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J. F. GATfS ^lARr..
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81
Die
Scliabeo mit langen liicfeilasterii,
beschrieben
JP. C. Gelier in Glogau.
l^iino BogTonziiiig- der Falleroriij)pon durch scliarfo Merkmale ist
im Allgemeiiieii sehr seliwierig, (hi das dichle Haar- und Schiip-
penkleid, \>oiiiil der Körper des FaUers üherzogen ist, in Aieleii
Fällen eine Verkümmerimg-, eine Gleichiörmigkeit der verhüllten
Theile zur Folg^e hat. Man ist daher oft gezwungen, die oiTen-
bar natürlichen Gruppen mit solchen Merkmalen zu charactcrisi-
ren, denen auf andern Gebieten der Entomologie gar kein Werlh
beigelegt werden kann. Ganz vorzüglicli gilt dies von den Nachl-
lallern, bei deren Zusanmienstellung es noch lange Zeit an der
nölhigen Klarheit fehlen wird, auch wenn die exotischen Formen
besser als bisher bekannt sein werden. Zu di n Gruppen jedoch,
die sich auch den strengsten Anforderungen genügend bezeich-
nen lassen, gehört die Abiheilung der Tincaceen, von der ich
im 5ten Jahrgang der Linnaea drei Genera bearbeitet habe und
in dem jetzigen die noch fehlenden vorlege. Diese Schaben-
ablheilung zeichnet sich nicht nur vor den ihr nahe stehenden,
sondern, so viel icli weiss, vor allen übrigen Fallern durch die
Beschallenheit der Kiefer lastor aus; diese sind nämlich vicr-
bis sechsgiiedrig, gewöhnlich länger als die Lippcnlaster
und taschenmesserarlig zusannnengelegt. Hierdurch, sowie durch
die Kürze des Saugrüssels, wozu nicht selten verlängerte Fühler
VI. 6
82
lind auf manchen Stellen der Fl üg-el fläche Ilaare slalt der Schup-
pen kommen, endlich auch noch durch den Aufenthalt vieler ih-
rer Raupen in traobaren llohren, tritt die Gru])pe mehr als jede
andere Falterahtlieilung an die Phryganeen heran, ohne dass doch
ein vollkomnmer Uebc^rgang vorhanden zii sein seheint.'"")
Das Merkmal, das die Taster bieten, ist für die vorliegende
Abtheilung der Tineaceen zugleich das einzige durchgreifende.
Nicht alle Genera ha})en näudich dichtes, aufgerichtetes Kopfhaar;
denn bei den Lampronien liegt es uenigslens auf dem Scheitel
fast glatt an. Alle haben zwar auf den Vorderlliigeln die Sulxlor-
salader an der Wurzel gabelförmig; aber dieses Merkmal haben
sie mit gar mancher entfernt stehenden Schabengattung gemein,
und im übrigen Geäder ist theils keine Uebereinslinnnung unter
ihnen, theils nichts von dem andrer Gruppen Abweichendes. Der
Bau der Raupen ist auch der bei allen in Säcken oder Röhren
lebenden Nachtfaltern gewöhnliche.
Wenn nun aber die sieben Galtungen durch ihre Taster als
nächst zu einander geluirig bezeichnet sind, so lässt sich doch
mit Wahrscheinlichkeil verinuthen, dass Uebergänge zu der ge-
Avöhnlichen Tasterformation sich linden werden. Für jetzt sind
gerade die Genera, die mit den vorliegenden die meiste Ver-
wandtschaft zu haben scheinen, eben durch ihre ganz unausge-
bildeten Maxillartaster aufs Schärfsie abgeschnitten. Dies ist er-
stens die Gattung, wozu die bisherigen Tineae: niarginepunclella
Steph. (sidercha Z.), melanella 77r/ic. (stelliferella F/i.) und ar-
gentimaculella Staiiiton gehören, durch welche d(;r Uebergang
von Tinea, und zwar von Bisirigella, Vinculella etc. aus, zu den
Talaeporien vermittelt wird. Zweitens schliessen sich an Tinea,
und zwar zunächst an T. fuliginosella, Ochsenheimeria und Hapsi-
fera, von denen jene zufolge einer Beobachtung Stainton's eine
Raupe nn"t der Lebensweise der Noct. strigilis hat*), diese aber
*) Die Scli.-il)rii bisilztn, soviel LFs jetzt belcannt ist, nur zwei Ocollen,
wenn sie derglcitiKn liali.n, rllc Pliijgineen dogigcn dnl; jene linl>.n
.•nissii- den Urustfüssen nocli vier P.i.ir B.tuehfüsso imJ zwei Paar
Seliwanzliissc, besitzen also (üiif Paar Fiisse nielir als die Pliijganeen.
**) Hieraus schon würde sieli eine nur sehr entfernte Verwandtsi liaft erge-
ben. Wenn Uaupen in Säclten leben, 6« niuss das denselben Eiiifluss
auf ihre KörjKrbescIialfenlieil ausüben, als wenn aie enge, seidene Ka-
näle oder auch nur enge Röbrcn in einem festen Stoff bewohnen. Da-
83
nach ihrer Nalurg-escliichte noch völh'g unbekannt ist. Drittens
ist der Gattung Neniophora die südafrikanische Ceroniitia Wahl-
IxM-oi (Uu-ch ihren ganzen Bau, mit Ausnahme der Taster, sehr
nalie; sie dient, die Khil'l zwisclien Neniophora und den Adelen
auszufüllen. Eine vierte Verwandtschaft vermag ich nicht anzu-
erkeiuKMi. I)i(! sackfragenden Coleophoren stehen sehr fern; nä-
her xicilcicht die Argyreslhien, obwohl ihre Raupen nie Säcke an-
fertigen; Swammerdainia (caesiella, cerasiella etc.), Scythropia
crataegella und Calautica können nicht sowohl wegen der man-
geiudeii Älaxillartaster, als wegen der ganz abweichenden Rau-
])en für Avcnigstens eben so entfernt von Tinea, dagegen für nä-
her verwandt nüt den Hyponomeuten angesehen werden.
Eine solche Gruppirung meiner sieben Genera, dass sie sich
auf eine das Auge befriedigende Weise au einander uiul an die
ferner stehenden Schabeugatluugen anschliessen, lässt sich nicht
ausführen, A\cnn sie in einer Reihe hinter einander folgen sol-
len : auch ist für diesen Zweck von einer Vermehrung der Zahl
durch Exoten x\enig zu erwarten. Ist doch eine solche Anord-
nung nicht einmal im Genus Tinea möglich!
T i n e a c e a p 1 i c i p a 1 p i a '"').
Capilli hirsuli (raro decumbentes).
Pal|)i maxiilares 4 — 7-articulati, in quiete pHcati, labiales
breviusculi Iriarticulati, articulo secundo infra piloso-squamato.
lier erklärt sich ^vil•(lt■^ iinigelielirt, -wie R.iiipcn üvs Genus Tinea nacl»
den Umständen sich Säcke bauen oder sich diese Miilie ersparen kön-
nen. Ganz anders ist es, ■wenn die Raupe bloss tai Zeilen siih in enge
Spalten zwängt, sonst aber auC ein fleissiges, freies \'\'a7idcrn oder doch
auf einen geniächllehern, mehr der Einwirkung der I.ult und des Lichts
ausgesetzten Aufenthalt ange^viesen ist; liier \vird der Körper eine fe-
stere BeschaICenheit , andere Behaarung, ausgrbildetere Färbung und
Zeichnung, vollkoranmerc Beine u. s. ^v• haben müssen.
} In Linnaea V. S. 301 habe ich den Namen Contortipalpen gebrauehtj
er gilt ebenso wie der hier angewendete nur von den MaxillarlasternJ
da diese sich aber nach dem Tode durch Eintrocknen nur bei den Ar-
ten zusammendrehen, bei ^velchen sie eine ausgezeichnete Länge haben,
z. B. den Neniophoreii, hingegen bei allen im Leben und bei vielen im
Tode taschenmesscrartig zusamriiengelaltet sind, so halte ich es für zweck-
mässiger, die jetzige Benennung zu gebrauchen.
84
Haustelliini brcvc.
Alac anleiioros vcna srilxlorsali ad basin fiircnta.
Larva saccopliora vcl inlra cuniculos soriccos Aivcns.
Genera: 1. Enploeainns Lalr.
Capnt snperne el in IVonle hirsntnni.
Ocelli nnlü.
Antennae alis anlerioribns ln-('vi(n-es\
Palpi laltiales arlienlo secundo inlra fascic iilalo-
piloso, nllinio tenni adscendenli.
Hanstellnin l)reve.
Alae anteriores: c cellnla discoidali vonae 4 in niargiuem
coslalcm prodeunt.
2. Tinea TJii/k
Capnt snperne et in fronte hirsnlnni.
Ocelli nnlli.
Antennae alis anlerioribns brcviores.
Palpi labiales eylindriei, pilosi, artienli secundi apiee su-
p r a s e t i s n n a p 1 n r i b u s v e ins t r n e t o.
Hauslellnni snbnnllum.
Alac anteriores: e cellula discoidali vcnac 5 in margineni
coslalcm prodennt.
Posteriores sqnamatac, longc-ciliatac.
3. Eriocoltis Z.
Caput snperne et in fronte hirsulnm.
Ocelli distincti.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi labiales eylindriei pilosi, arlienlo secnndo infra setis
dispersis.
Haustellum snbnulhnn.
Alae anteriores: e cellula discoidali venae 4 in marginem
coslalcm prodeunt.
Posteriores squamalae, ciliis brevioribns.
4. Lampron ia Steph.
Caput postice hirsutum, capillis in vcrlicc ac fronte
decumbenlibus.
85
Ocelli niilli.
Anteiinnc alis aiilcrioribiis breviorcs.
Palpi labiales cylindrici j)ilüsi, arliciili sccuiidi apico siipra
selis paucis iiislructo.
Haiistelliiin subiuilhiin.
Alao anlcrioivs: c ccllula discoidali vcnac 5 in inargiiiciii
Cüslalcm prodeunf.
rosleriuros ciliis brc\ionbus.
5. Incurvaria //«tv.
Caput suporno et in fronte birsuliiui.
Ocelli nulli.
Antennae alis anlerioribus breviores.
Palpi labiales cylindrici, püosi, arliculi seeinidi apiee siipra
selis paucis insiructo.
Haustellum brove.
Alae anteriores: c celiula discoidali venae 5 in luargineni
coslalem prodeunt.
Posteriores (pleruiuque) piloso-squamatae, ciliis bre-
■N i 0 r i b u s.
6. j\I i c r 0 p t e r y x Ilbn.
Caput superne liirsuluni, orbitis superioribus lato nudis.
Ocelli distincli ab oculis distanles.
Antennae alis anterioribus breviores.
Palpi lal)iales breves, cylindrici, pilosi.
Hansfellnni breve.
Alae anteriores: vena subcoslalis ranios 4 in costaai ennllil.
Posteriores ovales, piloso-squaniatac, ciliis niediocribus.
7. Neniophora Ilbn,
Caput superne et in fronte hirsutuni.
Ocelli nulli.
Antennae longissimac arliculo basali incrassato.
Haustellum br(!ve.
Palpi labiales bieves, cylindrici, pilosi.
Alae anteriores: vena subcoslalis ramos 3 in costani einillil,
quaruni lerlius furcalus est.
Posteriores [liloso-squaniatae, ciliis niediocribus.
86
Genus i. Euplocamus Latr.
Dieses Genus unterscheidet sich von Tinea (hu'cli den län-
gern Saugrüssel, durch die bürstenförnüge Behaarung der Unter-
seite des zweiten Tastergliedes und das dornenlonnige, aufge-
richtete letzte Tasterglied , durch die langen Franzenhaare oder
Kannuzähne der männlichen Fühler und durch vier, nicht fünf
von dem Vorderrande der Mittelzelle auslaufende Aesle.
Abth. A. Euplocamus Latr. (Epichysia Ilhn.^
Männliche Fühler gekämmt. Taslcrbürsle weit über das zweile
Glied hinaus verlängert. Flügel dunkel mit hellen, Iropfenlormi-
gen Flecken. Bei Füsslinellus spaltet sich auf den Vordcrflügeln
der letzte Ast, der von der Subcoslalader zum Vorderrand geht,
in eine Gabel, deren äusserer Zinken in die Flügelspilze selbst
ausläuft.
1. Füsslinellus. 2. Ophisa.
Abth. B. Scardia Tr.
Männliche Fühler büscheliff orefranzt. Flüi>el hell mit dunk-
lern Flecken. Bei Boleli geht auf den Vorderdügeln der vierte
Ast der Subcostalader in die Flügelspilze; der drille ist dicht
über der Wurzel in zwei Arme gespalten. CEigenllich siiul fünf
Aeste vorhanden, und die zwei vorletzten nur an der Wurzel
verwachsen.)
3. Boleli. 4. Morelhis. 5. Tessulalellus. G. Polypori.
A. E u p 1 0 c a m u s Lalt\
i. Füsslinellus Sulzcr.
Capillis sca(>ulis({ue ferrugineis; alis auterioribus alris albo-gut-
lali«.
cT alis poslerioribns nigris, ciliis albis nigro-allernalis.
$ alis posleriorii)iis nigris, ciliis vix albido-allernalis.
' Tinea Fii ss l i n,- 1 la , Sulzcr, abgckü. /.Ic G.scIuVI.ic ilcr 'risedcii 2,163.
'J'a(. 23. KIk. 1"5.
l'hutucna luissUitvllu, Füssli/'s M.igaziu I. (1778) S. 217.
87
Tinea uulhr ac'iii c 1 1 a^ IM.mcipdTrcrsrliabc. Wien. V/.clin. S. 319. —
cd. Jl/iger II. 80. — id. r. Vharpctitiev, S. 100. — Ilüf/ner^s Rciträge
1. 1. S. 25 i.t.d 108. Fig. Q. — Hilf,,,. Tincue Fi-. 224. Matuipfcf-
ferscliabc S. 19. I. — Lang Vcivcicliiiiss S. 216. JM.iiui [tfcnci naclit-
faltt-T- ■ — lirahm, Iiisckiciikalcmicr 2, 325. — Sc/tläipcr, Scliiiictlii-
litigstausclilicrlclito S. 127.
Scardia anÜu-aclneUa Trei/sck/ce IX. 1. 5. X, 3. 265. — Iiollur, Vcr-
zi'üliniss 86.
Epichysia anlhrachicUa Ilühn. C.it. 404. 3891.
I'i/ralis anihracinalls Scopo/i Garn. 239. — Wien. Vidm. 124.
S( liwjrzer Zünsler mit vielen weissen Ficiten. — ed. Jfligcr II, 31.
— ed. V. Charpenlier 24.
lioinbi/x unihrncina liorkhauscn r>lieinis(li. lM.-»g;i/.. I. 345.
l'hijf'is anlhruchid Ovhscnhelmer 3, 122.
JVi/cleriiia anlhracina ]\Icigen^ Scliinetlerllrigc 3, S. 263. 1 af. 12-3. I'ig. 7.
Jb'iijj/ocainiis anfhr acine llus , Eiiplocame uuir, IJi/ponchel llist. Vlll. 68.
1500. ,)1. 288. Fig. 1. — Cat. 363. — Sfrpftens lllnsliatlütis IV.
348. — Cat. 7528 {Euplucampits). * — anlhruciiius Giierin Icoiio-
graplile pl. 91. Fig. 2.
Geomefra Füsslin ari a Esper, V. 188. [>l. 33. Fig. 5 — 7.
* Noctua erythro cephal a Eubr. Mantiss. 2, 148.
Tinea guttella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 29-3. — Snppl. 480.
Euplocamus gu/tella Latr., Gen. Cmst. IV. 223.
* Eiiploeampits guKaiiis La(r., Diktion. d'Hist. nat. X. 566,
Euplocamus Eüsslincllus Z., Isis 1839. 187. — (hoch) Isis 1848.
951. — Sel.les. Sil.nKlle.lIngstauscl.bl. V (1844), S. 16. — VII (1845),
S. 8. — VIII (1846), S. 12. — Ilervich-Schjf. Topogiapl.ic von
Regensburg 3, 197. — S/ainton Cat. Snppl. 19.
Var. b. Alis poslt3rioribus albido-maculatis (cT).
*'Var. c. Alis posfcrioribns albi(lo-ra(liati.s (cf ?) Treitschke
IX. 1. 3.
*Var. (1. Alis postcrioribus ul in Var. c, anlerioribus cT flavido
rariiis, 5 fcrrugiiieo crcbeiTime irroralis.
Ilcrrich-Schff. TineiJ. Tab. 35 Fig. 211 ö^. 242 $.
Grösse etwas vcränderlicli. Vorderflügcl 6 — 7|'" lang,
Kopf rosigelb behaart, Fühler mit schwarzem Wurzelgliede und
weisser Spilze, übrigens auf der Rückenseite beim cf weiss, au
der Wurzel der Glieder in einein nach der Spitze hin immer
vollständigem und breitern Ringe schwarz; jedes Glied hat zwei
(etwa acht Glieder lange) fadenförmige, gebogene, schwarze,
zart weissgefranztc Kammzidnu', die gegen die Spitze kürzer
worden und an den letzten Gliedern zahnarlig sind. Die weib-
liche Fühlcrgeissel ist kürzer, dünner, gezähncU, schwarz und
88
weiss geringelt, an der Spitze weiss. Lippenlasler mit langen,
(lichten, schwarzen Schnppenhaaren auf der Unterseile, die weit
über die Spitze hinwegreichen; beim cT sind einzelne weisse
Haare eingemischt; das Endglied, beim ^ viel länger als beim
§, bei jenem von Länge des zweiten Gliedes, ist aufgerichtet,
dünn, weiss, mehr oder weniger schwarz gefleckt. — Rücken-
scliild tief schwarz; Schulterdeckc an der Endhälftc roslgelb. —
Beine schwarz, an den vier Vorderschienen aussen weissfleckig,
an den Ilinlerschienen beim cT an beiden Schneiden weisslich
behaart; alle Fussglieder an den Enden mit weissen Ringen. —
Hinterleib schwarzbraun, beim d^ am Bauch weissschuppig; der
männliche Afterbusch heller gemischt als der weibliche.
Vorderflügel länglich, mit weissen, runden, beim 5 kleine-
ren Flecken von verschiedener Grösse; am Vorderrande sind in
ziemlich gleichen Abständen vier, die gewöhnlieh daran hängen,
und von denen der dritte der grösste ist. Drei in zunehmender
Grösse liegen auf der Flügelfalle; der letzte derselben ruht auf
dem Innenrande und ist dem am Innenwinkel auf der Franzen-
wurzel liegenden nahe. Im ]\lillelraum liegt ein kleiner Fleck in
der Flügelmille, ein grösserer weiter gegen den HinhM'rand.
Ausserdem liegt vor dem Hinlerrande eine veränderliche Zahl
kleiner Tropfen in einer oder zwei nnregelmässigen Reihen; im
Mittelraum zeigen sich auch gewöhnlich einzelne Aveisse Tröpf-
chen. Bei Var. d. hat das Männchen auf der Vorderrandhälfle
blassgelbe Tunkte unregebnässig und niciit häufig gesireut; beim
cf überzieht roslgelber Staub die ganze FlügeÜläcIu!. Die schwar-
zen Franzcn sind 0 — 7 mal in verschiedener Breite weiss unler-
l.'rochen und dadurch gescheckt.
lünlerflügel beim $ einfarbig braunschwarz, beim c^ nicht
selten (Var. b) mil Awissen Flecken, nändich am gewöhnlichsten
mit eiiKMii runden, oft ziemlich verloschenen im ]\Iillelfelde hin-
ler der Mi!!<*l/,el!e. Biswt'ilen liegen noch zwei länglieln; in der
Mügelialle. Hei \'ar. e ,,sin(l die weissen Flecke in Sirahlen zu-
saiimiengellossen" (7V. ): hei Var. d. laufen die Flecke der Falle
in eine Linie znsanuiien, iiüd vor der Flügelspilze sind zwei
weisse Fleelu; nahe bei einander. Die Franzen {\v<. c5^ sind
\veiss und auf dei- liinlern ['iiü'le nienr oder \\eniger scharf
scliwärziieh licseheckt; die ties W'eiheiiens sind schwarz und nur
89
um den Y()I•(l('|•^^illlvel in verscliiedcncr DeiUliclikcil , slels aber
vorlosclien, wcisslicli alloriiircnd.
Die Unlerseilc ist beim cT so gezeiehnet, wie auf der Ober-
seite; auf den Hinterflügeln sind die Flecke sogar weisser, und
die der Falle oewöhnlich vorlianden. Beim $ sind die Vorder-
und Iiineir;uullleeke der Vorderllügel oft schwärzlieh iil)erflogen,
und auf den Ilinterfliigehi ist oft der Fleck des Millelraums, wenn
auch vei-hüllt, sichtbar.
Das 2 nnterscheidet sich also nicht bloss durch feinere, kür-
zere, nnoc k immte Fidder, sondern auch durch kürzeres Endglied
der Tasler, schwarzhaarige Hinterschienen, kleinere Flecke der
Vorderllügel und deren Verdunkeinng auf der Unterseite, und
durch (he schwarzen, nicht immer weisslich gelleckten Hiider-
flügelfranzen.
Der schöne Schmetterling fliegt im mittleren Enropa in ge-
birgigen Gegenden in Wäldern im Mai QOchscuh.^, im Juni und
Jnli QScIilägeiO; am häufigsten scheint er in Oestreich zu sein
iOcJisenJi.^; ausserdem findet er sich in der Schweiz iFüssly^,
Frankreich (D«/j.) und Ungarn (l)ei Fünlkirchen: MannO In
Schlesien hat man ihn in den südlicheren Gegenden entdeckt.
Eversmann's Fauna führt ihn nicht auf, und in England wird sein
Bürgerrecht sehr bezweifelt.
Die Ranpe, — im Wien. Verzeichu. irrig als auf Mauerpfef-
fer lebend angegeben — bewohnt faulende Buchcnstänune; eine
kurze Nachricht davon giebt Ochscnheimer.
Anmcrlv-. Slq)hens fülut (Cat. 7529. — Uiustr. 4, 348) nul Tiirton's
Anrtorhät einen Eupl. tessellus auf. Seine Angaben srlieinen aber auf
Linne's Plialaena tessella Fn. 367 zu beruhen, leb vcrmudie in dieser Tes-
sclla gar keine Tineacee, sondern einen Spanner aus der Ver^vandtseliaft der
Cidaria tristala , der sicli aber nacli Linne's l^urzen Angaben niebl bestitnmen
lässt. —
2. Ophisa Cramcr.
Capillis abdonnnis(pie cf parte ])oslica ferrngineis; alis antcrio-
ribus fusco-alris flavido-maculalis, cT ßavido-irroratis, §
squanns clialyl)eis ins[»ersis.
* Ophi.ia Cramcr lal). Xlll. C. (Cf. Ciir/iec Cal, iNIiirol. p- 90 nol.}
Ejiichtfsia ophisell a Ilübn. Cat. 404. 3^92.
Scavdiu uinanfiül/u TreHsclikc X. 3. 149 u. 2G5. — IIa rich-ScfiJ/'. Tineid.
Tab. 35. Fig. 244 (d'), 245 ($).
90
Enplocamus auranliellas Z, Isis 1839, 187. 2. , Eiiplocnme orange, Du-
ponchel HIst. Vlll. 72. pl. 288 fig. 2 cf. Dnp. C^t. 363.
Ifleiner als Füsslinellus, Vortlerflügcl 5 — ()''' lang. Kopf
hell rostgell) behaart, Lippentaster noch etwas heller beschuppt
und behaart, mit weniger reichlichen Haaren als bei Füsslinellus;
gegen die Spitze sind viele Haare schwarz; das Endglied ist
kaum so lang wie das zweite Glied, dünn, aufrecht, auf der
Bauchseite mit einer feinen, schwarzen Längsliiiie. Saugrüssel
kurz, dünn, hellgelb. — Fühler am Wurzelgliede rostgelb, die
Geissei auf dem Rücken blassgelb; jedes Glied an der Wurzel
mit einigen schwarzen Schuppen, die vor der Fühlerspitze breite
Flecke, fast Ringe bilden; jedes Glied hat zwei fadenförmige,
crebogene, braune, weisslich gefranztc KammztUine, welche vor
der Spitze schnell kürzer werden; die untersten haben etwa die
zehnfache Länge eines Fühlergliedes. — Rückenschild braun,
rostgelb dicht bestäubt. — Beine rostgelb ; die vier Vorderschie-
nen haben auf der Vorderseile zwei schwarze Flecke, die Mit-
tclschienen zwei breite, schwarze, unvollständige Ringe; alle
Fussfrlicder sind schwarz geringelt, am blassesten und unvoll-
ständigsten die hinteren. — Hinterleib rostgelb; die zwei ersten
Riiure sind ganz braun mit Ausnahme des Hinlerrandes, der
dritte ist nur am Anfange braun beschuppt.
VorderlUigel länglich (bei einem Exemplar ziendich kurz),
viel stumpfer als bei Füsslinellus, tief braunschwarz, sehr reich-
lich hell rostgelb besprengt und betröpfelt, die Tröpfchen meist
in Reihen längs der Flügeladern. Hier und da im Millelraume
zeitTcn sich einzelne stahlblaue Schu[)pen. Am Vorderrande hän-
gen drei grössere gelbe Flecke, wovon der erste etwas vor der
Glitte, der zweite grösste weiter von dem ersten als von dem
dritten kleinsten liegt, der sich dicht vor der Flügelspitze befin-
det. Vor dem Innenwinkel Ucgt auf dem Innenrande der grösste,
reinste und etwas abgerundete Fleck; mitten zwischen ihm und
der Flügelwurzel ist ein kleinerer in der Falte. Franzen gelb
und schwarz alternirend.
Hinterllügel viel slmnpfer als bei Füsslinellus, einfarbig l)i"aun-
schwarz; die Franzen haben nur am Vorderwinkel ein rostgelbes
Fleckchen. Unterseite braun; die Vorderflügel haben am Vorder-
rand die drei Flecke der Oberseile sehr verkleinert und lebhaf-
ter gelb, und ausserdem an der Wurzel kleinere zusammenge-
91
{InintTfc; der Innenrand hat bloss den Fleck vor deni Innen-
winkel; die Kränzen wie anf der Oberseile, bisNveilen wie bei
dieser mit einer braunen Linie durchzogen. Hinterllügel an der
Franzenwurzcl niil gelber Linie umzogen, welche sich am Vor-
derwinkel fleckig verdickt und an der Mitte des Hinterrandes
verlöscht.
Das 5 Ji''t kürzere Flügel, die vordem sind etwas breiter
als beim cT, lief schwarz, etwas reichlich mit stahlblauen Schup-
pen bestreut, welche hier und da kurze Wellenlinien bilden, und
ganz ohne gelbe Punkte und gelbe Bestäubung; nur an der Flü-
gelwurzel sind rostgelbe Punkte. Die Randflecke sind gelblich-
W(MSS ; die braunen FranzcMi haben in fast gleichen Zwischenräu-
men vier weisse Längsslriche. — Hinterllügel 'einfarbig violelt-
lich schinnnenul schwarzbraun mit schwarzbraunen Franzen. —
Hinterleib schwarz nnt rostgelben, linienförmigen Rändern der
Ringe.
Diese Art wurde auf dem Balkangebirge im Mai gefangen
(7V-.), bei Constantinopel (F/J/); bei Brussa in Kleinasien (Lc-
Jerer!).
B. S c a r d i a Tr.
3. Boleti Fabr.
Antennis cT fasciculato-ciliatis; palporum articuli terminalis basi
maculaque ante apicem fuscis; alis anterioribus angustis
ochraceis, fusco-maculalis, macula venae transversae nigra
nulla, ciliorum fuscorum maculis quatuor pallidis.
Noctua boleti Fahr. Ect. syst 3, 2. 26.
Euplocamus boleti Z. Eniomol. Zeit. 1846, 182. — Stainton Suppl. Cai. lO.
Euplocamus choragellus Z. Isis 1839, 187. — {hoch) Isis 1848, 9.51.
— Ilefi-ich-Schff'. Topogrnpli. v. Rogonsbg. 3, 198. Stillos. Sclimct-
terlingsiauscM.1. IV (1843) S. 17. V (1844) S. 16. Taf. f.g. 10 (l\nupc).
? Tinea clior age II a , glänzend liolz.(;iil)igicr, ilunkcl gezeli liiieler Scliahe
YV'uin. Vzcl.n. 137. I. — ed. Illig. II. 99. — cd. v. Chuiyciiticr 127.
Euplo camit s mediellus Ciirtis Brit. Entumol. Xlll. pl. 591, — Ste-
phens Cat. 7530. — llliistratioris IV. 349.
Phjjcis mediell a Ocliscnli. IV. 51 n. 195. — Tinea mediella Uerrirh-
Schff. Tmeid. tab. 46 Fig. 314.
Scurdia mediella Treitsihke IX. 1. 5. X. 3. 150 n. 265. — liollar Vei-
zciclmlss S. 87. — Boiichc Naturgestli. d. Trisect. 1. S. 121. — Sclilcs.
SthracUclingstauschbl. II (1841) S. 12. III (1842) S, 16.
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? Eitplocmnus mcdiellus, Euplocame douteux, Diiponchel Ilisi. VIll. 74. 1502.
pl. 288. f. 3. — Cat. 363.
Nächst verwandt mit den zwei folgenden Arien; es imfer-
scheiden ihn von j^Iorelhis die spitzeren ninteriliigel und auf den
Vorderfliigehi die weniger dunkehi, viel mehr gell) bräunlichen
Flecke, die Reihe von drei bis fünf scharfen, schwarzbraunen
Strichen vor dem Hinterrande und die bloss vier mal, nicht sie-
ben mal unterbrochene dunkle Farbe der Franzen. Von Tessu-
latellus trennt er sich durch viel längere männliche Fiihlerfran-
zen, durch schmälere Flügel, spitzere Hinlerflügel, und auf den
Vorderflügeln durch den Mangel eines schwarzen Queraderslrichs
und durch die sechs mal unterbrochene braune Farbe der Franzen.
Grösse veränderlich, Vorderflügel 6 — ^"' lang. Kopf schnnitzig
gelblich-weiss behaart. Lippenlasler schnnitzig gelblich-weiss;
das zweite Glied auf der Unterseile dicht bürstenhaarig; mehr
oder weniger Haare sind an der Endhälfte braun, wodurch ein
brauner Fleck entsteht. Das Endglied ziendich dick, gespitzt,
doch ohne scharfe Spitze, aufsteigend, weit über die Behaarung
des zweiten Gliedes hinwegragend, mit gewolndicli brauner Wur-
zel und unvollständigem, braunem (oft in einem Fleck bestehen-
dem) Ringe vor der Spitze. Rüssel kurz, bleichgelb. Fühler
hell bräunlich-gelb; jedes Glied hat beim cT zwei bleicligelbliche
Haarbüschel, die gegen die Fühlerspitze in der Länge abneh-
men, und deren längste so lang wie vier Fühlerglieder sind. —
Rückenschild bleich, vorn braun besprengt; die Schulterdecken
am Anfange braun. — Beine bleich; die vier vordem haben ei-
nen braunen Schenkelrücken, zwei starke braune Flecke auf der
Lichtseite der Schienen und an jedem Fussgliede einen starken,
braunen, halben Ring. An iX^^w Hinterbeinen sind die Schienen-
dornen dicht vor der Spitze braun und die Fussglieder auf dem
Rücken Itraunfleckig; das Braun ist hier stets blasser als an den
übrigen Beinen und bisweilen ganz verloschen. — Hinlerleib
hell gell)braun mit hellen Hinlerrändern der Ringe und hellem
Aflerbiiscli, aus welchem der lange weibliche Legeslachel her-
vorsUdil; Bauch bleicligelb mit graubrauner jMillellinie, ^^ eiche zu
jeder Seite von einer Reihe granbrauner, oft zusainmenfliessen-
der Flecke begleitet Avird.
Voiderllügel schmal mit ziemlich abgestuini)fler S[)itze, fahl-
bräunlich, reichlich mit grössorn und kleinern, bleichen und brau-
93
ncn Punkten bcspronfff. Die grösslen bräunlichen Flecke sind
seihst hraunlleckio- und liegen am Vorder- und Inneiu-aiide. An
jenem hefmdet sieh ein verflossener nahe der Wurzel und zAvei,
nur nicht einwärts scharf begrenzte vor und hinter der Mitte.
Jenem folgt ein kleinerer vierler, und dicht vor der Flügclspitze
liegt in den Franz(Mi ein grösserer fünfter, der Anfang eines et-
was schräg vor dem Hinterrande herziehenden Bogens, der aus
fünf zwischen je zwei Adern liegenden schwarzbi-aunen, hinten
dickern Slrichen Itesteht. Der Innenrand trägt an der Mitte ei-
nen braunen, hell gesäumten Fleck, der sich nach innen erwei-
tert und in der ~\Iiltelzelle verlöscht. Der llinlerrand ist schmal
dunkelbraun. Die Hinterrandfranzen sind braun, nahe der Wur-
zel von einer dunklern Linie durchzogen und von vier bleichen
Stellen untei-])rochen, nämlich gleich hinter dem fünften Vorder-
randfleck, also noch über der Flügelsi)iize, dann über der Ilin-
terrandmitte, hierauf weit unter derselben und endlich vor dem
Innenwinkel, bei welchem die Innenrandfranzen auch bleichfar-
big sind.
Hinterflügel ziendich spitz, bräunlich -grau mit lilafarbigem
Sehinniier, etwas dunkler geädert, an der Spitze bräunlich be-
schuppt und bisweilen etwas marmorirt. Franzen grau, mit gelb-
licher Wurzellinie umzogen und vor und über der Flügclspitze
bleich und dunkel verloschen gefleckt.
Unterseile braun, purpurfai-ben scliinunernd. Vorderflügel
am Vorder- und Innenrande bleich, am ersteren mit den fünf
grossen Flecken der Oberseite und dazwischen nnt kleinen Häk-
chen in brauner Farbe. Hinterflügel heller als die Vorderflügel,
in der Flügelspilze gelblich und bräunlich besprengt. Alle Fran-
zen wie oben, nur schärfer gezeichnet. Diese Art ändert etwas
ab in der Dunkelheit der Flecke an den Tastern und den llin-
terfüssen und in der Färbung des Miltelraumes der Vorderflüge!,
wo bisweilen durch die bleichgclbe Farbe die bräunliche seiir
verdrängt wird und der Innenrandfleck dann nur bis zur Falte
reicht.
Sie ist im ndtllern Europa verbreitet, aber wohl mehr in
der Ebene als in Berggegenden. Ihre Flugzeil fällt in das Ende
des Mai und den Juni. Da mir zu Ende Juli und im Anfang Au-
gust Schmetterlinge ausgekrochen sind, so scheint eine zweite
Generation zu bestehen. Die Raupe lebt in den holzigen Schwäm-
94
mcn der Weiden und Pappeln, woraus ich selbst sie öfters er-
zogen habe, und in denen der Linden und Bnehen nach Kollar.
Sie ist leiclit zu erziehen, g-iebt aber einen kleinern Schmetter-
ling, wenn der Schwanini lange trocken gehalten war.
A 11 in eil;. Da U'dbiicr's Tinea ni c tl i e 1 1 a Fig. 13, Dupouihers Eiiploc.
nic(] i el 1 II .s (Eujilocanic doiiteiix) Hist. VllI p. 74. pl. 288 I. 3, Ecers-
manns ScarJia iiiediella (Faun. Volg. 532), Thnnbergs Tinea fungella
(Dissert. VII. j>. 105 Tab. IV. Fig. 12) etc. Ins jetxt nidit mit Sirl.eiheit
aiif unsere gegei)w,"iitlge Art gcdciilet ^v,/l■tIen Itaiin (vgl entiiiDul. Zeitung a.
a. O. S. 180), so niiiss der W'isiicli , den VerI)rcituiigsLez.iik genauer i.n be-
stimmen, nocb atisgeselzl bleiben.
4. Morel Ins Bup.
Antennis d" fasciculalo-cilialis; palporuui arliculi terininalis basi
aniuiloque ante apiceni liiscis; alis aiileri(»ribus angnstis ochra-
ceis, obscurc fusco-niaculatis, inacula venae transversae
nigra nulla, ciliis fuscescentibus septies pallido-interrupfisCcT)-
Euj)locumits morelliis, lutplocume du mtir'ier^ IJiiponchel Hisi. VUl. 79, 1504.
id. 288- flg. 5. — incdielliis var morellus Hup, Cat. 363.
Tinea morellu IJcrrich-Sc/iJf. Tini;id. 'lab. 46. Fig. 317.
Mit Unrecht zieht Diiponchtd diese gute Art wieder ein,
nachdem er sich so entschieden über ihre Artrechte ausgespro-
chen hatte. Von Eupl. boleli unterscheiden sie sehr sicher ihre
am llinterrande gerundeiern Vorderfliigel, ihre stumpiern Hinter-
flügcl, und auf den erstem die mehr schwarzbraunen Flecke, der
Fleck vor dem Hinterrandc statt der drei bis fünf Linien und
die reichlicher gescheckten Kränzen. In der Franzenzeichnung
stimmt sie mit Tessulalellus, weicht aber ab durch die starker
gefransten Fühler, durch die viel schmälern Flügel, durch die
dunklern Zeichnungen der Vorderflügel, denen ein dunkler Fleck
der Ouerader gänzlich fehlt.
Mein einzelnes Exemplar ist wie ein mittlerer Eupl. boleti
(Vorderflügel b\"' lang). Kopf Cbleichgelb behaart?). Taster
ähnlich wie dort gebaut, am zweiten Glietle auswärts gebräunt;
das Endglied an der Basis und in einem Ringe vor der Spitze
braun. Rüssel kurz gelblicli: Fühler (grössleniheils abgebrochen)
am Cid)geriebenen) Wurzelghede auswärts mit einem Kamm brau-
ner Haare; die Geissei bräunlich-grau; die gelblichen Büschel-
haarc scheinen etwas kürzer zu sein als bei Eupl. boleti. —
95
Kiickcnschild hell fahloclMich, vorn braun bosläubt. — Vorder-
lu'ine ox'lk'ckt, v>ie dort ; Hinterbeine an der Lichtseile ge«en
die Spitze mit einem braungrauen Scliallenlleck und an dvn
Füssen mit deullichen graubraunen Flecken. Hinterleib (verullj.
Vorderlliioel schmal, am Vorder- und Innenwirdvcl ganz
abgerundet, daher mit viel convexerem Hinterrande als bei Kupl.
boleli, im Grunde bleich-gelblich, aber sehr reichlich sclnvarz-
braun bestäubt, so dass die geibbräunliche Färbung des Eupl.
boleli gar nicht vorhainlen isl. Die grossen Flecke, welche so
dunkelbraun sind, dass sie nicht noch dunkler gelleckt sein kön-
lUMi, liegen genau >vie bei Eupl. boleli; nur der erste auf der
Vorderrandwurzel fehlt meinem Exemplare. DuponcJiel erwähnt
eines Fleckes an der Wurzel, ohne die Stelle zu bezeichnen.
Der Innenraiidneck erweilert sich sehr und hängt durch wellige
Staublinien mit den zweien des Vorderrandes zusammen, zwi-
schen denen er Ii(>gl. Slalt der Reihe scln\arzbrauner Striche
bei Eupl. boleli ist hier ein unregelmässiger, sich an den cnls|)re-
chenden Vorderrandfleck anschliessender, schwarzbrauner Fleck.
Auf dem Hinterrande ist eine undeutliche Reihe gnisserer brauner
Punkte. Franzen bleich gelblich, voji einer graubraunen, breiten
Linie durchzogen, auf der Ausscnhälfte abwechselnd sieben mal
liell und sieben mal graubraun.
Hinlerflügel hellgrau, dunkler geädert und mit dunkleren
Randpunkteu. Franzen hellgrau, nahe der gelldichen Wurzel von
einer bräunlichen Schattenlinie durchzogen, gegen den Vorder-
winkel mit mehreren bräunlichen Flecken.
Unterseite grau, an den Räiulern hellgelb; auf den Vorder-
flügeln scheinen alle Zeichnungen der Oberseite durch, am schärf-
sten die des Vorderrandes.
Das Weibchen ist (zufolge J)wp.) dem Männchen ähnlich.
Nach Uevrich- Schaf fers Abbildung ist es sehr aullailend ver-
schieden; die Flügel sind sehr merklich breiler, die vordem vi(;l
heller und ganz blass gestrichelt und eben s(t blass auf den
Franzen gezeichnet; auch die grössern Flecke sind blasser und
kleiner, als bei meinem Exemplare, und ohne Andeulung eines
Zusannnenhanges diu'ch Bestäubung; auch geht durch die ganze
Miltelzelle iiindurch eine graue Strieme bis zum Oueraderlleck,
welche bei meinem Exemplare gänzlich fehlt.
96
Vaterland das südliche Frankreich. Duponchel erhielt zwei
Exemplare aus der Gegend von Marseille, wo sie aus einem
Schwannn vom weissen Maulbeerbaume erzogen worden waren;
mein Männchen ist von Montpellier.
5. Tessulatellus Z.
Antennis cf pubescenli - ciliatis; macula fusca supra articuli
palporuni tertii basin; alis anterioribus latioribus ochraceis
fusco-maculatis, macula vcnac transversae nigra, ciliis fu-
scesceniibus septies pallido-inferruptis.
HJiiplucainus tessulatellus Z. Sclilcs. ScIimctterlingstauscliLl. VII (1845} S, 8.
— Enton.ol. ZLlli.ng 1846. 182. — Ilerricil-Schff. Tincid. T.-.b. 46.
Fig. 315. W ocke im Bcriclit über die Arbeiten der cDtomul. Sec-
tio« i. J. 1849 (ScjKirat-Abdruck) S. 8.
Unterscheidet sich von beiden vorigen Arten durch die viel
kürzer und zarter gefranztcn männlichen Fühler, die Stelle des
Ringes am Endgliede der Taster, die breilern Flügel, den dun-
keln Fleck auf der O^erader der Yorderllügel und die Flecke
in den Franzen derselben.
Grösse eines mittlem E. boleli CVorderllügel 5 — b\'" lang).
Kopf bleich gelblich behaart; Lippentaster bleich gclblicli, am
zweiten Gliede auswärts, mit vVusnahme der Spitze, braun; die
Haare dicht, kürzer als bei E. boleli, ragen wenig über die
Wurzel des Endgliedes hinweg; das Endglied, beim Männchen
etwas kürzer, als beim Weibchen, hat bloss unterhalb der Mitte
einen nicht ganz volLsländigen braunen Ring. Rüssel kurz,
gelblich. Fühler am Wurzelglied bleich gelb, übrigens bräunlich-
grau; beim Mäinichen hat jedes Glied zwei kurze Büschel zarter,
gelblicher Haare, die sich mehr aus])reilen als bei E. boleti und
morellus. — Rückenschild bleichgelb ; Schulterdecken am An-
fange i)rann. Beine gelleckt, wi(; bei E. boleti. — Hinterleib
bi'äunlich-grau; ans dem am Ende weisslich- gelben Aflerbusch
sieht bei meinem Weibchen kein Legeslachel hervor: Bancii
^veissli(•h-gell), nnt einei' nach hink-n deuilicher werdenden Mil-
lelreihe l)ranner Fleckclien.
Voi'dei-nfigel viel !)reiler, als bei E. boleli, nnl abgeslninpl-
lerer Si)ilze, fahlgelblich, mit \veisslichen und braunen Fleckchen
sehr reichlich bestreut, welche letzleren hier und da Anhäufungen
97
bilden. Auf dem Vorderrand zcichnot sich der Fleck hinter der
Mitte durch seine Grösse und Dunkelheit aus; er setzt sich nach
innen zu einer sehr unregehnässigen , hier und da heilem und
dunkel gefleckten Binde fort, die sich dem vor dem Innenwinkel
liegenden Fleck anschliesst; diese Binde ist einwärts schärfer
begrenzt, als auswärts, hat verschiedene Erweiterungen und Ver-
engerungen und enthält auf der Querader einen tiefhraunen Fleck.
Statt der drei bis fünf Längsslriche vor dem Ilinterrande bei
E. boleli sind hier auf einer dunklen Stelle zwei länghche Schup-
peidiäufchen. Vor der Flügelmille lässt sich eine sehr unregel-
mässige l)indenähnliche Verbindung bräunlicher Flecke erkennen.
Franzen scharf braun und bleich -gelblich alternirend; die Räume
sind etwas breiler als bei E. morellus, weil ein Paar brauner
und gelblicher Flecke fehlt.
Hinterflügel beträchtlich breiler und stumpfer, als bei den
zwei vorigen Arten, grau, gegen die Flügelspitzc verloschen
gelblich bespreng! ; die Querader hat einen verloschenen dunkeln
Fleck. Franzen hellgrau, vor der gelblichen Wurzel mit bräun-
lich-grauer Linie dnrchzogen und gegen die Flügelspitzc zicndich
deutlich gelblich und braun allernireiul.
Unterseite der Vorderflügel braungrau; Vorderrand schmal
gelblich nüt den Flecken der Obei'seile. Ilinlen-and gelblieh,
l)räunlich gestrichen ; Franzen schärfer gezeichnet, als auf der
Oberseite. — ninlerflügel hellgrau, am Vorderrand dunkler, im
Vorderwinkel verloschen gelblich und bräunlich gefleckt. Franzen
wie oben.
Bis jetzt ist diese Art nur im Gebirge gefunden worden,
nändich von Mann, auf dem Sömmering in Steyermark im Juni,
von mir bei Keinerz an den Seefeldern am 29. Juli, (ein Weib-
chen) von Dr. Wociie auf dem Altvater bei Karlsbrunn, avo in
einer kräiilerreichen Schonung , in welcher es viele faulende
Fichten- und Buchenstubben gal), an 20 Exem[)lare um Sonnen-
untergang ziendich lebhaft und anhallend flogen.
Anmerlc. Warum ich Tin. rDcditlia //• Fi^. 19 S. 19 «litr zu E. Tcs-
snl.ilcllii.s ,-ils 7,11 1'^. büieti zu zieiien geneigt bin, davon li.ibc ich in der enlo-
niol. Zeiiiiiig a. a. O. S. 180 die Gnitidc aiigcgt-ben. Ein Moment habe i(li
jedoch iiberselicii , wclclios für E. holt li in die V^^-lgescllale fällt; in dem
Bilde ist nämlich die gebugenc Reihe schwarzer Striche vor dem Ilinterrande
der llinternügel , wenn auch nicht in riciiliger Slcllung, sichlbar.
VI. 7
98
Polypori Esp.
Ma.ximus, alis anlerioribus fiisois, dorso margincqiic poslico in-
acqiiiililer pallidis. (cT ?•)
Nociua j)ol,jj)ori Es,.er. IV. 2, S. 64. Taf. 196. f.g. 1.
» Tinea bolcli (Oshcch) Nov. art. N.it. curlos. VI. 327. pl. V.l.. fig. 1. 2.
Pinjcis bolcli Faht\ Su|>|)leni. 463. — Ochsriilieiiner 3, 121. 4, 'S\.
Tinea h ölet eil a Fahr. Ent. syst. 3, 2. 287. — Hühner fig. 18. Lö-
clicrscliwaniniscli.ilie S. 19. — L.nrv. VIII. Tin. 1. C a. fig. 2 a.
Scardia bulvlella Treilschhe IX. 1. 5. X. 3. 26.J. — liollar Vci/.eiilmiss
S. 87. — Zcttcrsledt, Ins. lappon. 991.
Euplocamus bolelelliis Z, Isis 1839, 187. — Diiponrhel C.it. 36-3.
Tinea gigantella Ilübn. BcIlWige 2, 2. S. 38 u. 123 (Tinea bolctella^
fig. Q.
Grösslo europäische ächte Tinee, doch in der Grösse ver-
änderlich, Vordcrlliigel 11 — 9|''Mang. Kopf schmutzig- gclb-
woisslich behaart. Die Taster sind innen und am Endgliede eben
so gefärbt, das zweite GHed ist unten didit bürstenförmig be-
haart, schwarzbraun, ausser am Ende; die Haare ragen Avcnig
über die Wurzel des Endgliedes weg; dieses ist dünn, beim
Weibchen dünner und spitzer, als beim Männchen, aufgerichtet,
in der Mitte auswäi'ts mit einem braunen Fleck. Rüssel gelblich,
etwas aufgerollt, dünn. — Fühler braun, gezähnelf; Wurzelgiied
aussen bleich-gelblich, innen schwarzbraun; Geisscl beim Weibchen
sclnvächer gefranzt, als beim Männchen; jedes Glied hat zwei
Paar kurzer, auseinander stehender Haarbüschchen, so lang wie
zwei Fühlerglieder. — Rückenschild in der Ko[)irarbe, reichlich
braun angeflogen : von den Sclnüterdecken ist bloss der Hinter-
rand bleich-gelblich. — Beine l)leich-golb; die vordem mit tief
braunen grossen Flecken auf der Aussenseile, an den Fussglie-
dern mit solchen Ringen, die a])er auf der Schaltenseite blass
sind oder verlöschen. Hinlerbeine an der Aussenseite beim
Männchen dunkler bräunlich überflogen, als beim A\'eibclien, und
die Hinterfüsse des .Männchens auf dem Rücken braunfleckig. —
Hinterleib graubraun, nnt hellen Hinlei'räiidern der Ringe; aus
dem am Ende hellen Aflerbusch sieht der weibliclu! Legeslachel
wenig hervor; Bauch bleich-gell), inil braun-grau(M" .Millclslrieme,
die beim Männchen zu beiden Seiten von braim grauen Flecken
begleitet ist.
Vordcrflügel länglich, mit detiilichem Vorderwinkel, grcisslen-
Iheds dunkelbraun, hier und da nnt helleren Stellen, gegen die
99
Flügclfalte und gegen den Aussenrand am dunkelsten, auf dem
Vorderrand unregelmässig bleich-gelb gefleckt; an der Querader
ist gewöhnlich ein deutlicher, bleich-gelber, runder Punkt. Der
Innen- und der Ilinterrand sind bleich-gelblich uiul braun be-
stäubt und gefleckt ; die helle Farbe des Innenrandes reicht in
einem breiten Zahn über der Glitte der Falte in das dunkle Feld
hinein, und die des Ilinterrandes bildet eine breite Ausbuchtung
in demselben. Die Adern sind in dem hellen Raum gelbbräun-
lich. Franzen braun, sechsmal durch Bleicbgelb unterbrochen.
Hinterflügel grau, von der Wnrzel aus gegen den Vordcr-
winkel dunkler. Franzen lichtgran, nahe der gelblichen Wurzel
von einer dunklern Linie din-chzogen, die sich gegen den Schwanz-
vvinkel erweitert und lichtet; gegen den Vorderwinkel sind deut-
liche bräunliche Flecke in denselben,
Unterseite braungrau; die Vorderfliigel an den Rändern bleich-
gelblich und braunfleckig, am schärlsten auf dem Vorderrande.
Hinterflügel am Vorderrande verdnnkelt, mit verloschenen hellen
Fleckchen, die etwas deutlicher am Vorderwinkel werden. Afle
Franzen sind lebhafter gezeichnet, als auf der Oberseite.
Das Weibchen hat schmalere und hellere Vorderfliigel, spiz-
zere Hinterflügel, heller gefleckte Beine und ein dünneres, spiz-
zeres Endglied der Taster.
Knpl. polypori lebt in Wäldern, als Raupe nach Ochsenhei-
jnei' in den Schwämmen verschiedener Bäume, besonders der
Buche. Der Schmetterling erscheint im August QOsheck^. Er
scheint nicht bloss in Gebirgsgegenden zu wohnen, da Zctter-
stedt ihn auch in Schonen fand. Als Wohnort kennt man Sclnve-
dcn^ Niederösterreich CKollar}, Stcyermark CtJiihn.}, Krain
iSchmiJtl^ und Ungarn iOchsenhS). Die von Hühner abge-
bildete Raupe beschreiben Ochsciiheiincr und Tveitschhe.
An merk. Die l.lnl)eqiK'n)Ii(likeit , In dciiisclhcn Genus zwei Arten,
Ijoleti lind boletcllus, zu haben, ist zu Ijedeiilcnd , die Mügllclikeit der Ver-
wechselung der Namen zu gross, als dass ich liier das Gesetz der Priorität in
seiner Strenge aufrecht halten zu müssen glaube. Utbrigens dürfte sich nur
nachweisen, d.iss die Act.i nat. curios. früher .tIs 1793 erschieiieTi \ und dass
^rhnnbergs Tin. fungella : in Suecia sat vulgaris ideiitisch mit dem jetzigen
Euploc. boleti w.ire, so würde mit strenger Beachtung der Priorität letzterer
Eupl. fungellus hclssen und der Eupl. j)o!y{)ori die Ochscnltcimcrsdii: Benen-
nung annehmen müssen.
100
Gen. 2, Tinea Lvm.
Die männlichen Fühler sind nur gcfranzt und die Behaannif»-
der Taster auf der Unterseite nie bürslenfünnig. Die Franzen
der Hinterflügel sind verhält nissniässig lang. Auf den Vorder-
flügeln gehen von dem ehern Rande der Miltelzelle fünf Adern
nach dem Vorderrande, unter denen sich nicht selten die erste
aus dem Ouei'äderchen entspringende befindet. Diese Merkmale
geben den Unterschied von Euplocanuis. Die langen Hinter-
flügelfranzen unterscheiden Tinea von Eriocoltis, Lainpronia, In-
curvaria und Nemophora, der Mangel der Ocelleii noch ausser-
dem von Eriocotlis, der Mangel der Haarschuppen auf den Hin-
tcrflügeln von Incurvaria, die rauhhaarige Stirn von Lampronia,
die Kürze der Fühler von Nemophora.
Die Arten theilen sich in verschiedene , schwer mit wenigen
Worten zu bezeichnende Gruppen. Ich lasse sie in folgender
Ordnung auf einander folgen:
I. Blabophanes ■"')• Auf den Vorderflügeln ist am Ende der
Mittelzelle ein kleiner, kahler, das Licht durchlassender Fleck
(Glasfleck) ■"■").
1. Imella. 2. Ferruginella. 3. Rusticella. 4. Monachella.
5. Icterogastra.
n. Tinea. Vorderflügel ohne Glasfleck. Franzen lang, End-
glied der Taster mit anhegenden Schuppen.
*) ßXußyi, no''» — fuivü; ostcndo.
**) Icli liabe dos Gcäder der drei ersten y\rtcn iiiilcrsii<lit , Lei Imella und
Rusticella (^ ist der erste Ast der Subeosl.ilader auf den Vorderflügeln,
der sonst zlenilich naiic der Flügel wurzel entspringt, sclir Aveit nacli
Iiinlen gerückt, und dadurch selir vcrliürzl; bei Ferruginella bat die
Stellung und Länge dieses Astes nichts Ungewöhnliches. Dagegen haben
alle drei Arten an der Medianader erst einen Ast bei dem Queräderctien
und dann an der Hälfte des Restes eine Gabel; sieht man dies als die
drei Acste der übrigen Tineen an, so fehlt der bei diefen (l.-iiiiber fol-
gende lind aus dem Queräilerchen entspringende Ast gänzlich. VN'ic
die Reschalfenheit der Adern bei Monachella und Icterogastra ist, weiss
ich nicht.
101
A. Zweiter Grösse. Vordcrflügel sclnvarz, mit gescheckten
Franzcn und grossen weissliclien Vorder- und Iinien-
randneckcn — an Lampronia und Incurvaria erinnernd.
6. Fulvimitrella --).
B. Vorderllügel mit srlnvarzeni, scharf abgcschnitlencn Wur-
zelfeldc, hinten hell.
7. Tapetiella.
C. Vorderllügel auf hellem Grunde dunkler gefleckt, die
Flecke oft sehr zusammengeflossen, so dass nicht seilen
die dunkle Farbe die Oberhand gcM innt ; innner zeichnet
sich an der Mitte des Vorderrandes ein Fleck vor i\c\\
übrigen durch seine Grösse aus, und meist hat er eine
längliche Gestalt und eine schräge Richtung nach aussen.
a. Dem dunkeln (schwarzen) Vorderrandfleck der Mitte
schliesst sich ein glcichfarl)iger Fleck des Innenrandes
an, uiul es entsteht dadurch eine gebrochene Binde
auf weisslicher Fläche.
8. Arcella.
b. (Grnppe der Granella.) Der dunkle Vorderrandfleck
bildet keine entschiedene Ouerbinde und schwebt ge-
wöhnlich frei; die Flügelfalte enthält meistens einen
verdickten Längsslrich.-
«. Von der Schulter geht ein dunkler, sich allmäh-
lich vom Vorderrande entfernender Längsslrich.
9. Riganella. 10. Picarella.
ß. Kein dunkler Längsstrich aus der Schulter; auf
der Mitte des Innenrandes steht die Spitze eines
unvollkommenen Dreiecks, dessen Basis durch
zwei Flecke des Vorderrandes bezeichnet wird.
11. Corticella. 12. rm-asitelia.
y. Kein dunkler Längsstrich aus der Schulter, so
wie kein die Flügelbreite einnehmendes Drei-
eck; dafür dunkle Randflecke, besonders am
•■'') T.ipelielia sclicint sicli sclir eng an Monacliella und Ictcrogaslra anzti-
sdiliesseii ; allein liissl man sie nacti «liesen folgen, so findet sieli li'ir
Fulvimitrella keine Stelle, man müs.sle sie denn In die ISalie von Albi-
jinnetella bringen. Mit Pustuiatelia nnd Vinculella hat sie leine engere
Verwandlschafl.
102
Vorderrande, und ein starker Längsstrich in
der Fliigelfalte.
i3. Cossiniella. 14. Nigralbella. 15. Quer-
cicolelia. 16. Granella. 17. Cloacella. 18. Albi-
pimctella.
c. Aehnlich einer kleinen Gelecliia; Vorderflügel auf
hellem Grunde mit braunen Randfleckchen; Hinler-
flügel sehr schmal,
19. Nigripunctella.
d. Kleine, meist den Argyresthien oder Swammerda-
mien ähnliche Arten, mit dunkeln Vorderflügeln, die
entweder schräge, verflossene Binden mit dazwischen
liegenden Vorderrandfleckchen haben, oder am Innen-
rande striemenartig hell und auf dem Vorderrande
hell gefleckt oder auch fast einfarbig dunkel sind.
20. Caprimulgella. 21. Ignicomclla. 22. Albica-
pilla. 23. Flavicapifla.
D. (Gruppe der Pellionella.) Vordcrflügel ohne Binden und
ohne helle Vorderrandflecke, ausser bisweilen mit lichten
Häkchen vor der Spitze; sind die Flügel nicht einfarbig,
so hat die Ouerader eine dunkle Stelle und oft stehen
in der Flügelmitte ein paar Fleckchen oder Punkte unter
einander, und ausserdem ist auch die Schulter ver-
dunkelt,
«. Wenigstens mit dunklem Oueraderflcck.
24. Fuliginosefla. 25. Misella. 26. Sprelolla.
27. Pellionella, 28. Inquinatella. 29. Merdclla.
30. Ganomella.
ß. Einfarbig, oder doch nur mit einem dunkeln Innen-
winkelfleck der Vorderflügel.
31. Biselliella. 32. Crassicornclla, 33, Simpli-
cella, 34. Senüfulvella.
E. Kleini!, den Elachislen ähnliclie Arten. Vorderflügel auf
sehr dunkelem Grunde nnt hellen Ouerlinien oder Flecken
und Tropfen gezeichnet. ( Auf Allji[)niu'tella würde letztere
Bezeichnung auch j)as»('n; aliein diese gebort bestinunl
zur Grui)pe der Granella.)
35. Bistriffefla. 36. Vinculefla. 37. Puslulatella.
103
III. 3i yrmccozcla ■^). Flüirel g-csirecki, ciiifarhin-, oliiu; Glas-
flc'ck, diu liinlcni v(niirilliii.s.sinä,ssiy kiirzfranzig\ Eiulolicd
dvv Tasicr rauliliaarig".
3'~>. Ocliraccclla.
A. B I a 1) t) p Ii a n c s.
1. Im 0 IIa. Ilübii.
Cai)illis Icrnioiiicis, alis aiil. fuscis, cosla anyiish; pallide for-
ru<riii('is, ciliis aiiguli poslici llavidis, slriola disci loiiyiliidi-
iiali liyaliiia CcT $).
Tinea hncllu liiibu. f,g 347. — Z. Isis 1839. 183. 10. — Entorn. Zd-
liinf,' 1850. S. 61. — Tengsiriim , Fi'nl. Fjäiil. 108. 2. — — Teigiie
iiijiiiic, Diijionchel Sujjjd. IV. 206 |>l. 67 fig. 10 (uiilii.-nnlllcli). — (]nt.
365. Slainlou C.it. 7. — Si lilcs. Sdiiiicitcilingsl.iiisi IiIjI. IV. (1813)
S 16. — VI (1845) S. 11. - Schläger, Sclitr.cltLrlingst;mscl.bl.
216. 105. - Ilcrrich-Schff: Tlueid. tab. 47. f.g. 323.
\'ar. I), dorso ad plicain lusquo flavido.
Tinea imclla Z. LJs 1817, S. 809.
Imclla iinlerscheidct sich von der nahe stehenden Fernioi-
iiella am .sieherslen dnrch die auf dem Vorderrainl der Vorder-
Uiigel durehans feidenden gelben Häkchen, ausserdem durch die
oraubraune, nicht tiel" schwarzbraune Grundfarbe und in der Va-
rietät durch das blassere, einwärts nicht scharf begrenzte Gelb
der Innenrandstrieme.
Grösse veränderlich (Vorderflüjrel d^ 2|— 3''^ $3| — 4^''
lang). Kopf rostgelb behaart. Lip|(entasler blasser, von 2| ma-
liger Augenlänge, mit g-csenktem Endgüede und einem Büschel
von drei bis vier Borsten am oberen Ende und einigen einzelnen
an der Unterseite des zweiten Gliedes. Fühler bräunlich-gi'an,
borstenförmig', beim Männchen sehr fein gezähnell. — Rückeu-
schild braun, mit rostgell)er Halskrause und gelblicher Spilz(; der
Schullerdt'cke. Beine bleich-gelb, seidenglänzend; Vorderbeine
auf der Lichtseite gebräunt, mit blassgelben Spilzeii der Fuss-
glieder, Hintersclienkid und Schienen auf der Aussenseile grau
augelaufen. Hinterleib grau, an den Hinterrändern oft gelblich,
*) Von tcviicYi^. foriiiica und (??Ao?, stiidiur
104
seitwärts mit Schuppcnbüscheln ; Baiicli scidenglänzentl, in der
Mitte der Läno-e nacli g-elblich. Aflcrbusch am Ende gelblich;
der Lcgestacliel steht nicht hervor.
Vordcrflügel gestreckt, graubraun, mit schwacher violeltlicher
Beimischung und sehr einzelnen und spärlich gestreuten, blass-
gelblichen Schuppen. Auf dem Vorderrande ist eine weil von
der Wurzel antiiingende und weit vor der Flügelspitzc endigende
hell rostfarbene Linie. Am Ende der Miftelzelle ist ein kegel-
förmiges, nach innen gespitztes, durchsichtiges Fleckchen längs
der Medianader. Franzen des Innenwinkels bleichgelb, welche
Farbe am Hinterrande allmählich in die braune der übrigen Fran-
zen übergeht.
Hintcrflügel spitz, grau, gegen den Vorderwinkel verdun-
kelt, schwach gelblich schinnnernd. Franzen hellgrau, gegen
den Schwanzwinkel gelblich.
Unterseite der Vordcrflügel schwärzlich, purpurschimmernd;
Vorderrandlinie, Mittellleckchen und Innenfranzen Insweilen aus-
gezeichneter als auf der Oberseite. Ilinternügel Avie oben.
Das Weibchen zeichnet sich nur durch seine Grcisse, die
schwächer gezähnelten Fühler und den verlängerten Hinter-
leib aus.
Var. b, zwei Männchen von Syracus, haben auf dem Vor-
derflügel die gelbe Vorderrandlinie etwas breiler und bis zur
Spitze verlängert, und der Innenrand ist bis über die Falte, aber
einwärts ohne scharfe Grenze, blassgell) ; diese Inncnrandstriemc
ist an der Fliigelwurzel braun antjefloocn. — Bei abo-eilooenen
Exemplaren zeigt sich der Imienrand auch gelblich und die Vor-
derrandlinie breiler und weiter verlängert als gewöhnlich.
Imella fliegt in mehreren Gegenden Deutschlands, z, B. in
Schlesien, der Mark Brandenburg, Böhmen iFIi!^, in England
{Stainlou) in Finland {Tcns;stvüiu) und in Italien CMaim, Z.^;
sie bewohnt Gebüsche auf Irocknem BocUm oder trockene, gra-
sige Feld- und Sirassenränder und schwärmt im Mai und Juni
Cbei Syracus schon im April, in Finland erst WiWe Juli) und
zum zweiten Mal im August, vor Sonnenunlergang; sie zeigt
sich bisweilen in Gesellschaften, die sich um einzelne Weibchen
bilden. Das Weibchen ist viel seltener, als das Männchen.
An merk. liier ist vicllcitlit Tciii^s/rüiii''s nacli bcscliädigten ]'-xcmpla-
ren aurgcslclllc T i u. iriiu c i col eil a cliiiustUaitcn, obglcicli ein durcliälch-
105
tiges Flcdiclien uncrwiibiit hiciljt. Die Bcsclircibung ist folgcnJc (1. c. 108.
3.) olae aiilicac Lruiiiieo - violaccae, liiteo-iDspcrsae , puiiclis subtribus nigris
indlscrclis 5 caput liilvuni. Long. al. arit. 4T — 6 niillim. — Tin, rusticel-
1 .1 u siibsimills, seil iniilto minor magisqtie sordlda. Ab I m c 1 1 a , cni valde
slniüis, alils notls abscnlibus abdominc pedibusqMc siibtiis acnco-micantibus
dil/iTt. Teiigstriim fand die Art lici IlcIsJngfors im Juni.
2. Ferriio iiiclhi Huhn.
Ciipillis ac llioracc feiTiioiiR'is; aus aiUeriorihiis fusco-iiigris,
villa (lorsali siiuiala strigulisquc costalibus ante apicem fer-
ruoiiu'is, maciila media alhida Iiyaliiia Cd^ 2^-
Tinea fcrrtiginella llübn, fig. 348. (^. — /t'oHar Vcrzeichniss S. 95.
— Trcitschkc IX. 2, 265. X. 3, 266. Teigne ferrugineusc, I)u-
ponchel Hist. YIII. 101. 1503. pl. 289. f.g. 7. — Cat. 365. — Trans-
act. Entom. Society Lond. V. p. LXXXVIH. Z. Isis 1839. 183.
- C^ieii'gJ Isis 1846. 272. 9. — (^A'or/.^ Isis 1848. 950. — Ento-
niolog. Zciiiiiig 18.50. 61. — Sililts. Sclimctttrliiigstaiiscbbl. IV. (184.3)
16. — \'II. (1845) 8. — Stahito,,, Cat. 7. — r. Tlcdcmiinii in
Preuss. Provinzlalbl. 1845. S. 534. — Zoologist VII. p. 2630.
Mompha ferruglnclla Ilübn. Cat, 414. 4009.
Tinea splendella Hübn. 381. $.
Mompha splendella ITdbn. C.it. 414. 4011.
Tinea ustelln, the wliitc-backcd Black, Ilarcor/h Lop. biit. IV. 565.
Stcph. Cat. 7542. — Illuslrations IV. 344. — Zoologlst VII. p.
2633. VIII. p. 2672.
■'"'"Var. b, al. aiit. vitta dorsali slrigidisque coslaIiI)u.s albidLs.
Tinea mendicclla Ilübn. 179. Geringf;iibige Schabe S. 63, 23.
jVompba — llübn. Cat. 414. 4010.
Ihre ro.stfarbcnc Innenrandslrienic und die einfach scliwarz-
braune Grundlarbe der Vüi'dernüoel unterscheiden sie von der
grössern Ruslicella; die dunldere Grundfarbe, die gelben Vorder-
randhakelien, der grössere helle Mitlelfleck und die Innenrand-
Strieme von Imella, deren Var, b nur in der Färbung des Innen-
randes eine Aehnlichkeit hat.
Grösse fast wie von Imella (Vorderflügel 2| — 3.]:'^' lano-),
Kopfhaare rosloelb, an den Seiten und im Gesicht sind einiire
braune Haare. Taster hell rostgelb oder blassgell), von 2| Augen-
längen, mit einzelnen braunen Borsten an der Unterseile und
einem Büschel von drei bis sechs oben an der Spil/.e des ZAveilen
Gliedes; das gesenkte Endglied ist aussen an der Wm-zelhälfic
braun. Fühler borstenförmig, bräunlich-grau, schwach gezähnelt.
Uückenscliild hell rostgelb, uiit schwarzbraunen Schultcrdecken.
106
Beine seidonglänzcnd, bleich-gelb, gnuibrämilich angelaufen;
die Dornen und Franzcn der Unterseite der Hintersciiienen bleich-
gelb, die Tarsen alle auf der Rückenseitc braungrau, mit bleich-
gelben Gliederspitzen, auf der Unterseite bleich-gelb. Hinterleib
bräunlich, mit hellgelbem Afterbusch, aus welchem der gelbliche,
zweigliedrige Legeslachel mehr oder weniger hervorsteht; Bauch
seidenglänzend, bleich-gelb, an den Seiten grau unterlaufen.
Vorderflügel etwas breiter, als bei Iniella, hinten durch die
Franzen erweitert, tief schwarzbraun, mit etwas violettlicher Bei-
mischung. Im Innenrande ist eine hell rosigclbe Strieme, welche
an der Flügelwurzel dünn ist und unterhalb des Mittelzcichens
einen breiten, seichten Eindruck hat; sie reicht nur gegen ihr
Ende über die Flügclfalte hinüber; ihr Innenrand ist unregel-
niässig gezähnt, und sie verlliesst in die hellen Franzen des
Innenwinkels. Der weissliche Glasfleck liegt wie bei Imella, ist
aber grösser, eiförmig, nach innen gespitzt, und bildet mit den
bis zum Vorderrande dicht gestreuten hellgelben Schuppen einen
grossen, abgerundeten, nach innen scharf begrenzten Yorderrand-
fleck. Vor diesem liegen dicht an dem Vorderrande bis zur
Flügelwurzel einzelne gelbe Schuppen in einer Linie ; hinter dem
Vorderrandfleck folgen fünf, gewöhnlich in der Grösse zuneh-
mende Vorderrandhäkchen in gleichen Abständen bis zur Flügel-
spitze. Die Vorderrandfranzen sind bisweilen gelblich. Ilinter-
randfranzen heller als die Grundfarbe, an der Aussenhälfle noch
heller; vor dem Ilinlerrande zeigen sich zuweilen gelbliche
Schuppen.
llinterflügel graubraun, lilafarbig schinunenul; Franzen ein-
farbig.
Unterseite braun. Vord(>rflügel purpurschinunernd, am In-
ncmraiKK! blassgelb, welche Farbe auch die Franzen dc;^ liuien-
wiukcls und eine nicht scharfe, die Flügelwurzel nicht erreichende!
Yordcrrandlinie haben; der Glasfleck scharf begrenzt, lliuter-
ilügel etwas heller, lilafarbig und gc^lblich schimmernd.
Das Weibchen ha! ausser der belrächtlii-heren Grösse uiul
dem N-ei-Hngerlen llinterleibe keine Auszeichnung.
Ferrugiaella wohnt in mehreren Gegenden Deulscld:mds,
bei Frankfurt am Main allenthalben (A'oc//); bei AVien am Kah-
lenberge auf vermodcrlem Holze im Frühjahr (Kollar^; in Böh-
men bei iNi.xdorf an dem allen Zaun eines Grasirartens sehr häufi«-
107
im Jmii (F/1/); in Sachsen bei Dresden und Scliandau i(>\ Ti~
schcr^; in Schlesien bei Ghjgau an kräuterreichen Hügeln im
Grase Abends, ein Männchen am 25. Juni, zwei Männchen am
20. Juli; in Grünberg- fand ich ein schönes Weibchen zu Ende
Juli an einem Fenster. In England selten um London im Juni
und Juli (Steph.^, bei Lewisham an Hecken am 1. Juli QSfaliiton^,
in Kohlengruben bei Glasgow an Stellen, wo längere Zeit niciit
gearbeitet und die Luft verdorben war, in Menge CScott im
Zoologist); in Preussen bei Danzig (v. TieJemanii); in Liev-
land um Riga im Mai QLienig). Aus diesen Beobachtungen gehl
eine doppelte Generation mit Sicherheit hervor.
AniDcik. 1. Plialacna usteila Liiin. (F.iun. 367, 1134) kann nidit
iinscie Art sein, da tn'i ilir <Kt margo Jnfciior s. cxtcrior d. ii. der V o r-
dcirand cinereus i.st. Sie kann -wt-gcn der lelz'ern Färl>ung auch niciil
Gel. INIinitzella sein. S. l''ixchcr i\ nöslerstumm^s Beitr. S. 52 (wo die
Gründe dafür und dagegen .ille von mir selbst angegeben sind.)
An merk. 2. Man bezweifelt Tin. mendicella //. 179 als liierlier-
gebörig, und Stephens hat sie, jedenfalls mit Unrecht, auf Argyrestbia snliio-
sclla StdintoH (Tetrapodella ^.) gedeutet. Offenbar ist die Zeichnung ganx
die der Ferrugineila; bloss die gelbe Farbe der Vorderllügel Ist durch VN'eiss-
licb ersetzt; die Hinterflügcl sind heller, und der Kojjf Ist biauii statt rost-
gelb. Die letztere Abweichung ist die bedeutendste J doch bin Ich noch Im-
mer geneigt, sie wegen der Uebcreinstimuiung der Flügelzei<hnung für einen
Mangel an Genauigkeit oder (ür eine Folge des besehädiglen Zuslaudes des
vielleicht sehr verflogenen Originals anzusehen. Ilnbncr giebt keine Auskunft
ausser der, dass er im Catalog INIendieella dicht neben Ferrugineila und Siden-
della stellt ; seine Beschreibung ist nach der Abbildung gcmaclit und ohne
ISachricht über ValcrlanJ und Flugzeit.
3. Ruslicella Ilühn.
Capillis ochraceis; alis ant. fuscis, violaceo-inspersis, puslula
ante mediun» hyalina.
mas, puslula cum macula costali flavida cohaerenle, ma-
cula anguli inlerni flavida.
fem., alis longioribus, macuüs llavidis nullis; major.
Tinea nisttcella Ilübn. 339. $. Treilscltlce IX. 2. 264. X. 3. 266.
Z. Isis 1839. 183. 11. — (LicnigJ Isis 1816. 272. 14. — (h'orhj
Isis 1848. 950. Telgne rusüqite , Duponchel Ilist. VIII. 91. I4!)9.
pl. 288. f.g. 6 ($). - Cat. 365. Togsirihn , Fiul. Fjä.il. 109.
4. — Sluinlon Cat. 7. — Sehles. SrhcHllerliiigstauschbl. II. (1841)
5. 12. - IV. (184.3) S. 16. - V. (1811) S. 16. - Enlon.ol. Zei-
tung 1850. S. 61. — 7iVe/Ä/«rt«« Fau:i. Voig. 531 (cxcl. var.) — v. Tic-
deinann u\ Prcuss. Provinziulbi. 1845. S. 534.
108
LUa rusficella, TiolUir, Vcrzcitlniiss. S. 95.
ßlonoj)is 7-ifsliceUa, Hühner, Cat. 401. 3876.
Phalacna laevigella^ brauner Schabe mit Goldstäubcheii. Wien. Vzcbii.
139, 36. — ed. Jlliger II. 106. cd. r. Charpenticr, 140.
Tinea hemerobiel la , Prisniensack Gemeinrnottc, Schrank, Faun. Boic.
2, 2. S. 110. 1811. ($).
Tinea vestianella , Stephens Cat. 7533. — Illustrailons IV. 344. 3.
Tinea saturella, the dark - brindled Woollen ($) llatvorlh Lcp. brit.
IV. 562.
Var. b, strigiilis costalibus flavidis ante alarum anlcriorum Ua-
vidis in maculam flavidain confliienti])us.
Tinea spilotella, TcngstrUm^ Finl. Fj.iril. 109. 5.
Viel grösser als die beiden vorigen, mit denen sie den Clas-
flcck der Vorderfliigel gemein liat. Die gernndele Geslall des-
selben, die dunkel und violetilich gefleckte Grundfarbe, nebst den
weisslich- gelben Randflecken und Stricheln des Männchens un-
terscheiden sie von Imella, der gänzHche Mangel einer Inncn-
randslricmc von Ferruginella.
Grösse wechselnd, Vorderflügel des IMännchcns 3— 3|''',
des Weil)elicns 4| — 5 Linien hnig. Kopf hefl rostgell) behaart,
beim Weibchen etwas dunkler. Taster 2\ Angenlängcn lang,
hellgelb, aussen gebräunt; das zweite Glied hat oben an der
Spitze 3 — 4 bräunliche Borsten; das Endglied ist etwas kürzer
als das zweite, gesenkt, spitz, an der Aussenhälflo ungebrannt;
an der Wurzel bisweilen in einem Ringe braun. Fühler faden-
förmig, gelblich -braun grau, beim Männchen sehr scharf gezäh-
nelt. Rückenschild violettlich-braun ; SchuUerdecken nnt gelb-
licher Spitze. Beine bleich-gelb, seidenglänzend; die vordem
überall, die mittlem an <\v\\ Schenkeln und Schienen uinl die
hintern an den Schenkeln, und blasser an der Aussenseile der
Schienen grau angelaufen; die vier vordem Schienen und Füssc
sind auf dem Rücken braun gefleckt; die Hinterfüsse sind auf
dem Rücken heller oder dunkler grau, mit gelblichen Glieder-
spitzen, bisweilen fast ganz einfarbig gelblich. Hinterleib grau,
mit gelblichen Hinterrandschuppen, am Bauche seidenglänzend
Idassgelblich; aus dem am Ende blassgelben Afterbusch steht der
Legeslachel ein wenig hervor.
Vorderflügel breiter als bei Ferruginella, hinten durch die
Franzen erweitert, dunkelbraun, mit Violett reichlich niarmorirt,
an derselben Stelle wie bei Ferruffinella und Imella mit einem
109
mclir gerundeten Glasfleck. Beim Männchen bildet dieser die
Sj)itze eines auf dem Vorderrande rulienden, oft S(!lir ansehnli-
chen, weisslich-g-elben Dreiecks. Von ihm bis zur Flügelspilze
hat der Vorderrand drei bis fünf kleine, blassgelbe Häkchen, von
denen die zwei oder drei letzten nicht selten zu einem kleinen
Flecke zusaminenfliessen. Im Innenwinkel liegt ein weissgelber
Fleck von drei- oder viereckiger Gestalt und wechselnder Grösse;
er verfliesst in die Innein'andfranzeu. Die HinterrandIVanzen sind
gewöhnlich heller braun als die Grundfarbe und auf der dunkeln
Wurzelhälfte mit Gelb gefleckt, welche Farbe jedoch l)isweilen
die ganzen Franzen färbt und nur an der Wurzel und in einer
Mittellinie durch braune Beschuiipung verdunkelt ist. Das AVeib-
chen hat gestrecklere Vordernügel, keinen Mitlelfleck des Vor-
derrandes, keinen Iinienwinkelfleck; der Vorderrand ist mit gelb-
lichen Schuppen und gegen die Spitze mit feinen, gelhliehcn Häk-
chen bezeichnet; zwischen dem Vorderrande und dem Glasfleck
sind die Schuppen gehäufter und vergrössern diesen, ohne je
ein Vorderranddreieck zu bilden.
Hinterflügel des Jlännchens viel breiter als bei Ferruginella,
beim Weibchen fast so breit, wie bei letzterer Art, spitz, grau,
gegen die Spitze breiler und tiefer bräunhch als beim Mäinichen;
bei diesem schiunnert die Fläche gelblich, bei jenem gegen die
Ränder blass lilafarbig. Franzen grau nüt verloschener, gelbli-
cher Wurzellinie.
Unterseite der Vorderflügel braun, purpurschhnmernd ; der
Vorderrand ist in einer nach hinten erweiterten Linie gelblich,
welche weit vor der Flügelwurzel beginnt und beim Weibchen
feiner bleibt. Der Glasfleck befindet sich am untern Ende eines
gelbliclien den Vorderrand nicht erreichenden Nebelfleckes. Der
Innenwinkelfleck ist kleiner als auf der Oberseite und ohne
scharfe Grenze. Franzen gelblich, an der Flügelspilze und oft
an dem Enddrillel braun. — Ilinicrflügel bräuidich-grau, gelb
scbinnuernd, längs des Vorderrandes oft breit hellbraun umi
purpurschimmernd.
Diese sehr verbreitete Art findet sich in vielen Gegenden
Deutschlands, am Main iKoch), in Baiern (ScIiraiilO, in Oest-
reicli iKollaiO, in Schlesien und der Mark Bran(Ieid)urg; ferner
in der Schweiz (^Bremi!), in England (Sleplt.), Fiankreich CD'i-
poncJiel), in Preusscn bei Danzig häufig Qv.TieJcmann), in
110
Lievland (TJenig n,¥mhm\ QTengströmO wnd im östliclicn Russ-
laml bei Orcnburg- (Ei^^ersmanii); in Skandinavien (Jäiiilland am
29. Jmii, zwischen Suid mid Kongstue in Norwegen am 16. Jnli
Zetterstedt.'); am südliclistcn beobaclitete sie Mann in Toskana
uin Livorno zu Ende Mai. Ob eine doppclle Generation besieht,
lässt sich aus diesen Angaben nicht sicher scldiessen. Die Scliabe
bewohnt hebte Geliölzc und Gärten, in denen ich sie im Juni aus
Gesträuch klopfte oder an Baumstännnen sitzend fanil. Raupe
an Fellen, Pelzen, Matten, Teppichen etc. sehr zerstörend iSte-
pJiens^.
Annierli. 1. Phal. laevigL-ila 1f J^. ist siclier unsere Art, was Zincfcen
bestritt; FIl. fand in der S.imnilung »ein zersiörtes Exemplar, das nur noch
»zwei Vordcrflügel hat, welclie aher deutlich zeigen, dass es unhcstrilten, -wie
vv. Charpeniler richtig bestimmt, Ruslicella //. 339 ist etc.« Ungeachtet die-
ses entscheidenden Zeugnisses nahm ich den Namen niclit auf. Eine solche
Bezeichnung, wie das I?'/". sie gieht, Lezeirhnct unsere Art nidit und liin-
dert höchstens nicht die Deutung auf Ruslicella. Der Name Lacvigella kann
bloss als Sammlungsname gelten; aber ein solcher liat keine Ansprüche auf
Annahme. Die Lepidopterologen haben so viel dergleichen Namen des Wie-
ner Verzeichnisses aufgenommen, dass damit dem microlepidopteiologischcn
Theilc des W^erks alle mögliche Ehre angethan ist; dies muss aber nun und
kann ohne Nachtheil aulhören.
Anmerk. 2. Schrnnlc'sT'Mi, liemcrobiella ist im weiblichen Geschlecht
gut und unverkennbar beschrieben J die Raupe ist aber (alsch, da sie zu Col.
liemcrobiella gehört,
Anmerk. 3. l'in. ruslicella //. 17, gelblich gcs.'iumte Schabe S. 61,
12, aus der Augsburger Gegend, l.'issl sich durihaiis nicht au( unsere Art an-
^venden. Sie wäre nur mit dem Y\'eibclifn zu vergleichen, dessin Grösse sie
hat; ihr fehlt der Glasfleck und die rosigelhen Kopflia.-ire, und die Taster
sind sehr lang. — Erci-snutnn glaubt sie zu kennen, lühil sie als Var. b. fo-
vcola lutcscente nulla auf, hält sie aber lür verschiedener Art J d.is muss diese
Var. auch wirklich sein, da der Ruslicella der Glasfleck nie fehlt.
Anmerk. 4. Tin. s (> i 1 u t e 1 1 a Tciigslriiin, in der ich nichts als eine
Riisticella var. erkannte, soll sich alis anlic is ohsciirloiibiis vIi(laceo-j)urpnreis,
distinctc birnaculalis , tarsisquc pedum posticorum unicolorihus nee supeine
fusco-maculatis unterscheiden; alles dies wendet sich auf das INIänuchen sehr
gut an ; vielleicht hielt Teiigströin das VWibchen wegen seiner grossen Ver-
schiedenheit für eigene Art.
Anmerk. 5. Hinler liusticella habe ich in der ursprünglirlun Re.irbci-
lun" des in der Isis 1839 irsrlilciiciien systematischen Enlwurls 1 inea ( r a u -
dulentella FH. {Uvnicli-Schjf. Tineid. lab. 46. fig. 318) loigen l.issen,
ohne dabei anzumerken, oh sie diese Stelle bloss wegen äusserer Aehnlichkeit
mit Ruslicella oder wegen des Vorhandenseins eines Glaspunktes erhi<lle.
Meine darüber geraachte Notiz ist iolgcnde: »Ein männliches, aus Laibach
Jll
erhaltenes Exemplar in FR's Sammlung, in der Grosse einer miiilcrn Tapc-
tlelia. Seine Vorderflügel sind grösstentlieils abgewiseiit und liahen daher
einen violettlichen Glanz, die noch vorhandenen Schuppen sind sehwarzhraun.
Am Innen- und am Hinlerrandc sieht man noch mehrere geihlichc, zieridich
denlllrlie Punkte; anderwärts seheinen sie abgerieben zu sein. Hinter der
Flügelmittc, auf der Querader steht eine biass lehmgelbiiche Pu-
stel, die nach dem Vorder- und dem I n n e n r a n d e ii i n s c h \v a r z
eingefasst ist. Ilinterflügel niit purpurfarbigem Schimmer. Kopfhaare
rosigelb ; Lippentaster gelblich. Fühler von dem Baue ^vie bei Angustieo-
stella und sehr zart und kurz gekämmt. Ilinterflügel viel stumpfer als bei
Rustieella und fast der Ablheiliing B (Ineurvarla) angehörig. « — leh \vürde
dieses Exemplar auch l'ür das Oiiginal zu llerrich-SchäJ/ers Abbildung an-
sehen, -wären in der letztern die Fühler nicht ganz fein und der Hiniurleib
entschieden -weiblieh.
4. Mo na che IIa Ilübn.
Capillis ac thnracc albis; alis antcrioribus fusco-violüccis, fusco-
subscabris, niacula costali alba niaxinia inliis siiuiala (cT $).
Tinea monachcUa liübn. fig. 143. Schleierfleckige Schabe S. 65. — — Z. Isis
IS39. 184. 15. — Entoni. Zeitung 1843. S. 149. Schles. Schmel-
leiiingsl.v.ischbl. IV. (1843) S. 16. — — (StaliilonJ Zoologist VI I. pag.
2ß30. — Suppl Ct. 2.
Litit monachella Trcilsrhke IX. 2. 100. X. 3. 289.
Sojlhrojna Ilübn. Cat. 411. 4001.
Diese solir auso-czeiohnele Art, die sich diircli einen Glas-
fleck anf den Vorderlliigeln an die (b"ei vorigen Arten anscldiessf,
ändert aucii ehvas in der Grösse; Vorderllügel 3 bis 4}'''' hing.
Koitf weisshaarig. Lippenlasler 2| Augenhingen lang, graubraun;
auf der Innenseite des zweiten und an der Endhalrte des dritten
Gliedes weiss; bisweilen ist letzteres auch an der Innenseite
weiss; das zweite Glied an der Unterseite mit nichrern Borsten-
haaren und an der S[)itze oben mit einem Büschel von sechs bis
acht; Endglied etwas geneigt, zugespitzt, etwas kürzer als das
zweite Glied. Fühler bräunlich-grau, gegen die Spitze heller,
oft fast weiss, — Rückenschild Avciss; Schulterdecken am An-
fange violellbraun. — Die vier Vorderbeine braun mit weissflek-
kigen Füssen; Hinterbeine weisslich, an der Aussenseite der
Schenkel und noch schwächer an den Schienen grau angelaufen.
Hinterleib braungrau, oder grau, an den Hinterrändei-n der Hinge,
tiein Ende des Aflerbusches, aus welchem der Legestachel weit
hervorstehl, und am Bauch gelblich-weiss.
112
Vorderflügel länglich, hinten durch die Franzen erweitert,
dunkelbraun, sehr reicldich mit violeller Farbe welb'g niarniorirt.
Ein sehr grosser gelblich-weisser Fleck hängt am Vorderrande;
er beginnt vor der Mille und reicht bis nahe an die Spitze; er
verengt sich nach innen, ist unten schräg abgeschnitten und da-
durch trapezoidalisch, und an der unteren Seile ziemlich tief aus-
gebuchtet; seine fast in der Fliigelmitte liegende Ecke enthält
einen ziemlich grossen, ovalen Glasfleck. Franzen am Innenwin-
kel weisslich, übrigens heUer braun als die Flügelfläche und
durch Ouerlinien mit verschiedenen Abstufungen des Braunen.
Hinlcrflügel spitz, hellgrau, nach der Spitze etwas duidvler,
auf der Fläche gelblich schimmernd; Franzen noch heller grau;
am weisslichsten am Vorderrande und am Schwanzwinkel.
Unterseite braungrau, violettlich schimmernd; der Glasfleck
sehr ausgezeichnet, da der grosse weisse Fleck nur verloschen
durchscheint; Innenwinkelfranzen weisslich. — Hinterflügel dunk-
ler als auf der Oberseite, sonst ähnlich gefärbt.
Der seltene Schmetterling lebt in England (bei Yaxley im
Mai), bei Augsburg iUühner^^ in Oeslreich (T/-.), in Sleyermark
zu Anfang .Juli QFR.} in der Mark Brandenburg und in Schle-
sien. Bei Berlin fing ich ein abgoflogenes Exemplar am 31. Au-
gust unter einer Gesellschaft von Tin. imella; bei Glogau fand
ich ein schönes Weibchen in der Mitte Mai in einem feuchten
Eichenwäldchen an einem Stamm. Ein Weibchen kroch mir am
11. Mai 1840 aus in einem Gefäss, worin Birkenblätter mit Rau-
pen der Geom. borcata waren, und worin ich früher schon an-
dere Raupen gehabt hatte, so dass ich über iiire Raupe gar
nichts zu sagen weiss. Eine doppelte Generation besteht aber
nach dem Obigen.
5. Icterogastra iLucJcs in ht.) n. species.
Capillis thoracisquo macula antica albis, idxlondnc tibiisqne fer-
rngineis; ahs anlerioribns albis, vitla coslali ex basi in fa-
sciam conlinuata ante, fascia iiebulosa irregulari post medium
apicisque macula violaceo-i'usca; postcriorum ciHis Havidis ($).
Wie eine grosse Tapeliella, viel breitflügliger, durcli die
gelb(! Farj)e des Hiiilerleibs, der ganzen llinterlx'ine und der
llinterflügelfranzen sehr ausgezeichnet. Kopf rein Aveisshaarig.
113
Lippentaster 2| Augeiulurchmcsscr lang, ziemlich schlank, am
zweiten Gliede unten etwas locker behaart, an der Sitilze oben
mit einem Büschel von drei bis vier Borsten; braun, auf der In-
nenseite des zweiten Gliedes und an der Endhälfle des dritten
weiss; dieses ist ziendich dick, spitz, etwas locker behaart. Füh-
ler braun, auf dem Rücken weisslich, zart pubescirend g-efranzt;
Wurzelfflied weiss. —
Kückens('hild violeltbrann , am Vorderrand in der Mitte mit
einem grossen, weissen Fleck. — Vorderbeine gelblich-weiss, auf
der Lichtseite violefibraun; Fussglieder gelblich-weiss, je<les oben-
auf mit einem braunen Wurzelfleck; Hinterbeine hellgelb, Schie-
nen an beiden Schneiden hell rostgelb-langhaarig; Fussglieder an
der Wurzel obenauf bräunlich-grau. Hinterleib hell rostgelb zu-
sammengedrückt.
Vorderflügel 5 '" lang, länglich, hinten durch die Finanzen
erweitert, weiss, mit violetiblauen Zeichnungen. Von der violett-
braunen ^^'u^zel geht eine solche schmale Strieme auf (l(Mn Vor-
deirande nicht ganz bis zur 3Iitfe; sie endigt an einer nach aus-
sen convexen, schlecht begrenzten Binde; auf diese Weise wird
die Grundfarl)e zu einem sehr grossen Innenrandileck abgegrenzt.
Der Glasfleck am Ende der Mitlelzelle ist durch bräunliche Schup-
pen verdeckt. Eine breite, nebelichle, violettbraune Wolke geht
vom zweiten Drittel des Vorderrandes nach dem Hinterrandc
nahe beim Innenwinkel und erweitert sich in einem bis zum
Glasfleck reichenden Zahn, also bis nahe an die erste Binde.
Die Flügelspilze ist violetibrauiifleckig, und diese Farbe reicht
fast bis an die Nebelbinde. Franzen weiss (unvollständig), an
der Flügelspitze braun.
Hinterllüg(d breit, mit abgerundeter Spitze, braungrau mit
reichlichem gelben Schimmer. Franzen am Innenrande und Hin-
lerwinkel hell rostgelb, von da aus blasser gelb und am Vorder-
winkel gebräunt.
Unterseite der Vordernügel braun, an der Vorderrandhälftc
violettlich, übrigens gelb schinnnernd; Vorderrandfranzen in ei-
ner ^^^'^,<^\\ die Wurzel sehr verengten Linie hellgelb. Der drei-
eckige Glasfleck ruht mit seiner ganzen Breite auf der Ouerader,
Hinterflügel wie oben, lun* längs des Vorderrandes dunkler braun
und hier violettlich schinnnernd.
VI. 8
114
Das einzelne Männchen aus der Samniluns; des Hrn. Dr. Linls
in Warndtrunn stanuul ans dem ^vcst1icllen Theile Neuhollancis.
B. T i n e a,
6. Fiilviuiitrella Sodoffshy.
Cai)illis ferrngineis, aus anleriorilms niuris snl)opacis, niaculis
lrn)ns coslae, diiahus dorsi oblique oi)[iüsitis albis, ciliis sub-
tessulatis (cT ?)•
Tinea fitlclmUr ella , Sod. Bullet, des Naturalislcs <le IMostou 1830, 74.
pl. 1. f.g. 6. Treilschke, X. 3. 152 u. 266. Erersmarm
F.v.n. Vulg. 535. 5. Z. Isis 1839 184. 14. - 1816. 272.10.
— ?•. Ticdcmann \n Picuss. Proviii/.ialb!. .1815. 504. tnton.ol.
Zehung 1850, S. 61. 12. — llcrvich-Srhff. TIneid. lab. 42. f. 283.
— fulvimetrella Sfaiiiton Cat. 7.
Eiiplocamus fulvlmilrelliis y Euplocanie tite faiive Dtip, HIst. Vlll. bOb.
1725. pl. 312. flg. 1. — Cai. 363.
Tinea rupeJla, tlie (oni-spotlcd Black, Ilanorth Ltp. brit. IV. 565. 11.
Lamproniu rupella Stephens Cat. 7567. — Illustratiotis IV. 358. 6.
? Adela Uuhemunella Zellcrsledl Ins. i.ippoii. 1006.
Durch ihre schwar/en Fliio-el nnl orossen weissUchen Rand-
flecken sieht sie einer Incurvaria ähnlich; als Tinea ist sie aber
durch ihre nicht haarsciiuppige Wurzel der Hinternügcl zu er-
kennen.
Grösse einer kleinern Tapeliella; Vordernügei 3^ — 4"Mang;
Kopf rostgelb behaart, an den Seifen niil eingemischlen braunen
Haaren. Lipi)enlasler von 24 Augenlängen, aussen braun, innen
und am Ende des zweiten Gliedes, so wie am ganzen Endgliede,
mit Ausnahme der Riickenwurzcl desselben, hellgelb; das zweite
Glied auf der Unfeiseile locker beschup[tt und mit einzelnen
Haaren, oben an der Spitze mit einem Rüschel von 3 — 4 Bor-
sten. Maxillartasler hellgelb. — Fühler braun, auf dem Kücken
Idassgelb geringelt; Wurzeinlicd blassgelb; (ieissel gezähni'lt. —
Rückensciuld tief schwaiz ; Scbulterdecken am Entie weisslicli. Die
vier Vorderbeine braun, an der j\Iilte des Scliienenrückens nüt
eiiKMU ^veisslichen Fleck imd eben solchen Dornen der IMillel-
st'liicnen ; Hinterbeine an dtMi Schenkeln seidenglänzend hellgrau,
an den Schienen hell gelblich, an der Rückenschneide nul lan-
gen, grauen Haaren; alle Fussglieder sind auf dem Rücken braun,
die der Hinterbeine am blassesten, mit wcissgelben Spitzen. Hin-
^ 115
tcrloil) graubraun, an den Seiten der Ringränder, am Ende des
Arierbuselies und am Bauelic gelhlich-weiss; Legestacliel lang,
Vorderfliigel länglicli, hinten durch die Franzen etwas er-
weitert, ziendich spitz, tief scliwarz, ghmzlos; die groben Schup-
jten haben helle Wurzeln, und dadurch erscheint auf der Fläche
bei schräg auffallendem Lichte eine violettbraune Beimischung.
Der Vorderrand hat drei, der Innenrand zwei gelblich-weisso
Flecke von wechselnder Grösse. Die des Vorderrandes liegen
in zunehmenden Entfernungen so, dass der erste, kleinste nicht
weit von der Wurzel ist, der di-itte, grösste den Anfang der
Vorderrandfranzen noch berührt; der erste ist länglich, schräg
nach aussen gerichtet, der zweite und der weniger schräge dritte,
etwas einwärts gericliiete, sind gerundet. Die zwei übrigen
Flecke ruhen mit iin'er sehr breiten Basis auf dem Innenrande,
der erste vor der Mitte, der zweite im Iiuienwinkel (nach
Tvcitschhe fliessen sie mit der Basis bisweilen zusammen): sie
sind stumpf dreieckig, der erste kleinere hat seine Spitze hinter
dem ersten, der zweite grössere die seinige vor dem dritten
Vorderrandfleck. Alle sind mit einzelnen braunen Schüppchen
bestreut, am meisten der erste des Yorderrandes, am wenigsten
der des Inncn\vinkels. HinterrandiVanzen braun, an der Aussen-
hälfte mit drei bis vier kleinen, ungleichen, hellen Fleckchen, de-
ren unterster vor dem Innenwinkel, der oberste vor der Flügel-
spitze ist.
Hinterflügel zugespitzt, dunkel braungrau mit purpurHirbnem
Schimmer und bisweilen mit einem wcisslichen Punkt in der
Flügelspiize, vor welcher die Franzen an der Wurzel Meisslich
sind.
Unterseite braun, violett schimmernd ; auf den Vorderfiügcln
schimmern die Vorderrandflecke der Oberseite kaum durch; der
Innenrand ist nebst den angrenzenden Franzen A\ischarlig hell-
gelb; Franzen wie auf der Oberseile. Ilinterflügel einfaibig.
Die über einen grossen Theil Europa's verbreitete Specles
wurde beobachtet: in Italien bei Livorno Mitte Mai (ßlawO, in
Frankreich bei Mende im Lozere-Gebirge (Diip.^, in England
um London an mehreren Stellen, in Darenthwood im Juni nicht
ganz selten iStep/i.) — in Deutschland bei Drestlen (7^/'.) und
Berlin (ein abgeflogenes Weibchen zu Ende Mai am Stamme ei-
nes Kastanienbaumes): in Slcycrmark iTi\): ausserdem im süd-
116
liehen Ungarn (T/-.), in Lievland QSodo/fsky, LienigO und im
Casanischcn CEvei'sm.^; forner in Schweden in der Provinz
Westrogothien CBoheman!) und im Norwegischen Lappland,
wenn Zetterstedts Bohemanella die iinsrige ist. Die Flugzeit
ist im Mai und Juli (im Norden später — Bohemanella zu Ende
Juli). Die Raupe leht luicli Diiponchel im faulen Holze der
Rothbuchen (Bohemanella nach Zetterstedt in Birkenschwämmen).
Annieric. 1. Tin. D e cc m g ii 1 1 e 1 1 a Fabr. E. S. 3, 2. 311 knnn ich
nicht mit SIclicrhelt liiciluT reclnion, so viel üebereinslimniendes die Besclirei-
bung hat. Die widcrsln-hentlen Angaben sind: p.-iiva — anlennae cinereae —
alae nitidae — punctum b.iseos (alaruni .interioriun} ohlonguin — ptdes albi.
An merk. 2. Als Adela Bohemanella Zett. schickte n.ir Herr Boheinan
ein sciiönes W^eibclien zur AnsicFit, ohne d.iss er niir jedoch mlltFieilte, ob
Zetterstedt selbst ilirii dicAit so bcn.iniit ii.ibe. Die Bezeichnung derGiund-
farbe der Vorderllügel als brunneus (Uiagn ), oder nigro-brunneus (Beschr.)
giebt einiges, rL-inder erhebliches Bedenken^ allein stall des ersten Costalflecks
besclireibt Zcllerstedt »10 bis 12 unordentliche weisse Punkte an der Wur-
zel«. Ob dieser Fleck sich manchmal so vetgrösseit und auflöst, kann icl»
aus Mangel an Material uiclil bcurtheilen.
7. Tapet iella Linn.
Capillis albis; alis anterioribus albis, basi lale violaceo-fusca,
macula apicis caesia (cT $).
Iteuiimitr Memoires 3, I. p. 341 et 3.^8 pl. 20 f.g. 1—4.
Phulaenu t ajiet zeit a Liiin. S)st. n.it. 1, 2 SHO. — Faun. Suec. ed. 2.
pag. 361. 1414. — ed. I. p.ig. 275. 892. — (Slaiutot,) Zoologist Vll.
2630.
Tinea tapetzeUa Steph. Cai. 7531. — Hlustr.idons IV. 343. 1.
Tinea tnpezella , Tapctenschabc. W^'en. Vzchn. 142. — ed. Illigci- II.
S- 117. — ed. f. Charpcntier S. 60. — Frei/vv schädliche Sdimelicr-
llnge S. 61. tab. II. fig. 29. Treitschhe IX. 1. 22. IX. 2. 261.
X. 3. 266. — h'ollar Verzeiclinlss S. 87. — — Schrank Faun.
Bolc. 2, 2. 128. 1862. — Zdterstedt Ins. I.ippo.i. 992. 4. — ZeUcr
Isis 1838, 722. — — , Teigne des tapisseiles, IJifpoitc/nl ll'isi. VIH. 88.
1498. pl. 288. flg. 7. - Cat. 364. the bla.k-clo.iked Woollen,
I/anorlh Lep. brit. IV. 561. Srhies. Schmettei llngstauschbl. II.
(1841) 12. — 111. (1843) 16. - IV. (184 3) 16. — V. (1844) 16.
— VI. (184.5) 11. - Vlll. (1846) 12. — Scltläger, S.hmetterllngs-
tauschhl. 85. 1.
Tinea tapctiella Z. Isis 1839. 184. 16. — {Licni-r) Isis 1846. 272.
— (A'wr/i) Isis 1848. 950 — '/Vwi,--*//«;« Finl. Fj,-ii. 110. 9. — Slain-
Ion Cat. 7. 17. — V. Tiedrmaiin In Preuss. Provln/.ialbl. 1845 S. 531
Endrosis tapezel/u Hübn, Cal. 401. 3873.
117
Tiiiaea nigra, raju'tc iiivco , .ilis poiic albiJIs. La tcigiic bedcautlc a töte
Llaricl.e. Geoffroij Ilisi. 2 IST. 13.
Die schädliche Scluibo isl an ihr(>iii weissen Kopf und der
vioh^ttbraiiiicii Wurzel der Vorderriiioej leicht zu erkennen. In
der Grösse meist über der grössten Granelln, Vcn-derCliioel 31
bis 5 '" lano;. Kopf weisslmarig-, am Oberg-esielil mit einigen
beig'einischten braunen Haaren. Taster kaum 2^ Augendurch-
messer lang, braun mit weissem Rücken des zweiten Gliedes tnid
weisser Spitze des Endgliedes; das zweite Glied hat unten meh-
rere abstehende Haare und oben au der Spitze ein Büst'hel von
etwa acht braunen Borsten; Endglied nicht schlank, gespitzt.
Fühler brauugrau, mit weissem Wurzelgliede und weisslich schim-
mernder Spitze, beim Mäniu'hen sehr scliwach g-ezähnelt. I\ük-
'k(>nschild violellbraun, mir vorn au der Glitte etwas weiss. Beine
seidenglänzend braiui, die vier vordem am diuikelslen; an die-
seu sind die Hüften am Ende und die Fussgliederspilzen gelblich-
weiss und an den Bliltelfüsseu ist auch die Unlerseiie weisslicli.
Au den Hinterbeinen sind Schienen und Füsse hell grau, erstere
an der obern Schneide reichlich mit langen, bleichgelben Haaren,
und letztere au den Gliederspilzeu gelblich-wciss. Hinterleib
grau, an den Hinterräudern der Ringe hellschuppig; Bauch sei-
denglänzend bleich gelb, ^ie die Spitze des Aflerbusches; Le-
ffeslachel meist etwas hervorstehend.
Vorderfiügel länglich, hinten etwas durch die Franzen er-
weitert, gelblich-weiss, von der Wurzel aus auf ein Drittel der
Länge dunkel violettbraun oder schwarz, welche Farbe nach hin-
ten schräg wellig abgeschnitten ist und sich ein wenig auf dem
Vorderrande hinzieht. Der übrige Flügelraum ist mit blass grauen
grössern und kleinern Fleckchen bestreut, von denen sich einer
in der Mitte zwischen dem schwarzen Grunde und der Flügel-
spitze durch seine Grösse auszeichnet. Im Inncn^vinkel ist ein
schwarzer Punkt, und zwei liegen vor der bläulich-grauen und
am Rande verdunkelten Flügelspitze. Franzen gelblich, an der
Flügelspitze bläulich -braun und hier von einer braunen Linie
durchzogen,
Hinterflügcl zugesi)itzl, grau, nach der S|)itzc dunkler, gcl!)-
lich schinunernd; Franzen weisslich, an der Flügelspilze grau
und von hier aus bis nahe der Wurzel von einem sich allinälilicli
mehr lichtenden grauen Schatten durchzogen.
118
Unterseite der Vorderflügel dunkel l)raunoraii, piirpur schim-
mernd; Franzen bleich gelb, an der Flügelspitze braun, am In-
nenwinkel ist ein länglicher, bleich gelber Fleck. Hinterflügel
grau, längs des Vorderrandes verdunkelt, violettlich schimmernd ;
Franzen dunkler als auf der Oberseite.
Tapeliella lebt — in E^'ersmanns Fauna fehlt sie wohl nur
durch Zufah — in ganz Europa als Hausthier. Linne giebt sie
als häufig in den Kleidern der Lappländer aus Rennlhierfellen
an. Die Raupe Irisst Felle, Haare, selbst faule Knochen (T/*. IX.
2. 261.) Sie macht nicht iinnu'r röhrige Säcke; denn die bei
Treitschke erM'ähnte Gesellschaft lebte in dem Pferdefusse selbst,
den sie nach allen Richtungen durchbohrte, und bewohnte die auf
diese Weise gebildeten Gänge. Der Schmetterling erscbeint
luiuptsächlich im Juni, a])er auch im Herbst; das Absetzen der
Eier in den bei Tr. erwähnten Pferdefuss erfolgte im Spätherbst.
Anracrk. Man liat in Linne s Tapelzclla flcn Siliruibcfeiiicr verbessern
wollen, indem man das t Iierauslicss ; Taju-zelia ist aber keine Ableitung von
tapes. Das VS'^ort muss, soll es lateiniscli sein, Tapeteila oder Tapeliella
lieissen. Wie man für Tapezella stets Linne als Aiirtor angeselien bat, so
glaube icb ilin auch für Tapetielia beibeliallcn zu niiissen , ^vell■lles VN'^ort ieb
für das von Linne ursprüngllcb gemeinte anneimie.
8. Are eil a Fahr.
Capillis ac thorace albis; alis anterioribus albis, macula baseos
costali fasciaque fracla ante medium nigris (cT §)•
Tinea urcella Fabr. Gen. Ins. 295. 29 u 30. — Enf. syst. 3, 2. 305.
— Suppieni. 491. — — , bogensliicblge Gemeinmolte, Schrank V:\Mn.
boic. 2, 2. 136. 1882. Sluinlon, Cat. 7, 18. — Zoologist VII,
p. 2630.
ylliicifa nivella Fahr. Ent. syst. 3, 2. 335.
Tinea repandella Uühn. fig. 256. — , Teigne reiourbeo, I) lipon ehe l ll'isl
VIII. III. 1508. pl. 289. f.g. 9.
Prn>/s repanitcUa Hübn. Cat. 419. 3999.
Tinea dem II Ulla Z. Isis 1839, 18 t. 17. — Diipunclicl Cat. 365.
S.l.les. S.:bmcttc.!in8.sia..Mbl,l. IV. (1813) S. 16. — r. Tiedemann in
Prenss. Provinzialbl. 1845. S. 531.
Rccuvvaria clematea, tbc bur'd N'Miite, llauorlh Lep. brit. IV. .5.52. 25.
i Tinea elcmutella Fabr. luit. .syst. 306. 85.
In der Grösse einer kleinen oder mittleren Riselliella, an
dem länglichen schwarzen Vordenandfieck uiul der schräg ein-
wärts gehenden, einmal winklig gebrochnen, schwarzen Binde
119
tlcr weissen Vortlordü^cl leicht zu eikcmien. — Koiif rein ^veiss-
ha<u-i<>-. Taster kauin 2| Aufreuläiio-eii lang-, weiss, an der vVus-
sonseite des zweiten Gliedes (lunUelltraini; (IieS(\s jial anf der
Unlerseile lockere, besonders gegen die Spitze verlängerte Ilaare
und am Ende oben ein Büscliel \on braunen Borsten; Endglied
ziendich slninpf, unten gegen die Spilzt; etwa locker schuppig.
Fühler schwach gezähnell, bräunlich-gi'au; mit weissem, aussen
bräunlichem Wurzelgliede. Kiickenschüd Aveiss; Schullerdecko
au der kleinem Wurzelhälfle schwarzgrau, Beine weiss; dw.
vier vordem auf dem Rücken schwarzliraun; Fussglieder oben-
auf an der Wurzel heller braun; die Hinterbeine weisslich, an
der Rückenseile der Fu.ssglieder am Anlange braun. — Hinter-
leib grau, am Bauche Aveiss; ebenso am Ende des Aflerbusches,
aus welchem der Legeslaohel oll weil hervorsteht.
Vorderilügel 3 bis 3^ ''' li'ng, länglich, hinten durcli die
Franzen etwas (n-weilert, weiss, auf dem VordeiTande liegt von
der Flügelwurzel aus ein schwarzer, dicker Strich von einem Vier-
tel Flügellänge. An der Vorderrandnutte ist ein schräg nach
aussen gerichteter, viereckiger, schwarzer Fleck, von dessen in-
nerer F2cke ein schwarzer, allmählich verdickter Bogen sehr schief
einwärts zum Innenraude ziehl ; wodurch eine schief gestellte,
über der Mitte wiuklich gebrochene Binde gebildet wird. Vor
dem Hinlerrande liegen auf lehmgelblichem Grunde hellbraune
Fleckchen; auf dem Vorderraude ist ein bisweilen fehlender,
sclnvarzer Fleck vor der Flügelspilze und ein solcher Punkt
gleich hinter der 31illelbiu(le. Hinterrandfranzen weiss, mit einer
grössleniheils verloschenen Milk'llinie bräunlicher Sclui|)pen, aus-
serdem mit bräunlicher Verdunkelung nahe am Innenwinkel, an
der Mitte und an der Flügelspiize.
Hinterflügel zugespilzl, hellgrau; Franzen an der Wurzel
gelbUch schiunnernd.
Unterseite grau; Vorderilügel nnt verloschen durchschim-
mernden dunklern Flecken und grau angelaufenen Franzen, llin-
lerllügel dunkler als auf der Oberseile. — Diese nicht hänligc; Art
lliegt in England (^Fabr.^ an Heck(ui bei Lcnvisham am 2."). .luni
und 1. August (Slainloti); im nördlichen Frankreich (Dup.): in
Baieru (bei Ingolstadt in Gebüschen: Sc/iraii/i); in K'rain um
Laihach (Fll); in Böhmen bei iSivdoif seilen zu Anfang(> Juli
(F/i); in Sachsen bei Dresden (c. Tischcr); in M(M',klenburg
120
QFR), in Prciisscn bei Danzig nicht selten (v. Tiedcmami)', in
der Mark Bran(lenl)urg und in Schlesien an niehrern Stellen; ich
fing })ei Berlin Ende Juni Abends mehrere Exemplare an einer
Ulmenhecke, und klopfle sie bei Frankfurt aus Weissbuchenge-
sträuch einzeln im Juli. Bei Glogau ist sie seilen; ein Weibchen
erhielt ich aus der Grafschaft Glatz.
An merk. Die Fahricisc\\c Besclireibung der Tin. ciematclla passt mit
Ausnahme des caput liiscum so gut, dass ich diese Aljweiiliung als ein Ver-
schen Lctraclitelc und den Namen statt des von arcus falsch abgeleiteten al-
tern Arcelia wählte. Dass Fabr. dieselbe fast gar nicht veiänderliche Art
unter drei Namen haben sollte, wäre das mindeste Bedenken. Da er aber
den braunen Kopf dem schncewelssen Rückenschiid entgegensetzt, so kehre ich
zu dem gesicherten Namen zurück, zumal da Stephens eine der Fabricrschan
durchaus gleichende Ismene riemalella, Illustr. IV. 250. 9. (Yponomeuta Cat.
7293) als mehrfach von ihm gefangen, beschreibt. Er zieht dazu Hmvorfh's
Recurv. clematea, und den Worten desselben nach mit entschiedenem Rechte^
denn llan-ortk schreibt bloss die FubricVschvn VS'^oite ab und fügt nur die
Citate aus Ilübner und Fabrichis und die Notiz: »in Zäunen nicht häufig«
bei. Ich folge aber meitiem Freunde Sluiiifon, der sich ohne Zweifel in der
Haworth'siAicn Sammlung die nölhige Sicherheit für sein Cilat geholt hat.
9. Riganella SoJoffsky.
Capillis ac thorace a]l)is; alis auf. albis, vitia irregulari ex basi
in apicem dncta irregulari maculisque coslac dorswiue ni-
gfis i& $).
» Tinea Iliguclla Sodoffslnj , Bullet, des Nat. de Moscou. 1830. 68.
pl. 1. fig. 3.
Scardia — Treilschke X. 3. 150 u. 265. — h'oUiir Verzeidmiss S. 87.
— Erersinaim Faun. Volg, 5.33.
Tinea Riganella Z. Isis 1839. 1S4. 19. — (/^>cnig) Isis 1846. 272.
1.3. — Her rieh- Seh f. Tineid. t.ib. 44. fig. 299.
Fnplocamiis Riganellas Diip. Cat. 363.
Scardia a Cerella Treilschke IX. 1. 8.
In der Grösse einer kleinern Tapetiella (Vorderdügel 3§ —
3| '" lang). Iin"e auf weissem Grunde mit tief schwarzer, hin-
t(Mi verdickter, unregelmässiger Strieme und lief schwarzen Rand-
flecken gezeichneten Vordcrflügel unterscheiden sie von den an-
dern Arten; der sehnig nach liinlen gerichtete, in die Strieme
auslaufende Fleck an der 3Ii!te des N'orderrandes weisen sie als
nahe Verwandle der Arcelia, jNigralbella und Granella aus.
Kopf W(M.sshaarig. Lippentaster 2| Augenliingen lang, weiss,
am zwcilcn Giiede und der ^^'ln•ze! des drillen auf der Aussen-
121
seile schwarz, grade, am Endo des zweiten Gliedes oben mit
einem Büschel von drei bis vier schwarzen Borsten; Enghed gc-
neiol, nicht scldank, spitz, kürzer als das zweite Glied. Maxil-
lartasfer weiss. Fühler schwach g-ezähnelt, bräunlich-grau, von
der Wurzel aus auf dem Rücken weisslich; Wurzelglied weiss, am
Aussenrande nut schwarzer Linie. Rückenschild weiss; Schulter-
decken mit einem grossen, schwarzen Wurzclflcck. Beine weiss-
lich-gclb; die vordem auf der Lichtseite schwarz, mit weissem
Fleck am Ende eines jeden Gliedes; die mittlem haben die Schen-
kelspitze und einen Längsslrich auf dem Schienenrücken schwarz
und die Füssc wie die vordem, nur mit reichlicherem Weiss.
An den Hinterbeinen haben bloss die vier letzten Fussglieder
auf dem Rücken am Anfange einen kleinen, schwarzen Fleck.
Hinterleib grau; Afterbusch und Bauch gelblich-weiss.
Vorderflügel länglich, hinten etwas erweitert, zugespitzt,
weiss, mit tief schwarzen Zeichnungen. Aus der Schuller geht
ein nach hinten erweiterter, striemenförmiger Fleck bis zum An-
fange des zweiten Drittels; hier schliesst sich seinem untern
Ende ein sich allmählich vom Vorderrande noch mehr entfernen-
der, dicker Längsslrich an, mit welchem sich ein schräg nach
aussen gerichteter Fleck der Vorderrandnntte vereinigt, und wel-
cher nahe am Hinlerrande unter einem sehr slumpl'en Winkel
nach der Flügelspilze geht und in dieser endigt. Diese unregel-
mässige Zeichnung bildet also eine nach hinten erweiterte und
bis in die Flügelspilze reichende Strieme, die durch einen klei-
nen, weissen Randfleck vor der Mille und durch ein langgezo-
genes, unregelmässiges Randdreieck vor der Flügelspitze unter-
brochen wird; beide Flecken haben einige bräunliche Släubclien,
und der zweite an der Wurzel der Vorderrandfranzen drei
schwarze Fleckchen hinler einander. Unter der Flügelfalle liegt
an der Flügelwurzel ein nach hinlen gespitzter, schwarzer Fleck;
diesem folgt ein solcher Innenrandpunkt; darauf ein vor derFlü-
gehnilie über diesem PunkU; beginnender, sehr schräger Strich,
dessen oberes Ende bei einem Männchen in der Falle ruht, bei
einem j\lännchen und einem Weibchen sich an die Lüngszeich-
uung anschlicssl. Der Innenwinkel hat einen kleiiu'n, scharfen
Fleck, dem auf (Unn Hinienande sich zwei bis drei Sirielie an-
reihen, Franzeu weiss, diesseits einer braunslaubigen Millellinie
122
mit einzelnen braunen Stauhöhen, besonders über der Fliigel-
spilze; die Aussenhälftc hat vier bis fünf grau-bräunhche Flecke.
Hinferflüfrel ziemhch sclnual, bräunJicli-grau, kaum gelblich
schimmernd; Franzen grau, am Innenwinkel in beträchtlicher Aus-
dehnung, sowie in einer Linie längs des Hinterrandes gelblich.
Unterseite dunkel graubraun; Vorderflügel in unbeslinnnter
Ausdehnung am Innenrande weisslich-gelb ; ebenso die von der
Flügelspitzc aus bräunlich gesäumten oder gefleckten Franzen.
Die noch wenig bekannte Schabe findet sich in Deutschland:
bei Wien im Prater in Ahornslämmen im 3Iai (^KoUar); bei Glo-
gau erhielt ich sie im Mai einmal in einem feuchten Eichenwäld-
chen, in welchem auch Feldahorngesträuch Avächst (Z.); sie lebt
ferner in Lievland iSodo/fsky, Lienig}, im Gasanischen und in
den Vorbergen des Ural im Juni {E^^ersmaini).
10. Picarella IL
Capillis ac Ihorace albidis; alis ant. albis, fuscescenti-pulveru-
lenlis, brunneo-marginatis, lineis duabus ex basi iiigris, ter-
tia disci media maculam brunneo-luteam secanle, ciliis fu-
scescenti-maculatis.
Tinea picarella Ilübn. 219. (^. S. 17. Aelsterfarhige (!) Sclmbe.
Z. Isis 1839. S. 184, 21. — Stninfon Cat. 7, 22. — Tengström
Finl. Fiilril. 110, 8. — * Zoologist pag. 1884. — Ilctric/i-SrhJf.
TintJd. tah. 42. r,g. 282.
Srjmmocu picarella Ilübn. Cat- 403. 3886.
S c ardi a pic arella Tr. IX. 1. 7. und X. 3. 265. — Zeltcrstedt Ins.
läpp. 990. — Eversmann Fii. Volg. 532. — ItoUar Viizeicl.nlss S. 87.
Euplocamus picarelltts, Euplocame de la poix (!) Diip. Siippl. IV.
204. 381. pl. 67. flg. 8. — Caial. 363.
Grösse einer miltlern Tapetiella (Vorderflügel 3| bis 4t\"'
lang). Die drei dünnen, schwarzen, unterwärts gelbbraun ge-
randclen Längslinien, wovon z\vei aus der Flügelwurzel komnum,
bilden auf (\i^\\ weisslichen, nebelig-bräunlich geflecklen V'ordei-
flügeln eine nicht| weiter in diesem Genus vorkoiniiKiKh.' Zcicii-
nung.
Kopf weisslich behaart. Lip[)enlasler grade; das zw eile
Glied aussen schwarzbraun, innen weisslich, unlen locker be-
schuppt, nüt einig(m eingennschlen Haaren, am iMide oIxmi nnt
drei bis vier schwarzen liorslen; Endglied geneigt, \iel kürzer
123
!tls (las zweite Glied, ehvas verdickt, weiss, aussen an der Wurzel
braun; 3Ia\illartaster weisslich. Fühler bräunlich-grau, weissgrau
scliiininernd, beim Männchen schwach gezähnelt. Rückenschild
weisslich; Schulferdecken an der Flügelhälfle tief schwarz. Vorder-
beine weisslich, auf der Lichtseite schwarzbraun; Füsse ebenso,
mit Aveisslichen Gliederspitzen; Miltelbeine an den Schenkeln
aussen braun, an den gelblich-weissen Schienen mit einem kur-
zen braunen Strich, an den Füssen wie die Vorderbeine; Hinter-
beine gelblich-weiss; Schienen an der Aussenseite slriemenartig
grau und an der obern Schneide hellgrau-haarig; Füsse wie an
den Mittelbeinen, nur mit hellerem Braun und ausgedehnterem
Weiss. — Hinterleib grau; Aflerbusch am Ende gelblich; Bauch
seidenglänzend gelblich, an der Wurzel der Ringe breit hellgrau,
Legesfachel gelblich, weit hervorstehend.
Vordcrflügel länglich, ziemlich breit, mit sehr schrägem, ge-
rundetem Hinterrande, weiss, durch reichliche gelbbräunliche,
bisweilen streifige Bestäubung verunreinigt. Aus der Schulter
geht nahe am Vorderrande bis zum Anfange des zweiten Längs-
dritlels eine schwarze, unten bräunlich -gelb gesäumte Linie; eine
eben so gefärbte und gesäumte kommt gleichfalls ans der Flügel-
wurzel, aber unterhalb der Falte, macht zwei Krümmungen und
endigt über dem Innenwinkel und über der Falte. Eine dritte,
dünne, schwarze Längslinie liegt im 31ittelraum, fängt an der
Flügelhälfle an und krümmt sich am Ende gegen die Flügel-
spilze, in deren gelbbraunem Gewölk sie sich verliert; sie durch-
schneidet einen grossen, hell braungelben, länglich runden Fleck,
der sich vorn an einen braunen Fleck der Vordenandmitte und
hinten an das Gewölk vor der Flügelspitze anschliesst. Den
Hinterrand umzieht vom Innenwinkel aus eine Linie aus braun-
gelblichen, immer kleiner werdenden Fleckchen. Die Vorder-
randfranzen haben fünf bis sechs gelbbraune; Flecke; die Hinler-
randfranzen sind vor einer braunstaubigen Mittellinie gelbbräun-
hch bestäubt und an der weissen Aussenseite gelbbräunlich
gefleckt.
Hinterflügel ziendich breit und wenig zugespitzt, braungrau,
sehr schwach gelblich schinnncrnd; Franzen grau, gegen den
Schwanzes inkel gelblich gemischt.
Der seltene Schmetterling ist in Eur<>|)a weit verbreitet, aber
nirgends häufig: in Corsica in den Nadelwaldungen der Gebirge
124
iDiip^; in England iStnintoii)', in Schweden von Sclioncn bis
Lappland iZett.^; in Finland bei Helsingfors (Tengstv.^-, in
Russland bei Casan, Saratovv, Orcnburg und in den Vorbergen des
Ural (JEv.); in Deutschland bei Wien in Eichenschwäinmen (Tr.^^
auf dem Schneeberge an Baumstämmen iKollar^; in Berlin fing
ich in einem Garten zwei Exemplare an einem Lindensfannn; bei
Frankfurt eins im Kuncrsdorfer Walde an einer alten Eiche, bei
Stettin ein schönes Weibchen an einer dicken Buche des Höken-
dorfer Waldes. Die Raupe fand Zettcrstedt in einem Birken-
schwamm. Ohne Zweifel bewohnt sie die cryptogamischen Aus-
wüchse mehrerer Bauiuarten. Meine Exemplare erhielt ich im Mai
und Anfang Juni. Da E<,'ersmaun Juni und Juli als Flugzeit an-
zeigt, so ist eine doppelte jährliche Erzeugung gewiss.
Anmcrt. Treltschke erlil.'lrt Litnte's Phal. picaiclla Faun. 2, 359.
1389 für »glcicli tlcutlidi« wie Hüljiier^sv\\e. Ahbildung, und Zetferstedt ci-
kc'iint darin nur eine Vai ifl.'i!- lili finde sie auf unsere Art so -wenig an-
vcr^VL•ndb.^r, d.iss, wenn Moss zwisclii-n dieser und Riganella z\i w'ä\i\cn wäre,
ich viel elier die Kli'.tere d.ifür aiinelimeti würde. Au? der Flügelbesclireibnng
stimmt doch -wirklicli fast gar nichts. Die \AV>rte der Besclireiliung — die
Diagnose hat Tr für seine Art ropirl ! — lauten so: inagnlludo culiris. Ca.
put, thor.'ix et alac superiores niveac (!) ; hae linca lungitndinaÜ nigra ohiifjue,
inaeouaii (!)5 puncta duo nigra supra liiieam (!), niarula nigra sub linea (!).
Sublus tota fusca. Antenn;ie corpore breviorcs. Sirnilis Ph. genirueliae (die
Jiacli Linne eine Kichenblallminirerin sein soll!)
\[. Corticella Ci/rfis.
Capillis albidis, alis auf. albidis brunnesccnli-cons|)ersis, ma-
culis costae 4 — 5 fuscis, maculae triangularis bruiiiiescenlis
apice dorsum medium tangenlc (cf^ J).
Tinea corticella, the bark (iollies-niotli (!) Ciirl. Brit. Enlom. XI. (1S3I)
511. Sluiiilon Cat. 7. 23,
Tinea enuirtnclla Z. Isis 1839. 184. 22. — — Diipondirl Cat. 365.
j-, Ticihmann in l'rcuss. Provinzialbl. 1815. S 534.
Tinea granella var D„p. llist. VUl. 113 15U9. pl. 289. fig. 10.
Tinea cloacella I'crrich-Sc/iJ/'. Tineid. lab, 44. fiy. 304.
Sie stimmt mit Farasilella darin idierein, dass si(! auf den
Vorderllügeln einen grossen, gelbl)raun('ii, dreieckigen Fleck hat,
der mit seiner Spitze auf der Mitte des Innenrandes steht; ausser-
dem ist ^\ie ])('i (heser Art auch der ^'orderrand braun gc^deckl.
Sie ist aber sehr v(!rschieden durch ilu"e meist ens viel geringere
Grösse, die weiss!ich(; Farbe der Ko[iriiaare und der Tasier, die
125
weissliche, dnrcli bräunliche Bcsläubuiiff veriinrciiiiolc»^ am Iiineii-
rando ziemlich unbedeckt bleibende CrundCurbe. Mit Cianelhi
und Cloacelhi, deren grusslen lixeniplaren sie in der (ji-r)sse
oleichkommt, hat sie nur eine oberllächliclie yVehnlichkeil, und
der Mangel eines schwarzbraunen Flecks in der VorderilügeHallc
lässt sie sehr leicht von diesen unlerscheiden.
Grösse veränderlich, Yorderflüoel 4 — '^"' lang. Kopf
gelblich-weiss behaart. Lippenlasler von 2- Augenlängcn, grade,
weisslich, aussen braun; das zweite Glied unten locker schuppen-
haarig, oben am Ende mit einem Büsclud von drei bis vier
schwarzen Borsten; Endglied kürzer als das zweite Glied, ziem-
lich dick, zugespitzt, aussen an der Wurzelhälfle dunkelbraun.
]\laxillarlaster weisslich. Fühler mit weissem Wurzelgliede, fein
gezähnelt, bräunlich, grau schimmernd. Rückenschild weisslich
mit lu'äunlicher Wurzel der Schulterdecken. Die vier Vorder-
beine auf der Lichtseite braun, an den Enden der Glieder (bei
den nnttlern in grösserer Ausdehnung) gelblich. Hinlerbeine
weisslich, Schienen aussen grau angelaufen, mit grauen Haaren
an der obern Schneide; Fussglieder obenauf bräunlich-grau, mit
weisslicher Spitze. — Hinterleib grau; Afferbusch beim VYeibchen
ausgedehnter gelb, als beim Männchen, mit hervorstehendem Leo-e-
stachel; Bauch seidenglänzend graugelblich.
Yorderflügel länglich, ziemlich breit, hinten durch die Fran-
zen etwas erweitert, mit wenig scharfer Spitze, ^veiss, sehr
reichlich nnt gelbbräunlichen Schuppen bestreut und dadurch ne-
belig, am Innenrande bis zur Falte mit reiner weissem Grunde.
Auf dem Vorderrande liegen vier bis fünf grössere, gelbbraune
Flecke in ziendich ungleichen Entfernungen von einander; sie
ändern in der Grösse ab und sind bisweilen blass; der hinler
der Glitte liegende ist der stärkste, meist viereckig und schrä»*^
nach hinten gelegt; der letzte liegt vor der Flügelspilze und ist
hakenförmig und gewöhidicli dunkel und scharf. Auf d(>r Mille
des Iinu'in-andes steht ein hell gelbbraunes, der Länge nach
dunkel durchzogenes Dreieck auf der Spitze; seine zwei andern
Ecken sind kXk^w zwei vor und hinler der Mille des Vorderrandes
hängenden Flecken zngewendet, denen sie sich auch bisweilen
anschliessen, so dass ein über den ganzen Flügel reichciKh's
Dreieck gebildet wird, das am Vordei'rande am dunkelsten isl,
hier aber einen unregelmässigen, grossen, hell biäunlichen, iie-
120
bflifjcn Fleck enthält. Das Innenranddreicck ist cinwärls und
auswärts durch die weissliclie Grundlarl^e begrenzt, und nur die
gegen den Vorderrand gerichtete Seite desselben ist wegen des
verdunkelten Grundes nicht scharf abgcschnilten. Der Innenrand
hat oft gegen die Wurzel hin einen braunen Punkt und einen
andern im Innenwinkel. Den Hinlerrand umzieht eine hier und
da unterbrochene, undeutliche, braune Linie. Franzen gelbbräun-
lich, mit verdunkelter Wurzelhälfle; die Aussenhälfh; hat drei
bis vier weissliche Flecke, und ebenso sind die Innenwinkel-
franz en.
Hinterflügel gegen die Spitze sanft verengt, dunkel braun-
grau, ohne gelblichen Schimmer. Franzen etwas heller, mit
grau-gelblicher Wurzelliuie.
Unterseile seidenglänzend dunkelgrau; die Vorderflügel braun
gemischt, mit blass gelbbräunlichen, weisslich gefleckten Franzen.
Corlicella bewohnt England (an Baumstämmen in den Gärten
von Kensington reichlich: Ciirtis^; Frankreich (Dup.^; Preussen
(bei Danzig nicht häufig: c. Tiedemann}; Deutschland (bei
Braunsch^veig, v. Heineinaunf); bei Berlin. Hier fand ich sie
1827 im Mai und August im Thiergarlen nicht selten an alten
Linden- und Rolhbuchenstännnen. Die Raupe, die ich jedoch
nicht bescln-i(>ben habe, i)ewohnlc in Menge eine Pilzai't, die; ge-
sellig an einer Rothbuche wuchs. Sie hat eine doppelle Ge-
neration.
Ann.er!<. 1. Pl.al. corlircll.i L. (F..nn. 366. 1428. — Syst. Nnt. I, 2,
893. 411) alis grisels, m.irgliie .Tureo-piinrt.itis , poslicc trilunatls (oline Bc-
srlirt-iliung) — li.iLit.it intra corticcm arboruni P<)iiii)n.-4e (Faun.) — li.iliilat
intrn corliceni arboruiu viicntium, imprimls poiiiilt rarnni (Syst.) — kann un-
sere Art niclit sein und ist mir ganz luiht-kannt. iJaworth und S/ephens 7,ie-
lion sie niil ? hei ilirer mir glciclilalls unbekannten Corticella (Tinea — Li'p.
Brii. 566, Lampronia — Illustr. IV. 395) au.
An merk. 2. Tin. corticella Tenii^str. gcliiirt /.n 1 in. ignicomell.i.
Anmerk. 3. In der Isis a. a. O. muss es in der Beselireibung statt
Vor dei flecke lieissen : Vorderrandficcke.
12. Parasit ella llühi.
('ai)illis ferrugineis; alis ant. pallidis, crcbcrrime brunnescenti-
irroralis maculalisque, maculis 4 — 5 coslalil)us fuscis, ma-
culae triangularis fuscao apice dorsum attingente, ciliis di-
stincle fusco-albidoque tessulalis (cf $).
127
Tinea p a ?• ti s i I rlla llühn. fig. 16, Sclimnrot/.onJe Srliabc S. 20. — —
Z. Isis 18:<y 184, 23 — Sd.les. S.hmctlorlmgslouscl.l.l. IV (1843) S.
16, _ vii. (1815) S. 8. — Stej)/uiis C.it. 7545. — lllustr-itions
IV. 347. — Uevrhh-Schjf. TloeiM. t-ih 46. fig. 316 (v.ir. ?) — v. Tie-
demunn in Prenss. Provlii/.ialbl. 1845. S. 534. ? > t'ie liglit-brlml-
Icd Woolliii, Huworth L,p. bri't. IV, 563. 5.
Phijcis — Iläbn. Cat. 403. 3889.
Scardia — Trcitschlce IX. 1. 6. X. 3. 265. Kolllar Ver^ciduilss S. 87.
— Bauche N.ilurgeschiclite der lusekun S. 121.
Eiiplocamus parasitcUus, Euploc.imc parasile, Diiponclicl llist. VIII. 77. 1503.
pl. 288. f.g. 4 a. ((^) b. (;')
Tinea carpinc t diu (^Gttcncc) Sfainton Cat. 7. 24. — Zoologist VII.
pag. 2630.
Gewülinliolio Exemplare gehören zu den grösslen Europäern
dieses Ccnus; die Art hat in Färbung und Zeichnung Aelnilicli-
keit mit Eupl. boleti, von dem sie sich aber (hnch ihre auf der
Unterseite nicht bürstenlormigen Taster und durch die rosllar-
bigen Kopfhaare unterscheidet. Im Genus Tinea steht sie der
Corticelhi am nächsten; sie ist gewöhnhch viel gn'isser, stets aber
viel dunkler auf den Vorderflügeln, mit autl'allend lebhaft braun
und weiss gescheckten Franzen, und hat auch im rostfarbenen
Kopfhaar einen leicht bemerkbaren Unterschied.
Grösse sehr veränderlich; 5 — 3y lang. Kopf roslgelb-
haarig (bei meinem kleinsten, verflogenen Männchen sind die
Haare blassgclb). Taster dreimal so lang, Avie die kleinen Augen,
innen hellgelb, aussen und unten braun; das zweite Glied unten
mit lockeren, ziemlich reichlichen Haaren, oben an der Spitze
mit sechs bis acht braunen langen Borsten; Endglied kurz, spitz,
gesenkt, gelb, aussen an der Wurzel braun. Fühler gelblich-
braun, durch die knotigen Verdickungen der Glieder dunkel ge-
ringelt aussehend; beim Männchen zicMidich lang zweireihig ge-
iVanzt; Wurzelglied rosigelb, Rückenschild gelblich, grob braun-
staubig; Schulterdecken rosigelb, nnt brauner Wurzel und hell-
gelblichem Hinterrand. Die Vorderschenkel sind braun, die vicn*
vcndern Schienen auf der Lichtseite dunkelbraun, am Anfange,
an der Mitle und dem Ende mit einem gelblichen Flecke, al!(!
Fussglicder auf dem Rücken braim, mit hell gelblicher Spitze;
Hiuterschienen aussen grau angelaufen, mit gelblich- grauen
Haaren an der Kückenschneide. Hinterleib brauugrau; Afler-
busch am Ende gelblich; Legesfachel gelbbraun, lang hervorsle-
128
henci; Bauch seidenglänzend grau, mit breiten, gelblichen Hinter-
rändern der Ringe.
Vorderflügel länglich, ziemlich breit, hinten wenig erweitert,
gegen die Spitze sanft verengt, sehr dicht hellgelb-bräunlich und
braun besläubt und gefleckt, hier und da auch mit weisslichen
Punkten bestreut. Auf dem Vorderrande Hegen in etwas un-
gleichen Entfernungen von einander vier bis fünf gelbbraune
Flecke, von denen der letzte vor der Fliigelspitze uiul die zwei
an der Mitte die grössten. Auf der Mitte des Innenrandes steht
ein gelbl)raunes Dreieck njit seiner Spitze; es erweitert sich in
der Falte und schliesst sich mit der hintern Ecke au ein gelb-
braunes, nu'ist der Länge nach braun gestrichtes Gewölk, welches
an den drilten Vorderrandfleck (hinter der Mitte) anstösst. Als
innere Fortsetzung des letzten Vorderrandflecks zeigen sich ge-
wöhnlich drei kurze, braune Längsstriche oder Längsfleckchen
vor dem Hinterrande. Auf diesem läuft eine Reihe brauner
Flecke. Franzen an der durch eine braune Staublinie begrenz-
ten Innenhälfte gelbbräunlich, mit verloschenen gelblichen Fleck-
chen; die Aussenhälfte weisslich, durch vier grosse braune Flecke
gescheckt.
Hinterilügel sanft zugespitzt, braungrau, gewöhnlich beim
Männchen mit gelblichem, beim Weibchen mit purpurnem Schim-
mer: Franzen dunkelgrau.
Unterseite dunkel graubraun, mit purpurnem, die Vorder-
fliioel mit violetilichem SchiuMuer; ihre Franzen hellgelb, am
Vorilerrande braun gescheckt, die des Hinterrandes an der Aussen-
seite weiss und braunscheckig.
Diese Art lebt in England (am 25. Juni an Hecken Slain-
ioii/^; in Frankreich in feuchtem (leliolzen im 3Iai und Juni
(^Ditp.); in Preussen beiDanzig in (Jelrrideräumen sehr häufig (?)
e. TieJenuinn; in Deutschland: bei Augs!)urg, öfters in Häusern
(//6/j.); bei Wien zuweilen in Häusern iai Mai (KolL~)\ bei
Rerlin iUouche, Z.); bei Fi'aidvfurt und Cdogau fand ich sie
öfters an alten schattigen Bretterzäunen oder an alten Baum-
stämmen im I\Iai und Juni; ein Männchen noch am 17. Juli, so
dass eine do|»pelte Generalion selir wahrscheinlich ist. Ausser-
dem kam si(! noch in Schlesien bi-i Breslau vor (Dr. Scholz!^
wnd in der Grafschaft Glatz (Döring). Bouchc fand die Raupe
im Boletus fomentaceus.
129
Anmerk. I. Stainfon bezweifelt das lllerlicrgeliören der //«i«e/'selien
P.iivisitelln und nininit daher die neue Giienee'' ic\\c Benennung auf; icl» selbst
■war anfangs geneigt, iliin beizuslinimen. Die Haiiptursaelie des Z^veifels giebt
^volll die blasse Farbe des Kopfes In fig. 16. Mir scheint, dass diese sich
beseitigt, wenn man bedenkt, dass bei verflogenen Exemplaren die übrig gt-
bliebeiien Kopfhaare sehr viel blasser sind als bei frischen , oder dass dieses
Bild dasselbe Loos, wie alle übrigtii derscilicn Tafel, getroffen hat, sorglos
und daher schlerht illuminirt zu sein. Die Grundfaibe der Vordcrflügel ist
weniger braungelb, als sie sein sollte, und der Vordcrrandfleck vor der Flu-
gelspilze fehlt g^nz. Diese zwei INlängel werden jedoch wenig Austand ver-
ursache»; sie beweisen Tiur eben, dass das Original der Abbildung schlecht
und der Fleiss beim llluminiren nicht gross war. Was icl» als entscheidend
für unsere Art ensehe, das Ist die Zeichnung der Mitte des Flügels. Auf der
Iinienrandiuilte sehen wir das Dreieck uusrer Species , wie es wirklich mit
der Spitze dieselbe berührt ; es verbindet sich ruit dem ersten grössern Vor-
derrandfleck zu einer Binde, ^vas allerdings selten ist, aber doch bei elnern
meiner Exemplare g.iuz deutlich geschieht J unleihalb des dritten Vorderrand-
llccks Zeigt das Bild richtig einen braunen Fleck, unter diesem — freilich zu
weit einw.Tris — den ersten Fleck der Illnterrandreihe. Endlich sind auch
die Franzen deutlich gescheckt (^venn auch nicht auf die nalurgemässe \VeIse),
Dazu kommt, dass keiner der neuern wissenschalilichen Lepidopterologen ;
h'tthlwciii, Melzner, Fischer r. Rasierst amm, in dem Bilde etwas anderes als
eine schlechte Darstellung unserer Art sehen wollten.
Anmerk. 2. Auch T/e//srA/ie's Beschreibung enthält viel Bedenkliches :
braun und \veisslicli gei ingclle Fühler ; Rücken und Hinterleib hell braunroth
wechselnd; Vorderr.ind der Vorderflügel mit doppelten weissen Strichen
durchschnitten J am Lude vor dem Fr.uizenrande ein \veisserj vorzüglich deut-
licher, eckiger Fleck. — Aber die Worte: "die grosse Aehnliehkeit
des S c Ii ni e t t e r I i n g s mit dem von INJ e d i e I I a « (LJoleti) und der Um-
stand, dass Fisclicr r. liöslerslumm und J^Jaiiii ^ welche die '''/•'sehe Samm-
lung iiiehrlach besahen, keine andi-rc .^rt unter Farasitella bei ihm gefunden
haben, beweist mir hinreichend, dass die Treilschke'sc\\K. Beschreibung ebenso
wie die ll'ühiu>r''n:hc .Abbildung verunglückt ist.
Anmerk. 3. Diipoiuhcls leichte Beschreibung enthält nichts Widerspre-
chendes; zu den Abbildungen machte ich mir die Notiz: a) als iMäniichen
kenntlich, dodi zu gelb vor dem Ilinterrande ; b) hat keine Aehnliehkeit mit
Parasilella. Also srheint auch Fig. h nur sthlecht geratheii zu Sein, da die
Beschreibung in Ihr niilits L nge\'\ öhnliches zu erwähnen findet.
Anmerk. 4. Sfrp/iriis' Beschreibung enthält gleichfalls nichts Wider
sprechendes ; die breiten weissli<hen Striche auf der Ilinterhälfte des Vorder-
randes siud offenbar die gelblichen Zwischenräume der zwei grossem und
der zwei öfters d-izwlsehen liegenden kleinem Flecke in den Vorderrandfran-
zen. StrpheilS zieht die //«H-o/7/t',sehe Art zu der seiiiigeiij aber die Bezeicli-
nung: alis clnereis albido - pii Iverulenlihus (I) piteo puuttalis passt doch zu
sclilecht, .'ils dass ich seinem Beispiele folgen könnte.
VI. 9
130
13. Cossiina Lemn.
Magna, capillis ferriiffiiieis, alis aiit. angiistis nitidulo-exalbidis,
maculis costae dorsiqiie transversis interne confluentibus atris ;
posterioribus cinereo-fuscis, flavido-ciliafis ($).
* Tinea cossuna Leiriii Pindromus of Eiitoniology ]>. 19. pl- IS. fig- 1 — 7.
Thon tntori.ol. Artl.iv I. S. 37. Taf. lll. f.g.9a — f. Buis-
diiviil Vojagc de l'Astrol.ibe 1. [>. 265.
In der Grösse des Euploc. boleli, aber mit gestrecktem, und
namentlich spitzem Ilinterflügehi. Kopf rostgelb-haarig; Taster
(beschädigt), 24 Augenlängeii lang, rostgelb; das Endglied unten
mit einigen nach vorn gericlilelen, braunen Haaren. Fühlergeissel
rostgelb (Geissei fehlt ). llückenschild abgerieben, hier und da
mit rostgclben Schuppen; Schullerdecken am Anfange tief schwarz.
Hüften rosigelb besclRij)|tt; die vier Vorderbeine graubraun; die
Schienen der Mittelbeinc am Ende hell rosigelblich, mit eben
solchen Dornen; (Hinlerbeine fehlen). Hinterleib violettbraun,
mit rostgelb beschuppten Hinlerriindern der Ringe; aus dem am
Ende rostgelben Aflerbusch steht der Lcgesfachel weit hervor;
Bauch rosigelb, mit grauer Wurzel der Riuge,
Vorderfliigel (des einzelnen Weil)cl!ens T"^ in Thons Ab-
bildungen l)eim Männchen 4^, beim Weibchen nur 6"' lang),
gestreckt, hinten durch die Kränzen erweitert, weissgelb, schwach
seidenglänzend, mit tief schwarzen Flecken. Der Yorderrand
hat sieben sclnnale, nach innen verlängerte Flecke in ziemlich
gleichen Abständen von einander; der Innenrand hat sechs sehr
ungleich gestaltete. Der erste läuft mit dem ersten Vorderrand-
fleck in eine Binde zusammen; die übrigen Innenrandflecke ver-
binden sich theilweise unter einander und mit denen des Vor-
derrandes zu einem schwer zu beschreibenden Gewirr, in wel-
ches noch kleinere Flecke des Mittelraums gemischt sind; am
Hinterrandc liegt ein kurzer Strich, dessen beide Enden mit
schwarzen W^ischen zusammenhängen, welche die rostgelben
Franzen durchziehen; letztere haben noch einen kleinern Wijch
nahe dem Innenwinkel und einen über der Flügelspilze.
Hintcrflügel breit, zuges])ilzl, dunkel graubraun, stark vlo-
lettlich schinunernd; das von (\iin Vorderflügeln verdeckte Voi'-
derrandfeld ist blassgelb. Franzen rostgelb, an der Flügelspitze
131
in einem Fleck bräunlich ; die Vorderrandfranzen bräunlich, ausser
an der Flügelspilze.
Unterseite vioieftlich scliinnnernd, braun; auf den Vorder-
fliioeln scheinen die schwarzen Flecke durch; der Innenriuid
und die oesanniiten Franzen, letztere scliwarzbraun-fleckig, sind
hell rosigelb. Hiiilerfliiocl wie auf der Oberselle,
Das einzelne aus der Sanunlung' des Herrn Dr. Luclis be-
schriebene Weibchen ist aus Neuh(dland, mo die Art nach Bois-
dinal sehr gemein ist. Die Raupe hat (nach T/ioiO Kopf und
Kückenschild rothbraun, einen grauen Rücken mit weisslichem
Mittelstreif und gelbliche Seiten. Sie lebt bei Sidney in felsigen
Gegenden im abgestorbenen Staiiun einer Baumart, die dort
Grasstree heisst, bohrt darin lange Röhren und futtert sie mit
Seide aus; ihre Nahrung- ist IIolz. Die Verpuppung geschieht
in den Röhren, und die Pu|)j)e dringt beim Auskriechen des
Schmetterlings weit hervor.
A u rii i- 1- k. In der TIion''s(\ti'n Alibllduiig sind die wiibilclien Flüge! an
der AVurzcl zu sclinial und liintin zu l)ieit, und die inäiinliclicn sind oHen-
bar zu kurz.
14. Nigralbella FR.
Capillis, Ihorace alisque anterioribus niveis, harum marginibus
alro-maculatis, ciliis albo-griseoque tessulalis (cf §)•
Tinea nigralbcllu {I It.) Z. Isis 1839, 184. 18. — Diijnmchel Cit. 365.
Herrich-Svhjr. 'iineid. T.il). 44. fig. 298. .9.
Von allen Varietäten der Granella unterscheiden sie die glanz-
losen, schneeweissen, lief sthwarz gefleckten Vorderflügel und
der schneeweisse Kopf.
Grösse einer mifllern oder grössern Granella (Vorderflügel
?)\ — 3^'" lang). Kopf schneeweiss behaart. Lipjtentaster von
2| nuüiger Augenlänge, schlank (beim Männchen iilumper), weiss,
aussen am ganzen zweiten und an dem >\'urzel(h'illel des drillen
Gliedes schwarzbraun; das zweite Glied unten ein wenig locker
beschuppt, mit einem Paar einzelnen, schwarzen Rorsten, oben
am verdickten Endgliede mit zwei kurzen, schwarzen Borsten; End-
glied geneigt, dünn und si)itz. Fühler beim Männchen dicker als beim
Weibchen, sehr schwach gekerbt, weisslicli, nnl weissem, auf
der Unterseite braunem Wurzelgliede. — Rückenschild schn(!e-
wciss; Schulterdecke mit schwarzem AVurzelileck, Beine weiss-
132
lieh, die vordem sind «nuf der ganzen Lichtseite schwarzbraun,
mit weisser Spitze jedes GHedes; die ndlllern hal)en auf dem
Rücken des Sciienkels an (h'r Sjiilze einen kleinen und gegen
die Wurzel der Schiene einen langern, schwarzen Fleck; die
Fussglieder sind auf dem Rücken an der Wurzel schwarzbraun;
die llinlerbcine haben die Schiene aussen slaubgrau oder bräun-
lich angelaufen und an der Rückenschneide schmutzig weiss-
gelldiche Behaarung; die Fussglieder sind auf dem Rücken von
der Wurzel aus scIiAvärzlic li in znnchnu?nder Tiefe an den End-
ffliodern, Hinterleib grau, Aflerbnsch hellgelblich, mit etwas
hervorstehendem gelben Legcstachel; Bauch hellgelblich- grau,
seidenglänzend.
Vorderdügel schmal (schmaler als bei Granella), hinten durch
die Franzen stark erweitert, mit länglich zugerundeler Spitze,
schnecAveiss; die Zeichnungen, der Hauptsache nach dieselben,
wie bei Granella, sind tief schwarz. An der Mitte der Flügel-
wurzel liegt ein Fleckchen, das sich in einen schiefen Strich bis
zur FlügeüaMe verlängert, welcher hier mit dem ersten sehr
schrägen Vorderrandstrich in einem spitzen Winkel zusannnen-
trill't. Der zweite Vorderrandslrich ist dicker und länger als der
erste; der diilte, fast auf der Vorderrandhälfte, ist sehr dick,
i\cn zwei vorhergehenden parallel, länger uinl wurzelwärts un-
ter einem spitzen Winkel mit einem dünnen Haken versehen.
Weiter folgen auf dem Vorderrande zwei kleine dreieckige Fleck-
chen, worauf ein grösserer in den Franzen vor der Spitze folgt,
der sich beim Männchen (ob immer?) in zwei unten zusammen-
hängende aunr)st und mit der Hinterrandzeichnung verbunden ist.
Diese besteht in einem dicken, ungleichmässigen, hier und da
gezähnten Strich und geht in der Flügelsiütze bis in die S|»ilze
der Franzen hinein. Zwischen den grössern Vorderrandflecken
liegen noch einzelne Vorderrand[)unkle. Der Innenrand hat an
seiner Mitte einen dicken, nach aussen geneigten, knotigen Strich,
welcher fast bis an die knotige Verdickung des Hakens des
mittlem Vorderrandllecks reicht. Im Innemvinkel behndet sich
ein kleiner, dreieckiger Fleck. Die weisse Farbe der Hinlerrand-
fraiiZ(Mi ist durch braun bestäubtes Braungrau auf vier Striche
eingeschränkt; der erste bildet den Iiinenrand und fäibl auch
die Ituu'in-ainifranzen; der z\\eile ist unter, der drille viel brei-
tere ist über der Hälfte des Hintenandes; der vierte kleinste
133
licyt an dem schwarzen, durcli die Fliioelsi»ilzc <irlicn(leii
Strich.
Hiiilerflütrcl zicMiilicIi schmal, ziig('S|)ilzl iiiil scharfer S[)ilzc,
liräimHch-orau, hhilcii «Imiklcr. Fraiizcii clwas heller, mit gelb-
licher Wiirzelliniü.
riiterseite (liiiikel bramiirrau; (li(> VordcM'fliioel schiiiimerii
gelblich und lassen die Flecke der Oberseile schwach durch-
scheinen; ihre Franzen zeigen das ^Veisse trüber und weniger
scharf begrenzt, als auf der Oberseile.
Diese Beschreibung ist nach eiiUMii >Veibchen der Slandfii^s-
sclien Saiinninng gemachl, und slinnnt auch genau mit der \er-
grösserlen Abbildung des F/rschen Exeniphu's, Uxich \\elcheni
die Diagnose in der Isis gegeben ist. Bei einem \\'eibcben, das
ich von Ilerin R. Sc/imidt in ^^'eisseufels zur Beslimnuuig er-
hielt, ist der dicke Strich des Innenrandes der \'orderflügel in
der Mitte unterbrochen. — Das 31iiunchen in ßlclziici's Samm-
lung unterscheidet sich vom ^\'ei!)chen durcli viel kl inere, stmsl
eben so gebildelc; Flecke der ^^)r(lerlhigel; der am Hinlerrande
laufende dicke Strich ist in mehrere zusammenhaugende Fleck-
chen aufgelöst, und die Franzen sind viel verloschener und
gelblich-grau gezeichnet, so dass das Weisse darin mehr Aus-
dehnung ge\\innt. Bei einem ähidichen Männchen des Herrn
Brischke in Danzig ist der Inneurandslrich nur in der Imien-
randhalfle voihanden und zugespitzt.
Diese noch sehr seltene Schabe lebt bei Dresden (^F/}.'),
>\'eissenfels an der Saale (^11. ScJnnhU ! ) und Hannover {Sldud-
fuss!). Das Vaterland des yi/c/z//tv'schen Exemplars ist mir
nicht bekannt. Auch kenne ich weder Flugzeit, noch Aufen!-
ludlsort.
All milk. l/eirith-SihiiJ/cr\^ Abt)II(]iiiig l<.inii iiidit iiacli «Ictn jclz.! in
sciiuiu rii'sil/. l)i(ii!(lli( li, II -Z'/I's« liiTi Kxc iiipl.ii c gcrnnrlit scm, ila es iiicliiii i'
Al)WL'i( liiingLii Min niiiiu-r Alil)il(lmig z<igl. F.il'>( li ist, dass der liiiuii\-\ iii-
Iviinick (li II [».tiul iiiilil !)ir(ilirt, dass nur auf dem rciiiliii l'jiigcl an dci-
\A nr/.cl ein sc liw .ir/.ir , iil)rrdics zu djclsilifiikligii- ^A'iiiLi! siclilliar isl und
dass der St liulli. i du« kirnflrck die gan/.e Scliullerdcckc ciniuniinl.
1 5. Q u e r c i c o I e 1 1 a IIS.
Capillis alliis, alis breviusculis, fusco parcius |)ulvcrulenlis, li-
neola plicae maculis(pu^ costaübus fuscis, niacula cosiae me-
diae reli([i!is maj(U'e (cf 2 '*'''^- ^^^'i~" )•
134
Tinea quercicolella, Ilerrieh-SchJ/'. Tincid. t.ib. 42- fig. 286 (opliina).
Sehr ähnlich der Var. c von Granelhi, aber durcli die Breite
und Stumpfheit der Flügel wahrscheinlich als gute Art ver-
schieden.
Kopfhaare weiss, an den Seiten uiu-ein. Lipi)entaster von 2|
Augenliuigen, weiss; das zAveile Glied aussen braun, unten lok-
ker behaart, mit etlichen abstehenden, braunen Borsten, am Ende
oben mit zwei bis drei braunen Börstchen; Endglied von halber
Länge des zweiten Gliedes, weiss, an der Wurzel aussen mit
schwarzbraunem Fleckchen, zugespitzt; Maxillartaster weiss. Füh-
ler bräunlich, hellgrau schimmernd ; Wurzelglied auf der Rücken-
seile braun. — Rückenschild weiss; Schulfcrdecken an der Wur-
zel schwarzbraun. Beine etwas glänzend, gelblich-weiss; die
vier vordem auf der Lichtseite braun, an den Enden der Schiene
uufl der Fussglieder glänzend weiss; Hinterbeine weisslich;
Schienen aussen grau angelaufen; Füsse obenauf, ausser au den
Enden der Glieder, dunkelgrau. Hinterleib braungrau; Afterbusch
und Bauch gelblich-weiss.
Vor(l(M-fiügel C2|: — 3'" lang) länglich, breiter als bei Gra-
nella und Cloacella, weiss, mit graubraunen Stäubchen nicht so
dicht bestreut, dass die Grundfarbe wesentlich getrübt ^vürde.
Dadurch bleibt die kurze, dünne schwarzbraune Linie in der
Mitte der Flügelfalle sehr deutlich. Der Vorderrand ist mit
schwarzbraunen Flecken in derselben Zahl und Ordmuig wie bei
Grauella gezeichnet; von diesen sind aber der zweite, vierte
und fünfte auf blosse Punkte reducirl, und der vierle ist der
allcrkleinste und kaum kenntlich: der eiste ist ziemlich gross und
bei einem Exemplar iund bei llcrruh-Sc/i//.) fast nur auf den
Vorderrand l)eschränkt, bei dem andern einwärts verlängert und
verdünnt und bis an die Flüg(>lfalte verlängei-|, wie bei Grauella;
die zwei letzten Häkchen vereinigen sich unten zu (msumu gegen
die Flügelwurzel gerichteten Fleckchen. Den Hinien-and bezeich-
net eine bräunliche, mehrfach unterbrochne Linie, die in der Flü-
gelspitze ein Fleckchen bildet. An der Wurzel des Innem-audes
ist ein kleiner, brauner Fleck. Franzen weiss, um die Flügel-
spitze, an der Mitte des Hiaterrandes und schwächer am Innen-
winkel spärlii'h briuni bestäubt.
Hiiilerilügel etwas breiter und stumpfspilziger als bei Gra-
nella, hellgrau; Franzen mit gelblicher ^Vllrzeili!lie, übrigens beim
135
Männchen hellgrau, gegen den Scinvanzwinkel noch heller, behn
Weibchen Aveisslich.
Unterseite der Vorderflügel bräuniich-o-rau, ffeli)iich sciiim-
niernd; Franzen weiss, an der Flügelspilze beim Männchen, und
am Ilinterrande an ihrer Spitze beim Männchen reichlicher als
beim Weibchen bräunlich bestäubt.
Die zwei vor mir befindlichen Exemplare sind aus der Wie-
ner Gegend. Näheres über die Naturgeschichte ist nicht be-
kannt.
IG. Granella L.
Capillis exalbidis; alis anterioribus nilidulis albidis, fuscescenti-
marmoratis, marginiljus liisco-maculatis, nr.tcula elongata obli-
qua costae ad Ijasim, macula costae mediae maculaque pli-
cae reliquis distinctioribus, ciliis obsolete tessulatis; poste-
rioribus angustis (cT ?)•
Reanmnr Mcn.oi.cs 3, I. ;>. 350 it 359. pI. 20- f.g. 12—16.
Ilöscl 1. 4. S. 24. T-il. 12. f.g. 1 — 14.
Tinuea tota fiisco-nebtdosa, capile exulbhlo ; la 'i'cigne brunc ä ii'te blancli-
ätre, (ieoffroij Ul.st. II. p. 186 11.
Vlial. Till, granel/a, Liniie Syst'. 1, 2. 889. 377. — Faun. Succ. rJ. 2.
p. 363. 1413.
Alitcita granclla Fabr. Entorii. syst. 3, 2. 334. 15. — Suppl. 494. 74.
— Cederhielin Faun. Ingr. 259. 819.
* Tinea granella, Tcigue des greiiiers, de 1'illers, Ent. Linn. 11. 488. 868.
Kornscli.ibc Wien. Wim. 141. 77. — ed. Illigcr 11. 114.
— ed. V. Chdi-peiüiei* 152. — — , Korngerneininoiie , Schrunlc Vnun.
Bolc. 11. 2. 128. 1859. — Schwarz Raupenkai. 609 ii. 745. — Treifsch/ce
IX. 1. 13. .X. 3. 265. — Kollar, Vcize;(l,nis.s 87. — liübncr fi-.
165. Korn.schal.e S. 20. — Frn/cr , scl.ädl. S.iinieii. S. 56. T.-,l. II.
flg. 26. Tei'gne des graiiis, Duponchel Hist- Vlll. 113. I5(!9. pl.
289. flg. Jl. — Cat. 364. — , tlie mottle.! wo. dien, Uun-orlh L,p.
brit. 563. 6. — Stephens Cat 7544. — Ulusti aiioiis IV. p. 347. 14.
— Slainfon Cat. 7 19. — Eversmann Faun. Volg. 534. — 7.elter-
stcdt Ins. läpp. 991. — Tengstvöm Finl. Fjärd. 110. 10. — Schlä-
ger Sriinietterlingslaustlild. S. 216. 106 — Z. Lis 1838, S. 723. 193.
— 1839. S. 184. 20. — (Lienig) 1846. S. 273 16. — 1817. S. 802,
806 II. 809. — {lioch) 1H48. S. 9.50. S.Mes. S, Ix.Miteilings-
taus.1.1.1. II. (1841), 12 m (1812), 16. IV. (1843), 16. V. (IS13),
16. VII. (1815), 8. Vlll. (1846), 13. — !lerrUli-Schf.-\un-M\. 'VA,.
42. f.g. 28.5. — Topogiapl/.c V, I'ugensl.g. 111. 196. 926. — V. Tic.
demann in I'rcuss. Pi-ovin/.ialhl. 1845. S. 534 — 'rransa.:lions .jI tiie
cntoin. Soe. ol' l.ond. IV. p. 158. — V. pig. VI.
136
Var. b, major, alis anterioribiis praescrlini ad marglnem posti-
cum valde obscuratis.
Var. c, nana, capilüs albis, alis anlerioribus minus niaculatis,
praescrtim postice.
Granella unterscheidet sieb von Cloacella dadurch, dass bei
ihr der erste Yorderrandflcck stark ist, sich sehr schräg aus-
wärts legt, indem er nämlich der Flügellalle folgt, und sich ein-
wärts zuspitzt. Cloacella hat bloss einen kleinen Fleck an die-
ser Stelle, der sich einwärts weder verdünnt, noch die Falle er-
reicht. Allein die Gestalt dieses Fleckes ist veränderlich, auch
bei Granella; bei einzelnen Exemplaren der Chtacella aus Stain-
ton's Sammlung befindet sich an der Fliigeiralte darunter ein
kurzer schwarzer Längsstrich, d. h. die vom Ganzen getrennte
Spitze des Fleckes der Granella, und bisweilen verbindet sich
dieser Längsslrich mit dem Randdeck durch gelbbraune Färbung.
Scheint also der Unterschied in der Zeichnung manchmal sehr
sciiwach zu sein, so bleibt doch ein wesentlicher in der Flügel-
geslalt, der beide Arten beim Nebeneinanderhalten sicher Iren-
ncn lässt; bei Granella sind die Hinterflügel gegen die Spitze hin
dünner, und diese selbst ist sehr scharf, bei Cloacella ist sie
kürzer und von mehr gegen einander concaven Räiulern einge-
fasst. Das letztere Merkmal hat Cloacella mit Quercicolella , das
crstere Granella mit Nigi'albella gemein.
Grösse sehr verschieden cyoi"<i^'J"lb'g<-l ^l — 3| '" lang).
Kopfhaar reichlich und dicht, gelblich, mehr oder Aveniger ins
Weissliche; hol Var. c ganz weiss, bisweilen bei ilcn Fühlern
mit einigen braunen Haaren; Lijjpentaster von 2| Augenlängen,
ziendich dünn, glänzend gelblich-weiss oder weiss, das zweite
VAied aussen schwarzbraun, unlen locker beschui»pt, ol)en am
Ende mit einigen brauiu'n Borsten; Endglied länger als das halbe
zweite Glied, aussen an der Wurzel mit einem scln\ai'zbrannen
Fleckchen, Själz. Maxillartasler \\eisslicii. Fühler braminran,
sciiwach gezähnelt (beim Weilichen nur gegen die Si)itze) ; >)'ur-
zelglied auf dem Rücken mit einem braunen Fleck. — Rückeii-
schild weissiich, mehr oder weniger breit braun bestäubt, doch
so, dass der Rand hell bleibt. Schulterdecke mit tief scliwarz(>m,
grossem Fleck an der Wurzel. I)ein<! seidenglänzend, weiss,
weisslich-gelb bis fahlgelb; Vorderbeine auf der EichlseÜe Israini
angelaufen, die I\Ii!ielschiene auf dem Rücken blasser braun, an
137
der Spitze weisslicli oder gelblicli; alle Fussg-licder auf derRük-
kenseite bräunlich, an der Spitze weisslich oder gelblich. Hin-
terleib braung-rau, am Bauch glänzend weisslich oder gelblich;
Afterbusch des Mäinichens am Ende und unten eben so hell, beim
Weibchen dünn, überall gelblich mit meist weit hervorstehendem,
honiggelbem Lcgestachel.
Vorderflügel ziendich schmal, hinten durch die Franzen er-
weitert, mit länglich zugerundeter Spitze, etwas glänzend, weiss,
welche Farbe durch tief schwarzbraune und gelbbräunliche Flecke,
Fleckchen und Släubchen in sehr verschiedenem Grade gedämpft
oder verdrängt wird. Der Vorderrand trägt in der Kegel sie-
lten schwarzbraune Flecke. Der auf seiner Älille befindliche ist
der ausgezeichnetste, breiteste, wie die zwei vorhei'gehenden
schief nach aussen gelegt, verlängert, und an seinem verdickten
Ende ziemlich grade abgeschnitten, wodurch er eine rhoud)()idi-
sche Gestalt erhält; der vor ihm liegende Fleck ist kurz, drei-
oder viereckig; der der Flügelwurzel nächste ist wieder vei'län-
gerf, und zwar zieht er sich zugespitzt an der FUigelfalle hin.
Hinter dem Mitt-, Ifleck folgen l)is zur Flügelspilze vier sclnvarz-
l)raune Hakenfleckchen, wonou die z'>vci letzten oft in einen Fleck
zusannnenfliessen; die Zwischenräume dieser Haken sind weis-
ser als anderwärts, und zwischen dem letzten und der schwarz-
braunen Flügelsi)itze ist noch ein solcher. In deri\lilte der FIü-
gcllalle ist ein dicker, schwarzbi'auner, fleckarliger Längsstrich;
ZA\ischen ihm und dem zweiten und dritten Vorderfleck ist der
Grund gewöhnlich gelbbraun in sehr wechselnder Ausdehnung.
Auf dem ziemlich reinen Innenrande ist nahe der Wurzel ein
schwarzbrauner Fleck. Der Hinterrand ist nnt einer dicken,
mehrfach unterbrochenen, schwarzbraunen Linie bezeichnet, vor
welcher die Fliigelspitze sich nu'ist stark verdunkelt. Die Fran-
zen sind ihrer Hauplfarbe nach l)räun!ich mit dunklen Släubchen;
ein schmaler Strich unter der Fhigelspilze; ein breitei'er üIxm- der
]Milte des Ilinlerrandes, ein solcher ül)er dem liim'iiwiukcl und
der schmale Anfang der Innenrandfranzen sind weiss oder \veiss-
licli; diese helle Farbe hat nach den Exemplaren eine verschie-
dene Breite.
Hinterflügel schmaler als die VorderOiigel, länglich zngc;-
spilzt, ziendich feins|)ilzig, bräunlich-grau oder dunkelgrau, gc'gen
die Spitze verdunkelt, Franzen heller.
138
Unterseite glänzend; Vorderflüg-el schwärzlich -grau oder
hraungrau, auf dem Vorderrande verloschen weisshch gefleckt;
Hinterflügel heller grau. Franzen wie auf der Oberseite.
Die Varietäten entstehen durch reichlichere Bestäubung und
Vergrösserung der Flecke oder durch das Gegentheil.
Var. b umf\isst sehr grosse Exemplare, die ich aus morschem
Eichenholz einst in Menge erzogen habe. Bei ihnen ist die
Grundfarbe sehr verdunkelt und nur am Vorderrande rein. Da
die Wurzel gleichfalls sehr dunkel ist, so lässt sich nur bei we-
nigen Exemplaren die Gestalt des ersten Vorderrandflecks be-
slinnnt erkennen. Das ganze Feld der Flügelspilze ist tief
braun; zwischen ihm und dem Mittelfleck des Vorderrandes ist
auf der Querader nahe an der hintern Ecke des Miltelflecks ein
rundliches ausgezeichnetes Fleckchen von weisslich-gelber Farbe,
wie gewöhnlich bei Cloacella, dessen unteren Rand ein schwar-
zes Sirichelchen bildet. Ausser ihrer Dunkelheit in den dunklen
Parlieen haben die Franzen nichts Abweichendes. Die gelblichen
Kopfhaare sind an der Seite braun gemischt. — Hierher gehören
zwei ausgezeichnete dunkle Exemi)lare aus dem Caucasus.
Zu Var. c gehören die kleinsten Exemplare. Sie haben die
oben beschriebene Zeichnung, aber die Grundfarbe tritt durch
die geringe Bestäubung, die Kleinheit der Flecke und i\vn Man-
gel gcll)brauner Schuppen in auffallender Reinheit hervor. Kopf-
haare wcisslich. Fühler hellgrau sciünnnernd. Fussglieder leb-
liaft braun und weiss gezeichnet. Diese Varietät konnnt der
Quercicolella Uerricli-Sch/f. am nächsten, unterscheidet sich
aber durch schmalere Vordcrnügel und spitzere Hinterflügel.
Die durch ihre Verheerungen auf Kornböden berüchtigte Schabe
ist vom südlichen Italien bis nach Lappland verbreitet; nach Osten
reicht sie bis an den Ural i^E^^ersinanii) und Caucasus {Kolc-
nati). Sie fliegt in zwei Generationen, deren erste aus über-
winterten Raupen im A])ril und ]Mai erscheint, die zweite vom
End(! Juni an bis in (\q\\ August. Einzelne Exemplare findet man
bis in den Septend)(>r. Die Schabe schwärmt an lauen Abenden,
oft ati Häusern, sehr weit von (ietreiclevorrällieii. Die Raupe,
von Rcdumuv, liöscl, Treiischkc, Freyer, Ditponchcl beschrie-
l)en, li'bt in den aufgespeicherteü Gelreidoköinei-n ; aber auch in
morschem Eielienholz. Ich erliielt sie auch melu-fach aus dem
139
Vorratlio biltciTr Blaiuleln in einer liiesijren Apotheke; eine Pnppc
lag zwischen dein Kern nnd der Mandelhant eingesponnen.
17. Cloacella Ilauortli.
Capillis flavidis; aus anterioribns nili(kiUs, fuscescenli-marnio-
ratis, niarginihus Aisco-maculalis, niacuhi coshio basaU non
producta, niacuhi rhonibea coshie mediac niacuhupie plicac
reliquis dislinclioribus, eihis obsolete tessulatis (cT $).
Var. a, niacula costae niediae interne anipliata recleque trun-
cala.
Tinea chacelhi, tlie d.iil«-inouIc(l Woollcn, Ilauorth Ltp. Brit. IV. 563, 7.
— Stephens Ct. 7543. — lIlu.sir.-.lions IV. 347. 13. — Slaiitlon
C.-.t. 7. 20. — Supj.len,. 17. — Z....l..g;si VII. p. 2630.
Tinea grancUa Diiponchcl Mist. VIII j.l. 289. fig. 13 14.
Tinea cloacea Traiisnct. Kiiton). Soc. Loiid. II. p. X.
Var. b, alis anterioribus niagis lutescentibus, maculis fuscls
minoribus, inaeulae costae niediae apice poslice minus pro-
ducto.
Tin. rinirolclla Slainlon C.:t. 7. 21. Siipj)!. 17. — Zoologist Vjl. p. 2630.
tt p. LXI.
Tin. grunclla Dnponchcl III^i. VIll. pl. 289. fig. 12.
Ueber ihre nicht mehr zweifelhaften Arlrechte habe bei Gra-
nella gesprochen. In der Thal ist ihre Beschreibung ganz die
der Granella, inil der Ausnahme, dass bei ihr das Weissliche und
Gelblich-weisse an Kopf, Beinen und Flügeln gewöhnlich gelb-
licher ist, namentlich bei der Var. b, und dass der erste Vorder-
randdeck der Vorderflügel kleiner bleibt, und sich nicht mit ver-
dünntem Ende an der Flügelfalle hinzieht. Dass dieser Fleck
nicht von unveränderter ßeschafienheit bei Cloacella sei, und bei
den an der Wurzel selir verdunkelten Exemplaren der Granella
liichl beobachtet werden könne, ist gleichfalls schon bemerkt.
Gewöhnlich hat Cloacella hinler der äussern Ecke des Mittelflecks
i\o<, Vorderrandes eine helle Stelle der Grundfarbe, die unter-
wärts durch eine kurze, braune Längsliiiie l)egrenzt wird.
Var. b, ruricolella, an dei-en Arti'echten Slainton selbst
jetzt zweifelhaft geworden ist, unterscheidet sich von Cloacella
durch Mehreres, aber meines Erachtens nicht als Art; beide
kommen nach Slaiidoiis Beobachtuni»- unter einansler vor, und
140
CS fehlt nicht an Bindoghedern. Bei Ruricolella ist die weisse
Grundfarbe fast ganz verdrängt; selbst die Räume zwischen den
hintern Costalflecken sind nicht innner weisslich, und die helle
Stelle liinter der Querader lässt sich manchmal kaum entdecken,
und der dieselbe unten begrenzende braune Strich ist auf ein
Pünktchen reducirt oder fehlt auch völlig. Ueberhaupt ist das
Schwarzbraune sehr cinofeschränkt, wesshalb die Yorderrandllecke
meist kleiner sind als bei Cloacella; der nnttlere verlängert sich
gewöhnlich nicht so weit gegen den Mittelraum und ist hier nicht
erweitert und grade abgeschnitten, sondern bkMbt mehr gleich-
breit oder verengert sich auch wohl etwas ; doch giebt es Exem-
plare, bei denen unter dem grade abgeschnittenen Ende eine
getrennte, braune Längslinie sichtbar wird, so dass es also bloss
der Ausfüllung des schmalen Zwischein-aumes bedürfte, um die
Zeichnung der Cloacella zu vervollständigen,
Cloacella konniü in ihren Varietälen vor: in England (^„Iiäulig
in Hecken, vorzüghch um die gestutzten Eichen, aus denen hier
viele Hecken hauptsächhch bestehen, vom iö. Juni bis 1. Juli
und dann wieder im August', Stainfon!); in Häusern und Schup-
pen um London, Newcastle und anderwärts ^Stephens) — in
Frankreich um Paris (DupünchcV) — in Deutschland um Wien
(^Dluiin!), um Glogau (Z.), auch in den schlesischen Gebii"gen
an Stellen, wo es keine Eichen giebt, z.B. bei Reinerz im Grun-
walder Thale am 13. Juli (Z.), ferner um Schreiberhau (StanJ-
/nss\) und bei Salzbruun. Die Raupe ist auf faules Holz und
Baumschwännne angewiesen. Aus eineni Schwannn der Sill)er-
pa[)pel erhielt ich zugleich mi! Eupl. boleli ein, wenn ich micii
recht entsiniu!, zu cloacella gehöriges, weingstens in der Fär-
bung der Parasileila sich näherndes Exemplar.
AnniLik. l. DiipoiicheVs Bild (kr V.ir. h ^v^•i(lll bloss »l.iiin du \\v-
iiig Von ilcr Ivcjjcl .il», 'l.iss .im Voi ilei i'.ukJc die /.wis Icl/.ltn llakclioii zu ci-
m-m /,ienili( li giussrii l'Uck zus.Tnjiiifiiyi flössen sind. VA n.- A\Liiig lU donturiij
dies li.il, Irliil (in l\itn|d.>r der 8/«/«/««s(li(.il S.initiiliing, Lei \vrl( lictn diese
zwei li.ik« lien auf dem linken Flügel zu eineni I'Meckelieii vereinigt, auC detn
leelileii, wie gew(;hnlieJi, weit getrennt sind.
Aiimerk. 2. Wenn 1 n ( i ni e II a Ilerricli-Schj/'. 'i'ineid. 'Iah. 42.
flg. 2Sl in der Fliigelgeslall lielitig -wiedergegelxii ist, so miiss i( li in ihr
eine heslimnil von Cloaeeiia verstliiedeiie Art ^ ei nnillicn ; denn so slunnil
niid 1)1 eit wie bei dieser Abblldnng sind deren Ilinlei 110^(1 nie. leb verniii-
tbc abci', dass der liilersebied zwisebeu Cloaeeiia niid dei' daneben bedndli-
clicn Graiiclla nur grell und übeilrieben dargestellt Ml, niid d .ss diese Infi-
141
mclla nur eine grosse, lebhaft gezeichnete Cloncella bedeuten soll. Beide Bil-
der, 284 und 285 (Gr.'inella), sehen z^v.^^ in den Kränzen sehr verschieden
gezeichnet ausj allein Granella ist darin grossen Abänderungen uiilerworfen,
und echte (irauelia-Exeniplare sind keine Selleiiheit, bei denen die Zeichnung
gen.iu so ^vie bei Cloacella und bei Figur 284 ist.
18. Albipunctella llmvorth.
Capillis pnllide-rernioiiieis; aus anlcTiorünis nilidis fiiscis, prae-
serliiii posticc all)o-siil)puiicliilatis, cosla (lorsoque alho-ina-
ciilalis. iiiaculis costae 2 — 3 priinis subqiiadi-alis, ciliis albo-
notalis (cf).
Tinea alhljmnctcUa, the -white spc(kled Black, llcnvorth I.cp. Brit. IV. 564.
13. _. _ Stephens Cat. 7537. — lllustrat. IV. 345, 8. — Sfalnfon
Ca. 7. 16.
Einer kleinen, dunkeln Cloacella Var. a sehr älnilich, aber
durch etwas breilere Flügel, durch die weissen Randdeckc der
>\)rderniioel und die Kürze und scliarl'e Begrenzung dieser Flecke
sicher verschieden; von Capriinulgella Irennen sie leicht die brei-
tern, rein weissfleckigen, nicht weisslich bandirten Vorderflü-
gel und der Mangel violettlichen Sciiiiinners auf den Hinterflü-
geln ; von Ignicoinelia die breilern, nicht violettlich-braunen Vor-
derllügei, das scliarf begrenzte weisse Fleckchen vor der Mitte
des Vorderrandes und die weisslich -gefleckten Franzen; die
zwei der Igniconiella nächsten Arien haben gleichfalls violett-
lich - braune Farbe der Vorderflügel nebst anderen Abwei-
chungen.
Kopfhaare hell rostgelb, im Gesicht noch blasser, an den
Seiten etwas brännh'ch. Lippenlaster von fast 2^ Augeniängen,
massig schlank, weissgelblich; das zweite Glied aussen bräunlich,
unten etwas locker beschuppt, oben an der Spitze mit einer
Borste; Endglied zuges|)itzt, von etwa halber Länge des zweiten
Gliedes, aussen bis zu zwei Dritteln gebräunt. Maxillartaster weiss-
lich. Fühler schwach gezähnelt, bräunlich; Wurzelgiied etwas
glänzend, gelblich-weiss. Rückenschild ])raun. Beine seiden-
glänzend, gelblicli-weiss: die vordem auf der Lichtseite braun
mit weisser Schienenspitze; die Ilinlerschienen auswärts grau
angelaufen, an der obern Schneide braungrau- haarig; die Mit-
tel- und llinlerfüssc auf dem Rücken grau mit weisslichen oder
142
g-elblichen Spitzen der Glieder. Hinterleib braungrau; Afterbusch
oben am Ende und unten sowie der Bauch blass g-clblich.
Vordcrflüo-el 2^ — 2^''' lang-, länolich, hinten wenig erwei-
tert, mit allniühlich zugerundeter Spitze, glänzend braun (bei
meinem alten Exemplar gelbbraun), am Vorderraude am tielsten
zerstreut weiss punktirt, am reichlichsten gegen die Flügelspitze.
Der Vorderrand hat sechs weisse Fleckchen, von denen die drei
ersten in weitern Zwischenräumen stehen und grösser sind als
die drei letzten, hakenförmigen. Das erste ist nicht weit von der
Wurzel und kleiner als das zweite, welches schräg nach hinten
gerichtet und iinien grade abgeschnitten ist; das dritte hat die
Gestalt des zweiten, liegt auf der Glitte des Vorderrandes und ist
durch einen bräunlichen vom Vorderraude herabgehenden Strich
halbirt. Der Innenrand hat einige verloschene Aveissliche Fleck-
chen. Der grösste weisse Fleck liegt am Innenwinkel; er ist
nicht scharf begrenzt und enthält einen braunen Innenwinkelfleck,
der ihn mehr oder a\ eniger ganz in seiner Breite durchschneidet.
Die Inuenrandfranzen sind an ihm weiss, sonst braun, wie die
Hinlerrandfranzen, welche ein weisses Wischchen an der Flügel-
spitze haben, ein andres unter derselben und einen starken weis-
sen Fleck tief unter der Hälfte des Ilinterrandes.
Hinterflügel länglich, slumjtfspitzig, l)raungrau, gegen die
Wurzel heller. Hinlerrandfranzen mit gelblicher Wurzellinie.
Unterseite dunkelorau, die Vorderflügel nüt kaum durch-
schinnnernden hellen Randfleckchen und mit gelblichem Schimmer.
Vaterland: England (seilen, um London in Häusern und Gär-
ten im Juni und Juli, Stcplicns) und Schweden, von wo mir
Zetterstedt ein Exemplar als eine ihm unbekannte Species schickte.
Anincrli. Icli \\:ihc Sl<iiiito/i''s Exemplar vor mir; os ist n.icli dem tlti-
lüOr/A'scIien Orlglua! bestimmt. I31is ist aiicli noiliig, da icli sonst weder
nach IJuworth's, noeli nacli S/cj)he/is' Beschreibung die Art erkannt biilte.
Letzterer besclireibt sie 6o ; »alis ant. subcinereo-niyris, jinnrtis allils iiufuerosis
»sparsis, capite fulvo. Voi derflügel asdifarbig scliwarz, unregelmässig wolkig
»durch sehr kleine ^veisse Striche und Punkte; Franken düster. Ilinterflilgel
»glänzend schwarz 5 Kränzen ziemlich lang und düster.«
10. Nigripunctella Ilaiw
Minuta, capiUis luteis; alis aulerioribus dilute-luteis, basi fu-
scescenti, cosfa dorsocpu; a medio fiisco-maculalis, maculis
passim pulvere fusco conjunctis. (cf '»i'>- Slaintoii).
143
Tinea nigripiinctelUi , tlic many-spottcd Ycllow, Ilmvorth Lepitl. brit. IV.
p. 564. 11. — Steplu Cat. 7536. — Illustratlons, IV. p. 345. 7.
— Sfainfon Cat. 8. 32.
Noch ehvas kloiiier und sclimainiigliocr als Igniconiclla oder
Granella var. c, ausgezciclinet durch die sehr schmalen Hin-
lerflügel.
Kopfhaare hell lehnifarben; Fidiler fast von Vorderflügcl-
länge, borstenförniig, graugelb-bräunlich mit gelblichem Wurzel-
gliede. Lippenlasler von mehr als Sfaclier Augenlänge, obenauf
schmulzig weisslich, aussen bräunlich, unlen mit ziemlich reich-
lichen, langen, absiebenden Borsicnhaaren; Endglied kürzer als
das zweite Glied, spilz, Rückenschild hell lehmfarben; Schullerdek-
ken an der Wurzel braun. Beine seidenartig glänzend, fahlgelb,
die vordem auf der Lichlseile gebräunt. Hinterleib grau mit
schwachem Afterbusch.
Yoiderflügel 2 — 2^'" lang, schmal, hinten sehr wenig er-
weitert und dann ziendich lang zugespitzt, sehr hell lehmfarben,
etwas glänzend, braunfleckig und an der Wurzel und in) Miltel-
raum mit groben, hier und da zusammenhangenden braunen
Schuppen. Am Vorderrande ist an der Wurzel ein braunes ver-
'\\ischles Fleckchen. Ein andres befindet sich gleichfalls am Vor-
derrande ein wenig vor der Mitle und ist mit dem Innenwinkel-
fleck durch die braune Besläubung fast zu einer Binde verbun-
den. Hierauf folgt am Vorderrande ein dritter brauner Fleck,
der dem zweilen viel näher liegt als dieser dem ersten, und dann
in gleichen Zwischenräumen bis zur Spitze drei verwischte Häk-
chen; diesen gegenüber sind am Hinferrandc vier Schuppenhäufchen,
von denen bei dem einen Exemplar die ersten mit dem drilten
Vorderrandfleck und dem ersten Vorderrandhäkchen durch braune
Släubchen zu Binden vereinigt sind. Von diesen Häkchen gehen
in die gelblich -sfaubgrauen Franzen des Vorder- und Hinler-
randes bräunliche Wische.
Hinlerflügel sehr schmal, lanzellförmig, lang und scharf zu-
gespilzf, hellgrau mit langen, dunklern Franzen.
Unlerseile glänzend, hellgrau; die Hinlerrandfranzen der
Vorderflügel gelblich scliinuiicrnd.
Vaterland: England, avo die Schabe viel sellner ist als Pel-
lionella, aber an gleichen Siellen und zu gleicher Zeit flico-l
iStepliens').
144
Anmerk. 1, I/mco>-th''s BescIircILung ; caput fulvum — Alae ant.
f I a vo -f u 1 va c, nigro valde maculatae — ist selir wenig geeignet, die Art
■wicdcrcikeiinen zu lassen. Bczeiclinender ist die S/ephens^sche] doch ist die
Farbe der Flecke, nnIi den zwei Exemplaren der Stainfon^schen Sammlung
nicht schwarz, sondern braun.
Anmerk, 2 Ilerrich-Sch(ijfcr''s Tin. p a r i e t a rie 1 1 a tab. 39. fig. 268
hat einige Aehnliclikelt mit Nigripunftciia, scheint aber nicht dieselbe Art zu
sein. Die Hintei Hügel sind an der Eridli.'ilfte nlciit schmal genugj die Vor-
derfliigcl sind im Miitclrautii zu -wenig, überhaupt zu fein bestäubt; statt der
Randhäkchen sind Flecke, und von denen des Ilinterrandes gciien keine Wi-
sche in die FranzenJ auch ist die Grundfarbe nicht gelb genug. Granula-
tella Ilerrkh-Schff. fig. 267 stimmt im Fiügelbau und in der Franzon-
zciciinung viel besser, hat aber ganz hellgraue Vorder flügel.
20. C a pr i null gell a i^\ Ileydcn') HS,
Capillis ferriiginois; aus anguslis, anlerionbiis lulco-briuineis,
basi, iascia iielnilosa ante iiifdiiiiii, iiiaculis Iribiis costae iina-
qiic anguli inlenii cxalbidis; postcriüribus cinereis, piirpii-
lasceiiti - micaiilibus CcT)-
Tinea capriinii/gella Ilerricli-Schff. Tineid. Tab 44. fig. 303. Slain-
ton Cat. Suppl. 2. 40.
In der Grösse der kleinsten Granella, mit noch etwas schmä-
lern Yorderflügeln, übrigens weder dieser, noch der Cloacella,
noch der weisslleckigeii Albipuncltdla äbniich, näher der Ignico-
mella, doch von dieser durch die gelbi)raunen, nicht violetilich
schinunernden Vorderflügel und die purpurfarbig schinunernden,
weniger lang zugespitzten Hinlerfliigel unlerschieden.
Kopfhaar rostgelb, am Hinlerk()[)f gelbbraun gemischt, auf
dem Gesicht sehr hell. Lippeulaster hängend, kürzer als zwei
Augcjulängen; zweites Glied aussen bräunlich, unten mit verlän-
gerten, locker anliegenden Borsten, oben an der Spitze mit zwei
bis drei kurzen Borsten; Endglied so lang uie das zweite Glied,
schlank, zugespitzt. Maxillarlaster auffallend dick, hell gelblich. —
Fühler sehr fein kerbzähnig, bräunlich, weisslich schimmernd, mit
gelblich-weissem Wurzelghede. Rückcnsclnld gelbbraun, hellgelb-
fleckig. Beine seidenglänzeiul, scinnutzig hellgelblich; die vier
vordem auf der Lichtseitt? braungrau mit weisslichen Gliederen-
den; die hintern äussern an der Schient; grau mit grauen Ilaa-
ren, und an der llückenseite der Fussglieder ausser an den
Spitzen gleichfalls grau. CHinlerleib fehlt.)
145
Vorderflügel 2^ Linien lang-, selimal, hinten ein wenig er-
weitert, mit abgestumpfter Spitze, schwach glänzend, liell gelb-
braun, mit bhnch gelblichen Zeichnungen. Das AYurzeldriltel ist
bleich gelblich, mit gelbbraunen, wolkigen Flecken (bei einem
liier beschädigten Exemplare sehe ich einen solchen Wolkenfleck,
der von der >yurzel des Vorderrandes schräg hinüber bis nahe
an den Innenrand reicht und so die Flügelwurzel und hinler sich
eine schräge, an den Enden erweiterte Binde hellgelb lässt,
welche durch einen kurzen Vorderrandstrich gespalten wird).
An der Mitte des Vorderrandes hängt ein gelblicher, kleiner, nur
einwärts scharf begrenzter Fleck, welchem sehr schräg gegen-
über ein hellgelber, unregelmässiger, die angrenzenden Franzen
färbender und dadurch etwas grösserer Fleck liegt. Auf dem
Vorderrande folgen dann vor der Spitze zwei verloschene, weil
getrennte, gelbhch- weisse, hakenförmige Fleckchen, von jedem
derselben zieht gelbliche Bestäubung in einer sehr verloschenen
Binde zum Hinterrand hinüber. Der Innenrand erscheint durch
den gelben Wurzelraum und den Innen^vinkelfleck hellgell) und
nur hinter der Glitte durch einen schmalen, f\ist viereckio-en,
gelbbraunen Fleck unterbrochen. Franzen auf der Wurzelhälfte
gelbbraun-slaubig, aussen heller; an der Mitte'zieht ein gelblicher,
massig breiter Wisch hindurch.
Hinterflügel länglich gespitzt, grau, hinten dunkler, stark
purpurfarbig schinnnernd. Franzen grau.
Unterseite glänzend, ungefleckt, hellbraun, im Mittelfelde
purpurfarbig schimmernd. Franzen einfarbig grau.
Vaterland: England iStaintoii); Deutschland: bei Frankfurt
am Main im Mai und Juni aus faulem Buchenholz (k\ Hey den);
bei Berhn, wo mein ziemHch gutes Exemplar zu Ende Juli an
dem Stamm einer Rosskastanie gefunden wurde. Es bestehen
also zwei Generationen.
An merk. I. Bei Ilerrich-Schjf. scheint die Vorderniigelwuizel zu
wenig hraim zu sein, wnüi der liclle VN'isch in den Hintenandfranzcn fehlt.
Auch glauhe ich nicht, dass Kragen und Sclinlterdeclfcn die Farhe des Ko-
pfes tiabeii können. L'ebrigens ist das Bild gut.
Annicrk. 2. Sfainton's von 3I(in7i eingesandte Tin. albicomella
Cal. Suppl. p. 18 kenne i(h nidit in der Natur; sie nniss hesondiis nach
der Beschreibung der Hinterflügel der Capriinulgella si hr nahe kcjninicn ; aber
ihr weisshaariger Kopf trennt sie sicher von ihr, und dieser, so wie die Ilin-
terflügel, desgleichen der Mangel des Lilaschiniracrs auf den Vordcrflügcln —
VI. 10
146
■wenigstens wird davon nidits gesagt — auch von Ignicomella. Flavicnpilla
ist blass gclliköpfig und auf den Vorderflügeln ohne Oclicrfarbc ; letztere fehlt
auch der, -wie Ihr Name sagt, ^veissl<öpflgen Albicapilla, bei •welcher überdies
der Innenrand der Voideiflügcl weisslich ist.
21. Ignicomella (FßO HS.
Capillis feiTiigineis; aus anlcrioribus lilacino-briinneis, fasciis
duabus iiebulosis maciilaque costae postica albidis; posterio-
ribus ovafo-lanccolatis, cinereis (cT ?)•
Tinea ignicomella Ilerricli-Schjf. Tincld. Tab. 4l. fig. 279.
Tinea corticella Tengslrö'm Finl. Fjäril. p. HO. 11.
Var. b, fasciis nullis, priore in maculam dorsalem, posteriore in
triangulos obsoletos oppositos nmlalis (cT).
Var. c, alis antenoribus (fasciis nullis) albido-nebulosis, macula
angnli interna alteraque coslae postica albidis (cT)-
Var. d, alis anterioribus subunicoloribus, costa postice albido-
nebulosa (J).
* Var. e , alis anterioribus ut in var. c , sed praeterea macula
costae mediae albida.
Ilerrich-Schff. I. c. fig. 280.
Eine sehr veränderliche Art, die sich durch ihre viel plötz-
licher zugespitzten Hinterfliigel und die lila-schimmernde Grund-
farbe von Caprimulgella, durch ihren rothgelben Kopf, ihre gleich-
falls kürzer gespitzten Hinterfliigel und den Mangel der weissli-
chcn Färbung längs des Innenrandes von Albicapilla unterscheidet.
Grösse der Capriinulgella. Kopfhaar rostgelb, im Gesicht
und am Hinterkopf blasser. Lij)pentaster kaum von dopjjelter
Augcnlänge, hängend, weisslich, aussen bräunlich, am zweiten
Gliede unten locker beschuppt; oben am Ende mit einem Bor-
stenbürstchen; Endglied von etwa | Länge des zweiten Gliedes,
bräunlich, beim Männchen gegen die Spilze fein gezähnt; beim
>Veibchen sind sie auffallend dünner. Rückenscliild gelbbraun,
weissstaubig. Beine seidenglänzend, schmutzig weisslich; die
vordem auf der Lichtseite dunkelbraun mit weissem Ende der
Glieder; die Hinterfussglieder auf dem Rücken dunkelgrau, an
den Enden weisslich. — Hinterleib grau; Aflerbusch stark, gelb-
lich, auf der Unterseite weisslich.
Vorderflügel 2| — 2^ Linien lang, etwas breittn- und ge-
spitzter als bei Caprimulgella, besonders beim Mäniu^hen, hell-
147
hniiin mit lilafiirbigor Mischung, grobscluippig. Die weisslichcn
Flocke sind in ihrer Gestalt sehr vcränderHch. Mein einzelnes
Weibchen, das allerdings durch Regen etwas abgestäubt ist, hat
ausser Aveisslichen Pünktchen und einer kleinen undeutlichen Stelle
am Vord(;rrande vor der Fliigelspitze und einer andern eben-
solchen am Innenwinkel nichts Helles, und so sieht auch ein von
FR. erhaltenes, noch mehr verwischtes Weibchen aus. Von
meinen Mäimchen, die weniger verwischt sind, zeigen drei vor
der Flügelmitte eine ziemlich senkrechte, breite, weissliche Ne-
belbinde, hinter der Mitte eine schmalere, etwas einwärts oe-
neigte, nach vorn verschmälerte, auf dem Hinterwinkel ruhende
und ausserdem noch in der Mitte zwischen dieser und der Flü-
gelsi)itze auf dem Vorderrande einen weisslichcn Wischfleck, der
bei einem Exemplar gespalten ist. Bei Var. b, einem Helsing-
forser 3Iännchen, ist von der ersten Binde nur die Innenrand-
liidfle übrig, und die zweite ist in zwei kleine, nicht einmal recht
entgegengesetzte, kurze und schmale Dreiecke aufgelöst. Bei
Var. c ist der erste Innenrandfleck vom Innenrandc getrennt
undeutlich und durch l)raune Schuppen zertheilt; der Innenwin-
kelfleck ist klein, und von dem entsprechenden Vorderrandfleck-
chen ist nur die Spur eines kleinen Hakens sichtbar. — Franzen
grau, auf der Wurzelhälfte braunstaubig, am Innenwinkel weisslich.
Hinterflügel von der Hälfte an zugespitzt, grau mit lilafarbi-
ger Beimischung; Franzen grau, an der Wurzel schmal gelblich
und mit einzelnen, langen, braunen Schuppen, die sich leicht
abfliegen.
Unterseite dunkelgrau mit schwachem Lilaschimmer auf der
Flügelfläche,
Sie fliegt bei Helsingfors in Finland in der 3Iiftc Juli xmd
sitzt an Baumstämmen {Tengströni!); in Deutschland: bei Reich-
stadt in Böhmen (Fß /), bei Salzbrunn in Schlesien, wo ich am
17. und 18. Juli nebst mehrern schlechtem vier ziemlich gute
Männchen an der Wilhelmshöhe, an der es keine dicken Bäume
gab, aus Eichen- und Birkengesiräuch gegen Sonnenuntergang
scheuchte, bei Glogau um Hermsdorf ein Weibchen am 16. Ju'i
zwischen Birkengesträuch auf Haidekraut.
yVnmerk. Uebcr Albiconiell.i S/aht/itn s m. bei C.ipririmlgrll.T. — In
tlerricli-Schüffer s hcldt-n Figuren sind in der Vorderflügelspitze drei br.inne
Längsstritbe bis zu den Franzen; meine Exemplare zeigen keine Spur davon.
148
22. Albicapilla n. sp.
Capillis albis; aus anterioribus fusco-cincreis lilaciiiü-iiiixlis
grosse squamalis, costa poslice albido obsolele inaculala, dorso
lato all)i(l(), lincola plicac liisca (cf).
? Tinea albicomelhi Ilerrlcli-Schüjff', t.ib. 47. fig. 324.
Von Flavicapilla und Ignicomella isl si(; Iciclil duroii ilirc^u
weissen Kopf zu unterscheiden, von d(!r ihr näclisl verwandten
Flavicapilla ausserdem durch die breit weissgeraiuleltni Schuller-
(leckcn und den breiten, weissen, nur wenig bestäubten Innen-
rand der Vordcrflügel.
Kopfhaar sehr reichlich und dicht, weiss, mit einer äusserst
geringen Beimischung von Gelblich, die sich erst unter der Loupe
erkennen lässt; Obergesicht braun. Lip[)(Milas!er von 2\ Augcn-
längen, hangend, grade, ziemlich schlank, bräunlich-grau, unten
langhaarig, oben am Ende mit einem Borsfenbusch; Endglied über
hall) so lang wie das zweite Glied, weiss, aussen bis über die
Hälfte braun, gespitzt. Ma.xillarfaster lang, dunkelgrau. Fiddcr
von halber Vorderflügellängc;, braungrau mit l)raMnem Wurzel-
ffliede. Rückcnsciüld weiss, braunslaubif»-; Scludlerdecken weiss
mit dunkcilbraunem Wurzelfh^ck. Beine seidcmglänzend grauweiss,
die vier vordem auf der Lichlseife ]>rann mit oluas glänzenden,
weissen Endcjn der Glieder; die; Hiuterfüsse sind auf dem Bücken
nur hellgrau, an den Glicdci'c.'iiden woisslich. Hinterleib grau,
nach hinten heller, am Hauch weissgrau; der starke Afterbusch
gelblich.
Vorderflügel 2| Linien lang, ziemlich schmal, hinten kaum
erweitert, mit länglich zugerundeler Spitze, braimgrau, dicht und
grob bestäubt mit blafar!)iger Mischung. An der lAlilte des Vor-
derrandes ist ein kleines, verloscheiws, weissliches, mich hinlen
gespitztes Fhsckchen. (Jegcn di(! Spitze hat (Ut Vorderrand drei
schwer kenntliche, W(;isse Häkchen, die ziemlicii zusammenge-
drängt liegen, und wovon das kitzle; dicht vor der Flügelspitze
isl. huKinrand bis zur Fall(! und am Innenwinkel bis über die-
selhe hinaus, also in einer ziemlich gl(Mch breiten Strieme weiss,
etwas braun bestäubt und ('inwärts nicht scharf begrenzt. ]\ahe
an der Flügclwurzel liegt ein schlecht begrenzter duidvelbrauner
PindU. Nicht weit von ihm befindet sich ein gi'össerer in der
Flügelfalte, von welchem aus die braune Bestäubung einen Fleck
149
!)is zum Innonrande bildet. J)io Falle eiilhäll hinter ihrer Mille einen
hraiuKMi, etwas undeutlichen Längsslrich, unter dessen li^nde ein
dunkelbraunes Pünktchen ist. Franzen schnuilzifr weisslich, auf
der >Vurzelhäirie, die gegen den Hinlerrand niclil scharf abge-
schnitten ist, braunstaubig.
Hinferflügel von der Gestalt wie bei Flavicapilla, einfarbig
grau; die hellen Franzen tragen längs des Hinterrandes an der
Wurzel lange braunliche S<'hupp(.Mi , die sich gegen die Flüg(;l-
spitze mehr verdichten.
ünterseile ziendich dunkelgrau; <lie Vorderllügel haben den
Innenrand gelblich; ihre Franzen sind (ibenso, Tiach aussen ins
(iraue, an der Wurzel inil briiunlichen Schup|)en; die Hinterflü-
gelfranzen sind grau nnt gelblicher ^Vurz(!llinie.
Das einzelne, sehr schön erhaltene Exein])lar habe ich bei
Clogau im Sommer gelangen ; Näheres isl mir nicht bekanid.
Aninerk. Herr Ich- Schiijfcr''s TIii. .ilbicornclla sietit niciiuT Art sehr
;ilinlicli und stellt offenbar ein Welbclien vor, was vicllciciit ilirc Abwei-
cbmigcn erklärt. Diese bestellen in Fo!j;endeni : Der ganze 'I liorax isl grau;
die VorderQügel haben einen grossen, schräg nach aussen gelegten, rhombischen
schnecweissen Fleck; ihr Innenrand ist, statt weiss, hell gelblich-grau ohne
die braunen Punkte, und die Franzen sind viel zu dunkel schmutzig gelblich.
Es schien mir also sicherer, iniiuer Art einen neuen Namen zu geben. —
Stainton's Tin. albicomella — bei welclur Ignlconiella Hcrrlch-Schiiff.
n.il einem Fragezeichen angezogen wird — vielleiclit besass Stuintyn Taf. 47
noch nicht — hat selbst den dunkeln Fleck in der Falte, den HS', alblco-
riiclla niclit zeigt, und dazu den weissen Kopf. Aber uieinc Art bat au( den
Vorderflügeln nichts Ochcrgelbes und auf den Ilintcrndgcln keinen Piirpur-
schimmcr. — Noch scheint Tin. confusella HS. hg. 276 verwatidt zu
sein, die auch einen weissen Ko|)( und die geringe Grösse dieser Aiten be-
sitzt. Allein ihre Ilinterflügel sind an der VN^jrzel viel sdinialcr^ und die
Vorderflügel zeigen ausser der welsslichen Wurzel zwei sehr d.ntlichc, breite,
weisslichc ßinden und zwei scharfe Vorderrandhaken vor der Flügelspilze. —
Alles das scheint auf verschiedene Arten zu deuten; ich zweifle niclil, dass
man unter diesen so unbeachteten kleinen Thieren noch mehrere nächst älin-
iiche finden werde-
23. Flavicapilla n. sp.
Capillis pallide llavis, alis anhsrioribus obscni'c^ iilacino-cinereis,
lilura coslae niediae llavesccnti (cT).
Vom Ansehen und der Färbung einer Swammerdamia, aber
eine ächte Tinea, der Ignicomclla und Albicapilla nahe verwandt.
150
Ihr bleichgelber Kopf und die einfarbigen hla-gemischten, grauen,
fast ungezeichneten Vorderflügel zeichnen sie sehr aus.
Nur ein schönes Männchen der StaiicJ/iiss'schen Sammlung,
von der Grösse der Ignicomella. Kopfhaare blassgelb. Lippen-
taster kaum zwei Augenlängen lang, gelblich, aussen braun;
zweites Glied unten locker behaart, oben am Ende mit einer An-
zahl langer gesträubter Borsten am Ende ; Endglied etwa halb so
lang wie das zweite Glied, spitz. Maxiilartaster gelblich -weiss.
Fühler sehr fein gezähnelt, von fast | Vorderflügellänge, sch^^•ärz-
licli-grau mit glänzend weissgrauem Wurzelgliede. Rückenschild
einfarbig schwärzlich-grau. Beine seidenglänzend, hellgrau; die
vier vordem auf der Lichtseite braun mit weissen Enden der
GUeder; Hinterschienen innen hell gelblich, aussen grau; Hinter-
füsse auf dem Rücken dunkcigrau, an den Gliederenden weiss-
lich. Hinterleib dunkelgrau mit hellerem Bauch und gelblichem
Afterbusch.
Vorderflügel 24 Linien lanff in der Breite wie bei Ijjnico-
mella; hinten etwas erweitert mit abgerundeter Spitze, dunkel-
grau mit lilafarbiger Beimischung, grobschuppig. Nur auf der
Mitte des Vorderrandes ist ein kurzer, gelblich -weisser Längs-
strich (auf dem rechten Vorderllügel in drei Fleckchen zertheilt),
und am Innenwinkel haben die Franzen in geringerer Ausdeli-
mmg getl}licli-weisse Farbe. Franzen hellgrau, auf der Wurzel-
hälfte grobschuppig.
Hinterflügel in der Gestalt wie bei Ignicomella, heller grau
als die Vorderflügel; Franzen ein wenig lichter.
Unterseite etwas glänzend, grau wie die Oberseite der Hin-
terflügel, einfarbig.
Gefangen bei Schreiberhau am 7. Juli 1850 (^StuiicJ/uss /).
24. P'ul iginosella JAenig.
ra[)illis cinereis; aus anterioribus angustis cinereo-fuscescenli-
bas, dense fii.sc()-[)ulverulentis, puncto post medium majore
lüsco (§).
Tinea fuUginosclla Liciiig Isis 1846. 273.
Am ähnlichsten der Misclla, aber viel grösser, auf den 4^;
bis 4^ Linien langen Vorderfliigeln fast völlig glanzlos, ganz ohne
Vorlerrandhäkchen, grob braun bestäubt und mit sclnnalern, sehr
151
gespitzten Hinterfliigeln etc. Kopf graubraun-haarig. Taster fast
drei Augendurchmesser lang, hraungrau; das zweite GUed auf
der Unterseite mit reichliclien, langen, sperrigen, braunen Haa-
ren, deren Si)itzen geli)licii sind; mehrere so gefärbte steife Haare
stehen auch an der Spitze oben und erreichen fast die Spitze
des Endghedes; dieses ist dünn, spitz, halb so lang wie das
zweite Glied, an der 3Iilte mit einem braunen Heck. Fühler
dünn, schwach gezähnelt, braungrau, an den verdickten Glieder-
enden dunkler und dadurch geringelt. Rückenschild (verölt-
graubraun?). Die vier Vorderbeine violetilich-braun; alle Füsse
ebenso, die hintern jedoch etwas lichter, mit gelblichen Glieder-
spitzen; Hinterbeine gelblich, an den Schienen auswärts grau an-
geflogen und an der obern Schneide gelbgrau-haarig. Hinterleib
dunkelgrau, hinten an den Ringrändern mit hellen, langen Schup-
pen; der Legestachel steht aus dem gelblichen Afterbusch lang
hervor; Bauch seidenglänzend, grau.
Vorderflügel schmal, hinten wenig erweitert mit sehr schrä-
gem Hinterrande und zugerundeter Spitze, graubräunlich, dicht
dunkelbraun bestäubt, indem die groben Schuppen so gefärbte
Spitzen haben, am dunkelsten längs des Vorderrandes, am hellsten
und fast ein wenig ins Röthliche ziehend längs des Innenrandes.
Auf der Oucrader, weit hinter der Mitte, liegt ein schwach aus
der Grundfarbe hervortretender, dicker, schwarzer Strich. Fran-
zen grau, auf der Wurzelhäll'te braun staubig.
Hinterflügel lang zugespitzt mit scharfer Spitze, grau mit
schwachem violettlichen Glänze.
Unterseite bräunlich -grau, violetlschimmernd, an den Rän-
dern in verschiedener Breite mit gelblichem Schinnner.
Madam Lienig fand in Lievland eni einzelnes frisch ausge-
krochenes Exemplar an einem verwitterten Tannenstannn; ich
selbst klopfte bei Berlin ein schlechtes Exemplar im Sonnner von
einer Weide vor dem Frankfurther Thor; ein gutes Weibchen
erhielt ich von Breslau durch Herrn Dr. Scholz,.
25. Misella Z.
Copillis fusco-lutescenlibiis; alis anl. nilidulis fiiscescenlibus pai-
lido-cnnspersis, slrigulis costac ante apicem obsoletis palli-
dis, puncto disci posl medium fusco-nigro; poslerioribus
fusco-cincreis purpurco-micanlibus (cT $)•
152
Tinea misclla Z. Isis 1839. 184. 24. — (Llcnlg) Isis 1846. 273. 17-
— (hoch) Isis 1848. 950. — Sci.ics. Taus, liveicinsbl. IV. (IS43). 16.
— V. (1844). 16. — Teiigsfröm Finl. Fjaiil. 111. 12- — llcrrkli-
Schüff. Tineid. t,-.b. 41. f,g 277.
Tinea Jinockiellu Stainlon Cat. 7. Suppl. 17. — Zoologist VlI.
p. 2630.
? Tinea tnisella, Teignc misemble, Duponchcl Suppl. IV. p. 203. 380. p|. 67.
flg. 7. — Cat. 365.
Von Fuliginosella verschieden durch viel kürzere, weniger
gespitzte Flügel, gelbliche, nicht einfach braungrauc Kopfhaare,
nicht gelbspilzige Haare an den Tastern, den Glanz der Vorder-
flügel und die gelblichen, dort ganz fehlenden Strichelchen in
den Vorderrandfranzen etc. Am nächsten steht sie der folgenden
Spretella. Ihre Fühlerglieder sind aber nicht einfach cylindrisch,
sondern am Ende erweitert und jederseits in ein kurzes Zähn-
chen verlängert, wodurch sie etwas knotig und geringelt ausse-
hen; den am leichtesten zu bemerkenden Unterschied giebt aber
die Farbe der Hinterflügcl, welche dort wie bei Pellionella nur
einen gelblichen, bei Wisella ("dl höchst seltenen Ausnahmen)
blass purpurnen Schinnncr haben; auch sind sie bei Misella et-
was weniger scharf gespitzt und gegen die Wurzel weniger
hellgrau.
Grösse sehr veränderlich; Vorderflügel 3 — 4 Linien lang.
Kopf mit bräunlich lehmfarbenen, in der Mitte dunkler gemisch-
ten Haaren. Lippentaster etwas über 2| Augeidängen lang, schmut-
zig hellgelb, aussen gebräunt: das 2te Glied unten locker be-
schuppt mit mehreren zerstreuten Borsten, oben an der Spitze
mit einem Busch von 4 — 6 braunen Borsten; Endglied von hal-
ber Länge des zweiten Gliedes, etwas dick, aussen und an der
Rückcnwurzel meist gebräunt, au der abgerundeten Spitze gelb-
lich. Maxillarlaster gelblich. Fühler von dem oben angegebenen
Bau, bräunlich, gegen die Spitze ndl helleren Gliederwurzeln und
grau schimmernd. — Rückenschild hellbraun. Beine schmutzig
gelb; die 4 vordem auf der Lichtseite braun mit gelblichen Spit-
zen der Glieder; die hintern an der Rückenschneide der Schiene
grau mit grauen Haaren ; Fussglieder am Rücken grau mit gelb-
licher Spitze. Hinlerleib braungrau; die Spitze des weiblichen
Afterbusches gelblich; der dünne Legestachel steht weil hervor;
ßaucii seidenfflänzend, hellffelblich.
153
Vorderflügel länglich, liinlen durch die Kränzen kaum er-
weitert, zugespitzt mit abgerundeter Spitze, glänzend gelbbraun,
verloschen gelblich marmorirt, mit einem massig grossen, verlo-
schenen, dunkelbraunen Fleck auf der Querader. Bisweilen lässt
sich ein länglicher solcher Fleck auf der Mitle der Falle ent-
decken. Die Vorderrandfranzen sind braun mit 4 verloschenen,
gelblichen Häkchen. Die gelbbräunlichen, aussen hellen Franzcn
haben auf der Wurzel eine Reihe sehr verloschener, oft fast
verschwindender Fleckchen.
Hinterllügel zugespitzt, graubräunlich, gegen die Spitze et-
was verdunkelt, überall blass purpurfarben schimmernd; bei ei-
nem Männchen, das ich früher besass, schimmerten sie gelblich.
Franzen gegen den Schwanzwinkel etwas lichter, auf der Wur-
zel von einer verloschenen, gelblichen Linie umzogen.
Unterseite graubraun; Vorderflügel lebhaft purpur-violelflich
schimmernd; Franzen oft an der Wurzel verloschen gelblich;
Hinterflügel mit blass purpurnem, gegen den Schwanzwinkel ins
Gelbliche übergehendem Schimmer.
Die grössten Dimensionen erlangt das Weibchen; doch bleibt
es bisweilen auch so gross wie ein kleineres Männchen. Ausser
den beim Männchen etwas deutlicher gczähnelten Fühlern und
dem Hinterleibe unterscheiden sich beide Geschlechter nicht.
Diese Art lebt in England (am 8. August in einem Hause;
Stainton); in Deutschland bei Heidelberg (Dr. Bronn/), Fraidv-
furt am Main (Koch), Berlin; in Schlesien an mehreren Stellen;
in Lieviand (Lienigf ); in Finland an verschiedenen Orten
Crengströjn!). Sie wohnt in Gebäuden, besonders in alten, dum-
pfigen; ich fand sie häufig in meinem Holzslalle und an den
Wänden und Fenstern der benachbarten Gebäude, den ganzen
Juni hindurch ; Madam Lienig sah sie in Menge an einem Hause
aus den Ritzen eines verfaulten Balkens hervorkommeu; doch
mögen sie sich darin nur versleckt haben. Ein Exemplar klopfte
ich auf einer Wiese aus Gesträuch, in weiter Enlferiunig von
einem Dorfe, aus welchem es doch nur durch Zufall dahin ge-
kommen sein konnte. In Finland fliegt sie erst im Juli und
Anfang August.
Anmcrlc. 1. So oft icii aucli die U ültner''sc\ica Tafolii durcligcsclicn
liabc, so ist mir zwar der Gedanke eingclsominen, Rusllcella fig. 17 auf Mi-
sclla anzuwenden , nie aber der, in Knochiclla fig. 260 unsere Art zu vermu-
154
then, wälireiid Siain/on sie mit Bestimmtlielt dafür angicbl. Jetzt halte icli
es allerdings für möglicli, dass es so sei; allein die Gewissheit fehlt gänzlich.
Für INIisella sind die Vorderflügel zu breit mit zu wenig gerundetem Hinter-
rande und zu scharfer Flügelspitze; die Grundfarbe ist nicht im geringsten
hell marmorirt, ^vohl aber an der V\'^urzel stark verdunkelt, und die gelbli-
chen Randhäkchen fehlen gänzlich. Die HInferflügel sind purpurfarben mit
bindenartig schwarzem Hinlerrande. Die Fühler, die bei Misella für das
blosse Auge einfarbig sind — und Hühner hat sie bestimmt nicht mit der
Loupe angesehen! — sind durch Punkte und Striche ausgedrückt, sollen also
bei Knochiella hell und dunkel geringelt sein. W^ärc diese Art bei Augsburg
einheimisch (das Zeichen dafür fehlt in H'döner's Register), so ^vü^dc ich sie
mit einem ? angeführt haben.
Au merk. 2. Ist DuponcheVs Teignc miserable wirklich unsere Misella,
so ist seine Abbildung sehr miserabel; sie zeigt im Mitlelrauui der Vorder-
flügel fünf braune Flecke der L.'iuge nach (die Beschreibung erkennt einen
an der VS^urzel, einen hinter der Mitte und einen in der Spitze an^ und auf
den hellgrauen Hinterflügeln keinen Schimmer, den auch die Beschreibung
unerwähnt lässt. Denno('h ist einige W^ahrscheiullchkelt , dass Dup. durch
Herrn Mann — nicht, wie er immer angiebt, durch ParrcyJ's — die richtige
Misella niitgetheilt erhalten habe-
26. Spretella (SV.) Stainton.
Capillis lulescenlibus; alis anl. nilidiilis fnscescenlibus, pallido-
conspersis, niaculis (1 obsolelioro humerali, 2 oblique ante,
1 majore posl mediuin) fuscis, ciliis coslalibus obsolelissimc
pallitlo-slrigulatis; posterioribus cincrois, flavido-micanlibus
(cf ?).
Tinea spretella, aschengrauer Schabe nn't schwarzen Punkten, W^'en. Vzchn,
S. 142. 10. — ed. Illig. II. 116. — ed. r. C/unpentier S. 156.
— Stainton Cat. 8. 27.
Tinea fuscipiinct ella, thc brown-dolted W'oolleu , Iluivorth Lep. brit.
IV. .562. 4. Stephens Cat. 7584. — Illustrailons IV. 345. 5,
— Stainton Cat. 8. 26. — llerrich-Schff. Tluenl. lab. 41. Hg. 300.
Tinea surcitella, Kleiderschabe V\'ien. V/.,hii. S. 139, 41. — cd. lUig.
II. 106. — ed. r. Cftatpenliei- S. 142.
Var. b ut a, sed al. ant. iiiacula superiorc ante iiiediimi iiulla
(cf).
Var. c ut b, sed alis aiil. niaois flavidis, niiiius rusfo-pulverü-
lentis, maculis fuscis inagnis valdc disliiirlis ($).
Von Misella durch den Fühlerbau und die gelblich, nicht
purpurfarbig schiiinnernden Hiulerflügel sehr sicher verschieden,
nähert sie sich den dunklen Varietäten der Pellionellu oft so sehr,
155
(iass verflogene Exemplare beider kaum von einander geschieden
werikm können. Ein sicheres Merkmal für gewöhnliche giile
Exemplare der Spretella geben die (b-ei bis vier verloschenen
gelblichen Häkchen in den VorderrandlVanzen der Vorderfliigel,
die bei Pellionella gänzlich fehlen; auch ist die Beschuppung rei-
ner Exemplare der Spretella entschieden gröber und der Glanz
dadurch mehr gedämpft, wesshalb ihre Artrechte nur nicht mehr
zweifelhaft sind.
Grösse sehr wechselnd Avie bei Pellionella. Kopfhaare lehm-
gelb, bisweilen ziemlich hell. Lippenfasler kaum 2| Augenlängen
lang, schmutzig gelb, aussen gebräunt; das zweite Glied unten
ndt mehrern braunen Borsten und oben an der Spitze mit einem
Büschel von sechs bis acht braunen Borsten; Endglied von hal-
ber Länge des zweiten Gliedes, etwas dick, spitz, aussen braun,
am Ende und innen gelblich. Maxillarfaster hellgelb. Fühler bor-
stenförmig, mit cylindrischen, eng an einander schliessenden Glie-
dern, bräunlich. Rückenschild lehmgelb, dicht braun -bestäubt,
vorn am dunkelsten. Beine glänzend, schnudzig gelb, die vier
vordem auf der Aussenseite braun, an allen Gliederspitzen und
an der Mitte der Schienen nnt einem gelblichen Puiüvt; Hinter-
beine aussen grau angelaufen, an der Rückenschneide der Schie-
nen graugelbhaarig; Fussglieder obenauf dunkel braungrau, am
Ende blassgelb. Hinterleib braungrau; Afterbusch gelblich; Le-
gestachel hervorstehend; Bauch seidenglänzend, gelblich, nach
der Wurzel zu ins Graue.
Vorderflügel schmal, hinten durch die Franzen wenig erwei-
tert, nnt sehr schräg gerundetem Hinterrande und abgerundeter
Spitze. Die bleichgelbe Grundfarbe ist sehr reichlich mit brauner
Bestäubung verdeckt, welche jedoch hier und da das Gelbliche
in kleinen Flecken und Punkten hcrM»i-tre!en lässt, am meisten
längs des liuieiu-andes bis zur Falte. Gewölndich sind vier dun-
kelbraune, in der Grösse veränderliche Flecke zu bemerken; der
schärfste liegt auf der Querader. Ein zweiter liegt in der Falle,
ein wenig hinter der Mitle derselben, und ist iängiich; der dritte,
strichförmige ist etwas einwärts, fast näher dem Vorderrande als
der Falle. Der vierte, gewölndich grösste, ist an der Schulter;
er verbindet sich oft mit eiücin Inüeiu'ai'.dfleck nicht ^v■eit von
der Wurzel zu einem bindenförmigen Fhsck, innerhall) dessen die
Grundfarbe als ein auf dem Innenrande ruhender Fleck ziemlich
156
rein hcrvürtritt. In den bräunlichen Vorderrandfranzen lassen
sich drei bis vier gelbliche, oll sehr reducirte, aber doch stets
angedeutete Häkchen erkennen. Hinterrandfranzen ffrauffelblich,
auf der durch eine bräunliche Slaublinie begrenzten Wurzelhälfte
oft in einer Reihe gelblich -fleckig. Bei Var. b, einem kleinen,
ziemlich hellen Männchen, ist der obere braune Strich vor der
Flügelmilte gar nicht vorhanden und der Fleck in der Falle
sehr klein.
Var. c, ein Weibchen aus Stettin, ist sehr auffallend durch
die hellen, ziemlich gleichmässig braun-besfäubten Vorderflügel,
auf denen sich der hinterste Fleck und der in der Falte durch
Grösse, Schärfe und Dunkelheit auszeichnen; der zu einem Bin-
denfleck umgeslallete an der Wurzel ist deutlich, aber nicht un-
gewöhnlich verdunkelt.
Hinterflügel ziemlich scharf gespitzt, grau, hinten verdunkelt,
gelblich-schinnnernd; Franzenwurzel mit einer gelblichen Linie
umzogen.
Unterseite der Vorderflügel braungrau, gegen den Vorder-
rand mit blauem, weiter einwärts mit purpurnem Schinnner;
Franzen an der Wurzel verloschen gelblich. Hinterflügiil grau
mit gelblichem, auf dem dunklern Vorderrande mit purpurnem
Schinnner.
Diese Art findet sich in England iStainton)^ in Russland
(ein sehr grosses Weibchen von Petersburg) und in Deutsch-
land: in Nixdorf in Sluben seltener als Pellionena CFR.!), in
Sletlin (v. JSicelli!^, in Glogau im Mai und Juni nicht seilen,
Al)ends umherfliegend wie Pellionella. In einem Glase, worin
sich viele leere Erdgespinnsie der Noct. cerago befanden, halle
sich eine Kolonie angesiedelt, die aber ausstarb, als ich das Ge-
fäss, der Beobachtung der Raupe wegen, mit Papier zugebunden
hatte. Der Umstand, dass ich hiei" nur Sj)relella und in einer
Menge von Exemplaren fand, machl(! mir die Artrechle zuerst
wahrscheinlich. Die Raupe lebte in Röhren, die mit Erde über-
zogen sind.
Aiiiucik. 1. Aus (Im ii.indscliriltliclicn Bcmcrl<ungen I'^Jl's. gehl <leiU-
Jich hervor, «l.iss Tin. Sjirclfll.t 1f f . iinscri; Art ist. l'^r schreibt: »das Exciu-
»pl.ir hat z.war nur einen Voi derlliigel ; dieser ist aber so gut erlialtcn und
»deiitlieli gez,eiclinet, dass man sogleicii sieht, er gehöre der dunkeln, scljwarz-
»gcfleckteu Varietät von Pellionella //. 15.« Als eine solche Varietät betrach-
157
toten Ffi. und ich frülier unsere jetzige Spretella. Vgl. Anrncrk. 4 zu Pellio-
nella. — Da nur die SchiJferm'iiUer''sv\\e. Samralung über den Namen Spre-
tclla genügende Auskunft gicbt, so hätte ich ohne Stainton^s Vorgang dem
durdi eine Bes<hreihiing gesicherten Uaworfh' scUen den Vorzug gegeben.
An merk. 2. 8<a/«^0rt s Original seiner Tin. fuscipunctella habe ich vor
mir. Es ist ein grosses, sehr dunkles W^eibchen , bei welchem die helle
Grundfarbe nur längs des Innenrandes in Fleckchen mehr hervortritt; vorder
Flügelspitzc hat der Vorderrnnd zwei ziemlich deutliche gelbliche Häkchen,
und weiter einwärts lässt sieh mit der Luupe noch die Spur eines dritten
erkennen. Es gehört sehr sicher zu meiner Spretella, womit Sta'mton sich
Selbst einverstanden erklärt.
27. Pcllionella Linn.
Ciipillis liileis; aus nitidis, antcriorihus liilesccnli-oriscis, puncio
uiio niajoro disci posi el saepe pari puncloriim anlc medium
fusci.s, j»oslcrioril)us clnercis flavesceiiti-nilidulis.
Yar. a, puncloruin pari ante medium nullo.
Ilöscl I. Nachtfalt. 4. Taf. 17. S. 46 die dem Pelzwerk sehr schädliche Scha-
benraupe. — liraiimtir Mera. III. 1. p. 53 u. 80 pl 5 pl. 6 (exci. fig. 9. 10?).
Tiiuieu j>liiiH/jca nitida, pititcto nigra in meJio alarum , Teignc commune
r.eoffroii HIst. 11. p. 184. 372.
P/t«/, pellionclla Linn. Syst. I, 2. 888. 372. — Faun. ed. 2. p. 364. 1415.
— ed. 1. p. 276. 894.
Tinea pellioneUa Fahr. E. S. 3, 2. p. 304. 73. — Snpplcm. 490, 53.
— Cederhielm Faun. Ingr. 256. 806. — Trcifschke ]X. 1.15. (diagn.)
— Ercrsmann Faun. Volg. 534- 2. — Freijer schädl. S. hi!-,tlerl. S. 59.
— Kollar Vzehn. 87- — ZetlersU-dl Ins. lappoii. 991. 2. — (the
single-spotted VX'^oolleii) llairorlli Le(). bril. 563 8. — Sirphrns Cat.
7535. — lllustrat. IV. -345. 6. — S/ainlon Cat. 8. 28. — Suppl.
17. — Zoologist VII. p. 2630. — Schrank Faun. boic. II. 2. 106.
1802 Pel/.i;enieinniolte. — li^olcnali .Meletcm. Lcp. spcc. 179. — Z.
Isis 1838. S 708. 172 — 1839. S. 32. 161 ... S. 181 25. — (/>/<?-
nig) 1846. S. 272. 15. — 1847. S. 810. 359. - {hoch) 1848. S. 950.
— Tos/« Faun, di JSapoii (Tinea) N. 2 ii. 18. — Schl.s. Schmettci lings-
tau,schbl. 1. (1840), 6. II. (1841), 12. 111. (1842), 16. IV. (184.3),
16. V. (1844), 16. VII. (1846), 13 — r. Tiedcmann in Preuss.
Piovinzialbl 1845. S. 531.
Yar. I) ul a, scmI pari puuclorum l'tiscoruni aiile medium coslae-
((ut; Ita.si luscis,
Tinea pcllionella lliihn. fig. 15 $ llaarschabe S. 61. 15. . — , Teignc des
pelleleries Diiponchel Hist. VIII. 92. 1.500 pl. 289 (lg. 1. (unkenntlich).
— Cat. 364. — Frci/cr 1. c. lab. II. (ig. 27. - Ilcrrich-Sch//\ 'Vi-
neld. tab. 41. (ig. 278.
Autoses pcllionella llültn. Cat. 401. 3869.
158
Var. c, alis anlerioribus fuscescenti-sufTusis, puncto fusco posl
medium distincto, punclis ante medium obsoletis.
Tinea ]}eUio?ieIla Entom. Zcilg. 1850. 61. 16
Phal. zoolegella Cpalllde ceriina, alis aitt. puncto postico nigroj Scopoli
Ca.n. 255. 666.
Eine überall gemeine Art, die doch von den meisten Bc-
schreibern nur in einer Varietät, die nicht einmal die häufigste
ist, dargestellt Avurde. Die in der Grcisse sehr veränderliche
Schabe zeichnet sich von den meisten Gatlungsgefährten dnrch
den lebhaften Glanz ihrer Flügel aus; dadurch unterscheidet sie
sich sogleich von der etwas breitflügligern Inquinatella und von
der schmalflügligern Merdella, welche beide ihr in der Farbe der
Vorderfiüo-el nahe konnnen. Näher verwandt mit Pellionella sind
Biselliella, Spretella und Misella. Biselliella hat Aehnlichkeit mit
den hellsten Varietäten der Pellionella; allein diese behält stets
eine trübere und Itleichere gelbe Färbnng und besitzt in dem
braunen Punkt auf der Querader der Vorderllügel ein Merkmal,
das jener stets fehlt. Spretella schliesst sich der dunklen Varie-
tät der Pellionella so eng an, dass ich sie früher gleichfalls nur
für Varietät der Pellionella gelten lassen wollte, von welcher An-
sicht ich aber abgehe, da ich nur sie aus einer Brut Raupen
hervorgehen sah; sie hat auf den Vorderflügeln eine Menge
bräunliche Fleckchen und am Vorderrande vor der Flügelspitze
einige verloschene gelbliche Häkchen, ^Aidirend Pellionella nur
bräunlich angelaufen, nicht fleckig ist (mit Ausnahme der drei
dunklen Zeichnungen) und der Randzeichnung stets völhg ent-
behrt. Misella, die auf den Vorderflügeln noch dunkler, sonst der
Spretella ähnlich gezeichnet ist, hat statt des gelblichen Schim-
mers der Hinterllügel einen purpurnen, und tritt also von Pellio-
nella mehr zurück. Eine gleichfalls entferntere Verwandle ist
Ganomella; durch die viel tiefere, schwarze Farbe der drei Punkte;
auf den kürzern, gesättigter gelben Vorderflügeln ist sie sehr
ausgezeichnet.
Grösse sehr veränderlich (Vorderflügel 2^ — 4 Linien lang).
Kopfhaare lehmgelb, mehr oder weniger hell und mit roslgelbli-
cher Mischung, vorn gewöhnlich mehr ins Staubbräunliche. Lip-
pentaster von 2| Augenlängen, innen staubgrau-gelblich und et-
was glänzend, aussen mehr oder weniger gebräunt; das zweite
Glied nach aussen verdickt, auf der Unterseite locker beschuppt
159
und etwas borstig', oben am Ende mit einem Büschel von etwa
sechs braunen Borsten; Endglied halb so lang wie das zweite
Glied, geneigt, dünn, spitz, aussen an der Wurzelhälfte oder noch
weiter hinauf bräunlich. jMaxillartasler graugelblich. Fühler bor-
stenförmig, beim 3Iännchen an der Endhälfte etwas gezähnelt,
bräunlich-grau. — Rückenschild lehmgelblich-bräunlich, nach der
Yorderilügellarbe heller oder dunkler, glänzend, bisweilen fast
mit 3Ietallglanz i Schulterdecken an der Wurzel gebräunt. Beine
seidenglänzend, schmutzig bleichgelb, die vordem mehr ins Braun-
graue; Hinterschienen an der obern Schneide reichlich langhaa-
rig. Hinterleib braungrau mit hellem Hinterrande der Ringe und
seidenglänzendem, grauem Bauche; Afterbusch dünn, hell; Lege-
stachel wenig hervorstehend.
Vorderflügel länglich; hinten wenig erweitert mit abgerun-
deter Spitze, glänzend hell lehmgelblich, mehr oder weniger voll-
ständig graubraunlich angelaufen (bei Var. c). Die hellen, inige-
bräunten oder nur schwach grau -gemischten Exemplare sind an
der Wurzel des Vorderrandes am deutlichsten gebräunt. Auf der
Qucrader steht stets ein grosser, fast einen Ouerfleck bildender
Punkt von ziemlich dunkelbrauner Farbe, ohne scharfe Umrisse,
aber innner deutlich hervortretend auch bei den dunkelsten Exem-
plaren. Bei diesen ist bisweilen hinter ihm, noch seltner vor ihm
ein länglicher lichter Raum ohne scharfe Grenzen. Vor der Flü-
gelmitte sind zwei braune, kleinere Punkte von verschiedener
Stärke, und öfter in kurze Längsstriche umgewandelt; der eine
liegt in der Flügelhälfle, der andre nütten zwischen dieser und
dem Vorderrande; sie fehlen bei den hellsten Exemplaren selten
(Var. a), öfter bei den gebräunten, bei welchen sie aber ge-
wöhnlich doch nur unter der Verdunkelung verdeckt sind; bis-
weilen fehlt auch nur der obere Punkt. Der Hinterrand ist so
wenig dunkel, wie der Vorderrand vor der Spitze hell gefleckt.
Die Franzen graugelblich, einfarbig.
Hinlerflügel länglich zugespitzt, lichtgrau, glänzend, mit gelb-
lichem Schimmer.
Unterseite glänzend hellgrau; die Vorderflügel dunkler an-
gelaufen und mit durchscheinendem hintern Punkt, auf dem 31it-
telfeld bisweilen puri)urfarbig schinnnernd. Hinferflügel am Vor-
derrand schmal grau, übrigens gelblich schimmernd.
160
Das Weibchen erreicht die beträchtlichste Grösse ; doch giebt
CS auch ganz kleine Weibchen.
Als äusserste Grenzen der über ganz Euro])rt verl)rcileten
Pelz- oder Kleidermotte wurden bis jetzt bestimmt beobachtet:
im Süden Syracus (Z.) und Constanstinopel (Lö(v/), im Süd-
osten die Transcaucasischen russischen Provinzen (Kolenati^, im
Osten die Wolgaprovinzen iEversinaJinJ, im Norden Lapi)lan(l
iZetterstedt^, im Westen Frankreich (Duponchel^. Ohne Zwei-
fel ist sie nicht auf Europa beschränkt, sondern dnrch Handel
und Schifffahrt schon nach allen Erdtheilen verpflanzt. Die Flug-
zeit der Schabe fällt hauptsächlich in die warmen Sonnnermonate,
besonders das Ende Jnni und den .luli. Sie schwärmt Abends,
in finstern Zinnnern und Bodenränmen auch am Nachmittage. Die
an Wolle und Fellen lebende Raupe ist von Tr. beschrieben.
An merk. 1. Tre'itschkc sagt S. 18." "gegen den Franzenrand liin sind
die Flügel gekerbt.« Hat er Lescliädigte Exemplare geliabt? Oder meint
er mit dieser Bezeichnung die Vorderrandli;ikclien der Spretclla ?
An merk. 2. Die in meiner Abliandlung über T, pellionella Isis 1838
S. 708 angeführte Varietät tnit braun besprengten Flügeln ist Spretella.
Anraerk. 3. Hühners Abbildung ist schlecht; die Flügel ohne Glanz,
die hintern zu breit, die vordem zu spitz; der Kopf viel zu schmal ohne
gelbe Haare, inid mit fälschlich über ihn hervorreicheudcn Tastern.
Anraerk. 4. Den Namen Pellionella führt das "VN'^ien. Verzeichniss
gar nicht auf. — Als Sarcitella Wien. Vzchn. S. 139. 41. sah FR. »ein
»zerstörtes Stück, dessen beide Vorderflügel an einem Stückchen Thorax hän-
>>gen. Man kann an demselben erkennen , dass es die dunkle Varietät der
«Pellionella //. 15 ist; diese Varietät Ist überall dicht und braun besprengt
»und hat hinter der Mitte einen starken schwarzbraunen Fleck. Eine andere
»Varietät der Pellionella, welche zwar auch so dicht braun besprengt ist und
»mehrere schwarzbraune Punkte in der Flügelraltte hat, k()mn>t in der Samm-
»lung unter dem Namen Spretella Ml. S. 142. 10. vor.«. — W^ie zwei
so ähnliche Exemplare für zwei verschiedene Arten angesehen, so weit von
einander getrennt und sogar in zwei verschiedene Ablheilungen (Sarcitella
unter die krummschnauzigen , Spretella unter die schnauzenlosen Schaben)
gestellt werden kornitcn, ist schwer begreiflich; dennoch ist kein Grund zum
Zweifel vorhanden, dass die Verfasser des VN'icn. Vzchn. wirklich die von
Fll. vorgefundene Art als zwei verschiedene Arten mit den angeführten Na-
men bezeichnet haben. Man hat hier einen neuen Belag für die liichtigkeit
der Ansicht j dass der microlepidoptcrologische Theil des Wien. Vzchn. von
sehr geringem Werthe und für die Benennung der Arten von höchst unler-
geordneler Bedeutung sei. — N'un erklärt r. Charpeiitier, und Trcitschkc
mit ihm die Terrella des Wien. Vzclms. (röthlich-grauer Schabe) S. 140. 49.
für Ilübners Pellionella fig. 15. Dafür fand aber Fll. »ein zwar zerstörtes,
161
»jedoch noch mit einem ganz guten Vorderfliigel und mit vollständigem Kopf
»vcrselicnes Slüct, das Terrella //• 170 Zci.h_)iella Tr. Ist.« (Vgl. FR. B.itr.
S. 227), — Uebcihaupt sah Fli. uiistre Piliionclla nur in einem Exemplar
in den Nachträgen zur Srhijfermül/er^schcn Sammlung, welche nicht in das
Verzeichniss au/genommen worden sind.
28. Inquiiialclia n. sp.
Capillis ac thorace dilute ochraceis ; alis ant. ochraceis, vix ni-
tidulis, densius fusccsccnti-conspersis, puncto posl medium
liisccsccnli-übsoleto (J)-
Ein einzelnes AVeibchen, sehr ähnlich einer kleinen Pellio-
nella oder Sprclella, a])er sicher verschieden durch geringeren
Glanz der breiteren, sluinpferen Yordernügel, welche eine liefer
gelbe Grundfarbe haben, durch das hellgelbe Rückenschild, die
schärfer gezähnelten Fühler, den kurzen Hinterleib etc.
Kopf hell ochergelb-behaart. Lippontaster kaum von 2| Au-
genlängen, ziendich schlank, bleich gelb; das zweite Glied unten
mit ziemlich reichlichen, abstehenden Borsten und oben am Ende
mit einem Büschel von sechs bis acht gelblichen Borsten; End-
glied aussen an der Wurzel gebräunt, locker beschuppt, spitz,
Fühler kürzer als bei Pellionella und Spretella, grau-gelblich be-
schuppt, am Ende merklich verdünnt, zart sägezähnig, gegen die
Spitze mit stärkern Zähnchen. Rückenschild hell ochergelb; Schul-
terdecken an der Wurzel kaum dunkler. Beine bleich-gelb; die
vordem auf der Lichtseite bräunlich mit hellen Gliederenden, die
mittlem viel blasser, die hintern ungefleckt. Hinterleib unge-
wöhnlich kurz und dünn, grau mit weiss -gelblichem Aflerbusch,
aus welchem der gelbliche Legestachcl hcrvorsleht. Bauch gelb-
lich, schwach seidenglänzend.
Vorderflügel 2| Linien lang, länglich, bilden durch die Fran-
zen etwas erweitert, mit gerundeter Spitze, blass ochergelb,
schwach glänzend, reichlich und ziendich gleichmässig mit gro-
ben, graubräunlichen Schuppen bestreut, welche den Innenrand
bis zur Falte fast ganz frei lassen. Auf der Ouerader ist ein ver-
loschener, bräunlicher Punkifleck, der nur wenig aus der Bestäu-
bung hervortritt; ein kleinerer, noch undeullicherer liegt auf der
Hälfte der Falte. Die Flügelwurzel ist am Vorderrande verdun-
kelt ohne scharfe Begrenzung. Die gelblichen Franzen sind auf
VL 11
162
der Milte von einem bräunlichen Schatten durchzogen und auch
an der Wurzelhälfte mit solchen Schuppen bestreut.
Hinterflügel sanft zugespitzt, dunkel bräunlich-grau, gegen
die Spitze dunkler, mit gelblichem Schimmer; Kränzen etwas
lichter mit gelblicher Wurzellinie.
Unterseite glänzend grau, der Vorderrand der Vorderllügel
in einer schmalen, hinten erweiterten Linie hellgelb. Alle Fran-
zen mit gelblicher Wurzellinie.
Das schön erhaltene Exemplar fing ich am 8. August bei
Sorrento im südlichen Italien im Gebirge zwischen Eichen- und
Brombeergesträuch.
29. M er de IIa n. sp.
Capillis ochraceis ; alis anl. pallide ochraceis subnitidulis , ma-
cula basah, duabus mediis minoribus strigulaque disci postica
fusco-cinereis ; posterioribus lineari-lanceolatis (cT).
Isis 1847. S. 808 (unter Tin. trhfigmatella)
Sehr sicher von Pellionclla verschieden durch die viel schmä-
lern Flügel, die hellere Grundfarbe und die Stellung der Flecke
auf den Vorderflügeln.
Grösse einer sehr kleinen Pellionella (Vorderllügel 2\"' langl.
Kopf hell ochergelb. Fühler von | Länge der Vorderflügel, bor-
stenförmig, grau-gelblich mit gelbem Wurzelgliede. Lippenlaster
von dreifacher Augenlänge, blass ochergelb; das zweite Glied
gegen die Spitze durch die Beschuppung verdickt, unten locker
beschupj)t, oben am Ende mit drei bis vier Borsten; Endglied
geneigt, etwas länger als das halbe zweite Glied, ziemlich stumpf.
Rückenschild heller als die Kopfhaare; Schulterdecken ungefleckt.
Beine seidenartig glänzend, sehr bleichgelb, ungefleckt. Hinter-
leib hell gelbgrau mit gelblich-weissem Bauche und bleichgelbem
Aflerbusch.
Vorderflügel schmal, hinten wenig erweitert, dann zugespitzl,
von der Farbe des Rückcnschildes, also bleich ochergelb, wenig
glänzend mit braungrauen Zeichnungen. Diese bestehen in einem
ziemlich grossen, nicht scharf gerandeten, die Schulter und einen
Theil der Wurzel einnehmenden Fleck, zwei vor der Flügelhälfle
unter einander stehenden Fleckchen und einem dicken Strich auf
der Ouerader. Von den zwei Miticlfleckchen liegt das obere nicht
163
sehr weit vom Vorderrande, wie bei PellionelJa var. ; das untere
ein wenig weiter nach aussen gerückt, auf der Flügelfalle, durch
bräunliche Schuppen mit dem Innenrande zusammenhangend. Der
Queradcrstrich besteht aus zwei zusammengeflossenen Fleclichen,
wesshalb er auswärts in der Mitte eine Ausrandung zeigt. In
der Flügelspitze liegen ein Paar sehr blass bräunliche Schuppen.
Franzen blasser als die Grundfarbe, aussen fast weiss.
Hinterflügel schmal lanzettlich, ganz allmählich in eine scharfe
Spitze verdünnt, hellgrau, noch heller gefranzt.
Unterseite glänzend hellgrau, auf den Vorderflügeln gelb
gemischt.
Das einzelne Männchen meiner Samudung ist zwar beschä-
digt, aber unverwischt und zur Beschreibung völlig brauchbar.
Vaterland: die Gegend von Constantinopel.
30. Ganomella iTischer^ Tveitschke.
Capillis ferrugineis, alis anterioribus nitidulis ochraeeis, costae
basi, puncto maculaque ante, puncto majore post medium
nigris (cT ?).
Tinea ganomella Trcitschkr. IX. 2. 263 X. 3. 266. Z. Isis
1839. 184. 27. — {Licnig) Isis 1846. 274. — {hoch) Isis 1848.
950. — Sohles. SclinicUeriingstauschbl. IV. (1843), S. 16. — VJ.
(1845), S. 11. — VII. (1845), S 8. — Entomol. Zeitung 1850.
S. 61. — Dtqjoncliel Cnt. 364. — Stainton Cal. 8. — Ilcrrlch-
Schäffer Topographie v. Regensb. 111. 196. 928. — Ilerrich Schaff.
Tineid. tab. 44. fig. 302 (zu grau). — Zoologist VII. p. 2630.
Tinea lappella, tbe tripie-spottcd Yellow, Ilawor/h Lep. brit. IV. 5649
— — Steph. Cat. 7539. — lilustrations JV. 346 10. — — , Teignc
de la Bardane, Dup. Hist. 99. 1502. pi. 289. f.g. 3.
Var. b, puncto ante medium nullo (§).
Tinea lapella, Kletlenscliabe "V\^'en. Vzclin. 142 12. — cd. Illigcr II.
117. — ed. i'. Churpeniier 157, — llübncr fig. 252 ($)
Acedes lapella Hübn. Cat. 401. 3871-
Von hellen Varietäten der PeUionella unterscheidet sie sich
durch lebhafteres Gelb und geringeren Glanz der Vorderflügel,
vorzüglich aber durch die tief schwarzen Punkte auf denselben;
der Var. c von Tin. spretella steht sie in der Grösse dieser Punkte
nahe; sie ist aber leicht kennilich durch die kürzern, hell ocher-
gelben, nicht braun besprengten Vorderflügel und die grössere
Schärfe und tiefere Schwärze der Punkte. Von der blassflecki-
164
gen Oec. flavifrontella trennt sie sooleich ihr rauhhaariger Kopf
und die Kürze ihrer Taster.
Grösse etwas wechselnd, wie von Bisellielhi (Vorderflügel
2| — 3| Linien). Kopf rostgelb-haarig. Alle Taster hell ocher-
gelb ; die Lippentaster sind aussen braun, mit Ausnahme der End-
hälfte des letzten Gliedes; sie haben fast 2| Augenlängen und
sind am zweiten Gliedo unten locker behaart, am Ende oben mit
einem Büschel von sechs bis sieben braunen Borsten ; das End-
glied ist kürzer als das zweite Glied, geneigt und an der End-
liälffc zugespitzt. Fühler sehr fein sägezähnig, bräunlich -hell-
gi-au, schwach schinnnernd. — Rückenschdd von der Farbe der
Vorderflügel; Schulterdecken an der Wurzelhälfte braun. Beine
bleich gelb; die vier vordem auf der Lichtseite dunkelbraun; die
Enden der Glieder und ein Punkt auf der Schienenmitte bleich
gelb ; an den hellen Hinterbeinen ist der Rücken der vier ersten
Fussglieder von der Wurzel aus braungrau. Hinterleib braun-
grau, an den Rändern der letzten Ringe seitwärts gelbgrau-
schuppig; Afterbusch blassgelb mit hervorstehendem Legeslachel;
Bauch graugelb, mit Seidenglanz.
Vorderflügel länglich, hinten durch die Franzen etwas er-
weitert, mit länglich zugerundeter Spitze, hell ochergelb, beim
Weibchen sehr wenig mit Grau gemischt, hier und da mit brau-
nen Stäubclien, welche sich am meisten, doch bei dem einen
Exemplar mehr als beim andern, längs des Vorderrandes anhäu-
fen. Dieser hat an der Wurzel einen nicht scharf begrenzten,
schwarzbraunen Fleck, von welchem aus er in einer sich ver-
dünnenden Linie, di<; vor der Flügelmitte verschwindet, sclnvärz-
licli gefärl)t ist. Bisweilen sind die braunen Schüppchen in der
Flügelspitze reichlicher, gewöhnlich fehlen sie aber hier ganz.
In der Flügelfnlle, hinter der Mitte derselben und vor der Flü-
gelhälfle, liegt ein tief schwarzer, länglich -runder Fleck; über
ihm, dem Vorderrande etwas näher, ist ein solcher Punkt, der
bei einem meiner j\Iännchen ein kurzes Längssirichelchcn bildel.
Auf der Querader hinter der Mitte ist ein punktförmiger Fleck,
stets kleiner als der auf der Falle. Im Innenwinkel ist ein klei-
ner, schwarzer Punkt, und eben so ist oft auch die Wurzel der
angrenzenden Franzen gefärbt. Die Hinlerrandfranzen sind von
einer verloschenen, doppelten, bräunlichen Schaflenlinie durchzo-
gen und auf der Wurzelhälfte bisweilen braun-schuppig und ver-
105
loschen altcrnircnd g-oflockl; auf letztere Weise sind auch die
Vorderrandiranzen gezeichnet.
Hinterflügel lang- zugespitzt, mit scharfem Vorderwinkel, gc\h-
grau, nach hinten in Branngrau übergehend, mit gelblichem Schim-
mer; beim AA'eibchen sind sie überall dunkler, purpurfarben
schinnnernd. Franzen grau mit gelblicher Wurzellinie.
Unterseite bräunlich-grau, purpurfarbig schinnnernd; Hinter-
llügcl lichter. Vorderflügel am Innenrand blassgelb; die Franzen
bräunlich getrübt, sehr verloschen gescheckt.
A'ar. b, ein etwas verflogenes Weibchen, hat dunklere, niehr
mit Grau gemischte Vorderflügel ; die zwei schwarzen Flecke dar-
auf sind kleiner als gewöhnlich, und der Punkt fehlt gänzlich.
Die nirgends häufige Schabe lebt in Italien bei Livorno
iMcmn}, in Frankreich QDupJ, in England um London an meh-
rern Stellen im Juni iSteph.^, im Mai und Juni (Stainton^ —
in Deutschland: um Frankfurt am Main iKoc/0, bei Regens-
burg UlS.), Wien (^FF.), Nixdorf in Böhmen CFR.O, Dresden
C<,\ Tischer^, Breslau (Dr. SchohO, Glogau (Z.); auch in der
Provinz Posen bei Lissa (Z.), ferner in Lievland (^Lienig!). Sie
fliegt in lichtem Laubholz bei uns und in Lievland den ganzen
Mai hindurch und im Juli; ein paarmal fing ich sie an Ulmen-
stämmen.
Anmerk. 1, Fischer v. Röslerstamm fand in Sc1iiffermüllcr\<; Samm-
lung «ein el^vas zerstörtes Exemplar mit blassen, aber deutllcb gezeiclmeteii
»Vorderflügeln, worauf zwei scliwarze Punkte, einer vor der Mitte nahe am
»Innenrande und einer hinter der Mitte, stehen; dieses Stück stimmt daher
»in Farbe und Zeichnung genau mit Lapella /i.«
Hühner s Bild hat ausser der viel zu blassen Vorderflügelfarbe eine braune
Randlinie um die Fiügelspitze und einen ganz hellen Kopf, und giebt über-
haupt eine schlechte Vorstellung von unserer Art- Die Bandlinie wird IlUb-
ner wohl zur Verschönerung beigelügt haben, das Uebrige aber hat er sehr
wahrscheinlich nach Schiffermüller'' s SainmUing gegeben.
Anmerk. 2. Obgleich Trcifschkc die Grundlnibe der Vorderflügel an-
ders bezeichnet, als Ganomella sie tmt, und die Beschaffenheit der zwei
Punkte umgekclirt angiebt, so ist doch gewiss, dass er nur unsere Art vorsieh
hatte, er erhielt sie durch F. v, li. von dem ISamengeber, und F. v, II. hat
mir die Richtigkeit des Nanieus bei einer ausführlichen Besprechung der Art
bestätigt.
Anmerk. 3. Da Linnes Phal. lappella eine Gelechia ist, also zu einer
andern Schabengruppc gehört, so wäre von dieser Seite kein Bedenken vor-
handen, unserer Art die Benennung des VN'Iener Verzeichnisses als die älteste
zurückzugeben. Allein Lapella ohne Veränderung aufzunehmen bin ich nicht
166
VN'^illens (sonst müsste aucli Tapctzella bleiben}, und Lappella würde eine
Pflanze als Nahrung bezeichnen, die der Ganomella gewiss nicht angewie-
sen ist.
31. Biselliella Hummel.
Capillis fcrrugineis , alis ant. nitidulis diliite ochraceis, costa ad
basin fiisco - suffiisa (cf §).
Tinea biselliella Hummel (Essais eutomol.) Isis 1835 Heft X. — — Z.
Isis 1838 709 (unter Pellionella). — 1839, 184. 26. — 1846, 273.
19. — (liocJi) Isis 1848, 950. Schles. Schmelterlingstauschbl.
III. (1842), S. 16. IV. (1843), S. 16. VII. (1846), S. 8. Her-
rich-Schff. Topogr. v. Regcnsb. III. 196. 927. Tineid. tab. 41. fig. 281.
— Z. Entoinol. Ztg. 1848, 221. — Tengström Fiul. Fjärii. 111. 14.
— Stainton Cat. 8. 29. — Zoologist VII. p. 2630-
Tinea crinella Treitschke IX. 1. 12. X. 3. 151. u. 266. , Teigne
du crin Diqi, Hist. VIII. 97. 1501. pl. 289. f. 2. — Cat. 364. — Zet-
tersledt Ins. läpp. 992. — liollar Verzeichn. 87. — Freyer sclwidl.
Schmelterl. S. 60. tab. 11. fig. 28. — r. Tiedemann in Prenss. Pro-
vlnzialbl. 1845. S. 534.
Tinea destructor Sfeph. Calalog 7541. - Illustrat. IV. 346. 12.
Diese in der Grösse sehr veränderliche, doch die grössten
Exemplare der Pellionella nie erreichende Schabe hat eine ober-
flächliche Aehnlichkeit in der Färbung mit den Argyresthien Illu-
minatella und Praecocella und steht der Tinea pellionella am näch-
sten, von deren hellsten Varietäten sie die viel gelbere Flügel-
färbung und der gänzliche Mangel brauner und schwarzer Punkte
unterscheidet. Diese gelbe allgemeine Farbe trennt sie nebst
den viel dünnern Fühlern und der stets beträchllichern Grösse
von der nahe verwandten Tin. crassicornella.
Kopfhaare rosigelb. Taster von 2| Augenlängen, hell ocher-
gelb, am zweiten Gliede unten locker beschuppt und mit einigen
langen Borsten, und oben am Ende mit einem Büschel von drei
bis fünf Borsten; Endglied halb so lang wie das zweite, dick,
locker beschuppt. Fühler borstenförmig mit cylindrischen, eng
an einaiuler schliessenden Gliedern, hell ochergelb. Der Rücken-
schild, die Beine und der lange Hinterleib hell ochergelb; Hin-
terleibsrücken an der Wurzelhälfle hell grau. V(n-derbeine auf
dem Rücken ffrau anffelaufen.
Vorderflügel 2|— 3| "' lang, schmal, hinten durch die Fran-
zcn kaum erweitert, mit abgerundeter Spitze, glänzend hell ocher-
167
o-ell), ganz cinfaibig und olino Zeichmnig; nur die Vorderrand-
ader ist von der Wurzel aus auf ein Sechslei oder ein Fünftel
der Länge braun angelaufen. Kränzen ain Ende verdüiniter gelb
als die Flügellläche.
Hinterflügel lang und scharf zugespitzt; weissgrau oder
weisslich, gelb schimmernd ; mit blass gelben Franzen.
Unterseite glänzend fahlgelb, auf den Vorderflügeln mehr
grau angelaufen als auf den Hinterflügehi.
Diese schädliche Schabe lebt in England iStt. Stephens),
dem südlichen und mittleren Schweden iZettevstedO, in Russ-
land längs der Ostsee (Helsingfors, Petersburg, Riga); in Preus-
sen (t'. Tiedemaiui), im Wolgagebiet sehr häufig iEf,ersma7in),
in Deutschland an vielen Stellen, und scheint nach Tveitschhe's
Beobachtungen aucli in Brasilien vorzukommen. Ihre Raupe be-
wohnt getrocknete Thiere, Federn, Haare, Papier. Eine über-
mässig gedeihende Colonie, die ich zuletzt vertilgen musste, weil
\iele j\Iitglieder sich entfernten und sich dahin begaben, wo ich
sie ungern sah, hatte ich mehrere Jahre lang in einer Schachtel,
in welcher eine Menge Schmetterlingskörper und Flügel zum Fut-
ter diente. Madame Lienig glaubt, die Raupen auch mit blossem
Salz gefüttert zu haben, welche Nahrung ich bezweifle. Nähe-
res ül^er die Naturgeschichte melden Treitschke, Freyer, Hum-
mel und die Isis 1835, 1838 und 1846 a. a. 0.
Annicrk. 1. Obgleich Plial. snrcitell.i L. sovvolil von TreitscMe , wie
vi,n Xetlcrstedt, Dahlbom u. A. Ijestliriebeu worden ist, so ist sie doch bis
jtt/.t eine völlig unsichere Art. Ich }iabe mich in der entona. Zeitung 1848,
S. 222 dafür erklärt, dass sie wahrscheinlich Tin. crinella ist. Wenn aber
auch früher nachgc^viesen w^urde, dass das eine ÜHwe'sche Citat (Jiemnnur
mera.) zn Pellionella gehört, und wenn auch später ßletzner nachwies (ent.
Zig. 1849, 137), dass das zweite Citat (/föse/A Insektenbelust.) sich aufEphe-
stra elutella bezieht, so ist die W^ihrscheinlichkeit meiner Vermuthung da-
durch noch um nichts erhölit worden.
Anmerlf. 2. Tin. f la v i f r on tel 1 a Fahr. Ent. syst. 3, 2. 305. liönnte
nach der Angabe: habitat in inseciis pcnnisque und den einfarbigen Flügeln etc.
unsere Tin. biselliella sein ; allein die Grössenangabe: »media« und die Bezeich-
nung der Vorderflügel als »lintie.u« widersprechen viel zu sehr, als dass sich
an Identität der Species denken Hesse. Das Citat aus dem Wiener Vcrzeich-
niss: S. 143. flavifrontella , grau g I änze n d er Schabe mit gelbem Kopf,
spriclit auch für Artverschiedenheit; aber ScTiiJfermüUer''s Sammlung gew.'ihrt
keine Auskunft, indem die Art darin gänzlich (ehlt.
168
32. Crassicornella 7.,
Antennis crassiusculis, longioribus, griseis; capillis rufescenli-
bus; thorace alisque ant. flavescenti-cinereis, sericeo-nilen-
tibiis, unicoloribus (cT).
Tinea crassicornella Z. Isis 1847 S. 810.
Durch ihre Kleinheit, ihre etwas verdickten langen Fühler,
ihre gelblich-grauen, seidenglänzenden, ungezeichnelen Vorder-
flügel ist sie vor allen verwandten einfarbigen Arten ausgezeich-
net. Kopf licht rostgelb bis ins Ochergelbliche. Taster nur von
doppelter Augenlänge, etwas dick, hangend, glänzend staubgrau;
das zweite Glied auf der Unterseite locker schuppig, die Schup-
pen am Ende einen kurzen spitzen Busch bildend; obenauf ohne
Borstenbüschel; das Endglied spitz kegelförmig, kürzer als das
zweite Glied. Fühler fast von der Länffe der Vorderflüg-el dick
fadenförmig, gegen das Ende etwas schwächer, n)it gedrängten
Gliedern, glänzend staubgrau; Wurzelglied hell. Rückenschild
graugelblich, seidenglänzend. Beine glänzend staubgrau mit zinn-
grauen Füssen. Hinterleib dunkelgrau mit ochergelbem Al'ter-
busch.
Vorderflügel 2\ bis 2| '" lang, länglich, hinten durch die
Franzen erweitert, mit langen Franzen, welche die Flügelspitze
abgeruiulet erscheinen lassen, lebhaft seidenglänzend, hell blei-
grau mit gelblicher, gegen die Wurzel zunehmender Beimischung,
Ein Exemplar hat diese Beimischung fast gleichmässig über die
ganze Fläche verbreitet. Franzen einfarbig hellgrau.
Hinterllügel gleichmässig zugespitzt, glänzend hellgrau.
Unterseite glänzend grau, auf den Vordertlügeln dunkel.
Weibchen noch unbekannt. Vier meiner Exemplare fing ich
bei Syracus jenseits des Anapoflusses auf dem Wege zum Tem-
pel des Jupiter 01ym])ius an den begrasten Rainen gegen Son-
nenuntergang am 19. Mai und am 7. Juni; das fünfte Exemplar,
so verflogen wie eins der zwei im Juni gefangenen, flog dies-
seits des Anapo auf den feuchten Aeckeni gegen die alte Neapo-
lis schon am 29. April.
Anraerlc. In der Isis ist «lor diircli einen Sclireibfelilcr entstandene
Zusatz »fem.« unter der Diagnose vorläufig zu strciclien.
169
33. Simplicclla (Z) HS.
Capillis ierrugineis , alis latiusciilis, anterioribiis nitidulis viola-
ceo-fuscis, posterioribiis fuscü-cinercis, viülaceo-inicaiiti-
bus (cf ?).
Tinea simpUcella Hcrrich-Schff. Tineid. lab. 47 fig. 322.
Unter den einfarbigen Arten ist sie durch ihre dunkeln Flü-
gel, und von allen, also auch von Spretella, der sie in der Dun-
kelheil nalie konunt, durch die Breite der Flügel, vorzüglich der
hintern, ausgezeichnet. Grösse einer kleinern Granella (Vorder-
flügel 21 — 2.T '^0- Kopf rostgelb behaart. Lippentasler 3 Au-
genlängen lang, dick, zusammengedrückt; überall ochergelb; das
zweite Glied auf der untern Seite locker beschuppt mit einzel-
nen, längern, gelben Borsten, oben am Ende mit vier bis sechs
gleichfolls gelben Borsten; Maxillartaster gelb. Fühler gegen die
Wurzel verdickt, gelblich-braungrau mit grauem Wurzelgliede,
fein gezähnelt. Rückenschüd und Schulterdecken von der Farbe
der Vorderflügel. Beine blass gelb, die vier vordem auf dem
Rücken braungrau, nach unten dunkler, mit gelblichen Glieder-
spitzen; Hinterbeine mit braungrau angelaufener Aussenseite der
Schenkel und der Schienen und eben solcher Behaarunof der
Rückenschneide der letztern; Fussglieder obenauf grau, ausser
an der Spitze. — Hinterleib sehr breit und kurz, braungrau mit
grauem Schuppenrand; Afterbusch am Ende schmutzig gelljlich
mit langem, gelben Legestachel; Bauch schmulzig hellgelb.
Vorderflügel länglich, hinten durch die Franzen erweitert,
mit stumpf zugerundeter Spitze, ganz einfarbig braun mit violet-
tem, mehr oder weniger lebhaftem Schimmer. Die Vorderrand-
rippe schiunnert, von vorn besehen, auf der hintern Hälfte gelb-
lich. Franzen auswärts ins Graue übergehend.
Hinterflügel ungewöhnlich breit, mit länglich zugerundeter
Spitze, dunkel braungrau, hinten dunkler, auf der ganzen Fläche
purpur-violettlich schimmernd. Franzen heller, bräunlicli-grau, an
der Wurzelhälfte dunkel.
Unterseite seidenglänzend, dunkel braungrau, mit purpurfar-
bigem Schimmer, an den Rändern aber, besonders breit am Vor-
derrande der Hinterflügel, mit gelblichem.
Ich kenne nur die Gegend von Glogau als Vaterland, da mir
das eines als Anguslicostella zui" Ansicht mitgctlieilten Pärchens
170
des Herrn Metzner nicht geuieldel wurde. Die Schabe fliegt
in der zweiten Hälfte des Juni selten in einem trocknen, kräu-
terreichen, Kieferwäldchen, wo ich sie theils von Stämmen klopfte,
theils aus dem Grase aufscheuchte.
An merk. 1. Ilerrich-Schäffers Al>biltluiig zeigt keinen purpurvioletten
Scliimmer, dafür auf den Vorderfliigeln einen verlosrtienen schwärzliclien
Queraderfleck, der bei acht meist sehr gut erlialtenen Exemplaren durcliaus
fehlt; auch ist der Hinterleib zu lang und schmal und entbehrt der gelblichen
Spitze. Die Art ist aber bestimmt dieselbe, da ich sie als Simplicella mihi
an PR. niittheilte und HS. sie aus dessen Sammlung benutzt hat,
Anmerk. 2. llübiier's Tin. Knochlella fig. 260, über welche ich bei
Miselia gesprochen habe, hat die Grösse und einigermassen die Flügeigcstalt
und Färbung unserer Art, so dass ich früher an Identität beider dachle.
Aber der scharfe braune Qiieraderpunkt auf den Vordcrflügeln •widerspricht
hier eben so entschieden, wie bei Miselia der Mangel hellerer Flecke und die
breiten Hlnterflfigel.
34. Semifulvella Ilaworth.
Capillis rufis, alis anf. serieeis ferrugineis, poslice rufo-ferru-
gineis, puncto anguli interni nigro (cf).
Tinea semifulvella, the fiilvoiis-tip. Ilatforth Lepid. brit. IV. 562. Steph.
Cat. 7.532. — lllustrations IV. 344. 2. Slainion Cat. 8. 30.
— Henich-Schff. Tineid tab. 44. fig. 301.
Tinea robigineUa Fit, in lit.
Die röthlich-gelben, nach hinten roslrothen Vorderflügel mit
schwarzem Punkt im Innenwinkel zeichnen diese einer mittlem
Pellionella in der Grösse gleichende, etwas breitflügligere Art im
Genus aus. —
Kopf brandroth behaart. Lippentaster von 2| maliger Augen-
länge, ochergelb, aussen schwarzbraun, ausser an der Spitze des
Endgliedes; das zweite Ghed ist auf der Unterseile etwas lok-
ker beschuppt und hat oben an der Spitze ein Büschel von fünf
bis sechs schwarzen Borsten; Endglied von drei Viertel Länge
des zweiten Gliedes, spitz, Maxillarlaster hellgelb. Fühler bräun-
lich, gelblich schimmernd mit rostrothem Wurzelgliede und fein
gezähnelter Geissei. Rückenschild rosfgelb; Schulterdecken an
der Wurzel schwach gebräunt. Beine seidenglänzend gelblich,
die Lichtseite der vordem dunkelbraun mit gelblichen Fussglie-
derspitzen; die der mittlem eben so gezeichnet, nur blasser
braun; an den hintern sind die Schienen aussen grau angelau-
171
feil und auf der obern Schneide grauhaarig, die Fussglieder auf
dem Rücken an der Wurzel mehr oder weniger duniiel grau. —
Hinterleib dunkelgrau; Afterbusch am Ende gelb. Bauch seiden-
glänzend gelblich.
Vorderflügel 3 — 4'" lang, länglich, ziemlich breit, hinten
durch die Franzen etwas erweitert, spitz, seidenglänzend rost-
gelb (ähnlich der Tortr. ministrana), von der Wiu'zel bis über
ein Drittel braun angelaufen. Im Innenwinkel ist ein grosser,
dreieckiger, schwarzer Punkt. Der Hinterrand ist gegen die Flü-
gelspitze mit braunen Schuppen, den Bruchstücken einer Linie,
gezeichnet. Franzen rostroth. an der Ausseidiälfte blass.
Hinterflügel sehr allmählich zugespitzt, grau, an den Rän-
dern dunkler. Franzen einfarbig grau.
Unterseite seidenglänzend ; die Vorderflügel braun, längs des
Vorderrandes mit violettlichem, sonst mit gelblichem S(;himmer.
Franzen grau-gelblich, am Vorderrandc rostgelb. Hinterflügel grau,
mit schwachem gelblichen, längs des verdunkelten Vorderrandes
violettlichem Schimmer.
Die seltene Schabe lebt in England (um London im .Juni:
Steph.), in Deutschland bei Berlin, wo ich im Thiergarten ein
schönes Männchen am 23. Mai 1827 am Fusse einer Birke fand;
bei Danziff, woher ich zwei Männchen durch v. Tiedemann er-
hielt.
35. Bistrigella Uaworth.
Capillis pallide ferrugineis, aus anterioribus poslice ampliatis
virescenti-fuscis nitidis, strigis duabus latis subargenteis (cTJ).
Tinea bistrigella (the silver-striped Gold) Uaworlh Lep. brit. IV. 573. 45.
Slainton Cit. 6,4. — Zoologist 1849, p. 2630. — 1851, p. 3184.
Lampronia — Stephens C.it. 7583. — Iliiistr.ttioiis. tV. 362. 22.
Tinea dilorella Ilerrich-Srhff. t.-.b. 39. Hg. 266.
Var. b, ut a, scd puncto disci post strigam secundam (5).
Dm"ch die z>A'ei graden silberweisslichen Oucrlinien der Vor-
derflügel in diesem Genus höchst ausgezeichnet, vom Ansehen
einer Elachista aus der Verwandtschaft der Griseefla, oder auch
einer Nepticula. Kopfhaar blass rosigelb. Lippentastcr von If
Augenlängen, weisslich, am zweiten Gliede locker beschuppt mit
einigen langen Haaren, Endglied gespitzt. Maxillartaster grau,
172
ziemlich dick. Fühler von wenig mehr als lialher Vorderflügel-
länge, mit dickem Wurzelgliede, beim Männchen sehr zart ge-
zähnelt, braun, beim Weibchen zart weisslich geringelt. — Rük-
kenschild glänzend bräunlich-braun. Brustseiten silbergrau. Beine
glänzend dunkel braungrau; Hinlerschiendornen weisslich; Hinter-
füsse hellgrau, ins Gelblichweisse.
Hinlerleib duidvelgrau; Afterbusch beim Männchen liellgrau,
unten ins Gelbliche; beim Weibchen grau mit dickem, kurzem,
etwas hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel Ij — 1|'''' lang, ziemlich kurz, hinten erwei-
tert mit breit gerundeter Spitze, glänzend grünlich-braun, beim
Männchen dicht an der Wurzel mit einigen weisslichen Schup-
pen. Zwei weisse, etwas silberglänzende, ziemlich parallele,
senkrechte, breite Ouerhnien theilen die Fläche in drei ziemlich
gleich breite Felder; beide Linien sind ungleichmässig breit; die
erste erweitert sich etwas unter dem Vorderrande und ist meist
grade, bisweilen sehr schwach nach aussen convex; die zweite
steht auf dem Innenwinkel, ist ziemlich grade, unten am meisten
erweitert, in der Mitte so verengt, dass es scheint, als ob sie
bei Varietäten auch durchl)rochen vorkommen könnte. Bei Var. b,
einem Weibchen, ist diese Ouerlinie am Innenwinkel fast gar
nicht, dagegen am Vorderrande ziemlich beträchtlich erweitert;
hinter ihrer Mitte, ihr viel näher als der Flügelspitze, ist ein
schräger, länglicher, weisser Tropfen. Die langen Franzen aller
Exemplare sind an der Aussenhälfte weisslich, auf der Wurzel-
hälfte dicht mit den grünlich-braunen Schuppen der Flügelfläche
bekleidet, nur am Innenwiidvel sind die schwarzen Haare freier;
bei einem Weibchen sind sie mn- um die Flügelspitze weiss,
und glänzen am Vorderrande und am Iiniemvinkel kupferbraun.
Hinlerflügcl kurz, eiförmig- lanzettlich, ohne feine Spitze,
grau; Franzen heller, besonders am VordcuTande grün-gelblich
schimmernd.
Unterseite glänzend grau; auf den dunklern Vorderflügeln
scheint die erste Ouerlinie fast gar nicht, die zweite sehr ver-
loschen durch; ihre Franzen siml an der Wurzelhälfte braun-
grau, um die Flügelspilze gelblich schimmernd, an der Aussen-
hälfte weisslich, am reinsten an der FJügelspilze. Die Hinter-
flügelfranzcn schimmern wie oben.
173
Diese Scliabc wurde nach Stephens in Darenthwood im
Juni gefang-cn. Stainton fing drei Exemplare hei Torvvood an
Eiclien am 5. Juni, eins hei Wickham ain 23. Juni; Douglas
sammelte nicht wenige unter Kiefern im Juni. Ich selbst klopfte
ein schönes Männchen in eiiunn Birken- und Pappelgehülz bei
Glogau von einer Birke am 9. Mai, ein schon etwas verflogenes
an einer ähidichcn Stelle am 17. Mai. Standfuss fing ein Pär-
chen auf den Iserwiesen am 10. Juli. Eine doppelte Generation
ist also gewiss.
36. Vinculella US.
Capillis exalbidis; alis antcrioribus fuscis, striga obliqua ante
medium, guftis duabus oblique opposilis in medio guttaque
costae ante apicem niveis ($).
Tinea vinculelhi ilenlch-SchJf. tab. 40. fig. 275.
Ihre Kleinheit und Flügelzeichnung, nach der sie einer Ela-
chiste ähnlich sieht, zeichnen sie in Tinea sehr aus, Kopfhaar
gelblich-weiss (bei ES. rein gelb), am Hinterkopf braun. Lip-
pentaster kaum 1| Augenlängen lang, hangend, dick, gelblich-
weissgrau mit spitzem Endgliede; Maxillartaster dick, von der
Farbe der Lippentaster. Fühler fast von der Länge der Vorder-
flügel (bei US. gelb), bräurdich, weissgrau schinnuernd, fein sta-
chelzähnig, mit dickem, langem, wcisslichem Wurzelgliede. Beine
gelblich-weissgrau (Vorderbeine abgerieben) ; Mittelschienen braun
mit breiter, glänzend weisser Spitze und solchen Dornen; Hin-
terschienen auf der Aussenseite und das erste Hinterfussglied
schwarzgrau; die zwei folgenden Hinterfussglieder licht grau, die
zwei letzten gelblich-weiss. Hinterleib grau; aus dem hello-rauen
Afterbusch ragt der am Ende borstige Lcgeslachel etwas hervor.
Vorderflügel \\'" lang, ziendich breil, hinten erweitert und
breit gerundet, dunkelbraun, grobschuppig, ohne Glanz. Die
Zeichnung ist rein iveiss. Noch vor dem Anlange des zweiten
Drittels ist eine schräg (bei US. weniger schräg) liegende, et-
was nach aussen convexe, ziemlich breite Ouerlinie. An der
Mitte des Vorderrandes folgt ein länglicher, nach hinten gerich-
teter (bei US. weil weniger als bei meinem Exemplar) und in-
nen zugespitzter Tropfen; ihm schräg gegenüber liegt im Innen-
winkel ein kleines DrcMock (bei US. ist es ein Tropfen ^^i(! der
174
am Vorderrande), dessen Spitze hinler die des Vorderrandtro-
pfens fällt nnd an dessen Basis die Innenrandfranzen weiss ge-
färbt sind. Ein zweiter Vorderrandtropfen hängt in der Mitte
zwischen dem ersten und der Flügelspitze; er ist oben verdünnt
und reicht weit gegen den Hinterrand herab. Die dunkelgrauen
Franzen sind auf der Wurzelhälfle verdunkelt, aussen um die
Flügelspitzc weissHch.
Hinterflügel schmaler und länger zugespitzt als bei Bistri-
gella, feinspitzig, grau; die Franzen am Vorderrande und um die
Spitze gelb-bräunlich schimmernd.
Unterseite glänzend dunkelgrau; auf den Vorderflügeln scheint
der letzte Vorderrandfleck am deutlichsten durch; die Franzen
sind um die Flügelspitze und am Innenwinkel weisslich.
Mein einzelnes Exemplar, das ich nach einem, irre ich nicht,
in Italien gefangenen Mawi sehen als Tinea pentica Kollar
in lit. (welcher Name auch in dem Heydenr eich' sehen Catalog
von 1851 steht) bestimmt habe, ist aus der Glogauer Gegend;
ich kenne weder den Flugort, noch die Flugzeit.
Anraerk. Dass IIS s Figur trotz ihrer Abweichungen meine Art dar-
stellt, leidet keinen Zweifel. Seine Tin, vinctella fig. 274 kenne ich in
der Natur nicht; ich kann also nicht entscheiden, ob sie nur eine Varietät
bildet. Ihre ganze Farbe ist dunkler, ihr Kopf rostgelb. Die zwei gegen-
über gestellten Tropfen der VInculclla sind zu einer auswärts etwas gezähn-
ten Binde vereinigt, hinler welcher in der Frauzenwurzel ein weisser Wisch
liegt; statt des letzten Vorderrandtropfens der Vintulella ist eine nach aussen
concav gekrümmte Querlinic, die ungefähr die Länge und Richtung wie der
Tropfen bei meinem Exemplar hat; endlich ist in der Flügclspltze noch ein
weisses Pünktchen. — Das Zweifelhafte der Artrechte scheint IIS. durch den
ähnlichen Namen angedeutet zu haben.
37. Puslulatella n. sp.
Capillis exalbidis; alis anterioribus fuscis, macula magna tlor-
sali ante medium, maculis duabus oppositis in medio gutta-
que costae ante apicem exaU)idis (cT).
Gleichfalls durch ihre Kleinheit CVorderflügel 2 Linien lang)
und die vier weisslich-gell)en Vorderflügelflecke sehr kennllicli.
Kopfhaare gelblich -weiss. Lippentaster zwei Augenlängen
lang, hangend, gelblich; zweites Glied locker beschuppt; End-
175
glied länger als das halbe zweite Glied, ziemlich dünn, spitz.
Maxillartaster dick, gelblich. Fühler (etwas abgebrochen) schwach
kerbig -gezähnt, bräuidicli-gnui mit starkem, braunem Wurzel-
gliede. Rückenschild gelblich, braun-staubig; Schulterdecken braun
mit gelblichem Rande. Beine l)räunlich-grau; die mittlem mit
weisslichen Enden der Glieder: an den hinteren haben die dun-
kelgrauen Schienen hellgclbliche Dornen, und die hell gelblichen
Fussglieder sind an der Wurzel auf dem Rücken dunkel braun-
grau. Hinterleib grau; Aüerbusch unten hell ochergelb.
Vorderflügel länglich, hinten erweitert mit länglich zugerun-
deter Spitze, dunkelbraun, grobschuppig, mit weisshch- gelben
Zeichnungen. Ein grosser, von der Wurzel bis fast zur Hälfte
des Innenrandes reichender Fleck liegt auf dem letztern; er ist
einwärts etwas eckig und reicht weit gegen den Vorderrand.
Auf diesem ist in der Mitte ein weit kleinerer, einwärts gerun-
deter, schräg nach aussen gerichteter Fleck. Ihm entspricht ein
einwärts abgerundetes Fleckchen des Innenwinkels, dessen Fran-
zen sich hier gelblich färben. Der Flügelspitze näher als dem
Mitlelfleck liegt ein einwärts gerundeter Tropfen auf dem Vor-
derrande, und von ihm bis zum Hinterrande sind einzelne gelb-
liche Schuppen gestreut. Franzen auf der grössern Wurzelhälfte
braun, abwärts lichter, an der kleinern Endliälfte Aveisslich.
Hinterflügel länglich-lanzettlich mit ziemlich scharfer Spitze
grau; die heilern Hinterrandfranzen sind an der Wurzel schmal
gelblich.
Auf der grauen Unterseite scheinen die hellen Flecke kaum
durch, und die Franzen sind fast einfarbig hellgrau.
Mein einzelnes Exemplar wurde nebst mehrern von Mann
in Croatien gefangen.
An merk. Vielleicht wäre oiicli Gramilatella IIS. fig 267 liier nnznrei-
lien. Ich hesitze Graniihilclia nur in einem Exemplar; dessen Kopf ist aber
so beschädigt, dass sicli das (ieniis nicht erkennen lässt.
176
C. M y r ni e c o z o 1 a.
38. Ochraceella Tensström.
Capillis lutGO-ocliraceis; alis acutiusculis, anterioribus clongalis
subnitidulis, ochraceis, cosla ipsa ad basin fuscescenti; po-
sterioribus plunibeo-cinereis (cT miisei Douglas^,
Tinea ochraceella Tengström Finl. Fjüril. 111. 15. — — Slalnton Caf.
Suppl. 2. 42.
Durch ihre zieniHch spitzen FUigel sehr ausgezeichnet und
ungeachtet der hellen, einfarbigen Vorderflügel der Biselhella gar
niclit nahe verwandt; vielleicht lassen ihre Eigenlhümlichkeiten
in der Behaarung des Kopfes und der Taster, die Bildung der
Hinterflügel und die Kürze der Franzen desselben vermnthen,
dass aucli die Fresswerkzeuge nicht o^anz wie bei den ächten
Tineen gebaut seien, und dass das Thier aus ihrer Gesellschaft
werde ausscheiden müssen. Grösse einer mittlem Tapetiella.
Kopfhaar an dem einz<!lncn Exemplar gar nicht so dicht, wie bei
den achten Tineen, dunkel ochergelb, der Rostfarbe nahe, auch
auf dem Hinterkopf mehr in zwei Partieen gegen einander em-
porsteigend, als einförmig aufrecht stehend. Lippentaster von 2|
Augenlängen, ziemlich grade (von oben betrachtet), etwas her-
vorstehend, von der Farbe der Kopthaare, auf der Unterseite mit
langen, nach vorn gerichteten Haaren, welche am Ende einen
bis nahe ans Ende des letzten Gliedes reichenden Busch bilden;
oben am Ende mit einigen aufgerichteten Borsten; Endglied etwa
von halber Länge des ZAveiten Gliedes, dick, locker beschuppt,
ziemlich slnmjjf. Maxillartaster, soweit sie ohne Verrückung der
Lippentaster sichtbar sind, bräunlich -gelb und anscheinend kür-
zer als gewöhnlich. Fühler hellbraun, gelbgrau schimmernd, von
etwa % Länge der Vorderflügel, borstenförmig, an den zwei End-
dritteln mit deullicli gesonderten, gegen die Wurzel etwas ver-
dünnten, also umgekehrt kegellörmigen Glieckn'u. Bückenschild
von der Farbe der Vorderflügcl; Schulterdecken an der Wurzel
gebräunt. Beine graugelb, die vordem gebräunt. Hinterleib dun-
kelgrau, mit hell gelbgrauen Bingrändem und solchem Afterbusch.
Vorderflügel A% Linien lang, gestreckt, hinten durch die
Franzen ein wenig erweitert, dann zugespitzt mit um so sicht-
barerer Spitze, als die Franzen sich sehr scharf von der Flügel-
177
fluche absondern. Die Grnndfarbc ist ein schwach glänzendes
üchergclb, grauer und Irüber als bei Bisellielhi. Die Ouerader
bildet eine wenig merkliche Beule. Die y()rderran(h'ii)p(; selbst
ist von der Wurzel ans auf \ ihrer Länge schwärzlich. Franzen
einfarbig, heller als die Grundfarbe.
Hinlerflügel breiler als die Vorderflügel, mit deullicliem,
wenn auch sehr stumpfem Schwanzwinkel und scharfem Vorder-
winkel, einfarbig bleigrau; die verhältnissmässig kurzen Franzen,
die besonders gegen den Schwanzwinkel nicht die gew()hnlichc
Län<re erreichen, sind grau-ochergclb.
o 7 0 o
Unterseite glänzend dunkel grau, auf den Vorderflügeln am
tiefsten, wo auch die Franzen lebhafter ochergelb sind als an
den llinterflügeln.
Das vor mir befindliche schöne Männchen aus Herrn Dou-
glas Sammlung wurde in Schottland in einem Ameisennest ge-
funden, wie es scheint, mit mehrern. Herr Nylandev entdeckte
die Art bei Uleaborg in Finland am 24. Juli in Nestern der For-
mica congerens.
Anmerk. HerrichSchff. fig. 270 ,<uf Taf. 265 der Tincldes zeigt et-
was unsrer Art Aehnliclies in der Färlumg, Grösse und Gestalt, kann aber
nicht damit vereinigt werden wegen vielfaclier Verscliiedenheiten. Der ISame
La eviga t c 1 1 US scliemt aucli auf das Genus Elypsoloplius zu denten. — Mehr
Aelmliclikeit scheint T i n. lutoselia US. tab. 49.1. 341 mit Ochraceella zu
haben ; sie sind beide gleich gross und hal)en auch fast gleichgelärbte Hinter-
flügellranzen. Die Gestalt der Hinierflügel ist aber bei Lutoselia eine abwei-
chende, weniger gespitzte, und alle Flügel sind heller und die vordem olnic
gebräunten Vorderrand.
Gen. 3. Eriocottis Z.
Durch die Breite der Flügel und die Kürze der Franzen
kommt dieses Genus den Gattungen Lampronia und Incurvaria
nahe; von beiden ist es durch die deutlichen zwei Oeellen und
durch nur vier von dem obern Rande der Mittelzelle zum Vor-
derrande gehende Aderäsle sicher zu unterscheiden. Der in der
Isis ferner angegebene Unterschied findet nicht Stall ; denn beide
genannte Gattungen besitzen die Nebenzelle im obern Tlnnle d(!r
Mittelzelle gleichfalls.
Es ist bis Jetzt bloss eine Art bekannt:
VI. \2
178
Fuscanella Z.
Caput griseo-lutescens ; alae anteriores ^ lutcsccnli-griseae,
postice fuscescenti rarius conspcrsae, puncto distinctiore dor-
sal! ante angulum internuni ; § fusco creberrime conspcrsae,
puncto post medium obscuriorc.
Var. b, litura fusca ex costa ante apicem alarum anlcriorum
descendenti ($).
Eriocottis fuscanella Z. Isis 1847, S. 813. — Eiilora. Zeitung 1850. S, 60, 5.
— Staiiilon Supplem. Cat. 18.
Tinea heterogenella Kollar in lit.
Grösse des Männchens wie von einer Incurv. masculella,
doch ist es breitflügliger; die des Weibchens etwas beträchtli-
cher C Vorderflügel d" 3^ — 3^'^', $ 4'^0. Kopf, Rückenschild
und Vorderflügel haben ein helles, reichlich mit Grau gcmischlcs
Lehmgelb. Die Ocellen, etwas vom obern Augenrande entfernt,
sind gross, bisweilen durch die struppigen, etwas übergelegten
Haare verdeckt. Fühler borstenfönnig, staubgrau, braun-geringelt,
microscopisch pubescirend dicht'"") gefranzt. Lippentasler hori-
zontal oder etwas gesenkt, von dreimaliger Augenlänge, ziemlich
dünn, hell staubgrau; das zweite Glied an der ganzen Unterseite
ziemlich reichlich borstenhaarig, obenauf an der Spitze mit zwei
bis drei Borsten; Endglied kürzer als das zweite Glied, etwas
verdickt, unten braun mit heller Spitze. Maxillartaster weisslich-
staubgrau. Beine fahl gelblich, die vier vordem auf der Lichtseite
bräunlich angelaufen mit hcllorn Enden der Glieder; Hinterschie-
nen mit ziemlich langen Schuppenhaaren, aber an den Schneiden
ohne die langen gewöhnlichen Ha;ire; Hintertussglieder auf dem
Rücken gebräunt mit hellen Spitzen. Hinterleib bräunlich-grau
mit längern Schuppen an den Rändern der Ringe; Bauch hell.
Afterbusch beim Männchen stark, am Ende hell; beim Weibchen,
dessen Hinterleib dunkeler ist und helle Ringränder hat, steht
aus dem grösstentheils gelbhchen Afterbusch der Legcstachel
lang hervor.
Vorderflügel länglich, hinten etwas erweitert mit länglich
zugerundeter Spitze, gelblich-schmutziggrau, schwach glänzend:
') In der Isis dtircli einen Diuc kl'cliler ; >>{)ubeseircntl, niclit gefranzt".
179
besonders gegen die Spitze sind sehr feine, gelbbraune Släub-
clicn gestreut, aus denen sich bisAveilen auf der Ouerader ein
Punkt zusammensetzt. GcwöhnHch ist ein dcuthcher, kleiner,
gelbbrauner Punkt am Innenrande vor dem Innenwinkel. Kränzen
meist heller als die Grundfarbe, aussen dunkler, besonders ge-
gen den Innenwinkel.
Hinterflügel länglich mit zugerundeter Spitze, licht grau, hin-
ten dunkler. Franzen am Innenwinkel am hellsten.
Unterseite glänzend, einfarbig, auf den Vorderflügeln bräun-
lich-grau, auf den Hinterflügeln sehr hefl grau; alle Franzen an
der Wurzel hell gelblich.
Var. b, ein Männchen, hat reichlicher bestäubte Vorderflü-
gel; auf der Querader ist ein gelbbrauner Fleck und ein andrer
am Innenrande nahe dem Innenwinkel; den Hinterrand bezeich-
nen verloschene braune Schuppen. Ein Fleck am Vorderrande
vor der Spitze setzt sich verdünnt, dem Hinterrande parallel, bis
zum Innenrandfleck fort und bildet so eine Querlinie.
Das grössere Weibchen ist überall viel dunkler als das
Männchen, mit Ausnahme der Hinlerflügel. Auf den Vorderflü-
geln ist die ganze Fläche sehr dicht braun besprengt, fast ein-
farbig; die braunen Schuppen schimmern violettlich; auf der
Ouerader ist ein ziemlich starker brauner Punkt.
Ich entdeckte diese Art bei Messina am 2. April am Ost-
abhange eines Berges an der Palermifaner Strasse, wo ich sie
aus gemischtem Gesträuch spärlich klopfte; in den folgenden Ta-
gen war sie höher an dem Berge in den Gebüschen von Arbu-
tus unedo und Erica arborea sehr häutig. Sie flog vorzüglich in
den Vormittagsstunden, war leicht aufzuscheuchen und setzte sich
nach nicht langem Fluge an Blätter von allerhand Gesträuch und
an Gras. In der Ruhe Iräijl sie die Flüffcl zusammenoedj'ücki
dachförmig und die Hinlerrandfranzen hahnenschwanzartig aufge-
richtet. Da die Schuppen sehr locker sitzen, wird sie leicht be-
schädigt. Ich traf sie am 5. A|)nl lu)ch im Pelorogebirge an ei-
ner sonnigen, dürren Grasstelle zwischen Erica arborea, wo ich
sie nicht selten am Spätnachmittag aufscheuchte. Unter der
grossen Menge erhielt ich nur zwei Weibchen; diese müsssn sehr
versteckt sitzen und schwer auffliegen. Bei Syracus kamen mir
in den letzten Tagen des April nur noch ein paar Exemplare auf
sehr trocknen Grasslellen vor. Mann fand die Art in Toscana
180
vom 21. April an bis Ende Mai bei Salviano ziemlich selten.
Wahrscheinlich ist sie am ganzen Mittelmeer verbreitet.
Gen. 4. Lampronia Steph.
Dieses Genus steht den Incurvarien sehr nahe, unterscheidet
sich aber von ihnen wie von allen Schaben derselben Gruppe
durch die Kopfhaare, welche nur am Hinterkopfe aufgerichtet
sind, auf dem Scheitel aber und im Gesichte sich niederlegen,
bisweilen so, dass man (hidurch den Beweis erhält, dass die Be-
schafTenhcit des Kopfhaares allein nicht ü])er die Verwandtschaft
der Schabengattungen entscheidet. Indem ich diese Wahrheil
verkainite, stellte ich früher zwei ohne Zweifel hieher gehörige
Arten : L. variella und luzeHa, in ein sehr entferntes Genus. Das
Flügelgeäder zeigt kein(! wesenlliche Verschiedeidieit von dem
der Incurvarien. Die Hinterflügel sind aber bei Lampronia nur
mit Schuppen, nicht, wie so oft bei Incurvaria, mit Haaren be-
kleidet.
Die Arten ordnen sich sehr natürlich folgendermaassen:
1. Standfussiella.
2. Morosa Z. ((pia(h-ipunctella Slton.^
3. Flavimitrella.
4. Redimitella.
5. Luzella.
6. Praelateha.
7. Variella.
i. Standfussiella, n. sp.
Cinereo-fusca, alis aulorioribus i)Iiuubeis, flavescenti-iiilididis,
uuicoloribus (d^).
\\\ der Grösse einer kleineu Tin. Siniplicella, durch ihre
ganz ungefleckten, bleigrauen Flügel sehr keuullich. Kopfhaar
braungrau, ül)erall sehr locker, am Hinterkopf gesiriiubl. Fidiler
in liidber Vorderllügclliinge, borslenföriiüg, allmählich verdünnt,
mit ungesonderten Gli(!dern, bräimbcli, sehr zart pubescirend ge-
friuizl. Lippenlasler von doppcllcr yVugeidänge, massig schlank,
gnudn-äuidich, das zueile Glied innen weisslicli, unten ein wenig
locker beschuppt, am Ende oben mit einem Büschel von vier bis
181
sechs Borsten ; Endglied etwas kürzer; wenig- dünner, cylindriscli,
stunipfspitzig. Maxiilartasler bräunlich. Rückenschihl und Beine
dunkel braungrau, seidenglänzend; an den hinlern die Scliienen
und Füsse, besonders hell die Dornen, weisslich-grau schim-
mernd. Arierbusch im Innern lehmgelblich; Baucli hell grau.
Vorderflügel fast 3'" lang, länglich, hinten ein wenig er-
weitert, mit länghch zngerundcter, ziemlich scharfer Spitze, blei-
grau, fast wie bei llypon. vigintipunctatus, glänzend, mit g-elbli-
cher Beimischung, vorzüglich gegen die Wurzel; eine Zeichnung
fehlt gänzlich. Kränzen grau, auswärts lichter.
Hinterflügel einfarbig grau, viel schwächer schimmernd als
die Vorderflügel. Eben so die ganze Unterseite, die aber auf
den Vorderflügeln eine gelbliche Beimischung hat.
Das einzelne Exemplar wurde bei Schreiberhau im Riesen-
gebirge am 30. Mai 18.50 von meinem Freunde, dem Pastor
Stand/uss, dem fleissigeii Erforscher der Sudetenfauna, ent-
deckt.
2. Morosa Z.
Fusca, alis ant. fuscis, macula anguli postici triangnlari, pun-
cloquc costae poslico exalbidis obsolelis (cT $).
Oecophora rjuadripuiiclrlta Sfaiiifoit Cat. 13. 4.
? Tinea — tili' ilonblo-spotlccl Brown Ilairor/h. Lep. brit. IV. 567. 22.
.' Amaurosetiu — Stephens Illnstr. IV. 35.3. 2.
.•' Inciirvaria hlpunctellu Diip. Snppi. IV. 513. 524 pl. 89. fig. 9.
Var. b, puncto costali nullo Cef $)•
Durch ihre spärliche, trübe Zeichnung im Genus sehr kennt-
lich, am ähnlichsten der etwas grössern Lypumena maurella,
welche ganz ungezeichnetc Flügel hat. Grösse der Praelatella
(Vorderflügt.'l 2| bis 3'" lang). Kopfhaare Itraun, am Hinterkopf
gesträubt \\m\ theilweise nach hinten übergelegt, auf dem Schei-
tel etwas mehr geneigt und auf dem Gesicht bloss sehr locker.
Lii)penlasler bräunlich, auf <l(>r Ober- und Innenseite hell gelb-
lich-grau, ziendicli schlank, von 2\ Augenlängen, fast gerade;
<las zweite Glied auf der Unterseite lockerluiarig, oben am Ende
mit einigen leicht v(M-gänglichen Haaren: Endglied kürzer als
das zweite Gliiul, dünner, zugespitzt. Maxillartaster gelblich-
grau, Fühler graubraun, borslcnförnüg, allmählich verdünnt, sehr
182
zart piibescirend gcfranzt. Rückcnscliild braun. Beine dunkel
braungrau, auf der Innenseite, an den Füssen und den Hinler-
schiendornen gelblich -grau. Hinlerleib braungrau, mit hellerem,
starkem AFterbusch des Männchens; der weibliche Legestachel
gelbbraun, hervorstehend.
Vordcrflügel länglich, wenig erweitert, mit länglich gerunde-
ter Spitze, braun, matt glänzend, bisweilen hinten ein wenig ins
Violette schimmernd, und sehr spärlichen und zerstreuten, kaum
erkennbaren, gelblichen Släubchen gegen die Flügelspitze. Im
Innenwinkel liegt ein kleines, weissliches oder gelbliches Dreieck
von wechselnder Grösse, welches die anliegenden Franzen ein
wenig färbl, und sehr schräg gegenüber, hinler dem Anfang der
Vorderrandfranzen ist ein verloschener, gleichfarbiger Punkt.
Die Franzen sind kaum heller als die Grundfarbe. Die Ränder
haben übrigens keine Zeichnung weiter.
Bei Var. b (zwei Männchen, ein Weibchen) fehlt der Vor-
derrandpunkt gänzlich, und da diesen nur zwei Glogauer Weib-
chen besitzen, so bin ich ungewiss, ob nicht Var. b als die
Stammart anzusehen sei. Das Weibchen dieser Var. b hat die
Auszeichnung, dass auf dem linken Vorderflügel über dem In-
nenrandfleck, an dem Ursprünge des ersten Astes der Median-
ader, ein kurzer, gelblicher Strich liegt, während auf dem un-
versehrten rechten Flügel keine Spur davon zu entdecken ist.
Hintcrflügel länglich zugerundel, graubraun.
Auf der graubraunen, schwach glänzenden Unterseile zeigen
die Vorderflügel den Innenwinkelfleck schwach durchscheinend.
Vaterland: England iStainton!) und die Gegend von Glo-
gau, wo ich zwei Weibchen der Var. a, das eine am 29. Mai
Abends an einer aus Weiss(k)rn, Feldahorn, Eichen und Schleh-
dorn gemischlen Hecke, gefangen habe.
An merk. Nur -weil mein Freund Sluiiitoii diese Art als Quadripiinctella
F. Ilaw. S/eph. Bipnnculla Duj). aiidülut, habe ieli die Citalc mit Frage-
zeielieii Leigelügt; oline diesen Grund -würde leli sie gänzlich w^eggelassen ha-
ben, da sie, zum Tlieil wenigstens, nolhwendig zu sehr abweiehcnd gczeiehncten
Arten gcliörcn. Fabric'ms beseiircibt (Ent. syst. 3, 2. 311. 105) die Tin.
atrclla des W^Icn. Vzchn,, deren Namen er \vegen seiner Tin. atrella I. c. ii,
298. 52. (= Ilypochalcia marginea) nicht beibehalten konnte, unter dem Na-
men T. Q uad r i p u n c te 1 1 a (aiis fuscis, punctis diiobus albidis. Alac anti-
cae oninino fuscae, punctis duobus in medio approxiniatis albis, altera foj a«l
niarginem tcnulorcra majori transversa foj). Die Bezeichnung : puncta duo
183
approximnt.i gclit allerdings auf die zwei Gegeiifleclic ; aliein die Punkte müs-
sen sieh mit ihren Spitzen selir nciliern , nnd sicli wenigstens zienilich senk-
recht gegenüher liegen, und damit sie nur einigerniassen mit Recht puneta
heissen diirl'en, müssen die F'lügel beträchtlich schmal sein. Nun hat aber
unsere Art verhältnissrnässig sehr breite Flügel ; ihre puneta sind so sehr von
einander getrennt, dass sie remotissima statt apptoximata heissen niüssten, und
der Vorderiandpunkt ist so weit gegen die Spitze gerückt, dass die Bezeich-
nung in raedio die allerunpassendste wäre. Kurz, Fubrlcius kann nur etwa
eine Gelechia aus der Verwandtschaft der Umbrosella und Anthyllidella vor
sich gehabt haben. — Tin. Atrella Wien. Vzchn. S. 140.60. Blauscliwar-
rer Schabe mit vier weissen Punkten {Hl'g- 2, S. 111 — v. Charp, S. 148)
wird von Hübner (Cat. 420. 4086) bei seiner Borkhausenia atrella als Aucto-
rität angegeben, und, wie der Vergleich mit fig 278 (Tin. atrella) lehrt, mit
gutem Grunde. Diese Abbildung ist leider nicht so, dass sie nicht allerhand
Missdeutungen ausgesetzt wäre, indem die llinterflügel viel eher eine Oeco-
phora als eine Gelechia anzudeuten scheinen. So viel geht aber aus Allem
hervor, dass Tin. quadripunctella Fahr., Tin. atrella SF. und Tin. atrella
Hbn. 278 identisch sind. — Schißler inüller's Samnilung ist in dieser Species
verfälscht. I\ r. liösler stamm, der sie revidirte, schreibt darüber Folgendes:
"Sie soll nach v. Charpenlier nicht vorhanden sein. Treitsclike sagt nichts
ȟber Atrella. Ich finde hier an kurzer Nadel ein ungespanntes, noch ziem-
»lich gut erhaltenes Stück, ^velches in die Gattung Butalis Tr. gehört und
»Inspersella //. 443 sein -würde, wenn ihm nicht die dort aufgesprengten,
»weissen Scliuppen mangelten. In meiner Sanmilung befindet sich ein ganz
"gleiches Stück;, noch ohne Namen. Das der Sammlung ist ein W^eibchen
»und hat wie Seliniella Z. einen weissen Fleck auf der Unterseite des Hin-
»terleibesj die Vorderflügel sind einfach dunkel braungrau, fast ohne allen
"Glanz. Es kann die Atrella S1". nicht sein, wohl aber mag Atrella //. 278,
»die auch im Cat. 4086 angegeben wird, die des W^ien. Vzchn. sein.« —
Tin. q u a d r i pu nc t e 1 1 a IIau\ 1. c. hat zu der /^«ÄJ'/ci'schcn Diagnose und
Beschreibung nur den Zusatz: expansio alarum 6 liii. und ß, alis diiutioribus
punclis obsoletloribus erhalten. Hat Ilaworih also meine Lampr. morosa ge-
meint — und Stainton hat sieh ohne Zweifel aus seiner Sammlung über-
zeugt, dass dem so sei — , so hat er seine Meinung auf die zweckmässigste
^Veisc ausgedrückt, um sie unerratlibar zu machen. Da niemand die L. m o-
rosa punctis dnobus peroblique oppositis reraotissimis in seiner Tin. qua-
<lr i p u n c t e 1 la punctis duobus in medio (oppositis) approxiinatis, auch beim
besten W^illen, erkennen ^vird, da überdrc; INIorosa nicht seilen den einen
Punkt völlig entbehrt, so muss der Name Quadripunctella lluw. für sie al.s
gänzlich ungeeignet aufgegeben werden. Dasselbe gilt von der gleiclinamigen
Amaurosetia quadripunctella Stephens, welche zur i^'airici'schen Dia-
gnose eine Beschreibung erhalten hat (Anterior wings entirely fuscous, ^vIth
two a p p rox im a tin g white or ochraceous dols in the middle, the largcst
placcd lowards the inner margin transversely), die nichts weiter als die Ueber--
Setzung der i'V/irici'schen ist. —
Wir gelangen somit zu dem letzten Cilaf. Incurvaria bipuuclella
Onp, 1. c. Diese hat mit der Abbildung übereinstimmend: deux poiuts blaues
184
au boril interne flcs preniiires ailes, dont uii pics de la base et l'autre a
1 angle posltrieur. Hier sind also die zwei Punkte gar niclit opposita , wie
SIC doch bei Fubriciiis sein müssen I Sollte es nun auch Abänderungen der
L. rnorosa geben , die auch an der Mitte des Innenrandes einen gelblichen
Fleck liättcn (wovon die fünf vor mir befindlichen Exemplare niclit die min-
deste Spur zeigen'^, so lehrt doch die Grösse (Env. 4k ligncs), verglichen mit
der von OL-hln.anniella (8 lignes), multipunctella (6| lignes), dass Duponchel
eine viel kleinere Art gemeint hat. Ich erkenne in ihr O e c o p h. t o r q u a -
tella Licnig Isis 1846, 279, bei welcher die hellen Flecke zwar den Innen-
raiid nullt berühren , wie die Beschreibung angiebt, aber bei oberflächlicher
Betrachtung, wie sie Duponchefs Sitte war, geradezu als liineurandflecke gel-
ten können.
indem ich also auch diesen Namen für unsere Art zurückweisen muss,
gebe ich ihr eine ihr trübes Aussehen andeutende Benennung.
3. Flavimitrella Huhn.
Capillis feiTiigincis, alis ant. fuscis, vix violaceo-mixtis, fasciis
diiabus (lislanliims antice conniventibus , pimctoque costae
ante apicciu cxalbidis ($).
Tinea ßavimitrella llnbii. fig. 429.
Esperia — Hübii. Cnt- 418. 4062.
Tinea Schreibersiella Mann in lit. oliin.
Von der sehr ähnlichen Redimilella unterscheidet sie sich
durch beträchtlichere Grösse, die weisslich-gelbe Farbe der zwei
Binden auf d{i\\ Vurderflügehi, die mehr einwärts geneigte Rich-
tung der ZAvciten etc. Bei (Um- in der Farbe der Zeichnungen
ziemlich übereinstiimnenden, gleichCalls viel kleineren Praelatella
sind statt der z^veifen Ouerlinie zwei Gegenllecke, deren oberer
sehr weit nach aussen zurück ist, und der Vorderrandpunkt an
der Si)itzc fehlt. Bei der so gelb wie Redimitella gezeichneten
Luzella fehlt wieder der Vorderrandpunkt, und die Querlinic,
w^elche die zwei ersten Gegenflecke bilden (wenn sie nicht wirk-
lich in eine Binde zusammenfliessen), ist weit mehr nach aussen
geneigt.
Grösse der grössten Iiicurv. Oehlmanniella (Vordcrflügel S^'"
lang). KopHiaare hell rostgelb, locker niedergelegt. Lippenta-
sler kaum von zwei Angeidäiigen, hell gelb, am zweiten Gliede
aussein hell grau schimmernd, locker beschuppt und hier so wie
oben an der Spitze mit (Mii/>('liu'n Borsten; Endglied fast so lang
wie das zweilt; Glied, lockerschuppig, stumpf. Säugrüssel blass
gelb, kürzer als die Lippcnlaster. Fühler [)ubescirend gefranzt,
185
bräunlich, am Wurzcigliod und auf dcui Ilückcn der («cissi^l von
der Wurzel aus hell gelb. Rückenschild violelllicli-bi-aini. Beine
dunkel bräunlich-grau, die niitllern am Ende der Schieiuni und
der Fussglieder verloschen gelblich; die hinlern mit gelblichen
Schienendornen und gelblicher Unterseite der Füsse und blassen
Enden der Fussglieder auf der Oberseite. Hinlerleib braungrau;
Bauch weissgrau, nach hinten gelblich; Afterbusch bloss unten
gelblich, grade abgeschnitten mit eingezogenem Legestachel.
Vorderfliigel hinten erweitert, länglich zugespitzt mit abge-
rundeter Spitze, dunkel graubraun mit violettlichem Schimmer
und gelblich-weissen Zeichnungen. Nicht weit von der Wurzel
ist die erste Binde; sie ist ziendich grade, von geringer Breite,
nach vorn verengert, unter der Falte einwärts mit einer kleinen
Erweiterung, wenig nach aussen geneigt. Die zweite Binde steht
auf dem Innenwinkel und nähert sich oben etwas der ersten; sie
ist breiter als diese, unten am breitsten und etwas knotig, über
der Mitte verengt und bisweilen schmal unterbrochen, grade oder
etwas nach aussen convex. Ihr weit näher als dem Vorderwin-
kcl ist ein Vorderrandpunkt von veränderlicher Grösse. Die Hin-
terrandfranzen sind von der Flügels{)itze herab bis nahe an den
Innenwinkel am äussern Drittel weisslich, sonst von der Hau})t-
farbe des Flügels.
Hinterflügcl dunkel braungrau, auf dem verdeckten Tiieil des
Vorderrandes weisslich; die Fläche hat sehr sclnvachen gelb-
lichen Schimmer. Die Franzen schimmern an der Aussenliälftc
um die Flügelspitze hell grau.
Unterseite etwas glänzend, dunkel grau. Auf den Vorder-
flügeln scheinen die zwei Binden als Ouerlinicn verloschen durch,
und die letztere ist am AnAing und Ende fleckartig hell gelb;
auch der Vorderrandpunkt ist deutlich, und die Franzen sind wie
oben gefärbt. Hinterflügel nebst (hm Franzen grau.
Meine zwei weiblichen E.\em[>lare sind nebst mehrern, die
als Schreibersieila verschickt wurden, von Mann bei Wien
gefangen Avorden.
An merk. 1. In IliUtncrs Abbildung haben die Vordcrflügelzeielinungeü
die gelbe Farbe des zu leln gelben Kopfes, und der Vorderiandpunkt stelil
der Flügelspiuc zu nahe. Ausserdem befindet sicli zwischen den zwei Bin-
den, nahe der Mitte der ersten, ein weisser Punkt. Dieser Punkt Ist die Ur-
saclie gewesen, warum Fll. der Art ehemals einen neuen Namen gab. Bei
186
unsrcr Art ist »lieser Punkt iiie vorlianden, ausser durch einen Narlelstieli, wie
oliue Zweifel an llübner''s Original, dessen Zeichnungen er mit einer lebliaf-
tern Farbe versah, da es wahrscheinlich niclit -wolil erlialten war.
Anmerk. 2. Incurv. fl a v i lui tr el 1 a Duj). pl. 303 fig. 7 ist uiclit
diese Art. (S. S. 192 Anra. 3.)
4. Retlimilella Z.
Capillis ferrugineis; alis ant. violaceo-fuscis, ciliorum apice
albido, fasciis diiabus, alteja costani non altiiigenle ante, al-
tera lineari post medium, flavis (cT $)•
Tinea redimitella Z, Isis 1846, 271. 4. — Schles. Schmetterlingstauschbl.
VIII. (1846) S. 13.
Lampronia — Tengström Fj.iril. Faun. 107. 5.
Var. 1), pmiclo coslae pone fasciam secundam flavo. cf^.
Ihr Unlorscliied von Flavimitrella ist bei dieser angegeben;
von der gewöhnlich gleich grossen Praelatella unterscheidet sie
sich dadurch, dass sie lebhaft gelbe Zeichnungen hat, dass die
erste Binde bei ihr nie den Vorderrand vollständig erreicht, und
dass sie eine vollständige zweite Binde hat, statt der zwei sehr
schräg gelegten Gegenflecke der Praelatella. Luzella hat die
zwei Binden in zwei Paar Gegenflecke aufgelöst.
Grösse einer kleinen Incurv. Oehlmanniella (Vorderflügel 2h
bis 2% '" lang). Kopfhaar auf dem Scheitel etwas gesträubt,
rostgelb, auf dem Gesicht mehr niedergelegt, heller. Lippenta-
ster von fast drei Augenlängcn, blass gelb, aussen schwach ge-
bräunt, ziemlich schlank, am zweiten Gliede unten etwas locker
behaart; Endglied etwas kürzer als das zweite Glied, locker be-
schuppt, zugespitzt. Maxillartaster aussen bräunlich angelaufen.
Fühler bräunUch, sehr zart pusbescirend gefranzt, Wurzelglied
aussen gelb. Rückenschild von der Farbe der Vorderflügel.
Beine gelblich; die vier vordem auf der Lichtseite gebräunt;
Hinterschienen aussen grau angelaufen und grauhaarig an der
obcrn Schneide; Hinterfüsse und Schienendornen auf dem Rük-
ken grau, an den Enden weiss-gelblich. Hinterleib glänzend,
oben grau, am Bauch gelblich ; der starke Afterbusch des Männ-
chens ist unten gelb, des Weibchens ganz grau wie auch der
Bauch.
Vorderflügel hinten etwas erweitert mit stumpfer, sanft zu-
gcrundeter Spitze, dunkel violcltbraun. Die zwei Binden sind
187
rein gelb. Die erste ist nicht weit von der Flügehvurzel und
von sehr wechselnder Breite, stets nadi oben verengt, nianchnial
weit vom Vorderrande abgeschnitten, manchmal diesem sehr ge-
nähert, ohne iini mit der dann feinen Spitze völHg zu erreichen.
Die zweite Binde steht auf dem Innenwinkel senkrechter als die
erste, ist ihr daher oben ein wenig genähert und hat selten eine
stets gleiche Breite, sondern verengt sich gewöhnlich zweimal,
und ist überhaupt am Vorderrande breiter als am Innenrande.
Bei zweien meiner Männchen (Var. b) ist nahe hinter ihr, we-
niger weit entfernt als bei Flavimitrella, ein gelber Vorderrand-
punkl. Die Kränzen sind auswärts von der Flügelspitze aus in
abnehmender Breite bis nahe zum Innenwinkel weisslich, ein-
^^ärts vom Innenwinkel aus dunkel braungrau.
Hinterflügcl einfarbig dunkel braungrau, schwach gelblich
schimmernd.
Unterseite graubraun, gelblich schimmernd; auf den Vorder-
flügcln scheinen die zwei Binden verloschen durch, am deuthch-
sten der Anfang und das Ende der zweiten.
Mein einzelnes Weibchen hat breite Binden; jedoch hat man-
ches Männchen sie noch breiter.
Vaterland, wie es scheint, nur das nordöstliche Europa : Fin-
land bei Helsingfors (nicht seifen zu Ende Juni und Antang Juli
mit Incurv. capilella an Kibes alpinum), bei Uleaborg und Kuu-
samo QTengsti'öin!^; in Lievland bei Kokenhusen CLienigO,
Biga C^>. NolcJienO; in Preussen bei Danzig (j,\ TicdemannO;
in der Provinz Posen bei Posen am 9. Mai (Low.'); in Schlesien
bei Breslau an Johannisbeersträuchern (JFocÄe!).
5. Luzella Hhn.
CapiUis fuscis; alis ant. violaceo-fuscis, maculis duabus oppo-
sitis fasciam cxtrorsus obliquam formantibus ante, duabusque
oppositis post medium nitidulis flavis, ciliorum apice albo (cf).
Tinea Luzella 11. fig. 430. — Slainlon Cat. 6. 8.
Lampronia — , Uie four-spotted purple Tinea Ctirt. Brit. Ent. XIV. 639.
— Sfeph. Illustr. IV. 357. 3. — Zoologlsi 1849, p. 2401. — 1851,
p. 3184.
nenisia — Hbn. Cat. 420. 4090.
Tinea /lavipunctc IIa (tlic foiir-spotted Brown) Haw. Lop. IV. 566. 18.
Lampronia — Stejth. Cat. 7568. — Illustr. IV. 357, 5.
188
Var. 1), fascia intogra pro pari macularimi priore (5).
Glyphij)t. adi^ersella Z. in nispt.
Ihr brauner Kopf und die nach aussen schräge Riclilung, in
welcher die zwei ersten Gogenflecke und i)eiin $ die Binde auf
den Vorderflügehi liegen, lassen sie leicht von der vorhergehen-
den unterscheiden. Grösse der Praelatella (Vorderflügel 2| bis
3 '" lang.) Kopfhaare schwach Violettlich-braun, fast glatt ange-
legt, über das Gesicht herabgekiimmt. Lippentaster hell grau-
gelblich, aussen bräunlich, ziemlich dünn, fast drei Augenlängen
lang; das zweite Glied gegen die Spitze schwach verdickt, ohne
Borsten. U» Curiis Abbildung ist das zweite Glied unten lok-
kerschuppig und oben am Ende mit drei Borsten. Daher sind
entweder meine drei Exemplare beschädigt, oder Cujus hat die
Aljbildung nach einer andern Species geliefert.) Das Endglied
kürzer, cylindrisch, am Ende abgerundet. Maxillartaster bräun-
lich-gelb. Fühler am Endviertel merklich verdünnt, reichlich pu-
bescirend in beiden Geschlechtern, bräunlich, gegen die Wurzel
auf dem Rücken gelblich. — Rückensclnld violettlich-braun. Beine
seidenglänzend, auf der Schattenseite gelbhch, auf der Lichtseite
braun, an den vier letzten Fussgliedern an der Wurzel gelblich;
die Schienendornen schimmern gelblich. Hinlerleib dunkel braun-
grau; Afterbusch stark, mit blass gelbem, hervorstehenden Lege-
stachel; Bauch gelblich.
Vorderflügel länglich, hinten schwach erweitert, mit sanfl
'zugerundeter Spitze, stumpfer als bei Praelatella, lebhaft violett-
braun, etwas glänzend, mit goldgelben Zeichnungen. Diese be-
stehen bei Var. a in zwei Paar Gegenflecken, bei Var. b in ei-
ner Binde und einem Paar Gcgenflecko. Das erste Paar liegt
nicht weit von der Wurzel in einer bedmüend nach aussen ge-
neigten Richtung; der untere Fleck ist einwärts zugespitzt und
reicht weil über die Falte; der zweite ist klein und beridn't nicht
überall den Vorderrand. Das zw^eite Paar liegt in sejdvrecliter
Richtung nahe hinter der Mitte; beide sind einwärts zugespitzt,
grösser als die entsprechenden des vorhergehenden Paares; der
vi(d grössere unlere Fleck reicht bis zum Innenwinkel hin, der
obere liegt dem vorhergehenden Vorderrandfleckchen beträchllich
näher als der Flügelspilze. Die Ilintcrrandlranzen sind brauner
als die Grundfarbe, gegen den Innenwinkel schwarzbraun; am
189
äussern Drittel sind sie wcisslicli, gegen den Innenwinkel in Grau
übergehend.
Bei Var. b ist das erste Paar Flecke in eine nach oben ver-
engte, ziemlich lu'eite Binde von derselben Richtung verwandelt.
Von den zwei vergrösserlen FIeck(>n hinler der Mitte ist der
obere viereckig, der untere einwärts zugerundet, beide nur durch
einen schmalen Raum von einander getrennt.
Hinterllügel -zugerundet, stumpf, dunkel braungrau, gelblich
schimmernd; Franzen aussen an der Flügelspilze grau schim-
mernd.
Unterseite dunkel braungrau, mit schwachem, gelblichem, auf
den Vorderllügeln längs des Vorderrandes purpurfarbenem Schim-
mer. Die Flecke der Oberseile scheinen nur an den Rändern
äusserst schwach durch. Die Franzen sind in geringerer Aus-
dehnung und trüber weiss als auf der Oberseite.
Diese noch sehr seltene Schabe lebt in Schottland Mitte Mai
iCoolie), in England zu Ende Mai und Anfang Juni auf Wald-
plätzen bei Darenlh iSteph., Siainton/), im West-Wickham-
W'alde an Weiden im Mai il)o7jglas), in Deutschland bei Dres-
den CFRO und Braunschweig (f. UeinemannO.
An merk. 1. Das INIännclien , •\vornuf icl» vor 15 Jatireu meine Adver-
srlla griiiidflc, habe ich nicht niclir vor luir, da es ans FIVs Sammlung Avar.
Es geh(")rt zur Var. h, unterscheidet sicli aber, wie icli mir ausdrücklicl»
merkte, dadnrcli, dass die Binde, wie bei Incurv. capitella, den Vorderrand
nidil erreicht, hei dem Braunschweiger Exemplar breitet sie sicli sogar ein
wenig auf dcnisclben aus. Wahrsclieinlich ist Luzelia vcränderllclier, als es
aus meiner nur nacli drei Exemplaren geniachten Beschreibung hervorgeht.
An merk. 2. Irre ich nicht, so hat Herr Luz, deni zu Ehren die Art
benannt isf, Hühnern einzelne Arten zum Abbilden geliefert, selbst aber nichts
Entoniologisches publicirt.
6. Praelatella SP'.
Cajjillis ferrugineis, palpis ociiraceis, alis ant. violaceo-fuscis,
läscia subperpendiculari ante maculisque duabus o|)posilis
post medium ultidulis cxalbidis, ciliorum ai)ice albo CcT)-
Var. a, fascia alarum ant. recla.
Phul. Till, pruelut eil a, blankveilrothc Schabe nilt zwei silbernen Eck-
niakeln und einem Querstrich, Wien. Vzchn. 320. 46. — llligcr II.
121. — r, Charpcntier 163
190
Tinea — Fahr. E. S. 3, 2. 315. 157. — Suppl. 486, 26. — Uaworth
Lcp. IV. 566, 17. the spottcd vJoIct. var. ß. — Z. Isis 1839. 183.
Schles. Tauscl.verelnsblatt IV. (1843) S. 16. — Slainton Cal. 6. 7.
— Ilerrich-Schff. Ti'ncid. ,.l. 43. f.g. 295.
Inciirraria — Diip. Cat. 355.
Adela Luzella Freyer n. Beilr.igc 2, 60. Tab. 132 fig. 2 (mediac).
_ Treitschke X.' ,3. 204 u. 291.
Adela slipella Tr. IX. 2. 124 (bloss die Raupe). Zcftersledt Ins.
läpp. 1007. 5.
? Incia-v. fluv'imll rella, Incurv. iiiitrQ- jaiinc Dup. Hist. VIII. 423. 1634.
pl. 303. flg. 7. — Cat. 355.
Var. 1), ut a, sed fascia externe curvala (cf).
Adela Luzella* Fr cijer \. c. fig. 2 (dcxtera).
Var. c, ut a, sed puncto costae inter fasciam maculamque ex-
albido CcT).
Lumpr. jjraelatella Sfeph. Cat. 7566. Illusir. IV. 356. 2. IJatrorlh. 1. c.
var. a.
Var. d, ut c, sed praeterea fascia supra medium intcrrupta.
Tinea j)raelatella Ilerrich-Schjf. Timid. pl. 43. f.g. 294.
Adela Liizelld Freijer 1. <■. fig. 2 (sinistia). — Eiersmann Fn, Volg.
589. 11.
^>*Var. e, ut a, sed alis brcvioribus.
Iluivorth I. c. var. y.
In der Grösse weit unter Flavimitrella, gleich der Re-
dimitella, unterscheidet sie sich von letzterer durch die gelblich-
wcisse, etwas glänzende Farbe der Vorderflügelzeichnungen um!
dadurch, dass sie statt der zweiten Binde derselben stets zwei
Gegenflecke besitzt, deren oberer sich der Flügelspitze näher als
der Binde befindet. Bei der gleichlalls schön gelb gezeichneten
Luzella liegen, wenn sie statt der Binde zwei Gegenflecke hat,
diese in einer stark nach aussen geneigten Richtung, und von
dem hinlern Paar Gegenflecke ist der obere von der Flügelspitze
weiter entfernt als von der vorhergehenden Zeichnung; auch
luit Luzella einen braunen Kopf. Bei der ähnhch gezeicinieten
Incurv. capilella breitet sich die Binde nie auf dem Vorderrande
aus; sie ist grösser, hat braune Fühler statt grau-weisslicher und
braune Tasler statt hell gel])er elc.
Grösse etwas veränderlich (Vorderflügel 2i — 3 ^^0, Kopf-
haare hell rosigelb, auf dem Hinterkopfe hinten überlicgend , auf
191
dem Scheitel etwas aufgerichtet, aut dem Gesicht hicker, blasser.
Lippenlaster hlass gelb, kaum von doppelter Augenlängc; das
zweite Glied unten lockerliaarig und gegen die Spitze buschig,
obenauf am Ende mit einem Paar gelblichen Borsten; Endglied kür-
zer als das zweite, nicht schlank, zugespitzt. Maxillartasler blass
gelb. Fühler fast stielrund, am Ende etwas verdünnt, graugelb-
lich beschuppt. Rückenschild dunkel violettbraun. Beine etwas
glänzend, gelbbraun, an der Schattenseite der Schienen und Füsse
und an den Schieneiulornen gelblich. Hinterleib dunkel braun-
grau mit starkem, unten hell gelbem Afterbusch und dunkel
grauem Bauch.
Vorderflügel länglich (in der mir unbekannten Var. c kür-
zer als gewöhnlich), nach hinten ein wenig erweitert, etwas
spitzer als bei Redimitella, dunkel violellbraun, selten nur grün-
lich-braun, etwas glänzend, mit glänzenderen, gelblich-weissen
Zeichnungen. Diese bestehen in einer ziemlich senkrechten
Binde nicht weit von der Flügelwurzel und zwei Gegenflecken.
Die Binde ist von sehr veränderlicher Breite und hier und da
etwas verengt, besonders über der Mitte; sie erreicht immer den
Yorderrand, ohne sich auf ihm auszubreiten, und ist gewöhnlich
fast grade, bei Var. b bogenförmig nach aussen gekrümmt, bei
Var. d an der sonst verdünnten Stelle über der Flügelmitle durch-
l>roclieii. Von den zwei Gegenflecken ist der untere im Innen-
winkel dreieckig, gewöhnlich mit scharfer, bisweilen mit abge-
stumpfter Spitze. Der entsprechende Fleck ist schräg gegenüber,
grösser, der Flügelspitze näher als der Binde und länglich, her-
abhängend, unten mit abgerundelem, seilen zugespitztem Ende.
Ein kleiner, länglicher, glänzend gelber Fleck liegt an der Flü-
gelwurzel über der Falte. INicIit selten, doch wohl seltener als
die Stammarl, ist Var. c, bei Avelcher auf den Vorderflügeln mit-
ten zwischen der Binde und dem Bandfleck ein kleiner, weiss-
hch-gelber Randpunkt liegt. Die MiMlenandfranzen sind von der
Spilze herab in wechselnder Ansdelmung aussen weiss, auf der
scharf abgeschnittenen Iinienhälfle \iolellbraun; gegen den Innen-
winkel werden sie schwarzgrau und an dem Innenwinkelfleck
hell gell).
Hiulerflügel dunkel braungrau, hinlen dunkler mit blass pur-
purnem, nu>hr oder weniger gelb gemiscidem Sciünuner. Fran-
zen heller.
192
Unterseite dunkel braungraii; die Vorderfliigel dunkler, im
Millclraum mit purpurfarbigem, nacli hinten mehr oder weniger
breit gcli)em Schinmier; die Zeichnungen scheinen von der Ober-
seite sein" verh)schen durch. Hinterflügel gelb schimmernd, am
Vorderrando purpur schinnuernd.
Unter funfzelin Exemplaren aus meiner und Herrn Stand-
fiiss Sammlung ist kein AVeibch^n.
Praelalclla lel)t hauptsächlich in bergigen Gegenden: in Eng-
land CEnde ]\Iai und Anfang Juni in Hecken bei Coombe wood
und Darenth wood: Stephens^; in Frankreich (?); in Deutsch-
land bei Wien (Wien. Vzchn.), bei Augsburg vom 8. bis 16. Juni
(liegend QFreycrO, I)ei Reinerz gegen die Seefelder vom 8. Juni
an QStand/iiss/) bis zum 13, Juli (Z.); im Mecklenburgischen
{Messing.'); in Schweden in Schonen (am 12. Jidi gefangen)
und auf den Norwegisch-lappländischen Alpen CZetterstedt); in
Russland im Casanischen und Oren])urgischen (Eversmaim^. Die
Raupe findet man nach Freyer im Mai an der Unterseife der
Blätter der Erdbeere und des Geum urbanum. Dass sie Bauch-
füsse hat, wie alle Sackträger, ist gewiss.
An merk. 1. Prael.iltlla, deren Nairje schon dincli des Fafnicius Be-
schreibung und Citat liinreichend gesichert ist, findet sicli, nach FH's Unter-
suchung unter gleichem Namen in Schiffermüller s Sammlung.
An merk. 2. Sfainton und Stephens ziehen hiehcr Tin. Praelatella
Jlbn. flg. 251, vieliciclit mit Recht, was ich nicht entscheiden kann, da ich
kein Weibchen vergleichen kann, ^vas nöthig zu sein scheint, indem die Ab-
bildung ein W'elbchen darstellt. Mit dem Männchen unserer Praelatella ver-
glichen, ist das Bild viel zu gross (von den ungleichen Ilinterfliigeln ist .'»uch
der schmalere, linke am Schwanzwinkel zu breit) ; der Kopf von der Farbe
des Rückenschildes J statt des Punktes an der Mitle des Vorderrandes der
Vorderdügel ist ein langer, bis zur Fliigelniitte herabhängender, weisser
Strich; alle weisse Zeichnungen sind dunkelbraun gesäumt. — Es kann aber
wohl sein, dass das Weibchen unserer Art grösser ist als das Männchen und
das.s der Randpunkt sich zuweilen so sehr vergrössert , dann würde man an
der Kopffarbe, der zu hellen Grundfarbe, den gesäumten Flecken und der
Hinterflügelhreile keinen Anstoss zu nehmen haben. Auffallend genug ist es,
dass Hilbner (Cal. 418. 40063) seine Art für die Schiffermüller' sehe, erklärt,
und dass in SrhiffcrmUllcr''s Sammlung nur ein etwas grosses, sonst gewöhn-
lich gezeichnetes Exemplar vorhanden ist.
An merk. 3. Ich habe l^innaea V. S. 318 DuponchcVs Incurv. fla-
vimitrella ohne NVeitercs zu Incurv. eapitella gestellt, indem ich der Notiz
folgte, die ich mir über die Abbildung gemacht halte; "es ist Capilella mit
"durchgehender, nur vorn etwas verengter Binde«. Jetzt erst bemerke ich,
193
was Ich damals iibersali, dass Stainfon diese FlavImitreHa zu Pracl.itcIIa biingl.
Meine Skizze der W///>o«cÄe/'sclien Abbildung zeigt den Vorderrandfletk aii
der der Capitella angemessenen Stelle^ der 'J'cxt sagt zwar 5 vers rexircmite
de la cöte; doch würde eine solche Angabe bei Dvponchel nach Belieben zu
deuten sein. Mit Entscliiedenlieit passen die ganz schwarzen, beim Männchen
gefranzten Füiiler und die schwärzlichen Taster bloss auf Capitella. Ueher-
haupt sehe ich in der ganzen Beschreibung nichts, was nur auf Praclatella
anwendbar wäre, ausser der Grösse (7;V'")> *i'c geringer als die der Oehlman-
niella (8'") angegeben wird.
Anmerk. 4. Hübner's Luzella ist die folgende Art, und seine Moe-
stella flg. 295 wahrscheinlich eine andere, bis jetzt noch nicht w^ieder vor-
gekommene. Diese Moestella mit Praelatella zu verbinden, wie es Freyer
und Treitsclike tluni, hindert vielerlei z. B. der braune Kopf, die schwarzen
Vorderflügcl, die am Randwinkel weiss und schwarz gescheckten Hinterrand-
franzen der Ilinterllügtl.
7. Variella Fahr.
Capillis fciTugineis, palpis llavidis ; alis ant. fuscis flavo-pimcta-
tis, maciilis costae 3 — 4 minoribus, dorsi 2 majoribus fla-
vis, ciliis apicis externe albis.
Alucita variella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 336. 20.
Adela — Tr. X. 3 206 u. 292. - Eversmann Faun. Volg. 589. 12.
Ghjpliipteri,x — Z. Isis 1839, 203. 3. — iLxemg) Isis 1846, 292. —Schi.
Schmctterlingstauschbl. IV. (1843) S. 19. — "v. (1844) S. 18. — VI.
(1845) S. 14. — Schläger Taus.hbcrichte S. 163. 84. — Sfainlon
Cat. 20. Snppl. 23. Tcngström Finl. Fjäril. 135. 1.
IncurvarUt — Diip. Cat. 355-
Tinea mar morella Fabr. Suppl. 488. 43
T inea cor (ic ella, ihc golden - speckicd Black, Ifaworth Lvp. brit. IV.
566. 19.
Latnpronia ■ — Sfepliciis Cat. 7571. — Illustrat. IV. 359. 10.
1 ncurvariu mnltipuncfella, Incurv.irie moltiponctuee Dtip. Ilist. 426.
1637. pl. 303. f.g. 10.
Sclir kenntlicli in diesem Genus an den nicht bloss gelb
gefleckten, sondern auch reichlich gelb punktirten Vorderflügcln.
Grösse etwas wechselnd, wie von Rediniitella (Vordcrfliigel
2\ — ^\'" lang). Kopfltaar rostgelb, auf dem Scheitel sehr lok-
ker von beiden Seiten gegen einander gekämmt, am Hinterkopf
hinten über gelegt, auf dem Gesicht hell gelb, locker. Lippenta-
ster hell gelb, von 2§ Augenlängen, ziemlich schlank und grade;
das zweite GHed gegen die Spitze verdickt und unten haarig,
oben auf am Ende gewöhnlich mit einigen kurzen Borsten; End-
YI. 13
194
gliod kürzer, locker behaart, etwas stumpf, auf der Rückennülte
öfters mit einem verloschenen Fleckchen. Maxillartaster hell gelb.
Fühler sehr zart pubescirend gcfranzt, am Ende sehr verdünnt,
bräunlich, auf dem Rücken an den ersten Gliedern hell gelb. Rük-
kenschild gelbbraun; Schulterdecken an der Endhidfte gelb. Beine
seidenglänzend, bleich gelb, auf der Lichtseite gelbbraim, die
vier Vorderschienen an der Wurzel und in der Mitte, so wie die
Fussglieder der vier vordem Beine und die vier letzten Fuss-
gUeder der Hinterbeine an der Wurzel hell gelb; Hinterschienen
aussen hell gelb -bräunlich mit gelblichen Dornen. Hinterleib
braungrau; Afterbusch beim Männchen dick und unten gelblich;
beim Weibchen innen gelb und mit gelbbraunem, hervorstehen-
dem Legestachel; Bauch gelblich.
Vorderflügel länglich, hinten belrächllich erweitert mit ab-
gerundeter Spitze, schwach glänzend, mehr oder weniger dun-
kelbraun, reichlich mit hellgelben Punkten bestreut, welche gegen
die Flügclspitze ein Paar gebogene Ouerlinien bilden. Auf dem
Vorderrande liegen drei oder vier kleine g(ddgelbe Flecke in
ziemlich gleichen Entfernungen von einander; der erste ist der
kleinste und dem zweiten mehr genähert, als die andern unter
sich, und nicht selten in eins der vielen Pünktchen verwandelt,
so dass sich dann nur drei Randlb^cke unterscheiden lassen; die
zwei letzten, und besonders der letzte sind oft etwas hakenför-
mig, und der letzte bleibt von der Flügelspitze weiter getrennt
als vom vorhergehenden Randfleck. Der Innenrand hat zwei viel
grössere Flecke; der erste liegt vor der Flügelmitte und reicht
mit seiner meist gerundeten Spitze über die Falte; der zweite,
am Innenwinkel, ist dreieckig und I'ärl)t einen Theil der Innen-
randfranzen. Hinterrandfranzen braun, gegen den Innenwinkel
schwarzbraun, um die Flügelspitze herum an der Aussenhälfte
weiss.
Hinterflügel länglich gerundet, hinten erweitert mit stumpfer
Spitze, dunkel braungrau, schwach gelblich schimmernd. Die
Franzen der Flügelspitze schimmern auswärts weisslich.
Unterseite dunkel braungrau, an den Vorderrändern biswei-
len schwach gelblich oder pui-purfarbig schimmernd, auf den Vor-
derflügeln scheinen die Randflecke sehr matt durch, und ihre
Franzen sind wie auf der Oberseite.
195
Das Weibchen ist nur an dem verlängerten, dickem, hinten
gespitzten Hinterleibe und dem Legestachel zu erkennen.
Diese im mittlem und nördlichen Europa weit verbreitete
Art lebt: in England (in Gärten um London Ende Mai und An-
fang Juni: Stephens^; im nördlichen Frankreich iDuponchet);
in der Schweiz iDiip., FR)\ in Deutschland an vielen Stellen
des Gebirges und der Ebene, immer nur im Juni fliegend; \r
Lievland CLienigO; in Finland an mehrern Stellen zu Ende Juni
bis Mitte Juli iTeiigsti-O; in Schweden {Boheman!); im Casa-
nischcn im Juni iE<;ersinanii). Nach Treitschke oder vielmehr
Sodoffshy flog sie in den ersten Frühlingstagen an einer mit
Moos überzogenen Einsiedelei; hier ist wenigstens die Flugzeit
nicht richtig; ich und Andere fingen sie stets nur aus dem Laube
von gemischtem Gesträuch.
Anmerk. Die Fahrlci''sc\\{^ ßezeiclinung ; alis aiitirls nigris flavo raa-
culatis — Corpus medium nigium. Alae anticae iiigrac, Qi'tidulae, maculis
plurimis, flavis, spaisis. Posilcae nigrae, iniroaculatae — ist clue so oberfläch-
liclie und so •wenig bezeichnende (wobei auch an die VN'^eglassung der Fär-
bung der Kopftheile erinnert ^ve^den niag), dass man wohl besser gelhan
hätte, die gesiclierte //««•oj7/t'sche Benennung vorzuziehen, obgleich sie von
der X,(««^''srlien Phal. oorticella entnommen ist. Phal. corticella Liiine
(Faun. 366- 1428. alis griseis margine aureo punctatis, postice trilunatis —
Habitat intra corlicem arbonini Pomonae) hat zwar an der Bezeichnung:
alis postice triliinaiis etwas an imsere Art Erinnerndes ; aber die alae griseae
und der Mangel der zwei grossen Innenrandflecke , vielleicht auch die Nah-
rungsweisc der Raupe widersprechen zu sehr, als dass dieselbe Art gemeint
sein könnte, wesshalb Ilauorth besser einen neuen Namen gewählt hätte.
Register der Arten.
.V<-i(e Seite
Acerclla Tr. (Scardi.i) 120 Anthracinellus Diip. (Euploc.) '87
Adversclla Z. (Giyphipt ) 188 A rce IIa Fair. (Tin.) 118
Albicapilla Z. (Tin ) 148 Aurantiella Tr. (Scardia) 89
Alblcomella Staint. (Tin) 145 Aurantiellus Z. (Euploc.) 90
Albiconieila IIS. (Tin ) 148 Bipunetella Dirp. (lucurvarla) 181
Albipunclella //««'. (Tin.) 141 Biseiliella //w?"W(e/ (Tinea) 166
Anthracina Borkit. (Bomb.) 87 Bis tri gel la Umv. (Tin.) 171
Anthracinalis Scop. (Pyral.) 87 Bohemanelia Zttst. (Adela) 114
Anthracinella Tr. (Scardia) 87 Boletella Fahr. (Tin.) 98
196
Seite
98
91
98
Boletellus 1. (Euploc.)
Boletl Fahr. (Euploc)
Boicti Osbeck (Tin.)
Caprimulgella v.Hdn.{T\n.) 144
127
91
91
118
118
139
139
124
124
126
Carpinetella Guen. (Tin.)
Choragella SP\ (TJn.)
Choragellus Z. (Euploc.)
Clematea Hmv. (Tin.)
Clematella Z. (Tin.)
Gloacea
Cloaceiia Haw. (Tinea)
Cloacella HS. (Tin.)
Corticella Curt. (Tinea)
Corticella L. (Phal.)
Corticella Tengstr. (Tin.) 126 u. 146
Corticella //««'. (Tin.) 193
Cos SU na Lewin (Tin.) 130
Crassicornella Z. (Tin.) 168
Crinella Sod, (Tin.) 166
Decemgultella Fahr. (Tin.) 116
Deslructor Sleph. (Tin.) 166
Dilorella US, (Tin.) 171
Emortuella Z. (Tin.) 124
Erythrocephala Fabr. (Noctua) 87
Ferruginella Ubn. (Tin.) 105
Flavicapilla Z. (Tin.) 149
Flavifrontella F. (Tin.) 167
Flavim i trella II. (Lampron.) 184
Flavin-itrella Diip. (In.nrv ) 190 ii. 192
Flavipunctella Huxo. (Tin.) 187
Fraudulentella FR. (Tin.) HO
Füsslinaria Esp. (Geoni.) 87
Füsslinellus SiiJz.. (Eupl.) 86
Fuliginosclla Liciiig (Tin.) 150
Fulvinaetrella Stahlt. (Tin.) 114
Fulvirai trella Sod. (Tin.) 114
FulvimitrcUns Diip. (Euploc.) 114
Fungella Thunh. (Tin.) 94
Fuscanclla Z. (Eriocott.) 178
Fuscipuncteila Hmv. (Tin.) 154
Ganomclla Tr. (Tin.) 163
Gigantella llhn. (Tin.) 98
Gran eil a L. (Tin.) 135
Granella Dup. (Tin.) 124
Granclla Dup. (Tin)
Guttella Fahr. (Tin.)
Hemerobiella Sehr. (Tin.)
Hcterogenella Koll. (Tin.)
Icterogastra Z. (Tin.)
Ignicoroella FR. (Tin-)
I ni e 1 1 a //. (Tinea)
Infimella US. (Tin.)
Inquinatella Z. (Tinea)
Knochiella Hbn. (Tin.)
Knockiella Stuint. (Tin.)
Laevigatellns US. (Tin.)
Laevigella S^ .
Lapella SF. (Tin.)
Lappella Ilaw. (Tin.)
Lutosella IIS. (Tin )
Luzella lihn. (Lampron.)
Luzella Freyer (Atlcla)
Marmorella F. (Tin.)
Mediella Ochsenh. (Pliycis)
Mediellus Curt. (Euploc.)
Mendicella //. (Tin.)
Mord eil.. Z. (Tin.)
Misella Z. (Tinea)
Moeslella //. (Tin.)
Monacl. ella //. (Tin.)
Morel Ins Dup. (Euploc.)
Moicila IIS. (Tin.)
Mo rosa Z. (L.Tnipron.)
Miiltipiinc teli.i Dup. (Incurv.)
Nigc-ilbella FR. (Tin)
Nigr i pu nctcl la Ilatc. (Tin
Nivella F. (Alucit.)
O c h r a c e e 1 1 a Tengstr, (Tin
Ophisa Cramer (Euploc.)
Ophisella Il'dltn . (Epicliysia)
Parasitcl la //. (Tin.)
Parasitellns Dup. (Enpl.)
Parielariella IIS. (Tin.)
Pellion ella L. (Tin.)
Pentica Kollar (Tin)
Picarella Ilbn. (Tin.)
Picarellus Dup. (Euploc.)
Polypori Fsp. (Euploc.)
Seite
139
87
108
178
112
146
103
140
161
170
152
177
108
163
163
177
187
190
193
91
91
105
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151
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94
94
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131
142
118
176
89
89
126
127
144
157
174
122
122
98
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301
Drei Schabcngatliingen :
Iiieiii*vsiri^5 Microptcryx iincl
Memoiiliorsi^
b e s c h r i c I) e n
JP« €. Xeller in Glosau,
1/ic drei im Nachfolgenden ihren Arien nach behandelten Ge-
nera bilden einen Thcil einer ansehnlichen Tineengruppe, die
zum Hauptmerkmal die im Verhältniss zu den Lippentastern aus-
serordentlich ansgebiUk'ten Maxiilarlasler hat und sich nächstdem
von andern Gruppen durch ihren rauhhaarigen Kopf, ihre brei-
ten Ilinterflügel und ihre in Säcken oder Röhren wohnenden Rau-
pen unterscheidet, bn Bau der Flügel und Kopftbcilc dieser
Gruppe zeigt sich eine !)edeuiendc Mannigfaltigkeit, wodurch
die Gründung mehrerer neuer Genera bedingt Avird. Indem ich
mir die Gruppirung und Cliaracterisirung aller zu den eigentli-
chen Tineen oder den Contortipalpcn, wie man sie nach der im
Tode gewöhnlichen Form ihrer Maxibartaster nennen könnte,
geliörenden Gattungen für die Bearbeitung der grösseren Ibilflc
der Gruppe vorbehalte, behandle ich jetzt drei einander ziem-
lich nahe stehende und an's En<le des Ganzen gehörige Gattun-
gen; bicurvaria, Microptcryx und Nemophora.
Incurvaria, in meinem Entwurf nnt der Gattung Tinea ver-
einigt, von Diiponcliel zuerst der Haupisacho nach gesondert,
stimmt mit der eingcschriinkten Gattung Tinea im Kopfhau und
Adervcrlauf der Flügel am meisten überein, sie unlersclieidel
sich aber von derselhen durch die breiteren und stumpferen,
grösstentheils mit IIaarschu[)pen bekleideten Hinterllügel und den
kurzen Legestachel. Sic stimmt mit dem Genus, zu welchem
302
Tin, praclnlelln, rcdimitella, flavimiirclla etc. geliörcn, im Bau
der Hintcrfliigel und des weiblichen Hinterleibes, hat aber statt
herabhängender, fast anliegender Gesichtshaare aufgerichtete wie
auf dem Hinterkopf.
Micropteryx hat als besondere Auszeichnung vor allen
bekannten Tineengattungen den obern Augenrand in ansehnlicher
Breite, und zwar am meisten am Flinterkopf, völlig kahl und
geglättet, dazu konunt der eigenthümliche Adervcrlauf in den
Flügeln.
Nemophora, von mir früher Nematopogon genannt, hat
die ausserordentliche Länge der Fühler mit Adela und Ncniolois
gemein; beide haben aber statt der sehr langen mehrgliedrigen
Maxillartaster so kurze und unausgcbildelc, dass sie nicht un-
ter den eigentlichen Tineen bleiben können.
I. IiscBirv.irlii Ilaw. Dup.
f.g. 1-6
UnaortJi gründete das Geims Incurvaria auf die Arten Mas-
culclla und Oehhiiaiuiiella, und Stephens behielt es in dieser Aus-
dehnung bei. Beide Auetoren verkannten die Uebereinstiinmung
dieser Arten mit Capitella, die sie, der crslere mit Tinea, der
letztere mit einem neuen Genus Lampronia verbanden. Ich selbst
brachte sie nebst mehreren in England nicht einheimischen Ar-
ten unter Tinea und bildete so ein Gemisch, das nothwendig
der Sichtung bedarf. Diiponchel vereinigte die vorhin genann-
ten 3 Arten richtig unter dem II anortli' sehen Namen Incurva-
ria, gesellte ihnen aber eine Anzahl sehr heterogener Arten bei.
Nur die folgenden eilf, vielleicht mit Ausschluss der Angusli-
costella, dürfen als ächte Incurvarien angesehen werden. Sie
zeigen in der Fühlerbildung erhebliche Verschiedenheiten,
die jedoch nicht zu generischen Trennungen zu berechtigen
scheinen. Hiernach und nach der BesclialTenheit der Beschup-
pung zerfallen die Arten in vier Unterabtheilnngen.
A) mänidiche Fühlei* kammzäluiig.
1. Masculella. 2. Zinckenii.
B) männliche Fühler ohne Kann)izähne, lang, dick, nach aus-
sen ve]"(lünnf.
3. Körneriella. 4. Aneusticostclla.
303
C) männliche Fühler ohne Kammzähne, lang-, dick; Ilinlcr-
flügcl rundschuppig.
8. Ochlmanniclla.
D) männliche Fühler ohne Kammzähne, kürzer; Iliulerflügol
haarschuppig.
5. Argillclla. 6. Velulclla. 7. Circulella. 9. Schön-
hcrrella. 10. Capilella. 11. Rupella.
Von den Abbildungen zeiot 1. den männlichen Fühler der
CT ~
Inc. Zinckenii, 2. den Maxillarlasler, 3, den Li|)penlasler der-
selben Art, — 4. den Vorderflügcl, 5. den llinlcrlhigel, 6. den
Lippentasler der Inc. Oehlmanniella.
1. Masculella Iliihii.
Anfennis (^ pcciinalls, capillis ferrugineis; alis clongalis, an-
terioribus fuscis, violaceo-nilentibus, inaculis duabus dorsi
dislinctis albis.
Tinea viusciilclla Ilühn. 125. Tixt S. 51. 7. ILilbwiii nigo Srlinbe. —
Z. Isis 1839. 183. 6. — Isis 1846, 272. 6. — Entom. Ztg. 1850, CO. 6.
— Stainlon C.it. 6. — Ilcrr'irh- Schff. Topngr. von Regensh. 3, 19ß. 921.
— Trngstiiiin l''j.iril Fn. 108,1. — »'. Tirdcinaiin in Preuss. I'ioviir/.i.ilbliit-
t<r 1845. 534. 1. — h'och Isis 1848. 950, Jncunaria — ilic feallured
Di.iHioiul-li.ick. Citriis }>,',{. Ent. XllI, 607. — Stcplicits C.it. 7550.
— Illnslr. IV, .352. I. — Diip. C.ii .354. — , Incurvinic rouragruse Dup.
Ilist. Vlll, 419. 1<m2. ,,|. 303. Hg. 5. Esperia — linhn. Ct. 418. 4058.
Adeln — , .-ilis .iiiticis (iistis, m.Ti.nlis ilii.-tbiis dorsalibiis .ilhis, capite (ulvo,
anlciinls pt.t tiu.itls. Tr. IX,2. 120. X , 3, 204. und 291. — Ecvrsmaim
Faun. Volg. 589,10. — 'Acllerstedl Ins, l.ipp. 1007,6. Tinea muscaleUa
Vah. F,?)i. Syst. 3,2. 314. 122. — SnppI, 489,46. Jncurraria museula, die
rcall.crcd Diamond -l.ark: llauorth Lq,. brit. IV. 359,1. f^.
Var. 1») puncto coslali albo ante apicem, ceterum ut a.
Incurraria spitria (tlie tiL-ble-spoltcd) llaw, Lep. biit. IV. 360, 4. (.9)
Sehr ähidich der folgenden und mit ihr (rüiier \(M'einigt
oder verwechselt, verschieden durch dit; lebhaft i'O.sIgelben Kopf-
haare, die violellglänzenden Vorderllügel und die scharf be-
grenzten, fast reinweissen Innenrandflecke. Von der ähidich
gezeichnelen Velulclla unlerscheidet sie sich durch viel geslret-k-
lere, nach hinten nicht erweiterte Flügel, die eiiiliu[»igen llin-
terrandfranzen der vordem, die kainiiil'ormigen männlichen Füh-
ler etc. — von der noch ähnlicheren Oehlmanniella durch ge-
strecktere Vorderdügel, i\c\\ Mangel eines Vorderrandlleckes an
denselben und die m;ündichen Fühler.
304
Kopf Icbliaft rosigelbbehaart. Taster graugelblicli. Fühler
heim cT auf dem Rucken des Scliaflcs bleicligelb, am Bauch
braun wie die Kammzähne; diese, etwa 30, an der Bauchseite
stehend, gegen das Ende jedes Fühlergliedes einer, sind an den
untersten und letzten Gliedern am kürzesten und haben unter
der Fühlermitte ihre grössle Länge, nämlich etwa die vierfache
eines Fühlergliedes; sie sind lamellenfürmig, an ihrem Ende er-
weitert und abgerundet und krümmen sich mit ihren Spitzen
über einander nach vorn hinw^eg. Beim § sind die Fühler bor-
stenförmig, bleichgclb, bräunlich geringelt. Rückenschild glatt,
braun, etwas kupferglänzend. Beine gelbbraun, auf der Schat-
tenseite wie die ganzen Hinterschienen bleichgelb. Füsse bräun-
lich mit hcllgelblichen Gliederenden. Hinterleib braun, am
Bauche gelb.
Vorderflügel S^— 3^^^' laug, gestreckt, zugespitzt, glän-
zend dunkelgelbbraun in mehr oder weniger lebhaftem Violett schim-
mernd, mit gleichgefärblen Franzen. Auf dem Innenrande vor
der Flügelmitte ruht ein fast rein weisses, dreieckiges Fleckchen
von veränderlicher Grösse, dessen Si)ilze, wenn es am grussicn
ist, wenig über die Flügclfalle hinaus reicht. Ein kleineres,
ähnlichgestalletes Fleckchen liegt am Innenwinkel, wo sich auch
die Franzen weisslich färben.
Hinterflügel gestreckt mit ziemlich scharfer Spitze, dunkel
bräunlichgrau, violetllich schinnnernd. Franzen heller.
Unterseite gelbbraun, oft violetllich schimmernd, auf den
dunkleren Vorderilügeln sind die Flecke der Oberseite in weiss-
gelber Farbe, meist scharf ausgedrückt.
Sehr verbreitet : in Ilalien, Fi'ankreich, England, Schweden,
Finnland, Lievland, AVolgagcbiet und vielen Gegenden Deulsch-
lands. Bei uns erscheint sie S[)äler als die folgende yVrl oder
doch wenn diese schon verflogen ist, in der ersten Hälfte (\cs
Mai im gemischten Laubholz; nach Zinchcii (v. Cliarp. WV.
S. 1()4. Anm. 22-1.) Ilirgt sie bei Braunschweig von der Mille
Mai bis Ende .luni, und Zettcrstcdt fand die Weibchen bei
Lärketorp in Oslgolhland noch im Juli. In Toskana dagegen
flog sie schon zu Ende März und Anfang April an wilden Ro-
sensträuchern (Mann \).
305
Anm. 1. Hühner erklärt sti'nc Mnsrulelln für die Jcs Wien. Vcrzeiclm.,
gleichwie es Fuhricius mit seiner Muscalella tlml, und darauf hin setzte ich
in der Isis 1839 das Wien. Verzeichn. als Aiicloriliit zu diesem Namen und
schuf für die folgende einen nemn. Hei der Revision der Schr/fermUHcr'-
schen Sammlung hat aher F. v. Jl. ein sicheres (^ meiner Zinckcnii unter
dem Namen IMasculella gefunden 5 auch die r. C/iarpeii Zier' sehe Notiz deutet,
daraufhin, dass diese Angahc die richtige sei. Der Umtausch des Namens
Zinckenii gegen Masculella und die Bildung eines neuen für meine jetzige
Masculdla (da muscalella, muscula und spuria wohl als nicht vorhanden zu
betrachten sind) hat so viel Bedenkliches, dass ich c3 lieher bei meiner frü-
heren Festsetzung der Namen lasse und nur die Auctorität ändere.
Anm. 2. Nach FH's Angabe waren in TreUschkcs Sammlung beide
Arten unter einander gemischt; die Treltsvhke' s,c]\c. Beschreibung lasst sich
aber nur und gut auf ntcirje IMasculella anwenden.
Anm. 3. Iluirorlh f der eine mir noch nicht vorgekommene Varietät:
alis anticis absfjtie puncto seciindo inaiginls tenuioris^ ccleris ut in a aul-
fühit, hat als eine m (\cv niäunlichen Fülilcrbildung übereinstimmende Art
Incurv. peclinea I. c. 2, d'tc Slai/i/on als fraglich zu Masculella zieht. Er
charactcrisirt sie so : alis (ulvo-f uscis, puiu to alhldo didymo alteroquc obsoleto mar-
ginis tenuioris. Expansio alar:i!u 6 lln. — Ilabilat cum praecedente, at lo7i-
gissime rarior, initio Maji. — Alae autirac e fusco-fulvicanles macula albicante
obsoleta subgemlnata ante medium niaigluls tenuioris, altoranuc minore sim-
plici obsoletissima postica. Antennae mnris catleraf]ue ut in ultima. — .SVc-
pJiens Illustr. IV. 352. 2 beschreibt dieselbe Peciinella, anscheinend nach
Originalen , und beide Autoren ziehen da/.ii Tinea pcctinella F. Ent.
Syst. 3, 2. 310. 103, deren Beschreibung doch wenig damit Uebereinstim-
mendes enthält. Die Angaben : macula subgemiuata, spot subgeminated ist so
undeutlich, dass sich nichts Rechtes daraus machen lässt; bedeutet sie soviel
wie die Ftibrici' sehe', arcus und lunula, so finde ich wenig Ilinderniss, diese
Incurv. pectinea als eine Varietät mit ungewöhnlich grossem, etwas geboge-
nem Jnnenrandfleck zu Masculella zu stellen.
2. Zinckcnii Z.
Antennis c^ pcctiiiaiis, capillis lulcis; alis elongaiis virescenli-
fuscis, cosla concolore, iiiaculis diiaJjiis dorsi cxalbidis.
Tinea Zinckcnii Z. Isis 1839. 183. 7. — Isis 1846. 272. 7. — Enlom.
Ztg. 1850. GO. 7. — r. Tiedcmann in Preuss. Provinzialblätter 1845 534. 2.
— Koch Isis 1848. 950. Tin. masmlclla, grauglänzender Schabe mit zwei
weissen Inii(nr.Hid|)uuk(.n. Wien. Verzeichn. 143, 28- — cd. Illig. IF, 121.
28. — cd. i'. Charp. Ißl. Iiicunaria Zinckcniclln Diip. Cat. 355.
Var. \). tviillis diiabus cxalljidis coslae an(c apiccm obsolclis,
coleriim ut a.
Var. c. macula anali nulla.
20
300
Var. (1. macula prima dorsali niilla, scd gulla plicali cxalhida
ante medium, ccteriim iit a.
Var. e. maculis omnino mdlis.
Ihre grünliclibraune, nie violellolänzende VordcrnCioeirarlje,
die Irüb gelbweissen, nicht scharf begrenzlen Iniioiirandnocke,
die bisweilen auch ganz fehlen, der braune verloschene Strich
auf der Ouerader, die weniger lebhaflgelben, lehmfarbciien Ko[)f-
haare unicrscheidcn diese Art sicher von der vorigen.
Kopf lelniigelb behaart, in der trübsten Färbung bei Var. e.
Taster braun. Fühler in Bau und Färbung wie bei Mascnlella.
Rückenschild dunkler als die Vorderflügel. Beine braun, gelb-
lich schimmernd; die hinteren an Schienen und Füssen gelblicli,
die Schienendornen weissschinnnernd ; alle Füsse sind gegen die
Basis der Glieder verdunkelt und an den Spitzen wcisslich.
Hinterleib schwarzbraun, brannhaarig, mit gelblichem Bauche.
Vorderflügel S^^'' lang cl)ei einem Ali)ino der \;w. e. nur
2|"'0> i'i ^'^''' Gestalt wie bei Mascnlella, doch nicht völlig so
o-nstrcckl , auch an der Spitze etwas mehr abgerundet, daher
von plumperem Ansehen, glänzend, grünlichbrann mit einem
rrewöhnlich ganz deutlichen, ^er(lickten, schwarzbraunen Strichel-
chen auf der Ouerader. Die zwei Innenrandflecke stehen wie
bei Mascnlella; sie haben eine trübe, gelblichweisse Farbe und
treten nie so scharf aus der Grundfarbe hervor wie dort; ihre
Grösse und Gestalt ist sehr veränderlich; der erste ist ebenso
oft zugespitzt wie oben abgeschnitten; der zweite ist stets un-
deutlicher als der erste. Die Franzen haben die Farbe der
Fläche; nur an) Inneiu'ande nehmen sie die helle Farbe des Anal-
flecks an; fehlt dieser ganz, dann sind auch hier die Franzen
völlig dunkel.
Var. b. ein $, hat die Imienrandnecke in der grösslen Aus-
l)ildung, den braunen Onerstrich sehr deutlich und über ihm
zwei sehr verloschene, durch lleckartig verdunkelte Grundfarbe
getrennte Tröpfchen auf dem Vorderrande.
Var. c. ein cT hat den Innenrandfleck gross, deutlich und
viereckig; der Analfleck fehlt ganz, aber einige F'ranzeidiaare
sind an der gewöhnlichen Stelh; hellgelblich. Bo'i einem andern
cT ist der erste Dorsalfleck ganz klciti uml ziendich umJeutlicIi,
die Iimcnwinkellranzen sehr wenio- ffclblich.
307
Var. (I. ein $, hat in tlcr Falto an der Sicllc, wo bei der
ausgebildetsten Zeichnung die Spitze des ersten Dorsalfleclis ist,
ein länglich rundes, sehr deutliches, gelbliches Tröpfchen, wäh-
rend der Dorsaldeck gänzlich fehlt. Der Analfleck ist sehr deut-
lich, so wie dei' braune Ouerstrich.
Var. e. ganz einfarbig, auch auf den Innenwinkelfranzen
völlig dunkel, mit deullicheni oder verloschenem braunen Quer-
strich. Zu dieser Var. gehören bloss ^. Es giebt Exemplare,
die von dem Aualfleck eine schwache Spur zeigen. Hierzu ge-
hört ein sonst durch nichts ausgezeichnetes Toskanischcs Exemplar.
Hinterflügel nicht ganz so gestreckt wie bei Masculella, ein-
farbig dunkel braungrau. Franzen um (Xqw Innenwinkel clwas
gelblich.
Fnlerseite gelblich braun, glänzend; der AnalHeck der Vor-
derflügcl schinnnert deullicher, als der erste Innenrandfleck von
der Überseite durch.
Beim $ sind die Flecke gewöhnlich in der grössten Aus-
bildung und dem entsprechend die Kopfhaare lebhafter gelb.
Diese Art lebt in Toscana (Mann), in England sehr selten
(Stainton in lit.), in Deutschland in manchen Gegenden liäufig,
besonders bei Frankfurt an der Oder und Glogau ; bei Dresden
(v. Tischcr); bei Braunschwoig (Zinclicn); bei Danzig (\.\ Tic-
demaim!). Sic fliegt zu Ende April und im Anfang Mai in
allen Birkengehölzen und wird leicht aus den Aesten, an denen
sie sitzt, abgeklopft.
Ihre Raupe, deren Naturgeschichte ich jedoch noch unvoll-
ständig beobachtet habe, lebt in der ersten Jugend als Blatt-
niinirerin an Birken. Sic findet sich in der Wille Mai oft so
häufig an einem Baum, dass ich in einem einzigen Blatt über
dreissig Stück zählte. Die bewohnten Blätter fallen sehr leicht
in die Augen durch die bräunlichen, runden, 1 — l|''Mm Durch-
messer hallenden Flecke, in denen man bei durchscheinendem
Licht das Räupchen bemerkt. Dieses schneidet gegen Ende
Mai seinen Wohnplalz ringsherum von der grünen Blatlfläche ab,
heftet die beiden Blaltstücke, aus denen er besteht, mit Seide
zusammen und lässt sich an einem Faden zur Erde herab. Da
fast alle Räupchen eines Baumes sich zu einerlei Zeit auf die
Erde begeben, so habe ich an manchem Tage Hunderle gesam-
meil, indem ich die Aestc beklopfte und den Hut oder den
308
Scliirm unterhielt. Die Blätter sehen, wenn die Riiupchen aus-
gewandert sind, siebartig- durcldöchert aus und sterben Avalir-
scheinüch später ab. Die Räupchen sind nun Sacklrägcr, laufen
mit ihrem Hause ziemlich schnell und suchen ihre Nahrung- unter
den abgefallenen Birkenblättern. Ihre weiteren Eigenheiten kenne
ich noch nicht. Im Winter und ersten Frühjahr habe ich unter
den höheren Sträuchern auf Sandboden die Säcke zwischen dem
abgefallenen Laube gar nicht selten, doch der grossen Menge
in grünen Blättern lebender Raupen durchaus nicht entsprechend,
oefunden. Die Verwandlung muss schon im Herbst vor sich
o-chen, da ich in den Säcken immer nur Puppen erhielt. Die
ausgebildeten Säcke bestehen nur aus zwei Stücken, ein Zeichen,
dass die Raupe, wenn ihr die alte Wohnung zu klein geworden
ist, diese verlässt und eine neue aus abgefallenem Birkenlaub
zurecht schneidet. Die Wohnung hat zwar Aehnlichkeit mit der
von Adcla Degeerella, ist aber viel breiter elliptisch. Sie ist
4 5'// lang, 2| — 3"'' in der Blilte breit, nach beiden Enden
o-leichmässig abgerundet, an Bauch- und Rückenseite ziemlich
convex; die Blattrippcn, wenn ja stärkere vorhanden sind, ge-
hen an den Exemplaren meiner Sanuulung der Länge nach in
der Mitte. Der innere Raum ist mit Seide schwach tapeziert,
und die Puppe liegt frei darin. Sic ist bräunlich gelb; die
Scheiden für ihre Gliedinassen sind stark gesondert, und die
der Fühler lassen das Geschlecht leicht erkennen. Der Hinter-
leib hat an der Seile einen Längsvvulst und daran längere, gc-
boo-ene, nach hinten gerichtete Borsten. Ausserdem ist er matt,
auf dem Rücken mit Härchen, fünf Segmente haben auf der
Rückenmilte einen Gürtel nach hinten gerichteter Zähne. Die
zwei letzten Segmente glänzen wie das Bruststück, und bilden
einen aboestumpften Kegel, an dessen Ende vier Höckerchen
rino^snm sitzen: zwei genäherte gegen den Rücken und eins an
jeder Seile.
Gegen die Zeit der Verwandlung werden die Augen zuerst
schwarz. Beim Auskriechen des Schnu'tterli;igs sehie])l sich die
Pupiie mit Hülfe ihrer Rückenzälnie zum grösslen Tiu>il aus d(Mu
Sack hervor.
309
3. Könicriclla Z.
Aiilennis cT crassis apicc allciiiialü, cii|»illis diliilo i'erriigincis;
alis elongalis, aiileriüiibus oriflialcco-ruscis nilidis, ciliis
eoslalibus vix flavesceiilibus.
Klcemanii s Bciir;ige S, 305. Taf. 36. T'iii. KurnericlUi siift Tin. Fla-
ticoslc/la FR. Z. Jsi's 1839. 183. 8.
Sic kommt in der Flü<xelbiklimff und Färbunir der Inc. Ziiic-
Kc'iiii var. c. am nächstoii; allein sie bat noch gestrecktere Vor-
dorlliio-el, eine messino<^rünIiche Mischung in der braunen Farhe
(k'rselbcn, helle VorderrandlVanzen , und besonders zeichnen sie
die männlichen, ganz ungekämmten Fühler aus.
Grösse der vorigen. Kopf hellroslfarbig behaart. Taster
l)räunlich ^ie die Haare am Kinn; Lippenlaslcr auf der Ober-
seile hellgelblich. Fühler: (^ fast so lang wie die Vorderflügel,
dick, zusammengedrückt, am Enddriltel auffallend verdünnt,
schwach gezähnelt, braun; $ viel dünner und kürzer, nicht zu-
sammengedrückt; bei beiden ist das Wurzciglied auf der Vor-
derseile gelb. Rückenschild von der Faibc der Vorderllügel.
Beine gelbbraun, an den Füssen mit gelblichen Gliederenden.
Ilinlerschicnen schnmtzig gelblich; Hinlerlarsen verdunkelt ausser
an den Enden der Glieder. Ilinlerleib schwarzbraun, am After
bräunlichgelb behaart.
Vorderflügel 3^- — 4^'' lang? gestreckt, hinten nicht erwei-
tert, zugespitzt, braun mit lebhaftem Messingglanz ohne helle
Flecke. Die Querader erhebt sich etwas, so dass sie bei manchem
Lichtreflex braun erscheint. Die Vorderrandrippe hat keine ab-
weichende Farbe. Die Vorderrandfranzen sehen in einer ge-
wissen Stellung gelblich aus; sonst haben sie die ^Farbe der
Wurzclhälfte der Hinterrandfranzen, welche mit der Flügellläche
übcrcinstiannt; auswärts sind letztere Franzen grau. Bei mei-
nem einzelnen Weibchen sind die Vorderrandfranzen sehr ver-
dunkelt, ohne jeden gelblichen Schimmer, und haben sogar wie
der ganze Vorderrand einen ganz schwachen kupferrölhlichen
Hauch.
Hinlerflügel gestreckt, an der Spitze zugerundel, ziendich
hellgrau, etwas durchscheinend; Franzen grau, an ihrer Basis
weiblich glänzend.
.310
Unterseite braungrau, gelblich glänzend, beim Weibchen am
Vorderraiul der Vorderflügel kupferfarbig; beim Männchen ha-
ben alle Flügel glänzend hellgelbe Franzen, und nur die dos
Hinferrandes sind an der Aussenhälfie grau.
Das Weibchen ist etwas grösser als das Männchen und
ausser durch die Fühler noch durch die dunkeln Vorderflügel-
franzen verschieden.
Der Schmetterling fliegt in Buchenwäldern im Mai bei AVien
(Mann!), in Böhmen (FR), bei Danzig (Brischkef), bei Frank-
furt am Main (Körner bei Kleemann). Die Raupe lebt unter
abgefallenem Buchenlaubc. Kleeniann giebt ihre Kalurgeschichlc
ziendich vollständig.
Anin, 1. Ohglcicli ich nocli iiiclit erfalircn lial)e, dass jcninnd seit AVec-
tnann's Zeit die Zucht des Sciirnctterlings aus der I^.iupe bewerkstelligt iiabe,
so stelle irli docli iiiclit an, den für diesen Fall reserviiten Nanien hörne-
riella, dem Enldetker der Piaupe zu Ehren, aufzunehmen. Der Name -/'7«-
vicostellu ist überdies aus einer falschen Beobachtung entstanden; der Sciiuiet-
tcrling hat keinen gelben Vorderraud der Vordcrflügel.
Anm, 2. lin. rulimctrella (leg. rufimitrelia) N'A^eslw. S/ainlon
C.it. 6, gleich liinter Masculella aufgelilhrt mit der Bezei'-hnung : Vorderflügel
golden braun ohne Zeichnungen J Kopf gelb — scheint identisch mit Körneriella
zu sein.
4. Angusticoslella Fli.
Antcnnis crassiusculis a[)ice attenuato, capillis ferrugineis ; alis
antcrioribus fuscis obsolete pallide irroratis , praecipue ad
dorsum, costa post medium angustissime flavida.
Tinea — FR. Z. Isis 1839. S. 1S3. 9. Incurvaria — Dup. Cat. 355.
? Tin. (tiin^tisdcuslcUa Staiitioii Cat. 7. 11.
Nur ein Weibchen aus Ungarn in FWs Sammlung, über
■welches ich nur Folgendes angemerkt habe: Kopfhaare rostgelb,
Taster gelblich mit mehreren Borsten auf der obern und untern
Seite. Fühler ziendich dick mit verdünnter Spitze, die Glieder
kurz, umgekehrt kegelförmig, durchwachsen. Vorderflügel braun,
verloschen gelblich besprengt, besonders am Innenrande. Hin-
terflügel in der Gestalt wie bei Körneriella, aber braungrau, aus
dem Gelblichen in's Violette schimmelnd.
Ob diese Art wirklich liieher oder zu Tinea gehört, muss
erst die Ansiclit eines Originals lehren. — Stainlon's Angusti-
costella Fli. Z. Mann in lit. ist gerade so bezeichnet, wie meine
311
Künieiic'lla in der Isis; die eingesprengten gelblichen Punkte
werden übergangen. Es bleibt also nocii zu entscheiden, ob
Mann iiini die riclifigc Angnslicostella milgelheilt hat.
5. Argillella Koll. nov. Sp.
Anlciniis tcnuibus breviusculis fuscis, capillis fcrrugineis; alis
anl. hiteis, cosla ipsa ex basi fnsca; poslerioribus subobtu-
sis cinereis cf?-
Grösse der Masculella, die Flügel aber breiler und stumpfer.
Die einfarbig bell lehmgelben Yorderlliigcl zeichnen diese Art
in ihrem Genus aus.
Kopf hell rosigelb behaart. Lippentaster lang, grade, fa-
denförndg, stumpf, ochergelblich, am zweiten Gliede etwas
borstig. Fühler von halber Vorderflügellänge, i\\\\\\\, braun;
Glieder ziendich lang, pubescirend. Rückenschild lehmgelb.
Beine gi-aubräunlich, nach unlen gelblich, die hinteren an Schie-
nen und Füssen gelblich, lliiilerleib grau; Bauch und Afterbusch
fahlgelblich.
Vorderllügel 3| — 3|''' lang, ziemlich gestreckt, an dem
schwach zugespitzten Ende ziemlich abgerundet, hell lehmgelb,
elNvas glänzend ndl kaum helleren Franzen. Die Vorderrand-
rippe selbst ist von der Basis aus auf \ oder f ihrer Länge
dunkelbraun, was jedoch nicht sehr auffällt.
Hinterflügcl ziendich gestreckt, allmählich erweitert, dann
verengt und abgerundet, ziemlich dunkel grau; Franzen gelb-
lichgrau, gegen t\e\\ Innenwinkel zu am gelblichsten.
Unterseite grau, auf ([en Vorderflügeln nnt durchscheinen-
dem Gelb. Der Vorderrand derselben ist bisweilen in einer
Linie schwärzlich.
Vaterland: die Gegend von Wien. (MainilJ
(). Vetulella ZeUcrstcdt.
Anlennis subserralis mediocribus, fa[)illis ferrngineis; alis po-
stice amplialis, anierioribus virescenli- fuscis, maculis 2
dorsalibus, giilla coslae [loslica macnhupie cilioium marginis
poslici CAaibidis (f.
^■''Var. b. gutta costali nulla.
Ailcla vctiilcUa; alis aiilicis (•iiicito-liiscis , iii,Kiili:> doi^aliliiis tluaLus
alhidis, capile flavoj Zctlcrstcdt Ins. laj)p. 1007. 7.
312
In der Zeichnung- am ähnlichsten der Oehhnanniella, ahcr
grösser, mit hinten nielir erweiterten Fliigehi, einem gelblichen
Streif in denHinterrandfranzen der Vorderflügel, kurzern, einfarbigen
Fühlern. Von der im Fliigelbau und der Grösse übereinstim-
menden Circulella trennen sie die etwas dickeren und kürzeren
Fühler, die gelbe Farbe der Zeichnungen und der Mangel der
zerstreuten weissen Punkte in der Spitze der Vorderflügel.
Kopf hell rosigelb behaart. Lippentaster grade, ziemlich
lang, etwas borstig, braun; das Endglied auswärts gelblich.
Fühler von | Vorderflügellänge, etwas dick und zusammenge-
drückt, schwach sägenförmig, braun. Rückenschild gelbbraun.
Beine braun; die 4 vorderen Schienen auswärts und alle Füsse
hellgelblich; Ilinterschienen bräunlichgelb hellschimmernd, auf
der Rückenschneide mit gclbarauen Haaren r(!iclilich gefranzf.
Hinterleib schwarz grau; die Aflerhaare gcllfbräunlich.
Vorderflügel 4'^' huig, etwas gestreckt, nach hinten erwei-
tert, mit ziemlich deutlichem Vorder\\inkel, etwas glänzend
grünlichbraun. Der Innenrand hat zwei kleine dreieckige Flecke
von gelbweisslicher Farbe, den ersten vor der Mitte, den zwei-
ten, grössern im Innen\\inkcl; an diesem sind die Franzen eben
so AM'issüch gefärbt. Am Vorderraiide liegt nicht weit von der
Sjülze ein gleichfarbiges kleines Tröpfchen, das bei Var. b, die
ich noch nicht gesehen habe, fehlt, Franzen braun, am dun-
kelsten um die Spitze; an der Glitte des Hinterrandes sind sie
an der Aussenhälfie in einem kurzen Strich blassgelb.
Hinleiflügel nach hinten erweitert und dann zugerinidet,
ziemlich durchsichtig, dunkelgrau mit gleichfarbigen Franzen.
Unterseite braungrau mit den a erloschenen Zeichmmgen der
Oberseite.
]\lein einzelnes Exem[ilar wurde von Dr. JVochc im Rie-
sengebirge am 20. Juli mit mehreren gefangen. Am 17. Juli
fand Zi'ltersicJt diese Art in einem Birkenwaldc des norwegi-
schen Lapplandes ; nach ihm kommt sie auch im mittleren Schwe-
den und (Jslgolhlaud vor, überhaupt selten.
7. Circulella ZrUcrsIcJt.
Antennis temubus clongatis fuscis, cajiillis flavidis; aus postice
ampliatis fuscis, maculiö duabus dorsi punctisquc in apicc
pluribus albis. cT
313
Adcla tlrculellaj alis anticis obscure fusris, inaculls costnllbus (!) diiabus
nivcis et piinclis posllcis 8 — 10 circulatim disposilis aU)is; capitc flavido.
Zettersl. Ins. läpp. 1007. 8. ? Lainj)rvii!a — Teiigslr. Fi'nl. Fjaril. 107. 2.
Von (I(?r Geslall und Grösse der vorigen. Kopf hellgelb be-
haart. Lippentasler grade, borstig, gröstentheiis hellgelblich.
Fühler dünn, fadenföniiig, noch clwas lünger als bei Velulella,
braun; die Glieder länglich, umgekehrt kegelförmig, niicrosco-
pisch pubescirend. Rückenschild gelbbraun. Die vier Vorder-
beine auf der Lichtseite der Schenkel und Schienen und auf dem
Rücken des ersten Fussgliedes braun, sonst bleich gelb, schim-
mernd. Hinterbeine von der blassbraunen Schenkelbasis aus im-
mer heller, in's Bleichgelbe und zuletzt in's Weissliche überge-
liend, an den Schienen auf beiden Schneiden blondhaarig. Hin-
lerleib braungrau mit lichterem Afterbusch.
Vorderflügel 4 — b'" lang, etwas gestreckt, nach hinten
erweitert, dann sanft zugespitzt mit deutlicher Spitze, etwas
glänzend {lunke]!)!aun. Die Zeichnungen sind fast rein Aveiss,
völlig tchnecwciss nach Zcttcrstcdt. Vor der Milte des In- .
neni'andcs ist ein ziendich grosser, nach hinten geneigter, über
die Fliigelfalle hinwegreichender Fleck, dessen Spilze bei einem
Exemplar ganz nach hinlen gebogen ist. Im InnenAvinkel liegt
ein bedeutend kleinerer, dreieckiger Fleck von veränderlicher
Grösse, an dessen Farbe die anslossenden Franzen Theil neh-
men. Auf (lern Vorderrande zieht eine Reihe weisslichcr, ge-
näherter Tropfen bis in die Flügelspilze; sie beginnt also nicht
weit vor ders(dben. Von dem ersten, dem grössten geht eine
nach aussen gebogene (Juerreihe weisslicher Tröpfchen hinüber
bis zum Analfleck, und hinter ihr bemerkt man noch einige zer-
streute Tr(")prchen vor der Flügelsjiitze. Franzen graubraun, an
der Milte des Hinlerrandes an der Aussenhälfle in einem läng-
lichen Strich weisslich.
Ilinlerflügel nach hinlen erweilerl und abgerundet, ziendich
diu-chscheinend , grau.
Unterseite dunkler grau; die Flecke und Tropfen der Räu-
der scheinen blass durch.
Diese Art ist im südlichen Schwedischen Lappland ziendich
selten in der ersten Ilälfle des Juli; meine zwei abgedogenen
Männchen erhielt ich von Uohcman als Dalekarlisch. Eni klei-
314
iieres, weniger verflogenes, doch sehr heschtidiglos Exeniphir
ohne Hinterleib schickte Zeiterstedt mit der Notiz: „Iiiler Suui
et Kongstue Ing. Alp. Norv. 16. Juli 1840."
8. Oehlmanniella Tr.
Anfennis (cj^ longioribus, crassiusculis) fusco flavi(l()(iiie aunu-
latis, capillis ferrugineis; alis anterioribus violaceo-luscis
nilidulis giilla costae duabusque inajoribus dorsi ilavidis,
ciliis fiiscis tolis. cf?'
jldela Oehlmanniella: alls niiticis violaceo-fuscis, niaciiils tribu.s fl.ivitlls,
una ad margiiiem cxternum, diiabiis ad rnargiueni iiiiciiuim. Tr. IX, 2. 122.
X, B. 204. u. 291. — Zeiterstedt Ins. läpp. 1007. 4. — Erersmaiin Vn.
Volg. 589. 10. Tinea — Z. Isis 1839. 183. 2. — his 1816. 271. 2.
— Stainton Cat. 6, 5. Lampronia — Tengstr. FinI Fjäill. 107. 3. /«-
curvaria — Dup. H.st. Vlll, 421. 1632. pl. 303. fig. 6. — Galt. 35.=>. lii-
curvaria — : alls ant. nigio - purpiuasrcntlbiis niaciilis 2 niarginis tciiuioris
punctotjue costali albidis aut fla\is Steph. Ulustr. IV. 352. 3.
Var, b. giilla coslali haniata.
Var. c. giiilula ante gutlain coslaleni, celeruni iit a. vel b.
Var. d. ut c. sed sub gutlae ut in Var. a. fonnalae apice
punctum flavidum adest prope marginem poslicum.
Var. e. ut d, sed apex gullae in punclula duo flavida conti-
nuatur.
Var. f. gutta et gullala in lineam poslice incrassalam con-
fluentibus.
Die einfarbigen dunkelbraunen Vorderflügelfranzen hat sie
mit Masculella gemein; sie hat aber breilere Flügel, einen gel-
ben Punkt auf dem Vorderrande der vorderen, l)raun und gelb-
lich geringeile, beim cT ungekämmle Fühler. Die Franzenfarbe
die Aveniger erweiterten Flügel und deren violellbraune Farbe
unterscheiden sie von Vetulella und ausserdem noch die gelb-
liche, nicht \veisse Zeichnung von Circulelia. Die grössere Ca-
pilella hat die Fran/jMi um die Vorderdügelspitze in grosser
Ausdehnung weiss , mid der erste Innein-andlleck verlängert sich
so weit gegen i\{i\\ Vorderrand wie bei Oehlmanniella niemals,
auch sind ihre Flügel gesireckicr und weniger duidvcl gefärbt.
Die kleinere Tin. Praelalelia hat ausser ([q\\ weissen Fianzen an
der Vorderllügelspiize die Zeichnungen in glänzender, fast sil-
bern eisscr Farbe, und iliro Stirnhaare stehen nicht ab.
315
Crosse üiiKT klciiiorcn Masculeila , sellener wie die einer
niilllcren. KopHKuuc lebhaft rosigelb. Lippenlasler etwas dick,
Ijorslig, ge'.blicli, am zweiten Glicde aussen bräunlich angelau-
fen; das Endglied aui lebhaftesten gelb. Fühler (^ etwas dick,
zusauunengedrückt, gegen die Spitze verdünnt, fast von Vordcr-
lUigellänge, mit deullich abgesetzten, gegen die Fühlerspilze ge-
ziihnellen Gliedern; gelblich, an der Endluilflc der Glieder be-
sonders einwärts braun; beim $ sind sie kürzer und dünner,
sonst wie beim cf gebildet und gefärbt. Rückenschild dunkel
gelbbraun. Beine gelbbraun ; Füsse gelblich wie die Dornen und
die Unterseile der Hinterscliienen; der Rücken jedes Fussgliedes
mit einem bräunlichen Längssirich. Hhiterleib graubraun, am
Bauch gelblich, am Afler gclbbraunhaarig.
Yorderflügel 3 — 'd\"' lang, länglich, nach hinten sehr we-
nig erweitert, dann ziemlich stumpf, dunkelbraun, lebhaft pur-
purvioleltlich gemischt, schwach glänzend, Zeichnungen hell-
gelb. Vor der Sülle des Innenrandes ist ein einwärts mehr oder
weniger zugespitzter Fleck von verschiedener Grösse, ge^\ühn-
lich bis an die Flügelfalte, nie bis zur Hälfte der Breite rei-
chend. Im Innenwinkel ist ein kleinerer, dreieckiger Fleck, dessen
helle Farbe die angrenzenden Franzen theilen. Die übrigen
Kränzen sind dunkelbraun, ganz ohne hellere Stellen. Auf dem
Yorderrande, am Anfange der Franzen desselben ist ein kleiner,
oft zugerundeler gelber Tropfen, Auf der Querader lässt sich
bisweilen ein dunkelbrauner Punkt schwach erkennen.
Hinterflügel ziemlich stumpf, dunkelgrau; die Franzen grau,
öfters ziemlich lebhaft golden schimineriul.
Unterseite graubraun, violelllich schimmernd, an Acn Vor-
derrändern mit Goldschinmier; aiu^h die Franzen, besonders die
der Hinterflügel besitzen die lelzlere Eigenschaft.
Das Weibchen hat die Zeichnungen am grössten und ändert
in der Vorderrandzeichnung mannichfaltig ab. Diese ist uändich
a. wie beim Männchen, gerundet oder nach innen spitz.
b. nach innen spilz und zugleich nach aussen gekrümmt;
hierzu gehört auch ein Männchen meiner Sammlung.
c. nicht selten ist ein gelbes, kleines Vorderrandtröpfchen
nicht weit vor dem gerundeten oder hakenförmigen Rand-
ileck.
d. in lelzlcrcr Zeichnung richlcl sich die Spitze des Fleckes
316
gegen die Mitle des Hinfcrraiidcs , vor welchem ein gelb-
licher, deutlicher Punkt liegt.
c. Zwischen diesem Punkte und der Spitze des Fleckes lie-
gen noch zwei kleinere, aber in einer mehr gegen die
Fhigelspitze gerichteten Lage.
f. die beiden Randflecke flicssen in eine gelbe, hinten ver-
dickte Randlinie zusammen.
Eine sehr verbreitete und fast nirgends seltene Art: In
Toscana'") (Mann!), Frankreich (Diip.), England — um London
seifen zu Ende Mai und Anfang Juni (Steph) — Schweden bis
Lappland (noch am 27, Juli: Zcttcvstedt) — Finland im Juni
und Juli (Tengstvöin!); im Casanischen CE<,'ersfn.J — in
Deutschland an mehreren Stellen z. R. bei Wien (Tr.), Dres-
den (Ti.J, Frankfurt an der Oder und Glogau. Sie bewohnt
schallige Laubgehölze, besonders gern Erlgebüsche und fliegt
zu Ende ölai, im Juni und bis zum zweiten Drittel des Juli.
Die Raupe lebt wie die der T. Zinckenii unter abgefalle-
nem Laube. Als ich nach den Säcken der letzteren im Februar
suchte, fand ich zugleich mit ihnen einen Sack unter Rirken-
laub, den ich als die Wohnung der Aluc. Degeerella mitnahm;
die Raupe frass Alsine media und heftete zu Ende März an der
Seite der Schachtel mit einigen Fäden ihre Wohnung an. Im
April kroch schon der Schmetterling aus, weil Raupe und Puppe
in der warmen Stube gehalten waren.
Aiiin. 1. IJübner's WihWtlun'^: O c li I m a n n I c 1 1 .1 184 k.iiia niclit lilelicr
gfliörcii. llir Kopf Ist so hiaun ^vie das Riickcriscliil J ; die Flügel sind alle
viel zu gcstrtcktj die Raiulfleeke sind weiss; vom ersten Innenrandlleek ge-
licn durch die graubiaune Ginudfarbe zwei braune Binden zum Voiderrand
und von dem zweiten eine noeii breiiere bis zum Vordeirandlleck. XA'^enii
aiK-Ii die 'l'exlwoile S. 51. .. voi /.li^lirli iliie dunkel bandirten Ol)ei üiigi ! "
selir >\ alirsc'lielnllcli nur nach der Abbildung geniaclit sind, so genügt diese
dotli zum Ueweise der Artverstliiedenbeit.
Aiuu. 2. Slaiiiton rticUucl Uoworlhs i u c u r v. OelilmannI 1-ep. I5rlt.
i V. 5()0- 3; alis nigro- purjjiiraseenllbus ni.'Kiilis duabus pnuctofjue margina-
Jlbus lilvels olme IJedeuken zur Trcitxc/i/ic siinti Art. (jeliöile sie v%irkll(h
daliin , so b.'ille der specifisclie Natni', (]rn lliiir. gcsi ballen bal, eiii/.ulrcU'u.
Allein niveus und irvr. argenlcus (^clcr ins« brciburif;) .sind kiine ISiv.eirbnun-
g( n lür «lie Farbe der Flecke uiix rrr ()( iilinaiuiiella. SIc/ifii'iis s<lieinl das
gl lidill 7M haben und sagl , um eine Vei iimgiing zu bi' weiksleliigen , in Sei-
ner üesehreibung : zwei dreieckige liinenrandllec ke weisslieb, silberig oder
*) Im Verzeichniss in der enluinol. Ztg. Ib.iO durch Versehen ausgelassen.
317
golbllcli — von wi'.lclicii Rc^oicIiiiTingcn die erste nur nnf nligeflogciie , die
«Irille auf iinvtrsclirle Exeniplarc passt , und die zweite in iler Natur Lei
Oehlnianniclia gar iiiclit vorkommt,
Anm. 3. Auch Diiponcliel spricht von trols taclies 1) 1 a n c h c s 5 alicr In
seiner übrigens nicht sehr gerathenen Abhildiing sind wenigstens die zwei
Iiincnranddecte hellgelb. TieilscJiLe giebt bei seiner Beschreibung eine No-
tiz über das Leben des Inselctcnhändlers Oehhudim in Lei{>7,ig und sagt, er
habe bis vor etwa 20 Jahren thätig gesaninielt. Indem nun Diipoiichrl vom
Jaiire 1833, in welchem TrcUsc/ike's X, 2 erscliien, zurüekrcchnet , gelangt
er zu dem für die Fianzosen verhängnissvollen Jahre 1813 imd sclireiht: qui
en a fait la decouverle dans les environs de Leipzig eri 1SI3!
9. -;- Soll ö n li 0 r r c 1 1 a Zctlcrstedt.
C.ipillis fernioiiKMs; ali.s aiit. fiisro-ciiinniiiomeis iiilidis, ina-
ciilis 2 dorsalibiis, uim coslali alhis.
nitida — : alis anlK is fiiscn-c inMniuonni'i iirlldl'i, maculls 3 .illiis h.unm
2 costalibus f!J et 1 l.ilnali; cajille flavo. $ ('-'"ig. al. exp. ^ poll.) Zct-
tcrsicdl Ins. läpp. 1007. 3.
„Aehnlich der Naozonella [Riipolla .9/"^], aljtM- durch dio Flii-
gclfarbo, und vor/.iiglicli durch dio Zahl und ficslall der Flocl^e
von ihr vcrscliieden. Kopf wie bei jener. Voi-tlerfliiocl zimml-
braun, glänzend niil drei schnceweissen Flecken: der ersle vor
der Mitte am Innenrande verschieden gestallef, oder dreiecKio-,
der zweite klein, gernndet am Schwanzwinkel, der dritte am
Vorderrande kurz vor der Spitze, liinolich, massig gross; bald
vor diesem Fleck ist auf dem VordtM'iand ein kleiner, weisser
Punkt. Flügel und Beine wie bei der vorigen. — In Uiilerlapp-
land am 27. Juh, seilen."
Anm. Die Lage und Gestalt der Flede stimmt mit OehluianTiiella var.
r. aber sowohl ihre Farl)c wie die Griindlarbe der Vordeilhigel weicht von
der der Oelilnianniella gänzlich ab.
10. Capitella L.
Antennis fuscesccnlibus, capillis ferrugineis; alis anf. nilidnlis
fuscis, macula dorsi subfasciala antice coarclala anle dua-
busqnc opposilis post medium flavi(hs, ciliis a[)icis lale al-
bidis. cf$.
Vhaläiia Tinea capitella: alis nigris, marnlis 3 llavescentibus , capitc
luleo: I-. S)st. nat. 1,2. 894. 118. — Faini. Snec. 356. 1371. — Tinea —
r<ihr. F.. Syst. 3, 2. 31.'i. 12:>. — Snppl. -18.^. 2.3. — (the triple-spolle.l
IJIack) Ihnr. Lep. brit. IV. 56."l. 16. Tinea — Z. Isis 1839. 183. 3.
318
Z. Isis 1816. 271. 3. — Staiiiton Cnt. 6. 6. Lumpronin — Stephens
Illustr. 356. 1. — TcKgxtrüm Fnil. Faun. 107. 4. Phal. Tortr. Scrl-
haiana, gläiaend Lrnuner doppelt dreieckiger \'\^icltlcr. livahin Tiiscktenk.
2, -154. 317, Inemrfnua flavin.iirella , initrc -jaune , Diip. llist. \1I1, 423.
1634. pl. 303. f. 7. — Cat. 355.
Var. b. maciila prima tanlum dimidiam alae latitudinem alliii-
gente.
Grö.sser als Ochlnianniclla, mit weniger violettglänzenden
Vorderflügeln, grösseren Flecken, deren nie mehr als drei sind,
und mit weissliclien Kränzen um die Flügelspitze. Mit Tin.
Praelalella vei'glichen, ist sie viel gr{")sser nnd hat die Vorder-
flügelzeichnmig in gelblicher, slalt in silberweisslicher Farbe,
und eine andere Gestalt des bindtiirörmigen Fleckes. Der Ru-
pella gleicht sie in der Grösse; diese hat aber noch einen vier-
ten Fleck auf den Vordcrflügeln.
In der Grösse steht sie zwischen Masculella und Circulella.
Kopfhaare hell rosigelb. Lippciilasler bräunlich, borslig, am
Endgliede weisslich. Fühler von wenig mehr als halber Vor-
derflüo-ellänge, ziemlich dünn, einfarbig braun, flaumhaarig, boim
2 dünner und kürzer als beim c^. Rückenschild von der Farbe
der Vordcrflügel. Beine braun, alle Fussglieder mit einem
weisslichen Fleck an der Wuizel, am vcrloschenslen und aus-
gedehntesten an den Ilinlerlüssen. Hinterschienen schmutzig
bleichoelb mit gelbgrauen Haaren. Hinterleib braungrau.
Vorderflügel 3| — 4'" lang, von länglicher Gestalt, nach
hinten kaum erweitert mit zugerundeler wenig hervortretender
Spitze, etwas glänzend, duidvel gelbbraun, mehr oder weniger
stark mit Purpurfarbe gemischt. Die drei Flecke, welche die
Ränder trafen, haben einen ziemlichen Glanz und sind weisslich
gelb, viel grösser als bei Oehlmauniella, aber bei manchen
Exemplaren viel kleiner als bei anderen. Der erste Fleck ist
am Innenrand vor der Mitte und bildet eine nach vorn verengle
Binde, wenn er sehr weit gegen den Vorderrand verlängert ist;
manchmal erreicht er diesen sogar; bei einzelnen Exemplaren
(Yar. b.), an denen auch die zwei anderen Flecke viel kleiner
als o-cwöhnlich sind, bleibt er ein dreieckiger, die halbe Flügel-
breite erreichender Fleck mit sehr verdünnter Spitze. Der zweite
Fleck liegt im Innenwinkel , ist kleiner und spitzt sich nach innen
zu. Ihm gegenüber hängt ein grösserer Fleck am Vorderrande;
319
(lieser milicrt sich ihm mit seiner Spitze oft so, <hiss man dafür
eine in der Miltc verengte und stark durchbrochene Binde an-
nehmen könnte. Die Franzen am Vorderrande uiul am Ilinter-
rande nahe dem Innenwinkel sind braun, manchmal schwarzbraun;
am Innenwinkelfleck und in beträchtlicher Ausdehnung- um die
Fliigelspilze sind sie weisslich, doch an der Basis in abwärts
zunehmender Breite bräunlich.
Ilinlernügel nach hinten erweitert und dann schwach ver-
engt und zugerundet, dunkelgrau mit sehr schwach ^iolelllichem
Schimmer und an den Rändern mit blassgoldenen Schüppchen.
Franzen grau, auswärts heller.
Unterseile braungrau, in der Mitte sehr schwach violetllich
schimmernd. Die Zeichnungen der Oberseile scheinen verloschen
durch, und die Franzen sind wie auf der Oberseile, nur trü-
ber, gefärbt.
Capilella lebt, wie es scheint, mehr im nördlichen Europa:
in Frankreich bei Paris in Gesellschaft der Masculella (Dup.);
m England nicht ungewöhnlich in Gärten zu Ende Mai und An-
fang Juni (Stepli.); in Schweden (L'iiiue) ; in Finland in Gär-
ten an Ribesarten zu Ende Juni und im Juli häutig (Teiigslröm!);
in Lievland zu Ende Mai in Gärten an Johannisbeerslräuchern
oft häufig (Lienig!); m Preusseu um Danzig (v. Ticdemann!);
in Berlin in Gärten (Boiiche!); bei Siegen (Suffrianl) ; um
Mainz (Brahm); im Posenschen in der zweiten HälKe des Mai
(Lö^v!).
Anm. I. Liiiiie's C.iiiitell.i kann nur die unsiige sein, d.i nHes In der
IJesclirrilmiig genau zutrifit. Nur die VN'^orle : prima (inacul.i) 4()it cum op-
[losit.i in (a.sciam exterius angustioreni entliallen eine Dunkelheil , indem sie
das Vorliandenseni eines vierten Flecks andeuten, von den» d(jcli Liitmfs
übrige W^ortc nicht die geringste Erwähnung thun. Die V^'orlc : Similis
Rraclcellae können lehren, Avie ■wein'g auf Lhiiie s Vergleichungen zu ge_
hen ist.
Aimi. 2. Trcilsrhke hat als Capilella L. die Kupella SJ'. angesehen,
und in densdheti Felder ist 'Acttrrsledt gefallen ; wenigstens hat dieser nicht
die richtige Capilella A. als Lai>ij)i: capilella Lcsehricben. Vergl, die Ann».
7.U luipella.
II. Rupella SF.
Anlennis fiiscis flavido-annulatis, capillis ferrugineis; alis anl.
fusco-violaceis vel virescenti-fuscis, paribus duobus ma-
320
cularum flavcsccnliuni magnarum oblique opposilis, ciliis
apicis albidis.
Tin. rupella , dunlielrotligöldcne Schabe mit vier runden Silbei makein.
W^'en. Verzeicl.n. S. 320. 45. — ed. Illif!;. II, 121. 27 — 28. a. — ed.
Charp. 163. — Z. Isis 1839. 183. 5. Tinea rupella', alis fiisco- aureis,
maculis 4 raargiii.ilibus albls, c.ipite riifo. Fahr. Ent. Syst. 3, 2. 315, 126,
— Suppl 485. 25. — Iliibii. flg. 250. * Tin. — , la ruficepbale de l^il-
lers Ent. IX, (?) 542, (sec. Dt'p.^ Jnctiriavia — Dup. Cat. 355. Lampros
capilella: capite ferrugineoj alls anticis fusc(j - purpurasccnlibus, maculis qiia-
tuor aureis Tr. IX, 2. 61. X, 3 285. — Eversmann Faun. Volg. 579. 1-
Jncurvaila cajntella, tete rougc Dup. Suppl. IV. 251. pl. 72. fig. 3. Adela
JVaezenella: alis anticis purpnrasccnli-ciipreis nilidls, maculis 4 albidis, qua-
rum du.ibns coslalibus et duabus doisalibiis; capile flavo. 2,etterstedt Ins.
läpp, 1006. 2. * Tort. Naezeula:iia Thunb. Act. Holm 1797. 169. 6. cum
flg. (sec. Zettcrstedt.J
Var. b. maculis diffliicnlibiis, dorsalibiis inter se conjunclis (^ $.
Yar. c. alis aut. pallidc aureis, disco poslice squamis fuscis
irroralo. d^.
Tin, (LamproniaJ rupella var. b, Z. Entora. Ztg. 1843, S. 146. Nota.
In der Grösse und Gestalt am näclisten der Capitella, aber
nie mit einem zur Binde umgestallelen ersten Innenrandfleck und
mit einem zweiten, bei Capilella stets fehlenden Vorderrandfleck.
Kopf hell rostgelb behaart. Lippentaster und Kinnhaare hell-
gelb, crstere rauhhaarig und borstig. Fühler pubescirend,
braun; auf dem Rücken sind die Glieder gegen die Fühlerbasis
gelb, nach und nach nur an der äusseren Hälfte, dann in immer
geringerer Breite, bis sie gegen die Fühlerspitze ganz braun
werden. Die weiblichen Fühler sind feiner, übrigens gleich ge-
baut und gezeichnet. Rückenschild kupferig braun. Beine braun,
nach unten heller, an den Füssen gelblich; Hinferschiencn grau-
gemischt. Hinterleib dunkel braungrau.
Vorderflügel 3| — 4'" lang, länglich, hinten wie bei Ca-
pilella kaum erweitert und mit schwacher, abgeruiuleter Zu-
spitzung, glänzend, braun, mit lebhaft purpurvioletllicher Bei-
mischuno- oder ganz ohne diese, grünlich gemischt. Die Zeich-
nuno-en haben hellgelbe Farbe und bestehen in zwei grossen
Innenrandflecken und zwei' kleineren Vorderrandllecken. Der
erste Innenrandlleck ist sehr gross, schräg nach aussen gerich-
tet, länger als breit, mit seiner schnullen Seite auf dem Innen-
randc ruhend, etwas eckig gerundet, gewöhnlich oben mit einem
321
Zalin nach aussen. Der zweite Fleck liegt im Innenwinkel, ist
kleiner, dreieckig-, an seiner Spitze mehr oder weniger abo-c-
rnndet. Der erste Vorderrandflcck liegt in der Mitte des Vor-
derrandes, also etwas vor dem Analfleck, und ist der kleinste
von allen, bei zwei Männchen sehr klein. Der zweite liegt in
der Mitte zwischen dem ersten und der Fliigclspitze, also hin-
ter dem Analfleck und ist länglich rund, einwärts verdünnt.
Bei ücn eben erwähnten zwei Männchen, die überhaupt durch
ihre griinlichbraune Grundfarbe, die Blässe und Kleinheit ihrer
Flecke ein etwas fremdartiges Aussehen haben, ist er sehr
schmal, slricliförmig und am freien Ende verdickt. Bei den
Weibchen, deren Flecke am grüsslen sind, liegt an der Mille
der Basis ein rostfarbiges, sich an die gleichfarbige Schulter-
decke anschliessendes Fleckclicn. Franzen braun, an der Aus-
senhälfte von der Fliigclspitze herab in einer langen, zuletzt
sich verdunkelnden Linie weisslich; am Innenwinkellleck sind sie
gelblich.
Hinterfliigel in der Gestalt wie bei Capitella, dunkelgrau.
Unterseite braungrau; auf den in der Älilie schwach pur-
purschimmernden Vorderllügeln scheinen die Innenrandflecke
ziemlich deutlich, die Vorderrandflecke kaum kenntlich durch.
Franzen wie auf der Oberseite; am Vorderrande der Vorder-
fliio-cl haben sie am zweiten Costalfleck gelbe Farbe.
Var. b. cf $ aus Oesterreich, entbehrt des violetten Glanzes
gänzlich. Der erste Innenrandfleck ist gross und eckig und
hängt beim (^ oberhalb der Falte durch eine gelbe Linie mit
dem an der Spitze erweiterten Analfleck zusammen; beim $ ist
die Vereinigung beider Flecke so gross, dass sie nur durch
einen braunen Schuppenhaufen getrennt sind. Bei deni $ ist
auch der erste Costalfleck gross und durch gehäufle gelbe Schup-
pen mit dem zweiten verbunden. Beide Flecke haben beim cf
die gewöhidiche GeslaU. Auf der Unterseite scheinen die In-
nenrandflecke fast gar nicht durch.
Var. c. ein cT, von FR. auf dem Söinmering am 8. Juli
1842 gefangen, hat die ganze Fläche blassgelb, im Milleliaum
hinter der Mille bis gcgon den Ilinterrand hin mit ziemlich weil-
läuflig gestreuten braunen Schuppen, die einen wenig bemerk-
baren Fleck bilden. Die Unterseite der Vorderfliigel ist heller
als gewöhnlich, an den Rändern schmal gelblich.
21
322
Rnpclla fliegt in den Ocsterrcichisclien Gebirgen nicht sel-
ten im Juli (FRO, in Frankreich (Biip. CaL); in Lappland z.
B. um Umea zu Ende Juli (Zetterstedtl Boheman!) ; im Ca-
sanischen und in den Vorbergen des Ural im Juni selten (E^-ers-
mann.),
Anm. 1. ZetlersfecJf führt Ins. Inpp. 1002. eine Lampros capitclla als
die Treilschke' sehe auf. Nach der Diagnose, iiud weiter giebt er nieliis,
capile luteo, alis anticis fusco-purpurascentibus, maculis 4 flavo-aureis , qua-
rum duabus dorsalibus rommiinibus et 2 lateralibus (long, al- cxp. circ. -f '")
hindert nichts, sie damit zu verbinden. Allein bei Nacztnelia die sicher Ru-
pella ist und welcher er fast dieselbe Diagnose ertheill "svie der Cipitella,
sagt er, Naezcnella unterscheide sich von ihr maculis ferc niajoribus, albidis,
nee flavo-aureis, et palpis a 1 1 i s. Somit Ist seine L. Capitella eine andere
als die TreUschke'schc und eine andere als die Lhinei'svhn .\rt, bei der er
fragt, ob sie eine Varietät der seinigen sei; ich kenne sie nicht.
Anm. 2. l^versmann führt eine Var. b. niacula m.irglnis aiilici raedla
deficiente auf, die ohne Zweifel zu einer anderen Art geiiört; er sagt von
Ihr, der erste Vorderrandfleck fehle und der Analfleck berühre den Vor-
derrand und bilde eine schräge Binde. Diese Art ist mir un-
bekannt.
Anm. 3. Lampronia rnpella StepJi. Illuslr. IV. 358. 6. Ist zufolge
des Sfainfon' Strien Cal;dogs und der zutreffenden Beschreibung einerlei niil
Tinea fulvimltrella Sodoffslaj, mit welcher auch Ad. Bohemanella Zetterst.
Ins. läpp. 1006. 1. zu verbinden ist.
II. jnicropteryx //. Z. Dup. Staint.
Adela p. Tr. Lampronia p. Steph,
f.g. 7—16.
Die Arten dieses Genus zerfallen in zwei Abtheilungen,
deren erste eine gabelspaltige erste Subcoslalader nebst an-
deren Abweichungen im Geäder der Vorderfliigel (fig. 7.) vor
der zweiten (fig. 14.^ voraus hat. Zu der ersten gehören:
\. Calthclla. 2. Aruncella. 3. Eximiella. 4. Myrtetella. 5. Pay-
kullella. 6. Allionella. 7. Subammanella. 8. Rubrifasciella. 9.
Aglaella. 10. Mansuetella.
Zu der zweiten: 11. Sparmannella. 12. FastuoscIIa. 13.
Subpurpurella. 14. Chrysolepidella. 15. Semipurpurella. Iß.
Pnrpurella. Die drei ersten Arten dieser Abiheilung haben auf
den Hinterfliigeln runde Schuppen, die drei letzten grösslen-
theils haarförmioe.
323
Eine vortreffliclic Monographie dieses Genns lial Herr //.
T. Sfainfon in den Transaetions of Ihe Entomological Sociely.
1850. S. 2(). IT. geliefert. Nach seiner Beobachlung haben die
IMaxillarlasler der Mlcr. SubpurpnrcIIa sechs Glieder (fig. 13. auf
Tafel 3). Bei iMicr. callhella habe ich nur fünf gefunden. Be-
stätigen sich unsere beiderseitigen Darstellungen, so geben sie
einen Grund mehr, die zweite Abtheilung von Micropleryx als
eigenes Genus: Eriocrania abzusondern.
Von meinen Abbildungen stellen dar: 7 den Vordcrflügel,
8 den Hinlerflügel von Allionclla; 9 den Kopf und 13 den Vor-
derdügel der Mansuetella; 10 den Maxillartasler, 11 den Lippen-
taster, 12 zwei Schuppen der Hinterflügelfläche von Calthclla;
14 den Vorderflügel , iö den Hinterflügel, 16 den Zuckerwasser
leckenden Kopf von Amcntella.
1. Callhella L.
Capillis ferrugineis , alis anierioribus virescenti-aureis (^post
mortem sulcatis), basi purpurea.
Phal. Tin. caJtheUa L. Syst- Nat. 1. 2. 895. 422. — Fauna Succ.
367. 14.32. Till, callhella, Dotterblumeiisil. .hc 'VX'itn. Vzclm. 141. 36.
— eJ. Illig. IT. 123. 36. — ed. v. Charp. 167. — • De llllcrs Em. II.
48.3. 913. — Jlatvorlh Lcp. bnt. IV. 573. 43. AlucUa — Fab. Ent.
Syst. 3, 2.340. 37. — Suppl. 504. II. Adela — : all« ant. sulintis, toti's
aurcis; capite ferruginco Tr. IX. 2. 117. — X. 3. — lucrsmatiii Faun.
Vülg. 587. 2. — , Adele du populagc Ditj>. Uht. VIJI. 401. pl. 302. f.g. 6.
— Zellersledt Ins. läpp. 1008. 12. Lampronla — Sicph. Cat. 7579. II-
Instr. IV. 361. 18. ' Erioccphala — Ctntis Bnt. Ent. XVI. pl. 751.
Micropterijx — Z. Isis 1839. 185. 1. — Isis 1846. 274. 1. — //«v.-
Schäjf. Topogr. Rcgensb. 3. 197. — Tengslröm Finl. Fj.lril. 115. 1. —
Sfainfon Cat. 8. 1. — Peter Inchbuld i'm Zoologist 1849 p. 2501. — v. Tic-
detnann: Preuss. Provinzialblälter 1845. 534. 1. — : capillis ferrngincis, alis
anlicis auteo-brunneis basi purpiirca a costa nsque ad niargincm intcriorom,
alisiinc (post njortom) sulcatis. Sfainfon Monogr. p. 27. et 28. 1. pl. III,
f.g. 1-4. — Ent. Zeitung 1830. 62. 24. — ft'och: Isis 1848. 950. / Ti-
nea piisilella II. Sil. ? JMicropfei ix piisilella Ilübn. Cat. 426. 4154. * Tin.
sulcatella Uentley Zoologist p. 1086.
Var. b. al. ant. basi vix purpurea (5).
Isis 1817. 814. 363.
Nur der Aruiicella $ ähnlich, welche aber gewöhnlich be-
Irächtlich klein(.'r isl, auf der Vorderflügelbasis nur am Vorder-
rande einen purpurfarbenen Fleck hat und später fliegt.
324
Kopfliaare rosfgelb', beim $ intensiver gefärbt und dicliler,
Taster braun. Fühler, von etwas mehr als halber Vorderniigcl-
läno-e, fadenförmig-, dunlvelbraun. Rüekenschild in der Farbe der
Vorderfliigel. Sehuiferdecken violett. Beine braun mit gelbli-
chem Melallschimmer. Hinterleib schwarzbraun.
Vorderfliigel 1| — 2"' lang, dunkel oder grünlichgoldcn leb-
haft glänzend, an der Basis in einem vom Vorder- zum Innen-
rande reichenden Fleck purpurviolett. Franzen bräunlich grau.
Im Leben ist die Fläche glatt; nach dem Tode treten die Längs-
adern auf der Unterseite der Flügel hervor, und dadurch wird
die Oberseite gefurcht, doch beim (^ stärker als beim $, von
dem ich Exemplare habe, die fast so eben wie im Leben sind.
Franzen dunkelgrau.'
IIinlerf[üg(!l i^iau, mit violettlichem Schimmer und gegen
die Spil/.e oft mit goldenen Schüppchen. Franzen grau. Die
Fläche ist auch nach dem Tode gefurcht,
Unterseite braun, violelllich und golden schimmernd, nach
dem Tode stark gerippt, graufranzig.
Das cf ist meist kleiner als das $ und hat ausser den
schon angegebenen Unterschieden etwas gestrecktere VörderQü-
gel und weniger lebhafte Färbung.
Var. b. in zwei weiblichen Exemplaren vorhanden, ist sehr
ausgezeichnet durch den l\Iangel der purpurfarbenen Basis der
Vorderfliigel. Nur der Anfang der Medianader ist schwach ge-
färbt. Die Grundfarbe ist etwas heller und gelber, die Fläche
weniger gefurcht; die Hinterf]ügel mehr gelblich als violettiich
schinnnernd. — Diese Exemplare können nicht zu 3L Anmcella
gehören, da ihnen der l'nrpurfleck fehlt und da sie mit vielen
Ihresgleichen an Ranunkelblüthen sassen, unter denen ich das
so sehr id)\\'eichcn(le Arunccllamännchen nicht halte unbemerkt
lassen können. Vielleicht ist hier eine dem südlichen Europa
eigene Art angedeutet.
Calthella kommt fast überall in Europa vor: in Ilalien, wenn
nicht in Sicilien (bei Syracus zu Ende April), doch schon in
Toscana bei Pisa iMttnn); in Fiankrcich iDuponch.^, Englaml
(S/ainloiO, Schweden bis J^appland (ZcUerslcdlJ, in Finnland
Crciigslröm) und im Wulgügebict QlucisinuniO. Sie erscheint
bei uns im Mai, im höheren Norden erst im .Iinii (in der Süd-
hälfle Schwedens vom 10. — 27. Juni: ZelterstcJl), in tlcn iiörd-
325
Hclisli'ii (jogciidcii (Umoalaj)pmark) erst im Anfang Juli. Evcrs-
inaiiiis Angal)e: iin Juli und August, scheint mir auf einem Irr-
llium zu berulien. Die Schabe sitzt oescllig auf den Bliitheii
von Caltha palustris, bei uns weil häufiger auf denen von Ra-
nuncnhis repens und acris an Grabenrändeni \\\u\ in Erlgehulzen;
nach V. Inc/ibalcl bewohnt sie auch die Bliilheu des Galiuni
cruciala.
Anm. 1. Lhnie's Art ist siclicr die unsrigc, wie die Angabc: in Cal-
tliae floriLus (leqiuiis lehrt. Desto auffallender ist seine Bemerkung: differt
a. r ■. Friscliella anleunis basi mininie aurllis. Denn sie niit einer der Co!,
atryonipcnncila älinlicben Ait zu verwechseln oder auch nur in Vergleich
zu bringen, wird dem schwächsten Kenner von Microlcpidoptern nicht in
«len Sinn komnicn. Jedenfalls geht hieraus hervor, dass Liiiiitf's VS'^orte nicht
immer auf die Goldwage gelegt -werden können, um zum Ziele zu gelangen.
Anm. 2. Fahriclus citirt zu CalihcHa: Tinea rufimetella. V^'ien. Vzchn.
142. 16. (Tin rufimitrella 142. 15). Da aber 1\ v. Röslerstumm in Schif-
fcrmüllcr's Saniniliing unter diesem Namen ,, ein noch gut erhaltenes Männ-
chen der Tin. lla\ icostella Isis 1839. 183" gefunden hat, auf welches die
Bezeichnung des V\'ien. Vzchn. „bräunlicht messingfarbener Schabe" sehr
Wohl passt, so geht daraus hervor, dass F'uhrlcins die Calthella schlecht ge-
kannt und wahrscheipiiich bloss aus Lbine aufgenommen hat.
A n ni. 3. Ilübiicr s Figur ist so khlii wie Calthella nie vorkommt}
da auch die piir[)nrlarijcne Basis der V<ir<lerni"igel und der roslfaibene Kopl
unserer Art nicht angesehen ist, so sdieiiU es sehr Ir.iyllch , ob sie übeihaupi
eine Micropteryx vorstellen soll; wäre dies der l'all, so würde sie noch am
ersten zu Aruncclla 0 zu bringen sein.
2. Aruncell a Scop.
Capillis ferrugincis; alis ant. virescenli-aurcis, basi ad coslain
purpurea :
cT (post mortem sulcalis), macula transversali ante, slriga
rccta post medium argenteis.
$ unicoloribus.
Var. b. cf gutta costali ante apiccm argcntca.
J'halaeiia uruncella Scop. Fauna Carniol 2.>4. 6()0. ]\Lcroptcnjx —
Z. Isis 1»39. 185. 2. — Dap. Cat. 350. — Sfainton Cat. 9. — Sc/i/ägcr
Tauschberichlc 216. 107. — Koch: Isis 1848. 950. — : capillis ferrugincis;
(^ alis anticis aureo-bnuiiiels, basi ad coslam pui[)Urea, niaciil.i argcntca trans-
versali ante faseiaque rccta argeiitea pone mediuiii et post haue macula parva
argcntca prope costam ; ^ alis ant. aurco-bruniieis , ba.sl ad coslam solum
purpurea, immaculalis. Stalnlon Monogr. 29. pl. 111. fig. 5 (c?^) , 6 ($).
Tin. Sejijfellu: alis auralis: slrigis duabus argenleis Falz, Ent. syst. 3- 2. 320-
326
144. — Suppl. 498. 94. — Ilutvorth Lep. brilt. IV. 573. 44, Lampronht
Seppella Sieph. Illustr. IV. 362. 20. Tin. PodcvincUa Ililbn. 342. Ml-
croptertx — Uübn. C.-it. 426, 415-3. Adela — : alis antlcls snlcalls aunis,
maculls tribus argenteis Tr. IX. 2. 119. X. 3.291. — />«/». HIsi. VIII. 399.
1623. pl. 302. 5. 1 Lanipronia concinnella S/eph. Illustr. IV. 361. 19.
• Tin. calthella lientlei/ Zoologlst 1086.
Kleiner als Callhelia, im männlichen Gcsclileclil sehr ver-
schieden, im weiblichen dcslo ähnlicher, in diesem kennilich an
den nach dem Tode ungefurchlcn Vorderflüg-eln und der auf ei-
nen Schulterfleck reducirten purpurviolellen Farbe. Das Männ-
chen kommt unter den folgenden Arten der Eximiella am näch-
sten, hat aber nur einen Qnerfleck stall einer Binde vor der
Mitte der Vorderflügel, inid die Ouerlinic hinter der Mitte ist
grado, nicht nach aussen gekrümmt. Andere ähnlich gezeichnete
Arten haben die Zeichnungen in goldgelber statt in siiber weisser
Färbung.
Kopf rostgelb behaart. Taster braun. Fühler braun, faden-
förmig, beim cf fast so lang wie die Vorderflügel, beim Weib-
chen fast halb so lang-. Rückenschild dunkel ooldfarben mit vio-
letfen Schulterdecken. Beine braun, mit gelblichem Metallschim-
mer, liinlerleib braun.
Vorderflügel 1|— l|"Mang, dunkel goldfarben, lebhaft glän-
zend, an der Basis am Vorderrande nnl einem purpurvioletten
Fleck. Sie sind beim Männchen etwas schmäler als beim Weib-
chen, bei welchem sie auch nach dem Tode glatt bleiben, wäh-
rend sie bei jenem die Furchen wie bei Callhelia annehmen. Das
Weibchen hat keine weitere Zeichnung, nur zeigt sich öfters
gegen die Flügelspitze ein purpurfarbener Hauch. Das Männchen
hat weit vor der Mitte einen silberfarbenen schmalen Querfleck,
der weder den Vorder- noch ilcn Innenrand erreicht. W^enig
In'nler der Mitte geht eine vollständige, dünne, gerade, silberfar-
bene Ouerlinie, welche sich nach innen neigt, indem sie auf dem
Innenwiidvol ruht. Mitten zwischen ihr und der Flügelspitze hat
die mir luu- selten vorgekommene Variet. b ein Silbertröpfchen
auf dem Vorderrande. Franzen grau, an der Basis öfters pur-
purfarbig schinnnernd.
Ilinlerflügel dunkelgrau, purpurfarbig schimmernd, an den
Rändern mit einzelnen Goldscluip[)chen, graulVanzig.
Unterseile wie die Oberseite der HinlerflüGcI.
327
Diese Art ist in Englarid gemein im Juni (Staintoii); in
Krain liäufiüf an i\e\\ Rispen der Aclaea und der Spiraea arun-
cus iScopoli) ; auf Alpen im August an den Blülhen des Helian-
Ihemum alpinum (F. Sclimidtl); in Oesterreich um Wien im
Juni auf Blumen im Sonnensciiein (T/-.); in Böhmen liäufiger als
Calliiella und mit dieser in Gesellschaft iFR); im Weimarschen
um Jena Ende Mai und Anfang Juni auf Gras und an Acer
campestre iSchlägcr^; in Schlesien um Schreiberhau (^Stand-
fussl), am Probsl hainer Spilzberge häufig im Juni, besonders
zwischen Himbeergesträuch; um Reinerz fand ich viele noch zu
Anfang Juli an den Blüthen der Spiraea aruncus zwischen dem
Gesträuch einer Wiese; bei Glogau fing ich einst eine Gesell-
schaft im Schatten des Laubgebüsches an den Blüthen der Py-
rola minor, und an einer freien, doch im Schatten liegenden
Stelle eine grosse Menge an einigen Blüthenähren der Plantago
media.
Anm. 1. Ilühner''s Alihlldung (^(^) ist selir scliluclitj an den mcincr
Var. b entsprcclitnden Stellen li.-.bon die Vorderfliigel drei undeutliche, breite,
liclle Binden. Dennoch krina dieses Bild nicht wohl zu einer andern Art
giliören. — Treilschfce , ^vclL■her der Zeichnung zwar die richtige Faihe er-
thciit, giebt doch eine Beschreibung, die keines^vcg«!S unserer Art entspricht,
aber ollenbar auf llübncr's Figur basirt ist. Sie ist auch für die unserer
Art anzunelimen, da ich aus Trcitschke' s Correspondenz ersehe, dass er FlVs
ächte Aruncclla als seine Podevi)ielia bcslirunit hat.
Anm. 2. DuponcheVs vergrösserte, zu hell gelbe Abbildung zeigt drei
dünne, vollständige Querlinien, sie passt also viel besser aui Eximlella als auf
Aruncclla, zumal da auch in der Beschreibung von trois ralcs d'argeut ge-
sprochen wird. Halle Diiponchel seine Art aus dem südlichen Frantreich,
wo txlniiella ■wahrscheinlich vorkommt, so ^vürde ich sie ohne Bedenkea für
diese erklären j allein er liat sie von I''. v. llüsl er stamm erhalten, der damals
nichts weiter als Aruncclla besass. Somit ist Duponchci's Art einerlei mit
der unsrigen, wofür er sie übrigens auch im Catslogue erklärt , und alle Ab-
weichungen sind auf Rechnung der bekannten leichten französischen INIanier
zu setzen.
A n m. 3. Die Stephens' sclie Lampr. concinnella hat für mich wenig
Bedenken. Es wird dabei das manchmal xorkomnicnde Vorderrandlröpfchci?
erwähnt. Stephens hat entweder den Querlleck übersehen, oder an seinen
Exemplaren war er weggewischt. Seine beiden Lampronlen, Concinnella und
Seppella i'\, fliegen im Juni in Darenthwood, was gleichfalls für die Identi-
tät beider spricht,
A n rn. 4. In Staintons fig. 5. Ist der Qucrflcck eine fast vollständige
Qucrllnie von der Slärke der eigenilichen Querlinie; diese selbst ist, stall
grade zu sein, schwacli S förmig gebogen, und das Vorderrandlröpfchcn ist
328
vom Vorderranclc weit entfernf, W^ir besitzen also noch keine g.inz genü-
geiiJc Abbildung des niiinnlieben Schmetlerlings.
3. Eximiella Kollar.
Capillis ferrugineis; aus anterioribus virescenll-aurels, siriois
duabiis, [posteriore curva, giillaque costali anlc apicciii iii-
veis cT-
Var. b, puncto niveo costali ante giiftam.
Micropleryx — Kollar Z. Entom. Ztg. 1850. 62. 23.
In der Grösse der vorigen Art, bisweilen noch kleiner; ver-
schieden durch die Ausdehnung des Oi'crflecks zu einer Oucr-
linie, die nach aussen convexe Krümmung der MilleHiiiie, die
Verlängerung des Vorderrandllecks, der sich nach unten erwei-
tert und abrundet, und durch die etwas gestrecktere Vorderflü-
gel. Das noch nicht bekannte Weibclien weicht wahrsclieinlich
ebenso stark vom Männchen ab wie bei Aruncella.
Die Beschreibung, die mit den angezeigicn AI)vveicliungeii
die der Aruncella ist, kann man a. a. 0. nachlesen.
Mann entdeckte diese Art in Toscana bei Montcnero, wo
sie am 24. April in t\cn Mittagsstunden im Sonnenschein um
Myrlhenslräucher schwärmte,
4. Myrtetella Z.
Minula, capillis ferrugineis; alis ant. purpurcis, fascia altera
antice coarclata prope basim, altera media subcmva macu-
latjue coslae postica magna laele aureis cT.
Mlcropt. — Z. Em. Zeit. ISJO. 62. 26, ßJicrupt. Zelloriclla Mimu
in litt.
Die kleinste Art des Genus, von den vorigen durch die
gelben Zeichnungen der Vorderfliigel leicht zu unterscheiden.
Am nächsten konnut sie der raykulhilla und der Allionella. Sic
ist viel kleiner als erslere; zwischen der Basis und der Millel-
binde der Vorderlliigel ist die Grundfarbe nicht aiulers als auf
der übrigen Fläche, uml hier befmdet sieh eine bei Paykullella
ganz fehlende breite, unlen erweiterte goldgelbe Binde; auch
verdünnt sich der Vorderrandüeck bei Myrlelella ^v<yc\\ den
Uand weniger. — Allionella, die oft sehr ähnliche Zeicinunigeu
329
hat, ist noch bedeutend grösser als Piiykullclla; die Zeichnun-
gen sind blasser goldgelb, und die Millelbinde ist gekrümmler
und mehr am Vorderrande als am Innennuide verdickt, während
bei Myrtelella das Gegenthcil stattfindet.
Die Beschreibung enthält die ent. Zig. a. a. 0.
Mann entdeckte dieses niedliche Thier in Toscana bei
Montencro, wo es nicht seifen am 5. Rlai Vormittags im Son-
nenschein umMyrthengeslräuch und hochstämmige Heide schwärmte.
Anm. Hier wird Tiii. Jurinclla //. 377 (Antlspila Jurinella //.
Cat. 419- 4073. iMicro[)tcr^'x — Dup. Cat. 358 viellciclit passt-nd crwälint.
Dass die Abbildung iiiclit geuau sein werde, liisst sicli bei der Klciiilieit der
daigestelllcn Art mit Reclit erwarten. Ausserdem dass die Vorderflügel zu
schmal sind, die Grundfarbe eine andere ist, die Binden weiler die Breite
nocb die Riditiing meiner IMjrtelclIa liaben, widerspritbt der Vereinigung
vorzüglieb die Lage d- s Fleckes im Innenwinkel statt am Vorderrande. Ein
Grnnd, weshalb Uupuncliel Denteliland als Vaterland der Jurinella angiebt,
ist nicht vorhanden, da v/eiter nichts als die Abbildung existirt.
5. Paykullella F.
Capillis diliilc ferrugineis; aus aiilcriorilnis basi aureola, cete-
rum {jiirpureis, fascia media maculatiue postica magna coslae
adhaercnte aureis.
Var. b. fascia supra medium interrupla.
Var. c ut a. scd puncto aureo coslali ante maculam posticani.
Alücita Pa;ik,iUclla Fab. E, S. 3. '2. 340. 38. Tinea — Suppl. 500.
108. Micropt. SicunclUt — Z. Isis 1847. 814. 364. — Ent. Zeitung 1850.
63. 28.
Ihr Unterschied von Myrtetella ist bei dieser angegeben;
von Allionella unterscheidet sie ihre beträchtlich geringere Grösse
und der Mangel einer Binde vor der Mitte, wofür der ganze
Kaum von der Basis bis zur Millelbinde blassgoldgelb bedeckt ist.
Die vollständige Beschreibuno- enihält die Isis a. a. 0.
Diese Art ist bis jetzt in Sicilien, Toscana und Piemont
aufgefunden worden. Sic fliegt gesellschaftlich zu Ende März
imd Anfang April im Sonnenschein an verschiedenen Pflanzen,
besonders gern an den Blüthen von Euphorbia characias und
Erica arborea.
Anm. Ich linde die i'V/ÄWri'schen Angaben so trcITend, wozu auch das
habilal in agi o l'edemonlano komtnt, dass ich ohne Bedenken meine Benen-
nung als eine spätere aulgebe. Tlitinbcr^ hat zwar in seinen Disserlalioncn
330
aucli eine P.iykiillclla ', diese ist aber zu glriclK-r Zeit mit tief /''«A/7'c/'silien
publicii't und muss scliuii aus diesem Grunde nachstellen, wenn sie nicht, wie
sehr •\vahiselieinli<li ist, z.u Allionella geliürt.
6. Allionella Fah.
Capillis fcrrugineis , alis ant. violaceo-piirpiireis iiilidis, fasciis
tluabus (altera basiin versus, altera media) iiiaculatjiie magna
poslica costae adhacrente aureis dislinclissimis.
Tinea Allionella F. tut. Syst. 3. 2. 321. 148. — Su|.[.l. 497. 89.
Microplev>/x — Z Isis 1839. 185. 3. — 1846. 274. 2. — Tengslröm Fii.l.
Fjäiil. ll.=>. 2. — Tinea AnnnancUa IL 388. Antisjiila — 11. Cat. 419.
4U80. Mivroplerix Anunaunclla Jioch Isis 1848 950.
Var. h. macula poslica coslam non allingenle.
Adcla Ammannclla : alis .'inticis purpurasrenlibus, lasciis diiabus marula-
que aureis Tr. IX. 2. 125. X. 3. 292. Zcttcrstedt Ins. I..|.|>. 1008. 10.
Lampronia Ammanella Stephens Iliustr. IV. .362. 21. Micropleryx Allio-
nella: eapiiiis feirugineis ; alis anlicis purpureis, (.isciis duabus ti'ansversis au-
reisj pririia recia ante, altera oblnjua ixiiie medium maculaque irrcgulan au-
lea juxta costam npicem versus Sluiiiton IVIoiiogr. 31. 3. pl. 111. fig. 7. —
C.it. 9. Lampronia amoenella Stcpti. Cal. 7582.
Var. c, ut a, sed gitlla aurea coslali ante maculam posticam.
Var. (1, nl c, sed lascia priore siipra plicam et in dorso ad
basim usque ampliata.
Var. c, ut c, sed lascia priore dilatala et in dorso cum altera
cohaerente.
Adela Ammannella Diip. Ilist. VIII. 401. 1626. pl. 302. fig. 8. —
Cat. 359.
* Var. f, ut a, sed macula poslica ad marginem posticum usque
producta.
Tinea Pui/kullella : alis purpureis, fascils 3 aureis Thunberg Disseit.
ni. p. 101.
Diese in der Grösse und Zeiclinung veränderliche Art ist
immer grösser als die vorigen Arien, unter denen sie der Myr-
tetella und Paykullella, wie bei diesen bemerkt ist, am näclislen
kommt. Sie übertrilTt auch in der Grösse die mir nicht in der
Natur bekannte Älicr. Subammanella, von welcher sie sich durch
ihre dunkle Purpurfarbe, ihre breiteren IJinden und den Mangel
des weissen Flecks in den Kränzen der Fliigelspitze hinreichend
unterscheidet. Von Anderschclla, der sie in der Grösse gleicht,
331
trennt sie sicji durch die purpiirviolellc (liniidrarhc der Vorder-
flügel und die weniger gesäüigt goldg-elljen Zeichnungen, die bei
dieser sicli so ausbreiten und die Grundfarbe so einschränken,
dass sie selbst den Grund bilden.
Kopf hellrostgelb behaart, Taster graugelblich. Fühler braun,
länger als die halben VorderdiigeK Riickenschild braungoldig.
Beine bräunlich, hellgelblich schimmernd, besonders die hinteren.
Hinlerleib braun, liinlen mit bleichen Haiircn.
Vorderflügel 2^ — 3"' lang-, nach dem Tode öfters wie die
Hinterflügel gewöhnlich g-efurcht, purpurviolett mit ziendich hell-
goldgelben, doch in der Inlensiiät etwas wechselnden Zeichnun-
gen. Nicht weit von der Basis ist eine Binde, die sich stets
am Vorderrande verengt, am Innenrande aber die verschiedenste
Breite annimmt und sich hier bisweilen bis zui* Basis und zu-
gleich bis zur ]\litlel binde ausdehnt. Die Miltelbinde entspringt
jiahe am Innen\\iida'l und geht stärker oder schwächer ge-
krümmt schräg einwärts bis zum Yorderrand. An diesem hängt
untfen zwischen der Binde und der Fliigelspitze ein grosser,
cinvvärts erweiterter und abgerundeter Fleck. Bei unverllogeneii
Exemplaren bilden gesälligter goldgelbe Schuppen am Hinler-
rande einen bindenförmigen Streifen , der den Vorderrand er-
reicht, indem er die Gruiulfarbe der Flügelspilze unverdeckt lässt.
Franzen grau, auf der Basis violeUlich, auswärts gelblich schim-
mernd.
Bei Var. b, die wohl nur durch längeres Fliegen entsteht,
hängt der hintere Fleck nicht mit dem Vorderrande zusammen,
si)ilzt sich aber gewöhnlich gegen denselben zu. Die gelbe Be-
schuppung vor dem Hinterrande fehlt gänzlich.
Var. e, wovon ich ein 5 besitze, unterscheidet sich von a
dadurch, dass die erste Binde ein gesälligleres Gelb hat, und
dass der Vorderrand vor dem Randfleck, diesem näher als der
Älitlelbinde, ein hellgelbes Tröpfchen trägt.
An Var. d, einem Männchen, das den Vorderrandtropfen
der Var. c besitzt, erhält die erste Binde an der grösseren, un-
leren Hälfle das gesättigte Gelb derselben, sie erweitert sich am
Innenrande bis zur Basis und sendet auch über der Falte einen
Ast dahin, so dass von der Grundfarbe ein kleiner, runder, ver-
loschener Fleck übrig bleibt. Auch gegen die Älitlclbinde hin
dehnt sie sich auf dem Innenrande aus.
332
Var. c stimmt mit Var. d überein, nur dass die beiden Bin-
den -wirklicli am Innenrande ziisammenfliessen. Das eine mein(M'
zwei männlichen Exemplare hat die Zeichnungen ungewöhnlich
saffgelb, fast wie bei Anderschella, und der hintere Fleck hängt
mit dem gelben Streifen des Hinterrandes zusanuuen, der aber
gleich obeihalb der Vereinigung- unterbrochen ist.
Var. f besitze ich nicht, sondern führe sie, ohne den ge-
ringsten Zweifel, ob sie wirklich hieher gehöre, nach T/nmherg's
Beschreibung auf. Sie ist zufolge dieser gleich mit der Stanun-
form, nur dass, wie bei dem einen Exemplar der Var. e, der
hintere Fleck sich bis zum Hinterrande verlängert und so die
dritte Binde bildet.
Hinterflügel gefurcht, grau, purpurfarben scliinmiernd mit
grauen Franzon.
Unterseite grau, lebhafter purpurglänzend als auf der Ober-
seite der Hinterfiügel; auf den Vorderflügeln schimmern die bei-
den Binden durch.
Allionella findet sich in Hallen in Piemont CFah.') und Tos-
cana (^Manniy, in England und Schottland im Juni selten (Stain-
tu/i)') iii Krain bei Laibach {F. ScInnidtV) in Böhmen an Buchen
nicht selten (F71.!); in Sachsen bei Schandau (r. TiscIiciO', am
Harz i(,\ lleineinaiuil); in Schlesien in mehreren Gebirgsgegen-
den z. B. am I'robslhainer Sitilzbergc zu Ende Mai und Anfang-
Juni im Laubgebüsch, doch selten. In Schweden: selten in Scho-
nen; in Lappland nicht selten vom 3. — 22, Juli beobachtet (Zcf-
terstedtl — ein $. am Skalltug in Jenüland am 29. Juni ge-
fangen). In Finnland im Juni und Anfang Juli {Tciigströni).
In Lievland in lichlen Kiefer^\äldern an sonnigen Stellen auf
Vuccinium myrtillus gesellscluifllich zu Ende ]\Iai (Lienig}.
Anni, 1. Ad Aninj;iimi;lla IJiij). von Staiiiton (ür verscliiedcii gcli.illi ii,
gcliört gewiss tiierlier. Dtiponchel trluLlt sii'uc Art von l'll., und dieser Le-
sass zur dain.iligen Zeit keine andere iialie stellende Art. — Slaiiilon Jje/.wei-
Iclt aucli Trcttschke's Aunnaiiuell.'» , iiauptsäelilii li weil in Manns Calalog
Animannella Tr. von Arninanella i/. unterseliieden wnd j denn die Treilschke-
selie Grössenangabe : Ausmass von C.iilliella, erweist sicli aus den bei Anders-
chella getiiacliten Angaben als irrig, Avie denn auili »Koyil und PiüeLii (der
Aniniainiella) mit [iiirpnrlarbeiuiii Si liiiiiiiui " ein blosses Verseilen und »Vor-
deiüiigel {lurpui braun « eine i'ngen.iiilglvell ist. Da Aiiiniamiella Tr. niclil
zu Andcrseliella (iliibrifasiiclla) geboren kann, und auili niebt zu der mir
liiibekannlcti in der lolgeiideii AiiiDeikung erwalmten Ir.iglicbcn Art, so glaube
ieii SIC üline Fragiciclicii bei V.ir. b anlübrcii zu dürlen.
333
Anm. 2. Itli würde aiuli Tin. INIerianclla, purpiirgoldncr Srlmbe
mit drei Llassgoldncn Bändern W^icn. V/.clin. S. 143. 31 auf r. C/iarpcnlivr^s
und Trei/sch/ie's Ztugniss liicrlier zli'lien, ■w-enii icli niclit folgende Notiz F.
r. Ilöslersfamm''s über die SchiJ/'ermültcrsvhc Mirianella besiisse: »Kiu Kxcrn-
»plar ohne Kopf, sonst kenntllcli. Vhurpcntier bestininitc ridillg; es ist
»Ammanella //. 388. und Trcilschkc cillrt bei seiner richtig bescliriebencn
»AmmanncUa ebenfalls richtig Merlauella SJ". Nur die angegebene Grösse
»(wie Calthella), und dass sie in Otslerreith um wilde Kirscheiibäiimc
» schwärmt und nie lit selten ist, ist unrichtig. Diese Bemerlung gilt einer an-
»dern Ait, die wir liiilier lür Ammannella hielten. Sie ist der Andeisthella
»sehr älinlleh, etwas gi össer, mehr violett und war in li'iihlucilis Sammlung
"Ullier Andersdiella gemischt. Es ist miiglich , dass sie nur \ arietät von
- AiidL-rsdiella und diireh andere Nahrung der Raupe anders gefärbt ist: denn
^> I\Iaiin fand sie, obwohl zu gleicher Zeit, doch stets an .nndern Orten. Die
»wahre Amniannelia fanden wir be Wien noch nicht; sie ist auch ems
»mit Allionella I\ und Pa>knHella J'." (!)! — Die Bezeichnung des Wien.
Vzchn. seheint mir sehr schlecht auf eine der Aiiderschella Sehr ähnliche Art
zu passen, und wenn diese sogar noch grosser als Aiiderschella sein soll, so
vereinigen sich Tre'ilstchkc's Angaben noch weniger damit. Die Ansicht ei-
nes Exemplars dieser Iragllcben Art beseitigt vielleicht am ersten das Dtinkcl
der /^ifschen Notiz.
f 7. S u b a ni in a ii e 1 1 a Stainton.
(Capillis ferriioincis); aus ant. bruiiiieo-purpiircis, fasciis diia-
Inis rcciis (aliera ante, altera puiilo post iiicdiiiiiO gutlatiiie
disci poslica liitcis; ciliis apicis albidis, ccloruin fiiscis.
JMlcr. — Stalaluii Caf. 9. — Moi).,gr. 31. pl. III. fig. 8.
„Flüoelspaununo- 3'^^ Vonlerfliigel piirpurbraiin mil zwei
„gradeil gelbliclien ßinden, wovon die eine nalic der Basis, die
„andere ein wem'g hinter der Mille steht, und einem kleinen run-
^^^\ii\\ gelblichen Fleck uninitielbar hinler der zweiten Binde; Fran-
„zen bräunlich, aber an der änsserslen Flügelspilzc weisslich.
„(Körper und [linlerlliigel felilenj.
jjCel'angtMi in Schotlland in Torwood am 18. Juli in ge-
„mischlem Unterholz.
„Von der vorigen verschieden <lurch Kleiuheil, gradere Bin-
,^i\ow und kleinern Fleck der Vordernügel.
„Zeltcrstc'Jl hat eine Adela abalienella (Ins. läpp.
„100S, 0), die sehr walirscheiidich diese Art ist. Er sagt: a!ae
„nilidae, anlicac lerrugineo-liiscae, l'asciis duabus inlegris reclis
„Iransversis albis, uiui ante niedimn et altera in inc<Iio; liinbriu
334
„fusca snmmo apicc albo. Die Lage und Form der Binden sind
„liier gut gegeben; aber die Farbe ist weiss, stall gelblich und
„eignet sich so mehr für Tin. bistrigella; die Erwähnung des
„weissen Fleckes in den Franzen der Flügelspitze scheint auch
„unsere Art zu bezeichnen; aber der Fleck im Mittelfelde ist
„ausgelassen. (Ferner sagt Zetterstedt: fusca, also auch vom
„Kopf, der bei der vorliegenden Art sicher rostfarben ist)."
8. Rubrifasciella Uaw.
Capillis ferrugineis; alis ant. saturalc aureis nitidis, humero,
macula transversa cosfae prope basim maculaque maxima
poslica costam ter tangente purpureis.
Till, riihrlfasciella (tlie itd-L.iir'd Gold) alis aureis fasrils quntuor ru-
bro-purpurels llaiv. Lep. brit. IV. 572. 41. ßllcr. — Slainton Cat. 9. —
Monogr. 32. 5. pl. HI. fig. 9. Tin. Ander sclielln: alis anticis purpurcls,
rnaculis sacpius conflutniibus aurci«. Trpitschice IX. 2. ]26. X. 3. 292.
Micropterijx — Z. his 1839. 185. 4. — 1846. 275. 3. — Dup. Cat. 3.59.
Adcla — Dup. HIst. VI II. 403 pl. 302. fig. 7. Lampronia Ilellu-igeUu
Steph. Cat. 7577. — liiusir. IV. 360. IG.
Var. b. macula poslica in duas soluta, priorc costam bis tan-
gente.
Obgleich manche Exemplare der Allionella sich in der Fär-
bung der Wurzelhälfte der Vorderflügel unserer vorliegenden
Art nähern, so unterscheidet sich diese doch in allen meinen
Exemplaren durch die hellere Purpurfarbe der genannten Flügel
und durch die grosse Ausdehnung des stets sehr intensiven (Jold-
gelben auf denselben. Man nimmt daher sehr passend diese
Farbe als die Grundfarbe an. Von der folgenden in den Zeich-
nungen etwas idinlichcn Mansuetella unterscheidet sich Rubri-
fasciella sehr leicht durch die beträchlhche Grösse, den rothcn
Kopf und die Lebhafligkeit der Farben.
Grösse der Allionella. \io\)[ rosfgelbhaarig. Taster bräun-
lich, gelblichschinnuernd. Fühler braun, länger als die Vorder-
llügelhälfle, beim $ etwas kürzer als beim cf*. Rückensciüld
goldig (ob überall?) mit purpurvioictten Schulterdecken. Beine
braun, metallisch gelblich schimmernd. Hinterleib braun.
Vorderflügel 2\ — 2"' lang, bisweilen gefurcht, lebhaft
goldgelb mit purpurrothcn, ziendich hellen Zeichnungen. Am
335
Vorderraiul diclit an der Basis, doch diese nicht berührend, ist
ein kk^iner Pin-pnrflcck; hierauf folgt vor der Fliigehnillc ein
hindeiiförniiger, vom Vorderrandc schräg auswärts gcrichleler
Qucrfleck, der bis über die Flügelfalle hinweg reicht und nie
den Innenrand berührt. Gleich hinler der Wille beginnt bei den
gewöhnlichen Exemplaren ein grosser, den übrigen Raum ziem-
lich einnehmender Fleck, der an seinem Anfange den Vorder-
rand und (]cn Imienwinkel berührt; er enthält erst einen kleinen,
gerundelen, dann einen grossen, nach innen weit verlängerlen
Vorderrandneck der Grundfarbe, so dass er selbst den Vorder-
rand an drei Sicllcn berührt; den Hinterrand lässt er in einem
liindenförmigen Streifen frei oder berührt ihn nur in der Älille
mit einer Ecke. Franzcn grau, an der Basis purpurfarben glän-
zend, auswärts gelblich schimmernd.
Der grosse hinlere Purpurfleck ändert in der Ausdehnung
ab. Bei zwei Exemplaren ist er in zwei Flecke gelrenni, indem
der zweite goldfarbene Raum in ihm sich bis zum Hinlerrande
erweitert hat. Indem auch sein unicrer Thcil sich verdiinid hat
und ganz verblasst ist, so dass er bei oberflächlicher Belraclikmg
weit vor dem Innenwinkel aufhört, ist er in zwei dreieckioe
Vorderrandflecke aufgelöst, deren ersterer einen gelben Vorder-
randlropfen cnthäll. Solche Exemjilare belrachle ich als Var. b.
Hinlerflügel gefurcht, braungrau, violettglänzend, besonders
gegen die Spitze; Franzen grau.
Unterseile braungrau, violelllich und golden glänzend, ohne
durchscheinende Zeichnungen.
Diese Art lebt in England, wo sie dem Kalkboden eigen zu
sein scheint, im Mai nicht häufig iStainioii); in Böhmen auf
sandigen Hügeln im Frühjahr ^Tr. nach FKs Miltheilung); in
Oesterreich {Tr.'); in Schlesien bei Lauban OVieseJiiitfei-l). In
Lievland an der Düna an Laubgebüsch zwischen KalkfeLsen, in
den ersten Tagen des Mai zweimal sehr häufig gefunden (/it'/;/^^!)
Anm. 1. Stahifon /.ulit TieifschAe's Aiid( isclicll.i g.ir niclit zu unserer
Art. In der 'lli.il ist die IJesclircibung so, d.iss man sie nlrlil darin \vicdor
erkennen kann. 1( li ersclie aber ans TreitschUc's und Fli's. Corrcspondeni
vom J;dire 1832, wo also die Bes(lireif)ung nocli niclit exislirte, dass /*'. ?*.
Röslerstamm unsere An als Andcrsdieila //. an Tr. gcsrlilckt liat, die dieser
.incli als »rirlillg« anerkaniile- In den die Sendung Lcgiellenden rsotiziii fin-
den siili die Worte: »nielirerc und eigeiillieli die meisten sind in der Zeieli-
336
ming so vcr'wasclien, dass man sie für eine andre Art liallcn könnte"; diese
W^orlc finden sieli in T/'s. Besrlireibimg Itiefit verändert -wieder. Es geht
daraus Iiervor, dass Tv. seine Exemplare von /'"/f. erhielt, FWs. Bestimmung
als Anderscliella //. annalim, aber in seiner Verlegenlieit , das Bild mit den
Exemplaren zu vereinigen, sieli dadurch herauszuzielien dachte, -wenn er das
Bild beschriebe und geringe Veränderungen anbrächte. \'\'Irklich stimmt die
Beschreibung bis auf den am Ende angegebenen kleinen goldnen Strich sehr
gut mit der Abbildung. Jedenfalls war Tr's. Meinung, die Beschreibung
solle die aus Bühmen erhaiicnen Exemplare nn't treffen. In diesem Sinne
liat FR. sie auch stets aufgefasst und daher seine Art an Diq)oncliel und
mich als Anderscliella •//■ T/-. nillgetliclh.
Anm. 2. Sfaiiiton hält Diipoiiche/s Ammanclla pl. 302. f. 8. für die
■wahre Anderscliella //. Ich erkenne darin nur eine Varietät der Allionella
lind bin viel /.u sehr davon überzeugt, dass Fli. , mit dem ich zu der Zeit
als er Exemplare an Duponcliel schickte, die Tineen lebhaft discutirte. keine
Art weggegeben habe, die noch unter uns unbesprochen ^var, als dass ich der
Sfalntoiischcn Ansicht beiptlichteti kilnnte. V\'enn ßlaim die Anderscliella
FR. (olim-) unter einem neuen Namen verschickte, so kam das bestimmt da-
her, -weil FR. den grossen Unterschied zwischen dieser und der Ilülfiiersclicn
Abbildung eingesehen hatte.
f 9. Aglaclla ])up.
Capillis fcrrugineis; alis ant. aurcis, fasciis duabiis, altera anlc,
altera post medium, subobliquis parallelis viülaceo-purpu-
i'cis.
Mlcropl. Jghiella T)up. Cat. 360. Adcla — Dnp. Ilist. VI II. 627.
1740. pl. 312. flg. 14.
Flügclspaimung V^'" (liei Callliclla o"'\ Kopfhaare Icb-
liaft gelb. Fülller schwarz; Taster braun, dichl behaart (?).
Rückcnscbild erzfarbcn mit fahlgelben Schullerdecken. Beine
weissgran, silberglänzend. Hinterleib braun.
Vorderflügel goldig mit zwei parallelen, etwas scbriigen,
purpurbraunen, sehr glänzenden Binden; die erste am Ende des
ersten; die zweite am Endo des zweiten Drittels der Flügellängc.
Ilinlerflügel und ganze Unterseite glänzend braun, wie die
Franzen.
Aglaella fliegt im südlichen Frankreich im Juni gcsellscliaft-
licli an den Blüthen von Sambucus untl Cornus sanguinea. ('Al-
les nach Dujjonclicl.^
337
10. Mansiictella Z.
Capillis alris; aus anterioribiis nilidis aiireo-purpiircis, fasciis
duabus, allera propc basini, altera media, obsolelis aiireis.
Mlcropt, mansuetella Z. Scliles. Sclimetti'ili'ngst.iuscliherii lit V. (1844)
p. 16. — : c.-ipillis .itrls^ alis anticis aurco-virulibtis, rnacul.i basal! ad costam,
lasria ante medium apircqiic rufescenlibus obsoktis. Stuinlon Monojjr. 33, 6.
So gross wie Callhella, von allen vorigen Arten durch (\cn
tiefschwarzbeliaarfen Kopf verschieden. In der Flügelzeichnung
hat sie Aehnlichkeit mit Rubrifasciella; allein die Farben sind
blass, die Zeichnungen ohne Schärfe, und das Dunklo hat das
Uebergcwicht.
Kopfhaare liefschwarz. Augenrand kahl, sclnvarzglänzend.
Fühler braun, von fast halber Vorderflügcllänge. Taster braun.
Rückenschild metallisch mit stahlblauen Schulterdecken. Beine
braun, etwas erzschimmernd. Hinterleib braun.
Vorderflügel gefurcht, glänzend, blass purpurroth mit durch-
schimmernder Goldfarbe, besonders gegen die Flügelspilzc; am
lebhaftesten gefärbt ist die Basis und der Vorderrand. Kicht
weit von der Basis ist eine nicht scharf ausgedrückte, goldgelbe,
ziemlich grade Binde; durch die 31ilte eine etwas deutlichere,
breitere, wenig einwärts geneigte Binde, die oft mit der ersten
auf dem Innenrande durch goldgelbe Farbe in Verbindung steht.
Franzcn grau, auf der Basis goldschuppig.
Hinterflügel gefurcht, grau, purpurfarbig schimmernd, grau-
franzig.
Unterseite wie die Oberseite der Hinterflügel.
Diese Art entdeckte ich in dem morastigen Erlbruch des
Glogaucr Stadtwaldes zuerst unter niedrigem Gesträuch an Ca-
rexblüthen; sie sass daran gesellschaftlich entweder mit Ihres-
gleichen oder auch mit Callhella. Etwas später und seitdem an
keinen andern Blülhen fand ich sie auf den Blüthen der dort
nicht seltnen Sorbus-Slräucher und Bäumchen, mögen diese frei
oder zwischen und fast erstickt von anderen Hölzern wachsen.
Diese Thierchen suchen ihre Lieblingsblume oft 10 — 12 Fuss
hoch über dem Boden und entfernen sich sehr ungern davon.
Bei drohender Gefahr fliegen sie selten davon, sondern verslck-
ken sich zwischen den Blüthen oder kriechen auf die Unterseite
der Blätter. In mancher Dolde sitzt eine grosse Gesellschaft.
22
338
An denselben Stellen, wo ich die SchnicUerlinge hoch herunter-
holen musste, fing- ich Exemplare im Kescher im Grase. Man
hat diese Art einzeln auch im Schlesischen Gebirge aufgefunden,
z. B. bei Warnjbrunn. — Desgleichen in England CSlalnton^.
II. Sparmannella Fahr.
Capdlis cinereis; alis breviorihus, anleriuribus nilidis, crebre
et grosse purpureo chalybeo([ue reliculatim irroraüs, ma-
cula anali obsolela aurea; posterioribus non pilosis violas-
cenlibus, ciliis lutco-griseis.
Tinea SpurmaniieUa: alis auro piirpurcoqiie variegatis nilidissimis faor.
E. S. 3,2. 321. 160. Tln. — llübn. 408. — Thunh. DIsseri. 111. 99-
_ Schläger T.nuscl.bei;c!.t 217. 108. ullucitu — Fabr. Snppl. 505. 16-
Esperia — Ilübn. Cat. 418. '4057. Oecophora — Koll. Verzeirlin. 98.
Adeln — Diiponchel Mist. VIll, 405. 1627. pl. 302. f.g. 9. — Zetlersledt
Ins. läpp. 1007. Observ. Microptertjx — Z. Isis 1839. 185. 5. — Dtip.
Cat. 359. — Stainton Cat. 9. — : capillis cinertis; alis anticis aiireis, nii-
mcrosis fasciis piiipureis ii regularitcr transvcr.sis , ciliis cincreo-lutels fuscisque
variis; ciliis alarum postcriorutii liitescL-utibiis Stainton Monogr. 35. pl. III,
f. 14. — V. Tiedemann in Piciiss. Proviniiaibl. 1845. 534. 2. — Kocli
Isis 1848. 950. Tinea auro - piirpurt IIa Hau-. Lep. Brit- IV, 572, 39.
Lamproniu — Sicph, Cat. 7570. — lllustr. IV. 360. 14.
Unter den Arten, die auf der Hinterflügelfläche keine Haare
haben, trennt sie sich von Subpurpurella und Fastuosella leicht
durch die breiten, wenig gestreckten Flügel, die geringere
Grösse, die sehr scharfe und dunkele, stahlblaue Gitterzeichnung.
In der Grösse und Gestalt gleicht sie am meisten der Purpurella;
diese hat jedoch gleichfalls nicht die scharfe Gitterzeichnung;
ihre Hinlerflügel sind nur blasspurpurroth angelaufen, nicht vio-
lelllich wie bei Sparmannella, und als Hauplunlerschied sind sie
haarschuppig. Kopf glänzend schwarz mit bräunlich grauen
Haaren. Fühler kaum von halber Vorderflügellänge, gelbbräun-
lich wie die Taster. Rückenschild und Hinterleib schwarzbraun,
letzterer mit spärlichen hellen Haaren. Beine schmutzig hell-
gelb, am hellsten die hinteren.
Vorderflügel 2^ — 2j"'' lang, ziemlich breit, schwach zu-
gespitzt, glänzend goldgelb mit ziemlich grossen Schuppen. Sehr
reichliche stahlblaue, hier und da mehr purpurrothe Schuppen-
hänfehen vereinigen sich zu unregelmässigen Querliiiien , verbin-
den sich mehrfach und bilden so das diese Art auszeichnende
339
grobe stahlblaue Gilter. Am Iiincinvlnkel bleibt ein läiiolidi-
ruiuier Raum der Grundfarbe frei und tritt als heller Fleek auf
ohne doch o-ewölinlich eine hellere Farbe anzunehmen. Franzcm
bräunlich gelbg-rau, nicht selten mit helleren Stellen alternirend.
Hinterllügel ziemlich dunkel grau, von der Basis aus iiinncr
lebhafter violelllich dicht überzogen. Franzen um die Spitze et-
was glänzend gelblich, gegen den Innenwinkel in Grau über-
gehend.
Unterseite der Vorderllügel goldgelblich, in der Spitze am
lebhaftesten, am Vorderrande graugemischt. Die Gitterlinien der
Oberseite scheinen matl durch, haben aber am Vorderrand oft
lebhaftes Stahlblau. Hinterflügel goldgelb, purpurfarben schim-
mernd, am Vorderrand vor der Spitze oft mit stahlblauen Flek-
ken. Alle Franzen blassgelb.
Eine ziemlich verbreitete Art; sie lebt in Frankreich bei
Paris (Fahr.) — in England selten im Mai an Birken (Stain-
ion), auf Blumen [?] zu Anfang Juni [?] (Stephens) — in
Oeslerreich im niederen Gebirge an Föhren im April sehr sel-
ten (Kollav) — in Schweden in mehreren Provinzen (T/iimh.);
im mittleren und südlichen vom 20. — 20. Mai (Zeit erst eclt).
In Preussen bei Danzig (v. Tclm.!); in der Mark ßrandenburo-
und in Schlesien hier und da nicht selten zu Ende April und
Anfang Mai; sie sitzt an Eichen, Erlen und Birken, an den letz-
teren besonders an den Kätzchen, dürren Blättern und Endäst-
chen und wird Morgens und gegen Sonnenunlergang bei ruhi-
gem, heilerem Weller ziemlich leicht abgeklopft und im FJuo-e
erkannt. Man erhält sie so öfters begattet. Bei Jena fand Schlä-
ger sie an Eichbüschen im Mai zugleich mit Ad. viridella.
Anni. 1. Diiponchel tadelt die IJ ül/ner' sehe Abbildung als ganz vtr-
feblt; sie ist aber kenuliich genug, -vrcnu auch etwas zu gross, mit zu ge-
streckten l'liigelu und zu blasser Gitterzeichnung. JJuponc/icrs eigenes Bild
ist nldit tadcllrei, da es die Flügel zu gcslieckt, schmutzig hellgelb und
Llass blurroth gegittert zeigt. In Stainfon's Abbildung sind die GilterllMiea
meist /.u ^radc und nicht dick genug.
An in. 2. J)uponchel zieht im Cat. seine Adela Solierella und Adela
Donzelella als V.irietäleu zu Sparinaniiella gewiss mit Unrecht. Da sich we-
der aus i\Kin Abbildungen, noch aus den Beschreibungen etwas Bt'stimnjti: es
erkennen lässt, so übergehe ich beide Namen. Stainfon führt ersleren bei
Semipnrpurella , letzteren bei l'ur[)urtlla , beide Male mit l'^r.igzeichen an.
340
12. Fasluosclla Z.
Capillis cincreis; aus elongalis, anlerioribus nilidis aureis,
crebro tenuiler violacco chalybeoqiie irroralis, maciila nii-
mi!a aiiali pallula; postcrioribus non pilosis, diluto piirpii-
rascentibiis.
Minoptciyx fastuosella Z. Isis 1839. 185. 6. — Isis 1847. 815. 365. —
Dup. C.-.t. 360.
Von der vorigen verschieden durcli beträchtlichere Grösse,
gestrecktere Flügel, feinere purpnrfarbene Gilterpunkle und ver-
loscheMcres Aussehen, Niiher kommt sie der in der Grösse und
Fliigelgeslall ähnlichen Subpurpurella; sie hat aber keine grün-
lich gelbe Farbe, sondern die nur etwas hellere Goldfarbe der
Sparmannella auf den Vurderfliigeln und darin sehr reichlich ge-
streute Purpur- und Slahlschuppen, die der Subpurpurella bis
auf äusserst schwache Spuren fehlen; auch ist die ganze Fläche
weniger geglället. Fastuosella hat auch eine gewisse Aehnlich-
keit mit {\qw grossen Männchen der Senn'purpurella, die ich so-
gar früher für einerlei Art mit ihr hielt; die haarig beschupp-
ten Ilinterflügel der letzleren gegen die rnndschuppigen der
Fastuosella geben den sichersten Anhaltspunkt für die Unter-
scheidung. Derselbe Unterschied zeigt sich bei der zwergarti-
gen Chrysolepidella.
Kopf glänzend schwarz, bräunlichgrau behaart. Fühler län-
ger als die halbe Vorderflügellänge, braun mit gelblichem Schim-
mer. Taster grau, liückenschild braun. Beine bräunlich, nach
unicn blass gelblich gemischt. Hinterleib braun, gelblichgrau
behaart; männliches Aflerglied seitwärts horngelblich.
Vorderflügel 2^ — 3"' lang, gestreckt, allmählich gespitzt
mit fast abgerundeter Spitze, glänzend, goldgelb mit etwas un-
ebener Fläche, indem manche Schuppen nicht glatt anliegen.
Purpurläibene und stahlblaue Schuppen, letztere bei manchem
Exem[)lare reichlicher als die ersteren, sind einzeln oder zu sehr
kleinen Häufchen sehr reichlich auf die Fläche gestreut und hän-
gen nirgends zu eigentlichen Oncrlinien zusammen; sie dämpfen
die Crumifarbe und lassen die Fläche in etwas trüber Färbung
erscheinen. Diese Schuppen treten aus der Fläche hervor, las-
sen sich abfliegen und sind daher nicht bei allen Excmi»laren in
gleicher Älenge vorhanden. Im Innenwinkel liegt ein sehr ver-
loschenes, hellergelbes Fleckchen von dreieckiger Gestalt, an
341
welchem die Innenrandfranzen gelblich sind. Die übrigen Fran-
zen sind einfarbig granbriinnlich.
Hinterfliigel gran, blass purpurschimmcrnd, besonders in der
scharfen Spilze, am Hinlerrande goldgelblich. Franzen blass-
gelblich, aussen gran schimmernd.
Unterseile grau, auf der Vorderrandhälfle der Flügel pur-
jfurfarbig, auf der Innenrandhälfle goldig schimmernd. Franzen
blassgelb, aussen grau.
Diese noch \\eniir bekannte Art entdeckte ich vor einer
Reihe von Jahren in einem jelzt in Ackerland verwandelten
Waldsirich bei Herinsdorf bei Glogau; ich klopfte eine Anzahl
schöner Exemplare aus einer alten, vermoosten blühenden Schleh-
dornhecke zu Allfange Mai, als Sparmannella schon ganz ver-
llogen war. Seitdem fing ich ein einzelnes Exemplar, mit zum
Theil abgeflogenen Purpurschuppen, bei Messina am 2. April
aus einem Eichengebüsch, in welchem kein Prunus wuchs. Aus-
serdem erhielt ich ein Exemplar aus der Gegend von Lauban
in Schlesien und sah einzelne aus Brauuschweig und Danzig.
13. Subpurpurclla //«u-.
Capillis cinereis; alis elongatis nitidis, anlerioribus viridi-aureis
laevigatis gutta pallidiore anali; posterioribus non pilosis,
cinereis, dilule purpurascentibus.
Tinea — (ilie purpie uudcrwing) alii iiiiin.ii uhitis , .iiilicis aurcis, posii-
cis fusco-purpuicis Jlaworth Lcp. brit. IV, 571. 37. Lumpronia — Steph.
Cat. 7573. — lllusli. IV. 359. 11- Miaoptertjx — Sluiiitoii Cat. 9. — :
capillis cincrcisj alis anticis aureo-viridibus , inacula pallidiore fere obsolcla
ad angulum analem, posticis cinereis, apicibus purpurascentibus. Stuinlun
Monogr. 33. 7. pl. III, flg. 10 — 13. 18.
Grösse und Gestalt der vorigen; der Mangel der Purpur-
schuppen und die grünlich goldene, glatte Fläche geben ehieii
ziemlich hinreichenden Unterschied.
Kopf glänzend schwarz, grauhaarig. Fühler länger als die
Hälfte der Vorderllügel, braun. Rückenschild braun, slaubgrau-
haarig. Beine bräuidichgrau, besonders die hinteren gelblich
schimmernd. Hinlerleib braun, grauhaarig; männliches Afler-
glied an der Seile horngelb.
Vorderflügel 3 — a|'" lang, gestreckt, mit mehr oder we-
niger scharfer Flügclspitze, lebhaft glänzend, geglättet, grünlich
342
goldgelb. Von 5 Exemplaren zeigen drei gar keine Purpur-
scliiippen und nur wie die zwei anderen am Vorderrande niclil
weit von der Spilze ein sehr verloschenes, purpurbrännliches,
leicht zu übersehendes Fleckchen; das eine hat auf demselben
stahlblaue Schüppchen und ausserdem einen purpurviolellen pnnkl-
förmigen Fleck unter der Onerader; an dem grösslen zeigen
sich hier und da blasse Purpurpunkte als Stellen, auf denen leb-
Iiafler gefärbte Schuppen gesessen haben (es ist ziemlich abge-
flogen). Im Innenwinkel ist ein kleiner sehr verloschener Fleck,
heller als die Grundfarbe, an welchem auch die sonst grauen
Franzcn hellgelblich gefärbt sind.
Ilinlerndgel mehr oder weniger scharf zugespitzt, grau,
fast durchscheinend, gegen die Spitze blass purpurfarben, am
Hintcirande mehr goldig schimmenul.
Unterseile grau, goldig schinunernd, in der ^l)ilze der Flü-
gel, besonders am Vorderrande purpurfarbig. Franzcn hell-
gelblich.
Diese, so viel ich weiss, auf dem Conüncnle nocli nicht
aufgefundene Art (wenn sie nicht dennoch nur eine Abänderung
unserer Fasluosella ist) ist in England die gemeinste Wicrople-
ryx, welche im Mai, nach Stcplicns im Juni, an Eichen fliegt.
'J4. Chrysülepidella Kollav nov. Sp.
Capillis cinereis ; alis elongalis aculis, anlerioribus nitidis aureo
purpureoque irroratis, poslerioribus piloso-squamalis cine-
reis apice auro-nilente. cT-
Kleinste Art dieser Abtheilung, mit den gestreckten Flügeln
der Fasluosella und Subpurpurella, von diesen sogleich verschie-
den durch die haarschuppigen HinterOügel; von den folgenden
unterscheiden sie ihre schmäleren und scharf gespitzten Flügel
als sicheren Art.
Grösse der Callhella. Kopf glänzend schwarz, dunkelgrau
haarig; Taster bräunlich. Fühler von halber Vorderflügellänge,
braun, gelblich schinunernd. Körper dunkelbraun. Beine braun,
die hintern hellgelbbch schimmernd.
Vorderflügel 2f ' lang, gestreckt, ziemlich schmal mit
scharfer Spitze, glänzend. Der purpurfarbene, etwas violett
schimmernde Grund ist sehr reichlich mit goldgelben Schuppen,
von der Höhe wie bei Fasluosella, bedeckt, die sich leicht ab-
343
reiben uiul dalier den Gruiul in inelir oder weniger zusammen-
liängenden Partliien hervortreten lassen; bei wenig abgeflogenen
Exemplaren crsdicint daher die Gi'undfarbe goldgelb und beson-
ders längs des Vorderrandes mit ungleichen purpurfarbenen
Punkten und Fleckchen bespritzt zu sein; bei abgeflogenen zeigt
sich das Umgekehrte. Die Goldschuppen des Innenwinkels hal-
ten am festesten und lassen bei abgeflogenen Exemplaren einen
Innenwinkelfleck erkennen, der sich bei den unverflogenen niclit
hervorhebt, an welchem aber die übrigens grauen Franzen hell-
gelblich sind.
Hinterflügel gefurcht, schmal und zugespitzt, ziemlich durch-
sichtig, lichlgrau , nach aussen dunkler, an den Rändern mit
goldenen Schuppen, besonders reichlich und röthlich schim-
mernd in der Spitze. Die ganze Fläche trägt, bis nahe an die
Spitze deutlich zu erkennende Haarschuppen. Franzen grau,
um die Spitze am dunkelsten, gegen den Innenrand gelb-
lich.
Unterseite grau, auf den Vorderflügeln viel dunkler als auf
den Hinterflügeln, goldglänzeud, am meisten gegen die Flügel-
spitzen.
Das Weibchen kenne ich nicht; es weicht wahrscheinlich,
analog der folgenden Art, vom l\Iännchen ab.
Von Mann entdeckt, bei Wien in Buchenwäldern in» Mai.
15. Semipurpurella Stepliens.
Antennis teuuibus longiusculis, capillis cinereis; alis auf. sub
elongatis minus acutis nitide purpurascentibus aureo-sparsis
macula anali subobsoleta aurea; posterioribus piloso-squa-
matis cinereis.
Ltimpronia — : alis anticis angiistis, totis pnrpureis nitidls immacul.Ttis,
postiris fusco-l)y.ilinis. Sfeph. Ilhistr. IV. 3.59. 12. Micropterijx — : ca-
pillis cinereis; alis anticis pnrpureis aurco - irroratis maciilacjuc pallitl.'« subin-
distincta ad angniura analem, antennis longioribus quam dimidium alis anti-
cis. Stainton Monogr. 34. 8. pl. 111. f. 17. 3Iicropt. amenlella Z. Entom.
Ztg. 1850. 63. 29. — Tengsiröm Finl. Faun. 115. 5. Mkropt. fasluo-
sella Z. Isis 1846 235.
Var. b. ut a, sed alis anl. chalybeis cT«
Var. c. Ubique pallida, alis ant. pallidissime purpurascentibus.
2 Eni. Ztg. 1. c. 64.
344
Von der vorigen unlersclieidel sie sich durch die sehr be-
deulende Grösse, die weniger gestreckten und abgestumpfteren
Vorderfliigel und die längeren Füider; von der folgenden durch
die wenigstens im männlichen Geschlechte viel beträchtlichere
Grösse und die längeren und feineren Fühler.
Grösse des Männchens wie die einer grossen Fastuosella
oder Subpurpurella , des Weibchens wie von Sparmannella. Kopf-
haare grau, mehr oder weniger dunkel; die kahle Stelle hinter
dem Auge tief schwarz glänzend. Fühler braun, borslenfönnigy
ziemlich dürni und von etwa | der Voidcrflügellänge. Taster
grau. — Rückenschild bräunlich. Beine braun mit grauem Sei-
denglanz. Hinterleib dunkelbraun, heller behaart, besonders
am After.
Vorderflügel c^ 3|:'", $ 2| — 2|''' lang, ziemlich gestreckt,
hinten erweitert mit zugerundeter Spitze, violettlich purpurfarben
in verschiedenen Abstufungen, bei Var. b. stahlblau, mit leicht
vergänglichen blassgoldenen Schuppen mehr oder weniger dicht
bestreut. Der Innenwinkelfleck ist beim Männchen sehr klein,
oder er fehlt und nur die Franzen sind an dieser Stelle blass-
gclblich, selten ist er so gross und fast so deutlich wie bei ge-
wöhnlichen Weibchen. Franzen grau, am Innenwinkel mit dem
erwähnten hellen Fleck.
Hinterflügel ziemlich spitz nach der Erweiterung, braun-
grau, etwas durchscheinend, haarschuppig, an den Rändern mit
purpurfarbenen und goldenen Schüppchen, Franzen grau.
Unterseile braungrau, nach aussen oft recht lebhaft purpur-
farben glänzend.
Das Weibchen hat merklich kleinere Flügel als das Mämi-
chcn; auch sind sie meist weniger erweitert, lebhafter purpur-
violelt und mit helleren Schüppchen bestreut; gewöhnlich ist der
Anal fleck gross, doch giebt es Exemplare, die ihn so klein wie
das Männchen oder auch gar nicht besitzen,
Var, b, ein Männchen , von gewöhnlicher Grösse und Ge-
stalt; die Vorderflügel stahlblau, die Goldschnppen matt; der
Analfleck klein und verflossen. Auf der Unterseite sind die
Flügelspitzen purpurviolett und die Vorderränder lebhaft stahlblau.
Var. c. ein weiblicher Albino, an dem der Körper braun-
gelblich, die Fühler gelb, die Vorderflügel sehr blass purpur-
farbig sind und bei oberflächlicher Betrachtung blass goldfarben
345
erscheinen wegen der reichlichen gelben Schlippen , nur auf den
Innenwinkelfranzcn mit hellgelblichein Wisch.
Diese Schabe fliegt in Toscana zu Ende März an Eichen
(Mann); in England nicht selten an Birken im März und April
(Stainton-'J ; in Finnland Mitte Mai (Tengström!); m Lievland
(Licni^O; in Schlesien bei Glogau in der zweiten Hälfte des
April bloss an Birken. In diesem Jahre fing ich sie in Gesell-
schaft der Sparmannella und eines Exemplars der Purpurella,
doch nicht häufig, am 20. April an der Sonnenseite eines Bir-
kengehölzes, indem ich sie am Bande des Wäldchens aus den
Aeslen und von den Kätzchen am Spätnachmitlag abklopfte. In
grosser Menge klopfte ich sie einst am Oslrande eines Birken-
wäldchens zu gleicher Tageszeit in Gesellschaft der folgenden
Art, die ich als nicht verschieden ansah, weshalb ich die nicht
scllcnen begattelen Paare nicht näher untersuchte.
A n m- In .S/«/«/o«'s z\bbil(liing des mäiiiiliclicD Vfjrdirfliigcls ist tlic S[>iue
KU l;ing und nicht al>gcrundL-t genug; auch fclilcn dfc Franzen des Arialflccks
iiiid die des Hinterlandes sind zu gelb, Dass ich die liclilige Art vor mir
h;ibe, ist iinzwei(elhafi; denn icli besitze zwei \'\'eilMhen , die niir Herr
Sttiinfun als Semipurpurella schickte,
16. Purpurclla Uaivovth.
Anlennis breviusculis, capillis cincreis ; alis ant. subelongalis
purpureis vol purpureo-violaceis aureo-sparsis, macnia anali
aurea disüncliore; posl. piloso-squamalis cinereis.
Tinea jitirpurella (ilie piirplc UpperwiDg) alis purpuieis, piiiictis macu-
l.Kjue communi posticis albis. Ilatvort/i Lep, brit. IV. 571. 38. Lampro-
nla — Sieph. Cat. 7574. — lllustr. IV, 360 13 Jlicropferi/x — capillis
luscisj alis anticis aiireis, nunurosis lüsclis inegularibiis verns(]iie purpureis,
clliis ciiiereo-lutels J cilils alaruni posticaruni cinereis. Sfaiiiton Monogr. 36.
10. pl. 111, flg. 15. 1 AJcla c'tcatricella Xetterstedt Ins. läpp. 1008, 13.
Var. b. Cdetrita) alis ant. purpureis parce aureo-sparsis, ma-
cula magna anali aureo-albida.
Adela unimaculella : alis anticis violacco-aurcls , raacula postica ad mar-
gincm interiorem alba Zetteis/edl Ins. läpp. 1008. 11. Micvoplerijx — Slain-
lon M.,n..gr. 37, U. pl. III, f.g. 16.
Von Chrysolepidella, der sie in der Kleinheit oft ganz nahe
kommt, durch die breileren Flügel hinreichend verschieden; von
Semipurpurella trennen sie ihre Kleinheit, worin sie nur den
kleinsten Exemplaren der genannten Art gleicht, und die kür-
346
zcren, oft auch dickeren Fühler — doch nicht so, dass ich
nicht noch einigen Zweifel hegen möchte, ob sie nicht bloss
eine Form derselben sein könnte, was künftige nicht schwierige
Beobachtungen, da begattete Paare in dieser Ablheilung des Ge-
nus oft gefunden werden, entscheiden mögen, lieber das Zu-
sammengehören der Purpurella und Unimaculella habe ich keinen
Zweifel; ich habe Uebergänge aus der blass purpurnen in die
purpur und stahlblau gemischte Grundfarbe, und eben so verän-
derlich ist die goldene Beschuppung und die Grösse, Deutlich-
keit und Farbe des Innenwinkelfleckcs.
Grösse meist unter der von Sparmannella. Da die Beschrei-
bung die der vorigen Semipurpurella sein würde, so bemerke
ich nur folgendes. Fühler wenig länger als die Hälfte der Vor-
derflügcl, beim Männchen etwas dicker als beim Weibchen. Die
Flügel sind in der Gestalt einiger Veränderlichkeil unterworfen,
indem sie bei einigen Exemplaren ein wenig breiter sind als bei
anderen, und sich mehr oder weniger zuspitzen. Eben so ver-
änderlich ist die Grundfarbe, die alle Stufen von der violettli-
chen Purpurfarbe bis zum violettlichen Stahlblau durchläuft. Fer-
ner ändert die Reichliclikeit der blässer oder gesättigter golde-
nen Schuppen ab, und nicht bloss durch längeren Flug. Bei
einigen Exemplaren — und dies ist die eigentliche Stainton'-
sche Purpurella, von der ich ein englisches Exemplar mit die-
sem Namen erhielt und 4 (2 cT 2 $) am 20. April 1850. üng
— bildet die gesättigte Grundfarbe eine unregelmässige Giller-
zeichnung. Endlich ist der Innenrandfleck in verschiedener
Grösse und Deutlichkeit da; am deutlichsten ist er bei zwei von
Slainton als Unimaculella erhaltenen Weibchen, die sich aber
augenscheinlich die meisten Gohlschuppcn abgeflogen haben, wo-
durch natürlich der Fleck aus der violettlichen Grundfarbe grell
hervortritt. Fast so scharf ist er an einem am 20. April ge-
fangenen Weibchen, das sehr reichlich mit Goldschuppen begabt
ist und keine Spur einer Giticrzeichnung besitzt.
Diese Art fliegt an gleichem Ort und zu gleicher Zeit mit
Semipur|)nrella; sie ist in England im Epping Forest zu Ende
März nicht selten. Bei uns fliegt sie im April. Zelterstedt
fand sie in Lappland, und zwar wenn Cicatricella dazu gehört,
in der Mitte Juni.
347
A n m. Slfilnton l)(■z^^•l•ifelt das Zusamincngeliören der Zetfcrsfedl' sehen
Cir.-itiicflla mit seiiiLT Piirpmelln , Iinupt4,'<clili<:li wegen der Grösse, Diese
gii'bt .-iljer beslininit kein Hiuderniss; aiicli passt die Beselireibung auf Exem-
plare nn't ganz scinvacli odei' gar nitlit ausgedrücktem Analüeck sehr gnt. —
Slahiton liat hei seiner grossen Sorgfalt ohne Zweifel die Ilaworfh' schien
Exemplare In N/e/>ÄeHS Sammlung verglichen J oline seinen Vorgang hätte leli
diese Piirpiirella lieber zur Var. unimaculella gezogen,
III. I^^eniopliora Ilühn. Dup.
Neinalopogoii Z.
fig, 17 — 22.
Icli hielt früher NeniO[)hora für eine sprachlich nicht min-
der falsche Bildung als das Sc7i ran Ji' sehe "Wort Nemapogon,
und da letzteres die Priorität für sich hat, so zo^ ich es vor,
das letztere nach seiner Berichtigung für diese Gattung anzuneh-
men. Seitdem habe ich mich aber überzeugt, dassNemophora nicht
gegen i\cn Geist der griechischen Sprache gebildet ist. So giebt
es eine Anzahl von Zusammensetzungen mit xu^o- neben denen
mit Kviixro. Es wäre also nicht zu rechlferligen, wenn man
die Uübiier' sehe Benennung des Genus unterdrücken wollte.
Von den Abbildungen stellt dar: 17. den Kopf, 23. den Vor-
tlerflügel, 24. den Hniterflügel der Metaxella; iS. den Kopf, 19.
den Maxillartasler, 20. drei Schuppen der Hinterilügelfläche, und
zwar a. von der Wurzclhälfle, b. u. c. von der Spilzenhälfte,
21. den unleren Theil des Fühlers, 22. den Hinlerflügel der
Swammerdamella.
A) N c m a t 0 p 0 g 0 n.
i. Crinigerella n, sp.
Capite cum palpis griseo, antennis griseis inferne obscurius
annulatis; alis ant. elongatis fuscescenti- griseis, nitidulis,
dilute nebuloso-fasciatis, costa obscurius maculata cT.
Von den übrigen Arten des Genus durch die weniger glänzenden,
nebelig bandirten Vorderflügel sehr abweichend. Kopf gelblichgrau
behaart; die Taster und der dicke Rüssel mehr grau beschuppt. Füh-
ler bleich gelblichgrau, auf dem Wurzeldrittel blass bräunlich gerin-
gelt, 10 "Mang. — Rückenschild gelblich grau, wie die Beine; von
diesen sind die vier vorderen bräunlich angelaufen und an den
348
Glicdcrcndcn hell, die hinteren einfarbig und blass, an der Un-
terseite der Schienen gefranzt.
Hinterleib grau, hinten und am After gelblich grau.
Vorderflügel 3^'^' lang» am Innenwinkel If"' breit, sehr
gestreckt, etwas gespitzt, mit schrägem, schwach gerundetem
Hinterrande, schwach glänzend, grau gelbbräunlich mit reich-
lichen, hellen Tröpfchen. Vor der Mitte bilden letztere eine
nach aussen geneigte gerade Binde. — Der Vorderrand wech-
selt ab mit gelblichen und bräunlichen strichförmigen Fleckchen,
die gegen die Flügelspitze an Grösse abnehmen. Franzen grau,
Hinterflügel grau, etwas durchscheinend, gegen die Wurzel
heller. Franzen grau.
Unterseile slaubgrau; der gelbliche Vorderrand mit verlo-
schenen duidileren Fleckchen.
Zwei Exemplare, das eine sehr abgeflogen, \onJVa7ilberg
im CafTerlande gefangen.
2. Swammerdamella Lin.
Epistoniio pallido, palpis albo cxalbidove squamatis, antennis
albis; alis ant. clongalis sericeo-flavidis, obsolete obscurius
reticulatis, ciliis externe cinerascentibus; post. dilute canes-
centibus, flavido ciliatis.
Phalaena T Ine a SicammerdameUaLhi. S. N. I, 2. 895. 424. — Fa.
Siicc. S.'iD. 1391. — ""Clerclf. pl.al. tab. 12. fig. 1. — *De HUers Ent.
Lin. II, 484. 915, Alucita Sivammcrdmninella Fabr. Syst. Entora. 669.
13. — Ent. Syst. 3, 2. 338. 31. — Suppl. 503. 3. Tinea Swammcrdam.
mella Ilübncr fig. 410. 411. — Wien. Viiziiclin. 141. 2. bleich inossinglar-
Lenir, gewässerter Schabe- — cd. ///'if- 2, 115. — ed. v. Charpenlier 153.
Vcrgl. S. 173. (Microducf.J — Srhranfc Fn. 2. 128. 1860. ClYemapogon
Lcuivcnhocckellus S. 167.) — Schlägers Tausclibericbte S. 87. 22. Ne-
titophora Swammerdamella ll'dbn. Cat. 417- 4015. — Dtip. Cat. 338.
A dela Swammerdanimella: antennis rnaris lougissiniis; alis anlii.is flav escen-
tibus pallidis immaculatis Tr. IX, 2. 149— X, 3. 293. — Dup. Ilist. VI II.
393. pl. 301. flg. 11. — Kollar Yerzeiclin. S. 96. — Stephens Cat. 7252.
— Stcph. Illustr. IV. 232. 9. — Zetferstcdl Ins. läpp. I0ü8. 21. — So-
dojff'slnj Debersiclit der Sclim. Lie\l. S 130. Ne mal ojt o g on Swanimer-
dammellus Z. Isis 1839. 185. 1. — Isis 1846. 275. 1. — Aoc/i Lsis 1818.
951. — Slainlon Cat. p. 9. — Enlom. Ztg. 1850. S. 1-34. — Trngs/röni
Flnj. Fj.'iril. 116. 1. — v. Ticdemann in l'renss. Provinzlalblalter 1815.
535. 1. Capillaria Swamincrdunii Jlanorlh Lepid. britann. IV, 522.7.
Crösstc Art im Genus, ausserdem unter den schmalflügeli-
gcn nur in Vergleich zu bringen mit Sericinella, Schwarziella,
349
iintl Panzcrolla, von der erstgenannten leicht zu unterscheiden durch
das einfarbig hellgelbHchc, nicht nach unten gebräunte Gesicht, die
weissen oder weisslichen Taster und die rütheren Kopfhaare —
von SchwarzieMa durch breitere, stumpfere, stets eines Quer-
stricheichens cntbelirende, auf dem Vorderrande kaum an der
Basis gebräunte Vorderflügei und durch helle, gelblich gefranztc
liinterflügel — von Panzerella durch die viel hellere Färbung
der Flügel, den i^Iangel des Querstrichelchens auf den vorderen
und besonders durch die einfarbig weissen Fühler.
Kopf rostgclb behaart, zwischen den Fühlern und im Ge-
sicht blass. Fühler cT 11 — ^2''^ $ 8'^' lang, einfarbig weiss,
oeorcn die Spitze kaum ein weniff octrübt. Maxiilartaster und
Rüssel seidenglänzend weiss oder weisslich beschuppt, Lippen-
taster von der Farbe des Rückenschildes. Dieses rohseidengelb.
Beine ebenso, die vorderen an Schenkel und Schiene auf der
Lichtseite gebräunt. Hinterleib seidenartig grau, nach hinten
allmählich in's Gelbliche, am After reichlich behaart.
Vorderflügel o'" ^ beim 5 bisweilen nur 4"' hmg? gestreckt
mit wenig scharfer Spitze, rohseidenfarbig, mit melir oder we-
niger deutlichen, seilen recht scharfen, bisweilen fast ganz ver-
schwindenden dunkleren Ouerstrichelchen; am deutlichsten wer-
den sie auf der etwas helleren hinleren Hälfte. Auf der Quer-
ader zeichnet sich keins durch besondere Stärke aus. Vorder-
randrippe heller als die Grundfarbe, nur gegen die Wurzel hin
auf f der ganzen Länge schwach gebräunt. Franzen heller als
die Grundfarbe, noch glänzender, die des Hinlerrandes aussen
grau angelaufen und in ziemlich gerader Linie abgeschnitten.
liinterflügel sehr licht grau, etwas durchscheinend; Fran-
zen blässer als die Vorderflügel, an ihrer Wurzel in einer den
llintcrrand säumenden Linie lebhafter gelblich.
Unterseite lichlg-rau; die der Vorderflüoel meist dunkler
und nach aussen gelblich gemischt; Franzen bleichgelb, die der
Vorderflügei aussen schattengrau.
In Eui'opa sehr verbreitet: Toscana im April (Mann!);
Schweiz (* Füesli); Fraidvreich bei Paris im Mai luul JuVi (I)up.);
England um London Mille Mai (Stephens), Mitte Juni (llaworth);
Deutschland: in der Ebene und an Vorbergen in gemischtem
Laubholz zu Ende April und im Mai, wohl nirgends seilen;
Dänemark ("^ Müller Fn); Schweden um Stockholm (Linnr),
350
in Schonen vom 18. Mai bis 20. Juni (Zetterstedt); Norwegen
im niederen Gebirge bei Bjoerkvili am 14. und 15. Juli (Zet-
terstedt) (?); Finland bei Abo (Tengstvöm); lÄQyX^nA (Lienig,
Sodoffsky); — wahischeinlicli auch südlicher und östlicher in
Russland, obgleich E^-ersmann darüber schweigt.
Anm. 1. Treitschke und Dirponchel gelten eine doppelte Flugzeit an
und vermuthen daher zwei Generationen. Ohne Zweifel beruht ihre An-
gabe auf einem Irriluim, da alle Arten dieses Genus nur einmal im Jahre
erscheinen. Diiponchel spricht Treitschke'ii wahrscheinlich nur nach.
Anm. 2. Zellerstedt's In der jNIitte Juli (bestimmt als einzige Gene-
ration) in Lappland gefangene Exemplare sind magis ciuereo - flavescentia mi-
nusque pallida; ich hege den Verdacht, dass sie zu einer anderen Art ge-
hören.
Anm. 3. So gänzlich verschieden auch Hübner^s fig. 127 durch ihre
ganz einfarbigen Vorderfitigel und die an mehr als der Hälfte auswärts dun-
kelgraucn Hinterflügel ist, so ist es doch durch die Angabe im Text S. 53:
,,in Laubwäldern wird sie im Frühling fast allenthalben, oft sehr häufig auf
Sträuchern angetrolfeii " sehr wahrscheinlich, dass sie nur unsere Art vor-
stellen soll.
3. Sericinella Z.
Epislomio infra palpisque fuscescentibus, antennis albis; alis
ant. clongatis, subacutis, flavidis \ix reticulalis, ciliis ex-
terne fuscescentibus; posterioribus canescenlibus, ciliis dilu-
tioribus.
Nematopogon Seridnelltis Z, Isis 1847. 816. — Stainton Cat. 9. 2
Beträchtlich kleiner als Swammerdamella, mit blasseren,
weniger gegitterten, schärfer gespitzten Yordcrflügeln, haupt-
sächlich ausgezeichnet durch die bräunliche Farbe des unteren
Gesichtstheils und der Taster.
In der Grösse der Schwarziella, aber breilflügliger. Kopf
oben rostgelblich, zwischen den Fühlern weiss, im Gesicht oben
gelblich, nach unten in Graubraun übergehend; Taster und
Rüssel graubraun beschuppt. Fühler weiss, nach oben unrein,
beim <^ 10'^ $ fast 8''' lang. Rückenschild fast so lebliall
gelb Avio der Kopf. Die vier vorderen Beine gebräunt, an (kn
Gliederenden weisslich; Hinlerbeine einfarbig rohseidengelb. Hin-
terleib grau, am Ende dicht gelblich behaart.
Vorderflügel kaum 4'" lang, gestreckt, spitz, robseidengelb,
etwas blässer als bei Swammerdamella und nur gegen den Hin-
351
lorrand mit etwas (leullichcn Gitlerslricheln. Auf der Ouerader
liegt ein zwiir verloschener, doch deutlicher brauner Punkt.
Vürderrandrippcn gegen die Basis gebräunt. Hinterrandfranzen
in ziendich grader Linie abgeschnitten, an der Wurzel heller
als die Flügelfläche, aussen bräunlich, am dunkelsten um den
Innenwinkel.
Ilinlerflügel lichtgrau, etwas durchscheinend. Franzen noch
liciiter, in einer den Hinterrand umziehenden Linie gelblicher.
Unterseite grau, auf den Vorderflügcln g<dblich gemischt;
deren Franzen braunlichgrau, auf der Wurzel gelblich um-
zogen.
Diese Art entdeckte ich bei Messina, wo sie zu Anfang
April z\\ischen hohem, dichtem Gesträuch von Eichen, Cytisus
und Cistus nicht häutig flog. Da sie auch in England vorkommt,
so wird sie auch in Franki'cich nicht fehlen.
4. S c h ^^' a r z i e 1 1 a Z.
Epistomio pallido, palpis albidis, antennis albis; aus anteriori-
bus elongatis acutis obscurius flavidis obsolete reticulatis,
posterioribus cinereis.
Nematopogon Srlurarzielliis Z. Isis 1839. 185. 2. — I'.ntum. Z<itung
18.50, S. 134. — Htuintoii Cai. 9. — Duponchel C;it. 358, — h'och Isis
1848. 951.
Verschieden von der vorigen durch die helle Farbe des
Gesichts und der Taster und durch die schärfer gespitzten Vor-
derfliigel; von Panzerella durch die Gestalt der letzteren und
ihre schwache Gitterzeichnung, ihre einfarbig weissen Fühler
und ihre geringere Grösse; von Swammerdamella durch ihre
Kleinheit, ihre spitzen Vorderflügel mit gebräuntem Vorderrande,
und ihre dunkleren, grau gefranzten Hinterflügel; von Pilella
$ durch ihre viel gestreckleren und spitzen Vorderflügel.
Grösse fast wie Sericinella. Kopf und Kragen rosigelb,
Gesicht viel heller. Maxillartaster weiss; Lippentaster und Saug-
rüssel trüb weisslich beschuppt. Fühler weiss, mit gelbem
Wurzelgliedc beim c^ 8''', $ i^'" lang. — Rückenschild heller
als die Vorderflügel. Beine trüb gelblich, die vier vorderen an
Schenkel und Schiene auf der Lichtseite gebräunt. Hinterleib
ziemlich dimkelgrau, am After graugelblich behaart, am hell-
sten beim c^.
352
Vorderflfigcl 31''''— 3|'^^ hng, gestreckt, spitz, mit schrä-
gem, fast geradem Hinterraiide, roliseidengelb mit schwacher,
grauer Beimischung, verloschen dunkler gegittert, am deutlichsten
gegen die Spitze. Auf der Oiierader ist ein dunkles, mehr oder
weniger deutliches, verdicktes Sirichelchen. Vorderrandrippe
beim (^ auf der ganzen Wurzelhälfle, beim $ in geringerer
Länge gebräunt. Franzen ein Avenig dunkler als die Flügel-
fläche.
Hinterflügel ziemlich spitz, grau, dunkler als bei den zwei
vorigen Arten, mit gleichfarbigem, nur um den Innenwinkel et-
was gelblich gemischten Franzen.
Unterseite dunkler grau als die Oberseite der HinterflügeU
Franzen der Vorderflügel mit einer gelblichen Wurzellinie um-
zogen.
Diese Art fliegt in Böhmen (FR. \); in Schlesien am Probsl-
hainer Spilzbci'ge zu Anfang Juni im Laubholz seifen; im Braun-
schweigschcn bei Helmstedt zu Anfang Mai (f. IIeincmann\^\
im Weimarschen bei Jena ^Schläger]); in England nicht selten
(StaintonO; in Toscana iMaiui').
Anm. Capillaria Pannen* Ifaw. IV. 522. Adela Panzerella Sfepfi. III.
IV, 232. 10. ^vc^■(lca von Stainlon mit einem Fingczeichen z.u Scliwarziell.i
gezogen. Bei beiden Autoren sind die Diagnosen aus Ftibrlcius genommen;
die erläuternden Zusätze bei Stepheus: „Ni«lit selten; Vorderfliigel blass
ocliergelb, Füliler weiss" sprechen für Sclnvarzielia.
5. Panzer ella Ilüln.
Capite loto ferrugiiieo, palpis albidis, anlennis albis fusco-an-
nulatis; alis anterioribus elongatis subacutis flavidis griseo-
reticulatis, strigula media cinerea; poslerioribus cinereis.
Tin. Panzerella Ilübn. 412. — r. Charpentier Wien. Vzdm. S. 158.
Aimi. — Schläger Tauscliberieiite S. 87. 22. Nemophora Panzerella
Hübner Cat. 417. 4047. — Dup. Cat. 358. — Adelu — Dup. Hist. Vlll.
391. 1617. i>l. 301. flg. 10. — Nemalopogon Panzerellns Z. Entum. Ztg.
1850. 134. 1 Mucita — Fab. Ent. Syst. 3. 2. 339. 32. 1 Adeln — : an-
lennis maiis longissimis, alis anticis angusliorihus , subtiiissime canaliculatis (!)
Treilschke IX. 2. 150. — X. 3. 293.
In der Grösse am nächsten der Swammerdamella, von allen
bekannten schmalflügligen Arten durch die braungcringelten Füh-
ler leicht zu unterscheiden. Der ganze Kopf ist lebhaft rost-
353
farbig- behaart. Taster weisslich oder weissgrau, Rüssel dunkler
beschuppt. Fühler beim cT 10 — 11^^', beim $ 8''' lang, weiss
oder weisslich, auf der Bauchseile mit braunen, gegen (he Füh-
Icrspilze verlöschenden Ringen. — Rückenschild rohseidengelb,
ins Bräunliche. Beine braun, an den Glicderspilzen etwas hell;
Hinterbeine bleichgelblich mit dunklerer Basis der Fussglieder.
— Hinterleib dunkelgrau; die männlichen Genitalien gelblich be-
haart.
Vorderllügel 4f ^ $ 4'" lang, gestreckt, etwas gespitzt,
doch mit zugerundeler Spitze und ziemlich geradem Hinterrande,
roliseidcngelb, sehr reichlich bräunlichgrau gegittert; gegen die
Basis hin fliessen die dunkeln Strichelchen ziemlich zusammen
und lassen die helle Grundfarbe schwach hervorschimmern. Das
dunkle Strichelchen auf der Querader meist deutlich. Vorder-
randrippe fast auf der ganzen Wurzelhälfle gebräunt. Franzen
bräunlichgrau, auf der Innenhälfte gelblich und bisweilen gegen
den Hinterrand stark abstechend.
Hinterflügcl nicht so spitz wie bei den drei vorigen Arten,
ziemlich dunkelgrau, etwas durchsichtig. Franzen grau mit gelb-
licher, verloschener, gegen den Innenwinkel erweiterter Wur-
zellinie.
Unterseite ziemlich dunkelgrau; die Vorderflügel am Vor-
derrande meist verdunkelt und bisweilen gegen den Hinlerrand
mit ciniffen verloschenen hellen Gitter fleckchen.
Panzerella lebt in Frankreich : bei Paris im Bois de Bou-
logne an gleicher Stelle mit Swammerdamella, aber einige Tage
früher und zwar seltner Ql)upO ; in Italien: bei Florenz, Li-
vorno und Pisa ftlitle April selten an immergrünen Hecken
(Mrmzt!); in Deutschland: bei Arolsen (_Speyer\), Jena an Hek-
ken und Zäunen, vorzüglich in Schlehengebüschen (Schlägerl),
Braunschweig CZinckeri), Stettin {MillevV)
Anm. 1. Hühners Abbildung, obgleltl» die Vordcrfiügel gegen den In-
nenwinkel nicht erweitert genug sind, stellt doeli ganz sitlier die bescbiiebene
Art vor. Für die Bclrnebliiiig oline Loupe sind die Füliler derselben einfar-
big, lind so bat sie Hühner dargestellt, was also der Sicherheit des Namens
keinen tinirag thiil. — Die /"«^j/c/selie l' a n x er e 1 1 a : alls pallidis subtilis-
sinie fusco reticnlatis, eajiite fulvo, anlennis lungissiniis albls-niniis alfinis
Swanimerdammellae ; dÜleit tarnen caj)ite niagis liilvo et alis subtilissinie re-
ticulatis : striis vix nudo oeulu conspicuis, poslic.i cinereae — aus Italien —
lässt sieh wegen der Striae vii tonsplcuac durtliaus nicht mit Sicherheit au(
23
354
die HUhnej'sihti Art diulen, sondern kann die allergewöhullchste Swammer-
d.minicll.i be/.eicliiicn, da die I'abricisc]ie S-wammcrdammulla alns ant. palli-
das Jmriinciiialas besitzen soll, — Ti'eUschke, der mit Unreclit die Swaromer-
d.iiumella »S/'. von der seinigen trennt, tadelt oline liinreicliendeii Grund
Hühners Abbildung und besclireibt seine P.mzerelia so, dass sie mit gar lei-
ner Sielierlieit für die riieinige genommen werden kann, zumal da F. v. Rös-
Icrstamm in seinen Notizen über die Sc/ilJ/ci-inüt/cr sehe. Sammlung sclireibi:
„soviel icb micli erinnere, ist Sebwarziellus Z. dieselbe Art, wclclie Treiischke
in seiner Sammhuig bat." A\is diesen Ursaclien schien es geralliener, IJüo-
ner als den Autor des Namens anzugeben.
Anm. 2. Duponchel giebl seiner Panzurella zwar ausdrücklich: des an-
tiiijies entieremenl blanein-s ;i IVxcejition de leur premicr articie (]ui est d'un
jaune-feuvc, hat also die Fühler naeh seiner Meinung genau besichtigt. Den-
noeli lässt die übrige Beschreibung uiclit bezweifeln, dass er sie nicht genau
genug besichtigt, und dass er die ächte l'anzerella It. dargestellt hat.
6. Pilulolla H.
E[)isloniio pallido, palpis aniciinisqiio albidis; alis ant. clonga-
tis nilidulis fusco-ciiicreis, pallidc reliculato-gutlulalis, stri-
gula disci fusca.
Th>ca jnJideUu IL 409. Nemojihora — //. Cat 417. 40 J9. — Dup.
Cat. 358. Adeln — Dup. Ilist. pl. .301. f.g. 9. pag. 389. 1616. Nemato-
j)o«:(>n pihdelliis Z. Isis 1839. 186. -3. — Isis 1846. 275. 2. Ncmatopogon
pilulelliis : alii anticä orichalceae distmcte ollvaceo transvcrsira stiigulatac.
Long, alae ant. 9, lat. ad angulum ani 3 millim. Tengstrüm Finl. Fjäril.
116. 2. uideJa jülellu: antennis maris louglssimis, alis anticis pallidc cine-
reis reljculatls Tr. IX. 2. 153. — X. 3. 293. Adela pilella y^ctterstedl
Ins. läpp. 1008. 22.
Kleinste europäische Art des Genus mit gestreckten Vorder-
fliigeln, ausgezeiclmet diu-cli den dicken Oiierslricli auf der Mitte
dieser Flügel, die slarke Cillerzeiclinung und die einfarbigen
Füll] er.
Kopf blass ochcrgelb oder liell rosigelb, Gesiclil nach unten
heller. Taster weisslich oder weis.sgrau. Fidder c^ 9'^', § 7'"
hnig, einfarbig vveisslicli. Kückeiisciiild \\\c der Kopf, auf den
Schulterdecken gebräunt. Beine luauii; die hinteren gelblich
hellgrau. Hinterleib briuniliehgraii , die männliclien (Jenilalien
Itellgrau behaarl.
Vordertlügel 3^ — 3'^' lang, gestreckt, spitz mit zugerun-
delcr Spitzt;, nialiglänzend. Die bräunlichgraue Farbe herrscht
so darauf vor, dass sie als Grinnirarbe belrachlet werden kann
355
Sehr rcicliliclio, blciclinclbliclu; Tr(")j)rclion zu scliriigoii Oucrliiiicn
geordnet, bilden die Cillerzeiclinung, welche gegen die; JJiisi.s zu
olwas undeulliclier ist. Auf der Ouerader liegt ein dicker, brau-
ner Strich, bisweilen in ein Fleckchen unigeslallel. Fianzen ein-
farbig bräunlichgrau.
Hinlcrflügel zugespitzt, bräunlicligrau mit wenig helleren
Franzen.
Unterseile wie die Oberseite der Hinlerflügel; auf den Vor-
derflügeln schinuucrt die Gillcrzcichnung und beim Männchen
gewöhnlich der Mittelslricli malt durch.
Pilulella fliegt in Deutschland bei Braunsclnveig (Zincleii,
c. Ilciiieinaiuii), in Schlesien in Gebirgsgegenden in Fichten-
waldungcn im Juni Cl'ci Reinerz ein gutes Männchen nocli am
1. Juli); in Böhmen vom i\Iai bis Juli häufig bei Ni.xdorf (7'7?.!);
ferner in der Schweiz (F/i.); in Frankreich (J)u]).^; in Schwe-
den; im südlichem Theile und in Lappland, hier in der ersten
Hälfte des Juli (ZcttersteJl); in Finnland um Uleaborg am 2I>.
Juni iT engst r.); in Lievland {Lienigl'). Die von Tveitsclihc
angegebene doppelte Generation ist ein Irrlhum.
Anm. Treiischke zielit zu dieser Art Clerck's V\i:A. llobiriulla lal).
XI. flg. 10. offenbar nach Zbickens niissverstandeneri) Vorgang (<". C/uirj>.
Wien. Vzciin. S. 155. 216). Icli kann die Abljüdung nicht naclischen ; allein
eine grössere W^ahrscheinliciikeit für die Richtigkeit des Verlahnns hat
ZinckcH für sich, weicher sie mit Tin. pilclla Hf^. Il'dhn. verbindet. — Auch
i;»He hat eine Phal. Robertella Syst. Nat. 1.2. 896. 429. Faun. 3G0.
1394, bei Welcher er die CVe/'c/c'sche Figur anzuziehen unterl.'issl. Dass sie
eine zu Nemophora gehörige Art sei, macht die Angabe I Sinülis Pii. S\vani-
nicrdaniellae, 'wahrsclieinlich ; aber zufolge der macula alba ad aiigwlurn nni
ist es keine mir bekannte Art. Die Beschreibung lautet; anicnnis longissiinis
albis, alis fuscis, angule ani albo. ilab. Upsaiiae. — Descr. Siniilis Ph.
SwammerdanicUae, sed paulo minor. Alae fuscae s. nigiae, vix maniicsle ci-
nereo-inauraiac (irroratae ?). macula alba ad angulum ani. — Tin. Hobcr-
lella, glänzender nehlicht düsterer Schabe, ^'^^'en. Vzdin. 142. 8,, liii gleich
mit der Liimäsrhcn erklärt, ist in Sc/ii/fermiil/rrx Satiiinlung nl lii mein
vorhanden (r. Churp. W. V. 156.)
7. Pilella SV.
Episloniio pallido , aiilennis albis: alis ant. brcvioribus nilidis
luteolo-fusccscculiluis ($ luleolis), poslice (d)soletf pallidius
reliculalis.
356
Till, pilella, glän^enfl (lüstergrnucr Scliabe Wien. Vzclin 142. 6. — ed.
////"•. II, 113. 6. — »•• Charp. 155. Tin. pilelht II. 235. S. 53. 2. sclimuz-
zig mctallfarbige S(li.ibc. Aluclta — Fub. Eiit. s\st. 3. 3- 339. 33. —
Suppl. 503. 6. Nemopliora — II. Cat. 417- 3048. — 1^'ip' Cat. 358.
Adeln — Dup. Hist. VIH. 387. 1615. pl. 301. f. 8. — Kollar Vzelm. 96.
Nematopogon pilcllus Z. Isis 1839. 186. 4. — Tcngsfröm Finl. Fjäiil. 116.
3. — V. Tiedemann in Preuss. ProvinzialblüUer 1845. 535. 2.
Durch die viel kurzem, fast einfarbigen Vorderfiügel von
den vorhergehenden Arten verschieden, trennt sie sich von der
folgenden durch ihre Dunkelheit, gestrecktere Vorderfiügel und
graue Franzen der Hinterflügel.
Grösse wie die von N. Scricinella. Kopf rosfgelb, im Ge-
sicht etwas heller. Taster weisslich oder weissgrau. Fühler
weiss, ungeringelt, heim cf gegen 10"', beim $ 7''' lang.
Rückenschild bräunlich, mit rostgclbem Kragen; beim § ist er
heller und gelber. Beine braun mit hellen Gliederenden; Hinter-
beine gelblichgrau, ungefleckt. Hinterleib dunkelgrau, am After
heller behaart.
Vorderfiügel gegen 2>^"' lang, am Innenwinkel 1^'" breit,
nach hinicn erweitert, etwas zugospilzt mit abgerundeter Spitze
und schwach gerundetem Hinlerrand, seidenglänzend, lehmgelb-
lichbraun, bem $ mit viel mehr vorherrschendem Gelb, gegen
den Hinterrand mit sehr verloschenen und nicht seilen ganz feh-
lenden helleren Tröpfchen, als Rest der gewölinlichen Gitterzeich-
nung. Franzen einfarbig bräunlicligrau. Auf der Querader zeigt
sich bisweilen bei gewissem Licliteinfall ein dunkles Slrichclchen.
Hinterflügel cinfarbiff dunkelorau mit solchen Franzen.
Unterseite einfarbig dunkelgrau, auf den Vorderflügcln ins
Bräunliche; beim Weibchen ist sie heller, und auf den Vorder-
flügeln mehr gelblich.
Diese Art fliegt in der Schweiz (FR\) — um Wien (yl/rz/z/j!),
Augsburg, sellner als Swannnerdannnella ClliihiuvO, Jena ^Scilla-
ger\~), im Riesengebirge bei Schreiberliau CSlauJ/ussl), in Prous-
sen iK\Tiiidcmaiui), und kommt auch in Finland vor bei Hel-
singfors und Abo zu Ende Juni (^Teiigsti-öinl). Ein Männchen
erhielt ich durch liop/Jcr als türkisch.
A n m. 1. Icli b.ibe liier die voti Sfandfiiss erhaltenen Exemplare be-
sclirlebcti ; das VA'iiJjciicn , diueii iriiidites Gelb auf dfii Vorderflügcln aus-
gezeichnet, ist ein wt-riig grösser als die JM.iniicIion , gegen die sonstige Ge-
M'olmhcit iu diesem Genus. — Das von Munn erhaltene Weibchen ist viel
357
kleincrj mit iiocl» heller gellnr Farbe, fast wie bei Swanimerdamella ^, und
weicht durch die etwas kürzern und stumpfern Vorderflügel inerl<lieli ab.
Das Gesicht ist gelblieh weiss, die Taster grau, nur in gewisser l\iehtung
welssilch schimmernd. Die dazu gehörigen zwei Männchen, deren Koi)(haare
ziemlich abgeflogen und woiil dadurch Im Gesicht weisslich sind, iiabcn
gleichfalls ein ^vcnig kürzere Vorderflügel. Doch zeigen die vor mir befind-
lichen Exemplare hierin einige Yeiäiiderlichkeit , indem ein Sehläg'cr^sches
ÄTäniichen die Vorderflügel noch gestreckter besitzt als die S/aiidfiiss^ sehen.
Vorläufig lässt sieh also hier keine Artverschiedenheit erketiueri. Das türki-
sche Männchen, mit d'cr Flügelbiidung der österrelchistheu, ist von allen das
dunkelste.
Anm. 2. Sta'mton zieht Ad. pilella Diqt. mit einem Fragezeichen zu
Nem. Schwarziella. Diiponchel hat seine Art aus Deutschland, •wahrschein-
lich von Fischer v. Rüsicrstumm erhallen; ohne dessen Hilfe hätte er ge-
wiss die Nota über Trcitschkcs Versehen nicht gemacht. Seine Beschreibung
übergeht zwar die Flügelbildung, enthält aber sonst nichts, \vas gegen Pjlella
und für Sch\varziella spräche. Zu seiner Abbildung, die ich jetzt nicht nach-
sehen kann, habe ich nur die Bemerkung gemacht, dass sie nicht gut ist, aber
Pilella vorstellen kann.
8. Metaxclla (Zincken) Huhn.
Epistonüo albido, anlcnnis albis; alis ant. brcviusculis nilidis
flavidis obsolete obscurius reticulalis, slrigiila disci obsolela
fusca.
V. Churpentier W'^Ien. Vzchn. S. 153. Anm. 214. Tin. 3Ietaxclla H.
413. JVemophora — Iläbner Cat. 417. 4046. — üup. Cat. 358. Adela
— : antennis maris longissimis; alis anticis pallide flavis, puncto gemino ob-
scurlore. Tr. IX. 2. 152. — X. 2. 293. — Diip. Ilist. Vlll. 395. 1619.
pl. •301- fig. 12. — KoUar Vzchn. 96. Nematopogon mclaxclbts Z. Isis
18-39. 186. 5. — Isis 1846. 275. 3. — TengslrUm Finl. Fjä.il. 116. 4. —
StaiiifoH Cat. 9. 4.
Sie hat die kürzesten Vorderflügel im ganzen Genus. Kopf
rostgclblich, Gesicht weisslich oder weissgelb. Taster weisslich.
Fühler ganz Aveiss, beim cf 10"', beim $ 8''' lang. Rücken-
schild rohseidengelb wie die Beine; diese sind an den vier vor-
dem Schenkeln und Schienen auf dem Rücken gebräunt; die
hintern sind sehr hell, einfarbig. Hinterleib gelblichgrau, am
Bauch und After gelblich behaart.
Vorderllüge! ;U — i'^' lang, am Innenwinkel 2^''^ breit, mit
al)gerundelcr Spil/.e, rohscidengelb, etwa* dmdvler als bei Swam-
merdammella, beim ftlännchen von der Basis aus längs des Vor-
derrandes bis über die Mitte schwach gebräunt; die verloschene,
358
tluiiklc Gillerzcichnung ist auf der Ausscnhälftc am dunkelsten.
Auf der Oneradcr ist ein verloschener, etwas dicker, bräunlicher
Strich. Franzen in der Farbe der Grundfläche, bisweilen um die
Flügelspilze auswärts etwas grau.
Ilinterflügel einfarbig grau; die Franzen wie an den Vor-
derflügeln.
Unterseile gelblichgrau, auf den Vordcrfliigeln besonders am
Hinterrande mit durchscheinender Gillerzeichnung; Franzen gelb-
lich, an den Vorderflügeln auswärts grau.
Das Weibchen hat etwas gestrecktere Vorderflügel;- biswei-
len ganz ohne Mittelslrich, helleres Gelb und lichteres, mehr
gelbliches Grau.
Melaxella fliegt bei Wien in Buchenwäldern, seltener als
Swaminerdamella QKollarO, in der Mark Brandenburg CMetznerO,
in Schlesien bei Glogau nicht selten zu Ende Mai und Anfang
Juni in Gehölzen von Eichen, Erlen und Rhamnus, am Proslhai-
ncr Spitzberge Mitte Juni; ferner in Frankreich (J)iip.^, Eng-
land iStaintoiO, Finlaud bei Hclsingfors im Anfang Juni und
bei Uleaborg noch am 21. Juli iTeiigslröml^ und in Lievlaiui
gewöhnlich schon Mille Mai iLicnigl).
A r l c 11 - ii c ^ i s l v r.
Si-Ko
Aballtnell.i ZcKcrst. (Adcla) . 333
Aglaclla Diip. (Minopt.) . . 336
A 1 1 : o n e 11 .1 F. (iMicropt.) 330, 361
Amcntell.T Z. (Mlridpl.) . . . 343
Ammaniulia Tr. (A.Kl.i) . . 330
Araöndl.i S/cph. (Lnmpr.) . . 330
AiKlers<lii-lla Tr. (Adiin) . . 334
A n g II st i ros t i'll .1 Fit. (Inciirv.) 310
Arg i Hella h'o/l. (Innav.) . 311
A r Ti n r f II a Scop. (Micropt.) 325, 360
Auroj)iir[)nrilia iliiw. ('rinca) . 338
Caliliclla L. (MIoopi.) . . 323
Calil.cila lienfl. (Tin.) . 326, 361
Capilclla L, (Incurv.) . . . 317
Seile
Capitoiia Tr. (Lampr.) . . . 320
Capitella ZcflersL (Lampr.) . . 322
Clirysol upid cUa lioll. (Mi-
cropt.) 342
Cicatricella Zetterst. (Adeln) . 345
Circulella Zellcrst. (Incnrv.) 312
Conrinnclla Steph. (Lampr.) 326, 360
Grinigerella Zell. (Ncmat.) 347
DonzeKlla Dtip. (Adel..) . . . 339
Eximiella h'oll. (Micropl.) 328, 361
Fasttiosella Z. (Micropt.) . . 313
F.-.stuosella Z. (Mirropl.) . 340
Flavirosiella FH. (Tin.) ... 309
Flnviiiiitrclla Uiij). (Incurv.) . 318
359
Seile
Hcllwlgella S/cph. (Lampron.) . 334
Jurmella IlUbn. (Tni.) . . . 329
Körne riclla Ze//. (Incurv.) . 309
Mansuetella Zell. (Micropt) 337
Masciilclla //. (Incnrv.) . . . 303
Masculclla .S7'. ('I'.n.) . . . 305
MeHancUa ST. (Tln.) ■ • • • 333
Metaxclla Zinck. (Nemat.) • 357
Muscalella F. (Tinea) .... 303
Mnscula Ilaw. (Incnrv.) • . . 303
Myrtetclla Zell. (Mi'cropt.) . 328
Näzenella Zelters f. (Atlcla) . . 320
Nazeni'ana ThiiiiO. (Tortr.) . . 320
Oclilmanni Ilatr. (Incurv.) . . .316
Och Iman n i lI la Tr. (Incurv.) 314
Panzerella IJüli/t. (Ncmatopli.) .352
Panzeri IIau\ (Capillaria) . . 352
Pajku Hella F«Ä. (MIeropi) 329
Pajkuliella TJn„il>. (Tu,.) . . 330
Pccfinca Ilaiv. (Inemv.) . . . .305
Pilella Sr. (iNen.nt.) . . . 355
Pilella Tr. (Adela) 3.54
Pilulella Jliil>n. (\emat.) . 354
Podevi'nella Ilül^ii. (Jim.) . 326, 360
P n r p n r e 1 1 a Jltitr. (Micropt.) 344
Pusilclla Iliilm. (Tin.) .... 323
Robertclla L. (Pl.nj.) .... 355
R n h r i f a s c i c 11 a IImi\ (Micropt.) 33 1
Seile
Rnnmetella FuIk (Tin.) . . . 3>5
[\nrimetrella li'cslw. (Tin.) . . 3i0
Rnpella ST. (Incnrv.) . . 319
luipell.-i Sieph. (Lampron.) . . 322
Seil ön li er r ei I a Ze^l. (Incuiv.) 317
ScliwarzI clla Zell. (Nemat) 351
Scribaiana liralnn. (Tortr) . • 318
Sern) [) n r p u r e 1 1 a Stcph. (Mi-
cropt.) 313
Seppella Steph. (Lan>pr.) 325, 361
Sericinella Z. (Nemat.) . . 350
Sieanella Z. (Micropl.) • . - 329
Solierella Dnp. (Adela) . . . 339
S [) a r m a n n e 1 1 a i' «Ä. (Mieropt.) 338
Spiirla Iliiu\ (Incurv.) . . . 303
S u b a m rn a n e 1 1 a Stuinton (M I-
rropt.) 333
S u b [) u r p u r e 1 1 a //a«\ (Mi-
ciopl.) 311
Sulcaielia lientl. (Tin.) . . . 323
S w a Ml ni er d am el la L. (Nc-
nial.) 318
Swainmcrdami //«»'. (Capillaria) 348
Uiiimaciilella Z^etlcrsl. (Adela) 345
V.tniell.. Z^etterst. (hicurv.) . 311
Zclleiiella Minin (Micropt.) . . 328
Zinckeniella Dup. (Incurv.) . . 305
Zinckcnii Zell. (Incurv.) . . 305
3G0
IVacIiti'äg'e und Bericlitigiiugeu-
Zu Micropt. aruncclla p. 325.
Von den Citalen haben wegzufallen:
31. Aruncclla Stalnton Monogr. — Tin. Seppclla Fub, et llmv.
Lampr. Sepjiclla Sfeph. und Tin. calthella Bentl., welche bestimmt zu
der folgenden geliöien. Auch Anmerk. 4. S. 327 ist als zu Seppclla
i^Eximiella lioll.) gehörig zu streichen.
Dagcofen gehören bestimmt zu 31. aruncella:
Lamp?-. concinnella Slcph. und Micr. Arttncella Stahiton
l'ransartions of thc Entom. Society of Lond. 1850. (New Scries. Vol.
I.) p. 39.
Die Angabc über das Vorkommen in England ist dahin zu
berichtigen, dass die Art bis jetzt dort selten gefunden wor-
den ist.
Stahiton zieht auch Duponchel's Podevinella zur folgen-
den; aber wenn auch die Abbildung mehr für letztere spricht
und Sej)pclla vermulhlich in Frankreich vorkommt, so muss ich
doch meine Anmerk. 2 S. 327 aus dem darin angeführten Grunde
noch aufrecht erhalten. Gegen die Vereinigung der Podevinella
llühn. 342, über deren Vaterland keine Auskunft vorhanden ist,
mit Seppella, die Stainton vornimmt, lässt sich wegen Schlech-
tigkeit der Abbildung wenig einwenden. Dass aber Trcitsch-
kes Adela Podevinella auch zu Seppella gehöre, lässt sich ausser
mit dem in Anmerk. 1. S. 327 gegebenen Grunde auch dadurch
bestreiten, dass Seppella, soviel bekannt, noch gar nicht in Deutsch-
361
Itind aufgefunden, sondern Jtls ganz neue Art (Exiniiella Koll.)
von Mann aus Italien gebracht worden ist.
Zu Eximiella Koll. S. 328.
Dieser Name ist in Seppclla Fair, zu ändern und damit
als Synonym zu vereinigen.
Th,. Seppclla Fabr. ES., 3, 2. 320. — Ifaworth IV, 573. Lam-
proitia — S/cph. Illusir. IV, 362. — Staiitfon Transact. I. c. p. 39
(Nacliir.Tg) pl. 3. fig. 5 (^ 6 ^. Micropt, Aruncella Stainlon Cat« 9.
Till. Caltliella Bentl. Zool. 1086.
Vaterland: Italien und England.
Zu den Merkmalen des Männchens gehört, wie Stainlon
richtig bemerkt, auch die Lage der 2len Ouerlinie der Vorder-
flügcl weiter hinter der 3Iitle als bei Aruncella. Einen Unter-
schied zwischen dem Weibchen beider sich nahestehender Ar-
ten hat Stainton noch nicht entdecken können. Zufolge der
Abbildung der Seppclla $ flg. 6 ist der violette Schulferfleck
bei dieser länglicher.
Eine Var. des Männchens, das Stainton fing, ist gänzlich
ohne den Vorderrandtropfen gegen die Vorderflügelspitze.
In der Abbildung (fig. 5) krümmt sich die 2te Querlinic
erst etwas einwärts, dann weit unten erst nacli aussen, während
sie bei meinen 4 italienischen Exemplaren gleich vom Vorder-
rand aus die Richtung nach aussen annimmt und dami einen
schon auf dem ersten Drillcl der Fliigelbreite beginnenden, nach
aussen convexen Bogen bildet. Auch hängt bei meinen 4 Ex-
emplaren der Silbertropfen mit dem Vorderrandc selbst zusam-
men; im Bilde ist er weit davon getrennt und kleiner.
Zu Allionclla Fahr. S. 330.
Als neue Art, Micropt. facetclla Mann, erhielt ich von
Herrn Mann 5 Exemplaren (4 cf 1 $) aus der Gegend von
Spalato in Dalmatien, wo sie im Mai gesammelt waren. Sic
zeigen gar keinen spccifischen Unterschied von Allionella; ihre
362
Grösse ist wie die der kleinsten Exemplare unserer Art; ihre
Zeichnung- ist eben so veränderlich, und nur bei den 2 frische-
sten Männchen ist das Gelb der Flecke und Bänder etwas ge-
sättigter, als bei allen Exemplaren meiner Sammlung, was aus
dem dalmatischen Klima leicht erklärt werden kann. Uebrigens
vertheilen sie sich unter Var. c, e und f; ein Männchen der
Var. f hat die Auszeichnung, dass von dem Vorderranddeck, der
in eine Binde umgestaltet ist, ein goldgelber breiter Rand sich
bis zur Flügelspilze und von da am ganzen Hinler- und Innen-
rand bis zur Flügelbasis zieht.
/,/////// '7/ / 7/ //'/// '/('/// I ////' /
ll',///r//.-.y///i'/'/'
325
Sieben
Vineaceen - Oattuugen
beschrieben
von
I». C. X eiler.
In dem vorliegenden Aufsatz sind die Gattungen beschrieben,
welche mit den in Linnaea V. und VI. abgehandelten zu einer
Familie, den eigentlichen Tineen, gehören. Wenn es bei den
einzelnen Gattungen ziemlich leicht ist, ihren Zusammenhang mit
den nahestehenden nachzuweisen, und so die Reihe gewonnen
wird, welche meine drei Abhandlungen zum Gegenstande haben,
so ist es desto schwerer, Merkmale aufzustellen, die auf sie alle
anwendbar sind und sie von andern Familien hinreichend ab-
sondern. Gehen wir von der Betrachtung der Raupen aus, so
wohnen zwar die meisten in transportabeln Häusern und sind
Sackträger; aber gar manche Art ist dadurch an einen festen
Sitz gebunden, dass sie ihre Nahrung selbst als Wohnort be-
nutzen muss. So verschieden diese Lebensweise von der der
Sacklräger scheint, so beschränkt sich der Unterschied doch der
Hauptsache nach auf die Verschiedenheit des Aussehens und die
Beweglichkeit des Hauses. Die innere Einrichtung und der Ein-
fluss desselben auf den Einwohner ist ziemlich dieselbe; es ist
mit Seide ausgefuttert, bedingt einen wenig behaarten, mit klei-
nen Warzen besetzten, mit kurzen Bauchfüsscn versehenen Kör-
per, dient zugleich zur Verpuppung und wird an seinem Ende
mit einem Ausgange versehen, durch den die Puppe beim Aus-
326
kriechen des Schmetterlings weit hervordringt. Man wird also
die Raupen dieser Familie im Allgemeinen als Sackträger be-
zeichnen können, und erhält somit ein Merkmal für sie, das sie
blos mit der Schabenfamilie der Coleophoren und der Spinner-
familie der Psychiden gemein haben. Die Berücksichtigung der
Coleophoren, welche sich aus ihrer Nahrung tragbare Säcke ver-
fertigen, aus diesen in ihre Nahrung eindringen und nach den
Umständen daraus neue Säcke zurechtschneiden, lehrt, wie rich-
tig man alle Tineaceen, mögen sie Häuser tragen oder nicht, als
wirkliche Sackträger ansieht.
Zwischen den Coleophoren und Tineaceen ist eine ausser-
ordentlich weite Kluft, die noch Niemand auszufüllen versucht
hat. Sie wird freilich hauptsächlich durch die Schmetterlinge
selbst gebildet; hinsichtlich der frühern Stände ist beinahe nur
darauf hinzuweisen, dass die Puppen der Coleophoren beim Aus-
kriechen im Sacke verstockt bleiben, die der Tineaceen weit
hervordringen. — Die Grenzlinie zwischen den letztern und den
Psychiden ist so fein und verwischt, dass man sie ganz ver-
kannt hat und beide Familien hat in eine verschmelzen wollen.
Es scheint aber, dass wirklich eine Grenze vorhanden sei und
dass die Psychiden bei den Spinnern verbleiben müssen. Dar-
auf, dass die Psychidonraupen ihre Säcke mit groben Stoffen
belegen, glaube ich kein besonderes Gewicht legen zu dürfen,
da die kleinern Arten, wie Ps. betulina, schon ziemlich zarte
Blättchen zu ihrem Ueberzugc verwenden, und sich mit Wahr-
scheinhchkeit annehmen lässt, dass bei ferneren Entdeckungen
Arten zum Vorschein kommen werden, die den Unterschied noch
unmerklicher machen. Allein das ist wohl von grösserer Wich-
tigkeit, dass, während bei allen Tineaceen die weiblichen Pup-
pe n eben so gut wie die männlichen beim Auskriechen zu Tage
kommen, sie bei den Psychiden in den Säcken versteckt
bleiben. An den Schmetterlingen fand ich früher den Unter-
schied, dass die Psychiden gerundete, in die Breite gedehnte,
spinnerähnliche, dagegen die Tineaceen längliche Flügel mit aus-
gebildetem Vorderwinkel haben. Diesen Unterschied hebt aber
Speyers Psycho sepium auf, die trotz ihrer gestreckten Flügel
zufolge des weiblichen Sackes und der männlichen Fühler eine
wahre Psychide ist. — Die männlichen Fühler derjenigen Tinea-
ceen, welche am nächsten an die Psychiden herantreten, — die
327
entfernteren, in Schwämmen lebenden Euplocamus mit vollstän-
dig geflügelten Weibchen haben sie wie die Psychiden — sind
nämlich nie kammfürmig, sondern nur durch Borstenhaare
gefranzt; die der Psychiden sind mit gefranzten Kamm-
z ahnen versehen, also echte Kammfühler. — Ob nun diese zwei
Unterschiede unhaltbar sind, wie der früher an den Flügeln an-
genommene, das mögen fernere Beobachtungen lehren; halten sie
sich, und ich hoffe es am meisten von dem zuerst besprochenen,
so, glaube ich, ist auch die Spinnernatur der Psychiden nachge-
wiesen. Wir haben dann: 1) Psychiden: Sackträger, deren
weibliche Puppen stets im Raupenhause verborgen bleiben.
2) Tineaceen: Sacklräger, deren weibliche und männliche
Puppen beim Auskriechen aus dem Raupenhause hervordringen.
3) Coleophoren, Sackträger, deren weibliche und männliche Pup-
pen nie aus demselben hervorkommen.
Wenn nun aber auch zugestanden wird, dass die in Schwäm-
men lebenden Tineaceenraupen nichts weiter sind als Sackträger,
so darf doch nicht verschwiegen werden, dass es auch andere
Raupen giebt, namentlich unter den Oecophoridcn, die gleichfalls
in trocknen, festen Stoffen leben und Gänge darin anlegen. Wie
deren Lebensweise aufzufassen sei, weiss ich jetzt um so weni-
ger, als ich seit langer Zeit keine Harpellaraupe beobachtet habe.
Mag man sie aber deuten, wie man wolle, so haben die ausge-
bildeten Insecten sehr bedeutende Verschiedenheiten in ihrem
Kopfbau, die ihre Trennung nothwendig bedingt.
Die Schmetterlinge der Tineaceen bieten zur Unterscheidung
von andern Familien zwei Merkmale da, die jedoch nicht stets
vereinigt angetroflen werden; dies sind: 1) der wollhaarige
Oberkopf. 2) Die ziemlich kurzen Lippenlaster, welche auf der
Unterseite behaart und auf der Oberseite am Ende des zweiten
Gliedes mit etlichen Borsten versehen sind. — Das erste dieser
Merkmale würde, wenn es allgemein wäre, die Tineaceen den-
noch von vielen andern Schabenabtheilungen nicht unlerschciden;
die Plutellen, Argyreslhien, Lithocolletiden etc. besitzen es gleich-
falls; dafür zeigen diese aber entweder in der Lebensweise der
Raupen oder im Tasteiijau oder in beiden genügende Verschie-
denheiten. Allein manche wahre Tineaceen haben auch einen
fast glattschuppigen Kopf: so Lampronia und Lypusa: jene Gat-
tung verbindet sich aber duixh die langen Maxillartaster und
328
andere Merkmale aufs Innigste mit Incurvaria, einem wollköpfigen
Genus, und Lypusa ist, wie es scheint, das mit Talaeporia nächst
verwandte Genus. — Die Borsten am zweiten Gliede der Lip-
pentaster sind bei manchen Arten der langhornigen Gattungen
kaum vorhanden, und bei zwei Gattungen, Lypusa und Solenobia,
müssen sie darum fehlen, weil diese nur Tasterrudimente, in der
Gesichtsbehaarung versteckt, besitzen. Aber Solenobia ist nach
Lebensweise und allem andern eine Tineacee; Lypusa, von der
das Weibchen und die Raupe noch verborgen sind, kann wenig-
stens zufolge des Flügelbaues nicht von Talaeporia entfernt wer-
den; die langhornigen Nemotois und Adela sind echte Sackträ-
ger und schliessen sich an andere langhornige Sackträger, deren
Tineaceennatur unbestritten ist. — Ein drittes Merkmal, die gegen
die Wurzel gabelspaltige Subdorsalader der Vorderflügel, haben
zwar alle Tineaceen gemein; aber nicht nur Psyche nitidella be-
sitzt diese Gabel, wenn auch kurz und schwach angedeutet, son-
dern sie hat unter den Schabengattungen eine sehr grosse Aus-
breitung.
Es ergeben sich also als Familiencharaclere nur Merkmale
mit sehr bedeutenden Ausnahmen:
i) Image capite villoso — palpis labialibus cylindricis bre-
viusculis, arliculi secundi apicc supra setoso — ala-
rum anleriorum vena subdorsali furcala.
2) Larva saccophora vel mealibus victum solidum pene-
tranlibus folliculos imitans.
3) Chrysalis tandem e sacco vel folliculo prominens.
Als Kern des Ganzen wird wohl mit Recht das Genus Tinea
angesehen. In diesem giebt es Sackiräger und Ganggräber, zum
Beweise, dass die Lebensweise aller Arten im Wesentlichen die-
selbe ist. Dem Genus Tinea schUessen sich andere mit demsel-
ben Merkmale an, nämlich mit verlängerten, g(;falteten Maxillar-
tastern. Aber es war eine Täuschung, wenn ich glaubte, dass
bei ihnen diese Beschaffenheit der Taster ohne Ausnahme sei.
Eine Art von Tinea (Biselliella) , die ich früher versucht war,
für eine blosse Pellionella-Yarietät anzusehen, hat ganz unaus-
gebildete Ma.villarlaster, wie eine zweite, noch unbeschriebene,
der Tin. misella nahe stehende Art (Petrinella Hey den} ui^d
wahrscheinlich noch andere unbeschriebene Arten. Wenn nun
diese sporadisch unter ihren nächsten Verwandten vorkominenden
329
Species nicht von Tinea losgerissen werden dürfen, so haben
wir darin den Beweis, dass andere Galtungen, mit unvollkomme-
nen Maxillartastern, im engsten systematischen Zusammenhange
mit jenen durch die Länge der Maxillartaster characterisirten
Gattungen stehen können. Das Genus Euplocamus, bei welchem
ich die letztere Beschaffenheit für ausnahmslos annahm, zerfällt
in Arten mit kurzen und langen Maxillartastern, welche, da sie
an den Fühlern, Lippentastern und Flügeln mehrfache Verschie-
denheiten zeigen, nicht mehr w^ohl zusammen bleiben dürfen,
sondern in zwei Genera: Euplocamus und Scardia, zu scheiden
sind^O- Dadurch ist also der Anschluss der Gattungen, bei wel-
chen nur kurze Kiefertaster vorkommen, an die Plicipalpcn ganz
unbedenklich. Zwischen Euplocamus und dem neuen Genus Xys-
matodoma bleibt freilich eine für jetzt unausfüllbare Lücke; denn
während Euplocamus nur in Röhren innerhalb der Pilze lebt, baut
Xysmatodoma ausschliesslich tragbare Häuser und hat als Schmet-
terling unausgebildete Taster und einfach gcfranzte männliche
Fühler. Dieses Genus scheint sich an die Gruppe E von Tinea
anzuschliessen, von der es sich aber nicht nur durch die kur-
zen Maxillartaster, sondern auch durch den mit einem Wollaftcr
versehenen weiblichen Hinterleib unterscheidet. Mit Xysmato-
doma ist sehr nahe verwandt Diplodoma, welches Genus Ocellen
besitzt und als Raupe sein Haus mit einem an beiden Enden of-
fenen Sack überzieht. Von hier an geht die Linie mit grösse-
rer Entschiedenheit auf die Psychiden zu. Es folgt nämlich das
Genus Solenobia, das im Bau der Raupenwohnung, im Habitus
des männlichen Schmetterlings grosse Uebereinstimmung mit Xys-
matodoma zeigt; allein das Weibchen ist schon ganz ungellügelt,
und das Männchen hat ganz kurze, in den Gesichtshaaren ver-
borgene Lippentaster. Die Talaeporien zeichnen sich von Sole-
nobia als eignes Genus aus durch die grössere Kunstfertigkeit,
womit sie ihre Häuser bauen, und durch die Ocellen, die ausge-
bildeten Taster und die gegabelte, in die Spitze mündende Ader der
männlichen Vorderflügel. Den Schluss gegen die Psychiden macht
Lypusa — ob mit Recht oder nicht, muss erst die Ansicht des
Weibchens und der Raupe lehren — , im Flügelbau mit Talae-
*) Atif die M.ingcniaftigkcil drr M.i\III.Titaslfr bei Tin. bistlllfll.i und Ku-
ploc. Fii<;slinfllus hat mich Herr ich- Schä/fer aufmcrksaiu gciuncht.
330
poria stimmend, aber ohne Ocellen, mit fast glattliegenden Kopf-
haaren und fehlenden Lippentastern,
Nach einer entgegengesetzten Richtung hin bilden sich bei
einer Abtheilung der echten Plicipalpen die Fühler zu einer ge-
waltigen Länge aus. Ein exotisches Genus, Ceromitia, hat diese
Länge in noch erhöhterem Grade als Nemophora, tritt aber durch
die geringe Ausbildung der Maxillartaster gewissermaassen in die
Sphäre der Gattungen, durch welche von Tinea und Scardia aus
der Uebergang zu den Psychiden vermittelt wird. Eben so ist
die Bildung bei den zwei Galtungen Adela und Nemotois. Bei
Adela ist der Unterschied der Geschlechter in der Bildung des
Kopfes, ausser in den Fühlern, noch wenig ausgeprägt; bei Ne-
motois zeigt er sich aber auch in der Grösse der Augen, der
Länge der Lippentaster und in der Behaarung. Indem nun durch
die nur im Sonnenschein thätigen und deshalb so glänzend ge-
färbten Gallungen Adela und Nemotois die höchste Ausbildung
der Tineaceen erreicht wird, steht die Familie an einer Grenze
von ganz anderer Beschaffenheit als gegen die Psychiden hin.
Sie ist hier so scharf abgeschnitten, dass unter den übrigen
Schabenfamilien kaum einzelne Erinnerungen an die langhorni-
gen Tineaceen vorkommen, und wenn von einem Anschluss an
die Phryganeen die Rede sein kann, so findet er viel mehr bei
den weniger ausgebildeten Langhörnern, den Nemophoren, Stall,
als bei der höchsten Formalion derselben.
Es behandelt demnach mein jetziger Aufsatz die Tineaccen-
genera, die eine Fortsetzung der früher beschriebenen Plicipal-
pen nach zwei entgegengesetzten Richtungen hin bilden.
Die beiden Genera Ochsenheimeria und Hapsifera habe ich
hier weggelassen, haupisächlich weil mir ihre Verwandtschaft
nicht klar ist, dann aber auch, weil ich zu dem schon Bekannten
zu wenig Neues hinzuzufügen habe. Sollte sich die Lebens-
weise ihrer Raupen mit der der anderen nicht eigentlichen Sack-
träger vereinigen lassen, so möchte für sie zwischen Euplocanuis
und Xysmalodoma der geeignetste Platz sein.
Wie schon im vorigen Jahrgange der Linnaea, gebe ich
auch in diesem von allen Arien vollständige Beschreibungen, in-
dem ich überzeugt bin, dass eine Darstellung des gesammlen
Materials durch eine Hand das richtige Vcrsländniss mehr för-
dert und Fehler in den Bestimmungen besser vermeiden hilft,
331
als wenn die eine Art von diesem, eine andere von jenem Au-
tor beschrieben ist, wie vollständig dies auch geschehen sein
mag, indem sich in jede Darstellung die Individualität des Dar-
stellers einmischt und somit nicht selten da, wo Uebereinstim-
mung des Dargestellten sein sollte, eine scheinbare und daher
verwirrende Verschiedenheit hervortritt. Ausserdem Aviegt die
Bequemlichkeit des Lesers, die offenbar durch Citationen nicht
genügend gefördert wird, die Vermehrung des Umfangs der Ar-
beil vollständig auf.
Die Charactere der behandelten Genera sind folgende:
1, Lypusa Z.
Capilli decumbentes.
Os pilosum, palpis haustelloque nullis.
Antennae c? setaceae, articuUs longiusculis, in dorsi apice
incrassatis.
Ocelli nulli.
Alae oblongae, mediocriter ciliatae; anteriorum cellula discoi-
dalis venas sex in marginem posticum emitlit, supremam
furcatam.
$ aptera?
Larva saccophora? ,
2. Talaeporia H. Z.
Caput superne et in fronte hirsulum.
Palpi maxillares nulli;
labiales cylindrici, pilosuli, arlieuli secundi apice supra
sctoso.
Haustellum nulluni. -
Ocelli distincti pone oculos.
Antennae c^ setaceae, crenulatae, ciliatae.
Alae oblongae, mediocriter ciliatae; cellula discoidalis venas
sex in marginem posticum emitlit, supremam furcatam.
$ aplera, ano lanato.
Larva saccophora, sacco longo, gracili, granulato, anum
versus attcnuato.
332
3. Solenobia Diip. Z.
Caput superne et in fronte hirsutuin.
Os pilosuni, palpis subnullis.
Ocelli nulli.
Antennae cT setaceae, cilialae.
Alae oblongae, mediocriter ciliatae; anteriorum cellula discoi-
dalis venas in margincni posticum quinque emittit, sim-
plices.
$ aptera, ano lanato.
Larva saccophora, sacco breviusculo, granulalo, anum
versus attenuato.
4. Diplodoma Z.
Caput superne et in fronte hirsutuin»
Palpi maxillares nulli;
labiales cylindrici pilosi.
Ocelli distincti pone oculos.
Antennae setaceae, c^ ciliatae, § subdentatae.
Alae anteriores oblongae, mediocriter ciliatae; anteriorum
cellula discoidalis venas in marginem posticum sex emit-
tit, supremam simplicem, subapicalem.
$ alata ano lanato,
Larva saccophora, sacco in indusium incluso.
5. Xysmatodoma Z.
Caput superne et in fronte hirsutum.
Palpi maxillares nulli;
labiales cylindrici, breves, hirsuti.
Ocelli nulli.
Antennae setaceae, cf setoso-ciliatae.
Alae ($ graciliores) oblongae, mediocriter ciliatae; anterio-
rum cellula discoidalis venas in marginem posticum
quinque emittit.
2 ano lanato.
Larva saccophora, sacco simplici, breviusculo, granulato.
333
6.. Adela Latr.
Caput superne hirsulum, epislomio plerumque laevigato.
Palpi maxillares nulli;
labiales cylindrici, infra hirsuti.
Haustellum niediocre.
Oculi in utroqiie sexu valde distanles.
Ocelli nulli.
Antennae corpore multo longiores, basini versus incras-
satae, $ breviores, basi villosa.
Alae anteriores oblongae, mediocriter ciliatae, anteriorum
venis quinque in marginem posticum exeuntibus.
Larva saccophora, sacco ancipiti.
7. Neniotois H.
Caput superne hirsulum, epistomio laevigato.
Palpi maxillares nulli;
labiales cylindrici, infra hirsuti, g breviores.
Haustellum mediocre.
Oculi cT magni, approximati, $ minores, valde di-
stantes,
Ocelli nulli.
Antennae corpore multo longiores, basim versus incras-
satae ac plerumque barbatae; $ breviores.
Alae anteriores oblongae, mediocriter ciliatae, anteriorum
venis quinque in marginem posticum exeuntibus.
Larva saccophora, sacco ancipiti.
1. T^ypnsa Z.
Die einzige hierher gehörige Art rechnete Treitschhe zu
Adela, ich wegen des ziemlich glatten Kopfes, wegen einer ge-
wissen Aehnlichkeit mit Oec. flavifrontella und weil ich die Lip-
pentaster in ihrer Vollständigkeit für pfriemenförmig hielt, zu
Oecophora. Noch ehe miv Hervich-Schäff er mittheilte, dass er
daraus ein eigenes Genus zu machen beabsichtige, hatte ich ihre
334
Verschiedenheit von Oecophora erkannt, ohne eine bestimmte
Stelle für sie zu finden. Jetzt glaube ich die richtige bei Ta-
laeporia entdeckt zu haben, da maurella denselben Flügelbau und
eine grosse äussere Aehnlichkeit damit hat. Die Entdeckung der
Raupe und des Weibchens wird hoffenlhch ihre jetzige Stellung
rechtfertigen, wenn auch das Männchen gerade nicht die grösste
Verwandtschaft, ja vielmehr eine geringere als die Solenobien mit
den Psychiden zu haben scheint. Lypusa — für welche Henich-
Schäffer den Namen Apalpa vorschlug, der aber als eine Ba-
stardbildung nicht gelten kann — unterscheidet sich von Talae-
poria durch den Mangel von Ocellen und Tastern und durch die
längern, am Ende auf dem Rücken knotigen Glieder der Fühler,
stimmt aber im Gcäder der Vorderflügel überein, indem die
oberste der sechs in den Hinterrand auslaufenden Adern (d. h.
die Subcostalader selbst) sich hinter ihrer Hälfte in zwei Aeste
theilt, wovon der eine über der Flügelspitze in den Vorderrand,
der andere darunter in den Hinterrand mündet. Die Discoidal-
zelle hat keine Nebenzelle; die Ouerader ist verwischt, und von
ihr gehen zwei Adern nach dem Hinterrande. Die Subdorsalader
hat, wenigstens auf dem einen abgeschuppten Flügel, das Ei-
gene, dass sie gegen die Flügelwurzel zu eine Krümmung macht,
wie wenn hier ein Gabelast wäre, während der innere Gabelasl
doch gänzhch fehlt; die Stelle, wo dieser Ast hervorgehen sollte,
ist durch eine Verdickung der Ader angedeutet.
1. Maurella SV.
Fuliginosa Iota, alis anterioribus oblongis vix nitidulis. (cT.)
Tinea maurella, glänzend schwarzer Sch.Tbc V\''ien. Vzclin. S. 142. 11.
— ed. Illiger 2. S. 116. — cd. Churp. S. 156-
Tinea maurella Hübn, fi». 122. Text S. 50. 4 — Fabr. E. S. 3. 2. pag,
298, 50.
(ialanthia — Ildbn. Cat. 417. 4055.
Adela — Tr. IX. 2. 113. — X. 3. 290. — Eversmann Faun. Volg. 687.
Oecophora — Z. Isis 1839. 192. — Slainton Suppl. 20. — Dup. Cat.
366. — {Mann) Entora. Ztg- 1850, S. 145.
In der Grösse wie Talaep. pseudobombycella, doch mit et-
was gestreckteren Flügeln. Kopfhaare braun, locker, nicht auf-
gerichtet, nur unter den Fühlern aufstehend. Fühler braun, mit
länglichen, an den Enden knotigen, verdunkelten Gliedern, auf
335
der untern Seile piibescirend gefranzt. Mundgegend behaart. —
Rückenscliild und Beine dunkelbraun ; letztere an den Fussglieder-
spitzen hell. Hinterschienen mit langen, braunen Haaren reich-
lich bekleidet; obere Dornen an der Scliicnenmille befestigt, ein
Drittel so lang wie die Schiene, ein Drittel länger als das untere
Dornenpaar. — Hinterleib braun, mit kolbig verdicktem After-
gliede.
Vorderflügel 3i — 4'^' lang, länglich, nach hinten wenig er-
weitert, mit abgerundeter Spitze, einfarbig dunkel rauchbraun,
kaum ein wenig schimmernd. Franzen ohne allen Glanz.
Hinterflügel länglich, abgerundet, graubraun, etwas heller
gefranzt.
Unterseite einl\irbig graubraun, schwach schimmernd.
Das Weibchen ist mir nicht bekannt.
Maurella fliegt in Oestreich und Ungarn im Juni zwischen
Nadelholz (T/-.); in Baiern bei Augsbui'g in Föhrenwäldern
(Hiihn.~). (Die Angabe, dass sie auch in Böhmen lebe, bestrei-
tet Fß.) — Im Casanischcn zu Ende Mai und im Juni (Eversm.^.
— In Toscana Mitte Mai an Ahornhecken (M«n/i!).
Anmerkung 1. Tiellschke snli „in den iinn vorliegenden Exemplaren
des Ilübner'scUen \'Verkes " die Vordeifliigel stahlblau gefärbt; in dem
meinigen entspricht die Färbung der Wirklichkeit. — Hübncr nennt im Text
Kopf, Vorderleib und Oberflügel schwarz und mit grünem Glanz überzogen.
So sind meine vier Exemplare nicht, sondern wie irli sie besclirieben liabe.
Auch passen Treifschke^s „einfache schwarze Vorderflügel mit erzartigem
Glänze'' schlecht auf sie; idi habe aber ein Exemplar unserer Art als iden-
tisch mit der Treitschke^schcn durch Fischer r. Röslerstumm erhalten, und
unter diesem Namen versendet sie auch Mann. — Bversmann'' s Maurella, de-
ren alae anticae nlgrae nitidae sind, hat gleichfalls etwas Befremdendes.
Es Ist raöglichj dass verschiedene einfarbige Arten unter dem Namen Maurella
pnbllclrt sind, deren richtige Deutung durch die mangelhaften Beschreibun-
gen verhindert wird.
Anmerkung 2. Stephens^ Chaetochilus itiaurellus lllustr, IV. 340. 7
(Ypsclophus maurellus Cat. 7523), zu welchem Maurella //. cltirt und eine,
nur nicht in den generlschen Merkmalen, stimmende Beschreibung gegeben
wirdj Ist zufolge Staintons Cat. II. 7 eine Varietät von Plut. vitlella, und
zwar Carbonella //• 421. In der Angabe des Herbstes als Flugzelt für seinen
Maurellus irrt er aber ganz gewiss J denn dieser fliegt mit der gewöhnlichen
Vittella Ira Juli,
336
a. Talaeporia tHühn.^^ Z.
Taleporia II. Cat. Cochleophasia Curt. brit. Knt. XI. 487, Solenobta
Dup,
Dass Pseudobombycella und ihre Verwandten mit der fol-
genden Gattung nicht verbunden bleiben können, ist gewiss. Sie
erscheinen schon durch ihre viel festeren, gestreckteren Säcke
als eine vollkommnere Form von Sackträgern; ausserdem aber
haben sie im männlichen Geschlecht vollständige, dreigliedrige
Lippentaster, deutliche Nebenaugen in einiger Entfernung hinter
der Fühlerwurzel und ein ausgebildeteres Flügelgeäder dadurch,
dass die oberste der sechs in den Hinterrand auslaufenden Adern,
und zwar diejenige, welche mit der eine Nebenzelle bildenden
Ader zusammentrifft und wegen ihrer schwachen Verbindung mit
der darüber liegenden Ader nicht die Subcostalader zu sein
scheint, hinter ihrer Hälfte in eine Gabel gespalten ist, deren
oberer Arm in den Vorderrand über der Flügelspitze, der untere
in den Hinterrand mündet. Die Wurzelgabel der Subdorsalader
ist vollständig. Die FaltenHnie verschwindet schon bei zwei Drit-
teln ihrer sonstigen Länge vollständig.
1. Pubicornis //a(v.
Capilhs ferrugineis; alis anterioribus fuscescenti-griseis, nitidu-
Us. (c^.)
Capillaria pubicornis Haivorlk Lop. brit. IV. 523. (tlie pale-Downy horned)
antcnnis mcdiocribus pubescentibiis, alis pallidis iniraaculatis — Hab.
prope Londinum, al valde iiifrequeiis. Imago Iiil. — Expl. al. 1\"'.
— Praecedentibus fTal. pseudobomb. Nem. mctaxellae3 satis dislincta,
at Panzercllae j^Nern. SchwarziellaeJ similliina ut ovuni ovo sed niliilo-
miiiiis dignoscitur prinio intiiitii aiitenois pubcsoentibiis , longitiidine
corporis. Caput, praecipue in (ronte, llavuai posticae alae pallide fuscae.
Talaeporia pubicorttis Stainlon Cat. 6. — Entomologists Companion p. 10
et 39.
Durch ihren rostgelb behaarten Kopf ist sie von Politella,
durch die einfarbigen Flügel von Pseudobombycella leicht zu
unterscheiden.
Noch etwas kleiner als Politella var. clandestinella, viel dunk-
ler und schmalflügliger, also sicher eigne Art. — Kopfhaar leb-
haft rostgelb, auf dem Gesicht heller und mehr anliegend. Fühler
337
borstenförniig, fast slielriuul, microscopisch pubcscircntl, graubraun.
Taster ziemlich glatt, an der Spitze des zweiten Gliedes etwas haarig
auf der Unterseite, kürzer als bei Politella, graubraun, an der Spitze
und auf der Innenseite gegen die Spitze gelblich. — Hückenscliild
braungrau. Beine ebenso; die hintern von der Mitte der Schienen
an immer heller ins Gelbliche; die Innenseite der Schienen, die
Dornen und die Hintertarsen bleichgelb. — Hinlerleib braungrau,
Aflerbusch heller und am Ende ins Gelbliche.
Vorderflügel 3^'" lang, in der Gestalt wie bei Politcila, doch
etwas schmaler, dunkler bräunlich-grau, noch etwas glänzender,
die Vorderrandrippe schinnnert von der Wurzel aus in gewisser
Richtung schmal braun, in andrer aber nicht dunkler als die
Grundfarbe; eben so schimmert auch das hintere Drillel des Vor-
derrandes nur in gewisser Richtung gelblicher. Die Ilinterrand-
franzen sind auswärts etwas Hehler als die Flügelfläche.
Hinterflügel schmaler und weniger abgestumpft', als bei Po-
litella, ziemlich dunkelgrau; auch die Franzen sind etwas kürzer.
Unterseite ganz einfarbig bräunlich-grau.
Das beschriebene Exemplar ist aus Stainton's Sammlung.
Zwei wurden bei Grassington in Yorkshirc im Juni in einem Holz-
schlage gefangen (^StaintoiO.
Anmerkung. Stephens trl>l;'ut seine Coolileophasia puhicornis für die
Ifan-orlh''scht Art, und seine Angaben haben nichts sondciliih Widerspre-
chendes. Dennoch läugnet Slainton (Cat. 6) das Zusammengehören beider,
ohne über die Stephens' n:\ic Species ^veilcr eine Andeutung zu geben. Ich
copire also Stephens' Besclncibung (Illuslr. IV, p. 233): alls anticis pallide
ocliracco-fuscescenlibus immaculalis, posticis pallide lusris, antennis pubescen-
tibus. (^ 1\ — 8'". Vorderflügel sehr blass ocherbraun, ganz ungefleckt;
Vorderrand weisslich. Hinterflügel blass bräunlich. Kopf gelb; Fühler flaum-
haarig, so lang wie der Körper. — In der chem.iligen //«tf!07-//i'schen Samm-
lung war ein einzelnes beschädigtes Exemplar dieser sehr bemerkenswerthen
Art, welches bei London gefangen worden war; ich besitze ein sehr schönes
im Juli 1821 bei Brockenhorsl in» New-Fürest gefundenes Exemplar.
2. Politella Ochseuh.
(^ Capillis griseo-fuscescenlibus; alis anlerioribus griseo-luleo-
lis innnaculatis; § fusca.
Psyche politella Ochs. IV. S. 200. — Trcitschke X. 1 . 17 1 u. 27.">. — F. v. Illislcrsf.
Beitr.S.86. tab.86. fig. 2a-c. — Oiip. Cat. 66. — lioisdiiv. Index metli. p. 79.
Talaeporia — Z. Isis 1839, S. 182. — Stainlun Suppl. 17. — llcvrich-
Schäffer's Topogr. v. Regensb. III, 196. 920. — Gu^nce Annal. de la
Soc. entomolog. IV. (1846) p. 9 et 13.
VII. 32
338
Solenobia hefehirlella (Sok'nobie de Lefcbvri) Diip. Suppl. IV, png. 198.
375. pl. C7 flg. 2. — Cainl. p. 359.
Var. 1). minor.
Talacp, cUmdcsItnella Mann in lit.
Die bräiuiliolicii Kopfhaare unterscheiden sie von T. pubi-
cornis, diese und die ung-egilterten, gestreckteren Vorderflögel
von T. pseudobondjycella. — In der Grösse ist sie gewöhnhch
über der Iclztcren. Kopfhaare nicht reichhch, etwas hell staub-
braun wie das Rückenschild. Fühler staub-bräunlich mit dunke-
lem Wurzelgliede, hell borstig gefranzt, an der Endhälfte schwach
gekerbt. Taster fast von Kopflänge, spitz, bräunlich, besonders
an der Wurzel mit langen Ilaaren auf der Unterseite besetzt. —
Beine an den Füssen bleich-gelblich, an den Hinterschienen grau-
haarig. Hinterleib hell staubbraun, nach hinten immer reichlicher
behaart.
Vorderflügel 4 — 4|''' lang, etwas gestreckt, nach hinten
schwach erweitert nnt abgerundeter Spitze, einfarbig, in einer
Mischung aus Staubgrau und Lehmgelb schimmernd, mit verdun-
kelter Vorderrandrippe bis zum Anfang der Franzen. Hinter-
randfranzcn kaum ein wenig lichter als die Flügelfläche.
Hinterfliigel länglich, stumpfgerundet, sfaubgrau. Franzen
mit schwacher lehmgelblicher Mischung und etwas schinmiernd.
Unterseite bräunlich -grau, auf den Hinterflügeln und den
Franzen etwas lichter.
Die Varietät Clandeslinella hat die Vorderflügel nur 3f'"
lano-, etwas dunkler staubgrau und ein wenig gespitzter; im Uebri-
gcn stimmt sie ganz mit der gewöhnlichen Politella überein. Das
Weibchen dieser Varietät sieht ganz wie das von Pseudobomby-
cella aus, ist aber kleiner und dunkler braun.
Politella lebt in Oeslreich iMaiinl); Baiern ilJS.^; Croatien
(JMannl — die Varietät Clandestinclla); Ungarn {FR.^; Frank-
reich bei Bouchevilliers im Departement de TEure (Dupl- Flug-
zeit im Juni {Tr.). — Der Raupensack, den man nach Ocliscnh.
im Mai an Brettwänden und Gartenhäusern angesponnen linde!,
ist von der Gestalt, Grösse und Farbe wie von Pseudobond)ycella,
nur meist etwas heller, weniger mit Schnuitz bekleidet und ge-
gen das Kopfende nüt drei deutlichen Kanten.
AniDci kling. 1. Slainlon leugnet das Zusammciigcliorcn Aer Ochscnhci-
mc/'sclii.n und /'"/{'sehen Politell.i, Da icli aber zwisclien FJVs uur etwas zu
339
dunkeler Abbildung und den von ilira zugcscliickten Exemplaren keinen Un-
tcTScliicd gegen die durch Mann in der ^^'ieuer Gegend gefangenen vier
Exemplare entdecken kann, so halte ich eine specifische Trennung nicht für
gcrccht(erlJgt. Auch DiipuncfieVs Lefebvriella hat nichts Bcdenkliclies.
Anmerkung 2. Der von mir Isis 1817 S. 802. 355 beschriebene Sack
aus der Gegend von Triest siheint mir hielier zu geliüren, und seific Abwei-
cliungen von seinem jugendlichen Zustande herzukommen. Die drei Kanten
sind schärfer, als der jugendliche Sack der Pseudobomb. sie besitzt.
Anmerkung 3. Diiponchel hat Suppl. IV. p. 201. 378. pl. 67. fi». 5
eine Solenobia minorcila, die er so beschreibt: »Flügeisp. 7'", Diese
»Art ist ganz glänzend blond in allen ihren Theilen, so dass sie In dieser
»Hinsicht völlig der Lefebvriella gleicht; sie unterscheidet sich nicht nur durch
»eine viel geringere Grösse, was jedoch kein liinreicbeDdes Merkmal wäre
»sondern auch durch den Schnitt der Vorderfliigel , deren Spitze schärfer ist,
»und durch die stärker gefran/.ten Füliler. — Um Paris durcli Herrn Begrand
»im Juni gefunden.« — Nach der Abbildung sind die Flügel fast wcisslich.
Das Wichtigste ist, dass die Vorderflügel spitzer sein sollen. Gncni'c führt
diese Art vor Politella auf: Annal. de la Soc. cnt. 1846. p. 13 und glebt
pag. 10 die Notiz, d.iss er nur ein sehr schlechtes Exemplar davon gesehen habe.
3. Psciulobonibycclla Iläbn.
cf Capillis (lilutc ferrugiiicis; alis anlerioribus siibnilidulis, fiisco-
cinorL'Ls, pallulc subrcliciilalis; § fusccscens.
Tinea psenchbombi/cel/a Udbn. fig. 212 (^ (pessim.), 382 $ Text S. 17. —
Genn. Mag. I, S. 36.
Psijclie — Tr. X, 1. 169 und 274. — bischer v. Röslerslumm Beitr. S
81. tab. 37. — Boisihn: Cat. 79. — Z. Isis 1838. S. 714. 177. —
Schles. Schmellerlingstauschbl. II. (1841) S. 4. — III. (1842) S. 6.
— Dl/p. Cat. 66.
Tulacporla — Z. I.is 1839, S. 182 — 1839, S. 301. 96. — (Lienig)
1846, S. 270. — (h'orh) 1818, S 950. — Schles. Schmtauschbl. IV.
(1843) S. 15. - V. (1844) S. 16. — VI. (1845) S. II. - VII. (1845)
S. 7. — Slainfun Cat. 6 Suppl. 17. Eiit. Comp. p. 10, 31 et 39. —
Zoologist 1850. p. 2788. — /)ii/>. Cnt. 359. — Tcngsd-Ihn Fjäril.
Faun. 106. — Enloni. Zig, {Mann) 1850. S. 59. — (r. Ticdemiinn)
Preuss. Provin/.ialbl. 1815. 534. — (tucncc; Annal. de la Soc. cnt. IV
(1846) p. 9 et 13.
Psyche gl abr eil a Ochscnh. IV, 199.
Taleporia — Iliilm. Cr,i. 400. 3867.
Capillaria IcsseUea l/atrorth Lep. bilf. IV. p. ,522. 10. (ihe paic-chc-
qiiered Brown) anlcnnis mediocribus villosulis, alis anticis subfuscis,
pallido obsfdetc tessellatis. Hab. prope Loiidinum, sed Infretjuentissimc.
Exp. al. 8'". Slatura et magnitudo Swammerdamella. Alae anticac
fuscescentes pallido tesscllalac, praccipuc postIce; costa apiccra versus
340
inaciills Irihus Fii.ijoribus pallitlls. — Stephens Cat. 7257, — Illnsir. IV,
p. 233.
Cochleophasia lessellea Citrils hvh. Entom. XI, pl. 487.
Solenuhia A nd c r eg gelln Dup. Suj»i>l. IV. p. 197 pl. 67 fig. 1 c^. —
Cat. 359.
Phaleue-i eigne des murs ä long foiirrcau prisniatir/itc au lioul, Degeer
Abl.rll. II, 1. S. 273 u. 43.^ Taf. 6. fig. 13-21.
Phalaeaa iuhidosa Reiz Gen. Degeer, 44.
Reanmur Mi-....,i.cs 111, 1. p. 173. pl. 7. fig. 10. 11.
NaUiiforscIuT VII, S. 184. Tai. 3. f.g. 4.
Durcli die bleicligclb gegillerten Vordcrflügcl von den zwei
vorigen Arien leicht zn nnter.scheiden. In der Crosse geuuhn-
licli etwas nnter Politella. Kopfhaare hell rostgelb, dicht, an den
Spilzen etwas nach vorn umgebogen. Gesicht locker stanbbräun-
lich behaart. Fühler slanbbraunlich, hell borstig gelVanzI, an der
Endhälfte schwach gekerbt, am Wurzelgliede unten mit einem
schwachen, blonden Haarbüschclien. Taster hängend, fast von
Kopflänge, spitz, mit reichlichen, langen Haaren am zweiten
(jliede auf der Unterseite, mit kurzem und wenigen auf der
Oberseite. — Rückenschild braun. Beine an den Schenkeln staub-
grau, auf der Vorderseite der vier Vorderschienen braun; an den
Füssen bleichgclblich; die Hinterschienen sind gelbhcli-slaubgrau,
auf der Innenseite bleichgelblich, ziemlich reichlich behaart. —
Hinterleib hellbraun, nach hinten reichlicher behaart.
Vorderflügel 4 — ^\"' lang, ziendich breit, nach hinten er-
weitert mit viel deutlicherer Spitze, als bei Politella, staubbraun-
gran, kaum etwas schimmernd, mit vielen, bleichgelben, verlo-
schenen Punkten, welche hinter der dunkel bezeichneten (Juer-
ader gebogene Ouerreihen bilden, gegen die Flügelwurzel aber
last verschwinden, so dass diese etwas duidvler erscheint, so
w ie die Wurzelhälfte des Vorderrandes. Ein grösseres gelbliches
Fleckchen liegt am Innenrande hinler der Mitte und ein anderes
im InMenwiidvel, beide sehr verloschen und wenig bemerkbar.
An (U^n Vorderi-andfranzcn verdunkelt sich die Grundfarbe etwas
an den in (\q\\ Hand mündenden Adern und bildet hier verlo-
schene Randstrichelchen. Franzen wenig heller als die Grund-
ftu'be.
Hinterflügcl kürzer als bei Politella, zugerundet, grauer als
die Vorderflügel mit gelblich-slaubgrauen Franzen.
UntcrsciU; braiiiigrau, schwach schiininoriKi; dit; Vordorflügcl
niil verdunkelter Queradcr und bleichg-elblichcn, verloschenen
Fleckchen in den VorderrandlVanzen.
Ein Männchen meiner Sannnlung hat die Vorih'rflnoel kürzer
und abgeslumpfler als gewöhnlich; es ist aber sicher dieselbe Art.
Das Weibchen ist oelbbrann, mehr oder weniger hell, mit
schwarzen Auöen und braungrauer Wolle des dicken Afterbu-
sches; das Rückcnschild glänzt stark, die ersten llinterleibsringe
weniger.
Diese Art ist in vielen Gegenden Ein-opa's: in ganz Dentsch-
iand in der Ebene (bei Clogau als Uaupe in manchen Jahren
sehr häutig) und im (Jebirge (am Probslhainer Spitzberge als
Schmetterling einzeln Mitte Juni); in der Schweiz 0)upouchel);
in Italien — bei Pisa am 19. Mai mehrmals gelangen (Mann)
— in Frankreich {licauwur) — in England nicht hiinfig zu Ende
Mai iStepliens) — in Preussen bei Danzig (c. licdcmann!) —
in Lievland iLienig!) — in Fiidand bei Helsiugfois, Abo und
Uleaborg zu Anfang und in der Mitte Juli (Tengsti am).
Die Raupe lebt fast gesellig in lichten, alten Kielergehölzen
am Fusse dicker Stännne auf dem Anfluge von Liclienen, der
den Erdboden um diesc^lben überzieht, bisweilen so häufig, dass
fast um jede Kiefer herum mehrere Säcke liegen. Sie svohnt
aber eben so gut auf ganz feuchtem Boden, und ich habe zu An-
fang Mai einst an einer einzelnen Birke, die auf dem sumpfigen
Boden unseres Stadiwaldes zwischen Erlen-, Birken- und Faul-
baumgesträuch wuchs, drciunddreissig am Stamme auflu-iechende
Raupen gesamnuilt. Da ich die jungen Raupen an dem Lichenen-
anflng im Sommer, Herbst und ersten Frühjahr fand, so ist es
gewiss, dass sie daran ihre Nahrung finden. Zu Ende April und
im Mai sind sie erwachsen und steigen an Stännuen, Zäunen und
Wäiulen in die Höhe, gewöhnlich nicht über Mainishöhe, doch
fand ich sie auch schon an den Aesten höherer Bäume. Die
Raupen, die ich in (U-m daran besonders ergiebigen Jahre 1850
sammelte, stiegen in der Stube grösstentheils bis an die Decke,
wo sie eine ihnen sehr bequeme Stellung zu finden schienen.
Der Sack \vird bis über 8'" lang und ist röhrenförmig, nach
l)eiden Seiten hin etwas verdümit, am meisten gegen das drci-
Ulappige Afterende. Von der Hälfte an treten drei Kanten all-
mählig deutlicher her\or und jede läuft zu der Si>alte zwisclieii
342
zwei Klappen. Die Farbe ist bräunlich und grau gemischt, die
Oberfläche mit Schmutzkörnchen bekleidet, welche in Menge und
Stärke liegen das Kopfende zunehmen und hier mit kleingebis-
senen Theilen von Insekten vermengt sind. — Der jugendliche
Sack trägt an der Nahrungsstelle der Raupe an der vordem
Hälfte zermalmte Lichenenstückchen; er ist bis an sein Kopfende
dreikantig mit ziemlich scharfen Kanten und verjüngt sich vom
Kopf an bis zur Spitze. Folglich wird die Form im höheren
Alter etwas abgeändert. — Nach einer Ruhe von etwas über drei
Wochen kriecht der Schmetterling aus, wobei sowohl die männ-
liche als die weibliche Puppe weit hervordringt. Das Weibchen
bleibt auf dem Sacke sitzen und legt nach der Regatlung die
mit seiner Afterwolle vcrmischlen Eier in das freie Ende des
Sackes. Das Älännchcn silzt bei Tage im Gesträuch, aus dem
CS, im Ganzen ziemlich selten, durch Klopfen zum Abfliegen ge-
bracht wird. — Merkwürdig ist bei diesem, wie bei andern flü-
gellosen Weibchen, dass es seine Eier oft so weit von der Nah-
rung der Jungen entfernt I(;gt. Vielleicht ist der Umsland, dass
die jungen Räiipchen erst eine beträchtliche Wanderung vorneh-
men müssen, der Grund, warum die Art nur in manchem Jahre
besonders häufig zu finden ist.
Anmerlvung 1. In f/l's fig. a ist tlas Kopfende des Snckes gespalten,
Avälircnd das Schwanzende kaum eine Andeutung eines Einschnittes zeigt.
Dies ist gegen die Natur, mit welcher fig. o genau iil)ereinkoninit. — Ciirtis^
ühngens nusgezeiclinet schöne Abhildnng des Münnchens ist in der Fliigel-
zcichnung verfehlt, so dass sie, ohne Pxi'icksicht auJ den rostgelben Kopf, leicht
für Polilella gehalten werden könnte, indem die Vorderflügel statt der Lleich-
gelben Gitterfleckchen fast so dunkel ochergelh gefleckt sind wie die F'läche
und dadurch fast einfarbig, gesättigter als hei Polilella, .lussehen.
Anmerkung 2. Gucnee kennt (I. c. pag. 14) eine »Varictas an spec.
diversa ? Obscurior nbsque llavo, alue anticae vix cons[)icue tessellatae fronte
concolori. Da ich Hunderte unserer Pseudobombjcella, frisch oder ver-
flogen, gesehen habe, so kann ich dreist versichern, dass sie nie ohne roth-
gelbc Kopfhaare vorkommt, und schlage für die durch braunen Kopf iiiul
dimUere, kaum sichtbar gegitterte Vorderflügel ausgezeichnete Gucnee\<:\ic
Schabe die Benennung: Talaep. O'uenei vor.
343
3. I^oleiiobia (Diij>-) /■
Talacporla ex p. Z. lliu'n.
Die merkwiirdigeii Tliierc, bei denen ein IVuclilhares Eier-
legen ohne vorhergegangene Begatlung mit Sicherheil beobachtet
worden ist, sind wegen des Fehlens von Ocellen und Tastern
— deren Existenz bloss angenommen wurde, weil sie in den
den Mund einfassenden Ilaaren verborgen schienen — wegen
der einfachen Adern der Vorderdügel und wegen des kunstlo-
seren, lockerern Raupensackes von der vorigen CJatlung abzu-
sondern. Nur fünf Adern laufen auf den Vorderfliigeln in den
Ilinlerrand, die darüber liegende, in den Vorderrand ausgehende
entspricht der sechsten bei Talaeporia völlig, indem sie gleich-
falls mit der Ader zusammentrilfl, die einen Tiieil der Discoidal-
zelle zur Nebcnzellc abschliessl — so bei Clathrella; dagegen
bei Pineti fehlt diese Nebenzelle und somit auch die Ader, und
lum wird die letzte in den Vorderrand ausgehende Ader wieder
entschieden zur Forlsetzung der Subcostalader.
Solenobia scheint durch Zartheit und Hinfälligkeit am näch-
sten an die Psychiden (nilidella, sepium) heranzurücken. Die
Berücksichtigung der Ausbildung des Raupensackes, indem von
Euplocamus ausgegangen wird, hat nüch bei der jetzigen An-
ordnung geleitet.
Der Name Solenobia wurde von DupojicJicl ausdrücklich
für Pseudobombycella (Anderreggiella üiip.^ und Politella (Lc-
febvriella Dwp.) bestimmt (Suppl. IV. 197). Da aber diesen Ar-
ien der Gattungsname Talaeporia nicht entzogen werden kann,
indem die erste der zwei Talaeporien in Ilühitcr's Cat. 400
Glabrella = Pseudobomb. ist, so hätte eigentlich eine neue Benen-
nung geschaffen werden nu'issen. Allein da Duponchcl im (la-
lalogue auch Arten wie Clathrella und Lichenella in sein Genus
Solenobia aufnahm, ja sogar dasselbe mit diesen Arten eröllnete,
so glaube ich es verantworlen zu können, wenn ich keinen neuen
Namen bilde, sondern den DuponcheVsdicn übertrage.
Die Arten sind sehr schwer zu unterscheiden; obgleich ich
mich bemüht habe, die mir bekannten kenntlich zu machen, so
weiss ich doch nicht, ob mein Material mich in den Stand gcsclzt
344
hat, überall hinreichend deutlich zu sein. Sorgfältige Nachfor-
schungen scheinen noch manchen Zuwachs an Arten gewähren
zu wollen.
1. Clathrella (Tr.) FR.
cT Capite majusculo villis griseo-fuscis incrassato, corpore
nigro, abdomine postice grisescenti-villoso; alis anteriori-
hus obtuse rotundatis, griseo-fuscis cancscenti-reticulatis,
Vena transversali infuscata.
5 fusca, lana anali cancsccnti.
Psi/rhe clathrella FR. Bcitr. S. 84. Taf. 38. f.g. 1.
Solenobia — (Sole.iob. grillce) Dup. Suppl. IV. p. 430. 558. pl. 84. f.g.
9. cT. — Cat. 358.
Talaep. — Z. Isis 1839, S. 182. — Stainton Cat. 17. — Guenee Anoal.
1845. p. 10 et 14.
7 Talaep, clathrella Tengstr. Finl. Fjärll. p. 107. 2.
Pst/che triqueirella Tr. X, 1. 169 u. 275.
Gewöhnlich die grösste im Genus unter den mir bekannten
Arten, von denen sie sicli am auffallendsten durch ihren dicke-
ren, durch die Behaarung noch mehr verdickten Kopf unterschei-
det; auch ihr schwarzer, durch die Behaarung hindurch leuch-
tender Körper giebt ein gutes Kennzeichen. Am ähnlichsten ist
sie der ftlannii, vor der sie sich, ausser durch die eben angege-
henen Merkmale, durch den tiefer zurückgehenden Vorderrand
und die dadurch mehr hervortretende und viel stärker abgerun-
dete Spitze der Vorderflügel auszeichnet; auch sind ihre weiss-
lich-grauen Vorderflügelpunkte etwas grösser und verloschener.
Triquetrella ist stets kleiner, zarter, mit weniger abgestumpften
und nur grauweisslich zart besprengten Vorderflügeln. Meine drei
andern Arten sind schon an ihrer Kleinheit gegen Clathrella
leicht zu erkennen.
Grösse der Nemoph. pilella. Kopf durch dunkel-graubraune
überall abstelunule Haare verdickt. FühleV von Hinterleibslänge,
dünn borstenförmig, gegen die Spitze schwach gczähnelt, liraun,
mit hellgrauen Härchen gefranzt, auf dem Rücken weissgrau
scidmmernd mit dunkleren Wurzeln der Glieder. Körper schwarz,
auf dem Rückeuschild und dem Anfange des Hinterleibes braun
und spärlich haarig; am Ende des Hinterleibes reichlich und lich-
ter behaart, am After staubgrau. Beine haarig, braun; die Vor-
345
(lerfüsse auf dem Rücken mit weissgrauen Spitzen der Glieder,
die vier hintern Füsse bleiclischimmernd; Hinterschienen müssig
behaart.
Vorderflügel 3|: — 4:'" lang, etwas gestreckt, an der Mitte
des Vorderrandes seicht eingebogen, wodurch die Flügelspilzc
mehr hervortritt; diese ist stark zugerundet. Die Grundfarbe ist
ein glanzloses, verdünntes Graubraun, gegen die Wurzel und
längs des Vorderrandes wenig dunkler. Eine Menge hellgrauer,
kleiner Fleckchen bilden ein Gitter, welches in der Nähe der
Wurzel unter der Grundfarbe verdeckt ist, gegen den Ilinterrand
zu aber immer deutlicher wird. Die Hauptadern und die Aeste,
welche in den Vorder- und Ilinterrand münden, sind etwas dunk-
ler als die Grundfarbe und bilden feine, wenig auffallende Linien.
Die OuerUnie ist als ein schwacher Strich verdunkelt, aber bisweilen
wenig merklich. Franzen aussen etwas heller als die Grundfarbe.
Hinterflügel länglich, stumpf, licht bräunlich-grau, glanzlos;
Franzen heller.
Die ganze Unterseite ist kaum dunkler als die Oberseite der
llinterflügel.
Das Weibchen ist nach Treitschhe glänzend schwarzbraun
mit schwarzen Fühlern, weisser Wolle am After und einem
schwarzen Legestachel. Mein vertrocknetes Exemplar ist gelb-
braun mit solcher Farbe der Fühler und des Legestachels und
mit bleichgrauer, nach aussen weisslicher Wolle auf der Unter-
seite des Aflergliedes.
Diese Art lebt in Ungarn bei Ofen (T/*.) und in Oestreich
in der Wiener Gegend QMannO, in letzterer, wie es scheint,
nicht selten. (Finland bezweifle ich als ihr Vaterland.)
Die Säcke sind nach dem Gcschlechte verschieden gebaut
und machen die Art sehr kenntlich. Sie sind 5'" lang, bräun-
lich erdfarben, reichlich mit Schnuitz- und Sandkürnchen, beson-
ders auf den Kanten und am Kopfende bekleidet, selten nüt
Stückchen von Käfern. Der männliche Sack ist stark aufgebla-
sen, länglich, nach vorn mehr verdünnt als nach hinten, slumi»f
dreikantig, die schärfste Kante geht den Rücken entlang, die
zwei seitüchen sind sehr abgestumpft. Doch sind diese Kanten
bei manchen Exemplaren auch schärfer ausgedrückt. Er wird
am Kopfende befestigt und hängt so an einem dürren Grashalm,
dass er leicht durch Wind und Erschütterung bewegt werden
346
kann. Die Puppe scheint in diesem geräumigen Hause liöchstens
am Schwänze befestigt zu sein. In einem fand ich sie verschim-
melt und an dem Kopfende des Sackes hängend, von dem sie
sich leicht losmachen Hess. Das Innere des Sackes ist mit glän-
zender weisser Seide tapeziert und hat glatte Wände. — Der
weibliche Sack (Fß. fig. 1. c. d.) ist nur halb so dünn bei der-
selben Länge, also so verschieden, dass er gar nicht zu jenem
zu gehören scheint. Er ist gegen das unbefestigte Ende viel
weiter hin verdünnt, als jener, doch nicht so weit wie gegen
das ano-eheftete Ende. Er ist in der Länge einer Linie mit dem
Koplijude so stark befestigt, dass er sich an dem Stengel, an
dem er klebt, nicht bewegen lässt; auch liegt er diesem fast an.
Das Püppchen ist etwas glänzend gelbbraun und dringt beim
Auskriechen weit hervor. Obgleich sein Haus weniger geräumig
ist, füllt es dasselbe doch bei weitem nicht aus.
Die Erscheinungszeilen für Raupe und Schmetterling sind
mir unbekannt.
Anmerkung. Dass Treitschke Lei seiner Art einen f.ilsclien Sack he-
sclirieben liat, ist schon von FR. bemerkt worden. — FIVs Abbildung des
Männcliens ist durch den verdickten Kopf kenntlicli, in den Vorderflügeln
aber nicht gut getroffen; sie sind zu kurz und ohne die Ausbuchtung des
Vorderrandes; atich sind die Hinterfliigel ganz unnatürlich am Vorderrande
verdunkelt und zu dick geädert. Fit. bestreitet die Treilschfie'schc Angabe,
dass die Vorderflügel ohne allen Metallglanz seien, während ich sie au vier
Exemplaren bestätigt finde. — Giienee sagt, auf den Vorderflügeln sei macula
cellularis nullaj wenn er darunter das Strichelchen der Querader versteht, so
bat er Unrecht, obgleich es bei FR. auch nicht ausgedrückt ist. — Dupon-
chel, zu dessen Abbildung ich mir die Notiz gema<ht hatte: »kenntlich", und
dessen Art zufolge des Raupensackes keine andre sein kann, will seine Cla-
thrella von Lichenella dadurch unterscheiden, dass bei jener die Vorderflügel
d'un gris plus clair et h'gerement rou.isätre seien ! — Tengsiriim scheint FRh
Abbildung verkannt und auf eine nordisthc Art, vielleicht Pineti, gedeutet zu
haben.
2. Mannii n. sp.
cT Capile mediocri viilis cinereo-griseis vix incrassato, cor-
pore fuscesccnti, griseo-villoso; alis anterioribus miinis
rotundatis, griseo-fuscis, conferthn canesccnti-reliciüatis.
$ fusca, lana anali sordide cxalbida.
Talaeporia lichenella Mann In lit.
— — Stainion Suppl, 17.
347
Am ähnliclisfen der Clallirella, aber mit kleinerem Kopf, hel-
lerem Körper, weniger gerundeten und dichter und deutlicher
ffeffilterten Vorderflüo-eln. Von Pinefi unterscheidet sie sich durcii
etwas beträchtlichere Grösse, kräftigeren Bau und auf den Vor-
derflügeln durch etwas grössere, in kleinern Zwischenräumen
von einander stehende und deutlich gilterförmig geordnete, weiss-
lich-graue Punkte.
In der Grösse unter Clathrclla, auch von zarterem Ansehen.
Kopf von der bei den folgenden Arten gewöhnlichen, unausge-
zeichneten Grösse, durch slaubgraue Haare auf dem Scheitel und
im Gesicht zottig. Fühler wie bei Clalhrella. Körper ziendich
hellbraun mit bräunlich-grauer, nach hinten etwas hellerer und
dichterer Behaarung und hell slaubgelblichem Afterbusch. Beine
hellbraun, kaum behaart; die vordem auf dem Rücken am dunkel-
sten, auf der Unterseite und an den Enden der Schiene und der
Fussglieder weisslich; Hinterbeine bleich, an den Schienen gelb-
lich-trrauhaario-, an den Füssen auf dem Rücken bräunhch mit
verloschenen, hellen Gliederenden.
Vorderfiügel 3| — 3i"' lang, ein wenig gestreckter als bei
Clalhrella, wegen des weniger eingedrückten Vorderrandes mit
schwächer hervortretender Flügelspitzc, die auch etwas zuge-
spitzter ist, und mit flacherem Hinlerrande; glanzlos, verdünnt
graubraun mit sehr reichlichen, hellen, weisslich-graucn Punkten,
welche gegen die Flügelwurzel am meisten von der Grundfarbe
verdeckt sind, nach hinten zu aber immer deutlicher werden und
ein dichtes Gitter mit feinen Oeffnungen bilden; gegen die Spitze
bilden sie deutlichere Querreiben als in der Flügelmilte. Die
Querader ist schwach verdunkelt und bildet einen verloschenen,
wenig merklichen, kurzen Querstrich. Franzen etwas heller als
die Grundfarbe.
Hinterflügel gewöhnlich etwas spitzer als bei Clalhrella, ein-
farbig lichlbräunlich-grau wie die ganze Unterseite, wo die Vor-
derflügel jedoch ein wenig dunkler sind.
Das Weibchen, kleiner als bei Clalhrella, ist (zusammenge-
trocknet) gelbbraun mit braunem Legestachel und schmutzig
gelblich-wcisser Wolle an der Unterseite des Aftergliedes.
Als sicheres Vaterland kenne ich die Gegend von Wien
CMann /).
348
Die Säcke sind in beiden Geschlechtern fast gleich gestaltet,
beim Männchen bis 4i''', beim Weibchen bis 4'" lang, auf der
ganzen Oberfläche mit schwärzlichen Erd- und Flechtentheilchen
und dazwischen geklebten kleinen Sandkürnchen bekleidet; sie
sind länglich, gerundet-dreiseitig, ein wenig spindelförmig, mit
deutlicherer Rückenkante und abgeflachter Bauchseite, am hintern
Ende etwas zugespitzter als am vordem. Sie unterscheiden sich
also von den Clathrellasäcken ausserordentlich, von denen der
Triquetrella durch ihre beträchtlichere Länge und schlankere Ge-
stalt, — lieber den Aufenihallsort der Raupe und die Flugzeit
der Schabe ist mir nichts bekannt.
Anmerkung, D.tss die Sacke zu den oben beschriebenen Seli.ibeii
geboren, ist gewiss; aus einem männlichen Sacke, den ich von Mann crhiilt,
hängt dep beim Auskriechen verunglückte Schmetterling lieraiis nu't einem
vöUig ausgebildeten Vorderflügel, während die andern Flügel iheils in der
Puppcnschale stecken, theils verkrüppelt sind. Da der Narnc Lichciiella Tiicht
dieser Art bleiben kann, indem die Linne'sihe den Vorrang belialten inuss, so
nenne ich sie unserem verdienten DIann zu Ehren. — Es ist möglich, dass
Guenec's Triquetrella (Annal. 1845 p. 14.) zu unserer Sol. Mannii gehört;
die Angabe: folliculum (!) sat elongatum tineiforme deutet %venigslens mehr
auf sie als aul Triquctiella. — DupotuheVA S o 1 e n n b. lichenclla (Sol. du
liehen) Suppl. IV. p. 428. 55". pl. 84. fig. 8. (welche Abbildung ich jet/.t
nicht nachsehen kann) scheint eine iVlittheilung ßlunu's zu sein (^Diip. nennt
statt Mann jedesmal Parret/fs^ und daher zu meiner Art zu gehören; allein
die Angabe: le fonrreau a la forme d'un grain de seigic passl durchaus nicht
auf sie; wegen der molecules terreuses noirätres , ^vo^»^t es bedeckt ist, kann
diese Art auch nicht zu meiner Triquetrella gezogen werden.
3. Pincli nov. sp.
cT Capite mediocri villis cinereo-griscis vix incrassafo, corpore
fusco griseo-vifloso ; alis anterioribus aculiusculis ciuereis,
punclulis crebris canis subreliculatis.
$ fusca, lana anali nivea,
Talacporia UchcncUa Z. Isis 1839. S. 182. 4.
Diese Art konunt der vorigen ausserordenilich nahe, ist al)er
sicher von ihr verschieden, Sie ist zarler und gewöhnlich etwas
kleiner; ihre Flügel etwas schmaler und gespitzter, und die Git-
lerpunkte der vordem sind kleiner und durch stärkere Zwischen-
räume gelreunl. — Von meiner Tri(iuelrella unterscheide ich sie
durch ihr dunkleres, nicht staubiges Grau, ihre in der Gegend
349
des Innenwinkels mein* erweiterten Vorderflügel, die daher einen
weniger abgerundeten Innenwinkel haben, und durch die klei-
nem und zahlreichem, weissgrauen Punkte auf denselben, —
Inconspicuella ist kleiner mit abgerundetem Vürdcrfliigeln, grös-
seren, mehr verfliessenden, Meissgrauen Fleckchen auf denselben
mul einer Reihe dunkelgrauer Fleckchen längs des Hinterrandes.
Körper schwärzlich-braun mit bräunlich-grauer Behaarung,
welche nach hinten auf dem Hinterleibe dichter und länger Avird;
After gelblich. Fühler und Kopf wie bei Mannii. Beine dunkel-
grau, an den Spitzen der Schienen und Fussglieder verloschen
hellgrau; Hinterschienen hell staubgrau mit ziemlich reichlichen
solchen Haaren.
Vorderflügcl 3 — 34-'" lang, ziemlich gestreckt, in der Ge-
gend des Innenwinkels erweit(M-t, mit seicht und lang eingedrück-
tem Vorderrand und ziemlich spitzem, etwas abgerundetem Vor-
derwinkel, ein.farbig grau, etwas dunkel, ohne Glanz, mit vielen
kleinen weissgrauen Punkten besprengt, welche gegen die Flü-
gclwurzel verlöschen, gegen die Flügelspitze hin sich mehr zu
Ouerreihen zusannncnstellen. Selten sind einzelne dieser Punkte
grösser und wie aus zweien zusannnengeflossen; sie finden sich
l)isweilen am Vorderrande vor der Spitze und am Innenwinkel.
Die Ouerader ist selten als ein sehr verloschenes, dunkleres
Strichelchen zu erkennen. Franzen ausser an der Wurzel ein
wenig heller als die Grundfarbe.
Hinterflügel etwas spitzer als bei i\Iannii und heller grau. —
Die ganze Unterseite ist einfarbig lichlgrau.
Das vertrocknete Weibchen ist kleiner als das Männchen,
glänzend schwarzbraun mit lichteren Beinen und fast schneeweis-
ser Wolle unter dem Aftersegment.
Der Sack ist in beiden Geschlechtern gleich gestaltet, 2| —
34'^'' lang, fast cylindrisch, etw;is plump, mit braunen, schwärz-
lichen und wenigen grauen, fein zermalmten Flechten-, Rinden-
und Holztheilchcn bekleidet, sehr selten mit einem Sandkörnchen;
er verdünnt sich gegen das Kopfende sehr wenig, mehr gegen
das Schwanzende; die Bauchseile ist ziemhch abgeflacht; auf der
Rückenmittc geht vom Kopfende aus ein schwacher Kiel, (U'r
gewöhnlich hinter der Mitte verschwindet. — Er hat also Aehn-
lichkeil mit dem von Älannii, ist aber kürzer und plumper, und
seine Scitenkiele sind fjar nicht ausffedrückt.
350
Die Säcke sammelte ich am 9. April 1851 in einem ziem-
lich alten Kicferwalde hei Glogau auf dem Hermsdorfer Höhen-
zuge. In drei Stunden brachte ich über hundert Stück zusam-
men. Sie Sassen sowohl an alten, wie an jungen Stämmen in
einer Höhe von il — 6 Fuss über dem Boden, meist auf der
Mittagseite — da ich auf der Nordseite im Anfange wenig fand,
so suchte ich später fast nur auf jener — an dem grünen An-
fluge, der die Grundlage für die Kieferflechten büdet. An vie-
len Stänmicn war kein Sack zu entdecken, an den meisten einer,
seltener zwei bis drei, in wenigen Fällen bis acht Stück. Da
sie eine dem Anfluge, auf welchem sie sitzen, gleiche Färbung
haben, so sind sie nicht ganz leicht zu erkennen; doch macht
die Uebung bald vertraut, und zuletzt übersieht man wohl nur
wenige. Einzelne Raupen krochen noch; die andern waren schon
angesponnen, und da ich bei dem Ablösen nnt den Fingern
einige zerdrückte, so schnitt ich lieber das Stückchen Rinde,
woran der Sack hing, mit ab. Einzelne sassen auch an der lok-
kern, blattförnngen Rindenhaut. — Nur wenige, nämlich zwei bis
drei, fand ich von einem verschiedenen Aussehen, die daher
wohl verschiedener Art waren; ich habe sie aber nicht beachtet
und weiss von ihnen weiter nichts.
Diese Säcke sind am Kopfende festgemacht, so dass sie vom
Winde kaum bewegt werden können, und liegen so flach auf,
dass man selten zwischen ihnen und der Rinde durchsehen kann.
Am 20. April fand ich in der Schachtel früh gegen fünfzig
Schmetterlinge ausgekrochen, und bis gegen 10 Uhr kamen noch
einige aus ; es waren nur ein Paar Weibchen darunter. Die
Männchen flatterten, wie Melissobl. bipunctanus , ohne viel von
der Stelle zu gehen und licsscn sich leicht spiessen; selten flog
einer fort. Erschreckt krochen diese schwächlichen Thiere gern
unter ein Rindenstück und konnten dann nicht hervor, so leicht
auch die auf ihnen liegende Last war. Verkroclien sie sich
nicht, so hielten sie erschreckt die Flügel sehr sieil dachförmig,
und dann war auf dem Schildchen ein Haarwulst zu sehen. Sic
fliegen sich sehr leicht ab, und iln- ganzes Aussehen verrälh, dass
sie keine lange Lebensdauer haben können. Sie verkrüppeln
beim Auskriechen leicht; einzelne hatten in den Flügeln sack-
artige Erweiterungen der Adern , die mit einer gelblichen Feuch-
tiiikeit oefüllt waren. — Am Nacluniltagc desselben Tages krochen
351
wieder einige Männchen aus. Am 21. April waren am Morgen
etwa zwanzig Männchen ausgekommen und zum Theil sclion ab-
geflogen; Weibchen gab es viel mein*. Am 22. April fand ich
nur drei Mäinichcn nebst mehreren Weibchen; am Abend er-
schien kein 3Iannchen mehr, und nun halte das Auskriechen sein
Ende gefunden.
Die Säcke dieser Schabe glaube ich mit Gewissheit auch in
unserem Stadiwalde, der zum grossen Theil aus Kiefern besieht,
— also im Oderbelte oder doch dicht daran — bemerkt zu ha-
ben. Ohne Zweifel ist die Art in allen unsern Kieferwaldungen
verbreitet. Der einzelne männliche Schmetterling, den ich einst
bei Berlin in der Hasenhaide am 24. April von jungen Eichen
abklopfte, und den ich in der Isis 1. c. vor Augen halte, mag
auch als Raupe an den nahen, allen Kieferslämmen gelebt haben.
4. Triquetrella FR.
(^ Capite mediocri, villis cinereo-griseis vix incrassato, cor-
pore fusco, grisco-villoso; alis anlcrioribus subelongalis
postice vix dilalatis, griseis, punclis obsoletis canescenti-
bus crebrius sparsis, venula transversa obscura crassius-
cula obsoleta.
($ thorace nigro, abdominc cincreo obscurius maculato, lana
anali alba F/l.)
Psijclie triquetrella F. v. Röslst. Beitr. S. 87. Taf. 39.
Meine zwei, von Mann als Triquetrella erhaltenen Männchen
lassen die Fß'sche Abbildung ziemlich gut, besser noch dessen
Beschreibung auf sich anwenden, wesshalb ich sie für die von
ihm dargestellte Art halle. In der Abbildung hat der linke Vor-
derflügel eine andre und zwar mehr mit meinen Exemplaren
übereinstimmende Gestalt als der rechte, dessen S()ilzc zu stumpf,
und dessen Innenwinkel noch zu deutlich gerathen ist. Die
Punkte der Vorderfliigel sind zu fein und zu reichlich ausgefal-
len, und der fleckähnliche Oueraderstrich ist gar nicht angedeutet.
Diese Art hat die Grösse der Pineli und ähnelt ihr sehr.
In ihrer Kürperbildung und -Färbung sehe ich keine Verschieden-
heit. Die Flügel haben aber eine verschiedene Gestalt und Farbe.
Die vordem sind nämlich nach hinten weniger erweitert; der
Vorderrand ist fast gar nicht eingedrückt, der Innenrand gehl
352
fast ohne Andeutung eines Innenwinkels in den Hinterrand über,
und die Spitze ist etwas mehr zugerundet. Die Grundfarbe ist
ein sehr schwach ins GelbbräunHche ziehendes Grau, also Staub-
grau. Die hellen, weisslich-grauen Punkte sind fast überall grös-
ser, in geringerer Zahl und bilden kaum hinter der ()iierader
etwas Gilterähnliches. Die Ouerader ist zu einem verloschenen,
ziemlich dicken Strichelchcn von etwas dunklerer Farbe als die
Fläche verstärkt (nach FR. fehlt es aber auch bisweilen). An
den Hinterflügcln, die etwas schmaler sind, geht der Hinterrand
in einem flacheren Bogen bis zu der abgerundeten Spitze.
Das Weibchen beschreibt FR. mit kirschbraunem Kopf und
grauen Fühlern, schwarzem Thorax und hellgrauem, dunkler ge-
flecktem Hinlorleibe, hellbrauner oder gelbgrauer Legeröhre und
weisser Wolle unter dem braunen After; nach dem Tode, ver-
trocknet: durchaus schwarzbraun.
Der Sack ist nach FR. von der Gestalt eines kleinen Ger-
stenkornes, dreieckig, in der Mitte bauchig, grau, mit Erde oder
Sandkörnern und Pllanzenlhcilchen bedeckt und mit weisser Seide
ausgefuttert; der weibliche grösser als der männliche. — Aehn-
liche, wie die Taf. 39 a, b, q abgebildeten Säcke habe ich von
Mann erhalten, ohne dass ich doch sagen könnte, sie seien mir
als zu den oben beschriebenen zwei Schmetterlingen gehörig ge-
schickt worden (dazu an denselben Nadeln zwei vertrocknete
Weibchen mit fast schneewcisser Afterwolle, auf welche sich die
Fß'sche Beschreibung anwenden lässt). Sie sind bis 4'" lang,
nach beiden Etulen hin viel mehr verdünnt als bei Pineti — we-
niger plump als FR's Figuren — mit sehr merklichem, vollstän-
digem Rückenkiel und ebener Bauchfläche, wodurch die Seiten-
kiele sehr deutlich, wenn auch stumpf hervortreten. Ihre ganze
Oberfläche ist nnt hell staubgrauen, feinen Sand- und Erdtheil-
chen, worunter auch bisweilen Kalk, bekleidet; am Kopfende sind
gröbere Theile, worunter auch Stückchen von Insekfengliedern.
Ich glaube nicht zu irren, wenn ich diese Säcke für specifisch
gleich mit den Fisch er' sehen ansehe.
Diese Säcke sind nach FR. bei Dresden gemein an Zäunen
und Gemäuer auf grünem Wandmoder (Dematium virescens
Persoon, Chloridium viride Link). Die Raupen kriechen nach <ler
Ueberwinterung in den ersten sonnigen Märztagen in die Höhe
und hängen sich auch bisweilen an Grashalme. Die Schmelter-
353
iingc erscheinen im März, gewöhnlicher im April, selten noch im
Mai. — Die Art lehl auch bei Wien {MannO. Bei Glogau halie
ich noch keine Säcke genau von der oben angegebenen Beschaf-
fenheit gefunden.
Anmerkung 1. FR, meldet (S. 88), das X'Wihclion krietlie nacli der
Begattung "rückwärts in den Sack liincin«. Dies ist so zu verstehen, dass es
nur den Legestacliel liinelnsteckt, selbst aber draussen bleibt- — Ob die llar-
zersc\\a Leobaclitung richtig ist, dass die Weibchen stets eher als die jNIänn-
chen auskriechen, njöchtc ich durch neuere Erfahrungen bestätigt sehen. Nach
dem über Pineti ]\Iitgetheilten ist Ilarzcr's Angabe etwas unerwarlet.
Anmerkung 2. Hühner' s Tr i q ue tr el la tab. 55. Tig. 273 (leg. 373)
ist in den Flügeln ungleich und weder nach der Gestalt, noch der Zeichnun"
luit Pineti oder 'J'riquetrella FR. zu verbinden. Ich lasse sie daher lieber
ganz M'eg, um eine sichere Auctorität für die Species zu erhalten. — Zincken's
Triquetrella scheint identisch zu sein mit der //«i«er'schen (das zugefü"te mihi
scheint nämlich anzudeuten, dass er Ilübner'n sowohl den Namen als die
Schmetterlinge mitgetheilt habe); aber die Angabe: "das Männehen sehr we-
nig kleiner als Pseudobombjcclla« widerspricht, da das Bild viel kleiner, imd
zwar so gross wie die FR'sche 'J'riquetrella ist. Ziticken^s Triqucirella Q
»ohne Afterwolle« ist offenbar nur ein Exemplar nach Ablegung der Eier.
Er kannte übrigens nicht den Sack des Männchens; <ler weibliche scheint zu
meiner Triquetrella zu gehören.
■"■ Liehe nella Linn.
Nigra, lana anali alba.
Phalaena Uchenella Linn. Faun. Suec cd. 2. pag. 370. 1451. femina aptera
laevi nigra, — Hab. in Lichene candelario super muros templi V\''asa-
lensis ; larva habitat intra folliculum. — Femina maonitudinc vix CI-
micis, nigra, tota glabra. Mas repcrtus non fult, ncc e lavis cum fe-
minis piodiit. — Syst. Nat. 1, 2. p. 899. 452. femina apiera laevis ni-
gra. Hab. in Lichene candelarl super muros et rupes intra cucullum:
plures larvas exciusit, nullas alatas phalaenas obtinuit T. Bergman.
Dcgeers Abhdl. Tb. 2. S. 276. Taf. II. f.g. 1-8 (Tulaeporia ÜchencUa
Z. Isis 1839, S. 302. 97.)
Phtiluena trlgono-tiibidosa Reiz Gen. et Spec. Degeerli p. 44: elin^uis,
anteunis filiformibus, femina aptera.
? Reaumnr Mem. IIl. 1. 238 et 260. pl. 15. fig. 7. 8. (7V«. lichencUa Z.
Isis 1838. S. 718. 185.)
? T'uiaea laphhim, involucro frinngulari. (Icojfroif. Mera. 2, p. 204. 54.
La teigne des pierres ä fourreau Iriangulaire ä paus- Elle ressemblc
tout-ä-fait ä la precedente pour son fourreau, sl ce n'est qu'il est a
paus et triangulaire, et non point ronj comme celui de la precedente.
On les trouve l'une et l'aulrc dans les meines endroits. M. d. Reau-
inur dit que los femelies de ccllcs-ci ue sont point ailees , mais scule-
VII. 23
354
nient leurs maics. Je n'ai pu le savoir, cel insecte ne s'etant janiais
Iraiisforme cliez moi, quoique je l'aie raraasse et nourri plusieurs fois:
je nae contenlerai donc de rapporter icl ce qu'cii dit M, de Renumur etc.
? Tbl, hqndella Güze Beitr. 3, 3. S. 168.
Talacpuria Uchcnella Spei/er Ent. Ztg. 1847, S. 18.
— — i\ Siebold im Bericht über die Arbeiten der cntorn. Section d. Bresl.
Gesellscb. S. 17. V. Siebold eiitom. Ztg. 1851. S. 343.
Zu den Naclirichlen über die Talaeporie, welche ohne Be-
gallwng Eier legt, ans denen Ranpen anskriechen, kaini ich wei-
ter nichts beifügen, sondern verweise hinsichtlich des Aussehens
der Raupe und des ausgebildeten Insects auf Degeer, der die-
sen Geo-enstand am ausführlichsten behandelt, und hinsichtlich des
Physiologischen auf Speyer und r. Siehold.
Die Säcke kommen denen der Triquetrella am nächsten;
diejenigen, die ich besitze, sind etwas kürzer, mit drei schärfe-
ren Kielen, etwas brauner und am Ivopf(h-i(lel mehr und mit grö-
beren Schmutz- und Insektenlheilchen bekleidet. Ich habe sie
an einem allen Zaun gesammelt und unter mehr als zwanzig auch
sechs solche gefunden, die mit denen der Pineli die grösste
Aehnlichkeit haben, nur dass sie nicht ganz so schwärzlich sind,
indem die Raupen keine Kiefcrflcchten zu dem Ueberzuge ihres
Gehäuses zur Benutzung halten. Die im AuHnig Mai ausgekroch-
nen Schaben zeigten von beiderlei Säcken — dass aber aus bei-
derlei Säcken dergleichen ausgekrochen waren, Hess sich aus
den hervorstehenden leeren Puppen erkennen — bei oberfläch-
licher Betrachtung, die ich nur vornahm, keine Verschiedenheit
und trugen am After schneeweissc Wolle. Ich habe sie nicht
von einander gesondert, auch viel zu wenig sorgfällig beobach-
let, als dass ich aus meinen Angaben irgend ein sicheres Re-
sultat ableiten könnte. Sie fingen sogleich an, mit ihrem Lege-
stachel in das oiTene Ende des Sackes — also neben der Pap-
penschale, die in den wenigsten Phallen heruntergefallen war —
Inneinzubohren und p]ier hineinzulegen, denen sie die Wolle ih-
res Afters beimenglen. Es kam ihnen nicht darauf an, gerade
ihren Sack zu füllen; sondern w(Min ich sie auf einen fremden
Sack brachle, so suchten sie dessen ollenes Ende mit ifirem Sta-
chel zu finden und halfen dann der rechtmässigen Eigenlhümcrin
in der Ausfüllung mit Eiern. Sie schrumpften zusammen und
vertrockneten in einigen Tagen, und diese todtcn Thicre haben
o;ar keine Aftcrwollc mehr. — Obgleich ich im Laufe des Mai
355
üflcrs die Scliaclitol nachsah, so fond icli doch nicht ein Ränp-
chen. Allerdings schloss die Schaclitel nicht so (Hcht, (hiss «Tin-
nichts hinausgekonnt Irällc. Allein dass alle Räupchen spurlos
verschwunden sein sollten, ist nicht recht wahrscheinlich. Dazu
koninil, dass ich in den Eiern mehrerer geölTneter Säcke unler
derLoupe keine Löcher entdecken kann. Diese Eier sind weisse
(gegen das Licht gehalten bräunlich-gelbe) leere Hautblasen, un-
regelniässig zusannnengefallen und scheinbar ohne anderen Inhalt
als LuH!
Anmerkung. /?e«M?nM?-'s Sackträger kann ich darum nicht mit Gewlss-
lieit hierherziehen, %veil er sagt, dass die Seitenkiele der Säcke abgerundet
seien (I. c. pag. 239). Dcgccr liat schon diese Verschiedenlicit bemerkt.
5. Inconspicuella Stainton.
cf Capite niediocri villis cinereo-griseis vix incrassalo ; cor-
pore fusco, griseo-villoso; nlis antcrioribus posticc subdi-
latalis, apice rolundato, cinereis, canescenli grossius irro-
ratis, margine poslico obsolete fusco-punctato.
$ nigra, lana anali nivea, oviductu lato.
Talacporia inconspicuella Stainton Cat. 6. 3.
Stainton Ent. Comp. p. 10, 26, 27 et 28. — Zoologist. 1849. p.
I.XI. 1850, p. 2788.
Kleiner als Pineti, mit abgestumpfteren Vorderflügeln und
viel grösseren, hellgrauen Fleckchen aui" denselben, als bei Cla-
thrella, Mannii und Triquetrella; auch verdunkelt sich die Grund-
farbe an den Enden der in den Hinterrand mündenden Adern
zu einer Reihe Fleckchen.
Körper etwas dunkler als bei Pineti, die Behaarung etwas
dunkler grau und auf dem Hinterleib, vielleicht durch Abreibung,
si)ärlicher. Fühler dunkler grau und gegen die Spitze schwach
gezähnelt. Schicnenspitzen und Enden der Fussglieder weisslich-
grau; Hinterschienen schwach behaart.
Vorderflügel 2\'" lang, hinten etwas erweitert, gegen die
zugernndete und kürzere Spitze breiter als bei Pineti, in der Gegend
des Innenwinkels breiter als bei Triquetrella, glanzlos, so dunkel
grau wie bei Pineti mit vielen, ziendich grossen, wcisslich-grauen
Fleckchen, welche nicht scharf begrenzt sind und mehr als bei
den andern Arten zusammenflicssen. Die Adern sind an ilcn
356
Enden verdunkcll', und so bildet sich dciillicher für das blosse
Auge, als für die Betrachtung' durch die Loupc, eine vom Innen-
winkel anfangende Hinterrandreihe von etwa sechs grösseren
dunkelgraucn Punkten. Die Ouerader hat eine fleckartige Ver-
dunkelung. Franzen aussen hell.
Hinterflügel schmaler als bei den vorigen Arten, hinter der
Bütte schwach erweitert, dann zugerundet, licht-grau.
Ganze Unterseite einfarbig, etwas dunkler grau als die Hin-
Icrflügcl oben.
Das getrocknete Weibchen ist klein, braunschwarz, glänzend
mit breitem, kurzem Legestachel und ganz weisser Wolle unter
dem Aftersegment.
Der weibliche Sack ist 3'" lang, schlanker als der von Pi-
ncli, ihm übrigens sehr ähnlich, gegen das Kopfende dünner, mit
deutlichem Rückenkiel und nur nacii hinten etwas dculliclien Sei-
tenkielen, mit fein zermalmten, schwarzbraunen und dunkel braun-
grauen Theilchcn bekleidet, ohne gröbere Theile am Kopfende.
Das heraushängende Püppchen ist wie gewöhnlich gefärbt.
Die Larve lebt in England an altem Pfahhverk im Januar,
Februar und März, und die Schabe kriecht im April aus.
6. C on s pure at eil a KoUav.
(^ Antennis interrupte longius cilialis, corpore ochraceo-griseo:
alis anterioribus albido-gi'iseis, fuscesccnli-punclalis, mn-
cula parva venae Iransversae obscuriore.
5
Talaep. coiispiircütclla Z. Entom. Zig. 1850. S. 59.
So klein wie Inconspicuella, durch ihre ochergelbliche Fär-
bung und die stark g(;franzten Fühler sehr kenntlich. — Körper
gelbbräunlich mit bleich-ocherbräunlicher Behaarung und solchen
Fühlern und Beinen. Die Fühler haben lange, an iVm Enden
verdickte Glieder und in den Verdickungen je zwei Büschel
ziemlich Iang(?r, steifer, bleicher Ilaare, wodurch sie zwenreihig
unterbrochen büschelig gefranzt erscheinen.
Vorderflügel 2\"' lang, gestreckt mit sehr abgerundetem
Innenwiidvel, schwach convcxem Ilinterrandc und zugerundeter
Spitze, unrein bleichgelb, sehr hell, sehr schwach glänzend, mit
ziemlich reichlichen, groben, gelbbraunen Punkten bestreut, iWa
357
dem blossen Auge jedoch wie Pünktchen erscheinen und gegen
den Hinterrand wenig dichler stehen als anderwärts. Ein brau-
ner, durch einen helleren Hof zum Fleck verstärkter Pinikt liegt
auf der Querader, Franzen an der Wurzelhälffe braungrau, aus-
sen bleich-gelblich.
Hintertlügel schmal, hinter der Mitte kaum erweitert, mit
schwach gerundeter Spitze, sehr lichtgrau.
Unterseite aller Flügel einfarbig, gelbbräunlich-grau, schim-
mernd.
Weibchen und Sack unbekannt.
Mami entdeckte diese Art in Toscana bei Pralolino und
Pratovecchio an einer überhängenden Felswand beim Arno und
fing im März in den Morgenstunden bei trübem Wetter an zwan-
zig Männchen. Wahrscheinlich hätte er die Säcke an den Fel-
sen gefunden.
Anmerkung. Gucnce bringt (Hc ihm beliannlen Arten seines Genus
Talaeporia iu zwei Ahtheilungen : A) antonnis visu fililorniibus und B) au-
tennis valde peciinatis. Da die Füliler der Conspurcatella nielit so lang ge-
franzt sind, dass sie im Vergleieb mit denen der andern Arten: stark ge-
kämmt heisseu können, so weiss ich nicht, ob ich eine Alt seiner zweiten
Abtheilung kenne. Er fiilirt als dazu gehörig auf: Lapicidelhij. Petrclla und
l'abulella. Die Namen müssen so lauten ;
a) Lapidella Güze. »Stalura vis Xysra. melanellac. Alae anticae albo-
griseac nitidulae, strigulis Inaequalibus, puncto cellulari macutaque api-
cali obscurioribus. l'oslicac albidae. Corpus ciuereum" (^Gucnce).
Tinea lapidella GGze Em, Beitr. 3, 4. S. 168.
Talaep, lapicidella Z. Isis 1838, S. 718. — 1847, S. 801. 356.
Talaep. lapidic ellu Gticiiee Annal. Soc. cnt, 1846. p, 14.
Rcaumur Mem, 111. 1. p. 231 et 259. pl, 15. fig. 1 — 6. 17 — 19.
Gcojfr. Meni. II, p. 204. 53. Tinaca lapidum, invohiero eonico rc-
<nrvo, La teignc des pierres ;« fourreau rond en capuehon. J ai
ramasse plnsieurs fois la chenille de cette teigne, cjni est tres-com-
mune; eile est toujours raorte sans me donner l'iusecte ailc. Cetle
chenille est pellte, brnne, couverlc d'un fourreau tpi'elle se Ale.
Co fourreau est eonitpie, pointu et un peu recourbe comnie un ca-
puehon. Sa ehenllle se trouvc sur les pierres.
Solenobia pccdiiclla (Soletiob. peetinee) Dup. Suppl. IV, p, 512. 621.
pl, 89. flg. 6.
Solenohia pcctinalcUa Dup. Cat. 359.
Uupunchcl beschreibt sie so: "Breite 6'". Vorderflügel oben und imteii
»glänzend grau, leicht mit Braun gegittert. liinterlliigel oben und unten
»einfarbig wcisslieh-grau wie die Franzen. Kopf, Körper, Beine und Fühler
358
»braungrau; letztere lang kamraförrnig mit weit getrennten Kammzähnen, wess-
"lialb diese wenig zahlreich sind.« In der Abbildung liaben die Vorderflügel
keinen Miltelstrich und sind in der Gegend des Innenwinkels gelichtet.
Der Sack ist 3'" lang, kegelförmig, vor der INIitte am weitesten, sauft
gegen das Ende zugespitzt, am Kopfende verdünnt, ganz ohne Kiele, ein we-
nig gekrümmt, dunkelgrau mit feinen Kalktiieilchen , am reichlichsten gegen
das Kopfende, bekleidet. Die Raupe lebt an Mauern liäufig in und um Pa-
ris und nährt sich von Flechten. Ich fand zwei Säcke in dem Tliurme der
St. Peterskirche zu Rom an den "Wänden am 2. Septendjer. Nach Diipoiichcl
fliegt das Männchen im Juli Abends in den Zimmern um das Licht.
b) L i eh c n u m Schranlc.
Psijche Uclienum Schrank Faun. bolc. 2, 2. S. 92. 1783. — Z. Isis
1838. S. 718, 186.
Ri-aumur Mem. III. 1. p. 239 et 260. pl. 15. fig. VHI — X.
Talcicp. pctrella Giienee Annal. ent. Soc. 1846. p. 15.
Schratuc sagt, die Raupe, die er an Eidien- und Kieferstämraen fand, be-
lege ihren Sack auch der Länge nach mit dünnen Splittern oder Tiümmern
von Kiefernadeln. Es ist daher nicht recht gewiss, ob seine Art auch wirk-
licli die licaiimiir^schc ist, die l)ei und in Paris häufig an der Rinde von Sy-
comoren, Apfelbäumen und tUmen lebte und sich von Lichenen nährte. Diese
hielt lieaiiiniir für verschieden von der andern, die ich bei Lichenella mit
einem Fragezeichen citirt habe, und zwar ^vegen der Farbe der Raupe, indem
die Rindenraupe einen gelhen oder g^üulich-^veissen , die Mauerraupe einen
schwarzen oder braunen Köiper hatte. — \Vie diese Sol. lichenum als
Schmetterling aussieht, und ob sie überhaupt nur in diese ^«««/e'sche Unter-
abtheilung gehört, ist nocli zu entdecken.
c) Tabu Ic IIa Guenec. » Statura Incurv. masculellae. Colore Psyches
»nitidellac. Alae anticae integerrimae , costa arcuata, crasse squamosae^
«puncto cellulari obscuriori; posticae vix dilutiores fimbrlis concohn-ibus.
»Corpus fiisrum, fronte concolori, tibiis posticis flavescentibus — Folli-
»culiini (!) hrcve (divaeforme , granis consj)ersum. — Femina (sicca)
»lutco-bruiinea, abdomine valde lanato, scululo bruuneo lurido.«
T(ilacj). Uibiilclla (juriiee Annal. Soc. ent. 18-16. p. 15.
Sof(:itof>. <l(i(hii'Uii Bruitnd y\nnal. Soc. ent. 1844. p. 195, pl. VI. n.l.E,
Die l*»aupe lebt In einem eifVirmigen Sacke, Avelcher die grünliche Farbe
der Flechte hal, \\i>\m\ sie sich nährt. Sie ist dick, kurz, schwärzlieh; der
sehr kleine Kopf ylänzend schwarz wie die Vorderbeine und die zwei, weiss-
lieh eingefassten Schilder^ welche (juer über die zwei ersten Ringe gelegt sind.
Der Rest der Raupe ist schwärzlich-grau, leicht behaart, mit hellhraunen»
Rückengefäss. — Sic nährt sich von der Flechte alter Barrieren, an denen sie
ihr Leben zubringt, oiine mcI ihrtii Platz zu wechseln. In der Ruhe trägt
sie ihr Haus ganz horizonl.il; ebenso auch, wenn sie Puppe Avlrd. Dies ge-
schieht gegen Ende Mal oder im Anlang Juni; der Schmetterling kriecht zu
Ende Juli aus.
359
Das Müiincln'ii nalicrt sich sehr der Solenohia niinorclla IJiip., hat abi-r
etwas rundere Flügel und ist etwas kleiner, dunkler braun und seiir glänzend,
mit stark gefranzten Fühlern. — Das Weibchen ist ganz flügellos, dick und
kurz, halbkreislcirinlg gekrümnit; Fühler einfach, ziemlich kurz und so schlank,
dass man sie nicht leicht bemerkt. Das Sehwanzglied endigt sehr slumpl
und ist unten mit einem starken Busch gelblich-grauer Haare bekleidet. Ueber
den liücken gehen sieben braungelbe Querbänder, die bis zu | der ganzen
Körperhöhe herabreichen ; der Zwischenraum derselben ist selir blassj
schmutzig-gelb; der untere Theil ist dunkler. Ausserdem bemerkt man auf
dem ersten und letzten Ringe ein fast viereckiges, glänzend schwarzes Schild J
dies ist auch die Farbe des kleinen, sehr abstehenden Kopfes. Der Legesta-
cliel besieht aus zwei einzieiibaren Röhren, die im Baue denen der Dicranura-
raupeu gleichen. Die zweite dieser Röhren geht ganz in die erste hinein, um
die Eier zu empfangen, und sobald sie eins erhalten hat, verlängert sie sicli
völlig und legt es in den Grund des eiförmigen Gehäuses, aus «lern das Tbier
ausgekrochen ist und das es nie ganz verlässt. Das Weibchen bleibt ara
obern Theile des Gehäuses fest geklammert sitzen, um die Begattung abzu-
■warten, und fällt leblos ab, sobald es mit Eierlegen fertig ist , das lieisst, das
ganze leere Innere seines Gehäuses ausgefüllt hat, ein Geschäft, das durch die
Länge des Legestachels erleichtert wird, der vier MlUim. Länge hat, d. b. ^g
der Länge des Insccts selbst. Der Tod allein trejint dieses VN^cIbcheii von
dem Sacke, in dem es die drei Ej)ochen seines Lebens hii)j,'ebracht bat. — ~
Das Männchen ist äusserst lebhaft, und man kann es kaum anders unversehrt
bekommen, als >venn man es unmittelbar nach dem Auskriechen anspiesst. —
Die Puppe ist kegelförmig cylindrisch, braungelb, glänzend. — (^Bruimd.)
4. Hiplofloma Z.
Wenn die Sonderbarkeit, dass der Raupensack in einem an-
dern Sacke steckt, der jedoch den erstem an beiden Enden her-
ausstellen lässt, eine Eigenthüadichkeit der cinzehien Art, welche
bis jetzt das Genus bildet, sein kann, so hindert doch das Vor-
handensein deutlicher Ocellen in beiden Geschlechtern die Ver-
bindung mit Xysuiatüdonia, und beweist dadurch, dass auch der
Bau der liau[)enwohnuno- eine systematische Bedeutung habe. —
Die Discoidalzclle der Vorderflügel hat das Besondere, dass die
FaUenlinie, welche sie der Länge nach durchzieht, sich nach hin-
ten verdickt und in eine Gabel spallet, deren Aeste sich mit der
deutlichen Ouerader vereinigen; diese Gabel ist so scharf ujid
eigenlhihnlich, dass sie aus wirklichen Adern zu bestehen scheint.
In den Hinterrand laufen sechs Adern aus, bei Xysnialodoma
nur fünf. Die Nebenzelle ist deutlich und dit; Gabel der Sub-
di)rsalader vollständig. Die Faltenlinie vcrsciiwindel schon auf
der Hälfte ihrer gewöhnlichen Länge.
360
1. Margincpunctella Steph.
Capillis fcrrugincis ; alis anterioribiis brimnco-fiiscis, ciliis lividc
subtcssulalis, punclis sparsis poslice transvcrso subscriatis
maculaqiio parva dorsi niedii lividis. ^ $.
Lampronia marginepunctella Steph. Cat. 7569- — lllusir. IV. p. 358. 7,
alis ant. fuscis costa niargineque poslico auroo-punctalis macula com-
iBuni geminata flava.
Tinea — Sfahi/on Cat. 6. — Ent. Comp. p. 10, 39 et 49. — Zoologist
1850 p. 2884. 1852 p. 3432.
Tinea sidercUa {Müller) Z. Isis 1839, S. 1S.3. — {Licnig) Isis 1846, S.
270. — Schlos. Scluntauschhl. IV. (1843) S. 15. — VI. (1845) S.U.
VIII. (1846) S. 13.
Incurvaria — Diip. Cat. 355.
Lampronia — Tcngstrüm Finl. Fj.TrIl. 107.
Var. b, al. ant. coslac niaculis duabiis, priore maculac dorsali
opposila, posteriore in slrigam continuata. $.
SidercUa IIS. tab. 46. fig. 319.
Von dem Ansehen einer Lampronia, aber der Kopf ist selbsf
auf dem Gesicht rauhhaarig, und Maxiihirlaster fehlen ganz.
Crosse der Lampr. variella. Kopfliaar rostgelb, beim Weibchen
gesättigter; die Haare des Gesichts zu einem schwach kegelför-
migen Körper zusammengelegt. Augen klein, Fühler kürzer als
der Hinterleib, g<'gen die Spitze verdünnt, mit gedrängten Glie-
dern, beim Männchen schwach gekerbt und haarig gefranzt, beim
Weibchen scharf gezähnelt, in beiden Geschlechtern bleichgelb,
ungelleckt. Taster von Kopflänge, durch Behaarung verdickt,
bleichgelb, an den Seiten gebräunt, unten mit etwas abstehenden,
braunen Haaren, oben am Ende des zweiten Gliedes mit einigen
braunen Borstenhaaren ; das Endglied ist so lang wie das zweite
und an der Wurzelhälfte braun, Rüssel fehlt. — Rückenschild
und Beine gelbbraun, letztere an den Schienen und Füssen bleich-
gelb gefleckt und mit bleichgelben Dornen und Hinterfusssohlen.
Minlerleib braun, beim Weibchen mit starkem langhaarigen, hell-
braunen Afterbusch, in welchem der Legeslachel verborgen ist.
Vt)rderllügel 2^ — 3^'' hnig, ziendich breit, nach liinl(Mi we-
nig erweiler!, an der Spitze stumpf abgerundet, dunkel gelbbraun,
an frischen Exemplaren mit schwachem Purpurschimmer. Die
/eiclnnmgen sind bleichgelb. Sie bestehen in einer Menge ge-
rundeter Punkte, die mehr oder weniaer verloschen auf die Fläche
3G1
gestreut und am meisten gegen den Hinterrand, wo sie lieller
sind, zu gekrümmten, unordentlichen Oucrreilien zusannnenge-
stcllt sind; am wenigsten deutlich sind sie in der Fliigelmitte,
etwas mehr ffco-en die Wurzel. Auf dem Vorderramle lassen
sich vier bis lunf solche undeutliche Punkte in ziemlich gleichen
Zwischenräumen erkennen; einer am Innenwinkel ist deutlicher.
Vor der Flügelmitte ist auf dem Innenrande ein kleiner, halb-
eiförmiger, oder dreieckiger, bleichgclber Fleck, auf dem Innen-
rande in seiner Mitte mit einem bräunlichen Querstrichelchen,
so dass bei ocschlossenen Flüijeln eine Art Auffcnfieck entsteht.
O o o
Franzen auf der Wurzelliälfte braun und bleichgelb gefleckt, auf
der Aussenhälfte schnnitzig-weisslich mit verloschenen, gegen den
Innenwinkel zusammcnfliessenden, grauen Flecken.
Hinterflügel länglich gerundet, gelbbraun, schwach purpur-
farbig schimmernd. Franzen bräunlich-grau.
Unterseite bräunlich, schwach purpurschimmernd; auf den
Vorderflüffeln sind nur die Punkte des Vorderrandes und einige
gegen den Hinterrand verloschen sichtbar. Franzen wie oben,
nur verloschener.
Das Weibchen ist deutlicher, namentlich auf dem Vorder-
rande der Vorderflügel, gefleckt.
Var. b. Ein grosses Weibchen, hat vor und hinter der Vor-
derrandmitte je einen grossen bleichgclben Fleck ; der ersterc
hat eine unregelmässige Gestalt, ist mit einigen braunen Punkten
bestreut und liegt dem vergrösserten Innenrandfleck gegenüber,
der einwärts tief ausgebuchtet ist. Der hintere Vorderrandfleck
ist dreieckig, auf dem Vorderrande selbst in derMiltc mit einem
braunen Fleck gezeichnet, und bildet mit einigen grössern bleich-
gelben Punkten einen schwachen bis zum hmenwinkel reichenden
Boffen. Sonst hat der Vorderrand keine Punkte weiter.
Diese Art ist im nördlichen Europa verbreitet. Sie lebt in
England (bei Ripley im .luni: Steph. auch im Juli bei Pembuiy:
Stahitoii) — in Schweden iBoheinanl) — in Lievland seilen
{Licnig 0 — i'i Finland bei Abo {Tengströiu^ — in Preussen
bei Danzig (t'. TieJeinannf) — in Deutschland bei Frankfurt an
der Oder, in Schlesien: bei Glogau und am Probsthainer Spitz-
berg (Z.) in der Grafschaft Glatz CZehef)
Die Nahrung der Raupen ist mir unbekannt, besieht aber,
wie ich jetzt vcrnnilhe, gar nicht in Flechten. Der Sack ist
362
nämlich mit Sandkörnchen, Stückchen von Käfern etc. bekleidet,
was sie wohl aul' der Erde, nicht aber an einer senki'echten oder
doch sehr geneigten Fläche auffinden kann. Ihr Aussehen, so
wie das der Puppe habe ich Isis 1846 1. c. beschrieben.
Der Raupensack ist doppelt und von beträchtlicher Grösse,
nämlich bis 6'" lang""'), dreiseitig mit scharfen Kanten, nach hin-
ten spitzer als nach vorn zulaufend, am vordem Ende unter-
wärts mit einer Spalte, aus welcher die Raupe ihre vordem Ringe
vorstreckt, hellgrau mit hellen Sandkörnchen, bräunlichen Sclnnulz-
Ihcilchen und Stückchen von Käferlheilen bekleidet. Dieser Sack
steckt in einem andern, bauchigeren, aus dem er zu beiden Sei-
ten hervorragt und mit dem er durch einzelne Fäden an seinen
Rändern befestigt ist; der äussere Sack ist noch reichlicher mit
Schmutz und Käferlheilchen beklebt als der innere.
Den Sack findet man im Mai an alten Wänden und Baum-
stämmen; die Puppe schiebt sich beim Auskriechen zum grössten
Theil heraus. Fluozeit im Juni.
5. Xysmatodoma Z,
Der Mangel an Ocellen, die fünf einfachen Hinterrandadern
der Vorderflügel und der einfache Raupensack trennen dieses
Genus vom vorigen. Es hat eine grosse Uebereinstinnmnig mit
der Abtheilung E von Tinea, und der Mangel an Maxillarlastern
möchte kein ausreichender Grund mehr gegen ihre Vereinigung
sein. Er gewinnt aber an Erheblichkeit, weil sich damit die
nicht bei Tinea vorkommende Eigenthümlichkeit verbindet, dass
das Weibchen einen wie bei Diplodoma wollbärligen After und
im Vergleich mit dem Männchen kleinere, schmalere Flügel hat.
Die Vorderflügel der X. melanella haben fünf in den Hinter-
rand mündende Adern, die von der deutlichen Querader kommen«
Die feine Ader, welche die Ncbenzelle abschliesst, fällt mit der
letzten in den Vorderrand auslaufenden Ader zusammen, welche,
so tief sie auch entspringt, doch für die Fortsetzung der Sub-
costalader angesehen werden kann. Zwischen dem Ende der
ersten Raiulader und dem ersten Ast der Subcoslalader ist ein
*) 9 '" In (tcr Isis ist ein Druckfclilcr,
363
Fleck am Vordcrraiule wie ein Randnial verdunkelt. Die Gabel
der Subdorsalader Ist deullich und lang-, und die Fallenlinio ver-
schwindet auf I ihrer sonstigen Länge.
1. Melanella Ilauorth.
Capillis nigris, antennis flavido fuscoque annulatis; alis ant. la-
tiusculis opacis nigris, costa, dorso margineque poslico
rarius albido-punctatis.
Tinea melanella llaivorth Lcp. bn't. IV. 566, 20. The wliile-speckied
Black, alis atiis punctis 4 mnrglnalibiis oppositis albis, capitc atro. —
Hab. imago in septis prope Cbelsciam, at rarissime. Exp. al. 4 — 4^'".
Praecedenli (Lari)pr variullae) nitnis adinis, sed differt. Caput atnim
nee ferrugineum. Alae anticae toto atrac, punctis duobus maiginalibus
oppositis ante duobusquc aliis aliquantubira ante medium, albis sive
niveis, ncc aureis : puncluh'sque 3 — 4 minutissimls albis in margine
postico, nisi lente omnino inconspiculs 5 ciliis cinereis, seu lente, atiis
oidine macularum albarum. Posticac atrac.
Lampronia melanella Sfeph. Cat. 7570. — lllustr. IV, 358. 8.
Tinea — Stainlon Cat. 6. Suppl. 17. — Entom. Comp. p. 10, 30, 36 et
39. — Zoologist 1851 p. 3184,
Adela stelUferella FR. Beltr. S, 15t>. Taf. 59.
Var. a) signis alarum anteriorum albis.
Var. b) signis al. ant. ochraceis (cf).
Beträchtlich kleiner als Diplod. niarginepunclelia, besonders
im weiblichen Geschlecht, verschieden von der folgenden durch
den schwarzhaarigen Kopf, die gelbgcringelten Fühler, die klei-
neren und weniger gestreckten Yorderflügel, welche nur beim
Weibchen bisweilen zwei Ouerlinien haben, die aber nicht wie
bei Astrella zwei breite Nebelbinden bilden. Kopfhaare reichlich,
schwarz, wollig, auf dem Gesichte etwas niederhängeud. Augen
klein. Fühler von Länge des Hinterleibs, dünn, borslenförinig,
braun und weisslich-gelb geringelt, beim Männchen mit langen,
gelblichen Borstenhaaren reichlich gefranzt; beim Weibchen sind
sie kürzer und ungefranzt. Taster hängend, haarig, etwas dick,
braun mit mehr oder weniger Aveisslicher Spitze, bisweilen mit
weisslichcr Oberseite. — Rückenschild schwarz. Die vier vor-
dem Beine aussen schwarz, an den Schienen mit je einem weis-
sen Fleckchen an der Wurzel, der Mitte und der Spitze, und an
den Füssen mit weisser Wurzclhälfte d(;r Glieder; Hinlerschie-
nen jjraungrau, auf der Rücken- und Unterseile liaarig, auf letz-
364
tcrer etwas reichlicher; Hintcrfüsse gclbweisshch , auf dem Rük-
kcii braunficckig. — Hinterleib braun, nach hinten etwas wollig-,
beim Weibchen mit starkem Afterbusch, aus welchem der Lege-
slachel kaum hervorragt.
Vordcrflügel des Männchens 2^ — 2^"' lang, ziemlich breit,
nach hinten erweitert und zugerundet, glanzlos, schwarz, mit
weisslichen Punkten bestreut, nämlich erst am Vorderrande vor
der Bütte mit einigen, von denen eine dünne Staublinic hinüber-
geht bis zum Innenrande, wo glciclifalls eine Anhäufung solcher
Punkte ist. Dann folgt ein ziemlich deutlicher Punkt am Innen-
winkel und diesem gegenüber einer am Vorderrande, auf wel-
chen noch drei verloschene Häkchen in den Vorderrandfranzen
in gleichen Abständen bis zur Flügelspilzc folgen, jedes biswei-
len mit einem Pünktchen unter sich. Drei bis vier Pünktchen
liegen noch von der Spitze aus bis zur Mitte des Hinterrandes
auf der Franzenwurzel. Franzen braun, gegen die Flügclspitze
mit 2- — 3 verloschenen, helhMi Fleckchen in der Aussenhälfte.
Beim Weibchen sind die Vorderflügcl gewöhnlich kleiner
(bis ll'^'Oj schmaler, mit weisseren, zu einem Fleck gehäuften
Punkten am Vorderraiule vor der Mitte und einem Fleck hinter
der Mitte desselben, der sich stark abwärts verlängert; in der
Flügelspitze liegen ein paar weissliche Punkte.
Hinterflügel länglich, an der Spitze abgerundet, bräunlich-grau.
Unterseite bräunlich-grau; die Vorderflügelfranzen sind um
die Flügelsi)itze herum an der Aussenhälfte verloschen hell ge-
fleckt.
Var. b) zwei Männchen von Braunschweig, zeichnen sich
aus duich elwas belrächllichere Grösse (2|"' Vorderllügellänge),
durch die hell ochergelbe Farbe der ziendich scharfen Zeichnun-
gen der Vorderflügel und Beine, und durch die gelbere Farbe
der Fühler und durch die schwarzen, nur an der äussersten Spitze
weisslichen Taster.
Diese Art fliegt in England um London an Ulmen im Juni
(Steph^ — inPrcussen bei Danzig C^-. Tiedemaun!) — in Schle-
sien: bei Glogau einmal an einem Weidenslainm am Rande eines
Erlbruches; in der Mark Brandenl)urg bei Frankfurt ein Weibchen
am 25. Mai. Bei Braunschweig ('.k lleinemann!). Bei Wien au
Uobinienstänunen und den dabei belindlichen Zäunen zu Ende Mai
365
und den Juni hindurch (Fil./). Die Raupe lebt auf den Lichc-
ncn der Rinde und der Zäune.
Der Sack ist dreieckig-, mit abgerundeten Kanten, nach bei-
den Enden zugespitzt, grau, mit kleinen Staul)körnchen l)ekl(Mdel.
Der mir von Herrn i'. Heiiieinann milgelheillc ist gelbl)unl durch
gelbe Flechtenstückchcn.
Anmerkung. Fernere Erf.iljrungen müssen zeigen, ob ieli liier niclit
ein paar Arten ziisaniri)en(asse. Die z^vci Brniinscliwelger M.'innclii'n mit ili-
rer gelben Zeidmung und ilner bc'i äilitlicliern Grösse selien auH.iIlcnd genug
aus, ohne dass icb bis jetzt die, Abweieliung lür sjieeiliscli zu eikl.'iren ■wage.
Die zwei Weibchen aus den Odergegenden sind duidi ihre bedeutende
Grösse und die starke, ^veisse Zeichnung ilircr VorderHügel vor den Wiener
Exemplaren sehr ausgezeichnet 5 sie sind aber besrhiidigt, so dass Abweichun-
gen in der Gestalt sich nicht mit Siiherheit erkennen lassen. — Eben so
möglich scheint es, dass INIelanella eine veriinderlicbe Art ist, zu der vielleicht
selbst Astreila gehurt.
2. Aslrella US.
Capillis griseo-fuscis, antenuis albido fusccsconlique annulalis-
alis aulcrioribus longiusculis, nebidis duabus Iransversis
punclisque caiicellalis circa apiceni albesccnlibus, ciliis cano
luscoque alternatis (cf).
Tinea aslrella Ilerrich- Schjf. tab. 46. hg 320.
Grösser als Mclanella, mit gestreckteren Yorderflügcln. Kopf-
liaare graubräunlicb, uollig; das Gesiebt mit graugelblicb-Meisseu,
fast niedcrliegenden Haaren bekleidet. (Mumitbeile beschädigt :
Lippenlaster blassgelblich, klein ?J. Fühler weisslich und bräun-
lich-grau geringelt, stark gefranzt, mit schnuilzig gel])licli-weiss
beschujtpteni Wurzelgliede. — Rückenschild braun. Beine braun,
an den vier vordem die Schiene an der Slilte und dem Ende
mit einem weisslichen Rückenfleck; die Fasse weisslich-fleckig.
— Hinterleib bräunlicb-gi'au mit weisslicher, von bräunlich-grauen
Haaren eingefasster Al'lerklaiipe.
Vorderflügel 3'^' lang, länglich, hinten erweitert, zugespitz-
ter als bei Mclanella, braun ohne Glanz, am Vorderrande dunk-
ler; die Vorderrandlranzen sind durch weissliche Fleckchen sehr
deutlich gescheckt. Die Flügelspitze ist mit ^veissllchen Punkten
gitterartig bestreut. Zwei breite, aus etwas verloschenen, weiss-
lichen Gitterpunklen bestellende, breite Nebelbinden gehen über
366
dio Fläche, die erste vor der Mitte, breit und fleckartig weiss
am Innenrande beginnend; die zweite in der Mitte zwischen der
ersten und der Flügelspitze, und von dem weissen, dreieckigen
Inncnwinkelfleck ausgehend; beide sind ohne scharfe Ränder und
kaum nacii aussen convex. Hinlerrandfranzen an der Wurzel
braun, auf den äussern zwei Dritteln weisslich mit vier grau-
bräunlichen Flecken in ziemlich gleichen Abständen, von welchen
der dem Innenwinkel nächste der breitste und dunkelste ist.
Hintcrflügel breiter als bei Mclanella, an der Spitze mehr ab-
gerundet, braungrau mit kaum helleren Franzen.
Unterseite dunkel braungrau, auf den Vorderflügeln an der
Spitze spärlich und verloschen weisslich punktirt und am Innen-
raiule mit verloschenen Spuren der Anfänge der zwei Binden.
Hinterrandfranzen wie oben gezeichnet, nur unreiner weisslich.
Diese Beschreibung habe ich nach dem Originale der /7i5"schen
Abbildung verfertigt; das Vaterland ist mir nicht bekannt.
3. Argentimaculclla Stainton.
Capillis antennisque fusco-cinereis; alis anterioribus nigris, stri-
gis duabus, macula parva costae poslica punclisque apicis
tribus niveis nitidis. cT.
Tinea ar^enlinuiciilclla Stainton Cat. 6. — Ent. Comp. p. 10 et 49, —
Zool'ogist 1849 p. LXI.
Da die Mundtheile meines Exemplars etwas beschädigt sind,
so kann ich nicht mit Sicherheit bestimmen, ob diese Schabe in
die Verwandtschaft der Tin. bistrigella oder liiehcr gehört; erste-
res ist mir jetzt wahrscheinlicher, da die Flügel schmaler und
die Lippentaster stärker als bei Melanella sind, und ich Spuren
kurzer Maxillartaster zu entdecken glaube.
Kleiner und schmalflügliger als Melanella mit glänzend weis-
sen Zeichnungen. Kopfhaare reichlich, graubraun. Fühler unge-
franzt, an der Endhälfte knotig gezähnelt, braun; Wurzelglied an
der Spitze glänzend weiss. Taster hängend, weisslich, zugespitzt.
Ilückenschild und Beine braun, letztere weissfleckig. Hinterleib
l)räunlich, am Bauche glänzend hellgrau,
Vorderflügcl \\'" lang, ziemlich schmal, nach hinten etwas
erweitert, an der Spitze stumpf abgerundet, dunkel braunschwarz
(nach Stainton: purpurbraun) mit rein weissen, etwas glänzen-
den Zeichnunffcn. Eine starke Oucrlinie steht vor der Mitte
■^ ^r
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J,^ >-?j?,t /^i^f^ ct<^/./ , i/^^ />^if-^ /i^rut -fT'-'f^ ^y '7^/'?^i ^r-^^-tM.^ j!
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Sieben
V i II e a e e e 11 - €r a 1 1 u ii g e n
bes eil rieben
von
JP. C Zt e l l e r.
(Scliliiss.)
6. Adela Latr.-^:)
Iliese Galliing und die folociido haben mit Mioropteryx die Thä-
ligkeit im Sonnenschein gemein, zeichnen sich al)er vor diesem
(ieniis (huUü'ch aus, dass sie nuickenartig schwärmen; alle an-
(h'i-ii Tineaceen sind nächlhchc oder Dännnerunuslhiere und flie-
lien den Sonnenscliein. Zu diesen gehören denn aucli die Ne-
mophoren (waiirscheiidicli auch Ceromitia), die zwar leicht bei
Tagc^ aulgescheuchl werden, aber einen so schwerlälligen ¥\ug
liaben und so bald einer Ruheslelle zueden, dass man leicht er-
keiuit, sie seien hinsichllich der Tageszeil, in welcher sie die
grösste Munterkeit äussern, von Adela und Neinolois ganz und
gar verschieden. Zwar haben sie in Uebereinstimnunig- nnt ihnen
übermässig lange Fühler; allein bei Nemophora sind sie last
radenlürmig, über dem Wurzelgliede fast so dick wie am Ende;
bei Adela und Nemotois verdicken sie sich allmählich ifecjen das
dicke Wurzelglied und sind über diesem nicht selten mit einem
starken Schuppenbart bekleidet, der bisweilen beim Weibchen
sehr dicht ist und w eit hinauf reiclit. Ferner hat JN'emojihora sehr
) Gisll in Seiner Nalurgeschlclite «les 'Jliieircl« Iis schlügt -wegen einer
Pdanzengaiiung Adelia für das Sehabengenus den Namen Aedilis vor.
VIII. 1
ausgcbiklelc Maxillarlasler, wiilircntl die zwoi geiianiiton Genera
oar keine haben, und dort isl der weibliche Hinterleib nur sanft
zusammengedrückt, statt dass er hier an der Endhälftc oder mehr
wie gequelscht, zugespitzt und mein- oder weniger kahl ist.
Ädcla konnnt den Nemotois-Arten am nächsten, hat aber im
männlichen Geschlecht fast so weit getremile und so grosse Au-
gen wie im weiblichen.
Die Raupen sind Sackträger; sie verfertigen Säcke aus zwei
gerundeten ßlattstücken, wie Incurvaria.
Die Adela-Arten zerfallen in 3 Abiheilungen:
A^ Cauchas Z. Isis 1839. Fühler nur Avenig länger als der
Korper, in beiden Geschlechtern ziemlich gleich. (Jesicht
fast bis zum Munde rauhhaarig. Weiblicher Hinlerleil) an
der Endhälfte zusanuuengedrückt, behaart, mit dreieckigem
Legeslachel.
1. fibulella SV. 2. leucocerella Sco]^. 3. ruhfronlella Ti\
4. cyanella Mann.
ß) Eutyphia Huhn. Cal. Z. Isis 1839. Fühler bedeutend
länoor als der Körper, beim Weibchen )neistens kürzer als
beim Männchen. Gesicht wenigslens imlen mit anliegenden,
glänzenden Schuppen bedeckt. Weiblicher Hinterleib hinten
zusammengedrückt, zugespitzt mit kahlem, spitzem Lege-
slachel.
a) Mit dickem Kojjf (durch die Behaarung); Fühler in bei-
den Geschlechtern ziemlich gleich. Gesicht des Mäiui-
chens nur ganz unten glatt, beim AVeibchen viel \\eiler
Iiinauf.
5. Rufimitrella Scop.
h') Mit dünnem Kopf. 3Iännliche Fühler sehr lang, weib-
liche viel kürzer, unten durch Haarschuppen verdickt.
Gesicht in beiden Geschlechtern hoch hinauf glatt und
glänzend. Vorderflügel einfarbig.
G. Violella Tr.
0) Dünnköpfig; die weibliclum Fühler unverdickt, die Vor-
derflügel mit einem hellen, ungesäumten Bande.
7. Mazzolella //. 8. Paludicolella Mann. (9. Albi-
cinctella Schi. 10. Basella Ev.^
d) Dünnköpfig. lUännliche Fühler sehr lang, weibliche viel
kürzer, unten meist durch Ilaarschuppen verdickt. Vor-
<lerniig('l mit einem liellen, schwarz und violid ge-
.säunilcn Bande.
11. Associatella F/J. 12. Sulzeriella Z. 13. Relioa-
lella Z. 14. Degcerclla L. 15. Congruella FR.
16. Oclisenlicinicrella IL
C) Adela Lalr. Z. Isis 1839. Fühler lang, beim Weihchen
l\ürzer und unten kahl. Beim Mannclien Gesicht und Beino
starii beliaart. Vorderflügel ungefleckl.
a) Säugrüssel und Wurzelglied der Fühler beim Männchen
slark behaart; beim Weibchen Taster kurz, Fühler an der
Wurzelhälfle stark verdickt; Gesicht glatt und glänzend.
17. Viridella Scop. 18. Speyeri Z.
h) Saugrüssel kahl. Fühler fein und glatt. Gesicht in
beiden Geschlechtern dicht behaart. Taster des Weib-
chens klein, des Männchens ziemlich lang und bürsten-
iurmig behaart.
19. Cuprella Sf. (20. yVdamanlclla /lo//.)
1. Fibulella SF.
C'apillis nigris, antennis corpore paulo longioribus nigris apice
albo; alis aiderionbiis nitidis aureo- vel l'usco-cupreis, lascia
media a)Uice abbreviata aurea; posterioribiis fuscis, cnpreo-
iiiiidulis. (cT $.)
Phal. Till. Ji/jiilclla, piirj)uisi:liielcntltr Schabe mit einer goldenen Genicm-
iiiakel. Wien. VeJ z. S. 143. 33. — i/%. I, 123. — r. Churj>. I(j6.
Tinea Jibulella Fabr. Ent. syst. 3. 2. 3"i8. 178.
Adela Jibulella, A<]Me Ijouclee D'ip. Hist. VIII, p. 370. 16üÖ pl. 300. f.
10. ^. — Cat. 3.56. — Zoolugist 1S49 p. 2631.
Adela fibidella Z. Jms 1839, 186. — (Z-/c«/^^) 1846, 273. —(hoch)
1848, 951. — Ent. Ztg. 18.J0, S, 134. — Sel.les. Srl.mettcrlingst.u.scl.bl.
111, 1842. S. 17. — IV, 1843. S. 16. — V, 1844. S. 16. — VF,
1845. S. 12. — Slulnlon Cat. 9, 1. Suppl. 18. Enloni. Conip. p. 12,
32 et 39. — Herrivh-Srhjf. tab. 34. f>g. 236. (j^.
Capilluria J'risrfiü, tbe Fristliiau Long-boin, Uauurlh Lep. IV, 521. 6.
Adela Lutreillclla Slepliens Ctt. 7244. — llliistr. IV, 229.
Var. b, ut a, sed aus ant. vio!ac(.'is. (cf.)
Var. c, ut a, sed alis ant. macula prope basim aurea distincta.
Cd" $0
Adela Jibulella JJup, Hist. i. c. fig. 9. — Henich-Sih/f. tab. 34. fig.
237. $.
Adela pulchellu Eversm, Fauna. Volg. 588. 7. —
Var, (1, anlnnnaruin dimidio npicali albido; alis ant. fusco-viridi-
l)iis, macula aiiguli poslici pallida obsolclissiina. (cf.)
In (l(;r Grösse der Micropl. callliella, ncbsl der folgenden
Art die kleinste Adela, von den übrigen Arien des Genus dnrcb
ilirc Kleinlieit und ihre nicht die doppelte Körperlänge erreichen-
den Fühler, von der ihr nächst stehenden Leucocerella sogleich
durch die einfarbigen, braunen, niclil weissen Ilinlerflügel ver-
schieden.
Kopf diclil und tiefschwarz behaart. Taster schwarz, am
zweiten (iliede unten und an der Spitze borslenhaarig. Kühler
von 1| Körperlänge, dick, allmählich verdünnt, schwach gczäh-
nelt, beim Weibchen mehr als beim Männchen, braun mit Kupfer-
oder rurpurschiimner, am Endviertcl weisslich. — Rückenschild
dunkel kupferfarbig, an den Schulterdecken bisweilen stahlblau.
Bein(! braun, kupferglänzend; Hinlerscliienen an der Hückcn-
schneide lano;haarig, Hinterfüsse schnuUziff selb schimmernd. —
Hinlerleib braun, auf dem Rücken mit schwachem Kupferschim-
mer, am Hauche gelb schi u-rnd; beim Weibchen ist er an der
Endhälflo stark zusammengedrückt, stumpf zugespitzt und am
After haarschuppig, mit kaum merklich hervorstehendem Lege-
stachel.
Vorderllügel il — 2'^' lang, länglich, goldig, mehr oder we-
niger reichlich mit Kupferfarbe überdeckt, Avelche am Vorder-
rande, seilen auf der ganzen Fläche, in Violet übergeht. Gegen
die Flügelsi)itze ist die Fläche nicht seilen längs der Adern ge-
furcht, und der Schatten dieser Furchen zeigt sich als schwarze
Linien. Nicht weit von der FIügel\\urzel millen zwischen dem
Vorder- und Innenrande ist ein heller, goldgelber, sehr verlo-
schener, in der Grösse abändernder Fleck, der nur seilen (bei
Var. b.) ganz vcrschwindel, öfiers aber (bei Var. c.) der Binde
inLebhafligkeit der Farbe fast gleichkoiimil. Die goldgelbe Rinde
steht etwas hinler der Mille und bcndnt den Innenwinkel; sie
ändert in der Breile und Geslalt el\\as ab, indem sie sich in
der Mille bisweilen er\veilert oder auch nicht ffanz (gerade bleibt:
sie ändert auch S(!lir in der Länge, indem sie manchmal dem
Vorderrande nahe konniit, ohne ihn j(! zu erreiclien, manchmal
auf einen blossen Innenwinkelileck reducirt ist. Bei einem
3Iiinnclicii (Vür. d.) ist dieser Fleck sehr verloschen und kaum
zu erkennen. Fnuizen braun grau , auf der Innenhälfle kupferig^.
Hinlerdügel braun, längs des Vorderrandes bis zum /Vuliuige
der Kränzen in einem von den Vorderdügeln verdeckten Streuen
weisslich; die ganze Fläche schimmert kuprerfarbiff oder violet-
lieh. Kränzen braun, an der Wurzel metallschinnnernd.
Unterseite braun, besonders gegen die Spitze goIdschupi)ig-,
an den Vorderllügeln längs des Vorderrandes kupferfarbig- oder
violet; die Binde scheint sehr verloschen durch.
Die Varietäten verbinden sich durch Zwischenslulen. vVm
aulfallendsten ist Var. d., bei welcher die Kühler liefer herab,
uändich fast bis zur halben Länge, weiss sind, die Vorderfliigei
eine grünliche Kärbung haben, die sich kaum am Vorderrande
ein wenig rölhet, der Wurzellleck völlig fehlt und die Binde in
einen sehr verloschenen, kaum erkennbaren Kleck verwatulell
ist. Weiter als Varietät ist es aber nichts.
Die lebhafteste Zeichnung koiinnt bei den Weibchen vor.
Diese Art ist im mittlem Europa weit verbreitet: in England
im Norden iSteph.^ und ww'SMaw iStainton^; in Deutschland in
den Rheingegenden CÄ'ocV/); in der Mark Brandenburg und in Schle-
sien (Z.); im ganzen Oesterreichischen Staate (^Mnnn in lit.); in
Toscana {^Mann\); in Lievland iLienig'); im mittlem Russland bis
zum Ural hin QEs'crsni"); in Schweden C/^o//6'//2«/j!). Sie bewohnt
nicht nur die Ebene, sondern auch bergige Gegenden (in Schle-
sien bei Glatz, bei Reinerz und am Probslhainer Spitzberg: Z),
indem sie der Pflanze, an welcher sie fast allein gefunden wird,
zu folgen scheint. Sie fliegt, so lange Veronica chamaedrys
blüht, also bei uns im Mai und Anfang Juni, in kältern Gegen-
den folglich später (bei Glatz und Reinerz fing ich ]\Iännchen am
20. und 30. Juni). Am meisten hält sie sich da auf, wo ihre
Lieblingspflanze durch Gesträuch oder lichtes Lauliholz geschützt
A\äclisl, und hier schwärmt sie im Sonnenschein gesellig um die
Blülhen, an denen sie auch ihre Begallung vollzieht. Bisweilen
traf ich sie, wo die Pflanze ganz (;inzelii im ^^'al(le wuchs. —
Duponclud führt (\(^\\ August als den Monat an, wo die Schabe
zum zweiten Male erscheint, und auch mir Iheilte F/.S(7/<'/- c. /um-
Icrslamm diese Angabe mit. Nach meinen Beobaihlungen ist
sie aber entschieden falsch; die Schabe erscheint so wenig zwei-
jual im Jahre wie eine andere langhornige Schabe. — Ihre Na-
lurgescliichto ist unbekannt; vielleiclit liat man ihre Riuipe in den
Rasen der Veronica zu suchen.
Anmerkung 1. Die Fubriciiis^sclic Beschreibung der T. fibulella trifft
gut /.H, mit Ausnalime der anteiinae breves. Diese Angabe liisst sitli -weni-
ger gut durcb die Annahme erkhireii , dass I'af/riciiis das Fühlerende wegen
seiner weissen Farbe nielit sah, als durrli die Annahme, dass er ein verstüin-
luelles Exemplar vor sich Iiatte ; diese langhornigen Schaben nehmen beim
Fangen an den Fühlern vorzüglich leicht Schaden. Welche von beiden Er-
klarungsweisen bei Stephens anzuwenden ist, der auch über die weisse Füh-
lerspitze seh\veigt, weiss ich nicht.
Anmerkung 2. Hatvorlh, der die Art recht kenntlich bezeichnet, hat
eine Var. ^ : alis fusco-purpureis, auratis, Stria latissima marginis tenuinris a
basi post medium aurca. Ich bezweifle, dass Fibulella so abändern könne,
und vermuthe, er habe eine verwischte Stelle für eine Zeichnung angesehen.
Anmerkung 3. In Schi ff'er nudle /-"'s Sammlung ist jetzt als Fibulella
— eine Depressaria, der pimpinellac iihnlichj vorhanden! Dagegen steckt als
Exiguclla (düsterer SchaVje nilt weisslichleiri (Querstrich S. 143. '21.) eine
echte Fibulella „mit grünlich-goldenen, gl.inzendtn, nicht kupferfarbigen Vor-
derflügeln, Avorauf das gelblich-weisse, abgekürzte Querband kaum zu unler-
schelden ist" (F/?. mspt.). Nun citirt aber luiöiuiiis bei seiner Tinea exi-
guella E. S. 328. 179, auch die Exiguclla des Wien. Verz-, und doch ist jene
mit alls anticis fiisco cinercoque griseis, sliiga alba characlcrisirt. Ferner
fand /'VJ. in S€hifferm'dller''s Sammlung als Aurella (rolh goldener Schabe
mit silbernem Querbande S. 142. 19) eine Fibulella, „deren Vordeidügel
dunkel kupferruth sind, am dunkclsteti an der Spitze, und liber die iNline
mit einer undeutlichen gelbllch-welssen Querbinde, welche den Vorderrand
gar nicht, den Iniienraud nur kaum berührt". Als Aurella des Wien. Verz.
sah aber Vubrleius eine Aurella, minima f.iclle on)UMim, capite albo , fronte
fcrrufjinea , alls anratis postice atris etc. (L'.. S. .3, 2. 329, 180), die ohnt;
Zweifel eins ist mit meiner Nepticula auiella. (Vgl. Linnaea 111, iä08, Anni.
2), — So widerspricht Fafjriciiis jedesmal dem Befunde der Sammlung, und
zwar zur Ehre für ScIiiJfermUl/er. Er müssle ein schlechter Lepldojitern-
kenner gewesen sein, wenn er Varietäten der Fibulella für eigne Arten ange-
iclien und diese durch ganz fremdartige Species getrennt und sogar in ver-
ichledene Abtheilungen gebracht hätte! Zu seiner Ehre und zur Erleichterung
der ^V^ssensl haft ist es das Zweckmässigsle , diejenigen seiner .\rten , über
\% eiche l''(i!'ririiis j Schran/c und Hllhncr keine genügende Auskunft geben,
lür verloi'iu anzusehen.
Anmerkung 4. In Eccrsmdiin's Fauna Volg. S. 588 kommt eine
Adela pullella vor (antennis apice albldls, alls anticis nigro-aenels, ()osli-
< Is j)aulo obscuriorlbus j minuta, magnitudlne Caltliellae eifjue simills) — zu
ungenügend bezeichnet, als dass sich entscheiden Hesse, ob sie der Fibulella
\erwandt Ist.
Antiierkuiig 5. Als zweite Ait des (jeniis folgt bei S/«/«/(»H F u s c o -
<u()rella lliiv. Obgleich WKidev lluworlh , noch Stephens bei dieser, noch
I'\ifßiicii(S Lei meiner Aluc Erilebella weisser Fühlerspilzca gsdcnkcn, so lei-
det CS doch keinen Zweifel , dass sie einerlei mit Adela cliiysitclla Tr. imd
Röslerstamniia Ei.xicbenicila ^. sei und daher nicht zu den wahren Adelcn
gehöre.
2. Leuco Cerella Scop.
Capillis fcrrugineis, cf nigro-mixtis; antennis nigris apicc albo;
alis anterioribus virkli- cupreove mclallicis, fascia media
aiilice abbreviata punctoqiie costali postico flavidis; poste-
rioribus albidis, fusco-cilialis. (cf $.)
Phul. leucocerella Scopoli Fauna Carniol. 255. 664, Tin. — Schrank
Faun. Boic. 2, 2. 134. 1875.
Adela bimaculella Fischer r. Ilöslerslaiiiiu Beiträge S. 193. Taf. 68.
flg. 2. a. b. (Ad. Limacui.V) Dujj. Siipi-l IV, p. 255. 414. pl.
72. flg. 6. — Cnt. 356. — FcersmaiiH Faun. Volg. 588. — Schlä-
ger Lcpid. Taijs( hbericlite S. 190.
Adela conformella Z. (^Lienig) Isis 1816, 275. — Slainlon Cat.
Suppl. 18.
Var. b, ut a, sed puncto alaruin ant. poslico a costa discreto. (cf.)
Var. c, ut a, sed puncto costac nullo. (cTO
Adela conformella Z. Ims 1839, 186. 2.
Sie unlerscheidel sich von der ihr nächst verwandten Fibu-
lella durch die Aveisslichen Hinterllügel, durch die rostgclben,
wenn auch beim Männchen schwarz gemischten Kopfiuiare, durch
die schmaleren Yorderfliigel mit hellerer fleckähnlicher Binde und
gewöhnlich vorhandcmem gleichfarbigen Punkt hinter der Miltc
des Vorderrandes.
In der Grösse der Fibulella, bisweilen etwas grösser. Kopf-
haare reichlich, beim Männchen hell rostgelb und schwarz ge-
mischt, beim Weibchen einfarbig rostgell». Taster von doppelter
Augenlängc, schlank, spitz, hellgelb; das zweite Glied auf der
untern Seite und an der Spitze oben mit abstehenden schwar-
zen Borstenhaaren bekleidet. Fühler stiehund, ziendich dick,
zuletzt verdünnt, um ^ länger als ein Vorderflügel, i länger als
der Körper, schwarz, mit schwachem Kupferschinnner, am End-
fünflel weiss. — Rückenschild hellgrün, melallglänzend. Beine
braun, gelblich metalUsch-schinnnernd; Hinterschienen auswärts
oft kupferfarben, auf der Uückenschneide mi( blonden oder bleich-
orelben, langen Haaren bekleidet. — Hinterleib braun, glänzend,
mit hell schimmernden Uingrändern, beim Weibchen an der lüid-
liältle stark zusaunnenuedriickl ; der kurz-keo;elförmige, stark zu-
8
saininengcdrückte, glänzend schwarze Legestachcl steht aus den
Aftorhaaren hervor.
Vortlcrflügcl l^ — 2|'^' lang, ziomlicli gestreckt und mit län-
gerer Spitze als bei Fibulella, metallglänzend goldgrün, auf der
Hinterhälfte mehr oder weniger reichlich, am meisten am Vor-
derrande kupferfarbig oder violellich überzogen, beim Weibchen
lebhafter gefärbt als beim 3Iännchen, dem bisweilen alle Kupfer-
farbe fehlt. Etwas hinter der Mitte liegt ein hellgelber, gewöhn-
lich weisslich-gclber Onerfleck, der eine weit vom Vorderrande,
oft schon in der Fliigulmilte abgebrochene Binde bildet , und
beim Weibchen gewöhnlich am schärfsten abgegrenzt ist; er
ändert in der Breite und Ceslalt, verengert sich etwas am In-
nenrande und rundet sich am Ende ab. In einioer Entfernunof
hinter ihm hängt am Vorderrande ein gleichfarbiges, längliches
Fleckchen von veränderlicher Grösse schief nach aussen. Fran-
zen schwärzlich, grün oder kupferfarben glänzend.
liinlerflügel, gleichfalls gestreckter als bei Fibulella, weisslich,
bisweilen mit einein blassen rosenfarbenen Hauch überzogen, um
die Spitze schmal bräunlich angelaufen. Franzcn am Innenwin-
kel weisslich, übrigens schwärzlich, um die Flügidspitze und an
ihrer Wurzel metallglänzend.
Unterseite ähnlich der Oberseite, nur verloschener und weiss-
licher gezeichnet, im Mittelfelde der Vorderflügel oft reichlich
weisslich beschuppt, am Vorderrande der Ilinlerllügel braun und
grünhch-melallisch.
Var. b, (ein j\Iännchcn) hat statt des vom V(U-(Ierrande derVor-
(lerdügel herahhäiigenden Fleckchens einen blossen, vom
Vorderrande getrennten, gerundeten Punkt, und die Binde
hängt nicht nüt dem Innenrandc zusanunen.
Var. e, (zwei Männchen) entbehrt des Vorderrandneckchens
gänzlich und hat nur am Vorderrande Knpferfarbe; der Hin-
(lenlleck ist bei dem einen Exemplar schmal und verloschen,
bei dem andern von gewöhnlicher Breite und ziemlieh
scharfer Begrenzung. Dies»; Varietät scheint nicht so sei-
len zu sein, wie Fli. behauptet.
Leueoeerella ist weniger vei-ltreitet als Fibulella; sie lebt in
Kvnin (Sco pol i); bei Wien (iMuiml); Ingolstadt (iSV7//-rt/i/0; .lena
iScIiläi^cr)^ in Ungarn (F/J.), in Lievland (^IJcii/^l), im Casan-
9
sehen (^E<.-crs7naTm'). Sic fliegt in Gesellschaft der Adela fibu-
lella im Süinienschein um die BHilhen der Veronica cliamaedrys
zu Ende Mai (F/J.)
Anmerkung. Scopoli's Besclireibung l)fzei"rliriet diese Art unverkenn-
bar: Alae anticae aurato-ruhrae ; punctis binis, obsoletis, albis. long. lin. 2.
T<»ta nigricans; antennis corpore longioribus, apice albo. Dass di», Farbe der
Hlulerflügel unerwähnt bleibt, erklörc man durch die Anii.ihmej dass Scvjjoli
cm ungespanntes Exemplar vor sich liatte.
3. Rufifrontella Tr.
Capillis ferrugineis; antennis nigris totis; alis anterioribus ni-
tidis fusco-viridibus, posicrioribus fusco-cinereis. (<^ 5-^
Adcla rujifronlella Trellsrhke IX, 2. 116. X, 3, 291. (Ad. a front
roux) UifJ). Suppl. IV, p. 496. 607. pi. 88, f.g. 5 (unkenntlich).
— Cat. 3.56. — Ilcrrich-Schöjfer 'lopograpli. von Regciisbnrg III,
S. 197. 939. — Z. Isis 1839, 186. 3. — 1847, 33. 163. — Schlä-
ger Lepid. Tauschbericlit 131. — Koch Isis 1848, 951. — Stainton
Suppl. Cat. 18. — S.bles. SchmtauscI.bl. III (1842), S. 17. — IV
(1843), S. 16. — V (1844), S. 16. — Jlcrrich-Schäjer tab. 34. f>g.
238. d".
AJela aitrifrontella, AdMe front d'or Dtip. Hist. VIII, 398. 1622. pl. 302.
flg. 4. — Cat. 365.
Var. b, Capilhs nigris. (cf.)
Grösser als die 2 vorigen Arten, von beiden durch die ein-
farbigen Fühler und Vorderflügel , von Leucocerella auch durch
die dunkeln Hiulei'flügel verschieden. Sie ist kleiner als Cya-
nella, hat reichlichere und längere und weniger licht rosigelbe
Schcilelhaare und entbehrt auf den Vordernn«oln aller blaidichen
IkMiiiischung. Von ähnlich gefärblen Vaiietälen der Ruhiiiilrella
A\ird sie durch geringere Grösse, gestrecklere Vorderflügel und
viel kürzere Fühler uulersclüeden.
Kojif scliwar/.baarig, ausser auf dem Sclu'ilel, der mehr oder
A>-eniger reichlich rosigelbe Behaarung trägt. Am (hmkclsleji
und eiiigeschränkleslen ist diese Färbung beim Jlännclicn. l'ei
einem Exemplar (^ ^'i'- h) li^'hlt sie bei oberflächlicher Bclrachlung
völlig, und der Koiif erscheint ganz sch^ar/, ; im Sonnenlichle
belrachtet, zeigen die hinierslen ilaare unler der Loupe eine
gelbbraune Färbung. Fühler beim Männchen von fast 1|, beim
Weibchen von wenig mehr als dvr Körpcrlimge, dick, gegen das
Ende verdünnt, auf der Unterseite schwach gezähnelt, einfarbig
10
braun mit Melallglanz. Taster ziemlich lang, gläiizend schwarz];
das zweite Glied unten mit reichlichen, an der Spitze oben mit
wenigfcn langen schwarzen Haaren ; das Endolied etwas kürzer,
schlank, zugespitzt. — Rückenschild dunkel metallisch -grün;
Beine auf der Aussenseile etwas heller. Hinterschienen beson-
ders auf der Rückenschneide reichlich mit langen, schwärzlichen
Haaren besetzt. — Hinterleib schwarz, an den Seiten mit Haar-
büschen, beim Weibchen ist er an der Hinterhälfte stark zusam-
mengedrückt, und der wie bei Leucocerella gestaltete und ge-
färbte Legestachel steht weniff hervor.
Vordernüircl 2^ — 2^'" lanof, länolicher als bei Fibulella, ab-
gerundeter als bei Leucocerella, einfarbig, metallisch braungrün,
beim Weibchen glänzender und mehr oder weniger mit Gelb ge-
mischt. Zeicimungen fehlen gänzlich. Franzen schwärzlich, auf
der Wurzelliälfle grünglänzend.
Hinterflügcl licht braungi'au, auch auf dem von den Vorder-
flügeln verdeckten Vorderrandlheil, sehr schwach purpurschim-
mernd, an den Rändern schmal mit grünlich glänzenden Schup-
pen belegt, am breitesten in der Flügels[)itze. Franzen schwärz-
lich, ausser am Innenwinkel metallisch schinnnernd.
Unterseite braun, auf \\v\\ Hiiilerllügeln hell und an den
Rändern schmaler als auf {\i^\\ ^'order^iigeln glänzend,
Rufifrontella lebt in Deutschland: bei Wien iTr.^ Manul),
Regensburg (US.), Glogau (Z), Jena {Schläger), Frankfurt am
i\Iain (/loc7/); in Ungarn und Böhmen (Fix.): in Corsica (Diif).);
in Klein-Asien (/jÖ(v!). Sie lliegt in der zweiten Hälfte des Mai
auf begrastem Boden gesellschafilich. Zuerst fing ich zwei Weib-
chen auf feuchten Wiesen in Gesellschaft der Rufinntrella, später
ein Männeben in einem trocknen Feslnno-safraben an den Blüthen
der Myosotis arvensis. Am 19. Mai 1839 traf ich an einem
sonnigen Oderdammc eine grosse Gesellschaft, die um die Blü-
then einer Fedia schwärmte. Da die Sonne nur matt durch dün-
nes Gewölk schien, so waren die Thierchen nicht sehr munter.
Sie llogen im Grase, und setzten sich nicht selten mit halb olTenen,
schräg aufgerichteten Flügeln, wie es auch Yiridella thut, auf die
Halme, am liebsten aber auf die Fedienblütlien, auf denen oft
mehrere undierkroclien und sogen. Ich fing gegen 60 Stück, v(ni
denen die Männchen zum Theil verfiogcn, die Weibchen noch
alle schön waren. — Seitdem traf ich die Art nie mehr in gros-
11
sei" Gcsellschart, aber fiisl stets, avo in den Festungsvvorken Fedia
ülitoria in i^Fenge blühte. Sie ist, wenn sie fliegt, sehr leicht zu
verkennen und für einen kleinen, grüngltinzenden Käfer zu hal-
ten. Nach Treitschke fliegt sie im Juni.
Anmerkung 1. DupnncheVs beide Bilder sind, zufolge meiner Noti-
zen, selileclit ger. Tillen. Dalier mag es zu cikläien sein, d.iss er selbst seine
früher gegebene Aurifrontella, von der er vielleldit nur nodi die Abbildung
und die Besebreibung besass, in der iliin später zugekofiimeiien Hufifronlella
nlclit wieder erkaunte- Seine Besebreibungen bissen über die Identität keinen
Zweifel.
Anmerkung 2. Eversmanti bält seine Adela r u f i f r o n t e 1 1 a Faun.
Volg. 587. 4. lür die Treitsrh/ie^siUf. Zulolge der antennae apice albac,
der alae aiiticae c u p r e o - aeneae sulcis d u o b u s bjngitudinalibus und der
Aebniiebkelt mit Mieropt. caltbella („similliina Cdtbellae, sed duplo major)
— statt dass er sie mit seiner Bimaculclla und Pulcbella vergleiclien musslc
— bat er sicli geirrt. Diese Art, die wabrsclieinlicli keine Adela ist, fliegt
im Gouvernement Casan und au der niedern ^'^'ülga im iMai.
4. Cyanclla Mann.
Capillis ferrugineis; anteiuiis nigris totis; alis ant. viridi- vel
cyaneo-chalybeis; posterioribus nigricantibus, coerulesccnti-
nilidulis. (cT.)
Adela ci/unella Dlunii Entom. Ztg. 1850, S. 134. — Ilcrrich-Schff.
Tab. 32. r.g. 223.
Grösser als die vorige, wie sie mit einfarbigen Fühlern,
aller mit weniger reichlichen, lichter rosigelben Kopfhaaren und
lebhaft glänzenden, stahlblauen oder blaugrüiien Yorderflügeln.
Koi)fhaare hell rusllarben. Gesicht kahl, schwarz (abgerie-
ben?). Fühler wenig länger als der Kör[)er, dick, am Ende
verdünnt und hier kaum kennbar gekerbt, schwarz, einfarbig,
glanzlos. Taster gekrümmt, \o\\ etwas mehr als Ko[)riäiige, am
zweiten Gliede gelblich, am gespitzten Endgliede schwarz; nur
am Va\Ac (]{:<, zweiten Gliedes ist unten ein spitzes Büschchen
gelber Ilaare (vielleicht fehlen andere Haare bei meinem Exem-
plare in Folge der Beschädigung des Kopfes). — Schidlerdeckeu
dunkel melallisch-grüii. Beine braun, auf der Lichtseite grüidich
und schwach kupferig glänzend; Rückenschneide der Iliiüerschie-
nen spärlich schwarzhaarig. Hinterleib schwarz, etwas metall-
<dänzeud.
12
Vordci-nügcl fast 3'^' lang-, länglich, zugerundet, in der Ge-
stalt wie bei Rufifronlella, einfarbig dunkel blaugrün (nach Mann
im Leben kornblumenblau), sehr glänzend. Kränzen schwärzlich,
auf der Wurzelhälfle glänzend blaugrün beschuppt.
Ilinterflügel breiter als bei Rufifrontella, schwärzlich, dünn
bläulich überlaufen. Franzcn bräunlich, mit metallisch schim-
mernder gelblicher Wurzel.
Unterseite braun, bläulich überlaufen, an den Rändern, um
breitesten an der Flügelspitze, metallisch gelblich beschuppt. Fran-
zen braun, metallisch schinnnernd, um die Yorderflügelspitze
kupferig.
Mann entdeckte diese noch sehr seltene Art in Toscana
bei Livorno, wo sie zu Ende April und Anfang Mai an einem
Zaun, in welchem viel Ahorn, und Tamarixbäume wuchsen, im
fc)onnenschein schwärnile.
A n m c I k II n g. \n lIS^s Figur lial dir Vordi'ifltlycl nn der Mille (Jts
Vordcrrandes eine dunkle Stelle, ^vovon mein Kxenipl.ir nielil eine Spur be-
sitzt J niicli ist der Kopf nielit lebhaft genug roslgelb und der Rauni zwischen
den Augen zu schmal dargestellt.
5. Rufimitrella Scop.
Capillis ferrugineis (cf inlerdum nigris); anleiuiis vi\ corpus
Iriplum longis; alis anlcriorilnis nilidis cuprco- viridiiius,
posterioribus obtusis fuscis. (cT. ?)
Var. a, cai)i]Iis ferrugineis.
Phalnenu r u/i mit rc II a Scop. Faun. C.iriiiol. 251. 619. Caj)ut liiia
riifa veslitum. Corpus iiigrum. Alae (uscae, aiiliiac supra fii.sru\ ii iili
.nencae- Long. lin. 2.J. Femr)ra posliea barbata et crassiora. Alac
posticae alis anticis conrolorts. In s\ hesti ibus, non rara, in lloiibiis,
Majo.
Adild — Sldiiitoii Entom. (^onip. p. 12 el 32. — Zoologi.sl IS.'>2, p.
3436.
'J'iiicd Frischella Wähn. fig. 425. 426.
Nemotuis Frischcl/u Iltibn. Cat. 416. 4039.
Adcla Juisrhella TrcUsihlvc IX, 2. 137. X, 3. 292. — Z. Uis 1839, IH6.
— {Ucnig) 1S46, 27r>. — Ei.toni. Ztg. ISJd, S- I3j.
Schles. Schmtausehhl. 111. (1842), S. 17. — IV. (1843), S. 16. — Y.
(1841), S. 16. — Vm. (1816), S. i:j.
Scilla frei- Lep. 'l'aiisrliberichl S. 160.72. — ^'^■itn. V/.din. ed. Chiiijicnt.
S. 145. Aiuu. 204.
13
Var. b, capillis nigris.
jhlcia Itcaumcrclla Sfeph. Cat. 7250. — lllustr. IV, 231. 6.
Adela r ufimc tr clla Stainlon Cat. 9. — Suppl. 18. — Zoologist
I85I, p. 3064.
Aileia Frische IIa (AdMc de FriscI.) Diip. Ilist, VIII, p. 375. 1609. pl.
301. f.g. 3. — Cat. 356. — Ilerrich-Schiijr. tah. 34. f.g. 239 (^).
1 — Eiersmnnn Faun. Volg. 593 21.
?Aluclla — Fa/^r. E. S. 3, 2. 339. 35. Suppl. 504. 10.
Viir, c, (•ai)illi.s 2 ferrugineis, cT rernigineo nigroque niixlis;
alis ant. viülacoo-cupreis.
Var. d, capillis ut in c; alis ant. virosconli-cuprcis, niacula dorsi
niedii transversa, pallida, obsoleta.
Herr ich- Schß: tab. 32. f.g. 224.
Var. c, capillis nigris; alis ant. Aiolaceo- cupreis, niacuIa ut in
Aar. d. (cT.)
Var. f, capillis ut in var. c; alis ant. cu]»reo-viri(libus, niacula
dorsi medii transversa, flavida, distincla.
Var. g, capillis ut in var. c; alis ant. violaceo-cupreis, macula
ut in var. f.
AJeJit purpiiralcUu DIaiin Eutom. Ztg. 1S50, 135.35. — Stainlon Suppl.
Cal. 18. — Herricfi.Sc/iJf. tab. 37, f.g. 251. ^.
Var. h, capillis ferrugineis, alis ant. violaceo-cupreis, niacula ut
in var. f, et praeterea puncto costae postico pallido (J).
Adela piirpuratella Herrich- Scfijf. tab. 37. fig. 250.
Eine in der Färbung sehr verändeiliclie Art, die in den ge-
fleckten Varietäten einige Aehnlichkeit mit Fibulella hat; von die-
ser so wie von Rufifrontella unterscheidet sie sich durch ihre
stets beträchtlichere Grösse und durch die viel bedeutendere
Länge der Fühler, die selbst beim Weibchen die doj)peIte Kör-
perlänge erreichen; von der ähnlich gefleckten Mazzolella durch
kürzere Fühler und einl'arbige, dunkle Hinlerllügel. Die unge-
fleckte Ruliinitrella hat zum Unterschiede von Violella einen durch
die Behaarung stark verdickten Kopf in beiden Geschlechtern,
breitere, abgerundete Vorderllügel und im männlichen Geschlechte
viel kürzere, dicke, im weiblichen nicht an der Wurzelhäiflc; durch
Schuppen verdickte Fühler. Von den grössern Arien Cuprella
und Viridella unterscheidet sie im männlichen Geschlecht wieder
die Kürze und Dicke der Fühler, im weiblichen von Mridella der
14
rofliliaarige Kopf, von Ciiprclla die schwarzen Haare des Gesichts,
ausser andern Merkmalen,
Grösser als Rufifrontella. Kopf beim Männchen cnlweder
ganz schwarz behaart, oder auf dem Scheitel mit mehr oder we-
niger reichlicher Beimischung von rostgelben Haaren; beim Weib-
chen sind die Haare stets rostgelb, in grösserer Ausdehnung
und hellerer Färbung als beim Männchen; im Gesichte sind sie
in beiden Geschlechtern gleich schwarz und reichlich. Fühler
des Männchens ungefähr h'" lang, also gegen 2fmal so lang
wie der Körper, ziendich dick, allmählich verdünnt, braun, gelb-
lich schinnnernd, gegen das Ende heller, dieser in etwa ^- oder
\ der Fühlerlänge weiss; die des Weibchens sind nur \"' lang,
also fast doppelt so lang wie der Körper, nur wenig schlanker
als beim Männchen, übrigens ähnlich gefärbt. Der untere Theil
des Gesichts ist kahl und metallisch grün, Taster fast von Kopf-
länge, schwarz, spitz, am zweiten Gliede unten ziemlich reichlich
mit schwarzen Borstenhaaren und an der Spitze oben mit eini-
gen solchen Haaren. — Rückenschild gelbgrün metallisch, bis-
weilen kupferig, selten auf den Schulterdecken violet. Beine auf
der Aussenseile grün metallisch, am gewöhnlichsten an (iiiw Hin-
terschienen, bisweilen überall kupferig oder violetlich glänzend;
die Füsse auf der Unterseile und die Dornen hellgelblich glän-
zend; obere Schneide der Hinterschienen mit reichlicher, langer,
schwarzer Behaarung. — Hinterleib schwarz, violetlich schim-
mernd, beim Weibchen an der Eudhälfte slark zusammenge-
drückt. Der Leo-cstachel ist gewöhnlich verboroeu; bei einem
Exemplar zeigt er sich kurz kegelförmig, schwarzglänzend; bei
zwei andern steht aus der Behaarung ein kurzer, feiner, gelb-
licher Stachel hervor.
Vorderflügel 2| — 1\"' lang, länglich, an der Spilzc abge-
rundet, metallisch gelbgrün, in der Gegend der Ouerader, be-
sonders am Vorderrande, kupferig, welche Farbe sich mehr oder
weniger ausbreitet und nicht selten auch die Flügelbasis über-
zieht; die Kupferfarbe verdunkelt sich bisweilen zu Violet, und
einzelne Exemplare haben weder an der Basis, noch an der
Flügelspitze, welche ihre hellere Färbung am festesten halten,
eine andere Farbe. Wenn Zeichnung vorhanden ist, was fast
eben so oft geschieht als nicht, so besteht sie in einem gelblichen
Inneru'andfleck nahe am Innenwinkel: dieser Fleck ändert sehr
15
ab in Doulliclikcit und Umfang, gclil al)rr imnior quor nlx^r doii
Flügel, um eine Binde zu bilden, und lilievscln-eilel nie das zueile
Drittel der Flügelbreite; sehr seilen trennt er sich vom Innen-
rande; oft verdickt er sich gegen sein oberes Ende; bei den
Weibchen ist er am schärfsten und breitesten. Selten (Var. h)
zeigt sich hinter seinem obern Ende ein gleiclifarbiner Punkt auf
dem Vorderrandc des Flügels. Franzen geJbbi'aun, am Ende
mehr ins Schwärzliche und hier ohne metallischen Schinnner.
Ilinternügel länglich, abgerundet, beim Weibchen hinten et-
was mehr erweitert als beim Männchen, braun, purpm'schimmernd,
auf dem vom Yorderflügel verdeckten Vorderrandtlieil weisslich,
an den Rändern schmal goldig schinnnernd. Franzen schwärz-
lich, um die Flügelspitze schinnnernd.
Unterseite braun, in der Mitte purpurscliimmernd, an den
Rändern, vorzüglich breit an den Flügelspitzen, goldülänzcnd.
l)i(! Zeichnungen der Oberseite scheinen verloschen durch.
Diese Art lebt in Deutschland, wahrscheinlich überall; ferner
in Russland, in Lievland (Lienigl) und im Casan'schen (E^crs-
inaini'); in Ungarn (^Mannl), Italien (y17rt//ir/ !), England dS'/i'/;//.),
Sie fliegt bei Glogau auf allen gebüschreichen AV'iesen nicht sel-
ten und besucht im Sonnenschein die Blüthen der Cardaminc pia-
tensis, mit deren Abblühen, also zu Ende Mai, sie verschwindet.
Treilschhcs, Angabe: im Juni und Anfang .Juli, kann nur auf
einem Irrthum beruhen, da auch Sisymbriuin alliaria, auf A\elclier
Schläger die Scliabe bei Jena sehr häufig fing, so spät nicht
mehr blüht. Die Begattung wird an den Blüthen vollzogen, an
welchen der Schmetterling seine Nahrung sucht, und da gefleckte
und ungedeckte Paare verbunden getroffen werden, so unterliegt
ihr Zusannnengehören zu einerlei Art, wenn es sich auch nicht
durch sanfte Ueberfränij-e erwiese, Qar keinem Zweifel.
A ri m t r li II n g 1. TrcUschkc irrt, ii)(l(in er dieser Art die Glosse der
Scliiffernjiiilerell.i und nielallgiün/eiide X^'olle .tu Kopf und 'J'.i.stei ii erllieiit.
Autli kann von einer Qnerbindc der Vojdei nügel dureli verdtinlieile Grund-
farbe niclit gesproclicn werden, oiine eine falsclie VorsleiliiMf,- zu erregen. —
Er eitirt z.u dieser Art: T. Friselielia Wien. Vzclin. 1 lU. Ti-J ..sdinintzi-
gcr, goldgegiätteler Seliabc". Wie unsere Art Lei Miniiiella, Lniiiinella, Ne-
bulelia und weit getrennt von den andern langtiornigen Aiteii .nilgedilirt >\er-
dcn könnte, Ist nielit .ibz.iiselieii. Wirklleli fand au» li /*'. r. liiislcrsldnim Lei
der Durclisirht der Schijfcrmilllcr'' sc\n:n Santndung als Frixiulla ein Weib-
clien der Oecopli. sciiniella von reclit guter Kesi liaffentieit , w.'ihrend
10
Tretlschke sagt; „ ilir sclilccliter Zustand erlaubt nicht mclir, sie näher tu
bestirrimen". Jene Aeneella W.V. S. 319. 82, die er an derselben Stelle
erwähnt, ist in der Sammlung schon seit Charjjentier^s Durchsicht nicht mehr
vorhanden (wenigstens wird sie in dessen Notizen übergangen) ; ihre Stelle
zwischen T. pygniäella (Arg. fagetella Z. ?) und Elach. locuplctella zeigt ge-
nügend, dass sie keine langhornige Art gewesen sein kann. Fabriciits citirt
diese Aeneella bei seiner Aluc. Frischella.
Anmerkung 2. Die /^a&r/c/'sche Art ist ohne Zweifel eine Adele, da
sie nicht nur bei langhornigen Arten aufgelührt wird, sondern auch antcnnas
tnediocres haben soll. Ihre Bezeichnung passt recht gut auf unsere Rufimi-
trella var. a oder b, aber hinsichllieh der Beschreibung wird auf Linne ver-
■wiescn. Das Citat aus dem Wien. Vzchn. ist verraulhlich eine aus Irrlhura
hervorgegangene Reisenotiz.
Anmerkung 3. Phal. l'rischella Linn. S. N. 1, 2. 896 antennis me-
dioeribus apicc aibis, alis fusco auratis — Faun. Suec. 360. 1396 antennis
mediocrlbus, concolorlbus, alis fuseo-auratis (ohne Beschreibung) ^vurde von
'Aincken, Treitschke und mir für Rufiinitrella Scop. gehalten j zufolge der
Benierkung bei Calthella (Faun, 367), dass diese nicht wie Frischella anten-
nas basi auritas habe, mehr noch durch den Aus^veis der i</««e''sclien Samm-
lung, ist es gewiss, dass sie zum Genus Coleophora gehört. S. Linnaea IV,
S. 202. Anm. 2. und S. 209. Anm.
Anmerkung 4. Tin. F r i s ch e 1 I a Schrank Faun. 2, 2. 123. 1846
(Nemapogon Frischellus S. 167), bei welcher Frischella W^.V. citirt wird (!),
Ist Nem. Scabioselliis, eben so wie Adela Frischelia Curt. Brit. Enlom. 463.
Anmerkung 5. Frischella Evcrsmunn soll die Grösse des Schlffer-
müllercllus und der Sulzeriella haben und sogar dem erstem äliniich sein.
Da die Angaben zu dürftig sind, so lässt sich (ür jetzt kein sicheres Urtheil
über diese Frischclla aufstellen.
6. Violclla Tr.
Capillis rarioribiis feiTugineis; antennis cT corpore qiiadruplo,
$ supra basin» pilosis ckiplo longioribns; alis anterioribus
subaculis aureo-ciipreis.
Adela Violella Treitschke IX, 2. 139. X, 3. 292. — Z. Isis 1839, 186. 5.
— Schles. Schn.tauschbl. IV (1813), S. 16. — V (1841), S. 16. —
I^cersmann Faun. Volg. 593. 21,
Adela violella (Ad. violette) D"p. Hist. VIII, p. 379. pl. 302- fig. 1. —
C.tt. 356.
Adeln tombaeinella (FR. in hl.) lierrich-Schff. Tin- pl. 34, lig. 240. (J^).
— — Stainlon Suppl. Cat. 19.
Viel scblankcr und zierlicher und Avenigstens im luäiudichen
Geschlecht mit viel länneren Iniidern als die vorigen Arten,
gleicht sie in der Einfarbigkeit der Yorderfliigel bloss Ruhlron-
tella und Cyanella und der ungellecklen Kuüniilrellaj ihre ins
J7
Viülelliohc vcrdiuikello Kii{»rertaii)e trennt sie von den beulen
erslern; der kleine, ^veni^> heliaarle Kopf und die durch Schu|)-
pen id)er der ^\'^u■/el verdiekhMi weiblielien Fühler unterschei-
den sie iKihsl den oben angegebenen Merkmalen von Rufnnitrella.
Unler den folgenden Arien sind lun- die drei lelzlen einfarbig,
und nur Cu[)rella nnt kupferfarbenen Vorderflügeln; diese \iel
grössere Art hat ^venig(!r gespilzle Vorderlliigel und im niäini-
lichen Geschlecht eine schmalere Slirn, grössere Augen und ein-
fach sch\\'arze Ivoplbeliaarung, im ^\ eibiichen haarlose Fühler und
viel reichlicheres Kopfhaar.
(Jrüsse Avie von liulifrüiilella. Kopf klein nnt weit gelrenn-
len, kleinen Augen; die etwas dünne l'ehaarung ist beim Uliinn-
chen s{)är!icher als beim Vreibchen und bei jenem auf dem Schei-
t(d mit schwarzen Ilaaren gemischt. Fühler des Mannchens 8"',
also 4 mal länger als der K()ri)er, fein, gegen die A^'urzel e(^^'as
dicker, an dem Wurzelvierlel braun, kupfergiiinzend, dann in
glänzendes Crau ül)ergehcnd und auf der Endhälfle v\'eiss ; das
>Vurzelglie{l glänzt lebhaft ^ iolethupferig. Fühler des Weibchens
34 '" lang, am \\'urzehlriltel durch schwarze, stahlblaue Ilaarc^
verdickt, darauf dünner und glänzend braun, am Kiuldritlel oder
Viertel weiss. Gesicht sehr glänzend messingfarben. Taster
klein, gelblich, am spitzen Endghede mehr oder weniger schwärz-
lich; am ZAveiten Gliede unlen uiul am Eiule oben nnt spiuliclien
schwarzen Borstenhaaren. — Hückenschild kupferfarben, auf den
Schulterdecken oft messinggelb. Brust und Beine auswärts me-
tallisch grün; Ilinterschienen auswärts gegen die Spitze kupferi",
einwärts glänzend gelblich, anf der Rückenschneide mit langen,
bleichgelben Haaren bekleidet. — Hinterleib des Männchens
schlank, braun, schwach glänzend, am meistens um die Spitze;
des Weibchens glänzender, am Bauche grau, an der Endhälft(!
weniger auffallend zusammengedrückt als bei den vorigen Arl(^n.
Lcgestachel glänzend schwarz, kaum nnt der Spitze aus >\en
Afterhaaren hervorsleheml.
Vorderllügel 3 — 2i'" lang, gestreckt, mit etwas verlänger-
ter, schwach gerundeter Spitze, glänzend kupferfarben, an der
Wurzelhälfte nnt Messingfarbe gennscht, auf «Icr Endhälfte ins
Violetiliche übergehend, (»lnu> helle Zeichnung. Franzen violct-
lich kupferfarben, am Ende grau.
VIH. 2
18
Hinlorflügcl länglich, gegen die Spitze verscliniälcrt, bi'ann,
gegen die Wurzel geüclitel, überall mit sehr verdünnter, matter
I'urpurfarbe überzogen. Franzen schwärzlich, kiipferio- glänzend.
['nterseitc liraun, vi;)Ietllicli gliinzend, mit mossing-gl'inzen-
den Franzen,
Im Gouvernement Casan CE^cisiiiaim'); in Ungarn und um
Wien {Tr.); in Böhmen um Reichsladt an Iliiidseerstniuchern
(F/J.!); in Schlesien in der Ebene, z. 1>. bei Glogau, und im
niedern Cebirge, z. F!. bei Salzbrnnn (Z.); im südlichen Fi'ank-
reich iDitp). Sie fliegt nach Treilsclihe zu Ende Juni; ich
selbst fing sie niu" im Jidi, im Ganzen nicht häutig, am meisten
auf schattigen!, IVuc!il(Mn lloden, seltener im Trocknen, z\\ischen
lichtem Laul)gel)üsch, wie an der Wilhelmshöhe bei Salzbrunn.
Nach meinen 13e(d)acli!inig(>n ist ihre Lieldingspflanze Hypericum,
und ich sadi sie um die Ijlülhen von II. peiTeralum uiul (juadran-
gulare in kleinen (lesellscharien im Sonnenschein scinvärmen.
A n ni (• ik 11 n g. Kncli l.iii^fiii Z(")g(rn li.il)c .mIi iiiicli cnlscl lossiü , <ltii
Trc!l.<ir/ific\(\,tn N.iiiuii liciziilM-lnItcii iiml dm sjiäkiii, 'I (»iihicliicll.i, zu vcr-
^vclfL■ll. Tr(>i!sf]i/,c''s All I.sl .slilicr (!ic rncin'g', wenn er ilir .-iiuli tluo tlir
K(ir|>t.'i iiiiigc si'clisni.il iibcitifriciKli' Fiihlci l.'iiigc, liiip(i'i(.iri)ige Kojidia.ire de
c'iiliL'iit. 1 In. V i () I L- 1 1 -1 VS'iiii. VxcliH. j;hii)zeii(lcr , diistcr vtili ollicr Scii.-il>c
— /,^^■is^llell Pliinilieli.l (Hy jiniioiii. |)liinil)illiis) iiiul Lnfvigcü.i (i in. nisti-
Cflla Linii.ie.i VI, S. 110. Aiitn. I.) i,'i<.tt lll ! — ist wirklldi ni( !it TrrilsrlJic's
■Vinitll.i, dn F. V. li(/s/crsli;iinii (ilicr (lirsill)o /oI-likIc si lirillÜclic Aiisknnft
gilbt: „Zwfi Ex(Miii>l.ue. D.is tiiic ist stlir zrish'ut, d.i es nur nocli einen
„zerrissenen Vordernilgcl li.il , der .in einem Sliiikilien Tliorax Iiängl ; aber
„der Kopf und die Fiililer .sind g.iir/, Vf)ll.-,l;iiidig. D.igegeii (elilt dem zweiten
„Exeinpl.-ir Kij[)(' und llinlerieib ; die Fjiigrl sind .ille d.i, der rei litc Vorder-
,,flügel ist beim Spannen nnige'i( lil.igeii worden, niid d.dier nur b.ilb so breil
,,-\vie der linke. Die Fliigid ii.ibt n die (}esl.ill und Gi(isse Jiiier \on SeliiC-
,,(eriuiiilerell.> ; ilire F.Tibe ist .iber dunkler, eliiLicIi, oiiiie Seli.ilten und von
,,deH Tbiresianei n g.iiiz inlilig luil d li s t e i' v e i I r u t li lir/eii luiet. Sie sind
,,niciit duiikel-goldr.irbig, \\ ie (-'hui pciilier .sie iiciinl, soiidein nur g<ddig ge-
,,n)isiiil und glänzend. Du- Kup(.si liupjKii sind .liigeiieben ; sie seiielMeii n.ieli
,,den Spuren rosigeib ge^^'esen zu sein. Dir l'.ilpcii .sind zlemlieli l.ing, anl-
,,wäits gelingen, lior.steu.u ti^ beli.i.iit, .illis s(li\\.iiz. Die Fiililer sind selir
„lang und stellen an di i- Sliiri, zwisilieii odei' \ieliiiiiir vor den selir geriä-
,, bellen Augen; von <b'r \Auizel ans sind sie in einer L.'inge von last 2'"
,,si iiw.iivliraunbärtig, ül'ei bau pt selir sl.nK^ die Sjutze ist inebr als j der
„l'"iili!ei l;in,i;e weiss." Diese Art eikl.'lil /'/». erst fiir Cypriaeelia //. , dann
lür eine andere, näiulieb für rueinen Niin. Violelliis. \A erin er selbst, der
die S.immliiiJg sab, seb\^•allkle, so isl iiii-c, du. \\\v weiter iiiebts als den Na-
men der Art im A'A'Ieii. \/,(bri. v(ir uns balien, noeb riiebr zu srbv^aulcen und
19
zu (rngoii ci'I.iiilif , fil> dirse Violtll.i \A'.V. iinlit sogar zu einer clrlllcn Ait
gcliöil. Dfini die IJc/.cicliimiig lies \'\ iin. Vztliii. deutet auf inciiun mit
einer dn7ilie!n Scii.itleiihindt; verselunen Violellus Selir selileelil hin. Jcilen-
(alls diirfen \\ir im? nli lit fi'ir liere( iiligt liallen, Treilsrlih-c^s IJenenming,
auf diese Jusc/icr''sc\\c Auskniift Iiin, al)/.tis(:liaHen.
T. Mrtzzülella Ilhn.
Ciipillis fciTugincis, anlcniiis cf corpore qiiiulriiplo, $ iU\\)\o
loiinioribus nigris apicc albo; aus anteriorihus ciiprcis, l'ascia
posiica aiiroa aiilico al)brevia!n; pü.sleriorii)iis fiiscesceu-
Jibiis, sab i)asiiii albiiüs.
Tinea Mazzolrllu Uhu. f,g. 155. (7^. 'l'e.a S. 51 laipferbraune Scliabe.
luilt/phid Miizoltiellii n//n. Cai. 41Ö. 4()3{J
^■iciela Mazzolrlla Tr. IX, '2. 140. X, 3. 292. — Dtip. Ilist. VI!!, p.
368. 1(505. [,l. 300. W'^. 8. cf. — Cat. 35G. — IJerruh-Sc/iJf, t,,L.
32. flg. 22.5. $.
In der Zeichnung ähnlich einer geOeclilen Rnfiinilrelh» (var. g.),
leicht 7Ai nnlerscheiden durch die viel langem Fühler des M;lnn-
cheiis und die gegen die Wurzel weissiichea llinternügel beider
Ceschlechler.
Grösse einer ansehnlichen Rullniilrella. Kopf rostfarbig be-
haart, am reichlichsten beim "Weibchen. Fühler lein, gegen die
A\'urzel ein wenig verdicki, beim i\!annchen viermal so lang ^\'ic
der Körper, nämlich 8'" lang, am ^VnrzelgIie(le stark kupler-
glänzend, dann auf | der Länge braun mit geringerem Glanz,
hierauf aus dem Grauen bald ins Weisse übergehend, das fast
I der Länge einnimmt; beim Weibeliea sind sie etwas über 3"'
lang, etwas dicker und an weniger als der Hälfte weiss. Ge-
sicht stark gräulich glänzend. Taster kurz, gelblich, am spitzen
Endgliede schwarz, am zweiten Gliedo unlen und au der Spitze
oben spärlich mit gelblichen Borsten besetzt. — Rnckenschild
grünlich metallisch. Beine grünlich und kupferig gemischt; Hin-
terschieneu mit gelblichen Dornen und bleichen Haaren auf der
Kückenschneide; Hinlerfüsse au der Unterseite gelblich. — Hin-
terleib des Blännchens braun, am Bauche grünlich glänzend ; der
des Weibchens gelblich-braun , schwach glänzend, fast der ganzen
Länge nach zusammengedrückt, am Bauche mit hellen Ringräu-
dern und starkem Melallglanz; die Spitze des Legestacliels ragt
kaum liervüi".
20
Vordcrfliigel 2| — 2|'" lang-, länglich, am Ende zugespitzt,
oiänzcnd kupferfarbig, gegen die Wurzel ins Messingfarbene ge-
niischl, am Vorderrande gegen die S{)itze ins Violette. Auf dem
Inncn\\ inkel siebt eine bei! goldgelbe (nicht, uie Dupoiichcl sagt,
silberweisse oder, wie Tr. beschreibt, weisse) Binde, die sich
öfters ('in^\;iris erwciicrt und stets mit ihrem abgestumpften Endo
vom Vorderrande gclreinit bleibt; nach Tv. löst sie sich mancli-
ma! Aom Innenrande ab; sie ist l)ei einem Männchen meiner
Sannulung auswärts breit \iolet eingefasst. Dupouclicl giebt
ihr als Regel eine breite solche Einfassung auf beiden Seilen,
wovon aber zwei meiner Exemplare gar nichts zeigen. Nach
Treltsclile konunt zuweilen an der Flügelwurzel ein weisslicher
sclnvacher Fleck vor; icli vermuthe liier eine Täuschung. —
F'ranzen schön glänzend messingfarben oder kupferig, aussen ins
Graue gemischt.
Hinterniigel länglich, zugespitzt, an der Wurzel weisslich,
welche Farbe sich melir oder weniger ausbreitet; der Rest des
Flügels braungrau, mit blassem Purpurschiinmer, dt'r sich auch
über die weissliche Farbe hin erstreckt. Franzen am Innenwin-
kel >veisslich, dann allmählich dunkel braungrau, an der Wurzel
gelbolänzend.
Unten bräuidich mit Violetglanz, gegen die Wurzel weiss-
lich; die Binde der VorderlUigel schinnnert Aveisslich durch. Die
Franzen an der Wurzelhälfle messingglänzend wie die Vorder-
flügelspilze; die Vorderrandfranzen an der letztern kupferfarben
ins Violette.
Die noch seltene Schabe lebt in Ungarn und bei Wien (T/-.),
hier am Damme bei Kaiser -Ebersdorf und am Bisamberge (Le-
(Jererl). Dupouclicl fand sie in Menge vom 18. bis 15. Mai
bei Aix in der Provence auf den die Stadt umgebenden Höheu
an Dornbüschen.
Anmerkung. In den Scliles. Sclimetlt'rling.staiiscliberirliten \vrr(l TT
(1841) S. 12 — IV (1813) S. 16. — V (1844) S. 16. und VII (1815)
S. 8. Ad. Mazzolclla als Lei Breslau, Benescliaii und Voljiersdorf vorlcorniuend
genanut. In der Zeitsclirift fiir Entomologie Le[)id. S. 70 wird sie für zwei-
felliaft erklärt. \%'alirsclieinlitli fand eine Yerwecliselung mit Fibulella oder
Rufuuitrella Stall.
•21
8. Paludioolella Mann.
Capillis rcrniolneis; anteiinis .siipra basim alho iiioroquo annu-
latis ö^ corpore quadriiplo, $ diiplo loiigioribiis; aus aiilo-
rioribus I'iiscis, crobcrriinc aurco-piiiiclalis, slriga post iiic-
diiiin piincto(ii!C costac aiile apiccm iiivcis.
AJclu palmUculcIla Mann Ent. Zig. 1850, S. 139. Stamlon Cal-
19. Ilcrrich-Schjr. Tin. pl. 32, f.g 22Ö. (cf.)
So gross wie Violella, an den Merkmalen der Diagnose von
allen laiigliornigen Arien zu nnlersclieiden. Koplliaarc rosigelb,
lieiiu Männchen blass und spärlich. Fühler beim Männehen vier-
mal länger als der Körper, nämlich <S"' lang, lein, gingen die
Wurzel wenig verdickt; Wnrzelglied stark, messiiigglänzend; das
folgende Sechstel ist schwarz und weiss geringelt mit schwar-
zer Riickenlinie: das nächste Sechstel ist braun, etwas schim-
mernd, und geht ins Weisse über, das den Rest des Fühlers
einnimmt. Beim Weibchen sind sie etwas dicker und kaum halb
so lang, am Wurzelgliede schwach gelbglänzend, dann auf l der
Länge scharf schwarz und weiss geringelt, hierauf braun mid
allmählich in Hellgrau übergehend. Gesicht schwarz, kaum glän-
zend, mit weisslichem Angenrande. Taster klein, s|iitz, gclblicli,
am zweiten Gliedc unten und an der Spitze oben s[)ärlich schwarz-
borslig. — Rückenschild kupfcrglänzend. Beine; Itrann, \iolet-
lich glänzend; die Mille der llinterschienen auswärts und ihre
Spitze, so wie ihre Dornen und die Spitzen der Fussglieder sil-
berweiss; Rückenschneide der llinterschienen bleichliaarig. —
Hinterleib braun, etwas kupferschinunernd; beim Weibchen an
der Endhälfle stark zusammengedrückt, am Bauch mit silberglän-
zenden Ringrändern; der Legeslachel zusammengedrückt, läng-
lich dreieckig, spitz, slark licrvorsleben.d.
Yorderllügel 2\—2\"' lang, weniger schlank als bei Vio-
lella, kürzer ziigespilzl und am Ende abgerundet, sch^^arzbraun,
sehr reichlich mit goUlglänzenden Fnnklen bestreu!. N'or dem
Innenwinkel slehl eine schmale, grade oder sehr schwach ge-
krümmte, ein v/enig (^i!n\ärls geneigte lUnde \on re!U\veisser
Farbe, deren J^ymCassung gewöhnlich dunkler als die (Jrmullarbo
erscheint. Zwischen dieser Binde und der Flügelspilze hängt
am Vorderrande ein schnee\v(-isser Punkt, vor welchem ein lief-
sclnvarzer, einwärts coiicaver, unleii zuges[»ilzler Sirich herab-
22
golil und eine hell kiipfcrnirbeiu' ijiiulc auf tlcr äussern Seile
i)eg-renzt. Von dem weissen riinkt aus isl der ganze Flügel-
spitzenrand bis zum Innenwinkel ndl derselben Iiellen Kupler-
larbe cingelasst, am breitsten in der Flügelsiulze selbst. Die
schwarzbraunen Franzen sind au!' der \Vurzel mit solchen Schup-
l)en bedeckt.
Hinterniigel länglich zugespitzt, braun, schwach purpurfarben
schimmernd, auf dem vom Vorderllügel verdeckten >'ort!errand-
theil weissüch. Franzen braun, an der AVurzel messinirglänzeiuk
Unterseite braun, [mi-purfarben schinunernd, in ilvr Fhlgel-
spitze und auf der Franzenwurzel gohiaeii) glänzend : die weisse
l'inde imd der Punkt dvv ^'ur^!('r!!üg■el scheinen ganz deullieh
durch; auch der VordeiTand der ilird(n-{li!gel zeigt gegen die
Spitze ein verloschenes weisses I'leckchen.
Bis jetzt ist diese Art bloss bei Pisa gefunden \vorden, wo
sie am 19. und 20. Mai in den Sii!i<[)fen au i\cn J^liiliien einer
buschigen Erica flog.
9. AI bi einet eil a ScJilclclwr.
CapilÜs }iiiiris, antennis longissinus; aus aülerioribi!» \io!aceis
nilidis, fascia posl medium punctorpie coslae [»osiico alliis;
posterioribus fuscis. cT. (Mus. DlannJ)
AJelu — Schleicher in lit. (Maiiii) Vi rlinncllungtii des zoolng. -1k)1,iii.
Vereins in \'\'ien 1852. S. 135. AI. niit. viol.utis, nui tci-s(|ii.-iiiiiisi,<;,
fnscia suliarciiala alb.! ; jiosf. nigricoiitihus, violacicj-tiju.inliljiis.
„Grösse der Degeerella. Ko[/f schwarz A\ie bei Ciiprella;
„die Taster weniger stai'k behaart. Fühler etwas iäng(M", vom
„Ko|de aus srhwarz und weiss geringelt, dann ^\eiss. IJücken-
„schild erzfarbig. Beine scinvarz und stark behaart, wie bei Cu-
„[u-elhi. llinlerleil) schwarz."
„Vorderllügel gestrecki, an der Spitze zugerundet, schön
„violet, stark glänzend, am Inneurande etwas dunkler. Auf dem
„Anfange der Innenrandfranzen steht eine schmale, Aveisse, el-
,,was nach aussen geneigte Binde, welche einwärts schwarz ge-
„säumt isl. Gleich hinter ihr hängt am Vorderi'ande ein weisses
„Fleckchen. Franzen grau, an der kleinern ^\'urzelhidl'l<' violet."'
„üinterllügel ziemlich breii, )iach hinten etwas verengt,
„braun, vi(detlicli schimmernd; Franzen überall schwärzlich.
23
„l'iilcrseilc scli>Mirzlicli, uliiic (iliiii/. Auf den Vordertliioelii
„scliciiien PiiiiKl iiiul Ciiidc iiiatl tlurcli, li'lzicrc ist in (k'c Jlitlc
„etwas (lüsliTtT, da lilaliifhioc ScIiiij»|h'II danibcr luii/.irlicii. Die
„Flügelspilze scluiiiiucrl goldin-, imd die scliwiirzliclieii Adei'ii Ire-
„leii deullieli lier\()r. Die FraiizeiiNMirzelii ojaiizen scliöii lila-
„lariiiy. Die iliiderllügel sind aucli mehr scliwarzorau als siulet
„iiiitl oliiie (ilanz."
„Herr Sclilcichcr fini>- das einzelne Exemplar am (!. Von in
„Sle^ennark liinler Mtirzsle<i au!" einer \(in Ji'.ni^cn Ficliien (.-iii-
„gcsclilossenen Wiese." Ci^lilllieilnng ^\k^<< ilei-in Mdiiii )
](). I'aseila lui'isin.
l'apillis lerrnoineis, anlennis e()r[)()re Ioni»ioi'ii)ns: alis anlenu-
ril)ns jim-pureo-cüpreis, macnüs (Inal)us longiindinaübus
J)ascos, l'ascia post mediimi nuienla(|ne a[iicis en[n"eo-ve-
nosa aureolis; ixisteriorilms l'nseis.
.hlr/u hasrllu Erersm. F;uh). V.Ji;. 5<)2. 18. — llcrricJi-Srh//: (.,b. 32
»U. 2iS ($.)
„Aelmlicli der Sidzeriella und ('(inorueüa, aiier lialb (»der
„dup|)el! so ivlein A\ie die erslei'e, von der C!-('isse der Lampron.
„\ariella. Fliegt im Casan^Hchen und Orenbnry'selien im .Inni."
11. Associatclla FR.
^Capillis (^ ni(,n-is, $ ferrni^ineo-mixüs; anlennis cf longissimis,
$ brevioribiis nioro-viüosis; alis anterioriluis ninris, aiu'eo-
irroratis, Jaseia nu'dia aurea jinrpureo-maroinata.
.h/cia assochitella (/•'/?. ) Z. Isis 1.S3S), 18(). — K.il. Zi;;. 185(», \?jC>.
— /•'. I-, niisicry.t. Btituiijo s ly-i 'i',.r. gs. ng. i,-»— d. — siui,,-
lon Sui)i>l. Cjt. IS).
l)m'eli die ganz \(>!lslän(lig'e, scliarf gcrandele l)inde der
N'orderllügel ist sie von allen Norliergcdicnden Arien nnlerscbie-
den; eben (huhn'eli er\veisl si(^ sieh als nahe \'er\\andie der lol-
genden Arten; AViihrend bei diesen aber die \'ordernügel wr-
nigslens zwischen der ])ind(! nnd der \\'nr/,el der !/äng<' nach
gelbstreilig sind, hat vVssociatella sowohl V(n- \\ie hiider der ilinde
leine goldgelbe Süinbchen dicht anigesirent.
Kleiner nnd schlanker in Körper- und Fltigelbau als Snlze-
viella. Kopüiaarc auf dem Sclieilcl spärlich, beim Weibchen etwas
24
reichlicher, und bei diesem roslgelb, fast ohne Beimischung schwar-
zer Haare , wäln-end sie beim Männchen fast nur schwarz sind.
Fühler des Männchens etwas über 8'" lang, fein, oreo-en die
Wurzel seiir wenig verdickt und mit einigen schwarzen Haaren
bekk'idet; das starl<e, lange Wurzelglied ist kupfergUinzend; dar-
auf folgt in der doppelten Länge des Wurzelgliedes schwarze
Farbe, und der übrige Fühlerlhcil ist weiss. Die weiblichen
Fühler sind kaum 3'" lang, an | der Länge durch schwarze,
stahlblau glänzende, dichle Behaarung verdickt, am Reste weiss;
das Wurzelglied kupfer- oder messingglänzend. Die männlichen
Augen sind viel grösser als die weiblichen, Gesicht grünlich
metallisch. Taster klein, dünn, spitz, schwärzlich, am zweiten
Gliede unten mit einigen schwarzen Borsten. — Rückenschild
kupferglänzend. Beine auf der Aussenseite grünlich und etwas
kupferig glänzend; die Sj)itzen der Fussglieder und die Hinlcr-
schienendornen hellgelblich schinunernd; die nicht reichliche Be-
haarung der Rückenschneide der Hinterschienen blond. — Hin-
terleib des Männchens dünn und schwarz, des Weibchens an der
Hinterhälfle zusaunuengedrückt, am Bauche metallisch; der drei-
eckige, sclnvarze Oviduct ist fast verborgen; bei einem Exem-
jtlare ragt aus ihm ein feiner, |"' langer, geMcher Stachel
iiervor.
Vorderflügel 2f — 2^'" lang, länglich, ziemlich schmal, an
dem verlängerten Ende abgerundet, schwarz, reichlich mit gold-
gelben, kaum glänzenden, auf der Wurzelliälfte zusammenilies-
senden Scliupjjen bestreut. Hinter der Mitte, am Anlange der
Innenrandfraiizen, ist ein schmales, goldgelbes, kaum glänzendes,
vollständiges Band, gewöhnlich von überall gleicher Breite und
senkrecht gestellt; es ist auf beiden Seiten erst schmal schwarz,
dann breit meiallisch vioieilich oder kiqjferig gesäuud. Franzen
braun, an der A\'urzel, besonders um die Flügelspitze, kupl'er-
glänzend.
Hinlerflügel länglich, zugespitzt, braun, dünn purpurfarbig
überzogen. Franzen braun, an der 'Wurzel um die Flügelspilzo
kupferschimmernd.
Unterseite braun, blass ])urputTarbig schinunernd, nnt malt
dnrclischeiuender Binde der Yorderiiügel. Die braunen Franzen
schiimnern an der ^\'urzcl messinolarbcn.
25
Diese Art lebt in Bölimon bei Rcichslndt (FR.^, in Sdile-
sien am Probslhainer Spitzberge, bei Reinerz (Z.), Lan(Iock(Lof »*■!),
Volpersilorf (Zr'ic/) und Mabrsclieinlich im nanzon Riescng-ebiroe.
Sie liiilt sich hier nur an Pinus al)ies zu Ende Juni und im Juli
und scliwärmt im Sonnenschein um die Spitzen der liöiiereu Sträu-
cher oder um die Aeste der Bäiune, bisweilen in grossen Gesell-
schaften. Sonderbarer Weise entdeckte Mann sie auch in Tos-
caua und fing drei Exemplare, von deiu'u er mir eins schickte,
ein schon beschädigtes Weibchen, bei Aulignano im Mai an Ahorn.
Ein andere Art liegt hier nicht vor, und ein Irrlhum in iVm An-
gaben ist bei jMaiuiS Gewissenhaftigkeit nicht denkbar.
12. Sulzeriella Z.
Minor; capillis ferrugineis, anlennis c^ longissimis albis, i ba-
sali nigro, 2 t^orporc duplo longioribus, ultra medium
atro-villosis; alis anterioribus nigris, longiludinaliler aureo-
strialis, striis sub apicem obsolescentil)us, lascia pone me-
dium aurea violaceo-chalybeove marginata.
Jdcla S^/hcricUa Z Isis 1S39, S. 186- — (LU'niif) Isis 1846, S. 275.
— (AW/l) Isis 184S, 9.il. — S,l,I.s. Srl.nitnuschl.lnlt IV (1813) S.
16. _ V (1844) S. 16. — VII (1845) S. 8. — Vlll (1846) S. 12.
— Ditpoiichcl Cat. 356. — Sldiiilon Cat. 9. Snppl. 19. — Entom.
Comp. p. 12 et 39. — Tciigslröin Finl. Fjäril. 117. — Ilcrrich-
Sclwff. tab. 32. f.g. 227 ($).
Tinea SiiheUa Hiihn. f,g. 121 ((j^) Text S. 54. — Tinea —, golflgestrelf-
ter Scliabe mit weissem Querhande \A ien. Vzrlin. S. 143. — ed. Jlli-
ger II, 119. — cd. Churpcnt. S. 158. — (Jüze entom. Beltr. 3, 3.
S. 115.
Aäela ~ TreUsrhke IX, 2. 132. X, 3. 292. — Kollar Eeilr. z. L.in-
deslsiinde Oestreichs II, S. 96. — Eicrsmaun F.nm. V<,lg. 591. —
Schläger Si luntausriilierlclit S. 164. — Steph. Cat. 7244. — lllnstr.
IV, 229. 2. — Zo.,l..gist 1849. p. 2631. — Zrllcrsledt Ins. I,.,.p.
1008. Obseiv. — Srbles. Sd.mtauscbblatt. I (1840), S. 6. — II
(1841) S. 12. — llcrrirh-Schjr. Topogr. v. Ueg.usb. 111, 197. 941.
Adcla SultzcUa, AdMe de Sulizer Diiponchel IIIsl. VIII, p. 364. 1603.
pl. 300. flg. 7.
IJutypIüa Sukrlla Iliibn. Cat. 416. 4032.
Tinea Suleella Il/iger Mag. IV, S. 19.
Capillaria Siiltzii llauortk Lcp. Diit. IV, 520.
Phultiena Podaclla (Scarcc JapaiincJ iiiolli) Doiiov. IJiil. Ins. p. 42. pl.
2ö7. r.g. 3 (r^.)
Phalaena DegeercUa Scop, Fauu. Garn. 251. 647.
2(j
" Sph!n.v fasaal u Nnlurfurscl.cr XXV, S. 49. l.ib. 2, fig. 3. ($.)
Tinea nigra, jilis cxtcrionljus dc.inralis, c.ifiitls vcrllcc alainiinjuc ias( la
transversa flavis O'coJT. 2, p. 199. 44.
Yar. b, al. aiit. puncto coslac poslico aiireo. (^ 2-
Var. c, antennis c^ paulo lougius nigris, § loiigius nigru-liirli.s;
alis aiit. obsolelius aurco-sirialis.
Adela laqncutcUu Z. Eiitom. Ztg. 1850. 135.
Sie iiiilcrscheidet sich von As.sociafclla leiclit durcli die gel-
ben Läng.sslreifen der Vorderfliigel, stall welcher die.se bh).s.se
gelbe Släul/chen hat. Am nächsten steitt .sie der Rcligalena; sie
ist gewönhc'i etwas kleiner und hat nie aul" '\'c\\ ^ Orderflügehi
so helle, scharf hervortretende, Ins zum I'inlcrrande in aller
J?chärfe fortgesetzte ].ängsj;lreif('n wie diese. Beide Ai'len sind
beträchtlich kleiner als Degeerella und Congruella und lialsen die
liinde der Yordernügel näher gegen die Tilitte geriickl, während
sie bei diesen a>uf dem Anlange des letzten Längsdrittels steht.
Grösser als Associatella. Kopf rosigclb behaart, beim Weib-
chen viel reichlicher. Fühler des ^lännchens beinahe 8'" lang,
von mein" als dreinnih'ger Ivöi'pciiänge, fein, weiss, am Wurzel-
vierlel oder etwas höher hinauf schwach verdickt und violet-
glänzend schwarz, am ^Vnrzeigliede iricssing- oder kupferglän-
zend. Die weiblichen Fühler bis 4'" lang, an mehr als der
Hälfte dicht mit slahlblau- oder violetglänzenden, schwarzen Haa-
ren bekleidet, übrigens weiss; am Wurzeigliedo wie beim Männ-
chen. Gesicht lebhaft messingglänzend. Taster ziemlich kurz,
spitz, gell)li("h, am zweiten Glied«' unten und am Ende nicht sehr
reichlich schwarzborslig, Endglied schwarz. — Rückenschild mes-
singfarben, auf <\q\\ Schullerdecken nnt Kupferglanz. Beine gelb-
grnnhch metallisch nnt etwas Knpferglanz; die Füsse, die Dor-
nen und die Innenseite der HialerschieiU'n gelblich; Rücken-
schneide der letztem ([\\\\\\ mit blonden Ilaaren besetzt. — Hin-
terleib schwach glänzend schwarzbraun, beim Vreibchen an der
iMHiliälfle zusammengedrückt uiul mit wenig hervorslehender
Spitze des dreieckigen, schwarzen Legestachels.
Vorderllügel 2| — 3'" lang, länglich, in der Breil(! etwas
veränderlich, auch nicht bei allen Exemplaren gleich znges[)itzl,
auf schwarzem Grunde von der Wurzel aus mit goldgelben,
glanzlosen Länosslreifen, welche durch schwarze Linien von ein-
27
ander irctroiiiit und nielir oder \\eniocr deutlicli sind; vor der
Flügolspilzo gehen sie slrahlcnarlig auseinander und w erden ge-
gen ilvn Hinterrand verloscliener. Ein Sehullerdeckelien gliiiizt
niessingfarljen, und der Vorden-aiid ist slalil!)!au. Hinter der
Flügelinille. am Anlange der Iniienrandlrauzen, ist eine ^()l!slän-
(üge, e[^\as scinnale, goldgelbe (nie weisse oder ueissgelbe)
Binde, senlu'eeht gestellt und von etwas veränd(Miieiier Cestalt
undllreite; bald ist sie grade, ])ald et\v;!S nach innen gekriinnu!,
gewühnlicii vom Innenrande aus verdünn.t; sie ist auf beiden Seilen
erst von einer lielVeliv.arzen Linie, daiui von einer stahlblauen
oder Niolelglänzenden Jiinde eingcfassl. Fianzen kuiilerghinxerid,
aussen seh^v;irzlieh ; die des Vordcrraudes slaldblau. i)ei \'ar. b,
(einem i^lännchen der V\iii!er, einem Vy'eilu'hen der Gioga.ner
(iegend) befindet sieh die!'.! hiulci' der Einiasseng der iielben
Binde in den A'orderrandiVanzen ein deutlicher goldgelber Funkt,
der auch auf der Unterseite sehr sichtbar ist.
Hinierlhigel lüngiieh, zugespitzt, seliuarzbraun, gegen die
Wurzel lichter, überall mit verdünntem Fnrpnrsehimmer. Der
von den Vordei'ilügehi verdeckte >'orderrandl!ieil ist weisslieli.
Franzen schwärzlich, am dunkelsten auf dem \'onleri-ande vor
der Flügelspitze: ihre Wurzel schimmert kujd'erig oder niessin^i'-
iarhen.
Unterseile braun, violetlich schinnnernd, in den Fhigelspitzen
goldig. Die Binde der YorderUngel ist sehr deutlich, nm- Idüs-
ser, auf der Mitte des Vorderrandes der Ilinterllügel ist ein ver-
loschenes gelbes Fleckchen.
Yar. b, unterscheidet sicli ausser duixli den schon oben an-
gegebenen Funkt in nichts von den gewöhnlichsten Exein[»laren.
\m', e, zeichnet sich durch iln'e ansehnlieher{^ (snisse, die
Dunkellieit aller Flügel, die UndeuHichkei! der dunkeloelben
Längsstreifen, die Lebhafligkeil der gelljcn jjiiule und der siahl-
blauen Einfassung sehr ans, F)a aber die von Mann in Croa-
iien gefangenen Exemplare auch dunkler gefärbt sind als die hie-
sigen, so sehe ich die Merkmale, die ich in der enlom. Zeitun<>-
als entscheidend angab, nicht mehr für so sicher an, dass sie
nicht durch vollständigere Weibiheu lieslätigl werden müssten.
Zwar ist der behaarte Fühlertlnnl meines einzelnen Weibchens
länger als bei meinen neun nord- und süddeutschen Exemplaren;
aber den kahlen, weissen F^ndtheil kann ich jetzt nur für durcii
28
Descliädigimg- vorkiirzl hallen. Bei einigen der übrigen Weibchen
reicht die Behaarung ein wenig weiter hinauf als bei andern,
und da sich bei den Männchen dasselbe Verhältniss in der Fär-
bung der schwarzen Fühlerwurzel zeigt, so scheint es mir das
Sicherste, meine Laqueatella bloss als eine südlichere Färbung
der Sulzeriella anzunehmen. Die gelbe Vorderflügclbindo des
Weibchens ist breit und gerade, die meiner drei Männchen
krumm und gegen den Yorderrand sehr vcrdüinit.
Sulzeriella kommt im ganzen mittlern Europa vor, im Süden,
so viel bekannt ist, bis Toscana i^lannf), im Norden bis ins
südliche Finland QTcngslröm) , im Osten bis ins Casan'sche
O'^'^'ci'sniauiO; westlich ^^•urdc sie in England und Frankreich
gefunden. Sie lebt in der Ebene und auf Hügelboden, im schat-
tigen Laubgehölz, wo sie, wie ich glaube, auch Blumen besucht
(erinnere ich mich recht, so fing ich sie auch auf den Blülhen
von Chaerophyllum sylvcslre), zu Ende Mai und im Juni. Die
Mitte des Juni giebt auch Tcngsfröni lür Finland an. Zciter-
stedVs XwgnhG: in Schonen im Juli, scheint auf einem Irrlhum
zu beruhen.
Annierl^iing 1. In der i-iilom. ZL-ilung 1850 S. 136 Iiibe iili sclioii
cikliirl, d.iss P li a 1. Sultzi.'lla Linn. niclit unsere Art, soiuleni das ^^^■ib-
clien der Ad. Dcyeerella sei. Lhin. kennt Detfcereüa in der Fanna Siieeica
S. 360 rrnr im niännÜelien Geseldeelitj erst im Syst. nat. I, 2. 896 selien
wir unri)itlelbar hinter Degcerella Pliai. Sull/.olla und der Haupisaclic nach
nur durch antcnnas rriediocres statt der anteniiae longissiinae von ilir unter-
selileden. N'A'ollte man auch annelimeii , Liintc habe die Slellnn;,' der Bin-
de", AVodurch Degeerella und Sulzeriella sie ii unUi'Jc beiden , niebl beaclitet,
so ninss doch zugestanden ■werden, dass er den so bedeutenden Unterschied
in der Grösse nicht übergangen hätte, wcut) er wirklich zwei vcrscliiedene
Alten vor sich hatte. Audi Schruiik hat als '1 in. Su!/,e!la nur eine Degce-
rella ^ besclirlebcn.
Anmerkung 2. Alucita Sulzella Fahr. E. S. 3, 2. 311. Si.p,,I. 501
soll zijglelih die Liniic"n\tc Siiltzella und Sulzella V^'.V. sein. Die Liiiiir-
S(be Diagnose: antennis njedio i ibtis , alis iii,:;r!s, su jierioribus fascia auiea ist
hier ifi die ^'^()rle: antennis longioribus (bei Degeerella; anleniiis lotigis),
alis nigro - aeneis , lasiia aurea unigc .iiiilert. ^'Neiiii nun s( hon J>iil/.ei lella
keine langem Fiihler hat als Dei'gei ell.i , so ist die üeschi eibung noch \%( ni-
i^er geeignet, über die l'\jOricis(\\c Alt An I kl.'ii uug zu geben. Denn in dii-
sei' ^^l^d von t]t:\- Grösse geschwiegen und nur gesagt: Niniis Degeeiellai- al-
liiiis, cu|iis varielalem olini cndldi. Anlenihu! inai is ns'ine ad meilium in-
crass.llac, reMiin.ie longisslniac. Kihil man au( h die Geschlechter bei die.sei-
Angabc um, so criiäll man doch nicht das (iciingstc, "svas mehr lür Sulzt-
29
iIl'II.i nls iiir DogccrcII,! spr.'Ichc. Es Meibt also nocli das Ciiat aus ilcm
^A'i^_■Il. V/.(;Im. Die Siil/.cii;lla «li-ssillitn hat ein ,,Avcisscs (^) ii c i li a n d '
<Ui- V(ii(1ii(li"iyil mi(i isl aus «Iir Saiiiinliing des Hi'iril *'. liitol ari(s;rri(iiiiiiiiii.
/". r, nUs/rrs/dnirti fand jedoch liii l''.?!i'mjil,ir der SnlzcriL-Ila f?* in Sr/iiJ/'cr-
j)iülfrr'-i Sarnmlinij;. So w.'ire also das (>itat da«; ciiizif^c ^Monjinl l>ri iIit
luthrichvhvn Sul/idia, um sie fi'n- uiiseie Art zu »lU.ireii; dies i'-l alnr /n
AVenig, und icli (i'ihre sie lieber gar uielit mit auf.
Aumeikuug 3. Liiine's P Ii a I. I* o d a e I 1 a aiitciiiiis mediorrilms, alis n!
giis (aseia alhida — llahil.il in ^neeia. — Oe.eeiella dniiidio minnr. Aiiten-
nae liiiifjiliidine alariini. Alae (aseia ae(juali Syst. nai. I, 'J. h*J(). — (Po-
della /■'*//'/■. E. S. 3, 2.311) — folgt nnmiltelbar hinter sein, r Suji/Llia u'.kI
s<'lieiiU dniih dii' Angabe über die Körpergrösse so enischieden au( Snl/.e-
rlilia, nnil y.war znlolge iler Fiihler aul ein \A'eibelien, hlll/,^\v<•i^en, d.iss ieb
den Namen unbedenklich angenomrneti hätte, \'\enn iiielit Wuhr.sciieinliehkeil
■wäre, dass auch Assoeiatella in Srhweden vorkommt, auf welche sich alae.
nigrae und laseia albida noch besser anwenden lassen.
13. Roligaiclla Z.
Minor: capillis fernioin('i.s ; aiilciini.s c^ lonoissiiuis olhis, ^ ha-
sali nigro, ^ corpore duplo loiigioribus, -| alro-villosi.s:
alis ant, iiigris, ladt! auroo-slriatis, slriis sub apicein iion
obsolesceiitibiiSj fascia pouo nietliuni aiirea clialyboo-iiiar-
giiiala.
Jde/u reUgaicUa*J Z. Entoni. Ztg. 1850. S. 136.
Ihre Beschreibung ist dieselbe wie bei Sulzeriella; ich gebe
daher ihre Verschiedeiiheileu allein an. Die haupisächlichsteu
geben die weiblichen Fühler inul die gelben Langsslreifen der
A^orderfliigel. Jene sind nur 3§ "Mang und bis | mit dichten, lief
schwarzen, violelgiänzenden Haaren bekleidet, an dem unbe-
haarten Endtheile wie bei Sulzeriella weiss; das A\'urzelglied
glänzt kupferig-. Die männlichen Fiihler sind O'" lang, sonst
wie bei Sulzeriella gefärbt. Die Vorderflügel sind etwas breiler
als an der breitnügligslen, in der Gestalt wie bei den stumpf-
flügligslen E.\emi)laren der Sulzeriella ; ihre gelben Längsstrei-
fen treten als scharfe, jiirgends durch {\\c schwarze Grundfarbe
verdrängte Längslinien hervor und reichen bis an {\i^\\ Hinter-
rand selbst, bis zu welchem sie sich mehr erweitern als bei
Sulzeriella. Die gelbe Binde ist gerade, nach vorn ein wenig
') Durch einen Druckfeliler Regllatella.
30
verdünnt; die stahlblaue Einfassung ist auf der Aussenscile beim
Weibclien mehr als beim Männchen ins Violette oemisehf. —
Die Hinterflügel scheinen etwas spitzer auszulaufen als l)ei Sul-
zeriella und haben die dunkle Farbe der Var. c derselben. Auf
der Unterseite ist das gelbe Fleckchen an der Vorderrandmitte
der liinlerüügel so deutlich Avie dort. — Die Grösse des Männ-
chens ist ^vie das der Var. c von Sulzeriella, die des ^yeibchens
aber beträchllicher.
Als Vaterland meiner zwei Evemplaro wurde mir Stcyer-
mark anfrezeiol.
14. D e g c c r e 1 1 a L.
Blajor; anlennis (^ longissimis, $ corpus duplum longis, ultra
medium alro-villosis; alis anterioribus auret)lis, nioro-stria-
tis, fascia postica anrea violaceo-marginata.
Plial. Degecrellu Lhtn. F.m... Siuc .3(J0. 1393. c^. — Sy;!. 1, 2.893. (^.
— (t-'ong lioni Jni).iimL'(l iiiotl» Doiiov. Bn't. Ins Vlil, p. 4!. j)|.
267. f. 1 c^, 2 $. — Sultzella Linn. Syst. 1. 2. 896. $.
Tinea SiiheUa Scliraiik F.iun. 15. .ic 2, 2. 1-30. 1866.
Tinea DegcercUa , goldgcslrlclilrr Sdi.ibf mit gLlliem Qnci L.inde Wi.ii.
Vidi. 113. 23. — f<i. lUigcr 2, S. 120. — .-d. Cluirprnl, S 159.
— CleicU t,.lj. 12. f.-. 3 i<^). — hnoch lidtr. 2, S. 81. T.-.f. V.
flg. 8. 9. — Füssli Scliwfiz. Ins. 43. 814. — (,'özo emoni. lititr.
3, 3. 114. - Schrank Fn.ni. J'.ol,-. II, 2, 130. 1865.
PliaJacna Cioesclla Stop. Eiit. Ciniiol. 251. 618.
1 inaca nigra, ,illi sujici loiibiis Iineis longitiiiliiialibus, fascia l.ila tiansvcrs.i
iiifci iu'<]i!e railii.s pliiinnis aiircis, ajiliMins rorfiorc trijilo loiigioiiljiis
(La co.juillc d'or) Gco^'r. II, 193. 29. pI. 12. Ilg. .5.
Plialene-J'rigane hromee a haiide jaune Ucgecr Ins. 2, 1. 359. 1, 16lc
Abl.dlg. S. 98. II. Erklär. S. 105. T.,f. 32. fig. 13-15.
Phalacna phrijganoiJcs Ilvlz Gen. Bcg, 53.
Adcla Dcgecrella, Adele Degeerelie. Latrcillc lllst. des Cnistac. .XIV,
p. 253. — Trcilschke IX, 1. 131. X, 3. 207 und 292. — hol-
lar Beiträge zur Laiidesliiiiide Oislreiilis II , S. 96. — Eversiuann
Faun. V„lg. 591. 15. — /•'. r. Rüderslamm Ueitr. S. 189. tab- 66.
67. flg. 1. a. b. c. — Kolenali Mclet. etit. Lcp. spee. 181. —
(AdMe de Deg.'er) Diip. lli.sl. Vlll. p. 360. 1601. pl. 300. (ig. 1. 2.
— Ca(. 356. — Str/,hciis Cat. 7246. — Illustr. IV, p. 2-30. 3. —
Zoologl.st 1849, p. 2631. 1851, p. 3065. — Zcllcr, hh 18-39, 187.
18. u. 331. 162. — {Lienig) Isis KS46. 275. - {hoch) Isis 1848.
951. — (Mann) entoin. Zig. 1850, 136. — Schläger Srlinil.uis< li-
beri.Iit S. 160, 73. — vSeMrs. Srbii. lausei, bl. I (1810) 8. 6. — II I
(1842) S. 17. — IV (IS 13) S. 16. — V (1841) 8. 16. — VI
(1815) S. 12. -- Vlll (1846) S. 13. — PreussJscii. iVoviniialbl.
31
(,;Sirfwl(l) XXV. S. 423. — (r. Tieilrmann) J.,liig,ing lSl."r S. .^S"».
_ llcnich-Schff'. Topogr. von R.gcnsljmg 111, S. 197.942. — Sluin-
toii C.-.t. 9. S..{,i)I. 19. — F.ntom. C(.n,p. p. 12, 30, 3ß .1 39. —
Zt'ltcrs!r<lt Ins. l.-.pj). 1007. 17. — Tcii-fs/roiit, Finl. V]:\,\\. 117.
Ahirild I}i'irprir/fu l\ihi\ Ent. syst. 3, 2. 341. — Siippl. ^104. 8. —
Pe'iiifxnit Sp(-c. luv Cilabr. p. 39. 200. — Ccdcrhielm F.mn. I.'jjtI.-.
p. 2(iO.
7'/«^« Cccrcllu llUhn. fig. 1.30. ^. 440. $. Text S. 54 8.
Et,l;ji>hia i^vervUn Hiihn. C.-,t. 416. 4031.
CiipiUiirlit />..' Cccr'ii lluirortli Lip. brit. IV, p. 519.
Die orösslo iiücr l;>noii()nii«r('n Schaljcn, Isicrdiircli iiiul diii-cli
die Weiler nach liiiileii gerückle P)imlc der Vordei-Iliiyel von den
aticli diiidvleni Arien: wSulzeriella und Religalella ver.sehieden.
Am luielisUn slelil .sie der Conoruella, iint der .sie di(! Lage der
\ orderllüo-elhinde ocinein hat; sie ist aber auch riierklieh orcisser
als diese; im männlielien Geschlecht ist sie ausserdem daran zu
uülerscheich'n, dass hei ihr die selnvarzcn, aus (h'r >Vurzel kom-
nuMuhMi Längsslreii'en der N'orderliügcl ziemhch v.tMt von ch-r
Einfassung- der Binde getrennt hieihen, statt sich bis zu ihr zu
verhingern ; im weihlichen Geschlecht lud Degeerelia dicht schwarz-
iiaarige Fühler, Cungruella kahle.
Ko[)r ro.sigelbhaarig-, zwischen den Fühlern schwarzhaarig-.
Fühler mit dickem, schwach kupferglänzeudem Wurzelgliedc;
die des ^liinnchens simi \" 3'" lang-, fiuirnud länger als der
Kiirper, lein, gegen die Wurzel wenig- sl-ärkcr, über dieser in
der Läng-e von 24"' braun mit Kupferschinnner, sonst weiss;
die des Weibchens sind nur \\ — 'ö"' lang und an last | durch
lielschwarze, stahlblau glänzende Haare verdickt, doch nicht so
sehr \\ie bei Sulzeriella, an dem Reste kahl und weiss. Gesicht
knprerglänzend. Taster klein, spitz, gelldich-weiss, am zweiten
Gliede unten und an der Spitze oben spärlich schwarzborslig-. —
riückenschild metallisch, messinglarben uut Kuplerschinmier. Reine
g-ell)lic!i, S(-hiinmernd; (li(! vier vordem Schienen aussen ganz,
die biidei-n bloss an der Spilze braun mit \'ioletg!anz : Ilaare der
Rückenschneide der llinterschienen spärlich und lieIli)lond. —
Ijiidericib schwarzbraun, sehwach schiimnernd, beim A\'eibchen
an der Endliällle zusanunengcdrückt ; der Legestachel ragt kaum
aus den Afleihaaren hervor.
Vorderllügel des 3Iäinichens 4| — 5'", des Weibchens \\\ —
ö'" lang, länglich, schwach zugespitzt, goldgelb, ohne Glanz,
32
beim Weibclicn etwas chinklor; die Vordcrrandwnrzel giänzl mcs-
siiigrarben odor kuplcrig-. Der VordeiTand, dio 31ediaii- uml dio
Sulxlorsaladcr Iraoeii eine dicke, aus der \yurzel cntspriiigcnd(%
solnvarze, violct oder (beim Weibchen) stahlblau ausgelullte Längs-
liiue; zwischen (U'U zwei erstem ist eine liefschwarzc gabebgc,
in (U'r Fhigell'alte eine einfache (h'inne Längslinie; von diesen
l'ünf Linien erreicht beim Männchen J)hiss die des Vorderrandes
die Einfassung der Binde, Avältrend die andern weit vor derscl-
])en aufhören; beim WeÜK'hen ufdiern sie sicli ihr mehr, und dio
eine und andere vereinigt sich mit iiu'. Die gohlgelbe Einehe
steht auf dem Innenwinkel, ungefäln- auf* der Fiügelh'inge, senk-
recht ; sie ist veränderlich in der Breüe und seilen schnurgrade,
l)isweilen schwach wellig, stets am Imienrande am breilslen; sie
ist auf beiden Seiten mit einer schwarzen Linie und dann beim
Männchen mit einer blass violellen, bi'im Weibchen öfier mit ei-
ner slalilblauen, stets glänzenden Binde eingefasst. Die in den
Vorder- und Hinterrand mündenden Adern sind schwarz, stark,
nach innen dünner, beim j\lännchen seilen, beim Weibchen stets
bis zur Binde verlängert. Bei letzterem schränken sie die Grund-
farbe oft auf einen kleinen Kaum ein, beim Männchen fliessen
sie nur am Ilinlerrande mehr oder weniger zusammen. Kränzen
schwarz, an der Wurzclhälffe beim Männchen messingglänzend,
beim Weibchen eben so oder violet, welche Farben sich etwas
in die Adern des Hinterrandes hineinziehen.
Hinlerflügel länglich, beim Männchen spitzer als beim W^eib-
chen, schwärzlich mit verdünnter Purpurfarbe überzogen. Finan-
zen an der AVurzel in einer dünnen Linie messingfarben schim-
mernd.
Unterseile braun, violetlich schimmernd, in den Flügelspilzcn
mit Messingschimmer, welcher auch die Franzenwurzeln beklei-
det. Auf den Vorderflügeln scheint die Binde verloschen durch;
der Raum von ihr bis zur Flügelwurzel ist hellgelblich gemischt,
der bis zur Flügelspilze schwarzaderig. Den Hinterflügeln fehlt
der gelbe Vorderrandfleck der Sulzeriella; nur die Vorderrand-
franzen sind gelb.
Diese scliöne Schabe lebt fast in ganz Europa; am weilsicn
gegen Süden wurde sie in Calabrien (Vctagna), gegen Südosten
in Caucasien QKoleiuifi) beobachtet, gegen Osten nm ()reid)urg
und Saralow QE^crsinaini)', gegen Norden in Lappland (^Zctlcr-
33
.stech}; im Westen wurde ihre Yerbreilunff, so viel bekanni, nur
bis nacli Franiireicli verfolgt. Sie wohnt in der Ebene und aul
niedrigen Gebiroen in scliattiocn Laubo-ehölzen , am meisten auf
feuchtem Boden, und schwärmt geselHg im Schatten der Biiume
zu Ende Mai, im Juni und Anfang Juli. Bei Salzbrunn in den
Vorbergen des Ricseniiebirges fand ich sie in schönen Exempla-
ren nach beiden Geschlechtern bis zur zweiten Hälfte des Juli.
i\lehrfach sah ich sie die von höheren Bäumen beschatteten Blü-
then des Vibnrnum opulus besuchen. Pctogna giebt Rosmarin
an; da dieser aber auf ganz dürrem, sonnigem Boden wächst,
so vermuthe ich einen Irrthum.
Die Raupe habe ich sehr oft im Winter und ersten Frühjahr
gefunden, am häufigsten in Erlbrüchen, doch auch unter andern
Baumarten als Erlen, selbst unter solchen, die auf ganz trock-
ncm Boden standen, wenn sie nur im Sommer ein dichtes Laub-
dach haben, z. B. Carpinus betulus. Unter Eichen und Buchen
saumielte ich sie schon auf solchem Boden, der nur mit ihrem
abgefallenen Laube bedeckt war, wo sie nicht wohl eine andere
Nahrung als diese Blätter haben konnten, und zwar so wenig-
selten, dass stellenweise 4 — 5 dicht bei einander lagen, als ob
sie die Geselligkeit liebten. Sie frassen sehr gern Alsine media,
mochten die Blätter grün oder gelb sein. Fischer v. liöder-
stainm giebt als Futterpflanzen Anemone nemorosa, Rumex und
Vaccinium myrtillus an, Pflanzen, die an den Stellen, wo ich die
Raupen am meisten fand, gewöhnlich nicht wuchsen. Jedenfalls
ist ihre Nahrung sehr mannigfaltig. — Sie können mit Hülfe
eines Fadens am Glase in die Höhe steigen und scheinen, wie
alle Sacklräger, fortwährend zu spinnen. In der Gefangenschaft
wie im Freien halten sie sich meistens am Boden selbst auf.
Anmerkung. Ueber die Cit.ite aus Linne s. m. Anm. 1. zu Sul/.e-
riclla. — TJtbtr Knoch^s verfeliitc Darstfllung des ■weiblichen Fülilcrs spritlit
F. V. Röslersl. a. a> O.
15. Congruella FR.
Minor; antennis cf longissimis, $ corpus plus duplum lon-
gis basi nuda; alis aureis, nigro-striatis, fascia postica
aurea violaceo-marginata.
Adela congruella (FR.) Z. Isis 1839, S. 187. 9. F. v. Rasierst.
Beitr. S. 191. 'l'af. 67. flg. 2. a — c. — Eversmann Faun- Voljj. 591. 16.
VI«. 3
34
- AJMc voisine Dup. lllst. VIM, p. 363. 1602. pl. 300. f.g. 3. 4-
— Ct. p. 356. — Scl;l.s. ScLmtauscIihl. 11 (1813), S. 12. — IV
(1843), S. 16. - VI (1845), S. 12.
Leicht mit Dogecrella zu verwechseln, der sie sehr iihnlich
ist, wesshalb ich sie niclit luisrüiirlicli beschreibe. Sie ist be-
trachiUch kleiner; die niaunlicheii Yorderniioel sind 4, die -weib-
lichen Z'" lang. Der Kopi' des Mannchens ist reichlicher be-
haart als dort; die Fühler haben das gleiche Verhallniss zur
Körperlansre. Die weibüclun Fiihi(>r sind verhallnissniässig ohvas
langer als bei Degeerella $, nur an der llalfle violelolanzend
braun und ganz ohne Behaarung. Die Vordernügel sind et-
was spitzer und haben eine reinere, lebhaftere Goldl'arbe.
Die schwarzen Längsslreifen sind Mie bei Degeerella, verdrini-
(Tcn aber die Grundfarbe viel weniger, so dass diese in all-
mählich dickeren Linien den llinlerrand unverdunkell er-
reicht und gegen die Kränzen scharf abslicht. Die schwarzen
Längslinien verbinden sich (ifler mit den Einfassungen der Rinde,
als dass sie davon gelrennt bleiben {FAerswann giebt das (Je-
oenlheil an. — Bei einem Weibchen meiner Samndung bleiben
sie auf beiden Seilen gelrennl). Dass Congru(dla mehr schwarze
Linien haben solile als Degeerella, wie F. c. Röslrrstainm an-
giebt, finde ich nich! begründet; beide Arten haben den schwar-
zen Innenraiid zwischen Flügelwurze! und Binde mit einander
crleich: auch in der Gabellinie zwischen dem Vorderrande und
der Medianader slinnnen sie überein; nur fliess(Mi die zwei
innern Aeste derselben bei Degeerella mehr in einen zusanmien
und verlängern sich weiter nach hinten als bei Congruella. Die
Einfassung der in der Geslalt und Breite -wechselnden Binde ist
öfter stahlblau als violet, und slets lebhafler als bei Degeerella cT.
— Alles Uebrigc ist bei beiden Arten gleich.
Congruella, noch seilen, scheint bei uns nur in Gebirgsge-
genden vorzukommen. Mann fand sie in Böhmen bei B(Mch-
stadl in einem aus Fichten und Laubholz bestehenden A>'alde,
wo sie an den Hahnen von Fesluca ovina in die Höhe kroch.
Ich fand wenige Exemplare am Probsthainer Spitzberge in ähn-
licher Lokalität am Gesträuch und sah ein in der Grafschalt Glalz
gefangenes Männchen. Die Flugzeit ist der Mai (ilMaun) und
der Anfang des Juni (Z.). FAcrsinann meldet, dass sie im Ca-
35
san'sclicn, Orenburg'sclion und Saralow'sclicn an oleiclien Slol-
len mit Dcgecrella flioot.
Don kleinorn, durcli stärkere Convexiläl von dem d(M- De-
gecreila all\^ eichenden Raupensack entdeckte Mann auf der Erde
an Festuca ovina; di(^ Art würde hiernach auch einen trocknern
Bo(hMi als Degeerella zu heben scheinen, wenn nicld /it'fj/vvmrtzj/i's
Beohachluno-, die ich jedoch nicht (ür sorgfältig- genug- Jialte,
(in sylvaticis huinidiusculis) widerspräche.
in. Ochsenheimerella Ui'ihn.
Anlennis cf h)ngissiinis, $ corpus duphun loiigis, semi-nigris,
nudis: ahs aulerioi-ihiis aureolis, nigro-striatis, pnslice fa-
scia ujaculisque duahus aureis ^ioIaceo-marginalis.
"\'ar. 1), macuhs inferne conjunclis.
Tinea Ochsenlwhncrvlhi ISbii. fii;. 359. ^ (schleclit),
Eult/i)hia — ll'itbii. Ct. 4M). 4033.
Adeln — Trritsclike IX, 2—134. X, 3. 292. — Dtqmnchd Ct 3.56.
— Z. Lis 1839. 1S7, 10. — Sciilcs. Sf l.r„,lteri;ngst.-.usclibl. 111(184-2),
S. 17. — IV (I8I.3), S. 16. — V (1844), S. 16.
?dil den beiiien voiigen nächst verwandt, aber leicht zu er-
kennen an den z\\ei goldgelben Flecken, ^^ eiche sich bei ihr
auf den Vorderflügeln zwischen der Binde und dem Minterrande
belinden, und die jenen Arten so wie allen Langhörnern gänz-
lich fehlen.
Grösse etwas unter der von Congruella. Kopfhaare rost-
gelb, beim >Veibchen etAvas reichlicher als beim Mäinichen. Die
mäindichen Fühler stehen wie bei Degcerella und Congrucdla
ziemlich nahe beisammen und sind bis 9'" lang, also über drei-
mal so lang wie der Körper, fein, gegen das dicke, lange, ku-
pferglänzende Wurzelglied etwas verstärkt, an weniger als \
schwarz nnt Kupferschimmer, an dem Reste weiss. Die weib-
lichen Fühler sind etwas über 4'" lang, an etwas mehr als |
kupferschimmeriid, schwarz, ohne Verdickung durch Haare, sonst
weiss; Wurzelglied wie beim Männchen. Gesicht hell kupfer-
glänzend, Taster kurz, spitz, gelblich, am zweiten Gliede unten
und an der Spitze oben schwach borstig. — Rückenschild mes-
singglänzend mit Beimischung von Kupferfarbe. Beine blassgelb;
die vier vordem Schienen aussen überall, die hinlern an der
36
Spitze, so wie die Enden der Fussglieder kupferig brann. —
Hinterleib braun; beim Weibchen zusanimengedrüikl mit kaum
aus den Afferhaaren hervorstehender Spitze des schwarzen Lege-
stachels.
VorderQügel 31 — S^'" laug, länglich, gewöhnlich mit etwas
längerer Spitze als bei Degeerella, goldgelb, kaum schimmernd.
Von der Wurzel gehen dieselben Längslinien, und z^ar die auf
den Adern vielellich ausgefüllt und stark, die dazwischen lie-
genden fein, wie bei Degeerella; sie bleiben üflcr durch einen
kleinen Zwischenraum von der Binde getrennt, als dass sie sich
theilweise damit vereinigen. Die Binde steht auf dem Innen-
winkel senkrecht und ändert in der Breite und Gestalt beträcht-
lich ab; gewöhnlich ist sie ganz gerade, wenn auch über der
Mitte verdünnt oder mit gekrümmtem Innen- oder Aussenrande;
seilen ist sie schwach nach aussen convex ; ihre Einfassung auf
beiden Seiten wird erst durch eine feine schwarze Linie, dann
durch eine hell violete, schinuuernde Binde gebildet. Der Rest
des Flügels ist schwarz mit zwei goldgelben länglichen Ouer-
flecken, von denen der eine an der äussern Einlassung der Binde,
der andere am Ilinterrande lii*gt, und die durch einen violeten,
glänzenden Streifen getroint werden; sie ändern in der Länge
sehr ab ; der innere ist manchmal zu einem feinen, kurzen Ouer-
strich des Miltelranms verkleinert, manchmal zu einer, beide
Gegenränder berührenden Binde ausgebildet, die dann (Yar. b)
mit dem gleichfalls verlängerten Hinlerranddeck am untern Ende
des Hinterrandes zusanmienfliesst — \^ odurch der Raum zwischen
Binde und Hinterrand goldgelb mit einem aus der Flügelspitze
herabhängenden violet glänzenden Haken erscheint. Franzen
schwärzlich, an der Wurzelhälfte violet glänzend.
Hinterflügel länglich, gespitzt, braun unt verdünntem Purpur-
schimmer, an d(Mi Rändern schmal goldig schimmernd wie auf
der Wurzel der braunen Franzen; der von den Vorderllügeln
verdeckte Yorderrandlheil ist weisslich.
Unterseite braun, purpurschinnnernd; auf den Vorderflügeln,
die von der Wurzel aus gelblich gemischt sind, scheint die
Binde und der Hinterrandfleck deutlich durch, während der da-
zwischen Iieg(nide Streif ganz verloschen ist oder fehlt. Hin-
terllügel am Hinterrand blass goldschiinmernd; der Vorderrand
37
trägt eino sclinialc, gelbe, von der >Viirzel aiiüigelieiide und vor
der Fliigelspitzc verdickt endigende Litn'e.
Die nicht häufige Schabe fliegt in Oesireich auf Bergwiesen
(Tr.); in Sachsen bei Scliandau (c. T^r/uv) und bei Weissen-
tels (F/?.): iii Böhmen bei Nixdorf (F/J.). In Schlesien fing
ich sie am Probst hainer Spitzberg zu Anfang Juni im Waldge-
büsch uud erhielt mehrere Exemplare aus der Grafschaft Clatz
durch Zehe. Nach di^n Schlesischen Schmetlerlingstausch- Be-
richten (liegt die Art noch im Juli.
17. V i r i d e 1 1 a Scop.
Capillis nigris; anlennis cT longissimis, basi pilosa, $ brevio-
ribus basim versus incrassatis; alis anterioribus viridi-me-
tallicis, costa cuprea.
Phalaena vlrideUa Scop. Eut. C.irniol. 250. 6 15.
Phul. rlridrila , malt K'""ö«>l''y'^'"'-<;"J<-T Scliabe V\ifi). Vzctin. 142. 4.
— cA. llligci- 2, 115. — cd. C/iarpenl. 155. — H'dbn. Text zu den
Schaben S. 53. 4.
JS'emolois rirldella llühn. Cat. 417. 4044.
Adchi — Treilschke IX, 2. 148. X, 3. 293. — KoUar Lindcskunde
Oestr. II, ^»6.
Adeln — Stephens Cat. 7249. — lllnslr. IV, 231. 7. — Zoologist 1849
]). 2632. — Erersm. Faun. Volf;. 591. — Zetlerstedt Ins. läpp.
1008. Ohserv. — Zeller Isis 1839, 187. - 1847, 816. 367. —
{Kork) 1848, 951. — Schräger S. I.mtau*. hberid.t 215. 21 (Cupielia
S.87, 21.) — Scl.les. SchmltlgstauscliUI. II (1841), S. 12. — 111 (1842),
S. 17. — IV (1843), S. 16. — V. (1814), S. IG. -- VI (1845),
S. 12. — VIII (1846), S. 13. — Ilerrlch-Schj'. Topogr. v. Regens-
Lurg III, 197. 43. — Sfainfon Cat. 10. 6. SuppI 19. — Entora.
Comp. p. 12, 32 et 39. — (Mann) Ent. Ztg. 1850, S. 140. —
(r. Stcbold) Preuss. PF..v;n/;;all.l. XXV. 422. — (»'. Tiedemann)
1815, S. 535. — Uerrich'SchJj: lab. 31. fig. 218 $.
Aliicila vindella Fabj\ Ent. syst. 3, 2. 341. SuppI. 503.
Phal. Ileaumiirella Clerrh Imn. «ab. 12. fig. 2 ((^).
Tinea lleaiimurella, Dotiirwcidensc iiabe ^^ieIl. Vcr?,. S. 14-3. 26. — cd.
//%. 2, 120. — r. Charp. 159.
Adeln Ileaiimiirelfa, AdMc de Reaninur Dup. lüst. VIII, p. 381. 1614. pl.
301. f. 5. d^. 6 $. — Cat. 356. — Lalreille Gen. Crust. XIV 254.
CapÜlaria viridis (ilie green Long-lioin) llauurth Lep. brit. IV, 520. 4.
Tinea sphingielln llühn. fig. 129. (^.
Tinaea nigra, .ilis extenonbu» dcauralis, anleniiis corpore diiplu longioil-
bus (La Itigiic noiic broniec) Geojfr. 2, p. 193. 28,
Sie steht den zwei tblgemleii Arten am nächsten, hat aber
anf den VorderllÜ!i(>hi eine grüne, nur auf dein Vorderrande ins
Messing-farbene nnd Kupferige übergehende Färbung. Von der
grünnütdiiren Rulifronlella unterscheidet sie sich durch ihre viel
bcdeulendere Grösse, die langen Fühler nnd die nie rosllarbe-
nen Kupfliaare. Von Neni. scaliioselius unterscheidet sie sich
durch Vieles; sie ist beträchthch kleiner, mit kürzern, viel glän-
zendem Vorderflügeln in einer dunkelgrünen Färbung, mit schwar-
zen Beinen und schwarzer Behaarung nnd anderem Bau des
Kopfes nnd des weiblichen Ilinlerieibcs.
Grösse der Cuprella, Kopfhaare des Männchens !äng(,'r, aber
weniger reichlich beim Weibchen, bei welchem niclit selt(,'n lehm-
gelbe, doch wenig auf die ganze Färbuno- Einlluss habende Haare
auf dem Hinlerkopf beigemischt sind. Männliche Fühhu" bis 10'"
lang, also von vierfacher Kör[)erlän.ge, fein, gegen die ^Vnrzel
wenig verstärkt, weiss, an der untern Seile des Wurzelviertels
schwärzlicl), au dem stai'ken, schwarzen ^Vurzelgliede mit locke-
ren, langen, schwarzen Haaren bekleide!. Weibliche Fühler et-
was über 4'" lang, gegen das schwarze, vorn kupferglänzende,
nicht behaarte Wm-zelglied merklich verdickt uml schwarz mit
violetem Glänze: diese Farbe geht durch Braun ins Weisse über,
welches das Enddritlel färbt. Taster klein, spitz, schwarz, schwarz-
haarig. Rüssel von Länge des Hinterleibes, von der Wurzel aus
auf dem Rücken mit langen, scIha arzen Haaren. — Rückenschild
beim i\lännchen sclnvarz, mit gi'ün glänzenden Scliulterdecken;
beim "Weibchen überall glänzend grün, auf den Schulterdecken
und dem Schildchen geröthef. Beine schwarz, besonders an den
Schienen knpferglänzend : die Hiuterschienendornen und die Fuss-
spitzen schinnnern ^veisslich. Die Unterseilen der vier vordem
Schenkel, die beiden Schneiden der Ilinterschienen, besonders
die obere, sind reichlich nüt langen, scinvarzen Haaren beklei-
det; dergleichen Haarbüsche sitzen auch hier und da an der
Brust. — Hinterleib schwarz mit scliwachem Afterbusch, aus
welchem dcv schwarze IvCgeslacliel wenig hervorsteht ; der weib-
liciie Hinterleib ist an mehr als der Endliälfte zusannnengedrückl.
^'orderllügel 34- — 3f"' lang, ländlich, schwach zugespitzt,
sehr glänzend dunkelgrün ; beim ^^'eibchen sind sie etwas kür-
zer nnd mit einer sehr schwachen g(dblicheu Mischung, die sich
auch bei den aus südlicheren Gecfenden slannnenden Männchen
39
(indct. Am stiiikslcu ist sie liiiios des X'urdoiTiiiulcs, mu\ auf
den Vorderraiidriaiizeii kiiidcrrarbig-, \vclclie Farbe sich iiielir
oder ^vellig'e^ weit gegen die Fliigclljasis auf dem ^'ul■de^ral)de
liiiizieiit. Kränzen sehwärzlieli, an der \^'urzel besonders ire<rea
die Flügels|)ilze griinglänzend.
Hinlerlliigel liinuljch, sch\v;irzlieh, mit verthinnler Purpur-
farbe iU)erz()oen. Kränzen scbwärzlich, gegen die Fliigelspilze
metallisch schiinmei-nd, an ihn" A\'nrze! mit. einer Linie messino--
oder grünlich glänzender Schu|)|)en.
Unterseile braun, schwach |)ur|inrschitniiierntl , an den \'or-
derrändei'n violet, in den Fhigelspilzen und in einer >VurzeIlinie
(k'r Kränzen hellgrün tnetaliisch beschiippt.
Eine sehr verbreitete Art, als deren äusserste Grenzen bis
jetzt bekannt sind: im Norden Schweden {Zc-Ifcrsfedt, Bohe-
inu/if), im Osten das Gouvernement Casan Oui'i:sin(tn/ij, im Sü-
den Messina in Sicilien (Z.) uml Brussa in Klein-Asien {Dlaim!).
Sie bewohnt die F^bene sowohl Avie das Gebii'ge, In Sicilien
llog sie zu Ende März und in der ersten Hälfte des April; bei
uns fängt sie zu Finde April zu llii'gen an und ist in der Mitte
des Mai am häniigsten ; mit dem Ende des Monats verschwindet
sie für dieses Jahr. Nach Trc'dscJilic soll sie mit Nein. Scabio-
sellus an gleiclien Blumen fliegen ; dies ist ein starker Irr/hum,
da erslere Ai't nur im Juni luid Juli erscheint. Selbst für Schwe-
den wird die Zeit vom 15. — 20. Mai als Flugzeit der Viridclla
angezeigt. Sie hält sich bei uns am liebsten in niedrigem, lich-
tem Eichengehölz, seltener in den aus Birken, Sahlweidcn, Weiss-
dorn etc. gemischten Gebüschen, in denen sie einzeln abge-
klopft wird. In Eichengehülzeu habe ich die Männchen öfters
in grossen Gesellschaften um die Gipfel belaubter, niedriger
l>äume und hoher Sträucher im Sonnenschein schwärmen sehen.
Hierbei betragen sie sich ähnlich (\('\\ schwärmenden Chirouomus-
arten; sie heben und senkiMi sich, machen Seitenschwenknngen
und necken einander. \^'ä!nend dessen tragen sie die Fühler
schräg aufwärts gerichld mit nach hinten übergebog(^nen Spitzen.
Setzen sie sich eiiunal, so geschieht es mit halb olFenen, ganz
llacli gehaltenen Flügeln, der eben beschriebenen Fühlerhaltung-
und nach der Weise der Chor, pariana aufgerichteten Beinen.
Besonders fliegen sie um die Stellen, wo ein Weibchen sitzt,
\\\\\ das sie sich drängen und mit welchem sie sich zu begatten
40
slrel)L'ii. Kommt ein kühler Wiiulsloss, so verscliwintleii alle auf
einmal; sie haben sich dann anl" Blätter gesetzt, die Flügel ziem-
lich flach und huhl dachartig hallend. Wird die Luft ruhig, so
erheben sich fast alle zu gleicher Zeit, um ihr Spiel fortzusetzen.
Obgleich ihr Rüssel zum Saugen geschickt scheint, so erinnere
ich mich doch nicht, sie je an Blumen gesehen zu haben.
Die Raupe lebt wahrscheinlich unter dürrem Eichcnlaube ;
ich habe si(; nie finden können.
A II m c r k II II g 1. L'iiine li.it nnrli aller \^'.ilirs< tieinli« !il;> it in scuicn
Iieidi'il Faunen zwfl viTsrliicd.iu' Allen v<ir siili g,'ii.-i!)l, «lie er in der zwei-
ten Ausgabe und im Syst. nat. mit dem Natiun IW' a u ni u r e I I a hez.eielinel.
In F.iiina I, S. 277. 9()'2 li;it er eine i'li.daena .spirilingnis iinsnta iilyra ; alls
rxteriorilms deamatis, aiiterinis rorpine longiorilin.s. Ilaliil.it Ip-saiiae in sa-
lice. INIagmliido museae ; tola nii;ra 5 antennae selaeeie coi (loi e ioiiKiore'!, ni-
grae .Tnnulis riiiiiiinis alliis. A!ae exteriores exlioisiini nigrae. N'A'enn icli
den Aufenllialtsort in sallce als si« lur .•iiiii. Inne und ineiiien Eifalirnngeii
folge, so meint er Cii(irel!a und niclit Viiidella. i\Iit Ciijiiella vereinigt sieli
zwiiitens die Be/.eirlinnng nasuta, d. Ii. mit dentlieli hcivorsti-lieiideii Tastern,
■wiilirend diese bei Viridella selir Ivlein .sind. l)rilt.ns l.isst sicli nur bei Cu-
prella von antennis iiigris, annnlis minimis albls spreelien. Diese, b.il wenig-
stens gegen die ^^'uizel dergleielun, Viridella niemals. VA'ariim neiinl Lhinc
.aber iiiebt die Füliler lieber sebleciitliin weiss, da sie diese Farbe wiiklicli
an ihrer gr<">ssein Hälfte haben? Zufolge des Iota nigra hatte er offenbar
ein IM.änni hen \(>r\ Gupreil.i vor .»Ich, wenn er diese Art \ut sieh hatte. Aber
man kann die Fühler bloss corpore Itingiores nennen, ^ven^ sie abgebroclien
.sind, Wenn ihnen die weisse Endhälfte fehlt, und dann passl das: anniilis
mininiis .albis aiisf;e7.eiihr)et gut. — Viertens sind alac deaiiratae offenbar eine
passendere Bezeichnung für Ciiprella als für Viridella. — Aber mit dem Zu-
satz J alae exteriores e x t r o r s 11 ni nigrae ist g.ir nuhls anzufangen 5 denn so
sind sie "Weiler bei der einen, noch bei der andern Art, Da beide in Schwe-
den vorkommen, beide •wahrscheinlich um Upsala , so ■wird sich schwerlich
die /./««esche Phalaena selic. etc. Iiestimmen lassen , falls beide nicht diesel-
ben PflaiiAon -wie um Glogau lieben 5 denn hier wohnt Ciiprella nur an blii-
lieiiden VN'eiden, Viridella an ganz andern Stellen im trocknen KIcheiiwald.
— Aber da diese Linneschc Schabe noch keinen 'I rivialnanieii iiat, so wäre
mit der .Xulfindung der von Liiiiie gemeinten Art auch nichts gewonnen. —
In Fauna ed. 2. 360. 1392 wird Ph. 'l'in. Reaiiiiiurella , die doch mit der
eben besprochenen Art der Fauna cd. I. ideiilisch sein soll, ziemlich abwei-
chend so bezeichnet: antennis longissiniis , alis nigris, extrorsum deauratis.
Ilabitat in salice- Corpus totum nigriim. l'rons alba. Antennae loiigissiniae.
Ziil(jlge der antennae longissiinae, «leren früher so umständliche Deschreibung
nun ganz ■weggelassen ist, meinte Liiinp offenbar ein Männchen, und zwar
würde man durch die Worte: alis nigris, extiorsum deauratis (extrorsum be-
deutet hier; auf der Oberseile) und; Ilabitat in salice berechtigt sein, aber-
mals an Ciiprclld zu denken, wiese uns Linnc niibt durch das Cilat ans
41
Cleirk i.-.li. 12. flg. 2. auf tinp Art liiii, «lie wir mit Walirsditiiiliclik.lt für
Vjrldcll.i zu nelinicn haben. Diiin so sclilorlit .lurli ditscs BilJ isr, so k.tnn,
■wtnti man zwlsclien ViiiJella und Cii[irelI.T zu wäliUn hat, imd ilrie .indere
Wihl Ist nicht dinlhar, di.se nur .mf die erstei c Ait fallen. Soii.it ist das
,,deawralis" in einem Sinne aiif/tifassen, der der gewöhnlirlien Hedeulnng nicht
reiht enisi)riehl. FiihU-n wir uns nun auch geneigt , in Fauna ed. I. das
d.;aiir.ilis ebenso zu verstellen, nnd von dem vielleielit aus einer irrigen Be-
obachtung entsprungenen oder auf hikalcr Abweichung beruhenden Aufent-
haltsorte in salice abzuseilen, so bleiben doch noch immer nasula und anten-
"Is nigris, annulis minimis albis mit Viridella unverträglich. VN'ährend aber
Llnm' jetzt Clerck^s IJeaumurella oder unsere Viridella zu bezei( hnen sc lieint,
niacht er eine Ang.ibe: Frons alba, die das bisher l".rriini;ene vc'illig uni-
stösst. \Yeder bei Viridella (^ noch bei Cupiella f^ ist ihr Kopf an irgend
einem Theile so gefärbt! L!m für die s<inderbare frons alba eine Erklärung
zu linden, habe ii h an den liellgefärbtcn w c i b 1 i c h e n Kopf gedacht und
niiih einst Sehr gefreut, als Ich eine durch Regen und Sonnensdiein abge-
bi, I. htc weibliche Cuprella fing, deren Koplliaare ganz blass geworden waren.
Aber bei aller B.reilwilligkeit , Liiiiie's Farbenbezeichniingen nicht auf die
(ic.ldwage zu legen, dürfin wir in albus niemals das finden, was (errugineiis
ist; sonst bleibt kein Ilin.Ierniss, es erforderliclien Falls für iiiger zu verste-
hen. Auch gäbe hier das Citat — worin ein iNläiiiic hen daigeslellt ist —
und die antennae longissimae neue Verlegenheit, die nur durch die gezwun-
gensten Interjiretatlonen zu helien wären. — Im Systema naturac 2, 1. 89o.
kommt nichts weiter vor, um uns auf den richtigen \AV'g des Versläiiduisses
zu leiten. Hier wird zwar (jcn/fioy^s sichere 'l'eignc noire bionzce citirt.
Allein D tipimrhcl legt auf ein blosses Citat, das noch dazu als eitie sehr
späte Zugabe auftritt, ein viel zu grosses Gewicht. Cilate sind namentlich
bei Liiiiie voti der unterge<irdnelsten Bedeutung!
Anmerkung 2. Im \^ien. Vz<hn. wird sogar für Reaumurella 'S'.
auf Linnens Auctorität Salix vitellina als Nalirungspllanze angezeigt, nnd doch
hat Liiine bloss: in salice! Gerade an Stellen, wo Salix vitellina wächst,
kommt Viridella, wenigstens bei uns, nie vor. In SrhiJferm'dUer''s Sammlung
find FR. als Reaumurella unsere Viridella ^.
18. Spcyeri n. sp.
("apillis nigris lulco inixlis; anlonnis albis basiin versus iii-
crassalis nigris; aus antcrioribus lalis nilidc aurcis. §.
Ein einzelnes Weibchen, dessen Arlreciilc noch nicht ge-
sichert sind. INach der VorderiliigeUarbung kommt es am mei-
sten mit Cnjjrella iiberein, und ich liiell es früher für eine Va-
rietät dieser Art. Jetzt scheint es mir aber viel mehr an Viri-
delhi heranzutreten, und zwar zufolge des Fühlerbaues und der
Färbung des Kopfes, ohne dass ich es jedoch damit zu vereini-
gten wage. Fs liat die Grösse einer ansehnlichen Viridella $.
42
Die Fühler haben ganz den Bau und die Färbung- derselben, nur
die weisse EndhiÜfle etwas leiner; sie sind also bei weileni
nicht so dünn wie bei Cuprella $ und entbehren an der Wurzel-
hülHe der weisslichen Ringe durchaus. Die Kopfliaare sind so
reichlicii mit Lehmgelb vermischt, ^^•ie bei keinem meiner Exem-
plare von Viridella, und erscheinen dem blossen Auge zwischen
dvn Fühlern als dunkel gelbbraun. Fiückenschild dunkel niessinff-
färben "wie das Gesicht. Ilinterschienen auf der Aiissenseite
slahllthu!. Fnssg!ieders[)itzen heil gelljlich wie die Hinterschie-
nendornen. Der schwarze, wie ge^^öhnIich gestaltete, Legesta-
chel ragt etwas hervor.
Vorderllügel 3V'^ lang, verhältnissmässig kurz gegcMi die
Kurperlänge, längli ch-e irund, also im Verolcicli mit denen
von Mrideüa und Cuprella ausserm'dentlicli breit, und mit schär-
ferer ypilze, Grundfarbe fast so scluin goldgelb ^^ie bei Cu-
])re]!a, ganz ohne Grün, aber mit nur schnud wie bei Viridella
gerollietem \'orderran(le und violelen ^'()r(lerraudlranzen.
Hinterllügel breiter und g(>spilzter als bei Viridella, braun,
mit verdünntem Dunkelblau überzogen, also auch in einer andern
Färbung als dort. Franzen wie dort, doch an der Wurzel schwä-
cher metallglänzend.
Unterseite wie bei Viridella $, an den Flügelspitzen gelb-
licher beschuppt.
Das Exemplar Aviu'de bei Arolseu gefangen.
19. Cuprella SF.
Capillis palpisque infra hirsutis cf nigris, § ferrugineis; anten-
nis albis, basim versus nigro-subannulalis, cT longissinns,
$ brevioribus; alis anterioribus nitidis aureis, postice
coslaque cujireis.
Tinea cujjrei/a, i;.ti)/. roili-olil.ne Srii.il),- VYiiii. Vziliii. 320. 13. — oil.
J/Iiger 2, 12ü. — r. Cluapr,,/. IG'i. — Tliiinhcrir Dissrri. VII, y.
98. — Scliitj« tili!, um (ii'ii L'i-sj)nirig der Dori.in itc Tiiliiiigeii 1800.
S. 40. 327. — Unbn. r,g. 1S5 {(^] sülii- sii.led.t. 'J'cvt S. 53. 5.
Ncmoluis — llübn. Cat. 417. 4011.
Alarita — Fabr. E. S. 3, 2. 342. — Sw,),.!. 503. 14,
Adcla — Trcilsrhh-c IX, 'i. 144. X, 3. 293. — Z. Isis 1839, 187. 12.
— {Licnig) 1846, S. 275. G. — S.1.Ils. S<l..i.t,in,sciil.l. ill (1842),
S. 17. — IV (1843), S. 16. — V(1844), S. 16. — VllI (1816), S.
13. — Ilaiich-Schff: Topogr. V. Kcgc.isl.. Ill, 197. 941. — Tin.
43
t,,l.. 31. f.g. 219. ($.) — (Adele cuiv.cusi) !i>,p. Ilist. Mir, ,,. ;JS(».
1612. pl. 301. flg. 7 (c^). — Cat. 356. — Staintun Cif. 10. .S.,,,|,l.
19. — E.uoin. Comp. p. 12, 29 et .32 — Zo^logisi 1850, p. 2788.
1852, p. 34.36. — {Mann) E.iu.in. Zig. 1850, S. 140.
Adela ueneclla Zeffersiedt Ins. lappon. 1007. 18- (rT )
Adc/a crinilella Zetivvstedt Ins. l.ippon. 1008. 20. ($•)
! AJvlu cupicUa Evcrsmann F.mn. 593. 23.
Var. b, al. aiit. inacula aiiguli dürsalis obsolcla albitla (cf).
Von der vorio-i'ii durch den im wcihliclicn (lesclileclil rusi-
»ic'lb behaarten Kopf, die namentlich gegen die Wurzel feineren
und hier schwarz und weiss geringelten Fühler, die viel schma-
leren, gegen die Spitze und am Vurderrandc kupl'erig angelaufe-
nen N'orderllügel verschieden. Von Viridella unterscheidet sie
die schön goldgelbe, nach vorn \\\m\ gegen die Spitze geröthelo
Farbe der Verderflügel, beim Männchen die viel längeren, unten
hürstenartig dicht behaarten Taster, beim Weibchen die hellgelbe
Farbe derselben, dann der rostgelbhaarigc Koid' des letztem, die
gegen die Wurzel geringelten Fühler etc.
Grösse und Gestalt der Viridella. Kn])f des i\lännchens
schwarzhaarig, auch auf dem Gesicht, beim Weibchen überall
rostgelb behaart. Augen des Männchens ziemlich gross, und der
Raum zwischen beiden schmaler als bei allen vorigen Arten;
beim Weibchen sind sie klein und weit getrennt. Fühler des
Männchens bis g^'i^cn 10'" lang, also fast von viermaliger Kör-
[lerlänge, fein, gegen das starke, schwarze >\'urzelglied sehr
wenig verstärkt, weiss, an | der Länge über dem Wurzelgliedo
auf der Unterseite schwarz und weiss wechselnd: das Wnrzel-
glied auf der Vorderseite schwarzhaarig. Beim '\>'eibchen sind
sie nur etwas über 4^'" lang, wenig stärker und über der Wur-
zel weiter hinauf und ct^vas vollständiger und deutlicher gerin-
gelt; das schwarze Wnrzelglied hat vorn ein rostgelbes llaar-
büschchen. Männliche Taster länger als der Koj)!", mit langen
schwarzen Ilaaren bckleidi't, die auf der Unterseite besonders
reichlich sind und eine Bürst(! bilden. AW-ibliche Taster kurz,
nnt spitzem sch\\arzen Endgliede und auf der Unterseite des
zweiten Gliedes mit vielen blass rostgelben Ilaaren. Uüssel in
beiden Geschlechtern unbehaart. — Rückenschild des Männchens
schwarz mit kupferglänzenden Schulterdecken, des ^^'eibchens
mit geröthetcn, messingglänzenden Schuppen überall bekleidet.
44
Beine des Männclicns schwarz, an Sclienkol und Scliioncn aussen
viület, an den Füssen bräunlich mit weissHchen Spitzen der Glie-
der auf der Rückseite ; alle Hüften, die Unterseite der Yorder-
seh(Mik(d, die Rückensehneidc und die Wurzelhälfte der Unter-
seile der llinlerscliienen mit langen schwarzen Ilaaren hekleidet.
Beim Weibchen glänzen alle Schenkel und Schienen dunkel mes-
sintrfarben, und nur die violetcn llinterschienen sind auf der
Rückenschneide spärlich schwarzhaariir. Hinterleib schwarz, glanz-
los; beim Weibchen ist er an der Endhälflc zusammengedrückt
und an den zwei letzten Gliedern kahl, geglättet und zugesi)itzt.
Vordernügel 3i"' lang, länglich, ziemlich stumpf gespitzt,
olänzend, gesättiot goldgelb, ceoon den Yorderrand und die
Flügelspilzc allmählich in Kupferfarbe übergehend.
Die etwas seltene Yarietäl b hat im Innenwinkel ein klei-
nes, verloscheiU'S Fh'ckchen von wechselnder Grösse, das an dem
lebenden Thiere recht deutlich ist , in der Sammlung aber so
verlöscht, dass es leicht übersehen wird. Franzen kupferglän-
zend, nur am Innenwinkel ins Schwärzliche übergehend.
Ilinterflügel länglich, etwas g(.\spitzf, braun, verdünnt pur-
purfarbig überzogen. FVanze]) schwärzlich, gegen die Flügel-
spitze wie in der Wurzellinie goldig schinnnernd.
Unterseite braun, violet schinnuernd, gegen die Spitzen gold-
schuppig; die Franzen der Yorderflügel und die der Hinterflü-
gelspitzen glänzen goldig.
Diese in manchen Gegenden des mittlem und nördlichem
Europa stellenweise häufige Schabe findet sich in England
(Stainfon}, im südlichen Frankreich (? —Di/p.}, in Deutsch-
land, in Italien (am Arno: I\IaiiiO, in Ungarn iTr.), in Lievland
CLienigf), in Lappland {^ZeitcrstedO. Nach Treitschke fliegt
sie im Juli auf Bergwiesen, und Diiponchel giebt ihr eine dop-
pelte Flugzeit: im April und Juli. Nach meiner und anderer
Sannuler Beobachtung ist dies falsch. Sie erscheint nur im April
und Anfang I\lai, näudich zur Zeil, A\enn die schmalblättrigen
Weiden blühen — damit vertragen sich ZetterstedVs Angaben
sehr wohl (zu F^nde Juni bei Juckasjervi und Lycksele), da in
Lappland der F'rühling nicht eher eintritt. Im Jahre 183(5 traf
ich bei Glogau schon am 2(5. ]\Iärz eine Gesellschaft, die um
Weidenbüsclie schwärmte, und aus welcher ich zwei Weibchen
fug. Gewöhnlich sammelte ich sie in der zweiten Hälfte des
45
April. Sic schwiirmcn am gcwölinliclistcri um dio weiblichen
iilülKMidcn Siräuolior von Salix triatidra, weni»er gern von S.
viminalis, um die höclislen Spitzen, sich sammelnd und neckend,
liüpfend und tanzend. Die ^Veil)cllen fliegen scliwerlalliger und
sind daran in» Fluge leicht zu erkennen. Sie setzen sich gröss-
tenlheils, wenn eine Wolke die Soiuie verdeck!, und werden dann
durch eiiu.'U Stoss ziendich leicht al)geschültelt und nidier gegen
den Boden gebracht. Unter den abgeschüllellen befindet sich
nicht selten ein begattetes Pärchen. Häufig traf ich diese Schabe
auch an den blühenden Sti'äuchern von Salix repens, einer sel-
ten über zwei Fuss hohen Weidenart, an welcher die Jagd oIuk?
alle Beschwerde geschieht, da die Thierchen nicht höher lliegen.
B<n llegenwetler sitzen sie an den Aesten dieser ^\'eide, und
die Älannchen vcrrathen ihre Gegenwart schon ans der Ferne
durch die etwas umgebogenen, schriig anfgerichteien Fühler-
spilzen. Da die Raupe ohne Zweifel an di-n Flngstel'en am Bo-
den unter abgefallenem AVeidenlanbc lebt, so habe ich schon
(»fters im ersten Frühling oder im Herbst danach gesucht, aber
stets ohne Erfolg.
A n 111 eili 11 n g 1. Slainloii zieht von DiiponclicVs Ulliliin t)Ioss <l.is (K-s
lM;iniirliuns zu uu^oicr Art. In nn-iniii Nulizcn iiliir |il. 'jOl. Hg- 4 fimlr i( li
angcgtben: (.Kopf niclil rotli ; Fillilcr .in der \'\^ir/.clli.illli' silir <li(k; l'lri^'.cl
zu Iviclii, Wenn aiicli <JIc FüiLiiiiig nulit gtM.idczu ^vi<!<i-s[)i ji lit. Ks lit L.iuiu
Ciiprt'II.1 '. Von der Bescliicibung l.'isst sl«li einiges ni<t.t aiil Cupifili .ui-
■\vcndcn, naini'titlict» : la feirifllc est Leaucoup plus petilij le roiijc cuivreux
do scs picnneres .niles est plus ecl.ilant J sa letc (el son coicilel) soiit li.sses.
Anmerliung 2. TreUschh-e iihcrgelit sondei h.irer \"\'i-isc die F;iil)e
der \veILiiclun Kfi[»flia.Tie. — Y\\>nn F.rersmann niclits von dieser s.igt, so
lässt sicti voraussetzen, er tiabe nur d.is Männehen gekannt, l'lr gii bt der Art
nur die Grösse seiner Filsehella, und da diese in der Gl<")^se mit Sehilfer-
iiiüllerellus und Sulzeriella verglichen \viid, so bleibt es zweilelhalt, ^vie gios<
Cuprella /iV. eigentlich sein soll. Abweichend von TreilsrhltC s Ang.ibe fliegt
diese iin Cisansthen und Orenljurgschen Im Juni; es inuss .ilso eine l)e-
stiniinte Beobachtung vorliegen; allein diese widersp licht den oben fnilge-
theilteii übur die Flugzeit.
Anmcrlcung 3. Linne's und Vlerclc's R o b e r t e 1 1 a liabe Icli Lln-
naea ent. V, S. 355. Aiiin. besprochen. Jetit habe ich das Liid der letz-
tem vor mir, und nach diesem muss ich beide Arten lür verschieden erklä-
ren. Liiiiie'^ Rcjbertella Fn. 360. 1394 anlennis lou^jissimi«. albis, alls fiisci^,
angulo ani albo — schien mir anfangs auf iiiciue Cuprella v,ir. b anweiid-
b.ir. Aber die Beschielbung der Voideiflügel Iliudert diese Deutung duidi-
aus. iiollle Linne niclit etwa eine kleine Phrvganide voi sich gehabt haben:'
46
Anmerkung 4. In SV/i/'/^f/'m*'///«-'« Sammlung fand F. v. Rösleistamm
als Ciiprclla ein selir gnl eiliullcncs, grosses INIönnrhen der Oecopli. Es[ierclla
//. 255. Nun .-iber sa\i Fabririiis^ laut seines Cilales, eine langliornlgc Stliabe
mit (lern Nanien Cuprelii, und Chiirpcitlier sali niclits anderes J rann mache
also d.ir.iiis tini'ii Scliliiss auf die Zm eil.issigkcit der Auskunft, die iel/.t die
SchiffermViUef sAn: S.uiiinliing ge\Y:i!irt !
20. A tlainan t ('IIa Kolcnnti.
Adela — Mtltti mala entoniologica aucture h'olcnati. 1815 — 46. sprr. 182.
tah. XViil, f,g. 6. — Eulom. Ztg. IX, 1». 377.
„Nigro-aciioa, anlonnis basi incrassalis, alris, apice albis; alis
,,cu|)!'(H)-nili(lis, nioTo-fiiii])rialis, aiitcrioniin apice in cu-
,,pi'C(!ino spleiKÜdissiiiia iiiaciila cocrulca. Long. corp.
,,3'". Lat. alis cxpansis (5"', Hab. in Ibcria."
„Similis Cuprollae F. DillVi-l macula coornloa in cupredine.
„SimiUor Scbiffermullcrcllao W.V. God. DifTert ab illa de-
„ficienle l'ascia Iran.sver.sa fii.sca in alis aniicis el praesen-
,,tia niacidae cocrulcae in ciiprodine splendidissinia".
Znfol^e der Abbildung ist diese Art eine äcble Adela, die
wegen der nnr die Ivöiperlänge erreicbenden Fühler ihren Platz
in der Aljtlieiknig Caiiehas zu nelnnen hatte. Es ist aber die
Frage, ob die Fühler nicht ihre wahre Länge und die Vorder-
flügel einen Theil ihi'er Zeichnungen beim Fangen im Kescher,
in Gesellschalt mit Kälern etc., eingebüsst haben, wie es andern
von Koli'iutti am Caucasus gefangenen Schaben ergangen ist.
Der blaue Fleck in der Vorderflügelspitze, den die Abbildung
auslässt, deutet auf eine dem Nemaf. Annae oder barbatellus nä-
her stehende Art hin.
7. M e 811 O 4 O 1 S Jlühn.
Adela p. Tr.
Die männlichen Augen sind sehr gross und durch einen
schmalen, iiaarigen, vorn und hinten erweiterten Zwischenraum
getreinit; in der vordem Erweiterung sitzen aul' einer kleinen
Erhöhung die sehr langen, über dem dicken Wurzelgliede meist
bärtigen Fühler dicht bei einander. Die Taster sind ziemlich
lang und auf der untern Seile luirstcnarfig. — Beim Weibchen
sind die Augen von gewöhnlicher Grösse, durch einen weiten,
47
diclil Ix'Iiaarlcii Zw iscIuMiraiiiu gelrcniit. Die Fühler sind \'w\
kürzer als beim Männchen, dieker und nach unten gewöhidich
l)h)ss verslärkl, seilen haarig-. Ihre Tasler sind oleichfalls viel
kürzer und schwächer behaarl. Das Endvierlei des Ilinlerleibs
ist mit leicht verg-änglichen Scliuppen bekleidet und daher nieisl
nackt, und dabei stark zusannnengedrückl und zugespilzl.
In beiden Geschlechtern ist das Gesicht bis zu den Fühlern
hinauf ylall und glänzend.
Die BcschafFenheil und Nähe der männlichen Augen, der
Gegensatz im I3au des Kopfes, namentlich der Tastin", in beidcMi
(i(\schlechtern und das hoch hinauf g(>glätfete Gesicht unterschei-
(hni dieses Geiuis von dem vorigen.
a) Männliche Fühler mit starkem Slirnhöcker; ^^■eib!icher Hin-
terleib sehr gesli^eckt, an der Eudhälfte meist kahl. Vor-
dei-flügel ohne helle Flecke oder dunkle Binden,
i. Scabioselhis Scop. 2. Pfeiirerellus //.
6) Mäiniliclie Fühler mit schwachem Slirnhr;cker; weiblicher
Hinlerleib stark gestreckt, bloss mit kahlem Leg(\stnchel.
«) Vorderflüg(d nnt zwei hellen Gegentlecken.
3. Lalreillellus F. 4. Raddellus //.
/3) Yorderflügel mit hellen und dunklen Binden.
5. Fanlhei'ellus Gircn.
c) Älännliche Fühler mit schwachem Stirnhocker, über dem
>Vurzelgliede mit oder ohne Bari. Wedjiicher Hinterleib
wenig gestreckt mit kahlem Legeslachel. Yorderflügel nnt
(bndilem Schattenbande.
(i. Cupriacellus //. 7. Violeilus iFR.^ US. 8. Annae
Mann. 9. Prodigellus Z. 10. Schiirermüllerellus 5T.
11. Mollellns (//.) IV. 12. Minimellus 5^^'. 13. Bar-
batellus Z. 14. Dumerilellus l)up.
1 . S c a b i 0 s e 1 1 u s Scop.
Antcnnis cf supra basim nigro-hirtis; abdoniinis $ apicc nigro;
alis anterioribus angustis nitidulis lutesccnti-aeneis.
Phaluena scabiosclla Scop. Entom. Carn. 250. 641. — * Sitlzrv Gc-
scliiclite Taf. 23. r,-. 16. — Ftissli Siinvtiz. Ins. 43. 846.
Jidela scabiosclla Tr. IX, 2. 146. X, 3. 293. — Evcrsmuun Fann.i Voig.
593. 25. — Schläger Sclmitansdibl. S. 131.59- — llerrkli-Schiiß.
48
tab. 33. f.g. 229. $. — (Adele de I.i Scableuse) Dup. Hist. VIII, p.
382. 1613. pl. 301. f. 1. (cf.) 2. ($.) — Sthles. S.l.mt.iuschbl. II
(1841), S. 12. — III (1812), S. 17. — ZcUerstedf Jus. läpp. 1007.
19. _ (v.SiebofJ) Preuss. Provlnzulbl. XXV, S. 423.
JVeinotois scab'iosella Dup, C,it. 3iS7. — Zoologist 18.51, p. 3012.
Aemutois scuftioscllus Z. Isis 1839^ 187. I, — (Lienig) 1846, 275. —
(Korl.) 1848. 9.51. — SrhU-s Schn.tanschLI IV. (1843), S. 16. —
V (1844), S. 16. — VI. (1845). S. 12. — VIII. (184H), S. 13. —
llerrkh-Scltäff. 'l'opogr. v. IveKcnsb. Ilf, S. 197. 945. (f. Tiedcmaini)
Pieiiss. Piovin/.I.dlil. 1845. S. ,535.
Tinea viriJella llbn. f,g. 128 (rT) srble.l.t.
Tinea sphingiella llbn. Text S. 53. 3. — Scliinetlcrl. um den Ui spiniig
der Don.i.i el<-. Tübingen 1800, S. 39. 326.
Tinea Frischella Schrank F.i„„. IJoic. 2, 2. S. 123. 1846.
Ncmapogon Frischellns Schranh- |. r. S. 167.
Ncmotois Frischella Siainton Cat. 10. 1. — Frischellns Suppl. 19. —
Eolom. Comp. p. 12 et 39.
?Adela Frischellu Curtis B.It. Em. X, pl. 463 ($).
Cnpillaria cnprea (Tbe Scablous Long-liorn) alis ciliisqne omnlbns siib-
cupreo- aureis lucidis, [>ostitis ntro-purpurcis , capite rufo. Jluworth
I.ep. brit. IV, p. 521. 5.
i Adela cuprella Stephens Ili.istr. IV, 230. ..lis ant. ciliiscpie ci.preo-au-
reis nitidis, posticis atro-piirpureis, capite rufescente (5 — 6'"). Ant.
AVings and eilia golden - copptr and vciy glossy 5 posl. dark purple •
bead ratiier laige, rcddisb in tbe leniale.
Var. b, iit a, seil al. aiit. ciliis co.stalibiis iitiiraqiic anguli dor-
salis cupreis.
Nemotois aerosellus FR. Entom. Ztg. 1850, S. 140.
JVemolois Frischellns Sfainlon Cat. 19.
Var. c, al. ant. ex basi cupreo-inductis.
Nemo/ois aerosellus Herr ich- Schaff, tab. 37. fig. 256 $.
Diese Art ist eine der grüsslen des Genus und kenntlich an
den sclinialen ungedeckten und unbandirten Vorderfliigeln. Sie
ändert ab in der Grösse, wie in der Lebhafligkeit der Fiirbung;
da aber diese Verschiedenheiten sich durch die unmerklichsten
Uebergänge ausgleichen, und Fühler- und Körperbau stets voll-
kommen übereinstimmen, so thut man nach meiner Ueberzeugung
Unrecht, zwei verschiedene Arten anzunehmen.
Augen des Männchens nach dem Tode hell gelbbraun, sehr
gross und auf dem Scheitel durch einen schmalen Raum ge-
trennt, der mit rostfarbenen Haaren besetzt ist, wie der Rand
des Hinterkopfes; auch über dem Gesicht ist ein kleiner rolh-
gelber Haarbusch an der Fühlerwurzel. Beim Weibchen ist der
4J)
Zwisclicnraiun dor Augen und Fühler sein- breit und dicht rost-
rolli hehaarl. Die Fidder sieben beim Männchen auf einer kur-
zen Ycrlängerung' der Stirn dicht neben einander; sie sind bis
11'" hnig, Ix'inahc viermal so hing wie der Körper, gegen das
starke, kui)ferghinzende Wurzelghed verdickt, und in dcv do|)pcI-
len Länge desselben auf der Unlerseile locker kurziiaarig; diijse
Ilaarc sind tief schwarz, stahlbhui glänzend; hinler ihnen liclilcl
sich die Farbe des Fühlers etwas, und der | der ganzen l.äiig(!
betragende Rest ist weiss und fein. Beim ^yeil)chen sind die
Fühler fast G"' hang, verhältnissmässig dicker als beim i\Iänncheii,
ohne die absiehende Behaarung, an mehr als \ der Länge schwarz,
kupferig und violelglänzend, am Uesle weiss; sie sieben auf
keinem Vorsprunge und sind durch roslrolhe Haare geli'ennl.
(icsicht grünlich oder goldglänzend, beim Männchen stark zu-
rückgehend. Taster von Kojjfläiige, l)eim Weibchen etwas kür-
zer, dünn, gekrümmt, gelblich nnt feinem, sch\\arzem Eiidgliedc,
auf der Unlerseile nicht sehr reichlich mit hellgelben B(n'slen-
iiaaren besetzt, denen gegen die Spitze scln^arze eingemischt
sind. Rüssel lang, an der Wurzel gelblich beschuppt. — Rük-
keuschild grünlich-glänzend oder messiugfarben , bisweilen mit
etwas Knpferschimmer. Brust , Schenkel und VorderschiiMUMi
grünglänzend. Iliiderschieneu blassgclb, auf der Rückenschneide
nur beim Mämichen spärlich nüt blassgelben Haaren Ix'setzl, an
der Spitze in nu'hr oder weniger Ausdehnung braun mit Kupfer-
glanz; liisweilen sind sie ganz ohne verdunkelte S]Htze. Dcniieii
und Hinterfüsse gelblich. — Hiiderleib I)eim Männchen zusam-
mengedrückt, braun, am Bauche gelbbraun und glänz(^nd; beim
Weibchen sehr lang, zusannnengedrückt, erzfarlxm, schwach
glänzend; das letzte Glied sehr lang, zugespitzt, znsanuneiige-
drückt, glänzend schwarz, mit ziendich langen, erzgelben Schup-
j)eu fast bis zur Spitze etwas locker bekleidet, welche sich aber
sehr leicht abreiben, so dass dieses Glied gewohnlich völlig kahl
erscheint ; aus der Spitze steht ein kleinc^r gelblicher Stacliel her-
vor. Auch die vorhergehenden Hinterleibsglieder mdimen bei
gellogenen Exemplaren etwas an der Abreibung Theil.
Vordeiilügel von sehr veränderlicher Längen, 4| — 3|'"
lang, gestreckt mit schwach zugerundeler Spitze, erzfarbig, mehr
oder weniger ins Messingfarbenc übergehend, gegen die Wurzel,
namentlich am Vorderrande glänzender als anderwärts; die (,)uer-
YIIL 4
50
ader bildet eine scliwacl»e Beule, die sich durch etwas Glanz
von der umgebenden Fläche absonderl. Auch der Hinterrand
glänzt in geringer Breite. Die Vorderrandfranzen sind gebräunt
mit Kupferschiuinicr, bei manchen Exemplaren in Stahlblau über-
gehend. Bei den am lebhaftesten gefärbten Exemplaren der Var. b
schinnnert der Innenwinkel violellich, welche Farbe, nur mehr ins
Kupferfarbene gemischt, sich auch über die Ouerader und längs
des Hinterrandes hinzieht. Bei Var. c nithet sich auch die Wur-
zelhälfle. Franzen braun, schimmernd, auf der Wurzel messing-
farben beschuppt.
Hinterdügel länglich, mit schwach gerundeter Spitze, braun,
violellich überzogen, längs der Falte von der Wurzel aus in
einem dreieckigen Baume bis zum Hinterrand gelblich, schiin-
nii-rnd beschuppt. Bei den lebhaft gefärbten Exemplaren hat
dieses Dreieck auch kuj)ferfarbige Schuppen, und vom Ilinterrande
aus zieht sich idinliche Beschuppung längs der Adern in dm
Flügel hinein. Der von den Vorderllügeln verdeckte Yorderri'.nd-
theil ist weisslich. Fran/.en wie bei dvn Vorderllügeln.
Unterseite braun, violetlich schimmernd. Die Flügelspitzen
und beim Weibchen der >orderrand der Ilinterllügel sind mit
oelben, schimmernden Schuppen bekleidet. Franzen braun,
schimmernd.
Das Weibchen ist gewöhidich grösser, als das Männchen und
hat die lebhafteste Färbung; doch giebt es auch Exemplare, die
auf den Vorderllügeln nur in den Vorderrandfranzen einen
schwachen Kupferschimmer zeigen.
Eine sehr verbreitete Art, die im Süden bis Toskana, im
Norden bis Dalekarlien, im Osten bis ins Casau'sche beobachtet
wurde, und in England und dem südlichen Frankreich vorkommt.
Sie bewohnt weit mehr die Gebirge als die flachen Gegenden.
Uwe Flugzeit beginnt in der Mitte des Juni (z. B. am Probslhai-
ner Sitilzberge) und dauert bis in den Juli, in Schweden und
um Casan fällt sie in den Juli und August. Am meisten wurde
die Schabe auf den Blülhen von Scabiosen gefunden; bei Salz-
bruiMi traf ich sie auf denen von Scab. arvensis, und hier be-
obachtete ich, wie die Weibchen ihre Legestachel tief einbohr-
ten, olTenbar, um Eier zu legen; bei Glogau flogen sie auf den
Hermsdorfer Höhen bloss an Scabiosa columbaria. Nach Mann
51
besuclien die lebhart ocfärblon Exemplare in den Alpen die Va-
lerianablüthen.
Anmerkung. In der höchst sauberen Curfis\c\ivn ALbihlung sind die
Vorilerfli'igel g^'o''" ''"^ Spilzc in zienilicher Ausdehnung niil s( hwarzen l'ünkt-
chen bestreut — von denen kelns meiner Exemplare die geringste Spur be-
sitzt. Da aucli die Besi hrelbung von einem ovatc paler spot, dotted w 1 1 h
black, towards the apex spricht, so ist die Vermulhung nicht ganz nngc-
grüiidel, dass die eiiglisc lie Species eine von unserem Scabiosellus verschiedene
sei. Stuintoii crkhHrt Iulli<li diese KrisclieMa dir Jlann's Aetosellus.
2. Pfeif ferclhLS Ilühiu
Antennis c^ supra basini non hirlis; abdoniinis 2 f^P'^-'o nigro;
aus anteriüribiis orichalcois, cosla, basi slriolisqne disci
duabus cupreo-iiielallicis.
Tinea Pfeiffer eUa llülm. f,;;. 422. ^.
Ifemotois — llnbii. Cat. 416. 4Ü38.
Nemot, P/eifferellus (hoch) Isis 1818, S. 9.'>1.
Viel kleiner als ScabioselUis, mit schwarzen Kopfhaaren und
nicht abstehender Fiihlerbeschiippung des Männchens, auf den
Vorderfliigeln mit zwei kupferfarbenen Ouerstrichen. Grösse des
N. Dumerilellus, aber mit gestreckteren, schmälern Fliiochi. Kopf
schwarzblau, beim Männchen schwarzhaario-, beim Weibchen roth-
gelbhaarig. Fühler (abgebrochen) ungefähr von 2^ maligcr Ktir-
perlänge, an der Endhälfle Meiss, an der ^V^urzelhälfle erst
schwarz, kupfergiänzend, dann ins Gelbliche ültergehend; das
Wurzelglied stark, kegelförmig, violefglänzend. Gesicht gold-
glänzend. Taster klein, spitz, gelb, auf der Unterseite mit eini-
gen Borsten. — Kückenschild violelglänzend. Brust goldglän-
zend. Beine mcssing färben, gegen die Wurzel mehr goldig, nach
aussen dunkler und weniger glänzend. Der schwarze liinlerlei')
ist spärlich nüt schwach glänzenden, messingfarbenen Schuppen
bekleidet; beim Weibchen ist er nur am Wurzeldrillel beschuppt,
sonst kahl, glänzend schwarz, zusanunengedrückl und zugespitzt.
Vorderllügel schwach glänzend nu'ssinggelb. Vorderrand
metallisch, anfangs schmal violel, dann allmählig breiter ins Roth-
goldige übergehend wie die ganzen Vorderrandfranzen. Der
Hinterrand ist in einem breiten Streif metallisch röthlich-golden.
Aus der Flügelwurzel konnnt ein an der Unterseife der Subco-
stalader hinziehender, glänzend violetlicher Strich. Weit vor
52
der Flügelmilto ist ein gl eich farbiger, dicker Querslrich, der fasl
den Inneinand erreicht, vorn von der Subcoslaiader begrenzt
wird und anf dieser sich nach liinten in einen kurzen Längs-
slrich fortsetzt. Ein ahnhcher Ouerslrich geht über die Q'ier-
ader olnio den Vorderrand zn erreiclicn; er verbindet sich am
Innenwinkel mit der Einfassung des Hinlerrandes. Hinterrand-
franzen goldbräunlich.
Hinterflügel schwarzbraun, dünn violellich überzogen. Fran-
zen wie an den Yorderfliigeln.
Unterseite braun, violellich schinuncrnd, besonders an den
Vorderrändern. Franzen hell goldigbraun.
Diese Beschreibung verfassle ich vor niehrern Jahren nach
einem in der Gegend von Breslau gefangenen Pärchen. Nach
Koch, fliegt die Art auch um Frankfurt a. M., aber selten.
3. Lalreillellus Fahr.
Anlennis cT a basi ad medium nigris, $ nigris lotis apice albo;
alis anterioribus oblongis, auro-niteutibus, postice cupra-
scenlibus, gutlis duabus posticis opposilis flavidis. cT $•
Abicita LaheiUellu Fuhr. Suppl. 502. 2. * — Diime'ril Coiisider. gewer.
sur la classe fics ins. 1823. jil. 43. fig. 7.
Tin. - IJdbn. tab. 52. C.g. 255 (^), 256 ($) (leg. 355. 356).
Epili/phia — n. Cat. 416. 4034.
Jde'lu - Tr. IX, 2. 142. — X, 3. 293. — (Adele de Latreille) Dup.
Hist. VllI, p. 366, 1604. pi. 300 f.g. 5 (^) 6 ($) — Exploration de
rAlgcrle. Zoologie Hl, p. 410.
JVemolois — Diip. C.ii. 357.
Nemot. Latreillellus Z. Isis 1839. S. 187. — 1847, S. 817.
Die zwei hellen Gegenflecke der Vorderflügel zeichnen diese
Art sehr aus, nur nicht vor der folgenden, ganz ebenso gezeich-
neten. Latreillellus ist aber etwas grösser, lebhafter gefärbt, und
hat stärker behaarte Hinterschienen, in grösserer Ausdehnung
schwarz gefärbte Fühler und weniger gestreckte Vorderflügel.
In der Grösse wie ein starker Scabiosellus. Augen lehm-
farben, beim Männchen sehr gross, durch einen schmalen Zwi-
schenraum getrennt, der nach vorn mit schwarzen, nach hinten
iint rosifarbenen Haaren besetzt ist; der Band des Hinlerkopfes
isl bei ihm dicht mit rostgellien langen Borstenhaaren gefranzt.
Beim Weibchen sind die Augen klein, lehmgelb, durch einen
53
breilen, rostrolli Ijcliaarteu Raum oeircniil. Die Fühler slelieii
beim Männchen auf einem gerinoen, schwarzgiänzentlen, schwarz-
behaarten Vorsprunge, sind 10'" lang-, über 24 mal so lang wie
der Körper, fein, mit langem, kuplergiänzcndem Wurzelglicde;
über diesem sind sie in last doppelter Länge desselben durch
schwarze, violelnlänzende, auf der Unt(>rseite etwas lockere IJe-
schnppung stark verdickt; darauf sind sie dürni und bis über
die Hälfte in allmählich lichterer Färbung schwärzlich nnl Kiipler-
schimmer, am Reste weiss. Beim Weibchen sind sie 5|'" lang,
nur \ länger als der Körper, ziemlich dick, gegen das kupl'er-
glänzende Wurzelglied verdickt, schwarz, violetschimmernd, nach
üben heller: die S|»ilze, in einer weniger als ^ der Länge be-
tragenden Ausdehnung weiss; der Raum zwischen der Fühler-
wurzel und dem Auge ist glänzend schwarz. Taster viel langer
als der Kopf, hellgelblich, auf der Unterseile dicht mit roslgel-
ben, beim Weibchen helleren, an der Tasterspitze schwarzen,
langen Haaren bürstenartig bekleidet. Rüssel lang, hellgelb be-
schu|)pf. Rückenschild des Männchens schwarz mit kupierglän-
zenden Schullerdeckcn, des Weibchens kupferl'arlug beschuppt
mit messingglänzenden Schullerdecken. Reine grünlich, crzojrm-
zend, an den Hinterschienen kupierig; beim Männchen sind die
vordem Schenkeh\urzeln unten nnl langen, hellgelb und braun
gemischten, die mittlem Schenkelwurzeln mit schwarzliratmcii
Haaren besetzt, und um die Hinterbeine ist auch die Brust mit
schwarzbraunen Haarön bekleidet. Die Ilinterschienen sind auf
der untern Schneide etwas spärlich, auf der obern sehr reichlich
mit schwarzbraunen, langen Haaren besetzt. Das Weibchen hat
nur an den Wurzeln der Schenkel kurze gelbliche Haarbüsch-
chen, und die Haare an (Um Schienen sind kürzer und ^veniger
reichlich als beim Männchen. — Hinterleib des Männchens schwarz-
l)raun, an den Seiten schwach schiimnernd; <les Weibchens fast
'S'" laug, gelbbraun, («rzfarbig schinnnernd, an mehr als der
Hälfte zusammengedrückt tnul in eine; lange, ghinzend schwarze;
Spitze auslaufend.
Vorderflügel bis 4'" lang, länglich, scli\\ach zngerundct, sehr
glänzend goldfarben, gegen die Spitze gesättigter und hier an
den Rändern mit Kupferfarbe gemischt, welche Farb(! sich öfters,
besonders beitn Weihchen, weiter einwärts verbreitet und den
ganzen It-iuin 7,^\is^lleu der Fl(igelsi)tlze und dtsn Flecken ITiibt.
54
Bei einzelnen Wcibdien ist auch die Goldfarbe auf der Wur-
zelhälfle des Flügels von den Rändern aus durch Kupferlarbe
verdrängt. Hinter der Flügehnitte liegen zwei eckige, hellgelbe
glanzlose Gegeriflecke; der unlere, dicht vor dem Innenwinkel
ist kleiner; beide ändern in Grösse und Gestalt ab. Ein brauner
Schatten zieht, beide Flecke einwärts begrenzend, von einem Flü-
gelrande zum andern, und ein solcher Fleck fasst den gelben
Vorderrandlleck auch auswärts ein. An dem untern Ende die-
ses Vorderrandnecks zeigt sich auswärts eine besonders glän-
zende, goldgelbe, die Querader überziehende Stelle. Franzeu
braun, an der Wurzel mit kupferig schimmernden Schuppen
verdeckt.
Hinterdügel länglich, abgerundet, schwärzlich, verdünnt vio-
lellich überzogen. Längs der Falle ziehen sich vum Hinterrande
aus goldgelbe, etwas kupferig scliinunernde Schuppen gegen die
Wurzel. Der von den Vorderdügeln verdeckte ^'orderran(lllleil
ist weisslich. Franzen braun, gegen die Flügelspitzc gelblich
schimmernd, auf der Wurzel mit kupferigen Schuppen bekleidet.
Unterseile schwärzlich, violet und purpurschimmernd, um die
Flügelspitzcn wie auf den Frauzenwurzeln kupferschimmernd.
Von den gelben Flecken der Vorderflügel ist bloss der des
Vorderrandes in einer schwachen Spur sichtbar.
Latreillellus bewohnt vom nördlichen Afrika di(^ französischen
Besitzungen und von Europa nur den südlichen Theil. Di/poii-
chel fing ihn im Mai bei Ai\ in der Provence auf (Xnw Haiden
um Gebüsch; Dahl in Sicilien, wahrsclieinlich um Palenno. Ich
selbst fand ihn nicht seilen bei Syracus zu lünde April und im
Mai auf gras- und blumenreicben Rainen, Brachäckern und Berg-
abhängen auf trocknem und feuchtem Boden, am meisten bei
den Latomien. Hier schwärmt er im Sonnensc-iiein an verschie-
denen Blumen, am liebsten an denen der Scabiosa cohnnbaria,
auf denen er auch bei Regenwetter frei sitzt. Auch um Mes-
sina konnut er vor. Coshi's Angabe: ,,im Juni und Juli" (s.
Isis 1847 S. 8I()J ist falsch.
A II me I ti II n g 1. '/.cllrrslcilt fiilu t lim Ins. i.i)ip. IflOS Ohscrv. .ils In
SrlioiiL'ii vorkomiiifiul auf. Es ist mir gar niclit dtiikb.ir, mit Avciclici- Ait
er Hill vcrw i-<'lisf!t luibni niiiss. Soille ir Ail. lfm (iccnll.i il.ilür angcsclit-n
liabtn, falls diese in Scinvcclcii voiknriiiiil ' — Sir/i/ieiis li.ii als Ail. l.nlrcll-
Iclla unsere Ad- fibnltlla beselineben.
^5
A n ni er k u n g. 2. Jliibii. bildet «las INL'iniicIicn nur mit iluin gilben Vor-
dcn-ariilflerk nb. Su ver.'inderlicb aber die beiden Gegeridetke in der («lösse
sind, so liabc ich nnler den vielen gesammelten Exemplaren doch keins, dem
der untere Fleck ganz feblt.
4. Rad doli US Iliibn.
Aiilciiiiis cf albis, | basali nigro, 5 nigi"ii^j i apicali albo; alis
anlerioribus angiistioribus, auro-nitenlibus, poslice cupra-
.scenlibus, guUis duabus poslicis opposilis llavidis, anloriorü
transversa,
Till. Raddella llubn. f.g. 131 c^. Text S. 54. 7.
Adcla — Tr. IX, 2. 143. X. '6. 293. — ho/lar Beitr. iur Landeskunde
Oestr. II, 96.
Adela — (AdMe de Raddel (!) ) />'7'. Supf.l. IV. p. 492. 603. pl. 88. fig.
l--- Cd") l' (?)•
Nemo/ois lluddclltts Slainlon Suppl. 19. — llerrich-Schff. t;ib. 37. fig.
2.5.i $.
EjtUt/phia Ildddaclhi Uübn. Cat. 416. 4035.
Duponc/u'l bezweifelt iiii Siippl. seine Artversebiedenbeit
von Lalreillelkis und fübrt ibn im Cat. 357 als Varietät desselben
auf. leii selbst war friilier derselben Ansiclil, und erklärte ibn
Isis 1839 S. I(S7 für einen in der Sannnlung- veralteten Latreil-
lelUis. Beide Arten sind einander so äbnlicli, dass eine ausführ-
licbe Bescbreibung des Raddellus überflüssig- ist. Sic bieten aber,
wenn aucb geringe, doch standliafte Unterscbiede : 1) an den
Fühlern. Bei Raddellus cT ist mehr als die Endliällte rein weiss,
und die Sebuppenliaare über dem Wurzelglicde sitzen lockerer
und lassen diesen Fülderllieil dicker erscbeinen, als bei Latreil-
lellus, bei welchem lun* die zwei Endfünftel rein weiss sind. Bei
den Weibchen ist das Vei-bälliiiss umgekehrt; Raddellus hat etwas
mehr als 4- Weiss, Lalreillelbis kaum ^. 2) An den Miiüerschie-
nen. Diese sind bei Radtlellus cT kaum so behaart wie bei La-
lreillelkis 5? "'■'»0 aulTallend iWum gegen die des Lalr. (j^; bei
Raddellus 2 '■'^' 'i'"" '''l' l^ndhälfle der Rückenschneide mit spär-
lich(>n Ilaaren besetzt, und ^\enn sie nicht absieben, so kann
man die Schienen h-ichl liir kahl hallen. 3) An den VorderHü-
geln. Der \ oi-derrandlleck verliingert sich bei Raddellus stets
einwärts, spitzt sich zu und kommt dem Innenrandfleck viel nä-
lier als bei lialieillcllus, bei welchem er sich mehr in die l'reüc'
5G
zic'iil und einwiirls abrundet. Audi haben diese Flecke bei Uad-
dellus ein Iriibcres Gelb, während es bei Lafrcillellus ins Weiss-
lichc zieht (woher Fahr, es niveus und albus nennt). Ausser-
dem sind die Vorderflügel des Raddellus in der Regel beträcht-
lich schmaler und weniger lebhaft glänzend.
Diese Verschiedenheilcn können nicht wohl andere als spe-
cifische sein. Die von Trcitschke angegebenen sind nicht be-
gründet.
Raddellus wohnt in Ungarn {Ti\)\ in Oestreich : in niedern
Gebirgsgegenden, bei Mödling auf Pyrellnum inodoruin ziemlich
selten im Juli und August iKollar). Nach Manns Nachiicht
findet man die Raupensäckc am Fussc der Dipsacuspllanzeii im
Juni und Juli, aus denen die Schmetterlinge zu der von Kollar
angezeigten Zeit kommen.
* 5. P a n t h e r c 1 1 u s Gucn.
Alis aiiterioribus elongatis, nitide aeneis, fasciis tribus obliquis
ciliisque albis; posterioribus albis, apice aencscente.
Adela j),n,nHrellu Gucn. Ex|.l. de l'AIgeiie. Zoologie III, p. 409. pl. 4.
H- 11-
„Slatura Ad. inaura tellac; alae anticae albae nitentes fa-
„sciis trilius maculaque apicali aeneis; ])osticae albae; aii-
„leniiae longissimae, albae, capite palpisque valde pilosis.
„(Long. 4 millim., lat, \2 millim.}."
,, Diese reizende Art lial hiiisiclillicli der Farben keine ent-
.,spri'clieiHle Art unter den em-opi'iisclieii Adeleii, aber sie ge-
„hort dem Habitus nach oll'enbar zur Seclioii der Ad. Reaumu-
„rella, Schiirermüllerella (!tc."
,',Körper schwarz, mit weissen broiiziiten Ilaaren bedeckt.
„Augen rölhlicli, sehr stark und sehr genähert. Taster, Kopf und
,, besonders die Fülilerwurzel aiisscrordeiiliicli haarig; Fühler lang-,
,,sehr dünn und ^eiss."
,, Alle Flügel sind rein A\'eiss mit gleielifarbigen Franzeii. Die
.,\()r(lerllügel haben drei breite, hell olivenbräunlich-erzfarbene
„Üiiidcn; die erste nimmt die gaiiz'j Vi'urzel ein; die zweite und
,,drilte hall, n zwei starke Zähne od«?r Quellten, die sich genau
,.eii!.sprechcn; die Flügelspitze endlich wird von einem grossen
57
„Fleck von derselben Farbe eingenommen. Die Ilinlerflügel sind
„einfach weiss, mit einem leicliten bronzirlen Fleck in der Flü-
„gelspilze."
„Diese nicht sehr gemeine Adela fliegt nm die Gebüsche
„von Cylisus spinosus; sie Avurde in der Umgegend von la Calle
„in den ersten Tagen des April, und zwar nur in einigen Exern-
„plaren, gefangen. Sie hat die Siüen unserer Ad. Reaumurella."
Anmerliung. Nur wegen der yeux roiigeätrcs, tres-gros et trrs-rapproclies
stelle icli diese Art zu Nemolois; ilir ganzes Ansehen deutet viel melir auf mein
Genus Adela hinj auch ^vilI sicli die tetc extremement velue gar nicht mit
der Beschaffenheit der Nemotoisarlen vertragen, bei denen die grossen (männ-
lichen) Augen keinen Platz für eine reichliche Beliaarung übrig lassen. Ich
vermutlic deshalb eine Ungenauigkeit In der Angabe der Beschaffenheit der
Kopftlielie und den \vahrcn Platz für die Art In der Abthellung Eulypliia
des Genus Adela. Die Abbildung Ist schlecht; die Vordcrflügel haben drei
gelbliche, nur am Innenrand Ins ^'^'cissliche übergehende Binden, die über-
dies rechts etwas anders gestaltet sind als links. Sic giebt über die riclitige
Stellung des Thieres so wenig Auskunft wie der In fig. II. b vergrösserte
Fühler, der nur am Wurzeigiiedc langhaarig ist.
ß. Cupria cell US Ilühn.
Anlennis cf supra basim nigro-barbatis, $ nigris, basim ver-
sus pilis incrassalis, a[)ice albo; alis anlerioribus ain-eis,
diinidio poslico vioiaceo-cupreo, ciliis coslalibus viulaceis.
Tinea ctipriaceUa Ilübn. fig. 445 ((^).
Adela ciipriacella h'oUar Beilr. z- Landeskunde Oestr. 2, S. 96.
Nemotols ct/priacel/a Ilühn. Cat. 417. 442.
iYem. ctjpriaceUus Slahilon Suppl. 19. — Entom. Comp. p. 12 et 40.
Adela ri/priaeella (Ad. rouleur de cuivre roiigc) Dnj>. Sup|)l. IV, p. 494.
604. pl. 88. flg. 2. ($). — Ilcrrich-Schüjf. tab. 37. fig. 252 (J^).
- t.->b. .31. flg. 220 ($).
'Adela r,/j)iiarella Tr. IX, 2. 115.
Var. b, al. aiil. [)uslice clial^I)eis ($ nuis. Mctzn.^.
Cupriacelbis unlerscheidet sich von allen folgenden Arien
durch (\v\\ 3Iangel (Miier schwarzen VorthM'lliigelljinde; slall de-
ren geht ])loss ein violellicher Schallen (jiicr ül)er die Flügel,
hinler welclicni die Faihc sich lichtet und in mehr oder Aveniger
helle und nnt Gold ocmischle Kupferfarbe übergehl. Von Yio-
lelhis unlerscheiden dyn Cnpriacelhis auch seine schmaleren Vor-
derllügel. Bei Adela tuprella sind die Vordcrllugel slels ohne
58
(Ich fliiiikelii Oii<^'"!^'-"''i'l'cn und gegen den IliiUerraiid weniger
violc'llich; auch bleiben ihre weiblichen Fühler viel feiner, ohne
haarige Verdickung und bis tief Jierab weiss.
Grösse meist unter der von Ad, cuprella. Kopf des Männ-
chens: Augen gross, gelbbraun, weit getrennt; der Zwischen-
raum dünn rosigelb behaart; der Rand des Hinterkopfs dicht
rosigell) gefranzt. Fühler auf einem kleinen, schwarzgliinzenden
Vorsprunge, der vorn schwarze Haarbüschchcn tragt, sie stehen
nahe beisammen und sind 8'" lang, also mehr als 2^ mal so
laug wie der K(ji-per; das Wurzelglied glänzt violet, darauf sind
sie in doppelter Länge desselben durch sparrige, schwarze, vio-
let schimmernde Ilaare stark verdickt; in etwas mehr als der-
selben Länge sind sie glatt, bräunlich, kupferig schinmiernd; von
da an, also in | der ganzen Länge, rein weiss. Kopf des Weib-
chens: Scheitelliaarc rosigelb. Augen schwarz, klein, Fidder
4'" lang, nur ^ länger als der Körper, dick, in mehr als drei-
facher Länge des kupferglänzenden Wurzelgliedes durch lockere
Reschuppung verdickt, schwarz, violelglänzend , am Enddriüel
Meiss. (j'esicht liellgrün glänzend, an den Fühlern mit eiuitren
sclu\arzen Haaren. Tasler länger als dov Ko[)f, beim Männchen
biiuiii, beim A^'cibcllen gelblich, mil kurzem, schwarzem, spitzem
iMidgiiede, an dei" unlern Seif(* reichlich mit hell rosigelben Bor-
slenliaaren, denen an der Spilze scliuiirze, beim l\Iännchen reich-
lich, beigemischt sind. Rüssel auf der Wurzel gelblich beschuppt.
— Rückenschild des Mäinichens schwarz mit grünglänzendi'U
b^chnllerdecken, des ^^'('ibchens ganz messinggläuzend. Reine
melallisch hellgrün an dm Sclienkebi, messing- und knpferfar-
l)en an den Schienen, Füsse bräunlich schinunerd; Hinlerscliienen
auf der Rückenschneide mit schwärzlichen, langen Haaren, beim
Weibchen bei weitem nicht so reichlich wie beim Männchen be-
kleidel; lelzleres hat auch an den Schenkelwurzeln scln\arze
Haare. — Hinlerleib l)eiin Männchen schwarz, zusammengedrücki ;
beim Weibchen gelbbraun, erzfarljcn scliimmernd, am Rauche
mehr kupferig, an mehr als di'r h^ndhälFle zusannnengiMlrückt;
der gliiuzend scli\\arze, spilz-dreieckige Legeslachel steht aus
den Schnppenhaar<'n hervor.
Vorderflügel 2| — 3|"' lang, länglich, spilz znoorundet, an
der \\'nr/,elliält'le nhinzciid uoidgelb, h(>im Männchen weniger
leliliaft und mehr «irünhch; hierauf folgt ein bindeniÖrmiger,
59
violellich kiipfcrolänzcndcr Schallen, der bisweilen sehr schwach
ist, auf beiden Seiten in die angrenzende Färbung verschwindet
und sich am Vorderrande am meisten verdichtet und violet färbt,
welche Farbe besonders die VorderrandCranzen haben. Der Raum
bis zum Hinterrande ist stets gerötheter als die Wurzelhälfte des
Flügels, gewöhnlich aber so sehr verdunkelt, dass die Endliäirie
desselben für die oberflächliche Betrachtung als violellich -kupie-
rig erscheint. Die etwas beulenförmig hervortretende Gegend
der Querader macht sich durch ihre lichtere Färbung stets bc-
nierklich. Franzen schwärzlich, auf der Wurzelhälfte kupferig
beschuppt.
Hinterflügel länglich, ziendich spitz zugerundet, schwärzlidi,
dünn violet überzogen, beim Männchen schwach purpurschiiu-
mcrnd. Längs der Falte zieht sich goldig und ku[)ferig schim-
mernde Beschup[)uug in veränderlicher ]\lenge vom Hinlcrraudo
gegeu die Wurzel. Franzen schwärzlich, auf der Wurzel mit
kupferig schimmernder Scluippenlinie; gegen i\vn Innenwinkel
werden sie beim 3Iännchen gelblich.
Unterseite braun, violelscliimmernd, in den Flügelspitzen gol-
dig. Franzen braun mit goldener Wurzel.
Solche Exemplare, l)ei denen der Raum hinter dem \'order-
flügelschatten sehr hell ist, sehen dem Violellus sehr ähnlich; an
i\en schmalen Flügeln, von denen besonders die hintern viel ge-
spitzter sind, werden sie aber stets zu erkennen sein.
Var. b, ein sehr schönes Weibchen der /J/t'/z//6'/-'sclien Samm-
lung, von Sy Vorderflügellänge. Ilinterschienen gegen die
Spitze stahlblau angelaufen, ^'orderflügel an der kleinem Wur-
zelhälfte dunkler goldgelb als gewöhnlich, an der grössern End-
hältte — wo sich der Querschatten mehr als sonst gegen die
Wurzel zu ausgebreitet hat — stahlblau, ohne (Jlauz, ausser
gegen die Flügelspitze, wo sich diese Farl)e mehr ins Ku[»ler-
rothe verändert, und längs {\('^ Ilinlerrandes bis /U4ii luuenraude,
wo es sich in diese verwaudcH hat ohne eine scliarfi; (Jrenze.
Auch der Queraderfleck tritt hell zwischen dem Stahlblau hervor.
Auf den Hiulerflügeln sind die goldnen Schuppen längs der Falle
reichlicher als sonst; die Franzen Nverden gegen den Innenraud
gelblich, \\ie oben beim Aläunchen angegeben wurde, und die
Schuppeulinie auf ihrer ^^'urzl'l, die gegen die Flügels|iitze in
^ iolet schimmert, gehl ocgru den S<'h\vauz\\iuK''l ju (i(ddrarbe
60
über. — Hinterleib braun, schwacli scliimmerntl; aus dem wenig
Iicrvorstebenden Oviduct ragt ein bräunlich-gelber, borstenartiger
Stachel in der Länge einer halben Linie hervor. — Alles Uebrigc
ist wie gewöhnlich. Die Vorderflügelfärbung kann keine Art-
verschiedenheit anzeigen, da ich Ucbergänge zu ihr besitze. An»
wichtigsten scheinen 'mir die am Iimenwinkel der Hinterflügel
hellen Franzen. Ob sie auf eine eigne Art hindeuten, zu der
das übrigens sehr abweicluMide 3Iännchen, das ich oben als das
von Cupriacellus vor Augen hatte, gehören soll — denn beide
Exemplare erhielt Metzner von Mann als Dalmalinellus — das
müssen künfliire Beobachtungen nachweisen. Einstweilen halte
ich es für unwahrscheinlich, und ein gewallig grosses Weibchen
meiner Sammlung, angeblich aus Steyermark, bestärkt nüch in
dieser Ansicht. Die Vorderflügel sind 4'" lang, auf der gleich-
falls eingeschränkten Wurzelhälfte röthlich-golden, auf dem Reste
stahlblau, doch mehr ins Schwarze; am Hinterrande und auf der
Ouerader violetlich-kupferig. Die Hinterrandfranzen erscheinen
am Innenwinkel bloss darum etwas heller als anderwärts, weil sie
weniger zusammengedrängt sind; sie haben also durchaus nichts
Gelbliches. An der Falte sind kaum Spuren von aufgestreuten
kuiifcrigen Scluijipen. — Da auch hier die Flügelgestalt wie bei
Cupriacellus § ist, so stehe ich nicht an, nichts weiter als eine
Grüssenverscbiedcnheit anzunehmen.
Diese Art fliegt bei Wien auf Kardendisfeln vom Juni bis
in den August (/!///////•'); in Gebirgsgegenden in Buclienwaldungen
(Jiollar'). Bei Glogau ling ich sie in verschiedenen Jahren im
Juli auf Torfwiesen einzeln unter Minimeilus, und bei Langenau
in der Grafschaft Glatz erhielt Dr. Scholz ein Exemplar. An den
drei ano"Cgebenen Oertern wurde bis jetzt noch kein Männchen
erhalten. Das oben beschriebene erhielt Herr Metzner von Mann
aus Dalmatien als N. dalmalinellus.
Anmei kling 1. Zur Vcr.'iiiJci nng dt-s Namens Ciiprincelliis in Cy|>n*a-
cclliis linbcii wir so Avciiig einen Giiind wie Ilühnvr, — TreHschkc's Cy-
priacella, deren Vorderlliiyel „eineti einf.irlien , matten, zum Sciiw.Tr/.eii sieli
iiri''enden Kuplergl.'inz, olinc Siliattiriing und Zeicliming führen", deren niänn-
jidie Fiililer bloss „an der ^'^\lr/.(•l dunliel kiipfcrglän/.end" ohne liaarlgc Be-
stlinj)i>iing sind ete. wciehi so selir von der Art ah, die ich hier besehreihe,
und auf ^veI'■!lc die 7/«/v«c;''sche Abbildung sehr gut passt, doss ici» irol^dem,
düss die N'N iener unsere Ait von jeher als Gypriacella Tr. versandt iiahe",
Gl
iiocli sehr unrecht zu lliun gl.iuhc, «las Ci'tat mit einem Pragezeiclien auf/.ii-
führcn, statt es ganz auszulassen.
Anmerkung 2. An Evcrsma/ui's Cypilacella (Faun. Volg. 593. 24)
sind wenigstens uie inärinlielien Fülilcr basi inerassato-liirtae. Aber die alae
anticae obscnre cupreae nnieolores lassen auch keine Anwendung auf Neni.
tupriacellus zu. Diese Cjpriacella fliegt Im Casan'schen.
Anmerkung 3. IlerrUh- Scliäjf. Istrianella tab. 3.3. fig. 2.32. $
ist mir in der Natur niclit bekannt, da icli ein Exemplar, das j}Ie(zncr darauf
deutet, niclit für versclu'eden von Cupriaceliiis anseilen kann. Auf dem Bilde
zeigt sich ein nach aussen coneavcr stahlblauer Bogen auf den Vorderflügeln
als Hinterrand eines violetlich-kuplerigen Scliattenbaiides ; er ist zwischen den
beiden Flügelrändern ausgespannt tind zieht sich am Vorderiand bis zur Sjiltze,
wo er sieh an eine schmakre stahlblaue Ilinlerrandlinie aiisrhiicsst. Ob dieses
eine specifisclie Auszeichnung Ist, muss die Ansicht der Originale Icliren.
7. Violcllus (F/l.) Ilevrich-Sch/f.
Antcnnis cT supra liasim uigro-barbalis, 5 nigris, basim ver-
sus pilis incrassalis, apico albo; alls lalioribiis rolundatis,
anterioribus ciipreo-aureis, mibe transversa lala poslica
violacco-fusca.
Nemotois vioIcUiis Stuinlon Suppl. 19.
? Tinea violclla, glänzender düster veilrother Schabe. Wien. Vzchn. 139.
35. — ed. nilgcr II, S. 105. — ed. Charpcnüer S 140.
Nemotois cijpriaccUus (Liciiig) Isis 1846, S. 275.
Von den folg-enden Arleii liabcn bloss Ncni. Aiinac und Pro-
digellus einige Aehnlicbkeit im niännliclien Fühlerbau mit dieser,
indem auch bei ilmen über dem Wurzelgliede lockere Schujipen-
haarc sitzen; sie sind aber bei ihnen viel spärlicher und lasseu
die Fühler bei weitem nicht so dick erscheinen und reichen auch
weniger weit hinauf als bei ^'iolelIus. Alle andere Arten sind
ohne Verdickung über dem Wurzelgliede. Das leichteste Kenn-
zeichen für beide Geschlechter des Yiolellus geben die breiten
und stumpf zugerundelen Flügel. Ausserdem überlrillt Yiolellus
alle in der Grösse, mit Ausnalnue des Pt. Annae; aber gerade
bei diesem sind die Flügel recht in die Länge gedehnt und scharf-
spitzig; und bei keiner Art ist die Vorderllügelbinde so verflos-
sen und schattcnähnlich wie bei Yiolellus.
Grösse gewöhnlich etwas über der von Cupriacellus. Kopf
des Männchens: Augen gross, hell gelbbraun. Der schmale,
C2
glänzend schwarze Zwischenraum ist vorn mit schwarzen, hinten
niil rosloelbon Haaren besetzt und der Hinterrand des Kopfes
mit rostfarbenen Haaren gefranzt. Slirnerhöhung klein, vorn
schwarzhaarig. Fühler dicht bei einander, 9'" lang, von drei-
maliger Kurperlange, mit starkem, violet-kupferigem Wurzelgliedc;
in dreifacher Länge desselben sind sie darüber durch schwarze,
viülel-sehiminernde Schuppenhaare stark verdickt, welche auf dem
Fühlerrücken etwas unordentlich bürstenfürmig abstehen, auf der
Bauchseite aber sehr si)ärlich sitzen ; hierauf fehlen die Haare,
und nur die schwärzliche, sich höher hinauf lichtende Farbe
bleibt An derselben Ausdehnung, worauf der sich noch etwas
mehr verdünnende Fühlerrest, | der ganzen Länge betragend,
rein weiss wird. Gesicht hellgrün, metallglänzend. Taster et-
was kürzer als der Ko[)f, dünn, mit kurzem Endgliede, braun,
auf der Unterseite nicht sehr reichlich mit langen, schwarzen
Borsteidiaaren bekleidet. Rüssel auf der ^Vurzel hell-bräunlich
schinnnernd beschuppt. — Kopf des Weibchens mit kleinen,
seitlichen, schwarzbraunen Augen, deren breiter Zwischenraum
mit heller oder dunkler rostfarbenen Haaren dicht bekleidet ist.
Fühler bis 4'" lang, nur l länger als der Körp(M", stärker als
beim Männchen, gegen das kupferglänzende ^^'urzelglie(l durch
zunehmende aidieoeude Haarschuppen innner mehr verstärkt; die
AVurzelliälfle ist schwarz, stahlblau schinnnernd, und an etwas
mehr als dem Viertel der Fühlerlänge ist sie haarschuppig; die
Endhälfte ist weiss. Cesicht wie beim Männchen, oben vor je<lem
Fühler mit einem schwarzen Haarbüschchen. Taster merklich
kürzer als beim Männchen, etwas dicker, gelblich, auf der l'nler-
seite sj)ärlicher mit schwarzen Borstenhaaren besetzt. Rüssel
dunkel beschuppt. — Rückenschild rölhlith metallglänzend, beim
Weibchen heller und lebhafter gefärbt. Brust und Schenkel hell-
grün, lebhaft metallisch glänzend, beim Männchen so wenig wie beim
A^'eibchen behaart; Schienen kupferig, oft stahlblau; Fasse bräun-
lich, an der Sohle gcdblich schimmernd; die Hinterschienen sind
auf der Rückenschneide spärlich mit langen, schwarzen Haaren
bekleidet. — Hinterleib schwarzbraun, beim ^^'eibchen heller, oft
sehr ins Gelbliche, in beiden Geschlechtern erzfarben schinnnernd,
gegen den Bauch etwas kupf(>rig: beim Weibchen ist er stark
zusammengedrückt, und der schwarzglänzende, dreieckige Lege-
63
slaclicl mil kiirzom, gclldichcm niucro rngl aus den Srlni[)[)(Mi
(I(^nllicli hervor.
Vordcrtliioel 3 — 3| '" Inno-, liiiinlidi, liiulcn onvoilerl, dnmi
sluiiipf /.uoermvilel, nillilich-goldnlüiizciKl, doch nicht mit sehr
h'bliid'lem Ghinzo, oll ins N'iolelliclie g(Miiischt, gccf^^on die Wur-
zel ^vcnio■ heller, lliuler »ier Mitle ist eine breite, violetlicli-
sch^^arzbraune, nur im Sonnensciieiii ine!;dlisch schinnnernde,
sonst matt erscheinende Schallenl)inde, die sich nach vorn er-
vveilert nn<l au!" ih'in Vorderrandc^ etwas ansi)i"eilel. Die Oiicr-
adergegend zeichnet sich sehr wenig dnrcii heuere Färbung ans.
(legen den Hinterrand ^\ird die Crundlarbe ein w(>nig lichter,
und in (ii(^S('r Fini)e sciiiiiuiierl aucii die W'urzelhidl'te der sch^\arz-
brauiien Kränzen.
Ilinlernngel ziemlich breit, eilorniig, zngernndet, dunkel-
briom, vi(dellicli angelanFen. Vom llinlerrande aus zieht ein sich
verengmMider Sireii" nilhlich -goldner Sclni|)|»en längs der Falte
gegen <lie Fliigelwurzel, \u\i\ mit solchen Schuiipeii ist auch der
Hinterrand in einer sclimaleii Linie eingefassl. Franzen duidvel-
braun, gegen die Flügelsiiilze bisweilen ziendicli lebhaft goldfar-
ben schinnnernd.
Unterseite braun, violellicli angelaufen, an den Räudern, vor-
züglich breit um die Flügelspitzen, goldschinnnernd beschn[)[)l.
Franzen Mio oben.
Diese Art fliegt in dvn Sleyrisclien und Salzburger Gebir-
gen iMaini!). Madam Liciiis;\, von der ich mehrere F^xemplare
erhielt, denen ich den irrigen ^vanu'U Cyiiriacellns gab, liug sie
in Licvland in niedriger Berggegend auf Hlumen zugleich mit
Nem. scabiosellus. Die Fluozeit fällt also iu das Ende des Jtuü
und den Anfang des Juli.
A n ni <;rl< II n g. Für die T. (■[)!(]<, plLToIogni , die den Wciili des G.it-
turjgsn.imens vor dem Ailuanieii imlit zu \viirillgen AVissen, Aviid es eiii Stein
«les Ansidsses selti, iiel)eii Adel.i violella einen rsefiiolfiis \IoleIliis zu eil>ii<keti.
lili lishe nilcli srlion 1839 In inelncni systein.itisclien Versiii li über die l itieen,
in der Isis, lieriiülit, nachzuweisen, dass vernünitiger Weise g.tr keine Ein-
AVi-ri<lnng d.Tgegeti geiTiaciit werden könne, und d.iss also naeli Liime's nnd
Andrer Vorgang von deniselhen Verfalireii Gelnaucli zn iii,i()ien sei- l-s ^var
mir selion dafii.ils selir ■%volil bekannt, dass bei Anwenilnng derselben Arl-
iiamen in näelistverwandtcn Gallungi-n die Noliiwcndigkcit der Aenderung
64
eines derselben leicht dadurch herbeigeführt werden könne, wenn die Gattun-
gen später anders begrenzt werden. Darum verwandte ich denselben Artna-
men damals und verwende ihn jetzt am iicbslen bei Gattungen, deren Zusam-
menziehung nicht mehr denkbar ist; bei solclien naheverwandlen Gallungen
aber, deren Haltbarkeit noch Zweilei ziilässt, nahm und nehme ich ihn nur
an, ^venn er schon von Andern gegeben ^v.^r, z. B. bei JNIytlois obtusella und
Pempelia obtusella von 1839, bei Adcia violeila und Nemotois violellus von
1852, um nicht jüngeren Benennungen den Vorzug einräumen zu müssen.
Mein Verfahren, und namentlich meine Berufung au( Linne's Vorgang, hat
Herrn Giienee's Beilail in so schwachem Grade gefunden , dass er in der
Vorrede*) zum ersten Tlieil seines IMicrolepidopiernsystems (Aniiales de la
Societe cntom. 1845, S. 127) es mit der Frage ahferligl: est-ce ,,en toussant
comme eux ' que nous devons cssayer de preiidrc ies botanisles pour mo-
deies?**) In einer Nole zu Rhodopiiaea ohlust-Ila (5-75 des Separaldruckes)
spricht er, gleichfalls mich zum Ziei[iunkte nehmend: Si codeni nomine duo
Microlepidoptera servari possunt (et ego non aniiuo), saliem diiabus specie-
bus in eadcm tribu et in codem genere eodera modo designatis, rationis
fines exirentur. Ich müchte ihn ersuchen, nachzu-weisen , dass ich die
Beibehaltung desselben Artnaniens für zwei Arten in demselben Genus (in
codem genere) für irgend ni«»glich annehme (vgl. dagegen Isis 18-39. S. 173.
Anm. 12). Da aber die Ertheiluug desselben speclfischen Naniens an meh-
rere Species derselben tribus nicht nur von mir, sondern von vielen vor und
nach mir gut geheissen wird, so wäre ich also nicht der einzige, der die
Grenzen der Vernunft überschreitet!
) Sie fehlt (ob vlelleiiht aus zarter Rücksicht gegen mich?) in dem sepa-
rat veikaufteii Abdruck.
**) So achtet er also Linnel Trotz meiner Verehrung L!iinc''s habe ich es
Dicht billigen können, Namenverdeibuugen , wie Sulzella ^ Chrislicrnana
— da die Männer nicht Sulz, Christiernj sondern Sulzer, Chrislieriiin
hiessen — gelten zu lassen, und habe sie daher berichtigt. Darüber
ruft Guenee entrüstet aus: bien ()lus il a ele jusqu'ä changer des noms
nienie de Linne, eu ap[>elant Christierniiii la Cliristiernana de cet au-
teur! Ich richte nur einfach die Frage an Herrn Guenee, ^vas er ^volll
dazu sagen -würde, ■Nveiin Jemand ihm zu Ehren einen Wickler Gueno-
niana oder eine Sdiabe Guenonieila taufte, und ob er wohl auch der
Einlaufe mit solchem Zorne widerstehen möchte?
(>5
8. Annae Mann in lit.
Antonnis cf* supra basiin breviler barbalis, $ basiin versus
incrassatis niofris, \ apicali albo; alis anterioribus viola-
scenli- Clipreis, basi aurea, fascia poslica cyaneo -nigra ;
posterioribus fuscis.
Var. b, alis anter. ante niarginem posticum medium macula parva
cyaneo-nigra nolatis. c^ $.
Var. c, iit a, seil fascia supra medium inlerrupla. cT.
Eine sein* schone Art, grösser als die folgenden, von denen
ihr Schitfermillerelhis durch die dunkein Hinlerflügel und die
Grösse am nächsten kommt. Sie hat aber im männlichen Ge-
schlecht über der P'ühlerwurzel einen kurzen Schuppenbart, der
dort ganz fehlt; ausserdem sind ihre Vorderflügel etwas spitzer
glänzen überall ausser an der Basis in violetlicher Kupferfarbe,
und haben eine blauschwarze Binde statt der violetlich schwar-
zen des SchilTermillerellus. Auch hat dieser nie vor dem Hin-
terrande das schwarze, bei N. Annae gewöhnliche Fleckchen.
Prodigellus, mit einem noch kürzern Fidilerbärtchen versehen,
entbehrt des violeten Kupferglanzes und des Fleckchens der Vor-
derflügel, und hat Hinterflügel, die an der Wurzelhälfte ins Weiss-
liche übergehen, statt einfarbig schwärzlich zu sein. Barbatellus
und die andern Arten mit dunkeln Hinlerflügeln sind alle viel
kleiner.
Grösse wie Ad. viridella. Kopf des Männchens: Augen
gross, gelblich-braun; der schmale, hinten erweiterte, glänzend
schwarze Zwischenraum ist spärlich mit schwarzen Haaren be-
setzt wie der Rand des Hinterkopfes. Slirneriiöhung kurz. Füh-
ler dicht neben einander, 8^'" lang, dreimal so lang wie der
Körper, fein, gegen die Wurzel etwas verstärkt; das starke Wur-
zelglied glänzt grünlich und kupferfarben; darüber ist der Fühler
in etwas mehr als der Länge des Wurzelgliedcs auf dem Rük-
ken kurz rauhhaarig, schwarz, stahlblau, welche Farbe, nur hel-
ler wijrdend und ins Kupferfarbene spielend, bis über \ der Füh-
Icrlänge hinaufreicht; der Rest ist weiss. Gesicht hellgrün, me-
lallglänzend. Taster länger als der Kopf, schwarz, unten reich-
lich mit langen, schwarzen Haaren bürstenartig bekleidet. —
Kopf des Weibchens: Augen klein, schwarz, breit getrennt.
VIII. 5
$6
Ihr Zwischenraum so wie der der Fühler mit rostfarbenen Haa-
ren reichlich beselzl. Fühler fast 4^'" lang, i länger als der
Hinterleib, viel dicker als beim Miinnchen , gegen die Wurzel
verstärkt und über dem Wurzelgliede mit einer durch anliegende
Schuppen hervorgebrachten, länglichen Verdickung. Wurzelglied
hell kupferglänzend; darauf ist die Farbe schwarz, erst mit stahl-
blauem, dann mit viuletlichem Schinnner; etwas weniger als das
Enddritfel ist rein weiss. (Jesicht glänzender als beim Männchen.
Taster viel kürzer, auch viel späilicher behaart, überall schwarz.
Rüssehvurzel erzfarbig glänzend. — Rückenschild des Männchens
mit leicht zerstörbarer, hellgrüner, glänzender Beschuppung (bei
sechs Männchen entdecke ich sie nur an den Rändern), des
Weibchens mit festsitzender, messingglänzender, bisweilen schwach
kupferiger. Brust und Schenkel hellgrün, metallglänzend. Schie-
nen kupferig, gegen die Sjiitzen ins Stahlblaue, Füsse braun-
gelblich mit dunkelen Enden der Glieder. Die Schenkel haben
unten an der Wurzel beim i\Iännclien zicndich lange, beim Weib-
chen viel kürzere und dünnere, schwarze llaaibüsche. An den
Hinterscliienen tragen beide Schneiden, doch di(^ obere viel reich-
licher, lange schwarze Haare; beim Weibchen sind diese kürzer
und si)ärlicher. — Hinleileib schwarz; beim Weibchen ist er
braun, erzschinnnei'nd , nach hinten violetlich, an mehr als der
Endhälfle zusammengetlnickt. Der schwarzglänzende Legeslachel
ist spitz-dreieckig, \md bei einem Weibchen ragt aus ihm ein
gelblicher nnu-ro von |'" Länge hervor.
Yorderflügel 34- — 3| '" lang, etwas gestreckt, hinter der
Mitte wenig erweitert, dann länglich zugespitzt, an der Wurzel
hell und lebhaft goldglänzend, dann weniger glänzend ins Hell-
kupferige, aus diesem ins A'iolelliche übergehend, gegen den
Hinterrand, wenigstens in der Gegend des Innenwinkels, wieder
etwas lichter. Hinter der Mitte ist ein weder sehr breites, noch
ganz scharf gerandetes, blauschwarzes Band, das sich am Vor-
derrande etwas mehr er^veitert als am Innenrande und bei einem
Männchen (Var. c) durch die Medianader breit unterbrochen
Avird. Gewöhnlich ist vor der Mille des Hinterrandes ein gerun-
detes, schlecht begrenztes Fleckchen von der Farbe der Binde
(Var. b); öfters löst es sich in zerstreute Schu])pen auf, und
nur bei einem Weibchen fehlt jede Spur desselben. Franzen
(J7
schwarzbraiui, am Vordorrand violct und slaldidau, am Hiiitorrand
auf der Wurzel kupferig schiiiunornd.
Hintcifliioel länglich, zugerundet, einfarbig schwarzbraun,
verdünnt violetlieh angelaufen. Franzen bräuulicli, beim Weib-
chen am (lunkelsItMi, mit schwach kujiferig schimmernden Schup-
pen auf der Wurzel ; beim .Männchen sind sie ausw ärts heller,
und besonders hell in der Gegend des Innenwinkels.
Unterseite braun, violelschinunernd: die Händer sind an der
Endhälfle der Flügel schmal mit kupferig seliinnnernden Schuppen
eingefasst.
Diese Art Murde von der Frau unsers bekannten Wiener
Microlepidoplernenldcckers bei Brussa in Kleinasien aufgefunden.
Sie flog dort 3Iitlo Ajjril auf Berghuiweiden. Herr Mann be-
nannle sie nach dem Vornamen seiner Frau, und die fleissigo
(lebüllin bei seinen cutomologischen Forschungen um Wien, Fiume
und Brussa verdient diese Auszeichnung.
9. Prodigelhis n. sp.
Antennae cT supra basim brcviter subbarbatis nigroque viola-
ccis, ceterum albis: alis anterioribus nitidis aureis, post fa-
sciam violascenli-atram cuprascentibus; posterioribus albi-
dis, apice rngricante. § .
Kleiner als N. Annae, so gross wie Schiirermillerellus, von
beiden durch die weisslichen Hinterflügel versclneden, ausserdem
von dem erstem durch die auf der AA'urzelhälfle hell goldgelben,
von letzterem durch die schmaleren, gleichfalls viel weniger ge-
rötheten Vorderflügel.
Augen gross, gelblich-braun. Zwischenraum schmal, hinten
erweitert, glänzend schwarz, spärlich mit langen scliwarzen Haa-
ren besetzt, wie der Hinterrand des Kopfes. Die Slirnverlänge-
rung kurz, schwarz, mit schwarzen, kurzen Haaren; die Fülder
stehen dicht neben einander und sind 1'" lang, fast 2^ mal so
lang wie der Körper, dünn, gegen die Wurzel wenig verstärkt,
doch über dem Wurzelgliede in etwas mehr als der Länge des-
selben merklich verdickt, zusannnengedrückt und auf dem Bücken
mit kurzen, locker abstehenden, nicht reichlichen Haarschuppen
bekleidet; diese so wie die ganze verdickte Stelle sind schwarz,
violetglänzend, welche Farbe auf dem Fühlerrücken schon bei
68
der doppelten Länge des Wurzelgliedes aufhört, auf der Unter-
seite aber, gelichtet, etwa | der Fühlerlänge erreicht. AVurzel-
glied dick und lang, kupferglänzend. Gesicht hellgrünglänzend,
stark zurückgehend. Taster länger als der Kopf, schlank, schwarz,
auf der Innenseite gelblich beschuppt, auf der Unterseile mit
langen, steifen, schwarzen, reichlichen Haaren, doch weniger
(üchl als bei N. Annae, bürstenartig besetzt. Rüssel auch au der
Wurzel dunkelbraun. — Rückenschild schwarz, nnr an den Sit-
ten niessingfarben glänzend, wie auf den Schulterdecken (es
scheint nicht durch Abreibung in der lAIilte schwarz zu sein).
Brust und Schenkel grün, metallisch-glänzend, letzlere uulen an
der Wurzel mit ziendich langen, schwarzen Haaren; Schienen
kupferig, Füsse ins Gelbliche schinnnernd; die Ilinterschiencn auf
der Rückenschneide mit langen, schwarzen Haaren kammiulig
bekleidet. Hiiderleib schwarz.
Vorderflügel etwas über 3'" lang, länglich, in der (jcstalt
wie bei Nem. Annae, doch nicht ganz so scharf gespitzt, auf der
Wurzelhälfle goldgelb, glänzend, hinter der Binde bis zur Spitze
hell kupferig-golden, fast wie bei Sclii!!"eruiil!eri'l!us; die Flügel-
wurzel ist sehr schwach grünlich und auf der Subcoslalader er-
scheint nicht w eil von derselben ein länglicher, schwarzer Puidvt.
Die Binde ist tief schwarz, luil Violet gemischt; sie ist vor dem
Innenwinkel schmal und erweitert sich allmählich; auf dem Vor-
derrand verlängert sie sich auswärts etwas, Franzen schnarz-
braun, schinnnernd, auf der ^^'ln•zel mit den rolhgoldenen Schuj)-
pen der Fh'igellläche verd(H'kt : am Vorderrande schinnnern si(!
ins Violete
Ilinterflügel läuglicli, gespitzt, schmutzig weisslich, auf der
Endhälfte alhnählich in verdünntes Schwarzbraun übergehend^
welches in der Flngels[iilze am dunkelsten ist; die ganze Fläche
S(dnmmert sehr verdünnt purpurfarbig. Franzen am Vorderrande
und um die Flügelspitze schuarzbräunlich; am Hinlerrande ge-
hen sie gegen den Innenwinkel in innner helleres Grau, zuletzt
in Weisslich über und sind auf der Wurzel mit einer goldig
schimmernden Schuppenlinie bekleidet.
Unterseite am Vorderraude und in der Flügelspilze schwärz-
lich mit violetem Schimmer, übrigens schmutzig weisslich-grau.
Die Franzen sind, in grösserer Ausdehnung auf den Vorder-
ais auf den Hinterllügeln, au der Wurzel mit rolhgoldenen Schup-
69
[K'ii bcklc'itlel, welche kaum in die Vünierllügelspilze Iiereiu-
reiclien.
Von dieser Art fing- Mann mir drei Exemplare bei Bnissa
an steilen Berg-ahliaiigen am 5. August 1S51. Das Weibchen
Kam ihm nicht vor.
10. Schiffermillerellus SP\
Antennis c^ albis, supra basim bre\iter incrassatis, \ basali
nigricante, $ uigris, 4 aj)icali albo; alis anterioribus cu-
preo-aureis nilidis, i)asi suburichaU'ea, Hneohi prope eain
brevissima tasciaque violaceo-alris: posterioribus l'uscis.
Ti/ira Srhiß'crnüllerella, rolligoldcDci- Stlial>c ii.it sl.ililbl.iiiciii Qdcrbaijdc,
Wün. V7.tl.n. 142. 20. - ^d. Jlligcr (ScliinV.niülIcicll..) H, S. 118.
— cd Churpeiit. (Si lilffci n.üüirtl!..).
Nenwto'ts Schijferiiii//erel/a lliiOii. C.i. 416 4037.
Tinea Sr/iiJ/ci„i>///rr,'/la lliihn. Cg. 132 ^^ (s, l.lc l.t). '\\\i S. 54. (5.
jlJela Sihijfermüllrrellii Tr, IX, 2 135. — X, 3- J92 — Eierstnanii
Kann. Volg. 592. 19. — h'ollur IJcilr. z. L.,.i.lcsk,m.l,; 0,.ti ci. Ii. 2,
S. 96.
Adela Schifft rmnilnella ( A.l. de >S< l.intr.i.MlIcr ) Unp. lllsl. VIII, 377.
1610. |.i. 300. U-. n (^.
Aeinutois Sc/iifferiiti/lltiflln Diip. C,,t 357. Sliiiiiton Cu\. 10 Sii|)(.I. 19.
— K.iKi.ii. CoiM[.. |>. 12, 40 et 49 — Zo..l..gi.t 1850, p. 2884
Armo/ois Srhlff'ermii/lereNiis Z Isis 1839, 1S7. 3. — {L>,;iig) I.8J6, S.
273. — llcrrich-Schff: 'r,,!,.,^,. v. IW-g,nsl). ill, 197. 946 - Schles.
Srl.ri.i.iuM 1.1.1. IV (1843), S. 16. — V (1841), S. 16. - M.(1845), S. 12.
Aliirita fasciella Fahr, E. S^st. 3, 2. 342. 46. — i>u|.[.l. 505. 15.
.IJela — Steph. Ct. 7217. — illnsi.. IV, 230 4.
Capillaria fascia (il.c coji[>ti-J..|'.-.ri) lluuoith L.p. Ri it. IV, 520. 3.
War., Lenellus Mann in bt. antennis \ nigricanlibus, palpis
crebrius longrusque pilosis; alis anlerioribus pauio angustio-
ribus. cf.
Yerschie(h'n von Prodigelhis durcli die dunkeln Hinterfliigel,
von Nem. Annae (hu'ch die rundern, weniger dunkehi Vorder-
llügel mit vioIelschvNarzer, nicht bhuischwarzer IJiude, von Mol-
lellus (hn'ch betraclillichere Grösse, stärker beluiarte miinnhcho
Taster und auf i\v\\ Vorderdiigchi durch den sehr kurzen, schwar-
zen Strich nalie der A\'urzel, von Barbalelhis durch das Vorhan-
densein dieses Striches, belrächlHchere Grösse und viel schwä-
cher behaarte männliche Taster. Am nächsten konnnt SchiHer-
70
niillercllus dem Miniitiellus; er iiberlrifTt diese kleinste Art des
(Jeiius sehr IjcmIcuIcikI in der Grösse und hat auf der Yorder-
Ihioelhnsis eiiuMi kurzen, leiclit nnbeaehlelen, schv.arzen Stricli
statt des dopjielt so langen, auflallenden Strichs bei Mininielhis.
Grösse etwas veränderlich, wie von Ad. cuprella. Kopfbau
des Männchens wie bei Prodig-ellns. Augen gelbbraun. Fühler
7-^'" lang, nur über dem starken, Knpferglänzenden Wurzel-
gliede , in der Länge desselben , verstärkt durch anliegende,
schwarze, violetglänzende Schuppen, worauf sie sich schnell ver-
dünnen und auf dem Rücken in weisse Farbe übergehen, wäh-
rend sie an den S(Mten und unten auf | der Fühlerlänge bräun-
lich bleiben. Gesieht hellgrün, glänzend. Taster länger als der
Kopf, innen gelblich beschuiipt, unten reichlich mit langen,
schwarzen Borstenhaaren bekleidet. Beim Weibchen ist der
lv()j)f oben dicht mit rosirolhen Haaren bewachsen, ohne ein
schwarzes Haar beigemischt zu haben. Augen klein, schwarz-
])raun. Fühler bis '3'" lang, von Körpcrläe.ge, ziendich stark,
gegen die M'nrzel et\Aas dicker, sciiwarz, erst mit slahlblauem,
daiui mit kupferigem Schinnner; kaum das Endviertel ist weiss;
Wurzelglied hell grünlich und roth melallisch glänzend. Gesicht
breit , hellgrün , stark glänzend. Taster kürzer als beim ]\]änn-
cheii, gelldich mit spitzen!, scinvarzem Kngliede, unten spärlich
mit schwarzen Borsienhaaren. Rüssel an der Wurzel melallisch
schinunernd. — Riickenschild des j\lännchens schwarz, schmal
messingglanzend eingelasst und mit solchen Schulterdecken. Beim
Weibchen ist er üherail so gefärbl. Brust v.nd Sehenkel hell-
grün, glänzend; Schienen knpferlarben , am Ende violet; Flüsse
ffelbbrännlich mit arösslenlheils üclblichem ersten Gliede. Die
mäiudichen Schenkel sind an der ^^'nrzelhälfie unten mit langen
schwarzen Haaren bekleidet; die Hinlerschienen tragen auf bei-
den Schneiden, viel reichlicher jedoch an der obern, lange,
schwarze Haare; beim "Weibchen sind sie spärlich und an der
untern kaum vorhanden. — Hinterleib sclnvarz, beim Mäiniclien
mit gelblich schimmerndem Aflerbusch ; beim Weilichen ist er
heller, metallisch schimmelnd mit kurzem, spitz-dreieckigem,
glänzend schwarzem Legestachel.
Vordei'llügel 3| — o'" lang, länglich, nach hinten etwas er-
weilert, dann verengert und etwas stumpf gerundet, glänzend
rüthgolden, l)ald mehr dem einfach Goldenen genähert, bald mehr
71
ins lüipferigo verdunkelt, an der Wurzel ganz hellgrün, sehr
stark glänzend. Die Subcoslalader trügt nicht weit von der Wur-
zel einen schwarzen Punkt, der sich heim i^lännchen in einen
nach hinlen zugespitzten, kurzen Strich auszieht. Die Binde ist
breit, violetlich-schwarz, ohne scharfe Ränder, nach vorn erwei-
tert; die ersten A'orderrandfranzen nehmen an dieser Farbe Theil;
die übritien Franzen sind braun, gelblich schimmernd, auf der
Wurzel des Hinlerrandes mit rothgoldnen Schuppen belegt.
Hinlerflügel länglich, gerundet, braun, verdünnt, violetlich
augelaufen. Franzen braun, auswärts ins Gelbliche schimmernd,
an der Wurzel mit gelblichen oder rölhlichen Schuppen gemischt.
Unterseite braun, violetlich angelaufen ; die Ränder sind um
die Flügelspitzen gelbschimmcrnd beschuppt; die Franzen schim-
mern so an der Wurzel.
Ein Männchen, von ISIann auf dem Schneeberge gefangen
inul als Lcnellus geschickt, kann ich für jetzt nur mit Schif-
fcrmillerellus verbinden. Es ist in der Grösse eines kleinen
Schifl'. fem. Fühler vom Bau des männlichen Schinerm., aber an
der inncrn Seite bis zur halben Länge verdunkelt. Taster reich-
licher und mit längeren Haaren bekleidet. Yorderflügel 3'" lang,
elwas schmaler als dort und et\\as länger zugespitzt, in der
Grundfarbe des hellsten Scliiflerm. ^'on der Binde aus zieht sich
längs des Vorderrandes eine schwach rölhliche Färbung wurzel-
^värls und breitet sich daiui nach innen, innuer breiler werdend,
bis zum lunenranil aus, wodurch die helle Goldfarbe auf die
Flügelwurzel und auf einen grossen Oi'fi'^L'ck vor der Binde
eingeschränkt wird. Die Binde lial hinten dicht am Vorderrande
eine Erweilerung durch grünlich -scinvarze Schuppen. Beide
Farben — die grünlich -schwarze und die rölhliche — scheinen
mir durch zu grosse Nässe beim Aufweichen des Schmellerlings
entstanden zu sein; die grünliche nimmt sogar auf dem linken
Flügel einen elwas grösseren Baum ein als auf dem rechten.
An den ein Menig schmälern Hinlerilügeln sind die Franzen vor
dem Schwanzwiukel merklich hell und gelhlicli. — Wenn die
Abweichungen in der Farbe der Fühler, in der Länge der Tasler-
behaaruug und in der Flügelbreilc sich an aiulern F]xemplaren
standhaft zeigen, so kann kein Zweifel an der Artverschieden-
lieil bleiben.
72
SchifTermillerellus ist im niiltlern Europa weit verbreitet, im
Ganzen aber nicht häufig : in Russland nach Osten bis Orenbury;
und Saratow (Es^ersmawi)^ nach Norden bis Lievland CLienig!);
in Ungarn (FR./); in Deutschland im vSüden bei Wien im Praler
und auf Wiesen des Kahlenbergcs Chulldr^; bei Regensburg
CHS.)', i'u Osten: bei Breslau (Dr. Scholz!), Glogau und Frank-
furt (Z.); in Milteldeutschland bei Jena (Schläger!); im Westen
bei Heidelberg (Dr. Bronn!). Ferner ist er in Frankreich, na-
mentlich um Paris {Ditp.), und in England, und zwar hier an
vielen Orten (Steph). Mit Duponchcl's Beobachtungen über-
einstimmend, habe ich ihn auf trocknen, selbst dürren, sehr son-
nigen Anhöhen gefunden, wo er um Schlehenslräucher, selten
um anderes Gebüsch, in kleinen Gesellschaften schwärmte. Dn-
ponchel traf ihn bei Paris an einer Stelle häufig auf Marrubium
vulgare. Er bezeichnet das Ende des Juni und den Anfang des
Juli als die Flugzeil; für unsere Gegend kann ich als diese den
Juli und Anfang August anzeigen. Mann erzieht den Schmet-
terling aus Raupen; über diese hat er mir aber noch uichls ge-
meldet.
Anmerkung 1. Gegen flic bislier ühliilie Sthieilinrt nenne ich die
Sch.ibe ScliKlerniillerelliis, d.i der N.tme im \'\'ien. Vzclm. ni<Iit nii't Ü, son-
dern mit 1 ges(!iriil)en ist; dass dies kein Driiekfeliler sei, gelit ans dti- eig-
nen H.tndsclirilt Scliiff'ermiller\ liervor, die ieli in einem der Siettiner N <r-
einsl>ibliotliek geliörigen Bande der /./««fseiien Amoenilales acad. geselu n
l.al.e. —
Anmerkung 2. Die Rey-eieliriung des V\'iener Verzeli liriisses : „iiill
stalilbl.iuem Qjiei bände" p.issl s<lile<:ht Aul unsere Art, sebr gut auf ISem.
Ann.ie. Dermo« b kann die dort gemeinle Art keine andere als die uiisrige
sein. Denn Fubricius beseliriel) das Original, und F. v. It. sab es, idme da-
rin etwas Anderes zu finden ; eiiilluli kommt N. Annae niebl bei Wien vor.
— ll'übner^s Bild mit s< bmalen , |)iii(.uri filbeii Voidei flügeln vereinigt sirb
Sebleclit mit unserem Si bil(.i inilli-rellus , sebr gut mit N. Annae. Er liat es
wabrscbeitilicb nirbt narb Schijf. Sammlung gemacbt, da er in» Text angield,
er habe die Seiiabc bei Nicniici'o\v In der L'kraine, auf VS'ermullistauden, ge-
fangen. Zwar erkl.ärl er im Cat. seine Art und die (b-s V\'ien. V7,<lin. für
identiseli 5 ein lirtlium bii zwei so nalie verwandten Arien ^v.^re für die da-
malige Zeit sebr verzeiblieb. Sein Bild ist also einem Zweilel iinlerworfeii,
der sieli daduirb wird anlklären lassen, ^*e^n man die Schabe wieder in der
Ukraine /ängi.
73
II. Müllcllus illiibn.) Tr.
Anlennis cf a<l (iiniidiuiii infuscatis, supra basiiri vix iiicras-
salis, § nigris, ^ apicali albo; alis antcriorihus iiitidis au-
reis, poslice cuprascentibus, fascia violacou-atra poslica;
posterioribiis luscis.
JJela moUellu Triilsrhkc IX, 2. 137. A', 3. 292. — Evcrsmann Faun.
Vols;. 592. 20.
? Tinea — IJUL,,. f.g. 423 ((^). 424. ($).
?Ncmotols — mibn. C.it. 417. 4040. — Diiponchel Cat. 357.
Sicher verschieden von Sehiil'eniiillerelhis iliirch belräehtlich
geringere Grösse, düiuicr behaarte luaniiliche Taster, liöher hin-
auf g-eschwärztc niänidielie Fühler, geslrecklere Vorderfliigel, die
helle Goldfarbe derselben bis zu der schmaleren Binde und den
gänzlichen Mangel eines schwarzen Punktes gegen die Flügel-
wnrzel — von Barbatellus durch schmalere, auf der '\>'urzelhäirie
heller gefärbte Vorderfliigel mit schmalerer Binde und im männ-
licheu Geschlechte durch die weiter hinauf verdunkelleii Fühler
und vorzüglich durch die sehr schwach behaarteu Taster — mmx
Minimellus , der ihm manchmal in der Grösse ziemlieli nahe
konunl, durch den lebhal'lern Glanz auf der hellem Wurzelhälfto
der Vordcrflügel , durch den gänzlichen Mangel der schwarzen
jJnie nahe der A\'urzel derselben und durch schwächer behaarte
männliche Taster.
Kopf des Männchens schwarz, im Gesicht hellgrün, me-
tallisch glänzend. Augen gross, gelbbraun; der schmale Zwi-
schenraum spärlich, der Ilinlerrand des Kopfes reichlicher schwarz-
haarig; Norn zwischen A^iw Fühlern stehen einige kurze, rosl-
gelbe Haare. Die Fühler sind etwas über 7'" lang, fein, über
dem Wurzelglied iu der Länge desselben etwas verdickt und zii-
sammeugedrückl, an der Wurzelhälfte schwarz, ku[)l'erig schim-
mernd, doch höher hinauf heller, an der Endhälfte weiss; das
Wurzelglied stark, rölhlich metallisch glänzend. Taster etwas
länger als der Kopf, schlank, feinspitzig, wcisslich, auf der Un-
terseite nicht reichlich mit schwarzen, einwärts mehr oder we-
niger gelblich gemischten Borstenhaaren bürstenartig besetzt.
Rüssel an der Wurzel scluuutzig gelblich beschuppt. — Kopf
des Weibchens rostroth behaart mit kleinen, schwarzen, weil
74
getrennten Aiio-en. Fühler 3'" Inno-, f länger als der Körper,
zieiiilieli slark, über dem kupfrigen Wurzelgliede wie beim Männ-
chen verdickt, schwarz, kupferig scliiimnernd, am Endviertel weiss.
Gesicht und Rüssel wie beim Männchen. Taster kürzer, gelb-
licli, mit viel spärlichem, gelblichen Borstenhaaren auf der Un-
terseile. — Rückenschild in beiden Geschlechtern goldig-grün,
in der Mitte bisweilen kupIVrig; Schildchen schwarz, Brust und
Beine grünüch-me'aüisch, bisweilen kupferig, wie die Ilinlerschie-
nen gegen die .Spitze innner; Füsse ins Gelbliche. An denSchen-
kehviüzehi sitzen wenige schwarze Ilaare, am meisten an den
hintern. Ilinlerschienen auf der obern Schneide beim Männchen
ziemlich reichlich mit langen schwärzlichen Haaren; beim Weib-
chen nur mit einzelnen Avie beim Männchen auf der unteren. —
Hinterleib des Männchens schwarz, des Weibchens schwarz-
bräunlich erzschimmernd, an mehi' als der Endhäll'te zusammen-
gedrückt; der schwarze, dreieckige Legeslachel steht wenig her-
vor, und bei zuei E.\em[)laren ragt aus seiner Spitze ein gelb-
licher nuicro.
Vorilerflügel 2| —2-3 '" lang, länglich, nach hinten wenig
erweitert, am Ende sanft zugespitzt, schmaler als bei SchifTermil-
lerellus, von der Wurzel bis zur Binde lebhaft glänzend hell
goldgelb, mehr oder weniger ins Grünliche, von di-r Binde bis
zur Spitze rothgolden, doch gegen den Innenwinkel heller, bis-
weilen wie gegen die Flügelwurzel. Die violefsclnvarzc Ijindc
ist bedeutend schmaler als bei Schin'ennill. und scharf, und er-
weitert sich nur schwach gegen den Vorderrand, auf dem sie
sich auch nur selten etwas nach hinten verlängert. Auf der
Subcostalader ist gegen die Flügelbasis nicht die geringste Spur
eines schwarzen Punktes oder Striches zu entdecken. Franzen
braun, schimmernd, auf der Wurzel mit rolhgoldnen Schuppen
belegt.
]linlerllügel länglich, zuges[)itzt, schwarzbraun, schwach vlo-
lellich angelaufen. Franzen überall braun, auf der Wurzel mit
goldschiinmernder Schup[)enlinie.
Unterseite braun, besonders gegen die Vorderränder violet-
lich angelaufen. Franzen der Hinlerränder mit rothgolden schim-
mennler Scluii»|)enlinie.
Fliegt in Ungarn (von woher jedoch Kindennann in der
lelzlen Zeit Schiircrmillerellus als MoUellus verschickte), zu Ende
/o
Juni (Tr., I\Iefzner/), — in Rnsshind im Gouvenicmcnl ('as;m
i^E'.-cismann') — in Kieinasicn bei Briissa auf einer hohen Berg-
Aviese, um Scabiosen und andre Bhnnen schwärmend, im Juli
und August CDJannf). Andre Auieuliudlsörler sind noch nicht
mit Zuverlass bckaiuit.
A um e rk u I) g 1. Es ist mir jclzt walirsclifiulitli , d.iss llilbner s Al.Ml-
«lung gnr nirlil die clxii besrliriehciie. Art, sondern den folgciidtii IMiniiiicIlns
voisicllt. D.naiif, d.iss Flg. 423 in der ]S;llic dvr Vordcrfliigclbasis eine
Lntigslliilc Zeigt, ist ni<lils zu geben, da sie lür Mininicllns zu dilnti wäre
und Wdlil ni(lits -weit« r als den Verl.inf der Il.mptridern vorslellen soll. Da-
gegen hat die Abbildung die Grösse ^vIe Mininielius und wenigstens beim
Manndien breitere und sliirnjifere l'liigel als mein Mdllellus; die Grundfarbe
Ist diesseits der Binde mit Pxdb gemisclit, was bei INloIlellus nicht der Fall
ist; die Binde Ist dir iSIollellus viel zu breit, passt aber sehr gut aul\!\Ii-
riiniilliis, lind die 'lasier v(,n 423 sind von einer Länge, die viel mehr den
iMininielliis als <.\i:t\ jMojJclIus bezeirhnet. Noch ein, wiewohl sebwaeheS,
Moment lässt sich darin finden: '/Anckcn führt im Wien. Vzehn. ed. Chari).
31olle!la als eine Art auf (S. 159, Anm. 222), die er beslu.l. Von Fi ischeila
425 und 26 sagt ei- niit Bcwlmmtlieit , dass er sie Hühnern zum Abbilden
gesehiikt liabe, ^^ Ic die Arien der 'iafel (Jl , Ks lässt sieh mit \'\ ahrsthein-
ii'hkeit anncluiiei), d.iss er alle .'\ilen der Tafeln 61 — 63 geliefert h.ibe , und
ist dies ge^rilndel, so hindert nic'ils, in liül/iicr's Fig. 423 und 425 unsern
JMinimellus zu sehen, da nur dieser im nörd!i(ben Deulschland vorkommen
kann, während Treilsch/ie''s IMollellus dem Osien und Südosten angiliört. —
l\eits{iii,-c s Beschreibung ist ungi-wöhnlich genau 5 die Glosse — wie S-cbif-
fi riuilleielliis — ist lür iMolIeüns fieilieh etwas zu gioss, aber an( I^Iinimel-
liis g.ir niclit all^^■l iiilbar. — f^rrrsma/in nennt seine iMoIlella besser: [laulo
iniiioi ; se'ine soiiilei b.ir bezeichnete laseia obseure c u j) r e a dilula maeht
die Alt nidit zwellelhall.
Anmerkung 2. Mein Moll eil us Isis IfioO, S. IST. 4. ist möglieher
N^'eue der äehic HiiljiHr\c\\i-, zufolge des dort angegebenen Aulcnth.ilis re-
lioit er zum IMiuiiiiellus 5 leb h.ibe aber cinsl aiuh inamalelliis /'/^ darunter
gemisdit. — .Mein zweiler Mollellus, Isis 1N47, S. SIT gehört weder zu
Mininielliis, noeb zu Mollellus '/'/■. Denn da leb das einzelne Exemidar, ein
\'\\-!bdien, am 30. April fing, so nnisste .Mollellus eine doppelle Flugzeit
haben, die doeh bei keiner einzigen langhornigen Art bekannt ist. Dies Exeni-
pl.ir hat die Grösse des kleinsten IMIiiimellusJ seine Flügel sind noch gerun-
delei'^ die Binde hat ungelahr dieselbe Breite und ist stark na( h vom erwei-
teii ; es zeigt sich sogar als besondere Auszeichnung vor der Flügelspitze eio
lläiildien sihwarzer Schuppen; \oii einem sehw irzcii Sliich ist geyen die
Flügelbasis keine Spur. — Dass es doch, gegen meine a. a. O. ausgesprodieuc
Ansidll, Holz der sdimalern und weniger genindelen Flügel zu Baibatellus
gebölt, mit dem es in den stark behaarten Taslei n und tier kurzen^ weissen
Fühlersiiitze übereinkommt, wird waliisthcinlicb die Entdeckung; von mehr
Exemplaren dieser Au be\N eisen
7(>
12. Min im eil US SV.
Anleniiis (^ ad medium usque nigiis, $ nigris, apice albo;
palpis ö^ nigris densius liirsutis; alis anlerioribus nitidis
aureis, postice cuprascenlibus, lascia lata viulaceo- nigra,
lineula prope basini aira; poslerioribus l'uscis.
Tinea rnhiimella, iliistergöIdL-nc Sclinbe ^'^'icn. Vzclin. S. 319. 83. — cd-
//%. I!, S. 114.
?]Vvinuto!s rnliiimellits Staiitt. C.if. 10. (cf. Suppl. 19). — Eriloni. Comp.
p. 12 et 49. — Zoologie 1849 p. LXI.
? Capühnia J USCHI v.ir. ß IJaworth Lcp. biit. IV. p. 520.
.' Tinea minimclla llerricJi-ScliJf. tat,. 3-3. l'ij;. 2-35.
Aehidich Mollcüus, Scliiireniiiilereüus u. a., kleiner als der
kleinsle j\lo!lellus, aisu viel Kleiner als ScliilT. , vor allen ausge-
zeiehnet in beiden (lesclileeli'.ern dureh i\c\\ Kurzen, sehwarzen
Längsslrieh gegen die Wurzel der Vorderllügel.
Kopf des Männchens: Augen gelbbriiunlicli, gross, dureh
einen schmalen, glänzend schwarzen Zwischenraum getrennt, der
mit S|)ärlichen, schwarzen Ilaaren besetzt ist; solche Haare, nur
reichlicher und länger, säumen Avn Ilinlerkopf. Fühler nahe bei-
sammen, 54'" hing-, etwa 24 mal so lang wie der Körper, fein,
in etwas mehr als der Länge des Wurzelgliedes über diesem
schwach verdickt , zusannnengedrückt , schwarz, violellich schim-
mernd, hierauf auf dem Rücken sehr schnell heller und ins Weisse
übergehend, auf der Innenseite aber bis über \ kupferig- braun;
der Rest weiss; Wurzelglied stark, kupfergiänzend. Gesicht hell-
grün, sehr glänzend; am ober)i Rande dicht neben der Fühler-
Avurzel und auswärts von derselben ist ein kurzes, sciiwarzes
Ilaarbüschchen. Taster wie bei Schiffermill., nur nicht gelblich
beschuppt; also mit reichlichem und längern Haaren als bei Mol-
lellus. Rüssel schwai-z, an der Wurzel etwas schimmernd. —
Kojtf des Weibchens: zwischen den weit gelrennten Augen
und Fühlern reichlich rosigelb behaart. Fühler 3'" hmg, kaum
i'^' länger als der Körper, dicker als beim Männchen, über dem
Wurzelglied in nu'hr als der Länge desselben schwach erwei-
tert, violetlich-schwarz, nach oben heller, am Endfünflel weiss;
Wurzelglied innen kupfergiänzend. Gesicht lebhaft messing-
77
oUiiizend. Taslor viel kürzer als boim Männclien, schwarz, (•l^^as
seliiiiiiiu'rnd, uiiIi'H spärlicli mit scll^\arzerl Borslonliaareii l)t'Setzl.
]{üssi'l sclnvaoli inclalliscli srliimmcriKl. — Rückciiscliihl dos
iMäimclicns schwarz, am Seiloiirando messinpoUinzcnd, mit Ich-
Iiafl olaiizciuk'U Schullcrdockeii ; beim AVeibchcn ist es überall
mit solchen Schuppen bekleidet. Brust und Schenkel hellorün
metallisch glänzend; Schienen aussen mehr rülhlich, Füsse oelb-
lieh. Die Schenkel sind beim Männchen unten an der Wurzel
srliwarzhaari<v, am läni'Slen die hintern; die Ilinterschenkel des
Männclieüs auf der Rückenschneide mit langen, schwarzen Ilaa-
ren nicht sehr reichlich besetzt, di(; linferseilc hat an der Wur-
zel einio(» Haare; beim \\\'ibchein ist bloss die Rückenschneide
spärlich b(!haarl. — lliiilerleib des 3Iännchens schwarz, am Bauche
erzglänzend; des \>'eibcliens brauiigelblich beschuppt, am Bauche
gleichfalls metallisch, übrigens grösstentlieils zusammengedrückt.
Der Legcstachel steht sehr merklich hervor, ist länglich- drei-
eckig, ganz zusammengedriickl, glänzend schwarz, wnd trägt bei
einem E\em[)lar an der Spitze einen gelblichen mucro.
Vürderllüger2|- — 2^'" lang, länglich, ziemlich schmal, doch
nicht so sehr wie bei Mollellus, auch etwas mehr ziigerundet,
übrigens in der Streckung zieudich veränderlich, so dass einzebu^
Exemplare mit breiten Flügeln an Artverschiedenheit denken
lasscMi, die aber nicht durch andere Abweichungen begründet
wird. Grundfarbe an der Wui'zel, besonders an dem ^'order-
rande, sehr glänzend liellgrünlich; sie wird bald goldfarben mit
^^eMigerem Glänze und nüscht sich mehr oder weniger rülhlich
bis zur Binde; hinter dieser wird sie noch rölher, kupferioer,
am dunkelsten auf dem Vorderraiide. Nicht selten ist das Rolho
vor und hinter der Binde zu ^'iolelhch vertlunkelt, welches sich
am llinterrande lichtet. Die Binde ist violet-schwarz, breit, ge-
gen den Innenrand etwas verengt. Gegen die \A'urzel liegt auf
der Snbcüstalader ein dicker, violet-schwarzer, zugespitzter Längs-
strich, an dessen Iniumrand- die Grundfarbe öftcM's rothlich ist.
Franzen schwärzlich, metallisch schinunernd, auf der ^^'urzel mit
Schuppen der Flügellläche bekleidet.
llinterflügel länglich, slumpfspitzig, braun, verdünnt violetlich
angelaufen. Franzen braun, gelbschimmernd, auf dc^n Franzen
mit einer Reihe gelbschinnncrnder Schuppen.
78
Unterseite braun, violellicli angelaufen ; die Vorderniigel sind
um die Flügcls|)itze goldscliuppig gesäumt; die Kränzen der
Hinlerränder sind auf der Wurzel mit goldenen Schui»pen ge-
mischt.
Diese Art fliegt bei M^ien (bei Tivoli) (FR ) und im Nass-
thale am Fusse des Schnceberges im Juli CFR., Mann!) — bei
Glogau auf {]c\\ blumigen, vorzüglich mit Scabiosa succisa be-
wachsenen Sumpfwiesen des Stadtwaldes zu Ende Juni und im
Anfange des Juli, stellenweise häufig und gemischt mit N. cupria-
cellus. Sie besucht allerhand Blumen, z. B. Chrysanthemum leuc-
anthemum. Am Nachmittage setzt sie sich an Pflanzenslcngel
und kriecht daran allmählich abwärts; gegen Abend ist kein
Exemplar mehr zu sehen, weil alle sich ins Gras, an den Boden
begeben haben. Auch bei Frankfurt traf ich die Art einst in
Menge auf ähnlicher, torfhaltiger Stelle.
Anmerkung 1. L'nscrn Miniiiicllus fand /'/f. in Schiffer miUcr''iS^nun-
Inng in einem frel!l<li selir verwisiliten ni;itinli( lien Exenipl.ir olme Kopf.
Charpentier und JUiger haben die IMinlmulla des Wien. Vzetin. üherselieii.
— Uiber IJiibner^s Mollella s. m. Anmerkung 1 Lei Mollellus — Herrith-
Schäjfcr^s Abhilduiig 225 liat die Vorderlliigel so gespitzt wie nnser Mollel-
lus und gar nicht genlthet und enthelirt in denselben des ch.nakleristisclien
sch^varzen Strichs gegen die Wurzel völlig. Die llintersrhienen sind
für ein Männchen viel zu schwach behaart, nnd von den Tastern ist gar nichts
zu seilen, .ils ob sie sehr klein wären, während sie doch eben so gut sicht-
bar sind wie in Schilfermillercllus fig. 233 Somit stellt diese Minimelln et-
was Andies vor, als diejenige Art, die ich von Mann als Minimellus erhielt;
■wahrscheiniieh aber hdlllS. auch nichts weiter erhalten und bloss die Merk-
male des Minimellus nicht rl( htig wiedergegeben.
Anmerkung 2. Sltiinton ch.irakterisirt Minimellus in seinem Tln.-Ca-
talog, zwar nicht so, dass er von jeder der verwandten Arten mit Sicherheit
zu unterscheiden wäi'e, aber doch so, dass man ihn iür ,, Minimellus Mann
in lit." jiehmen kann. Im Suppl. führt er aber iNlinimellus Mann In lit. als
eine nicht britische Species aul, mit dem ausdrücklichen Zusatz: ,, non Stain-
toni". Allein seinem früheren Minimellus giebt er weder einen neuen Namen
iiocli zieht er ihn zu einer der verwandten Arten.
i3. Barbatt'lliis Z.
Antennis cf alMs, articulo basali viülacoo nitrro, § nigris, ar-
fimilo basali ciipreo, apicc albo; palpis valdc pilosis; alis
anl(M-ioribiis nilitlc aureis posticc ciiprascciilihns, tascia
postica nia('iila([ue ante inargiiieiii obsolcta violacco-nigris;
poslerioribiis cf siib basiin albesccnliljus, 2 '^''^^ fnscis.
N,'mo/oia IxnbaicUus Z. Isis 1S47, S. 33. HU. — KiUom. Ztg. 1850, S.
1 ü. 44. - Herrich-Schjf. t.il>. 37. f.;; IbA.
Scbr ausgezoichiK'l im iiiäiinliclicn Ccsclilecbt diircb die diclil-
1111(1 liiiigbaarigcii Taslcr, zu welchen inx'h die ocrinocre (iiHts.'^e
lind die Kürzeren FÜiyel zum Unterscliii'de von Sebiirermillerellu.s,
LeneHus und Mollellu.-;, der Mangel (b\s seinvar/en Vordeiflügel-
slrielis zum Unlersehied von i\liiiimellu.'^, kounnen. Barbalelbis $
bat gleiebraüs reiehlieher b(,'liiiarle Taster als all(>, und kürzere
Flügel als die nieistea genannlen Arten; die gell)e Fai'be der
Taster und den Mangel eines seli^^'arzen ^'ordet•!lügeIsll■icllS bal
CS vor dem in der Grösse nahe stehenden ftliiiiineHn.s voraus,
Kopf des Männchens: Augen gross, gellibrauii, durch ei-
nen schmälern Zwiscbenranm als sonst getrennt, auf diesem und
am Hinterrandc des Kopfes mit langen, schwarzen Ilaaren be-
wachsen. Fühler etwas über G '" lang, fein, weiss, am Wurzel-
drittel an der Innenseite grau, über dem Wurzcigliedc kaum ein
wenig verdickt und violetlich: Wurzelglied ziemlich stark, violet-
sclnvarz (an 3 Flvemplaren) : zu jeder Seite desselben steht ein
schwarzer Haarbusch. Gesicht violet-braun, ohne Glanz. Taster
doppelt so lang wie der Kopf, schwarz, mit dichten, langen,
schwarzen Borstenhaaren sehr reichlich auf der Unterseite be-
setzt. Kopf des Weibchens: rostgelb behaart. Fühler unter
3'" lang, ziemlich dick, schwarz, schwach violetlich scliinnnernd,
am Ende auf etwa g der Länge weiss; Wurzelglied messingfar-
ben, glänzend. Gesicht hellgrün, glänzend. Taster länger als
der Kopf, gelblich, mit reichlichem und liingern schwarzen Haa-
ren an der Unterseit(* als gewöhnlich. Rückenschild des iMänn-
chens schwarz mit ku])ferigen Schulterdecken; des Weibchens
ganz messingfarben beschii|ipt mit etwas Knpferschimmer. Brust
und Beine grünhch metallisch glänzend, an den Schienen aussen
80
gorölhet, an den Füssen nur sehiinniernd, ins Gelbliche oder
Weissliclic. Beim Miinnchen ist fast die ganze Unlerseifc der
Schenkel, am meisten der hinteren, mit langen schwarzen Haaren
reichlich bekleidet. — Hinterleib schwarz, beim Weibchen mit
Erzschimmer, stark zusammengedrückt in ein spitzes, schwarz-
glänzendes Dreieck mit kurzem, gelblichem mucro auslaufend,
VorderHügel 2| — 2| '" lang, länglich, nach hinten schwach
erweitert und dann sehr stumpf abgerundet, glänzend, von der
Wurzel aus bis zur Binde gesättigt goldgelb, hinter ihr hell
kupferrolh, am Vorderrande ins Violete. Die Binde ist breit, vio-
let-schwarz, nach vorn schwach erweitert, auf dem Vorderrande
stahlblau. Zwischen der Binde und der Flügelspitze ist ein un-
deutlicher, scliwiirzlicher, ziemlich grosser, gerundeter Fleck, den
ich stets für ein blosses Resultat von verschiedenem Lichtreflex
und von fehlenden Schuppen ansah, der sich aber bei 5 Exem-
plaren — nu'inen syracusischen Mollelbis mitgerechnet — stand-
haft, wenn aucii in verschiedener Grösse, zeigt, und in dem sich
\\iiklich bei genauer Untersuchung dunkelgrün und sclnvarzblau
schinuuernde Schuppen erkennen lassen. Franzen schwarzbraun,
auf der Wurzel mit rotligoldeneu Schuppen belegt.
Hinlerflügel länglich, schwach zugespitzt, am Hinterrande
schwärzlich, nach innen gelichtet, doch bei dem einen Exemplar
mehr als bei dem andern; beim Weibchen einfarbig schwärzlich
und wie dort auf der ganzen Fläche verdünnt violellich ange-
laufen. Franzen hell, ins Gelbliche, vom Innenwinkel bis zur
Wurzel schwärzlich wie auf dem Vorderrande, auf der Wurzel
mit einer ku[)ferschimmernden Scliuppenreihe belegt. Beim
Weibchen sind sie einfarbig schwärzlich.
Unterseile braun, auf den Hinferllügeln gegen die Wurzel
orau, die Fläche violetlich angelaufen. Hinterrandfranzen auf der
Wurzel goldig beschuppt, und diese Beschuppung zieht sich in
der Vorderflügelspilze auch in die Fläche hinein.
Barbatellus fliegt auf lUiodiis im yXprü iLocu'O, in Toscana
in der Mitte fliai auf Vii'hweiden bei Pisa und Ardenza iMaimO;
wahrscheinlich auch in Sicilien (s. Mollellus Anm. 2.) und über-
haupt um das ganze mittelländische Meer herum.
81
A nni er k uni;. Herrirh's Abbildung, wabrsclielnlicli nacli meinem I\lio-
<lisfr Excmplnr verfcrlig', liat zu gestreckte Vordcrnügel, eine zu hreilc ver-
flossene Binde, keinen dunkeln Si liuppenfleck vor dem Hiuterrande (das wns
an meinem Exemplar den dunkeln Fleck vorstellt, ist liier umgekebrt recht
bell gefärbt) und weder das gesiitligte Goldgelb auf der VN^urzelluIlfle , nocli
das glühende goldige Roth der Endhälftc; die Schulterdeckc ist ohne INTclall-
glaiiz, und die Ilinlerschiencn sind zu schwär!» behaart, und von den Schen-
keihnaren, für die im Bilde Raum wäre, ist keine Spur sichtbar. Dass mein
Barbatellus gemeint ist, deutet die starke Tasterbchaarnng an. — lieber mei-
nen sicilischen Mollellns .s. TMollcllus Anm. 2.
14. Dumcrilt^llus Dup.
Anlt^nnis c^ ad diniitliiim fuscescenlibiis, $ fuscis tolis «ipice
albido; palpis brcvibus, parcc pilosis; alis aiilerioribus ni-
tidis aiircls, posücc cuprascenlibus, fascia poslica macu-
laque violaceo-nigris, illa introrsus, liac iibique tlavido
squamatis; post('rioril)us cf siib basim albidis.
^dela Diimeri/eUa, AdMe de Dumeril, Diip. Illst. Vlll, p. 372. 1607. pl
300. f.g. 12. ((i^.) — Cat. 357. — Sluiiiton Cat. 10. 8. — Eniom.
Comp. p. 12 et 49.
Adcla inniiralella. Adele surdort'e, Dup. Suppl. IV, p. 495. 605. pl. 88
T'g 3. (cf.) — Ilerrlch-Schff- 'f^'"- tal>- -^l- f'g 22! (J^), 222 ($).
Nemotols iiiauratclli/s S/niiüoii Suppl. 19.
JVriiu)/. fervidclbis I\Iaini \n llt.
Selir kenniiicii an der gelben, glanzlosen r)esclnipi)iHig auf
der ^^'uI•ze]iu^lf(e der schwarzen Vorderflügelbinde.
In der Grösse von Moilellus. Kopf des Männchens: Au-
gen hell gelbbraun mit einem breitern Zwischenraum als bei Schif-
ferm., der spärlich schwarz behaart ist wie der Rand des Hinter-
kopfs. Fülder 7i'" lang, etwa von dreimaliger Körperlänge, fein,
gegen die \YurzeI unbedeutend verstärkt, weiss, auf der ^Vur-
zelhälflc nach unten in dunkleres, schimmerndes Gelbbraun über-
gehend; Wurzclglied dick, Ivuplt'rglänzend. Gesicht hellgrün,
melallglänzend, oben dicht an den Fühlerwurzeln mit kurzem,
rostgelben Haaren. Taster kaum von halber Koi)flänge, S(;lilank,
gelblich, auf der Unterseitf; spärlich mit schwarzen Slachelhaa-
ren besetzt, denen mehr oder weniger gelbliche, besonders ge-
gen die Wurzel beigemischt sind. Rüssel gelbbraun, ohne Glanz.
Vlll. 6
82
— Kopf des Weibchens: Der Zwischenraum der weit gelrenn-
len hell gelbbraunen Augen ist dicht rostgelb Ijchaart. Fühler
etwa 2^'" lang, kaum \ länger als der Körper, etwas dicker als
beim Männchen, braun, etwas erzfarbig schimmernd, an dem End-
sechstel bisweilen kaum merklich weisslich , am AVurzelgliede
kupierglänzend. Gesicht wie beim Männchen, Taster noch kür-
zer und mit mehr gclhlichen und kürzern Haaren. — Rücken-
schild in beiden Geschlechtern, nur l)eim Weibchen dichter und
glänzender, mit metallisch hellgrünen h'chuppcn bekleidet, Brust
und Beine eb(Miso; Hialerschienen aussen gcröllset und auf der
Kückenschneide mit laugen, dunkelblonden, nicht sehr reichlichen,
auf der Unterseite gegen die Wurzel mit einigen hellem Haaren
bekleidet; das Weibchen hat nur auf der Bückenschneide gegen
die Spitze einige helle, kürzere Haare. Dornen weisslich. Füsse
gelblich schimmernd. — Hinterleib des ]\Iännchens schwarzbraun,
etwas schimmernd, am Bauch glänzend; des Weibchens heller,
stark zusammengedrückt, mit kurzem, spitz (hcieckigem, sciiv^ arz-
oiänzendem, kurzborstigem Legestachel.
Yorderflügel 3 — 2j'" lang, ziemlich spitzig, schön goldig
glänzend, hinter der Binde hell kupferfarben. Die violct-schwarzo
l^inde ist nach vorn schwach erweitert und auf der Wurzelliälfto
uiit hellgelben, glanzlosen Schuppen bedeckt, Avelche sich mehr
oder weniger weit über sie ausbreiten, so dass bisweilen von
der Binde nur der Hinterrand in einer schmalen Linie oder auch
nur die Vorderrandgegend unbedeckt bleibt (Dumerilella Diip.).
Unter der Flügelspitze liegt am Hinterrande ein grosser schwar-
zer Fleck, der gewiihnlich so ganz nnt gelben Schu])[)en über-
zogen ist, dass er bei oberflächlicher Betrachtung leicht überse-
hen wird. Auf der Subcostalader ist bisweilen nahe; der Wurzel
eine gcröthele Stelle, ähnlich einer Längslinie, die wegen der
Verliefung der Fläche einen scIl^^arzen Schatten nach vorn wirft;
dieser Schalten verschwindet aber, wenn man die Ader von
vorn betrachtet. Franzen braun, schinunernd, mit Schuppen
von der Farbe der angrenzenden Fläche auf der Wurzel be-
kleidet.
Hinterflügel länglich, gespitzt, beim Männchen ziendich durch-
scheinend, schmutzig vvcissgrau, gegen die Spitze gebräunt, auf
der Fläche sehr schwach purpurfarbig angelaufen; beim Weib-
S3
clu'ii eiilwcik'i- chcuso. nur chvns tlnnkler, oder aiicli l'.isl ciii-
('iirl)io- bräiiiilicii inil IchliaricrcM'.», violctlicliciii Sclümnier, nur o-c-
ocn cli(^ ^Vt!rzcl etwas heüer. Kränzen l)r;inn]icli-gell), anf dcui
Vor(!erran(i(' braun; beim V>'eil)e}ien sind sie dunkler und bei
den Exempliiren mit verdunkelter !''l;icii(' sind sie einfarbii»- braun,
auf d(M" \\'nrzol ^vie bei d(Mi andern mit rollilieh-scliiiinnernden
Helnippcn.
rnierseile d(;r Yorderfuigid briiiüdieit, ijeiren die Spitze dun-
kel und violellicli angelaufen mit goliüo-rothen Schuppen um den
Hinter- und Vorderrand gegen die Flügelspitze. Hinterlliigel
dunkler als auf der Oberseite, sonst ^'.ie (iie ^orderflügcl ge-
färbt, nur scliwäelier. Franzen goldig sehiiinnernd.
Fcrvidellus Mann in lit. (zvioi Miimiclien von Fiume in
meiner und Mclzners Sammlung) hat eine etwas leblialler gold-
gelbe Vorderfliigelfarbe und etwas dunklere Hiiiterriügelspitze, als
meine deutschen E\em[)lare. Von der schwarzen Binde ist der
Vorderrand und eine schmale Linie d(\s IHnterrandes unverdeekl
durch gelbe Schuiipen. Ausserdem wcMchi es in nichts ab, so
dass CS nicht einmal als Varietät aufgeführt zu werden ver-
dient.
Zclleriellns Da/ilbom in lit., in nudueren Exemplaren von
Coltland erhalten, weicht von den ainlern Exemplaren durcii
dunklere Färbung ab. Die Schuppen sind auf Binde und Fleck
weniger häufig, so dass die schwarze Farbe mehr hervortritt.
Ein >Veibchen zeichnet sich durch schwache Uölhung auf den
VorderHügeln in der l\li!ie zwischen der Wurzel und der Binde
aus. Die llinternügel des Männchens sind zwar durchschci-
neiul, aber überall etwas diudvler als gewöhnlich, und die des
Weibchens sind fast einfarbig braun, lebhaft violc't und auf der
Franzenwurzel fast metallglänzend. — Diese Dunk(dheit der Fär-
bung bezeichnet keine eigne Species, sondern ist wahrscheinlich
nur eine Folge des Klima's.
Die Art lebt in Deutschland : bei Wien und am Schnee-
hergc im Juli CMann!); bei Glogau (Z.); bei Frankfurt an der
Oder QMclznci'!) — ausserdem bei Fiinne (i]/rt/;/i/) — auf der
Insel Goltland bei Thorsburg und Westerby, wo Dahlhovi sie
am ß. und 7. Juli sammelte — in Frankreich bei Toulon und
Paris (Duj).) — in England (Stainton).
84
Anmerkung. Hübnei-^s Basochesclla tab. 69. fig. 456 (log. 462)
ist zwar sulir abweicliend dargestellt J doch kann ich mich des Gedankens
nicht erwehren, dass sie am Ende doch nichts weiter sein soll als nnser Du-
merilcllus. Die einwärts gelbbeschuppte Binde ist da, so wie die goldgelbe
Farbe gegen die Wurzel und die rolhe gegen die Spitze. Auch der gelb-
schuppige Fleck am Hinterrande ist da, freilich bis zum Innenwinkel verKin-
gert und wurzelwärts von einer sch-warzen Querlinie begrenzt, die Avellig
vom Innenwinkel bis zum Vorderrande zieht. \S^as dem Duraerilellus ganz
fehlt, ist die dunkle^ lehmgelbe, aussen schwarzbegrenzte W^urzel
der Vorderflügel, der gelbe Kopf mit kleinen, AVeit getrennten Au-
gen und das stark bärtige V\^urzeldrlttel der Fühler. Auch sind die
Hinterflügel zu dunkel, wenn auch sonst nicht -widersprechend. Die Be-
schaffenheit des Kopfes giebt mir ein gerechtes Bedenken, Basochesclla unter
einer besondern Nummer mit einer Ariphrase aufzustellen.
85
H e ü; I s t e r.
Kegisler der Gattungen und Abllieilungen,
Bd. Seite BJ. Seite
Adcla VIII. 1 Eutypl.ia VlII. 2
Cüucl.as - 2 Lypusa .... VII. 331. 333
Cochleoiihasia .... VII. 337 Ncmotois . . Vll. 333. VIII. 46
Diplodoma .... VII. 332. 359 Solcnobia . . . VII. 332. 343
Register der Arten.
Bd. Seite Bd. Seite
Adamanlella h'otl. (Adela) VIII. 46 CIaiidestinclla3/rt/m(Talacp.) VII. 338
Aenctila Zlt>>t. (Adcla) . - 43 Clathrella FR. (Solcnob.) - 344
Aerostllus HS. (\,-n,ot.) . - 48 Clallnella Bru. (Sol.) . . - 358
Albicirictclla Schleich. (Ad.) Coaformelia Z. (Adcl.i) • "VIII. 7
VIII. 22 Congruella FR, (Adcla) - 33
Atidc..ggclla/>/y.(Sülenob.) VII.340 C on s pu rca te 1 1 a A'o//.(Sol )VI1.356
Annae .W««« (Nemot.) VIII. 65 Ciinilella Ze^/cr«/. (\d.). VIII. 43
A lg I' n li riia c u I e IIa Sluiitt. Ciöstlla Scop. (Piial.) , . - 30
(Xysir. ) YII. 366 Cuproa //«"'. (C.ipill.) . . - 48
Assoriatclla /'74. (Adtl.i) Vlll. 23 C n p r c 1 1 a N/^ (A'lcli) • " 42
Aslrella /y.S'. (Xysn.at.) VII. 365 C t. p r i a c cl 1 .■ s //. (Nemot.) - 57
Auii(ronlcl!a Diip. (Ad) VlII. 9 Cyanclla ^Ll»n (Adel.) - 11
Cjpilarelia Tr. (Adel,.) . - 60
Baibatillus Z. (Neciiol.) - 79 CypriacLlliis /<'Vw/.c>' (N\mol.) - 61
Ras.' IIa Eo. (Ad.) .... 23
BasocIus.-lla //. ( I in.) . . - 8t D.din.-.lin.il.is J/a//« (Nrin..!.) - 60
Bimaculclla FR. (Adcla) . - 7 Üegecrtlla Scop. (l'b.l.) - 25
80
!5iJ. Seite
Dcgeeiell.. L. (Adcl.i) . VJlf. 30
Dcgiciii Itaw. (Cipill.) . - 31
I) II rii e I- i I e I 1 u s Dtip.
(Xcniot.) - 81
F...c;,. Ilaw. (C.'.i,il|.) . . - 69
l^isci.u.T Naiurf. (Spliiiix) . - 26
F.is.i.üa F. (\ !„<■.) ... - 69
Ffi viilclliis Miiim (Xfiiii)t.) - 81
Fil.iilella Sr. (Adeln) . - 3
Frl.scl.cll.i .SV/(/-. (!■;„.) . - 16
F,;scl.elln //. (\,lcla) . - 12
Filscliü llaw. (Cipill ) . - 3
FiisroruprLil.i !lmv. (Ad.) - 6
0!.-,LriIl.i OrhscNh. {Wyh^) VII. 339
GiHMit:.; z. cnjaep.) . . - 342
tn.l.u.-,l,ll,-) /i,-.'/... (Ade!.-.). VIII. 81
1 I! (■ o 1] s p I c II e I I a Siuiiif.
(Soleiiob) Yll. 355
Lt.i'.inella IIS. . . . VIII. 61
I>.>I.;<i<lell.i Z. (T.d.iep.) VII. 357
J' ■■> p i <l e 1 1 a fi'iizc ( Soieiiob ) - 357
Lapidlc, IIa if'iirii. (Talaej).) - 357
L.fj.u-.ileila Z. (Adel;.) VI II. 26
Lalreil!,l!a Sfeph. (A.lela) - 3
5--.trcillellns/';(L\e.i.ot.) - 52
Le(e!.v,i,||a Dtip (Solenoh.) VII. 338
I.enellMs Mniut (Ne,„„l.) Vlli. 69
T- e II (■ o crr e I I a 'SVo/^ (Ad.) - 7
l.;<l..n,'lla .}h,i,n (Solen.) \\\. 316
Li.l.en.lla Z. (Talaep.) . - 3-18
i.. i < li e i!e ! la L, (Solenoli.) - 353
L i r li .■ u u m Sclir. (Sulciiuli) - 358
;U,. iMiii Z. (Solcnob.) . - 316
M ■.\ I .i; I M e p II 11 r ( e 1 1 a Stcji/i.
(IHp!) ...... 360
IM, ,i , eil.. .ST. (!._^pnsa) - 33!
WiiueÜHS .S7.'///(. ((Jliaetoeli.) " 335
iM../,/..lei!a //. (A.lel,.). Vlil. 19
JMelan-ella lluir. (X).s,n.) VI!. 'Mi
Mi.M. 1.1.11,1;. .ST (Neiiiol.)
vm. TC
Bd. .Seile
Minoiella Duj>. (S„!eMol. ) VII. 339
Mullellu s 7V. (Neinol.) VUl. 73
O <• ii s c n Ii e i ni e r e I I a //.
(Ad.). ......
35
l'aludicolla Miijui. (Ad.) - 2ä
l' a II l li e )■ c I 1 u s iiiicn.
(Nemot ) ...... 56
Feelinatella Dup. (S.d.) . VII. 3,57
Peell.iella Dup. (Sol.) . . - 3.57
Pelreila (Jncn. (T.da.'p.) . - 358
Pl'ci ffercllus //.(NeMx.I.) Vill. 5!
Pliiyganol.les Hetz (Pl.al.) - 30
Pi.ieti /. (Solen.!..) . VII. 348
Podaella Don. (PI, d.) . Vill. 25
Politc llaOr/(.«/,/(.(Ta!-.ei..)
Vü. .337
P.-odigelhis Z. (\ernoI.)
VÜI. 67
Pseu.lobon.hycella //.
Clal.) V!l. 339
Pubieo.nis Unw. (T.d.) - 336
PMlel.ella lu: (Ad.) . . Ml!. 3
Pullella iiV. (Ad.) ... - (i
Pm puiMlella Mann ( \d ) • - 13
!\add.iei!a //. (l<:p;t^ph ) . - 55
Had.le!lii.s IL (Neu,.) . - 55
i'veau.ni.i.ll.. Clerk (!>i,.-d.) - .37
!'. elig.. I.lla Z. (\d ) . - 29
Ind., II, IIa Vlcrk- (t*!, d.) - 45
!l.i iil roi.lelL. Tr. (Ad.) - '.)
lliiiinieli.ll.i Shiint. ( \d ) - 13
l\ilfi.uili ella Srop. (.\.,l.j - 12
Sea 1, I o St I I II s Sci'p.
(%en,.) .....
S.l.iir.r.niliei ,11.:.. .S
(Nene) .....
Si.ieiell.i J/;;//. ('I'i„.l
Speye.i Z. (\,!el.,)
Sphiu-lella iS- (TIu.) .
Spl.iuyi.lla //. {\'\u.) .
Sl.dlileieila i'-^'. (A.lel..)
S.ile.dla f%- (d'in ) .
69
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87
SuiuH iidif. (c,,|.;ii.) .
Sul/.clla //. (1 in ) . .
Sulz die 11.1 Z. (A,l,|,.)
To Lille IIa (•luhi. (Sol.ti
B.l. Seite
VIII. 25
b.)
VH. 3r>8
- 339
Tcsseilca lldxv (C^[,;il )
TotLlinrlntüa I ti. (.\,|,l,,) VIII. 16
Tilfiucticlla Tr. (P.s>,lu) Vll. 311
H.l. Seile
Tii.iucirelln FH. (Sol.) Vll 351
Vin.lcil.. F. (\|„c )
Violella Tr. ( \<le!n) .
Vi'olelliis HS. (^cfuot.)
Vlridella Scop. (,\,K!n)
Viri.lella //. (Tinea) . .
Viridis lluw. (Capill.)
Zellerlellus Duhll,
Vlll.
37
10
61
37
48
37
189
IC iPeprcssarien
und
einig'e iSiiieii nal&c .^ielicude Q.aitiisig^eii
b c s eil r I c b e n
von
1». C. ^j eil er.
(T.,fcl II. und III.)
Ilas Genus Depressaria ist eins der nalürliclisten unJer den Scha-
ben und daher iin Allgemeinen wenig durch Irenularlige Bestand-
Iheile verunreinigt worden, ^^'enn es aber hinsielitiich seiner
Erkeunbariieit als Genus wenig Schwierigkeit bietet, so steht es
(hd'iir desto schliininer hinsichlHch der Unterscheidung seiner zahl-
reichen Arten; sie gehörig von einander zu trennen und <lurch
feste Merkmale kenntlich zu machen, ist eine der schwierigsten
Unternehmungen. Um in dieser Hinsicht etwas Genügendes leisten
zu können, habe ich eine Menge Material vereinigt, wofür ich den
Herren i'. llcyden, LecJerer, Manila Metz,ner, Reiilti, Schmid
in Frankfurt am Main, Speyer, dem Kaiserlichen Museum zu ^Vien
und dem Königlichen zu Berlin zu besonderem Dank verpflichtet
bin. ^VelHl ich aber auch durch so vielfache Unterstützung in
den Stand gesetzt war, einen guten Tlieil der bisher aufgestell-
ten Arten mit kritischem Auge zu betrachten und auf eine siche-
rere Basis als die bisherige zu bringen, auch manche noch un-
beschriebene Art vorzuführen, so fehlt doch noch sehr viel, dass
nicht über den von mir behandelten Arten manches Dunkel schwe-
ben sollte. Die Zahl der Arten, die ich beschreibe, ist nicht un-
ansehnlich; sie könnic beträchtlicher sein, wenn ich alle, die ich
190
kenne, hätte beschreiben wollen. Bei der Veränderlichkeit der
meisten Arten, bei der Unangreifbarkeit vieler, wenn es sich
darum handelt, sie durch Worle kcnntlicli zu machen, habe ich
es vorgezogen, clwa ein Dutzend Unica, von denen ich manches
selbst besitze, wegzulassen und ihre Bekanntmachung für die Zeit
aufzusparen, wo sie für mich oder Andere keine Unica mehr
sind. Nicht selten habe ich mir wahrend der Arbeit die Frage
gethan, ob es nicht zweckmässiger wäre, wenn ich diese und
jene nur in einem oder wenigen Exemplaren vorhandene Art,
die ich dennoch beschrieb, trolz ihrer anscheinend leichten Er-
kennbarkeit wci^liesse; denn die Sicherheit der ^Viedererke^nung
nicht von der Genauijikeit der Untersucliuno- und der Aufstellung
standhatler Merkmale, sondern davon abhänoio- zu machen, dass
man sich die Ansicht des Originals verschallt, scheint mir ein
unserer Zeit ganz unwürthges Verfahren zu sein. Darum konnte
ich aber meinen Beschreibungen keine geringere Länge geben,
und ich denke, dass man mir darüber keinen Vorwurf machen
werde, wenn man nur die Merkmale darin findet, nach denen
man seinen Arten ihre Kamen mit befriedigender Sicherheit an-
weisen kann.
An die Depressarien schliesse ich die Gallungen, welche den
Uebergang zu Gelechia bilden. Es sind eine europäische, an
Arten arme, und mehrere exolische, von denen wenigstens zwei
an Arten reich zu sein scheinen. Hier habe ich es hinsichtlich der
Beschreibung der Arten ziemlich leicht gehabt, da diese gross,
aullallend gezeichnet und gebildel und unter sich meistens sehr
verschieden sind. Man wird aber auch ihre Beschreibungen nicht
kurz finden. Was wir von exotischen Microptern- Arten in <\\i\\
Sammlungen haben, ist ein höchst winziger Bruchtheil des in der
Wirklichkeit voi'handenen Ganzen. Wie viel einander höchst ähn-
liche Arten muss die üppig schairende Nalur der heiss(;n Länder
liervorbringen, wenn es schon bei uns so Aiele giebt! Wer also
ein Thier vor sich hat, das von den andern ihm bekannlen sehr
verschieden ist, darf nicht glauben, er habe mit ein paar hinge-
worfenen Worten geiuig gelhan, um es für die Zidumft unver-
kenid)ar zu characterisiren ; in den meisten Fällen wird die Zu-
kunft noch eine ganz(; Schaar Arien anreihen, auf welche die-
selben \>'urle anwendbar sind. Die Anweisung auf das Original
ist lun- zu vermeiden, wenn man dasselbe als von einem Dutzend
191
sehr älinliclier Arlon umgeben ansielit und sich geuisscnliaft be-
müht, seine Beschreibungen so einzurichten, dass iMerkmnIe chirin
vorkonnncn, die dem unsichtbaren Dutzend maiigebi. Bei aller
Genauigkeit und Ausrüin'lichkeit Avird aber doch keine Sicherheit
erzielt, wenn der Gegenstand an wiciitigcn TiiL'ih'ii i)e.schä(iigl
ist. Von dieser BeschalFenlieit isl leider ein grosser Theil un-
seres exotischen l\Iaterials an ]\iicro|itern, und daher beschrankt
sich die Zald der von mir beschriehencni C'rY[»tolechien und Anl-
a(M)lrichcn ungeiahr auf die Hallte der Arten, die mir zur Ver-
lÜgung gestanden hahen.
Von der Gattung Depressaria hat Slaiiifon eine Art unter
dem Namen Exaeretia abgesondert. Ich A\iir(le sie, nach //cv-
ric/i-Sc/iä//c'r''s Bi'ispiel, wieder dannt vereinigt haben, Avenn sie
nicht erstlich im Flügelgeäder (Tin. bril. ]). S2j einen ziendich
erhehlichen Unterschied zeigte. 'Während nandich bei allen De-
pressarien, deren Flügel ich abgeschuppt habe, der unlere Ast
der Adergabel, welche den letzten Ast der Subcostahuler bihh.'t,
oberhalb der Flügelspitze ausläuft, geht er bei Exaeretia in der
F'lügelspitze selbst in den Band aus. Slainlon führt noch als
Merkmal die i)ubescirend gefranzten Fühler des iMännchens an,
Avornber ich nicht zu urtheilen vermag, da ich blos ein 'Weib-
chen zur Ansicht habe. Das dritte; Merknnd: alae anteriores Co-
sta leviter sinuata ciliis sub apiciMu leviler retusis, halte ich für
unwesentlich, da es nur einen höhern Grad der Bildung anzeigt,
die wir der Depressaria costosa, an welche sich Exaeretia zu-
nächst anscliliesst, gleichfalls zusprechen müssen. Nach Stainloii
sind die Flügel bei Exaeretia brevius ciliatae. Allein an den Vor-
(ler[lüg(dii sind die Fi'anzen nur Avegen ihrer Zeichnung schein-
bar kürzer, w\d der Schein verschwindet bei Betrachtung der
Unterseite; den {linlei'dügelfranzen giebt blos die dunklere Linie,
welclie leicht für die llinlerrandlinie gehallen "vvird, das Ansehen,
als ob sie Avirklich kürzer seien als bei Depr. costosa. — Viel
Avichliger ist z\veil(;ns der Unterschied in der ^'ordertlüoelzeich-
nung. Exaeretia Allisella, die sich ohne Zweifel an die Abthei-
hnig Aa von Depressai-ia anschliesst, entbehrt des kurzen, am
Innenrand in der Nähe der ^^'urzel schräm- aufsteigenden Striches,
zwischen welchem und der Wurzel der (iruiid aullälleud hell ist,
wie wir ihn als Begel bei der Verwandtschaft der Depr. costosa
sehen; dagegen hat die Wurzel am Vorderrande eine gelichtete
192
Grundfarbe und auf dem Innenrande selbst eine kurze, ganz lielle,
einwärts sehr dunkel gerandele Linie — ziemlich so, wie wir es
bei der Abiheilung A b von Depressaria sehen. Gar nicht den
Dcpressarien analog ist der schräge, vom Vorderrand gegen den
Innenwinkel gerichlete, einwärts scharf abgeschnittene Schalten.
— Auch zeigt drittens der Hinterleib von Exaerelia im weib-
lichen Geschlecht etwas Eigeniluimlichcs, indem er sowohl auf
dem Rücken wie auf dem Bauch convex und auf erslerem mit
schwach erlialjener Millclleiste versehen ist. Die Scilcnräiuler
der Ringe haben sjjärliche, wenig absiehende, nach unten ge-
neigte Schuppen, und der Afterbusch ist kurz, spärlich, zusam-
mengezogen — also sehr übcreiiislimmend mit Depressaria. Aber
bei letzlerer ist der zusammengedrückte, am Ende abgerundete
Legestachel ganz eingezogen und wird bei gelrocknelen Exem-
plaren nur nach gänzlicher Abreibung des Aflerbusches sichtbar;
bei Exaerelia ist er zwar eben so gestaltet, wird aber durch die
Ilaarschuppen des Afterbusches weder von oben, noch von unten
verdeckt und reicht noch etwas über sie hinaus. — Nach Stain-
ton ist der Saugrüssel von Exaerelia millelmässig lang (haustel-
lum mediocre), also ungefähr von Hinterleibslänge. An meinem
Exemiilare fand ich ihn von Länge des Kopfes und nur eine
Spirale bildend. '"')
Aus allem diesem ergeben sich für Exaerelia Stainton
folgende wesentliche Characlere:
Antennae cT pubescenli-cilialae. Palpi labiales arliculo secundo
infra scopiformi, scopis longiludinaliler divisis. Alae ante-
riores Vena apicali furcala, furcae ramo inferiore in apicem
exeunlc; posteriores margine poslico ante angulum analem
sinuato. Abdomen 5 convexulum, oviduclu exserto.
Depressaria slinnnl im Tasterbau ganz mit Exaerelia über-
cin; die Längsfurche in der Bürste, welche die dichten Schup-
pen auf der Unterseite des zweiten Lippicnlaslergiiedes bilden,
unterscheidet beide Genera von allen yerN\ an dien. ■"""') Bei einer
Art (Diclamnella) ist sie in einen langen Busch verwandelt, der
*) Doch ^vi!l ich tliesc Atigahc nicht .'iIs \öl!Ig slthcr vcithcidrgen, da der
Saiigrüssil, den ich .ibijch'Jsl halle, noch •wiilirciid der Liilcistichiing ver-
loren ging.
*) ]hr Mangel leint aufs Siciierste, dass Lwlosclla fig- 438. Lei Ilcrrich-
ScfiJ/". keine Di|ireisaiie, sondern eine Avahre Gelechic ist.
193
aber auf der Obersoilo auch die cliaraclcrislisclie Furclio zeiof.
Das Endglied der Lippentaster ist dünn, dornenlörnno', inil Kleinen
eng anschliessenden Sclnippclien bi-ldeiik-t, bei wenigen Arien niil
einigen langern , lockeren Schuppen gegen die Wurzel, — D^s
zweite Ilauptnieiknud bietet der flache, durch Schiiii|)enbilsclie, deren
jedes Segment an jeder Seite einen hat, gerandele, auf der Un-
terseite schwach convexe Hinterleib. Beim Miinnchen ist er aul'
der Überseite mehr concav als beim Weibchen, und seine Seilen-
büsclie sind aus mehr Haaren zusainmengeset/.t und gedran<'ler-
auch ist sein Analbusch langer, reicher an Haaren und dabei
weniger zug(>spilzt. — Das dritte Hauptmerkmal giebt die Ge-
stalt der llinlerlhigel. Diese sind länolich, am Innenwir.Kel ajj-
gei'uiulel und vor der Mitte des IJiuterrandes biisig ein<re-
(Irückl. Dieser Busen ändert in der Deutlichkeit nach den Arien
sehr ab, es giebt ein paar Arten, bei denen er als fehlend an-
zunehmen ist.
Das Geäder der Vorderfliigel hat hinsichtlich seiner obcrn
Partlne die grösste Uebereinstimmung bei allen untersuchten
Arten. Die Subcostalader giebt an den ^'or(!errand drei Aeste
ab und endigt mit einer Gabel, die gleichfalls in den Vorderraud
oberhalb der Fliigelspitze ausläuft. Die Adern der untern I'arthie,
iiäiulicli die Aeste der Rledianader, zeigen eine zweifache \vv-
schiedenheil. Entweder ist der erste der 4 Aeste, in die sich
die Medianader auflöst, weit abgerückt von dvn übi-igen, und
diese sind ziemlich nahe bei einander, ohne sich zu verbinden;
Oller er fehlt scheinbar ganz, indem er nüt dem zweiten zu einer
(jabel zusannnengellossen ist, von der er den kürzern, nächst
der Falle auslaufenden Ast darstellt. (So ist es nach Staintoii
auch bei E.xaerelia.) Die Falle geht an ihrem Enddriltel sl(!ts
in eine Ader über, und die Subdoisalader ist an der Wurz(d in
eine Gabel gespalten. — Auf den Hiiiterlliigeln niuiiut Stai/ilon
drei Subdorsaladern an, von denen die drille an der ^\'urzel sich
in eine Falle uingeslall(;l; richtiger ist jedenfalls die Ansicht,
dass nur zwei Subdorsaladern vorhanden sind, und dass die
Falte, welche sich zuischen der zweiten Subdorsalader und dem
ersten Aste der jJediainuler befindet, an ihrem Ende röhren-
förmig wird.
Als wesentliche Charactere erg(ben sich für D e})r(!ssaria
folgende:
l.\. 13
194
Antennae denliciilalao. Palpi labiales arliciilo socimdo infra
scopiforini, scopis longiludinalilcr divisis. Alae anteriores
Vena apicali furcata, furca in coslam terminata; posteriores
niargine poslico ante anguiuin analem sinuato. Abdomen
planum squamis marginaluin, oviduclu abscotidilo.
Als eine Eigentliümliclikeil der meisten Allen ist noch zu
crwidinen, dass die Glieder des Vorderlarsus diirdad, braun oder
schwarz, am Ende aber hell gerandel sind, dass aber das 3tc und
4le oder doch das 4le keinen hellen Rand hat und sieh id)erdies
durch Dunkelheit der Färbung auszeichnet.
Exaereila Stainton.
\. Allisella Slaint.
Alae anteriores nebuloso-ciuei'cae, slriga ex costa media ad-
versus angulum inleriorein intus albido-marginala, exterius
fusco-adumbrata, costa poslico nuiculis parvis fuscis notata,
linea marginis postici tenui fusca.
Exueretia AlUscUa S/ai/iton 'l'ivmst- Eni. Soi i. V, p. 15'2. pl. 17. fig. 1.
— Cat. of Biit. 11». {). 16. — C Olli pani Oll td. 1. p. 14, 40 et 50.
— ed. 2. p. 11, 37, 43. — Tin. l.iit. p. Hl. — Cat. of brü. INlicruIep.
p. 55. — Depressarla Allisella Ihrricli-Schäjfer S. 115.
Da Staintons ausführliche Beschreibung und Abbildung in
den Transactions zwar ohne specifischen Unterschied von meinem
weiblichen E.xemplare abweicht — der Hauptunlerschied ist der,
dass dort auf den Vorderniigcin zwischen Basis und JMilte noch
ein schräger dunkler Stricli vom Vorderrand herabkonnnt, dass
der darauf folgende in der Abbildung nicht soweit verlängert
ist, wie an meinem Exemplar, und von dem starken Schatten
dahinter schwache Reste besitzt, und dass der Vorderrand vor
der Fhigelspitzc nicht braunfleckig ist — so gebe ich zuerst die
Uebersetzung seiner Worte:
„Diese Art hat auf den ersten Blick einigermaassen das y\n-
„sehen einer Peronea (Teras Tr. ). ^'orderfliig(•I etwas glän-
,.zend bleigrau mit einem rosigen Anstrich an der Basis gegen
..den liuienrand; etwas vor der Mille ist ein kurzer, schräger
..rosiger Strich, der vom Vordenand lierabkommt, mu- iiber
.A\vn hallMMi Flügel reiclil \\ni\ sich in einen dunklern Fleck
..endigt. Ihm parallel, etwas Iniiter der Alille ist ein äliuliclier,
195
„bis zum Innonwinkel reirliondcr Slricli, der ein liiiionfürmio-os
„schwarzes Fleckchen in deni lelzteni enlhäll. Hinter diesem
,,Slrich ist der ganze hinlere llanm des Hügels mehr oder
„weniger rülhlich angelaufen, und ein dunklerer Schallen geht
„aus dem Innenwinkel bis zur Spilzc, indem er die Aussen-
„seile des dreieckigen Fleckes bildet (der auf dem ßildc ganz
„fehlt). Der Theil des Flügelraums, welcher dem schwarzen
„Fleck folgt, ist et\\as blasser als der umgebende Raum. Vor
„dem Anfang der Franzen ist eine dunkle Randlinie. Franzen
„an ihrer ^Vurzel grau, am Endo grau-röthlich, am dunkelslen
„um die Fliigelsiiilze. — liinlerllügel granlich, mit dunklerer
„Randlinie vor den blasseren Franz<Mi."
Zu bemerken ist, dass die Abbildung statt der rosigen oder
rölldichen Färbung eine rostfarbige zeigt; da sie mit der V>c-
schreibung nicht genau stinniit, so scheint sie nichi reclit geralhcn
zu sein.
Reschreibung meines Exemplars. Kopf und Rückenschild
braun-röthlich-grau; Gesicht nach unten ins Gelbliche. Taster
von mehr als Rückenschildsliinge, stark aufgekrinnmt zusanunen-
gedrückl, am 2ten Giiede durch Reschuppung gleichmTissig ver-
dickt, nur gegen die i^iiüze ein wenig dünner, auf der Bauch-
seite locker beschuppt. Das Endglied von halber Länge des
zweiten Gliedes, zusiunmengedrückt pfriemenfürniig, sehr spitz,
nach unten durch etwas lockere Reschuppung verde ckt und sich
fast ohne Gränze an das vorhergehende Glied anschliessend.
Farbe aussen und auf der Rauchseite braunlich-grau, iiiiuMi längs
dem Rücken bleichgelblich, wie die Endhälfle des Endgliedes.
Reine hell i-ölhlich-graii, die vordem und die an den Enden bleich
gelblichen Tarsenglieder verdunkeil. Die Ilinterschiene dick, auf
dem Rücken mit langen, anliegenden, grau -gelblichen Ilaaren,
vier ziendich lange; Dornen, ilns obere Taar «enig hinter der
i\litte, sind sclmuilzig gelblich, aussen bräunlich. - Hinterleib
auf beiden Seilen etwas convex, bleichgell), am Hauch schwärz-
lich bestäubt, am nu'isten seilwärls.
Vorderllügel Ij'" lang, gestreckt, mit scharfem Vorder- iind
etwas erweitertem, abgerundetem Innenwinkel und ziemlich
senkrechtem Hinlerrande, sind aschgrau, kaum etwas glän-
zend, an der A\'inv.el mit brannrolldiclier ^'el•dullkelung, welche
sich gegen die Flüuclhälfle allmählig lichtet; der IniHMU'and nahe
196
der Wurzel ist scharf abgeschnitlen hellgelb. Von der Vorder-
randinille geht eine sanft gcknimmte rothbraunschaltige Linie
nach dem Innenwinkel; sie ist einwärls weisslicii gerandet, aus-
wärts sehr breit dunkel schatlirt und über ihrer Mille mit einem
schwarzen, wischförmigen Fleck bezeiclnict. Der Raum bis zur
Flügelspitze ist verdunkelt mit zwei iieUen Stellen, wovon die
eine schräg gegen die Fbigelspitze gericlilet ist, die andre am
riinterrand entlang zieht. Auf dem Vorderrand vor der Flügel-
spitze sind 4 schwärzliche Fleckchen. Die Franzen, welche un-
ter der Flügelspitze schwarz busig eingedrückt sind, haben eine
braunschwarze, den Iimenwinkel nicht erreichende Wurzellinie,
die zugleich Ilinlerrandlinie ist; sie sind rölhiich-grau, gegen die
Flügelspitze dunkler und an dieser braunrölhlich.
Hinterllügel vor dem abgerundetem Schwanzwinkel am Hin-
torrande seiciit eingedrückt, seidenglänzend bleicligelb, gegen den
Vorderwinkel grau bestäubt. Franzen um die Flügelspitze mit
feiner schwärzlicher Wurzelliiiie, ülirigens hier grau, gegen den
Schwauzwinkel allmäldig blassgelblich.
Unterseile etwas seidenglanzeud; Vorderflügel grau, am Vor-
derrand auf der hinlern Häll'le mit sciiwärzliclien, schmalen Fleck-
chen; Franzen graubraun. Ilinlerflügel li'eicli gelblich, am Vor-
derrand und vor der Flügelspitze scliwärzlicli besläubl, hier auch
nnt schwärzlicher, din'cli die Adern unterbrochener Randünie.
Die seltene Schabe wurde von Ib'rrn yJllis in Yorkshiro
entdeckt und auch in Cmuberland aulgefunden. Sie fliegt im Juli
und August an Arlemisia vulgaris, liin ivvemplar sab ich in. eiu'er
Delerminandensendung, wie ich glaube, aus Holstein. Das meiner
Samndung slamml aus der (iegend \(in Dauzig, wo es Herr
e. liedemann ling; das Ilc/ric/i-Sc/iäjy'er'siho ^var gleichfalls
aus Treussen.
l>t*pressai*la Ihnvori/i.
Die Arten Ihcilcu sich in zwei obere Abllieilimgen, wovon
die zweite lüslier inii' eine Arl umfasst.
A) Talpormn arliculus secundus inlVa scojjiforuM's. Vena alarum
anleriorum mediana aut in 4 ramos solvilur aut in ,'J, quo-
iinu primus ionge fin'calus est.
sp. 1 — (>2.
197
B) Piilponim arliculiis secuiidus inlVa longo fasciculalns. Vena
alaruiM anlcrioi'uiii mediana 4 ranios siinpliccs cxsorit.
Die (Inrcli iliro Taslor so aiidallcndc und den Hypso-
loplien sich nähernde Art ist im Uebrig-en eine so ächte
Dejtressarie, (hiss sie nielit einmal einen besondern Ab-
tlieilungsnanien erhallen kann.
sp. 63.
Die Abiheilung A löst sich sehr natürlich in zwei Unterab-
Iheilnngen auf:
a) Die JMedianader der Vorderflügel hat drei Aosle, deren er-
ster nicht weit vom zweiten eutlernl ist und sich in eine
lange, kurzgestielte Gabel endigt. (Untersucht sind Litu-
rella, Latcrella, Tha|)siella, Propiuquella, Applana.) Dieselben
Fhigel haben ein hell beschupptes, schmales Wurzelfeld, wel-
ches sich am Vorderrand erw eitert und vor der Ilidfte dessel-
ben verliert; es wird unterhalb dieser Erweiterung durch
einen dunkeln Strich, der auf dem Inneiirand sieht und nach
aussen geneigt ist, scharf gegen die Grundfarbe abgegränzt.
Einige Arten (Lilureila, raliorella) haben eine so helle
Grundfarbe, dass sich das Wurzelfeldchen nicht absondert;
dann ist aber seine Gränze gewöhnlich durch einen schwar-
zen, an der Stelle des Strichs benndiichen Punkt angedeu-
tet. Bei einer einzigen Art CCulcitella) ist das ganze
Wurzelfeldchen schwarz und ohne Erweiterung am Yor-
derrande.
sp. 1 - 40.
b) Die Medianader der Vordernügel hat 4 einfache Acste,
deren erster weit abgerückt ist. (Uniersucht sind Depres-
sella, Badiella, Ileracliana, Chaero[»hylli.) Das Wurzelfeld-
chen fehlt stets; dafür ist der Innenrand von der Wurzel
aus in einer dünnen Linie ganz hv-11, gewöhnlich gelblich
weiss; diese i>t nach iiuicn schwarz oder braun ge-
säumt, und an diesem Saum ist die (irundfarbe meist ver-
dunkeil.
sp. 41 — ()2.
19S
A b t h e i 1 u 11 g A, a.
1. Costosa IJaw.
Alis anterioribus acutiusculis flavidis, macula media obliterala
fuscescenli, ciliis apicalibus sanguineis vci rufo-fuscis.
Depress. costosa (tlie dingy Sfrrnf) .ills nifis, maiiil.i n)nj;iin obltmga
HM<]i.. c.sl.ii; fusra, ciWls n.^vh IhwOrlh Lcp. Bih. lll-, p. 508 (181 !)•
— Sirp/i. Cat. 7171. — Illusir. IV. p. 203.20. — Slainlon Transact.
Ent. S,,,-. V. p. 153. I. — Ti... l),it. 81. — Cat. pag. 16. 1. — S.ippl.
21. — Comp.mion cd. 1. p.ig 14, 46, 50, 59. — rd. 2. p. 11, 37,
4.3. 76. — Cat. Brh. Tic. p. 56.
Tiiif'a clepuncleUa IlUhn. 378.
Pinaris depmictpüa llUhii. Cat 411. 3962.
Jldcmj/lis — Tr. IX. !. p. 260. X., 3. 2S0. — KuUar Vzd.n. p. 92.
llämilis depiiiiclclla (M.'iiiiliilc «Jcpoiiciuec) Dnp. Ilist. Vlll., p. 148. pl,
291. f. 2. — Ct. p. 334.
Dcjiressarin (Irpuiu/rl/a Z. Isis 1839. , p. 195, 1. — Sriil.s. Sclimülys-
tn.ischb!. IV. (1813) p. 18. — Em. Ztg. XI. (1850). — Reuffi
Beul-, p. 186. 22.
Tortrix sparlhina II. 199.
Var. b) macula media miniila subobsoleta, piincliilis nigris cre-
bris ubiqiie sparsis.
In der Flüoelge.stalf. am nächslon der Exaeretia Alliseila, mit
viel scliiirrer vorlrelendein Vorderwiiikcl der Vorderfliigel als bei
jeder andern Depre.ssarie. Am älnilielisUm ist ibr dann Assimi-
Jella, welclier aber der l)nsige Eindruck unter der Fhigelspitzo
gänzlich feh'l, nnd die aus.serdem kMcht durcli die ganz hellen
Kränzen von ihr zu nnlerscheiden i.sl.
(Irüsse veränderlich wie bei Liiureüa. Kopf wei.ss, wie dio
Tasler nnd die Be.scliuppnng des Rü.ssels. Taster von Rücken-
schihlslänge ; 2tes (lüed durch die an der Bauchseite lockere
Be.schnp[iinur stark verdickt, nach nnien viel weniger, auf der
Ans.s.eiiSi'iie uiit rolhliräunliclien Släubchen; Endglied dünn, pfrie-
meiilöniiig, von i Länge (\cs vorhergehenden (jliedes, an der
leinen Spitzt; nnd in einem Binge nnter der.selben schwarz. Am
niilei'n Augenrandt; sind einige rolhe Ilaarschupiien. Fühler
bräunlich, am gelhlich-weissen ^^'urzel^hede nnt einigen weiss-
lichen abstehenden Ilaarsc!nip|ieu. Bückenschild weisslich-gelb
mit ruslbraunem Schuppenhucker auf dem Scliildchen. Beine
J99
scliimitzig hellgelb, spiirlich briuin beshiiibl; die vordeni an der
Iimeiiseito von Schenkel und Schiene braun, sowie am Fussende;
die Schiene auf der Yorderseile inil gerolheler >\'in-zel. Mittel-
schiene aussen o-erulhet und ül'ters gchi-äunl. Hinterleib weiss-
gelblich, am Bauche mit 4 Reihen schwarzer Punkte, wovon die
äusserslen die grössten und schärlslen sind.
Vorderllügel 4 — 5'" lang', liinglich, am Innenwinkel etwas
erweitert und abgerundet, unter der rechtwinkligen Spitze schwach
eingedrückt, hellgelb, mehr oder weniger ruthlich angeflogen.
Die hellgelbe Basis ist durch i'inen vom Innenrand schräg nach
aussen aufsteigenden, bis zur Subcostalader reichenden rothbräun-
lichen Strich begränzt und zieht sich , nach und nach an ihrer
Reinheit veilierend, am Vurderiaud hin. Die Schnlterwurzel hat
einen schwarzen Punkt. Vor der l'higelmitte ist im I\Iittelfelde
ein tiefsch-ivarzcr Pimkt, über welchem bisweilen, schräg ein-
wärts, ein anih-er liegt. Auf der Flügelhälftc unterhalb des Vor-
derrandes liegt ein dunkel violetigrnuer Fleck \o\\ sehr wechseln-
der Grösse, mit verllossenen Rändern und länger als breit; bis-
weilen ist von ihm fast nichts als die schwärzlichen, kurzen 0''ci'-
strichelchen vorhanden, die man sonst in ihm schwer wahrnimmt;
an seinem untern Rande wird er rostroth, welche Farbe stets
sichtbar bleibt, und worin gewöhnlich ein feines weisses Pünkt-
chen vorhanden ist. Die ganze Fläche des Flügels ist hier und
da, am meisten gegen den Vorderiand, mit schwärzlichen Punkten
bestreut. Die IJinterrandfranzen sind von der Flügelspitze aus
fast blutrolh, mehr oder weniger mit Violetibrann gemischt
diese Farbe verblasst unter der Hälfte des Hinterrandes und geht
in blasses Gelb über.
Ilinterflügel etwas seidenglänzend, bleichgelblich, in der Flü-
gelspitze von der durchscheiiUMulen Färbung der Unterseite et-
was grau.
Unterseite der Vorderflügel grau, oft sehr dunkel, an den
Rändern schmal bleichgelb, am breitern Vorderi-aud schwärzlich
besprengt; Fianzen lichter als auf der Oberseite. Hinterllügel
lichter als die Oberseile, am Vorderrande und in der Flügelspilzo
hellurau oder gelblich -grau, mit schwärzlichen Pünktchen oder
Quers!riclie!cheu bestreut.
Var. b) Zwei Weibchen haben die Grundfarbe \venig ver-
dunkelt und den \Visc'ineck der Flügelmille sehr klein und
200
Iiaiiplsviclilicli durch die Oucrslriclielclicn nngcdentel. Die Fläclie
ist mit schwarzen l^üuktchen reichHch bestreut, am meisten auf
der yorderrandiuilflc. Die Unterseile der Vorderflügel ist gelb-
lich-Iiell(Trau, der Hinferflügel am Yorderrand und der FUigel-
spilze bhissgelbhch und ohne Glanz.
Diese im Allgemeinen nicht häufige Art findet sich in meh-
reren Gegenden Deutschlands (Schlesien, Mark Brandenburg (Z);
Böhmen (Fß.), Wien (Kollar^ , Sachsen (v\ TiscIieiO, Baden
(liciiiti!); um Frankfurt am Main und V/iesbadcn (e. Hey Jen!);
in l'ngarn (Tr.): in England ist sie gemein im Juli und August
zwischen Sparlium und Ulex europaeus iStaintoii). Bei uns
Avird sie im Juli und August auf trocknen Waldslellen aus Dorn-
geslriiuch, KieferbüscIuMi, Fiirrnkraut etc. aufgescheucht.
Die Raupe lebt nach Staiiüon an dvw 2 vorhin genannten
Pflanzen, ^vahrschcinlich noch an andern, da der Schmellerling
vorkonnnt, wo keine von beiden wächst; v. Hey Jen zeigt auch
das Sparlium als die Fullerpflanze an.
Anmerkung: Ili-rr r. Ticilcmruin hcschn^'iht in dcnPicnss. Provinzial-
Lliillern Jalirg. 1845 S. 536 eine der Cnstosa nnlie sielu-nde oder damit ide?i-
tiselie Art, die iili einst s.ili, .in deren Ansselien irli mich aber nicht erinnere-
mit folgenden ^'\'orten: ,, einmal im Jnli aus ^'^\■issbllcllen gclsloj)ft (liei
,,Dan/.ig); sie ist wenig gr.isser als Litnrella und von gleicher Grnndlarhe,
,,hat an den Kränzen der Vorderflii^'el eine ziegelroihe Fiii hun^-, die sich nach
j,dem Innenrande in eine dunkel roliiliranne Linie verliert, \vel< iie d um diesen
,, scharf begiän/.t. Von der Wenzel iler Vorderflügel ab sind die beiden äussern
,}•' lügeladein lils zu } der Flügeliänge sehr fem dunkelgrau , dann tritt diese
jjTarbe, nur noi h (einer, a<if die mitllere Fliij;eladcr in gleicher Länge über,
„/wisclien den Adern finden sich, wo dir I'ai bcii-\ve<hsel einiritl, /,\vel kleine
,, schwarze Punkte. Die L'nlci llüf;el nnlersi heidcn sich von denen der Litii-
,,rella durih die dunkler hervortretenden Fliigeladern. " Km Name ist ilir
nicht ertheilt.
2. Lilurclla SP'.
(Fig. 5.)
Palpis pallidis, articulo termiuali non annidalo, anlennis larsis-
i\no 4 anterioribus fiiscis, sericbus venlris 4 puncloiimi
nigrorum ; aus anl. sidiaculis pallidis, pmiclis disci diiobus
valde dislaulilius nigris, nmcula sub posteriiu'e iusco-fer-
vuüinea.
201
Till, litiirclla , g<.ll)IIrliter Scli.Tbe mit iiicdi rin" dmillcn Flocken. ^A'i<•)l.
Vzcl.n. 137. 4. — e.l. 7/%. II, 99. — 0(1. r. Churjj. 129. — Srfuank
Fl.. II, p. ll.i.
naem,/lis — Tr. IX, 1. 257. .i. X, 3. 280. — h'ul/ar \,.vhn. j). 91, —
Zetferstedt Ins. I.ipp. \>. 1000. — (Ui'iu. r.itui ('l' ): t)iijioii(hel Hist.
VlII, p, 123. pl. 291. f.g. 1. — Cai. p. 331.
Depressarla — Z. Isis 1839. 195. 2. — 1816 , 279. 1. — Knlom. Zt-. XI
(18.50) p. 149. — .SV///«5-«- Ta.iscl.vereinsl)l.itt S. 86 ... 129. — S.I.Us.
ScI.ml.iMsd.vcriinsl.l. 11 (1841) p. 18 111 (1842) p. 17. IV (1813) p.
18. V. (1814) p. 17. Vlil (1846) p. 1-3. — r. t'iedrmaun \\. Provl,,-
ziüllil. 536, 2. — Triigström V\:n\\ Fii. 122. — Itrulf! Vzri.ti. 186,
23. — Stuiiiton C.it. 16, 2. — Suppl. 21. — Conip.inioii cd. 1. p.
14, 29, 46, 50, 59. — e<l. 2. p. 11, 2,5, 37, 44, 76. — T.a.is.ict. V.
p. 153. 2. — Tin. l)iit. p. 85. — C.it. Hiit. 'liu. p. 56.
Depressarla SparrmannUina Slejjheiis C.it. 7175. — llliisir. IV. 200. lO.
Tinea ßarella llbii. fig. 97. — Pinaris Ulm. C.it. 411. 3971.
Deprcssaria Jlarosa (iIk- Slr.iw-colotui'd) Haicorlh Lep- biil. IV, 507. 6.
Var. b, ut a, al. ant. rare nioro-irroralis, iiiacula nulla.
Pijral. Sparmunniana Fahr. Ein. Syst. 3, b. 285.
Var. c, ali.s ant. iinicoloribu.s, piiiiclis disci iluobus luinulissi-
inis, inaciila milla.
Durch ihre mit den Flüoehi cleicliffcfarbtcn Franzcn ist sie
leicht von Coslosa zu unterscheiden. Andere darin, in der hel-
len Grundfarbe und der Deutlichkeit eines Winkels, den die Fran-
zcn um die Vorderflügt.'lspitze bilden, übereinslinnnende Arten
haben, wie Assimilella und Nanatella, auf der ganzen Yorderflü-
gelfläche reichlich braune Släubchen und Pünktchen aufgestreut,
am Endgliede der Taster vor der Spitze einen grauen Hing und
die Yorderlarsen auf dem Rücken hell gefleckt, nicht einfarbig
braun. Am ähnlichsten ist Pallorella, welche in der Färbung der
Taster, Fühler und Beine ganz mit Liturella übereinstimmt; aus-
serdem aber dass ihre Vorderilügel ein wenig abgerundeter sind
und zur Grundfarbe ein helleres, mehr fahles Gelb haben, fehlt
<ler rostbraune Fleck, den Liturella fast immer btisitzt, und alle
rosIfar!)ene Bestäubung gänzlich, und als besonderes Kennzeichen
geht von der Stelle dieses Flecks ein schwärzlicher Streif schräg
gegen die Wurzel zu und endigt nahe dersidben am Innenrandt;;
ausserth'm ist der schwärzt; Punkt an der Wurzel stets vorhan-
den und sehr scharl : endlich führt der Bauch zwei nur am Knde
unterbrochene schwarze viltas laterales, wofür Liturella nur zwei
Pnnktreihen aufweist.
202
Crosse sehr veräiulerlicli, im Durchsclinilt wie von einer an-
seluiliclicii Assiiiiilella. Rückenschild bleichgelb, Kopf und Taster
noch etwas heller. Letztere von Rückenschildslänge, am 2ten
Gliede durch die Beschuppung über der Älilte am meisten er-
weitert, aussen bis zur Wurzel bräunlich angeflogen, bisweilen
ganz einfarbig bleichgelb; das Endglied kürzer als das 2te Glied,
pfrienienförniig, ganz ohne Zeichnung. Rüssel bleichgelb. Füh-
ler braun oder bräunlich; das Wurzelglied an der Schattenseite
bleichgelb. — Die 4 vordem Beine sind an den Schienen und
Füssen, die vordem auch an den Schenkeln, auf der Rückenseite
braun ohne helle Hecke; die Hinterbeine einfarbig bleichgeib, an
den Tarsengliedern etwas bräunlich; bisweilen sind auch die
Schieneawurzel und die beiden äussern Domen auf einer Seite
gebräunt. — HiiUerleib bleichgelb beschuppt, am Bauche mit 4
Längsreihen schwarzer l'unkte, von denen die der niiltlern Reihe
die kleiaslen sind.
Vorilerdügel 4—5'" lang, länglich, doch nicht ganz so ge-
streckt wie bei Costosa, mit deullichem, rechtem Winkel, den die
Franzen um die Flügelsfiilze bilden, b'assgelu, mehr oder weni-
o-cr reichlich mit blassen roslrölhlichen ^Vischchen bestreut, be-
sonders gegen den Innenrand und auf der hintern Flügelhälfte,
und mit spärlichen, oft fehlenden schwarzen Släubchen. Ein
schwarzer Punkt, der nicht immer deutlich ist, steht nahe der
Basis am Innenrande. Ein zweiter, stets deullicher (nur nicht
bei Var. c) ist im Mitlelraum vor der Flügelhälfle, ein driller
orösserer in olcicher Höhe hinter der Flügelmilte. Unter dem
letzlern liegt ein i)rauner, rostfarbig verlliessender, länglich-run-
der Fleck. Bei den dculliclislen Exemplaren geht von ihm ein
roströlldicher, etwas schwärzlich besläid-iler Schallenstreif schräir
einwärts gegen den Punkt an der Basis, also ähnlich wie bei
Pallorcdla, nur mehr gekrümmt und in der Falte unterbrochen.
Bei undeutlicher gezeichneten lilxemplaren ist von ihm nur ein
Rest unter der Falte vorhanden, der nicht seilen gänzlich fehlt.
Der Hinterrand ist ndt einer Reihe mehr oder \vcniger deutücher
schwarzer PuidUe bezeichnet; sie fehlt öfters völlig. Franzen
<Tanz einfarbin, \vic die Grundfarbe.
Ilinteriliigcl etwas glänzend, ^\eisslicIler als ilie Vordei'llügel,
gegen die SpiSze gelblicher und bisweilen von der durchschei-
nenden Unterseite etwas grau. Franzen weisslich, gegen die
203
Flügelspilze gelblicher uiul hier von der Flüche durch eine nicht
immer vorhandene Reihe schwärzlicher Slrichelchen getreiiiif.
Unterseite der Vorderfliigel grau , oft sehr hell und gelblich
gemischt, mit gelblichem ^'orderran(le. Die scinvarzen Punkte
des Hinterrandes sind kleiner und zaldi'eiclier als auf der Ober-
seite. Ilinlernügel \veisslicli-ge!b, öfters gegen die Spitze mit
grau bellogenen Adern und am Vorderrnnde mit grauem Anflug.
Var. c, ein Männchen aus Maniis Sannnluug, zeichnet sich
sehr aus, doch nicht als Art. Es hat etwas über mittlere Grösse
und ein wenig breilere Vorderflügel, deren Grundfarbe eine doch
sehr schwache JNeigung zum Fahlgelben hat. Hoslfarbe und
schwarze Bestäubung ist gar nicht vorhanden; von dem Fleck
ist blos auf dem rechten Flügel eine äusserst geringe Spur zu
entdecken. Die zwei Punkte des Mittelfeldes sind zu ungemein
kleinen Pünktchen geworden. Der Punkt an der Basis fehlt, so
wie jede Bezeichnung der Bänder auf Ober- und Untei'seite. —
An den Ilinlerdügeln fallen die Franzen um die Flügelspitze durch
intensiveres Gelblich auf und haben liicn- nahe der Wurzel eine
etwas dunklere Linie. Die Vorderbeine sind auf dem Bücken
braun, die Schienen und Tarsen der Mittelbeinc scliiefergrau. Der
Bauch hat nur die zwei äussern Punktreihen und die Punkte darin
sehr klein, — Zu dieser Varietät besitze ich Uebergängc^, die ich
nnl der gewöhnlichen Art aus gleichen Banpen erhielt. Zu ihnen
gehört Var. b, welche in der Grundfarbe und d(.'n schwarzen
Punkten mit der Staunnart übereinstimmt, aber auch des Flecks
entbehrt uiul gar nichts Rostgelbes hat; ihre scharfe Vorderllü-
geispilze und der Punkt nahe der Wurzel zeigt, dass sie nicht
etwa IJerricIi's fig. 448 sein kann.
Diese gemeine Art ist fast über ganz Euro])a verbreitet. Am
nördlichsten wurde sie beobachtet bei Abo in Finland (Tengslr.J,
am südlichsten in Toscana bei Badia (Mann), am östlichen in Ungarn
(h l\). Sie bewohnt wohl am meisten die Ilachen Gegenden; doch
kommt sie auch in Gebirgsgegenden vor, z. B. bei Zürich (BreinifJ,
beiSils im Über-Engadni 5GÜÜ' hoch (v.lleyden !). ihre schwarze
Raupe nnt glänzend schwarzem Kopf, Kackenschild undX'orderfüssen
lebt am gewöhidiclisleii auf feuchten V/iesen, bei uns auf Gen-
taurea jacea, in England auf Cent, nigra, in Bohren, die sie aus
i\^;\\ Blattzi[)feln bildet; erwachsen ist sie im .luni. Die Schabe
llieal im Juli und Auuust, in Toscana schon im Juni.
204
3. Pallorella Z.
(l-.g. 1- 2.)
Palpis [lallidis, articulo teniiiiiali non annulalo. anfeiiiiis larsis-
qiie qualuor aiilciioribiis villis(iuc veiilris duabus l'uscis;
alis ant. pallide osseis, i)uncli.s duobiis disci valdc dislaii-
libiis iiigris, litura loiigiludinali fusca prope dorsuiii.
Ui'pressaria paUorella Z. Isis 1839, S. 19.S. — Entom. Ztg. XIV (1853)
p. 83. — S.i.l.s. S.l....i.i.iscl.bl. IV (1843) p. 18. VI (184.5) p. 14.
— llerrirh.Srhjr. t.ib. 52. fig. .449. — Stalutoi, Ct. p. 16. Suppl.
p. 21. — C-.n.p.inion ed. l. p 14. 64. — ed. 2. p. 11. 48. —
Ti.Tiis.Kt- V, p. 153. — Tin. Lrit. p. 85 , 3. — Cat. (»f Lrit. Tii).,
p. 56, 3.
Ilaeinilis pal/oref/u Dtip. C.it. .335.
Var. b, iit a, sed al. ant. iiio;ro-irrorati.s, cosla piiriorc.
■"' Var. c, iit a, sed alis auf. liliira nulla.
/Irrrirfi-Srfi/r. i.,h. 52. fig. 448.
Ihre Unter.schiede von Lilurella sind bei lelzlerer angegeben.
Wenn der braune Länoswiscli der Vorderflüiiel nicht besländiff
sein sollle (s. Anni. zu Var. c.), so Iileiben doch die lalilere,
liellere Cründfarbc» mit {]cn feinen, braun angenogenen Längs-
adern vor dem llinlerrande, der scharfe, starke, tiefschwarze
Punivt an der Basis, der Mangel alles röthlichen Anfluges nnd
des braunen Flecks unter dem Queraderpunkt, nnd die schwarze
Doppelsirieme des Bauches als gute Merkmale übrig.
Rückenscliild und Kopf so fahl-gelblich wie die Vorderflügel.
Die am Endgliede ganz uugezeiclineten Taster sind am zweiten
(Iliede aussen briiunlich angeflogen. Fühler schwarzbraun, am
Wnrzelglied auf einer Seite bleich gelblich. Die vier vord{>rn
Beine ausser an dem Milleischenkel auf der Lichtseite graubraun,
ohne helle Flec^ke der Tarsen. Ilniterlx^ine bleichgelb; die zwei
Aiissendornen auf einer Seih; braun; Tarsen grau angelaufen. —
Hinlerleib bleichgelb, am Bauche mit zwn lateralen schwarzen
Striemen, die sich nach hinten verdünnen und mehr oder weni-
ger in Fleckchen auflösen; zwischen beiden Striemen sind zwei
Heihen sehr kleiner, meist verloschener, schwarzer' Punkte.
Vorderflügel iks cT 5— 5^'", des § 4— 4^'" lang, mit we-
inger scharlVm Vorderwinkel, sonst in der Gestalt wie bei Litu-
rella, sehr hell bdil- oder beingelb; die Längsadern treten durch
braunen Anflug, der hier und da mit schwarzen Pünktchen ver-
205
stärkt wird, als feino, don Ilinlcrrand niclit orrciclKMidc Liiii(Mi
hervor. Bei Var. i) (einem Exemplar der F/{'sclieii Saminliino )
ist die Fläche, ausser längs des Vürderrandes, reieidiclier scliwarz
gcpünktelt als gewöhnlich. Nahe dem Innenrande und der üasis
ist ein sehr scharfer, schwarzer Punkt von wechselnder Grösse.
Der erstes clnvarze Punkt den i\!it[<'Iraums ist kleiner als der eben
angegebene und als der folgende, und oft kaum zu erKennen.
Der drilfe, grössere ist an der Ouerader. In einiger l^nlfeiinnig
von dem Inneiu'andjjunkl beginnt der aus braunen Släubchen zu-
sammengesetzte streifenähnlicJie AA'iscIi, welcher schräg aufwärts
steigt, eine ziendich gerade Richtung behält, sich allmäldig ver-
duidvelt und hinter dem Queraderpunkt verschwindet. Der llin-
terrand ist nut einer liber dem Innenwiidiel verscli\\inden(len
lieihe schwarzer Punkte bezeiclinet^.
Hinlerniigel seidengläuzend , viel heller als die >'orderlliigel,
gegen den Aussenwinkel ins (Jraue übergehend und hier mit einer
verloschenen Reihe brauner RandsIricheUlien versehen. Kränzen
fast weisslich, um die Flügels[)ilze mit undeuliiclier grauer Linie
vor der ^^^u•zeI.
Unterseile der Vorderflügel lu'äunlich-grau, am Vordenande
bU'ichgelb ^^ie die Fi'anzen; llinlerrandpunkle klein und undeut-
lich, llinteriliigel wie oben, am Vorderrande und vor der Flü-
gelspitze nut J+räimlich bestäubten Adern. Die braunen Ilinter-
randslrichel deuilicher als auf der Oberseile.
Diese seltene Schabe habe ich bei Frankfurt a. d. Oder z\vei-
mal, bei Clogau öfters gefangen. Sie tindet si( b in Kieferwiildern
unter llaidekraul, Heidelbeei'gestnincli, Kielerbüsclien , wo man
sie im Herbst und Frühjahr schwer lierausklopl'!. ich ling sie
auch schon zwischen Sparlium, so dass ich darin' ihre Fuller-
pllanze vernuilhen win'd(% wenn nicht c. llcyilt'ii als solche ("en-
lavu'ca jacea, auf welcher die Raupe zu Anfang .linii l(d)l, an-
zeigte. — Die Art lindcsl sich bei Frankfurt am .^laui zu Anfang
Juli und bei Hannover (>:. JlcrdcnfJ , ist in Fn<;!an(l selten (bei
Dover und aid" der Insel Wighl: Sldiitioii) und kommt auch in
Ungarn bei Ofen (v. Ucyden!) vor.
Ä n m (. T k 11 II fr. l),is Ori.^iii.l ilii- V.u. c li.,!),- 'n\\ iilclil g<si luii. I.Ii
lieiWiifle , «l.iss l'jilloi cll.i ^vilklllll so ;i!):iii(li r t , (l.i<;s ilri liLinm- I..lii-s\\ isc li
d.r Voidtiflügtl g.-.n/. l.-lilt. Dir Fig. 4 IS sl.lll .Iniri rl, l,i ,■,^,•^ l'.,ll.,i ,11 . v.,r
.'tls flg. 449, (lass die ln.iiiiiofi Adi-iii den liiiiliii .iiid In i iln iiji la iiniilnii,
206
■wälirend dies Lol 449 geschiclit ; alicr statt d.iss letztere iinlurgeniäss einen
sch'warzen Piinlst nahe der Innenrandwinzel zeigt j selten Avir in 44h einen
kurzen seliwaiven Strieli, der s'-liräg vorn Innenrand Sfll)Sl aufsteigt. Ansser-
deni ist dei- ersic I'iinlit des TVlIttelraiims giösser als der zweite, und von den
vielen auf die Fläclie gestriulen Pönktilun selieint gar eins dazu zu treten,
iini niil ilini einen Doppelpunkt (wie hei Assiniildla) zu bilden. Ich glaube
dalier, dass fig. 448 eine ganz anihre Art als Pallorella vorstellt, und zwai-
vielleiclit eine Varietät der Atonitlla.
4. Culcilella IIS.
Tlioracc, cnpitc basique alatum aiilei-ioriiiii nigris, his ])aili(lis,
jjunclis (üsci di.iobus distanlibiis pimclorumque scrie luar-
giiiali iiigiis Cef $)•
CiilcUelUi IIS. uh. GO. f.-. 4lr>.
Depressaria moiioiic/lit Z. in lli. Urijücureich Cat. j). 8t. 466,
Eine der klciusleii Allen, selir ausgezeichnet durch die
sc]i\\ arzi)r;iune Färbung des Kopfes , Fuickenschildes und der
Vorderllüi^elwurzel.
Küclu'uscliibl einfarbig- schwarzbraun. Kopf ghMchfalLs, in
dem Gesichle meines E\em[dars unrein gelbhch. Fühler hell-
braun mit sehr dunklem Wui'zelgliede. Tasler so lang wie lUik-
kensehibl und Kopf zusammen ; das 2te Glied slark zusainmcu-
gedrückt, durch die I]eschui)pung gleichmässig erweitert, dunkel-
bi'aun, aussen fast schwarz, innen und gegen die Wurzel hell;
das Endglied kaum halb so lang, dünn, fein gespitzt, hellgelb-
lich, aussen bräunlich, doch mit ganz reiner Spitze. Rüssel klein,
bräunlich beschuppt. — Die 4 vordei'n Heine auf der Lichtseite
violettlich - braun ; Vordei'larsen bleichgelb, an {\q\\ Enden der
Glieder grau. Minlerbeine bleichgelb; die Schienen auswärts an
der hintern Ilälfle duukelgrau, die Tarsen noch dunkler nnt hel-
len Wurzeln der Cilieder. — Hinterleib bleichgelb, am Bauch nut
drei braunen Schatlenstriemen, deren mittelste die undeutlichste ist.
Vorderflügel 34 — 3|"' lang, länglich, mit deutlichem, doch
fast abgerundetem Vorderwinkel, sehr blassgelb mit spärlichen,
äusserst feinen schwarzen Sliiubchen, besoiujers gegen den llin-
lerrand, die aber auch oft ganz fehlen. Diti Wui'zel ist vom
Vorder- bis Inuern'ande in einem schmahMi Fleck schwarz. Im
Millelfeld ist ein leiner schwarzer Punkt \ov der Flügelhälfliv:
ein z\\eiler grösserer, elxMi so lief schwarzer liegt in gleicher
Höhe auf der (Juerader. Der liinlerrand hat eine Heihc von (5
207
schwarzen Punkleii, iiiul vor der Fliioelspitze liegen auf dem
Vorderraiide 4 scliwärzliclie P'leeke; letztere fehlen ganz \u\i\ er-
sterc sind sehr klein viwd theilueisc verloschen bei i\laiui'sli\L'n\-
plar und in IIS's Al)l)ildung.
Hinlerllügel seidenglänzend, fast wcisshch, gegen den Tlin-
lerrand kaum etwas grau.
Untersi'ile der Vorderflügel gelhlich-grau, nach hinten (hnd\-
1er, am Vorderrande nnt dunkehi Fleckchen, am Hintenaiide mit
einer schwarzen Pnnktreihe. Hinterdügel wie oben, aber am
Vorderrande in beträchtlicher Breite und in der Fliigelspitze grau
bestäubt. Den Ilinterrand säumt eine Reihe branngrauer Slricliel-
chen, und die Franzen sind von einer grauen, gegen den Sclnvanz-
winkel verschwindenden Schattenlinie durchzogen.
Mein weibliches Exemplar fing Schläger Siitte Juli bei Jena
im Gehölz. I\Iaiin sanmieite am 30. Mai und 1. Juni einige
Exemplare, wovon ich eins zur Ansicht erhidt, im Oestreichi-
schen auf dem K'alvai-ienberge bri Cerchlholdsdorf an Artemisia.
Nach Lederer fliegt die Art auch bei Ofen um! im I'anat. Aus
Herrn SchiniJ's Sammlung sah ich ein Miinnchen, <his aus der
Gegend von R(>gensburg stammt, wo die Art ,,von Ende Juni
bis Mitte Juli um Echium sch\\ä!in[".
5. Schmidlella Manu.
Palporum arlicnlo terminali fusco-annnlalo; alis anterioribus sub-
aculis, ndescenti-lhnidis, tenerrinn.' (usco-strigulalis, litnra
transversa rufo-fuscesccnli media, in dorso ^alde ami)liala,
macula parva venae transversae nigricanti.
Depie-isariu Schinidirllu Mann: \\\y. P>I,,it 1849. S. 263. — l'^m. Zig.
X\\ (1851) S. Nl.
D,>roi,:rr//a HS. t..l>. 82. fig. 1513.
Torlii.r ddi oiiicana Sc/iil/iiii^ in «Icii \ ali rl.ind. Iliiidiltn f. I83I. S. '(.">.
^'ar. b, alis ant. posl lituram rid'o-fnsceiili (d)scui"atis.
Duroiiici-Ua IIS. t.il.. 82. fig. 022.
DeprefS. durOincellil : u\. ;in|. inlnns (ilitiisis, (x In .iccis, (uMn-tu hnlnsis, Ii.t.sI
(iilllliinf, .stllg.i <)l)li<Jii.t .iiltc [iiilHliMJMc |i(i>l iru'i)iui:i (iis^ i., [kisIii inri-
Liis ohsciiii' (;ir.'.ri>: [i.ljiis o( In .k ci-, cxlii tic lMS((i-,ii!s|iri ms, .iiiiiiilo ;ii-
tlculi Ictill (uscc). Wocicr iti (1,11 v.,!,i lau.]. ii.ii.iiKii I. ISli). S. 73.
— IJiibl.iiicr iiiloiii. Zi-ilsrlir. l,c|ii(l. S. 4Ö.
Diese Art, die mir wegen ihrer ziendich scharfen Vordcr-
fliigclccko am besten hier zu stehen scheint, ist in ihrer hellen
208
Varietät durch den sich vom Vorderrand herabscnkendon und am
Innenrande weit ausbreitenden rotlibriiunlichen Schallen und die
vielen braunen, gekrünnnten OuersirichelchLMi zu erkennen; in
der dunklen Varietät, bei der sich der Schallen bis zum Hinler-
rande ausbreitet, wird dadurch der hellere, ruthlich-gelbe Wur-
zeltheil des Flügels um so mehr hervorgehoben, welchen er zu
einem grossen, ovalen Fleck abgränzt.
Grösse veränderlich wie von Assimilella, bisweilen über dieser.
Rückenschild rölhlich-ochergelb, Kopf heller, im Gesicht ins Gelb-
lichweisse. Fühler braun ; Wurzelglied faldgell), auf dem Rücken
bräuulich. Taster von Rückenscliiklsliuige, hell fahlgelb, am 2ten
Gliede aussen braun besläubl; dies an der obcrn Ihilfle durch die
lockere Resc!iU|)j)ung gh'ichmässig verdickt; Endglied von halber
Länge, pCricmcnrunuig, unter der Spitze mit einem auf dem Rük-
ken unterbroclu'ueu, schwärzlichen Ringe. Reine bleicligelb, die
4 vordem auf iler Liclilseile braun angcdlogen; die Vordertarsen
braun auf der Rückenseile, mit gelblichen Spitzen der 3 ersten
Glieder, Avälirend die 2 letzten oft ganz schwarz sind; die Mit-
tellarsen grau gefleckt, aiu duida'lslen an den 2 Endgliedern;
Hinlerbeine eiidarbig. — Hinterleib oben gi'au mit gelblichen oder
grauen Schuppenräudern und gelbliciiem Alterbusch; Bauch hell-
gelb, bei den grösslen ExiMuplarcn mit 4 Längsreihen schwacher,
schwarzer Punkte; sie fehlen bisweilen ganz auf der hellen Fläche;
bisweilen ist diese schwärzlich besläubl.
Vorderflügel 4^— 3^'" lang, länglich gestreckt, mit fast schar-
fer, rechl\\ inkliger Spitze und abgenmdeU'm Innenwinkel, röth-
lich-hell-ochergülb, reichlich mit feinen, braunen, welligen Ouer-
slrichelchen bestreut. Die Schullerwurzel ist, von oben kaum
kenntlich, braun. Das Wurzelfeldchen ist selten kennilich, durch
einen schwachen dunklen Innenrandsliich abgegränzl und nicht
heller als der folgende Raum. In diesem ist vor der Flüaelmille
meist ein feines tiel'schwarzes Pünktchen. Hinler ihm konnnl
vom Vorderrande ein i'olhhräunlicher, nur wurzelwärls ziendich
scharf aligeschnillener Schallen herab, der sich unter der Hiilfle
der Flügelbreite stark erweilerl uiul am Innenrand sich zwischen
dem Innenwinkel und dem Anlange des 2len Viertels der linicn-
randlänge ausbreilel. An ihn schliessl sich ein schwiav.Iiches,
gerundetes Fleckchen der Ouerader. Rei \<\v. b ist der ganze
übrige Raum d(,'S Flügels nnl derselben, nur etwas gelichteten.
209
rolhbräiinlichen Farbe gefüllt. Dann zeigt sich der helle Wur-
zcltheil als ein ovaler Fleck, der von der Basis des Innenwinkels
her sich nach aussen verlängert und auf dem Vorderrande ver-
dunkelt ist. Die Franzcn, in der Grundfarbe, sind von der Flü-
gelfläche durch eine feine schwärzliche Linie getrennt und von
einer grauen Schattenlinie durchzogen; am Innenwinkel sind sie
grau. Bei Var. b iit die Verdunkelung der Fläche auch über sie
ausgebreitet, so dass von den Linien wenig zu sehen ist.
Ilinterllügel etwas seidenglänzend, dunkelgrau. Franzen hel-
ler, bei den hellsten Exemidaren gelblich; eine feine graue Linie
durchzieht sie nahe der Wurzel, eine lichtere, oft nicht merk-
liche Schatlenlinie nahe an ihrem Ende.
Unterseite grau, bei Var. b fast einfarbig, bei Var. a auf
den Vorderflügcln von der Wurzel aus und am Vorder- und
Hinterrande gelblich gelichtet; Ilinterflügel am Vorderrand und
an der Flügelspitze gelblich mit Grau bestäubt.
Meine 5 von J)r. IVoche erhaltenen Exemplare gehören zur
Var. b und sind auch in den Hinterflügelfranzen dunkler als die
4 von Sclunidt erhaltenen, die ich als Stammfärbung ansehe;
letztere sind auch mit Ausnahme eines Männchens, das in der
Färbung den Uebergang bildet, beträchtlich grösser. Ich glaube,
dass Futtermangel und. Erziehung in einem Unstern Behällniss die
Var. b am meisten hervorbringt. Doch habe ich auch ein sehr
kleines Weibchen der Var. a.
Die erste Nachricht über diese Art finden wir in den Schrif-
ten der schlesischen Gesellschaft für vaterl. Cultur mit den Wor-
ten: .^\\e\'V Schilling hatte in zusammengesponnenen Blättern des
Doronicum scorpioides am (Glatzer) Schneeberge melirero
Räupchen gefunden und aus diesen eine neue Art von Tortrix
erzogen, welche doronicaiia genannt wurde." Eine Beschreibung
der Art ist nicht mitgellieiit. Weitere Nachricht liefern Sclunidt
und JVoche. Die Schabe ist eine rein aljjine Art, die bis jetzt
auf den Krainer Gebirgen, dem Glatzer Schneeberge und dem
Altvatcr beobachtet Avurde. Herr Metznev hat sie aus dem Ba-
nat. Die a. a. 0. bescliriebcnc Raupe lebt im Mai an Doronicum
anstriacum , dessen Blätter sie zu einem Wulst zusannnenzieh!.
In der Endliälfte des Juni erscheint der Falter, der auf dem Alt-
vater noch zu Ende Juli, Abends um die Futter])flanze aufllie-
g<jnd, in Menge gesammelt wurde.
IX. 14
210
6. Um bc IIa na Steph.
Palporum arliculo terminali pallido, nnn annulato, larsonnn au-
licorum npice fiisco; nlis ant. siil)aculis (»allide osseis, fii-
sroscenli vonosis, piinclo ante puncluloqiio post iiiodiiini
nigris cT ?•
Depressaria iimbellnna, alls mit. stri.ifis giiseis, mnciilis approximatis
CKiarginatls disci nlgris, posticis pallidls: Slepli. Illiistr. IVj 197, —
(^.it. 7157. — Stahtton TIii. brit. 85. — C.it. ol' l>iit. Tin. 5(>. —
C^.np.^.ilon .(1. 2. [.. II, 25, 44, 48, 49.
Deprcsxiiria ii/irctrl/a Stiiin/. Cat. 16, 4. — Companion cd. I. p. 14, 29
U>, 50, 59. — Transactions V, p. 154.
Ulic'trlla IIS, tab. 82. f.g. 626.
.'' Dcpress. umbellanim (tlie largo slicaked Klat-body): alis plaiils slri.ilis
griscis, niamlis approximatis cniarginalis disci nigris, llmrorth Lep-
liiit. IV, p. 506. 2.
Sehr ausgezeichnet durcli die braunen Längslinien der Vor-
derfliigcl, welclie sich auf allen Längsadern zeigen und hier und
da, besonders auf der j\Iedianader, zu einem braunen Schalten
verstärkt werden. Nur Pulridella kommt ihr darin nahe; denn
auch bei dieser bilden alle Adern braune Längslinien; aber bei
ihr fliessen sie im Mittelfelde zu einem breiten Schallen zusam-
men, der von der Wurzel anfängt und sich erweitert bis in den
Vorderrand vor der Flügclspitze verlängert, während bei Umbel-
lana stets in der Rlillelzcllc eine feine Längslinie der Grundfarbe
übrig bleibt. In dieser hellgelblichen Längslinic stehen die zwei
schwarzen Punkte der Umbellana, und von ihnen ist der hintere,
auf der Oo^^i'^der stehende klein und mehr braun; er fehlt sogar
manchmal. Stall dieses zweiten Pünktchens hat Pulridella einen
braunen, weiss ausgefüllten Ring, an dem sie am leichtesten un-
terschieden wird. Ferner verdicken sich die in den Hinterrand
laufenden Linien bei Pulridella; bei Umbellana verschwinden sie
zum Theil und verdünnen sich vielmehr. Pulridella hat ausser-
dem eine fast abgerundete Vorderflügelspitze und ist beträchtlich
kleiner.
Grösse wie die einer ansehnlichen Pidverella, wenig ver-
änderlich. Rückcnschild sehr hell fahlgelb, zu beiden Seiten bis
unter die unverdunkelhm Schulterdecken mit braunem, slrionen-
förmigem .Schallen, der oft hinter dem Kragen zusammenniessl.
Kopf wie die Schulterdecken, im Gesicht fast weisslich. Fühler
bräunlich. Taster so lang wie Kopf und Rückenschild zusannnen,
211
stark aufgekrümmt, blass fahlgelb; das 2te Glied stark und gleich-
massig durch Beschuppung erweitert, aussen braun angeflogen;
das Endglied halb so lang, glatt, fein gespitzt, unbezeiclinet. —
Vorderbeine an llüfle, Selienkcl und Seliicne auf der Liclilseilc
braun, auf dt-m llücken der 2 letzten Tarsenglieder dunkelbriiun;
die übrigen ßcine bleich fahlgelb, an den Schenkeln aussen grau;
die äussern Ilinterscliienendornen auf einer Seile brnun. — Hin-
terleib grau-gelblich mit bleicligelblichem Schuppenrand und Af-
terbuscli; Bauch mit 2 seillichen, aus Flecken zusammengesetzten,
braunen Süiemeii.
Yorderdügel 41—5'" lang, gestreckt, am abgerundeten In-
nenwinkel kaum erweitert, mit reclilwinkligei", schwach abge-
stumpl'er Franzenecke des Vorderwinkels. Grund sehr hell fahl-
gelb, wie bei Pallorella. Alle Adern sind hellbraun angelaufen
und nach aussen verdünnt; die in die Flügeispilze auslaufenden
(liessen gegen ihre Wurzeln zusammen; die Medianader ist bis
in ihre Endäste hinein von einem breiten Schallen begleitet, der
an der Wurzel der Älitlclzellc quer bis zum Iinienrand gekrümmt
ist, wodurch das helle Wurzelfeldchen begränzt Avird. Auch der
Innenrand ist mit einer bräunlichen Linie gesäumt. In der Mit-
telzelle ist eine helle Längslinie, in welcher vor der Flügelmittc
ein schwarzer Punkt, bisweilen in ein Sirichelchen verlängert,
steht, über dem sich selten ein Pünktchen wurzelwärls zeigt; in
derselben bellen Längsliine ist auf der Querader ein braunes,
nicht seilen fehlendes Pünktchen. Auf dem Ilinlerrand ist eine
Reihe schwärzlicher Strichelchen, die sich gewöhnlich bis in den
Vorderrand herumzieht. Die bleichgelbcn Franzen sind an der
Wurzel verdunkelt und gegen die S[)ilze von einer grauen Schat-
tenlinie durchzogen; bisweilen sind sie grau angelaufen.
Hinterflügel schwach glänzend, sehr hellgrau, gegen die Spitze
etwas dunkler und hier auf dem Rande mit mehr oder weiii<)-er
deutlichen schwärzlichen Strichelchen umzogen. Franzen viel hel-
ler als die Grundftn'be der Vorderflügel , mit zwei verloschenen
Schatterdinien.
Unterseite der Vorderflügel grau, nnt gelblichem Vorderrand,
der öfters spärliche, schwarze Pünktchen hat, und nüt unrein
gelblichen Franzen. Ilinlerflügel wie oben, gegen die Spitze oelb-
lich, und hier auf den Adern bräunlich bestäubt und mit deut-
lichem schwarzen Strichelchen des Ilinlerrandes.
212
Bis jetzt auf dem Continent noch nicht aufgefunden, in Eng-
land gemein, im JuH, August und September in den dort sehr
häufigen Gebüschen von Ulex europaeus. Wahrscheinlich lebt sie
auch in der Normandie, wo ihre Futterpflanze häufig ist, an der
die Raupe im Juni gefunden wird.
Anmerkung. In Ilerrirli's AbbiUliing einer Varietät mit fehlendem
Punkt auf der Querader sind die Vordcrflügcl viel zu schmal, mit viel zu ab-
gerundetem Innen^vinkel imd oline spitzen Vorderwiiikel ', auch laufen die
Adern zu dick in den llintcrrand, und der Innenrand hat keine braune Linie.
Docli !;isst sich die Species aus diesem Bilde erkennen.
7. Assimilella (Tischer) Tr.
Palporum arliculo terminali exalbido, in basi et ante apicem
fusco-maculato; alis ant. elongatis subacutis dilute flavidis,
creberrime fuscescenti-irroralis, puncto sacpc geminato
nigro ante medium; posterioribus dilutissime paliidis vel
flavescenti- cinereis.
II aemylis assimilella: alis paliidis, aiomis fuscis Tr. IX, 1. 259 u.
X, 3. 185 u. 280. — FR. Beitr. S. 61. Taf. 31 u. 32. f.g. I. a. c
— (llemilide assimilec) Dup. Hist. VIII. p. 146. pl. 291. fig. 1. —
Cat. 335.
Depressaria — Z. Isis 1839, S. 195. 4. — Schles. ScI.mtauschbl. III (1842),
17. IV (1843), 18. — Richter Ent. Ztg. XI (1850), S. 26. — Mnnn:
Ent. Ztg. XI (1850) S. 149. — ReutÜ Beitr. S. 186, 26. — .SV«jh-
ton Cat. p. 16. Suppl. 21. — Companion ed. 1. p. 14, 29, 30, 40, 50.
ed. 2. p. II, 32, 37, 71, 72. — Transact. V, p. 154, 5. — Tiii. brii.
p. 86, 5. — Cat. of brit. Tin. p. 57.
Depress. urcnellu ReiiUi Beitr. S. 186, 27.
Depress. irrorcUa Sleph. Cat. 7172. — lliustr. IV, p. 204, 21.
Var. b, al. ant. litura rotundala venae Iransversac fuscescenli.
1 R. 1. c. f.g. 1. a.
Viu-. c, palporum articulo terminali vix signato; alis ant. parce
et obsolete irroralis, posterioribus pallidissimis. $.
Depress. assimilella Z. Isis 1847. 837 (Weibchen statt M.innchen zu leseu).
Von Coslosa leicht tlurch die blassen, nicht braunrothen
Kränzen unterschieden, trennt sie sich von Liturella durch ge-
(leckle, nicht einfarbig braune Vorderlarsen, durch die 2 Flecke
des letzten Tastergliedes und durch Aen Mangel von rostfarbiger
f^eimischung auf den Vorderflügcln, sowie durch den Mangel eines
braunen Wisches unter der Querader, während sie öfter einen
213
hellen Nebelflcek auf der Oucratlcr zeigt; von Palloiella durch
dieselben Merkmale an den Vordertarsen und dem letzten Tasler-
gliede, und auf den Vorderflügeln durch reichliche braungraue
i3estäubung, durch Kleinheit und Undeutlichkeit der schwarzen
Punkte und durch den 3Iangel des braunen Längswisches unter-
halb der 2 Mittelpunkte, endlich noch durch die 2 schwarzen
Punktreihen auf dem Bauche statt der zwei schwarzen Längs-
striemen. — Leichler ist die Verwechslung mit den hellen Va-
rietäten derAtomella, von denen sie weit weniger sicher durch
die zwei Flecke am letzten Tastergliede, da Atomclla bisweilen
eben so gezeichnet vorkommt, als durch den Mangel des rölli-
lichen Anstriches auf der luuenraiulliäirie der Vorderllügel und
durch das beständige Fehlen der 2 weissen Punkte, die bei Ato-
mella hinter den 2 schwarzen Punkten des Miltclfeldes hinler ein-
ander liegen , sowie durch die mehr rechtwinklige Vorderllügel-
S|)itze zu unterscheiden ist. — Am nächsten steht aber Assimi-
lella der Nanatella; nur ihre kleinsten Exemplare kommen die-
ser in der Grösse gleich. Den am leichleslen zu erkennenden
Unterschied geben die Hinterflügel; diese sind bei Assimilella sehr
helloelblich , nur selten licht ffclblich-ffrau; bei Nanatella haben
sie einen rein grauen, und zwar nach aussen immer dunkler
werdenden Grund. Ausserdem sind bei ihr die Vorderflügel ent-
schieden kürzer und stumpfer. — Var. b der Assimilella lässl
sich von Arenella, Propinquella und Subpropincfuella aus-
ser durch den schärfern Ausdruck des Flecks auf den Vordei-
flügcln dieser 3 Arten am besten dadurch unterscheiden, dass
bei ihnen die 2 schwarzen Punkte dicht an diesem Flecke ste-
hen, bei Assimilella aber um die ganze Breite desselben davon
gelrennt sind.
Grösse veränderlich, fast immer unter der von Pulverella,
gewöhnlich wie die der kleinsten Exemplare der Lilurella. Rük-
kenschild hell bleichgelb mit gleichfarbigem Schujtpeidiöcker auf
dem Schiklchen. - Kopf noch heller. Fühler bräuidich, am Wur-
zclgliede mit hellgelblichem Längssirich und so gefärbleni Löck-
chen. Taster länger als das Rückenschild, von der Farbe des
Kopfes, innen gelblich-weiss; das zweite Glied ist auf der End-
hälfte durch lockere ßeschuppung stark und ziemlich gleichmässig
verdickt und auf der Aussenseile braun angeflogen; das Endglied,,
etwas länger als die Hälfte des 2len Gliedes, ist etwas zusam-
214
mengedrückt, feinspilzig, ganz glatt und auf der Innenseile mit
einem schwarzen Fleckchen an der AVurzel und einem grössern
vor der Spitze bezeichnet, welcher letztere sich mehr oder we-
niger zu einem Ringe ausbreitet. — Die 4 vordorn Beine sind
auf der Lichtseite gebräunt, am dunkelsten die Vorderbeine; die
4 Tarsen an den Enden der Glieder gelblich; Hinterbeine bleich-
gelblich, die Tarsen auf dem Rücken an der Wurzel der Glieder
schwach gebräunt. — Hinterleib bleichgelb, am Bauche mit 4
schwarzen Punktreihen, wovon die 2 mittleren die wenigsten und
kleinsten Punkte enthalten.
Vorderflügel 4| — 34'" lang, länglich, mit rechtwinkliger,
doch nicht ganz scharfer Vorderecke und ziemlich grade herab-
laufendem Rande der Franzen, der sich um den Innenwinkel zu-
rundet, bleichgelb, manchmal etwas gesättigter, mit reichlichen
bräuidichen Sfäubchen verdunkelt, besonders auf der Innenrand-
hälfte. Das Wurzelfeldchen ist rein bleichgclh, nach aussen schart
bcgränzt durch einen aus gehäuften Stäubchen gebildclen Rand,
in welchem nahe am Innenrand ein schwarzer, nicht scharfer
Punkt liegt. An der Schultervvurzel ist ein schwärzlicher Punkt.
Im i\Iiltelraum liegt vor der Mitte ein lief schwarzer Punkt und
nicht selten etwas hinter und uuter ihm ein solches Pünktchen.
Auf der Querader ist bei Var. b ein graubrauner, gerundeter
Slaubfleck, bisweilen unterwärts mit rölhlichcr Beimischung. Am
Hinlerrand ist eine Reihe schwarzer Strichelchen, die sich selten
bis in den Vorderrand zieht. Die Franzen sind durch grauen
Schallen verdunkelt.
Hinterflügel etwas seidenghinzcnd, weisslich-gelb, seilen so
mit Lichlgrau gemischt, dass das Colbliche blos auf die Inuen-
randgegend oedrängt ist. Der Hiiiterrand hat oeoen die Flügel-
spitze eine Einfassung durch grau(! Sirichelchen.
Unterseite der Vorderflügel gelhlich-grau mit schmalem, gelb-
lichem, schwärzlich besläublem Vorderrande und gelblicher Wur-
zelhälfle der Franzen; Hinterrand mit scliwarzer Punktlinie, llin-
terflügel heller als die Vorderflüg(,'I, am Vorderrande sch^^'ach
bestäubt; die Hinterrandlinio dunkhn' als auf der Oberseile.
Var. c hat sehr helle Grundfarbe der Vorderflügel mit blas-
ser, spärlicher Bestäubung, weisslich-gelbe Hinlerflügel und fast
einfarbige, gelblich-weisse Taster.
215
Diese Art bewohnt das ganze niilllere Europa. Am wcile-
slen gegen Süden wurde sie von mir bei Neapel in einem Exenj-
plarc gefunden, wtdehes die Var. v bildet. Ihre Flugzeil ist der
Juni, Juli und August (das neapolitanische, unverllogene Weib-
chen am i 5. August). Mann erhielt sie bei Livorno schon IMille
Mai, und Staiiüon giebt für England den Mai und Juni als die
Flugzeit an. ]\Ian findet den Schniellcrling im Waldgestrüpp in
der Nähe und zwischen der Futterpflanze. Diese ist Spartium
scoparium, woran man im März und Anfang April die Uaupe
grösstentheils erwachsen sammeln kann, Sie lebt einsam, doch
stets in mehrerer Zahl an (Muer Pfhuizo. ihre AVohnung ist v\n
Weisses Gesj)innst, welches sie zwischen zwei Aesten aidegl, und
welches durch seine Farbe ziemlich leicht in die Augen lälll.
Das in der Jugend schwiirzliche, erwachsen graugrüne Thii^r
nährt sich von der Hinde des Strauches \\\\^\ von den ßlalllsnos-
pen. Zur Verpuppuiig gehl es ;nt die Erde und baul sich zwi-
schen Moos oder auch an der Ubcrlläclie der J^rdi' .ins Saiid-
kornchen ein innen mit Seide ausgesponnenes länglich -rundes
tiehäuse. Vli., der die Aidegung eines Puppengehäuses auch
zwischen den Blättern der Nahrungspilanze (wohl abgefallenen?)
beobachtete, fand noch junge Raupen im Mai, aus denen «lie
Schmetterlinge sich im August entwickelten. Icli habe zu der
Zeit, wenn der Besenstrauch in Blülhe steht, nur leere Uaiipen-
W'ohnungen angctrolTen und kann demnach die Abbildung des
blühenden Strauchs als Aufenlhall der Raupe mir als eine Ver-
lockung zu vergeblichen Naclifoischungen ansehen.
A n III e ik 11 n g 1. /''/?. giclit die Abliilduiig iiml IV-si In i'Uning «In H.iiipe
und Pij[)pe a. a. O. Si-iiic Kildor dei- SrlimcUci liiiyc lial>iii /.ii l^lll/.^■ Vor-
doi Hügel und zu dunlile Illnlerfliigel ; am LcsU-n ist «las ßild ant '1 .il. .'Jl ge-
lallicn. Bei denen der Taf. 32 ist der tfianne Sclinllen der l-;ingi.ider , der
in der VN'Irkliclikeit gan^ feldt, sein- anff.illend und slöiend, und ii.innMJllIi K
(lg. Ib hat cixi ganz, (renidaillges Anselien.
Anmerkung 2. IteutlPs Arenella ist ein srliönes , stark hesl.iulites,
auch in der Grundfarbe ein wenig verdiinkeiles Mnnnclien iniserei- Asiinillella,
das ich jetzt vor iiiir habe.
Anmerkung 3- Stuhtloit fidut die Stejiheiis'siUa Depiess. atoii.ella
(Illustr. IV. p. 202, 19) als fragliebes Synonym auf. \^'enn die IJe/.eleImnng :
„aus ant. rulescenlibus aiit tcstaeeis" und ,,Ant. wings reddish or testacecMis"
nicht auf die ^valu■c Atotuella liinwclst , so schliesst sie die Art doch sichtE
von Assirailclla aus.
21G
8. Nanalella Stainton.
Palporum arliciilo teininali ante apiccm fusco; alis ant. oblon-
gis, vix aculis, dilute flavidis, crebro fuscescenti-irroratis,
puncto disci ante medium atro; poslcrioribus cinereis ex-
terne obscuratis.
Depressaria nanatella: alae nnt. brevcs, oblusae, prilllde ochrace.ie, ir-
roralae nunitrosis atomls fuscis quarnm duae lf)ngIindinaIItLT positae
conspicuiores sunt: Stainton 'l'raiis. V, p. 154. pl. 17. fig 2. — Com-
paniou cd. 1. p. 14. 59. ed. '2. p. II, 44. — Cat. of brit. Tin. p.
57, 6. — Tin. brlt. 86, 6.
Var. b, al. auf. lilura parva rolundata cinerea paulo post pun-
ctum atrum.
Dopi-css. assiniiti.lla Z. Entotii. Ztg. IS50. S. 119. 108.
Am verwandteslen mit Assimilclla, von ilir verscbieden 1)
durch die Kleinheil, indem nur die kleinsten, aus dürftig genähr-
ten Raupen entstandenen Exemphire der Assimilella ihr gleich
kommen; 2) durch die kurzem, also etwas breitern und dabei
an dem Vordervvinkel mehr abgestumpften Vorderflüge] ; 3) durch
das von der übrigen Fläche nicht abstechende, sondern sanft in
dieselbe übergehende Wurzelfeldchen; 4) durch die viel dunkler
grauen Hinterflügel; 5) durch den Mangel eines schwarzen Fleck-
chens an der Wurzel des Endgliedes der Taster; 6) durch die
geringere Zahl schwarzer Punkte am Bauche, indem blos je eine
aus 4 Punkicn bestehende Seitenreihe vorhanden ist.
Rückenschild und Kopf sehr licht fahlgelb. Fühler wenig
dunkler, also viel heller als bei Assimilella. Taster ctA^as länger
als das Rückenschild; das zweiie Glied an der Endhälile durch
lockere Schuppen stark verdickt, wcisslich-faldgelb, aussen un-
verdunkelt; Endglied glatt, nur vor der Spitze mit einem verlosche-
nen, braunen, schmalen, unterbrochenen Ringe. Beine von der
Farbe der Taster, die 4 vordem kaum etwas verdunkelt, an den
Tarsen auf dem Rücken mit grauen Gliederwurzeln; an den Vor-
dertarscn ist die Spitze schwärzlich. — Hinterleib bleichgrau mit
weissgelblichem Rande, Afterbusch und Bauch; letzlerer hat nur
2 seitliche Längsreihen aus je 4 ungleichen schwarzen Punkten.
Vordcrnügel 3| — 31'" lang, länglich, weniger gestreckt
als bei Assimilella, am Innenwinkel etwas stärker erweitert und
daher nicht so flach abgerundet und mit stumpferen), doch nicht
abgerundetem Vordcrwinkel, sehr hell fahlgelb, ganz ohne Glanz,
217
reichlich mit grauen Släubchen bestreut. Das Wurzelfchlchcn
sticht nicht ab, indem es nicht durch einen grauen Innenrand-
slrich begrenzt wird, slatt dessen ein schwärzlicher Punkt nahe
am Innenrand vorhanden ist. Im Rlillelfelde vor der Fiiigehiiillc
ist ein tief schwarzer Punkt. iSta'mton erwähnt in den Transact.
2 oder 3 Punkte; ich finde nur bei meinem engHschen Exemplar
etwas einwärts und etwas höher ein sehr feines Pünktchen.)
Dicht hinter und etwas höher als dieser Punkt ist bei Var. b ein
runder, kleiner aschgrauer Fleck, ähnlich wie bei Propinquella,
aber viel blasser. Der Hinferrand ist ohne schwarze Punktreihe.
Die Franzen werden von einer feinen bräunlichen Linie durch-
zogen, welche das gesättigtere Gelb der >yurzelhälfte von dem
lichtem der Endhälfte trennt.
Hinterflügel grau, seidenglänzend, gegen die Wurzel heller.
Franzen hell mit breiter, dunklerer Schattenlinie an der gelb-
lichen "Wurzel und sehr feiner Schattenlinie vor der Spitze.
Unterseite der Vorderflügel grau oder gelblich -grau; der
weissgelbliche Vorderrand erweitert sich an der Wurzel und an
der Flügelspitze; Franzen wie der Vorderrand und wie oben be-
zeichnet. Hinterflügel heller grau, am Vorderrand und an der
Spitze weissgelblich; die Franzen um die Spitze am hellsten.
Diese seltene Art wurde bis jetzt in England, Italien und bei
Arolscn (in einem schönen § Exemplar) gefunden. In England ist
die Flugzeit im Juli und August; mein schönes weibliches Exemplar
brachte ich vor der Mitte des Juli in Chariten sand-pit am Ost-
ende Londons an einem Abhänge durch Niedertreten von Brom-
beergestrüpp zum Auffliegen; in der Nähe befand sich einiges
Gebüsch von Spartium. Mein zweites Exemplar, an Kopf und
Hinterleib beschädigt, in den Flügeln schön erhalten und durch
Dunkelheit der Oberseite der Hintei'flüffel und der ganzen Unter-
seile ausgezeichnet, wurde von Mann mit andern, als eine nicht
seltene Art, schon Mitte Mai bei Livorno gefangen; überwintert
ist es bestimmt nicht. — Nach einer brieflichen Nachricht entdeck-
ten Stainton und J)oifgIas die Raupe bei Micklehaui auf der
Oberseite der jungen Plält(!r von Carüna vulgaris, wo sie unter
den Haaren, die die* ßlattfläche bekleiden, gewissennaassen mini-
rend leble.
Annicrliung: V\'..lirs( Iicitilicli gicbt es sclioti eine ältere Al)l)ilJiing
fluser Art, s. .\l(innll.> vnr. o, D.iiiii I<;iiiic die Art aiKii in S,ii liscii vor.
218
9. Putriden a SV.
Palporuin ailiculo torminali pallido non aiinulalo; venire late-
raliler fusco-vittato; alis ant. oblusis, osseis, fusco-venosis,
nube loiiyiliulinali media ex basi in apiceni ducta luscescenle
annukun nigruni albo expletum venae transversae includente.
CcT Mus. Mann.:)
HüIxbiäimII< !iter Schabe mit einem kleinen weissen Mitteipimkt, Tin. pii-
trulc/la \^^Ien. YzvUn. S. 138, 10.
Till, ptitridella ed. Charpent. p. I3ü. — cd. Illiger Jl., j). 100.
Tinea piilridella Ilübn. fig. 244
Ptitridella US. tab. 62. fig. 450.
Jlgonoplcrix jxidridella II. Cat. 411., 3960.
Viel kleiner als die vorige, mit kurzem, slumprern Vurder-
flügeln, einem breiten, hellbraunen Scliatlenslreifen von der Wur-
zel bis zur Flügelspilze und darin mit einem braunen weiss aus-
gefüllten Uingc als dem Hauptmerkmal.
Grösse wie Culcilella oder Nanalella. Rückenschild lahlgelb,
dunkler als bei Umbellana, in der Älille etwas gebräunt. Kopf
lahlgelb, im Gesicht heller. Fühler briuiulich, Wurzelglied duidiol-
braun, auf der Schallenseite gelblich. Taster etwas lauger als das
Rückenschild, fahlgelb, das 2le Glied an den letzten zwei Dritteln
stark und gleichmässig durch die absiehenden Schuppen erwei-
tert, aussen und an den Spitzen der Schujjpen braun ; Endglied
von halber Länge des 2len, glalt, dünn, zugesjiilzt, ganz uube-
zcichnet. Alle Beine auf der Lichlseile dunkel bräunlich -grau
angelaufen, auf der Schatlenseite fahlgelb; llinlerfüsse an den
Gliederspitzen verloschen gelblich. — Hinterleib grau; Aflerbusch
gcllilich-grau, auf der Unterseile mit heller Wurzel; liauch nur in
der Mitlc hellgelblich, liinlen und an den Seiten grau, au jeder
Seite mit einer slriemenarligen Verdunkelung.
Vorderflügel 4'" lang, länglich, weniger gestreckt als bei
Umbellana, mit etwas slum[)IVrem Vorderwinkel und sehr ziige-
ruudelem Innenwinkel, bleich beingelb, etwas dunkler als bei
jener Art, mit hellbraunen, doch nicht sehr scharf ausgedrücklcn
Längsadern. Aus dem Innenrand nächst der Flügelbasis geht
eine violelllich-hellbraune, breile Schallenstrieuu; bis in di'ii ^ or-
derrand vor der Flügelspilze, von welcher aus ein Schallen vor
dem Ilinlerrand heruntergeht und die in den llinterrandauslaufen-
der Adern stark verdickt. Das Vorderrandfeld von der Basis
219
his zur Vorderrandinitte ist ziemlich rein in der Grundfarbe;
hierauf ist es braun bestäubt und gelit in die Schatlenslricnie
über; etwa 5 braune, nicht scharfe Flecke hegen in den Kränzen
des Vorderrandes vor der Spitze. In der Willelzelle lassen sich
vor der Flügehnillc zwei schwarze Punkte, schräg hinler einan-
der, und zwar der erste grössere ain deutlichsten, erkennen; auf
der Qucrader liegt ein schwärzlicher, weiss ausgefüllter Ring,
und vor ihm ein verloschener, kaum kenntlicher, brauner Punkt.
Der Raum zwischen der Schaltenstrieme und dem Iiinenrand
zeigt die Grundfarbe am reinsten und die braunen Adern am
dünnsten. Den Hinterrand fasst eine Reihe schwarzer Strichel-
chen ein. Die Franzcn sind hell bräunlich-gi'au.
Ilinlerflügel seidenglänzend, sehr hell gelblich -grau, gegen
die Spitze dunkler; diese ist mit einer Reihe dunkelgrauer Slri-
chclchen umzogen , und die hier gelidichern Franzen sind aus-
sen grau.
Unterseite grau, auf dem grössten Theil der Hinterfliigel
sehr hell; die Franzen haben um den Hinter- und Vorderrand
der Vordcrflügel und um die Spitze der Hinterflügel eine scharfe,
hellgelbe >Vin"zellinie, an welcher der Flügelrand mit einer gelb
unterbi'ochenen schwarzen Linie gezeichnet ist.
Vaterland: Oestreich (Wien. Vzchn.) Das beschriebene
Exemjjlar fing Mann, in der AViener Gegend bei Liesing an
einer Gartenmauer am 5ten Juni.
Anmerkung. Hühner' s Abbildung, die die riclitigc Putridella des VN'ien.
Vzclin. vorstellt, wovon /'Vf. sich durcli die Ansicht der Schiffermiller^schcn
Samniluiig überzeugte j ^veieht in vielen Dingen ab: die Taster zu lang, die
Vorderflügel zu bieit, die Adern zu dick, die Sehattenstrieme nicht bis iu den
Vorderrand verlängert und hier ohne Franzenflecke, die Hinterrandstrlchelchen
zu staik, der weiss ausgefüllte Ring zu gross; die Hinterflügel irilt falscher
Gestalt, zu hell und mit zu sehr hervortretenden Adern. — HS's Abbildung,
vielleicht nach einem VS'eibcheii gemacht, zeigt von der Schattenstrieme nur
Bruchstücke, nämlich zwei sehr dunkle als Grenze des VS^urzelleldchcns, tuid
dann die Gegend des Queraderzeichens, ■während die 2 Punkte davor in einem
ganz hellen Haunie liegen und dadurch und durch ihre Grösse sehr hervor-
stechen; der Vorderrand ist bloss durch die Adern Verdunkelt, und von dem
Schalten, der sich von der Flügelspitze In einiger Entfernung vom Ilintcrrand
herabzieht, ist nichts zu sehen. Jedenfalls Ist die Art etwas veränderlich, und
nicht alle an beiden Bildern bemerkten Abweichungen werden sich als Feh-
ler erweisen.
220
10. Atomella SV.
Alis ant. oblongis oblusangulis, fuscescenti-irroratis, basi coslaque
pallide osseis, ceterum rufescenti-suffusis, punctulis duobus
oblique positis nigris ante, duobus albis deiiiceps posilis
post medium.
Tin. Atomella, graulicliter, dunkel gesprengter Sdiabe W^ieii Vzchn.
S. 137, 6. — ed. Illig. H, S. 99. — ed. v. Vharp, S. 129.
Depressarla Atomella Z. Isis 1839, 195, — Sililes. Stliiutausljl. IV.
(1843), 18. — ]\lanu. Ein. Ztg. XI. (1850) S. 150. — Stalnton
C.it. 16. Siippl. 21. — Conipanion ed. 1. p. 14, 36, 46, 59. 64. ed.
2. p. II, 44, 48, 7.3, 76. — Transact. V. p. 155, 7. — Cat. o( Mi-
cr..l. p. 57, 7. — Brlt. Tin. 86, 7.
llaetmjlis pu Iv er e II a , alis ant. teslaceis, ruhro nebulosis, atorais fuscis
Tr. IX, 1. 2.52. IX, 2. 274. X, 3. 183. und 279. — Sil.Ics.
Sdimtausrl.bl. II. (1841), 18. — Dup. Cat. 335. — F. V. Itösl. Bei-
träge S. 62. Taf, 32. flg. 2. a.
Dejness. atomosa (tho powdered Flat-bodj) llaw, Lep, bn'l. IV.,
j.. 507, 5.
Var. a, palporum articulo Icniiinali cxalbitlo unicoloro.
Var. b, palp. arl. tcrm. Aisco-biinacnlalo.
-|- Var. c) al. ant. punctulis nigris albisve nullis.
Till. Atomella llüOll. fij;;. 240.
Tiibonia pulverella //«*/(. Cat. 412, 3981. — llaeii.ylis — /'. «'. Itösl.
Btitr. Taf. 32. flg. 2 b.
Haemylis respcrsella , alis ant, testarcrs rufo - nilranlllnis alomls fuscis Tr.
IX, 2. 275. X, 3. 280. — F. v. Rüslerst Btitr. Taf. 33. fig. I.
S. 63.
Var. d, palpis ut in b signatis, cum capitc, tliorace alisque
anterioribus obscurc luteo-rulescentibus, punctis disci di-
stinclis.
-|- Var. e, alis ant. Ilavidis.
FH. Bcitr. Taf. 32. flg. 2. c. d.
Die hellen Varietäten ausser c, worüber unten, unlerscliei-
den sich von Nanatella und Assimilella durch die löthlicho
Färbung der VorderlKigel, welche sich auch auf die Hinlcrraiid-
franzen erstreckt und nur das ^\'urzel^(■ldchen und den ^'orlh•r-
rand in einiger Breite frei lässl, ausserdem von Nanalella diucli
beträchtlichere Grösse, von Assimilella durch den slumpl'ern >\'in-
kel der Vorderfliigelsjjilze und die weniger gelb geniisclilen,
grauern llinteriliigel. Die dunkel lehmgelb -rölliliche Varieläl d
zeichnel sich durch ihre Farbe sehr aus und nähert sich der
221
Ap plana, welche aber so wie ihre Var. Ciliella grösser, auf den
Vorderflügcln dunkler und gröber braun bestäubt und nianno-
rirt ist, die beiden hinter einander stehenden Punkte grösser
und schwarz umzogen, und das Endglied der Taster nicht nur
mit zwei schwarzen Ringen eingefasst, sondern auch mit schwar-
zer Spitze versehen zeigt, während bei Atomclla die beiden
Tasterringe unvollständig und biass, die Vordcrllügel mit deutli-
cliem, wenn auch stumpfem Aussenwinkel versehen und auf der
Fläche hier und da verloschen braungrau verdunkelt sind und
die weissen Punkte sich wie die schwarzen durch Feinheit aus-
zeichnen und nur in grauem Grunde stehen.
Eben diese Varietät d weicht nicht durch die Fliigelgestalt,
wohl aber durch die Färbung, zu welcher ich keinen Ucbergang
habe, so bedeutend von den andern ab, dass ich ihr eigne Art-
rechte zugestehen würde, wenn nicht mein einzelnes Exemplar
der Var. b, das sich von a in der Flügelfärbung nicht unter-
scheidet, dieselbe Tasterfärbung besässe.
Var. a, die allein ich bis jetzt bei Glogau gefangen und aus
der Raupe gezogen habe, hat die Grösse einer gewöhnlichen
Assimilella. Rückenschild und Kopf sind sehr hell fahlgelblich,
inu'einer als bei Pallorella, ein wenig mit Grau gemischt. Fühler
bräunlich-grau mit hellgelblichem Längsstrich des Wurzelgliedes.
Taster länger als das Rückenscliild, von der Farbe des Kopfes,
innen und am Endgliede so weisslich wie das Gesicht. Das
zweite Glied ist an der Endliälfle durch die lockern Schuppen
stark und gleichmässig verdickt und aussen sowie an den Enden
derselben bräunlich bestäubt; das Endglied ist länger als das
halbe vorhergehende Glied, stark zusannnengedrückt, ganz all-
mählig zugespitzt, feinspitzig, auf der Schneide von der Wur-
zel aus abnehmend locker beschuppt (welche Beschuppung bei
Assimilella gänzlich fehlt), ohne alle dunkle Bezeichnung. Beine
hell fahlgelblich, die 4 vordem aussen grau bestäubt; alle Tar-
senglieder an der Wurzel hellgrau, die Vordertarsen an den 2
Endgliedern schwärzlich. — Hinterleib gelblich -grau mit hell-
gelblichem Rande, Afterbusch und Bauch; letzterer hat 4 schwarze
Punktreihen, die 2 mittelsten aus kleinen, mehr oder weniger
ausbleibenden Punkten bestellend.
Vordertlügel A^—^'" lang, länglich, ziemlich gestreckt und
darin nur weniff veränderlich, am abgerundeten Iinienwinkel et-
222
was erweitert, mit stumpfem, doch deutlichem Vordcrwinkel, bleich-
gelbHch, auf der ganzen Fläclie ausser au der Wurzel und längs
des Vorderrandes rüthlich angelaufen und überall, ausser an der
Wurzel, mit braunen oder braungrauen Stiiubchen bestreut. Das
Wurzelfeldchen ist scharf gegen die rölhliclie Färbung abgegrenzt,
geht aber in die helle Farbe des Vorderrandes über. Im Millel-
raum liegen zwei schwarze Pünktchen, das obere etwas grösser,
das unlere nach aussen bisweilen wcisslich eingefasst, schräg
übereinander. Von den 2 weissen Pünkichen, die darauf hin-
ter einander folgen, und die keine weitere Einfassung als die
rölhliche Farbe der Flügelfläche haben, ist selten mehr als das
hintere sichlbar; öfters fehlen auch beide. Den Hinterrand fasst
eine nicht selten fcldcude Reihe grauer, verloschner Punkte oder
Slrichclchen ein. Die Franzcn sind rüthlich, gegen den Innen-
winkel verblichen.
Hinterflügel etwas glänzend, sehr hell grau, gegen die Flü-
gelsi»ilzc dunkler und hier sehr seilen am Hinterrande mit einer
Reihe dunkler grauer Strichelchen.
Unterseite der Vordcrflügcl grau, am Vorderrand striemen-
artig bleichgelblich mit braunen einzelnen Stäubchen. Die aussen
rotliliclien Franzcn haben eine feine bleichgelbliche Wurzellinie,
an welcher der Ilinterrand selten schwärzliche Punkte zeigt.
Hinterflügel weisslich-grau, am Vorderrand und der Spitze blass-
gelb und spärlich schwärzlich bestäubt, selten um die Spitze mit
einer Liiiie aus schwärzlichen Sirichelchen eingefasst.
Var. b, ein von Stainton erhaltenes Weibchen hat am
Endgliede der Taster die Wurzel und vor der Spitze einen
auf dem Rücken unterbrochenen Ring bräunlich -grau. Rücken-
schild und Kopf sind grau-fahlgelblich. Die Vorderflügel, A\"'
lang, haben an der Wurzel und dem Vorderrand die Farbe des
Rückenschildes, so dass sie von der übrigen Färbung Aveniger
abstechen. Die übrige Fläche ist grauer und nur schwach röth-
lich gemischt, Avas auch von den Franzen gilt. Die 4 Punkte
sind sehr deutlich, und der 2te schwarze ist aussen weiss ein-
gefasst. Auf der Unterseite sind die Vorderränder und die SjJitzc
der Hinterflügel ziendich reichlich schwarz bestäubt.
Var. c, die nach Treitschkc einfach braungraue Vorderflü-
gelfranzen haben soll (das Rraungrau des Kopfes, Rückenschil-
223
des 1111(1 der Vordornügcl ist wolil mir ungenaue Bezeichnung),
hat nach FR's Abbildung weder in der Grundfarbe der Fh'iclie,
noch in den Kränzen eine Abweichung von Var. a. Den Ilaupl-
unlerschied geben die grau bestäubten, in den Vorder- und
llinterrand aushuifenden Adern und der jMangel der 4 Punkte
im Mittelraume. Wie das Endghed der Taster gefärbt ist, wird
weder von Tr. noch von FR. angegeben.
Var. d, wovon ich 8 Exemplare in beiden Geschlechtern
vergleiche, hat Rückenschild, Ko])!', Taster und VordernCigel dun-
kel lehmgelb-röthiich, dunkler als bei Lalerella. Das Endglied der
Taster ist an der Wurzel und in einem Ringe vor der S[)itzc
grau oder braungraun. Die graue Bestäubung der \'or(lerfliigel
tritt wenig aus der Grundfarbe hervor, bildet aber Avolkige Stel-
len, deren eine die 2 sehr deutlichen weissen Pünktchen trägt;
auch die 2 schwarzen sind scharf und gewöhnlich beide hinten
weisslich gerandet. Das W^urzelfeldchen ist wenig ausgezeich-
net, doch am Innenrandc durch eine graue Einfassung begrenzt.
Am Ilinterrande ist eine sehr verloschene Reihe grauer länglicher
Punkte, die aber auch fehlt. Die Kränzen sind so gefärbt
wie die Flügelfläche. Auf der Unterseile ist die Färbung Avic
die Var. b. Am Bauche bestehen die seitlichen Reihen aus
schwärzlichen Flecken (doch fehlen sie bei einem Männchen) und
die zwei mittlem sind aus kleinen, nur hinterwärts deutliclien
Punkten gebildet. Diese Var. erhielt lieh durch r. Tischcr und
sah sie durch p. Heydeii als aus Spartiumraupen gezogen.
Var. e, die ich nicht in der Natur sah, bin ich sehr ge-
neigt für eine zu gross abgebildete Nanatella zu halten. Ihre
Vorderflügei sind ganz so gelblich wie bei dieser, ohne alles
Roth. Von den zwei schwarzen Punkten vor der Mitte ist der
obere der grössere, wie es vielleicht bei Varietäten der Nana-
tella vorkommt. Die Flügelspitzc ist zu sehr abgerundet; aber
dieser Fehler findet sich auch bei den übrigen Abbilduno-en in
flg. 2, und nur fig 2 d zeigt links die richtige Gestalt von Ato-
mella, während sie rechts falsch ist.
In niehrern Gegenden von Deutschland (Berlin, Glogau (Z.).,
Dresden (*:. Tischer!), Wien (Tr.) , Arolsen (Speyer!) — in
Baden (Reutti!), Frankfurt am Main (^;. Hey den!), Hannover
(Krösmann bei f. Hey den!).) und in England (Slainton!), nir-
224
gcnds häufig. Die Raupe, die ich selbst schon an Genista tin-
ctoria fand, aber nicht beschrieb, ist nach FR. weissgrün oder
gelbgrün mit 3 schmutzig grünen Längsslreifen, schwärzlichen
Wärzchen , braungelbem Kopf und schmutzig grünem , zu jeder
Seite mit schwärzlichem Fleck bezeichnetem Psackenschilde. Aus-
ser an der Genista lebt sie nach r. Tischer auch an Cylisus ni-
gricans, nach K\ tleyden an Genista germanica und an Spartium
scoparium. Die Uaupenzeit ist der Mai und die erste Hälfte des
Juni. Der Schmetterling, der sehr verborgen lebt, erscheint vom
Juli an; ein Exemplar ling ich bei Berlin am 14. Deccndjcr, ein
anderes bei Glogau am 25. August, beide durch xVusreissen von
Haidekraut. Als Flugzeit zeigt v. Ueyden das Ende Juni und
i\e\\ Juli an; doch \\wg er auch Exemplare im September und
Älärz.
Anmerkung. Stalnton zalit sume in dtn Tr.insaclions neu aufgestellte
I n teiiii e (1 i e IIa in den 'Iln. bi it. als Vari. tut 7.11 Aloniclla. Zwei Exemplare
derselben, jt-des mit der Bezeiclmiing liUermediella, li.'it er mir anl meine Bitte
7.ur Ansicht gesclilckt. Sie geliören ganz bcslimnit n i c li t zu Atomclla, was
sclion daraus hervorgeht, dass der Vurderrand der Vorderflügel dieselbe rölh-
iiclie Grundfarbe ^vIc der Innenrand und wie die ganze P'läc he hat. Sie zei-
gen unter dem dunklen Fle<k sehr undeutliche, nur durch die Loupe zu ent-
deckende Spuren von 2 Weissen Pünktchen wie bei Atoraella ; aber die zwei
scliwarzen Punkte sind ganz ohne die weisse Einfassung, die Atomella hat.
Sie gehören nai h meiner Ansicht zu S u b p r o p i n q u e 1 1 a , und stimmen mit
i\K.-n von S/aiuton cihalleiicn Excn>plaien dieser Art sehr gen.iu üherein, so
ilass ich mich ^vllndere, wie er sie erst für hcsondeie Art, -iiann für Atomella
halten konnte. Die Abbildung zeigt die Lage des s<hw;n'zli( hen Flecks, nur
etwas zu \veit von den 2 schwarzen Punkten entfernt, und dies ist die einzige
Abweichung von Siibpropintjnclla \ar. a; aber die Grundfarbe sollte njchr
-wie in fig. 3 (Siib|)r<)|.iinjnill.i) sein. — Ilerrich-Schiijf'ef''s I n t e r m e d i el I a
S, 118, hinter Applana und Ciliella als identisch mit der St(iiiiton''sc\\vn auf-
gestellt, ist ia den aus deni Sclnvarzwalde stammenden Exemplaren wohl ge-
wiss einerlei mit der bei lieutli S. 186 unter Nro. 32 als eine ihm dem Na-
men nach unbekannte Art aufgestellten Depressarie- Diese habe ich vor mir,
und sie ist mit völliger Sicherheit S u b p ro p i n q u e I I a var. a. Da aber //<?;•-
rieh die Art viellei< hl nur nai h seinem französischen Exemplare bes[irichl und
sie nur mit Applana verglei<ht, so \vage ich sie trotz der aus Staiiiion ent-
lehnten Diagnose nicht als Synonym zu Subpropinquella mit Sicherheit zti
stellen.
W. Reliferella Kollav.
Palporiun arliculo lerminali fuscescenti-bimaculato; alis ant. ob-
longes, obtusangulis, Juscescenli-griseis, venae subcoslalis
225
Iiasi plicaquc lincas flavidas tcnuissinias formanlibus, pun-
clis diiobus disci anle mciliuni alris, inferiore in lincaiii
teniiissiiiiain flavidam produclo. cf.
Depressaria retiferclla Ent. Ztg. 1S50. S. 150. 110.
Var. b, alis anl. crcberrimc cane.sccnli-s(rigulü.sis.
Die l)eiden Exemplare gehören inigeachlel ihrer Verschie-
denheit in {\<i\\ ^'()r(Icr^üg■eln als Art zusammen, und (hi die drei
feinen gelblichen Langshnitui bei beiden gleich und sehr ausge-
zeichnet sind, da auch die 2 schwarzen Punkte vor der FHigel-
niille duicli ilu'e Nähe und längh'che ficslall sehr von denen der
Alomelhi abweichen, so trage ich nicht länger Bedenken, Retife-
rclla vorläufig als eigene Art anzuerkennen, l'iir welche aber der
Name im Allgemeinen sehr unpassend ist.
Grösse einer grossen Atomella. Rückenschild und Kopf dun-
kel staubgrau, im Gesicht gelblich -weiss. Taster wie bei Ato-
niclla, aussen und an den Enden der abstehenden Schuppen
schwärzlich bestäubt; das Endglied an der Wurzel bräunlich und
am Ende aussen nnt einem grauen Fleckchen; die Schuppen der
Schneide scheinen weniger locker zu liegen als bei Atomella,
obgleich die Basis des Gliedes elwas verdickt ist. Fühler bräun-
lich-grau, gegen die Basis auf einer Seite weisslich-gelb; das
l)raune Wurzelglied mit solchem Längssirich. Beine bleichgelb-
lich, auf der Lichtseite ausser an den Hinterschienen grau ange-
laufen; alle Tarsen auf dem Rücken grau gefleckt. — Hinterleib
grau, am Bauche beim (^ gelblich-grau mit 2 Seitenreihen gros-
ser, schwarzer Punkte, beim $ gelblich nnt den Anfängen der
2 Punktreihen.
Vorderflügcl A\"' lang, wie bei Alomella gestallet, dunkel
bräunlich -grau, bei Var. a, mit rölhlicher Beimischung, etwas
wolkig, bei Var b reichlich mit sehr feinen, hellgrauen, etwas
ineinander fliessenden Ouerstrichelchen bestreut, die der Fläche
ein netzartiges Ansehen geben. Das wenig helle Wurzelfeldchen
ist aussen mit einer feinen gelblichen Querlinie bcgränzt, von
welcher aus eine feine gelbliche Linie auf der Subcostalader hin-
geht, die bei Var. a die Höhe der 2 schwarzen Punkte erreicht,
bei Var. b viel früher aufhört. In der Falte ist eine zweite, län-
gere solche Linie, die nicht ganz das Wurzelfeldchen erreicht
und etwas hinter den 2 schwarzen Punkten aufliört. Die 2 lief
IX. 15
220
schwarzen Punkto sind sehr deutlich, nahe aneinander, der obere
länglich, der unlore in eine kurze Linie ausgezogen, von deren
Ende eine feine gelbliche Längslinie ausgeht, die bei Var. a den
Hinterrand über der Mille erreicht, Var. b weit davor erlischt;
in dieser Längslinie ist auf der Oiierader ein kaum merkliches
weisses Pünktchen. Die Kränzen haben eine sehr feine, ver-
loschene, gelbliche Wurzellinie.
Hinferfliigel hellgrau, nach aussen dunkler; die hellem Krän-
zen haben eine deutliche, feine, gelbliche Wurzellinie,
Unterseite grau, an den Vorderrändern hellgelblich, schwarz
bestäubt; die Vorderllügel sind viel dunkler grau als die Hinter-
flügel, deren Spitze hellgelblich und schwarzstaubig und mit einer
lleihe schwarzer Slrichelchen umzogen ist. Kränzen wie auf der
Oberseite.
Mann fing 2 Exemplare der Var. b bei Livorno am2(). ^hii;
mein Exemplar, das ich als Slanniuul ansehe, erhielt ich als si-
cilisch.
12. Arenella SF.
Palporum arliculi lerminalis apice annulisriue duobus nigris; alis
ant. obtusangulis, dilute ochraceis, fuscescenti-irroratis in
costaque maculatis, punctis disci duobus alris oblique po-
silis ante maculam inediam fuscam.
Tinea arenclla, blei« lisiiuHäibigtcr Silial)e mit hleif.nbeiiem iMiittl-
punkt, W'i'en. Vzclm. S. 137, 3. — ed. lUig. II, 99. — td. v.Charp.
S. 128. — KoUar Vztl.n. S. 92. — Zettersfedl Ins. I.ipp. p. 1000.
Huemylis — alis ant, flavidis, aloniis (n.scis, macula media scrieqne punclo-
rum nigris Tr. IX, I. 258. X, 3. 184 u. 280. — F. V. llilslsl. Beif.
S. 65. Taf. 33. flg. 2. — Hern, graveleusp, Dtip. Hist. VIII, p. 125.
1511. pi. 290. f.g. 2. — Ct. 331. — Eversm. Fn. V.,!g. 569.
Depressaria — Z. Isis 1839, S. 195, 6. — Llenis Isis 1846, S. 280. —
Tengström Fin. Fj/iiil. 122. 2. — Scldes. Sfhmtauscl.I.I. II (1841)
18. \\\ (1842), 17. IV (184.2), 18. V (18J4), 17, VII (184.=>), 8.'
VllI (1846), 13, — Richter Em, Ztg. XI (1850) S. 26. — Mann
ib. S. 150. — f, Tiedemann Prmss. Provinxiaibl. 1845. 5.36. — Slain-
ion Cat, 16. Suppl. 21, — Companion ed 1. p. 14, 27, 29, 46, 56,
59. cd. 2. p. 11, 24, 2.5, 44, 76, 77. — Transact. V. p. 155. 8. —
TJn. brit. 87. 8. — Cal. of biit. Miciol. 57.
Torti: I'c atiana Thanberg. Dissert. p. 64.
Tinea gilvella lliibn. fig. 96.
Pinuris — //. Cat. p. 411. 3971.
Depressaria — Steph. Cat. 7170. — Illnstr. IV. 199. 9.
227
Deprcss. gi/vosa (tlie biindletl Str.iw Flat-bodv) //«w. Lcp. Krit. IV.
p. 507. 7.
Viu-. Deprcss. i 111111 aculana Siepli. Illusir. IV, p. 200. 12.
Am nächsten kommt sie der Propinquella ; sicher von
dieser zu unterscheiden ist sie durch die 2 schwarzen, vollstän-
digen Ringe des letzten Tastergliedes und durch den dicken,
schwarzbraunen Innenrandsirich der Vorderflügel, der das Wur-
zelfeldchen nach aussen scharf begränzl; ausserdem ist die Grund-
farbe der gestrecktem Vordcrfliigel heller und mit dunklem und
reichlichem Punkten bestreut, und der braune Fleck auf <ler I\Iitte
ist weniger gerundet und nach aussen verwischt. — Mit Sub-
pro])in(|ueIla hat sie gestrecktere Vorderflügel gemein; aber
die (jlriindfarbe ist auf denselben bei Subpropinquella ein gleich-
förmiges, ziemlich dunkles und trübes Fahlröthlich; der Mitlelfleck
ist verloschen und die Begränzuiig des Wurzelfeldchens schwach
angedeutet; eben so hell sind die Tasterringe, und der Bauch
hat nur schwarze Punkte statt der wenigstens auf den ersten
Segmenten starken Flecke der Arenella. — Petasitis wird durch
die ganz hellgelbe Grundfarbe der Vorderflügel, durch den schwar-
zen Punkt hinter dem Miltelfleck, durch den einfachen Punkt vor
«leinselben, sowie durch den einfachen Ring des letzten Tastcr-
gliedes leicht erkannt. — Assimilella var. b hat z^\ar den
Mittelfleck der Vorderflügel, aber ganz verloschen, die 2 Punkte;
davor weit getrennt, die Taster schwach gefleckt etc.
Grösse sehr veränderlich. Rückenschild und Kopf blass
ochergelb, crsterer bräunlich bestäubt. Fühler bräunlich; Wur-
zelglied schwarzbraun mit gelblicher Spitze und gelblichem Längs-
strich. Taster so lang wie Kopf und Rückenscliild, hell ocher-
gelb, innen heller; das zweite Glied an den 2 Enddritleln stark
durch abstehende Schuppen erweitert und aussen braun bestäubt;
das Endglied mehr als halb so lang, zusammengedrückt, auf der
Schneide etwas locker beschupi)t, an der Wurzel mit schmalem,
vor der Spitze mit sehr breitem schwarzen Ringe und an der fei-
nen Spitze selbst schwarz. Beine hell ochcrgelblich, aussen braun
bestäubt; alle Tarsen, am dunkelsten die 4 vordem, aussen
schwärzlich mit hellen Enden der Glieder; nur das vorletzte
Vordertarscnglied ganz schwarz; an den unbestäubten Hinler-
schienen sind die Domen auf einer Seite braun, ausser an der
Spitze. — Hinterleib hell ochergelblich, am Bauche mit zwei
2-2S
Seitcnrcilien schwarzer Fleckchen, wovon die 2 ersten besonders
gross sind.
Vorderdiig-el 5 — ol'" lang, ziendich gestreckt mit slumpfeni,
nicht völlig ahgin-undetein Vorderwinkcl und abgerundetem Innen-
winkel, blass ockergelb, hier und da verdunkelt, reichlich mit
braunen Atomen bestreut, die vorzüglich längs des Vorderrandes
vor der Spitze zusannnenlliessen. Das Wurzelfeldchen hell und
durch einen braunen, dicken Inuenrandslrich scharf begränzt,
längs des Vorderrandes in die Grundlarbo verfliessend. Der
Vord(;rrand mit zerstreuten schwarzen Pünktchen , vor der Flü-
gelspitze nnt einigen grauen oder schwärzlichen Flecken. Im
Mitlelraum vor der Mitte liegen zwei schwarze Punkte schräg
unter einander, der untere grösser. Dicht dahinter kommt ein
wenig gerundeter, schwärzlicher, nach hinten verwischter Fleck.
Der Hinterrand trägt eine Reihe schwarzer Punkte. Franzen hell
mit verloschener Schattenlinie.
Hintcrllügel etwas glänzend, sehr hellgrau, nach hinten etwas
verdunkelt, selten mit grauen Randsirichelchen. Franzen gelb-
lich, aussen mit grauer Schattenlinie.
Unterseite der Vorderllügel grau , auf dem striemenartig
gleichmässig breiten, gelblichen Vorderrand mit schwarzen Punk-
ten und Fleckchen; Franzenwurzel gelblich. — Hinterflügel sehr
hellgrau, gegen die Spitze und am Yorderrand gelblich, mit
schwarzen Pünktchen bestreut.
Stephens' Depr. immaculana, die Sfainton für eine aus-
serordentliche Varietät erklärt, wird so beschrieben: alis ant. pal-
lidc flavis, immaculatis, atomis perpaucis minutissimis alris, posti-
cis fuscescentibus. 8'". Vorderllügel blassgelb oder cilronen-
farbig, ganz ungefleckt, mit etlichen sehr kleinen schwarzen
Atomen; Hinterflügel gelblich -aschgrau mit schwachem Purpur-
schinmior. — Stainton bemerkt, das einzelne Exemplar sei weit
entfernt, gänzlich ungefleckt zu seiti.
Diese nach Stainion in England gemeine, nach Stephens
auch um Edinburg vorhandene; Art kommt auf dem Continenl,
so viel bekannt, fast nirgends häufig vor. Am nördlichsten wurde
sie bei Helsingfors und Abo und zwar im Juni und Juli beob-
achtet ('Te'/j.i5'.$//ö/n. 9, am südlichsten in Toscana bei Pratovecchio
im März (MannJ, am östlichsten im Casanischen und Orenburg-
sclien, als nicht selten im April, Mai und Juni (lu^ersmannj, am
229
westlichsten in Frankrcicli bei Avcsncs (Duij.). F. v'. Röslev
stamm erhielt sie aus Ungarn, Böhmen, Oesireieh, Sehlesien,
Brandenburg, Sachsen und der Schweiz; v. Ueyclcn (!) erzog
sie im JuH, August und September aus Baupen, die an Kletten
im .luli lebten ; Lienig beobachtete sie in Lievland, c. Ticdemaiui
in Preussen. Bei Glogau fand ich sie nur selten.
Die Baupe, nach Lienig , fahlweiss, oben etwas grünlich,
mit blassgelblichem Kopf, drei umbragriinen Längslinien und gros-
sem schwar/xMi Fleck an jeder Seite des kaum grünlich ange-
flogenen Malssrhildes, lebt an Centaurea jacea (Liciiig), Cent,
nigra (Stainton) ■, Cent, macrocephala, Cent, scabiosa und Son-
chus Carolina (/Jucken), aut Kletten (Richter) im Juni und Juli
zwischen umsj)oiuienen Blättern. Der Falter erscheint im .luli
und August und überwintert nach obigen Angaben.
A n ni c I k n 11 g. liciilti's Excnipl.ir SLi'ner Aieiiella ist Assiniilcll.i, s. iIkiI.
13. Pelasitis Stand/uss.
Palporum artlcnlo lerminali semel fusco-annulato; alis ant. sub-
acutis flavidis, puncto humerali nigro, macula disci media
nigra ulrimque puncto atro terminata. cfj.
Depressaria petasilis al. .-int. p.illidissime liiteis, ntoinis rarissiniis iiigiis,
macula media j)uslulaf|ui; in niarglne anteriore nigia. SluiidJ iisx im
Breslauer Vereinsblatt (1851), LepiJopt. S. 59.
Uep. StihJJavcUa Fit. Mus. »'. Ilc^jden!
Die helle Grundfarbe der Vorderdügel, der von Lilurella
ähnlich, der schwarze Punkt an der Wurzel des Vorderrandes,
der einfache schwarze Punkt dicht vor dem schwarzen, durch
Bestäubung mit dem Vorderrande verbundenen Mittelfleck, der
schwarze, hinten an demselben hängende Puidvt, die ganz hellen,
vveissgelblichen Ilinlerflügel lassen diese Art schnell von Are-
nella und Propinquella unterscheiden. Der einfache schwarze
Bing am letzten Tastergliede, der einfache schwarze Punkt auf i\Qn
viel reiner gelben Vorderllügeln und der bloss schwarz j)unklirle
Bauch geben leichte Merkmale zur Unterscheidung von Arenella.
Der ganz helle, unbesläubtc Thorax trennt am sichersten Peta-
sitis von der mit schwarzen Schulterdecken versehenen Bhodo-
chrella. — Liturella hat auf den Vorderllügeln die zwei
schwarzen Millelpunktc, aber dazwischen nicht den schwarzen
Fleck der vorliegenden Art.
230
Grösse wie Lilurella. Rüclvenschild und Kopf weisslicli-gelb,
unbesläubt, Fiililer bräunlich ; Wur/clnlied braun mit gelblichem
Längsslricli. Taster so lang wie Kopf und Rückenscliild zusam-
men; das 2te Glied sehr ziisanunengedriickt, fast von der Wur-
zel aus durch die lockere Bescluippung bis zur Spitze ziemlich
gleichmässig verdickt, ohne starke Ausbreitung der Schuppen und
mit schwacher Furche gegen die Spitze; auswiirts ist die I^lillc
Lraun angeflogen ; Endglied von halber Länge des 2fcn Gliedes,
spitz, doch nicht fein zugespitzt und nach unten auf der Schneide
lockerschuppig; vor der Spitze ist ein schwarzer Ring. Beine
bleichgelb; Vorderhüften und -schenke! bräunlich angeflogen.
Alle Tarsen auf dem Rücken der letzten Glieder schwärzlich
mit gelblichen Spitzen; die Vordertarsen an den 2 Endgliedern
schwarz. Aussendornen der Hinterschienen gebräunt. — Hinter-
leib bleich fahlgelb, am Bauch mit 2 seitlichen Reihen aus je
4 schwarzen Punkten.
Vorderflügel 4^: — 4|'" lang,; länglich mit scharfem Vor-
derwinkel und ziendich grade herabgehendem , am Innenwinkel
abgerundetem Hinterrande, blassgelb mit hellerem, nach aussen
am Innenrand rosibräunllch begrenztem Wurzelfeldchen. Vor-
derrandwurzel mit schwarzem Fleckchen, unterhalb dessen am
Anfange der Subcostalader ein schwarzes, kaum kenntliches
Pünktchen. Im Mitlelraum liegen 2 tief schwarze, starke Punkte,
der hintere grösser, und zwischen ihnen, näher gegen den Vor-
derrand, ein schwärzlicher, aussen nebliger Fleck; von diesem
reicht schwarze Bestäubung bis zum Vorderrand, welcher hier
mit schwarzen), zu Fleckchen zusanuuenlliessendem. Staube und
gegen die Spitze mit verloschenen grauen Fleckchen bezeichnet
ist. Unterhalb des ersten Mittelpunktes ist in der FlügelfaUc
ein schwaches schwarzes Pünktchen. Zwischen dem 2ten Mittel-
punkt und der schwarzen Punklreihe des Hinlerrandes ist ein
gelbgrauer Querschatlen vom Innenrand bis zum Vorderrand, oben
winklig gebrochen; er ist sowie der Raum unter den grauen
Vorderrandlleckchen spärlich mit schwarzen Atomen bestreut.
Franzen einfarbig, blassgelb.
Hinterflügel etwas glänzend, weissgelblich, beim $ mehr
lichlgrau gemischt.
Unterseite der Vorderflügel «n-au mit striemenarlig blassgel-
bem, schwach ci'iui bestäubtem Vorderrand und schwärzlicher
231
PunKlic'ilH; dos lliiilcrrninlcs. lliiilcillnoel \\iL' olicii, ;uii > OrtUi -
rand spärlich gniu bcsliiiibl, mit verloscliciicr scliw iir/.licIitT Slrich-
reilie des llinlciriiiidcs vor der Spilzc.
Vaterland: die (iralscIiaCl (Jlalz in der Gegend i)ei l>(Mn(r/, ;
auch der ösireiehisehe SehneeI)ero-, wo Muiin (!) njehrere
Exeinphtre Ende Juli und im August Abends an Daplnie in der
Krunnnholzregion fing.
Die Raupe lebt in den Stengeln von Petasiles albus, die
daran kemillich sind, dass sie unter der Blülhe an einer Seile
durcligefressen und dadurch umgeknickt sind ; sie ist scliuujtzig
blassgrün, über den Rücken rosa angeflogen ; jedes (Jelcuk oben
mit 4 schwarzen, wie; gewohnlich geslelllen l'uidvieu; in den
Seiten ist noch eine Reihe schwarzer Pmikle. IvopF herzförmig,
dunkelbraun; Nackenschild hell branngrün. Verpuppung Ende
Mai. Flugzeit von Ende Juni an iSldiidfuss^.
14. Rhodochrella US.
Talporum articnlo terniiuali fusco-binuiculalo; Ihorace l'usco;
alis anl. oblusangulis, elongatis, pallide oehraceis, obsolete
et parce fuscescenli-irroralis, macula uu^dia nigricanli ob-
soleta antice punclis duobus, postice puncto uiu) nigro ter-
niinata.
Wiodoihrclla IIS. tal. 59. fi-. 425.
Kleiner als Arenella, mit gestreckten Vorderllügeln, von allen
Arten, welche einen schwarzlichen Mittelfleck aul" denselben und
1 — 2 schwarze Punkte davor und einen dahinter haben, sogleich
durch das schwarzbraune Rückenschild zu unt(>rschei(len.
Rückenschild schwarzbraun mit hi(!r und da durchscheinen-
dem ochergelblichen Grunde; die Schulterdeckcn ganz schwarz-
braun. Kopi" blass ochergelb, auf dem Scheitel bräunlich bestäubt.
Fühler graugelblich; Wurzelglied obenauf braun. Taster länger
als das Rückenschild, vveisslich-ocIi(!rgelb, das 2te Glied an der
Endhälfte durch reichliche, lange, gesträubte Schuppen slark ver-
dickt, aussen und an den Enden dieser Schuppen bräunlich be-
stäubt; Endglied halb so lang wie das 2le Glied, slai'k zusam-
mengedrückt, fein gespitzt, an der Wurzel und vor der Spilze
mit schwärzlichem, unvollständigem, verloschenem Piiuge. - 15eine
blass fahlgelblich, die vordem auf der Lichtseite braungrau an-
232
gelaufen, und an den zwei Endgliedern der Tarsen schwärzlich.
Hinterbeine einfarbig, nur die äussern Schienendornon auf einer
Seite schwärzlich. — IlinlerJeib bleich ücliergelb (an der Wur-
zel des 2ten und 3ten Segnjenis bräunlich besläubl?); Bauch
heller nut 2 seillichen Reihen schwarzer, nach der ^yurzel zu
sich verstärkender Funkle.
Vorderflügel 4| — 4|"', ziemlich gesircckf, mit dcullicbem,
ziemlich stumpfem Vorderwinkel, blass rölhlich -fahlgelb, gesät-
tigter und mehr nnt Gelb gemischt als bei Propinquella, selten un-
bestäubt, gewöhnlich mit wenigen, zersireiiten, b(}im Weibchen
reichlichem Släubchen ohne wolkige Stellen. Das Wurzelfeldchen
ist nicht heller unl kaum am Innem'ande etwas begränzt. In
der Fliigclmitte ist ein braungrauer, gerundeter Fleck, vor dem-
selben ziemlich nahe 2 schräg gestellte schwarze Pünktchen, das
obere kleiner und beim Weibchen kaum kennllich; hinter dem
Fleck ist ein grösserer, doch vcrlosciiencrer Punkt. Auf dem
Hinlerrande ist eine Reihe gegen den Iimenwinkel verlöschender
schwärzlicher, oft sehr kleiner und sehr verloschener Punkte.
Franzen wie die Grundfarbe.
Hinlerflügel seidenglänzend, graugelblich; auf dem Hinter-
rand gegen die Spitze eine Reihe grauer Strichelchen. Franzen
mit feiner orauer Schattenlinie nahe der Wurzel.
Unterseite der Vorderflügel gelbgrau mit sliiemenlormig
hellgelbem Vorderrand. Hinterflügel am hellgelben Vorderrand
schwärzlich bestäubt; die Randstrichelchen schärfer und schwär-
zer als oben.
Vaterland: Das südliche Europa (Ledercv!)\ bei Marseille
und Barcelona C^'- UeyJeuO.
Anmerkung: Ilcri'irh^s Alihiidiiiig zeigt die Grii7idfnrbe der Vorder-
flügel zu trüb und zu sclir wie hei PropiiKpieli.i , die Siilubdien zu dnnliel
und auf dem Vorderrand vor der Spitze zu deulliclie graue Flecke. Auf den
2U wenig gell)liclien Hinterflügein treten die Adern zu deullirli hervor. Auch
ist der Hinterleib nicht hell genug,
15. Propinquella Tr,.
Palporum arliculo terminali ante a|»icem fusco-annulato; aus
ant. oblongis obtusis, dilute ochraceis, cosla crebrius l'iisco
irrorala, mncula media fusca, punctis i — 2 ante eam
nigris.
233
llaemiflis proplnyuclla: .-ills ant. testnreis, stigmate mcdio atornis(|iic fii-
scls ; j)osti< is (lilnle cirureis : IV. X, 3. 184 und 280. — F. v. llüslersl
Bciir. S. 65. Taf. 33. flg. 3. — Eversmann Fn. Volg. 570. 8. — Dup.
Cat. 3.35.
Depressarin prophiqiief/a Z. l.sis 1839, 195. 7. — Srliles. Sclimtauscliljl.
IV (184.3). 18. V (1844), 17. — Slninlon C.it. 16. — Con.panion
i<l. 1. p. 14, 29, 64, 67. cd. 2 ,>. II, 48, 49, 77, 79. — Tr.ins.iri. V,
156. — Cat. o( Brit. Mi.r. 58, 9. — Brlt. Tin. 87, 9. — r. Ticde-
mann Pr. Pr.,v In/.ialhl. 1845, S. 536, 5.
Depress. gilvosu var. ß, Ilaivorth Lcp Brit- IV. 507.
Var. b) Pali)oriim art. term. iiiaciila j)arva fiisca iiolato.
Kleiner und kurzniigliger als ArcncIIa, auf den dunklcrn
und schwächer braun beslreulcn Vordcrnügeln ohne den scharfen
Punkt hinler dem Millelfleck; mit gelbem Thorax statt des brau-
nen bei Rhodochrclla; am ahnlichsten der Subpropinquella,
die gestrecktere und dunkler rölhlicho Vorderlliigel und don Mit-
telfleck verloschen und an den Rändern verflossen zeigt, und
bei welcher ausserdem am Endgliede der Taster die Wurzel
schwarzbraun gefärbt ist. Ein Äliltelglied zwischen Propinquella
und Sul)propiiiquella bildet Var. b der letztern, bei welcher die
Vorderflügel einen ganz röthlichen, sich dem der Subpropinquella
sehr nähernden Ton und in der Streckung fast dasselbe Vcr-
hältniss der Länge zur Breite haben.
Grösse einer kleinen Lilurella. Rückenschild und Kopf hell
ochcrgelblich. Fühler gelblich-grau; Wurzclglied braun mit gelb-
lichem Längsslrich. Gesicht weisslich-gelb. Taster länger als
der Thora.x, von der Farbe des Kopfes; das 2te Glied an
der Endhälfte durch die Beschuppung gleichmässig erweitert,
aussen bräunlich angeflogen. Das dünne, feingespitzte, auf der
Schneide etwas lockerbeschuppte Endglied ist etwas länger als
das halbe zweite Glied und zeigt bei sieben Exemplaren die
Wurzel ganz ungefleckt, dagegen einen deutlichen, schwarzen
oder braunen, ziemlich breiten Ring vor der Spitze. Ein $
Exemj)lar hat aber an der Wurzel auf der Schneide ein schwar-
zes Fleckchen (Var. b). Beine blass fahlgelb, die 4 vordem
aussen braungrau angelaufen mit hellen Gliederenden; nur die
2 vorletztem Vorderlarsenglieder sind nicht am Ende hell. Hin-
terbeine an der Aussenseite der Tarsenglieder ausser an den
Enden grau bestäubt; die Aussendornen der Schienen auswärts
gebräunt. — Hinlerleib graugelblich, an den Seiten und Enden
234
der Ringe liell. Bauch zu jeder Seile mit einer Reihe schwarzer
Punkte, die hisweilen etwas ineinander fliessen; selten ist nocli
eine verloschene Reihe kleinerer Punkte dazwischen.
Vorderfliigel 3| — 31'" lang, länglich, hisweilen etwas ge-
streckter als gewöhnlich, hei unversehrten Exemplaren mit deut-
lichem, wenn auch abgestumpftem Vorderwinkel; bleich ocher-
gelb, hier und da mit röthlicher Beimischung, besonders am
Wurzelfeldchcn und um den schwärzlichen Fleck. Wurzelf'eld-
chen sehr deutlich, durch einen bräunlichen, verloschenen Innen-
randstrich begrenzt. An der Vorderrandwurzcl ist ein verflos-
sener schwärzlicher Punkt mehr oder weniger deutlich. Die
2 schwarzen, schräg geslelllen Punkte, wovon der obere kleiner
ist und bisweilen ausbleibt, ruhen auf nicht geröllietem Grunde
dicht vor dem gerundeten, dunkelschwärzlichen Fleck, lieber
diesem bilden angehäufte schwarze Stäubchen eine bis zur Flü-
gelspitze reichende, verloschene Reihe Vorderrandfleckchen. An-
dere Stäubchen sind auf die Vorderrandhälftc der Fläche ge-
streut. Bisweilen lässt sich millen zwischen dem Fleck und dem
Hinterrand ein Ouersireif in ungerötheter Grundfarbe erkennen,
welcher dicht unter den Costalfleckchen sich spitzwinklig bricht.
Hinterrand mit verloschener, oft fast ausbleibender Reihe schwärz-
licher Strichelchen.
Hinterflügel etwas glänzend, gelblich-grau, an der Endhälfte
dunkler, an der S[)itze selten mit der Si)ur einer dunkelgrauen
Hinterrandlinic. Franzen blassgelblich mit grauer Schattenlinie
nahe der Wurzel.
Unterseite der Vorderfiügel grau. Vorderrand schmal hell-
gelb, mit grauen Fleckchen. Franzenwurzel gelblich. Hinterflü-
gel blassgrau, auf dem gelblichen Vorderrand und an der Spitze
spärlich schwärzlich bestäubt, die schwärzlichen Hintcrrandstri-
chelchen deutlicher als oben.
Var. 1), ein sehr reines Weibchen von Di\ Speyer, hat helle,
fast nicht rölhlich gennschte, gewöhnlich gestaltete Vorderflügel;
die einzige Auszeichnung giebl der scharfe schwarze Punkt unten
am Endgliede der Taster. — Ein fast ebenso unvers(;hrt(\s >Veib-
chen von Mad. Lienig zeigt wenigstens einen Schatten dieses
Punktes. Die gewöhnlich gestalteten Vorderflügel zeichnen sich
vor den andern Exemplaren durch stärkere rölhliche Bcimi-
schunff aus.
235
Ob etwa die beiden Geschlechter dieser Art sich in der
Zeichnung der Taster standhaft unterscheiden, nuiss die Unter-
suchung einer grossem Zahl von Exemphu'en lehren.
Diese Art findet sieh in Lievhand (^Lieiiig!)', im Casanischcn
und in den Verbergen des Ural iE^ersm.); Ungarn (Fß.);
Preussen bei Danzig (i\Tu'(Iemann/y, Schlesien bei Glogau (Z.);
Büiinien bei Rcichsladt (FlÜ); im Hessenschen bei Arolsen
(Speyer!)] bei Hannover (Ä.>ö^m««u bei v. Hey den!); in Eng-
lend QStaintonf). Sie erscheint, in wenigen Gegenden häufig,
im Juli und später und überwintert ohne Zweifel, so dass sie
im Mai wieder gefangen wird.
Die Raupe lebt nach Stainton an der Unterseile von Distel-
blättern (z. B. an Cirsium lanceolatum) in einer seidenen Rühre;
die im Juli nnd August vorkommenden Raupen sind schwerlich
von einer zweiten Generalion, die Treitschke bei dieser Art
vermuthet.
Anmerkung: Tin. Y e a t i c I 1 .1 //. 418 (Plnarls — Cat. 411. 3969) hat
auf den Vorderfliigcln von deni Fleck aus einen breiten grauen Vorderrnnd
und in diesem liellgelbe Coslalflctke ; diese Verdunkelung, sowie die gesättigte
Grundfarbe gibcn die einzigen Bedenken gegen die Vereinigung mit unse-
rer Art.
16. Subpropinquella Stainton.
Palporum arliculo terminali fusco-bicincto; alis anl. elongatis
obtusis, obscure rufescenlibus, costa cinerascenti-maculata,
punclis duobus nigris oblique posilis ante maculam rolun-
datam nigricantem obsoletam.
Depr. subpropinquella: alac ant. clongatae, apice obtuso, orbraceae,
punctis duobus nigris oblique positis ante et niacula fusca rare distincta
pone medium. Sfaiiif. in Transact. V, p. 156. pl. XVII. fig. 3. — Tin.
Brit. p. 88, 10. Cat. p, 16. — Companion ed. 1. p. 14, 64. ed 2.
p. 11, 44, 48, 76. — Cat. of Brii Micr. 58. 10.
Drj)rr.ss. sprr, Iteutli Beitr. S. 186 spec. 32.
niucn,;iUs hrrnclirUa Dup. Hist. VIII. pl. 290 fig. 12.
njrprcss. inIcnncdivUa Sfaliilon Transact. V. 156. pl. 17. fig. 3.
Var. b, paulo minor, alis ant. minus clongalis, dilutioribus,
macula media majore ac dislinctiore cfj.
Meine zwei, von Stainton selbst erhaltenen weiblichen
Exemplare weichen von PropinqucUa sehr ab durch die stark
236
gesirecklen Yordcrflügcl, das gleicliiniissige trübe Roth der Grund-
farbe auf denselben, die verloschene Farbe des kleineren,
schwärzlichen Mittelflecks und den deutlichen, fast vollständigen
Ring am letzten Tastergliede. Sie haben eine bedeutende Aehn-
lichkeit mit Laterella, unlcrscheiden sich aber leicht durch die
scharfe, nicht abgerundete Vorderflügelspilze und durch den Man-
gel eines schwarzen Queraderpunkls in dem dunkeln Fleck. —
Ich habe 4 bei Glogau gefangene Exemplare (2ö^ 2$), die ich
bisher für Propinquella selbst hielt, die sich auch in der Grund-
farbe der Vorderflügel und der Deutlichkeit und Grösse des
schwarzen Fleckes ganz eng an ein Lienig'sches Exemplar an-
schliessen, aber durch den fast vollständigen schwärzlichen Basal-
ring des lelzlen Tastergliedes und durch die fast wie bei Sub-
propinquella gestrccklen Yorderllügel abweichen und sich viel
mehr als zur lelzlern gehörig auszuweisen scheinen. Da nun
aber meine von Shiinfon erhaltenen 2 Prüpin(|uella ollenbar et-
was länger gezogene Vorderflügel haben als die ächte von Ffi.
erhabene Art, so scheint weder die Flügelgc^slall (denn eiric
schärfere Spitzung erkenne ich bei rropin(iuelIa nicht an) , noch
die Farbe der Flügel und Taster einen sichern Unterschied zu
gewähren, sondern die MöglichUeit vorhanden zu sein, dass hier
eine veränderliche Art vorliegt, an deren einem Ende die im
nrännlichen Geschlecht nur mit einem Tasterringe gezierte und
mit kurzen gelblichen Vorderllügeln mit scharfem schwarzen
Fleck versehene Propinquella, am anderen aber die zweiringlige
Subpropinquella mit langgestreckten, Irübröthlichen und trüb ge-
zeichneten Vorderllügeln steht.
Meine 2 Staiiitonschcn und 4 e. IJeydenschen Subpro-
pinquella sind ansehnlich grösser als die 2 englischen Propin-
quella, Rückenschild und Kopf trüb röthlich; Gesicht weisslich.
Taster in der hellgelblichen Färbang der Propinquella, auch
ebenso gebaut; das Endglied auf der Schneide noch lockrer be-
schuppt, zusanunengedrücki, mit einem schmälern schwarzen Ringe
nahe der Wurzel und einem bruitern üb(;r der Mitte, beide auf
dem Rücken schmal unterbrochen. Vorderbeine auf der Lichtseite
dunkel schwärzlich angelaufen, am Tarsus haben alle Glieder auf
dem Riicken orlbliche Enden, ausser au den 2 letzten. Hinter-
beine fahlgelblich, an den Tarsen wie gewöhnlich sehr blass grau
237
gefleckt. — Hinterleib am Bauch mit 2 seitlichen Reihen starker,
scharf gcsoiKJerler, schwarzer Punkte.
Vorderflügei 4^^4|'" lang-, viel hinger gestreckt als die
Stannn-Pr()i)in(|uella, doch schon weil weniger im Verhältniss zu den
2 englischen Propinquella, an der Vorderecke nicht mehr abge-
rundet, sondern mit stumpfem, erkennbarem >\'iiikel, trüb roth,
etwas verloschen (bei dem einen Exemplar etwas ins Ochergelb-
lichc spiel(MHl), auf der Vorderrandhälfle schwärzHch bestaubt,
wodurch an dem Vorderrand graue, gegen die Basis an Grösse
abnehmende Flecke entstehen. Wurzelfeblchen nicht durch hel-
lere Farbe ausgezeichnet, doch durch einen schwiirzlich- grauen
Innenrandstrich begrenzt. Der schwiirzHche iMiltelfleck ist kleiner
als bei Propinquella, verloschen und lirigsum verfliessend. Die
zwei dicht davor stehenden schwarzen Punkte sind si'hr deutlich
— beide gleich gross oder der obere grösser — und behnden
sich in keinem audallend hellen Grunde. Die grauen Ilinterrand-
strichelchen bei dem einen Exemplar sehr verloschen. Franzen
von der Grundfarbe, an der "\^'urzel mit kaum hellerer, feiner
Wurzellinie.
Hinterlliigel lichtgrau, kaum nach hinten dunkler; Franzen
viel heller, mit dunklerer Schallenlinic dicht an der Wurzel.
Tnlerseite ganz so, wie bei Propinquella beschrieben wurde.
Var. b, mit 3^ — 4'" langen, weniger gestreckten Vorder-
fliigeln. Diese haben ein helleres, am Endviertel in bleiches
Gelb übergehendes Roth; ihr Wurzelfeld ist hell und sticht stark
ab, indem auch der braune Innenrandstrich, der es bt'grenzi,
breiter ist und sich nach aussen schatlirf. Der Mittelfleck ist so
lebhaft schwarz wie bei Propinquella, und bei einem § Exemplar
klein und scharf begrenzt, bei einem 2 ""^^ zwei cf gross mit
verflossenen Riindern. Die 2 schwarzen Punkte davor, wovon
der obere bei einem $ fehlt, siehen in hellem, fast gelblichem
Grunde. Der schwärzliche Staub auf der Vorderrandhälfle ist so
diuikel wie bei Propin(jueIla und bildet auch deutlichere Fleck-
chen auf dem Vorderrande. Das 4te Glied der Vordertarsen
stimmt wie die übrige Färbung der Beine mit Propinquella. Die
seillichen Reihen auf dem Bauche enthalten beim Weibchen
grössere, mehr zu Strichen verlängerte Punkte als beim Männchen.
Taster in beiden Geschlechtern wie bei d(,'r englischen Subpro-
jMuquella gezeichnet.
238
Var. a kommt vor: im si'ullichcn England, wo sie bei Folk-
stone gemein ist; in Irland bei Dublin iStaitito7i^; in Baden
CReuttiO; bei Frankfurt am Main und bei Birstein (p. Ueyden!).
Die Raupe lebt nach Staintoiis Nachriclit an der Unterseite der
Distelblälter im Juni, und die Schabe fliegt im August und Sep-
tember, auch noch im October und November (v Hey Jen!).
Var. b lebt in Lievland und bei Glogau, wo ich ein Exemplar
am 4len November, ein zweites am i8ten April, ein drittes am
23sten April fing.
Anmerliung I, Ueber Sfaiiifuii $ I n t c r ni e<l I e 1 1 a s. Anrncikung bei
Atonicll.i.
Annicrliuiig 2. M'it S/aiiiton bin ü li sclir geneigt, DiiponcheVs Hera-
cliella für Subpropinijnelia var. a anzuseilen, deren Grundfarbe aber ganz
verfelilt, nänilicb angeneiun ocliergeib, und deren dunkler l'^leck zu blass ge-
geben ist.
\1. Alstroemeriana L.
Capite ac thorace niveis; alis ant. albidis, impuris, punclis duo-
bus oblique positis atris ante maculam coslac mediae fu-
scam infra lerrugineam.
Phalue na jllstr ömeri una: alis albidis, superioribus macula mcdio
laler.di fusco-ferruginea Linn. S. Nat. I, b. 879. 314. — Clerck lab.
10. f.g. 1. (Ent. Ztg. XiV (1853), S. 279)
Depressaria — Strph. Cat. 7178. — lliustr. IV. 202. 17. — Z. Isis
1839, S. 195. 8. 1846, S. 280. 4. — Tengs/röm Finl. Fj.iiil. ,,. 12-3.
3. — Stuiiiton Cat. 16 Snppl. 21. — Companion ed. 1. p. 14, 29,
59. ed. 2. p. 11, 25, 44, 77. — 'liansart. V. p, 1.57. II. — Tin
Brit. 88, 11. — Cal. of Brit. Mi. rol. p. 58, 11.
Phal. Alströmiana Linn. Fn. p. 348. 1335.
Pijrulis — Fabr. Syst. Ent. p. 653, 44 Ent. syst. 3, b. p. 275. 141.
DepressurUt Alstrümeri (^Alstroemers Flat-body) Umvorth Lep. Brit.
IV. p. 508. 10.
Agonopterix A Istr ömer ella H'übn. Cat. 410. 3956.
liaenvjlls — Tr. IX, 1. 2.55- X, 3. 184 u. 280. — Zetterstedt Ins. I.ipp.
p. 1000. — (Hern. d'Alstrümer) Dup. Hist. VIII. p. 131. 1514. pl.
290. flg. 5. — Cat. 334.
Depressaria — Rcutli Beitr. S. 186. 28. — Richter Ent. Ztg. XI (1850)
p. 27. — V. Tiedcinann Pr. Provinzialbi. 1845, S. 536, 6. — Scliles.
SehmtauscI.bl. IV (1843), 18.
Tinea monilella, •wcisslicliter Schabe mit 1 bunten Mackel am Aussen-
randc VA'ien. Vzclm. 138, 11. — ed. Illig. II, 100. — ed. r. Churp.
131. _ KoUar Vzcbn. S. 91.
Tinea pue Ha Ilübn. fig. 82.
Ilaeiin/lis albidella Eversmann Fn. Volg. 570.
239
Var. I), venire nigricanlc, segmcntorum marrrinibus albidis. $.
Eine der kloinern Arien, schon mit ganz abgernndeler Vor-
derflügelspitze, sehr kenntlich an der rein weissen Farbe des
Kopfes und Hiickenscliildes und der weissiichen Grundfarbe der
Aorderdiigel.
Rückeuscliild und Kopf schnceweiss. Fühler bräuulicli-grau;
^\'urzelglied dunkler, an der Spitze und in einem Längsslrich
weiss. Taster länger als das Rückenschild, rein weiss; das 2le
(ilied an der Endhiilfte durch lange Schuppen, die sich gegen
die Spitze alliuählig verkürzen, erweitert und aussen schwarz-
braun bestaubt; Endglied halb so laug, auf der Schneide etwas
locker behaart, über der AVurzel und über der Mitte mit einem
schwärzlichen Hinge, an der feinen Spitze schwarz. Beine weiss,
schwarz gefleckt und bestäubt; Yordertarsen schwärzlich mit
weissen Enden der Glieder, mit Ausnahme i]c^ vierten; Uinler-
schienen wenig bestäubt; Hintertarsen auf deui llücken grau, am
Ende jedes Gliedes weiss. — Hinterleib grau mit weissiichen
Hinterrändern und Seitenbüschen der Ringe un<l trelblich-weissem
Afterbusch. Bauch mit zwei seillichen tief schwarzen Funktreihen
und dazwischen gestreuten schwärzlichen Stäubchcn, <Iie biswei-
len noch zwei Mittelreihen schwarzer Pünktchen bilden. Bei
einem Weibchen (Var. b), das sonst gar keine Auszeichnung
hat, ist der ganze Bauch violetflich- schwärzlich mit schmalen
weissiichen lliulerrändern der Segmente.
Vorderflügel '3^ — 4'" lang, stark gestreckt, am Innenwinkel
erweitert, am Hinterrande convcx, am stumpfen Vorderwinkel
abgerundet, mit weissem Grunde, der aber nur im Wurzelfeld
eben und von diesem aus längs des Vorderrandes rein bleibt,
übrigens aber gelblich-grau angelaufen ist, am meisten am Wur-
zelfeldchen und vor dem Hinterrande. Die beiden tief schwarzen,
schräg gelegten Punkte ruhen dicht vor dem Miltelzeichen in
weissem Grunde. Das Mitlelzeichen ist ein grosser bläulich-
schwarzer Fleck, der nach unten rostrolh und scharf abgeschnit-
ten ist, nacli oben aber durch reichliche schwarzbraune Bestäu-
bung mit dem Vorderrand verbunden wird, so dass er bei ober-
flächlicher Betrachtung an diesem selbst zu hängen scheint. Vor
und hiider ihm trägt der Vorderrand schwärzliche Fleckchen.
Schwarze Stäubchen zeigen sich am reichlichsten auf der Vor-
derrandhidfle und vor dem Hinterrande. Dieser trägt eine Reihe
240
tief schwarzer Slriclielchcn, die nach innen weisslich o-esäuml sind
und gegen den Innenwinlvel an Länge und Deutlichkeit abneh-
men. Franzen weisslich, mit 3 slaubgrauen Linien durchzogen.
Hinterflügel glänzend grau, gegen den zugespitzten Vorder-
winkel dunkler. Franzen weisslich, mit grauer Schattenlinie nahe
der Wurzel.
Unterseite der Vorderfliigel diuikelgrau: Vorderrand weiss-
lich, nach hinten erweitert, überall schwarz gestrichelt. Flügel-
spitze mit sehr kleinem, tief schwarzem Sirichelchen. Franzen
gelblich-weiss mit staubgrauen Schalt(,'n durchzogen. Hinterflügel
lichtgrau; Vorderrand und Spitze weisslich-gelb, mit schwarzen
Släubchen bestreut; Franzen etwas tiiibcr als oben.
' Diese sehr verbreitete, doch nirirends sehr haulige Art wurde
am weitesten gegen Osten im Casanisclien und an den Vorber-
gen des Ural (E^^evsmann) . gegen Norden bei Helsingfors und
Abo (Tengströw), gegen Süden in Krain (FR), gegen Westen
in England gefunden. Ihre eigentliche Flugzeit ist der Herbst
vom August an. Sie überwintert selbst in Finland. Im Frühling
fliegt sie im April und Mai Abends an Hecken.
Die Raupe lebt nach Stdiiitons Angabe im Sommer in den
Dolden des Conium maculatum (woran ich jedoch nie eine Raupe
bemerkte).
48. Purp Urea IIoh'.
Parva; alis ant. rufo-i)urpureis, basi abrupte sordide e\albida,
macula magna ccjstae mediae nigricanti infia punctum al-
bum includente.
1} ppr e s s ar i a purpti r e a (ilie Lesser piirplc) alis riifo-pnrpnrcis nincui.i
magun cost.iii (us«;» pnilido ;idnatn, «osia rosco-punctatn. Iluworlh l,cp,
Biit. 111, p- 511. 20. — Sluhü. Ct. p. 16. 12. — Snpi.l. p. 21.
_ Companion eil. 1. p. 14, 29, Ö9, 64. — o.l. 2. p. 11, 25, 44, 48.
Trarisact. V, p. 157. 12. — Tili. brit. p. S9, 13. — Cat. of Brit.
Microl. 59, 13.
Tinea vaccinella Ilübn. fig. 416.
Epcleustia vaccinella II. Ct. 410. 3950.
lluemijlis vaccinella Tr. IX, I. 236. X, 3. 177 ii. 278. — (Hcniii. <lij
rnirtill.) Ihip. Hist. Vlll, p. 156 1525. pl. 261. f.g. 6. - Cai. 335.
Depressarla vaccinella Z. Isis 18'59, S. 195 9. 1846, S 280. 5. — Rich-
ter Ent. Ztg. XI (18.50) S. 27. — Mann ib S. 1.50. — Z. XIV
(1853), S. 81. - Scl.lcs. Scbmiauscbbl. lil (1842), 17. IV (1843),
241
18. — Ilcrrich-Schj: Text S. 117. 218. — Schliigcr Tausd.l.l. S.
218. 118.
Depressaria vucclniella Reutli Beltr. S. 186, 29.
Die Kleinste bcluTiintc Art, Kenntlich an den rotlisleinfarbe-
nen Vorderfliigeln mit oelblicli-weisseni, sclinrf begriinzteni Wwv-
zelfeldchen und grossem, schwarzlichem, gelblich bestäubtem Co-
stallleck.
Rückcnscliihl und Kopf hell gel!)Iieh-grau, braun bestäubt,
an den Räudern am reinsten, Gesicht hellgeü), Fühler seliim-
mernd gellilich-braungrau; Wurzelglied braun, auf der Schatten-
seite gell)licli. Taster länger als das Uückenschild, hcilh'oth, in-
nen scliiiiutzig weisslich ; das 2le Glied an der Endhidrio durch
absiehende Schuppen verdickt, aussen bräunlich j)esläubt, am Ende
des Schuppenbusches schwärzlich oder braun; Endglied beträcht-
lich länger als das halbe zweite Glied, pfriementörmig, kaum zu-
sammengedrückt, fein gespitzt, glatt, mit einem schwarzen Ringe
an der Wurzel und einem unter der Spitze. Beine sciunutzig
Aveisslich-grau; die 4 vordem aussen gebräunt, an den Schienen
roth angeflogen, an den Tarsen schwarz mit gelblichen Enden
der Glieder, mit Ausnahme des 4ten an dem Vordi-rtarsus. Hin-
lertarsus grau, nach aussen ins Schwärzliche, au den Enden der
Glieder gelblich. — Hinterleib grau mit hellgelblichem Rande und
Bauch; letzterer mit 2 seillichen Reihen schwarzer Punkte, die
nach der Wurzel zu stärker Averden, und bisweilen mit 2 l\lit-
telreilicn schwarzer Pünktchen.
Vorderflügel 3 — 2\"' lang, gestreckt, am Vorderwinkel stark
abgerundet und nüt sehr convexem Ilinlerrande, dunkel rothstein-
farben, etwas wolkig-, mit sehr scharf abgeschnitteiu'm, weissli-
cliem oder gelblich -weissgrauem, schwarz punktirlem A\'urz('l-
feldcheu. An dem letztem verdunkelt sich die Grundfarbe zu
einem braunen begränzenden Innenrandslrich. Der aussen gerö-
Ihcte Vorderrand der Flügel ist von der Wurzel aus weisslich
bestäubt; schwarze Stäubchen verdecken das AV'eissliclu! mehr
oder weniger v(U' der Flügelhälftc, und bilden hinler derselben
schwärzliche Coslalllecke. Au der Vorderiaudmilte breitet sich
ein schwärzlicher, grosser, nirgends scharf beiiränzlei' Fleck aus,
in dessen unlerem Theil ein scharfer ^\('isser Pind\l auf der Ouer-
ader und öfters vor (li(>sem in gleicher lliihe ein solches Pünkt-
chen ließt. Vor dem Flecken und durch wcissliclie Besiäubung
IX. \6
242
getrennt liegen die 2 schräg gestellten schwarzen Punkte, deren
unlerer sich oft zu einem kleinen Längsstrich verlängert. Der
Hinterrand hat selten Spuren von schwärzlichen Staubfleckchen.
Frenzen etwas heller als die Grundfarbe.
Hintcrfliigel grau, nach aussen stark verdunkeil. Franzen
heller mit dunklerer Sclialtenlinie nahe der Wurzel.
Unterseite der Yordernügcl dunkelgrau mit gelblichem,
schwärzlich geschecktem Voi'derrand und gelblicher Wurzellinie
der grauen Franzen. Hiuternügel hellgrau, am Yorderrand und
in der Fliigelspitze gelblich, schwarz bestäub! ; der Hinterrand an
der letztem mit einer Reihe schwarzer Strichelchen.
Sie ist verbreitet, ohne häufig zu sein. Am weitsten nörd-
lich fand sie sich in Lievland (Lieiüg), am südlichslen in Tos-
cana (Mann), am westlichsten bei Barcelona (U im migli offen
bei V. Ueyden!). Ich fand sie bei Berlin, Frankfurt a. d. Oder
und Glogau ziemlich selten, in guten Exemplaren im September
und October, in verflogenen während des AVintcrs und im Früh-
jahr, und damit stimmen auch die mir durch v. Ueyden (!) mil-
getheillen Nachrichten. Sie hält sich an Zäunen und schattigen
Hecken und Alleen auf trocknem Boden. Ihre Futterpflanze ist
noch unbekannt.
19. Hypericella Tr.
Capile ac Ihorace flavescenlibus, scapulis praeter apicem fuscis;
palporum flavescentium arliculi lerminalis apice nigro; alis
ant. badiis, basi costa([ue violaceo-fuscis costa flavido con-
spcrsa, lineola disci ante medium curva atra.
Jlacinylis hy pe r tc eil u : c.'ijjile tliDr.irofjiU' ll.ivldls, alis mit. piirpiirt-Is,
basi et ad margincn! aiilci ionni <;uinlro nigri<'antil»iis^ atoitiis flavidis,
inacula iruMlia iiigrünnte- 'iV. IX, I. 236. X, 3. 278. — du inille-
perl.ns üup. Hist. VllI, [.. l3.S 1516. j)l. 290. f.g. 7. — Cat. 3-35.
Dcprcssaria — Z. Isis 1839, S. I9,i. 10 1846, S. 280. 7. — S.l.les.
Silin, ta.isrl.hl. IV (1843), 18. V (1844). 17. - Schlliger Tansrl.1,1.
S 128. 43. — I-. Ticdrmami P,. !>,ovin/.i,dL!. 184.=>, S. .536 7. —
Sfalnlon Cat. 16. Sii|i|il. 21. — Con.p.niioii i<l. 1. p. 14, 36, 46, 50.
cd. 2. p. 11, 38, 73, 76. — Trans.ut. V, 1.58. 15. — Tin. l.iii. p.
90. 15. — Cat. ol l.iit. iNliti.d. p. .59. 15.
Depress. lUurella IIS. Trxi S, 115. 215. i,.l>. 60. f.g. 433.
? Tin. lilnrclla II fi-. 83.
.' Kpclcustia — II. Cat. 410. 3949.
243
? Dppressarla — Stephens Cat. 7164. — lllnstr. IV. p. 203. 22.
? — ülurosa (thc piirple Flal-Lod)) Haicuilh 1,, p. hrit. IV. p. 508. 9.
Am näclislen verwandt mit Contoriniiiella, von der sie
durch die sclnvarzbraune Farbe der nur am Iiinleru Ende gelb-
lichen Scludterdecken am leichteslen unierschiodcn wird; ausser-
dem ist ihr Thorax und Koj)!' Iel)hart gelb, ihre schmaU'rn und
Spitzern Vorderlliigel sind viel dunider braunroih, mit einer gros-
sen schwärzhehen Stelle an der Mille des Vorderrandes, und ihre
Hinterllügel haben den Ilinlerrand vor dem Sclnvanzwinkel auf
die gewuhnliclie Weise bnsig eingedrückl.
Grösse ungelahr wie Costosa. Riickcnsehild und Kopf hell-
gelb, in d(;r Mitte gewöhnlich verdunkelt. Scludterdccken schwarz-
braun, am Ende gelblich, seilen ganz schwarzbraun. Ccsicht an
den Seilen brandig gelb. Fühler violetllich- braun. Taster so
lang wie Kopf und Riickcnsehild zusannnen, blassgelb; das zweite
Glied von der Wurzel aus gleichmässig und nicht slark verdickt,
aussen der ganzen Länge nach braun; Endglied etwas länger als
das halbe vorhergehende Glied, wenig zusammengedrückt, auf
der Schneide kaum etwas locker behaart, mit breitem, schwar-
zem Ringe dicht an der gelblichen Spitze und bisweilen mit
schwarzem Fleck an der Wurzel. Saugrüssel ziemlich lang, hell-
gelb beschuppt. Beine schwarzbraun mit hellgelblichen Enden der
Glieder und hellgelber Innenseile der Hinterschiene; die 4 vor-
dem Schienen dunkelrolh gedeckt; das 4te Glied der Vorderlar-
sen ganz schwarz. — [Unterleib bräunlich -grau mit gelblichen
Rändern der Ringe: Bauch in der Mille gelblich bestäubt, mit 2
beim Weibchen schärlern seillichen Reihen länglich -drt'ieckiger
schwarzer Slrichelchen und 2 Millelreihen schwarzer Pünktchen.
Vorderdügel 4 — 4^'" lang, gestreckt, mit deutlichem, etwas
abgerundetem Vorderwinkel und sanft convexem Hinterrande der
Fi"anzen, duidvel braunroih, mehr oder weniger lebhaft, an der
iuneru Vorderrandbälfle und gegen das Wurzelfeldchen in violett-
liches Schwarz übergehend. Wurzelfeldchen schmal, oft schwärz-
lich überzogen, gelblich, an der Wurzel dunkelgrau bestäubt, so
dass gewöhnlich nur der Aussenrand in einer Linie hell bleibt,
am Innenrand mit einem tief schwarzen Fleckchen. Der Vorder-
rand ist hellgelblich bestäubt, reichlicher an der Endhälfte, wo
die gelblichen Släubchen zu Coslalfleckchen zusammenlreteu, die
oft durch tief schwarze Zwischenräume aetrennt sind .Im Mittel-
244
räum liegt vor der Millo ein lief schwarzer, gekrümmter, elwas
seimiger Stricli, der oüenbar ans zwei Punkten zusammengeflos-
sen, und dessen zugespitztes Ende weiss -gelblich gesäumt ist.
Hinter ihm folgt eine schwarze, nirgends scharf begriinzte Stelle,
die bis zum Vorderrand reicht. Hinter ihr bemerkt man öfters
eine schwach angedeutete , aus gelblichen Stäubchen gebildete
Querlinie, die über der Hälfte der Flügelbreite sich stark wink-
lig bricht und sich oben mit einem Costallleckchen vereinigt. Die
schwarze, öfters in Strichelchen aufgelöste Hinterrandlinie wird
nach unten schwächer und verschwindet weit vor dem Inneu-
witd^cl. Franzen etwas heller als die Grundfarbe.
Hinterflügel etwas glänzend grau, an der Endhälfte stark
verdunkelt. Franzen hell mit dunklerer Schaltenlinie nahe der
Basis.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau; Vorderrand schmal
hellgelb, schwarz bestäubt und gefleckt. Die feine schwarze Hin-
terrandlinie wird durch die gelbliche feine Wurzellinie der Fran-
zen sehr gehoben. Hinlerllügel hellgrau, am Vorderrand und in
der Spitze dunkler grau mit gelblichen Stäubchen; die Spitze und
ein Theil des Hinterrandes ist mit einer aus schwarzen Strichen
bestehenden feinen Linie umzogen.
Sie bewohnt die Ebene und niedere Berge. In Schweden
um Stockholm am 8. August gelangen (Bulieman!); in Lievland
öfters (Lienig/J; in Preussen an der Ostseeküste (v.Tiedemann!);
in Schlesien bei Glogau und in den Vorbergen bei Salzbrunn (Z.J,
in der Grafschaft Glatz (i\ P/itlwitzfJ; in Sachsen bei Dresden
und Schandau (^\ Tischcrl); in Böhmen und Baiern (FR.); in
Oestreich bei Wien und in Krain bei Laybach (Tr.J; bei Jena
nicht seilen (Si/ilägcrfJ; bei Aachen (KalteiihachO; bei Frank-
furt a. M. (<>K lleydeii!). In England als Raupe gemein (Stain-
tonj. Sie lebt sehr versteckt und wird daher selten aus Gebüsch
auf trocknem Boden zum Auffliegen gebracht, im Juni und Juli.
Die Raupe, aschgrau oder trüb grün, seidengläuzend, mit gel-
bem Kopf und gelber Schwanzklappe (Tr.J , lebt in den zusam-
mengesponnenen Endblätlern des Hypericum perforalum im Mai
und Juni (Staiidoii) , nur im Mai (Sc/ilägerJ; auch an andern
Hypericum-Arten (Sc/ilög.),
A n nierl< II n g I. ti'dbncr''s L I t u r t- 1 1 a fig. 83 ist ein sein- scliicclites
IJiid, das man -wcgcH siiiies gmz diiiikKn Kückensciiildt'S und seiner niclil
245
.•lusgcscliwungoncii Ilinici fliiycl mit glciclioiii , wo iiiclit niit lusscicm Hcclit
lür eine (lunlilc (^oiittriiiiiii'll.i ;iriiioliriieri k.iiwi. Dotli li.it ii.icli ciiK-r lirid-
liilion Notiz des Ileirii /''. r, llo'slers/tiiinn llüliiipf selbst Herrn Freifer jielitc
Exemplare fler Hj()erirell.-: ;ils seine I>iturell.i l)eslimnit. — H y p e r i <■ e I I a It
flg. 441 erkliirt Ilcrrich- Sclijf'er lür Contermiiiell.i , nnd es moelite scliwer
sein, seine IJcli.inplung zu widerlegen, ohgleieli irli noch kein Exemplar der
Conterminella sah, das so rölhlicli auf den Vordcrflügeln ^va^. ^'N'enn er
aber zur Vermeidung von Verwirrung unserer Hyperieella den NanieJi Litu-
iclla giebt , so glaube nli , dass eher die Vcr^vlr^ung dadurch vermehrt ^vird,
■weil nun die Liinrella N/" anders zu benennen Aväre, nud behalte den von
«ler Nahrungspllaiize gegebenen TVamen , nur unter veränderter Autoillät, bei.
Anmerkung 2. tlinvorili'i L i l u r o s a alis cinereo-purpureis, fascia le-
iiuissima recta jiixla b.isin p.dlida (liu. litureiia //. 83. Exp. nl. 8"'. Ajac
ant. sordi<le (lurj)ureae seu cinereo - piirpuieae. Posticnc pallide (uscesceiiles)
seheint mir g.ir kein iJedei'keii zu h.ibeii; zumal da er (^Diili'rmiiiell.i abgeson-
dert als Curvipiinclosa aiilliihrt, und ich folge in der IJeid'igung des Krage-
zeichens nur dem Vorgänge Slaii>tuii''s. Vielleicht hat ihn der Iluworlh\c\iv.
etwas sonderb.ire Ziis.ilz : Simillima praecedeiiti (i. e. Coslosae), diflert solum
in culore in seiner (lüliern Sicherheit (IVansartions} wankend gemachi.
Aunieikung 3. Auch die Stt'phens^s(\n; Litureiia, (tir syiionyin mit
<ler //«(ror/A'scIun eikl.'iit, hrzweille ich nicht, obglei« h sie zu eiurc Abllici-
liing: jjVurderflügel ziemlich schmal, hinten gerundet, im I\]illeliaum pur-
purfai'hen niit blassem Zei< heu" gezogen wiid. Ihre Beschreibung lautet so:
5, AI. ant. cinereo-purpureis, (aseia teniiissima recta juxta basin, slrigis()ue ab-
jjbreviatis costalibus pallidisj poslicis fuscescentibus. 8 — 8.j''. Vordeilliigel
^^diistei- oder aschgrau - purpurlaibeu mit einigen schlecht begränzlen , tief
,, schwarzen Wolken gegen die Basis, einigen unregelmassigeii abgekürzten
,, blassen Strichen aul dem Vorderrande und einer gra<Ieii Binde von dersel-
jjben Farbe gegen die B.isis^ lliiiterrand ungelleckt; Ilintei Hügel bräunlich ^
j,Kopf, Küekenschild und Taster ochergclb."
20. Conlerniinella (FR.J Z.
Tliornce lolo griseo; palponim arliculo Ifniiiiiiili aiilc apiccm
lalc iiioro-amiulalt); alis nnl. fusco cineicoiiiic iicl»iili>sis,
(lorso rurcsceiili- iiiixlo, liiieola disci aiilc iiiftlium curva
alra; posteriorihiis aiilc aiigulum analem nun sinnalis.
Üejiressarla coiiferiniiic/fit Z. Isis 1839, S. 196. 27. — HS. 'lext
S. 116. 2l6. — Stdiiilon Cat. 16. — Companion cd. 1. p. 14, 36
41, 46, 50. ed. 2. p. 11, 38, 44, 73, 76. — Transaci. V, p. 158, 16.
— Tin. brit. p. 90, 16. — Cat. ul brit. Microl. 59, 16.
Uaemt/lis — Diij). Cat. 3.35.
.' — Cliri'iptinv(osu (tlie curve-dotted Flat-bodj) ilou\ I.cp. brit. IV,
p. 511. 19. — Sirplicis Cat. 7167. — lllustr. IV, p. 201. 15.
.' Tin. H;/pericell<i II. 441.
.' IJj^eleusÜa — II. Cat. 410. 3917.
24()
Var. b, lliorace et abtlominc llavesconübus, scapularuiii basi
rufesccnte, alis aiit. ruro-sufrusis, cclcrum iit Var. a. (§
]\Ius. r. [leydeii.)
Gowölinlicb viel blasser als HypcriccIIa, an den Eiulcii der
Schultcrdecken nicht auiralleiid bell, auf den breitem und sluni-
pfeni Vorderflüoebi ohne die bellgelblichen Stäubchen längs des
Vorderrandes, dagegen mit denllichetn , weissem, dunkel einge-
fasstem Punkt auf der Ouerader, und an den Hinlerflügeln ohne
den busigon Ausscbnilt des Ilinterrantles gegen den Innenwinkel.
Grösse wie Hyperieeüa. Rückenschild hell gelblich -staub-
grau, mit dunkleren!, uRers rölhücbein Staube mehr oder weni-
ger reichlich bestreut, {{(ijd" gelblicher, besonders in dem zu
beiden Seilen bräunlich-orauen Gesicht. Fühler braungrau, nach
unten dunkler. Taster in der Gestall und Bekleidung wie bei
Hypcricella, das 2le Glied bräuidich, innen grau -gelblich; End-
glied schmutzig M'eissiicb mit breitem braunen Hinge dicht unter
der Spitze. Beine bleich gelblich, aussen braun bestaubt; die vier
vord(.'rn Schienen selten schwach geröthel; die 2 vorletzten Glie-
der des Yordertarsus ganz schwarzbrami; llinterlarsen auf dem
Rücken grau mit gelblichen Enden der Glieder. — Hinterleib
gelblich-grau ; Bauch bleich gelblich, braunlich bestäubt, mit zwei
seitlichen Reihen schwarzer, länglicher Punkte, die beim cf ge-
wöhnlich zusammeniliessen, beim $ schärler getrennt bleil)en.
Yorderllügel 4 — 4V" lang, etwas gestreckt, mit deutlichem,
doch abgerundetem Vorderwinkel und weniger schräg als bei
Hypericeila iierabgeheiulem Hinlerrande; Grundfarbe ein Gemisch
aus Braun, Gran und Roth, welches letztere in einer lichten und
unreinen J\!isclitu)g hau|itsäclilich die InneurandlnUile eiiniimml, ge-
gen den Vorderrantl zu aber in Braungran Ncrschwindel. N\'ur-
zelfebicb.en gelblich-grau, an der Wurzel dunkler bestäubt, am
Innenrand mit tief schwarzem Punkt, und mit schwärzlicher, auf
dem Iniiein-and anlangender Begränzung. Der Vorderrand ist
schwärzlich bestreut, nach hinicn mit lichtyrauen , oft fehlenden
Fleckchen. Der tief schwarze, krumme Strich vor der Flügelmitle
ist wie bei Hypcricella am zugespitzten Ende gelbweisslich ge-
säumt üiul bisweilen in der Mitte oeireinit. In gleicher Höhe
mit seiner Spitze liegt aut einer niu- wenig verdunkelten Stelle
auf der Qneradcr ein weisser, etwas quergezogeiu'r, dnidud ge-
randcler Punkt. Auch bei dieser Art ist eine helle (Juerlinie,
247
wie bei Hypericeila, in einiger Entfernnnor hinter der Querader
angedeutet; meist ist sie weniger s{)ilz\viiiklig gebrochen. Den
Hinlernind fassl eine aus schwarzen Striciielchen zusammenge-
setzte Linie ein, die im Innenwinkel verschwindet. Kränzen trüb
bräunlich-rolli.
Hinterllügel etwas glänzend, sehr hellgrau, gegen den Vor-
derwiidvel nicht verdunkelt, dieser mit einer aus verloschenen
grauen Strichelchen zusammengesetzten Hinterraudlinie. Der Hin-
terrand gellt vom Innenwinkel in fast grader Linie bis zu der
am 2ten Aste dt!r Medianader beginnenden Krünunung, entbehrt
also der das Genus cliaraclerisirenden Concavilat. Franzen an
der ^^'urzelll;d!'le o-(d!)lich-(>r;.m.
Uiderseite der Vorderlliigel hellgrau ; Vorderrand schmal
weisslich, braungrau bestäubt. Ilinicn'andlinie sehr fein, schwärz-
lich, dm-ch die gelhliclien Adereiiden unterbrochen und von der
feinen \yurzellinie der Franzen gesäumt, llinlernüjjel noch hei-
1er als oben, längs des Vorderrandes und in d(.'r Flügelspitzc
grau und gelblich bestäubt ; die unvollständige Ilinterrandlinie
schwärzlicher als oben.
Var. b ist sehr ausgezeichnet durch die hellgelbe Farbe der
Oberseite des Körpers; der Thorax ist nicht verdunkelt wie bei
Hypericella, die Schulterdecken sind gegen die Wurzel hellroth;
die Vordertlügel haben eine angenehme, mit lebhaftem Kotli ge-
mischte braune Grundfarbe.
Weniger verbreitet als Hypericeila. In Lievland (Lienig!).
Bei Jena (Schläger!); bei Augsburg nicht selten (Freycr !);
bei Fu'gensburg (US.); bei Fraidvfurt am ]\lain fv. IleycIen.'J. In
England als Raupe häutig (Staintüii!). Die Raupe, nach LzV/i/^-:
spangrün, mit weissen Einschnitten und fast weissem Kopf, mit
bräunlichem Maul und braunem Fleck zu jeder Seite desselben,
lebt nach Slainluii im Mai und Juni in den Eudlriebeii von WoII-
und glatten ^Veiden, Sc/tlägcr schickte mir eine ächte Conter-
nnnella zur Ansicht mit der Angabe: ,, Hypericella, sehr häufig in
den Spitzen der verschiedenen Arten von Hypericum". Hier
kann nur eine Verwechslung slatlgefunden haben; ich eihiell die
ächte Hypericelbi in Mehrzahl von Jena. — Die Schabe fliegt vom
Ende Juni an bis in den August (Slaiiüoii).
A n III c r li u n g. Stainton spridit in tlen 'J'ratisact. die Vcrrntilluing aus,
dass Iluwortlis Cur vi p un et osa sich viellcitlu nur als Vaiicläi der Appljnia
248
erweisen niöi lito, IlmvortlCs W'^orle sind: „Alis grisels, fiisco - subatoinosis,
lincüla iiiiniit.i, nitdia, curvala, siibindc intciiupt.i atr.i. Hab. ad scpcs, priore
(i- e. Characterosa ) longe infreqnentior. Iniago 1. Mar. Exp. al. 7 — 8'".
Applanac valdc alfiiiis, at diiplo iiiiuur, absqiie punctis albis: Costa fusco piin-
«lala iit in illa. In ex(jn)pl.iiiis (!) opliiiiis «apiit, tliorax et ipsa basis alanini
anlicaruiii alhida scii jiallida sunt, ß, niinoi ijuani «, alis anlicis oninino fu-
scis, puncto incdiij cnrvntu atro ; costa inaciilis obsidetis saliiratioribus " —
Stephens ( liaraclerisii t diese CiiivipinK losi in dir Abllieiinng : „Vnrdei flügel
liinten abgerundet, im Milleliaum Idass, gewulinli( li mit eineni gekrümmten
Zeielieii in der INlitte" (olgendermaassen : ,,al. ant. grisels lusro -subalomosisj
lineola sinuala, media, curvata, subinde interrupla, nigra (7 — 8 '")• Vurder-
iliigel greis j mit zerstrcnlen braniien Atumen niid einem kleinen gekrümniteti
Sehwarzen Slrii b in der Mitte, ^v^•leber l>isweilen iinlerbrocben ist; der Vor-
derr.md mit einigen liraniieii Punkten, die si( b bisweilen zu kleinen Flecken
vereinigen oder selir \ci lösdien; Kopf, Tliorax und Vordernügelbasis biswei-
len bliss; oder die Vorderllii^el gänzlicli piirpurbraiin mit einer kleinen, krnm-
lueiij tie(s( liwaiv.en Linie; llinterlliigel ascbgraubr.iiin mit wcisslitben Franzcn."
21. Lodercri /;. sp,
Magna, palpoiLiin arliculo tcrniinali infra Iiirlo; alis anl. elon-
galis, ruft'scenli-griscis, fuscescenli-niannoralis, basi ab-
ruplo ciiun-oa iiigrü-terniinala, i)iinclo venae transversae
albklo; posterioril)us ante anguluin analem vix sinualis.
(5 Mus. Lederer.)
Ohne die schwarze, gekrütniiite Linie im MiUclfeldc der Vor-
derflüge! und auch sonst seiir verschieden aussehend, aber doch zu-
folge der vt)n der Wurzel aus beginnenden, glcichmässigen Yer-
dirkung des 2len Tastergliedes und wegen der kaum angedeu-
teten Aushöhhuig des llinterrandes der Ilinterflügel hierher gehörig.
Eine Hauplauszeiclmung dieser Art ist der Schuppenbusch an der
Wurzel des letzten Taslergliedes.
Gnisse wie lleracliaua. Rückeiiscliild grau, Schulterdecken
nach hinlt'n (dui'ch die Beschuppung) erweitert und sich bis auf
die Vorderfliigclwurzel ausbrcilend. K(<pf grau, bräunlich bestäubl;
Gesicht ^veisslich. Fidder briinnlicli-grau, gegen das Ende auf-
fallend verdüiiiil, Tasler länger als das Fiückenschild, dunkel-
braun, hellliraiui und >\(MssIifh besireul, am mcislen Aveisslich auf
dei- iuiicrn Seile und am iMidglicde; das 2l(^ (ilied von derA\'ur-
zel aus gleielimässig und ziemlich ansehnlich verdickt, mil liel'er
Furche zwischen der Beschuppung bis zur Wurzel; l'julglieil kaum
so lang wie das halbe 2le Glied, an der Wurzclhälfle durch lok-
249
kere Bcscliuppung der Schneide stark verdickt, an der Mitte mit
schwarzem Ringe, am feingespitzten Ende schmutzig weissli(;h.
Säugrüssel kurz, mit weisshchen, hingen Sclnii)pen. — Beine ludl
grau-gelhlich, aussen braun bestäubt; >'()rderschienen fast nnbe-
släui)l; Vorderluss gelbhch, an den 3 letzten Gliedern schwarz;
an den Mittelfüssen sind die Glieder auf dem Bücken grau mit
iiellgelblichen Spitzen, das letzte Glied schwärzlich; Ilinlerfüsse
mit verlüschen grauen Wurzeln der Glieder. — Hinterleib fahl-
gelblich, Bauch heller, mit tief schwarzer, nach hinten sich in
scinnälere Striclielchcn auflösender Längslinie zu jeder Seite und
mit bräunlicher Mittellinie.
Vorderflügel fast ()'" lang, sehr gestreckt, mit ganz stum-
])fem, abgerundetem Yorderwinkel und sehr convexem Bande der
Ilinterraudfranzen. Grundfarbe ein trübes, aus schmutzigem Gelb,
unreinen» Roth und lichtem Braun gebildetes Gemisch, hier und
da mit wolkigen Stellen. Wurzelfeld hellgrau, scharf abgeschnit-
ten durch eine lief schwarze, feine, auf dem Innenrand stehende,
nach innen geneigte Linie und mit einem schwarzen Punkt
nahe am Innenrand. Dicht hinter der schwarzen Gränzlinie am
Innenrand sind die Schuppen ausserordentlich verlängert. Der
\'orderrand ist seiner ganzen Länge nach mit verloschenen
schwärzlichen Fleckchen von ungleicher Grösse bezeichnet. Vor
der Flügelmitte liegt am Ende eines schwärzlichen Längsschat-
tens ein weisslicher Punkt, und auf der Querader, also ziendich
ueit von jenem, ist ein zweiter solcher Punkt, zwischen welchem
unti dem Vorderrand der Grund schwärzlich gemischt ist. Zwischen
dem 2ten Punkt und dem Ilinterrand ist eine lichte Querlinie
angedeutet, die über ihrer Hälfte in einen scharfen, spitzen Win-
kel gebrochen ist. Der Hinterrand trägt eine Reihe kleiner schwar-
zer, verloschener Punkte. Franzen gelblich - grau mit breiter
grauer Schattenlinie nahe der Basis.
Hinterflügel etwas glänzend, licht staubgrau, nach hinten ver-
dunkelt und mit ziemlich deutlichen Adern; der Ilinterrand ist vor
dem Schwanzwinkel kaum merklich eingedrückt. Franzen heller
und gelblicher als die Fläche mit grauer Schatteniinie nahe der
Basis.
Unterseite der Vorderilügel hellgrau; Vorderrand ziendich
schmal, trüb gelblich-weiss, schwärzlich punktirt. Franzenwurzel
schmal gelblich-weiss. Hinlerflügel grauweisslich, am Vorder-
250
rand gelblich, und an ihm wie in der Flügelspitze grau besläubt.
Die Querader tragt einen starken braungrauen Punkt. Die Flü-
gelspilze umzieht eine feine schwarze, durch die gelblichen Ader-
enden unlei-lirochene Linie.
Das sehr schön erhaltene einzelne Exemphir, das zwar stark
erhobene Ränder des Hinlerleibes, aber keinen gesträubten After-
busch und dabei feine, ungezähnelle Fühler hat, halle ich für
ein Weibchen. Herr Lederer enipling es aus Cypern.
22. Ocellana Fahr.
Palporum articulo secundo seniel, terniinali bis fusco-annulalo;
alis ant. rnIVscenli-canis lineola curvata nigra ante, annulo
rufo albo-expleto post niaculam niediani fuscescenteni.
Purulis ocellana: alis niu-iiis , liliir.i inedi.i sangtiiiien , juincto allildo
Fafu: Sy.i. Ei.t. p. (J5i, 40. — Eut. syst. 111, h. 272.
Torlr. — (le [iDiiii) rUlers Ent. Linn. 2, p. 411. 715.
Depressaria — Strjik. dl. 7I()9. — llliistr. IV, p.'201. 13. — Sfahifon
Coinpaiii...! »■<). 2. p. 12, 21, 25, 44, 77. — Tin. L.ii. p. 92. 19. —
C..t. ..i 1,.;.. Mir., p. 60, 19.
Tinea cliuv ort er eil a , gr.iulli lilcr Siiiaht; mit ,S-löriiiiKt< n Mitli Iz.'irlien
\Yicn. Vz.l.ri. S. 137. 2. — cd. lllig. II , 99 — id. r.Charp. S.
128. — lirahm Ins. Kai. 2. S. 223 118.
Jlaeim/lis eharacleretla Tr. IX, 1. 254. IX, 2. 275. X, 3. 280. — Evcrs-
niann F.mn. Volg. 5ö9, 5. — hollar V/dm. S. 91. — Ili'in. caiac-
tcris.'e, Diip. Hist. VIII, p. 127. 1512. pl. 290. f.K- 3. Cai. 331. —
Zetterstedt Ins. I i|>p. p- 1000.
Depressaria - Z. Lsis 1839, S. 195 13. 1846, S. 280. 10. — Sd.les.
S.i.n,tvisrl,l,l. III (1842), 17. IV (1843), 18. VIII (1846), 13. —
Schläij^er 'lanscM)!. S. 162. 78. — Stainton Cat. 17. Snp|)l. 21. Cotu-
panion i.l. 1- p 1 4 , 27 , 29 , .56, .59. — Tengström Kinl. l'j.liil. p.
123. 4 — v.Tie,lemann Pi l». ov in/.iall.l. 1815, S. 536. 9. — Itie/i-
ler Ent. Ztg. XI (1850), S. 27. — Z. Em. Zt«,-. XIV (18.53), S. 81.
Tinea signella Uiiha. fi-. 80. — Si IinuliLi I. d. Dunainjuelltii S. 37. 301.
Agonopterix — llhn. Cat, 410. 3955.
Till, signij'er eil a . zti( In nli a^'.n.K- S. Iial>r, Iliilmer Text S. .39. 7.
Depressaria signosa (tlic lod Letter Flat-body) Ilanorlh Lop. brit. IV,
p. 508. 11.
Yar. b, puncto lincolaque alris pro lineola cnrvala in alis ante-
rioribns.
Yar. c, thorace cum ahs ant. dense lüscescenli-pulverulenlis,
lineola curvata in puncta duo niutata. cT-
251
Vor allen Depressarieii kenntlich durch den kleinen rolhen.
weiss aiisgefülllen Ring auf der (Jueratier der Vorderllügel, am
nächsten verwandt der Yeatiana, von der sie sich ausserdem
durch beträclillichere Grösse, durch breitere Vorderflügel und
durch i\cn grössern, an der untern Seite rollieu und nnl dem
rothen Uintj zusainnieidiangenden Mittellleck unterscheidet.
Grösse der Apiilana. Rückenschild und Kopf weissgrau mit
sehr schwacher rölhlicher Beimischung. Fühler gelblich -grau;
^^'urzelglied auf dem Rücken braun mit heller Spitze. Taster
länger als das Rückenschild, wcisslich-grau; das 2te Glied an et-
was mehr als der EndhäHte durch abstehende Schuppen fast
gleichmässig verdickt, aussen braun besprengt und vor der Spitze
mit starkem, braunem, doch unterbrochenem Ring; Endglied halb
so lang, zusaimnengedrückl, feins[)ilzig, auf der Schneide etwas
locker beschuppt mit einem schwarzbraunen Ring an der Wurzel,
einem breilern in der Mitte und ebenso gelarbter Spitze. Beine
hell gelblich-grau, die vordem auf der Lichtseite duidvel braun-
grau mit hellen Gliederenden, nur das 4te Tarsenglied ganz dun-
kel; Mittelbeine braun bestäubt wie die Hinterschenkel; die 4 hin-
tern Tarsen grau mit hellen Enden der Glieder. Hinterleib staub-
grau mit hellen Ringrändern und hellem Bauch; dieser hat zu
jeder Seite eine Reihe starker schwarzer Punkte, welche nach
innen zu grösser werden und zusatnmenfliessen, oder dafür eine
schwarze Strieme, die sich nach hinten in Punkte auflöst.
Vorderlhigel 5 — oV" lang, gestreckt, am stumpfen Vorder-
winkel fast abgerundet, nnt convexem Hinterrand, weissgrau mit
sehr schwacher, röthlicher Beimischung, mit braunen Släubchen
gewöhnlich spärlich bestreut, die sich auf dem Vorderrand häu-
fen und gegen die S[)ifze verloschene graue Fleckchen bilden.
Wurzelfcldcheu hell, durch einen braunen, aussen etwas schat-
tirlen, auf dem Inneinand stehenden Strich scharf begrenzt. Im
Älittelfelde ist vor der Flügelmitle eine etwas gekrinnnde schwarze
Längslinie, die sich bei der nicht seltenen \in\ b in einem PurdU
und eine ziemlich grade kurze Längslirne trennt, bei Var. e aber
sogar auf die ge\\()hnlichen 2 schräg gestellten Punkte reducirt.
Ist sie vollstämlig, so reicht ihre Spitze gewohnlich bis an das
untere Ende des ziemlich eckigen, schwarzbraunen, nach hinten
verlöschenden, unten rothen Mittelllecks, welcher vom Vorderrand
durch die helle Grundfarbe getrennt bleibt und mit seinem hin-
252
lern Ende den rolhcn, weiss ausgcfiilllen Ring der Querader be-
rührt. Der Hinlerrand Iriigt eine Reiiie grober schwarzer Punkte,
welche gegen den Innenwinkel kleiner und verloschener werden,
Franzen nach aussen etwas rüthlicher als die Grundfarbe.
Hinlerfliigel glänzend, bleich gelblich-hellgrau, nach hinten
grauer, seilen an der Spitze mit grauen, verloschenen Rand-
strichelchcn. Franzen heller.
Unterseite der Vordernügel grau, am Vorder- und llinler-
rand gelblich-weiss, an ersterem mit schwarzen Släubchen. Hin-
lerfliigel viel heller, am Vorderrand und in der S})ilze gelblicli-
wciss und schwarz bestäubt.
Var. b, in beiden Geschlechtern vorkommend, hat keine an-
dere Auszeichnung als die in der Diagnose angegebene.
Var. c, ein ]\lännchen, hat Rückenschild, Kopf und \'()rder-
flügcl aufTallend dicht dunkel bestäubt, auf dem Vordenande der
letzteren bildet der schwärzliche Slaub kurze Längslinien; stall
der gekrünmiten schwarzen Milleüinie sind nur 2 gleich grosse,
gerundete, schräg gestellte Punkte, deren unlerer nahe an der
Spitze des Mitleinecks steht.
Eine sehr verbreitete Art, die im Casanischen und Oren-
burgschen in Hainen und Wäldchen häufig ist (_Iu'eisinaiiii); in
Lievland {Lienig!); in Schweden (^Zctl erst all); in vielen Thei-
Icji des nördlichen und südlichen Deutschlands; im nördlichen
Frankreich {Uup.); in England iStninton). Sie erscheint im
August, nach Liciüs;- schon im Juli, und wird dann bis in den
Herbst hinein und nach der Ueberwinlerung im Frühling in feuch-
ten Weidenbüschen, zwischen Rohr etc. angclrolfen. Die Raupe,
licht spangrün mit gelblichen Einschnitten, gelblichem, am Munde
scliwarzfleckigem Kopfe, schwarzen, feinen RorstenwärzcIuMi und
schwarzgezeichnetem Afterschild (nach Licnig), lebt im Juli an
Woihvciden (Salix caprea, viminalis etc. r. lleyJcn!)
23. Ycatiana Fahr.
Palporum arliculo secundo ante ajücem externe l'usco, teiini-
nali fusco-biannulato; aus anl. elongalis, oi)liisis, pidlide
griscis, punctis duobus nigiis distinclissimis aiile macui;nn
parvam fuscam liluralam, puncto albo, fusco-annulau», obso-
leio in Vena transversa.
253
Pi/rults l'e nt'i <i n n: alls anticis grisels^ ninnila punctisque duolnis ren-
tr.illljiis iiigiis Fuhr. Eiit, syst. III. li. 274. 136.
Torlrix l'eatiaiiu l'illcrs lüit. Linn. 2, 411. 716.
I)cj)rr.iS(iria — Slalnlon (].it. 17. — Coinp.iiiion ed. 1. p. 15, 64, f<I. 2.
p. 12, 48. — Tr.insa(t. V p. 160, 23. — Cat. of Brit. Mierol. p.
60, 20. — Im. brlt p. 92, 20.
Drpresx. I'eatsii (l'eates^s Fl.it-bod)) Ilauorth I.ep Lrll. IV. p. 509,
12. — l'eatsiana Stephens Cat. 7177. — lliiistr. IV. p. 200. 11.
' / f)epress. uUiiduiia Donor. liiit. Ins. X. jil. .377. fig. 2. — pu/riJa
(llie brown-velni'd l'l.it-bodv) alis p.illidis, vcriis anlirariim oinnibiis
(iis< is piiHclisijuc nifdio mgiis Half. Lcp. bi it. IV. p. 509, 13. — pu-
tride IIa Steph. Cat. 715S. — lllust. IV. p. 202. 18.
Dopress. lentosella Ileufti lititr. S. 186. 36.
Viel kleiner als Ocellana, iiiil gcstreckfcrn Yordcrfliig-eln,
weniger convexeni Vorderrantle, ohne die rollie Farbe des 3Iit-
telflecks und des Punktes der Qucradcr. Die helle, nur wenig
beslüubte, gelblich-slauborauc Grundfarbe ihrer Vürderflui;('l un-
Icrseheidet sie von der geuöhnlieh viel grössern Arcnella und
von Propinquella und Subpropinquella, die viel gestreck-
tere Gestalt derselben ausserdem noch von Propinquella.
Grösse der Alstroenieriana. Rückenschild gelblich-slaubgrau,
Gesicht gelblieh -weiss. Hdiler gelblich -grau, Wurzelglied auf
der Riickcnseite ausser am Ende braun. Taster länger als das
Rückenschild, weisslich; das 2te Glied an der Endhiiirie gleich-
massig verdickt, aussen braun bestäubt und gegen das Ende mit
einem braunen Fleck; Endglied länger als das halbe 2le Glied, zu-
sannnengedrückt, auf der Schneide etwas locker beschuppt, mit
feiner Spitze; über der Wurzel und an der iMilte ist je ein
schwarzbrauner, unvollständiger Ring, und die Spitze selbst ist
ebenso gefärbt. Rüssel massig lang, schtnutzig weisslich be-
schuppt. Beine bleich gelblich; die 4 vordem auf der Lichtseite
braun angelaufen mit hellen S|)ilzen der Glieder; nur die 2 vor-
letzten Vorderfarsenglieder sind ganz braun. Hinlertarsus auf
einer Seite grau angelaufen ausser an den Gliederspitzen. Hin-
terleib gelbgrau mit hellen Minterrändern der Gelenke; Bauch
bleich gelblich, an jeder Seile mit einer Längsreihe tief schwarzer
starker Punkte die sich einwärts verstärken.
Vorderflügel 4 — 4f'" lang, sehr gesircckt mit deutlichem,
aber abgerundetem V(n-derwitd\el und sehr convexem Ilinler-
rande, bleich gelblich-staubgrau, spärlich braun bestäubt; biswei-
len ist der Staub am meisten auf die aus der Millelzelle hervor-
254
gehenden Adern vertheilf, ohne jedoch dunkle oder slarke Linien
zu bilden. Wurzclfeldchcn heller als der Grund, durch einiMi
starken, braunen, auf dem Innenrande siehenden Strich begrenzt,
hinter wclclieni die Fläche bis zum Innenwinkel ein wenig ge-
sättigter gefärbt ist als anderwärts. Vor der Flügelmitte liegen
zwei scharfe schwarze Punkte schräg hinter einander; der hin-
tere ist etwas länglich; nahe bei ihm ist die Spitze des kleinen
schwarzbraunen, nach hinten verloschenen Flecks, welchem ge-
genüber auf dem Vorderrande ein paar graue, bisweilen schwärz-
lich bestäubte, undeutliche Fleckchen liegen. Auf der Ouer-
ader hinter dem Mitlelfleck ist ein weisses, grau gerandetes,
wenig aufi'allendes Pünktchen. Der Ilinterrand hat eine Reihe
von 4 — 5 nach unten kleiner werdenden schwarzen Punkten.
Franzen wie die Grundfarbe.
Hinlerflügel seideiiglänzeiid, gelb'i(di-weissgrau, nach hinten
grauer, mit verloschener gnujer Sinrhreilie auf dem Ilinlerrande
gegen die Flüg(dsi)ilze. Franzen heller als die Fläche, an der
AVurzel etwas gelblich.
Unterseite der VordiM'flügel hellgrau mit schnialein, Aveiss-
lich- gelbem, schwarz bestäubtem Vorderrande und gelblicher
Wurzel der Franzen an der undeutlichen schwarzen Punktreilic
des Hinterrandes. Hiuterflügel sehr hellgrau, am Vordei'rande
weisslichgelb und braun bestäubt, in der Flügelspitze mit gelblich
und braun bestäubten Adern; die Sirichreihc des Hinterrandes
schwarz. Franzen Avie oben.
In England an vielen Stellen um London im Herbst (Slain-
ioii!). In Deutschland: um Glogau (eiinnal von mir im Frühling
gefangen), bei Freiburg (RcuHi!); bei Baden-Baden i\]it[e Oclo-
ber, und im Schwarzwalde bei Gernsbach ((',\ lleydcii!).
Annierliung 1. Drpr. putrida /law ist nacli Stuinton ('rr.insart.)
eine Var. niit niif der EndlKilfle der Vor(l»Tiliigel virdiiiil<iltt'n Adern, -welclic
so bt'sclirleben wird: Ulliiiiae (Yealslan.tc) siinilliiii.i , sed siiIIk letiter illl/ert
venis fnscls. Kxp. al. 8]'". Alae anlirae sliij;a lirevissima jiixta Itasiii rnar-
giiiis tcnulorls alra. In niedio, at costarn veisns, piincta 4 qnadratlnj pf>.sita:
liorum diio anlica mlniita atra ; terlinm Inplo rr..ijiis rntiindalTiin fiisrnm ;
quartum minutimi siiboeellare, iride nigra, alba |)iipil!a. INl.irgo ipse postieus
ordine piinrtoruin nigrorum. Posin ae albidae ciliis aniplis, str.iniiiieis, sericeis.
Annierl«ung 2. Slainlon riliit B o i e e 1 1 a Freijer N. B. II, S, 120.
'I'af. 168 flg. 3- als sirlicics Synonym zu Yeatiana. leb tiann darin leine
255
mli bekannte Depress.iria erkennen, sondern vcrmutlic in ihr nirliis weiter
als eine Varietät der Ortliotel. sparganella.
Anmerkung 3. IlcutiVs Vcntosclla liahe ich in einem Original ge-
sellen.
24. Ciniflonclla Lieiüg.
Alis ant. clongalis apicc roluiulalo canis, crcbrius fnsco-pul-
verulentis, basi, costae parle basali margiiicque postico al-
bidioribiis, puncto lineolaquc nigris ante, aiiiuilo luscü alho-
c.xpleto püst medium suljobsulelis. cf^-
Deprcssariu ciiii/Joiiclla Isis 1846, p. 2S0. 11. — 7V«o-.s7/öm Finl. F).'.!!!.
p. 123. 5. — Ilerrich-Schjf'. tab. 60. fig. 431. S llü 217. — Sluin-
ton 'Iransnet. "V, p. 159. 21. — 'lin- bilt. p. 89. 12. — Cat. of brit.
Mi<rolep. p. 59, 12. — Coriipanion ed. 2. p. 11.
Var. b, al. anl. basi costaquc abrupliu.s puriu.squc albidis, co-
lore disci ante medium rufü-bruniiesccnlc, lilura juagna
nigra media.
Sie bat eine obcrfläcblichö Aehnlicbkeit mit Scmioscoitis avcl-
huiella, und zeiciinel sich durcli ilire silbergrauen, an der \\'urzel
und am Vorderrande fast weissen Yorderflügel vor allen Depres-
sarien aus.
Grösse sehr veränderlich, wie Alströmeriana und Arcnella.
Rückenschild und Kopf w eissgrau, rolhbräuidich bestaubt; Schul-
tcrdecken mit weisslichen Rändern. Fühler graubraun mit dunk-
lerem Wurzelgliede. Taster von Rückcnschildlänge, weissgrau;
das 2te Glied last gleichmässig und nicht beträchtlich verdickt
durch wenig lockere Beschuppung, aussen dicht braun bestäubt,
ausser an der Spitze; Endglied von halber Länge des zweiten
Gliedes, zusannnengedrückt , feinspitzig mit schwarzbraimem,
breitem Ringe über der Mille und verloschncrem, unvollständigem
an der Wurzel; Spitze wcisslich. Rüssel massig laug, grau be-
schuppt. — Beine hellgrau, die 4 vordem auf der Lichtseite
rothbraun mit weisslichen Etiden der Glieder, mit Ausnahme des
4len Vorderlarsengliedes, welch(!S ganz braun ist; Ilinlerfüsse
grau mit weisslichen Gliederspitzen. Hinlerleib dunkelgrau, am
Rauclie weisslich-grau, wie es scheint, ohne schwarze Punkt-
reihen.
256
Vonlerflüg-el des c? 5J — 5|, des § 4^ — 4|'" lang, ge-
streckt, heim (^ hinten viel mehr erweitert als beim $, mit ab-
gerundetem Vordcrwinkel und sehr convexem Innenwinkel;
Grundfarbe weissgrau, fast silbergrau, mit braunen, feinen Släub-
clien, die (law Grund auf dem Wurzelfeldchen und in einer von
diesem fast bis zur Flügelliälffe reiehenden Costalstrlcme am
reinsten lassen und auch in der Gegend des Hinterrandes in
ziendicher Breite weniger reichlich gestreut sind; vom Wurzel-
feldchen aus bis über die Qnerader ist die Grundfarbe ausser
durch die reichlichere Bestäubung auch gewöhnlich noch durch
eine röthliche Beimischung verdunkelt. Das Wurzelfeldchen ist
durch braune, nach aussen allmäldig gelichtete P'arbe abgegrenzt.
Im Mittelfelde liegen vor der Mitte etwas schräg unter einander
ein schwarzer Punkt und eine solche kurze Längslinie, beide im
verdunkeilen Grunde nicht sonderlicli aulTallend und bisweilen zu
einem winkligen Haken zusanunengeflossen. Auf der Qnerader
ist ein mehr oder weniger deutlicher, brauner, weisslich ausge-
füllter Bing, über und vor welchem sich der Grund bräunt und
bei Var. b einen schwärzlichen Fleck bildet. In einiger Entfer-
nung vom Hinlerrand geht ein lichter Ouerschatlcn, der sich
über seiner Mitte nach innen biegt und am Vorderrande ver-
schwindet, wo einige graue Costalllecke sich bis zur Flügelspitze
hinziehen. Den Hinterrand fasst eine Beihe ziendich dicker
schwarzer Striche ein, welche sich bis in den Vorderrand ver-
längert, über dem Innenwiidud aber verschwindet. Franzen
lichfgrau, gegen die Flügelspilze etwas verdunkelt und bisweilen
schwach röthlich angeflogen.
Hinterflügel schmaler als gewöhnlich, etwas glänzend licht-
grau, gegen die Spitze dimkler. Franzen heller mit feiner dnnk-
lergrauer Linie nahe der Wurzel,
Unterseite der Vorderflügel grau mit schmalem weissgranen
Vorder- und Hinlerrand, lelzlerer hat eine Beihe dünner schwar-
zer Striche. Hinterflügel weissgrau, in der Spitze weisslich mit
spärlichen braunen Stäubchen; den Hinlerrand umzieht gegen
die Spitze eine Beihe schwärzlicher, dünner Linien.
Var. b, ein Weibchen, von Douglas zur Ansicht geschickt,
ist auf Kopf und Bückenschild noch weisser als gewöhnlich, so
auch in dem Wurzelfeldchen und der Vorderrandbasis; die Flü-
gelfläche ist auf der Wurzelhälfte braunröthlich verdunkelt un 1
257
gegen das Wurzelfeldchen schwarz abgcgränzt. Die 2 sclnvar-
zen Punkte sind zu einem Haken zusannnengeflosscn. Der weiss
ausgefüllte, schwarzbraune Ring liängt an der Unterseite eines
ziemlich grossen, schwarzen, der Länge nach liegenden, nirgends
scharf begränzten Fleckes, über welchem, wie oft bei Var. a,
eine schwarze, kurze Längslinie liegt. Die schwarzen Hinter-
randslrichelchen sind scharf und breit von einander getrennt. —
Ein Weibchen meiner Sammlung bildet in der Stärke des Schat-
tenflecks den Uebcrffanff zu dieser Varietät.
Diese von Madame Lleiiig in Lievland entdeckte Art
wurde auch in Finnland bei Helsingfors und Abo CFengstvöm!")
Tuul in Preussen bei Danzig iv. TiecIcniannO aufgefunden. Da
sie im Anfang April vorkam, so ist ihre Entwickelungszeit Jeden-
falls der hohe Sonnncr. Sie lebt auch in Schottland, wo sie an
Kieferstämmen gefunden wurde iStaintoii^.
Anmerliung. //S's Alibildung lässt die Art erkennen, ist aber iiiclit
ganz rlclitig. Der Querscljaltcn vor dein Hinterrandc ist zu scliarf und
schmal und bildet unnatürlich eine Linie, von welcher nach dem Ilinteirande
dicke Striche auslaufen > die gar nicht vorhanden sind. D.is VS^urzeifeldchen
fehlt. Die 2 Millelpunkle liegen zu weit getrennt, und der untere ist, gegen
die verglichenen Exemplare, in der Gestalt vom oberen nicht verschieden,
statt in einer Linie verlängert zn sein. Deni Qiieraderpiinkt fehlt die weisse
Pupille, und das schwarze Längssirichelchen darüber ist durch einen Punkt
ausgedrückt. Statt der schwarzen Uinterrandsiriche sujd undeutliche, sehr
weit getrennte Punkte^
25. Impurella iMctzn.:) Tr.
Palporum articuli terminalis basi et apice nigris; alis ant. elon-
galis apice rotundato fusco-rubentibus, nigro-pulverulenlis,
Costa, ncbula transversa media fasciaque postica albidis,
puncio venac transversae nigro.
llaennjlls impurella alis ant- rubro hepaticis, costa fasciaque ad apl-
rem aiho adspersis, (useis, (»ostieis rubcseenti cinercis Tr. X, 3, 178 u.
279. — in. Beitr. S. 125. Taf. 48, flg. 3 a. b. — Diipoiichcl Cat.
p. 335.
nrpressaria impiircUa Z. Isis 1839. 196. 18. — 1846. S. 281. lt. —
Schles. Schn.tausdibl. IV (1813), 18. — Schläfer TauscI.l.l. S 162.
79. — Z. ent. Ztg. A'IV. (1853) S. 84. 8. - Ileulli Beiträge
S. 187. 39.
Ihre braunrothen Vordcrflügel, welche vom Wurzclfelde aus
am Vorderrande breit weissbeslänbl sind und einen bindenOn-
IX. ir
'258
migcn, sclüirf ocbrochcnen Oiierslrcif hinter dor W\\[v haheiK
zciclmeii sie vor allen Arlon aus, Mil (iclocli. sororculolla lindel
par kL'ine AolinlicIiKcil stall, von der doch Tr. spricht.
Gnissc! wie die kleinsten Exemplare der Alströnieriana.
UücKenscIiild und Kopf weisslicli-grau, rosig angehaucht: ersterer
in der Mitte hräunlich-rolh, die Schulterdecken graurüth mit hel-
len Rändern; Gesicht W( isslich. Fühler rotli-bräunlich, am Wur-
zelgliede rölhlich, auf der ganzen Unterseite blass rosenfarbig.
Taster länger als das Rückenschild ; das 2le Glied ziendich
schlaidi, mit anliegender Beschnppuug, fast überall gleichmässig
diek, weisslich, aussen braun und rüthlich bestäubt und mit brau-
nem Fleck vor der Spitze; Endglied über halb so lang, dünn,
spitz, ganz schwarz, an der Mitte mit breitem wcisslichen Gür-
ieL — Beine gelblich -weiss, die 4 vordem aussen braun und
rosig augelaufen, an den Enden der Glieder weisslich; Hinler-
.-i'hienen und erstes llinterfnssglied grau bestäubt, die übrigen
Glieder schwärzlich nnt weisslichei" Spitze. — Hinlerleib grau,
,;ii iler Seite gelblich-grau, Aflerbusch ochergelblich; Bauch bleich
g(;lblich, an jeder Seile iiäit einer Längsreihe von 3 — 4 schwärz-
üelien. >erloschenen l'nnklen.
Vorderllügel 4'" lang, gesireckl. an der Spitze ziemlich ab-
gernndel, nnt conve.\em Hinlcrrand, angenehm braunrolh, reich-
iiclt schwarz bestäubt. I>as breite, hinten schwarz gesäunUe Wnr-
zeHV'ldclien geht in eine breite, sich am Quersireil'en verlierende
weissliche, besonders aid' der Costa braini punklirte \'orderi'and-
slrieme über. \(>n der vor der Flügelmilte ein Mcissliclier Ilaken
schräg nach hinfen herabgeht und uiil wiMsslichem, bis zum In-
iiein'and reichenden Slaube eine etwas undeutliche, auch wohl
in der Mitte unlerbroehne, rechtwinklig gebrochne Binde darstelll.
Hinter der Spitze des Winkels dieser Binde ist der schwarze
Oueraderpunkt, der bisweilen einige weisse Släubchen vor sich
hat. Der Ouurslreif hinter der Mille isl bindenlormig, über sei-
ner Hallte stumpfwinklig gebrochen und erreich! den Innenwinkel
und den Vorderrand. Hinter ihm ist der Grund heller als ander-
wärts. Die schwarze bis auf den Voi'derrand reichende l'unkl-
reihe des Hinterrandes hat in dm Zwischein'äuinen weisse l'unkle.
I'ranzen rothlich-grau nut Iramier Scliallenlinie vor der Mille.
259
Hintcrflügcl hellgrau, gegen die Spitze stark Yerduiikell mit
schwärzlicher Hinterrandliiiie. Kränzen hellgrau, mehr oder we-
niger rosenfarbig angelaufen.
Unterseile der Vorderflügel dunlvclgrau, ain Vorderrande
schmal gelblich und schwärzlich gedeckt, Kränzen grau, röthlicli
angelaufen mit gelblicher Wurzel. Hinterflügel hellgrau, in der
Spitze gelblich und duakelgrau bestäulit. Hinterrandlinie schwärz-
lich, auf den Adern gelblich unterbrochen. Kränzen wie oben.
Diese ziemlich seltne Art wohnt in der Mark bei Krankfurt
an der Oder {IMetzuer^ und Berlin {Siinoii.'), bei Clogau (Z.);
ferner bei Dresden (F/1.), bei Jena iScIih^ciO, in Böhmen bei
Reichstadt (F/i.), in Baden bei Kreiburg häutig und bei Karls-
ruhe ilieutti!) — in Licvlaud QLietügf).
Sie fliegt ohne Zweifel eigentlich im Herbst — Schlägern
kroch ein Exemplar am Uten September aus; — doch erhielt
ich von Rcittti, der den April und Mai angiebt, schöne Exem-
plare. FR. giebt den August und Mai für die Gegend von
Reichsladt an. Ich selbst fing im Mai nur stark verfloo-cnc
Schaben in etwas feuchten, grasreichen Theilen des aus Laub-
holz bestehenden Randes unsers Stadtwaldes, wo sie bei Sonnen-
untergang aus dem Gesträuch aufgetrieben wurden. Nach FR.
klopfte Mann die Art von Kickten, also in Irockner Lokalität.
Anmcrliung 1. FWs Abbildung ist niclit gut; <lic Vordci Miigel sind
viel /.u kurz und breit, die liintere Queriinie faiscli, die miniere kaum ange-
deutet, die braunen L;"lngsstriciie vor dem Hinterrande iinnatürlicli.
Anmerkung 2. Hier möge Sordidateila Teiigstr. (Finl. Fjärii.
p. 124. 11.) wegen der Verwandtstli.ift , die Tengsfr. mit Impurella findet,
ihren Platz ertialten: aiae ant. sordide griseac fusco adspersac iitura in medio
slriisque ante apicem dlvergcntibus (uscis. Long. ai. ant. 8 millim. — Species
(i)<jm. Xeller antea ignota) vix sine iigura agnoscenda, magnitudiuem et alli-
uitatem reniotam cum Impurella /'Vi. tab. 48 pracbri. Ex mio laiiiuni
sj)e<Iniine minus bene conservato cliaracteres niagis ilhislrantes deligere non
potui. Dieses Kxemplar, aul <lessen Ausselien icli mi< li nirlit besinne, liälte
l'cii'islröiii viel z\vcckmässiger iinbenannt um] unerwälint gelassen.
20. Adspersella KolL
Palporum articuli terminalis annulo medio antennarumtjue arti-
culo basali nigris; alis ant. elongatis, subcarneo-albidis,
fuscesccnti irroralis, basi pura, punctis disci duobus nigris
oblique positis ante, annulo fusco albido-expleto post me-
dium (c^ Mus. Cacs. VincloJ).').
260
Uaemylls adxperscUa holl. Vzrlin. in Landeskunde Oestr. II, S. 92. — alis
aiiticis ji.illiilc ti'starois, atomis iiianills custalibus piiiictlsfiuc disci nigris
Tr. IX, 2. i>. 276. X, 3. p. 280.
In der Grösse der Ocellana und Arenclla, aber mit etwas
oestrecktern Vorderflügeln, deren Griuidlarbe ganz des gelblichen
Tons der Arenella entbehrt, (lageg(>n sich der Mischung der
Ocellana nähert, nur dass das Weissliche darin vorherrscht und
das Rölhliche noch mehr verdrängt; das V/urzelfeldchen und der
anstosscnde Vorderrand ist last weiss, also viel autTallender als
bei den 2 genannten Arien. Der schwärzliche Heck vor dem
Oueraderzeichen fehlt ganz, und dieses ist schwach und ohne
rolho Einlassung. Das letzlc Taslerglied hat nur um die Mitte
einen schwarzen Ring und ist an der feinen Spitze selbst
schwarz. — Die an den Tastern und auf den Fliigcsln ähnlich
oezeichnete Thapsiella hat die letzern weniger gestreckt und
an der Spitze noch abgerundeter; ihre Icderbraunliche Grundfarbe
unterscheidet sie sehr leicht.
Rückenschild und Kopf weisslich mit sehr schwacher fleisch-
farbner Beimischung, welche auf ersterem grau getrübt ist. Füh-
ler braun, Wurzelglied schwarz, auf der Schattenseite mit heller
Spitze. Taster läng, r als das KückenschihI, von der Farbe des
Kopfes; 2tes Glied an wenig mehr als der Endhälfle durch die
Beschuppung stark eiweitert, doch nach oben schwächer, auf
der Aussenseife gelbbraun, am Ende hell; Endglied halb so lang,
zusammengedrückt, schlank, mit schwarzem Ring um die Mitte
und mit feiner schwarzer Spitze. Die 4 vordei'U Beine auf der
Lichtseite stark gebräunt mit weisslichen Gliederenden; am Vor-
dertarsus sind die 2 vorletzten Gliculer schwarzbraun (Hinterfüsse
fehlten). — Hinlerleib grau mit hellen IJinler- und Seitenrändern;
Bauch hell gelblich-grau, an jeder Seite mit einer Reihe schwärz-
licher, dreieckiger Fleckchen.
V(M-deil]ügel 5|"' lang, stark gestreckt mit stumpfem, abge-
rundetem Vorderwinkel und convexcm Hintei'rand, weisslich mit
sehr schwacher, fleischfarbner Beimischung, mit reichlichen brau-
nen, hier und da etwas gehäuften Stäubchen und gelbbräunlichen
Verdunkelungen, deren dunkelste und grösste das Wurzelfeldchen
beoränzt. Dieses ist so rein und weissHch wie der Ko[)f; die
gleiche Farb(; zicdil sich von der Win"zel am Vorderrand hin,
<loch trübt sie sich bald, da der Rand mit schwärzlichen Quer-
2G\
slriclic'lclicn iiiui Flcrkclieii bezeicliiicl ist, die nach Iiinlon grös-
ser und verlosciiciicr werden. Im Millelfelde liegen vor der Mitte
schräg untereinander zwei schwarze Punkte, der ()l)erc grösser,
beide wegen der umgebenden Stäubchen nicht sehr aulFaliend.
Der undeulhchere, mit weissliclier Pupille versehene Punkt der
Ouerader liegt belriichtlich weit von den beiden Punkten ab. Auf
der Mille des Hinlerrandes sind ein paar verloschene schwärz-
liche Punkte. Franzen sehr hell fahlröthlich.
Hinterflügel etwas glänzend lichtgrau, nach hinten dunkler,
und auf dem Hinlcrrande mit dmdvelgrauen, undeutlichen Strichen.
Franzen hell, gegen die Flügelspiize getrübt.
Unterseile der Vorderllügel grau mit hellem, etwas schwärz-
lich bestäubtem Vorderraiid; Iliiilerilügel viel heller, gegen die
Spitze grau bestäubt und mil schwärzlichen Strichen auf dem
llinterrande.
Diese seltene Art findet sich seilen, im Juli, um Mödling und
Baden bei Wien, aul'üergen, in Felsschluchten versteckt (Kollar).
27. Thapsiella Z.
(Fig. 4.)
Palporum articuli terminalis annulo medio antennarumque basi
nigris; alis ant. subelongalis, apice rotundato, carnco gri-
seis, fusco-conspersis, costa fusco-maculata, punctis duo-
bus disci oblique positis ante, uno albo-e.xpleto post me-
dium nigris.
Dcpi-essaria thapsiella Z. Isis 18 !7, S. S3S. — Slahiton Transact. V, p.
159. 22.
Thupsiae Ilerrich- Sclijf. tab. 62. fig. 454.
Var. b, niacula düFusa fuscescenli supra punctum albo-expletum.
Yar. c, puncto disci an(e medium inferiore deficiente.
Wohl am nächsten mit Adspersclla verwandt, mit wcnio-cr
gestreckten, an der Spitze abgerundetem Vorderflügeln und viel
dunklerer, röthlich-slaubgrauer Grundfarbe derselben. Ihre viel
dunklere Grundlarbe, der Mangel des rothen Ringes auf der
Ouerader der Vorderflügel, die nicht zu Linien ausgezogenen
und weit gelrennten 2 schwarzen Punkte vor der Mitte etc. un-
terscheiden sie leicht von Ocellana.
Grösse der Dcfir. ocellana. Kückenschild und Kopf staub-
grau, mehr oder weniger reichlich fleischlarben geniischl, Gesicht
2()2
weis.slicli, Fiililer hnuingrau, gegen diu Spitze heller; Wurzelglied
hrauii, iiiil liellem Lüiigsstrich der Scliaüeiiseile. Tasler länger
als (las Riickeiiscliild, schmutzig weisslich; 2les Glied fast von der
Wurzel aus durch Beschuppung stark verdickt, gegen die Spitze
etwas dünner, zusammengedrückt, auf der Aussenseile bräunlich
bestäubt; Endglied über halb so lang, zusammengedrückt, zuge-
spitzt, mit schwarzbraunem Mittelring und feiner schwarzer Spitze;
an der Wurzel aussen selten etwas verdunkelt. Beine bleich
gelblich; die 4 vordem auf der Lichtseite gebräunt, mit hellen
Gliederenden; nur die 2 vorletzten Glieder des Vordertarsus ganz
bräunlich. Hinterfüsse auf dem Rücken grau mit hellen Glieder-
cnden. — Hinterleib grau, Seilenrand und /Vflerbusch bleich gelb-
lich wie der Bauch, welcher 2 seilliche Reihen schwarzer, ecki-
ger, nach der Basis zu öfters zusannnenfliessender Fleckchen
zeigt.
Vorderflügel 5|: — 4^'" lang, etwas gestreckt, am Vorder-
winkel stärker abgerundet als bei Ocellana, slaubgrau und (leisch-
farben gemischt, mit deullicliem, durch einen braunen, hiulea
schallirlen Inuein'andslrich begränzlem Wurzelfelde. Vorderrand
Ulli kleinem braunen Schulterlleck unti solchen Flecken von un-
gleicher Grösse in seinem ganzen Verlauf; die grössten und
schärfsten sind die miltelsleu; die gegen die Flügclspilzc sind
klein und verloschen. Die Fläche ist grau bestäubt, am meisten
liinten, und mit wolkigen Stellen. Vor der Mille stehen zwei
schwarze Punkte schräg untereinander, der obere gewöhnlich
grösser; bei Var. b ist der obere klein, und der untere fehlt.
Auf der Ouerader steht ein grösserer, nicht so tief schwarzer
I'unkl mit wcisslicher Mille. Zwischen ihm und dem Coslalileck
der Mille ist meist ein jXebelüeckchen, das sich bei Var. b zu
einem braunen Längswisch verdunkelt und erweitert, der oben
verenoi ist und mit dem Coslalileck zusammenhänot. Der Hin-
terrand hat eine Reihe schwärzlicher, bis in den Yordcrrand fort-
gesetzter Punkte. Franzen röthlicher als die Fläche.
lünterllügel licht gelblich-grau, hinten dunkler, mit einer um
die Spitze verdunkelten bräunlichen llinterrandlinie; Franzen hell,
Jiahe an der gelblichen Basis mit grauer Schatlenlinie.
Unterseite der Vorderllügcl dunkelgrau, mit gelblichem, braun-
fleckigem Vorderrande und schwarzer, dünner, auf den Adern
S'"ell)lich unlerbtochener llinlcn'a.ndlinie. Hinterllü<>"el sehr hell-
2G3
grau, am Vürdorraiid oelljlicli ; diu llinlcrraiidliiiio um die Spilze
wie auf den Vordorflügeln. Alle Fraiizcn mit feiner oelliliclier
Wurzclliiiie.
Sie lebt bei Messina am Mccresufer und an den Bergen,
desgleichen am Aetna am untern Rande der Wahh'egion, und bei
Syracus — walirscheinlicli überall in Südeuro[)a, wo Tliapsia gar-
ganica, die Fullerpllanze, wäelisl. Die Raupe lebt in Menge an
den Blättern dieser Pflanze in Seidenröhren, die sie in den Blatt-
Zipfeln anlegt. Am frühesten ist sie zu Anfang A[tril erwachsen,
ihre Verpu[)pung (srlulgt am Boden, ihre Entwickelmig na(-li et\va
4 Wochen. Näheres über di(^ Uanpe und ihre liebensweise ist
in der Isis mitgetheilt.
2H. Lalerella Sf.
Palporum arliculi lerminalis basi fuscescenli, annnio medio liisco,
alis anl. snhelongalis, apice i'oinndalu, gilvis, fuscesccmii
crebro irroialis, pnnclis duobiis disci obli(pic posilis ante,
uno(|ue [losl maculam obsoleiam fuscescenlem nigris.
'l'iitcd tat c r fl lit , /.iugclliiibiglcr Scliobc , Wii-ii. Vitliii. S. 137. 7. —
eil. lUii^'er Jl, S. 99. — cd. r. Churp. S. 129.
Dcpressariu — Z. Jms iy:39, S. 19.=>. 12. 18i(i. S. 280. 9. — S,l.k,>.
S.hintausclibl. IV (184.3), 18 V (1811), 17. VIII (18l()), 13. -
Richter Eilt. Zig. XI (I8.=>n). S.27. (Mun,,) 8 150, lir>. ('/..J XIV
(18.>3), S. 84. :^. — Sch/äincr T.-.nsd.LI. S. 161. 77. — llriflli l;..ii,.
S. 18(J. 31. — Stuiii/on Tiarisad. V, {>. 159. 18. — v- 't'ivdemunit
W. Provin/.;.-ill.J. 1845, S. 536. 8.
Udcnnjlis lalcrcllu f'li. Bcitr. S. 6(5.
II nein i/li s Ii c r iie l icl la: c.i[)iu- tlioi .u i(|iic Mavij , .iji.s .inl iiii.ic. UiU
cti.s, puncto niedio gcmiiio riiat'iila(|iic nigris. 'l'i ■ IX, I 250. X, .'j.
183 u. 279. — h'o/lar V^tiiM. 8. 91.
Tinea hcradiellu lli. \\A\r. Tal. 33. lig. 4. a, b. — - llnbu. (,y !!7
Pinuris - II. Cat. 411. 3968.
Ihre nahe Verwandlschal't nnt Thapsiella fallt wenig atil,
weil sie ihr durch die hell zi(!gelr(>the Farbe auf Ivo|)l., iuickcu-
scliild und V^)rdeiiliigeln sehr unähnlich sieht. Aehnlicher ist si(;
der Arenella; aber diese hat auf den gesirecktern, schärfei
ges|)ilzlen Yordciilügeln ein viel helleres Gelb zur Grundfarbe,
worin keine rölhlit'he Beimischung ist; auch hat ihr letztes Tasier-
glied einen sehr dcullichen schwarzbraunen King und ihr Bauch
gelten die Wurzel »grosse schwarze Flecke zu jeder Seile, stall
264
ilcr Punkte der Latcrclla. — Applaiia und Ciliolla, die der
LnlercIIa nur wonig ähnlich schon, haben auf den viel gestreck-
tem Vordcr(h'i<ro!n eine bräunlich -rothe Grundfarbe und stets 3
bis 4 weisse Punkte, die der Latcrella stets fehlen; auch bat ihr
Ielzt(!s Tasterglied 2 schwarze Rino-o und ihr Bauch 2 Reihen
schwarzer, zusaniinonflicssendcr Flecke. — Angelicclla kommt
in der Grösse nur den Zwergexemplaren der Laterella gleich und
hat auf den Vorderdügeln ein viel lebhafteres Rothgelb, worin
das Rolhe vorherrscht und welches viel wcniofor durch bräun-
b'che Stäubchcn getrübt ist; der Punkt auf der Ouerader ist stark
und oft weisslich gefüllt und befindet sich in einem Nebellleck,
statt dass er bei Laterella frei und hinler einem kleinern Nebel-
lleck steht; auch hat Angclicella einen hollern Kopf und Thorax,
und ihr lolzles Taslerglied ist oft ganz ungcfleckt. — Incarna-
lella ist bestinnnt nahe verwandt mit Latcrclla und in der Grosse
wie ein Zwergexcmplar dersell)en; ihre viel blassere, mit Fleisch-
farbe gemischte Grundfarbe, in welcher diese Ulischung längs des
Vonlerrandes am stärksten hervortritt, nebst der geringen, melir
aus einzelnen Punkten bestehenden Bestäubung unterscheidet sie
davon sehr sicher. — Carduella, in der Grösse der Zwerg-
exemplare von Laterella, hat hinten grade abgeschnittene Vor-
(ierllügcl und eine gesättigtere, etwas röthlich gemischte Grund-
farbe auf denselben.
Grösse seiir veränderlich, gewöhnlich wie Arenella, biswei-
len wie Angeliceila. Kopf und Rückenschild ziemlich satt ocher-
gelb mit bräuidicher Bestäubung; Gesicht s(!hr hell gelblich. Füh-
ler hell bi'äunlich-grau. Taster länger als das Rückenschild, Indl
(icliei'gelb, besonders innen; das 2te Glied aussen mehr o(b.'r
weniger bräunlich bestäubt, durch oben und miten kürzere B(!-
scliuppung stark erweitert; Endglied mehr als halb solang, dünn,
gl.dl, über der Mitte nnt einem schwärzlichen Ringe und an der
NViirzel auf der Innenseile mit einem verloschenem, oft fast feh-
lenden Fleek. Saugrüssel massig lang, bleichgelb beschuppt.
iJeiue bleicIigcH), aussen bi-;nm bestäubt, besonders die vordem;
Tarsen aussen grau, mit heller Sj)ilze; das 4te Glied des Vor-
tlerlarsus ganz schwarz. Hinterleib grau, gelblich bestäubt; Bauch
graii-gelhlicli mit 2 Seilenreihen schwarzer Punkte.
Vorilerllügel 5- iJi'" lang, ziemlich gestreckt mit stark ali-
geruii'ielem Vonlervvinkel und ganz gemndelem Innenwinkel, ziem-
i65
lieh satt rölhlich-ochergcll), sclir reiclilich bräunlich i)cstiiubt, hier
und da mit dimklern Stellen, besonders an der Aiissenseilc des
wenig Iiervortretenden Wurzelfeldes, das durch keinen Innen-
randstrich abgeschnitten ist. Aul" dem Vorderrand gegen die Flü-
gelspitze sind 4— 5 graue Fleckchen. Im IMitlelfelde sind vor der
Flügehnilte zwei schräg untereinander stellende schwarze, <^leich
grosse, wegen der umgelx-ndcn Besläubuni; nicht sehr auHiiliende
Punkte in gleichem Abstand zwischen dem Wurzellehlchen und
dem etwas grossem, doch weniger scharfen Punkt der Querlinic.
Vor und etwas ü[)er diesem ist ein braungrauer Nebellleck von
wechselnder Grösse und Dunkelheit; selten reicht er bis zum Vor-
derrand. Am Hinterrand ist eine Reihe verloschener schwärz-
licher Punkte, die bis in den Vorderrand reicht. Franzen mit
2 grauen Schattenlinien.
üinlerflügel bleich gcIblich-grau, hinten etwas dunkler. Fran-
zen heller mit feiner grauer Scliattenlinie nahe der Uasis.
Unterseite der Vorderfiiigel dunkelgrau mit ziendich breitem
gelblichen, schwärzlich besprengten Vorderrand und feiner, auf
den Adern unterbrochener, schAvärzlichcr, gelblich eingelasster
Hinferrandlinie. Hintcrflügel lichtgrau, am Vorderrand und in der
Spitze gelblich, mit bräuidichcr Bestäubung. Hinlerrand an der
Endhällle nüt einer Reihe schwärzlicher Linien. Franzen mit fei-
ner hellgelber Wurzellinie.
Das Weibchen ist kleiner und hat etwas schmalere, nach
hinten gesjiitzlere Vorderilügel.
In Deutschland sehr verbreitet. Nach Nordc^n hinauf wurde
sie bis Lievland (IJeuig!) beobachtet, g('^cn Süden bis Toscana
(Mann!). In England hat sie noch nicht aufgefunden werden
können. Sie bewohnt hauptsächlich die Ebene, aber auch in i\(:\\
schl(!sischen Vorbergen kommt sie vor, und zwar vom .fuli an.
Die Raui)e lebt zu Ende Mai und Anfang Juni auf Lehm-
boden in Roggenfeklern in zu Rollen zusannnengezogenen Blät-
tern und Blatizipfeln d(>r Kornblume (Centaurea cyauus), oft zu
einem Dutzend an einer Pllanze, stets in grosser Zahl über ein
ganzes F(!ld verbreitet. Sic ist bei Treilschl<c richtig beschrie-
ben. Ihre Verjiuiijjung erfolgt an der Erde. Der Schmetterling
hält sich bei Tage in den Gesträuchen in der Nähe der Felder
tief am Boden, oft in Menge, versteckt und wird durch Nieder-
treten desselben oder durch starkes Klopfen zum Auflliegen ge-
26()
bracht. Unter aiigeliüuflem trückiion Laube, in Spalten von Zäu-
nen , unter lockern Rinden , in Gartenluiusern überwintert er bei
uns häutig- und konnnt dann noch bis in den April vor.
A nrii cik u n g. VWgcii llcraclicll.i IJiip. stlie man bei Siih[>i«[»iii(jULll,i
Math. AU Ucracleelia //. 417. {Zcllcrsledl Ins. läpp. p. 999) erhielt ich
von 'Acttcrslcdl nur Exemplare der Applana.
29. Incarnatella //. sp.
ralporuin arliculi Icnninahs anniilo niedio fusco; alis anl. snb-
clüii<,aUis rolundatis dilute ochracco-carncis, costa laeliore,
l'usco rarius puherulenlis, punctulis nioris diiobiis disci
obliipie posilis ante, uno post inaculaui parvaiu nigrican-
leuj oblileralani. ($.)
Ganz verschieden von der ojeich grossen Angelicella diircii
ihre blasse Fleischfarbe auf den kihzerii, g(,'niiidc'lerii Vorderllii-
geln, durch den sc!i\\ärzlicli(>n iX'chollleck in der IMlttc, der nicht
(l(;n Punkt derOuerader (,'inhidll, sondern l'rei diivor schwel)! -wie
bei Laterella, durch das nicht gelic'hlete und abweichend o('|'iiiJ)|(,-
Wui'zeli'eldchen, durch die lleiscldärhioen Taster nnt deutlicheni
schwärzlichen Hinge vor der Spitze, während Angelicelhi blass-
gelbe Taster hat und höchstens einen Fleck vor der Spitze. —
Sie kann nicht gut Kubidella //. 221. sein, welche zwar in
der Gruiidlarbe ziendieh slinnnt, aber \iel gestrecktere, spitzere
Vorderflügel mit vielen schwarzen Costalpunkteu und ohne dvn
schwärzlichen Nebelfleck hat. — .fedenlalls ist sie der Lalerella
nächst vei'wandt, aber verschieden durch die viel heilem, fleisch-
larben oder last rosig gemischten, spärlich mit schwärzern Släub-
chen bestreuten Vorderflügel; auch sind die 2 Punkte des ]\lil-
telt'eldes kleiner und viel weiter getrennt, und der obere ist der
grössere. — Von der gleich grossen Caiduella ist sie durch
die schmälern, hinten stark gerundeten Vorderlliigel, die vi(;l
liellere Grundfarbe auT denselben und den dort ganz rehh^iden
gcröthelen Anflug der Händer zu uülerscheiden.
Rückenschild und Kopl' in der schon hiusichllieh der Vor-
derflügel angeg(d)enen Mischung; (Besicht mehr weisslich. Fidder
o-raubräunlich. Taster innen wi-isslich, sonst lleischliubig, beson-
ders an den Schu|»|)en, wodurch das 2te Glied stark inid ziem-
lich gleichmässig verdickt ist; das halb so lange, zusauunenge-
207
drückte, foinspitzigc Endglied hat über der Mitte einen hriiun-
liclicn, auf dem Rücken unterbrochenen Ring. Beine g-elhlich-
wciss; die 4 v()r<lern fleischfarbig angenogen, besonders an den
Schienen, ausserdem an der einen Seile braunstaubig, und ihre
Tarsen grau mit hellen Spitzen, nur das 4tc Vordertarsusglied
ganz grau. — Hinterleib bleich gelblich; Rauch heller, zu jeder
Seile mit einer Reihe nach innen grösser werdender schwarzer
Punkte und zwei unvollkonniicnen Pünktchenreihen in der Mitte.
Vorderflügel 3f ' lang, ziendich gestreckt, an der Spitze noch
stärker abgerundet als bei Laterella, mit einer Mischung von sehr
blassem Gelb und Fleischfarbc als Grundfarbe, letztere tritt längs
des Vorderrandes und auf den Kränzen etwas gesättigter hervor.
Das Wurzelfeldchen ist nicht heller, aber durch einen verlosche-
nen, auf dem Innenrand siehenden bräunlichen Rogen begränzt.
Die Fläche ist nnt schwärzlichen SläubclKni ^veilläu(ig besireut,
am meisten auf der Vorderrandhälfle. Der Vorderrand ist mit
grauen, verloschenen Fleckchen bezeichnet, die nach hinten etwas
grösser werden. Die 2 schwarzen Punkte des Mittelfeldes vor
der Glitte sind sehr klein und wenig ausgezeichnet; sie sind viel
Weiler voneinander als bei Laterella , und der obere ist grösser.
Hinler dem untern folgt ein schwärzlicher Nebelfleck, und an
dessen unterm Ende der wenig auflallende kleine Punkt der (juer-
ader. Am Hinlerrand ist eine Reihe schwärzlicher, verloschener,
kleiner Punkte, die die Flügclspitze nicht erreicht, Franzen blass
fleischfarben, aussen heller.
Hinterflügel etwas glänzend, trüb gelblich-wciss, unverdun-
kelt gegen die Spitze.
Unterseile der Vorderflügel gelblich, am Vorderrand Sj)ärlich
schwärzlich bestäubt; Franzen fleischfarb(,'n. Hinterllügel wie oben,
am Vorderrand und in der Spitze schwärzlich bestäubt, auf dem
Hinlerrand vor der Spitze mit kurzer, durch die Adern unter-
brochener schwärzlicher Linie.
Mein einzelnes Exemplar, ein wohlerhaltenes Weibchen, er-
hielt ich durch /)/•, Speyer aus der Gegend von Arolsen.
Anmeldung. Kiilii<l,;i!a //. 221, Text S. 41. 16. „I.lII biMiinrotii
gL'fäiht xirid ,iul diu Olici lli'igLlii Im i\lllt»lr;nirn mit linciri scliw.iiv.rn l'iirikt,
.•iikIi vor «liiSiMi mit iiuliKrii l'iiiiktilii'ri gc/.cii iincl iiml .-tm ScIi wiiigr.incJ
s<li\vnr7, sprcngliclit ; von I\l.i/./.ola < rliaitcii" ; C.lt. p. 411. 3964 (Piri.ii Is) li.il,
wie ohcii aiigigi Leu , mir in -icr K.irbe der Vordci Hügel einige Aelinliclilicil
268
mit meiner Incarnalella; ausser den andern Unterscliiedcn sind auch die grauen
Hintcrfliigel gar niclit Depressarien - artig gestaltet. Jedenfalls wäre das Bild
gäiizllcli verfehlt und unkenntlich. Staintün citirt es mit ? bei Angcllcella,
wohin ich es nicht zu stellen -wage. — Haenjylis rubidella Erersmann
Fii. Volg. 570 stimmt mit der als identisch cilirten Ruhldella //., Weicht aber
in den alae anticae e lutco et ruhescenti albidae pulvere fuscescenti
raro adspersae und posticae albidae davon ab. W^enn dies sich mit mei-
ner Art vereinigt, so scheinen doch die puncta costalia punctaque ciliaria fusca
als viel zu dunkel und auffallend zu widersprechen, es müsste denn mein ein-
zelnes Exemplar ein besonders blasses sein, und von dem schwärzlichen Ne-
belfleck, der doch so characteristisch ^vIe bei Laterella zu sein sclieint, ge-
scliieht keine Erwähnung. Diese Rubidella bewohnt das Casanischc Gebiet.
— Rubidella üiip. pl. 290. flg. 6. (Heniilidc rougeätre p-.g. 133. I.il5,
Ilacniilis rubidella Cat. 335.) — aus Finland oder Lilthaucn — ist zufolge
der ziegeliöthllchen Gniiulfaibe der Vorderflügil und des den Jiintern Punkt
einhüllenden, gegen den Vorderrand hin ausgedehiilen Nebelflecks zuverlässig
nichts als Angelicella.
30. Carduolla //.
Palporum arliculi torminalis basi interne et annulo ponc nieiliuiu
fiiscis; alis ant. subelongalis, apice rotundalü, salurate ru-
fescenli-gilvis, fnscescenli-iiToratis, punclis tUiuInis oblique
positis ante iinoque post niaculam parvani obsolelissiuiain
fiiscescentcm nigris. ($ Mus. Stainton.~)
Till, cardiiella II. fig. 439.
Pinaris carduella II Ct. 411. 3963.
Dvprcssaria — Slcj)h. Cat. 7173. — Alis ant. rubro-testaccss , atomis sa-
turatioribus, punclis duohus minutissimis maculaque postica nigris ; po-
sticls flavescentibus Stcpfi. lllnstr. IV. p. 199. 8. — Slainion Cat. p.
17. — Transart. V. p. 159. 19. — Con.panion ed. I. p. 14, 50, 59.
ed. 2. p. 12, 38, 44. — Tiu. brit. p. 91. 18. — Cat. Brit. Muro-
lep. p. 60. 18.
• Wood Index Ent. f.g. 1170.
Am nächsten verwandt mit Laterella, sicher verschieden
durch die gesättigt rölhhch-golben, hinten grader abgeschnittenen
Yorderfliigel und den verloschenem bräimlichen Fleck hinler der
Mitte, in der Grösse der kleinsten Exemplare dieser Art oder
wie Incarnatella.
Rückenschild trüber als die Vorderflügel, besonders vorn
verdunkelt; Gesicht hell gelblich. Fühler hell bräunlich. Taster
länger als der Thorax, wie bei Laterella geslallet; das 2le Glied
innen gelblich, aussen und an der Bürste rölhlich-gelb, aussen
269
bräunlich bestäubt; das fein gespitzte Endglied ist auch röllilich-
gclb, innen an der Wurzel braun und über der Milte mit einem
unregelinässigen braunen Ringe. Beine bleicligelb; die vordem
auf der Lichlseile rülhlicli-gelb, am Schenkel und der Wurzel der
Fussglicder bräunlich, am Rücken der Schiene hellrolh, Miltel-
schenkel innen bräuidich angeflogen. Hintei'leib grau, an den
Seiden, dem Afterbusch und dem Bauch hell gelblicb, letzterer mit
2 seitlichen Reihen scharfer schwarzer Punkte und in der Mitte
mit 2 Reihen schwarzer, innen verlöschender Pünktchen.
Vorderflügel 3f '" lang, wie bei Laterella gestallet, nur mit
gerader herablaufendem Hinterrande und daher weniger abge-
stumpftem Yordervvinkel, röthüch-ochergelb, viel gcsälligler als
bei Laterella, bräunlich bestäubt, ohne dass die Grundfarbe da-
durch bedeutend geändert würde. Am Vorderrande ist die Wur-
zelhälfte verloschen bräuidich gefleckt. Die 2 schwarzen Punkte
vor der Mille und der einzelne auf der Querader sind wie bei
Laterella; dazwischen liegt aber ein kleinerer und ganz verlo-
schener bräunlich - grauer Nebelfleck. Das Wurzclfeldchen ist
kaum durch etwas dunklere Färbung abgegränzl. Franzen etwas
heller als die Grundfarbe, aussen bräunlich besläuhl.
Hinlerflügel mit ein wenig spitzerem Vordervviiikel als bei
Lalerella, grau, gegen die Wurzel und am Innenwinkel merklich
heller als dort. Franzen bleich gelblich, gegen die Spitze an den
Enden grau, gegen den InnenAvinkel nur mit grauer Schallenlinie
nahe der Basis.
Unterseite der Vorderflügel gelbhch-grau, am Vorderrand
und der Franzenwurzel gelblich; Hinterflügel bleichgelb, in der
Spitze braun bestäubt.
Zufolge des H(lhner sehen Registers zu seinen Tafeln kommt
die Art bei Augsburg vor. In England ist sie sehr selten und
fliegt im Juli und August (Staiiiton!) im New Forest bei Brok-
keidiurst (StepJiens).
A II m e ik II II g. Ganz genau stimmt //«Äner's Figur iiiclit ; In ilir ist der
Vorderrand liell gclblicli mit 6 bis 7 aul die ganze L.'inge gleiclimässig ver-
tlicilten lirauncn Flei keilen , statt dass an dem Stainluii^scUcu F.xemnlar die
Farbe hier gar iiicIit lieiler ist als auf der übrigen Fläelie und fast nur auf
der Wurzelbälflc kleine, ganz verloschene Fleekelien zeigt, wovon das an der
Mitte das gi össte und mbelaitig ist. Ferner ist das V\^jrzel/eldclien durch
eine gelbliibe, gebogene Qiieilinie abgegrenzt, wovon das Exemplar der Sfain-
270
/Ort ''seilen Sammlung niclit die niindeslc Spur zeigt; ilira ftlilt auch durchaus
die gelhlldic Ilinit ri andllnle der Ahbilduiig. — Die Punkte (nur zu grob),
der Nebelfleck, die übrige Farbe der Vorderfliigel und ilire Gestalt, sowie die
Färbung der llinterflügel stimmen dagegen so giitj, dass ich den Engländern
iolge, die ihre Art für diese //«iwer's'-he erklären. — SfainUm riiirt auch ein
Piaunenbild der //«7>«« 'sehen Tafeln , ich finde es nicht im Exeniplar der En-
tomologischen Gesellschaft,
31. Ap plana Fahr.
Palporum arliciilo Icnninali bis nigro-annulalo; alis anl. elon-
oatis, roluiitlalis, rubido-rusresceiilibus obscurius irroratis
nebiilüsisquc, basi abrupte diliilioro, punctis duobus disci
iiiiiris oblupic positis ap[)ro\iiiiaUs supenio albido niargi-
natis aale, duobus albidis nigro-niargiuaüs lougitudinaliter
positis post medium.
J*ijriilis ylpp/diia: alis depressis fuscis, punctis 3 centralibus albis Fabr.
Gen. Ins. p. 294. 56—57. — Ent. syst. 3, b. 285. 174.
Torhix applunu: t'illcrs Ent. Liun. IJ, 414. 724. — Thtinbcrg DIssert.
p. 65.
Drjiresstaia — the common Flat-body, llaworth Lcp. brit. IV, p. 510. 17.
- S/ephens Cat. 7166- — lllustr. IV. p. 201. 14. — Slani/on Cat.
17. — Conipanion ed. 1. p. 15, 27, 29, 46, 50, 59, 64, 67. ed. 2.
p. 12, 24, 25, 38, 44, 48, 49, 76. — Transart. V, p. 161. — Cat.
of brit. Microl. p. 61. 21. — Tin. brit. p. 93, 21. — Jteiilt! Beitr.
186, 34. — Z. Isis 1839, S. 394 u. 304. 1846, p. 281. 12. -
Schles. Schmtauschbl. IV (1843), 18. V (1844), 17. — Tengström
FInl. Fiäril. p. 123. 6. — Z. Entom. Ztg. XIV (1853), S. 84. 6. —
ilcrrkh-ScIlff. Text S. 118. 222.
Tinea upplanella Fahr. Suppl. p. 484, 18.
Hacmi/lis applaiiella F. v. Rösht. Beitr. S. 122. Taf. 47. 48. (ig. 1. —
Diip. €,,t. 334. — Jtkhtcr Ent. Ztg. XI (1850), S. 27. — r. /'/We-
mann Pr. Provinzialbl. 1845, S. 5-36. 10.
Phulaena cerefolii Rctz Gen. Deg. 45. 99.
Tinea ciculella Ilübn. fig. 79 u. 419.
ji gonopterix — IFübit, Cat. 410. 3958.
liaemylis — Tr. IX, I. 248. X, 3. 182 n. 279. — Evcrsmann Faun.
Vülg. p. 569. 4. — llem. de la rigue Dup. Ilist. VIII. p. 129. 1513.
pl. 290. flg. 4. — Zellerstcdt Ins. läpp. p. 999. — Srhhs. Srlim-
lanschbl. II (1841), 18.
rinil. hcracliana Degcer I, 1.3tc Ablull. S. 27 u. 99. Tal. 29. I.g. 1-8.
II, 1. S. 294.
Uaenujl, hrracleclla Zclfcrstcdt los. läpp. p. 999.
Var. b, alis ant. laotius rufesceuli-mi.xlis, poslcrionim ciliis c.\-
lerne obsolete roscis.
271
Dipressurhi ri Hella Sfaintoii Cnt. 17. — Traiisric |. V. p. 161. |il. XVI!,
flg. 7. — Conip.iiiion f(l. I. p. 15, 56, 59. <(1. 2. p. 12, 44, 48, 77.
— rin. 1,1 it. p. \)3. 21. — C.-it. o( l.rlt. IMicrol. 61. 22. — Zoolo-
gist 1851, p. 3288. — Ilerrich-Sr/,//: T,xi S. 118. 223.
Diese in der Grösse der Ooellana slelieiule Art imlersclici-
(lel sich von Laterclia durch ihre tridj rolhl)iiiunhch{' Griiiid-
larbe, die gestrecklcrn Vorderflügel, die 3 l)is 4 weissen oder
doch weiss gesäumten Punkte im IMillehaum, den starken schwar-
y.vn Ring an der Wurzel des holzten Taslergliedes, — Die etwas
kleinere Cnicclla Jiat auf den >'or(lerlliigeln 4 ähnlich gestellte
weisse Punkte, aber die Grundlarbe ist ein gesülligles, last ein-
farbiges Rothbraun, das Wurzelfeldchen ist hellgrau und bis zum
Vorderrand scharf und gradlinig abgeschniticn. und die Vorder-
lliigelspilze ist scharf wie bei Atomella; der obere Ring am letz-
ten Tastcrgliede ist auf ein aus wenigen Släubchen bestehendes
Fleckchen reducirf, und die Sj)itze dieses Gliedes ist nicht schwarz,
sondern hell. — Hepatariella hat aul den spitzem >'orderflii-
tjeln ein tieferes, trüberes Rölhlich-braun als Appl;i:i;!, und besitzt
nur den weissen Punkt der (,)uerader; auch sind ilirc Taster viel
schlanker mit einem verhältnissmässig kürzern Eudgliede. — Die
nächste Verwandte der Apiilana ist jedenfalls die zwergartige Ca -
pi'eolella; sie hat auf den Vorderflügeln nichts Höihliches bei-
gemischt, sondern ihre Grundfarlu' ist ein dunkles Slauii«ir!iii. hicf
und da etwas gelichtet.
(irössc veränderlich. Hiickeusclnld und Kopf dunK( 1 slanb-
grau, röthlich angeflogen und bi'äunlich bestäubt. Fühler hr;tti!i-
lich-grau; '^\'urzelglied braun, am Ende und iinien hell. Taster
etwa so lang wie Koj)f und Uückenschild zusammen, bleich gelb-
lich; das 2le Glied ist an den letzten | durch die Beschuppung
stark verdickt, aussen und am Ende der lockern Schuppen braun
besprengt; Endglied über halb so lang, zusammengedrückt, (ein
zugespitzt, oft rosig angeflogen, an der Wiu'zel nüt einem schmä-
lern, über der Mitte mit einem sehr breiten schwarzen Gürtel:
die Spitze schwarz. Saugrüssel millelmässig lang, bleich gelb-
lich iieschuppl w ie das (i(\sicht. An der Seite des letztem ist ein
beim cf rolhgelblicher, beijn $ ocliergelblicher Schuppenbusch. —
lUc 4 \ ordern Reine aussen schwarzbraun unl hellen Glieder-
iiuU'ii und roi blichen Schuj)pen an dvn Schienen; das 4te Vor-
derlnssolied schwarzbraun. Jlinlerbcine bleichiicjli mit bräiiiiliclicii
272
SUiubchcn; die äussern Schienendornen auf einer Seite braun; die
Fussolieder an der Wurzel schwarzbraun, am Hchtesten das erste.
Hinlcrleib dunkelgrau mit hellen Ringriindern; Bauch bleich
gelblich, am meisten an den Seiten bräunhch bestäubt, an jeder
Seite mit einer Reihe grosser, länglicher, schwarzer Punkte.
Vorderflügel 5 — 4^'" lang, gestreckt mit fast abgerundeter
Spitze und convexem Hinterrande, hell röthlich-braun, in trüberer
oder lebhafterer Mischung, reichlich mit braunen Stäubchen be-
streut und dunkel marmorirt. Das Wurzelfeldchen ist heller als
die übriore F"arbe und breitet sich am Vorderrande hin etwas aus;
ausserdem ist es durch die verdunkelte, weiter hin lichter wer-
dende Grundfarbe begränzt. Der Vorderrand ist verloschen braun
punktirt, nach hinten braungrau gefleckt. Im Mittelfeld stehen vor
der Mille schräg untereinander und so naiie beisammen, dass sie
oft zusammenfliessen, ein tiefschwarzer Punkt und ein kurzer sol-
cher seilen zu einem Punkt verkürzter Strich, beide nach aussen
weiss beschuppt. In gleicher Höhe mit dem Strichelchen folgt in
einio-er Entfernung ein weisses Längsstrichelchen oder ein sol-
cher Punkt, schwarz gesäumt, und in fast gleicher Entfernung
steht etwas tiefer der weisse, schwarz eingefasstc Punkt der
Ouerader; die beiden letztem Zeichen befinden sich in verdun-
keltem Grunde. In gleicher Entfernung zwischen dem Querader-
punkt und dem Ilinterrand ist der über der Mitte spitzwinklig
gebrochene Ouerstreif durch lichtere Grundfarbe gewöhnlich ganz
unkenntlich ausg(.>drückt. Der Hinterrand Iiat eine Reihe verlo-
schener schwärzlicher, bis in den Vorderrand reichender Punkte.
Franzen etwas iieller als die Grundfarbe.
Hinlerfiügel etwas glänzend, grau, gegen die Spitze oft et-
was dunkler und dann hier mit dunklerer Hinlerrandlinie, krän-
zen hell bleichgelblich-grau mit dunklerer Schattenlinie nahe der
Basis.
Unterseite der Vorderflügel grau, mehr oder weniger dun-
kel mit schmal stricmenfurmig gelblichem, schwärzlich bespreng-
tem Vorderrandc und feiner gelblicher Wurzcllinie der grauen,
schwach rülhlich schinnnernden Franzen. Hinterflügel heller, längs
des Vorderrandes und in der S|)itze gelblich und reichlich braun-
frrau «'■roh besprengt. Ilinterramllinie vor der Spitze schwärzlich.
Franzen wie oben.
V
273
Var. b ist meist etwas grösser (Vorderfl. bis 5|'"), auf
den Vortlcrfiiigeln heller mit reieliliclierer, rötlilichcrer I\Iiscliung-,
auf den Hinterniigcln heller grau und an den Kränzen mit mehr
oder weniger starkem rosigen Anflug.
Im mittleren und nördlichen Europa bis zum 64.°; im Osten
bis ins Casanische iEversmawi) beobachtet, ist sie fast überall
häufig. Sie erscheint bei uns schon zu Ende Juli (ein >y eib-
chen der ächten Applana fing ich schon am 20sten) und über-
wintert in Älenge, worauf sie an den ersten warmen Frühlings-
abenden an Heckenzäunen gesellig schwärmt. Trc'itsclikes An-
gabe, dass sie sich auf Wiesen auf den Schierlingsblumen finde,
ist eine aus Hühner aufgenommene Erdichlung.
Die Raupe lebt nach FR. im Juli erwachsen in Blaltröhren
des Chaerophyllum sylveslrc (ich fand sie an Ch. bulbosum), nach
Allen Hill und v. Ueyden an Angelica. Stainton giebt auch
Cicuta virosa und Heraclcum sphondylium als Fuller[)llanze an;
letztere Pflanze nährt sie wenigstens bei Glogau nicht, und die
Cicuta scheint nach ihrem Wohnort in olFenen Sümpfen und
Pfützen auch wenig dazu geeignet. Daucus carota und Aego-
podium bei Tr. scheinen eben so zweifelhaft u ie die Haupenzeit
(Septbr.) und, zufolge FR , auch die Raupe selbst. Nach FR. ist
die Raupe erst grasgrün , später gclbgrün , oft auf dem Rucken
nnt rötlilichem Anflug, innner mit 3 dunklern Längsslreifen und
schwachen schwarzen Wärzchen; der Kopf und Prothorax gelb-
braun oder grünlich. Verwandlunir in der Erde.
Anmerkung I. Cillella (^Stainton) odtr niclne V.ir. b. (auch hc
f. ?". Itüsht. erwähnt) kann ich darum nicht als eigne Art anerkennen, weil
ich zwischen den dunkelsten Exeniplaren mit grauen liintcrfliigellranzen die
sanllcslen Uebergänge bis zu den hell hraunrütiilichen mit rosig angeflogenen
llinterdügeliianzen vor mir habe j Ciüella ändert in der Gi üsse ab, und ich
fing sie an derselben Stelle, wo icii die gewöiinliche Apjilana — an einer
sehr reichlich mit Chaerojjhyllum sylv. bewachsenen Laubholzslelle — von
Uäumen klopfe oder aus dem Grase aiiltreihe. — Zwci Exemplare des Dr.
Sj}ei/er, von vorzüglicher Grosse und mit schwach rüihlich angeflogenen Ilin-
terflügellranzen, zeichnen sich din'ch die überall aul dun hellen Voiderflügeln
liervortreteude ochcrfarbene Mischung aus, ■welche auch das W uizcKcldchen
fäibt, sich von der W'uizel ^veiter als gewöhnlich am Vorderrand hnizieht
und auch den winkligen Quersti-eifen , wetiigstens in seinem obcin '1 heil,
ziemlich deutlich zeichnet. Von 3 andern zusammengehörigen Spcijer sehen
Exemplaren, deren llinlerflügi^lf'ranzen des rölllichen Anstrichs entbehren, sind
2 etwas, eins viel kleiner als jene 2; ihre l'äiliiiiig ist viel matter, du- lullen
l\. IS
274
Stellen wie dort, nur bedeutend blasser; die Querstreifen in dieser liebten
Farbe sebr deutlicb und vollständig und binlerwäils dunkelgesäumt, niit einigen
verloscbcnen braunen Längsstrichen, wie sie auch dort zu sehen sind. Das
kleinere Excn)p!ar Ii.it abi-r den Querstreif und den Schatten dahinter ganz
undeuilich und unvollständig. Noch ein Spei/er''sc\ics schön erhaltenes Männ-
chen ist so dunkel wie meine eigentliche Applana und hat durclischeinende-
Ilinterflügel. Noch mehrere Verschiedenheiten nach der Grundfarbe und
selbst nach der Gestalt der Vorderfliigel könnte ich aus den durch i\ Ilei/deii
zur Ansicht geschickten Exemplaren angeben. — Hier Hessen sidi ein halbes
Dutzend verschiedene Arten annehmen, wenn nicht zwischen allen Bindeglie-
der da wären. Die Entscheidung, ob Applana nach Lokalität und Futter-
pflanze abändert, wie ich glaube, oder ob es mehrere höchst ähnliche Arten
giebt, wird am besten von der Zucht aus den Raupen abhängig gemacht.
Anmerkung 2. Clliella Sfaint. fig. stimmt mit den Spei/er^scheii röth-
lich gefranzten Exemplaren, hat aber zu dunkeln Grund und zu wenig gelb-
liche helle Färbung; auch bildet der Quersircif nicht den richtigen Winkel.
Meine Von Sfaiiifon erhaltene Cilielia, ein Weibchen, ist viel heller, einfar-
biger und mit lebhafterem Roth und zeigt von den braunen Längsstrichen
hinter dem nur in seinem obern Theile sch-\vach vorhandenen Querstreifen
so geringe Spuren, wie meine hier gefangenen Exemplare der Cilielia.
Anmerkung 3. Hühners fig. 419 ist gut, ober fig. 79 — mit weiss-
lichen Hinlerflügeln und schwarz gescheiktcm Vorderrande der Vorderflügcl
sieht so fremdartig aus, dass sie kaum unsere Art vorstellen kann. Im Text
S. 39. 6. wird nur dies Bild beschrieben und die Notiz beigefügt, dass die
Art bei Augsburg auf Wiesen schon in den ersten Frühlingslagen und fast
den ganzen Sommer hindurch auf den Schicrllngsblumen anzutreffen sei. —
Die luscher^schcB Bilder zeigen zu viele und deutliche graue Queinebel.
Anmerkung 4. Dcber Zctfersledfs UeiacUclIa s. bei Laterella.
32. Capreololia Z.
Parva; palporiiin ariiculo terminali bis fusco-maciilato; alis anl.
clongalis roliindalis fusco-griscis, hasi abrupte (liluliore,
pimclis disci diiubus oblitpic posilis atris albo-nolatis ante,
diiobus loiigiludiiialilcr posilis albis post inediiiin cf $.
Deprcss. caprcoIeUu Z Isis IS39, S. 196. 15. — 1846, S. 2S0. 6
— Schlüger Schmtauschbl. S. 129. 44. — Schles. Srhmtauschbl. IV,
(1843), 18. VII. (184.^), 8. — Herr ich- Sc/m //er Text S. 120. 230.
Taf. 62. fig. 453. — Sfainfon Transact. V, p. ]58. 14. — Tin. brlt.
90, 14, — Cat. of brit. Mlcrol. 59, 14. — Companion ed, 2, p.
11. 48.
Ilacini/lis Ciiprcolclla Dup. Cat. 3-35.
Drepress. V iipr e II a'. parva, alae anteriores giisco-rufac, puncli.s dunbus
nigris obli(jiic positis ante nicdlurn, et pone medium punclis dnobus
•275
albis, longitudinaliter posilis. S/ai/it. 'rraiisact. p, 157. pl. XVII. fi».
9. — Cat. 13. — Companion cd. 1, p. 14, 64.
Depr esse IIa IIS. 'I'af. 62. fig. 452.
Eine der kleinsten DepressQiicn, von Applana eben dadurch,
sowie durch die unvollständig- geringelten Taster und durch die
bräunlicli-graue, wenig marmorirte Grundfarbe der Vorderflüo-el
verschieden. — Granulosella Staint. ist ziendich gleich gross
und hat eine ähnliche Färbung; aber die Vorderflügel sind reicJi-
lich mit bräunlichen Punkten und Fleckchen bestreut, und der
bräunliche Nebelfleck, an dessen unlereni Rande der weisse Punkt
der Querader hängt, reicht bis gegen den Vorderrand, statt dass
bei Capreolella die 2 weissen, hinter einander folgenden Punkte
nur auf einem nebelarlig verdunkelten Grunde st<dien. —
Rotundella hat eine noch viel hellere Grundfarbe der Vor-
derflügel ganz ohne Wurzelfeldchen und ohne weisse Punkte
oder weisse Einfassung der schwarzen, anders gestellten Punkte.
In der Grösse wie eine ansehnliche Depressana. Rücken-
schild und Kopf wie die Vorderflugel bräunlich-staubgrau, Gesicht
viel heller. Fühler staubgrau. Taster länger als das Rücken-
schild, innen schmutzig weisslich; 2tes Glied aussen braun be-
stäubt, an den letzten | gleichniässig, zieiulich stark verdickt;
Endglietl mehr als halb so laug, zusammengetlrückt, zugespitzt,
an ihn' Wurzel mit ziendich breilem braunen Ringe, über der
Mille mit einem schmalen, unNollsländigen, mehr aus zers'reulen
braunen Släubcheii zusaunnengeselzten Ringe, die Spitze braun.
Beine slaubgrau, die 4 vordem aussen braun angelaufen, und
ihre Tarsen mit hellen Enden der Glieder; nur das 4te Vorder-
tarsenglied ganz dunkelbraun; Hiuterlüsse aussen dunkelgrau, an
den Spitzen der Glieder heller. — Hinlerleib dunkelgrau, am
Bauche fahlgelblich nnt 2 seilliclien Reihen schwarzer, länglicher,
nach innen grösser und scliäifer werdender Punkte,
Vorderflügel 3|"' lang, gestreckt unt abgerundeter Vorder-
ecke und convexem Ilinterrand, bräunlich-slaubgrau, etwas ge-
glättet, spärlich und veiloschen braun bestäubt. Das hellere, in
den Vorderrand auf eine kurze Entfernung sich ausdehnende
Wurzelfeldchen ist durch einen verloschenen braunen Innenrand-
slrich begränzt, hinter welchem die Grundfarbe etwas verdunkelt
ist. Im Mittelraum vor den- Milte sind 2 schwarze Punkte schräg
276
nnler einander; sie flicssen nie zusammen, und der unlere ist
nie in einen Slricii verlängert; beide oder der obere, meist
grössere, sind hinten durch weisse Schuppen gesäumt. In glei-
cher Höhe mit dem unteren folgen 2 weisse, schwarz gesäumte
Punkte auf wolkig verdunkeltem Grunde; der erste, in gleicher
Entfernung von dem folgenden und dem vorhergehenden, ist
meist grösser und länglich. Der Vorderrand ist auf der Jiintern
Hälfte verloschen grau gefleckt, gelten ist der lichte Onerstreif
hinler dein Oueraderpunkt angedeutet; er bricht sich dann in
einen spitzen Winkel, dessen oberer Schenkel nur kurz ist.
Hinler ihm verdunkelt sich der Grund nur wenig. Der Hinter-
rand hat eine Reihe undeutlicher schwarzer Punkte. Franzen
wie die Gnuidfarbe.
Hinlerflügel hellgrau, nach hinlen dunkler mit noch dunkle-
rer Hmlerrandlinie. Franzen viel heller.
l'nlerseile der Vordeifliigel dunkelgrau mit striemenartig
oelblichein, braunfleckigem Vorderrand, llinterflügel heller, längs
des Voiil(;rran(Ies und in der Spitze gelblich, grob bräunlich be-
stäubt; Ilinlerrand vor der Si>itze mit einer Reihe schwärzlicher
Striche.
Diese nicht häniige Art lebt in England (SfaintoiO', Preussen
bei Königsberg (Dr. Sai/tcrf); Riihiiien bei Reichsladt und in
Ungarn (Fll.y. in der Schweiz iBicini!); im Weimarschen bei
Jena {Schläger!}; bei Frankfurt am jAlain {ScJunidO nnd bei
Wien iMituii bei r. licydeii!); in Schlesien bei Glogau. Im
April habe ich sie öfters auf Getreidefeldern und in den an die-
selben gränzeuden Kieferslräuchern Abends aufgescheucht, meist
in sehr verdorbeniMU Zustande; ein ganz frisches Exemplar klopfte
ich in älinlicher trockner Lokalität aus (icsträuch am 4len Juli.
In England wurden Exemplare im Se|)tember aus Strohdächern
geklojd't.
Anmerkung 1. Staiiiloii^s AljliIMimg der C.iprelin, in Jer Grundfarbe
besser mit Capreoletl.i slimmeiid als das rcddi.sii-fjicy und griseo-riifae «ler Re-
sclireibnng in den '1 ransacl., nur das.s die Vordei (liigti ?,n \vi)lklg erselieiniii,
hat zu spitze Vorderwinkel dersellieti ; die 2 seliwarzeu Punkte sind nirlit
weiss geraudet, und die 2 folgenden weissen Punkte ftiden ganz, obglei<li we-
nigstens die letztem zufolge der Beseliieibung da sein sollen.
Anmerkung 2. Zepbyrclla Ui'ihit. 414. 415 ist viel zu bell mit zu
scliraab-n Vorderflügeln, obne weisse Punkte auf denselben, als dass sie un-
sere Art sein könnte, wie Stulnlon vermutliet. In fig. 415 sind sogar statt
277
dtr 2 ii.Tcli eiiiaiidcT sti:lien(lin weissen Punklc zwei scliriig gesttlltc scliw.nic
auf liellcm Giuiide, wäliiond sie bei 414 wenigstens auf einem gelbhraunen
Fleck stellen. — Eine mir zur Ansicht geschickte Abbildung eines Originals
in Zincheii's Sanimlung durch Dr. Scluelhcv stimmte mit Hühners fig- 415
ziemlich übireiii und licss keinen (bedanken an Identität mit Capreolella aul-
komm tn.
33. fJranulosclla Staint.
Parva, palijoriini arliciilo terininali bis fiisco-annulalo; aus anl.
eiungalis roluiidalis pallesceiUi-griseis, fuscescenli-irroralis,
basi abruplo pallida, cosla obsulclc fiiscu-maculala, pimclis
duubus disci iiioris oblique posilis ante liluram liiscesceii-
toni costae adliacrcnlciii ac puneluni venae transvcrtjae al-
biiin cuiiliiieiUcin. (cT Mus. Douglas.)
J)eprcss. ^r anitl o se IIa: alls ant. griseo-ochrels, fusro-nebulosis, piinrtis
duobus disci ante nicdiiini ni^'ris, inferiore i>au!ii!um elongato, |)un(to
[.oue medium subobs(jlelo albo Staiiil. 'I'in. biit. p. 94. 23. — Cit.
of brit- Miiridcp. p. Hl, 23. — Conipanion ed. 2. p. 12. 48.
Von Capreolella durch iiellere Grundfarbe und reichli-
cliere duiiKle Besläubuug der Vorderni;igel, sowie durch i\iin
Maugel weisser Bezeichnung- der 2 schwarzen Punkte und durch
das Fehlen des ersten weissen Punktes, ferner durch den bis
zum Vorderrand reichenden bräunlichen Mitlelflcck versciiieden. —
Ze|)hyrella, mit der ich sie zu vereinigen geneigt war, hat
schmalere, zu wenig abgerundete, hellere Vorderdügel mit zu
schmalem, i»is zum Vorderrande scharf abgeschuiltenem Wurzel-
feiilchen: die 2 Punkte hinter der Mitte sind anders, die braunen
Fleckchen um die Spitze sind nicht gross und getrennt genug,
und die Hinterlliigel zu dunkel. Das Bild würde die Art nicht
kenntlich nuichen.
Grösse der Capreolella. Rückenschild und Kopf fahlgelblich
und braun bestäubt; Gesicht wxMS.slich-gelb. Taster faiilgelblich;
das 2!c Glied an der Endhälfle durch die verlängerten Schuppen
gleichmässig verdickt und aussen bräunlich l)estäubt; das Endglied
hall) so lang, (\i\\m, mit 2 breiten schwärzlichen Gürteln, dem
ersten an der Basis, dem zweiten über der Mitte. Beine bleich,
die 4 vorderen aussen braundeckig; die Vordertarstui braun, mit
lieUcii Si»itzen der Glieder (aussen" am 4ten?). Uinterschienen
weisslich-iitdb, lliuleiiarsen bleich, aussen mit grauen Wurzeln
278
der Glieder. — Hinlerleib grau; Bauch bleichgelb mit 2 seillichen
Reihen kleiner l)rauner Fleckchen.
Vorderfliigel gestreckt, nach hinten allmählig erweitert, am
Vorderwinkel abgestumpft und gerundet, bräunlich -slaubgrau,
nach hinten gelichtet, gegen das gelbliche Wurzelfeldchcn dunk-
ler und dasselbe scharf abgränzcnd, reichlich mit grössern und
kleinern Punkten und Fleckchen bestreut. Wurzelfeldchcn in
gewöhnlicher Breite fahlgelblich, aussen bis zur Subcoslalader
scharf begränzt, darüber am Vorderrand hin sich verlierend und
reichlich mit bräunlichen Pünktchen bestreut. Auch der übrige
Vorderrand ist in unbestimmter Breite licht, fahl, mit Qucrstri-
chcln, die hinter der Mitte deutliche bräunliche Flecke bilden,
nämlich bis zur Flügelspitze etwa 5, wovon der an der Bütte
noch etwas deutlicher ist; an ihm hängt der kleine bräunliche
Nebelfleck, an dessen unterm Ende der weisse, dunkel gesäumte
Punkt der Querader bemerkt wird. In einiger Entfernung vor
diesem sind die 2 zieiidich grossen, schwarzen, schräg gestellten
Punkte. Am Hinterrande gehen die braunen Flecke des Vorder-
randes allmählig in Linien über, die den Iinienwinkel nicht er-
reichen. Fran/.en etwas heiler als die Grundfarbe,
Hinterflügel hellgrau, heller gefranzt.
Unterseite grau, auf den Hinterflügcln lieller; die Vorder-
ränder bleich gelblich, mit bräunlicher Bestäubung.
In England bei Deal im Scptbr. gefangen QStaintoii!).
34. Rotundella Don gl.
Parva, palpis non annulatis, aus ant. elongatis, rotundatis, diluto
griseis, puncto nigro uno longo ante, uno i)ost medium
disci, uno prope l)asim jiixla dorsum.
* Depi-css. 7-oliiiiiJcUa Doiigl. Zooiogist p. 1270. F. 8- — Stainlon Cat.
23. — Cori.p.-.Mlon eil.I. p. 15, 64. .(]. 2. p. 12, 48, 77. — Transact.
V. p. 162, 27. — Tiri. bilt. p.. 94. 24. — Cm. o( hilt Mlcrolcp. p.
62, 24. — 3Iann Ent. Ztg. XI. (1850) S. I.^0, 114.
tJrprcaa. j> c lo r il n i> c litt Z. Isis J847, j). 837, 388.
Sehr ausgezeichnet durch den gänzlichen Mangel eines
Wurzelfeldchens, durch das schwai'ze Pünktchen nahe der ])asis
am Innenrand und durch das Vorhatulonsein inn- eines der 2
Funkte vor der Mille des Mitlelraüuis; dabei klein und v.\\~
M:hciiibar>
279
Grösse der Caprcolella. Rückcnscliild und Kopf falilgclblich
und staubgrau g-eniisclit. Gesicht sehr hell. Fühler slaubgrau,
Wurzclglied hell mit dunklerem Rücken. Taster länger als das
Rückenschild, das 2tc Glied durch die Reschuppung über der
Wurzel schnell zunehmend verdickt und dann an der Spitze sehr
schnell abnehmend, innen weissgelblich, aussen hellbräunlich;
Endglied mehr als halb so lang, zusammengedrückt, fcingespilzt,
hell staubgrau, ungeringelt, auf der Schneide locker beschuppt.
Saugrüssel mittelmässig lang, weisslich-gclb beschuppt. Reine
hell staubgrau, die 4 vordem aussen braungrau angelaufen, an
den Enden der Tarsenglieder schmal hell, ausser am 4ten der
Vorderbeine. — Hinterleib dunkelgrau mit graugelblichem After-
busch; Bauch faiilgclbiich, an jeder Seite mit einer Strieme aus
länglichen, nach innen niehr zusammenfliessenden und vergrosser-
ten, sclnvärziichen Flecken.
Vorderilügel 84 — 3|'" lang, gestreckt, an der stumpfen
Spitze abgerundet, am Hinlerrand sehr convex, einfarbig fahl-
gclbiich-slaubgrau, mit sehr s})ärlichen braunen Släubchen, be-
sonders gegen den llinterrand und mit einer mehr oder wenioer
leidenden Ycrloschenen, schwärzlichen Punktreihe auf demselben.
Das Wurzolieldchen fehlt ganz. Nahe an der Wurzel und dem
Innenrande ist ein lief schwarzes Pünktchen. Weil vor der Mille
liegt auf der Coslalader ein kleiner, liiiiglicher, tief schwarzer
Punkt, und auf der Ouerader ist ein noch kleinerer.
ilinterüi'igel liehlgr.iu, gegen den auliallend s[)ilzcn Vorder-
v/inke! verdunkedt und mit duiikelgrauer Hinlerrandünie. Frauzeu
hellgrau, dicht an der gelblichen Wurzel mit grauer Schat-
tculinio.
Unterseite grau, auf den Vordcrflügeln dunkler; alle Franzen
mit verloschener gelblicher Wurzelliiiie. Die Hinlerrandünie vor
der Spitze der Hintertlügel ist mehr oder weniger deutlich und
aus schwärzlichen Strichen zusammengesetzt.
Diese im westlichen Europa einheimische Art ist in Sicilien
um Messina häufig; sie fliegt vom Februar bis zum März in dem
Gesträuch der Berge in überwinterten Exemplaren. Ihre Ent-
wickelung fällt in (Ion Juli. Ein Exemplar sah ich auch aus der
Gegend von Paleiiiio. Mann fing einige im Frühjahr bei Livorno.
Da die Art auch im südlichen England i^Slainlon!) und bei
Trier (\\ Ticdcmatm!) vorkonunl, so kann ihre Nahrung nicht
280
wohl Erica arborca oder Sparlium junceiim sein, aus welchen
Sträuchcrn ich sie am meisten aufschciichfe. Auch meldet
Staiiiton, <lass die an den Blülhen von Echium vulgare lebende
Raupe in England entdeckt wurde.
35. Angelicella Ilühii.
Minor, palpis flavidis, articulo terminali non aul semel annulato;
alis ant. subelongatis, obtusis, rui'escenti-gilvis, fuscescenli-
irroratis, puncto majore venae transversae nigro fusce-
sccnti-circumfuso.
Tinea angelicella II. Hg. 335. {sM.) Pinaris angelicella 1/. Cat.
411. 3961.
ilacmi/lis angelicella, .ilis ant, fl.ivo-(i;rugineis , atomis, punctis m.ir-
ginalihiis niac.il,if|iic media fuscis Tr. IX, 2. 273. X, 3. 183 und 279.
— Oup. Cat. 334.
Dcpressaria angelicella Z. Tsis 1839, S. 19.5. II. — 1846, S. 280, 8.
Sclilis, S.limtaus.l.bl. VIII (1846), 13 — Stainfon Cat. 16. — Cnm-
patifon ed. 1. p. 14, 46, 50. ed. 2. p. II, 38, 76- — Transact. V. p,
158, 17. — Till »,rit. 91. l". — C.it. Ol hrit, Micn.l. p. 60, 17.
Drpress. par Hella Ilcii/ti Hcilr. 264. 37.
I/aciiiijfis riibidella (llemil. loiigcäne) Dup, lüst. VIII. p. 133. 1515.
pl. 290. f,g. 6. — Cat. 3.35.
Var. b, puncto venae transversae albo-pupillalo.
Var. c, al ant., vix irroratis, puncto venae transversae non fu-
sccscenti circumfuso. ($).
Var. d, alis ant. ul Var. c, scd al. ant. laete oclu'aceis, mar-
ginibus rid'o linctis. (J Mus. t'. Ueyiien.)
In der Färbung veränderlich, doch mit lebhaft ochergelbli-
chem, beson(i(>rs am Vorderrande und gegen das WurzeHcldchen
ziegelroth angelaufenem Grunde der Vorderflügel, ziendich ähn-
lich den kleinern Exemplaren der Laterella, aber verschieden
durch das Endglied der Taster, das nie 2 braune Ringe hat,
sondern entweder ganz einfarbig hellgelb ist wie der Kopf und
das Riickenschild, (»der nur vor der S|)itze einen verloschenen,
unvüllsläiidigen Rinfj träfft, ferner durch die lebhaft helloelbe
Farbe des Kopfes und Rückenschildes und die Stärke (\cs schwar-
zen Punktes auf der Ouerader der lebhafter gelb gefärbten Vor-
derfiügel. — Am vci'wandicslen ist sie der Parilella, (d)gleich
diese gcwolmlich durch ibre fast einfarbiir dunkelrötblichen Vor-
281
(lerflügel leicht zu unterscheiden ist; die hcHen Varietäten der
Parilclla kommen aber der Ang-elicella bisweilen so nahe, dass
ich keine l)estimmleren Merkmale sehe, als das reichlichere Weiss
in dem schwarzen Ringe der Ouerader bei Parilella und die Ge-
stalt der Taster. Diese, bei Parilclla siels ohne braunen Ring,
sind am 2len Gliede ausser an der Wurzel und der Spitze gleich
dick; bei Angelicella aber erweitert sich dieses Glied von der Wur-
zel aus so, dass es seine grösste Dicke in der Älilte hat und sich
von da aus wieder allmälilig verdünnt. Ausserdem stinniien beide
Arten nicht nur in der Farbe des Rückcnschildes und des Ko-
pfes mit seinen Theilen, sondern auch in dem wenig ausgebuch-
teten Hinterrande der Hinterflügel. — Schmidtella ist an den
scharf spitzigen Vorderflügeln und dem längs des Queraderpunk-
tes herabziehenden und wurzelwärts scharf abgeschnittenen brau-
nen Schatten leicht zu unterscheiden.
Grösse etwas über der gewöhnlichen von Parilella. Rücken-
schild und Kopf hell ochergelb, ersterer bisweilen rölhlich ange-
laufen, am lebhaftesten an den Schulterdecken. Fühler braun;
Wurzelglicd am dunkelsten mit einem gelblichen Längsslrich. Ge-
sicht wenig heller als der Scheitel. Taster etwas länger als das
Rückenschild, hell ochergelb; das 2te Glied aussen gewöhnlich
bräunlich angeflogen, durch die am Ende etwas gesättigter gelbe
Beschuppmig massig verdickt, gleich breit, nur am Wurzeldrillel
und am äussersten Ende dünner; Endglied länger als halb so
lang, zugespitzt, entweder ganz einfarbig oder selten vor der
S\nlzc auf der Innenseite mit einem braunen Fleck, noch seltener
mit einem unvollständigen Ringe. Saugrüssel mitfelmässig lang,
^^eisslicIl-gelb beschuppt. Beine bleichgelb, die 4 vordem auf
einer Seile violetlbraun angelaufen mit mehr oder weniger deut-
licher gelblicher Spitze des ersten und zweiten Tarsengliedes; die
hintern aussen grau bestäubt, mit grauen Schienendornen uiul
gi'auer Aussenseile der am Ende gelblichen Tarsenglieder. Hin-
terleib grau, beim Weihchen graugelblich mit hellgelbem After-
busch. Rauch an je(l(;r Seile mit einer Reihe verilossener brau-
n(!r Fleckchen, die aber bei manchem Wedichen in scharf gc-
li'cnnle dunkelbraune Punkte verwandelt sind.
Vorderllügel 4 — 3^'" lang, elvvas geslreckl mit zi(!mlich
rechtwinkliger abgerundeler Spitze und sanft zngernndelem lini-
lerrand, mehr oder weniger dunkel rölhlicli-gt-lb, am meisten am
282
Vorderrand, und vor dcMn Hintcrraiide mit braunen Släubchen
bestreut. Das Wurzelfeldchen ist hellgelb, doch manchmal ge-
trübt und wenig auffallend; es ist aussen nur durch die verdun-
kelte Grundfarbe bcgränzt. Der Vorderrand ist von der Wurzel
aus verdunkelt und mit braunen Stäubchen bestreut. Im Mittel-
felde liegen vor der Milte auf hellem Grunde 2 tief schwarze
Pünktchen schräg untereinander, das obere ist grösser; oft fehlt
das unlere, und dann ist das obere sehr klein und bisweilen
ganz undeuüich. Unterhalb des untern ist gewöhidich in der
Mitte der Flügelfalle ein schwarzes Längsstrichelchen, das aber
bisweilen fehlt. Die Qn^^i'iider hat einen grossen schwarzen Punkt
Cbei Var. b in der Mille mit einigen gehäuften weissen Schup-
pen) auf einem mehr oder weniger gegen den Vorderrand ausge-
breiteten braungraucn oder schwärzlichen Nebeltleck. Bei Var. c,
deren Vurderliägel wenig bi'aun bestäubt, sonst aber mit dem
Doi){iclpunkt und dem Faiienpunkt scharf gezeichnet sind, fehlt
der Nebelfleck ganz, wofür aber der Punkt besonders stark und
in die Quere gezogen ist. Der Hinlerrand hat eine bis in den
Vorderrand fortgesetzte Pieihe brauner Punkte. Franzen aussen
blass, mit 2 grauen Schallen durchzogen,
Hinlerfiügel vor dem Scliwanzwinkel nur sanft eingedrücki,
bleich gelblich, <>ef>en den Ilinici'rand orau auoelaufen oder auch
ganz hellgrau, doch einwärts heller, oft um die Spitze mit brau-
ner, auf den Adern unlerbrochener Hinlerrandlinie. Franzen hell,
au der schmal gelblichen Wurzel mit dunklerer Schalleulinie,
Unterseite der Vorderflügel grau oder graugcslblich mit gelb-
lichem Vorderlande und gelblicher, schmaler Franzenwurzi'l. Hin-
terflügel heller als aul der Uberseile, nur mit schärferer brauner
Hinlerrandliiiie.
Var. d, ein ausgezeichnet grosses Weibchen, sieht der Var. c
ähnlich, hat aber auf den angenehm ochergelben Vordernügebi
tlen Vorderrand schön hellrolh; weniger schön hellroth sind die
Franzen und die Gegend des Innenwinkels bis zur Häll'le des
Innenrandes; die Ilinlerflügel sind hell gelhlich-grau. (Viderhuid
Hannover: Krösmann bei v Hey Jen!)
Von (liesi>r Art fand ich in der Mille .Juni am Probslliainer
Spil/.b(Mge die Uaiipen in den noch wenig entwickelten, nnt Sei-
denluden zusannuengesponnenen Wurzelhlällern einer Und)ellale,
die, so viel ich mich erinnere, Angeüca oflicinalis war. Die
283 ^
Schaben entwickelten sicli daraus nacli einem Monat. Stanclfuss
und Br. Woche erzogen die Art nicht seilen in andern Theilen
des schlesischen Gebirges. In der Ebene scheint sie nicht vor-
zukommen ; wenigstens fand ich hier an den Angelicapflanzen bis
jetzt keine Spur davon. — Sie findet sich auch in Ungarn und
Oestreich (Tr.J, in Baiern bei Augsburg (FR!), in Baden bei
Freiburg (ReuttÜ). In England ist sie nicht selten bei Cam-
bridge und Bristol um Angelica sylvestris und erscheint im Juli
aus der im Juni gefundenen Raupe (Stainton). Die Raupe soll
auch an Weiden leben, wie an Stainton berichtet wurde; ich
bezweifle die Richtigkeit der Mittheilung.
Anmerkung 1. Ilaemylis angelicella bei Erersm. Faun. VoJg.
569- 6. ist nicht so cliaractcrisirt (alae anticae Jusccsccnti testaccac, fusco pul-
veratae, inacula subcostali media iusca: posticae c luteö grisesccntcs), dass sie
mit Siclierlieit auf unsere Art gedeutet -sverden könnte. Diese Angelicella ist
im Casanischen im Herbst häufig.
Anmerkung 2. Ueber DiiponcheVs Piubidella s. Anmerkung zu lu-
taruatclia.
36. Parilella Tv.
Talpis flavidis non annulalis, capile ac thorace flavidis, anlen-
nis nigro-fuscis; aus ant. oblongis obtusis salurate rufis,
basi abrupte flavida, puncto venae Iransversae albo nigro-
cinclo.
II aeiny li s p ar i lel l a ; alis ant- testaceo licpaticis^ basi puncto(jiie mcdio
flavidis; posticis cinereis Tr. Ä, 3. 178 u. 279. — Diip. Cat. 335.
Depressarla — Z. Isis 1839, S. 196. 16. 1846, S. 281. 13. - Schks.
Schn.tauschbl. IV (1843), 18. — Slaluloii Transact. V. p. 162, 28.
— Herr ich- SchJT. tab. 62 fig. 4.51. Text S. 117. 219.
Ilaemijlis humer e IIa, Hernil. Immerale JJiip. Ilist. VIU, p. 619. 1723.
pl. 312. fig. 7, — Grit. p. 335.
Yar. b, ut a, sed pro puncto uno duobus deinceps posiiis e\-
albidis. cT $.
Yar. c, al. ant. fusco -hepalicis, puncto venae Iransversae
sae[)e miiuilissimo. cT $.
Yar. (1, ut a, sed aus anl. gris(!0-ochraceis. 5-
Yar. e, magna, al. anl. colore ut in var. n, sed capile, Ihorace
et al. ant. basi rufo-ochraceis, punclis ut in var. a et c. §.
Diese in Grösse, Farbe und Zeichnung sehr veränderliche
Art unterscheidet sich von Angelicella durch die gewöhnlich
284
(Iiinklere, cinfünnigcre Gruiulfarbe der Vorderflügel, wodurch <las
Jielle Würz clfeld eil eil um so schärfer hervortritt, durch die Schürle
und meist viel beträciillichere Grösse des weissen Punktes der
Ouerader, die etwas weniger gestreckte Gestalt der Vorderflügel,
die dunklern Fühler und das einfarbig helle Endglied der Taster.
— Von der gewöhnlich bedeutend grössern Furv eil a trennt sie
sich viel leichter durch die gestrecktem, an der Spitze abgerun-
deten, unreiner gefärbten Vorderflügel, den merklichen Ausschnitt
am Hinterrande der Hinterflügel, den am Vorderrand, besonders
an den Schullerdecken, dunkel angelaufenen Thorax und durch
den gänzlichen Mangel eines Ringes am letzten Tastergliede. —
Viel weiter ab stehen D. cnicella, hepatariella und feru-
lae, alle gewöhnlich viel grösser als Parilella, jene zwar mit
scharf a!)gesetzlem Wurzelfeldchen der Vorderflügel, aber mit
grau getrübter Farbe desselben und leicht kenntlich an den ge-
ringellen Tastern; Hepatariella hat zwar ein ungeringeltes, aber
aufl'allend kurzes Endglied der Taster, einen grauen Kopf, Tho-
rax und Antang der trüb rolhbraunen Vorderflügel etc. Feru-
lae, mit ganz hellgelbem Wurzelfeldchen, aber braunem Thorax,
hat an den bunten Tastern ein sehr sicheres Merkmal.
Grösse meist wie Capreolella. Rückenschild und Kopf hell-
gelb, nicht selten rölhlich angeflogen, immer nach vorn etwas
verdunkelt, am meisten auf den Schulterdecken, und hier biswei-
len mit braunem Anfange; Kopf unverdunkelt, im Gesicht weiss-
lich-gelb. Fühler braun, gegen die Wurzel ins Schwarze mit
gelblichem Längsstrich am Wurzelgiede; beim Weibchen sind sie
heller. Taster so lang wie Kopf und Thorax zusammen, hellgelb,
bei den dunklen Männchen aussen gebräunt, bisweilen auch am
Endgliede, doch nicht so dunkel; das 2te Glied ist an den letz-
ten I durch die Beschuppung ganz glcichmässig erweitert und
nur am äusserslen Ende verdüinii; das Endglied ist über halb
so lang, fein gespitzt, zusannuengedrückt, ohne braunen Ring.
l>eine bleichgelb, die vordem aussen braun, mit hellen Fussglied-
s|)ilz(Mi ausser am 4len Tarsengliede, bisweilen auch ganz ein-
farbig. Hintcrschienen aussen gegen die Spitze und die Tarsen
aussen gi-aii aiigcliiufen. — Hinterleib gelblich, bei den dunklen
Mäiiiuhcu gl IUI Hill hellerem Aflerbusch; Rauch gelblich, an je-
der Si'ili! Miil einer braunen, nach hiiilen sich in l'unkte auflö-
senden Strieme, und in der Mitte mit zwei braunen Tunkten auf
285
jedem Segment; oft ist aber diese Zeichnung durch graue Be-
stäubung ganz verdeckt, und nur der Afterbusch unten geli)Iich.
Vorderllügel 3— 3|'", bei 2 Kraincr Exemplaren 4^'" iaiio-,
ziemlicli gestreckt, mit stumpfem, abgerundetem Vorderwinkel und
sanft convexcm Iliulerrand, bräunlich -roth, mehr oder weniger
lebhaft, gewöhnlich Jiur am Wurzelfeldchcn und um die Qucrader
bräunlich verdunkelt, bisweilen aber, namentlich bei dunkel biaun-
rother Grundfarbe, auch vor dem Hinterrande und mit ziemlich
reichlicher brauner Bestäubung. Wurzelfeldchcn hellgelb, hinten
senkrecht abgeschnitten, am Vorderrande rulhlich oder j'olhbiäun-
lich. Die 2 schwarzen Pünktchen im i\litlelfelde, wovon das obere
das grössere ist, fehlen eben so oft wie sie da sind, und auch
mit dem Punkt in der Falte ist das der Fall. Die Querader hat
einen meist ansehnlichen, seilen sehr kleinen weissen oder gelb-
lich-weissen, schwarz gesäumten Punkt in dunklem Grunde. Oft
ist in geringer Entfernung davor ein schwarzer Punkt, bei Var. c
mit weisslichcr Pupille. Der Hinterrand trägt eine verloschene
Reihe kleiner, theilweisc ausbleibender Punkte. Franzen aussen
heller als <ler Grund.
Hinterflügel schwach ausgebuchlet am Hinlerrande vor dem
Schwanzwinkel, hellgrau, gegen die Wurzel beller, bei den hell-
rothen Exemplaren sehr licht und gelblich gemischt, mit bräun-
licher Hinterrandlinie an der Flügelspitze. Franzen heller als die
Fläche mit düinier gelblicher AVurzellinie.
Unterseite der Vorderflügel grau, am Vorderrande nur an
der Hinlerhälfle etwas gelblich; Franzenwurzel in einer feinen
Linie gelblich. Hinlerflügel viel heller, am VordeiTande etwas
verdunkelt mit brauner, auf den Adern gelblich uiilerbrocliener
Hinlerrandlinie um die Spitze.
Var. b, aus Böhmen, Lievland und der Glogauer Geo-end
hat die rothe Grün Ifarbe der Stannnart und unterscheidet sich
blos dadurch, dass der schwarze Punkt vor dem Oueraderpunkt
auch weisslich ausgefüllt ist.
Var. c, von ScJiläger zahlreich aus Raupen an Alliamanla
cervaria erzogen, hat die Grösse und Gestalt mit Var. a und b
gemein; die Grundfarbe der Vorderflügcd stark durch Braun ver-
dunkelt, beim Weibchen weniger, innner mit kleinem weissen
Punkt der Ouerader, der oft so klein ist, dass er nur durch die
Loupc erkannt wird; die Hinterflügel sind viel dunkler grau als
286
bei a und b, und selbst die Franzen der Aussenliälfte nehmen
daran Theil; auch der Hinterleib ist dunkelgrau. Eine eigene
Art kann ich für jetzt nicht hierin anerkennen, da die etwas
hellem Weibchen den Uebergang zu bilden scheinen.
Var. d, ein Weibchen aus Preussen, sehr auffallend und un-
kenntlich durch die grau-ochergclbe Grundfarbe der Vorderfliigel,
auf welcher viele zerstreute schwarze Stäubchen liegen, beson-
ders am Vorderrande. Die schwarzen Punkte vor der Mitte und
der in der Falte sind vorhanden, und die Hinterrandreihe ist
deutlich. Fühler sehr hell; Taster nur am 2ten Gliede aussen
schwach braun bestäubt. Bauch in der Mitte gar nicht punktirt,
seitwärts nur ganz verloschen,
Var. e, zwei Weibchen aus Krain, von sehr bedeutender
Grösse, nämlich wie Hepatariella, mit der Grundfarbe der Var. a;
das eine Exemplar hat Oberkopf, Thorax und Wurzelfeld der
Vordcrnügel rüthlich-gelb, das andere heller und gelber; bei je-
nem sind die 2 weissen Punkte der Var. b sehr deutlich und
stehen überdies in unverdunkellem Grunde; auch die schwarzen
Punkte im Mittelfelde und in der Falte sind vorhanden. Bei dem
2ten Excm|)lar ist nur der Oueraderpunkt da; er ist, wie dort,
weiss und steht auf einem bräunlichen Nebellleck. Hinterflügel
beider grau, doch niclil so dunkel wie bei Var. c. Bauch scharf
gezeichnet,
Sie lebt in Lievlnnd (Lieu'ig!) — in Preussen bei Danzig
(wTicdeninnn!) — in Schlesien bei Glogau, wo ich in den letz-
ten Julilagen zwei Excmjjlare in einem Erlbrnch abklopfte, — in
Böhmen bei Reielistadt im Juli und August au Birkensliumnen
(FR!) — in Ocstreich bei Wien (IIS.) — in Krain bei Lay-
bach (Schiniilt !) — im Weimar'sciien bei Jena (Schläger!) —
in Hessen bei Mainz zu Ende Juli (Schm'ul!) — im nördlichen
Frankreich (J)up.).
Die von Mad, Lienig entdeckte, abändernde Raupe lebt im
Juni und Juli auf Atliamaiita oreosclinum und Selinnui carvifolia,
nach Schläger nur auf Athamanta cervaria , \voran sie die ein-
zelnen Blattlappen zusaimnenwickelt, so dass das erwachsene Blatt
aussieht, als ob es eben erst aus der Wurzel koniml, (lu dem
Erlbrnch bei Glogau, wo ich die Art liiig, giebt es weder Oreo-
sclinum noch Cervaria.)
28-
37. Fiirvclla Tr.
Thoracc et capitc dilulc flavis, palporum arliculo lenninali anle
apiceui nioro-aiiiiulato; alis anl. subacutis riiro-Iicpalicis,
basi abrupte puncloque posl mediiun flavidis; alis posl. ante
angiilum analem noii sinuatis.
IJncmijlis yii ri' c II a : capite tlioratcqnc fl.ivis, alis anlicis pallidc liepnticis,
basi puiictoque medio flavis Tr. IX, 1. 239. X, 3. 279. — Unp. Cat.
334. — h'ollar V/.clm. S. 91.
Depressarin — Z. Isis 1839, S. 196. 28. — Staiiitoi, Transacl- V, p.I63.
30. — Ilerrlch-Schff. Tum S. Taf. 61. f.g. 440.
Leiclil zu unlersclieiden von Parilella durch die gespilzleii
kurzem Yorderflügcl, die reine Grundfarbe, den grossen Quer-
aderpunkt, ^cn Mangel einer Ausbuclilung der llintcrniigcl, den
breiten schwarzen Ring vor der Spitze des letzten Tastergliedcs
und die gewöhnlich sehr beträchlhche Grösse. Cnicella und
Hepatariella haben ausser andern Unterschieden einen dinik-
len Thorax und Kopf und ein graues AVurzelleldchen der Vor-
derlliigel. Aelnilicher ist Ferulae durch das scharfe, wenn auch
schmalere hellgellx! Wurzell'eldchen; ihr Thorax ist aber bräun-
lich und luu- die Scliulterdecken gelb; ihre Taster li;d)en zwei
schwarze Ringe; die Vorderlliigel sind stumpf und am Ilinterrand
stark gerundet, und die Ilinterlliigel sind \\ie bei Parilella seicht
ausgebuchtet.
Grösse einer mittlem v^pplana. Rücken.-ichild xmA Kopf hell-
gelb, ungetrübt. Fühler schwiirzlich-braun, nnl gelblichem, bis
auf die Geisscl verlängertem Längsstrich (W'i ^\'urzelglie(les. Ta-
ster länger als das Rückenschild, hellgelb, am 2ten Gliede aussen an
der untern Hälfte spärlich braunstaubig; dieses fast von der Wur-
zel aus gleichmässig und nicht bedeutend durch die Besclinppung
erweitert. Endglied über halb so lang, dünn, zugespitzt, vor der
Spitze nnt breitem schwärzlichen Gürtel. Rüssel mittelmässig,
gelblich beschuppt. Vorderbeine aussen violetilich-braun mit gelb-
lichen Enden der Tarsenglieder. Hinterbeine bhissgelb, an den
Schienen und deren Dornen aussen grau angeflogen, an den Tar-
sen aussen grau mit gelben Spitzen der Glieder. Hinterleib hell-
grau mit hellgelbem Afterbuscli; Bauch gelblich, grau bestäubt,
am Minterrande der 3 letzten Segmente mit einer Querreihe von
A verloschenen orauen l'unkten.
288
Vordei'flügel 4| — 5'" lang, länglich mit ziemlich scharfer
Spitze und schwach convexem Hinterrand, dunkel braunroth, ge-
gen das Wurzclfeldchen dunkler, unbestäubt, nur am Vorderrand
hinter der Mitte hellroth. Wurzclfeldchen von der Farbe des Tho-
rax, fast grade abgeschnitten, am Vorderrande nicht verdunkelt.
Auf der Querader ist ein starker gerundeter, weissgelber Punkl
mit schwarzer Einfassung. Älitten zwischen ihm und dem Wur-
zclfeldchen liegt in gleicher Ilöiie ein gelbliches, wurzehvärts
schwarz gesäumtes Pünktchen. Kränzen heller als der Grund.
Hinterflügel ohne Ausbuchtung, hellgrau mit etwas dunklerer
Hinterrandlinie. Franzcn heller mit bleicher ^Vurzellinie.
Unterseite der Vorderflügel grau, an der Wurzel fleckartig
weissgelblich ; Vorderrand in einer vor der Flügelspitze anfan-
genden, sich einwärts verdünnenden und weit von der Wurzel
aufhörenden Linie ociicrgelblich. Hinterflügel hell gelbgrau, in
der Spitze grau bestäubt; die Hinterrandlinie deutlicher als oben,
aber auf den Adern unterbrochen.
In Oestreich in Gebirgsgegenden zwischen Gesträuch, bei
Baden, im Juli selten (Kollar, Lederer/). In Ungarn (Tr.J.
Bei Frankfurt am Main (v\ Hey den!).
Die Raupe beschreibt v. Ileydeii so: lOfüssig, gleich breit,
etwas niedergedrückt, glanzlos, graugrün, mit kleinen schwarzen,
ein helles Härchen tragenden AVärzchen besetzt. Die Einschnitte
sehr schmal, etwas gelblich. Kopf glänzend schwarz, Mund weiss-
lich. Nackenscliild glänzend schwarz, am Vorder- und Seiten-
rande grünlich -weiss, letzterer mit zwei schwarzen Fleckchen.
Aflerschildclien glänzender, etwas dunkler grün als der Körper.
Vorderfüsse schwarz, grünlich gefleckt. Bauchlüsse nüt dem Kör-
per gleichfarbig; an den hintersten beiderseits ein dunkleres
Fleckchen.
Die Pui)pe ist ziemlich dick, vorn breit, stumpf, glatt, sehr
glänzend, braun. Die Scheiden anliegend, gleich lang, etwas
über die halbe Körperlänge reichend. Am drittletzten Segment
beiderseits ein kleines Höckerchen. Spitze stuin[d', mit einigen
Borstenhäkchen besetzt.
Die sehr flüchtige Raupe lebt im Frankfurter >)'alde einzeln
auf Dictannius fraxinella zwischen einem oder mehrern zusam-
mengelegten und mit wenigem Gespinnst zusammengehefteten
Blättern, und wird auch hier zur Puppe. Die Raupen der ersten
289
Generation sind Ende Mai, die der zweiten Ende Juli erwaclisen.
und die Motten entwickeln sich Milte Juni und Mitte August.
38. Cnicella Tr.
Thorace et capitc supra griseo-rubesceniibus, palporum arliculo
terniinali fusco bis annulato; alis subelongatis, subaculis,
badiis, basi abrupte cinerea fuscescenti-notala, puncto ve-
nae transversae albo.
lavo.
Ilacmy li s cnicella: alis ant. licpaticis, puncto niedio gemino fla
Tl. IX, 1. 237. X, 3. 177 u. 279. — F. v. R. Beiir. S. 124. 'Jaf.
48. flg. 2. a— d. — , du panicaut Dtip. Hist. VIII. p. 137. 1517. pl.
290. f.g. 8, - Cat. 335.
Deprcssuria — Z. Isis 1839. S. 196, 17- — Slninton IVansact. V, p. 163.
31. — llcrrlch-Schff. Ttxt S. 117. 221.
Näher mit Furvella als mit Hepalariella verwandt, von jener
sowie von Parilella und Ferulae sogleich durch den nicht gelben
Thorax und Kopf, von allen durch das Wurzel feldchen zu unter-
scheiden, welches hellgrau ist und nahe am Iinienrand einen grau-
braunen Fleck hat, welchen Fleck jene Arten nie luiben.
Grösse wie Atomella. Riickenschild grau, aber stark bräun-
lich-roth überflogen, so dass die Hinterrander des Scutellums-
busches und der Schultcrdecken grau bleiben. Kopl" oben grau-
röthlich, im Gesicht gelblich-weiss. Fühler bräunlich-grau; Wur-
zelglied braun nüt gelblichem Längsstrich, der sich weit an der
Unterseite der Geissei fortsetzt. Taster so lang wie Kopf und
Thorax zusammen, gelbweisslich, am 2ten Gliede aussen und auf
der Schneide brauiu'ölhlich bestäubt; dieses Glied ist an den 2
Enddrilteln ziemlich gleichmässig und beträchtlicher als bei Fur-
vella verdickt; Endglied länger als das halbe 2le Glied, fein zu-
gespitzt, zusanunengedrückt, an der Wurzel mit breitem, auf der
Schneide unterbrochenem, braunem Bande, über der Milte mit
schmalerem, oft aus wenigen Stäubchen zusammengesetztem, un-
vollständigen» Bande. Beine bleich gelblich, aussen grau bestäubt :
die 4 vordem Tarsen grau, an den Enden der Glieder gelblich;
das 3te und 4te Glied des Vordertarsus schwarz. Hinterleib grau,
an der Seite hell; Bauch gelbhch, in der Mitte mit 2 schwarzen
Punktreihen, an jeder Seite mit einer mehr oder weniger zusam-
menfliessenden Reihe schwarzer Flecke.
IX. 19
290
Vorderflügel 4 — 41'" lang, etwas gestreckt, mit (leullicliem,
wenig altgerun(l(3teni Vortlerwinkel und massig convexem Ilinter-
rande, trüb braunroth, am dunkelsten gegen die Wurzel und um
die Querader; der stumpfwinklig gebrocline Qucrslreif hinter der
letztern ist in lichterer F;irl)ung selten vollständig und stets sehr
undeutlich zu erkennen. Bisweilen ist die lichtere liintere Flü-
gelhälffe verloschen und spärlich braun bestäubt. Wurzelfeldchen
hellgrau oder gelblich-grau, scharf abgeschnitten und auf der
Snbcostalader mit einer zahnartigen Verlängerung versehen; an
der Basis des Vorderrandes ist ein verloschncr, rolhlich-brauner
Fleck, am Innenrande nahe dem Ende des Wurzelfeldchens ein
grösserer und deutlicherer. Die Qncr^tler hat ein scharfes
weisses Pünktchen. Die beiden andern Punkte vor der Mitte
sind weisslich und oft kaum kenntlich, und bisweilen ist zwischen
ihnen und dem Queraderpunkt noch ein weissliches undeutliches
Pünktchen. Franzen einfarbig.
Hinterflügel vor dem Afterwinkel deutlich ausgebuchtet, grau,
gegen die Wurzel etwas lichter. Franzen hellgrau mit dunklerer
Schattenlinie nahe der Wurzel.
Unterseile der Vorderllügel dunkelgrau, Vorderrand schmal
striemenartig hellgelb, schwärzlich bestäubt; Franzen hellgrau,
mit feiner gelblicher Wurzellinie und rölldichem Aussenrande.
HinterlUioel hellgrau, am Vorderrand und in der Spitze gelblich,
io-rob braun bestreut, mit brauner, in den Adern unterbrochner
Hinterrandlinic. Franzen heller grau mit feiner gelblicher Wur-
zellinie,
Bei Dresden (^\ Tischer!), Wien (Lederer. ') und Frank-
furt am Main (^\ Hey den/). Die grüne, dunkler längsslreifige
Baupe mit schwarzbraunem Kopf und Nackenschild lebt an Eryn-
gium campestre zwischen den anschliessenden Blättern im Mai,
und die Schabe erscheint im Juni (Tr., r. Ileyden). Ein Exem-
plar das alle Merkmale der Cnicella hat, erhielt ich von r. Heyden
Mille Juni in einem Gefäss, worin sich nur Raupen befanden, die
an Birken lebten.
39. Hepatariella Lienig.
Palporum articulo lerminali breviusculo, fuscescenfi biannulafo;
alis anl. elongatis apice rotundato sordide badiis (basi prae-
291
sorlim 2 ahnipto cinerascerito) poslice fusco transvcrse
conspersis, puncto venac Iransversac obsolclo albido.
Depre.in, hepalaiicUa Lg. Isis 1846, p. 282. — Tengslröm Finl.mJ
Fj;;.;!. p. 123. 7. — Ilerrich-Svhäffer tab. 60. fig. 436. — Stalnlon
Traiisact. V, p. 163. 32,
Oborleirli in der Färbung der Cnicclla ziemlich ähnlich,
doch nicht dieser Art nahe verwandt; ihre Fh'igel sind etwas
stärker gestreckt, an der Spitze mehr abgerundet, und als
Hauptmerkmal zur Unterscheidung von den meisten Depressaricn
ist das letzte Tasterolied nur i so lan"- wie das vorhergehende.
Das nicht selten ganz verdunkelte graue Wurzelfeldchcn nebst der
lichten, schmutzig braunrothen Grundfarbe der Vorderfliigel nebst,
der röthlich-graucn Farbe des Kopfes und Fiückenschildes geben
die Verschiedenheit von Ferulac, und der Mangel von brau-
nen Flecken im >yurzelleldchen die von Cnicella auf den ersten
Blick zu erkcinien.
Grösse der Cnicella. Rückenschild braunr()lhlicli-grau, beim
Weibchen helle; Ko])f dunkler, im Gesicht nur röthlichcr, nicht
wie gewöhnlich sehr heil. Fühler bräunlich -grau. Taster so
lang wie Kopf und Rückenschild zusammen, grauröthlich; das
lange 2te Glied aussen braunstaubig, durch die Beschuppung nur
massig verdickt und ausser an) Anfang und Ende überall gleich-
massig dick: das Endghed ist nur \ so lang, zugespitzt, aussen
an der Wurzel und über der Mitte mit mehr oder weniger spär-
licher brauner Bestäubung, die sich selten um das ganze Glied
als Ring herumzieht. Beine röthlich-weissgrau, aussen braun-
röthlich, die 4 vordem am dunkelsten; alle Tarsen mit verloschen
grauen Gliederenden. Hinterleib dunkelgrau mit etwas hellerem
Afterbusch und Bauch; letzterer hat beim Weibchen 2 Seilen-
reihen verloschener schwärzlicher Fleckchen, beim jMännchen 2
undeulliche oder ganz fehlende dunkelgraue Längslinicn,
Vordertlügel 41 — 4^'" lang, gestreckt, am Vorderwinkel
stärker abgerundet als bei Cnicella, mit wenig conve.\(.'m Hinter-
rande, trüb und verdümit braunrolh, gegen die Wurzel dunkeler,
am meisten auf der lichtem Hinterhälfle braun bestäubt, so dass
sie fast quergestrichell aussehen. Vorderrand an der Wurzel-
hälfte mit braunen Pünktchen, hinten mit verloschenen bramien
Fleckchen. Wurzelfeldchcn grau, röthlich bestäubt, bisweilen ganz
in der Grundfarbe verschwindend; beim Weibchen (wenigstens
292
bei meinem Exemplar) ist es ganz hell und ziemlich scharf abge-
schnillen. Auf der Ouerader liegt in verdunkeltem Grunde ein
verloschener, oft kaum erkennbarer, wcisslicher Querpunkt. Am
Hinl(!rrandc zieht eine Reihe verloschener schwärzlicher Striche.
Franzen Hehler als der Grund, gegen den Innenwinkel ins
Graue.
Hinterflügel wie bei Cnicella geslallel, gravi, an der Wurzel
kaum heller. Franzen hell.
Unterseite der Vorderflügel dnnkelgrau, auf dem rölhlichen
Vorderrande braun gepünktell. Franzen heller. Hiulerflügel
lichtgrau, am Vorderrando dunkler und röthlich bestäubt. Hinter-
rand mit (.-iuer auf den Adern unterbrochnen braungrauen Linie
gegen die Spitze.
Selten, in Lievland von Madame Lienig entdeckt, auch in
Finland bei Abo aufgefunden iTengströni') wahrscheinlich eine
nur nordische Art. Flugzeit im .Tuli,
40. Ferulae Z.
Epistomio palagiisque flavidis, palporum arliculo terminali fusco-
bicincto; alis anl. elongalis, apice rolundalo, viohiceo-fuscis.
basi abrupte flavida, puncto disci nigro ante, albo po^t
medium.
Depifssarid fcriihie Z. Isis 1847, p. 840. 390- — Slainlon 'riniis.ncl. V.
p. 162. 29. — Ilerrlch-Schj: Text S. 117. 220. t.ib, 60. Hg. 437.
In der Grösse der Furvella, aber mit etwas gesireektern
und gerundetem Flügeln, und ausser durch die viel dunklere,
viuletlbraune Grundfarbe derselben noch durch iWw auf der vor-
dem Hidfte gebräunten Thorax und das braungeringelte Taster-
glied verschieden. Diese Farljenmerkinale geben nebst der ge-
wöhnlich viel ansehnlichem Gr{)sse auch den Llntc^rschied von
i'arilella, die hellgelben Schullerdecken und das hellgelbe
VVurzelfeldchen der Vorderflügel den von Cnicella und Pa-
rilella.
liückenschild gelbbräunlich, vorn dunkler, hinlen hellgelb
wie die Schullerdecken. Kopf oben bräunlich-grau, im Gesicht
heilgelb. Fühler braun; VVurzelglied unten mit gelblicher, bis
auf die Geissei verlängerter Längslinie. Taster so lang wie Kopf
und liückenschild zusannnen, innen hellgelb; das 2(e Glied fast
in ganzer Länge gleichmässig und ziendich stark verdickt, aussen
293
uiul auf der Sclineiilo brauiislaubig; Endgliüd iiiclir als halb so
lang, zusamineiigcilrückt, feingcspilzl, an der Wurzel und über
der j\]ille niil sclnvarzeni, nicht scharf begarnzlem Ringe; Spilzc
selbst schwarz. Rüssel massig lang, hellgelb beschu}»pl. — Beine
hellgelb, aussen bräunlich, mit gelblichen Gliederspilzen; das 4\v
Vürderlarsenglied ganz braun; Hiiilerschiencn und Füssc aussen
nur grau. Hinterleib braungrau mit solchem Arierbusch; Dauch
in der Mille gelblich, an jeder Seile mit schwarzer, nach hinloi:
in Fleckchen aulgelüsler Strieme, in der I\Iilte biswcih'n mil
2 Reihen schwarzer Punkte.
V'orderllügel 5 — 44;'" '''"8'? ziemlich gestreckt, am Vorder-
Winkel stark abgerundet, mit stark conve.\em Hinterrande, violetl-
lich-braun ■"■} , ungerahr wie bei Parilella var. c, am dunkelsten
gegen das Wurzelfeldchen, welches hellgell) und scharf abge-
schnitten ist. Auf der Querader steht ein weisser, kleiner Punkt.
Mitten zwischen ihm und dem Wurzelfeldchen ist ein schwarzer
Punkt, hinten bisweilen mit einigen weissen Pünktchen gesäund:
nidier an dem Queraderpunkl ist bisweilen noch ein weisses
Pünktchen. Auch die Falle hat einen schwarzen Punkt bald hin-
ler dem des jMittelfeldes, Die schwärzlichen Hinterrandpuuklc
sind sehr verloschen oder fehlen. Kränzen etwas heller als dei
Grund.
Hintcrflügel nnt schwach ausgebuchtetem Hinlerrande, grau,
gegen die Wurzel heller. Franzen nahe der Wurzel gewöhnlich
mit dunklerer Schattcnlinie.
Unterseite der Vorderllügel dunkelgrau, Vorderrand auf der
Endhälfle dunkler und gelblich gelleckt. Hintertlügel heller;
V^orderi'and sehr schmal gelblich; Hinteri'andliuic gegen die Spitze
braun, auf i\c[\ Adern gelblich inderbrochen.
Vaterland: Südeuropa. Die Raupen fand ich Mitte April ))ei
Messina an den Rlätlern der Ferula communis, an denen sie nach
der Weise der Thapsiella lebten. Die Schaben krochen Miüe
Mai aus.
*) Fii der Isis (liiicli ein Vcrsdicii gcibli« li-l.>>i>it
294
A b l h e i 1 II n g A , 1).
41. Depressella Hbn.
Parva, capite ac thorace pallide flavis, palporum flavidoruin ar-
ticulo termiiiali ante apicein fusco-cincto; alis anl. apice
rolunilato badiis, antice rubris, litura transversa postica
flavido-pulverulcnfa.
Tinea depressclla IL dg. 407. AcompsUi — II. Cat 409. 3939.
Haemi/lis — Boiiche Nntuigcsch. d. Ins. I, S. 125. — , Ileniil. de'primee,
Dup. Hist. VIII, p. 139. 1518. pl. 290. f.g. 9. 10. — Cat. 335.
Depressaria depressella Staintoti Tin. brit. p, 94. 25. — Cat. ofbrit.
Micr. p. 62. 25. — Con.paiiion ed. 2. p. 12, 49, 77, 79. — Richter
Ent. Ztg. XI (1850), S. 27. — Mann Ent. Ztg. XI. (1850), S. 150, 11(5.
Depress. depressanu Z, Isis 1839, S. 196. 19. — Sclilcs. Sdimlauscli.
bl.itt IV (1843), 18. — StmntOH Cat. 17. — Companlon ed. 1. p.
15, 56, 67. — Traiisact. V, 163. 34. — Z. Ent. Ztg. XIV (1853).
S. 84, 9. — lleutn Bcitr. S. 187. 40.
Depress. Bluiitii Ciirlis Biit. Ent. V. tab. 221.
Ilae/nylis collarella: palpis, capite tlioiacetjue siipra pallide flavis, alis
antici.s riif<>-(etiugineis iinicoloribiis. Xef/ersfedl Ins. läpp. p. 999. 6,
(Pijralls depress nna Fuhr. Syst. Ent. 655^ 57. — Ent. syst, lli, b.
287, 180. — Tor/r. — nilers Ent- Linn. II, 414. 725.
/ Till, depressella F. Snppl. 482. 22.
Eine der kleinsten Arten, von der etwas grössern Pimpi-
nellae durch die hellgelbe, unbestäubte Farbe des Kopfes und
Thorax, den einfachen braunen Ring am letzten Tastergliede, die
nicht mit schwärzlichen Blitlelzeichen versehenen Vorderfliigel
verschieden. Der gänzliche Mang-el eines hellen Wurzelfeldchens
der Vorderflügel unterscheidet sie leicht von andern mit gelbem
Kopf und Thorax versehenen Arten.
Grösse sehr veränderlich. Rückenschild und Kopf blass
ochergclb. Fühler bräunlich mit gelblichem oder gelbbräunlichem
Wurzelgliede. Taster von mehr als Rückenschildslänge, blass
ochergclb : 2tes Glied aussen mehr oder "weniger reichlich hell
gclbbräunlich bestäubt, an den obersten | stark und gleichmässig
durch die Schu|)pen verdickt; Endglied halb so lang, feinspitzig,
zusanmieiigedrückt, vor der Spitze mit braunem Ringe. Saug-
rüssel klein, gelblich beschuppt. Beine bleichgelb; die vordem
am dunkelsten aussen gebräunt, und ihre Tarsen nicht innner an
den 2 ersten Gliedern am Ende gelblich, wie die der übrigen
295
überall. Hinterleib grau, Uaiicli licil gelblich, ;in Jen Seilen
grau bestäubt, so dass in der iMille eine belle breite Sirienie
übrig bleibt.
Vorderllügel 3| — 2^'" lang, gestreckt mit abgerundetem
Vorderwinkel und sehr convexem Hinterrande, mehr oder weniger
dunkel rothbraun und mit hellrolher Farbe des Vorderrandes, die
ganz allmählig in die dunklere übergeht. VVurzelleldchen ganz,
fehlend; nur der Innein'and ist an der Winv.el sehr schmal gelb-
lich, und bier ist die (innuirarbe am dunkelsten. Auf dem hin-
tern Flügeltheil sind >veissgell)liche Schüppchen zu mehrern, in
einanderfliessenden Ouerwischen gestreut; der hauptsächlichste und
stets vorhandene ist der der gewöhnlichen Querlinie weit vor denk
Hinterrande; er ist zu einem S[titzen Wirdvel gebrochen, dessen
oberer, dünnerer Scheidvel kurz und verloschen ist und den
Vorderrand nie erreicht. Franzen an der Aussenhält'te grau.
Hinferfiügel grau, kaum an der \\'urzel heller; Franzen bell.
Unterseite der Vorderflügel grau mit dünner, gelblicher Vor-
derrandlinie; HinterfUigel hellgrau^ gegen die S[)itze dunkler und
weisslicli-gelb bestäul)t.
Vaterland: Schweden bis ins südliche gebirgige Lappland
(Bohemati!)\ das südliche England, doch ist die Schabe hier
seifen (Stainton). In Deutschland: bei ßraunschweig (^v. Uei-
ncinann!), bei Hannover (Krösmann bei v, Hey den!), in Meck-
lenburg (Killdennann bei r. Ueyden.'J, in Berlin und bei Glo-
oau (Z.), bei Dessau (Richter), in iJaden bei Constanz (liculti);
bei Frankfurt am Main (^v\ Hey den!).
Die Raupe ist cylindrisch, nach hinten und vorn verengt,
blass grüidich-roth, in den Einschnitten grünlich -hellgrau, nach
hinten blasser, auf den 3 ersten Ringen am dunkelsten, nnt glän-
zend schwarzem Kopf und solchem, in der Mitte durch eine feine
helle Linie getheiltem und vorn hell gesäumtem l'rolhorax; Vor-
derbeine und Luftlöcher ebenfalls glänzend schwarz. Die ge-
wöhnlichen Warzen sind alle gross, flach und ^veisslich; ihre
Borsten blond und klar. Afterschild glänzend, ungefleckt, uneben.
Die Hakenkränze an den Mitlelbeinc.i vollständig, an den Nach-
schiebern hinten zu \ unterbrochen. — Sie lebt wohl am häu-
figsten an der lAlöhre (Daucus carota) und wird, wie ich in
Herrn Boitche's Garten sah, den Samenpflanzen sehr nachlheilig.
Im Freien fand ich sie am gewöhnlichsten an den Möhren, die
296
auf frisch aufgeschütteten Dämmen wuchsen. Die von ihr be-
wohnten Pflanzen sind schon von ferne kennlHch durch die im
Innern unnalürHch braunen Dohlen; doch veriässt sie auch diese
braunen Dohlen und bezielit frisclic, die dann kein äusseres
Kennzeichen haben. Nach Bouchc geht sie noch Ueher an Pa-
stinak, den man daher zwischen (He Gartenmöhren pflanzen soll.
Ich fand sie nicht häufig am wilden Pastinak, sondern nur an
einzelnen, sonnig wachsenden und sehr mit Blallläusen behafteten
Pflanzen, dann mehrere an einer Pflanze. Sie kommt auch an
Pimpinella saxifraga vor, in deren Dolden sie ohne nähere Be-
trachtung von der Pimpinellaeraupe dadurch leicht unterschieden
wird, dass sie ihre seidene Röhre zwischen den Döldchen anlegt,
während die andre sie an den Strahlen herab, also senkrecht,
baut. p]ndlich traf ich auch mehrere Raupen auf Peucedanum
silaus, Avoran sie aber ganz einzeln lebten, und eine Puppe so-
gar in der Dolde des Selinum oreoselinum. Erwachsen oder fast
erwachsen ist die Raupe in der zweiten Hälfle des August.
Die Verpuppung erfolgt in einem lichten, weissseidenen Ge-
webe, in irgend einem Versleck, im Freien häufig zwischen der
Dolde der Futterpflanze. Die Puppe ist schwarz, schwach glän-
zend, in der Mille flach, ohne Auszeichnung.
Am frühesten kroch mir die Schabe am 24sten August aus,
am meislen geschieht es wohl zu Anfang Septembers. Manche
Exemplare überwintei'n.
Anmerkung: Die J''al>r'uius's\\\c Depress.-inn : alis tiepressis fnscis,
capite tlioracefjne nivels, -wozu sogor nocli der Zns.itz kommt: corpus par-
vnm, totum depressiim , nivenm, ist so unsirlier, d.'iss ich mit Slainton die
Hü/incr''sc.\:ii Benennung vorxielie.
42. Ileydenii 7/. sp.
Palpornm arliculi lerminalis basi nuiculaque nigris, apice albo;
alis ant. elongalis, rotundatis, fuscis, lineohs nigris sparsis,
Costa poslice canescenli-pulverulenta; posteriorum apice
valde rolundalo. (§ Mus. Ilcytlcii.)
Sehr ausgezeichnet durch den ganz abgerundeten, stumpfen
Vorderwinkel der Hinterflügel; die starke Abrundung der Vor-
derflügel scheint sie in die Nähe der Pulcherrimella cic. zu
verweisen: es fehlt aber jede Andeutung eines heUen Quer-
297
aderpunktes ; icli stelle sie zu der Verwandtschaft der Badiella,
obgleich diese keinen vor der Spitze eingedrückten Vorderrand
der Vorderflügel und keinen so lang gefranztcn Hinterleib hat.
Grösse einer mittlem Pinipineilae 5. Rückenschild und Kopf
bräunlich -grau, dunkler boslituht, am Kragenrand luid an den
Enden der Schulterdecken heller. Fühler liriumlich-gran; Wur-
zelglied schwarzbraun, am Ende und in einem Längsslrich der
Unterseite weisslich. Gesicht an der Seile braun, und hier oben
und unten mit einem eckigen gelblichen Punkt. Taster so lang
wie Kopf und Rückenschild zusaunnen, an der ^Vurzel gelbweiss-
lich beschuppt; 2tes Glied zieirdich stark und gleichmässig ver-
dickt, braungrau, braun bestäubt, innen hellgrau; Endglied über
halb so lang, zusammengedrückt, aussen schwärzlich bestäubt,
innen an der ^^'urzel schwarz, dann hellgrau, endlich vor der
weissen Spitze mit einem schwarzen Fleck. Rüssel gelbweiss-
lich beschuppt. Beine schmutzig gelblich-weiss, braun bestäubt;
die vordem an Schiene und Fuss, die mittlem nur an i\cr Schiene
röthlich angeflogen; Hinterschenkel ausser am Endvierlei dicht
schwarz beschuppt. Hinterleib lang und breit, dunkel braungrau,
mit langen, gelbweisslichen, seillichen Haarbüscheln gefranzt; After-
busch braungrau, an der Seite und am Ende gelbweisslich; Bauch
gelbwelsslich, an jeder Seife mit einer Reihe verloschncr schwar-
zer Flecke.
Vorderflügel 4'" lang, gestreckt, hinten ganz abgerundet,
am Vorderrand vor der Spitze schwach eingedrückt, braungrau,
röthlich schirnnuM'nd, Innenrand ziemlich breit schwarz; die Falte
ist schwarz, mit einzelnen hellgrauen Schuppen; ebenso ist eine
aus der Basis kommende und dort verdickte Linie längs der
Äledianader; alle diese sclnvarzen Zeichnungen treten erst unter
der Loupe deutlich hervor und geben der Fläche für das blosse
Auge ein dunkleres Ansehen, als sie wirklich hat. Der Vorder-
rand ist bis zur Subcoslalader weisslich -grau bestäubt, doch an
der Wurzel und hinter der Mitte am licliteslen, von wo ein
lichl(3r Slreil (pierüber geht und einen sehr unvollständigen, kaum
erkennbaren rechten Winkel bildet, dessen oberer längerer
Schenkel der helle Staub des Vorderrandes ist. Diesen längern
Schenkel durchschneiden 2 schwarze Linien, »lic zwischen den
Aesten der Subcoslalader liegen und am Anlange verdickt sind;
ihre Enden schliessen sich oben an die Oucrrcihe schwarzer.
298
ziemlich dicker, verflossener Lüngsstriche, die den Raum zwi-
schen dem untern Schenkel des Winkels und dem Hinterrand
füllen. Die Kränzen sind hell rölhlich-grau, an der Wurzelluilfte
braun bestäubt und am Hinterrande mit einer unordentlichen
Reihe weissgrauer Stäubchen umzogen.
Hinterflügel mit stumpferer und mehr abgerundeter Spitze
als bei allen mir bekannten Arten, mit deutlicher Einbiegung vor
der Mitte des Hinterrandes, grau, an der Spitze am dunkelsten,
gegen die Wurzel fast ins Weissiiche gelichtet. Kränzen hell-
grau, nahe der Wurzel mit hellbrauner Linie, dann mit dunkel-
grauem, breitem, verloschenem Schatten durchzogen.
Unterseite der Vorderflügel hellgrau; Kränzen gelblich-grau,
aussen dunkelgrau, röthlich schimmernd. Hinterflügel noch heller,
am Vorderrand gelblich, in der Spitze dunkelbraun bestäubt und
mit einer Reihe schwarzer Staubstrichelchen am Rande. Kränzen
wie an den Vorderflügeln, doch ohne rothlichcn Schimmer.
Vaterland: die Schweiz. Der Herr Bürgermeister v. Ueyden
fand im August 1847 auf dem Kaulhorn, der Grimsel und dem
Col de Bahne Puppen unter Steinen, aus denen sich jedoch nur
das eine oben beschriebene weibliche Exemplar zu Anfang Sep-
tembers entwickelte.
Die gelbbraune Puppe hat Aehnlichkeit mit der von Tliap-
öiella, ist aber etwas kleiner und glänzender, mit dunkleren Klü-
gelscheidcn. Die kleine, stumpfe Schwanzspitze hat am Ende
ein paar sehr kleine, abwärts gerichtete Hakenborsten, und die
AnalffCffend darunter ist mit mehrern zerstreuten, ebenfafls ab-
wärts gerichteten Hakenborsten bekleidet.
43. Pimpinellae Z.
Capite ac thorace rufo-griseis, palporuin articulo terminali nigro-
bicincto; alis ant. apice rolundato rufo-l'uscescentibus costa
rubescenle, linea disci longitudinali pulvere exalbido in
2 — 3 striolas nigras divisa.
Ucjnvssarla j)tmplnell ae Isis 1S39, S. 195. 20. 1846, S. 282. — Ent.
Zig. AIV. (1853) S. 84, 12. — r. Tiedemann P,-. Provinzlalbl. 1843,
S. 536. 11. — Schlcs. Scl.n.tauscl.bl. III. (1842) p. 17. IV (1S43),
p. 18. VII (1845) p. 8. VIII (1846) p. 13. — Slahuun Cat. p. 17.* 25.
- Coi..p...>iüii cd. 1. p. 13, 56, 59, 64. e«l. 2. p. 12, 44, 48, 77, 79.
— 'l'rarisact. V p. 164. 33. — Tin. brlt- p. 95. 26. — Cat. oI biit.
299
Mi'crol. p. 62. 26. — Teugslruin Fi'iil. Fjaiil. p. 123. 8. — Heutti
Beitr. 187, 41.
Tinea p im p ine II a US. t.ib. 6). (ig. 439.
* Anacampsis pimpinella Dup, Suj)pl. IV. p. 424. pl. 84. fig. 4.
? Uepress. chnracterosa (tlie le.sser Flal-Lody): alis griseis subiicbii-
losis, fiisl.-» rosca, nofa ? nigra inli'rriip1.-i medi.1. Half. Lep biit.
III. p. 511, 18 (sec. Sluinlon). — Shpfi. Cr.t. 7163. — lliustr,
IV. p. 199. 7.
HuemijUs pii Ivc re Ha: alac ant. fusco rubritosae^ longitudinallter (usco-
substiiatae, costa acque .ic tlioiax et capiit sacpe fJIInic rubricosaj
posticae nigricantes, basi dilutiores. Erersin. ¥n. Volg. 568. 1.
Depress. libunotidella Reiilti Beitr. S. 187, 46.
Von Dcpre.ssella leicht durch graurülhlichen Kopf und Kük-
kenschild, 2rinnrh'ge Taster, schvvarzfleckige, weniger lebhaft
rothe Vurderflügel zu unterscheiden, koninit sie nach den Kenn-
zeichen der Diagnose der Libanolidella am nächsten. Wäh-
rend sie aber zu den kleinern Arten des Genus gehört, ist Liba-
nolidella eine der grössten und hat viel gestrecktere, am Vor-
derrande heller röthliche und stets mit weisslicher, weniger spitz-
winklig gebrochner Querlinie versehene Vordcrllügel; auch sind
ihre Hintcrflügel heller. Die im Fliigelbau ähnliche Badiella
gehört gleichfalls zu den grössern Arien und entbehrt so wie
manche helle, kleine Exemplare der Vencficella des röthlichen
Vorderllügelrandes.
In der Grösse meist unter Assimilella, fast innner über De-
pressella. Kopf und Thorax schmutzig grauröthlich oder hell
bräunlich-rolh. Fühler bräunlich, am Wurzelgliede und an der
ganzen Gcissel unten mit gelblicher Linie. Taster länger als
der Thorax, innen bleich; das 2tc Glied an den letzten % stark
und gleichmässig dui'ch die Beschuppung erweitert, diese am
Ende, besonders an der Innenseite dunkel rosenrolh, aussen etwas
bräunlich bestäubt; Endglied halb so lang wie das 2te Glied,
rölhlich, an der Wurzel und vor der ganz hellen Spitze mit
schwarzem Ringe. Saugrüssel kurz, weisslich beschuppt. Beine
schnmtzig blcichgelb, aussen braun angelaufen, an den 4 vordem
Schienen rolh gemischt, an der Hinterschienc nur staubig gelblich;
die Fussglieder, mit Ausnahme des 4ten vordem, am Ende gelb-
lich. — Hinlerleib grau, gelblich gerandet, Bauch mit gelblicher,
breiter Mitt(;lstrieme, sonst grau staubig und jederseils mit schwar-
zer, nach hinten gelichteter Flcckenslrieme.
300
Vorderflügel 4^ — 3^'" lang, ziemlich gestreckt, an der
Spitze sehr abgerundet und mit sehr convexem Hinterrande,
ruihbraun, auf der Innem-andhäirte mit braunen und weissgclb-
licheu länglichen Scliüppchen bestreut, längs des Vorderrandes
in veränderlicher Breite und Lebhaftigkeit rothsteinfarbig. Ein
Wurzelfeldchen fehlt ganz; der Innenrand ist an der Wurzel in
einer dünnen Linie gelblich, die durch Braun oder Schwarzbraun
einwärts gerandet ist. In der Flügelinitlc, längs der Medianader,
liegt eine dicke schwarzbraune Linie, die durch weissgelblichen
Staub stellenweise verdeckt und gewöhnlich in 3 kurze Längs-
slriche zerlegt wird. Auch die Flügelfalle trägt oft in der Mitte
einen schwarzen, weissgelblich bestäubten Längsstreif. In der
Mitte zwischen der schwarzen Mittellinie und dem Hinterrande
ist meist ein spitzer, aus weissgelblichem Staube gebihletcr Win-
kel, dessen unterer Schenkel selten etwas gegen i\en Innenrand
verlängert ist. Am Hinterrandc sind undeutliche schwarze Punkte,
an den Enden der bisweilen schwarz bestäubten Adern. Fran-
zen aussen grau, vor der Älilte mit einer schwärzlichen Staub-
linie durchzogen.
Hinterflügel grau, nach hinten dunkler und mit dunkler Hin-
lerrandlinie.
Unlcrseife der Vorderflügel grau mit schmalem gelblichen
Vorderrande. Hinterflügel hellgrau, am Vorderrande und in der
Spitze dunkelgrau und gelblich bestäubt; die Hinterrandlinie vor
der Spitze schwärzlich, auf den Adern gelblich unterbrochen.
Vaterland: Das Casanische (Eversin.) — Finland (Teng-
strüm!) — Lievland (Lieiüg!) — Preussen (v. Tiedemann!)
— Schlesien um Glogau — Sachsen bei Jena (Schläger!) —
Baden (Reiitti!) — Frankfurt am Main [v. Hey den!) — Oest-
reich {Mann) — südliches England {Sta'uiton).
Die Raupe: braungrau oder grünlich -dunkelgrau mit zwei
Dorsalreihen doppoller, und einer Seitenreihe einfacher, glänzend
schwarzer, weiss umzogener Warzen; Kopf, Prothorax, Vorder-
beine, Afterschild und Fleck am Nachschieber glänzend schwarz
— habe ich ausführlich in der Isis 1(S4G beschrieben. Sie lebt
im August und September in (\e\\ Dolden der Pimpinella saxi-
fraga, sowohl im Schalten der Bäume und Gesträuche, als auch
an freien, der Sonne ausgesetzten Stellen, z. B. Ackerrainen,
Hohlwegen, Chausseegräben, immer aber in einiger Nähe von
301
Häusern und Zäunen, wahrscheinlich weil die Schabe sich gern
an diesen versteckt und daher beim Eierablegen die nächsten
Pflanzen zuerst besucht. Sie wohnt einsam in einem lichten weis-
sen Gewebe, welches sie zum grossem Theil zwischen den
Schirmstielen anlegt, so dass sie darin eine mehr senkrechte
Stellung hat. Ihre Verwandlung geschieht am Boden in einem
schwachen weissen, mit Schmutzlheilen bedeckten Gespirmsl. Die
Puppe ist gelbbraun oder schwarz , mit 8 Widerhäkchen an der
Aflerspilze. Nach etwa 3 Wochen kriecht der Schmetterling aus,
der sich bei Tage zwischen Brettern, Balken, dürrem Gestrüpp
A'ersteckt und nicht seilen übcjrwintert.
Anmerkung 1. Sfuinlon, auf tlessen Autoriiät alliin ich die llutvorth-
sclic Dcpiess. characlerosa als zweirelliafles Synonym hcirüge, obgleich Pimpi-
ncllae nie auf den Vürderflügelti etwas einem Fragezeiclien Aehnliches hat,
rilhit in deTi 'l'r.nisai t. eine Var, ß major, tarsis omnibus externe ru esceuli-
bns aii(, in der er eine n)öj;li<lier \'\'eise eigene Art crbli<kt. Wenn auch
Pimpinellae in der Grösse abändert, so habe ich doch nur die Schienen und
ausnahmsweise die vordem Tarsen bei itir roth angeflogen gesehen. — Pul-
verella Eversm., bei Staiiifoii als (raglich citirt, scheint mir nicht zweifelliafl.
Anmerkung 2. L i b a n o t i d e 1 1 a lleutti habe ich selbst gesehen und
als sicliere Pinipinellae erkannt,
44. Libanotidella Sclilg.
Major, thoracc et capitc rufescenti-griseis, palporum arliculo
terminali nigro-bicincto ; alis ant. elongatis, apice rotun-
<lalo, fuscescentibus, costa rubricante, linea media pallide
pulverulenta puncto majusculo nigro terminata, margine
poslico nigro-punctato.
Depress. Ubanolidclla Schlir. lepld. Tauschverein (1819) S. 44. — Her-
rich-Srhjr. tab. 59. f.g. 42:3. 424.
Am ähnlichsten in der Färbung der Depr. pinipinellae,
verschieden durch die sehr beträchtliche Grösse, die geslrecktern
Vorderllügel, die deutliche, aus hellem Staube gebildete Querlinie,
die deutliche Reihe schwarzer Punkte am Hinterrande, die weiss-
lichern Hinterflügel. Der gerölhete Vorderrand der Vorderflügel
unterscheidet sie von den übrigen verwandten Arten: Badiella,
Veneficella, HeracHana.
Grösse etwas unter Heracliana; bei der Zucht kommen durch
Futtermangel auch kleine Exemplare zum Vorschein, doch sah ich
keins, das so klein wie meine grösste Pinipinellae war, wie sie
302
aber doch nach Schläger vorkommen. Rückenschild nnd Kopf
graurölhlich , im Gesicht nach unten heller. Fühler an der gan-
zen Unterseite mehr oder weniger hell, bis ins Röthlich- gelbe,
auf dem Rücken röthlich-braun, am Wurzelgliede schwarzbraun.
Taster länger als der Thorax, innen bleich gelblich; das 2te Glied
fast der ganzen Länge nach stark und gleichmässig durch die
Beschuppung verdickt, aussen und an deren Ende oft sehr reich-
lich braun bestäubt; Endglied über halb so lang, an der Wurzel
und vor der Spitze mit je einem breiten schwarzen Gürtel, an
der feinen Spitze weisslich. Beine bleich gelblich, die 4 vor-
dem aussen stark braun bestäubt, an den Schienen geröthct und
an den dunklern Tarsengliedern, mit Ausnahme des vierten am
Vorderbein, mit weisslichen Enden; Hinterbeine aussen nur schwach
bestäubt, an den Tarsen bräunlich, mit hellen Gliederenden. Hin-
terleib grau, mit gelblichen Seitenhaaren und solchem Afterbusch ;
Bauch gelblich, an jeder Seite mit einer mehr oder weniger in
Flecke aufgelösten, nach hinten verblassenden schwarzen Strieme.
Yorderflügel 5| — 4|"' lang, sehr gestreckt mit abgerun-
detem Vorderwinkel und sehr convexem Hinlerrande, braun mit
hell rolhsleinfarbenem, mehr oder weniger lebhaftem Vorderrand-
drittel der Flügclbreite, welche Farbe sich gegen die Wurzel auf
einen schmälern Raum beschränkt. Der braune Raum ist reich-
lich mit schwarzen und bleich gelblichen Schuppen bestreut; ge-
gen die Wurzel nehmen die erstem überhand und füllen den
Winkel zwischen der Snbcostalader und der schmalen bleich gelb-
lichen Innenrandlinic. Wurzel des Vorderrandes mit einem schwar-
zen verfliessenden Punkt. In der Mittelzelle ist ein dicker, aus
bleich gelblichen gestreckten Schuppen gebildeter Längsstrich, Avel-
cher bei genauerer Betrachtung nur die Decke eines schwarzen
Strichs ist, der entweder durch Abfliegen der gelblichen Schup-
pen oder auch durch Variiren stückweise oder bisweilen in einem
schmalen Strich, fast nie aber in so deutlichen 3 Stücken wie bei
Pimpinellae hervortritt und immer durch einen schwarzen, star-
ken fleckartigen Qucraderpunkt endigt. In einiger Entfernung
hinter diesem ist der aus bleich gelblichem Staube gebildete
Quersfreif; er ist über der halben Flügelbreite zu einem Winkel
von etwa 70° gebrochen, dessen unterer breiterer Schenkel fast
den Innenrand erreicht, der obere in der röthlichen Vorderrand-
färbung verschwindet. Hinler ihm ist ein dunkler Schatten, worin
303
die Adern inolir oder weniger deulliche schwarze Linien bilden;
darauf folgt ins zum Hinlerrand ein diesen I)egl('ii(Mider Scliatlen
aus bleicli gelblichen Sclui[)i)en. Der Uiulerrand trägt eine Reiiic
schwarzer, theilweise eckiger Punkte von verschiedener Grosse
und Deutlichkeil. Franzen hell rölhlich-grau, auf der Innenhiilflc
schwärzlich bestäubt.
Hinlerlliigel hellgrau, nach hinten etwas dunkler, mit dunk-
lerer Hinlerraudliuie. Kränzen trübgrau, nahe der Wurzel mil
dunkler Schalleniiuie.
Unterseile der Vorderflügcl grau, am Vorderrandc gelblich
bestäubt. Hiiilerrandfranzen an der Wurzel graugelblicli, aussen
bräunlich -grau, lliulerflügel sehr hellgrau, am Vorderraud und
in der Spitze gelblich bestäubt. Hinlerrandlinie um die Spitze
schwarz, auf den Adern hellgelb unterbrochen.
Vaterland: die Gegenden von Jena (Schläs;cr!) und von
Wien (Mann!). Die Raupe lebt an Athamanla libanotis im Juli
und August, anfangs in i\e\\ Blättern, die sie zu Rühren zusam-
menzieht, welche sie mit Seide fultert, später unter den durch
Seide zusammengezogenen Dolden in einer an beiden Enden olTe-
nen Seidenröhre. Bisweilen wohnen 6 — 8 Raupen in einer Dolde.
Die Raupe wird bis einen Zoll laug, ist dunkel, grüulich-
schwarzgrau und der von Pimpinellae älndich. Kopf glänzend
schwarz, mit einzelnen Borstenhärchen; Nackeuschild glänzend
schwarz, mil feiner grünlich -grauer Längslinie durch die Mitte.
Der Meso- und der Melalhorax haben diese Linie verloschen
fortgesetzt und zu jeder Seile derselben erst eine kleine schwarze
Warze, darunter eine grosse, und etwas nach vorn darunter eine
noch etwas grössere. An i\id\\ folgenden Ringen stehen an der
Seite des Rückens 3 schwarze Warzen im Dreieck: dicht unter
der 2len über dem Seilenwulst ist das schwarze Stigma. Der
Seitenwulsl hat am An lauge des Ringes eine schwarze Warze,
und unter ihm steht am Ende des Ringes noch eine grosse Warze.
Alle diese Warzen sind weisslich umzogen und Jede ist mil einer
dunklen Borste versehen. Aflerschild schwarz nnt einzelnen Haa-
ren. Vorderfüsse schwarz, an i\cn Absätzen der Glieder nnt
grünlich - weissem Endringe. Bauchfüsse an der Wurzel mil
schwarzem, glänzendem, länglich-dreieckigem Warzenfleck, und
über dem mit vollständigem Hakenkranz versehenen Fusse mil
einem schwarzen Fleck, so dass sie dem blossen Auge schwarz
304
erscheinen. Auch die Nachschieber führen einen schwarzen Sei-
tenfleck. Zwischen den Brustfüssen hat jeder Ring 2 schwarze
Wärzchen; diese werden grösser am Bauche jedes folgenden
fusslosen Ringes, wieder kleiner an jedem folgenden. In der
Jugend ist die Raupe fast schwarz; sie wird je älter desto lichter.
Zur Verpuppung sucht sie eine geeignete Stelle unter den
niedcrliegenden Blättern der Futterpflanze oder im SteingeröU;
selten bleibt sie in der Dolde. In der Gefangenschaft legt sie
in einem dunklen Winkel ein dünnes weissliches Gespinnst an.
— Die Puppe ist röthlich- braun mit dunkelbraunen Fliigelschei-
den, am Cremaster mit 6 Widerhäkchen, an beiden Seiten des
mit einer Längsfurche versehenen Afterendes mit 6 — 8 kleinen
Hakenborsten. — Der Schmetterling erscheint von Ende August
bis Mitte September. (Alles nach Schläger.^)
Anmerlviing. Libanotideila licutti geliört zu Pimpinellae,
45. Vencficella Z.
Major; palporum articulo lerminali fusco-bicincto; alis anl. elon-
gatis obscure brunneo-griseis, linca disci nigra longifudi-
nali partim pallido-squamata, lincolis nigris radiantibus posl
strigam pallidam obsoletam acute fractam.
Depres.t. rcnrficella Z. Isi? 1847, S. 842. 391. — Stainton Tr;iiisn<f.
V, p. 168. 46.
— V cnenej icclla Ucrrlch-Schff. t.ib. 59. fig. 422.
Sie kommt in der Flügclgestalt und Zeichnung der Li bau o-
lidella am nächsten, hat aber die Vorderiliigel noch gestreckter
und entbehrt der hellen röthlichen Färbung längs des Vorderran-
des. In der Färbung der Vorderflügel ist sie der Badiella am
ähnlichsten, von der sie sich aber durch viel schmalere und ge-
strecktere Vordcrflügel nnterscheidet. Dadurch weicht sie auch
von Cervicella ab, die überdies an dem von der Basis ausge-
henden zersplitterten schwarzen Längsstreifen und den schwar-
zen, in den Vorderwinkel und den Ilinterrand ausgehenden Li-
nien sichere Merkmale hat.
Grösse von Heracliana und Libanotidella. Rückenschild und
Kopf hell röthlich-braun oder hell gelblich-braun, ins Staubgraue;
erstcrer vorn etwas verdunkelt; Gesicht fahl gelblich. Fühler
röthlich- oder gelblich -braun mit heilern Anfängen der Glieder,
an der Unterseite auch des dunkelbraunen Wuizclgliedes fahl-
305
gelblich. Taster länger als der Thorax; das 2tc Glied innen
bleich gelblich, aussen und an der starken, durch die Schuppen
hervorgebrachten, fast in der ganzen Länge gleichmässigcn Ver-
dickung dunkel rothbräunlich; Endglied kürzer als das halbe 2te
Glied, dünn, bleich gelblich , an der Wurzel und in einem brei-
ten schiefen Gürtel schwarzbraun, an der feinen Spitze blass
gelblich. Beine blcichgclb, auf der Lichtseite bräunlich, an ilen
4 vordem Schienen schwach geröthet, an den 4 vordem Tarsen
schwarzbraun mit gelblichen Gliederenden; das 4te Vorderfuss-
glied ganz schwarz. Hinterschienen aussen schwach bestäubt;
Hinterfüsse wie die Mittelfüsse, nur viel heller. Hinterleib grau,
an der Seite mit langen fahlgelben Haarbüscheln gefranzt; Afler-
busch etwas grauer. Bauch gelblich, zu jeder Seite mit breitem,
aus dunkelgrauen Stäubchen zusammengesetztem, nach hinten hel-
lerem und schmalerem Streif.
Vorderflügel (3—41'^' ^^^^S-> ^^hr gestreckt, hinten erweitert,
mit sehr abgerundetem Vorderwinkel und sehr convexem Hinler-
rand, hell rütlilich- oder gelblich-braun , längs des Vorderrandcs
etwas lichter, mit zerstreuten bleich gelblichen und schwarzen
Stäubchen und schwarzen oder schwarzbraunen Flecken. Ein
solches Fleckchen liegt an der Basis an der schmalen gelblichen,
kurzen, von der Basis ausgehenden Inncnrandlinie. Einzelne
solche Wische liegen noch am Anfange der Mittelzelle, in der
Falte und gegen den Innenwinkel. Eine schwarze Längslinie liegt
in der Mittelzelle an der Medianader; sie ist mehr oder weniger
mit gelblichen gestreckten Schuppen verdeckt, und nur ihr Ende
ist als eine kurze längliche Linie oder als länglicher starker Punkt
der Ouerader schwarz. Unter und über diesem Queraderstrich
liegen noch ein paar mit ihm parallele schwärzliche oder schwarze
Längssiriche, viel weniger aulfallend als bcn der hellem Hera-
cUana. Hierauf folgt der zu einem spitzen Winkel gebrochene,
sehr verloschene, aus hellerer Grundfarbe und gelblichen Schup-
pen gebildete (juerslreif, dessen oberer Schenkel weniger wei-
ter gegen den Vorderrand verfolgt werden kann, als der untere
gegen den Imienwinkel. Hinter ihm bilden die Adern schwarze
Längslinien von verschiedener Länge, worauf nach hellerer Be-
stäubung oder doch hellerem Grunde schwarze, eckige, mehr oder
weniger scharfe Hinterrandj)uidvte folgen. Franzen aussen heller
als die GrundAirbe.
L\. 20
300
Hinterflügel hellgrau, hinten dunkler und mit dunkler Hinter-
raridlinie. Franzcn staubgrau, nahe der Wurzel mit dunklerer
Schattenlinie.
Unterseile grau, mit gelblichem Vorderrande und gelblicher
Wurzeiiinie der heller grauen, aussen etwas verdunkeilen Fraii-
zen. Hinlerflügel weissgrau, am Vorderrantl und in der Spitze
mit brainieu und gelblicht^n Släubclien bestreut. Der Hinterrand
ist um die Spitze mit (3 kurzen schwärzlichen Strichen gezeich-
net. Fraazen gelblich-grau, gegen die Flügelspilze grau.
Vaterland: Syracus, der Aetna und wahrscheinlich überall,
wo die Füllerpflanze Thapsia garganica wächst. Die Raupe: blass-
grün, am Kücken rülhlich mit 3 dunkiern verloschenen Rücken-
linien, deren millelsle die deutlichste ist, mit glänzendem Nacken-
und Allerschild und gelbbraunem, obenauf schwarzbraunem Kopf
— • lebt an der Thapsia gesellig in der ungeöffneten Dolde, im
Aiu'il und Mai bis zum Juni hin. Sie verpuppt sich unter abgc-
faflenen Blättern in schwachem Gespinnst. Die SchmetterUngc
entwickelten sich vom 20. Mai bis zum 5. Juni. Im Juni fand
ich einen an der Erde unter verdorrten Thapsiaptlanzen, Aus-
führlicheres s. Isis a. a. 0.
46. Badiella liühn.
Major, capitc ac Ihoraco griseis, fusco-pulvcrulenlis, palporum
articulo terminah nigro-bicinclo; aus ant. elongatis C$ bre-
vioribusj rolundalis fuscescenli-badiis canescenti-pulveru-
lentis, puncto venae Iransversae majore punclisque mar-
ginis poslici nigris.
Ti/ica badiella H'dbn. fig, 92. 'iexi S. 39. 3-
PinuHs — Ilii/m. CiL 411. 3905.
liaemijli)! — : alis ant. lusco-iroi Ileitis, .itoiuia albis, puniio inutlio ubiolttu
veiiisijue uigrisj poslicis griifis Tr. X, -3. 180 u. 279. — Etcrstnan/i
Faiiu, V.,lg. 568. 3.
Depressuria - Z. Isis 1839, S. 196. 24. 1846, S. 284. 18. — ScMes.
Sd.niians<hhl. III (1842), 17. IV (1843), 18. Vll (1815), 9. —
>•. Tiedcmauii Pr. Provln/.ialbl. 1845, S. 5-36. 15. — Üichter Em,
Ztg. Xi (J850), S. 27. Manu Ib. 8. I5ü. 117. — StaMon Cat. 33.
— Ooiiipanioi! (.«l. 1. p, 15, 59. td. 2. p. 12, 44. — Traiisact. V,
p. iÖ8. 44. — I'iri. biit. 99, 35. — Cat. of brit Miciol. ()4, 35.
— Ucnick-Üchl/: tab. 61. fig. 447.
li av inijlis i> HSthiuei;lla Itap, H'isi. VIII. pl. 291. iig 5.
307
.' Depress, badiella, aus atit. (uscis, liiicolis sp.irsis nuimro&ii saturatioribu6
posticis fuscis Steph. Illustr. IV. p. 198. 6. (Secund. Sfaint.)
Von Thapsiella durch viel dunklere und kürzere Vordcr-
flügcl nrit weniger spitzem Winkel des hcllslaubigen Ouerstreifs,
von Libanotidclla durch den Mangel eines rülhlichen Vorder-
randes derselben Flügel, von Heracliana durch die viel dunk-
lere Färbung verschieden, kommt sie der Altaica am nächsten,
welche aber auch heller ist und auf den mehr mit Staubgrau ge-
färbten Vorderflügeln schwarze dünne Längsstriche hat, welclse
in die Hinterrandfranzen auslaufen, ohne durch schwarze Punkte
beendigt zu werden. Solche Striche, aber viel schärfer, dunkler
und länger, hat auch Cervicella, welche ausserdem einen dik-
ken schwarzen, aus der Wurzel entspringenden Millelslrich zeitrt.
Grösse etwas unter der von Libanotidclla, wie von einer
kleinen Heracliana. Rückenschild und Kopf staubgrau, mehr oder
weinger braun bestäubt, besonders auf der Schulterdeckenwurzel.
Fühler bräunlich, am Wurzelgliede schwarzbraun, an der o-anzen
Unterseite bleich gelblich. Taster länger als der Thorax; das
2te Glied braun ausser an der Innenseite des Kückens, stark
durch Beschuppung erweitert, am meisten am Anlange; Endglied
halb so lang, spitz, an der Wurzel uiul in einem schiefen Rinoe
vor der weissliclicn Spitze schwarz, in der Mitte gelblich. Sauo--
rüssel kurz, weissgelblich beschuppt. Beine bleichgelb, aussen
braun, am hellsten die hintern; Füsse mit hellen Gliederenden, nur
das 4le Vorderfussglied ganz braun. — Hinlerleib bräunlich-grau,
heller gefranzl; Bauch fahlgelblich, braunlich bestäubt, an den
Seiten am dichtesten.
Vorderflügel 5^—4^"'' lang, ziemlich gestreckt, doch weni-
ger als bei Libanotidclla, beim cT mehr als beim $, liinlen er-
weitert, mit stark abgerundetem Vorderwinkel und sehr convexem
Hinterrand, ziemlich duidvel röthlich- oder gelblich -braun, mit
sehr veränderlicher Reichlichkeit grauweisser Stäubchen, die im
Allgemeinen am nMcliIichslen längs des Vorderrandes liegen. Die
schwarzen oder schwarzbraunen Zeichnungen sind wenig deut-
lich: am meisten nimmt sich ein Punkt auf der Querader aus.
Vor ihm liegen längs der Medianader helle Stäidjchen, die jedoch
keine schwarze Längslinie verdecken, obgleich am Anfange der
Miltelzelle öfters ein undeutliches Fleckchen in dieser Farbe sich
zeiot. Am Innenrande nahe der Wurzel ist dicht an der scinna-
308
len gelblichen, aus der Basis kommenden Inncnrandlinic ein grös-
serer undcTillichcr Fleck. Niiher dem Oueradcrpinikl als dem
llinterrandc gehl der undciilliche, aus wcissgrauen Släubchon ge-
bildete, über der Mitte spitzwinklig gebrochene Querstreif, oft
sehr wenig zu bemerken und gegen den Vorderrand weniger
weil zu verfolgen als gegen den Innenrand. Hinter ihm sind
oinio-c Adern schwärzlich gefärbt, mehrere von weisslichcm Staube
begleitet. Der Hinterrand hat eine meist recht deutliche, bis auf
den Vorderrand fortgesetzte Reihe schwarzer, grober Punkte.
Franzcn aussen heller, ins Graue.
Hinlerflügel ziemlich hellgrau, hinten dunkler. Franzen nahe
an der Wurzel mit grauer Schaticnlinie, gegen die Flügelspilzo
verdunkelt.
Unterseite der Vorderflügcl dunkelgrau, am Vorderrande hel-
ler bestäubt. Hinterflügel hellgrau, am Vorderrand und in der
Spitze gelblich und dunkelgrau staubig; Hinlerrandlinie um die
Spitze braun, auf den Adern gelblich unterbrochen.
Vaterland: Das Casanische (Eversinann) — Lievland (Lie-
nis;!) — Preussen bei Danzig (v.Tiedemajin /) — in Deutsch-
land: bei Glogau (Z.), Dessau (Richter), Augsburg (IL), Wien
(Tl.), Frankfurt am Main (Schmid!) — Frankreich (Diip.) —
Toscana (Mann) — England (Stainton! Z.).
Sie bewohnt bei Glogau den trockenen lehmigen Hügelzug
im Süden der Stadt und erscheint Ende Juli und im August. Si(!
sitzt an den Stämmen der Kiefern und Weiden versteckt, oft in
grossen Gesellschaffen, so dass ich einst von ein paar Weiden,
die (larcli dichte, reich belaubte Zweige einen guten Schutz bo-
ten, über 50 Exemplare abklopfte, welche nicht alle auf einmal
abflogen, sondern nach jeder Erschüilerung des Sfannnes nur zu
2 bis 3. In England klopfte ich mit Herrn Douglas mehrere
Exemplare aus Wachholderbüschen bei Mickleham in der End-
hälftc des Juli.
Anmerkung 1. Uiibuer''s Abhüdiing li.it zu wi-nig .-»Itgirnndcte Vor-
florlliigcl ruit uudi-ullit licn lüntcrr.iudijnnklc-u und eine unrirlitJge Fiiibung
der Ilinterflügel, gelulrt .tbcr zu den .nni wein'gsten hest.'iubten, viellelclit et\>ns
abgell')Senen Exenipl.iren. Ilerrich^s Rild, obgleicli in der Gesl.ilt riclilig,
selieint mir die Art viel weniger keiinllicli zu m.ielicn. Die in den llinier-
r.in<l ;uisl.iu(endeu Adein sind .ille in anselinliehcr Länge schwarz, und in der
Miltclzelle sind drei .scliw.irzc gerundete Fiecktlicn mit weissen Pupillen, wie
309
i<li sie an keincfu Kxciiipl.n sclici wi-issliclicr Staub j^ciyl jicli wcitci iihgcniJs.
Dfimoch bczwcillc ich iiiclil, dass unsere liadiclla tlargcslolll isl,
Anmerkung 2. Depress. apicella Sicph. Illusli. IV. 198 (alis auL.
ju(()-luset sceniibus, .sIriis inlcnuplis nigris, atoiuis albo-ciiiciasiciitibus , posU-
eis cineieis. lO'"- Void» rfliigel r<)tlilicb-biaun iiiil /..iMnielicn umleutlicbeil,
initcibi'oelieuen, sebwärzllcbeii Slricbc" und kleinen ^veissgl■anell Atunieii; eine
düstere Wolke an der Basis u\:i Vorderrandes und eine zweite gegen die
Basis des Iniienrandes 5 Ilintei Hügel aschgrau, inil dunkler Spitze j r ranzen
ochergelblieh) wurde von Sfaiillon in den 'i'ransactions als sichens Synonym
zu Badiella gestellt, steht ab»-r jetzt in dem Cat. ol bril. Mierol. als (rag-
liches Synonym bei De[>ress. nervosa, -wahrseheinlich weil auch die Sfe-
p/tens''sc\iii Samndung keine sichere Auskunft gewährt.
47. Allaica u. sp.
Magna, palporum arliculo teniiiiiali $ iiioro-biciiiclo; alis ank
cloiigatis, apice rolundalo, fusccsccnti-ciiicrcis, vcnis in
apiceni et inarginom posticuin oxcuiTenlibiis nigris. (2 cf
1 2 Mus. LecIererO
Am nächsten der Badiella, viel grösser, auf den Vorder-
flügeln ^iel heller, nämlich hräunlich-gran, fast ohne Spuren von
schwarzen Zeichnungen in der Miltelzelle, ohne Hinterrandpunkte,
dagegen mit viel vollständigem schwarzen, in die Känder aus-
laufenden Adern. Discipunctolla ist viel kleiner, hal schma-
lere gelblichere Vorderilügel und entbehrt der schwarzen Adern,
wofür sie deuUiche schwarze Zeichnungen in der Mittelzelle besitzt.
In der Crosse wie Heiacliana. Kopf und Rückcnscliild trüb-
grau, letzteres vorn etwas dunkler. Gesicht hell. P'ühler dun-
kelgrau, am Wurzelgliede etwas dunkler, an der ganzen Unter-
seite gelblich. Taster länger als der Thorax, gelblich-grau, das
2le Glied durch sehr verlängerte Scliu[)pen, die jedoch nach vorn
merklich kürzer werden, stark verdickt, aussen und an den En-
den der Schuppen bramigrau bestäubt; Endglitnl länger als das
halbe 2te Ghed, feinspitzig, beim Mäiuichen an der Wurzel ohne
oder nnt wenigen schwarzen Schup[)en, beim Weibchen mit
schwarzem King; in der Mitte bei beiden GeschhM'hlern mit sol-
chem Ringe, der beim Weibchen breiter ist uiul auf der Schneide
mit dem Wurzelringe zusannnenlliessl; Spitze in belrächllicherer
Ausdehnung als bei IJadicIla weissgelblich. Saugrüssel mittel-
massig, gelblich beschuppt. iJeine bleich gelblich, die Vorder-
beine aussen am dunkelsten yrau bestäubt, an den Tarsen braun
310
mit hellen Gliederenden; das 4lc Glied ist bei einem Männchen
in grösserer Ausdehnung gelblich als die andern. — Hinterleib
gelblich-grau, an den Seiten reichlich haarig gefranzt; Bauch hell-
gelblich, an den Seiten (des einen unverölten Männchens) kaum
merklich dunkler bestäubt,
Vorderflügel 6^ — 5^'" lang, gestreckt, beim $ etwas we-
niger, am Vorderwinkel stark abgerundet, am Hinterrande sehr
convex, dunkel gelbbräunlich-grau, an der aus der Wurzel kom-
menden kurzen gelblichen Innenrandlinie mit einem schwärzHchen
Wischficck. In der Miltelzellc liefft an der Medianader ein aus
langen Schuppen gebildeter Strich, aus welchem beim Weibchen
am Anfange ein schwarzer Punkt, also auf ^ der Flügellänge,
und in beiden Geschlechtern hier und da ein schwarzes Längs-
strlchlein hervorsieht. Von dem gebrochenen hellen Oucrstrcifen
ist nur beim Weibchen eine sehr unkenntliche Spur vorhanden.
Die in den Vorderrand vor der Spitze und in den Hinterrand
mündenden Adern sind, in halber Länge von der Querader an
gerechnet, von ziemlich dünnen schwarzen LängsHnien begleitet,
welche sich auf der verdunkelten Wurzelhälfte der Franzen ver-
lieren. Diese sind staubgrau, an der Spitze etwas verdunkelt.
Hintcrflügel bleichgrau, ziendich stark glänzend mit dunkle-
rer Hinterrandlinie. Franzen staubgrau, an der Wurzel mit dunk-
lerer Schattenlinie.
Unterseite der Vordcrflügel grau, am Vorderrande ziemlich
breit, am Hinterrande in einer feinen Linie graugelblich; Hinter-
flügel heller grau, längs des gelblichen Vorderrandes bis in die
Spitze dunkler.
Vaterland: der Altai iKinderinann in lit.).
48. Cervicella HS.
Palponnn arliculo terminali nigi'O-bicincto; alis ant. clongatis,
pi)stice ampliatis, rotundatis, fusccscentibus , linea nigra
ex basi ultra medium producta, venis in apiccm margi-
nemque exeuntibus nigris. CcT $ Mus. Caes. Vind.^
Ceivicella U -Schaff, t.ib. ()0. fig. 431 (^. 432 $.
Kleiner alsBadiella, besonders das Weibchen, und durch die
^Ijckc, zcrsplilt(>rtc, schwarze Miltellinie und die schwarzen, in den
Vorder- und Hintorrand auslaufendon Adern sehr ausgezeichnet.
am
Kopf und Kuckeiiscliild gelblich-holl-braungriUi, lotztercs liin-
lon heller; Scheitel hrauii, Gesicht hieicli gelblich. Fühler braun,
besonders am Wurzelglied, an der Unterseite gclbbraunlich. Ta-
ster länger als der Thorax; 2tes Glied innen bleichgclb, aussen
und an der starken, nach vorn sanft al)nehiiien(len Erweil(;rung
durch die Schuppen dunkelbraun; Endglied hall/ so lang, bleich-
gelb, an der Wurzel und über der Mitte? mit schwarzem Gürtel.
Beine aussen gebräunt, am dunkelsten di(? vordem, deren 3les
und 4tes Tarsenglied schwarzbraun sind; die übrigen Glieder an»
Ende kauir» heller. Hinterleib grau, an den SeitcJi fahlgelblich
gcfranzt; Bauch (verölt), wie es scheint, zu jeder Seile mit einer
braunen Fleckcnslrieme.
Vorderllügel des cT 5^'" lang, hinten stark erweitert und am
Vorderwinkel gaiiz abgerundet, des 5 4'" lang, hinten weniger
erweitert, bei beiden ziemlich gestreckt, beim cT angomihmer hell-
braun als beim 5? ^vo sie lichter, mehr grau gemischt sind An
der aus der Wurzel konnnenden gelblichen, kurzen Innenrandlinio
ist ein schwarzer Flock; eine schwarze Linie geht in der Falte von
der Wurzel aus bis 4 ihrer Länge; nahe an ilir fängt die; schwarze
Längslinie an, welche in der Mitlelzelle an der RJedianader bis zur
Oucrader gehl und in ihrer Mithi der Länge nach mit graubräun-
lichen langen Schuppen bekleidet ist — der Fleck und diese zwei
Linien bilden den aus der Basis kommenden, etwas verästelten
schwarzen Längsstrich, der beim Männchen schärfer ist als beim
Weibchen, Nahe an seinem Ende gehen 2 — 3 S(;hwarzc Striche
als Begleiter der Adern in den Vorderrand vor der Flügelsjutzc;
5 dergleichen Linien endigen in der Flügelspitze und dem Hin-
lerrande unter derselben, schärfer und länger beim cT als beim §,
und die untersten länger als die obersten. Die Gegend des In-
nenwinkels hat keine solche Linien. Franzen wenig heller als
die Grundfarbe, bein» c^ mit dunklerm Miltelscliaüen.
Hintcrflügcl schmutzig weissgrau, nur in i\cr Spitze etwas
dunlder und mit grauer Hintcrrandlinic. Franzen staubgrau, um
den Innenwinkel sehr hell.
Unterseite der Vorderflügcl bräunlich-gTau, g<'gen den Vor-
derrand dunkler. Ilinlerflügel wie o])en, längs des gelblichen
Vorderrandes und in der Spitze brnnngrau bostäubl. Franzen
um die Spitze am dunkelsten.
312
Nach Mami's Nachricht wurden einige Exemplare um alte
Baumstämme in Steyermark auf dem Gahns, und ein Exemplar
zu Ende Aprils an Kiefern bei Rodaun in der Wiener Gegend
gefangen.
Anmerltung. IlerricK's Bilder sind zu hell, und der schwarze Mlttel-
strich ist unnatürlich in der Mitte unterbrochen, so dass er zwei Paar Längs-
striche bildet. Der Fleck am Innenrande niichst der Basis fehlt ganz. Die
in den Hinterrand auslaufenden Linien sind beim Männchen zu hellbraun.
49. Heracliana Deg,
(Fig. 9.)
Magna, palporum arliculo terminali nigro-bicinclo, alis ant. elon-
gatis apice rotundato, coriaceis, puncto venae transversae
nigro ante lineolas nigras radiantes, punctis marginis postici
nigris.
Phal. Till. Heracliana (Phalene ;i ailes croisees de la Berre) De Geer
11, 1. 294.
Dejiress. lleraclianaZ. Isis 1839.305. — Stainlon Tin. brit. 100. 37.
— Cat. of brit. Microl. 64. 37.
Depress. H er ade ana: alis ant. pallide griseis, lincolis disci approxi-
matis nigris strigaquc angulata pallida Steph. Cat. 7156- — Jllustr.
IV. 197. 1. — Z. Isis 1839, S. 196 25. — Stainton Cat. 35.
Suppl. 21. — Comp.inion ed. 1. p. 15, 29, 46, 56, 59, 64. ed. 2. p.
12, 25, 44, 48, 76, 77. — Schles. Schmtauschbl. IV (1843), 18. VII
(1845) 9. — Richter Ent. Ztg. XII (1851) p. 27. — Tengsiröm
Finl. Fjäril. p. 124. 10
PyraJis H er acle ana ^ PIralc de la Berce. Lafrcille HIst. Crust. XIV.
p. 246.
Phalaena Ileraclei Reiz Gen. Degeerii p. 45, 100.
Depressaria — , the Cow-Parsnip Flat-body, Ilaworth Lcp. brit. IV, p.
505. 1.
Ilaemilis p astinacella , Hemllidc du panals I>w/>. Ilisl. VIII. p. 153 pl.
291. f.g. 5, — Cat. 335.
Hacmilis pastinacella: Rruand In Annal. Soc. Ent. 1844, p. 189. pl. VI.
n. I. B. a. b.
Ilaernylis umhell ella ZeifcrsIeJt Ins. lapp. 999.
.' Pjjralis umbellana Fabr. Ent- Syst. 3, b. p. 286, 177.
Eine der grössfen Arien, durch ihre ledergelbe GrundHirbe
und die strahlenförmig auseinanderlaufenden schwarzen Linien
hinter dem schwarzen, oft mit hellen Schuppen bezeichneten
Oucraderpunlit der Vordcrflügel leicht kenntlich.
Rückenschild und Kopf ledergelb. Fühler bräunlich, auf der
untern Seite hell ledergelb. Taster länger als der Thorax; 2tes
313
Glied innen bleich gelblich, aussen und an der Schneide braun,
ziemlich stark durch die Beschui)pung verdickt, nach vorn wenig
verdünnt; Endglied halb so lang, bleichgelb, an der Wurzel und
in einem breiten Gürtel über der Milte schwarz. Rüssel mittel-
mässig lang, blcichgelb beschuppt. Beine bleichgelb, die 4
vordem aussen braun bestäubt; die 4 vordem Tarsen aussen
schwarz, die hintern bräunlich, alle mit hellen Enden der Glie-
der; nur an den Vordertarsen sind das 3te und das 4te Glied
ganz schwarz. Hinterleib grau, an den Seilen reichlich mit fahl-
gelben Haarbüscheln gefranzt; Aflerbusch fahlgelb, in der Mitte
grau gemischt. Bauch bleichgelb, an jeder Seite mit schwarzer,
nach hinten verlöschender Fleckenstrieme.
Vorderflügel bis 6:^"' hmg, hei kärglich genährten Exemplaren
aber bis zu 4|'" reducirt, ziendich gestreckt, beim Weibchen
kürzer, mit abgerundeter Spitze und sehr convexem Hinterrande,
bleich ledergelb, mit schwärzlichen Fleckchen bestreut, am dun-
kelsten zwischen der Falte und dem Innenrand, am hellsten an
der Mitte des Vorderrandes, in der Gegend vor dem Innenwin-
kel und in der gebrochnen Ouerlinie, welche in der Mitte zwi-
schen dem Oueraderpunkt und dem Hinterrande liegt, in einen
spitzen Winkel gebrochen ist und die geraden Schenkel dieses
Winkels fast bis zu den Flügelrändern verfolgen lässt. An der
Flügelbasis an der kurzen, gelblichen Innenrandlinie ist ein
schwarzer Wisch, und in der Flügelfidte eine in der Mitte breit
unterbrochne, am Ende gabelig gespaltene solche Längslinie. In
der Mittelzelle zieht längs der Medianader eine aus gelblichen,
langen Schuppen gebildete Längslinie, aus welcher hier und da
ein schwarzer Lüngsstrich hervorblickt, und welche in dem
schwarzen Oueraderpunkt endigt. Ueber und aus diesem selbst
gehen schwarze Längslinien slrahlenartig auf dunkler Grundfarbe
auseinander; sie endigen an der hellen Qiicrlinie und daher sind
die in den Winkel hinein reichenden die längsten. Am Hinter-
rand zieht sich eine Reihe starker, verlängerter schwarzer
Punkte bis in den Vorderrand. Etwas hinter der Milte hat der
Vorderrand einen schwarzen Längsstrich, an welchem der obere
Schenkel der hellen Winkellinie endigt,
Hinterllügel hell gelblich-grau, gewöhnlich gegen die S[titzc
dunkler grau. Franzen graugelblich, nahe der Wurzel mit grauer
Schattenlie.
314
Unterseite der Vorderflügel grau, am Vorderrande ver-
loschen gelblich, am Hinterrande mit verloschenen dunkelgraiien
Punkten. Hinlerflügel noch heller als oben, am Vorderrand und
in der Spitze gelblich und grau bestäubt. Die Hinterrandlinie
ist um die Spitze durch die gelblichen Aderenden in kurze, ziem-
lich dicke, schvvarzgrauc Striche zerschnitten, an welchen sich
auch die Franzen verdunkeln.
Sie bewohnt mehrere Gegenden von Deutschland, Frankreich
(Bvuand), England, Schweden (Zetterstedt !J , und kommt bis
nach Finland hinauf vor. In Berlin und bei Glogau ist sie als
Raupe häufig.
Die Raupe, von Treitschke fälschlich zu Badiella gezogen,
„bläulich-grau mit schwarzem Kopf, Nackenschild und Brustfüssen
und starken schwarzen Borstenwarzen, an den Seifen und dem
Bauche hellgelb," lebt an etwas geschützten, selten an ganz
freien Stellen in den Blüthen der Paslinaca sativa imd des FJera-
cleum sphondylium, in Finland in denen des Hcracleum sibiricum
(Tengstrr), im Juli und August. Sie bewohnt einen ziemlich
grossen Raum, der zwischen den Blüthen und Früchten durch
weissliches Gespinnst gebildet wird, und verräth dadurch ihre
Gegenwart schon von weitem. Stets sind mehrere Raupen an
einer Pflanze, oft aber von sehr verschiedenem Alter. Zur Ver-
wandlung bohren sie sich an den Blattachseln in den unlcrn
Theil des Stengels einer starken Pflanze und verpuppen sich in
einem lockern mit Marktheilchen überzogenen Gespinnst. Der
Schmetterling, der nach etwa 3 Wochen auskriecht, lebt sehr
verborgen und ist mir im Freien kaum jemals vorgekommen.
Von den erzogenen fand ich einzelne in kalten Kammern mitten
nn Winter, zum Zeichen, dass sie ihn auch im Freien aushalten.
A II me rk Uli g 1- Litiiie's llcracleaiiA (Fniiii. p. 347. 13-'il) ist sufoli^c
<iir Diagnose (oliiignis reciirviroslns , alis griseis puncto ohsolctc (usco,
tliorace flavicante) sirlicr uiclil die oben beschriebene; aber seine l\nnpe (iia-
hltat in unihellis Heraclei , «pias qnotannis devastat et involvit, sub nutamor-
j>b(>si (Icnium canlcs penetral) gehört eben so sicher zu dieser. Von l'ubrl-
f»/.s' Pyr, II e r acl ea n a lüsst sich ausser der aus lAiine abgesehricbenen Notiz
über die Lebensweise, <lie Diagnose: alis depressis griseis, anticis lineolis <iisri
approximatis nigris, gut auf Hera<:liana Deg- anwenden; aber die larva viridis
nigro punctata, lineis dorsalibus 3 obscurioribus ist eine fremde und geliört
vielleicht zu Chaerophylli. — Seine Um b eil an a (alis planis siriatis griseis,
luaculls approximatis onjarginatii discj nigris) gewinnt dur'.li den Zusatz:
315
paulo major P. Heracloana (der (la(ür die Deutung der Heracleana P. wieder
erschwert) einen grössern Anschein, als ob sie unsere Ilcracliana bedeute; er
wird aber durcli das sogicicl» folgende : obscurior wieder gescliwächt und durch
die larva viridis ete. fast aufgehoben, da diese jedenfalls einer andern Art an-
gehört. Linnc's und Ffibriciiis'' und ihrer Abschreiber Namen werden also
am sichersten als nirlit vorhanden angesehen.
Anmerkung 2. Z<?//ers/e(//'s Haem. umbellella ist sicher unsere Art
da ich 2 gute Exemplare von ihm mit diesem Namen erhielt ; aber Daucus
carota als Futterpflanze ist nothwcndig ein Irrlhuin.
Anmerkung 3. Diiponchel stellt unter Haem. pastinacella pl. 291.
flg. 4 ($), 5 ((^) ohne Zweifel zwei Arten vor, von denen die eine., fig. 5,
nacli einem aus dorn nördlichen Frankreich erhaltenen Männchen geliefert}
offenbar Badlelia ist. Die zweite erliiclt er, zufolge des 'l'extes S. 155, von
Fischer v. Rü.tle/'stamm als eine h;iufig aus der Pastinakraupe erzogene Art.
Das Bild ist für Heracliana zu röthlich (Text: d'un gris plus ou moins me-
langc de rougcätre) und zeigt zu wenig schwarze Längsstriche , die ^vinkligc
heile Querbinde in falscher Gestalt und den dunkeln Raum dahinter zu schmal.
Dem Text nach (avec des strics noires longitudinales interrompues, corre-
spondantes aus nervures, et se terminaut ä l'extremite de l'ailc par autant
de petits points) sollen aber mehr Längsstriche da sein. Der Hauptfehler
kommt daher, dass die strahlenden Linien hinter dem Queraderpunkt zu sehr
an einander gedrängt und ausser z^veien zu sehr verkürzt sind. Eben diese
zwei langen, aus dem Queraderpunkt hervorgehenden Längsiinien sind das
sicherste Zeichen, dass He r a e 1 i a n a wirklich vorgestellt ist, und dass D i s c i-
punctella US. (wofür Slaiiifon das Bild ansieht), die dieser Gabel und
der sie umgebenden Striche der Figur, sowie auch der zwei an der Mitte
<ler Falte abgebildeten Längsstriche gänzlich entbehrt, nicht das Original seia
konnte, eine Art, die sowohl FR. wie Ui(p. für sehr verschieden von Ba-
ditlla flg. 5 und von Heracliana hätte erkennen müssen.
50. Weirclla Stainton.
Palporiim articuli terminalis basi rarius fuscescenli, annulo ante
apicem nigro; alis ant. elongatis, apicc obtiiso, fuscescenli-
badiis dorso dilutioro, striga post punctum vcnac trans-
versae parvum albidum dilutiore obsoleta acute fracla.
J) epies s. M^cir eil a: alae nnt. rufo - hiunne.ie, puiuto fu.sco aibido-
cincto paululum ante medium, punctis 2 parvis ab atonio albo sepa-
ratis pone medium j p.ilpornm articulus terminalis pallide ochraceus,
annulo fiisco ante apicem. Stahlt. Transact. V p. 165. pl. XVU. fig. 5.
— Con.panion ed. 1. p. 15. .36, 41, 46, 50. cd. 2, p. 12, 32, 38, 73,
76. — Tin. brit. p. 97. 31. — Cat. oi brit. Mi(rol. p. 63. 31.
— Ucrrich- SchJ/: Text S. 120. 228. — Allen- Um in Zooiogist
1831, p. 3288.
' Deprcss. rt;j<ws«(ihc brindUd Flat-body) ; alis griseo-cin.reis, lineolis
sparsis fuseis , punctoque rainimo albo. Expl. al. 84'". Statura om-
316
nino Applanac. Alae anticae giiseac, cinereae, fusco-iicbulosac , punclo
exacte in niedio, niiniitissinio, niveo, fusco-cinrto- Poslicae fiiscescoritcs
Hanvrlh Lep. bi it. IV, p. 509. 14. (Sccunduni Slainlun,)
Diese Art unterscheitlet sich von Nervosa, ChaerophylH und
antlern, mit tlencn sie in der Grösse übereinstimmt, durch etwas
grader abgeschnittene und gar nicht mit schwarzen Adcriinien
bezeichnete Vorderflügel; sie kommt in dem Mangel dieser Li-
nien mit Albipunctella überein, hat aber nicht die abgerun-
dete Gestalt der Vorderflügel, eine trübere Grundfarbe, ein
schwaches weissliches Pünktchen auf der Querader statt des
starken weissen, gerundeten, schwarz gesäumten Punktes dieser
Art, und ausserdem unterscheidet sie sogleich die Färbung des
letzten Tastergliedes, welches nur vor der Spitze einen schwar-
zen Ring und selten eine bräunliche Basis liat, statt dass es bei
Albipunctella ganz schwarz ist mit weisslicher Spitze. Meist hat
Weirella am Innenrande der Vorderflügel eine Färbung, die sie
von allen Depressarien unterscheidet: vor der Mitte ist nämlich
ein halb eiförmiger, gegen die Wurzel mehr als nach hinten
gerundeter Fleck in etwas hellerer Farbe als der umgebende
Grund,
Grösse der Albipunctella. Rückenschild und Kopf röthlich,
grau, mehr oder weniger verdunkelt; Gesicht nicht oder wenig
heller. Fühler bräunlich, unten an der Wurzelhälfte gelblich.
Taster länger als der Thorax; 2les Glied stark und glcichmässig
durch die Beschuppung verdickt, innen bleichgelb, übrigens
graubraun, doch aussen am Rücken mit einem hellen Mittelfleck,
Endglied über halb so lang wie das 2te Glied, gelblich, an der
Wurzel selten bräunlich bestäubt, vor der hell weissgelblichen
Spitze mit breitem schwarzen Bande. Saugrüssel ziemlich lang,
gelblich. Beine bleicligelb, aussen graubraun bestäubt, am schwäch-
sten die hintern; Vorderschienen rölhlich angeflogen; die 4 vor-
tlern Füsse schwarzbraun mit hellen Gliederenden ; nur das 4te
Vorderfussglied ganz schwarz. Hinlerleib grau, am Bauch gelb-
lich, bräunlich bestäubt.
Vorderflügel 4'" lang, gestreckt, mit rechtwinkliger, abge-
rundeter Spitze und wenig convexem Hinterrande, rolhbraun,
mehr oder weniger braun getrübt, am hellsten am lnnein*andc
in dem schon beschriebenen halb ovalen Raum vor der Mille, am
dunkelsten gegen die Flügelvvurzel. Die dünne, gelbliche, von
317
der Flügclwurzcl aiisgchciulo Inncnrandlinic ist einwärts von
dunkler Gruiullarhe, seilen niil einem keiniltaren seliwarzen P'leck
begriinzi, und bald liinler ihr beginnt der helle ovale Raum. Die
Fliigeiniichc ist hier und da mit weisslichen Stauhöhen beslreul,
am meisten am Vorderrand gegen die Wurzel. In der Millel-
zcllc ist längs der Medianader ein undeutlicher schwarzer Strich,
der dald hinler seinem Anfange durch eine Anhäulung weiss-
licher Schuppen, die wohl auch eine kurze Linie bilden, zum
Theil verdeck! und auf der Querader, hinter der er verschwin-
det, durch ein aus wenigen weisslichen Schüppchen bestehendes
Pünklchen bezeicliu(;l wird. Der helle Querslreif, in gleicher
Entfernung von diesem Pünklchen und dem Hiulerrande ist spilz-
winkliff oebrochen; der obere Schenkel verliert sich am Vorder-
randc weit hinter der Mitte desselben. Vor der aus schwarzen,
ziendich verflossenen Punkten bestehenden lliulcrrandliuie ist der
Grund durch weissliche Stäubchen etwas gelichtet. Franzen bräun-
lich, aussen heller.
Hinterflügel weisslich-grau, hinten dunkler. Franzen hell-
grau, um die Spitze am dunkelsten.
Unlcrsi ite der Vorderflügel grau, am Vorderrnnde wenig
gelblich bestäubt. Hinterflügel hellgrau, am Vordeiiünde und in
der Spitze grau und gelblich bestäubt; Hinlfrrandlinie um die
S[»i!ze schwärzlich, auf den Adern unterbrochen. Franzen unl
dünner gelhlicher Wurzellinie.
Als Vaterland ist bis jetzt nur das südliche England und
die Gegend von Wien (von wo r. Herden (!) ein Exemi)lar
als Albipunctella erhielt) bekannt. Die RaupcMst der von Applana
sehr ähnlich und lel)t im Mai und Juni hei Mounislield häufig an
den Blättern von {'Iinerophyllum sylvestre, und die Scli;d)e er-
scheint im Juni wnd Juli und hält sich bis zum ilerhsl zwischen
ihrer Futterpflanze auf.
Anmerkung. .S7«////('/»'s Ahhililung, tlic HS. mit I'xt'ciil für niiliciinllicli
crl»!;irt, hat clw.is /.xi gcslrccklr, Vorderfliigt-i mit 7.u ilii?iklem , g;ir nidit gc-
n'llliclem Grimdi', mit schwarzen Aderstrielien vor dem Iliiilerrnnde , (diin
weisslielie Piiiiklrluii Tind ohne Andeutung des lieüen linlh ovalen lnneiii'.iM<l -
raiimes- Da HS. seclis Exemplare, die ich von Stitiiilun erhalten liahe , vor
sieh halte, so halte er ein besseres Bild lielern sollen.
51. Discipunctella HS.
Major; palporum articiili terminalis basi anniiloqiie fuscis; alis
ant. clongatis rotundalis, griseis, punctis quatuor, partim
elongatis, in seriem longitudinalem disposilis nigris mediis. cT.
Discipunctella HS. tab. 61. fig. 446.
Jiepressaria pu stinac ella Stainton Transact. V. p. 168, 45. — Cat.
p. 34. — Companion cd. 1. p. 15, 64. cd. 2. p. 12, 48, — Tin. biit.
p. 99. 36. — Cat. of brlu MJcrol. p. 64. 36.
Diese zu den grössern Depressarien gehörige, auf ihren
gelblich - staubgrauen Vorderflügeln mit 4 schwarzen, längs der
Oberseite der Medianader in eine unterbrochne Längslinie ge-
stellten länglicheu Punkten oder Strichen gezeichnet, ist von
Heracliana so sehr verschieden, dass sie nicht als ihr nächst
verwandt angesehen werden kann. Schwarze, strahlig gestellte
Adern hat sie hinter dem Queraderpunkt gar nicht, und auch
die in den Hinterrand auslaufenden schwarzen Linien sind wie
die Hinterrandpunkte sehr verloschen (bei HS. wohl zu scharf
ausgedrückt).
Grösse der Badiella. Rückenschild und Kopf von der Farbe
der Vorderflügel. Fühler hellbraun. Taster länger als der Thorax,
2tcs Glied bleichgelb, aussen und an den vcrlängerien Schuppen
bräunlich, stark verdickt, gegen die Spitze abnehmend; Endglied
halb so lang, hellgelbhch, an der Wurzel und in einem breiten
Gürtel über der Mitte schwarz. Rüssel ziemlich lang, gelbHch.
Beine blcichgelb, aussen bräunlich bestäubt; Mitlelschiene braun
mit hellem Mittelfleck ; die 4 vordem Füsse schwarzbraun mit
hellen Gliedcrspilzen, ausser an den 2 letzten Vorderfussgliedern.
Hinterleib grau mit bleich gelblichen Seiten und Afterbusch; Bauch
hellgelb mit schwärzlicher, nach hinten in verloschenerc kleine
Fecke aufgelöster Strieme zu jeder Seite.
Vordcrflügel .5'" lang, stark gestreckt, nach hinten allmählig
erweitert, mit abgerundeter Spitze und stark convexem Hinter-
rande, gelblich-staubgrau, dunkler bestäubt, besonders vor dem
Hinterrarul und am Vorderrand gegen die dunkel gefärbte Schul-
«er. An der gelblichen, schmalen, aus der Wurzel konnncnden
Innenrandlinie ist ein schwarzes Wischfleckchen. Längs der
obern Seite der Medianader liegen 4 schwarze Zeichnungen: ein
V\\\\\\\. und ein kurzer Längsstrich, beide ziendich ludie beisammen,
und orslerer ein wenig höher: dann in einiger Enlfernuni»- erst
319
ein Längstriclielchen und hierauf wieder näher der Qucradcr-
punkt; diese 4 Zeichnungen können als eine (h'eimal unierbro-
chene Längslinie angesehen werden. Der helle gewöhidichc
Ouerstreif ist höchst undeuthch ; der obere Arm des spitzen Win-
kels, in den er sich bricht, ist der längere und endigt etwas
iiinter der Mitte des Vorderrandes. Hinler diesem Qnerslreif ist
der Gruiul etwas verdunkelt, kaum längs der Adern schwarz be-
stäubt; die schwarzen Hinterrandpunkle klein und sehr undeut-
lich. Franzen slaubgrau.
Hinterflügel weisslich-grau, hinten dunkler; die schwach ins
Gelbliche schimmernden Franzen haben nahe der Wurzel eine
dunklere Schattenlinic.
Unterseite der Vorderflügcl grau, am Vorderrande, hinten
breiler, gelblich, Hinterflügel weisslich-grau, am Vorderrand und
in der Spitze grau bestäubt.
Nach Stainton (Transact,), von dem ich meine 2 Exemplare
habe, ändert die Art ab, so dass sie manchmal fast so dunkel
wie Badiella ist und dann an den schmälern Vorderllüo-eln er-
kannt wird. Nach ihm befinden sich „auf der Mitte der Vorder-
Hügel zwei augenähnüche Zeichnungen, viel deutlicher als bei
Nervosa", von denen ich weder an meinen Exemplaren, noch
an HS's gutem Bilde etwas erblicke.
Nach Stainton lebt diese Art im südlichen England auf Kalk-
boden und fliegt im September. Ein Männchen, das ich ver-
gleiche, iing Lederer bei Ronda in Andalusien.
Annieikung. l'cber tilainioiis Ciiat aus Dujwiichcl s. l)ci Hciaclian.-j.
52, Albipunctella U.
Palporum articuli lerminalis nigri apice e.xalbido; Ihorace ei
capite cupreo-fuscescenlibus, aus aid. subelongalis rolun-
dalis cupreo-fnscis, striga post puncluin medium album
nigro-cnictum diluta subrectangula, linea punclorum ni-
grorum in margine postico.
Tinea albipunctella II. fig. 149- Text S. 39. 5.
Ilaeintjlia —: alii aiit. fuscis scu feriiigineis, slrih longitiHJiiialiljuj Iiiiin-
iu{)t)s nigris, ftiiucto incdio albo Tr. IX, 1. 245. X, 3- 170 u. 279.
— Everstnanv Faun. V«»Ig. p. 568. 2. — ItoUar V^chii. 6. 9J. —
320
Hemylidc point-blanc />'//>. Hist. YIll. p. 617. [>\. 312. fig. 6. — Cat.
p. 335.
Depressaria — Stephens C.->t. 7168. — lllustr. IV, p. 202. 16. — Z.
Isi's 1839, S. 196. 21. 1846, S. 284. 16. — SMes. Schn.tauscl.bl.
IV (1843), 18. V (1844), 17. - Srhläger Tauscl.bl. S. 218. 119.
— Retitti Beitr. S. 187. 42. — Richter Em. Ztg. XI (1850), S. 27.
— Z. Ib. XIV (1853), S. 84. 10. — Stalnton Cat. 17. — Compa-
nJon cfl. 1. p. 15, 27, 50, 59, 64. cd. 2. p. 12, 38, 44. — Tr.-.ns.->( t.
V. p. 164. 36. — Till. biit. p. 95. 27. — Cat. ol brit. Microl. p.
63. 27. — Uerrich-Schff. Text S. 119. 225.
— aliipuncta (ilie rufous Brindlud) tlaivorlh Lep. Brit. IV. p. 510. 16-
jlgonopterij- aegopodiella Uübn. Cat. 411. 3959.
Unter den Arten mit ganz oder f<ist ganz schwarzem, nur
an der Spitze weisslichem Endglicdc der Taster kommt sie
in der Dunkelheit der kupferrolhbraunen Vorderflügel am näcli-
sten der Emeritella, mit der sie auch die Schärfe des weissen
Oueraderpunktes gemein hat. Sie unterscheidet sich aber leicht
durch ihren dunklen, nicht hellgeihlichen Thorax und Kopf, und
ist ausserdem etwas kleiner mit weniger "-estreckten Vorderllü-
geln; auch ist ihr letztes Tastcrglied ausser an der Spitze tief
schwarz, während es bei EmeritcIIa auf dem Rücken von der
Wurzel aus gelblich und an der Mitte licht bestäubt ist. — Am
nächsten verwandt ist sie mit Olerella, die leicht für eine helle
Varietät von ihr angesehen werden kann, wenn sie nicht gar mit
Nervosa verwechselt wird (von der sie sich durch die Taster
und die Gestalt des hellen Querstrt'ifs leicht unterscheiden lässt}.
Olerella hat gestrecktere Vorderflügel und eine viel hellere braun-
rölhliche Grundfarbe, ähnlich wie Nervosa, in welcher der weisse
Punkt bald deutlich, bald sehr verloschen ist; sie verdnnkelt sich
gegen die Wurzel etwas, während sie bei Albipunctclla dunkel
n'ithlich- braun wird. Bei Olereila hat das letzte Tasterglied anf
dem Rücken von der Wurzel aus helle Bestäubung, die der Al-
bi|)unctella ganz fehlt; endlich ist bei ihr auch Rückenschiid und
Kopf bedeutend heller. — Von Kollari (die vielleicht ähidich
gefärbte Taster hat) unterscheidet sich Albipunctclla durch Klein-
heit und viel kürzere, dunklere Vorderflügel. — Chaerophylli
entbehrt des weissen Ouera(lei'[)unktes der Vorderflügel völlig und
steht auch ausserdem so feiMi, dass sie schwerlich mit Albipun-
ctclla verwechselt werden kann. — Von Tenebricosa Ireiuit
sich All)i[iunctella durch das dunkle Gesicht, gerölhete Ilinterflü-
t4('lfranzen c^tc.
321
Grösse von Chacrophylli oder darüber. Rückenschild braun-
röthlich, nach hinten heller, an den Seilen dunkler; Schuller-
decken dunkel rothbraun, hinten heller. Kopf rothbräunlich, an
den Seiten dunkler. Fidiler schwarzbraun. Taster viel läno-er
als der Thorax, an der Wurzel und der Innenseite des 2ten
Gliedes blassrölhlich, ziemlich stark verdickt, doch gegen die
Spitze etwas abnehmend, an den langen Schuppen braun, röth-
lich schimmernd. Rüssel ziemlich lang, blassgelblich. An der
Seite des Halses ein hcllrother Haarschuppenbusch. Beine bleich-
gelb, blassroth oder rosenfarbig angelaufen ; dii; 4 vordem Schie-
nen und Füsse braun mit hellen Gliederenden, am verloschensten
am Vorderlarsus. Hinterschienen bleich gelblich, am Ende braun
bestäubt mit aussen braun angelaufenen Aussendornen; Hinter-
tarsen heller als die übrigen. — Hinterleib dunkelgrau mit grau-
gelblichen Seitenfranzen; Bauch hellgclblich, an den Seiten grau
bestäubt.
Vorderflügel 4| — 4'" lang, etwas gestreckt, nach hinten
erweitert, mit sehr abgerundeter Spitze und sehr convexem Hin-
terrande, kupferrothbraun , an der Wurzel, besonders längs des
Vorderrandes, stark gebräunt. Die schmale gelbliche, aus der
Wurzel entspringende Innenrandlinie ist einwärts schwarz ge-
säumt. In der Mittelzelle vor der Flügchnitte liegen 2 schwarze
längliche Punkte schräg hinter einander, die oft in eine schräge
kurze Linie zusammenfliessen, unter welcher öfters in der Flü-
gelfalle ein schwarzer Punkt oder kurzer Strich bemerkt wird.
Der scharfe weisse Oueraderpunkt liegt auf einem schwärzlichen
Längsstrich, der ihn schwarz gesäumt erscheinen lässt. Der iielle
Oueraderstreif, der näher dem weissen Punkt als dem Hinter-
rande steht, ist oberhalb desselben fast rechtwinklig, selten ganz
rechtwinklig gebrochen; die beiden Schenkel sind fast gleich lang
und verlieren sich, der obere gegen den Vorderrand hinter der
Mitte, der unlere gegen den Innenwinkel; hinter ihm ist der
Grund, doch nicht bis zum Hinterrand, verdunkelt, uiul in ihm
treten die Adern als mehr oder weniger deulliclie, doch nie
scharfe, schwarze Längslinien hervor; noch undeutlicher sind die
slrahligen Striche vor dem Querstreif. Der Hinlerrand trägt eine
Reihe tief schwarzer, meist zusamnienlliessender Punkte. Fran-
zen etwas heller als die Grundfarbe.
IX. 21
322
Hintcrfliigel lichtgrau, hinten etwas dunkler. Franzen an
der Aussenliälfte röthlich angelaufen, mit grauer Schattenlinie
nahe der Wurzel.
Unterseite der Vorderfliigel grau mit heller bestäuhtem Vor-
derrand; Hinterfliigel hellgrau, am Vorderrand dunkler; Hinter-
randlinie um die Spitze schwarz, auf den Adern unterbrochen.
Alle Franzen rolhschimmernd.
In Deutschland an mehrern Stellen: bei Wien in niederem
Gebüsch (KoUar)', in Krain (FR.); bei Dresden (^\ Tischer);
Jena (Schläger!); Glogau und Frankfurt a. d. Oder (Z.); in
Böhmen und der Schweiz (FR.); in Baden bei Freiburg nicht
selten (Reiittü); bei Frankfurt am Main (HS.); im Taunus bei
Süden ((,\ Heyden!). Ausserdem in Bussland: im Casanischen
und um Menselinsk (Eversmann); in Lievland (Lienig!). In
England nicht selten (Stainton!).
Bei Glogau hält sich die Schabe in einem Gebüsch, worin
Chaerophyllum sylvestre den Boden bedeckt; hier klopfe ich sie
in Gesellschaft der seitnern Pulcherrimella und Applana zu Ende
Juli und im August von den Stämmen. Treitschke beschreil)l
die Raupe als an Artemisia campcsiris lebend; diese Nahrungs-
pflanze möchte ich mit Stainton und Schläger bezweifeln.
53. Emeritella Hey den.
Palporum articulo terminali' nigro, in medio flavescenti-pulve-
rulento, apice exalbido; capite ac thorace flavidis; alis
ant. elongatis rotundatis bailiis, basi fusca, striga dilutiore
post punctum venae transversae album acute fracta.
Drpress. einer Hella Stainton Tr.insact. V, p. 167. 43. — C.it. Supp).
p. 4. 21. — Companion ed. I. p. 56, 59. ed. 2. p. 12, 44, 77. —
Till. brit. p. 96. 28. — Cnt. o( bril. Mirrol. p. 63. 28. — llcrrich-
Schff. Text S, 120. 229. 'l'af. 61. f.g. 444.
Von Albipunctella als der ähnlichsten Art sogleich durch
den hellgelben Kopf und Thorax zu unterscheiden, ausserdem
durch beträchtlichere Grösse, gestrecktere Flügel und das in
der Mitte etwas hell bestäubte letzte Tasterglied. Ihre viel
diuddern und weniger gestreckten Vorderflügel und die dunkel-
braunen Schulterdecken unterscheiden sie von Kollari,
Grösse wie eine kleine Applana. Rückenschild hell ocher-
geib mit dunkelbraunen Schullerdecken. Kopf hell ochergelb, im
323
Gesicht am hellsten, am Aiigcnrande braunlich. Fühler schwarz-
braun. Taster länger als der Thorax; 2les Glied an der Wur-
zel und der Innenseite des Rückens bleich gelblich, durch die
Schuppen stark verdickt, gegen die Spitze weniger, an der Bürste
roth- oder gelbbräuniich, aussen braunslanbig mit hellem Fleck
in der Mitte; Endglied halb so lang, schwarzbraun, aussen an
der Wurzel, innen an der Miltc ochergclb bestäubt, die Spitze
gelblich-weiss. Saugrüssel ziemlich lang, hellgelb. An der Seite
des Halses ein rothgelber Haarschuppenbusch. Beine bleich gelb-
lich, aussen braun mit hellen Gliederspitzen. Hinlerschienen un-
bestäubt; die äussern Dornen aussen grau. Hinterleib dunkelgrau
mit graugclblichen Seitenfranzen und gelblichem Afterbusch; Bauch
gelblich, besonders an den Seiten grau bestäubt.
Vorderflügel 5 — .5^'" lang, gestreckt, nach hinten etwas
erweitert, an der Spitze ganz abgerundet, mit sehr convexem
Hinterrande, rothbraun, doch mit weniger lebhafter Beinn'schung
des Rothen als bei Albipunctella, gegen die Wurzel ganz dun-
kelbraun; die schmale hellgelbe Inncnrandlinie an der Wurzel
(bei HS. viel zu breit dargestellt) ist einwärts schwarz gesäumt.
In der Mittelzelle ist oberhalb der Medianader ein dicker schwar-
zer Längsslricli, der auf seinem Anfange der Länge nach wciss-
lich bestäubt ist und hinter dem weissen, ziemlich grossen Ouer-
aderpunkt in eine Gabel ausläuft, welche nebst mehrern schwärz-
lichen Längslinien bis zu dem hellen Ouersireif reicht. Dieser
wird durch weissliche Stäubclicn gebildet, und bricht sich unter
einem spitzem Winkel als bei Albipunctella: der obere dünnere
Schenkel verschwindet gegen den Vorderrand hinter der Mitte,
der untere gegen den Innenwinkel. Hinter ihm sind mehrere
schwärzliche, theilweise undeutliche parallele Längslinien. Vor
<Iem Hinterrande ist der Grund hell bestäubt; die Hinterrand-
punkte verflicssen in eine schwarze, etwas verloschene Linie.
Franzen röthlich-grau.
Hinlerflügel weisshch-grau, gegen die Spitze dunkler mit
jrrauer Hinterrandlinie. Franzen hellgrau mit dunklerer Schalten-
linie nahe der Wurzel.
Unterseite der Vorderflügel grau, am Vorderrande gelblich
bestäubt. Hinterflügel weisslich-grau, am Vorderrande und in
der Spitze grau und gelblich bestäubt. Hinterrandlinie um die
Spitze grau, auf dem Adern unterbrochen.
m
324
Als Vaterland dieser Art kenne ich die Gegend von Frank-
furt am Main, wo Herr v. Hey den sie entdeckte und aus der
auf Tanaceluin vulgare lebenden Raupe erzog, die Gegend von
Hannover, wo Kvösmann zufolge einer Nachricht v. IJeydeii's
sie fand, und England, wo sie jedoch erst einmal vorkam. Flug-
zeit von Ende Juli bis Anfang September (i\ Beyden!).
54. Tenebricosa n. sp.
Palpornm articulo terminali nigro, apice ipso pallido; epistomio
albido ; alis anterioribus rubiginoso-fuscis, basi obscuriore,
puncto venac transversae albido, siriga obsolela postica
diluliorc acute fracta, crure superiore longiore, lineolis
adhaerenlibus nigris. ($ Mus. Mann.')
Die rülhliche Mischung der braunen Vorderflügelfarbe und
die Flügelgeslalt und Zeichnung nähern diese Art der Albipun-
ctella, Pulcherrimella, Douglasciia und Chaerophylli. Mit Chaero-
phylii und Albipunctclla hat sie das schwarze, nur an der Spitze
helle Endglied der Taster gemein. Sie ist kleiner als beide Ar-
ten und unterscheidet sich von Albipunctclla durch das weiss-
liche Gesicht, die viel geringere rothe Mischung der Vorderflü-
ael, welche daher weit trüber braun sind, und durch die nicht
gcrötheten Hintcrflügelfranzen — von Chaerophylli durch den
hellen, nicht gcrötheten Kopf, die gegen die Basis gebräunten
Vorderflügel, die hier am Vorderraude ganz des characterisli-
schen Roths der Chaerophylli entbehren, die am Innenwinkel hei-
lern Hintcrflügel und die am 2ten Gliede blos braun bestäubten,
nicht schwarzbraunen Taster. — Pulcherrimella und Dougla-
sella haben auf den Vordcrflügeln eine mehr übereinstimmende
Farbenmischung, sind aber gegen die Wurzel weniger verdun-
kelt und haben an der Mitte des letzten Tastergliedes einen
<Trauen Ring. — Die viel grössere, mehr gelbbraune Cortici-
nella hat die Taster wie die zwei genannten Arten und entbehrt
auf den Vorderflügeln des weisslichen Oneraderpunktes.
Grösse etwas über Pulcherrimella. Das (verölte) Rücken-
schild scheint heflgelblich zu sein, die Schulterdecken sind dun-
kel rolidich-braun. Kopf weisslich, hinten etwas rölhlich. Füh-
ler schwarzbraun. Taster etwas länger als das Rückenschild, an
der Wurzel und am Stiele des 2ten Gliedes hellgelblich, dieses
i^_
325
Glieil fast von seiiioiii Anfang an durcli die Uesclin|i|Hin<j;- slaik
verdickt, nach der Spitze hin etwas abnehmend, aussen und auf
der Baucliseile röthlich-braun, aussen an der IMille mit einem
gelblichen F'leck: Endglied halb so lang wie das 2le (ilied, auf
der Schneide etwas locker beschuppt, ganz schwarz, lun- an dar
feinen Spitze gelblich. — Beine bleich gelblich, die 4 vordem auf
der Lichtseite braun; der Vordertarsus an der S[)ilze hellröllilieh
am vorletzten Gliede schwarz; die Mittelschiene an der Mille und
am Ende und die MillelfussglicMler am Ende hellröthlich; Hinter-
fuss auf dem Rücken mit dunkelgrauer \\'urzel der Glieder. —
Hinterleib (verölt) am Bauch mit heller Millelstriemc.
Vorderllügel 4'" lang, ziendich gestreckt, hinten etwas er-
weitert und ganz abgerundet, rölhlich-braun mit hellen Stäubclien,
am Wurzeldrittel verdunkelt, am Itnienrand nahe der Basis schwarz.
Die helle schaftenartigc Oucrlinio zwischen dem weisslicheu Punkt
der Oiit^rader und dem Hinlerrande ist sehr verloschen, spitz-
winklig über der Milte gebrochen, und ihr oberer, etwas länge-
rer Schenkel nimmt die rückwärts gehende Richtung gegen die
Mitte des Vorderrandes, vor der er aber verlöscht; an ihu leh-
nen sich 3 schwarze, kurze Längslinien auf veruunkeltem Grunde,
der sich auch um den untern Schenkel der ()ii^-»'linie fortsetzt
und nur eine kurze schwarze Längslinie deutlich erkennen lässl.
An der Flügehnitte ist noch eine schwarze Längslinie an der
Subcostalader, und vor ihr eine im dunklen Grunde verschwin-
dende. Hinterrand mit verloschener, sich bis auf den Vorderrand
ziehender Reihe schwarzer Punkte. Franzen woniff heller als
die Grundfarbe, braun bestäubt.
Hinterflügel weisslich-grau, etwas glänzend, nach hinten
•lunkler mit grauen, ziemlich deutlichen Adern. Franzen licht-
grau mit dunkler Schattenlinie nahe der Wurzel.
Unterseite der Vorderllügel einfarbig grau, am Vorderrande
schwach gelblich; Franzenwurzel in einer feinen Linie gelblich.
Hinterllügel heller, am Vorderrand gelblich bestäubt nnl grauer,
gelblich unterbrochener Hinlerrandlinie vor der Spitze. Franzen-
wurzel wie bei den Vordcrilügeln.
Maim fing diese Art sehr seilen bei Brussa im letzten Drit-
lel des Juli an Cyprcssenslämmen.
326
55. Pule lieni nie IIa Stalnton.
Palporuiii articulo terminali nigro-bicincto; capile ac thorace
canescenlibus; aus ant. clongatis rotundatis rufcscenli-fu-
scescentibiis, crebro iiigro-slriolalis, piinctis duobus nic-
diis deinceps positis albidis saepc fuscedino jiinctis, striga
postica diUila subrectangula. cT $.
Depressariu pulcfwrrimella: alac ant. lufae, iiuiHciosis slrüs atrisj Stria
obliqua aira ante, puncto albo post medium; caput tlioraxque pallida ;
palporum articiilus terriiinalrs intus pallidus, puncto fusco basi alteio-
quc ante apiccm , articuliis secundus intra ruCo - brnnneus. Stainfon
Transact. V, p. 164. 37. pl. 17. fig. 8. — Cat. Suppl. p. 21. —
Companion cd. 1. p. 15, 50. cd 2. p. 12, 38. — Tin. bi It, p. 96.
29 - Cat. of biit. Mi.rol. 63. 29. — HS. Tcm S. 119. 226.
Ihr weisser Punkt auf den Vorderflügeln Hess sie ehemals
für eine kleine verflogene Albipunctella oder als helle Varie-
lät davon gelten; sie ist aber nicht nur durch ihre Kleinheit, ihre
helle Grundfarbe, ihr schwarz geringeltes letztes Taslerglied, ih-
ren hellen Thorax von ihr verschieden, sondern steht derChae-
rophylli und Douglasella näher. Von ersterer unterscheiden
sie dieselben Merkmale nebst den 2 weissen Vorderflügelpunklen,
von letzterer die Kleinheit, die gerundetem Vorderflügel, die
röthliche Mischung derselben und der spitzere Winkel des lich-
ten Querstreifs.
Grösse der kleinsten, durch Hunger reducirten Chaerophylli.
Rückenschild und Kopf schmutzig weissgrau, Schulterdeckcn roth-
braun, hinten wcisslich-grau; Gesicht weissHch. Fühler braun,
über dem schwarzen Wurzelgliede mit hellem Punkt, auf der
Unterseite bleich gelblich. Taster länger als der Thorax; 2les
Glied stark verdickt, nach oben etwas dünner, bleich gelblich,
an der Bürste röthlich, braun bestäubt, aussen vor und hinter der
hellen Mitte mit einem braunen Fleck. Endglied halb so lang,
mit schwarzer Wurzel und breitem schwarzen Ringe vor der
weissgelblichen Spitze. Saugrüssel massig lang, bleich gelblich.
An der Seite des Halses ein röthlich-weisses Schuppenhaarbüsch-
chen. Beine bleichgelb, aussen braun mit hellen Fussglieder-
si)itzen; die 4 vordem an den Schienen und den hellen Fuss-
sli'llen schwach geröthet. Hinlerleib grau, mit bleich gelblichen
Seilcnfranzen und solchem Aflerbusch ; Bauch blcichgelb, zu jeder
827
Seile der breiten MiUelsIrieme iiiil breiter grauer, iiucli liinlen
schmalerer Slrienie.
Vorderflügel 34—4'" lang, gesireekl, iiiil selir aboemiule-
ler Spitze uiul sehr eoiive\(!iii Hinlerrand, blass rolhsleinrarben
und braun geinisclil, scliwärzlich und weissgrau bestaubt. Der
schnial(! blassgeiltUche, aus der Wurzel kommende Iinienrandslrich
isl iinien lleckartig schwarz begränzl. In der Alitlelzelle ist vor
der Mitte ein etwas schiefer, hinten verdünnter schwarzer Liings-
strich und über ilnn oft ein schwarzer Punkt, beide niclil selten
durch schwärzlichen Staub zu einem bis zum Vorderrand rei-
clienden Fleck vereinigt. Hinter dem Längsstrich folgt an dei-
Medianader weisslicher Slaul), der sich weiterhin zu einem meist
ganz deutlichen Funkt sammeil; von <liesem bis zu dem weiss-
lichen Queraderpunkt ist ein schwarzer Längsstrich; über diesem
ein anderer von veränderlicher Länge, und darüber ein schwar-
zes Vorderrandfleckchen. Der helle Ouerstreif endigt hinter die-
sem; er isl dem Out^raderpunkl näher als dem Hinterrande und
bricht sich öfter zu einem rechten als zu einem spitzen Winkel,
bei einem Weibchen sogar auf dem rechten Flügel zu einen»
stumpfen; beide Schenkel sind ziemlich gleich lang, der unlere
steht fast senkrecht auf dem Innenwinkel. Hinter dem Qucrstreif
isl der Grund verdunkelt, selten mit deutlichen schwärzlichen
Längslinien, die gegen den Vorderrand dunkler sind und inein-
ander fliessen. Vor dem Hinterrand isl der Grund weisslich be-
stäubt oder doch hell;"" die Hinlerrandreihe schwarzer, nicht im-
mer getrennter Punkte zieht sich bis in den Vorderrand. Fran-
zen heller als der Grund, an der Wurzelhälfte braunslaubig.
Hinlerllügel sehr lichtgrau, hinten dunkler. Franzcn mil
dunkler Schaltenlinie nahe der Wurzel.
Unterseite der Vorderflügel grau, am Vorderrandc schwach
gelblich bestäubt; Franzcn heller grau mit gelblicher Wurzel.
Hinterflügel sehr hellgrau, längs des gelblichen Vorderrandes und
in der Spitze reichlich grau bestäubt. Hinterrandlinie um die
Spitze schwarz, auf den Adern gelblich unterbrochen.
Vaterland: das südliche England, um London (Sta'udon!).
Schlesien bei Glogau und im Vorgebirge bei Schönau (Z.)', Dres-
den (US.); Jena, wo Schläger ein Exemplar aus einer unbe-
achteten Raupe erliiell; Frankfurt am Main zu Ende Juli (v. Hey-
den!). Die Schabe fliegt bei Glogau zugleich mil Albipunclclla
32S
in einem an Chacrophyllum sylvestre sehr reichen Gehölz, worin
sie von den Släiiniien geklopft wird, zu Ende Juli und im August.
Im Gebirge erhielt ich bei Schönau in einem Laubgehölz am 20.
Juli ein Weibchen.
Anmerkung. Stainloil's, Aljldl'lurjg litt ciuL-n zu gelben 'l'iiorax, zu
reicliliche schv/'arze Striche aul «Ich zu li-ljJi.i(t lotlien Vurderflügeln, den Quer-
streifen nicht deutlich genug und die Hiiiterflügel an der Spitze zu sehr ab-
gerundet.
56. Corticinella n. sjj.
Palpis externe lusco-nigris, arliculi terminalis medio et apice
cinereis; alis ant. subelongalis, rolundalis, brunneo-fusce-
scentibus, canescenli-pulverulentis, striga postica pulverea
acute fracla (crure superiore longiore), lineolis juxta ve-
nam subcostalem normullis punclisque marginis postici ni-
gris. ($ Mus. Manji.)
Nahe verwandt mit Chaerophylli, kralliger, etwas grösser
und mit kurzem, stumpfer gerundeten Vorderfliigeln, welche gar
keine rölhliche, sondern eine zimmlbräunliche Beimischung haben,
SO dass die Grundfarbe der von Badiella sehr ähnlich wird; die
gebrochene, aus hellgrauen) Staub gebildete Querlniie ist in glei-
cher Entfernung zwischen dem Oueraderpunkt und der schwar-
zen Punkireihe des Hinterrandes (statt dass sie bei Chaerophylli
dem erstem näher ist), und die schwarzen Adern zwischen ihr
und dem Hinterrande sind nicht nur sehr verloschen, sondern
auch viel kürzer; ebenso sind die schwarzen Längsstrichel an der
Subcostalader kürzer und unvollständiger. Endlich ist das letzte
Tasterglied weniger lief schwarz und hat an der Mitte eine graue
Stelle, und die Spitze des 2ten ist kaum heller als die übrige
Färbung der Aussenseile.
Von Tenebricosa unlerscheidel sie sich durch noch be-
trächtlichere Grösse, das nicht weisse Gesicht, die Färbung des
Endgliedes der Taster (bei Tenebricosa wie bei Chaerophylli),
den Mangel röthlicher Beimischung in der Grundfarbe der Vor-
derflügel, sowie dureh den Mangel eines weisslichen Punktes auf
der Ouerader und durch die dunklem Hinlerflügel. — Mit Dou-
glasella stimmt sie in der Färbung des letzten Taslergliedes,
aber nicht in der des zweiten, welches bei ihr aussen schwarz,
bei Douglasella graubraunstaubig ist. Beide stinnuen ungefähr in
329
dem Tone der gelbbräunliclien Beimisclimig der Vordcrnügel ; nur
ist das Braun bei Corlicinclla dunkler und lässt so die Fläche
dunkler erscheinen. Douglasella hat auf der Querader einen
weisslichen Punkt, während Corlicinella einen schwarzen hat, vor
welchem einige gelblich-graue Schuppen ein Häufchen bilden. —
Pulcherrimella ist viel kleiner, mit gelblich-weissem Kopf und
Rückenschild, hellem zweiten Tasterglied, viel gestrecktem, viel
heilern, stark röthlich gemischten Yorderflügeln mit weissem Qucr-
aderpunkt.
Rückcnschild slaubgrau, dunkler angelaufen ; Schullcrdecken
ebenso hell. Kopf heller, besonders im Gesicht. Fühler braun;
Wurzelglied noch dunkler. Taster länger als das Rückenschild,
an der Wurzel hellgelblich; 2les Glied gleichmässig durch Schup-
pen stark verdickt, an der Spitze etwas dünner, aussen und auf
der Bauchseite tief schwarzbraun, innen schmutzig gelblich, an
der Spitze ins Graue übergehend; Endglied halb so lang wie das
2te Glied, zusammengedrückt, zugespitzt, glatt, an der Wurzel
und über der Mitte mit breitem schwarzbraunen Gürtel, sonst
trüb gelblich -grau. Saugrüssel fahlgelblich beschuppt. — Beine
sehr licht gelblich, aussen braungrau angelaufen und dunkel be-
stäubt mit etwas heilern Fussgliederspitzen; die 2 vorletzten des
Vorderfusses schwarzbraun. — Hinterleib dunkelgrau; Bauch dunk-
ler, an jeder Seile der breiten gelblichen Mittelslrieme schwärzlich.
Vorderflügel 4|"' lang, ziemlich gestreckt, ganz abgerundet,
dunkel gelbbräunlich, von der Wurzel aus längs des Vorderran-
des am hellsten, am Innenrande nahe der Basis fleckarlig schwarz-
braun. Hellgraue Stäubchen sind am meisten auf der Vorder-
randhälfte und sind gewöhnlich zu länglichen Punkten gehäuft;
ein solcher Punkt gränzt an den dahinter auf der Ouerader lie-
genden schwärzlichen Punkt, und solcher Staub bildet die wenig
deutliche Querlinie, welche mitten zwischen diesem Punkt und
dem Hinlerrande liegt; sie ist spitzwinklig gebrochen und ihr
oberer, längerer Schenkel läuft fast dem Vorderrande parallel.
Von diesem Schenkel aus laufen 4 kurze schwarze Längsliniea
an den Adern. Vor der Flügelmitte ist ein aus einem paar
schwarzen zusammenlaufenden Längslinien gebihleter winkliger
schwarzer Fleck an der Subcostalader. Hinter der hellen Quer-
linie ist ein dunklerer Querschaltcm, auf welchem die schwärz-
lichen, kurzen Längsstriche wenig sichtbar sind. Eine Reihe
330
starker sclivvarzer Punkte zieht auf dein Hinterrande Ijis weil in
den Vorderrand, jeder Punkt hat vor sich ein Häulclien hellgrauer
Stäubchen. Franzen heller als die Grundfarbe, mit dunklem
Schatten durchzogen.
Hinterflügel hellgrau, nach hinten stark verdunkelt. Franzen
grau mit dunklerer Scliattenlinie nahe der Basis.
Unterseite grau, mit schmaler gelblicher Wurzelliuie der
Franzen; Hintcrflügel am Vorderrande und im Vorderwinkel gelb-
jicli und grau bestäubt; Hinlerrand un» die Spitze mit schwärz-
lichen Strichen.
Mann fing 2 Exemplare, von denen das eine bei der
Beschreibung vorlag, bei Brussa an einer Cy presse zu An-
lang Juli.
57. Chaerophylli Z.
(Kig. 6.)
Palporum articuli lerminalis nigri apice cxalbido ; thorace griseo,
verlicis rufescentis lineola media fusca; alis ant. clongatis
rolundatis, rufcscenti-fuscescenlibus, crebro nigro-slriolalis,
puncto venae transversae nigro, costae basi rufesccnte,
striga postica diluta acutangula, cruribus subaequalibus.
Dcpressurlu chacr ojihijlll Z. Isis 1S39, p. 136. 22. — Ent. Zig. XIV
(1853), S. 84. 13 — SrI.les. Sd.mlaus.hbl. III, (1842), p. 17. — IV
(1843), p 18. — VII. (1845) p. 8. — Schläger Tausd.bl. S. 218,
119. — licutli Beitr. S. 187. 43. — Staliilun C,-,t. p. 17. — Suppi.
p. 21. — Coinpanion cd. 1. p. 15, 27, 50, 56, 59, 64. ed. 2. p. 12,
44, 48, 77. — Trans.ict V p. 166, 40. — Tin. l.rl(. p. 98. 32. — Cat.
of brit. Microl. p. 63, 32.
Vhaerojihylline IIa IIS. tab. 61. fig. 441. — Dup. Cat. p. 335.
/ Uepress. badiu (tbe bro-\vn Brirullcd) alis (iiscis, liiieolis sparsis niiiiu--
rosis satiirntioiibus. Iliiw. Lep. brit, IV, p. 509. 1.5.
/ Tin, (Inucelln, Möbrcnsc li.ibc, Wien. V/.ibri. S. 137. 5. — cd. ///(-
ger II, S. 99. — cd. V. Charp. S. 129.
Var. b, alis ant. fusco-obscuratis cT?.
Var. c, nana, alis ant. dilutis cf-
Ihr schwarzes, nur au der Spitze wcissliclies letztes Taster-
güed, ihr röthlicher, allermeist in der Mitte brauner Scheilel, ihn;
stark und reichlich der Länge nach schwarz gestrichlen und
stets gegen die Wurzel am Vorderrand gerölheten Vorderflügei
zeichnen sie vor den Verwandten aus.
331
Grösse wie Albipimclella. Rückenschilcl bleich ocJblich, auf
der vordem Hälfte braun bestäubt, Scliulterdecken braun, hinten
gelblich. Scheitel hellroth, in der Mille mit einer selten fehlen-
den, schwarzbraunen, kurzen Längslinie; Gesicht etwas glänzend
grau, unten bleichgell). Fühler braun, am Wurzelgliede schwarz,
auf der Unterseite von der Wurzel aus weit herauf mit hellgelb-
licher Linie. Taster länger als der Thorax, 2tes Glied durch
die Beschuppung ziemlich stark verdickt, gegen die Spitze ein
wenig abnehmend, schwarz, an der Innenseite des Rückens, an
der Spitze und aussen in einem Mitlelfleck hellgelblich; Endglied
mehr als halb so lang, lief schwarz mit feiner weisslich-gelber
Spitze. Säugrüssel ziemlich lang, weisslich-gelb; an der Seite
des Halses ein ochergelber Haarschuppenbusch. Beine bleichgelb,
aussen dunkelbraun; die vordem an der Schiene und den Enden
der 2 ersten Fussglieder röthlich ; die mittlem an der Mitte und
der Spitze der Schiene bleichgclb oder schwach röthlich, an den
Fussgliederenden bleichgelb; die hintern an der Schiene schwä-
cher braun bestäubt mit aussen bräunlichen Dornen, an den Füssen
wie die Mittelbeine. Hinterleib grau, die Seitenfranzcn und der
Afterbusch gelblich; Bauch mit breiter, blassgelber, hinten be-
stäubter Mittelstrieme, an den Seiten dunkelgrau staubig, gegen
die Wurzel schwärzlich.
Vorderflügel 4| — 4'", bei Var. c nur 31'" lang, ziendich
lang gestreckt, nach hinten wenig erweitert, an der Spitze ab-
gerundet, am Hinterrande sehr convex, röthlich-braun, mit vielen
schwarzen Längsstrichen, besonders an der Mitte des Vorder-
randes weissgrau bestäubt, am Vorderrandc gegen die Wurzel
hellroth, was einwärts nach und nach verlöscht. Die dünne,
gelbliche, aus der Wurzel kommende Innenrandlinie ist innen
schwarz gerandet. In der Miltelzelle liegt an der Medianader
ein schwarzer Längsstrich, der gewöhnlich durch hellen Staub
unterbrochen wird, und dessen erstes Stück über sich ein paral-
leles Strichelchen hat, mit dem es oft durch schwärzlichen Staub
zusammenüiesst. lieber und vor dem schwarzen, dicken Quer-
aderpunkt sind 2 schwarze Längsstrichelchen und ein schwarzes
Fleckchen des Vorderrandes. Der helle Ouerslreif ist weiter
vom Hinterrand als vom Oueraderpunkt entfernt, spitzwinklig
gebrochen mit ziemlich gleich langen und gleich dicken Schenkeln,
deren oberer am Vorderrand hinter der Mitte endigt. Der ver-
332
dunkelte Raum hinter dem Ou^^rstreif hat viele lange schwarze
Längslinien, von denen die gegen den Hinterrand gerichteten die-
sen selten erreichen und dann an der dicken schwarzen Punktreihe
endigen, die sich bis in den Vorderrand zieht; dieser ist an der
hintern Hälfte gewöhnlich schmal rölhlich. Franzen grau, rölh-
lich schimmernd mit dunklem Mittelschatten.
Hinterfiügel hellgrau, gegen die Wurzel heller, mit grauer
Hinterrandlinie. Franzen gelblich -grau, an der Wurzel mit
grauer Schaltenlinie.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau, am Vorderrand
schmal gelblich, durch Grau unterbrochen. Franzen hell, oft
rüthlich schimmernd. Hinterflügel hellgrau, am gelblichen Vor-
derrand und in der Spitze dunkelgrau bestäubt. Hinterrandlinie
um die Spitze schwärzlich, auf den Adern unterbrochen.
Var. b zeichnet sich durch Dunkelheit der Vorderflügel
aus, die nur wenig rölhlich gemischt sind, und auf denen das
Röthliche gegen die Wurzel nur schwach aus dem schwärzlichen
Staube hervorschimmert.
Var. c, drei kleine Exemplare, die mir mit den gewöhnli-
chen auskrochen, sind auf allen Flügeln sehr hell, so dass die
nicht so zahlreichen schwarzen Längsstriche deutlicher getrennt
erscheinen; einem fehlt auf dem Scheitel der dunkle Fleck.
Diese Art findet sich in England an mehrern Stellen (^Stain-
tonO; in Deutschland kenne ich die Gegenden von Glogau, von
Jena iSclüägev!) und von Carlsruhe QReutti) als ihren Aufent-
halt. Sie bewohnt die schattigen Gebüsche, in denen die Futter-
pflanze ihrer Raupe wächst, und fliegt vom August an. Nach
der Ueberwinterung fing ich noch ein einzelnes Weibchen am
lOten Juni.
Die Raupe lebt hier überall im Laubgebüsch in den Rlüthen-
dolden des Chaerophyllum bulbosum, selten auch an den dazwi-
schen wachsenden Ch. temulum. Zu Anfang Juli ist sie meist
noch klein; stets aber findet sie sich in sehr verschiedener
Grösse in einer Lokalität verbreitet. Sie legt zwischen den mit-
telsten Blüthenstielen dicht unter oder zwischen den Blüthcn eine
schwache, weissseidne , horizontale, oben fast olTene Röhre an,
in welcher sie sich aufhält und mehrere Döldchen bis auf die
Stiele abfrisst. Sic läuft sehr hurtig vor- und rückwärts. Ge-
wöhnlich bewohnt eine Raupe eine Dolde; selten fand ich meli-
333
rere, noch iingcöfTneto, junge Dolden, die sich einander sehr nahe
waren, zu einen Knäuel zusanuuengezogcn und darin dann 2 — 3
junge bhisse Raupen.
Diagnose: angenehm hellgrün, auf dem Rücken jedes Ab-
satzes, mit Ausnahme <les ersten und der 2 letzten (welche letz-
tere einen Strich haben), mit einem grossen dunkelgrünen Fleck
und an jeder Seite des Rückens mit einer breiten dunkelgrünen
Langslinie.
Länge bis 9'". Körper schlank, beiderseits etwas verdünnt,
hellgrün mit einer breiten dunkelgrünen Längslinie an jeder
Seite des Rückens; beide Längslinien fangen am Vorderrande
des Nackenschildes an, indem sie etwas divergiren, verdünnen
sich nach hinten alhnählig, fassen das Afterschildchen ein und
vereinigen sich hinter demselben. Kopf grünlich honiggelb mit
schwarzen Punkten und Fleckchen, besonders hinten. Das Nak-
kenschild hat neben der Millellinie vorn je einen Punkt, in der
Mitte je ein Fleckchen und hinten noch ein grösseres. Jedes
folgende Segment trägt auf dem Rückengefäss einen schwärzlich-
grünen, mehr oder weniger gerundeten Längsfleck, es sind also
im Ganzen i\ Flecke, doch die letzten sfrichfürmig und etwas
verflossen. Die Wärzchen sind schwarz, klein, deutlich, jedes
mit einem dunkeln Börstchen. Die Haut am Hinterrande <ler
Segmente oben am Rücken meist gelblich. Krallenfüsse schwarz;
Bauclifüsse ungefleckt; Nachschieber oben mit einem grünen
Fleck.
Die Verpuppung geschieht an der Erde in einem leichten
Gespinnst. Puppe mehr oder weniger dunkel gelbbräunlich, ohne
Auszeichnung.
Anmerkung 1. Herricli's Bild ist kcnntlirli ; doch sollte die Voider-
randwiirzel der Vorderfliigcl auffallender rötlilicli, der gelhlulic Imienrandstrieli
!iel Weitem nieht so breit, der lichte Querslrelf deutlicher und s|illzwiiikllg
gebrochen, auch die Hinlerllügel gegen die Sjjltze nicht so auffallend verdun-
kelt sein.
Anmerkung 2. Stainton citirt Ileracleana F. E. S. 3, b. 286. Die
Diagnose mit alis grlseis passt aber gar nicht her, die aus Llnne genom-
mene Angabe über die Lebensart der Raupe geln'Wt zu Heracliana, und nur
die Beschreibung der letztem liessc sich zur Noth auf Chaeropliylli anwenden.
Da Schläger Hcracliana in Faliiclus' Sammlung fand , so mag die der Em-
syst, wohl dazu gehören. Vergl. Anmerk. bei Hcracliana.
334
Anmerkung 3. Fische?- i\ Röslerstumni fnnJ in der Schiffermüller-
sclien Sammlung als Daucelln ein j,selir schönes ungespanntes Exemplar" der
Cliaeropliylli. W'^ie es möglich ist, die letztere für einerlei mit //«iwer's
Bild von Apielia anzusehen, was Charpentier und Treitschke thaten, ist unbe-
greiflich. Sollte nicht nach Treitschke'' s Vergleich der Sammlung ein Ver-
tausch von Exemplaren darin vorgekommen sein? Lebte die Raupe von
Chaerophylli auch auf Daucus, was ich nicht glaube, so würde ich mit FR.
den Namen Daucclla auf diese Art übertragen; für jetzt halte ich lür das
Ralhsamste, es bei Chaerophylli zu lassen.
58. Douglasclla Staint.
Palporum aiiiciili tcrminalls nigri nicdio diluto, apice exalbido;
thoracc et capitc albido-griseis; alis ant. clongatis apice
subrotundato brunnco-fusccscenlibiis fusco-slriolatis, punctis
duobiis modus (priore saepe obsoleto) deinceps posilis al-
bidis nigro jiinclis, slriga dilula poslica obtusangula vel
rectangula. cTJ"
Depress. Douglasella: alae anticae sordidae brunneae, nunicrosis ato-
mis alhis irroraiac, obtusae; caput thoraxque albidaj palporum artu nlus
secnndus inlra griseus. Stainton Transact. V, p. 165. 38. — Cat. p.
17. 28. — Companion cd .1. p. 15, 50, 59. ed. 2. p. 12, 38, 44. —
Tiu. brit. p. 97. 30. — Cat. of brit. Microl. p. 63. 30.
Sie Sicht der Chaerophylli sehr nahe, kann aber wegen
der mancherlei Abweichungen nicht dazu gezogen werden. Slall
einer ausführlichen Beschreibung gebe ich nur die Verschieden-
heiten an. i, Kopf und Rückenschild sind hell slaubgrau, ohne
jedes Rolh; erslerer ist im Gesicht weisslich, auf dem Scheitel
ein weni<T dunkel besläubt; die Sehullerdecken sind ledergclblich,
nach vorn braun bestäu!)t. 2, das letzte Tasterglicd ist schwarz
mit weisslich-gelber Spitze und um die Mitte mit gelbbräunlichcm,
aussen hellem Staubringe; das 2te Glied ist an der Bürste reich-
lich braunstaubig, aussen am Rücken vor und hinter der weiss-
lichen Mitte mit einem braunen Fleck. 3, die Vorderflügel sind
am Hinterrande weniger abgerundet, so dass der Vorderwinkel
mehr hervortritt; die Grundfarbe enthalt nicht die rolhe Bei-
mischuno- am Vorderrande gegen die ^yurzel, sondern ist gelb-
braun mit brauner inid hellgrauer Beslänbung. Die schwarzen
Striche sind wie dort, nur hinter dem untern Sciicnkel des Quer-
streifcns sehr verloschen. Auf der Querader sieht ein gerun-
335
(Ictcr weissliclier Punkt, und vor ihm in gleicher Höhe, durch
einen schwarzen Strich mit ihm verbunden, ein ehen so grosser,
(h»ch bei Staijilona Exemplar in Staub, der die Verlängerung
des schwarzen Strichs deckt, aufgelöst. Der Ouersfreif ist stumpf-
winklig oder last rechtwinklig gebrochen und bleibt daher mit
seiner Spitze viel weiter von der Flügelspitze getrennt; der un-
tere Schenkel steht senkrecht auf dem Innenwinkel, der obere
geht schräg zum Vordcirrande, wo vor ihm ein schwarzes Längs-
strichelchen, noch hinter der halben Fliigellänge, steht; n\n Staiii-
/07i'schen und an mehrern v. II eydeii schon Exemplaren ist die
Spitze dieses Winkels nach aussen ein wenig verlängert, während
bei den andern Exemplaren diese Verlängerung fehlt. Die
schwarze verflossene Hinterrandlinie erreicht nicht den Innen-
winkel, und die Fleckchen des Vorderrandes vor der Spitze sind
undeutlich. 4, die HinterfÜigcl sind dunkler grau.
Grösse der Chaerophylli. Die 4 vordem Schienen, und
zwar die mittlem an der Mitte, röthlich; die 4 vordem Füsse
haben an den Gliedern helle, kaum merklich röthliche Spitzen.
Der Afterbusch ist bei einem Exemplar viel dunkler gelblich als
die Seitenfranzen, bei dem andern etwas grauer.
Diese Douglaseila stimmt zwar mit Pulcherrimclla in den
2 weisslichen Punkten der Vorderflügel, dem stumpfem Winkel
des lichten Querstreifs, ist aber durch die beträchtlichere Grösse,
die weniger abgerundeten Vorderflügel, den gänzlichen Mangel
fast rosenröthlicher Beimischung auf denselben, selir bestinunl
verschieden.
Ein Exemplar, das wahrscheinlich aus Böhmen stammt, er-
hielt ich einst von F. v. Röslerstamm als Varietät der Albi-
punctella; ein anderes, englisches erhielt ich von Stainton zur
Ansicht; ein drittes, etwas helleres, schickte mir Schläger ans
der Jenaer Gegend zur Bestimmung; mehrere aus der Wiener
Gegend und bei Hannover gefangene Exemplare vergleiche ich
aus f. lleydens Sammlung. Die noch seltne Art kommt im
südlichen England bei Mickleham, Folkstone, Dover und auf der
Insel Wight im Juli und August vor; bii Wien wurde sie im
August um Eichengebüsch gefangen.
Anmei kling. Die miuslcn Excrnplnie (Icr »". llcfjdoi'scUvn S.iiiimliiii^'
iniil eins im K.iiserliclicn Museum lieissen M i s c r e 1 I .i. l/crjich's INIiscreila
flg. 426. S. 119, für wahrsclicinlitli idcntiscti mit Douglaseila cikliirl, will
336
nicht recht stimmen, kann aucli nicht gniix genau abgebildet sein, da der lichte
Querstreif eigentlich gar nicht wiedergegeben ist, nach den Begränzungen aber
einen sanft gekrümmten, nach aussen convexeti Verlauf hat. Das viele VS'^eiss
in dem Bilde lässt mich vielmehr an Pulcherrlmella, die HS nicht abgebildet
bat, als an Douglasella denken, und in den YS^orten des Textes sind keine
rechlen Anhaltspunkte zur Entscheidung gegeben. Ich wage also diese Mise-
rella weder hier noch bei Pulcherrimella zu citiren.
59. Kollari n. sp.
Palpis — — , thorace et capile griseis, alis ant. valde elon-
galls apice rotiindato fuscescenti-ruGs, costae basi sub-
abrupte cana, puncto venae transvcrsac albo.
($ Mus. Caes. Vindohon.~)
Grösser als Nervosa, mit viel länger gestreckten, lebhafter
und dunkler rölhliclien Vorderfliigeln , deren weisser Queradcr-
punkt an Albipunctella erinnert, und deren weissgrauer Schulter-
fleck eine Auszeichung vor allen bekannten Arten bildet.
Rückenschild und Kopl fast vveissgrau (ersterer in der Mitte,
letzlerer auf dem Scheitel abgerieben); Gesicht weisslich. Füh-
ler röthlich mit aussen bräunlichem Wurzelgliede. (Taster bis
auf das weissliche Wurzelglied abgebrochen.) Saugrüssel mittel-
mässig, weisslich. (Vorderbeine abgebrochen.) Beine bleichgelb,
die milllern aussen braun besläubt, an den Füssen dunkler mit
hellen Spilzen der Glieder; Ilinterfüsse nur grau an den Glie-
derwurzeln. Hinterleib grau, an den Seilenfranzen und dem
Aflerbusch graugelblich; Bauch bleichgelb; zu jeder Seile der
Mille mit dunkelgrauem, nach hinlen hellerem und weit vor der
Spilze verlöschendem Schallenslreif.
Vorderflügel ö^:'" lang, sehr geslreckl, an der Spilze abge-
rundet, am Hinterrande sehr convex, hell rothsleinfarben mit et-
was bräunlicher Beimischung, weissgrau besläubt, besonders an
der Mille des Vorderrandes. An der Wurzel des letztem ist
ein kleiner weissgrauer, etwas eckiger, ziemlich scharf begränz-
1er Fleck, dessen Wurzel auf dem Vorderrande, also dicht am
Thorax, schwärzlich ist. Die dünne, gelbliche, aus der Flügel-
wurzel konnuende Innenrandlinie ist blos durch verdunkelten
Grund begränzt. Die Mitlelzelle enthält bis zur Oucrader weiss-
grauen Staub, zwischen dem hier und da Schwarz durchblickt.
Der weisse Qucraderpunkt ist ziemlich gross, gerundet und scharf.
337
Der lichte Ouerslreif ist äusserst verloschen und kaum kenntlich;
er bricht sich zu einem s|)itzen Winkel, dessen oberer Schenkel
sich gegen die Mitte des Vorderrandes verliert, während der
untere im Innenwinkel verschwindet. Der folgende Raum ist ein
wenig verdunkelt nnt etwas dunklern, wenig aufTallenden Läno-s-
linien. Vor dem Hinlerrande, der bis in den Vorderrand rei-
chende, verloschene, schwärzliche Punkte trägt, ist etwas wciss-
grauer Staub. Kränzen wie die Grundfarbe.
Hinterflügel weissgrau, hinten wenig dunkler. Kränzen gclb-
lich-staubgrau.
Unterseite der Vorderfliigel grau, am Vorderrande verloschen
gelblich bestäubt. Kränzen röthlich schimmernd. Hinterfliio-el
sehr hell grau, längs des gelblichen Vorderrandes und besonders
in der Spitze grau bestäubt. Hinterrandlinie um die Spitze
schwärzlich, auf den Adern breit gelblich unterbrochen.
Das Vaterland des einzelnen, mit den bemerkten Ausnahmen
gut erhaltenen Exemplares ist Sidney in Neuholland.
GO. Olerella n. sp.
Palporum articuli terminalis fusci apice exalbido; capite ac Iho-
race rufescenti-pallidis, epistomio palHdo; alis ant. elonoalis
apice rotundato dilulc fuscescenti-rufis, fusco-pulverulentis
striga post punctum venae transversae albidnm dilutiore
acutangula angulo non producto.
In der hellen Kärbung der Vorderflügel kommt sie der Ner-
vosa an» nächsten; sie unterscheidet sich aber leicht von ihr
durch geringere Streckung derselben, den deutlichen weissen
Punkt der Querader, der dort immer fehlt, und durch die helle
gebrochne Ouerlinie, deren Spitze sehr weit von der Klügeispilze
entfernt bleibt, während sie dort erst an derselben verschwindet.
Das EndgHed der Taster, das bei Nervosa auf der Mitte einen
hellen Ring hat, ist bei Olerella mit Ausnahme der Spitze braun
und nur auf dem Rücken von der Wurzel aus bisweilen etwas hell
bestäubt. — Durch den weissen Vorderflügelpunkt hat sie Aehn-
lichkeit mit Albipunclella; sie ist aber viel heller und hat ver-
hältnissmässig grossere und gestrecktere Vorderflügel. — Helle
Kärbung und grösserer Umfang der Klügel, dazu der Mangel des
schwarzen Kleckes mitten auf dem Scheitel etc. lassen sie der
IX. 22
888
Cliuerophylli nicht nächslsleliend erscheinen. Die kleine Pul-
cherrimella wird leicht durch die 2 schwarzen Gürtel des
letzten Tastergliedes unterschieden.
Grösse der Nervosa. Rückenschild und Kopf bleich gelblich,
rölhlich angeflogen, auf dem erstem nach vorn, und auf dem
Vorderthcile der Schulterdecken braunroth, an den Seiten des
Scheitels braunröthlich, im Gesicht unrein weisslich-gclb. Fühler
rothbraun, Wurzelglied braun mit heller Spitze. Taster länger als
der Thorax; 2lcs Glied durch Beschuppung stark verdickt, doch
gegen die Spitze etwas abnehmend, innen gelblich -weiss, sonst
rothbräunlich, aussen an der ]\litte mit einem hellen Fleck, End-
glied mehr als halb so lang, scbwarzbraun, bisweilen auf dem
Rücken von der Wurzel aus hell bestäubt, an der Spitze weiss-
gelblich. Saugrüssel ziemlich lang, gelblich-weiss. An der Seite
des Halses ist ein mehr oder weniger lebhaft hellrother Haar-
schuppenbusch. Beine bleichg(>lb, aussen gebräunt, die vier vordem
Schienen und Füsse rolh angelaufen; alle Tarsen am dunkelsten
braun mit hellen Gliederspitzen. Hinlerleib grau, mit graugelb-
lichen Seitenfranzen und Afterbusch; Bauch bleichgelb, dunkler
bestäubt, besonders an den Seiten.
Vorderflügel 4| — 4'" lang, ziemhch gestreckt, an der Spitze
gerundet, am Hinterrand sehr convex, nach hinten wenig erwei-
tert, hell rothsteinfarben mit Braun bestäubt. An der schmalen
gelblichen, aus der Wurzel kommenden Innenrandlinie ist ein
schwärzlicher Wischfleck. Ein schwarzes, schräges, nach hinten
gespitztes, bisweilen in der Glitte unterbrochnes Längsstriclielchen
steht vor der Flügelmitte, darunter in der Falte ein länglicher
Punkt. Der weissliche, ziemlich deutliche Queraderpunkt ist theil-
weise schwärzlich eingefasst. Der helle Querstreif, vor dem keine
oder wenige und unmerkliche schwärzliche Strahlstriche stehen,
ist etwas näher am Qucradcrpuukt als am Hinterrande und bricht
sich in einen spitzen Winkel, dessen Spitze von der Flügelspitze
weit getrennt bleibt; der längere obere Schenkel verliert sich
gegen den Vorderrand etwas hinter dessen Mitte, der untere
in der Flügelspitze. Im dunkeln Räume hinter dem Querstreif
sind schwärzliche Längsstreifen, doch oft undeutlich. Vor dem
Hinterrande ist der Grund lichter; die schwarzen Punkte dessel-
ben verloschen; die Franzen lichter als der Grund.
339
Hinterfirigel hellgrau, hinlen wenig dunkler. Franzen gegen
(He Fliigclspilze sdnvach rülhlich schimmernd.
Unterseite der Vorderflügel grau mit schmaler bleichgelb-
licher Vorderrandslrieme. Franzen heller grau, aussen etwas
gerölhet. Hinterflügel hellgrau, längs des gelblichen Vorderran-
des und in der Spitze grau bestäubt; Hintcrrandlinie um die
Spitze dunkelgrau, auf den Adern unterbrochen.
Vaterland: die Gegenden von Glogau, Frankfurt an der Oder
und Frankfurt am Main. Nur von einem überwinterten, abge-
flogenen, am 14ten Mai gefangenen Männchen weiss ich die Lo-
kalität: den sumpfigen Erl- und Birkenrand des Glogauer Stadt-
waldes. Herr v. lleyden fing sein einzelnes Männchen zu An-
fang März.
61. Nervosa IJaworth.
Palporum arliculo terminali nigro-bicincto; alis ant. valde elon-
gatis, apice rotundatis, rubricantibus, striga postica diluta
peracute fracta, crure superiore valde obliquo.
Depressaria nervosa ( tlie coarse W^ainscot) alis rufis, venis postice
saturallorlbus, annulo medio geminato rnfo nninutissimo Ilaworth Lep.
Brü. IV, p. 506. 4. — Steph. Cat. 7161. — llliistr. IV, p. 198. 4.
— willen Hill in Zoologist 1851. p. 3288. — Sfainlon Transact. V.
p. 167. — Cat. 17. — Suppl. 21. — Companion ed. 1. p. 15, 56, 64.
ed. 2. p. 12, 48, 78. — Tin. Liit. p. 98. — Cat. of brit. Mirrol. 64.
Ilaemylis duucella: alis ant. fuscescentibus, stiiis intermptis nigris,
alomis albo rincrascentibus Tr. IX, 1. 247. X, 3. 180 ii. 279.
Depressaria daucclla Z. Isis 1839, S. 196. 1816, S 284. — Scliles.
Schmtauscbbl. III (1842), 17. IV (I8J3), 18. V (1844), 17.
Tinea apiella Ilübn. fig. 94. Pinaris — //. Cat. 411. 3966.
? Tinea rubric ella , brannrölhlichter kleingestrichter Schabe, Wien.
Vzdin. S. 142, 5. — ed. Illig;. II. S. 115. — cd. Charp. S. 155.
i Depress. ull imella Stainton Transact. V. p. 166. pl. 17. fig 6. — TJu.
biit. p. 98. 33.
In der Grösse der kleinern Exemplare von Applana, sehr
ausgezeichnet dadurch, dass die Spitze des Winkels, in den sich
der helle Ouerstreif bricht, weit gegen die Flügelspitze verlän-
gert ist und sie manchmal fast erreicht. Es giebt Ireilich auch
Exemplare, bei denen der Querstreif ganz verloschen ist und
nur durch die ihn begränzenden dunkeln Aderstriche angedeu-
tet wird.
340
Hiickenschild und Kopf ohvas lielltT als die Vorderflügol, im
Gesichl i\m hellsten. Fühler rolhbräunlich mit dunklem Einschnit-
ten, um Wiirzelgliede braun, auf der Unterseite rölhlich. Taster
langer als der Thorax; 2tes Glied durch die ßoschuppuug ziem-
lich stark und fast gleichmä5;sig vordickt, auf der Innenseite bleich
gelblich, an der Bauchseite rölhlich-braun, aussen rothbn'nnilich,
an der Wurzel und Spitze heller, iu der beiderseits durch einen
braunen Fleck eiugelasslen Mitte hellgelbhch; Endglied halb so
lang, an der Wurzcd luid vor der gelblich-weisscn feinen Spitze
mit einem schwarzen Bande; diese 2 Bänder laufen auf der Aus-
senseite fast zusammen, sind aber auf der Innenseite durch den
[deich gelblichen Grund scharf getrennt. Saugrüssel mittelmässig
und wie die ganze Gegend der Kehle weissgelb beschuppt. An
der Seite des Halses ist ein hellrother Haarschuppeid}usch. Beine
bleich gelblich, die hintern aussen grau bestäubt; die 4 vordem
aussen braun, an den Schienen besonders in der Mitte hellröth-
lich bestäubt, an den schwarzbraunen Füssen mit heller Spitze
des isten, 2ten und .5ten Gliedes. Hinterleib grau, mit graugelb-
lichem Seitenrande und Afterbusch; Bauch bleichgelb, zu jeder
Seite mit schwarzer, nach hinten verengter und verloschener
Fleckenslricme.
Vorderflügel 5 — 3|"' lang, sehr gestreckt, beim § weni-
ger, mit stark abgerundeter Spitze und sehr convexem Ilinlcr-
rand, mehr oder weniger lebhaft rothsteinfarben, öfter ins Röth-
lich-hellbraune, reichlich mit grauweisslicheu Schuppen bestreut;
am hellsten ist gewöhnlich die Wurzelhäifte des Vorderrandes
und imuu^r der breite Ouerstreif, der sich in einen sehr spitzen
Winkel bricht; die Spitze dieses >Vinkels verlängert sich stets
weit gegen die Flügelspitze; der breitere untere Schenkel ver-
liert sich gegen den Innenrand, der obere, viel dünnere ist sehr
schräg gelegt und verliert sich an der Mitte des Vorderrandes
in den lichtem Vorderrandraum. An der Wurzel ist an dem
feinen, hellen, aus der Wurzel kommenden Innenrandslrich ein
starker schwarzer Fleck. In der Mittelzelle an der Medianader
ist ein hellgrauer, schwärzlich gerandeter, hier und da unterbro-
chener Längsstrich, der an der Querader endigt; über ihm sind
in verschiedener Höhe hinter einander kurze schwärzliche Längs-
Jinien, deren hinterste, durch den Schenkel des Wiukelstreifs
unterbrochen, in den Vorderrand vor der Spitze auslaufen : zwei
341
ßolche bis an den Qucrslreif reichende Linien kommen aus einem
undeullichcn, bisweilen weisslich gezeichneten Oneraderpunkl und
hellen eine Reihe schwarzer, etwas straldig gestellter Längslinien
bilden, die auf dunklem Grunde bis an den Qucrstrcif reichen.
In den Hintcrrand laufen auch 3—4 solche schwiirzliche Längs-
linien aus, «leren ohcre bisweileii einwärts den hellen Querstreif
durchschneiden. Eine verloschene, oft sehr undeutliche Reihe
schwärzlicher Punkte umzieht den Hinterrand. Franzen aussen
heller als der Grund.
Hinterflügel sehr hell weissgrau, in der Spitze dunkler, mit
feiner dunkcigrauer Hiutcrraudlinie. Franzen am Innenwinkel
gelbweisslich, alhuäldig dunkler und um die Spitze nicht ganz
selten hellroth angelaufen; nahe an der Wurzel sind sie von
eiJiem grauen Schatten durchzogen.
Unterseite der Vorderdügel grau, mit hellrölhlichem Vorder-
rande und heller Wurzellinie der Franzen. Hinterfliigel grau-
weisslich, längs des gelblichen Vorderrandes und in der Spitze
grau bestäubt; die auf den Adern unterbrochene Hintcrrandlinie
ist um die Spitze schwärzlich, und die Franzen um die Spitze
sind grau.
In England (Staintoii!) und mehrern Gegenden von Deutsch-
land, z. B. bei Glogau nicht selten (Z.); bei Frankfurt am Main
und an der Bergstrasse (<>•. UeyJen!)\ bei Hannover (Krösmann
bei V. Hey den!).
Die Raupe ist gelblich, mit glänzend schwarzem Kopf, einem
schwarzen Fleck an jeder Seile des Prothorax und 3 schwärz-
lichen Längsslreifen, wovon der mittelste in der Riickenmitte, die
andern zu jeder Seite laufen. Von den glänzend schwarzen
Warzen sind die obersten die grössfen; jede von diesen ist in
einen hellgelben Ring eingefassl, der in die schwärzlichen Strei-
fen eingreift und darin einen Ausschnitt bildet. Die Vorderbeine
und das Afterschild sind honiggelb. (Eine genauere Beschrei-
bung nach der lebenden Raupe behalte ich mir vor.) Ich habe
sie bisher nur im Juni und Juli in den Blülhen des Phellandrium
aquaticum gefunden, die sie durch eine weissseidene Röhre, in
der sie wohnt, etwas zusammenzieht. Nach Schlägers Auskunft
wurde ein sicheres Schmelterlingspärchen, das ich zur Ansicht
erhielt, bei Leipzig aus Raupen erzogen, die in den Stengeln
des Sium lalifoliuni lebten (an welcher Plhuize ich noch keine
342
Raupe fand). Die Raupe bohrt sich zur Verpuppung in den un-
tern Stengeltheil ihrer Nahrungspflanze. Die Puppe ist dunkel-
braun, mit gelbbraunem Hinterleibc, ganz ohne Auszeichnung.
Der Schmetterling Kriecht nach elwa 3 Wochen aus, hält sich
im Gesiräuch an den Rändern der Sümpfe auf, hat eine lange
Lebenszeit und wurde von mir nach der Ueberwinterung noch
am 3. Juni in mehrern Exemplaren von Weidenstämmen geklopft.
— ylllen Hill erklärt die Pflanze, worauf er die Raupe fand,
für Cicuta virosa, vielleicht ein botanischer Irrthum!
Anmerkung 1. /"'. r. flUslev stamm fand in drr Schifferm'dller^chcn
Sammlung ,, einen Vorder- und einen Hinlerflügel " der IJüötier^st:\ien Apiella
als Rubricella. Die Worte im Wiener Vzclin. : „aus der Sammlung des
Grälen v. 'JVauu" lehren, dass Schiffermüller die Art nicht besass, und die
Charjjen/ier'sc\ie Notiz: „Rubricella war jiielit vorhanden", beweist, dass er
sie auch später nicht bekam, Dass sie jetzt in der Sanimlung exislirt, ist doch
\vohl nicht anders niöj;!ich, als dass Jemand ein Exemplar, auf das die deut-
schen NVorte neben dem Namen zu passen schienen, später nachgesteckt hat?
Den Namen Rubricella (ür die Art anzunehmen, -wie l'Ti. vorschlägt, halte
ich daher für unzweckniässlg.
Anmerkung 2. Ich habe zwei Exemplare der Nervosa und zwei der
Ultimella aus A7«/«/oh's Sammlung vor mir. Die erstem gleichen völlig mei-
nen giüssleu erzogeneu Männchen. Die letztern, mit veröltem Hinterleibe —
ein Uebel, das die Depressaricn in den englischen, reichlich mit Campher ver-
sehenen Sammlungen noch öfter befallen muss als in den unsrigen — kann
ich durchaus nicht von den Exemplaren unterscheiden, die ich für Nervosa Q
halte und nicht selten zugleich mit Männchen aus Phellandriumraupen erzog;
sie sind kleiner, heller, mit kürzern Flügeln; der helle Querstreif ist zwar
nicht so deutlich, wie bei den dunklen Exemplaren, hat aber durchaus die
Lage und Gestalt ^vie meine Phcllandriumschabe und kann, ^venn dieser Quer-
streif das entscheidende Merkmal giebt, durchaus keine andere Art sein.
62. Hirtipalpis /;. sp.
(Fig. T. 8.)
Palporum articulo lerminali piloso-squamato; aus ant. rotunda-
tis griseo-fuscesccntibus, pulvere fusco exasperatis, basi
obscurata. ($ Mus. Mann.^
Ein sehr ausgezeichnetes Thier; die Schuppen des zweiten
Tastergliedes sitzen lockerer und in etwas anderer Richtung und
sind länger als gewöhnlich; das Endglied ist bis zur Spitze mit
angen llaarschuppon bekleidet, welche auf dem Rücken weniger
abstehen als auf der Schneide; das Wurzelijlicd der Fühler trägt
343
lockere Schuppen und Haare und die Vorderscliiene auf dem
Hucken lange Haarscliujtpeu bis zur Spilze; sell)sl am ersleil
Vorderfarsengliede sind die Schuppen slark verlängert und slc-
lien ab; der breite Hinlerleib ist mit langen, flachen Haaren ge-
franzt; der Saugrüssel scheint ganz zu leiden. — Ausser durch
die Haarschuppen des letzten Tastergliedes wird sie durch die
grobe, gleichsam aulgeslreule braune Bestäubung der dadurch
rauhen, hell graubraunen Vorderflügel leicht erkainit.
Grösse und Gestalt der Douglasella. Rückenschild und
Kopf grau-gelbbräunlich ; Schuppen der Schulteideckcn verlängert
und locker. Fühler graubräunlich, Wurzelglied braun mit heller
Spitze, Augen klein. Taster so lang wie Kopf und Kückenschild,
hell gelbbräunlich, am 2len Gliede dunkler bestäubt an den En-
den der Schupi)on; die Schuppenhaare des Endgliedes mehr ocher-
gelblich. Beine bleich gelblich. Vorderbeine auf der Vorderseile
gebräunt, an den Gliederenden hell; die 2 vorletzten Glieder des
Tarsus ganz braun. Hinlertarsen auf dem Rücken graubräunlich,
gegen das Ende dunkler, mit hellen Sjiitzen der Glieder. — Hin-
terleib graubräunlich mit heilern Hinlerrändern der Segmente; die
Haare des Seitenrandes werden gegen das Ende länger und ge-
hen in den Afterbusch über. Bauch bräunlich, an den Ringrän-
dern, und zwar an der Milte und jeder Seite, ohne scharfe Be-
gränzung gelblich.
Vorderflügel 4^'" If^g, gestreckt, an Vorder- und Innen-
winkel ganz abgerundet, slaubgraubräunlich mit rölhlicher Beimi-
schung, an der Wurzel braun ohne scharfe Begränzung. Der
reichliche, grobe, braune Staub bildet einige breite, lichte Quer-
schalten. Die gewöhnliche Ouerbinde hinler der Flügelmilte zeigt
sich als unbesläubterer Grund sehr verloschen ; sie biegt sich über
ihrer Mitte stark wurzehvärls. Vor der Flügebuitte liegen in glei-
chem Abstände von den beiden Gegenrändern 2 — 3 schwärzliche
Slaubhäufchen und weiter gegen die Wurzel noch eins. Der
Vorderrand hat an der Wurzel ein schwarzes Fleckchen und
zwischen der Mille und der Spilze 4 verloschene Coslalfleckchen,
die 3 letzten nahe aneinander. Auf dem Hinlerrande ist eine
ganz verwischte Reihe bramier Staubpunkle, Franzen etwas hel-
ler als der Grund.
Hinlcrflügel mit ziemlich abgerundeter Spitze, glänzend, grau-
weisslich, hinten etwas verdunkelt. Franzen von einer Schalten-
344
linie nahe der Wurzel diirclizogcn und um die Flügelspitze grau
angelaufen.
Unterseite der Vorderflügel hellgrau mit hellerer Wurzellinie
aller Franzen. Hinlerflügel wie oben, längs des Vorderrandes
und in der bräunlich umzogenen Spitze graustaubig; Franzen mit
gelblicher Wurzellinic.
Mann fing diese Art bei Spalalo am 15. Juli und bei Brussa
am 1. August aus Dornhecken.
A b t li e i ] II n g B.
G3. Dictanniella Tr
(Fiy. 3.)
Magna, palporum articulo secundo longe fasciculato-piloso; alis
ant. dilule brunneis, basiin versus fuscis, costa ex basi
cinerascenli. (c?^ $.)
tiaemylis dictamnella: alis ant. fiisco corticcis, costa b.-isi ruboscenti
alba, atomls albidis ; posticis dilutc griseis Tr. X, 3. 181 ii. 279. —
F, V. Röslerstamm Beltr. S. 68. 'Inf. 33. fig. 5. — Dnp. Cat. p. 335,
— (Hemilide du dictame) Dup. Hist. Vlll. p. 150. 1523. pl.291. fig.3.(^.
Depressaria — Z. Isis 1839. S. 196. 2(j. — Sfaiiifoii Transact. V, p. 169. 48.
■"" Var. b, costa prope basim rulescenle, inlernc albo-margi-
nata, venis in costam et marginem posticum cxeuntibus
nigris. Herrich - Scltff. lig. 429.
In der Grösse und Gestalt der D. allaica, vor allen Gattungs-
verwandten durch den verlängorlen Tasterbusch ausgezeichnet.
Kopf und RücUenschild hell rölhlich-grau, mit schwarzbrau-
nen Schulterdecken und solchen Seiten des weissgrauen Unter-
geslchls. Fühler hell gelblich-grau, Wurzciglied rotlibraun. Lip-
pentaster länger als Kopf und Rückenschild zusanuiien, hellgrau,
öfters rölhlich-grau, aussen von der Wurzel aus bis zur Hälfte
des 2ten Gliedes rotlibraun ; dieses mit verlängerlen Schuppen,
welche einen zusammengedrückten, dreieckigen, auf der Ober-
seite mit der gewöhnlichen Längsfurche versehenen Busch bil-
den; Endglied so lang wie das 2te Glied, aufgerichtet, dornför-
345
mig, an der Wurzel braun und mit braunem Fleck vor der Spitze.
Saugrüssel kurz. Beine bell rölhlich-grau; Vorderscbenkel aus-
ser einer weissgrauen Riickenlinie, MiUelsclienkel an der Licht-
seite, Miltelschiene ganz ausser an der weissgrauen Bauchschneide,
Hinterschenkel an der Lichtseite dunkelbraun; die besonders auf
der Rückcnschiu'ide langhaarige Hinlcrschiene hat aussen an der
untern Schneide eine mehr oder weniger dunkelbraune Sirieme
und braune, an der Spitze weissgrauc Dornen. Ilinlerleib hell-
grau, an den Seilen stark mit röthlich-grauen oder staubgrauen
Schuppenhaaren gefranzt und mit reichlichem röthlich-grauen Af-
terbusch; der Bauch hat 2 breite, nach hinten verdünnte, laterale
schwarzbraune Striemen.
Vorderllügel beim cf ß^ -^2'" ''^"g^) '^cim 2 ^'''^c Linie
kürzer, ziemlich gestreckt, am "N'orderwinkel fast abgerundet uiul
mit stark convexem Ilinterrand, hell rothbrann, gegen die Wur-
zel gesättigter, nach hinten mehr grau gemischt, vor dem Hin-
terrande mit kurzen, parallelen, verloschenen, schwarzen Liings-
linien, von denen die am Innenwinkel die schiirrsten und liing-
sten sind. Der Vorderrand ist in einer breiten Sirieme an der
Wurzel hellgrau und einwärts schwarz gesäumt, nach hinten all-
mählig dunkler und in die Grundfarbe verfliessend. Der schwarze
Queraderpunkt ist meist mit weissgrauen Schuppen verdeckt; von
ihm gehen etwa 4 schwärzliche Linien strahlig aus. Am Ilinter-
rand ist eine bis in den Vorderrand fortgesetzte Reihe scliwärz-
licher Fleckchen. Franzen bräunlich -grau.
Hinterflügel am Hinterrand stark ausgeschwungen, etwas sei-
denglänzend weisslich-grau, nach hinten dunkler; Franzen grau,
um den Vorderwinkel rölhlich schimmernd.
Unterseite seidenglänzend; Vorderflügel dunkelgrau mit hel-
lem Vorderrand; Hinterflügel hellgrau, am Vorderrand und in der
Spitze dunkelstaubig.
Herrich- Seil äj/er bildet eine männliche Varietät ab, bei
welcher sich die Grundfarbe der Vorderflügel gegen die Wurzel
kaum verdunkelt; alle in die Ränder auslaufenden Adern sind in
ziemlicher Länge schwarz; eine solche Linie kommt aus der Wur-
zel und läuft in der Falte etwa bis zur Hälfte derselben. Der
Vorderrand ist von der Wurzel bis zur Flügelhälfto fuchsroth und
wird durch eine kurze weisse, auf der Subcoslalader von der
Wurzel hinlaufende Linie bco-ränzt.
Die grünlich-graue, schwarzköpfige Raupe lebl im Juni auf
Diclamnus albus; der Schmetterling kriecht Ende Juli und im
August aus.
Vaterland: Ungarn (FR!); Ocstreich bei Wien (Lederer);
Frankfurt am Main (v. Heyden!).
Ortliotelia Steph.
(Fig. 10 — 13)
Oilhofaelia Steph. Agoniopteryx Tr. Cuuloh'ms Dup. Hacmijlis Z.
Char, cssent. Abdomen elongatum, convexum, non margi-
natum. Palpi breviusculi, cylindrici, reflexi, arliculo ter-
minali praecedcnlem longiludine superante. Alae brevi-
ter ciliatae, anteriores truncatae.
Char. natural. Caput laevigatum, oculis parvis, ocellis nullis.
Antennae abdomine breviores, articulis distinctis, elon-
gato-obconicis.
Haustellum brcvissimum, squamis obtectum.
Palpi m axillar es brevissimi, distincti, cylindrici.
Palpi labiales thoracis longitudine, reflexi, graciles, cy-
lindrici, acuminati, articulo ultimo penultimum longitu-
dine superante.
Abdomen elongatum, convexum, subcarinatum, non mar-
ginalum, fasciculo anali exiguo, Iruncato.
Alae oblongae, breviler ciliatae, anteriores postice di-
latatac, truncatae, costa subtus prope basim reflexo-pi-
losa; posteriores ante apicem non retusae, costa sub-
rectangula.
Orthotelia bildet den Anfang der Reihe von Gattungen, welche
sanft in die echten Gelechien übergeht, aber gegen Depressaria
scharf abgegriinzt ist. Alle Arten derselben scheinen in Stäm-
men und Stengeln zu leben und auch im ausgebildeten Zustande
eine andere Lebensweise als Depressaria zu haben. Orlhotclia
ist, so viel ich jetzt ohne Ansicht eines Exemplars aus dem Ge-
nus Cryptophasa urtheilen kann, diesem Genus am nächsten ver-
wandt. Sie haben beide einen sehr kurzen Saugrüssel, verhäli-
nissmässig kurze Lippentaster und wenigstens im weiblichen Ge-
schlecht aun"allend kurze Fühler. Bei Orthotelia ist das Endglied
347
fast so dick wie das zweite Glied, nur mit feiner Spitze, und
überlrifTt dasselbe in der Länge; diese Verhidtnisse gelten auch
bei der Unterscheidung von Cryplolechia, Loxotoma, Auxocrossa,
Mesoptycha und Antaeolricha. Bei Orthotelia sind ferner die
Glieder wenigstens an der Endhidftc stark abgesetzt und umge-
kehrt kcgellormig. Ausserdem sind die Yorderfliigel hinten ge-
rade abgeschnitten mit scharf gespitztem Vorderwinkel, und am
Vorderrande befindet sich auf der Unterseite nahe der Wurzel
ein Kamm verlängerter Schuppen, der beim Männchen länger ist
als beim Weibchen. Die Hinterflügcl sind ziemlich lang gestreckt
und am Hinterrand vor der Spitze etwas eingedrückt. Auch mö-
gen die beiden zurückgekrünunten Hürner an der Stirn der Puppe
einen gencrischen Unterschied von den unbewaffneten Puppen der
Cryptophasen bieten. Die Gürtel von Dörnchen an den Hinter-
leibsringen sind wahrscheinlich ein Eigenthum aller Puppen aus
den im Folgenden behandelten Gallungcn.
Der älteste Gattungsname ist der von Stephens gegebene;
ihn aber in seiner Urgeslalt zu lassen, ist, da er offenbar von
teXog abslammt, unmöglich.
1. Sparganiella TImnberg.
Alae ant. lutescentes vel dilute ochraceae, obscurius venosae
poslice obscurae violaceo-nitidulae; posteriores sericeae
pallidae. (cT $.)
Tinea sparganella: ferrugineo-aurea, alis punctis tribus fuscis Thuiib.
disscrt. Yir. p. 95.
Haemylls sparganiella Tr. IX, 1. p. 261. — Z. Isis 1839, S. 195-
— ScI.Ies. Schmtauschbl. IV (1843), S. 18.
A goniopterijx (!) sp ar g aniella Tr. X, 3. p. 185 ii. 278.
Caiilobiits sparganiellus Dtip. Mist. VIII, p, 160. 1526. pl. 291. fig.
7-9. — Cat. p. 333.
Ortho taelia sparg aniella Stainton Transact. V, p. 151. — Cat. 16.
— Suppl. 21. — Companion ed. 1. p. 14, 46, 50.
Orth. sparganella Sf. Companion ed. 2. p- 11, 37, 43, 73, 76. — Cat.
brit. Microl. p. 53. — Brii. Tin. pag. . . .
D e])res s. venosa (the ■^vainscot Flat-body) llaw. Lep- brit. IV. p. 506-
3. _ Sleph. Cat. 7159. — llliistr. IV,- p. 198.
Orthotaelia venosa Stcph. C.it. 7155. — lllustr. IV, p, 195. pl. -35. fig. 3.
* Orthotaenia nervosa Ent. Mag I, 442 (sccund. Stainton).
Tinea tostella Ilübn. fig, 456.
llaetnijlis tostella hollar Vzclin. S. 92.
.' Tinea Boicella Frei/er N. B. II, S. 120. Taf. 168- fig. 3.
348
In veränderlicher Grösse, wie Depr. Heracliann. Kiicken-
schild und Kopf ochergeib, ersterer dunkler angelauten. Fiililer
hell ochergeib, c^ etwas kürzer als der Hinlerleib, 5 ""'" '''^"*
so lang, ziemlich fein, an den mehr cylindrischen Gliedern ge-
gen die Wurzel hin etwas verdickt; die übrigen Glieder sind
cylindrisch, am Ende erweitert, also umgekehrt kegelförmig, die
obern mit je einem Borstenzahnchen am Ende an jeder Seite,
alle microscopisch pubescircnd gefranzt. Taster hell ochergeib,
aussen gesättigter, kaum von Rückenschildslänge, ziemlich schlank,
fast cylindrisch, an der Bauchseite etwas locker beschuppt; das
Endglied länger als das 2te Glied mit scharfer Spitze. — Beine
bleich gelblich, die vordem an der Lichtseite gebräunt, die mitt-
lem auf dem Rücken weniger dunkel; Hinterschienc ziemlich
schlank und ohne besonders lange Schuppen. Hinterleib \\eit
über die Hinlerflügel hervorstehend, beim ^yeibchen stark ver-
längert, bleich ochergeib, mit schwachem, beim cT schärferem
Mitlelkiel; die Segmente hinten durch die Schuppen gefranzt, die
an den Seiten nicht als Büschel hervorstehen; Afterbusch dünn,
kurz, abgestutzt; der weibliche Legestachel steht kaum daraus
hervor.
Vorderflügel cT 5 — b^, § 5^ — G^'" lang, etwas gestreckt,
mit sanft convexem, hinten fast gradlinigem Vorderrand, spitzem,
schwach abgerundetem Vorderwinkel, etwas concav herabgehen-
dem Hinterrand und abgerundetem Innenwinkel. Die glänzende
Grundfarbe ist mehr oder weniger dunkel, hell ochergeib bis
lehmgelb, oberhalb der RIedianader verdunkelt, welche Verdun-
kelung sich in der Breite und Intensität zunehmend bis an den
Hinterrand verlängert und mehr oder wenig lebhaft purpurfarbig
schinnnert, wie öfters die ganze Fläche. Die Adern treten in
etwas hellerer Färbung hervor, und die Zellen sind von mehrern
verloschenen dunklern Längslinien durchzogen, so dass die ganze
Fläche eil vielstrcilig erscheint; bei manchen Exemplaren fehlen
diese Längstreifen völlig. Die lebhaft gestreiften haben in der
hellen Flügclialte eine Reihe von 4, 3 oder 2 braunen, mehr
oder weniger scharfen Punkten, und auch in dem dunklen Räume
zwischen der Ouerader und dem Hinterrand sind bisweilen einige
zerstreute Punkte sichtbar. Die Vorderrandlinie ist hell, die Fran-
zcn gebräunt, glänzend.
349
Hiiitcrflügcl gestreckt mit kurzem Innenrand, ganz stumpfem
Innenwinkel, convexcm, vor der Spitze schwacli ciiioedrücktem
Hinferrande und spitzem, etwas aijgerundefem Vorderwinkcl, sei-
denglänzend bleichgelb oder schmutzig weisslich, am Hinlerrand
vor der Mitte grau angeflogen.
Unterseite gelblich oder graugelblich, im Mittelfelde in wech-
selnder Ausdehnung und Dunkelheit braun angelaufen, was nicht
selten die ganze Flüche überzieht; Vorderrandiinie gelblich. Fran-
zen an der Wurzel ochergelb, dann violctlbraun. Ilinterfliigel
bleich gelblich, längs des Vorderrandes bisweilen grau ange-
laufen.
Die gewöhnlich nicht häufig vorkommende Schabe fliegt im
iuli und August in Sümpfen, Teichen, Gräben und Pfützen, worin
ihre Nahrungspflanzen, Sparganium ramosum und Iris pseudacorus,
wachsen, in Schweden (Thunhcrg) — in England an mehrern
Stellen (Stephens, Stainion) — in Frankreich bei Cliäteaudun
(Guenee bei üup) — in Deutschland bei Frankfurt am Main
häufig in allen Sümpfen (i\ Ueyden); bei Darmsladt iTi:')\ in
der 3Iark Brandenburg bei Berlin iKii'chnerO und im Havellandc
bei Hage iI\Iorltz bei T/-.); bei Hannover (v. Hey den!); in Schle-
sien bei Glogau an einem See (Z.); in Pommern bei Stettin (Jie-
ringO; in Oesircich bei Wien iKollar).
Die Raupe, bei Tr. durch Moritz, bei Buponchel durch
Guenee genau beschrieben, lebt in einer Rühre, die sie in den
Blättern des Sparganium oder (nach Guenee) an der AVurzel der
Irisblätter grübt; sie verpuppt sich in dieser Röhre. Nur Puppen
fand ich Mitte Juli, und nach diesen kann ich den vorhandenen
Beschreibungen hinzufügen, dass die ganze Gegend um die bei-
den zurückgebogenen Stirnhörner gekörnelt ist, und dass statt
der 2 Scitenhörner eigentlich nur 2 glatte, zahnartige Höcker
vorhanden sind. Ob beim Auskriechen die Puppe mit hervor-
dringt, oder wie bei den Nonagrien zurückbleibt, konnte ich nicht
beobachten, da mir kein Schmetterling auskam. Moritz fing ein
verflogenes Männchen schon am 28. .luni.
Anmerkung 1. Staintoa citirt Dcpr. vcnosa Strph. nur mit ? Al-
lein Stephens liat «lle Diagnose «Icr //rtuoy/A'sclien Vcnosa wörtlicli .ibgcsclirie-
ben und die Btsctircibung derselben fast \'\^ort für \^'ort übersct/.t. Es war
sicher nur eine Naclilässiglicit , die Art nictit als Depressarlc zu streichen, als
er SIC Z.U einem besondern Genus erliob. In dirsern nennt er die Taster son-
350
dorbarer Weise »sehr lang«, wälircnd Tr. sagt: »die kurzen, aufgekrümmten
Palpen«.
Anmerkung 2. Agon. palustrella Tr. in llt., die in manchen Ca-
talogen aufgeführt und von Stainton in den Transactions I. c. erwähnt "wirdi
habe ich in einem von Treitschke an F. r. Röslerstamm gegebenen Exemplar
gesehen ', es -war nichts als ein Männchen der Sparganielia mit hellen Vorder-
flügeln, auf denen die Adern in strohgelbiicher Farbe etwas stärker als ge-
^vöhnllch hervortraten.
Anmerkung 3. Ich nehme mit den Autoren an, dass Sparganella bei
Thunbcrg nur ein Druckfehler ist; obgleich das Sparganium dort nicht er-
wähnt wird, so ist es doch zu offenbar, dass Bjerkunder die Schabe durch die
Zucht gewonnen und als ächter Linncaner nach der Futfcrpflanze benannt hat.
Anmerkung 4. Ueber Boieella s- Yeatlana Anm. 2.
Cryptopltaisa LeH-in.
Char. essenl. Palpi breviuscnli leflexi acuti. Haiistelliiin
brevissimum. Antcnnae cT cilialae, apicem versus midae,
$ breves. Abdomen carinalum. Alac breviter cilialae.
Dies Genus ist von Orlhotelia sehr sicher verschieden, von
Cryplolechia mag der Unterschied weniger scharf sein. Doch
mögen die kurzen Taster, der kurze Saugrüssel und die kurzen
Fühler des Weibchens zur Trennung von der ohne Zweifel sehr
artenreichen Gattung genügen. Da ich jetzt nur die Beschrei-
bung einer Art und die ungenügenden Mittheilungen Lewiiis zur
Hand habe, so kann ich im Allgemeinen nicht mehr sagen, als
dass Cryptophasa hauptsächlich auf Australien angewiesen und
nicht arm an Arten zu sein scheint, und dass einige Arten eine
Grösse haben, nach welcher Lewin sie zu den Spinnern rechnete.
1. Albacosta Lewin.
Magna, alis anl. oblongis albis, interius latissime lilacino-niti-
dulis, margine postico luteo; posterioribus nigro-fuscis,
niarginc ciliisque albis. ($.)
• Cryptophasa albacostu Lewin Prodroinus of Entomology (Natural
Ilistory of Lepidopterous Insccls ol New-S<)Uth-\'\^ales) p. 12. p|. II.
flg. 1-4. — TIioh's Archiv 1, S. 36. Tal. 3. f.g. 2. a-d.
In der Grösse der Triph. subscqua. Kopf und Rückenschild
gelblich-weiss; Scheitelhaare etwas locker. Die weiblichen Füh-
ler verhältnissmässig sehr fein und dabei sehr kurz, fadenförmig,
351
weiss mit starkem, länglichem, oben gerade abgoschniltcnem
Wiirzelglied. Taster aufgekrümmt, mit der Spitze nur die Höhe
der Stirn erreichend; an dem 2ten Glicde cylindnsch, wenig zu-
sammengedrückt, massig dick, mit gleichmässiger Bescliuppung;
EndgHed nicht scharf abgesetzt, kürzer als das 2te Glied, dünn
und sehr fein zugespitzt. Saugrüssel kaum 2'" lang, dünn, ho-
niggelb, auf dem ganzen Rücken weissschuppig. Beine weiss
und kräftig; die 4 vordem Tarsen haben braune Wurzeln der
Glieder; vom Hintertarsus ist nur das erste Glied da, welches
auf der Unterseite viele honiggelbe Stacheln trägt; die Hinter-
schiene hat auf dem Rücken lange gelblich- weisse, angelegte
Haare, und die 4 Dornen, von denen das obere Paar ein wenig
vor der Mitte ist, laufen jeder in einen honiggelben Stachel aus.
Hinterleib viel schlanker als im Bilde, convex mit scharfem Mit-
telkiel des Rückens, braun, an der Wurzel mit weissen, am Ende
mit hellbraunen Haaren. Afterglied am Ende und an den Seifen
ochergelb. Lcgestachel dick, rolhbraun, röthlich borstig. Bauch
und Randbüschel der letzten Segmente hell ochergelb.
Vorderflügel 12'" lang (beim (^ zufolge des Bildes etwa
2^'" kürzer), länglich, mit schärferer Spitze und abgerundeterm
Innenwinkel als im Bilde, weiss. Von der Unterseite scheint die
dunkle Farbe durch, und so erscheint ein Raum, der f der Flü-
gelbreite und I der Länge beträgt, den Innenraum einnimmt, aber
die Basis frei lässt und hinten scharf und schräg (nicht senkrecht
wie im Bdde) abgeschnitten ist, grau und mit lilafarbigem Schim-
mer. In und über der Falte sind einige schwarzbraune Schup-
pen ; (es giebt vielleic-ht noch mehr Zeichnungen, die aber ver-
wischt sein mögen). Vor und hinter der Onerader ist der Grund
weisslich, und so entsteht hier ein grauer Winkel, für welchen
das Bild einen in der Wirklichkeit nicht vorhandenen Ring giebt.
Der schmale rostbraun schuppige Hinlerrand hat vor sich eine
schmale graue, lilaschimmernde Binde. Franzen grau, gegen den
Innenwinkel weisslich, mit grauer Schattenlinic nahe der Wurzel
durchzogen.
Hinterflügel schwarzbraun, an der Wurzel mit braunen Haar-
büscheln, deren Wurzeln zum Theil weisslich sind. Der Hinler-
rand ist schmal weisslich (nicht gelb und von braunen Adern
durchschnitten wie in fig. d.), was sich in der Flügelspilze er-
352
vveilert, gegen den Innemvinkel aber sehr verengert. Die Vor-
derrandzelle ist weiss.
Unterseite der Vorderfliigel an der Wurzel und den Rändern
weiss, im Mittelraum braun, welche Farbe sich nach hinten ver-
dunkelt und ziemlich scharf abschneidet. Der Hinlerrand ist an
der Flügelspilze lelungelblich angeflogen. Hinterfliigel wie oben.
Vaterland: Oslküste von Ncuholland. Die Raupe lebt in den
Stämmen der Banksia serrata, verpuppt sich im Januar in der
Höhle ohne Gespinnst und der Schmetterling erscheint im Fe-
bruar an den Spitzen hoher Slräucher {Lewin).
(Ein Exemplar, von Henich-Schäffev zur Ansicht geschickt.)
-f- 2. Irrorata Lewiii.
Magna; aus Omnibus obscure cinereis, ciliis albido Aiscoque
alternatis; ant. oblongis, iusco-alboquc irroralis, annulo
venac transversae nigricante. (cT ?•)
* Cryptophasa irrorata Leicin 1. c. p. 11. pl. 10. fig. 1 — 5. — Thon\
Archiv I, S, 35. Taf. 3. fig. 1. a— d.
Vaterland der vorigen. Die Raupe lebt im Stamm einer Ca-
suarina und trägt in der Nacht Blätter zum Futter in ihre Höhle
(?). Der Schmetterling im Februar.
-|- 3. Rubescens Lewin.
Magna; alis anlerioribus oblongis, cT fusco-lutei.s, cosla ex basi
ultra medium slrigaque ante medium pallidis, 2 b'leis, ro-
seo-sutTusis ; posterioribus dilute ochraceis.
• Cryptophasa rubescens Lewin 1. c. p. 13. pl. 12. fig. 1 — 5. — Thon'')
Aicliiv I, S. 36. Taf. 3- flg. 3. a — d.
Vaterland der vorigen. Die Raupe lebt auf gleiche Weise
in Mimosa ensifolia; der Schmetterling kommt nach einer längern
Puppenruhe zu Ende Februar aus.
-f- 4. Pultenaeae Tlion.
Abdominis basi supra rufa; alis ant. oblongis, punclis disci me-
dii tribus majus«ulis scrieque punclorum marginalium ni-
gris; posterioribus cT nigris albo-cilialis, $ albis, in niar-
gine postico nigro-punctatis.
Cryptophasa Pultenaeae Thoti Arcliiv I, S. 36. Taf. III. fig. 1. .i — <1.
♦ — PitUenac Leicin 1. c. p. 14. pl. 13, fig. 1 — 5.
353
Schon merklich kleiner als die vorige, zumal das Männchen.
Vaterland : Ncu-Südwales. Die Raupe in den Stämmen von
Pultenaea villosa, die Schabe nach einer Fuppenruhe von 31 Ta-
gen im März in Wäldern.
-\- 5. Strigata Lenin.
Alis fuscescenti-albidis nilidulis, ant. Stria ex basi in apicem
fusca. cT $•
* Cryptophasa strigata Lciv'm I. r. p. 15. pl. 14. fig, 1 — 5. —
Thon Archiv I, S. 36. Taf. III. f.g. 5. a— d.
So gross wie Tortr. piceana. Raupe in Banksia serrata;
Schmetterling nach einer 22tägigen Fuppenruhe im Februar auf
Banksiensträuchern um Sidncv.
Ci'yptoli*€laIa Z.
Char. essent. Palpi longi reflexi cornilbrmes, Antennac ab-
dominis longiludine, cf ciliatae. Alae ant. costa prope
basim convexa, posteriores lalac cosla cf simplici, mar-
gine poslico ante apicem reluso, breviter ciliatae. Abdo-
men dorso carinato convexum.
Char. naturalis: Caput squamis decumbentibus, ocellis nul-
lis, oculis majusculis.
Antennae abilomiiiis longiludine vel longiores, arliculis
confertis, cT ciliatae.
Hau st eil um mediocre basi squamata.
Palpi m axillar es breves, filiformes, conniventes.
Palpi labiales thoracc longiores, reflexi, modice incras-
sati, articulo lenniiiali sefaceo acuminalo.
Pedes mediocres, tibiae poslicae in dorso longius pilo-
sae, calcaribus valiilis.
Abdomen modice longum, convcxulum, dorso distincle
carinatum, postice planum ac subcoarctalum, l'asciculo
cT anali mediocri.
Alae anteriores latiusculae, torlriciformes, costa prope
basim convcxa, poslice reclilinea vel modice convexa,
apice acuto vel obluso vel obtusc rolundalo; venae sim-
pUces.
IX. 23
354
Alae poslerii)r(!S inii[il;u'. Itre\itcr ciliatae, cosla vix
convoxiila, inargiiic poslico ante apiceni impresso, ve-
nis simplicibus.
Alle hier vereinigten Arien haben mehr als die Depressarieii
ein wicklerähnliches Ansehen; in ihrer Flügel- und Hinterleibs-
bildung weichen sie aber bedeutend unter einander ab, so dass
zu erwarten ist, dass, obgleich ich mein Genus Stenoma einge-
zogen habe, eine Auflösung in mehrere Gattungen erfolgen muss;
als Typus für Cryptolechia sehe ich meine Cr. flava an , die ich
nur im männlichen Geschlechte kenne, bei welchem der Hinter-
leib nur einfach convex und an den Seiten reichlich mit abwärts
gerichteten verlängerten Schuppen gefranzt ist. Bei den andern
Arten haben die bekannten Männchen den Hinterleib nach hinten
verengt, wodurch der Aflerbusch um so stärker hervortritt; bei
Straminella ist er sogar wie bei den Anlaeotrichen wulstig ge-
randet. Die Vorderflügel zeigon eine grosse, durch Uebergängc
ausgeglichene Verschiedenheit in der Breite und Zuspitzung; wäh-
rend sie bei flava, immunda, albella nach hinten breiler werden,
verengen sie sich bei Loxogrammos, Schlaegeri, Leucillana so
beträchtlich, und bilden bei Indecora, decora, picta so sanfte
Bindeglieder, dass ich die mit Loxogrammos übereinstimmend
sxebaufen frühem Sfcnomala nicht länürer getrennt hallen kann
In seinem jetzigen Bestände unlerscheidet sich Cryptolechia
von Cryptopliasa durch die längciii Taster, deren S|)ilze weit
über den Kopf sich erhebt (jedoch nicht so sehr bei Cr. Schlae-
geri), den ausgebildeten Saugrüssel und die in beiden Geschlech-
tern gleiche, beträchtliche Länge der Fühler.
Loxotoma stimmt in Tastern, Fühlern und Saugrüssel über-
cin, hat aber ein phryganeenähuliches Ansehen und weicht also
schon durch den Habitus von Cryiitolechia sehr a!). yVls llaupt-
verschiedenhcit bat Cryptolechia die grössle Convexilät des Vor-
derrandes nahe der Basis, worauf er in gerader oder sanft ge-
krümmter Linie hinläuft, statt dass bei Loxotoma nacii der Mitte
eine zweite, viel stärkere Convexität und dann eine sehr schräg
abwärts gerichtete Linie folgt; ausserdem hat Cryptolechia ein-
fache Vordertarsen.
Auxocrossa möchte zufolge der Vorderflügelgestalt in die
Nähe von CrypI. grandaeva und Irisirigala gestellt werden; allein
355
diese Arten liaben wie iillc Cry})t()leclilen und wie Loxoloma
kurze Kränzen gegen die Spitze des Vordernuidcs, wiiln-cnd sie
bei Auxücrossa ganz die Beschaflenheil und Länge der Hinter-
randfranzen anneinnen und dem Tlieil des Vorderrandes, auf dem
sie sitzen, ganz das Anseilen geben, als ob er einen Theii des
Ilinterrandes selbst ausmaclit.
3Iesoptyclia Ivomnit in der Yorderfliigelgestalt am nächsten
der Cr. Renselariana; nur hat der Innenwinkel durcli Verlänge-
rung der Franzen eine convexere Abrundung, und dieses Merk-
mal muss genügen, wenn man nur die Weibchen vergleicht. Bei
den Männchen von Cryptolechia fehlt an den Hinlerfiügeln die
faltig zusammengezogene Längslinie und an den Vorderschieneii
die starke Verdickung durch verlängerte Schuppenhaare; auch ist
der Hinterleib nicht so auirallend wulstig gerandet wie bei Me-
soptycha und Antaeotricha.
Antaeotricha ist blos auf die Eigenheiten der Männchen
gegründet; im weiblichen Geschlecht konnnl diese Galtung den
Cryptolechien, die wie Loxogrannnos, Leucillana und Schlaegeri
gebildete Vorderflügel haben, so nahe, dass ich befürchte, Albi-
cilla und bicolor, von denen ich nur Weibchen zur Untersuchung
habe, werden sich später als Antaeotrichen ausweisen. Im männ-
lichen Geschlecht hat Cryptolechia an den Ilinterflügeln eine un-
beträchtliche Convexität des Vorderrandes vor der Mitte, welcher
des sonderbaren Schuppenbesatzes von Antaeotricha ermangelt,
und überdies iehlt auch der nahe der Wurzel entspringende,
unter dem Innenrande der Vorderflügel verborgene lange Haar-
busch,
i. Uncinella ji. sp.
Parva; alis ant. longiusculis subfalcatis luteis, costa vitellina,
macula costali ciliisque externe nigris; postcrioribus di-
liüe flavis.
In der Grösse und Flügelgestalt ungefähr wie eine kleine
Torlr. hcparana $, durch die ziemlich stark sichellörmigen, unter
der Spitze eingedrückten Vorderflügel ausgezeichnet. Rücken-
schild rölhlich-lehmfarben, Kopf grau, Gesicht ain Rande hell
dottergelb. Fühler grau, lang gefranzt, am Wurzelgliede mit
heller Längslinie. Maxillartasler blassgclb, gegen einander ge-
neigt. (Lippcntaster fehlen, j Saugrüssel von Thoraxlänge, gelb.
35(;
an der Wurzel etwas besduippt. — Vürdt-rbeine : Hüfte dotter-
gelb; Schenkel rostbraun, oben braun, aussen purpurroth-braun ;
Schiene braun mit blutrolhem Haarbusch der Unterseite; Fuss
braun. Mittelbeinc dottergelb; Schiene innen weissgelblich, am
Ende grau; Fuss hellgelb, mit grauem Rücken. Hinterbeine hell-
gelb, aussen dottergelb angelaufen mit gelbgrauen Schienendor-
non und gelbgrauem Fuss. (Hinterleib fehlt.)
Vorderflügcl b'" lang, ziemlich länglich mit sehr schwach
convexem dottergelben Vordcrrando, fast sichelförmig vorlreten-
der Spitze und seicht eingedrücktem Hinterrandc unter der Spitze.
Grundfarbe sehr gesättigt röthlich-lchmfarben, vor dem Hinter-
randc mehr mit Rostgelb gemischt, sonst mit einem grauen Reif
überzogen. An der Mitte des Innenrandes ist ein kleiner braun-
grauer Nebelfleck, auf der Ouerader ein schwärzlicher Punkt und
ihm näher als der Flügclbasis ein kleinerer. Am Vorderrande,
dessen Dottergelb sich an der Flügelspilze etwas erweitert, hängt
hinler dem Queraderpunkt ein violettlich- schwarzer, schmaler,
nach innen gespitzter und nach aussen gerichteter Fleck. Krän-
zen rostbraun, aussen, wenigstens auf der Vorderrandhälfte, bran-
dig schwarz.
Hinterflügel einfarbig hell dottergelb; Kränzen blass rosen-
farbig.
Unterseite der Vordcrllügei ochergcib, am Vorderrand hell,
im Mittelraum gegen den Innenrand braungrau. Kränzen blul-
roth, aussen schwarz. Hinterflügel wie oben, in der Spitze bräun-
lioh-roth bestäubt, auf dem llinferrande vor derselben mit b fei-
nen schwarzen Punkten. Franzen hell blufroth, aussen lu^llgrau.
Viiteriand: N(Mdiolland. (Ein Männchen in meiner Sammlung.)
2. Siraminella Z.
Parva; alis ant. brevibus sulphureis. coslae basi anguste tiigra.
puncto disci postico fusco.
Cn/ptolcchla sframinella Z. Lopidopt. micropt. Calfr. p. 107-
Wie eine sehr kleine Tortrix viridana in der gelben \ arie-
lät, hinreichend kenntlich durch die in der Diagnose gegebenen
Merkmale. Beschreibung s. a. a. 0.
Vaterland: das Land der KalPern und die Gegenden um den
Orange- und den Limpopofluss. (2 Exemplare in meiner Samndung.)
357
3. Caslella Z.
Capllc, llioracc alisquc aiiL brovibus saturate canieis, alarum
poslcrioruni apiec carnco-suiriisü.
Crifptolechiu castella Z. Lepid. raicroiit. Cilfr. j». 107.
Fast so klein wie Straininella mit ähnlich ßebauten Vorder-
flügcln, deren Grundfarbe gesiUligt fleischfarben ist.
Vaterland: der Berg Bosjesniansrand im KalTerlandc. (1 $
Mus. Holm.)
4. Flava Z.
Alis ant. brevibus poslice ampliatis, sub apice subrelusis, 1er-
rugineo-flavis, linea ciiiorum roscorum violacea. (cTO
Deprcssaria Jlava Z. Isi's 1839. S. 195. 30.
Keiner mir bekannten Art älndich, in der Grösse veränder-
lich wie Tortrix sorbiana. Rückenschild und Oberkopf etwas hell
dottergelb; die Haarschuppen des Hinterkopfs sträuben sich auf-
wärts und die der Seiten des mehr weisslichen Gesichts gegen
einander, wodurch letzteres fast verdeckt wird. Fühler bräun-
lich, gegen das roslgelbliehe Wurzelglied in diese Farbe über-
gehend, lang und dicht zart gelVanzf, gegen die Spitze nur haa-
rig. Taster so lang wie Kopf und Rückenscliild zusammen, stark
gekrümmt, schlank, von der Wurzel aus bis zur Spitze allmählig
verdünnt, etwas zusammengcdrücki, blass dollcrgelb, aussen ge-
sälliglcr und gegen die Wurzel bräunlich bestäubt; das Endglied
so lang wie das 2te Glied. Rüssel ziemlich lang, weissgelblich be-
sclmppl. Brust schneeweiss. Vorder- und Millelbcinc an Schen-
kel und Schiene innen weiss, aussen staubig braun mit weisser
Spitze der Schiene und des ersten Tarsengliedes; Hinterbeine am
Schenkel weiss, sonst blassgelb mit reichlich behaarter Schiene,
an welcher die äussiMMi Dornen aussen geschwärzt sind. — Hin-
terleib blass d(»Uerge]blicli, flnch convtw, nach hinlen reichlich
haars(!ui|ipig, an den Seilen durch llaarscluippeu gefranzt, die
besonders an der Eudhällle reichlich sind. Aflerbusch ziendich
lano-, ab(n' nicht dick. Bauch weiss.
Vurderllügel (5 — i\"' laug, do[)|)elt so lang wie an der
breitsten Stelle breil, nach hinl(*n erweitert, am Vorderraud stark
convex; der Hinlerrand geht von der slinnpfwinkligen, aber nicht
allgerundeten Flügels|til/,e sein' schwach einwiu-ls herab \uid Krünunt
358
sich dann in einem convexen Bogen um tlen Innenwinkel. Grund-
farbe hell goldgelb mit etwas Dottergelb gemischt, oder auch ent-
schieden hell dottergelb. An der Wurzel des Vorderrandes ist
ein schwarzer, hinten scharf abgeschnittener Punkt. Im Mitlel-
raum ist auf der Ouerader ein zimmtbrauner Punkt, und in glei-
cher Entfernung zwischen ihm und der Flügelbasis ein kleinerer;
beide sind bei einem Exemplar verloschen, und bei dem klein-
sten fehlen sie ganz. Vom Oueraderpunkt geht eine senkrechte,
feine, undeutliche, zimmlbräunliche Linie herab, die 2 Exempla-
ren fast fehlt. Mitten zwischen dem Oueraderpunkt und dem
Hinterrand ist eine sehr feine ziiumtbräunliche Querlinie, die einen
nach aussen convexen Bogen bildet und weit vom Innenrand ver-
scliwindet. Franzen blass rosenl'arbig, auf dem AYurzeldrittel von
einer violetibrauncn Linie durchzogen.
Hinterflügel hellgelb, gegen die Wurzel wenig blässer. Fran-
zen hellgelb, gegen die Fliigclspitze schwach gcrölliet.
Unterseite der Vorderüiigel blass dottergelb, in der Spitze
gesättigter. Der vorletzte Ast der Subcostalader endigt mit einer
Gabel, die etwas kürzer als der Stiel ist, in der Flügclspitzc.
Franzen vioiellbraun, um den Imienwinkel gelb.
Hinterflügel wie auf der Oberseite; die Franzen an der Flü-
gclspitzc hell Ziegelroth.
Vaterland: Brasihen. (2 Exemplare in meiner Sammlung;
ein 3les, lebhafter gefärbtes, in der Grösse die Mitte zwischen
jenen haltendes im Königl. Berliner Museum.)
5. Triiiuslulala «. sp.
(Fig. U.)
Alis ant. subelongalis, acutis, pallide stramineis puslulis disci
tribus (inlima magna) fusco-atris. ($.)
Durch die drei grossen gerundeten, brandig schwarzen Flecke
der spitzen blass strohgelben Vorderflügel vor den bekannten Ar-
ten ausgezeichnet; die in der Zeichnung ähnlichste Sesquiter-
tia hat einen abgerundeten Vorderwinkel der gelblich -grauen
Vorderflügel und auf diesen 4 schwarze Flecke in anderer Lage.
Grösser und schmalllügliger als flava. Körper bleich stroh-
gelb, auf dem Hintcrleibe mehr grau, im Gesicht weisslich; die
Haare des Hinterkopfs sind über die Stirn gestrichen. Fühler
35*)
brituulich-giau, gegen das scliinulzig yclljwcissliclie N\'iirzc]glied
in diese Farbe übcrgclieiui, rnicroscopisili juibcscireiul gefranzl.
Taster von Länge dos Kopfes und Thorax zusannucngenoininen,
schlank, stark aufgekriiinnit, weisslieli : das 2le (died aussen bis
über die llail'le schwarzbraun; Endgli(Ml last eben so hnig, dünn,
zugespitzt, nnt sch\varzer S[)itze. ^'orderbeine: Schenkel innen
bleich gelblich, aussen braun; Schiene gelblich, aussen mit schwar-
zer, vollständiger Längslinic und unten nnt roslgelblichem Haar-
busch; Fuss schwarz, ausser an der gelblichen Ausseuscitc des
ersten Gliedes. Mittelbeine: bleich gelblich, am Knie schwarz,
an der Schiene aussen gebräunt, am ersten Fussglied bräunlich
bestäubt. Hinterbeine: Schenkel seidenglänzend weisslich; Schiene
hell ochergelb; Fuss gesättigter. — Hinterleib mit schwachem
Miltelkiel des Rückens, hinl(Mi durch einige Haarschuppen gerau-
det, Af'lerbusch schwach, ocherbräunlich.
Vordernügcl ly lang, ziemlich gestreckt, nnt stark con-
vcxem, sich etwas umschlagendem Vorderrande, spitz, am Hin-
lerrande um den IniuMiwinkei convex, blass strohgelb, mit slaub-
graueu Schüppchen bestreut und einigen kleinen Nebelfleckchen,
die sich im Bogen um den Oueraderfleck ziehen. Dieser ist
gross, gerundet, quer und, ^vie die 2 andern, lief schwarzbraun.
Der zweite Fleck ist eben so gross und gestaltet, liegt aber der
Länge nach in der Mitte zwischen jenem und der Flügelwurzel.
Der dritte ist dreimal so gross, länglich-rund und liegt der Länge
nach auf der Falte nidier dem ersten Fleck als dem 2ten. Vor
dem Hinferrande geht eine nach aussen convexe Querreihe
schwärzlicher Möntichen; zwischen ihr und dem Hinterrande ist
der Grund verdunkelt. Der Hinlerrand hat eine Reihe schwar-
zer Punkte. Franzen an der Innenhäll'te bleich ochergelb, aus-
sen noch lichter.
Hinterflügel einfarbig, blasser aber reiner als die Vorder-
flügcl. Franzen an der Flügelspitze aussen grau.
Unterseite der Vorderflügel blass ochergelb, gegen den Vor-
derrand lebhafter. Die 3 Pusteln schimmern verloschen durch.
Hinlerrand mit einer schwärzlichen, nach innen schattirlen, durch
die gelben Adern unterbrochnen, gegen den Innenwinkel verdünn-
ten Linie. Franzen an der Flügelspitze dunkelgrau; eine Reihe
grauer Fleckchen zieht herab auf der Gräuze der gelbern War-
zclhälftc und verschwindet gegen den Innenwinkel. — Hinter-
360
flügel wie oben; Hintcrrandlinie ocliergelb. Der graue Fleck in
den Franzen ist dunkler und ausgedehnter als oben. — Alle
Adern treten auf der Unterseite der Flügel sehr stark hervor.
Vaterland: Venezuela in Südamerika. (Ein schönes Weib-
chen in meiner Sammlung.)
6. Immun da n. sp.
Palporum articulo tcrminali albido; alis ant. brevibus aculis ca-
nescentibus, punctis tribus dislantibus disci, striga puncto-
rum poslica subobsoleta serieque punclorum niarginalium
fuscis.
In der Zeichnung ganz mit Tripustulala übereinstimmend,
nur dass statt der grossen Pusteln schwache Punkte sind; auch
die Flügelgeslalt ist dieselbe, nur viel breiler. Von der Exo-
leta, die mit ihr audi in der Farbe stiiniul, unterscheidet sie
sich durch das einiarbige Endglied der Taster, die scharfe Vor-
derflügelspitze, durch (\cn Mangel eines bräunlichen Fleckchens
an der Mitte des Vorderrandes und dadurch, dass die verloschene
Punktreihe weder oben noch unten dnrch ein Fleckchen endigt.
In der Grösse veränderlich, über oder unter Tripuslulata.
Rückenschild schnuitzig bleich gelblich, Kopf heller, ins Vv'eiss-
lichc, besonders im Gesicht, dessen Seiten gelbbraun sind. Füh-
ler wcisslich, nach aussen ins Bräunliche, mlcroscopisch pubesci-
rend gefranzt, an jedem Gliede mit einem längern Härchen. Ta-
ster so lang wie ko[)f und Thorax zusammen, stark aufgekrümmt;
das 2te Glied etwas verdickt, zusannnengedrückt, aussen und auf
der Schneide gellijjraun, an der verdünnten Spitze weiss; End-
glied eben so lang, dünn, zuges[)ilzl, ganz weiss. Rüssel miltel-
mässig, um'eiii gelblich beschuppt. Reine bleich gelblich; die
vordem an der J.ichlseile der Schiene mit einem vollständigen
schwarzbraunen Längssirieli , am Fnss aussen wie die Schiene
gelblich-weiss, iiuien braun, an den 2 Endgliedern sclnvarzbraun.
iÜllelbeinc am Kni;^ .scIi\Narz, von da aus an der Schiene bräuu-
licli angelaufen. Hiiilirbeine einfiirbig, nut massig dicker Schiene.
ili;iterleib bleich gelblich, am Rauch weisslich; Aflei'busch kurz,
lehmgelb.
Vorderfiügel 8 — 6 V" lang, etwas mehr als doppell so lang
wie breit, wicklerlöriuig: di>r von der ^\'ln■zel aus slark convexe,
361
dann weniger gekrümmt verlaufende Vorderrand biegt sich an
der Wurzelliälfte eluas über; der Hinlerrand gebt von der schar-
fen Spitze aus in einer schwacli concavcn Krümmung herab und
wird unter der Ilälfle zicmhch stark convex. Grundfarbe sehr
licht bleich gelblich mit weissgrauer Beimischung oder ganz
schmutzig grauweiss. Innenrand an der AVurzelhalfte gebräunt.
Ein brauner Punkt auf der Querader, ein undeutlicherer mitten
zwischen iimi und der Flügelwurzel, ein solcher in der Falte nä-
her dem lelzleren. In viel grösserer Entfernung als bei Tripu-
stnlata zieht ein schwacher bräunlicher, nebeliger QueJ'sIreif in
einem Bogen hinler dem Oueraderpunkl. Näher dem Ilinlerrande
als ihm ist ein nach aussen couvexer Oucrstreif, bestehend aus
verloschenen schwarzbräunlichen, länglichen Punkten, die sich am
Vorder- und Innenrand ohne Verdickung verlieren. Der Grund
dahinter ist clwas dunkler als die Grundfarbe. Am Ilinterrande
ist eine deulliche Beilie v(ni 7 schwarzen Punkten, deren ober-
ster unter der Flügelspilze liegt. Franzcn weisslich, von einem
grauen Schallen durchzogen.
Ilinlerllügel einfarbig blassgelb; Franzen an der Flügelspilze
aussen grau.
Unterseite wie die Hinterflügel oben, nur die vordem gegen
die Wurzel trüber, mit schärferer Punklreihc des Hinlerrandes
und dunklerer Schallenlinic in den Franzen.
Vaterland : Südamerika. (Zwei Weibchen.)
An m ei-lt II n g. Das F.xi'iiipiar <les Bcii. INIuseums — vom Oiinoco —
ist das klflutie; stine Vordcrdügfl liabcn ciiie weniger srliarfe Spitze und
«•ine welsslicliere GrundCirbe , und die Randjninkte des Ilinleirandcs sind in
kleine Queislriclie aiisgr/.rjgen 5 .liles Andre stimmt bis auf den Mangel dcr
Vordunkelung am Innenrandc der Vordeiflügel au( der Oberseile, die aber
•weggerieben scheint. Mein Exemplar, aus Brasilien, ist aucb verflogen 5 doch
glaube icli alle Zeichnungen richtig erkaimt »ind beschrieben zu haben. Ich
halte beide Exemplare um so mehr für einerlei Art, als bei dem ineinigen
die Vordeiflügel bei schiefer Haltung dieselbe weissliche Grundfarbe anochmen.
7. Ignobilis ii. sjj.
Palporum arliculi terminalis apice fusco; alis anl. brevibus, apice
subrotnndalo, canis, punctis Iribus disci dislanlibiis, macula
costae mediae, striga puuclorum poslica ulrimquc in nia-
culam tenninala scrieque punclorum marginaiium fuscis.
362
Nächst verwaiitll mit Iminiiiulii, diiicli die Tusicr iiiid die
Vurderflügclspitze sicher verschieden.
Kleiner als Immunda. Rückenschild und Vurderlliioel weiss-
graii; Kopf und Fuhlerwurzel weisslich; Gesichl an der Seite
gelbbräunlicli. Taster wie bei Iinniunda gestaltet; das 2le Glied
nur aussen gelbbraun, an der Spitze in grösserer Ausdehnung
weiss als dort; das Endglied hat eine schwarzbraune, feine Spitze.
(Beine fehlen.) Hinterleib gelbgrau, an der W'urzel weisslich;
Afterbusch kurz, lehmgelb.
Vorderflügel 4|'" lang, am Vorderrandc wie bei Immunda;
die Spitze ist fast abgerundet, so dass sie kaum hervortritt, und
der Hinterrand geht von ihr gleich nach aussen herab, macht
aber die stärkste Krümnunig um den Innenwinkel. Die 3 Punkte
stellen wie bei Immunda, sind aber schärfer. Der neblige Qücr-
bogen hinter dem (jucraderpunkl endigt in einem ziemlich deut-
lichen braunen Fleck in der Mille des Vorderrandes. Die hin-
tere, aus Punkten bestehende Querlinie ist wie dort, nur deut-
licher, und endiffl am Vorder- wie am Innenrande mit einem
Fleckchen. Randpunkte sind wenigstens 9; der unterste fällt mit
dem Fleckchen der Ouerreihe zusammen, die obersten zwei sind
über der Spitze im Vorderrande. Franzen weiss, wie es scheint,
ohne dunklen Schatten.
Hinlerflügel schmutzig bleichgelb; die Hinterrandlinie um die
Flügelspitze bräunlich angelaufen.
Unterseite der Vorderflügel bleich ochergelblich mit gelb-
bräunlicher Hinterrandlinie, die in ein paar solche Vorderrand-
slrichelchen übergeht. Hinlerflügel noch blasser mit gelbbräun-
licher Randlinie um die Flügelspitze.
Vaterland: Brasilien. (Ein unvollständiges Exemplar im Ber-
liner Museum.)
8. Picla n. sp.
(Fig. 15.)
Alis ant. clongatis, aculis, cxalbidis, grosse nigro-slrigulatis,
Costa ciliorumque basi vilellinis. ($.)
In der Grösse der Dcpr. heracliana, mit sehr ausgezeich-
neter Färbung. Rückenschild gelblich-weiss mit grossen schwar-
zen Punkten, die eine regelmässige Stellung zu haben scheinen,
363
z. B. am Ende der Scliullerdeckc ist einer, auf dein Schildchen
zwei (sie sind durch Scliinnnel undeutlich). Kopf weiss. Fühler
o-elborau schimmernd, cjegcn das weisse Wurzelglied weisslich.
Taster von etwas mehr als Rückenscliildslänge, weiss; das 2te
etwas verdickte Glied ist aussen his nahe an die Spitze dotter-
gelb; das Endglied etwas kürzer, nicht sehr schlank, an der Spitze
weissgrau. Rüssel niittelmässig, weiss beschuppt. — Beine weiss,
auf der Lichtseite dottergelb; ebenso die Vorderhüfte am Ende
und der obere Rand der gleichmässig starken, wenig verdickten
Hinterschiene. — Hinterleib kurz und dick, auf dem Bauche weiss;
auf dem Rücken scheint er mit rostbraunen Binden, die den Sei-
tenrand nicht erreichen und nur den Hinterrand jedes Segments
schmal weiss lassen, versehen zu sein.
Vorderflügcl 5|'" lang, ziemlich gleichmässig breit, mit con-
vex anfangendem, dann fast gerade laufendem Vorderrand, recht-
winkliger Spitze und anfangs fast gerade herablaufendcm, dann
etwas convexem Hinterrande, weissgelblich, mit groben schwar-
zen, unregelmässigcn Ouerstrichcn im iMittclraum, einer schwar-
zen imordentlichen Punktreihe längs des gesättigt dottergelben
Vorderrandes und zwei dergleichen vor dem Hinterrande, wovon
die erste fast zu einer Ouerlinic zusammcnfliesst, die 2tc unvoll-
ständiger ist und aus kleinem Punkten besieht. Vor der erstem
Querlinie ist der Grund in einer von dem nächst vorhergehenden
Querstrich begränzten Binde dunkler gelblich, und diese Farbe
zieht sich am Innenrande bis in einige Entfernung von der Wur-
zel. Der Hinterrand hat eine Reihe feiner schwarzer Punkte.
Hinterrandfranzen an der Wurzelhälfto satt dottergelb, an der
scharf abgesetzten Aussenhälfte blass ochergelb.
Hinterüügcl sehr blassgelb, etwas glänzend. Franzen eben
so, gegen die Flügelspitze gelber und hier mit blass rostgelber
Wurzellinie.
Unterseite der Vorderflügcl sehr blass rosfgelb mit gesättig-
terem Vorderrand und solcher Wurzellinie der Franzen. Die
Adern nicht so deutlich, dass ich bestimmt sagen kann, ob sie
einfach in den Hinterrand laufen. Hinterflügel wie oben, nur
am Vorderrand gegen die Spitze auch rosigelblich.
Vaterland: Brasilien. (Ein schönes Weibchen des Wiener
Museums.)
364
i>. Teiiora /i. sjj.
l*iirva, |»ul|)is albis. arliculo secuiido cxlenic, terriiiiiali iiilerno
infuscalo; alis ant. clongalis, rccla Iruncatis, nivcis, sub-
scriceis, ciliis bruimcis. (cf.)
Aclinlicli einigen Cranibiisarlen, z. B. Flavipetlellus Z., aber
soglcicb an den Tastern zu erkennen ; in der Grösse eines klei-
nen Culniellus 0^. Riickenscliild und Kopf sebneeweiss; Scbup-
pen des Oberkopfes über das Gesiebt gekänuut. Fübler gefranzt,
weiss, naeb aussen bräunbeb. Taster so lang wie Kopf und Tiio-
rax zusQUinien, zurückgekriinuul , weiss; das 2te Glied von der
Wurzel aus allmäblig verdickt, zusammengedrückt, aussen au
mebr als der Wurzelbälfle lebmgelb ; das Endglied etwas kür-
zer, dünn, feinspilzig, innen gegen die Spitze dunkler gebräunt.
Rüssel klein (?), weiss bescbuppt. lieine \veiss; die 4 vordem
aussen lebmgelb, die vordem an der Scbiene braun. — Hinter-
leib dünn, an der Endhälfle zusammengezogen, weiss mit star-
kem weisslicben Afterbuscb.
Vorderllügel 3f '" lang, ziemlicb gestreckt, nacb binlen all-
mäblig erweitert, mit anfangs scbwacb conveAcm, dann ziemlich
gerade laufendem Vorderrand, der sieb bis vor die Spitze über-
biegt und seine ocbergelblicbe Unterseite zeigt; von der recht-
winkligen Flügelspitze geht der Hinterraud fast gerade nach aus-
sen herab und krümmt sich erst um den Innenwinkel. Grund-
farbe schneeweiss, seidenglänzend, ungelleckl. F"ranzen von der
Flügelspitze an hellbraun, von der Fläche, wie es scheint, durch
eine schwache Reibe dunkler Rand[)unkte getrennt; die Ituien-
wiidvelfranzen ganz weiss.
Ilinterfliigel weissbch, gegen die Spitze schwach gclblicli
angehuifen; Franzen weisslicb, gegen die Spitze gebräunt.
Unterseite der Vorderfliigcl blassgelblicb, gegen den linien-
land ins Weisse übergebend, Franzen inid llinlerflügcl w i(! oben.
^'aterlan(l: Parä in Rrasilien. (Ein gutes Männchen des Jier-
liner Museums.)
A 11 ni e r li u n g. Pyralis .1 1 b a ii .1 i'iihr. alis hivlIs, inaiyiric jio.slicu iii-
gro (Siij)p|. p. 47ß) iit r.u iiiigiiiaii iKscliricLiun , als dass sie für «lifsc Ci.
fonera gelten Isönnte- Lelilcrc liat kcnini iiiar^o po^ticiis iiiger, Sfindcm nur
«illa brunnca s. tlilutc tiisca, und, \vas die Hanpisaclie ist, iliie lasier wy-
rinigeii sirli niclil mit iKn lür r_Y'''il'^ ^- 475 gegebenen iNleikinalen und mit
den übrigen anlgealiii teil Pm alisai Icn. 'I" i n r a I a e t e e I I a Ent. s\>\. '3, b.
365
313. IIG, Jic Fabriciiii als sjiionjm aiu-iilil, kann wigeri (J..r Aulcniiae albo
nigrofjiic annulaiae ; nuclia toniento (ulvo le<la nicht meine (^lyploletliia sein
»in<l ist vielleidif aiicli von der Albana versLliiedcn, in deren nes<lii i ibung die
eben angegebenen Merkmale der Tüliler und des Nackens weggelassen sind.
-f- 10. Bahiensis Perty.
Alis ant. lalis, truncalis, gilvis, vitia dorsali lalissiiiia fiisca po-
stice rotuiulala pone medium subobliquc iiilerrui)la; posle-
rioribus gilvis.
Pi/ralis Bahiensis : alis gilvis, anticis ad apicem tinnoatls, vitIa lata
abbrcviata fusca, in medio inferrupia. Pert>/ Deleit. anlmal. articnlaf.
p. 163. tab. 32. f.g. 12.
„Flügelspannung 1 1 '". Kürpcr blassgelb (gilvum). Vordcr-
., Hügel mit an der Basis etwas erweitertem Vorderrande, an der
„Spitze grade abgeschnitten, oben blassgelb, vor dem Ilinlerrandc
„(ante apicem) etwas dunkler; eine braune Strieme (vitla) von
„der Basis bis über das zweite Drittel, in der Mille unterbrochen;
„einige braune Strichelchcn innerhalb des Vorderrandes. Unten
..blassgelb mit gelblicher (flavida) Linie vor der Spitze (ante api-
„ccm — so viel wie ante marginem posticum?). Hinterflügel
„oben und unten blassgelb. Fühler Aulenl'örmig, wcisslich. Lip-
.,penlaster zurückgebogen, weisslich, mit zusannncngedrückicm,
„fast sichellörmigem Endgliede. Beine blassgelb. In der Pro-
„vinz Bahia."
Anmerkung. Diese Art kommt der folgenden jedenlalis sein- nahe.
Aus der oberlläclilicbcn Bcsclireibiiiig pnsst auf diese nielit die Färbung der
Ilinlerniigcl und die linea anle .-ipici;m llavida auf «Kr Liilerseiti; der Vorder-
fliigel. Die Abbildung, falls die Skiz/.e, die ich mir davon gemaciit habe, nicht
■/AI falsch ist, ■weicht gar sehr ab; Vorder- und Ilmterni'igel sind sehr viel brei-
ter, \väl)rend die vitla dorsalis nicht von der \A\n-7.cl anfängt (hier wohl nur
verwischt) und, was sehr wichtig ist, nur ein Diiticl der FKigelbreltc ein-
nimmt, \vährend sie bei Iienselariana fast /.wvl Drittel beträgt. — Ohne Zwei-
fel glebt es in jenen Gegenden nicht blos Iienselariana, loxogrammos und dis-
jecla , Sondern die Reisenden haben aus einer Menge nächst verwandter und
ähnlich gezeichneter Arten nur diese \vcnlgen, die ihnen in die Hand flogen,
mitgenommen. — Pcriij s<heIiU das 2tc Glied seiner Schabe als das Endglied
angesehen 7.u haben ; im liilde ist vom Endgliede nur ein schwacher Rest tu
entdecken.
\\. Rcnselariana Cramcr.
(Eig. 16.)
Alis ant. elongatis, poslice vix ampliatis truncalis, [)allidis, ante
marginem posticum late cinercis, vitta dorsali lalissima
366
fusca, rotundato-lruncata, pone medium suboblique dis-
secla; post. fusco-cinereis.
Phal. Renselariana Cramer pl. 40. fig. 2.
Von der vorigen, wie es scheint, durch viel breitere Yor-
dcrflüoel und dunkle Ilinterflüoel verschieden, von den zwei Fol-
o-enden durch die hinlen etwas erweiterten Yorderfliifjel und die
wenig schräg durchschnittene villa, deren hinteres Stück ein Vier-
eck bildet.
Grösse der vorigen. Rückenschild in der Mitte hellbraun,
ringsum bleichgelb; Schulferdecke mit einem hellbraunen Fleck
am Innein'ande. Kopf bleichgclb, im Nacken ludlbraunhaarig, im
Gesicht fast weiss, am Augenrande braungrau. Fühler aul dem
Rücken schmutzig gelblich, nach unten bräunlich, schwach pube-
scirend; Wurzclglied weiss mit braunem Längsstrich. Taster so
lang wie Kopf und Rückenschild zusammen, gelblich -weiss, auf
dem Rücken des 2ten Gliedes an der Wurzelhälfle gelbbraun;
Endglied fast eben so lang, ein wenig trüber gelblich. Rüssel
mitfelmässig, weissgclblich beschuppt. Beine bleich ochergelblich,
die 4 vordem aussen dunkler; an der Vorderschiene mit brau-
ner Längsstrieme, aussen mit starkem Haarschuppenbusch. Hin-
terleib hell ochergelb, am Bauch weisslich, Afterbusch dottergelb.
Vorderflügel 54-"' lang, hinten ein wenig erweitert und fast
so breit wie am Wurzeldrittel, in der Mitte etwas verengt, indem
der von der Wurzel aus ziemlich stark convcxe Vorderrand hier
flach concav verläuft; Spitze rechtwinklig; Hinterrand fast senk-
recht, an der untern Hälfte etwas convex. Grundfarbe bleich-
gelb. Am Innenrand läult fast von der Wui'zcl aus eine beinahe
^ der Flügelbrcite bclragoude, nach hinten er\veiterte, tief gelb-
braune Strieme, welche \ der Flügellänge erreicht und hier fast
senkrecht abgeschnitten ist mit abgerundetem obern AA'inkel; hin-
ter ihrer Mitte ist sie durch einen etwas schrägen, nach aussen
o-ekrüminten Streifen der Grundfarbe zerschnitten, und ihr hinte-
res Stück bildet beinahe einen Rhombus. Durch eine schmale
bleichgelbe Linie von der Strieme getrennt, ist der Rest des Flü-
o-els bis zur bleicligelben Hinterrandlinie in einer breiten Binde
schiefergrau. Das Vorderranddriltel des Flügels ist bleichgelb,
zwischen den Adern mit braunen Längslinien, die also sehr schräg
oehen und die den Vorderrand nicht erreichen; es sind 4, wo-
3()7
von 2 aus der Wurzel küiuincn. Der Vorderranil krüinml sich
ein wenig zurück. Franzcu graugelblicli, am Innenwinkel dunkler.
Hinlerllügcl braungrau; Kränzen gegen den Innenwinkel heller.
Unterseite der Vorderflügel bräunlich mit gelblicher Vorder-
randlinie; Franzen gelbbräunlich, aussen heller, mit gelblicher
Wurzellinie. Hinterflügel heller, am Innenwinkel ins Hellgraue.
Vaterland: Parä in Brasilien. (2 Weibchen im Berl. Museum.)
12. Loxogrammos n. sp.
(Fig. 17.)
Alis ant. elongatis, poslice coarcfalis, truncatis, pallidis, ante
marginem posficum late cinercis, vilta dorsali latissima
fusca, rolundato-lruncata, pone medium peroblique dis-
secla; post. fusco-cinercis. cT ?•
Von der vorigen durch die hinten verengten Vorderflügel
und die sehr schräge Linie verschieden, welche die Strieme so
zerschneidet, dass ihr hinteres Stück eine ovale Gcsialt hat; von
der folgenden durch den Mangel heller in den Ilintcrrand aus-
laufender Adern etc.
Im weiblichen Geschlecht so gross wie die vorige, im männ-
lichen viel kleiner. Rückenschild bieicligclb, vielleicht ohne Braun.
Kopf weisslicli, die Xackenhaare etwas gebräunt. Fühler des cf*
mit dichten, kurzen, zarten Haaren gefranzt, des $ kaum liaarig;
auf dem Rücken bräunlich, unten gegen die Wurzel weiss; Wur-
zelglied weiss, aussen braun. Taster (abgebrochen bis auf das
2lc Glied eines Männchens), dieses innen weisslich, aussen mit
Ausnahme der Spitze graubraun. Beine bleich, die vordem und
die Hintcrschcnkel auf der Lichtseite hell ochcrgelb; Hinterschiene
und -fuss weisslich; Vorderschiene des $ (beim c^ abgebrochen)
mit starkem ochergelbliclien Ilaarbuscli an der Aussenseile. Hin-
terleib des cT vorn dünn, hinten erweitert und schuppig gefranzt,
auf dem Rücken vorn grau, hinten in Ochorgelblich übergehend
nnt massig starkem solchen Aflerbusch; Bauch weisslich. (Hin-
lerleib des 2 f^'l'"-^
Vorderflügel (cf 4, § 5'"), gesireckt, nach hinten verengt
mit anfangs ziemlich stark conve.xem, dann ziemlich grade lau-
fendem Vorderrande, rechtwinkliger Si)itzc und fast senkrechtem,
am Innenwinkel etwas convoxcm Hinicrrandc. Grundfarbe bleich-
368
gelb. Die dunkel gelbbraune, fast f der Flügelbreite einnehmende
Iiinenrandstrieme entspringt noch näher an der Wurzel als bei
Rcnsclariana, reicht jedoch eben so weit, ist eben so geformt,
■wird aber von einer dünnern, viel längern und viel schmälern
gelblichen Linie zerschnitten; das äussere Stück ist oval, wur-
zelwiirts scharf zugespitzt. Die graue Binde vor dem Hinferrande
zieht sich etwas am Vorderrand herum, wird aber von ihm wie
vom Hinterrandc durch eine bleichgelbe Linie gelrennt. Die
braunen schrä'gen Linien gegen den Vorderrand sind wie bei
Renselariana. Franzen bleichgelb, am Wurzeldritlel hellbraun.
Hinterflügel braungrau; Franzen blcichgelblich mit bräun-
licher Linie nahe der Wurzel und an der Flügelspitze bräunlich.
Unterseite wie bei Renselariana.
Vaterland: Brasilien. (2 cf 1 § i"i Berliner Museum.)
13. Disjccta ;/. sp.
Alis ant. elongatis, postice coarclalis, subobtusis, pallidis, vilta
dorsali lalissima, truncata, poslice oblique dissecfa, macnlis
sparsis fuscis, fascia anlemarginali venis pallidis dis-
secfa. §.
Grösser als die vorige, mit stumpferer Vorderflügeleckc,
Flecken auf dem hellen VorderranddriKel etc.
Rückenschild schmutzig gelblich -weiss, wie es scheint, in
der Mitte gebräunt. Kopf weisslich, im Nacken mit hell ocher-
gelben Schuppen. Fühler auf dem Rücken bräunlich, unten weiss-
lich; Wurzelglied weiss, aussen braun. Taster so lang ^vie Kopf
und Riickenschild zusammen, weisslich-gelb, das 2te Glied aussen
am obern Rande an mehr als der Wurzcilhälfte braun; das etwas
kürzere, feinspitzige Endglied an der Wurzel dunkler. Rüssel
mittclmässig, bleichgelb schuppig. Beine schmutzig gelblich-weiss;
die vordem am Schenkel aussen braun, an der Schiene mit brau-
ner Längslinie und unten mit ociiergelb gemischtem Ilaarbusch;
Millelschiene stark verdickt mit braun gemischten reichlichen
Ilaaren an der Spitze. Hinterleib obenauf bräunlich -grau, am
Bauch blassgelb, am After ochergelb.
Vorderflügel (>|'" lang, gesirecki, nach hinten etwas verengt,
an dem etwas aufgekrünnnten Vorderrande anfangs convex, dann
in einer fast geraden Linie verlaufend; S]»i!ze rechtwinklig, aber
:U)9
cluas abgcrutulcf, IlinlciTand sclir schwach convc.v, fast orad-
ihiig, am Innenwinkel abgerundet, (jirundfarbc bleicligelblich^
Am Innenrande geht eine breite, tief gelbbraune Strieme etwas
weiter als bei den 2 vorigen Arten gegen den liinterrand; sie
ist hinten scliräg abgeschnitten, so dass die obere Ecke fast
spitzwinklig erscheint; weiter hinter der Mitte als dort wird sie
von einem breiten, sehr schrägen Streifen der Gruncifarbc zer-
schnitten, der ihr hinteres Stück vom Innenrand trennt und ihm
eine dreieckige, wurzelwiirls zugespitzte Gestalt giebt. (Ob der
übrige Theil der Strieme aderartig von gelblichen Linien durch-
zogen wird, wie es fast scheint, lässi; der Zustand des beschä-
digten Exemplars nicht sicher entscheiden.) Der helle Raum
z^^ ischen der Strieme und dem Vorderrand ist mit braunen Längs-
Avischcn und Flecken unrcgelmässig angefüllt. Vor dem Ilinter-
randc ist der Raum bis zum Vorderrandc bindenartig braun, und
bleichgelbe Adern, die in die Ränder auslaufen, zerschneiden
ihn. Franzen bleicligelb, dann hinler einer bräunlichen Linie
wcisslich.
Hinterflügcl schattengrau, breiter und stumpfer als bei den
vorigen. Franzen weisslich, an der gelblichen Wurzel mit grauer
Linie durchzogen.
Unterseite der Vorderflügcl braungrau, mit dünner, hinten
erweiterter hellgelber Vorderrandliiiie. Franzen wie oben. Ilin-
terdügel hellgrau, am Vorderrand dunkler, am Innenwinkel heller.
Franzen weisslich mit gelblicher Wurzellinie,
Vaterland: Brasilien, (Ein Weibchen im Berliner Museum.)
14. Li Iura Z.
Alis ant. brunneis elongatis, postice coarctatis, litura costae
mediac alba interne flavescente; posterioribus fuscis (cf),
Stenoma JUtiru Z. his 1839. S. 19.^. 3-
Grösse einer mittlem Pepress. heracliana. Oberseite des
Körpers braun; Rückenschild (beschädigt) mit weissen zerstreu-
ten Schuppen. Gesicht weiss. Fühler braun mit sehr entfernt
stehenden Borstenhärchen gefranzt; Wurzelglied auf der Schatten-
seite weiss. Taster von mehr als Rückenschildslänge, stark zu-
rückgekrümmt, zusammengedrückt, braun; das zweite Glied schlank,
an der Spitze schmal weiss, innen an der Wurzelhälfte, dann am
L\. 24
370
Rückenrande weiss; Endglied von | der Länge des 2fen Gliedes,
fein zugespilzl, auf dem Rücken gegen die Spitze weissscliiippig.
Rüssel wcissschuppig. Beine rein weiss; die vordem auf der
Lichtseite braun, am Ende der Schiene und an den Spitzen der
3 ersten Fussglieder weiss; Mitlelbeine am Knie, am Rücken der
Schiene, ausser an der Spitze, braun; Fuss auf dem Rücken des
orsicn Gliedes hellbraun, an der Sohle der andern Glieder bräun-
lich-gelb; riintcibeine auf dem Rücken der ziemlich dünnen
Schiene und des Fusses braungrau. Hinterleib mit weisslichem
Wulslrand und weissem Bauch ; Afterbusch nur auf der Rücken-
seite etwas verlängert; aus ihm neigen sich zwei kurze, gelb-
liche, borstig gefranzle Lamellen abwärts.
Vorderdügel 4j" lang, gestreckt; der Vorderrand erhebt
sich ziendich stark convex, wird aber hinter der Mitte fast con-
cav; Vorderwiukel abgerundet, Hinterrand convex. Grundfarbe
braun, auf der Vorderrandhälfle und hinten goldig braun. An
der JMitle des Vorderrandes ist ein schmaler schneeweisser ^Yisch,
der auf der Innenseile durch hell goldgelbe Farbe erweitert wird.
Am Innenwinkel längs des Hinterrandes sind einige weisse Schup-
pen, und andere liegen zerstreut nahe am Innenrande gegen die
Wurzel zu.
Hinterflügel breit, mit stark convexem Hinfcrrande, ganz
ohne Eindruck vor der abgerundeten Spitze, dunkelbraun; am
Innenwinkel scheint eine noch dunklere Stelle zu sein.
Unterseite einfarbig glanzlos braun, auf i]cn Vorderflügehi
mit weisslichem Costalwisch.
Vaterland : Amerika. (Ein ziemlich gutes Männchen meiner
Sannnlung.')
15. Leucillana Mus. licrol.
Alis elongatis, poslice eoarclatis, albis, ant. basi et marojne
postico obsolete exalbido sulfusis, linra margiriali obso-
leta Jutescenie. (cTO
In der Grösse der vorigen, mit viel sclinial(>rn Flügeln, sehr
ähnlich der folgenden, aber verschieden durch weniger convexen
Vorderrand der Vorderflügel, die lelimgelbliche Ilinlerrandlinie,
den Mangel eines dunkeln Mittelpunktes, die weissere Unterseile.
371
Kopf und Riickenscliild weiss, letzteres in der Mitte geii)licl)
(vielleicht nur in Folge des Aufweichens), Fühler briiiinlicli, o'e-
gen das weisse Wurzclglicd weisslich, schwach gekerbt, spärlich
niicroscopisch behaart. Gesicht an der Seife fahlgelblich. Taster
länger als das Rückenschild, aufgekrüinnit, schlank, weiss, das
2te Glied aussen lehmgelb ausser oben an der Spitze; Endglied
über halb so lang, zugespitzt, einfarbig. Rüssel lahlgelblich be-
schuppt. Beine weiss; die 4 vordem auf der Lichtseite hdnu-
gelblich angelaufen; Hinterbeine gelblich angelaufen, Schiene dünn
nur auf dem Rücken mit längern, angedrückten Schuppenhaaren.
Hinterleib (beschädigt) weiss, hinten verdünnt (es sind nur ab-
stehende Schuppenbüschchen an den Seiten übrig). Afterbusch
stark, gerundet.
Vorderfiügel fast 5'" lang, schmal, mit anfangs sanft con-
vexein, dann schräg in fast grader Linie laufendem Vorderrande,
abgestumpftem Vorderwinkel und convexem Hinlerrande, weiss,
mit sehr wenig Glanz. Das Weisse ist an der Wurzel, am Hin-
terrande und an der Endhälfte des Vorderrandes etwas vergelbt.
Der Hinterrand hat eine verloschene, feine, aus lehmgelblichen
Schüppchen gebildete Linie.
Hinterflügcl ziendich gestreckt, am Hinterrande vor der Spitze
sehr schwach eingedrückt, weiss, etwas glänzender als die Vor-
derfiügel.
Unterseite etwas glänzend, weiss, auf den Vorderflüo-eln
gegen die Wurzel vergelbt.
Vaterland: Georgien in Amerika. (Ein ziemlich gutes Exem-
plar des Berliner Museums.)
i6. Albicilla ti, sp.
Alis elongatis, postice coarctatis, albis, nitidulis, anlerioribus
puncto disci medio cinereo, siibtus griseo-suffusis. (cf.)
Mit weniger gestreckten Vorderflügeln als Leucillana, nur
wenig kleiner als diese. Der sehr beschädigte Körper scheint
überall weiss zu sein. Fühler bräunlich, mit weit gelrennten
Flaumhaarcn gefranzt; Wurzelglied weiss. (Taster abgebrochen.)
Beine weiss (die vordem fehlen); die 4 iiinlern sind an den
Sohlen derFüsse ocherfarbig angelaufen; die Hinterschiene schlank
und zusammengedrückt. (Hinlerleib fehlt.)
372
Vordcrflügel 4y" lang-, gestreckt mit viel stärker convexcm
und hinten schräger zulaufendem Yorderrandc als bei Leucillana,
mit stumpfem, zugerundelem Vorderwinkel und convexcm Hinter-
rande, etwas glänzend weiss, am Innenrandc etwas trübe, viel-
leicht von der durchscheinenden Unterseile. Etwas hintes der
Mitte und dem Innenrandc näher als dem Vorderrande, nämlich
an der Verästelung der IMedianader, ist ein braungrauer Punkt,
von dem vielleicht ein grauer Schalten nach dem Innenwin-
kel geht.
Hinternügcl zugespitzt, ohne Ausrandung des Hinterrandes,
weiss mit etwas Grau gemischt; Franzen weiss.
Unterseife der Vordernügel slaubgrau, am Vorderrande heller.
Hinterflügcl weisslich,
Vaterland; Venezuela in Südamerika, (Ein schlechtes Exem-
plar in meiner Samndimg.)
17. Schlägeri ?/. sp.
(Fig. 18.)
Thorace albo, sculello squamis fuscis gibboso; alis auf. elonga-
tis, caesio transverse nebulosis, costa lalius alba, macula
dorsali prope basim iusca scabra; posterioribus cinera-
scenlibus. (cT?-)
In der Grösse etwas veränderlich, wie Semioscopis anella;
sie ist der Cr. bicoior einigermaassen ähnlich, hat aber viel ge-
strecktere, vor der Mille weniger erweiterte Vorderflügel, we-
niger Braun am Innenrande und mehr bläidich-grauc Quernebcl
und graue Hinlerflügtl.
Rückenschild und Kopf weiss; Schildchcn mit einem grossen
liefbraunen Schuppenhocker. Fühler bräunlich, geg(!n die Wurzel
ins Weissliche, beim Männchen in 2 Reihen ziemlich lang haarig
geiVanzl, beim V»'eibchen gegen die Spitze kurz borsfenzähnig;
Wurzelglied weiss, auf der Lichlseile braun oder grau. Taster
kaum von Rückenschddslänge, aufgekrümml, ziemlich schlank;
2les Glied gleichmässig breit, zusammengedrückt, weiss, aussen
an der Wurzel und um die Spitze braun ; Endglied halb so lang,
nicht fein gespitzt, weiss. Saugrüssel weissschuppig. Beine weiss;
die vordem auf der Lichtseite und die Mittelfüsse braun, weiss-
lich gefleckl; Hinterschienen ziemlich schlank, zusammengedrückf,
auf dem Rücken mit längern, angedrückten Maarschuppen; Hinler-
373
liissc inil Ijnunier ^^'ll^zcl der 4 Endglieder. Ilirilerleib gelblich-
grau, mit deullichem Millelkiel, liinten an den Seiten weisslich reich-
lich gel'ranzt, ohne Seitenwulst; Afterbusch ziemlich slark, doch
nicht lang, gelblicli-weissgrau; Bauch weiss. IJeim Weibchen ist
der Aflerbusch weisser, und der dicke Legeslachel steht wenig
liervor.
Vorderflügel 5 — 6'" lang, gestreckt, vor der Mille wenig
erweitert mit sanft convexem \'orderrand, etwas abgerundeter,
rechtwinkliger Spitze und schwach convexem llinlerrandc. Grund-
larbe weiss, doch nur in einem slriemenformigen Yorderrand-
streifen ungelleckt. Am Innenrand zwischen Wurzel und Mitte
liegt ein halbovaler dunkel schiefergrauer Fleck, der an der
Wurzelhalflc braun und rauhschuppig ist und über dessen Mitte
ein bläulich -grauer Nebelbogen sich erliebi. In der Mitte der
Falte ist ein kleiner solcher Fleck. Der bläulich-graue Ouerader-
slrich hat vor und hinter sich ein mehr oder woiiger zusammen-
lliessendes bläulich-graues Cewölk, das bis über die Subcostal-
ader und bis an den Innenrand reicht. Zwischen ihm und einer
scliicfcrgrauen Hintcrrandlinie sind zwei bindenfurmigc bläulich-
graue, etwas nach aussen convexe Qucrslreifen durch schmalere
oder breilere weisse Linien gelrennt; der zweite vorlöscht bis-
weilen. Franzen auf der ^\'urzelhälftc am dunkelsten schieler-
grau, oft mit schwärzlichen Punkten, dann weisslich, zuletzt grau.
Hintcrflügel breit, zugespitzt, doch mit ziemlich stumpfer
Spitze und vor derselben kaum ein wenig eingedrückt, grau, mit
weisslichen Franzen.
Unterseite schwärzlich -grau, gegen <]en Innenrand heller,
am Vorderrand in einer liinten erweiterten Linie weiss.
Vaterland: die Gegend von Kew-York, (Mehrere gute Exem-
plare in meiner Sammlung.)
18. Bicolor Z.
Alis ant. olongatis, poslice coarclatis, alhis, nilidulis, postice
cinereo transversc signalis, basi dorsoque late l'uscis, po-
slerioribus albis. (§.)
Steiioma hicolor Z. Isis 1839, S. J95.
In der Grösse der vorigen, vielleicht jedoch zu Antaeolrnha
bei Walchiana gehörig, worüber die Ansicht des Männchens Auf-
schluss acbcn wird.
374
Rückenschild (^ beschädigt) sclmuilzig weiss; Schulterdecke
vorn mit einem braunen Fleckchen. Scheitelhaare bräunlich ge-
mischt, Gesicht weiss. Fühler liellbräunlich; Wurzelglied braun,
auf der Schattenseite weiss. Taster last von Rückenschildslänge,
aufgekrümmt, ziemlich schlank, innen weiss; 2les Glied gleich-
massig, zusammengedrückt, obenauf an der Wurzel mit einem
braunen Strich und aussen an der Spitze zinnntbraun; End-
glied halb so lang, feinspitzig, aussen zimmlbraun, an der
Spitze weiss. Rüssel mittelmässig lang, weisslich beschuppt.
Reine weisslich; an der vordem Schiene und Fuss auf der
Lichtseife hellbraun, weisslich bestäubt; Mitte!- und Hinlerfuss an
der Sohle lehnifTcIblich; Ilintcrschiene ziemlich dick, zusammen-
gedrückt, auf dem Rücken mit längern anliegenden Haaren.
(Hinlerleib fehlt.)
Yorderflügel 6'" lang, gestreckt, mit anfangs stark convexem,
von der Mitte an fast gerade laufendem Vorderrand, abgerundeter
Spitze und convexem Hiiitcrrand. Grundfarbe rein weiss, etwas
glänzend. Der Innenrand ist in einem hier und da über die
Falte hinausreichenden Raum wolkig braun, was sieh vor dem
Anfang der Mitlelzelle bis zum Vorderrand hinüberzieht; doch
scheint die Flügelvvurzel weiss zu bleiben. Die übrigen Zeich-
nungen sind bleigrau. Sie bestehen in einem punktähnlichen
Fleckchen über der Mitte der Zelle; einem kurzen, nach aussen
convexcn Bo^en hinter der Ouerader, von welchem ein Schatten
bis zur Vordcrrandmilte schräg hinzieht; einer in den Adern
unterbrochnen, nach aussen convexcn Querlinie in der Mitte zwi-
schen dem Bogen und dem Hinterrande, und einem Schatten vor
dem Hinterrande in der Flügelspitze. Franzen weiss, an der
Flügelspitze grau.
Hinterflügel breit, zugespitzt, am Hinterrande vor der Spitze
nicht eingedrückt, weisslich.
Unterseite weisslich ; die Vorderflügel mehr ins Gelbliche,
am Vorderrande schmal lehmgelblich angelaufen, in der Flügel-
spitze schmal bräunlich.
Vaterland: Amerika. CEin beschädigtes Weibchen in meiner
Sannnlung.)
^W
375
19. D cc ora //. .v/y.
Alis aiit. eluiigalit», acutis, alhitlis^ maciila (loi.siili [uir|Mnca, nia-
culis parvis tlisci Irihiis l'asciisquc diiabiis puslicis aicualis
ocliraceis; püslcnoribus ilaviilis. cf.
Ein sehr vcrllogones Exeinplar des Koiiiyl. iMiisciiuis zu
Berlin, doch, ^vie es scheint mit hinreichend vollständigen Merk-
malen, um unverkennbar beschrieben werden zu können. Der
\iolell-itur[)urne, weiss ausgefüllte Iniienrandlleck und die ocher-
gelbcn, etwas' glänzenden Zeichnungim^ der weisslichen N'order-
(lüael zeichnen es sehr aus.
Grösse der vorigen. Uückenscliild (jjcschädigl) und Kopl'
weiss. Fühler graugelblieh, gegen die Wurzel weisslich , dicht
pnbescircnd gefranzt; ^Vurzelglied W(;iss. Taster von lUieken-
schildshinge, weiss; 2les Glied aussen an mehr als der 'NVurzel-
liälfle lehmgelb, Endglied nur | so lang. Uüssel millelmässig,
woisslich-schuppig. Beine wcisslicli, ohne aullallende Verdickun-
gen Q{\od\ zieudich abgerieb(^ii); die vordem auf der Lichtseite
bräunlich-gelb angelaulen. Hinlerleib weisslich, nach hinten grau-
gelblich, Bauch weiss; der Seilenrand mit llaarscliuppenbüscheln
gelranzt; Allerbusch zieudich lang, doch nicht stark, bleich
ochergelb.
Vordcrflügel G'" lang, gestreckt mit sehr schwach convcAem
Vtu'derrande, rcchlNvinkliger Spitze und erst fiist gerade herab-
gehendem, dann etwas couvexem IlinterrandC;, weiss, am reinsten
am Vorderraud gegen die Wurzel. An der Mille des Innenrau-
des ist ein violetlpurpurlarbner halbovaler Fleck, auF dem Innen-
rando selbst in der Milte weissschuppig. In der Millelzelle i^l
am Anfange ein, wie die übrigen Zeichnungen, ocluM-gelbcr, et-
was goldig scliinnuerndcr Fleck, der bis über die Falle herab
und bis an den Iiuieiu'andlleck reicht und sich in der Zelle viel-
leicht bis zu dem Oueraderfleckchen forlsetzl; uiderhalb des
leizlern ist in der Falte ein Fleckchen. Ein bindenförimget
Schatten zieht vom Innenrandc aus hinler der Onerader und
kriinunt sich über derselben stark wurzelwärts, schimmert hier
auch etwas violeltlich, erreicht aber nicht den Vorderrand. Ein
andrer eben so breiter, doch weniger stark gekrünunliu- Schalten
ist dem Hinterrande näher und erreicht den Vorderrand in eini-
ger Eullcrnung vor der S[iitze. (Franzen fehlen.)
376
Illntcrfliigel blassgelb: Franzcn (sehr beschädigt) weiss.
Uiilorscile der Vorderfliigel unreiner blassgclb; die Adern
um die Mitlelzelle goldschiminernd. Hinterflügel blasser als auf
der Oberseite. Alle Adern treten sehr scharf hervor.
Vaterland: Brasilien.
20. Indecora n. sp,
Abdomine ocliracco, pcdibus dilute vilellinis; alis ant. oblongis,
obtusis, Costa convexa, albidis, griseo-liluratis; postcrio-
ribus fiavidis. ($.}
In der Grösse der vorigen, mit viel breitern, abgerundet
Stumpfen Flügeln, sehr unscheinbar gezeichnet.
Rückenschild schmutzig gelblich-vveiss, Schullcrdecken unge-
lleckt, Kopf etwas weisser. Fühler auf dem Rücken hellbriiun-
lich mit weisslichcm Wurzelgliedo. Taster so lang wie Kopf und
Rückenschild zusammen, schlank, aufgekrümmt, am 2len Gliede
hell gelbbraun, unten gegen die Wurzel heller, auf dem Rücken
gegen die Spitze wcisslich; Endglied fast eben so lang, spitz,
heller als das 2te Glied (ctv.'as abgerieben). Rüssel hellgelb be-
schuppt. Beine hell dottergelb, die vordem an der Lichtseite
hellbraun, am Fusse dunkler; die Mitlelfussglieder aussen hell
bräunlich mit weisslichen Spitzen ; die Ilinterfussglieder noch
blasser. Hinterleib ziemlich kurz, bräunlich-roslgelb, am Bauch
heller.
Vorderflügel G|'" lang, länglich; Vorderrand von der Wur-
zel aus ziendich stark convex, an der ^Vurzcl ein wenig über-
geschlagen; Spitze stumpf und abgerundet; Hinterrand convex.
Grundfarbe weiss, am reinsten unterhalb der hintern Hälfte des
Vorderrandes, mit gelblich -slaubgrauen, ineinander fliessenden
Nebeln auf der Wurzelhälfte der Fläche. Per Vorderrand ist
von der Wurzel aus in dieser Farbe angelaufen, hat einen sol-
chen Nebelfleck an der Wüln und ist dahinter schmal staubgrau
angelaufen, auf der Kanurippe seli)st hell ochergcll). Hinler dem
verdunkelten Oueraderpunkt ist ein solcher Nebelfleck, und die
Kinfassung des Vorderrandes zieht sich breiter um den Hintcr-
r^nd, Franzcn gelblicher, etwas glänzend.
Uinterflügel blassgell), ohne Ausbuchtung der Spitze,
377
Unterseite etwas lebhafter gelb als die HinterfKigcl oben,
mit hervortretenden Adern; der Vorderrand der Vordcrflügel
ist in einer breiten, nach liinten verschniiilerten Linie hell dot-
tergelb.
Vaterland: Brasilien. (Ein vielleicht auf den Vorderniigcln
durch Regen etwas verwischtes, sonst unverflogenes Weibchen
des Kaiserl. Museums.)
21. Albella Z.
Tota alba, palporum arliculo tcniiinali inlerne fusco; alis ant.
clongatis subaculis, subtus vilta coslali ochracea apiccni
non attingente. C?-)
Depressaria albclla Z. Isis 1839. S. 196. 29.
Grösser als die vorige mit noch mehr gestreckten Vordcr-
11 ii gehl.
Körper weiss. Fühler nach aussen schmutzig- weisslich,
Taster so lang wie Kopf und Thorax zusammen, aufgekrümmt,
schlank; das 2te Glied an der Wurzelhälftc aussen ockergelb •
das nicht ganz so lange, feingespitzte Endglied innen braun, an
der Spitze auch aussen brünlich. — Vorderbeine an der Hüfte
mit blass ochcrgelbcm Fleck, sonst an der Lichtseite dotter-
gelb, an der Spitze der Schiene und dem Fuss gelbbraun. Blit-
telbeine an der Lichtseite der Schenkelspitze hell bräunhch; Hin-
terschienen um die Milte ochergelb angelaufen, auch die obern
Dornen sind hier gelblich. — Hinlerleib auf dem Rücken an den
drei mittelsten Ringen, jedoch nach hinten in geringerer Aus-
dehnung lehmgelb mit weisser Längslinie in der Mille.
Vordcrflügel 1\"' lang, gestreckt mit deulliclier Spitze und
ziemlich stark convcxem Vorder- und Ilinlerrand, ganz weiss,
kaum ein wenig glänzend mit ziemlich stark hervorlrelcnden
Adern. liinlcrllügel ohne Eindruck des Ilinlcrrandes vor der
Spitze, schnceweiss, lein beschuppt, fast matt.
Uiilerseile wie oben, die Vorderflügel haben eine schmale,
nach hinten zugespitzte, von der Wurzel ausgehende, die Spitze
nicht erreichende, ockergelbe Strieme, die aber die Vorderrand-
rippe selbst weiss lässt.
Valerland: Surinam. (Ein gutes Weibchen in meiner Samm-
hnig.)
378
-|- 22. Grundis Perly.
Curporc navesceiilo, alis anl. clongalis rotundatis albis subar-
genteis, pustcrioribus flavicaiUibus.
Pijrulis grundis Vcrtij Ddcct. anlni. art. p. 163. tab. 32. lig. VI.
„Flügelspannung 2 Zoll. Körper gelblich. Vorderfliigel oben
„weiss, silberig-seidenglänzend, am Hinterrande mit Schüppchen
,,(d. h. mit Schuppenhaaren) gelranzl. Hinterflügel gelblich, sei-
„denglänzend, am Hinlerrande gefranzt. Alle Flügel unten gelb,
„nach hinten gcsiitligler. Fühler von Körperlänge, fadenförmig.
„Taster zurückgebogen mit sehr grossem, zusannnengcdrücktem
„2ten Gliede und nadell'örinigem (kürzerem) Endgliede. Beine
„gelblich; die Millelscliienen an der S[)itze mit einem Paar gros-
„ser Dornen; an (\ci\\ llinlerschienen sind 2 sehr grosse Dornen
„vor und 2 an der Spitze."
„Vaterland: Brasilien in d(;r Provinz Piauhi."
23. Exarata //. sp.
(Flg. 19.)
Palporum arliculo secundo fusco, lerminali albo; pedibus et
abdonnnc vitellinis, hoc in dorso ex basi fusco; alis ant.
elongalis obtusis luteo-fuscis, niacula costae mediac parva
chalybea. (cf.)
Von der Grösse der Indecora, mit schmälern Vorderflügebi.
Rückensehild hell graubraun, am Vorderrande der Schulter-
decke sowie am Kopf bräunlich -weissgrau. Fühler von Hintcr-
leibslänge, pubescirend dicht gefranzt, gelbbräunlich, unten ge-
gen die Wurzel weisslich; Wurzelglied vveisslich, am Bücken
graubräunlich. Taster so lang vvici Kopf und Rückenschild zu-
sammen, stark gekrümmt; 2tes Glied zusannnengedrückt, gelb-
braun, innen heller, besonders gegen die Wurzel; Endglied etwas
kürzer, weisslich. Rüssel dick, gelbweisslich beschuppt. Beine
hell dottergelb; nur die vordem sind auf der Lichtseile des
Schenkels lehmbraun, auf dem Rücken der Schiene und am gan-
zen Fuss braun. Hinterleib licll dollei'gclb, auf dem Rücken v(mi
der Wurzel aus gelbbraun, was sieh nach hinlen verschmälert
und auf dem 3ten und 4len Ringe je einen Miltelileck bildel,
worauf der Rest des Leibes rein bleibt.
379
Vorderfiügel fast T" lang, ziemlich gestreckt; VordciTimd
ziemlich stark convex, an den ersten f aufgekrünnnt; Spitze
stumpf und fast abgerundet, Hinterrand convex. Grund lehmig-
braun, etwas schimmernd, gegen die Wurzel etwas heller, be-
sonders am Vorderrande. In der Miltelzelle geht eine einge-
drückte, auf der Qucrader erweiterte, vertiefte Längslinie, die
sowie die stark eingedrückte Falte durch dunkleres Gelbbraun
noch mehr hervorgehoben wird. An der Mitte des Vorderran-
des hängt ein dunkel violeltblaues, länglich-rundes Fleckchen.
Hinlcrflügel am Hinlerrande vor der Spitze sanft eingedrückt,
hellbraun, gegen die Wurzel lichter.
Unterseile hell graubraun, mit deullichen Adern; Hinlerllügel
heller, im Millelraum ins Weisslichc und etwas opalisirend.
Vaterland: Nord-Brasilien bei Cametä. (Ein schönes lAIänn-
chen im Königl. Museum.)
24. Sesquitcrtia n. sp.
(Fig. 20.)
Capite albo; palpis ocln*aceis apice alro; pedibus anlicis ochra-
ceis, tarsis atris; alis anl. oblongis, apice omnino rotun-
dato, griseis, maculis tribus ante, una minore post medium
rotundatis atris. ($.)
Wenig grösser als die folgende Tristrigata, einigermaassen
ähnlich der Tripuslulata; sie hat aber eine ganz andere Grund-
farbe, völlig an der Spitze abgerundete Vorderflügel und noch
einen 4ten schwarzen Fleck.
Rückenschild staubgrau; Kragen an beiden Seilen weisslich.
Kopf weiss, Gesicht an der Seite schwärzlich. Fühler von Hin-
terleibslänge, gegen das Ende sehr verdünnt, bräunlich-lehmgelb,
gegen das ochergclbe Wurzelglied hell fahlgelb. Taster so lang
wie Kopf und Rückenschild zusannnen; das 2te GHed zusammen-
gedrückt, gegen das Ende wenig erweilert, hell ochergelb, aus-
sen bis zum lelzten Drillel schwarz; Endglied dünn, fast auf-
recht, etwas kürzer als das 2le Glied, noch heller gelb als die-
ses, an der ziemhch feinen Spilze tief schwarz. Vorderbeine
ochergelb; Schiene kurz, etwas verdickt; Tarsus kurz, schwarz,
an der Sohle der 4 ersten Glieder gelblich, an der Wurzel des
ersten Gliedes f)chergelb. Millelbeino nm Schenkel ochergelb,
380
sonst falilgelb mit Grau gemischt; der eine Dorn reicht über die
Spitze des ei'sten Fussghedes hinweg. Hinterbeine auf der Licht-
seite so staubgrau wie die Mittelschiene , an der Wurzel des
Schenkels rosigelb ; Schiene stark, wenig zusammoigcdrücki,
reichlich mit kurzen Ilaaren besetzt. Hinterleib stark (oben ab-
gerieben — doch scheint er helle und duidde Ringe zu liaben);
Alterbusch kr.rz, rosigelb, an der Wurzel schwärzlich; Bauch
oclicrgelb mit Rosigelb o-emischt; Legestachel kurz.
Yorderflügcl 9'" lang, länghch, nach hinten cruciterl, am
Vorderwinkel ganz abgerundet, am Vorderrande nahe der Basis
nur wenig convex, am Hinlerrand stark convcx, staubgrau, am
hellsten am Vorderrande von der Wurzel aus und in einem con-
vexen Querslreifen, der in einiger Enlfernung vom Hinterrande
herzieht, am dunkelsten in der Gegend der zwei dem Innenrande
nächsten schwarzen Flecke. Drei tief schwarze Flecke liegen
vor der Flügelmitte; sie sind ziemlich gross, fast von gleicher
Grosse und gerundet; der unterste ist nahe an der Wille des
Inuenrandes, den er nicht berührt; der zweite, ein wenig weiter
gegen die Äiitte gerückt, wird von der Falle durchschnitten; der
dritte liegt darüber in der Mitlelzelle, weiter gegen die Basis
gerückt als die andern. Ein vierter, tief schwarzer, gerundeler
Fleck, viel kleiner als die andern, ist auf der Ouerader; er ist
von dem Fleck auf der Falle etwas weniger entfernt als dieser
von der Flügeluurzol. Die Wurzel der heilen Vorderrandader
hat einen lief schwarzen Punkt. Die Franzen sind heller als die
Grundfarbe und von einem wenig dunklern Schalten durchzogen.
Hinterflügel am Ilinterrande vor der etwas abgerundeten
Spitze schwach eingedrückt, hellgrau, am Rande dunkler, auf der
ganzen Fläche mit sehr schwachem Lilaschimmer. Franzen hel-
ler als die Fläclie, an der Wurzel gelblich und vor der Mille von
einer dunklern Schallenlinie durchzogen.
Unterseile der Vordcrflügel gelbgrau mit verloschen ocher-
oralblichem Vorderrande und bräunlicher Hinterrandlinie; Fjanzen
mit ochergclblicher ^Vurzcllinie, dann braun, am Ende hellgrau.
Hinterflügel heller als auf der Oberseite, längs des Vorderrandes
und auf den Adern gelblich angelaufen.
Vaterland: Brasilien. (Ein gutes Exemplar des Königl. Ber-
liner Museums.)
381
25. Granilacva 3Ius. Berol.
Magna, pcdibiis ochraccis; alis aiiL elongaiis, apico omiiino
rolimdalo, ochraccis, punctis tribus disci mcdii nivcis. (ij>.)
Ein sclir schlechtes, zerrissenes und abgeflogenes Exemplar,
das aber doch seine charactcrislischen Zeichnungen erhallen zu
haben scheint, so dass ich es nicht übergehe.
Nächst Grandis die grösstc mir bekannte Art, Mie die fol-
gende mit ganz zugerundeten Vorderfliigeln. Rückenschild (sehr
zerstört) graubräunlich, Kopf mehr ins Gelbliche. Fühler an dem
vorhandenen Stück schneeweiss, auf dem Rücken bräunlich; Wur-
zelglied graubräunlich. Taster so lang Avic Kopf und Ilücken-
schild zusammen, ziemlich schlank; 2tes Glied zusammengedrückt,
gelbbraun, gegen die Wurzel heller; Endglied fein, aussen Aveiss-
lich, innen gelblich. Rüssel schmutzig gelblich beschuppt. Beine
ochergclb, die vordem an der Lichtseite des Schenkels grau, auf
dem Rücken der Schiene und am ganzen Fuss graubraun; Schie-
nenbusch der Unterseite schwach. Ilinterschienc von den obcrn
Dornen an auHallend verdünnt. CHinlerlcib fehlt.)
Vorderflügel 9^'" lang-, gestreckt; Vorderrand schwach con-
vex, fast in seiner ganzen Länge aufgekrünunt; Vorderwinkcl
ganz abgerundet; Ilinterrand sehr convex. Grundfarbe ochcr-
gelb, wie es scheint, gegen die Wurzel, besonders am Innen-
rande, verdunkelt. Weit vor der Mitte des letztern liegt ein
kleiner, halb eiförmiger, weisslich behaarter Fleck. Im Mittel-
raum in der Flügelmiltc liegt ein schneeweisses, )iach aussen
gebogenes, scharf begränztes Möndchen, über dessen oberer
Spitze ein solcher Punkt in der Verästelung der Subcostaladcr
liegt; ein andrer, weniger merklicher Punkt ist noch weiter nach
aussen, aber an der Verästelung der Medianader. Andre Zeich-
nungen sind nicht zu erkennen.
Hinterflügel graubraun, vor der Spitze des Ilinterrandes sehr
schwach eingedrückt.
Unterseite bräunlich-dunkelgrau, Vordcrflügel an der ^^'urzel
uiul auf der Vorderrandrippe ochergelblich.
Vaterland : Parä in Brasilien. ( Eiu Weibchen des Köniol.
Museums.)
382
26. Tristrigata n. sp.
(Flg. 21.)
Magna; alis anl. clongatis, apice omnino rolundalo, luleis, slri-
gis Iribus cinnamomcis, postica arciiata; poslerioribus di-
Iiilc ocliracois, inlcrius cincrco-sufFusis. ($.)
Kleiner als die vorige. Rückenschild (abgerieben) lehmgelb.
Gesicht schmulzig gelblich-weiss. Fühler dünn, gelblich-grau, mi-
croscopisch pubescirend gcfranzi; Wurzelglied hell. (Taster feh-
len.) Beine blass ochergelb; an den vordem der Rücken des
Schenkels, die Lichtseite der Schiene und der ganze Fuss grau-
braun. (Mittelbeinc fehlen.) Hinterschienen ziemlich stark, et-
was zusammengedrückt, auf dem Rücken mit ziemlich dichten,
locker anliegenden, kurzen Haaren. Hinterleib obenauf dunkel-
grau, an den Seiten, dem Ende und unten ochergelb.
Vorderflügel 8'" lang, etwas breiter als bei Grandaeva, sonst
eben so gestaltet, lehmgelb, am Innenrand dunkler, hier an der
Wurzel mit einem zimmtbraunen undeutlichen Fleck. Von den
3 zimmtbraunen dünnen Querlinien, deren erste weiter von der
Wurzel als von der 2ten, diese so weit von der 3ten wie von
der ersten, die 3te weiter von der 2ten als vom Hinlerrand steht,
ist die erste schräger als die andern, fast grade, gegen den
Vorderrand verloschen, die zweite etwas weniger schräg, ein
wenig nach aussen convex, die beiden Gegenränder erreichend,
die dritte, dem Hinterrande parallel, stark nach aussen gckrünnnt,
fast am Vorderrande anfangend, im Innenwinkel endend. Der
Hinterrand trägt eine Reihe verloschener, länglicher, zimmtbrau-
ner Punkte. Franzen gegen den Iinienwinkel etwas grau.
Hinterflügel am Hinterrande vor der Spitze merklich einge-
drückt, hell ochergelb, an der Innenhälftc grau angelaufen, mit
gesättigter gelber Hinlerrandlinic. Franzen aussen heller.
Unterseile deutlich geädert, hell ochergelb, die vordem am
lelliaftesten, die hinlern am Innenrande am blassesten.
Vaterland: Brasilien. (Kin ziemlich gut erhaltenes Weibchen
im Königlichen Museum.)
383
IjOXOtOlUa n. g.
(Fig. 22. 23)
{Ao'^og obliqiius — t^iyeiv secare.)
Char. cssenl. Alae ant. cosla sinuala, posticc oblique Inin-
cafa; posteriores latae niarginc poslico ante apiccm sub-
reliiso; farsi antici apiccm versus pilis squainiformibus
anipliali.
Char. naturalis. Caput mediocre relractmn, capilb's decum-
bcntibus, ocellis nullis.
Antcnnae graciles, abdominis longitudinc, c^ pubescenti-
ciiialae, § microscopice pubcscentes.
Palpi ni axillares biarticulali mcdiocrcs pilosi deflexi.
Palpi labiales Ihorace longiorcs, reflcxi, arliculo sc-
cundo squamis incrassalo, compresso, tcrniiiiali teniii,
aeuto.
Haustelluni mediocre spiralo squamafum.
Pedes mcdiocres; anlcriorum tibiac breviusculae infra
lamella pilosa instructae, tarsi apicem versus pilis squa-
iniformibus sensim crassiores.
Abdomen robuslum alas posteriores paulo supcrans, dorso
medio cariualo, in basi et apice pilis squamiformibus te-
ctum, in marc postice piloso-subcilialum; fasciculus ana-
lis cT mcdiocris.
Alae ant. elongatae, postice dilatatae, Costa in medio si-
nuala et postice oblique truncata, margine poslico brevi,
breviter ciliato.
Alae posteriores latae, anterioribus paulo longius ci-
liatae , margine postico ante apicem levilcr impresso,
Costa subconvcxa.
Ungeachtet die Art, auf welche ich ein neues Genus gründe,
ein cigcnlhümliches phrygancenartigcs Ansehen hat, worin ihr
keine Cryptolechia und keine Antaeotricha nahe kommt, so würde
ich sie doch nur als zur erstem Gattuno- (rehöriff ansehen, da
deren Flügelgestalt äudert und in den Arten Grandaeva und Tri-
slrigata mit Ausnahme der Ausbuchtung des Vorderrandes etwas
Aehnliches zeigt, wenn nicht die Vordertarsen durch ihre gegen
die Spitze zunehmende Erweiterung ein zweites bedeutungsvolles
384
Merkmal böten. Das Geäder der Flügel ist wie bei den meisten
Cryptolechien: auf den vordem laufen alle einfach in die Ränder
aus; der vorletzte Ast der Subcoslalader endigt an der Stelle,
welche durch die hier eintretende grössere Länge der Franzen
als Flügelspitze bezeichnet wird.
i. Elcgans n. sp.
Alae ant. supra luteac macula costae niediae parva brunnea,
subtus lateriliae; posteriores albidae, apice cdiisque late-
ritiis. (c^ $•)
Rückenschild und Kopf lehmgelb; Gesicht heller. Fühler ein
wenig länger als der Hinterleib, dünn, fadenförmig, nüt gedräng-
ten Gliedern, beim Männchen pubescirend, beim Weibchen mi-
croscopisch gefranzt. Taster von etwas über Rückenschildslänge,
stark zurückgekrümmt; das 2te Ghed durch dichte, nur an der
Sjtitze etwas lockere Beschuppung verdickt, zusammengedrückt,
vor der Spitze am dicksten, aussen ziegelroth, innen blasser und
gegen die Wurzel weiss; Endglied etwas kürzer, dünn, borsten-
förmig, ohne feine Spitze, hellbraun, auf dem Rücken gegen die
Wurzel weisslich. Rüssel weiss beschuppt. — Beine weiss; die
vordem an der Hüfte und der Lichtseite des Schenkels lebhaft
ziegelroth , am Rücken der Schiene und am ganzen Fuss lelun-
gelblich-roth; letzterer etwas länger als die Schiene, platt, gegen
das Ende breiter und am Ende selbst schwarz. Am Mitteibein
ist das erste Fussglied auf dem Rücken, die andern an der Seite
hellroth, das letzte ist braun. Am Hinterbein ist die Schiene flach,
auf beiden Schneiden, besonders dicht an der obern, haarig ge-
frauzt; der Fuss gelbrölhlich. — Hinterleib auf dem Rücken blass
gelbröthlich, an den 2 ersten Ringen ziendich langhaarig, an den
letzten an der Seite büschelig haarig; Bauch weiss.
Vorderflügel des d^ 7, $ S'" lang, gestreckt, beim cT schma-
ler und heller lehmgelb, am Innenrand schmal zimmtbraun. An
der Ausbuchtung des Vorderrandes liegt ein dreieckiges, beim $
gelbbraunes, nach hinten gekrümmtes, beim (^ zimmtbraunes Fleck-
chen. Die (Jnerader bildet eine grade, verloschene, dünne, beim
cT kaum sichtbare zimmlbräunliche Linie. Näher an ihr als am
Hinlerrande ist eine deutlichere zimmtbraune Ouerhnie, beim cT
schwach gebogen und etwas wellig, beim $ stark nach aussen
385
o-ekrümml und ohne Wellen; sie cndigi im Innenwinkel. Krän-
zen elwas trüber als der Grund.
Hintcrflügel zarl, beim ^ weiss, beim $ röllilich-weiss, bei
beiden in der Flügelspilze hell ziegelrotli; Hinterrandlinie ziegel-
roth; Franzen am Innenwinkel röthlich-weiss, gegen die Flügel-
spilze allnüdilig dunkler.
Unlerseilc der Vorderflügcl ziegelroth, am Innenrande weiss-
lic'h, am Vorderrande beim $ röthlich-gelb. Hinterrandfranzen
hellbraun. Ilinterflügel weiss, am Vorderrand und in der Spitze
hell ziegelroth, sonst Avie oben.
Vaterland: Columbien am Orinoco. (Ein schönes Paar im
Königl. Berliner Museum.)
Auxocrossa n. g.
(Flg. 24. 25.)
Cctv^dvELV augere — xqoaaog fimbria.)
Char. essen l. Alarum anteriorum marginis antici pars po-
sterior ciliis longis praedita et in margineni posticum niu-
tata.
Char. natural. Caput mediocre, squamis in vertice dccum-
bentibus, ocellis nullis.
Antennae setaceae, (^ setoso-ciliatae.
Palpi m axillares filiformes, conniventes.
Palpi labiales mcdiocres, reflexi, valde compressi, squa-
mis dilatati Clerminali subulato).
Hauste llum mediocre, squamatum.
Pedes mediocres; tibiae anticae breviusculae pilis incras-
satae; mediac compressae; posticac — —
Abdomen (postice convexulum, uon marginatum?) fasci-
culo cT anali mediocri.
Alae brevius cilialae, anteriores marginis anlici parte
postica valdc obliqua longo ciliata, ut marginis postici
pars superior esse et apex rotundatus vidcatur; poste-
riores parum lalac, costa uon anipliala, uuu'giiie po-
stico ante apicem vix refuso.
Noch viel mehr als bei Loxotoma läuft das Endvierlei des
Vorderrandes der Vorderflügt'l srhräg abwärts, und da es so
IX. 2,5
386
lange Franzen wie der Hinlerrand hat. so scheint es die obere,
viel grössere Hälfte des Hinlerrandcs, mit dem es unter einem ganz
stumpfen Winkel zusammenläuft, zu bilden. Dieses hinterrand-
ähnliche Stück trennt sich unter einem abgerundet stumpfen Win-
kel, der als die wirkliche Flügclspilze erscheint, von dem übri-
gen Theil des Vorderrandes; dass es wirklich zum Yorderrande
gehört, beweisen die in dasselbe mündenden Aeste der Subco-
stalader. D(!r Flügel erhält durch diese Bildung eine sehr un-
zierliche Gestalt. — Die Hinterflügel haben nur mittclmässigc
Breite und sind vor der Spitze am Kintcrrand ein wenig einge-
bogen. — Der Hinterleib des ziemlich schlecht conservirten Thie-
res ist ausserordentlich kurz; ich vermuthc aber, dass sein vor-
derer Theil fehlt und er nur mit dem Endtheil geschickt ange-
klebt ist. Dieses Stück ist schwach convex, ohne Seitenwülste,
mit gewöhnlicher, abwärts gerichteter Beschuppung an den Sei-
len und mit einem nur mittehnässig dicken Schuppenbusch, der
aber beim Fange oder bei der Zubereitung gelitten haben mag.
Die Hinterbeine fehlen ganz; die vordem haben eine durch die
auf der Unterseile befindlichen Schuppenhaare bewirkte Verdickung.
1. Ho p ff er i 7i.sp.
Alae ant. albae, macula magna costac mediae Inteo fuscoqne
mixta, margine postico aureo-luteo, ad angulum internum
fuscescente; posteriores fuscescenti-cinereae. (cTO
In der Grösse der Depr. Alstroemeriana. Bückenschild (be-
schädigt) vorn weiss; Schulterdecken rein weiss, hinten bräunlich.
Kopf weiss, an den Seiten des Gesichts grau. Fühler bräunlich, auf
dem Bücken gegen das Wurzelglied weiss, mit borstenähnlicher
Pubescenz ziemlich dicht gefranzt; Wurzelglicd rein weiss. Von
den Tastern fehlt das Endglied; das 2te Glied ist fast so lang
wie der Thorax, aufgebogen, stark zusammengedrückt, an der
Schneide mit etwas lockern Schuppen dicht besetzt, gegen die
Spitze allmählig etwas verdickt; innen hell bräunlich angelaufen,
aussen und vor der weissen Spitze dunkler bräunlich. Bussel
schmal, zusammengerollt, weisslich beschuppt. Vorderbeine grau-
braun, an der ganzen Unterseite ins Weissliche übergehend, be-
sonders am Schenkel. Mittelbeine hellbraun, Fuss dunkelbraun;
Schiene aussen auf der Mitte und an der Spitze weisslich , innen
387
weiss. { lliult;rlM'iiu; Iclilcii.) HiiilcilcMb brauiigrau, am Bauch
licll; Arteibiiscli Weich ochcrgelb.
N'ordei'lh'i^cl 30 '" linig, zieiiiHcIi ocsIrcclU: der Vordcrraiul
von der ^^ iiizcl aus saull conve.v, (hinu iu der Mille sehr sciiwach
foncav, zuletzt unter einem abgerundet slumplen \Vinkel in den
Ilinterrand übergehend; der hinlere Theil desselben bildet mit
dem wirklichen Hinterrand eine schräg nach aussen laufende con-
vexe Linie, die unter ihrer Mitte einen abgerundeten slumplen
Winkel hat, Grundfarbe weiss mit schwachen lehmgelblicben Ne-
beln verunreinigt. An der scheinbaren Mitte des Vorderrandes
ist ein ziendich grosser Fleck, der entsteht, indem der Raum
zwischen 2 braunen länglichen Costalfleckchen und einem s<;h\var-
zen Wisch in der Flügelmitte mit lehmgelber Farbe ausgefüllt ist;
er bildet ein Dreieck, dessen längste Seite auf dem Vorderrande
ruht; von ihm scheint lehmgelbliche Bestäubung zum Innenrandc
zu gehen, welche stark abgewischt ist. Die Schulter hat ein
schwärzliches Fleckchen, Der ganze scheinbare Hinterrand ist
bindenarlig goldig lehmgelb, am Vorderrande schmal braun, am
Innenwinkel braunfleckig. Die Franzen sind an doi obern } hell
goldig-lehmgelb, an der scheinbaren Flügelspitze mit einem bräun-
lichen Fleckchen, an den untern f braun; eine braune Linie zieht
mitten hin von dem Fleckchen bis zum Innenwinkel.
Hinterflügel braungrau. Franzen an der Flügelspitze heller,
ins Gelbliche, mit dunkler Schaltenlinie nahe an der gelblichen
Wurzel.
Unterseite bräunlich-grau, am Vorderrande schmutzig gelb-
lich. Franzen trüber als oben. Hinlerflügel brauugrau, am Vor-
derrande lehmgelblich beschuppt.
Vaterland: Brasilien bei Parä. (Em Exemplar des Königl.
Museums.)
MeNoptyclia n. g,
(Fig. 2fJ-28.)
(jut'ffos medius — ntvXt] plica.)
Char. essenl. Tibiae mediae pilis longis incrassalae; alac
anteriores angulo interne dilatalo; posteriores d^ subtus
linea c.k basi incrassata ante marginem poslicum alle-
nuala.
388
Char. naturalis. Caput mediocre squamis in vcrtice de-
cumbcnlibus, ocellis nullis.
Antennae abdominis longitudine, tenues, setaceae, cT
pubcscenti-ciliatac.
Palpi maxillares biarticulali, squamali, acuti, deflexi,
conniventes.
Palpi labiales thoracis longitudine, reflexi, conipressi,
articulo secundo squamis incrassato; terniinali subulato.
Haustellum breve sfiuamatum.
Fe des mediocres; tibiae anticac nonnihil incrassatac; me-
diae incrassatae, squamis dorsalibus ultra apicem pro-
ductis.
Abdomen convexum, dorso medio carinato; J* gracilo,
postice revo!uto-margin;dum, fasciculo anali magno.
Alae brevius riüatac; anteriores angulo inlerno am-
pliato; posteriores d^ subtus linea e basi prodeunte
incrassata maiginein versus altenuata, margine poslico
ante apicem kniler retuso.
Dieses Genus weicht in der Vorderllügeigestalt von der der
Cryptolecliien dadurch ab, dass der Innenwinkel sich etwas er-
weitert und durch seine verlängerten Kränzen noch stärker her-
vortritt; dies gilt von beiden Geschlechtern, so wie auch die
starke, gegen die Spitze zunehmende Verdickung der Mittelschie-
nen, an welchen die obern Schuppenhaare sich weit über die
Fusswurzel hinweg verlängern. Dem Männchen allein kommt die
merkwürdige Verdickung auf der Unterseite der Hinterflügel zu,
die den Gattungsnamen veranlasst hat. Zwischen der 2ten und
3ten i'reien Innenrandader geht eine an der Flügelwurzel dünne,
dann sich allmählig verdickende, darauf sich nach und nach ver-
dünnende Längslinic zum Hiiiterrande ; sie tritt als ein ungefal-
teter, ganz undurclisicliliger Körper hervor, der bei oberfläch-
licher Betrachtung als ein beim Spannen an die Flügelfläche an-
gedrücktes Bein ersclieint, und der bewirkt, dass auf der Ober-
fläche ein dreieckiger Baum am liinterrande, in den er ausläuft,
niedergedrückt ist; zwischen ihm und der Medianader läuft auf der
Unterseite eine vertiefte, auf der Oberseite als starker Kiel her-
vortretende Längsfalte. Die Medianader tlieilt sich wie gewöhn-
lich in drei Aesle*, Das Weibchen hat im Aderlauf der Flügel
389
iiiohls Auiralleudes. Die Fraiizoii wie bei Cryplolecliia niil der
oben bemcrklcn Abweichung- am Innenwinkel der Vordeifliigel.
1. Niclitans Mus. Berol.
Alae ant. clongatae, cincreo-luteac, squamis albis sparsis, pun-
cto majore nigro disci anle medium. (cT ?•)
Männclien in der Grösse der Crypt. picla, Weibchen viel
grösser.
Rückenschild hellgrau -lehmfarben; Hinlerkopf wenig heller,
Gesicht weiss. Fühler von Hinterleibslänge, ziendich schlank,
beim Mämichcn nach oben kaum kennbar gekerbt, pubescirend
gefranzi, W(;issgrau; Wurzelglied etwas flach gedrückt, weiss,
auf der Lichlseite grau. Taster von Rückenscliildslänge, stark
aufgekrümml, ziendich schlaid\, weisslich; 2les Glied zusammen-
gedrückt, auf der Aussenseite des convexen Rückens von der
Wurzel bis über die Hälfte schwarzbraun; Endglied etwas kür-
zer, pfricmenförmig, zusammengedrückt, beim Weibchen schlan-
ker und gegen die Spitze grau angelaufen. Rüssel weisslich be-
schuppt. Beine weiss; die vordem an der Lichlseite am Schen-
kel gebräunt, an der Schiene irnl brauner, aufs erste Fussglied
fortgesetzter Strieme. Mittelschiene durch Haarschuppen gegen
die Spitze stark verdickt, welche sich über die Mitte des ersten
Fussgliedes verlängern, auf dem Rücken Ichmgelbgrau ; der län-
gere Dorn reicht bis zum 2ten Fussgliede; Fuss unten lehmgelb-
lich. Hinterschiene dick, etwas zusammengedrückt, auf dem Rük-
kiMi weniger reichlich als auf der entgegengesetzten Seite haa-
rig. Hinterleib mit einem Mittelkiel, beim ^Veihchen dick, lehm-
oclblich-erau, am Bauch weisslich : Afterbusch sehr kurz, ocher-
gelb; Legestachel wenig hervorstehend. Beim Männchen ist er
schlank, bräunlich -grau, an der Eudhälfle durch den zurückge-
schlagenen Seitenrand wulstig geraiidel, am Bauch weiss; After-
buscli dick und lang, oben briuudich-grau, unten ocliergelb.
Vorderflügel des cf ^i:, des § 6i'" huig, gestreckt; der
> orderrand ist von der ^^'urzel aus massig cmivex, an seiner
IMÜte etwas eingedrückt, und auf i der Läuoe ein wenio aulye-
krünunt; von dem stumpfen, schwach gerundeten Vorderwinkel
geht der Hinterrand schwach convex, ziendich senkrecht herab'
der Innenwinkel ist etwas erweitert und mit ziemlich lanuen
390
Scliiippenliaaren besetzt. Grundfarbe eine Mischung aus Lehm-
gelb und Weissgrau, doch ersleres vorherrschend, am Yorder-
rande gegen die Wurzel fahlgelb, hier und da, besonders auf
der Wurzel der Medianader, mit weissen Schuppen bestreut,
welche in einiger Entfernung vom Hinterrande einen binden-
artigen Ouernebel bihlen. In der MiltelzeHo diesseits der Mitte
hegt ein grosser Punkt oder richtiger ein kleiner gerundeter
FJeck, tief schwarz, wurzelwärfs mit weissen Schuppen gerandet.
Franzen mit feiner lehmgelbhcher Wurzeliinie.
HinferfUigel bräunlich -dunkelgrau, beim cf^ am Innenwinkel
ins Grauweisse.
Unterseite heller als die Ilinterfliioel oben; Vorderflüiyel mit
dünner gelblicher Vorderrandünie und breit weisslichem Innen-
rande. Auf den Hinterfliigeln ist die verdickte Längslinie weiss-
lich, der Innenrand tniher. Vorderrand schwach convex.
Vaterland: Farä in Brasilien. (Ein ziemlich gutes Pärchen
im Königlichen Musenm.)
(uvicüO'; anticus. ~ - 'dqit, pilus.')
Char. essent. Alae anteriores ante medium dilatatae, postice
coarctatae; alarum (^ posteriorum pagina superior peni-
cilio longo sub alis anterioribus latente instructa, margo
anticus squamis longis rigidis dilatatus.
Char. naturalis. Caput mediocre squamis in vertice decum-
bentibus, ocellis nullis.
Antennae abdominis longitudine, selaceae, cT ciliatae.
Palpi m axillar es hliformes, conniventes.
— labiales mediocres, reflexi, compressi, articulo se-
cundo squamis ae([ualiter incrassato, terminali subulalo.
Hauslcllum mediocre squamatuui.
Pedes mediocres; tibiae anticae breviusculae nonnihil
incrassatae; posticae comprcssae longius calcaratae.
Abdomen convexum dorso medio carinato, cT gracile,
postice revoluto-inarginatum , fasciculo aiudi plcrisquc
magno.
Alae brevius ciliatae, anteriores ante medium dilata-
tae, postice paulalim angustatae; posteriores latae,
391
cT pcnicillo longo prope basim instruclac, margine
antico ante medium convcxo, (cT longe squamato-
piloso), postico ante apicem vix aut non rctiiso.
Die hierher o-eliön'oon Arten sehen im weiblichen Geschlecht
durchaus wie die Cryptolechia-Weibchcn aus der Verwandtschaft
von Lilura, Schlaegcri, disjecta aus; ihre Vorderflügel haben
nämlich ihre grösste Breite bald hinler der Wurzel, worauf sie
ganz allmühlig enger werden. Desto ausgezeichneter sind die
Männchen characterisirt. Bei ihnen erweitert sich der Vorder-
rand der Hinterfiügel auf der Wurzelhälfle belrächll icher als bei
den Weibchen und ist hier mit reichlichen, la)igen, starren
Schuppen bekleidet, die gedrängt an einander stehend eine zahn-
arlicre Erweiteruno; bilden.
Aussei'dem befindet sich auf der obern Flüche, doch durch
den Innenrand der Vorderfliigel verdeckt, ein langer, nahe der
Wurzel entspringender Haarpinsel, der bisweilen eine schuppen-
lose Stelle der Flügelfläche neben sich hat. An dem gestreck-
ten Hinterleibe biegt sich der mit Schuppenbüscheln besetzte
Rand auf den hintern zwei Dritteln der Länge nach oben und
und bildet den Wuistrand, den wir auch bei Mesoplycha und
selbst bei einigen Cryptoicchicn wiederfinden; der starke After-
busch birgt einen kräftigen, ohne Zweifel interessant gebauten
Genitalienapparaf.
1. Wal Chiana Craincv.
(Fig. 29. 30.)
Alis ant. cosla praeter basim late alba, basi dorsoque lalissime
marmorate fusco, puncto venae transvcrsae albido; poste-
rioribus cinereis, cT basi late abida. (cT $.)
W alchiana Cramer tab. 42. fig, 12.
Stenoma griseuniun Z. Isis 1839, S. 195.
J Pijralis griseana Fabr. E. S. 3, b. j). 2()5 96.
Im weiblichen Geschlecht etwas grösser, im männliciicn klei-
ner als Crypt. bicolor, in der Gestalt ähnlich.
Kopf und Rückenschild grauweisslich , $ dunkler; Gesicht
vorzüglich beim $ weiss. Fühler auf dem Rücken hell bräunlich,
unten und beim cT auf dem Rücken gegen die Wurzel weisslich,
bei letzterem sehr kurz und dicht borslig gefranzi: ^^'uzeI"lied
392
weiss, auf dem Rücken braungrau, an der Spitze schmal weiss.
Taster von Rückensclnldslänge, ijeim $ etwas länger und schlan-
ker als beim d^, anfgekrümmt, zusammengedrückt, weiss, 2tes
Glied auf dem Rücken beim cf bis nahe an die Spitze, beim §
viel weniger weit braun, aussen schmutzig angelaufen; Endglied
f so lang wie das 2te Glied, zugespitzt. Die Maxillartaster und
der mittclmässig lange Rüssel weisslich beschuppt. Beine weiss;
die vordem auf der Lichtseite, die mittlem an Schiene und Fuss
grau mit hcllern Stellen; beim Weibchen ist der Mittelfuss fahl-
gelb. Hinterschienen ziemlich schlank, zusammengedrückt, an
beiden Schneiden mit lungern, anliegenden Haarschuppen. Hin-
leib weisslich, am Rückenkiel gebräunt; beim cT mit Schuppen-
wülslen gerandet. Männlicher Aflerbusch ziemlich lang, doch
nicht dick.
Vorderflügel cf^ 5, $ 6|:'" lang, gestreckt; Vorderrand von
der Wurzel aus ziendich stark convex und hier etwas umge-
schlagen, dann in schwach convexer Linie verlaufend; Spitze
stumpf; Hinterrand etwas convex. Grundfarbe grösstentheils
braun, dunkel und hell und beim cf auch mit Bläulich-grau ge-
fleckt, an der Wurzel wcissgrau, am Innenrande (wenigstens beim
cf) mit längern anliegenden Haaren. Der Vorderrand ist bis zum
Ende des ersten Fünftels allmählig bräunlicher, dann in einer
breiten, gegen die Spitze verengten Strieme weiss, beim 5 reiner,
beim cT niit 2 braunen Punkten, deren einer nahe an der Älilte
des Vorderrandes, der andre M'eiter hinten einwärts liegt. Ouer-
ader mit einem weisslichen Querpunkt. Hinlerrand mit einer
gelbbraunen Linie und davor einer weissen Wellenlinie; letzlere
ist nur an der braunen Grundfarbe sichtbar, erstere löst sich ge-
gen die Spitze in Sirichelchen auf. Aus dem Innenwinkel geht
eine verloschene weisslichc Linie schräg aufwärts nach innen
und bildet mit der Wellenlinie einen Winkel, in welchem 3 braune
gerundete Flecke, in der Grösse nach oben zunehmend, neben
einander liegen. Franzcn am weissen Flügellheil weiss, sonst
gelbbraun, in der Älitte weisslich bestäubt.
Hilllerflügel breit, am Hinlerrande vor der Spitze seicht ein-
gedrückt, beim Männchen grösstenlhcils weissHch, längs des Hin-
terrandes, nach der Spitze breiter, bräunlich-grau; Franzen bräun-
lich-grau, am Innenwinkel und an der weisslichen Flügelspilze
selbst weisslich. Beim Weibchen ist die Fläche braungrau, an
393
der Wurzel und dem Iiinenrande etwas heller, an der Spitze
und am Vorderrande wie beim Männehen weiss; Kränzen an der
Flügelspitze weiss.
Unterseite der Vorderflügel braungrau, in der Mitte hell;
gewöhnlich schimmert das Weissliche der Oberseite etwas durch.
Franzen braun, an der Fliigclspitze weiss. Hinlerflügel am Vor-
derrande beim cf sehr wenig- convex, dann schwach concav;
beim Männchen stark convex, dann concav, an der Convexität
mit einem starken braungrauen Schuj)penzahn, der sich wurzel-
wärts auf der Fläche in längere, anliegende Ilaare verliert. Fär-
bung wie oben. Beim Weibchen ist die Fläche am Vorderrand
bis nahe an der Sjutze, an die Wurzel und am Innenrande weiss-
lich, sonst braungrau.
Vaterland: Brasilien bei Camelä. (Beide Geschlechter in
meiner Sammlung und dem Berliner Museum.)
Aiinieikung I. Bei Pyralls griseaua t^. sind alac griseac s. fusro
cinereoquc rnixtae, apice obscurlores macula magna costali alba, -wälirenil bei
meiner Art die Flügel in der Mitte am dunkelsten sindj auch ist über die
Gestalt der macula alba gar nichts gesagt. Ala terminatur striga parva albida
hat auch Bedenkliches, da bei Griseanum die "weisse ^Vellenlinie am Ilinler-
rande zu wenig Auflallendes hat, als dass sie in einer so oberflächlicheTi Be-
schreibung hätte erwähnt werden können. Endlich wäre die Stellun" zwi-
schen Tortr. Rolandriana tind Gnomana noch zu urgiren, wenn man nicht
bedächte, wie blindlings Fabricius bei dergleichen Anordnungen verfuhr. Ich
denke, es werde sich unter den vielen hier noch zu entdeckenden Arten eine
noch fuiden, auf die die Anwendung der I'abrici'sc]ien Beschreibung mit we-
niger Bedenken geschehen kann.
Anmerkung 2. Tinea d o r s e 1 1 a FöÄ/-. E. S. 3, b. p. 301. 63. Suj)pl.
p. 483. 13. — aus Cayenne — scheint eher hieher zu gehören, wenn man an-
nimmt, dass der Vorderrand gegen die W^urzel verwischt war; doch ist die Be-
schreibung so oberflächlich, dass sie kaum je sicher anzuwenden sein wird.
Anmerkung 3. Crajnei-^s Tafeln habe ich jetzt nicht vor mir. Als
Abweichung von meinen Exen)plaren notiric ich mir bloss, dass das Bild vor
der Mitte des Vorderflügels eine ringförmige Zeichnung habe.
2. Fascicularis /?. sj).
(F ig. 32. 33.)
Alis ant. basi fusca purpurco flavoque niixta, deinde anlicc
albis, dorso cacsio-nebuloso, margine poslico late aureo-
luteo; posterioribus obscure cincreis, costa c^ late fasci-
culata. (cf.)
394
In der GrusSc der Walchiana $ uiil weniger eiweilerlett
Vurdeiflüoeln, vor den andern Arien durch die Länge und Aus-
delniung- des Coslalbusches der Hinterflügel ausgezeichnet.
RücUenschikl ( beschädigt) bräunhch-vveissgrau. Gesicht
vveisshch-bläuhch schimmernd. Fühler gegen das Ende beträchl-
Hch verdünnt, hellbraun, dicht und kurz puhcscirend gefranzf,
Wurzelglied braungrau, blau schillernd, am Vorderrand mit weiss-
licher Längslinie. Taster länger als der Thorax, aurgeUrünmit,
schlank, zusammengedrückt; 2tes GHed ziendich gleichmässig ver-
dickt, auf dem Rücken hellbraun, innen weisslich; Endglied mehr
als halb so lang, feins{»itzig, weisslich, an weniger als der Wur-
zclhälfte hellbraun. Beine schmutzig gelblich-weiss, die vurdern
auf der Lichtseite der etwas verdickten Schiene und des Fusses
braun; die miltlern gclbbräuidich angelauren mit dutdilerem Fleck
am Knie und vor der Schienenspitze; die hintern an der etwas
dicken, zusammengedrückten Schiene weisslich, auf dem Rücken
und vor der Spitze bräunlich angelaufen; die Fussglicder eben
so angelaulen mit hellen Spitzen. Hinterleib (beschädigt) an der
Wurzel bräunlich -hellgrau, nach hinten verengt j Afterbusch
stark, unten ins Weissliche.
Yorderflügel 6'" lang, gestreckt, nach hinten weniger ver-
engt als bei Walchiana; der Vorderrand von der Wurzel aus
weniger stark convex, dann aber convexer zulaufend; der Vor-
derwinkel stumpf und abgerundet; der Hinterrand schwach con-
vex. Die Flügelwurzel ist fast bis zu j der Länge und am
Innenrande weiterhin als am Vorderrand braun mit blau und pur-
purroth schimmernden Flecken und an den Rändern goldig braun-
gelb, am Innenrand mit längern Schuppenhaaren. Das 2le
Flügeldriltel ist weiss, an der Inncnrandhälfle dunkel braun-
(rrau wolkig, auf der Vorderrandhälfte nur mit Spuren grauer
Wölkchen. Auf dem Enddriltel geht erst ein ziendich breiter,
bindenförmigcr, braungrauer Streif schräg querüber, er ist an
seinem obersten Drittel ein wenig eingebogen. Der Rest der
Fläche bildet eine etwas glänzende, angenehm goldhraungelbe
Binde, die sich am Vorderwinkel erweitert und von der vorher-
gehenden Binde durch eine nicht scharfe weissliche Linie ge-
trennt ist. Franzen weisslich, an der äussern Hälfte braungrau.
liintcrnügcl am Hinlerrandc vor der S\n\.zc sanft eingedrückt,
luaungrau, auf dem durch die Vürderflügcl verdeckten Vorder-
395
nmilllicür \\ iissücli. Der vcrhorgonc Haarpinsel ist Iilcicli-oclior-
gclb, und längs seiner innern Seite ist eine glänzende, scliuppen-
lose vSlelle. Kränzen heller branngraii, gegen di«' l-liigelspilze
ins Weisse übergehend.
Unterseite hrännlich-graii , die Vorderfliigel auf dem din-cli
den verdeckten Raum und in einer schmalen, vorn und hinten
verdnnkelten Vorderrandlinie weisslich. Die Hinlerllügel haben
den Vorderrand durch ausserordentlich lange, steife, an den
Spitzen weisslichc Schuppen anf | der Länge erweilert und sind
gegen ihre Wurzel und am Innenwinkel neisslich.
Vaterland: Brasihen. (Ein mitlelmässig gut erhaltenes Exem-
plar des Konigl. Musenms.)
3. Inquinula Mus. Berol.
Alis ant. nivcis, punciis duobus venae transversae nigris, ue-
bnlis basalibus inacnlaque snpra medium disci, spalium
coslale album terminantibus fusco-griscis, parle alac postica
fusco-grisea slrigam albam continente. (§.)
Kleiner als Walchiana cT mit weniger breiten Hinterflügeln.
Kopf und Rückenschild rem weiss, Fühler bräunlich mit
weissem Wurzelgliede. (Taster fehlen.) Rüssel weissschuppig-
Beine weiss (die vordem fehlen); die mittlem auf dem Rücken
der Wurzelhälftc der Schienen und des ersten Fussgliedes braun-
gran; Hinlerschiene wenig bi'eiter als der Hinterschenkel, stark
zusammengedrückt, auf den Schneiden nicht lang behaart. Hin-
terleib braungrau, am Bauch weiss; Aftergegend ochergelb.
Vorderflügel 4:%'" lang, in der Gestalt fast wie bei Wal-
chiana, nur mit merklich längern und einen deutlichen Vorderwin-
kcl bildenden Franzen, daher nach hinten etwas weniger verengt,
rein weiss mit bräunlich-grauen wolkigen Zeichnungen. Auf der
Querader sind zwei schwarze Punkte über einander auf weissem
Grunde, Am Vorderrandc sind nahe der Wurzel zwei wellige
Oucrschalten, der zweite stärker, beide nur bis zur Falle reichend.
Hinter dem 2len ist ein grosser länglicher Nebelfleck, der sich
über den 2 Mittelpunkten an die folgende Schaltcnbinde an-
schliesst und so einen länglichen, rein weissen Vorderrandfleck
abschliessen hilft. Die Schallenbinde geht vom Vorderrande
schräir nach dem Innenwinkel, ist aussen scharf begränzf. wnr-
396
7.ehvärts aber ohne scharlb ßegränzuiig, und durch weissliche
Slellen gleichsam in zwei Querstreifen aufgelöst. Der Rest des
Flügels stellt eine oben erweiterte, aussen scharf wellig gesäumte
braungraue Binde vor, die aber einwärts nicht scharf begränzt
ist und den Innenwinkel nicht erreicht. Der Hinterrand selbst
ist eine schmale weisse Linie, die den welligen Rand der dunk-
lem Färbung scharf begränzt. Die ziemlich langen Franzcn sind
auf der Wurzelhälftc etwas weniger rein weiss, dann grau.
Minterllügcl am Hinterrande vor der Spitze kaum eingedrückt,
bräunlich-grau, gegen die Wurzel heller, in der Spitze in einem
kleinen Raum weiss. Franzen hellgrau.
Unterseite der Vorderflügel bräunlich -grau mit weisslichem,
vorn und hinten getrübtem Vorderrand. Hinlerflügel heller als
oben und auf der Wurzelhälfte und am Innenrand weisslich.
Vaterland: Brasilien bei Parä. (Ein ziemlich gut erhaltenes
Exemplar des Konigl. Museums.)
4. Binubila Mus. Berol.
(Fig. 31.)
Alis ant. sordide albis, dorso lato griseo-sufTuso, nebulis dua-
bus dorsi strigaque postica obsoleta fuscescenlibus, pun-
ctis marginls poslici fiiscis. (cT.)
In der Grösse und Gestalt der Walchiana cT- Rückenschild
röthlicli- staubgrau. Kopf weisslich. Fühler kaum von Hinter-
leibslänge, auf einer Seite weisslich, auf der äussern bräunlich,
dicht haarig gefranzt; Wurzelglied weiss, auf dem Rücken grau-
bräunlich angelaufen. Taster etwas länger als der Thorax, ziem-
lich schlank, zusammengedrückt, aufgekrünnnt, weiss, 2tes Glied
am Rande des Rückens von der etwas bräunlich unterlaufenen
Wurzel aus mit einem lief gelbbraunen, zugespitzten, bis über
die Mitte reichenden Längsstrich; Endglied mehr als halb so lang,
zugespitzt, aber nicht scliarfspitzig, zusannnengedrückt. Rüssel
weisslich beschuppt. Beine weiss; die vordem auf der Licht-
seite braungrau; die Schiene auf der Unterseite mit reichlichen
weissen Haaren. Miltelbeine mit zusammengedrückter Schiene
und Ichmgelblich angelan['cn(!m Fuss, Hinterscliiene ziendich stark,
zusammengedrückt, auf beiden Schneiden rei(;hlicli mit verlänger-
ten, niederliegenden Schuppen bekleidet. Hinterleib weisslich, nach
397
hinten slaubfarbig angelaufen; die Seilenvvülslc sehr deutlich ; Al-
terbusch stark, hell.
Vorderflügel 5^'" lang, gcsirecki, wie bei Walchiana cT ge-
staltet, auch am Vorderrande etwas zurückgeschlagen ; die Spitze
etwas scharfer. Grundfarbe unrein weiss, auf der Innenrand-
hälfte röthlich-staubgrau angelaufen, am Innenrande von der AVur-
zel aus auf | der Länge mit rein Aveissen Schuppen dicht gefranzt.
An der Mitte des Innenrandes ist ein grosser bräunlicher Nebel-
fleck; zwischen ihm und der Basis ein kleinerer, sehr verlosche-
ner; ein sehr deutlicher, wurzolwärts scharf abgesetzter ist vor
dem Innenwinkel, und von ihm geht eine sehr verloschene Schat-
tenliiiie sehr schräg gegen die Yorderrandmilte. Eine deutlichere
Schaltenlinie geht parallel mit dieser aus dem Innenwinkel, wo sie
stark verdickt ist. Eine Reihe brauner, anfangs gedrängter Punkte
geht auf dem Hinferrande und zieht bis in den Vorderrand, wo
sie vor der Schattenhnie verschwindet. Franzen bräunlich-weiss,
an der Flügelspitze weiss.
Hinterflügcl zugespitzt, vor der scharfen Spitze am Hinler-
rande kaum eingedrückt, weisslich, am Hinterrande auf der Aus-
senhälfte bräunlich angelaufen; hier ist auch die Hintcrrandlinie
und die weisslichen Franzen etwas verdunkelt. Der Haarbusch
unter dem Innenrande der Vorderflügel ist lang und blass ocher-
gelb.
Unterseite der Vorderflügel braunweisslich, hinten bräunlich-
grau; der Vorderrand an der Wurzel braun. Hinterflügid unrein
weisslich, am Vorderrand an der Wurzelhälfte stark erweitert und
mit bräunlichen, auf der abgewendeten Seite weisslichen, langen,
gedrängten Haarschuppen, die einen hinten scharf abgeschnitte-
nen Zahn bilden, besetzt.
Vaterland: Brasilien bei Cametä. (Ein gutes Exem{)lar des
Künigl. Museums.)
Anmerkung, Zwei andere Excniplarc des Museums scheinen unter sicl»
und von Binubila specifiscli verschieden; sie stimmen im Bau mit Blnubila
übcrein, auch so ziemlich in der Grundfarbe 5 die Hauptuntcrschlede \vürdtn
die Innenrandzcichiiungen der Vorderflügel geben J aber diese sind olfenbar
grössteiilheils verwischt, weshalb bei der grossen VS'^alirscIieinlichkcit , dass
noclj raeluere sel»r ähnliclie Arten existiren, eine auch noch so genaue Bc-
sclircibung keine sichern IMcrknialc gel)cn würde.
IX. 26
39«
5. Hasalis //. sp.
Alis auf. sorclitlc albis griseo-ncbulosis. inacula humerali l'usoa,
macula dorsi ante medium fusco ferrugincoque mixta, pun-
cto disci poslico nigro; postcrioribus cinereis. (cT.)
Zwei sehr abgeflogene Männchen des Könighchen Museums.
Kückcnschild sclimulzig weisshcli; Kopf eben so, hinten an den
Seilen, wie es scheint, grau. Fühler bräunlich, gegen die Wur-
zel ins VV'eissliche, mit zarter, borstenarliger Pubescenz gefranzt;
Wurzelglied halb braun, halb weiss. Taster etwas länger als der
Thorax, schlank, zusammengedrückt, weiss; zweites Glied ganz
gleichmässig verdickt, aussen hellbraun; Endglied | solang, fein
zugespitzt, aussen etwas bräunlich angelaufen. Rüssel weisslich
beschuppt. Beine weiss; die vordem auf der Lichtseite gelb-
braun (wie die übrigen sehr abgerieben j; die fast enlblösste
Ilinterschiene ist stielrund, wenig zusanunengedrückt. Hinlerleib
oben hell bräunlich-grau mit sehr deutlichen Seilenwülsten, star-
kem, gelblich-weissem, am Ende grauem y\flerbusch und weiss-
Jichem Bauch.
Vorderflügcl 5^'" ^^ng, gestaltet wie bei Walchiana, auch
mit umgebogenem Vorderrande, schmutzig weiss, wie es scheint,
mit mchrern grauen Nebeln ; zwei solche Nebellinien gehen hinter
dein schwarzen Oueraderpunkt, über die Fläche; die ersle krünunt
sich über dem Punkt stark wurzelwärls und biegt sich dann wie-
der zum Vorderrand; die 2te verloschenerc hat diese Krümmung
nicht und erweitert sich wie jene gegen den Innenwinkel. Braune
Schuppen an der Flügelspilze scheinen anzudeuten, dass hier eine
bindenarlige Verdunkelung sich am Hinterrand herabzieht. Die
Schulter hat einen länglichen, schwarzbraunen, nebligen, einwärts
nicht scharf begränzten Fleck. Am Inncurande weit vor der Mitte
ist ein einwärts brauner, innen rostbraun gemischter (zum Thcil
aber durch Abreibung zerstörter) Fleck, von welchem an bis zur
Basis die Randfläche längere gelblich-weisse Schuppen trägt. (Ob
der Hinterrand Punkte hat, ist nicht zu erkennen; die Franzen
fehlen gänzlich.)
Hinterflügel weniger spitz als bei Walchiana, vor der Spitze
am Hinterrande sehr schwach eingedrückt, bräunlich-grau, an der
Wurzel und dem Innenrand(! weisslich. Der verborgene Haar-
busch hell ocherffelb.
UnlersL-ite der VordtTlliigel soliinulzig grau, liiiUen ilunUler;
der VordciTaiid an der Wurzel braun. Hinlcrfliigcl l)riiunlich-
wciss; der starke, starre Scliuppenl)usch am erweilcrlen Vorder-
rande ist hinten schriig zugescliniltcn, braun, auf der abgowen-
deten Seite weisslieli.
Vaterland: Brasilien,
400
Bedeutung^ der Fig^nren
auf Tafel II. u. III.
!• Dcprcssaria pallorella. 17. Ci^fjt. loxugr.imniüs.
2. Kopf derselben. 18. Crypt. ScM.iegeri.
3. Kopf von Depr. flirtamnell.i. 19. Crypt. exarata.
4. Vorderflügel von Depr. tliapslella. 20. Crypt. sesquiterti.-;.
5. Ilinterflügel von Depr. lilnrella. 21. Crypt. tristrigata.
b. desgl. von Depr. rliaeropliylli. 22. Loxotoma clegans,
7. Kopf von Depr. hirlipalpis. 23. Vorderbein derselben.
8. Vorderbeine derselben. 24. Auxoerossa HopffcrI.
9. AbgescbTipptes Hinterleibscnde 25. Geüder des Vorderfliigels dersel-
von Depr. heracliana. Len, soweit es sich obne Äb-
10. Vorderflügel von Ortliolelia spar- schuppung erlcennen lässt.
ganiella. 26- Mesoptycha nictitans.
a. monströse Schlinge In der Sub- 27. Vorder- u. Mittelbein derselben,
dorsalader. 28. Männlicher Hinterleib derselben.
11. Ilinterflügel derselben. 29. Antaeotricha VN^ilchlana.
12. Kopf derselben. .30. Kopf derselben.
13. Vordertheil der Ptippe derselben. 31. Antaeotr. binublla.
14. Ciyptolechi.i tripiistulata. 32. Antaeotr. fascicularls.
15. Cr^pt. picta. 33. Unlersclte der Flügel derselben.
16. Crypt. Renselarlana.
40J
Beg^istcr.
Seite
G e n e r .i.
Antaeotricha ....... 390
Auxocrossa 3o3
Cryptolechia 353
Cryptopli.isa 350
Depressaria I""
Exaeretia • • 194
Loxotoma . . , 383
Mesoptycha 387
Ollhotelia 346
Sp eci CS.
Adspersella KoU. (Dcpr.) . 259
Aegopodiella //. (Agnn.) . . 320
Albacosta Letv. (Crypt.) . 350
Albana F. (Pyr.) 364
Albella Z. (Cryptol.) ... 377
Albicilla (Cryptol.) ... 371
Aibidclla Ev. (Hacm.) ... 238
Albipuncta Ilaw. (Dcpr. . . 320
Albipunctella //. (Dcpr) . 319
Allisclla Stainf. (Exaer.) . 194
Alströmerclla //. (Agon.) . . 238
Alsiröraeri //«?('• (Dcpr.) . . 238
A 1 st röraeriana L. (Dcpr) . 238
■Vlsirümiana L (Pliai.) . • . 238
Vltaica (Dcpr.) 309
Angelicclla //• (Dcpr.) . . 280
Apirclln Stcjtli. (Dcpr.) . . 309
Apiclla //. (Till.) ..... 339
Apiosa H(tw. (Dc[)r.) • 315
A p plana fV//-. (D,pi.) . , 270
Appla.nlla /'. (Tit..) .... 270
Seile
Arenclla Reutti (Dcpr.) . 212 215
Arcnclla Sf. (Dcpr.) . . 226
Assimilella Tr. (Dcpr.) . . 212
Assirailella Z. (Dcpr.) ... 216
Atomella Stejih. (Dcpr.) . . 215
Atomelia Sr. (Dcpr.) . . 220
Atoruosa Ilaiv. (Dcpr.) . . . 220
Badia Ilaw. (Dcpr.) .... 330
B a d i e 1 1 a //. (Dcpr. ... 306
Bahiensis Perty (Cryptol.) • 365
Basalis (Aiitaeotr.) .... 398
Bicolor (Cryptol.) .... 373
Binubila i>/ß. (Antacotr.) . 396
Bluntii Cnrt. (Dcpr.) ... 294
Boleella Freyer (TIn.) . , . 254
Caprella Stahlt. (Dcpr,) . . 274
Capreolella Z. (Dcpr.) . . 274
Carduella //. (Depr.) ... 268
Ca Stella Z. (Cryplol.). . . 357
Cbacrophyli; Z. (Dcpr.) . 330
Cl.acropl.yllineHa //.S. . . . 330
Characterella SV. (Tin.) . . 250
Cliaractcrosa Ilaw. (Dcpr.) . . 299
Ccrcfolii Hetz (Pl.al.) ... 270
Cer vice IIa US. (Dcpr.) . . 310
Cicutclla //. (Tin.) .... 270
Ciliella Stahlt. (Dcpr.) ... 271
Ciniflonella Lienig (Depr.) 255
C.iicella Tr. (Dcpr.) ... 289
Collarclla Tcttcrst. (Ilacni.) . 294
Con t crni i II c I I a Z. (Dcpr.) 245
Corlicinclla (Dcpr.) . . .328
Costosa Uaw. (Dcpr.) . . 198
402
Seite Seile
CultJtcIla HS. (Dcpr.) . . 206 Jgnobilis (Cijf.tot.) . . . 36l
Ciirvijninciosn IIau\ (Depr.) . 245 Idimaculnna Stph. (Dcpr.) . . 227
Daucella Sr. (Tin.) . ... 330 I m m ii n d a (Cryptol.) . . . 360
Daucella 7V. (Hacm.) . . . 339 I ii. p u r e 1 1 a 7V. (Dcpr.) . . 257
Dccora (Cryptol.) .... 375 I n <■ a in a t e 1 1 a (Depr.) . . . 266
Dcprcssana Z. (Depr.) . 294 ludecora (Cryptol.) . . . 376
Dtpressella IIS 275 I ii q u i n u 1 a Hill. (Aiitacotr.) . 395
Deprcssella //. (Dcpr ) . . 294 Intcrnicdiell.i N/«/«/. (Depr) 224. 235
Depnnctclla H. (Tin) . . . 198 Irrorata Lewin (Cryplopli.) . 352
Di'ctamnella Tr. (Depr.) . 344 Irrorclla .S//>//. (Depr ) . . . 212
Disci'punctella //S. (Depr.) 318 h o I I a r i (Depr ) 336
Disjecta (Cryptol.) ... 368 Lacleeii.i I . (Mn.) .... 364
Doroin'celia »roc/.e (Depr.) . 207 L a t e r e I 1 a N/'. (Depr.) . . 263
Dorseila F. (Tin.) .... 393 Leder er i (Depr.) ... 248
Douglasella 8/«////. (Depr.) 334 L e u e i II a n a -V/i. (Cryptol.) . 370
Elegans (Loxot.).t .... 384 Libanotidelia Hciilli (Depr.) . 299
Emeritclla Ilei/Jcn (Depr.) 322 Libaiioiidcila Schlaeg.
Exarata ßlB. (Cryptol.) . . 378 (Depr.) 301
Fasicularis (Antacotr.) . . 393 LItura Z. (Cryptol) . . . 369
Ferulae Z. (Depr) ... 292 LJturclla Sr. (Depr) . . 200
Flava Z. (Cryptol.) ... 357 Liturella HS. (Depr.) . . . 242
Flavella //. (Tin.) . . . . 2ül Liturosa Iloir. (Depr.) ... 243
Flavosa Iltnv. (Depr.) . • . 201 Loxogramnios (Cryptol.) 367
Furvclla Tr. (Depr.) . . . 287 Miserella //.S. (Depr.) ... 333
Gilvella //. (Tiu.) .... 226 Monilella Sl'. (Tin.) .... 238
Gilvosa Ilaw, (Depr.) . . . 227 Morionclla Z. (Depr.) ... 206
Gilvosa Ilair. (Depr.) . . . 233 Nanatella Sfnini. (Depr.) . 216
Grandacva 3IB. (Cryptol.) . 381 Nervosa IIiiw. (Depr.) , . 339
Grandi's Pert^ (Cryptol.) . 378 Nictitaus ßlB. (Mesopl.) . 389
Granulosella .SV«////. (Depr.) 277 Ocellana /'. (Depr.) . . . 2,50
Griseana /•' (Pyr.) . . 391.393 O I c r e I la (Depr.) . .... 337
Giiscanum Z. (Stenon..) . . 391 Pallorella Z. (Depr) . . 204
llepatariella /wVw/^" (Depr.) 290 Parilell.:. /f^«///' (Depr.) . . . 21S0
Heraeleana .SV<7jA. (Dej.r.) . • 312 P a r i I e I I .. 7V. (Depr.) . . 28:i
Hcracleella Zettelst. (Uaem.) . 270 P.>sfin,i<ella Diip. (Uaeti.) . 306
Heraclel Hetz (Pl.al.) . . . 312 P..sliiiacel!a Dnp. (ll.lm.) . 312
lleraeiiana Dcp;. (Phal.) . . • 270 Pastiiiacella Stuint. (Dcpr.) . 318
llcracliana Deg. (Depr.) . 312 Pelorltanella Z. (Depr.) . . 278
Hcracllella Dup. (Ilaeni.) . . 2-35 Petasitis Stund/. (Depi.) ■ 229
lleraeliella Tr. (Ifacn..) . . 263 Pieta (Cryptol.) .362
HeydenJi (Depr.) .... 296 Pirnpi.iellae Z. (Depr.) . 298
Hir tip alpis (Depr.) . . 312 1' lop i n q u e 1 1 a Tv. (Depr.). 232
llopffcrJ (Äuxocr.) .... 386 P.iella //. (Tin.) .... 238
llumerella Ww;>. (Haetu.) . • 283 P u I c h e r r i n. e 1 1 a Stuint.
Hypcricella Tr. (Depr.) . 242 (Oopr.) . .326
Hypcncella //• (Tin) . . . 245 Pnllcnac Leu-. (Ciyptopli.) . . 352
403
Seite
Pulteiiaeae Thon (Ciypt.) . 352
Pulverella Tr. (llaom.) . . . 220
Pulverella Ev. ([Inoni) . . . 299
Purp Urea Hau-. (I)cpr.) . . 240
Putrida Ilaw. (Depr.) . . . 253
PutrJdella S;r. (Depr) . . 218
Putridella Stph. (Depr.) ... 253
Renselariana Cr. (Cryptol.) 365
Respersella Tr. (Hacm.) . . 220
Retlferclla h'oU. (Depr.) . 224
R h o d o eh r e II a HS. (Depr.) 231
Rotundella Doun;l. (Depr.) 278
R u bescens Z-ew'. (Cryptopli.) 352
Rubidella //. (Tin.) .... 267
Ruhidella Diip, (Haem.) . 268. 280
Rnbri'cclla Sl'. (TIn.) ... 339
Sclilaegeri (Cryptol.). . . 372
S chmi d te 1 la Mann (Depr.) 207
Sesquitertia (Cryptol.) . . 379
Signella //. (Tin.) .".... 250
Si-niferella //• (Tin.) . . . 250
Signosa //""•. (Depr.) . . . 250
Sordidatella Tenrrstr. (Depr.) . 259
Sparg-mella Thunh. (Tin.) . . 347
Sparganiella Thbg. (Orth.) 347
Sp.-irinanni.iiia /'. (Pyr.) . . . 201
S(>nrrrnannlana Stpli. (Depr.) . 201
Spartiana //. (Tortr ) .... 198
Straminella Z. (Cryptol.) . 356
Strigata Leu-. (Cryptopli.) . .353
Subnavclla lli. (Depr.) .
$ II b p r <i p i II i| u e 1 1 a »* laint
(üepr.)
Tcnera (Cryptol.)
Tcnebrieosa (Dejir.) .
Thapsiae HS
Tbapsiella Z (Dt-pr )
Tostella //. (Tin.) . . .
Tripustulata (Crypiol.)
Tristrigata (Ciyptol.)
Ullcetella Staint. (Depr.)
Uhimella SlaM. (Depr.)
Umbellana Stph. (Depr.
Uinbellana Fabr. (Pyr.) .
IJnibellarum Hau'. (Depr.)
Umbellella Zttst. (Haem.)
Uncinella (Cryptol.)
Vaccinella //. (Tin.) .
Varciniella Reutli (Depr.)
Vencficella Z. (Depr.)
Vcneneficella HS. . . .
Venosa Hair. (Depr)
Ventosella Heutti (Depr.)
Walchiana Cr. (Antaeot
"Weirella Slaint. (Depr
Yeatlana T/niiib, (Tortr.)
Yeatiana F. (Depr.) .
Yeatiella //. (Tin.) . .
Zephyrella //. C^lio.) .
Seite
229
235
364
324
261
261
347
358
382
210
339
210
312
210
312
355
240
241
004
304
347
, 253
391
, 315
226
. 252
235
, 276
Druckfehler in Linnaea IX.
/
S. 4 Z. 12 V. u. statt: je 1. ja. /
seitlichs tärker I. seitlich stärker,
ausgell arten 1, ausgehärteten,
o b e n 1 . a L e r.
an 1. von.
1-1"" I. i-H'".
S c li u t f r b cu I e n I. S ch u 1 1 e r b c u I e n ,
mittlere I. mittleren,
bei I. . Bei.
braun I. kaum,
welcher 1. welchem,
und 1. im.
seidenarlig 1. seidenartig,
bipuntatus I, bipunctatus.
bellgeben 1. hellgelben.
Exemplars 1. . Exemplare.
Aube I. Aube.
Murudabad) Almosal. Muradabad, Almora
unk tirt 1. punk tirt.
vordem I. vordere.
Puntirung 1. Punktiruug.
vordem 1. vordere,
hintern I, hintere.
, die 1. . Die.
rostgelbt 1. rostgelb,
f 1 a ch e n I, s o I ch e n.
, die 1. . Die.
Angustc 1. Auguste.
Flek 1. Fleck.
K ;i fer 1. Kö rper.
jederseits I. inncrseits.
INIassorie 1. INlussorie.
S o lis I. so 1 is.
vorhergehenden Arten I. vorhergehende
Art.
Stria tis 1. striata,
band I. haud.
a s s i m i t e 1 I a 1. a s s i m i I e 1 1 a.
- 1.3 -
14 -
-
- 1.3 -
11 -
-
- 14 -
13 V.
o.
- 20 -
3 -
-
- 25 -
7 V.
u.
- 26 -
11 -
-
- 26 -
7 -
-
- 29 -
7 -
-
- 31 -
12 V.
o.
- 45 -
10 -
-
- 50 -
16 -
-
- 51 -
15 -
-
- 52 -
18 -
-
- 52 -
21 -
-
- 52 -
5 V.
u.
- 53 -
15 -
-
- 56 -
12 V.
o.
- 71 -
3 V.
u.
- 74 -
11 V.
o.
- 75 -
1 -
-
- 77 -
2 -
-
- 77 -
2 -
-
- 78 -
10 -
-
- 78 -
14 V.
u.
- 94 -
17 -
-
- 98 -
14 -
-
- 107 -
7 V.
o.
- 108-
4 -
-
- 124 -
7 -
-
- 129 -
8 -
-
- 146 -
6 V.
u.
- 158 -
3 -
-
- 159 -
22 V.
o.
- 161 -
15 -
.
- 163 -
5 -
-
- 216 -
13
-
/,///// ff/ ff i/f/f'//f . 7f'//f /X.
7'ff/f. //.
/./////i/r 1/ r///ri/// . /f'//l . /.\
//>/ ///.
• ^•^ -^^
-5:;i,
-^ k. m.
J>1
K y
•238
Spec. 3. sirnilis m. Aachen, cf- $•
4. longula m. desgl. $.
5. alrata Hai. England. §.
6. laeta m. Aachen. $.
7. crassicornis m. desgl. cT-
8. fuscipes Hai. Aachen und England, d^. 2-
9 elegans m. Aachen. $.
- 10. latipennis m. desgl. cT-
- 11. pulla m. desgl cf.
- 12. euchariformis Hai. England. $.
Gen. IX. Mymar Hai.
Spec. 1. pulchellus Hai. Aachen und England, cf ?•
Gen. X. Eustochus Hai.
Spec. 1. atripennis Hai. Aachen und England. $.
Gen. XI. Doriclytus m.
Spec. 1. vitripennis ra. Aachen und England. $.
Nach dem vorstehenden Conspeclus ergiebl sich fol-
gendes VerhUltniss der Gattungen und Arien: England
zählt 7 Gattungen mit 18 Arten, die hiesige Gegend 9
mit 32 Arten, also fast doppelt so viele Arten. Von den
18 englischen Arten finden sich 9 auch hier, so dass
also von der Gesammlzahl aller Arten dieser Familie
nämlich 42, nicht weniger als 31 in der Nähe von Aachen
vorkommen. Die aus 19 beschriebenen Arten (den Go-
natocerus longicornis Nees mitgerechnet!) bis jetzt be-
stehende Familie hat also durch die vorliegende Ab-
handlung einen Zuwachs von 3 Gattungen und 23 neuen
Arten erhalten. Wenn hieraus die Zahl der noch in
Deutschland mit der Zeit zu entdeckenden Arten sich
auch nicht mit Sicherheit ergeben sollte, so dürfte sie
doch mit einiger Wahrscheinlichkeit auf mehr als hun-
dert Arten anwachsen, sobald sich nur noch einige Kräfte
der Erforschung dieser Pygmäen unter den llymeno-
pleren mit der nöthigen Ausdauer zuwenden wollten. —
234
II ie Ar gy res tili eil
beschrieben
«
von
f» €. 'Zelle r.
Die Begrenzung der Familie, zu welcher die Argyres-
thien gehören , ist noch mit zu vielen Schwierigkeiten
verknüpft, als dass sie bei der unvollkommenen Kennt-
niss der Microlepidoptern nicht sehr wahrscheinlich miss-
lingen sollte; sie bleibt am besten für eine spätere Zeit
aufgespart, wo mehr monographische Arbeiten über die-
sen Theil der Lepidoplern erschienen sein werden. Einst-
weilen mögen daher folgende Bemerkungen hier ihren
Platz finden. Wie das Genus Argyresthia früher aufge-
stellt wurde, bildet es einen natürlichen Verein, der nur
ein mehrfach abweichendes und deshalb abzusondern-
des Glied (Ocnerostoma Piniariella, früher Argyr. Ar-
genlella ) beigemischt enthielt. Eine unverkennbare Ver-
wandtschaft im Bau als vollkommene Insekten verrathen
die bisher mit dem Genus Tinea in der Familie D, ver-
einigten Arten: (Genus Swammerdammia Hbn.) Caesiella
und Cerasiella, die sich von Argyresthia fast nur durch
ein vollkommeneres Hinterflügelgeäder trennen lassen,
nie Lebensart ihrer Raupen — in einem leichten Gewebe
auf Blättern — ihre ausgebildetere Färbung und Behaa-
rung — ihre gleichfalls in einem dem Tageslicht ausge-
setzten Gespinnste ruhende Puppe — lehren, dass für die
Familie, von welcher Argyresthia ein wesentliches Mit-
235
glied ist, die jugendlichen Zustände den Charakter nicht
bestimmen. An Swamm. Cerasiella und Caesiella schHesst ,
sich ohne Zweifel, wenn auch als eigenes Genus (Scy-
ihropia H. ), Cratacgella an; ihr Flügelgeäder hat das
Eigenlhümliche, dass das Plerostigma der Vorderflügel
sich so sehr erweitert, dass drei Adern in dasselbe
münden. Dadurch verliert die Beschaffenheit des Ptero-
stigma etwas an Bedeutung für die Familie, da es hier
offenbar die Neigung zeigt, sich in die Flügelmembran
aufzulösen und mit dieser von gleicher Substanz zu
werden. Weitere Untersuchungen werden das Verschwin-
den des Pterosligma in dieser Verwandtschaft wahr-
scheinlich noch vollständiger zeigen. Als Raupe er-
scheint Scylhropia dadurch als auf höhere Stufe gestellt,
dass sie ihre Verpuppung nicht einmal in einem Cocon
vornimmt. Das weitläufligc Gewebe, worin sie ihre Fut-
terpflanze hüllt, erinnert an die Hyponomeuten. Bei die-
sen sieht man nun sogleich das Pterosligma der Vorder-
flügel in voller Ausbildung und dazu die Grundform des
Adergerüstes wie bei den Argyresthien. Ein näheres
verwandtschaftliches Verhältniss zwischen den glatlköpfi-
gen Hyponomeuliden und den wollköpfigen Argyresthien
findet also bestimmt statt. — Noch giebt es ein Genus
Calanlica Hdn., von mir in der Aufzählung italienischer
Falter charaklerisirt, dessen Raupe aber unbekannt ist.
Als vollkommenes Insekt hat es den Vorderflügelbau
ähnlich wie Arevresthia, daher auch das Pterosligma.
Es zeichnet sich durch breitere, vollständiger geäderte
HinlerUügel, Behaarung der Beine und sehr ausgebildete
Augendeckel aus. Es gehört bestimmt mit Argyresthia
in dieselbe Familie. — Endlich finde ich das völlig aus-
gebildete Pterosligma noch bei Plulella; diese Gattung
gehört aber nach dem Taslerbau und den jugendlichen
Zuständen zu einer eigenen Familie *).
*) Aus welcher Ypsoloplius /u ciiUcriien und ilon (jelct-hicn
cn{»- aiiziiscliliesscii ist.
236
Argyreslhia, auf das Ansfressen der Blätter- und
Blülhenknospen angewiesen, ist als Raupe ohne weitere
Auszeichnung, als dass ihr Kopf und Piothorax von et-
was festerem Bau ist, um zum Bohren geeigneter zn
sein*). Die Verpuppung geschieht seltener (wohl nur
bei den Arten der Abtheilung I., B. und II.) in der
Raupenwohnung als in einem Versleck hinler Rinde oder
zwischen Moos und in der Erde. Auch an der Puppe
ist nichts AufTallendes bekanntgeworden. Der Schmetler-
ling, der wohl durchgängig nur in einer Generation er-
scheint, gehört schon zufolge seiner lanzellförraigen,
langfranzigen Hinterflügel zu den niedern Formationen
der Tineaceen.
Der Kopf, mit vielen Tineaceengatlungen darin über-
einstimmend, dass die Bedeckung des obern Theils aus
aufgerichteten Haaren besteht, zeigt in seinem Bau die
grösste Aehnlichkeit mit dem von Lilhocollelis. Die Woll-
haare reichen nämlich bis an die Querlinie, die von einer
Fühlerbasis bis zur andern gezogen wird. Das Gesicht
ist mit glatten, anliegenden Schuppen bekleidet. Die
Taster hängen und sind weich mit wenig anschliessen-
der Bekleidung. Der Rüssel ist kurz und ohne Spur
von Tastern an seiner Basis. Die Fühler, kürzer als die
Vorderflügel, mit verdiektem und verlängerlem Wiirzel-
güedc, haben deutliche Glieder, die an ihrer Basis sich
etwas verengen und gegen die Fühlerspitze bestimmlerc
Vorderecken und somit eine entschiedenere Kegelform
erhalten. Die Taster sind aber länger als bei Lilhocol-
lelis, das 2te Glied am Ende etwas verdickt; die Kopf-
haare kürzer. Bei Tinea sowohl wie bei Plulella zieht
sich das Wollhaar auch über das Gesicht herab, und
bei ersterer sind die Maxillarlaster sehr ausgebildet, bei
letzterer die Lippentasler von einer bei weitem voll-
kommnern Bauart. — Die Beine haben weder im Bau,
*) Sehr trcUcnd liat liutzchurg >vc(jcn dieser Eigeuheil das
fJeuiis Blaslolcre (K'uospeiibohreriii) p;ciiaiin(.
237
noch in der Länge etwas Ausgezeichnetes. Die Vorcler-
schienen tragen auf der Unterseite an der Mitte ein nicht
fest anscliliessendcs, bis fast zum Ende der Schienen
reichendes Ilaarbüschchen; die Mittel- und Hinterschie-
nen sied ziemhch schlank, glatlschuppig und am Ende
mit zwei Dornen hewafTnet; die llinterschienen sind et-
was zusammengethückt, kurz vor der Mitte mit einem
sehr ungleichen Dornenpaar und zwischen diesem und
dem Endpaare auf der Unterseite etwas behaart. Die
Krallen des letzten Fussgliedes sind nebst dem kleinen
Hafdäppchcn in den Haaren versleckt. — Das Weibchen
besitzt einen gegliederten Legestachel, den es bis auf
die Länge von etwa zwei Hinterleibsgliedern hervorlrei-
ben kann. Die Flügel sind gestreckt, mit breiten Schup-
pen bekleidet und langfranzig. Die Vorderflügel laufen
in eine ziemlich lange Spitze aus, die ohne Abschup-
pung nur von der Unterseile deullich erkannt wird, da
sie auf der Oberseite von den Flügelschuppen verdeckt
und überragt wird. Sie haben eine lang gedehnte, hin-
ten grade abgeschnittene, mit einer dünnen Ader ge-
schlossene Miltelzelle. Auf dem Anfang des zweiten
Längsdriltels entspringt aus der Subcostalader eine schräg
nach hinten gelegte Ader, zwischen deren Endhälfle und
dem Vorderrande die Membran zu einem sehr deutlichen
verdunkeilen Flügelmal verdickt ist. Nahe der Basis ist
noch ein Ast, der sich dem Vorderrande von Anfang an
nahe hält und sich vor der Mille darin verliert Endlich
geht ein viel kürzerer Ast nahe an der Spitze der Zelle
in den Vorderrand (Pruniella, Fagctclla , Illuminatella);
bei manchen Arien kommt er aus der Spitze selbst
(Retinella, Arceulhinella), vereinigt also seine Basis hier
mit dem bei jenen aus der Spitze auslaufenden Aste.
Der drille und letzte in den Vorderrand mündende AsI,
entspringt stets aus der Ouerader. In der Abllieilur)g \.
A. nimmt der Hinterrand 6 Aesle der Reihe nach aus
der Querader auf, die nach den Arten verschiedentlich
genäherte Ursprünge haben (z. B. hat ßrockeella die
238
zwei vorletzten zu einer kurzstieligen Gabel vereinigt;
bei Rctinella ist der unterste etwas auf die Medianader
gerückt). In der Abiheilung 1. B. sind der 3te und 4te
Ast zu einer langstieligen Gabel verschmolzen (Arceu-
thinella, llluminatella). In der Abtheilung II., worin die
Flügelspitze weniger ausgezogen ist, fehlt bei Gyssele-
niella ein Ast gänzlich, und der unterste steht auf der
Medianader; bei Farinatella, wo die Zelle sich mehr zu-
spitzt und sich der Gestalt der Ocnerostoma nähert, sehe
ich überhaupt nur CAeste, wovon 3 deutlich aus derSubcos-
lalader, 3 aus der Medianader entspringen. Der Raum der
Zelle enthält am obernEnde eine sehr schwach abgegrenzte
Nebenzelle und fast in der Mitte eine sehr zarte Längslinie
als Zeichen einer Mittelfalte, Die Subdorsalader ist ein-
fach, etwas gekrümmt und beträchtlich lang. Die ge-
wöhnliche Flügelfalte geht anfangs die Medianader ent-
lang, dann mehr zur Subdorsalader hin und endigt in
einer Verdickung. Die lanzettförmigen Hinterflügel
haben einen abgerundeten Innenwinkel. Halter gross.
Die Subcostalader geht in den Vorderrand an dessen
Mitte über, und bleibt dann auf demselben bis an die
Flügelspitze; auch der Hinterrand ist wie eine Ader ver-
dickt. Die grosse Mittelzelle wird auf der vordem Seite
von einer sehr feinen, mehr oder weniger verschwin-
denden Linie begrenzt, die kaum etwas Aderarliges hat.
Die an deren Ende hervorkommende Ader geht in den
Vorderrand vor der Flügelspitze. Die hintere Grenzlinie
der Zelle ist gleichfalls sehr zart. Mitten durch die Zelle
geht der Länge nach eine Faltenlinie, an deren Ende
aus der Grenzlinie eine Gabelader nach dem Hinterrande
läuft (bei Gysseleniella ist sie einfach). An der untern
Ecke entspringt eine kürzere, gleichfalls in den Hinter-
rand auslaufende Gabel (Pruniella, Brockeella). Bei Re-
linella, Sorbiella und Gysseleniella ist diese kurze G^ibel
in zwei besondere Adern getrennt. Den Innern Rand
der Zelle bildet eine dicke, sich bis zum Hinterrande
fortsetzende Medianader. Drei Linien, die zwischen ihrem
239
Ende lind der Fliigelbasis bis zum Ilinterrandc laufen,
und deren miUclsle am meisten das Ansehen einer
Ader hat, erkenne ich besser bei Gysseleniella als bei
Pruniella.
Die Arien der Abiheilung I. haben eine eigene Weise
zu sitzen, die Linnc benutzt hat, um eine Art danach
zu benennen (Tetrapodclla). Sie ist bei Pygmaeclla be-
schrieben. Ob die einfarbigen Argyresthien darin mit
jenen übereinkommen, ist noch zu beobachten.
Tveitschhe hat von meinen 20 Arten nur 8 gekannt
und sie mit 13 zu andern Gattungen gehörigen unter
dem Gattungsnamen Oecophora zusammengestellt. Diese
Uebertragung des Gattungsnamens widerspricht ganz den
Merkmalen und den typischen Arten, die Latreille für
sein Genus Oecophora gegeben hat*'); sie muss also als
durchaus verfehlt aufgegeben werden. Hühner hat die
hierher gehörigen Arten in seinem Verzeichniss sehr
vertheilt; sein Genus Argyresthia enthält wenigstens 3
derselben unter 4, und scheint also zur Aufnahme aller
Arten geeignet, da die Merkmale, obgleich von der Fär-
bung genommen („Grund der Schwingen perl weiss mit
goldenen Streifen angelegt"), auf die bei weitem grös-
sere Hälfte anwendbar sind. — Stephens, bei dem ich
nur Arten der Abtheilung I. A. wiedererkenne, zerlegt
diese ohne Noth in 2 Genera: Ismene und Argy-
rosetia; jenes begreift die meiner Pruniella ähnlichen,
dieses ganz wie bei Hühner die glänzendsten Arten. —
Am leichtesten erlauben die einfarbigen Arten (ßlaslo-
tere) Abthl. I, B. und die nach meinem andern Typus
gezeichneten Arien von 11. (Cedestis) eine Trennung, da
wenigstens ihr Flügelgeäder ein wenig abweicht. Eine
wirkliche Trennung mussle ich mit der ehemaligen Ar-
gyresthia argentella vornehmen, bei welcher das Flügel-
*) Gen. crustac. et iiisect .IV. pag-. 222.Pali)i arliciilo
ultimo oorniforini, ullra capu't rccurvo. — Liiuiacolla, Ilösrlla,
Lcinrenhoekclla , bracteolla , Oliviclla, Broiig^niaidclla, Gcof-
froyclla. flavclla.
240
geäder so mangelhaft wie der Tasterbau ist und eine
niedrigere Stufe der Ausbildung anzeigt.
Andere systematische Versuche sind nicht bemer-
kensvverth. Der Guenee'sche ist mir noch nicht zu Gesicht
gekommen.
Der Gattungsname Argyreslhia, den Stephens —
ohne Nolh — wohl absichthch in Argyroselia (Silber-
niotte) umänderte, ist aus «jv^^o? (Silber) und gV.9^o? (=
£(r.^»Js Kleid) hergeleitet.
Die Arien gruppiren sich auf folgende Weise:
I. Palpi gracües, squamis appressis. Alae anteriores
laevigatae, villa dorsali alba, aut unicolores. Venao
ex cellulae discoidalis parte poslica novem oriuntur.
Oviduclus § plerumque exsertus.
A. Alae anteriores villa dorsali alba variisque signis
ornalae.
a) Villa dorsali alarum anteriorum semel tantum in-
terrupla. (Argyreslhia pr. Ismene Sleph.)
1. Andereggiella F, R. 2. pruniella L. 3. nitidella
F. 4. spiniella F. R. 5) fagetella Mor. 6. conju-
gella Z. 7. pulchella Lienig. 8 telrapodella L-
9. glaucinella Z.
b) Villa dorsali al. ant. bis vel saepius interrupta.
cc. Minores.
10. fundellaTi. 11. relinclla Z. 12) abdominalis Z.
13. dileclella Z.
ß. Majores. (Argyrosetia Sleph.)
14. Cornelia |F. 15. sorbiella Tr. 16. pygmaeella IJ.
17. goedarlella L. 18. brockeella H.
13. Alae anteriores unicolores. Venae ex cellulae dis-
coidalis parle poslica oclo oriuntur. Femina
plerumque mare minor. (Blastotere Ratze-
burg.)
19. arceuthina Z. 20. ce r tella Z. 21. praeco-
cellaZ. 22. illuminalellaF. R. 23. glabralella Z.
24. amian tella Kollar.
241
II. Palpi breviiisculi, incrassati, pilosuli. Alae anterio-
res pulverulentae, fuscia ante medium signatac. Cel-
lula discoidalis poslice venas octo sexve cmillit.
Oviductus 5 abscondilus. (C edeslis Z.)
23. gysseleniella Kuhlw. 26. farinatella Z.
I. A. a. Argyrestliia pr. Ismene Steph.
(Fig-. 1-3.)
1. Andereggiella F. R.
Capillis, ihoracc alisque anlerioribus niveis, haruni
iascia media anlice bifida lineaqne longiludinali poslica
margines varie tangenti aiirco-luteis.
Var. a. fasciae ramo posteriore in cosla cum linea
conjuncto.
Oerophora. — F. v. Röslsf. Bcit. Taf. 74. Figf. 2. S. 209. —
Diip. VIII. p. 469. tab. .303. Gg". 9. Argijresthui. — Dup. Cat. 369.
*Var. b. fascia cum linea non cohaerente (P. R. I.e.)
Leicht an der sehr scharfen, fast auf der Flügel-
mitte stehenden, oben gespaltenen Binde der Vorder-
flügel kenntlich.
Grösse wie Pruniella (nach F. R. wie Goedartella).
Rückenschild und Schullerdecken so wie der Kopf schnee-
weiss, Stirn etwas glänzend. Fühler weiss und braun
geringelt, am verdickten, schneeweissen Wurzelgliede
auf der Vorderseile gewimpert. Taster kürzer als das
Rückenschild, weiss. An den Vorderbeinen sind die
Spitzen der Schenkel, 3 Flecke der Schienen und die
Fussgliederenden, besonders breit die aussersten, braun
auf weissem Grunde. An den Miltelfüssen sind die Flecke
viel zarter, und die Miltelschienen haben nur ein Fleck-
chen an der Mitte und eins am Ende. Die Hinterbeine
sind auswärts gelblich angelaufen mit graubräunlicher
Schienenspitze und solchen Fussgliederenden. Hinterleib
seidenglänzend, bräunlichgrau, an Bauch und After weiss.
Vorderllügel ziemlich breit, etwas glänzend, schneewciss.
Auf der Mitte des Innenrandes steht eine, oben crwei-
II. 16
242
terte, goldbräunliche, dunkel gerandete, breite Binde, die
sich etwas unter dem Vorderrandc spaltet und mit ihren
Aeslen einen länglichen, halb ovalen, weissen Vorder-
randdeck einschliesst; von ihrem vordem Arm zieht eine
gelbliche Färbung längs des Vorderrandes bis zur Basis;
der hinlere dünne Arm verbindet sich auf dem Vorder-
rande mit dem Anfange der goldbräunhchen hintern
Flügelzeichnung. Diese besteht in einer fast slriemen-
ähnhchen Längslinie, die in ihrer Hälfte einen stumpfen
Winkel macht und mit dessen Spitze den Hinterrand
nicht fern vom Innenwinkel berührt, dann in die Flügel-
spitze geht und sich hier mit Hülfe der goldbräunlichen
Franzen ocellenähnlich gestallet (was in F. i\ R's sonst
sehr kenntlicher Figur nicht genau wiedergegeben ist).
Die Franzen unter der Flügelspitze sind grau und gelb-
lich gemischt. F. v. R's Varietät b., wo der hinlere Ast
der Binde mit dem Längsstreifen zusammenhängt, habe
ich nicht gesehen. — Auf der glänzend graubräunlichen
Unterseite ist der Innenrand schmal weisslich mit einem
braunen Mitlelfleck, und von einem braunen Punkte an,
der hinter der Mitte des Vorderrandes steht, sind die
Vorderrandfranzen weisslich. Die Franzen an der Spitze
sind braungoldig, weiter abwärts schimmernd gelblich
und grau.
Hinterflügel hellgrau, sehr verloschen violettlich schim-
mernd mit etwas hellem Franzen.
Das Pärchen meiner Sammlung stammt eben so
wie die von F. R. und Diip. beschriebenen Exemplare
aus Wallis, wo Anderegg diese Art bei Brieg im Juli
an Haselsträuchern sammelte. Dass er sie stets um die
Mittagszeit gefangen habe, ist ihm leicht zu glauben.
Da aber die Art nichls vor den verwandten Argyresthien
voraus haben wird, so lässt sich vermuthen, dass er
früh und in den späten Nachmitlagsslunden einen reich-
lichem Fang gemacht haben würde.
243
2. Pruniella L. (Fig. 1.)
Capillis ac thorace niveis; alis anterioribus nitidis,
ferrugineo-ochraceis, cosla punctulata, strigulis costae
ante apicem 3 — 4 pallidis, dorso nivco, postice fascia
paruin obli(]ua cinnamomea inlcrruplo.
Phal. Tin. — Linnae! Faun. yta^. 359. 1386. — '^ ClercJc Jcon.
(ab. 11. fig-. 4.
Tinea. — Hiibn. lijj. 17.5 (g-ul) p. 63. 26. — Euota Uühn. Cat.
p. 408. 3930. ~ Thi. — Wien. Vzchn. S. 141. 75. — Ans^.IUlg.
II. S. 113. ~ Ausg-. V. Charpfr. S. 151.
OecojjJtora — ((/// jiriiniei) Dup. VIII. p. 454. pl. 305. figf. 1.
Evcrsmann Faun. 595. I. — Zelterstedt Ins. läpp. 1008. 1.
Argxjresthia — Z. Isis 1839. S. 204. I. Var. b. — Dup. Cat. 368.
Tinea eomella Soop. Caru. p. 253. 656-
Alucila ephippellu Fabr. Eni. Syst. 3. 2. S. 330. 3.
Fpholuphus ephippiuni F. Suppl. 509. 18.
Mit Recht unterscheidet F. i\ Röslerstamin zwei
früher als Varietäten zusammengezogene .Arten, Pruniella
und Nitidella. Wegen ihrer grossen Aehnüchkeit sind
aber die lur Pruniella gegebenen Beschreibungen der
Auetoren fast mit gleichem Rechte auf die eine, wie auf
die andere anwendbar, und was davon für die eine
mehr spricht, kann leicht blosser Zufall sein. Ob ich
also die Stellen für die wahre Li/uicscho Pruniella
richtig gesammelt habe , ja ob nur meine hier beschrie-
bene Pruniella die wahre L//i/;6''sche ist, das sind Fra-
gen, die erst noch künftig ihre volle Erledigung erhal-
ten müssen. Mehr darüber in den Anmerkungen.
Pruniella, in fast gleicher Grösse mit Nitidella,
ist auf den Vorderflügeln über der Flügelfalte wenig hel-
ler als gegen die Spitze, und daher tritt der Rand die-
ser Färbung gegen den weissen Innenrand nicht als
dicker Längsstrich hervor; bei Nitidella ist die Farbe
mit Ausnahme der Flügelspitze ein helles Fahlgelb,
welches vom weissen Innenrande durch einen dicken,
von der Basis ausgehenden Längsstrich von dunkler
Ockerfarbe getrennt wird. Bei Pruniella geht die gelb-
braune, gewöhnlich breitere und fast ganzrandige Binde
244
viel weniger gegen die Spitze geneigt und meist sehr
deutlich in den Vorderrand hinter der Fliigelmilte, und
ist also durch die heilem Vorderrandstrichelchen von
der Flügelspilze getrennt; bei Nilidella legt sich diese
vpinklig gerandete und meist schmälere Binde sehr schief
ausv^äris, mehr gegen die Flügelspitze hin und vereinigt
sich mit der dunklen Farbe derselben, so dass sie, im
Vergleich mit Pruniclla , gewissermassen keine obere
Hälfte besitzt. — In der mehr gleichförmigen ocker-
bräunlichen Färbung der Vorderdügcl stimmt Pruniella
am meisten mit Spin ie IIa überein; bei dieser ist aber
die Farbe noch dunkler, violcltlich gemischt; die Binde
lässt sich durchaus nicht bis zum Vorderrande verfolgen,
sondern hört gleich über der Flügelfalle auf, indem sie
sich ganz in die Grundfarbe auflöst; am Vorderrando
befinden sich vor der Flügelspilze zwei verloschene,
weisslichc Randstrichcichen, die auch wohl zu einem
Wischchen zusammenfliessen; es fehlt also das dritte,
der Flügelspilze nächste Sirichelchen, welches Pruniella
immer besitzt; endlich ist Spiniella beträchtlich grösser
(Vorderflügellänge 3^^^'' gegen 2~'^'). — Die viel klei-
nere Fagetella ist nicht leicht mit Pruniella zu ver-
wechseln; bei ihr bildet der weisse Innenrand an der
Stelle, wo die Binde und die Ockerfarbe zusammentref-
fen, keine scharfe Ecke, sondern beide gehen in sanftem
Bogen in einander über.
Von mittlerer Grösse in diesem Genus, gewöhnlich
etwas unter der folgenden, immer unter Goedartella.
Kopf schneeweiss, unter den Augen, so wie am obern
Rande des Gesichts unter dem Haarschopfe rostgelblich;
das ülänzende Gesicht £;elblich weiss; Fühler weiss und
schwarz geringelt; das weisse Wurzelglied auf der Unter-
seite gelblich und am Vorderrande gelblich gefranzt.
Taster glänzend weiss, auswärts blassgelblich. Rücken-
schild schneeweiss mit rostbraunen Schullerdecken. Beine
glänzend gelblich weiss; die vordem auf der Vorderseite
rostgelb und wie die übrigen auf dieser Seile an den
245
Gliederenden der weissen Füssc braun , Vorder- und
Millelschienen mit drei braunen Flecken. Uinlerschienen
am Ende etwas bräunlich.
Hinterleib grau, am Bauche glänzend weiss, weibliche
Afterspitze weisslich.
Vorderflligel meist etwas kürzer als bei Nilidella,
glänzend, ziemlich dunkel rostbraun, gegen die Spitze
am dunkelsten, von der Basis aus am Vorderrande am
hellsten, bisweilen fahlgelblich. Dieser ist mit dunklern
Punkten von ungleicher Grösse und Gestalt gezeichnet.
Der Innenrand der Flügel ist fast bis zur Flügelfalte als
eine Strieme glänzend schneeweiss. Die rostbraune Farbe
über ihm verdunkelt sich an ihrem Rande von der Basis
aus und tritt vor der Flügelmitte in einer kleinen , sehr
stumpfen Ecke in die weisse Farbe hinein. Vor dem
Innenwinkel erhebt sich eine ziemlich breite, fast ganz-
randige, etwas auswärts gekrümmte Binde; sie ist bis
zur Flügelfalte dunkel gelbbraun, dann rostbraun und en-
digt hinter der Mitte des Vorderrandes. Hinter ihr setzt
sich der weisse Innenrandstreif noch etwas fort, aber
seine weisse Farbe reicht nur bis zur Mündung der
Falte und bildet also nur einen kleinen Fleck, der in
einen länglichen, schlecht begrenzten, blassgelblichen
übergeht; dieser ist kürzer als bei Nitidella und weni-
ger weiss. Am Vorderrande folgen hinler der Binde
vier, bisweilen fünf bleichgelbe Häkchen; das vorletzte
und drittletzte sind am grössten, das letzte nahe an der
Flügelspitze; die zwei letztern durchbrechen die gelb-
braune Linie, womit der Vorderrand so wie der Ilinler-
rand gegen die Franzen umzogen ist. Die Franzen an
der Flügelspitze sind rostbräunlich mit brandigem EndeJ
die übrigen Franzen bräunlichgrau , am Innenwinkel mit
weisslicher Basis. Die Flügcllläche schimmert im Miltel-
raum der Länge nach in den lichten Stellen sehr hei
lilafarbig.
Unterseite grau -bräunlich; der Vorderrand ist vom
Anfange des zweiten Längsdritlels in einer sehr feinen,
246
nach hinten erweiterten Linie weisslich. Vor der Spitze
schimmern die drei Randhäiichen verloschen und ziem-
hch in einander geflossen durch. Die Franzenenden um
die Flügelspitze brandigbraun.
Hinterflügel glänzend grau mit äusserst schwachem,
violettlichera Schimmer und braungraucn Franzen.
Diese Art ist, wenn alle Citate richtig sind, über
das ganze gemässigte Europa verbreitet. Als Fundorten
kann ich verbürgen die Gegend von Augsburg (zufolge
Hühners Abbildung), von Nixdorf in Böhmen und von
Wien, von welchen beiden Orten ich Exemplare besitze.
Um Wien ist sie im Mai, Juni und August (F. R.) nach
Mann gemein an Prunus spinosa, noch häufiger ihre
Raupe auf dem wilden niedrigen Weichsel, nie mit Niti-
della zusammen. — Um Glogau scheint sie seltener zu
sein als Nilidella und mit dieser nicht an gleichen Stellen
zu fliegen. Ich fing sie 1846 an einem Obstgarten aus
verschiedenem Gesträuch, besonders aus Carpinus betu-
lus, nur mit Fagetella zusammen. Ob die bei Treifschke
von F. i\ R. gelieferte Raupenbeschreibung wirklich zu
Pruniella gehört, bedarf noch der Bestätigung; damals»
als sie verfertigt wurde, galt Nilidella noch nicht einmal
als abweichende Färbung. Ich selbst habe aus Weiss-
dornraupen (Mehlbeerstrauch bei Tr. ist Crataegus) Ni-
lidella in Menge erzogen, und die Raupen schienen mir
den dort beschriebenen ganz zu gleichen. An eine dop-
pelte Generation glaube ich nicht.
An merk. 1. Lhine's nicht ins Syst. nat. aufgcnonimeue
Besclireihung- lautet: Pruniella: alis {jriscis, niarjfine inte-
riore linea lon{]itudinali nivea inedio intorrupta. — Ilab. m
prunctis. — Sia^niludo scniinis seealis. Alae supcriores gri-
seae 5 area a fronte ad apices fcrc alaruui lonjj^itudinalis com-
munis allia, modio inlcrrupta. Caput et thoracis Ccrjjum nirea.
Pcdcs albi. Antennac corpore breviores, albo fuscoqiie annu-
latac. Dass die Bezeichnung- der Lage der Binde nicht zu ur-
g-iren sei, bedarf kaum der Ernälinunjf. Anders steht es mit
der Grundfarbe, die g-risea sein soll. Weder die von Nili-
della, noch die von Pruniella ist nach unseru Beg^riüen staub-
247
g;raii. Dieselbe Farbe erlheilt Li/mc der Torlr. Schreberiana,
der Botys sticticalis, der Torfr. (deprcssaria) heracleana, also
sehr verschieden g-efärbten Thiereii. Ein Kenner des Linne-
schen Lateins würde aber bei aller Nachsicht 8"ep;en ein so
viel umfassendes Wort, bei unsrer Pruniella eher den Ausdruck
testaceus erwarten, und da g'riseus doch etwas Helleres bezeich-
nen niuss, hier lieber an Nilidclla als an IlUbners Pruniella
denken. Aber dann hätte Linnc siaii linea nivea uicdio in-
terrupta von einer Binde sprechen müssen und kaum die Ver-
dunkelung- der Flüg-elspitze und den dunklen Strich in der
Fliifjelfalte überjj-eheu können. Wenn nun aber mehr Wahr-
scheinlichkeit da ist , dass Linne die Hübner'schc Pruniella vor
sich g-ehabt habe^ so fehlt doch noch die nöthig'c Sicherheit,
die sicli wohl späfer wird g^ewiunen lassen. — Nach Zincken's
Ang-abe (in i-. Cfijilier's Ausg^abe der Microlep. des Wien.
Vzchn.) hat Clcrck Pruniella in Abbildung- g-cliefert^ leider
habe ich die Clcrck' s,c\\vn Tafeln noch immer nicht zu Gesicht
bekommen. Sollte aber auch diese Abbildung' keine Auskunft
geben, und Linne s Sammlung' die Art nicht mehr enthalten,
so bleibt immer noch die Vergleichung' schwedischer Exem-
plare, zu deren g'cnauerer Uulersuchung- die Schweden ja wohl
nach einer etwa SOjährig-en Pause wieder kommen werden.
An merk. 2. 7,etterstedf hätte uns Licht gewähren können,
wenn er eine vollständigere Beschreibung gegeben hätte. Wir
erhallen von ihm nichts als eine Diagnose, worin die Vorder-
fliigel alae grisco-ferrugincae heissen. Er hat also Linne' s
griseus nicht ganz aufgeben wollen. Da hellere und dunklere
Stellen in deui color griseo -ferrugineus auf den Flügeln nicht
unterschieden werden, so bleibt auch wieder etwas mehr Wahr-
scheinlichkeit für Pruniella II. als für Nitidella. Sonderbarer-
weise zieht er als S;» nonym Linne s Tinea Tetrapodella an und
frageweise Treilschke's Oecoph. caesiclla, und der Druckfehler
in T/'('(7sr/j/ic.s Diagnose: capite thoraceque fuscis statt niveis
macht ihn so irrC;, dass er bloss wegen dieser Angabe das
Zusammengehören von Tre/7srA/ve"s Pruniella mit der L/««e'schen
bezweifeln zu müssen glaubt , obgleich Tr's Beschreibung
gleich so anfängt; ,,Ivopf schneeweiss'" etc. —
An merk. 3. Der Druckfehler bei Treilsckke ist so eben
erwäiint. Die hier gegebene l'riniiella kann nur Nitidella
sein; er nennt die Grundfarbe der Vordcrflügcl weisslichbraun,
beschreibt einen „goldbraunen, breiten Längsslrich durch die
Mille der Vorderllügel bis zur Hälfte'" und bezeichnet die
Binde als ,, einen solchen Querstrich, der den Vorderrand nicht
berührt". Allein, dass er auch unsere Pruniella gekannt
habe, lassen die von ihm ermähnten Abänderungen schliosseu.
248
An merk. 4. Schrank hat eine Schlehen - Gcmeinmotte
(Faun. hoic. 2, I. S. 127. 1857.), Tin. pruniclla, die un-
mög^lich die Lliine'schc sein kann^ wie er doch meint. Seine
ganze Bcschrcibunf»- lautet: „Oberfliig-cl etwas g-erollt, braun-
grau mit kurzen^ dunklern Strichclchen. Auf Schlehenstaudcn.
Sehr klein; etwa so lang* als ein Rog-genkörnchen, aber vom
Körperg-challekaum übcrdic Hälfte der grossem Bälg-leiuklappe".
— Da gar viele seiner Specics auf eine cbeu so wenig be-
friedigende Weise beschrieben sind, und man doch seine Be-
schreibungen nicht gut als nicht vorhanden ansehen kann
(was er jedoch für den Fall verlangt, dass sie die Gegenstände
nicht genügend bezeichnen), so erlaube ich mir hier die Frage,
ob und wo und in welcher Beschaffenheit seine Sammlung noch
vorhanden ist.
An merk. 5. Von D upomher s Pruniclla habe ich die Ab-
bildung nicht zur Ansicht; aber der Beschreibung nach (alles
super, d'un Lrun-fcrrugineux und uue bände d'un brun fonco
qui traverse toule leur largeur) kann sie nur unsere Pru-
niclla sein.
Anmerk. 6. Stephens hat 5 Arten hinter einander, wovon
ich keine mit Sicherheit zu deuten weiss. Da sie so kurz be-
schrieben sind^ so gebe ich die Diagnosen und die Ueber-
setziing der Beschreibungen.
1. Ismen e semifusca Haw. al. ant. anguslis fus-
cis, linclura purpurca, Stria lala, alba, communi, secta in
medio lascia abbreviala, recla, fusca (6 — ^l'"). Vorder-
flügel schmal, bräunlich mit Purpurschiramer, Vorder-
rand mit einigen sehr kleinen, weisslichen Flecken, einem
breitern dreieckigen nahe der Spitze und einem schwärz-
lichen in der Wille; der Innenrand breit weiss, gelheilt
durch eine schmale, abgekürzte, bräunliche Binde. Ilin-
lerflügel glänzend bleifarbig mit einfachen (!) Franzen.
Nicht ungewöhnlich um London. (Sie konnte der Grösse
nach zu Spiniella gehören, aber diese hat keine schma-
len Vorderdügel und keinen schwärzlichen Fleck in der
Mitte, und ausserdem kommt noch eine Ism. semipur-
purella von Q)~'" mit ganz ungefleckten Vorderflügeln,
die am Ende noch mehr Ansprüche auf die Artrechte
der Spiniella hat.)
249
2. Ism. mendicella aus ant, cinereo-fusco pur-
purascenlibus, Stria alba comnuini secla in medio fascia
abbreviala recta tetragona fusca 5|— C'. Vorderflügel
purpurgraubraun (purplish - ashy - brown) mit ziemlich
grossen, wcisslichen Flecken am Vorderrande; Innenrand
weiss, geihcilt durch eine schmale, abgekürzte vier-
eckige bräunliche Binde. Hinterflügel bräunlich mit dun-
keln Franzen. Sehr reichlich in Gärten um London.
(Sie ist ganz und gar nicht Hübncr's Mendicella, wie
Stephens meint; denn diese stellt ein verblasstcs Exem-
plar unserer Tin. ferruginella vor.)
3. Albistria Havv. alis ant. fulvo- purpureis, Stria
antica communi nivea, posticis fuscis. k\ — iS'". Vorder-
flügel lohgelb -purpurfarben, ungefleckt, mit einem weis-
sen Strich am Innenrande, der sich nicht bis zum Hinter-
rande erstreckt und nur schwach durch Bräunlich ein
wenig hinter der Mitte durchbrochen ist. Hinterflügel
bräunlich. Ziemlich veränderlich in der Färbung, indem
einige Exemplare der purpurnen Farbe entbehren, wäh-
rend sie bei andern vorherrscht; der blasse Innenrand-
slrich ändert etwas in Breite und Länge. Weniger häu-
fig als 3. (Man vergleiche die Ism. semipurpurella.)
4. Pruniella al. ant. griseo - flavicantibus, Stria
lata communi alba secta in medio fascia obliqua pur-
purascenle 5 — &'''. Vorderflügel graugelb mit einigen
weissen Punkten am Vor.derrande und einem breiten
weissen Streif am Innenrande, der durch eine schräge
purpurfarbene Binde in der Mitte getheilt ist; Hinlerflügel
bräunlich. Gemein um London. ( Griseo-flavicans ist
nicht die Grundfarbe der Vorderflügel bei Pruniella, son-
dern passt eher auf Nilidclla, während die Binde, die
bei keiner von beiden purplish aussieht oder den weis-
sen Streif halbirt, bei beiden schräg läuft.)
5. Semipurpurella Steph. al. ant. fusco-purpuras-
cenlibus, Stria lata integra communi nivea {^\"'). Vor-
derflügel gestreckt, purpurbraun, ungefleckt; Innenrand
mit einer breiten, unierbrochenen, schneeweissen Binde,
250
die sich gegen den Hinterrand ein wenig verdünnt; Hin-
terflügel bräunlich. Um London.
Annierk. 7. In ScTiiffermüUer' s Saninilung' stecken als
Pruniella zwei Exemplare , wovon das erste Priiniella H.,
das zweite aber Spiniella ist (F. R.). lieber Tin. Nitidella
des Wien. Vzchu., welche Zincken bei v. Charptr. für eine Va-
rietät der Pruniella erklärt, sehe man unter Nitidella.
3. Nitidella. Fabr.
Capillis ac ihorace niveis; alis anlerioribus nitidis
pallidis, apice obscuriore, dorso niveo fascia in apicem
conversa cinnamomea interruplo, villa disci ex basi cin-
namomea.
Till, nitidella Fuh. Ent. Syst. 3. 2. pag;'. 291. 16. alis anticis
argontcis, lincola bascos arcuqiie eoiiimuui dorsali fuscis, —
Statura parva T. cornellae. Alae anticae argentcae nitidae
lincola baseos lunulaque commnni fuscis. — Supplem. pag^. 488. 40.
i Till. — , silbcrweisserSchabe mit goldfärbig-ter Zeichnunff
Wien. Vzchn. S. 137. 58. — Ausg". lUig. 2, S. 98. 58. — Ausg-.
V. Chptr. S. 126.
ArgyrestJüa pruniella Z. Isis 1839. S. 204. 1. Var. a.
Phal. tin. pruniella Rlzchg. S. 252.
uirguresthia inarilella F. R. in litt.
Var. b.^ (lenudai ella F. R. in litt, ut a, sed al. ant.
apice, vitta disci fasciaque dilutis^ obsoietis.
Die wichtigsten Unterschiede von der vorigen Art
habe ich bei derselben schon angezeigt; am leichtesten
ist Nitidella daran zu erkennen, dass auf den Vorder-
flügeln von der Mitte der Basis aus ein dicker, zimmt-
brauner Längsstrich entspringt, und dass die schiefer ge-
legte Binde sich in die Flügelspilze zieht. Grösse meist
über Pruniella ; Gestaltung und Färbung der Theile des
Kopfs, Rückenschilds und Hinterleibs wie bei Pruniella.
— Die Vorderflüge!, meist etwas gestreckter und spitzer,
sind von der Basis aus bis weit über die Mitte längs
des Vorderrandes sehr blassgclb und auf dem weiss-
lichen Vorderrande mit .Ausnahme der Basis bräunlich
punktirt. .Vis untere Grenze dieser hellen Färbung zeigt
sich ein dicker, zimmtbrauner Längsstrich, der an der
251
Mille der Basis entspringt, die Gegend diesseits und jen-
seits der Flügeltalte einnimmt und etwa ^ der Flügel-
länge lang ist. Hinter ihm ist die Grundfarbe bis zur
Binde wenig verdunkelt. Der binenrand ist schneeweiss
und breitet sich hinter dem dunkeln Längsstrich bis zur
Flügelfalte aus. Die Binde vor dem Innenwinkel wie
bei Pruniella anfangend, ist hier am dunkelsten; sie ist
gewöhnlich schmäler als bei der genannten Art und
neigt sich mehr auswärts, woher das Weisse vor ihr
einen spilzcrn Winkel bildet; ihr Rand ist eckiger und
sie verliert sich in der wie bei Pruniella gefärbten, ver-
dunkelten Flügelspitze; hinler ihr ist der Raum bis zur
Mündung der Längsfalte noch schneeweiss, über diese
hinaus aber in einem grössern Raum als bei Pruniella
hellgelb. Die Vorderrandfranzen haben drei bleichgelbe,
oft sehr deutliche Querstrichelchen, welche die gelb-
braune, den hintern Flügeltheil umziehende Randlinie
durchbrechen. Die Franzen sind wie bei Pruniella. Die
Fläche schimmert ausser auf dem Längsstrich, dem Innen-
rande und der Flügelspitze bisweilen sehr schön lila-
farbig.
Hinlcrflügel und Unterseite zeigen keine Unterschiede
von Pruniella.
Var. b. scheint auf den ersten Blick sehr abweichend;
die ganze Vorderflügelfläche ist bleichgelb ausser am
Innenrande, der das gewöhnliche Weiss hat. Bei ge-
nauerer Betrachtung erblickt man aber nicht bloss den
Längsstrich durch einen dunklern Ton angedeutet, son-
dern auch die Binde, wenigstens in ihrem Anfange auf
dem Innenrande; beide Zeichnungen sind sogar an den
Rändern gegen die weisse Farbe mit, wenn auch sehr
wenigen , bräunlichen Schuppen bekleidet. Bei sehr
schräger Haltung lässl sich die Binde genau in der Rich-
tung wie bei der Var. a. verfolgen. Die Flügelspitze
ist ganz iiell mit nicht ganz vollsländigcr, brauner Rand-
linie, aber mit dunkeln, gewöhnlich gefärbten Franzen-
Von den hellen Vorderrandstricheln sind nur zwei deut-
252
lieh, indem das dritte in der übrigen hellen Farbe ver-
schwunden ist; sie sind grösser als bei der gewöhnlichen
Nitidella und die braunen Zwischenräume enger. Vorder-
randpunkte fehlen gänzlich. Die Unterseite der Vorder-
flügel ist bloss heiler und hat die drei Vorderrandstriche
vor der Spitze so deutlich wie gewöhnlich.
Nitidella lebt um Wien {Fahr. — Mann, von dem
ich Exemplare als Marilella F. R. erhalten habe, fing
sie bis jetzt bloss im Prater an Ahorn im Juni und Juli)
— um Glogau sehr häufig besonders an Weissdorn-
büschen — um Neustadt- Eberswalde {Ratz-ehiirg) und
wahrscheinlich noch an vielen Orten. Die Raupe lebt
in Menge zu Anfang Mai in den Endknospen tier Cratae-
gusgebüsche und ohne Zweifel auch an Prunus- und
Pyrusarten. Erwachsen lässt sie sich an einem Faden
zur Erde und verpuppt sich in demselben unter Moos
und vertrockneten Blättern. Der Schmetterling erscheint
von Mitte Juni an und findet sich bis tief in den August.
Er sitzt in den Gesträuchen, die seine Raupe nähren
und lässt sich, je nach der Witterung, leichter oder
schwerer durch Klopfen zum Abfliegen bringen, am mei-
sten Morgens und gegen Abend. — Die Var. b. fing
Mann gleichfalls im Wiener Prater im Juni und Juli^
„auf den rolhblühenden Weissdornbäumen, ziemlich sel-
ten, doch öfters in Begattung". Mir scheint, dass Regen-
wetter solche Abänderungen erzeugen kann.
An merk. 1. Die obcu luitfj'elliciltc Diag-uose und Bc-
sctireibunj»^ des Fuhr, zeijjt zur rJcnüg-c, dass der Art kein an-
derer Name gebührt. Die wenigen Worte des Wien. Vzchn.
veranlassen wolil keinen Zn eifcl geg-en das Zusammengehören der
Nitidella S.V. mit der unsrigen, und weun man überdies in der
i''«^>;/V/"schen Beschreibung- diese Nitidella des W. V. angezogen
und dabei die Notiz : Hab. in Ausfria nuis. Schiff er m'dllcr lindet, so
möchte man wohl jeden Ansloss beseitigt g-Iauben. Allein iu
Schiffcrin'ilUcr's Sammlung- fand F. v. 11. so Avie r. Fliplr. ein
Exem|)lar von Elach. p o n t il'icel la lä. 181 uuter dem Namen
Nitidella, und ein zweites, gleiclifiills so benanntes sah erstc-
rer daneben, welches ihm zu fJel. tencbrella II. 4-34 zu gfc-
hören schien. Da letzteres, obg-Icich nach Schiff ermUllcr'schci'
253
Manier an {janz kurzer Nadel, also ein acht Schijfermüllcr-
sches Exemplar, den Worten der Diajjnosc {jar nicht entspricht,
so verdient es hier weiter Keine Beachtung' und nuiss als ein
aus Versehen hierher g-erathencs Sjxentplar betrachtet werden.
F. 1-. II. bemüht sich in seinem Protokoll über Schiffer müüer's
Sammlung- zu beweisen, dass Pontificella wirklich hier von
Jeher gemeint g-ewesen sei (das Exemplar steckt an einer ho-
hen Nadel). Er schreibt: ,,Nitidella der Sammlung' ist sehr
bleich; die Silberlinien sind verwischt und daher der Raum
an der Basis, die Streifen der IHitle und die Spitze vor
dem Ilinterrande, also der grösste Thcil des Flüg^els weisslich,
hin und wieder glänzend grau angelaufen, was man dann recht
g-ut ,,silberweiss" nennen kann. Der Raum zwischen diesem
Silberwciss ist hell goldgelb und bildet daher ,, goldfarbig-c
Zeichniuigen ■'. Dieses Alles passt weit besser auf verblichene
Exemplare der Pouliiicella (auf frische oder auf die bunte
IIüöiici' sehe Alibilduug freilich nicht), als auf irg-end eine Va-
rietät der Pruniella , wie Zl/ic/ien meint, welcher Pontificella F.
durchaus nicht mit Nitidella S. V. vereint wissen will'". —
"Wer Poulifieella in natura kennt, wird sich eine Vorstcllung^
machen können , welchen Grad der Verderbniss ein Excmi)lar
dieser Art erreicht haben niuss, wenn die Worte des Wien.
Vzchn. darauf anwendbar sein sollen. Nun war aber Schijfev-
müller ein zu guter Kenner, als dass er so verdorbenes Zeup*
nicht seinem Wertlie nach augenblicklich erkannt haben sollte.
Wer darf ihm, dem gründlichen Naturforscher, zutrauen, dass
er nach einem so inibraiiclibaren Stück eine Diagnose verfer-
tigt, ja dass er es aucli nur in seine Sammlung- aufj^enommcn
habeJ Steckt es jetzt darin — an einer nicht Schiffermüller-
schen Nadel — so ist es offenbar später durch eine fremde
Hand hineingerathen, um eine Lücke auszufüllen; trifft die
Diag-nosc darauf — und das Zutreffen ist doch wolil ein sehr
erzwung-enes — so ist das doch nur davon die Folge, dass es
der Diag-nose ang^ejjasst, nicht dass sie nach ihm entworfen
wurde. Und sollte, wenn das Exemplar von Anfang- an sehr
schlecht war, es im Laufe der Jahre nicht scIi lechler und da-
durch wenig-or zutreffend geworden sein? Und wie will mau
die Evidenz der Thalsaclie aufheben, dass FtihrUiiis die Srhiffer-
müller' scXic Nitidella beschrieben halJ Wenn nun endlich in
der Sammlung- zwei Nitidella neben einander stecken, und also
ein Vertauschen und Verwechseln von Namen und Insekten noth-
wendi|j stallgefunden haben muss, ähnliche Fälle sich aber dort
g-ar sehr oft wiederholen, so ist nuin doch wohl zu dem Schlüsse
bcrechtig-t, dass die Namen des Wien. Vzchn. — so sehr auch
bei dem Wcrthc desselben daran gelegen sein muss, zu wisser
254
welche Tliiere sie bezeichneten, — nicht mehr aus der Ver-
borgenheit der ScJtijreimüUer'schcn Sammlnng' hervorgeholt
werden dürfen, sondern dass sie da mir eintreten können, avo
gültige gedruckte Zeugnisse unwiderlegbar für sie sprechen.
An merk. 2. Zetterstedt hat eine Oec. curvella Ins.
läpp. 1009, die ein sehr gutes Bindeglied zwischen Var. a. und
b. abgiebt; sie ist auf den Vordcrflügeln wie Var, b., aber
die Binde ist als ein deutliclier, gelbbrauner Bogen vorhanden.
Diese Curvella fand 7.ctleistedt in ganz Schweden nicht selten,
Er hält sie für Linue's gleich liintcr der Pruniella aufgeführte
Phal. curvella (Faun. Succ. S. 359. 1387); allein hier sollen
die ganzen Vorderflügcl schneeweiss sein, an der Spitze asch-
grau (apiccs alarum cinerei) und die Binde oder der arcus
communis soll gleichfalls cinereus sein. Wann sieht aber Asche
so aus wie die Biude und die Vorderflügolspitze der Nitidella?
Ich bezweifle also das Zusammengehören beider Namen. Vgl.
die Anmerkung 2. zu Cornelia.
An merk. 3. Die Sirphens' sehe- Ism. ossea: alis ant.
ossco-albis, lucidis, subargenteis, stria abbreviata tenuissime (?)
oblifjua ciliisque lutesceutibus (Süd-England) scheint zur Var.
deuudatella zu gehören; sie steht aber hinter Clematella, die
eine ächte Tinea ist.
4. S |3 i n e 1 1 a F. R.
Major, capillis ac ihorace niveis; alis anterioribus
violaceo-cinnamomeis, dorso niveo semel dislinctissime
inleriupto, slrigulis coslae ante apicera duabus albidis
subobsoletis.
Argyresthia — Z. Isis 1839. S. 204. 3. — Lienig Isis 1846.
S. 293. — Hup. Cat. 368.
Am ähnlichsten der Pruniella und Fagelella, beide,
vorzüglich die letzlere, in der Grösse weit überlrefTend.
Von erslerer unterscheidet sie ihre viel dunklere und
eintönigere Vordertlügelfarbe, der Mangel des äusserslen
Vorderrandslrichelchens vor der Spitze, und der Mangel
einer den Vorderrand erreichenden Binde, indem sie sich
nur bis zur FlügcH'alte verfolgen lässt. Bei der kleinen
Fagelella ist die Grundfarbe viel heller und rostfarbener
und derhinenrand von der Basis bis zum braunen Rand-
Heck schmaler.
255
Der Kopf und seine Theile, das Rückenschild und
der Hinterleib sind wie bei Pruniella cei'ärbt; nur ist
der obere Augenrand hinler dem Fühler auch ganz deut-
lich gelb. Die Hinlerfüsse haben grossere braune Flecke
an den Gliederenden; die Schienen sind bloss bei einem
meiner 3 Exemplare auswärts am Ende gebräunt. Vor-
derllügel Sj'ä — ^-i^'" '^'^8' gelbbraun in verschiedener
Tiefe (bei einem Pärchen zimmlbiaun, bei einem Weib-
chen mit weniger gelblicher Beimischung), violellschim-
mernd, ausser an den Rändern dieser Farbe gegen den
Innenrand. Der Vorderrand ist von der Basis aus bis
etwa gegen die Mitte lichter mit bräunlichen Punkten;
weit vor der Spitze zeigen sich in den Yorderrandfran-
zen zwei verloschene, weisslichgclbe Strichelchen, ziem-
lich nahe an einander; beim Männchen sind sie zusam-
mengeflossen und bilden eine längere lichte Stelle in
den Franzen. Innenrand schneevveiss, nicht ganz bis zur
Falte; die braune Verdunkelung in der Falte hat einen
ziemlich gradlinigen Rand gegen das Weisse und keine
in dasselbe wie bei Pruniella vorspringende Ecke. Der
braune Innenrandfleck ist breit, verdunkelt, und trifft mit
der bräunlichen Farbe der Flügelfalle in einem rechten
Winkel zusammen. Das Weisse hinter dem Fleck ist
schmal und kürzer als bei Pruniella. Franzenfärbung
wie bei dieser.
Unterseite gelbbräunlich -grau, am Vorderrande vor
der Spitze mit den zwei sehr verflossenen, hellen Strichen ;
es zeigt sich also auch hier nichts von dem letzten Strichel-
chen vor der Spitze, welches die zwei vorigen Arien so
deutlich haben.
Hinterflügel wie bei Pruniella, mit mehr gelblich-
grauen Franzen.
Diese seltene Art wurde von Mann bei Reichstadt
in Böhmen und von Madam Lienig in Lievland zu An-
fang Juni, vom Pastor Standfuss aber in Schlesien bei
Warmbrunn im Juli oder August aufgefunden.
256
An merk. Stephens Arten Ism. seniifusca und Scnii-
purpurella, die vicllcichl hierher gehören, sind unter Prn-
niella Annierk, 6. aufg'eführt.
5. Fagetella Moritz.
Capillis ac ihorace niveis; alis anterioribus fuscescen-
tiferrugineis violaceo-micantibus, dorso angustius niveo,
semcl inlerrupto.
r. Charpir. Zünsler, etc. des W. V. S. 125. Anni. Argr/r. —
QlorUz) Z. Isis 1839. S. 204. 2. — Schles. Tauschvereinsijlalt
IV. 1843. S. 20. V. 1844. S. 18. — Dup. Cat. 368. — * Suppleni.
1)1. 87. pag. 484.
Die ziemlich einfarbig rostbraunen Vorderflügcl mit
schmalem, weissem Innenrande zeichnen diese kleine
Schabe vor der vorigen und Pruniella aus. Grösse ge-
wöhnlich unter der von Pruniella. Kopf und Rücken-
schild wie bei dieser. Beine seidenglänzend gelblich-
weiss; die Vorderschienen auf der Vorderseite mit einer
braunen Längslinie und wie die Mitlelschienen mit vier
braunen Punkten. Hinterschienen weisslich, und nur der
innere Dorn des untern Paares an der Spitze braun.
Alle Füsse weiss mit braunen Gliederenden; am breite-
sten ist das Braune an den Hinterfüssen. Hinlerleib
dunkelgrau, am Bauche seidenartig weisslichgelb. After
weisslich.
Vorderflügel {'^■^^ — '^■iz'" ^^"g) ziemlich breit und
kurz, rostbraun, an der Basis hell, übrigens auf der
Vorderrandhälfie schön lila- oder hellpurpurfarbig schim-
mernd. Auf dem sehr schmalen, hellen Vorderrande
sind verloschene, dunkle Punkte zu bemerken, und vor
der Spitze treten, wenn auch sehr undeutlich und kaum
von einander unterscheidbar, zwei bis drei helle Stiichel-
chen hervor; oft bilden sie nur einen dünnen, verwisch-
ten Längsstrich auf den Vorderrandfranzen. Der Innen-
rand ist schmäler schnecweiss als bei den vorigen Ar-
ten; die Grundfarbe reicht also, und zwar ohne beson-
dere Verdunkelung, weiter über die Flügelfalte hinweg
gegen den Innenrrand, und ihr Uand gegen das Weisse
257
ist gradlinig. Der Innenrancllleck ist dunkel gelbbraun
und breit, und an seinem gegen die Basis gewendeten Rand
bildet das Weisse keine scharfe Ecke, sondern einen
sehr flachen Bogen. Hinter dem Fleck folgt eine sich
am Innenwinkel und Hinterrande hinstreckende, sehr
lichte Stelle der Grundfarbe, die bis zur Mündung der
Fiigelfalte entweder diese Farbe behält oder rein weiss
ist. Franzen um die Flügelspilze rostgclb, von einer
bräunlichen Linie umzogen und am Ende bräunlich; die
Hinterrandfranzen grau, am Innenwinkel mit heller Basis.
Unterseite glänzend grau; Vorderrand in einer nach
hinten breitern Linie bleichgelb; diese ist hinter der
Fliigelmilte unterbrochen. Franzen um die Spitze gelb-
lich mit breitem, brandigbraunem Ende.
Hinlerflügel grau, violeltlich glänzend, mattgrau ge-
franzl.
Um ßraunschweig im August an Rolhbuchen {Ziii-
chen); in Böhmen bei Reichstadt und Nixdorf nicht sel-
ten {F. R.); desgleichen um Frankfurt a. d. 0. und Glo-
gau; sehr häufig um Salzbrunn in Schlesien. Um Posen
fing Locw ein Exemplar am 5len Juli. Bei Glogau fing
ich die Art nicht selten von der Mitte des Juni an bis
in den August an ungemischtem Schlehengeslräuch und
auch "mit Nilidella zusammen an Weissdorn. Um Salz-
brunn klopfte ich im Juli ganze Schaaren aus dem Roth-
buchengesträuch eines Waldrandes (bei Conradsthal).
Au merk. 1. Zlnchcn iicuiit die Art ans Verseheu g-rösser
(statt kleiuer) als Pruniclla. Er will iu ihr LUmPs Parcu
thesclla (Fauu. 367. 1435) erkenneu. Wenu mau auch au
der Ulag-uitudo culicis, worunter Linue die des culex pipiens
zu verstehen pflep/l, als einer zu belrächllicheu (jirüsse keinen
Anstoss nehmen will, so lehren die AVorle: sinjjulis (alis) Ti-
nea alba lonfjitudinalis a hasi ad medium exeiu-rens , ut insec-
tum liuea ulriuque all)a nolatum adpareal, dass er eine andere
Art vor Aug'en gehabt hai)en miiss. OfTeubar war sein Exem-
plar ung-espannt. Hätte er Fagetella gemeint, so nnissle er
die liuea alba als coiamunis bezeichnen. Da sie hier am lu-
neuraude läuft, erscheint sie bei geschlossenen Fliigtlu nicht
als doppelte Linie (liuea utrinque alba nolatum), sondern als
11. 17
258
ein einfacher^ weisser Rückenstreif- Um Linne's Vorstellung
zu entsprechen, kann die Linie nur am Vonlerrande oder in
der Mitte des Fliig-els laufen, weil nur so am ruhenden Schmet-
terling- zwei g-etrenntc Linien sichtbar werden. AV eiche Art
Linne g-emeint hat, weiss ich nicht 5 manche Varietät der Plut
costella entspricht seiner Beschreibung-. Auf Anch. rostrella
zu verfallen^ wie Stephens, ist etwas stark.
Anmerk. 2. Ob Stephens Ism. semitcs tacel 1 a (Illustr.
IV. S. 249. 7.) al. ant. ochraceo-testaceis immaculatis, siria alba,
communi secta in medio fascia obsoleta, subochracca 5''^. Vor-
derflügel ocker-scherbcnfarbig, ungcflcckt, am Innenrande mit
einem weissen Streif, der in der Mitte schwach durch eine
dunkle, ockerfarbene Binde unterbrochen wird 5 Ilinterflügel
bräunlich (um London im Juni); hierher g-ehörc, muss die Ab-
bildung in Curtis brit. eutomol. XV. pl. 719. Ichren, einstwei-
len muss geltend gemacht werden^ dass bei Fagctella der weisse
Inueurand ganz und gar nicht in der Mitte durchbrochen, und
der Furpurschimmor nicht zu übergehen ist . wenn er bei an-
dern nahen Arten hervorgehoben wird.
A n m e r k. 3. Als Tin. p y g m a e e 1 1 a steckt in Schiffermüller' s
Sammlung ein Exemplar der Fagetella. (Man sehe Anuierk, L
zu Pygmaeella.)
6. Conjugeila Z. (Fig 2. 3.)
Capillis ac thorace flavidis; aus anterioribus cinereo-
brunnescentibus, violaceo -nilidulis, dorso fascia brunnea
inteiTuplo exalbido, slrigula costae ante apicem macu-
lari exalbida.
Argyresthia — Z. Isis 1839. S. 204. 4. — Schles. Tausch-
vereinsbl. V. 1844. S. 18. — Lienig Isis 1846. S. 293. 3. — Dup.
Cat. 368.
Bei dieser Art herrscht mehr das dunklere, mit we-
niger Gelb gemischte Braun vor als bei irgend einer
der vorigen Arten; ihr sicherster leichtester Unterschied
ist ausser der blassgelblichen Farbe des Rückenschildes,
der Kopfhaare und des Innenrandes der Vorderllügel,
der grosse, einfache gelblichvveisse Vorderrandstrich vor
der Spitze der Vorderflügel, ausserdem sieht sie kaum
der Spiniella in der Grosse nach, wahrend sie die drei
andern darin übertrifTl. \n der Zeichnung der Flügel-
259
spitze stimmt sie tiarin mit Pulchella Lg., dass diese
gleichfalls nur einen einfachen Strich hat; aber bei die-
ser ist er sehr fein und schiefer gelegt; dieselbe Pul-
chella ist beträchtlich kleiner, auf den Vorderflügeln dunk-
ler und einfacher, und auf Kopf, Rücken und Innenrand
schneeweiss statt gelblich. Tetrapodella hat diese
Theile gleichfalls schneeweiss gefärbt, ist meist noch
kleiner als Pulchella, auf den Vorderflügeln violettlich-
grau etc.
Grösse etwas veränderlich, bisweilen fast wie von
Spiniella. Kückenschild und Kopfhaare weisslichgelb,
letztere gelblicher. Schulterdecken gelbbraun. Fühler
weiss und braun geringelt; das weissgelbe, verdickte
Wurzelglied am Vorderrande mit einigen abstehenden
Schuppenhaaren. Taster gelblich, von gewöhnlicher Ge-
stalt und Länge. Vorderbeine glänzend gelblich, auf der
Lichtseite mit einer vollständigen, violetlbraunen Linie
bis zum Ende der Füsse; diese sind ausserdem an den
Gliedi3renden braun und die Schienen haben vier Fleck-
chen in gleichen Abständen; die Hüften sind grau unter-
laufen. Die .Mittelschienen haben obenauf drei braune-
Fleckchen und die Millelfüsse eben da braune Glieder-
enden; das Endglied ist fast ganz braun. An den Hinter-
beinen ist die Schiene auswärts am Ende gebräunt, eben
so wie die Fussglieder, und ausserdem noch öfters grau
unterlaufen. Hinterleib grau mit seidenglänzendem, gelb-
lichem Bauch und gelblichem After.
Vorderflügel (^/^ — "^tz^" h^ng) meist sehr merk-
lich schmäler als bei Spiniella, graubräunlich, hell vio-
letUich schimmernd, mehr oder weniger reichlich mit
hellen Punkten besprengt. Der von der Basis aus hellere
Vorderrand hat dunkle Pünktchen und an der Mitte ge-
wöhnlich einen kleinen, bräunlichen Fleck; vor der Spitze
ist sie verdunkelt, so dass der gelbweissliche , mit dem
freien Ende schief nach innen gerichtete Uandfleck um
so stärker hervortritt. Der Innenrand ist gelblichweiss.
Eine strichförmige Verdunkelung der Grundfarbe von der
260
Basis aus bildet die Grenze und tritt in einiger Entfer-
nung vor der Binde als schwache Ecke hervor, dann
aber stärker und in blasserer Färbung zurück. Die
Binde ist am dicksten am Innenrande, verdünnt sich ein-
wärts, indem sie die Richtung schief nach aussen nimmt,
und erreicht nicht immer den Vorderrand hinter dem
MittelQeckchen desselben. Hinter der Binde, die wie bei
Nitidella entfernter von der Flügelbasis steht als bei
Spiniella, ist die helle Farbe des Innenrandes noch in
einem Fleck sichtbar, der nicht scharf begrenzt und in
Punkte aufgelöst, sich noch am Hinterrande verfolgen
lässt. Die Franzen um die Flügelspitze sind an ihrer
Basis und an ihrem Ende braun, dazwischen wenig hel-
ler; die übrigen Franzen sind bräunlich grau.
Auf der Unterseite sind die Vorderflügel glänzend
graubraun, am Vorderrande hinter der Mitte mit sehr
kleinen, gelblichen Pünktchen. Der gelbliche Fleck der
Vorderrandfranzen ist sehr deutlich und bisweilen steht
davor noch ein kleiner Strich. Die Franzen um die Spitze
sind braun. Die Binde scheint am Innenrande sehr ver-
loschen durch.
Hinterflügel grau, sehr verdünnt violettlich schim-
mernd, mit heilem Franzen.
Diese noch wenig bekannte Art ist in Böhmen um
Reichstadt und Nixdorf im Mai und Herbst an Ebereschen
und Schlehensträuchern häufig {F. R.). In Schlesien
wurde sie einmal bei Kreisewitz im Juni gefangen (Tausch-
vereinsblatt — ich habe das Exemplar gesehen) und
ich selbst klopfte ein schönes Weibchen am 7ten Juli
1835 im Glogauer Festungsglacis, worin kein Sorbus und
Prunus wächst, aus dem Laube einer jungen Ulme. In
Lievland fliegt die Art im Mai, Juni und August {Lienig).
An merk. TreHschlx-e hat diese Art durch Zusciidunj}- ans
Böhmen gehabt, sie aber für Telrapodella oder seine Caesiella
gehalten und daher ihre Kopf- und Rückenfarbe als Merknial
der letztern angegeben.
261
7. Pulchella Lienig.
Capillis ac tborace nivcis, aus anterioribus violaceo-
fuscis, vilta dorsali poslice incrassata et abrupte desi-
nenti nivea, slrigula costae ante apicem tenui alba.
Argtjrestlda — jmlche/la Lienig Isis 1846. S. 293. 4.
Mein einzelnes weibliches Ezemplar, das auf dem lin-
ken Yorderllügel verölt ist, hielt ich für Conjugelia; die An-
sicht des sehr schönen Lienig'schen zeigte mir das Zu-
sammengehören beider und ihre Rechte eigener Art.
Pulchella ist kleiner und breilllügliger als Conju-
gelia, in der Grösse wie Tetrapodella. Kopf, Fühlerba-
sis und Taster sshneeweiss; Fühler weiss und braun
geringelt. Beine feiner gezeichnet als bei Conjugelia.
Vorderflügel violeltbraun mit dunklern Stellen; als
solche zeichnet sich die obere hintere Begrenzung der
schneeweissen Innenrandfarbe aus; diese bildet eine
Strieme, die sich nach hinten erweitert und dann an
der sonstigen Binde gradlinig und senkrecht abgeschnit-
ten aufhört. Hinter dieser sonstigen Binde, die sich
nicht über die Flügelfalte verfolgen lässt, kommt keine
helle Stelle mehr, sondern nur längs des Hinterrandes
einzelne weisse Schüppchen. Der Vorderrand zeigt auf
der Mitte weisse Pünktchen und vor der Spitze ein weis-
sen Häkchen, dessen freies Ende sehr schräg einwärts
gerichtet ist; hinter ihm, also der Flügelspitze näher,
lässt sich noch ein sehr verloschenes nnd viel feineres
Strichelchen in den Vorderrandfranzen entdecken. Fran-
zen um die Flügelspitze dunkelbraun, in der Mitte heller,
die übrigen graubraun.
Auf der violetllich braungrauen Unterseite ist das
Vorderrandhäkchen sehr deutlich; der Vorderrand hat
weissliche Pünktchen, und die Innenrandstrieme scheint
sehr verloschen durch.
Hinterflügel grau, violettlicb schimmernd ; die bräun-
lichgrauen Franzcn an der Basis etwas gelblich.
2()2
Das lievländische Exemplar erhielt ich von Madam
Lienig mit der Notiz: „seilen, J^lugzeit unbekannt'. Das
meinige wurde bei Gastein am 12. August gefangen,
8. Tetrapodella Linne.
Capillis ac thorace niveis; alis anterioribus fusco-
caesiis, basi ochracea, cosia albo- maculata, dorso niveo
fascia fuscescenti inlerrupto.
Phul. Thi. — Llnn. Syst. nat. 1, 2. S. 890. 388.
Argijresihla — Z. Isis 1839- — Lienig Isis 1846. S. 294. 5-
— Dup. Cat. 368. — Schles. Tausclib. IV. 1843. S. 20. - //.
Schffr. Topog'. von Regeusburgf. 3, S. 202. 1053.
Ismene — Stephens 111. IV. S. 249. 5. Vjjonomeuta — Sleph.
Cat. 7288.
Oecoph. tetrapodella Dup. VIII. S. 457. pl. 305. i\^. 2.
Oecoph. cuesiella Tr. IX., 2. S. 157. X.^ 3. S, 207 und 293.
i Tinea — llbn. fig-. 360. (260.)
%Mo,ujilia. — llbn. Cat. S. 414. 4012.
Durch die bläulichgrauen, an der Basis selbst gel-
ben Vorderflügel mit scheeweissem Innenrande und eben
solchem Kopf und Rückenschild etc. vor den zwei vori-
gen Arten ausgezeichnet.
Rückenschild und Kopfhaare schneeweiss; Schulter-
decken wie die anslossende Vorderflügelbasis ockergelb.
Fühler weiss und braun geringelt, unterhalb gelblich;
das weisse Wurzelglied ist vorn gelblich gewimpert.
Obergesicht und Taster glänzend gelblich weiss. Beine
seidenglanzcnd gelblich, auf der dem Leibe zugewende-
ten Seite weisslich. Die Vorder- und Mittelfüsse haben
blassbräunliche Gliederenden; die Hinterbeine sind auf
der Lichtseite grau angelaufen; die Fussglieder an der
Basis weisslich oder grösstenlheils weisslich und am Ende
grau. Hinterleib grau, am After weisslich, am Bauche
glänzend weisslich mit grauer Basis der Segmente.
Vorderflügel 2|'''^ lang, ziemlich breit und kurz, vio-
leltgrau, glänzend, an der Basis ockergelb, in die Flügel-
spitze verdunkelt und mit weissen Punkten bestreut.
Der Innenrand ist nicht ganz bis zur Flügelfalte schnce-
263
weiss; im Innenwinkel erweitert sich diese Farbe, doch
nicht in derselben Reinheit und ohne scharfe Begren-
zung. Vor dem Innenwinkel beginnt eine wenig aus-
wärts geiKjigte, bräunliche Binde, die mit etwas welligen
Rändern erweitert zum Vorderrande zieht, wo sie von
beiden Seiten durch ein weisses Fleckchen bezeichnet ist;
auswärts wird sie von lichtem, weiss gemischtem Grunde
eingefasst. Der Vorderrand hat an seiner Mitte weiss-
liche Pünktchen und gegen die Spitze 2 (selten 3 oder
1) nicht recht scharte, etwas mit einander verflossene
weisse Häkchen, die aus den Franzen in die Flügeinäche
hineinreichen. Dicht hinler der Flügelspitze zieht eine
braune Linie auf den Franzen, welche dahinter hell
bräunlich nnd dann sehr breil braun sind. Die Ilinter-
randfranzen sind grau, gegen den Innenwinkel weisslich.
Unterseite glänzend bräunlich grau, am Vorderrande
mit einigen weisslichen, verloschenen Punkten und den
zwei Häkchen vor der Spitze.
Hinterflugel ziemlich breit, wie die ganze Unterseite
sehr verdünnt viotetllich schimmernd, Franzen grau, an
der Basis gelblich grau.
Diese Art lebt um Dresden (v', Tl.), um Reichstadt
in Böhmen im Mai und August an Schlehensträuchern
häufig (F. R.) — in Baiern um Regensburg selten {II.
Sc7///r.V, in Schlesien um Glogau, in der Mark Branden-
burg um Frankfurt sehr häufig an Schlehengebüschen
zu Ende Mai und im Juni. Dass sie zweimal im Jahre
erscheine, glaube ich nicht, da ich sie nur zu der von mir
angegebenen Flugzeit trefTe. Ausser Deutschland findet
sie sich in Frankreich [Onp.) — in England um London
im Juni {Stef/h.) — Schweden {Liimc) — in Lievland
{Lienig).
Die Raupe soll nach Madam Lienig gesellschaftlich
unter Gespinnst an Blättern derSorbus aucup. leben und
sich wie Ilyponom. evonymi in einem länglichen, aufge-
hängten Gespinnst verpuppen. Dies scheint mir aber
nicht mit dem Charakter des Genus übereinzukommen
264
und ich vermulhe hier eine Verwechselung mit einer
andern Art, vielleiciil mit Caesiella, wie sie bei Tj-eitschke
selbst vorkommt. Obgleich ich die Raupe noch nicht
bis zu ihrer Enlwickelung verfolgt habe, so glaube ich
sie doch zuverlässi" zu kennen, weil mir der Schmeller-
ling schon ausgekrochen ist. An den Schlehenästen, die
ich im ersten Frühling im Wasser ans Fenster stelle,
um mich an der Entwickelung der ßlülhen zu erh-euen,
bleiben jedesmal einige Blülhenknospen, nachdem sie
sich bis zu einem gewissen Grade entwickelt haben,
ungeöflhet und zeigen sich bei genauer Betrachtung aus-
geCressen. Das Räupchen kriecht nach Zerstörung einer
Knospe an eine andere, bohrt sich von oben hinein,
spinnt das Loch zu und frisst in kurzer Zeit die Rlüthen-
iheile ganz aus, so dass die leere Hülle nur oberwärts
ein ganzes Klümpchen Koth enthalt. Das Räupchen ist
rasch und bewegt während des Kriechens den Vorder-
körper tastend schnell hin und her. Es wird 2|''' lang,
ist etwas dick, nach vorn mehr verdünnt als nach hin-
ten, mit sehr kleinem, etwas herzförmigem, glänzend
schwarzem Kopfe; das Nackenschild ist braun, in der
Mitle durch eine helle Längslinie getheilt,- das Afterschild
hellbraun, glänzend, behaart Grundfarbe des Körpers
schmutzig hell bräunlich gelb. Ueber die Mille jedes
Ringes geht ein granatrolhes Rand, das sich in der
Rückenmille rautenförmig erweitert, nach unten aber sich
verdünnt und über dem Seitenwulst mit einer Erweite-
rung endigt. Der Seitenwulst trägt einen eben so schön
rolhen Fleck, und darunter liegen noch zwei Flecke
über einander; nur die drei ersten Segmenle haben
keine Scilentlecke. Die Bauchfüsse sind sehr klein, cy-
lindrisch, klar, mit vollständigen Hakenkränzen; der
Bauch zwischen jedem Paar ist blassroth. Krallenfüsse
braunfleckig. Die Luftlöcher konnte ich nicht erkennen.
Einzelne Härchen zeigen sich auf dem Rücken und den
Seilen. — Meine Diagnose der Raupe ist: larva cras-
siuscula, capiie parvo alro, pallidissime cerina, fasciis
265
phoeniceis ulrimque allcnuatis, pedibus venlralibus mi-
nutis. — Da ich die Raupen nicht weiter hütete, so ent-
fernten sie sich und verpuppten sich amFussboden, am
Fenster erschienen dann einzelne Schmetterlinge im Mai.
Anraerk. I. In Trcltschlces Occ. cacsiclla stocken
nicht wcnig-cr als drei Arten: Die Diaj^nose gehört zu Te-
trapoilclla, die Beschreibung des Schmetterlings zu Tetrapo-
della und Conjugella, und die Raupcnbcschreihung (zufolge
X. 3. S. 207 ) zu Tin. Cerasiclla.
Anuierk. 2. llübner's Tin. Caesiella ist für unsere Art
viel zu gross und in den Hinterfliigeln zu breit, sie hat am
Innenniukel einen schwarzen Fleck, der der Tetrapodella
ganz fehlt,
9. Glaucinella Z.
Capillis ac thorace exalbidis; alis anterioribus niti-
dis fuscescenli-caesiis, basim versus flavido- micantibus,
dorso anguste paliido, fusco semel inlerrupto fuscescen-
tique strigulato.
Argyr. — Isis 1839. S. 205. 6. — Schles. Tschb. IV. 1843.
S. 20. VI. 1845. S. 15. — Dup. Cat. 368.
Eine der kleinsten Arten des Genus; unter den vo-
rigen Arten stimmt nur Conjugella mit ihr in der gelb-
lich weissen Kopfl'arbe übercin; von allen aber, deren
Innenrand nur einen braunen Fleck hat, weicht Glauci-
nella dadurch ab, dass der Innenrand schmäler hell ge-
färbt, nur gelblich und mit bräunlichen Querstrichen ge-
zeichnet ist.
Rückenschild glänzend weissgelblich mit bräunlichen
goldglänzenden Schullerdecken. Kopfhaare bleichgelb-
lich; Stu-n glänzend und weisslichcr. Fühler weisslich,
verloschen bräunlich halb geringelt mit weissgelblichem,
vorn gcwimpertem Wurzelgliede. Taster gelblich, kür-
zer als bei den vorigen Arien. Beine seidenglänzend,
gelblich; die hintern auswärts grau angelaufen. Hinter-
leib bräunlich grau mit weisslichem After und seiden-
artig schimmerndem, weisslichem Bauche.
266
Vorderflügel ziemlich schmal {\j%: — 2"' lang), leb-
haft glänzend, besonders gegen die Basis violetllich grau
mit bräunlicher Beimischung und heller marmorirt. Der
Innenrand ist unrein gelblich weiss, einwärts ohne scharfe
Grenze, an der Basis aber in der Gegend, wo sonst der
dunkle Längsslrich ist, mehr eingeengt als dahinter, mit
mehrern dünnen, verloschen bräunlichen, welligen Quer-
strichen, wodurch hier der Grund noch trüber und un-
reiner erscheint, so dass man seine eigentliche Farbe
nur in einer gewissen Richtung sicher erkennt. Der
Innenrandfleck am Innenwinkel ist deutlich, breit, braun,
einwärts erweitert, aber nicht bis zur halben Flügelbreite
zu verfolgen; er steht senkrecht und scheint seine Rich-
tung auf die Mitte des Vorderrandes zu nehmen, wo bei
manchen Exemplaren eine Veidunkelung wahrzunehmen
ist. Hinter ihm ist die Gegend des Innenwinkels hell
mit Querwellen, wie vor ihm. Der Vorderrand hat ein
paar nur in gewisser Richtung sichtbare, kleine, weisse
Stellen in der Gegend der Mitte, am deutlichsten hinter
der Verdunkelung, welche das obere Ende der braunen
Binde bildet. Franzen um die Flügelspitzc dunkel, am
Innenwinkel grau. — Unterseite glänzend braungrau; am
hcllern Innenrande lässt sich in gewisser Richtung der
dunkle Fleck sehr verloschen erkennen. Ilinterflügel
hinter der Basis etwas breit, grau, sehr schwach violetl-
lich schimmernd, graulVanzig.
An einem hinsichtlich des Flügelgeäders untersuch-
ten Weibchen zeigt sich die Sonderbarkeit, dass an dem
linken Flügel der drille aus dem hintern Ende deriMittel-
zelle entspringende Aderast ganz sicher fehlt. Da die
Art mit den vorigen so nahe verwandt ist, so fiel mir
das sehr auf Es Hess sich bei allem Belrachten des
präparirlen Flügels nichts weiter wahrnehmen, als bis-
weilen eine Schattenlinie an der Stelle der Ader, wie
von einer schwachen Verdickung des Flügels. Ich prä-
parirte daher auch den rechten Flügel , und hier ist die
Ader so vollkommen wie die übrigen. Dafür ist die
•267
neunte nur zur Hälfte und zwar in der ßasalhälfte da;
die achte hört an beiden Flügehi auf, ehe sie sich mit
der Medianader verbindet.
Diese seltene Art fing ich bis jetzt bloss bei Glo-
gau an dem gemischten Schlehen-, Eiciien- und Espen-
gestrauch eines Waldrandes (bei Hermsdorf) in Gesell-
schaft der Tetrapodella am 17ten und 18ten Juni 1834.
Seitdem erhielt ich nur ein verflogenes Mannchen eben
dort am 24sten Juli 1842. Ihre Nahrung findet sie wohl
eben so wie Tetrapodella an Schlehen, und da sie mit
dieser fliegt, so wird sie leicht übersehen. Bei ihrer
Zartheit ist sie der Beschädigung sehr unterworfen.
I. A. b. «. (Fig. 4. 5.)
10. Fundella Tischer (F. R.).
Capillis ac thorace niveis, alis anterioribus albis ni-
lidulis, fuscescenti Iransverse striolalis, striolis apicenj
versus densioribus, puncto striolave apicis nigra.
Occophora — F. v. Rosfersf. Beitr. Taf. 15, ii{;-. 4. S. 24. —
Treitschke X. ,3. S- 211. uud 294. — (Occ. pelilo froudc) Dup.
\l\\ S. 463 Taf. 305. ü^^. 6.
Arg,/rcsl/üa - Zell. Isi.s 18.39. S. 20.5. 7. — Dup. Caf. .368.
— i\ Tiedemanii im Prcuss. Provinzialbl. 184.5. S. 538. — Lienii^.
1846. S. 294. 6. — Schles. Tsclib. JV. 1843. S. 20. — V. 1844
S. 18.
Varietät b. alis ant. praeserlim in apice fuscescenti
pulveratis, striolis nullis, signis dorsalibus distinclioribus.
Von den kleinsten Arten, am ähnlichsten der Reti-
nella; allein sie hat viel stärker braun geringelte Füh-
ler, und auf den Vorderflügeln sind die Sirichelchen an
den Rändern am schärfsten, und am Innenrande zeich-
nensich zwei durch ihre Dunkelheit als Fleckchen aus;
bei Retinella sind die meisten Strichelchcn im Mittelraum
hinter der Flügelmitte gehäuft, und weder am Innen -
noch am Vorderrande tritt eins als Fleckchen hervor.
Rückenschild und Kopf scheevveiss, der Ilaarschopf
reicht bis nahe an die Spitze des VVurzelgliedes der
braun und weiss geringelten Fülilcr. Gesicht glänzend.
268
Taster von Länge desselben, weisslich. Beine seiden-
glänzend weisslicli, die vordem auf der Vorderseile der
Schienen und Füsse braun. Hinlerleib weisslich grau,
am Bauche heller.
Vorderflügel ziemlich breit, glänzend weiss, fast
schneeweiss, mit zahlreichen, etwas netzartig zusammen-
fliessenden, aus geibbräunlichem Staube bestehenden,
welligen Querstricheln, die am Vorderrande am deutlich-
sten und dunkelsten erscheinen. Am Innenrande zeich-
net sich gewöhnlich eins in der Mitte und ein stärkeres
am Innenwinkel als Fleckchen aus, und bisweilen noch
eins an der Unterhälfte des Hinterrandes. In der Flügel-
spitze häufen sich schwarze Stäubchen zu einem Punkt
oder kurzen Strich. (Als Kleeblatt, wie in F. R's. Ab-
bildung, zeigt sie keins meiner 15 Exemplare, wovon
eins von F. R. selbst mitgelheilt.) Die Franzen sind um
die Flügelspitze gelbbräunlich, weiter gegen den Innen-
winkel immer heller; noch heller werden die des Vorder-
randes.
Unterseite gelbbräunlich mit verloschenen, lichten
Stellen.
Hinterllügel ziemlich breit, hellgrau, schwach muschel-
artig schimmernd.
Varietät b. ein sehr schon erhaltenes beträchtlich
grosses Männchen, ist auf iien Vorderflügeln dadurch
ausgezeichnet, dass die Stäubchen, statt in Querstrichel-
chen zu wolkigen Stellen zusammengeflossen sind; am
dunkelsten ist die Flügelspitze, in welcher zwei schwarze
Punkte, deren oberer der kleinere ist; die Vorderrand-
franzen sind an der Basis in einem deutlichen Längs-
strich weiss und beginnen an einem bräunlichen, ver-
loschenen Vorderrandfleckchen hinter der Flügelmitte.
Der Vorderrand ist auch von der Basis aus, doch sehr
schwach bestäubt. An der Mitte des Innenrandes, am
Innenwinkel und über demselben nahe am [linterrandc
liegt je ein brauner, deutlicher Fleck. Die ganze Unter-
seile ist einfarbig bräunlich grau. — Die Zeichnungen
269
der Flügelspilzc, und besonders die des Innenrandes,
lehren, dass das Exemplar nicht wohl etwas Anderes als
Varietät der Fundella sein kann.
Fundella lliegt in Böhmen um Reichsladt — in Schle-
sien in Gebirgsgegenden (am Probslhainer Spitzberge im
Juni, bei Heinerz im Juli) — in Preussen um Danzi"
(c. Tdm.) — in Lievland bei Kokenhusen häufig {Lienig).
Sie wird aus den Nadeln der Fichten und Tannen ge-
klopft, an denen ihre Raupe ohne Zweifel lebt. Bei
Glogau ist sie noch nicht gefunden worden und scheint
bei der Seltenheit dieser Nadelholzarten in unsern Wäl-
dern hier nicht einheimisch ; die Angaben beii^. c. iJ.und
Tr. beruhen auf einer Verwechselung mit Retinella.
11. Retinella Z. (Fig. 4. 5.)
Capillis ac thorace niveis, alis ant. albis nitidulis
fuscescenli transverse slriolalis , slriolis in disco, praeci-
pue post medium et in apice congeslis, puncto apicis nigro.
Argijresthia — Z. Isis 1839. S. 205. 8. — Dtij). Cat. 368.
Schles. Ber. IV. 1843. S. 20. — r. Thdemann im Preuss. Pra-
vinzialbl. 1845. S. 538.
Am sichersten unterscheidet man sie von der vori-
gen an der Anhäufung und dem Zusammenlliessen der
Querslrichelchen im Mittelraum hinter der Mitte der Vor-
derilügel, während bei Fundella die Sirichelchen grade
im Miltelraum am lichtesten stehen und an den Rändern
gehäuft sind.
Grösse und Gestalt der vorigen; doch sind die Vor-
derflügel gestreckter. Rückenschild und Kopf wie bei
Fundella. Fühler weiss, sehr verloschen oder gar nicht
bräunlich geringelt. Beine und Unterseite des grauen
Hinterleibs seidenglänzend weisslich. Der weibliche Lege-
slachel sieht aus dem weissen Afterbusch weit hervor.
Vorderllügel glänzend weiss mit bräunlichen kurzen
Querstrichen, die gegen die Basis hin spärlicher und
heller werden. Unterhalb des Vorderrandes zieht von
der Basis aus, über der Flügelfalte, eine sich erweiternde
270
Verdunkelung, die hinter der Fliigelmitte eine grössere
wolkiohle Stelle bildet. Auch der Raum dahinter hat
in der Mitte bis zur Flügelspitze einen Längsschalten,
von welchem nach beiden Seiten hin die Strichelchen
zum Rande laufen. Unter den Sirichelchen des Vorder-
randes zeichnet sich eins als Fleckchen am Anfange der
Vorderrandfranzen aus,- am Innenrande sind nur dünne,
einzelne Sirichelchen. \n der Flügelspitze liegen schwarz-
braune Schüppchen zu einem Punkt gehäuft, der durch
ein weisses, unierbrochenes Häkchen gegen die Flügel-
fläche abgeschlossen wird. Die Franzen dahinter sind
schmutzig, bräunlich weiss, an den Enden bräunlich, und
so enlslehl in der Flügelspitze ein nicht ganz regelmäs-
siges Augenfleckchen. Die Hinlerrandfranzcn sind weiss-
lich, und es lassen sich zwei von der Spitze herabkom-
mende, sehr verloschene, bräunliche Linien in ihrer
Oberhälfle wahrnehmen. — Unterseile bräunlich grau,
kaum mit heilem Stellen; Franzen hell, an der Flügel-
spitze brandig braun.
Hinlerflügel wie bei Fundella.
Die Arl fliegt bei Glogau in reinem Laubwakle von
der Mitte des Juni an bis in den Juli; hier bewohnt sie
die niedern Sahlweidenäsle, an denen sie ohne Zweifel
auch als Raupe lebt, vielleicht zu gleicher Zeit mit Pyg-
maeella. Auch sie fliegt fast nur gegen Abend. Auf den
Reinerzer Seefeldern fing ich 4 schöne Weibchen wie-
der an Salix caprea, am 29slcn Juli. Bei Glogau ist mir
die Art noch nicht auf feuchtem Boden vorgekommen,
sondern nur in den Gehölzen der trocknen Hügelkette
um Hermsdorf und Jakobskirch. — v. Tiedemaiin fand
sie bei Danzig nicht hanfig an Himbeergeslräuch; dieser
Aufenthalt kann nur zufällig sein.
1 2. A b d 0 m i n a 1 i s Z.
Capillis ac thorace niveis, abdomine carneo; alis
anterioribus albis aureo-maculatis. lineis duabus ex basi
abbreviatis aureis.
271
Argyresihiu — Z. Isis 1839. S. 205. 9- — Licnig 1846 S. 291.
8. — Dup. Cat. 368.
Jhr gelbröthlichcr Hinterleib unterscheidet sie leicht
von allen flcckii^en Argyresthien, ausser von der folgen-
den; diese hat aber sehr dunkelbraun und weiss gerin-
gelte Fühler und Tarsen, und auf den Vorderflügeln die
goldnen Flecke auf einem vorzüglich gegen die Spitze
violetllich ghinzenden Grunde, wahrend bei Arg. abdo-
minalis der Grund der Vorderflügel schneeweiss bleibt.
Ausserdem sind die Hinterflügel der letzlern bei weitem
weniger zugespitzt.
Grösse wie Fundella oder darunter, Rückenschild
schneesveiss mit goldgelben Schulterdecken. Kopf schnee-
weiss; die Fühler weiss beschuppt, nur wegen des
durchschimmernden Grundes und der abgesetzten Ringe
blassbräunlich geringelt aussehend; Wurzelglied erwei-
tert, auf dem Rücken schneevveissschuppig, auf der Un-
terseite gelblich, am Vorderrande gevvimpert. Taster
kurz, weiss. Reine seidenglänzend weisslich; die vor-
dem auf der Vorderseile der Schenkel und Schienen
braun; die hintern mit auswärts bräunlichen Enden der
Tarsenglieder. Hinterleib gelbrothlich, im Leben noch
dunkler fleischfarben, weiss behaart und beschuppt, be-
sonders am Rauche. Der weibliche Legeslachel hervor-
stehend, millelmässig gross.
Vorderllügel glänzend weiss, gegen die Spitze mit
Muschelschimmer, Alle Zeichnungen haben reine, etwas
glänzende Goldfarbe. Aus der Schuller kommt eine
breite Län^slinie oder Strieme, die sich ein wcniij; vom
Vorderrande entfernt und dann einem Flecke auf der
Mitte desselben anschliesst. Eine zweite aus der Rasis
entspringende breite Linie geht dicht unter der Falte
und endigt noch vor der Flügelmitte an einem meist
weggewischten binenrandfleck, hinter welchem ein grös-
serer folgt, der sich einwärts verlängert und mit dem
oben angegebenen des Vorderrandes und einem zweiten,
gleich hinter diesem folgenden mehr oder weniger voll-
272
ständig in Verbindung sieht. Beide gelbe Längslinien
lassen eine weisse zwischen sich, die in den Innenrand
an der Flügclhälfle übergeht. Vor der Spitze liegen am
Vorderrande noch zwei, am llinterrande 1 — 2 Flecke,
bisweilen mit ein paar schwarzen Schüppchen bestreut.
Die Flügelspitze selbst hat ein schwarzes Schuppen-
strichelchen am Rande. Die schmutzig weissgelblichen
Franzen sind um die Flügelspitze am Vorderrande an
den Enden bräunlich.
Unterseite licht gelblich grau', sehr verloschen hell
marmorirt.
[lintcrÜügel ziemlich breit, lanzettlich, spitz, sehr
hell grau mit etwas Muschelschimmer.
Ich entdeckte diese Art um Glogau in den Gehölzen
des llermsdorfer Höhenzuges an VVachholdersträuchern,
aus denen ich sie gegen Abend durch Klopfen zum Ab-
fliegen brachte und bei Tage in den Schirm klopfte.
Sie ist nicht sonderlich selten, aber bei ihrer Zartheit
schwer rein zu erhallen. Ihre Flugzeit ist der Juni.
Madam L'iciiis; Tand sie auch in Lievland, aber erst im
Juli; sie entdeckte auch das Püppchen am Wachholder.
13. Dilectella n. sp.
Capillis ac thorace niveis, abdomine carneo; alis ant.
aureis, postice in colorem; lilacinum transeuntibus, macu-
lis marginaiibus albidis obsoletis.
Der Unterschied von Arg. abdominalis, für deren
dunkle Varietät sie leicht zu halten sein möchte, ist bei
letzterer angezeigt.
Grösse der vorigen. Rückenschild schneeweiss mit
goldnen Schulterdecken. Kopf mit schneeweissem Schopf,
Gesicht glänzend gelblichweiss. Taster ziemlich lebhaft
gelb. Fühler sehr aurfallend weiss und schwarzbraun
geringelt; Wurzelglied erweitert, auf dem Rücken schnee-
weiss, an der ausgeholten Unterseite gelb, am Vorder-
rande mit einzelnen, kurzen Härchen. Beine gelblich,
glänzend, die vordem auf der Vorderseite der Schenkel
273
und Schienen gebräunt; alle Fussglieder an den Enden
ringsum braun. — Hinlerleib fleischfarben, am liaucho
weisslich.
Vorderflügel von der Gestalt und Breite wie bei
Arg. abdominalis, glänzend, von der Basis bis zur Mitte
goldfarben gefleckt; die Flecke fliessen zusammen; der
Vorderrand ist hier grauvioicttlich; der Innenrand hat
eine schmale, weissliche Basis und in einiger Entfernung
dahinter einen weisslichen, violettgrau beschuppten Fleck.
Gegen die Mitte wird der lilafarbene Grund immer deut-
licher und in der Flügelspitze heirscht er vor; er ist
mit dunklern Atomen ziemlich dicht bestreut. Die Gold-
farbe zeigt sich darin nur als geslallloses Gewölk. An
dem Vorder- und Innenrande treten goldbräunlichc Flecke,
mit weisslichen Stellen wechselnd, deutlicher hervor, be-
sonders am Vorderrande gegen die Spitze. Die hellen,
gelblich grauen Franzen sind um die Flügelspitze an den
Enden gebräunt.
Unterseite glänzend gelblich grau. Franzen an der
obern Hälfte dunkel mit bräunlichen Enden , am Innen-
winkel sehr hellgrau.
Die muschelartig schimmernden, hellgrauen Hinler-
flügel sind lanzettförmig und viel länger und zugespitzt,
und feinspitziger als bei Arg. abdominalis.
Das Vaterland meines einzelnen männlichen Exem-
l)lares ist die Glogaucr Gegend. Näheres ist mir weiter
nicht bekannt.
I. A. b. ß. Arg^jrosetia p. Stephens.
11. Cornelia Fabr.
Capiilis, ihorace aliscjue anterioribus niveis nilidulis,
bis rare brunneo transverse slriolatis, fascia, macula dorsi
prope basim apiceque brunneis.
Tin. Cornelia Fuhr. Eilt. Sj'.st. 3, 2. S. 291. 17. — Siipjjlcni.
pafx. 488. 41. Oecojjhora cornclla Tr. IX. 2. S. 162. X. 3. S. 210.
uuii 294.
IL 18
274
Oecophore du cornouiller. Dtip. VIII. S. 459. tab. 305. fifj. 3
— Eversmann Fuim. Volg". 595. 3. — F. v- Röslst. Beitr. Taf. 15.
Fig-. 3. S. 23. — Argijreslhln sparsella Z. Isis 1839. S. 205.
10. — Diip. Cat. 368. — Schlcs. Sehmtauschhl. IV. 1843. S. 20.
— v, Tiedemann im Preiiss. Provinzialblatt 1845. S 538. —
//. Sclffer. Topogr. von Rcg-cusbui-g-. 3. S. 203.
I'ponomeufa eitrige IIa Stephens Cat. 7292. — Ismene rinvclla
Sfeph. llhistr. IV. pajj. 2.50. 8.
l'ponom. curia, fhe hrindled erminc Jlaw. brit. Lop.
*Var. b. fascia in striolas raras soluta (F. r. R. 1. c. p.24.).
Sie hat einige Aehnlichkeit mit Nitidella; aber ihr
fehlt auf den Vordcrllügeln die gelbe Grundfarbe und
die aus der Basis kommende Linie; ihre Binde geht in
den Vorderrand weit vor der Spitze, wie bei Pruniella;
ihr gegen die Basis hin gefleckter Innenrand lässt sie am
leichtesten erkennen.
Grösse etwas unter Nitidella. Kopf und Rücken-
schild schneeweiss. Fühler weiss und braun geringelt;
Wurzelglied rein weiss, etwas verdickt, am Yorderrande
gewimpert. Gesicht etwas glänzend , gelblich weiss.
Taster weiss, von Rückenschildslänge. Rüssel so lang
■wie der Hinterleib. Beine glänzend, schmutzig weiss;
auf der Lichtseite sind die vordem gebräunt, die übri-
gen hellbraun, fleckig; am dunkelsten sind die Enden
der Ilinterfussglieder. Hinterleib braungrau, am Bauche
weisslich.
Vorderflügel breiter und kürzer als bei Nitidella,
schmäler als bei Tetrapodella. Von der Basis bis zur
Binde ist die weisse Fläche mit hellbraunen Querstrichel-
chen bestreut, am meisten am Vorderrande. Die dunkle
gelbbraune Binde geht vom Innenwinkel, etwas schräg
auswärts gelegt und erweitert zum Vorderrande, den sie,
mehr oder weniger breit, oder in Striche aufgelöst er-
reicht. In der Mitte zwischen ihr und der Basis hat der
Innenrand ein Fleckchen von verschiedener Grösse, bis-
weilen ^in blosses Querstrichelchen, das bis zur Falte
reicht. Die Flügelspitze ist gelbbraun; diese Farbe bil-
det einen nicht weit von der Binde anfangenden Längs-
275
wisch, der mit dem Vorder- und Ilintcrrande durch Striche
und Fleckchen zusammenhängt und in der verdunkelten
Flügclspitze endigt. Diese ist von einer dunkeln Linie
umzogen. Die Franzen um sie sind schmutzig hell-
grau, an der Endhalfle braun; die IlinterrandlVanzen
bräunlichgrau.
Var. b. von F. R beschrieben, hat Aehnlichkeit mit
Fundella; die ganze Vorderflügellläche ist mit kleinen
Strichen und Punkten bestreut, und nur eine kleine An-
häufung derselben auf derMttte zeigt die Stelle der son-
stigen vollständigen Binde.
Die ganze Unterseite der Vorderflügel ist graubraun
glänzend; nur die Vorderrandfranzen sind ausser gegen
die Flügelspilze weisslich, eben so die Hinterrandlinie.
Hinterflügel weniger fein zugespitzt als bei Tetrapo-
della, glänzend bleigrau, gelblich grau gefranzt.
Diese Art ist um London in Gärten und an sumpfi-
gen Plätzen, wo viel Weiden wachsen, nicht ungewöhn-
lich {Stephens). In Deutschland wurde sie entdeckt:
um Regensburg ( II. Seh. ) — Dresden und Schandau
(^'. Tische/') — Nixdorf und Reichstadt in Böhmen häu-
fig im Juni an Birnslräuchern. v. Tiec/emami fing sie
bei Danzig ziemlich häufig; E^ersmaiiii in den Gouver-
menls Casan und Orenburg. Nach Fahr'icius lebt die
Raupe auf Cornus.
All merk. 1. Fahricius Bt'Sfhroihung- pas.st .sclir p;nt. Er
fiilirt al.s Syuoiiym die Tin. sparsella «Ics W. V. S. lü. 66.
auf, und aus diesen» fiiniidc habe ich den ällerii Namen Spar-
sella für die Speeies anjjeiionimeu , obj^leicli die AVorlc des
W. V.: ,, Aveisslicliler, seliwar/[;espreng(cr Selialie" nicht recht
passen wollten. Bei der I3esich(i(;iinj'; der St/ii//'t'i-itiii//('r''sv]icn
Sammlung' traf F. r. lt. zwei sehr ähnliche Arten unter diesem
Namen verein ijj-t: nämlich (ielechia elcctclla und G'elechia hlan-
dclla F. R., denen jene Worte an{;emesseuer sind. Da Fuln-,
bloss den Namen des W. V. eilirt;, nicht aber deren Art be-
schreibt, wie seine Angabc: habital in Saxouiac corno lehrt,
so kann dadurch kein Zweifel eulstchcu, ob seine Art und die
uusrigc eiuerlei sei.
276
An merk. 2. Stephens Citat wäre so zweifelhaft, wie die
meisten ans seinem Werke, wenn er nicht ganz zuletzt znfäl-
lig- eine Angabe machte, die volle Gewissheit gieht; er sagt
uümlich: manche Exemplare hahcn 1 — 2 bräunliche, dreieckige
Flecke an der äussersten Ecke des Innenrandes gegen die Ba-
sis — Er hält seine Art für die Lhme'sche Phal. curvella, ab-
weichend von Zeiterstedi , welcher unsere Nitidella dafür an-
sieht (vergl. Anm. 2. zu Nitidella). Wäre nicht in Linncs Be-
schreibung die Zeichnung der Vorderflügel aschgrau, statt
gelbbraun, so wäre ich gar nicht abgeneigt, die Stcjihens'sclLC
Ansicht als die rieh! ige anzunehmen. Die Angabe bei Linnc:
habitat in pomariis passt auf keine Art so ausschliesslich wie
auf die unsrige.
An merk. 3. ScopoU's Phal. Punctella (Faun. Carn. pag.
253. 655.) passt hierher ziemlich gut, aber nicht ganz überzeu-
gend, weil er über die Inncnrandzeichnung nichts Genügendes
mitCheilt. Grösse, nächsle Nachbarschaft bei Cornelia (-pru-
niclla) und alae niveae sprechen für die Identität.
\o. Sorbiella (Ti.) Tr.
Capillis ac ihorace albidis; alis anterioribus albis
nitidis, pallide brunneo-slrigulalis, macula dorsi niedii
fasciuque in apicem Dexa marginemque posticum semel
tangente brunnescenlibus.
Oecopliora — Treitschke IX. 2. S. 160. X. 3. S. 210 und 294.
— F. V. Ilöshf. Beitr. S. 22. Taf. 15. Fig. 2. (zu kurz, amllin-
terrandc zu gelb, in der Spitze zu zeichnungslos )
Argijresthia — Z. Isis 1839. S. 205. II. — Lteiüg Isis 184ß.
S. 294. 7. — Schles. Schmtauschbl. IV. 1843. S. 20. — Dup.
Cat. 368. — *Supplem. pl. 87. pag. 487.
Sie überlrifl\ die vorige in der Grösse um ein Be-
deutendes und hat auf Kopf, Rückenschild und Vorder-
flügcln kein reines, sondern ein mit GelbHch gemischtes
Weiss; die Binde erreicht nie (\Qn Vorderrand, sondern
setzt sich bis in die Flügelspitzc fort.
Grösse gewöhnb'ch über der vonGoedartella. Uücken-
scliild und Köpf nur weiss, am trübsten und mit Gelb
gemischt auf <\Qn Schullerdecken, dem Gesicht, den
Tastern und an der Unterseite des vorn gewimpcrien
Wurzelgliedes der braun und weiss geringelten Fühler.
277
Taster auswärts meist hellbräunlich angelaufen. Beine
glänzend weisslich, auf der Lichtseite bräunlich unterlau-
fen; an den Vorderbeinen ist die ganze Vorderseite
braun; die Hinterfussglieder an den Enden kaum merk-
lich dunkler als an den Anfängen. Hinterleib braungrau,
am Bauche weisslich; beim Weibchen der After gelblich
mit lang hervorstehendem, braungelbem Legestachel.
Vorderflügcl glänzend, weiss mit Gelb angelaufen,
nur am Innenrande fast rein weiss. Von der Basis an
ist die Fläche über der Flügelfalle mehr oder weniger'
reichlich blass - gelbbräunlich gegittert oder doch mit
welligen Querslrichelchen gezeichnet. An der Mitte des
Innenrandes liegt ein gelbbi'äunlichcr, bis zur Falte iiin-
reichenderFleck, von sehr verschiedener Gestalt, der meist
oberwärls erweitert und entweder senkrecht gestellt oder
etwas gegen die Basis -geneigt ist. (Bei einem Exem-
plar zeigt sich an ihm oben an der Falte ein gegen die
Basis gerichteter, gespitzter Forlsatz.) Die dunklere Binde
hängt schräger nach aussen als bei Cornelia ; sie ist
breit und nimmt in der Flügelhäifte die Richtung gegen
die Flügelspilze, doch dem Hinlerrande näher als dem
Vorderrande; erslcrem nähert sie sich mit einer fleckar-
tigen, dunkeln Erweiterung, die, wenn sie verlischt, als
wirklicher Fleck unter der RJitte des Hinterrandes übrig
bleibt; von ihr gehen nach dem Vorder- und Hinterrande,
besonders gegen die Spitze, gelbbräunliche, gebogene
Striche. Am Vorderrande zeichnet sich unter den punkt-
ähnlichen Sirichelchen ein fleckenähnliches hinter der
Mitte aus, nach welchem eine breitere, weissliche Lücke
folgt Die Franzen sind hell gelblich grau, um die Spitze
an den Enden gebräunt.
Unterseite glänzend grau bräunlich, mit heller Fran-
zenbasis um die Flügelspitze.
Hinlerflügel gestaltet wie bei Cornelia, niu' etwas ge-
streckter, glänzend grau mit hellen Fi-anzen.
Die bräunlichen Schuppen .sitzen nicht fest auf; bei
Ucgenwctlcr und beim Fliegen verlieren sich viele, und
278
die Zeichnungen bleiben dann nur iheilweise übrig, wäh-
rend, den Kränzen nach zu urlheiien, die Exemplare noch
unversehrt sind.
Diese Art ist im Riesen- und Erzgebirge sehr ver-
breitet und bisweilen sehr häufig. So war sie nament-
lich bei Salzbrunn am Satlelvvalde in grosser Menge.
Ein von Kuldwem zu Ende August gefangenes Exemplar
besitze ich aus der Umgegend von Salzburg. Madam
Lienig entdeckte die Art aucii in Lievland. Sie lebt,
wie es scheint, nur im Gebirge und im höhern Norden.
Ihre NahrungspOanze, der Ebreschenbaum, ist bei Glogau
in Wäldern nicht selten; aber noch habe ich die Schabe
nicht daran auffinden können. Nach F. c. R's Vermu-
ihung, die ich jedoch nicht iheilen kann, nährt sie sich
auch von Prunusarlen. Die Naturgeschichte ist durch
die Fisc/i ersehen und Lieuig'schen Beobachtungen ziem-
lich vollständig bekannt (m. s. Tr. und die Isis).
Die Verpup|)ung geschieht wie bei Pygmaeella in
einem dichten Gespinnst, das in ein weiteres, gitterarti-
ges eingeschlossen ist. Die Flugzeit fängt in der Mitte
Juni an.
Anniork. S!c])hc>is Arfjyrosetia sem ifaseiella Illustr.
IV. S. 252. '2. könnte nnsore Art scin^ wenn sie Qucrsd'ichei-
clieu l)esäs.se, ii])cr die Slcphcns scinveigt, und nenn bei Sor-
Liclla wirklich der erste Innenrandlleck bis zur ßasis {jing-e,
und ihre Zeichnung wirklich golden wäre. Stephens gicht so-
g-ar an, dass der Fleck zuweilen mit der Binde zusammen-
hänge, was bei Sorbiella nie vorkommt. Es wäre sonderbar,
wenn Sorbiella um London in der Ebene häulig- wäre^ bei uns
aber fehlte.
16. Pygmaeella Hübn.
*~ Capillis ac thorace flavidis; aus antcrioribus nitidis-
simis, pallide flavidis, macula dorsi ante medium, fascia
anlice abbreviata maculaque marginis postici aureobrun-
nescentibus.
Till. — llühn. fijv. :35.3. (ziemlich schlecht).
Arfi:;iresthi„ - llübn. Cat. S. 422. 1110.
279
Argr/resthia — Zell. Isis 1839. S.205. 12. — Lienlg Isis 1846.
S. 294. 9.
Argijrcsthia Diip. Cat. 368. - Sclilcs. Schintausclibl. IV.
1843. S. 20. — Vi. 184,'>. S. 15. — Herr ich -Sc/iJ): Topogr. von
Kegensb};-. 3. S. 203.
Oecuphoru — TreiUliske IX. 2. S. 1.59. X. 3. S. 209. uud 294.
— — F. V. Rüslerstamm Bcilr. Taf. 15. Fig. 1. S. 22.
— — Schles. Sthmlauschbl. III. 1842. S. 17.
f Argyrosctia litcrella (Ilaw.) Steph. Illustr. IV. S. 253.
Von den grossten Arten des Genus, kenntlich an
den sehr glänzenden, gelblichen Vordcrflügeln, deren
goldbräunliche Binden weit vor dem Vorderrande auf-
hören.
In der Grosse meist über Sorbiella, seltener wie
Goedarlella. Rückenschild glänzend gelblich mit dunkel
goldgelben Schulterdecken. Kopf bleichgclb behaart,
auf dem Gesicht etwas glänzend. Fühler schwarz und
weiss geringelt, am weissgelblichen, wenig verdickten
Wurzelgliede vorn gewimpert. Taster dünn, hellgelblich,
von Rückenschildslänge. Beine glänzend, schmutzig, hell-
gelb, die vordem auf der ganzen Lichtseite, die mittlem
an der Schenkel- und Schienenspitze , die hintern an
den Schienen braun unterlaufen. Hinterleib dunkelgrau
mit gelblichweissem Bauche; Legeslachel ziemlich lang.
Vorderflügel ziemlich breit, mit sehr lebhaftem Glänze,
mehr oder weniger lief gelblich, am Innenrande am lich-
testen. Nur in der Mitte zeigt sich der Länge nach
iJunkle Bestäubung und goldbräunliche Querstrichelchen;
der Vorderrand bleibt also als auszeichnende Eigenlhüm-
lichkeil dieser Art in beträchtlicher Breite einfarbig und
hell. Nicht weit vor der Mitte hat der Innenrand einen
braungoldnen, senkrechten Fleck, der bis zur Flügelfalte
hinauh'eicht, und sich hier an die dunklere Bestäubung
und einen breiten, auf der Flügclfalte von der Basis her-
ziehenden, gleichfarbigen Strich anschliesst. Hinter der
Mitte ist die meist breitere, braungoldne Binde; sie liegt-
schief nach aussen, hat wellige Ränder und verlischt
schon auf der Hälfte der Flügelbreitc; oberwärls erwei-
280
tert sie sich ein wenig, und bisweilen zeigt sie sich am
Ende ausgerandet. Unter der Mitte des Hinterrandes
h'egt ein verschieden gestalteter Fleck von verschiede-
ner Crosse. Die Flügelspitze ist wenig dunkler als die
übrige Fläche, zuweilen mit sehr verloschenen Fleckchen.
Die Franzen sind hell braungelblich, um die Flügelspitze
an den Enden gebräunt.
Unterseite glänzend graubräunlich, am Innenrande
mit einem weisslichen, verloschenen Mittelfleck und einem
solchen am Innenwinkel; die Franzen sind über und
unter der Flügelspitze an der Basis sehr hell.
Ilinterflügel breiter und weniger fein zugespitzt als
bei Goedartelia, violeltlich grau mit gelbbräunlichgrauen
Franzen.
Veränderlichkeit zeigt sich nur in der Grösse, in
der Lebhaftigkeit der Grundfarbe der Vorderdügel und
der Reichlichkeit der Verdunkelung im Mittelfelde der-
selben.
Diese Art ist in Schlesien, besonders im Gebirge,
oft sehr häufig; auch bei Glogau findet sie sich nur in
den Laubwaldungen des Höhenzugs bei Jakobskirch und
Ilermsdorf, nicht in der Ebene jenseits der Oder, In
Böhmen lobt sie um Nixdorf nicht selten; auch in Sachsen
kommt sie vor {F. R.) desgleichen in Baiern um Regens-
burg (//. Seil/.). Ausserhalb Deutschlands wurde sie
von Madam Lieiüg in Lievland beobachtet. Sie bewohnt
ausschliesslich Salix caprea, aus deren Laube ich sie im
Juli bei Goldberg in ganzen Schwärmen abklopfte; ihre
Flugzeit beginnt schon im Juni.
Die Raupe sammle ich an den Sahlweidensträuchern,
die auf liocknem Boden zwischen Birken und Eichen
wachsen, zu Anfang Mai; sie bewohnt die noch nicht
völlig entwickelten Ilerztriebe, und ihre Wohnung wirtl
an der Verzückung der Blaltbüschcl ziemlich leicht er-
kannt. Die Beschreibung des Aussehens der Raupe
haben F. r. R. (bei Tr.) und Licnig gegeben. Zur Ver-
wandlung begicbt sie sich auf die Erde. Bei mir vor-
281
puppte sie sich in der Scliaciitel am Boden unter den
dürren Weidenblättern. Schon in den ersten Tagen des
Juni krochen mir die SchmelterHnge aus, hauplsächhch
Morgens; am 4len Juni waren um 8 Uhr manche noch
nicht YöUig ausgewachsen, und manche erschienen wahr-
scheinhch noch später aus der Puppe. In der Ruhe hal-
len sie den Kopf ganz abwärts, fast auf dem Boden auf-
liegend, und den Hinlerleib senkrecht in die Höhe ge-
richtet, dabei halten sie die Hinterbeine dicht am Leibe
und werden also nur von den 4 vordem Beinen gelra-
gen; etwas beunruhigt, wiegen sie den Hinlerkörper
auf und ab. Beim Kriechen hallen sie ihn horizontal,
und bedienen sich der Hinterbeine. Gern nehmen sie
eine Stellung an der Decke der Schachtel, also im
Freien an der Unterseite eines Blattes; doch sitzen sie
auf dem Boden ganz eben so.
Annierk. 1. Tin. pyjjmaoclla ,, g-oldfärbig'tcr Sclialie mit
Ijlcicliom Innciiraudc" Wien. Vzchn. 141. 70. wird Yon Hübncr
im Catalo^ für seine Tin. pyf^inacplla crldärt, die nnhczwci-
fclt die unsere ist. r. Charptr. fand das Exemplar der Schijfcr-
j/?«7/<>r sehen unkennd ich oder nicht vorhanden (s. Zünsler e(c. des
W. V. S. 150.) 5 7V<^/7iv7i/.-e schwel {jt dariüter. F. v. Riislcrstamm
fand alfer in der Sammlun[;;- ein sehr verblichenes Stück unse-
rer Faßetclla auf die doch die Worle des Verzeichnisses
im {^erinj|-stcn nicht anwendbar sind ! Abermals ein Beispiel
der ITnzuverlässigkeit der Srhtjfcrmiiner'schcn Sammlung-.
Anmerk. 2. Stephens Sucht, überall bei den Arten dieser
Abtiieiinng- von Arjjfyrcslhia griechische Buchstaben zu crblik-
ken, ist walirsclieinlich Schuld, dass seine Arg-yr. literella
nicht mit Sicherheit ang-eführt werden kann. Weder hat der
erste Innenrandfleck auf den' Vorderflügfcln der Pyginaeclla die
Gestalt eines griechischen <, noch der llinJerrandlleck die eines
S2. Auch die Grösse (5', — 5|'^") der Literella geg-cn die der
Goedartella (5 — 6'^') crrejj^t Bedenken. Er beschreibt seine Li-
terella so: ,,al. ant. argeiiteis, liieris 3 fasciaeformibus aurcis
costani non atting-cntibus. Vorderflüg'cl silbri{j mit g;oldener
Beimischung-, mit .3 in gleichen Zwischeuräiiinen aufgestellten,
g^oldenen, abgekürzten Binden, welche griechischen Buchstaben
ähneln; die erste nahe der Basis ähnelt einem ;, die zweite
in der ÖJittc wie ein umgekehrtes >« , die dritte am IJinterwin-
kel wie ii; Frauzen {joldbraun. lliuterllüg^cl bleifarben, gold
282
braunfranzig'. Kopf und Rückenschild rotlig-elb (fulvcscent
[wie Lei Gocdartclla] ). Wenig- veränderlich 5 hei manchen
Exemplaren sind die Goldhinden etwas deutlicher und slärker
als bei andern. Scheint selten zu sein 5 ich besitze drei schöne
Varietäten, von denen zwei Jlatvorlh'' sehe Originale luid in
Coombe wood gefang-cn^ ich halle das Insekt vorher zu I)a-
renth im Juni erhallen.
A n m e r k. 3. Die .SVep/iews'schc M i c r o s e t i a p y gf m a c e 1 1 a
(IlmiwHh) lllustr. 4. S. 269. hat nichts mit unserer Argfyresthia
zu schaffen. Man s. Anm. -3. zu Neplicula rufcUa.
An merk. 4. Vielleicht gehört noch zu Pygmaeella Es-
pers Tin. Rudolphinell a Nalurl'orscher XXV. lab. H. ßg'.
1., die zu sehen ich noch nicht t^elegcnheit halle. r. Chplicr
erwähnt ihrer in seiner Schrift über das Wien. Vzchn, S. 165
als einer ad marginem crassioreni alarum anticarum verwisch-
ten Goedartella.
17. Goedartella Linne.
Capillis ac ihorace flavidis; alis ant. nitidissimis, fla-
vidis, fasciis 3 aureis, j)rima integra, secunda anlice
late furcata, lerlia marginali maculas duas pallidas in-
cludente.
Phal. tin. Goedartella Lliiii. Syst. nat. I. 2. pag. 897. 436. —
Faun. Suec. ed. 2. pag-. 361. 1401. — « Clerclc Phal. lab. 12.
lig-. 14.
Tinea — Fahr. Syst. Ent. pag-. 664. 53. — Enlomol. sysl. 3.
2. pag. 320. 146. — Sup. paj;. 497. 87.
7V„. _ Wien, Vzchn. S. 143. 29. — Ausg-. von Chrptr. S.*
1(J5. _ Ausgf. Illiger's II. S. 121. 29.
Tin. — llühn. lig-. 133. (schlecht) S. 55. — Rattehurgs Forst-
ins. II. S. 252. 3.
Tin. — Sehrank Faun. boic. II. 1. S. 131. 1868.
Oecuphora — Treilsehke IX. 2. S. 162. 6. und X. 3. S. 294.
h'vllar. Schm. von Oestr. 98. Zcttcrstrdi Ins. lai)pon. 1009. 3.
— Erersmann Faun. Volg-. pajjf. 595. 5.
Occophore de (iocdurl Diip. VIII. ])ag^. 466. pl. 305. fig". 8.
Oeeophora — Licnig in den Schriflen der curläiidischcn Gc-
sellscliaft 1840. S. 119.
Oeeophora — Sehles. Schill lau.schbl. III. 1842. S. 17. —
r. Tiedemann Freuss. l'roviuziall)l. 1845. S. 538.
Jrgijro.u'tia — Stephens €at. 7294. — IHustr. 4. p. 252. 1.
283
Jrgt/resfhia — Huhn. Cat. pag'. 422. 4107. — ZcU. Isis 1839.
S. 205. i.3. — Schlcs. Schnitatisclil.l. IV. 1843. S. 20. — V. 1844.
S, 18. — II. Sch/fr. Topog. von Hcjjcnsljiirjj lll. S. 203. 1059.
— Diipoiichcl Cat. pap;. 369.
Phul. scmiargeii.'c/lfi Donovan hrit. Ins II. pajj-. 76. pl. 65.
fifr 2. 3.
Var. b. alis anterioribus aureis, signis rubroauralis.
Var. c. alis anl. aureis subunicoloribus, fasciis ob-
solelis.
Zcllcrsfedf 1. c. Var. c.
Var. d. ramo fasciac furcalae posteriore cum fascia
submarginali iufra costam co'njunclo.
Von Arg. pygmaeella dadurch zu unterscheiden,
dass die Willclbinde der Vorderllügel stets mit beiden
Gabelästen den Vorderrand erreicht, statt dass sie bei
dieser schon in der Flügelmilte aufhört und nur aus-
nahmsweise etwas ausgerandet und dadurch gabelförmig
erscheint; auch zeichnen sich bei Goedarlella die Schul-
terdecken nicht wie bei dieser durch Dunkelheit vor der
übrigen Färbung des Rückenschilds aus. Brockeella
ist an der schneeweissen Farbe auf Kopf und Rücken-
schild, desgleichen in den Flecken der Vorderflügel zu
erkennen; ihre erste Binde breitet sich auf dem Vorder-
rande ohne Unterbrechung bis zur Basis aus, und was
bei Goedarlella eine sehr seltene Ausnahme ist, (var. d.)
ist bei ihr Regel ohne Ausnahme, dass nämlich der
hintere Ast der Gabelbinde mit der Submarginalbinde
zusammenhängt.
Grösse etwas veränderlich, stets über der von Pru-
niella. Rückenschild hell goldglänzend mit gleichfarbi-
gen Schulterdecken. Ilaarschopf des Kopfes gelblich;
Gesicht, so wie die dünnen Taster etwas glänzend, fast
weiss Fühler weiss und schwarz geringelt, am wenig
verdickten, weisslichen VVurzelgliede vorn gewimperl.
Beine glänzend weisslich; die 4 vordem Schienen bräun.
lieh gefleckt, die hinteren, so wie die ganze Lichtseite
der Vorderbeine bräunlich angelaufen; alle Fussgliedcr
sind obenauf an den Enden gebräunt, llinlcrlcib braun-
284
grau mit gelblichem After und weisslichem Bauche; Le-
gestachel massig lang.
Vorderflügel ziemlich breit, sehr glänzend, gelbweiss
mit mehr oder weniger vorwaltendem Gelb. Nicht weit
von der Basis steht eine etwas einwärts geneigte ziem-
lich grade, bräunlich goldene Binde, die auf dem Vorder-
rande bleicher wird und bei genauer Betrachtung ein
weissliches Bandfleckchen einschliesst; sie reicht hier
in sehr verloschener Färbung bis zur Basis. Die Mitlel-
binde spaltet sich über oder an der Falte in zwei sehrdi-
vergirende Aeste; diese schliessen ein helles Dreieck
der Grundfarbe ein, in welchem der Rand mit einem
bis drei dunkeln Slrichelchen gezeichnet ist, von denen
das erste gewöhnlich das schärfste ist. Die hellen, bin-
denföi'migen Zwischenräume der Grundfai'be sind am
Innenrande am breileslen und hellsten, und der zwischen
der ersten und zweiten Binde ist breiter als der zwi-
schen der zweiten und dritten. Die dritte Binde beginnt
dicht am Innenwinkel und zieht am Hinlerrande hin, in-
dem sie so den ganzen hintern Raum des Flügels ein-
nimmt; sie enthält zwei kleine Flecke der Grundfarbe,
den einen am Ilinterrande unter der Mitte, den zweiten
verloscheneren am Vorderrande dicht an der Flügelspitze.
Die gelbbräunlichen Franzen sind um die Flügelspitze
am dunkelsten.
Unterseile schwach glänzend, hell gelbbraun mit
zwei hellen, verloschenen Vorderrandfleckchen vor der
Flügelspilze und zwei ähnlichen oft zu Binden verlän-
gerten Innenrandflecken.
Hinterflügel lanzellförmig, scharfspitzig, violetllich-
"rau, braun uraufi-anzii,';.
Var. b. in der höchsten Ausbildung ist ausgezeich-
net schön. Die Grundfarbe ist ein helles Goldgelb, am
Vorderrande am hellsten, und die Zeichnungen, in der
Gestalt ohne Abweichung von Var. a., sind, gleichfalls
am Vorderrande weniger lebhaft, ein prächtiges Bolh-
gold. Fs giebt E.vemplarc , die fast eben so rolhe
285
Zeichnungen und dabei den hellen gewöhnlichen Grund
haben.
Var. c, in welcher Zettcrsiedt mit Unrecht eine
eigne Art vermulhel, hat die Grundfarbe der Vorder-
flügcl fast so lebhaft wie die Zeichnungen, weshalb bei
oberflächlicher Betrachtung die ganze Fläche lebhaft und
dunkel goldgelb erscheint. Bei schiefer Haltung des In-
sekts lassen sich die Binden erkennen; der Yorderrand
zeigt sich heller mit dunklen Punkten.
Var. d. ist so selten, dass sie mir nur einmal voll-
ständig und ausserdem zweimal als Monstrosität vorge-
kommen ist. Die vollständige Var., ein Männchen hat
eine sehr helle Grundfarbe und bräunlichgoldene Zeich-
nungen; etwas über der Fliigelmille geht von dem hintern
Aste der Gabelbinde nach der Mitte der Hinterrand-
binde ein breiler Arm hinüber und trennt den binden-
förmi2,en Raum der Grundfarbe in zwei ansehnliche, un-
gewöhnlich breite Gegenflecke. Beide Monstrositäten sind
weiblich und haben die Zeichnungen in gerölhetem Golde;
bei dem ersten gehört der linke Vorderflügel zu Var. a.,
der rechte zu Var. d.; dieser hat noch das Ausgezeich-
nete, dass die Gabelbinde am Innenrande nur halb so
breit ist als auf dem linken Flügel; von den beiden
durch die Trennung entstandenen Gegenüecken, ist der
obere der grössere. Beim zweiten Exemplar gehört nur
der linke Vorderflügel zur Var. d., und hier ist der obere
Fleck viel kürzer als der untere; ausserdem ist der drei-
eckige von der Gabelbinde eingeschlossene Vorderrand-
fleck in zwei ziemlich gleiche Flecke getrennt.
Diese Art ist über das ganze mittlere und einen
Theil des nördlichen Europa's verbreitet. Sie lebt im
südlichen England, in Schweden bis nach Lappland hin-
auf, in Lievland, im Casanschen und Orcnburgschen; in
Deutschland überall. Sie bewohnt Birken und Erlge-
hölze, nach //. ScJif/r. um Begensburg Buchen; nach
V. Tiedcniaim fliegt sie an Syringa vulgaris (ich vcr-
muthe eine Verwechselung mit Gracil svringcUa). Ihre
286
Flugzeil ist im Juni, Juli und dem Anfange des August
(nach Schrank schon im 'Mai). Die Raupe lebt in den
Kätzchen der Birke und Erle, vielleicht auch in Knospen;
ich habe sie immer nur gefunden, wenn sie sich einen
Ort zur Verpnj)pung suchte, nämlich im April, in der
aufgesprungenen Rinde alter Stämme, hinter deren locke-
rer Rinde man oft die Puppen in Menge findet. Ohne
Zweifel gehen viele Raupen auch in die Erde. Die Be-
schreibung der Raupe giebt Tr. a. a. 0.
Au merk. Ze/fersfedt's Var. 1)., § duplo major ; fasciac ala-
rum albae conflucnles apiccm toliim latc arg'enteum cfficieutos
sclipint mir durch Abreihiing- entstandon zu .seiu; wcuifjsteus
habe ich uoch nie die zwei weisscu Flecke am Vorder- und
llinlerrande mit dem hellen biudenfürmigen Raum der Grund-
farbe (zwischen Binde 2 und 3) an unversehrten Exemplaren
verbunden g-esehen.
18. Brockeella Hübn.
Capillis ac ihorace niveis; alis anterioribus nitidissi-
mis brunnescenli-aureis, basi, fascia antice coarclata ma-
culisque coslae 3, anguli poslici unica niveis.
Tln. — llühn. (ijf. 362. (262)
Occophora — Treilschke IX. 2. S. 164. X. 3. S. 294.
Oecophore de Brockcel IJiip. VIII. pa^;. 464. pl. 305. lig". 7
Argijresthla — Udbii. Cat. S. 422. 4101).
— — Zell. Isi.s IS39. S. 205. 14. — Llenlg Isis 1846. S.
294. 10. — Schles. Schmlauschbl. IV. 1843. S. 20. V. 1844. S.
18. — Dup Cat. 369.
Argi/rosetia B r oc/,-e l In SlejjJictis lllusir. IV. S. 252. 3.
— — /- M'-ella Uuuoilh Lcpid. brit. 569. — Sfcphens
Calalojjue 7296.
Ausgezeichnet durch schneeweissen Kopf und Rük-
kenschild und eben solche Farbe der Flecke der Vor-
derllügel, welche letzleren breiter und kürzer sind als
bei Goedarlella.
Etwas kleiner als Goedarlella. Gesicht und Taster
etwas glänzend, wcisslich, lelzleie mehr gelblich. Füh-
ler schwarz und weiss geringelt, das weisse VVurzclglied
vorn gewimpert. Beine glänzend, schmutzig weiss; die
287
vordem auf der Lichlseilc braun, die andern an den
Schienen bräunlich angelaufen, an den Füssen obenaul'
mit bräunlichen Gliederenden. Hinterleib braungrau, am
After gelblich, am Bauche weiss; der Legeslachel wenig
vorstehend.
Vorderdügel sehr glänzend; die schnecweisse Grund-
farbe nimmt einen geringern Raum ein als die bräunlich-
goldenen Zeichnungen. Wir sehen der leichlein Beschrei-
bung wegen die Goldfarbe als Hauptfarbc an. Die Basis
ist in einem vom Vorderrandc abgeschnittenen, sich am
Innenrande ausdehnenden Flecke schneeweiss. Nach
einem bindenartigen Zwischenraum folgt noch vor der
Flügelhälfle eine vollständige, breite, gegen den Vorder-
rand verengte schneewcisse Binde. Der Vorderrand hat
auf der Mitte einen kleinen halb eiförmigen, dann einen
grössern ähnlich gestalteten oder dreieckigen, und end-
lich dicht an der Spitze einen schmalen, strichförmigen,
schneeweissen Fleck. Auf dem Innenwinkel liegt ein
grosser, schneeweisser Fleck, dessen abgerundete Spitze
sich dem zweiten Vorderrandlleck sehr nähen. Franzen
um die Flügelspitze goldbräunlich, gegen den Hinterwin-
kel ins Weissliche übergehend.
Unterseite glänzend graugelbbräunlich mit den durch-
scheinenden weisslichen Zeichnungen der Oberseite.
Hinterflügel breiter als bei Goedartella und weni-
ger fein gespitzt, grau, sehr schwach violettlich schim-
mernd, mit gelblicligraucn Franzen.
Bei weitem seltner als Goedai'tella, auch weniger
verbreitet: im nördlichen Frankreich (/>///;.); im süd-
lichen England [Stephens); in Lievland [Lieiii^]; in
Schlesien (Glogau, Reinerzer Secfelder 29. Juli ein c^);
in Brandenburg (Frankfurt: Metzner); in Sachsen (um
Dresden und Schandau: Tr.). — Sie fliegt zu gleicher
Zeit mit Pygmaeella, aber nur in Birkengehölzen. Die
Raupe lebt nach Madam Lienis^ im April in Birkenkätz-
chen und sogar an Fichtennadeln, mit denen sie sich
288
aufziehen liess. In Lievland scheint die Art weniger
seilen zu sein als bei uns.
Anmerk. 1. Ich mache hier ausdrücklich auf Ilaworfh's
Witz aiifiiierksam , welcher aus den g^oldjjelbcu Zeichnungen
laleinische Buchstahen herausfand und diese zu der herrlichen
lateinischen Benennung- I-W-cHa benutzte. Wie mögen die
Engländer dieses Wort aussprechen !
Anmerk. 2. SfejjJiens hat noch mehrere Arten dieser Ab-
theilung^ die ich nicht zu entziffern weiss. Ich führe sie hier
bloss nach ihren Diagnosen auf.
1) Auriviltella Haw. (lllustr, 4. pag. 253. 5.) alis ant. ar-
genteis, vitta sinuala ruhro-aurca nitidissima. 5 — 51^^'-
(Darenth wood im Juni 2 Ex.)
2) Aurifasc iella (lllustr. 1. c. 6.) alis ant. argenteis niti-
dissimis, vitta lata irregulari intcrrupta cupreo-aurea lu-
cida. b'/^'. (Darenth wood im Juni einmal.)
3) I-V-clla Haw. (lllustr. I. c. 7) alis ant. argenteis, li-
feris I-V subaurcis fasciae -formibus junctis. 5^, — 5^^.
(Darenth im Juni sollen.)
Anmerk, 3. Eicrsmaim stellt in seiner Fauna S. .59,t. zwi-
schen Pruniella und Cornelia eine Oec. t rim aculel la, die
ich nicht kenne 5 nach der Beschreibung scheint sie mir gar
keine Argyrcsthia zu sein.
I. ß. ISI15 .^totere Rtzbg.
(Fig. 6.)
19. Arceuthina Z. (Fig. 6.)
Capillis ac ihorace niveis, antennis albo fuscoque
annulatis , alis anlerioribus nilidissimis virescenti - ori-
chalceis.
Jrgyr. — Z. Isis 1839. S. 205. 15.
— Schles. Schmtauschbl. IV. 1843. S. 20. VI. 1845. S. 15.
— Arccitfh'mclla Diip. Cat. S. 269.
Unter den einfarbigen Arien sieht sie der folgenden
am ähnlichsten; diese hat aber ein helleres, nicht mit
Grün gemischtes Gelb auf dtw Vorderilügeln und als
wescnllichen Unlcrschied ein gelb glänzendes Rucken-
schild und ockergelbe Kopfhaare, während Arceuthina
zum Unterschiede von allen andern Arten dieser Abihei-
lung auf llückenschild und Kopf schneeweiss ist.
289
Grosso noch unler Arg. fundella, Rückensclnld
schneeweiss mit messingfarbenen Schulterdecken. Füh-
ler braun und weiss geringelt, Wurzelglied weiss, etwas
verdickt, vorn gevvimpert. Schopf schneeweiss. Ge-
sicht glatt, glänzend, mehr oder weniger gelb. Taster
glänzend weisslich, etwas länger als der Kopf, ziemlich
schlank. Beine glänzend, grauweisslich, an den Fuss-
gliederenden obenauf gebräunt. Hinterleib grau, an
Bauch und After weisslich.
Vorderfliigel seiir lebhaft glänzend , einfarbig mes-
singfarben mit etwas Grünlich gemischt; Franzen grau,
an der Flügelspitze von gelb glänzenden Schuppen gross-
tenlheils verdeckt. Unterseite einfarbig bräunlich erau.
Hinterflügel lanzettförmig, lang zugespitzt, hellgrau
mit etwas Lilaschimmcr. gelbgraufranzig.
Das Weibchen hat an der Basis breitere Hinter-
flügel und einen gelblichen, kurzen Legestachel.
Wahrscheinlich sehr verbreitet und nur wenig be-
obachtet — um Neu-Strclilz in Mecklenburg häufig (F./?.)
um Frankfurt am Main sehr häufig (v. Hey den) — bei
Glogau in den Wäldern um Hermsdorf nur an Wach-
holder und keineswegs häufig gefunden, vielleicht des-
wegen, weil sie erst nach Sonnenuntergang durch Klop-
fen zum Auffliegen gebracht wird. Ihre Flugzeit fällt in
die zweite Hälfte des Mai. Ohne Zweifel lebt ihre
Raupe an Juniperus communis.
20. Certella n. sp.
Capillis ochraceis, antennis albo fuscoque annulatis,
thorace alisque anterioribus nitidissimis, dilute orichal-
ceis. {\ (f.)
Der sehr lebhafte Glanz und die messinggelbliche
Farbe der Vorderllügel sind ihr nur mit Arceulhina ge-
mein. Ausser dem bei dieser angezeigten Unterschiede
in der Farbe des Kopfes und Rückcnschildes hat sie
weniger spitz zulaufende Hinlerflügel.
II. 19
290
Grösse über Arceuthina (Vorderflügellänge 2j\"^).
Rückenschilcl einfarbig, wie die Vorderflügel. Kopf hell
ockergelb behaart; eben so gefärbt ist auch das Wur-
zelglied der braun und weiss geringelten Fühler. Ge-
sicht glänzend weisslich. Taster wenig glänzend, hell
gelb, von Kopfeslänge, ziemlich schlank. Beine seiden-
glänzend, schmutzig weisslich ockergelb, ohne Verdun-
kelungen, ausser der braun angelaufenen Lichtseile der
vordem. Hinlerleib bräunlichgrau, am Bauche weisslich.
Vorderflügel etwas gestreckter als bei Arceuthina;
sehr glänzend, hell messingfarben; Franzen grau, um die
Flügelspitze glänzend gelbschuppig. Unterseite glänzend
bräunlichgrau.
Hinterflügel an der Spitze breiter und weniger fein
spitzig als bei Arceuthina, glänzend hellgrau, gelblich
graufranzig.
Das einzelne Männchen fing ich im Juli bei Reinerz
an einem hohen Berge im Fichten- und Tannenwalde;
ob Wachholder da wuchs, ist mir nicht mehr erinnerlich.
21. PraecocellaZ.
Capiliis exalbidis; antennis albo fuscoque annulatis,
ihorace alisque anterioribus nilidulis ochraceis, his rufes-
centi suflfusis.
Argyr. — Z. Isis 1839. S. 205. 16. — D„p. Cat. 369.
— Schi. Schmlauschbl. IV. 1843. S. 20. VI. 1843. S. 15.
Am nächsten der Illuminatella, mit der sie in
der gelblichen Färbung ziemlich übereinkommt; sie hat
aber auf den Vorderflügeln einen rölhlichcn, fast rosen-
farbenen Hauch, der dieser gänzlich abgeht, und viel
feiner und schärfer gespitzte und grauere Hinterflügel.
Grösse der Fundella. Rückenschild einfarbig, schwach
glänzend ockergelb. Kopfhaare weisslich mit ein wenig
Gelb gemischt. Gesicht glalt und glänzend. Fühler
weisslich, auf der Oberseite deutlich braun geringelt,
auf der Unterseite beim Männchen sehr schwach gczäh-
nclt; das schwach verdickte Wurzcli;lied, so wie die
291
Taster, blass ockergclblich; diese von Kopfeslänge, we-
nig schlank. Bcino glänzend, hell ockergelb, nur die
vordem auf der Lichtseile gebräunt. Hinterleib hell rtith-
lichbraungrau, am ßauch vveisslich.
Vorderflügcl ziemlich breit, schwach glänzend, blass
ockergelb, im ganzen ÄJittclraum mit schwachem, rosen-
farbencm Anflug, nur an den Gegenrändern in sehr ge-
ringer Breite ohne diesen. Am Ilinlerrande der Discoi-
dalzelie zeigt sich eine erhabene Stelle, die leicht als
ein graues Querstrichelchen angesehen werden kann.
Unterseite etwas glänzender hell braungrau, hinten
heller mit gelblicher Franzenbasis.
Hinterflügel lanzetllich, feinspitzig, doch nicht lang
zugespitzt, grau mit schwachem, violetdichem Schimmer;
Franzen gelbgrau.
Das etwas kleinere Weibchen hat den rothlichen
Anflug der Vorderfliigel sehr schwach, und seine Hinter-
flügel sind spitzer.
Selten, bis jetzt nur in der Glogauer Gegend ge-
funden. Das erste Exemplar, ein Männchen, fing ich zu
Anfang März am Fenster, wo seit einigen Tagen Weiden-
äsle im Wasser standen. Ein paar erhielt ich zugleich mit
Arceuthina an Wachholdersträuchern im Mai, und meh-
rere klopfte ich in Gesellschaft des Nematopogon Swam-
mcrdammellus aus den spärlichen Abiessträuchern in
den Birkenhölzern um Hermsdorf.
22. Illuminalella F. R.
Capillis pallide ochraceis, antennis albo fuscoque
annulatis ; ihorace alisque anterioribus nitidis dilule
ochraceis.
Argyr. — Z. Isis 1839. S. 205. 17. — Lienig Isis 1816. S.
294. 11.
Argtjr. — Diq>. Cat. S. 369.
Oecophora, — Oec. illuminee Dup. VIII. pag. 462.1)1. 305. fi{J. 5.
Tinea (^Blastotere) licrgiella (^Saxcsen) Ratteburg. Forst-
iiisektcn II. S. 246. Taf. 15. Fiff. 4.
292
Von der vorigen durch lebhaftem Glanz und Man-
gel des röthlichen Anflugs auf den bleichocker- oder
isabeilgelben Vorderflügeln, so wie durch breilere Hin-
terflügel sicher verschieden.
Grösse etwas wechselnd über und unter Praeco-
cella; mein grössles Männchen hat fast volle 3'" Vorder-
flügellange.
Rückenschild etwas glänzend bleich ockergelb. Kopf-
haare eben so, ohne Glanz. Fühler weisslich und braun
deutlich geringelt, beim $ gegen die Spitze auf der
Bauchseite sehr schwach gezähnelt. VVurzelglied glän-
zend bleichgclb, fast zu einem Augendeckel erweitert,
vorn gewimpert. Gesicht glänzend. Taster von Kopf-
länge, gelblich, dünner und schlanker als bei Praeco-
cella. Beine glänzend, schmutzig hell gelblich, nur die
vordem auf der Vorderseite braun. Hinterleib graugelb-
lich, am Bauch weisslicher. Legestachel wie bei Prae-
cocella, ein wenig hervorstehend. — Vorderflügcl ziem-
lich breit, ganz einfarbig, sehr blass ockergelb oder
blass isabellgelb mit ziemlich lebhaftem Glänze. Auch
hier bildet sich auf der Querader der Discoidalzelle eine
Erhöhung, die ein wenig Schatten wirft. Franzen weni-
ger glänzend, am Hinterwinkel am hellsten.
Unterseite graugelblich, am dunkelsten grau am Vor-
derrande von der Basis aus.
Hinterflügel gegen die Spitze merklich breiter als
bei Praecocella, spitz, glänzend hellgrau mit blass gra«-
gelben Franzen.
Sie lebt in Böhmen bei Nixdorf vom Mai bis zum
Juli in Kiefer- und Lerchengehölzen (F. R.) — in Sach-
sen um Dresden {v. Ti.) — am Harz und im Thüringer-
walde auf Fichten {Rtzhg.) — um Frankfurt am Main
als schädliches Forstinsekt (^\ Hcyclen) — in Schlesien
am Probslhainer Spitzberge an Fichtenbüschen zu Fnde
Mai und Anfang Juni nicht selten (Z.) — in Lievland um
Kokenhusen {Lienig). Nach Uatzchiirs; fällt die Flug-
zeit in das Ende Juni und den Anfang Juli. Die Natur-
293
geschiclUe der in Knospen meist jüngerer Ficlifen, sei-
len iillerer Baume lebenden Raupe giebl Ilalzchurg
a. a. 0.
23. Gl abrate Ha n. sp.
Capillis ochraceis, anlennis albido fuscoquo suban-
nulalis arliculo basali pallido; alis anterioribus nilidis
cano-albidis.
Die viel stärker geglätteten, nicht bleichgelben, son-
dern grauweisslichen Vorderflügel und die schärfer und
länger gespilzen Hinlerflügel geben den Unterschied von
Illuminatella. Die folgende grössere Amiantella und
die oft eben so grosse Ocnerostoma piniariella
haben fast denselben Glanz der Vorderflügel, und die
erstere hat auch die gelbliche Behaarung des Kopfes;
aber bei keiner von beiden lassen sich an den Fühlern
hellere und dunklere Ringe erkennen, die unsere Gla-
bralella auf der ganzen Rückseile ziemlich deutlich zeigt.
Ausserdem hat Amiantella ein glänzend hell graues Wur-
zelglied der Fühler, statt eines hell gelben, und gespitz-
tere Ilinterflügel als Glabralella, und bei Piniariella sind
die ganzen Fühler einfarbig grau und die Ilinterflügel
gleichfalls etwas dünner zugespitzt.
Grösse der zwei Weibchen, wie die von Argyr. ar-
ceulhina; das einzelne Männchen ist noch kleiner. Rük-
kenschild einfarbig, von Farbe und Glanz der Vorder-
flügol. Kopfhaare ockergelb, dunkler als bei Illumina-
tella. Fühler an der Wurzelhälfte ziemlich deutlich vveiss-
lich und braun geringelt; gegen die Spitze verschwinden
die Ringe, und die Fühler zeigen sich glänzend grau,
beim Männchen unten sägespilzig; das glänzende Wurzel-
glied ist gelblich, in gewisser Richtung so unrein gelb-
weisslich schimmernd, wie das glatte glänzende Gesicht
und die Taster, welche von der Länge des Gesichts und
ziemlich schlank sind. Beine wie die Taster ungefleckt,
nur die vordem auf der Lichtseite braun angelaufen.
294
Hinterleib grau, etwas glänzend, am Bauch heller; Lege-
stachel ein wenig hervorstehend.
Vorderflügel von der Gestalt wie bei llluminatella,
lebhaft glänzend, grauweisslich, oder sehr licht grau, am
Yorderrande kaum etwas dunkler, mit kaum kennbarer
gelblicher Beimischung. Die quergehende Erhabenheit
zeigt sich auf der bei llluminatella bemerkten Stelle nur
bei zwei Exemplaren; bei dem dritten ist die Fläche eben.
Kränzen gelblichgrau. Unterseite licht gelbbräunlichgrau,
viel weniger glänzend als auf der Oberseite.
Hinterflügel lanzettförmig, gespitzter als bei lllumina-
tella, weniger lang zugespitzt als bei Amiantclla, glän-
zend hellgrau mit glanzlosen, gelbgrauen Franzen.
Mein männliches Exemplar, kenntlich an den weniger
schlanken Hinlerflügeln, und den gegen die Spitze ge-
zähnelten Fühlern ist kleiner als die 2 Weibchen, gegen
die Regel in dieser Abtheilung.
Diese seltene Art fing ich bei Reinerz im Fichten-
walde an herabhängenden Zweigen in der Mitte des Juli.
24. Amiantella Kollar. n. sp.
Capillis lutescentibus; antennis alisque anterioribus
nitidis, canis, unicoloribus (cT $ mus. Metzneri).
Geringerer Glanz und tieferes Grau der Vorder-
llügel, spitzere Hinterflügcl, einfarbige, graue Fühler un-
terscheiden diese Art von Glabratella, der stärkere
Glanz der Vorderflügel und die gelblichen Kopfhaare
von Ocnerost. piniariella.
Grosse etwas unter Fagetclla, wie eine grosse Oc-
nerost. piniariella. Rückenschild glänzend grau. Kopf-
haare ockergelb. Fühler sehr glänzend, einfarbig silber-
grau, am VVurzelgliedc heller. Gesicht silberweisslich.
Taster hängend, kaum von Gesichlslänge, grau, schwach
glänzend. Beine glänzend, hellgrau, die vordem auf der
Lichtseite braun. Hinlerleib grau, Bauch gelbweisslich,
beim cT mit silbcrweisslichcm , beim Weibchen gelb-
lichem After.
295
VorderCügel sehr wenig breiler als bei Ocn. piniari-
ella, lebhaft glänzend, silbergrau, beim Weibchen etwas
dunkler, gegen die Spitze lichter, mit der Erhöhung der
Querader wie bei den vorigen Arten. Unterseite so wie
die ganzen Hinterflügel weniger glänzend und ein wenig
dunkler grau; die Ilinterflügel lanzetllich, scharf spitzig
mit massig langer Zuspitzung.
Das Weibchen hat etwas breitere Vorderflügel und
eine dünnere Hinlerflügelspitze.
Vaterland Oestreich; Näheres ist mir nicht bekannt.
H. €cf1e.^Us Z.
25. Gysseleniella Kuhlw. (Fig. 7 — 9.)
Capilüs ac thorace griseis ; alis ant. subopacis albis,
griseo -pulvereis, basi subfasciata fasciaque ante medium
lulco-aureis.
Argyi: — {Itxf.) Z. Isis 1839. S. 205. — Llenig Isis 1846.
S. 294. 13.
Argyr. Scbles. SclimlaHschber. \Y. 1843. S. 20. — VI. 1845-
S. 15.
Argyr. Gysseliniella Dup. Cat. 369.
Oecophora Gysseleniella F. v. lislst.'s Beilr. S. 210. Taf. 74.
Fi{;. 3.
Oecophora Gysselinclla Dup. VIII. pag^. 461. pl. 305. lig'. 4.
Nur der folgenden Art ähnlich, grösser und lichter
als diese, mit hell braungoldgelber Basis und solcher
Binde, was beides der Tarinalella fehlt.
In der Grösse meist unter Pruniella. Rückenschild
und Kopfhaare weiss und grau gemischt und dunkler
bestäubt. Gesicht glatt, weisslich. Fühler an der Spitze
sägczähnig, weisslich, etwas glänzend; auf iler lUickseile
braungrau geringelt; Wurzclglied wenig verdickt. Tasler
von Kopflänge, lichtgrau, ziemlich dick, haarschuppig,
hängend. Beine weisslich glänzend, die vier vordem
auf der Lichtseite mit bräunlichen Atomen, die hintern
kaum ein wenig bräunlich angelaufen. Hinterleib grau
mit weissem Bauch und Aflerbusch.
296
Vorderflügel massig breit, fast glanzlos, im Grunde
weiss, aber sehr dicht braungraustaubig, am dunkelsten
gegen die Spitze; bei genauer Betrachtung sind bloss
die Endränder der Schuppen sehr schmal braun. Dicht
an der ßasis , von dieser durch einen linienförmigen
Raum gelrennt, liegt ein runder, goldbriiunlicher Fleck,
der fast von dem Vorder- zum Innenrande reicht. Eine
goldbräunliche Binde folgt vor der Mitte; sie ist auf der
Vorderrandhalfte am breitesten , auswärts etwas convex
und durch den anstossenden gelichteten Flügelgrund
schärfer hervortretend, als gegen die Basis hin. Auf der
Querader liegt ein sehr verloschenes, goldfarbenes Quer-
wischchen, und eben so, jedoch öfter in einem grössern
Umfange, ist die Flügelspilze gefärbt. Die Franzen licht-
grau, um die Flügelspilze bräunlich bestäubt und an den
Enden brandig braun. — Unterseite glänzend bräunlich-
weissgrau mit durchschimmernder, bräunlicher Binde;
F>anzen weisslich mit brandigen Enden der Flügelspitze
gegenüber.
Hinlerflügel ziemlich breit, scharf zugespitzt, hell-
grau mit gelblichgrauen Franzen.
Das seltene Weibchen hat kürzere Vorderllügel und
schärfere Zeichnungen.
Der gar nicht häufige Schmetterling fliegt in Liev-
land (Lienig), um Wien bei Rodaun und Lichtenslein,
in Böhmen bei Nixdorf und Reichstadt (F. Tl.), ferner
bei Dresden (t\ Tl.) und in Schlesien bei Glogau und
Salzbrunn. Ich fing meine Exemplare im Juni und Juli,
indem ich sie an Waldrändern aus den Nadeln der hohem
Kiefergesträuche klopfte.
26. Farinatclla Z.
Capillis ac ihorace griseis,- alis anl. subopacis gri-
seis, fascia ante, nube lata post medium apicequc fus-
cescentibus.
Argyresthia — Z. Isis 1839. S. 206. 20. Licnig Isis 1846.
S 291. 11.
297
Arg;/r. — Schles. Schmlauschblatt. IV. 1843. S. 20. — VI.
1845. S. 15.
Argyr. — Dup. Cat. 369.
Oecophora — F. v. Röslersf.'s Beitr. S. 211. Taf. 74.
Tis- 4.
Kleiner und dunkler als die vorige Art, ohne die
schöne, braungoklene Farbe derselben und hinler der
Mille der Vorderfliigel sehr verdunkelt.
Grösse der Fundella. Rückenschild und Kopf weiss-
lichgrau, braun bestäubt. Gesicht weisslich. Taster bräun-
lichgrau, noch ein wenig kürzer als bei Gysseleniella,
verdickt, haarig. Fühler vollständig weisslich und braun
geringelt. Hüften, Hinterbeine und Bauch silberweisslich;
die vier vordem Beine crau und ziemlich dicht braun
überflogen. Hinterleib oben dunkel grau, mit weisslichem
Aflerbusch.
Vorderflügel fast ohne Glanz, grau, reichlich dunkel
bestäubt, von der Basis aus am Vorderrande dichter als
am Innenrande. Vor der Mitte ist eine gelbbraune Binde,
schmäler als bei Gysseleniella, auswärts convex und
durch einen schmalen, bindenförmigen, fast weisslichen
Raum der Grundfarbe hier besonders gehoben. Hinter
dieser hellen Stelle verdunkelt sich die Grundfarbe wie-
der zu einem breiten, die ganze Breite einnehmenden
Nebel, hinter welchem die Vorderrandfranzen vor der
Flügelspitze einen weisslichen Fleck haben. In der
Flügelspitze sind die Släubchen, das heisst die Enden
der Schuppen, am dunkelsten und hier und da schwarz.
Franzen nur am Innenrande hell grau, übrigens bräunlich
bestäubt und mit braunen Enden. — Unterseite etwas
glänzend, grau mit lichterer Franzenbasis.
Hinlerflügel schmäler und länger gespitzt als bei
Gysseleniella.
Sie fliegt bei Wien am Lichtenslein — in Böhmen
bei Reichstadl und Nixdorf (F. 71.) — bei Dresden (^v.Ti.)
— in Mecklenburg (F. R.) — in Schlesien um Glogau,
und bei Salzbrunn [Z.) — in Lievland [Lienig) — an
298
Kiefern meist in Gesellschaft der Gysseleniella; bei Salz-
brunn fand ich sie ziemlich häufig, Gysseleniella nur ein-
mal; bei Glogau aber ist erstere seltener. In Böhmen
ist sie nach F. R. häufig. Ihre und der Gysseleniella
Nahrung ist ohne Zweifel die Kiefer.
An merk. In der Isis 1846 steht aus Versehen Farinatclla
H. 3225 diese Art kommt Lei U'dbncr nicht vor.
Ocnerostoma n. gen.
(Figf. 10—12.)
Caput comosum, episloraio laevi.
Antennae alis anterioribus breviores, selaceae, arli-
culo basali crassiusculo.
Palpi brevissimi, bulbilliformes.
Hauslellum brevissimum.
Alae anteriores (unicolores, acuminatae), cellula dis-
coidali acuminata, postice imperfecta, venas quin-
que emittente.
— posteriores lanceolatae, venis duabus furcatis.
Dieses Genus steht den einfarbigen Argyresthien
so nahe, dass ich es früher damit vereinigte und die
Kürze der Taster aus einer zufälligen Beschädigung der-
selben beim Fangen herleitete. Die Untersuchung des
Flügelgeäders liess zuerst die generische Abweichung
erkennen. Das Mal auf den Vorderflügeln ist ausge-
breiteter und verflossener und nimmt die ganze Länge
des Hauplastes der Subcoslalader ein. Die Zelle ist hin-
ten gespitzt und kaum durch eine Querader geschlossen;
die Subcoslalader gabelt sich in der Flügelspilze, nach-
dem ein kurzer Ast noch in den Vorderrand gegangen
ist. Die Medianader theill sich in drei am llinlerrande
endigende Aesle. Aus dem Hinterlheile der Zelle ent-
springen also fünf Aeste, von denen der zweite eine
Gabel bildet. An der Flügelspitze sind die Ränder in
ansehnlicher Breite verdickt, und die obern zwei der
Endadern der Zelle verlieren sich in der Verdickung,
299
ohne zum eigentliclien Rande zu gelangen. Im Raum
der Zelle ist keine Spur einer Ncbenzelle oder einer
Längsfalle. — Die Ilinterflügel sind viel plötzlicher zu-
gespitzt als bei den Argyresthien. Sie haben keine ge-
schlossene Zelle. Die Subcostalader geht früher in den
Rand über. Eine auf dem hintern Theil des Vorder-
randes laufende Ader scheint grade aus der Basis zu
kommen, wenigstens hat sie diese Richtung; aber ihr
Anfang ist nicht zu erkennen. An sie legt sich der sehr
feine Stiel einer ganz deutlichen Adergabel. Die Me-
dianader spaltet sich in eine kurze Gabel, und unter ihr
geht eine feine Linie zum Hinlerrande als Andeutung
einer Falte.
Die sehr kurzen Lippenlaster sind knospenförmig
haarschuppig, kaum unter den Gesichtsschuppen her-
vorstehend. Der etwas längere Rüssel ist aufgerollt.
Jährlich erscheinen zwei Generationen. Die Raupe lebt
wahrscheinlich in Kieferknospen.
Der Gattungsname ist aus ly.r/t^äi ( faul ) und «-«!(««
(Mund) gebildet.
1 . P i n i a r i e 1 1 a Z.
Capilli cum anlcnnis cinerci; alao anteriores nilidae,
cinereae albidaeve.
Var. a. alae ant. albidae.
Argijresihia argciiteUa — Z. Isis 1839. S. 205. 18. —
Licnlg Isis 1846. S. 294. — Dup. Cat. paj^. 369.
Argyrcsthia — Sclilcs. Schmtaiischhcricht. IV. 1843. S. 20.
VI. 1845. S. 15.
Oecoj)h. galactitella Eversm. Faun. Volg'. 595. 4. — Dup.
Cat. 369.
Var. b. alae ant. cinereae plumbeaeve.
PinUiriclla Z. Isis 1. c.
Veränderlich in der Grösse und Färbung, selbst im
Glanz der Vorderflügel; ähnlich derArgyr. amiantella
und der Coleoph. laricella. Jene hat gleichfalls einen
Uaarschopf, aber von gelblicher Farbe, statt der grauen
300
oder weisslichen der Piniariella; Coleoph. laricella hat
einen ganz glallen Kopf; beide Arten haben aber Taster
von der Länge des Gesichts oder Kopfs und ein ver-
schiedenes Flügelgeäder.
Grösse wie Coleoph. laricella, selten etwas darüber.
Kopf grau oder weisslich behaart; in eben dieser Farbe
sind die undeutlich gegliederten, fast fadenförmigen, beim
cf kaum ein wenig faserspilzigen Fühler. Gesicht heller, et-
was glänzend. Hüften und Schenkel silbergrau oder weiss,
die übrigen Theile der Beine heller; die äussersten Fuss-
glieder obenauf an der Spitze so wie die Vorderbeine
vorn gebräunt. Hinlerleib silbergrau oder weisslich be-
schuppt, bisweilen bei Varietät a. unter den Schuppen
fleischroth.
Vorderflügel ziemlich lebhaft glänzend, weisslich,
weisslichgrau oder ziemlich dunkelgrau, gegen die Spitze
heller und geglätteter. Hinterflügel und Unterseite glanz-
loser und grauer; die Hinterflügel heller gefranzt, die
Unterseile der Vorderflügel bei der Stammart gegen die
Spitze meist weisslich.
Diese Art lebt in Lievland {Lienig) — bei Dresden
(v. Ti ) — bei Frankfurt a. M. {v. Ucydcn). Bei Berlin,
Frankfurt a. d. 0. und Glogau ist sie nicht selten, in
Kiefergehölzen, in denen sie aus niedern Aeslen alter
Bäume und aus Slräuchern geklopft wird. Sie erscheint
zweimal, zuerst im April und Mai, dann zu Ende Juni,
im Juli und August. Die grauesten Exemplare finden
sich im Frühjahr, die meisten hellen im Sommer.
Anmerli. Linne's Phal. arjj-cntella Faun. Succ. pag-.
367. 1431: (tola arg'culca, iinmaeulata — hab. in ahietc — nii-
nuta 5 lola cum alis et ardibiis arycnlca nilitlissiina. Alac in-
feriores lanceolalac, u(rin(j[iic eiliatae. Anleunae corjjore brc-
viorcs, fnsco-annulalae. Oculi nijjri) haben Fab. nnd Sieph.
auf den Crainl)us perlellus [jedculct — mit welchem Unrecht,
lehren die Worte minuta — alae inferiores lauceolalce — ha-
bitat in abicic. Unbezweifelt ist diese Li/uic'sclie Arg^cntella
eine Art uicincs chemalig'eu Genus Arfjyreslhia 5 doch fange
301
ch an, meine Deutunj*- auf die vorliegentle Art zu bezweifeln.
Lhiiie leg-t auf die Fiihlerfiirljung' ein solches Gewicht, dass er
da ach seine Diag-nosc im Syst. nat. 2, 1. 895. 421 in die
>Vorte: to(a arjjentea antennis fuscoannulatis abändert. Meine
Kicfernschabe hat so wenij^ weiss und braun gpering-elfc Fühler,
dass man sie eben daran von ähnlichen Arg'yrcslhien unler-
scheiden kann, kaum dass die Fühlerjjlieder auf der Unterseite
von einander g-eschieden sind, und dadurch in den Eiukerbuu-
{i^en einen dunkler erscheinenden Schatten zulassen. Auch
fällt mir jetzt der AVohnort: „in abiele" mehr auf als früher;
doch ist dieses Bedenken das g^eriugslc^ da meine Art wohl
auch an Ficlilen vorkommen kann, die bei uns zu selten sind,
als dass ich das Gcfjenlheil bisher erfahren konnte. Sollte
Liniie die Färbiuijj- der Kopfhaare übersehen und eine Arg^.
glabratella oder g-ar Illuminalella vor sich gehabt haben? Ich
sehe mich {J^enötliijjt, Linne"^s Benennxnig- für meine Art wieder
aufzug-eben. Galaclitella Ev. ist ein Name, dessen Bedeutung^
nur zu Var. a. passt; ich habe also den auf beide Varietäten
passenden g-ewählt, womit ich früher, als ich die grauen Ex-
emplare als eigene Art ansah, diese bezeichnet hatte.
Register.
Seite :
Argfjrcsthia //. . . 240 Aurivitlella ( Arg^yroset.)
Arg^yrosetia Steph. . . 273 Htm- 288
Blastotere lltzehg. . . 288 Bergiella (Tinea) Rtzbg. 291
Cedestis Z 295 Brockeella ( Arg'yr. )
Ismcnc Steph 240 Uübn 286
Ocnerostoma Z. . . 298 Caesiella ( Oecoph. ) T/-. 265
Certella (Argyr.) Z. . 289
Abdominalis(Argyr.)Z. 270 Comella (Tinea) Scop. . 243
Albi.stria (Ismene) //«ir. 249 C onj ug-ella (Arg-yr.) Z. 258
Amiantella (Arg-yr.) Corn ella (Arg-yr.)F«Z»r. 273
KoU 294 Curva (Yponom.) Huw. . 274
A n d e r e g- g^ i e 1 1 a F. R. Curvella (Oecoph.) Zistdt. 254
(Arg^yr.) 241 Curvella [Yponom.) .S/py^A. 274
Arceuthina (Arg^yr.) Z. 288 Denuda(ella(Arg-yr.)F./l. 250
Arceulhinella(Arg:yr) />«/>. 288 D il ec te IIa (Arg^yr.) Z. 272
Arg-eniella (Phal.) Lhm. 300 Ephippclla (Alucit.) Fabr. 243
Aurifasciclla (Ar(;yrosct.) Ephippium ( Ypsoloph. )
Sieph 288 Fabr 243
302
Seite :
Fag;otella(Ar{jyr.)i»/o/-. 256
rarinatella(Arg-yr.)Z. 296
Fundella (Ar{jyr.) Tr. 267
Galactitclla (Oecophora)
Eversm 299
Glabratella(Arg-yr.)Z. 293
Glaucinclla(Arg'yr.)Z. 265
Gocdartella (Arjjyr.)
Linn 282
Gysselcniclla (Arg'yr.)
Kuhlw 295
Gysseliniella ( Oecoph. )
Dup 295
Illuni inatc IIa (Arg-yr.)
F. R 291
I-V-ella (Arfjyrosct.) Ilaw. 288
1-W-clla (Arg-yrosct.)//««'. 286
LitcrcUa (Ar{;-yros.) Steph. 281
Marilclla (Arg^yr.) F. R. 250
Mcndicella (Ismcnc) Sfeph. 249
N i t i d c 1 1 a (Arjjyr ) Fabr. 250
Ossea (Ismcnc) Steph. . 254
Parenthcsclla (Phal. )/,/««. 257
Piniariclla (Ocnerost.)
Z 299
Pontificclla (Elaoh ) F. . 252
Praecocclla (Arg-.) Z. 290
S.Mle-.
Prnniclla (Arg.) L!i)>i. 243
Prnniclla (Tin ) Schra,,!.: 218
Pruniella (Ismcnc) Sfeph. 249
P u 1 oh e 1 1 a (Arg.) Lienig 261
Punclella (Phal.) Svop. . 276
P y g m a e e 1 1 a (Arg'.) Ilübn. 278
Pygiiiacella (Microset.)
Sieph 281
Ret ine IIa (Argyr.) Z. 269
Budolphinclla ( Tinea )
Bsp 281
Semiargfcntclla ( Phal. )
Donovun 283
Scmifasciella (Argyroset.)
Sieph. 278
Semifusca ( Ismcnc) //atu. 248
Semipnrpnrella (Ismcnc)
Sieph 249
Scniitcstacclla ( Ismcnc )
Slcph 258
Sorhiella (Argyr) Tr. 276
Sparsclla (Argyr.) Z. . 274
S p i n i c 1 1 a ') (Arg- ) F. R. 254
T c t r a p o d c 1 1 a ( Arg-yr.)
Liniie 262
Trimaculclla ( Oecoph. )
Erersm 288
*) So, und nicht Spin eil a, wie es S. 254 durch einen
Druckfehler lautet, heisst die Spccics.
303
Die Crracilarien,
beschrieben
von
J*. C. X e l l e r.
lilachdem schon längst von den Engländern die Graci-
larien als eigene Gattung aufgestellt worden waren,
glaubte Treitschhe sie mit den Coleophoren zusammen-
ziehen und nur als erste Abiheilung seiner Galtung Or-
nix betrachten zu müssen. Duponcliel nahm das Genus
der Engländer an. Ich habe es 1839 in mehrere aufzu-
lösen und als eine kleine Gruppe der auf der niedrig-
sten Stufe stehenden Tineaceen zu betrachten versucht.
Die Gracilarien unterscheiden sich von allen Tmea-
ceen als Schmellerlinge und Larven sowohl im Bau wie
in ihren Sitten. Ihre Hauptmerkmale sind: 1) die Alaxil-
lartasler sind lang, fadenförmig, mehrgliedrig und ab-
stehend; 2) die Millelschienen sind durch Behaarung,
vorzüglich längs der untern Seile, verdickt; 3) die Vor-
derllügel haben eine sehr lange Mittelzelle, von welcher
am hintern Ende 7 — 9 Adern auslaufen; die Subcoslal-
ader ist nicht weit von der Basis unterbrochen; die Ilin-
lerllügcl sind lang, schmal, spitz mit unvollkommener
Miltelzelle; 4) die Raupen haben 14 Beine (B. 5. 6. 7.);
5) sie miniren in der Jugend in ßlältern; erwachsener
rollen sie gewöhnlich die Bläller oder Blaltlheilc zu Röh-
ren von verschiedener Gestalt.
304
Das erste und zweite Merkmal lässt die Graciiarien
am leichtesten erkennen; die lange Miltelzelle der Yor-
derdügel und die Unterbrechung der Subcostalader in
der Nähe der Basis haben sie mit den Lithocoileliden
und mehrern Lyonetien gemein. Die Zahl und Stellung
der Bauchfüsse ist wie bei den Lithocolletisraupen; diese
bleiben ihre ganze Lebenszeit hindurch BlaUminirerinnen
und verstehen daher so wenig wie andere Schabenrau-
pen die Kunst, die bisweilen sehr ausgezeichneten For-
men von ßlatlrollen hervorzubringen. Nur einige Arten
aus dem Treitschhe sehen Genus Tortrix leisten Aehnliches.
Fliege. Grösse etwas veränderlich, meist viel be-
trächtlicher als bei andern ßlallrainirern. Kopf gerun-
det, auf dem conve.xen Scheitel gewöhnlich mit glatt anlie-
gender, seltener mit seitwärts etwas erhobener, bisweilen
(Gen. Coriscium) mit aufgerichteter Behaarung. Ober-
gesicht*) breit, etwas gewölbt mit anliegenden Haaren.
Augen seillich, fast halbkugelig; hinten etwas abgeflacht,
breit gelrennt. Ocellen fehlen. Fühler oberhalb der
Ausen, vordem senkrechten Durchmesser derselben ein-
gesetzt, von mehr als Körperlänge, fein, borstenförmig,
an der Spitze nach dem Tode rückwärts gekrümmt;
Wurzelglied dick und länger als 2 — 3 der Peilschen-
glieder; die übrigen Glieder (gegen 65 bei Orn. melea-
gripenneila, über 90 bei Grac. elongella) cylindriscb, an
der Basis wenig verengt; gegen die Fühlerspilze treten
auf der Unterseile die Spitzen der Glieder mehr hervor
und bilden bei der Proßlansichl Zähnchen, die an dem
todten Thiere wegen der Fühlerkrümmung um so stär-
ker sichtbar werden; die Bekleidung der Glieder sind
*) Da die Wörter Ilypostonia und Epistonia falsche Bil-
dungen, wenigstens nicht Substanliva gen. neutr., sondern Ad-
jeetiva fem. sind, so habe ich Episloiiiiuni als das sprachlich
richtige Wort dafür angenommen; ich bin aber sehr bereit, es
aufzugeben, sobald festgesetzt sein >vird, dass Clypeus oder
Facies dasselbe ausdrücken , und dann würde ich facics vor-
ziehen.
305
Schuppen, nirgends Haare. — Kinnladentaster faden-
förmig, von ausgezeichneter Länge, fast halb so lang
wie die Lippenlastcr — nach Curlis dreigliedrig: das
erste Glied kurz; das zweite doppelt so lang; das dritte
ein wenig langer und gekrümmt (gewöhnlich ist auch
das Endglied grade), spitz, behaart, meist mit anliegen-
den Haaren, parallel abstehend, und dadurch um so deut-
licher in die Augen fallend. Lippe ntaster von Rücken-
schildslän"e oder etwas länger oder kürzer, ziemlich
schlank, zugespitzt, meist stark aufwärts gekrümmt, mit
glatt anliegender Beschuppung, unterwärts oft mit etwas
abstehenden Haaren; nur auf der Unterseite des zwei-
ten Gliedes verlängern sie sich bisweilen (Gen. Coris-
cium) in einen Haaibusch von verschiedener Stärke.
Das Wurzelglicd ist das kürzeste, das zweite Glied viel
länger, cylindrisch, wenig zusammengedrückt; das End-
glied meist eben so lang, dünner, gegen das Ende zu-
gespitzt. Rüssel Spiral, dünn, von doppelter Länge der
Lippentasler, oder genauer (bei Gr. Franckella) so lang
wie Vorderschiene und Vordcrl'uss zusammengenommen.
Rückenschild klein, mit glatter Behaarung. Schul-
terdecken klein, ohne Auszeichnung Kragen des Pro-
thorax durch Haarschuppen ersetzt. — Beine ansehn-
lich lang, die hintern die längsten. Die Vorderhüfte ist
lang, cylindrisch, wenig zusammengedrückt. Der Vorder-
schenkel eben so lang und dünner; der Mittelschenkel
kürzer, dicker, zusammengedrückt, auf der Unterseile
oft mit längeren Schuppenhaaren und dadurch noch
dicker aussehend; Hinterschenkel noch kürzer und dicker
und zusammengedrückt, fast oval. Die Vorderschiene
bedeutend kürzer als der Schenkel, cylindrisch, hat auf
der untern Seile einen anliegenden Haarbusch von mas-
siger Stärke; er nimmt das mittelste Längsdrittel ein.
Die Mittelschiene länger als der Schenkel, cylindrisch,
ziemlich dick, hat am Ende zwei kurze, sehr ungleiche
Dornen und auf der Unterseite der ganzen Länge nach
mehr oder weniger reichliche, lange Schuppenhaare,
IL 20
306
wodurch sie oft sehr dick erscheint. Die Hinlerschiene
fast doppelt so lang wie der Schenkel, ziemlicii dünn,
nach unten dicker, sehr zusammengedrückt, mit zwei
Paar Dornen; das obere sitzt auf der Unterseite nicht
weit von der Basis, ist lang und sehr ungleich, der län-
gere hat die Länge von f — | der Schiene; das untere
Paar, wie gewöhnlich unterwärts am Ende sitzend, ist
viel kürzer und auch sehr ungleich. Die Oberseite der
Schiene hat öfters spärliche lange Haare, die Unterseite
kürzere, aber gedrängtere. — Die Füsse sind alle dünn
und zart und sehr abweichend vom übrigen Beine gefärbt,
gewöhnlich weiss oder weisslich und mit Seidenglanz,
und oft an den Enden, wenigstens auf der Oberseite
dunkel. Nur am Hinlerbein ist das erste Fussglied et-
was kürzer als die Schiene; sonst ist es länger und also
ausgezeichnet lang, von der doppellen Länge des zwei-
ten Gliedes. Die Länge der vier letzten Glieder hat das
Verhältniss 4:3:1|;l. Die Sohle ist mit kurzen, ge-
gen das Fussende längern Haarspitzen besetzt. Die
Krallen sind sehr kurz und meist in den Härchen der
Fussspitze versteckt; zwischen ihnen befinden sich runde
HafUäppchen (am Hinterfuss der Gr. Syringella sah ich
sie sehr deutlich).
Die Flügel sind länger als der Körper, und beson-
ders die hintern sehr schmal, alle ohne Innenwinkel,
fein spitzig und nach hinten verdünnt, die vordem sehen
aber wegen der mit der Fläche glcichgefärblen Franzen
gewöhnlich nach hinten sehr erweitert aus oder wenig-
stens nicht verdünnt. Franzen der Vordeillügcl lang,
die des Vorderrandes und in der obcrn Hälfte des Hin-
terrandes breitgedrückt und der Flügcliläche ähnlich ge-
färbt; die übrigen dünn, haarförmig. grau. Die der Hm-
terflügel sehr lang, 2^ — 3mal so breit wie die Hinler-
flügel selbst, alle haarförmig und bräunlich grau oder
grau. Auf den Vord er fl ügeln entspringt aus der Ba-
sis eine kurze, starke Ader, läuft t)ahc am Vorderrando
hin und vereinigt sich bald mit demselben. Die AJillel-
307
zclle ist sehr lang und ziemlich schmal, nach hinten et-
was erweitert ; ihr Ilinlcrende ist fast grade abgeschnit-
ten, durch eine sehr zarte Querader gebildet, oder sie
läuft auch spitz zu, z. B. Gr. ononidis. Cor, quercetellum.
Aus der Subcostalader entspringt nicht weit von der Ba-
sis ein zum Vorderrande gehender Ast und vor diesem
ist sie in beträchtlicher Länge gleichsam unterbrochen,
indem sie von der Fliigelmembran kaum zu unterschei-
den ist. An ihrem hinlern Umfange entspringt eine ver-
schiedene Zahl von Aderästen: bei den meisten Graci-
larien 9, und dann gehen 4 zum Vorder- und 5 zum
llinterrandc ; der äusserste am Vorderrande und der
äusserste des Ilinlerrandes kommen aus der Querader
(Gr. elongelia, sligmalella); die zwei vorletzten des Ilin-
terrandes bilden fast eine Gabel. Der eine des Ilinter-
randes fehlt, und die zwei vorletzten bilden eine voll-
ständige Gabel Gr. phasiariipennella; eine weniger lang-
stielige bei Gr. quadrisignella. Bei Gr. ononidis, wo
die Zelle spitz zuläuft, entspringt der dritte des Vorder-
randes mit dem nächsten Aste aus demselben Punkte;
der letztere Ast gabelt sich und sendet den einen Zin-
ken zum Vorderrande, den andern zum llinterrande.
Dieselbe Gabel, aber bis auf die Basis gespalten, findet
sich auch bei Cor. quercetellum. Sehr vollständig und
langstielig zeigen sie Orn. gullifcrrella uud meleagripen-
nella; hier ist sie vom' drillen Vorderrandaslc weit ge-
trennt. Bei Cor. quercetellum ist ein I>ängsslrich als
Zeichen einer Falle mitten durch die Zelle sehr kennt-
lich. Die gewöhnliche Falte geht unter der Medianader
hin, meist zwischen ihr und der Subdorsalader. Die
Subdorsaladcr hat eine verschiedene Länge und Gestalt;
sie ist schwach S förmig gekrüminl und ziemlich kurz,
bei Gr. elongelia, sligmalella, ziemlich grade bei Orn.
gulliferella, länger und ziemlich grade bei Gr. syringella,
phasianipennella, Cor. alaudellum, gekrümmt und noch
länger bei Gr. Ononidis. Sie fehlt ganz und gar bei
Cor. quercetellum, wo man jedoch bei genauer Lnter-
308
siichung Ihren Verlauf durch eine sehr schwache Ver-
stärkung der Membran angedeutet findel. — Die II inte r-
flügcl haben hinter der Haflborste eine stumpfe Her-
vorragung, aus deren hinterm Ende zwei Adern hervor-
treten; die eine dem Vorderrande nähere hört bald auf;
die andere entferntere nähert sich ihm unter einer Bie-
gung und läuft erst vor der Flügelspitze in ihn aus.
Fast durch die Flügelmilte zieht eine sehr fein anfan-
gende Linie; sie nähert sich der eben bezeichneten, mit
welcher sie bei Gr. stigmatella durch ein schiefes, bei
Orn. gulliferclla durch ein fast senkrechtes Queräderchen
verbunden ist, daran schliesst sich dann eine, in den
Hinlerrand auslaufende Gabelader. Nahe dem Hinter-
rande kommt ein Haupladerstamm aus der Basis und
theilt sich in drei im Ilinterrande endigende Aeste. Eine
Querader, welche eine Miltelzclle bildet, kann ich durch-
aus nicht wahrnehmen.
Hinterleib ziemlich schlank, beschuppt, mit unbe-
deutendem, seilen (Orn. meleagripennella) ansehnlichem
Aflerbusch. aus welchem die an einander geschlossenen,
gerundeten, löfrelförmigen Genilalzangen des Männchens
zum Theil hervorstehen. Beim Hervortreiben derselben
durch einen Druck auf den noch weichen Hinterleib tritt
an ihrer Basis zu jeder Seite ein starker, gekrümmter,
sie an Länge übertreDfender Haarbusch hervor. Die
weibliche Legeröhre ist kurz; die innere Structur ist
noch ganz unbekannt.
Eier. Ihre Gestalt ist nicht bekannt. Sie werden
einzeln an die Blätter der Nahrungspdanzen abgesetzt,
bei einer Art mehrere an ein Blatt (Gr. Syringclla).
Raupe ziemlich schlank mit deutlichen Einschnitten.
Kopf herzförmig, schwach behaart. Die Warzen auf dem
Körper stehen wie gewöhnlich, nämlich auf jedem Ringe
neben dem Rückengefäss zwei: die erste weiter aus-
wärts als die zweite. Leber dem kleinen runden Luft-
loche steht eine grössere und unter ihm eine kleinere
Warze; liefer abwärts folgt wieder eine grössere Warze.
309
Nacken- und Aflerschild haben wenig Festigkeit oder
sonstige Auszeichnung. Das Charakteristische der Raupe
ist der Mangel des vierten Paares der Bauchfüsse. Diese
haben vollständige Hakenkränze an der Sohle. (Vergl.
Gr. phasianipennella.)
Puppe schlank mit spitzen, divergirenden Flügel-
scheiden, über welche zwischen den noch längern der
Fühler die der Hinterbeine hinausragen. Cremaster ab-
gerundet, ohne Dornen oder Borsten. Sie ruht in einem
seidenen Gewebe (Gr. ononidis, phasianipennella) oder
unter einem hautartigen, ziemlich grossen Gespinnst (Gr.
elongella), welches sie entweder innerhalb ihrer frühern
Wohnung (Gr. phasianipennella) oder an einer Fläche
an der freien Luft (Gr. elongella) oder an der Erde, im
Moos etc., angelegt hat. Puppenruhe nach der Jahres-
zeil verschieden.
Die Generation ist bei den meisten, vielleicht
allen Arten eine doppelte. Bei Gr. phasianipennella und
ononidis scheint sie nur einfach zu sein. Die Schmetter-
linge der ersten erscheinen zu Ende Mai und im Juni,
die der zweiten im Herbste; die Entwickelung der letz-
tern nimmt einen sehr beträchtlichen Zeitraum ein, und
viele Schmetterlinge schlafen den Winter hindurch in
zusammengerollten Blättern (Gr. elongella), oder im Ge-
büsch (Gr. phasianipennella, falconipennella) oder auch
in Ritzen und Winkeln versteckt (Gr. stigmatella z. B.
in Gartenhäusern) und fliegen in den ersten warmen
Frühlingstagen. — Der Flug ist ziemlich langsam und
schwebend, während dessen der Schmetterling leicht
für eine kleine Mücke angesehen und nicht schwer ge-
fangen wird. Seinen Ruheplatz nimmt das Thier am
liebsten auf Blättern der Gewächse, die seine Raupe
nähren. Von diesen wird es Morgens und spät Nach-
mittags am gewöhnlichsten durch Klopfen oder Stören
aufgescheucht. Freiwillig fliegt es in der Dämmerung.
Die Art des Sitze ns zeichnet es sehr aus. Es sitzt
nämlich mit dem Vorderkörper sehr hoch, indem Schienen
310
und Fuss der vier vordem Beine ziemlich senkrecht aul"
der Fläche stehen. Die Hinlerbeine liegen der Länge
nach am Hinlerleib und stehen bisweilen ein wenig unter
den Flügeln hervor. Mit deren Spitze berührt der Schmet-
terling gewöhnlich die Fläche, oder sie ist doch sehr ge-
senkt. Sie ruhen, ein etwas convexes Dach bildend, an
einander, und die Fühler liegen in gerader Linie auf
ihrer Mille, über die Spitze fast hinwegreichend. Die
Franzen stehen etwas aufrecht. Die Taster sind dem
Obergesicht angelegt, und die Spitzen der Maxillartasler
liegen auf der Fühlerbasis. Ermuntert wedelt das Thier
entweder mit beiden Fühlern nach vorn, oder nur mit
dem einen, während der andere auf seiner gewöhnlichen
Stelle in Ruhe bleibt. Das Laufen geschieht mit massi-
ger Geschwindigkeit.
Nahrung. Im Freien besteht sie wahrscheinlich
bloss im Thau, nicht in Süssigkeilen. Ich habe eine Gr.
Franckella mit Zuckerwasser gefültert. Wegen der Kürze
des Rüssels mussle sie die Deine mehr auscinandcr-
sperren, also minder hoch sieben; während sie mit der
Rüsselspilze in dem Saflo schnell pinselte, ruderte und
wedelte sie mit den Fühlern.
Die Raupen sind in der Jugend wahrscheinlich alle
Blallminirerinnen, und manche bleiben es zeitlebens (Gr.
ononidis). Die meisten kommen in einem (noch näher
zu bestimmenden) Aller aus dem Blatte hervor und be-
reiten nun aus einem Blatlslückc eine eigenthümliche
Wohnung. Entweder rollen sie das Blatt von der Spitze
an zu einem Cylinder auf (Gr syringella, oder bereiten
eine umgekehrte Düle daraus (Gr. sligmatella) falconi-
pennella) oder sie bcissen einen Blailstreifen ab und
rollen ihn zu einem schlanken Kegel auf. Von Gr. Sy-
ringella bleiben manche Raupen nach jF. t'. Röslcrsfainms
Beobachtung stets Minirerinnen. Orn. meleagripennella
lebt nach demselben Naturforscher entweder zwischen
zusammengezogenen Blättern oder in umgebogenen Blatt-
311
rändern, Orn. Gultiferella nach v\ Tischer gleichfalls auf
die lelzlere Weise.
Die Nahrung derselben ist verschieden; einige sind
manophag, andere eniophag. Zu den erstem gehören;
Gr. Franckella und Cor. quercetellum (auf Ouercus pe-
dunculala), Gr. Stigmatella (Salix, viminalis, triandra, helix
— nach F. r. R. auch VVollweiden), Rufipennella (Acer
platanoides?), Elongella (Alnus glutinosa), Cor. alaudellum
(Ligustrum vulgare), Orn. Gutliferella (Pyrus malus), Grac.
ünonidis (Ononis spinosa), Phasianipcnnella (Polygonum
hydropiper — nach r. Tischer auch pcrsicaria), Orn.
caudulatella ohne Zweifel an Salix alba und Gr. quadri-
signella wahrscheinlich an Rhamnus frangula; — zu den
letztern: Gr. Syringella (Syringa vulgaris, Ligustrum vul-
gare), Populetorum (Populus tremula, nach F. c. Rösler-
statnin auch an Birken), Orn. meleagripennella (Prunus
spinosa hauptsächlich; nach F. v. R. auch Sorbus aucu-
paria und Betula alba). — Gr. Falconipennella lebt sehr
wahrscheinlich an Quercus pedunculala und Alnus gluti-
nosa. Die Familie ist also vorzugsweise auf Bäume an-
gewiesen; an Sträuchern lebt, so viel bis jetzt sicher
bekannt, nur. Gr. ononidis, an einer einjährigen Pflanze
Gr. Phasianipcnnella.
Verbreitung. Die meisten Arten leben im mitt-
lem Europa, ihre Nordgrenze ist noch so wenig er-
forscht, wie ihre Südgrenze. .Ms die am weitesten nach
Norden hinauf gehende Art kenne ich bis jetzt Syringella,
welche noch an der Nordkiiste des (innischen Meer-
busens bei Helsingfors voikoinmt. Die Arten bewoluien
die Ebene und das hügelige Land; im hohen Gebirge
wurde bis jetzt Sim|)loniella beobachtet.
Systematische E i n t h e i 1 u n g.
Die drei GiUlungen: Gracilaria, Coriscium und Oi-nix,
die ich fruhei" aufgcslelll habe, glaube ich beibehallen
zu können, weil die Auffindung ihrer Merkmale ohne
alle Schwierigkeit geschieht. Die natürlichste Gattung
312
von allen ist die dritte, indem die dazu gehörigen Arten
ausser dem Hauptmerkmale auch noch in andern Dingen,
namentlich der Flügelbreile und dem Aderverlauf über-
einstimmen und von den zwei andern Gattungen ab-
weichen. Das Genus Gracilaria zerfällt eben so wie Co-
riscium nach dem Flügelgeader in zwei Abthcilungen,
die gewissermassen einander parallel laufen; beide Ge-
nera, an Artenzahl sehr ungleich, enthalten Arten mit und
ohne Franzenschwänzchen, mit 9 und 8 aus der Mittel-
zelle entspringenden Aesten. Ich überlasse es meinen
Psachfolgern, die zwei letzten Coriscien, wenn sich bei
Citrinellum ein gleicher Aderverlauf erwiesen hat, zu der
ersten Abtheilung von Gracilaria zu stellen und Cor. quer-
celelium als eignes Genus beizubehalten. Nach dem
Flügelgeader und der Behaarung des Kopfes würde sich
die richtigste Einlheilung und mindestens vier Genera
ergeben: a'; Gracilarien mit glatten Köpfen und 9 Ader-
asten der Vorderflügelzelle; b) Gracilarien mit glatten
Köpfen, 8 Aderäslen der Zelle und vollständiger Sub-
dorsalader der Vordcrflügel; c) Cor. quercelellum wie
b, aber ohne Subdorsalader ; d) Ornix wie b, aber mit
wolligem Kopfe. — Von mehreren Arien ist aber aus
Mangel an Exemplaren das Geäder noch nicht unter-
sucht, und überdies ist die Untersuchung mit keineswegs
unerheblichen Schwierigkeilen verbunden. Daher glaube
ich entschuldigt zu sein, wenn ich einer weniger natür-
lichen Einlheilung folgte, bei welcher das Erkennen der
Merkmale so ausserordentlich erleichtert wird. Ceber-
dies würde es sich nur um die Versetzung von zwei
Species und Erhebung einer Unlerablheilung zu einer
Hauplablheilung unter eigenem Namen handeln, um die
ganze Anordnung nach dem Flügelgeader herzustellen.
— Die drei Genera sind folgende:
I. Gracilaria.
1. Capilli apprcssi.
2. Palpi labiales squamis appressis, fasciculo pilorum
arliculi secundi nuUo.
313
II. Corisciiim.
1. Capilli appressi.
2. Palporiim labialium articulus secundus infra fasci-
culo pilorum inslrucUis est.
III. Ornix.
1. Caput lanatum.
2. Palpi labiales, squamis appressis, fasciculo pilo-
rum nullo.
Grracilaria (Ilaworth) Z.
CraclUaria llaw., Stcph., Diip. Ornix ex p. Tr.
(Fiff. 13 - 18.)
A. Gracilaria pr. alarum anleriorum cellula discoi-
dalis novem venas emitlit.
Meist die grösseren Arten, deren Vorderflügel an
der ÄJille des Vorderrandes gewöhnlich ein helles, nicht
seilen verloschenes, flaches Dreieck haben oder einfarbig
sind, mit wolkigen Verdunkelungen und zerstreuten dun-
keln Punkten, ihr wesentliches Merkmal besieht in den
9 aus dem Hinterrande der Miltelzelle der Vorderflügel
entspringenden Adern. Hierher gehören: 1. Franckella
H. 2. Oneralella Z. 3. Stigmalella Fabr. 4. Falconi-
pennella Hbnr, 5. Hemidactylella S. V. 6. Picipennella
F. R. 7. Populelorum Z. s' Rufipennella H. 9. Elon-
gella L. 10. Roscipennclla H. (F. R.) M. Tringipcnnella
F. R. 12. Limoselld F. R. 13. Syringella Fabr. (14. Sim-
ploniella)?
B. Euspiloplcryx (Euspilapteryx) Sleph.? Alarum an-
leriorum cellula discoidalis oclo venas eniiltit.
Sie gehören alle zu den kleineren Arten und sind
dadurch ausgezeichnet, dass ihre Vorderflügel auf sehr
dunkelem (braunem oder schwarzlichem) Grunde helle
Punkte oder Flecke meist in lebhafter Farbe haben. Ihr
wesentliches Merkmal ist aber die Zahl der aus dem
Endo der Diskoidalzelle kommenden Adern; es sind 8,
314
und von diesen in der Regel 2 zu einer Gabel zusam-
rnengedossen.
a) Ciliorum caudula nulla.
(U. Simploniella F.R.?) 15. Lacertella F. R. 16. Pha-
sianipennella 11. 17. Quadruplella Z. 18. Quadri*
signella Z, 19. Ononidis Z.
b) Ciliis caudula instructis.
20. Pavoniella Mlzn. 21. Kollariella F. R.
A. Gracilaria propria.
(Fig. 13-16.)
1. Franckella H.
Alis anterioribus ru6s violaceo-nilidis, Iriangulo co-
slali maximo ad costam producto dorsoque ad basim
llavis.
Tinea Francleeila Ilübn. fig^. 379. — Calolripis — li'dbn. Cat.
425. — Ornix — Collar Ycrzchii. S. 99. — SraclUaria — Diip.
Cat. pagf. 372. — Gracilaria — Zell. Isis 1839. S. 209, 1. — Lienig
Isis 1846. S. 297. 1. — llerrich- Schffr. Topofjr. von Rcg-ciis-
Lurg' III. S. 204. — v. Ticdemann I'rciiss. Provinzialbl. 1845.
S. 538.
Ornix hilaripennella Treitschke IX, 2. S. 196. X. 3. S. 297.
Oracillaria — (pliiine gaiej IJiip. VIII. p. 583. pl. 511. fig". 1.
Gracilluriu Thunbergclla Slcplicns Cat. 7596. 12. — Illustr. IV'.
I>. 366. 12.
? Tinea Thunbergella Fubrie. Ent. syst. 3. 2. pa{J. 326. 170.
■ — Supplein. pag'. 493. 71.
* Gracilluriu Thunbergii llau-orth 529.
Zweiler Grösse, sehr characlerisirt durch das violelt-
glanzende Vorderflügelende und das grosse, hellcilronen-
gclbe Dreieck auf demselben, das mit seiner abgestumpf-
ten Spitze den Innenrand nicht erreicht, und dessen Basis
sich auf dem Vorderrande verlängert.
Rückenschild und Kopf braunröthlich mit Violetl-
schimmer, beim Weibchen viel heller gefärbt und nur
schwach schimmernd. Scheilelschuppen nach allen Seiten
hin niedergelegt und etwas über das Gesicht hinweg-
ragend; dieses ist hellgelb; Fühler bräunlichgelb, dunkler
geringelt, beim Männchen gegen das Ende schwach fa-
315
iiCispiizig. Die vier Taster hellgelb, tue Lippcntasler
von Uückeiiscliiltislänge, aufgekrümml, am Entlgliede ans-
warls vor der Spitze braun. Innenrand der Schuller-
decken gelb. Brust, Schenkel und Schienen der vier
vorderen Beine violeltbraun, die Schienen durch die Be-
schuppung stark verdickt. Die vier vordem Füsse glän-
zend v^eiss, auf einer Seite an den Gliederspitzen braun.
Hinterbeine an der äusseren Hälfte des Iliiftgliedes und
der Innern Hälfte des Schenkels glänzend vveisslichgelb.
Die äussere Schenkclhälfle ist bräunlich; Schiene viel
heller mit dunkler Spitze; das obere Dornenpaar sitzt
nahe an der Basis, und der längere Dorn erreicht nicht
die Schienenspitze; das Endpaar ungleich und ziemlich
kurz. Der Fuss schmutzig weiss und so wie das ganze
Bein glänzend. — Hinlerbeine grau, am Bauche grau-
gelblich; männliche Aflerzangen noch heller gelblich.
Die VorderOügel sind roslroth, mit einem herrlichen
violetten Glanz, beim Weibchen minder lebhaft und
schon. Die Basis des Innenrandes hat einen einwärts
nicht scharf begrenzten blassgelben Fleck. Den halben
Vorderrand, fast in gleichem Abstände von der Spitze
und der Flügelbasis nimmt ein hell cilronengelber, drei-
eckiger Fleck ein, dessen kürzeste Seite gegen die Flügel-
basis gewendet, und so wie die längere gegen den
Aussenrand gewendete, etwas wellig ist; seine Spitze
isl unter der Flügelfalte, nicht weit vom Innenrande,
gerade abgeschnitten, er ist ohne Punkte auf dem Vor-
derrande. Die Franzen gehen aus dem Purpurfarbenen
und Roslrothen allmählich in helles Hostgelb über, und
die des Innenwinkels sind hellgrau.
Auf der Unterseite sind sie grau, mit hellgelben Ge-
genrändern und roslgelben Franzen, ausser am Innen-
winkel, wo sie wie auf der Oberseite sind. Hinlcrflügcl
auf beiden Seiten glänzend grau, die Franzen grau mit
etwas Gelb gemischt.
Abänderungen giebl es nicht, ausser in der Grösse
und Schönheit der Färbung, die aber von der Willerung
316
und Länge des Fluges abhängen. Die Art hat eine sehr
weile Verbreitung. Am weitesten nach Westen hin wurde
sie bei Paris (Ditponchel), nach Norden in Lievland
[Lienig), nach Süden in Ungarn {TreitscJike), Oesterreich
und ßaiern aufgefunden. Sie hält sich in Eichengehölzen
auf, in denen die noch unvollständig beobachtete Raupe
(bei uns an quercus pedunculata) an Eichenlaub lebt.
Nach Lienig ist diese grünlich und spinnt ein flaches,
pergaraentartiges Gewebe. Der Schmetterling fliegt zu-
erst zu Ende April und im Mai, dann zu Ende Juli und
im August. Er wird im Frühjahr aus dem dürren, im
Sommer aus dem grünen Laube der niedern Eichenäste
geklopft und ist nirgends selten; er scheint aber, ob-
gleich Treitschhe den August als die alleinige Flugzeit
angiebl, vorzugsweise im Frühjahr gesehen zu werden.
Stephens kennt nur den Herbst als Flugzeit um London.
A nin c rkun{>- 1. Vi ic Stephens' sthc Gracillaria Thiinberfyclla
g'cliört sicher hierher. Seine ,,Avahrscheiiilich eiycne Art":
Die Vonlernii{j-el lief violeHrolh, mit einem kleinen jjut be-
grenzten, }jolilj;clben Dreieck vor der illittc des Vorderrandes,
llinterfliig-el laul Franzen dunkelbrüiinlich — ist niir niciit
vorg-ekonimen nnd sclieint mir sclir verdächlig-. — Die Fabrici-
schc Tinea TIiunI)or{jclIa kann den V^ordcrfliijjeln nach zu
Gracilaria Frauckella {gehören, olig-leich darin die Farbe des
Dreiecks als Grundfarbe ang-cnommen, nnd dabei die g-enaue
Befjrenzuuf];' der Farben vorenlhallcn wird. Die ül>rigen An-
gaben widersprechen aber viel zu sehr. Die Hinterflügel sollen
goldfarben (aura(ae) und ungeneckt sein. — Hier lässt sich
gar nicht einmal ein Schreiblohlcr annelimcn , denn durch den
Zusatz: immaciilalac wird jener Angabe eine viel zn grosse
AVicIif igkeit gegeben, als dass man nicht anzunehmen hätte,
Fubriehis habe clwas Auflallendes an den llinlerfliigeln gesehen
und sich dadurch zn diesen ungewöhnlich ausführlichen An-
gaben bewogen gefiiiill; denn bei den nächst vorhergehenden
und folgenden Arien nennt er die Hinterflügel einfoch cincreac
oder fuseae, oder er schweigt ganz über sie. Ferner nennt
er die Fühler ,,kurz und schwarz", was sich auf keine Weise
von Frauckella sagen lässt. Dass der Körper gelb mit schwar-
zem lliiiU rleibsrückcn sein soll, lässt sich eher mit Inlerpre-
laliun anuchnion. Da FubrkUis die Art aus dem Bose'scXian
317
Museum bcsclii'icl), so hatte Stephens fjar liciucn sicliera Grund,
sein Art sofort mit der Fabri er scheu für ciucrlci zu erklären.
Anincrk. 2. Costa hat in der Fauna dol rog-no di Napoli
tab. VI. (1{|-. 3. eine vielleicht hier in die Nähe {jehorijjc Art
ohne Namen und ohne Beschreibung-. Ich habe das Nötliij|c
darüber in der Aufzählung' italienischer Falter unter Gracilaria
milg-cthcilt.
2. Oneralclla n. Sp.
Palpis llavitlis ante apicem fuscis; aus anterioribus
Lrunneo-rufis , postice flavido mixlis, Iriangulo coslae
mcdio, apice truncalo plicam longitudinalem supcrante
stramineo.
Yar. b, alis anterioribus violaceo - brunneis, celerum
ut a.
In der Grösse etwas über Gracilaria Franckella; sie
unterscheidet sich von dieser leicht durch den Manael
des gelben binenrandllccks an der Basis und das viel
kleinere, hinlerwürls auf dem Vorderrandc nicht verlän-
gerte Vorderranddreieck — von Gr. Sligmalella, der sie
am nächsten verwandt ist, durch die hellen Taster und
die Ausdehnung des Vorderflügeldreiecks, welches mit
seiner abgeschnittenen Spitze über die Flügelfalte hin-
wegreicht. Die Gestalt und Ausdehnung dieses Dreiecks
ist dieselbe wie bei Gr. Falconipennella, aber die Farbe
desselben ist bei dieser stets verdunkelt, so wie die
der Taster. G. Ilemidactylella stimmt in der Grundfarbe
der Vorderflügel mit Oneratella; aber das Dreieck ist
mit dieser Farbe überzogen, schmutzig röllilich, nicht
hell strohgelb, und die Stirn ist rölhlich weiss, nicht
blass strohgelb.
Wegen der hellen Farbe und Sciiärfe des Vordcr-
flügeldreiecks steht Oneratella zwischen Franckella und
Stigraatella; nach der Gestalt des Dreiecks ist sie mit
Falconipennella und Ilemidactylella näher verwandt.
Rückenschild, Kopf und Vorderflügel braunrölhlich mit
schwachem Purpurschimmer. Durch die Rückenschilds-
mille geht der Länge nach eine feine, gelbliche Linie;
.318
eben so ist der Innenrand der Sehulterdecken gefärbt.
Schcitelhaare seitwärts wenig hervorstehend; und die
über die Stirn hinwegreichenden sind von den Fühlern
an wie das Obergesicht hell strohgelb. Vor dem Fühler
am Augenrandc hat dieses einen kleinen, braunen Fleck
oder Strich. Fühler gelblich und braun geringelt, am
länglichen Wurzelgliede auf der Unterseite blassgelb.
Taster blassgclb; die Lippcntaster aufgekrümmt von Rük-
kenschildslänge ; das Endglied auswärts vor der Spitze
braun. Brust dunkel rölhlichbraun, so wie die vier vor-
dem Schenkel und Schienen. Vorderschiene an der
Mitte mit einem weissen Fleckchen; die vier Vordeifüsse
glänzend weiss, an den Gliederspitzen mit einem brau-
nen Punkt; Hinterbeine schmutzig, glänzend, röthlich-
weiss; an der Aussenhälfte der Schenkel dunkler bräun-
lich als an der Schienenspitze. Hinterleib bräunlichgrau,
an Bauch und After hellgelb.
Vorderflügel am dunkelsten längs des Innenrandes
und an den Rändern des Dreiecks. An beiden Seiten
der Flügelfalte ist nahe der Basis die Grundfarbe ge-
lichtet und gelblich,- ebenso am Vorderrande hinler dem
Dreieck. Dieses sieht von der Flügelspitzo etwas wei-
ter ab als von der Basis, ist hell strohgelb mit etlichen
rolhbräunlichen Pünktchen auf dem Vorderrande, hat et-
was gekrümmte, convergirende Seiten und reicht mit
der abgeschnitlenen Spitze über die Flügelfalte hinweg.
Die Franzen sind grau am Innenwinkel; die Voiderrand-
hälfte derselben ist schuppcnarlig und erst von der Fär-
bung der FlügeUläche, dann auswärts heller und dunkler
querslreifig.
Die Unterseite ist gelblich braungrau, hinten gelb-
licher, ohne durchscheinende Zeichnung.
Hinterflügel auf beiden Seiten etwas glänzend grau,
Franzen mit gelblicher Beimischung.
Die Var. b. hat an allen Theilen die dunkle Färbung
sehr verdunkelt und dadurch die helle sehr ausgezeich-
net. Auf den Yorderllü"eln ist die heile Stelle an der
319
Basis ganz, und die am Vorderrande gegen die Spitze
grösslenlheils verdeckt.
Ein Pärchen der Var. a. und ein Weibchen der
Var. b. habe ich bei Glogau gefangen. Näheres habe
ich nicht darüber aufgemerkt.
Aiimcrk. Itübncr hat Fi{f. 314. eine Tin. Onuslclla,
Calotripis Onustclla Catalog- S. 125. 4138, die in der Färhuiig-
und Gestalt des Yordprflüfjeldreiccks eine {jrossc Ueherein-
stiiniiiungf mit Oncralella zei{}t. Er stellt sie sog-ai' mit
Fraiickella und Heniidacfylella in einen Verein /usanimen. Den-
noch lässt sicli die speciGsclieUebereinstimmung- aus dem Grunde
noch niciit annclinien^ «eil diese Onustella viel zu breite
V^ordcr- und Ilintcrfliigcl , licllgelhes Rückenschild und Kopf
und einfarhifj {jrauc VordcrnüjjclfVanzcn hat. Herr JMtinn mel-
det mir, dass er Tin. Onustella II. liei Wien g-efunden habe.
Da llübncr seine Vereine aufs Gerathcnohl nach den Farben
bildete, weshalb bei ihm Flach. lUig'crella und Vpsol. striatella
mit den ang^eführten Gracilaricn verbunden sind, während seine
UpupaepenncUa Aveit davon g-etrennt steht;, so kann aus der
von ihm angewiesenen Stelle seiner Onustella noch kein Argu-
ment für die Identität dieser Art mit meiner Oneralella ge-
nommen werden.
3. Stigmatella Fabr. (Fig. 16.)
Palpis externe rufescentibus, basi apice(|ue exalbi-
dis; aus anlerioribus rufis, purpureo-nilidulis , triangulo
costah exalbido, inlus in dcnlem exeunle, [dicam langcnlc.
Tinea slin^niatella Fabr. Ent. Syst. 3. 2- pag'. 304. 76. — Sup-
plcm. pag". 490. 56. — Schran/c Faun. boic. 2. 1. S. 106. 1801.
(Iracillaria — Stepfictis Cat. 7594. — lUustr. IV. pag^. 366.
10. — Duponchel Cat. 372.
f.'racituria — Zell. Isis 1839. S 209. 2. — Lieiiio; Isis 1846.
S. 297. 2. — Ilerrich-Sch. Topogr. von lleg-ensb. 3. S. 204.
GracHaria — i\ Tiedemunn Preussisch. Provinzialbl. 1845.
S. 538.
Tinea upupaejicnnella IlUbn. Fig' 203 S. 68. 9. — Caloplilin
— Ilübn. Cat. pajr. 427. 4161. — Omix — Trcilsrhke IX. 2. S.
195. 1. X. 3. S. 217. und 297. — SodoJ/sky : Bullet ins d. naiurf.
Gesellschaft zu 3Ioscau 1837. S. 1-30. — r. Sicbo/d l'reuss. l'ro-
vinzialbl. XXV. S, 423. — Uouclie Naturgesch. der Insekten
S. 1.30. 50. — y.cllersledt Insect. lappou. 1011. — J'icisiiianu
Faun. V'olg. pa|j. 601. 1. — (Jracilluria ( plume de huppe) Dup.
VIII. pag-. 602. Taf. 311. lig-. 13.
320
* Tinea Iriangulella Panzer Fauil. XVIII. li{>-. 23.
* Graciltaria irigona, thc triaiijjlc-markcd red. Ifaicoith 528.
Yar. b. alis anterioribus dilulissime ochraceis, circa
triangulum fuscescenlibus.
Var. c. ul a, sed triangulo coslali dilute stramineo,
Costa lanlum punclalo.
In der. Grösse über Gr. Franckella, selten wie diese,
cliarakterisirt durch die zahnartige, schief nach iiinten
gerichtete Verlängerung der Spitze des Coslaldreiecks
auf den Vorderflügeln.
Rückenschild und Kopf graurolh. Fühler gelblich
und braun geringelt.
Obergesicht mit einem blassgelben Mitlelfleck, der
sich mehr oder weniger ausbreitet und bisweilen die
ganze F'läche ausser dem Augenrande ausfüllt; selten
nehmen die aussersten Spitzen der über die Stirn her-
abhängenden Schuppen an dieser Färbung Theil. Maxil-
lartasler blassgelb, aussen rölhlich; Lippenlaster auf dem
ganzen Rücken, auf der Innenseite des zweiten Gliedes,
der feinen Spitze des Endgliedes und der äussern Seite
der Basis gelblich; das üebrige, also die Aussenseite
fast des ganzen Endgliedes und des Endlheils am zwei-
ten Gliede sind rothbraun; das zweite Glied ist am Ende
etwas verdickt; sie sind von Rückenschildslänge und
aufgekrümmt. Die Brust und die vier Vorderbeine an
Schenkel und Schiene ziemlich hell rothbraun; die Füsse
weiss, nicht selten braunrolh angeflogen, obenauf mit
rolhbraunen Gliederenden. Hinterbeine an der Ilüflspilze
und der untern Schcnkclhälfte gelblich weiss, an der
obern Schenkelhälfle aussen rothbraun, an der Schiene
und dem Fuss schmutzig röthlich weiss mit dunklern
Gliederenden. Hinterleib röthlich grau, am Bauch gelb-
lich weiss.
Vorderflügel roth, am Vorderrande am dunkelsten,
am Innenrande am hellsten, gegen die Spitze gelichtet,
überall mit einigem Purpurschimmer. Das Vorderrand-
prcicck sitzt der Basis näher als der Flügelspitzc; die
321
kürzere, der riügclbasis zn£;ekelir(e Seile ist convcx, die
entgegengeselzto, viel längere etwas concav, intlcni die
Spitze sich liakcnlüriiiig nach aussen biegt und dabei
die Flügellalle berührt, bisweilen auch etwas darüber
liinausgeht. Es ist durch dunkle Färbung scharf be-
grenzt, wcisslich oder gelbwcisslich, in der Mille durch
graurölhliche Schuppen nebelig, auf dem Vorderrande
mit einer unbestimmten Zahl rolhbrauner Punkte. Bei
Var. c. ist es am lebhaftesten gelb und ohne Verdunke-
lung in der ftJilte. Die Tranzcn um die Flügelspitze
sind roth, aussen mit bräunlichen (Jucrslreifen; die am
Innenwinkel sind grau.
L'nterseile braungrau mit feinen, rostgelblichen Rän-
dern; die Franzen um die Spitze sind rostbraun, am
Ende braun, die um den Innenwinkel wie oben.
Ilinterllügel (etwas breiler als bei Oneralella) glän-
zendgrau mit gelblich grauen Franzen.
Var. b. hat überall an den dunklen Stellen einen
bleichen, graurölhlichen Ton mit dunklern Punkten und
schwachem Purpurschimmer. Am dunkelsten sind die
Vorderllügcl um das Coslaldreieck und am Vorderrande
zwischen diesem und der IJasis. Die Franzenspilzen sind
besonders dunkelbraun. Die Unterseite ist wie gewöhn-
lich gefärbt.
Das Weibchen ist etwas kleiner und breilflügliger.
Diese sehr verbreitete Art fliegt zweimal im Jahre,
zuerst im Frühjahr nach der Ueberwinlerung im April
und Mai, dann von der Mitte Juli an durch den ganzen
Herbst bis zum Winter. In Böhmen kam sie Herren
Mann und Fischer v. Rasierst, einzeln im Juni und
Juli vor. Da Fischer e. Rasierst, die Baupen noch im
September und Oclober fand, von denen er die Schmet-
terlinge im Frühling erhielt, so ist eine doppelte Gene-
ration unzweifelhaft. Gewiss ist es aber, dass viele
Schmetterlinge im voUkommnen Zustande überwintern.
Man findet sie in Gartenhäusern und andern Verstecken
mitten im Winter in der Gesellschaft von Alucita he.\a-
II. 21
322
dactyla, Depressaria laterella, arenella elc, die im Früh-
jahr fliegenden schienen mir jedesmal Zeichen der Ueber-
winlerung an sich zu tragen. Ilir eigenliicher Aufenthalt
sind Weidengesträuche der verschiedensten Art, und von
diesen klopft man sie am gewöhnlichsten herunter. Der
Schmetterling ist mir nie liäufig vorgekommen. Nach
v. Tiedcmann ist er bei Danzig häufig. Ausser Deutsch-
land wurde er gefunden: in Frankreich, England, Süd-
schweden, Lievland und dem östlichen Mittehussland.
Din Raupe lebt auf WoU weiden (Salix caprea) nach
F. V. Röslcrst. ; ich selbst fand sie auf Salix helix und
viminalis. Ausserdem bewohnt sie auch Espen {Lienig).
An den Weiden spinnt sie eine Blattspitze zu einem
Kegel oder einer umgekehrten Düle, in welcher sie lebt,
und die einwärtsgekehrte Oberhaut des Blattes abfrisst.
Ist ihr die Wohnung zu eng, oder gewährt sie nicht
mehr Futter genug, so wandert sie aus, und gründet ein
neues Haus. Das alte vertrocknete enthält einen guten
Vorralh braunen Kothes. Madam Lienig leugnet diese
Bauart der Sligmatella ab; sollte bei ihr keine Verwech-
selung vorgefallen sein? (F. ^\ Rasierst, meldete mir,
dass er aus Espenraupen Gr. populetorum erzogen habe.
Seine Raupenbeschreibung von Gr. Stigmatella , bei
Treitschhc a. a. 0. abgedruckt, weicht erheblich von
der Lienig' SQ,\\Qn. ab, und die Richtigkeit der ersteren
kann ich bestätigen) — Zu der Beschreibung der Puppe
giebt Bouche a. a. 0. einen nolhwendigen Zusatz.
Anmerk. 1. Stephens hat noch drei Arten, über deren Be-
rechtigung- ich nur nach der Ansicht von Originalen zu ur-
lheilen Avag-c, Als etwas /ienilich Ueberfliissig-es, da Mahr-
scheinlicli andere eben so wenig- wie ich entscheidende Schlüsse
daraus zieJien werden, fng-e ich diese Arten mit ihren Diagno-
sen hier bei und des Vergleichs wegen auch die Charaktere
seiner Stigmatella.
a) Stigmatella Nro. 10. alis anticis nitidis rufo-cinereis
s. subrußs, semifascia (in) medio costali trigona alba
postice emarginata. b^ — ^);,'".
323
b) Scmifnscia Nro. 8. alis aiit. cincrco pnrpureis , scini-
fascin tctiiii aiilica coslali antrorsum obliqiia puiictisqiie
costalihus albis 5^ — &'". Im Sommer um London.
c) Piirpiirca Nro. 9. alis ant. purpurcis, scmifascia media
trifjona poslice cmarg^iuata, costali ciaerco-allja 1'". Juni
um London.
d) Ochracoa Nro. IL alis ant. ochraccis, scmifascia media
fri{j-ona albida posticc eraarg^inata 6 — 6V"'. (3Iit Slig'm.
zusammen {gefunden.)
An merk. 2. Costa hat Faun, napol. Taf. 6. Fig'. 2. eine
Occophora ( riang-uloscl la aus Abruzzo, die wegen der
tibiac podum modiorum late squamatac sicher in dieses Genus
gehört, bei Avelchor er selbst anfragt, ob sie nicht die zu dun-
kel gerathenc llübncr'schc Upupacpenuella sein könne. Dies
muss verneint werden, da er an mehreren Stellen seiner Be-
schreibung-, so wie in seiner schlechten Abbildung dem Costal-
drcicck eine silberwcisse Färbung^ gicbt.
4. Falconi penne IIa 11.
Palpis externe fuscis apice exalbido; alis anteriori-
bus griseo-bi'unneis, triangulo coslali diluliore obsolelo»
cosla fusco striolato-punclala.
Tinea — Hühner Fig. 317. — PoecUoplilia — Hübn. Cat. pag.
427. 4162. — Ornix — Trcitschke IX. 2. S. 203- X. 3. S. 237. —
Gracilaria — Zell. Isis 1839. S. 209. 3. Di'p. Cat. 372. — Iferr.-
Sch. Topogr. V. Regeusb. 3. S. 204. — r. Tiedemann Preuss.
Provinzialbl. 1845. S. 538. — Lieni^ Isis 1846. S. 297. 3.
JGracill. hemidachjlella üup. VIII. pag. 601. pl. 311. Fig-. 12.
Vai'. b. epistomio et squamaruni frontalium apicibus
albidis.
In der Grösse wie Gr. Sligmalella, von dieser ver-
schieden durch schmälere Vorderniigel, braunere, mehr
marmorirle Farbe, das verloschene Coslaldreieck und
den punktirten Vorderrand. Am ähnlichsten ist sie der
Gr. hemidactylelia; sie ist aber stets grösser, auf den
gestrecktem Vorderflügeln düsterer, brauner, auf dem
Yorderrande reichhcher punktirt, zum Theil mit braunen
324
Strichelchcn; auch der Innenrand hat hinler der Mille
gewöhnlich braune Punkte.
Hell rothhraun auf Rückenschiki, Kopf und Ober-
seile des verdickten Wurzelgliedes der Fühler; diese
gelblich und rolhbraun geringelt, Obcrgesichl entweder
eben so dunkel wie der Scheitel oder in der Mitte hel-
ler und weisslich, oder ganz weisslich mit bräunlichem
Augenrande und weisslicher Spitze. (Var. b.) Taster
auf der Oberseile schmutzig weisslich , übrigens rolh-
braun, oft auch auf der Innenseite vor der feinen weiss-
lichen Spitze.
Die Lippenlaster sind schlanker und am Ende des
zweiten Gliedes weniger verdickt als bei Gr. Stigmatella.
— An den vier vordem Beinen sind Schenkel und Schie-
nen, an den Hinterbeinen die Aussenhalfle des Schenkels
rolhbraun mit violetilichem Schimmer; die vier vordem
Füsse sind schmutzig weissgclb, heller als an den
Hinlerbeinen die gewöhnliche Stelle an Hüfte und Schen-
kel und als die Schiene und der Fuss derselben; die
Fussgliederspitzen sind obenauf braun, an den Hinter-
füssen bloss gebräunt, so wie an der Schienenspilze.
Hinlerleib dunkel rauchgrau, am Bauche weisslich oder
gelblich.
Vorderdügel in verschiedener Tiefe und Beimischung
von grauer Farbe rolhbräunlich, am dunkelsten an der
Basis bis zu der gegen dieselbe gewendeten Seile des
Coslahlrciecks, nach hinten immer heller, mit dunklen
Punkten und Fleckchen und fast ohne allen violettlichen
Schimmer. Vom Costaldreieck ist immer der der Flugel-
basis zugewendete Theil am lichtesten; es reicht milder
grade abgeschnittenen Spitze über die Flügelfalle weg
und hat auswärts vor der Spitze eine Ausrandung. Die
Grundfai'be in einer mehr oder weniger hellen Abstu-
fung überzieht es und lässt manchmal sein Dasein nur
so eben erkennen; sein Vorderrand ist mit dunkelbraunen,
doch bisweilen etwas verloschenen Punkten gezeichnet,
dicunler der Loupe iheilweise als kleine Linien erscheinen.
325
Diese Punkte setzen sich bis vor die Fliigelspitze fori.
Auch der Innenrand ist gewöhnlicli bis weil über den
Anfang der Franzen liinaus dunkelbraun punklstrichig.
Kränzen am hincnwinkel grau, um die Spitze hell braun-
röthlich, mit braunen Querstrichen an ihrem Ende.
Unterseite braungrau mil sehr feiner, gelblich weis-
ser, braun punktslrichiger Vorderrandlinie. Franzenbasis
um die Fliigelspitze gelblich, übrigens wie oben.
IlinterlUigcl schmäler als bei Gr. Stigmatella, grau
mil gelblich grauen Franzen.
Das Weibchen isl in allen Theilen weniger schlank
als das Männchen.
Var. b. ein Miüinchcn und zwei Weibchen, sind auf
den Vorderllügeln ziemlich hell mil deutlichem Dreieck;
das Obcrgesiclil hat die oben angeführte helle, gelb-
liche, sehr auflallende Färbung; bei dem einem Weibchen
isl sie weisslich.
Gr. falconipcnnella wurde bei Wien {Tr.), Regens-
burg {Uerrich-Schff.), in Böhmen (F. v'. /J.!), Schlesien
(bei Glogau), Brandenburg (um Frankfurt und Berlin),
Preussen (bei Danzig v. TJcm.l) und bievland (bei Ko-
kenhuscn: Lienigf) gefunden. Wieweit sie nach Westen
reicht, muss erst noch ausgemacht werden. Sie fliegt
in Eichen-, Birken- und vorzüglich in Erlengehölzen, aus
deren Aesten sie herabgeklopft wird. Ihre eigentliche
Flugzeil ist der hohe Sommer und der ganze Herbst.
Nach Treltschhe fliegt sie in Oesterreich im Juni und
silzt vorzüglich an Ahornslämmen ( beide Notizen sind
mir etwas verdächtig; vergl. den Aufenthall der Gr. he-
midactylella). Sie kommt aber auch im April vor und
dann wohl durchgängig als überwinlerler Schmetterling.
Häufig ist sie nirgends. Die Raupe ist noch unbeobach-
tet. Ich iiabo öfters an Eichenlaub solche Düten, wie
Gr. Stigmatella an Weiden macht, gefunden, aber die
Raupen, an deren Aussehen ich mich nicht mehr erin-
nere, nicht erzogen. An Erlen sah ich noch keine solche
Dülcn.
326
Aumerk. 1. Iliiöner's Abbildung- stellt die Art sehr iiu-
kenntlicb dar ; sie Lann aber zu keiner andern Art {yeböreu.
Treiischhc's Bcscbrcibung- scheint nach dieser Abbildung^ ver-
fasst zu sein, da sie aufs Gcnanestc damit übereinstimmt, und
die wiehtig-sten Merkmale ■/.. B. das Costaldrcieck, die Fran-
zen um die Spitze überg-eht. Die Grösse, „wie Upupaepen-
nella", giebt hier ein Hauptmoment für die Bestimmung-.
Anmerk. 2. Duponchcl's Beschreibung- ist so, dass sie
auch auf unsere Gr. Hemidaclylella anuendl)ar ist, vielleicht
mit Ausnahme der als rouge-ijrnn bezeichneten Grinidfarbe.
Da ich die Abbildung-, die hier allein cutscheiden kann, nicht
zum Verg-leich habe, so muss ich die Knischeidung- erst später
erwarten.
b. Hemidaclylella. Syst. Vind. (F. R.)
Palpis externe brunneo- rufis apice albido; alis an-
terioribus fusco-rufis, Iriangulo coslali diluliofe, cosla
fusco- punctata.
Tinea — , oranieng^elbcr, rothbraunpunktirter Schabe. Wien.
Vzchn. S. 144. 41. — Neue Ausg-. II. S. 125. — Ausg^. von
V. Charpcnlier S. 173. — Iliibn, figf. 276. — Culotilpis — liübii.
Cat. pag-. 425. 4136.
/(.'/■acillaria — Stephens Cüt. 1491. — Illustr. IV. pafj. 367. 13.
Tinea hemedacttjlella Fabr. Ent. Syst. 3. 2. pag-. 307. 90.
J'psolophus hemeJacti/lifS Fabr. Supplcm. 506. 6.
Kleiner und etwas breilflügliger als die vorige, mit
viel rölblicherm Tone der Yordeillügel, deren Vorder-
nind auf der Wille nur inil braunen Punkten, nicht Punkt-
slriclien bezeiclinet ist, wahrend der Innenrand gar keine
besilzt.
Grösse der Gr. Franekella. Riickenschild und Kopf
biaunrolh wie (bis Gesicht und die Taster. Letztere
sind auf der Uiickenseile inid an der Spitze weisshch-
gelb. Fühler gelb und rolhbraun geringelt. Die Schen-
kel und Schienen der vier Vorderbeine sind heller und
kupfriger als bei Gr. falconipennella. Die vier Vorder-
f'üsse an der Basis der Glieder weiss, gegen die braune
Spitze brainirothlich, vorzüglich dunkel auf der obern
Seite. Hinterbeine an den gewöhnlichen Stellen der
Iluflc und des Schenkels schmutzig hellgelb, an der Fnd-
327
hiilfle des letztem auswärts braunrolh; Soliicne und
Fuss schmutzig hellgrau gelblich, an den Gliederenden
mit rothbräunlicher Verdunkelung. Hinterleib grau mit
weissgelblichem Bauche.
Vordcrdügel braunrolh, von der Basis aus heller,
am dunkelsten und zwar wie ein dicker Slricii an der
gegen die Basis gewendeten Seile des Costaldreiecks;
sie verdunkelt sich dann wieder in der FlUgelspitze und
schillert auf den dunklen Stellen schwach purpurfarbig.
Das helle, aber verloschene Vorderranddreieck Ivat eine
abgestumpfte Spitze, die jenseits der Flügelfalte nicht
deutlich begrenzt ist; auf dem Vorderrande zeigen sich
innerhalb des Dreiecks mehrere feine, braune Punkte,
ein paar verloschene grössere dahinter, sie haben nicht
die längliche Gestalt wie bei Gr. falconipennella. Die
Franzen um die Spitze sind heller als diese, aber dunk-
ler als die lichten, etwas rostgelb gemischten Stellen
der Fläche, und auswärts mit braunrothen, verllossenen
Querlinien. Die übrigen Franzen sind grau.
Unterseite grau, mit sehr feinen, rostgelblichen Ge-
genrändern; der Vorderrand ist verloschen braun punk-
tirt, und die Punkte sind hier linienförmig; die Franzen
um die Spitze sind roslbräunlich, am Ende brauner.
Ilinterllügel glänzend grau mit gelblichgrauen Fran-
zen. Diese Art fliegt bei Wien im Praler im Juli und
September an Ahorn (F. v. Rslst., Mann) nach Stephens
ist sie im südlichen England an Waldplätzen und Hecken
nicht selten im August.
An merk. 1. Die dciilschcn Worte des Wien. Vzclni. be-
zeichnen unsere Art nur sclilccht , und die des FahrUius lassen
sieli nur zur Notli darauf anwenden j an ein Erkennen der Art
aus densell)cn ist nicht zu denken. Nur so viel fjeht daraus
hervor, dass die Art eine Gracilaria ist. Wichlij^'-er ist llüh-
ner's Zeuyniss im Calal. , dass seine Al)l)ilduny die Schiffer-
inüUer''sc\io Art vorstellt. Diese ist nach r. Chaip. nidit melir
m SchiJfermüHer' s Sammliiuj;- vorhanden; F. v. Röslcrstannn fand
sie aber in den Stipiilementeu dcrsell)en; er schreibt: „In den
Supplementen steckt mit No. 25 (also ohne Namen) ein Stück,
328
welches jcdocli nur aus den vier Fliifjeln bestellt, die nuf ein
StiickcLen Papier von der Form des fehlenden Hinterleiljes jje-
leimt sind". — IJ iibn er' s F'i^^-ur giebt keine richtijje Vorslellnnjjf
unserer Art; sie ist zu gross, a\if den Vorderlliijj^eln Jjeß'en die
Spitze mit einem braunen, liejjenden^ lateinischen x und ohne
g-raue Franzen am hinenrande. Für Gr. falconipennella ist
sie zu breilfliiglig, zu Iiell roth und gegen die Vorderfliigel-
spitze zu verdunkelt. Datier wird sie mit weniger Bedenken
zu meiner Hemidactjlella gezogen als zu Falconipennella.
Anmerk. 2. Ob Slejihcas Vv. Ilemid. -n irklich zu unse-
rer Art gehört, ist noch sehr fraglich. Er giebt ihr eine
Grösse von 8 — 8.s'"; also wäre sie, wenn man seine Grössc-
an(^abcn für die übrigen Arten berücksichtigt, bei weitem die
grösste bekannte Gracilaria! LSie' Bcschreibiuig passt aber
auf die irttbnci''schc Abbildung.
Anmerk. 3. lieber Diiponchd's Gr. Hcniid , die im Cata-
loge auf meine Auctorität (in der Isis a. a. O. habe ich
Jl'dbncr's Ilemidactjlella mit Falconipennella vereinigt) zu Gr.
lalconip. als Synonym gezogen wird, habe ich unter der vori-
gen Art, Anmerk. 2., gesprochen.
6. P i c i p e n n e 1 1 a. F. R. n. sp.
Palpis fuscis, apicealbo; aus anlerioribus luleo-fnscis,
niacula albiJa obliterata coslali ante medium, punclis
cosiae fuscis albidisque allernanlibus.
Zweiler Grösse, wie Gr. franckeüa, verwandt mit den
zwei vorigen; auf den dunkel gelbbraunlichen Vorder-
ilügeln ist von dem Coslaldreieck nur die gegen die
Basis gewendete Ecke, aber in besonders heller, wciss-
licher Farbe übrig; ausserdem hat der Vorderrand hin-
ler diesem Fleck mehrere weissliche, mit dunkelbraunen
wechselnde Funkle; und alle Füsse sind wei.eslich und
liunkelbraun geHockl.
lUickcnsciiild und Kopf gclbbräunlich; die hell und
dunkel braun i^erincellen Fühler sind auf der Lichtseite
des Wurzelgliedes dunkelbraun, auf der Schattenseite
weisslich. Die Mille des übergosichts ist weisslich mit
dunklen Schuppen bestreut. Taster dunkel gelbbraun;
die Lippenlaster mit hellem Rücken gegen die Basis und
sehr ausgezeichneter, weissgelblicher Spitze, vor welcher
329
das Dunkelbraune einen vollständigen Ring bildet. Alle
Hüften, Schenkel und Schienen violettbraun; am Hinlcr-
beinc ist die [lüflspitzc und die Unterhülfle des Schen-
kels sehr aufTallend blass schwefelgelb; die Fussgiieder
sind alle an der Basis silbervveisslich (an den hintern
ist es jedoch eingeschränkter), dann tief braun, die Schien-
dornen weiss; Hinterleib grau, am ßauch hell gelblich;
Afterklappe gelblich, oben braun angeflogen.
Vorderflügel lehmgelb braun, etwas wolkig, mit
schwachem, violettem Schimmer. Nahe der Basis ist
als innere ße^renzuns; des hellen Yorderrandflecks ein
schräg nach aussen gerichteter rautenförmiger Fleck,
die dunkelste Stelle des Flügels; er endigt an der Flügel-
falte. An seinem Aussenrande ist em scharf gegen ihn
abgegrenzter weisslicher Fleck, der innerste Theil des
kaum in seinem Umfange wieder zu erkennenden Costal-
dreiecks; er i^eht nach hinten zu in dunklere Färbung
über, und nimmt daher nur einen schmalen dreieckigen
Raum ein. Hinter ihm hat der Vorderrand weissliche
und schwarzbraune, miteinander wechselnde Punkte; von
den schwarzen sind die hintersten etwas länger. Gegen
die Flügelspilze zeigen sich in der Mitte und an den
Rändei'n einzelne dunkle Stellen. Die Franzen um die
Spitze sind etwas heller als die Grundfarbe, auswärts
mit drei schwärzlichen Querlinien, die übrigen Fran-
zen grau.
Unterseite braungrau, am Vorderrande mit wechseln-
den, hellen und braunen Punkten. Die Franzen um die
Spitze rostbraun, am Ende mit schwäizlichen Querlinien.
Hinterllügel glänzend grau mit grauen Franzen.
Ich besitze nui' das einzelne beschriebene Männchen.
Nach Dldiuis iMitlheilung ändert die Art etwas ab mit
lielleren Fleckchen und hellerer Färbung.
Gr. picipcnnella ist eine Entdeckung Mctiin's. Er
fing sie bei Wien im Wäldchen hinter Mauer an Kiefern,
Taimen und Eichen, aber nur sehr spärlich, im April und
Septendjcr.
330
7. Populelorum. Z.
Palpis basi apiceque paÜidis; alis anlerioribus os-
seis, griseo-nebulosis, puncto costali pone medium uno
duobusque distanlibus in plica nigris; ciliis apicis fuscis.
Gracilaria -~ Zell. Isis 1839. S. 209. 4. — Lienig Isis 1846-
S, 297. 4.
Gracil. tetruon'ipeimella Ditp. Cat. 372.
Grösse der Sligmalella, aber die Flügel etwas ge-
streckter; die Art ist an dem schwarzen Vorderrand-
punkt auf ihren fahlgelben Vorderdügeln gut zu erken-
nen. Vor diesem Punkt ist gewöhnlich ein helles Co-
slaldreieck, wenn auch ohne scharfe Umrisse, vorhanden;
daher gehört die Species in die Verwandtschaft der
Sligmatella.
Rückenschild, Kopf und Vorderflügel beingelb mit
etwas Grau gemischt, Fühler gelblich und briiunlich ge-
ringelt, etwas heller als die Schuppen des Oberkopfes;
Taster eben so; auswärts sind sie vor der Spitze braun
angetlogen; an den Lippentaslern nimmt diese braune
Farbe die ganze Aussenseite ein, nur nicht die Basis
und die Spitze, und auch das zweite Glied ist am Ende
braun.
An den vier Vorderbeinen sind Schenkel und Schie-
nen dunkelbraun, obenauf jene mit zwei, diese mit einem
weisslichen Fleckchen. Die Mittelbcine sind an diesen Thei-
len, besonders an den Schienen auf der Unterseite durch
Schuppen stark verdickt, und die zwei Enddornen auf
der Innenseite und an der Spitze weisslich. Die vier
vordem Füsse sind glänzend weisslich, an den Glieder-
enden braun. An den Hinterbeinen ist an der gewöhn-
lichen Stelle die Farbe fahl gelblich mit Grau hier und
da angellogen, die Schenkelspitze braun; Schiene und
Fuss schmutzig weisslich, auswärts braungrau unterlaufen,
an den Fussgliedern nur die Basis weisslich. Hinterleib
grau, an Bauch und Afterklappe gelblich.
Die Vorderdügel sind grau neblig, besonders um
die helle, das sonstige Costaldrcieck bildende Stelle.
331
Vor und hinter diesem bildet sich dieses Grau oft zu
Vorderrandlleckcn, von denen der hinlere schräg ein-
wärts zum Vorderrande gehl und hier unter der Spitze
des Costaldroiecks einen Innenrandlleck bildet, vor und
hinler welchem sich eine helle Stelle am Innenrand be-
findet; aber bisweilen ist von dieser Zeichnung gar
nichts vorhanden. Am Ende der zweiten dunkeln Vorder-
randslelle ist der ausgezeichnete, schwarze, immer sicht-
bare Punkt; vor und hinter diesem zeigen sich öfters
braune Pünktchen, und gegen die Flügelspilze zu drückt
sich einer gewöhnlich dauerhaft aus. Vor der Flügel-
spitze sind mehrere graue Nebel. Unter der Flügelfalle
liegt unter der Spitze des Costaldreiecks ein schwarzer
Punkt, und ein grösserer über der Falte nicht weit von
ihrer Mündung. Die Franzen um die Spitze sind braun-
schuppig mit helleren Querlinien an ihrem Ende; die um
den Innenwinkel sind grau.
Unterseite dunkelgrau, am Vorder- und Innenrande
sehr schmal gelblich. Die Franzen um die Flügelspilze
sind an ihrer Basis gelblich, nach aussen braun.
Ilinterflügel glänzend grau mit glanzlosen Franzen.
Das Weibchen ist auf den breilern Vorderflügcln
meist dunkler gezeichnet.
Selten; von F. v. Rslst. in Böhmen aus Espen- und
Birkenraupen, die der von Gr. stigmalella ähnlich schie-
nen, mehrmals erzogen. Bei Frankfurt a. d. 0. und G!o-
gau fing ich die Schmetterlinge fast nur in ungemisch-
ten Espengehölzen, in schönen Exemplaren im Juni und
Juli; doch auch im April und Mai erhielt ich Exemplare,
die abgeflogen waren und dadurch verriethen, dass sie
den Winter als Schmetterlinge verlebt hatten, und dass
eine Sommergeneralion besteht. Madam Lic/iig fing die
Art in Lievland; ich sah lievländische Exemplare.
8. R ufipennella. H.
Alis anlerioribus rufis, poslice purpurascenlibus; fc-
moiibus libiiscjue quatuor anlerioribus nigro-fuscis, fe-
morum poslicurum basi albida.
332
Tinea — Huhn. Fig". 201. S. 67. 3. — Haplopfdia Ilübn. Ciil.
pa{;. 428. 4170.
Ornix — Treltschke IX. 2. S. 198. X. 3. S. 297. - Zelte >-
stedl Insecf. läpp. 1011.
Gracilarla — Zell. Isis 1839. S. 209. 5. — D„p. Cat. 372.
iGracillaria Siephens Cat. 7598. — llluslralions IV. pagf.
367. 14.
Kleiner als Gr. stigmalclla, kaum wie Gr. franckella;
nächst verwandt mit Gr. elongella, und von dieser ver-
schieden durch ihre Kleinheit, ihre breilern Vorderflügel,
die Dunkelheit ihrer Schenkel und Schienen und den
grossen weisslichen Fleck an der Basis der Hinter-
schenkel.
Rückenscliild und Kopf rostrolh ; Obergesichl heller.
Fühler gelblich und grau verloschen geringelt, am VVur-
zelgliede auf dem Rücken braunrolh, auf der Schatten-
seite weisslich. Taster rostroth , einwärts hell gelblich.
Die vier Vorderbeine an Schenkel und Schiene schwarz-
braun, violetllich schimmernd mit weisslichen Flecken;
der Fuss glänzend silberweisslich mit braunen Glieder-
spitzen. An den Hinlerbeinen sind die Hüflspilze und
die Schenkelbasis weisslich, das übrige wie an den
Millelbeinen; Schiene und Fuss schmutzig weiss glänzend,
auf dem Rücken und der Aussenseite der Fussgiieder
bräunlich unterlaufen. Hinterleib grau, am Bauche glän-
zend weisslich..
Die Vorderflügel sind etwas kurz, in dei" Farbe wie
das Rückenschild, gegen die Spitze zu dunkler und mit
schwachem Purpurschimraer. Entweder zeigt sich weiter
keine Zeichnung, oder es sind zwischen dem Innenrande
und der Flügelfalle braune Punkte, oder der Yorderrand
liat cinzehie Punkte. Ein Exemplar lial nur einen gros-
sem Punkt in der Flügclmille über der Falte und einen
andern gegen die Flügel.^pitze. Die Franzen sind iieller
als die Flügelspitze, die am Innenwinkel grau.
Unterseite dunkelgrau mit feinen, gelblichen Gegen-
rändern; die Franzen der Flügelspitze rostfarbig, aus-
333
warts brauner, ninlcrniigcl glänzend grau mit glanz-
losen Franzcn.
Die Raupe ist im TrcltscJiIxe'schen Werke von F.
c. Rslst. genau bescliiieben worden, Sie lebt an Spitz-
ahorn (ob Acer pseudo-plalanus oder platanoides, ist
mir nicht gen)eldcl) in dütenförmig zusammengesponne-
iicn Blallspitzen im Juni. Der Schmetterling erscheint
im Juli. Bis jetzt kennt man als sicheres Vaterland ßüh-
men, und zwar in der Gegend um Nixdorf, und ausser-
dem Baiern, wo Hühner die Art in Laubwaldern fing
Treitschlics Angabe : in Oesterreich kann sich nach F.
f. Rslstm's. Ansicht auch auf Gr. elongella beziehen.
Zeit erst, zeigt Kinland als Aufenthaltsort an.
Aniiicrk. 1. llülmer's Ahliildimg- hat in nicincin Exemplar
des Werkes die Fühler zu kurz, die Vorderlliijjel zu dunkel
und die p;anzen Franzen derselben fj-rau. Im Text vierden die
zwei lelzlern Al»\veiehunp;en sonderharernei.se hestäCig-t. Seine
Art kann aher docli nichls anders sein, da seine Signipennella
und vielleicht auch (Jr^yphip« iinclla zu Gr. elonjjella g-ehören.
An merk. 2. Die Stephens' sehe RuGpcnnclla fjeliort zu-
folfjc der femora nijjra im Gejjensalze zu femora rufescentia
der Gr. elonj^oHa zu unserer Art. Seine heiden Arien haben
einerlei Grösse (6 - 6V"'), «älirend Gr. Slifj-matella hei ihm
nur 5', — 6V" hat. Gr. elonjn'lla ist zwar manchmal (nach /'.
r. lishlins MehliMi^;, nichf nadi meiner eigenen Erfahrunp) so
klein wie Hv. iiiliiiennella und dann nnler Gr. Slifj-mateUa oder
wie diese; aher nie erreicht Gr. rulipennella die Grösse der
fjewöhnlichen Gr. elonjjella. Stephens sieht auf den Vorder-
fliigeln seiner Kunjiennella schwarze nnd kastanienbraune Fleck'
chcn; letztere l)esilzt unsere Art nicht.
AVas also die femora nißra heweisen, das wird durch die
Fliiijl'el, Grösse und Zcichnuuj;^ nieder zweifelhaft jji'mncht.
9. Klongclla. Linn. (Fig. 13 — 15.)
Alis anlcrioribus rufis postice purpurascenlibus; fe-
moribus tibiisque quatuor anterioribus brunneo- vel ci-
nereo-rufis, co.xis poslicis apice albidis.
l'huhienn Tinea elongella Linn. Syst. I. 2. lia[}-. 890. 385. —
Faun Suec. pag-. 368. 1437. — Tinea — 7'V/iy. Ent. Syst. 3. 2.
pag. 307. 89. — OniLr — Zettersiedt Ins. lappon. 1011. — iira-
334
ciUaria — Stephens Cat. 7599. — Sfeph. llliislr. IV. pagf. 367.15.
— Gracllarhi — Zell. Isis 1839. S. 209. 6. — Lienlg Isis 1816.
S. 297. 5. — Dup. Cat. 372. — H.-Schffr. Topojjr. Re^jeiisb. 3.
S. 204. 1086. — V. Tclem. Preuss. Provinzialhl. 1845. S. 538.
J'jjsolophus elongatiis Fabr. Siippl. pajf. 50ß. 5.
Aluclta ochrodacUjla Syst. Viud. ^0.^. 145. I.
Ornix slgnipenneUa Treitschke IX. 2. S. 200. 5. X. 3. S. 297.
— Grucillaria — (plunic luarquec) Dup. VIII. pajj. 598. pl. 311.
Fiff. 11.
Var. b. ut a, sed punctis duobus disci in alis anterio-
ribus supra plicam fuscis.
Phal. Till, jiiiiicfell'a Linn. Syst. I. 2. paff. 890. 386. — Faun.
Succ. paff. 368. 1438.
?T«ft. — Fab. Ent. Syst. 3. 2. paff. 308. 95.
Tin. slgnipenneUa Ilübn. Fiff. 196. S. 68. — Poeciloptilia —
Ilübn. Cat. paff. 427. 4165. — Ornix — Zetter stedl Ins. lapp 1011.
Var. c, ut b, sed puncto disci tertio fusco apicem
versus.
Gracillaria slgnipenneUa Dup. 1. C. fiff. 10.
Var. d, ut a, sed punclis alarum anteriorum fuscis
raullis, polissimuni juxla dorsum.
GraciU. rosclpenneUa ( Grac. tcslacee) Dup. VIII. paff. 596.
1723. pl. 311. Fiff. 9. — Cat. 372.
?GraclU. rosclpenneUa Stephens Cat. 7601. — Illiislr. IV. paff.
368. 17.
Var. e, alis anterioribus dilute ferrugineis, disco vio-
laceo, oblique dissecto.
Var. f, alis anterioribus violaceis, marginibus ferrugi-
neis, basi ferrugineo-mixla.
Erster Grösse, selten zweiter. Diese Art unterschei-
det sich von Gr. rufipennella durch ihre gewöhnlich viel
beträchtlichere Grösse, die schmälern Vorderflügel, die
graurolhen Schenkel und Schienen, den Mangel der hel-
len Basis des Hinlerschenkcls.
Rückenschild und Kopf rostroth. Fühler dunkler
geringelt als bei Rufjpennella. Taster rostroth, einwärts
gelblich. Die Brust, alle Schenkel und die vier vordem
Schienen braunrolh oder auch graurolh oder graubräun-
335
lieh, die vordem bisweilen mit Purpurschimmer. Die
vier vordem Füsse sind weniger rein weiss, als bei Ru-
fipennella, an den Gliederspitzen obenauf braun. Hinter-
beine nur an der Spitze der Ilüfle gelbwcisslich; Schen-
kel ganz bräunlich; Schiene und Fuss schmutzig vveiss-
lich, braunlich unterlaufen. Hinterleib grau, am Bauche
gelblich weiss, so wie an der Aflcrzange.
Vorderfliigel schmal, roslrolh in verschiedener Tiefe,
nach hinten in zunehmender Dunkelheit und mit Purpur-
schimmer. Dci cmem Exemplar breitet sich die Dunkelheit
und der Schimmer fast über den ganzen Flügel aus.
Die Franzen um die Flügelspilze sind rostbraun, am
Ende dunkler; darunter und am Vorderrande heller rost-
gelb, am Innenwinkel grau. Als Slammart sehe ich die
Exemplare an, denen alle Flügelzeichnung fehlt. Var. b.
oder LiiiJics Punctella hat vor der Flügelmittc dicht
über der Falle einen schwarzbiaunen Punkt und in eini-
ger Entfernung gegen die Basis hin noch einen; zwi-
schen beiden ist der Grund heller, während sich an
beide Punkte in enlgegcngeselzler Richtung leichte dunk-
lere Schallen anschliessen. Nicht selten sind ausser
den Punkten der Var. b. zwischen der Falle und dem
Innenrandc und auch gegen die Spitze braune Pünktchen.
(Var. d.) Vor der Spitze zeichnet sich oft ein Punkt
vor denen der Var. b. durch seine Grösse aus (Var. c),
dabei sind die Pünktchen in verschiedener Zahl und
Stärke vorhanden. — Var. e. ist sehr selten,- ich sah
nur ein Exemplar der F. i\ ß'schen Sammlung; es hat
den Mitlelraum der Vorderllügel violett gefärbt und
ringsum breite helle Ränder; vor der Mitte geht eine
Linie der Grundfarbe sehr schief von der Basis her ge-
gen den Hinlerwinkel durch das violette Mittelfeld hin-
durch. — Var. f. ein Männchen in Mettners Sammlung
aus der Frankfurter Gegend, hat die ganze Fläche dun-
kel violett. Der Innenrand ist sehr schmal roslgclb, der
Vorderrand breiter und an der Basis erweitert, wo auch
überhaupt aus dem Violetllichcn das Roslgelblicho mehr
336
hervorschimmert; aus der Flügelspilze geht eine dunkle
Linie durch die Franzen nach der Länge und endigt mit einer
brandigen Verdickung. Unterseite grau; Vorderrand nach
hinten zu breiler werdend, roslgelb; eben so die Franzen
um die Spitze, von welclior aus ein dunklerer Slrich
sie der Länge nach durchzieht; die des binenvvinkels
sind grau mit gelblicher Basis.
Hinterllügel glänzend grau mit glanzlosen Franzen,
deren Wurzel gegen die Flügclbasis hin gelblich ist.
In Deutsch.land in vielen Gegenden nicht selten —
um Wien (T/-.), Augsburg {[Ihnr), Uegensburg (//.-^r////".).
Berlin, Frankfurt, G\oQ,i\u {Z), hvesVdu {SfanJ/uss); ferner
in Ungarn (T/-.), Preussen (um Danzig v Tc/in.), Lievland
(um Kokenhusen Licni^), Schweden (bis Oslrogolhien
Zettevstedt), England (un) London Stepliens) und Frank-
reich (im Dcparlemenl du Nord Biiponchel). Sie fliegt
hauptsächlich im Herbst in Frl- und Eichengeholzen,
nach der Ueberwinlerung auch einzeln zu Ende April.
Bei Salzbrunn in Schlesien fing ich ein Männchen der
Var. d. schon am 12lcn Juh.
Auiiicrk. I. Liiiiic's Besclirciliuiifjf seiner Plial. elonjjella
bezeichnet meine Art so sicher, dass niclit al)znselieu ist,
warum Stephens den Namen mit einem Frajje/eichen aufge-
führt hat.
Anmerk. 2. Bei Plial. jiinulella, in deren Diajjnose vier
hrauue l'nnklc auf den Vordertliiyeln ermähnt werden, setzt
Liiine' zur Erläuterung- hinzu, diese vier braunen Punkte seien
in gleichen Zwischenräumen aufgeslellt. Da er ausserdem
sagt, sie sei der vorigen (Elongclla) selir ähnlich und nur
durch die Anwesenheil von Punkten verschieden, so bleibt
nichts übrig, als an eine nuserer S^longella-Varielälen zu den-
ken. Wenn man nun die ^ ier Piinkle linden will, so wird
man sie zunächst auf einem Flügel als acquali spalio remolac
in einer Linie hinler einander oder im Quadrat aufgeslellt
suchen — aber nicht finden. Meine Var. c. hat drei Punkte
hinter einander, nicht vier, und den letzten doppelt so weit
vom zweiten, als dieser vom ersten steht. Um Liane" s Be-
schreibung zu verstehen, hat man sich ein ungespauntes Exem-
plar der Var. b. vorzustellen und die Punkte beider Vorder-
337
fliig-cl zusammenzufassen: dann bilden sie un^jefälir die Eokcn
eines Quadrats und enfsprcelieu der Limteschcii Vorslelluufr.
— Nach dieser Art der Auffassung- selicint auch Zetlerstedt zum
Sdilussc gekommen zusein, Sifjuipennella Fr. sei ,,vera punc-
tella Linne".
Aumcrk, 3. Fahricius hat eine Tin. punctella, Eut. Syst.
3. 2. pag-. 308. 95. — Supplem. pag-. 490. 52., die er für die
Liniie'sc\\Q I'unclcüa und zug-leich für Alucitclla Sjst. Vind.
ansieht. Wie wenig- er hei erstcrer Ansicht seiner Sache ge-
wiss ist, geht daraus hervor, dass er seine Art im System ziem-
lich weit von Tin. elongella trennt und sie im Supplement so-
gar in verseliicdcne Genera bringt, und dass er die J Anne'' sehe
Angabe alis tcslaceis in alis c incra sc cn t ibus ändert. Es
ist also auch g-e« issj dass seine und L!;i>;e"'s Arten ^erscliiedon
sind, und dass die ('ilatc aus Lia/ic bei ihm g-esirichen werden
müssen. Die Aliitilelia des Wien, Yzchn. ist, wenn auch nicht
nach SchiJ/'eriiiU'ler's Sammlung (denn in dieser fehlte sie
schon zur Zeit der v. fVi«/-/Kv///('/ "scIien Dnrchsiclit) , doch nai-h
der sehr Ireffendcn Diagnose (goldglänzender Schabe mit zwei
düslern ßucrllcckcn) einerlei mit Fhal. Pcdella Linne (oder
der sehr schlecht abgebildeten AngusIipenncUa Iliibn. ). Wie
Fubricius aber die Worte des Wien. Vzchn. mit denen seiner
Diagnose (alis anticis liucaribns cinerascenlihus, punctis qua-
luor fuscis) übereiiästiniüseiid finden konnte, das ist ein Kälh-
sel, dessen Lösung- icli Anderen überlasse. Gewiss aber ist
Fubricius hc'i seiner Tinea sehr uiigiüekiich gewesen.
Anmcrk. 4. Das sonderbare Citat: Aluc. ochrodactyla
ist in Isis 1811. S. 881. besprochen worden.
Anmerk. 5. May rc IIa 11. Fig^. 322. hat Trcitschh-c als
unzweifelhaft zu unserer Art gezog^eu. Diese Abliildunjj mit
ihrer dick aufgefragencn , glänzenden Farbe auf den Vorder-
fiügeln und der offenbar absichtlichen Verdickung- an der un-
tern Hälfte der Fiiiiler stellt, Avenn auch wegen der falsclien
Vorderilügclfärbung nicht sehr treifend , eine Coleophora vor,
und zwar die von mir in der Isis 1839. S. 206. als 2te dieses
Genus aufgefiihrte Art.
Anmerk. 6. Stcph. lloscipcnnella : alis aut. lividis fusco
parcc punctulatls, antennis fuscis, so gross wie {'longella, hat
eine livide, purpurfarben angelaufene, mit vier braunen l'ünkt-
chen und mehrern Atomen bezeichnete VorderniigeElläche^ ihre
Beschreibung hat nichts, \a as sie \on den Varielälen der Elon-
g-ella ausschlösse.
Anmerk. 7. Die Di/punr/if'/'iit'he Gracillaria hat der Ab-
bilduuj'- nach dieselbe Farbe wie Elongella und auch im Texte
11. ' 22
338
iine coulcur (osfaoi'c. Von der Farltc der Beine (heilt Dupon
rhel nirlits mit. J> erhielt sein Exemplar zugleich mit denen
von Sig'uipenuella aus dem nördlichen Frankreich eingeschickt.
Anmcrk. 8. Stephens hat eine Gracill. violacca (II-
histr. 1. c. pag. 368.): alis ant. purpureo- violaccis, afro-pnr-
pureo nehulosis (5', — 6'") ans der Umgegend von London,
die zu Var f. gehören Avürde, wenn nicht ihre Franzen bräun-
lich wie die Hinlerfliigcl sein sollten, während sie bei Elongella
var. auf der, die Fliigelspitze einfassenden Par(hic eine helle
Rostfarbc haben, wie der Vorder- und lunenrand der Vorder-
fliigel. Vielleiclit hat der Unterschied nur in der bekannten
Eilfc'rtig'keit Stephens seinen TTrsprnng^.
10. Roscipennella 11. (F. R.)
Alis anlerioribus palliilis ciebro fuscescenli-puncla-
lis, ciliis apicis externe l'nscu.s, libiis (jualuor anlerioribus
fusco-nigris (1 spec. inus. F. R.).
Gracil. — Zell. Isis 1839. S. 209. 7.
Tinea — Uübn. Fig". 198. S. 68. 7. — Poeclloptilia — Ilübn.
Cat. pagf. 427. 4067.
lOrnix — Treltschke IX. 2. S. 202. X. 3. S. 297.
Von dieser Art sah ich nur das einzelne lish^siinJschc
Männchen aus der Schweiz und besitze nur die oben
und in der Isis milgelheiUe Diagnose. Dass ich bei Ab-
fassung derselben eine \NiikHche Art vor mir halle, hielt
ich für ausgemacht; auch gehl aus der Farbe der Schie-
nen hcrvoi", dass an keine Var. dev Elongella zu denken
ist, von welcher man Var. d. oft für Roscipennella II.
erklärt hat.
Anmcrk. 1. Hühners Altbildung^ ist von Fig. 196. (Sig^-
nipennclia =: Elongella Var. c ) in der Fliigelgcslalt und Fär-
bung' sehr verschieden ; sie kann also doch recht {fut eine
eig^ene mit der /fo.s7<v.s7. sehen iibereiusliinniende Art sein, ob-
gleich die Vorderflii{;eI franzen auswärts nicht braun, und die
Beine gar nicht sichtbar sind. Sicherheit wird schwer zu er-
langen sein, da über HUIniers Original nichts bekannt und aus
dem Regisler nur zu ersehen ist, dass es zu einer um Augfs-
burg nicht einheimischen Art g-ehört. Die Bedeutung des Na-
mens Uoscipennella «eiss i«h nicht ^ da er stets unteränderl
in Hühners Werken wiederkehrt^ so darf man auch keinen
339
Druckfehler für Roscipciiiiclla annehmen. Eben so räthsclhaft
ist mir die deutsche Uül/ncr' sehe Beueunung': Falchfedcrfür-
biffe Schabe.
An merk. 2. Treilsrfi/ce hat seinen Worten nach mehrere
Exemplare dieser Art vor sich {gehabt; um so mehr ist es zu
verwundern^ dass in dem Calalog'c seiner Sammlung^ keine Ros-
cipennella vorkommt. Er ist von dem specifischen Unterschiede
seiner Art übcrzcn{jt^ seine Merkmale wollen aber nicht recht
auf unsere Art passen. Letztere hat schwarzbraune Schenkel
und Schienen der vier vordem Beine ; bei ilim sind die Füsse
(das h. Beine) durchaus hell aschg^rau, im fiegi-ensatz zu den
rothbraunen Schenkeln und Schienen der Sig-nipcnnella (EIou-
gella). Was er über die Bildunj]^ des Hiuterrandes der Vorder-
fliigfel sagt;, bezieht sich mehr auf verdorbene Exemplare, als
auf die charakleristisclie Beschalfcnheit einer mit Elong-ella
verwandten Art. Endlich widerspricht sich Trei/schAe in Dia-
{jnose und Beschreibung-; dort haben die Vorderfliigel Thon-
farbe (al. ant argfillaceis), hier sind sie hell lehmbraun, wie
eine belle versteinerte Holzfläche. F. v. lloslcrsf. hielt die
Treilschke\c\\e Hoscipcnnella mit Bestimmtheit für Elong-ella
var , und bei der Durchsicht seiner Sammlung^ j,8"'*'* Treitschke
selbst zu, dass das einzelne Exemplar, welches unter diesem
Namen darin steckte^ nicht zu llübners Fij^. 198. g-ehöre und
überhaupt vor Alter g^ar nicht zu erkennen sei"!! — Dennoch
wag-e ich diesen Namen nicht zu Elong-eila zu ziehen, haupt-
sächlich wcg^en der Verschiedenheit der Beine.
II. T r i n g i p e n n c 1 1 a F. R.
Alis anterioribus laliusculis albis, dorso posliceque
gilvescentibus, punclis fuscis dispersis; libiis qualuor
anlei'ioribus fusco-nigris.
Graclhtria — Z. Isis. 1839. S. 209 8. — Dnp. Caf. 372.
JGraciU. leucopennella Stejih. Cat. 7602. — lUustr. IV. 3 pagf.
368. 17.
Leicht als eigne Art zu erkennen und von den an-
dern Arien zu unterscheiden; durch die breitern Vorder-
flügel und die grauweisse, nur am Innenrande und nach
hinten in Beingelb übergehende Farbe derselben mit
aufgestreuten braunen Punkten. Die folgende Art ist
viel kleiner, und auf den ganz beingelben Vorderflügeln
340
liegen reichliche, aus gehäuften Schuppen gebildete Flecke,
die mehr oder weniger zusammenfliessen.
In der Grösse der Rufipennella, also weit unter
Elongella, noch breiter in den Vorderflügeln als jene.
Rückenschild und Kopf weissgrau, Fühler bräunlich weiss-
grau, schwach geringelt. Taster aufgekrümmt, kürzer
als das Rückenschild, weissgrau; das zugespitzte End-
glied ist auswärts braun, an der Spitze selbst weisslich
Die vier vordem Schenkel und Schienen, von denen die
letztern nicht so dick sind wie die erstem, schwarz-
braun; ihre Füsse aber glänzend weiss, an den Glieder-
enden braun. Die Hinterbeine haben graubraune, nach
unten hellere Schenkel und übrigens eine silbergraue,
an den Gliederenden verdunkelte Farbe. Hinterleib grau
mit hell graugelblicher Behaarung des Afters.
Vorderflügcl breit, etwas glänzend, hellgrau weiss-
lich, zwischen Innenrand und Längsfalte in gegen die
Flügelspitze zunehmender Breite ins ßeingelbliche über-
sehend. Hier und da sind, am meisten hinterwärts,
feine schwärzliche Stäubchen ausgestreut; mehr zeichnen
sich die ziemlich grossen schwarzbraunen Punkte aus;
sie haben verschiedene Grosse und bilden zwei unregel-
mässige Reihen, von denen die obere, etwa aus acht
Punkten bestehende unter dem Vorderrande, die zweite,
ärmere, über der Flügelfalle hinzieht. Die Franzen um
die Flügelspitze sind beingelblich mit braunen Stäubchen,
die übrigen sind hellgrau.
Unterseite hellgrau, am Yorderrande weisslich, nach
hinten und auf den Franzen um die Spitze gelblich.
Hinlerflügel kürzer und breiter als bei Rufipennella,
aufTallend kurz zugespitzt, auf beiden Flächen hellgrau
mit gelbhchgrauen Franzen.
Diese seltene Art fliegt bei Reichstadt in Böhmen
im Juni auf Gras (F. v. R.). Ich selbst fing bei Glogau
ein Männchen im Sommer zvvischen Nadelwaldung an
einer trocknen, kräuterreichen Anhöhe im Grase. Viel-
leicht lebt sie auch in England.
341
An merk. Das Sfephcus'sclic Synonym lässt Zweifel zu,
«lahcr lasse ich seine Worte folg-en: ,,alis aiit. subargenteo-
silacois, atoniis minutissimis paiicis sparsis^ posticis fuscis.
5 — 6.''"' Vorderfliijyel sehr hlass, silborbraim oder bleich, bis-
weilen weisslich schncfelfarben , mehr oder weuijjer spärlich
mit äusserst kleinen, bräunlichen Atomen punklirl; Franzcn
und tliutcrflü{j^el gänzlich tief braun."
12. Limosella F. v. R. n. sp.
Parva, alis anterioribus lalinsculis, osseis, punclis
seriatis poslice confluentibus fuscis; libiis qualuor ante-
rioribus cinereo- fuscis.
ColeojjJiora — Ditponchel Cat. pagf. 371. — *Supplem. IV,
pajj. 488 pl. 87.
Viel kleiner als die vorige (Vorderflügellange 2"')
und auf den Vorderflüizeln einfarbig bleich"clb, ohne
Weiss oder Weissgrau; die Punkte sind zerllossen und
gedrangt, und die obere Reihe nimmt den ganzen Ver-
de rrand ein.
Rückenschild gclblichgrau, Kopf gelber mit vorn
übergekämmten flinterhauptshaaren. Fühler gelblich,
bräunlich geringelt. Obergesicht weiss, ringsum bräun-
lich eingefasst; Maxillarlaster weisslich, am Ende braun.
Lippenlasler kürzer als das Rückenschüd, aufgekrümmt,
weiss, auswärts etwas grau; das Endglied gelbbraun, an
der Basis weisslich, an der Spitze weiss. Die vier vor-
dem Schenkel und Schienen sind graubraun, alle an der
Mitte weisslich gefleckt; die Rlitlelschienen durch Haar-
schuppen erweitert; alle virr Füsse glänzend weiss, oben-
auf an den Gliederspitzen braun. Hinterbeine an den
Schenkeln graubraun, gegen 'das Ende hellgrau. Schiene
und Fuss schmutzig weisslichgelb, an den Gliederenden
fleckarlig bräunlich. Hinterleib grau, Aftorklappe und
Behaarung des vorhergehenden Ringes gelblich.
Vorderflügel beingelb oder heliockcrgelb. Bei un-
verwischten Exemplaren ist der ganze Vorderrand bis
zu den Vorderrandfranzen braun, und daran häniicn die
Geckartig aus dunkeln Stüubchen zusammengesetzten
342
Punkte als erste Reihe. Die zweite über der Längsfalte
hinziehende Reihe besteht aus getrennten, nach hinten
lleckarlig vergrösserten Punkten. Eine dritte, aus weiter
getrennten, blässern und kleineren Punkten bestehende
Reihe trägt der Innenrand. Gegen die Flügelspilzen sind
die braunen Stäubchen mehr wolkig mit dunklern Stellen.
Die Punkireihen verwischen sich leicht oder laufen auch,
indem sich die Punkte vergrössern, in einander und
werden dadurch undeutlich. Die Franzen um die Spitze
sind auf der Wurzelhälfte gelblich und braunslaubig; ihre
Aussenhälfle, so wie die übrigen Franzen hellgraugelblich.
Unterseite grau, nach hinten gelblichgrau, mit gelb-
lichen Franzen.
Hinterflügel viel feiner zugespitzt, als bei Tringipen-
nella, sehr hellbraun mit helleren Franzen.
Ein etwas blasseres, schwächer punktirles Exemplar
ohne Hinterleib aus der Metzner'schen Sammlung scheint
weiblich zu sein.
Vaterland die Wiener Gegend. Mann entdeckte die
Art und fing sie ziemlich seilen im Mai und Juni in Ge-
hölzen.
13. Syringella Fabr.
Alis anterioribus luteo- brunneis, poslice fuscescen-
libus, maculis albidis costae dorsique, prope basim sub-
fasciatis; ciliis apicis fusco -marginalis, libiis quatuor an-
terioribus fusco -nigris.
Reuiimur mein. 11, 1. pag^. 303 und 315. tab. 17 fig-. 5 — 10.
Tinea syrlngcUa Fahr. Ent. sysicm. 3^ 2. pag". 328: alis au-
ratis, strigis variis albis, posticis iiigro-marginatis. — Snpplem.
pag. 496. 84. — Schrank Faun. hoic. 2, 1. S. 136. 1881. —
Bauche: Schädliche Gartcnluscclcu (Berlin, 1833) S. 120. —
Ilcrrich-Schff. Topogr. von Rcgcusburg 3, S 204. 1088. — Dup.
Cat. 372. — Stephens llluslr. IV, pag. .364. 3.
Ornix — i: Siebohl Prcuss. I'rovinzialbl. Bd. 25 S. 413.
üraciluria Zell. I.si.s, 1839. S. 209. 9. — Lienig. U'is, 1846.
S. 298. 6. — r. Tiedemann: Freuss. Proviuzialbl. 1845. S. 538.
Ornix ardeacpennetla TrcitschUe IX, 2. S. 205. X, 3. S. 298.
— (pliimc de heran) Uup. Vill, p. 589. pl. 311. lig. 5 (unkcnnllich).
GruiiUurlu anus/omosis, (hc lilac sleuder iiiolli. Curtis briCisli
Eiitoinolojjy X, pl. 469. — S/epIieiis Cat. 7587. — *^ Umvurth
Lepid 530. 1-3.
Kenntlich an den angenehm gelbbraunen Vorder-
flügchi mit weissen unregelmassigen Randfleckcn, von
denen die der Basis nächsten zu Binden zusammen-
laufen; vorzüglich leicht aber wird sie im Freien an
ihrem Aufenthalte, den Fliederbüschen, erkannt.
Grösse einer kleinen Franckella oder wie RuGpen-
nella. Rückenschild bräunlich, mit weisslichen Flecken;
Kopf schmutzig weisslich oder gölblich mit sehr hellem
Obergesicht; Fühler weisslich und braun geringelt. Alle
Taster weisslich und hellbraun gefleckt; die Maxillar-
taster spitz und länger als der senkrechte Durchmesser
der Augen. Lippenlasler von Rückenschüdslänge, auf-
gekrümmt, auswendig am Ende des zweiten Gliedes und
vor der Spitze des zugespitzten Endgliedes mit einem
braunen Fleck. Vorderhüften oben am Halse weiss,
dann so wie die Schenkel und Schienen und die Wittel-
beine an denselben Theilen schwarzbraun mit weissen
Fleckchen. Die Millelschienen sind am meisten durch
die Beschuppung verdickt. Hinterbeine seidenartig grau,
die Schenkel an der Endhäll'le bräunlich verdunkelt; die
Schienen gegen das Ende weisslich. Alle Füsse glän-
zend weiss, die hintern etwas unrein, und an den Glie-
derenden fleckartig bräunlich, während die vier vordem
nur obenauf braun punklirt sind. Hinterleib grau, am
Bauche weisslich, am After, besonders des Männchens,
gelblich behaart.
Vorderflügel breit, anscheinend (durch die schuppen-
arligen Franzcn) nach hinten erweitert. Grundfarbe ein
lichtes, angenehmes Gelbbraun, vorzüglich vor der Flügel-
spilze im Mittelraume braun und fast schwarz verdun-
kelt. Die Basis ist schmutzig gelblich weiss marmorirt.
In einiger Entfernung kommt eine schräg nach aussen
gelegte weissliche, unregelmässige Binde, an welche sich
das Helle der Basis oft obcrwärls anschliesst, wodurch
344
ein gelbbriiunliches Innenrancldreieck abgegrenzt wird.
Die über die Milte gehende querlinienartige Binde steht
steiler und ist öfters in der ÄJille durchbrochen; sie er-
weitert sich am Vorderrande. Hinter ihr hegt am Fran-
zcnrande ein schlecht begrenztes Dreieck, über dessen
Spitze der Grund wolkig braun und schwarz ist. Welter
gegen die Spitze folgt am Vorderrande ein Dreieck, das
einwärts braun eingefasst ist, und dessen Spitze sich
hakenförmig nach hinten biegt. Endlich befindet sicii ein
weisses, braun gesäumtes Häkchen in den Kränzen über
der Flügelspitze. Um diese herum sind die Franzen erst
gelbbraun, dann weisslich und am Ende braun; diese
Farben verfliessen weiter abwärts in ein dunkles Braun-
grau, das sich gegen den Innenrand lichtet.
Unterseite dunkelgrau; auf dem Vorderrandc liegen
von der Milte an bis zur Spitze vier bis fünf weisse, in
der Grösse wechselnde, nicht scharf begrenzte Fleckchen.
Hinterdügel spitz, ohne lange Zuspitzung, auf beiden
Seilen grau.
Das Weibchen hat etwas kürzere und gewöhnlich
heller gefärbte Flügel.
Diese Schabe ist sehr verbreitet. Sie lebt in der
Ebene und in gebirgigen Gegenden in Deutschland, in
Frankreich, England, Polen (ich sah Exemplare aus der
Gegend von Warschau), den Ostseeprovinzen Russlands
(ich habe Exemplai-c aus Ilelsingfors in Finnland); überall
an den Gebüschen von Syringa vulgaris, deren Blätter
sie oft sehr verwüstet. Sie erscheint in den letzten
Tagen des April und fliegt den Mai hinduich; die zweite
Generation zeigt sich schon zu Ende Juni, und von ihr
sah ich Exemplare bis zum G. September hin. Der
Schmetterling sitzt am liebsten auf den Blättern des ihre
Uaupe nährenden Strauchs.
Die Raupe ist in TreitscJihcs Werk von F. i\ Rös-
lerslamm beschiieben worden. Nach Ciirtis legt das
Weibchen drei bis zwölf Eier in einer Reihe auf die
Unterseite eines Blattes längs der Blallrippen; nach fünf
345
bis sechs Tagen kriecht das Räupchen aus. Ausser den
BläUern derSyringa dienen auch die des Liguslrum vul-
gare zur Nahrung, und am letztem ist die Raupe bei
Glogau nicht selten. In manchen Jahren gehört sie zu
den schädlichen Garteninsekten, denn die von ihr be-
wohnten Blätter werden braun und fallen ab, und das
bisweilen an ganzen Gebüschen. Nach Bouchc nährt
diese Gracilaria acht Arten Ichneumonen und Diplolepi-
den, zu welchen (nach Curtis) Pimpla stercorator ge-
hört. — Es ist merkwürdig, dass Syringella weder im
Wiener Veizeichniss, noch in Kollars Verzeichniss der
Schmetterlinge Niederösterreichs vorkommt, und dass
auch Hühner sie nicht kannte.
An merk. 1. Ich habe zwar den SchmctJcrling' noch nicht
aus Lig-iisterraupcu erzoß'cn; da aber nur S^yrin^cUa, nicht
Cor. alaudoMuni hei (Jlog'au flicjjt, so kann die NahrunjJ^spflanzc
nicht Itc/wcifelt werden, um so weni{];'er, als Curtis sie für Sy-
ringella bestälig't. — Es scheint mir jetzt unsichrer als ehe-
mals, dass lleaumur''s \\, 1. pag'. 306. 315. tal). 16. fig". 8 — 10 zu
Cor. alaudellum zu ziehen sei. (Vcrg^l. Isis 1838 S. 679. 112.)
Anmerk. 2. Dass der Zweifel, den Treiischke gegen die
Fabrici'schc Syring'ella erhehtj unheg;riindct sei, habe ich, Isis
1838 S. 679 bewiesen.
14. Simploniella (Boisduv.) F. R.
Alis anlerioribus niveis, fascia prope basim, fascia
media poslice angulala slrigisque 3 — 4 posticis sub-
conlluentibus luteis, nigro-marginatis.
OrnLv — F. v. Ilüslerstamm Beitr. Taf. 70. Fig'. 3. S. 197.
Elachista — Dnp. Cat. paj^. 377. — * üiq). Suppl. pag'. 491.
pl. 305.
Sie hat etwas Aehnlichkeit mit den Argyresthien
aus der Verwandtschaft der Goedartella; vielleicht weicht
ihr Flügelgeäder ein wenig von dem der bisher beschrie-
benen Gracilarien ab und schliesst sich dem der folgen-
den Allen an. Ihre schneeweisse Farbe mit hellgelben
Zeichnungen lässt diese Art in ihrem Genus sehr leicht
erkennen.
346
Grösse kaum wie von Gr. Syringella. Rückenscluld
und Kopf mit ihren Theilen rein weiss, etwas glänzend.
Fühler schmutzig gelblich, dunkler schwach geringelt,
gegen die Basis obenauf weisslicher; das lange VVurzel-
glied ist obenauf weiss, unten bräunlichgelb, am Ende
vorn mit einem braunen Pünktchen. Lippentasler etwas
hängend, fadenförmig, schwach gekrümmt, das zweite
Glied aussen an der Spitze verdunkelt; das dritte von
der Länge des zweiten, kurzspitzig. Die vier vordem
Beine sind an der Schenkelmitte und der Basis und dem
Ende der Schienen braun; die sehr ungleichen Dornen
der Mittelschienen an der Wurzelhälfte braun. Hinter-
schenkel schmutzig weiss; Hinterschienen auf dem Kücken
gefranzt, auswärts an der Basis und vor der Spitze gelb-
bräunlich. Alle Füsse haben gelbbräunliche Glieder-
enden. Hinterleib gelblichgrau, am Bauche weiss.
Vorderllügel ziemlich breit, scheinbar (durch die
Franzenfärbung) nach hinten erweitert, schnee weiss mit
angenehm bräunlichgelben, fast safrangelben Zeichnungen.
An der Basis des Vorderrundes ist ein schwarzer Punkt.
In einiger Entfernung davon steht eine senkrechte, ziem-
hch gerade Binde. Fast auf der Flügelmille folgt eine
einwärts schräge Binde, deren untere Hälfte auswärts
sich erweitert und mit der Verlängerung sich an den
obern Theil der folgenden bindenförmigen Querlinie an-
schliessl. Diese liegt noch geneigter, parallel einer
sehr nahen, ähnlich gestalteten, mit deren unteren Hälfte
sie bisweilen (d. h. bei meinem Weibchen) zusammen-
fliessl. Alle bisherigen Zeichnungen sind mit Schwarz
fein gesäumt. Es kommen dann noch zwei gelbliche,
hakenförmige Querstriche, deren Farbe so wie an den
zwei früheren sich über die Hinlerrandfranzen slrichför-
mig fortsetzt. Hinter der Flügelspilze ist in den weissen
Frunzen ein tiefschwarzes Querstrichelchen. — Man
könnte als Grundfarbe der hintern Flügelhälfte auch das
Gelbe annehmen, und hätte darin vier weisse Vorder-
randllcckchcn: 1 viereckig, 2 und 4 hakenförmig, 3 fast
347
wie eine Querlinie; am Innenrande läge ein grosser drei-
eckiger Fleck zwischen dem ersten und zweiten Vorder-
randlleck; er so wie die drei ersten des Vorderrandes
sind schwarz gesäumt.
Unterseite gelbbräunlich, am Vorderrande mit ver-
loschenen, einwärts zugespitzten, weissen Fleckchen; die
hintersten verlängern sich am meisten. Der schwarze
Strich in den Franzen ist sehr deutlich.
Hinterflügel schmal, lang zugespitzt, hell gelblichgrau
mit heilern Franzen.
Vaterland die Schweiz. Der Schmetterling wurde
in vielen Exemplaren am Simplon in der zweiten Hälfte
des Juli um Weissdorn-, Weiden- und ßirkensträucher
bei Sonnenuntergang gefangen. (F. v. R.) Mein Pärchen
erhielt ich von F. v. Röslerstamm.
Anmcvk. Die Maxillartaster sind g-anz deutlich, faden-
förmig', gekreuzt 5 alle übrigen Merkmale sind gleichfalls die
der Gracilarieu. Wenn also Duponchel die Art unter die Ela-
chisleu setzt, so ist das bestimmt ein Fehler.
B. a. Euspilopteryx.
(Fig:. 17. 18.)
15. Lacertella F. R.
Alis anlerioribus nitidulis violaceo - fuscescentibus,
maculis qualuor alternatim opposilis aureolis; pectore
Üavo-maculato.
Gracil. — Zell. Isis 1839 S. 209. 10. — Lienig Isis 1846.
S. 298. 7. — D„p. Cat. 372.
? Euspilaptcryx auroguttella Stephens Cat. 7584. — Illustr. IV.
p. 363.
Var. b. antennis fuscis, apice albo. (1 mas.)
Von den kleinsten Arten des Genus, von den vo-
rigen Arten durch helle, tropfenförmige Flecke auf dem
dunklen Grunde der Vorderfliigel leicht zu unterscheiden;
den drei folgenden näher, aber stets sicher daran zu
erkennen, dass der erste goldgelbe Fleck vom Vorder-
rande getrennt, der erste Innenrandfleck aber bis zur
Basis bin ausgedehnt ist. Rückenschild und Kopf etwas
348
glänzend, violelllich dunkelgrau; Obergesiclil fast eisen-
glänzend. Fühler schwärzlich grau mit Glanz, bisweilen
an den zehn bis zwölf vorletzten Gliedern weiss. (Var. b.)
Maxiilartasler ganz braun; die Lippentasler kürzer als
das Rückenschild, spitz, wenig gekrümmt mit feiner
weisser Spitze. Hüften mit goldgelben, nicht metallischen
Flecken, die vordem nur auf der vom Licht abgewandten
Seite. Die vier vordem Schenkel und Schienen violett-
braun, Füsse schneeweiss, mit braunen Gliederenden.
Die Hinlerbeine sind an den Schenkeln auswärts gold-
gelb, an den Schienen und Füssen bleigrau, auswärts
gelblich angelaufen. Die Fussgliederwurzeln weisslich,
so wie die Schienendornen. Hinterleib grau, am .\fter
kaum ein wenig gelblich.
Vorderflügel breit, (Länge um 2^''') violcttlich dunkel-
grau, etwas glänzend, am Vorderrande dunkelbraungrau,
ohne Glanz. Vor der Mitte ist dicht unter dem Vorderrande
ein länglich runder Fleck. Darauf folgt vor der Spitze
ein länglicher, einwärts abgerundeter Vorderrandtleck
von verschiedener Grösse. Am Innenrande ist ein dritter,
der von der Basis anfängt und gewöhnlich unter der
Mitte des ersten Vorderranddeckes aufhört; er ist von
allen der gestreckteste und reicht nicht überall bis an
die Flügelfalle. Der vierte ist klein, gegen innen abge-
rundet und liegt zwischen den beiden Vorderrandflecken
am Innenwinkel. Alle vier Flecke sind in der Grösse
und Farbe etwas veränderlich; an frischen Exemplaren
haben sie ein schönes Goldgelb, bei geUogenen mehr
Schwefelgelb; sie haben keine dunkle Einfassung. Die
grauen Franzen schimmern bei ganz reinen Exemplaren
in gewisser Richtung um die Flügelspitze feurig und
sind an der Basis und an ihren Enden dunkel, dazwi-
schen aber von einer dunklen Linie durchzogen.
Unterseite glänzend grau; die Franzen sind an der
Wurzel ein wenig gelblich.
Hinterflügel ziemlich breit, spitz, ohne verlängerte
Spitze, grau mit lichtem Franzen.
349
Diese Art fliegt in Böhmen im Mai und Juni an Fich-
ten, Erlen und verschiedenen Sträuchern (F. R.), in
Sachsen um Dresden und Schandau (v. Tischer), bei GIo-
gau zu Ende April und im Mai, dann im August an ver-
schiedenen Stellen , am meisten in Laubgehölzen, doch
auch in einer Kieferschonung und an einer mit gemisch-
tem Gesträuch bewaclisenen Anhöhe. Immer flog sie aus
dem Grase auf, setzte sich an Halme, worauf sie mit den
Fühlern wedelte, und Hess sich ge^en Sonnenunlersana:
am meisten antreffen; wegen ihrer dunklen Farbe wird
sie aber sehr leicht übersehen. Ich vermulhe, dass ihre
Raupe an einer niedern Pllanze, vielleicht an einem Ru-
mex lebt. Ausserhalb Deutschlands kommt sie in Liev-
land vor (ich sah Exemplare) und in Sicilien um Messina,
wo sie schon zu Anfang April fliegt.
An merk. i. Don Namen -»vätillc F. v. Röslcrstamm fiir
diese Schabe, «eil er in ihrer ZeitlninnjO- mit der von Lacerla
(Salamandra) maculata eine ge« is.se Aehnliehkeit zu sctien
{jlaubte.
An merk. 2. Stephens Kuspil. aur o {|-u 1 1 eil a , nach
einem einzelnen, vielleitht alten Exemplar beschrieben, scheint
unsere Art zu sein; wenn dieses der Fall ist, so mn s sein spe-
zifischer Name ciiilrelen. Sein sprachlich falsch benamiles <jie-
nus^ Euspilaplery.v, {]riindet er hauptsächlich auf ein Merkmal,
das auf unsere Laccrlella nicht zulrilft; es soll nämlich jje-
kriimmle Ulaxillartastcr haben, während sie bei seiner Gracil-
laria g-rade sind. Denn Lacertella hat eben so {>;rade Ulaxil-
larlaster wie die andern Gracilarien. Auch wäre dieser Unter-
schied fiir ein Genus wirklich zu unerheblich, wenn nicht wich-
tig^erc HlQrkmale dazu kämen. "Was er von der Fiiigelzcich-
nun{j und von der breiten Ilinlerfliigelform sagt, passt Alles
gut auf Laccrlella; dass aber ihre Lippenlaster sehr kurz seien,
kann man im Verg-lcich mit denen von Gracil. syringella gar
nicht, auch nicht fiig'lich von einer andern Art sagten. — Die
Beschreibung- der Lag-c der Flecke auf den Vordcrfliigeln passt
recht g-ut auf Lacertella, ausser dass bei dieser der erste in der
"Wirklichkeit nicht am Vordcrraude hängt. Diese Abweichung'
Hesse sich durch Obcrllächlichkeit der Betrachtung- erklären.
Weniger leicht lässt sich eine Erklärung fiir die Bezeichtiung-
der Grundfarbe der Vorderlliigel als glänzend goldig (glossy
mctallic gold) auffinden. Dieses Citat ist also durchaus noch
350
nicht so sicher^ dass es ohne Fraffczeichen ang'eführt werden
dürfte. Daraus ist vielleicht zu erklären, dass wir es von Fi-
scher V. Röslerstamm (Beitr. S. 253) auf eine Colcophoraj aber
gewiss mit Unrecht^ jjedcutct selien.
Merkwürdigerweise hat Stephens noch eine Auroguttella
(Glyphipteryx auroguttella Illusti'. IV. pag-. 274. 9), de-
ren Beschreihung- hinsichtlich der Grundfarbe und Lage und
Farbe der Flecke viel besser als die von jener auf unsere La-
certella anwendbar ist. Auch die Gattungsmerknialc geben
kein Hinderniss für diese Deutung, wenn man annimmt, Ste-
phens habe die Maxillartaster übersehen. Diese Glyphipt. auro-
gultella steht in der Familie der Yponomeulidae;, jene Euspil.
aarogutlella in der der Tineidae.
16. Phasianipennella Hbn.
Alis anlerioribus nilidulis fuscis, gutta dorsi medii
pallida dislincliore intus nigro-marginala, aliis circa mar-
gines obsoletissimis.
Reaumur Mcmoires II. 1. pag. 287.
Tinea — Hbn. lig. 321. — Cosmopteri/x — IJbn. Cat. 424.
• — Hübn. Larv. lepidopt. VIII. Tiu. VI. Alucitäform. B.
a. flg. 1. a— e.
Ornlx — Treitschke IX. 2. S. 209. 13. X. 3. S. 298. — Zell.
Isis 1838. S. 675. 100.
Gracilaria — Zell. Isis 1839. S. 209. 11. — Liong : Isis 1846.
S. 298. 9. — Duponchel Cat. 372. — Schlcsische Schmcttcrlings-
tauschberichte II. 1841. S. 12. IV. 1843. S. 21. VI. 1845. S. 15.
Kenntlich an dem hellen, dreieckigen, schvvarzge-
randeten Innenrandlropfen der Vorderdügel, während an-
dere Tröpfchen am Vorder- und Innenrande sehr verlo-
schen oder gar nicht sichtbar werden. An der folgen-
den nächst verwandten Art sind vier schwefelgelbe, dun-
kelgerandete Tropfen, alle in gleicher Lebhaftigkeit vor-
banden. Grösse in der Regel über Lacerlella. Rücken-
schild und Kopf mit seinen Theilen gelblichbraun, glän-
zend. Fühler verloschen hell und dunkel geringelt. Lip-
pentaster von Rückenschildslänge, aufgekrümmt, faden-
förmig, spitz; das zweite Glied am Ende wenig verdickt;
das Endglied bisweilen in gewisser Richtung an Basis
und Spitze weisslich scheinend. Schenkel und Schienen
351
der vier vordem Beine schwarzbraun; Fussgüeder an
der VVurzelhüirie gewöhnlich sciinceweiss, übrigens gelb-
braun, ninlerbeine braungrau mit wcissHcher Fussglic-
derbasis. Uinlerleib l)raungrau.
Vorderdügel breit, nach hinten anscheinend (durch
die Franzenfarbung) erweitert, glänzend, braun, mit sehr
schwacher violcltlicher Beimischung. Fast an der Mitte
des Innenrandes, gleich nach dem Anfange der Franzen,
zeigt sich ein kleines blassgelbliches, auf demselben ru-
hendes Dreieck, das um die meist abgerundete Spitze
tiefschwarz cingefasst ist, und etwas über die Flügelfalte
reicht. Am Vorderrande zeigen sich gewöhnlich vor der
Spitze auf den Franzen zwei gelbliche, ganz verloschene
Tröpfchen, Bei den deutlichst gezeichneten Exemplaren
lässt sich auf dem Vorderiandc nicht sehr weit von der
Basis ein noch verloscheneres Tröpfchen wahrnehmen;
noch seltener ist eins am Innenrande noch näher der Ba-
sis und mehr wie ein Längsstrich zu bemerken, und eine
helle Stelle auf den Franzen am Innenwinkel und eine
noch unbedeutendere vor der Flügelspilze, so dass also
sieben helle Stellen herauskommen. Üie Franzen uni die
Flügelspilze sind mit braunen Schattcnhnien bogenarlig
durchzogen und am Ende braun; die am Innenrande sind
grau.
Unterseite glänzend grau; in den Franzen des Vor-
der- und Hinterrandes zeigen sich die hellen Stellen von
der Oberseite.
Hinterflügel ziemlich lang gespitzt, grau njit lichteren
Franzen. Beim Weibchen werden die innern Enden der
Tropfen deutlicher und sind zum Thcil dunkel un)zogcn.
Diese Art wurde in Deutschland an verschiedenen
Stellen beobachtet: in Böhmen um Nixdorf (F. v. R.), in
Sachsen bei Dresden und Schandau (^\ Tischer), in Schle-
sien bei Liegnilz (Tauschvereinsblatt) und Glogau. An
lelzlerem Orte wohnt sie in Erlgehölzen und zwischen
Weidengesträuch, überhaupt auf feuchtem Boden, wo ihre
Nahrungspllanze Polygonum hydropiper reichlich wächst,
352
und in dem Gesträuch der Umgebung. Sie fliegt im Sep-
tember und Oktober und nach der Ueberwinterung im
ersten Frühjahr, wo sie von Ilr. t'. Tischer bei Dresden
und von mir bei Glogau gefunden wurde. Wie es scheint,
ist sie ziemhch häufig; sie liommt aber wegen ihrer
Kleinheit und Dunkelheit und ihres späten Flugs wenig
zu Gesicht. In einem Gehölz brachte ich sie gar nicht
seilen zum Auflliegen, indem ich am Spätnachmittag
(am 16. Oktober) Eichengeslräuch niedertrat. Im I'e-
bruar fing ich ein paar Exemplare, die auf dem Eise der
überschwemmten Wiesen unter Weidengesträuch fast er-
starrt Sassen. Ausserhalb Deutschlands wurde diese Art
noch in Lievland von Madam Lienig und um Paris von
Heainnuv beobachtet.
Die Raupe lebt an Polygonum bydropiper, nach
V. Tischer' auch an Polyg. persicaria, am gewöhnlichsten
in schalligen Erlgehölzen, oft auch an frischen, etwas
umbuschten Quellen, bisweilen selbst an kühlen Plätzen
bei Zäunen und Häusern. Die Pflanzen machen sich bei
gewöhnlicher Betrachtung nur dadurch kenntlich, dass an
an ihren Blältern am Kande breite Streifen fehlen. Dies
kann auch durch den Frass von JNoctuenraupen gesche-
hen sein, ßelrachlet man aber die Pflanzen von der
Seite, so bemerkt man am Ende der Lücken in den BIät»
lern auf der Unterseite leicht die Kegel, welche die Pha-
sianipcnnellaraupe aus den Blatlslreifen aufrollt. Der-
gleichen trägt manche Pflanze ein Dutzend, gewöhnlich
aber nur 1 — 3. Schon in der Mitte des August ist das
Räupchen aufzufinden. Es lebt dann als Minirerin zwi-
schen den beiden Blallhäuten, zwischen denen es die
Blatlsubslanz herausfrisst; die entfärbten Stellen in den
Blättern verralhen seinen Aufenthalt. Die minirte Stelle
hat keine regelmässige Gestalt und findet sich an den
verschiedensten Stellen, in der Regel aber an der Wur-
zelhälfte des Blattes. Die Raupen gelangen zu sehr ver-
schiedenen Zeiten zu ihrer Reife. Sie verlassen die Blatt-
mine und verfertigen den Kegel. In welchem Lebens-
353
aller sie sich an diese Arbeit begeben, ist noch zu be-
obachten. Sie fangen den Kegel am Blallrandc an, in-
dem sie in einer gekrümmten Linie einbeissen und so
einen Streifen abschneiden, der mit dem breitesten Rndc
noch an dem Blatte hiingl; diesen Streifen rollen sie zu
einem abgestumpften Kegel auf, dessen Basis sie mit
weisser Seide an das Blatt heften. Der Blattrand geht
vvendeltreppenartig und nicht anschliessend um den Ke-
gel bis zur Spitze. Gewöhnlich wird der Blattstrcif von
der Basis des Blattes aus gegen die Spitze hin aufge-
rollt, seltner in entgegengesetzter Richtung. Je iilter die
Raupe wird, desto mehr wächst der Kegel an, indem
die Raupe den Streifen immer breiter nimmt. Dabei
überschreitet sie den JMiltelnerv des Blattes nur, wenn
es jung und zart ist. In einem Falle sah ich, dass sie
ihren Streifen zu schneiden hinter der Mille angefangen
und dann die ganze Blatlspitze als Fortsetzung dessel-
ben behandelt hatte. Die Oberseile des Blattes ist am
Kegel nach aussen gekehrt, der perpendikulair an der
Unterseite des Blattes hiingt. In seinem Innern wohnt
die Raupe; sie nährt sich von dem untern Theil der
Wände und legt ihren L'nralh unten auf einen Haufen.
Steht ihr die Wohnung nicht mehr an, so verlässl sie
dieselbe, um auf einem andern Blatte eine neue zu bauen.
Die Raupe wird 2 — 2|"' lang; sie ist schmutzig
grünlich hellgrau, an der untern Hallte etwas klar, auf
der Rückenhälfte dunkel grüngrau mit deutlichem, dunk-
lerem Rückengefäss. Kopf herzförmig mit hervorstehen-
dem dunklerem Maule, glänzend honiggelblich, oben
schwarzfleckig; dasSlirndreieck ist tief umschrieben, und
die Spitze desselben läuft mit der hellen Längslinie zu-
sammen, die mitten durch das Rückenschild zieht. Die
Spindel steht unter dem Maule ziemlich lang hervor. Das
Nackenschild glänzt, ist aber wenig hornähnlich; etwas
gelblich; die helle Mittellinie erweitert sich hinten. Zu
jeder Seite derselben hat der Hinterrand zwei schwarz-
braune Flecke. Die SVärzchen sind unter der Doppel-
IL 23
354
loupe als braune Punkte zu erkennen; die Borstenbaare
ziemlich lang, noch länger auf den hintersten Ringen,
am Kopf und an der Seile. Luftlöcher deutlich als dun-
kele Pünktchen; auch die verbindenden Tracheen schim-
mern als weissliche Fäden durch die Haut. Aflerschild-
chen ohne Auszeichnung, ein dunkler, gerundeter Flock.
Krallenfüsse bräunlichgelb, auswärts gebräunt. Bauch-
füsse mit vollständigen Hakenkränzen.
Die Verpuppung geschieht in der Raupenwohnung,
in einem eng anschliessenden, etwas dui'chscheinenden
Gewebe, welches an der Spitze des Kegels mit einer
dicken, schneeweissen Schnur, die etwa ein Fünflei der
Länge des Puppengespinnstes hat, aufgehängt wird. Das
Kopfende ist eben.
Das Püppchen ist schlank, gelbbräunlich, glänzend;
an dem dunklern, auf dem Rücken schwärzlichen Hin-
terleibe matt. Hinterleibsringe mit dicken, etwas glän-
zenden Hinterrändern. Flügelscheiden spitz zulaufend,
breit getrennt und divergirend; die perlschnurformigen
braunen Füsse der Hinlerbeine ragen beinahe bis ans
Afterende, und die ebenso gestalteten und gefärblcn, gra-
den, etwas biegsamen Fühlerscheiden reichen noch über
dasselbe hinaus. Das Afterende ist abgestumpft, kegel-
förmig und ganz unbewaffnet. Der Kopf ist etwas con-
vex. Der Hinterleibsiücken hat einzelne Härchen.
Sehr oft findet man statt der Puppe das längliche
Cocon eines Ichneumonen im Gespinnsl, und statt des
jungen Räupchens das nackte Püppchen eines Pteromalinen.
Die Ausbildung des Schmetterlings in der Puppe
wird in ungefähr drei Wochen vollendet sein. Will man
Püppchen sammeln, so muss man die Blätter mit den
grössten Kegeln abschneiden.
^ M. 0 u a d r u p 1 e 1 1 a Z.
Alis anterioribus niiidulis fuscis, guttis quatuor ob-
longis obliquis sulphureis alternatim oppositis; pectore
sulphureo-maculato.
355
aranh - Z. fsis 1S39. S. 209. 13. — Llenig: Isis 1816. S.
298. 8. — J)up, (;at. 372. — Schics. Sthmtaiischvcrcinsbl. IV.
1843. S. 21. VI. 184.5. S. Vi.
Var. b. gultis pallidis l'usccscenli impuris (I mas.)
Von der vorigen unterscheiden sie iliro 4 scharf
umschriebenen schwefelgelben Trojifen auf den Vorder-
flügeln und ihre schwefelgelblleckige Brust; von Quadri-
signella, die auch vier Tropfen hat, dadurch, dass diese
schräg und schmal, nicht breit, fast senkrecht und gross
sind; ferner durch schwächere und blassere Fleckchen
auf den lUiflcn, und durch den Mangel weisser Fiihler-
spit/.en.
Grösse nicht ganz wie Phasianipcnnella. Rücken-
schild und Kopf gclblichbraun, glänzend; Obergesicht
heller, mehr oder weniger gelblich. Fühler braun, grau
geringelt. Maxillartaster einwärts gelblich. Lippentaster
von Rückenschildslänge, fadenförmig, spitz, etwas aufge-
krümml, gelbbraun; obenauf an der Basis vveisslich; das
Fndglied an der Basis und der feinen Spitze vveisslich,
Vorderhüflen unter dem Kinn schwefelgelb; die übrigen
Hüften mit einem solchen Querfleck über die Mitte und
die hintern am Fndc mit einem. Die vier vordem Schen-
kel und Schienen dunkelbraun; die Mittelschienen auf
der untern Seite durch Schuppenhaare verdickt; die vier
vordem Füsse an der Basis schneeweiss, übrigens braun,
und die äussersten Glieder mit reichlicherem Braun als
Weiss. Die Hinterschenkel sind an der Wurzelhälfte aus-
wärts schwefelgelb, sonst bräunlich; das übrige Bein ist
grau mit weissen Wurzclhälflen der Glieder. Hinterleib
grau, am Bauche weisslich, am After gelblich,
Vorderflügel breit, nach hinten anscheinend (durch
die Franzenfärbung) erweitert, ziemlich hell gelbbraun,
kaum mit einem äusserst schwachen Hauch von Lila-
farbe. Die Zeichnung bilden vier schwefelgelbe, dunkel-
braun eingefasste Fleckchen oder Tropfen. Am Vorder-
rande liegt der erste vor der Mitte und ist schmal, ab-
gerundet, schräg gelegt, die halbe Flügelbreile errei-
356
chend; der zweite vor der Spitze, hängt weniger schräg
und ist kürzer; über der Spitze zeigt sich noch in den
Kränzen ein ganz verloscl)ener, bleicher Tropfen. Am
Innenrande liegt der erste Tropfen näher der Basis, als
der am Vorderrande; er ist slumpfdrcieckig und ruht
mit der längsten Seite auf dem Rande. Der zweite liegt
nahe am Innenwinkel, fast in der Mitte zv\ischen dem
ersten und zweiten Vorderrandfleck; er ist spitz drei-
eckig und hängt mit seiner Spitze etwas nach hinten
über. — Die Franzen um die Flügelspitze sind von meh-
rern dunkeln Schallenlinien durchzogen und an den En-
den braun, die des Innenrandes grau.
Auf der grauen Unterseite schimmern die Fleckchen
äusserst verloschen durch.
llinterflügel ziemlich breit, spilz, nicht lang spitzig,
grau, heller gefranzt.
Bei einem Männchen, Var. b., sind die Tropfen bei
weitem nicht so lebhaft gelb gefärbt, wie bei derSlamm-
art, sondern bleichgelblich, mit braunen Släubciien be-
schmutzt; der erste Innenrandfleck ist kurz, und nur am
Innenrande deutlich. Dem zweiten Vorderrandfleck ge-
genüber zeigt sich auf den Ilinterrandfranzen eine sehr
verloschene helle Stelle, wovon sich auch bei Var. a.
etwas wahrnehmen lässt.
Quadruplella lebt in Böhmen bei Reichsstadt (F. r. Tl.),
in Schlesien bei Glogau und in Lievland bei Kokenhu-
sen {Lienig). — (Ich sah lievländische Exemplare); über-
all selten. Ich habe bis jetzt nur fünf Exemplare gefan-
gen; das eine am 18. Juni um ein gemischtes Geslräuch
nach Sonnenuntergang. Ein Männchen fand ich in einer
Schachtel todt, in welcher ich ein Blatt von Cirsium lan-
ceolatum mit der Raupe von Tortr, VVahlbomiana aufbe-
wahrt hatte; ob die Raupe daran gelebt halte, weiss ich
nicht, da das Blatt schon entfernt worden war, als ich
die todte Gracilaria bemerkte. Madam Lienig fing die
Art im Mai am Rande von Nadelholzwaldune:.
357
18. Quad risignella Z. (Fig 17.)
Alis aiUerioribus fuscis, lilacino-nilidulis, guttis (jiia-
luor inajusculis sulpliureis altornalim opposilis; peclore
sulpliiireo-maculato; antcnnarum apicc albo.
aracil. — Zell. Isis 1839. S. 209. 12. — Diip. Cal. 372. —
Solllos. Schiiitaii.sohvoiein.sl)l. IV. 1813. S. 21. VI. J845. S. 1.5.
Sehr leicht an den grossen, schwefelgelben, drei-
eckigen Tropfen der Vordeiflügel und der weissen Füh-
lerspitze zu erkennen.
Rückenschild und Kopf braun mit ziemlich lebhaf-
tem, hell violeltlichem Schimmer. Fühler braun, weiss-
lich geringelt, am Endviertel ganz weiss. Maxillartaster
einfarbig; Lippenlasicr auflTallend kurz, etwas dick, doch
fadenförmig; das zweite Glied am Ende ein wenig ver-
dickt; das Endglied obenauf an der Basis wcisslich, an
der feinen Spitze weiss. Die vier vordem Schenkel und
Schienen dunkel violettbraun. Die Vorderhüften haben
an tier Basis, nahe am Halse einen grossen schwefel-
gelben Fleck; die Mitlelhüflen haben über der Mitte einen
solchen Fleck; die Hinterhüflen sind am Ende, sowie die
Würze llüilfle der llinlerschenkel schwefelgelb gefärbt. Mit-
telschiene unten reichlich behaart. Die 4 vordem Füsse
sind schneeweiss, an den Gliederspitzen fein braun. An
den IJinlerbcinen sind die Endhalllc des Schenkels, die
Schiene und der Fuss graubrüunlich; die vier letzten
Fussglieder weisslich, am Ende bräunlich. Hinterleib
grau mit hellerem Bauche und ockergelblicher Afterklappe
des Mannchens.
Vorderflügel breit, nach hinten (durch die Franzen-
färbung) anscheinend erweitert, braun lilagUinzcnd, mit
vier gi'ossen schwefelgell)en, scharf begrenzlen Uand-
tropfen. Die Einfassung der Tropfen erscheint in gewis-
ser Bichtung rolhgolden. Der erste Fleck liegt am \x\-
neniand, nicht weit von der Basis, und ist dreieckig mit
abgerundeter Spitze. Der zweite liegt am Vordcrrando
weit vor der Mitte, ist kleiner und einwärts erweitert
und abgerundet. Der dritte am Innenrande, am Anfange
358
der Kränzen, ist der grössle und bildel ein gleichschcn-
keliges Dreieck, dessen Spitze weit über der Flügel-
liälfte liegt. Der vierte, kleiner, dreieckig, weniger grad-
linig, hangt mit seiner Basis am Vorderrande vor der
Flügelspilze. Die Kränzen um diese glänzen an ihrer
Basis violetllich; dann sind sie braun bestäubt, und eben
so gefärbt am Ende; die Innenrandfranzen sind grau.
Unterseile grau mit den mall durchscheinenden Klek-
ken der Oberseite; die Kränzen um die Klügelspitzc
braun gesäumt.
Uinierflügel an der Basis merklich breit, last oval
lanzeltlich, grau, heller gefranzt.
Diese schöne An wurde bis jetzt bloss um Glogau
gefunden, wo sie sehr selten ist. Ich fing beide Ge-
schlechter im Mai an flecken neben Laubwaldungen;
einmal (am 8. Mai) drei Exon)piaie nach einem lauen,
kurzen Regen, längs einer Hecke, um l\hamnus frangula.
\d. Ononidis Z. (Kig. 18.)
Minula, alis anlerioribus fuscis, guttulis coslae 4,
dorsi 4, apicis 1 argenteis; epislomio argenleo, palpis
albis.
Gracil. — Zell. Isis 1839. S. 209. 14. - Schtes. Sclimtausch-
vereinsbl. IM. 1842. S. 17. IV. 1843. S. 21. VI. 1845. S. 15.
— onoidella Diip. Cat. 372. — * Diip. Siippl. pag". 325. |)1. 77.
Die kleinste Art, durch die silberweissen Tröpfchen
auf den braunen Vorderflügeln höchst ausgezeichnet. Die
folgende hat auf viel hellerem Grunde silbcrweisse Quer-
striche.
Rückenschild braun. Die braunen Schuppen des Hin-
terkopfes legen sich zum Theil über das Wurzelglied der
braun und weisslich geringelten Kühler hinweg. Das
ganze Obcrgesichl ist rein weiss, und diese Karbe geht
in die dunkle Karbe des Hinterkopfes allmälig über. Die
Maxillartaster sind auliallend klein, hängend, spitz, weiss-
lich; Lippentaster kürzer als das Rückenschild, hängend,
etwas aurgckrüuiuil, spitz, auf der Unler.-^cile nicht ganz
359
plalt, indem die Ilaare etwas absieben, weiss, am zwei-
ten Gbede auswiirts briiiinbcli angcllogen. Die vier vor-
dem Beine an Hüfte, Schenkel und Schiene braun; die
Küsse weiss, auf der Vorderseite schneeweiss; ihre Ghe-
derspitzen breit, braun. Hinterbeine weniger lief braun;
die Füsse weiss; an den Spitzen aller Glieder, auch der
Hüften, desgleichen an der Basis der Schenkel und des
ersten Fussgliedcs weiss. Hinlerleib etwas glänzend grau.
Vorderllügcl 2 — 14"' lang, massig breit, nach hinten
( durch die Farbe der Franzen ) ansciieinend allmalig
erweitert; dunkel gelbbraun; am Vorder- und Innenrande
je vier und in der Flügelspitze selbst mit einem silber-
weiss glänzenden Tropfen. Der erste am Innenrande
liegt nicht weit von dei- Basis; die Entfernuri" zwischen
dem zweiten und dritten ist beträciillicher als die der
übrigen Tropfen. Die des Vorderrandes liegen denen
des Innenrandes abwechselnd schräg gegenüber. Der
erste des Vorderrandes und der zweite des Innenrandes
laufen oft in eine sehr stumpfwinklig gebrochene, schräge
Querlinie zusammen; der zweite des Vorderrandes ist
der längste und bildet eine schi'äge halbe Querlinie; der
vierte des Vorderrandes bildet nach aussen einen con-
caven Haken. Alle haben eine dunkle Einfassung. In
der Flügelspitze ist ein rimder, sehr glänzender Punkt,
über welchen die Grundfarbe weit in die Franzen hin-
ausgeht. Diese wird von einer schwarzbraunen ßogen-
linie begrenzt, worauf nach einem grauen Zwischenräume
eine neue schwarzbraune Bogenlinie dicht vor dem Ende
der Franzen folgt.
Auf der grauen Unterseite scheinen die weissen Stel-
len seilen und verloschen durch; nur der ^'orderrand-
liaken vor der Spitze ist ganz deutlich.
Iliulernügel schmal, von der Basis aus zugespitzt,
grau, heller gefranzt.
Sie lebt in Böhmen bei Reichsstadt selten (F. <,\ li.),
in Schlesien bei Glogau an einer einzelnen Stelle, und
in Licvlaud bei Kokcnhuscn {Lienii^- — ich sah Exen»-
360
plare von dort). Der Aufenlhallsorl bei Glogau ist eine
Kiefernschonung auf lehmigem Hügelboden, und zwar
eine mit Ononis spinosa reichhch versehene Stelle der-
selben, wo von dieser Pllanze die jungen Kiefern viel-
leicht vertrieben worden sind. Hier fing ich zuerst von
der Mitte des Juni an bis in den Juli die kleinen, leicht
zu übersehenden Schaben, die bei Tage fast nur durch
Niedertreten ihrer Futterpflanze zum Auffliegen gebracht
werden können. An lauen Abenden fliegen sie leichter
und sind nicht schwer zu fangen. Im Sitzen haben sie
das Benehmen der andern Gracilarien. Hier entdeckte
ich auch die Raupe.
Diese ist vierzehnfüssig, hellgrünlichgelb, mit honig-
gelbem Köpfchen, dessen Stirn eine breite Platte Iragt^
und mit einer Liingsfurchc des Nackenschilds. Lange
höchstens drei Linien. Der kleine umgekehrt herzför-
mige Kopf steckt tief im Nackenschilde und hat auf der
Stirn eine sehr breite, fast parallelrandige, hornglanzende
Platte, welche das so sehr erweiterte Stirndreieck ist.
Die grossen halbkugeligten Augen sind runzlig. Das Ge-
biss ist dunkelbraungelb und hat zu beiden Seiten grosse,
schwarze Punkte. Der Körper ist etwas plalt, besonders
das Nackenschild, das eine Mittelfurche der Länge nach
hat. Die Segmente sind scharf abgeselzt, auf dem Hük-
ken unbehaart, gleichsam abgerieben, an den Seiten mit
äusserst kurzen, nur unter der Loupe sichtbaren Härchqn.
Kopf und After luiben längere und reichlichere Behaa-
rung. Die Vorderbeine sind klein und sitzen auf star-
ken Höckern; die Bauchfüsse klein (das vierte Paar fehlt).
Bei der jugendlichen Baupe scheint der Inhalt des Ma-
gens auf G Bingen, nämlich 4 — 7 und M und 12 durch.
Sie minirt die untern, altern Blätter ihrer Nahrungspflanze,
indem sie die obere Epidermis an dem grössten Theile
des Blalles ablöst und das Blaltinark davon abnagt; die
untere Blalthaut lässt sie unbeschädigt, weshalb die Blät-
ler von unten i:anz gesund aussehen. Ge^en die Basis
oder gegen die Spitze des nnnirten Platzes oder au bei-
361
den, zeigt sich eine Ansammlung grosser, schwarzer Un-
ralhkorner. Die Raupe scheint auch in neue Bialter zu
gehen; denn bisweilen ist ein ganzes Trifolium minirt
und die Raupe nur in dem einen Foliolum enthalten.
Sie kriecht ziemlich langsam und spinnt dabei einen Fa-
den. Schon zu Ende des Mai krochen mir die Riiupchen
aus den vertrocknenden Blättern heraus, geschäftig nach
einem zum Einspinnen passenden Orte, oft weit weg su-
cliend. Das weisse Gcspinnsl wird in einer Ecke ange-
legt. Es hat die doppelte Grösse der Raupe und spitzt
sich nach beiden Seilen zu. Am drillen Tage ist die
Raupe zu einer ganz gelben Puppe geworden, die durch
das Gespinnst deutlich durchscheint. Erst später bekommt
die Puppe gelbbräunliche Flügeldecken.
Völlig ausgebildet ist sie schlank, gelb, mit gelbbrau-
nen Flügeldecken und schwärzlichem, spitzem Kopfe.
Der Kopf glänzt etwas, geht in einen etwas spitzen Hök-
ker aus und ist vom Nacken abgesondert. Die spitzen,
gegen die Basis dunkleren Flügelscheidon stehen mit ihrer
Spitze h-ei hervor, lehnen sich also damit nicht an die Beine
und Fühlerscheiden an. Die Hinlerbeinscheiden und die
gekörnelten Fühlerscheiden ragen noch um l-l Flinler-
leibssegmente darüber hinaus, bis ungefähr zum vorletz-
ten Segmente. Die Vorder- und Miltelbeinscheidcn en-
digen in grossen Entfernungen von einander und von den
I]interbeinscheiden. Die Aflerspilzc geht fingorhulförmig;
unter der Loupe zeigt sich vor dem abgerundeten Ende
zu jeder Seile eine kleine Spitze zum Eingreifen in die
abgestreifte Haut. Die Hinterleibsringe sind deutlich von
einander getrennt und seitlich schwach gcrandcl. Das
Rückenschild ist deutlich in zwei Hälften gelheilt, und
durch die Mille der Vordcrhälfle geht eine bis auf den
Kopf forlgesetzte, feine, gelbliche Linie.
Schon am 2. Juni halte ich Puppen, die gestört im
Gespinnsie sich sehr lebhaft beweglcn. Am 14. Juni er-
schien mir der erste Schmcltcrling, dessen Betragen
362
nichts Ausgezeichneies hat. Eine doppelte Generalion
sclicinl bei ihm nichl vorzukommen.
B. b.
20. Pavonielia Mlzn. n. Sp.
Alis anterioribus subcaudulatis aureis, slrigulis 4 co-
slae, 3 dorsi lineolaque ex media basi argenleis, fusco-
marginalis, puncto apicis alro, pupilla argentea.
Gracil. puvonipenneUa Mann in lit. (cT- $• mns. Metzn.')
Der vorigen am nächsten verwandt, leicht an dem
Franzenschvvänzchen der heilern goldgelben Grundfarbe
der Vorderflügel und den schräg gegen einander gerich-
teten silberweissen Randslrichen zu erkennen. Sie er-
innert am meisten an die Gattung Lilhocollelis.
Ein wenig grösser als die vorige. Rückenschild gold-
gelb, Kopf mit den Tastern weiss. Fühler bräunlich,
kaum kennbar geringelt. Maxillartasler ziemlich kurz,
locker behaart; Lippenlastcr kürzer als das Rückenschild,
aufiiekrümmt, fadenformi" mit etwas abstehender Behaa-
rung auf der Untersoilc, zumal am .Anlange des dritten
Gliedes, aber ohne buschige Verlängerung. Die vier vor-
dem Schenkel gelbbraun; Schienen und Füssc, so wie
die ganzen Hinterbeine schnceweiss und braun gelleckt,
wobei die erslere Farbe an den Füssen, letztere an den
Schienen überwiegt. Hinterleib grau mit gelblichem, beim
Männchen auf der Unterseite weissem Afterbusch und
am Bauche mit weisslichcn Hiutcrrändern der Segmente.
Vorderflügel breit, goldgelb, schwach glänzend. Von
den vier Vorderrandslrichen sind tlie drei ersten mit ih-
ren Spitzen schräg auswärts, der vierte einwärts gerich-
tet. Der erste, am Anfange des zweiten Längsdrittels,
verlängert sich in einer feinen Vorderrandlinie fast bis
zur Basis; seine Spil/e, so wie die des zweiten Striches
ist gradlinig abgeschnitten. Der drille ist dünn und geht
spitz zu. Der vierte liegt etwas weiter vom dritten ab,
als die drei vorhergehenden unter sich, lial tlie breiteste
Basis und kiünnnt sich mit nach aussen gcriclUeler Con-
3()3
cavtiät einwärts bis vor den schwarzen, silberweiss auf-
geklicklen Punkt in der Fliigelspitze. Die kurze aus
der Basis entspringende Längslinie ist dem Innenrande
nahe; sie krümmt sich aufwärts über die Flügelfaltc
weg und verdickt sich etwas vor ihrer Spitze. Die zwei
ersten Innenrandsiriche sind kürzer und etwas dünner
als die Vorderrandstriche , und Hegen abwechselnd mit
diesen; der erste ist etwas schräger gelegt. Der dritte
ist ein dreieckiges Fleckchen, mit der Spitze gegen den
dritten Vorderrandstrich gerichtet, mit dem er auch (auf
dem linken Flügel des Männchens) zu einem schiefen
Querstrich zusammentrifTt. Hinter der Flügelspitzc spal-
tet sich die Grundfarbe auf den Franzen zu zwei diver-
girenden, ein weisses Dreieck umschliessenden Strichen,
deren oberer an seinem Ende ein sehr kurzes Franzen-
schwänzchen darstellt. Darunter sind die Franzen weiss-
lich, gegen den Innenwinkel grau.
Auf der bräunlich grauen Unterseite scheinen die
weissen Stellen des Vorderrands verloschen durch, am
deutlichsten die äusserste. Auch das weisse Franzen-
droieck hinter der Flügclpitze ist deutlich und bräunlich
einiiefasst.
Die Hinlernügel sind lang gespitzt, grau, hell ge-
franzt.
Vaterland ilie Gegend von Wien, von woher das
beschriebene I^ärchen der yl/r/z/uv'schen Sammlung
stammt.
21. Kollarieila. F. R.
Alis anlerioribus candulalis, brunneis, dorso strigu-
lisfjuo i — 5 coslalibus nivcis.
Isis 1H39. S. 209. I.t — Dhjk Tat. 372.
Grösse der vorigen oder ein wenig bctiächtlichcr.
Rückenschild schneeweiss, am Rande braun. Kopf schnee-
weiss; die Schuppenhaare legen sich etwas über die
Rasis der bräunlichen, ungcringellen Fühler hinweg. RJaxil-
lartaster klein, dünn, weiss. Lippentaster kürzer als das
364
Rückenschild, fadenförmig, spitz, nur unten an der Spitze
des zweiten Gliedes mit etwas lockerem Haar, schnee-
weiss. Vorderhiifle oben am Halse weiss, sonst so wie
der Schenkel braun. ÄJiltelhiiflc oberwärts, Hinterhüfle
an der Spitze schneeweiss. Die vier vordem Schienen
und Füsse sind braun und schneeweiss getleckl wie die
Hinterfüsse. Die llinterschenkel und Schienen sind weiss-
lich; erstere auswärts vor der Mitte verdunkelt, letztere
vor der Spitze mit einem schrägen braunen Gürtel.
Hinterleib grau, Bauch ausser an der Basis der Ringe
weisslich.
Vorderflügel (2yV — 2yV' lang) ziemlich breit, et-
was glänzend, gelbbraun mit einer schmalen, rein weis-
sen Innenrandstrieme, die fast bis an den beschuppten
Theil der Franzen reicht. Der Vorderrand hat am Anfange
des zweiten Längsdriltels eine sehr schräge, weisse Quer-
linie, länger als die folgenden, am Anfange verdickt,
weit hinler der Flügelhalfle endigend; an ihr verdünntes
Ende schliesst sich nahe dem Ende der Innenrandstrieme
ein kurzes, weisses Längsstrichlein, das sich auch bis-
weilen weit davon trennt. Die zweite, schmälere Quer-
linie hat eine sehr abändernde Län^e: an einem Exem-
plar ist von ihr nur ein verloschenes Randlleckchen da;
bei einem andern ist sie in ihrer Mitte unterbrochen.
Die drille steht weiter von der zweiten ab, als diese
von der ersten und ist kurz, zugespitzt, auf der Innen-
seite schwarzbraun gesäumt. Die vierte ist ein blosser
Vorilcrrandhaken, gegen aussen concav. Die fünfte, nur
auf die Franzen gezeichnet, umzieht die Flügelspilze von
oben her, so wie eine andere, braun gesäumte dieselbe
von unten her cinfasst. Die ocellenähnlichc FIügels|)itze
ist braungelb, in der Mitte schwarz, am Rande verdun-
kelt und aus ihrer Mille kommt das schwarze gekrümmte
Franzenschwänzchen.
Unterseite bräunlich; die drei letzten weissen Vorder-
randzcichnungen sind wie der Bogen unter der Spitze
365
ganz (Iciillicli, die zwei Innern Vorderrandstrichc aber
sehr verloschen, und die Inncnrandslrieme fehll.
Ilinlerdügel zienihch schmal , von der Basis aus zu-
gespitzt, gran, heller gefranzt.
Vaterland die Gegend von Wien. Näheres über die
Naturgeschichte ist mir nicht bekannt.
Aiimcrlv. I, Es };irl)t eine Tinea Kollarclla Costa
Faun. IVapol., «lic icli iti dor Aufzäliluiijy doi- von mir in Jla-
lirii {jfofanjjonon Loi)itlo|)ltM"n als Gclcdi, Kollaiella Itosciirio-
lion habe. Sic is( syiioii.vn» mit Goleoli. llavcdiiiclla Y. U. Isis
und Lila liiloella Diip. und Tortr. Wallicuaerana Diij). Da sie
zu einer andern Selialienfaniilic {yeliört als die Graeilaria,
auch die spceifistlic Benennunfj nielit g-anz dieselbe ist, so
werden beide zu Ehren des berühmten Wiener Enloniolopen
benannte Arien ihre Namen nicht verändern dürfen.
Anmcrk. 2. In Alauns Catalog- kommt eine Gracil. im-
periale! la n. Sp. vor, die ich in natura nicht fjesehen habe.
Mann tlieilt mir l'oljj-endes darüber mit: ,, Icli besitze von die-
ser Art nur ein Stück, und z«ar das Original, wovon Se. Ma-
jestät der Kaiser die Abl)il(IuM{;- in Ilöclist Dero Zimmer haben.
Dieses Stück kann ich der (Jefahr des Transportes nicht aus-
setzen. Ich fjuiy es am 2. i^Iai 1840 im Praler an einem Trau-
benkirschbaum (Prunus padus) und am 9. Mai nocli eins, das
mir leider die Bücherläuse auf dem Spaunbrctt atifzehrtcn.
Das Exemplar meiner Sammlun|]^ hat kaum 1'" Vorderflüffel-
läujje und ist also die kleinste Art des Genus. Die Vorder-
llüj^el sind {goldfarben mit einer sill)erlarbenen Querlinie nicht
weit von der Basis und vier silberfarbenen Vorderrandstrichel-
chen und zwei solclien Innenrandfleckclien. Alle diese Zeich-
nunp-en sind auf beiden Seiten einjjefasst. Die Vorderrand-
strichc liegen fast in gieichen Enlfernung-en von einander^ der
hinterste au der Spilzc; die zwei ersten sind schräg- nach
aussen gelegt, und die zwei Fleekclien des Innenrandes stehen
etwas hinter ihrer Spil/e. — Hie lliulernügel sind grau: die
Franzen haben die dreimalige Flügelbreife. — Kopf und Tho-
rax sind goldfarbig wie die Vorderflügel 5 die langen Beine
sind wei.ssgefleckt mit weissen Schienondorncn^ das letzte Fuss-
g-lied ist weiss''.
Ueber die ßeschallenheit der Taster ist nichts gesagt. Es
lässt sich, da Diana dies Thier im Freien beobachtete und die
ausg-ezeichneten Sitten der Cracilaricn kennte, mit Wahrschein-
lichkeit annehmen, dass diese Iniperialclla eine wirkliche Gra-
366
cilaria sei, der ihr Platz dann wohl zwischeu (Jr. Oiionidis
und Pavouiella anzuweisen sein möchte.
An merk. 3. Dup. führt in seinem Catalogf S. 372. noch
folg-cnde Arien auf: M e rula c p c n ncll a Dnp. , Beg^ran-
della D. (Paris), Ni gros er ip l e 1 1 a D. und Plunibella
(beide unbekannter Herkunft) und Trellschke s Cuculipcu-
nella. —
lieber Cuculipennella s. m. die Anm. zu Corisc. alaudcllum.
üie drei Arten, Bcgrandella, Nigroscriptclla und Phimbella
kenne ich gar nicht ; zufolge des Catalogs sind sie in den
Supplem. pl. 89. ai)gel)ildet. — Oracil. Merulaepennella Dup.
ist pl. 310. Fig. 8. abg-ebildet und S 595. beschricl)en. Sie
scheint in die Nähe der Gr. Eloiigella zu gehören, deren
Grösse sie hat. j^Dic vier Flügel sind mit Inbegriff der Frau-
zcn auf beiden Seilen schwär/Iith grau (nach der Abbildung
sind die Yordcrflügcl röfhlich braun), die vordem mit mehre-
ren zerstreuten, schwarzen Punkleu (die Abbildung' zeigt drei
Reihen). Kopf und Bückenschild von der Farbe der Flüg^el.
Die Unterseite des niulcrleibs ist v» ie die Beine und die Füh-
ler weisslichg'rau. Aus dem Deparlemement du Nord".
€ o r i s € i 11 111 Z.
Elachlsta p. Dirponchel.
(Fig-. 19-21.)
A. Alarum anleriorum cilia caudulala; celliila dis-
coidalis acuta poslice venas octo emillil; vena subdof-
salis deest.
1. quercelellum Z.
B. Alae anteriores sine caudula; cellula discoida-
lis obtusa poslice venas novem eniittil; vena subdorsa-
lis adesl.
2. alaudellum Dup. (3. cilrinellum F. R.)?
A. 1. Quercelellum Z.
(Fig. 19 — 21.)
Alis anterioribus caudulalis griseo-luteis, slriolis qua-
tuor costae, duabus dorsi albis, inlus nigro-marginalis,
primo pari in angulum conjunclo.
Reaunmr Mcmoircs 111. 1. pl. 3. fig". 9 — 12. pag^. 36. 50.
Corisciiim querccielliun Z. Isis 1839. S. 210. 1. — />"/>• Cat.
367
pagf. 373. — •Supplcm. pl, 8ß. pag-. 470. — Schles. Schnifaiiscli-
bericht IV. 1843. S. 21. — VI. 1845. S. 15-
Gracilmia fjiicrcetcllu Z. Isis 1838. S. 708. 171.
Var. b. slriolis dislinclioribus; lerlia coslali in slrigam
producta 2 $).
So gross wie Gracil. phasianipennella, die kleinste
Art in Corisciuin.
Rückenscliiid grau bräunlich. Kopf gewöhnlich hel-
ler, am Obergesicht weisslich. Fühler schwarz und grau
fein 2;e5iii"eU. Maxillarlaster ausgezeichnet lani?, dünn,
fadenförmig, weiss, l.ippenlaster länger als das Uücken-
schild , aufgekrümml; das zweite Glied von der Basis
aus zunehmend, durch Behaarung auf der Unterseite
stark verdickt mit in den Flaarbusch gemischten Borsten;
es ist innen weiss, auswendig ausser an der Spitze
braun; das dritte Glied ist viel länger als das zweite,
borslenförmig, fein spitzig zulaufend, weiss, auf der Bauch-
seite und an der Spitze braun. Brust und Beine glän-
zend, schmutzig gelblich weiss; Schienen und Füsse
schwarzbraun und weiss gedeckt. Die Mitlelschiene ist
nur gegen die Spitze etwas verdickt, ohne Ilaarbüsche;
die Hinlerschiene auf der Rückenseite mit einer Reihe
etwas abstehender Maare. Hinterleib braun^rau, am Bauche
glänzend weiss.
Vorderflügel ziemlich schmal , grau gclbbräunlich
oder gelbbräunlich nach hinten kaum erweitert aus-
sehend. In einiger Entfernung von der Basis ist eine
schräge, weisse Querlinie, auf dem Innenrande erweitert,
daher auf der gegen die Basis gewendeten, dick schwarz
gerandeten Seile mit einspringendem \Yinkel; bisweilen
ist die ganze Linie zu einem Winkel gebrochen, dessen
unterer Schenkel der kürzere ist und einen Innenrand-
fleck vorstellt. Der zweite Vorderrandstrich steht vor
der Mitte und ist schief nach aussen gerichtet und ge-
krümmt. Der drille weiter von dem zweiten, als dieser
von dem ersten enlfernt, schräg, etwas gekrümmt, bei
recht hellen Exemplaren bis zum Hinterrande verlängert
368
(Var. b.); an einem Exemplar ist die so verlängerle
Linie vor dem Ende unterbrochen; der vierte, schiefe
Vorderrandslrich ist dem dritten so nahe, wie der zweite
dem ersten; er schhesst mit dem drillen, wenn dieser
eine Querh'nie bildet, einen schwarzen, weisslich punk-
tirten Längsstrich der Flügelspilze ein. Auf dem Innen-
rand liegt vor der Mitte ein weisslicher, in der Mille et-
was erweiterter Strich, eigentlich ein sehr stumpfwin-
keliges Dreieck, gewöhnlich durch bräunliche Schuppen
verdüstert, bei Var. b. aber ganz rein und wie die Yor-
derrandslriche gegen die Basis von einem breiten, schwar-
zen Rande, gegen den Hinterrand mit einer feinen, schwar-
zen Linie gesäumt. Hinter der Flügelspitze haben die
Franzen ein schwarzes Schwänzchen; über demselben
liegen zwei vvcissliche, braun eingefasste Dreiecke;
unter ihm sind die Franzen mit einer braun eingefasslen,
gegen den Hinterrand divergiicndcn, verloschenen, weis-
sen Linie durchzogen. Die übrigen Franzen sind grau.
Unterseite grau; nur die Franzenzeichnung ist zu
bemerken. Hinterflügel ziemlich schmal, von der Basis
aus lang zugespitzt, grau, heller gefranzt.
Var. b. scheint nur weiblich zu sein und im Sommer
vorzukommen.
Diese Art bewohnt die Eichengehölze um Berlin, Frank-
furt und Glogau — bei Wien {F. R.) und bei Paris, wo
Reainmir die Raupe beobachtete. Diese minirt in den
Eichenblättern, aus denen ich selbst sie schon erhalten
habe. Eine Beschreibung giebl es davon noch nicht.
Der Schmetterling fliegt von Ende Juni an durch den
ganzen Herbst. Auch im Frühling fliegt er. Es giebt
zwei Generalionen, in deren keiner er häufig ist.
Au merk. Dtipunchcl hat pl. 309. Fi{f. 4. S 546 eine Ela-
cliisla Ciirlisclla, die dem Cor. qiicrcetellum et« as ähn-
lich sielit. Es lehlt aber das Frauzeiistbwjinzclieu ; die erste
Qucrlinic sieht zu weit von der Basis ab^ uud ihr oberer
Scheukel ist viel kürzer als der uulere, uud in der Glitte ist
eine vollstäudifj-c, gcbrocheue Liuie, dereu uuterer Theil uielit
eiumal erweitert ist. Ueberdies kennt Dup. unser Cor. querce-
369
tcllum, daher zu erwarten steht, dass er darin seine El. Cur-
tisella wieder erkannt hal)en m ürde, wenn Leide wirklich einer-
lei Spofies wären. Auch ist es kaum denkbar, dass er ein so
oüenbar mit den Gracilarien verwandtes Thier wie Cor. «luerce-
tellnin, in eine falsche Familie {jcslellt haben sollte.
B. 2. Aiaudellum Dup.
Alis anterioribus albitlo griseoque nebulosis , macu-
lis (una ante medium clistincliore) costae, dorsi disciqiie
poslici obsolelis, fuscesccnlibus, albido cinclis.
Elachista alaiidclla Dup. VIII. pajf. 525. pl. 308. li(j. 1. —
Catalogue pafj;-. 376.
Ornix {GraciLy cucullpenneUa Z. Isis 1838. S, 679. 112.
Coriscium ligustrincllum Z. Isis 1839. S. 210. 2- — Licnig Isis
1846. S. 298. 2. - Dup. Cat. pajj. 373.
?* Hübner larv. Icpid. VIll. Tiu. VI. Alucltaef. B. a. fiff.
2. a — f.
Weder der vorigen noch der folgenden Art ahnlich;
auch mit keiner Gracilaria zu verwechseln.
Grösse wie Cor. cilrinellum. Rückenschild und Kopf
staubig grau, dunkler punktirt. Fühler braun und hell-
grau geringelt.
Obergesicht nach unten hin weisslich. Maxillartaster
weisslich, lang, fadenförmig. Lippentaster von Länge des
Rückenschildes, aufgekrümmt; auf dem Rücken und ein-
wärts weiss, auswärts und an der Rauchseite bräunlich;
das zweite Glied an der Spitze unten mit einem mas-
sigen, braun gemischten Ilaarbusch; das Endglied etwas
länger, dünn, spitz, an der Rasis mit einem bräunlichen,
unvollständigen Gürtel. Reine an den Schenkeln und
Schienen braun und schmutzig gelb weisslich gerteckt,
an den Füssen mit weissen Gliederspitzen.
Miltelschienen wenig verdickt; Hinlerschiencn schmuz-
zig gelblich, gegen die Spitze bräunlich. Hinterleib bräun-
lich grau mit weisslichem Rauch.
Vorderflügel ziemlich schmal, schmutzig weissgelb
und slaubgrau gemischt; die Zeichnungen bestehen aus
gehäuften, braunen Stäubchen, bisweilen mit gelblicher
Beimischung, und die grössern Randfleckc sind alle weiss-
H. 24
370
lieh eingefasst. Nicht weit von der Basis stehen zwei
Randfleckchen schief gegenüber, eine sehr schräge nach
aussen gelegte, in der Längsfalte unterbrochene Quer-
linie darstellend. Deutlicher ist ein Vorderrandfleck vor
der Mitte, der bis zur Falte reicht; ein kleinerer, meist
verloschenerer folgt dahinter, unter dessen Spitze nahe
am Hinterwinkel ein gerundetes Fleckchen liegt. Ein drit-
tes Yorderrandfleckchen ist, wie mehrere einwärts vor
der Spitze stehende, noch verloschener und nebelhaft
mit diesen vermengt. Die Franzen um die Spitze haben
die helle Grundfarbe der Flügel und an der Spitze meh-
rere Querreihen brauner Stäubchen ; die übrigen Fran-
zen sind grau und ohne Schuppen.
Unterseite bräunlich grau; die Franzen um die Spitze
an der Basis hell, an ihrem Ende braun bestäubt.
Hinterflügel schmal, sanft zugespitzt, grau, hell-
franzig.
Diese Art ist sehr verbreitet, aber wenig bekannt.
Sie lebt in Frankreich im Departement du Nord {Dup.),
in der Schweiz {F. R.), in Baiern bei Augsburg, wo Herr
Freyer die Raupe häufig auf der Rainweide (ligustrum)
fand. Mann fing, wie er mir schreibt, mehrere Exem-
plare bei Wien in einem Walde bei Mauer an Tannen,
bei denen, so viel ich weiss (ich machte mit Hrn. Maim
dorthin eine Excursion\ kein Liguster wächst. Bei Cöln
am Rhein wurde am 14ten September an Buchen ein
Exemplar gefangen, das ich besitze. Endlich lebt die
Art auch bei Kokenhusen in Lievland [Lienig), und ich
habe drei lievländische Exemplare zur Benutzung bei
der Beschreibung vor mir. Ausser dem September weiss
ich keine bestimmte Flugzeit anzugeben. Es giebt sehr
wahrscheinlich eine doppelte Generation.
A n m e r k. 1. TreUschJee hat eine Ornix cuculipennella:
aus anticis fusco-griseis nchulosis (IX. 2. S. 204.) aus lTu{|-arn
und Sachsen, wie sich aus seinen Worten ergiebt, nach einer
Mehrzahl von Exemplaren heschrieben. Uebcr sie gewährt
seine hiutcrlassenc Sammlung- keine Auskunft mehr, da die Art
371
tiarin nicht vorkommt. F. v. Itoshf. , der diese Samnilunfi- vor
ihrer ITmorduiing- durehsah, schrieb mir über Orn. cuciilipen^
nella: ^, Was Treitschke für eine Art beschrieb, weiss Gotl^
ich weiss mich nnr zu erinnern, dass ich die paar, orfer viel
leicht g-ar nur das einzelne Stück in seiner Samihlnn|| (unp-t-
achtet er in den Worten, es jjlelche kein Exemplar dem an-
dern, das Vorhandensein von mehrern zu verstehen ß-iebt) }>-ar
nicht einer genauem Ansicht Avürdi{j;^te, weil nichts daran zu
erkennen war"\ Dass er sich über die Art nicht yer{fewisscrtc,
ist sehr zu bedauern 5 denn nun sind wir völlig- aut^ Trei/schke's
Beschreibung- und seine Citate ang^cwiesen. Uübner''s Fig-. I9'2.,
die er anzieht^ und trotz dem, dass er sie nicht sehr lobt, in
der Beschreibung- olFenbar vor Aug-en hat und wiedcrg-iebt,
kann unmöglich zu unsrer Art g^eliören. Auch nach dem Text
S. 70. sind die Vorderflügel graulich weiss, hinterwärts mit
braun- und schwarzsclieckigcn Streifen, also g-anz anders als
bei Cor. liguslrinellum. Die zweite Abbildung- des Schmetter-
lings, im Kaupenwerke, kann ich nicht beurtheilen, weil ich
sie nicht habe. Nach F. v. Röshtins. Mittheilnng ist sie aber
„von Fig'. 192. himmelweit verschieden, und hat eine Aehnlich-
kcit mit Cor. ligustrinellum'\ Auch hat ihm Freyer geschrie-
ben, dass die Raupe und die Futterpflanze der letzten Art ge-
nau mit der nul/iierschcn Abbildung stimme. Wenn das Alles
sich so verhält, was doch noch nicht ganz sicher ist, so haben
wir immer erst die eine Cuculipennella, und zwar die jüngere,
während die ältere zum Namen berechtigte -,, im Frühjahr au
Wachholdersträuchen um Augsburg'' (Ilöu.) neu entdeckt wer-
den muss. Zu ihr gehört dann aber die Trei/sch/ce'sche Cuculi-
pennella, deren Beschreibung ganz vortrelflich mit Hübners
Bild und Worten zusammentrilft, aber auf keine bekannte Gra-
cilarienart anwendbar ist.
Anmcrk. 2. DuponcheVs Abbildung und Beschreibung pas-
sen so gut auf unsere Art, dass ich kein Bedenken trage, mei-
nen Namen als den jungem einzuziehen. Dabei bleibt nur
ein Uäthsel zu lösen, das nämlich, wie Dup. die so ausgezeich-
neten Waxillartastcr hat übersehen und die Art zu Elachista
stellen können. Bei Cor. Liguslrinellum^ das er nach keinem
Original, sondern nur nach meinen Angaben in der Isis kannte,
zeigt er aus irgend einem unbekannten Grunde Frankreich als
Vaterland an; er wird doch wohl Cöln noch nicht zu Frank-
reich geschlagen haben.' Da aber seine Elach. alaudclla die-
selbe Art ist, so ist seine Angabe richtig.!
Anmerk. 3. Wenn die Raupe dieser Art wie die der
Gracilaria Stiginatella auf den Blättern der Rainweide wirk-
372
lieh dütenförraig^e Wohnuiifyen aulefjft, so kann Reautnur's rou-
leuse des feuilles du trocnc nicht einerlei damit sein, wie ich
Isis 1838 S. 679. anzunehmen ji^eneigt war; denn sie hat die
Kunsttriehe der Gracilaria Syring^oUa, mit der sie wahrschein-
lich auch als Art zusammenfällt. (Vergleiche Gr. Syringella
Anraerk. 1.)
3. Citrinellum F. R.
Alis anterioribus dilute sulphureis, disco longiludina-
liter grisea-nebuloso, punctis in disco sparsis fuscis ob-
soletis.
Corisriiim clirlnellum Z. Isis 1839. S. 210. 3. — Licnig Isis
1846. S. 298. 1. — Diip. Cat. pag. 373.
Gracilaria citrinella F. v. Rösist. Beitr. S. 196 Taf, 70. Fig.
2. a. b.
Var. b. maculis nonnullis in disco hepaticis.
(F. jR. 1. c.) 1 $ mus. 3Itzn.
Durch die blass schwefelgelbe Farbe der Vorder-
flügel in der ganzen Familie ausgezeichnet. Grösse
einer kleinen Grac. falconipennella.
Rückenschild und Kopf blass schwefelgelb. Fühler
weisslich grau, verloschen dunkler geringelt. Maxillar-
taster fadenförmig, ziemlich lang, bis zur Fühlerbasis
hinaufreichend. Lippentasler blass schwefelgelb, länger
als der Thorax, stark gekrümmt;' das zweite Glied unten
an der Spitze mit einem ansehnlichen Haarbusch; das
dritte Glied etwas länger, dünn, feinspitzig und an der
Bauchseite grau angeflogen. Beine blass; die vordem
an Schenkel und Schiene auf der Lichtseite gebräunt;
alle Füsse weiss mit braunen Gliederspitzen, die vordem
am breitesten braun. Mittelschienen wenig verdickt;
Hinterleib grau mit gelblich weissem Bauche.
Vorderflügel ziemlich schmal, blass schwefelgelb,
im Mittelraum, am meisten auf der Vorderrandhälfte,
grau neblicht oder mit sehr zerstreuten schwarzbraunen
Pünktchen; diesseits und jenseits der Längsfalte auch
am Vorderrande stehen bisweilen sehr feine Pünktchen,
-- Bei einem Weibchen der Metzner'schen Sammlung
373
zeigen sich ausser verloschenen, grauen Punkten grös-
sere braunröthliche Flecke im Miltehaum der Länge nach
und vier solche Fleckchen in grossen Zwischenräumen
auf dem Vorderrandc (Var. b.). — Die Franzen an der
Flügelspitze haben die gelbe Grundfarbe; die übrigen
sind dunkelgrau.
Unterseite grau; die Flügelspitze ist von gelblich
weissen Franzen eingefassl, und diese Farbe zieht auf
dem Vorderrande in einer feinen Linie von da ab bis
zur Flügelhälftc.
Ilinterllügel schmal, lang zugespitzt, grau mit heilem
Franzen. Diese Art wurde von Mann in Böhmen bei
Reichsladt entdeckt; dann kam sie um Wien im August
an Ulmen (Ulmus campestris) im Prater und im April an
Kiefern bei Tivoli vor. Metzuer fing sie bei Frankfurt
a. d. 0.; Madam Lienig bei Kokenhusen in Lievland im
Mai. DiiponcliL'l zeigt auch Frankreich als das Vater-
land an. Es giebt eine doppelte Generation.
O r II i X (Tr.) Z.
(Fij;. 22-26.)
Durch den wolligen Kopf, die wenigstens nicht mit
einem Haarbusch versehenen Lippenlasler, die breiten
Flügel (die breitesten in der ganzen Familie) von den
zwei vorhergehenden Gattungen sicher und natürlich
unterschieden. Die Vorderflügel haben bei den zwei
untersuchten Arten (Meleagripennella und Gultifcrella)
eine hinten grade abgeschitiene Mittelzclle mit 8 Adern;
die vierte und fünfte sind zu einer langstieligen Gabel
vereinigt, deren Zinken vor der Flügelspilze an den Ge-
genrändern endigen.
A. Cilia non caudulata.
1. meleagripennella IL 2. angulifcrclla Z.
3. gultifcrella Z.
B. Cilia caudulata.
4. caudulalella Z.
374
A. 1. Meleagripennella Hübnr.
Alis anterioribus fusco-cinereis, dorso albido-fair-
nato, costae slrigulis crebris albidis, ciliis apicis oblusis,
externe fusco-cinclis.
Tinea — Uübn. Fig". 189. (sehr schlecht) S. 69.
Tichotrlpis — flübn. Cat. S. 425. 4139.
Ornix - Treilschlce IX. 2. S. 207. X. 3. S. 298.
— — Z. Isis 1839. S. 210. I. — Lienig Isis 1846. S. 298.
1. — n.-Schffr. Topojjr. V. Rcg-eusbiirg^ 3. S. 204. 1089.— Schles
SchnUauschber. IV. 1843 S. 21. — Dirp. Cat. pag-. 373. — *Dup.
Siipplcm. pl. 86. pag 467. — v. Tdem. Freiiss. Proviuzialhl.
1845. S. 538.
Gracllaria — Stephens Cat. 7586. — Illustr. IV. pajj. .364. 2.
In der Grösse der Gracil. phasianipennella oder
ein wenig grösser (also bei Treitschke viel zu gross)
ist sie durch die vielen , weissen Vorderrandstrichel-
chen der bräunlichen Yorderflügel kenntlich und nur mit
der folgenden Art leicht zu verwechseln. Von dieser
unterscheidet sie sich dadurch, dass ihr im Miltelraura
gegen die Flügelspitze der weisse Längsstrich fehlt und
dass die Frenzen der Flügelspilze gegenüber auswärts
nur von einer (nicht zwei) vollständigen, braunen Linie
durchzogen sind.
Kopf und Rückenschild weissgrau mit Braun be-
sprengt. Der Scheilelhaarschopf grau, mehr oder weni-
ger verdunkelt, seitwärts, besonders um die Fühler, reich-
lich mit schwärzlichen Haaren vermischt. Auch das
Obergesicht ist struppig behaart, weisslich. Fühler braun
und weisslich geringelt. Maxillartaster ziemlich kurz,
spitz, weisslich, etwas abstehend behaart. Lippentaster
kürzer als der Thorax, hängend, fast grade,spitz, nicht ganz
glatt, weisslich; das Endglied über der Basis unterwärts
mit einem dunkelgrauen Punkt. Die vier vordem Beine
bräunlich, weisslleckig, an den Füssen weiss mit braunen
Gliederspilzen; Mittelschenkel und Rlittelschienen etwas
verdickt. Hinterbeine an den Schenkeln und Schienen
schmutzig graugelblich, jene an der Basis braunlleckig;
ihre Füsse bräunlich mit weisslichen Gliederwurzeln.
375
Hinterleib grau, mit starkem, blondem Afterbusch, der
beim Männchen besonders lang ist.
Vorderfliigol breit, nach hinten durch die gefärbten
Franzen erweitert scheinend; bräunlich grau, weiss-
staubig, vorzüglich längs des Innenrandes. Der Vorder-
rand hat fast von der Basis aus schief nach hinten ge-
richtete weisse Slrichelchen , die nach hinten zu immer
schärfer und länger werden; die hintersten nehmen eine
mehr senkrechte Stellung an. In der Fliigelfalte bemerkt
man vor der Hälfte ein braunes Fleckchen, und ein
grösseres, eckigeres gegen den Innenwinkel; beide ver-
wischen sich leicht; doch ist gewöhnlich eins vorhanden.
Gegen die Flügelspitze steht im Wiltelraum ein wenig
deutliches, braunes Längsstrichelchcn, einwärts von einem
weisslichen Fleckchen begrenzt. Die Flügelspitze hat
einen braunen, augenähnlichen Punkt. Hinter diesem
läuft auf den Franzen eine einwärts schaltirte, bräunliche
Bogenlinie und gegen die Spitze derselben eine schärfere
zweite, die sich an ihrer untern Hälfte verdoppelt, wäh-
rend hinter ihrer obern Hälfte die Farbe weiss bleibt;
hier sind die Franzen auch gleichsam abgestumpft, so
dass ihr Umriss einen ziemlich flachen Bogen bildet.
Die Franzen am Hinter- und Innenrande sind grau, nur
auf der Basis etwas beschuppt.
Unterseite braungrau; die Vorderrandh-anzen haben
deutliche weisse Randsirichelchen. Die Franzen um die
Flügelspilze sind hier an ihrer äussern Hälfte noch deut-
licher gezeichnet, als auf der Oberseite. Die Hintcr-
randlVanzen werden durch eine gelbliche Linie von dei'
Flügelfläche geschieden.
Hinterflügel ziemlich breit, allmählig zugespitzt, grau,
leichler gelVanzt.
Ornix meleagripennclla ist wahrscheinlich eine sehr
verbreitete, überall nicht seltene, aber schlecht gekannte
Art. Bei Berlin, Frankfurt und Glogau ist sie eine der
häuiicslen Arten ihrer Familie. Sie lebt in Baiern bei
Augsburg {llübncr) und Uegensburg (//. Sc/i.} — in
376
Rheinpreussen bei Elberfeld (woher ich Exemplare sah)
— in Sachsen bei Dresden (c. Tischer), — in Böhmen
bei Nixdorf und Reichstadt (F. R), — in Oesterreich
ij'r), — in Preussen bei Danzig {v. Tiedemann) , — in
Lievland bei Kokenhusen und anderwärts {Lienig), —
in England {Stephens) ziemlich selten. Sie fliegt schon
zu Ende April und vorzüglich im Mai in Birkengehölzen
und um Schlehengebüsche, darauf in der zweiten Gene-
ration im Juli und August. Auch im Juni wurde sie ein-
zeln beobachtet.
Die Raupe lebt nach Tr. (oder vielmehr F. v. Rösler-
stainin) an Ebereschen, Birken, Schlehdorn und Haseln
(s. Anmerk. 2.). In der frühesten Jugend minirt sie die
Blätter, wie mir F. R. meldet. Die Beschreibung iheilt
Treitschle's Werk mit; ich habe ihre Richtigkeit noch
nicht geprüft.
Anmork. 1. In id einem Exemplare des //i/J»er'sclien Werkes
ist die Abbildunjj völlige uiikenntlich. Die Gestalt aller Fliig'el
ist falsch; die grauen Vorderfliij^el haben iu der ]>lille zwei
schwärzliche Geg-onflcclvc nnd einen einzelnen Fleck im RliUel-
ranm davor; auf dem Vorderrande aber g-ar keine weisse
Stricliclchen etc. Wie man unsere Art darin zu erkennen ver-
macht hat, wäre mir unbegreiflich, wenn nicht die Hübni>r''sc\\c
Beschreibung- voraussetzen liesse, dass andere Exemplare der
II ül/net 'sehen Tafeln besser fjemalt seien als das meinijje. Auch
in r. Fischcr's Tafeln ist die Fig-ur nach des Besitzers Bezeich-
nung- g-anz erbärmlich.
AnmCjrk. 2. Hr. P. livurJte schiekte mir Exemplare dieser
Art als Tin. avellanella Schrank. In der Fauna boica II,
2. S. 1.38. 1887 kommt eine Art dieses Namens vor, aber ohne
andere Ang-aben als diese: ,, Wohnort unter der Blatthaiit der
Ilaselstaude im September und Oclober; die Raupe minirt plälz-
lich". Eine Beschreibung- des Schmetterling-s oder der Raupe
fehlt g-änzlich. Der Name kann also nicht ang-enommen wer-
den, wenn sich nicht erweist, dass bloss unsere Art die Ilasel-
blätler ,.plä(zlich" minirt, was nicht wahrscheinlich ist. lioitrhr
hat ohne Zweifel die Raupe am Ilasclslrauch gefunden.
Anmerk. 3. ürnix m e I ea g-r ip en ue 1 la Eversmann
F'auna Volg-. pag^. 601 soll die Grösse der Gracilaria slig-matella
und braunrolhc (fusco- rufac) Vorderflüg-cl haben, mit einer
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sehr grossen, weissen Winkellinie nnd drei weissen Vorder-
randstricht'lclien. Diese liann deinnacli nicht unsere Art sein.
2. Anguliferella n. sp.
Alis anlerioribus fusco-cincrcis, dorso albido-fari-
nato, costac strigulis crebris albidis, slriola disci ante
apiccm albida, ciüis apicis convcxioribus externe bis
fusco-cinctis.
Der vorigen Art äusserst ahnlich, aber sicher speci-
fisch von ihr versciiieden durch die bei derselben an-
gegebenen Merkmale. Der Ausscnrand der kränzen um
die Fliigelspilze bildet einen convexeren Bogen, dessen
Convexiläl scheinbar dadurch noch erhöhl wird, dass
die äussere braune Einfassungslinie der Franzen voll-
ständig ist. Bei Meleagripennella ist sie nämlich der
Flügelspilze gegenüber, also nahe ihrem obern Ende,
breit unterbrochen und durch eine besonders helle, weisse
Farbe ersetzt, die bei oberflächlicher Betrachtung als
nicht mehr zu den Franzen gehörig erscheint; auch ist
der untere Theil diesei- Linie viel verloschener, als die
innere vollständige Einfassungslinie. Bei Anguliferella
ist die äussere Linie aber gerade der Flügelspilze gegen-
über vollständig und beinahe so scharf wie die innere;
nur an ihrem untern Dritlel hat sie eine kleine weisse,
wenig bemerkbare Stelle. Vor der Flügelspilze liegt im
Mittelraum ein ziemlich langer, wcisslicher Strich, der
einwärls durch eine bräunliche Stelle begrenzt wird, an
dem aussei n Ende aber mit dem vierllelztcn Vorderrand-
striche zu einem spilzen Winkel zusammenläuft. Dieser
Winkel hat den specißschen Namen veranlasst. — Die
hintersten Vorderrandslriche sind bei unserer Art dünner
und beträchtlich schiefer gelegt. Der Hinlerrand wird
durch eine dünne, fast reine, weissliche Linie von den
Franzen getrennt, von welcher bei Meleagri|)onnclIa kaum
je eine Spur vorhanden ist — Taster, Fühler und Beine
und Flügelgeslalt sind an beiden Arten dieselben. Die
Ilinterflügel sind aber bei Anguliferella weniger fein
spitzig.
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Mein einzelnes Männchen erhielt ich von Herrn
Mann, der bei Wien bis jetzt nur ein paar Exemplare
fing. Der Vergleich derselben mit der gemeinen Melea-
gripennella überzeugte uns von ihren Artrechlen. Näheres
über Flugzeit und Nahrung ist mir nicht bekannt.
3. Guttiferella Z.
(Fiff, 22 - 25.)
Alis anterioribus violaceo- fuscis, striga gutlisque
triangularibus costae 2, dorsi una albis nilidulis; capillis
ferrugineis.
OiHix guUifereUa Z. I.sis 1839 S. 210. 2. — Uemg Isis 1816.
S. 298. — Schles. Schmtauschbcricht IV, 1843. S. 21. — VI,
1845 S. 15. — Diipoiuhd Cat. pag-. 373.
Occophota — Ditj). VllI, pag-. 495. pl. 306. Gg. II (gnl).
Var. b, slriga in medio interrupla.
Ihr rolhhaariger Kopf, .ihre silberichtglänzenden,
weissen Costaldreiecke auf den Vordcrflügeln zeichnen
diese Art sehr aus.
Grösse selten wie von Gr. stigmatella, gewöhnlich
etwas darunter. Rückenschild von der Farbe der Vor-
derflügel. Kopf mit dichten, aufgerichteten Haaren; diese
rothgelb, an der Seite bräunhch, auf dem Obergesicht
an Länge abnehmend und weisslicher. Fühler braun
und weiss geringelt. Taster gelblich weiss; Maxillar-
loster elvvas dick, gerade und spitz, Lippentaster wenig
gekrümmt oder gerade und hängend, kürzer als das
Rückenschild, von der Basis aus verdünnt, am zweiten
Glicde etwas zusammengedrückt. — Brust, Schenkel und
Schienen sind an den Hinlerbeinen viel heller, chocolat-
braun mit weisslichen Flecken. Millelschienen verdickt
durch Schuppenhaarc. Die vier vorderen Füsse glän-
zend weisslich, an jedem Gliederende obenauf mit einem
braunen Fleckchen; die Hinlerfüsse sind obenauf schmutzig-
grau, ihre Glieder nur an der Basis, so wie auf der
ganzen Unterseite, weisslich. Hinterleib grau mit einem
starken, schmutzig gelblichen Afterbusch.
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Vorderflügel 3'" oder etwas darüber lang, breit,
nach hinten durch die bunten Franzen anscheinend er-
weitert, brann, violeltlich glänzend. Nicht weit von der
Basis steht eine schiefe, weissliche Querlinie; sie ist auf
der Falte zu einem sehr stumpfen, gegen die Basis ge-
öffneten Winkel gebrochen,- der untere, viel kürzere
Schenkel ist reiner weiss und stärker als der obere.
Nicht selten (Var. b.) ist er in der Mitte durchbrochen,
und bisweilen ist der obere Schenkel fast gar nicht zu
bemerken. Am Vorderrand folgt erst an der Mitte, der
Querlinie näher, als diese der Basis, dann in gleichem
Abstände ein kleines, weisses, glänzendes, schmales
Dreieck mit ein wenig schief nach hinten geneigter Spitze.
Ein ähnliches Dreieck ruht im Innenwinkel fast mitten
zwischen diesen beiden. Vor der Flügelspitze zeigen
deutliche Exemplare zwei, selten ein weissliches Häkchen
auf den Vorderrandfranzen und einen einzelnen, entspre-
chenden Strich auf den Hinlerrandfranzen, wodurch die
Flügelspilze, jedoch wenig, einem Ocellus ähnlich sieht.
Beim Weibchen sind die Zeichnungen grösser, schärfer
und glänzender. Die Franzen sind braungrau, mit drei
braunen Querlinien durchzogen. Nur die dem Innen-
winkel nächsten sind einfarbig heller grau.
Auf der dunkelgrauen Unterseile zeigen sich alle
Randllecke klein, weisslich und ohne Glanz.
Die Hinterflügel sind bis über die Mille breit, dann
allmählig scharf zugespitzt, grau mit helleren Franzen.
Das Weibchen ist kleiner, schmalllügligcr und viel
schärfer gezeichnet. Diese Art fliegt in Gärten; wahr-
scheinlich sehr verbreitet, zuerst im April (nach v. Ti-
scher, Lieiiig) im Mai und (nach Ihiponchcl) im Juni,
dann (nach Dup.) im Juli und August. Sre ist nicht
häufig. Ich fing sie bei Berlin, Glogau und Frankfurt,
und erhielt Exemplare aus Lissa, im Grossherzoglhum
Posen. Herr %■> Tischer beobachtete die Raupe bei Dres-
den und Sohandau, Madam Lieiiig den Schmellerling in
Lievland bei Kokenhusen, Duponchel in Frankreich. Die
380
Raupe lebt vom Juli bis in den August auf dem Apfel-
baum in dem bauchig oder schotenförmig umgeschla-
genen Rande eines Blattes. Die Ränder des umgeschla-
genen Blallslückes sind fest angesponnen. Sie frisst ihre
Wohnung von innen aus, wobei sie jedoch die nach
aussen gekehrte Blatlhaut unversehrt lässt. Sie erscheint
in zwei Varietäten: entweder einfach erbsengelb oder
glasartig blassgrün. Zur Verwandlung verfertigt sie zwi-
schen Baumrinde oder in den Spalten der Gartenspa-
liere etc. ein papierartiges Gespinnst, in welchem sie
lange unverwandelt liegen bleibt. Die Puppe ist schlank
und braungelb und überwintert. Der Schmetterling er-
scheint im April des nächsten Jahres. Eine gleiche Le-
bensweise hat Ornix meleagripennella. (Mitlheilung des
Herrn v. Tischer.)
Anmcrk. 1. Die Noliz über den Aufenthalt und die Raupe
der Occophora serralclla Iiei Trcltschke (IX, I. S. 169) gehört
ZHfol{je einer brieflichen Nachricht des Herrn F. v. 11. /u un-
serer Gut Ufer ella.
Anmcrk. 2. Tin. Merlane IIa Hbn. Fig. 1.34. S. 55. 3.
(um Aug-sbnrgf im Friihlinj^-) kommt unserer Art ziemlich nahe^
die Querlinie und die drei Kandflecke stimmen ihrer Lage
nach, aber viel \veni{jer in der Gestalt. "Was aber vorläufig- die
Vereinigung hindert, ist der mit ihnen gleichgefärbte , silber-
grauc Längsstrich in der Fliigelspitze, den der Text in lleber-
cinstimmung mit der Abbildung dem Schmetterling ertheilt.
Dass die Hinterfliigelgeslalt ganz anders und die Fühler nur
halb so lang sind wie bei Orn. guttiferella, veranlasst viel
minderes Bedenken. Den Namen fllerianella könnte die Art
«loch nicht erhalten, da sie nicht einerlei mit Liimes Phal.
J^Ieriauclla, und diese erst wieder aufzufinden ist.
ß. 4. Caudulalella Z.
(Fig. 26.)
Alis anlerioribus nigro-caudulalis albidis, in plica
nigro-maculalis, apice nigricanli slrigam coeruleam con-
tinente.
Ornix — Z. Isis 18.39. S. 210. 3. — Lienig Isis 1846. S. 298.
- Schles. Schmtauschberichl IV, 1843. S. 21. VI, 1815. S. 15.
Ornix cuudululeUa Diij). Cat. pag. 373.
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Grösser als die vorige Art und höchst ausgezeichnet
durch die weissliche Farbe der Vorderdügei, die schwürz-
h'ch graue Flügelspitze mit der blaulichen Querlinie, das
Franzenschwänzchen etc.
Riickcnschild weiss mit schwarzem Schulterlleck.
Kopfhaar ganz weiss, auf dem Gesicht kurz, Fühler
weisslich, nur auf der Bauchseite schwach geringelt.
Taster weiss, Maxillartaster ziemlich dick, gerade, mit
stark abgesetztem Endgliede; Lippentasler kürzer als das
Rückenschild, fadenförmig, wenig spitz, etwas zusammen-
gedrückt und auf der Unterseile etwas haarig. Rüssel
lang, aufgerollt. Brust weiss. Die Vorderhüften sind
braun bestäubt, Vorderschenkel und Schienen auf der
Lichtseite braun, sonst so wie die Füsse weiss und
braunflecki", die F'üsse nur obenauf an den Glieder-
enden. An den Miltelbeinen sind die Schenkel braun,
gegen die Basis nur bestäubt, unten auf der hinlern
Hälfte mit langen braunen Schuppenhaaren; dieSchicnen
sind braun und weiss gefleckt und dünn, nur gegen die
Spitze etw^as dicker; die Füsse wie an den Vorderbeinen.
Hinterbeine weiss, Schiene etwas zusammengedrückt,
sehr kurz behaart auf den Schneiden, der längere Dorn
des oberen Paares ist für die Gracilarienfamilie ausser-
ordentlich kurz und steht weiter von der Basis ab als
gewöhnlich; die Fussglieder sind an der Spitze punkt-
förmig braun. — Hinterleib grau, am Bauche und dem
weiblichen Afterrande weiss.
Vorderllügel nach hinten ersveitert und (auch ohne
Franzen) stumpf, weiss. Der Vorderrand hat an der
Basis ein schwärzliches Fleckchen, und öfters auch
weiterhin schwärzliche Fleckchen von verschiedener
Grösse. In der Flügelfalte liegen hinter einander 3 bis
4 langgezogene Punkte oder Fleckchen von verschie-
dener Grösse, von denen bei einem Weibchen die zwei^
mittelsten zusammenlaufen. Hinter der Milte wird die
Fläche grau, und diese Farbe verdunkelt sich gegen die
Spitze immer mehr. In einiger Entfernung vor ihr geht
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eine an beiden Enden weissliche, übrigens hellblaue,
etwas glänzende, dunkel gesäumte, ziemlich gerade Linie
querüber. Weiterhin folgt eine gegen aussen convexe,
weissliche, an den Enden weisse Querlinie und schliesst
in der Spitze einen gerundeten Raum ab, der auswärts
auf den Kränzen von einer bläulichen Linie eingefasst ist.
Diese bläuliche, glänzende Linie auf dunkler Unterlage
ist erst mit einer weissen, dann vor dem Ende der
Kränzen mit einer braunen Linie umzogen, aus welcher
das schwärzliche Franzenschwänzchen hervorsteht. Die
übrigen Franzen sind bräunlich grau.
Unterseite dunkelgrau ; der Vorderrand hinter der
Mitte schmal weiss. Die Spitze ist vveissfleckig und mit
einer iheilweise blauglänzenden Linie auswärts eingefasst.
Hinterflügel ziemlich breit, sehr allmählig zugespitzt
mit kurzer Spitze, die beim Weibchen viel stumpfer als
beim Männchen ist. Diese seltene Art wurde gefunden
bei Ofen (F. R.), bei Glogau (Z.), Posen (Lön), Rawicz
im Grossherzoglhum Posen und um Kokenhusen in Liev-
land {Lienig) Ich fing sie zu .Anfang Juli an einer Allee
von Salix alba, als ich Torlr. Ilarlmanniana einsammelte.
Madam Licnig giebt den Mai und Juni als Flugzeit an,
so dass zwei Generationen erwiesen sind.
Index s p e c i e r u m.
Alaiulolla (Elachista) D,ip. 369 Begraiulella (Giacill. )/>«;>. 366
A 1 a u d e 1 1 u 111 (Corisciiiiu) C a u d u 1 a t c 11 a (Oruix) .380
Diij) 369 Ci trincllum (Coriscuiin)
Aiiastomosis (Gracill.)C'Mr/. 343 F. H 372
AiigulifercUa (Ornix) 377 Cuciiliponnella (Ornix) Tr. 370
Ardcacpoiiiiclla(Ornix) T/-.342 Cmtisella (Elachista) üup. 368
*Aiirojjuttclla(Euspil.)^'//j/j. 349 Eloiig;atus(YpsoIoi)!i.)/'V>/'.334
Auio{]ultella ( Glyphipt.) Elougclla (Gracil.) ///w« 333
S/jj/i 350 Falcouipenuclla(Gracil.)
Avellauella (Tinea) .SVÄ/«?j/i' 376 llültn 323
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