl  od  ostatnf  Hercegoviny  nepSstuje  se  vubec  tab&k,  vioo  a  sirak, 
v  nepatrn6m  ranoistvf  pak  kukuHce  a  luStSuiny.  Vfno  sch&zf  t€i 
v  okresu  bileck^m,  tabdk  nepSstuje  se  v  konjickgin  a  bileckgtn.  Okres 
konjicW  nejen  svym  silnym  zalesn&ifm,  nybr2  i  pSstovrinfm  ovoce, 
zejmGna  Svestek,  liSf  se  od   Hercegoviny  a  dvuii  se  spiSe  k  Bosn$. 

JeStS  vfce  platn^ch  dflvodfl  mobl  bych  uvesti  pro  to,  ie  vzal 
jsem  rozd&eni  politicks  za  zdklad  jednotlivych  oblastf ;  zejm&ia  pad* 
tu  na  vAhu,  ie  pr£v6  tfm  stdvd  se  pr&ce  mnohem  pfehledngjSi 
a  pffstupn&jSf. 

V. 

Z  uvahy  pfedeslanS,  kterA  byla  hlavnfm  ufcelem  f&o  prdce  spfSo 
uei  vypofcty,   kterg  maji  ngkde  cenu  prakticky  dosti  pochybnou,  vy- 


")  Ph.  Ballif,  Wasserbauten  II,  Btr.  22.  nsl. 


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Hastota  obyvatelstva  ▼  Hercegoving.  jg 

svftA,  ie  nenf  mi  moSno  spracovati  mapu,  na  nii  by  naznaceny  byly 
vSechny  osady  s  pHsluSn^m  pofitem  obyvatelstva,  ie  musim  obmeziti 
se  jen  na  zakresleni  mist,  pokud  existujl  jako  jednotky  statisticke. 
Tfm  vysvStlf  se  nedplnost  mapy,  kteri  bez  textov^ho  prfivodu  po- 
ddvala  by  nepravy  obraz  o  pofctu  a  velikosti  osad  v  tech  krajintfch, 
kde  mnoho  osad  roztrouSen^ch  po  velkd  ploSe  shrnuto  jest  v  je- 
ding  mfsto. 

VyznaCenf  jednotlivych  pdsem  v^Skov^ch  Da  map6  rflznou  barvou 
pokl&d&m  jen  tehdy  za  sprfvnS,  kdy  ptama  vyskovd  tvoff  souvislg 
lizemi;  jen  tehdy  moJno  prumgrnou  hustotu  obyvatelstva  v  ur&item 
pfemg  jednotnym  koloritem  neb  SrafovAnfni  zndzorniti.  V  Hercegoving 
vSak  jsou  prisma  toto  roztriena  vidy  v  nfekolik  tizeml,  kteri  ne- 
spojuje  Casto  nic  jingho  ne2  prdvS  stejnfi  vysoktf  pobha  nadmofski, 
kteri  vykazujf  hustotu  osfdlenf  tak  rftznou,  ie  spojenf  jich  v  jeden 
celek  podivalo  by  obraz  naprosto  nesprtvny.  Charakterisovati  pak 
jednotlivosti  tyto  do  podrobna  zvWfituim  zpfisobem,  bylo  by  bezucelno: 

PHklddati  diagram,  na  n8m2  hustota  obyvatelstva  a  vz&jemny 
pomgr  rozlohy  jednotlivych  p&sem  by  byly  zndzornSny,  pokl6d&m 
rovnSS  za  nepotfebn&  Cfsla  urovnan£  v  pfehledn6  tabulky  pod&vaj( 
zajiste  obraz  uejen  tak  jasny,  n^brj  i  liplnSjgf  nei  diagram.  (Viz  tab. 
V.f  VI.,  VII.,  VIII.) 

K  tabulk&m  tuto  pfipojenym  zbfv&  mi  podotknouti  jen  nfc- 
kolik  slov. 

Hustoty  obyvatelstva  zemSdfclsk6ho  ub^vd.  patrn6  s  vySkou  nad 
hladinou  mofskou.  PffSiny  tohojsou  velmi  pfirozeng.  NejniiSl  pAsma 
vykazujf  pomfirnfi  nejvice  pfldy  vzdfelan^,  pfi  nii  docMzi  v^2ivy  velmi 
mnoho  obyvatelstva,  ponSvadi  moino  tu  pfistovati  rostliny  velmi  vy- 
nosn£,  zejm&ia  tabik  a  vino,  vedle  toho  i  nejdtileiitfijsi  obchodnl 
a  trinl  centra  —  Mostar,  Stolac,  Trebinje,  Konjica,  LjubuSki  —  po- 
skytuji  pHzniv6j§f  odbyt  plodin&m  zem6d61sk^m  a  jsou  t6i  sfdlem 
nejvStfifho  pottu  begfi,  statk&ffi,  ktefi  poilvajfce  dfichodii  ze  sv^ch 
pozemkfi  pod  kmetsk^m  pr&vem  propfljfcenych,  trAvf  tu  2ivot  po- 
hodlngji  a  ruSnfcji  neili  na  venkovg.  6lm  v^Se,  tfm  vice  ubyvd  plodin, 
kterych  v^nosng  mo2no  pSstovati,  orba  mfc  m6n&  vyznamu  pro  zem§- 
d61ce,kter&nu  cbov  dobytka  stdvd  se  hlavnfm  pramenem  pffjmfl  —  plocha, 
ji2  potfebuje  k  sv&nu  vyiivenf,  jest  mnohem  znafinfcj&f  nei  u  toho, 
kdo  vfitSinu  svych  potfeb  kryje  z  v^tS2ku  pfldy  vzd61an£.  Kdybychom 
ovSem  mohli  pfipocfsti  plochu  horskych  pastvin,  obyvatelstvem  nfzk^ch 
p&sem  pouSfvanych,  k  ploSe  techto,  zmfcnil  by  se  vz&jemny  pom6r 
jednotlivych  prisem  velmi  znaSnS. 

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XI.  3.  Danei: 


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24  XL  J.  DaneS : 

Pfihlfifrae-li  k  vypoctfim  pro  jednotliv^  okresy,  sbleddvdme,  ie 
pftsobf  na  zhuSt&nf  obyvatelstva  v  ur&tych  pdsinech  iasto  okolnosti 
lokdlnf,  jejichi  vliv  se  vjrovndvd  teprve  pH  prftm$rn6m  poctu  pro 
celou  zemi.  Na  pf.  v  okresu  mostarsk^m  pfisobf  valo6  na  vysokou 
hustotu  nejniiSfho  pdsma  (832  na  1  km2)  soustredSnf  statkdtfi  v  Mo- 
staru,  y  okoll  m&sta  pak  po  krajich  inostarek^ho  polje  sfdli  asi 
11.000  vykonnycb  zemfdSlcfi.  V  okresu  stolack&n  md  tot£2  pdsmo 
hustotu  slabou  (400  na  1  Am2);  rozlehlou  plochu  pokryvajl  tu  mo- 
6dly  a  jezera  a  tin!  ji  pro  nejvitSf  Mat  obyvatelstva  takfka  bezcennou. 
V  vovind  pfi  doln(  Neretvfi  dlf  po  obou  bfezfch  asi  6000  zem6d£lcu, 
pfi  roving  na  fece  Mlade  severng  od  LjubuSka  asi  8000  zein6d£lcfi. 

V  pdsmS  150 — 300  m  jest  ndpadnou  hustota  v  okresu  kon- 
jick&n  (84*5  ob.  na  I  km2),  vysvgtlitelnd  opfit  vlivem  mista  Konjice 
a  snahou  obyvatelstva  zaklddati  osady  v  blfzkosti  pddy  vzd£lan£, 
rozklddajfcf  se  zejm^na  v  udolf  reky  Neretvy.  V  okresu  stolack6m 
md  pdsmo  toto  ndpadnS  malou  hustotu  (270  ob.  na  1  km2);  zaujfmd 
tu  rozlehl^,  Wm6t  pusW  a  veluri  slabfi  obydlen£  ploSiny.  V  ljubu8sk<5m 
okresu  soustfeduje  se  na  5000  ob.  po  krajich  Iraotsk^ho  polje;  Mo- 
starsk^  blato  bez  bllzkych  poljf  menSfch  poutd  k  Sobi  asi  3000  zemi- 
deleft;  severov^chodnf  bfeh  jeho  jest  vSak  temit  neobydlen,  nejvfce 
pi^  pro  hroznd  fddSnf  bory;  v  okresu  ljubinjsk^m  a  trebinjsk&n  roz- 
klddd  se  Popovo  polje  asi  se  4000  obyv.  po  sv^ch  okrajfeb,  rovina 
Trebinjskd  s  CiCevskym  poljem  maj(  nad  4000  zemfrtelcQ ;  zbufiiujfcl 
vliv  ruSI  vSak  rozlehld,  ffdfieji  obydlend,  ncurodnd  pl<  Sina  Sumy  a  Lugu. 

V  pdimft  tfetfm  (300—500  m)  mnximdlnl  hustotu  md  okres 
ljubiojsky  vlivem  Ljubinjak6ho  polje  s  vice  nei  1000  zemed&ci 
a  jeStS  i  Popova  polje,  nebof  nfckterd  mfsta,  ke  kterym  ndleiejf  roz- 
sdhte  pozemky  na  jeho  dnfi,  rozklddajf  se  v  pdsmS  vySSfm.  Nfzkou 
jevi  se  hustota  obyvatelstva  v  tomto  pdsmS  pH  srovndnl  s  p&smem 
vy&gfm  v  okrescch  ljubuSsk&n  a  bileck^m.  V  okresu  ljubuSsk&n  ne- 
leil  v  pdsmS  torn  Sddnd  vfctSf  ploclia  vzdSland,  mfsta  z  pdsma  nii- 
Siho  zasahujf  sem  jen  menfifmi  svymi  tdstmi,  naopak  v  pdsmS  vySSfm 
poutd  k  sobg  PosuSjsk^  polje  mnoho  obyvatelstva  (pfes  2000  duSf). 
Podobnfi  jest  v  okresu  bileck&n;  ob}vatelstvo  na  okrajfek  urodnych 
poljf  Ljubomirsk<*ho  (1000  duSf),  Fatnick6ho  (800  duSI),  Dabarsteho 
(pfes  700  dufil)  sfdli  v  pdsme  nad  500  m,  a(  urodn<5  plochy  poljf  leii 
pod  isohypsou  500  m.  V  trebinjskStn  okresu  pftsobf  podobny  zjev  po- 
loha  Grabsk6ho  polje  a  kotliny  Zagorsk^. 

V  pdsmS  700—1000  m  sfdlf  v  okresu  gatackdra  a  nevesinjsk&n 
vStMna  obyvatelstva;   pfi  Gatack&n  polji  samotn<*m  ob^vd  vice  nei 


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Hnstota  obyratelstva  v  Hercegoriaft.  25 

4000  zem£d£lcfi.  Rakitskd  polje  v  Ijubuftsklm  okresu  mi  vice  nei 
2000  obyvatelft. 

Hranice  sUlych  lidskych  obydli  nesahd  nad  1500  m. 

V^pofcet  prfim&rn^ho  poCtu  obyvatelstva  na  1  mfsto  v  jednotli- 
v^ch  vySkovych  prtsmech  vykazuje  zjev  obdobn^  prdvfc  konstatovan6mu ; 
mfst&m  totii  se  stoupajfct  vySkou  ubyvA  obyvatelstva,  rozdfly  vSak  jevi 
se  innohem  zna£n6j§(mi.  Na  vysok6  hoduoty  v  pdsmfi  0 — 150  m  a 
v  pasmfc  150—300  m  pfisobf  op6t  vliv  mfist.  Prfimfirny  poSet  oby- 
vatelstva na  jednu  osadu  jevil  by  rozdfly  jefit6  znafaiSjSf  mezi  jednot- 
livymi  pasray. 


VI. 

Mezi  zera6d£lci  a  nezem&l£ici  existuje  jakysi  pfechod ;  jsou  to 
totii  takovi  zemfcdSlci,  ktefi  vedle  zemSd£lstvf  inajf  zamfistndnf  jin6, 
vedlejSi.  Statistick^ch  vykazfi  o  poctu  takovych  „oboj4ivelnfkfla  ne- 
mame,  pokusim  se  tcdy  pouze  vymeziti,  jakyin  as  sm&rein  se  tato 
vedlejSf  Sinnost  bite. 

Domaci  pr&mysl  provozuje  se  takfka  vSeobecng,  obmezen  je  v§ak 
z  nejvStfi  ddsti  pouze  na  v^robu  pfedmStii  dfevinych  a  hrub/ch  latek, 
pottebnych  ve  vlastni  domacnosti.  Do  obchodu  prichdzf  vyrobkfi  ta- 
kovych velmi  mdlo.  Podobng  i  ralyny  a  valchy  jsou  konstrukce  na- 
prosto  primitivni  a  slouSf  pouze  potfebS  domdet,  nejsouce  podnikem 
obchodnfm.  V  Blagaji  a  v  Bung  vyrdb£jf  2eny  rauhammeddnskS  jedno- 
duch6  koberce;  tyto  dochazejf  vSak  jen  lokdlniho  odbytu.  Nevelky 
poiet  Sen,  z  nejvfitSf  Cdsti  muhammeddnky,  z  Mostaru,  Stolce  a  Tre- 
binje  pracujf  doma  pro  stdtni  ustav  pro  tkani  bezu  a  vySivky.1*)  Pokus 
zav&ti  v/robu  kobercfl  t6i  do  Bilku  se  nezdafil.19)  Dobr6  pov&sti 
a  obliby  poifvd  v  Sirtm  okoll  dfevfcny  ndbytek,  zejra^na  truhly,  vy- 
robeny  obyvatelstvem  udoll  Bijely  a  Turije  jiin6  od  Konjice.  V  kraji- 
ndch,  kde  se  pistuje  tabak,  dochdzl  znafin6  mnoistvl  lidi  nSkolika- 
nedfilnlho  zamfstndni  v  tabdkovych  sbSrndch  (v  LjubuSku,  v  Oapljing, 
v  Stolci,  v  Ljubinji  a  v  Trebinji)  i  v  tabakovd  tovdrnfc  v  Mostaru  po 
dobfi  skliznfi.  Pro  dobu  sfcftdnf  z  r.  1895.  nutno  uvdiiti,  2e  ji2  tou 
dobou  dochdzelo  obyvatelstvo  i  vedlejSfho   v^dfilku  pro  znacnou  Cast 


18)  Szokolay  Kornil,  Jelent&e  a  nagymelt.  kereskedelemttgyi.  m.  kir.  mi- 
niszterarhoz  Bosnyakorszag  £s  a  Herczegovina  kereskedelmi,  ipari,  k6zleked6si 
&  hitelogji  ?i8zonyair61  knltfnfls  tekintettel  a  bosnyak-magyar  forgalomra.  Buda- 
pest, 1901,  str.  73. 

,9)  Tarotei,  str.  09. 


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26  XL  J.  Danes: 

roku  pri  rozsdhtych  pracich  meliorafcnfch  v  Gatack&n  polji  a  y  roving 
Mlade. 

M£n8  v^nosnG  hany  neb  kafany  b^vajf  obycejng  W2  jen  vedlejSfm 
pramenem  pffjmfi  zemSdfclci  —  svobodnfku  —  nebof  kmetQm  pravi- 
delnS  statkdF  nedovoli  takovou  Sivnost.  V  m'stech,  kde  panuje  v  l&g 
nedostatek  vody  —  do  neddvna  v  Bilku  —  dosud  jeSte  v  Ljnbinji, 
pfi  fcetnickych  a  finanCnfcb  stanicfch  pfivydSld  si  pravidelnS  ngkolik 
zerafedSlcfi  pfindSenfm  neb  pHvdSenfm  vody  a  jin^mi  sluibami. 

V  nfekter^ch  krajindch  md  i  rybdfstvi  jisty  vyznam  jako  vedlejSi 
pramen  v^Sivy  obyvatelstva.  V  jezefe,  v  n62  m6ni  se  na  podzim  Po- 
povo  polje,  lovf  se  ryby  ve  velik^m  mnofcstvf  a  slouJf  lideui  za  potravu 
takfka  po  cely  rok.20)  Rybdfstvf  provozuje  se  hojnS  tAZ  v  rybnat&n 
jezefe  Krenici21)  v  Imotsk6m  polji,  zejm^na  vSak  nabylo  duleiitosti 
v  poslednf  dob6  t6i  pfi  dolnf  NeretvS  a  v  jezerech  Utovsk^ch,  kdyi 
zHzena  v  CapljinS  tovdrna  na  rybl  konservy. 

Vlastni  nezem6d61ci,  obyvatelstvo  na  poloze  sv6ho  bydliSte  zd- 
visl6,  nejsou  jednolitou  skupinou.  Moino  dfcliti  je  na  dv£,  l£pe  na  tfi 
velk6  tffdy  podle  zpflsobu  zamSstndni  a  podminek  existence.  Trfda 
ttfednickd  zahrnuje  v  sobg  vSecbna  povoldnf,  kterd  urditym  platem  od 
vefejnych  korporaci  jsou  naddna,  tedy  lifedniky  a  zHzence  stdtnl 
i  obecnf,  uCitelstvo,  z  Cdsti  \Ai  duchovenstvo ;  v  tHdu  fcivnostnickou 
dluino  citati  osoby  zivicf  se  prflmyslem  neb  obchodem;  tfetf  tHdu, 
sice  zdvislou  od  pudy,  ne  vSak  od  jejf  plochy,  tvoH  hornlci. 

Htrcegovina  nevynikd  nikterak  bohatstvfm  minerdlnfm.  Cetnd 
sice  a  plo§n6  rozsdhld  loiiska  hngd^ho  uhli  a  lignitu  nemaji  t6  moc- 
nosti  a  jakosti,  aby  intensivnfm  zpflsobem  raohla  byti  exploitovdna. 
Tffda  hornickd  schdzf  dosud  v  zemi  uplnS. 

Ob6  dv6  ostatnf  tHdy  soustfecTujf  se  tam,  kde  majf  nejvfcepod- 
mfnek  ke  sv£  existenci,  totii  v  mSstech.  Ufednfci  jsou  vftbec  vdzdni 
na  n6,  jako  na  sfdla  sprdvy;  tffda  iivnostnickd  t£&  proto,  £e  m&ta 
od  staletf  jsou  uzlem  kommunikacf,  mfstem  Irfcnfm,  hospoddfskym 
centrem  sv6bo  okresu.  PomSry,  jak6  panovaly  pfed  okkupacf,  nezmg- 
nily  se  dosud  ndpadnS.  Novd  vldda  ponechala  ve  velk&n  star6  roz- 
dSlenf   v    okresy     a    usadila   ve   star^ch   sfdlech   tifednicb    t6i   s?6 

ao)  )Kn3Hb  Ajin-nanin  pH3BaH6eroBHMa  OrojbHaBHHa  BH3Hpa  repueromm- 
cKaro  JoannnKia  IlaMyinHU  ?e  sbornfku  HilferdingovS :  Eocnia,  TepijeroBBHa 
h  CTapan  CepGifl.  V  Petrohrad&,  1869,  str.  482. 

2I)  Schemati8mus  topographico  historicus  vicariates  apostolici  et  custodiae 
provincialis  franciscanico  missionariae  in  Hercegovina  pro  anno  domini  1873, 
Mostar.  Typis  miss,  cathol.  in  Hercegoviua,  1873,  str.  17. 

M.  Hoernes,  Dinarische  Wanderungen,  Wien,  1888,  str.  144. 


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Hastota  obyvatelst?*  v  Hercegovinft.  27 

org&ny  vykonn^;    pouze  dv6  m&teSka  vynechdna,    toti2  PoCitelj  a 
Blagaj. 

Hospoddf sky  primitivnf  stav  zemfi  nedovoloval  dosud  rozvinuti 
se  tHdy  iivnostnick^,  kterd  ndsledkera  toho,  ie  obyvatelstvo  venkovske 
nejvfce  potfeb  pofizoyalo  si  ve  vlastni  domdcnosti,  by  la  odkdzdna  na 
velmi  uzk^  kruh  odbSratelu.  Z  upadku  poslednich  bouHivych  let  pfed 
okkupacf  povznesl  se  obchod  a  prfimysl  ponfikud,  zvWStfi  kdyi  sUtnfm 
ndkladem  zfizena  byla  husU  silnicnf  sit,  upraven  metkoviCsk^  pfistav 
a  spojen  ieleznicf  pfes  Mostar  a  Konjici  se  Sarajevem.  Mnoistvf  pH- 
st&hovalcfi,  zejm&ia  tfida  ufednickd,  mfela  pffjmy  a  poi&adavky  takov6, 
aby  mohla  vice  odbytu  pojistiti  tffdS  iivnostenskS  —  ovSem  prospSch 
z  ni  majf  nejvice  pKstehovalf,  cizf  iivnostnfci,  ktefi  jeji  potfebdm  16pe 
dovedou  vyhovfcti.  Rovn&&  i  zdmo2n6j8f  obyvatelstvo  m6stsk6,  statkdH 
zejm£na,  pofiali  znendhla  zvykati  t6i  novym  potrebdm.  Ponendhlu  roz- 
proudil  se  pongkud  ruch  obchodnf,  zejm&ia  tain,  kde  urafstSny  i  velk6 
posddky  vojensk& 

V  nfikterych  mfstech  venkovsk^ch  shleddvdme  t6i  dosti  innoho 
nezem6d61cfi.  VfitSinou  jsou  to  pffsluSnici  tffdy  tifednick^,  jak  svrchu 
vymezena;  Sasto,  jeli  v  jedin&n  mfstS  zdrovefi  (na  pfiklad)  politickd 
expositura,  stanice  finan6nf  stride,  Skola,  fara,  vykazuje  toto  znafcng 
procento  nezeinSdSlcu.  Jeli  v  mistfi  tii  posddka  vojenskd  neb  stanice 
Cetnickd,  pfibude  op&t  nSkolik  osob  slufcebn^ch,  (asto  pak  ji2  i  samo- 
statny  Sivnostnfk.  V  mfstech,  kterd  zdrovefi  majf  v^hodnou  po- 
lohu  pfi  duleSitych  tratfch  kommunikatnfch,  neb  zvld§t6  pH  kriSovat- 
kdch  moino  spatfovati  snad  i  budoucf  konkurrenty  dosavadnfch  m6st 
okresnich. 

Velkopriimysl  rdzu  tovdrnfho  jest  dosud  v  plenkdch.  Nevfm, 
mohl-li  se  nSktery  ze  zdvodu  existovavSfch  jiz  roku  1895  nazvati  to- 
vdrnim;  na  venkovfi  pouze  pila  firmy  di  Conigliari  v  Bradinfi-Drago- 
Caji,  severnfc  od  Konjice  pfi  trati  ieleznifcnf  k  sedlu  Ivansk&nu  pu- 
sobila  zdroven  s  4elezni6nfmi  zffzenci  znaCn6  procento  obyvatelstva 
nezem8d61sk£ho.  Od  t6  doby  pfibyla  jen  tovdrna  na  rybf  konservy 
v  Capljinfe.  V  erdrnf  tovdrnS  takdkovS  v  Mostaru  dochdzf  stdl6ho  v^- 
dSlku  pFes  300  osob,  v  dobg  skliznS  pak  na  1000;  sbSrny  tabdkovS 
maji  stdlgho  dSlnictva  mdlo. 

K  nezemSdfilciim  vedle  jmenovanych  prdvS  tffd  pocftajf  se  v  Herce- 
goving  nepochybnfe  t62  Cigdni.  NesvSdcf  tedy  v2dy  velky  pocet  ne- 
zem6d61cft  v  n6kter6m  mfst6  o  jeho  pokrofcilosti,  zvld§t6  ne  v  okolf 
mgst,  kde  Cigdni  zejm6na  se  soustfeduji.  I  v  mestech  samotnych 
dluino   jistou  6dst  nezem6d61cft  pova^ovati  za  Cigdny.   UrCit^ch  fcfsel 


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28  XI.  J.  Dane*  : 

o  jednotlivych  tflddch  nezemSdSlcft  ani  o  Ciganech  nemohu  podati; 
publikace  o  sCftdnf  z  roku  1895.  shrnuje  vSechny  nezem&lglce  bez 
dalftfho  rozliSenf  v  jediaou  skupinu  a  Ciginfim  v&bec  nevSnuje  po- 
zornosti. 

Nejv6tSf  relativnf  poftet  nezem6d6lc»\  jest  v  Trebinji,  toti2  91"9°/0 
vSeho  obyvatelstva,  okolf  jejf  mi  W4  mnoho  nezem&dglcil  —  obdvdm 
se  vSak,  2e  Gig^afl  —  ve  vesnici  Hrupjele  6inl  50*2%,  v  Zasadu 
34*8%,  v  Mostacfch  27-3%,  v  Poljici  donji  28*1%;  pak  udsleduje 
Nevesinje  8  73  8%,  Ljubinje  s  72'4%,  Mostar  s  69'4%,  Bilek  s  57-5°/0, 
Konjica  s  53-9%,  Stolac  8  47-8%,  Gacko  s  473%  a  koneftng  Lju- 
budki  s  17*2%  nezemSdfelcfi.  Za  okresnfmi  misty  ustupuji  do  pozadi 
byvahi  sfdla  ufadfl,  Pocitelj  s  18*2%  a  Blagaj  s  15*8%.  Za  mfsta 
novfi  dfileZitosti  nabyvajfcf  dlu2no  poklddati  zejmgna  tato:  Domano 
vi&  (okres  stolack^)  8  49*4%,  Jablanica  (okres  konjicky)  s  32-6°/0, 
Avtovac  (okr.  gatacky)  s  300%,  Capljina  (okr.  Ijubuftsty)  s  21-8°/0, 
Fojnica  (okr.  nevesinjsk^)  s  21*5%,  Lastva  (okr.  trebiDJsty)  s  19*l°/<» 
Ulog  (okr.  nevesinjsk^)  8  117%,  Pribinovici  (okr.  mostareky)  s7'3°/o 
nezera&161cii.  Bradina  (okr.  konjick^)  m&  22*5%,  Drago&sj  (Zukidi) 
14-7%. 

Podotknouti  dluSno,  ie  dvfi  mfsta  v  okresu  trebiDJsk&n  maji 
plu^ch  100%  nezemgdglcQ ;  jsou  to  totii  pevnustky  s  vojenskou  po- 
sadkou,  pH  niz  zaoi&8tn4ny  v  Kozmati  2  ana  Visok6  Glavici  4  osoby 
nezemidSlskS. 

Vojsko,  iivel  cizf,  hospodirsky  jen  passivnS  dfileiity,  nespadi 
vfibec  v  theina  t6to  price. 

V  cel6  Hercegovinfi  tvoH  nezeuiSdftlci  9*87%  vSeho  obyvatelstva; 
nejm6n&  jest  jich  poiuSrnS  ve  venkovsk&n  okresu  mostarskdm  (l*26°/0)i 
nejvfce  v  okresu  trebinjsk^m  (ir68%). 

Tabulka22)  poddvd  pfehled  pom£rn£ho  zastoupenf  nezemSdfilcfi 
v  mfstech  podle  poctu  obyvatelstva  sefad£n^ch.  (Viz  tab.  IX.) 


VII. 

PH  podrobn6m  manipulovAni  publikacl  o  v^sledcich  sfltttoi 
z  roku  1895.  by  I  jsein  pfiveden  na  myfilenku  srovnati  jet  pokud 
moiuo,  s  vysledky  sCitdnl  i  odhadft  starSlch,  zejm6na  ve  dvou  sm6- 
rech,  jednak  pokud  se  t^6e  vzAjemnSho  pom&ru  poctu  pflsluSnikfl  tiff 


")  Vynata  z  Hauptre sultate  der  Volkssfthlung  in  Bosnien  a.  der  Hercego- 
?ina  v.  22.  A.  1896. 


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Hustota  obyvatehtra  v  HercegovinS. 


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30  XI.  J.  Danes: 

hlavnfch  nriboSenskych  vyznrinf,  v  n62  se  delf  obyvatelstvo  zemf  okku- 
povanych,  jednak  pokud  se  tyce  pohybu  obyvatelstva  vubec. 

Srovndnf  takovS  nemfifce  zajfti  daleko  do  minulosti.   Ufednl  sfcf- 
tani,  na  jicb2  uplnost  aspon  relativnS  moJuo  se  spolehnouti,  vykondna 
byla  pfed  r.  1895.  pouze  dv6,  tottf  r.  1879.  a  r.  1885.  Zdobystarfii 
m&me    pouze   odhady   initio   spolehlivg    neb  netiplnS  a  jednostranng. 
S  vysledky  jich  seznamujf  n£s  dodatky  pHpojen^  k  prrici  Hilferdingovi23) 
a  Blauovd24).    Soubrnn^  odhady  obyvatelstva  pro  kraje  neb  i  okresy 
nemajf  pro  prrici   tuto  naprosto  2Adn6ho  v^znamu.     Odhady  Kovace- 
vicovy, 26)    Ro&kieiviczovy, 26)    Thoemmelovy 21)    a   Blauovy, 28)   zalo£en6 
z  fcdsti  na  vlastnf  znalosti  pomSrfi,  z  &isti  na  officielnfch  datech  cirkvf 
i  na  ufednf  „statistice"  ttireck£,    poddvaji  fcfsla  souhrnnd,    daleko  od 
6ebe  se  rozclmzejfd,   kterycli   se  souhrnnymi  daty  poslednlch  s&Unf 
skutefinS  nelze  uv6sti  fddnfe  ve  srovnrinf,    nebot  hranice  politictych 
provincil   a  okresfi  tehdejSfch  neshodovaly  se  s  nynijSlroi   a  nad  to 
velmi  casto  se  zmSnily.  Pnivi  tak  jako  odhady  soukromofku,  tak  ani 
tureckd  sftftdni  ufednl  neposkytujl  podrobn^cb,  urcitych  dat.     Osobnf 
interess  berniho  lifednictva  velel, 20)  aby  pofcet  mu2sk6bo  obyvatelstva 
—  zensklho  pohlavf  vubec  pH  sCltdnl  tureckdm  nedb&no  —  byl,  pokud 
moino,    nejinenSf;    vedle  toho  pak  stdlg  nepokoje,    nestdlost  a  odpor 
obyvatelstva,  nedostatecnost  ufadft  zpfisobila,   2e  data  uvefejnfini  na- 
prosto nelze  pokl&dati  za  vSrohodnd. 

Jin^ho  m&rftka  tfeba  poufcfti  pfi  posuzovdnl  dat  sebran^ch  p&i 
duchovenstva. 

Dobou  nejstarSi  jest  odhad  ieromonacha  Nikifora  Ducice,   obsa- 


2J)  Eocni/r,  FepueroBUHa  h  ciapaa  CepGifl.  C6opnnK,b  cocraBJemiMft  A.  ru.ih- 
(ftepMinw.m.  C.  neiep6ypnb.  1859,  str.  675—94.  Oman*  CTaTHCTHHecnaro  onueanu 
Tpe6Hni>CKaro,  ITptnojibCKaro,  njiteejiLCKaro  n  HeBecHiibCKaro  onpyroDT,  Tepaero- 
BilllM.  EpoMouuxa  HiiKiupopa  ^yHuna. 

**)  Reisen  in  Bosnien  u.  der  Hercegovina.  T.pograpbische  u.  pflanzen- 
geographische  Aufzeicbnungen  von  Dr.  Otto  Blau.  Mit  einer  Karte  n.  Zusatzen 
von  //.  Kiepert.  Berlin,  1877,  str.  195-231. 

"y  U  v^tahu  v  Kiepertovt  dodatku  k  Blauovym  „Reisen  etc"  str.  224  a 
sled.  —  Spisu  Kovatevitova  tistenSha  v  BelehradS  r.  1851  bohuzel  nezadm. 

*b)  J.  IioSfeiewicz,  Studien  uber  Bosnien  und  die  Herzegovina.  Leipzig  u. 
Wieo,  1868. 

*7)  Thotmmel,  Gescbicbtliche,  politische  u.  topograpbisch-statistische  Be- 
schreibung  des  Yilajet  Bosnien,  das  ist  das  eigentlicbe  Bosnien  nebst  tOrkisch 
Croatien,  der  Herzegowina  u.  Rascien.  Wien,  1867. 

**)  0.  Btau,  Notiz  tiber  die  Karte  der  Herzegowina  im  Jabre  1861.  Zeit- 
scbrift  f.  allg.  Erdkunde,  Berlin,  1861.  Neue  Folge  XI.  Band,  461—71. 

™)  0.  Blau,  Reisen  in  Bosnien,  str.  229. 


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Huslota  obyvatelstva  v  Hercegovinfi.  31 

ieuy  ve  sbornfku  HUferdingovi.  Pro  tuto  pr&ci  majf  vyznam  jen  data 
sebrand  o  „krajia  trebinjskSm  a  nevesinjsk6m.  Ob§  tato  lizenii  ue- 
shodujf  se  8  nynfcjSfmi  okresy  stejnojmennymi;  trebinjsky  kraj  za- 
hrnuje  nejen  nynSjSi  okres  trebinjsky,  nybrS  i  t£m£F  cely  ljubinjsk^ 
a  jiinf  cdst  bileck^ho.  Ke  kraji  nevesinjsk&nu  pofcltii  Ducici  Dabarak^ 
polje  a  nSkolik  osad  z  gatack6ho  okresu.  Jmena  osad  jsou  misty  po- 
ruStSna;  pfece  mold  jsem  v§ak  vsecbna  na  niapS  aspoft  s  pHbliinou 
pravdSpodobnosti  uinfstiti  a  tu  konstatoval  jsem,  ie  odhad  poddvd 
o!>raz  pfece  jen  neiipln^.  Nejsprdvn£jSf  jsou  jeho  Cisla  pro  kraj  tre- 
binjsky, zejm6na  pro  uzemf  nyn6j§fho  okresu  trebinjsk^ho,  avfiak  ani 
tu  beze  vfii  pochyby  neodpovidajf  pravdfi.  Soufcet  muhammedrinfi  v  ny- 
nSjSfm  okresu  trebinjskdm  sestaveny  na  zdklade  jeho  dat  pro  jednot- 
1iv6  osady  fcinf  4419  du§f,  pravoslavnycli  9921  a  G6  katolJku.  Pofcet 
pravoslavnycli  jest  zajiste  pHlis  maly  a  patrng  neupln^.  Uzemi  toto 
bylo  Dtididovi  nejpffstupnSjSf ;  data  ostatof  jsou  je§t6  neuplnSjSf,  se- 
brand  nepochybnS  pflleiitostnS.  CelA  fada  osad  i  s  vyhradue  pravo- 
slavnym  obyvatelstvem  jest  vynech&na,  pfi  velk6m  poctu  pak  uveden 
tak  maly  pocet  obyvatel  Ze  nutno  pfedpoklddati,  ze  patrnS  zprdva, 
z  kter6  Dudid  Cerpal,  uddvala  jen  pofcet  mu2sk£ho  obyvatelstva.  Nelze 
tedy  Ciniti  zrivSrfi  na  z&kladS  dat  Du6i6ovych  ani  vzhledem  k  pofctu 
obyvatelstva  pravoslavnSho,  o  n6m2  auktor  zajist^  nejsn&ze  mohl  se 
informovati.  Kombinacemi  doplftovati  fcfsla  jfm  uvedend  bylo  by  neinfstno- 

Jin6ho  rdzu  jest  statistika,  obsaienri  v  schematismech  katolickych 
biskupstvi.  Data  Dudidova  nutno  v2dy  povaiovati  za  soukromd,  sebrand 
pouze  vlastni,  zdsluinou  pilf  auktora;  statistika  schematisms  m£, 
pokud  se  ty£e  dat  o  poctu  katolikfi,  rdz  lifrednf  a  zasluhuje  t€i  pln6 
duvSry. 

V^tah  ze  spisku  „Schematismus  Dioecescos  Eachusinae  pro  anno 
1866"  v  Kiepertovi  dodatku  k  spisu  Blauovg  obsahuje  vflbec  jen  poCet 
katolfkfl  v  jednotlivych  farnostech  dioecdse  trebinjskS  spojen^  s  du- 
brovuickou. 

Pro  farnosti  Ravno  a  Stolac  uveden  tu  pfi  ka^ddm  mfstS  zvl£§t6 
poSet  duSf  katolickych,  pro  farnosti  Dubrave,  Trebimlja  (Kiepert 
chybnS  soudf,  2e  jest  to  m§sto  Trebinje),  Rasno  pocet  rodin  katoli- 
ckych po  jednotlivych  osaddch,  pro  farnost  Gradac  pouze  Cfslo  uhron6. 
Podle  cfsel  sdSlen^ch  schematismem  Ize  ceniti  poCet  katolfkfl  v  ny- 
n6j§fm  okresu  stolack^m  (farnosti  Dubrave  s  vyjimkou  osad  Bivolje 
Brdo,  Malo  Polje,  Orah,  Zaton,  Hodbina,  Gubavica,  je2  n&le2f  nyni 
k  okresu  mostarskSmu  asi  se  110  duSemi,  Kamena  a  Zuberin,  nyni 
do   okresu  nevesinjsk£ho   pffsluSnych   asi  se  40  du§emi,   farnostech 


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32  XI.  J.  Danes: 

Stolac,  Gradac  a  Rasno)  na  6340  duSl,  v  okresu  ljubinjsk&n  (farnosti 
Trebimlja  a  Ravno  s  v^jiuikou  osa,d  §<ienica,  Grebci  a  Kalagjurgjevici 
nynf  v  okresu  trebinjskgm  s  84  duSemi)  na  2358 ;  uhrnn^  pocet  kato- 
llkfl v  cel^ra  biskupstvi  trebinjsk6m  obndSel  8932  duSf. 

„Schetnatismus  topographico-historicus  custodiae  provincialis  et 
vicariatus  Apostolic i  in  Hercegovina  pro  anno  1866"  vydany  ve  Spljetu, 
obsahuje  data  pro  vlastnf  katolickou  Hercegovinu,  toti2  okresy  Iju- 
bussky,  mostarsky  a  z  CAsti  t62  konjick^  i  piilehl^  tizemf  v  jihosi- 
padnf  BosnS,  okresu  Supanjackdm.  Farnost  Potbum,  nynl  okresu  ko- 
njicklho,  ndleiela  k  missiondfskS  provincii  bosensko-srebrenick6,  tehdy 
v  politicWm  okresu  (kaza)  Neretva  sandiaku  sarajevsk6ho.  Pofcet  vi- 
flcfch  uveden  jest  netoliko  uhrnem  pri  farnostech,  njbrl  til  pH  ka2d£ 
osadS  zvld&tS,  pfi  farnosti  Gabela  uddn  t6i  podrobng  pocet  akatolfkft, 
pfi  farnosti  Mostar  odhad  poctu  akatolfkfl  na  zdkladS  pfibliinS  zjiStS- 
n£ho  pofitu  rodin. 

Pro  nynSjSi  okres  IjubuSsk^  dosWvdme  odtud  souttem  19.992, 
pro  mostarsky  i  s  mSstem  18.950  a  pro  farnost  konjickou  1491  kato- 
llkfl. Odhad  veSker^ho  obyvatelstva  ve  farnosti  Mostar  nepokl&dtfm 
za  dosti  spolelilivy,  zejm^na  cislo  udan£  pro  m£sto  Mostar  (20.000  dusi) 
jest  podle  mlho  ndhledu  pffliS  vysokg,  pr&v&jako  Cfsla  uvddSni  vji- 
nych  pramenech  pfed  okkupaci. 

0  tfi  l&a  starSf  „Schematismus  almae  missionariae  provinciae 
Bosnae  Argentinae  pro  anno  1864."  m&  pro  farnost  Pothum  v  Bkraji- 
konjick&n  Cili  neretevsk^m  2358  katollkfl. 

nSchematismus  topographico-historicus  vicariatus  apostolici  et 
custodiae  provincialis  franciscanico-missionariae  in  Hercegovina  pro 
anno  domini  1873"  jest,  pokud  se  tfie  dat  o  jinovSrcfch,  dflkladnfejfif 
neili  jeho  pfedchfidce.  Bohuiel  jedin^  exempldf  v  musejnf  bibliotb^ce 
sarajevskg  jest  tiSten  velice  nezfetelnfi  a  zejmgna  Sfseln^  pfehled  far- 
nosti Mostar  jest  tak  necitelny,  ie  jen  mensl  6£st  6fslic  mobl  jsem 
bezpeCnS  rozluStiti.  Podle  lidajfl  tohoto  schematismu  mi]  nynfijSI  okres 
IjubuSsk^  23.900  katolfkfl,  3757  muhammeddnfi  (i  s  Cigtfny)  a  419 
pravoslavn^cb,  dohromady  28.085  obyvatelfl;  venkovsk^  okres  mo- 
starsky 19.269  katollkfl,  3779  muhammeddnfl  a  1697  pravoslavn^ch, 
uhrnem  tedy  23.745  duSf;  farnost  konjickA  2005  katollkfl,  2726  mu- 
hammeddnfi  a  803  pravoslavnych.  MSsto  Mostar  sarao  20.301  muham- 
inedanfi,  5008  pravoslavnfch,  1821  katollkfl,  903  Cig&ny  a  78  2idfi, 
celkem  tedy  28.116  du§f.  Cfslo  uddvan6  pro  okres  ljubuSsk^  Ize  po- 
vafcovati,  i  co  se  tyCe  pofctu  jinovgrcfi,  za  sprivn6,  v  okresu  mostar- 
sk6m  jest  pofcet  muhammeddnfi   i  pravoslavn^ch  pffliS  slab^,    obyva- 


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Hustota  obyvatelsWa  v  Hercegovine\  33 

telstvo  mftsta  Mostaru  odhadnuto  pf iliS  vysoko ;  domnlvim  se,  be  mSsto 
nem£lo  pfed  okkupaci  zajisW  vice  nei  15.000  duSf. 

Pro  pocet  obyvatelstva  v  ce!6  Hercegovinfc  nenf  tedy  nyakych 
spolehlivych  dat  do  okkupace. 

tffednl  siitdnf  bjla  za  nov6  vlddy  v  BosnS  a  HercegovinS  pro- 
vedena  tfi,  r.  1879.,  r.  1885.  a  r.  1895.  Material,  ktery  tato  siftdnf 
poddvajf,  nenf  die  stejn^ch  zdsad  shromiidSn  a  proto  jevf  se  t6i 
potffce  pfi  srovninf  jich  v^sledkfi.  SifWnf  z  r.  1879  s0)  nemflie  vflbec 
platiti  jeStS  za  uplni  spolehliv*;  bylot  provedeno  nfekolik  mfcslcfi  po 
opanovrinf  zemft,  kdy  v  hospoddfsk^ch  a  majetkovych  pomSrech  pa- 
noval  fipln^  chaos,  kdy  orgAny,  sdfttnl  na  rychlo  provddgjfcf,  jedtg 
dostatecnft  se  nesezn&mili  se  stavem  zemfi  i  obyvatelstva,  aby  mohli 
dloze  sv6  pfesne  vyhovSti.  Nedostatky  scfWnl  tohoto  doznivi  i  offici- 
elnl  publikace  vfsledku  sCfWnl  z  r.  1895. 31)  tou  mftrou,  ie  netroufd 
si  ani  srovn&vati  jeho  vysledky  s  n&sledujfcfmi.  Podle  m6ho  soudu 
Ize  pouze  vysledky  stttAnf  toho  v  okresu  konjick&n  a  ljubu&sk6m 
poklAdati  za  neupln^  vflbec,  v  okresu  nevesinjsk&n  pak,  pokud  se 
tfie  poitu  muhammed&nfi. 

Scftdni  z  r.  1885. S2)  prov&d&lo  se  mnohem  dflkladndji,  avSak 
dosud  na  stejn6m  zAklad6  jako  sfcfttni  z  r.  1879.,  tak2e  z&sadng 
bUii  se  vice  torouto,  nei  sfcfttnf  nisledujfcfmu.  Bli£§fho  pouCenf 
o  z&adAch,  die  nichi  jednotlivd  scftAnf  byla  provedena,  Ize  se  do- 
ilsti  v  publikaci  sWtdnf  z  r.  1895.,  v  prvni  Msti  uvodu  (str.  III. 
a*  XIII.). 

Poslednf  stftdnf  provedeno  die  zisad  velmi  pozminSn^ch. 

Zejmgna  pojem  mlsta  byl  pfi  ka2d6m  s&Wnf  jiny,  proto  neraoino 
srovndvati  jich  vysledky  do  podrobnostf.  V  okresfch,  kde  seskupena 
json  mlsta  v  dfcematy,  moino  srovndvdni  poCiti  t6mito  jednotkami. 
Ostatng  vchdzenf  do  pffliSn^ch  podrobnostf  bylo  by  naprosto  zbytefi- 
n^m;  domnfvdm  se,  ie  stafcf  prov6sti  pozorovrinf,  pokud  se  tyce  oby- 
vatelstva v  cetych  okresech  i  v  mSstech,  vytknouti  pak  zvldStS  jen 
takov6  pflpady,  kde  v  jednotlivych  ditematech  neb  mistech  jevf  se  co 
zvl&§t6  pozoruhodn6ho. 


•°)  Ortschafts    u.  Bevolkerungs-Statistik   von  Bosnien  u.  Hercegovina.  Sa- 
rajeyo,  1880. 

8I)  Hauptresultate  der  Volkszfthlung  in  Bosnien  u.  der  Hercegovina  vom 
22.  April  1896,  str.  16. 

3*)  Ortschafts-  u.  Bevolkerungs-Statistik  von  Bosnien  u.  Hercegovina  nach 
dem  Volkszahlun gs  Eigebnhse  vom  1.  Mai  U85.  Sarajevo^  1886. 

Vestnik  Kr.  £.  Spol.  Nauk,  tf.  hist.  1902.  3 


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34  XI.  J.  Danei: 

Veliky  zajem  by  vzbuzovalo  zvgdeti,  jak6  zm&ny  staly  se  za 
Sestndct  let  okkupace  v  percentualnim  pom&ru  zem6d£lcft  k  nezenie- 
dilcum.  ZjiStini  toho  jest  vSak  naprosto  nemo4n6  proto,  ie  prfvfc 
v  tomto  ohledu  byly  zdsady  obou  starSfch  siftdnf  nejvfce  pozmeoSny. 
Kdeito  pri  nich  zji&tovano  bylo  pouze  povoldnf  mu24  prdci  vyko- 
navajlcfch  a  trfd£no  do  9  skupin,  2eny  a  d6ti  pak  vubec  shrnuty 
y  jeding  cfslo,  rozdfileno  pfi  sCittnf  poslednim  veSkerd  obyvatelstvo 
urcit&  ve  dvS  skupiny,  a  skupina  nezem6d61cfl  netHdSna  ddle. 

Pohyb  obyvatelstva  do  podrobnosti  sledovati  jest  v  Hercegovinfi 
naprosto  nemofcno.  Schdzf  vubec  data  o  pHstShovdni  a  vystthovdnf 
i  vlastnf  statistika  demograficka  zejm6na  z  prvnich  let  okkupace. 
Z  Cisel,  kterft  podava  statistika  uvefejnftnd,  moino  vypotitAvati  jen 
prirubtek,  eventuelng  ubytek  obyvatelstva,  tedy  ne  pohyb,  nybri  jebo 
vysledek.  Tabulky  podavajf  pfehled  o  jednotlivych  okresech  v  celkn, 
i  o  nejdftle2it£j&ich  mfstech. 

Proti  prfim6rn6mu  pHrftstku  2'l°/0  n>cn£,  ustupujl  do  pozadi 
zejmlna  okresy  ljubinjsk^  a  trebinjsk^  s  13°/0,  pak  bilecky  s  1  5°/0 
a  gatacky  s  l*8°/0,  naopak  okresy  nevesinjsky,  ljubuSsky  a  mostarsky 
prfimSrn/  tento  vzrust  daleko  pfekonavajf.  Zjev  ten  to  vysvfctll  po- 
nSkud  tabulka  srovndvajfci  data  o  poctu  pHslufiniku  jednotlivych  vy- 
zuanf.  Vedle  toho  zda  se  pflsobiti  v  okresech  pozadu  zustavajfcich 
}\i  v6tSi  merou  krise  hospodafska.  Vystehovalectvf,  zejm6na  v  prv- 
nich tetech  okkupace,  bylo  zajist£  velmi  silnd  prav6  v  techto  okresech, 
zmitanych  nepokoji,  kter6  zneinoinily  po  ngkolik  let  jich  klidn^ 
v^voj. 

Officieluf  patrng  data,  uvefejuena  souhrnnfe  pro  ob$  zemS,  Bosna 
a  Hercegovinu,  poCfnajfci  rokem  1883,  udrivaji  pro  dobu  pozdejSf 
nepatrny  poiet  vyst6hovalcfi. 33) 

V  pffrflstku  obyvatelstva  hraje  pomSrni  nepatrnou  filohu  pocet 
pfistShovalcfi.  Jen  v  mSstech  takfka  ma  vyznam  znaJny.  PHsluSnfku 
cizfch  stdtfi  pfed  okkupacf  v  zemi  zajistd  t6m6f  nebylo,  mfiieme  tedy 
pocet  cizincfi  vflbec  pokladati  za  obyvatelstvo  pfibyl6  od  r.  1879.; 
zbytek  po  odectenf  jich  od  pffrflstku  let  1879—95  udAvA  vysledek 
pohybu  obyvatelstva  domorod^ho.  PHstfibovalci  soustfecTujf  se  po  nej- 
vice  v  mistech  a  jsou  zamfotndnfm  nezemSdSIci;  jen  okres  ljubuSsky 
vykazuje  v  poslednich  lltech  dosti  zuaCnou  immigraci  Dalmatincu, 
kteH  se  tu  zakupuji. 


3t)  Die  Lage  der  Mohamwedaner  in  Bosnien.  Von  einem  Ungaro,  2.  Anf- 
lage.  Wien,  1900,  sir,  120. 


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Hustota  obyvatelstra  ▼  Herc6go?in£.  35 

Rozlo2fme-li  si  obyvatelstvo  na  hlavnf  elementy  naboSensko- 
narodnoetnf  a  sledujeme-li  jich  potetnf  vyvoj  odd&len&,  dochdzfme 
k  v^sledkum,  ktert  dochdzejf  t6i  ohlasu  y  poCtu  veSkertho  oby- 
vatelstva. 

Territorialnf  rozSffenl  a  ^(selny  pom&r  jednotliv^ch  vyzninl 
nelze  sledovati  do  do  by  pfed  okkupaci.  Tolik  jen  moino  Mci,  be  terri- 
torialnf  rozSlfenl  se  nezmftnilo  mnoho,  tiselnf  pomSr  vSak  ie  vypadi 
zcela  jinak. 

V  prvni  dobS  po  okkupaci  nastalo  velikd  yystihovinl  muham- 
medanft,  ovSem  daleko  ne  tak  znacn6  jako  v  ostatnfch  zemfch  bal- 
kansk^ch,  odfiatych  Turkflm,  avSak  pro  zmfinu  6iseln6ho  pomgru 
k  ostatnfm  dvema  vyznanfm  pfece  velice  v^znamnl.  Vyst&bovaleck^ 
nich  mezi  mubammediny  patrnS  ani  pozd&ji  neutuchl,  nebof  jinak 
nelze  vysvfitliti  pfiliS  maly  yzrflst  jich  pofttu  i  za  desftileti  1885—95 
?e  v6tdin6  meet  i  okresfi  celycb.  Lze  za  to  ralti,  ie  i  za  tuto  dobu 
nejmenfi  5000  mubammed&nft  (tedy  vice  nei  tfetina  v&ech,  ktefi  za 
tu  dobu  ob&  zem6  opustili)  se  vystfthovalo  z  Hercegoviny. 

PfesnSji  provedend  slMni  nejnovfcjSf  mSlo  by  tu  vykazovati 
jioak  zna£n£j8f  rozmnoSenf  muhammedanfl,  nebot  poCet  2en  muham- 
medanskych  udin  byl  pfi  starSlch  s&tanfch  cislera  pffliS  nfzkym. 
Srovndnfm  pomSru  jednotliv^ch  vyzn£nf  die  v^sledkA  ttt  ufednlch 
stft&nf  dospSjeme  k  pozndni,  ie  absolute  sice  po6et  muhammed&nfl 
jeStS  neklesri,  relativnfi  vsak  ie  rapidnd  upada  a  ztricf  na  Ciseln6m 
a  zaroven  i  na  materielnfin  vyznarau.  Z  mSst  pfed  okkupacf  t&n&f 
vyhradnfe  muhammedanskych  majf  v  nfikterych  ji2  pffsluSufci  jinych 
vyznAnf  vStSinu. 

Vzr&st  poJtu  pravoslavnych  rovni  se  temtf  prAmdrn^mu  pfi- 
rustku  obyvatelstva  cel6  zerai.  CfselnS  i  materielnfi  vzmohli  se  velice 
katolfci.  PHCiny  toho  zjevu  nemohu  na  tomto  mistfi  rozebfrati  po- 
drobnfcji;  poukrfzati  chci  jen  na  dva  dilleiitd  faktory  spolupflsoblcl : 
2e  totii  prevaba  pHst&hoyalcA  jest  vyzn&nim  katolicka"  a  ie  niboiensko- 
politick6  pomiry  po  okkupaci  dopfdvaji  cirkvi  katolick6  nejvfce  pH- 
leiitosti  k  expansivnosti. 

Pfes  to  nemo2no  tvrditi,  ie  by  pravoslavni  po£etn5  ustupovali 
na  ce!6  Hie  do  pozadl;  naopak,  zd4  se  splSe,  ie  postup  katolfkfi 
zejmlna  v  prvnfm  Sestiletl  velmi  znateln^  a  takfka  vieobecn^  obme- 
zuje  se  pozdftji  na  mfista,  kde  spolu  s  pravoslavn^mi  ubira  pftdy 
muhammedinfim  a  na  Wst  periferie  sv6ho  vyhradn^ho  uzemf. 

3* 


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36  XI.  J.  DaneS : 

Prvni  mapu  dislokace  jednotliv^ch  vyzntaf  a  jich  vzdjemngho 
pomfru  sestavil  Kiepert  na  zdkladS  officielnich  dat  c(rkve  katolick£. S4) 
PomSry  ty  z&staly  do  dnes  ve  velk6m  nezmftn&iy. 

Muhammed£oi  nemajf  jednotngho  territoria;  soustfedujf  se 
y  mistech,  kde  tvoff  vSt&inu  obyvatelstva,  zaujfmajl  i  okoli  m6st  a 
zejm6na  roztrouSeni  jsou  v  cetem  pfim6m  uvodi  Neretvy,  mfsfce  se 
na  lev&n  bfehu  nejvfce  s  pravoslavnymi,  po  pravSm  s  katoliky.  Zje- 
vem  pozoruhodn^m  jest,  ie  d^ematflm  s  vSt§iuou  muhammedAnskou 
nikde  nesch&zf  po  cety  rok  nevys^chajlcl  vody.  Hranice  rozfiffeni  obou 
kresfansk^ch  vyzndnf  vystupuje  mnohem  urfcitfeji.  Severozdpad  zemS 
na  prav6m  bfehu  Neretvy  jest  takfka  prost  pravoslavn^ch,  zipadnf 
6£st  okresu  stolack^ho  i  levy  bfeh  Neretvy  v  okresu  mostarskgm 
a  konjick&n  jsou  tizemfm  pfechodnfm,  kde  obi  vyznAnl  se  st^kaji 
v  osadich  srafSenych.  Okresy  nevesinjsky,  gatacty  a  bileclrf  maji 
kfestanskS  obyvatelstvo  v^bradnS  pravoslavn6.  Kiepert  naznaCoje 
i  pfi  mSsti  Trebinji  obyvatelstvo  smf§en6  i  z  katolfkfi,  let  omylem, 
pr&v£  tak,  jako  v  dodatku  k  Blauovi;  jeho  Stadt  Trebinje  jest  urciti 
vesnice  Trebimlja  pfi  dalmatsk6  hranici  v  okresu  ljubinjsk£m.  Obraz 
Kiepert&v  odpovidal  vedle  toho  pravdfc  a2  na  to  okolnost,  ie  famost 
Gradac  byla  ji2  tehdy  vyhradnS  katolickou,  kdeito  auktor  vyznacil 
ji  jako  smfSenou. 

E  tabulk&n  objasfiujiclm  zastoupenf  jednotiiv^ch  vyzn&nf  v  uhrn- 
n&n  poCtu  obyvatelstva,  neni  tfeba  dalSfch  pozn&mek.  M6sta  a  mista 
zvlriSte  dfileiiW,  a  zajfmavi  docbdzejf  rovn£2  v  tabulce  vyjddreni 
sv^ch  pomfirfl.  (Viz  tab.  X. — XV.) 

Zb^v&  je§t6  naznaciti  vzdjemn^  pomSr  ndboiensk^ch  vyzndoi 
v  jednotlivych  okresech  a  sledovati  zm6ny,  jakych  doznal  pomgr  ten 
za  gestnfict  let  nov6  vlady. 

V  okresu  ljubu§sk6m  jest  jen  jedno  mfsto  t£m£f  £istS  muham- 
medAnsk£  —  Jasenica  (166  muh.,  28  katol.);  s  v^jimkou  v  tabulce 
uveden^ch  LjubuSka  a  Capljiny  existujl  znaCnfcjSl  jich  menSiny  pak 
jeSte  ve  tfech  mfstech:  v  Dretelji  (72  muham.,  241  katol),  v  Stru- 
gAch  (131  muham.,  23  pravosl.,  209  katol.),  ve  VitinS  (267  mubain., 
1212  katol.);  z  mnoha  mfst,  kde  dHve  v  poCtu  nSkolika  osob  sfdlili, 
zmizeli  tiplnS. 

Pravosl  a  vnl  jsou  jen  pfi  dolni  NeretvS  zastoupeni  v  Gabele 
znafcnou  menSinou  (8  muham.,  263  pravosl,  635  kat )  Ostatnf  obyva- 
telstvo jest  katolick£. 

"•)  H.  Kiepert,  Die  Gruppierung  der  Confessionen  in  Bosnien  and  der 
HercegoTina.  Mit  ciaer  Karte.  GIodub  XXX,  327—833. 


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Hustota  obyratelstfa  t  Hercegorini. 


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Hufltota  obyfatelstva  v  HercegoyinS.  43 

PestfejSf  pom&ry  jsou  y  okresu  mostarskgm.  Cistft  katolickymi 
jsou  poaze  tfi  dZematy:  Blato  (10.760  katol,  142  muham.,  97  pray.), 
kde  jen  mal6  mfsto  Miljkovici  mi  vfitSinu  muhammeddnskou  (94  muh., 
59  kat.)  a  Dobric  menSinu  pravoslavnou  (78  pray.,  164  kat) ;  Brotnjo 
gornje  (4782  kat.,  Ill  muh.,  8  prav.)  a  Brotnjo  d6nje  (4767  kat, 
253  muh.,  292  pravosl.),  kde  jen  KruCevitfi  (80  muh.,  2  prav.,  408 
kat.),  gurmanci  (42  muh.,  278  kat)  a  Vionica  (34  muh.,  200  kat.) 
maji  men§iny  muhammedinsk^ ;  maid  vesnice  Ba(evi6i  jest  vfttSinou 
pravoslavnl  (213  pray.,  16  kat.)  a  Slipftici  menSinou  (68  pray.,  540 
kat).  V  dJematu  Brdo  (1112  muh.,  953  prav.,  6311  kat.)  jest  pfre- 
vahou  muhammed&nskg  mfsto  DreSnica  (913  muh.,  5  pray.,  429  kat); 
v&tfiinu  pravoslavn^ch  vykazuje  mfsto  Ba&tani  (74  muh.,  159  pray., 
67  kat.),  menSiny  jinovfircfi  dale  Bogodo  (220  prav.,  305  kat),  Polog 
(86  muh.,  50  prav.,  446  kat.),  RaSkagora  (257  prav.,  512  kat.),  Go- 
ranci  (127  prav.,  1114  kat)  a  Vihovid  (87  prav.,  126  kat);  jeSW 
r.  1885  byla  ve  Vihovicfch  vSt&ina  pravoslavn^ch  (3  muh.,  87  prav., 
57  kat).  D2eniat  Bijelo  Polje  mil  r.  1879  vice  ne2  polovinu  pravo- 
slavnfch  (701  muh.,  1273  prav.,  543  kat),  ktefl  do  r.  1895  klesli 
na  46%  (972  muh.,  1641  prav.,  930  kat),  katolfci  pomSrnfi  znaJnS 
se  tu  rozmnoZili.  Z  10  mist  majf  ve  4  vfitSinu  pravoslavnl,  ve  2 
muhammed&ni  a  v  1  katollci.  Velikou  pfevahu  maj(  muhammeddni 
v  d£ematu  Podvelei  (1520  muh.,  100  prav.,  236  kat),  kde  jen  ves- 
nice Gnojnica  (359  muh.,  91  prav.,  231  kat.)  m&  smfSend  obyvatel- 
stvo.  Diemat  Dubrave  m&  rovn£2  v6t$inu  muhammeddnskou  (2140 
muh.,  1322  prav.,  623  kat);  vedle  Blagaje  n&leii  pfevaha  jeSte  ve 
Jtyfech  mistech  muhammeddnfim,  v  pfiti  pravoslavnym,  (£itomisli6 
jest  Sisti  pravoslavnl  misto),  ve  vesnici  Bun6  (47  muh.,  6.  pravosl., 
125  kat.)  katollkflm.  PomSry  zmgnily  se  velmi  zna£n6  v  neprospSch 
muhammeddnfl,  ktefl  jeStfi  r.  1879  tvofili  61'5°/0  vSebo  obyvatelstva. 
Obytek  absolutnf  mo2no  zaznamenati  pouze  pH  muhammed&nech 
v  d2ematu  Donje  Brotnjo,  kde  klesli  z  355  dufil  na  253. 

V  okresu  konjicklm  m&  z  20  diematfi  13  vice  ne2  polovinu 
nrahammed&nfl  a  dva  katolfkA.  Postup  katolikfi  jest  patrn^:  v  d£e- 
matu  Qorani  (r.  1879:  473  muh.,  456  kat.;  r.  1895:  578  muh.,  646 
kat)  odfiali  muhammeddnfim  vitSinu,  v  diematech  KruSfiica,  Mrakovo 
a  Pothum  hrozl  jl  dosfci  v  dobi  nejkratSf.  V  diematech  Dragoiaj 
a  Polje  soupefl  dosud  jen  pravoslavnl  s  muhammed&ny  o  pfednost, 
v  Turiji  pfeSla  pfevaha  s  pravoslavn^ch  na  katolfky  (r.  1879:  213 
muh.,  601  prav.,  519  kat;  r.  1895:  248  muh.,  696  prav.,  797  kat). 
Katollci   nabyvajf   pftdy   t6m&f  vSude  proti  muhammed&nflm  i  proti 


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44  XI.  J.  Danei: 

pravoslavn^m,  pouze  diemat  Orahovica  jevi  neznacto^  relativnf  ustup 
katolikft  (r.  1879:  409  muh.,  115  prav.,  559  kat.;  r.  1895:  484muh.f 
178  prav.,  642  kat.).  Stagnace  poitu  muhammedrfnfi  jest  pHtinou 
mateho  vzrflstu  obyvatelstva  vftbec  v  nftkter^ch  dZematech.  Proti 
r.  1885  ubylo  rauhammedinfi  absolute*  v  dSematech  Tuhobtf  o  11, 
Dragocaj  o  35  dugf.  T6m&  cistS  muhammedanstymi  zflst&vaji  dosud 
horskd  dSematy  Umoljani  pod  Bjelafiuici  a  Bjelemic  pod  Visofcicf, 
Tuhobid  v  Rudohofi,  pH  Neretvi  pak  £upa,  Lug  a  Jablanica. 

V  okresu  stolack&n  jest  z&padni  &st  pfevahou  katolicki,  v^- 
chodnf  pak  pravoslavni.  Z  39  obci  katastr&lnfch,  ktert  jeSto  r.  1885 
zirovefi  i  ralsta  co  jednotky  statistic^  tvofily,  maji  3  obyvatelstfo 
v^hradnS  katolickd,  12  katolickou  vitSinu,  ob6  m&sta  Stolac  a  Pocitelj 
i  5  obci  v&tfiinu  muhauimed&nskou  a  6  obci  pravoslavnou.  Zdd  se, 
ie  pravoslavni  vice  ziskivajf  ustupem  nmhammed&nft  nei  katolici. 

V  okresu  ljubinjskdm  neni  provedeno  rozdfcleni  v  diematy,  nutno 
vyjiti  tedy  pfimo  od  mist.  Muhammed&ni  maji  vfitSinu  jen  v  m&tg 
Ljubinji  a  ve  tfech  mfstech  v  nedalek&n  jeho  okoli,  totii  v  mistecb 
Glegjevci  (263  muh.,  22  prav.,  58  kat),  Grab lje  (114  muh.,  34  prav.), 
a  2abica  (232  muh.,  209  prav.,  1  kat),  v  8  jin^ch  jsou  menSiny 
muhammeddnsk6  8  vice  nei  10%  vSeho  obyvatelstva.  Z&padnf  &st 
okresu  —  krasov&  vysofciua  mezi  dalmatskou  hranici  a  Popovym 
poljem  —  obydlena  jest  takrka  vyhradnS  katoliky,  kteri  tvoM  tu 
2  faruosti  Trebimlja  a  Ravno;  vesuice  pfi  Popovft  polji  maji  v&fiinu 
pravoslavnou,  d&le  na  v^chod  jsou  jen  v  m&gtfi  Ljubinji  a  3  mistech 
mate  menSiny  katolickd.  V  ljubinjskdm  okresu  nejpatrn&ji  jevi  se  po- 
krok  pravoslavnych,  c&ste£nS  i  proti  katolikftm  samotn^m  v  n£kte- 
r^ch  smfSenych  mistech ;  postup  katolikft  do  r.  1885  velmi  znatn^ 
zmgnil  se  od  t6  doby  misty  v  ustup  pfed  pravoslavn^mi.  Uvddim 
nSkterd  tisla:  CavaS  (r.  1885:  119  prav.,  95  kat;  r.  1805:  150 
prav.,  78  kat),  Cvaljina  (r.  1885:  192  prav.,  58  kat.;  r.  1895:  226 
prav.,  56  kat),  Dubljani  (r.  1885:  132  prav.,  166  kat;  r.  1895:  187 
prav.,  173  kat),  Kijevdo  (r.  1885:  67  prav.,  90  kat.;  r.  1895:  94  prav., 
71  kat),  Zavala  (r.  1885:  113  prav.,  100  kat;  r.  1895:  2  muh., 
130  pravn  101  kat);  naproti  tomu  jen  celkem  bezv^znamnl  menSiny 
katolickd  v  nfckolika  mfstech  sesflily. 

V  okresu  nevesinjsk&n  jevilo  se  za  Sestiletf  1879—85  ndpadn£ 
sesileni  iivlu  mubammed&nskgho  —  zjev  ten  lze  vysv&tliti  snad  ne- 
uplnostl  prvniho  scftfnf  — ;  teprve  v  nAsledujicim  desitileti  klesl 
relativni,  misty  i  absolutnf  poiet  muhammeddnft  jako  i  v  ostatnich 
okresech.    Katolici  tvofi    menSiny   pouze    v   diematech:    Nevesinjo 


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Hustota  obyvatelttra  v  HercegoTfaft.  45 

(8  mSstem)  (963  muh.,  1672  prav.,  253  kat.),  2ulji  (326  muh.,  181 
prav.,  131  kat),  KruSevljani  (396  muh.,  466  prav.,  92  kat.)  a  Ra- 
bina  (204  muh.,  120  prav.  a  40  kat.).  V^hradnS  pravoslavnych  jest 
12  diematfi  z  25;  cistd  muhammedinskych  d2ematu  nenf  vflbec,  vfit- 
fiinu  muhammedinskou  mi  6  d2ematfl.  Zajfmavi  jest  zmSna  v  £fseln6m 
pom&ru  pfisluSnfkfl  tSchto  dvou  vyzninf  v  diematech :  Bjelina  (roku 
1879:  247  muh.,  264  prav.;  1895:  376  muh,  335  prav.,  3  kat.), 
Pustoljane  (r.  1879:  112  muh.,  113  prav.;  1885:  147  muh.,  126 
prav.;  r.  1895:  144  muh.,  150  prav.),  Ulog  (r.  1879:  603  muh., 
670  prav.,  14  kat;  r.  1885:  892  muh.,  779  prav.,  30  kat;  r.  1895: 
1034  muh.,  1039  prav.,  49  kat). 

V  okresu  trebinjsk6m  jsou  s  v^jimkou  diematu  Trebinje  (1970 
muh.,  1460  prav.,  564  kat.)  jen  bezv^znamng,  tfeba  start  men&iny 
katolick6. 

Z  27  d2einatft  2  jsou  cistS  muhammedinske,  5  mi  vfttSinu, 
4  znafin&jSf  menSinu  muhammedinskou  a  14  mi  obyvatelstvo  ryze 
pravoslavn6.  Mubammedinfl  ubylo  od  r.  1879  znatng  v  diematech 
Arslanagftamost  (r.  1879:  152  muh.,  77  prav.;  1895:  127  muh.,  81 
prav.),  Pridvorci  (r.  1879:  433  muh.,  446  prav.,  1  kat;  r.  1895: 
343  muh.,  560  prav.),  v  dSematu  Brda  snad  vinou  nesprivnosti  prv- 
niho  sdtinf  nabyli  vStSiny  (r.  1879:  200  muh.,  209  prav.;  r.  1895: 
297  muh.,  251  prav.,  I  kat).  Pfed  okkupad  mel  okres  trebinjsky 
die  odhadu   Duci6ova  soudft   zajist£   vice  net   5000  muhammedinfl. 

NejCistfeji  pravoslavny  jest  okres  bilecty.  Katolfkft  vedle  pfi- 
stShovalcu  v  m£st6  Bilku  vflbec  tu  nenf,  ti  co  do  r.  1885  se  objevili 
po  venkove,  zmizeli  zase  t6mit  tiplnd,  mubammedini  jen  ve  tfech 
dfcematech  (Fatnica,  Plana,  ZauSje)  majl  vfitSinu,  v  5  znaini  men- 
Siny.  Ztrity  jejich  mo2no  zaznamenati  v  d2ematech:  Angjelici  (roku 
1879:  28  muh.,  529  prav.;  r.  1895:  0  muh.,  618  prav.),  Ljubomir 
(r.  1879:  96  muh.,  953  prav.;  r.  1895:  12  muh.,  1143  prav.);  zjev 
tento,  totii  castl  roizenf  monsin  muhammeddnskych,  di  se  snad  vy- 
8v6tliti  jich  staienfm  se  do  mfest  a  mist,  kde  majl  v&t&inu. 

V  okresu  gatack&n  jsou  dva  dfcematy  (Kula  Fazlagica  a  Borafi) 
ryze  muhammedinske,  1  mi  vStSinu  muhainmedinskou,  3  jsou  ryze 
pravo«lavn6,  5  mi  vStSinu  pravoslavnou.  Muhammedini  pozbyli  dosud 
vfttSiny  jen  v  dJematu  Gacko  (r.  1879:  1139  muh.,  532  prav.,  lkat; 
r.  1895:  1023  muh.,  1099  prav.,  140  kat). 

2idi  v  HercegovinS  pfed  okkupad  timit  schizeli,  jedinfi  v  Mo- 
staru  bylo  jich  r.  1873  78,  patrnS  vStfiinou  Spaniolfl.  Po  okkupaci 
nastal  pffliv  Jidfl  ngmeckycb,   ktery  jii  i  v  relativnlm  sloJenl  obyva- 


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46  XI.  J.  Danes: 

telstva  nekter^ch  mfcst  dochAzf  vyrazu.  V  prvnfch  letech  po  okku- 
paci  nezd&la  se  jim  pflda  jest6  dosti  bezpe&nou,  pozdgji  vSak  pfed 
r.  1885  Sifi  se  jii  i  na  venkov;  le6  tu  nenalezli  naStfetf  pfldu  dosti 
pHpravenou  pro  sv6  pflsobenf,  nebot  r.  1895  soustfreduji  se  v  mftstech. 

R.  1879  bylo  v  Mostaru  35  2idft,  v  LjubuSku  3,  r.  1885  v  Mo- 
staru  98;  v  Bilku  5,  v  Gacku  5,  v  Nadinicfch  (okres  gatacky)  1, 
v  Jablanici  (okr.  konjicky)  4,  v  Konjici  7,  v  Golubinci  (okr.  ljubinj- 
skf)  1,  v  Selu  gornjem  (okr.  nevesinjsky)  1,  v  Nevesinji  7,  v  Stolci  6, 
v  Trebinji  4,  v  cel<§  zemi  139.  R.  1895  bylo  v  Mostaru  164  2idAv 
z  nich  80  Spaniolu,  po  venkovS  61  2idft  nfimeck^ch;  v  Avtovci  17, 
v  Gacku  9,  v  Jablanici  2,  v  Konjici  4,  v  Nevesinji  21,  v  Tre- 
binji 8. 

Jintf  vyzn&nf  postridaji  dosud  naprosto  jaklhokoliv  vyznamu. 

VIII. 

DomnfvAm  se,  2e  nebude  nemfstno  ku  konci  price  t&o  pHpojiti 
nfikolik  uiySlenek  o  torn,  jak^ni  asi  sm&rem  bude  se  vyvljeti  hu- 
stota  a  sloienf  obyvatelstva  v  Hercegovinfi   v  budouclch  desftiletich. 

Znadnd  zv^Senl  hostoty  obyvatelstva  nelze  vubec  ofcekavati. 

Patriarchdlnf,  priuiitivnl  zpfisob  iivota  neznajfci  potfeb  umo^noval 
zem&dglcfim  stafciti  s  tim  inalyin  vynosem,  jak<5ho  docllili  ze  sv^ch 
pozemkfl  vzdilanych  i  z  chovu  dobytka.  Hospoddfstvi  penfiinl  a  ze- 
jm6na  pfiklad  pfistehovalcu  i  tfich  doinorodcu,  kterf  pfi  jin&n  za- 
mSstndnf  dochdzeji  znacnejSich  pHjinft  a  mohou  hovfiti  dosud  tu  ne- 
znimym  poiitkflm,  vSeobecng  takfka  zdraienf  potfeb,  a  jako  po- 
8lednl  cinitel  tlak  v§emu  pokroku  br&nfciho  desitku  i  dtfvek  kmet- 
skycb,  pfivodi  patrnS  v  nedalek£  dobS  tWkou  krisi  zemfcdfclskou,  jejfi 
pocitky  moino  jii  nynf  znamenati.  VystShovalectvi,  kterf  dosud  ne- 
dosrihlo  v  HercegovinS  die  vSeho  rozmSrfl  poviilivych,  bude  se  snad 
stupnovati  v  I6tech  pffStick  i  tehdy,  nebude-li  miti  obyvatelstvo 
vedlejSiho  popudu  k  tomu  v  pomfirech  n&bo2ensko-politickych. 

Naprosto  zdd  se  byti  vylouCeno,  ze  by  Hercegovina  stala  se 
nfikdy  zemi  prfimyslovou.  Nepochybnfc  lze  o&ek&vati  jeStfi  jistt  stou- 
pdnf  poctu  nezemfidfilcfl,  jmenovitfi  tfidy  2ivnostnick6.  Centra  kommu- 
nikacnf  budou  vykazovati  zajiste  jeStft  pozoruhodn^  vzriist  obyvatelstva, 
zviastfi  nezemfcdSlskgho ;  vliv  vyvoje  kommunikafini  site  bude  se  jeviti 
mnohem  zfetelnftji  ne£  dosud.  Mostar,  Trebinje  a  Konjica  zustanou 
zajiste  v2dy  v  popfedl  vSeho  hospoddfsk^ho  Zivota,  jii  proto,  ie  leil 
v  nejiirodnSjSfch   a  nejzdmoinfijSich   partiich   zemfi;    Trebinji   ovsem 


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HustoU  objvatelstva  v  Hercego?in&.  47 

mohla  by  ufikoditi  draha,  kteri  mi  odbociti  odtud  na  Bilek  a  Gacko 
a  spojiti  tak  cel6  lizemi,  dffve  od  Trebinje  co  hlavnfho  tviiitb  od- 
visl6,  pMmo  s  Dubrovnfkem.  Dftleiitost  ostatnfch  okresnfch  in£st  s  vy- 
jiinkou  jedin6ho  LjubuSka  sotva  vezine  ujmu.  V  ljubuSskGm  okresu 
pfesunuje  se  ji2  nynf  zfejmS  viha  z  okresnfho  m&sta  do  dvou  mist 
jinycb,  totii  do  Capljiny  pfi  dolni  Neretvft,  kterd  stale  vzrfistA,  afc 
le2i  y  kraji  malarick6m,  a  do  krdsng,  svSii  Vitiny  several  LjubuSka. 

V  nejza/ifm  severozripadft  stoupd  vyznam  PosuSje,  kdesoustfedl 
se,  a£  dostavftua  bude  prima*  silnice  do  Mostaru,  obchod  se  z&ino2nyiu 
okolfm  Imoska  v  Dalmacii;  novi  tato  siloice  prospfcje  tii  vesnici 
Pribinovitflm  u  Sirok^ho  Briega.  V  okresu  nevesinjsk&n  lze  ocekdvati 
vzrust  Ulogu,  bude-li  provedeno  Mmto  sm&rem  spojenl  Hercegoviny 
se  Zagorjem  silnici. 

Uhelni  loiiska  Hercegoviny  nabudou  sotva  kdy  vice  neS  lokalnf 
dfilezitosti;  krasn6  a  rozsahl^  horsk£  lesy  bukov6  dojdou  pro  svou 
od leh lost  a  nepHstupnost  sotva  kdy  usilovn^ko  vykofistovAnf. 

Pfekvapujfcfch  zmftn  a  obratu  v  hustotg  a  sloieni  obyvatelstva 
Hercegoviny  nelze  pK  norinilnlm  v^voji  politickych  pomfcrfi  ofcekdvati. 


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OBSAH. 


I.  Rozvrh  price.  Nedostatky  statistic^  publikace  a  mapy.  Zpusol 

osfdlenf 

II.  Obyvatelstvo  zem6dftl8k&  PomSr  jebo  k  pfldfi 

III.  0  roethodd  v^Skov^cb  pdaem  ......;...... 

IV.  Oblasti  bornin.  RozdSlenf  politick^ 

V.  Pozmimky  k  tabuMm  (V.— VIII.) . 

VI.  Obyvatelstvo  nezem6d61sk6 

VII.  Odhady  a  stftonf  stargl.  Pohyb  obyvatelstva  vflbec.  VzAjemn/ 
Ciselny  pom&r  n&boienskfch  vyzn&nf  a  jeho  zmftny    .   .   . 

VIII.  Zdvftreftnd  uvaha 


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XII. 

Uber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen. 

Vorgelegt  am  16.  Dezember  1901 
von  Prof.  Dr.  V.  E.  Mourek. 


Die  erscheinungen,  die  im  nachfolgenden  besprochen  werden 
sollen,  sind  allgemein  bekannt  und  waren  bereits  wiederholt  gegen- 
stand  eingehender  untersuchung.1)  Die  richtige  erkl&rung  scheint  mir 
trotzdem  bisher  noch  nicht  gegeben  zu  sein.  Sie  lasst  sich  meines 
erachtens  nur  auf  grund  des  unterschiedes  zwischen  qualitativer  und 
quantitativer  negation  durchfuhren,  den  Gebauer  entdeckt  und  in 
seinem  aufsatze  „t)ber  die  Negation,  namentlich  die  altbohmische"2) 
aufgestellt,  fiir  das  altbohmische  eingehend  erortert  und  durch  paral- 
lelen  aus  dem  lithauischen,  germanischen  (gotisch,  alt-  u.  mhd.,  und 
ae)  dem  lateinischen  und  romauischen  (franz.)  erhartet  hat. 

Bei  jedem  urteile  (satze)  kommt  es  namlicb,  wie  die  logik 
auf  grund  psychologiscber  wahrnehmungen  lehrt,  nicht  blosz  auf  den 
inhalt,  sondern  auch  auf  den  umfang  an:  es  ist  noch  nicht  alles 
erschoft,  wenn  man  sngtSist  P,  oder/S  ist  nicht  JP,  sondern  es  kommt 
auch  darauf  an,  ob  alle  8 — P  sind  (nach  der  logik  urteil  a)  oder  nur 
einige  (€) ;  ebenso  ob  kein  S-P  ist  (e),  oder  nur  einige  S—P nicht 
sind  (o) ;  oder  (weil  so  rudimentare  urteile  wie  S — P  doch  nur  selten 
auftreten)  in  einem  erweiterten  satze  S—P—O—Adv.  (das  subject 
afficiert  [beiUhrt]  ein  object  irgendwann,  irgendwo,  irgendwie,  irgend- 

*)  Die  wichtigsten  arbeiten  registriert  MicheU,  Mhd.  Elementarbuch,  s.  182. 
Eine  sehr  erschOpfende  darlegung  der  mbd.  negationsfalle  bietet  auch  Bennecke, 
Wb.  za  Hartmanns  Iwein. 

2)  Listy  filol.  a  paedag.  X.  (1883)  s.  240  ff.  Ein  auszug  aus  dieser  arbeit 
erscbien  in  Jagid's  Archiv  f.  slav.  Phil.  VIII  (1885)  s.  177  ff. 

Sitzb.  d.  kon.  b6hm.  Ges.  d.  Wiss.  Phil.-hist.  Classe.  1902.  1 


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2  XII.  V.  E.  Mourek: 

warum)  kommt  neben  der  positiven  oder  negativen  natur  des  Pauch 
noch  in  betracht,  ob  das  quale  (positiv  oder  negativ)  fQr  alle  8  oder 
kein  8,  ftir  alle  O  oder  kein  O,  ftlr  alle  Adv.  (alle  zeitpunkte,  alle 
orte,  alle  arten,  alle  ursachen)  oder  kein  Adv.  gilt,  und  dies  letztere 
macht  eben  die  quantitative  seite  des  satzes  aus.  Es  kann  demnacb 
sowohl  das  quale  als  auch  das  quantum  negiert  werden:  man  kann 
nicht  nur  sagen  8  ist  nicht  JP  oder  S  afficiert  nicht  0 ;  sondern  auch 
kein  S  afficiert  0,  oder  S  afficiert  kein  0,  oder  S  afficiert  0  niemals 
oder  nirgends,  oder  auf  keine  art,  oder  aus  heiner  ursache,  d.  h.  im 
er^teren  falle  (S— nP,  S— nP — 0)  ist  die  negation  qualitativ,  im 
zweiten  quantitativ.  Dieser  unterschied  ist  so  tief  eingreifend,  dass 
er  in  einigen  sprachen  (z.  b.  im  altbohmischen  wie  Gebauer  zeigt) 
auch  durch  verschiedene  negationspartikeln  zum  ausdruck  gelangte; 
(ne  war  im  abohm.  von  haus  aus  qualitative,  ni  von  haus  aus  quan- 
titative negation).  Im  deutschen  gibt  es  zwei  solche  verschiedene 
negationspartikeln  nicht,  da  hatte  das  alte  ni  beide  negationsarten 
zu  bestreiten,  aber  die  negatious-unterschiede  bestehen  doch  ebenso 
aufrecht,  weil  sie  eben  auf  naturlicher  psychologischer,  und  demgemasz 
auch  logischer  grundlage  beruhen.  Fur  die  qualitative  negation  blieb 
das  ni  an  sich  im  gebrauch  (freilich  in  abgeschwachter  form  als  ne, 
-n,  en)  und  immer  in  nachster  nachbarschaft  des  verbs,  (oft  direkt 
proklitisch  an  dasselbe  aogelehnt  z.  B.  ich  enweiz,  enkan  u.  dgl., 
oder  auch  enklitisch  an  unmittelbar  vorangehende  pronomina  oder 
partikeln  angeschlosseu,  z.  B.  Vne  weiz,  iyn  weiz,  sone  weiz  ich  u. 
dgl.) ;  flir  die  quantitative  negation  verschmolz  ni  mit  den  worten 
ieman,  tviht  und  mit  partikeln  wie  te,  iergen,  iender  zu  neuen|bildun- 
gen  wie  nieman,  niht,  niender,  nie,  niergen  u.  s.  w.  So  wurde  denn, 
urn  endlich  mit  tatsachlichen  belegen3)  zu  koinmen,  nicht  blosz 
qualitativ  negiert:  2698  ine  weiz  selbe  wie  u.  s.  o.  cf.  2926,  3121— 


8)  Da  es  sich  nicht  uin  neue  tatsacben,  sondern  nur  um  neue  gesichts- 
punkte  handelt,  exemplificiere  ich  die  theorie  einzig  mit  belegen  aus  Gottfried  too 
Strassburgs  Tristan  (in  Bechsteins  ausgabe),  den  ich  im  forjahre  in  ineinem  german. 
seminar  las  und  vorher  schon  nach  dieser  seite  bin  genau  excerpiert  hatte 
Meine  seminaristen  haben  auf  meine  anregung  auch  das  Nibelungenlied,  die  Ku- 
drun,  Wolframs  Parci?al,  Hartmanns  Erec  und  Arm.  Heinrich,  Walther  von  der 
Vogelweide  von  diesem  standpunkte  aus  durchgenommen  und  eine  reihe  sorg- 
faltiger  uutersuchungen  geboten.  Ich  selbst  zog  sodann  auch  noch  Kdnig  Rother 
heran  und  uberzeugte  micb,  dass  es  vollkommen  genugt  die  citate  nur  aus  einem 
grOszeren  scbriftwerke  zu  bieten.  Ich  hatte  mich  auch  auf  Benneckes  darstellung 
der  negationen  im  Iwein  beschr&nken  kttnnen.  Die  falle  aus  dem  Tristan  fuhre 
ich  alle  vor. 


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(Jber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  3 

19258  weder  wil  ich  oder  enm\  ich;  sondern  auch  quantitativ  u. 
zw.  das  subject:  912  niemen  do  d&  widerstreit;  das  object:  2965  ich 
gesach  niemen]  3899  (er)  ersach  niht  des  er  wolde  ;  das  zeitadverbiale  \ 
204  swem  nie  von  liebe  leit  geschach,  dem  geschach  ouch  Hep  von 
liebe  nie;  das  ortsadverbiale:  13018  daz  was  mender  d&,  4825  der 
sin  wil  mender  darzuo;  das  modaladverbicUe:  14496  sorget  niht  ze 
sere,  2376  daz  im  diu  selbe  swaere  niht  n&her  gangen  waere;  das 
causaladverbiale :  16005  mit  dem  ir  iuwer  vehte  .  .  .  umbe  niht  ze- 
samene  truoget.  Die  quantitative  negation  kann  auch  in  einernegier- 
ten  disjunction  auftreten:  13221  diz  mac  noch  sus  noch  sd  gesfn. 
892  si  gehullen  so  noch  sus  enein;  oder  in  einer  exception:  53  (diu 
werlt)  diu  .  .  .  niwan  in  frouden  welle  sweben.4) 

Nun  trat  aber  bei  quantitativer  negation  ein  umstand  hinzu,  den  be- 
reits  Schleicher  in  seiner  Lith.  Grammatik,  s.  326  (citiert  bei  Miklosich, 
Syntax  s.  192)  richtig  gekennzeichnet  hat,  ,indem  er  gagt,  dass  in  dem 
satze  aS  neko  ne  matau  (nihil  video)  wo  neko  (nihil)  das  object  ist,  auch 
nicht  von  einem  positiven  sehen,  sondern  nur  von  einem  nichtsehen 
die  rede  sein  kann/  d.  h.  ist  irgend  ein  satztheil  quantitativ  negiert, 
so  liegt  es  psycho! ogisch  und  logisch  nahe,  auch  das  praedicat  qua- 
litative zu  negieren.  Miklosich  setzt  an  der  citierten  stelle  seiner  syntax 
hinzu,  dass  die  regel  Bzu  allgemein  gefasst  zu  sein  scheint.tt  Aber 
ich  finde,  dass  sie  wenigstens  im  mhd.  iiberall  stich  halt. 

Wurde  das  subject  (quantitativ)  negiert,  z.  b.  2814  ezn  weiz 
niemen  diesen  list,  so  findet  eben,  da  niemen  als  wissend  angefUhrt 
ist,  kein  wissen,  sondern  nur  ein  nichtmssen  statt,  deshalb:  ezn 
weiz  —  oder  18089  da  enist  niht  obezes  inne :  wenn  niht  obezes  vor- 
handen  ist,  so  ist  auch  kein  sein,  sondern  nun  ein  nichtsein  da,  deshalb : 
enist. 

Ftir  das  object  spricht  ebenso:  18324  en\kt  iu  niemen  n&her  gftn : 
wenn  niemand  zugelassen  werden  soil,  so  liegt  eben  ttberhaupt  kein 
naherlassen  vor,  deshalb:  enldt. 

So  auch  beim  temporaladverbiale :  1724  ir  ougen  diu  enwurden 
nie  naz  —  wenn  das  nasswerden  der  augen  niemais  eintraf,  so  ist  es 
auch  richtiger  zu  sagen  „ewwurden  naz,a  als  „wurden  naz.a  —  Ebenso 
beim  Zocafadverbiale :  17553  dazn  sach  Marke  niender  da:  weilMarke 
das  nirgends  sah,  so  konnte  er  eben  nicht  etwa   sehen,   sondern  nur 


4)  Dass  auch  die  negative  diij unction  und  die  exception  hieher  zu  ziehen 
8ind,  beweist  unzweifelhaft  die  vergleicbung  mit  dem  bdhmischen,  wo  neben  den- 
8elben  in  der  jetzigen  eprache  die  qualitative  negation  ebenso  unumg&nglich  not- 
wendig  ist,  wie  neben  dem  quantitativ  negierten  3ubjecte,  objecte,  adverbiale. 

1* 


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4  XII.  V-  E.  Mourek: 

nicht  sehen.  —  So  auch  beim  causalen  adverbiale :  779  ine  minne  iuch 
ouch  nicht  umbe  daz:  fQr  den  fall  des  negierten  grundes  gibt  es  kein 
minnen  mehr,  sondern  nur  ein  nichtminnen  (also  Vne  minne). 

Ftir  das  modale  adverbiale  sprechen  namentlich  die  falle  deutlich, 
wo  der  erstarrte  adverbiale  accusativ  niht  das  mase  oder  den  grad 
naher  bestimmt:  16555  i'ne  bin  niht  ein  s6  tumber  man,  d.  h.  fQr 
den  negierten  grad  der  wtumpheita  ist  nicht  mehr  von  „tumpsein,tt 
sondern  nur  von  „nicht-tumpseina  (Vne  bin)  die  rede.  — 

So  ist  es  weiter  auch  bei  negativer  disjunction :  877  ern  erkande 
dannoch  diz  noch  daz,  weder  ir  minne  noch  ir  haz  —  wenn  (Riwalin) 
weder  Blanscheflftrs  minne  noch  ihren  hass  erkannte,  so  war  eben  kein 
erkennen,  sondern  nur  ein  nichterkennen  bei  ihm  vorhanden,  daher: 
ern  erkande.  Und  endlich  wird  auch  bei  exceptivem  ni(u)wan  die 
scheinbar  iiberfltlssige  qualitative  negation  begreiflich:  6874  hiene 
waeren  niuwan,  zwftne  man:  fur  die  ausgenommenen  „zwene  man8 
waere  das  praedicat  positiv:  die  zwei  waren  da;  aber  durch  die  aus- 
nahme  wird  constatiert,  dass  die  ubrigen  alle  eben  nicht  da  waren. 
9226  diu  cwbiete  niuwan  ore  her:  das  ohr  soli  hergeboten  werden, 
aber  nur  das  ohr,  alles  iibrige  nicht. 

Dies  ist  nun  die  quelle  des  im  mhd.  so  haufigen  gleichzeitigen 
auftretens  der  qualitativen  und  quantitativen  negation  innerhalb  eines 
satzes,  und  keineswegs,  wie  meist  angenommen  wird,  einzig  nur  das 
bedttrfnis  einer  verstarkung  der  negation.  Diese  ergab  sich  freilich 
auch  rait,  aber  erst  ex  post:  niemen  enweiz  wirkte  jedenfalls  ent- 
schiedener,  als  memen  weiz,  und  die  wirkung  musste  natiirlich  noch 
erhoht  werden,  wenn  auch  das  object  und  eventuell  auch  die  adver- 
bialbestimmungen  negiert  wurden  (memen  enweiz  me  niht)  denn  prin- 
cipiell  konnten  sie  alle  nebeneinander  negiert  sein,  ohne  dass  der 
negative  sinn  des  ganzen  satzes  gestoii;  wurde,  weil  die  negation 
immer  eine  von  den  Ubrigen  verschiedene  beziehung  der  anssage  betraf. 

Tatsachlich    kommen    iui    mhd.    drei   negationskategorien    vor: 

1 .  nur  qualitative  negation ; 

2.  nur  quantitative  negation,  aber  so,  dass  entweder  nur  eim, 
oder  nebeneinander  mehrere  quantitativen  satzbeziehungen  verneint 
auftreten ; 

3.  qualitative  und  quantitative  verneinung  neben  einander,  aber- 
mals  mit  der  sub  2.  genannten  moglichkeit. 

Aber  von  dem  kreise  der  nur  qualitativen  negation  aus  ent- 
wickelte  sich  noch  eine  andere  kategorie,  u.  zw.  diese  unzweifelhaft 
nur  aus  dem  bediirfnisse  der  verstarkung. 


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Ober  die  negation  im  Mittelhochdeutschen.  5 

Das  alte  ni,  das  —  raerkwQrdig  genug,  aber  bei  der  im  deutschen 
streng  durcbgefuhrten  betonung  der  stammsilbe  begreiflich  —  niemals 
den  ton  hatte,  erlitt  in  der  proklise  und  enklise  die  bereits  erwahn- 
ten  abschwachungen  zu  ne,  -n,  en  und  ward  dadurch  —  namentlich 
in  verbindungen  wie  i'n,  er'n,  so'n  u.  dgl.  —  in  seinem  gewichte  so 
herabgedrttckt,  dass  es,  urn  doch  zur  geltang  zn  gelangen,  nothwendig 
anderweitige  stutzen  brauchte.  Diese  fanden  sich  nun  oft  (auszer  den 
quantitative!)  negationen)  in  den  indefiniten  pronomen  dehein  (kein), 
deweder,  iht,  seltener  auch  in  ieman,  und  den  indefiniten  adverbien 
te,  iemer,  tender  u.  dgl.  Ein  satz  wie  6092  dehein  ander  not  enist 
hier  an  —  biesz  urspriinglich  nur  Birgend  eine  not,  welche  iimner, 
ist  nicht  dabei,tt  und  das  ist  kraftiger,  als  etwa  nur  „(oin)  ander 
not  enist  hier  antt ;  aber  dehein  blieb  dabei  aufanglich  immer  noch 
positiv,  ja  in  den  ineisten  fallen  wo  es  —  und  so  auch  die  anderen 
iudefinita  —  in  einem  satze  zugleich  mit  der  qualitativen  negation 
«uftritt,  wird  man  seine  von  haus  aus  positive  geltung  immer  noch 
mehr  oder  weniger  deutlich  herausfiihlen  konnen.  Aber  es  wurde  so 
oft  in  negativen  satzen  augewendet,  dass  schlieszlich  die  negative 
kraft,  die  eigentlich  nur  dem  satze  und  ganz  anderen  satzteilen 
zukam,  aucb  auf  deheiner  keiner  und  die  tibrigen  iudefinita  iibertragen 
wurde,  sodass  sie  endlich  ganz  allein  auch  als  trager  des  negativen 
satzcharakters  auftreten  konnten. 

So  finden  sich  denn  diese  indefinita  im  mhd.  1.  noch  ganz  positiv, 
z.  b.:  542  (nu  was  diu  hohgezft  geleit .  .  .  in  die  schoensten  ouwe) 
die  deheiner  ougen  schouwe  ie  ttberluhte  fe  oder  sit.  —  721  swaz  ir 
dehetniu  taete.  cf.  1001,  1510,  1518,  2525,  3501,  4130,  6244,  6826, 
6G44,  7535,  7855,  7900,  7769,  8668,  9250,  9793,  10.045,  10.408, 11.345, 
12.709,  13.663,  13.072,  11.547,  11.639,  13.669,  14.044,  14.470,  14.726, 
15.125,  15.462,  15.703,  16.374,  16.795,  16.796,  17.266,  17.904,  17.762, 
18.314,  18.777,  18.924. 

3655  kanst  du  kein  ander  seitspil  noch?  3710  dir  ist  der  wunsch 
gegeben  aller  der  fuoge  die  kein  man  ze  dirre  werlde  gehaben  kan.  cf. 
4279,  2090,  5779,  7806,  7856,  10.394,  13.004,  11.632,14.294,  14.855, 
14.882,  15.157,  16.374,  17.290,   18.778,  6607. 

1733  geklagete  si . . .  iht?  6245  obe  ich  selbe  iht  saelden  habe  ? 
cf.  7,  7070,  7770,  7899,  7934,  9128,  10.301,  10.447,  10.588,  10.819, 
12.149,  12.750,  12  820,  12.257,  12.628,  13.190-97,  13.747,  14.419, 
14.655,  14.836,  14.899,  15.335,  16.593,  17.523,  17.531,  17.703,  18.000, 
18.073/75,  18.098,  18.316,  18.925,  19.016,  19.066,  19.091,  19.534, 
19.544. 


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6  XII.  V.  E.  Mourek: 

10.933  swarz  undo  grit  diu  w&ren  d&  also  gemischet  under  ein, 
daz  ir  dewederez  dA  schein  14.337  swaz  ir  dewederem  gewar,  dee 
wart  der  andere  gewar. 

13.436  ob  si  under  wegen  under  in  tender  ze  frouden  kaemen 
16.374  warumbe  wirde  ich  iemer  fro?  cf.  18.314,  18.296,  18.305. 

2.  auf  dem  ubergange  zu  negativem  sinne  iu  negativen  satzen 
(die  belege  sind  weiter  unten  angeftihrt  unter  den  fallen  mehrfacber 
qualitativer  und  zugleich  quantitativer  negation  in  einem  satze;  hier 
folgen  nur  einige  markante  beispiele:)  11.900  ir  dewederez  emnahte 
gehaben  ruowe  —  5977  so  was  ouch  Morolt  alse  stare  ...  daz  wider 
in  lutzel  dehein  man  .  .  .  getorste  wagen  den  lip  iht  mere  danne  ein 
wip.  —  6769  diu  entstftt  an  keiner  ritterschaft  wan  .  . .  3771  dane 
kunde  er  iht  mft  ervorschen.  —  93  gerate  ich  niemer  doch  daran,  daz 
iemer  liebe  gernde  man  deheine  solhe  unmuoze  im  neme  — 

3.  rein  negativ  (wofftr  die  belege  wieder  weiter  unten  folgen  ; 
sehr  markant  sind  folgende  stellen:)  18.492  si  waren  .  .  .  also  rehte 
16s,  daz  si  dewederez  da  kos.  7153  zesamene  leiten  diu  (stiicke)  daz 
iemen  iht  davon  verltir  cf.  11.462,  11.468.  —  1512  (ich  sol)  bewarn  . . . 
daz  iu  durch  mine  schulde  iht  me  leit  . . .  ftf  erste.  cf.  9560,  9953, 
13.388,  13.620,  12.871.  18.286  nu  sehet ...  daz  mir  fremde  und  verre 
iemer  hin  ze  iu  gewerrel  6096  ich  waene  ouch  ie  so  guotes  kam  in 
daz  lant. 

Die  schwindsilchtige  natur  der  negationspartikel  hatte  noch  eine 
andere  wichtige  folge.  Da  sie  vom  anfang  an  auf  dem  aussterbeltat 
stand,  musste  die  sprache  fur  einen  ersatz  derselben  sorgen ;  das 
geschah  nun  auf  die  weise,  dass  die  quantitativen  adverbialnegationen 
filr  sie  einzutreten  hatten.  So  findet  sich  das  temporale  nk,  niemire 
u.  and.,  das  locale  niender  oft  iu  fallen,  wo  sich  das  temporale  oder 
locale  moment  ganz  nebensachlich  anl&sst,  z.  b.  1250  da  gezwivelt 
niemer  an  —  4825  der  sin  wil  niender  darzuo  u.  ahnl.6)  Viel  haufiger 
als  diese  tritt  aber  in  dieser  geltung  das  modale  niht  auf,  was  sich 
leicht  daraus  erklart,  dass  es  als  morfainegation  der  eigentlichen 
qualitativen  negation  am  nachsten  steht.  Mit  der  zeit  hat  niht  diese 
letztere  rolle  ganz  tibernehmen  miissen ;  aber  es  finden  sich  schon  im 
mhd.  belege,  wo  dessen  auffassung  als  quantitativer  negation  allzu 
gekiinstelt  ware,  wo  man  es  einfach  als  vertreter  des  ne,  -w,  en  an 

")  In  der  w.  unten  folgenden  aufz&hlung  der  belege  sind  diese  f&lle  doch 
unter  die  teraporalen,  localen  et  cet.  eingereiht,  weil  ibre  iibertragene  bedeatuDg, 
die  mir  naturlich  nirgends  entgehen  konnte,  nichts  an  dem  wechselseitigen  ver- 
haltnisse  der  negationen  andert. 


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Uber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  7 

sehen  muss,  dem  es  tibrigens  gar  oft  auch  nur  als  blosze  verst&rkung 
zur  seite  tritt.  (Die  belege  folgen  weiter  unten.) 

Im  einzelnen  gestalten  sich  die  varneinungsfalle  wie  folgt: 

A.  Blosz  qualitative  negation. 

Ober  die  verhaltnismaszig  nur  seltenen  f&lle,  in  denen  sich 
das  mhd.  blosz  mit  der  qualitativen  negation  begnttgt,  hat  bereits  im 
j.  1830  Wackernagel  gesprochen.6)  Auck.  Paul  bebt  sie  in  seiner 
mhd.  grammatik  hervor,  ebenso  Michels  in  seinem  mhd.  elementar- 
buche,  aber  alle  sind  von  der  anschauung  voreingenommen,  daz  bei 
ne  (-n,  en)  die  verstarkung  durch  niht  absolut  nothwendig  war,  und 
mtihen  sich  ab,  die  „ausnahmentt  wo  nur  ne  (-n,  en)  hinreichte,  her- 
vorzuheben,  wahrend  die  falle  einfach  reste  des  urspriinglichen  zu- 
standes  sind.  Es  findet  sich  blosz  qualitative  negation  (ne,  -n,  en): 
1.  Am  haufigsten  noch  bei  wizaen  mit  abhangiger  frage:7)  2698 
i'ne  weiz  selbe  wie?  cf,  9849,  11.594,  12.111,  12.500,  12.600,  12.751, 
14.4001,  4.514.  —  2926  i'ne  weiz  waz.  —  4595  ine  weiz  waz  ich 
da  von  gesage.  cf.  7778,  9384,  12.899,  14.859,  19.156,  17.485  i'ne 
weiz  durch  welhen  sin  ein  swert  daz  lit  d&  zwischen  in  cf.  9527, 
17.565,  18.218.  -  3121  i'ne  weiz  wie'z  iu  gevalle.  cf  4824,  13.195, 
8610  i'ne  weiz  wa  si'z  ik  wiste.  cf.  14.552.  8781  i'n  weiz  wes  ich 
mich  versehen  sol.  cf.  14.558,  8870  i'ne  weiz  welhe  oder  wer  (g&hent 
her).  11.593  ftteret  mich  i'n  weiz  wahin.  4^51  nune  weiz  ich  wie's 
beginne  cf.  13.512.  15.627  nune  weiz  ich  waz  sin  wer  den  sol.  11.254 
nune  wiste  er  aber  rehte  wie.  3167  ich  enweiz  wie  iuwer  keiner  ist 
genant  cf.  9472.  11.595  und  enweiz  ouch  waz  min  werden  sol,  cf. 
4857  —  13.785  enweiz  er  war  er  sol  cf.  19.006.  —  874  er  enwiste 
weder  ir  muot  wider  in  waer'  tibel  oder  guot.  899  mit  disem  kriege 
enwiste  er  war  cf.  15.253.  11.260  er  enwiste  waz  gebaerde 
hAn.  9534  wir  enwizzen  wem  getruwen.  12.348  wir  enwizzen 
alles  gahes  wa.  8388  erne  weste  wenne  ez  sin  tot  waere. 
cf.  15.255.  10.275  sine  wiste  .  .  .  ze  wederem  si  solte.  11.557  sine 
wiste  war  oder  wie  15.547  enweste  si  waz  ane  gftn.    2812  sone  weiz 


•)  Die  mhd.  ncgationspartikel  ne  (H  Hoffmanns  Fundgruben,  I.  s  269  ff.) 
Paul,  Mhd.  Gr.  §311;  Michels  Elem.  B  §258.  Es  verwirrt  uur  die  sachlage,  wenn 
alle  die  falle  zusammengeworfen  werden,  in  denen  „we  (e/»)  ohne  folgendes  nihtu 
auf tritt. 

7)  In  diesen  fallen  k6nnte  man  in  dem  charakter  der  frage  gleichsam  einen 
vertreter  der  zweiten  negation  sehen. 


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8  XII.  V.  E.  Mourek: 

ich  waz  enbesten  ist.  4826  sone  weiz  diu  zunge  waz  si  tuo.  16.918 
dane  weiz  ich  rehte  weder  ez  tuo.  —  Auch  ohne  ausdriicklich  ge- 
setzte  aber  leicht  zu  erg&nzende  frage:  3958  i'ne  weiz;  (die  frage 
gieng  bier  unmittelbar  voran:  min  siieziu  muoter  und  mine  bruoder, 
lebent  die  noch?)  cf.  auch  7778. 

Aber  7779  u.  sonst  steht  doppelte  negation:8)  ine  kan  niht 
wizzen  waz  ez  ist.  Auch  wenn  das  exceptive  wan  folgt,  liegt  streng 
genommen  schon  doppelte  negation  vor:  7782  nunc  weiz  ich  mere 
waz  ich  tuo  wan  daz  ich  mich  gote  muoz  ergeben.  14.985  ine  weiz 
wan  alse  ich  waene. 

2.  Auch  bei  riwchen  mit  abhangiger  frage:  8672  ern  ruochet 
hiute  waz  er  tuot.  10.205  i'ne  ruoche,  zw&re,  ez  si  sin  tot,  (der  ab- 
hangige  satz  hat  fragenden  sinn)  18.600  (ebenso:)  18.600  i'ne  ruoche 
und  ist  mir  iemer  we. 

3.  Ferner  bei  wellen,  mugen,  Idn:  10.278  si  wolte  unde  enwolte 
19.393  er  wolde  unde  enwolde  19.258  weder  wil  ich  oder  enwil  ich. 

—  13.194  (in  hypoth.  periode:)  ich  enwil  i'ne  wizze  danne  umbe  waz. 

—  16.389  (im  wunsche:)  nune  weile  got  der  guote,  daz  ich. ..  iemer 
froude  gehabe. 

9974  wande  ich  iezuo  enmac.  16.439  so  man  enmac.  18.703  vil 
gerne  haete  er  sich  ze  wer  gesetzet,  nii  enmohter.  14.802  nune 
l&nt  iu  lugenaere.  18.550  ich  sturbe  gerne,  mohte  ich:  nfi  enl&t  er 
aber  mich. 

4.  Interessant  bei  dem  stellvertretenden  ttwn\  6123  weder  er 
genese  oder  entuo.  9191  sweder  er  lebe  oder  entuo.  8718  mir  gelinge 
oder  entuo.  10.389  weder  ich  mich  reche  oder  entuo.  9158  ob  er 
lebete  oder  entaete.  6251  nein  er,  er  entete;  11.233  herr'  ir  entAtet. 

Aehnlichen  sinn  hat  auch  geschehen:  13.225  (i'ne  wil  groz  noch 
kleine  niwan  Isot  aleine)  der  kunec  sprach:    triuwen,    dazn  geschiht. 

5;  Regelmiiszig  steht  auch  blosz  die  qualitative  negation  bei  der 
hypothetisch  exceptiven  function  des  ne  (en),  ob  es  nun  alleiu  oder 
durch  damie,  denne  gestiitzt  auftritt.  Dabei  macht  es  keinen  unter- 
schied,  ob  der  hauptsatz  positiv  oder  negativ  ist.    1223  dune    helfes 


8)  Wackernagel  stellt  in  seinem  aufaatze  (Fundgr.  I.  s.  293,  dann  296  ff) 
wregelnu  auf  fur  die  f&lle,  wo  bei  wizzen  doch  doppelte  negation  stehen  mttsse: 
aber  er  wirft  sie  selbst  uber  den  haufen,  indem  er  (s.  299  §  15)  sagen  muss: 
„Auszer  diesen  zum  teil  notwendigen,  zum  teil,  wenn  auch  unerwarteten,  doch 
erkl&rlichen  abweichungen  finden  sich  noch  einige  stellen,  wo  auch  ohne  irgend 
eine  jener  ursachen  die  regei  des  sprachgebrauches  vernachiassigt  und  dem 
wizzen  eine  zweite  oder  starkere  negation  beigcgeben  ist." 


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Uber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  9 

mir,  so  bin  ich  tot.  2517  ich  ewfle  hinnen  balde,  ich  benahte  in  dem 
walde.  4092  wie  kunde  ein  werbender  man  sin  kint  so  schfine  erzogen 
han,  ez  enmdese  ftz  edelem  herzen  g&o.  10.309  wir  ensehen  genote 
darzuo,  wir  haben  iemer  m6re  verloren  unscr  ftre  cf.  10.329,  10.048, 
11.585,  13.241,  14.005/7,  15.298.  1506  iuwer  helfe  diu  entuoz  und 
got  enfiiege  ez  dama  also,  sowe  wirde  ich  niemer  mere  fro  1466  des 
entriuwe  ich  niemer  genesen,  got  ewwelle  min  gehelfe  wesen.  2812 
dun'  zeigest  mir'z,  so  neweiz  ich.  3760  ern  wolte  niemer  wider  komen, 
erw  haete  etewaz  vernomen  endeclicher  maere  wa  siu  iuncherre  waere. 
4858,  hie  zuo  enweiz  ich  tuo  ich  entuo  daz  eine  darzuo  cf.  6530, 
6950,  6920,  8023,  8517,  9296.  6957  diu  enner  dich,  du  bist  unge- 
nesen  —  cf.  12.096,  12.135,  10.214,  13.406,  15.495,  16.384,  17.012, 
17.091,  18.175,  18.518.  unser  dewederez  enkan  ze  rehte  sterben  noch 
geleben,  ez  enmUeze  ime  daz  ander  geben. 

Mit  danne:  6948  disiu  not,  diu  ist  din  endeclicher  tot,  ich  eine 
enwende  ez  danne.  6991  sine  komen  danne  drate,  so  komentsialze 
spate.  12.702  enwaere  si  dan  eine  so  dorfte  s'  iemer  kleine  gesorgen 
umbe  ir  fere.  cf.  noch  12.^07,  12.840.  13.195  ich  enwil,  me  wizze  danne 
umbe  waz.  13.319  ezn  si  danne  alse  vil .. .  so  muoz  si  sich  es  mazen. 

Hie  und  da  scheint  in  dieser  function  auch  schon  nicht  eingetreteu 
zu  sein:  9529  die  wolten  uns,  haet  ich  es  niht  mit  minem  guote 
uuderkomen,  den  lip  zem  guote  han  genomen. 

6.  Ebenso  regelmiiszig  genilgt  die  blosze  qualitative  negation  in 
consecutiv-finalem  sinne  nach  einem  negativen  hauptsatze,  einer  con- 
struction die  im  mhd.  so  sehr  beliebt  ist:9)  635  si'n  gesaehe  nie  keiu 

man er'n  minnete  .  . .  iemer  mfe  wip  unde  tugende  baz  dan  fe. 

849  damite  gerueret  er  daz  zwi  an  deheiner  stat  .  .  .  ez'n  binde  in. 
2327  diz  ewmac  nu  meman  bewarn,  ir  ewmflezet  hinnen  mit  uns  varn. 
3666  und  ewkan  doch  keines  alse  vil,  Vne  kunde  es  gerne  mere.  5699 
dawe  hat  wiemen  zwivel  an:  zwo  sache  ewmachen  einen  man.  cf.  1720, 
5270,  5778,  8197,  14.800,  16.139,  18.667,  12.334.  1858  und  ist  vil 
liitzel  iht  so  guot  ez  enswache  der's  ze  vil  getuo.  11.008,  daz  da 
vi.  liitzel  ougen  was,  in  enwaeren  diu  zwei  spiegelglas  ein  wunder 
und  ein  wunne  —  4613  i'ne  weste  wie  gevahen  an  daz  ich  .  .  .  iht  geseite, 
mane  haete  baz  da  von  geseit.  4658  mm  suln  ez  icemen  lazen  tragen, 


°)  Diese  construction  lebt  uneingeschrankt  im  heutigen  bfthraisch  u.  zw. 
in  der  volkssprache  cbensowol  als  in  der  schriftsprache,  und  macht  daher  einera 
bGhmischen  leser,  wo  er  sie  im  mhd.  findet,  nicbt  die  geringsten  schwierigkeiten  — 
wie  es  uberhaupt  oft  bei  deu  schwierig9ten  mhd.  weudungen  genilgt,  sie  wortlich 
ins  bohmische  zu  ubertragen,  urn  sic  sofort  klar  zu  machen. 


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10  XII.  V.  E.  Mourek: 

siniu  wort  ensin  vil  wol  getwagen,  sin  rede  ensi  ebene  unde  sleht.  cf. 
4918.  —  4841  der  ist  ouch  nie  so  kleine  erne  mueze  inir  verrihten  .  . . 
beide  zungen  unde  sin.  cf.  5467,  5658.  —  5896  sin  herze  enwolte  in  niht 
erl&n,  erw  mflese  selbe  ein  herre  wesen.  cf.  5972.  —  6813  ich  hoere 
wol,  daz  diz  twwendic  wesen  sol,  der  karapf  enmiieze  vftr  sich  gau. 
cf.  7224,  7536,  7811,  8966,  9964,  10.254,  11.916,  12.510,  12.961, 
13.174,  13.262,  13.981,  14.599,14.688,  15.828,  15.862,  16  030,  16.260, 
16.490,  16.503,  16.556,  16.773,  16.927,  16.950,  17.888,  18.165,  18.185, 
18.306,  19.299,  19.441,  19.449. 

Nur  ganz  ausnahmsweise  findet  sich  in  einem  solchen  ob- 
jectiv-cousecutiven  satze  doch  auch  doppelte  negation:  13.557  des 
enhaete  er  keine  sinne  ern  haete  deheinen  wan  daran  (freilich  kann 
man  deheinen  hier  als  noch  ganz  positiv  ansehen.) 

Die  consecutiv-objective  negation  war  so  sehr  beliebt,  dass  sie 
(fieilich  nur  ausnahmsweise)  auch  nach  einera  unzweifelhaft  positiven 
satze  "eintrat :  14.464  ich  verkoufte  alle  mine  tage,  ichn  gesenfte  iu 
iuwer  klage.  Vielleicht  auch  11.837  diu  sint  ein  also  haele  dine,  so 
kurze  wernde  ein  urspriuc,  sine  habent  sich  niht  lan^e  wider  (aber 
der  consecutivsatz  hat  hier  wohl  eher  die  geltung  eines  vollen  haupt- 
satzes,  wofur  auch  die  zweite  negation  niht  spricht). 

Etwas  anderes  ist  es,  wenn  der  regierende  satz  nur  formell  po- 
sitiv ist  und  eigentlich  negativen  sinn  hat,  dann  ist  das  ohj.  consec. 
ne  ganz  am  platze.  Das  ist  schon  bei  den  umschreibungen  mit  liitzel 
der  fall  (1858,  11.008,  12.334)  die  bereits  oben  aufgezahlt  sind; 
dann  noch:  2176  haete  ez  note  verlan,  ez  enmiiese  allez  viir  sich  gan; 
und  nach  rhetorischer  frage  4082  wer  weiz,  ern  si  vil    tugenderich  ? 

Die  negation  konnte  iibrigens  auch  fehlen,  und  R.  Bechsteins 
conjecturiertes  en  ist  nicht  absolut  notwendig:  1 3.823  ern  (der  zwivel) 
ist  ir  (der  liebe)  nie  so  swaere  bi,  man  (ew)lide  in  vil  und  verre 
baz  dnnne  den  bewaerten  haz;  15.492  niemen  alse  saelic  ist..  .  im 
(ew)werde  alaster  gegeben. 

7.  Zu  den  belegen  blosz  qualitativer  negation  sind  auch  die- 
jenigen  zu  ziihlen,  wo  das  praefix  tin-  trager  der  negierten  aussage 
ist.  Das  ist  bekanntlich  beim  participium  praeteriti  der  fall,  u.  zw. 
a)  in  vollstandigen  siitzen  a)  mit  sein:  206  liep  unde  leit  diu  w&ren 
ie  an  minpeu  ungescheiden.  cf.  6978,  14.331.  748  iu  si  .  .  .  unver- 
zigen;  916  dannoch  was  inie  vil  ungedaht,  cf.  6328,  8525,  16.187. 
5027  wis  unbetrogen ;  6194  swie  unversuocht  ich  anders  si.  6487  er 
was  wil  unerkomen  dk  van.  6957  du  bist  ungenesen.  cf.  8841,  9628, 
10.141,  12.100.  8415  wellest  ...    von  boeser   diet  ungehazzet   sin. 


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Ober  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  H 

10.284  Morolt  ungerochen  was.  11.033  des  was  er  unberihtet  d&. 
11.681  nu  was  ab  ir  daz  unrekant.  12.185  daz  si  unerloeset  wftren. 
13.494  do  er  unvermeldet  w&nde  sin.  17.934  ob  ez  unverboten  waere. 
18.047  diu  ist  manegem  ungeminnet.  /3)  mit  habent  9455 du  h&stmin 
unvergezzen.  13.725  in  ouch  unerfunden  und  unervaren  haete. 

b)  in  verkiirzten  satzen :  6538  der  unversuochte  Tristan  ze  not- 
lfchen  dingen  der  begunde  ouch  sich  .  .  .  warnen.  15.244  wan  er  den 
esterich  unbetreten  .  .  .  funden  haete.  17.765  weste  es  ungesehen 
genuoc.  18.408  daz  er  .  .  .  ungerochen  dannen  gie. 

Anm.  1.  Iu  13.985  daz  ist  wnlongen  —  scheint  unlongen  irrtttm- 
lich  als  verb  aufgefasst  zu  sein. 

Anm.  2.  Sonst  mogen  auch  die  litotetischen  ausdriicke  wie  1320 
d&  n&ch  so  was  vil  harte  urdanc,  unz  daz  ir  beider  wille  ergie,  hieher 
gehoren. 

B.  Blosz  quantitative  negation. 

Nur  quantitativ  findet  sich  negiert  I.  das  subject  u.  zw.  1.  mit 
einem  von  haus  aus  negativen  worte:  nieman:  698  daz  nieman  also 
behendecliche  rite.  9i2  daz  niemen  do  dawider  streit.  3249  daz  im 
niemen  .  .  .  gevolgen  kunde.  6955  diu  kan  eine  disen  list  und  anders 
niemen.  cf.  3628,  4654,  5104,  5707,  6141,  6733,  6937,  7964,  8207, 
9148,  10.710,  10.714,  12.225,  12.735,  12.972,  13.373,  13.547,  13.825, 
14.115,  15.489,  15.824,  15.861,  17.011,  17.629,  19.224. 

Wenn  auf  niemen  ein  objectiv  consecutives  ne  folgt,  konnte  man 
schon  von  gehaufter  negation  sprechen,  z.  b.  15.861  daz  si  nieman 
gehorte,  sin'  benaeme  im  . . .  sine  sorge  cf.  17.011  u.  8.  o. 

niht  (das  viel  haufiger  als  subject  aufgefasst  werden  kann,  als 
man  sonst  vielleicht  geneigt  ware  anzunehmen).  3.  so  waere  ez  allez 
alse  niht.  258  an  ime  brast  aller  tugende  niht.  1549  belibens  mac 
hie  niht  gesin.  1726  niht  wart  geweinet.  12.134  es  ist  nild  rkt  (ine 
mueze  .  . .  werben).  12659  des  trankes  was  niht  me.  13.020  an  in 
was  niht  gescheiden.  14.240  sines  willen  niht  geschah.  16.525  ime 
was  ie  genote  niht  dinges.  15.291  jach  des  in  diuhte  niht.  cf.  2937, 
6396,  7468  (?)  8905,  11.245,  12.235  12.960  ze  karaere  kunde  ouch 
niht  gesin  Braugaene  enmiiese  ez  wizzen.  Praedicativ :  8293  deist 
allez  hie  wider  ein  niht.  Auch  wenn  niht  nur  logisch  das  subject 
ist:  16.945  dem  ist  ouch  nihtes  ze  vil.  —  5258  daz  der  niht  ein 
ltttzel  was. 


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12  XII.  V.  E.  Mourek: 

2.  mit  einem  erst  auf  syntaktischem  wege  negativ  gewordenen 
wort:  dehein,  kein:  450  daz  alien  den  bilanden  dehein  kunec  so  werder 
was.  cf.  2150,  2803,  7880,  9628,  13.257,  14.025,  15.836,  17.014  (mit 
folgender  negativer  disjunction,  also  wieder  schon  haufung)  18.066, 
19.448.  —  6804  ist  ouch  do  kein  zwfvel  an,  8653  was  ouch  daz  kein 
wunder.  8702  iuwer  keiner  kome  dervttr.  cf.  10.987,  13.540,  14.096.  — 
11.174  der  geverte  ir  keiner  weste.  —  15.882  ime  ir  Jceiniu  was  bekant. 
cf.  15.848,  16.736,  18.304. 

deweder:  12.012  der  dewederez  wirret  uiir,  inir  ensmecket 
weder  luft  noch  se. 

II.  Das  object  u.  zw.  1.  mit  urspilinglich  negativem  wort:  nieman: 
3965  ich  gesach  nieman  cf,  7518.  14.544,  18.174,  —  5330  ir  gezoc 
hiezen  si  niemannes  biten.  4068  gestuont  ouch  daz  niemanne  baz;  cf. 
11.834,  13.799. 

niht  (das  wieder  viel  ofter  einfach  object  des  satzes  ist,  als  man 
gewohnlich  annehmen  mochte) :  2964  sage  uns  niht  hie  van.  2499 
sihe  niht  lebendes.  4388  tuo  niht  infer,  4454  nim  dich  niht  armuotes 
an.  cf  3899,  4840,  4543,  6419, 10.550,  10.985,  12.887,  14.892,  19.028. 

—  5266,  5380,  5436,  6765  —  6964  wil  dir  nihtes  abe  gan  —  8624, 
8625,  8928,  9296,  9415,  9296,  9843,  10.258,  10.204,  10.496,  12.276, 
12.577,  12.861,  13.233,  13.735,  13.762,13.236,  14.870,  16.427,  16.445, 
15.211,  15725,  17.639,  17.683,  17.879,  18.396,  18.462,  18.572.  - 
Wol  auch  im  v.  1.:  gedaehte  man  ir  ze  guote  niht  .  .  .  Praedicativ 
3069  daz  ahten  wir  ee  nihte  (oder  ist  dies  vielleicht  modal  zu  fassen  ? 
wie  14.429  zeichent  die  mit  nihte  me  wan  machet  einhalp  ein  T.) 

2.  mit  erst  secundar  negativem  worte:  52  diu  deheine  swaere 
miige  getragen.  cf.  279,  7222,  15.171,  15.260,  16.871,17.766,  18.809. 

—  470  er  bedorfte  do  deheines  uife  cf.  7483.  -  8661  so  was  ouch 
&ventiure  ir  deheime  im  wane.  —  5777  daz  ich  des  keinen  zwivel  h&n. 
cf.  5952,  13.178,  15.127,  16.465. 

Anm.  Interessant  ist  der  beleg  flir  rein  positive  geltung  des 
kein:  19.142  da/  er  &n  Isold  ie  kein  wip  genam. 

III.  Das  zeitadverbiale:  1.  mit  urspriinglich  negativem  worte: 
nie:  204  swem  nie  von  liebe  leit  geschach,  dem  geschach  ouch  Hep 
von  liebe  nie.  511  und  wart  nie  gast  geminnet  baz.  cf.  976,  990,  1570, 
1593,  1709,  2122,  2140,  2283,  2320,  2365,  3414,  3434,  3858,  4375, 
4859,  4939,  4971,  4882,  5696,  5822,  6695,  6723,  6877,  7526,  7498, 
8073,  9017,  8279,  8604,  9275,  10.253,  10.959,  10.980,  13.042,  14.154, 
14.360,  14  686,  14.907,  15.223,15.919,16.273,16.590,17.111,17.243, 
17.564,  18.125,  18.184,  18  369,  18.400,  18.455,  18.789,  19.265. 


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Ober  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  13 

niemere,  niemer,  nimt. :  93.  ger&te  ich  niemer  docb  daran  —  183 
daz  geliebet  niemer  anderswa.  1250  da  gezwivelt  niemer  an.  cf.  2519, 
2612,  3278,  3573,  4923,  4877,  6449,  6324,  7798,  7644,  8159,  8064, 
7373,  9568,  9803,  10.528,  10.903,  11.874,  13.405,  14.463,  16.467, 
16.949,  17.264,  17.673.  —  2464  entbiten  s'  ouch  nimb,  cf.  3855, 
16.602,  16.624.  —  16.318  6ren  der  wart  ime  niemd  erboten.  cf.  16.412 

—  3227  wan  ez  d&  vor  nie  mbre  da  ze  hove  wart  vernomen,  cf.  14.902, 
16.212. 

niemer  mS(re):  10.313  wir  werden  niemer  mftre  fro.    cf.    12.026. 

—  18.272  daz  uns  so  guote  state  niemer  m&  widervert. 

nikt  m£(re)  :  8374  daz  si'z  in  do  niht  mfere  verhelen  kunden. 
cf.  9080,  9174,  2302.  -   10.592  nein,  hferre,  furhtet  iu  niht  md. 

Anm.  Die  belege  8374  und  10.592  fur  niht  ro^(re)  lassen  auch 
eine  andere  auflfassung  zu,  namlich  nicht  als  object  anzusehen;  aber 
2302  biten  ouch  do  niht  mSre  und  ebenso  9080  und  9174  daz  er  ob 
do  niht  m&re  streit  —  sind  so  ausgesprochen  temporal,  dass  man 
auch  in  den  restlichen  zwei  der  temporalen  auflfassung  den  vorzug 
geben  kann. 

In  vielen  von  den  citierten  fallen  fur  nie  u.  s.  w.  ist  die  tempo- 
rale  bedeutung  verblasst,  und  tropisch  uur  die  energische  verneinung 
geblieben  (s.  o.  ste  6.) 

2.  mit  tibertragen  negativem  wort:  2052  daz  er  ze  keiner stunde 
unsanfte  nider  getraete. 

IV.  Das  ortsadverbiale  (selten) :  4825  der  sin  wil  niender  darzuo 
13.018  daz  was  niender  da. 

V.  Das  adverbiale  des  grundes:  1.  mit  ursprunglich  negativem 
wort:  16.005  mit  dem  ir  iuwer  vehte  umbe  niht  zesamene  truoget. 
cf.  8521,  8388,  9897,  10.005,  16.568,  18.388,  19.335.  —  14.196  nu 
bedenket  daz  und  iedoch  niht  durch  minen  haz,  cf.  14.582,  18.164, 
18.287,  13.320,  18.326  durch  niemen  so  vergezzet  mfn.  14.967  wir 
nemen  uns  dicke  tougen  ein  raichel  leit  von  nihte,  cf.  4225,  5232  deist 
niht  daher  von  hove  getan. 

2.  mit  secundaer  negativem  wort:  13.320  daz  si  durch  keines 
mannes  spil  ir  weinen  welle  lazeu.  18.287  vergezzet  min  durch  keine 
not  25.913  daz  ez  Gilan  niht  haete  gegeben  an  eine  umb'  dehein  guot. 

Im  letzten  belege  ist  eigentlich  schon  eine  haufung  der  negation. 
So  auch  in  fallen  mit  folgendem  wan. 

VI.  Das  adverbiale  der  art  und  weise  wird  sehr  oft  durch  den 
zum  adverb  erstarrten  accus.  neutrius  niht  negiert.  Da  dies  nun  als 
ein  accus.   der  erstreckung  oder    des   ausmaszes    aufgefasst   werden 


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14  XII.  V.  E.  Mourek: 

kann,  so  drtickt  es  zunachst  aus,  dass  die  aussage  in  keinerlei  grade 
oder  masze,  dann  in  keinerlei  weise  tiberhaupt  geltung  hat.  Es  liegt 
auf  der  hand,  wie  nahe  sich  die  weise  mit  dem  quale  der  aussage 
beruhrt  {8  ist  nicht  JP  and  S  ist  in  keinerlei  weise  JPl)  und  von  da 
aus  ist  es  begreiflich,  dass  das  sozusagen  korperlichere,  robustere  niht 
dem  schwindsuchtigen  ne,  en  die  functionslast  abnahra  und  es  endlich 
ganz  verdrangte.  Darnach  lassen  sich  nun  einige  kategorien  des 
modalen  niht  unterscheiden : 

1.  falle  wo  die  ^/-adbedeutung  uoch  filhlbar  hervortritt: 

a)  bei  comparativen  und  comparativischen  begriffen:  2376  daz 
in  diu  selbe  swaere  niht  nkher  gangen  waere  —  18.824  nu  haet^ 
Tristan  ritter  uz  gesundert  niht  minder  danne  hundert.  2549  daz  ez  niht 
witter  kunde  sin.  2548  daz  si  niht  schoener  kunden  wesen.  4980  sit 
ez  niht  bezzer  werden  kann  cf.  14.421.  8183  daz  ich  langer  niht  be- 
liben  kan  ci.  9684.  7268  im  was  doch  nihtes  deste  baz.  cf.  7204.  — 
5833  ir  habt  .  . .  niht  gemiuret  unser  leit.  6568  wan  daz  ich  ez  niht 
lengen  wil. 

Anm.  Hieher  gehort  eigentlich  auch  nicht  md(re)^  sowohl  wo  es 
als  subject  oder  object  des  satzes  auftritt,  als  auch  wo  es  als  ganzes 
temporale  bedeutung  hat.  Zu  den  bereits  oben  angeflihrten  belegen 
vgl.  noch:  1391:  ftz  ir  munde  gie  niht  m6  wan  daz  wort  (subj.). 
1393  daz  eine  sprach  si  und  ouch  niht  mt  (obj.)  cf.  1412.  —  2302 
und  biten  ouch  do  niht  m6re  (temp.). 

b)  6?radbedeutung  hat  das  niht  auch  bei  den  bekannten  para- 
phrastischen  verstarkungen  der  negation,  wie:  8873  ich  fiirhte  iuch 
alle  niht  tin  strd.  15.995  nu  fiirhte  ich  ...  dich  niht  eine  halbe  bone. 

Anm.  Aehnliche  gradbezeichnungen,  aber  mit  doppelter  negation 
8.  w.  u. 

c)  Gradbedeutung  ist  auch  noch  klar  in  belegen  wie  3183  l&zet 
iu  niht  sin  ze  gdch.  14.496  sorget  niht  ze  s6re.  cf.  10.216.  5785  lazet 
iu  die  rede  min  niht  sere  missevallen.  14.993  daz  ir  im  niht  so  sfere 
gedaehtet  an  sin  6re.  1403  daz  ist  niht  so  guot.  cf.  10.253.  17.631 
so  schiere  was  der  kiinec  niht  dan,  Isot  erwachete.  2185  was  er  so 
flizec  niht  so  sin.  19.510  ich  iu  niht  so  maere  bin.  13.922  daz  ir  mir 
so  holdez  herze  niht  getraget.  9277  1^  dir  ez  niht  so  nahen  gkn. 
6007  doch  buten  s'  ir  dise  fere  niht  allich  alse  sfere  —  5258  daz  der 
niht  ein  lutzel  was.  9070  daz  selbe  maere  was  niht  ir  alter  swaere. 
9668  iedoch  niht  in  alien.  133  ist  ir  doch  niht  vil  gewesen.  3669 
ouch  han  ich  dise  Ifere  niht  vil  manegen  tac  getribeu.  9041  doch 
werte  ez  niht  vil  lange.  cf.  14.520,  5516.    14.047   swer    iu   niht   vil 


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tJber  die  Negation  im  MittelhochdeuUehen.  15 

senfte  bl  . . .  si.  6208  ez  waere  niht  biz  her  gespart.  6209  wir  haben 
niht  z'  einem  male  rat  genomen.  12.398  docb  niht  gar  vergebens. 
50  ich  ineine  ir  al/er  werlde  niht. 

2.  Nur  mehr  modale  geltung,  aber  diese  doch  noch  ganz  deutlich 
tritt  hervor  in  belegen  wie  2809  da  ist  der  site  niht  also  cf. 
6140,  6828,  16.029,  19.487.  7809  nein  frouwe,  sprechet  also  niht. 
9308  daz  ez  niht  also  geschach.  6404  ez  sus  niht  solte  erg&n.  3978 
ich  waere  alsus  niht  hovebaere.  —  12.228  nein,  minne  ist  niht  also 
getan.  cf.  10.352.  6184  bin  ze  ritterschefte  niht  alsd  kflrbaere.  4679 
ir  rede  ist  niht  also  gevar.  7829  er  harphete  in  niht  alse  ein  lebe- 
loser  man.  2306  als  ez  der  rede  niht  solte  sfn.  28  sines  lobes  niht 
irre  g&t.  147  da/  si  niht  rehte  haben  gelesen.  10.729  daz  ir  niht 
lebende  waeret.  4142  er  bestat  mich  niht  wan  alse  vil  ich  bin  sin 
man.  —  15.434  mtn  rede  sol  iu  niht  swaere  sin.  11.452  la  dir  die 
rede  niht  swaere  sin.  16.080  sin  angest  was  niht  kleine.  16.416  so 
si  ir  state  niht  wol  mohten  gehaben.  5413  daz  ich  nicht  feliche  si 
geborn.  6829  sus  kommen  wir  niht  ze  minnen.  14.399  daz  wir  sus 
niht  verderben.  5239  si  ir  geste  niht  eine  mit  dem  munde  empfie. 
9681  den  was  niht  innecliche  leit  der  zwivel.  9697  sit  daz  sin  tot 
niht  waere  gewis.  7972  daz  ich  nicht  sunder  zalen  wil.  cf.  11.182. 
2898  enbaste  er  beidiu  siniu  hufbein  besunder  niht,  wan  beide  enein. 
18.958  diu  . .  .  w&ren  ouch  gewant  niht  anders  wan.  cf.  18.907.  12.143 
swer  ir . . .  nicht  gerne  wellet  lazen.  7273  daz  s'  iz  mit  nihte  kunden 
gescheiden.  1.  gedaehte  man  ir  ze  guote  niht.  7230  der  was  niht  an  gote 
gemuothaft.  4484  volg'  ich  dir  niht  mit  guote  12.323  daz  uns  ze  nihte 
best&t. 

3.  Rein  nur  negation  (also  eigentlich  schon  qualitativ)  ist  niht 
gewiss;  schon  dann.  wo  es  direkt  zum  verbum  gezogen  werden 
muss.  Hier  vertritt  es  oft  die  alte  negation  ne  (en)  und  zur  entwick- 
lung  dieser  geltung  werden  unzweifelhaft  auch  die  vielen  falle  bei- 
getragen  haben,  wo  niht  noch  neben  dem  alten  ne  (en)  auftrat  und  so 
sehr  haufig  blosz  als  (lessen  verstiirkung  erschien  (obzwar  man,  wenn  niht 
neben  ne(en)  steht,  immer  noch  seine  quantitativ  modale  geltung  heraus- 
fflhlen  kann) :  32  die  pflegent  niht,  si  wider pflegent.  211  haeten  die  . . . 
niht  getragen.  955  ouch  vergie  sin  geschicht  die  seneden  Blansche- 
fliure  niht.  1123  der  in  niht  taete  wider,  (obj?)  1477  und  er  mich  niht 
ersterbet.  1877  wan  ime  diu  wer  niht  tohte.  cf.  9034,  18.909.  3528  als 
er  der  rede  niht  naeme  war  cf.  10.715.  4150  sit  daz  er  iuwer  sun 
niht  ist.  5368  der  willen  er  niht  weste  (obj.?).  cf.  12.454  die  doch 
niht  solten  wizzen.  12.808  des  ich  doch  niht  getrftwen  wil.   4156  ob 


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16  XII.  V.  E.  Mourek: 

es  mih  niht  geriuwe  (subj.)?  1047  des  er  niht  wellen  solte.  4752 
sprich  ich  niht  anders  wan.  10.466  Tristan  sin  selbes  niht  vergaz  5560 
iedoch  geriet  er  die  gescbiht  .  .  .  niht.  6071  schamet  ir  iuch  der 
schanden  niht?  cf.  1057,  8805.  6464  daz  daz  reht  niht  breche.  — 
6914  waer'  ime  der  schilt  ze  staten  niht  komen.  8687  daz  man  .  .  . 
niht  mohte  .  . .  9283  niht  weine !  9639  haet*  ez  (es?)  im  der  tot  niht 
(obj.?)  benoraen.  10.441  waere  er  .  .  .  niht  fanden.  11.855  des  in 
din  rainne  niht  erlie  (obj.?)  cf.  14.736.  11.964  daz  ich  in  . .  .  niht 
sluoc.  12.351  waruinbe  lieben  wir  sie  niht?  14.643  ist  daz  si  dise 
lage  niht  ersiht.  15.736  daz  si  niht  verbran  (modal?)  17.124  haet  in 
diu  griiene  niht  ernert.  17.006  den  man  von  innen  niht  inl4t  (modal  ?) 
18.476  daz  ir  daz  herze  do  niht  brach. 

Auch  wenn  niht  zum  infinitiv  gehort,  ist  es  wol  nur  qualitative 
negation:  2361  und  kan  ouch  selbe  niht  gevarn  4617,  cf.  13.030, 
13.714,  13.980,  15.629.  3652  so  du  niht  geslafen  maht.  13.403  daz 
er  mich  niht  rueren  sol.  15.185  nu  getorste  er  .  .  .  dar  niht  gan. 
3366  der  wil  ich  von  dir  niht  (obj.?)  enbern.  4749  von  den  ich  nu 
niht  sprechen  wil.  cf.  11.300,  12.406.  —  7462  daz  la  benamen  niht 
komen  abe. 

4.  Rein  quaiit.  negation  ist  niht  wol  auch  da,  wo  es  gleichsam  eine 
correctur  eines  wortes  oder  einer  aussage  bezeichnet :  4672  die  bernt 
uns  mit  dem  stocke  schate,  niht  mit  dem  meien  blate.  7958  mit  rede, 
die  niht  des  hoves  si.  1180  der  niht  von  minnen  ware  komen.  10.535 
al  si  ich  niht  ein  ktinigfn.  486  min  herz  stat  mir  niht  derzuo.  16.239 
die  naeme  ich  zw&re  nicht  dervtir.  6805  belibent  die  niht  beide 
hie.  10.209  merzi  gehoeret  niht  ze  dir.  18.278  Ikt  mich  uz  iuwerm 
herzen  niht.  11.111  daz  golt  daz  was  dar  in  geweben  niht  in  der 
hovem&ze.  15.460  von  maeren  hat  er  den  wan  6f  iuch  geleit,  niht 
von  deheiner  w&rheit.  9897  und  zware  iedoch  darumbe  niht.  4990 
ich  meine  ab  an  der  waete  . . .  niht  an  der  angeboruen  wat.  cf.  noch 
16.663,  17.413,  17.731.  17.266  mit  dem  vertriben  si  manegen  tac, 
niht  durch  deheiuen  den  bejac,  der  an  solhen  dingen  lit,  niuwan 
durch  die  kurzen  zit.  —  18.344  durch  iuwern  willen,  niht  durch  michi 
—  19.030  ich  h&n  Isote  funden  und  jedoch  niht  die  blunden  cf. 
19.036,  19.292,  19.287.  Isot  diu  was  sin  ungeschiht  und  aber  diu 
mitalle  niht,  da  si'z  da  viir  erkanden. 

5.  Rein  nur  quaiit.  negation  ist  niht  auch,  wo  es  ganz  selbstandig 
auftritt:  2421  sie  liezen  ez  an  die  geschiht  weder  si  gewaeren  oder 
niht.  —  Aehnlich  in  der  disjunction  15.409,  16.329,  17.582. 


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Ober  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  17 

Anm.  Mit  diesem  selbstandigen  niht  stimmt  auch  in  der  ent- 
stebuogsart  das  selbstandige  emphatische  nein:  (ni  wiht  >  niht  1 1  ni 
ein  >  nein)  das  im  Tr.  zu  lesen  ist:  309,  765,  1734,  3528,  3656,  3976, 
4142,  5828,  7809,  8189,  8546,  8562,  9010,  9563,  9598,  9608,  9857, 
10.211,  10.391,  10.588,  10.592,10.737,10.158,10.270,11.596,12.010, 
13.016  (4X).  12.888,  12.796,  12.633,  12.659,  13.416,  13.398,  15.025. 
15607,  16.013,  16.236,  16.330,  17.535,  17.547,  19.259,  19.261.  — 
Meist  erscheint  tibrigens  nein  anderen  negationen  vorangestellt,  z.  b. 
18.041  nein,  nein,  ez  ist  niht  minne. 

VII.  Auch  die  negative  disjunction  tritt  ohne  qualitative  nega- 
tion auf :  867  dfi  verwirret  er  sich ...  so  sfire,  daz  er  sich  von  dan 
noch  8us  noch  so  verrihten  kan.  892  si  gehullen  so  noch  sus  enein 
cf.  13.221.  6998  noch  sloz  noch  sliizzel  was  daran.  7755  an  sinen 
dingen  weder  r&t  noch  helfe  kan  gewesen.  8851  sit  ich  weder  fride 
noch  ruowe  finde.  10.925  er  was  ze  kurz  noch  ze  lane;  cf.  10926, 
10.930,  10.995.  11.002  ze  linde  noch  ze  vaste  haeten  si  beide  ir  weide. 
11.983  begunde  si  umbev&hen  ze  verre  noch  ze  n&hen.  14.434  leget 
d&  weder  zuo  noch  van. 

VIII.  Endlich  ist  auch  die  exception  gar  oft  ohne  qualitativ 
negiertes  verb  belegt:  53  diu...  niwan  in  frouden  welle  sweben  cf. 
141,  198,  1351.  —  1220  al  min  r&t  niwan  an  dinem  rate  stat.  1661 
alle  ir  kraft  die  kferten  si  niwan  ze  wer.  cf.  1690,  2145,  2392,  2444, 
2735,  3143,  3360,  4919,  6091,  6612,  6776,  6995,  7820,  7938  (truog 
im  niuwan  guoten  muot)  8282,  8457,  9088,  9175,  9545,  9992, 10.406, 
12.246,  12.286,  12.287,  12.562,  12.702,  12.821  (aber  hier  neben  iht\ 
14.432,  14.699,  15.043,  15.765,  16.536, 16.847,  17.063,  17.327,  17.427, 
17.443,  17.865,  17.977,  18.375,  18.437,  19.056,  19.185. 

In  einzelnen  fallen  hat  niwan  klar  die  bedeutung  von  nur:  6. 
der  guote  man  swaz  der  in  guot  und  niwan  der  werlt  ze  guote  tuot . . . 
cf.  1174,  4274,  7229,  7368,  11.564,  11.985,  13.990,  14.768. 

Interessant  ist  der  beleg  4088  und  niuwan  an  Tristande  da 
kieset  sine  tugende  an  —  wo  aus  dem  zu  grunde  liegenden  nur  sich 
wohl  (nach  R.  Bechsteins  auffassung)  der  begriff:  besonders,  vor  allem 
entwickelt  hat. 

Uebrigens  kann  man  auch  schon  an  vielen  oben  citierten  stellen 
niwan  einfach  mit  nur  tibersetzen. 

Anders  verhalt  sich  die  sache  9638,  wo  die  rhetorische  frage 
negativen  sinn  hat:  wer  waere  daz  niwan  Tristan? 

Einigeinal  bat  niwan  die  bedeutung  von  auszer :  18.160  die  iunc- 
frouwen  hiez  si  dan  entwichen  allgemeine  niwan  Brangaenen  eine. 

Sitzb.  d.  kdn.  btihm.  Ges.  d.  Wiss.  Phil.-hist.  Classe.  1902.  2 


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18  XII.  V.  E.  Mourek: 


GehSufte  quantitative  negationen. 

Wie  bereits  im  einleitenden  teile  der  abhandlung  erwahnt,  konnen 
in  einem  satze  auch  mebrere  negationen  auftreten.  So  lange  sie  ver- 
schiedene  satzbeziehungen  betreffen,  bleibt  das  resultat  des  satzganzen 
negativ.  Die  negationen  wttrden  einander  erst  dann  aufheben,  wenn 
zwei  negationen  eine  und  dieselbe  satzbeziehung  treffen  wOrden,  was 
jedoch  schon  nach  Wackernagels  darstellung 10)  undeutscb  ist. 

I.  Blosz  quantitative  negationen  finden  sich  gehauft: 

1.  Subj.  obj.:  817  und  wiste  iedoch  dewederez  niht  umbe  des 
anderen  geschiht.  5322  daz  niemen  Jceinen  rinc  uz  dem  gewande  lieze 
gan.  5636  daz  niemen  ansprftche  haete  an  Jcein  sin  guot.  10.425  daz 
in  niemen  innen  bringe  deheiner  slahte  undinge.  12.692  niemen  wande 
niht  derzuo.  cf.  13.001.  —  17.878  dehein  man  der  ttbelen  niht  ge- 
htieten  kann. 

2.  Subj.  obj.  temp. :  9504  daz  . . .  umbe  ir  vart  nie  niemen  nihtes 
inne  wart  cf.  7744.  7218  daz  niemen  keine  kfere  ze  deheiner  slahte 
stunde  dahin  gehaben  kunde.  18.112  wie  friet  si'n  vor  herzenot  so  wol  so 
nie  dehein  Isot  deheinen  ir  Tristanden  baz.  (Noch  mit  disjunction  ver- 
bunden):  15.711  daz  mines  leibes  nie  Jcein  man  deheine  kttnde  nie 
gewan  noch  mir  ze  keinen  ztten  weder  z'arme  noch  ze  siten  an  iuch 
nie  lebende  man  gelac.  14.510  daz  ez  nie  niemen  wart  kunt,  noch  ez 
Jcein  ouge  nie  gesach. 

3.  Subj.  temp.:  983  von  dem  mir  nie  Jcein  leit  geschach.  7841 
daz  niemen  keine  stunde  bf  ime  beliben  kunde:  cf.  445,  2116,  3795, 
5540,  10.300,  10.830.  448  daz  nie  kein  tac  so  langer  wart.  cf.  6528, 
7141.  12.949  daz  nie  niht  wart  gescheiden.  13.011  der  sich  me 
keinez  kunde  enst&n.  13.627  daz  ir  deweder  nie  wort  gesprach.  17.446 
daz  nie  von  weibes  libe  dehein  creatiure  als  ftz  erkorn ....  wiirde 
geborn. 

4.  Subj.  disj.:  189  daz  niemen  ane  ir  lere  noch  tugende  hat 
noch  ere.  6368  ir  aller  kciner  brichet  weder  triuwe  noch  ere.  4524 
daz  ir  dewedere  iibel  noch  guot  weder  riet  noch  raten  solte  wan  alse 
der  ander  wolte.  cf.  5605.  6170  damite  ist  iuwer  keines  not  weder 
abe  noch  ane  gekGret,  geminneret  noch  gemferet.  11.229  daz  niemen 
wort  noch  halbez  sprach.  16.971  an  ir  sol  ouch  dehein  arcw&n  weder 
bOhel  noch  gruobe  h&n. 


l0)  Cf.  Fuudgr.  I.  s.  209,  §  1.,  anm.  6. 


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ttber  die  Negation  im  Mittelhochdeutochen.  19 

5.  Subj.  temp.  disj. :  12.968  daz  nie  nieman  dervan  w&n  noch 
arcw&n  gewan.  6664  in  Spanjenlant  noch  anderswft  wart  nie  Jcein 
schoenerez  erzogen.  6465  daz  .  . .  Morolt . . .  noch  der  in  gesendet 
h&t  noch  . .  .  kein  man  zins  . .  .  nie  gewan  ze  Kurnew&le  noch  z'  En- 
gelant.  15.052  deheiner  slahte  nezzelkrfit  nie  wart  so  bitter  noch  so 
sur  also  der  sire  n&hgebftr,  noch  nie  kein  angest  also  groz  also  der 
valsche  hftsgenoz.  cf.  aucb  nocb  15.630  ff. 

6.  Subj.  except. :  12.052  niemen  ir  willen  . . .  bevant  wan  si.  cf. 
12.085,  12.120,  12.589  —  12.700  sit  nieman  ir  triigeliste  niwan  Bran- 
gaene  wiste  1203  da  nieman  was  niwan  si  zwo.  1884  in  was  niht 
ze  tuonne  wan  flfehen,  cf.  5485,  8655,  8964,  17.277.  —  13.878  nft 
ist  mir  niht  Hep  wan  ir.  10.320  diu  not  niht  anders  was  niwan 
der  tot. 

7.  Subj.  disj.  except.:  5605  under  in  was  wer  noch  kfire  noch 
deheines  strites  mfere  wan  tnschen  unde  fliehen. 

8.  Subj.  mod.:  10.591  daz  mir  kein  schade  iht  erstfe. 

9.  Zwei  objecte  in  verschiedenen  casus:  10.706  sage  ouch  niemen 
niht  md.    7446  daz  si  .  . .  nianen  niht  hier  umbe  sagen. 

10.  Obj.  temp,  i  17.615  und  niemer  boeser  maere  von  ime  ge- 
naeme  deheine  war.  8410  diu  nie  deheinen  haz  gesach.  13.815  daz 
er  der  waren  ktinde  niemer  niht  beftinde.  cf.  6132,  5625,  9630, 11.751, 
12.886,  12.803,  12.678,  14764,  16.293,  16.384,  16.800,  19.105. 

11.  Obj.  except:  18.378  der  kttnec  da  niemen  mfe  wan  eine 
Isote  vant. 

301  er  nam  vQr  sich  niht  sorgen  war  wan  lebete  .  .  .  dar.  2314 
daz  si  do  nihtes  m£re  niwan  ir  spils  ged&hten.  2394  sie  riefen  .  .  . 
niht  anders  wan  daz  eine  wort.  cf.  5967,  10.043,  12.266,  12.514, 
16.510,  19.274. 

16.085  sit  daz  er  deheine  bewaerde  haete  . .  .  wan  . . .  19.163 
diu  wil  deheinen  Tristanden  wan . . . 

12.  Obj.  disj.  except. :  13.919  daz  ich  niht  dinges  kan  gemeinen 
noch  geminnen  wan  iuch  einen. 

Obj.  disj.  13.551  alse  er  nihtes  wait  gewar  noch  an  dem  bette 
niemen  vant.  15.373  (si)  sint  an  keiner  warheit  noch  iiberkomen  noch 
uberseit.  cf.  9437,  9650,  13.505,  18.180. 

13.  Obj.  temp,  disj.:  6435  daz  ein  man  der  nie  ze  solchem 
schalle  kam,  noch  dirre  dro  nie  niht  vernam.  10.825  daz  keisertn 
noch  ktinegin  nie  deheinen  bezzeren  gewan.  14.290  daz  er  deheine 
k6re . . .  naeme  noch  niemer  dahin  kaeme.  16.257  daz  ich  des  niht 
gehaben  kan  noch  nie  s6  liebes  niht  gewan. 


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20  XII.  V.  E.  Mourek : 

14.  Obj.  temp.  mod.  disj.:  15.381  sit  man  si  niht  erfunden  hat 
an  deheiner  slahte  missetat  noch  niemer  lihte  ervinden  kan. 

15.  Obj.  mod.:  5984  daz  er  dehein  gemeine  guot  mit niemanne . . . 
wolte  han.  6151  daz  ir  deheinen  man  niht  niuget  geherzen.  14  316 
daz  si  niht  mohten  Mn  deheine  state. 

16.  Obj.  loo.  disj.  except. :  379  daz  er  sich  nihtes  kunde  erwern 
noch  sich  niender  trftte  ernern  niwan  in  sinen  vesten. 

17.  Temp,  loc:  16.866  daz  der  saelige  Artfis  me  in  deheinem 
sinem  hfts  so  groze  hochgezit  gewan.  448  daz  ez  ime  davon  nie 
mPre  ze  deheinen  ziten  andersivd  so  werde  entboten  wart. 

18.  Temp,  mod.:  14.574  daz  ez  nie  mit  deheinem  minem  rate 
ergie. 

19.  Temp.  caus. :  455  daz  er  durch  nie  deheinen  man  so  nahe 
g&nde  klage  gewan. 

20.  Temp,  disj.:  598  von  gesinde  noch  yon  gesten  wart  geher- 
berget  nie  so  wunneclichen  alse  hie.  2260  daz  knappe  nie  .  .  .  baz 
noch  schoener  wart.  cf.  2308,  3307,  5296,  12.616,  16.310. 

632  daz  d&  noch  anderswa  schoener  wip  nie  wart  gesehen.  985 
sit  wart  mln  herze  niemer  m&  noch  fri  noch  froudehaft.  2338  nu 
gedfthte  si  nie  jungelinc  so  saelecliche  sin  getftn  noch  also  schoene 
site  han.  5036  golt  noch  zobel  gestuont  nie  baz.  6948  arzat  noch 
arzates  list  ernert  dich  niemer  dirre  not.  8262  daz  kint  noch  maget 
nie  wart  noch  niemer  wirt  geborn.  10.324  diu  siure  twch  herzegallen 
nie  gewan.  12.841  daz  ich  nie  ze  deheinen  ziten  fibergie  tveder  ir 
bete  noch  ir  gebot,  cf.  14.845,  14.857,  15.818. 

21.  Temp,  except.:  2423  ir  dinges  was  nie  me  wan  daz  si  .  .  . 
ftf  als  in  den  himel  stigen  13.914  ban  nimd  wan  einen  lip  2504  sihe 
ich  ie  nimfere  niwan  ein  toup  gevilde.  —  12.443  daz  sie  nie  mere 
taeten  niwan  Brangaene  baeten. 

22.  Temp.  mod.  disj.:  2354  wan  er  niht  varen  kunde  noch  es 
nie  davor  begunde. 

23.  Temp.  loc.  disj.:  1680  der  .  .  .  inuote  noch  .  .  .  tugende  an 
keiner  stete  nie  fuoz  noch  halben  wane  getaete. 

24.  Loc.  mod.  disj.:  17.080  minne  und  ir  gelegenheit  niht  ul 
die  straze  sint  geleit  noch  an  dehein  gefilde. 

25.  Caus.  except.:  802  diu  zwei  waeren  get&n  durch  niht  niwan 
durch  minne.  8960  so  was  auch  der  truhsaeze  da  . . .  durch  niht  wan 
daz  man  jaehe.  8759  Tristan  leit  eine  reisekappen  an  durch  anders 
niht  wan  unibe  daz  .  .  .  4225  Tristande  was  daz  maere  . . .  swaere 
von  anders  nihte  wan  von  dan  .  e  .  7178  si  s&hen  disen  toten  durch 


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Uber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  2L 

nicht  niwan  durch  jAmer  an.  16.242   ich  sluog  Urg&nen  durch  niht 
wan  .  .  .  cf.  18.164. 

26.  Mod.  disj.:  4407  daz  ich  mich  ritterlichen  namen  noch  er 
sicli  min  niht  dorfte  schamen.  6252  weder  mit  gebote  noch  mit  bete 
kund  er  mit  so  vil  niht  mite  gegan.  6506  mit  des  gewaefene  wil  ich 
noch  mit  einer  sterke  .  .  .  noch  mines  sinnes  spitze . .  .  niht  stumpfen 
noch  lesten.  6057  Tristan  wart .  . .  von  deheinem  muoter  kinde  noch 
ouch  von  Markes  gruoze  enpfangcn  niht  so  suoze.  17.724  daz  si . .  . 
niht  so  heinlich  waeren  noch  so  gemeine  ir  rede. 

27.  Disj.  except.  :  1689  der  minner  noch  m6re  niwan  ir  aller 
ere  mit  ime  do  fuorte  hin  ze  grabe.  7030  tete  er  weder  wirs  noch 
baz  wan  spranc.  6588  daz  er  noch  uf  nodi  nider  wac  wan  rehte. 

28.  Interessant  ist  die  hiiufung  (temp,  mod.)  von  lauter  erst 
secundiir  negativ  gewordenen  worten :  18.504  iht  mere  muget  ir  ane 
mich  iemer  geleben  deheinen  tac  dan  ich  an  iuch  geleben  mac. 


C.  Qualitative  und  quantitative  negation. 

Die  falle  dieser  im  inhd.  so  sehr  beliebten  form  verteilen  sich 
wie  folgt: 

1.  Neben  der  qualitative^  negation  ist  das  subject  negiert  u.  zw. 
1.  mit  einem  von  haus  aus  negativen  worte:  2327  diz  cwmac  uu 
niemen  bewarn.  2814  ezn  weiz  niemen  disen  list.  5699  dane  hat 
niemen  zwivel  an.  8558  ez  enwirbet  zware  niemen  baz.  9193  mich 
enwiset  niemen  dervan.  cf.  11.216,  10.818,  13.251,  13.528.  —  13.168 
des  enkunde  in  niemen  ubergan;  17.923  dem  wibe  enmac  ir  minne 
niemen  uz  ertwiugen. 

niht:  1706  da  enist  doch  nu  niht  anders  an.  3604  dane  wart 
ouch  ougen  niht  gespart  cf.  4436.  —  1768  es  enwas  doch  niht  sti 
klagesam.11)  —  4378  dan'  ist  niht  an:  4677,  4678  dane  g&t  niht  guotes 
muotes  van,  dane  lit  niht  herzeluste3  an.  cf.  5007,  5716,  5397,  5823, 
6836,  6980,  9142,  10.030,  10.212,  13.035,  13.832,  13.900,  14.127, 
15.493,  16.007,  16.362,  16.443,  16.927,   17.000. 

2.  mit  einem  ursprunglich  indefiniten,  durch  syntaktischen  usus 
negativ  gewordenen  prouomen:  (dehein,  kein):  8304  des  ensol  sich  ir 
deheiniu  schamen.     11.083  uune  weste  ez   ir   deheiner  dk.    —   6092 


n)  Bech stein  liest  bier  cz  und  sieht  demnach  niht  80  als  gradatives  an. 
So  auch  dfter  wo  man  niht  sehr  gut  als  subject  ansehen  kann. 


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22  XII.  V.  E.  Moarek: 

dehein  ander  not  enist  hier  an.   18019  ezn  ist  al  der^dinge dehein . . . 
so  rehte  saelic  so  daz  wip;  cf.  19.531.  14.111. 

116  daz  ez  kein  edle  herze  ewbirt.  3034  da  ewist  kein  ander 
spaehe  mite.  8298  mit  ir  ewist  kein  ander  wip  erleschet.  cf.  7810, 
7929,  9638,  10.984,  16.138,  17.802. 

11.900  ir  dewederez  ewmohte  gehaben  ruowe.  —  11.462  bewar 
mit  allem  flize  daz  es  ietnan  enbize.  cf.  11.468. 

II.  Neben  der  qualitativen  negation  ist  das  object  negiert  u.  zw. 
1.  mit  einem  von  haus  aus  negativen  worte:  2716  nu  ewkan  ich 
niemanne  gesagen.  —  4657  wirn  suln  ez  nietnen  lazen  tragen.  5970 
ewsolte  dirre  schande  nietnen  anders  widerstan.  18324  en\At  iu  nietnen 
nAher  gan. 

12  da  wil  man  des  man  niht  enwil.  —  140  ich  ewtuon  es  niht. 
769  iedoch  enweste  er  niht  hiemite  cf.  975,  7628,  7898,  8825,  9237, 
10.488,  10.069. »-)  —  772  ich  enm\  niht  cf.  9931,  9919.  —  891  erw 
vant  niht  staetes  an  in  zwein.  —  1040  ern  hat  mir  leides  nihtgetkn. 
1342  sone  sach  si  doch  niht  anders  an.  2051  daz  si  im  des  niht 
ewgunde.  3042  ich  ewkan  hiemite  niht  baz.  4465  sone  spar  des  minen 
niht.  4472  nune  ganc  dir  selbe  nihtes  abe.  3769  alse  er  sin  da  niht 
envant.  —  3911  ine  sag  iu  niht  von  kinde.  cf.  3527,  3963,  5408, 
4686.  —  4265  derne  mohte  es13)  niht  beklagen.  3516  ern  mohte 
es13)  niht  verswigen  ban.  —  149  sine  spr&chen  in  der  rihte  niht. 
4684  wir  enraugen  ir  .  .  .  niht  verst&n.  4791  sit  daz  man  der  nu 
niht  enhat.  cf.  4731,  5896,  6088,  6342,  6168,  7305,  7606,  7930,  7937, 
8186,  8196,  8550,  8695,  8393,  8441,  9189,  9717,  9740,  10.109,  10.879, 
11.779,  12.095,  12.116,  13.653,  14.848,  14.716.  15072,  15.385,  15.390, 
16.554.  17.749,  17.756,  17.781,  18.078,18.666,18.226,17.813,19.037, 
19.008,  19  .  .  .,  13.561,  14.416,  15.074.  15.124,  15.716,3659,  15.909. 

Wie  niht  in  dieser  lage  allmahlich  zu  rein  qualitativer  negation 
(d.  h.  zunachst  zu  bloszer  verstarkung  der  qualitativen  negation!) 
erstarrte,  zeigen  die  falle,  wo  es  neben  accusativischem  objecte  steht. 
Belehrend  ist  9890:  desw  welt  ir  niht  (also  niht  mit  partit.  genitiv!) 
und  gleich  daneben:  der  inch  niht  enml  Vgl.  auch  8196  enhat  ouch 
zwivel  daran  niht. 


u)  Diese  belege  Bind  umso  iiiteressanter,  ah  sie  parallelen  zu  dem  blos^ 
qual.  enwizzen  mit  abhangiger  frage  bilden. 

13)  Hier  und  an  ahnlicben  stellen  lesen  die  ausgaben  ez,  aber  es  ist  gewiss 
rich  tiger  niht  als  object  und  es  als  parti  tiven  genitiy  ansusehen. 


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Cber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  23 

2.  mit  einem  erst  syntaktisch  negativ  gewordeaen  worte :  (dchein, 
kein):  1104  daz  er  hin  z'  ir  enhaete  deheine  ger.  6586  ern  haete 
deheinen  trost  daran.  9584  hie  enhabent  deheine  sorge  van.  13.230  so 
ensult  ir  .  .  .  deheines  landes  kttnic  wesen.  13.672  enkunde  si  .  .  . 
an  deheiner  warheit  ervaro.  16.361  sine  haete  dehein  gemach  dervan. 
17.789  sone  suln  wir  den  frouwen  deheine  schulde  geben.  18.072  der 
endarf  deheine  sorge  haben. 

1717  ich  enhkn  da  keinen  zwivel  an.  cf.  5270,  10.776,  14.466, 
14.798.  —  8647  sine  kunden  keinen  rkt  gegeben.  2667  ine  darf  kein 
angest  haben.  3666  enkan  doch  keines  alse  vil.  5451  iuwer  slac 
eng&t  ze  keinem  man.  —  13.556  des  enhaete  er  keine  sinne.  13.837 
dane  wil  si  keiner  staete  warn.  14.597  in  versihe  mich  keines  dinges. 
—  19.312  dise  enwolde  keinen  andern  Tristanden.  —  3771  dane 
kunde  er  iht  m6  ervorschen. 

III.  Neben  der  qualitativen  negation  ist  das  *eȣadyerbiale 
negiert.  Hieher  ist  schon  niene  zu  Ziehen,  das  man  gewohnlich  nur 
als  verstarktes  ne  hinzustellen  pflegt.  Die  verstarkung  entsteht  jedoch 
eben  dadurch,  dass  man  die  geltung  des  praedicats  nicht  nur  an  sich, 
sondern  auch  ftir  jeden  moglichen  zeitpunkt  laugnet:  193  ow6  daz 
allez  n&ch  herzeliebe  niene  strebet.  306  des  doch  niene  geschach.  — 
cf.  826,  838.  9283,  10.270,  13.069. 

Ferner  erscheinen:  en  —  nie:  1724  ir  ougen  diu  ewwurden  nie 
naz.  2359  ine  wart  alsus  besorget  nie.  cf.  2706,  2710,  2816,  2864, 
3636,  3742,  3948,  3966,  6822,  6921,  7243,  7388,  7905,  8250,  8584, 
8965,  9012,  9339,  9939,  10.402,  10.544,  10.873,  12.427,  .12.571/2, 
13.260,  13.822,  14.389,  14.687,  14.853(?),  16.353,  17.120,  17.142, 
17.953(2X),  18.513,  18.249. 

en  —  niemer:  1005  ewsolte  in  niemer  wip  gesehen.  —  1327 
sone  kunde  er  niemer  sin  genesen.  1465  des  entrftwe  ich  niemer  ge- 
nesen.  cf.  1485,  3281,  3759,  3790,  5657,  6638,  7130,  7300,  7756, 
8392,  8414,  8432,  8480,  9236,  9285,  9301,  9859,  10.185,  10.593, 
11.359,  12.424,  12  449,  13.978,  14.001,  14.097,  14.303,  14.766,  14.792, 
15.495,  16.150,  16.436,  17.043,  17.910,  18.281,  18.582,   19.502. 

ne...  nie  mere:  12.141  durch  mich  enlat  nie  mere.  10.593  dane 
ist  nie  m$re  sorgen  an,  cf.  16.396,  17.714. 

ne...  nie  m6:    17.610  sin  ged&hte  ir  herren   nie  mS  so  lustic. 

en...  nim$re:  5170  hie  enbiten  's  auch  nim$re.  cf.  7736,  8549, 
13.719,  16.585,  17.640. 


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24  XII.  V.  E.  Mourek: 

Eigenttimlich  1st  10.617  sowc  was  ie  nim6  (subj.?)  darin. 

ne . . .  niht  mS:  1739  diu  schoene  enklagete  do  niht  m&li)  — 
5051  cwwart  ouch  da  niht  mfc  gebiten;  cf.  8725,  11.722. 

ne...  niht  m£re:  5916  und  enbeite  ouch  do  niht  mtra.  cf.  8225, 
8424,  8562,  9565,  12.920,  16  581,  12.760. 

ne . .  .  niemer  mere:  15.608  zone  wirde  ich  niemer  mere  fro.  cf. 
8203,  14.408,  14.584,  15.027,  17.093. 

tie.,,  niemer  m&:  8277  ichwe  geloube  niemer  m$. 

Interessant  ist  der  eintritt  von  un  statt  ne:  16.137  geiweret 
niemer  m$re  iur  geburt. 

Im  negativen  satze  bekoramt  auch  ie  negativen  sinn:  8903  ie 
noch  hkt  meman  vernomen. 

IV.  Neben  der  qualitativen  negation  tritt  auch  das  localadver- 
biale  verneiut  auf,  u.  zw. 

1.  mit  einem  von  haus  aus  negativen  worte:  6488  den*  leite  ez 
niender  nider.  —  6666  ezn  was  niender  in  gesmogen.  —  17.553 
dazw  sach  Marke  niender  da.  19  524  diu  lant  enloufent  niender  hin. 
—  19.025  ewbin  Isote  niender  bi. 

2.  mit  secundiirer  negation:  10.915  ern  truoc  an  keiner  stat. 
19.439  der  enist  an  keiner  stat  so  groz.  16.568  daz  enmac  ze  de- 
heinen  staten  gest&n. 

V.  Neben  der  qualitativen  negation  ist  das  wodaZadverbiale 
negiert  und  zwar  1.  am  ersichtlichsten  quantitativ  dort,  vroemegrad- 
oder  masafoestimmung  fiihlbar  ist  (vgl.  oben  st.  14.). 

a)  bei  comparativischen  begriffen:  124  derne  var  niht  verrer. 
14.565  in  getar  hie  langer  niht  gesfn.  cf.  14.796,  16.612.  —  3131 
diewe  erzugen  alle  ein  kint  niht  baz.  cf.  6392,  7614    dune  solt  niht 

langer  vliezen. 

b)  bei  paraphrastischen  bildlichen  verstarkungen  der  negation: 
16.537  en*  haete  niht  gegeben  ein  liar.  —  16.880  sine  haeten  .... 
niht  eine  bone  gegeben.  16.270  erw  haete  geahtet  niht  ein  ber. 

c)  bei  maszausdrticken :  778  enhazze  ich  iuch  ze  s^re  niht.  6128 
tnfiirhte  niht  ze  s$re  Moroldes  groeze.  16.587  ouch  enwil  ich  mich 
so  sere  rechen  niht.  6762  nune  sorget  niht  ze  starke.  16  771  dock 
enwas  das  uugeverte  niht  so  herte.  18.776  sine  waren  niht  so  state- 
haft.  16.555  ine  bin  niht  ein  so  tumber  man.  3102  ern  ist  doch  niht 
so  riche.  43  sone  vare  ich  in  der  werlt  sus  hin  niht  so  gewerldet 
alse  ich  bin.     8418  sone   hazzent   si  dich   niht.    9178   sone   kan    ez 


")  niht  kiinnte  man  hier  auch  aU  object  aufifassen. 


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ftber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  25 

mich  niht  vilr  getragen.  cf.  16.088  —  10.293  si  eng&nt  dir  niht  alse 
nahen.  15.975  enlie  den  roup  niht  vfirbaz  gin.  cf.  15.986,  15.998, 
17.433.  273  nune  loufet  ez  die  lenge  niht.  5430  hieraite  endunket 
iuch  noch  mines  leides  niht  genuoc.  cf.  11.913—  15.021  ine  wil  niht 
harte  unmiiezic  sin.  7255  done  ahten  si'z  ze  nihte.  cf.  9752,  12.393. 

2.  in  bezeichnungen  der  art  u.  weise  als  soldier  (auf  die  frage 
wiel):  3424  ezw  mac  sd  niht  ergan.  cf.  12.509,  13.173.  10.716  erne 
kom  niht  alse  ein  ritter  dar.  289  daz  enkom  von  arbeite  niht.  7532 
dazn  gie  niht  von  grunde.  56  der  werlde . . .  kumt  min  rede  niht 
ebene.  201  warumbe  enlite  ein  edeler  muot  niht  gerne  ein  tibel 
durch  tusent  guot.  6288  enmohten  niht  anders  ane  geg&n.  7533  ez 
enheizet  doch  niht  rehte  spil.  —  9924  dune  bist  niht  wol  bewart. 
12.464  sine  wart  niht  z'  einem  male  rat.  1856  ine  trage  ez  niht 
aleine. 

3.  Gar  oft  heiszt  niht  nur  so  viel  als  in  keiner  weise,  d.  h.  es 
wird  zur  bloszen  verstarkung  der  negation  und  befindet  sich  auf  dem 
wege  das  alte  ni  (en)  zu  verdrangen  und  selbst  seine  funktion  ganz 
zu  tibernehmen:  1233  ern  mac  niht  genesen.  cf.  1551.  —  1524  da 
von  enscheide  ich  mich  niht.  2515  daz  ich  von  hinnen  niht  engan. 
3436  dune  kanst  dich  hier  an  niht  bewarn.  cf.  8430.  —  3765  ern 
was  da  niht.  3983  min  nacketage  enwirret  niht  (obj.?).  4858  dien 
mugen  mir  niht  ze  helfe  komen.  4751  sine  hoereut  niht  ze  dine 
schar.  5642  enmohte  . . .  niht  gewenden  sin  gemiiete.  5669  sone 
wil  er  sich  niht  keren.  6405  ine  versach  mich  dirre  geschicht .... 
niht  (obj.?).  5974  nune  mohten  si...  niht  komen.  6094  enkunnet 
an  einem  niht  gevallen.  6974  enbin  ich  niht  getriben.  7452  ern  sol 
niht  leidic  umbe  mich  wesen.  8533  so  enist  ez  ouch  niht  spiles 
site.  —  7659  enfunde  man  ein  herze  niht.  8187  dune  kumest  niht 
hinnen.  —  7271  daz  enmohte  im  niht  ze  slaten  gan.  9095  daz  er 
von  dannen  niht  enkan.  —  9316  erw  hat  den  trachen  niht  erslagen. 
9855  sine  wirt...  gewunnen  niht.  —  11.706  daz  mich  der  tot  do 
niht  ennam.  11.109  sine  wareu  niht  von  hove  gegeben.  11.903  si 
enmohten  ir  willen  niht  (obj.?)  gehaben.  12.912  die  ensint  niht 
1  ftter.  —  13.071  zehant  engruonet  si  niht.  12.834  nune  wasirhemde 
niht  getan.  13.609  ern  kunde  sich  verrihten  niht.  13.399  dune  solt 
si  niht  rtieren.  13.840  davon  enscheidet  si  niht.  13.999  enlat  iuch 
niht  daran.  15.267  ern  wolte  si  niht  schuldic  ban  und15)  enwolde 
s'  ouch  niht  schulde  erlan.  16.035  engahet  niht  ze  ritenne.   15.615  daz 


3)  Interessante  copulative  verbindung  Btatt  negativer  disjunction. 


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2Q  XU.   V.  E.  Mourek: 

si  sich  niht  enracb.  16.007  ouch  enist  ez  niht  (es  niht  als  subj.?) 
umbe  mich  gewant  16.403  sine  wolte  doch  niht  fro  sin.  16.970  der 
ensol  niht  missem&let  sin.  17.238  dazn  lief  niht  ze  disem  spil.  13.226 
so  enwelt  ir  niht  behalten  iuwer  warheit.  16.578  enkan  doch  die 
Hebe  niht  (obj.?)  gescheiden.  17.007  daz  enist  der  minnen  niht 
gezalt.  18  045  diu  enwirdet  wibes  namen  niht.  18.001  ezn  ist  niht 
ein  biderbe  wip.  19.483  ez  enstat  nu  niht  als  wilen  (modal  ?).  19.519 
ine  kan  ez  niht  (es  niht  als  obj.V)  erdenken.  19.479  diu  enmac  mir 
niht  ze  staten  gestan.  Sehr  instructiv  ist  17.779  irnist  niht  deheiner, 
ir  ist  maneger  und  einer  7760  ern  mag  im  niht  ze  staten  gestan  mit 
deheiner  slahte  sinne. 

VI.  Neben  der  qualitativen  negation  ist  das  adverbiale  des 
grundes  negiert:  779  ine  minne  iuch  ouch  niht  umbe  daz.  18.585 
ern  sol  sin  selbes  niht  in  sorgen  sin. 

VII.  Neben  der  qualitativen  negation  steht  negative  disjunction: 
877  ern  erkande  dannoch  diz  noch  daz,  weder  ir  minne  noeh  ir  haz. 
879  ern  each  noch  trost  noch  zwivel  an;  daz  enliez  ouch  in  noch  dar 
noch  dan.  900  ern  mohte  weder  dan  noch  dar.  cf.  1852.  —  1388 
sine  gehorte  noch  gesach.  1740  sine  sprach  do  weder  ach  noch  we. 
1945  son'  geschach  ez  weder  sit  noch  6.  4038  ern  was  weder  ze 
iunc  noch  z'  alt.  6968  die  engib  ich  durch  dine  swester  noch  durch 
dich.  8022  sine  hint  guot  noch  6re.  8427  des  envolge  ich  weder  in 
noch  dir.  9508  des  enbleip  d&  weder  vadem  noch  rinc.  11.259  er 
enkunde  sprechen  noch  gelan.  11.331  hie  enhoret  rat  noch  6re  zuo. 
12.013  mir  ensmecket  weder  luft  noch  sfe.  14.107  diu  enstant  noch 
wol  noch  fridelfche.  14.414  und  enweiz  nu  weder  rat  noch  list. 
15.395  sone  sulet  ir  der  ktinegin  ze  bette  noch  ze  tische  sin  gesellec- 
lich.  16.610  daz  enwil  ich  hoeren  noch  sehen.  17.554  dane  was 
zwivel  noch  wan.  17.763  weder  si  entroug  in  noch  Tristan.  18.006 
engfe  noch  dem  noch  disem  abe  (hypoth.  ?)  18.482  sine  mohten  sterben 
noch  geleben.  cf.  18.488,  18.519.  18.539  uud  enbin  doch  weder  da 
noch  hie.  18.552  nune  mag  ich  weder  mir  noch  ime  geleben  wol. 
18.077  AH  enist  der  hagen  noch  der  dorn.  (Gehauftes  noch:)  15.838 
dane  was  gruene  noch  rot,  noch  wiz,  noch  swarz,  noch  gel,  noch  bl&. 

Hiibsche  parallelen  bieten  (positive  und  negative  satze)  neben 
einander:  16.956  der  weder  swebet  noch  enlebet.  19.382  die  er  weder 
horte  noch  ensach. 

VIII.  Neben  der  qualitativen  negation  steht  exceptives  niwan: 
970  ir  leben  enschuof  sich   niuwan   so.    1061    diu   enzl  niwan  yon 


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tiber  die  Negation  im  Mittelhochdeutschen.  27 

minnen.  15.998  daz  engkt  in  niuwan  an  daz  leben.    16.857  da»e  was 
niutcan  ein  und  ein. 


Quantitative  negationen  neben  der  qualitative!!  gehauft. 

Dass  die  quantitativen  negationen  neben  der  qualitativen  gehauft 
erscheinen  konnen,  ist  nach  allem  voranstehenden  selbstverstandlich. 
Im  Tristan  stellen  sich  die  falle  folgendermaszen  dar: 

1.  Subj.  obj.:  15.068  ewhtietet  niemen  vor  ira  niht.  15.828  daz 
niemen  anders  niht  enjach. 

2.  Subj.  temp.:  9272  dien'  gesach  niekcinwm.  cf.  635,  5196(?). 
8518  zone  wirt .  .  .  niemer  deheiniu  min  wip.  15844  sowe  wart  nie 
kein  so  wise  man. 

3.  Subj.  disj.:  7780  mir  ewmac  kein  arzatlist  gehelfen  noch 
gefrumen.  16.769  dar  ewwas  dehein  gelegenheit  an  wegen  noch  stigen 
hin  geleit.  17.239  ezn  was  niht  von  meine  so  luter  noch  so  reiue. 
17.483  von  fleische  noch  von  beine  ewkunde  niht  gewerden  so  schoenes. 
18.517  unser  dewederez  enkan  ze  rehte  sterben  noch  geleben. 

4.  Subj.  except.:  1729  dawe  was  niht  lebenes  inne  niwan  .... 
2797  hie  ze  lande  eni&t  kein  ander  list  wan  ....  12.030  enist  mir 
niht  liep  wan  ir.  cf.  13.921.  18.439  enwas  niht  lebendes  sin  tot 
niwan  ..  .  19.286  daz  ewwas  niht  anders  wan  Isot.  11.791  sow*  was 
it  niht  darinne  wan  Isot  unde  minne. 

1 1.671  mine  was  dfi,  niemen  inne...  wan  kleiniu  iuncfrouwelin 
15.135  done  lac  ze  Kememiten  nieman  wan  Marke. 

18.089  da  enist  niht  obezes  inne  wan  triuwe  unde  minne  cf. 
16. 120.  —  1703  done  hoeret  nu  niht  m6re  zuo  wan  eine. 

5.  Subj.  disj.  except:    18.085  da   ewgruonet  noch  ewwahset  niht 

wan 18.299  sowe  sol  doch  niht  lebenes  noch  niht  lebendes  sin 

wan  Tristan. 

6.  Subj.  temp,  except. :  10.833  desn  kom  ouch  nie  niht . . .  wan. 

7.  Subj.  disj.  mod.:  6917  tveder  helm  noch  halsperc  noch  dehein 
sin  ander  kampfwerc  daz  ewhaete  in  da  niht  vurgetragen. 

8.  Subj  temp,  disj.:  2431  ir  aller  keiner  kunde  noch  emnohte.. 
deheine  stunde  (if  sinen  ftiezen  gestan. 

9.  Subj.  obj.  disj.  temp. :  3475  daz  niemen  .  .  .  niht  bezzeres 
cwwiste  noch  niemer  kunde  ervinden. 

10.  Subj.  obj.  disj.  except.:  19.150  diu  cwmeinet  noch  enminnet 
niht  dinges  noch  enkan  ir  niht  gewerden  liep  wan  ...     . 


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23  XII.  V.  E.  Mourek: 

11.  Obj.  temp.:  1235  ich  engan  dir  niemer  nihtes  abe.  6215 
wir  enkunden  deheinen  nie  finden.  8650  enkunden  nie  niht  gerftten. 
3302  i'n  vernam  solher  liste  nie  niht  me.  12.073  si'n  genamen  nie 
war  .  .  .  deheiner  slahte  lipnar.  cf  noch  2275,  12.158. 

12.  Obj.  disj. :  885  zone  mohte  er  sinen  vesten  wan  an  ir  dewe- 
derez  verlan,  an  haz  noch  an  minne.  12.116  enkunnen  niht  gewinnen 
weder  zit  noch  state.  4916  noch  an  ir  straze  enl&ze  deheiner  slahte 
stoubelfn.  9294  em  gewinnet  niemer  wip  noch  frouwen.  12.956  sine 
truoc  niemanne  gallen  flzen  noch  innerhalb.  14.053  irn  suit  an  liuten 
noch  an  guote  niht  weder  hoeren  noch  gesehen.  15.448  ine  weiz  noch 
er  enweiz  es  niht.  15.893  ouch  enaz  noch  entranc  niht.  16.102  nune 
vand  er  weder  in  da  noch  nie  men.  16.604  zone  wil  ich  iuch  .  .  .  be- 
swaeren  noch  betwingen  an  deheinen  dingen.  19.476  enmac  mir  keinen 
trost  gegeben  ze  libe  noch  ze  lebene.  8673  ern  gaebe  niht  ein  halbez 
brdt  umb  uns  noch  umbe  sin  selbes  tot.  12.693  dane  dahte  weder  wip 
noch  man  deheiner  slahte  undinges  an.  13.083  sine  haeten  deheitie 
herzeleide  noch  niht  solcher  ungeschilit.  13.902  noch  enhhbent  deheiner 
trlige  niht  noch  aller  valsche  deheinen.  14.607  dowe  vant  der  kunec 
noch  daz  getwerc  deheine  stat  noch  kein  geberc.  17.732  er»  haete . .  . 
noch  minne  noch  meine  noch  al  der  eren  keine.  9486  ine  han  es  an 
dem  libe  noch  leider  an  der  krefte  niht.  cf.  noch  11.470. 

13.  Obj.  temp.  disj. :  5465  die  cwkunden  inie  da  niht  gefromen 
noch  ze  helfe  im  nie  so  schiere  komen.  1009  nun  gesah  ich  noch  in 
noch  nie  deheinen  man  noch  getruoc  nie  manne  haz. 

14.  Obj.  mod.:  1370  si  enhaeten  niht  ir  leben  umbe  kein  kunic- 
riche  gegeben.  18.101  erw  dorfte  niht  sin  leben  geben  umb  deheines 
Tristandes  leben.  17.657  deheine  gewisheit  die  enhaeten's  daran  niht. 
15.581  sin*  wolte  sich  niht  in  den  tagen  deheinen  rilter  lazen 
tragen. 

15.  Obj.  except.:  6176  des  mlanket  nicmen  nitvan  gote.  1050 
nune  siht  ab  er  niht  mere  niwan  . . .  2483  kint  <7*kunnen  anders  niht 
tvan  weinen.  2412  daz  si  alle  . . .  enmohten  niht  ze  staten  gestan 
wan  daz.  14.248  hie  wil  ab  nihtes  von  im  jehen  wan  ...  14  250 
nune  vinde  ich  aber  niht  von  im  tvan  ....  15.238  des  enweste  er 
anders  niht  von  im  wan  .  .  .  15.458  min  herre  dem'  hat  niht  an  in 
befunden  niwan  guot.  16.385  ern'  hat  niht  lebendes  niuwan  min, 
16.823  si  en&zen  niht  darinne  wan  muot  und  minne.  cf.  noch  17.244, 
17.963. 

16.  Obj.  temp,  except.:  4123  dane  fragte  ich  keines  maeres  nie, 
wan  des  .  .  . 


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Ober  die  Negation  im  Mittelhochdentschen.  29 

17.  Obj.  loc.  disj.:    5573  done  wart  an  ir  rotte  ir  deheinem  ze 
spotte  weder  nach  noch  niender  abe  gezogen. 

18.  Temp,  disj.:  26  daz  lobes  noch  ere  niene  hat.  16.248  ichn 
wil  nietner  valsch  noch  list  gewenden  noch  getuon.  cf.  6944,  8367, 
10.228,  14.084.  —  2542  daz  von  manne  noch  von  wibe  enwurden 
edeler  kleider  nie  baz  gesniten.  9808  ine  wart  in  nie  getriu  noch  holt 
noch  zware  iemer  werden  sol.  15.890  weder  ez  engrein  noch  ewbal 
noch  erzeigete  ungeberde  nie.  17.706  sine  wurden  aber  niemer  mfe  so 
heinltch  nochn  gewunuen  nie  so  guote  state.  18.214  ez  endorfte  noch 
ensolde  niemer  baz  gefiieget  sin. 

19.  Temp,  cans.:  19.296  wan  sich  ensenete  Tristan  deheine  ztt 
dur  deheine  Isote,  si  ensenete  sich  noch  me  dnrch  in. 

20.  Temp.  caus.  disj.:  16.488  Bine  mohten  noch  enkunden  nie 
dur  deheine  ir  angest  verhin,  sine  bftweten  den  arcw&n. 

21.  Loc.  disj.:  15.499  endarf  hie  niender  fragen  n&ch  friunden 
noch  nach  magen.  11.815  die  enkunden  niender  bin  gewegen  noch 
gebrucken  noch  gestegen. 

22.  Mod.  disj.:  215  sone  waere  ir  name...  niht  ze  saelden 
noch  ze  Hebe  komen.  964  sine  was  .  .  .  ir  selber  noch  der  werlt  niht 
mite.  1345  weder  kint  noch  todes  ungeschiht  enwiste's  an  ir  libe 
niht.  1852  nune  sol  ich  aber  noch  ewwil  iuwer  oren  niht  beswaeren. 
3092  sin  rede  diu  ewwas  kinden  niht  gelfch  noch  sus  noch  so.  13.253 
noch  Marke  selbe  enwolde  niht  vehten.  17.255  der  dannoch  niht  en- 
kunde  unlfites  loufen  noch  sus  noch  so.  17.794  da  enist  man  von  dem 
wibe  niht  iveder  iiberkerget  noch  betrogen.  18.479  sine  mohte  leben 
noch  sterben  ane  in  niht  erwerben.  19.053  er  cnwas  do  niht  gedanc- 
haft  ze  eruste  noch  ze  ritterschaft.  19.303  sine  giengen  do  niht  in 
dem  tritte  .  .  .  weder  Tristan  noch  Isot. 

23.  Mod.  except.:  374  daz  doch  niht  vil  entohte  wan  .  .  .  17.635 
done  schein'  diu  sonne  niht  darin  ninwan  ... 

24.  Disj.  except.:  2561  ern  haete  iveder  weg  noch  pfat  tvan... 
11.  821  sone  was  ie  diz  noch  daz  daran  wan  . .  .  13.224  ine  wil  groz 
noch  kleine  niwan  Isote  aleine.  13.590  envant  da  lieht  noch  manen 
schin  wan  ... 

Anm.  Nichts  als  haufung  ist  es  auch,  wenn  auf  selbstandiges 
nein  noch  der  negative  satz  folgt,  z.  b.  9564  (seht  daz  mich  iht  ge- 
riuwe).  Nein  zware  Tantris,  ez  ewtuotl  11.288  Nein  herre,  ensprechet 
niht  also!  11.676  nein,  ezn  was  niht  mit  wine. 


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30  XM.  V.  E  Mourek:  Ober  die  Negation  im  Mittelhochdeatschen. 


Anhang. 

Der  vo  11  stand  igkeit  halber  mogen  hier  auch  noch  die  symbo- 
lischen  umschreibungen  der  negation  durch  ausdrttcke  der  bedeutuog 
„gering,  klein,  wenig"  erwahnt  werden,  so  weit  sie  iui  Tristan 
belegt  sind. 

1.  Am  haufigsten  erscheint  Ititzel  w.  zw.  a)  allein:  1670  wie 
lutzel  der  da  wart  gespart !  2235  (do  er  ir  sprache  reden  began)  die 
lutzel  iemen  kunde  da.  cf.  5475,  12.331,  12.971,  15.501,  18.802. 
11.321  daz  er  Ak  lutzel  rates  vant.  11.547  (da  was)  mit  in  lutzel 
dehein  man  wan  underwilen  Tristan. 

12.281  den  vindet  man  ie  lutzel  nuo.  13.382  des  sol  hie  lutzel 
bestan.  cf.  noch  13.475,  13.984,  17.055,  19.326. 

b)  ltitzel  noch  verst&rkt  durch  vil:  1288  ouch  sach  si  daz  Yil 
lfttzel  an,  cf  11.007;  16.325  da  was  vil  lutzel  feren  bi.  1857  und  ist 
vil  lQtzel  iht  so  guot  ez  enswache  der's  ze  vil  getuot.  1926  daz  ez 
vil  lutzel  iemen  do  an'  eine  ir  ammen  bevant.  cf.  7353. 

2.  Oefters  tritt  auch  Heine  auf,  u.  zw.  a)  allein:  7695  do  half 
ez  allez  kleine;  cf.  13.297,  13.972,  —  14.329  ez  wundert  mich  kleine, 
cf.  noch  15.233,  19.361,  19.500,  19.505,  19.545. 

b):  verstarkt:  14.346  daz  man  vil  kleine  lougen  vant.  15.157  ir 
anddht .  .  .  was  vil  kleine  an  kein  gebet  gewandt.  cf.  15.157. 
1289  nam  es  harte  kleine  war. 

3.  Selten:  a)  allein:  8324  (der  verwazene  ntt)  der  selten  iemer 
gelit.  cf.  12.319.  —  16.840  si  namen  selten  war  deheiner  spise 
niuwan  der. 

b)  verstarkt:  4675  ir  schate  der  tuot  den  gesten  vil  selten  in 
den  ougen  wol.  13.931  des  sol  min  herze  und  min  sin  vil  selten  iemer 
werden  vro. 

4.  tviht:  3768  al  stn  suochen  was  ein  wiht.  8184  din  smeichen 
deist  ein  wiht. 

Aum.  In  den  bereits  oben  eingereihten  belegen  ftir  die  aus- 
drlicke  bdne,  strd,  hur,  ber  sind  nicbt  diese  worte  triiger  der  negation, 
die  vielmehr  durch  niht  und  ne—niht  vertreten  ist,  sondern  dienen 
nur  zu  ihrer  verst&rkung. 

5.  In  den  worten  13.971  nu  hat  er  aber  arme  kraft,  sin  smeichen 
hilfet  kleine,  hat  auch  das  adj.  arme  symbolisch  negative  bedeutuog. 


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XIII. 

0  nekrologu  Tfeboftslt61io  ld&Stera 
a  Chronicon  Rosense. 

Napsal  Josef  Salaba. 
(Pfredloieno    13.   Ffjna   1902.) 

V  17.  rofcnfku  „Mittheilungend.  Verein  f.  Geschichte  der  Deutschen 
in  Bohmen"  z  r.  1879  uvetejnil  prof.  Jos.  Loserth  z  rukopisu  uni- 
versitnf  knihovny  Pra2sk6,  sign.  XIV.  G.  17,  nekrolog  nekdejiiho  klditera 
canonicorum  regular  turn  s.  August  ini  r  Tfeboni. l)  Pon6vad2  vydanf 2)  to 
omezuje  se  na  pouhou  edici,  chceme  tuto  zodpov6d6ti  n6kter6  oWzky, 


l)  Vlastnf  zaklAdacf  listiny  sice  neni&me,  poznati  lze  ji  viak  ze  syolenf 
a  potvrzeni  pape2sk£ho,  pak  cfs.  Karla  IV.,  arcibiskupa  a  kapituly  Prazske  ze 
dne  4.,  18.,  22.  a  26.  kyetna  1.  1367.  K  tomn  se  pojf  ony  pro  kultumi  zivot  doby 
Karlovy  tak  zajfraave  listiny  z  r.  1369  a  zvldste  1380  (4.  dubna  a  17.  srpna), 
kone6ne  pak  z  r.  1382,  1383,  1387  a  1391,  pozorubodue*  zejoilna  pro  dejiny  ce 
gk£ho  chudinstvi  i  dkolstyf,  a  do  jiste*  miry  i  drkevnfho  zivota  a  umenf,  jei  za- 
sluhoyaly  by  uyerejngnf.  —  Z  literatury  o  historii  klAsfcra  uvadime  vedle  starsi 
price  Vackifoyy  (Dejiny  nSkde.j.  slavne*  kanonic  s.  Aug.  v  Tfeboni,  1867)  a  pff- 
slusnycb  poznamek  v  SedlAckov^ch  „Hradech  a  zamcicb",  jakoi  i  v  dotydn^ch 
topograiickych  pracfcb  tyto:  F.  Mares- Jan  Sedlacek,  „Soupis  umel.  pamatek  okresu 
Tfebonak6hou  (vydano  nakladem  Ces.  akademie,  1899),  kdez  udana  i  ostatni 
literatura.  0  tomto  nekrologu  zminuje  se  F.  Mares  v  uyode*  kn  sv6mu  vydan; 
Bfezanova  „2i?ota  Petra  Voka  z  Rozmberka"  (Staroces.  bibl.  c.  V.,  1880,  str.  2) 
a  die  nelio  J.  M.  Klimesch  ye  61a*nku  „Die  Herren  v.  Rosenberg  u.  d.  Geschicbt- 
Bchreibnng"  (MVGDB.,  XXXVI.,  1897,  p.  30).  Dale  Fr.  Mares  *0  literanu  poziV 
stalosti  klaltera  Trebonskebo".  (CCM.,  1896,  628);  konecne  muj  clanek  „K  de- 
jinam  Tfebonske*ho  klistera"  (COM.,  1899),  jakoi  i  J.  M.  Klimescb,  „Ein  literar 
Streit  d.  17.  Jahrbundertes"  (MVGDB.,  1898). 

*)  Vydani  ylastni  uspokojuje.  Ku  vnejsfmu  popisu  pfipojujeme,  ze  rukopis 
cety  y.  8°  yazAn  je  v  dreyfcn^cb  deskAch  s  kftzf,  dosti  zachovaly  a  cfU  207  listii. 
Na  vnitfnf  desce  je  signatura  rozmberske*  knihovny. 

Vistnlk  Kr.  C.  Spol.  Mtuk,  tf.  hist   1902.  X 


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2  XIII.  J.  Salaba: 

tykajfcf  so  vzniku  i  ceny  tohoto  pramene,  a  pfipojiti  k  tomu  prdvodnf 
mateteridl  poznimkov^. 

Rukopisten  uAleii  stoletf  15.  i  14.,  obsahuje  v§elik£  v£ci  theo- 
gick6  i  scholastic!^  vfibec  a  by?al  ovSem  kdysi  majetkem  kldStera, 
kde  vznikl.  Nekrolog  sdm  (fol.  196,  626  a  616;  je  zalo2en  ob 
vykl^m  zpusobem,  jsa  rozvrien  kalend£rn6  podle  mfiafcfi  a  dnf  a  ort- 
povidA  8VOU  forraou  soudruhfim  svjfm  z  druhg  polovice  14.  v6ku 
a  nad  to.  Dobu  vzniku,  at  i  Loserth  klade  cely  ten  rukopis  do  konce 
14.  stoletf,  nelze  ibned  urciti,  protoie  roky  chybl  t&nSf  uplnfi.  Pfecc 
v§ak  lze  stanoviti  terminus  a  quo  i  ad  quern,  jako2  i  jeho  nezn&m^ch 
dat:  1367— 1384  s).  Kanovnici  totii  zajisW,  jakmile  se  usldlili  v  Tre- 
boni  a  pon&kud  jen  upravili  sv6  vnfcjSf  pomSry,  ihned  zalo2ili  t£i 
svflj  nekrolog,  pflvodni  to  liber  fundationum  kldStera  a  osady.  Data, 
pokud  jsou  starSf  (1300— 1357) 4)  vzata  jsou  ze  zapfljCen6ho  jim  po 
r.  1369  kalenddfe  i  nekrologu  VySebrodsk6ho  a  panensk6ho  v  Krum- 
lovg ;  ostatnl  mladSf  jsou  jich  soutasnd.  Ji2  z  toho  pak  souditi  lze 
ak6  na  pfivodce.  Byl  to  nepochybni  jeden  z  onSch  iff  nejstarSfch 
mnichft  (BeneS,  Martin  a  MikuldS),  ktefl  sera  priSli  r.  1367  z  Roudnice 
a  zndmd  jim  vzory  starSl  t6i  napodobili.  A  uejspl&e  BeneS,  prvnf 
proboSt  a  opat,  kter^,  ze  vflech  jsa  nejstarSf  i  nejvzdSlangjSf,  byl 
tudy  z  nich  k  tomu  nejzpftsobilejfif;  zafcal  psdti  po  roku  1367,  stav 
se  opatem,  umlknul.  Cetnd  bohemismy  v  latinfi  dosti  chatrnG  a  spr£vn& 
y  celku  ceskd  vlastnf  jm6na  ukazujf  k  tomu,  Ze  autor  byl  Cech. 
Spolupracovnfkfl  a  pokracovatelu  nemfil;  co  mime  pfed  sebou,  je 
zaMtek  a  ndb£h.6)  Pofiet  udajfl6)  je  49  (recte  60)  a  jsou  to  nedlouh6 

')  Rok  1367  souvisi  pfirozene  se  zalozenfm  klastera  ;  rok  1384  je  din 
jednak  amrtim  AUbety  z  Halsu,  choti  Jana  z  Rozmberka,  jednak  t(m,  ze  udaje 
o  smrti  Petra,  Jana  a  Oldricha  bratff  z  Ro2mberka  schizejf,  a£  jsou  tito  t€i 
prednfmi  dobrodinci  klastera. 

4)  Umrti  Detocha  ze  2iielic  [1300,  21.  Mart.]  a  Marklty  ze  Strakonic  [1357, 
4.  Jun.]. 

b)  Ale  vfme  odjinud,  zejeste  Bfezan  mel  pfed  sebou  eel/  nekrolog  tohoto 
klastera,  ktery  patrne  byl  psan  pozdeji,  dnes  vSak  zatim  ztracen.  Dokladem  toho 
jsou  data  1436,  3.  Maii,  1614,  4.  Jun.  a  1521,  20.  Aug.,  o  Rozmbercich  vTfeboni 
pocbovan/ch,  jei  Bfezan  vzal  odtud. 

•)  Osoby  zde  poznamenane*  tvofi  3  skupioy:  1.  Roimberkove,  jejich  lirednici 
a  v&bec  blilsf  jihoceska  slechta.  2.  MWtane'  Tfebonfitf  a  j  ,  ku  pf.  Wess  ler  [ne- 
pochybne  z  Veself,  1376,  10.  kvStua  a  18.  ledna],  pak  zajiste  Guntber  Slepec 
[l.  cervence],  Kalis  [19.  Octbr.],  Smutek  Petr  [po  l.  Sept.],  Petlev  [28.  Januar], 
Konrad  [27.  Novemb],  Johanek  a  jebo  manfelky  Anna  i  Cecilie  [8.  NoYemb.]. 
3.  Osoby  duchovnl:  Z  klaitera  Tiebonske'ho:  knez  p.  Machek  [18.  Aug.]  a  tolik£i 
bratr  Ondfej  diaconus  [po  r.  1382],  knez  pan  Martin  [5.  Sept.,  tuifm,  prvni  ze 
soudrubu    Beneiov^ch,  pfed  r.   1382];  Jarcslav,   pre v or  [Martii  pfed  r.    1382] 


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0  nokrologu  Tfebonsk^ho  klastera  a  Chronicoa  Rosense.  3 

v6ty,  jei  obsahujf  datum,  jm6no  (Casto  jenoui  kfticf),  nSkdy  t6i  hod- 
uost,  svfctskou  i  duchovuf,  a  t^kajf  se  vZdy  liinrtf.  Data  pod£v£na 
jsou  vgtSinou  podle  ffmskeho  kalenddfe,  pozdeji  i  podle  stfedov6k6ho 
zpusobu,  casto  pak  obojfm  zpusobem,  a  jsou  v  celku  (niimo  jedeu 
pHpad)  liplnfi  shodnd. 

Napfed  oznacov&ny  jsou  toliko  annivers£rie  a  dotycne  fundafcnf 
pHjmy,  pozdeji  limrtf  osob  jen  zaauienitSjSfch  a  zn&mych,  zejm£na 
pak  Roimberku,  cini2  naSli  jsme  te4  klic  k  urcenl  doby. 

Mdlomluvnost  naSeho  praraene  a  zvldStS  okolnost,  ie  vlastnf 
jm£na  a  roky  vgtSinou  scbdzejf,  ubiraji  mu  mnoho  ua  cen6.  Pfece 
v§ik,  jsa  doplnfen,  poddv£  ledacos  novtSho;  jebo  osoby  odjinud  3ne- 
zn£m£  majl  vyznamu  pro  iivot  mSstsk^,  cfrkev,  slechtu  a  genealogii. 
OhlednS  historickS  kritiky  lze  po  srovn&nl  s  nekrology  ostatnfch 
klasteru  fici  tolik,  ie  zaehovalG  zde  zprdvy  jsou  s  niuii  shodn<5  a  tudy 
v  celku  spr£vu6;  jsou  v§ak  i  samostatn^,  podan6  bez  tendence  a  tak, 
jak  ponen&hlu  vyrfistaly. 7)  Jet  to  pr&v6  staiy  kalenddrni  liber  anni- 
versariorum. 

Konecn*  cena  tohoto  pramene  je,  i  kdy2  jej  doplnfme 8),  dosti 
skromn&;  nekrologiim  jiirfch   klASterfi  se  nevyrovnd  ani   foruiou   ani 


Albera  [i  Radomilic,  ci  a  T£chobuz,  toliklz  5.  Sept.];  bratr  Mikulas  [v  zafi] 
Vit  accolitus  [pfed  14.  iiH];  Vaclav  klfinfk  [16.  Septbr.];  bratr  Vaclav  [22.  Octb  ]  — 
vsickni  po  roku  1382.  Z  fadu  aug.  v&bec:  Z  klaUera  nekdejsfho  ve  Stern berce 
na  MoravS:  Vaclav  proboit  [14.  Jul.]  a  za>oven  p.  Pfibislav  [11.  Aug.],  jakoi 
i  Jan  [30.  Sept.].  Z  kla&terft  domacich  jsou  zastoupeny:  b^valy  klaster  ang.  na 
Karlove  v  Praze:  Antonin  opat  [17.  Sept.]  a  br.  Petr  ku6z  [l.  Aug.];  v  Roudoici 
br.  Mauriciua,  knez  sakristan  [po  1.  Sept.]  a  bratr  Ctibor  kn£z  [24.  Aug.],  br 
Mikulas  [v  zaH],  br.  Tvoch  [8.  Aug.]  a  br.  Vft,  Petr  a  V*clav  [v  zaHJ;  nSkdejsi 
klaster  aug.  v  Kladsku  (zaloien  r.  1349):  proboit  [po  4.  Apr.  r.  1373,  1375, 
1378  .  . .]»  v  Rokycanecb:  br.  Jan  diaconus  [30.  Jul.];  b^valy  premonstr.  klaster 
vMilevsku:  opat  [19.  Febr.];  klaiter  ve  Vysfcim  Brode:  Mikulas  mnich  [23.  Jun.], 
Otto  senior  [i.  Dcbr.],  br.  MikulaS  (?)  knez  [23.  Jun.],  knez  Vilem  [27.  Jan.] 
a  Jan  [16.  Sept.  ci  3.  Octbr.].  Ze  svetskych:  Albert  ze  Sternberka,  biskup  Lito- 
myslskf  [1380,  14.  Jan.]. 

')  Zajimav^m  je  tu  zaznam  z  r.  1382,  19.  srpna  na  fol.  61b,  kter^  obsa 
huje  seznam  clenu  klastera,  jichz  bylo  t6  doby  28  (ac  zapisne  stadilo  jich  i  a  opatem 
toliko  19).  Odtud  se  dale  dovidame,  ie  bylo  zde  tehdy  15  kneii,  1  diakon  a  sub- 
diakon,  9  novicn  a  1  konvrs;  z  techto  jich  uslo  pozdeji  z  klastera  7.  Pridinu 
k  tomu  soupisu  dalo  soucasne  jednanf  o  nove*  fundace. 

■)  Ponevadi  cena  takov^chto  prameoA  teprve  tehdy  stoupne,  byla-li  jejich 
data  doplnena,  pokusili  jsme  se  je  srovnati  s  trebonskymi  arcbivaliemi  a  s  ne- 
krology 2  klaiteru  v  Krumlove  a  ve  Vy§sfm  Brode.  V^sledek  je  nepatrn^:  Data 
roimberska  (9)  jsou  znama.  K  tomu  viz  t£i  list  z  r.  1380  [4.  Ap.]:  p.  Zacharias 
[1300,  24.  Apr.]  a  p.  Vftek  [1.  Aug.].  (Poznamka  o  Zachariasi  psana  byla  roku 
1383).   Slechta  ostatnf:    Svojse  z  Cehnic  s  choti  [22.  Febr.];  v  Tfeboui  amlneni 

1* 


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4  XIII.  J.  Salaba: 

bohatstvim  obsahu,  leda  stifira,  rozmanitostf  kl&Jternich  zpriv  o  iiti 
clrkevnfm  a  zajimav^m  dfikazem  stitych  vzdjemn^ch  stykfl  nejen  kW- 
Sterfl  tehoi  rddu,  ale  i  cel6  krajiuy  a  zemfi. 


Tytei  otAzky,  jako  dfive,  vyskytujf  se  nim  tak6  pfi  Chronicon 
Bosense;  v6c  je  v§ak  ponftkud  slo2it6j$f,  ponfevadi  mdme  tu  vlastng 
prameny  dva.  Mimo  to  i  Hoflerovo  vydAni9)  je  nedostatetn6,  popis 
pak  naprosto  2ddn^,  tak  2e  ob6  bylo  nutno  doplniti.  Text  v  Geschichts- 
schreiber  d.  husit.  Bewegung  (Rosenbergiana,  c.  1,  2,  4),  kter^  chceme 
zv&ti  A,  \n&  se  k  onomu  v  Bohm.  Studien  (od  nris  oznacen  pfsmenem 
B)  tak,  jako  predloha  k  vlastnl  prdci.  DAkazera  toho  jest  jednak  35 
v6cn6  shodn^ch  dat,  jednak  okolnost,  ie  form^lnf  uprava  vlastnf  to 
kroniky  (B)  je  dokonalejSf,  co2  patrnS  ukazuje  k  tomu,  ie  vySla 
z  A  a  je  tudy  mladSf;  konefcnfc  i  pozd£jSf  pffpisek  v  B  o  r.  1455 
k  r.  1405.  Mimo  to  v  A  nenl  nadpisu. 

Text  A  pochodi  z  rukopisu  obvykll  formy,  ktery  nachAzf  se 
v  univ.  biblioth^ce  v  Praze,  sign.  VI.  F.  11,  a  ndlefcel  \Al  kdysi 
Tfebonsk&nu  kldSteru 10)  i  znacnou  mftrou  naplnSn  jest  rukou  Oldficha 


[r.  1379,  6.  Dcmbr.]  Trojan  z  Brezf,  purkrabf  na  Roimberce  [27.  Febr.];  ▼  T*e- 
boni  sub  1367,  28.  Jun.,  1384  12.  Jon.  a  28.  Sptmbr.  PHbl  z  Petrovic  8  cboti 
[koncem  unora];  v  Tfeboni  uveden  r.  1380,  23.  Apr.  Setech  z  Truskovic,  pur- 
krabi  na  C.  Krumlove  r.  1371  [25.  Febr.].  Vojtfsek,  hejtman  na  kral.  brad6  Lorn 
nici,  a  to  pred  r.  1381,  kdy  byl  tu  jiz  Zachar  z  Trebecka  [30.  Jul.].  Bohusla>ek 
z  Petrovic,  rozmbersky  purkrabf  [6.  Sptmbr.].  Konata  Nezamysl  i  Olesnice  [17. 
Sptmbr.]  a  z  Jermir  Micbael  [24.  Jul.];  v  Tfeboni  r.  1361,  13.  Dcmbr.  Ze  Stra 
dova  Benese  chot  (11.  Dcmbr.];  v  Trebcni  r.  1380,  14.  Nvmbr.  Protifa  (boh. 
z  Protivec?)  s  cboti  [4.  Jan.].  Pfibfcek  miles  [de  Vitejovic,  koncem  breznaj  8  cbotf 
[27.  Nvmbr.].  Johanek  (Jan  Ocas,  pfsaf  rozmbersky)  a  pan!  Dorota  [z  Hobzi  12.  Jun.]. 
Jmen  mestana  a  kneii  netfeba  doplnovati.  Z  rokfi,  pokud  se  tak  nestalo,  plati 
1367—1384.  Viz  te*z  ostatng  panensky  nekrolog  v  Krumlovg. 

9)  Obe*  uvefejnil  C.  Hofler,  a  to  l.r.  1865  v  „Gescbicbtscbreiber  der  husi- 
tiscben  Bewegung",  II.,  pag.  71—73  a  77—78,  2.  pak  v  „B6bmische  Studien* 
(Archiv  fttr  Kunde  tisterr.  Gesch.-Quellen,  Xll.  1864,  pag.  362—364).  Z  literatury 
uv&dlme  Marefiuv  tivod  k  jebo  vyd6nf  Bfezanova  „2ivota  Petra  Voka  z  Roim- 
berkau  (viz  poz.  1.)  a  J.  M.  Klimesftv  dlduek  „Die  Herren  von  Rosenberg  u.  d. 
Gescbicbtschreibungu,  MVGDB,  XXXVI.,  1897,  pag.  30. 

10)  Rukopis  tento,  ndlezejici  v6ku  15.  a  ctetecne  i  14.,  dostal  se  pozdeji  do 
rozmberske*  knihovny,  jejiz  signaturu  dosud  nese,  ve  stoleti  17.  do  te*boz  k  latter  a 
a  posllze  na  sv6  nynejif  xnisto;  je  v&z&n  v  dreven^ch  deskach  s  kftzi  v.  8°.  — 
Y  temze  kodexu  nal£z&  se  mimo  rAzn£  veci  tbeologicke*  a  j.  i  latinsk&  btfsen 
pod  ndzvem  „Luctus  Trchoniensia",  kterou  Htffler  vydal  rovnSz  v  „Geschicht- 
scbreib  der  bus.  Beweg."  II.  str.  74,  a  kterou  opravil  a  vykladem  opatfil  Josef 
Tnililai-  ve  Vestuiku  C.  Akademie,  1899,  416.  Pisen  tuto,  psanou  slusnou  latinou 


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0  nekrologu  Tfebonskebo  klaitera  a  Chronicon  Rosense.  5 

Kflie  z  Telce.  Text  B  jest  vzat  z  knfiecf  Lobkovick6  knihoviiy 
v  Praze.  Celkovy  pocet  dat  v  A  obuiii  35  (recte  34),  v  B  pak  50 
fcfsel;  z  tfichto  vSak  dv6,  t.  j.  1.  1395  a  1420,  poncvadi  jich  modern! 
kopista  nemobl  pfefcfsti,  zAstala  neopsrfna.  Cfseln6  differenci  obou  — 
35  a  50  —  odpovfdA  i  rozdil  obsahovy,  jeito  v  A,  nehledg  k  po 
krafcovrini  textu  B  0  10  datecb,  je  9  udajii  od  B  ruznych;  v  B  pak  13. 

A  jii  sini  poc&tek  MsteCnfi  neb  cele  ukazuje  odchylky11):  v  A 
je  to  rok  1032  (event.  1039)  a  v  B  939.  Tim  vice  konec:  A  zavfni 
se  rok  em  1426,  B  i\  1529.  V  obou  textech  najdeme  jenom  such6 
kronikifsk^,  vlastnS  annalistick^  z&pisky,  psand  latinou  mnohdy  dosti 
cbatrnou,  kde  data  speci&lnf  vStSinou  chybi;  zvl65t6  na  pofcdtku  a 
v  pfedloze  A. 

Uprostfed  ud&lostf  vSeobecnycli  poznamenAvajf  se  16ta  limrti 
i  narozenl  atd.  Ke  jmenftm  pHddvaji  se  t64  n&kdy  hodnosti.  Nejprve 
v  A  vystupujf  zfyrisy  clrkevnf.  Od  r.  1310  (vlastnS  jii  1281)  objevuji 
se  Cesk6  dfejiny  politick^,  k  nimz  od  roku  1369  (a  op6t  1281)  pH- 
pojujf  se  zprivy  z  historie  Roimbeiske,  zvl&Sti  pak  zprdvy  umrtnf; 
v£t§f  ur&tost  a  sboda  nastupuje  teprve  I.  1412. 

Text  B  rovn§2  se  poCfnA  Ceskymi  dgjinami  cfrkevnfiui  (fada 
939—1045—1053—1302)  a  srovndvA  se  s  A  a2  do  roku  1053;  za  to 

a  od  t£hoz  pfsare  jako  Chronicon,  klade  pravem  Trnhlar  nejm6n6  do  roku  1421 
a  pripisuje  Trchovi,  muii  to  dosad  malo  znamlmu,  ktery  vsak  se  t&Z  zabyval 
literaturou  a  byl  maj  telem  jednoho  Klementinskeho  rukopisu.  Nenf  pochyby,  2e 
jeji  tvArce  byl  vzdelanej§f  katolicty  duchovnf,  ktery,  nechteje  povoliti  natlaku 
Husitft,  aby  podaval  i  kr?e  Pang,  vyhnan  byl  ze  sv6ho  pnsobiste1,  ktere  bychom 
kladli  do  jiinfch  fiecb,  b\iie  Tfebone;  ukazuje  tak  veskera  situuce  a  souvislost.  — 

Tamie  pfed  tou  hofejii  basn(  (fol.  81a)  na  sloupci  prvium  nachazi  se 
jinou  a  rfznou  rukou  psan^  historicky  z£pis,  ktery  uverejnil  Hdfler  na  str.  76. 
za  tou  pisni;  oviem  op£t  s  chybami.  Zaznam  tento  pud  a  do  roku  1433  a  tyka  sc 
narozenl  Jana  Slimy  [18.  Mart.]  a  fikod,  je2  pnsobili  Sirotci  tehdy  kol  Veself. 
(Sweyncz  jsou  Svinky,  ves  u  Veaeli).  Zprava  tedy  spravoa.  Tento  Jan  Slama  byl 
pozdeji  raj  is  to*  kanovnikem  y  Trebonsklm  klaitefe  a  pochazel  z  blfzka.  Zapis 
ten  yysel  praydgpodobne  od  ngho,  nebot  jinak  nelze  si  tlto  osobni  podrobnosti 
yysv§tliti.  Slamu  z  Nezfev  (ad  1447)  nelze  sem  pfipocfsti.  Tento  Slama  podepsan 
jest  i  na  1.  Iist6  a  z  horejifcb  duvodu  podobno,  ie  vlastni  rukou.  Byl  by  tedy 
jii  Slama  zaloiil  tento  rukopis,  jeji  pozdeji  pak  doplnoval  Krfi? 

M)  Dalsf  plus  y  A,  ktere  nenf  tedy  y  B:  rok  1140,  1149,  1163  [20.  Aug.] 
a  1188,  t.  j.  data,  jez  tykaji  se  klasteru  na  Strahoye,  v  Relive  a  v  Kounicich 
Dolnich;  pak  umrtl  sv.  Bernarda,  r.  6196  z  aery  dejin  svetovych  od  Adaroa  do 
uarozenf  Kristova,  opakovaof  I.  1310  a  nespravne  yroceni  udaje  1378.  Plus  v  B, 
jez  schtfzf  tedy  v  A:  939  (1),  1045,  1052,  1053  (3),  1341,  1343,  1361,  1368,  1373, 
1378,  1389,  1392  a  po  pflpade  1384  —  hlavn$tedy  ze  14.  stoleti  (8);  z  techto  1.  939, 
1046,  1062,  1063,  1361,  1368  a  1373  by  la  pfidana  pozdejii  rukou.  Potet  dat  16. 
y.  y  A  obnasi  11,  y  B  pak  18  cisel. 


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6  XIII.  J.  Salaba: 

vSak  poznrfmky  o  fadu  premoatstrdtsk^m  a  z&pisy  z  1.  1053 — 1302 
jsou  vynechdny  a  za  ne  wihradou  pfidany  pozdSji  udaje  o  svaWm 
Vdclavu,  o  kostele  ve  Star6  Boleslavi  (2)  a  o  sv.  Prokopu.  Od  roka 
1310  pfistupujf  poznenrihlu  vynikajfd  data  z  politick^12)  historic  cesk6, 
kter&2  se  rovi»62  spojujf  od  r.  1369  (recte  1331)  s  dSjinami  rozmber- 
skymi.  Vubec  mezi  A  i  B  nenf  po  roku  1302  zna£n6j§iho  formdlnfho 
rozdflu.  Za  to  od  roku  1331  pfistupujf  n6kter£  nov£  zpr&vy  l3) 
o  PraZskych,  zemskych  a  jinyth  udrilostecb;  od  roku  1400  nastupuje 
posl^ze  skoro  upln&  form&lnf  a  potora  i  vScmi  shoda,  kterA  jde  a2  do 
konce.  Kronika  (B)  vyznauien&vri  se  presnym  chronologickym  pofadem. 

V  kronice  i  jejj  pfedloze  vidfme  katolickdho  ducha,  obyfcejn6 
vzdfeldnf  tehdejSf  doby  a  patrnou  (eskost  v  bohemismech  i  v  uzfv&of 
Ceskych  u)  forem  vlastnfch  jnien,  ac  se  vyskytujf  i  neuicckS.  Casty 
zfetel  k  dejiuam  cfrkevnftn  v  A  i  v  B  ukazuje  na  duchovniho,  ktery 
iil  v  jiznfch  Cechrtch;  dflkazem  tobo  jsou  udaje  ro2rabersk6  a  j.  Po- 
n£vad2  pak  tfikr£te  a  n&padnS  (r.  1367,  1389  a  1405)  vSfmft  si  ka- 
nonie  TfebonskS  i  Trtbone,  za  to  vSak  jinych  jikoCeskych  a  roSmber- 
skycb  klriSteru  poimjf,  dluzno  puvod  textu  A  poloiiti  do  Tfebonfc  a 
pripsati  tamnfmu  kldSteru.  Druhym  dfivodem  je  kromobycejnd  pozornost 
k  niatefskemu  kl&Steru  v  Roudnici,  a  to  zejm^na  v  textu  B  (viz 
1.  1302,  1343  a  1373),  z  CehoS  vychdzf,  ie  i  vlastnS  Chronicon  Ro- 
sense  (B)  vznikalo  v  Tfeboni  a  nikoli  v  cizin6lfv),  ac  bylo  pozdSji  pro 
cizinu  opisovdno  a  od  cizincfl  Sffeno. 

Hledajlce  Mfie  osobu  a  dobu  pflvodu,  t&zati  se  budeme  ddle, 
jak  povstal  text  A.  Pfedloha  (A)  sklddd  se  z  vice  6&stf  a  mi  vfce 
autorfl,  kteff  vsickni  byli  nmichy  v  Tfeboni;  vznikla  ponen&hlu.  Crist 
prvnf  (fada  1032—1310)   pocbdzf  od  toho  z  kanovnfkft,  ktery  vypsal 


12)  Deje  Yseobecne'  (poctem  12)  jsou  vfce  povahy  politicke*  a  m£u6  ndbo- 
zenske*  (5).  Za  doby  Ladislava  Pobrobka  (3)  a  Jifiho  z  PodSbrad  (2)  v£ci  obecne 
splyvaji  s  rozmberskymi  (1.  1447—1468):  r.  t450,  1452,  1457  a  1458.  P6t  po- 
znamek  tyce  se  povfitrnosti. 

Is)  T^kajf  se  te'z  pffb£bft  panovnickc  rodiny,  a  to  zejme'na  tfi  zprivy,  nej- 
posle'ze  pfidand:  r.  13">1  a  1308  (narozenf)  i  1368  (umrtf)    Me'ne  v  A. 

14j  Boleslaw,  Hlnboka,  Rtidnicz,  Trziebon,  Usst  ntd.  vedle  Rosemberg  (v  A) 
a  Rozmberk  (v  B) ;  p»ik  Brzwnow,  Zawisse  a  j.  V§e  to  ukazuje,  ze  pfsaf  ci  pft- 
vodce  byl  Cech.  Dfisledne'  jebo  uzfvdnf  formy  „Rozmberku  svedcf,  ze  to  byl  jen 
jeden  pfsaf  (v  B),  ktery  snad  ani  n&mecky  nezual,  za  to  vsak  dbal  sluine'ho  la- 
tinskeho  pravopisu. 

15)  Viz  za  tou  prfcinou  i  tak  zvand  data  rakouska*  z  roku  1458  a  1529 
(ktera*  jsou  dosli  podrobni),  jakoz  tdi  stile  tyte'z  vlastnosti  ohledud  ducha  a  ve- 
deuf  prace  y  A  i  B, 


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0  nekrologu  Tfebonskeho  klastera  a  Chronicon  Rosense.  7 

8  udajfi  o  ieskych  svatych  a  pak  o  premoustr&tskych  kltfteHch ;  dile 
jeden  zdznam  roimbersk^  (r.  1281)  a  jeden  politicky  (1310).  Druhy 
z  mnichu  mil  na  mysli,  jak  se  zdA,  ucel  kalend&rnf,  ale  ihned  pak 
pfeSel  ve  formu  kronikdf skou ;  pfedmfetem  jsou  mu  dfy'iny  politick6, 
cfrkevni  a  ro2mbersk<§  (1-  l310,  1302—)  z  doby  Karlovy.  Odkud18) 
vSechny  tyto  dosavadnf  zprAvy  byly  vzaty,  nelze  Hci,  pon£vad2  jsou 
pHUS  kratk&  Byl  to  vSak  zajiste  nektery  z  rukopisA  a  bolioslu^ebnych 
knih,  kter6  prvnf  ti  mniSi  pfinesli  8  sebou  r.  1367  do  TfebonS.  K  tomu 
by  dosti  ukazoval  kodex,  ktery  je  dosud  ulofcen  v  Trebonsk^m  archive 
sub  A  Nro  10. 

Pro  dobu  dfivgjSl  (fada  1032-1310  a  1281)  byly  to  tud!2  start! 
roudnickg,  rfiznS  i  umyslnS  sebran6  a  zase  roztrouSend  zdznamy ;  pro 
v£k  Karlftv  a  d&le  nastapuji  po  te  ji2  znendhla  zdpisy  vySebrodskd 
z  (6sti  a  hlavnS  pak  vlastnl  soucasng.  Eladli  bychom  z  W  pfliiny 
prvnl  poWtky  textu  A  afc  do  druh6  polovice  14.  stoletf 17)  a  opfit  bychom 
poukazovali,  jako  ]\i  vy§e,  na  bratra  BeneSe.  Byla  by  to  zejm£na  fada 
od  Adama  k  r.  1378.  Dll  tfetf  pokraioval  a  tykd  se  doby  VAclava  IV. 
a  Jindficba  z  Roimberka  (1. 1389—1406).  NAleZejf-li  sem  i  4  data  z  doby 
husitsk6  (r.  1409—)  4i  jsou  li  pozdSjSf,  nelze  Hci.  Tolik  v8ak  je 
patrno,  ie  v  obou  jsou  vStSinou  souiasnd;  ukazuje  k  tomu  zvWSti 
r.  1419  a  zfiznamy  o  JindHchovi  z  R.  a  jeho  roding. 

Hledfce  pak  k  rozsAhlosti  tohoto  oddllu  (1.  1394—1420),  pH- 
pouStiuie  moinost  nov6ho  a  itvrteho  pteafe.  Posledni  tento  autor  to 
vSecko  t6i  opsal 18)  a,  pokud  Ize,  dohromady  sloucil ;  stalo  se  to  dosti 
brzy  po  r.  1420  a  nejpos!6ze  kol  roku  1450. 

Vlastnl  Chronicon  Rosense  (B)  ndle2f  takt62  Tfebonsk6mu  kid- 
Steru  a  vznikalo  jifc  v  1.  polovici  15.  vftku.    PfredevSim  tarn  vidime 


")  Ze  stariich  kronik  ceskych  vzaty  nejsou.  Za  to  Ize  mluviti  o  souvislosti 
s  Chronic.  Boem.  (rkp.  Treb.  arch.)  a  Chron.  Treb.  (tainted);  a  oba  ty  kodexy 
naJelely  take*  kdysi  Trebonsk6mu  klasteru.  (0  Chron.  Treb.  srovuej  Kroftftv 
a  MareSuv  clanek  v  CHist.  1899  sesit  3.  a  4.)  Souvislost  tato  vitahuje  se  dal 
i  na  Stare"  letopisy  6esk£,  z  jejichS  17  rukopisu  mame  na  mysli  C  a  L.  Ysecky 
tyto  kroniky  ttoji  v  jakjchsi  stydch  vzAjemn-jch,  a  nejstarif  z  nich  bylo  by,  jak  se 
zda,  naie  A.  Viecky  pak  ukazuji  ntjak  k  Ttebonskemu  kldUern  a  jeho  celkovi  histo- 
ricki  prdct.  Uvdilme-li  pak,  ze  pravS  tehdy  (v  1.  polovici  15.  ve"ku)  m§li  mezi 
si-bou  i  znamenit£ho  mallfe,  je?i  se  v  torn  dosti  bohata  cmnrst  Data  rozmbprsk* 
a  mistof  ukazuji  bud  k  nekrolngum  ostatnfch  klasterfl,  zalo2en^ch  od  tohoto  rodu, 
nebo  jsou,  a  to  nejyfce,  vlastnl  i  soucasnd. 

1T)  Je  z  toho  patrno,  ze  Chronicon  Rosense,  t.  j.  vlastnd  text  A,  nenl  nej- 
stardfm  roimberskym  dejepisem;  pfedchazf  tu  vidy  klaster  Vysebrodsk^. 

18)  Vimet,  ie  A  i  Luctus  Trchonnnsis  psiny  jsou  od  jednoho  pfsare. 


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8  XIII.  J.  Salaba: 

pokrafcovdnf  (fada  1426—1529),  je2  cftd  3  nebo  4  Msti;  viz  tu  zvlASte 
odchylnou  formu  zpravy  z  1.  1468,  jako*  vAbec  v6cn6  rozuino2eni 
textu  A.  Prvn(  prodluzitel  a  ohledufi  celku  5.  plsaf  poznainenal  jedno 
datum  (r.  1432).  6dst  Sestou  (fada  1447—1458)  pHpisujeme  pu- 
vodci,  ktery  zil  za  Jifiho  z  Podfcbrad  i  Ladislava  Pohrobka  a  n£- 
kter6  v6ci  zapisoval  tak6  souCasnS  a  dosti  podrobn6;  dosvSdcuje  to 
zejmeaa  ton  lidaje  z  r.  1457  a  pak  1458.  Uinrti  Oldficha  z  Rolm- 
berka  (1,  1462,  28.  dubna),  pAna  tak  vynikajfciho  v  bojich  za  v6c 
katolickou,  pohfefiujeme,  z  cehoz  zajistt  pniveui  smfme  souditi,  ze 
roku  14G2  tento  autor  jii  nepsal.  Ndsledujfci  potora  dv6  zpr&vy 
(r.  1468  a  1529)  uiajf  dva  ruzn6,  ale  uddlostem  soucaso6  pokrafcovatele 
jimifc  z&roveii  text  se  konfcf. 

Bylo  tedy  v  B  v  celku  7  ai  8  £dstf  a  tolik62  i  pftvodcfl.  Z  techto 
Sesty  nebo  sediny  poduiknul  formdluf  lipravu  vSechnSch  techto  dat, 
a  to  co  do  fefti,  slohu,  pravopisu  i  postupu  a  spojil  pak  vSe  dohrouiady; 
tato  redakce  B  provedena  byla  asi  kolein  1.  1468  a  zajist6  po  r.  1455. 

Dil  prvui  co  do  v6ci  shoduje  se  dosti  mdlo  s  pfedlohou,  jefcto 
4  udaje  12.  v&ku  jsou  vypuStfiny,  jine  pak  jsou  pfibrdny,  a  to  rovnSz 
z  kteSternich  kodexfl.  Stejnfi  i  druha  cist.  Vice  soublasu  jevi  oddil 
3.  a  4.;  do  Cdsti  3.  (i  2.)  pHpojeno  bylo  nSco  novdho,  a  to  zvlAStS 
ze  14.  stoletf.  Celkovg  lze  tedy  vlastnS  Gbronicon  Rosense  nazvati 
prodlouienim  a  redakci  textu  A  i  jinycb  starfifch  pfedloh,  blfzkych 
Roudnici.  Jmdno  pftvodce  nelze  v§ak  aui  tec!  urfiiti.  Jen  tolik  zdd  se 
podobno,  ie  jakys  podfl  na  formAlul  prdci  a  zejm6na  na  celkov&n  opisu 
m6l  (pfed  r.  1500)  Oldtich  Kfi219)  z  Telce;  znimet  ho  nejen  jako 
pfsafe,  ale  i  jako  historictoho  kompilAtora. 

Zdznam  r.  1529  vzniknul  pozd&ji  a  neodvisle,  kdyi  vlastnf  text 
B  byl  ji2  hotov.  A  s  tim  moiuo  stauoviti  dvi  redakce: 

1.  onu  dfivejSf  formdlnf,  a  2.  vScnou20).  Byl-li  ten  Sesty  pft- 
vodce spolu  tak£  on(m  druhym  redaktorem,  ci  a2  teprv  opisovat, 
nelze  ffci,  ponSvadS  mo2no  obojf;  vzdor  tomu  se  vSak  klonfme  ke 
druh^inu. 


10 )  Oldfich  KHZ  z  Teltfe  byl  narozen  J  406  v  TelSi  a  zemfel  25.  brezua 
r.  1504  v  Tfeboni.  Do  tamniho  klastera  vstoupil  teprve  1.  1478.  Jeho  vyznam 
jako  samostatneho  liter&ta  nepodarilo  se  dosud  plod  objaeniti.  Dekujeme  mu  viak 
za  precetne*  opisy  mnobych  d&lezitych  pamatek  naieho  pfsemnictvf. 

*°)  Nejposle*ze  bylo  totii  do  A  pftdano  on£ch  7  dat,  je2  uvedli  jsme  zde 
v  poznamce  11.  Byl  li  jejich  autorem  tento  Kfiz,  ci  nek  do  pozdejsi?  Pfidivame 
se  rovneS  ke  druhemu.  Opsana  byla  zajiste  z  n&jak&o  manuskriptu,  ktoerf  ▼iimal 
si  ceskych  dejin  cfrkevnicb,  zejmena  pak  Stare*  Boleslavi,  a  mel  i  nf  styky. 


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0  nekrologu  Tfebonskeho  kla&tera  a  Chronicon  Roseose.  9 

DHve  neili  promluvfme  o  cenS  tohoto  pramene,  pfedeSleme  ui- 
kter6  poznAmky. 

Nejprve  co  do  A:  Vedle  sprfvnych  20  letopoStA  vyskytujf  se 
tu  i  nespr&vn6  (4).  Tak  Zavi&  z  FalkeoStejna  nebyl  jat  a  stat  roku 
1281,  nybri  1290.  KldSter  Roudnicky  zaloZen  byl  roku  1333  a  ni- 
koliv  1302.  Datum  1310  je  sprfyno  taste&ifi;  jebo  opakovinf  na 
fol.  79b  je  d&kazem  dvou  rftznych  zapisovatelu.  Smrt  Petra  z  Ro2m- 
berka  u&leii  do  roku  1384.  Jeho  bratr  OldHch  zemfel  r.  1390 
4.  brezna,  a  nikoli  1389.  Totei  plat!  i  o  druh^m  udaji  Whoi  leta. 
Spojenf  zprrtv  z  r.  1409  pod&no  je  tendenCnS  a  netiplng.  Totei  lze 
Hci  o  letech  1415  a  1420,  kde  bylo  upHHSeno;  za  to  podrobnd  datum 
ukazuje,  rovn&2  jako  ostatnl  Wto  doby,  na  soufcasnost  z£znam&  a  je 
sprAvno.  Leta  1395,  1398,  1399  a  1404  zdajf  se  novymi,  a6  nejsou  atd. 

Text  B  klade  smrt  sv.  Vac  lava  do  roku  939,  a  to  ndsledkem 
nedbal£ho  ctenf  pfedlohy.  Zalo2en(  koll.  kostela  ve  St.  Boleslavi  nd- 
\e?A  do  1.  1046.  Datum  1053  vracfse  zbyteCnfi.  Ke  Spatngmu  opisu  poiftati 
tefc  dlu£no  stftti  ZAviSovo  k  r.  1331,  jakofc  i  uarozeni  Vdclava  IV. 
r.  1351,  co2  se  pak  i  opakuje.  I  zde  shled&vAine  cliybny  udaj  o  smrti 
Petra  z  Roftnberka  1.  1378,  co2  se  ySak  v  datu  1384  opravuje  a  do- 
plrtuje.  Podobnou  opravu  ukazuje  takg  obojf  zpr&va  z  r.  1390  (v  A 
pak  1389).  ZAznam  z  roku  1426  jen  vykttdd,  le  multi  haeretici  inter - 
empti,  a  zamlCuje  por££ku  markrabi  Mfiensk6ko,  co2  je  tenden£uf. 
Ostatek*1)  platl,  co  bylo  feieno  o  textu  A. 

Poslednlch  osm  dat  (r.  1447—1458,  1468  ba  i  1529)  n&leii 
k  nejzajfuiav&jSfm,  jeito  nesou  pecet  uetoliko  zfejm6  soucasnosti,  ale 
i  osobnosti.  Z  tSchto  vSak  udaj  z  r.  1450  je  uedostatecny  a  m&lo 
sprivny,  jeito  pflliS  mfstnl;  hlavnl  vysledek  \A  doby,  smlouva  wild- 
Stejnskd  ze  due  11.  dervna,  jest  autorovi  nezndm. 

Zprriva  k  r.  1452")  nepHnASf  uaprosto  nic  nov6ho  a  je  po- 
chybnd.  Za  to  zdpis  o  1.  1457  je  dosti  prekvapujfcf,  ac  nikoli  nezndmy : 


")  Spra>ne*  dosti  jsou  zaznamy  z  r.  1341  a  1343  (kterf,  jsa  i  nejdelif, 
obsahuje  zaroveu  jatysi  iivotopis  Prazsklho  biskupa,  Jana  IV.  z  Drazice) ;  dale 
z  r.  1S68,  1S78  (rovniJ),  1384,  1389,  1390  a  1404.  Potom  r.  1432.  (Viz  Palacky, 
III.  d.,  55,  die  Bartoika  str.  174—176,  Star,  letopisft  ceskfch  str.  84  a  86  i  j. 
Dale  tli  onen  rukopis  A  No.  10  t  Tfeboni).  KonecnS  1.  1447,  1449,  1458,  1468 
(castetng  jen)  a  1529.  Nekdy  jsou  nesprfyna  jenom  data,  jiody  data  i  fakta. 

n)  Chybny  jiou  podrobnosti,  jako  pocet  yojska  rozmbersklho  atd.  Vfdenske 
Nov6  Mesto  dobyto  bylo  dne  27.  arpna  1452,  Ladislav  Pohrobek  pak  byl  vydan 
4.  UK 


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10  XIII.  J.  Salaba: 

slySfme  totii,  ie  Ladislav  Pohrobek 28)  otriven  24)  byl  od  JiHho  z  Po- 
dfcbrad.  Mnoho-li  v§ak  vgrohodnosti  do  sebe  m&  tento  udaj,  ukazuje 
lined  na  to  dalSf  zpiiva,  vyprivfcjfcf,  ie  5.  Mezna  1458  zajat  byl 
o  3.  hodinS  v  noci  Oldfich  Eycinger  od  RakouskGho  v^vody  Albrechta, 
„qui  dux  eundem  inculpavit,  quod  sit  causa  efficiens  mortis  regis 
Ladislai".  Je  to  nejen  fakt  rozhodujlcf,  ale  zAroveft  t&i  vyvrtcenf 
sebe  sama.  A  tak  jevi  se  pozntfmka  Hoflerova  na  str.  77,  kde  vyditt 
Palack&uu,  ie  mu  toto  ostr6  obvinSnf  Pod£bradsk6ho  vjeho  Zeugen- 
verhor 25)  u§!o,  afc  pr^  k  r.  1458  (pg.  37)  cituje  tuto  kroniku,  dosti  bez- 
podstatnou.  0  druh6  cristi  t6to  zpr&vy,  o  volbfc  JiHho  za  krdle,  mluvi 
jii  jeji  ton.  JiH  otrdvil  sv^ho  kr£le.  „Et  idem  filius  meretricis  electus 
est  in  regem  Bocmiae  per  communitatem  Pragensem,  per  Kostkam 
et  alios  sibi  adhaereutes.  Et  alii  barones  opportebunt  assentire  co- 
acto;  babuitque  in  praetorio  tres  tortores  aptos  astantes".  0  doM- 
zan^m  vynikajlcfm  ucastenstvl  Zd(  fika  Konop.  ze  Sternberka  a  j.  neW. 
0  nev£rohodnosti  tohoto  podr42d£n6ho  mfsta  sv6d61  tAi  prvni  jeho 
Mst  a  celkovd  hodnota  naSeho  pramene. 

Cena  Chronicon  Rosense  je  se  stanoviska  historickg  kritiky 
velmi  nepatrnA.  Jeji  udaje  jsou  jednak  uplnS  zn£m6,  jednak  kratke* 
a  bez  urcitSjSich  dat.  K  nepochybnym  lze  poCtati  vlasnSjenom  mista 
rozmberskA,  a  to  je&tS  mnohdy  s  otizkou. 

Text  B  ukazuje  sice  na  pf.  n£kter£  pHdatky,  z  nichz  se  nase 
A  opravdu  trochu  dopliiuje  i  opravuje;  tak  viz  tfeba  r.  1384  a  1412. 
Crist  druhi  vSak,  a  to  prAvS  v  zdznamech  nejpoqldze  pKdan^ch,  pfi- 
n*l§f  velmi  mnoho  chyb.  Zprivy  jeho  jsou  drile,  nehledS  k  prvnfro  z&- 
pisAm,  zajisW  j\i  od  vl&dy  VAclava  IV.  F0uCasn£,  6i  na  starfich  a 
pflTodnfch  pfedlohdch  zalo2en£  a  od  roku  1400  (recto  1394-)  sprf- 
vn£jftf  a  samostatng. 

Jakmile  vSak  opusti  pfldu  roZmberskou,  vidime,  ie  byl  SpatnS 
zpiaven  a  v6cem  i  nilstflm  vzdrilen.  Je  pravdomluvny,  zn£-li  pravdu; 
to  dokazuje  udaj  z  r.  1458.  BSSMi  vSak  o  kacife,  je  naklon6n  v6riti 
o  nich  i  to  nejhorsi,  a 6  bona  fide. 


")  Datum  smrti  Ladislavovy  (23.  listopadu  r.  1457)  je  spra>no  a  shodno 
i  8  vysebrodak^m  nekrologem  na  str.  61,  ac  bez  roku. 

u)  Tote*4  tvrdf  ?e  sv6m  trnktfte  i  Hilariua  Liton.erirkf.  Je  puk  zajiroaio, 
ze  tento  byl  ▼  pfcUelsk]fcb  styrich  s  0.  Kfizem  z  Telce.  OstatnS  zpiivy  o  otratach 
byly  v  t£to  dobs  velmi  cetn6.  Kdyi  ku  pf.  r«ku  1467  zemrel  JindHch  z  Itoim- 
berk  a  dne  26.  bfezna  na  cestS  z  vilky  k  domovu,  tvrdilo  se  te*z,  ie  byl  otraven, 
a  to  od  meifanfl  ceskobudejovickych.  Leielo  to  ve  vzduchu  a  patrne  jen  opako- 
yan^  lehkovern^  domysl. 

M)  Zengenverhftr  ttber  den  Tod  K.  Udislaus  (Praia  1866). 


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0  nekrologu  TfebonskeTio  kl&Stera  a  Chronicon  Rosense.  1 1 

Slyse  pak  jen  o  v6ci,  a  tfeba  toliko  klevetu  a  nikoli  autorita- 
tivniho  zpravodaje,  vyklrtdri,  si  mnoh6  die  sv^ho;  viz  tak  napf.  r.  1409, 
1415  a  1426.  To  vse  pak  d61£  dojem  jeho  vlastniho  domyslu.26) 

Srovnftme-li  ted'  spolu  Nekrolog  ttebonsty  a  Chronicon  Rosense, 
vidfme,  ie  oba jsou  piivodnf  a  vznikly  v  Tfebonsk£m  kWStefe  po  r.  1367. 
Kronika  je  ovSem  mladfii  a  ma  vice  pfedloh,  dat  i  pokrafovatelfl. 
Cena  obou  je  toliko  literdinf,  vztahujfc  se  vali  6  W4  na  KM2e  z  Telfce. 

PHhlaSujeme  Mmto  oba  ty  kusy  k  liter&rnfmu  odkazu  Tfebon- 
sk6ho  kl&Stera. 


Pfltomn^  ClAnek  chce  b^ti  kritikou  a  vykladem  pramenfl  jiJ 
od  Losertha  a  Hoflera  vydanych.  Pon6vad2  vftak  Chronicon  Rosense, 
jei  oznacujeme  literou  A,  bylo  Hoflerem  v  Geschichtschreiber  d.  bus. 
Bew.  II.  str.  71—73  a  77—78  pod  Msly  1,  2  a  4  vydrtuo  spfi- 
sobem  nedostatefcnym,  pod&v&me  zde  jeho  text  diplomaticky  vim* 
opsany  z  rukopisu  universitnf  knihovny  v  Praze  VI.  F.  11  fol.  80b, 
79b,  80a,  80b.  Kolmg  fcdry  |  v  pfitomndm  otisku  znamenajl  konec 
nUiku. 

[1039,  fol.  80  b]  Anno  M0XXXIX°  Bratislaus  |  Dux  transtulit 
Corpus  sancti  adjalberti  pragam. 


*8)  Nemftieme  tudfz  souMasiti  s  prof.  Bachmannem,  jestliie  pramen  tak 
povdilivy  cini  ve  8ve*  studii  „Neues  uber  die  Wahl  Kon.  Georgs  von  BOhmen" 
(MVGDB.,  XXXIIF.,  1894) jednfm  ze  svych  sv$dkfi.  Zpriiva  drub*  je  list  Weikarda 
z  Pohlheimu  (Font.  rer.  Austr.,  XLVI.,  2.  l.\  kter^  byl  hejtmanem  JanazRozm- 
berka  a  mluvi  tndy  napadne  pSkne"  o  jedn^ni  sv^ho  prina.  To  jiz  o  sobe  pod&vi 
dostatefene*  mefttko  pro  posouzenf  ccny  tohoto  sve'deeM,  neblcdS  k  fuktu,  ie  list 
tenjevf  pozorubodng  sbodysnasfm  Chron.  Rosense.  Prameny  ostatni  jsou  pak  jii 
vzdalerejsf  a,  jak  Palack^  spr&vn&  ukazal,  povaby  velmi  podezrele\  Nikdo  pfece 
tu  nerofize  vfcfiti  *  ratislavsk^m  historikum,  atje  to  jiz  mSstsk^  pfsar  Petr  Eschenloer 
nebo  Mik.  Tempelfeld,  kter^  s  vainou  tvafi  dopodrobna  lid),  jak  pft  volbe  Jifibo 
kati  se  volne"  prochazeli  mfstnostmi  a  v  rozhodnych  cbvilich  otevfeli  jen  dvere.  Jedine 
vfrobodnymi  jsou  tu  soucasne  zpra>y  poslfi  saskych,  Budisinstycb  a  Zhorelectycb, 
ktere*  \ypravujf  o  vlivu  praiskeho  lidu,  vedeneho  podobojim  knSzstvem,  na  tu 
volbu,  jakoz  i  o  vlivu  pengz.  Byli  li  tedy  kati  pritorani,  bylo  to  jen  oproti  vnej§im 
nArazfim  z  ulice  a  nikoli  proti  slechte\  Volba  ta  stala  se  jednomysln£,  t.  j. 
i  s  blasy  katolickymi.  I  pochopnjeme,  ie  t6m  se  pak  jednalo  o  to,  jak  se  omlu- 
viti  vuci  cizin£,  a  zejmdna  vudi  domu  Rakousklmu  a  kimu.  A  tak  se  reklo:  My 
nemobli  jinak,  my  musili.  Tedy  nasilf,  jerouz  se  rrido  velilo  a  jei  se  pak  zve- 
licovalo.  Stopy  tobo  nese  prive  Chrou.  Rosense.  Kdo  vsak  zn£  upMmn^  phUelskf 
pomgr  Jana,  Jindficba  a  JoSta  z  Rozmberka  k  JiHmu,  a  to  ji 2  pfed  volbou  od 
r.  1450,  ten  pochopf,  ze  vse  to  bylo  mozno  i  bei  udsili. 


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12  XIII.  J.  Salaba: 

[1032]    Anno  Domini  M°XXXli°  Inicium  |  Cenobij   sancti 
procopij  zazawiam  |  supra  idem  flumen. 

[1045]  Anno  M°XLV°  Beatus  Gun|therus  heremita  et 
monachus  |  scpultus  in  Brzewnow  |  monasterio. 

[1053J    Anno  M0Llii°  obijt  sanctus  |  procopius. 

[1140]    Anno  M°CXL°  Inicium  |  claustri  montis  syon. 

[1049]  Anno  M°XLIX°  Inicium  |  Siloensis  claustri  per 
Glotsalcum  |  primum  abbatem  et  beatum. 

[1153]  Anno  M°CUii°  obijt  sauctus  |  bernhardus  abbas 
clare  |  uallis. 

[1184]  Anno  M°CLXXXiii[°  Con|uentus  sororum  de  hr 
no|wicz  transfertur  in  Cunijcz. 

[1310]  Auno  M°CCC°X°  Johannes  |  Rex  Boemie  Alius  hen  j 
ricij  Imperatoris  de  lucemburg  Comitis  in  regem  |  Boemie 
receptus. 

[1281]  Zawisse  Miles  Anno  M°  |  CCLXXXl0  a  rege  ca- 
pitur  et  |  post  ante  castrum  hluboka  |  decollatur  oc. 

[5196,  fol.  79  b]  Ab  Adam  primo  homine  Mun|dus  fuit 
ufeque  natiuitatem  |  ihesu  quiuque  Milia  CXCVI  anni. 

[1310]  Anno  domini  CCC°X°  Johannes  |  Rex  boemie  filius 
Henrici  |  jmperatoris  de  lucemburg  Co|mitis  ad  regnum  bo- 
emie electus. 

[1302]  Anno  domini  M0CCC°II°  |  Monasterium  Rudnyczense 
est  fun|datum  et  pons  ibidem  lapideus  |  est  inchoatus. 

[1346]  Anno  domini  M°CCC°XLVI°  Jojhannes  Rex  Boemie 
occisus  |  est  in  bello  adherens  regi  |  Francie  contra  regem 
Anglie. 

[1355]  Anno  domini  M°CCC°LV°  |  Karolus  filius  Johannis  | 
Regis  Boemie  ordinatus  |  est  in  Imperatorem. 


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0  nekrologu  Trebofisklho  kltftora  a  Chronicon  Roseoie.  13 

[1361]  Anno  M°CCC°LXi°  natus  |  est  Rex  Wenceslaus  |  Bo- 
emie  filius  Imperatoris  |  Karoli. 

[1367]  Anno  M°CCC°LXVii0  fun|datum  est  Monasterium 
in  |  Trziebon. 

[1369,  80al  Anno  M0CCC0LXIX0  obiit  |  Dominus  Judocus 
de  Rosemberg. 

[1378]  Anno  M°CCC°LXXViii°  Ka|rolus  Imperator  obiit  et 
8ep|ultus  est  in  Castro  Pragensi. 

[1384]  Anno  M°CCC°LXXXIIir  |  obiit  Dominus  Petrus 
presbyter  de  |  Rosemberg  sepultus  in  Altouado. 

[1389]  Anno  M°CCC0LXXXIX°  |  obiit  Dominus  Johannes 
de  Rosemberg  et  sepultus  in  Trziebon. 

[1390]  Anno  M°CCC°LXXXX°  |  obiit  Dominus  Vlricus  de 
Rosem|berg  frater  predictorum  sepultus  in  |  Altouado. 

[1390]  Eodem  anno  Jubileus  |  annus  fuitRome  et  ventus  | 
maximus  in  die  natiuitatis  Christi  si  In  as  |  euertit. 

[1394]  Anno  MX°Ciiii°  Jodocus  j  Marchio  Morawie  cum 
Ba|ronibus  Boemie  inito  Conjsilio  captiuauerunt  Regem  |  Wen- 
ceslaum  Boemie  et  Romanorum  |  Regem  in  Werona. 

[1395]  Anuo  M°CCC°XCV°  Rex  |  Wenceslaus  sub  treugis 
cepit  Judo|cum  Marchionem  Morauie  Et  |  Dominus  Henricus 
de  Rosemberg  |  ante  Budweis  se  locauit  j  manu  potenti. 

[1398]  Anno  M0CCCXCVlii0  obiit  |  Domina  Barbara 
Coniunx  Domini  |  Henrici  do  Rosemberg. 

[1398]  Eodem  anno  obiit  Dominus  Wylhel|mus  de  Li- 
ijnstin. 

[1399]  Anno  M°CCC°XCiX°  Dominus  |  Henricus  de  Rosem- 
berg |  Duxit  in  vxorem  dominam  Elizabeth  filiam  Domini 
Petri  de  I  Plumlow. 


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14  XIII.  J.  Salaba: 

[1402]  Anno  M°CCCC°iL°  Rex  Wenceslaus  |  Boemie  est 
secundo  iam  detentus  ;  a  fratre  suo  Sigizmundo  Regem  [sic]  | 
Vngarie  et  Deportatus  in  |  Wijennam  Austrie. 

[1403]  Anno  M°CCCC°ili0  natus  |  est  Dominus  Vlricus 
de  Rosemberg  |  filius  domini  Henrici  Idus  |  Januarii. 

[1404]  Anno  M0CCCC0iiii°  Dominus  |  Henricus  de  Rosem- 
berg ex|pungnauit  Humpolecz. 

[1412]  Anno  M°CCCC0Xii°  obiit  Dominus  |  Henricus  de 
Rosemberg  zelator  |  pius  cleri  et  diuiui  cultus  in  |  Die  sancti 
panthaleonis  et  sejpultus  in  Altouado. 

[1405]  Anno  M°CCCC°V°  nata  |  est  Katherina  filia  domini 
Hen|rici  de  Rosemberg  in  Trzie|bon  que  nupta  est  Austrie  | 
Domino  Rainprecht  de  Wolse. 

[1406]  Anno  M0CCCC°Vi°  obiit  |  Dominus  Petrus  filius 
Domini  |  Henrici  de  Rosemberg  in  |  vigilia  Concepcionis  sancte 
marie  |  in  Budweis  et  sepultus  |  in  Altouado. 

[1409,  fol.  80  b]  Anno  M°CCCC°iX0  scisma  |  fuit  in  praga 
inter  Studen|tes  Boemos  et  alias  nacio]nes  sic  quod  Teu- 
thunici  et  alie  |  naciones  sunte  xpulsi  de  |  praga.  Et  tunc 
mox  Wikjlefia  cepit  invalescere  et  ab  |  Obediencia  spirituali 
magister  Hus  |  cum  complicibus  recesserunt  cum  |  fauore  secu- 
larium  etc. 

[1415]  Anno  domini  M°CCCC°XV0  Hus  |  heresiarcha  in 
constancia  con|deinpnatus  in  heresi  per  Conci|lium  sacrosanctum 
et  conbustus  et  tuuc  |  in  Boemia  seculares  ex  instinctu  |  Vi- 
klefistarum  omnes  veros  christianos  |  plebanos  et  presbyteros 
exularunt  |  et  monasteria  destruxerunt. 

[1426]  Anno  Domini  M0CCCC0XXVI°  |  infra  octauam  sancti 
Viti  Marchio  |  Misnensis  cum  multis  fidelibus  |  christianis 
habuit  magnum  conflictum  |  circa  vsst  ciuitatem  supra  Albiam  ( 
cum  Taboritis  et  pragensibus  |  hereticis  propter  fidem  christi- 
anam  |  et  multi  heretici  interempti. 


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0  nekrologu  T«rebonsk6ho  kl&stera  a  Chronicon  Roseose.  15 

[1419]  Anno  Domini  M°CCCC°XiX0  |  obijt  serenissimus 
Rex  Wenjceslaus  filius  Imperatoris  |  Karoli  post  cuius  obitum 
pragenscs  |  multa  mala  per  heresim  Wik  lefistarum  Religiosis 
Spiritualibus  in  terra  Boemie  fecerunt  |  et  eorum  potencia 
Taborite  in|surrexerunt  contra  christianos. 

[1420]  Anno  Domini  M°CCCC°XX0  in  |  Die  sancti  Briccij 
Castrum  przib|enicz  per  pessimum  traditorem  corandam  pres| 
biter  hereticorum  est  expuagnatum  etc. 


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XIV. 

fiber  die  vermeintliche  notwendigkeit  ein  epos 
oirog  ihov  aiizunemen  init  einigen  bemerkungen 

iiber  N— T. 

Von  dem  wirklichen  mitgliede  A.  Ludwig. 
(Vorgelegt  am  10.  No?einber  1902.) 


I. 

Von  jeher  hat  die  Frage:  wie  koint  es,  dasz  der  erste  schlachttag 
der  Ilias  iin  widerspruch  mit  dem  von  Zeus  der  Thetis  gegebenen  ver- 
sprechen  gunstig  fur  die  Achaier  verlauft,  diejenigen  lebhaft  be- 
schaftigt,  welche  sich  die  untersuchung  der  Ilias  zum  gegenstande 
gemacht  haben.  Dasz  die  frage  eine  ser  ernsthafte  bedeutung  hat, 
geht  schon  darausz  hervor,  dasz  man  durch  dieselbe  sich  zu  der  an- 
name  bewogen  fand?  in  den  betreffenden  texten  habe  man  die  reste 
eines  besondern  epos  zu  finden,  welches,  verschieden  von  den  die 
pyvig  'JxiXttmg  besingenden  texten,  sich  blosz  mit  dem  schicksale 
von  Uios  beschafrigt  hatte,  also  in  eigentlichem  sinne  Ilias  genannt 
zu  werden  verdiente,  und  dasz  dise  benennung  spater  auf  die  durch 
contamination  mit  den  die  iifjvig  'A%.  behandelnden  texten  entstandene 
gestalt  ubergegangen  sei,  wobei  dann  freilich  die  hauptsache  des 
ersteren  epos  aufgegeben  worden  ware. 

Es  ist  nicht  zu  verkennen,  dasz  dise  erklarung  eine  extreme 
losung  darstellt,  welche  auf  der  vorauszsetzung  einer  absoluten  un- 
vereinbarkeit  der  betreffenden  partien  beruht.  Insofern  schon  ist  die 
annembarkeit  derselben  eine  zweifelhafte ;    dieselbe  bricht  vollst&ndig 

SUzb.  d.  ki>n.  bOhm.  Ges.  d.  Wise.  Phil.-hist.  Classe.  1£02.  i 


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2  XIV.  A.  Ludwig: 

mit  der  Uberlieferung  auf  grund  mer  unseres  geftiles,  als  einer  be- 
urteilung  der  dinge,  laszt  aber  audererseits  die  frage  offen  uud  un- 
erledigt,  warum  gerade  nur  jener  teil  der  texte  erhalten  gebliben, 
uud  warum  gerade  ein  solcher  und  an  solcher  stelle  aufname  gefuuden 
hat,  wo  darausz  ein  offenbarer  widerspruch  (der  den  alten  doch  nicht 
unbemerkt  bleibeu  konnte)  sich  ergeben  muszte,  und  die  hauptsache 
fallen  gelaszen  worden  ist. 

Andererseits  ware  die  erklarung  ein  gestiindnis  der  unmoglich- 
keit  der  anname  eines  einheitlichen  ursprunges  fttr  die  Ilias,  welches 
allerdings  nur  einen  beschrankteu  wert  besasze,  indem  dasselbe  nur 
gegen  den  urheber  selbst  auszgebeutet  werden  konnte  in  deni  sinne, 
dass  wenn  die  Ilias  ai.f  zwei  verschiedene  quellen  zunickgeftirt  werden 
musz,  die  zuruckftirung  derselben  auf  uierere  unabhangige  nicht  ausz- 
geschloszen  ist.  Denn  die  hauptsache  dabei  bleibt  doch,  ob  die  Ilias 
eine  einheit  ist,  oder  nicht.  1st  einraal  zugegeben,  dasz  sie  es  nicht 
ist,  dann  ist  es  schwer  und  bedenklich  zu  behaupten,  dasz  der  erste 
schlachttag  das  einzige  hindernis  ftir  eine  solche  anname  sei. 

Schon  die  anname  einer  Ilias  one  Achilleus  ist  ein  unding: 
und  von  vorneherein  auszgeschloszen.  Wenn  der  auszgang  des  ersten 
schlachttages  mit  dem  versprechen  Zeus'  nicht  stimint,  so  laszt  sich 
doch  das  verfaren  dcsselben  mit  dem,  was  vorauszgeht,  wol  vereiuigen. 
Agamemnous  lage  infolge  seines  (ibermutes  erst  dem  Apollopriester 
dann  Achilleus  gegenuber  war  eine  solche,  dasz  er  des  gehorsames 
der  Achaier  nicht  mer  sicher  war;  an  meren  stellen  fiuden  wir  darauf 
angespilt.  Es  war  also  unwarscheinlich,  dasz  er  den  versuch  wagen 
wurde,  die  Achaier  zu  einem  angriffe  auf  die  Troer  zu  vermogen. 
Daher  muszte  Zeus  ihm  auf  einem  besondern  wege  wieder  zuversicht 
einfioszen,  was  (lurch  den  abgesandten  Traumgott  geschah.  Es  ist 
schwer  voin  standpunkte  der  alten  dichtung  hiegegen  einspruch  zu 
erheben. 

So  wie  die  sache  jetzt  ligt,  verspricht  Zeus  Agamemnon  den 
definitiven  sig,  in  der  absicht  ihu  dadurch  ausz  der  untatigkeit  her- 
ausz  zu  locken  aber  eine  niderlage  erleiden  zu  laszen;  die  Achaier 
liicken  ausz,  und  statt  one  weiters  den  kampf  zu  eroffnen,  laszen  sie 
sich  durch  des  Menelaos  hitzigkeit  bewegen  einen  eventualvertrag  ein 
zu  gehn,  der  nach  dem  aus/gangc  des  zweikainpfes  zwischen  M.  und 
Paris  bestimmt  wird,  aber  das  fortbestehn  der  stadt  zur  unbestrittenen 
vorauszsetzung  hat,  d.  h.  sie  verzichten  auf  die  ihnen  mit  sicherheit 
in  auszsicht  gestellte  eroberung  der  stadt.  Diser  scheinbare  wider- 
spruch ist  nur  der  widerhall,   das  widerobenaufkomen  der  hoffnungs- 


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Ueber  Olxos  'lXlov.  3 

losen  stimmung,  wie  dieselbe  uns  in  .4  59  flg.  B  110.  entgegentrit, 
und  dar in  erblicken  wir  einen  realistischen  zug;  direct  laszt  sich  der 
dichter  daruber  nicht  ausz.  Darin  erblicken  wir  auch  eine  unausz- 
weichlicbe  folge  der  verknupfung  directer  gottlicker  einwirkung  mit 
menschlicher  tatigkeit;  der  dichter  musz  beide  abwecbselnd  aut- 
treten  und  w  irk  en  laszen. 

Ein  ernstliches  versprechen  von  seiten  Zeus,  Uios  in  die  hand 
der  Achaier  zu  geben  tritt  nicht  nur  ganz  ausz  dem  ramen  unserer 
Ilias,  sondern  hat  auch  ttberhaupt  keinen  irgend  wie  verstandlichen 
sum.  Es  ist  disz,  so  zu  sagen,  eine  briiske  erfindung. 

Da  es  in  A  nichts  gibt,  was  dise  bypothese  irgend  wie  recht- 
fertigen  konnte,  so  intiszen  wir  ausz  diser  selber  uns  die  vorausz- 
setzungen,  welche  dazu  berechtigen  wurden,  construieren. 

Dainit  muszten  wir  aber  hinter  die  ganze  Ilias  zuruckgehen,  und 
direct  an  die  Kypria  anknupfen,  welche  ja  des  Zeus  parteilichkeit  fur 
die  Troer  betont  haben ;  wir  miiszteu  annemen,  dasz  es  eine  relation 
gab,  der  zufolge  nunuier  in  der  tat  Ilios  gefallen  ware;  das  bestreben 
spaterer  aoidol,  den  gang  der  eraugnisse  zu  verzogern  hatte  danu 
dazu  gefiiit,  dasz  man  (ein  in  der  epik  beliebtes  thema)  einen  streit 
zwischen  den  verbundeten  fursten  erdichtete,  der  die  actionskraft  des 
heeres  der  Achaier  lttmen  muszte.  Der  dichter  hiitte  den  streit 
und  den  anlasz  dazu  in  die  zeit  vor  dem  versprechen  des  Zeus  ver- 
legt,  und  das  dem  Zeus  als  ernstlich  imputierte  als  ein  triegerisches 
auszgelegt  und  beniltzt.  Von  einer  solchen  gestalt  der  sage  haben  wir 
nun  keine  spur,  und  es  geht  doch  nicht  an  eine  solche  auf  grund 
jener  hypothese  zu  statuieren.  Aber  auch  als  strafe  dafur,  dasz  die 
Achaier  das  ernstlich  gemeinte  versprechen  des  Zeus  in  den  wind 
geschlageu  haben,  konnen  wir  die  niderlagen  uud  die  bedrangnis  der- 
selben  nicht  auffaszen,  weil  ja  die  erste  schlacht  giinstig  fflr  sie 
endet,  und  wir  fflr  die  folgeuden  schlage  keine  andere  ursache  auf- 
stellen  konnen,  als  diejenige,   die  uns   der  text  an  die  hand  gibt. u) 

Wir  bekamen  also  zwei  ursachen  fflr  ein  und  dasselbe,  und 
noch  dazu  zwei  unvereinbare.  Achilleus  schildert  im  widerspruche 
mit  1  352  flg.  (N  101  flg.)  in  A  59  flg.  die  lage  der  Achaier  als 
keineswegs  glanzend;  er  gibt  zu,  dasz  der  krieg  sie  aufreibt  {A  61 
ofiov  ttokspog  t€  dapai  xcel  koi^ibs   ' A%aiovs),   und   dasz   es   nahe 


l)  Auch  die  bildlichen  darstellungen  auf  der  larnax  des  Kypselos  setzen 
die  pfivtt,  wievool  keine  derselben  sich  direct  daranf  bezieht,  indirect  notwendig 
vorausz. 

1* 


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4  XIV.  A.  Ludwfe: 

darau  ist,  dasz  sie  zur   heimker  genotigt  seia  werden  (sowie  K  147 
Nestor  zur  beratung  auffordert:  r\  qevyitisv  fy  paxeaftai). 

Da  nun  nach  der  andeutung  des  textes  selbst  und  der  ansicht 
viler  gelerten  die  xokog  ^uixv  in  iilterer  faszung  sofort  sich  an  die 
tirjvig  angeschloszen  hat,  so  miiszen  wir  in  der  faszung,  welche  end- 
giltig  durchgedrungen  ist,  jene  technik  erkennen,  welche  die  handlung 
immer  eine  unerwartete  wendung  nemen,  die  absichten  und  maszregeln 
der  handelnden  personen  in  ihr  gegenteil  resultieren  laszt,  was  bei 
unmittelbarer  anreihung  der  xokog  nax^  an  die  ^fjvtg  nicht  der  fall 
war.  Dasz  die  technik  vor  Zeus  halt  babe  machen  sollen  oder  miiszen, 
disz  zu  statuieren  ware  gerade  zu  kindisch.  Die  urheber  unserer  re- 
daction fanden  offenbar,  dasz  die  xokog  pa%t]  vilzuschnell  das  ver- 
sprechen  des  Zeus  realisiere,  dasz  vilmer  hier  noch  platz  fur  gar 
viles  war,  was  man  anderswo  nicht  unterbringen  konnte ;  sie  stellten 
also  der  realisierung  von  Zeus  versprecheu  ein  hindernis  in  den  weg, 
und  zwar  ein  ser  glucklich  erfundenes.  So  konnteu  sie  mit  beziehung 
auf  die  presbeia  den  mauerbau  einfiigen,  den  0  (t&ds  rsixsa)  als 
gleich  nach  der  nfjvtg  geschehen  vorausz  setzt,  aber  speciell  nicht 
erwahnt. 

Nachdein  nun  die  verm  eintliche  wie  die  wirkliche  ab- 
sicht  des  gottes  (Agam.  u.  Thetis  gegeniiber)  durch  nienschliche  tiber- 
eilung  und  unuberlegtheit  in  ihrer  wirkung  fur  ein  paar  tage  aufge- 
schoben  worden  sind,  andererseits  aber  auch  die  so  umstandlicheu  mit 
nachdruck  geschilderten  verfiigungen  der  menschen  im  sande  sich  ver- 
laufen  haben,  befindet  sich  die  lage  an  demselben  punkte  wie  friiher, 
und  die  verfiigungen  des  obersten  gottes  tretcn  in  ihre  voile  kraft. 
Dasz  also  die  Achaier  nicht  gleich  am  ersten  schlachttage  geschlagen 
worden  sind,  dariiber  durfen  wir  uns  nicht  wundern;  denn  wir  ver- 
danken  disen  umstand  nur  der  ser  eiuleuchtenden  kunsttechnik  der 
alten  epik,  welche  die  altere  faszung,  in  welcher  tatsQchlich  sofort  die 
niederlage  der  Achaier  sich  ertingnete,  in  diseni  puncte,  und  gewis  mit 
gliick  (vom  standtpuncte  der  kunst  ausz  betrachtet)  corriyiert  hat. 
Hierausz  erst  kann  man  die  vollige  verkehrtheit  der  anname,  des  Zeus 
versprechen  an  Agamemnon  sei  ernstlich  gewesen,  in  ihrem  vollen 
umfange  ermeszen. a) 


*)  Vom  poetischen  standpunkte  ausz  kann  dise»  abspringen  von  dem 
scheiiibar  fest  vorgezeiehneten  laufe  der  dinge  gar  nicht  hoch  genug  angeschlageu 
worden.  Aber  deshalb  musz  es  nicht  urspt  iiuglich  sein. 


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Ueber  0»ro?  'TXlov.  5 

So  haben  auch  die  interpolatoren  des  Patroklos  eilige  riickkehr 
zu  Achilleus  mit  der  ermanung  Nestors  geglaubt  verzogern  zu  mttszen, 
dadurch  dasz  sie  ihn  den  verwundet  ausz  der  schlacht  zuruckkerenden 
Eurypylos  begegnen  lieszen,  obwol  disz  der  anzuneraenden  topo- 
grafie  widerspricht;  denn  wenn  Patroklos  von  des  Nestor  zelte  zu 
Achilleus  zuriickkerte,  so  konnte  er  dem  von  links  komenden  Eury- 
pylos nicht  begegnen,  sowie  Achilleus,  der  sein  zelt  am  rechten  flugel 
hatte,  den  von  linksher  (vom  Skamandros)  gefaren  komenden  Nestor 
nicht  hatte  konnen  voruberfaren  sehen. 

Der  weitere  fiir  die  Achaier  gilnstige  rerlanf  des  kampfes  kann  nun 
nicht  fiir  die  these  des  61x05  'Iklov  so  one  writers  one  vorliiufige  analyse 
rerwertet  tcerden.  Denn  die  Diomedus  aristeia  verlangt  eine  besondere 
betrachtung,  und  musz  ah  sptitere  einlage,  trelchc  die  tendenz  Argos 
auf  kosten  Mykenae's  zu  verherlichen  zcigt,  beiseite  gelaszen  tverden. 
Es  bleiben  also  nur  die  zwei  zweiktimpfe  iibrig ;  von  dem  zwischen 
Hektor  und  Aias  haben  wir  gezeigt,  dasz  derselbe  urspriinglich  silne 
fiir  den  bei  dem  erst  en  seitens  der  Troer   veriibtcn  vertragsbruch  war. 

Das  infolge  des  vertragsbruches  das  kriegsglilck  des  writer  en 
sich  den  Achaiern  zu  wenden  muszte7  ist  eine  gewis  vollkomen  amiembare 
verfUgung  des  dichters,  ivelche  somit  gar  keinen  widerspruch  darstellt, 
da  ja  die  handlung  sich  nunmer  auf  ganz  anderem  boden  bewegt. 
Menelaos  (und  mit  ihm  die  Achaier)  hat  ja  das  versprechen  des  Zeus 
in  den  wind  geschlagcn,  dasselbe  dutch  einen  eigenm&chtig  geschloszenen 
vertrag  erseizt.  Die  gottliche  handlung  ivird  also  zeitweilig  von  einer 
menschlichen  abgelost,  bei  welcher  dutch  den  (glrichfalls  nur  zeit- 
tveiligen)  erfolg  der  verletzten  das  gottliche  recht  gewart  erscheint.  Der 
stein  ist  aber  durch  das  traumversprechen  so  zu  sagen  ins  rollen  ge- 
kommen;  diesz  geniigt ;  alles  andere  tvtire  cine  ungehorige  Uberschdtzung 
von  Zeus  strategem  rgl.  B  80  fig. 

Der  waffenstillstand,  vexyibv  aval(>60isy  und  der  scbanzenbau 
hangen  von  /  348  fig.  ab,  (A  34J  hiingt  eben  auch  von  /349  ab,  und 
deutet  das  nicht  vorhandeusein  der  mauer  an).  Anders  8  32.  Nemen 
wir  aber  darauf  rucksicht,  dasz  ursprunglich  die  xolog  fiu%rt  den 
ersten  schlaehttag  repraesentieren  soil,  so  wttrde  S  177  den  sinn 
haben,  dasz  dise  stelle  die  mauer  als  gleich  nach  der  pyvis  erbaut 
vorauszsetzt.  Man  siebt,  dasz  jeder  dichter  die  vorauszsetzung  wiilte, 
die  ihm  gerade  passte. 

Allein  auch  /  348  flg.  wenn  man  die  stelle  niiher  betrachtet, 
widerspricht  nicht  absolut  der  letzten  der  drei  annamen. 


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6  XIV.  A.  Ludwig: 

Dagegen  soil  A  34*  offenbar  indirect  andeuten,  dasz  die 
schanzen  und  der  graben  noch  als  damals  nicht  bestebend  zu  denken 
sind.  Der  ursprtingliche  dichter  hatte  aber  keinen  anlasz  hiezu,  da 
zwischen  A  und  /  ein  ursprtingliches  band  nicht  bestund,  und  ersteres 
zu  letzterem  erst  da  in  ein  bestimmtes  verhaltnis  trat,  als  /  seine 
stelle  in  dem  gesammtepos  bekam.  Der  auszdruck  selbst  weist  audi 
unverkennbar  darauf  hin,  dasz  der  verfaszer  etwas  m  int,  was  deutlicb 
auszzudriicken  er  fur  unaogemeszen  halten  muszte.  Die  (ungeschickten) 
worte  Sxx&g  ol  naqic  vijval  0601  pa%soiaT  'A%aiol  we i sen  auf 
die  naQ&  vavol  n&%ri%  die  bisz  dahin  nicht  stattgefunden  hatte  ; 
dises  8itiuo$  xvL  ist  eben  nichts  anderes  als  graben  und  tnauer.  Nun 
konnten  weder  der  ursprtingliche  dichter  noch  der  interpolator  Acbilleus 
sagen  laszen  [statt :  „ihtn  (Agamemnon)  fallt  es  nicht  ein,  weder  vor- 
beugend  noch  durch  die  not  belert.  es  so  einzurichten,  dasz  die  A. 
one  verlust  bei  den  schiffen  kampfen  konnen]" :  ^Agamemnon  fallt  es 
nicht  ein  (w.  vorb.  noch  durch  die  n.  bel.)  mauer  und  graben  um  das 
lager  zu  Ziehen*  I  und  doch  1st  es  disz,  was  (feme Int  ist! 

Mit  342  r\  ykq  Sy1  okoifjiat  (pysvl  diet  schlosz  offenbar  ur- 
sprtinglich  die  rede  des  Achilleus. 

Hier  haben  wir  also  wieder  einen  fall,  wo  die  interpolation 
schlagend  nachgewiesen  werdeo  kann,  und  somit  auch  die  beziehung 
auf  /  349.  Disz  setzt  eine  ser  sorgf&ltige  erwiigung  der  dinge  vor- 
ausz  die  jedoch  nicht  auf  rechnung  eines  ursprunglichen  dichters  komt. 

Keren  wir  zu  dem  urspriinglichen  gegenstande  unserer  be- 
trachtungen  zurtick.  Wir  haben  gesehen,  dasz  die  hypothese  eines 
besonderen  epos,  welches  das  schicksal  von  Ilios  behandelt  habe,  auf 
der  incongruenz  zwischen  dem  was  angektindigt  wird  und  dem  erzalten 
verlaufe  der  dinge  beruhend,  bedeutend  an  boden  verliert,  wenn  wir 
aufhoren,  den  text  unbeselien  hin  zu  nemeu,  was  ja  selbst  derjenige 
nicht  tut,  tier  eine  solche  oder  eine  iinliche  hypothese  aufstellt,  also 
uns  andern  nicht  verweren  oder  verargen  kann.  Schalten  wir  nainlich 
die  Jiofi^dovs  aoiGzeia  ausz,  so  bleibt  (von  anderem  wie  die  episode 
von  Diomedes  und  Glaukos  abgesehu),  wenig  mer  iibrig  als  der  doppelte 
zweikatnpf,  der  auf  des  Menelaos  unuberlegte  hitzigkeit  zuriick  zu- 
fiiren  ist.  Was  dazwischen  ligt,  ist  stark  bearbeitet  worden ;  es  hand** It 
sich  um  das  verschwinden  vom  kampfplatz  und  das  grollen  des  Paris 
und  um  Hektors  gang  nach  der  stadt  ihu  zu  holen.  In  Helenos  rede  Z 
sind  die  v.  8G— 101.  an  die  stelle  anderer  getreten;  er  riet  wol  Hektor 
Paris  ansz  der  stadt  zu  holen. 


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Ueber  Otrog  *JUov.  7 

£8  kann  fraglicli  erscheinen,  ob  des  Paris  bedeutung  als  kriegers 
so  grosz  war  oder  dargestellt  ist,  dasz  dieselbe  es  rechtfertigte  Hektor 
gerade  von  dem  kampfe  weg  in  die  stadt  gehn  zu  laszen,  trotz 
Z  52 J.  Hierin  kann  man  villeicht  auch  einen  anhaltspunkt  fflr  die 
vermutung  finden,  dasz  es  sich  dabei  nocli  urn  anderes  gehandelt 
habe,  als  unsere  texte  zum  auszdrucke  bringen.  Freilich  H  345  flg. 
ist  so  gefaszt,  dasz  auf  den  zweikampf  zwischcn  Hektor  und  Aias 
nicht  rQcksicht  genomen  wird.  Aliein  disz  kann  ser  wol  in  der  un- 
eutschiedenheit  desselben  seine  erkiiirung  finden,  da  Hektor  den  tod 
des  einen  der  kampfer  vorauszgesetzt  batte,  warend  es  r  92  nur 
heiszt  onnoxenos  di  xe  vixr\orn  xgefoacov  ts  yivtjtcu.  Auch  sind  die 
raodalitaten  des  kampfes  beim  ersten  verschieden;  es  wird  von  einem 
auszmeszen  des  kampfplatzes  gesprochen,  so  dasz  man  verstehn  musz, 
dasz  derjenige  als  besigt  gelten  sollte,  der  sich  auf  dem  kampfplatze 
nicht  hatte  behaupten  konnen,  was  bei  Paris  zutraf  r  370.  Bei  dem 
zweiten  wird  nur  hervorgehoben,  dasz  dpqadov  gekarapft  werden  solle. 
tibrigens  wird  H  69  flg.  von  Hektor  nur  gesagt,  dasz  Zeus  die  Sqxiu 
nicht  bestatigt  habe,  dieselben  sind  Sxvqcc  geblieben,  wSrend  Antenor 
zugesteht  (35J):  vvv  d'  Soxia  marie  ^vadfievoi  na%6p60ba,  und 
Paris  selbst  zu^estanden  hatte  (r  439  flg.)  vvv  phv  yicn  Mevikaog 
IvUrfibv  <rbv  'Afriivrii.  Also  die  erinnerung  an  den  voraus  gesetzten 
zweck  des  zweiten  zweikampfes  besteht  nicht  mer  (H  280) ;  nur  die 
unerklarlichkeit  desselben  one  einen  solchen  dtirfte  denselben  be- 
rechtigt  erscheinen  laszeu. 

Wozu  noch  komt,  dasz  wenn  wir  die  Jtopfjd'ovj:  aoiaxeia  ausz- 
schalten,  die  beiden  zweikampfe  so  uahe  aneinander  geruckt  werden, 
dasz  die  frage  nach  der  ratio  des  zweiten  zweikampfes  eine  erhohte 
wichtigkeit  gewinnt  (gerade  diser  komt  auf  der  larnax  des  Kypselos 
vor);  die  vorhandene  motivierung  desselben  erscheint  dann  ganz 
offenbar  ungeniigend,  und  zwingt  uus  im  zusammenhange  mit  Hektors 
gang  in  die  stadt  anzunemen,  dasz  wir  die  ursprflngliche  motivierung 
nicht  mer  haben,  resp.  die  ganze  partie  schon  lange  vor  Peisistratos 
stark  umgearbeitet  wordeu  ist.  Wef/en  der  verschledenheit  der 
modaiuaten  dabei  kiinnen  beide  zwcikdmpfe  nicht  van 
einem  dichter  herriiren. 

Was  Paris  betrift,  so  musz  derselbe  wol  in  einer  altern  gestalt 
der  sage  eine  andere  rolle  gespilt  haben,  als  disz  in  der  Ilias  der 
fall  ist;  fttr  unsere  Ilias  jedoch  kann  disz  nicht  verwertet  werden; 
es  ligt  dagegen  vil  nSher  des  Hektor  gang  in  die  stadt  mit  der 
zweikampfaflfaire  in   verbindung  zu  bringen ;   villeicht  wollte   Hektor 


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8  XIV.  A.  Ludwig: 

eine  erneuerung  des  zweikampfes  von  seiten  des  Paris,  und  bat  sich 
auf  dessen  weigerung  selbst  angeboten. 

Man  darf  nicht  vergeszen,  dasz  das  epos  d.  i.  die  sage  die  re- 
lation ungemein  fluszig,  und  iin  einzelnen  fortwarenden  wandlungen 
unterworfen  war. 

Weiterbin  sind  die  verse  27®,  dann  von  286  ag  fyafr  bis  312 
zu  streicben  (das  doppelte  akka  ab  pav  ni>bt  vtjov  *Afri]vair]$  ayelelitf 
Kqxiv  269  u.  279  ist  ser  verdachtig) ;  die  aufforderung  Hektors  an 
Hekabe  ist  nur  hervorgerufen  durch  die  Hekabe's  an  Hektor  Zeus 
wein  ausz  zu  gieszen,  er  sagt:  rIch  kann  nicht  blut  und  kotbeschmutzt 
wie  ich  bin  zu  Zeus  beten;  bete  du  vilmer  zu  Athene,  bier  tut  met* 
not,  du  muszt  reiche  opfer  versprechen."  Es  ist  also  das  weitausz 
warscheinlichste,  dasz  in  Helenos  rede  das  analoge  eine  einschiebung 
ist,  und  vilmer  dasjenige  den  hauptinhalt  bildete,  was  Z  280  ganz 
unvermittelt  und  unerwartet  auftaucht,  dasz  Hektor  Paris  aufsuchen 
und  bewegen  will  am  kampfe  wider  teil  zu  nemen. 

Bemerkenswert  ist  auch  die  nachlaszigkeit  in  der  faszung  die 
an  jeder  stelle  anders  gegeben  ist:   86  flg.  114,  270  (ysguius),  380 

(iv7tX6x<X{lOL). 

tlbrigens  ist  dise  partie  der  Ilias  ser  stark  iiberarbeitet  worden, 
so  dasz  man  wenig  mit  bestimmtheit  vermuten  kann.  Die  groszte 
schwirigkeit  machen  die  v  43 J;  es  ist  leicht,  dieselben  zu  streichen. 
Soil  damit  gesagt  sein,  dasz  ein  interpolator  dise  verse  ausz  dem 
stegreife  hineingedichtet  habe?  Gewis  das  un warscheinlichste  von 
allem.  Warscheinlich  war  die  6^illa  *'E.  x.  "A.  ein  beliebtes  thema 
der  aoidol,  und  zwar  die  letzte  zusammenkunft,  was  die  in  der  Ilias 
gegebene  nicht  ist.  Ser  unpassend  hat  man  dieselbe  gleich  in  den 
ersten  schlachttag  eingefiigt,  obwol  gleich  H  29*  von  der  riickker 
Hektor's  nach  Ilios  die  rede  ist.  Es  ist  nicht  unmoglich,  dasz  eine 
andere  redaction  die  zusammenkunft  anders  herbei  gefQrt  hat,  ja  disz 
ist  eigentlich  mit  bestimmtheit  vorausz  zu  setzen;  da  stund  villeicht 
statt  Tvdiog:  IlriKios  titkxipov  vlov  oder  da  diser  nie  so  genannt 
wird:  Jlrjkemv'  'Axdrja,  und  Tydeos  ist  nur  anpassung  an  E. 

Zugestanden  werden  niusz,  dasz,  wenn  man  von  dem  unpassenden 
umstande  absiht,  dasz  wie  jetzt  dieselbe  gestellt  ist,  die  dfuMa  nicht 
die  letzte  ist?  dieselbe  passend  eingefiigt  ist,  urn  Paris  zeit  zu  laszen, 
der  aufforderung  Hektors  nachzukomen;  andererseits  ist  disz  auch 
bei  anderen  unzweifelhaften  interpolationen  zu  bemerken,  so  gleich 
bei  dem  zusammentreffendes  Diomedesmit  Glaukos;  ein  auszureichender 


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Ueber  Orroc  'JXlov.  9 

beweis  d?r  ursprunglichkeit  ist  disz  also  nicht.   Denu  man  darf  dor- 
gleichen  tiberlegung  den  alten  interpolatoren  wol  zutrauen. 

Von  wichtigkeit  sind  noch  die  stellen  Z  326  und  33*.  Die 
erste  spricht  von  einem  %6Xog  des  Paris,  den  diser  an  der  zweiten 
als  auszschltiszliches  motiv  ftir  sein  fernbleiben  voiu  kampfe  ablent, 
und  bemerkt  i&skov  d1  &%ei  nQotQuniafrai  (ein  an  und  ftir  sich  merk- 
wiirdiger  auszdruck).  Worin  der  Tqoocw  ^o/.o*?  und  vipaGis  (zorn  fiber 
die  Troer)  begriindet  zu  denken  ist,  bleibt  ausz  der  vorligenden  er- 
ziilung  unersichtlich.  Was  konnte  denn  Paris  den  Troern  tibel  nemen 
(yiptaig)'}  den  vertragsbruch  ?  die  t.  T45J  konnen  nicht  die  erklarung 
geben.  Bisz  r  461  ist  an  der  erziilung  vom  zweikampfe  niclits  zu 
beanstanden;  die  ironie,  dasz  der  fiir  Menelaos  giinstige  auszgang 
desselben  doch  wider  Helene  in  Paris  arine  zurtickfurt,  istzu  glucklich 
auszgefiirt,  als  dasz  man  dieselbe  einem  gewonlichen  interpolator 
zuschreiben  konnte.  Bleibt  also  nur  ubrig  anzunemen,  dass  der 
anfang  von  J  1—86  etwas  verdrfingt  babe,  was  uns  nun  zura  ver- 
stiindnisse  von  Z  326  u.  33f;  felt,  aber  es  erraten  ist  unmoglich.  Mit 
dein  Sx°s  dagegen  ist  wol  der  arger  iiber  seine  niederlage  gemeint, 
da  er  doch  V  439,  440  iiber  dieselbe  ganz  getrostet  erscheint.  Hierin 
ligt  unzweifelhaft  ein  widerspruch,  der  nicht  leicht  zu  nemen  ist,  weil 
sich  darin  eine  verschiedene  grundanschauung  kund  gibt,  die  bei  einem 
und  demselben  dichter  verwunderung  erregen  muste. 

Wir  8ehen  also,  dasz  der  wesentliche  inhalt  des  ersten  schlacht- 
tages  in  der  vernachlaszigung  oder  missachtung  von  Zeus  versprechen 
besteht  durch  provocierung  des  zweikampfes,  dann  zweikampf,  bruch 
des  dem  zweikampfe  zu  grunde  liegenden  vertrages,  sunung  des  ver- 
tragsbruches  durch  den  zweiten  zweikampf.  Die  factische  unentschieden- 
heit  beider,  wenn  auch  die  wagschale  zu  gunsten  der  Achaischen 
kampfer  sich  senkt,  ist  von  bedeutung.  Die  schilderung  des  zwei- 
kampfes leidet  ubrigens  an  widerspruch  en. 

Die  anname,  dasz  in  einer  urspriinglichen  darstellung  des  Zeus 
versprechen  ernstlich  gemeint  gewesen  sei,  ist  unmoglich,  unzulaszig; 
jedem  methodischen  verfaren  entgegen.  Dieselbe  ftirt  zu  keinem 
resultate,  sowie  auch  ein  anlasz,  ein  ankntipfungspunkt  ftir  dieselbe 
nicht  zu  finden  ist.  Ebensowenig  ist  dabei  klar,  wie  wir  die  weitere 
entwicklung  bisz  zur  eiunahme  von  Ilios  zu  denken  hatten.  Denn  die 
eraugnisse,  wie  unsere  Ilias  sie  gibt,  wtirden  nicht  minder  wirklich 
widersprechen  als  sie  bei  der  annahme  der  beabsichtigten  tauschung 
es  scheinbar  tun. 


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10  XIV.  A.  Ludwig: 

Man  musz  die  erklftrung  eben  tlarin  suchen,  dasz  mit  der  an- 
nanie  des  zweikampfes  die  handlung  eiue  andere  geworden;  die  gotter 
selber  siad  durch  den  vertrag  gebunden  worden.  Bleibt  der  vertrag 
bestehnd,  so  bleibt  audi  Ilios  bestehnd,  da  aber  Ilios  niclit  bestehnd 
bleiben  kann,  so  musz  der  vertrag  gebroclien  werden,  natiirlich  so, 
dasz  die  Troes  es  sind,  welche  die  schuld  davon  trifft.  Somit  dreht 
sich  alles  nunmer  um  den  zweiknmpf;  es  erscheint  somit  zundchst 
gam  gleichgiltig,  ob  das  traumversprechen  ernstlich  gemeint  uar  oder 
nkht.  Wir  haben  somit  hier  eine  rcinvlckelunff,  die  der  dichter 
beabsfchtif/t  hat,  nicht  einen  widerspruch. 

Unstreitig  ist  es  doch  vil  passender,  dasz  das  tauschende  ver- 
sprechen  des  Zeus  durch  menschliche  unbedachtsnmkeit  gegenstands- 
I08  wird  (die  darin  liegende  ironie  ist  bemerkenswert),  als  wenn  disz 
mit  einem  ernstlichen  vorbaben  des  hochsten  gottes  der  fall  ware, 
wenn  audi  dieser  unterschied  fur  die  haudelnden  personen  als  nicht 
bestanden  gedacht  werden  musz,  oder  als  bestanden  nicht  gedacht 
werden  kann. 

Es  ist  audi  bemerkensweit.  dasz  dadurch  die  handlung  aufge- 
halten  oder  von  der  geraden  linie  ihrer  entivicklung  abgelenkt  wird% 
wahrend  wenn  sofort  auf  das  versprechen  des  Zeus  die  niderlage  der 
Achaier  folgen  wflrde,  die  handlung  den  character  der  einfbrmigkeit 
und  einfachheit  beMme,  den  wir  im  ersten  teile  der  Was  so  glUcklich 
vermieden  sehen.  Dadurch  erkl&rt  sich  auch,  dasz  das  resxdtat  ein 
unerwarteteSi  statt  der  niderlage  ein  sig  der  Achaier  sein  musz,  so 
wie  dieselben  in  unerwai  teter  weise  mit  dem  zweikampfe  und  dem 
unter  anrufung  der  hochsten  gotter  geschloszenen  vertrage  den  Troeru 
das  zugestanden  haben,  was  das  schicksal  d.  i.  eben  dise  angerufenen 
gotter  versagt  hatten.3)  Ist  disz  warscheinlicher  oder  sagen  wir  ange- 


s)  Ware  die  lesart  tqoQiAtj&thv  (B  794  diy/ttvo?  —  HoA/nyc  —  futnoxt 
vatqtr  &q>oQ^ifj&fhv  !/f/aio£  richtig  „darauf  passend,  wenn  die  Achaier  zu  tlen 
schiffen  aufbrechen  wtirden  (um  namlich  in  die  see  zu  stecben)",  was  bei  uqo?- 
PH&tUv  nicht  zn  verstehn  ist,  so  ware  disz  von  groszer  bedeutung  fQr  unsere  beur- 
teilung  des  dichters.  Der  dichter  hatte  dann  one  ausdrllcklicbe  auszeinandersetzung 
zu  verstehen  gegeben,  dasz  man  in  Ilios  kunde  von  den  vorgangen  im  lager  der 
Achaier  hatte,  und  die  entwicklung  der  dinge  mit  aufmerksamkeit  verfolgte  um 
im  gegebenen  momente  eingreifen  zu  konnen.  Abcr  wider  erfolgt  das  entgegen 
gesetzte  von  dem  was  zu  erwarten  war ;  statt  dasz  man  die  scbiffe  in  die  see  liesz, 
rilckt  das  gesamrate  heer  zum  angriffe  gegen  die  stadt.  Dise  auffaszung  hat  vil 
for  sich;  die  lesart  aqofjurjOeiiv  kann  sich  eingeschlichen  haben,  weil  man  meinte, 
es  wurde  hier  das  factische  erzalt,  warend  der  dichter  andenten  wollte,  das  der 
spaher  nach  etwas  ganz  anderem  auszblickte,  als  sich  dann  seine n  augen  offen- 


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Ueber  0?ro?  >Wov.  H 

meszener  bei  anname,  dasz  das  traumversprechen  als  ernstlich  ge- 
meint  gedacbt  war,  oder  beim  gegenteile.  Wir  meinen  ersteres  hatte 
gar  keinen  sinn,  so  wie  wir  daftir  keinen  anhalt3punkt  besitzen.  Die 
an  name  ist  eine  hochst  oberflachliche  und  unQberlegte. 

Die  letztere  anname  aber  stiramt  so  vollstiindig  zur  situation, 
dasz  man  sich  wundern  musz,  wie  jemand  auf  einen  so  verzweifelten 
einfall  geraten  konnte.  Es  ist  diszeine  probe  von  immer  verhangnis- 
voller  superklugbeit. 

Damit  ist  nun  freilicb  nicht  gesagt  oder  gar  bewiesen,  dasz 
diser  erste  schlachttag  unentberlich  und  ursprUnglich  sei.  Niemand 
wird  behaupten,  dasz  der  kunstvolle  bau  der  sibenersten  rhapsodien 
mit  einem  schlage  zu  stande  gekommen  sei.  Allein  sovil  ist  gewis, 
dasz  auch  dise  partie  auf  der  sei  ben  vorauszsetzung  wie  die  Ilias 
uberhaupt  beruht,  naralich  auf  der  tifjvig.  Jeder  versuch  bievon  ab- 
zugehu,  flirt  ins  boden-  und  zillose. 

Neben  der  (irjvi$  (d.  h.  Achilleus)  linden  wir  noch  ein  anderes 
yon  uns  bereits  angedeutetes  moment,  dem  grosze  sorgfalt  gewidmet 
ist.  Es  ist  Argos  oder  sein  vertreter  Diomedes,  der  in  bemerkens- 
werter  vil  kttnstlicherer  weise  zur  geltung  gebracht  wird.  Es  ist  disz 
in  den  bfichern  JE&I  K)A.  Bemerkenswert  ist  nun  das  geschick,  mit 
dem  disz  durcbgefftrt  wird,  In  /I  370  flg.  wird  Diomedes  wegen  laszigkeit 
von  Agamemnon,  obwol  derselbe  unmittelbar  vorber  bei  Odysseus  tibel 
angekomeu  war,  scharf  getadelt,  welchen  tadel  er  geduldig  bin  nimt; 
dann  folgen  seine  taten  in  &  und  E  (leUteres  wol  spater  zugesetzt); 
dann  gibt  sich  Agamemnon  seinerseits  eine  arge  blosze  in  /,  indem 
er  rUckhaltslos  seine  verzweiflung  an  einem  gluckliclien  auszgange 
des  krieges  oflfenbart,  und  zur  flucht  auffordert;  da  entschadigt 
sich  Diomedes  fur  die  ihm  von  seiten  Agamemnons  gewordene  demii- 
tigung,  geht  aber  seinerseits  wider  zu  weit,  indem  er  den  mit  zu- 
stimmung  der  ubrigen  konige  und  auf  antrib  Nestors  unternomenen 
versuch  Achilleus  zu  versonen  hinterher  als  verwerflich,  bedauerlich 
und  schadlich  bezeichnet.  Die  erzalung  vom  zweiten  zweikampf  weisz 
offenbar  nichts  von  der  phaenomenalen  selbst  Aias  Telamonios  in 
scbatten  stellenden  heldenhaftigkeit   des  Diomedes;   sonst  h&tte  der 


barte.  Dasz  der  dichter  oneweite-s  bei  dem  Troern  kunde  von  den  vorg&ngen 
ira  lager  der  Achaier  voranszsetzt,  darf  uns  nicht  wunder  nehmen.  Allein  die 
extliche  beglaubigung  ist  nicht  auszreichend,  wenn  auch  zugegeben  werden 
rausz,  dasz  die  anderung  von  -19  in  atp-  begreitiicher  ist  als  die  umgekerte.  Im 
ganxen  lag  es  auch  fur  die  Troer  n&her  die  einschiffung  der  Achaier  als  ibren 
unmarscb  gegen  die  stadt  zu  erwarten. 


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12  XIV.  A.  Ludwig: 

verfaszer  gewis  ihn  das  loosz  ziehn  laszen.  Ihm  ist  Diomedes  Hektorn 
gegenuber  nicht  kiiner  als  die  andern;  von  alien  laszt  er  gelten: 
aldstsftsv  phv  dvfjvaad'ai  delaav  d%i)Kodi%^ai\  disz  ist  gewis  nicht 
iin  stile  der  Jio^iidovg  aoiateia,  und  mit  E  schlecbterdings  nicht  zu 
vereinigeu.  4)  Da  wir  Diomedes  auch  in  K  eine  oder  die  hauptrolle 
spilen  sehn,  so  werden  wir  ihn  als  eine  jtingere  gestalt  der  sage  zu 
betrachten  haben,  sowie  Argos  jiinger  ist  als  Mykenai.  Agamemnon's 
herrschaft  im  letzteren  ist  mit  der  des  Diomedes  in  Argos  unverein- 


4)  Bei  zwei  gelegenheiten  finden  wir,  dasz  Diomedes  anders  sich  benimt 
als  wir  erwarten :  bei  dem  zusaromentreffen  mit  Glaukos  und  bei  Hektors  an  alle 
ftirsten  der  Achaier  gerichteten  herauszforderung  zum  kampfe.  Der  erste  fall  be- 
darf  keiner  erklarung,  da  die  episode  nicht  im  interesse  von  Argos  und  Diomedes 
gedichtet  ist.  Anders  beim  zweiten  falle.  Ware  nicht  der  ungliickliche  vers  IT  93, 
so  musten  wir  fragen,  warum  bat  der  dichter  nicht  Diomedes  sofort  Hektors 
anbot  autnemen  laszen?  Freilich  ligt  darauf  der  einwand  nahe:  dise  frage  konne 
man  noch  in  beziehung  auf  alle  andern  bervorragenden  fursten  aufwerfen;  es  sei 
damit  nur  der  schlusz  nahe  gelegt,  dasz  die  Diomedus  aristeia  eben  nicht  von 
dem  verfaszer  des  von  Hektor  angebotenen  zweikampfes  hen  Are.  Allein  auch 
wenn  man  disz  wie  geburlich  in  betracht  zieht,  so  bleibt  es  auffallig,  und  man 
fult  sich  versucht,  eine  vom  dichter  nicht  offen  auszgesprochene  intention  zu  ver- 
muten.  Es  ist  nun  gewis  bedenklich,  einem  dichter  eine  intention  zuzuschreiben, 
die  er  nicht  direkt  auszge^prochen  bat,  oder  doch  angedeutet  hat.  Wenn  aber 
die  intention  ausz  der  lage  der  dinge  sich  erklart,  und  durch  die  geschehnisse 
gewissermaszen  vorauszsetzbar  erscheint,  so  ist  ein  solckes  verfaren  wol  erlaubt. 
Der  dichter  hat  villeicht  wollen  zu  verstehn  geben,  dasz  jeder  der  helden,  die 
nicht  frei  von  gegenseitiger  eifersucht  waren  (vgl.  unter  den  12  paladinen  „bien 
se  sabe  que  entre  los  doce  corren  malas  voluntades"),  abwarten  wollte,  wie  der 
andere  oder  die  anderen  sich  zu  dem  k&mpfanbote  stellen  wttrden,  und  da  war 
naturlich  die  folge,  dasz  niemand  den  kampf  annam.  Oder  aber  man  musz  an 
eine  art  etiquette  denken,  die  verbot,  dasz  der  geringere  dem  patiXtvxe  ()o?  vor- 
griff,  und  ihm  die  ehre  vorweg  nam.  Unzweifelhaft  war  es  nun  sache  Agamemnons 
den  angebotenen  kampf  auf  zu  nemen,  ihm  hatte  niemand  die  ehre  streitig 
machen  konnen.  Aber  er  zeigte  sich  der  gelegenheit  nicht  gewachsen,  daher 
Diomedes  /  35 

6xjt7tT()(»i  fiiv  to*  Sums  tttitiffifrat  ntQi  ndvtoiv. 

dtlxiiv  d1   uvtoi  dfixtv  8  re  x(>arog  iotX  ftiytdtov. 

Nur  Menelaos  steht  auf;  ausz  seiner  rede  ist  ersichtlich,  was  wir  frflher 
bemerkt  haben,  dasz  er  gewartet  und  erwartet  hatte,  andere  wilrden  sich  zum 
zweikampfe  mit  Hektor  melden,  und  dasz  er  es  nun  tut  trotz  dem  bewusztsein 
seinem  gegner  nicht  gewachsen  zu  sein.  Daraus  erklart  sich  der  ingrimm  gegen 
diejenigen  seiner  landsleute,  welche  obwol  ihm  an  starke  und  kampftOchtigkeit 
tiberlegen,  doch  nicht  entschlossenheit,  wie  es  schien,  genug  besaszen,  bei  der 
dargebotenen  gelegenheit  die  ehre  des  volkes  zu  waren.  Aber  wie  gesagt  v.  H  93 
entzieht  solchen  annamen  den  boden,  und  die  weitere  anname  einer  alteren 
abweichenden  darstellung  gewart  keinen  irgendwie  sicheren. 


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Ueber  Onog  "JXlov.  13 

bar,  und  der  gleichzeitige  ansatz  beider  herrschaften  in  der  Ilias  ist 
eine  verkurzung  der  historischen  perspektive.  Die  Ilias  hat  in  B  der 
geschichte  insoferne  recbuung  getragen,  als  flie  drei  ftirer  der  truppen 
von  Argos  erwahnt  entsprechend  den  drei  konigen  von  Argos;  sonst 
trit  allerdings  Sthenelos  nur  als  wagenlenker  des  Diomedes  auf,  was 
nicht  gerechtfertigt  ist.  Euryalos  wird  besonders  ^  677  flg.  erwahnt. 
(*  678  =  B  566.) 

Bemerkenswert  ist  noch,  dasz  Diomedes  in  B  vor  Agamemnon 
genannt  erscheint,  was  beweist,  dasz  ihm  in  der  aufstellung  (die  in 
Aulis  zu  denken)  der  vorrang  von  Agamemnon  zugestanden  worden 
ware;  man  kann  disz  auch  nicht  mit  der  geographischen  lage  recht- 
fertigen,  da  die  aufziilung  von  Mittelgriechenland  (pstsov  *4i>yog)  auf 
die  Peloponnesos  iibergeht,  wo  doch  Korinth  und  alle  die  danebeu 
genannten  stadte  zuniichst  auf  dem  wege  ligen.  Diejenigen,  welche 
den  glanz  von  Argos  in  jene  zeiten  verlegen  wollten,  haben  sich  also 
gar  nicht  geniert,  Diomedes  dem  Agamemnon  vorausz  zu  stellen. 
Disz  ganze  verbaltnis  durfte  wol  beweisen,  dasz  die  verherlichung  von 
Argos  und  Diomedes  eine  spiitere  interpolation  ist,  freilich  eine  inter- 
polation nicht  in  gewonliehem  beschranktem  sondern  in  groszartigem 
umfange  durchgefiirt.  Wir  bekomen  dadurch  einen  etwas  anderen  als 
den  landlaufigen  begriff  von  interpolation,  und  werden  erkennen 
raiiszen,  dasz  die  texte  in  tiefgreifender  weise  uuigearbeitet  worden 
und  von  einem  vermeintlichen  zustande  der  ursprunglichkeit  ganz 
auszerordentlich  weit  entfernt  sind.  Wir  werden  uns  berechtigt  fulen, 
die  Diomedus  aristeia  auszzuscheiden,  als  einen  bestandteil,  der  bei 
der  beurteilung  liber  die  hergehorigkeit  des  ersten  schlachttages  in 
unsere  Ilias  nicht  in  rechnung  gebracht  werden  darf. 

tlberhaupt  musz  man  auch  der  schwirigkeit  rechnung  tragen, 
die  sich  fur  den  dichter  ergab,  die  gottliche  und  die  menschliche 
willenstatigkeit  mit  einander  vereint  wirken  zu  laszen,  und  bier 
auszerdem  der  worte  Nestors  gedenken  B  80  flg.  el  piv  zovtov 
ovsiqov  yA%ai(bv  &XXo$  fvitinsv,  tyevdog  xev  qaliiev  xal  vo(?(fi^ol^6d,u 
P&XXqv.  Wir  finden  in  diesen  worten  dieselbe  ironie,  die  wir  auch  bei 
andern  gelegenheiten  erkannt  haben.  Oder  sollen  dieselben  gar  den 
beweis  liefern,  dasz  des  Zeus  versprechen  ursprttnglich  wirklich 
ernsthaft  gemeint  war?  Disz  ware  dann  in  der  tat  die  ironie  eines 
beweises. 

Die  anname  eines  besondern  epos  fur  die  partie  von  B  ab,  hat 
rait  der  ihr  gewissermaszen  entgegengesetzten  einer  urilias  das  mo- 


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14  XIV.  A.  Ludwig: 

ment  einer   auf  abstracter  deutung  der  indicien  beruhenden  plausi- 
bilitat5)  gemein. 

Dieselbe  ersckeint  als  ein  einfacher  auszweg  ausz  den  verlegcn- 
lieiten  und  schwirigkeiten.  Beide  sind  aber  nur  vermeidung  einer 
wirklichen  durch  eine  mechanische  und  willkiirliche  losung,  wobei 
bedenken  von  nicbt  minderer  bedeutung,  als  die  schwirigkeiten, 
welclie  beseitigt  werden  sollen,  naturgemasz  ausz  dem  divinatorischen 
charakter  der  betreffenden  versuche  sich  ergeben  und  unbeseitigt 
bleiben  niiiszen.  Die  plausibilitat  vergiftet  die  forscbung.  Immer 
nmsz  darauf  bin  gewiesen  werden,  dasz  die  Boiotia  den  beweis  liefert, 
dasz  es  noch  vile  andere  texte  gab,  gegeben  haben  inusz,  von  denen 
nicbts  ttbrig  gebliben  ist. 

II. 

Warend  einige  interpolationen  grosze  geschicklichkeit  und  weit- 
reichende  ftberlegung  zeigen  (z.  b.  E,  die  Machaon-Eurypylosepisode), 
laszt  sich  disz  von  der  partie  N—  22  nicbt  sagen.  Der  charakter 
diser  textmasse  ist  ein  vollig  anderer;  wir  vermissen  bei  aller  an- 
schaulichkeit  im  einzelnen  docb  verstandlichkeit  des  ganges  der 
haudlung,  klarheit  in  der  aufeinanderfolge  der  einzelnen  phasen  der- 
selben.  Wir  haben  ein  stuckwerk  vor  uus,  wo  die  fragmente  so  durch 
einander  geworfen  sind,  dasz  gar  keine  muhe  oder  sorgfalt  die  von 
dem  einen  zum  andern  sich  ergebenden  unebenheiten  zu  beseitigen 
sich  bemcrkbar  macht.  Man  kann  nicht  blind  sein  gegen  solche 
missgriffe,  wie  die  ankniipfung  von  S  1  an  N  835  fig.,  welche  blosz 
auf  lnia%ov  (835)  und  tojpj  S  1  beruht,  obwol  die  situation  dabei 
grundverschieden  ist.  Oder  nicht  minder  grell  das  unvermittelt  auf- 
tretende  deoonol  d'aytvovro  ve&v  O  653,  nachdem  schon  langst  urn 
die  schiffe  gek&nipft  ward  O  416.387,  so  dasz  die  partie  306  (das 
erscheiuen  Apollons  braucht  nicht  von  221  abhangig  gemacht  zu  werden) 
—  591  sich  einfach  herausz  losen  lftszt.    Disz   wird  auch  durch  die 

5)  Dasz  dergleichen  schwer,  ja  manchmal  gar  nicht  zu  widerlegea  ist,  darf 
nicht  wunder  ncmen;  disz  heruht  eben  darauf,  dasz  den  eigentlichen  haupt- 
schwierigkeiten  damit  ausz  gewichen  wird,  one  dasz  dieselben  gelost  worden  sind. 
Es  ist  auch  ganz  unbegrundet  eine  stricte  widerleguug  yon  solchem  zu  verlangen, 
was  blosz  behauptung,  unbewiesene  und  unbeweisbare,  ist.  Man  kann  nichts 
weiter  tun,  als  das  element  der  warscheinlichkeit  als  blosz  scheinbar  als  nichts 
entscheidendes  moment  erweisen,  und  auf  directe  radicale  losung  der  S(hwierig- 
keiten  dringen. 


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Ueber  Oitoc  'Mov.  15 

einscbiebung  0  (S.  Rhapsodien  d.  II.  A— £  v.  A.  Ludwig  pg.  28. 
z.  w.  v.  u.)  O  390  —  405.  (ndtnoxkog  d'  umg  [ikv  A%aiol  re  Tqg>6q  rsxzk9) 
bestatigt. 

O  367  macben  die  tiiehenden  (s.  36 1)  Achaier  bei  den  schiffen 
lialt.  637  fliehen  sie  wider  (foajreiltog  h]6(lrftev),  und  nun  komen 
die  Troer  in  sicht  der  schiffe,  nachdem  bereits  416  Aias  mit  Hektor 
urn  den  besitz  eines  schiflfes  kampfen;  494. 

O  696  (ccvrig  d(tifieta  ^&%li  *<*{>*  vvivdiv  lxv%fhi)  kann  sich 
gut  an  590  angeschloszen  liaben.  Im  einen  falle  totet  Hektor  den 
Scliedios  (s.  P  306.),  im  anderen  den  Periphetes,  und  die  situation 
ist  704  flg.  dieselbe,  wie  416  flg. 

Weiters  ist  bemerkenswert  die  ungeniertheit,  mit  welcher  der 
anfang  yon  77  angeglideit  wird,  und  die  darauf  gebaute  kiinstlicbe 
fiction,  dasz  Patroklos  von  Achilleus  sei  um  kunde  auszgescbickt 
worden  nach  dem  lager  des  Nestor.  Es  ist  nicht  unwarscbeinlicb, 
dasz  dise  absicht  garnicht  urspiiinglich  ist;  ursprunglicb  ward  wol 
nur  der  text  von  77  an  O  angefQgt.  Die  bisz  A  504  zurdckreichende 
verkniipfung  mit  der  haupthandluug  ist  erst  nach  der  hand  eingefttgt 
worden,  es  war  eine  dsvxifta  <pQovvlg,  aber  ob  afietvcov?  Wenn  man 
disz  auch  vom  standpunkte  der  technik  des  aufbaues  des  epos  zugeben 
musz,  so  kann  man  doch  wider  einweuden,  dasz  der  interpolator  auf 
die  motivierung  und  die  herbeifurung  des  incidenzfalles  wenig  muhe 
verwendet  hat  {A  61  g).  Das  geschick  dagegen,  womit  er  die  zweite 
handlung,  die  A  612  abzweigt,  mit  der  haupthandluug  in  contact 
erhalt,  musz  anerkanut  werden,  weniger  die  weise  504  flg. 

Warum  soil  nun  disz  nicht  urspriingliche  idee  eines  genialen 
dichters  gewesen  sein?  Weil,  abgesehn  von  der  ungenttgenden  ausz- 
fftrung  A  61^,  welche  nicht  zu  den  voivtellungen  von  den  ortlich- 
keiten  passt,  wie  dieselben  uns  sonst  auszgefurt  werden,  eben  an  der 
hauptstelle  die  probe  misslingt;  in  77  finden  wir  nichts,  was  klar  auf 
eine  solche  friihere  entsendung  des  Patroklos  auf  kundschaft  hinwiese, 
ja  alles  legt  uns  unverkennbar  nahe,  dasz  in  77  nichts  anderes  vor- 
auszgesetzt  wird,  als  dasz  Patroklos  ausz  eigenem  antribe  vor  Achilleus 
hintrit,  und  ihm  s<  ine  verstocktheit  in  leidenschaftlicher  sprache  vor- 
hait,  w&rend  er  sich  doch  bei  den  verhandlungen  /  mit  den  abge- 
sandten  der  Achaier  ganz  still  verhalten  liatte.  Wir  haben  also  hier 
eine  neue  modalitdt  und  gewis  eine  fflr  die  damaligen  dichter  ser 
nahe  ligende,  Achilleus  zum  eingreifen  in  den  kampf  zu  bewegen. 
Es  mochte  wol  einem  dichter  das  neutrale  verhalten  P.'s  der 
itQseflsta  gegeniiber  aufgefallen  sein,  und  er  wollte  nun  P.  dasselbe 


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16  XIV.  A.  Ludwig: 

tun  laszen,  was  dort  des  Phoinix  rolle  war.  Spater  ward  die  sache 
durch   die   Macbaon-Eurypylos-Nestor-episode  verwickelter  gemacht 

Dises  manco  hat  der  interpolator  entweder  nicht  bedacht,  oder, 
er  hielt  es  dem  vilen  vorauszgeschickten  gegenuber  fiir  tiberflttszig 
demselben  abzuhelfen;  er  war  gewis  nicht  darauf  gefaszt,  hatte  auch 
von  seinen  zeitgenossen  nicht  zu  befiirchten,  dasz  sie  daran  warden 
anstosz  nemen. 

Halten  wir  daran  fest,  so  trit  die  doppelte  handlung  erst  77 102 
ein,  von  wo  an  dieselbe  one  schwirigkeit  weiter  gefiirt  werden  konnte 
bis  275. 

77  395  heiszt  es:  IIccxQoxXog  d'inel  ovv  rtycaxag  aTtixegoB 
(paXccyyccg,  aty  inl  vtjccg  HeQyG  itafoiinsxig,  oi)dh  noXyog  eiu  Upivovg 
tmpqiiivai  .  .  .  wenn  nun  Sarpedon  sagt  (500)  iixi  p*  'A%aioi  x£v%ea 
evXriaaei  vscbv  iv  ay&vi  neaovxa :  so  kann  letzteres  doch  nicht  mit  erste- 
rem,  inl  vfjag  isgys  itafopitsxig  mit  vs&v  iv  aycbvi  iteaovxa  identisch 
sein ;  wol  bedeutet  P  639  iv  vrtv(&  tieXalvrjiGiv  neaiea&ui  „einbrechen  in 
die  schiffe",  allein  hier  kann  doch  wol  nicht  gemeint  sein  „nachdem,  weil 
ich  in  denbereich  der  schiffe  eingebrochen"  das  hatten  ja  alleTroer  getan, 
und  der  erste  war  er  ja  nicht  gewesen.  Sarpedons  worte  konnen  nur 
bedeuten:  dasz  mir  nur  die  Achaier  nicht  die  rustung  abziehen, 
nachdem  ich  so  weit  vorgedrungen,  oder  weil  ich  bisz  in  die  schiffe 
hinein  gedrungen  und  dort  gefallen  bin  (vgl.  558/9  «AA'  d  piv  asi 
xiGGcciiied'1  iXovxeg),  was  er  nicht  hatte  sagen  konnen  (resp.  was  ihra 
nicht  hatte  in  den  mund  gelegt  werden  konnen),  wenn  er  als  von 
Patroklos  zuruckgetriben  in  die  nahe  der  schiffe  gekomen  zu  denken 
ware.  Also  ergibt  sich,  dasz  Sarpedon's  rede  auf  die  darstellung  hin- 
weist,  der  zu  folge  Sarpedon  und  Patroklos  noch  bei  den  schiffen 
fallen  muszten,  was  dann  Achilleus  sofortiges  eingreifen  in  den  kampf 
zur  folge  hatte. 

V.  558  6g  itQ&Tog  elg  i]Xaxo  xel%og  *J%aimv  widerspricht  tibrigens 
M  413—431.  438. 

Der  kampf  um  Sarpedons  leiche  scheint  unvollstandig ;  denn 
was  von  644—683  gesagt  wird,  ist  wol  sp&teres  ursprunges  und  hat 
die  altere  darstellung  verdrangt. 

V.  684  flg.  wird  der  tod  des  Patroklos  angekundigt ;  aber  nach 
dem  692  es  geheiszen  hat  evftu  viva  iiq&tov  xiva  dy  faxccxov  igevd- 
Qijjccg,  folgen   doch  neue  kampfe,   wo  Patroklos  ifcvaQi&v  737,  785. 

Mit  v.  712  beginnt  eine  partie,  die  mit  dem  vorauszgehenden 
nicht  zusammenhangt;  v.  777  StpQa  psv  r\iXiog  psoov  oiQavbv  dptpifid- 
ptjXBv   xxX.   gehort   zu  einer  darstellung,    welche  Patroklos   erst   am 


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Ueber  Otto*  'IXlov.  17 

nachsten  morgen  in  die  schlacht  ziehn  liesz :  2  453  nav  dy  ^iuq 
HCLQvavro  itBQi  JZxairjiai  nv\r\i6i.  Mit  diser  davstellung  liesz  sich  auch 
der  langwirige  kampf  urn  Patroklos  leiche  vereinen,  der  das  ganze 
buch  P  einnimt:  P  372  wol  mittag;  und  ganzer  tag:  384. 

VVir  finden  hier  wider,  dasz  206  und  236  nicht  stirauien; 
letzterer  vers  ist  wol  einschiebung.  Was  206  gesagt  wird,  erfiillt  sich 
nicht  319.  335.  Hektor  totet  306  Schedios  Iphitos  son,  den  fUrer 
der  Phokier  (O  515  ist  derselbe  son  des  Periniedes  und  fallt  gleich- 
falls  von  Hektors  hand). 

Es  kann  nun  ursprQnglich  gleich  auf  233  (oder,  wenn  man  will 
auf  235)  gefolgt  haben  593  bis  zum  ende. 

Der  rest  scheint  ausz  verschiedenen  unabhangigen  darstellungen 
zusammen  gestoppelt,  was  sich  einerseits  ausz  319  iv&a  xsv  aire 
Tqmg  <xQ7}i<plAa>v  im1  yJ%aiO)v  *IXiov  elg  avs$v\(3av  xtX.  andererseits 
ausz  den  widerholungen  366—376,  384-399,  412-425  ergibt; 
sichtlich  haben  die  redactoren  nicht  recht  gewuszt,  welches  von 
diesen  stiicken  sie  behalten  sollten.  Ebenso  das  doppelte  auftreten 
Apollons  322  flg.  Aineias  und  582  flg.  Hektor  gegentiber,  one  dasz 
man  den  nutzen  davon  einsehen  konnte. 

Der  contact  der  haupthandlung  mit  Achilleus  wird  aufrecht 
erhalten  durch  P  400— 411,  640  flg.  —716  und  schon  frtiher  377-383. 
Man  kann  dise  stucke  wol  demselben  nachdichter  zuschreiben,  dem 
die  fiction  der  auszsendung  des  Patroklos'  urn  kundschaft  ins  zelt 
des  Nestor  (A  604  xaxov  d*  &qu  ol  nekev  &Q%ii)  angehort.  Wir  finden 
die  beiden  stucke  in  einer  umgebung,  welche  nicht  den  charakter 
einer  ursprunglichen  zusammenhangenden  darstellung  tragt. 

t)brigens  stimmt  wider  P  409— 411  nicht  mit  2*9.  10.;  wer  das 
eine  (geschrieben)  verfaszt  hat,  von  dem  kann  das  andere  nicht  her- 
rtihren. 

V.  640  flg.  will  Aias,  nachdem  er  634  flg.  auszgesprochen,  dasz 
sie  zu  einer  entscheidenden  maszregel  greifen  niCiszen  urn  den  leich- 
nam  des  P.  und  sich  selbst  retten,  an  Achilleus  die  botschaft  von 
P.'s  tod  gelangen  laszen.  Man  siht  nicht  recht  ein,  zu  welchem 
zwecke,  da  Menelaos  selber  sagt,  Achilleus  werde,  da  ihin  die  waffen 
felen,  nicht  in  den  kampf  eingreifen  709—711  gegen  69^.  V.  71J 
siud  ubrigens  d  u  v.  63*  ser  iiulich. 

Befremden  misz  689  &qigxo$  'A%cacbv\  692  ocpQct  xa%iaxa  vixvv 
inl  vrja  tsa&ar^  e>  kann  nicht  anders  sein,  als  dasz  hier  des  metrums 
wegen  vtja  statt  v^a,  steht.  Denn  vfja  ist  ttberhaupt  ganz  unpassend, 
man  wiirde  eher  xhciag  etwarten;  gemeint  kann  nicht  das  schiffdes 

2 


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18  XIV.  A.  Ludwig: 

Achilleus  sein,  sondern  nur  das  schifflager  Uberhaupt  und  im  ganzen. 
Der  v.  692  ist  so  zu  verstehn:  elneiv  „richte  ihm  die  nachricht  ausz," 
ob  er  etwa  etc. 

Bemerkenswert  ist  auch,  dasz  das  gleicbnis  657  flg.  bereits 
A  548  flg.  vorkomt,  wo  es  ganz  offenbar  urspriinglich  ist,  da  es  zu 
der  lage  in  P  ganz  und  gar  nicht  stimmt;  eQefriQ&v  passt  auch  nicht, 
man  erwartet  naiq^xl^v  \  der  ganze  vers  ist  offenbar  ein  lucken- 
btiszer.  Gleich  darauf  wild  Meuelaos  mit  einem  adler  verglichen,  der 
mit  scharfem  auge  den  ha  sen  entdeckt,  der  sich  unter  einen  nach 
alien  seiten  belaubten  strauchbusch  gefltichtet  hat,  und  ihn  totet. 
Man  kann  die  angeineszenheit  auch  dises  gleichnisses  beanstanden 
(vgl.  freilich  P  570  flg.). fl) 

AuffSllig  in  diser  partie  ist,  dasz  Menelaos  588  nakftaKog 
alx^rtr^g  genannt  wird,  was  doch  fur  ihn  nicht  zutrift,  da  er  sich  bei 
zwei  wichtigen  anliiszen  (eben  xb  n&Qog)  gerade  als  ser  hitzkopfig 
beweist,  und  gerade  in  P  besonders  tatig  ist. 

V.  38 J  sind  befremdlich;  aber  der  sinn  ist  dochwol  diser: 
„dise  zwei  mit  dem  tod  und  der  flucht  ihrer  gefarten  vor  augen 
k&mpften  weit  weg,  weil  Nestor  es  so  befabl,  als  er  in  die  schlacht 
sie  von  den  schiffen  ausz  beorderte". 

Nun  siht  disz  ganz  so  ausz,  als  ob  ein  morgenauszzug  gemeint 
wiire ;  sicherlich  kann  weder  von  der  ituXim£i$  izagcc  t&v  vsav,  noch 
von  dem  auszzuge  in  A  die  rede  sein,  abgesehen  davon,  dasz  es 
keine  stelle  dises  inhaltes  gegenwartig  gibt.  Es  kann  also  hier  nur 
der  auszzug  am  tnorgen  gemeint  sein,  der  in  jener  redaction  behandelt 
worden  war,  tvclche  PatroJclos  erst  am  folgenden  tage,  nicht  an  dem- 
jenigenf  mit  uelchem  A  beginnt,  (Z  453)  in  die  schlacht  eingreifen 
Idszt.  Nestor,  so  scheint  es,  soil  seinen  sonen  (hier  erscheint,  wie  iu 


•)  (681  ist  XSoto  Tor  zu  ziehn,  schon  wegen  des  mediums;  aber  es  ware  doch 
unBinnig  zu  sagen :  dir  rollten  die  augen  nach  alien  seiten,  damit  sie  Antilochos 
Bahen"  sondern  das  richtige  ist  „deine  augen  drehten  sich  nach  alien  seiten  da- 
mit du  erblicken  mochtest  den  son  des  Nestor44.  Man  kann  doch  den  augen 
selber  keine  absicht  zuschreiben;  die  beweguDg  kain  den  angen  zu,  die  absicht 
war  die  des  Menelaos,  wie  auch  das  betonte  dot  zeigt:  Dir  drehten  sich  die 
augen  nach  alien  seiten,  damit  du  erblicken  mochtest.  ...  d.  h.  doch  nur:  du 
drehtest  die  augen  ....  TSoao  wird  zwar  als  leseart  der  'A^tatd^xuot  bezeich.net, 
ISoto  aber  als  die  x&y  &nb  6zotos\  <8  berrschte  also  unsicherheit  hieruber  in  der 
uberliefirung.  Doch  latzen  die  scholien  die  beziehung  auf  Menelaos  Belbst  zu 
mit  richtigem  geiule  zwar  fur  den  sinn,  aber  nicht  far  die  harte  der  construction, 
die  dann  in  einem  und  denuelben  satze  \on  Menelaos  in  der  zweiten  und  in  der 
dritten  person  sprechen  wurde.) 


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Ueber  Olroe  'Ufov.  19 

I  und  if,  SQaav^d^g)  befohlen  haben,  voeyi  pdQvaa&ai,  abseits 
(von  Patrofclos  di]Kadri)  zu  kampfen;  wenn  uns  disz  alles  jetzt  be- 
fremdet,  so  diirfen  wir  darausz  nur  schlieszen,  dasz  die  verse  ausz 
anderem,  uns  unbekanntem  zusainmenbange  herrtlren. 

Dem  entspricht,  wenn  es  384  fig.  weiter  heisst :  zolg  ds  navies- 
xqIois  fyidog  piyu  vslxog  6qwqhv\  ausz  400  geht  hervor,  dasz  der 
kampf  um  Patroklos  geineint  ist,  wenn  es  auch  warscheinlich  ist,  dasz 
400—411  spatere  interpolation  sind. 

Sicherlich  sind  mit  einander  unvereiubar  54G  tig.  und  593  flg. 
Auch  453  flg.  gewart  Zeus  den  Troern  sig  bisz  sie  zu  den  schiffen 
gdangt  sind  und  die  nacht  anbricht.  (Nur  sollen  die  pferde  den  Auto- 
medon  retten),  obwol  man  nicht  weisz  wohin  mit  der  episode  des 
kampfes  mit  Automedon  um  die  pferde;  sonderbar  sind  die  worte 
509  flg.  fixot  /iiv  zbv  vsxqov  ImrgaTrsd^  oItisq  Sqmszoi  d^(p' 
avxm  Psftdpsv  xal  dtiwsefrcu  <5xL%ag  dvdyav.  vmv  6s  faoTeiv  dpvvszs 
vtjtesg  WaQ>  Man  kann  kaum  anders  als  azl%ag  d.  subjektivisch  nemen, 
obwol  man  dativ  erwartet:  Jaszet  die  in  reih  und  glid  kampfenden 
sich  um  ihn  aufstellen  und  ihn  verteidigena.  Einfacher  (O  65 J)  aber 
sinnwidrig  ware :  Imxqansxs  ixslvoig  ointy  aqioxoi  . . .  dpvvstf&ai 
gtIx<*s  d.  Zz.  d.  wtirde  man  mit  ,die  gemeinen  soldaten1  iibersetzen. 
Die  construction,  die  der  sinn  unabweislich  verlangt,  ist  gewis 
ser  hart:  ipsig  oihsq  Sqioxoi  imxQanszs  zbv  vsxqov  ezl%ag  (azi^iv) 
dvdQ&v  dpy  avrcbi  Psfidpsv  xal  d^vveo&ai  „laszet  die  in  reih  und 
glid  fechtenden  (rank  and  file)  um  ihn  geschart  ihn  verteidigen." 

Z  100  fiilt  man  sich  versucht  zu  lesen:  iybiz'  idsvqasv  6*  ip 
aQfjg  dkxxrtfa  ytvi<s%ai\  ich  hatte  aber  sollen...  wozu  als  erklarung 
villeicht  ifiov  glossiert  wurde,  was  dann  in  den  text  kam.  V.  102 
vvv  dy  hat  keinen  rechten  sinn ;  disz  beruht  weniger  darauf,  dasz 
nichts  folgtt  wozu  man  es  construieren  konnte,  als  vilmer  auf  dem 
umstande,  dasz  nichts  vorauszgeht,  wo  durch  es  gerechtfertigt  erscheinen 
konnte.  Denn  vorausz  geht:  mochte  ich  [denn]  gleich  sterben  .  . 

Die  wolbekannte  bedeutung  von  vvv  in  dieser  gebrauchsweise 
ist:  ,80  aber1  A  1G9.  J  344.  356.),  was  hier  absolut  nicht  angeht. 
Also  die  rede  des  Achilleus  ist  zusammen  gestoppelt  ausz  verschie 
denen  texten,  die  unabhangig  von  einander  bestanden  batten. 

Wenn  man  selbst  mit  Spitzner  biszu  vvv  cT  si  pi  114  gehn  wollte, 
so  muszte  man  doch  107—113  streichen.  Man  kann  wol  iibersetzen: 
so  aber,  da  ich  einerseils  nicht  ins  vaterland  zuiiickkere,  und  auch 
dem  P.  nicht  und  nicht  den  vilen  andern  freunden  zur  rettung  wardi 


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20  XIV.  A.  Ludwig  :  Ueber  Oixog  'D.iov. 

sitze  ich  da  eine  unniitze  last  der  erde  .  .  .  Aber  worauf  bezieht  sicb 
dises  ,so  aber;  zuruck?  Es  geht  ja  ax>xUa  tsfrvaltjv  vovauszl 

Man  hat  manchmal  das  geful,  als  habe  schon  der  Sanger,  der 
doidog,  der  gewis  mancherlei  texte  abweichender  darstellungen  ausz- 
wendig  wurzte,  dieselben  im  gediichtnisse  und  beiin  vortrage  nicht 
init  hinliinglicher  strenge  auszeiuander  halten  konnen,  und  so  seien 
schon  in  alter  zeit  fornien  des  textes  entstanden,  denen  die  einheit- 
lichkeit  felte. 

Es  kann  sicberlich  nicht  bestritten  werden,  da?z  es  vile  text- 
stiicke  gab,  die  versetzt  und  init  texten  combiniert  werden  konnten, 
die  einer  andern  redaction  angehorten,  und  einen  verschiedenen  gang 
der  handlung  vorauszsetzten. 


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XV. 

Taralipomena  de  vitis  ei>isco]>orura  Olouiucensium 

ab  anno  Domini  1482  usque  ad  annum  1571, 

K  vydauf  upravil  Dr.  V.  J.  Novadek. 

\\*  fedloieno    15.    prosince    1902.) 


Rukopis  archivu  Vatikansk^ho  Arm.  LXIV  torn.  11,  kter^  se 
clonal  do  toho  archivu  z  pozfistalosti  kardinala  J  ana  FrantiSka  Com- 
mendone  (f  1584),  na  prvnfch  nSkolika  listech  mi  iivotopisy  biskupfi 
Olomouckych  z  let  1482—1571.  ZprAvy  onastupcich  biskupa  Protasia 
z  Cem6  Hory  (f  1482)  jsou  velice  strufcn*  a  jen  jakoby  tivodem  k  il 
votopisu  Vil&na  Prusinovskdho  z  Vfckova,  jehoz  pAsobeni  spisovatel 
byl  ofcitym  svfcdkem  a  o  nSmi  se  uadeje,  ie  jeSt6  mnoho  velk^ch  v6ci 
vykoni  pro  slivu  boil  a  prosp&ch  cfrkve. 

Bezprostfednfc  za  touto  kronikou  biskupfi  Olomouckych  nach&zime 
fctyry  listy  z  r.  1571,  tykajfcl  se  sporu  biskupa  Vil&na  s  mfcSfany 
Olomouck^mi  o  pochov*v£nf  nekatolikti  pfi  chrimech  katolick^ch, 
pfi  nichz  zfejuie  poznamenino,  ie  jsou  to  pfeklady  listft  cesk^ch, 
jel  dostaly  se  kardinalovi  od  sam^ho  biskupa  ViWma.  DAle  cety  ruko- 
pis netyka  se  ani  dost  milo  v6ci  Ceskych,  je  snuSkou  nejrozmanitfijfilho 
materia] u,  jeu2  dostal  se  do  rukou  diplomata  kurie  Hmskg  za  vice- 
leWho  jeho  pflsobenl  v  N&necku  i  Polsku. 

Zivotopis  Vil6ma  Prusinovsk^ho  obsahuje  mnoho  zpr&v  nov^ch '), 
kter6  by  tlm  vice  vifcily,  kdybychom  v6d61i,  kdo  jest  jejich  spiso- 
vatelem.  Budifc  n&m  dovoleuo,  vvsloviti  o  torn  doinn&nku. 


')  Uiii  jich  Boh.  Navratil  ye  svem  dlanku   nVil6m  Pruginovsty  do  roku 
1566u  v  Ceskem  Casopise  Historickem  V.  sir.  205-216  die  pfepieu  dra  J.  Susty. 
Vestmk  Kr.  C.l.Spol.  Nauk,  tfJiist.J9Q2.  i 


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2  XV.  V.  J.  Novttek: 

Spisovatel  uddva,  ie  psal,  co  vidfil  (quae  coram  vidimus),  byl 
ted j  osobou  biskupovi  blizkou.  Z  t£  okolnosti,  ie  opis  price  jeho 
nachizime  v  pozfistalosti  kardinAla  Commendone,  pravd£podobn6  lze 
souditi,  ie  spisovatel  i  8  timto  kniSetein  cirkevnim  byl  zndm.  Ob6 
bodi  se  zcela  dobfe  na  Martina  Gerstmanna,  ktery  v  letech  1565  a2 
1569  byl  kanctetem  ViWmov^m. 

Martin  Gerstmann2),  Slezan  z  BoleslavS  (*  8.  bfezua  1527  — 
f  23,  kvStna  1585),  od  1.  cervence  1574  biskup  Vratislavsk^,  studoval 
v  letech  1556—1561  v  PadovS,  po  dvfi  leta  jako  druh  Prusinovsk6ho, 
ktery  na  teie  university  pobyl  v  letech  1554—1558 3).  Navr6tiv  se 
do  vlasti,  stal  se  Gerstmann  r.  1561  kustodem  kapituly  Vratislavsk6, 
a  kdy2  Prusinovsty  r.  1565  dosedl  na  biskupsky  stolec  Olomoucky,  pro- 
pfljdil  mu  kanonikat  v  Olomouci  a  utinil  ho  svym  kanctefem.  V  ten  cas 
sezn&mil  se  Gerstmann  s  biskupem  Commendone  in,  kterf  vraceje  se  z  le- 
gafcni  cesty  do  Polska,  pfiSel  dne  29.  listopadu  1565  do  Vratislavi, 
odkud2  po  tffdennfm  pobytu,  provdzen  by v  Gerstmannem  do  Nisy,  jel  do 
Prahy4).  Od  r.  1571  byl  Commendone,  ktery  r.  1566  stal  se  kardi- 
nalem,  zase  jako  legat  v  Polsku,  a  po  smrti  krale  Zikmunda  Augusta 
(f  7.  Cervence  1572)  zasazoval  se  o  to,  aby  nSktery  ze  synft  Maxmi- 
liana  II.  stal  se  kr&leni  polskym.  Martin  Gerstmann,  jeuiuz  zatim  (ke 
konci  r.  1569)  cfsaf  byl  svgfil  vychov&nf  svych  synu  Mati^Se  a  Max- 
miliana,  vypraven  do  Polska  k  bajeni  zrijinfi  rodu  Habsbursk^ho 
a  setkal  se  tu  nov6  s  Commendonem,  jej2  prov&zel  sekretdf  Ant. 
Maria  Graziani,  spoIuMk  Gerstmanniiv  i  PrusinovskSho  z  doby  studil 
na  universtfi  Padovsk65).  Je  velice  pravdepodobno,  ie  pfi  t6  pfile- 
Zitosti  dostala  se  mezi  spisy  Commendonovy  „Paralipomena". 

D'Elvert6)  mezi  pokracovateli  katalogu  biskupfi  Olomouckycb, 
jichz  price  se  ztratily,  uvAdi  vedle  kanovnfkfi  Pyrnesia  a  Zwettlera 
tak6  Gersttnanna,  o  n&wi  tak£  odjinud7)  vime,  ze  byl  milovnfkem 
historickych  studil  a  Stedrym  podporovatelem  slezsk6ho  kronikAre 
Vdclava  Croraera  (*  1543  —  f  1606),  jehoi  obSirny  rukopis,  ulozeny 


*)  Obsfrn^  iivotopis  jeho  sepsal  J.  Jungnite :  Martin  von  Gerstmann,  Bischot 
von  Breslau.  Breslau  1898. 

9)  Srovnej  uveden^  cWnek  Navr£tiluv  etr.  207  a  si. 

4)  Jnngnitz  na  ut.  m.  str.  14. 

5)  Tamie  str.  33  a  si. 

6)  Historische  Literatur-Geschichte  von  Mahren  und  Oesterreichisch  Schle- 
Bien  na  str.  42. 

7)  Jungnitz  na  uv.  mistd  str.  491  a  si. 


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Paralipomena  de  vitia  episcoporum  Olomucensium.  3 

v  kapitulnf  knihovnJ  VratislavsM,  za  §v£dsk6  invase  r.  1632  bohu2el 
zoi£en. 


Paralipomena  de  vitis  episcoporum  Olomucensium 

db  anno  domini  1482  usque  ad  annum  1571. 

Bella  Husitarum  et  seditiones  contra  catholicos  per  Taboritas  ex- 
citatae  et  bellum  Matbiae,  regis  Hungariae,  contra  Georgium  de  Podiebrath, 
regem  Bohemiae,  in  causa  fuisse  videntur,  quominus  post  obitum  Protasii 
de  Czerna  Hora,  episcopi  Olomucensis,  qui  anno  domini  1482  peste 
mortuus  est,  alius  station  in  demortui  locum  eligeretur,  sed  fere  annis 
quindecim  apud  administrators  per  capitulum  Olomucense  designator  re- 
gimen et  administrate  spiritualium  et  temporalium  fuit. 

Joannes  de  Prostanno,  oppido  Moraviae,  obscuro  loco  natus,  ex 
Varadiensi  episcopatu  Hungariae  studio  et  opera  regis  Mathiae,  cni  erat 
admodum  familiaris,  ad  Olomucensera  diocesim  gubernandam  translatus. 
Vir  adeo  liberalis  magnique  animi  et  ingenii,  ut  neminem  sui  loci  atque 
ordinis  parem  habuisse  dicatur.  Quod  etiam  magnificae  illius  fabricae  et 
augmenta  religionis  testantur.  Nam  arcera  Viscoviae  et  Mirow  amplissimis 
palatiis  et  structuris  ipse  ornavit.  Monasterium  ordinis  Cisterciensis  cano- 
nicorum  regularium  Oiomutii  eo  loco,  qui  pomerium  ca9tri  sou  podhradie 
vulgo  appellatur,  a  fundamentis  erexit  et  ius  visitandi  reformandique  illud 
suis  posteris,  episcopis  Olomucensibus,  reliquit.  Opidum  Miglicz  ex  hypo- 
teca  suo  sumptu  episcopali  liberavit,  demum  dominorum  de  Kunovicz  lo- 
cupletavit.  Quae  quidem  opera  non  tarn  argento  Moravico,  quam  auro 
Hungarico  a  regis  Mathiae  tesauris  in  ilium,  ut  aliqui  existimant,  redun- 
dante  videtur  in  gratiam  Moravorum  perfecisse.  Sod  cum  res  humanas 
fluxas  admodum  et  instabiles  ingratisque  et  periculosis  casibus  obnoxias 
esse  animadverteret,  his  postremo  omnibus  una  cum  opibus  et  gloria  mundi 
magno  animo  conteraptis,  per  ingressum  religionis  assumptamque  profes- 
sionem  ordinis  s.  Francisci  de  observantia,  I)eo  vivere  deinceps  volens, 
mundo  mortuus  est.  [1491.] 

Vacante  sede  episcopali  Olomucensi  per  ingressum  religionis  Joannis 
episcopi,  calopeditae  deinceps  vulgo  vocati,  Innocentius  octavus,  pontifex 
maximus,  iure  provisionis  pro  hac  vice  secundum  sacros  can  ones  ad  sed  em 
apostolicam  devoluto,  N.  cardinali  Alleriensi 8)  eundem  episcopatum 
Olomncensem  contulit.  Qui  cum  nunqam  ad  visitandam  et  curandam  hanc 
diocesim  suam  venisset,  etiamsi  per  administrators  interea  episcopatus 
gnbernabatur,  multam  tamen  ea  res  animos  hominum  huius  provintiae 
sectis  alioquin   ab    Husitis   excitatis    depravatos    offendisse    et  aliquod  de- 


■)  Ardicinus  de  la  Porta  stal  se  22.  unora  1476  biskupem  y  Alerii  na  Kor- 
gice,  papei  Innocenc  VIII.  dne  9.  brezna  1489  jmenoval  ho  kardinalem  s  titulem 
a?.  Jana  a  Pa  via.  Administratorem  biskupstvf  01omouck6ho  stal  se  3.  tervna  1489, 
zemrel  4.  dnora  1493. 


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4  XV.  V.  J.  Novtfek: 

trimentum  Jurisdiction!  s  et  autjhoritatis  episcopalis  hoc  tempore  peperisse 
videtur. 

Cardinali  Alleriensi  defuncto  in  Urbe  cardinalis  Montis  Regalis9) 
per  Alexandrum  Sextum,  summum  pontificem,  substitutes  est.  Cains  tempore, 
cam  iterum  per  administratores  hac  in  dioeesi  spiritualia  et  temporalia 
regerentur,  barones  et  nobiles  ac  reliqui  ordines  terra  rem  Mora  viae  prae- 
latos  et  canonicos  universumqoe  clernm  pastoris  praesentia  et  patrocinio 
destitutum  ad  ins  seculare,  praetextu  quorundam  foederum  et  transactionom 
contra  varios  tnrbatores  pads  initornm,  pertrahere  coepisse  femntnr. 

Stanislaus  Turzonius,  in  Polonia  quidem,  sed  parentibns  Germanis, 
civibos  quondam  Augustanis,  natus,  31.  episcopns  Olomuccnsis,  cuius 
studio  et  diligenti  opera  antiqua  lex  et  consmtudo  liberae  electionis  epi- 
scopalis  per  capitulnm  faciendae  in  integrum  restitnta  est.  Mull  is  annis 
[1497 — 1540]  hie  magno  cum  zelo  religionis  ac  plane  sancte  prudenterqoe 
gubernavit  suam  diocesim,  quamvis  ingravescente  aetate,  ex  priori  studio 
nonnihil  remisisse  videbatnr.  Habuit  autem  fratrem  germanum  episcopum 
Wratislaviensem,  et  alium  baronem  in  Plesna  in  Sclesiae  ducatu,  cuius 
familia  deinceps  in  Hungariam  domicilium  transtulit  et  istbic  iam  inter 
indigenas  amplas  possesiones  habet.  Eius  tempore  circiter  septingentae 
parochiales  ecclesiae  in  albo  diocesis  Olomucensis  et  catholicae  religion  is 
perseverantes  recensebantur,  et  pleraeque  omnes  integras  et  amplas  decimas 
habebant,  sed  deinceps  magna  pars  illarum  partim  ab  hereticis  profanata, 
partim  a  dominis  secularibus  occupata  est. 

Bernardus  Zaubek  ex  equestri  ordine  huius  marchionatus  electos 
epi9copus  a  capitulo  Olomucensi,  antcquam  ill!  a  sede  apostolica  confir- 
matio  allata  et  ipsius  consecratio  confecta  fuisset,  extemporanea  morte 
praeventns  est.  Multum  tamen  difficultatis  haeredes  et  propinqui  illius 
nepotes  vel  patrueles  in  repetendis  bonis  mobilibus  ab  ipso  relictis  capitulo 
Olomucensi  exhibuerunt,  et  quae  postulabant,  iure  municipali  huius  patriae 
obtinuerunt. 

Joannes  Dubravius,  natione  Bohemus,  per  electionem  capituli  ad 
episcopatum  vocatus,  magno  animo  et  singulari  consilio  ac  prudentia  ilium 
in  rebus  civilibus  administravit,  apud  reges  etiam  Bobemiae,  parrisia  qua- 
dam  dicendi  utens,  non  parvae  authoritaiis  fuisse  commemoratur.  Scripsit 
is  in  rebus  oeconomicis  antea  versatus  librum  de  piscinis,  et  his  to  nam 
Bohemorum  simul  et  Moravorum  ab  origine  gent  is  usque  ad  sua  tempora 
compendioso  et  compto  stilo  prosequutus  Uteris  mandavit.  Humaniorum 
litterarum  quam  tbeologicarum  studiosior  fuisse  existimatur,  in  quibus  etiam 
quaedam  commentaria  in  N.  scripta  reliquit. 

Marcus  ALM,10)  plebeia  familia  Olomutii  natus,  cum  annis  permultis 
apud  ecclesiam  Olomucensem  resedisset  et  per  omnes  fere  offiriorura  gradus 

*)  Jan  de  Borja,  synovec  papeie  Alexandra  VI.,  stal  se  dne  13.  zafi  U83 
arcibiskupem  v  Monreale  na  Sicilii,  dne  31.  srpna  1492  ozdoben  purpurem  9  ti- 
t'llem  sv.  Susanny,  od  8.  unora  1493  do  30.  ledna  1497  byl  admioistratorem  bi9- 
kupstvf  01omouck6ho,  od  29.  Hjna  1494  take  biskupem  Ferrarakym  a  patriarchoa 
CaKhradsk^m.  Zemfel  dne  1.  srpna  1503. 

10)  Artium  liberarum  magister.  PHjm^ni  jeho  bylo  Kuen  nebo  Kahn. 


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ParaHpomena  de  vitis  episcopornm  Olomucensium.  5 

ad  decanatnm  usque  pervenisset  veteranusque  ?am  in  castris  Domini  miles 
esse  censeretur,  etiamsi  alii  extern),  generis  nobilitate  et  principum  favore 
commendationeque  suffulti,  bonum  opus  vel  opes  episcopatus  desiderantes,  illi 
sese  opponebant,  ipse  tamen  sine  ambiticne  et  non  obstante  frustraque  contra- 
nitente  principum  intercessione  libere  et  constanter  a  capitulo  episcopas  est 
electus.  Quod  officium  annis  fere  12  [1553 — 1565]  qoiete  et  pacifice  ge<sit, 
Olomncenses  cives  sectarnm  praedicantem  ad  cathedralem  sancti  Mauritii  promo- 
ventes,  et  maximam  propterea  contra  praelatos  et  canonicos  totumque  clernm 
Olomncensem  populi  seditionem  excitantes,  mandatis  severioribns  Ferdinandi 
imperatoris  impetratis,  ac  ncn  sine  sadore  et  Sanguine  capituli  qaornndam  ( a- 
pitum  seditionis  executioni  demandatis,  compescuit.  Bona  complura  ecclesiae 
redemit  et  non  parum  pecuniae  in  pios  usus  legavit,  cuius  subsidio  non 
exigua  qnaedam  bona  certis  accedentibus  ex  gratia  et  beneficentia  saccessoris 
illis  pactis  conventis  ecclesiae  capituloque  comparata  et  adiuncta  sent. 
Scholam  apud  cathedralem  ecclesiam  Oloraucensem  ab  una  parte  occiden- 
tal! a  fundamentis  erexit  et  emptis  designatisque  censibus  annuis  pro  raa- 
gistro  scholae  et  ipsius  synergis  et  chori  cantoribus,  necessariam  illis 
sustentationem  curavit.  Concionatoribus  quoquead  s.  Mauritii  Olomutii,  ad 
b.  Mariae  virginh  et  ad  s.  Blasii  [ecclesias]  certas  annuas  pensiones  ex 
censibus  ab  ipso  emptis  inperpetnura  solvendis  const[it]uit.  Pauca  admodum 
propinquis  et  nepotibus  suis  ex  sorore  legavit,  sed  pleraque  omnia  vel 
capitulo  ecclesiaeque  Olomucensi,  vel  in  alios  pios  usus  de  pecuniis  a  se 
relictis  distribui  mandavit. 

Guilhelmns  Prusynowski  de  Wiczkowa  clara  nobili  et  antiqua  Mo- 
ravorura  familia,  plerisque  omnibus  et  praecipuis  baronibus  et  nobilibus 
vel  sanguine  vel  affinitate  coniuncta,  progenitus  et  a  teneris  bonarum  litte- 
rarum  studio  addictus  ac  in  aula  pientissimi  imperatoris  Ferdinandi  ver- 
satus,  ac  deinde  annis  compluribus  Patavii  bonis  litteris  et  maturiori  eru- 
ditione  imbutus,  et  aliquandiu  Romae  cum  viris  quibusque  gravissimis  et 
amplissimis  versatus  in  patriam  rediens,  nequicquam  repugnante  quodam 
propinquorum  seculari  consilio,  secularem  statum  repudians  sacris  est  ini- 
ciatus;  raox  ad  Brunensem  praeposituram  evectus,  magnam  illius  curam 
gerendo  collapsamque  oeconomiam  instaurando,  optime  de  eadem  meritus 
est.  Postea  ad  Cremsiriensem,  et  inde  ad  Litomiricensem  praeposituram 
regendam  vocatus.  Et  interea  quoque,  cum  esset  canonicus  Olomucensi1', 
venerabili  capitulo  illius  cathedralis  ecclesiae  in  moderandis  consiliis  et 
multis  negotiis  ecclesiae  apud  regiam  et  imperatoriam  maiestatem  diligenter 
conticiendis  strenue  operam  suam  navavit  atque  paulo  post  obitum  Marci 
episcopis,  invocato  spiritu  sancto,  per  scrutinium  singolorum  ex  capitulo 
suffragiorum  absque  ullo  principum  utriusque  ordinis  vel  cuiusvis  alterius 
fautoris  intercessione  unanimi  omnium  praelat[or]um  et  canonicorum,  qui  turn 
erant  18  praesentes,  et  coraplures  ex  his  provectae  aetatis,  veneranda 
canitie  vel  singulari  eruditione  spectahiles  et  venerandi,  in  ilium  unum 
concurrente  sententia  in  epi9copum  Olomucensem  in  die  s.  Cyrilli  et 
Methodii,  primorum  gent  is  Moraviae  apostolorum  et  episcoporum  Olomu- 
ceusium,  anno  Domini  1565  bono  omine  electu9  est  et  a  summo  ponti- 
fioe  Pio  quarto  institutionem  confirmationemqne  accipiens  eius  muneris 
episcopalis  vigilantis   pa9toris  officium   sedulo   exercere   cepit.     Nam  cum 


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6  XV.  V.  J.  Nov£cek: 

t6mporam  iniaria  et  quornndam  forte  pastorum  negligentia  in  diocesi 
Olomucensi  pauci  admodum  essent  viri  et  presbyteri  insigniori  aliqua  doc- 
trina,  pietate  et  concionandi  facultate  praediti,  patres  in  primis  non  mnltos 
de  Societate  Jesu  et  quosdam  doctores  Olomatium  et  in  diocesim  suam 
magoo  studio  pertraxit  et  non  sine  magno  sumpta  sno  retinuit  et  deinde 
roitia  quaedam  erigendi  collegii  Societatis  Jesa  Olomntii  fecit,  et  in  verbi 
Dei  ministerio  pascendique  et  regendi  gregia  sui  mnnere  illorum  opera 
utena,  visitationes  ecclesiarum  a  memoria  hominum  praetermissas,  prae- 
misais  monitis  salutaribus,  instituit,  ac  imprimis  cathedrale  collegium 
suum  Olomucense  et  collegiatas  ecclesias  Brunensem  et  Cremsiriensem  iu 
singulis  personis  illarum  et  parochos  in  praecipuis  oppidis  suae  diocesis 
ipsemet  visitavit  et,  quod  vitiosnm  erat,  corrigere  non  praetermisit.  Turn 
vero  et  alios  praelatos  visitatores  ad  pleraque  freqnentiora  oppida  et  villas 
latae  diocesis  suae  praemisit.  Deinde  synodum  diocesanam,  quae  ab  annis 
fere  50  in  bac  diocesi  non  fuerat  celebrata,  ex  praescripto  s.  Concilii 
Tridentini  indixit,  et  nequicquam  reclamantibus  niultis  baronibus  et  nobi- 
libus  Moraviae,  miscendoque  precibus  minas  repugnantibus  et  supremi  magi- 
stratns  authoritatem  implorantibus,  constanti  animo  solenni  et  magna  cleri 
ac  virornm  doctorum  frequentia  celebravit,  cuius  deinceps  coustituciones 
Uteris  mandatae  a  sede  apostolica  sunt  aprobatae.  Olomucenses  et  Bru- 
nenses  cives,  concionatoribus  sectariis  cathedram  parochialis  ipsorum  ee- 
clesiae  prostituere  con  antes,  alios  catbolicos  substituens,  compescuit.  Apud 
Opavienses  haedos  suos  a  sinistris  [opinionibus  hereticorum  ad  dexteram 
et  veram  ecclesiae  catbolicae  doctrinam  reducendis  diu  multumque  elabo- 
ravit  et  nullis  senatorum  et  insanae  plebis  minis  et  contumeliis  absterreri 
potuit,  quominus  verbum  Dei  syncerum  illis  et  ipsemet  in  cathedra  Christi 
gedens  et  domi  cum  invitatis  praecipuis  civibus  discumbens  et  doctos 
probosque  viros  et  concionatores  substituens  senatui  populoque  Opaviensi 
anu[n]ciaret.  In  quo  ministerio  et  pietate  pastorali  perseverans,  cum  conciona- 
torem  suum,  praeclaris  praedicandi  dotibus  praeditum,  ad  cathedram  parochi- 
alis ecclesiae  Opaviensis  inducere  pergeret,  tumultum  sediosae  plebis,  data  ex 
senatn  occasione  vel  opera  datoque  signo  campanae  excitatae,  vi  armata  ex 
ilia  ecclesia  parocbiali,  non  sine  vitae  periculo  et  quorundam  familiariuni 
offensione,  pulsus  est  et  pro  Christi  nomine  ac  illius  sacro  ministerio  non 
exiguam  ab  infimis  hominibus  contumeliam  pati  non  dubitavit,  quin  etiam 
pro  illis  adversariis  suis  et  hostibus  per  Deum  supremumque  magistratum 
ad  cor  convertendis  orare  laborareque  non  destitit.  Et  cum  complura  bona 
pro  ecclesia  sua  emisset,  nimirum  feudalia  bona,  quae  dominus  Paczlawski  in 
Modricz  et  Zelusicze  habebat  cum  decimis  vini,  et  alia  bona  in  Chirlicze  cum 
insigni  praedio  et  braxatorio,  quae  antea  dominus  Falkenhan  possidebat,  quibus 
mux  agros  unius  villae  desertae  in  magnum  praedicti  praedii  augmentum 
adiunxit  et  neglectis  antea  oeconomicis  operis  excolendos  curavit,  sic  et 
alia  bona  Bludow  pro  mensa  episcopali  multis  millibus  emit,  praedia  et 
cerevisiarias  officinas,  piscinas  ac  molas,  in  quibus  tota  fere  hac  in  pro- 
vintia  consistit  oeconomia,  partim  nova  complura  erexit,  partim  Vetera  co- 
lapsa  una  cum  arcium  fabrica  in  integrum  restituit.  Gapitulo  quoque 
Olomucensi  bona  Terssicensia  emit  et  per  commutationem  aliarum  vil- 
larum  Yiscoviae   vicinarum  eidem    capitulo  et  mensae  episcopali    commodi 


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Partlipomeoa  de  ▼itis  episcoporum  Olomucenrium.  7 

multum  adiunxit,  atque  adeo  bis  et  aliis  multis  oeconomicis  houestisque 
rationibus  posteaquam  redditus  mensae  episcopalis  in  aliquot  millibus 
fl[orenorum]  census  annui  augmentasset,  collegium  amplissimum  Societatis 
Jesu  ex  antiquis  ruinis  desolati  monaster)]'  Franciscanorum  in  augustam 
formam  magnis  sumptibus  fere  a  fundamentis  erexit,  et  pro  illius  docto- 
ramqae  viroram  et  in  omni  facuKate  professorum  necessitate  et  sustenta- 
tione  duo  mi  Ilia  florenorum  annui  census  perpetuo  deinceps  a  quaestore 
Viscoviensi  patribus  de  Societate  Jesu  numeranda  de  consensu  capituli 
sui  fundavit,  cui  seminarium  cleri  sub  disciplina  eiosdem  collegii  instruendum 
panlo  minori  vel  tanto  sumptu  quanto  ipsum  collegium,  quotannis  accesuro 
cleri  subsidio,  perpetuo  alendum  constituit  et  pro  illius  necessario  augmento 
cum  praelatis  quibusdam  parum  religiosis  et  aliis  aulae  assentatoribus  hoc 
pium  opus  turbare  conantibus  non  parum  difficultatis  et  molestiae  sustinuit. 
Quae  quidem  omnia  supra  scripta  sex  tantum  aut  septem  annorum  spatio,  po- 
steaquam  creatus  est  episcopus,  perfecit,  procul  dubio  deinceps  Deo  fa- 
vente  multis  annis  in  longamque  aetatem  superstes  futurus,  longe  plura  ac 
maiora  pro  Dei  gloria  et  ecclesiae  comraoditate  et  necessitate  Deo  optimo  ma- 
ximo  faveute  facturus.  Haec  nos,  quae  coram  vidimus,  testamur,  et  quae 
vera  accepimus  aut  audivimus,  loquimur  literisque  mandamus,  non  ut  nunc 
ieta  apud  eos,  quibus  notiora  sunt,  et  in  ipsius  viventis  pastoris  oculis 
ostentanda  exist imentur,  sed  ut  nosiri  temporis  actorum  et  gestorum  a 
vigilanti  praesule  religionis  ergo  negotiorum  extet  aliqua  non  ingrata  com- 
memoratio,  quae  literis  notata  sic  ad  posteros  transmittatur,  ut  et  succes- 
soribus  boni  pastoris  hac  in  cathedra  Olomucensi  exemplum  et  imago  re- 
linquatur,  et  quibus  artibus  ac  laboribus  nimium  labefactata  hac  in  diocesi 
religio  catbolica  sit  recreata,  apud  posteros  non  ignoretur.  Hac  enim  de 
causa  vitas  aliorum  antistitum  paucis  saltim  attigimus,  quoniam  pauca  vel 
nulla,  quae  ab  illis  gesta  sunt,  literis  mandata  habemus  et  plura  interim 
ex  hominum  memoria  colligere  non  potuimus. 

PNIohy. 

I. 

Biskup  Wi\6m  Olomuianum  oznamuje,  ie  obdriel  list  clsafflv,  jeji  mu 

byli  poslali,  ale  ie  nerafl2e  povoliti,  aby  nekatollci  byli  pochovavani 

pfi  chrimech  katolick^ch.  Varuje  je,  aby  toho  nedopustili.  —  Z  Kro- 

m^ffe.  dne  28.  ledna  1571. 

Exemplum  tnearum  litterarum  ad  Olomucenses. 

Gulielmus  etc.  Providi  et  circumspecti  amici  dilecti.  Litteras  Maiestatis 
Caesareae,  domini  nostri  clementissimi,  a  vobis  ad  uos  missas  accepimus 
et  ex  iis  humiliter  et  obedienter  intclleximus,  suam  Caesaream  Maiestatem 
non  modo  clementissime  arbitrio  sive  discretioni  nostrae  permittere,  quo- 
modo  nos  secundum  vocationem  et  officium  nostrum  in  sepulturis  permit- 
tendis  circa  ecclesias  Olomucenses  gerere  debeamus,  sed  hoc  etiam  am- 
plius  certum  et  expressum   serium  mandatum  vobis  per  Maiestatem  Suam 


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8  XV.  V.  J.  Novtfelc: 

factum,  ut  diligenter  et  accurate  id  provideatis  et  procuretis,  ne  quid 
attentetur  a  communitate  vestra  aut  operis  extemis  mechanicorum,  quod 
ullam  speciem  seditionis  aut  tumultus  prae  se  ferat,  et  ut  iu  iurisdictione 
nostra  nullum  nobis  impedimentum  fiat,  donee  Sua  Maiestas  earn  rem 
ulterius  perpendat  ct  ad  exitum  perducat.  Quod  mandatum  caesareum 
quomodo  aestiniari  et  exequi  vobis  debeat,  vos  optime  noveritis.  Nolumus 
autem  vos  caelare,  nos  iustis  dc  causis  conscientiam,  iuramenta  et  debitum 
offieium  nostrum  concernentibus  propria  nostra  authoritate  nullo  modo 
permittere  nee  consentire  ad  id  posse,  ut  homines  in  fide  erronei  et  ie- 
ducti,  qui  vivi  sacramenta  ecclesiae  apud  suas  ecclesias  neque  sub  una 
neque  sub  utraque  specie  communicantes  minime  percipiunt,  sed  nos  et 
totum  clerum  Olomucensem,  communionem  nobiscum  habere  detrectantes, 
despiciunt,  post  mortem  penes  eas  ecclesias  tumulari  debeant.  Quod  si  vis 
aliqua  propterea  intentata  fuerit,  sive  authoribus  et  consentieutibus  vobis, 
sive  quocumque  alio,  nos  vi  resistere,  aut  ulla  violentia  uti  nolumus.  Yos 
scietis,  quomodo  id  excusare  aut  de  eo  respondere  poteritis.  Sed  patemam 
de  vobis  spem  concepimus  benigne  postulantes  vos,  ut  tale  quid  fiat,  per- 
misssuros  non  esse,  verum  iu  rebus  religionis,  cultus  divini  et  animarum 
vestrarum  seeuturos  vos  authoritatem  et  voluntatem  nostram  cum  omui 
promptitudine  et  obedientia  tanquam  magistratus  vestri  ecclesiastici  vobis 
a  Domino  Deo  eonstituti  et  legitime  praepositi,  quemadmodum  antea  tem- 
pore anteeessorum  nostrorum  et  vestrorum  semper  facerc  consucvistis.  Nos 
certc  aliter  affect i  crga  vos  non  suinus,  quam  ut  in  hiis  rebus,  quae 
^pectabunt  ad  commodum  et  ornameutum  reipublicae  vestrae,  pro  nostra 
paterna  erga  vos  propensioue  semper  vos  summa  animi  noBtri  cum  cupi- 
ditate  vobis  auxilio  et  consilio  simus.  Quod  volente  Domino  Deo  re  ipsa 
in  nobis  experiemini,  modo  animadvertamus,  id  gratum  vobis  fore  et  vos 
nostri  quam  debetis  rationem  habere.  Datura  Cremsirio  die  doininico  posteon- 
versionis  sancti  Pauli  MDLXXI. 


II. 

Maxmilian  II.  biskupovi  Yil^inovi  poslli  iidost  Olomucanft  ohledne 
pohfbu  Jiffho  Tallera,  ponechAvaje  mu,  aby  dHve  ne2  o#  vfeci  W  se 
rozhodne,  jednal  die   sv^ho  pfesvSdtenf.  —  Z  hradu  Pra*2sk6ho  dne 

15.  ledna  1571. 

Maximilianus  oe.  Revereude  fidelis  noster  dilecte.  Exhibuerunt  nobis 
iterum  supplicationem  humiliter  nuutii  providorum  magistri  civium  et  se- 
natus  civitatis  Olomueensis,  fidelium  nostrorum  dilectorum,  causam,  propter 
quam  controversia  ilia  de  sepultura  quondam  Georgii  Talleri,  concivis 
eorum,  exorta  a  commissariis  nostris  ad  id  deputatis  tempore  ss.  triuui 
regum  iuxta  ordiuationem  ct  mandatum  nostrum  audiri  non  potuerit, 
indieantes,  metuentes  maius  aliquod  periculum  sibi  immiuere  a  vulgo 
hominum  hoc  praesertim  tempore,  in  quo  plaga  Dei  propter  infecti- 
onem  pestilentem  gliscere  istic  incipit,  rogautes  summa  cum  animi  sui 
demissione   super   dementi   remedio  et  provisione,   quemadmodum  ex  ad- 


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Paralipomena  de  vitis  opiscoporum  Olom  utensiiim.  9 

iuncto  unius  libelli  ipsorum  supplicis  artieu1[ari]ter  descripto  exeraplo  pro- 
lixius  intelligere  poteritis.  Cum  itaque  ea  res  a  supradictis  eommissariis 
nostris  (quod  iidem  commissarii  nobis  quoque  significarunt)  iu  manus  surai 
non  potuerit,  sed  necessario  ad  aliud  tempus  est  dilata,  cleraenter  de  te 
non  dubitamus,  quod  interea  temporis  usque  ad  ulteriorera  nostram  signi- 
iicationem,  scies,  quomodo  te  gerere  debeas.  Et  nos  dictis  eommissariis 
Dostris,  ut  earn  causam,  quamprimum  fieri  potest,  perpendant  et  in  ea  se 
ita,  ut  antea  illis  a  nobis  iniunctum  est,  geraut,  iterum  nunc  mandavimus. 
Datum  in  aire  nostra  Pragensi  feria  Ha.  post  octavam  St.  Trium  Regum 
anno  1571. 

Na  rubu :  Exemplum  litterarum  Caesareae  Maiestatis  —  et  suppticis  libelli 
civium  Olomucensium.  Ex  bohemico  in  latinum  translata. 

III. 

OlomuCanS  prosi   Maxmiliana  II.,  aby  prozatfm,  nei  rozhodnou  kom- 

misafi  jfm  ustanovenf,   ktefl  pro  rdnu   morovou  sejfti  se  nemohou, 

ponechal  je  pfi  star6m  spflsobu  pohfbiviinl  mrtvol  nekatolikii,   jemui 

odporuje  novy  biskup.  —  Z  Olouiouce,  bez  data. 

Ex  sHjjplici  libel/o  Olomucensu  Invictissime  eaesar.  Quod  Maiestas 
Vestra  Caesarea  super  humili  querela  et  supplicatione  magistri  civium  et 
consili  civitalis  Olomucensis,  fidelium  et  obedientium  subditorum  Maiestatis 
Vestrae,  superioribus  diebus  in  civitate  Spira  nobis  tanquam  delegatis  il- 
lorum  clementis8imum  decretum  facere  benignissime  dignata  fuerit,  Maie- 
stati  Vestrae  Caesareae  tanquam  domino  nostro  cleinentissimo  humiliter  et 
obedienter  gratias  agimus  et  ita  secundum  clemens  decretum  Maiestatis 
Vestrae  nos  obedienter  et  subdite  conservare  volumus.  Verum  quemad- 
modum  in  primo  articulo  (quamquam  inviti)  conquesti  sumus  de  reveren- 
dissimo  domino  episcopo  Oloraucensi,  quod  sua  reverendissima  dominatio 
subditos  Maiestatis  Vestrae  et  concives  Olomucenses,  qui  sanctum  sacra- 
mentum  sub  utraque  specie  in  circumvicinis  oppidis  percipere  consueverunt, 
quod  antecessores  ipsius  bonae  memoriae  nunquam  fieri  probibebant,  pro- 
ut  in  priori  nostra  supplicatione  fusius  ista  a  nobis  sunt  coramemorata,  ra- 
tione  istius  articuli  a  Maiestate  Vestra  instituti  fuerunt  clementissime  do- 
mini  commissarii  ad  iudicia  Olomucensia  tempore  praeterito  St.  Trium 
Regum  exerceri  solita,  sed  quia  ea  iudicia  non  sunt  babita  et  propter 
luem,  quam  Dominus  Deus  propter  peccata  nostra  permittit,  dilata,  et  for- 
tasse  tam  cito  propter  easdem  causas  non  facile  indicium  aliquod  pro- 
vinciale  exerceri  poterit,  et  ita  non  convenicntes  simul  domini  commissarii 
Maiestatis  Vestrae  commicsio  ista  protrabetur,  nos  vero  in  suramo  discrimine 
positi,  sine  Maiestatis  Vestrae  dementi  auxilio  consilii  sumus  inopes, 
proinde  Maiestatem  Vestram  Caesaream  tanquam  dominum  nostrum  clemeu- 
tissimum  bumiliter  ct  obedienter  summis,  quibus  possumus,  precibus  ro- 
gamus,  Maiestas  Vestra  tantisper,  dum  controversia  haec  inter  suam  reve- 
rendissimain  dorainationem  et  nos  per  commissarios  Maiestatis  Vestrae 
cognoscatur  et  per  Maiestatem  Vestram  iuste  decidatur,  dignetur  nobis  se- 
pulturarn  defunctorum  [secundum]  veterem  morem,  qui  tempore  anteces- 
sorum  reverendissimi  istius  moderni  conservstus  est,  relinquere.     Certa  et 


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XV.  V.  J.  Noyddek :  Paralipomena  de  vitis  episcoporum  Olomucensium. 


indubitata  fide  praediti  sumus,  apud  Maiestatem  Vestram  tanquam  dominum 
nostrum  clementissimum  istam  nostram  petitionee  locum  habituram. 

IV. 

Maxmilian  II.  biskupovi  Vil6movi  oznamuje,  ie  ustanovil  kommissafe, 
ktefi  majl  rozhodnouti  spor  jeho  s  Olomouckymi  o  pochovivajii  mrtvol 
nekatollkfi,  a  OlomuCanfim  ie  naffdil,  aby  oto  se  starali,  by  femesl- 
nlci  pro  tu  pfffcinu  se  neboufili.  —  Ze  Splru,  dne  9.  prosince  1571. 

Maximilianus  etc.  Reverende  fidelis  nobis  dilec  te.  Quas  ad  nos  diebus 
proxime  praeteritis  dedisti  litteras  ratione  controversiae  et  dissensionis, 
quae  inter  te  et  providos  magistrum  civium  et  senatores  civitatis  Olomu- 
censis,  fideles  nostros  dilectos,  exorta  est  de  sepultura  quondam  Georgii 
Talleri,  concivis  illorum,  qui  tandem  tamen  in  cimiterio  ecclesie  S.  Mauricii 
sepultus  est,  non  parum  eosdem  Olomucenses  accusans,  quod  per  eos  ea 
in  re  magna  sit  facta  muneri  et  autboritati  tuae  episcopali  iniuria,  hunii- 
liter  rogans,  ut  cleraenter  te  in  iure  tuo  tueamur  et  de  opportunis  re- 
mediis  prospiciamus,  eas  litteras  et  quas  alias  ad  nos  misisti  scripturas 
prolixius  intelleximus.  Itaque  volumus  te  scire,  quod  nos,  cupientes  ul- 
terius  fundamentum  et  essentiam  eius  causae  intelligere  ipsosque  etiara 
Olomucenses  de  ea  audire,  certos  nostros  commissarios,  videlicet  magnificos 
viros  Zachariam  deNovadcmoin  Teltz,  capitaneum  marchionatus  Moraviae, 
Pertoldum  de  Lippa  in  Krumlow,  supremum  marscbalcum  regni  Bobemiae, 
cubicularium  nostrum,  Albertum  Czernohorsky  de  Boscovitz,  supremum  ca- 
merarium,  Znatam  de  Lomnic  in  Rytzan,  supremum  iudicem,  et  strenuum 
Joacbimum  Zaubek  de  Zdietin  in  Zdimky,  subcamerarium  nostrum,  offi- 
cialcs  dicti  marchionatus  fideles  dilectos,  constituerimus  et  deputaverimus, 
missis  ad  eos  his  et  supradictis  aliis  omnibus  scripturis,  ut  eas  inspiciant, 
Olomucenses  audiant  et  reliqua,  quae  a  nobis  illis  iuiuncta  sunt,  efficiant. 
Nunc  vero  iidem  Olomucenses  nuntios  quosdam  e  medio  sui  ad  nos  hue 
Spiram  ablegantes  per  eosdem  earn  rem,  quae  illis  tecum  contigit,  detu- 
lerunt,  non  parum  etiam  conquerentes,  sigoiticando,  se  metuere,  si  quid 
in  posterum  tale  evenire  contingat,  quod  ea  re  vulgo  istic  bominum  et 
praesertim  externis  et  aliunde  advenire  solitis  mecbanicorum  oper[ari]is  oc- 
casio  excitandi  tumultus  et  seditionis  praeberetur,  humiliter  postulates, 
ne  rebus  novis  insolitis  et  quae  tempore  antecessorum  tuorum  fieri  non 
consueverunt,  onerentur.  Quam  eorum  quaerelam  ad  supradictos  commis- 
sarios nostros  mittere  item  iussimus.  Et  quando  ab  iis  ea  in  re  ulterior 
informatio  et  iudicium  sive  opinio  eorum  perscripta  fuerit,  non  oraittemua, 
earn  videre  et  in  toto  negotio  nos  sicuti  decet  et  iustum  est  gerere.  Ni- 
hilominus  nunc  iisdem  Olomucensibus  certum  mandatum  dedimus,  ut  dili- 
genter  et  accurate  dent  operam  atque  invigilent  et  omnino  prospiciant,  ne 
a  vulgo  bominum  aut  externis  illis  oper[ari]is  quicquam  praesumatar, 
quod  aliquo  modo  ad  seditionem  et  turbas  spectare  videatur,  neque  iurifl- 
dictionem  tuam  invadant,  non  dubitantes,  eos  ea  in  re  obedienter  se  ge- 
sturos.  Haec  noluimus  te  latere,  ut  et  tu  scias  atque  informeris  ad  evi- 
tandas  ulteriores  absurditates.  Datum  in  civitate  nostra  et  imperii  Spirae, 
feria    la  post  Conceptions  B.  Mariae  Virginis  MDfiXXI. 


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OBSAE 


INHALT. 


Seznam  predn4sek,  konao^ch  ye 
scbfizk&ch  tfidy  pro  filosofii,  d6- 
jepi9  a  jazykozpyt  r.  1902     .   .  str.  IV. 


Verzeichniss  der  Vortrage,  welche 
in  den  Sitzungen  der  Classe 
fQr  Philosophie,  Gcschichte  u. 
Philologie  im  J.  1902  abge- 
halten  wurden S.  V. 


DaneS,  J.  V.,  Hustota  obyvatelstva  v  Hercego?ine\  S  mapou C.  XL 

Dengkl,  J.  Pu ,   Eia  Bericht  des  Nuntius  Josef  Garampi  ttber  BOhmen 

i.  J.  1770 Nr.  VI. 

Flajshans,  V.,  Jana  Husi  traktit  o  otmrti.  No?6  vyddnf  s  rukopisfi  .  .  C.  V. 
Gross,  H.,    Vaclava  Bfezana    regesta    vysad    dan^cb   m£stu    Cesklmu 

Krumlovu  za  panstvi  Roiraberskdbo,  8  poznAmkami  a  doplnky  .  .  C.  VIII. 
Kolar,  J.,  0  rusk6m  pffzvuka  yftbec  a  u  podstata^ch  jmen  slozen^ch 

a  pfivodnfch  zvldsi 0.  X. 

KrIzmar,  Ad.,  Ueber  die   Bestimmung  des    Umfangs  u.  der  Detaile  der 

babylonischen  u.  assyrischen  Geschicbte Nr.  IV. 

Lidwio,  A,   Ueber  die    vermeintlicbe    Notwcndigkeit,    ein   Epos  Oltoq 

'IXfov  anzunebmen,  mit  eiaigea  Bemerkungen  ttber  NT  ....  Nr.  XtV. 
Machal,  J.,  0  dvou  cesk^cb  komediich  biblick^ch  z  XVI.  stoleti  ...  C.  II. 
Marf.s,  Fp.,   Principie   theoreticke'ho   poznAaf  a  mravnlbo   kon&nf   die 

Kanta (3.  IX. 

Mourek,  Dr.  W.  E.,  Ueber  die  Negation  im  Mittelbochdeutschea  .  .  .  Nr.  XII. 
Novackk,  Dr.  V.,    Paralipomeaa   de    vitis   cpiscoporum    Olomucemium 

(1482—1571) .    .    .     0.  XV. 

Safranek,  J.,  0  Josefinske*m  popise  obecn^ch  skol  v  kralovstvi  Cesk6m  C  III. 
Salaba,  Dr.  J.,  0  nekrologu  Tfebonsk6ho  kUstera  a  Ghronicon  Rosense  G.  XIII* 
ZahradnIk,  Dr.  J.,  Ueber  neuere  Bibliograpbie  ber  Inkunabeln,  besonders 

der  bohmischen Nr.  VII. 

Zachar,  Or.,  Alchymista   Bavor  Rodoysk^  z  Hustifan  a  jebo   rukopis 

nyni  Leydensty C.  I" 


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