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Full text of "Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft"

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FOR THE PEOPLE 
EORSEDNMEATION 
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LIBRARY 


OF 
THE AMERICAN MUSEUM 
OF 


NATURAL HISTORY 


3 


Karl lUEE 
An 


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MITTEILUNGEN 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 


(e. V.) 
59.57.06 
XXVL 28 
Jahrgang 1936 — 5% 
(15 Tafeln) 


nn 


IM SELBSTVERLAG 
DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev. 


Es erschienen: 


Heft I am 15. April 1936 
II am 20. September 1936 
III am 15. Februar 1937 


N 


u 


Lb-14 8 61- /Wur. 22. 


Inhalt 
des 26. Jahrganges 1936 


Forster W., München: Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini 
unter besonderer Er der argyrognomon- und der argus- 


Gruppe. ... a 
Holik O., Prag: Beiträge : zur Ken: ha acer Stdosteurone. 
uNikallleraBr le Iınz: Acıdaliaueontisuarıa Ebd! .. . mm 


Wehrli Dr. E., Basel: Einige neue Arten und Rassen aus den Aus- 


beuten des Herrn Ernst Pfeiffer, München .. ER E  ( 
Buchbesprechungenee na a me 0 N 38 
Verzeichnis 


Seile 


164 


. 165 


151 


33 
164 


der im 26. Jahrgange neubenannten Gattungen, Arten, 


Unterarten und Formen 
(Sämtliche abgebildet mit Ausnahme der mit * bezeichneten) 


Lepidoptera 


Acidalia contiguaria subsp. n. austriae L. Müller 
H n = N 2 nr „f. n. aurata 1, Müller : 

" Me e ".  „ mod.n.conspersa L. Müller 
® N ni „britanni& „ RE EN ER SE, indes (0) 
" u RN " 5 „ab, n. anastomosaria 


L. Müller . 
„ „ „ „ 1) „ m mut. n. nigra I Müller 
1) „ {D) „ „ „ „ mod. n. nigrescens 


21 
22 
22: 
151 


152 


. 153 


L. Müller . 152 


" {)) „ „ „ „ „ ab, (mut ?) n. tenuis 


L. Müller . 
Mi er mod. n. grisescens L. Müller 
" ” subsp. n, hercynie L. Müller 
" 3 mut, n, melaina L. Müller n 
„ He subs, pallidaria Fuchs mod. n. giiscosperen 2 Müller 
Biston achyra Wrli. sp. n. nr 
Dyscia conspersaria Schiff. subsp. n. are Wrli 
Empriononyx Wrli. (pro Priononyx Wrli,' 
Gnophos wanensis Wrli. sp. n.. 


151 
19: 
24 
20 
29 
35 
36 
37 
36 


Lycaena argus L. subsp. n, obensis Forster . 


” h cn „ pamira en U 
sultana nr € 
tscherkessica Fo 


„ „ ” Lil „ „ 


wolgensis Forster. . . 


„ " „ „ 


argyrognomon Brgstr. subsp. n, buchara Bor 5 


" ”„ " „ caspica kr 
” X „ sinica N 
H h: 4 „ ssurica Re 


christophi Stgr. subsp. n. nanshanica Forster 
idas L, subsp. n. bavarica Forster 


„ „ " 


.n. tshimgana Forster . 


„ "„ „ 


turcmenica Forster sp. n. 


Ourapteryx malatyensis Wrli. sp. n. : 5 
Zamacra diaphanaria Pglr. an sp. n. ryabovi Wrli. 
eye (Mesembrynus) purpuralis var. n. bukuwkyi Holik . 


” „ 


+ 


f. georgica Forster . 


transcaucasica Rbl. f. ee, ae 


„" » slavonica Holik u. Koch . 
n A " „erthraciea Holik 


. 103 
. 104 


elle 


169 


. 174 


MITTEILUNGEN 
der 
Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(e. V.) 


XXVL JAHRG. e 1936 


Acidalia contiguaria Hb. 
Von Dr. Leopold Müller, Linz. 
(Hierzu Tafel 1.) 


Das Auftreten der bisher unbekannten melanistischen mut. 
domestica Klimesch im Jahre 1933 gab mir die Anregung, mich 
mit der Gesamtart Acıdalia contiguaria Hb. eingehender zu be- 
fassen. Das Ergebnis meiner Studien, welche zu einigen neuen 
Gesichtspunkten führten, sei im Folgenden mitgeteilt.‘ 


A. Nomenklatur. 


Der älteste Name unserer Art ist (Geometra) contiguaria Fb., 
1798, Fig. 105; woher das Original stamınte, kann mangels eines 
dazu gehörigen Textes bei Hübner nicht mehr ermittelt werden. 

Der Name contiguaria Hb. blieb über 100 Jahre unbestritten 
in Geltung, wurde aber 1913 von Prout im Seitz IV durch ebur- 
nata Wocke ersetzt. Diese Namensänderung erfolgte wegen ver- 
meintlicher Homonymie der (Geometra) contiguaria Hb. 1798 mit 
der älteren (Geometra) contiguaria Bkh., 1794 (51). Ich vermag 
mich dieser Auslegung der Nomenklaturregeln nicht anzuschließen. 
Der Einwand der Homonymie müßte natürlich voraussetzen, daß 


*) Die im Texte unter Klammern beigefügten Ziffern beziehen sich auf 
das folgende 
| Literaturverzeichnis. 

. Hübner, Samml, europ. Schmett. Geometr. Taf. 20, Fig. 105 (ohne Text). 
. Treitschke, Schmett. Eur. VI/. 1828, S. 278; X’. 1835, S. 224. 

. Herrich-Schäffer, Syst. Bearbeitung. III. 1847, S. 25. 

. (Wocke) Zeitschr. f. Entom. Breslau 1850. Taf. 4, Fig. 13 u. Tafelerkl. S. 48. 
( u) Jahresber. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur, Bd. 31. 1853—54, S. 184. 
. Stainton, Entomologists Annual, 1856. S. 31. 

. Guenee, Hist. Nat. Ins. I, 1857, S. 464. 

. Heinemann, Schm. Deutschl. I. 1859. S. 717. 

. Dr. A. Rößler, Verzeichnis, Jahrb. Nassau. Ver. Nat. 1864—66, S. 206. 


1 1 


, Ed. Newman, Entomologist, 1866, S. 112. 

. J. Hellins, Entom. Monthly Magaz. 1866, S. 69. 

‚ A. Fuchs, Jahrb. Nassau. Ver. f. Nat. Bd. 21-22, 1867—68, S. 261. 
. Wocke, Verz. Falter Schlesiens, Breslau. E. Z. 1872, 74, 98. 

. Milliere, Iconographie etc. Ill. 1873, S. 343, Taf. 143. 

‚ A. Fuchs, Stett. E. Z. 1874, S. 81-85. 


" " 1875, S. 227 - 231. 
" " 1876, S. 98—99. 


. Sam. Capper, Entomologist 1878, S. 241 - 242. 
. H. F. Fryer, Entomologist 1879, S. 65—67. 
. Dr. A. Rößler, Schuppenflügler Wiesbadens, Jahrb. Nassau. Ver. f. Nat. 1881. 


Sally. 


. H. F. Fryer, Entomologist 1883, S. 17—18. 

. A. Fuchs, Stett. E, Z. 1884, S. 264—266. 

. Dr. H. Rebel, Fauna Südtirols, Z. B. G. 1892, S. 517. 

. C. v. Gumppenberg, Nova Acta, Verh. kais. Leop. Car. Akad. Halle, Bd. 58, 


1893, S. 247. 


. A. Fuchs, Stett. E. Z. 1901, S. 131—133. 

, Charl. Barrett, Lep. Brit. Isl. VIII. 1902, S. 22. Taf. 330, Fig. 3—3c. 
. Edm. Capper, Ent. Rec. 1903, S. 122—128. 

. Fritz Wagner, Z. B. G. 1903, S. 423. 

. Dr. Ferd. Fuchs, Soc. Ent. 1904, S. 17. 


n Frkf. E. Z. 1906, S. 76. 


. Rob. Tait, Entomologist 1906, S. 138. 

. South, Mothes of Brit. Isl. II. 1908, S. 109. Taf. 45, Fig. 2, 5. 

. A. Fuchs im Hofmann-Spuler, 1910 (Bogen B. vom 12. 1. 04). 

. Dr. H. Rebel im Berge-Rebel 1910. 

. Dr. Galvagni-Preißecker, Lep. n.-ö. Waldviertel, W.E.V. 1912, S. 71. 
. L. Prout im Seitz, IV. 30.3. 1913. 

- W. Buckley, Trans. and Annual Report, Manchester E. S. 1914. S. 29— 44. 
. Hellweger, Großschm. Nordtirols, Brixen 1914, S. 198, 

. Vorbrodt-Müller-Rutz, Schm. Schweiz II. 1914, S. 10. 

. Fritz Hoffmann, Schm. Steiermarks, IV. 1917, S. 60. 

. Culot, Noctuelles et G&om. d. Eur. III. 1917-19, S. 36. 

. Dr. C. Schawerda, Faunula Dolomitana, Münch. E. G. 1924, S. 104. 
. Dr. H. Zerny, Fauna v. Albarracin in Eos, Madrid, 1927. S. 402. 

‚ Meyrick, Revised Handbook of. Brit. Lep. 1927. 

. H. Reißer, Z. ö. E.V. 1927, S. 106-109; Tafel. 


e Z. B. G. Wien, 1928, S. 11. 


. Dr. A. Binder, Beitr. z. böhm. Schmett. Manuskript, Museum Linz 1929. 
. Dr. Jak. Sterneck, Prodrom. Schm. Fauna Böhm. Karlsbad 1929. 

. L. Osthelder, Schm. Südbayerns. Münch. E. G. Beilage 1929. 

. J. Klimesch, L'amateur des Papillons, 1933, S. 319322. 

. L. Prout, Brief v. 20. 2. 34. 

. P. Wolf, Breslau, Brief v. 22, 3. 34. 

. Dr. A. Bergmann, Arnstadt, Brief v. 30, 5, 35, 

‚, E. Möbius, Radebeul b. Dresden.. Brief v. 9. 8, 35, 

. W. Buckley, Cheshire, Brief v. 20. 8. 35. 

. R. Bretschneider, Dresden-Loschwitz, Brief 19. 2. 36. 


die ältere contiguaria Bkh. ihrerseits ein gültiger Name war, 
der sohin noch heute im Gebrauch stehen müßte. Dies trifft aber 
nicht zu: kein Katalog oder Handbuch hat diesen Namen jemals 
verzeichnet; auch Prout selbst hat ihn nicht verwendet. Und 
dies mit Recht. Borkhausen, V. 187, erzählte nämlich, daß er 
unter den von ihm auf Laubholz gesammelten Raupen von Biston 
hirtarius auch zahlreiche Raupen fand, die sich von den 
hirtarius-Raupen vermeintlich stark unterschieden. Die Zucht 
mißlang ihm sets durch Vertrocknen der Puppen; er erhielt kein 
einziges S’ und nur 29, deren Flügel sich aber auch nicht ent- 
wickelten. Obwohl also Borkhausen zugestandenermaßen den 
Falter gar nicht kannte, stellte er doch eine eigene Art auf, die 
er contiguaria benannte, weil er grundsätzlich meinte, daß 
selbst bei voller Gleichheit des Falters schon die Verschiedenheit 
der Raupe genüge, um eine eigene Art zu begründen. Wir wissen 
heute genau, daß diese grundsätzliche Meinung Borkhausens irrig 
war, desgleichen, daß es keinen, noch dazu bei uns häufigen Fal- 
ter der hirtarius-Gruppe gibt, der den Vorstellungen des Autors 
entspräche. Es handelte sich also bei der contiguaria Bkh. um 
ein ausgesprochenes Phantasieprodukt, durchaus vergleichbar 
dem Falle, daß ein Maler sein Bild mit einem frei erdachten 
Schmetterlinge zierte und dann ein Entomologe hiefür einen 
wissenschaftlichen Namen aufstellen wollte! Derlei Namen für 
gar nicht existierende Tiere fallen überhaupt nicht in den Be- 
reich der Nomenklaturregeln; es können ihnen daher auch keine 
Prioritätsrechte zuerkannt werden, welche die Wiederverwen- 
dung eines solchen Namens für ewige Zeiten verbieten könnten! 
— Im übrigen besteht nach Art. 35 der Nomenklaturregeln für 
Artnamen nur dann Homonymie, wenn der Name bereits inner- 
halb derselben Gattung vergeben ist, was hier auch nicht zu- 
trifft. — Der Einwand der Homonymie gegen contıguaria Hb. 
erscheint also wohl entkräftigt. 

Im Jahre 1850 entstand für unsere Art ein zweiter Name: 
„eburnata Wocke“ (nec eburneata aut.); dieser wurde seither 
als Synonym zu contiguaria Hb. gezogen, von Prout aber (1913, 
im Seitz) als Artname verwendet. Dieser Name ist nomen- 
klatorisch ungültig. — In der vom Verein für schlesische 
Insektenkunde in Breslau herausgegebenen Zeitschrift für Ento- 
mologie, IV, 1850, wurde auf der Sammel-Tafel 4, Fig. 13, ein 
vermeintlich neuer Spanner abgebildet und in der dazu gehöri- 
gen redaktionellen Tafelerklärung, S.48, als Idaea eburnataWocke 


1* 3 


bezeichnet; in einer Fußnote dazu wurde die Beschreibung dieser 
neuen Art für eine der nächsten Nummern in Aussicht gestellt. 
Diese Beschreibung ist aber nie erfolgt! Dies hat Herr 
Paul Wolf, der jetzige Vorstand des genannten Vereins, auf 
meine Bitte in liebenswürdiger Weise durch Ueberprüfung der 
folgenden Nummern und Jahrgänge der Zeitschrift positiv fest- 
gestellt; auch ist eine solche Urbeschreibung weder im Stau- 
dinger-Wocke-Katalog 1871, noch im Staudinger-Rebel- Katalog 
1901 angeführt; die im Seitz, IV, enthaltene Angabe hat sich als 
irrig herausgestellt. Dagegen konnte ich nachträglich durch Zu- 
fall ermitteln, daß Wocke — allerdings recht unauffällig — am 
22. 10. 1853 in der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische 
Kultur im Rahmen eines Exkursionsberichtes ganz nebstbei den 
Namen eburnata ausdrücklich eingezogen und für synonym 
mit contiguaria erklärt hat (5). — Der Sachverhalt war vermut- 
lich folgender. Nach dem Erscheinen der Abbildung dürfte Wocke 
von dritter Seite, wahrscheinlich von schlesischen Sammelfreun- 
den, auf die Identität seines vermeintlich neuen Falters mit con- 
fisuaria Hb. aufmerksam gemacht worden sein, worauf er ein- 
fach seine, früher dem Schriftleiter überreichte Beschreibung 
zurückzog und damit die Sache für erledigt hielt; auch der 
Schriftleiter fand sich zu keiner Berichtigung bemüßigt. — „Ebur- 
nata* ist also lediglich ein nomen in literis geblieben 
und mangels einer gültigen Publikation von Haus aus nicht ge- 
eignet, als Artbezeichnung zu dienen. — Die in den Nomen- 
klatur-Diskussionen umstrittene Frage, ob die Publikation bloß 
eines Bildes mit dem Namen zur Gültigkeit genüge, kommt im 
konkreten Falle gar nicht erst in Betracht, da hier nicht einmal 
der Name in einem Aufsatze des Autors aufgestellt, sondern 
bloß redaktionell vom Schriftleiter angekündigt, vom Autor da- 
gegen ausdrücklich annulliert wurde. 


Der richtige Name der Art ist also nach wie vor: „Acidalia 
(seit 1913 Ptychopoda; seit 1935 Sierrha) contiguaria Hb.“ 


B. Verbreitung. 


I. Acidalia contiguaria scheint nirgends kontinuierlich über 
ein größeres Gebiet verbreitet zu sein, sondern kommt nur an 
vielfach sehr entfernten, an sich engst begrenzten Lokalitäten, 
und auch hier nur auf getrennten, ganz kleinen Flugplätzen und 
. meist nur als große Seltenheit vor, fehlt dagegen auf allen, wenn 


4 


auch ökologisch anscheinend ganz gleichwertigen Zwischenstellen. 
Dieses inselförmige Auftreten des noch dazu wenig flieg- 
lustigen Falters mußte eine starke Isolierung und die Entwick- 
lung von teilweise auch morphologisch stark differenzierten Unter- 
arten zur Folge haben. 

II. Demgegenüber scheinen die Kataloge und Handbücher 
die contiguaria als eine überall einheitlich gleiche Art mit sehr 
allgemeiner Verbreitung zu verzeichnen. So gibt der Staudinger- 
Rebel-Katalog 1901 an: „Mitteleuropa (mit Ausschluß des Ostens 
und Hollands), Livland, Kastilien, Südfrankreich, Korsika, Nord- 
italien u. s. w.;? Korea und China (Leech).“ Berge-Rebel: „Mit- 
teleuropa mit Ausschluß Hollands, sehr lokal.“ Hofmann-Spuler: 
„Von Livland durch Mitteleuropa bis Kastilien, Südfrankreich, 
Korsika, Norditalien.” Seitz: „Lokal in Zentral- und Südeuropa, 
aber nicht weit nach Osten gehend.“ — Von den älteren Au- 
toren hatten Treitschke nur Norddeutschland, Herrich-Schäffer 
nur Norddeutschland und Nordfrankreich,Heinemann nur Regens- 
burg und Norddeutschland angeführt. 

Von den vorstehenden Angaben haben sich inzwischen einige 
als unrichtig erwiesen. Leechs Angaben für Korea und China 
beziehen sich auf andere Arten (Prout im Seitz). Livland wurde 
von A. Fuchs (17) nach dem Hörensagen aus dritter Hand ange- 
führt; Petersen (Fauna von Estland, 1924, S. 69) bezeichnete das 
Vorkommen im Ostbaltikum für unerwiesen und nannte dafür 
Kasan, was aber wahrscheinlich auch nicht zutrifft. In Nord- 
frankreich ist die Art nach dem neuesten Kataloge von Lhomme 
überhaupt nicht nachgewiesen, die Angaben für Korsika fanden, 
obwohl in jüngster Zeit intensiv gesammelt wurde, bisher keine 
Bestätigung, ebensowenig die Angabe für Regensburg u. s. w. 

Die oben angeführten Verbreitungsangaben, besonders „Mit- 
teleuropa“ u. dgl., sind aber überhaupt viel zu allgemein gehalten 
und insoferne geradezu unrichtig, als die Art auf gut 99°/, des 
so bezeichneten Areals in Wirklichkeit nicht vorkommt! In derlei 
Fällen bleibt eben nichts übrig, als die wenigen Gebiete des tat- 
sächlichen Vorkommens einfach taxativ anzuführen. Nach dem 
gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse sind dies folgende: 

Die ganze Alpenkette; anschließend die südfranzösischen 
Gebirge und Pyrenäen, jedoch überall nur sehr lokal; einzelne 
der innerspanischen Hochgebirge; in Mitteleuropa die Wachau 
und der Harz; die nördlichen Randgebirge des böhmisch-mähri- 
schen Massivs; der Rheingau; endlich North Wales in Südengland. 


3 


Ob die Art weiter östlich, besonders in den Karpathen, tat- 
sächlich fehlt, muß vorläufig dahingestellt bleiben. 

Acidalia contiguaria wird meist zu den lusitanischen Arten 
gerechnet; hierauf soll hier nicht näher eingegangen und nur 
Folgendes bemerkt werden. 

Daß das Vorkommen der Art in Europa bis weit ins Tertiär 
zurückreicht, steht außer Zweifel; auch ihr heutiges inselförmiges 
Vorkommen darf wohl als Hinweis auf diese Reliktsnatur gelten. 
— Nach meiner persönlichen Ueberzeugung ist auch die conli- 
guaria ursprünglich im äußersten Osten Asiens entstanden und 
hat sich von dort westwärts verbreitet. Hiezu standen, wie ich 
dies auch für die Westwanderung der napi-bryoniae nachgewiesen 
habe, zwei Wege offen. Der erste, wahrscheinlich am öftesten 
benützte, führte über das heutige Südsibirien und Südrußland 
nach Mitteleuropa, wo die Art zunächst über das heutige Donautal 
nach Mitteldeutschland gelangte (Relikte: Wachau, Harz). Gleich- 
zeitig verbreitete sie sich südwärts in die Alpen und von der 
Schweiz aus westwärts bis Innerspanien. — Der zweite, sehr 
zeitlich bei Beginn der Westwanderung, noch in Ostasien selbst 
eingeschlagene Weg führte über die heute arktische Polarzone 
nach Nordeuropa. 

Die Eiszeit machte sich auf verschiedene Weise geltend. Auf 
den innerspanischen Hochgebirgen dürfte sie kaum besonders 
fühlbar geworden sein. In den Alpen und auf den Pyrenäen 
konnten sich einzelne Stämme über die gefährliche Zeit hinüber- 
retten und in ihren damaligen Refugien bis heute erhalten. In 
Nordeuropa wurden wohl die meisten Stämme vernichtet, ein- 
zelne aber südwärts verdrängt, bis sie in den eisfrei gebliebe- 
nenGegenden Südenglands und am Rhein wieder seßhaft werden 
konnten.') 

Ob die heute in den nördlichen Randgebirgen des böhmisch- 
mährischen Massivs (Sudeten bis Erzgebirge) noch vorkommenden 
Relikte gleich mit der ursprünglichen tertiären Westwanderung 
oder erst eiszeitlich aus Nordeuropa dorthin gelangten, muß vor- 
läufig eine offene Frage bleiben. 

Die beiden Gruppen haben sich wohl unvermeidlicherweise 
während ihres so stark verschiedenen Entwicklungsganges auch 
innerlich und äußerlich stark umgebildet; man wird vielleicht 
schon heute die Aufspaltung auf zwei Arten annehmen dürften. 


!) Vgl. hiezu die späteren Ausführungen über die dunkeln Formen. 


C. Die Formen im Allgemeinen. 


I. Bezüglich der Artbeschreibung wird auf die Handbücher, 
besonders Berge-Rebel, verwiesen. Charakteristisch ist vorzugs- 
weise die Lage des nie fehlenden Mittelpunktes des Vil. (ein 
gutes Stück hinter dem hier halbkreisförmig zurücktretenden 
Mittelschatten) sowie die Gestaltung des Saumfeldes. 

Die Genital-Armatur des 5 weicht von jener aller übrigen 
Acidalien sehr erheblich ab, sodaß contiguaria aus diesem Ge- 
sichtspunkte im System eine ganz isolierte Stellung einnimmt; 
die bisher übliche systematische Reihung wird daher nicht auf- 
recht zu erhalten sein. Zwischen den im folgenden behandelten 
‚Unterarten bestehen keine Genitalunterschiede. °) 


II. Die Feststellung der nomenklatorischen Stammform, 
also der Typenform des Autors, ist nach unseren bisherigen Kennt- 
nissen nicht möglich. Hübner selbst brachte, wie erwähnt, zu 
seiner Abbildung keinen Text; von dieser Seite fehlt also jeder 
Anhalt. Aber auch die Abbildung selbst (vgl. die beiliegende 
Tafel I, A1) gewährt keinen solchen, zumal sie wenig gelungen 
ist. Ein ganz grober Fehler ist es auf jeden Fall, daß im Wur- 
zelteile der Hfl. eine in Wirklichkeit nie vorhandene (erste) Quer- 
linie eingezeichnet ist (keine Acidalia-Art hat auf den Hiln. ein- 
schließlich des Mittelschattens mehr als bloß zwei Querlinien!); 
außerdem sind alle Querlinien auf beiden Flügeln viel zu dick 
und klobig geraten, der Farbton ist nicht gut getroffen u. s. w. 
— Es ist daher nicht zu wundern, daß einzelne ältere Autoren, 
wie Wocke (5), Stainton (6), A. Fuchs (15) u. a. daran zweifelten, 
ob Hübners Figur wirklich zu dem heute als contiguaria geltenden 
Falter gehört. — Das Original, welches der Abbildung zugrunde- 
lag, ist nicht mehr zu ermitteln. 

Man ist daher in diesem Belange lediglich auf Vermutungen 
angewiesen, und da spricht eine bescheidene Wahrscheinlichkeit 
vielleicht dafür, daß Hübners Type aus den Sudeten stammte. 
Die contiguaria blieb anscheinend auch nach Hübners Publika- 
tion zunächst in den weitesten Kreisen unbekannt; selbst die 
sonst gut unterrichteten Wiener Sammler hatten unter diesem 


2) Nach einer freundlichen brieflichen Mitteilung des Herrn Statthal- 
tereirates Dr. Jac. Sterneck in Drahowitz bei Karlsbad, wofür ich hiemit 
bestens danke. — Herr Dr. Sterneck hat bisher 88% aller Acidaliinen unter- 
sucht, aber leider hierüber nicht publiziert. Ein Teil seiner Ergebnisse wurde 
von Prout im neuen Seitz-Nachtrage 1935 bereits berücksichtigt. 


Namen bloß unbedeutende Abänderungen der marginepunctata 
stecken, sodaß Treitschke 1828 die contiguaria unbedenklich 
zu letzterer Art zog. In der Folge wurde aber Treitschke von 
seinem norddeutschen Sammelfreunde Kuhlwein (Gütsbesitzer 
in Bieberteich, Neumark in Preußen) aufgeklärt, der ihm die 
„wirkliche Hübner’sche contiguaria aus Norddeutschland“ zur 
Ansicht sandte; nunmehr beschrieb sie auch Treitschke (2) 1835 
als eigene Art, worauf sie erst in die übrige Literatur überging 
(Boisduval 1840, Herrich-Schäffer 1847, Stainton 1856, Guenee 
1857 u. a.). 

Es scheint also, daß die norddeutschen Entomologen in den 
nächsten Jahrzehnten nach der Publikation die einzigen waren, 
welche die Hübner'sche contiguaria überhaupt, u. zw. nur aus 
„Norddeutschland“ kannten. Dies läßt vermuten, daß auch sie 
es waren, welche die Typen an Hübner geschickt hatten, daher 
wußten, daß sich die Abbildung tatsächlich auf diese Art be- 
zog. Daß sie ihre Stücke aber etwa aus den Alpen bezogen 
hätten, ist — selbst abgesehen von der ausdrücklichen Erklä- 
rung: „aus Norddeutschland“ — nach den damaligen Verkehrs- 
verhältnissen wenig wahrscheinlich, und so bleiben eben nur 
die Sudeten als mutmaßliches Herkunftsgebiet übrig. 

Herr Reißer, Wien, fand übrigens in einigen Einzelheiten 
der Abbildung eine gewisse Uebereinstimmung mit der Form 
vom Harz. 

Demgegenüber wird jedoch gegenwärtig in den Handbüchern 
und in der Praxis allgemein die Alpenform der Art als nomen- 
klatorische Stammform angesehen. Diese Uebung geht auf den 
Pfarrer A. Fuchs (15) 1874 zurück. Dieser benötigte für seine 
var. obscura als Folie eine Stammform, und da er mit der Figur 
Hübners nichts anzufangen wußte, ernannte er eben ein wenig 
selbstherrlich die Alpenform zur Stammform, obwohl es ihm klar 
war, daß diese zum Hübner’schen Bilde ebensowenig paßte, wie 
seine eigene obscura. Einiges zur Verwirrung trug auch die gute 
Abbildung der eburnata Wocke i. 1. bei (Tafel, A2), die Fuchs 
unter Beibehaltung des Namens contiguaria einfach an die Stelle 
der schlechten Abbildung Hübners setzte! 

Da sich diese, wenn auch nicht ganz einwandfreie Auffassung 
seither allgemein durchgesetzt hat, die richtige nomenklatorische 
Stammform aber ohnehin nicht zu ermitteln ist und jede Aen- 
derung die Verwirrung nur noch weiter erhöhen würde, soll auch 
im Folgenden die Alpenform als nomenklatorische Stammform 


8 


beibehalten werden; Balasanupen dürfte sie ohnehin die älteste 
Form Europas sein. 


III. Die Art wurde von einigen Autoren als veränderlich 
bezeichnet; in solcher Allgemeinheit ist dies aber sicher unzu- 
treffend; im Gegenteil, gerade jene kleineren Aberrationen, an 
die man bei veränderlichen Arten zunächst gewöhnlich denkt, 
sind bei contiguaria sogar sehr selten (z. b. anastomosaria u. dgl.). 

Wesentlichere Unterschiede bestehen dagegen zwischen den 
einzelnen Unterarten (subspecies); hierauf wird bei der Beschrei- 
bung der letzteren im folgenden besonderen Teile näher einzu- 
gehen sein. Schon hier sei jedoch im Allgemeinen Folgendes 
bemerkt. 


IV. Contiguaria scheint allenthalben in 2 Hauptformen, einer 
hellen, in der Hauptsache lichtgelben, und in einer dunkeln auf- 
zutreten. 


Die helle, gelbe Form bildet fast überall, außer am Rhein, 
die weit überwiegende, im Freiland fast ausschließliche Normal- 
form; die dunkle, vermutlich die Urform der Art, tritt dagegen 
im Freiland nur äußerst selten als Rückschlagsform auf, läßt sich 
aber unter Umständen durch Reinzucht in Anzahl erziehen. °) 
— Am Rhein und an einer engst begrenzten Lokalität in Eng- 
land bilden ausnahmsweise dunkle Formen die Regel. 


a) Die hellen, gelben Formen der einzelnen Unterarten 
sind einander meist sehr ähnlich; es bestehen indessen auch 
hier einzelne kleinere Unterschiede, die aber bisher wenig be- 
achtet wurden; hierauf wird im speziellen Teile zurückzukom- 
men sein. Hier soll im Allgemeinen nur folgendes bemerkt werden. 


1. Die dunkle Bestäubung der Flügel-Oberfläche fehlt nie- 
mals gänzlich, tritt aber bei manchen Stücken viel intensiver 
auf als bei den übrigen. Die wahrscheinliche Bedeutung dieser 
Erscheinung soll weiter unten eingehender gewürdigt werden. 


2) Im Uebrigen scheint sich diese Erscheinung auch bei vielen anderen 
Acidalia-Arten zu wiederholen, bei denen dunkle Formen auftreten, die man 
bisher einfach als melanistische oder nigristische Aberrationen abtun zu kön- 
nen glaubte, während es sich in Wirklichkeit um Rückschläge auf die Urform 
handelt. Ein bekanntes Beispiel ist die mut. bischoffaria Lah. (nach Seitz 
cubicularia Peyer) der Ptychop. virgularia Hb. (nach Seitz seriata Schrk.), 
oder die mut. afrata Fuchs der Pt. aversata L.; ein besonders interessantes, 
an contiguaria-domestica erinnerndes Stück ist die in coll. Reißer enthaltene 
melanistische Pf. metohiensis Rbl. mut. antiopa Reißer. 


2. Die Tönung der Gelbfärbung zeigt Verschiedenheiten, 
wie dies auch von anderen Acidalia-Arten bekannt ist; das ge- 
läufigste Beispiel ist A. aversata mit ihrer bleichen Stammform 
und der ausgesprochen ocker- oder strohgelben f. aurata Fuchs. 

Bei A. contiguaria zeigt die Unterart der Alpen usw. ein 
helles, gewissermaßen klares und durchsichtiges Lichtockergelb; 
ich möchte diese Tönung als elfenbeingelb oder beingelb be- 
zeichnen; die lichte englische Form scheint in der Regel die 
gleiche Tönung aufzuweisen. Ausgesprochen gelbe Stücke schei- 
nen in diesen beiden Unterarten, wenn überhaupt, jedenfalls 
nur selten vorzukommen. 

Bei der Wachauer Unterart dagegen zeigt die anscheinend 
größere Hälfte aller Freilandfalter die schöne strohgelbe Färbung; 
derlei Stücke seien auch hier als 


A. contiguaria Hb. f. aurata m. 
(Tafel. /@1772) 


bezeichnet. Sie sind in der Regel auch nur schwach dunkel- 
bestäubt. — Die zweite, im Freiland jedenfalls seltenere Form 
zeigt dagegen ein matteres, lichteres, mehr staub- oder lehm- 
graues Gelb, meist mit etwas dichterer dunkler Bestäubung; bei 
unseren, meist durch Kreuzungen mit mut. domestica verun- 
reinigten Zuchten trat diese mehr graue Form überwiegend auf. 
Gut ausgeprägte Stücke beider Färbungsvarianten sind augen- 
fällig verschieden, andere nicht immer scharf auseinanderzu- 
halten. 

Bei der Unterart vom Harz sind bisher nur ausgeprägte 
Stücke der f. aurata bekannt geworden. 

Bei der innerspanischen Unterart endlich ist das Gelb auf 
ein, nur mehr kaum merklich gelb angehauchtes Weiß aufgehellt; 
daneben kommen vereinzelt auch Stücke der f. aurata vor. 

Die subsp. obscura Fuchs nimmt eine Sonderstellung ein; 
übrigens ist auch bei ihr die lichte Form weißlich mit einem 
ganz leichten Stich ins Bräunliche (mut. dirutaria Fuchs). 

Das gegenseitige Verhältnis der beiden Gelbvarianten wurde 
m.W. bisher wenig studiert; möglicherweise handelt es sich dabei 
um erbliche Mutationen. Unsere spanischen Zuchten sind leider 
vorzeitig eingegangen, bevor Reinzuchten nach gelben Stücken 
durchgeführt werden konnten. 


b) Die dunkeln Formen bilden wohl das interessanteste 
Problem in der Naturgeschichte unserer Art. Näher bekannt sind 


10 


diese dunkeln Formen bisher erst aus England und der Wachau; 
nachgewiesen, aber noch wenig studiert sind sie auch aus den 
Alpen und vom Rheingau; wahrscheinlich werden sie auch bei 
den übrigen Unterarten nicht fehlen. Im Freiland kommen 
sie, wie schon erwähnt, nur äußerst selten als Rückschlagsformen 
vor; es wurden mir bisher bloß folgende Funde bekannt: 

Pfarrer A. Fuchs hatte während der vieljährigen intensiven 
Durchforschung seines Sammelgebietes bei Bornich am Rhein 
bloß 2 oder 3 Freilandfunde seiner dunkelsten Form mut. fus- 
calata Fuchs zu verzeichnen. 

Prout fand ein sehr dunkles Stück der nunmehr von mir 
als mut. nigra bezeichneten englischen Form am gewöhnlichen 
Flugplatze der gelben Form bei Penmaeninavr; 

Dr. Kitt, Wien, erbeutete ein Stück der alpinen mut. melaina 
m. am 3. August 1910 im Oetztal, Tirol. 

1. Das Auffälligste ist nun aber die Erscheinung, daß sich 
anscheinend bei jeder Unterart eine besondere, von den übrigen 
verschiedene dunkle Form herausgebildet hat. Bei der eng- 
lischen Unterart tritt der Rückschlag als dominanter 
Nigrismus, in der Wachau dagegen als rezessiver Me- 
lanismus auf! Ein noch größerer Unterschied ist kaum denkbar, 
und ich glaube, daß dieser Unterschied allein genügen müßte, 
um die bereits eingetretene artliche Differenzierung als wahr- 
scheinlich erscheinen zu lassen. — Die dunkle Alpenform 
nähert sich stark dem Wachauer Melanismus, die dunkelste Form 
des Rheingaues dem englischen Nigrismus. — Nigristische 
Stücke sind bei den Wachauer Zuchten, melanistische bei den 
englischen Zuchten m. W. noch nie erzielt worden. 

Eine Erklärung für diese jedenfalls sehr auffällige Verschie- 
denheit der dunkeln Formen dürfte sich vielleicht aus folgender 
Erwägung ergeben. Es darf mit Sicherheit angenommen werden, 
daß beim Beginn der Evolution, als sich die neu entstandenen 
Schmetterlinge noch in einem sehr sensibeln Stadium befanden, 
auch die ursprünglichen stets dunkeln Formen schon mancherlei 
Wandlungen durchzumachen hatten. Die ursprünglichste Form 
dürfte jener dominante Nigrismus gewesen sein, den der über 
die arktische Zone schließlich nach England gelangte Stamm bis 
heute bewahrt hat; dasselbe gilt für die auf dem gleichen Wege 
an den Rhein gelangte Form, die aber nacheiszeitlich weitere 
Veränderungen erfuhr. — Der zweite Stamm der alten conti- 
guaria, der im Tertiär über Südsibirien nach Mitteleuropa kam, 


11 


scheint schon bald, wohl noch in Asien, einerseits eine Verdich- 
tung zum Melanismus, anderseits eine Abschwächung zur Re- 
zessivität mitgemacht zu haben. Nacheiszeitlich dürften auch 
bei dieser melanistischen Form an verschiedenen Standorten 
kleine Aenderungen eingetreten sein. 

2. Es ist begreiflich, daß die Feststellung der dunkeln 
Formen schon bald auch zu Erwägungen über deren mutmaß- 
liche Entstehung führte. Im allgemeinen galt die vorgefaßte 
Meinung, daß sich die dunkeln Formen fallweise aus den hellen 
infolge irgendwelcher äußerer Einwirkungen neu entwik- 
kelten. Ueber die Art dieser äußeren Einwirkungen gingen 
die Meinungen bereits beträchtlich auseinander. Man dachte 
vor allem an vermeintliche klimatische Besonderheiten oder 
an erhöhte Feuchtigkeit u. dgl., ohne jedoch dabei über bloße, 
recht vage Schlagworte hinauszukommen. Eine zweite Gedan- 
kenreihe bewegte sich in der Richtung: Isolierung — Inzucht 
— Degeneration. So führte A. Fuchs (29) die Entstehung sei- 
ner dunkelsten /uscalata auf den „unbeabsichtigten Einfluß der 
häuslichen Zucht“ zurück, war aber dann doch ungehalten dar- 
über, daß der Staudinger-Rebel-Katalog 1901 diese Form als 
vermeintliches Kunstprodukt („forma domestica“) bagatellisierte 
und den Namen einzog, bezw. als Synonym zur Stammform 
stellte. Englische Entomologen verwiesen nach W. Buckley (37) 
auf Parallelerscheinungen: so wurden die Kaninchen an einer 
Lokalität, die keinen frischen Zuzug mehr erhielt, allmählich 
schwarz; bei einigen Spannerarten, wie variata, suffumata, casti- 
gata, die nach Schlägerung des umliegenden großen Waldes in 
einer kleinen Remise zurückgeblieben waren, zeigte sich eine 
auffällige Zunahme verdunkelter Formen u. dgl. Auch Klimesch 
(50) glaubte 1933 nach etwa der 6. Nachzucht der gelben Wach- 
auer Form deutliche Degenerationserscheinungen feststellen zu 
können (Ueberwiegen der 9, zunehmende Sterblichkeit der 
Raupen und Puppen, geringere Eiablage und dergleichen); 
zu diesen Degenerationserscheinungen zählte er auch das seit 
der 6. oder 7. „Inzucht“ beginnende Auftreten der dunkeln 
Form, die er dementsprechend „domestica® benannte. Gerade 
im Falle Klimesch läßt sich aber überzeugend nachweisen, daß 
‚diese Deutung unrichtig ist. Klimesch gab nämlich in der Folge 
von seinem vermeintlich bereits degenerierenden Zuchtmateriale, 
darunter auch Reinzuchten der schwarzen Form, größere Par- 
tien an seine Sammelfreunde ab, und diese brachten es seither 


12 


ohne jede Blutauffrischung bereits zur 15. bis 20. Nachzucht aus 
dem ursprünglichen Ausgangsmaterial, ohne daß sich irgend- 
welche wirkliche Degenerationserscheinungen gezeigt hätten. 
Die von Klimesch so gedeuteten Erscheinungen müssen also 
andere Ursachen als die Inzucht gehabt haben. 

Eine sich in ganz anderer Richtung bewegende Erklärung 
wurde von dem englischen Entomologen Fryer (19) versucht. 
Dieser kam auf die Vermutung, daß die von ihm in sehr rauher 
Berglage auf dunkeln Felsen entdeckte dunkle Form einen ark- 
tischen Typus vorstellen dürfte, worauf besonders ihre robu- 
stere Gestalt und stärkere Behaarung hinzuweisen scheine; 
durch Anpassung an das rauhe Klima und die dunkeln Felsen 
habe sie ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt, während die 
später an die wärmere Meeresküste abgewanderten Stämme 
durch Anpassung an das mildere Klima und die dort lichten 
Felsen allmählich gelb wurden. Fryer erklärte also schon, aller- 
dings noch recht zaghalt und anscheinend ohne selbst recht 
daran zu glauben, die dunkle Form als eine uralte Erbanlage; 
er ist damit der Wahrheit näher gekommen, als er selbst ahnen 
mochte; jedenfalls beweist der Hinweis auf den arktischen Cha- 
rakter seiner Form einen, für jene Zeit (1879) bewundernswerten 
entomologischen Scharfblick. 

Und in der Tat, die wirkliche Voraussetzung für das Auf- 
treten dunkler Formen ist das Vorhandensein einer entsprechen- 
den Erbanlage. Diese wahrscheinlich älteste Erbanlage wurde 
in der Folge durch die anscheinend allen Schmetterlingen ge- 
meinsame Tendenz zur Aufhellung und zum Bunterwerden all- 
mählich zurückgedrängt, ohne aber ganz verloren zu gehen. 
Rezente äußere Einwirkungen können daher im allgemeinen 
dunkle Formen kaum jemals neu schaffen, sondern bloß unter 
besonderen Umständen die alte Erbanlage auslösen. Aus die- 
sem Gesichtspunkte klärt sich auch die Rolle, welche die fort- 
gesetzte Nach- und Inzucht in der gegenständlichen Frage spielt: 
auch sie ist letzten Endes eine äußere Einwirkung und kann 
daher niemals dunkle Formen als wirkliche „Kunstprodukte“ 
neu schaffen, sondern allenfalls bloß die Bedingungen verbes- 
sern, unter ‘denen die alte Erbanlage zu Schwarz wieder durch- 
brechen kann; wo aber diese Erbanlage bereits verloren ge- 
gangen ist, z. B. bei homozygot gelben Stücken oder Stämmen 
der contiguaria, wird die Nachzucht, auch wenn sie noch so 
lange fortgesetzt wird, nie wieder zu dunkeln Formen führen. 


13 


3. Eingehender studiert wurden bisher bloß die englischen 
und die Wachauer dunkeln Formen, beide auf Grund von plan-. 
mäßigen Zuchtversuchen. Ueber die englischen Formen hat W. 
Buckley (37) 1914 in einer ausgezeichneten Arbeit berichtet, auf 
welche bezüglich der Einzelheiten verwiesen werden muß. Ueber 
die Wachauer Formen wurde bisher nichts publiziert. 

Gemeinsam für beide Formen ist es, daß die Vererbung der 
Anlage zu Gelb (g) oder Schwarz (s) streng nach dem Mendel- 
schen Gesetze erfolgt. Für die Kreuzungen gelten daher fol- 
gende Formeln: ssxgg = sg+sg+sg+sg=4sg; sgxXsg = ![,ss 
Aasgt 1,88; ssxsg—"/,sst"/,sg; SEX —',sg4I.8g. — 
In allen diesen Kombinationen ist sg in England dunkel, in der 
Wachau dagegen gelb. In England ist die gelbe Form stels 
homozygot und die dunkle teils homo-, teils heterozygot, in der 
Wachau dagegen die dunkle Form stets homozygot und die gelbe 
teils homo-, teils heterozygot. Kreuzungen der homozygoten For- 
men in sich, d. i. in Reinzuchten, können stets nur gleiche Nach- 
kommen ergeben: ss<ss —=4ss; gEXgg — Agg. 

Besonderheiten ergaben sich insoferne, als in England die 
Kreuzung: lichter J’ und dunkles @ hartnäckig verweigert wurde 
oder steril blieb. Buckley bemerkte hiezu, daß diese Erschei- 
nung in England auch bei andern Arten mit dunkeln Formen, 
z.B. Boarmia repandata oder Gonod. bidentata beobachtet wurde, 
aber bisher nicht erklärt werden konnte. Bei der Wachauer con- 
tiguaria geht auch diese Kreuzung anstandslos vonstatten; Herr 
A. Naufock, Linz, der während meiner langen Erkrankung meine 
Zuchten in dankenswerter Weise fortsetzte und zu seiner eignen 
Sache machte, hat dies ausdrücklich festgestellt. 

Eine weitere Besonderheit ist es, daß bei der Wachauer 
Form die nach dem Schema fälligen homozygot schwarzen Stücke 
in Wirklichkeit fast stets ausbleiben. Wie es in diesem Punkte 
bei der englischen Form steht, kann vorläufig nicht beurteilt 
werden, da W. Buckley bloß zwischen hellen und dunkeln For- 
men unterschied. Er bemerkte zwar, daß sich letztere rein 
und unrein vererbten, legte aber diesem Unterschiede damals, 
als er seine Abhandlung schrieb, noch keine besondere Bedeu- 
tung bei. Es scheint übrigens, daß auch die englischen ss-Stücke 
nur selten zum Vorschein kommen, da auf der von Buckley 
beigegebenen Tafel die weitaus meisten abgebildeten Falter nur 
zur Zwischenform sg gehören dürften. 

Diese auffallende Seltenheit der homozygot dunkeln ss-Stücke 


14 


der Wachau ist gewiß nicht auf eine Abweichung von der Mendel- 
schen Regel, sondern höchstwahrscheinlich darauf zurückzufüh- 
ren, daß aus irgend einem Grunde die Lebenskraft der dun- 
kel veranlagten Stücke verringert ist. Es ist eine bekannte 
Erscheinung, daß fast bei jeder contiguaria-Zucht größere Ver- 
luste eintreten; oft ist schon von vornherein keine Paarung zu 
erzielen oder die Zahl der gelegten Eier ist auffallend gering; 
noch öfter gehen zahlreiche Raupen in den verschiedensten Sta- 
dien oder sogar erst die Puppen ein. Wenn diese Erscheinung 
schon bei wohlbehüteten häuslichen Zuchten die Regel bildet, so 
muß sie im Freiland mit seinen weit größeren Gefahren noch 
mehr zur Geltung kommen; hierauf deutet auch schon die über- 
all festgestellte verhältnismäßig große Seltenheit des Freiland- 
falters hin. 

Im Zusammenhalte mit der Tatsache, daß sowohl bei der 
häuslichen Zucht, als ganz besonders im Freiland weit über- 
wiegend nur homozygot gelbe Falter zur Vollentwicklung gelan- 
gen, muß angenommen werden, daß an den großen Verlusten 
in den ersten Stadien vorzugsweise jene Tiere beteiligt sind, 
welche die Erbanlage zu Schwarz oder gar diese Erbanlage 
doppelt besitzen. Es erscheint daher auch durchaus plausibel, 
daß man auch mit heterozygotem Material oft erst eine lange 
Reihe von Nachzuchten durchführen muß, ehe man endlich auf 
einen Stamm kommt, der genügend Lebenskraft auch zur Ent- 
wicklung der dunkeln ss-Formen hat; anderseits kann dies natür- 
lich auch schon bei der ersten Nachzucht und auch im Freiland 
der Fall sein. Dann aber sind die so erhaltenen ss-Stücke mei- 
stens auch ihrerseits lebenskräftig und stark genug, um sich nor- 
mal durch eine längere Reihe von Nachzuchten fortpflanzen zu 
können; auch die stärkere Lebenskraft scheint nach der Mendel- 
schen Regel vererblich zu sein. 

Worauf die Verringerung der Lebenskraft einzelner Stücke, 
Stämme u. dgl. zurückzuführen ist und welche Rolle dabei spe- 
ziell die alte Erbanlage spielt, ist ein Problem für sich, das 
noch der Lösung harrt. Nur soviel ist sicher, daß es sich nicht 
um ein bloßes vages Schlagwort, sondern um einen nicht hin- 
wegzudisputierenden Tatsachenkomplex handelt. Die Erschei- 
nung ist auch keineswegs auf contiguaria beschränkt, sondern 
wiederholt sich, vielleicht häufiger als wir es heute wissen, auch 
bei anderen Arten; vgl. z. B. außer den schon früher erwähnten 
englischen Fällen auch die Mitteilungen des Obersten S. Hein 


15 


über Lar. kollariaria, Z. 6. E.V. Wien 1933, S. 86, deren Raupe 
sogar bisher unbekannt geblieben war, weil vermutlich kein frü- 
herer Züchter einen lebensfähigen Stamm zur Eizucht erhalten 
hatte. Jedenfalls spielt in allen derlei Fällen bei der Auswahl 
der zur Nachzucht bestimmten Paarungen der Zufall eine große 
Rolle. 

4. Die Frage, ob sich die heterozygot dunkeln Stücke in 
England und die heterozygot gelben Stücke in der Wachau als 
solche erkennen und von den homozygoten unterscheiden lassen, 
dürfte sich nach meiner Meinung bejahen lassen, wenn auch ein 
exakter Nachweis vielleicht noch nicht möglich ist. 

Die nähere diesbezügliche Untersuchung bezüglich der dun- 
keln englischen Formen muß wohl den englischen Entomo- 
logen überlassen bleiben. Buckley hat sich, wie erwähnt, damit 
noch nicht befaßt, sodaß also eigentlich das Aussehen der ss-Form 
noch gar nicht einmal feststeht; seine Abbildungen lassen aber 
anscheinend zwei Gruppen dunkler Formen unterscheiden, deren 
dunklere der homozygoten ss entsprechen dürfte; die hetero- 
zygoten Stücke scheinen jene zu sein, die noch vielfach deut- 
lich heller graue Stellen zeigen. Die erforderliche Klarheit wird 
sich nur aus weiteren planmäßigen Zuchten ergeben. 

Die gelben Stücke aus der Wachau lassen sich nach 
der Intensität der dunkeln Oberseitenbestreuung in zwei Haupt- 
gruppen unterscheiden. Bei der ersten ist diese Bestreuung, 
die übrigens nie ganz zu fehlen scheint, sehr schwach: man 
meint, die einzelnen dunkeln Schuppen der ganzen Flügelfläche 
unschwer zählen zu können; dies ist wohl die homozygot gelbe 
Form. Hieher gehörte z. B. ein strohgelbes @ aus der Wachau, 
leg. Kusdas 1934, das bei einer von Naufock seither durchgeführ- 
ten Reihe von Nachzuchten immer wieder schwach bestreute 
strohgelbe Nachkommen ergab. 

In der zweiten Hauptgruppe ist die Bestreuung auch bei 
den lichtesten Stücken schon so dicht, daß ein Zählen der dun- 
keln Schuppen kaum mehr möglich wäre; bei selteneren Extrem- 
stücken überdecken die sehr feinen dunkeln Schuppen die Grund- 
farbe fast gänzlich, sodaß der Gesamteindruck mehr grau oder 
bräunlich statt gelb wird. Ich halte diese stärker bestreute Form 
für die heterozygot gelbe Form. 

Eine Unterstützung scheint diese Annahme darin zu finden, 
daß die stets homozygoten englischen Gelbformen anscheinend 
auch stets schwach bestreut sind. Bei einer Kreuzung der fast 


16 


weißlichen spanischen Stücke mit melanistischen Stücken aus 
der Wachau ergaben sich anscheinend ausschließlich stärker be- 
streute Nachkommen. 

5. Ueber die dunkeln Formen der übrigen Unterarten läßt 
sich vorläufig wenig Verläßliches sagen. Am ehesten ist noch die 
Form vom Rheingau bekannt. Diese steht jedenfalls der eng- 
lischen Form sehr nahe, unterscheidet sich aber in den Einzel- 
beiten auch von dieser erheblich und nimmt überhaupt eine ganz 
exzeptionelle Stellung im Rahmen der Gesamtart ein. Auch die 
Rheinform ist zweifellos erst durch die Eiszeit nach Mitteleuropa 
gelangt; auch ihre dunkle Form zeigt, wie die englische, domi- 
nanten Nigrismus (im Gegensatz zum rezessiven Melanismus der 
übrigen mitteleuropäischen Unterarten). Dagegen bildet die im 
Freiland fast ausschließlich vorkommende Form nicht die homo- 
zygot gelbe gg, sondern die bereits leicht, aber deutlich nigri- 
stisch verdunkelte Mittelform sg; die homozygot dunkle ss-Form 
ist so selten wie überall. 

Die homozygot dunkle ss-Form der alpinen Unterart wurde, 
abgesehen von dem schon erwähnten Freilandstück, m. W. bloß 
ein einziges Mal bei einer Zufallszucht erzielt. Zwei Stücke die- 
ser Form stecken im Berliner Universitätsmuseum; sie unter- 
scheiden sich wenig von der rezessiv-melanistischen ss-Form der 
Wachau. 

Näheres über diese und die Rheingauformen im besonderen 
Teile. 

Ueber die homozygot dunkeln ss-Formen aus Spanien und 
den Randgebirgen des böhmisch-mährischen Massivs ist bis- 
her nichts Positives bekannt geworden; das Vorhandensein der 
heterozygot gelben Mittelform sg zwingt jedoch zur Annahme, 
daß auch die ss-Form noch nachgewiesen wird. Wahrscheinlich 
wird zum mindesten die spanische dunkle Form auch in das 
Schema der rezessiv-melanistischen Wachauer Form fallen. 

Vom Harz wurde mir bisher nicht einmal die heterozygot 
gelbe Mittelform sg bekannt; die Existenz einer ss-Form könnte 
daher für diese Unterart vorerst noch zweifelhaft erscheinen. 


D. Die Formen im Besonderen. 


1. Subsp. contiguaria Hb. (Stammform?) 


Die Form der Alpen, Südfrankreichs und der Pyrenäen. — 
Das Hauptvorkommen der Gesamtart ist heute auf die Alpen 


2 17 


konzentriert. In diesen selbst scheint das Optimum der Ver- 
breitung, also wohl das Zentrum und der Ausgangspunkt, in der 
Schweiz, besonders im Wallis zu liegen; dort sind verhältnis- 
mäßig viele und verhältnismäßig nahe benachbarte, aber auch dort 
stets isolierte Flugplätze bekannt (vgl. die Faunen) und scheint 
auch der Falter nicht allzuselten zu sein. Von dort aus hat sich 
die Art ost-, süd- und westwärts weiterverbreitet und — aller- 
dings in oft sehr weiten Abständen — bis heute erhalten. 


Ostwärts kommen die ganzen österreichischen Zentral- 
alpen in Betracht: Tirol (besonders Oetz- u. Stubaital), Kärnten 
(Großglocknergebiet), Nordsteiermark (Tauern im Mur- u. Enns- 
gau), Mittelsteiermark (Voralpe) bis fast zum Alpenostrand (Teich- 
alpe in Obersteiermark); ferner die nördlichen und südlichen 
Kalkalpen, diese aber anscheinend bloß im Westen: Kaisergebirge, 
St. Ulrich in den Dolomiten, Atzwang, Bozen. 


Südwärts vom Wallis ist die contiguaria bis in die Vor- 
alpen verbreitet und z. B. von Digne und Cogne in Piemont 
bekannt geworden. 


Westwärts schließt sich ein Verbreitungsgebiet an, wel- 
ches durch die hohen süd-französischen Gebirge, südlich der 
Loire und Isere, bis einschließlich der Pyrenäen (Nord- u. Süd- 
seite) gekennzeichnet ist. Dieses Gebiet gehört zwar nicht mehr 
zu den Alpen im engeren Sinne, dürfte sich aber anderseits 
ökologisch auch nicht stark davon unterscheiden. Auch die (mir 
allerdings wenig bekannt gewordene) contiguaria dieses west- 
lichsten Abschnittes scheint mit der alpinen Form im engeren 
Sinne ganz übereinzustimmen. 


Ueberall ist die alpine contiguaria eine Gebirgsart; nach 


Gumppenberg (24) liegt das Optimum ihrer vertikalen Verbreitung 
zwischen 1000 bis 1200 m. 


Im Einzelnen lassen sich folgende Unterformen unterscheiden: 
a) Contiguaria Hb. 
1798, Schmett.Eur., Fig. 105, ohne Text, = eburnataWocke i.l.; 
1850, Z. f. Ent., Breslau, IV, Taf. 4, Fig.13, mit redaktioneller 
Tafelerklärung S. 48, aber ohne Text; der Name eburnata ein- 
gezogen: Jahresb. Schles. Ges. für vaterländ. ul 1853, 
Bd. 31, S. 184. — [Tafel A4—B2\] 
Homozygot gelbe Form, schwach bestreut; die in den Alpen 
überall weitaus vorherrschende Form. | 


18 


Meist 20 mm, selten bloß 18 oder bis23 mm Spannweite. — 
Färbung überwiegend sehr hell, bleich beinfärbig, meist etwas 
seiden- oder speckglänzend; selten ausgesprochener gelb {f. au- 
rata m.). -- Die Flügelzeichnung vollständig und gleichmäßig 
deutlich, aber zart, braun. Die Mittelpunkte meist klein, tief 
schwarz. Die spärliche Flügelbestreuung zart, braungrau, ebenso 
die Wölkung im Saumfelde. Die Fransen meist von der Grund- 
farbe, seltener ausgesprochen gelb, oft deutlich geteilt; die Saum- 
striche oft kaum mittelstark; die Adernpunkte meist bloß an- 
gedeutet, seltener vollständig. Stirne, Schulterdecken usw. von 
der Grundfarbe der Flügel; desgleichen der Hinterleib, der aber 


nicht selten auch dunkel und lichtgeringelt erscheint. 


b) mod. n. grisescens (Obth.i.1.?) m. = errore:obscura Fuchs. 
[Tafell, B3, 4]. 


Heterozygot gelbe Form, stärker bestreut. Anscheinend in 
den Alpen viel seltener, gewissermaßen nur ausnahmsweise, 
aber wahrscheinlich an allen Flugplätzen. 

Größe, Grundfarbe usw. wie bei der lichten Form; die Be- 
streuung der Flügelfläche ist jedoch viel stärker; in Extremfällen 
ist die, trotzdem aber stets deutlich erkennbar bleibende Quer- 
zeichnung stark überdeckt; derlei Extremstücke können dann 
im Gesamteindrucke mehr braun oder braungrau aussehen und 
zeigen auch den Hinterleib verdunkelt. Trotz aller Verdunklung 
haben aber auch diese Extremstücke nicht den Charakter einer 
nigristischen Form, sondern bleiben noch durchaus im Rahmen 
der gelben Form. 

Die in den Faunenberichten übliche Bezeichnung als obscura 
Fuchs ist unrichtig, zumal die echte obscuraFuchs aus dem Rhein- 
gau auch ganz anders aussieht und eine wirklich nigristische 
Form ist. — Culot (41) bezeichnete diese Form als „obscura Fuchs 
—- grisescens Obth.“ ohne jede nähere Quellenangabe. Nach den 
von mir gepflogenen Erhebungen scheint der Name „grisescens“ 
von Oberthür tatsächlich nicht publiziert worden zu sein; Herr 
Dr. Wehrli war so freundlich, mir folgenden Sachverhalt mitzu- 
teilen. Das Original der grisescens befindet sich in seiner Samm- 
lung; es trägt folgende Zettel: „ex coll. Bellier"; „contiguaria 
var. Guenee, Sp. Gen. p. 464 (grisescens Obth.)* und als Fund- 
zettel „Lozere". Es ist dies also dasselbe Stück, welches Guenee 
1857 1. c. wie folgt beschrieb: „1 @, das M. Bellice bei Lozere 


gefangen, ist fast ganz mit schwarzen Atomen überzogen, wie 


3% 19 


gewisse korrespondierende Varietäten der bisefata.“ Herr Dr. 
Wehrli, der. sämtliche Werke Oberthürs besitzt, bestätigte noch 
ausdrücklich, daß er in ihnen keine Publikation der grisescens 
gefunden hat und daß eine solche auch nicht, wie sonst gewöhn- 
lich, auf der Etikette vermerkt ist. — Nach der ganzen Sach- 
lage ist also „grisescens“ bloß ein nomen in literis geblieben, 
das Oberthür vielleicht aufstellte, als er das Stück dem Culot 
zum Malen gab (das tatsächlich abgebildete Stück ex coll. Culot 
soll aber aus dem Rheingau stammen). Der sehr bezeichnende 
Name kann beibehalten werden, jedoch ohne die Autorschaft 
Oberthürs (und noch weniger Culots, der den Namen ja keines- 
wegs publizieren, sondern zu einem Synonym herabdrücken 
wollte); sollte nachträglich eine Publikation durch Oberthür ge- 
funden werden, wäre bloß die Autorbezeichnung zu ändern. 


c) mut.n. melaina m. [Tafel], H4—5.] 


Die homozygot dunkle Form der Alpen. 

Klein, 18-19 mm. — Einfärbig dunkelbraun, ohne Spur 
jeder Querzeichnung; bloß der tiefschwarze Mittelpunkt und die 
gelbe Randbinde treten kontrastierend hervor; letztere ist auf 
beiden Flügeln zusammenhängender als bei der schwarzen mut. 
domestica, also nicht in Pünktchen aufgelöst, und anscheinend 
zur Ausdehnung nach innen neigend. Die sehr feine dunkle 
Beschuppung ist etwas schütterer, sodaß teilweise die hellere Flü- 
gelmembran durchschimmert. Die Fransen sind hellbräunlich, 
die Adernpunkte kaum angedeutet, die Saumstriche zart, die 
Schulterdecken usw. dunkelgrau, der Hinterleib braun, licht ge- 
ringelt. — Die Form ähnelt am ehesten der als domestica be- 
bezeichneten, für diese aber schlechten Abbildung im Seitz- 
Nachtrag 1935. 


. Eine abschließende Beurteilung dieser dunkeln Form ist vor- 
läufig noch nicht möglich, da die Beschreibung nur nach dem 
etwas abgeflogenen, schon früher erwähnten Freilandstücke aus 
dem Oetztale, leg. Dr. Kitt, und nach zwei gezogenen Stücken 
aus der Sammlung des Berliner Universitäts-Museums aufge- 
nommen werden konnte. Letztere stammten nach einer freund- 
lichen Mitteilung des Herrn E. Möbius in Radebeul bei Dresden, 
Vorstand der „Iris“, (54), aus einer von Rob. Seiler, Dresden, 
1903 durchgeführten Nachzucht; die anscheinend von Püngeler 
herrührenden Zettel tragen den Vermerk: „Alp. Pedem. (Cogne), 
e. 1. 8.03; contiguaria ab., von R. Seiler, 12. 03”. — Seiler hatte 


20 


das Ausgangsmaterial, 50 auch schon aus Nachzuchten stam- 
mende Raupen, von einem Berliner Tauschfreunde im Juni 1903 
erhalten; die Falter schlüpften anfangs Juli und ergaben Mitte 
August 1903 eine weitere Generation; unter dieser befanden sich 
14 Stücke (8 /', 6 Q) der mut. melaina; die übrigen waren homo- 
zygot gelb. — Seiler führte noch zwei weitere Nachzuchten 
(wohl nur nach homozygot gelben Eltern!) durch, erhielt aber 
keine dunkeln Stücke mehr. Eine Publikation ist nicht erfolgt (54). 
— 6 weitere Stücke der mut. melaina mit gleichen Fundangaben 
stecken in der Sammlung Seilers im staatl. Museum für Tierkunde, 
Dresden. 


2. Subsp. n. austriae m. 


Dies ist die Form des österreichischen Donautales, in der 
Wachau bei Dürnstein und Stein, Niederösterreich. Sie fliegt 
dort im Weinberggebiete an den Südabhängen des böhmisch- 
mährischen Massivs, auf Urgestein in verhältnismäßig geringer 
Höhe, bei etwa 500 m; sie scheint hauptsächlich an Sedum 
album gebunden zu sein. Es ist natürlich möglich, daß die Art 
bei der Abtragung des einstigen Hochgebirges aus diesem ins 
Donautal abwanderte; ich halte es aber für wahrscheinlicher, 
daß es sich um eine ganz ursprüngliche Siedlungsstätte aus der 
ersten Zeit der Westwanderung nach Mitteleuropa handelt, wo 
sich die Art, von der Eiszeit kaum berührt, als tertiäres Relikt 
bis heute erhalten konnte. 

Der Falter fliegt in der Wachau anscheinend regelmäßig in 
2 Generationen, im Juni und September. Er sitzt untertags an 
Felsen; seit einigen Jahren erbeuten ihn die Linzer Sammler in 
beiden Geschlechtern regelmäßig, aber stets nur vereinzelt, am 
Lichte. 

Das Vorkommen der contiguaria in der Wachau wurde erst- 
malig von Schwingenschuß, Wien, bei Stein (Gaisberg, Goldberg) 
im Juni 1902 (35) und von Fritz Wagner, Wien, bei Dürnstein 
am 14. Juni 1903 (28) nachgewiesen. 

Die folgenden Angaben gründen sich ausnahmslos auf Zucht- 
ergebnisse der Linzer Entomologen aus d. letzt. Jahren (seit1932). 


a) subsp.n. austriae m. [Tafell, B5.] 


Homozygot gelbe Form, schwach bestreut; die in der Wachau 
vorherrschende Form. 
Meist 20 mm, selten größer oder kleiner (bis 18 mm). 


21 


Färbung bei der Mehrzahl der Freilandfalter strohgelb 
(f. aurata m.; Tafel, C1— 2), bei den anderen maiter, mehr trüb 
lehmgelb. — Die Flügelzeichnung vollständig und gleichmäßig 
deutlich, die Querstreifen meistens scharf hervortretend, aber 
nicht verdickt, schwärzlich bis fast schwarz. Die Mittelpunkte 
deutlich, tief schwarz. Die Bestreuung der Flügel spärlich, zart, 
dunkelgrau bis schwärzlich, ebenso die zarte Wölkung im Saum- 
felde, das im Gesamteindruck nicht viel dunkler hervortritt. 
Die Fransen meist von der Grundfarbe der Flügel, außen manch- 
mal lichter, die Saumstriche derber als bei der alpinen Form 
und schärfer gelb von den Adern durchschnitten, die Adern- 
punkte meist deutlich. Die Schulterdecken usw. von der Grund- 
farbe der Flügel, der Hinterleib meist dunkel und hell geringelt. 


Nebenformen: 


1. ab.? — [Tafell, D1.] 

Unter den zahlreichen von Herrn A. Naufock, Linz, gezogenen 
Wachauer Stücken ist 1 2 vom Septbr. 1934 auffallend schwach 
gezeichnet, welches dadurch stark aus der Reihe fällt. 

Solange nichts Näheres bekannt ist, wäre von einer Benen- 
nung abzusehen; es kann sich aber vielleicht auch um eine all- 
gemeine gleiche Entwicklungsrichtung handeln; vgl. ein ähnliches 
Stück bei der spanischen und drei (ab. fenuis m.) bei der eng- 
lischen Unterart. 

b) mod. n. conspersa m. |[Tafell, C3-5]. 

Heterozygot gelbe Form, stärker bestreut. — Bei den Linzer 
Zuchten kaum seltener als die lichte homozygote Form, wobei 
aber zu beachten ist, daß es sich hiebei meist um Kreuzungen 
mit der schwarzen Form domestica handelte. 

Größe, Grundfarbe usw. wie bei der lichten Form; nur die 
dunkle Bestreuung der Flügelflächen stärker, im Uebrigen von 
wechselnder Intensität; manchmal ist der Unterschied von der 
helleren Form nur recht gering, in andern Fällen läßt die feine 
Ueberstreuung sogar die Querstreifen weniger scharf hervor- 
treten und erweckt den Gesamteindruck einer mehr grauen 
Grundfärbung; das Saumdtrittel tritt in der Regel deutlicher her- 
vor. Der Hinterleib fast stets dunkel und hell geringelt. 

c) mut. domestica Klimesch. [Tafel I, J1—5.] 

1933, L’amateur des Papillons, S. 319. 

Die homozygot dunkle Form der Wachau; rezessiv melani- 
stisch; bisher nur durch die Zucht erhalten. 


22 


Meist etwas kleiner, um 18 mm. — Einfärbig schieferschwarz, 
ohne jede Spur der Querzeichnung; bloß der tiefschwarze Mittel- 
punkt und die kontrastierenden gelben Randfleckchen sind er- 
halten. Letztere sehr charakteristisch gestaltet: sie sind stets gelb, 
nie weiß (wie Prout im Seitz-Nachtrag 1935 irrig angibt; Ueber- 
setzungsfehler ?) und bestehen aus isolierten Fleckchen und 
Pünktchen, in welche die sonst breite und zusammenhängende 
lichte Saumfeldzeichnung aufgelöst ist; die Fleckchen in den 
Falten der Vfl. sind am größten und zeigen kurze Spitzen nach 
innen, die obere ist oft in mehrere Pünktchen aufgelöst. Diese 
. sehr charakterische und kontrastierende Randzeichnung beider 
Flügel ist sehr konstant, sie hat bisher noch bei keinem einzigen 
Stücke gefehlt und variiert fast gar nicht; eine Verbindung der 
beiden größeren Vil.-Fleckchen durch eine dünne, 2 Bogen bil- 
dende Linie ist eine seltene Ausnahme. Die Abbildung im Seitz- 
Nachtrag 1935 ist in der Farbe und Zeichnung mißlungen. 


Die schwarze Flügelbeschuppung ist sehr zart, bei den 9 
meist sehr dicht, etwas seiden glänzend, bei den 5 gewöhnlich 
etwas schütterer, sodaß nicht selten die helle Flügelmembran 
durchschimmert. Die Fransen sind meist kontrastierend schön 
gelb (nie braun!), in der Außenhälfte manchmal weißlich; die 
tiefschwarzen Saumstriche sind derb und an den Adern breit 
gelb durchschnitten, so daß der Saum manchmal wie gewürfelt 
aussieht; die Adernpunkte meist kaum angedeutet. — Die Kopf- 
partien usw. meist schwärzlich, der Hinterleib meist schwärz- 
lich ohne deutliche Ringelung, Thorax und Hinterleib manchmal 
etwas gelb gemischt. 


Die mut. domestica trat erstmalig 1933 in Linz auf. Herr 
Josef Klimesch, Linz, hatte im Sommer 1932 aus Dürnstein 3 % 
- lebend heimgebracht und in rascher Folge 6 oder 7 Nachzuchten. 
ohne erhebliche Aberrationen durchgeführt. Vor seinem Urlaube 
1933 gab er eine Menge Raupen an seine Linzer Sammelfreunde 
ab, wovon auch ich einen kleineren Teil übernahm. Hieraus 
schlüpften, erstmalig bei mir, dann auch bei den übrigen Züch- 
tern, die ersten Stücke der schwarzen Form, von denen über 
meine Einflußnahme die meisten gleich zu weiteren Nachzuchten 
verwendet wurden. Herr Klimesch gab in der Folge schwarzes 
Zuchtmaterial auch an auswärtige Sammelfreunde weiter, von 
denen besonders Herr Richard Bretschneider in Dresden-Losch- 
witz sehr schöne Erfolge erzielte. 


23 


3. Subsp. n. hercyniae m. 


Das Vorkommen der Art im Harz wurde erstmalig von 
A. Fuchs (17) 1876 erwähnt: „Unter dem Namen trigeminata Hw. 
(reversata Tr.) sandte mir Herr Major v. Wacquant ein bei Eden- 
tal im Harz gefangenes © zur Ansicht zu, welches der hellen 
contiguaria-Form angehört und sich durch einen starken Mittel- 
punkt auf allen Flügeln auszeichnet. Bei meiner var. obscura 
ist der Mittelpunkt ein feiner." 

In jüngerer Zeit wurde die Art nach einer freundlichen 
Mitteilung des Herrn Dr. A. Bergmann in Arnstadt (53), wofür 
ich ihm bestens danke, von Herrn Liebmann, Arnstadt, im Juli 
1900 im Bodetal, zwischen Treiburg und Thale an Felsen ent- 
deckt und am 4. 8. 1905 von Dr. A. Petry, Nordhausen, eben- 
dort wiedergefunden und dann durch mehrere Generationen 
weitergezüchtet. Die Sammlung des 1934 verstorbenen Dr. Petry 
ist an das Naturwiss. Heimatmuseum in Erfurt übergegangen, 
von dem ich durch die freundliche Vermittlung des Herrn Lehrers 
Otto Rapp, Erfurt, dem ich gleichfalls bestens danke, die in 
dieser Sammlung noch vorhandenen 6 Harzer contiguaria-Stücke 
Dr. Petrys zur Einsicht erhielt. Außerdem sind 2 Stücke vom 
Bodetal, 30. Sept. 1900, leg. Liebmann, in der Sammlung des Ber- 
liner Universitäts-Museums und 2 von Dr. Petry herrührende 
Stücke im Linzer Museum vorhanden. 

Soweit dieses unzulängliche Material ein Urteil überhaupt 
gestattet, scheint die Form vom Harz der österreichischen Wach- 
auer Form sehr nahezustehen. Alle 10 Stücke gehören zur homo- 
zysot lichten Form; vermutlich gehörte das Ausgangsmaterial 
Dr. Petrys auch zu dieser Form, sodaß die dunkleren Formen 
nicht entstehen konnten. Möglich, aber nicht sehr wahrschein- 
lich ist es aber immerhin, daß im Harz die Erbanlage zu dunkel 
überhaupt fehlen könnte. 


a) subsp. n. hercyniae m. [Tafel l, E1, 2.] 


Homozygot gelbe Form, schwach bestreut. 

Etwa im Durchschnitt 18 u. 20 mm. — Färbung überwiegend 
ausgesprochen gelblich (f. aurata m.), einzelne Stücke etwas 
blässer. Die Flügelzeichnung vollständig und gleichmäßig deut- 
lich, sehr markant und schärfer ausgeprägt als bei den andern 
Unterarten, besonders auch die vergrößerten Vorderrandsfleck- 
chen. Desgleichen der schwärzliche Mittelpunkt auf allen Flü- 
geln größer und sehr betont. Die Flügelbestreuung sehr zart, 


24 


schwärzlich grau, ebenso die Wölkung im wenig hervortretenden 
Saumfelde. Die Fransen meist gelblich, außen heller, mit einigen 
wenigen, aber meist kräftigen Adernpunkten; die Saumstriche 
kräftig, breit hell durchschnitten. Die Kopfpartien und Schulter- 
decken etwa bei der Hälfte der Stücke orangegelb, eine Be- 
sonderheit, die sich anscheinend bei keiner anderen Unterart 
wiederholt. Der Hinterleib gelbgrau, teilweise schwach geringt. 


4. Nordwestböhmen; Erzgebirge. [Tafell, E 3—5.] 


Im nordwestlichen Böhmen wurde die Art von Dr. A. Bin- 
der 1913 in Krondorf und 1919 in Warta entdeckt; nach Dr. 
J. Sterneck (48) wurde sie auch aus der Umgebung von Komotau 
(leg. Flach) bekannt. Alle diese Orte liegen am Ostabfall des 
Erzgebirges, Krondorf und Warta im Tale der Eger, nörd- 
lich von Karlsbad. — Dr. Binder war dort längere Zeit als Arzt 
tätig und übersiedelte später nach Ampfelwang in Oberöster- 
reich, wo er anfangs 1935 unerwartet bald gestorben ist. Lei- 
der habe ich es versäumt, ihn beizeiten über die Einzelheiten 
seiner Entdeckung zu befragen; ich zweifle aber nicht, daß die 
Flugplätze im Erzgebirge selbst (nicht auf den Doppauer-Bergen 
östlich der Eger) gelegen waren. 

In der hinterlassenen Sammlung Dr. Binders waren 3 dj 
und 2 © enthalten, alle im Juli und August am Licht gefangen; 
die Art war also offenbar auch dort sehr selten; eine Nachzucht 
wurde nicht versucht. — Die erste Publikation erfolgte durch 
Dr. Binder in der Z. ö. E.V. 1924, S. 79; sie enthielt bloß die 
Anführung des Namens und der Flugzeit mit dem Zusatze: „Neu 
für Böhmen.“ — Von Herrn Dr. Sterneck erhielt ich das oben 
erwähnte 5 aus Komotau, leg. Flach zur Ansicht. 

Das ganz unzulängliche Material gestattet keine eingehen- 
dere Behandlung dieser böhmischen Erzgebirgsform, zumal die 
mir vorliegenden gefangenen Stücke z.T. abgeflogen sind. Trotz- 
dem soll nach den 5 Stücken Dr. Binders (nunmehr im Linzer 
Museum) folgende Beschreibung versucht werden. 

3 5 18mm, 2 2 20 mm (das 5 aus Komotau anscheinend 
20 mm). 1 5 war anscheinend mehr gelblich gefärbt und schwach 
bestreut, die 4 übrigen waren bleicher und stärker bestreut, 
mehr grau getönt. Die Querzeichnung war besonders bei den 
letzteren anscheinend schwach ausgeprägt, der Mittelpunkt aller 
Flügel gleichfalls eher schwach. Das Außenfeld durch eine 
überdurchschnittliche Erweiterung der Wellenlinie, besonders im 


25 


oberen Teile, sehr aufgehellt (diese auffallende Besonderheit 
läßt auch das 5 aus Komotau noch erkennen). Die Fransen 
grau, geteilt, teilweise mit spärlichen feinen Adernpunkten; die 
Saumstriche mittelstark; die Kopfpartien usw. von der Färbung _ 
der Flügel, der Hinterleib grau, weiß geringt. 


5. Sudeten. 


Auch über die Sudeten-contiguaria ist vorläufig sehr wenig 
bekannt. In der Literatur ist sie erwähnt vom Riesengebirge 
(Schreiberhau, Schmiedeberg); Kynast; Agnetendorf; Görlitz; 
Lausitz; von Möbius (54) auch für das Elbesandsteingebirge. — 
Sie dürfte sich von der Erzgebirgsform kaum wesentlich unter- 
scheiden; doch ist es recht bemerkenswert, daß sie sich in den 
höchsten Lagen anscheinend in einer besonderen Gebirgsform 
erhalten hat, welche sich von jener der Alpen kaum unter- 
scheiden läßt; in den niedrigeren Lagen scheint sie sich da- 
gegen etwas umgebildet zu haben. | 

Da mir aus den Sudeten überhaupt kein Originalmaterial 
zugänglich wurde, muß von einer Beschreibung dieser Form 
hier gänzlich abgesehen werden. Es lag mir bloß ein einziges, 
dafür aber umso interessanteres und wertvolleres Stück aus 
dem Bestande des Berliner Universitäts-Museums, Sammlung 
Püngeler, vor, nämlich die Type zu Wockes verunglückter ebur- 
nata [Tafell A3]. Dieses Stück trägt einen roten, anscheinend 
von Püngeler herrührenden Typenzettel mit der Aufschrift: 
„eburnata Wocke 5", dann einen zweiten Zettel mit der Be- 
merkung: „eburnata Wocke, Type JS, ex coll. Wocke, 10. 1911, 
Püngeler“ und endlich den eigentlichen, anscheinend von Wocke 
geschriebenen Fundzettel: „Schrbh. (= Schreiberhau), 7. 49*, — 
Das Stück selbst ist ein lichtes 5, in allen Einzelheiten der 
Färbung und Zeichnung sowie im Gesamteindruck durchaus 
der Alpenform entsprechend; es ist jedenfalls nicht so weißlich 
wie auf der sonst sehr guten Abbildung. — Ein diesem J in 
der Zeichnung angeblich genau gleichendes © hat Wocke (5) 
am 12.9,53 am Westabhang des Schmiedebergerkammes im 
Riesengebirge .an einem Felsen gefangen; doch war dieses 9 
aut der Flügeloberfläche angeblich etwas stärker schwarzbraun 
bestäubt. Aus dieser mangelhaften Beschreibung ist natürlich 
nicht zu entnehmen, ob auch dieses 9 (Il. Gen.!) noch zur alpinen 
Höhenform oder schon zur modifizierten Form der niedrigeren 
Lagen gehörte. 


26 


Letzteres war wohl sicher der Fall bei dem von Fuchs (17) 
erwähnten © aus der Lausitz, welches er von Zeller zur Ansicht 
erhalten hatte und das vermeintlich mit seiner obscura vom 
Rheintale genau stimmte; auch diese Uebereinstimmung galt viel- 
leicht doch nur für die stärkere Bestäubung? 


6. Subsp. pallidaria Fuchs. 


Die var. pallidaria aus Spanien wurde 1904 im Hofmann- 
Spuler vom Pfarrer A. Fuchs, der in diesem Werke die Acidalien 
bearbeitete, erstmalig aufgestellt: „Die spanische var. pallidaria 
(Bang-Haas i. litt) ist etwas kleiner und schmalflügeliger als 
deutsche Exemplare, die Färbung bleicher strohgelb, mit wenig 
Bestäubung, aber ausgeprägten Querlinien.“ — Prout (im Seitz) 
verwies auf die Möglichkeit, daß es sich um eine Lokalrasse 
handeln könnte. 

Die Type war nicht zu ermitteln. Eine Anfrage bei Bang- 
Haas blieb ergebnislos; in der an das Museum Wiesbaden ge- 
langten Sammlung des Pfarrers Fuchs ist die pallidaria-Type 
nicht vorhanden. Unter den an das Berliner Universitäts-Museum 
gekommenen Stücken aus der Sammlung Püngelers befindet sich 
ein stark beschädigtes Stück mit dem Fundzettel: „Pirineos, 
V. de Ordesa, Aragon. 7. 18 J', leg. Weiß", und unterseits, an- 
scheinend von der Hand Püngelers: „Acid. contiguaria var. palli- 
daria“, die Type kann dies schon mit Rücksicht auf das Fund- 
datum (1918) nicht sein. 

In der Literatur wird die Art als solche (contiguaria) von 
Ribbe in der Fauna Andalus. angeführt, wozu Reißer, Z. b. G. 
Wien, 1928, S. 11, bemerkte, daß es sich hiebei vielleicht eher 
um die neue A. rupicolaria Reißer gehandelt haben dürfte; dann 
von Dr. Zerny (43) in der Fauna von Albarracin, 1928, mit der 
Bemerkung: „Ich erbeutete Ende Juli 19 dieser für Arragonien 
neuen Art amLicht.“ — Herr Reißer, Wien, fing am 7. VIIL 1927 
auf der Rückreise aus Spanien bei San Sebastian am Waggon- 
fenster 1 Stück, welches, wenn überhaupt zu contiguaria, wohl 
eher zur Pyrenäen-, also letztenendes zur Alpenform gehören 
dürfte (der Mittelpunkt der Vfl. steht nicht hinter dem Mittel- 
schatten, sondern in diesem; letzterer verläuft auch etwas an- 
ders als gewöhnlich). 

Einen sehr schönen Erfolg erzielte Herr Reißer, als er 
Mitte Juli 1934 auf der Sierra de Gredos, Castilien (westlich 
von Madrid) in etwa 1900 m Höhe die Art am Licht in Anzahl 


27 


fing. Er züchtete dann in Wien diese spanische Form teils rein, 
teils in Kreuzung mit mut. domestica weiter und gab spanisches 
Zuchtmaterial auch an Herrn Rich. Bretschneider in Dresden- 
Loschwitz ab. Bei Herrn Reißer ist die Nachzucht seither leider 
eingegangen; Herr Bretschneider erzielte aus der Kreuzung mit 
domestica einige melanistische Stücke, die für seine allgemeinen 
Melanismus-Studien von Interesse waren; für die Naturgeschichte 
der contiguaria sind derlei ausgesprochene Kunstprodukte natür- 
lich bedeutungslos; auch die lichten, der spanischen Urform ähn- 
lichen Nachkommen aus solchen gewaltsamen Kreuzungen sind 
für das Studium der contiguaria selbst nicht mehr verwendbar. 
— Die dunkle ss-Form Spaniens ist also noch unbekannt; doch 
ist kaum zu zweifeln, daß sie zur melanistischen Gruppe ge- 
hören wird. 

Die nachfolgende Beschreibung gründet sich auf die mir 
zur Ansicht vorgelegene ansehnliche Serie von 24 Freilandstücken 
aus der Sierra de Gredos und 21 Reinzucht-Nachkommen davon, 
für deren Ueberlassung ich Herrn Reißer hiemit bestens danke. 
— Die Urbeschreibung der pallidaria Fuchs ist: mangelhaft und 
nicht sicher zu deuten; zur Gänze paßt sie weder auf die 
Stücke Reißers, noch auf das oben erwähnte Stück Pünselers; 
besonders einen abweichenden Flügelschnitt konnte ich nicht 
bemerken. Jedenfalls ist aber pallidaria Fuchs der älteste Name 
für eine spanische Sonderform und soll daher bis zum Beweis 
des Gegenteils für die erste, wirklich näher bekannt gewordene 
spanische Form beibehalten werden, zumal es ohnehin wenig 
wahrscheinlich ist, daß sich mehrere verschiedene az 
Formen in Spanien entwickelt hätten. 

Die spanische subsp. pallidaria ist im Gesamteindrucke von 
der alpinen und den übrigen mitteleuropäischen Formen stark 
verschieden und stellt vielleicht in ihrer sehr hellen, fast weiß- 
lichen Färbung und ihrer ausgeprägten, scharf dunkel kontra- 
stierenden Querzeichnung den südlichen Entwicklungstypus der 
zweiiellos bereits im Tertiär auf die iberische Halbinsel gelang- 
ten Art dar. Sie hat auch in ihrer Verbreitung den ursprüng- 
lichen Hochgebirgscharakter am treuesten bewahrt. — Ihre natür- 
liche Futterpflanze ist noch nicht bekannt. 

a) Subps. pallidaria Fuchs. [Tafell, D2, 3.] 

1904, im Hofmann-Spuler, II, S. 19. 

Homozygot helle, schwach bestreute Form; aus den inner- 
spanischen Hochgebirgen. | 


28 


Größe der Freilandstücke meist 20 oder 22, selten bis 18 oder 
23mm. — Grundfarbe sehr hell, fast weißlich mit sehr schwa- 
cher gelblicher Tönung, jedenfalls die hellste Form der Art: ver- 
einzelt darunter auch die ausgesprochener gelbliche f. aurata m. 
mit gelben Fransen. — Die schwärzliche Querzeichnung ist zwar 
nicht geradezu verdickt, aber sehr prägnant und von der hellen 
Grundfarbe scharf dunkel und kontrastierend abgehoben; die 
Vorderrandfleckchen meist außerdem verdickt. Auch die graue 
Wölkung im Saumfeld sehr deutlich, ohne daß aber letzteres 
hiedurch wesentlich dunkler erschiene. Der tiefschwarze Mit- 
telpunkt wechselnd groß, öfter eher etwas derb. — Die dunkle 
Bestreuung ist bei der größeren Hälfte der Freilandstücke ver- 
hältnismäßig schwach. — Die Fransen meist hellgrau, außen 
weißlich, meist mit zarten Adernpunkten; ab und zu sind die 
Fransen längs der Adern hell durchbrochen. Die Saumstriche 
meist kräftig hervortretend. Die Kopfpartien usw. hellgrau; der 
Hinterleib dunkel, schmal hell geringt. 

Bei den reinen Nachzuchten ist die kontrastierende starke 
Querzeichnung ausnahmslos erhalten, bei den Kreuzungen mit 
domestica dagegen vielfach auf den Durchschnitt der österreichi- 
schen Form vermindert. 


Nebenformen: 


ab 2...:.7 


Unter den 24 Freilandstücken ist eines schwächer gezeich- 
net, welches dadurch in der Serie stark auffällt. Die Vorder- 
randflecke sind aber auch bei diesem Stücke vergrößert; der 
Hinterleib ist hellgrau. — 

Bezüglich der anne vgl. die ähnliche Nebenform bei 
subsp. austriae. 


b) mod. n. griseospersa m. [Tafel I, D4, 5.] 


Heterozygot helle Form, stärker dunkel bestreut. 

In allen übrigen Belangen wie pallidaria, nur mit stärkerer 
Oberseitenbestreuung; eine strenge Abgrenzung ist anscheinend 
nicht immer ohne weiteres möglich. Im Freiland offenbar nicht 
allzuselten, bei der reinen Nachzucht dagegen verhältnismäßig 
weniger oft erzielt. — Im Gesamteindruck nicht so sehr ver- 
dunkelt, als vielmehr lichtgrau (statt weißlich) und weniger kon- 
trastierend; nur die Splitterflecke im Saumfelde treten auffallend 
hell hervor. 


29 


7. Subsp.n. britanniae m. 


Die englische Unterart; bisher bloß aus dem nördlichen 
Küstengebiete von North Wales bekannt, wo sie hauptsächlich 
an Calluna gebunden zu sein scheint. Die Art wurde dort an 
einer ganzen Anzahl kleinerer isolierter Flugplätze gefunden, 
vgl. Barrett, 1902 (26); als Hauptfangplatz entwickelte sich zu- 
letzt Penmaenmavr (37, 51, 55). | 

Die ersten in England bekannt gewordenen Stücke der con- 
figuaria wurden von Weaver 1855 im engeren Küstengebiete 
gefangen und von Stainton (6) 1886 als Dosithea eburnata pub- 
liziert; der Falter wurde vulgär als „Weavers Wave“ bezeichnet. 
Etwa 7 Jahre später fing Greening 1 Q, nach dem er dann die 
Art ununterbrochen weiterzüchtete; seither war sie als „Gree- 
nings Pug“ bekannt. Noch später, etwa 1875, wurde die englische 
Bezeichnung mit „Cappers Acidalia“ festgelegt (nach South, 32). 

Der Fang der contiguaria scheint bei den englischen Ento- 
mologen längere Zeit hindurch recht populär gewesen zu sein, 
wozu vielleicht auch beigetragen haben mag,. daß das Absuchen 
des schwierigen Felsterrains auch eines gewissen sportlichen 
Beigeschmackes nicht entbehrte. Auch die Zucht und Nachzucht 
wurde eifrig betrieben. 

Anfangs handelte es sich ausschließlich um die homozygot 
gelbe Form aus dem warmen Küstengebiete im engeren Sinne. 
Im Jahre 1877 fand Herbert Fryer (19) in einer höheren, sehr 
rauhen Berglage im Innern des Landes, bei Bettwys-y-coed erst- 
malig auch die dort ausschließlich fliegende dunkle Form, 
die er ausführlich beschrieb, aber nicht benannte. In den letz- 
ten Jahrzehnten wurde dann diese dunkle Form vereinzelt auch 
bei Penmaenmavr gefunden (51, 55); ob es sich dabei um eine 
natürliche Ausbreitung oder eine künstliche Ansiedlung durch 
einen experimentierenden Entomologen handelte, mag dahin- 
gestellt bleiben. — Es ist übrigens recht auffällis, daß sich in 
Südengland die dunkelste Form im Gebirge erhielt, während 
sich am Kontinent bei der tertiären Besiedlung auf den Hoch- 
gebirgen (vgl. besonders Spanien) gerade die lichtesten Formen 
ausbildeten. Ich halte diese Erscheinung für eine Stütze meiner 
Ansicht, daß die englische contiguaria erst eiszeitlich durch 
Zuwanderung eines arktischen Stammes entstanden ist. 

Jedenfalls ist diese dunkle Form nunmehr das interessan- 
teste Problem der ganzen englischen Unterart, das aber als sol- 


30 


ches erst neuestens zur Geltung kommen konnte, seit wir auch 
in die dunklen Formen der kontinentalen Unterarten einigen Ein- 
blick gewonnen haben. Noch Barrett (29) hat sie 1902 ein wenig 
bagatellisiert, indem er schrieb: „Eine ständig wiederkehrende 
Form oder ständige Varietät, die man manchmal auf größeren 
Erhebungen im Gebirge findet, aber in Anzahl bei der Zucht 
erhalten kann; bei dieser Varietät ist meist die ganze Oberfläche 
der Flügel rauchgrau überstreut; die Zeichnungen bleiben dunk- 
ler, nur die Zwischenflecke außerhalb der zweiten Linie bleiben 
hell.” In Wirklichkeit handelt es sich aber keineswegs um eine 
nächstbeste Varietät oder Aberration im landläufigen Sinne, son- 
dern um die uralte zweite Grundform der Art, deren Deutung 
im vorangegangenen allgemeinen Teile versucht wurde.‘) 


Auch W. Buckley (37) hat in seiner ausgezeichneten Abhand- 
lung, Manchester 1914, sich vorzugsweise mit den dunkeln For- 
men der englischen contiguaria befaßt. Er selbst gab keine Be- 
schreibung dieser Formen, die er wohl als allgemein bekannt 
voraussetzte; die beigegebenen photographischen Abbildungen 
können natürlich den Mangel einer Beschreibung keineswegs 
ersetzen. Buckley teilte offenbar den Standpunkt Barretts, Prouts 
und der andern Verfasser der großen Handbücher, daß es sich 
zwar um eine interessante und sammlerisch wertvolle, sonst 
aber mehr oder minder belanglose bloße Varietät handle. Sein 
besonderes Verdienst war es aber, trotzdem erstmalig exakt und 
wissenschaftlich bewiesen zu haben, daß diese dunkeln Formen 
nicht, wie bisher ausschließlich geglaubt wurde, auf äußere Ein- 
wirkungen, sondernlediglich aufdie Erbanlage zurückzuführen sind. 


*) Es ist vielleicht nicht uninteressant, hier auch die Urbeschreibung durch 
Fryer (19), 1779, zum Vergleiche beizufügen: „... Die Varietät von Bettwys- 
y-coed ist etwas größer und mit dunkelbraunen oder schwarzen Schuppen 
stark überstreut .... Ich weiß nicht, ob die schlechten klimatischen Ver- 
hältnisse (auf den Walliser Hügeln) die Ursache sind, aber diese dunklere 
Form scheint mir zugleich robuster zu sein, wenn dieser Ausdruck gestattet 
ist, wenigstens bei einigen Stücken. Ich habe die Art in beiden Formen 
nunmehr durch 3 oder 4 Generationen hindurch gezogen und war überrascht 
darüber, wie genau eine jede den elterlichen Typus eingehalten hat... .. 
Es entsteht dann weiter die interessante Frage, wieweit der Unterschied in 
der Färbung auf das Klima und die Meereshöhe, die dunklere Färbung auf 
die umgebenden Felsen zurückzuführen ist .... Genügt dieser Unterschied 
der Daseinsbedingungen zur Ausbildung einer Tendenz zum Melanismus? 
Oder sollen wir, nach der stärkeren Behaarung und Annäherung an einen 
arktischen 'Typus darauf schließen, daß die dunklere Varietät die ältere und 
Ausgangstype ist, vielleicht ein Relikt aus der Eiszeit? ..." 


31 


Weder Buckley, noch einer seiner Vorgänger oder Nach- 
folger haben innerhalb der dunkeln englischen Stücke die homo- 
und heterozygote Form unterschieden, sondern beide zu einer 
einheitlichen „dunkeln“ Form zusammengefaßt. Der Bestand 
zweier Formen steht aber außer Zweifel; er muß schon rein 
zwangsmäßig aus dem Nebeneinanderbestehen der beiden Erb- 
anlagen s und g gefolgert werden und ist wohl auch aus den 
von Buckley beigegebenen Abbildungen ersichtlich. 

Ob und wie sich diese beiden dunklen Formen schon rein 
äußerlich unterscheiden lasssen, wird erst festzustellen sein; 
jedenfalls aber darf diese Abgrenzung nicht irgendwie willkür- 
lich, sondern nur auf Grund gewissenhafter und planmäßiger 
Zuchtversuche erfolgen, aus denen, wie in der Wachau, die 
ss-Form über kurz oder lang herausmendeln wird. 

Dementsprechend kann auch die nachfolgende Darstellung 
der englischen Formen noch keinen Anspruch auf eine halbwegs 
abschließende Gültigkeit erheben. Ich habe zwar die englische 
Literatur eingehend vermerkt und durfte mich auch einer per- 
sönlichen Förderung durch die Herren L.B. Prout und W. Buck- 
ley erfreuen; ersterer hat mir in einem liebenswürdigen Briefe 
vom 10.2.1934 (51) viel Interessantes über die englische conti- 
- guaria und seine eigenen Erfahrungen mit dieser Art mitgeteilt 
und außerdem eine kleine Serie englischer Originalstücke zur 
Ansicht geschickt; letzterer sandte mir eine Serie von 24, meist 
dunkeln Stücken aus seinen seinerzeitigen Zuchten. Beiden 
Herren sei hiefür an dieser Stelle herzlich gedankt. — Immer- 
hin kann auf 'einer so beschränkten Grundlage und ohne per- 
sönliche Fühlungnahme mit den zu beschreibenden Formen beim 
Freilandfang, bei der Zucht usw. von einer abschließenden Be- 
urteilung keine Rede sein; eine solche muß also wohl nach wie 
vor den englischen Entomologen vorbehalten bleiben, deren hie- 
bei noch eine reiche Arbeit harrt. 

(Schluß folgt.) 


32 


Einige neue Arten und Rassen 
aus den Ausbeuten des Herrn Ernst Pieiiier, München. 


Von Dr. E. Wehrli, Basel. 
(Hierzu Tafel II.) 


Nachfolgend beschriebene neue Arten und Formen ent- 
stammen den prächtigen Geometriden-Ausbeuten des bekannten 
Kleinasien-Forschers, meines lieben Freundes Ernst Pfeiffer, 
München. Ich bemerke dabei, daß nur einzelne auffallende und 
interessante Spezies zur Publikation herausgegriffen wurden 
aus dem großen, noch sehr viel Neues und Interessantes ber- 
sendem Material, das im Zusammenhang bearbeitet werden soll. 
Von Lokalitäten fallen in Betracht Achyr Dagh, Maras, Taurus; 
Amanus, Boli, Bithynien, der Sultan Dagh bei Aksehir, Ana- 
tolien, das Wan-See-Gebiet, Kurdistan. Die Beschreibungen sind 
kurz gehalten, erlauben aber namentlich mit Hilfe der Abbildun- 
gen eine leichte, sichere Erkennung der Arten und Formen. Das 
Schreiben von entomologischen Romanen liegt mir nicht. — Alle 
Typen befinden sich in meiner Smig. 


Ourapteryx malatyensis sp. n. (Taf. II Fig. 1.) 


Der Ou. sambucaria L. nahe, kleiner, Färbung und Flügel- 
form ähnlich, aber der Außensaum der Vfl. auf Ader III3 
ganz schwach geeckt, beim © und bei einzelnen 5 deutlicher, 
beim 2 zwischen dem Apex und dieser Ecke seicht ausgeschnitten, 
wie es bei sambucaria und v. persica Men. selten der Fall ist. Die 
Palpen dünner, kürzer behaart, wie das Gesicht graubräunlich, 
nicht ockerbraun wie bei den Verwandten. Die Linien der Flügel 
grau, nicht olivbräunlich, dünner, Flügel oberseits gar nicht oder 
nur äußerst schwach gestrichelt. Die erste Linie der Vfl. 
steht weniger schräg als bei sambucaria; die Postmediane 


33 


entspringt an der Costa näher dem Saum, verläuft also 
ebenfalls weniger schräg, meist etwas einwärts gebogen. Am 
Hfl. macht die Linie eine schwach S-förmige Biegung und liegt 
weiter saumwärts als bei der Verwandten; ihre Verlängerung 
nach vorn trifft deshalb, was die Art sofort leicht erkennen läßt, 
den Innenrand der Vfl. hinter der ersten Linie (bei den ver- 
wandten Arten stets vor derselben), selten fällt sie in diese. 
Mittelstrich der Vfl. deutlicher als bei sambucaria, 

1 © Boli, Bithynien 800 m. Mitte Juni. 

12 5 12 von Malatya - Tecde, Ende Mai, Anfang Juni 
und in 2. Generation Mitte August bis Anfang September. 


Zamacra diaphanaria Pglr. ? /, an sp. n. rjabovi (Tat. II 
Fig. 2 u.6) ist wiederum ein sehr interessanter Fund aus dem Wan- 
Gebiet. Von sicherer Z. diaphanaria sind bisher nur 2 @ bekannt 
geworden, von welchen keineswegs feststeht, ob sie ein und der- 
selben Art angehören, das typische @ aus Aschabad, Ende März 
gefangen, das zweite aus den Gebirgen Nordpersiens, vom Juni, 
dunkler und grauer gezeichnet, mit zum Teil anders verlaufen- 
den Bändern. Z. diaphanaria 5 wurden bisher nicht erbeutet. 
Nun erhielt ich von Pfeiffer 2 tadellose S vom Wan-See, ge- 
fangen im August, und von dem Transkaukasus-Forscher Rjabov 
kamen mir 6 5’ von Neram zu, erbeutet Mitte Oktober, die alle 
möglicherweise mit dem 2. von Püngeler erwähnten, abweichend 
gefärbten und gezeichneten, mit dem ersten wohl nicht conspe- 
zifischen @ von Nordpersien in Beziehung stehen, von der typi- 
schen diaphanaria aber mit einiger Sicherheit artlich oder ras- 
sisch verschieden sind. Anfänglich schienen mir diese 5 nach 
oberflächlicher Prüfung zu diaphanaria zu gehören, nach ein- 
gehender Untersuchung erwiesen sich aber ganz besonders der 
Flügelschnitt, dann indessen auch Zeichnung und Färbung als 
derart different, daß ich meine Ansicht änderte und beschloß, 
eine Schilderung und Abbildung der-ja so wie-so noch unbe- 
schriebenen Tiere im Folgenden zu geben, mit Hervorhebung 
der von der Urbeschreibung und der Abbildung Püngelers (Iris 
16, 1903, S. 295, Taf. I, VI. Fig. 14) abweichenden Merkmale. 


Palpen mäßig lang, sehr lang behaart, außen braun, innen 
weißlich. Gesicht weiß, mit schwarzem, pyramidenförmigem, 
scharfemHorn-Vorsprung, von braunen Haaren umgeben. 5 Füh- 
lergeißel weiß, bis zur Spitze mit braunen Kammzähnen. Brust 
und Beine lang weißlich behaart; Hintertibien mit 2 Paar ganz 


34 


ungleicher Sporen; Thorax oben braun und weißlich gemischt, 
die ersten Ringe des Abdomens oben weiß, das übrige braun. 
Vfl. breiter, der Außensaum weniger schräg, der Innenwinkel 
viel deutlicher und weniger flach, als bei diaphanaria, der Außen- 
rand subapical nicht ausgeschnitten, nur schwach geeckt auf 
Ader IIl,1, auf IV,1 und IV,2; am Hfl. zeigt sich der Apex viel 
weniger vorgezogen, weniger zugespitzt, der Außensaum zwischen 
den Adern tiefer ausgeschnitten, am tiefsten zwischen Ader IIl,1 
und IIL3. Da die Flügelfarbe oberseits schön braun ist, nicht 
weißlich, lichtbraun bestreut, also dunkler, treten die etwas 
dunkler braunen Binden nicht so deutlich hervor, wie bei der 
Verwandten. Von den drei lichtbraunen Binden der Vfl. der 
letzteren sind nur die zwei ersten vorhanden und ihre Farbe 
ist dunkelbraun, die dritte fehlt, die erste steht etwas näher 
der Basis und scheint weniger weit auswärts gebogen, und kleine 
braune Flecken sind ihr außen angelagert; die mittlere ist weni- 
ger scharf begrenzt nach außen, vor der Gabelung durch die 
hellere Grundfarbe ziemlich breit unterbrochen; in Zelle 1 ent- 
hält sie ein kleines weißes Mondfleckchen; basal liegt ihr eine 
fleckige, unregelmäßige weiße Binde an, distal ein weißer Fleck 
in Zelle 3 und ein solcher an der Costa, ein größerer in der 
Gabelung, ebenfalls an der Costa, durchschnitten von der brau- 
nen Ader IIl,1. Subbasales Feld weiß mit braun gemischt. 
Die Mittelbinde der Vfl. setzt sich in gleicher Weise auf die 
Hfl. fort, nach außen besser abgegrenzt durch eine vollständigere, 
den Innenrand nicht erreichende, unregelmäßige, weiße Fleck- 
binde, die am Innenrand durch ein weißes Fleckchen gegabelt 
wird. Am Apex aller Flügel ein weißlicher, diaphanaria tehlen- 
der, Fleck; die feine Saumlinie braun, gefolgt von einer hellen 
Basallinie der dunkelbraunen Franusen. Die weißen Flecken sind 
durchscheinende Glasflecken, mit Ausnahme des großen weißen 
Flecks vor der Mitte der Costa der Vfl. und der Apikalflecken. 


Unterseits etwas heller, die Bänder schärfer hervortretend. 


2 0 von der Umgebung Wan, 2500 m, 24. Aug. 
4 5 von Nefram, Transkaukasien 17. Okt. Alle in m. Smig. 


Biston achyra sp.n. (Taf. II Fig. 3). Der B. strataria Hufn. 
am nächsten, kleiner, der Leib schmächtiger, die Vfl. schmaler, 
spitzer; ö Fühler wie bei strataria, die mittleren Kammzähne 
länger. Thorax grau, ohne weiße Flecken, Abdomen braun und 
grau gemischt. Vfl. oberseits grau, ohne die weißen Bänder der 


ö* 35 


Verwandten, nur im Saum- und Basalfeld ein schwacher weiß- 
licher Anflug. Die Linien schwarz, kräftig, die erste auf der 
Mittelader mit schärferem und längerem Zacken als bei strataria, 
die Postmediane hingegen schwächer und gleichmäßiger gezackt. 
Ein schwarzer Zellstrich. Hfl. heller grau; zwischen den beiden 
nach hinten konvergierenden Linien liegt bei allen drei Exem- 
plaren ein deutlicher kleiner Zellfleck, der bei strataria 
und ihren Formen an dieser Stelle nie zu konstatieren und für 
die Art sehr charakteristisch ist. Unterseite heller, grauweiß, 
die Zeichnung wie oben, aber schwächer. 

1 5 vom Achyr Dagh (Maras), 2 5 vom Yüksek Dagh, 


Amanus, im April. 


Gnophos wanensis sp.n. (Taf. II Fig. 4) bildet eine sehr inter- 
essante Entdeckung, denn es handelt sich um eine nahe Verwandte 
der Gn. sibiriata Guen. (Altai), (Seitz, Bd. IV, S. 389, Taf. 22e), 
die bisher nur aus den zentralasiatischen Gebirgen bekannt war, 
und deren Gruppe als für das türkische Gebiet neu zu registrieren 
ist. Gn. sibiriata und ihre Verwandten zeichnen sich außer durch 
ihre kräftig gezeichnete Unterseite mit den hervortretenden, am 
Vil. fast geraden Postmedianen, (von mir abgebildet E. Z. Frank- 
furt, 35, Nr. 7, Textfigur 8 u. 9), überdies aus durch den, auch 
äußerlich mit Lupe sichtbaren, sehr langen 5' Kopulationsapparat. 
oO Fühler äußerst kurz bewimpert, kürzer als bei sibiriata; der 
Hfl.-Saum augenfällig tiefer gezackt. Färbung oberseits grau mit 
gelbem Ton, nicht ockrig wie bei der Verwandten, dicht dunkel 
besprenkelt und gestrichelt; das Saumfeld dunkler grau, in der 
Mitte mit einem etwas helleren Fleck. Die Zeichnung ähnlich 
wie bei sibiriata, doch verläuft die Postmediane der Vfl. gerader, 
weniger gebogen, die der Hil. nicht geknickt, sondern nur ge- 
bogen. Die Unterseite sehr charakteristisch, die schwarzen Post- 
medianen dicker, gerader als bei sibiriata, ungezähnt und un- 
gezackt, das weiße Band danach schmaler, auf beiden 
Flügeln gleich breit. Von ähnlich werdenden aberrierenden 
verdunkelten sibiriata leicht zu unterscheiden durch die geradere, 
nicht schon auf Ader III,3 abgeknickte, sondern erst auf Ader 
IV,! oder 2 sanft basalwärts abgebogene Postmediane der Hfl. 

43 9 Umgebung Wan, Kurdistan, 2400 m, Ende August, 
Anfang September. 


Dyscia conspersaria Schiff. sultanica ssp.n. (Taf.II Fig. 5) 
ist eine auffallende, oberseits rötlich übergossene, fein rötlichbraun 


36 


gesprenkelte Rasse vom Sultans-Dagh, Anatolien, aus einer Höhe 
von 1700—2200 m, Mitte Juli. Einzelne besitzen, ähnlich wie die 
weiße v. osmanica Wgnr, eine fleckige, unvollständige Mittel- 
binde beider Flügel und einen dunklen Fleck im Außenfeld über 
dem Innenrand. Unterseits sind die Vfl. bräunlich, die Costa 
und oft auch die Zelle dunkler graubraun; Hfl. weiß, die Zeich- 
nung rotbraun. Fransen rötlich, unterseits etwas dunkler. 


11 5 alle in m. Smig. 


Zum Subgenus Priononyx Wrli. 


In sehr liebenswürdiger und kollegialer Weise macht mich 
Herr Dr. Dwight Pierce darauf aufmerksam, daß der Name 
Priononyx (E. Rundschau, 52, 1935, S. 116) bereits bei den Hy- 
menopteren (Dahlbom 1844) vergeben ist. Ich ändere den Namen 
deshalb ab in Empriononyx nom. nov. und nehme die Gelegen- 
heit wahr, Herrn Dr. Dwight Pierce meinen wärmsten Dank aus- 
zusprechen für sein vorbildliches Vorgehen, das gewissen omni- 
voren Entomologen zur Nachachtung bestens empfohlen sei. 


37 


Buchbesprechung: 


Vor kurzem erschien die erste Lieferung des groß angelegten Werkes 
von Universitäts-Professor Dr. Martin Hering in Berlin: 


„Die Blatt-Minen Mittel- und Nord-Europas einschließlich Englands. Be- 
stimmungs-Tabellen der von Insekten-Larven aller Ordnungen erzeugten 
Minen in den wildwachsenden und den im Haushalt der Menschen kul- 
tivierten Pflanzen.“ 700—800 Seiten mit 7 Tafeln und 500 Text-Ab- 
bildungen. Verlag Gustav Feller, Neubrandenburg (Meckl.) Das Werk 
erscheint in etwa 6 Lieferungen, jede zum Subskriptionspreis von 12 RM 
und wird in etwa 2 Jahren fertig vorliegen, 


Die vorliegende erste Lieferung enthält eine eingehende Einleitung mit 
einer Erklärung des Begriffs „Mine“ und der Einteilung der Minen, einer all- 
gemeinen Darstellung der Minen-Erzeuger mit eingehenden biologischen An- 
gaben, sowie Hinweisen für die Bestimmung, die Zucht und Präparation und 
die Anlage der Sammlung. Die folgenden speziellen Bestimmungstabellen, 
alphabetisch nach den Nahrungspflanzen geordnet, umfassen in Lieferung 1 
die Gattungen Abies bis Bromus. 

Das Buch ist ein Standard-Werk der Entomologie, das nicht warm 
genug begrüßt werden kann. Es ist gleich wichtig für alle Entomologen, die 
in den vier als Minierer in Frage kommenden Insektenordnungen (Dipteren, 
Coleopteren, Lepidopteren u. Hymenopteren) praktisch arbeiten, wie für die 
Botaniker (Pflanzenpathologen, Botanische Institute u. Museen) und alle Ein- 
richtungen der angewandten Entomologie, wie Pflanzenschutz-Stationen, Forst- 
Institute, Züchtungs- und Versuchsstationen 

In dem Prospekte der Verlagsbuchhandlung ist darauf hingewiesen, daß 
sich seit den Zeiten Reaumurs, des Vaters der Minenkunde (Hyponomologie) 
ein Heer von Wissenschaftlern, Sammlern und Liebhabern mit den Blattminen 
beschäftigt hat, aber die Ergebnisse ihrer Forschungen waren bis heute zer- 
streut und den Interessenten meist unzugänglich. Es ist das grundlegende Ver- 
dienst des Verfassers, daß er uns nunmehr dieses zusammenfassende Werk 
geschenkt und damit allen Interessenten einen Wegweiser gegeben hat, der 
eine rasche und sichere Bestimmung aller aufgefundenen Minen ermöglicht. 
Zahlreiche wohlgelungene Abbildungen der in Betracht kommenden Pflanzen- 
teile mit den Minen erhöhen den Wert des Buches noch außerordenlich. In 
der Gattung der Coleophoren (Lepidoptera) wurden auch die seit Herrich- 
Schäffers grundlegendem, den Lepidopterologen heute im allgemeinen unzu- 
gänglichen Werke nicht mehr erschöpfend abgebildeten, für die Bestimmung 
der Arten unentbehrlichen Raupensäcke neben den Minenbildern in u 


Umfange zur Abbildung gebracht. 
38 | 


Die Persönlichkeit des Verfassers, der sich, unterstützt von einem Stabe 
im Vorwort namentlich aufgeführter fachkundiger Helfer, seit Jahrzehnten ge- 
rade mit den Minen eingehendst beschäftigt hat und heute wohl als der erste 
Fachmann der Welt auf diesem Gebiet angesprochen werden darf, bürgt für 
eine in jeder Hinsicht vollendete Darstellung. Das Werk ist für jeden, der 
sich beruflich oder als Liebhaber mit diesen Kleinwundern der Schöpfung 
ernstlicher beschäftigt, unentbehrlich. 1L..(0). 


K. Grotä, ab ovo-Zuchten von Cidaria (Larentia) truncata Hufn. und ci- 
trata L. (immanata Hw.) in Flora og Fauna, Aarhus, Heft 3, 1935. 


Die interessante Arbeit, die die Ergebnisse der in unserer Zeitschrift 
(Jg. 19 — 1929 — S. 207 flg.) erschienenen grundlegenden Arbeit Heydemanns 
in erbbiologischer Hinsicht im wesentlichen bestätigt und vertieft, beruht auf 
über 70 ausschließlich aus der Gegend von Svendborg und meist aus Frei- 
landmaterial gewonnenen Eizuchten, deren erbbiologische Ergebnisse durch ein- 
gehende statistische Formeln belegt sind. Verfasser kommt hinsichtlich truncata 
zu dem Ergebnis, daß die Aberrationen normale Mendelsche Aufspaltung zeigen, 
während für citrata, die durch ihre Biologie schwierigere Probleme stellt, 
vorerst nur einige vorläufige Zuchtergebnisse mitgeteilt werden. Eingehende 
biologische Beobachtungen allgemeiner Art, sowie eine wohlgelungene Farben- 
tafel mit 30 Abbildungen (22 truncata- und 8 citrata-Formen) machen die 
Arbeit auch für jene Sammler wertvoll, die erbbiologischen Fragen weniger 
Interesse entgegenbringen. 


Das Heft ist bei „Flora og Fauna, Villa Fyen, Aarhus, Dänemark“ zum 
Preise von 1,50 dän. Kronen käutlich. IL, (0), 


39 


Erklärungen zu Taiel 1 


Fig. 

A1 (Geom.) ontigdaria Hb.. Abbild. bei Hübner, Eur. Schm. Taf. 20, Fig. 105. 

A2 Idaea eburnata Wocke i. 1, Abbild. in Z f. Ent. Breslau, 1850. Taf.4 Fig.13. 

A3 e " Y Original (Type) zu A2. 5 Schreiberhau, Rie- 
sengeb.. VII. 49, leg. Wocke. (Berlin). 


AA4 subsp. ee Hb. — ben — d Wallis, Laquintal, 18. VII. 29, leg. 
Dr. Binder. (Linz). 


A5 u h " Q Zermatt (e. o. Püngeler), III. 05. 
(Berlin). 
Bi 5 = r © Cogne, Piemont (e.o, Seiler), Ill. 03. 
7 (Berlin). 
B2 5 B — Pyrenäen — 9’ Gedre, 18. VII. 99 (leg. Rondou). 
(Berlin). 


B3 a grisescens m. — Alpen — (Type). 2 Atzwang, Tirol, VII. 07. (leg. 
Andreas). (Berlin). 


B4 h Ki = 5 © Kalvarienberg b. Bozen, Tirol 
(e.o. Dr.Petry), 6. V.31. (Erfurt). 


B5 subsp. austriae m. — Wachau (Type), %° Dürnstein (e. o. Naufock), XI. 34. 
BER (Linz). 


C1—2 f. aurata m. — Wachau — (Typen). 15, 19, Dürnstein (e. o. Naufock, 
Kusdas), XI. 34, 10. V. 33, (Linz), 


C3—5 mod. conspersa m. — Wachau— (Typen), Dürnstein, 19 (e.o.Naufock) 
I. 34; 2% (e. o.Naufock, Kusdas), 
V. 34, VIII. 33. (Linz). 


D1 ab? (aufgehellt) — Wachau — 1 2 Dürnstein (e. o. Naufock) IX. 34. coll, 
Nauf, 


D2,3 subsp. pallidaria Fuchs — Spanien — 15,19 Sierra de Gredos, Castil. 
1900 m, (leg. Reisser), 13.VIl. 34: e. o. 
Reisser VII. 34; coll. Reisser). 


DA4,5 mod. griseospersa m. n (Typen). 15, 12 Sierra de Gredos, 
Castil. 1900 m. — (leg. Reisser). 
12. VIL 34; 8, VIL 34. 


E1,2 subsp. hercyniae m. — Harz — (Typen) — 15,19, Bodetal (e. o.Dr. 
Petry). VI. 06. (Erfurt). 

E3—5 subsp.? — Erzgebirge— 15,1% Warta (leg. Dr. Binder) 6. VIII. 19; 
24.V11.20;1 S’ Krondorf (leg. Dr. Bin- 
der) 12. VII. 13 (Linz). 


F1,2 subsp. britanniae m. Südengland. — Typen — 19‘, 12, Penmaenmavr 
(e. o. Buckley), 1913 (Linz). 

F3—5 mut. dirutaria Fuchs. — Rheingau. (3. u. 4. Typen). — Bornich (e. o. 
Fuchs), 19 6. VII.86; 15 20.VII. 88; 
19 6.VIl.86. (Wiesbaden). 

G1,2 subsp. obscura Fuchs. — Rheingau. (Typen). — Bornich, (e. o. Fuchs), 
1‘ 26. V1.82; 1 2 29. VL.82. (Wies- 


baden). 
G3 " n 5 (Cotype). Bornich. (e. o. Fuchs) 1 5 
10. IX. (coll. Fritz Wagner, Wien). 
GAS : u Bornich (e. o. Fuchs) 1 5’ 16. Vl. 83; 


1 2 26. VI. 82. (Wiesbaden). 


Hi mut. fuscalata Fuchs, Rheingau. (Type). Bornich, (e. o. Fuchs), VIII. 76 
‘ (Berlin), ; 
B (Typen) Bornich, (e. 0. Fuchs), alle 76. 
(Wiesbaden). 
H4 mut. melaina m. — Alpen (Type). 5 Cogne, Piemont (e. o. Seiler), VIII. 03 
Berlin). 


1 O Oetztal, Tirol, (leg. Dr.Kitt), 3.VII. 
10. (Linz.) 


H2, Sh „ 


H 5 „ „ 


J1-5. mut. domestica Klimesch. — Wachau; Dürnstein (e. o. Dr. Müller, Nau- 
fock); & VI 34, 12420: 33,739 
VII. 34, V.34.; IV.34. (Linz). 


kA j mut. nigra m und Südengland, North-Wales, (Typen; vorläufig 
\ mod. nigrescens m. noch nicht streng geschieden). Penmaenmavr 
(e. o. Buckley), 1 5, 3 2, 1913. (Linz). 
XS ab ? Südengland, 1 5' Penmaenmavr, (leg.L.Prout), 
6. VII. 16 (coll. Prout). 


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Bere 
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Taiel 1. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. (1956). 


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Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 


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Erklärung zu Tafel II, 


Ourapteryx malatyana Wrli. © Malatya. 


Zamacra ? 5' diaphanaria Pglr. an sp. n. rjabovi. 
Wrli. & Wan-Gebiet. 


h a Unterseite. 
Biston achyra Wrli. Achyr Dash, Maras, Taurus. 
M > Unterseite. 
Gnophos wanensis Wrli. 9’ Wan-Gebiet, Kurdistan. 
„ 5 O Unterseite. 


Dyscia conspersaria Schiff. ssp. n. sultanica Wrli. 


& Sultan Dagh, Anatolien. Das von 
allen am reichsten gezeichnete Exemplar 


a ns Unterseite. 


Größe 1:1. 


Tafel II. 


Dr. Wehrli phot. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. (1986). 


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Ausgegeben am 20. IX. 1936. 


Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini 


unter besonderer Berücksichtigung 
der argyrognomon- und der argus-Gruppe. 


Von Walter Forster-München, ! 


Betrachten wir die Literatur über die Systematik des Tribus 
Lycaenini, so ist rasch zu erkennen, daß wir noch weit davon 
entfernt sind, auch nur die Arten einigermaßen richtig zu trennen 
und zu ordnen, ganz abgesehen von den unzähligen Lokalrassen 
und sonstigen Formen, welche zwar beschrieben, aber leider sehr 
häufig nicht an der richtigen Stelle eingereiht sind. Eine der 
Gruppen, bei welchen die Unsicherheit am größten ist, dürfte 
wohl die sein, die im allgemeinen als argus-argyrognomon-Gruppe 
bezeichnet wird. 

In vorliegender Arbeit soll nun der Versuch unternommen 
werden auf Grund reichlichsten Materials aus dem gesamten 
Verbreitungsgebiet der in Frage kommenden Arten und, soweit 
erreichbar, an Hand der gesamten Literatur die oben genannte 
Gruppe zu bearbeiten. 

Man kann nun einwenden, es sei ja schon so viel gerade 
über diese Gruppe geschrieben worden, daß diese Arbeit zum 
mindesten überflüssig sei. Das ist aber nur in einer Hinsicht rich- 
tig, nämlich insoferne, als allerdings viel, ja sogar manchmal zuviel 
geschrieben wurde. Aber was wurde damit erreicht? Es wurde 
fast immer nur ein kleines Teilgebiet herausgenommen und mehr 
oder weniger zusammenhanglos, mehr oder weniger gut bear- 
beitet. Auf diese Weise wurde manches, besonders soweit es die 
europäischen Formen betrifft, schon recht gut bearbeitet, aber 
es waren eben doch immer nur Bruchstücke ohne Zusammen- 


! Inaugural-Dissertation der philosophischen Fakultät II. Sektion 
der Ludwig-Maximilian-Universität München. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXV1.H.2. 1 41 


hang. Die wenigen mir bekannten Versuche einer Zusammen- 
fassung sind meist recht unglücklich ausgefallen, wohl hauptsäch- 
lich aus Mangel an Material. Es kommt hier, außer den reinen 
Katalogwerken, wie dem Katalog von Staudinger und Rebel (66) 
und der „Synonymie der Gattung Lycaena“ von Courvoisier (19), 
hauptsächlich in Betracht die Bearbeitung von Seitz (60) in seinen 
bekannten „Großschmetterlingen der Erde” und die Bearbeitung 
der Gruppe im Supplement zu den „Großschmetterlingen” durch 
Bollow (10). Letztere vor allem ist eher als ein Rückschritt, denn 
als Fortschritt anzusehen, denn hier werden sogar längst bekannte 
Tatsachen entweder ignoriert oder vollkommen falsch dargestellt, 
ganz davon abgesehen, daß hier nicht mal ein Versuch gemacht 
wird, die verschiedenen Formen richtig bei den einzelnen Arten 
aufzuführen. Die hierdurch entstandenen Unklarheiten zu klären 
ist mit ein Hauptzweck dieser Arbeit. In erster Linie sollen die 
unzähligen Beschreibungen gesichtet und richtig zusammengefaßt 
werden. Es wird sich zeigen, daß nicht wenige Namen zu Syno- 
nymen werden und eine wesentliche Vereinfachung eintreten wird. 
Natürlich lassen sich bei einer so umfangreichen Arbeit auch einige 
Neubeschreibungen nicht vermeiden, denn trotz des Bestrebens 
nach Verminderung der unnötigen Namen bleibt doch die Not- 
wendigkeit, gute geographische Rassen als solche zu beschrei- 
ben und eben auch zu benennen. 

Da die Voraussetzung zu einer derartigen Bearbeitung einer 
Gruppe in erster Linie die Beschaffung reichlichsten Materials 
darstellt, war es außerordentlich günstig, daß mir außer dem 
Material der Sammlung des bayerischen Staates auch von Seiten 
verschiedener Privatsammler in liebenswürdigster Weise die Tiere 
ihrer Sammlung zur Verfügung gestellt wurden, sodaß, von eini- 
gen Ausnahmen abgesehen, aus dem ganzen Verbreitungsgebiet 
der Arten Serien vorliegen. Für die Ueberlassung des Materials 
möchte ich in erster Linie den Herren Professor Krieg und 
Dr. von Rosen der bayerischen Staatssammlung danken, so- 
wie den Herren Präsident L. Osthelder und E. Pfeiffer. 
Ferner sei auch noch Dank ausgesprochen der Firma Dr. O, 
Staudinger und A.Bang-Haas in Dresden-Blasewitz, welche 
durch leihweise Ueberlassung verschiedener Originalstücke der 
Staudinger-Sammlung meine Arbeit unterstützte. 

Herrn Professor v.Frisch bin ich für die freundliche Ueber- 
lassung eines Arbeitsplatzes im zoologischen Institut zu großem 
Dank verpflichtet. 


42 


Bezüglich Arbeitsmethoden und Technik ist nicht viel zu 
sagen. Die nötigen Genitalpräparate wurden in der üblichen 
Weise angefertigt, indem das abgetrennte Abdomen in 15-20°/, 
Kalilauge kalt aufgeweicht und dann mit Präpariernadel und 
feinem Skalpell der Kopulationsapparat unter dem binokularem 
Mikroskop in Wasser herauspräpariert wurde. Zwecks Anferti- 
gung der Zeichnungen und Aufnahmen wurde das Präparat in 
der gewünschten Lage in Glycerin unter das Deckglas gebracht. 
Die Zeichnungen wurden mit Hilfe eines Projektionsprismas an- 
gefertigt bei 120facher Vergrößerung; zur Reproduktion wurden 
dieselben wieder auf °/,, verkleinert, sodaß, falls nicht anders 
angegeben, die Zeichnungen die Präparate in 36 facher Vergröße- 
‚rung zeigen. Zu den photographischen Aufnahmen der Präparate 
wurde eine Zeiß’sche Romeiskamera benutzt. Die angewandte 
Vergrößerung war 20fach. 


Zur Untersuchung der Duftschuppen wurden sowohl ganze 
Flügel, wie auch vor allem Einzelschuppen unter das Mikroskop 
gebracht. Letztere wurden mit einer feinen Nadel bei allen 
Tieren von derselben Stelle (zwischen Vorderrand und Zelle) 
des Vorderflügels entnommen. 


Sämtliche Größenangaben von Faltern, soweit sie auf Mes- 
sungen beruhen, welche ich selbst vorgenommen habe, wurden 
auf folgende Weise gewonnen: Entfernung von Thoraxmitte zur 
Vorderflügelspitze mal 2. 


Hier seien nun gleich einige Bemerkungen vorausgeschickt 
bezüglich der systematischen Kategorien und der verwendeten 
Besrifte. Es herrscht gerade in dieser Hinsicht z.Zt. leider ein 
unheilvolles Durcheinander und es ist trotz mancher in letzter 
Zeit gemachter Versuche eine grundsätzliche Klärung anschei- 
nend in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Es würde den Rah- 
men dieser Arbeit natürlich weit übersteigen, wollte man auch 
nur annähernd auf die riesenhaft angeschwollene Literatur über 
diesen Gegenstand eingehen. Bei den höheren systematischen 
Kategorien besteht ja wohl Klarheit, aber bei der Art und ihren 
Unterabteilungen ist das Chaos z. Zt. ungeheuer. Es bleibt also 
nichts anderes übrig, als daß man am Beginn einer sytemati- 
schen Arbeit zuerst die angewandten systematischen Begriffe 
definiert. 

Ich möchte also die in folgender Arbeit angewandten Be- 
griffe folgendermaßen verstanden wissen: 


l; 43 


Zuerst die Rasse. Eine Rasse ist ein Komplex untereinan- 
der morphologisch gleicher, oder nur individuell, ökologisch und 
jahreszeitlich variierender Individuen, welche untereinander un- 
begrenzt fortpflanzungsfähig sind. Die Rassen einer Art schließen 
sich im allgemeinen geographisch aus. Der Satz, daß zwei Rassen, 
welche ohne sich zu verbastardieren nebeneinander leben, eben 
nicht zu einer Art gehören können, ist nicht in allen Fällen auf- 
recht zu erhalten. Es gibt hier eben Grenzfälle: noch Rasse 
oder schon eigene Art? Eine Rasse geht meist gleitend in die 
Nachbarrasse über und ist mit dieser zur Fortpflanzung befähigt. 

Eine Rasse kann noch in zahlreiche, mehr oder minder aus- 
geprägte, durch klimatische oder ökologische Faktoren bedingte 
Lokalformen zerfallen, z. B. sind .cretaceus Tutt und masseyi 
Tutt englische Lokalformen der Rasse argus L. 

Die Bezeichnung Population dient nicht zur Bezeichnung 
einer systematischen Einheit, sondern soll lediglich als Bezeich- 
nung der Gesamtheit der an einem Flugplatz vorkommenden 
Exemplare dienen. In manchen Fällen deckt sich der Begriff 
Population mit dem Begriff Lokalform, aber im allgemeinen ist 
ersterer viel enger zu fassen und es stellt bei weitem nicht jede 
Population auch eine eigene Lokalform dar. 


Mehrere benachbarte Rassen können durch ein oder mehrere 
Merkmale der verschiedensten Art (morphologische oder biolo- 
gische) wieder untereinander näher verbunden sein als mit ent- 
fernteren Rassen derselben Art. Ich fasse sie dann als Ras- 
sengruppe zusammen, versehen mit einem, meist geographischen 
Beiwort, z. B. die europäische oder vorderasiatische Rassengruppe 
der Art Lycaena argus L. 

Als Art sei bezeichnet die Gesamtheit aller auf Grund von 
bestimmten Merkmalen (in verschiedenster Hinsicht) zusammen- 
gehörigen, sich im allgemeinen geographisch ausschließender, 
untereinander, zum mindesten aber mit der Nachbarrasse, frucht- 
barer Rassen, entsprechend dem Begriff „Rassenkreis” Rensch’s 
(54. 55). Es können hiebei die am weitesten voneinander ent- 
fernten Rassen unter Umständen schon soweit auseinander- 


! Die Bezeichnung Rassenkreis möchte ich ausschalten, da durch das Er- 
setzen des Begriffes Art durch den Begriff Rassenkreis nichts gewonnen, aber 
die bestehende Verwirrung nur noch gesteigert wird. Rensch bringt ja seinen 
„Rassenkreis“ in Gegensatz zu seiner „Art“. Seine „Art” stellt aber nichts 
anderes dar, als den extremen Fall eines Rassenkreises mit eben nur einer 
Rasse. Einen grundsätzlichen Unterschied kann ich hier jedenfalls nicht finden, 


44 N 


entwickelt sein, daß eine fruchtbare Kreuzung nicht mehr mög- 
lich ist. Gänzlich undurchsichtig werden die Verhältnisse, wenn 
sich zwei gut differenzierte Rassen sektındär durch Ausbreitung 
ihres Areals wieder übereinander geschoben haben, also in dem 
gemeinsam bewohnten Gebiet wie zwei gute Arten nebeneinan- 
leben. Es sind das die schwierigen Grenzfälle, wo eine Defi- 
nition, noch Rasse oder schon Art meist nicht mit Sicherheit 
möglich ist und dem doch immer subjektiven Urteil des betref- 
fenden Bearbeiters überlassen bleiben muß. 

Einen sehr breiten Raum in meiner Arbeit nahm die Unter- 
suchung der & Genitalarmaturen ein. Es wurden ca. 600 Prä- 
parate angefertigt, zum größten Teil gezeichnet und etwa 250 
photographische Aufnahmen hergestellt. Es sollte, neben einer 
allgemeinen Uebersicht über den Tribus Lycaenini, festgestellt 
werden: 1. Ist es möglich, auf Grund der 5 Genitalarmatur die 
einzelnen Arten der Gattung Lycaena! einwandfrei zu unter- 
scheiden? 2. Lassen sich innerhalb einer Art Veränderungen 
am Genital nur im Rahmen der individuellen Variationsbreite 
oder etwa auch bei den Rassen feststellen ? 

Bevor ich näher auf diese zwei Punkte eingehe, möchte ich 
kurz einiges über die Verwendung des 5’ Genitals zu systema- 
tischen Feststellungen bei Lepidopteren bringen, wobei ich aber 
nur auf die wichtigste Literatur eingehen kann.? 

Bei Escherich (26) findet sich folgender Satz: „Die Geni- 
talanhänge sind äußerst konstant und ändern gewöhnlich nicht 
mit den übrigen Eigenschaften (Farbe, Form, Skulptur u.s.w.) 
ab; sodann sind sie bei den meisten Arten (wenn nicht bei allen) 
verschieden, und endlich sind die Unterschiede gerade bei nahe 
verwandten Arten sehr groß.“ Das war, wie eine Ueberschau 
über die damalige Literatur zeigt, die um die Jahrhundertwende 
allgemein gültige Anschauung. Ich will nur noch Petersen (53) 
anführen, der zu dieser Frage schreibt: „daß jede Art durch 
ihren Geschlechtsapparat wohl charakterisiert ist.“ Nur wenige 
Autoren sind anderer Ansicht, so Awinow (1), Meixner (45) und 
‚Oberthür (49). 

Nach meinen Ergebnissen muß ich mich unbedingt der An- 
sicht der letztgenannten Autoren anschließen, wenigstens soweit 
1 Die Gattung Lycaena und der Tribus Lycaenini in dem Umfang auf- 
gefaßt wie bei Seitz. 


2 Es sei hier auf die sehr ausführliche Zusammenstellung der Literatur zu 
dieser Frage bei Drosihn (25) verwiesen. 


45 


es die Gattungen Lycaena, Glaucopsyche und Everes betrifft, 
welche speziell daraufhin untersucht wurden. Hier gilt ohne 
Frage der Satz: Je näher zwei Arten sich stehen, desto ähn- 
licher die / Genitalarmatur! Das geht in sehr vielen Fällen so 
weit, daß Unterschiede überhaupt nicht mehr feststellbar sind. 
Drosihn (25) konnte ähnliche Feststellungen bei der Untersuchung 
verschiedener Pieriden machen. Ich möchte nun aber die ent- 
gegengesetzten Anschauungen nicht rundweg als falsch ablehnen. 
Es scheinen eben hier die Verhältnisse bei den verschiedenen 
Gruppen absolut nicht gleich zu sein und man kommt dann je 
nachdem zu verschiedenen Ergebnissen. Der Fehler liegt also 
nur darin, das für eine Gattung oder Familie als richtig gefundene 
verallgemeinern zu wollen. 

Nun zu den oben erwähnten beiden Punkten. Der erste ist 
mit einem glatten Nein zu beantworten! Es ist in den aller- 
meisten Fällen unmöglich in den erwähnten drei Gattungen ein- 
ander nahestehende Arten mit Hilfe des 5 Genitals zu trennen. 
Es lassen sich auf Grund des Baues der Genitalarmaturen zwar 
Gruppen verwandter Arten aufstellen, aber innerhalb dieser 
Gruppen ist das Genital in den meisten Fällen entweder ganz 
gleich, oder die Unterschiede sind derart gering, daß eine sichere 
Trennung infolge der ja immer vorhandenen individuellen Varia- 
bilität nicht möglich ist. Als Beispiel sei hier nur die damon- 
Gruppe genannt, bei der es in den meisten Fällen unmöglich 
ist, selbst äußerlich unzweifelhaft als verschieden zu erkennende 
Arten nach dem / Genital zu unterscheiden. Bei den in dieser 
Arbeit näher behandelten Gruppen, der argyrognomon- und der 
argus-Gruppe, liegen die Verhältnisse in dieser Beziehung ja et- 
was günstiger, aber auch hier ist es ausgeschlossen z. B. argyro- 
gnomon-Rassen aus Turkestan oder China von den am gleichen 
Ort vorkommenden idas- oder christophi-Rassen auf Grund des 
Genitals zu trennen. Erschwert wird die Frage noch durch die 
rassischen Unterschiede innerhalb der Arten, so daß z.B. idas L. 
und argyrognomon Brgstr. (— ismenias Meig.), welche in Europa 
auf den ersten Blick nach dem Genital zu unterscheiden sind, 
in Zentralasien erst nach genauer Untersuchung getrennt wer- 
den können, wobei in sehr vielen Fällen eine Trennung ledig- 
lich nach dem Genital sich als unmöglich erweist. 

Mit den letzten Feststellungen berühren wir schon Punkt 2.: 
Lassen sich innerhalb einer Art Veränderungen am & Genital- 
apparat nur individuell, oder etwa auch bei den einzelnen Rassen 


46 


feststellen? Die individuelle Variation, welche selbstverständlich 
auch beim Genital in Erscheinung tritt, scheint im allgemeinen 
sehr gering und beruht in der Hauptsache auf Größenunterschie- 
den, bedingt eben durch die Größenunterschiede der Tiere. Da- 
gegen sind Rassenunterschiede sehr deutlich festzustellen, inso- 
ferne, als sich auf Grund des Genitals meist Rassengruppen auf- 
stellen lassen, welche untereinander im Genital verschieden sind. 
Dies gilt für alle drei näher untersuchten, weitverbreiteten Arten: 
argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), idas L. und argus L. 

Im übrigen kommen Stücke, welche in der Bildung des 
Genitals einer anderen Rassengruppe gleichen in größeren Serien 
immer mal wieder vor, da die Unterschiede doch nicht so groß 
sind, daß sie nicht doch noch innerhalb der individuellen Varia- 
tionsbreite lägen. Extremstücke können dann eben mal das 
Bild eines Tieres einer anderen Rassengruppe zeigen. 

Etwas näher möchte ich auch noch auf den Wert der Andro- 
konien oder Duftschuppen der 5 für die Systematik eingehen, 
wenigstens soweit es die hier behandelten beiden Gruppen be- 
trifft. Ueber die anderen Gruppen habe ich selbst Untersuchungen 
nicht in größerem Umfange angestellt, konnte also auch kein ab- 
schließendes Urteil gewinnen. Köhler in seiner Arbeit: „Die 
Duftschuppen der Gattung Lycaena auf ihre Phylogenie hin 
untersucht“ (41) und Courvoisier: „Ueber Männchenschuppen 
bei Lycaeniden“ (20) kommen beide zu dem Schluß, daß die 
Gestalt und Ausbildung der Androkonien artspezifisch sei und 
deshalb ein sicheres Mittel zur Unterscheidung der Arten. Der 
erste Teil dieser Feststellung ist nicht anzuzweifeln, die Behaup- 
tung dagegen, daß’ die Androkonien ein sicheres Mittel zur Un- 
terscheidung der Arten seien, ist, wenigstens soweit es sich um 
nahe verwandte Arten handelt, unbedingt abzulehnen. Die Va- 
riation der Form und Größe der Androkonien nicht nur zwischen 
verschiedenen Individuen einer Population, sondern sogar bei 
ein und demselben Individuum ist nämlich so beträchtlich, daß 
sich bei nahe verwandten Arten, wie z.B. argyrognomon Bresstr. 
(= ismenias Meig.) und idas L. Unterscheidungen auf Grund der 
Androkonien kaum treffen lassen. Bei Untersuchung einer großen 
Reihe von Tieren fällt schon auf, daß gewisse artspezifische Un- 
terschiede bestehen, aber die Variationsbreite ist so beträchtlich, 
daß sehr umfangreiche Untersuchungen nötig wären um brauch- 
bare Ergebnisse zu erhalten. Erschwerend wirkt noch, daß offen- 
sichtlich auch eine geographische Variabilität mitspielt. 


47 


Jedenfalls bin ich zu dem Entschluß gekommen, :die Andro- 
konien bei der Bearbeitung der beiden Gruppen vollständig aus- 
zuschalten, da ihre Verwendung als systematisches Merkmal 
noch viel zu unsicher erscheint. 

Diese ganze Frage der Androkonien als brauchbares Merk- 
mal für die Systematik erfordert noch ein sehr eingehendes Stu- 
dium und ich habe sie hier nur kurz gestreift, soweit sie für die 
zu behandelnden Gruppen von Interesse ist, da ein tieferes Ein- 
gehen weit über den Rahmen dieser Arbeit hinausgehen würde. 
Auf alle Fälle ist es bedenklich, nur oder auch hauptsächlich 
auf Grund von Duftschuppenuntersuchungen neue Arten zu be- 
schreiben, wie es neuere Autoren schon mehrfach getan haben. 

Die bisherigen Ausführungen haben gezeigt, daß sich weder 
auf Grund von Genitaluntersuchungen allein, noch auch von 
Androkonienuntersuchungen allein brauchbare Ergebnisse erhal- 
ten lassen. Ebenso ist es auch mit allen anderen Merkmalen. 
In erster Linie sei hier noch der Tibialdorn erwähnt, der ja ge- 
‘rade in der Systematik der argus-Gruppe eine so große Rolle 
als Unterscheidungsmittel zwischen argusL. und idas L. gespielt 
hat. Argus L. soll den Dorn wohl ausgebildet haben, während 
er bei idas L. immer fehlen soll. Die Sache liegt nun so, daß, 
abgesehen von seltenen individuellen Aberrationen, der Dorn 
bei den mitteleuropäischen argus-Populationen immer gut aus- 
gebildet ist, bei hypochiona Rmbr. dagegen fast ganz fehlt. Auch 
bei verschiedenen anderen Rassen ist der Dorn fast ganz oder 
doch weitgehend rückgebildet, sodaß er also unter gar keinen 
Umständen als charakteristisches Merkmal für argus L. gelten 
kann.' Bei idas L. allerdings scheint der Dorn immer zu fehlen. 
Ebenso bei argyrognomon Brgstr. (ismenias Meig.). 

Diese Feststellung der Veränderlichkeit des Tibialdornes Bei 
den verschiedenen argus-Rassen ist insoferne von allgemeiner 
Bedeutung, als von manchen Autoren gerade auf die Bedornung 
der Extremitäten als brauchbares Merkmal für die Lepidopteren- 
Systematik großer Wert gelegt wird. Das von Warren’ aufgestellte 
und durch das Seitzwerk allgemein bekannte System der Noc- 
tuiden z.B. gründet sich im Wesentlichen auf die Extremitäten- 

! Verity (76) veröffentlicht in der „lris”, Jahrgang 1931, eine Arbeit: 
„On the geographical variations and the evolution of Lycaeides argusL. (Lyc.).“ 
In dieser Arbeit stellt Verity hauptsächlich auf Grund des Vorhandenseins 


oder Fehlens des Dornes ein System auf, das, ebenso wie manches andere 
dieser Arbeit, unhaltbar ist. 


® In Anlehnung an Hampson’'s System der Noctuiden. 


.48 


bedornung. Es wäre in diesem Zusammenhang auch zu erwäh- 
nen, daß, nach von F. Daniel und mir vorgenommenen Unter- 
suchungen, bei der zu den Cossiden zu zählenden Gattung 
Dyspessa ebenfalls eine sehr große Unregelmäßigkeit in Be- 
ziehung auf die Bedornung festzustellen ist, allerdings anschei- 
nend nicht artlich oder rassisch, sondern individuell variierend. 

Es wurden bei den Untersuchungen zu dieser Arbeit auch 
andere Merkmale, wie Fühlerbau, Bau der Palpen etc. untersucht, 
ohne daß allerdings Ergebnisse erzielt werden konnten, da bei 
diesen so nahe verwandten Arten Unterschiede nicht festzustellen 
waren. | | 

Die Färbung der Fransen wird von manchen Bearbeitern 
als wichtiges Merkmal herangezogen, insbesondere zur Unter- 
scheidung der @. Nach meinen Erfahrungen ist die individu- 
elle Variation bei diesen Arten so groß, daß diesem Merkmal 
im allgemeinen kein großer Wert beigemessen werden darf. Es 
ist z.B. schon richtig, daß die 9 von idas L. braune Fransen 
mit weißer Flügelspitze, die argyrognomon Brgstr. % dagegen 
vollständig weiße Fransen zeigen, aber es kann sowohl bei ein- 
zelnen Rassen (z. B. der argyrognomon Bırgstr.-Rasse latialis 
Rostagno in Italien), wie auch gelegentlich bei Einzelstücken ge- 
rade umgekehrt sein, ganz abgesehen von den vielen Stücken, 
welche in dieser Hinsicht alle Uebergänge von rein Weiß bis 
Dunkelbraun zeigen. Aehnlich ist es bei den 5’ der meisten Arten, 
wo in derselben Population Stücke mit rein weißen und mit 
gescheckten Fransen vorkommen. 

Zusammenfassend möchte ich zu der ganzen Frage der sy- 
stematischen Merkmale folgendes sagen: Es erscheint immer als 
verfehlt, lediglich ein Merkmal allein zu betrachten, sondern nur 
die Berücksichtigung aller Merkmale, also des Gesamteindruckes 
eines Tieres kann zum Ziele führen, da der systematische Wert 
eines Merkmales von Fall zu Fall sehr verschieden sein kann. 

Um die zu einer derartigen Arbeit unbedingt nötige Ueber- 
sicht über die größere systematische Einheit, hier die Gattung 
Lycaena' im Besonderen, der Tribus Lycaenini im Allgemeinen, 
zu bekommen, habe ich soweit mir möglich, bei fast sämtlichen 
paläarktischen Arten Genitaluntersuchungen angestellt. Die teil- 
Der Metbne Lycaenini und die Gattung Lycaena wurden, von kleinen 
Ausnahmen abgesehen, in dem Umfange den Untersuchungen zugrundegelegt, 


wie Seitz und Bollow sie auffassen, in Hinblick darauf, daß dies z. Zt. immer 
noch das gebräuchlichste System darstellt. 


49 


weise äußerst interessanten Ergebnisse hier im einzelnen darzu- 
legen würde weit über den Rahmen dieser Arbeit hinausführen. 
Eine kurze Uebersicht über die auf Grund der Genitalunter- 
suchungen gefundene Systematik des paläarktischen Teiles des 
Tribus Lycaenini möchte ich aber hier doch bringen. 

Ueber Wert und Unwert des 5 Genitals als Hilfsmittel für 
die Systematik wurde ja schon an anderer Stelle gesprochen, 
hier soll lediglich die Tatsache nochmals vermerkt werden, daß 
sich zwar zur Tennung der Arten (wenigstens bei den Lycae- 
niden) das „’ Genital in sehr vielen Fällen nicht als geeignet 
erweist, daß aber betreff der Zuteilung der Arten zu den einzel- 
nen Gattungen, und innerhalb der Gattungen zu eventuellen 
Gruppen, der Bau des Jg Genitals von ausschlaggebender Be- 
deutung ist, denn es muß ja doch: wohl als sicher angenommen 
werden, daß gleicher oder doch sehr ähnlicher Bau des Genital- 
apparates ein Zeichen naher Verwandtschaft darstellt. 

Englische Entomologen, Tutt, Chapman u. a. haben ja be- 
reits eine weitgehende Aufteilung insbesondere der Gattung 
Lycaena vorgenommen, im Wesentlichen auf Grund von Genital- 
untersuchungen. Die Frage, ob eine derartige Zerreißung einer 
doch immerhin recht einheitlichen Gattung, unter Ausgrabung 
längst vergessener alter Namen, zweckmäßig und richtig ist, 
möchte ich unbedingt verneinen. Die Zersplitterung und Auf- 
teilung wurde ja gerade in der Insektensystematik sowieso schon 
in vielen Fällen reichlich übertrieben, sodaß heute die Haupt- 
aufgabe des systematisch Arbeitenden wohl viel eher ein Zu- 
sammenfassen sein muß, als ein Trennen. Die bisherige Methode 
muß jedenfalls zwangsläufig zu einem völligen Chaos führen und 
hat dies ja teilweise auch schon erreicht. 

Abgesehen von den englischen Aufteilungsversuchen, auf 
die ich jedoch hier nicht näher eingehen will, hat sich bisher 
nur Lorkovie (43) mit dieser Frage befaßt, allerdings nur im 
Rahmen der hauptsächlichsten europäischen Arten. Meine Ergeb- 
nisse stimmen im Großen mit denen von Lorkovi& überein, wei- 
chen aber im Einzelnen oft erheblich von ihnen ab. 


50 


Schema eines männl. Lycaenini-Genitalapparates. 


(Nach Lorkovi£.) 


-t Tegumen, U Uncus, su Subunci, V Valve, pe Processus exterior, 
pi Processus inferior, fi Fultura inferior, an Anellus, ae Aedoeagus, 


a Anus. 


Danach zerfällt der Tribus Lycaenini im paläarktischen Ge- 
biet in der Hauptsache in drei Gruppen, welche nach dem Bau 
des 5 Kopulationsapparates gut unterschieden sind. Ich bringe 
im Folgenden Lorkovic’s Beschreibung der drei Genitaltypen 
Everes-, Lycaena- und Glaucopsyche-Typus im Wortlaut, da sie 
sich mit meinen Befunden vollständig deckt: 


„Beim Everes-Typus ist der Uncus ein einheitliches Stück, 
was diese Gattung nicht nur von allen übrigen Lycaenini, son- 
dern auch von fast sämtlichen Lycaeniden auszeichnet, welche 
mit einem zweigeteilten Uncus ausgerüstet sind, und welche 
Form auch als die primäre anzusehen ist. Die Valven tragen einen 
ventral und median gebogenen Pröcessus exterior (dorsalis). 


Der Lycaena-Typus hat einen schmalen, paarig geteilten 
Uncus und schmale, lange, lateral abgeplattete Valven, über- 
haupt dominiert allgemeine Schlankheit in dem ganzen Apparat. 


Der Glaucopsyche-Typus ist im Gegensatz zu Lycaena sehr 
gedrungen, der Uncus geteilt, aber beide Hälften breit, ausein- 
andergerückt, die Valven nicht lateral, sondern dorsoventral 
sanz abgeplattet und breit. Aedoeagus im vorderen Teil lateral 
‚aufgeblasen.“ 


31 


Nach meinen Untersuchungen lassen sich nur wenige der 
bekannten paläarktischen Arten nicht in eine der drei Gruppen 
einreihen. Es sind dies durchweg Arten, die entweder ihre 
nächsten Verwandten oder ihr Hauptfluggebiet im afrikanischen 
oder im indoaustralischen Gebiet haben. 

Wenn ich nun das Wichtigste anführe, so kommt zuerst 
Taraca hamada Druce, welche der indoaustralischen Gruppe der 
Castaliinae angehört. Die in Afrika und Südasien weitverbrei- 
tete Gruppe Lampidinae, welche im Bau des 5 Genitalapparates 
manche Beziehungen zu den Glaucopsychinae, speziell der Gat- 
tung Zizera aufweisen, sind mit einer größeren Anzahl Arten 
vertreten. Bemerkenswert ist hier, daß webbianus Brull&, welche 
bisher immer zu boeticus L. gestellt wurde, ganz zweifellos zum 
Genus Syntarucus gestellt werden muß, welches trotz aller Be- 
denken unbedingt von Tarucus zu trennen ist. Abgesehen vom 
außerordentlich verschiedenen Bau des 9’ Genitals, sprechen 
auch noch verschiedene andere Gründe für eine Trennung die- 
ser Gattungen. 

Als Dritte folgen nun die Glaucopsychinae, eine anscheinend 
in der Hauptsache in den gemäßigten Breiten der alten sowie 
auch der neuen Welt verbreitete Gruppe. Das Genital wie 
oben beschrieben. Es ist wohl die phylogenetisch älteste Gruppe, 
die, wie schon erwähnt, zu vielen anderen Lycaenengruppen 
Beziehungen zeigt. Lorkovie teilt die Gattung Glaucopsyche wei- 
ter auf, während er dies für Lycaena ausdrücklich für nicht an- 
gängig hält. Ich stehe hier auf dem Standpunkt: Entweder müs- 
sen beide Gattungen nach ihren Gruppen aufgeteilt werden oder 
keine. Die eine aufzuteilen und die andere, ebenso in verschie- 
dene Gruppen zerfallende, nicht, ist unlogisch. Im übrigen wird 
eine Aufteilung der Gattung Glaucopsyche in dem Moment sehr 
schwierig und nur mit Gewalt durchführbar, in dem man auch 
die asiatischen Arten berücksichtigt, da sich dann die in Europa 
gut getrennten Gruppen als durch alle Uebergänge verbunden 
herausstellen. Es ist also auch im Hinblick darauf angebracht, 
die Gattung Glaucopsyche als ungeteiltes Ganzes zu belassen. 
Außer den bisher bei Lycaena aufgeführten Arten gehört hie- 
her lediglich pontis Elw., welche bisher in die Gattung Ortho- 
miella gestellt wurde bezw. von einigen Autoren zur Gattung 
Una. | $ 

Als zweite Gattung muß zu den Glaucopsychinae noch die 
Gattung Zizera treten, mit den Arten /ysimon Hübn., gaika Trim., 


32 


maha Koll. und opalina Pouj. Die übrigen bei Zizera aufgeführten 
Arten gehören zu Everes. 

Die nun anschließende Gruppe Lycaenopsinae, mit in der 
Hauptsache indoaustralischer Verbreitung, ist mit, einer ganzen 
Anzahl Arten der Gattung Lycaenopsis auch im paläarktischen 
Gebiet vertreten. Die Gattung Lycaenopsis, welche im Gesamt- 
habitus einen doch sehr einheitlichen Eindruck macht, zeigt im 
o Genital die extremsten Verschiedenheiten. Sie vermittelt'zwi- 
schen Glaucopsyche und Everes,. denn die oreas-Gruppe zeigt im 
Genital fast völlige Uebereinstimmung mit der arion-Gruppe der 
Gattung Glaucopsyche, denen sie ja auch im Habitus ähnelt. 
Dagegen hat nebulosaLeech ein ebenso ausgesprochenes Everes- 
Genital mit verwachsenem Uncus, während argiolus L. wieder 
einen ganz abweichenden Typus darstellt. Trotz dieser weitgeh- 
enden Unterschiede im Bau der 5 Kopulationsapparate möchte 
ich aber von einer Aufteilung der äußerlich so einheitlichen Gat- 
tung Lycaenopsis noch absehen, zumal ich ja nur die paläarkti- 
schen Arten untersucht habe und nach Angabe Fruhstorfers (28) 
sich ein Teil der südasiatischen Arten im Genital-, speziell im 
Valvenbau sogar dem Lycaena-Typus nähern soll. Es liegt hier 
der Verdacht nahe, daß auf Grund äußerer Aehnlichkeit, welche 
ja durch Parallelentwicklung entstanden sein mag, ganz hete- 
rogene Arten zu der großen Gattung Lycaenopsis vereinigt 
wurden. 

Die nächste Gruppe der paläarktischen Lycaenini bilden die 
Everinae, vertreten einzig durch die Gattung Everes. Dem 
cd Genital nach erscheinen die Everinae von allen anderen 
Gruppen scharf getrennt, mit Ausnahme der Lycaenopsinae, bei 
denen, wie erwähnt, eine Gruppe mit Genital vom Everes- 
Typus vorkommt, von der ich allerdings bezweifeln möchte, 
ob sie mit Recht dorthin gestellt wird. Die zu Everes gehören- 
den Arten waren bis jetzt noch in allen Systemen getrennt, 
Seitz z. B. bringt sie in, folgenden Gattungen: Everes, Zizera 
und Lycaena. 

Die nun folgende Gruppe der Lycaeninae wird in der Haupt- 
sache von der großen ‚Gattung Lycaena gebildet. Es müssen 
aber hieher auch noch ein paar Arten gerechnet werden, welche 
bezüglich des Baues des Uncus und teilweise auch der Valven 
den ausgesprochenen Lycaena-Typus zeigen, aber doch nicht in 
die Gattung Lycaena gestellt werden können. In erster Linie 
drei Arten, welche bezüglich des Baues des 5 Genitalapparates 


53 


fast vollkommen übereinstimmen und auch in den sonstigen 
Merkmalen sowie im Gesamthabitus sehr viel Gemeinsames 
aufweisen, aber nichtsdestoweniger bisher immer zu verschie- 
denen Gattungen gestellt wurden: galba Led., phiala Gr.Grsh. 
und eleusis Demaison. Diese drei Arten sind in der Gattung 
Chilades zusammenzufassen. ER: | 


Im & Genital schon vollständig mit Lycaena übereinstim- 
mend ist frochylus Frey., welche von Lorkovie, dem Beispiel 
älterer Autoren folgend kurzerhand zu dieser Gattung gestellt 
wurde. Wenn man das Genital als allein maßgebend annimmt, 
muß man auch zu diesem Schluß kommen und trochylus Frey. 
in die Nähe der rutilans-Gruppe der Gattung Lycaena stellen. 
Da trochylus Frey. aber doch in einigen Punkten, vor allem 
in der Geäderbildung der Vfl. von Lycaena abweicht, ist es 
wohl das beste frochylus Frey. direkt vor Lycaena F. zu stellen, 
unter Beibehaltung der von Courvoisier aufgestellten Gattung 
Freyeria. 


Die nun folgende, außerordentlich umfangreiche Gattung 
Lycaena zerfällt auf Grund des Befundes an den do’ Kopula- 
tionsapparaten in zahlreiche Gruppen. Von einer Aufteilung in 
einzelne Gattungen, wie sie schon mehrfach vorgenommen wurde, 
habe ich wie ja schon erwähnt, abgesehen, da infolge der immer 
wieder auftretenden Uebergänge zwischen den einzelnen Gruppen, 
sowohl hinsichtlich des anatomischen Baues, als auch des Ge- 
samthabitus eine solche nur mehr oder weniger willkürlich vor- 
genommen werden könnte. 


Von den hauptsächlichsten Typen des 5' Genitalapparates 
bringe ich Abbildungen und möchte sie im Folgenden kurz charak- 
terisieren. Die idas-Gruppe zeigt sich von sämtlichen anderen 
Gruppen gut unterschieden, vor allem durch den Bau des Uncus 
mit den hier ganz besonders gut ausgeprägten Uncushaken 
(Subunci). Der Processus inferior der Valven sehr gut entwickelt, 
mit breitem, mehr oder weniger ausgeprägtem Zackenkamm en- 
digend. Aedoeagus nicht übermäßig lang, gleichmäßig sich ver- 
jüngend, vorn spitz endigend. 

Das Genital von argus L. wird bei Behandlung dieser Art 
näher besprochen. Es bildet einen Uebergang von der idas zur 
sephyrus-Gruppe. Bei dieser sind die beiden Uncusspitzen merk- 
lich schlanker, der verwachsene Teil der Subunci wesentlich 
kürzer und gedrungener, die Valven im Großen und Ganzen 


54 


wie bei der idas-Gruppe. Der Aedoeagus ist meist etwas länger, 
sonst aber in der Form sehr ähnlich. 

Die nächste größere Gruppe, zu der sieversi Christ., optilete 
Knoch. und die kleine hyrcana-Gruppe überleiten ist die orbi- 
tulus-Gruppe. Hier sind im Allgemeinen alle Teile gedrungener, 
die Valven dorsal mit einem für diese Gruppe charakteristischem 
Eck, der Processus inferior meist schmal, mehr oder weniger 
über den, meist stark abgerundet endigenden Processus exterior 
hinausragend. Aedoeagus kurz und gedrungen. 

Eumedon Esp. und semiargus Rott., welche sich beide in 
keine Gruppe einreihen lassen, zeigen Anklänge sowohl an die 
orbitulus-, wie auch an die folgende icarus-Gruppe, weshalb ich 
sie hier zwischen beide Gruppen stelle. 

Die nun folgenden Gruppen, die icarus- und die damon- 
Gruppe, welche sich sehr nahe stehen, zeigen im Bau des Uncus 
mit den verhältnismäßig kleinen Subunci Uebereinstimmung. 
Ebenso im Bau der Valven mit sehr schmalem Processus inferior, 
der aber den sehr gut entwickelten und breit gerundet endigen- 
den Processus exterior immer überragt. Der Hauptunterschied 
der beiden Gruppen liegt im Bau des Aedoeagus, der bei der 
icarus-Gruppe mittelmäßig lang, nach vorne nicht oder kaum 
merklich verjüngt, stumpf endet, bei der damon-Gruppe dagegen 
am Vorderende immer mehr oder weniger verdickt mit einem 
Kolben endigt. 

Meleager Esp. zeigt sehr nahe Beziehungen zur vorhergehen- 
den Gruppe, während antheros Frey. und psylorita Frey. zur 
letzten, zur astrarche-Gruppe überleiten. Diese ist durch einen 
Uncus mit schlanken, spitz zulaufenden Fortsätzen und auffallend 
kleinen oder ganz fehlenden Subunci ausgezeichnet. Besonders 
charakteristisch für diese Gruppe ist der auffallend lange, schlanke 
und spitz endigende Aedoeagus. 

Im Verlauf meiner Untersuchungen erhielt ich 85 19 einer 
Lycaena von transkaspischen Fundorten, welche sich als zu 
einer noch nicht bekannten Art gehörig herausstellten, die ich 
turcmenica nov. spec. nenne und im Folgenden beschreibe. 

Größe der J 33—36 mm, 9 36 mm. Os. der & violett- 
blau mit bei manchen Stücken deutlich ausgeprägtem Zellschluß- 
fleck. V#l. mit gut ausgeprägtem braunschwarzem Rand. Auf 
den Hil. ist dieser aufgelöst in große, zwischen den Adern steh- 
ende Flecke. Adern gegen den Rand zu schwarz, wodurch sie 


oF) 


sich scharf vom blauem Grund abheben. Saumlinie fein schwarz, 
Fransen an der Basis braun, in der äußeren Hälfte rein weiß. 
Us. dunkel braungrau, mit schwach entwickelter, grünlichblauer 
Basalbestäubung. Ocellen meist groß, schwarz mit breitem 
weißen Rand. Die gelben Randilecke auf allen Flügeln nicht sehr 
kräftig entwickelt, die randwärts gelegenen schwarzen Punkte 
auch auf den Hfl. ohne Metallschuppen. Wurzelwärts werden 
die gelben Flecke begrenzt von feinen schwarzen Winkeln auf 
denen gut ausgebildete, weiße Pyramidenflecke stehen, die auf 
den Hfl. mit ihren Spitzen immer die Ocellen erreichen. Der 
Raum zwischen den Randilecken und der Saumlinie weiß, nur 
von den braungrauen Adern unterbrochen. © auf der Os. fast 
einfarbig dunkelbraun mit schwacher Andeutung rotgelber Punkte 
auf den Hfl. Blaue Schuppen auf den Hfl. zerstreut, etwas dich- 
ter an der Basis und wurzelwärts vor den gelben Punkten. Zell- 
schlußfleck der Vfl. ausgeprägt. Fransen, soweit bei dem schlecht 
erhaltenen Exemplar zu erkennen, weiß. Us. vollständig der 
des J' entsprechend. 

Nach dem Bau des 9 Genitals ist furcmenica zur sephyrus- 
Gruppe zu stellen. Im gesamten Habitus ist sie sehr ähnlich 
der nordafrikanischen allardii Obth., von der sie sich aber durch 
einen etwas abweichenden Bau des &J Genitalapparates (ge- 
drungenere, kürzere Valven) unterscheidet. 


oJ Type: Transcaspia, Jablanowka, AchalTekke 2000m: Juli. 
@ Type: Transcaspia, Arwas; Juni. 
oben 7 5 Transcaspia, Arwas; Juni. 


Sämtliche in Sammlung Pfeiffer. 


Im Folgenden bringe ich nun die Reihenfolge der paläarkti- 
schen Lycaenini-Arten, wie sie sich auf Grund meiner Unter- 
suchungen ergibt, wobei aber zu berücksichtigen ist, daß eine 
Aufzählung der Arten hintereinander die wahren Verhältnisse 
nie ganz richtig darstellen kann. 


56 


Tribus Lycaenini. 


1. Castaliinae, 


Taraca hamada Druce. 


2. Lampidinae.' 


Jamides bochus Cr. Tarucus theophrastus F. 
Polyommatus boeticus L. balkanicus Frey. 
Nacaduba ’ ardates Moore mediterraneus B.-Bak.’ 
Catachrysops® cnejus F. Syntarucus telicanus Lang 
Azanus * jesous Guer. webbianus Brulle 


3. Glaucopsychinae. 


Zizera® Iysimon Hbn. baton Brgstr. 
 gaika Trim. | bavius Ev. 
maha Koll. | 
opalina Pouj. | orion Pall. 
moorei Leech 
Glaucopsyche triphysina Stgr. lanty Oberth. 
barine Leech 
anthraciasChrist 
pontis Elw. melanops Bsdw. 
cytis Christ. paphos Chapm. 
panagaea H.-Sch. | asiraea Frey. 
anisophthalma Koll. . charybdis Stgr. 
cyllarus Rott. 
vicrama Moore lycormas Bilr. 


abencerragus Pier. 
clara Christ. 


! Virachola livia‘'Klug. und Jolaus jordanus Stgr. gehören zu den Theclini, 
nicht zu den Lycaenini. 

2 Nac. pavana Horsfl. konnte ich nicht untersuchen. 

® Cat. pandava Horsfl. konnte ich nicht untersuchen. 

* Azanus ubaldus Cr. und ihebana Stgr. wurden nicht untersucht. 

5 mediterraneus B.-Bak. gehört nach Angaben Lorkovie's hieher. Eben- 
falls nicht von mir untersucht wurde plinius F, 

% Nicht untersucht wurden: otis F., sylvia Nakahara, aricia Gr.-Grsh. und 
draeseckei Schaw. Bei der großen Verwirrung in dieser Gattung ist es sehr 
wahrscheinlich, daß die eine oder andere dieser Arten hier falsch steht. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H. 2. 2 57 


(Glaucopsyche) arcas Rott. coeli Oberth. 


alcon Schiff. coelisena Oberth. 
euphemus Hbn. pryeri Murr. 
arion L. 

arionides Stgr. gigantea Gr.Grsh. 
atroguttata Oberth. iolas O.'! 


4. Lycaenopsinae. 


Lycaenopsis” oreas Leech argiolus L. 
hersilia Leech sugitanii Mats. 


vardhana Moore 
nebulosa Leech 


5. Everinae. 


Everes’ argiades Pall. carswelli Stempffer 
coretas O. lorquini H.-Sch. 
decolorata Stgr. sebrus Bsdw. 


persephatta Alph. 
staudingeri Christ. 


alaina Stgr. fischeri Ev. 
prosecusa Ersch. pontanini Alph. 
duplex Alph. filicaudis Pryer 
gisela Püng. ion Leech 
minimus Fuessl. zuthus Leech. 


6. Lycaeninae. 


Chilades: galba Led. agnata Stgr. 
phiala Gr.Grsh. idas L. 
eleusis Demaison lancrei Graeser 
Freyeria trochylus Frey. cleobis Brem. 
Lycaena argyrognomon Bregstr. 
melissa Edw. argus L. 


christophi Stgr. 


! Die zweifellos zu Glaucopsyche zu stellenden fascista Trti., argali Elw., 
happensis Mats. und hozanensis Mats., welche, mit Ausnahme der argali Elw., 
wohl kaum gute Arten sind, konnte ich nicht untersuchen, 


®2 Albocaerulea Moore und dilecta Moore konnten nicht untersucht werden. 


® Davidi Pouj. und arcana Leech konnten nicht untersucht werden, ge- 
hören aber sicher zur Gattung Everes (fischeri-Gruppe). 


* Laius Cr., konnte ich nicht untersuchen. 


58 er 


(Lycaena) eversmanni Stgr. 


lucifera Stgr. 
eurypilus Frey. 
pylaon Fisch.-W, 
sephyrus Friv. 
martini All. 
allardii Oberth. 
turcmenica Forst. 
vogelii Oberth. 
loewii Zeller 


fergana Stgr. 
sieversi Christ. 
optilete Knoch. 


hyrcana Led. 
alcedo Christ. 
iris Stgr. 

rutilans Stgr. 


orbitulus Prunn. 
pyrenaica Bsdw. 
pheretiades-Ev. 
pheretes Hbn. 
lamasem Oberth. 
amphirroe Oberth. 
omphisa Moore 
chrysopis Gr.Grsh.' 
galathea Blanch. 
felicis Oberth. 


eumedon Esp. 
semiargus Rott. 
devanica Moore 


sarta Alph. 
stoliczkana Fldr. 


venus Stgr. 
eroides Friv. 
eros O, 
candalus H.-Sch. 


icarus Rott. 


tersithes Chapm. 
amandus Schneid. 
ellisoni Pfeiffer 
hylas Esp. 
nivescens Kef. 
atlantica Elw.” 
dagmara Gr.Grsh. 
superba Stgr. 
escheri Hbn. 
coridon Poda 
albicans H.-Sch. 
corydonius H.-Sch. 
bellargus Rott. 
cyane Ev. 

elvira Ev. 

miris Stgr. 
damon Schiff. 
damone Ev. 
phyllides Stgr. 
phyllis Christ. 
hopfferi H.-Sch. 
poseidon Led. 
dama Stgr. 

actis H.-Sch. 
erschoffi Led. 
glaucias Led. 
myrrha H.-Sch. 
dolus Hbn. 
menalcas Frey. 
antidolus Rbl. 
admelus Esp. 
riperlii Frey. 
mithridates Stgr. 


! Diese und die folgende sind wohl nur omphisa-Formen. 
®2 Wohl nur eine Form der nivescens Kef. 


2,59 


(Lycaena) diana Miller .. .  asfrarche Bröstr. 


coelestina Ev. cramera Ersch. 
chinensis Murr. 
-meleager Esp. teberdina Shel. 
ramburi Vrty. 
antheros Frey. donzelii Bsdw. 
hyacinthus H.-Sch. 
psylorita Frey. isaurica Stgr.! 


Die in vorliegender Arbeit eingehender behandelten Arten 
bilden einen Teil der von den englischen Entomologen in der 
Gattung Plebeius Kluck zusammengefaßten Arten.” Nach meinen 
Ergebnissen kann ich zwei Gruppen bilden: 


1. idas L., cleobis Brem, tancrei Graes., christophi Stgr., 
agnata Stgr., argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), 
melissa Edw., scudderi Edw., aster Edw. und anna Edw. 


2. argusL. 


Die drei nordamerikanischen Arten scudderiEdw., aster Edw. 
und anna Edw., kann ich im Verlauf der Arbeit nur ganz flüch- 
tig streifen, da mir kein Material zur Verfügung steht und ich 
mich im Wesentlichen auch nur auf die paläarktischen Arten 
beschränken möchte. Meine Angaben betreff scudderi Edw. 
und anna Edw. beruhen in der Hauptsache auf Untersuchuns eng 
Stempffers (67). 


' Von den bei Seitz aufgeführten Arten konnten mangels Material nicht 
untersucht werden: bellona Gr.Grsh., panope Ev., osiris O.B.H., divina Fixs, 
dis Gr.Grsh., kogistana Gr.Grsh,, pulchra Shelj., actinides Stgr., putealis Mats,, 

florenciae Tytler,peilei B.-Bak., alra Gr.Grsh. 

Ferner wurden bei Seitz noch als Arten aufgeführt: berezowskii Gr.Grsh., 
wohl sicher eine pheretes-Form, everesti Riley, schon von Seitz selbst in Band 9 
der „Großschmetterlinge" als stoliczkana-Rasse aufgeführt; dux Riley, welche 
zu icarus Rott. gehören dürfte; serica Gr.Grsh., wohl nur eine saria Alph,- 
Form; marcida Led., welche zu meleager Esp. zu stellen ist; aedon Christ, 
wohl zu erschoffi Led. gehörig und die rätselhafte pontica Courv., welche am 
ehesten als aberrative semiargus Rott. zu deuten ist. Diese Formen konnte 
ich ebenfalls nicht untersuchen. (Die Angaben betreffend marcida Led. und 
aedon Christ auf Grund einer Besichtigung der Originale in der Sammlung 
Staudinger-Dresden durch E. Pfeiffer.) 

® Tutt führt unter Plebeius noch an: Lycidas Trapp., sephyrus Friv., 
eversmanni Stgr., lucifera Stgr., eurypilus Frey., pylaon Fisch.-W., loewii Zel- 
ler, allardii Oberth., fergana Stgr., martini All., staudingeriChrist., barineLeech 
und acmon Dbldy. (letztere aus Nordamerika). 


60 


Hier ist noch eine rätselhafte Art zu erwähnen, welche in 
diese Gruppe gehört: sareptensis Chapm. Chapman beschreibt 
dieselbe in „The Entomologist's Record XXX [1918]* (11) nach 
‚Stücken, welche von Sarepta in Südrußland stammen sollen 
und gibt dazu eine gute Abbildung des 5 Genitals. Nach dieser 
Abbildung und Chapmans Beschreibung wäre sareptensis Chapm. 
so gut wie identisch mit melissa Edw. Da nun melissa Edw. 
aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich eine Rasse der argyro- 
gnomon Brgstr. (= ismenias Meig.) darstellt, wäre es natürlich 
‚nicht völlig ausgeschlossen, daß auch anderswo eine Rasse mit 
derartig gebildetem Genital auftritt. Ich halte dies aber, gerade 
bei Stücken aus Südrußland, für im höchsten Grade unwahr- 
scheinlich, da sämtliche von mir untersuchten südrussischen argyro- 
gnomon 9’ gleichen und von melissa Edw. weit abweichenden Bau 
des Genitals aufweisen. Auch ist sareptensis Chapm. nie wieder 
gefunden worden. Bei einem Einzelstück könnte man an eine 
individuelle Extrementwicklung denken wie sie immer mal vor- 
kommen kann, aber nachdem Chapmann seine sareptensis auf 
mehrere Stücke stützt, neige ich zu der Ansicht, daß er hier 
das Opfer irgend einer Verwechslung oder eines Mißverständ- 
nisses geworden ist. Gleichwohl ist es aber falsch, die sarep- 
tensis Chapm. gänzlich totzuschweigen, wie es in der deutschen 
entomologischen Literatur geschehen ist. Es ist auch dies eine 
Frage, die erst in der Zukunft, bei Vorliegen von wesentlich 
reicherem Material endgültig geklärt werden kann. 

Ein schwieriges Kapitel bildet in den beiden Gruppen as 
‘Nomenklatur. Sie bildete fast hundert Jahre lang Gegenstand 
eines heftigen Kampfes und es ist natürlich ausgeschlossen hier 
näher darauf einzugehen. Es sollen hier lediglich die in dieser 
Arbeit verwendeten Namen. erläutert werden. Wer sich ein- 
gehender mit dieser Frage beschäftigen will, sei auf das Literatur- 
verzeichnis verwiesen. 

Die Unklarheiten sind zweifellos dadurch entstanden, daß 
noch vor wenigen Jahren die Unterscheidung von idas L. und 
argus L. als schwieriges Problem galt und es infolge geringerer 
Formenkenntnis tatsächlich auch war. Argus wurde nach dem 
“Beispiel Schiffermüllers (im Wiener Systematischen Verzeichnis) 
‚von vielen Autoren gleich idas L. gesetzt und die zweite damals 
bekannte Art als aegon S.V. (Schiff.) bezeichnet. Courvoisier 
‚nennt die beiden Arten aegon Schiff. (=argus L.) und argus Schiff. 
Seitz folgt ihm darin. Courvoisier selbst gebraucht aber später 


61 


in seiner „Synonymie der Gattung Lycaena‘ (19) die Namen 
argus L. und idasL. Es wurde nämlich auf Grund einer Unter- 
suchung der Linne’schen Typen einwandfrei festgestellt, daß 
Linne tatsächlich zwei Arten beschrieben hat, nämlich argus L. 
und idas L. Letzterer Name wurde und wird auch teilweise 
heute noch, vor allem von englischen Entomologen für ungültig 
erklärt, weil Linn& noch eine idas beschrieben habe, welche 
allerdings nicht mehr zu identifizieren ist, höchst wahrscheinlich 
eine indische Species.' "4? Für idas L. wurde sehr häufig, be- 
sonders seit Erscheinen des Staudinger-Rebel-Kataloges 1901, 
der Name argyrognomon Brgstr. verwendet. Gegen diesen wurde 
von späteren Bearbeitern die Tatsache angeführt, daß der Name 
argyrognomon von Bergsträsser auf Grund eines blauen, also 
für diese Art nicht normalen 9 aufgestellt wurde. In neuester 
Zeit hat nun Beuret (9) nachgewiesen, daß Bergsträssers Figuren 
gar keine idas L., sondern ismenias Meig. darstellen, bei denen 
ja blaue 2 gerade bei den hier in Frage kommenden west- 
deutschen Rassen als Regel auftreten. Auf Grund einer von mir 
vorgenommenen Nachprüfung der Bergsträsserschen Figuren kann 
ich Beuret hier nur beipflichten: argyrognomon Brgstr. hat nichts 
zu tun mit der bisher als argyrognomon bezeichneten Art, für 
welche also dieser Name unter keinen Umständen weiter ver- 
wendet werden darf. Ich halte den Namen idas L. für das 
Richtige, einerseits da sich dieser Name besonders durch Bollow 
im „Seitz“-Nachtrag doch schon so eingebürgert hat, daß ich es 
nicht für richtig halte ihn aus nicht ganz stichhaltigen Gründen 
abzulehnen, andererseits da eine neuerliche Umbenennung die 
an und für sich schon reichlich große Verwirrung nur noch stei- 
gern würde. 

Das Chaos wurde seinerzeit noch wesentlich vermehrt durch 
die Tatsache, daß in Europa von Chapman die ligurica Obth. 
als artverschieden von idas L. und Form der insularis Leech er- 
kannt wurde. (Daß die insularis der Autoren auf einem Irrtum 
beruhte und mit Leech’s Typen, welche zu micrargus Btlr., also 

! Die Linnesche idas soll nach Angaben Wheelers und Thurners (71) 
ein indisches icarus? darstellen. Die Linnesche Originalbeschreibung dürfte 
aber überhaupt kein Lycaena 2 zur Vorlage gehabt haben, sondern wesent- 
lich eher eine Hesperide. 

2) Der von Rambur einer spanischen Art gegebene Name idas muß, wenn 
man das Genus Lycaena im alten Sinne beibehalten will, auf alle Fälle wei- 


chen, und ich folge dem VorschlageVeritys und setze für den Namen idas Rmbr. 
den Namen ramburi Vrty. 


62 


einer argus-Rasse gehören, nichts zu tun hat, ist erst wesent- 
lich später von Hemming erkannt worden.) Es wurde die neue 
europäische Art also irrtümlicherweise insularis Leech (= ligu- 
rica Oberth.) genannt. Heydemann (38) erkannte nun als erster, 
daß der lange in Vergessenheit geratene ismenias Meig. dieselbe 
Art darstellt wie die insularis der Autoren. Wie oben schon an- 
geführt, stellt nun Beuret für den Namen argyrognomon Bresstr. 
dasselbe fest. Es ist also für die bisher ismenias Meig. genannte 
Art folgendes die richtige Bezeichnung: 


argyrognonom Brgstr. — ismenias Meig. 
— insularis auct. nec Leech.! 
Die entsprechende Formel für die andere Art ist dann: 
idas L.— argus Schiff necL. 
= argyrognomon auct. nec Brgstr. 


Ganz kurz möchte ich hier noch auf die Frage einer Be- 
nennung der Aberrationen eingehen, ist ja doch gerade in der 
Gattung Lycaena in dieser Beziehung einiges geleistet worden. 
So sind mir z.B. von argus L. nicht weniger als 89 Aberrations- 
namen, größtenteils von Tutt aufgestellt, bekannt und bei ande- 
ren Arten ist es sogar noch schlimmer z.B. bei bellargus Rott. 
oder coridon Poda. 

Es erhebt sich hier in erster Linie die Frage, was ist eigent- 
lich als Aberration anzusehen? Als aberrativ im eigentlichen 
Sinne sind doch nur diejenigen Individuen anzusehen, welche 
vollkommen aus dem Rahmen der normalen Variationsbreite 
herausfallen, in den meisten Fällen infolge krankhafter Ver- 
änderungen. Derartige Stücke, welche vielleicht in derselben 
Ausbildung überhaupt nie mehr gefunden werden, zu benennen, 
halte ich für vollkommen verfeh!t und absolut zu verwerfen. 
Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß eine genaue Beschrei- 
bung des betreffenden Stückes (aber ohne Benennung!) nicht von 
Wert sein kann. Die meisten der aufgestellten Aberrationen 
liegen aber vollkommen innerhalb der durch die verschiedensten 
Einflüsse bedingten Variationsbreite und, wenn man die Auf- 
teilung in solche Aberrationen richtig durchführen wollte, bliebe 
wohl kaum ein normales, dem Typus entsprechendes Stück übrig. 
Die meisten der Namen sind lediglich von Nutzen zur Bezeich- 
nung bestimmter Variationsrichtungen, deren Namen dann aber 


1 Ligurica Oberth. ist eine gute Rasse, der Name ist also nicht als Syno- 
nym zu behandeln. 


63 


bei allen Arten einer Gruppe für gleiche Richtungen die gleichen 
sein müßten! und eventuell zur Bezeichnung der Extreme, bei 
denen ja häufig die Grenze zur krankhaften Aberration nicht 
leicht oder garnicht zu ziehen ist. 

In dieser Arbeit habe ich die Aberrationen im Allgemeinen 
unberücksichtigt gelassen. 


Lycaena argyrognomon Brsstr. 
(— ismenias Meig.) 


Lycaena argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.) wurde erst 
verhältnismäßig spät als eigene, von idasL. (=argyrognomon auct.) 
verschiedene Art erkannt. Allgemeine, für das gesamte Ver- 
breitungsgebiet gültige Unterscheidungsmerkmale für die beiden 
Arten lassen sich, wenigstens nach meinen Untersuchungen, 
nicht geben. Trotzdem sind die nebeneinander fliegenden For- 
men der beiden Arten überall verhältnismäßig leicht auseinander 
zu halten. Das bis jetzt von allen Autoren angegebene Haupt- 
unterscheidungsmerkmal, der verschiedene Bau des 9 Genitals, 
trifft nur für die europäischen Rassen zu, welche vor allem im 
östlichen Europa im Habitus sich häufig derart gleichen, daß sie 
sicher eben nur auf Grund des Genitalbefundes getrennt wer- 
den können. Alle anderen noch angeführten Merkmale, wie 
schmälerer schwarzer Rand, leuchtenderes Blau der J, lichtere 
H£l.-Us. bei argyrognomon Brgstr., verschiedene Gestalt der schwar- 
zen Kappenilecke bei den beiden Arten etc. sind nahezu wert- 
los, da die Variationsbreiten der beiden Arten vollständig in- 
einander übergreifen. Lediglich die Fransenfärbung bei den £ 
(argyrognomon Brgstr. weiß, idas L. braun mit weißen Fransen 
an der Vilspitze) ist bei den europäischen Rassen nahezu kon- 
stant, mit Ausnahme der italienischen argyrognomon-Rasse, wel- 
che immer braune Fransen der Q aufweist. 

Vollständig anders werden die Verhältnisse bei den vorder- 
und zentralasiatischen Formen. Hier wird das 5 Genital zur 
Unterscheidung vollständig unbrauchbar, während der äußere 
Habitus klare Verschiedenheiten erkennen läßt. Da sich diese 
äußeren Unterschiede schwer in Worten richtig darstellen lassen, 
verweise ich hiezu auf die Abbildungen. 


! Ansätze hiezu sind ja schon gemacht z. B. Courvoisier's Einteilung der 
Lycaeniden-Aberrationen, O.Bang-Haas beim Genus Parnassius u, a. 


‚64 


Argyrognomon Brgstr. hat ein ungeheueresVerbreitungsgebiet, 
scheint aber innerhalb desselben weiten Gebieten zu fehlen 
und ist, wenigstens in Europa, häufig auf kleine Verbreitungs- 
inseln beschränkt. In Europa fehlt argyrognomon Brsstr. gänzlich 
in England, Holland, anscheinend auch in der norddeutschen Tief- 
ebene, — mit Ausnahme des bekannten Fundortes der dubia Hering 
(Schulz i. 1.) an der Oder in Pommern, — in Skandinavien, — mit 
Ausnahme einer oder mehrerer Oertlichkeiten in Südnorwegen, — 
und im ganzen Baltikum und Finnland. Ebenso fehlt er der 
iberischen Halbinsel (Pyrenäen als Ausbreitungshindernis?) und 
anscheinend auch im südlichen Griechenland. Von den Mittel- 
meerinseln ist die Art ebenfalls nicht bekannt. Merkwürdig ist, 
daß argyrognomon Brgstr., welche in den asiatischen Gebirgen 
anscheinend bis in größere Höhen vordringt und dort ausgespro- 
chene Höhenformen bildet in Europa die Gebirge vollständig 
meidet. So fehlt die Art nicht nur vollständig in den Alpen, 
sondern scheint auch die vorgelagerte Ebene nicht mehr be- 
wohnen zu können. Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes in 
Europa scheint sie streng an klimatisch begünstigte, warme Lo- 
kalitäten gebunden. 

Argyrognomon Brgstr., welche zweifellos ihre Urheimat, wie 
die meisten anderen Lycaenenarten in Vorderasien haben dürfte, 
scheint erst verhältnismäßig spät nach Europa gelangt zu sein 
und konnte so z.B. nicht mehr auf die britischen Inseln vor- 
dringen. Bemerkenswert ist ferner, daß die Rassen südlich der 
Alpen, in der Südschweiz und in Italien mit den mittel- und west- 
europäischen Rassen keinerlei Zusammenhänge zeigen, dagegen 
einwandfrei zur osteuropäischen Rassengruppe zu rechnen sind, 
speziell zeigen sie Anklänge an die Balkanformen. In Nordafrika 
_ fehlt argyrognomon Brgstr. wie alle anderen Arten dieser Gruppe 
vollständig. 

Ueber die Verbreitung von argyrognomon Brsstr. in Asien 
lassen sich genaue Angaben infolge unserer geringen Kenntnisse 
noch nicht machen, die Art scheint aber viel allgemeiner ver- 
breitet zu sein wie in Europa. Sicher scheint sie in Kleinasien 
zu fehlen, während aus Armenien (Eriwan) ein 5’ vorliegt. Die 
Südgrenze ihres Verbreitungsgebietes in Asien ist noch höchst 
unsicher. Aus dem Himalaya fehlen Angaben, in Ostasien 
scheint sie bis an die Südgrenze des paläarktischen Faunen- 
gebietes heranzureichen. Ebenso unsicher ist die Nordgrenze, 
doch scheint argyrognomon Brgstr. nicht allzuweit nach Norden 


65 


vorzudringen. In der sibirischen Tiefebene fehlt sie anscheinend 
vollständig. Falls melissa Edw., welche ich vorläufig noch als 
getrennte Art behandle, auch zu argyrognomon Brgstr. zu rech- 
nen ist, würde diese in Ostasien allerdings bis Kamtschatka 
nach Norden reichen. Letztere Frage ist aber nur nach ein- 
gehender Untersuchung von nordamerikanischem Material zu 
klären. Sicher scheint nur, daß argyrognomon Brgstr. auch mit 
einigen Rassen in Nordamerika verbreitet ist. Nach Stempffers 
Untersuchungen (67) gehört scudderi Edw. hieher. 

Argyrognomon Bırgstr. tritt im Allgemeinen in zwei Genera- 
tionen auf. Eine Generation wurde bisher nur bei norvegica Nord- 
str. beobachtet, anzunehmen ist sie für die asiatischen Höhen- 
formen. Drei Generationen kommen in Buchara (Kurgan tjube) 
und in China (Schantung) vor. Sonst sind drei Generationen bis- 
her nirgends bekannt. Die Generationen unterscheiden sich sehr 
wenig, die Sommergeneration bleibt manchmal in der Größe 
hinter der Frühjahrsgeneration zurück. 

Die Art argyrognomon Brgstr. zerfällt nach dem Bau des 
& Genitals in mehrere gut zu trennende Rassengruppen. Die 
Aufteilung in Rassen ist nur für Europa einigermaßen klar, wäh- 
rend meine Ergebnisse bei den asiatischen Rassen mit Vorbehalt 
wiedergegeben seien, da durch neues, reicheres Material sicher 
noch manche bis jetzt unbekannte Zusammenhänge aufgedeckt 
werden. Erschwert wird jede Bearbeitung des asiatischen Ma- 
terials auch durch die zahlreichen schon vorhandenen Beschrei- 
bungen, welche meistens ohne Untersuchung der Typen nicht 
einwandfrei gedeutet werden können. 

Fest stehen jedoch die großen, nach dem Bau des J’ Geni- 
tals sich ergebenden Rassengruppen: die europäischen Rassen 
zeigen lange Uncushaken (Subunci) und schmale Valvenspitze 
(Processus inferior). Anschließend folgt eine Gruppe mit eben- 
falls langen Uncushaken, aber sehr breiter Valvenspitze, zu der 
die mir vorliegenden Stücke aus dem östlichen Südrußland, dem 
südlichen Ural und Armenien zu rechnen sind. Die Rassen aus 
Buchara und Turkestan haben verkürzte Uncushaken mit mäßig 
breiter Valvenspitze, gleichen also im J’ Genital vollkommen 
den im gleichen Gebiet verbreiteten idasL.- und christophi Stgr.- 
Formen. Ebenfalls verkürzte Uncushaken aber breitere Valven- 
spitzen zeigen die Rassen aus dem östlichen Tarimbecken, der 
Gobi, Kansu, Szetschwan und Zentral- u. Nordchina. Die Rassen 
vom Altai, der Mongolei, Transbaikalien, Ussurigebiet, Korea 


66 


und Japan, welche auch im Habitus viel stattlicher erscheinen 
wie die vorhergehenden, sind ausgezeichnet durch lange bis sehr 
lange Uncushaken und mittelbreiter bis schmaler Valvenspitze. 


Rassen mit langem Uncushaken und schmaler Valvenspitze. 


Westliche europäische Rassengruppe. 


Eine Reihe sehr naheverwandter Rassen, welche im All- 
gemeinen gegenüber der östlichen Gruppe kleiner sind und beim 
co sehr helle, fast himmelblaue Färbung der Os. mit schmalem 
schwarzem Rand und schwach ausgebildeten Hfl.-Randpunkten 
aufweisen. Us. sehr hellgrau mit sehr fein ausgebildeter Zeich- 
nung. © mit Ausnahme der der Rasse aegusella Vrty. fast immer 
stark blau übergossen, Us. mehr oder weniger hell graubraun. 

Die westlichste bisher beschriebene Rasse! ist bellofonta- 
nensis Stempffer aus Fontainebleau, südwestlich Paris. Sie gleicht 
in der Größe der typischen argyrognomon Brgstr. aus der Um- 
gebung von Frankfurt am Main, ist sogar im Durchschnitt eher 
noch etwas größer. Os. der 5 hell himmelblau mit sehr schma- 
lem schwarzem Rand und fehlenden oder nur schwach entwickel- 
ten Hil-Randpunkten. Die Adern, vor allem auf den Vil. gegen 
den Rand zu fein schwarz. Us. sehr hell weißlich grau mit zwar 
nicht kräftiger, aber häufig ziemlich ausgedehnter hellblauer Basal- 
bestäubung. Ocellen meist klein, manchmal, besonders auf den 
Hil. zu Pünktchen reduziert. Die weißen Ringe um die Ocellen 
je nach der Helligkeit der Grundfarbe mehr oder weniger deut- 
lich. Die rotgelbe Binde schmal, aber auf Vfl. und Hil. gut aus- 
gebildet und meist kräftig in der Farbe. Die schwarzen Kappen- 
flecke und die Metallocellen schwach entwickelt. 

* © fast immer sehr kräftig blau übergossen mit, zum min- 
desten auf den Hfl. lebhaft rostroter Fleckenbinde. Us. grau- 
braun mit schwacher blaugrüner Basalbestäubung und etwas 
kräftigerer Zeichnung wie bei den J. Die weißen Zeichnungs- 
elemente zwischen gelber Binde und Ocellenreihe meist ganz 
gut entwickelt. Die Rasse bellofontanensis Stempffer scheint nach 
Osten rasch in die Rasse argyrognomon Brgstr. überzugehen, 
da die Stücke von Reims und Stenay (Maas) einen Uebergang 
zu letzterer bilden. 

Aus der Umgebung von Basel beschreibt Beuret eine Rasse 
septentrionalis und gibt an, sie sei in vielen inselartigen Stand- 


! Stempffer (68) erwähnt Stücke aus den Dep. Charente, Allier und Gers, 
ohne aber näher darauf einzugehen. 


67 


orten über die Rheinebene unterhalb Basel zerstreut. Im einzelnen 
führt er an: Märkt (woher seine Typen stammen), Leopoldshöhe, 
Istein (in Baden) und Huningue (Elsaß). Die Rasse scheint ein 
sehr enges Gebiet zu bewohnen. Während eine mir vorliegende 
Serie aus Mülhausen (Elsaß) leg. Fischer, noch zu septentriona- 
lis Beuret gerechnet werden muß, zeigt bereits die Population 
vom Kaiserstuhl alle Merkmale eines Uebergangs zu argyro- 
gnomon Brgstr. Sepientrionalis Beuret ist sofort von der ihr nahe- 
stehenden bellofontanensis Stempffer zu unterscheiden durch 
folgende meist gut ausgeprägte Merkmale: Der Flügelschnitt ist 
etwas schlanker und gestreckter. Die sehr feinen Hfl.-Randpunkte 


sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, immer vorhanden und 


sogar nicht selten fast oder ganz von der äußerst schmalen 
schwarzen Randbinde isoliert. Der Diskoidalstrich auf der Hil.- 
Us. der 5 ist meist schwächer wie bei bellofontanensis Stempffer, 
ebenso die Orangebinde, die häufig bei den 5 zu einzelnen 
Flecken aufgelöst und immer im Farbton fahler ist. Außerdem 
zeigen die @ weniger ausgedehntes Blau. Die Rasse ist immer 
kleiner wie die vorhergehende. Die Maße sind nach meinem 
‚Material: 5 28—30 mm, 9 28 mm gegenüber J' 30—34 mm, 
Q 32—34 mm bei bellofontanensis Stempffer, beide gemessen an 
Stücken der ersten Generation. Der Größenunterschied zwischen 
den Generationen ist bei diesen beiden Rassen im Allgemeinen 
nicht sehr bedeutend. | 

Von der auch hieher gehörenden Rasse der Genfer Um- 
gebung und der Isere, aegus Chapm., habe ich weder Material, 
noch auch die Urbeschreibung erhalten können. Da auch die 
Angaben in der Literatur sehr kurz und nichtssagend sind, kann 
ich mir von dieser Rasse kein genaues Bild machen. Sie soll 
die hellste der europäischen argyrognomon-Rassen sein und hat, 
soweit aus der schlechten Abbildung von Stempffer u.Schmidt (68) 
und den Abbildungen 296 u. 297 bei Oberthür (49) zu ersehen, 
ebenfalls einen sehr schmalen schwarzen Rand mit isoliert steh- 
enden Hfl.-Randpunkten. ® nicht sehr ausgedehnt blau über- 


gossen. Us. bei beiden Geschlechtern etwas dunkler wie bei 


den vorhergehenden Rassen, ohne daß beim 5 (wenigstens 
nach Oberthürs Abbildung) die weißen Keililecke hervortreten. 
In der Größe scheint sie der septentrionalis Beuret zu entspre- 
„chen. Die Angabe Veritys, daß das Verbreitungsgebiet von 
aegus Chapm. bis Paris reiche, wurde schon von Stempffer 
richtig gestellt. 


.68 


- Wie schon erwähnt, geht sowohl bellofontanensis Stempffer im 
östlichen Frankreich, wie auch septentrionalis Beuret in der Rhein- 
ebene rasch in die namenstypische Rasse argyrognomon Brgstr. 
(= ismenias Meig.) über. Diese findet sich in ganz Mittel- und 
Süddeutschland, wenn auch in den meisten Gegenden nur sehr 
lokal und auf eng begrenzte Flugplätze beschränkt. Am bekannte- 
sten ist sie aus der weiteren Umgebung von Frankfurt am Main, 
von wo auch Bergsträssers Typen herstammten (Bruchköbel und 
Enkheim), ferner aus der Umgebung von Karlsruhe und Mannheim, 
sowie aus der Pfalz (Umgebung von Kaiserslautern, Grünstadt). 

Öseits die J' nicht sehr verschieden von denen der west- 
licheren Rassen, die Färbung vielleicht etwas stumpfer, weniger 
leuchtend, der schwarze Rand in der Ausbildung wie bei bello- 
fonianensis Stempffer, nicht so schmal wie bei septentrionalis 
Beuret. Randpunkte fast immer vorhanden und meist isoliert. 
O auf der Os. stark blau übergossen. Us. beider Geschlechter 
immer düsterer wie bei den westlichen Rassen. dd heller 
oder dunkler grau, % licht graubraun, mit bei beiden Geschlech- 
tern meist schwacher Basalbestäubung. Die Ocellen wie bei 
der ganzen Rassengruppe klein, weiß gerandet, orangerote Binde 
_ ausgeprägt und leuchtend. Metallflecke besser entwickelt wie 
bei den bisher besprochenen Rassen. | 

Die Populationen von Kelheim, Regensburg, Passau und 
Wels (Oberöstereich) gehören zwar noch eindeutig zu argy- 
rosnomon Brgstr., bilden aber doch schon einen deutlichen 
Uebergang zu aegusella Vrty. Die oft recht düstere Us. der 5 
zeigt hin und wieder einen ausgesprochen bräunlichen Ton und 
die der © ist fast immer wesentlich dunkler braun wie die von 
Stücken westlicherer Fundorte. Vor allem aber fällt bei den 9 
die Tatsache auf, daß die Blaubestäubung auf der Os. meistens 
sehr reduziert ist, ja zuweilen auch gänzlich fehlen kann. Es 
beginnt hier auch schon die für die östlicheren Rassen charak- 
teristische Aehnlichkeit mit den gleichzeitig fliegenden idas L.- 
Rassen, sodaß auch schon bei diesen Populationen häufig nur 
- durch Untersuchung des 5 Genitalapparates Klarheit über die 
Zugehörigkeit zur einen oder zur anderen Art zu gewinnen ist. 

Die östlich anschließende Rasse, von der mir Stücke aus 
Krems, aus der Wiener Umgebung und vom Pollauer Berg in 
Mähren vorliegen, ist aegusella Vrty. Sie bildet einen unver- 
kennbaren Uebergang zur östlichen Rassengruppe, ist aber doch 
‚dem ganzen Habitus nach noch zur westlichen zu stellen. Os. 


69 


der & stumpfer im Blau, mit manchmal leicht schwarz markier- 
ten Adern, etwas breiterem schwarzem Rand und größeren 
Hil.-Randpunkten. Us. graubraun mit gut entwickelten Kappen- 
flecken auf der ebenfalls gut entwickelten Orangebinde, aber, 
wie für die westlichen Rassen charakteristisch, mit meist kleinen 
Ocellen. 9 braun, höchstens mit ganz schwacher Blaubestäu- 
bung an der Fl.-Wurzel. 

Verity hebt besonders die geringe Größe seiner Stücke 
vom Pollauer Berg hervor. Ich kann das an den mir vorlie- 
genden Stücken in keiner Weise feststellen und nehme an, daß 
Verity bei seiner Beschreibung nur Stücke der zweiten Gene- 
ration vorgelegen haben, die ja unter Umständen, wohl haupt- 
sächlich je nach der Witterung, sehr viel kleiner sein können 
wie die Tiere der Frühjahrsgeneration. Die letzten beiden Ras- 
sen der westlichen Rassengruppe kenne ich nur aus der Literatur. 

In der Umgebung von Oslo fliegt eine große argyrognomon- 
Rasse, welche Nordström norvegica benennt und davon in der 
1.E.Z. Guben Jahrg. 29 auch ein SQ aus Lysaker, Norwegen, 
abbildet. Die genaue Beschreibung in Norsk. Ent. Tidsskr. 1935 
p-87(48) ergibt, daß norvegica Nordstr. mit Bestimmtheit zur west- 
lichen Gruppe zu rechnen ist. Größe: 5’ 30-32 mm, © 28-34 mm. 
‘ Das & hat sehr schmalen schwarzen Rand und in den meisten 
Fällen fehlende Hil.-Randpunkte. Adern nur I—2 mm vom Rand 
weg schwarz markiert. Us. hell weißgrau mit blauer Basal- 
bestäubung. Ocellen sehr klein, namentlich auf denHil., die rote 
Randbinde und die Metallflecken gut entwickelt. © in der Regel 
sehr ausgeprägt blau gefärbt, mit roten Randilecken. Fransen 
weiß. Us. der der f entsprechend mit kräftigerer roter Binde. 


Die Fundorte der norvegica Nordstr. liegen im Akershus 
Amt, einer Gegend mit dem wärmsten Klima Norwegens. Im 
Gegensatz zu sämtlichen anderen europäischen Rassen tritt 
norvegica Nordstr. nur in einer Generation (Juli, August) auf. 

1881 veröffentlichte Hering (35) eine Mitteilung von Schulz, 
der aus Garz in Pommern, aus einem als recht xerotherm be- 
kannten Gelände an der Oder, eine Lyc. dubia als eigene Art 
beschrieb. Lange Zeit war die dubia Hering (Schulz i. 1.) das 
große Rätsel, besonders nachdem es später nicht mehr gelang 
sie aufzufinden, da der Flugplatz inzwischen der Kultur zum 
Opfer gefallen war. Sie wurde meist für eine merkwürdige, 
zweibrütige idas-Form gehalten, bis sich nach Wiederauffindung 
der argyrognomon Brgstr. (allerdings zuerst mit dem Namen 


0 


insularis Leech, dann als ismenias Meig.) das Dunkel lichtete, 
denn die Beschreibung Herings paßte genau auf eine Rasse 
dieser Art. Er gibt sieben Punkte an, durch die sie sich von 
idas L. unterscheidet, von denen die wichtigsten sind: Doppelte 
Generation, die vollkommen weißen Fransen der 9 und die 
flacheren schwarzen Häkchen, durch die das Rot am Rande 
der Us. begrenzt ist. Auf Grund dieser Beschreibung führen 
sowohl Heydemann (38) wie auch Stempffer und Schmidt (68) 
dubia Hering (Schulz i. 1.) als mutmaßliche ismenias Meig.-Form 
auf. Lorkovie (44) folgerte das Gleiche aus der Tatsache, daß 
Schulz Coronilla varıa als Futterpflanze angibt, welche, ebenso 
wie die anderen Arten der Gattung Coronilla, von idas L. nie 
als Futterpflanze angenommen wird. 

Sicherheit über diese Frage brachte aber erst eine Unter- 
suchung Nordströms, dem es gelang die Typen der dubia Hering 
(Schulz i. 1.) aufzufinden. Er beschreibt sie eingehend in der 
l.E.Z. Guben Jahrg. 29 p. 98 (47) und bringt dort auch eine 
Abbildung. Danach hat dubia eine Färbung ähnlich der von 
semiargus Rott., ziemlich breite schwarze Randlinie, die Adern 
gegen den Saum zu geschwärzt, die Hil.-Randpunkte deutlich, 
wenn auch nicht isoliert. Us. braungrau mit rötlichem Anflug, 
oder auch weißlich aschsrau. Ocellen ziemlich groß, Zellstrich 
deutlich, weiße Keilflecke ausgebildet. Die 5 Genitalarmatur 
stimmt nach Nordström mit der von argyrognomon Brgstr. über- 
ein. @ braun, leicht blau bepudert, die rote Randzeichnung 
ziemlich schwach und nur auf den Hfl. Us. etwas dunkler wie 
beim 5’ mit etwas größeren Augenflecken. 

Ich möchte nach Nordströms Beschreibung und Abbildung 
es nicht für ausgeschlossen halten, daß dubia aus Pommern nicht 
mehr der westlichen, sondern schon der östlichen Rassengruppe 
zuzurechnen ist. Es besteht jedenfalls eine große Aehnlichkeit 
zu Stücken ungarischer Populationen, von welchen mir reich- 
liches Material vorliegt. Das wäre wieder ein Fall der schon 
so häufig konstatierten Aehnlichkeit der pommerschen Lepidop- 
terenfauna mit der von Ungarn. Es sei hier nur hingewiesen 
auf das Vorkommen von Pelosia obtusa H.-Sch., Ino chloros Hbn., 
Oxytrybia orbiculosa Esp. usw. in Pommern. 


Oestliche europäische Rassengruppe. 


Gegenüber der westlichen Gruppe mit tieferem Blau, brei- 
terem schwarzem Rand und nicht selten schwarz markierten 


71 


Aderenden der 9. Manchmal ist auf den Vfl. ein schwarzer 
Zellschlußfleck ganz schwach angedeutet. © äußerst selten blau, 
höchstens einige blaue Schuppen an der Fl.-Basis. Die gelbe 
Randzeichnung nicht sehr ausgeprägt, meist auf die Hfl. be- 
schränkt, auf den Vil. lediglich schwache Andeutungen. Us. bei 
beiden Geschlechtern dunkler mit meist etwas größeren Ocellen 
als bei den Rassen der westlichen Gruppe. Allen Rassen der 
Gruppe ist ferner gemeinsam, daß sie fast nicht unterschieden 
werden können von den oft an den gleichen Flugplätzen vor- 
kommenden Populationen der idas-Rassen. In den meisten 
Fällen kann nur durch Genitaluntersuchung Klarheit gewonnen 
werden, da alle anderen Merkmale versagen. | 

Die Rasse, welche den Südrand der Alpen bewohnt, ligu- 
rica Oberth., dürfte die westlichste dieser Rassengruppe sein. 
Sie ist vielleicht die, von der mit ihr zusammenfliegenden idas- 
Rasse opulenta Vrty. am schwierigsten wegzukennende Rasse. 
Die 5 gleichen sich o- wie useits fast völlig, lediglich auf 
der Us. sind die ligurica 5’ meist heller mit weniger spitzen 
Kappenflecken. Die 9 von ligurica Oberth. zeigen meist hellere, 
aber fast nie rein weiße Fransen, auf der Us. sind sie viel klarer 
und schärfer gezeichnet wie die opulenta?. 

In Krain schließt die Rasse euergetes Stdr. an, welche süd- 
östlich über die ganze Balkanhalbinsel verbreitet zu sein scheint. 
Die 5 dieser Rasse machen einen noch düstereren Eindruck, da 
der schwarze Rand meist noch etwas breiter ist wie bei ligu- 
rica Oberth. mit fast nie isoliert stehenden, sondern fast immer 
in den Rand einbezogenen Hfl.-Randpunkten. Die Adern sind 
mehr oder weniger schwarz. Us. sehr ähnlich der der idas- 
Form acreon Fabr. Der von Stempffer und Schmidt angegebene 
Unterschied in der Bildung der Kappenflecke gegenüber idas 
L. trifft in gut 50%, der Fälle nicht zu. © dunkelbraun mit 
mehr oder weniger schwach ausgeprägter Randzeichnung und 
fast immer rein weißen Fransen. 

Mir liegen, zum Teil selbst gefangene Serien vor von ver- 
schiedenen Fundorten in Krain und Ungarn, der Fruska Gora 
in Syrmien, Serajewo in Bosnien und Sistov, Bulgarien. Euer- 
getes Stdr. scheint in ihrem ganzen Verbreitungsgebiet mit den 
idas-Rassen acreon Fabr. bezw. croalica Grund zusammenzu- 
fliegen, ist aber anscheinend überall häufiger wie diese. 

Als letzte Rasse ist die auch im 5’ Genital schon leicht ver- 
schiedene danapriensis Stempffer-Schmidt anzuführen. Die Vfl. 


12 


mehr in die Länge gestreckt, fast wie bei bellofontanensis 
'Stempffer. &' oseits weniger tiefblau gefärbt wie die 5’ von 
euergetes Stdr., mit schmalerem Saum und kleinen, aber an- 
scheinend nie isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Die Adern 
sehr schwach schwarz gezeichnet. Die graue Grundfarbe der 
Us. zeigt weniger braunen Ton wie bei /igurica Oberth. und 
euergetes Stdr, die ganze Zeichnung reduziert, Ocellen kleiner, 
die mehr gelbliche schmale Orangebinde von sehr schwachen 
Kappenflecken begrenzt. Die weißen Zeichnungselemente bei- 
nahe ganz verschwunden. Im 5 Genital die Valvenspitze bei 
manchen Stücken schon merklich breiter wie bei den westliche- 
ren Rassen der Art. @ mit noch mehr reduzierter Os.-Zeichnung. 
Us. der des 5 entsprechend. 

Mir liegt diese Rasse außer vom Typenflugplatz, Kirillovs- 
koie ovragi (Kiew Umg.), noch vor von Hrubieszow (polnisch 
Galizien) und Varvarovka (Gouv. Cherson). Von letzterem Fund- 
ort ist die Verbreiterung der Valvenspitze beim 95 Genital am 
auffallendsten. 

Die Rasse Italiens latialis Rostagno (= mira Vrty., sabina 
Dhl.) läßt sich an keine der beiden großen europäischen Rassen- 
- gruppen anschließen, denen sie lediglich im 5 Genital gleicht. 
Sehr groß, 5’ 30—38 mm, 9 28-- 36 mm. cd oseits leuchtend 
violettblau mit sehr schmalem, schwarzem Rand. Hil.-Randpunkte 
klein, manchmal ganz fehlend, häufig isoliert stehend. Us. sehr 
hell, weißlichgrau bis fast ganz weiß, mit mehr oder weniger 
starker grünlichblauer Basalbestäubung, klarer Zeichnung mit 
in der Größe sehr schwankenden Ocellen und sehr reduzierten 
Metallschuppen in den schwarzen Marginalflecken. © hell braun 
mit auf allen Fl. gut entwickelter orangegelber Randzeichnung. 
Blaubestäubung auf einige Schuppen an der Fl.-Basis reduziert. 
Fransen fast nie weiß, meist mehr oder weniger braun. Us. 
heller oder dunkler graubraun, in der Zeichnung der Us. des 5’ 
entsprechend. 

Von Calabrien (San Fili) beschreibt Verity eine Form cala- 
bricola Vrty., welche auf der Us. größere Ocellen haben soll 
und ein ausgeprägteres orangefarbiges Band. Ich habe nur ein 
Jg aus Calabrien, Mte. Faito vorliegen, an dem ich allerdings 
keinerlei Unterschied gegenüber anderen italienischen Stücken 
feststellen kann. 


N 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI H.2. 3 73 


Rassen mit langen Uncushaken und sehr breiter 
Valvenspitze. 


Die östlich an die Rasse danapriensis Stempffer-Schmidt an- 
srenzenden Populationen unterscheiden sich von dieser außer durch 
das anders gebaute 5 Genital mit den außerordentlich breiten 
Valvenspitzen noch durch eine ganze Reihe von Merkmalen. 

Mir liegen zur Untersuchung vor: 1 @ Sarepta, leg. Rang- 
now; 2 5° Guberla, Südural, 15. VL leg. Rangnow; 1 SQ Emba, 
Uralsk; 3 J' Uralka; 2% 19 Narün, Astrachan, Rossia m. or. 
Diese sämtlichen Stücke gehören derselben Rasse an, welche ich 
im Folgenden als caspica ssp. nov. beschreibe. Als Typen be- 
trachte ich die J aus Guberla und das © von Sarepta in der 
Sig. Pfeiffer. 

& 26 und 30 mm, 9 32 mm. cd oseits licht violettblau mit 
sehr schmalem schwarzem Rand und in der Innenhälite braun 
und weiß gefileckten, außen rein weißen Fransen. Adern ledig- 
lich am Rand fein schwarz markiert. Schwarze Hil.-Randpunkte 
bei einem 5 ganz fehlend, beim anderen sehr schwach an- 
gedeutet. (Die $ vom Ural und Astrachan zeigen teilweise 
ausgeprägte, immer isoliert stehende Hfl.-Randpunkte.) Us. grau- 
braun, mit schwacher grüner Basalbestäubung und wohlentwickel- 
ten Ocellen. Die Orangebinde kräftig gefärbt und sehr breit 
mit gut ausgebildeten Metallflecken (bis zu 6). Die weißen 
Zeichnungselemente ebenfalls sehr ausgeprägt. © mit reich ent- 
wickelter Zeichnung und hellbraunen Fransen, an der Fl.-Basis 
mit einigen grünblauen Schuppen. Us. entsprechend der des ı‘, 
aber mit noch breiterer Orangebinde. Die beiden anderen ® 
stimmen mit der Type fast völlig überein. 

Ein einzelnes 5 aus Eriwan, Armenien, leg. Korb, weiches 
dem Genital nach ebenfalls zu dieser Rassengruppe gehört, 
hat oseits Aehnlichkeit mit caspica, jedoch eine licht graubraune 
Us. mit starker grünblauer Basalbestäubung, infolge des hellen 
Grundtones fast verschwundenes Weiß und schmaler fahlgelber 
Binde mit kleinen aber wohlentwickelten Metallflecken und brau- 
nen (nicht schwarzen!) Kappenflecken. 


Rassen mit mittellangen Uncushaken und schmaler 
bis mäßig breiter Valvenspitze. 
Aus Buchara, Kurgan tjube, 500 m, liegt eine eigenartige 
kleine Rasse vor, 11 J 8 © vom 26. VI. bis 28. VII. 34 und 
3 c vom 10.—13. IX. 34, also offensichtlich Tiere der 2. und 3. 


174 


Generation. Ein Unterschied zwischen den’ Generationen ist aber 
nicht festzustellen. 

of 25—30 mm, © 25—29 mm. Form der Fl, bei beiden Ge- 
schlechtern auffallend gedrungen. Os. der 5’ leuchtend violett- 
blau mit schmalem schwarzem Saum und nur gegen den Saum zu 
schwach schwarz markierten Adern. Hil.-Randpunkte häufig 
gänzlich fehlend, wenn solche vorhanden, lediglich ein bis drei 
kleine immer isoliert stehende Pünktchen bildend. Fransen in 
der Innenhälfte braun und weiß gefleckt, in der Außenhälfte 
rein weiß. Us. auffallend bleich mit sehr schwacher blaugrüner 
Basalbestäubung und kleinen, häufig nur punktförmigen Ocellen, 
Orangebinde schmal, in der Farbe wechselnd von orangegelb 
bis fahlgelb. Metallilecke klein, aber trotzdem meist gut aus- 
gebildet. Kappenfleckchen zu feinen schwarzen Strichen redu- 
ziert. © auf der Os. dunkelbraun mit hellbraunen Fransen und 
nur auf den Hfl. ausgeprägter, auf den Vfl. häufig ganz fehlen- 
der Zeichnung. Einige Stücke mit starker blauer Basalbestäu- 
bung. Us. vollständig der des 5 entsprechend. nur mit hell 
gelblichbrauner Grundfarbe statt der weißlichgrauen der J.. 
Ich nenne diese dreibrütige kleine Rasse buchara ssp. nov. 
Typenserie in SlIg. Pfeiffer. 

Zu dieser Rassengruppe wird wohl auch dschagatai Gr.Grsh. 
zu zählen sein, von welcher mir Material nicht vorliegt. Sie ist 
von Schir Abad am Flusse Sourkhan bei Perowsk (Syr Darja) 
beschrieben, nicht wie Seitz irrtümlicherweise angibt aus den 
Altaibergen. Sie soll klein sein mit seidenartig violettblauer 
Fl.-Os. und sehr schmalem, schwarzem Rand. Us. licht mit 
kleinen Flecken und Punkten und vier kleinen, aber sehr leb- 
haften Metallilecken. 

Die nächste Rasse ist aegina Gr.Grsh. (= regina Rühl!). 
Es liegen mir hievon vor: 2 5 1 9 Samarkand; 1 © Turkestan, 
Margelan; 25 2% Türkestan, Naryn; 3% 59% Issyk-kul; 10 
Kuldscha, Ili-Geb.; 395 1 9 li-Geb. VIL; 5% 49 Umg.Dshar- 
kent, lli-Geb. VII. 

Trotz der weit auseinanderliegenden Fundorte zeigen die 
Tiere so gut wie gar keine Verschiedenheiten und stimmen mit 
der Beschreibung Grum Grshimailos, dem Tiere aus dem Boro 
Choro-Gebirge (nördlich des lli-Beckens) vorlagen, ziemlich gut 
- überein. 5 28-34 mm, mit sehr schmalem schwarzem Rand 
und meist fehlenden Hfl.-Randpunkten. Us. hell, grau mit mittel- 
großen, weißgerandeten Ocellen und mehr oder weniger starker - 


a 


grünlichblauer Basalbestäubung. Orangebinden auf allen Fl. gut 
ausgeprägt mit sehr wohlentwickelten, wenn auch nicht großen 
Metallflecken und meist sehr schwachen, strichförmigen Kappen- 
flecken. 2 26-35 mm, heller oder dunkler braun mit meist nur 
auf den Hil., nicht selten aber auch auf den Vfl,, wohl ausge- 
bildeter ledergelber Zeichnung. Blaubestäubte Q kommen vor. 
Us. der 2 entsprechend der des 5’ mit hell sandbrauner bis 
weißlicher Grundfarbe und noch ausgeprägteren Metallflecken. 


Rassen mit mittellangen Uncushaken und breiter 
Valvenspitze. 


Planorum Alph. liest mir vor von Korla, Tian-shan 2 J'; 
Aksu 19; Hami2& 59. Es scheint die Form der Steppen 
Zentralasiens zu sein und sie ist sicherlich weiter verbreitet wie 
mein Material, das ausnahmslos vom Nordrand des Tarimbeckens 
stammt, vermuten läßt. In der Literatur fehlen genaue Angaben. 
Man findet lediglich überall die Angabe: In den Steppen Zentral- 
asiens. 

Eine sehr kleine Rasse: 5 24—26mm, © 25—28 mm. J’ hell 
violettblau mit sehr schwachem schwarzem Rand und fast immer 
fehlenden Hil.-Randpunkten. Us. weißgrau mit starker blauer 
Basalbestäubung und verhältnismäßig großen hell geringten 
Ocellen. Orangebinde schmal, aber kräftig gefärbt mit schwach 
ausgebildeten Metallflecken und mäßig entwickelten Kappen- 
flecken. 9 auf der Os. mehr oder weniger blau übergossen mit 
meist schwacher, auf den Vfl. gänzlich fehlender roter Zeich- 
nung. Us. entsprechend der Us. der 5, aber mit etwas stär- 
keren Metallilecken. 


Hieher soll die calmucca Gr.Grsh. zu stellen sein, von der 
die Typen vom Flusse Chorgoss von der Nordseite des Tian- 
shan stammen. 

Ganssuensis Gr.Grsh. ist die Rasse der Gebirge Kansus 
und Szetschwans. Sie ist ebenfalls nicht sehr stattlich, 
o' 26—31 mm, 9 24-33 mm. Os. der 5° dunkelviolett mit bei 
manchen Stücken deutlich schwarz gezeichneten Adern. Der 
schwarze Rand schwankt in der Breite, bei manchen Stücken 
schmal wie bei planorum Alph., bei anderen wieder bis zu 
2 mm breit mit deutlichen, häufig nicht isoliert stehenden Hfl.- 
Randpunkten. Us. düster, mehr oder weniger dunkel grau mit 
starker grünblauer Basalbestäubung. Ocellen verhältnismäßig 


76 


klein, weiß gerandet. Die weiße Zeichnung fast völlig ver- 
schwunden. Die übrige Zeichnung stark reduziert, die sehr 
schmale Orangebinde meist in einzelne Flecke aufgelöst. Metall- 
flecke klein, aber immer vorhanden, Kappenflecke ebenfalls 
meist nur als kleine Häkchen ausgebildet. 2 auf der Os. mehr 
oder weniger mit blauen Schuppen übergossen, aber nie so stark 
blau wie planorum®. Die gelbrote Zeichnung schwach, manch- 
mal nur auf den Hfl. angedeutet, manchmal auch vollkommen 
fehlend. Fransen rein weiß. Us. fast genau wie die des J,, 
nur ist häufig die Zeichnung (Orangebinde und Kappenflecke) 
etwas besser entwickelt. 


Die Stücke von Szetschwan sind durchschnittlich etwas 
kleiner wie die von den verschiedenen Fundorten Kansus, stim- 
men aber sonst recht gut mit jenen überein. 


Ich konnte untersuchen: 6 5 1 2 „Kuku-nor, Lussa süd- 
lich Sining 2600 m, Ende VIL.”; 1 5% Kuku-nor, Ende V.; 25 
1 © Kansu sept., Reha, westl. Liang-tschou 2500 m VIL; 
3 5 Kansu sept., westl. Liang-tschou 1800—1900 m 6.—18. VII. 
31; 1 0’ Kansu, Richthofengeb. Pass Dingtsiangmiau 2800 m; 
1 5 Kansu mer., Min-shan, Tauho 2500m VIL; 25 19 Szetsch- 
wan, Ta-tsien-lu; 6 S 6 2 Szetschwan, Sun-pan-ting. 


Ganssuensis Gr.Grsh. ist eine ausgesprochene Höhenrasse, 
welche anscheinend in den Grenzgebirgen zwischen China und 
Zentralasien weit verbreitet ist. In Szetschwan scheint auf den 
Höhen ganssuensis Gr.Grsh. zu fliegen, während in den war- 
men Tälern die folgende Rasse vorkommt. 


Die nächste Rasse, welche ganz Zentralchina und anschei- 
nend auch Teile Nordchinas bewohnt, beschreibe ich im Fol- 
genden als sinica ssp. nov. 


Mir liegen folgende Serien vor: 3 9’ 3 @ Szetschwan, Yaho- 
tal, ex coll. Stötzner; 32 J' 15 @ Szetschwan, O-mi-sien ex 
coll. Stötzner; 65 3 Q Schantung, Kiau-tschou IX.—X. 27; 29 
Schantung, Tsingtau 1. VII. 19 und 4. IX. 16; 451% Schan- 
tung, Jen-tschou; 1 5 Schanghai IV.; 85 69 Tschili, Peking 
Umg. ex coll. Stötzner. 

Die Rasse scheint nach den Fangdaten der vorliegenden 
Tiere dreibrütig zu sein. Rn 

Größe sehr unterschiedlich, das kleinste 5 der Serie von - 
O-mi-sien 22 mm, das größte 35 mm. Os. der J kräftig violett 
‚mit häufig schwarz markierten Adern und mehr oder weniger 


71 


breitem schwarzem Rand und mit bei fast allen Stücken gut 
entwickelten Hfl.-Randpunkten, welche nur bei Tieren mit 
schmaler Ausbildung des schwarzen Randes noch völlig isoliert 
stehen. Us. licht graubraun mit schwacher blauer Basalbestäu- 
bung, gut entwickelten, verhältnismäßig großen, weiß gerandeten 
Ocellen. Die immer kräftig gefärbte orangelbe Binde meist 
nicht übermäßig breit mit kräftigen Kappenflecken, welche aber 
hin und wieder auch reduziert sein können. Metallflecke, 
wenn ausgebildet, klein, aber leuchtend, bei einem erheblichen 
Prozentsatz der Tiere jedoch durch große braune Punkte ohne 
Metallschuppen ersetzt. Os.-Grundfarbe der © braun, abge- 
sehen von einigen blauen Schuppen an der Fl.-Basis ohne jede 
blaue Bestäubung. Zeichnung auf den Hfl. meistens, auf den 
Vfl. manchmal gut ausgeprägt. Doch kommen auch fast ein- 
farbig dunkelbraune © einzeln vor. Fransen von rein weiß bis 
braun in allen Uebergängen. Us. sehr kontrastreich gezeichnet. 
Grundfarbe hell graubraun. Orangebinde meist breiter und noch 
leuchtender wie bei den 5 mit kräftigen Kappenflecken und 
starker weißer Zeichnung zwischen jenen und der Ocellenreihe, 
Metallilecke wie bei den 5, jedoch scheinen Stücke mit feh- 
lenden Metallschuppen seltener. 

Als Typenserie betrachte ich die Tiere mit der Bezeich- 
nung „O-mi-sien, Szetschwan“ in Sig. Pfeiffer. 


Rassen mit langen Uncushaken und mittelbreiter bis 
schmaler Valvenspitze. 


Diese Rassengruppe ist in der Hauptsache im fernen Osten 
verbreitet: Japan, Korea, Mandschurei, Ussurigebiet, Trans- 
baikalien, Mongolei, Sajanische Gebirge und Altai. 

Mongolica (Gr.Grsh.) Rühl, von welcher mir der genaue 
Fundort nicht bekannt ist, gehört, wenigstens nach den spär- 
lichen Angaben Rühls (58) hierher. Er schreibt: „Größer, 
dunkler violettblau mit breitem schwarzem Außenrand ....- 
Hil. mit schwarzen Saumpunkten. In Zentralasien.“ Hieher 
scheinen zu gehören: 1 SQ „Mongolei, Inn shan 2000 m, VII“, 
10® „Mongolei“ und 1 c „Schansi". Dagegen zeigen 1 JO 
„Altai, Katun Fluß, Tschepesch VIL” und 1 5 „Changai” zwar 
auch die dunkle Grundfarbe aber einen nur sehr schmalen Rand. 
2@ „Minussinsk, VIL 31 leg. Koshanzikov“ stimmen vollstän- 
dig mit dem © aus dem Altai überein, mit dunkelbrauner 
Grundfarbe und auf den Hfl. mäßig entwickelter, auf den VÄl. 


78 


nur angedeuteter Zeichnung. Das 2 vom Altai zeigt leichte 
Blaubestäubung. 

Eine Serie, 14 5' 8@ „Transbaikal, Werchne Udinsk, VI. 
bis VII. 18 leg. Biener" (S 25-36 mm, © 30—37 mm) weist 
ebenfalls bei den 5 eine dunkel violettblaue Os. auf, mit häu- 
fi$ schwarz markierten Adern, sehr dünnem bis sehr breitem 
schwarzem Rand und meist vollkommen fehlenden oder nur 
schwach angedeuteten Hfl.-Randpunkten. Us. der 5 häufig sehr 
kontrastreich. Grundfarbe graubraun mit schwacher Wurzel- 
bestäubung. Ocellen groß, weiß umrandet. Die Orangebind:e 
verhältnismäßig schmal, aber kräftig gefärbt, Kappenflecke kräf- 
tig, Metallilecke meist klein und schwach entwickelt. Die weißen 
Keilflecke zwischen Kappenflecken und Ocellenreihe mehr oder 
weniger stark ausgebildet. Os. der © sehr verschieden. Von 
einem Stück mit auf allen Fl. sehr gut entwickelter Zeichnung 
bis zu einem ganz einfarbig dunkelbraunem Stück liegen alle 
Uebergänge vor. Ein 9 zeigt schwache blaue Bestäubung. 
Fransen weiß bis braun. Us. vollständig der Us. der 5 ent- 
sprechend, mit hell sandbraunem Grundton. 

Ein © „Transbaikal, Selenga, Beresowka, 19. VII. 18 leg. 
Biener“ unterscheidet sich in keiner Weise. 

Aus dem Kenteigebirge stammt eine kleine Serie, 45 49, 
welche sehr interessant ist, da es sich offensichtlich um eine 
ausgesprochene Höhenform handelt. Größe: 5 28-30 mm, 
Q 28—31 mm. Os.-Grundfarbe der J dunkler wie bei den 
vorhergehenden, Rand schmal mit schwachen, nicht isoliert steh- 
enden Hil.-Randpunkten. Us. düster, an die von ganssuensis 
Gr.Grsh. erinnernd. Grundfarbe dunkel braungrau mit starker 
grünblauer Basalbestäubung, Ocellen weiß gerandet, sonstige 
weiße Zeichnung meist rückgebildet. Die schmale. fahlgelbe 
Binde von kleinen, aber gut ausgebildeten Kappenflecken be- 
grenzt, Metallilecke meist sehr schlecht entwickelt. @ mit mehr 
oder weniger starker blauer Bestäubung auf der Fl.-Os. und, 
bei allen vier Stücken vorhandener, aber schwach ausgebildeter 
Zeichnung auf sämtlichen Fl. Us. mit Ausnahme des brauneren 
Grundtones genau wie die der J.. 

Die Mandschurei, das Ussurigebiet und wahrscheinlich sich 
die Gebiete am Amur bewohnt die Rasse ussurica ssp. nov. 
Als Typenserie nehme ich 125 11% „Nikoisk Ussurisk VL-VII, 
leg. Biener“ in Sig. Pfeiffer. Ferner gehören noch hieher: 5 J 
„Mandschurei, Mergen, Haritun VI. — VII. 28, leg. Stötzner”; 1 Q 


79 


„Ussuri, Kassakewitsch, leg. Korb"; 4 X „Sutschanski Rudnik, 
Ussuri VI"; 1 S „Sutschan“. 

Größe: 5 28—36 mm, 9 31—38 mm. Os.der 5 dunkel vio- 
lettblau mit schwarz markierten Adern, breitem schwarzem Rand- 
und gut ausgebildeten, mehr oder weniger isoliert stehenden. 
Hfl.-Randpunkten, Us. hell, häufig reinweiß in der Grundfarbe 
mit kleinen, manchmal nur noch punktförmigen Ocellen. Basal- 
bestäubung hellblau, mehr oder weniger stark entwickelt. Die 
meist kräftig getönte Orangebinde hebt sich stark vom hellen 

Untergrund ab. Kappenflecke und Metallilecke meist schwach 
“ entwickelt. © dunkelbraun ohne auch nur eine Spur einer 
blauen Bestäubung mit nicht sehr gut ausgeprägter Zeichnung. 
Fransen weiß bis hellbraun. Grundfarbe der Us. hell sandbraun 
bis beinahe reinweiß mit sehr schwacher grüner Basalbestäubung.. 
Alle Zeichnungselemente etwas kräftiger entwickelt wie bei 
den 5, insbesondere sind die Ocellen meist größer und die 
Kappenflecke besser entwickelt. 

1 5 aus dem Chingangebirge und 1 SQ „Amur” hat auf- 
fallend schmalen Rand, nur schwach angedeutete Hil.-Randpunkte 
und keine schwarz markierten Adern. 

1 0% „Korea, Gensam" und 1 5 „Hoirjong, Nordkorea" 
stehen der japanischen praeterinsularis Vrty. schon recht nahe. 
Die beiden 5 machen oseits einen düsteren Eindruck mit sehr 
dunklem Violettblau, breitem schwarzem Rand mit in demselben 
stehenden Hfl.-Randpunkten, deutlich schwarz gezeichneten Adern 
und leicht angedeutetem Diskoidalfleck der Vfl. Us. wie bei 
praeterinsularis Vrty. Das ® entspricht vollkommen den 9 der 
ussurica Forst. 

Die Rasse der japanischen Inseln, welche bisher meistens 
als insularis Leech bezeichnet wurde, muß, da sich diese Be- 
zeichnung, wie schon vorher erwähnt, als Irrtum herausgestellt 
hat, mit dem, allerdings nur auf Grund einer Abbildung bei 
Oberthür, aufgestellten Namen praeterinsularis Vrty. bezeichnet 
werden. | 

Folgende Tiere habe ich untersucht: 49 „Japan“ und3J 1% 
„Japan, Yokohama". Größe der Y 30—35mm, des Y% 29 mm. Die 
stimmen in ihrem Habitus sämtliche genau überein. Violettblau, 
im Ton heller wie die Koreastücke, mit mäßig breitem Rand 
und immer vorhandenen, mit dem Rand zusammenhängenden 
Hil,-Randpunkten. Adern ganz leicht schwarz gezeichnet. Us. 
sehr klar, mit graubraunem Grundton und nicht sehr stark aus- 


80 n 


geprägter blaugrüner Basalbestäubung. Ocellen im Gegensatz zu 
ussurica Forst. wohl entwickelt, weiß umrandet. Orangebinde, 
Kappenflecke und Metallocellen normal ausgebildet. Sämtliche 
7 © entsprechen fast genau Oberthürs Abbildung 305, welche 
Verity als Type seiner praeterinsularis nahm. Das einzige mir 
vorliegende © weicht dagegen von Oberthürs Abbildung 306 in- 
soferne etwas ab, als es auf der Os. der Hil, violette Schuppen 
zeigt, und zwar nicht an der Basis, sondern basalwärts der nicht 
sehr stark ausgebildeten gelben Zeichnung. Es ist sicherlich ein 
etwas aberrierendes Stück, während Oberthürs Abbildung der 
Norm entsprechen dürfte. 


Lycaena melissa Edw. 


Lyc. melissa Edw. ist in der Hauptsache in Nordamerika 
verbreitet, wurde aber auch in Kamtschatka festgestellt und ist 
demnach noch zur paläarktischen Fauna zu rechnen. Melissa Edw. 
wird, hauptsächlich auf Grund des 5 Genitals von den meisten 
Autoren als gute Art betrachtet, während andere sie nur als 
eine Rasse der argyrognomon Brgstr. behandelt wissen möchten. 
Ich neige auf Grund meiner Untersuchungen zwar mehr zu letz- 
terer Ansicht, behandle aber melissa Edw. hier als eigene, wenn 
auch der argyrognomon Brgstr. sicher sehr nahestehende Art. 
Eine endgültige Klärung dieser Frage ist eben erst möglich nach 
eingehender Untersuchung der amerikanischen Formen, insbe- 
sondere des Verhältnisses von melissa Edw. zu scudderi Edw., 
welch letztere ja nur eine amerikanische Rasse der argyrognomon 
Brgstr. zu sein scheint. 

Mir lag zur Untersuchung lediglich ein J @ von Kamtschatka 
aus der bayer. Staatssammlung vor, sowie zum Vergleich 3 5 
aus Oakland, Utah, Nordamerika. Das Kamtschatka Sf zeigt 
außer etwas geringerer Größe keinerlei Unterschiede gegenüber 
den Amerikanern. Größe 26 mm. Os. hell violettblau mit sehr 
schmalem Rand und weißen Fransen. Us. hell graubraun mit 
sehr schwacher Basalbestäubung und klarer, aber sehr feiner 
Zeichnung. Das Genital vollkommen übereinstimmend mit dem 
der drei Oaklandg’ und mit den verschiedenen Angaben in der 
Literatur, mit sehr schlankem Uncus und auffallend langen Sub- 
unci. Das © hat eine Größe von 31 mm, ziemlich helle braune 
Os. mit auffallend starker Zeichnung auf allen Fl. Fransen grau- 


braun. An der Fl.-Basis einige blaue Schuppen. Us. hell gelb- 
81 


braun ohne Basalbestäubung. Ocellen eingefaßt von gelblich- 
weißen Ringen, welche sich kaum von der Grundfarbe abheben 
Orangebinde auf allen Fl. breit, Kappenflecke nicht sehr kräftig, 
Metallpunkte gut ausgebildet. Die sonst weißen Zeichnungs- 
elemente gelblichweiß und deshalb nicht sehr gut von der Grund- 


farbe abgehoben. 


Lycaena christophi Stgr. 


Lye. christophi Stgr. hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Zen- 
tralasien. Die westlichsten mir bekannten Fundorte sind Schah- 
rud (Nordpersien) und Krasnowodsk am Kaspischen Meer, öst- 
lich reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Nordwestchina. Im 
Norden geht christophi Stgr. in den Tian-shan (1 5 trägt aller- 
dings die Bezeichnung „Changai, Stgr. u. B.H.“), im Süden be- 
wohnt sie Afghanistan und die nordwestindischen Gebirge. In 
China scheint sie südlich nicht über die Provinz Kansu hinaus- 
zugehen, da die Art aus Szetschwan anscheinend noch nie 
gebracht wurde 

Christophi Stgr. ist von den anderen Arten der Gruppe 
immer leicht zu unterscheiden durch die Anordnung der Zeich- 
nung der Us., vor allem der Fleckenreihe der Vil. Die einzelnen 
Ocellen der Vfl. gegenüber denen der Hil. vergrößert und meist 
sehr unregelmäßig geformt. Die ganze Ocellenreihe auf den 
Vfl. sehr gerade. Die Grundfarbe der Us. ein bleiches Grau- 
braun mit mäßiger Blaubestäubung der Fl.-Wurzel. Die gelbe 
Randbinde sehr reduziert und bleich, die schwarzen Pieilfleck- 
chen sehr fein, die Metallilecken meist gut entwickelt. Die 
weißen Zeichnungselemente mit Ausnahme der Ringe um die 
Ocellen fast verschwunden. ÖOseits die J hell violettblau mit 
schmalem schwarzem Rand und ganz fehlenden oder höchstens 
schwach angedeuteten Hfl.-Randpunkten. Die 9 fast immer 
stark blau übergossen mit angedeuteter, manchmal aber auch 
ganz fehlender gelbroter Zeichnung. Die schwarzen Hil.-Rand- 
punkte meist groß und kräftig. Fransen bei beiden Geschlech- 
tern immer rein weiß, ebenso der Vrand der Vfl. Größe: 
og 24—30 mm, 9 26—30 mm. 

Der 5 Kopulationsapparat der christophi Stgr. stimmt mit 
dem der zentralasiatischen argyrognomon-Rassen vollkommen 
überein. Auch zwischen den einzelnen Rassen von christophi 
Stgr. ist ein Unterschied in keiner Weise festzustellen. 


82 


Die Typen der chrisiophi Stgr. stammen aus Turkestan und 
zur typischen Rasse sind die Populationen von NO-Persien, Turk- 
menien, Buchara, Fergana, Tian-shan u. Ili-Gebiet zu rechnen. 

Aus Turkestan sind ferner noch benannt: fomyris Gr.Grsh., 
ein auf der Us. fast augenloses @ aus dem Transalai, und mara- 
candica Ersch., ebenfalls nach einem useits fast augenlosem 9, 
welches aber blaue Os. besitzt, aus der Gegend von Samarkand. 
Beides sind lediglich individuelle Aberrationen. 

Argiva Stgr. wurde seinerzeit als eigene Art beschrieben, 
dann unbegreiflicherweise von Staudinger selbst zu argyrogno- 
mon Brgstr. gestellt, worin ihm alle späteren Autoren folgten. 
Mir liegen lediglich die beiden Typen, 5 und 9 aus dem Alai 
(südlich Samarkand) vor, die sich von den übrigen mir vorlie- 
genden Stücken der christophi Stgr. aus Turkestan nur unwesent- 
lich unterscheiden. Lediglich die Us. ist dadurch charakterisiert, 
daß die Ocellen auf allen Fl. ungefähr gleich groß sind, sowie 
daß die Grundfarbe etwas dunkler braun ist. Außerdem zeigt 
das &' einen Zellschlußfleck auf den Vil., wie er bei der typi- 
schen christophi Stgr. sonst nicht auftritt. Das 2 fällt auf durch 
sehr geringe blaue Bestäubung, welche nur aus wenigen blauen 
Schuppen an der Basis der Fl. besteht. 

Roxane Gr.Grsh. beschreibt Grum Grshimailo aus dem Pamir. 
Nach seiner Abbildung ähnelt sie der argiva Stgr. Das / hat 
einen für eine christophi-Rasse breiten schwarzen Rand und 
wohlausgebildete Zellschlußflecke, daß © ist sehr schwach blau 
bestäubt. Us. beider Geschlechter wie bei argiva Stgr. 

Etwas abweichend durch kräftigere Zeichnung der Us., meist 
auftretende Hil.-Randpunkte der 5, welche häufig isoliert stehen 
und manchmal auch bei den .S auftretende Zellschlußflecke 
ist auch eine Serie von 9 5 6 @ aus Kurgan tjube, Buchara. 
Die © zeigen außer der verstärkten Us.-Zeichnung keine Unter- 
schiede gegenüber typischen christophiQ. Es handelt sich hier 
anscheinend um einen Uebergang zur folgenden Rasse. 

Als samudra Moore werden die Populationen von Afgha- 
nistan und Nordwestindien zusammengefaßt, welche sich durch 
meist etwas breiteren schwarzen Rand, häufig auftretenden Zell- 
“ schlußfleck der Vfl. bei den 5 und durch die aschgraue, statt. 
braungraue bis braune Us. von christophi Stgr. unterscheiden. 
Außerdem sind die Ocellen der Hfl.-Us. hier immer sehr ver- 
kleinert und verschwinden bisweilen fast gänzlich. Das einzige 
mir vorliegende © dieser Rasse ist dadurch merkwürdig, daß 


83 


ihm die gelbrote Zeichnung auf der Os. vollkomtaen fehlt. Ich 
nehme aber an, daß es sich hier um eine individuelle Erschei- 
nung handelt, da auch in anderen Serien ähnliche Stücke auf- 
treten. 

Bracteata Btlr., beschrieben aus der Umgebung von Kan- 
dahar, dürfte mit samudra Moore identisch sein. 

Die von Tytler aus Ladak, Hunza und Gilgit beschriebene 
lesliei Tytl. steht anscheinend samudra Moore sehr nahe, soll aber 
wesentlich vergrößerte Flecken der Vfl.-Us, aufweisen. 

2 d' vomPaß Dingtsiangmiau, Richthofengebirge, Kansu 2800m, 
weichen von allen mir bekannten christophi-Rassen so weitgehend 
ab, daß ich genötigt bin, sie als neue Rasse nanshanica ssp. 
nov. zu beschreiben. Os. nicht wesentlich verschieden von samu- 
dra Moore, dagegen weist die Us. erhebliche Unterschiede auf. 
Grundfarbe braungrau, mit, wenigstens für eine christophi-Rasse, 
starker grüner Wurzelbestäubung. Die Ocellen auf den Vfl. wie 
bei samudra Moore, auf den Hil. sehr vergrößert, so daß der 
Größenunterschied zwischen den Öcellen der Vfl. und denen der 
Hfl. bei weitem nicht mehr so auffallend ist. Sämtliche Ocellen 
weiß gerandet. Die gelbe Randbinde auf allen Fl. gut entwickelt, 
ebenso die schwarzen Haken und die Metallflecke. Dadurch 
wirkt die Us.-Zeichnung viel kontrastreicher, lange nicht so fahl, 
eintönig, wie bei den anderen christophi-Rassen. Type und Co- 
type in SIg. Pfeiffer. | 

Ob bactriana Gr.Grsh. aus dem Pamirgebiet, welche ich nicht 
kenne und von der ich nur die einzige Angabe feststellen konnte, 
daß die 2 vollkommen blau seien, hieher gehört oder nicht, 
kann ich nicht entscheiden. 


Lycaena agnata Stgr. 


Größe: J 29—34 mm, © 28-34 mm. dd oseits stumpfer 
violetiblau wie christophi Stgr. mit breitem schwarzem Rand, 
meist fehlenden, oder, wenn vorhanden, nur angedeuteten, nie 
isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Adern meist deutlich 
schwarz gezeichnet, Fransen weiß. Us. braun mit sehr schwa- 
cher grüner Basalbestäubung. Die Ocellenreihe der Vil. nie so 
gerade, der (vom Vrand aus) fünfte Fleck immer deutlich wur- 
zelwärts gerückt. Die einzelnen Ocellen nie so unregelmäßig 
in ihrer Gestalt, wie bei christophi Stgr. Auch auf den Hil. ist 
die Ocellenreihe viel mehr geschwungen. Die sämtlichen Ocellen 


34 


sind von einem Ring umgeben, welcher etwas heller wie die 
Grundfarbe, jedoch nie weiß ist. Die übrigen Zeichnungselemente, 
gelbrote Binde und schwarze Kappenfleckchen, sind nur schwach 
angedeutet. Verhältnismäßig gut sind bei manchen Stücken die 
leuchtend hellblauen Metallflecke entwickelt. Im Kopulations- 
apparat von christophi Stgr. durch die kürzeren, mehr idas- 
ähnlichen Uncushaken und die schmälere Spitze der Valven 
unterschieden. @ braun, ohne gelbe Zeichnung und ohne Blau. 
Us. vollkommen der des 5 entsprechend. 

Die Staudingerschen Typen, welche mir vorliegen, sind mit 
- keinem Fundortzettel versehen, sollen aber nach Staudingers 
Angaben aus den Gebirgen südlich des Issyk-kul stammen. Mir 
liegen vollkommen übereinstimmende kleine Serien vor vom 
Issyk-kul, Dsharkent, Il, Aksu, Kysyl-Yast, Maral-baschi und 
Korla. Agnata Stgr. scheint also auf den zentralen Teil des 
Tian-shan, in der Hauptsache die Ketten um den Issyk-kul, 
beschränkt zu sein. 

Von den meisten Autoren wird agnata Stgr. als Rasse der 
christöphi Stgr. aufgefaßt. Ich möchte aber, besonders auf Grund 
des vollkommen anderen Habitus und des doch etwas abwei- 
chenden Genitalbaues, der ursprünglichen Meinung Staudingers 
folgend, agnata Stgr. als gute Art betrachten. 

Zu agnata Stgr. wäre, wenigstens nach den Literaturangaben, 
rogneda Gr.Grsh. zu stellen. Mir ist es nicht gelungen von die- 
ser von Kaschgar und dem Pamir beschriebenen Form Material 
zu bekommen, so daß ich hier lediglich eine Vermutung äußern 
kann. 


Lycaena idas L. 
(= argus Schiff nec L., argyrognomon auct. nec Brgstr.) 


Lyc. idas L., die solange mit argyrognomon Brgstr. zusammen- 
geworfene Aıt, hat keine ganz so weite Verbreitung wie diese. 
Sie ist ebenfalls im Allgemeinen auf einzelne, oft ziemlich weit 
auseinanderliegende Flugplätze beschränkt, dort aber, oft auf 
kleinstem Raume, in Massen anzutreffen. 

Lye. idas L. ist diejenige Art der Gruppe, welche in Europa 
am weitesten nach Norden vordringt und auch im nördlichsten 
Skandinavien noch weit verbreitet ist. (Die nördlichsten mir 
vorliegenden Stücke sind 1 52 von der Rybatschi-Halbinsel, 
Murmanküste 70° n. Br., leg. Kotsch.) Im Westen fehlt sie auf 


85 


den britischen Inseln völli$S und scheint auch in den Nieder- 
landen nicht vorzukommen. Im übrigen Europa ist sie überall 
verbreitet und geht, im Gegensatz zu argyrognomon Brsstr., 
auch in den Alpen bis fast zur Schneegrenze, wobei sie, eben- 
so wie in sämtlichen anderen von ihr bewohnten Hochgebirgen, 
eine ausgesprochene Höheniorm bildet. Im Süden wird idasL. 
seltener, auf der iberischen und auf der Apeninnenhalbinsel 
anscheinend nur noch sehr lokal, im südlichen Teil Griechenlands 
scheint sie ganz zu fehlen. 

Bollow führt im „Seitz*-Nachtrag Bd. I vogelii Oberth. als 
afrikanische Rasse dieser Art an, hat aber sicher nie ein Stück 
derselben gesehen, da er sonst nicht in diesen Irrtum hätte ver- 
fallen können. Die in beiden Geschlechtern braune, o- wie useits 
vollkommen anders wie idas L. gezeichnete vogeliiOberth., welche 
ohne Zweifel eine gute Art darstellt, hat sowohl im Habitus, 
wie auch im co’ Genital keinerlei Zusammenhang. mit dieser 
Gruppe und ist zur sephyrus-Gruppe nahe der allardi Oberth. 
zu stellen. 

Ueber die Verbreitung der idas L. in Asien lassen sich noch 
keine genauen Angaben machen, da die Literaturangaben sich 
fast alle auf Formen der argyrognomon Brsstr. beziehen und 
das bekannte Material aus Asien äußerst gering ist. In Klein- 
asien scheint sie zu fehlen, um erst in Armenien in der Rasse 
franscaucasica Rbl. aufzutreten. Weiter liegt idas L. dann noch 
vor von Taschkent, westlichem Tian-shan (Bolschoj Tschimgan) 
und Sarafschan. Von Naryn, Issyk-kul und Ili-Gebiet kommt 
naruena Courv. Ferner liegen noch Stücke vor vom Südabfiall 
des Tian-shan gegen das Tarimbecken, vom Altai und je ein 
Stück mit der Bezeichnung „Mongolei” und „Kentei”. Demnach 
scheint idas L. im eigentlichen Ostasien zu fehlen. 

Jedoch zeigt die vom Amur und 'aus dem Sichote Alin be- 
kannte fancreiGraes. so nahe Verwandtschaft zu idasL., daß ich 
es für nicht ausgeschlossen halte, daß fancrei Graes., wenn mal 
mehr Material vorliegt, als östlichste asiatische Rasse von idasL. 
betrachtet werden kann. 

Die amerikanische anna Edw. ist mir in Natur nicht be- 
kannt und ich kann lediglich nach der Abbildung, welche 
Stempffer (67) vom J Genital gibt, das dem idas-Genital voll- 
kommen gleich ist, natürlich keinerlei Schlüsse ziehen, ob es 
sich, was sehr leicht zu denken wäre, um eine Fortsetzung der 
idas L., handelt, oder um eine gute, aber sehr nahestehende Art, 


86 


Idas L. zerfällt nach dem Bau des 5 Kopulationsapparates 
offensichtlich in zwei große Gruppen. Während die europäischen 
Rassen alle im Bau des Genitals vollkommen übereinstimmen, 
zeigen sämtliche untersuchten asiatischen Stücke eine Verlänge- 
rung der Subunci und eine Verbreiterung des Processus inferior 
unter gleichzeitiger Verkleinerung und Vermehrung der Kamm- 
zähne an der Spitze desselben. Dadurch werden sie im Genital 
den Stücken der dortigen argyrognomon-Rassen, welche ja hier 
gerade die umgekehrte Erscheinung zeigen, sowie denen der 
christophi Stgr. so ähnlich, ja gleich, daß eine Unterscheidung 
nach dem Genital nicht mehr möglich ist. Nach dem äußeren 
Habitus dagegen sind die drei Arten dort auf den ersten Blick 
zu unterscheiden, was bekanntlich bei den europäischen Rassen 
der beiden ersteren oft unmöglich ist. 


Europäische Rassengruppe. 


Die nördlichste Rasse ist lapponica Gerh. (= aegidion Strand 
nec Meisner) aus dem nördlichen Skandinavien und finnlän- 
disch Lappland. Größe: 5 26—28 mm, % 24-29 mm. J oseits 
sehr hell blau mit meist schmalem Rand und isoliert stehenden 
Hfl.-Randpunkten. Useits sehr ähnlich argulus Frey aus den 
Alpen. © sehr häufig mehr oder weniger mit Blau übergossen. 
Die gelbbraune Zeichnung äußerst veränderlich in der Ausbil- 
dung. Fransen immer rein weiß, im Gegensatz zu argulus Frey, 
bei der die Fransen braun sind. Lapponica Gerh. ist bestimmt 
eine gute Rasse und hat mit der alpinen argulus Frey absolut 
nichts zu tun. Die Aehnlichkeit der beiden ist sicher lediglich 
durch ähnliche klimatische Bedingungen verursacht. ArgulusFrey 
als Eiszeitrelikt aufzufassen, wie es manche Autoren tun, wäre 
$rundfalsch. 

Die Populationen Mittel- und Südfinnlands und des nörd- 
lichen Baltikums, welche sowohl von /apponica Gerh., wie auch 
von idas L. sich konstant unterscheiden, faßt Beuret unter dem 
Namen armoricanella zusammen. Diese Rasse gleicht am ehe- 
sten der lapponica Gerh., insbesondere die /', welche allerdings 
im Durchschnitt ein etwas dunkleres Blau zeigen. Die ebenfalls 
meist blauen © ähneln jedoch auf der Us. mehr den idas L.Q 
und haben nie weiße, sondern immer hellbraune Fransen. Von. 
der genauen Verbreitung dieser Rasse kann ich mir noch kein 
rechtes Bild machen. Die nördlichsten Stücke, welche ich sah, 
stammen aus Vaala, Finnland. 


87 


Die namenstypische Rasse idas L. (= idasoides Beuret) be- 
wohnt Mittel- und Südskandinavien, ganz Dänemark, die großen 
Östseeinseln, Schleswig-Holstein und die Nordfriesischen Inseln, 
Von der Nordseeküste und den Inseln westlich der Elbe liegt 
Material nicht vor. 


Idas L. zeichnet sich vor den beiden vorhergehenden Rassen 
schon durch die Größe aus. 5 26 -34mm, 9 23—32 mm. Die 
Tiere aus Schleswig-Holstein sind im Durchschnitt um einige 
Millimeter größer wie Skandinavier. Die @ zu einem hohen 
Prozentsatz (ca. 80°/,) stark blau übergossen, der Rest zum 
mindesten an den Fl.-Wurzeln blau bestäubt, in der Grundfarbe 
dunkler wie bei den vorher behandelten Rassen. Einfarbig 
braune @ sind selten. Die gelbbraune Zeichnung wenigstens auf 
den Hfl. immer gut entwickelt. Die Fransen immer ziemlich 
dunkel braun, nur manchmal an der FI-Spitze etwas weiß. Useits 
.in beiden Geschlechtern dunkel graubraun, die 5° mit meist et- 
was grauerem Ton wie die 9, sonst aber sehr ähnlich. Die 
weißen Keililecke besser entwickelt wie bei den vorhergehenden 
Rassen, Wurzelbestäubung häufig ganz fehlend, höchstens bei 
den © durch einen grünen Schimmer angedeutet. Bei /apponica 
Gerh. und armoricanella Beuret ist sie etwas besser entwickelt. 


Die Rasse der norddeutschen Tiefebene ist pseudarmori- 
cana Beuret (= amphion Fabr., !ycidas Meig.). Sie unterscheidet 
sich von den bisher behandelten Rassen in erster Linie dadurch, 
daß nie blaue Z vorkommen, lediglich hin und wieder Stücke 
mit leicht blau bestäubten Fl.-Wurzeln. Us. heller wie bei idasL. 
mit meist grauerem Ton. Die weißen Keilflecke weniger gut aus- 
gebildet. Die blaue Basalbestäubung der Us. wie bei idas L. 
fehlend. 


Armoricana Oberth. ist die Rasse Nordwest- und Zentral- 
frankreichs. J 28—35 mm, © 28—31 mm. 0 auf der Os. mit 
meist sehr schmalem Rand und anscheinend fast immer fehlen- 
den Hfl.-Randpunkten. ® oseits ziemlich dunkel mit nicht all- 
zu gut ausgebildeter gelbbrauner Zeichnung. Blaue Stücke sind 
besonders in der Normandie und der Bretagne nicht selten. 
Useits beide Geschlechter sehr dunkel graubraun, 9 etwasdunk- 
ler und brauner wie die 5. Orangebinde sehr breit, Metallilecke 
auf den Hfl. ungewöhnlich groß und leuchtend. Die weiße Zeich- 
nung fast völlig verschwunden. (Siehe die ausgezeichneten Ab- 


bildungen 275—277 bei Oberthür Et. Lep. Comp. IV 1910). 
88 | 


Armoricana Oberth. ist im Gegensatz zu den bisher behan- 
delten, stets einbrütigen Rassen zweibrütig, steht aber abgesehen 
davon der pseudarmoricana Beuret wohl ziemlich nahe. Sie ist 
in Westfrankreich bis an den Fuß der Pyrenäen verbreitet. 
Oberth. bildet Abb. 261 u. 262 ein J'Q aus Vernet les Bains 
(Pyren. or.) ab, das man wohl ohne Zweifel als eine Höhenform 
der armoricana Oberth. bezeichnen kann. Verity stellt auf Grund 
dieser Abbildungen seine safurior auf, ohne weiter eine Be- 
schreibung zu geben. Der Unterschied von armoricana Oberth. 
besteht nach der Abbildung in etwas geringerer Größe, breiterem 
schwarzem Rand des 5 (aber ebenfalls mit fehlenden Hfl.-Rand- 
punkten) und Verschmälerung der orangegelben Binde auf der Us. 

In den französischen Mittelgebirgen, Burgund, Auvergne, 
und den Cevennen, fliegt eine ebenfalls zweibrütige Rasse, 
welche einen Uebergang von armoricana Oberth. zu den Rassen 
der Schweiz und Süddeutschlands mit hellerer Us, bildet: 
gazeli Beuret JS’ 28—-34 mm, @ 31—33 mm. Im Aussehen sehr 
veränderlich mit mehr oder weniger breitem Rand der 5. Us. 
immer heller wie die von armoricana Oberth., braungrau mit 
meist besser entwickelten weißen Dreiecksflecken. Die gelbe 
Binde aber nicht so gut entwickelt und nicht so leuchtend. Be- 
stäubung des Wurzelfeldes meist etwas kräftiger. Die © mit im 
Allgemeinen gut entwickelter Zeichnung, Us. ebenfalls wesent- 
lich heller wie bei armoricana Oberth. Die gelbe Randbinde 
schwächer, die weißen Zeichnungen besser entwickelt, aber doch 
noch wesentlich weniger ausgeprägt wie bei !ycidasoides Beuret. 

Beuret trennt noch die beiden Extreme ab und benennt die 
Stücke, welche am nächsten armoricana Oberth. stehen als prox- 
armoricana, Stücke, die am nächsten den süddeutschen Popula- 
tionen stehen als proxargyrognomon. Ich halte beide Namen 
für reichlich überflüssig. Beurets Typenserie stammt aus St. More, 
Yonne, VII. 33. 

Die, im Gegensatz zu den norddeutschen meist zweibrütigen 
mittel- und süddeutschen Populationen werden als Iycidasoides 
Beuret zusammengefaßt. Die Typen stammen aus Regensburg. 

&' 28—36 mm, 9 28—34 mm. Os. der J' leuchtend hellblau. 
Der schwarze Rand meist gut entwickelt. Die Hil.-Randpunkte 
ausgeprägt (im Gegensatz zu Beurets Angabe gerade bei Regens- 
burger und Kelheimer Stücken), manchmal allerdings auch fast 
ganz fehlend. Us. sehr hell braungrau mit klarerer und hellerer 
Zeichnung wie bei norddeutschen Stücken. © nie blau, immer 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI H 2. 4 89 


braun, selbst ohne blaue Schuppen an der Fl-Wurzel. Die gelbe 
Zeichnung auf den Hil. immer gut entwickelt, ‚auf den Vfl. häufig 
fehlend. Fransen von fast weiß bis zum dunkelsten Braun. Us. sehr 
hell mit klarer Zeichnung und gut entwickelten Dreiecksflecken. 


Nach meinem Material liegt !ycidasoides Beuret vor von Jena, 
ganz Nordbayern bis zur Donau und Teilen Oberösterreichs. 
Beuret gibt sie an von Hessen-Nassau, Bayern, Württemberg, 
Baden (teilw.) und Oberösterreich (teilw.). Stücke aus der Rhein- 
pfalz bilden einen deutlichen Uebergang zu armoricana Oberth. 


Das nördliche Alpenvorland, also die schwäbisch-bayerische 
Hochebene und wohl auch das anschließende Oberösterreich be- 
herbergt eine merkwürdige Uebergangsform von Iycidasoides Beu- 
ret zu argulus Frey bezw. deren Talform difficilis Stdr. Die 
ebenfalls zweibrütige Form findet sich sehr lokal, an den Flug- 
plätzen aber oft massenhaft. Sie ist wesentlich kleiner sowohl 
wie Iycidasoides Beuret, als auch wie difficilis Stdr. Größe der 
od 23-30 mm, der © 26-32 mm. 


Das Blau der ist das von difficilis Stär. Der Rand meist 
schmal mit häufig ganz fehlenden Hfl.-Randpunkten. Us. grau, nie 
so hell wie bei difficilis Stdr., mit ziemlich starker blauer Wurzel- 
bestäubung. Metallilecke in der zwar schmalen, aber gut ausgebil- 
deten gelben Binde meist wenig entwickelt. Die weißen Keilflecke 
auf den Hil. meist leidlich gut ausgeprägt, im Gegensatz zu diffi- 
cilis Stdr., wo sie fast immer in der Grundfarbe verschwimmen. 
Os. der 2 sehr dunkel braun, nicht selten mehr oder weniger 
blau bestäubt mit im Allgemeinen nicht sehr entwickelter Zeich- 
nung. Vollkommen einfarbig braune Stücke sind nicht selten. 
Fransen von sehr hellem Weißgrau bis zu dunkelstem Braun. 
Us. ähnlich der der difficilisQ. Grundfarbe ein fahles Braun 
mit starker, grünlicher Wurzelbestäubung. Die Orangebinde auf 
allen Fl. gut ausgebildet, Metallflecke meist klein, die schwarzen 
Pfeilflecke auf allen Fl. fast immer stark entwickelt. Ebenso die 
weißen Dreiecksflecke auf den Hfl. Auf den Vfl. sind letztere 


meist schlechter entwickelt, fehlen aber selten ganz. 


Die zweite Generation unterscheidet sich von der ersten 
lediglich durch etwas geringere Größe und stärkere blaugrüne 


Bestäubung der Fl.-Wurzeln auf der Us. 

Ich nenne diese Form bavarica ssp. nov. 

Typenserie: 32 5 29 2 Wolfratshausen südlich München (V]) 
leg. Pfeiffer, Daniel und Forster in Sign. Pfeiffer und Forster. 


90 


Zu bavarica gehörige Serien liegen noch vor: 4 5 19 
Wolfratshausen, Ende VIIL 33; 1 & Mangfalltal V.; 1 9 Eng- 
lischer Garten, München, 16.V. 34; 1% 29 dito, 11. VII 33; 
9% 29 Ismaning bei München V.; 84 29 dito VIIL; 1 9 
Dachau VL; 1 2 München, Grünwald; 1 5 Augsburg. 

Osthelder (50) erwähnt sie noch von Lenggries und dem 
oberen Illertal bei Oberstdorf. Die Population von letztgenann- 
tem Flugplatz ist aber wohl schon zu difficilis Stdr, zu ziehen. 

In den Alpen scheinen die Verhältnisse sehr kompliziert 
zu sein. Im größten Teil des Gebietes fliegt die Rasse argulus 
Frey, in den Westalpen jedoch dringt calliopis Bsdw. weit ins 
Gebirge ein, in Kärnten acreon F. Argulus Frey und calliopis 
Bsdw. ändern je nach der Höhenlage stark ab, wobei ihre Tal- 
formen in zwei ebenfalls wieder leicht verschiedenen Genera- 
tionen auftreten, während die Höhenformen nur in einer Ge- 
neration erscheinen. Im übrigen ist die Variation natürlich je 
nach den klimatischen Bedingungen des Standortes an und für 
sich im Gebirge schon sehr groß. 

Frey beschreibt unter dem Namen argulus die kleine, 
einbrütige Höhenform mit dunkler Us., wie sie sich in den gan- 
zen Alpen in den höheren Lagen findet. Nach unten geht sie 
unmerklich in die Talform über, indem die Gesamtgröße zu- 
nimmt, die Us. heller wird und meistens auch der schwarze 
Rand schmäler. 

Die 5 oseits licht hellblau mit mäßig entwickeltem Rand 
und schmalen Randpunkten. Us. düster graubraun mit schwach 
entwickelten gelben Monden, die nicht selten getrennt bleiben 
und dann nicht einmal eine zusammenhängende Binde bilden. 
Das Weiß über den gelben Monden fast verschwunden. Die 
grüne Basalbestäubung sehr kräftig. Körper und der Basalteil 
der Hfl. o- wie auch besonders useits stark behaart. 2 braun, 
manchmal mit mehr oder weniger blauer Bestäubung, die gelb- 
braune Binde auf den Hfl. meistens, häufig auch auf den Vil. 
gut entwickelt. Fransen hell graubraun. Us. der des $ ent- 
sprechend, jedoch mit viel schwächerer Basalbestäubung und, 
im Gegensatz zu den J, mit meist recht gut entwickelten 
Metallflecken. 

Typische argulus Frey liegen mir in Serien vor vom Ort- 
ler, Stilfser Joch, Ofenpaß im Münstertal, Albula, verschiedenen 
Fundorten des Wallis und Engadin, vom Simplon und von Hoch- 
savoyen. Endlich auch aus Colmars in den Bass. Alpes. 


a il 


Die ebenfalls aus den Bass. Alpes beschriebene alpina 
Berce, welche helle Us. haben soll, ist mir unbekannt. Mein 
Material aus den Bass. Alpes gehört unzweifelhaft zu argulus 
Frey. Nach Oberthürs Abbildungen 307 und 308, welche nach 
Verity (75) der echten alpina Berce ziemlich nahekommen sollen, 
dürfte es sich um eine callıopis Bsdw.-Form handeln, vergleich- 
bar mit calliopides Vrty. 

Die Form der tieferen Lagen ist difficilis Stdr. (= nocensis 
Dhl). Von mir vorgenommene Genitaluntersuchungen haben 
einwandfrei ergeben, daß difficilis Stdr. nicht, wie aus Stauders 
Beschreibung hervorzugehen scheint, zu argyrognomon Brgstr. 
(= ismenias Meig.) gehört, sondern zu idas L. Es ist die grö- 
ßere zweibrütige Form der tieferen Täler, welche, wie schon 
erwähnt, nach oben allmählich in die typische argulus Frey 
übergeht. Mit dieser Feststellung dürfte die Unklarheit, welche 
seit Stauders Beschreibung bezüglich dieser Form entstanden 
war, endgültig behoben sein. Es sei nochmals wiederholt: 
Ditfficilis Stdr. ist weder, wie Stauder glaubt, eine neue Art, noch 
auch, wie Verity, Stempffer, Schmidt und andere annehmen, 
eine Form von argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), son- 
dern die idas-Form der tieferen Täler der Alpen. 

Ich habe Stauders langer Beschreibung (64) nicht viel hin- 
zuzufügen und möchte hier nur die Hauptunterschiede gegen- 
über argulus Frey anführen. Difficilis Stdr. ist wesentlich grö- 
ßer (5 bis 34 mm) mit meist sehr schmalem schwarzem Rand 
und, bei ausgeprägten Stücken, fast gänzlich fehlenden Hfil.- 
Randpunkten. Useits hell braungrau, manchmal fast weißlich 
mit sehr starker grüner Bestäubung der. Basis. Anlage der Zeich- 
nung wie bei argulus Frey, nur alles heller. © dunkelbraun 
mit merkwürdig ‚ledergelben Zeichnungen, die bald mehr, bald 
weniger entwickelt sind. Us. wie bei argulus Frey, nur mit 
etwas stärker entwickeltem Weiß und etwas hellerer Grund- 
farbe. Blaubestäubte 2 kommen vor, namentlich in der zweiten 
Generation. 

Zwischen den beiden Extremen, difficilis Stdr. und argulus 
Frey habe ich alle Uebergänge vorliegen, so daß es unmöglich 
ist eine scharfe Grenze zu ziehen. 

Ausgesprochene diffieilis Stdr. liegen mir außer vom typi- 
-schen Flugplatz bei Innsbruck auch noch von Mittelberg im 
Walsertal, von Terlan, Nonstal (Dannehls nocensis) und von ver- 
schiedenen anderen südtiroler Plätzen vor. Die zweite Gene- 


92 


ration der südtiroler difficilis Stdr. nennt Verity überflüssiger- 
weise arıda. Für die hin und wieder in Südtirol und Italien 
vorkommende dritte Generation besteht der Name misera Vrty. 
Mir liegt eine Serie kümmerlicher kleiner Exemplare vor, gefangen 
von L. Osthelder im Oktober 1898, Südtirol, Lana. 

In den südlichsten Alpentälern geht diflicilis Stdr. fast un- 
merklich in die Form opulenta Vrty. über, welche den ganzen 
Südrand der Alpen zu bewohnen scheint. Sie ist gekennzeich- 
net durch dunkleres Blau der g OÖs., breiteren schwarzen 
Rand und häufig schwarz gezeichneten Adern. Us. dunkler mit 
meist klarerer Zeichnung. Letztere Stücke sind von der an den 
gleichen Oertlichkeiten fliegenden argyrognomon Brgstr. (isme- 
nias Meig.)-Rasse (lisurica Oberth.) oft nur durch Genitalunter- 
suchungen zu unterscheiden. Opulenta Vrty. wurde von Intra, 
900 m, am’Laggo Maggiore beschrieben. Mir liegen hieher ge- 
hörige Stücke vor, von Riva, Gardasee; Marrogia und Mesocco, 
Tessin; Val Velitta, Südschweiz und Mt. Anthion, Alpes marit. 

Die Namen fusiona Fruhst., afhena Fruhst. und mesoccona 
Fruhst., welche vollkommen unwesentliche Lokalformen bezeich- 
nen und anscheinend niemals veröffentlicht wurden, sind am 
besten zu streichen. 

Die Rasse des unteren Rhonetales und der Provence, cal- 
liopis Bsdw., ist mir nur aus der Literatur bekannt. Die Os. 
der 5 lebhaft himmelblau mit schmalem schwarzem Rand, die 
Q violett mit feuerroten Monden. Us. mit sehr kleinen Punk- 
ten und Randmonden auf klarer, etwas rosig angehauchter 
Grundfarbe. (Nach Seitz und Verity.) 

Calliopis Bsdw. geht weit in die Berge und bildet in den 
Bass. Alpes, in den Cottischen Alpen und in den Alpes marit. 
“ nach Verity eine Bergform, calliopides Vrty. Als Type nimmt 
er Oberthürs Abb. 263, welche ein 5 aus Digne darstellt. Als 
weitere „Rassen“ von denselben Flugplätzen wie seine callio- 
pides beschreibt er dann noch magnalpina Vrty. von Cesena 
in den Cottischen Alpen und bellerioides Vrty. vom Mt. Genevre. 
Beides sind wohl nur Individualaberrationen, erstere soll grö- 
ßere Ocellen und Metallflecke haben, letztere soll der korsi- 
schen Rasse bellieri Oberth. ähneln. 

Wie schon erwähnt, gehören die mir vorliegenden Tiere aus 
den Bass. Alpes einwandfrei zu argulus Frey, mit Ausnahme 
zweier @ vom Col de Lautaret (Ht. Alpes), welche eventuell zu 
calliopides Vrty. gehören können. Ich führe hier lediglich die 


93 


Tatsachen an und möchte, bevor ich nicht mehr Material aus 
diesen Gegenden untersucht habe, nicht Stellung dazu nehmen. 
Die Verhältnisse in den südwestlichen Alpen scheinen derart 
verwickelt zu sein, daß eine wirkliche Klärung erst mit sehr 
reichlichem Material möglich sein dürfte. Veritys Versuch (75) 
dürfte jedenfalls als mißlungen zu betrachten sein. Oberthür 
sowohl wie Courvoisier waren sich beide ebenfalls wohl nie im 
Klaren über diese Frage. 

Ueber die mutmaßliche Stellung der alpina Berce wurde 
schon im Anschluß an argulus Frey gesprochen, 

Als letzte calliopis Bsdw.-Form ist noch valesiaca Oberth. 
zu behandeln. Sie ist aus dem Walliser Rhonetal und, nach 
Verity, aus der Umgebung von Genf bekannt. 9 mit sehr 
schmalem Rand, ® mit lebhaft violetten Flügeln und dunklem 
Wisch im Apex der Vfl. und gut ausgebildeter roter Zeichnung 
der Hfl. Us. der 5 der von calliopis Bsdw. entsprechend, die 
der © ebenfalls mit allerdings manchmal etwas größeren Ocellen. 
Eine große Form mit beim 5 verschwommener grauer Us. und 
lebhaft spangrüner Basalbestäubung nennt Courvoisier astragali- 
phaga (nicht astragaliphora, wie Bollow im Seitz Suppl. schreibt). 
Besonders fallen hier die violetten © durch ihre Größe auf. 
Astragaliphaga Courv. scheint sich zu valesiaca Oberth. ähnlich 
zu verhalten wie difficilis Stdr. zu argulus Frey. 

Nivea Courv., welchen Namen Courvoisier Stücken aus dem 
Wallis und aus den Sabinerbergen gab, kann nie eine Rasse 
bezeichnen, sondern ist lediglich als Aberrationsname für große, 
sehr helle Stücke beider Geschlechter haltbar. 

In Spanien scheint idas L. äußerst selten und lokal aufzu- 
treten. Heydemann (39) beschreibt nach zwei 5 aus Albarra- 
cin, VII. 30 (leg. W. Wagner, Stettin) eine Form singularis. Groß, 
mit 1,5 mm breitem Saum, davor schwarze Aderstriche. Hil.- 
Randpunkte kräftig, mit dem schwarzen Saum verbunden. Hfl. 
mit leicht grau gescheckten Fransen. Useits auf sehr hellem 
Taubengrau außerordentlich charakteristische, sehr große, weiß- 
geringte Ocellen und dicke schwarze Randzeichnung. Bei dem 
einen Stück verschwimmt sie auf dem Vfl. Hier ist die matt- 
gelbe Saumbinde fast ganz verloschen. Die weißen Pfeilflecke 
sind verflossen und bilden bis an die Ocellenreihe ein breites, 
weißes Band, sodaß die Hfl. einen helleren Eindruck machen. 
Die Randflecke zeigen kräftige blaue Metallpupillen. Nur wenig 
graublaue Bestäubung an der Wurzel. (Nach Heydemann.) 


94 


Mir fehlt hier leider jegliches Vergleichsmaterial, aber, wenn 
ich die Beschreibung und Abbildung Heydemanns mit Ober- 
thürs Abbildung seiner nevadensis vergleiche, so scheint singu- 
laris Heyd. nur eine, wenn auch anscheinend gut ausgeprägte 
Form der Oberthürschen nevadensis zu sein. Nevadensis Oberth. 
zeigt nach Oberthürs Abb. 259 einen etwas breiteren Saum, 
ist auch anscheinend im Ganzen kleiner und die Us. deut- 
lich braun (ob Höhenform?), während Heydemann für seine 
singularis die taubengraue Us.-Färbung ausdrücklich erwähnt. 
Die übrigen Merkmale scheinen nicht sehr verschieden, vor 
allem ist bei beiden die charakteristische weiße Binde auf der 
Hil.-Us. anscheinend völlig gleich. Das @ der nevadensis Oberth. 
ist auf der Os. lebhaft gezeichnet. Auf der Us. entspricht es voll- 
ständig dem g'. Nur die dort gut ausgebildete Basalbestäubung 
fehlt. 

Ein 5 aus der bayer. Staatssammlung, leider ohne genaue 
Fundortangabe, entspricht recht gut Oberthürs nevadensis, nur 
sind die Ocellen auf der Us. wesentlich verkleinert. 

Die Verhältnisse in den Pyrenäen sind bis jetzt ebenso 
undurchsichtig wie die in Spanien. Hier hat Verity, anscheinend 
ohne ein Exemplar aus den Pyrenäen gesehen zu haben, ledig- 
lich nach den Abbildungen bei Oberthür zwei Rassen aufgestellt: 
alpophila Vrty. und saturior Vrty. Letztere wurde schon bei 
armoricana Oberth. behandelt. 

Alpophila Vrty., von Verity nach Oberthürs Abb. 278 u. 279 
beschrieben, ist die Rasse der Pyrenäen. Oberthürs Stücke 
stammten aus Cauterets, die mir vorliegenden beiden 5, wel- 
che Oberthürs Abbildung vollständig entsprechen, aus Torla, 
beide Fundorte in den Zentralpyrenäen. Größe 30—31 mm. 
Os. der 5 mit gut ausgebildetem schwarzem Rand und Hil.- 
Randpunkten, welche jedoch mehr oder weniger in dem Rande 
verschwinden. Adern gegen den Saum leicht schwarz bestäubt. 
Us. licht braun mit großen weißgeringten Ocellen. Orangebinde 
schmal mit gut ausgebildeten Metallflecken. Die schwarzen Pifeil- 
flecke scharf, aber nicht sehr kräftig, die weißen Dreiecksflecke 
zu einer, lediglich durch die braunen Adern durchbrochenen 
Binde entwickelt, die sich aber vom hellen Untergrund nicht 
scharf abhebt. Die grünlichblaue Basalbestäubung gut entwickelt. 

Zwei 5 aus den Zentralpyrenäen (Reinouse 2000 m VIIL) 
bilden eine, wohl zu dieser Rasse gehörige ausgeprägte Höhen- 
form. Größe 28 u. 30 mm. Öseits etwas düsterer, sonst nicht 


95 


wesentlich verschieden. Us. düster braungrau mit sehr starker 
Wurzelbestäubung, fast fehlenden Metallflecken und ebenfalls 
breiter, durch die Adern unterbrochener weißer Binde. Die Us. 
im Gesamtcharakter etwas an argulus Frey erinnernd. 

Soweit mein geringes Material und die Oberthürschen Ab- 
bildungen einen Schluß zulassen, scheint alpophila Vrty. den 
beiden aus Spanien bekannten Formen nevadensis Oberth. und 
singularis Heyd. recht nahe zu stehen. 

Auf der Insel Corsica ist idas L. wie ja so viele andere 
Arten, durch eine sehr aufiallende, dieser Insel eigentümlichen 
Rasse vertreten: bellieri Oberth. 

Größe der 3’ 28-31 mm, der 2 26—30 mm. Os. der 
düster violettblau mit breitem schwarzem Rand, gegen den Rand 
zu schwarz gezeichneten Adern und häufig auf allen Fl. gut 
ausgebildetem Zellschlußfleck, ähnlich manchen argus L.-Formen. 
Das Blau der Fl. mehr oder weniger mit schwarzen Atomen be- 
streut. Os. der © dunkelbraun mit schwarzen Hfl.-Randpunk- 
ten und deutlichem Zellschlußfleck auf den Vfl., V.- und Hil. 
stark violett übergossen. Fransen hellbraun bis weißlich. Us. bei 
beiden Geschlechtern gleich, graubraun mit schwacher grüner 
Basalbestäubung, großen hell gerandeten Ocellen, sehr wenig 
entwickelter fahlgelber Binde mit starken meist sehr spitzen 
schwarzen Pieililecken, fast oder auch ganz fehlenden Metall- 
flecken und sehr wenig entwickelten weißen Dreiecksfleckchen, 
welche nicht selten so gut wie ganz verschwunden sind. Im 
Ganzen bietet die Us. ein merkwürdig düsteres Bild und er- 
innert im Gesamteindruck lebhaft an die mancher vorder- und 
zentralasiatischer Rassen. 

In Italien scheint idas L. ebenfalls äußerst lokal und selten 
vorzukommen, am seltensten anscheinend im Süden. Die meisten 
Meldungen von dort beziehen sich bei näherer Nachprüfung auf 
argyrognomon Brsstr. 

Nichtsdestoweniger wurden, besonders durch Verity, eine 
ganze Reihe „Rassen” beschrieben. Da mir lediglich zwei 
vom Mte. Sirente vorliegen, welche der ersten Generation an- 
gehören und außerordentlich ähnlich der nevadensis Oberth. er- 
scheinen, muß ich mich darauf beschränken, ohne meinerseits 
weiter dazu Stellung zu nehmen, die Urbeschreibungen anzu- 
führen. Argellus Trti. ist eine der kleinsten Rasssen! und kommt 


! Bollow im Seitz-Nachtrag schreibt: „.... eine ziemlich stattliche 
Bormm! 2x.) 


96 


in dem Hügelgelände der Provinzen Parma und Modena vor. 
d' 23—26 mm, @ 25—28 mm. Die Farbe der J ist lila-blau, 
viel heller als bei anderen idas L.-Rassen. Der weiße Saum 
hat einen sehr feinen schwarzen Distalrand vor sich. Auf den 
Hil. sind die kleinen schwarzen Punkte, wenn vorhanden, vom 
Distalrande gut getrennt. Die Us. sehr hell weißlichgrau, hat 
verkleinerte Punkte. Die ockergelbe Binde, sehr schmal und hell, 
ist fast gänzlich verloschen auf den Vfl. Die metallisch-blauen 
Punkte der Hfl., klein und rund, sind lebhaft glänzend. An der 
Basis aller Fl. ist ein bläulicher Anhauch. Die 9 haben eine 
reiche veilblaue Bestäubung auf allen Fl. Die ockergelben Rand- 
monde meist verloschen. Die Randpunkte der Hfl. groß, länglich, 
vom Distalrande auf blauein Hintergrunde getrennt, proximal 
mit feinen schwach orangegelben Möndchen gekrönt. (Turati.) 


Ich wäre fast geneigt, argellus Trti. auf Grund dieser Be- 
schreibung als Form von argyrognomon Brgstr. anzusehen, aber 
da Verity, welcher anscheinend die Typen gesehen hat, sie bei 
idas L. aufführt, möchte ich diese Frage vorläufig offen lassen. 


Abetonica\Vrty. vom Abetone Paß, 1400 m, Apennin. Eine 
große Rasse mit auffallend blauen 9, ähnlich calliopis Bsdw. 
Die Rasse unterscheidet sich von dieser durch ihre Größe und 
durch lebhaftere und intensivere Färbung. Die Punkte und Monde 
der Us. sind kleiner wie bei der Mehrzahl der australissima Vrty., 
klein wie bei calliopis Bsdw. Die Us. beider Geschlechter ist 
dunkler. (Nach Verity). 


Australissima Vrty. und apenninophila Vrty. beschreibt Verity 
folgendermaßen: „The race of the Apeninnes, as shown by a 
large series of the Fegana valley, m. 500 (near Lucca), in my 
collection, belongs clearly the alpophila mountain group by its 
distinctly brown underside, but it is less dark on both surfaces; 
the females have a limited blue area at the base of the wings 
on the upperside. The race of the plains of Central Italy has 
a white or light grey underside in the male; the colours are 
brighter in both sexes; the female has large orange lunules and 
the premarginal black spots of upperside are elongated as in 
nevadensis Oberth. from Spain; specimens with no blue scaling 
are common, it measures 23—28mm in expanse, whilst apennino- 
phila, just described measures 23—25 mm. | propose the name 
australissima taking as type the race of the tuscan coast (Forte 


dei Marmi)“. 


97 


Ultima beschreibt Verity vom Mte. Mainarde, Caserta, wie 
er schreibt von der südlichsten Grenze des Verbreitungsgebietes 
der Art. Die 5 mit etwas breiterem schwarzem Rand, die 
schwarzen Punkte etwas größer, ähnlicher der nevadensis Oberth. 
wie idas L. in anderen Gebieten. (Nach Verity.) Die beiden 
oben erwähnten 5 vom Mte. Sirente dürften wohl hieher ge- 
hören. 


Nach Stücken von Augst im Aargau ist die Rasse rauraca 
Beuret beschrieben. Mir liegt Material dieser Rasse nicht vor. 
Die 9 haben eine sehr veränderliche Grundfarbe mit viel fei- 
nerem schwarzem Rand wie /ycidasoides Beuret. Die Hfl.-Rand- 
punkte fehlen bei 75°, der Stücke, beim Rest sind sie wenig 
entwickelt. Us. schmutzig- bis gelblichgrau, dunkler wie bei 
lycidasoides Beuret. Die weißen Teile weniger hervorgehoben. 
Vfl.-Zeichnung oft wenig entwickelt. Os. der 9 fast immer stark 
blau, bald mehr grünlich, bald mehr violett, heller oder dunkler. 
Nur 15—20 °/, lediglich leicht blau übergossen. Die gelben Zeich- 
nungen im Allgemeinen auf den Hfl. gut entwickelt, auf den 
Vfl. fehlend oder nur schwach ausgebildet. Bei den blauen 9 
der Diskoidalmond häufig gut entwickelt. Us. hellbraun, die 
schwarzen Pieilflecke oft sehr ausgeprägt, die weißen Zeich- 
nungen reduziert. Bei beiden Geschlechtern die blaugrünliche 
Basalbestäubung stärker wie bei /ycidasoides Beuret. (Nach 
Beuret.) 


Die zweite Generation wird von Beuret unnötigerweise 
‘ postrauraca benannt. Eiwas kleiner, bei den 5’ die schwarze 
Zeichnung geringer, die 2 unten etwas dunkler, die Randmonde 
unten bei beiden Geschlechtern etwas lebhafter. Nur 50°), der 
Q blau, der Rest braun oder nur leicht blau bestäubt. (Nach 
Beuret.) 


Ueber die Rassen des östlichen Mitteleuropas und Ost- 
europas sind in der Literatur kaum Angaben vorhanden, aus- 
genommen die später eigens zu hehandelnde Balkanrasse 
croatica Grund mit ihren verschiedenen Formen. Lediglich 
Stempffer und Schmidt (68) geben einige kurze Angaben, wobei 
das einzig Bemerkenswerte die Angabe ist, daß sich die Serien 
von Ungarn und die Serien aus der Ukraine, abgesehen von 
der Größe, nicht unterscheiden. Außerdem führt Beuret (8) 
noch an, daß ihm aus Sachsen, Schlesien, Böhmen und Polen 
Stücke vorliegen, welche eine Zwischenstellung zwischen 


98 


pseudarmoricana Beuret und /ycidasoides Beuret einzunehmen 
scheinen. 

Nach meinem Material scheint hier eine sehr weit verbreitete, 
zweibrütige Rasse vorzuliegen, die ohne (wenigstens nach meinem 
Material) nennenswerte Lokalformen zu bilden, von der süd- 
russischen Ebene bis Niederösterreich, Böhmen und Sachsen 
reicht, wo sie allmählich zu /ycidasoides Beuret bezw. pseudar- 
moricana Beuret überleitet. 5 


Mir liegen, falls nicht anders bemerkt, größere oder klei- 
nere Serien vor von: Deutsch Altenburg, Niederösterreich (1 ); 
Spitz, Niederösterreich (1 2); Böhmen, Mittelgebirge (Ueber- 
gangsform zu /ycidasoides Beuret); Sulov, Neutragebirge; Kärn- 
ten, Karawanken, Drautal; Slavonien, Uratatal, Feistriz und 
Crna Prst!; Lipik (1 2); Ungarn (verschiedene Fundorte); Si- 
stow, Bulgarien (1 9); Wolhynien, Sitomir (1 5); Mala Bupa, 
Macedonien (1 3’ 2); Ukraine, Kiew Umgebung; Ural, Ufa (1 5) 
und Guberla (1 2). Ferner liegt mir noch ein 5 von Barnaul, 
Westsibirien vor, welches auch hieher zu stellen wäre. 


Diese Rasse ist mit dem Namen acreon F. zu bezeichnen, 
nachdem Butier die acreon F.-IType als südrussisches © iden- 
'tifiziert hat und Heydemann (39) die Beschreibung des J' 
nach Stücken aus Sarepta gegeben hat. Allerdings scheinen 
die Heydemann vorgelegenen 2 SQ aus Sarepta, ebenso wie 
meine Uralstücke einer etwas, besonders auf der Us. abwei- 
chenden Form anzugehören, da ich bei meinen Serien nirgends, 
ausgenommen bei dem 5 aus dem Ural, die von Heydemann 
besonders erwähnten flachen Pfeilflecke feststellen kann, son- 
dern meist eher das Gegenteil. 


Größe von acreon F. nach meinem Material 5 30—32 mm, 
Q 26-36 mm. Im Gegensatz zu Stempffer und Schmidt (68) 
kann ich keine nennenswerten Größenunterschiede zwischen 
Stücken aus Ungarn und solchen aus der Ukraine feststellen. 
Doch wechselt die Größe bekannztlich sehr je nach den Witte- 
rungsverhältnissen usw. des Jahres. Die Os. der 5 sehr ähn- 
lich der der pseudarmoricana Beuret-5' Us. heller oder dunk- 
ler grau mit meist recht kleinen Ocellen, sehr feinen, oft sehr 


! In Kärnten, wo die Rasse anscheinend tief in die Alpen eindringt, 
ändert sie trotzdem wenig ab und zeigt lediglich eine düstere, meist nicht 
so klare Us. Zur Ausbildung einer konstanten Höhenform ist es hier an- 
scheinend nicht gekommen. 


99 


‚spitz ausgebildeten Kappenflecken. Orangebinde meist schmal, 
Metallflecke nicht sehr kräftig. Die weißen Dreiecksfleckchen 
nicht sehr ausgedehnt, aber häufig, besonders bei etwas dunk- 
lerer Grundfarbe, klar entwickelt. Os. der % sehr dunkel braun, 
fast nie mit auch nur einem Schimmer von Blau. Die Zeich- 
nung meist schlecht entwickelt, fast nie auf den Vfl. Fransen 
hell, nicht selten reinweiß. Doch kommen auch Stücke mit 
dunkelbraunen Fransen vor. Us. der des 5 entsprechend mit 
auch meist sehr schwach entwickelten Ocellen und sonstigen 
Zeichnungselementen. Orangebinde und Metallflecke in der 
Regel aber besser ausgebildet wie bei den J. Zwischen den 
beiden Generationen scheint kein wesentlicher Unterschied zu 
bestehen. 

Die Balkanhalbinsel wird von der Rasse croatica Grund 
bewohnt. Sie ändert je nach den Fundorten mehr oder weniger 
ab und bildet eine Reihe guter Lokalformen. Die 5 zeigen im - 
Allgemeinen einen auffallend breiten Rand, verbunden mit mehr 
oder weniger schwarzen Adern auf der stumpf dunkelvioletten 
Os. Die großen Hfl.-Randpunkte fast immer gänzlich in den 
schwarzen Rand einbezogen. Nicht selten auf den Vfl. ein 
schwarzer Diskoidalmond angedeutet. Die @ meist sehr dunkel 
mit auf den Hfl. schwacher, auf den Vfl. gänzlich fehlender 
Zeichnung. Die Blaubestäubung der Fl.-Basis auf der Us. bei 
beiden Geschlechtern meist nicht sehr entwickelt. 

Die zuerst beschriebene Form, croatica Grund. ist die Form 
des Litorals der Adria. Sie ist außerordentlich veränderlich. 
Die 5 haben meistens das für diese Rasse typische stumpfe 
Violettblau, doch kommen auch Stücke vor, welche ein helles, 
leuchtendes Blau zeigen, wie das von sehr hellen Stücken der 
Regensburger /ycidasoides Beuret. Der Rand ist in der Regel 
schmal, die Rippen häufig nicht schwarz, die Hfl.-Randpunkte 
nicht selten fast isoliert. Us. sehr hell, oft weißlich, mit 
sich stark abhebenden großen schwarzen Punkten, Gelbe Binde, 
schwarze Kappenflecke und Metallilecke sehr gut entwickelt. 
Die an und für sich sehr gut ausgebildete weiße Binde hebt 
sich meist schlecht vom hellen Grunde ab. Die 2 anschei- 
nend sehr veränderlich. Mir liegt eine kleine Serie © von 
Gravosa (Dalmatien) vor, welche sehr starke blaue Uebergie- 
Bung mit gut ausgeprägter rotgelber Binde auf allen Fl. zeigen. 
_ Us. ziemlich hell mit kräftig entwickelter Zeichnung. Grund (30) 
gibt an, daß die @ aus dem kroatischen Velebit nur selten 


100 


Spuren von blauer Färbung zeigen, während er bei Sebenico 
‘sowohl blaue als auch braune 9 antraf.! 

Croatica-ähnliche Exemplare kommen auch unter den an- 
deren Balkanformen immer mal vor, z.B. zeigt ein J' aus Se- 
rajevo eine ausgeprägte weiße Us., während die übrigen Stücke 
von Serajevo zu balcanica Züllich gehören. 

Verity beschreibt aus Krain (Pokojisce) latolimbo Vrty. als 
Form seiner Rasse opulenta. Mit letzterer hat sie jedoch sicher- 
lich überhaupt nichts zu tun. Sie zeigt das typische Blau der 
Balkanrassen, den breiten schwarzen Rand, schwarze Adern etc, 
und fällt besonders auf infolge ihrer Größe.” Die mir vorliegen- 
den 5’ 30—34 mm, die 2 29—33 mm. Us. bei J der ersten 
Generation sehr dunkel graubraun mit sehr klarer, gut ausge- 
gebildeter Zeichnung, fast fehlenden weißen Dreiecksflecken und 
dünner, aber verhältnismäßig ausgedehnter Basalbestäubung. 
Die zweite Generation ebenso, aber mit hellerer Grundfärbung. 
Q braun mit sehr schwacher Zeichnung. Us. ebenfalls kräftig 
gezeichnet mit, vor allem bei der ersten Generation, fast feh- 
lendem Weiß. Us.-Grundfarbe auch bei den @ der ersten Ge- 


neration dunkler. 


Außer von Pokojisce liegt latolimbo Vrty. auch von Medvode 
(Krain) vor. 

Stücke, welche fast vollkommen der latolimbo Vrty. gleichen, 
auch von Serajevo und Prilep, Macedonien. 


Balcanica Züllich ist aus dem Rilo-Gebirge in Südwest- 
Bulgarien beschrieben und scheint die am weitesten verbreitete 
Form der Balkanhalbinsel zu sein. Mir liegen Serien aus Sera- 
jevo, Pirin-Gebirge, Prilep und Üsküb (Macedonien) vor. Züllich 
erwähnt sie noch aus der Vucija bara in der Herzegowina. 

Meistens kleiner wie die vorige, d zwischen 28 u. 30 mm, 
obgleich auch mal größere Stücke vorkommen, die dann, wie er- 
wähnt, gerne latolimbo-Charakter annehmen. Os. der S' wie oben 
schon bei Besprechung der Rasse geschildert. Us. häufig hell braun, 
mit gut ausgebildeter Zeichnung und ausgeprägter weißer Binde. 


ı Wie Bollow im Seitz-Nachtrag aus der ausführlichen Beschreibung 
Grunds, welcher ausdrücklich das Vorkommen blauer ® anführt, folgern 
kann: „Die ®@ zeigen niemals einen, wenn auch nur schwachen blauen 
Schimmer auf der Os." ist mir nicht recht erklärlich, 

® Wenn Züllich (78) schreibt, daß latolimbo Vrty. mit der Balkanrasse 
nichts zu tun habe, so ist er sicher im Irrtum, da ja derartige große Stücke 
mit mehr grauer Us. auch unter balcanica Züllich immer wieder auftreten. 


101 


In den höchsten Lagen, etwa von 1400m an aufwärts, soll 
eine kleine, einbrütige, dem argulus Frey ähnelnde Bergform + 
vorkommen. Ich konnte hievon kein Material bekommen: ! 

Die letzte Form der Balkanhalbinsel ist stempfferschmidti 
Beuret aus Hammersdorf in den Transsylvanischen Alpen. Sie 
unterscheidet sich von balcanica Züllich in erster Linie auf der Üs,, 
die ein mehr oder weniger dunkles Braungrau zeigt mit häufig 
fast fehlenden weißen Zeichnungselementen. Gelbe Binde kräftig, 
aber fast immer sehr schmal, mit mehr oder weniger gut aus- 
gebildeten Metallflecken. Die schwarzen Pieilfiecke sehr redu- 
ziert. Q auffallend dunkel mit beinahe ganz fehlender gelber 
Zeichnung. Us. dunkel graubraun. Die Zeichnung gut entwickelt, 
manchmal auch, im Gegensatz zu den Z, die schwarzen Pfeile. 

Transsylvanische Stücke liegen mir nicht vor, dagegen eine 
Serie einer sehr kleinen (J’ 23—28 mm, © 25—29 mm) zweiten 
Generation aus der Fruska Gora (Syrmien), welche ich Anfang 
Juli 1935 gesammelt habe und die ohne Zweifel zu an 
schmidti Beuret zu zählen ist.” 


Aus dem südlichsten Teil der Balkanhalbinsel, aus Griechen- 
land, scheint idas_L. nicht bekannt zu sein, jedenfalls fehlen jeg- 
liche Angaben. 


Asiatische Rassengruppe. 


Die asiatische Rassengruppe, die ja durch das 5 Genital 
scharf von den europäischen Formen unterschieden ist, macht 
auch im Aeußeren einen recht einheitlichen, von den Euro- 
päern verschiedenen Eindruck. Insbesondere die Färbung und 
Zeichnung der Us., welche bei Behandlung der franscaucasica 
Rbl. näher beschrieben wird, ist auffallend, zeigt aber gewisse 
Aehnlichkeit mit der Us. der Rasse bellieri Oberth. Die an- 
scheinend in sämtlichen höheren Gebirgen sich findenden Höhen- 
formen dagegen zeigen oseits breiten schwarzen Rand und meist 
sehr düsteres Gesamtaussehen, gleichen aber useits mehr oder 
weniger der alpinen argulus Frey. Auch der dilficilis Stdr. ver- 


ı Wenn Züllich schreibt, die Form sei mit argulus Frey identisch, so ist 
das ein Irrtum, da es sich ja um eine.Höhenform der Rasse eroatica Grund 
handelt, welche, nur durch ähnliche äußere Bedingungen bewirkt, einen ähn- 
lichen Habitus zeigt wie argulus Frey. 

?2 Die Angabe Stempffers und Schmidts, daß in der Fruska Gora nur 
argyrognomon Brgstr. (ismenias Meig.) vorkomme, ist also zu berichligen. 


‚102 


gleichbare Uebergangsformen scheinen vorzukommen (z. B. na- 
ruena Courv.). 

In Armenien fliegt die Rasse /ranscaucasica Rbl., von wel- 
cher mir, außer Rebels % Type, einem ® aus Kulp, 15. VI. 01, 
leg.Korb, noch folgende Stücke vorliegen: 19° 4% Kulp, leg.Korb; 
1 d Armenien; 1 5 2 2 Armenien, Kasikoporan, leg. Korb; 2 9 
Eriwan, leg. Korb. 

g 28—30 mm, © 27-35 mm. d auf der Os. licht violett- 
blau, mit schmalem schwarzem Rand und mehr oder weniger 
isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Us. im Gesamteindruck 
bleich, braungrau mit ziemlich kräftiger grünblauer Basalbestäu- 
bung. Ocellen groß, weiß gerandet. Gelbe Binde schmal, 
manchmal in einzelne kleine Flecke aufgelöst, fahlgelb mit ver- 
hältnismäßig kräftig entwickelten Kappenflecken und kleinen 
Metallflecken. Die Adern treten auf allen Fl. stark hervor, 
wodurch, zusammen mit der bleichen Färbung, die Us. einen 
eigentümlichen Anblick bietet. Diese Erscheinung läßt sich bei 
fast allen mir vorliegenden asiatischen Formen mit Ausnahme 
der Gebirgspopulationen beobachten. 7 oseits häufig stark blau 
bestäubt mit dann meist sehr wenig ausgebildeter gelbroter 
Zeichnung. Ein 9 aus Kasikoporan, gänzlich ohne Blau, hat 
dagegen sehr stark ausgeprägte ledergelbe Zeichnung auf allen 
Fl, Us. der © entsprechend der Us. der J, aber mit meist 
noch stärkeren Kappenflecken und deutlichen weißen Dreiecks- 
flecken zwischen diesen und den Ocellen. Auch die Metall- 
flecke sind meist stärker ausgebildet. 

Ein / und ein braunes ® mit der Bezeichnung „Eriwan 
leg. Korb“ bilden in Bezug auf die Us.-Zeichnung einen deut- 
lichen Uebergang zu der folgenden Höhenform. 

Die höheren Gebirge Armeniens beherbergen eine ausge- 
sprochene Höhenform, welche ich altarmena nov. nenne. 

Hievon liegen mir vor: 1 & Achalzich, leg. Korb; 1 
Armenien; 1 J' Kasikoporan; 4 5 Armenien, Agri Dagh, VII. 
2500—3000 m leg. Kotsch. 

In der Größe steht diese Form wenig hinter franscaucasica 
Rbl. zurück. & 26-33 mm, © 32 mm. Os. der 5 wesentlich 
dunkler violettblau wie die der Vorigen, mit sehr breitem 
schwarzem Rand und immer in denselben einbezogenen Hil.- 
Randpunkten. Adern schwarz. Us. vollständig der von argu- 
lus Frey entsprechend. Das 5 vollständig blau, mit starken 
Hfl.-Randpunkten und schwacher roter Zeichnung auf allen Fl. 


103 


Us. ebenfalls wie bei argulus Frey. Als Typen betrachte ich 
die S' vom Agri Dagh (in Sig. Pfeiffer) und das @ von Achal- 
zich (in Sig. Osthelder), 

305 „Pontus, Amasia“ sind ebenfalls zur Rasse franscau- 
casica Rbl. zu ziehen. Amasia ist der westlichste bisher be- 
kannte Fundort in Kleinasien. 

Ein 5 mit der Bezeichnung: „Koksu, Alai-Tal“ gehört einer 
ausgesprochenen Hochgebirgsform an. Größe 26 mm. Sehr dun- 
kel blauviolett, schwarz bestäubt, mit auffallend breiter schwar- 
zer Randbinde. Adern schwarz, Fransen graubraun. Us. wie 
bei altarmena Forst. argulus-artig. 

2 kleine S' (25 u. 26 mm) aus Fergana zeigen oseits Aehn- 
lichkeit mit naruena Courv., weichen jedoch useits erheblich 
von ihr ab. 

505 19 aus dem westlichsten Tian-shan, „mts. Bolshoi 
Tshimgan 1500 —2000 m 3.—17. VII. 34 leg. Sheljuzhko“ gehören 
zu einer Rasse, von welcher mir auch 2 J' aus der Umgebung 
von Taschkent vorliegen. 5 27—32 mm, 9 28mm. Os. der 
‘ violettblau mit mäßig breitem schwarzem Rand, bei einzel- 
nen Stücken leicht schwarz markierten Adern und mehr oder 
weniger in den Rand einbezogenen schwarzen Hil.-Randpunk- 
ten. Us. sehr ähnlich der von franscaucasica Rbl., aber durch 
die stärker entwickelten schwarzen Kappenflecke kontrastreicher 
wirkend. An Stelle der Metallflecke große schwarze Punkte, in 
welchen bei manchen Stücken einzelne Metallschuppen sich fin- 
den. Das @ dunkelbraun, fast zeichnungslos. Us. entsprechend 
der des 5, aber die Ocellen auffallend vergrößert. Die bei 
den 5' nur sehr schwach angedeutete grünblaue Basalbestäu- 
bung fehlt beim & vollständig. 

Ich nehme die Serie vom Tshimgan aus der Sig. Pfeiffer 
als Typen und nenne diese Rasse tshimgana ssp. nov. 

Ein © „Duktan, Sarafshan“ scheint dieser Rasse nahezu- 
stehen. 

Von Naryn, dem Issyk-kul und dem lligebiet kommt die 
Rasse naruena Courv. Mir liegen folgende Stücke vor: 5 © 
Tian-shan, Naryn 2140 m VL—VIL 08 coll. Merzbacher; 1 9 
Naryn; 2 5 Dsharkent; 25 1 2 Issyk-kul VIL 

Die Narynstücke waren Courvoisier bei Aufstellung der 
Rasse vorgelegen. Es handelt sich hier anscheinend um eine 
Form der mittleren Höhenlagen, etwa vergleichbar der alpinen 
difficilis Stdr. Ich gebe im Folgenden einen Auszug aus Cour- 


104 


voisiers Beschreibung, mit der auch die Stücke von Dsharkent 
und vom Issyk-kul gut übereinstimmen. 

d: dunkelblaue Os. mit oft stark schwärzlich bestäubten 
Adern, breite, schwarze Fl.-Säume, längs des Hinterrandes 
stets einige starke schwarze Zacken in die blaue Fläche hinein- 
ragend, bei einzelnen als getrennte Flecken vom Saum abgelöst. 
Die Us. hellgrau, fast weiß, mit breiter grünlicher Wurzelbestäu- 
‘bung, kräftigen Bogenaugen, lebhafter rotgelber Randbinde und 
mit sehr großen Silberaugen, 

Ich möchte dieser Beschreibung noch beifügen, daß die 
Metallilecke bei einzelnen Stücken ganz fehlen, bei anderen da- 
gegen sehr groß, leuchtend und manchmal basalwärts zu einem 
Dreieck ausgezogen sind. Die Kappenflecke haben meist die 
. Form sehr spitzer Winkel. 

Die @ oben dunkelbraun mit schwachen, rotgelben Rand- 
flecken der Hfl, und fast weißen Fransen. Unten hell graubraun 
mit verhältnismäßig kräftiger Basalbestäubung. Die Zeichnung 
entspricht der des $%. Größe: 5 28—33 mm, @ 28--30 mm. 

1 & aus Kuldscha, Iligebiet und 3 S 1 9 aus Ak-su stim- 
men o- wie auch useits gut miteinander überein. &' 28—30 mm, 
© 30mm. Os. der J hell violettblau mit schmalem bis mäßig 
breitem Rand und fehlenden oder zum mindesten nie isoliert 
stehenden Hfl.-Randpunkten. Die Us. zeigt die fahle Zeichnung 
der asiatischen Tieflandrassen in extremster Weise. @ mit gut ent- 
wickelter rotgelber Zeichnung auf der Os. aller Fl. und hellbraunen 
Fransen. Us. wie die des 5, aber mit breiterer Orangebinde. 

Ich glaube, daß dies die zentralasiatische idas-Form der 
tieferen Lagen darstellt, während naruena Courv. als Form der 
mittleren Lagen zu den ausgesprochenen Höhenformen überlei- 
tet. Es ist dies selbstverständlich nur eine Vermutung, welche 
noch der sicheren Bestätigung bedarf. 

Als colossa A.B.H. wurden i. ]. sehr große Stücke aus dem 
Juldustal benannt. 

Zum Schluß möchte ich noch drei Stücke erwähnen: 1 5 einer 
ausgesprochenen Hochgebirgsform mit der Bezeichnung „Altai“ ; 
1 5‘, vollkommen entsprechend den oben beschriebenen Stücken 
von Ak-su, mit\der Bezeichnung „Mongolei“ und 1 % „Kenitei, 
Sibirien“. Ich führe die Tiere hier an, da, falls die Fundorte 
stimmen, die Verbreitung von idas L. doch wesentlich weiter 
nach Osten reichen würde, als man nach dem bisher bekannten 
Material annehmen konnte. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H. 2. 5 '105 


Lycaena tancrei Graes. 


Diese, auf das östlichste Asien beschränkte Art, steht wohl 
der Lyc. idas L. am nächsten und ist, wie ja schon erwähnt, un- 
ter Umständen nur die ostasiatische Rasse derselben. Im 5 Geni- 
tal stimmt sie vollkommen mit dem der asiatischen idas-Rassen 
überein, im Habitus sind allerdings manche Unterschiede fest- 
zustellen. Die wenigen mir vorliegenden Stücke 593,19) 
stimmen vollkommen zu Graesers Originalbeschreibung, sodaß ich 
am besten diese hier zitiere: „Die Os. der 5 trägt ein eigen- 
tümliches, von der Färbung aller verwandten Arten abweichen- 
des helles Blau, welches etwas an die Färbung der 5 von Lyec. 
amanda Schn. erinnert, bei tancrei aber strahlender ist und hier 
bei den meisten Stücken nach dem Vorder- u. Außenrande hin 
eine mehr oder weniger starke Beimischung von Weiß erhält, 
wodurch die Grundfarbe weniger rein erscheint als bei argyro- 
toxus und argus. Die Adern sind bei den frischen 5 von der 
Wurzel bis zur Fl.-Mitte und besonders am Vorderrande der VIl. 
mit weißlichen Schuppen bedeckt, nach dem Außenrande hin 
nehmen dieselben allmählich eine schwarzgraue Färbung an und 
vereinigen sich mit der tiefschwarzen Limballinie. Bei argyro- 
toxus und cleobis sind die Adern stets sehr deutlich schwarz 
angelegt. — Am Außenrande läuft eine schmale, nicht scharf 
begrenzte, schwarzgraue Randbinde hin; auf den Hfl. steht in 
dieser Binde eine Reihe tiefschwarzer runder Flecken; diese 
Flecke sind bei manchen Stücken mit der Limballinie verschmol- 
zen, bei anderen durch eine feine Einfassung mit der blauen 
Grundfarbe umgeben und dadurch von der Limballinie scharf 
getrennt. Die @ sind einfach schwarzbraun, nur am Außenrande 
der Hil. zieht sich eine Reihe runder, schwarzer Flecken hin, 
welche mit einer rotgelben Einfassung umgeben sind; diese Ein- 
fassung geht nach außen zu allmählich in Weiß über, was bei 
keinem der zahlreichen mir vorliegenden ? der verwandten Ar- 
ten der Fall ist. — Die Fransen sind weiß, an den Stellen, wo 
die Rippen den Außenrand berühren, an der inneren Hälfte 
schwarz. Auf der Us. zeigt tancrei hinsichtlich der Zahl und 
Stellung der schwarzen Flecke keine wesentlichen Unterschiede 
von ihren Verwandten, doch ist die grauweiße Grundfarbe heller, 
einfarbiger, als bei den übrigen Arten und zeigt nur an der 
Fl-Basis einen schwachen blauen Schimmer. Auch sind bei 


106 


tancrei alle Zeichnungen schwächer, undeutlicher. Einzelne Stücke 
tragen in den Außenrandsflecken auf der Us. der Hfl. einen 
schwachen, grünlichen Metallschimmer, welcher jedoch den 
meisten fehlt. Fühler schwarz, weiß geringelt; Fühlerkolbe 
braun mit weißer Spitze, Augen weiß eingefaßt; Palpen blau- 
weiß mit schwarzem Endgliede, nach unten grauschwarz be- 
haart; Brust, Schenkel und Schienen bläulichweiß; Rücken und 
Os. des Hinterleibes schwarz, mit langen weißlichblauen Haaren 
besetzt. Us. des letzteren gelblich weiß. Fl.-Spannung 29 bis 
33 mm." (Graeser.) 


Graeser beschreibt die fancrei aus Nikolajewsk an der Amur- 
mündung, wo sie auf Bergwiesen gefunden wurde. Mir liegen 
vor: 1 J' „Nikolajewsk 1887"; 1 5 „Amur”; 1 9 „Radde, Amur 
leg. Korb“; 2 5 „Sichote Alin, Tjutjuge”; 1 5 „Sibiria or.” 
Näheres über die Verbreitung kann ich nicht angeben, da sich 
auch in der Literatur keinerlei Angaben finden. 


Lycaena cleobis Brem. (— aegonides Brem.) 


Lyc. cleobis Brem. ist auf das östliche Asien, mit Ausnahme 
des nichtpaläarktischen Südens beschränkt. Wie weit ihre Ver- 
breitung nach Westen reicht, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. 
Die westlichsten Fundorte, von welchen mir .cleobis Brem. vor- 
liegt, sind Minussinsk (5 $ 3 © leg. Koshanzikov VII. 31) und 
Sun-pan-ting, Szetschwan (2 5 ex coll. Stötzner). Sun-pan-ting 
ist auch der südlichste mir bekannte Fundort. 

_ Wie bei der doch immerhin großen Verbreitung zu erwar- 
ten, kann ich neben einer sehr großen individuellen Variation 
auch Anzeichen einer geographischen Rassenbildung feststellen. 
Ich möchte aber bei dem nicht sehr zahlreichen Material von 
der Aufstellung von Rassen noch absehen. Japan, das Ussuri- 
gebiet, die Umgebung von Wladiwostok, das mittlere und obere 
Amurgebiet, die Umgebung von Irkutsk, Szetschwan und Minus- 
sinsk scheinen jedenfalls von guten geographischen Rassen be- 
wohnt. 


Cleobis Brem. steht der idas L. wohl ebenfalls sehr nahe, 
weniger zwar nach dem äußeren Habitus als nach dem 5’ Ge- 
nital, welches fast vollständig einem großen idas-Genital ent- 


spricht, mit Ausnahme der im Verhältnis meist etwas längeren 
Subunci. 


>2107 


Die Größe schwankt zwischen 29—38 mm bei den Jg, 
30-36 mm bei den 2. Die größten Stücke kommen aus der 
Umgebung Wladiwostoks und aus Japan, die kleinsten, abge- 
sehen von der Höhenform ida Gr.Grsh., vom Amur. 

Die Os. der 5’ schwankt in der Färbung von fast schwarz mit 
nur einzelnen blauen Schuppen, bis zu reinem Blau mit verhältnis- 
mäßig schmalem schwarzem Rand. Der Zellschlußfleck auf den 
Vfl. meist gut ausgebildet. Fransen bis zur Hälfte braun ge- 
scheckt, die äußere Hälfte rein weiß. Us. sehr veränderlich in 
der Grundfarbe, von fast rein weiß bis zu düsterem Graubraun, 
mit meist schwacher blauer Basalbestäubung. Inwieweit die Us.- 
Färbung rassebedingt ist, wage ich nach meinem Material nicht 
endgültig zu entscheiden. Fest scheint zu stehen, daß mit Aus- 
nahme der noch zu besprechenden Höhenform die dunkelsten 
Us, bei den Populationen von Japan anzutreffen sind. Rein 
weiße Us. zeigen Stücke aus dem Sichote Alin und vom Ussuri. 
Ein merkwürdiges Bild zeigen Stücke aus der weiteren Um- 
gebung von Wladiwostok (Insel Ostrow und Nikolsk Ussurisk), 
bei welchen die Hfl.-Us. mehr oder weniger rein weiß ist, wäh- 
rend die Vfl. auf der Us. hell braungrau sind. Jedoch kommen 
auch einzelne Stücke mit rein weißer Us. vor. Die Entwicklung 
der Ocellen ist ebenfalls sehr veränderlich. Am stärksten aus- 
gebildet sind sie bei den Ussuri-Stücken und bei denen aus der 
Umgebung von Wladiwostok. Ebenso bei den Tieren aus Japan. 
Die gelbe Binde ist auf allen Fl. immer gut entwickelt, die 
‚schwarzen Pfeilflecke gut, die Metallocellen meist schwach oder 
_ auch garnicht ausgebildet. Die weißen Keilflecke meist zu einem 
breiten verwaschenem Band ausgedehnt, welches häufig mit der 
Grundfarbe verschwimmt. 

O dunkelbraun mit auf den Vfl. fehlender, auf den Hil. 
schwach entwickelter Zeichnung. Lediglich die © von Minus- 
sinsk zeigen auch auf den Vfl. Spuren einer Zeichnung, wäh- 
rend das einzige mir aus Japan vorliegende 9 gänzlich zeich- 
nungslos ist. Die Fransen im Allgemeinen wie bei idas L., braun, 
mit Ausnahme der immer weißen Vfl.-Spitze. Jedoch kommen 
auch @ mit fast rein weißen Fransen vor. Us. der des 5 ent- 
sprechend mit etwas stärker braunem Ton. 

Ida Gr.Grsh. (= kenteana Stgr.) scheint die in allen Gebirgen 
des Verbreitungsgebiets der cleobis Brem. vorkommende Höhen- 
form zu sein. Sie ist kleiner, die 5 meist auch dunkler. Die 
in der Literatur erwähnten besonders weißen Fransen unter- 


108 


scheiden sich nach meinem Material in nichts von denen der 
typischen cleobis Brem. Die Us. von ida Gr.Grsh. ist düster braun 
mit stark verringertem Weiß, sonst aber normaler Zeichnung. 
Die @ ebenfalls meist kleiner mit auf der Us. häufig stark re- 
duzierter weißer Zeichnung. Im übrigen :von cleobis % nicht 
verschieden. 

Ida Gr.Grsh. ist aus den Dschacharbergen beschrieben. Ich 
habe kleine Serien aus dem Kentei, dem Sajan-Gebirge und 
aus Sun-pan-ting, Szetschwan. 

Eine genaue Abgrenzung gegenüber cleobis Brem. ist natur- 
gemäß nicht möglich, da sie eben nach der Höhe gleitend in- 
einander überzugehen scheinen. 

Matsamura beschreibt von verschiedenen Lokalitäten Japans 
vier „Arten“ ishidae Mats., asamensis Mats., shiroumana Mats., 
yarigadakeana Mats. z. T. nach nur je einem Stück. Da mir die 
Urbeschreibungen nicht zugänglich sind, folge ich den Angaben 
Bollows im Seitz, Nachtrag Bd. 1. Es scheint sich demnach um 
mehr oder weniger geringfügige Lokalformen oder z. T. auch nur 
um Individualaberrationen der großen japanischen cleobis-Form 
zu handeln. Zwei mir vorliegende 5 mit der Bezeichnung 
„Oiwake, Mt. Asama, Japan V1.33*, welche der asamensis Mats. 
entsprechen, sind, wenn auch vielleicht eine gute Rasse, so doch _ 
jedenfalls der Art cleobis Brem. zugehörig. 


Lycaena argus L. 


Lyc. argus L., welche bisher immer in die Nähe von idasL. 
gestellt und als nächst verwandt angesehen wurde, kann vor 
allem auf Grund der Ergebnisse der Genitaluntersuchungen 
unter keinen Umständen in die idas-Gruppe eingereiht werden. 
Aber auch von der sephyrus-Gruppe, zu der argus L. ebenfalls 
manche Beziehungen aufweist, trennt ihn trotz gewisser Aehn- 
lichkeiten das J’Genital. Die Uncuspartie zeigt zwar die für 
die sephyrus-Gruppe bezeichnende Gestalt, aber die Ausbildung 
der Valven und vorallem der nach meinen bisherigen Befunden 
in der Gattung Lycaena einzig dastehende dreiteilige Anellus 
lassen eine Zurechnung zur sephyrus-Gruppe nicht zu. Es bleibt 
also als beste Lösung übrig, argus L. zwischen die idas-Gruppe 
und die sephyrus-Gruppe als selbständige Gruppe zu stellen. 

Arsus ist über ein ungeheures Gebiet verbreitet, von den 
Küsten des atlantischen Oceans im Westen bis zum Stillen Ocean 


109 


im Osten, oder, falls micrargus Btl. sich als gute Art heraus- 
stellen sollte, immerhin noch bis zum Kenteigebirge. Nach Nor- 
den geht argus in Skandinavien bis ungefähr zum Polarkreis, 
doch sind die nördlichsten Angaben höchst unsicher." Wie weit 
die Verbreitung nach Norden in Rußland und Sibirien reicht, 
kann in Ermangelung von Material nicht festgestellt werden, da 
auch in der Literatur jegliche Angaben fehlen. Jedenfalls dürfte 
die Nordgrenze um mehrere Breitengrade südlicher liegen wie 
in Skandinavien, wohl nicht viel über dem 60.’ nördl, Br. Die 
Südgrenze bildet in Europa die Küste des Mittelmeeres. Von 


AA 


Valvenspitzen von Lycaena argus L. 


a Europäische Gruppe. c Zentralasiatische Gruppe. 
b Vorderasiatische Gruppe. d Ostasiatische Gruppe. 
(Vergr. 80X) 


den Mittelmeerinseln beherbergt lediglich Corsica die Rasse 
corsica Bell., auf den anderen großen Inseln scheint argus zu 
fehlen. In Asien ist der weitere Verlauf der Südgrenze noch 
äußerst unsicher. Im südlichen Anatolien scheint argus be- 
reits zu fehlen,” aus dem Hochland von Kurdistan liegt er vor, 
dagegen scheint er im Iran auf den nördlichsten Teil beschränkt 
zu sein. Aus Afghanistan und dem Hindukusch fehlen Material 
und Literaturangaben, dagegen liegt aus dem NW -Himalaya 
eine allerdings in Bezug auf die Heimat sehr fragliche kleine 
Serie vor. Weiter bis zur Küste des Großen Oceans liegen 
wieder keinerlei genaue Angaben vor, doch scheint argus in 
China nicht sehr weit nach Süden zu gehen, er fehlt z. B. offen- 
sichtlich in Szetschwan. Sichere Angaben und Material liegen 


! Mir liegen allerdings zwei 2 vor mit der Angabe: „Lappland, Lule“. 
?2 Tutts Angabe: „Afka, Syrien (Nicholl)" beruht sicher auf einem Irrtum. 


110 


nur aus Nordchina vor. In Japan ist er anscheinend überall 
verbreitet. 

Daß argus bei dieser weiten Verbreitung und nachdem er 
ziemlich in allen Biotopen, von der Meeresküste bis ins Hoch- 
gebirge vorkommt, zahlreiche Rassen und Lokalformen bildet, 
ist nicht weiter verwunderlich. Die Rassen lassen sich nach 
dem 5 Kopulationsapparat, genauer nach der Bildung der Val- 
venspitzen in vier, nach dem Genital gut zu unterscheidende 
Rassengruppen einteilen. Ich verweise auf die Abbildung, da 
die sofort ins Auge fallenden Unterschiede sich trotzdem schwer 
in Worte fassen lassen. Die zu einer Rassengruppe zusammen- 
zufassenden argus-Rassen zeigen merkwürdigerweise im äußeren 
Habitus oft sehr große Verschiedenheiten mit Ausnahme der 
ostasiatischen, welche auch im Aeußeren ein sehr einheitliches 
Bild bieten. Im übrigen ist es natürlich nicht so aufzufassen, 
daß irgendwo eine schroffe Grenze zwischen den Rassengruppen 
besteht. Bei der europäischen und der südrussisch-vorderasia- 
tischen konnte ich ziemlich reiches Material aus dem Grenz- 
gebiet bekommen und untersuchen. Da findet sich nun, daß 
bei den Populationen im südlichen Teil der Balkanhalbinsel, 
trotz des allgemein europäischen Charakters doch die Zahl 
der Stücke mit vorderasiatischem Charakter zunimmt, während 
umgekehrt das Entsprechende bei der anatolischen orientalis Tutt 
zu bemerken ist. Aber doch sind, schon bei Untersuchung klei- 
ner Serien, die Unterschiede so ausgeprägt, daß man z.B. ab- 
gesehen von den äußerlichen Merkmalen orientalis Tutt von der 
anatolischen Bergform sultana Forst. beim Vergleich der 5’ Ge- 
nitalien sofort unterscheiden kann. 

Die vier Rassengruppen sind folgende: Die europäische 
Rassengruppe in Europa mit einer Rasse auf den Gebirgen 
Anatoliens, die südrussisch-vorderasiatische in Klein- 
asien, Iran, südrussischem Tiefland, Kirgisensteppe, Tiefland 
von Turan und westlichem Tian-shan. Ferner eine sibirisch- 
zentralasiatische mit folgender Verbreitung: Sibirien vom 
Ural bis ins Sajanische- und Kenteigebirge, Altai und, allerdings 
sehr fraglich, Himalaya. Als vierte ist noch die ostasiatische 
Rassengruppe zu nennen von Japan, Nordchina, Mandschurei, 
dem östlichen Transbaikalien und merkwürdigerweise einer Rasse 
im Pamir. (Altai?) 

Aus Asien liegt z. Z. noch so wenig Material vor, daß un- 
sere Kenntnisse über die Verbreitung und Rassenbildung höchst 


111 


lückenhaft sind; z. B. liegt von argusL. aus dem ganzen riesen- 
haften Gebiet zwischen Chingangebirge im Osten, Pamir, Tian- 
shan im Westen, Altai und Sajangebirge im Norden und Himalaya 
im Süden weder Material vor, noch sind Literaturangaben vor- 
handen. Dies Gebiet, also in der Hauptsache die Gobi, das 
Tarimbecken, Tibet mit dem Kuen-lun dürfte wohl von der 
zentralasiatischen Gruppe bewohnt sein. 

Das, wenigstens nach unseren bisherigen Kenntnissen, iso- 
lierte Vorkommen einer Rasse der ostasiatischen Rassengruppe 
im Pamir ist vorläufig nur durch mehr oder weniger gewagte 
Hypothesen zu erklären. Falls, was absolut nicht ausgeschlossen 
erscheint, die ostasiatische Gruppe in zusammenhängender Ver- 
breitung bis zum Pamir reicht, sie also große Teile Asiens neben 
anderen argus-Rassen bewohnt, müßte sie als gute Art abgetrennt 
werden, zumal ja auch das J'Genital gegenüber den drei ande- 
ren Gruppen durch die etwas schlankeren Valven, sowie auch 
im Bau der Valvenspitzen verschieden ist. Doch muß diese Frage 
noch zurückgestellt werden bis aus den betreffenden Gebieten 
einmal mehr Material vorliegt. 

Die Rasse ongodai Tutt wäre nach der Beschreibung auch 
zur ostasiatischen Rassengruppe zu rechnen und also ein Par- 
allelfall zu pamira Forst. Genaues läßt sich natürlich erst nach 
gründlicher Untersuchung von Material aus dem Altai sagen. 
Aehnlich liegt der Fall bei sifanica Gr.Grsh. aus dem Dschachar- 
gebirge. 

Im nördlichen Teil seines Verbreitungsgebietes und in den 
Gebirgen hat argus nur eine Generation von Ende Juni bis 
Ende August. In den südlichen Gebieten, in Europa etwa von 
den Alpen an südwärts, tritt argus in zwei Generationen auf. 
Eine dritte Generation wird nur von einigen Autoren angegeben, 
so z. B. von Powell von der Mittelmeerküste. Auch aus der 
Campania und von der Balkanhalbinsel wird eine dritte Gene- 
ration gemeldet. Ich glaube jedoch, daß es sich, soweit nicht 
überhaupt Irrtümer vorliegen, nür um durch abnorme Witterungs- 
verhältnisse hervorgerufene partielle dritte Generationen handelt, 
welche dann im September und Anfang Oktober beobachtet 
werden. Daß argus irgendwo regelmäßig in drei Generationen 
auftritt, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Die Generatio- 
nen unterscheiden sich meist sehr wenig, vielfach ist die zweite 
Generation etwas kleiner, auch zeigt sie häufig eine etwas hel- 


lere Färbung der Us. bei beiden Geschlechtern. 
112 


Lyc. argus L. ist diejenige der hier behandelten Arten, die 
in ihrem Aussehen am meisten von Umweltfaktoren beeinflußt 
wird, und die Population ein und derselben Stelle kann je nach der 
Witterung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren vollkommen ver- 
schieden aussehen. Als Beispiel sei nur die südbayerische uligi- 
nosa Dhl. genannt. Während diese voralpine Moorform normaler- 
weise viel heller ist wie die übrigen südbayerischen Populationen, 
erschien sie z. B. im Jahre 1926 vollkommen dunkel mit sehr 
breitem schwarzem Rand und machte vollständig den Eindruck 
einer Uebergangsform zu alpina Courv. Lediglich einzelne © zeig- 
ten die charakteristischen blauen Dreiecksfleckchen auf der Os, 
Diese Veränderung ist sicher eine Auswirkung der sehr ungünsti- 
gen Witterungsverhältnisse dieses Jahres. Andererseits kann man 
bei allen Rassen immer wieder Stücke antreffen, welche der spa- 
nischen hypochiona Rmbr. gleichen. Selbst von den nördlicheren 
Flugplätzen in England und Skandinavien sind solche bekannt 
geworden. Hohe Temperaturen mit Trockenheit scheinen diese 
Entwicklungsrichtung zu begünstigen, so treten z. B. in Italien 
in der Sommergeneration solche Stücke nicht selten auf, ohne 
daß diese helle Form hier zur Rasse geworden wäre, wie in 
Spanien und Südgriechenland. Auch von Japan liegen solche 
Exemplare vor.' Sehr veränderlich ist auch die Entwicklung der 
schwarzen Randbinde, sodaß z.B. bei der Rasse cleomenes Fruhst., 
welche ja wohl die kräftigste Ausbildung dieser Binde zeigt, 
hie und da, vorzugsweise anscheinend in Bosnien und der Her- 
zegowina, auch Stücke mit fast fehlendem Rand vorkommen kön- 
nen. Außerordentlich veränderlich ist auch die Ausbildung der 
orangegelben Binde auf der Os. der %. Es können manchmal 
bei Rassen wie cleomenes Fruhst. oder micrargus Btlr., welche 
normalerweise fast einfarbig braune 9 haben, lebhaft gezeich- 
nete Stücke vorkommen, während bei hypochiona Rmbr. oder 
orientalis Tutt vollkommen ungezeichnete, braune 9 auftreten 
können. 

Große individuelle Unterschiede zeigen sich auch bei fast 
allen anderen Merkmalen, wie kräftigere oder schwächere Aus- 


! Die Einflüsse der klimatischen Verhältnisse auf die Variabilität und 
evtl. auch die Rassenbildung sind noch viel zu wenig, d. h. eigentlich noch 
so gut wie gar nicht untersucht. Hier könnten nur sehr umfangreiche Zucht- 
versuche Aufklärung schaffen, die aber wohl hauptsächlich infolge der Schwie- 
rigkeit der Beschaffung des nötigen Zuchtmaterials sich nur sehr schwer 
werden durchführen lassen. 


113 


bildung der Metallilecke, Färbung der Fransen, namentlich bei 
den 9, usw. Das einzige Merkmal, das je nach der Rasse, von 
ganz seltenen Ausnahmen abgesehen, konstant auftritt, bezw. 


fehlt, ist der Diskoidalmond auf der Fl.-Os. der J.. 


Bezüglich der Größe der einzelnen Tiere läßt sich ebenfalls 
nur sagen, daß dieselbe sowohl nach den Rassen, wie auch in- 
dividuell außerordentlich veränderlich ist. Die zweite Generation 
ist, wie ja schon erwähnt, fast immer etwas kleiner, doch ist 
der Unterschied nicht bedeutend. Im Durchschnitt die größten 
Stücke bringt, nach meinem Material, cleomenes Fruhst. mit 5 
von 28-34 mm, © 26—32 mm, die kleinsten die Rasse anato- 
lica Forst. mit S' von 22—23 mm, 9 21—22 mm hervor. Das 
größte Stück meines Materials ist ein 5 aus Nürnberg mit 
36mm, das kleinste ein anatolicaQ vom SultanDagh, Anatolien, 
mit 18 mm. Was für Größenunterschiede innerhalb einer Popu- 
lation möglich sind zeigt folgendes: Die Maße des größten und 
des kleinsten 5 aus der mir vorliegenden Serie. von Nürnberg 
sind 36 und 22 mm. 


Es ist einleuchtend, daß bei einer so großen Variations- 
möglichkeit bei der Aufstellung von Rassen nur mit größter 
Vorsicht vorgegangen werden darf, und es ist unverantwortlich 
so zu verfahren wie z. B. Tutt, Chapman und Verity bei der 
Aufstellung ihrer vielen, meist höchst mangelhaft begründeten 
„Rassen“. 


Die europäische Rassengruppe besteht aus einer großen 
Anzahl in ihrem Habitus sehr verschiedener Rassen, welche in- 
des durch gleiche Ausbildung des J’Genitalapparates zusammen- 
gehören. Die Rassengruppe ist im großen und ganzen auf Eu- 
ropa beschränkt. Lediglich die Rasse sultana Forst. bewohnt die 
Gebirge Anatoliens. Andererseits wird die südrussische Steppe 
“von der Rasse wolgensis Forst., welche bereits zur vorderasia- 
tischen Gruppe zu zählen ist, bewohnt. Wieweit die europäische 
Rassengruppe weiter nördlich nach Osten reicht, ist mangels 
Material noch nicht festzustellen. 


Als argus L. im engeren Sinne sind nur die nordeuropäischen 
Populationen zusammenzufassen, bei denen sich die f' im All- 
gemeinen durch eine hellere Us., einen schmäleren schwarzen 
Rand mit fast immer isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten aus- 
zeichnen. Der schwarze Zellstrich fehlt meistens oder ist nur 

ganz schwach angedeutet. Die 9 sind fast immer mehr oder 


114 


Tee EEE 


weniger blau bestäubt, auf der Us. allgemein heller wie z. B. 
mitteleuropäische Stücke. Hiezu zählen die mir vorliegenden 
Serien von Schweden, Norwegen, Finnland und Lappland. Be- 
züglich. Verbreitung nach Norden und Flugzeit wurde oben schon 
gesprochen. Die Südgrenze bildet die Ostsee bezw. der Finni- 
sche Meerbusen. Jedenfalls gehört eine Serie von verschiede- 
nen estländischen Fundorten zu aegon Schiff. Wie die Verbrei- 
tung und Abgrenzung nach Osten in Rußland sich verhält ist 
mangels Material nicht zu klären, da auch jegliche Literatur- 
angaben aus den fraglichen Gebieten fehlen. 

Sicher gehören aber zu argus L. Stücke aus North Kent, 
welche der cretaceus Tutt entsprechen. 

Zu den englischen argus-Formen sei hier folgendes bemerkt: 
Tutt nimmt (Ent. Rec. XXI p. 59) für England folgende Formen 
an: argus L. mit düsterer Us. (auf Heideland), crefaceus Tutt 
mit bleicher Us., schmälerem Rand der / und blaubestäubten 9 
(auf Kalkboden) und eine dritte Form masseyi Tutt, kleiner als 


- cretaceus Tutt (auf Moorgelände). Nach dem mir vorliegenden 


Material, das allerdings zur endgültigen Klärung dieser Frage 
zu gering ist, muß cretaceus Tutt und masseyi Tutt als zur nor- 
dischen argus L. gehörig betrachtet werden, während die breit 
gerandeten Populationen mit dunkler Us., welche Tutt irrtüm- 
licherweise als argus L. bezeichnet, zu den westiranzösischen 
Formen die nächsten Beziehungen zeigen. Masseyi Tutt ist nach 
den Angaben Tutts an die nässesten Stellen der Moore gebun- 
den, dürfte also ein Gegenstück zur südbayerischen uliginosa Dhl. 
bilden. Leider läßt sich aus dem vorliegenden Material Genaue- 
res über die Verbreitung der drei Formen nicht ersehen. Auch 
in der Literatur finden sich überall nur die Tuttschen Angaben. 
Jedenfalls war argus schon vor der Trennung Englands vom 
europäischen Festland dort bereits heimisch, und zwar in der 
nördlichen und in der mitteleuropäischen Rasse bezw. der west- 
französischen Form der letzteren. Die beiden Rassen scheinen 
soweit ausgebildet und differenziert gewesen zu sein, daß sie 
sich auch nach der inzwischen erfolgten Isolierung der britischen 
Inseln bis heute getrennt erhalten haben. Ob und wie weit eine 
Vermischung stattgefunden hat, läßt sich nach dem mir vorlie- 
genden Material nicht feststellen. In Irland und Schottland soll 
argus sehr selten und lokal vorkommen (Tutt). In welcher Rasse, 
ist nicht festzustellen. 


115 


Aegon Schiff. (= aegiades Gerh.) ist die verbreitetste Rasse 
Mittel- und Westeuropas. Sie zeigt beim 3’ im Allgemeinen 
ein etwas dunkleres Blau, breitere Randbinde mit fast nie 
isoliert stehenden schwarzen Randflecken und meist dunklere, 
manchmal bräunliche bis braune Us. mit mäßiger Blaubestäubung 
der Fl-Wurzeln. Die dunkelsten Us. finden wir bei nord- 
deutschen und westfranzösischen Stücken. Der schwarze Zell- 
schlußfleck fehlt meistens. Die 9 zeigen ebenfalls eine etwas 
dunklere Us. wie die der Rasse argus L. und auf der Os. 
eine meist starke hellbraune Bindenbildung, welche aber hin 
und wieder auch mal ganz fehlen kann. Blaubestäubung der 9 
kommt in der Regel überhaupt nicht vor. Das Verbreitungs- 
gebiet der aegon Schiff. reicht von der Nord- bezw. Ostsee- 
küste südlich bis zu den Alpen, westlich bis Westfrankreich 
und, wie schon oben besprochen, auch nach England. Im 
Osten ist die Grenze nicht ganz klar. Eine Serie von Estland 
gehört noch eindeutig zu aegon Schiff. Wo aber in Rußland 


aegon Schiff. auf die östlich angrenzende Rasse stößt, ist noch - 


völlig ungeklärt. Im Südosten gehören die Populationen Böhmens, 
Ober- und Niederösterreichs und Ungarns zu aegon Schiff. Die 
weiter südöstlich fliegenden, auch zu aegon Schiff. zu ziehenden 
Populationen werden im Zusammenhang mit den übrigen Balkan- 
formen besprochen. 

Im Allgemeinen ist aegon Schiff. von allen Fundorten sehr 
einheitlich. Erwähnenswerte Formen kenne ich nur zwei: plou- 
harnelensis Oberth. und uliginosa Dhl. Piouharnelensis Oberth. 
(= pulchraphilonome Vrty.) beschreibt Oberthür (49) aus den Dü- 
nen von Plouharnel in der Bretagne. Nach einer mir vorliegen- 
den Serie (8 /, 10 2) vom Juni 1926 ist sie in erster Linie 
bemerkenswert infolge ihrer geringen Größe, dem sehr schmalen 
schwarzen Rand und dem leuchtenden Blau der J'. Die Os. 
‘ der Hil. soll oft orangefarbige Randflecke tragen. Bei den mir 
vorliegenden Stücken ist davon nichts zu bemerken. Die © zei- 
gen einen Anflug von Blaubestäubung und häufig hellblaue Keil- 
fleckchen vor der hellbraunen Binde. Diese hellblauen Keil- 
fleckchen scheinen sich vollkommen unabhängig von der sonst 
üblichen Blaubestäubung zu entwickeln und zeigen auch ein 
wesentlich helleres Blau. Sie wurden bisher außer bei plou- 
harnelensis Oberth. lediglich bei uliginosa Dhl. und bei masseyi 
Tutt beobachtet. Die Us. zeigt im Gegensatz zur folgenden Form 
keinen Unterschied zu den benachbarten Populationen. Plou- 


116 


harnelensis neigt sehr zu Aberrationen der Us., vor allem zu 
Confluenzen. Aus unmittelbarer Nähe (Molac, Morhiban) liegt 
eine vollkommen normale Serie vor und ich glaube annehmen 
zu dürfen, daß die plouharnelensis Oberth. wie die uliginosa Dhl. 
ein Produkt besonderer klimatischer Verhältnisse ist. 


Ulisinosa wurde von Dannehl aus dem Beuerberger Moor, 
südlich München, beschrieben.' Ihre Hauptmerkmale sind: 5 
oseits leuchtend silberblau mit weißer Bestäubung, welche beson- 
ders zwischen den Rippen, nach den Außenrändern zu, auffällig 
hervortritt. Auf den Hil. treten die fast immer isoliert stehenden 
schwarzen Randpunkte sehr scharf als weiß umringte Augen 
heraus. Der schwarze Rand sehr schmal. Die Us. hell, fast weiß. 
Q häufig mit leichter blauer Bestäubung der Fl.-Wurzeln und 
den oben schon erwähnten blauen Keilfleckchen. Us. gleichfalls 
heller. Uliginosa Dhl. ist von allen voralpinen Hochmooren Süd- 
bayerns u. Oberösterreichs, nördlich etwa bis in die Umgebung 
Münchens (Dachauer Moos) bekannt. Diese Form scheint, wie ja 
schon erwähnt, keine konstante Rasse zu sein, denn in manchen 
Jahren tritt argus an denselben Flugplätzen in oseits wie useits 
normalen, oft auch in verdunkelten, an alpine Stücke erinnern- 
den Exemplaren auf. Die Entstehung der uliginosa Dhl. ist 
aller Wahrscheinlichkeit nach auf die klimatischen Besonder- 
heiten ihrer Flugplätze, eben der Hochmoore, zurückzuführen. 
Es ist ja auch eine bei den Sammlern bekannte Tatsache: 
Je feuchter der Flugplatz, desto ausgeprägter die Merkmale der 
‚uliginosa Dhl. 


Für ein Eiszeitrelikt halte ich uliginosa Dhl. bestimmt nicht, 
da sie sich ja unter bestimmten Bedingungen vollständig zur 
normalen aegon Schiff. umwandelt und ganz bestimmt mit der 
nordischen Rasse argus L. nichts zu tun hat. 


Erwähnenswert ist noch eine Form aus der Vendee (Longe- 
ville), welche leider nur in 1 0, 2% vorliegt. Während das o° 
vollkommen aegon-Charakter zeigt, weisen beide @ eine blaue 
Bestäubung der Fl.-Os. auf, aber ganz dünn über die gesamte 


! Merkwürdigerweise wurde uliginosa von Dannehl als Form der argus 
Schiff., also idas L. (argyrognomon auct.) beschrieben, ein Fehler, der wohl 
nur durch die unglaubliche Verwirrung in der Nomenklatur dieser Gruppe 
zu erklären ist. Osthelder hat in seiner Fauna Südbayerns den Fehler richtig 
gestellt und es ist umso merkwürdiger, daß Bollow im Seitz, Nachtrag Bd. 1, 
uliginosa Dhl, wieder als Form von idas L. anführt, 


117 


Fl.-Fläche, nicht in der charakteristischen Anordnung wie bei 
plouharnelensis Oberth.' 

Verity (76) benennt besonders große Stücke mit hellerer Us., 
wie sie ihm besonders aus Frankreich und von Regensburg vorlie- 
gen, als „Rasse“ cretaephilonomeVrty. Derartige große und helle 
Stücke treten durch das ganze Gebiet überall mal auf und ver- 
dienen bestimmt keine Benennung, schon garnicht als Rasse. 
Wenn man trotzdem den Namen cretaephilonome Vrty. verwenden 
will, so lediglich als Aberrationsname für die genannten Extrem- 
stücke. Ich halte ihn für völlig überflüssig. 

Philonomus Brgstr. wurde bisher meistens als alpine Form 
aufgefaßt. Das beruht höchstwahrscheinlich auf einem Irrtum. 
Mit Sicherheit kann diese Frage allerdings nicht mehr geklärt 
werden, da die Herkunft der Bergsträsserschen Exemplare nicht 
mehr eindeutig festgestellt werden kann. Allem Anschein nach 
handelte es sich um mitteldeutsche Stücke (nach Ochsenheimers 
Angaben aus der Leipziger Gegend), wo ja überall mal kleine 
und dunkle Stücke vorkommen können. Jedenfalls fehlt jeg- 
licher Beweis für eine alpine Herkunft der Tiere. Meines Wis- 
sens ist Ochsenheimer (Naturwissenschaftlicher Anzeiger 1821 
p. 15) der erste, der, angeregt durch Meisners Beschreibung 
der aegidion, diese mit philonomus Brgstr. für identisch erklärte, 
dabei aber das Vorkommen derartiger Falter in den Alpen über- 
haupt bestritt. Als letzteres dann als Irrtum erkannt wurde, 
wurden beide Namen auf die alpine Form bezogen und dieser 
Fehler immer wieder kritiklos abgeschrieben. Philonomus Brgstr. 
wäre also nur zu halten als Name für besonders kleine und 
dunkle Stücke der Rasse aegon Schiff., also für das entgegen- 
gesetzte Extrem der cretaephilonome Vrty., und die Benennung 
ebenso überflüssig wie diese. 

In den Pyrenäen findet sich die Rasse pyrenaica Tutt. Sie 
steht wohl der aegon Schiff. am nächsten, welche ja allem 
Anschein nach bis an die Pyrenäen reicht, ist aber doch schon 
eine gute Rasse. Mit hypochiona Rmbr. hat sie jedenfalls 
trotz der oft sehr hellen Us. bestimmt nichts zu tun. Pyre- 
naica Tutt, von welcher mir nur J von verschiedenen Fund- 
orten vorliegen, zeigt verhältnismäßig geringe Größe, dunklere 


! Die im Seitz Nachtrag Bd. I p. 256 angeführte aegusella Vrty. ist nicht, 
wie Bollow angibt eine argus-Form, sondern nach Angabe Stempffers und 
Schmidts (68), welche ich auf Grund mir vorliegenden Materials vom Original- 
fundort bestätigen kann, eine argyrognomon Brgstr.-Form. 


118 


Färbung mit breitem schwarzem Rand und, im Gegensatz zu 
den Höhenformen der hypochiona Rmbr., immer gutentwickel- 
ten Diskoidalfleck. Us. grau mit oft stark blauer Bestäubung 
der Fl.-Wurzeln und schwach entwickeltem Orangeband. Das 
Grau der Us. kann häufig bis fast Weiß aufgehellt sein: 
hypochionides Tutt. Stücke der letzteren Form, welche in der 
Hauptsache an tiefer liegenden Plätzen fliegt, weisen häufig 
auch eine Verschmälerung des schwarzen Fl,-Randes auf. Für 
die @ der pyrenaica Tutt, welche mir nicht vorliegen, führe 
ich die Beschreibung Tutts (72) an: „The 9 Q are dark fus- 
cous, with the orange lunules usually confined to three or four 
on hindwings an the fringes grey except at the apices of fore- 
wings, which are white, whilst the underside is brown in tint, 
“ the orange well marked, and there is a well-defined white sub- 
terminal band between the orange band and the submedian 
row of spois on the hindwings.” 


In den Alpen fliegt eine sehr ausgeprägte Rasse: alpina 
Courv. (= altaegidion Vrty., false philonomus Brgstr.). Sie zeigt 
beim 5’ gegenüber ihren Nachbarrassen ein wesentlich tiefe- 
res, oft ins dunkelviolette spielendes Blau, breiteren schwar- 
zen Rand, schwarz markierte Adern und auffallend reinweiße 
Fransen. Sehr stark ausgeprägt ist der schwarze Diskoidal- 
mond auf der Fl.-Os., häufig sogar nicht nur auf den Vfl., son- 
dern auf allen FlL. Q@ meistens mit gering ausgeprägten Rand- 
binden und düsterer Fl.-Us. mit oft verhältnismäßig wenig Weiß 
vor der gelben Randbinde. Die Rasse ändert je nach der Höhen- 
lage und den verschiedenen klimatischen Verhältnissen stark 
ab, ohne jedoch konstante Lokalformen zu bilden. Mit Zunahme 
der Höhe werden die Tiere kleiner und meistens auf Os. und 
Us. dunkler. Die Metallflecke auf der Us. zeigen häufig Nei- 
gung zum Verschwinden: aegidion Meisn.' Die Us.-Färbung 
der &' ändert von hellem Weiß bis zum tiefsten Dunkelgrau 
ab. Letztere Färbung tritt besonders bei Stücken aus Süd- 
tirol häufig auf, findet sich aber nicht selten auch an anderen 


1 Meisner betont in seiner Urbeschreibung (Naturw. Anz. 1818 p. 88) 
ausdrücklich das Fehlen der Metallflecke auf der Hil.-Us. Da dieses Ver- 
schwinden der Metallflecke zwar überall bei den alpinen Formen vorkommen 
kann, keineswegs aber, auch nicht in den höchsten Lagen, zum Rassemerk- 
mal wird, kann man nicht, wie es viele Autoren taten, aegidion Meisn. gleich 
alpina Courv. annehmen, sondern kann aegidion Meisn, nur als eine, wenn 
auch nicht selten auftretende Modifikation der alpina Courv. werten. 


119 


Flugplätzen. Für derartige Stücke wäre der Name nigrescens 
Courv. zu gebrauchen, Die kleinen Stücke aus den höchsten 
Lagen, besonders der Schweiz, bei denen eine Verkleinerung 
der Flecke auf der Us. zu beobachten ist, können als valesiana 
M.-Dür. bezeichnet werden. Killiasi Christ. soll bei Tharasp 
als Lokalform auftreten. Nach meinem Material kommen aber 
Stücke mit stark vermehrtem Schwarz überall in den Alpen 
vor. Mir liegen derartige Exemplare nicht nur aus der Süd- 
schweiz vor, sondern auch aus Süd- und Nordtirol (Bozen, 
Dolomiten, Landeck, Stubaital). In den Südtälern der Alpen 
tritt die Rasse alpina Courv. in sehr großen und useits meist 
helleren Stücken auf, ohne daß man diese zweibrütigen Popu- 
lationen aber mit irgend einem Recht von alpina Courv. trennen 
könnte. Verity beschreibt hier sehr überflüssigerweise zwei 
„Rassen*“. Vom Pian del Sole oberhalb Intra am Lago Maggiore 
eine austera Vrty., welche größer sein soll wie killiasi Christ., 
mit etwas dunklerer Us.-Färbung. Ferner eine alpiumphilonome 
Vrty. von Waidbruck in Südtirol. Er gibt für diese als einziges 
Merkmal geringere Größe an, was bei Tieren der zweiten Gene- 
ration (Fangdatum 25. Juli) eigentlich kein Grund zur Aufstel- 
lung eines eigenen Namens ist, es sei denn, man will die Gene- 
rationen benennen. Der Name alpiumphilonome Vrty. ist also am 
Besten ganz zu streichen, während austera Vrty. immerhin noch 
als Bezeichnung der großen, zweibrütigen Populationen der Süd- 
täler zu vertreten ist. Notwendig scheint mir eine eigene Be- 
zeichnung für diese Populationen allerdings nicht. 

Auf ähnlich schwachen Füßen wie die beiden Letzteren 
steht auch claraobscura Vrty., beschrieben aus der Nähe von 
Bonneval in Savoyen aus 1800 -2200 m Höhe. Ich kann an den 
mir vorliegenden Stücken aus der von Stempffer erbeuteten 
-Originalserie auch nicht das Geringste finden, was eine Ab- 
trennung und Benennung rechtfertigen könnte und fasse daher 
den Namen c/laraobscura Vrty. als weiteres Synonym zu alpina 
Courv. auf. 

Die Rasse alpina Courv. ist beinahe über das ganze Gebiet 
der Alpen verbreitet, lediglich im Südosten, in Kärnten und 
Krain dringt die Rasse cleomenes Fruhst. bis in die Alpen vor, 
während im Westen, in den Alpes maritimes, die Rasse /ydiades 
Fruhst. ziemlich weit ins Gebirge vordringt. Im Süden geht 
alpina Courv., wie schon erwähnt, in Form von großen, zwei- 
brütigen Populationen tief in die Täler hinab (bis 500 m), ohne 


120 


aber den alpina-Charakter dabei zu verlieren. Ob valmasinii 
Perlini aus dem Veltlin, von welcher ich weder die Urbeschrei- 
bung noch Material bekommen konnte, noch zu alpina Courv. 
zu zählen ist oder schon zu ifalorum Vrty., konnte ich nicht 
feststellen. In der Literatur wird valmasinii Perlini meistens 
als Synonym zu alpina Courv. aufgeführt, Courvoisier selbst 
hält aber valmasinii Perlini für von seiner alpina verschieden, 
da sie himmelblau und größer sei, mit nicht so prägnantem Saum 

und fehlendem Mittelmond. Dies würde alles mehr auf italorum 
_ Vrty. verweisen. Entscheiden läßt sich diese Frage wohl nur 
durch Untersuchung der Perlinischen Typen, falls diese noch 
vorhanden sind. Im Norden geht aegon Schiff. am Alpenrand 
allmählich in alpina Courv. über. Mir liegen ausgesprochene 
Uebergangsformen in Serien von Schliersee, Garmisch und Salz- 
burg vor, während eine Serie von Ellmau bei Mittenwald den 
alpina-Charakter schon fast rein zeigt. Im Allgäu gehen die 
Uebergangsformen bis hoch in die Berge, z. B. am Nebelhorn. 


Die iberische Halbinsel wird von der Rasse hypochiona 
Rmbr. bewohnt. Sie geht vom äußersten Süden der Halbinsel 
bis an den Südrand der Pyrenäen, im Osten sogar noch etwas 
darüber hinaus, um dann in Languedoc und der Provence in 
die Rasse /ydiades Fruhst. überzugehen. Die Pyrenäen wer- 
den von der Rasse pyrenaica Tutt bewohnt, welche keinerlei 
nähere Beziehungen zu hypochiona Rmbr. zeigt. 


Hiypochiona Rmbr. ist weitaus die auffallendste argus-Rasse. 
Sie ist im Durchschnitt wohl eine der größten mit beim 5 auf- 
fallendem, leuchtendem, hellviolettem Blau, immer fehblendem 
Diskoidalmond, schmalem schwarzem Rand und isoliert stehen- 
den Hfl.-Randpunkten, welche häufig in einem weißen oder ver- 
waschen rötlichem Hofe stehen!: casaicus Chapm. Die Us. ist 
fast rein weiß mit verhältnismäßig kleinen, noch heller geran- 
deten Punkten, oft nur schwach ausgebildeten Metallflecken und 
verhältnismäßig gut ausgeprägter rotgelber Randbinde. Stücke 
mit reduzierter Us.-Zeichnung können als nomancha Ribbe be- 
zeichnet werden. 


Die @ ebenfalls sehr groß, mit meist stark entwickelter 
gelber Randzeichnung auf allen Fl. Us. ebenfalls sehr hell mit 
gut ausgebildeter weißer Zeichnung, welche aber infolge der oft 


I Bei den 9, nicht bei den 9, wie Bollow im Gegensatz zur Urbe- 
schreibung angibt. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI! H.2. 6 121 


sehr hellen Grundfarbe nicht besonders hervortritt. Zeichnung 
allgemein stärker entwickelt, wie bei den o, besonders die 
Metallflecke. 

Die Rasse tritt über ihr ganzes Verbreitungsgebiet sehr 
einheitlich auf und ändert lediglich nach der Höhenlage ab, aber 
immer unter Wahrung der hauptsächlichsten Rassemerkmale. 
Die Veränderung bezieht sich fast nur auf die Färbung der Us. 
der 5. Bei den 9 tritt außer einer gelegentlichen Reduktion 
der Zeichnung auf der Fl.-Os. in höheren Lagen keine Verän- 
derung auf. Die Populationen der Ebene und der Mittelgebirge 
zählen sämtliche zur typischen hypochiona Rmbr. In den höheren 
Lagen tritt bei den J eine Verdunkelung der Us. auf, häufig 
gleichzeitig mit einer Reduktion der Größe der Tiere. Hiezu 
sind folgende, meist sehr unwesentliche Formen zu nennen: 
iberica Tutt, beschrieben vom Fuß der Berge bei La Granja!, 
mit etwas breiterem Rand der J. Branualensis Tutt aus Bra- 
nuelas in L&on zeigt ebenfalls eine breitere Randbinde und dazu 
eine dunklere Us. Vigensis Tutt aus der Umgebung von Vigo - 
ist kleiner als die normale hypochiona Rmbr. Diese sämtlichen 
als Rassen beschriebenen Formen verdienten am Besten über- 
haupt keinen eigenen Namen. Hier seien gleich noch zwei 
weitere Namen aufgeführt: bejarensis Chapm. aus der Umgebung 
von Bejar in Zentralspanien, welche sich durch ihre Größe aus- 
zeichnet, ein klares Synonym zu hypochiona Rmbr., wenn man 
den Namen nicht für besonders große Stücke verwenden will, 
für welche aber schon der Name major Tutt zur Verfügung 
steht. Microhypochiona Vrty., beschrieben von Albarracin, soll in 
ganz Zentralspanien verbreitet sein. Sie soll durch geringere 
Größe und das Fehlen der Metallflecke auf der Hil.-Us. von 
der andalusischen hypochiona Rmbr. unterschieden sein. Mir 
liegen größere Serien von Albarracin und anderen zentralspani- 
schen Fundorten aus verschiedenen Jahren vor, ich konnte aber 
auch nicht den geringsten Unterschied gegenüber Tieren aus 
anderen Gegenden Spaniens konstatieren. Die angegebenen 
Merkmale treten in allen spanischen Serien individuell auf. 
Veritys Typenserie stammt wohl aus einem klimatisch nicht 
normalen Jahr, wo ja die angegebenen Veränderungen jederzeit 
_ möglich wären. Jedenfalls steht der Name microhypochiona Vrty. 


I Tutt schreibt: „,.: at the foot of the mountains near La Granja." 
Bollow macht daraus (Seitz Nachtrag Bd. 1 p. 257) „auf den Bergen um La 
Granja.” 


122 


auf äußerst schwachen Füßen und mit ihm ist wohl auch nur 
ein Synonym mehr geschaffen. 


In den Hochgebirgen tritt die Rasse hypochiona Rmbr. in 
einer sehr ausgeprägten Höhenform auf. Ribbe (56) beschreibt sie 
von der Sa. Nevada von 1800—2500 m Höhe als vacaresa Ribbe. 
Mir liegen von dieser Form nur 4 5 vor, darunter die Type 
Ribbes und noch ein JS der Originalserie. Das Blau der 5 Os. 
ist wesentlich dunkler u. stumpfer als bei typischen hypochiona 5‘, 
der schwarze Rand etwas breiter, die Hfl.-Randpunkte aber noch 
fast freistehend. Der Hauptunterschied liegt auf der Us., welche 
ausgesprochen braungrau ist mit weißem Band vor den gelben 
Monden. Sehr stark entwickelt sind die Metallflecke der Hl. 
und die Blaubestäubung der Fl.-Wurzeln. Die mir nicht vor- 
liegenden © sollen sich von hypochiona® nur durch die grauere 
Us. unterscheiden. 


Uebergänge zu dieser Form sind auch zwei J’ aus Los Ca- 
bos, Asturien, von welchen eines typischen vacaresa-Charakter 
zeigt und das andere ziemlich die Mitte hält zwischen hypo- 
chiona Rmbr. und vacaresa Ribbe, auf der Os. typische vacaresa, 
auf der Us. sehr hell mit beinahe vollständig verschwundenen 
Metallflecken. Ebenso vier 5 aus der Sierra de Guadarrama 
mit ebenfalls heller Us. Hiezu gehört auch die Form hispana- 
fusca Vrty. aus Guenca, Neu-Kastilien. Sie ist kleiner, mit dunk- 
lerem Blau der 5 und breiterem schwarzem. Rand. Die Us. 
sehr stark grau. Einige 5’ mit Orangeflecken auf der Hil.-Os. 
Die @ auf der Os. mit schwächerer gelber Zeichnung, meist nur 
auf den Hfl. Auf der Us. ist die Zeichnung bei beiden Ge- 
schlechtern sehr stark ausgeprägt. Die mir vorliegende Serie 
aus Guenca zeigt aber keinerlei Verschiedenheit gegenüber der 
hypochiona Rmbr. und ich nehme deshalb an, daß die hispana- 
fuscaVrty. eine der vacaresa Ribbe entsprechende Gebirgsform 
aus der Sierra de Guenca darstellt. 

Der schwarze Diskoidalfleck tritt im Gegensatz zu der Hoch- 
rasse der Pyrenäen, pyrenaica Tutt, anscheinend bei den der 
Rasse hypochiona Rmbr. angehörenden Hochgebirgspopulationen 
selten auf, ebenso übertreffen sie jene meistens an Größe. 

Erwähnenswert ist noch eine Serie aus den Pyren. orient. 
(Les Ambollos, VI. 31), welche schon zu den Populationen Süd- 
frankreichs überleitet, aber doch, trotz etwas dunklerer Färbung 
sowohl o- wie useits, noch echte hypochiona Rmbr. darstellen. Es 


a 0) 


scheint dies die einzige Stelle zu sein, wo hypochiona Rmbr. 
nach Norden die Pyrenäen überschreitet. 

Eine eigenartige Rasse beherbergt die Insel Corsica: cor- 
sica Bell. Die 5 gleichen auf der Os. ziemlich den aegon J' 
mit sehr schmalem schwarzem Rand u. kleinen Hil.-Randpunkten, 
zeigen aber fast immer einen schwarzen Diskoidalfleck, wenn 
auch meist nur sehr schwach. Die 2, mit schwacher gelbbrauner 
Zeichnung, sind meistens stark blau übergossen. Das Charakte- 
ristische der corsica Bell. ist aber die Us. bei beiden Geschlech- 
tern. Sie ist graubraun beim 5, rein braun bei den 9, die 
sonst schwarzen Ocellen von der Farbe des Grundes, manch- 
mal etwas dunkler, aber immer braun, sodaß sie infolge der 
sehr ausgeprägten weißen Umrandung häufig nur als lichte Ringe 
auf braungrauem bezw. braunem Grunde erscheinen. Die weiße 
Zeichnung ist meist stark reduziert, ebenso die Metallilecke. 
An den Fl.-Wurzeln bei den o’ meist ausgeprägt blaue, bei den 
Q schwache, oft kaum angedeutete grüne Bestäubung. 

Bei den mir vorliegenden Serien ist ein Unterschied zwi- 
schen den Generationen nicht zu bemerken. 

Vom benachbarten Sardinien ist argus bis jetzt noch nicht 
bekannt geworden, scheint also dort wohl zu fehlen. 


Südfrankreich, in der Hauptsache Languedoc, Dauphine und 
die Provence, wird von der Rasse /ydiades Fruhst. (= hypochion- 
alpina Vrty.) bewohnt, welche in vielem einen Uebersang zwi- 
schen hypochiona Rmbr. und italorum Vrty. bildet. 5 im Blau 
zwischen hypochiona Rmbr. und italorum Vrty. stehend, mit häu- 
fis auffallend weiß bestäubtem Vfl.-Rand. Schwarzer Rand nur 
mittelmäßig entwickelt, in höheren Lagen stärker ausgeprägt, 
der Diskoidalmond nur bei breitrandigen Stücken aus höheren 
Lagen angedeutet, sonst fehlend. Us. bei Stücken aus dem 
Rhonetal und von der Küste fast weiß, bei Tieren aus höheren 
Lagen dunkler werdend, bräunlich, nie grau, mit starker blauer 
Bestäubung der Fl.-Wurzel, manchmal bis über den halben Fl. 
ausgebreitet. © sehr veränderlich, von Stücken mit reich ent- 
wickelter Binde bis zu einfarbig dunklen Stücken in allen 
Uebergängen. Us. meist sehr hell braun, ähnlich den hypo- 
chiona @, mit wohl entwickelten, großen Ocellen. Bestäubung 
der Fl.-Wurzel meist kaum angedeutet. 

Fruhstorfers /ydiades stammt aus Moulinet in den Alpes 
Maritimes. Zu ihr sind die Populationen aus den Cevennen, 


124 


den Bergen der Provence, den Alpes Maritimes und den liguri- 
schen Alpen zu zählen. 

Die Populationen des Rhonetales und der südfranzösischen 
Mittelmeerküste, welche, wie oben bereits erwähnt, hellere Us. 
und meist auch lichtere Os. mit schmälerem Rand zeigen, im 
Ganzen gesehen offensichtlich zu hypochiona Rmbr. überleiten, 
nennt Verity pseudohypochiona, Bei dieser Form sollen häufig 
blau bestäubte @ vorkommen. 
| Ferner beschreibt Verity noch zwei Formen, welche zwi- 
schen Iydiades Fruhst. und italorum Vrty. zu stehen scheinen: 
claralpina Vrty. aus dem Tal von Valdieri in den italienischen 
Alpes Marit. und lunensis Vrty. aus der Umgebung von Spezia 
im östlichen Ligurien. Aus Veritys Beschreibung ist so gut wie 
nichts zu entnehmen, die mir vorliegenden Serien von den ligu- 
rischen und Meeralpen entsprechen in der Hauptsache der I!ydia- 
des Fruhst. In dem in Frage kommenden Gebiet scheint sich 
ein fast unmerklicher Uebergang der /ydiades Fruhst. zur italo- 
rum Vrty. zu vollziehen. 

Die Rasse der Apenninenhalbinsel, ifalorum Vrty. (= siren- 
tina Dhl.) ist vom Südrande der Alpen bis zur Südspitze Italiens 
verbreitet. Merkwürdigerweise scheint argus auf Sizilien nicht 
vorzukommen, jedenfalls ist sie von dort noch nicht bekannt. 
In Oberitalien geht sie im Westen an der ligurischen Küste un- 
merklich in die Rasse /ydiades Fruhst. über, im Osten geht sie 
bis an den Rand der Berge, während in Istrien schon Popula- 
tionen fliegen, welche zu cleomenes Fruhst. zu ziehen sind. 

Das hauptsächlichste Rassemerkmal der ifalorum Vrty. ist 
bei den 5 die sehr hell graubraune, manchmal sogar reinweiße 
Us., ähnlich wie bei hypochiona Rmbr., während die Os. immer viel 
dunkler ist wie bei jener, von immer wieder mal vorkommen- 
den Einzelstücken, namentlich aus dem Süden, abgesehen. Der 
schwarze Rand nur mittelmäßig entwickelt, auf den Vfl. meist 
etwas stärker wie auf den Hfl., wo die schwarzen, vielfach gut 
entwickelten Randpunkte nicht selten isoliert stehen. Der Dis- 
koidalmond auf den Vfl. fehlt fast immer. Die © hell- bis dunkel- 
braun mit fast immer gut entwickelter gelber Binde. Auf der 
Us. meist sehr scharf gezeichnet mit stark ausgeprägten Metall- 
flecken und in der Regel gut entwickelter weißer Binde. 

Verity beschreibt seine italorum vom Abetone-Paß zwischen 
Emilia und Toscana. Es ist die große Form der tieferen und 
mittleren Lagen der Apenninen, mit heller, oft ganz weißer Us. 


125 


der J', während apenninicola Vrty. (= majellensis Dhl., abruzzen- 
sis Dhl., abruzzorum Dhl.!) nur eine Bergform aus den höheren 
Teilen des Gebirges darstellt. Sie ist in der Hauptsache durch 
geringere Größe, etwas dunklere Os. der 9’ und meist dunklere, 
graue Us. unterschieden, obgleich sich nach Süden zu Tiere 
mit fast rein weißer Us. auch bei dieser Form immer häufiger 
finden, Fl.-Wurzeln mehr oder weniger hellblau bestäubt. Die 
Q ebenfalls kleiner, häufig mit gut entwickelter Zeichnung, wenn- 
gleich auch ganz ungezeichnete Stücke vorkommen können. 
Us. mit viel Weiß und breiter Orangebinde. Metallilecke mäßig 
stark entwickelt. 

Als Lokalform führt Verity aus den Sibillinibergen in 1700 m 
Höhe die pallidula Vrty. auf. Die 5 glänzend silberig blau, 
breit weiß längs der Costa der Vfl. die Hfl.-Randflecke häufig 
weiß geringt. Die @ bleich braun mit grünlichen Schuppen 
und weißlicher Zeichnung auf der Os. Die Us. blaß grau mit 
schwacher Zeichnung. Es handelt sich wohl auch um eine in- 
folge besonderer klimatischer Einwirkungen entstandene Form, 
vergleichbar etwa der uliginosa Dhl. | 

Die Form der Ebenen Mittelitaliens scheint Zuscanica Vrty. 
zu sein, von mittlerer Größe mit schmalem schwarzem Rand 
bei den J, meist isoliert stehenden Hil.-Randpunkten und, wenn 
auch sehr heller, so doch ausgeprägt grauer, fast nie weißer Us. 
Tuscanica Vrty. ist aus der Nähe von Pisa beschrieben. Hiezu 
die Form alboradians Trti. von Sestole am Lago Budalone mit 
beim 5 silberweiß übergossenem Blau und strahlig weiß be- 
grenzten Hfl.-Randpunkten. Letztere Form liegt mir ebenso wie 
pallidula Vrty. nicht vor. 

Aus dem südlichsten Italien, aus dem Aspromonte-Gebirge 
in einer Höhe von 1200 m ist calabrica Trti. (= calabrica Vrty.) 
beschrieben.” Diese Form, welche mir ebenfalls unbekannt ist, 
soll sehr groß sein mit breitem schwarzem Rand und häufig 
rein weißer Us. der 5. Die © dunkel mit wenig gelbbrauner 


! Dannehl beschreibt die abruzzorum als Höhenform von idasL. In der 
Sammlung Dannehl stecken als Typen zwei argus Jg’ aus dem Gran Sasso. 
Da bei Dannehl die Typen lediglich durch eine Bodenetikette bezeichnet sind 
und nicht an der Nadel des betreffenden Tieres ist natürlich eine Verwechs- 
lung sehr leicht möglich. Allerdings würde Dannehls Beschreibung auf die 
beiden argusy' gut zutreffen. 

® Bollow verkennt im Seitz Nachtrag Bd. 1 den Unterschied von cala- 
brica Vrty. (argus-Form) und calabricola Vrty. (argyrognomon-Form), zieht 
beide zusammen und setzt sie als synonym zu calabrica Trtti. 


126 


Zeichnung, die Metallflecke auf der Us. meist fehlend oder we- 
nigstens äußerst klein. 

Im Südosten Europas scheinen die Verhältnisse sehr ver- 
wickelt. Einerseits gehen der aegon Schiff. sehr naheste- 
hende Populationen entlang der Donau bis in die Walachei und 
von dort an der Westküste des Schwarzen Meeres in die Ebene 
der Maritza und die Nordküsten des Marmarameeres, westwärts 
bis Macedonien und Nordgriechenland. Andererseits beherbergen 
die Gebirge Kärntens, Krains, das bosnische Bergland, Balkan, 
Rhodopen und der ganze Zug der Karpathen und Beskiden 
eine vollkommen abweichende Rasse, welche auch über die 
Karpathen hinaus weit nach Galizien hinein verbreitet zu sein 
scheint. Es ist dies die Rasse cleomenes Fruhst. (= carinthiaca 
Courv., argigas Vrty.). Diese zeichnet sich vor allem durch ihre 
Größe und den wesentlich dunkleren Gesamteindruck aus. Die 
Typen der cleomenes Fruhst. stammen aus Krain, wo die Rasse 
in ihrer extremsten Form auftritt. Hier ist das Schwarz auf der 
Os. der 5 oft derart vermehrt, daß das Blau mehr oder weniger 
verschwindet. Im Durchschnitt sind die JS’ der cleomenes Fruhst. 
meist etwas heller, obgleich der schwarze Rand häufig bis zu 
einem Drittel der Fl.-Fläche einnimmt. Das Blau ist bei dieser 
Rasse mehr ein dunkles Violett, ähnlich der Färbung der alpina 
Courv., von der sie aber vor allem durch die Größe und auch 
auf der Us. verschieden ist. Der schwarze Diskoidalfleck ist 
bei cleomenes Fruhst. meist auf allen Fl. vorhanden. Oseits sind 
die 5’ im ganzen Verbreitungsgebiet sehr einheitlich, die Färbung 
der Us. jedoch kann vom düsteren Braun (Fruhstorfers Type) 
bis hellgrau und fast weiß abändern, immer zeigt sie jedoch 
eine starke blaue Bestäubung der Fl.-Wurzel. Die Färbung ändert 
sowohl individuell, als auch nach Flugplätzen ab. Die dunkelsten 
Stücke liegen mir von Krain, Kärnten und Galizien (Hrubieszow) 
vor, während die lichtesten Stücke aus der Slowakei (Neutra- 
gebirge), der Herzegowina (Jablanica) und den Rhodopen (Pasch- 
makli) stammen. Die ® zeigen ein sehr einheitliches Bild: 
düstere Os. mit stark reduzierter, meist auf die Hfl. beschränk- 
ter Zeichnung. Die Us. wechselt analog der des 5’ vom dunkel- 
sten bis hellsten Braun, zeigt sämtliche Zeichnungselemente 
jedoch stark ausgebildet, insbesondere meist die Metallflecke. 

Die zweite Form der Balkanhalbinsel ist, wie schon oben 
erwähnt, sehr ähnlich der aegon Schiff. und höchstwahrschein- 
lich nur die Fortsetzung von dieser. Die Verbreitung dieser 


127 


Form wurde oben schon angegeben, liegt also hauptsächlich in 
den Ebenen. Wesentliche Unterschiede gegenüber aegon Schiff. 
sind nicht festzustellen. Von cleomenes Fruhst. hauptsächlich 
durch die viel geringere Größe unterschieden (Stücke der Früh- 
jahrsgeneration sind immer noch um ein beträchtliches kleiner 
wie Stücke der Sommergeneration der vorigen), ferner durch 
ein anderes, aegon Schiff. gleichendes Blau der $ und schmä- 
leren schwarzen Rand, der allerdings die schwarzen Hfl.-Rand- 
punkte nie isoliert stehen läßt. Der Zellfleck häufig fehlend, 
nur ganz selten auf allen Fl. ausgebildet. Für diese Form kann 
der Name sophiana Vrty. gebraucht werden, nach Stücken aus 
der Umgebung von Sofia aufgestellt. Nach dem mir vorliegen- 
den Material aus der Fruska Gora (Syrmien), Stanimaka und 
Sistov (Bulgarien), Therapia am Bosporus und von verschiede- 
nen Plätzen Macedoniens ist es wohl am besten diese Form 
zur Rasse aegon Schiff. zu stellen. Lediglich bei den Popu- 
lationen von Macedonien und vom Ufer des Bosporus. sind bei 
einzelnen Stücken schon Anklänge an orientalis Tutt zu bemer- 
ken, wie lichtere Färbung und schmälerer Rand. 

Die dritte Rasse der Balkanhalbinsel ist hypochiona-graeca 
Tutt vom Peloponnes. Sie gleicht auf den ersten Blick sehr der 
hypochiona Rmbr., ist aber von ihr konstant verschieden durch 
den fast immer breiteren Rand der V{l, bei den &, während 
auf den Hfl. die Randpunkte auch bei ihr immer isoliert stehen. 
Die Us. ist selten so rein weiß wie bei hypochiona Rmbr., son- 
dern zeigt meistens ein helles Grau. Außerdem tritt nicht sel- 
ten eine Andeutung des Diskoidalmondes auf, hin und wieder 
schlagen auch die roten Flecke am Hfl. durch. Die sind mei- 
stens etwas schwächer gezeichnet wie bei hypochiona Rmbr., ein 
wesentlicher Unterschied ist aber nicht festzustellen. 

Als letzte Rasse der europäischen Rassengruppe ist noch 
die in Kleinasien vorkommende Bergform anzuführen, welche 
ich sultana ssp. nov. benenne, Sie liegt mir nur vom Sultan 
Dagh bei Akschehir vor, ist aber sicher auf den Gebirgen Ana- 
toliens weiter verbreitet. Im Gegensatz zu orientalis Tutt bildet 
sie lediglich eine Generation im Juni und Juli. Wie schon oben 
erwähnt dem 5 Genitalnach zur europäischen Rassengruppe zu 
zählen, wenngleich, wie ja auch schon bei den Balkanrassen, 
hin und wieder Stücke auftreten, welche hinsichtlich der Aus- 
bildung des Genitals einen leichten Anklang an die vorderasia- 
tische Rassengruppe zeigen. 


128 


Spannweite der 5' durchschnittlich 22—23 mm, der 9 22 mm. 
& oseits sehr dunkel, wesentlich dunkler wie die 5 von 
orientalis Tutt mit bis zu 2,5 mm breitem schwarzem Rand. 
Hil.-Randpunkte liegen immer innerhalb der Binde und sind 
in den meisten Fällen nicht zu erkennen. Am Vorderrand 
häufig eine weißliche Bestäubung, der Diskoidalmond meistens 
vorhanden, wenn auch häufig nur sehr schwach angedeutet. 
Bei einem Stück schlägt die braune Zeichnung der Us, auf die 
Os. durch (bella H.-Sch.). Auf der Us. ist der Grundton grau- 


braun, nie weißlichgrau wie bei orientalis Tutt, mit ziemlich 


a je 


a argus orientlalis Tutt Anatolien, Akschehir Präp. Nr, 199 
b argus sullana Forst. Anatolien, Sultan Dagh Präp. Nr. 148 


kräftiger blaugrüner Bestäubung der Fl.-Wurzeln. Die weiße 
Zeichnung vor den schwarzen Randmonden meist kein einheit- 
liches Band, sondern in einzelne Keilflecke aufgelöst. Die 
Orangebinde schmal, aber meist gut ausgeprägt. Die Metall- 
flecke immer vorhanden. 


Die © oseits dunkelbraun mit nicht sehr kräftig ausgepräg- 
ter Zeichnung. Useits hell braun mit gut ausgeprägten Zeich- 
nungselementen, im Ganzen einen dunkleren Eindruck ergebend 
wie die % von orientalis Tutt. Die weiße Binde auf den Vil. 
immer, auf den Hfl. manchmal in weiße Keilflecke aufgelöst. 
Orangebinde schmal, aber auf allen Fl. wohl entwickelt. Die 


Metalltlecke, gut ausgebildet. 


Typenserie vom Sultan Dagh bei Akschehir, Anatolien. 
1 o' 1-+ 1800—2000 m Ende VII. 28 leg. v. Bartha; 18 5% 39% 
1700—2200 m 1.—15.VIl. 34 leg. Pfeiffer; 3 5’ 1700— 2200 m 
15.—30. VII. 34, leg. Fuß, sämtliche in Sig. Pfeiffer. 


129 


Wir haben also hier die interessante Tatsache, daß im Ge- 
birge eine europäische Rasse vorkommt, während in den Steppen 
am Fuße des Gebirges die vorderasiatische orientalis Tutt fliegt. 
Nach den Angaben von v. Bartha und Pfeiffer grenzen beide 
Rassen an keiner Stelle aneinander, da orientalis Tutt das Ge- 
birge vollkoınmen meidet, anatolica Forst. dagegen erst ab ca. 
1700 m an aufwärts fliegt. Das ist eine Erscheinung zu der 
auch aus anderen Lepidopterengruppen Parallelfälle vorliegen, 
z.B. Zygaena purpuralis villosa Bgff. in der Steppe und Zygaena 
purpuralis barthae Reiß auf dem Sultan Dagh. 

Ich möchte hier die Frage aufwerfen, ob nicht in den früher 
zweifellos vorhandenen großen Waldgebieten Anatoliens auch 
eine entsprechende, in ihrer Zusammensetzung der europäischen 
gleichende Insektenfauna vorhanden war, welche mit der in der 
Hauptsache ja erst in geschichtlicher Zeit erfolgten Zurück- 
drängung des Waldes auf Kosten der Steppe, ebenfalls ver- 
drängt wurde und sich nur noch an einigen günstigen Stellen 
(höhere Gebirge usw.) erhalten konnte, während gleichzeitig die 
vorderasiatische Steppenfauna in die ehemaligen Waldgebiete 
vordrang. 


Die nun folgende südrussisch-vorderasiatische Rassen- 
gruppe ist durch Kleinasien, Armenien, das nördliche Persien, 
die südrussische Ebene, Kirgisensteppe und das Turanische Tief- 
land bis zum Tian-shan verbreitet. 


Zunächst haben wir in Anatolien die Rasse Orten Tutt. 
Sie fällt sofort auf durch die ziemlich helle Grundfarbe der J', 
den schmalen schwarzen Rand, die meist isoliert stehenden 
Hfl.- -Randpunkte und den immer fehlenden Diskoidalmond. Bei 
der ersten Generation ist der schwarze Rand in der Regel 
etwas besser entwickelt. Us. der 5 bei der Frühjahrsgene- 
ration mehr oder weniger grau, mit mäßiger Blaubestäubung 
der Fl.-Wurzeln. Das Weiß der orangegelben Binde nur in 
Form von Keilflecken angedeutet, Metallflecke nicht sehr ent- 
wickelt. Bei der Sommergeneration ist die Us. meist sehr hell 
grau bis rein weiß, mit noch mehr reduzierter Blaubestäubung 
und schwächeren Metallflecken. Die @ bei der Frühjahrsgene- 
ration auf der Os. mit verringerter Zeichnung, bei der Sommer- 
generation mit meist sehr gut entwickelter orangegelber Binde. 
Useits die Sommergeneration wesentlich heller wie die Frühjahrs- 
generation, die weiße Binde bei letzterer fast fehlend und auch 


130 


bei ersterer in der Regel nicht sehr stark ausgebildet. Die Orange- 
binde dagegen ist auf allen Fl. meist prächtig entwicket. Ein Grö- 
Benunterschied zwischen den Generationen ist nicht ausgeprägt. 

Orientalis Tutt bewohnt die Steppen des nördlichen und 
_ zentralen Anatoliens, während anscheinend die Berge desselben 
Gebietes von sultana Forst. eingenommen werden. 

Mir liegen folgende Serien vor: 7 5 3 9 Bithynien, Boli 
800 m 11.—20. VI. 34 leg. Pfeiffer; 6 $ 3 2 Anatolien, Aksche- 
hir 1000 m Ende V. 26 leg. Pfeilfer;, 4 5 2 @ Akschehir 1.—10. 
VIL 28 leg. v.Bartha; 5 9 29 Akschehir-Tschiftlik 10.-20. VII. 28 
leg. v. Bartha und Wagner-Wien; 29 5 11 2 Ankara Ende VI. 
bis VIl.34 leg. Noack; 1 5 19 Ankara VIl.35 leg. Fuß. Sämt- 
liche in Sig. Pfeiffer. 

Bella H.-Sch. ist die anscheinend sehr seltene Form der 5 
mit auf die Os. durchschlagenden roten Flecken der Hfl. 

Aus dem Kaukasus kommt eine sehr ausgeprägte Rasse, 
welche ich im Folgenden als tscherkessica ssp. nov. be- 
schreibe 

Spannweite der J' 24—256 mm, des © 26 mm. Os. der / 
dunkelblau, fast ins Violette spielend, mit breitem schwarzem 
Rand und, vor allem auf den Hfl,, schwarzen Adern. Die Hfl.- 
Randpunkte verschwinden meist vollständig im Schwarz des 
Randes. Der Diskoidalmond auf den Vfl. fast immer angedeutet, 
auf den Hfl. immer fehlend. Vorderrand häufig mit silberweißer 
Bestäubung. Fransen fast nie rein weiß, meist in der inneren 
Hälfte deutlich braun, in der äußeren weiß mit mehr oder we- 
niger braunem Schimmer. Us. heller oder dunkler graubraun 
mit schwacher aber meist ausgedehnter blauer Bestäubung der 
Fl-Wurzel. Das Weiß der Us. häufig sehr reduziert, in den 
meisten Fällen nur als Ring um die Ocellen erhalten. Die 
Orangebinde normal ausgebildet, die Metallilecke sehr schwach. 

Das einzige @ oseits dunkelbraun mit sehr schwach ange- 
deuteten orangegelben Flecken auf allen Fl. Us. sehr hell braun 
mit kaum wahrnehmbarer grüner Bestäubung der Fl.-Wurzeln. 
Die weiße Binde auf allen Fl. gut ausgebildet, von den braunen 
Adern unterbrochen. Orangebinde ebenfalls gut entwickelt, 
Metallflecke reduziert. 

Typenserie: 185 1 9 Kaukasus sept., Teberda 22.-27. VII 33 
leg. L. Sheljuzhko in Sig. Pfeiffer. 

Fast vollkommen identisch mit fscherkessica Forst. ist ein J 
der bayer. Staatssammlung aus den Adsharabergen 1910 leg.Korb. 


131 


3 5 aus Siwas, 29. VI. 34 leg. Zukowsky und 1 5 Pontus, 
Amasia leg.Korb gehören noch einwandfreizur tscherkessicaForst., 
zeigen aber doch schon einen Uebergang zu orientalis Tutt. 


In Armenien fliegt eine etwas abweichende Form der tscher- 
kessica Forst., welche sich bei den 5 durch den häufig schmä- 
leren Rand, lichtere Färbung, fast gänzlich verschwundenen Dis- 
koidalmond auf der Os. und durch außerordentlich klare hell- 
braune Us. unterscheidet, Letztere zeigt neben der allgemein 
helleren bräunlichen Grundfarbe sehr feine Ocellen und Kappen- 
flecke. Die Orangebinde leuchtend, die weiße Binde, wenigstens 
auf den Hfl. meist gut ausgebildet. Die Metallflecke sind nicht 


besonders entwickelt. © mit etwas besser entwickelterZeichnung _ 


En 1m 


auf allen Fl. Us. mehr einfarbig gelbbraun, die weiße Zeichnung 
sehr verschwommen, Metallflecke gut entwickelt. In der Größe 
(4 21-25 mm, © 22-26 mm) stehen die mir vorliegenden Tiere 
etwas hinter der fscherkessica aus Teberda zurück, doch läßt sich 
bei dem nicht sehr zahlreichen Material hieraus kein Schluß ziehen. 
Ich nenne diese Form der tscherkessica Forst. georgica nov. 
Typenserie: 6 J 2 @ Achalzich (Chambobel) 1910 leg. Korb 
in Sig. Pfeiffer, Osthelder u. der bayer. Staatssammlung. 
Ebenfalls zu georgica zu stellen sind 5 5 Kasikoporan, 
Armenien leg. Korb, 1 2 Armenien und 3 ® Armenien, Kulp 
1901 leg. Korb, alle in Sig. Pieifier. 
953% Agri-Dagh, Armenien 2500 — 3000 m Juli leg. Kotzsch 
sind ebenfalls hieher zu rechnen, zeigen aber meist etwas grauere 


Us.-Grundfarbe. 


Außerdem liegen noch 2 J 2 © aus Kurdistan, Wan Umg. 


VIII. vor, welche im Allgemeinen der georgica gleichen, jedoch 
eine noch wesentlich bleichere Us, zeigen. 


Die folgende Rasse ist durch die ganze südrussische Steppe 
einschließlich der Halbinsel Krim und. die südlichsten Ausläufer 
des Ural, die Kirgisensteppe, das Tiefland von Turan und, zum 
mindesten in den Tälern des Tian-shan verbreitet. In diesem 
ungeheuren Gebiet werden sicher noch zahlreiche Lokalformen 
aufgefunden werden, aber nach dem untersuchten, allerdings 
nicht sehr zahlreichen Material von sehr weit voneinander ent- 
fernten Fundorten scheint doch eine sehr einheitliche Rasse vor- 
 zuliegen. | 

Folgendes Material konnte ich untersuchen: 6 S 2 9 Krim, 
Sinferopol V. 30 u. 31; 20 9 79 Südural, leg. Bartel; 15 Uralka 


132 


7. V1. 07; 1 2 Guberla, Südural 18. VI, leg. H. Rangnow jr.; 2 5 
1 9 Sarepta; 3 J’ Issyk-kul; 1 2 Taschkent; 1 $ lli-Geb. 

Ich nenne diese Rasse wolgensis ssp. nov. und nehme 
die Stücke von Sarepta als Typen. Größe der 5 29 u. 25 mm, 
das © 29 mm. Os. der 5 violett mit breitem schwarzem Saum. 
Hfl.-Randpunkte und Diskoidalmond nur schwach angedeutet. 
Fransen rein weiß. Us. sehr hell braungrau mit schwach ent- 
wickelter orangegelber Binde, schwacher Zeichnung, völlig feh- 
lendem Weiß und sehr kleinen Metallflecken. Blaubestäubung 
der Fl.-Wurzeln nicht sehr stark. Das 9 oseits hellbraun mit 
sehr schwach entwickelter orangegelber Zeichnung, welche in 
einzelne Flecke aufgelöst bleibt. Fransen sehr hell braun, fast - 
weiß. Useits entsprechend der 5 Us. sehr blaß braun mit schlecht 
entwickelter Zeichnung. Die weißen Keilflecke sehr schwach ent- 
wickelt, die Metallilecke etwas besser. 

Die Stücke vom Südural stimmen im Allgemeinen mit wol- 
gensis überein, zeigen aber eine etwas lebhafter gefärbte Us. 
Den J fehlt der Diskoidalmond gänzlich. Die Tiere aus der 
Krim haben dunklere und reicher gezeichnete Us., die Turkestan- 
stücke, welche oseits vollständig der wolgensis gleichen, haben 
useits einen mehr braunen Ton mit weiß markierten Adern und 
ebenfalls nicht sehr kräftig entwickelter Zeichnung. 

In der Literatur finden sich noch folgende Angaben für argus 
aus dem fraglichen Gebiet: Samarkand (Godman-Salvin), Kuld- 
scha Distrikt (Alferaky), Tarbagatai und Ala Tau (Haberhauer), 
Fergana, Margelan (Tutt nach Beth.-Baker), Kirgisensteppe (Grum 
Grshimailo). 

Als letzte Rasse der vorderasiatischen Rassengruppe ist 
noch orientaloidesVrty. zu behandeln. Verity benennt diese Rasse 
nach vier Stücken aus dem Britischen Museum: 1 SQ bezettelt: 
„Hyrcania (Huene), Zell. coll.“ und 1 9 Q „N.Persia (Funke 84)" 
und bringt, da er dieselben offensichtlich nie gesehen hat, einen 
Auszug aus der kurzen Beschreibung Tutts (72). Dieser sagt 
von den J: „Ihey have fairly good borders to forewings, hind- 


wings with distinct marginal dots“ und von den 9: „dark, no 
orange on the uperside except the slightest trace of lunules on 
hindwings“. Ich möchte nun versuchen, soweit mein geringes 


Material es gestattet, die Beschreibung zu ergänzen. Mir liegen 
vor: 25,29 mit der Bezeichnung: „Persis, Huene“ aus SIg. 
Osthelder, 1 5 „Nordpersien, Schakuh“ aus Sig. Pfeiffer und 
5 39, welche E. Pfeiffer am 15. VII. 36 im Gebirge östlich 


133 


Teheran erbeutete, im Tal vom Ort Demawend zu den Tar-Seen, 
in ca. 2500 m Höhe. 

Größe der X 20—28 mm, der © 22 -24 mm. Farbe der 
tiefer violettblau wie die der Rasse orientalis Tutt mit sehr brei- 
tem schwarzem Rand. Die Diskoidalflecke auf allen Fl. mehr 
oder weniger stark entwickelt. Am Vorderrand stark silberweiß 
bestäubt, Fransen weiß. Us. hell braungrau, bei manchen Stücken 
fast weiß, mit kräftiger, aber nicht ausgedehnter blauer Wurzel- 
bestäubung. Zeichnung wie bei orientalis Tutt. Metallflecke häu- 
fi$g nur schwach entwickelt. 9 sehr ähnlich den wolgensis 9 
mit sehr schwach entwickelten orangegelben Flecken. Us. sehr 
. hell sandbraun mit kaum wahrnehmbarer grüner Wurzelbestäu- 
bung. Die weiße Binde hebt sich sehr wenig von dem hellen 
Grund ab, etwas besser entwickelt ist die orangefarbige Binde. 
Gut ausgeprägt sind die Metallflecke und die schwarzen Ocellen. 


Orientaloides Vrty. scheint in den höheren Lagen der nord- 
persischen Gebirge verbreitet zu sein. E. Pfeiffer gibt für die 
von ihm erbeuteten Tiere an, daß sie an der üppigen Vegetation 
einiger Quellen fliegen, an dem sonst vollkommen trockenen Süd- 


abfall des Elbursgebirges. 


In Mittel- und Südpersien scheint argus überhaupt zu fehlen. 


Von der sibirisch-zentralasiatischen Rassengruppe liegt 
noch viel zu wenig Material vor um genaue Angaben machen 
zu können. Im sibirischen Tiefland fliegt eine Rasse mit dunk- 
ler, violettblauer Os. der J', sehr breitem schwarzem Rand und 
schwarzen Adern. Der Vorderrand ist oft sehr stark weiß be- 
stäubt. Diskoidalmonde scheinen trotz des dunklen Gesamt- 
habitus immer zu fehlen. Fransen weiß. Us. mehr oder weniger 
dunkelgrau mit starker grüngrauer Bestäubung der Fl.-Wurzeln. 
Die weißen Zeichnungselemente stark reduziert, nur kleine Keil- 
flecke auf den Hfl. und infolge des dunklen Grundes sehr 
abstechende Ringe um die Ocellen bildend. Orangebinde schwach 
entwickelt, auf den Vfl. nur angedeutet. Metallflecke nicht 
sehr stark entwickelt. © mit schwacher Orangezeichnung auf 
der Os. und dunkelbraunen Fransen mit einem Anflug von 
Weiß an der Vil.-Spitze. Useits ziemlich dunkelbraun mit ganz 
schwacher grüner Wurzelbestäubung. Die weiße Binde sehr 
reduziert, auf den Vfl. so gut wie ganz verschwunden, auf den 
Hfl. in Form von Keilflecken, welche mit ihrer Spitze die Ocellen 
häufig nicht einmal erreichen. Orangebinde und Metallflecke 


134 


| 


normal ausgebildet. Größe der 5 28—30 mm, der Q 26—30 mm. 
Ich nenne diese wohl ausgeprägte Rasse obensis ssp. nov. 


Typenserie: 3 J' 4 % Barnaul, Westsibirien 14.VIIl. 15. Fer- 
ner ein genau entsprechendes 5 aus Taradanowa, Gouv. To- 


bolsk. Sämtliche in Sig. Pfeiffer. 


Von clarasiatica Vrty. liegen mir kleine Serien von ver- 
schiedenen Fundorten vor: 2 5 aus derselben Serie wie Veri- 
tys Typen: „Sajan mts., Mondy, Irkutsk 1800 m VII."; 3 
„Sajan’; 45 69 „Turan sdw. Irkutsk, Sajan mont.”; 19 
„Kentei, Transbaikal*; 2% 1 Q „Werchne Udinsk, Transbaikal.“ 

Die Tiere von sämtlichen Fundorten stimmen ziemlich genau 
mit Veritys Beschreibung überein. Sie haben alle auf der Os. 
eine auffallend helle Färbung mit schmalem schwarzem Rand 
und nicht selten isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Der Vor- 
derrand ähnlich wie bei obensis stark weiß bestäubt. Der Dis- 
koidalfleck fehlt immer. Us. sehr hell, gewöhnlich hell weiß- 
grau, manchmal weiß, an hypochiona Rmbr. erinnernd. Die % 
häufig mit gutentwickelten Orangebinden; fast einfarbig braune 
Stücke kommen aber ebenfalls vor. Us. in der Regel auffallend 
hell, manchmal so sehr mit Weiß übergossen, daß sie fast so 
hell wie die der 3° erscheint, nur mit braunem statt mit grauem 
Ton. 

Diese Rasse, welche in ihrem ganzen Aussehen so gar nicht 
zu den anderen zentral- und ostasiatischen Rassen paßt, scheint 
das Sajangebirge, Munko Sardyk und Kentei zu bewohnen. 

Vollkommen der clarasiatica Vrty. entsprechen auch 3 
der Sig. Pfeiffer mit der Bezeichnung „NW-Himalaya, Prov. 
Pundjab, Tum Tum Tang am Spiti-Fluß 5000 m Juli”. Auch 
im 5 Genital ist kein Unterschied zu clarasiatica Vrty. 
festzustellen. Da nach allen bisherigen Kenntnissen die vor- 
liegenden Tiere nach ihrem gesamten Habitus nie aus derartigen 
Höhenlagen stammen können, obendrein aus dem NW-Himalaya 
bis jetzt keinerlei sonstige Angaben vorliegen, liegt der Ver- 
dacht sehr nahe, daß hier eine Verwechslung der Fundortzettel 
vorliegt, zumal die 3 Stücke von derselben Firma geliefert wur- 
den, wie die clarasiatica-Serien aus dem Sajangebirge. 


Die letzte, die ostasiatische Rassengruppe, ist neben der 
zentralasiatischen wohl die, von welcher am schwierigsten Ma- 
terial zu beschaffen ist. Sie steht nach dem Bau des J’ Geni- 
tals in einem gewissen Gegensatz zu allen anderen Rassen- 


135 


gruppen und es ist, wie ja schon besprochen, wahrscheinlich, 
daß bei näherer Erforschung der ost- und zentralasiatischen 
argus-Rassen noch manche Ueberraschung zu erwarten ist. Die 
Verbreitung dieser Gruppe umfaßt Japan, Korea, Mandschurei, 
das Ussurigebiet und merkwürdigerweise den Pamir. Falls sifanica 
Gr. Grsh., und ongodai Tutt auch hieher gehören sollten, wäre 
die Verbreitung noch weit komplizierter. Wenn tatsächlich Ras- 
sen, welche zu dieser Rassengruppe gerechnet werden müssen, 
neben anderen argus-Rassen bis zum Altai und zum Pamir ver- 
breitet sind, müßte diese Gruppe unter allen Umständen als 
selbständige Art aufgefaßt werden. Da aber unsere Kenntnisse, 
wie gesagt, noch äußerst lückenhaft sind, möchte ich diese ganze 
Frage noch offen lassen und stelle die Gruppe, wenn auch mit 
einem Fragezeigen, zu argus. 

Die Gruppe zeigt von sämtlichen Fundorten ein sehr ein- 
heitliches Bild: erhebliche Größe (5’ 26—34 mm, © 24—30 mm), 
dunkelpurpurblaue Färbung der S-Os. mit breitem schwarzem 
Rand und fast immer vorhandenem Diskoidalmond. Letzterer 
variiert allerdings individuell sehr stark, fehlt manchmal, nament- 
lich bei großen Stücken ganz und ist bei anderen wiederum auf 
allen Fl. gut ausgebildet. Die weiße Bestäubung am Vorderrand 
meist gut entwickelt, Fransen in der Regel in der inneren Hälite 
braun, außen leuchtend weiß. Us. von hell graubraun bis rein- 
weiß, mit immer reinweiß umrandeten Ocellen. Die orangegelbe 
Binde mit den aufsitzenden Kappenflecken kräftig entwickelt, 
Metallflecke in der Regel fehlend. Die blaue Bestäubung der 
Basis wechselnd entwickelt. ®. mit meist sehr schwach ausge- 
bildeten Orangeflecken der Os., auffallend weißem Vorderrand 
und meist einfarbig braunen Fransen. Us. kräftig gezeichnet 
mit auffallend großen Ocellen und ebenfalls fast immer tehlen- 
den Metallilecken. 

Trotz dieser Einheitlichkeit wurden eine ganze Anzahl Ras- 
sen beschrieben, aber fast immer nur nach Einzelstücken. In- 
folge der recht erheblichen Variationsbreite waren dann spätere 
Bearbeiter, welche meist auch nur Einzelstücke zur Verfügung 
hatten, meist nicht in der Lage, die schon beschriebene Form 
wiederzuerkennen. Auf diese Weise entstand ein fast unent- 
wirrbares Chaos. Ich glaube nun, auf Grund der Literatur- 
angaben und natürlich in erster Linie auf Grund des vorliegen- 
den, zwar auch nicht überaus zahlreichen Materials, die Popu- 
lationen Japans, Koreas, des Ussurigebietes, der Mandschurei 


136 


und des mittleren und unteren Amur zusammenfassen zu könsen 
als Rasse micrargus Btlr. (= insularis Leech, coreana Tutt, 
japonica Oberth.)! Die Merkmale der Rasse sind die für die 
Gruppe angegebenen. Das Verbreitungsgebiet von micrargus 
Btlr. deckt sich mit dem bis jetzt bekannten der Rassengruppe 
in Ostasien. 


Mir liegen von micrargus Bitlr. folgende Serien vor: 4 5 
2® „Nik. Ussurisk, Ost-Asien VL—VII leg. Biener; 4 J 3 9 
Radeffka, Amur VL—VII. 1903 leg. Korb; 3 5 Sutschanski Rud- 
nik, Ussuri; 6 JS 6 2 Kassakewitsch, Ussuri 1907, leg. Korb; 
4 5 Japan; 2 5 Asamayama, Japan, 8. VII. 10; 1 5 Hokkaido, 
Iburi Juli 1911. 

Pseudaegon Bitlr. beschrieben von der Insel Hokkaido (Iburi 
VI) dürfte wohl unter keinen Umständen als Rasse zu werten 
sein. Tutt (72) führt Butlers Originalbeschreibung an: „Nearest 
to L. aegon of Europe, the same colours. The 5 smaller, with 
a very narrow, black outer border to the wings, fringe narrower, 
submarginal black spots of secondaries rather smaller; female 
very faintly shot with steel-blue of the base of primaries, sub- 
marginal orange lunules, and externally by white ones. Under- 
surface greyer than in L. aegon, both sexes washed with pale 
greenish-blue at the base; black spots smaller but arranged 
exactly in the same way; submarginal orange spots of the pri- 
maries of the 5’ extremly pale, those of the secondaries desti- 
tute of metallic spots in both sexes .... Dieser Beschreibung 
würde mein 5° aus Iburi ungefähr entsprechen. Ich halte pseud- 
aegon Bilr. für eine durch besondere klimatische Verhältnisse her- 
vorgerufene Form, entsprechend etwa unserer uliginosa Dhl. 


_ Tutt führt weiter an, daß im Brit, Museum unter dem Namen 
pseudaegon Bilr. einige dunkle Stücke stecken, vergleichbar et- 
wa der alpinen argus, und zwar von Oiwake, Gensan (Korea), 
und Nikko. Verity schreibt nun dazu (76): ... pseudaegon Bilr. 
described from Iburi, Hokkaido has quite a different look”, the 
marginal band being broader and of a deeper black and the 


! Hier sind die nomenklatorischen Schwierigkeiten aufs Aeußerste ge- 
- wachsen, da der Name insularis Leech irrtümlicherweise auf praeterinsularis 
Vrty. angewendet wurde. Diesem Irrtum verfiel Oberthür und ihm folgten 
Chapman, Verity, Bollow u. a. Hemming stellt diesen Fehler erst neuerdings 
‚(Stylops, vol. I part. 8) auf Grund einer Untersuchung der Leech'schen Typen 
richtig. { 


?2 wie micrargus Btlr. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI.H. 2. 7 137 


underside of a darker grey.... Verity faßt also irrtümlicher- 
weise die dunklen Stücke, welche Tutt offensichtlich nicht als 
pseudaegon Btlr. betrachtet, als solche auf und schafft so eine 
heillose Verwirrung. Derartige dunkle Stücke kommen aber über- 
all neben den normalen vor. Ich habe sie von Japan und von 
Nik. Ussurisk vorliegen. 

Die schon mehrfach erwähnten 3 5’ aus dem Pamir, Kalai- 
liabi-ob 1700 m VII. leg. Kaltenbach, welche sowohl nach dem 
Gesamthabitus wie auch nach dem Genitalbefund zur ostasia- 
tischen Rassengruppe gehören, bilden eine eigene gute Rasse: 
pamira ssp. nov. Größe 25 u.26mm. So dunkel oder dunkler 
wie die dunkelsten Stücke der micrargus Bitlr., mit welcher sie 
oseits große Aehnlichkeit hat. Die Adern, insbesondere auf den 
Hil. breit schwarz. Auf allen Fl. die Diskoidalmonde gut aus- 
geprägt. Fransen wie bei micrargus Btlr. Us. sehr hell, jedoch, 
zum Unterschied von micrargus Bitlr., mit deutlich braunem Ton. 
Blaue Bestäubung der Fl.-Basis sehr reduziert, Metallflecke voll- 
ständig fehlend. | 

Typen: 3 5 in der Sig. des Bayer. Staates. 

Zum Schluß führe ich noch zwei Rassen auf, von denen 
ich kein Material erhalten konnte, die aber wahrscheinlich eben- 
falls hieher gehören. 

Zuerst sifanica Gr.Grsh. Varietas major, obscurior, limbo 
externo latissimo, puncto centrali distinctissimo. In montibus 


Dshachar detecta (Grum Grsh.). Diese Diagnose ist das Einzige, 


was mir von sifanica Gr. Grsh. bekannt ist. Nach ihr scheint es 
sich um eine Rasse der ostasiatischen Gruppe zu handeln. Tutt 
führt noch zwei Tiere des Brit. Museums unter sifanica Gr. Grsh. 
an, welche die Bezeichnung tragen: „Su-tschou Kansu, Gr.Grsh. 
27. VII. 90." Diese Angabe ist aber insoferne mit Vorsicht auf- 
zunehmen, da in Kansu eine sehr dunkle argyrognomon-Rasse 
vorkommt, sodaß immerhin hier eine Verwechslung möglich wäre. 

Dann wäre hier noch die Rasse ongodai Tutt (= aegon Elwes) 
anzuführen. Es ist mir nicht gelungen aus dem Altai Material 
zu bekommen und ich führe hier lediglich Tutts Originaldiagnose 
an: „Of large size JQ 31—33 mm; © deep violet, rather than 
purplish blue; outer marginal border strongly developed, ner- 
vures dark, fringes white, the discoidal lunules of all four wings 


exceptionally well-defined. Q deep fuscous brown, the hind- 


wings with well marked orange marginal lunules, the forewings 
with faintly-marked lunules.“ 


138 


Tutt fertigte diese Beschreibung nach 2 J' 2 9 bezettelt: 
„Ongodai, Altai mts. 3000—5000 ft. 18. VI. bis 1. VIL 98 (Jakob- 
son)"; 1 S 29 „Ongodai, Altai mts. 1898 (Berezowsky)" und 
1 & „southeast Altai, Bashkaus 3000-4000 ft. 30.V1I.98 (Elwes)“, 
sämtliche in der Sig. des Brit. Museums, 


Auch diese Rasse würde der Beschreibung nach zur ost- 
asiatischen Rassengruppe zu ziehen sein. Irgend welche Schlüsse 
aus dieser Tatsache verbieten sich aber bis Material aus dem 
Altai vorliegt. 


Auf alle Fälle ist die Stellung dieser ostasiatischen Rassen- 
gruppe noch so ungeklärt, daß sicherlich hier noch manche Ueber- 
raschung zu erwarten ist. 


Zusammenfassung. 


Fassen wir die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zusam- 
men, so finden wir außer den speziellen Ergebnissen: 


1. Die geographischen Rassen einer Art (zum Mindesten 
bei der Gattung Lycaena) unterscheiden sich nicht nur im Habi- 
tus, sondern in der Regel auch im anatomischen Bau. (Genital, 


Tibialdorn, Androkonien.) 


2. Der Wert eines Merkmales für die Systematik ist bei 
den verschiedenen Arten verschieden, d. h. ein Merkmal, wel- 
ches bei einer Art zu guten Ergebnissen führen kann, kann bei 
einer anderen Art völlig versagen. Es ist bei der Bearbeitung 
jeder Art jedes Merkmal neu auf seinen Wert für die Syste- 
matik zu prüfen. Es wurde und wird häufig der Fehler gemacht, 
das für eine Art oder Gattung als richtig gefundene zu verall- 
gemeinern und Ergebnisse, welche andere Autoren an anderen 
Arten oder Gattungen gefunden haben deshalb als falsch ab- 
zulehnen. 


3. Der S-Kopulationsapparat erweist sich im allgemeinen 
als brauchbares systematisches Merkmal, versagt aber, zum 
mindesten bei den Lycaeniden, bei nahe verwandten Arten, da 
die etwa bestehenden kleinen Unterschiede durch die Variation 
verwischt werden. Erschwert werden die Verhältnisse meist 
noch besonders durch geographische Variation. Der Satz, daß 
gerade nahe verwandte Arten erhebliche Differenzen im Bau 
der 5 Kopulationsorgane aufweisen, bestätigt sich bei Lycae- 
niden nicht. 


1,4189 


4. ‚Die Gestalt der Androkonien der Lycaeniden ist zwar 
artspezifisch, doch sind dieselben bei nahe verwandten Arten 
so ähnlich, daß sie infolge individueller Variation als syste- 
matisches Merkmal meist nicht verwendet werden können (zum 
Mindesten bei der argyrognomon- und argus-Gruppe). Außer- 
dem scheint auch hier ein Variieren in geographischer Hinsicht 
vorzuliegen. BR 


5. Der von vielen Bearbeitern als wesentliches systemati- 
sches Merkmal zur Unterscheidung der argus L. von den ver- 
wandten Arten ‘betrachtete Tibialdorn ist bei den einzelnen 
argus-Rassen verschieden entwickelt oder fehlt nicht selten 
ganz. Das ist bedeutungsvoll im Hinblick auf die Versuche, 
Systeme auf Grund der Extremitätenbedornung aufzustellen. 
(Noctuiden!) 


Berichtigung 
Seite 54 Zeile 8, 11, 13 u. 15 trochylus Frr. statt trochylus Frey. : 
Seite 55 Zeile 26 antheros Frr. statt antheros Frey. 
Seite 55 Zeile 26 psylorita Frr. statt psylorita Frey. _ 
Seite 57 balkanicus Frr. statt balkanicus Frey, 
astraea Frr. statt astraea Frey. 
Seite 58 trochylus Frr. statt trochylus Frey. 
potanini Alph. statt pontanini. Alph. 
Seite 59 eurypilus Frr. statt eurypilus Frey. 
thersites Chapm, statt tersithes Chapm. 
menalcas Frr. statt menalcas Frey. 
ripertii Frr. statt ripertii Frey. 
Seite 60 antheros Frr. statt antheros Frey. 
psylorita Frr. statt psylorita Frey. 
Seite 60 Anm. 2 R eurypilus Frr. statt eurypilus Frey. 
Seite 71 Zeile 37 Oxytrypia statt Oxytrybia 
Seite 72 Zeile 29 u. 38 acreon F. statt acreon Fabr. 
Seite 88 Zeile 23 amphion F. statt amphion Fabr. 


140 | \ 


Urbeschreibungsnachweis 


der im speziellen Teil behandelten Arten, Rassen und Lokalfiormen. 


* bedeutet, daß die betreffende Form an der zitierten Stelle auch abgebildet ist. 


abetonica Vrty. 
abbruzzensis Dhl. 
abruzzorum Dhl. 
acreon F. 
aegiades Gerh. 
aegidion Meisn. 
aegina Gr. Grsh. 
aegon Schiff. 
aegonides Brem. 
aegus Chapm. 
aegusella Vriy. 
agnata Stgr. 
alboradians Trti. 
alpina Berce 
alpina Courv. 
alpiumphilonome Vrty. 
alpophila Vrty. 
‚altaegidion Vrty. 


 .altarmena Forst. 


amphion F., 

anna Edw. 
apenninicola Vrty. 
apenninophila Vrty. 
argellus Trti, 

argigas Vrty. 

argiva Stgr. 

argulus Frey 

argus L. 

argus Schiff. 
argyrognomon Brgstr. 
arida Vrty. 
armoricana Oberth. 
armoricanella Beuret 
asamensis Mats. 


. 


Bull. soc. ent. Ital. 42 p. 273 

Mitt. Münch. Ent. Ges. 17 (1927) p. 6 
Ent. Zeitschr. 44 (1933) p. 245 
Mantissa II (1787) p. 76 

Vers. Monogr. Lycaen. p. 19* 
Naturw. Anz. Schweiz (1818) p. 88 
Hor. Ent. Ross. 25 p. 451 

Syst. Verz. p. 185 

Mem. Ac. Petersb. 1864 p.28 * 

Et Löp. Comp. XIV (1917) p. 42 

Ent. Record 33 (1921) p. 175 

Stett. Ent. Zeit. 50 (1889) p. 19 

Atti Soc. Nat. Ital. 62 p. 42 

Faune Ent, Franc. Lep. I (1867) p. 134 
Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 92 

Iris 45 (1931) p. 58 

Ent. Record 31 (1919) p. 46 

Iris 45 (1931) p. 59 

Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 103* 
Ent. Syst. III (1793) p. 301 

Proc. Zool. Soc. Lond. 1907 p. 577 * 
Ent. Record 36 (1924) p. 110 

Ent. Record 31 (1919) p. 46 

Soc. Ent. 26 (1911) p. 66 

Iris 45 (1931) p. 47 

Stett. Ent. Zeit. 47 (1886) p. 204 
Mitt. Schweiz. Ent. Ges. 6 (1882) p. 350 
Syst. Nat. Ed. X (1758) p. 483 

Syst. Verz. (1776) p. 184 

Nomencl. 3 (179) p. 76* 

Ann. Soc. Ent. France 96 (1927) 

Et. Lep. Comp. IV (1910) p. 189* 
Lamb. 34 (1934) p. 113 * 

Insect. Matsumur. 3 p. 139 


141 


astragaliphaga Courv. 
athene Fruhst. 
austera Vrty. 
australissima Vrty. 


bactriana Gr. Grsh. 
balcanica Züllich 
bavarica Forst. 
bejarensis Chapm. 
bella H.-Sch. 
bellerioides Vrty. 
bellieri Oberth. 
bellofontanensis Stempfier 
bracteata Bitlr. 
braäualensis Tutt 
buchara Forst. 


calabrica Trti. 
calabrica Vrty. 
calabricola Vrty. 
calliopides Vrty. 
calliopis Bsdw. 
calmucca Gr. Grsh. 
carinthiaca Courv. 
casaicus Chapm. 
caspica Forst. 
christophi Stgr. 
claralpina Vrty. 
claraobscura Vrty. 
clarasiatica Vrty. 
cleobis Brem. 
cleomenes Fruhst. 
colossa A.B.H. 
coreana Tutt 
corsica Bell. 
eretaceus Tutt 
cretaephilonome Vrty. 
croatica Grund 


danapriensis Stempffer-Schmidt 


difficilis Stdr. 
dschagatai Gr. Grsh. 
dubia (Schulz i. 1.) Hering 


euergetes Stdr. 
fusiona Fruhst. 


ganssuensis Gr.Grsh. 
gazeli Beuret 
georgica Forst. 


142 


Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 82 
ig: 

Iris 45 (1931) p. 69 

Ent. Record 31 (1919) p. 46 


Rom. Mem. Löp. 4 (1890) p. 374 
Zeitschr. Oesterr. Ent.Ver. 14 (1929) p. 52 
Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 90* 
Trans. Ent. Soc. Lond. 1902 p. 35 

Syst. Schmett. Europ. I (1842) p. 127 
Ann. Soc. Ent. France 96 (1927) p.7 
Et. Lep: Comp. IV (1910) p. 191 
Amateur pap. Vol. IV.5 (1928 p. 71 
Proc. Zool. Soc. Lond. 1880 p. 407* 
Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 198 

Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 75* 


Soc. Ent. 25 (1911) p. 84 

Ent. Record. 31 (1919) p. 45 

Ent. Record 33 (1921) p. 175 

Ent. Record 31 (1919) p. 46 

Icones (1832— 41) p.58* 

Hor. Ent. Ross. 25 (1891) p. 456 
Ent, Mitt. 2 (1913) p. 289 

Trans. Ent. Soc. Lond. 1907 p. 158* 
Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 74* 
Stett. Ent. Zeit. 34 (1873) p. 87 

Iris 45 (1931) p. 53 

Iris 45 (1931) p. 54 

Iris 45 (1931) p. 62 

Bull. Acad. Petersb. 1861 p. 472 
Int. Ent. Zeitschr. 4 (1910) p. 62 

iS]. 

Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 201 

Ann. Soc. Ent. France 31 (1862) p. 615 
Ent. Record 21 (1909) p. 39 

Iris 45 (1931) p. 66 

Int. Ent. Zeitschr. 7 (1913) p. 127° 


Int. Ent. Zeitschr. 25 (1932 p. 450* 
Ent. Anz. 2 (1922) p. 109 

Rom. Me&m. Lep. 4 (1890) p. 370 
Stett. Ent. Zeit. 42 (1881) p. 135 


Iris 28 (1914) p. 15 
ol, 


Hor. Ent, Ross. 25 (1891) p. 450 
Lamb, 34 (1934 p.108* 
Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 132° 


“ 


hispanafusca Vrty. 
hypochiona Rmbr. 
hypochiona-graeca Tutt 
hypochionalpina Vrty. 
hypochionides Tutt 


iberica Tutt 

ida Gr. Grsh. 
idas L. 
idasoides Bauret 
insularis Leech 
ishidae Mats. 
ismenias Meig. 
italorum Vrty. 


japonica Oberth, 


kenteana Stgr. 
killiasi Christ. 


lapponica Gerh. 
latialis Rostagno 
latolimbo Vrty. 
lesliei Tytler 
ligurica Courv. 
li$urica Oberth. 
lunensis Vrty. 
lycidas Meig. 
lycidasoides Beuret 
lydiades Fruhst. 


magnalpina Vrty. 
majellensis Dhl. 
major Tutt 
maracandica Ersch. 
masseyi Tutt 
melissa Edw. 
mesoccona Fruhst. 
micrargus Btlr. 
microhypochiona Vrty. 
mira Vrty. 

misera Vrty. 


mongolica (Gr.Grsh.) Rühl 


nanshanica Forst. 
naruena Courv. 
nevadensis Oberth. 
nigrescens Courv. 
nivea Courv. 
nocensis Dhl, 
nomancha Ribbe 
norvegica Nordstr. 


Iris 45 (1931) p. 43 
Cat. Lep. Andal. 1858) p. 35 
Brit. Butteril. 3 (1908) p. 196 
Iris 45 (1931) p. 52 
Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 199 


Brit. Butterfl, 3 (1908, p. 194 

Hor. Ent. Ross. 25 (1891) p. 451 

Fauna suevic. Ed. II (1761) p. 283 
Lamb. 34 (1934) p. 114 

Butt. China Jap. I p. 302 * 

Insect. Matsumur. 3 p. 139 

Syst. Beschr. Schmetterl. (1830) p. 33 * 
Ent, Record 31 (1919) p. 29 


Et. Lep. Comp. IV (1910) p. 42* 


Iris 6 (1892) p. 316 
Jahrb. Nat. Ges. Graubünden 26 (1883) p. 10 


Vers. Monogr. Lycaen. (1853) p. 19* 
Bull. Soc. Zool. Ital. 11 (1910) p. 50 
Ann. Soe. Ent. France 96 (1927) p. 7 
Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 584* 
Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 81 

Et. Lep. Comp. IV {1910) p. 201* 

Ent. Record 31 (1919) p. 45 

Syst. Beschr. Schmetterl. (1830) p. 32* 
Lamb, 34 (1934) p. 118* 

Int. Ent, Zeitschr. 4 (1910) p. 62 


Ann. Ent. Soc. France 96 (1927) p. 10 
Mitt. Münch. Ent. Ges. 17 (1927) p. 6 
Brit. Butterfl. 3 (1905) p. 172 

Lep. Turkest. (1874) p. 10 

Ent. Record 2i (1909) 

Trans. Am, Ent. Soc. phil. 4 p. 346 
il. 

Cist. Entom. 2 (1873) p. 283 

Iris 45 (1931) p. 38 

Bull. Soc. Ent, Ital, 45 (1914) p. 230 
Ann. Soc, Ent. France 96 (1927) 
Paläarkt. Großschm. I (1892) p. 235 


Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 84* 
Ent. Mitt. 2 (1913) p. 289 

Et Lep. Comp. IV (1910) p. 191 

Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 94 

Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 88 

Ent. Zeitschr. 39 (1925) p. 76 

Iris 23 (1912) p. 185 

Norsk. Entom. Tidsskr. 4 (1935) p. 88* 


143 


obensis Forst. 
ongodai Tutt 
opulenta Vrty. 
orientalis Tutt 
orientaloides Vrty. 


pallidula Vrty. 

pamira Forst. 
philonomus Brsstr. 
planorum Alph. 
plouharnelensis Obth. 
postrauraca Beuret 
praeterinsularis Vrty. 


proxargyrognomon Beuret 


proxarmoricana Beuret 
pseudaegon Bitlr. 
pseudarmoricana Beuret 
pseudohypochiana Vrty. 
pulchraphilonome Vrty. 
pyrenaica Tutt 


rauraca Beuret 
regina Rühl 
rogneda Gr. Grsh. 


roxane Gr.Grsh. 


sabina Dhl, 

samudra Moore 
sareptensis Chapm. 
saturior Vrty. 
scudderi Edw. 
septentrionalis Beuret 
sbiroumana Mats. 
sifanica Gr. Grsh. 
singularis Heydem. 
sinica Forst. 

sirentina Dhl, 
sophiana Vrty. 
stempfferschmidti Beuret 
sultana Forst. 


tancrei Graes. 
tomyris Gr.Grsh. 
transcaucasica Rbl. 
tscherkessica Forst. 
tshimgana Forst. 
tuscanica Vrty. 


uliginosa Dhl. 
ultima Vrty. 
ussurica Forst. 


144 


Mitt. Münch, Ent. Ges. 26 (1936) p. 135* 
Brit, Butterfl. 3 (1908) p. 199 

Ann. Soc, Ent. France 96 (1927) p. 7 
Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 336 

Iris 45 (1931) p. 48 


Ent. Record 36 (1924) p. 110 
Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 138* 
Nomencl. 2 (1778) p. 72 

Hor. Ent..Ross. 16 (1881) p. 379 
Et. Lep. Comp. IV (1910) p. 189* 
Lamb. 34 (1934) p. 120* 

Ent. Record 33 (1921) p. 175 
Lamb. 34 (1934) p. 109* 

Lamb. 34 (1934) p. 109* 

Proc. Zool. Soc. Lond. 1881 p. 851 
Lamb. 34 (1934) p. 111* 

Iris 45 (1931) p. 42 

Iris 45 (1931) p. 67 
Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 198 


Lamb. 34 (1934) p. 119* 

Paläarkt. Großschm. I (1892) p. 233 
Rom. Mem. Lep. 4 (1890) p. 376 
Rom. M&m. Lep. 4 (1890) p. 374* 


Ent. Zeitschr. 46 (1933) p. 245 

Proc. Zool. Soc. Lond, 1874 p. 574* 
Ent. Record 30 (1918) 

Ann. Soc. Ent. France 96 (1927) p. 11 
Proc. Ac. Nat. Sci. Phil. 1861 p. 164 
Soc. Ent. 43 (1928) p. 41 

Insect. Matsumur. 3 p. 140 

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Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 79* _ 


vacaresa Ribbe 
"yalesiaca Oberth. ° : 
 valesiana M.Dür. 
valmasinii Perlini 
vigensis Tutt 

vogelii Oberth. 


wolgensis Forst. 


yarigadakeana Mats. 


w 8 


10, 


12. 


Iris 23 (1912) p. 184 

Et. Lep. Comp. I (1904) p. 19 

Verz. Schmett. Schweiz I (1852) p. 66 
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Insect. Matsumur. 3 p. 140 


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(Gen. Plebeius Kluck)‘ 

Stuttgart 1931. Entom. Rundschau 48. 


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seiner. Formen septentrionalis Beuret und bello- 
fontanensis Stempffer." 


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Brüssel 1934. Lambillionea 34. 
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que de Lycaeides argyrognomon Brgstr. 


Brüssel 1935. Lambillionea 35. 

„A propos de Lycaeides arlyroer omon A 
Stuttgart 1930. 3 BETH 

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Frankfurt 1910. : Entom. Zeitschrift 24. 


„Entdeckungen und kritische Spaziergänge ins Det 
- biet der Lycaeniden.” 


145 


13. Courvoisier L. G. 


14. co 


15. „ 


16. ” 


TE zn 


18. en 


19. 0 


20. 0 


21. Dannehl F, 


22. % 


23. ” 


24. " 


25. Drohsin J. 


26. Escherich C. 


27. Fruhstorfer H. 


28. „ 


29. Grünberg K. 


146 


Dresden 1911. Iris 25. 
„Einige neue oder wenig bekannte Lycaeniden- 
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Guben 1912. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 6. 
„Zur Nomenklatur der Lycaena argus-Gruppe." 


Guben 1913. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 6. 
„Nachtrag zur Nomenklatur der Lyaena argus- 
Gruppe." 


Guben 1913. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 7. 
„Nochmals die argus-Nomenklatur”. 


Guben 1913, Intern. Entom. Zeitschr. Guben 7. 
„Erwiderung” (Nomenklatur argus, argyrognomon),. 


Berlin-Dahlem 1913. Entom. Mitteilungen 2, 
„Einige neue oder wenig bekannte Lycaenenformen." 


Dresden 1914. Iris 28. 
„Zur Synonymie der Gattung Lycaena.‘ 


Basel 1916. Verh. der Naturforschenden Ges. in 
Basel 27. 
„Ueber Männchenschuppen bei Lycaeniden.“ 


München 1921. Mitt. Münch. Ent. Ges. 11. 
„Die Makrolepidopteren der Umgebung von Beuer- 
berg und des unteren Loisachtales.' 


Frankfurt 1925. Entom. Zeitschr. 29, 
„Beiträge zur Lepidopterenfauna Südtirols.“ 


München 1927. Mitt. Münch. Ent. Ges. 17. 
„Neue Formen und geographische Rassen aus meinen 
Rhopaloceren-Ausbeuten der letzten Jahre.“ 


Frankfurt 1933. Entom. Zeitschr. 44, 
„Neues aus meiner Sammlung." 


Stuttgart 1933. 

„Ueber Art- und Rassenunterschiede der männlichen 
Kopulationsorgane von Pieriden (Lep.). 

Wien 1892. Verh. k.k. Zool. bot. Ges. Wien, 41, 

„Die biologische Bedeutung der aba der 
Insekten.“ 


Guben 1910. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 4. 
„Neue Lycaeniden des paläarktischen Gebietes." 


Stuttgart 1922. 
Bearbeitung der Lycaenini z. Teil) im „Seitz“ IX, 
Indoaustralische Rhopaloceren. 


Stuttgart 1916-1921. 


Bearbeitung der Lycaenini (z. Teil) im „Seitz” IX. 


Indoaustralische Rhopaloceren. 


30. 


al. 


32. 


33. 


34. 


35. 


36. 


37. 


38. 


39. 


40. 


41. 


42. 


43. 


Grund A. 


Handlirsch A, 


Heikertinger F. 


Hemming F. 


Hering 


Heydemann F. 


Jordan K. 


Köhler F. 


v. Linstow. 


Lorkovie Z. 


Guben 1913. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 7. 
„Ueber neue und wenig bekannte Lepidopteren- 
Formen der kroatisch-slawonischen Fauna, 


Jena 1925. Schröder. Handbuch der Entomologie 
Bd. III. 

Abschnitte: Die systematischen Grundbegriffe, No- 
menklatur und Typen. 


Leipzig 1935. Zool. Anzeiger 111. 
„Die Zukunft der Tiernamen.' 


Stuttgart 1935. Entom. Rundschau 52, 
„Die Gattungsnamen der holarktischen Tagfalter. 
(Ein Nomenklaturproblem und seine Lösung.)'' 


London 1934, The Generic Names of British Insects. 
„Ihe generic names of the British Rhopalocera 
with a check list of the species." 


Stettin 1881. Stettiner Entom. Zeitung 42. 
„Die pommerschen Rhopaloceren, Sphingiden, Bom- 
byciden und Noctuiden.” 


Guben 1930. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 24. 
„Lycaena idas L. (= argyrognomon Brgstr.) und ihr 
nördlicher Formenkreis.'' 


Guben 1930. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 24. 
„Mißbrauch des Artnamens idas L." 


Guben 1931. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 25. 

„Lyc. ismenias Meigen 1830 (nom. specif. pro 
insularis Leech 1893) ein bisher verkannter 
deutscher Bläuling.' 


Stuttgart 1932. Entom. Rundschau 49. 
„Ueber Lyc. ismenias Meign. und idas L., sowie 
eine neue Rasse der letzteren." 


Leipzig 1905. Zeitschr. für wissensch. Zoologie 83, 
„Der Gegensatz zwischen geographischer und nicht- 
geographischer Variation.“ 


Jena 1899, Zool. Jahrbücher, Abt. für Systematik, 
Geographie und Biologie der Tiere 13. 

„Die Duftschuppen der Gattung Lycaena, auf ihre 
Phylogenie hin untersucht." 


Dresden 1913, Iris 27. 
„Das systematische Verzeichnis und Lycaena argusL. 
und argyrognomon Biırgstr.'’ 


Belgrad 1930/31. Actis Societatis Entomologica 
Jugoslavicae 5J6. 

„Die Bedeutung der Form des Genitalapparates für 
die Systematik der Lycaenini‘ (kroatisch). 


147 


44. Lorkovie Z. 


45. Meixner A. 


46. Nordström F. 
47. [u 


48. 


49. Oberthür Ch. 
50. Osthelder L. | 


51. Petersen W. 


52. " 


53. . 


54. Rensch B, 


550 


56. Ribbe C. 


57. v.RosenK._ 


38. Rühl F. u. Heyne A. 


59, Schulze P. 


148 


Guben 1933. Intern Entom. Zeitschr. Guben 27. 
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Lyc. dubia Schulz.‘ 


Wien 1907. Verh. k.k. Zool. bot. Ges. Wien 56. ' 
„Die männlichen Genitalapparate von Sarrothripus 
revayanus und degeneranus.” 


Stockholm 1933. Entom. Tidskrit 5A. 


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Guben 1935. Intern, Brenn, Zeitschr. Guben 29. 
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Rennes 1910. 


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Die Großschmetterlinge Südbayerns. I. 1. 


Leipzig 1903. Biologisches Centralblatt 23. 


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Leipzig 1904. Biologisches Centralblatt 24. 


„Ueber indifferente Charaktere als Artmerkmale.' 


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Berlin 1929, 


Das Prinzip geographischer Rassenkreise und das 


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Leipzig 1934. 
Kurze Anweisung für zool. systematische Studien. 


Dresden 1910 —1912 Iris 23. 
„Beiträge zu einer Lepidopteren-Fauna von Anda- 
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München 1921. Mitt. Münch. Ent. Ges. 11. 


„Die Rhopaloceren-Ausbeute der Pamirexpedition 


.. des D. u. Oe. A.V." 
Leipzig 1892. L, 
Die paläarktischen Großschmetterlinge und ihre 
Naturgeschichte I. 


Guben 1913. Intern. Entom. Zeitschr. Guben 7. 
„Zur Nomenklatur von Lyc. argus L. und argyro- 
gnomon Brgstr." 


60. 


61. 


62. 


63, 


64. 


65. 


66. 


67. 


68. 


69. 


70. 


al: 


72. 


13. 


74. 


Seitz A. 


Semenow-Tian- 


Shansky A. 


Sander H. 


Staudinger O. 


Staudinger-Rebel 


Stempffer H. 


Stempffer H.- 
Schmidt A. 


Turati E. 


Turner H. 1. 


Tutt LW. 


Verity R. 


Stuttgart 1909, 

Bearbeitung der Lycaenini im „Seitz” I. Paläarkti- 
sche Rhopaloceren. 

Stuttgart 1923. 

Bearbeitung der Lycaenini (z. Teil) im „Seitz” IX. 

_ — Indoaustralische Rhopaloceren. 


Berlin 1910, 


Die taxonomischen Grenzen der Art und ihrer Unter- 
abteilungen. 

Dresden 1914. Iris 28. 

„Neue Lepidopterenformen aus dem österreichischen 
Litorale." | 


Wien 1922. Entom. Anzeiger 2. 
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tettin 1886. Stett. Entom. Zeitung 47. 

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Berlin 1901. 

Katalog der Lepidopteren des paläarktischen Faunen- 
gebietes. 

Paris 1931—1933. Annales de la Soc, Ent. de France 
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„Contribution l’Etude de Quelques Especes du Genre 
Lycaeides Hübner.‘ 

Guben 1932, Intern. Entom. Zeitschr. Guben 25. 


„Studien über zwei oft verwechselte Lycaeniden: 
Lycaeides argyrognomon Brgstr. und Lycaeides 
ismenias Meign. (insularis Leech) und deren Ras- 
sen in Mittel- und Osteuropa.‘ 


Stuttgart 1911. Societas entomologica 25. 
„Notes su alcune Lycaenidae italiane.'’ 


Stuttgart 1911. Societas entomologica 26. 


„Einige neue italienische Rhopalocerenformen.' 


Guben 1930. Intern. Entom. Zeilschr. Guben 24. 
„Mißbrauch des Artnamens idas.“ 


London 1908/(9. 
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London 1919 und 1921. The Entomolgists Record 
31 u. 33, 


„SeasonalPolymorphysm and Races of some Euro- 
pean Grypocera and Rhopalocera.‘ 


London 1924. The Entomologists Record 36. 


Additions and Corrections to „List of Grypocera 
and Rhopalocera of Peninsular Italy," 


149 


75. Verity R. 


76. Hr 
77. Verity R. und 


Querci O, 


78. Züllich R. 


150 


Paris 1927. Annales de la Soc. Ent. de France 96. 

„La Variation Geographique dans l’Europe occiden- 
tale des Plebeius idas L. (= argus Schiff. = ar- 
gyrognomon Brgstr.) et insularis Leech. Le Nom 
de lycidas est de Meigen et non de Trapp." 


Dresden 1931. Iris 45. 
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of Lyc. argus L." 


London 1923. The Entomologists Record 35. 
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Italy.‘ 


Wien 1929. Zeitschr. Österr. Ent. Vereins 14, 
„Einige neue Lycaeniden-Formen aus meiner Samm- 
lung." 


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Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Erklärung zu Tafel III 


Zeichnungen des Uncus und der rechten Valvenspitze. 


Nr. 15. 


Nr. 138. 


Nr. 73. 


Nr. 238. 


Nr. 224. 


Nr. 226. 


Nr. 76. 


Nr. 227. 


Nr. 152. 


Nr. 97. 


Nr. 108. 


Nr. 83. 


Vergrößerung: 36 X. 


Lyc. argyrognomon bellofontanensis Stempifer: 
Frankreich, Fontainebleau. 


Lyc. argyrognomon Bırsstr. 
Bayern, Regensburg. 


Lyc. argyrognomon danapriensis Stempffer-Schmidt. 
Ukraine, Cherson. 


Lyc. argyrognomon caspica Forst. 
Südrußland, Uralsk. 


Lyc. argyrognomon buchara Forst. 
Buchara, Kurgan tjube. 


Lyc. argyrognomon aegina Gr. Grsh. 
Turkestan, lli-Geb. 


Lyc. argyrognomon planorum Alph. 
Zentralasien, Gobi, Hami. 


Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. 
Kansu, Kuku-nor, südl. Sining, 2600 m. 


Lyc. argyrognomon sinica Forst. 
Szetschwan, O-mi-sien. 


Lyc. argyrognomon sinica Forst. 
Nordchina, Peking. 


Lyc. argyrognomon ssp. 
Altai, Katun, Tschepesch. 


Lyc. argyrognomon ssp. 
Transbaikalien, Kenteigebirge. 


Taiel III. 


I 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Erklärung zu Tafel IV. 


Zeichnungen des Uncus und der rechten Valvenspitze. 


Nr. 56. 


Nr2155, 


Nr. 231. 


Nr. 42. 


Vergrößerung: 36 X. 


Lyc. argyrognomon ussurica Forst. 
Ostsibirien, Nikolsk Ussurisk. 


Lyc. argyrognomon praeterinsularis Vrty. 
Japan, Yokohama. 


Lyc. melissa Edw. 
Kamtschatka. 


Lye. christophi Stgr. 
Tian-shan, lli-Geb., Dsharkent. 


Lye. christophi nanshanica Forst. 
Kansu, Richthofengebirge, Paß Dingtsiangmiau, 2800 m. 


Lyc. agnata Stgr. 
Turkestan, Maral-baschi, 


Lyc. idas bavarica Forst. 
Oberbayern, Wolfratshausen. 


Lyc. idas transcaucasica Rbl.? 
Kleinasien, Amasia. 


Lyc. idas tshimgana Forst. 
Turkestan, Taschkent. 


Lyc. cleobis Brem. 
Ostsibirien, Amur, Radeffka. 


Abb. 


- Abb. 2. 


Abb. 


Abb. 


Abb. 


Abb. 


Abb. 


Erklärung zu Taiel V. 


Mikrophotographien des 3’ Kopulationsapparates. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp. 


Präp: 


Präp. 


Präp. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Vergrößerung: 18 X. 


507. 


465. 


5238 


473. 


312. 


903. 


110. 


Zizera opalina Pouj. 
Schantung, Kiau-tschou. 


Glaucopsyche arcas Rott. 
Wien Umg. 


Lycaenopsis argiolus 1.. 
Ungarn, Peszer. 


Everes minima magna Rühl. 
Szetschwan, Ta-tsien-lu. 


Chilades phiala Gr. Grsh. 
Transkaspien, Aschabad. 


Chilades galba Led. 
Buchara, Kurgan tjube. 


Lycaena turcmenica Forst. 
Transkaspien, Jablanowka. 


Taiel V, 


a 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1986). 


Erklärung zu Taiel VI. 


Mikrophotographien des 5’ Kopulationsapparates. 


Abb. 8. Präp. Nr. 


Abb. 9. Präp. Nr. 


Abb.10. Präp. Nr. 


Abb. 11. Präp. Nr. 


Vergrößerung: 18 X. 


109. 


289. 


321. 


SO 


Lycaena vogelii Oberth. 
Marocco, Atlas. 


Lycaena pheretes Hbn. 
Allgäu, Oytal. 


Lycaena eroides Friv. 
Szetschwan, Kwan-shien. 


Lycaena coridon Poda 
Bayern, Kelheim. 


Taiel VI. 


SL, 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936). 


Erklärung zu Taiel VL 


Mikrophotographien des Jg’ Kopulationsapparates. 


Präp. Nr. 297. Lycaena astrarche Brssir. 
Bayern, Regensburs. 


Präp. Nr.385. Lycaena argyrognomon Bırssir. 
Bayern, Resensburs. 


Präp. Nr. 101. Lycaena argyrognomon planoram Alph. - 
Zentralasien, Tian-shan, Korla. 


Präp. Nr. 145. Lycaena argyrognomen sinica Forst. 
China, Pekins Ums. 


Präp. Nr. 107. Lycaena argyrognomen ssp. 
Transbaikal, Werchne Udinsk. 


Präp. Nr. 79. Lycaena melissa Edw. 
U.S.A, Utah, Oakland. 


Taiel VII, 


16 N | 47 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936). 


u age 


Te 


Erklärung zu Taiel VII. 


Mikrophotographien des 5 Kopulationsapparates. 


Abb. 18. 


Abb. 19. 


Abb. 20. 


Abb. 21. 


Abb. 22. 


Abb. 23. 


Präp. Nr. 246. 


Präp. Nr. 


Präp. Nr. 


Präp. Nr. 


Präp. Nr. 


Präp. Nr. 


Vergrößerung: 18 X. 


243. 


381. 


103. 


492. 


493, 


Lycaena christophi Stgr. 
Tian-shan, Ili-Geb., Dsharkent. 


Lycaena agnata Stgr. 
Tian-shan, Maral-baschi. 


Lycaena idas lycidasoides Beuret 
Bayern, Regensburg. 


Lycaena idas transcaucasica Rbl. 
Armenien, Kulp. 


Lycaena idas naruena Courv. 
Tian-shan, lli-Geb., Dsharkent. 


Lycaena tancrei Graes. 
Amur, Nikolajewsk. 


Tafel VIIL 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956). 


en 


WEN TEE WÄHRUNGEN EEE 


u ren 


Fu Bere ralen In! 


Dal Rn“, 
An REN LP r 


Erklärung zu Taiel IX. 


Mikrophotographien des %' Kopulationsapparates. 
Vergrößerung: 18 X‘, 


Abb. 24. Präp. Nr. 47. Lycaena cleobis Brem. 
Amur, Radeffka. 


Abb. 25. Präp. Nr. 41. Lycaena argus aegon Schiff. 
Oberbayern, Starnberg, 


Abb. 26. Präp.Nr.390. Lycaena argus micrargus Bilr. 
Ussuri, Kassakewitsch. 


Taiel IX. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1986). 


. Lyc. argyrognomon septentrionalis Beuret 9 


Erklärung zu Taiel X. 


. Lyc. turcmenica Forst. gZ Type 
Transkaspien, Jablanowka, Achal Tekke. 2000 m Juli. — Sig. Pfeiffer. 
. Lyc. turcmenica Forst. 2 Type 


Transkaspien, Arwas. Juni. — Sig. Pfeiffer. 


Elsaß, Mülhausen. 15.V.34. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon septentrionalis Beuret 2 


Elsaß. Mülhausen. 15.V.34, — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon Brsstr. 5 


Baden, Karlsruhe Umg., Grötzingen. 2.VIIL,33. -- Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon Bırgstr. 2 


Baden. Karlsruhe Umg., Grötzingen. 9.V11l.33. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon euergetes Stdr. 9’ 


Ungarn, Nyirbator, Batorliget. VIII. 34, — Sig. Forster. 


. Lyc. argyrognomon euergetes Stdr. ® 


Ungarn, Nyirbator, Batorliget. VIll.34, — Sig. Forster. 


. Lyc. argyrognomon caspica Forst. 9’ Type 


Südural, Guberla. 15.VI, — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon caspica Forst. © Type 


Südrußland, Sarepta. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon buchara Forst. 5 Type 


Buchara, Kurgan tjube. 500 m. 26.V1l.34. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon buchara Forst. 9 Type 


Buchara, Kurgan tjube. 500 m, 3,VII. 34. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. 9’ 


Kansu, Kuku-nor. Ende V. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. 2 


Kansu, Kuku-nor. Ende V. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon sinica Forst. 5’ Type 


Szetschwan, O-mi-sien. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon sinica Forst. ® Type 


Szetschwan, O-mi-sien. — SIg. Pfeiffer. 


Lyc. argyrognomon ussurica Forst. 9' Type 
Ostasien, Nik. Ussurisk. 4.VIII. 19, — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argyrognomon ussurica Forst. 9 Type 


Ostasien, Nik. Ussurisk. VII. 19. — Sig. Pfeiffer. 


19. 


20. 


21. 


22. 


23. 


24, 


2, 


26.. 


21. 


28. 


29. 


30. 


Lyc. argyrognomon praeterinsularis Vrty. Jg’ 
Japan. — Bayer. Staatsslg. 


Lyc. christophi nanshanica Forst. 9' Type 
Kansu, Richthofengebirge, Paß Dingtsiangmiau. 2800 m. — Sig. Pfeiffer. 


Lye. christophi Stgr. 9 
Umg. Dsharkent, Ili-Geb. 1913. — Sig. Pfeiffer. 


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Lyc. christophi Stgr. 7 
Transkaspien, Aschabad. — Bayer. Staatsslg, 


Lyc. agnata Stgr. 5’ Type 
Sig. Staudinger. 


Lyc. agnata Stgr. © Type 
Sig. Staudinger. 


7 


Lyc. cleobis Brem. 9 
Transbaikal, Selenga, Berezowka. 20.VIL.18, — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. cleobis Brem. 9 
Transbaikal, Selenga, Berezowka. 28.VIl. 18. — Sis. Pfeiffer, 


Lyc. tancrei Graes. 5 

Sichote Alin, Tjutjuge. — Sig. Pfeiffer. 

Lyc. tancrei Graes. 9 

Radde, Amur. — Bayer. Staatsslg. 

Lyc. idas ssp. 9’ 

Ili-Geb., Kuldscha. Ende V. — Bayer. Staatsslg. 
Lyc. idas ssp. 9 

Altai. — Bayer. Staatsslg. 


Taiel X. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVı (1936). 


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Erklärung zu Taiel XI. 


Wie Tafel X. Unterseiten. 


Taiel XI. 


Mitieilungen d. Miinchn, Ent. Ges. XXVI (1956) 


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Erklärung zu Tafel XII. 


. Lyc. idas lapponica Gerh. 


Finnl. Lappland, Muonio. 14.VIl.29. — Sie. Pfeiffer. 


. Lyc. idas lapponica Gerh. 2 


Finnl. Lappland, Muonio. 16,VIl. 27. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas L. / 


Schweden, Göteborg. VII.30, — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas L. 9 


Schweden, Göteborg. VII. 30. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas pseudarmoricana Beuret Z 


Pommern, Stettin Umg. 21.V1I. 12. — Sig. Pfeiffer. 


‚ Lyc. idas pseudarmoricana Beuret Q 


Berlin Umg. 10.VII. 21. — Sig. Osthelder. 


. Lyc. idas Iycidasoides Beuret 9’ 


Regensburg Umg. 25.V1. 15. — Sig. Osthelder. 


. Lyc. idas lycidasoides Beuret 2 


Regensburg Umg. 5.VIl. 14. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas bavarica Forst. 9' Type 


Oberbayern, Wolfratshausen Umg. 9.V1.35. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas bavarica Forst. Q© Type 


Oberbayern, Wolfratshausen Umg. 9,V1. 35. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas difficilis Stdr. 9’ 


Tirol, Inntal bei Landeck. 800 m. 5.VIL25. — Sig. Osthelder. 


. Lyc. idas difficilis Stdr. 2 


Tirol, Inntal bei Landeck. 800 m. 5.VII,25. — Sig. Osthelder. 


. Lyc. idas argulus Frey 9’ 


Südtirol, Stilfser Joch. 2500 m. 30.VII. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas argulus Frey 2 


Südtirol, Stilfser Joch. 2500 m. 27.VII. — Bayer. Staatsslg. 


. Lyc. idas valesiaca Oberth. 9 


Westschweiz, Wallis, Martigny. 30.V. 11. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas valesiaca Oberth. 2 


Westschweiz, Wallis, Martigny. — Sig. Osthelder. 


. Lyc. idas acreon F. 9° 


Ukraine, Kiew Umg. 3.V11I.30. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. idas acreon F. 2 


Ukraine, Kiew Umg. 15.V1,30. — Sig. Pfeiffer. 


19. 
20. 
21. 
22. 
23. 
24, 
23, 
26. 
27. 
28. 
29. 


30, 


Lyc. idas latolimbo Vrty. J' 
Kärnten, Pokojisce. 23.V1, 29, — Sig. Dannehl. 


Lyc. idas latolimbo Vrty. 2 
Kärnten, Pokojisce. 23.VI.29. — Sig. Dannehl, 


Lyc. idas stempiferschmidti Beuret 9’ 
Syrmien, Fruska Gora. VII. — Sig. Forster. 


Lyc. idas stempiferschmidti Beuret 9 
Syrmien, Fruska Gora. VII. — Sig. Forster. 


Lyc. idas altarmena Forst. %' Type 
Armenien, Agri Dagh. 2500-3000 m. VII. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. idas altarmena Forst. © Type 
Armenien, Achalzich, Chambobel. 1910. — Sig. Osthelder. 


Lyc. idas transcaucasica Rbl. 5 
Armenien, Kulp. — Slg. Pfeiffer. 


Lyc. idas transcaucasica Rbl. 9 Type 
Armenien. Kulp. 15.V1.01. — Sig. Osthelder. 


Lyc. idas tshimgana Forst. 9 Type 
Tian-shan occ., Tshimgan. 1500 -1600 m. 4.VII. 34. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. idas tshimgana Forst. 2 Type 
Tian-shan occ., Bolshoj Tshimgan. 2000 m, 17.VII. 34. — SiIg. Pfeiffer. 


Lyc. idas naruena Courv. 0’ 
Tian-shan, Naryn. 2140 m. 1.VI1. 08. — Bayer. Staatsslg. 


Lyc. idas naruena Courv. _ 
Tian-shan, Naryn. — Bayer. Staatsslg. 


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Tafel XI. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936). 


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Erklärung zu Tafel XII. 


Wie Tafel XII. Unterseiten. 


Tafel XI. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956) 


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16. 


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Erklärung zu Tafel XIV. 


‚ Lyc. argus L. 9 


Schweden, Lysekil. VII.21. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus L. 9 


Schweden, Stockholm Umgs., Blidö. 14.VII.30. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus uliginosa Dhl. 5 


Südbayern, Neubiberg. 15.VIl, 23. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus uliginosa Dhl. 2 


Südbayern, Beuerberger Moor. 4.VIl.30. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus uliginosa Dhl. 5 


Südbayern, Beuerberger Moor. Anf.VIll. 26. — Sig. Pfeiffer. 


‚ Lyc. argus uliginosa Dhl. 2 


Südbayern, Beuerberger Moor, 16.VII.26. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus aegon Schiff. 9 


Bayern, Regensburg Umg. 21.VI. — Sig. Pfeiffer, 


. Lyc. argus aegon Schiff. 2 


Bayern, Regensburg Umg. 21.VI. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus alpina Courv. 


Südtirol, Dolomiten. IX. 1900. — Sig. Osthelder. 


. Lyc. argus alpina Courv. 9 


Südtirol, Dolomiten, Sextental. 12.VII.96. — Sig. Osthelder. 


. Lyc. argus hypochiona Rmbr. 5 


Spanien, Aragonien, Albarracin. 1100 m. — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus hypochiona Rmbr. 9 


Spanien, Aragonien, Albarracin. 1100 m, 23.VI. 24, — Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus vacaresa Ribbe 9’ Type 


Spanien, Andalusien, Sierra Nevada. — Bayer. Staatsslg, 


. Lyc. argus vacaresa Ribbe J' 


Spanien, Sierra de Guadarrama, EI Bros, SI, 5 Sig. Pfeiffer. 


. Lyc. argus cleomenes Fruhst. 9' Type 


Krain, Primiero. — Bayer. Staatsslg. 


Lyc. argus cleomenes Fruhst. 2 
Krain, Savetal bei Laibach. 25.V. 27. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus sultana Forst. 5 Type 
Anatolien, Akschehir, Sultan Dagh. 1700-2200 m. 1.—15. VII. 34. — 
Sig. Pfeiffer. 


18. 


19, 


20. 


21. 


22. 


23. 


24. 


23. 


26. 


21. 


28. 


29. 


30. 


Si. 


32, 


33. 


34. 


33. 


36. 


Lyc. argus sultana Forst, © Type 


Anatolien, Akschehir, 
Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus orientalis 


Sultan Dagh. 1800—2000 m. Ende VII. 28. — 


u or 


Anatolien, Akschehir, Tschiftlik. 10.—20.VIII, 28. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus orientalis 


Al © 


Anatolien, Akschehir, Tschiftlik. 10.—20.VII. 28. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus wolgensis Forst. 9’ Type 


Südrußland, Sarepta. 


1890. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus wolgensis Forst. 2 Type 


Südrußland, Sarepta. 


1890. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus tscherkessica Forst. 5’ Type 
Kaukasus, Teberda. 24.VIl. 33. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus tscherkessica Forst. © Type. 
Kaukasus, Teberda. 22.V1I.35. — SIg. Pfeiffer. 


Lyc. argus georgica Forst. 5 Type 
Armenien, Achalzich, Chambobel. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus georgica Forst. 9 Type 
Armenien, Achalzich, Chambobel. — Sig. Osthelder, 


Lyc. argus orientaloides Vrty. 9’ 
Persien. — Sig. Osthelder. 


Lyc. argus orientaloides Vrty. 9 
Persien. — Sig. Osthelder. 


Lyc. argus obensis Forst. 5 Type 
Westsibirien, Barnabinsk, Barnaul. 14.V1.15. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus obensis Forst. 9 Type 
Westsibirien, Barnabinsk, Barnaul. 14.Vl. 15. — Slg. Pfeiffer. 


Lyc. argus clarasiatica Vrty. 9 
Sajan-Geb., Munko Sardyk, 1800 m. VIII. — Sig. Pfeiffer. 


Lyc. argus clarasiatica Vrty. 2 
Turan, Sajan-Geb. südw. Irkutsk. — SIg. Pieiffer. 


Lyc. argus pamira Forst. 5’ Type 


Pamir, Chalai-ljabi-ob. 


1700 m. — Bayer. Staatsslg. 


Lyc. argus micrargus Btlr 9’ 
Japan, Yokohama. — Bayer. Staatsslg. 


Lyc. argus micrargus Btlr. 
Ussuri, Sutschanski Rudnik. — Sig. Pfeiffer, 


Lyc. argus micrargus Btlr. 2 


Ussuri, Kassakewitsch. 


1907. — Sie. Osthelder. 


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Taiel XIV. 


Mitteilungen d. Miinchn. Ent. Ges. XXVI (1986). 


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Wie Tafel XIV. 


Tafel XV, 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956) 


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Ausgegeben am 15. II. 1937. 


Acidalia contiguaria Hb. 


Von 7 Dr. Leopold Müller, Linz. 
(Schluß.) 


Zu den einzelnen Formen sei nunmehr Folgendes bemerkt: 
a) Subsp.n. britanniae m. [Tafel F1, 2] 


Die homozygot gelbe Form Englands. — (Nach 5 mir vor- 
liegenden Stücken aus den Kreuzungszuchten von Penmoen- 
mavr ex coll. Buckley und 4 nach Freiland- 2 von ebendort ge- 
zogenen Stücken ex coll. Prout.) 


Größe 19—20 mm. — Grundfarbe beingelb, stark glänzend. 
Die Zeichnung aller Flügel vollständig und deutlich, gut aus- 
geprägt, aber nicht verdickt, dunkelgrau oder schwärzlich, die 
Mittelpunkte zart, tiefschwarz. Die dunkle Bestäubung fein und 
meist spärlich (bei 1 Stück ex coll. Prout etwas stärker). Die 
lichte Subterminalzeichnung ausgedehnter, die Wölkung im Saum- 
feld meist ebenfalls zart, grau, dieses im Gesamteindruck nicht 
dunkler. — Die Fransen gelb, anscheinend meist nicht geteilt; 
die Saumstriche mittelstark, die Adernpunkte zart und unvoll- 
ständig. — Die Kopfpartien usw. gelb; der Hinterleib dunkler, 
licht geringelt. 


Nebenformen. 


1. ab. (mut. ?) n. tenuis m. — Eine sehr zarte, im Gesamtein- 
drucke noch hellere Abänderung der gelben Form. Die Quer- 
zeichnung ist bis auf die kräftig bleibenden dunkeln Vorder- 
randfleckchen stark abgeschwächt und besonders auf den Hil. 
reduziert; die Mittelpunkte bleiben normal. — Abbildungen bei 
Buckley (37), Fig. AA, die gegebenenfalls auch als Typen zu gel- 
ten hätten. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H.3. q 151 


W. Buckley erhielt 1.—9. 9. 1913 drei übereinstimmende 
Stücke dieser Form aus einer Nachzucht nach lichten Eltern; 
von 70 Raupen hatten sich diese 3 schnellwüchsig entwickelt, 
während die andern das Ueberwinterungsstadium einschalteten. 
Ausgang Penmaenmavr. 

Die Entwicklungsrichtung erinnert an die mut. dirutaria der 
Rheinform. 


2. ab. n. anastomosaria (Prout i.l) m. — 1 Freiland® aus 
Penmaenmavr, in coll. Prout. Nach Prouts Beschreibung ist der 
Mittelschatten der Vfl. basalwärts verschoben und fließt teilweise 
mit der Antemedianlinie zusammen (51). 


Das © legte am Spannbrett einige Eier, aus denen sich 
dunkle Falter entwickelten; es müßte sohin entweder selbst 
zur dunkeln Form gehört haben oder wenigstens von einem 9° 
dieser Form begattet gewesen sein. — Aus der Wachau oder 
den Alpen bisher nicht bekannt. 


3. ab.? — Barrett (32) erwähnt 1 Q@ ex coll. S. J. Capper, 
das außer dem schwärzlichen Wurzelfelde ungewöhnlich licht 
sei; die 1. Linie der Vfl. sei verloschen, die 2. ungewöhnlich 
nahe dem Außenrande. 


b) mod. n. nigrescens m. (= obscura Prout.) [Tafel K1-4] 


Die heterozygot dunkle Form Englands. (Nach 19 Original- 
stücken ex coll. Buckley, 4 Photographien nach Stücken ex coll. 
Prout und den Abbildungen bei Buckley, 37.) — Die von Prout 
bevorzugte Verwendung des Namens obscura Fuchs kann, selbst 
abgesehen von sonstigen Bedenken, schon deshalb nicht auf- 
recht erhalten bleiben, weil die Rheingauform obscura der eng- 
lischen dunkeln Form nicht einmal auch nur annähernd ähnlich 
sieht. Prout dürfte die echte obscura Fuchs nicht gekannt haben 
und durch die verunglückte Beschreibung irregeführt worden sein. 


Größe meist 20 oder 21, selten 19 oder 22 mm. — Grundfarbe 
dunkel, grau, leicht bräunlich getönt. Die Beschuppung eher grob 
als fein, manchmal etwas glänzend, manchmal wenig dicht, sodaß 
die helle Flügelmembran durchzuschimmern scheint; zwischen der 
äußern Quer- und der Wellenlinie ist die Beschuppung einzel- 
ner Stücke bandartig düster. — Die normale Querzeichnung 
stets vorhanden, aber wenig hervortretend, wohl auch durch 
die grobe, dunkelgraue Bestreuung überdeckt; am deutlichsten 


152 


| bleiben meist noch die Vorderrandfleckchen und der Mittel- 
ı schatten; bei einzelnen, an sich helleren Stücken bleibt manch- 
ı mal die ganze Zeichnung deutlich. Der Mittelpunkt ist von der 
| Färbung der Querzeichnung, nie tiefschwarz; er liegt öfters in 
ı dem etwas verdickten Mittelschatten (statt hinter ihm). — Die 
lichten Flecken im Saumfelde hellgrau-bräunlich (nie gelb), an- 
ı scheinend oft etwas größer und zusammenhängender als bei 

‚andern Unterarten, nie kontrastierend hervortretend. Ueber- 

| haupt ist die Mischung zwischen hell- und dunkelgrau auf der 
| Flügeloberfläche bei den einzelnen Stücken variierend. — Die 
| Fransen hellbräunlich-grau, meist geteilt, meist ohne Adernpunkte; 
ı die Saumstriche mittelstark, auffällig scharf dunkel hervortretend. 
' — Die Kopfpartie usw. ist von der Grundfarbe; der Hinterleib 
ı dunkel, hell geringelt. 


c) mut. n. nigra m. [Tafel unter K 1—4,,.] - 
Die homozygot dunkle Form Englands. 


‘Von den englischen Entomologen bisher mit der vorigen zu- 
‘ sammengeworfen. Da mir kein sicheres Material zur Ver- 
| fügung steht, ist auch mir die genaue Abgrenzung und Beschrei- 
| bung vorläufig nicht möglich. Vermutlich ist diese ss-Form, 
\ wie bei allen anderen Unterarten, etwas kleiner, etwa bei 18 mm 
‚und viel dunkler als nigrescens; die Querzeichnung bleibt aber 
‘auch unter der starken Bestreuung stets noch erkennbar. 


| Das von Buckley (37) auf der seiner Abhandlung beigefüg- 
\ten Tafel, 1. Zeile, 4. Stelle abgebildete Stück dürfte als typisch 
; anzusehen sein; bei ihm scheinen auch die Randfleckchen der 
VfL. zu fehlen. — Die in den beiden ersten Vertikalreihen ab- 
| gebildeten Stücke sind wohl überwiegend heterozygote nigres- 
cens in wechselnder Intensität der dunkeln Ueberstreuung; doch 
*könnten nach der Art der Paarung (d><d, also wohl zumeist 
isgXsg) auch homozygote Stücke darunter sein, bei denen aber 
‘dann die hellen Randfleckchen noch nicht verschwunden, son- 
‘dern im Gegenteil wieder stärker ausgebildet wären. 


Nebenformen: 


| 1. ab.? — Ein von Prout am 16. 7. 16 bei Penmaenmavr im 
Freiland gefangenes 5 einer sehr dunkeln Aberration erinnert 
"fast an die Wachauer domestica. Prout (51) bemerkt hiezu: 


1 153 


„Diese Aberration ist fast ganz einfärbig, wie die Fig. 1 bei 
Klimesch, nur daß sie nicht ganz so schwärzlich aussieht (dies ist 
aber nach unkolorierten Abbildungen nur recht schwer genau zu 
vergleichen). Jedenfalls aber ist mein Stück gleich dem von Barrett 
angeführten mit auffallend kontrastierender lichter Subterminal- 
zeichnung, die auch viel ausgedehnter ist, als in der erwähnten 
Fig.1... Das in Rede stehende melanistische Stück ist stel- 
lenweise etwas beschädigt; aber wo die Schuppen erhalten sind, 
ist es ganz einförmig, ausgenommen die Verstärkung der Mittel- 


punkte und auf den Vfln. der Kostalflecke; in gewisser Beleuch- 
tung kann man auch eine Spur des hintern Teils des Mittel- 


schattens erkennen.“ — Ergänzend möchte ich noch beifügen: 


Das Stück war sehr klein, 18 mm; die Färbung hat wohl sicher 
auch im frischen Zustande nicht an das Schwarz der domestica 


gereicht; die Randfleckchen waren grau, nicht gelb. 


8. Subsp. obscura Fuchs. [Tafel J3—L5.] 


Dies ist die Unterart des mittleren Rheingebietes, etwa 
südlich von Koblenz; wie alle andern gleichfalls auf ein ver- 


hältnismäßig enges Gebiet beschränkt. Sie wurde erst um die 


Mitte des vorigen Jahrhunderts entdeckt; die erste Nachricht 


darüber brachte Dr. A. Rößler (9), 1864—66: „Weilburg im Lahn- 


tale, leg. A. Schenk, det. Herrich-Schäffer.“” Im Rhein- und Wis- 


pertale (Bornich, Rüdesheim, Gerolstein, Aßmannshausen u. a.) 


fanden Pfarrer A. Fuchs und Dr. A. Rößler gelegentlich die 


Raupen und später bei eifrigem und planmäßigen Suchen auch 


die Falter; seit 1871 befaßte sich endlich Pfarrer A. Fuchs auch 
mit eingehenden Eizuchten. Merkwürdigerweise scheinen nur 
wenig andere Entomologen dem Pfarrer Fuchs Konkurrenz ge- 


macht zu haben; seither hat anscheinend bloß noch Herr Wend- 
landt die Art 1911 bei St. Goarshausen gefangen und im fol- 


genden Jahre weitergezüchtet. — In jüngster Zeit wurde die 
Form nach einer freundlichen Mitteilung des Herrn Reg.-Präs. 
Osthelder auch in Kaiserslautern gefunden. (1 Q 4.8.35, zum | 


Licht in der Wohnung, Sig. Rud. Heuser). 


Literarisch behandelte Pfarrer A. Fuchs die contiguaria wie- 
derholt und eingehend im Jahrbuche des Nassauischen Vereins 


für Naturkunde und besonders in der Stettiner E. Z. (12, 13, 


16, 17, 22, 25), zuletzt im Hofmann-Spuler, 12. 1. 04. — Diese 
eingehende, ebenfalls konkurrenzlos gebliebene publizistische 


154 


"Befassung war natürlich sehr verdienstlich, hatte aber auch eine 
schlimme Schattenseite: Fuchs kannte nämlich im Wesentlichen 
"bloß seine Rheingauform; es blieb ihm aber dabei, — woraus 
ihm übrigens nicht der geringste Vorwurf gemacht werden soll, 
wi verborgen, welche ganz exzeptionelle Stellung im Rahmen 
der Gesamtart gerade diese Rheingauform einnimmt; da er jedoch 
die Gesamtart ausschließlich aus dem Gesichtswinkel seiner var. 
obscura beurteilte, war es unvermeidlich, daß da ein ganz schie- 

fes Gesamtbild entstehen mußte, das sich, da auch alle spä- 
ren Darstellungen in den Handbüchern usw. ausschließlich 
auf Fuchs zurückgingen, bis heute allgemein erhalten hat. Dazu 
\kamen noch einige Uebertreibungen u. dgl. in den Urbeschrei- 
N bungen, sodaß man sich nach diesen allein — Abbildungen fehl- 
‘ten ja durchaus — sogar von seiner eigenen var. obscura keine 
‘richtige Vorstellung zu machen vermag; auch ich selbst habe 
diese erst nach Einsicht der Typen gewonnen. 
/ Die Sammlung des Pfarrers A. Fuchs gelangte nach seinem 
| Tode schließlich mit den Typen und zahlreichen noch von Fuchs 
‚selbst herrührenden Originalstücken in der Hauptsache an das 
\Nassauische Landes-Museum in Wiesbaden und zum Teil auf 
‚dem Umwege über die Sammlung Püngelers an das Berliner 
‚Universitäts-Museum (41, bez. 7 contiguaria vom Rheingau); 
‚den Herren Custos Dr. Chr. Fetzer und Univ.-Professor Dr. 
\Martin Hering, die mir diese Typen und Originalstücke in lie- 
; benswürdigster Weise zur Einsicht überließen, gestatte ich 
mir an dieser Stelle meinen ganz ergebensten Dank auszu- 
‚sprechen. 

Es wurde bereits weiter oben übersichtlich bemerkt, daß 

‚die Rheingauform am nächsten der Unterart aus England steht. 
Beide sind erst während der Eiszeit aus Nordeuropa ver- 
drängt worden und haben sich dann erst in England, bez. am 
‘Rhein wieder anzusiedeln vermocht. Gemeinsam ist diesen bei- 
[ ‘den Unterarten geblieben, daß die dunkle ss-Form als domi- 
.nanter Nigrismus erhalten blieb, während sie sich bei 
i allen andern mitteleuropäischen Unterarten längst zu einem 
‘rezessiven Melanismus verändert hatte. Im übrigen hat die 
‘Rheinform wohl auch nacheiszeitlich noch tiefgreifende Ver- 
j änderungen erfahren, von denen z. B. hier vorerst als be- 
\‘sonderes Charakteristikum nur die recht auffällige Schwä- 
; chung der gesamten Querzeichnung herausgehohen wer- 
"den möge. 


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155 


Die auffälligste Veränderung ist aber folgende. Bei allen 
andern Unterarten ist die im Freiland normal fliegende Form 
die gelbe gg-, in wechselndem Ausmaße (außer in England) ver- 
mischt mit der ebenfalls gelben, bloß stärker bestreuten gs-Form; 
im Rheingau dagegen kommt anscheinend nur die, hier nigristi- 
sche gs-Form vor; schwach bestreute gelbe gg-Stücke 
wurden hier im Freien anscheinend überhaupt noch 
nie gefunden und auch bei Zuchten nie erzielt. Aeußerlich 
stellt die rheinische gs-Form obscura Fuchs eine Zwischenstufe 
zwischen den gelben Reihen der andern Unterarten und der 
englischen nigrescens dar; sie ist nicht entfernt so dunkel und 
so rein grau wie letztere, sondern in der Hauptsache noch gelb- 
lich, aber durch die deutlich bräunliche Tönung der Grundfarbe 
und die starke Bestäubung weitaus dunkler als die gelben Rei- 
hen der andern Unterarten. 

Bei dieser Sachlage könnte es scheinen, als ob im Rhein- 
gau die homozygot lichte gg-Form gänzlich fehlte; das Vorhan- 
densein einer gs-Form zwingt aber zur Annahme, daß sie eben- 
so wie die dunkle ss-Form einfach vorhanden sein muß. Und 
sie ist auch wirklich vorhanden, denn die von Pfarrer Fuchs 
als bedeutungslose Aberration angesehene dirutaria Fuchs ist 
nichts anderes als die gesuchte gg-Form der rheinischen Unter- 
art! Sie zeichnet sich allerdings durch drei extreme Eigen- 
schaften aus, welche ihre richtige Würdigung erschwerten: durch 
ihre helle, fast weißliche Färbung; durch die noch weiter als 
bei obscura gehende Verkümmerung aller Querzeichnungen und 
durch ihre Seltenheit im Freiland, in welchem Punkte sie sogar 
die fuscalata zu übertreffen scheint; Pfarrer Fuchs hat sie an- 
scheinend überhaupt nie im Freiland gefangen, sondern nur in 
einiger Anzahl bei der Zucht erhalten. 

Alle diese Besonderheiten bestätigen die schon an früheren 
Stellen gemachten Behauptungen, daß die subsp. obscura Fuchs 
im Rahmen der Gesamtart eine ganz exzeptionelle Stellung ein- 
nimmt; und sie erwecken immer wieder den Zweifel, ob sich 
die Gruppe der englischen und der Rheinform nicht bereits 
längst zu einer besonderen, von der übrigen contiguaria ver- 
schiedenen Art spezifiziert hat? Daß sich nach den Feststellungen 
des Herrn Dr. Sterneck (s. oben) die 5 Genitalorgane noch 
nicht verändert haben, müßte letztenendes noch keinen aus- 
schlaggebenden Gegenbeweis bilden. 

Nachfolgend die 3 Hauptformen im Einzelnen. 


156 


a) mut. dirutaria Fuchs, 1901, Stett. E. Z. S. 131.') — 

Die homozygot helle Form. 

Größe 18—21, meist 20 mm. — Die Grundfarbe ausge- 
sprochen weißlich mit nur sehr leicht hellbräunlicher Tönung 
in der Richtung zu dem auch der obscura eigenen Farbton. — 
Die Querzeichnung ganz oder fast ganz fehlend, nur die Vor- 
derrandfleckchen erhalten, zart, bräunlich; Mittelpunkte sehr 
zart, bräunlich; Zeichnung im Saumfelde meist sehr schwach, 
bräunlich, aber heller als bei obscura. — Die Bestreuung aller 
Flügelflecken ist nicht einmal gar so spärlich, wenngleich selbst- 
verständlich viel schütterer als bei obscura; sie kommt aber fast 
gar nicht zur Geltung, weil die Schuppen sehr fein und sehr 
hell bräunlich, nur wenig dunkler als die Grundfarbe sind. — 
Die Fransen sind hell, glänzend, längsgeteilt, die Saumpunkte 
vielfach fehlend; die Saumstriche braun, zart, an den Adern 
kaum unterbrochen. — Hinterleib hell, ohne Rinslung. 

Fuchs hatte bis 1901, also während etwa 30 Jahren, ins- 
gesamt nur etwa 20 dirutaria, und auch diese nur aus Zuchten 
erhalten. Hievon lagen mir 10 Stück (darunter 3 Typen) vor; 
4 tragen die Fundzettel vom 17.6. bis 10.8.86, je 1 vom 17.8. 85 
und 20. 7.88 (4 von Rößler herrührende zeigen kein Funddatum). 
Schon diese wenigen Daten lassen einen engeren Zusammenhang 
zwischen den einzelnen Nachzuchten erkennen, den aber Fuchs 
offenbar nicht beachtete; nach seinen begleitenden Bemerkungen 
nahm er wohl an, daß die dirutaria nur ganz sporadisch und 
zufällig ab und zu unter der gewöhnlichen obscura aujitrete, 
aus deren Eiern (aus Bornich) und Freilandraupen (aus Rüdes- 
heim) er sie gezogen hatte. In Wirklichkeit scheinen die Ver- 
hältnisse ähnlich zu liegen, wie wir sie bei der Nachzucht der 
Wachauer domestica kennen lernten; nur scheint im Rheingau 
die Vollentwicklung nicht bloß der dunkeln ss-, sondern auch der 
hellen gg-Form auf besonders lebenskräftige Stämme beschränkt 
zu sein; bei isolierter Nachzucht dürfte auch die dirutaria fort- 
gesetzt in Anzahl zu erhalten sein. 

!) Urbeschreibung: „Die hellste aller contiguaria-Formen, nur wenig 
gezeichnet. Strohgelb, die feine Bestäubung spärlich, aber gleichmäßig über 
alle Flügel verteilt; am Vorderrand der Vfl. 2 oder 3, zuweilen ganz schwache 
braune Flecke; ein stets deutlicher schwarzer Mittelpunkt auf allen Flügeln; 
die Wellenlinie wurzelwärts mehr oder weniger gefleckt. Schwarze Saum- 
striche.“ — Die Bezeichnung „strohgelb” ist sicher unrichtig und irreführend. 


Fuchs definierte diese Färbung an anderer Stelle „wie das Innere eines Stroh- 
halmes“ und nannte auch die Normalfärbung der obscura strohgelb! 


157 


Anmerkungsweise soll hier noch auf die schon an früheren Stel- 
len angeführten dirutaria-ähnlichen Stücke verwiesen werden, 
u. z. auf das von Naufock gezogene sehr helle 2 aus der Wachau 
(vgl. Tafel D1), das von Reißer gefangene Freilandstück aus 
Spanien und die von Buckley gezogene mod. tenuis. In allen 
diesen Fällen trat aber die extrem aufgehellte Form neben der 
normalen gelben gg-Form auf, während die rheinische dirutaria 
an die Stelle der sonst fehlenden gg-Form tritt. — Eine ein- 
gehendere Untersuchung ist vorläufig nicht möglich; man muß 
sich daher zunächst mit der bloßen Feststellung dieser Konver- 
genzerscheinung begnügen. 


b) subsp. obscura Fuchs, 1875, Stett. E. Z. S. 230.') 


Die heterozygot dunkle Mittelform vom Rhein. 

Größe 19—20, ausnahmsweise 18—22 mm. — Die an sich 
helle Grundfarbe ist nach meinem Empfinden deutlich bräunlich 
getönt und dadurch schon von Haus aus wesentlich dunkler 
als bei den übrigen kontinentalen Unterarten mit mehr gelber 
Tönung. — Die Querzeichnung ist in sehr charak- 
teristischer Weise schwach ausgeprägt, besonders in 
der Vorderrandshälfte; die dunkeln Vorderrandfleckchen fehlen 
vereinzelt sogar ganz; im Uebrigen ist die Querzeichnung mehr 
verschwommen und grob, dunkelbraun oder braungrau, aber 
nicht schwarz. — Die Mittelpunkte aller Flügel sind durchgängig 


!) Urbeschreibung: „Eine dunklere Form, die ich var. obscura nenne, 
Der Vorderrand bis zur Flügelspitze hinauf schmal kohlschwarz, die 
schwarze Färbung gegen die Flügelspitze hin spitz zulaufend. Die Querlinien 
undeutlich, die Spitzen der Zähne auf den Rippen verdunkelt. Die Be- 
stäubung fein, aber sehr dicht, viel schwärzlicher als bei der 
Stammart, besonders die Vorderrandrippe dicht schwarz bestäubt. Die dritte 
Querlinie mit der inneren Beschattung der Wellenlinie durch eine dichte 
schwarze Bestäubung zu einem breiten Bande vereinigt, welches alle 
Flügel quer durchzieht. Der Raum zwischen der lichten Wellenlinie und dem 
Saum aller Flügel durch eine dichte schwärzliche Bestäubung, welche am 
Saum von den hellen Rippen durchbrochen wird, verdunkelt. Auch die Unter- 
seite ist entschieden dunkler als bei den schweizerischen Stücken; sie ist fein, 
aber nicht gleichmäßig schwarz bestäubt, diese Bestäubung sehr zart, viel 
zarter als die der Oberseite. — Die Hinterleibsegmente bandartig mit 
schwarzen Schuppen belegt, nur die Spitze eines jeden Segmentes stroh- 
farben.” ... „Die rheinische obscura würde ungefähr gleichen Wert haben 
mit der ebenfalls dem nassauischen Rheintale angehörenden Gnophos pullaia 
var, nubilata Fuchs und Gnophos glaucinaria var. plumbearia Stgr." 


Diese Beschreibung muß wegen ihrer mehrfachen, eigentlich gar nicht 
recht verständlichen Uebertreibungen als irreführend und verunglückt be- 


158 


sehr klein und zart, dunkelbraun und nie tiefschwarz, wenig 
hervortretend. — Die starke Bestreuung der Flügeloberflächen 
ist, ebenfalls ein sehr charakteristisches Merkmal, sehr fein und 
sehr dicht, meist braun, manchmal anscheinend auch mehr grau; 
sie überdeckt die an sich schwache Querzeichnung und trägt 
stark dazu bei, den dunkeln Eindruck zu verstärken. — Die 
hellen Randfleckchen bleiben frei von der Ueberstreuung und 
variieren nur wenig. Die Fransen sind bräunlich, nach außen 
meist heller; die dunkeln Saumpunkte sehr zart, meistens ganz 
fehlerfrei, die braunen Saumstriche zart. — Die Kopfpartien usw. 
sowie der Hinterleib von der Färbung der Flügel, der Hinter- 
leib schwach geringt. 


Fuchs verfügte bei der Erstbeschreibung bloß über 13 Stücke 
vom Rheingau (6 J, 7 2 bezw. 6 I. und 7 II. Gen.) und 4 Ver- 
" gleichsstücke aus der Schweiz (Wallis, ex coll. Speyer). Er be- 
merkte, daß seine Beschreibung hauptsächlich den Stücken der 
Il. Gen. gelte, daß sich ihnen aber jene der I. Gen. sehr nähern; 
nur 19 1. Gen., Rüdesheim, war so licht wie die schweizerischen, 
unterschied sich aber davon durch die sehr undeutlichen Quer- 
linien, von denen die 2. (wohl der Mittelschatten?) auf den Vfln. 
ganz fehlte und auf den Hfln. nur schwach angedeutet war. — 


trachtet werden. Fuchs scheint dies selbst empfunden zu haben und gab in 
seiner Uebersicht, 1901 (25) folgende bessere Beschreibung: „Strohgelb; 
durch dichte Bestäubung, in welcher die Rudimente der Querlinien verschwin- 
den, bis zur Wellenlinie verdunkelt; diese fleckig hell; der Vorderrand der 
Vfl. an der Wurzel oft in einer feineren Linie schwarz. Im Rheingau und in 
der Loreleygegend die gewöhnliche Form.“ 

Im Hofmann-Spuler (1904) endlich bemerkte Fuchs bei Beschreibung 
der Gesamtart: „Eine sehr veränderliche Art. Typische Exemplare führen 
stark ausgeprägte Querlinien, aber wenig Bestäubung. Am bekanntesten ist 
die var. obscura Fuchs (die dunkle), welche dichtere Bestäubung hat; die 
Querlinien treten bei ihr zurück. Im Rheingau.“ 


Was die gerügten Uebertreibungen der Urbescheibung betrifft, so ist es 
vielleicht bemerkenswert, daß von den mir vorliegenden 33 Originalstücken 
ex coll. Fuchs kein einziges die angegebene kohlschwarze Färbung des Vor- 
derrandes bis zur Flügelspitze, wo sie spitz zulaufen soll, oder die dicht 
schwarze Bestäubung der Vorderrandrippen zeigt; das Färbungs- und Zeich- 
nungselement „Schwarz“ fehlt vielmehr überhaupt zur Gänze. Auch das dicht 
schwarze, breite Band zwischen der 3. Querlinie und der inneren Beschattung 
der Wellenlinie oder die dichte schwarze Bestäubung zwischen letzterer und 
dem Saume fehlt allen Stücken; diese Zeichnungen treten zwar ganz ver- 
einzelt auf, bleiben aber stets unauffällig und sind nie schwarz, sondern von 
der Färbung der sonstigen Flügelbestreuung, höchstens etwas dichter. — 
Eine wesentlich dunklere Färbung der Unterseite konnte ich nicht bemerken. 


159 


In der Folge scheint Fuchs die Art zahlreich gezogen und ver- 
tauscht zu haben. 

Mir lagen 33 Originalstücke ex coll. Fuchs, darunter 3 Typen 
vor; ferner 1 Cotype ex coll. F. Wagner, Wien und 4 Stück aus 
dem Museum Erfurt (leg. Wendlandt). 


c) mut. fuscalata Fuchs, 1884, Stett. E. Z., S. 264; ') 
(nec fusculata, Druckfehler im Seitz IV). 


Die homozygot dunkle Form vom Rhein. 

Größe 16—19 mm. — Der Gesamteindruck sehr dunkel, 
graubraun und überwiegend eintönig; Fuchs fand das Graubraun 
schwach gelblich getönt. Sehr dunkle obscura-Stücke kommen, 
mindestens im Farbton, der /uscalata nahe. Letztere ist zwar 
sicher im Rahmen der Rheinform die dunkelste Form, steht aber 
infolge ihrer immerhin bloß braunen und noch dazu nicht allzu 
intensiv dichten Beschuppung hinter der schwärzlichgrauen eng- 
lischen mut. nigra m. und vollends hinter der schieferschwarzen 
mut. domestica Klimesch aus der Wachau erheblich zurück. Es 


!) Urbeschreibung: „Gelblich rauchgrau, fein braun bestäubt, mit ver- 
loschener Zeichnung. — Setzt man die Züchtung unserer var. obscura aus 
Eiern von Geschlecht zu Geschlecht fort, so erscheinen schon im 2. Jahre 
unter den Angehörigen der Herbstgeneration einzelne, welche im Vergleich 
zu den noch immer die Mehrzahl bildenden typischen Stücken ein völlig 
verändertes Gewand zur Schau tragen. Ihre Verdunklung besteht nicht, wie 
diejenige der var. obscura, im reichlichen Auftreten einer braunen Bestäubung, 
sondern in einer Umwandlung der Grundfarbe, welche in ein gelb- 
liches Rauchgrau übergeht, sodaß diese Stücke wie asellaria Hb. ge- 
färbt sind. Daß unter diesen Umständen die Flügelzeichnung zurücktreten 


‚muß, ist klar. — 2 5' (mit spitzeren Flügeln) präsentieren sich dem unbe- 
waffneten Auge in einem ziemlich einförmigen rauchgrauen Gewande, wel- 
ches nur noch Spuren einer Zeichnung aufweist. .... Ab. fuscalata ist die 


dunkelste der bekannten contiguaria-Formen, die durch eine noch dunklere 
kaum mehr überboten werden kann. Daß sie als große Seltenheit selbst im 
Freien auftritt, zeigt ein gefangenes © meiner Sammlung.“ 

Uebersicht 1901 (25): „Graubraun, schwach gelblich getönt, braun be- 
stäubt, alle Zeichnungen durch die dunkle Färbung aller Flügel nur schat- 
tenhaft. — Durch Veränderung der Grundfarbe in ein gelblich getöntes Braun- 
grau entstanden. In der Färbung an asellaria erinnernd. — 12 Exemplare 
von Bornich aus Eiern der var. obscura in Il. Gen. erzogen, aber auch im 
Freien gefangen, z. B. 26. 6. 76 und dann im Jahre 1879 wieder beobachtet, 
doch sehr selten.“ 

Hofmann-Spuler, 1904: „Bei der auch im Freien gefundenen ab, fusca- 
lata Fuchs (die mit rauchgrauen Flügeln) schlägt die strohgelbe Färbung in 
Rauchgrau um; einzelne Exemplare sind fast ganz zeichnungslos, Im Rhein- 
gau, auch im Freien wiederholt gefangen und durch häusliche Zucht erhalten.“ 


160 


ist schwer zu entscheiden, ob der dunkle Gesamteindruck auf 
eine Verdunklung der Grundfarbe selbst, wie dies Fuchs glaubte, 
oder bloß auf die starke und gleichmäßige dunkle Ueberstreu- 
ung zurückzuführen ist; für letzteres spricht vielleicht der Um- 
stand, daß bei fuscalata auch die lichten Randfleckchen deut- 
lich dunkel überstreut sind, was bei keiner der übrigen dunkeln 
Formen, nicht einmal bei der englischen, der Fall ist; nach mei- 
ner Ansicht ist die Verdunklung der Grundfarbe schon bei der 
Form obscura, nicht erst bei der fuscalata eingetreten. — Die 
dunkle Querzeichnung ist, wie bei der ganzen Unterart, auch 
bei der fuscalata stark reduziert, aber stets noch vorhanden; 
durch die starke Ueberstäubung ist sie schwerer wahrzunehmen 
(bloß „schattenhaft“, wie der Autor gut bemerkte). Auch die 
dunkelbraunen (nicht schwarzen) Mittelpunkte sind stets noch 
vorhanden, aber durchaus unauffällig. Die Fransen sind dunkel, 
außen etwas heller, die Adernpunkte schwach oder ganz fehlend. 
Die sehr feinen Saumstriche kaum dunkler als die Flügelfärbung, 
daher überhaupt kaum zu bemerken. Der Hinterleib ist dunkel, 
teilweise schmal heller geringelt. 

Eine exakte Unterscheidung zwischen fuscalata- und sehr 
dunkeln obscura-Stücken scheint vorläufig ebenso unsicher zu 
sein, wie zwischen den englischen Formen nigrescens und nigra; 
jedenfalls darf sie nicht mehr oder weniger nach Willkür, son- 
dern nur auf Grund planmäßiger Zuchtversuche erfolgen. Im 
übrigen ist vielleicht die geringere Größe auch bei fuscalata ein 
wichtiges Merkmal. 

Fuchs hat das Wesen der fuscalata nicht richtig erkannt 
Er hielt sie, ebenso wie seine dirutaria, bloß für eine samm- 
lerisch interessante, sonst aber bedeutungslose Aberration. Dem 
entsprechen auch seine beiläufig mitgeteilten Angaben über das 
Auftreten dieser Form. Aus den mir vorliegenden fünf Original- 
stücken (darunter 3 Typen) geht hervor, daß alle fünf aus 
einer und derselben Zucht vom August 1876 herrührten; ins- 
gesamt hatte er bis 1901, also im Verlauf von 30 Jahren, bloß 
12 fuscalata durch die Nachzucht (und 2 Freilandstücke aus 
Bornich, 21. 6. 76 und Juli 1879) erhalten. Trotzdem stellte er 
in der Urbeschreibung, 1884, (22) die Sache so dar, als ob sich 
diese dunkelste Form bei der Nachzucht nach obscura in Il. Gen. 
mehr oder weniger regelmäßig „schon im zweiten Jahre“ ein- 
stellte! In Wirklichkeit hatte er wahrscheinlich auch nur ein 
einzigesmal das Glück, im Jahre 1876 bei seinen Zuchten auf 


161 


einen Stamm zu stoßen, der lebenskräftig genug war, die dunkle 
ss-Form auszubilden; die Daten der restlichen 7, in der hinter- 
lassenen Sammlung nicht mehr vorhandenen (wahrscheinlich 
vertauschten) fuscalata wären jedenfalls sehr interessant; es ist 
übrigens auch durchaus möglich, fast naheliegend, daß zwischen 
dem Freiland-Q vom Juni 1876 und den nachgezüchteten Stücken 
vom August 1876 eine engere Beziehung bestand. 


E. Biologie. 


Der Falter, auch das 2, fliegt gern zum Licht. Untertags sitzt er mit 
ausgebreiteten Flügeln an Felsen, Weinbergsmauern u. dgl., oft gemeinsam 
mit der ähnlichen marginepunctata; noch öfter aber ist er in Felsenritzen, 
unter kleinen Felsvorsprüngen u. dgl. gut verborgen und dann schwer zu 
finden. In der späten Dämmerung fliegen die Falter manchmal um Sedum 
oder Calluna, sind aber selten zu beobachten; sie sind anscheinend wenig 
tlieglustig und entfernen sich nie weit von ihren Flugplätzen. — Die Paarung 
erfolgt in den Morgenstunden und dauert oft bis Mittag; auch nach Lösung 
der Kopula pflegen sich die 5’ nicht weit zu entfernen, sodaß man manchmal 
beim Absuchen der Felsen beide Stücke nebeneinander findet. — Im Freien 
ist contiguaria nicht bloß schwer zu finden, sondern in den meisten Jahren 
wirklich selten; wahrscheinlich geht der größte Teil der Brut während der 
Entwicklung zu Grunde, 

Die Eier werden nach Buckleys Freilandbeobachtungen in Felsspalten 
abgelegt; sie haften in Reihen oder Klümpchen an zarten Fäden oder an 
den Rippen von dürren Gräsern u. dgl. — In der Gefangenschaft legen die 9 
ihre Eier, manchmal bis 100 und darüber (der Gesamtvorrat soll bis 200 be- 
tragen) in die Glasröhrchen; Buckley empfiehlt die Einsetzung der ® in eine 
kleine Holzschachtel mit Gazedeckel unter Beigabe einer Flocke Watte u. dgl. 
und die Fütterung mit Zuckerwasser am Gazedeckel. — Das Ei entwickelt sich 
in 7 bis 14 Tagen. 

Die Raupen leben im Freiland vorzugsweise, aber sicher nicht ausschließ- 
lich, auf Sedum album (Rheinland, wohl auch Wachau) oder Calluna (Eng- 
land); englische Entomologen fanden sie auch auf Empetrum nigrum und 
Cotyledon umbilicus (11, 31, 37). — In der Gefangenschaft lassen sich die 
Raupen ohne weiters mit Löwenzahn oder Salat erziehen. Das von Klimesch 
empfohlene Anwelken ist nicht nötig; ich zog die Raupen verlustlos mit ganz 
frischem Salat, Buckley sogar mit in Wasser eingefrischtem Futter. Die eng- 
lischen Entomologen erprobten als gutes Ersatzfutter auch den Knöterich 
(Polygonum aviculare), Hühnerdarm (Alsine media), Weißdornknospen u.a. — 
Nach alten Zuchterfahrungen ist es vorteilhaft, zeitweise ein anderes Bei- 
futter zureichen, z.B. Laubblätter von Eichen oder Prunus-Arten (Fuchs 15), 
oder Blütenblätter von Rosen, Astern, Maäßliebchen u.dgl. (Naufock, Linz). 
— Ich habe es für vorteilhaft erprobt, kleines sperriges Stengelwerk, dürre 
Grasstengel u. dgl. aufrecht in das Zuchtglas zu stellen; dadurch bleibt einer- 
seits das Futter lockerer gelagert und schimmelt weniger leicht, anderseits 
kriechen die Raupen mit besonderer Vorliebe auf die das Futter überragen- 
den Stengel, wo sie dann den ganzen Tag ruhig verbringen. — 


162 


Die Zucht erfolgt anfangs in Glasröhrchen mit luftdurchlässigem Ver- 
schlusse, wobei zu beachten ist, daß sich die Innenwand nicht mit Feuchtig- 
keit beschlägt, in der die winzigen Räupchen ertrinken würden; später sind 
am besten mittelgroße Einsiedegläser (etwa 2 Liter) zu verwenden, in denen 
auch die Verpuppung erfolgt; eine Reinigung ist nur bei Bedarf, besonders 
beim Beginn von Schimmelbildung nötig. — Ein schwieriges Kapitel bildet 
die Ueberwinterung der halbwüchsigen Raupen, meist nach der dritten 
Häutung. Hiebei geht sehr häufig die ganze Brut zugrunde und selbst die 
erfahrensten Züchter konnten dies mit allen Künsten (Einlagerung im Keller, 
zwischen den Fenstern, vor dem Fenster, im Freien usw.) nicht verhindern. 
Anderseits habe ich die Raupen ganz achtlos im geheizten Zimmer belassen 
und keinen Verlust erlitten; eine ähnliche Erfahrung scheint auch Dr. Ferdi- 
nand Fuchs (30) gemacht zu haben. Ich habe den Eindruck, daß das Ge- 
lingen der Ueberwinterung nicht so sehr von den äußeren Umständen, als 
vielmehr von der Lebenskraft der Brut abhängt. Auch im Winter ist ab 
und zu etwas frisches Futter (Salat) als Futter zu gehen. In allen Stadien 
der Zucht sind die Gläser vor direkter Sonnenbestrahlung zu bewahren, da 
diese die Raupen verbrennt; ganz kurze Bestrahlungen wirken dagegen manch- 
mal anregend. 

Die Dauer des Raupenstadiums ist verschieden. Im Freiland dürfte 
folgender Turnus die Regel bilden. Die (l.) Sommergeneration des Falters 
erscheint Ende Juni oder anfangs Juli, nur selten und ausnahmsweise schon 
früher, etwa anfangs Juni; man fängt aber auch frische Stücke ab Mitte Juli bis 
Anfang August. Die Raupen nach dieser Generation entwickeln sich verhältnis- 
mäßig bald bis zur 3. Häutung; die meisten stellen dann die Nahrungsaufnahme 
mebr oder weniger ein und schicken sich zur Ueberwinterung an; ein klei- 
ner Teil beginnt aber meistens plötzlich rapid zu wachsen, verpuppt sich 
bald und ergibt Ende September eine partielle (II.} Herbstgeneration. Auch 
die von dieser abstammenden Raupen entwickeln sich noch im gleichen Jahre 
bis etwa zur 3. Häutung und überwintern dann. Die nächstjährige Sommer- 
generation kann also aus Raupen der vorjährigen I, oder II. Gen. hervor- 
gegangen sein. Die überwinterten Raupen beginnen nach der letzten Häu- 
tung, d. i. meist Ende April, rascher zu wachsen und benötigen dann meist 
noch 4 Wochen bis zur Verpuppung (11). — Bei der Serienzucht in der 
Gefangenschaft verschieben sich die Verhältnisse bald. Manchmal wachsen 
in den aufeinander folgenden Generationen alle Raupen gleich schnell oder 
gleich langsam, ein anderesmal tritt auch bier die Teilung in schnell und 
langsam wachsende Raupen auf. Bei den schnellwüchsigen Raupen währt 
das ganze Raupenstadium 5—6 Wochen (37), sodaß die Gesamtdauer einer 
solchen Zucht etwa 60 Tage beträgt. Bei derlei irregulär verschobenen Bru- 
ten können sich die Falter zu allen Jahreszeiten entwickeln und kann das 
plötzliche Wachsen der Raupen auch mitten im Winter beginnen. 


Das plötzliche raschere Wachsen eines Teiles der Raupen ist eine der 
interessantesten Erscheinungen, die sich übrigens auch bei anderen Arten 
wiederholt. Sie dürfte nicht auf besonders günstige äußere Einwirkungen, 
z. B. besonders warme Jahre oder besonders warme Lokalitäten u. dgl. zu- 
rückzuführen sein, wie dies Fuchs (16) vermutete; diese Einwirkungen finden 
auf alle Individuen in gleicher Weise statt und es wäre nicht einzusehen, 
warum bloß ein Teil darauf reagieren sollte. Viel wahrscheinlicher ist es 


163 


daß es sich auch dabei um eine Erbanlage handelt (so auch Fryer 21); 
es wären dann also erbliche ein- oder zweibrütige Stämme anzunehmen. 

Die Raupe wurde von Newmann (10), Hellins (11) und H. Fuchs (15) 
eingehend beschrieben; diesbezüglich wird auf die Handbücher verwiesen. 

Die Verpuppung erfolgt in einem ganz lose mit einigen Fäden her- 
gestellten Gespinste, zwischen dem Futter oder an der Wand des Zuchtglases 
(nicht auch zwischen beigegebenem Moos); Buckley vermutete, daß im Frei- 
land ein leichter Erdkokon angefertigt wird, doch gelang es nie, Freiland- 
puppen zu finden. — Schon Fuchs (16) und Fryer (21) beobachteten, daß 
sich die Raupen gern paarweise verspinnen; letzterer vermutete, daß es sich 
dabei um verschiedengeschlechtliche Tiere handeln dürfte, die dann gleich- 
zeitig schlüpfen und so auch auf diese Weise zur Erhaltung der Art beitragen. 
Nach meinen Walırnehmungen finden sich nicht gerade immer bloß zwei 
Stücke zusammen, sondern es scheint sich überhaupt um die Neigung zur 
gesellschaftlichen Verpuppung (also ein Problem für sich!) zu handeln. — 
Ich habe die Puppen in der Folge ganz rücksichtslos aus ihren Gespinsten 
entnommen und in eine mit etwas Sand belegte Puppenschachtel gelegt. 
Ich hatte dabei weder Verluste noch Mißbildungen zu beklagen. — Entgegen 
der Tradition, Acidalien stets trocken zu halten, habe ich die Puppen wie- 
derholt leicht mit Wasser bestäubt; ich hatte den Eindruck, daß dies zu 
rascherem Schlüpfen anregte. Jedenfalls trat das von anderen Autoren be- 
klagte Vertrocknen der Puppen nicht ein. 

Die Puppenruhe dauert meist 2—3 Wochen (37). 

Eine eingehende Beschreibung der Puppe erfolgte durch Fuchs (16). 


Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini 
unter besonderer Berücksichtigung 
der argyrognomon- und der argus-Gruppe. 
Von Walter Forster-München. 


Corrigenda 
Tafel XII No. 19u.20: Krain statt Kärnten. 


Seite 57: Catochrysops statt Catachrysops. 
Seite 83 Zeile 11: argyrognomon auct. statt argyrognomon Bersstr. 
Buchbesprechung. 


Hering, Prof. Dr. M.: 

Die Blattminen Mittel- und Nordeuropas. Mit 7 Tafeln und ca. 500 Text- 
Abbildungen. Verlag Gustav Feller, Neubrandenburg. Lieferung 2 und 3. 
Von dem großangelegten Werk, dessen erste Lieferung in diesen Mit- 

teilungen ausführlich besprochen wurde, sind nun dankenswerter Weise 

in rascher Folge Lieferung 2 und 3 erschienen. Sie enthalten die Minen der 
alphabetisch geordneten Futterpflanzen von den Pflanzengattungen Brunella 
bis Myrica. Die großen Vorzüge des Werkes, auf die schon bei der ersten 

Besprechung näher hingewiesen wurde, zeigen sich auch bei den beiden vor- 


liegenden Lieferungen in unveränderter Weise. Zahlreiche wohlgelungene 
Bilder unterstützen wieder den Text aufs Wirksamste. L.O. 


164 


Beiträge 
zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas. 
Von ©. Holik-Prag. 


L 


Die Zygaenenfauna der Balkanländer ist nur bruchstück- 
weise aus den faunistischen Arbeiten von Staudinger, Rebel, 
Drenowski, Stauder, Zerny und anderen Autoren, ferner durch 
Beschreibungen einzelnerRassen durch Burgeff, Reiss, Rocci, Dre- 
nowski usw. bekannt geworden. Eine zusammenfassende Arbeit 
über dieses Gebiet fehlt noch. An Hand der mir zur Verfügung 
stehenden Literatur und eigenen und fremden Sammlungsmate- 
rials will ich versuchen, eine wenn auch vorläufig nur lücken- 
hafte Uebersicht über die Zygaenenfauna der Balkanländer zu 
geben. Große Teile des Gebietes, wie Kroatien, Altserbien, die 
Türkei, mußten dabei vorläufig nahezu unberücksichtigt bleiben, 
weil mir Vergleichsmaterial und einschlägige Literatur fehlten. 

Sowohl artlich als rassisch unterscheidet sich die Zygaenen- 
fauna der Balkanhalbinsel wesentlich von jener der Apenninen- 
halbinsel. Der Vergleich des Artenbestandes beider Gebiete er- 
gibt, daß die Apenninenhalbinsel weit reicher an Zygaenenarten 
ist. Beiden Gebieten gemeinsam sind folgende Arten: 


purpuralis Brünnl. carniolica Scop. 
brizae OÖ. meliloti Esp. 
scabiosae Schev. filipendulae \L. 
exulans H.u.R. lonicerae Schev. 
punctum O. trifolii Esp.(?) 
cynarae Esp. transalpina Esp. 
achilleae Esp. ephialtes L. 


Auf der Apenninenhalbinsel einschließlich des Litorales der 
Seealpen, nördlich begrenzt durch die Südhänge der Alpen, öst- 
lich bis an den istrianischen Karst reichend, kommen folgende, 
auf der Balkanhalbinsel fehlende Arten vor: 


165 


rubicundus Hb. rhadamanthus Esp. 


erythrus Hb. lavandulae Esp. 
gallica Obth. hilaris Ochs. 
sarpedon Flb. faustaL. 
oxytropis Boisd. occitanica Vill. 


Diesen zehn Arten, die auf der Balkanhalbinsel fehlen, 
stehen nur drei balkanische Arten gegenüber, deren Verbreitungs- 
gebiet sich nicht bis in das apenninische Gebiet erstreckt: 


sedi F. angelicae O. 
laeta Hb. 


Das Vorkommen von Zyeg. trifolii Esp. auf dem Balkan scheint 
mir überdies noch nicht sicher zu sein. Zyg. sediF. und Zyg. 
laeta Hb. sind nur im Osten des Gebietes heimisch. Zyg. trans- 
alpina O. ist nur im äußersten Westen verbreitet und wird nach 
Osten zu, wie auch anderwärts, von Zyg. angelicae O. abgelöst. 

Endemismen weist die Zygaenenfauna des Balkans keine 
auf. Demgegenüber kommen auf der Apenninenhalbinsel zwei 
Arten vor, deren Verbreitung auf dieses Gebiet beschränkt ist, 
und zwar: rubicundus Hb. und oxytropis Boisd. 

Groß sind die Rassenunterschiede der beiden Gebieten ge- 
meinsamen Arten. In Südosteuropa fehlen die extrem ver- 
dunkelten Rassen von scabiosae Schev., achilleae Esp., carnio- 
lica Scop., meliloti Esp., filipendulae L. und transalpina Esp., 
aber auch die purpuralis-Rassen mit extrem entwickeltem rotem 
Zeichnungsmuster. Nur im Nordosten des Gebietes finden sich 
bei manchen Arten, z. B. Zyg. cynarae Esp. und punctum O,, 
Anklänge an norditalienische Rassen. 

Es besteht aber nicht allein ein Unterschied zwischen den 
Balkanrassen und den apenninischen Rassen, sondern auf der 
Balkanhalbinsel selbst ist unschwer eine Trennung der Rassen, 
die in den westlichen, an die Adria angrenzenden Karstgebieten 
fliegen, von jenen des Ostbalkans durchzuführen. Am augen- 
fälligsten ist dies bei Zyg. carniolica Scop. der Fall, deren ost- 
balkanische Rassen von den westbalkanischen z.T. so stark dif- 
ferieren, daß der Uneingeweihte an zwei verschiedene Arten 
denken könnte. Es ist eigenartig, daß zwischen den Rassen des 
Ostbalkans und jenen des pannonischen Raumes eine größere 
Uebereinstimmung besteht, als zwischen jenen und den Karst- 
rassen. Es haben sich eben im Karstgebiet Rassen heraus- 
gebildet, die sich von den in den anschließenden Gebieten flie- 


166 


genden Rassen oft scharf unterscheiden. Die Einflußsphäre 
der ostbalkanischen Rassen reicht zum Teil bis in das Wiener 
Becken und an den Südrand der Karpathen. Das Verbreitungs- 
gebiet der westbalkanischen erstreckt sich in west-östlicher 
Richtung von Istrien bis nach Montenegro. Im Süden findet es 
seine natürliche Grenze an der adriatischen Küste, im Norden 
dürfte es nicht ganz an den Flußlauf der Save heranreichen. 
Bei einzelnen Arten sind auch noch Uebereinstimmungen mit 
den Rassen des oberen Drautales und des unteren Murtales 
vorhanden. Auch in den Gebirgen Transsylvaniens fliegen 
Rassen, die den westbalkanischen näher stehen als den ost- 
balkanischen. 


Zy$. (Mesembrynus) purpuralis Brünnl. 


Wie schon in der Einleitung bemerkt wurde, besteht zwi- 
schen den apenninischen und den balkanischen Rassen dieser 
Art ein wesentlicher Unterschied. Bei den ersteren ist die Ten- 
denz zur Ausbreitung des Rotmusters charakteristisch, bei letz- 
teren dagegen die entgegengesetzte Entwicklungsrichtung vor- 
herrschend. Daneben bestehen auch wesentliche Unterschiede 
zwischen den westbalkanischen und den ostbalkanischen Rassen. 
Die westbalkanischen Rassen, angefangen von Istrien bis nach 
Montenegro, sind gekennzeichnet durch ein weitestgehend redu- 
ziertes Rotmuster, kräftigen Körperbau und bedeutende Größe, 
bei den mazedonischen und bulgarischen Rassen, die kleiner 
und zarter gebaut sind, ist das Rotmuster besser entwickelt und 
auch lebhafter in der Farbe. Im Gebiete des Bosporus (Bul- 
gurlu Dagh, Kaish Dagh) fliegt eine Rasse, die nicht mehr den 
für die meisten übrigen Balkanrassen charakteristischen rund- 
lichen plutoiden Flügelschnitt hat. Den balkanischen Rassen 
nahestehend dürften die Rassen Transsylvaniens sein. Eine kleine 
Serie aus Kronstadt und Hammersdorf (leg. Dr. Czekelius) hat 
ebenfalls runden Flügelschnitt, reduziertes Zeichnungsmuster 
und gut entwickeltes Marginalband. 

Die Verbreitung der Art in dem besprochenen Gebiet ist 
ziemlich allgemein. Sie reicht bis Süd-Griechenland und greift 
auch auf Kleinasien über. Auf den adriatischen Inseln scheint 
die Art allerdings zu fehlen und auch an der dalmatinischen 


Küste ist sie nicht überall vorhanden. Bei Gravosa und Spalato 
fand ich sie nicht. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H 3, 2 167 


im allgemeinen stimmen die Balkanrassen wohl mit der ost- 
alpinen var. pluto Ochs.') überein, die ich als Subspezies auf- 
fassen möchte. Diese Uebereinstimmung bezieht sich sowohl 
auf den Flügelschnitt, den Fühlerbau, als auch in beschränkte- 
rem Maße auf den Zeichnungscharakter. Der robustere Körper- 
bau, die noch breiteren Flügel, die Verdüsterung des Rotmusters, 
das meist überaus breite Marginalband, die starke Behaarung 
lassen aber die Auffassung zu, daß die Rassen des westlichen 
Balkans, die Karstrassen, eine eigene Subspezies bilden. Ihr 
Verbreitungsgebiet dürfte sich über Istrien, Krain, Bosnien, Her- 
zegowina, Dalmatien, Montenegro, vielleicht auch auf Teile Alt- 
serbiens erstrecken. Im Savegebiet dürften diese Karstrassen 
nicht mehr fliegen. 


Die in Ost-Slawonien (Syrmien) fliegende purpuralis-Rasse 
gehört noch nicht zu den eigentlichen Balkan-Rassen. Herr 
M.Koch-Dresden erhielt aus der Fruska-Gora (Beo£in), einem 
aus der syrmischen Tiefebene unvermittelt bis etwas über 500 m 
aufsteigenden, mit Buchen und Eichen bestandenen Gebirgszug, 
eine große purpuralis-Serie, von der er mir in dankenswerter 
Weise einen Teil überließ. Der Flügelschnitt ist schlanker als 
bei den Balkan-Rassen, sogar noch schlanker als bei zentral- 
ungarischen, entspricht also nicht der typischen pluto-Form. 
Dagegen ist das rote Zeichnungsmuster, namentlich die Form 
der Mittelstrieme ausgesprochen plutoid. In der Ausbreitung des 
Rotmusters variiert diese Rasse nur unwesentlich. Das Rot ist 
wie bei ungarischen Stücken, nicht so düster wie bei den 
westlichen Balkan-Rassen. Das dunkle Zeichnungsmuster hat 
nur schwachen, meist blauen, manchmal etwas grünstichigen 
optischen Glanz. Das Marginalband fehlt meist ganz, wie bei 
den Zentralungarn, manchmal ist es schwach angedeutet und 
am Apex verbreitert, selten so stark ausgebildet wie bei den 
westlichenBalkan-Rassen. Thorax und Abdomen sind nur schwach 

!) Ochsenheimer beschreibt seine „Zyg. Pluto“ wie folgt: „Sie ist ge- 
wöhnlich etwas breiter, die Flügel sind mehr abgerundet, am Außenrande 
breiter, die hinteren weniger ausgeschweift. Die Grundfarbe ist dunkler 
sie mag in schwarzblau oder grün übergehen, die rothen Streifen sind feiner, 
der dritte ist keilförmig, kürzer und verläuft nach außen kaum in die Fläche, 
Der schwarze Saum der Hfl. verbreitert sich in der Spitze etwas heller ein- 
wärts. Das 9 ist grünlich und hat weißgrau gesäumte Schulterdecken. Alles 
übrige ist wie bei Minos.“ — Stücke aus Ungarn (Svabhögy, Vac, Iszaszeg, 


Mätra, leg. Surmin) stimmen mit dieser Beschreibung nicht ganz überein. 
Das Marginalband des Hfl, ist bei ihnen kaum angedeutet. 


168 


behaart und wenig glänzend. Das einzige mir vorliegende @ und 
drei weitere aus dem Jahre 1935 stammende $ der Sammlung 
Koch sind ziemlich hell bronzegrün. Durchschnittliche Größe 
der J: 14mm Vfl.-Länge. 42 5, 19, Fruska-Gora, VI. 1934. 
Wir kamen überein, für diese Rasse den Namen var. slavonica 
Holik u. Koch vorzuschlagen. 


Aus Istrien, und zwar aus dem Karstgebiet bei Op£ina 
oberhalb Triest, hat Rocci') die Rasse var. carsica beschrieben. 
Sie wird wie folgt charakterisiert: Größer als minos Schiff. und 
gleich der bosniaca Bgff. Flügel breit und abgerundet, die Grund- 
farbe sehr dunkel und glanzlos. Die roten Flecken schmal und 
kurz, so daß zwischen dem Ausläufer des Mittelstreifens und 
dem Außenrand immer ein dunkler Raum ist. Der Mittelstreifen 
ist fast immer nach außen verbreitert, aber am Rande nicht ver- 
schwommen. Die Umrandung des Hfl. ist breiter als bei ande- 
ren Rassen, oft 1 mm in ihrem ganzen Verlauf und an der Flügel- 
spitze auf 3mm verbreitert. Auch der Analrand hat eine schwarze 
schmale Einfassung. Die var. carsica hat nach Rocci ein düste- 
res Aussehen. Sie repräsentiert von allen bis dahin beschriebenen 
purpuralis-Rassen die am meisten melanotische. 

Stauder?) berichtet über die bei Triest fliegende Z. pur- 
puralis: „häufig, oft gemein... meist in sehr großen Stücken, 
darunter nicht selten f. polygalae Esp., zweimal auch f. inter- 
rupla Stgr.“ Ueber die bei Villa di Rovigno fliegende Population 
schreibt er: „sehr gemein in großen, vielfach bläulich glänzenden 
Stücken, Unterflügelspitze wie bei pluto O. stark schwarz ge- 
färbt.” Weitere Standorte in Istrien (nach Stauder): Umago, 
Conconello, Scorcola; in Inneristrien am Planik bei 1000 m. 
In der Sammlung Dr. Bytinski-Salz steckt auch 1 Exemplar vom 
Monte Maggiore. 

Herr Dr. Bytinski-Salz (Padua) machte mich auf die Ver- 
schiedenheit der Population von Rovigno d’Istria gegenüber var. 
carsica Rocci aufmerksam. Es liegen mir vor: 9 J 4Q ex coll. 
Dr. Bytinski-Salz, 85 2 © in meiner Sammlung (alle leg. Dr. By- 
tinski-Salz). Vorderflügel der JS’ bis zu 18mm. Breit- und rund- 
flügelig; das Marginalband verjüngt sich von dem stärker ge- 

!) Rocci, Dr. U., Ricerche sulle Forme del gen. Zygaena Fabr. VII. 
Bolletino della Soc. Ent, Ital., 58., 1926, S. 63—73, 

2) Stauder H., Die Schmetterlingsfauna der illyro-adriatischen Festland- 


und Küstenzone (Faunula Illyro-Adriatica), 4. Abschnitt. — Ent. Anz,, 9.-10., 
Wien 1929,30, 


a; 169 


schwärzten Apex gegen den Innenwinkel zu und setzt sich nicht 
auf dem Innenrand fort. Bei einzelnen Stücken, 9 und %, ist 
das Marginalband nahezu verschwunden und nur an der Flügel- 
spitze etwas angedeutet. Das Rot ist dunkles Karmin, aber nicht 
so düster, wie es von var. carsica Rocci beschrieben wird. Das 
dunkle Zeichnungsmuster scheint dagegen wieder mit var. car- 
sica Rocci übereinzustimmen, es ist schwarz, nahezu glanzlos, 
rußig. Die Beschuppung ist ziemlich dicht, die Flügel sind daher 
wenig durchscheinend. Die Zeichnung ist spärlich, pluto-ähnlich, 
die Mittelstrieme ist kurz, nach außen wenig verbreitert und 
nahezu nicht gelappt. Die schwach bronzegrünlich glänzenden, 
dünner beschuppten @ haben meist reichlichere Zeichnung. Das 
Abdomen ist kurz und anliegend behaart, schwach glänzend, 
der Thorax mit längeren, wolligen Haaren besetzt, bei den 5 
schwarz, bei den $ mehr oder weniger grau untermischt. Ab- 
weichende Formen: f. plutonia Vrty., f. interrupla Stgr., f. rubro- 
tecta Vrty. (polygalae Esp.), nur %. Ich halte diese Population 
für eine eigene, nicht mit var. carsica Rocci identische Rasse. 
Bei Görz soll nach Stauder die Art fehlen. In der Sammlung 
M.Koch-Dresden stecken aber kleine, von Fiori dort gesammelte 
Serien, die im Habitus den Tieren aus Krain entsprechen, jedoch 
etwas kleiner und nicht so düster sind und deren Umrandung 
der Hinterflügel eher schwächer ist. 


Aus Krain erhielt ich von Herrn J. Hafner-Laibach 3 
4 % von verschiedenen Fundorten. Es sind im Flügel- und Füh- 
lerbau sicher zu ssp. pluto O. gehörige Stücke. Die Färbung 
des dunklen Zeichnungsmusters und die Zeichnung entspricht 
ebenfalls der Ochsenheimerschen Beschreibung. Der Keilfleck 
ist nach außen nur wenig erweitert, er kommt dem Außenrand 
nicht nahe. Das Rot ist matter als bei ungarischen Stücken, 
die Flügel sind transparenter. Thorax und Abdomen sind nicht 
besonders lang behaart. Gegenüber der Rovigno - Population 
etwas schmalflügeliger, dünner beschuppt, kleiner, das Marginal- 
band schmäler. Vfl.-Länge der $ 16 mm, der © 17mm. Nach 
Hafner!) fehlt die Art bei Laibach und Wippach, ist aber sonst 
in Krain allgemein verbreitet. Beobachtete abweichende For- 
men: f. plutonia Vrty. nicht gerade selten; f. rubrotecta Vrty. 
(polygalae Esp.). 


!) Hafner J., Verzeichnis der bisher in Krain beobachteten Groß- 
schmetterlinge. 2. Aufl. Laibach 1930. (Ungedruckt, Manuskriptabschrift.) 


170 


Aus Fuzine, Kroatien (Littorale), steckt in der Sammlung 


des Ent. Mus. Berlin-Dahlem 1 9 (leg. Hilf). 


Aus Bosnien ist var. bosniaca Bgff ') beschrieben wor- 
den. Sie „schließt sich an var. pluto O. an, ist aber größer wie 
Stücke dieser ostalpinen Rasse, sehr dicht beschuppt und von 
düsterem Aussehen. Der Mittelfleck ist zum Unterschied von 
pluto gegen den Rand zu stets geteilt. Die Flügel haben im 
allgemeinen eine große Breite, die Hfl. sind zuweilen am Rande 
etwas zugespitzt und beim 5’ mehr oder weniger schwarz um- 
randet. Die © führen die graue Bestäubung. Eine bei 900 m 
gesammelte Serie unterscheidet sich fast nicht von der beschrie- 
benen.“ Vlasicgebirge, 1800 m (nördlich Jajce-Travnik). 5 5 
aus Koric'na am Nordhang des Vlasicgebirges in meiner Samm- 
lung; weitere 6 5 19 aus Koricna und 1 5 vom Maklen-Paß 
aus dem Ent. Mus. Berlin-Dahlem (leg. Leonhard) stimmen ziem- 
lich zu dieser Beschreibung. Vfl.-Länge der 5 15-16 mm. — 
Wie mir Herr M. Koch-Dresden mitteilt, stimmt eine Serie vom 
Trebevi&€ mit var. bosniaca Bgfi. vom Vlasicgebirge überein. 
Eine kleine Serie aus Serajevo weicht dagegen wie folgt ab: 
kleiner, nicht so düster, Hfl. nicht so schwarz umrandet. Ein 5 
aus Mostar ist klein und entspricht den Stücken aus Serajevo. 


In der Herzegowina sammelte ich vom 7.— 12. Juli 1930 
im Hochtale Vucija bara (ca. 1200 m) eine große Serie Zyg. 
purpuralis Brünnl. (38 5 229). Die Tiere sind durchschnittlich 
kleiner als die Rovigno-Rasse (Vfl.-Länge der 5 16-17 mm, der 
Q 16—18 mm), dünner beschuppt, transparenter; das Rot ist 
düsterer, matter, dunkles Karmin. Der Flügelschnitt ist etwas 
schlanker, etwa in der Mitte zwischen der Rovigno-Rasse und 
den Stücken aus Koriena stehend. Die Behaarung von Thorax 
und Abdomen ist lang und wollig, aber nicht so lang wie bei 
den hochalpinen Rassen, immerhin aber stärker als bei der 
Rovigno-Rasse, bei den @ kürzer, am Thorax oft grau. Opti- 
scher Glanz schwach blaugrün, bei den 9 hell bronzegrün. 
Das Rotmuster ist schwach entwickelt, ausgesprochene pluto- 
Formen sind nicht selten. Die Mittelstrieme ist kurz, nach 
außen wenig oder gar nicht verbreitert, nicht gelappt, am äußern 
Ende oft durch die geschwärzten Adern zerteilt und ausgezackt. 


I) Burgeff H.. Kommentar zum palaearktischen Teil der Gattung Zy- 
gaena des von Ch. Aurivillius und H. Wagner herausgegebenen Catalogus 
Lepidopterorum, — Mitt. d. Münch. Ent. Ges. 8., 1914, 16., 1924. 


171 


Auch die Analstrieme ist oft eingeschnürt. Das Marginalband 
ist von wechselnder Breite, durchschnittlich schmäler als bei der 
Rovigno-Rasse, der Apex aber immer ziemlich breit geschwärzt. 
Die Stücke aus Koricna weisen außer dem schlankeren Flügel- 
schnitt auch dichtere Beschuppung und lebhaftere Färbung auf. 
Auf die Besonderheit dieser Population machte schon Schawerda') 
aufmerksam. Er schreibt: „Auf der Vueija-bara fingen wir in 
Anzahl stark behaarte Exemplare, die der alpinen Form nahe- 
kommen.“ Auch Aigner-Abafi’) führt „var. nubigena“ aus der 
Herzegowina an. Prof. Dr. Burgeff hat Stücke aus der Vucija 
bara mit solchen vom Vla$ic-Gebirge verglichen. Nach seinen 
brieflichen Mitteilungen wäre zwischen beiden Populationen 
kein wesentlicher Unterschied. Der Vergleich meiner Vuejja- 
bara-Serie mit der Beschreibung von var. bosniaca Bgff. laßt 
aber doch eine größere Verschiedenheit vermuten. 

Bei der Talsperre von Klinje oberhalb Gacko beobachtete 
ich Falter von außerordentlicher Kleinheit. Sie waren aber so 
zerschunden, daß ich sie nicht mitnahm. 

Ausführlich berichtet Rebel’) über das Vorkommen der Art 
in Bosnien-Herzegowina. Er nennt als Standorte: Vlasic, Kle- 
kovaca, Gebirge um Serajevo (namentlich Trebevi© und Igman 
sehr häufig), Ivan, Kalinovik, Maklen-Paß, Prenj, Labat, Neve- 
sinje, Gacko, Vucija-bara. 

In Ost-Montenegro (Bjelastica-Planina, zwischen Tara 
und Lim) fliegt eine Rasse, die mit der in der Herzegowina fliegen- 
den übereinstimmt. Ein von W.H. Muche in über 1000 m Höhe 
gefangenes Männchen läßt wenigstens diesen Schluß zu. Es ist 
das Rot wohl etwas dunkler als bei den Stücken aus der 
Vu£eija-bara. Auch im Durmitor-Gebiet soll Zyg. purpuralis 
nach Rebel‘) vorkommen. Ich habe sie dort im Jahre 1930 
nicht gefunden. 

Ueber Stücke aus Albanien schreiben Prof. Dr. Rebel u. 
Dr. Zerny-Wien: „Die Stücke stimmen mit solchen niederöster- 

') Schawerda K., Neunter Nachtrag zur Lepidopteren-Fauna Bosniens 
und der Herzegowina. — Verh. Zool.-bot. Ges. Wien. 62., 1916, S. 247. 

°) Aigner-AbafiLL. Beiträge zur Lepidopteren-Fauna des ungarischen 


Littorale, von Kroatien und Dalmatien, II, — Rovartani Lapok, 17., 1910, 
S. 71-105. 


°) Rebel, Dr.H., Studien über die Fauna der Balkanländer. II. Bos- 


nien und Herzegowina. -— Ann.d.k, k. naturhist. Hofmuseums. 19., Wien 1904. 
S. 293 ff. 


‘) RebelH.u. ZernyH. Die Lepidopterenfauna Albaniens. Wien 1931, 
172 


reichischer Herkunft überein und gehören weder zur Rasse bos- 
niaca Bgff. noch zu doiranica Bgff. aus Mazedonien.” Die Autoren 
urteilen allerdings nur nach zwei Q aus Kruma und Bicaj, Inner- 
albanien, in der Gegend von Kula e Lumes. Weitere albanische 
Standorte: Vunsaj, Zljeb, Ljubeten, Oroshi, Fani, Vlora, Galicica. 


Die ostbalkanischen purpuralis-Rassen haben zwar auch pluto- 
ähnlichen Flügelschnitt, unterscheiden sich aber wesentlich von den 
westbalkanischen Karstrassen. Aus Serbisch-Mazedonien 
wurde beschrieben die Rasse var. doiranica Bgff. (Kommentar 
Nr.111): „Kleine, rosenrot gefärbte und besonders im Q Geschlecht 
diaphane Rasse. cd’ mit ausgesprochen schwarzer Umrandung 
der Hil. © stets auf den Viln. weißgelblich bestäubt u. bronze- 
artig glänzend, sehr durchscheinend. Beide Geschlechter ziem- 
lich stark behaart, die @ am Thorax + graugelblich, je nach 
Stärke der weißgelblichen Bestäubung der Flügel. In der Form 
der Flecken mitteleuropäischen Stücken ähnlich, wenig variabel.“ 
Nicolic am Dojransee (südslawisch-griechische Grenze), Plaguscha 
Planina, Nicolatal bei Hudowa, Babuna-Paßhöhe. Darunter 2% 
mit drei unten sehr rotgefärbten Segmenten (f. rubrianata Bgft.) 

Eine Serie von 75 2 9 in der Sammlung M.Koch-Dresden 
aus Üsküb entspricht im allgemeinen der doiranica und ist, 
wenn man überhaupt nach der Beschreibung einen Unterschied 
feststellen will, vielleicht ein wenig robuster und Jüsterer (schriftl. 
Mitteil. d. Hrn. Koch). 

Eine ähnliche Rasse fliegt auch in der südwestlichen Ecke 
Serbisch-Mazedoniens, wie ich aus einer von Dr. Bukuwky bei 
Ochrid auf der Petrin Planina Ende Juli 1935 gesammelten Serie 
schließen kann, Vfl.-Länge nur 14 mm, Flügelschnitt ziemlich 
breit, wie bei den Balkanrassen üblich, Rotmuster normal, wenig 
variabel. Auffallend ist die dünne Beschuppung der Flügel, die 
dadurch sehr diaphan werden, und das zarte Rosarot. Behaarung 
wie bei var. doiranica Bgff. angegeben. Die bei var. doiranica Bgftf. 
vorhandene Umrandung der Hil, fehlt hier und ist nur bei einem 
Teil der Männchen angedeutet. Diese ganz eigenartige Rasse soll 
zu Ehren ihres Entdeckers, der auch sonst viel zum Zustande- 
kommen dieser Arbeit beigetragen hat, var. bukuwkyi m. (nov. 
var.) heißen. 10 5 6 9 in meiner Sammlung. 


Aus Bulgarien (West-Thrazien) erhielt ich eine größere 
Serie von der Pirin Planina (Bansko, Juli 1932, leg. Biener 35 7, 
2 ©). Diese Population gehört nicht zu var. doiranica Bgit. 


173 


Größe 16 mm Vil.-Länge, wenige Stücke größer. Flügelschnitt 
breit, abgerundet. Behaarung nicht länger als bei mitteleuro- 
päischen Tieflandrassen. Die Fühlerkolbe ist schwach, die Be- 
schuppung ziemlich dicht, die Flügel daher wenig transparent. 
Optischer Glanz bei den 5 meist blau, seltener grün, bei den 
Q grün. Die © sind nur wenig heller als die /. Die Thorax- 
behaarung ist bei ihnen etwas grau untermischt. Das Rot stimmt 
mit Mitteleuropäern überein. Die Zeichnung ist gut entwickelt, 
der Analstreifen ist meist gleichmäßig breit, nur selten etwas 
eingeschnürt, er füllt den Raum zwischen der Ader IV und a 
von der Wurzel bis zur Abzweigung von IV und manchmal noch 
darüber hinaus vollständig aus. Ebenso erfüllt der Wurzelteil 
der Mittelstrieme die Zelle meist vollständig und ist von dem 
Kostalstreifen und dem Änalstreifen nur durch die schwarz be- 
stäubten Adern getrennt. Der Außenteil der Mittelstrieme ist 
allerdings nicht sehr verbreitert und nur selten gelappt, er 
kommt dem Außenrand nicht nahe. In der Breite reicht der 
Außenlappen bis zur Ader IV und geht nur selten darüber hin- 
_ aus. Der Kostalstreifen ist von wechselnder Länge, in einem 
Fall erreicht er °/s der Vorderrandslänge. Das Marginalband 
ist meist sehr schmal, nur am Apex etwas deutlicher, bei we- 
nigen @ etwas breiter. A.K. Drenowski!) nennt aus dem glei- 
chen Gebiete noch „Pirin, oberhalb des Dorfes Liljanowo, in 
einer Höhe bis 1300 m“, Kresna-Enge und Belasitza-Gebirge, 
oberhalb des Dorfes Eleschnitza als Standorte. Nach Buresch :) 
ist Z. purpuralis Brünnl. im Piringebirge die häufigste und ver- 
breitetste Zygaenenart. Die obere Grenze der Verbreitung liegt 
nach ihm (a. a. O., S.280) bei 1500 m. Dr. Bukuwky sammelte 
im Piringebirge oberhalb Bansko ebenfalls eine größere Serie 
(15 X 8%). Diese unterscheidet sich nicht von der bei Bansko, 
also in tieferer Lage gesammelten Exemplaren. Nur die Spann- 
weite ist etwas geringer. Ich schlage für die Rasse des Pirin- 
gebirges den Namen var. thracica m. vor. 
!} Drenowski, A.K., Ein Beitrag zur Schmetterlingsfauna des Pirin-, 


Maleschewska- u. Belasitza-Gebirges in West-Thrazien. — Ztschr. f. wissensch. 
Ins.-Biol., 15.—16.. 1919 — 1921. 
2) Buresch, Iw., Beiträge zur Lepidopterenfauna des Pirin-Gebirges 


(Pirin-Planina) in Mazedonien. — Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol., 14., 1918, 
S. 97f. 


(Fortsetzung folgt.) 


174 


MITTEILUNGEN 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(e. V.) 


XXVIL 
Jahrgang 1937 
(8 Tafeln) 


Schriitleitung: 
Ernst Pfeiffer 
IM SELBSTVERLAG 
DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev. 


Es erschienen; 
Heft I am 15. Februar 1937 
II am 25. Juni 1937 
III am 15. Februar 1938 


Inhalt 
des 27. Jahrganges 1937 


Alberti B, Merseburg: Revision und Neubeschreibungen asiatischer 


BroerisZArteng u ee a te a REG 77, 


— — — Albert Naufock zum Gedächnis 
Daniel F., München-Gräfelfing: Lacydes elbursi sp. nov. . 
— — — Zwei neue Cossiden aus Persien 


Forster Dr. W., München: Liste der von H. und E, Kotzsch im Hin- 
dukusch erbeuteten Lycaeniden 


— — — Lycaena (Aricia) canariensis Blach. . 


Heuser R,, Kaiserslautern: Die Ursache der verschiedenen Puppenfar- 
ben bei Papilio machaon L, 


Holik O,, Prag: Beiträge zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas 1, 


Osthelder L. und Pfeiffer E, München: Lepidopteren-Fauna von 
Marasch in Türkisch Nordsyrien — Agrotidae, bearbeitet von M, 
Draudt-Darmstadt . 3 


Paliazeas Dr. P. Ph.: Beitrag zur Kenntnis der Cerambycidae des 
griechischen Macedonien 


Pfeiffer E, München: Notizen über persische Lycaenidae 


Reiß H., Stuttgart: Weiterer Ausschnitt über die Zygaenen-Fauna des 
Elbursgebirges an > a 


SchawerdaDr.K,, Wien: Faunula dolomitana. Die Mikrolepidopteren 
Stubenrauch Prof.Dr. v., München: Biologie der Erebia flavofasciata 


Warnecke G. Kiel: Ein zweiter Beitrag zur Kenntnis der Makrole- 
pidopteren-Fauna Südwest-Arabiens. (Schluß). 


Zerny Dr. H., Wien: Die Lepidopteren der Deutschen Gran-Chaco- 
Expedition 1925/26 mit Berücksichtigung der Sammelergebnisse 
von Professor Hosseus in der Sierra de Cördoba. — IV. Synto- 
midae, Arctiidae und Dioptidae 


Buchbesprechung 


Seite 


116 
103 
37 
49 


57 
65 


32 


126 


154 


149 
31 


164 
105 
17, 


39 


11 
170 


Verzeichnis 


der im 27. Jahrgange neubenannten Arten, 
Unterarten und Formen 
Abgebildete mit * bezeichnet 


Lepidoptera Seite 

*Catopta kendevanensis Daniel sp.n. . - ee. 510 
Chrysophanus hippothoe L. ssp. n. candissima Pfeiffer 210 
3 thetis Klug. ssp. n, elbursina Pfeiffer . . . . 2.0.36 

+ Cossus irani ‚Daniel. sp... 2. mn leg a 
Eurota hilaris Zerny nom mia... eu. 2er 
„ Marcia Zerny nom.n.. . . NER en. 118) 
Euxoa temera Hbn. livida Draudt oe ie 1) f.:n, 2 went 
*Glaucopsyche grumi Bozster nom. m... . 2... une. ErereS 
* Hypoglaucitis triangularis Warnecke p.n. . . ..... 0... 46 
*Hypotacha Boursini Warnecke p.n. . . :. 2.2. 0.0... 4 
Lacydes elbursi Daniel sp. n. . . . 3 
*Tycaena candalus H. Sch. nuksani Borken ssp..n.\ 0 22 Wen 
n hyacinthus H. Sch. vandarbani Pfeiffer sp.n. . . ... 3 

a loewii Zeller schwingenschussi Pfeiffer ssp.n. . . ... 34 

* % pberetiades Ey. andarabi Forster ssp. n.. 2 Eee 
*Metoponrhis anartoides Warnecke sp.n... 2... u 
Osygiartacunda, Draudtasp.n.n ar er. ee ee > 
Procris amaura Stgr. banghaasi Alberti sp. n. . . .... ..... 119 
«  budensis Speyer centralasiae Alberti sp.n. .. .....2.8 

„ chloronota Stgr. minima Älberti f.n,. . . a 

„  graeca Jord. persica Alberti ssp.? n. (an sp. n. .y Be 125) 

I ” ".ssultana Albertiisspen.. 20. 0 Se me 
hamitera Jord. minor AlbertiE (ssp- 2m. 2 er 

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MITTEILUNGEN 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(e. V.) 


SOLISTEN WITERENE 


Beiträge 
zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas. 
Von O,Holik-Prag. 
(Fortsetzung.) 


Aus dem zentralen Rhodope-Gebirse, bei den Dörfern Ce- 
pelare und Schirokaläka beschrieb Prof. A. K. Drenowski') eine 
purpuralis-Rasse unter dem Namen var. rebeli. Der Autor hat 
leider versäumt, eine lateinische Diagnose beizufügen, und da 
mittlerweile H. Reiss (Int. Ent. Ztschr. Guben, 1932, p. 275) eine 
Rasse von Zyg. graslini Led. ebenfalls mit var. rebeli benannte, 
muß die var. rebeliDren., weil der Name nicht durch die Nomen- 
claturregeln geschützt ist, umbenannt werden. Zur Ehrung des 
verdienstvollen Erforschers der buigarischen Fauna schlage ich 
dafür den Namen var. drenowskii m. vor. 

Herr Prof. A.K. Drenowski hatte die Güte, mir eine Ueber- 
setzung der nur in bulgarischer Sprache abgefaßten Diagnose 
zu senden: 


„Die Vfl, sind mit breiteren und längeren Schuppen bedeckt, schwarz 
und glänzend. Die in der Längsachse der Flügel gelegenen länglichen 
Flecken (Bänder und Strahlen) sind ziemlich verengt und verkürzt. Der 
erste Fleck, der vordere, äußerste (neben dem Vorderrand) ist 3—4mm 
lang und enger als der Raum zwischen den Adern, das äußerste Ende 
ist stumpf und endet ohne Biegung. Der zweite Fleck (in der Mitte der 
Diskoidalzelle) beginnt 1 mm vom inneren Winkel der Zelle und zieht 
gegen den Außenrand des Flügels. Dieser Fleck ist nur auf drei Längs- 
adern beschränkt ‘Adern II/4 und Illj2). Der so veränderte Fleck ver- 
liert sein keilförmiges Aussehen. Der dritte, innerste Fleck (unter der 
Diskoidalzelle) ist kürzer und enger als bei der Nominatform. Diese 
drei Flecken sind durch breit schwarz beschuppte Adern deutlich von- 
einander getrennt. — Die Hfl, sind dicht mit roten, länglichen Schuppen 
bedeckt. Neben dem äußeren Rand, sowohl auf dem Vorderrand als 
auch hauptsächlich in der Gegend des Apex, sind die roten Schuppen 


!) Drenowski A.K. Zygaena purpuralis Brünnl, n. var. rebeli. — 
Ztschr. d, bulg. Akad. d. Wissensch,, 38,, Sofia 1926, S. 211—214. (Bulgarisch.) 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges, XXVII. H. 1. 1 i 


durch schwarze ersetzt, die einen starken blauen Glanz aufweisen. Sie 
bilden ein bis 2 mm breites Band, das sich hinterwärts bis zur Ader IV/2 
fortsetzt, wo es am breitesten, bis 2,5 mm, ist. An dieser Stelle ver- 
breiten sich die schwarzen Schuppen auch über die Adern und bilden 
einen pfeilförmigen Fleck. Weiter nach hinten wird diese schwarze Rand- 
binde bald eng wie eine Linie, im Analwinkel des Flügels wird sie aber 
wieder 2-3 mm breit. — Die schwarze und glänzende Behaarung ist auf 
der Rückseite des Kopfes, am Thorax und am Abdomen stärker ent- 
wickelt, wie bei den hochalpinen Zygaenenarten, — Länge des Vfl. bei 
den 3 15-17 mm, bei einem 2 17 mm, Spannweite bei den 5 30 mm, 
© 33 mm. — Fliegt bei 1100-1650 m Höhe.“ 


Wie nicht anders zu erwarten, steht diese Rasse der 
ssp. pluto aus dem südöstlichen Europa am nächsten. Mit den 
beiden vorher besprochenen Rassen ist aber var. drenowskii m. 
nicht zu vereinigen. 205 1 Q9 aus der Osagowa-Planina, süd- 
westlich von Küstendil an der bulgarisch-serbischen Grenze, 
von Drenowski bei 1650 m Höhe gefangen, sollen zur gleichen 
Rasse gehören. Drenowski glaubt, daß auch die in Südwest- 
mazedonien (Galicica-Planina, zwischen Ochrida- und Prespa-See) 
zu var. rebeli Dren. gehören. Ich vermag diese Ansicht nicht auf 
ihre Richtigkeit zu überprüfen. Der Vergleich meiner Serien 
aus dem Rilo-Gebirge, dem Pirin-Gebirge und von Ochrid, 
weiters die Beschreibung der var. doiranica Bgff. läßt eher die 
Auffassung zu, daß Bulgarien und Mazedonien von einer Reihe 
untereinander zum Teil sehr verschiedener Rassen bewohnt sind. 
Es wiederholt sich auf dem Balkan anscheinend die gleiche Er- 
scheinung, wie wir sie bei Z. purpuralis Brünnl. auch anderwärts 
beobachten können. In tieferen Lagen (Bansko) fliegen Popula- 
tionen mit dichterer Beschuppung und kürzerer Behaarung, in 
höheren dagegen (Osogowa-Planina, Rila-Planina usw.) solche, 
welche in Behaarung und Beschuppung den alpinen Rassen ent- 
sprechen. Wie ich in der Fatra (Slowakei) feststellen konnte, 
reagiert Zyg. purpuralis Brünnl. schon auf verhältnismäßig geringe 
Unterschiede der Höhenlage des Standortes. 

1 5 @ von der Rhodope-Planina (leg. Drenowski) ist etwas 
kleiner und zierlicher gebaut, in Färbung und Zeichnung aber 
den Tieren aus Bansko ähnlich. Die Beschuppung ist schütterer. 


Von der Rila-Planina, Rila-Kloster, besitze ich 13% 12 
(leg. Hilf, 8.—10. 8. 1911). Flügelschnitt und Größe wie bei der 
Bansko-Serie, Beschuppung schütterer, Flügel daher mehr dia- 
phan. Das Rotmuster ist bei allen Exemplaren bis auf ein zu 
f. rubrotecta Vrty. gehöriges 5, stark reduziert, besonders der 


2 


Außenteil der Mittelstrieme, der Analstreifen füllt den Adern- 
zwischenraum meist nicht aus. Das Marginalband variiert in 
der Breite, bei einem 5 ist es sehr breit, verschwommen und 
auf den Analrand übergreifend. Kopf, Thorax und Abdomen 
sind stark wollig behaart, wie bei Höhenrassen üblich. Charak- 
teristisch sind die außerordentlich schwachen Fühler. Das 7 ist 
sehr dünn beschuppt, es hat stark gelblich aufgehellte Vfl. und 
etwas gelbgraue Thoraxbehaarung. 1 99 leg. Dr. Bukuwky, 
mit Rila 26. 7. 32 bezettelt, stimmt zu meiner Serie und dürfte 
vom gleichen Fundort stammen. 


Aus Griechenland berichtet als Erster Staudinger ‘) 
über die dort fliegende Z. purpuralis-Rasse. Er führt unter dem 
Namen „Zygaena Minos SV.“ Funde vom Parnass und Veluchi 
an und meint, „man kann die griechischen Exemplare um so 
weniger als verschieden bezeichnen, als sie auch unter sich 
ziemliche Abweichungen zeigen. Nur finde ich, daß das Blau- 
schwarz der Vfl. bei den griechischen ® meist stark weißlich 
angeflogen ist“. Tutt schreibt 1894 im Ent. Record: „Eine 
andere Staudingersche Varietät, graeca, ist, nach den Exempla- 
ren im Britischen Museum zu schließen, fast typisch; wie die 
Bourg St. Maurice-Exemplare neigen sie zur Kleinheit, schei- 
nen aber keine irgendwie gearteten bestimmten Merkmale zu 
bieten.“ In der Zusammenstellung der ihm bekannten purpuralis- 
Formen kennzeichnet Tutt var. graeca Stgr.: „Wie minos WV 
(pythia-Fuessli —pilosellaeEsp.—=nubigenaBirchal [nicht Hochw.]), 
aber beträchtlich kleiner.” Staudinger selbst hat den Namen 
var. graeca in der Literatur nicht verwendet. Dr. Burgeff (Kom- 
mentar Nr. 112) änderte den Namen var. graeca Tutt wegen Prae- 
occupation in var. hellena Bgff. um. 

Herr Dr. A. Bytinski-Salz hatte die Freundlichkeit, im British 
Museum zu London Nachschau nach den Tutt'schen Typen der 


var. graeca Tutt zu halten. Er schrieb mir darüber: 

„Dort sind: 25 2@ Minos var. graeca Stgr. lit. 5/2/69. auf grünem 
Etikett geschrieben: Fundort: Parnass. Kamen durch die Zeller'sche 
Sammlung 1884 ins Museum. Vfl.-Länge 15-17 mm, Spannweite 32-35 mm 
Vfl. schwach gelblich überstäubt, dünn beschuppt (etwas abgeflogen); 
Hfl. Saumband sehr schmal, vom Apex nur bis zur Hfl.-Mitte reichend. 
Aussehen sonst wie norddeutsche Stücke, sehr variabel in der Ausbildung 
der Keilflecke. Dies dürften dieselben Stücke sein, die Staudinger vor 
sich gehabt hat. — Außerdem ist noch ein 5 dort, nur bezeichnet: 


l) Staudinger O., Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Griechenlands. — 
Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30. 


1% 3 


Grece, V£l.-Länge ca. 13,5 mm, Spannweite 28mm; paßt sehr gut auf die 
Beschreibung Ihrer peleponnesica, doch füllt der Keilfleck die Zelle nicht 
ganz aus, so daß oben und unten ein schwarzer Streif bleibt.“ 


Ob sich in der Tutt'schen Sammlung auch Typen der var. 
graeca Tutt befanden, läßt sich nicht mehr feststellen, weil der 
größte Teil der Tutt'schen Sammlung nach Tutt's Tode verstei- 
gert und über ganz England verstreut wurde. In der Staudinger- 
Sammlung in Dresden befinden sich auch einige mit „Graecia“ 
bezeichnete Stücke, die zu obiger Beschreibung passen. Im ganzen 
ist var. hellena Bgff. — var. graeca Tutt = var. graeca Stgr. i. lit. 
eine sehr problematische Angelegenheit, weil sich nach den we- 
nigen noch vorhandenen Stücken eine genaue Diagnose nicht 
geben läßt. Auf jeden Fall ist als Typenpopulation für diese 
Rasse jene vom Parnass anzusehen. 

Von Herrn Legationsrat a.D. Dr. Bukuwky erhielt ich 2 / 
von den Hängen des Chelmos, einem 2355 m hohen Berg im 
Peloponnes. Weiters stecken in der Sammlung Dr. Bukuwky’s 
40 2Q@ und in der Sammlung M. Koch in Dresden 9 5 vom 
gleichen Fundort. Diese haben mit der Staudinger'schen Be- 
schreibung und auch mit Tutt’s Angaben nichts gemein. Mit 
nur 12—13 mm Vfl.-Länge (1 S und 1 % ausnahmsweise 15 mm) 
ist dies die kleinste mir bekannte purpuralis-Rasse. Die Tiere 
sind außerordentlich zierlich gebaut, haben einen schmalen, am 
Apex abgerundeten, also nicht sehr p/uto-ähnlichen Flügelschnitt 
und außerordentlich langes Abdomen. Die infolge sehr dünner 
Beschuppung transparenten Flügel und die starke, wollige, an 
die alpinen Höhenrassen erinnernde Behaarung läßt einen Ver- 
gleich mit ssp. nubigena Hochw. (nicht Birchal) zu. Das düster 
getönte Rotmuster ist gut entwickelt, die Streifen sind nur durch 
die Adern getrennt, der Keilfleck füllt die Zelle ganz aus, ist 
aber nach außen nur wenig verbreitert, pluto-ähnlich. Es ist eine 
Neigung zur Ausbildung der Form rubrotecta Vrty. vorhanden. 
Der Apex des Hfl. ist beim 5 stark geschwärzt. Die Weibchen 
sind gelblich überstäubt, bei ihnen ist die Apexspitze nicht 
schwarz. Diese sicherlich gute Rasse soll mit dem Namen 
var. peloponnesica ın. (nov. var.) bezeichnet werden. 


Aus der Türkei steckt in der Sammlung Dr. Bukuwky’s 
ein o' vom Kaish Dagh bei Konstantinopel (leg. Dr. Bukuwky, 
V. 1912). Es hat den bei var. peloponnesica m. erwähnten 
schlanken Flügelschnitt und stimmt auch in der Größe mit die- 
ser Rasse überein. Die Behaarung des Abdomens ist aber kurz 


4 


und der Apex ist nicht geschwärzt. 4 SQ vom Bulgurlu Dagh 
am Bosporus (leg. Bischoff, e. c. Museum d. Beriiner Universität) 
haben sehr kräftige Fühler und passen zu dem Stück von Kaish 
Dash. 


Zyg. (Mesembrynus) brizae Esp. 


Das Vorkommen dieser Art im äußersten Westen des (se- 
bietes ist nicht sichergestellt. Stauder'!) zweifelt die Funde 
Bohatschs bei Prosecco (Istrien) und von Mann in Mitteldalma- 
tien an. Ueber das Vorkommen in Krain schreibt Hafner: „In 
Krain nicht beobachtet. Wurde aus dem unverläßlichen Ver- 
zeichnis Rothes (Wien 1902) in die 1. Ausgabe meiner Arbeit 
übernommen.” In der Sammlung der Dresdner Museen für Tier- 
und Völkerkunde steckt ein Stück, bezettelt „Krain 1897", aber 
ohne Angabe des Sammlers; also unsicher. 


Unzweifelhaft ist dagegen das Vorkommen in der Herze- 
gowina. In der Vucdija bara, von wo die Art schon durch 
Schawerda gemeldet wurde, fing ich 1930 ein Männchen. Bei 
Nevesinje wurde sie nach Rebel (Ann., XIX., 1904) von Kustos 
Apfelbeck gefunden. Das von mir in der Vucija bara gefangene 
Stück ist groß und hat eine sehr breite Berandung der Hil., 
desgleichen auch ein Männchen aus Koriöna (leg. Leonhard, 
24. 6. 1904) in der Sammlung des Deutschen Entomologischen 
Instituts Berlin-Dahlem. 


In Albanien hat Dr. Zerny Zyg. brizae nicht gefunden. 


Aus Serbisch-Mazedonien besitze ich eine kleine, von 
Dr. Bukuwky auf der Petrin Planina bei Ochrid (21. 6.35) ge- 
sammelte Serie, die von der Typenrasse stark abweicht. Größe, 
Flügelschnitt und Fühlerbau sind wie bei der Typenrasse, die 
Zeichnung ist dagegen sehr verschieden, indem das Rotmuster 
stark vermehrt ist. Der Kostalfleck ist meist lang ausgezogen, 
der Analstreifen ist länger und nähert sich mit seinem Ende 
mehr dem Außenrand. Der Keilfleck füllt die Zelle vollständig 
aus, ist ebenfalls verlängert und nach außen sehr erweitert, mit 
der Basalstrieme vereinigt. Ich schlage für diese sehr auffallende 
Rasse den Namen var. ochrida m. (nov. var.) vor. — Auch am 
Dojransee soll Zyg. brizae OÖ. vorkommen. 

!) Stauder H., Die Schmetterlingsfauna der illyro- Be Fest- 


land- und Küstenzone (Faunula Illyro-Adriatica), 4. Abschnitt. — Ent. Anz,, 
9—10, Wien 1929—30. 


Aus Alt-Bulgarien nennt Rebel!) nur einen Fundort: 
Tschamkuria, VI. 1911. — Zukowsky fand die Art im Alibotus- 
Gebirge an der griechischen Grenze. 

Ueber das Vorkommen in Griechenland schreibt Stau- 
dinger’): - „Nur einige Stücke bei Karpinisi?®) Mitte Juni ge- 
fangen, die mit ungarischen Exemplaren übereinstimmen.“ 


Zys. (Silvicola Bgff.) scabiosae Scheven. 


Soweit ich aus dem wenigen Material, das ich aus dem 
Gebiete gesehen habe, schließen kann, gehören die südwest- 
balkanischen scabiosae-Rassen der ssp. scabiosae Scheven an. 
Nur in der Flügelform ist ein leichter Anklang an die Apenninen- 
Rassen zu erkennen, obwohl in der Breite und Rundung der 
Flügel diese bei weitem nicht erreicht werden, noch weniger in 
der Breite des Marginalbandes. 

Stücke aus Kärnten (Eberbach, leg. Dr. Bukuwky) und Süd- 
steier (Judenburg) gehören unzweifelhaft zu var. curvata Bgff. 
(Kommentar Nr. 124). Das Rot ist etwas gelbstichig, wodurch ein 
Unterschied gegenüber mitteleuropäischen Zyg. scabiosae Scheven 
entsteht, auch ist das Marginalband etwas breiter. 


Die in Krain bei Adelsberg und Laibach fliegende Rasse 
gehört nicht mehr zu var. curvata Bgff. In der Farbe stimmen 
die Tiere mit den aus Kärnten und Südsteier stammenden über- 
ein, der Vorderrand des Vfl. ist aber nicht konvex, sondern 
ganz gerade, die Hfl. sind noch breiter gerandet. Der schwarze 
Saum greift auch auf den Innenrand über. Nach Hafner kommt 
die Art in Krain nur selten und lokal vor, außer an den ge- 
nannten Stellen bei Rasica und St. Jodoci (hier nicht selten). 


Aus Istrien sind auch einige Fundorte bekannt: Grojna- 
tal und Kalvarienberg bei Görz (Hafner *), Podgorahöhen, Draga 
bei Triest (Stauder). Ueber das Aussehen der istrianischen Rasse 
berichtet Stauder nichts. Nur über ein einzelnes Stück der f. divisa 
Stgr. schreibt er: „Der Fleckenanlage auf den Vfl. nach von einer 


!) Rebel H., Beitrag zur Lepidopterenfauna Bulgariens. Verh. zool.-bot. 
Ges, Wien, 66,, 1916, S. (40). 

°’) Staudinger O. Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Griechenlands. — 
Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30, 

®) Karpinisi— Karpenesion am Fuße des Tymphestos = Veluchi in Mittel- 
griechenland. 

*) Hafner J., Macrolepidopteren von Görz u. Umgebung. — Ent. Ztschr. 
24,, 1910. 


6 


waschechten neapolitana Calb...... nicht zu trennen. Der Hinter- 

flügelrand dieses Stückes ist aber wie bei der Nennform schmal.“ 

Aus Görz befindet sich in der Sammlung M. Koch eine Serie 

von 10 5 11 © von scabiosae. Herr Koch schreibt mir hierüber: 

„Stauder hat mutmaßlich ein einzelnes aberratives Stück vor sich ge- 

habt. Diese Rasse möchte ich wie folgt beschreiben: Färbung düster» 

Hfl. breiter schwarz gerandet, allgemeine Zeichnungsreduktion, 40°), 

in der Form divisa, Vfl. breiter und nicht so spitz zulaufend als bei 
mitteleuropäischen Stücken." 


Herr Koch schlägt für diese nach seinen Vergleichen zweifellos 
namensberechtigte Rasse die Bezeichnung var. goriziana Koch 
vor. Nach seinem Material und seiner Ansicht wäre diese gori- 
ziana der ssp. ephemerina aus den südöstlichen Alpentälern (nicht 
Etsch- und Eisacktal) zu unterstellen. 

Dazu kommen zwei weitere Weibchen aus Abbazia mit noch 
weitergehender Reduktion der Flecke, so daß die Flecke 1—5 
klein und einzeln stehen. Auch diese Abbazia-Stücke werden 
bis auf weiteres der goriziana zuzurechnen sein. 


Ueber das Vorkommen in Dalmatien macht Stauder 
widersprechende Angaben. Im Ent. Anz, X., 1930, p. 250, 
ist zu lesen, daß die Art in Dalmatien fehlt, in der Soc. ent., 
XXXVI, Synopt. Tafel 18, wird sie nur als auf den dalmatinischen 
Inseln fehlend bezeichnet. Ich neige zu der ersteren Ansicht. 


Aus Bosnien ist die Rasse var. koricnensis Reiß!) be- 
schrieben worden: „ist eine ungefähr zwischen var. orion H.-Sch. 
und var. subalpina Calb. im Flügelschnitt stehende Form der 
scabiosae. Das Rot der Hil. ist düster. Der obere Strichfleck der 
Vfl. ist meist nicht unterbrochen, aber eingeschnürt, der untere 
Strichfleck oft eingeschnürt. Hil. ziemlich stark schwarz um- 
randet, der Innenrand derselben nur sehr schmal umrandet. 
Fühler ähnlich wie bei var. orion. Ziemlich starke Behaarung 
am Thorax und Hinterleib. Die Tiere sind durchschnittlich 
größer wie var. orion.“ Maklen-Paß, Koriena, Südwestbosnien. 
Ein 5 aus Koricna (leg. Leonhard) stimmt bis auf die Behaarung 
mit der obigen Diagnose überein. Der Kostalrand der Vil. ist 
gerade, wie bei den krainischen Stücken; die Flügelform ist aber 
breiter, runder, der Außenrand ist nicht so stark abgeschrägt. 

5 19 aus der Sammlung des Deutschen Ent. Inst. in 
Berlin-Dahlem, darunter eine Type, und 1 5 aus meiner Samm- 


!) Reiss H., Zygaen und Beschreibung neuer Rassen. — Int, Ent. Ztschr., 
161922235, 65. 207. 


lung (alle leg. Leonhard, Koriena) stimmen mit obiger Diagnose 
überein. Der runde Flügelschnitt, die breitere Berandung der 
Hfl. und das wenig entwickelte Rotmuster sind charakteristisch. 

Rebel!) nennt noch folgende Standorte aus Bosnien-Herze- 
gowina: Trebevid, Igman, Stolac, Lakat, Gacko, Vucija bara. 
An letzteren beiden Stellen habe ich die Art nicht gefunden, 
jedenfalls wegen der vorgerückten Jahreszeit (Mitte Juli). 

Aus Mazedonien ist nach Drenowski das Vorkommen 
auf der Galicica Planina bekannt (Rebel u. Zerny). 


Ueber das Vorkommen in Bulgarien schreibt Rebel 
(Ann., 58, 1903): „Bei Sofia und im Rilo-Gebiet sehr häufig. 
Die Exemplare vom Rilo gehören durchaus der ab. divisa Stgr. 
an und zeigen einen breiten schwarzen Saum der Hinterflügel.“ 
Bachmetjew°) macht über das Vorkommen bei Sofia nähere 
Angaben: „Sofia, bei 1000 m nicht selten. Juli.“ Die späte Flug- 
zeit ist durch die Höhenlage des Standortes bedingt. In den 
Balkangebirgen geht die Art sehr hoch hinauf. Ein in der Wi- 
toscha Planina bei 1800 m gefangenes J’ (leg. Drenowski) hat 
breiten, runden Flügelschnitt, ungeteilte Striemen und gleich- 
mäßig breiten Flügelsaum, ohne die sonst übliche Verbreiterung 
am Apex. Binder°) erwähnt das Vorkommen von Zyg. scabio- 
sae Schev. bei Sliven im Juni. 

2 5' aus Junnuktschal, Zentralbalkan, 15. 7. 32 (leg. Dr. Bu- 
kuwky) haben gleichfalls breiten, abgerundeten Flügelschnitt, 
breites Marginalband und reduziertes Rotmuster, so daß sie an 
ssp. orion erinnern. Vfl.-Länge nur 13 mm. 

Die ost-balkanischen scabiosae-Rassen dürften nach den 
wenigen mir vorliegenden Stücken eine eigene, nicht zu ssp. sca- 
.biosae Schev, gehörige Unterart bilden. 


Zyg. exulans Hochw. u. Rainer. 


Das Balkanvorkommen dieser boreal-alpinen Art ist auf ein 
verhältnismäßig kleines Gebiet beschränkt: Herzegowina, Monte- 
negro, Albanien und Serbisch-Mazedonien. In den bulgarischen 


!) Rebel Dr.H., Studien über die Fauna der Balkanländer. II. Bosnien 


und Herzegowina. — Ann. d.k.k. naturhist. Hofmuseums. 19,, Wien 1904, 
S. 293 ff. 

?) Bachmetjew P.. Die Schmetterlinge Bulgariens. — Horae Soc. 
Ent. Ross., 35., 1902, S. 365—466. (Bulgarisch.) 

®) Binder, Dr. A., Schmetterlingsjagd auf dem Balkan. — Int. Ent. 


Ztschr. Guben, 27., S. 349. 


8 


Gebirgen ist sie bisher noch nicht aufgefunden worden. Der 
Zljeb, südlich von Veles, ist, soweit bis jetzt bekannt, der nord- 
östlichste Standort. Weder mit den alpinen Standorten noch mit 
dem Vorkommen in den Gebirgen Transsylvaniens besteht eine 
unmittelbare Verbindung. Prof. Dr. H. Rebel hat die auf der Sar- 
Planina (Schar-Dagh) fliegende Population als ssp. apielbecki 
(nach ihrem Entdecker Kustos V. Apfelbeck) beschrieben: ' 

„Die Stücke sind entschieden schlanker und schmalflügeliger als solche 
. aus den Hochalpen, namentlich ist der Saum auf Vorder- u. Hinterflügeln 

deutlich eingezogen, wodurch die Spitze schärfer hervortritt. Die Flecke 

der Vil. sind etwas tiefer und lebhafter und zeigen keine Spur der bei 
hochalpinen exulans oft auftretenden lichten Umrandung. Fleck 4 der 

Vfl. bleibt stets von Fleck 2 getrennt, ist größer ;höher) und hat die Form 

eines an der Spitze abgestumpften Dreieckes. Der schwärzliche Saum 

der entschieden spitzeren Hfl. ist von normaler Breite. Die schwarze 

Behaarung des Körpers zeigt auch am Halskragen keine Spur weißlicher 

Einmischung. Vfl.-Länge 13-15 mm’* 

Schawerda?) dem eine große Serie vom Volujak an der 
herzegowinisch-montenegrinischen Grenze vorlag, nahm an, daß 
auch diese Population zu ssp. apfelbecki Rebel gehöre. Nach ihm 
hat sie 

„alle die von Rebel angegebenen Merkmale, schmälere Flügel, nicht 

konvexen. sondern mehr gradlinigen, beinahe eingezogenen Außenrand 
der Flügel und dadurch schärfer hervortretende Spitze der Flügel. Vor 
allem aber fällt bei der großen Serie nicht abgeflogener herzegowinischer 

Stücke auf, daß das Rot nicht so hellrot ist, wie bei exulans aus den 

Alpen, sondern besonders auf den Hfl. blässer. Die Tiere tragen alle 

ein düsteres Kolorit. Die Beschuppung ist schwächer, das Schwarz des 
Hil.-Außenrandes ist etwas breiter und verschwimmt in das Rosa der 
Flügelmitte und Basis.“ 

Prof. Dr. Burgeff, dem ebenfalls eine große Serie von der 
herzegowinisch-montenegrinischen Grenze vorlag, stellte die 
Rasse var. montenegrina (Kommentar Nr. 143) auf, die sich 
nur wenig von ssp. apfelbecki Rbl. unterscheidet und ihr unter- 
zuordnen ist. Burgeffs Angabe, ssp. apfelbecki Rbl. sei doppelt 
so groß als var. montenegrina Bgff. beruht auf einem Irrtum, 
wahrscheinlich hervorgerufen durch die der Rebelschen Be- 
schreibung beigegebene vergrößerte Abbildung. 

Auf dem Maglie fand ich die Art im Jahre 1914 nicht, ob- 
wohl ich bis in das Fluggebiet der hochalpinen Erebia gorge 


!) Rebel, Prof. H., Zyg. exulans apfelbecki nov. subspec. Verh. Zool.- 
bot, Ges. Wien, 60, 1910, S. (4)—-(5). 

2) Schawerda, Dr. K., Zygaena exulans Hochenw. var. apfelbecki Rbl., 
ibid., 65. 1915, S. (89). 


vorgedrungen war. Das schließt natürlich das Vorkommen in 
noch höheren Lagen nicht aus. Auch auf der Vlasulja sah ich 
sie nicht. Dagegen beobachtete ich beim Aufstieg auf die Cirova 
Pecina (Durmitor-Gebiet) Mitte Juli 1930 in ungefähr 2000 m 
Höhe eine Menge exulans-Raupen an einer Pflanze mit weiden- 
ähnlichen Blättern. Leider verschob ich das Einsammeln auf 
den Rückweg, fand dann die Stelle nicht mehr und mußte mich 
mit einem Dutzend einzeln aufgelesener Raupen zufrieden geben. 
Dadurch war es mir auch nicht möglich, die Futterpflanze fest- - 
zustellen. Zu allem Unglück wurden mir die Gespinste durch 
eine Heliothis-Raupe ausgefressen. Einige frischgeschlüpfte JS, 
die ich gleichzeitig an derselben Stelle wie die Raupen fing, 
stimmen mit der Schawerda’schen Beschreibung überein, gehören 
also auch zu var. montenegrina Bgff. Das gleichzeitige Auftreten 
erwachsener Raupen und fertiger Falter ist bemerkenswert und 
läßt auf eine lang ausgedehnte Flugzeit schließen. 

Das Hauptmerkmal der Balkanrassen von Zyg. exulans H.u.R. 
ist die schmale, gestreckte und spitze Flügelform, wodurch sie 
sich von den alpinen Rassen unterscheiden. Aehnlich, wenn auch 
nicht so ausgeprägt, finden wir dieses Merkmal bei den mittel- 
und süditalienischen Rassen wieder, von denen ich zwei große, 
von Dannehl gesammelte Serien vom Gran Sasso (var. abruz- 
zina Bgff.) und M. Majella (var. amarensis Dannell i. 1.) besitze. 


In Serbisch-Mazedonien wurde Zyg. exulans auf 
dem Zljeb vrh bei Veles (Koprülü) und in Albanien von Dr. Zerny 
auf dem Bishtriq (nördliches Inneralbanien) gefunden, (Vergleiche 
H. Rebel und H. Zerny a.a. OÖ.) 

(Fortsetzung folgt.) 


10 


Die Lepidopteren 
der Deutschen Gran-Chaco-Expedition 1925/26 
mit Berücksichtigung 
der Sammelergebnisse von Professor Hosseus 
in der Sierra de Cördoba. 


IV. 
SYNTOMIDAE, ARCTIIDAE und DIOPTIDAE. 


Von Dr. H. Zerny, Wien. 


SYNTOMIDAE. 


1. Phoenicoprocta teda WIk. 
Argentinien: Tapikiol&e XIL—I. 1 2 (Lindner). 
Bekannte Verbreitung: Ost-und Süd-Brasilien (Espirito Santo 
bis Santa Catharina), Paraguay, Misiones. 

. Cosmosoma auge L. 
Bolivia: Chimea bei Villamontes, 2.V. 19; 
Argentinien: S. Jose, X. 1 2 (Lindner); Capilla del Monte, 
Prov. Cördoba, 1 Q (Hosseus). 
Bekannte Verbreitung: Antillen, Mexico bis Peru, Bolivia, 
Argentinien und Uruguay. 

. Eurota hermione Burm. 
Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 35 89 
(Hosseus). 
Nach Jörgensen (Zeitschr. wiss. Insektenbiol. 9 -1913- p. 34) 
soll paraguayensis Schrottky, die als Varietät von hermione 
beschrieben wurde, von dieser spezifisch verschieden sein. 
Nach dem mir vorliegenden ziemlich reichen Material beider 
Formen, muß ich jedoch feststellen, daß die von Jörgensen 
angegebenen Unterscheidungsmerkmale keineswegs durch- 
greifend sind; so fehlen z.B. bei einem Teil der Stücke vom 
oben angegebenen Fundort die für typische hermione von 
Jörgensen als charakteristisch angegebenen roten Seiten- 
flecke der Abdominalsegmente 2 bis 5, ferner haben fast alle 


11 


Stücke der genannten Serie gelbe Seitenflecke des Abdomens, 
während diese bei hermione nach Jörgensen weiß und 
bindenförmig verlängert sein sollen, etec.!) 

Bekannte Verbreitung: Argentinien, Uruguay; var. pura- 
guayensis: Misiones, Paraguay, Südbrasilien (Parana). 


4. Eurota selva H.S. 
Argentinien:CapilladelMonte,Prov.Cördoba,25'(Hosseus). 
Bekannte Verbreitung: Paraguay, Uruguay, Argentinien. 


5. Eurota hilaris Zerny nom. nov. (,„Herricki"“ Hmps. 
Cat. Lep. Phal. I. p. 287 -1898-, Herrickii Orfila Rev. Soc. 
Ent. Argent. 3 p.190, t.1, f.1 -1931-, nec Herrichii Butl. 
Journ. Linn. Soc. Lond., Zool. 12 -1876- p. 366). 
Argentinien: Tapikiole, I, 1% (Lindner). 

Butler hat (l.c.) der Glaucopis sericaria H.S. Außereurop. 
Schmett. f. 229 -1854- den neuen Namen Herrichii gegeben 
mit der Begründung, daß diese von sericaria Perty verschie- 
den sei. Wie aber ein Vergleich von Herrich-Schäffers 
Abbildung mit Perty’'s Abbild. und Beschreibung lehrt, kann 
von einer Verschiedenheit keine Rede sein; Herrichii Btl. ist 
somit ein Synonym von sericaria Perty. Die von Hampson 
(Cat. Lep. Phal. I. p.287) als „Herricki“ (Verballhornung von 
Herrichii) beschriebene, von sericaria Perty, H.S. u. a. durch 
das Fehlen eines gelblich-weißen Kostalstriches der Vorder- 
flügel verschiedene Art muß daher einen neuen Namen be- 
kommen, wofür ich hilaris vorschlage. 

Bekannte Verbreitung: Süd-Brasilien (Rio Grande do Sul), 


Paraguay, Argentinien. 


6. Eurota nigricincta Hmps. Ann. Mag. Nat. Hist. (7) 19 p. 226 
-1907-; Cat. Lep. Phal. Suppl.I. p. 193, t. 10, f. 16 -1914- 
(syn.: Spegazzinii Jörgensen Zeitschr. wiss. Insektenbiol. 9, 
p. 36, f.3,4 -1913-). 

Argentinien:Capilladel Monte, Prov.Cördoba,35' (Hosseus). 

Wie aus einem Vergleich der Beschreibungen u. Abbildungen 

von E.nigricineta Hmps. und E. Spegazzinii Jörgensen her- 

vorgeht, sind beide zweifellos identisch.?) 

!) Nach Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent. 3 p. 197 -1931-) ist die von Jör- 
gensen (l.c,) für paraguayensis Schrottky gehaltene Form nicht diese. 
sondern eine von hermione verschiedene Art, die er (l.c., t.2, f.1) Jörgen- 
seni benennt. 


®) Diese Synonymie wurde schon von Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent. 3 
p- 200 -1931-) veröffentlicht. 


12 


10. 


13lg 


12, 


Nur aus Argentinien bekannt. 


. Eurota histrio Guer. 


Bolivia: S.Fermin, Chiquitos, X. 19, Pozo delTigre, 1.1X. 
12 (Lindner). 

Bekannte Verbreitung: Bolivia, Mattogrosso, Säo Paulo, Pa- 
raguay, Misiones. 


. Eurota igniventris Burm. 


Bolivia: Fortin Esteros, Il. 1 9; Argentinien: Capilla 
del Monte, Prov. Cördoba, 45 42 (Hosseus). 


War bisher aus Argentinien und Paraguay bekannt. 


. Eurota patagiata Burm. 


Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 4’ 3 9 
(Hosseus). 
Nur aus Argentinien bekannt. 


Eurota marcia Zerny nov. nom. (sirıgiventris Hmps. 
Cat. Lep. Phal. Suppl.L, p. 291, nec Guer.). 

Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 14 5’ 10 9 
(Hosseus). 

E. strigiventris Guer. und E. helena H.S., beide aus Süd- 
brasilien beschrieben, sind, wie ein Vergleich der Abbildungen 
und die Beschreibung ersterer Art (von letzterer existiert 
keine Beschreibung) lehrt, zweifellos identisch. Die von 
Hampson (Cat. Lep. Phal. I, p. 291) als helena beschriebene 
Art mit durchgehenden gelben Hinterleibsbinden hat daher 
strigiventris Guer. zu heißen, die von Hampson (l. c.) und 
Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent.3 p. 198, t 2, f. 3—6 -1931-) 
als sirigiventris beschriebene Art mit unterbrochenen Hinter- 
leibsbinden muß daher einen neuen Namen bekommen, als 
welchen ich marcia vorschlage. 

Bekannte Verbreitung: Paraguay, Argentinien. 


Dycladia lucetius Stoll. 

Bolivia: Santa Cruz de la Sierra, VII.—VIIL. 1 9 12 (Lind- 
ner); Nord-Argentinien: San Jos&, X., 1Q (Lindner). 
Bekannte Verbreitung: Columbien, Bolivien, Guyana, Bra= 
silien von Parä bis Santa Catharina, Paraguay. 
Macrocneme leucostigma Perty (lades auct. nec. Cr.). 
Nord-Argentinien: San Jose, X. 25 19 (Lindner). 


Bekannte Verbreitung: Mexico bis Peru und Argentinien. 


13 


13: 


14, 


119% 


16. 


17. 


18. 


19. 


14 


Napata (Philoros) laura Hmps. 

Bolivia: Oberer Pilcamayo, V. 1% (Lindner). 
Unterscheidet sich von der sehr nahestehenden N. lena Schaus. 
nur durch den ganz schmal weißen Apex der Vorderflügel 
(siehe auch Zerny, Iris 45 -1931- p. 19). 

Nur aus Bolivia bekannt. 


Eupyra consors Schaus. 
Bolivia: Cordillere von Buena Vista, 10. VII. 19. 
Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia. 


Cyanopepla Girardi Dogn. Ann. Soc. Ent. Belg. 46 p. 229 
(1902); Hmps. Cat. Lep. Phal. Suppl.1I. p. 275, t.15, £.15 (1914). 
Argentinien: Cerro Uritoico, 1850 m, Prov. Cördoba, 29 
auf Sisyrinchium setaceum (Hosseus). 

War bisher.nur von Tucuman bekannt. Die Fundortangabe 
„Colombia” bei Hampson (|. c.) ist irrtümlich. 

Aclytia heber Cr. 

Bolivia: Villa Montes, 4+—7.V. 2919 inne) 
Bekannte Verbreitung: Cuba, Mexico bis Argentinien. 


Eucereon quadricolor WIk. 
Nord-Argentinien: San Jose, X. 1 © (Lindner). 


Bekannte Verbreitung: Ost- und Süd-Brasilien von Rio de 
Janeiro bis Rio Grande do Sul. 


Ctenucha Reimoseri Zerny. Iris 26, p. 124 (1912); Hamp- 
son Cat.Lep. Phal. Suppl.I, p. 374, t.21, £.20 (1914); Gaede 
Dtsch. Ent. Ztschr. 1926, p. 135. 

Bolivia: Villa Montes, V. 1 5 (Lindner). 


Bekannte Verbreitung: Paraguay (San Luis, Villarrica, San 
Bernardino). 


Philoros aitinis Rothsch. Nov. Zool. 19, p. 185 (1912); Hamp- 
son Cat.Lep. Phal. Suppl.1, p. 379, t.22, £.2 (1914). 
Bolivia: Lapango (Pilcomayo), IX. 1% (Lindner); 
Paraguay: Trinidad bei Asuncion, VIL 19 19; 
Argentinien: Tapikiole, XI. bis I. 1 2 (Lindner), 
Capi!la del Monte, Prov. Cördoba, 1 5 (Hosseus). 


Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia, Ost- und Süd-Brasilien 
von Rio de Janeiro bis Rio Grande do Sul, Paraguay, Uru- 
guay, Argentinien. 


ARCTIIDAE. 


Lithosiinae. 
. Ardonea morio WIk. 
Argentinien: Aguarai, XI. 15 29 (Lindner). 


Bekannte Verbreitung: Mexico bis Columbien und Venezuela. 


. Cisthene argentinenis Rothsch. Nov. Zool. 19 p. 230 (1912); 
Hmps. Cat. Lep. Phal. Suppl. I. p. 548, t. 29, f.20 (1914). 
Argentinien: Sierra Ventana, 17.XL. 25 39, Capilla del 
Monte, Prov. Cördoba 6 5 (Hosseus). 

Bekannte Verbreitung: Argentinien. 


. Blice calochroma Snell. 

Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 1 © (Hos- 
seus); Misiones, Tacaagle, XI. 19 (Lindner). 

Bekannte Verbreitung: Argentinien. 


. Paraprepia ruficollis Schaus. 

Argentinien: Misiones, Tacaagle, XI. 15 1% (Lindner), 
Las Garzas, nördl. Chaco v. Santa Fe, 1 @ (Brüder Wagner, 
Mus. Wien). 

Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä). 


Arctiinae. 

. Thysanoprymna acuminata Wlk. 

Argentinien (Misiones): Tacaagle, Xl. 1 (Lindner). 

Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo bis Rio 

Grande do Sul). 

. Halisidota lineata Schaus. 

Bolivia: Buena Vista, VII. 1 5 (Lindner). 

Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä), 

Paraguay. 

. Halisidota annulosa WIk. 

Argentinien: Capilla delMonte, Prov. Cördoba, 1 Q (Hos- 

seus). 

Bekannte Verbreitung: Mexico bis Peru, Bolivia und Ost- 

Brasilien. 

. Agoraea rectilinea Burm. 

Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 15 1% 
(Hosseus). 

_ Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä), 

Paraguay, Argentinien. 


15 


10, 


Ir. 


12: 


IS: 


14. 


15. 


16 


. Spilosoma alcumena Berg. 


Bolivia: San Jose de Chiquitos, X. 1% (Lindner). 
Bekannte Verbreitung: Argentinien, Mattogrosso. 


Ecpantheria mus Obthr. 

Argentinien: Tapikiole, XIL—L, 1 2 (Lindner). 
Bekannte Verbreitung: Bolivia, Südost-Brasilien (Rio de Ja- 
neiro bis Paranä), Paraguay. | 


Ecpantheria obtecta Dogn. Ann. Soc. Ent. Belg. 51, p. 228 
(1907); Hmps. Cat.Lep. Phal. Suppl.Il, p.449,t.63,1.4(1920) []; 
Forbes Ann. Ent. Soc. Amer. 22, p. 327, 330 (1929); flavo- 
punctata Schaus Insec. Insc. Menstr. 9, p. 171 (1921) [2]. 


Nord-Argentinien: San Jose, X. 1 & (Lindner). 
Bekannte Verbreitung: Argentinien, Paraguay. 


Mazaeras conierta WIk. 

Rio Paraguay, 13. XII. 1 5 (Lindner). 

Bekannte Verbreitung: Bolivia, Brasilien von Espirito Santo 
bis Matto-Grosso und Santa Catharina. 

Antarctia multifarior Burm. 

Argentinien: San Jose, X. 1%; Misiones, Tacaagle XI. 19; 
Paraguay: Irndadre. a 17 977Rio Barasuszr SB 
2® (Lindner). 

Die Stücke variieren in der Färbung von Rötlichbraun bis Grau- 
braun und in der Deutlichkeit der subterminalen Querbinde der 
Fl.oberseite, dürften aber doch alle derselben Art angehören. 
Bekannte Verbreitung: Argentinien. 

Antarctia paula Schaus. 

Rio Paraguay, 13.Xl. 1 %, Santos 23.XIl. 1 9 (Lindner). 
Bekannte Verbreitung : Südost-Brasilien (Paranä). 
Utetheisa ornatrix L. 

Nord-Argentinien: San Jose, X. 25 2% (Lindner). 
Bekannte Verbreitung : Tropisches Amerika. 


DIKOFPZEEDRASEN 


. Josia megaera Hb. 


Bolivia: San Jose, Chiquitos, 10.1IX. 2% (Lindner). 
BekannteVerbeitung: Mexico bisBolivia u. Ost-Brasilien(Bahia). 


. Scea angustimargo Warr. 


Bolivia: Villa Montes, V. 2 5 (Lindner). 
Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia, Paraguay. 


Biologie der Erebia ilavoiasciata‘) 


von 
Prof. Dr. v. Stubenrauch, 
München 


Mit 2 Tafeln, 


Die E. flavotasciata, die zierlichste der europäischen Erebien, 
wurde am 8. Juli 1893 am Campolungopasse von Oberstleutnant 
v. Nolte entdeckt und erstmals von Heyne 1894 beschrie- 
ben. Der Beschreibung lagen eine Anzahl von 5 zu Grunde. 
Ueber das © berichtete damals Heyne auf Grund einer Mit- 
teilung von v.Nolte, „daß es ganz ähnlich wie der Mann gezeich- 
net sei und auf der Hil.-Us. ebenfalls die auffällige Binde be- 
sitze.“ Der Falter ist in seiner Zeichnung so charakteristisch, 
daß er als die am leichtesten bestimmbare Erebie bezeichnet 
werden kann. Wenn trotzdem im Folgenden auch auf seine 
äußere Erscheinung eingegangen wird, so soll dies mit der Ver- 
schiedenheit seines Kleides in den einzelnen Fluggebieten be- 
gründet sein, welche bekanntlich zur Aufstellung zweier Rassen, 
der Tessiner und der Engadiner Form geführt hat. Der größere 
Bestand der Tiere gehört dem sich weitausbreitenden Gebiete 
des Campolungomassives und seiner nächsten Umgebung an und 
werden in der Literatur (s. Verz.) eine große Anzahl von Fund- 
orten, zum Teil auch solcher mitgeteilt, welche in den üblichen 
Karten schwer oder nicht auffindbar sind, sodaß an dieser Stelle 
von ihrer namentlichen Anführung unter Hinweis auf die ein- 
schlägige Literatur Abstand genommen wird. Nicht so ver- 
breitet wie in Tessin erscheint der Falter im Engadin. Auf 
Grund einer Mitteilung, welche Elwes von Chapman erhielt, 
gab ersterer 1898 bekannt, daß das Vorkommen der E. flavofas- 
ciata auf dem Schafberge bei Pontresina bereits Nicholson 
Vater Anfang der 90er Jahre bekannt war. Irn Schrifttum er- 
schien 1904 die erste ausführlichere Beschreibung dieser Form 

*) nach einem am 9. Ill. 36 in der M,E,G, gehaltenen Vortrag. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII.H. 1. 2 17 


durch Bartel, welcher ihr die Bezeichnung E. flavofasciata, 
„var. Thiemei“ in der Meinung gab, daß Thieme der Entdecker 
des Tieres sei. Später wurden noch weitere Flugplätze der 
Engadiner Form bekannt, so im Rosegtale (in der Nähe des 
Restaurants an der Zunge des Tscherva-Gletschers) sowie im 
oberen Val bevers gegen Val Suvretta. 


Die Flugplätze sind gekennzeichnet durch steile, in der 
Nähe von Bachmulden gelegene und zwischen Felsen einge- 
schlossene Grashalden; sie liegen in Höhen über 2000—2500 m. 
Vorbrodts Angabe, daß flavofasciata unter Nadelholzbäumen 
fliege, entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Die 
Flugzeit wechselt je nach den klimatischen Verhältnissen des 
betreffenden Jahres. Anscheinend beginnt sie im Campolungo- 
gebiet früher als im Engadin. Für ersteres wird von einzelnen 
Autoren Ende Juni angegeben. Die Hauptflugzeit dürfte jedoch 
durchschnittlich in die erste Hälfte des Juli fallen. Weiterhin 
wird vielfach erwähnt, daß die Flugzeit ähnlich jener von Christi 
von kurzer Dauer sei. Uebereinstimmend äußern sich erfahrene 
Sammler, daß der Flug des Falters nur bei Sonnenschein er- 
folgt. Muschamp glaubt beobachtet zu haben, daß der Flug 
im Freiland erst nach längerer Erwärmung des Flugfeldes um 
10 Uhr vormittags stattfinde. Im allgemeinen trifft dies ja auch 
für andere Erebienarten zu. Der Flug des Tieres ist kein rascher, 
sondern ein mehr schwebender. Die Schwierigkeiten seines Fan- 
ges sind hauptsächlich durch die Terrainverhältnisse bedingt. 

Im Folgenden soll die Engadiner Form etwas näher be- 
schrieben werden und zwar zunächst die „var. Thiemei“ vom 


Schafberg bei Pontresina (hiezu Tafel 1 Abb. 1—41i). 


Vorderflügel: 
Oberseite. Die Binde zeigt beim 5 in der Mehrzahl 
der Exemplare (75°,,) nur 3 kleine, meist auch verdüsterte, 
rostrote Flecken mit schwarzen Kernpunkten. In etwa 25°, 
kommen 5 in verschiedener Ausbildung vor. Der zu oberst 
gelegene schwarze Punkt ist der kleinste. 


Unterseite. Rostrote Binde als solche deutlich, wenn 
auch individuell hinsichtlich der Randform verschieden ge- 
zeichnet. Gegen den Innenrand zu nimmt sie an Breite ab, 
um dann im gleichartigen rostroten Grundton des Mittel- 
feldes zu verschwinden. Schwarze Punkte finden sich ge- 
wöhnlich 5 (87,5%,), 4 nur in etwa 12,5 %,. 


18 


Beim 9 ist die Zahl und Ausbildung der Bindenflecken 
und Punkte größer und augenfälliger. Ober- wie unterseits 
finden sich 5 schwarze Punkte. 


Hinterilügel: 

Oberseite. Sie zeigt beim 5 4 schwarzgekernte, stark 

verdüsterte rostrote Flecken, ausnahmsweise (12,5°/,) einen 

rudimentären 5., ungekernten. 

Unterseite. In der Mehrzahl der Fälle (62,5 °/,) 6 schwarze 

Punkte, sonst (37,5°,) nur 5. Die charakteristische gelbe 

Binde ist etwa um '/, schmäler als bei Tessiner Tieren. 

Der bei letzteren ziemlich konstant zu beobachtende spitze 

Fortsatz in der Mitte des medialen Bindenrandes fehlt häufig. 

Ein in meiner Sammlung befindliches © zeigt oberseits 

5 verdunkelte, rostrote, gekernte Flecken, unterseits inner- 

halb der gelben Binde 6 schwarze Punkte. 

Was die im Rosegtale fliegende Form (f. Warreni) betrifft, 
so bin ich in der Lage, eine Beschreibung derselben auf Grund 
des Studiums von 8 Stücken (5 5 und 3 9) zu geben, welche 
Herr Karg (Mannheim) am 27. Juli 1914 sowie am 23. Juli 1931 
nächst dem Tscherva-Restaurant gefangen und mir leihweise zu 


überlassen die Freundlichkeit hatte. (S. auch Tafel 1 Abb. 5-- 81). 
Vorderilügel: 


Oberseite beim 5 im allgemeinen verdüstert, bei 2 fri- 
schen Stücken deutlich grünlich irisierend. Es finden sich 
3 oder mehr weniger verdunkelte kleine rostrote Flecken 
mit schwarzen Punkten, deren oberster der kleinste ist. 
Unterseite. Rostrote Binde verschieden breit und deut- 
lich, doch sichtlich schmäler als bei Tessiner Tieren, zumeist 
verwaschen sich in der Grundfarbe des Mittelfeldes auf- 
lösend.. Schwarze Punkte finden sich 5 (der oberste wie- 
der als kleinster). Einem Stücke, welches nur 4 schwarze 
Punkte aufweist, fehlt der oberste. 

Bei den vorliegenden abgeflogenen @ sind oberseits die 
gelben Flecken der Binden verschieden groß und deutlich; 
man kann 5 schwarze Punkte zählen. 

Unterseits zeigt ein @ 4 schwarze Punkte (der obere fehlt), 
bei den übrigen © sind 5 vorhanden. 


Hinterilügel: 
Oberseite. Sie zeigt beim 5 4 stark verdüsterte rostrote 
schwarzgekernte Flecken, von welchen nur die beiden oberen 


2 1.819 


eben noch mit freiem Auge erkannt werden können, ebenso 
je.einen ungekernien accessorischen wie einen gekernten 
5. Flecken. 


Unterseite. Binde verschieden breit, doch sichtlich schmä- 
ler als bei Tessiner Stücken und übereinstimmend mit typi- 
schen Exemplaren vom Schafberg. Zackenbildung am medi- 
alen Bindenrande fehlt den vorliegenden Stücken. Bei einem 
Exemplar erscheint die Binde in der Mitte ihres Verlaufes 
unterbrochen, eine Erscheinung, welche jedoch durch Falten- 
bildung im Flügel vorgetäuscht ist. Schwarze Punkte sind 
6 vorhanden. 

Das hellere 2 zeigt oberseits 5 schwarzgekernte Flecken, 
deren oberster der kleinste ist, während die übrigen 4 zu- 
meist unter sich weder hinsichtlich der Größe noch der Deut- 
lichkeit ihrer Erscheinung auffällig verschieden sind. 


Die im Vorangehenden beschriebenen Stücke der Kars- 
schen Sammlung aus dem Rosegtale sind demnach von den typi- 
schen Tieren des Schafberggebietes nicht zu unterscheiden. Ver- 
gleicht man eine größere Zahl Engadiner mit Tessiner Stücken 
(s. hiezu auch Tafel 1 Abb. 1—12i), so ergibt sich Folgendes: 


Die Größe der Tiere wechselt bei beiden Rassen. Im Durch- 
schnitt erscheint bei der Engadiner Form die Vfl.-Os. mehr ver- 
düstert, die Binde daselbst reduziert, ebenso die Binde auf der 
Hfl.-Us. Dies gilt besonders für den 5. Beim 9 ist die Ver- 
schmälerung der Hil.-Binde nicht ausnahmslos nachzuweisen. 
Für die Feststellung der topischen Herkunft sind demnach die 
Verhältnisse der Hfl.-Binde des Mannes das wesentliche Merkmal. 
Anderseits muß darauf hingewiesen werden, daß auch bei Tes- 
siner Tieren analog den für Engadiner Tiere angegebenen Ver- 
hältnissen der Vl.-Os. eine starke Verdüsterung und Reduktion 
der Vfl-Binde vorkommt, jedoch meist ohne begleitende auf- 
fällige Verschmälerung der Hfl.-Binde. Die den einzelnen Flug- 
plätzen zugehörigen Typen von E. flavofasciata findet der Leser 
in den Abbildungen der Tafel 1 veranschaulicht, welche die 
Unterschiede der Formen deutlicher als dies in der textlichen 
Beschreibung möglich ist, hervortreten lassen. Tafel 2 (Abb. 1 
und 2) gibt die Ansicht eines einzigartigen aberrativen Q Exem- 
plares, welches Herr Karg (Mannheim) am 28. Juli 1925 auf dem 
Campolungopasse (2342 m) in ganz frischem Zustande gefangen 
und mir leihweise zur Beschreibung gütigst überlassen hatte: 


20 


Von brauner Grundfarbe, prächtig in den farbigen Kon- 
trasten zeigt dasselbe eine überaus distinkte Zeichnung der 6 
breiten, quer oval gestellten und mit 5 schwarzen Punkten ver- 
sehenen Flecken der Vfl.-Os., sowie der 5 schwarz gekernten 
Flecken der Hil.-Os. Die Flecken sind auf beiden Flügeln orange- 
gelb, die schwarzen Punkte besonders auf der Hfl,-Os. sehr 
groß; am Afterwinkel ist daselbst noch ein 6. kleiner und stark 
verdunkelter, ebenfalls schwarz gekernter Fleck festzustellen. 
Noch eindrucksvoller erscheint die Flügelunterseite, Vom grau- 
braunen Saume beginnend ist die Fläche der Vfl. hellrötlich- 
gelb aufgehellt. Die Aufhellung nimmt das ganze äußere Drittel 
der Vfl. ein und bedingt das Verschwinden der Bindenrand- 
zeichnung. Die Lage der Binde ist durch 5 scharf hervor- 
tretende schwarze Punkte gekennzeichnet. Die Binde der Hfl. 
ist noch heller gelb wie die entsprechende Partie der VIl,, 
weiterhin ist sie mehr schwefelgelb als rötlichgelb. Die erwähn- 
ten Farbenunterschiede sind unverkennbar und stellen keine 
etwa durch Abnützung des Schuppenbelages oder durch Blei- 
chung bedingte Erscheinung dar. An der breitesten Stelle mißt 
die Binde 5 mm. An jener Stelle des medialen Bindenrandes, 
an welcher gewöhnlich ein zackenförmiger Fortsatz beobachtet 
werden kann, ist eine deutliche Einbuchtung vorhanden. Ein 
schmaler, wischartiger seitlicher Fortsatz findet sich allerdings, 
jedoch im Bereiche der zwischen 5. und 6. Punkt gelegenen 
Ader. Die tiefschwarzen Punkte der Hfl.-Us., 6 an der Zahl, 
haben keine Höfe, sie treten jedoch auffällig aus dem schwefel- 
gelben Grunde der Binde hervor. 


Entwicklung. 

Eiablage. Am 22. Juli 1933 erbeutete ich auf dem Schaf- 
berge ein 2, welches im Sonnenscheine innerhalb 48 Stunden 
auf den Boden des von mir gewöhnlich benützten Flugkastens 
60 Eier einzeln und frei ablegte. Letztere verfärbten sich in 
den folgenden Tagen, waren also befruchtet. Jedoch starben 
sie trotz aller Maßnahmen, welche gegen Vertrocknung getroffen 
worden waren, ab. Durch die tatkräftige Unterstützung, welche 
ich von Seiten des Herrn Fontana (Chiasso) erhielt, gelangte 
ich dann im Jahre 1935 in den Besitz einer größeren Anzahl 
(230) von Eiern, deren Muttertiere in der Zeit vom 16.—23. Juli 
1935 vom genannten Herrn auf dem Campolungo gefangen wor- 
den waren. Als bemerkenswert muß hier angefügt werden, 


21 


daß die @ nach den Beobachtungen F.'s ihre Eier williger in 
den mit weißem Stramin als den mit schwarzer Gaze bespann- 
ten Flugkästen absetzten. Nach meinen bereits 1933 gemach- 
ten Beobachtungen, die durch Herrn F. im Vorjahre bestätigt 
wurden, steht fest, daß E. flavofasciata die Eier nicht anheitet, 
sondern lose und einzeln absetzt. Anzunehmen ist, daß das 
Weibchen in der Gefangenschaft wie Christi und andere hoch- 
alpine Erebien durchschnittlich nicht mehr als 60 Stück ablegt.') 


Das Ei (Tafel 2 Abb. 3) ist frisch abgelegt, hellgrünlich- 
gelb und verfärbt sich vom 3. Tage an rötlich wie das Ei von 
Christi. Das rötliche Aussehen ist bedingt durch das Auftreten 
in Gruppen zusammengedrängter roter Stippchen im Dotter. 
Allmählich wird die Färbung dunkler; einige Zeit vor dem 
Schlüpfen der Raupe ist das Ei braun. Das Ei hat Tonnen- 
form, gegen den oberen Pol wird seine Gestalt mehr eiförmig; 
der untere Pol ist stark abgeplattet, seine Fläche nach innen 
eingebuchtet. Die Gegend der Mikropyle ist durch dunklere 
Punktierung der Eioberfläche gekennzeichnet, die im Bereiche 
des oberen Poles infolge netzartig sich durckreuzender Leisten 
ein granuliertes Aussehen bietet. Das Ei besitzt eine große 
Anzahl gröberer, nicht scharf hervortretender Längsrippen 
(zwischen 20 und 30), in deren Zwischenräumen mit freiem Auge 
schwer erkennbare Querrillen verlaufen. Weitere Einzelheiten 
des Eies sind in der Veröffentlichung von Muschamp mitge- 
teilt, u. a. auch seine Größenverhältnisse (1,1:0,9:0,85). Das 
Eistadium dauert durchschnittlich 17 Tage. Von den in der Zeit 
vom 16.—23. Juli 1935 abgelegten Eiern schlüpften in der Zeit 
vom 2.—10. August 1935 221 Larven, welche die Eischale nur 
soweit verzehrten, daß sie dieselbe verlassen konnten. 

Die frischgeschlüpfte Raupe ist knapp 2 mm lang und bietet 
hinsichtlich ihrer Gestalt das von anderen jungen Erebienraupen 
her bekannte Bild: Großer Kopf, sich gegen das Leibesende zu 
mehr und mehr verjüngender Körper sowie abgeplattetes, am 
Rande mit einigen Borsten besetztes Aftersegment (ohne Spitzen). 
Der Kopf zeigt außer den schwarzen Ozellen zerstreut liegende 
schwarze Punkte auf den Hemisphären; ebensolche finden sich 


‘) Wenn Muschamp berichtet, daß es schwierig sei, das Weibchen 
der flavofasciata in der Gefangenschaft zur Eiablage zu bringen, und mit- 
teilt, daß er von 2 Dutzend Weibchen nur insgesamt 5 Eier erhalten konnte, 


so ist dieser Mißerfolg m. E. nur durch die Ungunst der gewählten Versuchs- 
anordnung zu erklären. 


22 


4 an der Zahl dorsal auf jedem Segment des Leibes. Kopf und 
Leib haben Lichtockerfarbe, der Leib zeigt eine braune dorsale 
Mittellinie sowie 3 weitere seitliche, einander parallel laufende 
Linien von gleicher Farbe. 

Weitere Entwicklung: Nach 14 Tagen (Körperlänge 3—3,5 mm) 
konnte die erste Häutung beobachtet werden. Im Ganzen fanden 
4 Häutungen statt. Kurze Zeit vor der ersten Häutung findet eine 
gewisse Differenzierung der Zeichnung statt, welche den Ueber- 
gang zu dem 2. Stadium darstellt: der Kopf ist etwas dunkler 
geworden, die zwischen den einzelnen Längslinien liegenden 
Felder hellen sich mehr und mehr auf. Besonders gilt dies für 
die dorsalwärts unmittelbar über der Extremitätenbasis gelegene 
Gegend, welche von dem für spätere Stadien der Entwicklung 
charakteristischen Seitenstreifen eingenommen wird. Füße grün- 
lich-gelb, Bauch grün, zeichnungslos. 

Nach der ersten Häutung ist Kopf wie Leib zunächst 
noch lehmgelb; ersterer relativ groß, zeigt infolge zahlreicher 
dicht stehender Grübchen gerauhte Oberfläche und ist mit 
spärlichen, kurzen, bräunlichen Borsten besetzt. Die schwarzen, 
zerstreut liegenden Punkte sind nicht mehr vorhanden. Eine 
besonders charakteristische Erscheinung ist jetzt ein auffallend 
großer, gelblich-weißer, nierenförmiger Flecken, auf dessen Grunde 
4 (von insgesamt 5) ebenfalls große, tiefschwarz glänzende und 
stark hervortretende Ozellen stehen. Der Leib ist allenthalben 
mit kleinen, dunklen Borsten besetzt. Das Aftersegment läuft 
in 2 plumpe Spitzen aus. Die Linien sind bereits gut differen- 
ziert: dorsale ziemlich breit, braun, dunkler wie die Grundfarbe. 
Suprastigmatale (= subdorsale anderer Autoren) weiß, Seiten- 
streifen gelblich weiß. Zwischen letzterem und der Suprastig- 
matale ist dicht über den noch dunklen Stigmen eine feine, 
wellig verlaufende, ununterbrochene, weißliche Linie festzu- 
stellen. Bauch und Bauchfüße erscheinen ohne Zeichnung in 
der Grundfarbe. Kurze Zeit vor der zweiten Häutung nimmt 
das Hautkleid der Raupe eine bräunlich-grüne Färbung an. 

Nach der zweiten Häutung (ca. 5,4 mm Körperlänge) ist 
die Grundfarbe blattgrün. Die Proportionen der einzelnen Kör- 
perabschnitte zeigen bereits Gleichheit mit dem Typus der er- 
wachsenen Larve. 

Kopf gelblich-grün, sphärisch gut abgesetzt und mit wenigen 
kurzen, braunen Borsten besetzt, im übrigen nicht gegen früher 
‘verändert; Hemisphäreneinschnitte deutlich. 


23 


Dorsale breit, dunkelgrün, sticht besonders von der seit- 
lichen Nachbarschaft dadurch ab, daß diese im Grenzgebiet 
weißlich chagriniert ist. 

Suprastigmatale (subdorsale) weiß. 

Der Seitenstreifen imponiert als ein aus gelblich-weißen 
dicklappigen Wülsten gebildetes Band, welches gegenüber der 
Suprastigmatale mehr als doppelte Breite besitzt. 

Die schon bei der Beschreibung des vorangehenden Ent- 
wicklungsstadiums erwähnte zarte, vielfach unterbrochene und 
dicht über den Stigmen wellig verlaufende weißliche Linie ist 
deutlich ausgebildet. 

Stigmen erscheinen noch dunkel. 

Bauch grün, ohne Zeichnung. Füße zeigen die Grundfarbe. 
Die Endglieder der Brustfüße sind rötlich-braun, Ränder der 
Greifflächen an den Bauchfüßen ebenfalls und mit rötlichen 
kleinen Borsten besetzt. Afterspitzen ausgebildet, ihre Seiten- 
ränder heller und rötlich. Kurz vor der dritten Häutung sind 
an den seitlichen Hautpartien der Abdominalsegmente Erschei- 
nungen zu erkennen, welche auf die kommende Abänderung 
des Farbkleides hinweisen: Der Seitenstreifen zeigt eine durch- 
schimmernde schwach rosarote Färbung. 

Nach der dritten Häutung(8-9mm Körperlänge) erhält die 
Raupe ihr endgiltiges Farbenkleid. Das in Folgendem geschilderte 
Bild entspricht völlig jenem, welches die erwachseneRaupe nach 
der letzten (4.) Häutung darbietet (siehe hiezu Tafel 2 Abb. 4u.5). 

Kopf grünlich gelb, seine Oberfläche stark grubig. Hemi- 
sphäreneinschnitte deutlich. Das Feld, in welchem die Ozellen 
liegen, ist besonders gekennzeichnet durch einen hellgelben, aus 
der Grundfarbe des Kopfes auffällig hervortretenden, nieren- 
förmigen Fleck von unregelmäßig zackiger Begrenzung, an dessen 
oberer Grenze nach der Mittellinie zu zwei größere tiefschwarze 
und glänzende Ozellen dicht aneinanderliegend zu sehen sind, 
während zwei weitere kleinere gleichfalls median, jedoch von ein- 
ander getrennt liegende mehr mundwärts sich befinden. Eine 
5. kleine Ozelle liegt seitlich in nächster Nähe des Fleckenrandes; 
sie ist von einem hellen Hof umgeben, der eine brückenartige 
Verbindung mit dem hellen gelben Fleck zu haben scheint. Der 
Kopf ist sphärisch, von dem umfänglicheren ersten Brustsegment 
gut abgesetzt und trägt spärliche kurze bräunliche Borsten. 

Der Leib zeigt die für erwachsene Erebienraupen charak- 
teristische Gestalt. Die Grundfarbe des Leibes ist dorsal wie 


24 


ventral blattgrün, die Segmenteinschnitte heller, mehr gelbgrün. 
Die Farbe der Brust- und Bauchfüße entspricht der Grund- 
farbe des Leibes, Greifenden beider rötlich-braun. Die dorsalen 
und seitlichen Bezirke des Leibes zeigen mit freiem Auge kaum 
sichtbare hellbraune Borsten. Deutlich sind letztere an den 
Spitzen des Aftersegmentes wahrzunehmen. Die Haut des Lei- 
bes erscheint allenthalben runzelig und durch kleinste, warzige 
Erhabenheiten gerauht. Das Afterschild ist rötlich-braun, zeigt 
rauhe Oberfläche und zahlreiche kurze braune Borsten. Die 
Zeichnung ist durch drei Längslinien und den für die Art be- 
sonders charakteristischen Seitenstreifen bestimmt. 

Die Dorsale beginnt mäßig breit bereits im 1. und 2. B.-S., 
ist hellgrün und wird in den folgenden Segmenten breiter und 
dunkelgrün. Ihre Farbe verändert sich weiterhin gegen das 
Leibesende zu, wo sie in den letzten Segmenten dunkelviolett 
erscheint. Gelegentlich findet man den Farbenwechsel schon 
vom 2.B.-S. ab. Im ganzen tritt die Dorsale aus ihrer Nach- 
barschaft noch mehr dadurch hervor, daß die Haut ihrer seit- 
lichen Begrenzung weiß chagriniert ist. 

Die Suprastigmatale (subdorsale anderer Autoren), eine 
breite, weiße Linie mit gelbem Unterton, beginnt schon im 
1. B.-S. und endigt am Anfange des Afterschildes. Sie hat einen 
welligen Verlauf. Bemerkenswert für die beschriebene Linie ist, 
daß sie ventralwärts im Bereich der Abdominalsegmente II—IX 
markante sichelförmige burgunderrote Einfassungsflecke besitzt, 
die gegen das Leibesende zu an Länge und Höhe abnehmen. 
Im Aftersegment fließt die rote Farbe des Fleckens in jene des 
Daches der Afterspitzen über, deren seitliche und untere Flä- 
chen auffallend heller und rötlich weiß erscheinen. 

Der Seitenstreifen, mehr als doppelt breit wie die vor- 
erwähnte Linie, beginnt zunächst flach im 2. und 3. B.-S., um 
vom ersten Abdominalsegment an in eine durch die Segment- 
einschnitte unterbrochene Kette von dicken Fleischwülsten über- 
zugehen, welche seitlich von der Oberfläche der Extremitäten- 
Basis lappig abstehen. Seine Grundfarbe ist im Bereiche der 
B.-S. hellgelb, während vom ersten A.-S. ab bis zum Leibesende 
die Wülste mit zahlreichen burgunderroten Tüpfeln versehen 
sind, sodaß der Streifen von der Ferne betrachtet im Ganzen 
rot erscheint. Die Tüpfelung ist jedoch nicht bei allen Raupen 
gleichmäßig. Bei einzelnen ist sie spärlicher ausgebildet, sodaß 
die gelblich-weiße Grundfarbe der Streifenlappen neben und 


25 


zwischen den Tüpfeln zu erkennen ist. Eine weitere Besonderheit 
des Seitenstreifers bilden dunkel-burgunderrote sichelförmige 
Monde, welche seine lappigen Wülste basalwärts abgrenzen, kon- 
stant im 2. A.-S. erstmals auftreten und im 8. A.-S. aufhören. 

Die Stigmen sind rosarot, kopfwärts gelb eingefaßt. Dicht 
über ihnen verläuft eine wellige, vielfach unterbrochene, weiße 
feine Linie, die sich bis in die seitlichen Teile der Afterspitzen 
verfolgen läßt und schwächer als die Suprastigmatale erscheint. 

Aus der vorangehenden Beschreibung geht hervor, daß die 
Raupe der E. flavofasciata eine außerordentlich charakteristische 
Zeichnung und Färbung besitzt, sodaß sie wie der Falter sehr 
leicht zu bestimmen ist. Der rote Seitenstreifen mit den dunkel- 
roten Grenzflecken sowie die von gleichartigen Flecken ventral- 
wärts eingefaßte Suprastigmatale bilden die jeder anderen Ere- 
bienraupe fehlenden Merkmale. Zu letzteren ist auch das höchst 
auffällige, gelbe, die Ozellen tragende Feld zu rechnen. 

Während der Aufzucht der Raupe') von Flavofasciata konn- 
ten Beobachtungen gemacht werden, welche als neuartige grö- 
ßeres Interesse verdienen und deshalb hier angeführt werden 
sollen. Zunächst die Erscheinung, daß einige (4) Tiere, welche 
vom Beginne an im Zimmer bei durchschnittlich 15° gehalten 
worden waren, noch bis in die Mitte November, bezw. Dezem- 
ber und Januar ohne Unterbrechung bis zu ihrer Verpuppung 
fraßen. Dieses Verhalten ist ungewöhnlich. Zumeist gehen 
unter den genannten Umständen erzogene Erebienraupen ein 
(viele schon nach der ersten Häutung) oder halb erwachsen Anfang 
Oktober inW.-R. Nur ausnahmsweise vollenden sie ihre Ent- 
wicklung ohne Ueberwinterung noch im Spätherbst, indem der 
Falter erscheint, der dann nicht die normale Größe besitzt. Die 
Entwicklungszeiten der 4 angeführten Tiere waren folgende: 


1. verpuppt mit 17 mm K.-L. 30.X1.35 Falter © 28. XII. 35 


2% " ‚168,129, 0, 0285 nee  ISTRTRSS 
3. " EZ ER N 20 20136 EIRSENSOMINSE 
4. n nl DNarna 012030 vw RO SSITNSG 


Von 6 Raupen, welche in halberwachsenem Zustande an- 
fang November 35 im Freien eingewintert worden waren, leb- 


!) Die Aufzucht sämtlicher Raupen erfolgte mit Festuca ovina zunächst 
in Glaszylindern. Anfang November 1935, um welche Zeit nur mehr 10 Tiere 
in halb erwachsenem Zustande am Leben waren, wurden 6 von diesen, wel- 
che kein Futter mehr annahmen, im Freien eingewintert; die übrigen vier 
verblieben im ungeheizten Zimmer. i 


26 


ten am 21.11.36 nur mehr 3, welche vom genannten Tage an, 
nachdem sie ein kurzdauerndes warmes Bad erhalten hatten, 
im Zimmer auf frische Blätter gebracht, zu fressen begannen. 
Sie verpuppten sich nach der letzten (4.) Häutung anfangs April 
1936. Ihre Entwicklungszeiten waren folgende: 

1. (5.) verpuppt mit 16 mm K.-L. 6. IV. 36 Falter © 5. V. 36 

2. (6.) . m 16%... 0.5... 10.30 Puppe absestorben 
3. (6.) 2 SuliZ 205, 9:1 V#30gRalter 248-236 

Interessant ist nun Folgendes: das am 5. Mai 1936 geschlüpfte 
Weibchen stammte von einer Raupe, welche wie eine größere An- 
zahl im Vorjahre zu Grunde gegangener Tiere an einer parasi- 
tären Krankheit litt (Auftreten tiefschwarzer Flecken in der Cutis 
der Abdominalsegmente bei trockener Beschaffenheit der Ex- 
kremente). Ich hatte die bereits im November erkrankte Raupe 
versuchsweise ins Freie gebracht und dort bis 21. März 36 be- 
lassen. Nach den Erfahrungen, die ich vor dieser Zeit hinsicht- 
lich des erwähnten Krankheitsprozesses bereits gemacht hatte, 
bestand keine Aussicht, die Raupe im März noch am Leben zu 
finden. Um so mehr war ich überrascht, als das Tier am 21. März 
36 lebte und zu fressen begann, nachdem es ein lauwarmes Bad 
erhalten hatte. Nach 8 weiteren Tagen fand die letzte (4.) Häu- 
tung statt, nach welcher die Raupe im prachtvollen Kleide ge- 
sundet erschien. Ueber die Pathogenese der „Fleckenkrank- 
heit“, wie ich den hier in Frage stehenden Krankheitsprozeß 
mangels der Möglichkeit, ihn auf Grund erschöpfender bakterio- 
logischer Untersuchungen zu determinieren, nennen möchte, kann 
ich vorerst keine weitere Mitteilung machen. Die Tatsache, daß 
in dem erwähnten einzigen Falle eine völlige Heilung des Pro- 
zesses nach der Häutung erfolgte, beweist, daß letzterer ge- 
legentlich zur Ausheilung gelangt. 

Die mikroskopischen Untersuchungen, welche von mir an 
Serienschnitten des Körpers einer der Krankheit erlegenen 
Raupe angestellt wurden, haben ergeben, daß zwar Haut und 
Fettkörper reichlich mit Fadenpilzen und Sproßformen durch- 
setzt, der Darmkanal jedoch frei von Parasiten war, sodaß an- 
genommen werden muß, daß der beobachtete Infektionsprozeß 
nicht vom Darme ausgegangen ist. 

Wie im vorangehenden Abschnitte mitgeteilt, sind auf dem 
Wege des Zuchtverfahrens im Ganzen 6 Falter 45 2 9 (= 2,71°/, 
des gesamten Zuchtmaterials) erzielt worden. Sie sind auf Tafel 1 
Abb. 13—24i abgebildet und auf Seite 28 beschrieben. 


27 


Beschreibung der Puppe. 
[Taf. 2 Abb. 6 u. 7.) 


Die unbewegliche Puppe (11:4:4,5 mm) ist anfangs blaß- 
grün im Bereich der V#l.-Scheiden, die Abdominalen sowie die 
Dorsalen-Abschnitte sind gelbgrau. Auffällig erscheint am Leibe 
eine breite, tiefrote dorsale Mittellinie (= Dorsallinie der Raupe); 
eine weitere gleicher Farbe zwischen der genannten und der 
Stigmenreihe liegende Linie sowie eine doppelt so breite, die 
Seitenpartien des Abdomens dicht ventralwärts vor der Stig- 
menreihe durchziehende Binde (welche dem Seitenstreifen der 
erwachsenen Raupe entspricht). Das rote Kolorit dieser Binde 
schimmert, allmählich kopfwärts verschwindend, noch teilweise 
durch die unteren Ränder der grünen Vfl.-Scheiben hindurch. 
Vom 4. Tage an ändert sich das Farbenbild der Puppe nicht 
mehr. Um diese Zeit läßt sich bei der Betrachtung der Puppe 
von der Ventralseite Folgendes feststellen: 

Grundfarbe der Puppe schmutzig dunkelgrau-grün. Stirn- 
höcker und Segmenteinschnitte mehr rötlich-grau. Scheiden des 
Rüssels, der Fühler und Füße schwarz eingefaßt. Zeichnung des 
Flügelgeäders infolge tiefschwarzer Färbung der benachbarten 
Felder sehr eindrucksvoll. Abdominalringe sehr dunkel, schwarz 
_ chagriniert, Segmentseinschnitte rötlich-grau. Analsegment heller, 
ockergelb. Kremaster spitz auslaufend, rötlich-gelb. 

Dorsalansicht: Aus der durch gleichmäßig ausgebreitete 
Chagrinierung eintönig erscheinenden Rückenoberfläche treten 
lediglich die helleren grau-grünen Ränder der Hil. sowie die 
Grenzlinien von Meta-Meso und Prothorax deutlicher hervor. 

Die Puppenruhe dauert 4 Wochen. 


Beschreibung der erzogenen Falter. 
(Vergl. hiezu Taf. 1 Abb. 13—24i.) 


Die Falter haben annähernd gleiche Größe (Vfl.-Länge 15 
bis 16 mm, Spannweite 29,5 - 30,5 mm) und sind im allgemeinen 
dunkler als die im Freiland gefangenen. Oberseits ist der Unter- 
schied der Geschlechter nicht mit Sicherheit festzustellen, höch- 
stens auf Grund der beim © um Geringes deutlicheren Binden- 
zeichnung. Die Us. der Flügel bietet mehr Anhaltspunkte für 
die Geschlechtsbestimmung: zunächst die Aufhellung der Flügel- 
oberfläche im allgemeinen, dann der Unterschied des Farbtones, 
der beim / rostrot, beim @ mehr ockergelb erscheint. Die der 


28 


Betrachtung vorliegenden weiblichen Stücke sind als solche von 
einem unterseits gleichartig aufgehellten männlichen Stück nur 
dadurch zu unterscheiden, daß beim % das medial von der Quer- 
aderlinie liegende Wurzelfeld des Vfl. stärker aufgehellt ist, so- 
daß die besagte Linie auffällig hervortritt, während sie beim J' 
im Grundton verschwindet oder nur auf eine kurze Strecke hin 
sichtbar ist. 


Die Abstammung der erzogenen Falter von Tessiner Eltern 
wird durch die Zeichnung der Vfl.-Binde oberseits angedeutet. 
Sichtbar erscheinen hier beim 5 6 gelbe Flecken, von welchen 
allerdings bei 2 Stücken der 1., 4., 5. und 6. (von oben gezählt) 
reduziert sind. Schwarze Kernpunkte finden sich in ihnen 5—6. 
Von den beiden ® hat das eine 5 schwarzgekernte rostrote 
Flecken, sowie einen schwach ausgebildeten ungekernten 6. Fleck. 
Das zweite © besitzt 6 schwarz gekernte Flecken. 


Auf dem Hil. stehen bei 2 5 4 schwarz gekernte rostrote 
Flecken, bei den übrigen findet sich nahe dem oberen Fl.-Rande 
noch ein 5. rudimentärer ungekernter. Letzterwähntes Verhalten 
zeigen auch die beiden Weibchen. Unterseits zeigen sämtliche 
Männchen sowohl auf Vfl. wie Hfl. 6 schwarze Punkte. Letztere 
sind verschieden groß. Regelmäßig erscheint auf dem Vfl. der 
oberste als kleinster, der zweite und dritte als größter. Auf 
dem Hil. ist der 5. etwas größer als die übrigen. Die © ver- 
halten sich wie die J‘. 


Was die Hfl.-Binde betrifft, so ist sie bei sämtlichen 5 aus- 
gesprochen rötlich-gelb, bei den @ wesentlich heller. Breite und 
mediale zackige Begrenzung der Binde entspricht dem Tessiner 
Typus. Im Bereich des obersten schwarzen Punktes ist die 
Binde bei zwei Stücken (1 9, 1 2) unterbrochen; besonders 
deutlich ist diese Erscheinung bei dem ?, das außerdem durch 
eine besonders breite Binde auffällt. 


Nach Abschluß der vorliegenden Abhandlung ist es mir ein 
Bedürfnis, einer Reihe von Persönlichkeiten, welche die Liebens- 
würdigkeit hatten, meine Arbeit zu fördern, öffentlichen Dank 
auszusprechen: den Herren Fontana (Chiasso), Dr. Pfaff (Frank- 
furt), Dr. Skell (München), Dr. Morgenthaler (Liebefeld-Bern), 
Karg (Mannheim), vor allem auch meiner Helferin, der S. Fla- 
via vom Roten Kreuz in München, welche mit größter Gewis- 
haftigkeit meine Zucht überwachte. 


29 


Literatur-Verzeichnis. 


1) M. Bartel: 
2) T. A. Chapman: 
3) H.J. Elwes: 


4) M. Lowe: 
5) P.A.H. Muschamp: 


6) H. Rebel: 
7) Rühl-Heyne: 


8) K. Vorbrodt: 


9) B.C. S. Warren: 
10) G. Wheeler: 


30 


Ueber eine neue Form von Erebia flavofasciata. — 


Heyne. D.E.Z. Iris XVII. 1904. S. 164. 


A Review of the Genus Erebia. — The Transact. 
Ent. Soc. London 1898. p. 219. 


A Revision of the Genus Erebia, — The Transact. 
Ent. Soc. London 1898. p. 169—207. 


Ent. Record XVII. p. 38. 


Quelques yours ä Fusio en Juillet 1905 Bull, soc. lep. 
Genöve I: 59 - 67. 


Berge’s Schmetterlingsbuch. Stuttgart 1910. S. 38. 


Die paläarktischen Großschmetterlinge. 1895. I. Bd. 
S. 805, 


Die Schmetterlinge der Schweiz. Bern 1911. Bd.1. 
S773: 


Mitteilungen der Schweizer Ent. Ges. XII. Band. 
Heft 9/10. S.7:3.Nachtrag. S.50: 6. Nachtrag, 


Tessiner und Misoxer Schmetterlinge. Bern 1931. 
S72310232, 


Monograph of the Genus Erebia. — London 1936. 


The Butterflies of Switzerland and the Alps of 
Central Eurcpe. 1903. p. 124. 


Notizen über persische Lycaenidae. 
Von Ernst Pieiifer-München. 


Im Entomologist's Record 1936 beschreibt Verity aus Nord- 
persien zwei neue Lycaenen-Arten. Auf Grund meiner eigenen 
Sammeltätigkeit in diesem Gebiet möchte ich die Beschreibungen 
Veritys ergänzen, bezw. richtigstellen und über Freilandbeobach- 
tungen berichten. Ebenso will ich einige auffallende Rassen aus 
dieser Gruppe einer Beschreibung unterziehen. 


Lycaena marcida Led. (= parameleager Vrty.) 


Diese auffallende Art lebt in den feuchtheißen und stark 
durchwachsenen Berstälern auf der Nordseite des Elbursgebirges 
zwischen 1000 und 1600 m Höhe, 1 59 Elbursgebirge, Gruppe 
Tacht i Suleiman, Hochtal bei Hasankif, ca. 1500 m, 9. VII. 36 
leg. E. Pfeiffer. 

Bei der Aufstellung der sp. n. parameleager ist Verity der 
Irrtum unterlaufen, daß er zu marcida Led. ein Synonym ge- 
schaffen hat. Von marcida waren bis jetzt nur die beiden 
Originale bekannt und dürfte die wenig präzise Art der Be= 
schreibung und noch mehr die vollständig mißlungene, hand- 
kolorierte Abbildung zur Benennung der parameleager geführt 
haben. Von den beiden Originalen liegt mir ein Stück vor und 
danke ich an dieser Stelle auch Herrn Bang-Haas in der Firma 
Dr. O. Staudinger und A. Bang-Haas, Dresden, vielmals für das 
große Entgegenkommen. Nachstehend möchte ich die Art noch- 
mals beschreiben, besonders auch das bisher unbekannte 9. 

Marcida Led. hat die Flügelform von meleager Esp., nur 
daß die Flügel im allgemeinen etwas gedrungener sind. J 19, 
© 17 mm Vil.-Länge. Auf den schmalen, scharf begrenzten, 
dunkelbraunen Randschatten folgen im Vfl. und Hil. bis zur 
Wurzel irisierende Schuppen, welche einen beiLycaenen sonst un- 
bekannten dunkel goldig-bronzenen Ton zeigen. Bei dem einen 
mir vorliegendem Original (Hadschyabad) sind wurzelwärts zwi- 
schen den Adern kleinste Partien grünlicher Schuppen einge- 
sprengt. Der goldig-bronzene Ton ist etwas stärker aufgehellt, was 


31 


aber nur mit dem Alter des Tieres zusammenhängt. Bei dem 
zweiten Original sind die grünlichen Einsprengungen der Be- 
schreibung nach etwas verstärkt. Die Dufthaare haben weiß- 
liche Enden, der Zellschlußfleck ist deutlich sichtbar und die 
Ocellen der Us. schimmern im Vfl. und Hfl. leicht durch. 

Die Us. ist braungrau, die Ocellen sind groß angelegt und 
stark weiß umrandet und zeigen dieselbe Anordnung wie bei 
meleager, nur daß die Enden etwas mehr geschwungen sind. 
Die Randilecke mit den leicht aufgehellten Kappen treten wenig 
hervor. Die Fransen sind oseits und useits weißlich grau mit 
einer leichten Aufhellung gegen den Rand zu. 

Das 9 ist oseits einheitlich schwarzbraun. Im Vfl. und Hil., 
besonders im letzteren, ist randwärts eine weißliche Kappen- 
binde aufgesetzt, der im Hfl. eine ebensolche und im Vfl. eine 
weitere Punktreihe unmittelbar folgt. Die Zellschlußflecke sind 
weißlich umringt. Die Grundfarbe der Us. ist schokoladebraun 
und sind hellerbraune Schuppen grob aufgesetzt. Die Ocellen 
sind im V#l. und Hfl. kräftig entwickelt und stark weiß umran- 
det. Im Hil. hat die Ocelle 3 die Tendenz ähnlich wie bei 
astrarche Brgstr. senkrecht unter die Ocelle 2 zu rücken. (Viel- 
leicht nur eine individuelle Erscheinung.) Die Randflecke mit 
den weißen Kappen sind gut entwickelt. Die Fransen wie beim ı'. 
Marcida Led. $ Allotype in: coll. m. 

Bei dieser Art besteht die Tatsache, daß die irisierenden, 
bronzefarbenen Schuppen mit grünlichen durchsetzt werden 
können, was meiner Vermutung nach von dem Feuchtigkeits- 
grad des Flugplatzes abhängig sein dürfte und jahreweisen 
Schwankungen unterworfen sein kann. Auch eine Umformung 
der Schuppen durch Feuchtigkeit wäre denkbar, z. B. durch 
Aufwölbung der Schuppenränder. Erst nach Vorliegen größeren 
Materials kann hier die Entscheidung fallen. In meiner Samm- 
lung liegen mir zwei ähnlich gelagerte Fälle vor. Von Lyec. 
mithridates Stgr. besitze ich von ein und demselben Fundort 
größere Serien (Jahresserien) und zeigen Einzelstücke immer 
wieder grünlich-weiße Schuppen eingesprengt. Bei einem Extrem- 
stück dieser Richtung erstreckt sich die grünlich-weiße Einspren- 
gung von der Wurzel bis zur Spitze in immer stärker werden- 
dem Maße, sodaß das Tier ein eigenartiges Aussehen bekommt. 
Als Rassemerkmal scheidet diese mehr oder weniger grünliche 
Schuppeneinsprengung aus und hängt mit Umwelteinflüssen zu- 
sammen. Eine weitere Parallel-Erscheinung sei hier noch er- 


32 


wähnt. Lyc. antidolus Rebel ist eine gute Art und ist die Grund- 
farbe der Vfl. und Hil. dunkelbraun, wobei zwischen den Adern 
im Vfl. gegen die Wurzel zu grünliche Schuppenpartien liegen, 
im Hifl. in verstärktem Maße. Bei der südlichsten Rasse dieser 
Art, welche von Le Cerf als morgani b. sp. beschrieben wurde, 
ist die Grundfarbe auf den schmalen, unregelmäßigen Rand- 
schatten beschränkt und zwischen den Adern liegen dicht milchig- 
weiße Schuppen mit einem leichten, grünlichen Glanz, sodaß 
fast das Bild einer italienischen Rasse von dolus Hbn. entsteht. 

Oberhalb der feuchten Zone, in welcher marcida Led. lebt, 
fliegt auch eine meleager Esp. mit grünlich schimmerndem Blau. 
Nachdem nun genitalmäßig zwischen diesen Arten kein Unter- 
schied besteht und das Fluggebiet der marcida Led. seit der 
letzten Eiszeit keinerlei klimatologische Verschiebungen mehr 
erfahren hat, anderseits marcida Led. mit mehr oder weniger 
grünlichem Schuppeneinschlag vorkommt, ist die Vermutung 
nicht von der Hand zu weisen, daß marcida Led. die ursprüng- 
liche Form der meleager Esp. vorstellt. 

Das Genital von marcida ist von dem der meleager nicht 
verschieden und stelle ich marcida Led. als Bindeglied zwischen 
mithridates Stgr. und meleager Esp. und mache gleichzeitig den 
Vorschlag, die Arten coelestina Ev. und diana Miller hinter 
meleager einzureihen, wobei ich von der Systematik der Lycae- 
nini nach Dr. W. Forster ausgehe (diese Mitteilungen, Jahr- 
gang 1936, Heit 2). 


Lycaena (Lysandra) corona Vrty. 


Diese auffallende Art fliegt in der Hochgebirgsregion des 
Eibursgebirges zwischen 2400 und 3600 m und ist als endemisch 
hochalpin zu bezeichnen. 

Das Blau des 5 entspricht am besten dem von mittel- 
europäischen damon Schiff, nur daß schwärzliche Schuppen 
eingestreut sind und dadurch weniger glänzend wirkt. Der 
schwärzliche Randschatten ist unregelmäßig und breit, beson- 
ders gegen die Flügelspitze zu. Der Zellschlußfleck im Vil. ist 
meist deutlich, die Fransen sind rein weiß. Die Us. ist hell- 
aschgrau und die Anordnung der Ocellenreihe fast gleich wie 
bei coelestina Ev., aber kräftiger angelegt. Der Hil. ist useits 
mehr oder weniger stark spangrün bestäubt. 

Die Grundfarbe des 2 ist schwarzbraun mit stark hervor- 
tretendem Zellschlußfleck im Vfl. Bei Einzelstücken zeigen sich 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIH. 1. 3 33 


besonders wurzelwärts und um den Zellschlußfleck grünlich- 
blaue Schuppen eingestreut. Bei einer geringen Falterzahl schla- 
gen die Ocellen der Us. auf beiden Flügeln in verschiedener 
Stärke kräftig durch. Die Grundfarbe der Useite ist hell- 
schokoladebraun mit besonders im Vfl. stark angelegter Ocellen- 
reihe. Das Spangrün der Hil. breitet sich fast bis zum Flügel- 
rand aus. Fransen oseits und useits bräunlich-weiß. 

Es liegen mir Stücke vom Kendevanpaß (2900 m leg. L.Schwin- 
genschuß und eine große Serie aus der Gebirgsgruppe Tacht i Su- 
leiman (24—3600 m leg. E. Pfeiffer Anf. VII. 36) vor. Die Stücke 
der letzteren Lokalität sind durchschnittlich größer. In dieser 
Region steht als eine Charakterpflanze eine rauhblätterige Vicia- 
Art in der Nähe der Quellen und Gletscherbäche in großen 
Partien, in welcher diese Art als die häufigste Lycaena fliegt. 
An der Vicia-Art beobachtete ich auch die Eiablage. Die 2 
verlassen die Region der Futtterpflanze soviel wie nicht, nur 
die 5 fliegen zur Tränke, um abends dann wiederum die 
Viciabüsche als Ruhestätte aufzusuchen. Dem mikro- wie makro- 
skopischen Befund nach reiht sich diese neue Art zwischen 
diana Miller und coelestina Ev. am besten ein, wobei ich wie- 
derum von der Systematik der Lycaenini nach Dr. W. Forster 
ausgehe. 


Lycaena loewii Zeller ssp. n. schwingenschussi m. 


Wohl die auffallendste und variabelste Rasse dieser Art 
von den trockenen Südhängen des zentralen Elbursgebirges aus 
rund 2000 m Höhe (Tar-Tal beim Ort Demavend leg. E. Pfeiffer 
und Pelur südlich des ms. Demavend leg. L. Schwingenschuss 
187 1(63V111836). 

Die Oseite des 9’ ist tief tintenblau mit stumpfem Cyan- 
Glanz. Vom breit angelegten, scharf begrenzten Randschatten 
ziehen sich die Adern mehr oder weniger breit schwarz über- 
schuppt gegen die Zelle zu und teilen bei Extremstücken das 
Blau im Vfl. und Hfl. in Partien auf. Die Randpunkte im Hl. 
sind kräftig angelegt und randwärts meistens mit einer weiß- 
lichen Kappe versehen. 

Das © hat eine braunschwarze Grundfarbe, auf welcher 
bei der überwiegenden Anzahl im Vfl. und Hfl. die weiße Binde 
der Us. zwischen der Kappenbinde und der Ocellenreihe sehr 
kräftig durchschlägt und eine Art weißliche Binde bildet. Bei 


Extremstücken kann randwärts noch eine zweite derartige Binde 


34 


stehen. Die 2—3 Analtlecken sind gut entwickelt und mennig- 
rot. 

Die Grundfarbe der Us. ist dunkel-aschgrau, beim © leicht 
bräunlich übertönt, und hebt sich die stark entwickelte Ocellen- 
reihe stark ab. 

Diese auffallende Rasse leitet zu fergana Stgr. aus Trans- 
kaspien über und dürften die Artrechte der letzteren bei wei- 
terer Kenntniss der loewiü-Rassen aus östlichen, anschließenden 
Gebieten fallen, zumal auch das Genital keinerlei Unterschiede 
aufweist. 

Diese Rasse sei meinem Sammelfreund Direktor Schwingen- 
schuss in Wien, welcher sie in Pelur in Anzahl fing, zugeeignet. 

Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m. und 
coll. Schwingenschuss. 


Lycaena hyacinthus H. Sch. ssp. n. vandarbani m. 

Elbursgebirge, Gruppe Tacht i Suleiman, Hochtal Vandar- 
ban, 21—2200 m 1.VII. 36, leg. E. Pfeiffer. 

In dem Hochtal Vandarban unmittelbar über der Waldzone 
flog auf dem grasigen Talboden äußerst niedrig diese stark 
differenzierte, kleine Rasse. 5 12, Q@ 14mm Vil.-Länge. 

Die Grundfarbe bei beiden Geschlechtern ist schwarzbraun 
und treten im Vfl. die Zellschlußflecke sehr stark hervor. Auch 
im Hfl. sind dieselben noch sehr deutlich sichtbar. Die Blau- 
bestäubung kann entweder ganz fehlen oder ist auf kleine 
Partien in der Vfl.-Mitte beschränkt. Im Vfl. und Hfl. finden 
sich bei beiden Geschlechtern rotbraune Randpunkte, sodaß 
besonders beim © das Bild stark gezeichneter asfrarche Bgstr. 
entsteht. Die Us. ist bei beiden Geschlechtern dunkel aschgrau 
mit einem leichten braungelben Schimmer. Die Ocellen sind 
doppelt so stark wie bei typischen hyacinthus H.-Sch. angelegt. 
Die Fransen sind grau-weiß und leicht gescheckt. Holo-, Allo- 
und Paratypen in coll. m. 


Lycaena aedon Christ. 

Von dieser hochalpinen, endemischen Art fing ich in der 
Nähe des Kendevan-Passes im zentr. Elbursgebirge in ca. 2800 m 
Höhe 2 £ (22. VII. 36). Verglichen mit der Type aus Schahkuh, 
welche mir derzeit vorliegt, sind diese Stücke bedeutend größer, 
was aber nur individuell zu bewerten sein dürfte. Die Us. zeigt 
ein helleres, weißliches Grau ohne den gelblichen Schimmer wie 
die Type, und die Ocellen sind bedeutend schwächer angelegt, 


3 35 


sodaß selbe nicht in dem Maße wie bei dem Original durch- 
scheinen. 

Der Befund des Genitals ergab, daß diese Art in die icarus 
Rott.-Gruppe gehört und stelle.ich aedon Christ. zwischen eroides 
Friv. und eros O., wobei ich mich wiederum an die Systematik 
von Dr. W. Forster halte. 


Chrysophanus thetis Klug ssp. n. elbursina m. 


Zentrales Elbursgebirge, Kendevan-Paß ca. 2700 m, 22.—27. 
VI. 36, E. Pfeiffer leg. 

Diese gut differenzierte Rasse fliegt äußerst lokal in den 
kleinen Tälchen unterhalb des Kendevan-Passes an Quellbächen. 

Beim fällt oseits, besonders im Hfl. die verstärkte Rand- 
binde auf. Am charakteristischtem ist aber die Us. Die Vfl.- 
Mitte ist fabl ledergelb, der Rand und der ganze Hil. sind asch- 
grau überpudert. Im Vfl. ist besonders die äußerste Flecken- 
reihe sehr breit angelegt und im Hil. sind alle Ocellenringe kräf- 
tig schwarz gekernt, sodaß diese Rasse gegenüber typischen 
Stücken ein fremdes Aussehen bekommt. Die / sind alle deut- 
lich geschwänzt. Das ® ist noch unbekannt. Holo- und Para- 
typen in coll. m. 


Chrysophanus hippothoe L. ssp. n. candissima m. 


Elbursgebirge, Tacht i Suleiman-Gruppe, 28—3200 m und 
zentr. Elbursgebirge, Kendevan-Paß, 3000 m, VII. 36, leg. E. 
Pfeiffer. 

Die Tiere fliegen lokal in der Quellregion meist in der Nähe 
von Pfefferminzbeständen, zwischen denen die Futterpflanze, 
eine Ampferart, häufig zu finden ist. 

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dieser Rasse 
um die Extrem-Entwicklung der ssp. candens H.-Sch. aus Klein- 
asien. Auf der Os. fehlt beim 5 jede Spur von violettem 
Schimmer, der Randschatten ist im Vfl. und Hfl. äußerst schmal 
angelegt und der Schatten längs des Vorderrandes fehlt im Vfl. 
vollständig. Das © hat bis zum schmalen Rand eine einheit- 
liche, goldglänzende Grundfarbe, in welcher die Fleckenzeich- 
nung scharf umrissen steht, sodaß eine Aehnlichkeit mit ochi- 
mus F.-Sch. ® entsteht. Die Us. ist ebenfalls heller aufgefärbt. 
Die Tiere fallen auch durch ihre Größe auf. cd 20, © 21 mm 
Vfl.-Länge. 

Holo-, Allo- und Paratypen in coll. m. 

(Fortsetzung mit Tafel folgt.) 


36 


Lacydes elbursi sp. n. 
Franz Daniel, München-Gräfelfing. 


Bei Beschreibung dieser neuen, außerordentlich auffallenden 
Art beziehe ich mich auf die von Staudinger gegebene Urbe- 
schreibung der Arctia (Spilarctia) semiramis in der Iris, Jg. IV 
p. 161 und 251 nebst der dazugehörigen Abbildung t. II f. 4. 

Die vorliegenden Stücke, 4 5, stehen dieser auffallenden, 
bisher nur in einem Exemplar bekannt gewordenen Art inner- 
halb der gesamten, formenreichen Arctiden-Gruppe am näch- 
sten. An Unterschieden gegen semiramis Stgr. führe ich an: 

Spannweite 35--40 mm, Vfl. braungrau, bei einem Stück 
schwach, bei den übrigen ziemlich kräftig hellrötlich übergossen. 
Bindenanordnung gegenüber der von Stgr. ausdrücklich als genau 
in der Wiedergabe bezeichneten Abbildung nicht unerheblich 
abweichend. Sämtliche Vfl.-Querbinden ebenso wie die Wurzel- 
verdunkelung wesentlich breiter, die inneren 3 vollkommen 
zusammenhängend oder höchstens einmal unbedeutend unter- 
brochen. Die vierte (von innen aus gezählt) in ihrem oberen 
Teil ebenfalls aus einer Reihe zusammenhängender Flecke 
bestehend, von der Costa schräg zum Außenrand gerichtet. Der 
geschlossene Teil reicht bis zu Mediana 3; von hier aus bis 
zum Innenrand ist diese Binde nur mehr durch einige Flecken 
angedeutet. Die äußere (fünfte) ist bei elbursi ähnlich der Be- 
schreibung Staudingers bei semiramis, wobei sich übrigens 
ergibt, daß trotz der Versicherung Staudingers die Abbildung 
recht ungenau ist. Die Farbe der Binden ist bei einem Stück 
ein einfarbiges, dunkles Schmutziggrau, bei den 3 anderen innen 
taubengrau mit ziemlich starkem blauen Einschlag, die Ränder, 
wie die durchschneidenden Adern dunkelgrau, was besonders 
einem Falter, bei dem diese Füllung ziemlich kräftig entwickelt 
ist, ein kontrastreiches Aussehen verleiht. Beschuppung der Vil. 
nicht besonders kräftig, aber keinesfalls durchscheinend wie 
bei semiramis. Hil.-Os. dunkler als semiramis, die Fleckanord- 
nung längs des Außenrandes reichlicher, zur Bildung einer mehr 
oder minder zusammenhängenden Randbinde neigend. Us. aller 


37 


Flügel lichter. Vorderrand stark gefleckt und ebenso wie der 
Apex rötlich angeflogen. Sämtliche Binden deutlich erhal- 
ten. Hil.-Us. im oberen Drittel lichter, Costalrand rötlich. 

Die Kämme der grauen Fühler sind wesentlich größer 
als bei quenselii Payk. und stehen kaum hinter spectabilis Tausch 
(mit welchen Arten Staudinger seine serniramis-Fühler vergleicht) 
zurück. Die Fühlergeißel hingegen ist zarter als bei spectabilis. 

Semiramis stammt aus dem südlichen Kleinasien (vermut- 
lich Egin). Es besteht die Möglichkeit, daß sich bei Bekannt- 
werden von Zwischengliedern herausstellen wird, daß elbursi 
zu einer stark abweichenden Form der ersteren wird, was sich 
jedoch heute mangels Material schwer beurteilen läßt, sodaß 
ich sie vorerst als eigene Art einführen möchte. 

Eine eingehendere Würdigung der Variationsbreite und 
systematischen Stellung der Art (eine Einordnung bei Phrag- 
matobia, wie es Draudt im Seitz-Nachtrag vorschlägt, wäre nach 
meiner Ansicht nicht zu vertreten), sowie eine Abbildung be- 
halte ich mir für eine kommende Faunenarbeit vor, in der das 
gesamte Spinnermaterial der außerordentlich interessanten Aus- 
beute, welche Herr E. Pfeiffer aus Persien mitbrachte, zusam- 
menhängend berücksichtigt werden soll. Vorerst mag elbursı 
und semiramis mit spectabilis in der Gattung Lacydes Wkr. ver- 
bleiben. 

Beschrieben nach 4 5, bezettelt: Persia s.; Elburs mts. s.; 
Tacht i Suleiman; Hecarcal-Tal; 28—3200 m; 3.—7.Vll. 36; leg. 
Ernst Pfeiffer, München. Die Tiere wurden kurz nach Einbruch 
der Dunkelheit am Licht erbeutet. 

Holo-Type und 2 Paratypen in coll. m.; 1 Paratype in coll. 
Schwingenschuss, Wien. 


38 


Erklärung zu Taiel I. 


Abb. 1—4i: Engadiner Freilandtiere Y'S' vom Schafberge. 
Abb. 3: zeigt die typische Reduktion der Hfl.,-Binde beim Jg‘. 
Abb, 4: Die Hfl.Binde ist hier ebenso breit wie bei Tessiner Tieren. 


Abb. 5—8i: Engadiner Freilandtiere %'% vom Rosegtale. Typische Re- 
duktion der Hfl.Binde. 


Abb. 9—12i: Tessiner Freilandtiere X vom Campolungo mit der breiten 
Hfl.Binde. 


Abb. 13—24i: Zuchtfalter vom Campolungo. 


Abb. 13, 14: Das ® zeigt eine breite unterbrochene Hfl.Binde. Für die auf 
Grund der Zeichnung zu treffende Geschlechtsbestimmung des 
Falters ist die deutliche Zeichnung der Querader der Vfl.Us. 
von Bedeutung, welche bei dem zweiten @ (Abb. 15 und 16) 
noch sichtbarer in Erscheinung tritt. 


Abb, 17—24: 55, unter welchen besonders das in Abb. 24 dargestellte 
zu erwähnen ist, da bei diesem sowohl die Ober- wie die 
Unterseite der Flügel in gleicher Weise wie bei den Weibchen 
aufgehellt ist. Bezeichnend für den männlichen Typ ist jedoch 
hier das fehlende Hervortreten der Querader auf der Hfl.Us. 


Schon ein Blick auf die vorliegende Tafel, welche nur eine geringe 
Anzahl von Faltern enthält, läßt erkennen, daß sowohl unter den Engadiner 
Tieren Stücke mit breiter Hfl,Binde (Abb, 4!) als auch unter den Tessiner 
Tieren solche mit verschmälerter Binde vorkommen (Abb, 16, 18 und 20), 
worauf übrigens bereits frühere Autoren hingewiesen haben. 


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Abb. 
Abb. 


Abb. 


Abb 


Abb. 


Bnndl2r 
3: 
4: 


. 6 und 7: 


Erklärung zu Taiel II. 


Aberratives © vom Campolungo, nat. Größe. (Sammlung Karg). 


Eier (Vergrößerung 4,1:1). 


Dorsalansicht der halberwachsenen Raupe (Vergrößer. 2,7:1). 
Man sieht die dunkle Dorsale sowie die helle Suprastigmatale 
(Subdorsale) nebst den sie ventralwärts begrenzenden dunklen 
sichelförmigen Flecken. 


Erwachsene Raupe, Seitenansicht (Vergröß, 8:1). Aufnahme 
mit Grünfilter auf panchromatischer Platte. Die roten Anteile 
des Seitenstreifens sind entsprechend der erwähnten Aufnahme- 
technik tiefdunkel. 

Ventral- und Dorsalansicht der Puppe (Vergröß. 2,7 :1). 


Mikrophotogramm des Genitalapparates (Vergröß. 20:1). 


Taiel II 


Mitteilungen d. Münchn, Ent. Ges. XXVII. H.1, 


VE, 
BU 
BEN 


Fr 


FAN 


Ausgegeben am 25. VI. 1937. 


Ein zweiter Beitrag zur Kenntnis der Makrolepi- 
dopteren-Fauna Südwest-Arabiens. 


(Ergebnisse einer 2. Expedition Dr. Rathjens nach dem Jemen und einer 
Expedition Dr, v. Wißmanns nach dem Wadi Hadramaut, 1931.) 


Von G. Warnecke, Kiel. 
(Tafel III/1—6,.) 
(Schluß.) 


A. 


Nachträge zu den früheren Veröffentlichungen.') 


1. Zu Papilio machaon L. subsp. Rathjensi Warn. 


Der Vollständigkeit halber bringe ich auf der diesem Auf- 
satz beigefügten Tafel Abbildungen dieser südlichsten machaon- 
Rasse. 

Man beachte vor allem die starke Verdunkelung des Wur- 
zelfeldes der Hfl, sodaß eine gelbe Mittelbinde entsteht. Im 
übrigen verweise ich auf meine Urbeschreibung in der Int. Ent: Z. 
Guben, XXV. J., 1931/32, p. 473 ff. 

K. Eller hat kürzlich die paläarktischen Rassen von Papilio 
machaon sehr eingehend behandelt (Abhandlungen der Bayeri- 
schen Akademie der Wissenschaften, mathem.-naturwiss. Abteil., 
Neue Folge, Heft 36, 1936) und in dieser Arbeit vor allem auch 
die Rassenunterschiede auf Grund des Kopulationsapparates 
erörtert. Seine Untersuchungen haben ergeben, daß die Genital- 
armatur sowohl individuell Unterschiede zeigt, wie auch zwi- 
schen verschiedenen Rassen deutlich verschieden ist, ein sehr 
wertvolles Ergebnis, denn man stößt auch heute noch immer 
wieder auf die Anschauung, daß der Genitalapparat in seiner 
Form nicht variabel sei, und daß Unterschiede daher Artunter- 
schiede seien. Eller stellt demgegenüber die Forderung auf, 


1) S. diese Zeitschrift, XXII, 1932, p. 89#£.; XXI, 1933, p. 27#£.: XXIV. 
1934, p. 19ff. und 61 ff. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.2. l 39 


daß zur Feststellung 
von Rassen alle sonsti- 
gen brauchbaren Merk- 
male außer dem Kopu- 
lationsapparat herange- 
zogen werden müssen. 

Die südarabische ma- 
chaon-Rasse gehörtnach 
Form und Flügelzeich- 
nung zu den nordafri- 
kanischen Rassen; die 
Untersuchung des J- 

Kopulationsorganes 
durchDr.Eller hat diese 
mn Verwandtschaft bestä- 
BE tist. 
E ZudervonEller ent- 
wortenen Verbreitungs- 
karte wäre noch zu be- 
merken, daß machaon 
auch bei el Hofuf in 
Östarabien (Nähe des 
Persischen Golfes, etwa 
in der Höhe von Ba- 
reihn) von Cheesman 
gefunden worden ist 
(Riley), ferner in Belud- 
schistan (Evans), bei 
Sollum in Unterägypten 
(Seitz) und bei Bengasi 
(Turati). Endlich hat sich 
unsere Kenntnis der 
afrikanischen Verbrei- 
tung von machaon 
durch das Auffinden 
der Art in den Ahaggar- 
Bergen in der zentralen 
Sahara sehr erweitert; 
- Riley erwähnt 6 5 und 
2% der Form saharae Obth. von dort (Ann. et Mar Nat. Hist. 
ser. 10, vol. XIIL, 1934, p. 175). 


40 


2. Zu Pieris daplidice L. 


Das Vorkommen von Pieris daplidice in Abessinien, über 
das schon Guerin (1845) berichtet hat, ist inzwischen durch 
Ungemach bestätigt worden (Contribution ä l’etude des Lepi- 
dopteres d’Abyssinie; Me&m. Soc. Sci. Nat. du Maroc, nr. 32, 1932, 
p. 38). Ungemach nennt die in Abessinien vorkommende Form 
aethiops Ioann. et Ver.; sie ist nach ihm hier vom Somaliland bis 
Uallaga sehr häufig; die Os. der abessinischen Exemplare ist 
identisch mit den Tieren von Frankreich und Marocco, aber 
auf der Us. sind die schwarzen Zeichnungen des Vfl. und die 
grünen des Hfl. stets kieiner usw. 

Unter den südarabischen Faltern finde ich nur einige Stücke, 
welche man zur Form aethiops rechnen könnte. 


3. Zu Cupido patricius Trimen. 
Zwei große 5 Stücke, Djahil (Jemen), VIII. 1931 von Rath- 


jens gesammelt. Neu für Arabien. Ich habe die Falter nur als 
diese afrikanische Art bestimmen können. Herr Stempffer-Paris 
hatte die Liebenswürdigkeit, die Bestimmung nachzuprüfen; er 
hält die Falter ebenfalls für patricius. 


4. Zu Cupido Mirza Plötz. 


Die © stimmen mit Exemplaren vom Kenia überein 
(Stempffer i. 1.). 


5. Zu Azanus jesous Guer. 
Die Bestimmung ist durch Genitaluntersuchungen sicher- 
gestellt (Stempffer). 
6. Zu Azanus ubaldus Cr. 
Genitaluntersuchungen haben die Bestimmung bestätigt 
(Stempffer). 
7. Zu Spilosoma yemenensis Hamps. 


Sie gehört nach Jordan als Subspecies zur afrikanischen 
Spil. assimilis Hb. (Nov. Zool., 39., 1933, p. 23). 


8. Zu Pyropteron n. spez. (diese Zeitschrift, 1934, S.65, 
| zusEr. 19): 


Herr Ch. Le Cerf hat die nachfolgende Beschreibung ein- 
gesandt: | 


ra 


Pyropteron balkis sp. n. Le Ceri.!) 


Q Vertex jaune orange, front blanc, palpes herisses jaune 
orange avec de rares poils noirs epars sur la face externe, 
trompe brun noirätre, plaque jugulaire noir bleu me&l&e de jaune 
orange, poils p&ricephaliques jaune orange, antennes noir bleu 
legerement me&lees de jaune orange en-dessus — vers le milieu — 
et en dessous oü la base et les premiers articles sont entiere- 
ment de cette couleur. 

Collier noir bleu, thorax noir bleu, pterygodes noir bleu 
en majeure partie recouvertes d’ecailles jaune orang& couvrant 
la moiti& anterieure ainsi que les bords externe et interne, pas 
de tache lateropectorale, touffes lateropectorales du metathorax 
noir bleu, surface postcoxale.....(?). 


Abdomen trop fortement frotte en-dessus pour que ses 
caract2res puissent &tre decrits avec certitude. Il parait noir 
bleu jusqu'au troisieme tergite et mele d’&cailles orangees sur 
les trois suivants qui sonservent en outre chacun une tache 
laterale triangulaire blanc pur. Cette tache, large sur 4 et 6, 
etroite sur 5, repr&sente peut-etre l’&largissement d’une bordure 
marginale effacee par le frottement; septieme tergite noir bleu, 
cette couleur stavancant en pointe sur le pinceau me&dian jaune 
orange de la brosse anale dont les pinceaux lateraux sont noir 
bleu, avec quelques poils jaune orange. Dessous noir bleu avec 
tous les tergites, ä partir du troisieme, portant une tache late- 
rale jaune orange remontant jusque sur les pleures; petites et 
separees sur 3,l arges sur les suivants oü elles tendent & s’unir 
sur la ligne mediane, ces taches ne sont en fait que des bor- 
dures, plus ou moins interrompues sauf au septieme tergite dont 
la moitie distale est entierement jaune orange. 


Hanches anterieures noir bleu mel&es d’orange et largement 
bordees exterieurement de cette couleur; femurs noir bleu large- 
ment bordes en dessus de jaune orange; tibias jaune orange ä 
base noir bleu endessus; tarses jaune orange clair ä dernier 
article noir en dessus A l’extr&mite. Hanches et femurs medians 
et posterieurs noir bleu; tibias me&dians et posterieurs orange 
rougeätre en-dessus, plus clairs en dessous et ä la face interne, 
etroitement anneles de noir bleu ä la base, tach&s de meme 
couleur en dessous avant le sommet et, aux posterieurs, d’une 


‘) Nom bien connu de la reine Seba qui a regne sur les territoires 
d’oüu elle provient. 


42 


autre petite tache noire en avant des &perons medians; Eperons 
jaunes; tarses jaune orange fortement meles de noir en 
dessus. 

Ailes anterieures ä cöte et ligne marginale — prolongee 
jusqu’au dessous des discocellulaires — noir bleu; lobe basal, 
champ dorsal et espace terminal jaune orange ainsi qu'une ligne 
fine divisant longitudinalement la cöte; trois taches hyalines 
presentes: intracellulaire en triangle allonge aigu, environ cinq 
fois plus longue que large, entouree d’une fine ligne noire; 
infracellulaire seulement indiqu&ee (peut-Etre absente sur les 
individus non frottös); ultracellulaire de ıneme largeur que 
l’espace terminal, un peu moins haute que large, convexe ex- 
terieurement, inscrite entre la nervure 4 et la tige commune 
de 7—8, compos&ee de quatre ar&oles dont les deux medianes 
presque &gales, les extr&mes plus courtes, la superieure etroite; 
les nervures qui les s&parent Ecaillees de noir, cette couleur 
ne se prolongeant pas ä travers l'’espace terminal au bord interne 
duquel elle forme seulement une &troite bordure diffuse; point 
discocellulaire aussi large que haut, rouge orange £troitement 
borde de noir exterieurement, plus largement du cöte interne 
oü le noir s’elargit dans l’angle superieur de la cellule; des 
ecailles noires forment un trait noir diffus au-dessous de la 
nervure cubitale. Dessous jaune orange, plus clair ä la base, 
avec un trait noir allant de l’angle superieur du point disco- 
cellulaire ä l’extr&mite des nervures 9—11 oü il rejoint la bor- 
dure marginale noire, plus &troite qu’en dessus; nervures 7—8 
tres finement &caill&es de noir ainsi que le bord interne du trait 
discocellulaire Franges gris bronze. 

Ailes posterieures transparentes, ä trait discocellulaire trian- 
gulaire prolonge en pointe fine &caille, comme les nervures, de 
noir mel& d’orange; ligne marginale fine, noire, bordee d’orange 
du cöte interne, cette couleur couvrant le tiers basal du bord 
abdominal. En dessous toutes les parties &caillees sont jaune 
orange ä l’exception du bord marginal qui est noir. Franges 
gris bronze passant au blanc pur ä la base de l'aile. 

Envergure: 24 mm. 

Type (H.T.): 1 2, Arabia, San’a Waila, 13-8-1931, Dr. 
Rathjens. 


43 


B. 
II. Nachtialter (Heterocera): 


Agaristiden, Noctuiden, Geometriden. 


Da Nachtfalter nur neben der anderen wissenschaftlichen 
Tätigkeit der beiden Forscher gesammelt werden konnten, ist 
das Material klein; von den meisten Arten sind nur wenige 
Stücke vorhanden und diese in der Regel auch nicht im besten 
Erhaltungszustand. Der Bestimmung der Arten stellten sich 
daher große Schwierigkeiten entgegen. Einzelne Arten konnten 
überhaupt noch nicht untergebracht werden. Ich habe aber 
davon abgesehen, alle diese vielleicht „neuen“ Arten zu be- 
schreiben, um die Systematik nicht unnötig zu belasten. 

Für Unterstützung bei den Bestimmungen bin ich den 
Herren Boursin-Paris und Tams-London zu besonderem Danke 
verpflichtet. 


a) Agaristidae. 
1. Aegocera brevivitta Hamps. San’aä2 5, 2% vom 25. VII. 
bis 10.%. 1931. Bisher nur aus Afrika bekannt gewesen 


(Seitz, Band XV, Taf. 4,d, p. 17), nämlich von Angola, 
Britisch- und Deutsch-Ostafrika. 


b) Noctuidae. 


2. Metachrostis (Bryophila) spec. San’ä, 1 schlecht erhal- 
tenes Stück, 9. VII. 


3. Euxoa segetum Schiff. Ein Pärchen, dunkel, Uebergang 
zu nigricornis Vill. 27.VI. und 2.VIl., San’a. 


4. Sideridis spec. Ein stark geflogenes und beschädigtes 
Stück, Terim. 


5. Polia consanguis Gn. San’, 1 5 (Boursin det.). 


6. Polia spec., bei inferior Gn. San’a, 20.VI., 159 (Bour- 
sin det.). 


7. Dasysternum (Polia) juditha Stgr. San’a, 1 J 14. R., 
1 Stück ohne Hinterleib, auch 1 5, 16. IX. Beide Stücke 
passen bis auf die Beschreibung der Hfl. und Us. sehr gut 
zu dieser aus Palästina beschriebenen Art (Iris 1897, p. 276). 
Uebrigens hat Staudinger die Art nach einem © beschrie- 
ben, das auf den Hfl. dunkler sein wird. | 


44 


‚ Chloridea obsoleta F (Heliothis armigera Hbn.). 1 


Laphygma exigua Hbn. Drei, zwar abgeflogene, aber noch 
kenntliche Stücke von Terim, 3.V. 


Laphygma exempta Walk. 8 5 und %, San’ä. 20. VI, bis 
1.VIL, und Lahedy (Hinterland von Aden),.7. VI. 


. Athetis (Caradrina) atriluna Gn. 2 5, San’ä, 4.IX. und 


zwischen dem 5.—10. X. (Boursin det.). 


. Chloridea (AHeliothis) peltigera Schiff. In Anzahl bei San’ä 


im VL gefangen. 


+Q 


San'ä, 20. VI. 


‚ Erythrophaia Canroberti Obth., 1 9, Makalla, 7. \V. 


(Tams det.). 


Porphyrinia spec. (Thalpochares). Eine braune Art, ohne 
Fundort. 


Porphyrinia spec. Ein kleines, gelbliches, fast zeichnungs- 
loses Stück, Makalla, 6.V. 


Tarache (Acontia) spec. Ein stark geflogenes Stück, Ha- 
dramaut: Wadi Himem, 9.\V. 


‚ Thalerastria diaphora Stgr. Ein Stück, Hadramaut: Wadi 


Himem, 9./10.V. 


‚ Hypotacha n. spec. Boursini m. 1 9, Ka'taba bei San’ä, 


1. VIL 


Grundfarbe aller Fl. und des Körpers graugelb (Wüsten- 
farbe). Vfl. fast ungezeichnet. Dicht vor der Wurzel 
eine dünne schwarze Linie, vom Vorderrand bis zur Mitte, 
den Innenrand nicht erreichend. Das Mittelfeld ist nicht dunkler 
als die übrige Fl’Fläche; seine innere und äußere Begren- 
zung ist durch einige dunkle Schüppchen auf den Adern 
kenntlich gemacht, die nur am Vorderrande in der äußeren 
Begrenzung einen Ansatz zu einer Binde bilden. Im Mittel- 
feld ist eine große, durch schwärzliche Schuppen gebildete 
Nierenmakel deutlich erkennbar. Schwarze Punktreihe vor 
den Fransen zwischen den Aderenden. Fransen reiner 
gelb, dunkel geteilt. 

Hil. mit dunkler grauer Schattenbinde in der Außen- 
hälite. 


45 


19. 


20. 


21. 


46 


Us. aller Fl. einfarbig hellgelb, ohne jede Sprenkelung 


oder Schattierung. Nur die Ringmakel schimmert schatten- 


haft dunkler durch. 


Fühler und Beine fehlen. Im übrigen ist der Falter aber 
gut erhalten (fast fransenrein). 

Vfl.-Länge: 19 mm. 

Die Gattung Hypotacha Hampson gehört zu den Cato- 
calinae (s. Hampson, Catalog, X11.). 

Ich benenne die Art nach Herrn Charles Boursin (vom 
Naturhistorischen Nationalmuseum in Paris), dem ich für 
viele entomologische Anregungen und Auskünfte sehr ver- 
bunden bin. 


Ophiusa melicerta Drury. San’ä und Ka'taba bei S., 3 Stück 
11. VIL u. 10.VII. Diese in der äthiopischen und orien- 
talischen Region verbreitete Art ist schon aus Südarabien 
(und Sokotra) bekannt gewesen. 


Sphingomorpha clorea Cr. 1 /, Ka'taba bei San’ä, 11. VII. 


Scheint für Arabien neu zu sein. 


Hypoglaucitis n. spez. triangularis m. 2 JS, Ka’taba bei 
San’ä, 11. VIL 

Grundfarbe der Vfl.., der Brust und des Hinterleibes 
braungelb. Im Mittelfeld am Innenrande ein breit drei- 
eckiger schwarzer Fleck, mit der Spitze nach dem Außen- 
rand zeigend. Die. Ringmakel ist durch einen kleinen 
schwarzen Fleck angedeutet. Am Vorderrand im Mittel- 
feldraum zwei schwarze Flecke. Das Mittelfeld ist in 
seiner hinteren Außenhälfte dadurch erheblich eingeschnürt, 
daß ein breiter, ungefähr viereckiger und schräg gestellter 
braunschwarzer Lappen von dem ebenso gefärbten Außen- 
feld her sich hier ausbreitet. Diese braunschwarze Tönung 
ist am stärksten zum Mittelfeld hin und erscheint an der 
Begrenzung selbst als schwarze Trennungslinie; sie erreicht 
aber nicht den Vorderrand. Vor den Fransen stehen läng- 
liche dunkle Flecken. Die Fransen sind, soweit noch vor- 
handen, braungelb. 

Die Hil. sind von der gleichen braungelben Grundfarbe 
wie die Vil.; sie tragen einen verloschenen braunschwarzen 
Mittelileck und eine ebenso gefärbte breite und undeutlich 
begrenzte Randbinde. 


22. 


23. 


24. 


25: 


26. 
27. 


28. 


Die Us. aller Fl. ist braungelb, die Zeichnungsanlage der 
Os. schlägt schattenhaft durch. 

Die Fühler sind fadenförmig, wie schon Staudinger bei 
Aufstellung der Gattung für die 5 angegeben hat. Mit 
dem Mikroskop sind nur einzelne kurze Borsten zu er- 
kennen. | 


Vfl.-Länge: 11 mm. 


Cliytie (Pseudophia) spec. 1 5, San’ä, 19.1X. Eine große 
Art (Vfl.-Länge: 22 mm), wohl in der Nähe von sancta Stgr., 
aber nicht sancta selbst, da die Binde der Hfl. ganz gerade 
verläuft. 


Cortyta (Pericyma) spec. 1 9, Terim, 26. V. Sehr stark 
abgeflogen. 


Pericyma acrosticta Püng. 1Q, Ka’taba bei San’ä, 11. VII. 
Es stimmt mit der Beschreibung dieser in Palästina zuerst 
aufgefundenen Art sehr gut überein (Iris-Dresden, XII, 1903, 
p. 290, Taf. VI, fig. 6, 2). 


Syngrapha circumilexa L. Mehrere Stücke von San’ä, 
2931, So. u 12. VIE 


Phytometra ni Hbn. San’a, 19, 7.VL 


Aleucanitis spec. I 5‘, San’a, 9.VII. Die Art war bisher 
nicht zu identifizieren. 


Metoponrhis nov. spec. anartoides m. i 5, Makalla, 
6. V. 1931. 

Vfl. aschgrau, mit undeutlichen dunkleren Linien und 
Schattenbinden. Brust und Hinterleib von derselben Farbe. 
Mittelfeld nicht deutlich abgesetzt. Nierenmakel durch einen 
länglichen Fleck in hellerer grauer Umgebung angedeutet. 
Eine Reihe dicker, länglicher schwarzer Flecke im Außen- 
feld vor den Fransen; jeder. Fleck liegt in einem helleren 
Ring. Fransen hellgrau, bei auffallendem Licht weißlich 
erscheinend. Alle diese Einzelheiten sind deutlich nur bei 
Benutzung einer Lupe zu erkennen. 

Hfl. weiß mit breitem, deutlich abgesetzten schwarzen 
Saumband, welches fast die ganze äußere Hälfte bedeckt. 
Fransen weiß, mit dunkleren Schatten. 

Us. der Vfl. in der Innenhälfte weißlich, in der Außen- 
hälfte dunkelgrau mit heller grauen Längsstreifen im Außen- 


47 


feldteil. Fransen grau. Us. der Hfl. wie oberseits; die Rand- 
binde ebenso schwarz. 

Fühler stark und lang bewimpert, Fühlerglieder deutlich 
abgesetzt. 

Vfl.-Länge: 9 mm. 


29.—30. Hypena spec. Vier stark geflogene Stücke aus dem 


31. 


32. 


33. 


34. 


33. 


Juni von San’ä scheinen drei verschiedenen Arten anzu- 
gehören. Der Erhaltungszustand ist aber nicht gut genug, 
um sie identifizieren zu können. Es scheint aber nicht, 
daß paläarktische Arten darunter sind, 


c) Geometridae. 


Prasinocyma (Warren) spec. 1 9, San’a, 8.VIll. Ein 
mittelgroßer grüner Spanner, mit weißlichen Bändern, sonst 
ohne jede Zeichnung, auch ohne Mittelpunkte, Kopf und 
Körper sind so zerstört, daß Einzelheiten nicht mehr fest- 
zustellen sind. Vielleicht congrua WIk. oder vermicularia Gn. 


Glossotrophia similata Le Cerf. Zwei Stücke von San’ä, 
1.u.7.IX. Sie passen meines Erachtens gut zu der Ori- 
ginalbeschreibung und Abbildung Le Cerf’s (Ann. Soc. Ent- 
France, 93., 1924, Taf. 1, Fig. 3), der diese Art aus Ery- 
thräa beschrieben hat. 


Sterrha sacraria L. 19, 16.VIL, 1 or, Au NA, Beide 


von Sana. 


Larentia iluviata Hb. Zwei geflogene 9, San’a, 16. IX. 
und 5. -10,.X% 


Semiothisa aestimaria Hb. subsp. sareptana Stgr. Vier 
Stücke, & und ®, von San’ä und Scho ub bei San’a. 
Zwei abgeflogene Stücke am 28. VL, zwei ganz irische vom 
10, 3%, 


Einige weitere Geometriden-Arten konnten bisher, zum Teil 


wegen schlechten Erhaltungszustandes, nicht mit Sicherheit be- 
stimmt werden. 


48 


Zwei neue Cossidae aus Persien, 


Franz Daniel, München-Gräfeliing. 


Cossus irani sp. n. (Tafel IIl/7 und 8) 


o' Spannweite 36—44 mm, Vorderflügellänge 17—19 mm. 

Flügelschnitt nicht unähnlich dem Cossus stertzi Püng. ([ris 
XT1.t.8 1.3). Vorderflügelgrundfarbe rahmweiß, unregelmäßig über 
die ganze Flügelfläche gesprenkelt. Die Anordnung der dunkel- 
braunen Zeichnungselemente, die starken Schwankungen unter- 
worfen ist, wird durch die gut gelungene Abbildung besser 
veranschaulicht, als dies durch eine Beschreibung möglich wäre, 
sodaß ich mich in der Hauptsache auf die Angabe der Varia- 
tionsbreite beschränken kann. Die Hauptmasse der dunklen 
Schuppen liest in der Mitte der Vorderflügel, von wo sie sich 
gegen den Apex in einem breiten, auigelockerten Keil vorschiebt. 
Saumdrittel und Innenrand ist bei dem größten Teil der vor- 
liegenden Falter in ähnlicher Form wie bei der abgebildeten 
Type in der Grundfarbe rein erhalten, jedoch bei einigen Tieren 
stark mit aufgelösten Schuppenpartien breit überpudert, bei denen 
dann nur ganz vereinzelnte Stellen der Grundfarbe längs Costa 
und über dem Innenrand freiliegen. Zusammenhängende Quer- 
linien (aus der Summe der Falter läßt sich die Anlage zu 3 solchen 
konstruieren) meist nur in Bruchstücken erkennbar und bei jedem 
Exemplar anders gelagert. Fransen fast so lang wie bei Cossu- 
linus argentatus Stgr., dunkel gescheckt. 

Hinterflügel einfarbig rahmweiß, die gleichfalls sehr langen 
Fransen nur wenig gescheckt. 

Vorderflügelunterseite etwas dunkler als die Oberseite, mit 
unregelmäßigen braungrauen Wolken überdeckt. Die oberseits 
lichteren Stellen gegen Außen- und Innenrand gleichfalls etwas 
aufgehellt. Längs der Costa eine Reihe dunkler Fleckchen. Am 
Zellende ein heller Fleck. 


Hinterflügelunterseite wie Oberseite. 


49 


Kopf mit Stirne, Thorax und Hinterleib von Flügelgrundfarbe. 
Thorax sehr breit, struppig behaart und grau gesprenkelt. Auch 
der Hinterleib breit, mäßig lang, gegen das Ende nur wenig 
verjüngt. 

Fühler kräftig gezähnt (ähnlich Hyp. caestrum Hbn.), einzelne 
Zähne sehr eng anliegend, sodaß sie bei geringer Vergrößerung, 
vor allem in der inneren Hälfte fast verwachsen erscheinen. 
Fühlergeißel oberseits kräftig cremeweiß beschuppt. 

Palpen weißlich, kurz, anliegend; sehr kräftig beschuppt. 

Füße stark behaart, Schienen und Tarsen bräunlich, letztere 
gelb geringelt. Vorderschienen unbedornt, Mittelschienen mit 
einem Dornenpaar am Ende, Hinterschienen mit je einem Dornen- 
paar in der Mitte und am Ende. 

© Spannweite 44 mm, Vorderflügellänge 19 mm. 

Vorderflügel von ähnlicher Grundfarbe wie das 5‘, jedoch 
sroßenteils von graubraunen Schuppen wolkig bedeckt, sodaß 
sie nur mehr längs der Costa und über dem Innenrand an einigen 
Stellen unregelmäßig sichtbar ist. Querbinden und Strichelung 
fehlen. Fransen aller Flügel kürzer. | 

Hinterflügel einfarbig braungrau mit deutlicher gelbbrauner 
Saumlinie von '/, mm Breite. 

Kopf, Thorax cremebraun, letzterer gleichfalls kräftig behaart. 
Hinterleib sehr lang, gegen das Ende stark verjüngt und in eine 
lang hervorstehende Legeröhre endend. 
| Fühler verhältnismäßig lang und dick fadenförmig. Palpen 
etwas weniger buschig als beim , sonst gleich. Die Füße in 
Zahl und Anordnung der Sporen gleich dem d. 

Holo- und Allotype und 9 & Paratypen bezettelt Persia s. — 
Elburs mts. c. — Kendevan-Paß 28—3000 m — 22.—27. VII. 36. 
E. Pfeiffer. München leg.; 5 5, 19 Paratypen bezettelt Persia s. 
Elburs mts. c. — Tacht i Suleiman — Vandaraban Tal — 19 bis 
2200 m — 1.—3. VII. 36 — E. Pfeiffer, München leg. 

Die Stücke aus dem Vandaraban-Tal sind durchwess dunkler 
als diejenigen vom Kendevan-Paß, bei ihnen ist stets die Auf- 
hellung der Vorderflügel längs Außen- und Innenrand stärker 


zurückgebildet. 


Catopta kendevanensis sp. n. (Tafel 11119). 


Spannweite 37—43 mm, Vorderflügelläinge 18 —19!/, mm. 
Im Gegensatz zur vorigen, außerordentlich variierenden Art 
recht einheitlich. Flügelschnitt wesentlich gestreckter als albo- 


50 


nubilus Graes. Vorderflügel schmal und sehr in die Länge ge- 
zogen, schwärzlichgrau mit deutlichem Seidenschimmer. Ein 
unregelmäßiger, heller, undeutlicher Wisch, dem einige hell leder- 
braune Schuppen aufgesetzt sind am Zellende und meist auch 
in der Mitte unterhalb der Zelle. Einige ganz feine, unregel- 
mäßige Querstrichelchen meist vorhanden, können aber auch fast 
ganz fehlen. Fransen so lang wie bei albonubilus, dunkelgrau, 
sanz schwach gescheckt, bei schräg einfallendem Licht stark 
silbrig glänzend. 

Hinterflügel einfarbig dunkelgrau, Fransen ungescheckt. 

Vorderflügelunterseite dunkelgrau, unterhalb der Costa nahe 
der Wurzel ein heller Wisch. Längs des Costalrandes meist eine 
Reihe feiner, heller Strichelchen. Außenrand mit dunkler Saum- 
linie. 

Grundfarbe der Hinterflügelunterseite wie Vorderflügel, Costa 
weißgrau, sonst einfarbig. 

Kopf und Thorax grau meliert, letzterer wie auch das Ab- 
domen unterseits heller. Der Hinterleib oberseits mit langen, 
hellen Haarbüscheln am ersten Segment. 

Fühler so stark wie bei albonubilus gekämmt. Kammzähne 
der letzten Glieder etwas kürzer wie bei diesem und dadurch 
der ganze Fühler schlanker erscheinend. 

Palpen mäßig struppig, nach vorne wenig abstehend. 

Vorderschiene ohne, Mittelschiene mit 1 Paar Sporen am 
Ende, Hinterschienen mit je einem Sporenpaar in der Mitte und 
am Ende. 

Q unbekannt. 

Holotype und 5 Paratypen bezettelt Persia s. — Elburs 
mts. c. — Kendevan-Pass — 28—3000 m — 22.—27. VII. 36 — 
E. Pfeiffer, München leg. 

Typen und Paratypenserie beider Arten in coll. m. 

Es ist mir noch eine angenehme Pflicht, Herrn Professor 
Dr. Hering, Berlin, auch an dieser Stelle dafür zu danken, daß er 
die beiden beschriebenen Arten mit den reichen Beständen der 
Sammlung des Zool. Museums Berlin einschließlich der Püngeler 
Sammlung verglichen hat. Als Ergebnis teilte er mir mit, daß 
beide Arten keinerlei Aehnlichkeit mit einer der dort vertretenen 
Tiere haben. 


S1 


Die Ursache der verschiedenen Puppeniarbe 
bei Papilio machaon L. 


Von Rudoli Heuser, Kaiserslautern. 


I. 


Jedem Züchter ist wohl schon aufgefallen, daß bei unserem 
Schwalbenschwanz P. machaon L. zwei verschieden gefärbte 
Puppenformen auftreten. Die eine davon ist in der Färbung 
sehr konstant und zeigt eine grüne Farbe mit gelber Zeichnung. 
Die zweite Form tritt meist in gelbgrauer Färbung auf. Doch 
finden sich darunter Puppen in verschiedenen Farbabstufungen 
von strohgelb bis gelblichweißgrau mit schwarzer Zeichnung 

In der Literatur trifft man nun verschiedene Ansichten über 
die Ursache dieser Erscheinung. In „Berge-Rebel” 9. Aufl. ist 
über die Puppe folgendes gesagt: „Die Puppe ist grün (Sommer- 
generation) oder gelb (überwinternd) mit dicken Kopfenden. 
Auch Farbenanpassungen der Puppe nach ihrer Umgebung wur- 
den beobachtet.“ Dazu Fußnote „Ent. Z. Gub. VII. p. 141. 158*. 
Univ.-Prof. Dr. Fritz Lenz bringt bei „Osthelder” — „Die Schmetter- 
linge Südbayerns“') über die Puppe folgende Angabe: „Die an 
Pflanzenstengeln angesponnenen Rp. liefern gelbgrüne Puppen, die 
an Steinen und Baumstämmen grauweiß gezeichnete.“ 

Bei meinen jahrelangen Beobachtungen konnte ich nun fest- 
stellen, daß die oben erwähnten Angaben in dieser Form als 
Ursache der verschieden gefärbten Puppen nicht zutreffen. 

Seit ungefähr 15 Jahren trage ich alle mir unterkommenden 
Raupen von P. machaon L. in der Hoffnung ein, einmal eine der 
begehrten Aberrationen dabei zu erhalten. Haben die Puppen 
den Falter entlassen, so bekommen die normal gezeichneten Tiere 
wieder die Freiheit. Es waren jedoch nicht tausende von Rau- 
pen, die ich jährlich eintrug, sondern durchschnittlich 30—50 Stck. 
So häufig wie z.B. bei Frankfurt a. M. und Magdeburg °) ist bei 


neh ener ENG Jane Bes 
2) Ent. Ztschr, 50, Jhrg, 128. 141. 218 ff. 


52 


uns in der Pfalz der Schwalbenschwanz nicht. Die Suche betrieb 
ich auch nicht systematisch, sondern mehr zufällig. Bei diesen 
Zuchten erhielt ich nun die grüne und die gelbgraue Puppen- 
form sowohl bei der Sommergeneration, wie auch bei den über- 
winternden Puppen. Gelegentlich eines Vortrages im „Saarpfäl- 
zischen Verein für Naturkunde und Naturschutz Pollichia“ im 
März 1935 konnte ich beide Puppenformen in der Ueberwinterung 
lebend mit Epidiaskop vorführen. Eine Bindung der Puppenfarbe 
an die Generation ist nach dem Beobachtungsergebnis also aus- 
geschlossen. 


Ebensowenig konnte ich in der langen Beobachtungsreihe 
eine individuelle Anpassung der Puppen an ihre Umgebung fest- 
stellen. In meinem Zuchtkasten erfolgte die Verpuppung aller 
Tiere in der gleichen Umgebung und doch fanden sich stets die 
beiden Puppenformen. Das gleiche Ergebnis stellte ich bei meinen 
Puppenfunden in der freien Natur fest. Schon mehrmals habe 
ich die Puppen im Herbst in grüner und gelbgrauer Form an 
Pflanzenstengeln angesponnen aufgefunden. Puppen der Sommer- 
generation fand ich in der freien Natur noch nicht. 


Weiter muß ich noch feststellen, daß der Falter bei uns nur 
in einer teilweisen zweiten Generation auftritt. Die meisten 
Raupen, die ich im Juni eintrug, ergaben zwar eine zweite Gene- 
ration. Es fanden sich aber auch solche darunter, die den Falter 
nicht im Juli-August entließen, sondern überwinterten und erst 
im Mai nächsten Jahres den Falter lieferten. Es waren dies, 
wahrscheinlich zufällig, stets besonders große Weibchen. Trotz- 
dem glaube ich an eine gelegentliche dritte Generation bei uns. 
Dafür spricht, daß ich 1933 noch Anfang Oktober ein Weibchen 
auf Stoppelfeldern bei der Eiablage beobachtete. 


Il. 


Bei den Schmetterlingen wird leider meist nur das erbmäßige 
Erscheinungsbild beim Falter betrachtet. Aber gerade solche 
Arten, die sich in ihren Färbungs- und Zeichnungsanlagen beim 
Falter sehr konstant erweisen, zeigen in ihrem Raupen- oder 
Puppenstadium auf dem gleichen Gebiete oft große Differen- 
zierungen. Um das vollständige phänotypische Erbbild einer 
Art zu erhalten, ist es notwendig, die Erscheinungsbilder einer 
jeden Entwicklungsstufe in allen Lebensstadien zu betrachten. 
Nicht nur der Falter trägt genotypische Erbmerkmale zur Schau, 


53 


sondern auch die Eier, die Raupen und die Puppen zeigen solche, 
die dann der Art in besonderen Lebenslagen oft zu ihrer Er- 
haltung nützlich sind. Eine erbmäßige Veranlagung tritt ja auch 
nicht bei allen Individuen einer Art phänotypisch in Erscheinung, 
was bei den Schmetterlingen oft besonders auffällig vorkommt 
und daher den Züchtern bekannt ist. Das Erscheinungsbild 
richtet sich nach den individuellen Erbanlagen jedes einzelnen 
Tieres. Unter diesem Gesichtspunkt ist auf Grund meiner Beobach- 
tung auch die verschiedene Puppenfarbe bei P. machaon L. zu 
betrachten und so wird die Erscheinung ihre Erklärung wohl 
nur in historischen Ursachen finden können. 


II. 


Bei der Annahme, daß die Art in ihrem in historischer Zeit 
einheitlichen großen Verbreitungsgebiet!) in zwei oder vielleicht 
auch in mehreren Generationen auftrat, kann wohl die Puppe 
der Sommergeneration grün gewesen sein, da ihr dies Kleid zu 
dieser Zeit in ihrer Umgebung den besseren Schutz bietet. Die 
gelbe Farbe wird wohl aus dem gleichen Grunde der überwin- 
ternden oder die Trockenzeit überdauernden Puppe eigen ge- 
wesen sein. In den folgenden verschiedenen Eiszeitperioden wurde 
dann das Verbreitungsgebiet der Art in verschiedene getrennte 
Fluggebiete (Habitate) geteilt. In einem Habitat verlor die Art 
durch klimatische Bedingungen die Eigenschaft, in zwei oder 
mehreren Generationen zu erscheinen, so wie dies auch heute 
noch im nördlichen Verbreitungsteil der Art der Fall ist. In 
einem anderen Verbreitungsteil, dort wo ihr noch die alten 
Lebensbedingungen geboten waren, wurde diese Eigenschaft er- 
halten. Es wäre dann also der Zustand eingetreten, daß das 
seither einheitliche Verbreitungsgebiet der Art in verschiedene 
Habitate aufgeteilt war, in denen sich Rassen mit verschiedenem 
Genbestand und ausgesprochenen erblichen Anpassungsmerkmalen 
an das Klima und den Standort entwickelten.’) In einem abge- 
trennten Verbreitungsteil war die Art also einbrütig geworden 
und hatte dann auch wohl nur eine der beiden vorher an die 
Generation gebundenen Puppenfarben. In einem anderen Ver- 
breitungsteil hatte die Art auch weiterhin die Gelegenheit, in zwei 
oder vielleicht auch mehreren Generationen zu erscheinen und 


!) Caradja Entom, Rdsch. 1933. 17. „Gedanken über Herkunft und Evo- 
lution der europäischen Lepidopteren," 
?2) Kühn, Naturwiss, 1. 35. 


54 


erhielt sich dort auch die an die Generation gebundene Puppen- 
farbe. — Aus der Literatur sind mir leider keine Ergebnisse 
bekannt, wie sich die Nachkommen aus einer horadimorphen 
Kreuzung in Bezug auf die beiden elterlichen Eigenschaften 
verhalten. Interessant wäre es sicher z. B. das Verhalten der 
Nachkommen aus einer Kreuzung von Araschnia levana x prorsa 
zu kennen. Das Experiment wäre praktisch sicher möglich und 
bestimmt in seinem Ergebnis sehr aufschlußreich. — Es ist natürlich 
auch genau so gut möglich, daß zuerst nur eine Puppenfarbe, ent- 
weder grün oder wahrscheinlich dann gelb, arteigen war und 
daß sich die Art die zweite Puppenfarbe erst nach der Trennung 
ihres einheitlichen Verbreitungsgebietes in verschiedene Habitate 
in irgendeinem abgetrennten Fluggebiet erworben hat. Daß die 
auf dem Wege über Genmutation in Verbindung mit der Auslese 
zustande kommende Klimaanpassung der Rassen erblich ist, wird 
als erwiesen betrachtet.!) Sehr interessant sind in diesem Zu- 
sammenhang auch Ergebnisse von Untersuchungen an Pieriden 
durch Dr. Lorkovic,?) wobei derselbe zusammenfassend feststellt: 
„Es muß aber stets im Auge behalten werden, daß die verschie- 
dene Einstellung des Grundumsatzes (Heller) verschiedene Ent- 
wicklungsdauer und Entwicklungsgeschwindigkeit mit sich bringt. 
Deshalb werden sich bei derselben Temperatur aus den Puppen 
mit tief eingestelltem Umsatz ausgesprochenere Kälteformen ent- 
wickeln als aus Puppen mit hoch eingestelltem Umsatz, u. s. £.“. 
Die Einstellung des Grundumsatzes ist aller Wahrscheinlichkeit 
nach eine erbliche Eigenschaft und das Merkmal, ob hoch oder 
tief eingestellt, ist dann vorher wohl entweder an die Generation 
einer Art oder an eine Rasse gebunden gewesen. Dort wo in 
einer Population verschiedene Grundeinstellungen in einer Gene- 
ration individuell verteilt vorkommen, liegt nach dieser Annahme 
dann eine Rassenmischung in derselben vor, welche wohl auf 
demselben Wege zustande gekommen sein kann, wie im Sinne 
dieser Abhandlung das gleichzeitige Auftreten der verschieden- 
farbigen Puppen bei P. machaon L. seine Erklärung findet. 


Als in den nacheiszeitlichen Wärmeperioden die natürlichen 
Schranken zwischen den seither getrennten Verbreitungsgebieten 
wieder gefallen waren, hatten die in der Trennungszeit gebildeten 


!) Goldschmidt, Naturwiss. 11. 35. 
2) Unterschiede zwischen homo- und heterodynamer Entwicklung bei 
den Insekten. Jahrbuch der Universität Zagreb 1929. 


Mitte.lungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H. 2. 2 55 


Rassen, mit ihren verschiedenen, seither klimatisch bedingten 
Erbfaktoren, nun Gelegenheit sich zu vermischen. Auf diese Weise 
kann dann die Eigenschaft der verschiedenfarbigen Puppe, welche 
vorher getrennt, Eigenschaft einer Generation oder einer Rasse 
war, zum Erbgut der Art geworden sein. Auf die gleiche Weise 
erklärt sich dann auch die noch heute bei uns nur teilweise zweite 
Generation, welcher Zustand zweifellos in unserem Klima art- 
erhaltend wirkt und deshalb auch noch nicht durch die stets 
wirkende Selektion ausgelöscht wurde. Bei der großen Flug- 
fähigkeit der Tiere ist es sogar wahrscheinlich, daß der Mischungs- 
prozeß bei der Art heute noch nicht abgeschlossen ist. 

Zu der eingangs angeführten Angabe von Univ.-Prof. Dr. Lenz 
wäre vielleicht noch folgendes zu sagen: Die Erblichkeit der Art 
und Weise, wie die Raupen einzelner Arten in die Verpuppung 
gehen, ist ja nicht bestritten. So wie ein Teil der Arten den Weg zur 
Verpuppung in die Erde wählt, oft auf arteigen sehr charakteristische 
Weise, andere wieder sich einspinnen am Boden, an Bäumen usw., 
so ist es wohl möglich, daß die Raupe von P. machaon L. mit 
der Erbeigenschaft einer bestimmten Puppenfarbe auch die Eigen- 
schaft ererbt hat, ihren geeigneten Ort zur Verpuppung zu wählen. 
Wenn beide Eigenschaften, Farbe und die Wahl des Verpuppungs- 
ortes, miteinander korreliert vererbt werden, so wäre dies ja leicht 
nachzuprüfen. Eine individuelle Anpassung der Puppe an den 
Verpuppungsort ist ausgeschlossen. Nicht die Puppe paßt sich 
ihrer Umgebung an, sondern die Raupe mit bestimmten Erbeigen- 
schaften wird sich ihren geeigneten Ort zur Verpuppung wählen 
und ihrer ererbten Art und Weise gemäß zur Verpuppung schreiten. 
Findet die Raupe den ihr geeigneten Ort zur Verpuppung nicht, 
so wird sie sich eben auch in der freien Natur, genau so wie 
in der Gefangenschaft, an einem anderen Ort zur Verpuppung 
anspinnen. Dies geschieht dann aber, da von anderen Bedin- 
gungen bestimmt, ganz unabhängig von dem Erbfaktor Puppen- 
farbe. Daß dies geschieht läßt aber vermuten, daß die Wahl des 
Verpuppungsortes und die Puppenfarbe nicht korreliert vererbt 
werden. 


56 


Liste der von H. und E. Kotzsch im Hindukusch 
erbeuteten Lycaeniden. 
Von Dr. Walter Forster, München. 
(Tafel IV und V.) 


In vorliegender Arbeit veröffentliche ich die Liste der von 
H. und E. Kotzsch im Sommer 1936 im Hindukusch gesammelten _ 
Lycaeniden. Herrn H. Kotzsch sei an dieser Stelle mein Dank 
ausgesprochen für die Ueberlassung seiner hochinteressanten 
Ausbeute aus dieser Familie zur eingehenden Bearbeitung. 

Zoogeographisch ist das Ergebnis nicht uninteressant, da 
im Hindukusch, wie ja auch im Pamir, eine Mischung dreier 
Faunen-Elemente zu beobachten ist, des vorderasiatischen, des 
zentralasiatischen und des nordindischen. 

Von folgenden sechs Fundorten liegt Material vor: 
Afghanistan, Paghman mont. Alpenwiesenzone, 2500-2800 m. Mai. 
Badachschan, Sebak-Tal, Alpenwiesenzone, 2800 —3000 m. Mitte 

Juni. 

Nordost-Hindukusch, Nuksan-Paß Nordseite, Alpenwiesenzone, 

3500—4000 m. Mitte Juli. 

Hindukusch, Chodja Mahomed, Geröllzone, 3800 - 4000 m. 25. VII. 
| bis 10. VII 
"West-Hindukusch, Andarab, Geröllzone, 4000-4500 m. Mitte 

August. 

West-Hindukusch, Andarab, Banu-Ebene, 2000—2500 m. August. 


1. Chrysophanus solskyi aditya Moore. 
Proc. Zool. Soc. Lond. 1874 p. 571. 
405 1% Nuksan-Paß. 


2. Chrysophanus thersamon Esp. 
Eur. Schmett. Abb. 1, 2. (1777.) 
1 2% einer der kurdistanica Riley (Ann. Nat. Mag. 
Hist. [9] 8, p.598) sehr nabestehenden Form aus dem Sebak-Tal. 


= 57 


3. Chrysophanus phlaeas stygianus Btlr. (= timaeus Cr., 
baralacha Moore). 
Proc. Zool. Soc. Lond. 1880 p. 285. 

2 9 2 Q Paghman-Berge, 7 5 2% Nuksan-Paß. 

Die Afghanistan-Tiere, welche der ersten Generation ange- 
hören, sind wesentlich heller wie die Tiere der Sommergene- 
ration vom Nuksan-Paß, welche der Beschreibung Butlers ent- 
sprechen. Sie sind im Gesamteindruck mitteleuropäischen Stük- 
ken ähnlich, aber etwas größer, haben helleres Kupferrot und 
zeigen bereits Spuren der blauen Hil.-Flecke, welche bei der 
Sommergeneration so außerordentlich charakteristisch auftreten. 


4, Chrysophanus caspius evansi Nic. (Abb. 31.) 
Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 14, p. 249. 

Eine große Serie vom Sebak-Tal. 

Von transiens Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 201) unter- 
schieden durch den dunkleren Gesamteindruck o- wie auch useits, 
durch das vollständige Fehlen des roten Analfleckes auf der 
Hfl.-Os., sowie durch das fast immer sehr kurze, sehr häufig 
gänzlich fehlende Hfl.-Schwänzchen. Chr. caspius Led. und die 
verwandten Arten bilden eine äußerst schwierige Gruppe, so- 
daß vorerst über die genaue Stellung der evansi Nic., ob event. 
Höhenform, oder wahrscheinlicher erste Generation von fran- 
 siens Stgr., noch nichts Sicheres gesagt werden kann. 


5. Polyommatus (Cosmolyce) boeticus L. 
Syst. Nat. (12) p. 789 (1767.) 


1% Paghman-Berge. 


6. Glaucopsyche grumi nom. nov. (= alaica Gr. Grsh.). (Abb. 30.) 

2 X Nuksan-Paß, 3 9 Sebak-Tal. 

Die Tiere bereiteten der Bestimmung große Schwierigkeiten, 
sodaß eine genaue anatomische Untersuchung der in Frage kom- 
menden Arten nötig wurde. Es ergab sich dabei folgendes: 
Glauc. panaegides Stgr. (— alaica Stgr.) (Stett. Ent. Zeit. 1886 
p. 206) ist nicht, wie bisher angenommen, eine Form der cytis 
Christ. (Hor. Ent. Ross. 12 p. 234), sondern eine gute, der pana- 
gaea H.-Sch. (Syst. Schmett. Europ. 6 p. 30) sehr nahestehende 
Art. Einer weiteren, den beiden genannten Arten nahestehen- 
den Art gehören die vorliegenden fünf Tiere an. Grum Grshi- 
mailo bildet sie unter dem Namen cytis v. alaica Stgr. Rom. 


58 


Mem. Lep. IV, Taf. VIII fig.8 ab. Ich schlage für diese Art den 
Namen grumi nom. nov. vor, da der Name alaica für sie ja 
nicht mehr verwendet werden kann. Die Tiere gleichen oseits 
fast völlig panagaea H.-Sch., sind aber sofort von dieser zu 
unterscheiden durch die charakteristische Stellung der Ocellen 
auf der Vfl.-Us. Der Punkt 4 ist nicht so auffällig aus der Reihe 
gerückt, sondern bildet mit den drei ersten Punkten eine gerade 
Linie. Im Hinblick auf die Bildung des $ Kopulationsappa- 
rates bilden panagaea H.-Sch., panaegides Stgr. und grumi Forst. 
eine recht einheitliche Gruppe, allerdings mit wohlausgebildeten 
artlichen Unterschieden. Glauc. cytis Christ. zeigt gegenüber 
dieser Gruppe im Genital erhebliche Verschiedenheiten. 


7. Glaucopsyche cytis laspura Evans. 
Ident. Indian Butterfl. 1932 p. 227. 

30& 71% Nuksan-Paß. 

Sehr veränderlich in Bezug auf Stellung und Größe der 
Ocellen auf der Us., eine Erscheinung, welche auch bei größe- 
ren Serien der panagaea H.-Sch. festzustellen ist. Von der 
typischen cyfis unterschieden durch den immer viel stärkeren 
Zellschlußfleck der Vfl.-Us., sowie, namentlich bei den 9, durch 
die Tatsache, daß sehr häufig nicht nur die für cytis charakte- 
ristischen vier Flecke auf die Vfl.-Os. durchschlagen, sondern 
häufig die ganze Ocellenreihe. Auch auf den Hfl. können Ocellen 
durchschlagen. Die Tiere sind fast sämtlich sehr stark geflogen, 
sodaß über die Intensität der Blaubestäubung keine genauen 
Angaben zu machen sind, jedoch scheint die Blaubestäubung 
der 5' schwächer wie bei den 5’ der typischen cytis. 


8. Glaucopsyche anisophthalma Koll. 
Ak. Wiss, Wien 1848. Sep. p. 51. 
2c' 19 Sebak-Tal, 1 5 Nuksan-Paß. 


9. Lycaena christophi samudra Moore (Abb. 15, 16.) 
Proc. Zool. Soc. Lond. 1874 p. 574. 

Eine größere Serie vom Nuksan-Paß, einige Stücke aus dem 
Sebak-Tal. 

Die Tiere weichen vollkommen unwesentlich von der 
typischen samudra ab. Sie sind im Durchschnitt etwas kleiner 
(X 26—30 mm, 22—32 mm), außerdem fehlt beim 5 der Zell- 
schlußfleck auf der Vfl.-Os. immer, während er bei typischen 


59 


samudra häufig mehr oder weniger stark auftritt. Auf der Us. 
der 5 ist ein Unterschied nicht festzustellen, ebensowenig bei 


den 9. 


10. Lycaena sieversi ielicia Evans. (Abb. 9, 10.) 
Ident. Indian Butterfl. 1932 p. 227. 

79 Sebak-Tal, 11 S 3@9 Chodja Mahomed, 2 J 59 
Nuksan-Paß. 

Die Typen der felicia Evans stammen aus Belutschistan, die 
vorliegenden Tiere stimmen aber gut mit der Beschreibung über- 
ein. Größe der 5 26-32 mm, der @ 24-33 mm. Die j auf 
der Os. etwas blasser in der Grundfarbe wie die 5’ der Typen- 
rasse aus Nordpersien, der schwarze Rand häufig schmäler und 
oft bis zu fünf schwarze Hil.-Randpunkte, während bei jener 
fast immer nur ein solcher vorhanden ist. Die Zellschlußflecke 
auf allen Fl. mehr oder weniger kräftig entwickelt, bei den 5 
aus Nordpersien dagegen auf den Hil. fast immer fehlend. Die 
Q@ braun mit einigen blaugrünen Schuppen an der Fl.-Basis. Die 
Zellschlußflecke sehr ausgeprägt, eine Reihe schwarzer Punkte 
vor dem Hinterrand der Hfl., welche nicht selten von hellblauen 
Ringen eingefaßt sind. Us. bei den J heller wie bei der typi- 
schen Rasse, bei den @ in der Grundfarbe nicht verschieden. 
Bei beiden Geschlechtern ist die Ocellenreihe der Vfl. meist 
nicht so gerade angeordnet wie bei jener. 


11. Lycaena alcedo Christ. 
Hor. Ent. Ross. 12 (1876) p. 233. 
1 2 Chodja’ Mahomed. 


12. Lycaena iris ashretha Evans. (Abb. 27.) 
Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 30 p. 346. 

Eine große Serie vom Sebak-Tal, einige Stücke vom Nuk- 
san-Paß. 

Die Rasse steht rutilans Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 208) 
näher wie der typischen iris Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 207). 
Ich halte rutilans Stgr. lediglich für eine Form der iris Stgr., 
eine Möglichkeit, welche ja auch Staudinger schon in der Ur- 
beschreibung erwähnt. Unter den vorliegenden Tieren finden 
sich sowohl Stücke mit starkem Kupferglanz, wie auch solche 
mit stumpfer, glanzloser Os.-Färbung. Die für die typische iris 
charakteristische feine blaue Umrandung der Hfl.-Randpunkte 


60 


tritt nur bei wenigen Tieren auf, bei den meisten sind die Hfl.- 
Randpunkte selbst auch nur sehr schwach entwickelt. Die An- 
ordnung der Ocellen auf der Us. ist außerordentlich variabel. 
Größe der 5 20—31 mm, der 2 16-32 mm. 


13. Lycaena pheretiades andarabi ssp. nov. (Abb. 28, 29.) 

Eine kleine Form mit sehr dunkler Us., welche in Höhen 
zwischen 3500—4500 m flieg. 5 24—29 mm, © 22—26 mm. 
Die 5 leuchtend grünblau mit ca. 2 mm breitem Rand. Der 
Zellschlußfleck der Vil. sehr kräftig entwickelt, während er auf 
den Hil. gänzlich fehlt oder nur angedeutet erscheint. Die Us. 
der Vil. grau mit kräftigen, schwarzen, schmal weiß eingefaßten 
Ocellen. Die Hfl. dunkel braungrau mit sehr ausgedehnter, 
kräftig grüner Basalbestäubung. Die Ocellen auf den Hil. immer 
gut entwickelt, wenn auch immer kleiner wie auf den Vfl. Das 
Q oseits wechselnd in der Färbung von graubraun bis braun 
mit schwacher grünblauer Bestäubung an der Basis. Die Zell- 
schlußflecke aller Fl. gut entwickelt. Us. wie beim 5, aber mit 
mehr braunem Grundton. 

Holotype und Allotype: 5 u. © West-Hindukusch, Andarab, 
4000—4500 m Mitte VIII; Paratypen 15 8% West-Hindukusch, 
Andarab; 6 5 1 2 Nuksan-Paß. 

Trotz der weiten Entfernung der beiden Fundorte ist nicht 
der geringste Unterschied bei den Tieren zu bemerken. 


14. Lycaena omphisa chitralensis Tytl. (Abb. 13, 14.) 
Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 584. 
Eine größere Serie vom Nuksan-Paß. 


15. Lycaena eumedon sarykola Shelj. 
Iris 23 (1914) p. 21. 
1 5 Paghman-Berge. 
Entspricht vollkommen der Beschreibung der sarykola Shelj. 
vom Sarykol-Gebirge, Ostpamir. 


16. Lycaena sarta sartoides Swh. (Abb. 4—7.) 
Lep. Ind. p. 21 (1910). 
Eine größere Serie vom Chodja Mahomed-Gebirge, einige 
Stücke vom Nuksan-Paß, 1 % Sebak-Tal. 
Die Tiere entsprechen im Allgemeinen gut der Diagnose 
der sartoides Swh. Die g variieren stark in der Größe (22 - 31 


61 


mm), der Ausbildung des schwarzen Randes, der Randflecken 
und bezüglich des Zellschlußfleckes auf den Vfl, welcher 
häufig gänzlich fehlt, aber bei manchen Tieren auch sehr aus- 
geprägt auftritt. Der Mittelfleck im Hfl. ist lediglich bei einem 
Stück angedeutet. Die 9 variieren ebenfalls in der Größe 
(24—30 mm), ferner in der Ausbildung der blauen Bestäubung, 
welche aber selten völlig fehlt. Eine rotgelbe Zeichnung auf 
den Hfl. ist nur bei einigen Stücken schwach entwickelt, wesent- 
lich besser dagegen die schwarzen Hfl.-Randpunkte und der 
Zellschlußfleck der Vfl. Der Zellschlußfleck der Hil. fehlt über 
der Hälfte der vorliegenden Tiere völlig, beim Rest ist er meist 
schwach entwickelt. Die Us.-Grundfarbe beider Geschlechter ist 
dunkler wie bei sarta Alph. (Hor. Ent. Ross. 16 p. 387), sodaß 
die weißen Zeichnungselemente besser hervortreten und dadurch 
ein lebhafterer Gesamteindruck der Us. entsteht. Die vorliegende 
Serie enthält vorwiegend Tiere, welche der sartoides Swh., aber 
auch solche, welche vollkommen den Formen rupala Tytl. (Journ. 
Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 586) und gooraisica Tytl. (Journ. 
Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 586) entsprechen. Es scheint also 
äußerst zweifelhaft, ob sich diese, als geographische Rassen 
beschriebenen Formen aufrecht erhalten lassen. 


17. Lycaena hunza Gr. Grsh. (Abb. 11, 12.) 
Rom. Mem. Lep. IV. (1890) p. 397. 

5 c' 19 Paghman-Berge 1 5 Chodja Mahomed; 1 5 49 
Nuksan-Paß. 

Die Tiere stimmen mit der Beschreibung und Abbildung 
Grum Grshimailo’s überein. Die Angaben bei Seitz Bd. 1p. 311 
sowie die Abb. Taf. 80e beziehen sich auf die große helle stolic- 
zkana-Form des Pamir. Hunza Gr. Grsh. gehört sicher nicht 
zu stoliczkana Feld., sondern dürfte gute Art sein, was ja Grum 
Grshimailo und auch Rühl annimmt. Erst Staudinger in seinem 
Katalog und nach ihm Seitz stellen hunza Gr. Grsh. zu stolic- 
zkana Feld., ein Irrtum, der wohl aus Mangel an Material bis 
jetzt noch nicht berichtigt wurde. 


18. Lycaena candalus nuksani ssp. nov. (Abb. 1, 2, 3.) 

Größe der S 24—32 mm, der @ 20-26 mm, also wesent- 
lich größer als die typische Rasse aus Kleinasien. Os. der 
cl leuchtend blau, der schwarze Saum sehr veränderlich, bei 
einzelnen Tieren nur eine scharfe dünne Randlinie, bei anderen 


62 


ein breiter schwarzer Saum, welcher ein Drittel des Fl. ein- 
nimmt. Beide Extreme scheinen jedoch selten. Ebenso ver- 
änderlich sind die schwarzen Hil.-Randpunkte, welche etwa 
einem Drittel der Tiere völlig fehlen, bei den übrigen meist 
nicht sehr stark ausgebildet sind. Der Zellschlußfleck auf den 
Vfl., ein feiner Strich, ist jedoch immer vorhanden. Die Us. 
ändert in der Grundfarbe von Weiß bis zu ziemlich dunklem 
Grau und hat meist starke, grünliche Wurzelbestäubung. Die 
Ocellen bei den meisten Tieren verhältnismäßig klein, die Rand- 
zeichnung auf den Vfl. manchmal völlig fehlend, auf den Hil. 
nur angedeutet, doch kommen nicht selten auch Stücke mit 
wohlentwickelter Zeichnung vor, bei welchen dann in der Regel 
auch die Ocellen vergrößert sind. Charakteristisch ist auf der 
Us. ein weißer Wisch im Hfl., häufig. ein bis zwei kleinere im 
Vfl. Die 2 sind dunkelbraun mit schwacher gelbroter Zeichnung 
auf allen Fl. Der schwarze Zellschlußfleck auf den Vfl. ist 
immer gut entwickelt. Die Fransen rein weiß. Eine leichte 
blaue Uebergießung der Fl. scheint nicht selten, zwei 9 sind 
völlig blau, das eine von diesen hat auch verhältnismäßig starke 
gelbrote Randzeichnung. Die Grundfarbe der Us. heller oder 
dunkler braun mit metallisch grüner Wurzelbestäubung. Die 
Zeichnung in der Anlage wie beim 5, aber immer wesentlich 
besser entwickelt, besonders die weißen Wische und die gelb- 
rote Randzeichnung. Die Ocellen der Vfl.-Us. nicht selten 
wesentlich vergrößert, was beim 5 viel seltener der Fall zu 
sein scheint. 

Holotype und Allotype: 5 u.Q Nordost-Hindukusch, Nuksan- 
Paß Nordseite, 3500 —4000 m. Mitte Juli; Paratypen 37 f' 22 9 
Nuksan-Paß; 1 S 2 9 Chodja Mahomed. 


19. Lycaena icarus persica Bien. (Abb. 17—26.) 
Diss. (1870) p. 29. 

7& 19 Paghman-Berge; 1 ZQ Nuksan-Paß;1 5% Andarab, 
Banu-Ebene. 

Von icarus wurden aus Vorderasien, Persien, Afghanistan 
und Nordwestindien eine Unzahl von Rassen beschrieben, wie 
aus den Urbeschreibungen zu ersehen, meist lediglich nach 
einem Stück und häufig als eine von icarus zu trennende neue 
Art. Nach meinen Befunden an dem sehr zahlreichen Material 
der verschiedenen Münchner Sammlungen sind für diese Gebiete 
aber nur zwei Rassen, oder event. auch Rassengruppen, anzu- 


63 


nehmen, eine, welche Kleinasien, Armenien, Syrien und Nord- 
persien bewohnt und eine zweite, persica Bien., welche aus 
Südpersien, Afghanistan, Nordwestindien, Buchara und aus 
großen Teilen Zentralasiens vorliegt. Beide Rassen zeigen einen 
starken Saisondimorphismus, welcher bei persica Bien. ganz 
besonders ausgeprägt erscheint. Eine Höhenform scheint da- 
gegen nirgends ausgebildet zu sein. Die Tatsache des Saison- 
dimorphismus bei den asiatischen icarus-Rassen scheint bisher 
völlig übersehen worden zu sein, jedenfalls konnte ich in der 
Literatur keinerlei Angaben hierüber finden. Die meisten der 
beschriebenen Formen (kashgharensis Moore, yarkundensis 
Moore etc.) gründen sich auf Tiere der Sommergeneration, /ugi- 
tiva Btlr. dagegen anscheinend auf Frühjahrsstücke. Die Früh- 
jahrsgeneration der persica Bien. ist groß, kräftig gefärbt mit 
weißgrauer Us.-Grundfarbe und starker grüner Basalbestäubung 
beim 5, die 2 ebenfalls groß, meist mehr oder weniger blau 
bestäubt. Die 5’ der Sommergenerationen sind kleiner, haben 
lichteres Blau, sehr helle, gelblichweiße Us. ohne grüne Basal- 
bestäubung und außerordentlich reduzierte Zeichnung. Die eben- 
falls kleineren © in der Regel nicht blau bestäubt. Um die 
Unterschiede in den Generationen deutlich darzustellen, wer- 
den Abb. 19—26 je ein S'® von jeder Generation abgebildet, 
aus den großen Serien von Kurgan tjube, Buchara, welche sich 
in der Sammlung Pfeiffer befinden. 


20. Lycaena pulchra Shelj. (Abb. 8.) 
Lepidopt. Rundsch. Wien, 2 (1928) p. 44. 

1 5 Nuksan-Paß; 3 5 Chodja Mahomed. 

Die Tiere entsprechen völlig der Beschreibung und der sehr 
guten Abbildung Sheljuzhkos. Lyc. pulchra ist auf Grund einer 
von mir vorgenommenen Genitaluntersuchung zu dagmara Gr. 
Grsh. zu stellen, wie ja auch nach dem Habitus zu erwarten war. 


21. Lycaena medon Hufn. (= agestis Schiff., astrarche Brgstr., 
nazira Moore). 
Berl. Mag. II p. 78 (1766). 
1 2 Paghman-Berge. 


64 


Lycaena (Aricia) canariensis Blach. 
Von Dr. Walter Forster, München. 


In einer Arbeit im Bull. Soc. Ent. France, 1928 p. 179 trennt 
Verity die Art cramera (Eschsch.) Vrty. von medon Hufn. (= ast- 
rarche Brgstr.). Ohne näher auf die Berechtigung der in dieser 
Arbeit aufgestellten neuen Formen und auf die sonstigen Er- 
gebnisse einzugehen, möchte ich kurz eine Richtigstellung der 
Nomenklatur vornehmen. 

Es ist unzweifelhaft richtig, daß in Spanien, Nordafrika und 
auf den kanarischen Inseln neben medon Hufn. bzw. deren je- 
weiliger Lokalform eine zweite, sehr ähnliche und auch sicherlich 
nahe verwandte Art vorkommt, welche von jener außer durch den 
Bau des 3’ Kopulationsapparates auch im Habitus zu unterscheiden 
ist. Die Fl., namentlich die Vfl. sind wesentlich spitzer und mehr 
gestreckt im Gegensatz zu der immer rundlichen Fl.-Form der 
medon-Rassen. Die Us. ist im Gesamteindruck heller, nie grau oder 
dunkelbraun, sondern die Grundfarbe hell sandbraun. In der 
Zeichnungsanlage ist dagegen ein Unterschied nicht vorhanden. 
Die Entwicklung der roten Binden, o- wie auch useits schwankt 
bei beiden Arten in weiten Grenzen und es kommen bei beiden 
Arten neben fast ungezeichneten Tieren solche mit breiter, zu- 
sammenhängender Binde vor. 

Ich hatte nun Gelegenheit die Originalbeschreibung und Ab- 
bildung der cramera Eschsch. (Kotz. Reis. 3. p. 117) einzusehen, 
dank der Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. v. Rosen, welcher mir 
sein Exemplar des Kotzebue’schen Werkes freundlichst zur Ver- 
fügung stellte. Eschscholtz’s Abbildung ist zwar nicht sonderlich 
gut, läßt aber doch erkennen, daß unzweifelhaft ein Tier der 
Art medon Hufn. dargestellt ist, wie ja auch die Abbildung bei 
Seitz, Taf. 80a, welche wohl nur eine Kopie der Originalabbildung 
ist. Der charakteristische runde Flügelschnitt fällt hier ganz be- 
sonders ins Auge. In der Beschreibung ist ausdrücklich die graue 
Us. erwähnt. Das Tier gehörte also unzweifelhaft zu medon Hufn. 


65 


und der Name cramera Eschsch. ist für die medon-Rasse der 
Kanarischen Inseln zu gebrauchen. Verity's Behauptung, der Name 
cramera Eschsch. sei nach Tieren der ersten Generation aufge- 
stellt, beruht wohl auf einem Irrtum, denn das einzige Tier, das 
Eschscholtz vorlag, wurde im Oktober sen, wie aus Kotzebue's 
“ Reisetagebuch hervorgeht. 

Der Name canariensis Blach., welcher bisher meist alssynonym 
zu cramera Eschsch. betrachtet wurde, soll nach Verity die zweite 
Generation seiner fälschlich cramera genannten Art bilden. Für 
diese Behauptung fehlt jeglicher Beweis, da Blachier kein Fang- 
datum angibt. Aus der Beschreibung (Ann. Soc. Ent. France 
1889 p. 258.) sowohl, wie auch ganz besonders aus den Abbil- 
dungen (1. c. T.4 f.7, 8) ist zu ersehen, daß canariensis Blach. 
die zweite, von Verity richtig erkannte Art darstellt. Diese hat 
also den Namen canariensis Blach. zu führen. 

Um nochmals kurz zusammenzufassen: cramera Bachs, ist 
die medon-Rasse der Kanarischen Inseln. Die zweite, gleichfalls 
auf den Kanarischen Inseln und außerdem in Nordafrika und 
Spanien vorkommende Art muß den Namen canariensis Blach. 
führen. 


66 


Revision und Neubeschreibungen asiatischer 
Procris-Arten. 
Von B. Alberti, Merseburg. 


I. Einleitung 


Im Verlaufe eingehender Untersuchungen über die Syste- 
matik der Gattung Procris hatte ich durch das Entgegenkommen 
der Herren Prof. Hering und Dr. Horn die Möglichkeit, das 
Material dieser Gattung aus dem Zoolog. Museum Berlin und 
dem Entomologischen Institut der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft 
in Berlin-Dahlem durchzuarbeiten. Weiter gewährte mir Herr O. 
Bang-Haas, Dresden, liebenswürdigerweise einen eingehenden 
Einblick in die reichen Typenbestände aus der Staudinger-Samm- 
lung. und überließ mir wertvolle Typen zur genauen Untersuchung. 
Die Herren Daniel und Osthelder, München, übersandten 
mir einen großen Teil ihrer reichen Falterbestände zur Prüfung 
und Bearbeitung und Herr Naufock, Linz, unterstützte mich mit 
Präparaten und wertvollen Hinweisen. Dem besonderen Entgegen- 
kommen von Dr. Jordan, Tring, verdanke ich die Kenntnis einiger 
wichtiger Typen aus dem Tring-Museum. Allen genannten Herren 
möchte ich zunächst an dieser Stelle aufrichtigsten Dank ab- 
statten. Es wurde durch das so zur Verfügung stehende um- 
fangreiche Material möglich, die vollständig verworrene Syste- 
matik zahlreicher Procris-Formen weitgehend zu klären. 

Obgleich beabsichtigt ist, das Ergebnis aller Studien später 
zu einer umfassenden Monographie der ganzen Gattung zu ge- 
stalten, erscheint es doch zweckmäßig, wichtige systematische 
Erkenntnisse vorweg in Einzeldarstellungen zu bringen. Dem- 
entsprechend habe ich bereits kürzlich 2 kieine Mitteilungen über 
das Arbeitsgebiet veröffentlicht (1, 2). Nachstehend folgt diesen 
eine drilte, etwas umfangreichere, welche neben der Beschreibung 
neuer Arten und Formen im besonderen die Revision der von 
Staudinger im Jahre 1887 beschriebenen zentralasiatischen 
Procris-Arten (3) zum Gegenstand hat. 


67 


Einige grundsätzliche Feststellungen müssen dem Ganzen 
vorausgeschickt werden. Bereits Jordan hat bei der Bearbeitung 
der Gattung Procris im „Seitz“ auf Unterschiede in den Geni- 
talien einzelner Arten hingewiesen, ohne sie allerdings in er- 
schöpfender Weise zur Gliederung der Formen heranzuziehen. 
Er hat sich vielmehr offenbar auf das Herauspräparieren der 
Valven am trockenen Insekt beschränkt und hat zum Beispiel 
die außerordentlich wichtige Aedoeagus-Struktur ganz außer Be- 
tracht gelassen. Immerhin bedeutete die Arbeitsweise Jordans 
gegenüber der ersten monographischen Darstellung der Gattung 
durch Staudinger (4), der sich, dem zeitgebundenen Stand der Ar- 
beitsmethoden entsprechend, auf die Gliederung nach rein äußer- 
lich-habituellen Merkmalen beschränkte, einen wichtigen Fortschritt. 
Einen entscheidenden weiteren Schritt in der Kenntnis der Art- 
gliederung verdanken wir aber erst Naufock durch den Aus- 
bau der Genitaluntersuchungsmethodik in ihrer Anwendung auf 
unsere Faltergruppe. Sie führte zu zahlreichen wertvollen Neu- 
beschreibungen dieses Autors und zu einer weitgehenden Klärung 
der Systematik der europäischen, vorderasiatischen und nord- 
afrikanischen Procris- Arten. 

Nach alledem war es auch für mich eine Selbstverständlichkeit, 
die Gliederung der in dieser Arbeit behandelten Formen nach 
dem Gesichtspunkt ihrer Verschiedenheit im männlichen Geni- 
talapparat vorzunehmen und diesen Gesichtspunkt allen anderen 
vorhandenen oder fehlenden Unterscheidungsmerkmalen für die 
Artabgrenzung überzuordnen. Das Studium von bisher etwa 300 
Genitalpräparaten fast aller Procris-Formen brachte mich zu der 
Ueberzeugung, daß bei dieser Gattung eine konstante Genital- 
verschiedenheit auch Artverschiedenheit bedeutet, gleichgültig, 
ob diese Genitalverschiedenheit groß oder klein ist und unab- 
hängig davon, ob auch noch andere Unterscheidungsmerkmale 
zwischen zwei Formen vorhanden sind (was in der Regel zu- 
trifft), oder ob in selteneren Fällen die Variationsbreiten zweier 
Formen sich weitgehend überschneiden. Nicht in einem einzigen 
Falle hat nach meiner bisherigen Erfahrung die Gliederung der 
Arten nach der Genitalarmatur versagt. Demgegenüber ist die 
Trennung nach äußeren Merkmalen allein oft eine absolute Un- 
möglichkeit, weil die Zeichnungslosigkeit der Flügel, die vielfach 
erstaunlichen (srößenschwankungen bei ein und derselben Art, 
die leichte Veränderlichkeit des optischen Glanzes, der Farbe, 
der Schuppendichte, aber selbst die große Schwankungsbreite 


68 


der Flügel- und Fühlergestalt die Tiere oft bis zur Unkenntlichkeit 
verändern. Selbstverständlich bleiben alle diese Merkmale wert- 
volle Hilfsmittel der Bestimmung, die aber doch in nicht seltenen 
Fällen auch für den gewiegtesten Spezialisten versagen. 

Auf Grund der Untersuchungsergebnisse an anderen Falter- 
gruppen, ich erwähne hier besonders eine eingehende Studie 
von Forster (5), könnte unter Verallgemeinerung der dort ge- 
wonnenen Erkenntnisse der Einwand erhoben werden, daß auch 
schon bei verschiedenen Rassengruppen der gleichen Art vielfach 
erhebliche Genitalverschiedenheiten auftreten, daß eine Geni- 
talverschiedenheit zweier Formen also auch bei Procris absolut 
kein zuverlässiges Kriterium für ihre Artverschiedenheit be- 
deutet, noch dazu, wenn andere unterscheidende Merkmale 
kaum erkennbar sind. Dieser Einwand trifft für viele Falter- 
gruppen, insbesondere Tagfalter, sicher zu, aber es dürfte in 
allen diesen Fällen auch zutreffen, daß rassische Genitalver- 
schiedenheiten zweier Formen der gleichen Art nicht vollkommen 
übergangslos nebeneinander stehen. Hierin liegt ein entschei- 
dender Unterschied gegenüber den Verhältnissen bei der Gattung 
Procris, soweit unsere bisherigen Erfahrungen Aussagen zulassen. 
Die Genitalarmatur ist bei den Arten dieser Gattung nicht nur 
weitgehend difierenziert — ich erwähne hier nur den Aedoeagus 
mit seinen mannigfaltigen Formen der Bedornung und die oft 
äußerst charakteristische Valvenform —, sondern sie ist auch 
bei jeder Art trotz ihrer oft ungeheueren Verbreitung weitest- 
gehend stabilisiert. Ich kenne keine Procrisart, bei der die Va- 
riationsbreite des Genitals die einer anderen Art berührt oder 
gar überschneidet. Auch für rassische, also durch Uebergänge 
verbundene Genitalverschiedenheiten liegen bisher noch keine 
Beispiele vor, obwohl sie sicher durch Untersuchung größerer 
Serien aus extremen Fundgebieten einer Art noch einmal nach- 
weisbar sein werden. Wollte man von den oben aufgestellten 
Grundsätzen für die Gliederung abweichen derart, daß man etwa 
von den zwar konstanten, aber verschieden großen Genitalunter- 
schieden der einzelnen Arten die kleinen herausgreift und sie 
bei vielleicht auch noch großer äußerer Uebereinstimmung zweier 
Formen als nur rassisch bedingt hinstellt, so würde man die 
Genitaluntersuchungsmethode m. E. weitgehend entwerten und 
als Einteilungsprinzip der Arten auf die gleiche subjektive und 
daher willkürliche Grundlage stellen wie die Unterscheidungs- 
methode nach äußeren Merkmalen, die nachgewiesenermaßen 


69 


vielfach ganz unsicher ist. Auch die Verkoppelung beider Me- 
thoden miteinander und die Verlegung des Schwerpunktes der 
Beurteilung auf den „Gesamteindruck“ unter Abwägen aller 
Faktoren, wie es bei solchen Arten gut und notwendig ist, bei 
denen kein völlig konstantes Unterscheidungsmerkmal erkennbar 
ist, muß ich nach den bisherigen Erfahrungen für die Gattung 
Procris als unnötig ablehnen. Denn den objektiven, klaren art- 
diagnostischen Wert auch nur eines genitalmorphologischen spe- 
cifischen Unterscheidungsmerkmals zweier Formen, gleichgültig ob 
es groß oder klein erscheint, drückt man auf den Wert eines 
inkonstanten Merkmals herab, wenn man es mit einem solchen bei 
der Beurteilung verkoppelt und ihm etwa das Fehlen: äußerer, 
erwiesenermaßen ja durchaus schwankender Unterscheidungs- 
merkmale als den Artwert wieder aufhebend oder zweifelhaft 
machend gegenüberstellt. Weiter liefe dieses Beurteilungsprinzip 
letzten Endes darauf hinaus, allgemein die Festlegung von Anfang 
und Ende der Artwertmerkmale einer völlig subjektiven Schätzung 
quantitativer Faktoren zu überlassen, was nicht den geringsten 
Fortschritt gegenüber den früheren unzulänglichen Einteilungs- 
methoden bei unserer schwierigen Gruppe bedeuten würde. Ent- 
scheidend ist lediglich, ob die Summe der vorliegenden Erfah- 
rungen ausreicht, die Konstanz eines Merkmals als hinreichend 
sicher anzunehmen, um es dann als artunterscheidend in Erman- 
gelung anderer Merkmale auszuwerten. Bei der Seltenheit des 
Procris-Materials, insbesondere aus zentralasiatischen Gegenden, 
kann die Beweisführung sich hier nicht nur auf die beobachteten 
Unterschiede an oft nur ganz wenigen Präparaten einer Form 
gründen, sondern ebensosehr auf die schon erwähnte Tatsache, 
daß die Gesamtheit der Erfahrungen bei Procris-Untersuchungen 
gezeigt hat, daß die Genitilarmaturen der Arten in dieser Gattung 
außerordentlich differenziert und stabilisiert sind und diese Unter- 
schiede somit allein für sich schon eine nach gegenwärtiger Er- 
kenntnis absolut zuverlässige Artabgrenzung gewährleisten. 

Es ist nunmehr noch notwendig, die Frage zu erörtern, ob 
trotz ganz gleicher Genitalarmatur zweier Formen auch schon 
bei großer Verschiedenheit im äußeren Habitus eine Artverschie- 
denheit angenommen werden kann. Soweit sich diese Verschieden- 
heit etwa auf die groben Unterschiede der Fühlerbildung stützen 
würde, wäre die Frage zweifellos zu bejahen, da das Merkmal 
der Stumpf- oder Spitzfühlerigkeit, der verwachsenen oder freien 
Fühlerendglieder durchaus artkonstant und spezifisch für ganze 


70 


- Artgruppen bei Procris ist. Andererseits ist mir kein Fall bekannt, 
wo 2 Formen bei ganz gleicher Genitalarmatur eine so weitgehend 
verschiedene Fühlerbildung hätten. Anders steht es mit den Merk- 
malen der Farbe, Flügelform, Schuppendichte, Größe, Zahl der 
Fühlerglieder, Länge der Fühlerkammzähne usw. Hier liegen 
gerade bei asiatischen Procris-Formen mehrere Fälle vor, wo 
ein nur nach äußeren Unterschieden urteilender Systematiker ohne 
weiteres eine Artverschiedenheit als gegeben ansieht und bisher 
angesehen hat. Ich erwähne als Beispiele hierfür das Verhältnis 
von volgensis Moeschl. zu hector Jord., von ambigua Stgr. zu 
asiatica Stgr., von splendens Stgr. zu incerta Stgr. Diese Formen 
zeigen in der angeführten Paarung eine außerordentlich große 
äußere Verschiedenheit, die sowohl Größe, als auch Färbung, 
Schuppendichte und in begrenztem Maße auch Fühlerbildung 
betrifft. Ich habe dennoch davon abgesehen, diese Formen als 
artverschieden zu betrachten und gehe dabei von folgenden Er- 
wägungen aus. Es ist nicht einzusehen, warum bei der großen 
Differenziertheit und Arteigentümlichkeit der Genitalarmatur aus- 
gerechnet und nur bei einigen wenigen obendrein äußerlich sehr 
verschiedenen „Arten“ die Genitalarmatur ganz gleich sein soll. 
Als schwerwiegendes Moment gegen die Artverschiedenheit hat 
überdies die Untersuchung in allen diesen Fällen ergeben, daß 
trotz der sehr erheblichen Größenunterschiede der angeführten 
Formen die Genitalapparate entweder an diesen Größenunter- 
schieden überhaupt keinen Anteil haben, oder anderenfalls in 
den einzelnen Proportionen doch ganz übereinstimmen. Am 
deutlichsten konstant fand ich die Masse bei dem artdiagnostisch 
und biologisch wichtigsten Teil des Genitalapparates, dem Aedoea- 
gus. Weiter ist zu beachten, daß die Variationsbreiten im äußeren 
Habitus einiger gut bekannter Procris-Arten so groß sind, daß, 
wenn durch Zufall nur die extremsten Formen bekannt wären, 
man diesen jeder für sich gewiß Artrecht zuerkennen würde. 
Die Zahl der bekannten Falter und die Zahl der Fundorte sind 
aber bei den angeführten asiatischen Formen teilweise so gering, 
daß ein großes Maß von Wahrscheinlichkeit besteht, früher oder 
später die noch fehlenden Zwischenformen aufzufinden. Für die 
in einiger Anzahl bereits bekannten Formen asialica und am- 
bigua liegen mir bereits aus der Püngeler-Sammlung 2 Falter vor, 
die als Zwischenformen zu werten sind. Von der von volgensis 
äußerlich ganz abweichenden hector habe ich erst 5 5 gesehen 
und sehr viel mehr werden überhaupt noch nicht gefangen sein. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H. 2. 3 71 


Aber schon diese wenigen Stücke unterscheiden sich äußerlich 
untereinander ganz erheblich. Die sehr auffallende Form splen- 
dens Stgr. stützt sich bisher überhaupt wohl nur auf die 2 Typen 
Staudingers, aber die in dieser Arbeit neu beschriebene Unter- 
art heringi bildet bereits in gewisser Hinsicht einen deutlichen 
Uebersang zu der Gegenform incerta. 

Es wurde weiter oben schon ausgeführt, daß es wohl einer 
fast völligen Entwertung der Genitaluntersuchungsmethode als 
Mittel der Artdiagnose gleichkäme, wenn man bei verschiedenem 
Genital aber ähnlichem äußeren Habitus diesem letzteren bei 
der Gliederung zweier Formen den Vorrang einräumen und 
sagen wollte, diese beiden Formen seien artgleich und die Geni- 
talverschiedenheit nur eine Rassenbildung mit eben veränder- 
tem Genital. Genau so würde es eine Entwertung der Genital- 
untersuchung bedeuten, wollte man im umgekehrten Falle sagen, 
obwohl keine Genitalunterschiede bei 2 Procris-Formen erkenn- 
bar sind, sind sie doch des verschiedenen äußeren Habitus 
wegen artverschieden. Auch hier würde man also den bei 
Procris so ungemein schwankenden äußeren Merkmalen damit 
den Vorrang vor den sicheren, klar abgegrenzten Merkmalen 
der Genitalkonstruktur geben. Es ist aber in keiner Weise ein- 
zusehen, warum man ein bei der Gattung Procris so außer- 
ordentlich glückliches, streng objektives, qualitatives Einteilungs- 
prinzip zugunsten eines quantitativen, durchaus subjektiven auf- 
geben soll, statt es ganz grundsätzlich und allgemein anzuwenden. 

Es wurde versucht, die Gesichtspunkte für die Gliederung 
der Arten im systematischen Teil dieser Arbeit darzulegen. 
Wesentlich schwieriger ist die Aufstellung von Unterarten. Hier 
ist der Systematiker nach unserer bisherigen Kenntnis lediglich 
auf Unterschiede im äußeren Habitus angewiesen. Soweit die 
bisherigen Erfahrungen an Hand des für solche Untersuchungen 
noch sehr geringen Materials reichen, möchte ich bei der Gat- 
tung Procris die Variationsbreiten der Standortrassen oder 
Populationen, d. h. der auf engen einheitlichen Flugplätzen vor- 
kommenden Tiere einer Art als relativ gering bezeichnen. Es 
liegen mir größere Serien verschiedener Arten von gleichen 
Fundplätzen vor, die jede für sich einen außerordentlich ein- 
heitlichen Typ vertreten. Dabei wäre allerdings noch zu er- 
mitteln, ob verschiedene Jahrgänge vom gleichen Flugplatz nicht 
doch größere Schwankungen erkennen lassen. Andererseits hat es 
den Anschein, als ob räumlich wenig weit voneinander entfernte 


12 


Flugplätze, jedoch mit offenbar etwas verschiedenem Untergrund 
und verschiedenen lokalklimatischen Bedingungen, wesentliche 
Verschiedenheiten im äußeren Habitus zweier Populationen be- 
wirken können, und es hat den Anschein, als ob demzufolge 
eine Aufstellung geographischer Rassen nach einheitlichen Merk- 
malen für ‚größere Fluggebiete bei Procris vielfach auf sehr 
große Schwierigkeiten stößt, Einzelstücke oder kleinere Serien 
einer Art aus weit auseinanderliegenden Fundplätzen, die mir 
vorliegen, zeigen oit völlig übereinstimmenden Habitus, ganz 
benachbarte Formen dagegen große Verschiedenheiten. 

Zu den dargelegten Schwierigkeiten kommt weiterhin bei 
asiatischem Procris-Material vielfach ein Mangel an genauen und 
sicheren Fundortangaben. Staudinger läßt schon in seinen Urs- 
beschreibungen durchblicken, daß ihm die rein gebietsmäßige Her- 
kunft seiner Stücke oft nicht ganz sicher ist. Mit Bezettelungen von 
Cotypen, wie „Asia Centr. Tura” ist bei der geographischen 
Gliederung von Unterarten nichts anzufangen. Genaueste Fund- 
ortangaben, auch Angabe der Höhenlagen und Vegetationgebiete, 
in denen die Tiere gefangen wurden, sind aber gerade bei der 
Gattung Procris und bei den gegensätzlichen klimatischen und 
Umweltbedingungen der zentralasiatischen Berglandschaften wich- 
tige Voraussetzungen für eine sichere Beurteilung der Tiere nach 
ihrer Zugehörigkeit zu Unterarten und der Beziehungen dieser 
zu einander. Ich habe mich daher im systematischen Teil mit 
der Aufstellung nur ganz weniger besonders markanter neuer 
Unterarten und Formen, die wahrscheinlich solche sind, begnügt 
und überlasse es der zukünftigen Forschung, weitere Uhnter- 
teilungen vorzunehmen. 

Schließlich muß noch ein wichtiges, rein sammlungstech- 
nisches Moment hier erwähnt werden. Beim Einblick in die 
Staudinger-Sammlung ersab sich, daß die Typenserien der Pro- 
cris-Arten eine für neuzeitliche Anschauungen durchaus unge- 
nügende Bezettelung aufwiesen. Weiter waren die Tiere sehr 
unübersichtlich angeordnet dadurch, daß sie nicht reihenweise 
durch den ganzen Kasten hindurch neben- oder untereinander 
steckten, sondern jede Art oder Unterart in Rudeln zu meh- 
reren kurzen Reihen geordnet war. Alle Typen trugen zwar 
die Bezettelung „Original“, den handschriftlichen Namenszettel 
trug aber nur jedes erste Tier einer Form. Ebenso ungerügend 
war die Fundortbezettelung. Jeweils nur ein Tier trug die Fund- 
ortangabe auf gefärbtem Papier für die ganze Serie, die anderen 


13 


zugehörigen Tiere hatten nur kleine Plättchen in der gleichen 
Papierfarbe. Da nun die Farbe der Fundortzettel bei einund- 
derselben Art meist nicht verschieden gewählt war und nicht 
zu ermitteln war, welche Reihenanordnung gelten sollte, ob 
also nebeneinander steckende oder untereinander steckende Tiere 
zum gleichen Fundort gehörten, müssen die Fundortangaben für 
viele Exemplare der Typenserien als nicht ganz gesichert gelten. 
Ich habe bei der Neubearbeitung, einem allgemeinen Eindruck 
folgend, die neben- und untereinandersteckenden Tiere als vom 
gleichen Fundort stammend angesehen, bis in einer tieferen 
Querreihe ein Tier mit neuem Fundortzettel steckte und habe 
mit Zustimmung des Herrn Bang-Haas alle unbezettelten Typen 
mit entsprechenden Fundort- und Namenszetteln versehen, ohne 
leider damit für die Richtigkeit der Fundorte eine unbedingte 
Gewähr übernehmen zu können. Die Arten als solche, wie sie 
Staudinger aufgefaßt und für seine Urbeschreibungen ver- 
wendet hat, blieben glücklicherweise in der Zusammengehörig- 
keit ihrer Typen klar erkennbar, zumal Herr Bang-Haas mir 
mitteilte, daß die Sammlung sich noch genau in dem Zustande 
befände, den ihr Dr. Staudinger gegeben hatte. 

Es war nicht verwunderlich, daß die Prüfung der Typen- 
serien Staudingers weiter ergab, daß viele seiner Arten und 
Formen nicht einheitlich waren. Die Typenserie von suspecta 
z.B. bestand aus nicht weniger als 4 verschiedenen Arten. Es 
ist außerordentlich dankenswert, daß Herr Bang-Haas mir 
gestattete, die Typen neu zu ordnen. Ich habe daraufhin die 
Eliminierung und die Festlegung der Arten derart vorgenommen, 
daß bei den dem Genital nach artgleichen Formen, die von 
Staudinger 1887 als Arten jede für sich aufgestellt wurden, 
als Arttypus die in der Arbeit zuerst beschriebene Form silt, 
daß weiter im allgemeinen der Art- oder Unterart-Name nach 
den Merkmalen desjenigen Tieres festgesetzt wurde, das den 
entsprechenden handschriftlichen Namenszettel trug. Dies war 
ja zugleich immer das erste der jeweiligen Typenserie. Alle 
nicht zu dieser Form gehörigen Tiere wurden dann eliminiert. 

Aus allen diesen Umständen heraus und aus der Anwen- 
dung der Genitaldiagnose ergab sich eine sehr weitgehende 
Umgestaltung der Systematik fast aller in dieser Arbeit behan- 
delten Arten und Unterarten, soweit sie an sich bisher schon 
bekannt waren. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß auch 
die künftige Forschung die Neugestaltung dieser schwierigen 


14 


Gruppe als eine im wesentlichen endgültige bestätigen wird 
und damit für eine weitere, bisher in ihrer Systematik ganz 
undurchsichtige Lepidopterengruppe das in der Natur herr- 
schende Ordnungsprinzip erkannt ist. 


II. Technik der Genitaluntersuchung. 


Die Untersuchung der Genitalarmatur vielfach sehr wert- 
voller Typen oder Einzelstücke für die vorliegende Arbeit ließ 
es erwünscht erscheinen, ein möglichst schonendes Verfahren 
beim Herauspräparieren des Genitals Platz greifen zu lassen 
und nach Möglichkeit den Hinterleib der Tiere zu erhalten. 
Andererseits zwangen Zeitmangel und Umfang der Uhnter- 
suchungen dazu, das Verfahren auch möglichst kurz und einfach 
zu gestalten. Aus diesem Grunde habe ich das vielfach emp- 
fohlene Verfahren der Genitalpräparation unter gleichzeitiger 
Erhaltung des Hinterleibes mittels längerem Vorweichen in 
10% ,igem Alkohol, kalter Lauge oder Wasser, nicht ausgeführt, 
zumal auch einige Vorversuche in dieser Hinsicht nicht befrie- 
digten, sondern kam im Laufe der Untersuchungen zu einer 
für Procris geeigneten sehr raschen Methode, deren Beschrei- 
bung hier vielleicht von Nutzen sein mag. 


Zunächst wurden die letzten Hinterleibsegmente mit einem 
Skalpell abgetrennt, nachdem zuvor durch Abtasten mit dem 
Skalpell unter geringem Druck diejenige Stelle des Leibes er- 
mittelt war, an der das Messer, ohne wesentlichen Widerstand 
zu finden, eindrang. Man geht dadurch sicher, nicht Teile 
des Genitalapparates zu durchschneiden und zu zertrümmern. 
In der Regel mußte so der halbe Hinterleib abgetrennt werden. 
Dieser wurde nun in ein Becherglas mit etwa 10 ccm 10—15"/,- 
iser Kali- oder Natronlauge gegeben und das Ganze bis zum 
ersten Aufkochen mit dem Bunsenbrenner erhitzt, sofort 
von der Flamme entfernt und der Hinterleib mittels Pinzette 
in Reinwasser gebracht. Unter der binokularen Prismenlupe 
wurde darauf der Leib mit 2 feinen Präpariernadeln an einer 
Seite aufgeschlitzt. Der meist noch nicht stark erweichte Inhalt 
mit dem Genital wurde herausgenommen und wieder in die 
Lauge gegeben. Auf die eine Seite der aufgeklappten und gut 
ausgebreiteten Chitinsegmente wurde nunmehr ein zwischen 
den Fingern gerollter und angefeuchteter Wattepfropfen von der 
Stärke des auszustopfenden Hinterleibs bündig mit dessen letz- 


75 


tem Segment abschließend gelegt, die andere, dorsale oder 
ventrale Segmenthälite wieder herübergeklappt und mit den 
Nadeln etwas festgedrückt. Danach wurde das oralwärts be- 
liebig überstehende Ende des Wattepiropfens am ersten Segment- 
teil mit dem Skalpell abgeschnitten und der ausgestopfte Hinter- 
leib, der lediglich seine Glanzschuppen und seinen Inhalt ein- 
gebüßt hatte, wieder an das Insekt angeklebt. Der Leibinhalt 
wurde in der Lauge erneut erhitzt, etwa '/,-1 Min. im Kochen 
erhalten und wieder in Reinwasser gebracht. Unter der Lupe 
wurden, soweit notwendig, noch Schuppen und Häute entfernt, 
dann wurde der Aedoeagus herausgezogen und abgetrennt. Auf 
dem Objektträger für das Dauerpräparat wurden die einzelnen 
Teile in die gewünschte Lage gebracht und mit dem Deckglas 
bedeckt. Sodann wurde vom Rande aus etwas absoluter Alko- 
hol zur Verdrängung der Feuchtigkeit zugesetzt, nach dessen 
Verdunsten das Deckglas abgehoben, ein Tropfen Kanadabalsam 
in Xylol auf das Präparat gegeben, das Deckglas wieder auf- 
gelegt und über der Sparflamme des Bunsenbrenners das Xylol 
zum Sieden erhitzt, bis die Luftblasen aus dem Präparat ver- 
drängt waren. Das fertige Dauerpräparat konnte nun vermessen 
und gezeichnet werden. Die Herstellung eines solchen Präpa- 
rates nebst Ausstopfen des Hinterleibes dauert bei einiger 
Uebung nicht länger als 20 Minuten, die Verdunstungszeit des 
Alkohols nicht eingerechnet. 


III. Systematischer Teil. 
Procris splendens Stgr. 


Staudinger beschrieb diese Form 1887 als gute Art nach 
2 & von Margelan oder dem Alai-Gebirge. Jordan betrach- 
tete im „Seitz“ splendens lediglich als zentralasiatische Ver- 
treterin der globulariae Hbn. Ich habe die beiden Typen stu- 
diert und den Genitalapparat der einen herauspräpariert. Da- 
nach ist splendens durchaus artverschieben von globulariae. 
Beide Stücke haben einen außerordentlich charakteristischen 
Habitus und sind untereinander ganz gleich. Außer diesen Typen 
sah ich bisher keine weiteren Exemplare dieser markanten 
Form. Der Beschreibung Staudingers ist, was die äußeren 
Merkmale anlangt, nichts hinzuzusetzen. Ich wiederhole ihren 
Inhalt kurz, 


16 


Spannweite 29 und 31 mm.'), Flügel schmal, mit spitzem 
Apex der vorderen, diese glänzend blaugrün, an der Wurzel 
goldgrün, vor dem Apex bei gewisser Beleuchtung schwarz 
werdend. Fransen schwarzbraun, stark kontrastierend. Hil. 
gleichmäßig tief schwarzbraun, alle Flügel sehr dicht be- 
schuppt, useits nur an den Vorderrändern ganz schwach bläu- 
lich bestäubt. Kopf, Thorax glänzend grün, Hinterleib oben 
ganz schwach, unten stärker bläulich. Fühler sehr lang (ca. 9 mm), 
spitz endend, Kammzähne ziemlich lang, letzte Segmente nicht 
verwachsen. Ventralplatte das Hinterleibsende berührend, rund- 
lich konvex und deutlich begrenzt, ähnlich der von ambigua 
und asıatica (s. d.). | 

Valven einfach ohne Dornen oder Fortsätze, das anale Ende 
oben und unten etwas abgerundet. Aedoeagus schlank und 
ziemlich lang, bei etwa '/, der Länge vom analen Ende aus 
charakteristisch gewinkelt. Im oralen Teil ein grader dünner 
Chitindorn von etwa !/, der Länge des ganzen Aedoeagus. Uncus 
ziemlich kurz und kräftig, Saccus als schwacher Höcker ent- 
wickelt, 


Procris splendens ssp. incerta Stgr. 


Staudinger beschrieb 1887 incerla als gute Art bezw. 
fragliche Unterart von globulariae Hbn. Jordan sieht incerfa 
im „Seitz“ als gute Art an und charakterisiert sie besonders 
durch einen Zahn an den Valvenenden. Ich habe sowohl die 
Typenserie Staudingers als auch das Stück, nach dem Jor- 
dan incerta im Seitz beschrieben hat, untersuchen können und 
von einer Cotype in der Püngeler-Sammlung ein Genitalpräparat 
gemacht. Das Ergebnis war folgendes: 

Die Typenserie Staudingers ist nicht einheitlich, sie be- 
steht aus nicht weniger als 3 verschiedenen Arten, nämlich der 
Namenstype (3 J von Namangan, 3 5 von Margelan, 1 5 vom 
Alexandergebirge), ferner aus ambigua ssp. asiatica (s. d., 2 
von Margelan) und schließlich aus solana (je 1 5’ von Margelan 
und Namangan). Die 3 © der Typenserie habe ich auf ihre Zu- 
gehöriskeit nicht sicher untersuchen können. Die erwähnte 
5 -Cotype der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Asia Centr. Tura“, 
gehört zu ambigua-asiatica. 

Die Untersuchung des Genitalapparates von incerta ergab 
völlige Uebereinstimmung mit dem von splendens, dagegen ist 


) Als Spannweite ist in dieser Arbeit allsemein die doppelte Länge 
der Entfernung von Thoraxmitte bis zum Vfl,-Apex angenommen. 


77 


der äußere Habitus sehr weitgehend verschieden, so daß Stau- 
dingers Annahme, incerta sei gute Art, durchaus verständlich 
ist. Wenn ich beide Formen dennoch als artgleich betrachte, 
so geschieht dies aus den in der Einleitung erörterten Gesichts- 
punkten. Die Schwierigkeit der Beurteilung wird dadurch noch 
vermehrt, daß die Belegstücke beider Formen aus nicht wesent- 
lich verschiedenen Fluggebieten stammen dürften. 

Incerta ist viel kleiner, zarter gebaut als splendens. Spann- 
weite der 5 23—26 mm, doch die Flügelform ebenfalls ziem- 
lich schmal (Unterschied von solana, suspecta und ambigua- 
asialica), Vfl. gleichmäßig dunkelgrün mit wenig optischem 
Glanz, nur an der Fl.-Wurzel ist dieser deutlicher, Fransen 
kaum dunkler, wenig sich abhebend, seidis glänzend. Hil. gleich- 
mäßig dunkel. Alle Fl. dicht beschuppt, doch nicht so stark als bei 
splendens, useits ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax und 
Us. des Hinterleibs stark grünglänzend. Fühler viel dünner, 
auch kürzer als bei splendens, mit nicht sehr langen, anliegen- 
den Kammzähnen beim /. Ventralplatte des 5 in ihrer Aus- 
prägung nicht ganz konstant, mehr oder weniger charakteristisch 
unscharf gegen die nicht chitinisierten Teile des letzten Seg- 
ments abgegrenzt, doch das Hinterleibsende erreichend. Der 
Genitalapparat ist genau wie bei splendens ausgebildet. 

Das von Jordan als Procris incerta im „Seitz” beschrie- 
bene Tier gehört zu suspecta (s. d.). 


Procris splendens ssp. heringi nov. ssp. 


Diese schöne Unterart widme ich Herrn Prof. Hering vom 
Zool. Museum Berlin. Ihr Fluggebiet ist nach allen mir vor- 
liegenden Stücken das Tien-schan-, insbesondere das Issykul- 
und Ili-Gebiet. Die Form steht in vieler Beziehung in der Mitte 
zwischen splendens und incerta, Spannweite der S' 25—27 mm, 
der © 23—24 mm. Vfl. schmal wie bei incerta, Färbung jedoch 
nicht stumpf grün, sondern lebhaft gleichmäßig grün mit starkem - 
Glanz, die 2-Type von Kuldscha zeigt lebhaft blaugrünen Glanz. 
Fransen der Vfl. ebenfalls glänzend, doch dunkel schwarzbraun 
und sich von der Flügelfarbe ziemlich stark abhebend.  Hfl. 
gleichmäßig dunkel schwarzbraun, alle Fl. dichter beschuppt 
als bei incerta, doch nicht so dicht wie bei splendens. Us. der 
Hil. über die ganze Fläche und die der Vfl. am Apex und Vorder- 
rand stark grün bestäubt und glänzend. Nur ein J vom Issy- 
kul zeigt dieses charakteristische Merkmal nicht so stark aus- 


18 


geprägt und ist auch oseits etwas weniger lebhaft grün. Kopf, 
Thorax und Us. des Hinterleibs kräftig grün glänzend. Fühler 
robuster als bei incerta, die des Z ebenfalls ziemlich kräftig, 
gegen die Spitze zu sehr deutlich gesägt. Ventralplatte des 5 
wie bei incerta, die des 2 grade abgegrenzt, die Vagina be- 
deckend, 

Der Genitalapparat von heringi stimmt völlig mit dem von 
incerta und splendens überein. 

Von der neuen Unterart befinden sich Holo- und Allotype, 
bezettelt „Asia Centr. Kuldja, Rückbeil”, in der Püngeler-Samm- 
lung des Zool. Museums Berlin, ebenda 1 5 bezettelt „Asia 
Centr. Issykul, Rückbeil 1899*. 1 5 von Kuldja in der Stau- 
dinger-Sammlung, 3 J' 12 bezettelt „Ili-Geb. Umg. Dscharkent 
Rückbeil 1913* sowie 1 © bezettelt „Tianschan coll. Merzb.“” in 
coll. Daniel-München. 


Procris suspecta Stgr. 


Staudinger beschrieb 1887 diese Form als Unterart von 
cognata Rmb. nach 6 5, 49 von Namangan, Osch und der 
Prov. Samarkand. Jordan führte sie im „Seitz“ neben splen- 
dens als zentralasiatische Vertreterin von globulariae an. Die 
Typenserie Staudingers besteht aus nicht weniger als vier 
verschiedenen Arten, nämlich 2 5 der Namensform von Naman- 
gan, dazu 1 Q von Samarkand; 2 5 dagegen von Samarkand 
sowie 1 9-Cotype in der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Asia 
Centr. Tura“, gehören zu splendens ssp. incerta; 1 5 von Naman- 
gan gehört zu ambigua ssp. asiatica; 1% von Osch gehört zu 
solana, 2© von Namangan wurden nicht näher auf ihre Art- 
zugehörigkeit untersucht. Das 5 aus dem Tring-Museum, nach 
welchem Jordan im „Seitz” die Procris incerta beschrieb und 
abbildete, gehört, wie schon erwähnt wurde, ebenfalls zu suspecta 
und stimmt mit den beiden J-Typen von Namangan ganz genau 
überein. Es ist bezettelt „Guldscha, Groum-Grshimailo 10. 5. 87“. 

Die echte suspecta beschreibe ich nach den Typen wie folgt: 
Spannweite der Jg’ 26-28 mm, des einzigen untersuchten % 
23 mm. Flügelschnitt charakteristisch plump, breit rundlich. 
Vfl. stumpf dunkelgrün mit leicht bräunlichem Stich an der 
Flügelwurzel (durch Alter?), sehr gleichmäßig gefärbt und be- 
schuppt. Fransen braunschwarz, sich kaum abhebend. Hil. 
dunkel schwärzlichbraun, ebenfalls sehr gleichmäßig und dicht 
beschuppt. Us. ohne grünen Glanz. Kopf, Thorax grün oder 


1) 


bronzeglänzend. Fühler kurz, spitz endend, Kammzähne lang, 
letzte Glieder nicht verwachsen. Das untersuchte © hatte leider 
keine Fühler mehr. Die Ventralplatte des 5 reicht fast oder 
ganz bis zur Hinterleibsöffnung. ist scharf begrenzt, konvex und 
etwas abgerundet. Der feine Chitinzahn an den Valven ist in 
den etwas deformierten Hinterleibsöfinungen der Typen nicht 
deutlich zu sehen, wohl aber an dem Stück aus dem Tring- 
Museum. Die Ventralplatte des ® ist gerade begrenzt, die Va- 
gina bedeckend. BER 


Der herauspräparierte Genitalapparat des 5 läßt den Chitin- 
dorn am ventralen Ende der Valven gut erkennen, diese selbst 
etwas schief abgestutzt. Der Aedoeagus ist kurz und plump, 
gleichmäßig dick, mit einem sehr stark gebogenen kräftigen Dorn 
im analen Teil. Uncus mäßig lang und dick, Saccus wenig 
entwickelt. 


Die Abbildung von incerta im „Seitz“ gibt ganz gut den 
Habitus von suspecta wieder. 


Procris solana Stgr. 


Staudinger beschrieb 1887 die Pr. solana als Unterart 
von subsolana bezw. cognata Rmb. nach Stücken von Margelan, 
Namangan und der Prov. Samarkand. Jordan betrachtete im 
„Seitz” die Form als gute Art. Die Ansicht Jordans ist zu- 
treffend, denn die Genitaluntersuchung ergab, daß solana mit 
dem Formenkreis von cognafa Rmb. nicht das mindeste zu 
tun hat. Auch der äußere Habitus ist so sehr abweichend, daß 
ich Staudingers Angabe nicht verstehe, solana sei eigentlich 
nur durch die geringere Größe von cognata bezw. subsolana zu 
trennen. Ich finde im besonderen Flügelschnitt und Fühler- 
bildung so verschieden von cognata, daß auch eine Verwechs- 
lung großer solana-Stücke mit kleinen cognatfa nicht gut mög- 
lich erscheint. 

Die Typenserie von solana ist einheitlich, sie besteht aus 
20 1% von Margelan, 4 9 2 @ von Namangan und 2% 19 
aus der Prov. Samarkand. Dazu kommt noch 1 X-Cotype der 
Püngeler-Sammlung, bezettelt „Margelan“. 

Nach der Typenserie sowie weiterem mir von Margelan 
vorliegendem Material gebe ich eine Beschreibung der solana 
wie folgt: Spannweite der 5 18—24 mm, der Q 18-20 mm. Flügel 
mäßig breit, etwas oval-rundlich, ziemlich gedrungen. Vfl. dunkel- 


80 


grün mit geringem optischem Glanz, die Fransen nicht dunkler. 
Die Hil. gleichmäßig schwarzbraun. Beschuppung aller Fl. nicht 
dichter als bei subsolana. Fl.-Us. ohne grüne Bestäubung. Kopf, 
Thorax, Hinterleib, letzterer oben schwach, unten stark, grün- 
glänzend. Fühler kurz, kräftig gekämmt beim 5, deutlich ge- 
sägt beim 9, letzte Endglieder der 5J-Fühler nicht verwachsen. 
Die Fühlerbildung ist der von suspecta ganz ähnlich. Die Fühler 
von cognata Rmb. oder subsolana Stsr. sind länger, schlanker. 


Ventralplatte des solana-5' meist leicht über die Hinterleibs- 
ölfnung vorgezogen und mehr oder weniger deutlich eingekerbt. 
Aus der Hinterleibsöffnung treten die unbewehrten Valven meist 
stark hervor und füllen diese oft fast ganz aus, wie es ähnlich 
bei nofata Zell. zu beobachten ist. Ventralplatte des @ gerade 
begrenzt, die Vagina bedeckend. 


Der herauspräparierte Genitalapparat des / zeigt die ein- 
fachen, leicht gekrümmten Valven am Ende etwas abgestutzt, 
die analen Ecken etwas abgerundet. Der Aedoeagus ist kurz 
und plump, er führt in seinem Innern 3 fast gleichgroße Dorne, 
von denen der eine etwas gekrümmt ist. Der Uncus ist mäßig 
lang und dick, der Saccus schwach entwickelt. 


Deutlich abweichend von der Typenserie und den weiteren 
Stücken von Margelan ist eine kleine Serie von 3 9’ und 2% 
aus der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Gouldscha, Fergana, leg. 
Korb.” und ferner eine Serie von 1 5, 4 9 aus der SIg. Ost- 
helder vom Alai-Gebirge und ganz übereinstimmend, sowie auch 
dem Fundort nach gut passend, das als „Original‘ in der Stau- 
dinser-Sammlung unter suspecia steckende @ von Osch. Diese 
Form ist größer als die Stammform, im ganzen einer kleinen 
suspecta sehr ähnlich, besonders hinsichtlich Flügelschnitt und 
Fühlerbildung. Die 5 haben eine Spannweite ‚von 26 mm, die 
Q eine solche von 22 mm. Flügelform plumper, rundlicher als 
bei solana, die Beschuppung aber etwas dünner und hierin auch 
von suspecta deutlich abweichend. Die Vil. mit mehr oder 
weniger deutlichem Glanz über der schwarzgrünen Grundfarbe, 
Fühler, Ventralplatte, Genitalapparat wie bei der Stammform. 
Ich betrachte diese Form als gute Unterart und benenne sie 
souldschaönsis nov. ssp. Holo-, Allo- und 2 5 1 %-Para- 
typen von Gouldscha in der Püngeler-Sammlung des Zool. Mu- 
seums Berlin, 1 Q-Paratype von Osch in der Staudinger-Samm- 
lung, 1 4 2-Paratypen vom Alai in coll. Osthelder. 


81 


Procris ambigua Stgr. 


Die Typenserie dieser Art ist einheitlich, sie besteht aus 
5 53 49 von Margelan, Namangan und der Provinz Samarkand. 
Während Staudinger ambigua als gute eigene Art betrachtet 
und sie nur in die Nähe von cirtana Luc. eingliedert, betrachtet 
sie Jordan im „Seitz“ lediglich als Unterart von cirtana. Hier- 
bei mußte von vornherein befremden, daß einunddieselbe Art 
einerseits in Nordafrika, der ausschließlichen Heimat der cirtana, 
andererseits durch gewaltige Länderstrecken von ihr getrennt als 
ssp. ambigua sich in Zentralasien wieder finden sollte. Bereits 
ein äußerer Vergleich hätte die Unhaltbarkeit dieser Annahme 
erweisen müssen. Eine Genitaluntersuchung bestätigte mir schließ- 
lich in vollem Umfange, daß beide Formen völlig verschiedenen 
Arten, zugehören. Ich wiederhole und ergänze nachstehend die 


Urbeschreibung der ambigua. 


Größe bei 5 und % gleich, 17—18 mm Spannweite, Flügel 
mäßig breit, die vorderen etwas fahl graustichig grün mit sei- 
digem Glanz bei frischen Exemplaren, die Fransen besonders 
glänzend, nicht dunkler als die Flügelfarbe. Hinterflügel hell grau- 
braun, wurzelwärts nicht heller. Alle Flügel mäßig dicht be- 
schuppt, etwa wie bei nofata Zell., die Unterseiten ohne Glanz- 
schuppen. Kopf, Thorax, Hinterleib oben bräunlich grün glän- 
zend, die Bauchseite mit starkem optischem Glanz. Fühler spitz 
endend, beim 5 mäßig lang gekämmt, die Kammzähne meist 
anliegend, die Endglieder nicht verwachsen, die Fühler des 2 
zart und kaum sägezähnig. Procris cirtana ist im ganzen Bau 
kräftiger, die Flügel rundlicher, Fühler robuster, länger gekämmt, 


viel weniger schlank endend, das Grün der Vfl. dunkler, schwärz- 
licher. 


Die Ventralplatte des 5 von ambigua erreicht das Hinter- 
leibsende fast öder ganz, sie ist rundlich konvex, scharf abge- 
grenzt. Die Valvenenden treten aus der Hinterleibsöffnung oft 
stark hervor. Beim 9 ist die Ventralplatte leicht konkav, sie 
bedeckt die Vagina ganz oder fast ganz und erreicht nicht den 
“ Ovipositor. 

Der Genitalapparat des 5 hat einfache Valven, die etwas 
gebogen sind, die analen Ecken etwas abgerundet. Der Aedoe- 
agus ist klein, in seinem Innern hat er einen relativ sehr großen 
charakteristisch kahnförmigen Chitindorn. Der Uncus ist mäßig 
lang und schlank, der Saccus als deutlicher Höcker entwickelt. 


82 


Bei cirtana reicht die Ventralplatte ebenfalls bis zum Hin- 
terleibsende, ist aber anders geformt, die des © erreicht fast 
die Legeröhre. Die Valven sind bei cirfana einfach, aber stark 
abgestutzt, der Aedoeagus ist viel größer als bei ambigua und 
hat 5—6 verschieden ausgebildete Dorne, von denen der größte 
an seiner Basis stark gebogen ist, die anderen sind mehr oder 
weniger gerade. Der Uncus ist bei cirtana sehr lang und schlank, 
der Saccus wenig entwickelt. 


Procris ambigua ssp, asiatica Stgr. 


Staudinger stellte 1887 die Form asiatica auf und betrach- 
tete sie als Unterart der budensis Sp. Schon die Urbeschrei- 
bung, die der Autor gibt, ist alles andere als klar. Aus ihr geht 
hervor, daß die angeblichen asiatischen budensis recht variabel 
sind und der Autor will als asiatica nur die Stücke aufgefaßt 
wissen, die kleiner und dunkler als ungarische budensis sind. 
Dem soll eine Serie vom Transalai entsprechen, doch sollen 
Tiere von Samarkand noch dunkler sein, andererseits (m. E. im 
Widerspruch hierzu) durchsichtigere Hinterflügel als die Stamm- 
form haben, während Stücke von Saisan und dem Alexander- 
Gebirge wieder mehr volgensis-ähnlich wären. Jordan beläßt 
im „Seitz“ usiatica bei budensis, sagt aber im direkten Wider- 
spruch zur Urbeschreibung, daß asiafica heller und dünner 
beschuppt wäre, als die Stammform. Diese Widersprüche konnte 
nur ein Studium der Typen klären. Dabei ergab sich über- 
raschend, daß asiatica mit budensis überhaupt nichts zu tun hat. 
Die Typenserie Staudingers besteht einerseits aus 5 5 von 
Samarkand, die zu hamifera Jord. gehören und andererseits 
aus 6 J 1 2 vom Transalai, welche eine Form darstellen, die 
ich nunmehr endgültig als die eigentliche asiatica festlege und 
beschreibe. Von dieser Form stecken überdies, wie schon oben 
erwähnt wurde, 1 d von Namangan unter den Typen. von 
suspecta, 2 5 von Margelan unter den Typen von incerta und 
auch die Cotype „incerta“ von Tura aus der Püngeler-Sammlung 
gehört zu asiatica. Diese unterscheidet sich von ambigua eigent- 
lich durch nichts als eine erheblich größere Spannweite, 23>— 29mm 
“ der mir vorliegenden 5 von asialica, gegen 17—18 mm der Typen- 
serie von ambigua. Weiter kann man als Unterschied eine etwas 
kräftigere Beschuppung, die aber immerhin schwankend ist, sowie 
stärkeren seidigen Glanz der Vfl. bei asiatica hervorheben. Die. 
letzteren Unterschiede sind jedoch insofern nicht ganz sicher, 


83 


als die Mehrzahl der Typen von ambigua schon etwas ver- 
flogen ist und daher geringere Schuppendichte und Glanz vor- 
täuscht. Dennoch bewirkt allein schon der starke Größenunter- 
schied, daß man zunächst beide Formen als absolut gute Arten 
anzusehen geneigt ist. Dem steht aber entscheidend gegenüber, 
daß beide Formen ganz gleiches Genital haben. Diese Gleich- 
heit erstreckt sich nicht nur auf die qualitativen Merkmale, son- 
dern bei den untersuchten Stücken (2 ambigua, 7 asiatica) auch 
auf die Größenmaße der Genitalteile.. Insbesondere sind die 
leicht meßbaren Größen des Aedoeasus und seiner Bedornung 
verblüffend übereinstimmend. Dahinzu kommt aber, daß mir 
aus der Püngeler-Sammlung, wie schon in der Einleitung erwähnt 
wurde, 2 Falter vorliegen, die als Größenübergänge gewertet 
werden können. Es sind dies 1 J', bezettelt „Samarkand” mit 
20 mm Spannweite, im Gesamteindruck allerdings zu ambigua 
gehörig, und ferner die „incerta“-Cotype, bezettelt „Tura“, mit 
einer Spannweite von 24mm, dem Gesamteindruck nach aller- 
dings zu asialica passend. 

Die Beurteilung von ambigua und asiatica als etwaige geo- 
graphische Rassen ist insofern schwierig, als nach den Fundort- 
bezettelungen eine sichere Scheidung nicht möglich ist.. Es ist 
ferner bemerkenswert, daß mir zwar von asiatica außer den 
Typen noch nennenswertes anderes Material vorliegt, nicht aber 
von ambigua, obgleich diese Form nach Staudingers Angaben 
bei Margelan und Samarkand in Anzahl gefangen wurde, sie 
also wohl im Gebiet ihres Vorkommens häufig sein müßte. Nur 
andeutungsweise mag hier auf die Möglichkeit hingewiesen wer- 
den, daß es sich bei der ambıgua-Typenserie um den Fang einer 
einmalig ausgedehnt auftretenden Dürreform handeln “könnte. 
Anderenfalls wäre anzunehmen, daß ambigua vielleicht eine Form 
der Ebene oder der Steppe ist, asialica mehr eine Form der 
Berge. Hierauf deuten die Fundortangaben jedenfalls hin. Im 
übrigen sind aber gerade bei der Gattung Procris sehr beträcht- 
liche Größenunterschiede, wie bereits erwähnt wurde, keine 
Seltenheit und auf einen dem vorliegenden ganz parallelen Fall 
werde ich bei Besprechung der Procris hamifera zurückkommen. 

Außer den Transalai-Typen der asiatica sowie den Stücken ° 
von Namangan und Margelan liegen mir noch folgende Falter 
der Form vor: 1 5 von Gouldscha, 1 X @ vom Alai, 1 5 vom 
Alexander-Gebirge, sowie 1 J’, bezettelt „Togus Tjurae, Tian- 
schan“, beide Stücke sehr breitflügelig und kräftig sowie dunkel 


84 


beschuppt, 1 5 vom Issykul, im Gegensatz hierzu auffallend 
schmalflügelig und hell, 1 5 bezettelt „Naryn 2140—2290, 17. 
6. 08“, 8 5’ vom Karagaitau-Gebirge südl. Narynsk und schließ- 
lich noch 1 & mit der wohl sehr fraglichen Fundortangabe 
„Sarepta“. 

Procris hamifera Jord. 

Dem Entgegenkommen Dr. Jordans verdanke ich die Kennt- 
nis der Type dieser Art aus dem Tring-Museum. Ihre Spann- 
weite beträgt 30 mm, die Flügel sind recht breit, die Beschuppung, 
wie schon der Autor im „Seitz” anführt, etwas dichter als bei 
budensis, die Vil. mit schön blaugrünem optischem Glanz. Das 9, 
welches bei der Urbeschreibung nicht vorlag, ist dem von buden- 
sis fast gleich. ich finde lediglich die Fühler etwas kräftiger als 
bei dieser, doch liegen mir nur 2 %£ von hamifera vor. Ventral- 
platte und Genitalapparat möchte ich im Vergleich mit denen der 
ganz nahe verwandten budensis beschreiben. Die Ventralplatte 
des 5 von budensis ist, wie schon Jordan mit Recht hervor- 
hebt, sehr charakteristisch eingedrückt und stark über das Hinter- 
leibsende vorgezogen. In der Oefinung des Hinterleibs sieht man 
die Valvenenden und an diesen einen stumpfen, einwärts ge- 
krümmten Chitinzahn oder besser Chitinwulst. Bei hamifera ist 
die Ventralplatte nicht eingedrückt, nicht über das Hinterleibs- 
ende vorgezogen, erreicht dieses aber breit und ist sehr gerade 
abgegrenzt. Die Valvenenden zeigen einen großen, breit ange- 
setzten, etwas einwärts und leicht nach unten gekrümmten spitz 
endenden Zahn, der nicht sonderlich stark chitinisiert ist. Die 
Ventralplatte des 2 ist bei budensis und hamifera nicht erkenn- 
bar verschieden, sie ist gerade abgegrenzt und bedeckt die Va- 
gina ganz. Es will mir scheinen, als ob sie bei budensis etwas 
näher an den Ovipositor heranreicht als bei hamifera und gewisse 
Linien der Chitinstruktur um den Ovipositor etwas verschieden 
‚sind. 

Der herauspräparierte Genitalapparat zeigt bei budensis die 
Valven gegen das anale Ende zu sich leicht verjüngend, dieses 
Ende abgestutzt derart, daß an einer Aussparung der Valven am 
ventralen Ende der Chitinwulst deutlich sichtbar angesetzt ist. 
Er ist von quadratischer Form und einwärts gekrümmt. Bei hami- 
fera ist die Form der Valve ähnlich, doch statt des Chitin- 
wulstes der breite, spitz nach unten auslaufende Zahn am ven- 
tralen Ende. Der Aedoeagus ist bei budensis klein und dünn, 
analwärts breitgedrückt, im analen Teil mit zwei: unterschiedlich 


85 


großen, dicht nebeneinanderliegenden spitzen und schlanken 
Dornen. Hamifera hat die gleiche Aedoeagusform und die gleiche 
Anlage der Dornen, doch sind diese etwas größer, dabei der 
Größenunterschied zwischen beiden beträchtlicher. 

Procris hamifera ist sehr variabel. Die Type stellt unter dem 
Material, welches mir aus sehr verschiedenen Gegenden vorlag, 
ein Variationsextrem hinsichtlich Breitflügeligkeit, Größe und 
starkem optischem Glanz der Vil. dar. Das andere Extrem 
hinsichtlich geringer Schuppendichte und geringem optischem 
Glanz bildet ein S' vom Sarawschan meiner Sammlung, dem die 
Typenserie „asiatica* der Staudinger- Sammlung von Samarkand 
gleichkommt. Diese Tiere sind äußerlich von der nachstehend 
beschriebenen budensis-Form centralasiae nicht zu unterscheiden. 
Ich möchte diese extreme Form, die der Mehrzahl gleicher Falter 
nach als Unterart zu werten ist, als ssp. tamerlana in die 
Literatur einführen. Hierher gehören auch vielleicht 3 stark ab- 
geflogene 5 der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Alai". &-Holo- 
type der neuen Unterart vom Sarawschan in coll. m., 5 J-Pa- 
ratypen, bezettelt „Prov. Samarkand“ in der Staudinger-Samm- 
lung. 1 5 meiner Sammlung, bezettelt „Juldus, Kuldscha“, das 
aber kleiner ist, 23 mm Spannweite, sowie je 1 5 von Korla 
und Togus Tjurae in der Sammlung Daniel können ebenfalls als 
zu tamerlana gehörig bezeichnet werden. Fast gleich der typischen 
hamifera sind dagegen 2 5 von Schahkuh, Persien, sowie 2 5 von 
Urumtschi, Ost-Turkestan, aus der Püngeler-Sammlung und ebenda 
1 Pärchen, bezettelt „Am Fuß des Elburs-Gebirges, leg. v. Bode- 
meyer“”, das aber sehr viel kleiner ist, 22 mm Spannweite beim 
5, 17 beim 9. Schließlich liegen mir noch 4, untereinander 
ganz übereinstimmende 5 aus der Sammlung des Zoologischen 
Museums Berlin vor, die bezettelt sind „Inter Sar dirja et mont. 
Mugol, Eversmann“. Diese Tiere haben nur eine Spannweite 
von 20—22 mm und sind sehr schmalflügelig bei ziemlich stark 
glänzendgrüner Beschuppung der Vfl. Sie machen im Verhältnis 
zu normalen großen hamifera genau den gleichen fremdartigen 
Eindruck, wie ich ihn als offensichtliche Paralellerscheinung bei 
ambigua und asiatica dargelegt habe. Auch bei diesen kleinen 
hamifera möchte ich der Ansicht zuneigen, daß es sich um eine 
Form handelt, die aus dem Bereich magerer Steppenvegetation 
oder aus einem Dürregebiet stammt und nur bedingt als kon- 
stante Unterart, vielleicht eher als Standortrasse anzusprechen 
ist. Im Genital sind die Falter völlig typische hamifera. Diese 


86 


eigenartige Zwergform mag, da sie in Mehrzahl und ganz gleichen 
Stücken vorliegt, als f. (ssp.?) minor nomenklatorisch festgelegt 
werden. Es muß der zukünftigen Forschung überlassen bleiben, 
über die biologische und systematische Beurteilung der Zwerg- 
formbildungen bei Procris- Arten Aufklärung zu bringen.') 


Procris budensis Speyer ssp. centralasiae nov. ssp. 


Da die von Staudinger beschriebene Procris budensis v. 
asiaticaüberhaupt keine budensis-Form ist, andererseits die zentral- 
asiatischen budensis, wie ja auch schon Jordan im „Seitz* richtig 
feststellte, erkennbar von den zentraleuropäischen, besonders den 
ungarischen Tieren der Namensform abweichen, müssen erstere 
neu benannt werden. Jordan beschreibt im „Seitz” zutreffend 
die echte asiatische budensis als heller, dünner beschuppt wie 
die Stammform. Dieses Merkmal schwankt zwar etwas in der 
Stärke der Ausprägung bei dem mir vorliegenden Material, ist 
aber im allgemeinen recht deutlich. Besonders trifft dies für eine 
Serie zu, die mir aus dem Gouvernement Irkutsk, Ost-Sajan 
vorliegt, weshalb ich diese als Typenrasse der centralasiae be- 
zeichnen will. Zugleich mit der dünneren Beschuppung zeigen 
die zentralasiatischen budensis auch in der Regel einen viel ge- 
ringeren optischen Glanz als ungarische und die Farbe der Vil.- 
Oberseite ist weniger rein grün. Außer diesen Merkmalen finde 
ich aber keine Abweichungen, insbesondere Fühlerbeschaffenheit, 
Größe und Flügelform sind nicht anders. Genitalapparat und - 
Hinterleibsende wurden schon bei hamifera Jord. im Vergleich 
mit dieser beschrieben, sie sind in keiner Weise bei der zentral- 
asiatischen Form verschieden von der europäischen. 


J Holo-Type und 5 Paratypen bezettelt: „Irkutsk, Sajan- 
orient.“ sowie 1 5 bezettelt „Juldus, Kuldscha“, 2 5 bezettelt 
„Tura“ in meiner Sammlung, 1 X von Samarkand und 3 J be- 
zettelt „Irkut“ in der Püngeler-Sammlung des Zoolog. Museums 
Berlin, 1 5 bezettelt „Irkutsk* in der Sg. Daniel.. 


!) Nur kurz will ich an dieser Stelle vermerken, daß aus der Staudinger- 
Sammlung mir Procris hamifera auch von Gensan, Korea sowie von Sutschau 
bei Wladiwostock vorliegt, Es ist beabsichtigt, sobald ausreichendes Material 
vorhanden ist, auf die ostatiatischen Procris-Formen in einer besonderen 
Arbeit einzugehen. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H.2. 4 87 


Procris naufocki nov. spec. 


Diese schöne Art widme ich dem verdienten Spezialisten 
der Gattung Procris, Herrn Naufock in Linz. Sie gehört zur 
Gruppe budensis, volgensis, hamifera und steht im äußeren Ha- 
bitus der volgensis Moeschl. am nächsten. Ich bin der Ansicht, 
daß viele oder alle Angaben über das Vorkommen von volgen- 
sis in Zentralasien sich auf naufocki beziehen. 


Die neue Art beschreibe ich wie folgt: 

Größer als südrussische volgensis, die vorliegenden 5 haben 
eine Spannweite von 24—31 mm, die &% von 19—24 mm. Vil. 
des 5 etwas breiter als bei volgensis, etwa wie bei notala ge- 
formt, Schuppendichte aller Flügel ebenso gering oder noch ge- 
ringer als bei volgensis, die goldgelbe oder goldgrüne Farbe und 
der starke optische Glanz ebenso wie bei dieser, auch die 
Fransen wie bei volgensis charakteristisch hell und glänzend, 
während budensis und hamifera dunklere, von der übrigen Flügel- 
farbe sich meist etwas abhebende Fransen haben. Hil. hell 
durchscheinend grau, alle Fl. unterseits ohne Goldglanz. Kopf, 
Thorax, Hinterleib stark schillernd. Die Fühler sind bei naufocki 
deutlich zarter gebaut als bei volgensis, weniger lang gekämmt 
bezw. mit dichter anliegenden Kammzähnen, spitzer endigend 
und auch deutlich länger. Die Fühler des 2 sind ebenfalls 
deutlich dünner. Die Ventralplatte des 5, die bei volgensis die 
Hinterleibsöffnung nur eben berührt und rundlich konvex ge- 
randet ist, ist bei naufocki gerade oder konkav, oft deutlich ein- 
geschnitten und begrenzt, wie die Abbildung am besten zeigt, 
eine gewisse Partie des unteren Randes der Hinterleibsöffnung. 
Auch beim 9 erscheint die Ventralplatte anders ausgebildet als 
bei volgensis.!) 


!) Die Zeichnungen des 2-Hinterleibsendes von naufocki und volgensis 
scheinen einen sehr erheblichen Unterschied darzutun, doch sind sie inso- 
fern nicht ganz vergleichbar, als mir von naufocki nur ® mit stark zusam- 
mengedrücktem Hinterleib vorlagen, während die 2 von volgensis, die ich 
zum Vergleich hatte, ein normales, nicht deformiertes Hinterleibsende besaßen. 
Es mag hier allgemein betont werden, daß die Zeichnungen des 9- und °- 
Hinterleibsendes und besonders der Ventralplatten auch der anderen Arten 
durch Aenderungen der natürlichen Formen und Krümmungsverhältnisse beim 
Aufbewahren, Trocknen usw, der Tiere von Zufälligkeiten stark abhängig 
sind und es schwierig ist, eine streng genau vergleichbare Normale wieder- 
zugeben. Dahinzu kommt, daß die Zeichnungen flächenhaft schematisch sind, 
während die Objekte räumliche Gebilde darstellen. Alle diese Umstände 
beeinträchtigen die Vergleichbarkeit der Zeichnungen in den feineren Einzel- 


88 


Der Genitalapparat des 5 hat am ventralen Ende der Val- 
ven genau wie bei volgensis einen feinen dornartigen Chitinzahn. 
Der Aedoeagus der neuen Art ist dagegen sehr verschieden. 
Er ist viel schlanker, länger und durch sein ganzes Innere zieht 
sich ein kräftiger, fast gerader spitz endender Chitindorn, wäh- 
rend volgensis 2 große aber kürzere Dorne nebeneinander, den 
einen davon stark gebogen, im Aedoeagus führt. Der Uncus ist 
bei naufocki etwas länger als bei volgensis, der Saccus, der bei 
volgensis kaum angedeutet erscheint, ist bei meinen Präparaten 
von naufocki als deutlicher Chitinhöcker entwickelt. 


Von der neuen Art befinden sich die Holotype und 7 J- 
Paratypen, bezettelt „Juldustal 2500 m Juli“, ferner die Allo- 
type, bezettelt „Umgebung Dscharkent, Ili-Gebiet” in meiner 
Sammlung; 1 2 -Paratype vom Alexander-Gebirge in der Püngeler- 
Sammlung des Zool.-Mus. Berlin; ferner je 1 5 -Paratype vom 
Juldustal im Tring-Museum, in coll. Daniel und in coll. Naufock; 
1 5 vom Alexander-Gebirge und 6 5, 2 9 bezettelt „Thian- 
schan” sowie 1 5 von Kuldja in der Staudinger-Sammlung; 2 5 
1 2 von Dscharkent in coll. Daniel. 


Procris volgensis Moeschl. ssp. hector Jord. 


Die bisherige Annahme, daß Procris volgensis von Südruß- 
land bis weit nach Asien hinein verbreitet ist, findet einstweilen 
durch die Neubeschreibung der Procris naufocki eine Widerlegung, 
solange, bis durch Genitaluntersuchung der Nachweis echter vol- 
gensis auch aus Zentralasien erbracht wird. Dagegen liegt mir 
aus Anatolien in 3 Stücken, hezettelt „Konia, Anatolien, Korb.“ 
und „Afiun Karahissar, 7. 5. 1927, 1200 m“ eine Form vor, die 
in ihrem äußeren Habitus zwar der volgensis recht unähnlich ist, 
überraschend aber genau das gleiche Genital aufweist, wie diese. 


heiten und Unterschieden besonders hinsichtlich der Größenverhältnisse und 
Umrisse der Ventralplatten. Aber auch die Konturen des Ovipositor und 
seiner Umgebung werden zufolge ihrer nur schwachen Chitinisierung durch 
die genannten Umstände stark beeinflußt und lassen sich schematisch nicht 
in allen Einzelheiten richtig vergleichbar wiedergeben. Die diagnostisch 
wichtigsten Unterschiede können aber aus den Zeichnungen dennoch ohne 
Schwierigkeit abgelesen werden. In den allermeisten Fällen wird es bei 
einiger Erfahrung daher genügen, diese groben Unterschiede durch Ab- 
pinseln des trockenen Hinterleibsendes und Betrachten der Hinterleibsöffnung 
mit einer scharfen Lupe zu erkennen, um zu einer sicheren Bestimmung zu 
gelangen und nur in selteneren Fällen wird das Herauspräparieren des 5 -Ge- 
nitalapparates unerläßlich sein. 


89 


Andererseits war es mir von vornherein wahrscheinlich, daß auch 
gewisse Beziehungen zu der von Jordan im „Seitz“ nach einem 
dä, angeblich von Messina beschriebenen Art hector in Frage 
kamen. Herr Dr. Jordan war so liebenswürdig, mir zum Ver- 
gleich die Type aus dem Tring-Museum zuzusenden, und das 
Ergebnis war in doppelter Hinsicht wichtig. Zunächst trägt die 
Type den deutlichen Fundortzettel „Mersina“, stammt also aus 
Kleinasien und nicht aus Sizilien und die Angabe im „Seitz“ ist 
ein bedauerlicher Druckfehler. Sodann ergab sich, nunmehr 
keineswegs mehr überraschend, die Uebereinstimmung von hector 
mit den 3 anatolischen Stücken trotz gewisser habitueller Unter- 
schiede, denn die Type ist ein besonders großes, stark blaugrün 
gelärbtes und mit langen kräftigen Fühlern versehenes Stück, 
während meine 3 Stücke etwas kleiner und zarter, besonders 
auch in den Fühlern, gebaut sind und nicht bläulich, sondern 
mehr gelbgrün gefärbt, also der volgensis immerhin etwas ähn- 
licher sind. Dennoch sind die übereinstimmenden Merkmale mit 
dieser nur ganz geringfügig. Dies ist um so bemerkenswerter, 
als alle Stücke echter volgensis, die ich bisher sah, eine auffallend 
geringe Variationsbreite zeigten, zudem auch fast immer als 
Herkunft „Sarepta* angegeben war. Nur aus der Sammlung 
Daniel lag mir ein J mit dem Fundort Guberea, Süd-Ural vor. 
Es besteht danach der Anschein, als ob die echte volgensis nur 
ein relativ beschränktes Fluggebiet besitzt. Umso auffälliger 
muß das Vorkommen von hector, weitab von diesem Fluggebiet 
erscheinen, wenn es sich hier nur um eine Unterart der volgen- 
sis handelt. Aus den einleitend erwähnten grundsätzlichen Er- 
wägungen vermag ich aber der hector eine andere systematische 
Stellung nach der Genitaluntersuchung nicht zu geben. Auch 
eine Messung der einzelnen Teile des Genitals hat eine völlige 
Uebereinstimmung zwischen hector und volgensis ergeben. Ebenso 
ist die Bildung der Ventralplatte des 5 bei beiden Formen 
ganz gleich. 

Ich ergänze Jordan’s Beschreibung von hecior im Vergleich 
mit volgensis kurz wie folgt. 

Größer als volgensis, 23—33 mm gegen 24—27 mm Spann- 
weite des 5 bei dieser. Vfl. breiter, etwa .wie bei notfata ge- 
formt, Hil. ebenso charakteristisch breit-rundlich wie bei v. Vf 
oseits blaugrün bis gelbgrün mit ziemlich starkem optischem 
Glanz, doch nicht so goldglänzend wie bei v. Die Fransen er- 
scheinen etwas dunkler als bei dieser, alle Fl. etwas dichter 


90 


beschuppt als bei v. Kopf, Thorax, Hinterleib grünglänzend, 
Fühler bläulich glänzend wie bei v., doch zarter gebaut, länger 
sowie spitzer und schlanker endend. Die längsten Fühler hat 
die Type, bei den 2 Stücken von Konia sind sie kaum °®/s so 
lang und beträchtlich dünner, diese Tiere sind auch dünner be- 
schuppt und kleiner. Der Falter von Karahissar steht in allem 
in der Mitte. 

Ich muß hier noch die Beschreibung eines Tieres anschließen, 
welches bezettelt ist „Adana, E. A. Böttcher“. Ventralplatte und 
Genitalapparat stimmen völlig mit dem von volgensis überein, 
der äußere Habitus aber ist sowohl von hector als auch süd- 
russischen volgensis ganz verschieden. Spannweite 23 mm. Flügel- 
form wie bei volgensis, die Vfl. oseits stumpf grau fast ohne 
Grün, die Fransen etwas dunkler, Hfl. ebenfalls dunkler als bei 
hector oder volgensis, im ganzen die Fl. dichter beschuppt. Fühler 
ziemlich lang, spitz endend, mit langen oder wenigstens stark 
abstehenden Kämmen, schlanker auslaufend als bei volgensis. 
Kopf, Thorax; Hinterleib mäßig grünglänzend. Bei der geringen 
Entfernung zwischen dem Typenfundplatz Mersina von hector 
und dem Fundort Adana des vorliegenden Stückes ist die voll- 
ständige habituelle Verschiedenheit beider Formen besonders 
überraschend. Das Vorliegen einer Hungerform möchte ich für 
das Adana-Stück nicht annehmen, da es sich von Ahector nicht 
allein durch die geringere Größe, sondern auch durch andere 
Merkmale unterscheidet. Immerhin ist eine Parallele zu dem 
Verhältnis der Formen ambigua-asiatica aus Zentralasien oder 
den bei hamifera erwähnten Verhältnissen unverkennbar. Mög- 
licherweise handelt es sich bei dem Stück um eine Bergform 
aus dem Bulgar-Dagh oder eine Steppenform. An der Richtig- 
keit des Fundgebiet-Zettels habe ich deswegen keine Zweifel, 
weil ich mit gleicher Bezettelung von der Firma Böttcher noch 
anderes Material habe, welches aus typischen Formen der dor- 
tigen Gegend besteht. Ich möchte das Tier, obwohl nur ein 
Exemplar vorliegt, als f. monotona benennen und als fragliche 
Unterart hinstellen. Auf alle Fälle dürfte es ein Variations- 
extrem der Pr. volgensis darstellen und auch aus diesem Grunde 
eine Benennung zweckmäßig erscheinen. 

Es hat den Anschein, als ob Pr. volgensis in Anatolien auf 
einige inselartige Vorkommen beschränkt ist und sich hieraus 
die große Variabilität wie auch die Seltenheit des Materials 
herleiten. 


il 


Procris chloronota Stgr. 

Jordan stellt im „Seitz“ die ihm in Natur unbekannte Pro- 
cris chloronota als Form zu chloros Hbn., wirft überdies die 
Frage auf, ob sie nicht sogar zu pruni Schiff. gehöre. Ich habe 
‘von dem offenbar seltenen und ganz lokalen Tier 3 5 auf ihren 
Genitalapparat hin untersucht. Er erwies sich bei allen 3 Stücken 
als völlig gleich, ist dem von chloros sehr ähnlich, weicht aber 
- nach allen Präparaten beider Formen, die ich machte, in einigen 
Punkten konstant von dem chloros-Genital ab, sodaß ich chlo- 
ronota als eigene gute Art ansehe, die allerdings genetisch eng 
mit chloros verwandt ist, mit pruni dagegen garnichts zu tun 
hat. Bereits Staudinger meinte in der Urbeschreibung (6), 
daß chloronota wohl eine in Bildung begriffene und fast fertige 
Art sei. 

Die Beschreibung der Art sei kurz wiederholt: 

Spannweite des 5’ 26—30 mm, des 2 23-25 mm. Flügel 
sehr gestreckt, schmal mit spitzem Apex der vorderen, diese 
bronzebraun, gelegentlich etwas braunviolett, mehr ‘oder weniger 
metallisch glänzend, doch ohne den grünlichen oder grauen 
Schimmer, wie ihn in der Regel die sepium-Form von chloros 
auch bei extremer Ausprägung immer noch aufweist. Basis der 
Vfl. wie bei chloros f. sepium metallischgrün glänzend. Hil. 
bräunlichschwarz, wurzelwärts etwas heller, alle Flügel, beson- 
ders die vorderen dicht beschuppt, unterseits ohne metallischen 
Glanz. Fransen nicht dunkler als die Flügel. Kopf, Thorax, 
Hinterleib unten grün glänzend, der Hinterleib oben stumpf 
grauschwarz. Fühler lang und kräftig, wie bei chloros gebildet, 
leicht bläulich glänzend. Die Ventralplatte des 5 wie bei chloros, 
bis zur Hinterleibsöffnung reichend. In dieser sieht man die unbe- 
wehrten Valvenenden und meist die Spitzen der dolchartigen Fort- 
sätze, die am ventralen Valvenrande entspringen. Die Ventral- 
platte des @ ist genau wie bei chloros, charakteristisch konkav 
ausgerandet und die ganze Vagina freilassend. 

Der herauspräparierte Genitalapparat des 5 zeigt an dem 
Valvenunterrand den langen Chitinfortsatz, der bei chloronota 
deutlich länger und schlanker ist, als bei chloros, mit weniger 
breiter Ansatzstelle an der Valve. Der Aedoeagus ist mäßig 
schlank und ziemlich kurz und hat bei chloros ein Dornbüschel, 
bei chloronota dagegen 2 solcher Büschel, die deutlich gegen- 
einander abgegrenzt sind. Ich habe bisher zwischen chloros 
und chloronota keine Uebergänge in diesem Merkmal gefunden, 


92 


was für die systematische Stellung der chloronota von Wichtig- 
keit ist. Der Uncus ist bei beiden verwandten Arten mäßig lang, 
der Saccus bei chloros schon stark entwickelt, aber bei chlo- 
ronota noch stärker, insbesondere breiter ausladend, als kahn- 
förmiger Vorsprung des Tegumen. 


Das Verbreitungsgebiet der chloronota scheint ein eng- 
begrenztes zu sein. Die Mehrzahl der Stücke, die ich sah, war 
einfach mit „Taurus“ bezettelt, in der Staudinger-Sammlung 
stecken aber auch, zum Teil als „Originale“ bezeichnet, 1 5 9 
von Hadjin und 1 5 29 bezettelt „Kuleck“, ebendaher 2 5 
1 2 in der Sig. Osthelder. Als einziges in neuerer Zeit gefan- 
genes Stück lag mir ferner ein 5 aus der Sig. Daniel vor, be- 
zettelt „Cilic. Taurus, Bossanti, Juni 1928“. Dieses Tier weicht 
überdies von allen mir bekannten chloronota im äußeren Habi- 
tus so sehr ab, daß es ohne Genitaluntersuchung nicht hätte 
erkannt werden können. Der Falter hat nur 23 mm Spann- 
weite, ist äußerst schmaltlügelig, die Färbung der Vfl. stumpf 
lilabraun, die Wurzel normal grünglänzend, alle Flügel viel 
dünner als bei normalen Tieren beschuppt. Ob es sich hier um 
eine Lokalform handelt, wage ich nicht zu entscheiden, da leider 
nur das eine Exemplar vorliegt. Die höchst auffallende Vari- 
ation der sonst sehr konstanten Art mag als f. minima einen 
Namen erhalten. 


Procris horni nov. spec. 


Diese neue, in die Gruppe graeca Jord., anatolica Nik. und 
tenuicornis Zell.gehörige Art widme ich dem Direktor des Deutschen 
Entomologischen Instituts in Berlin-Dahlem, Herrn Dr. Horn, 
dessen Bereitwilligkeit, mir die Bestände an Procrisarten des 
Instituts zur Bearbeitung zu überlassen, die Art ihre Entdeckung 
verdankt. Das vorliegende Typenpaar aus dem Institut trägt 
die Bezettelung „Armenien, Korb“. Hierzu ziehe ich als Para- 
typen 1 5 © meiner Sammlung, leider ohne Fundort, weil sie 
im Habitus und Genitalapparat ganz mit den Typen überein- 
stimmen. 

Die beiden 5 von Procris horni sind schmalflügelig, Spann- 
weite 22 und 23 mm, die V#l.-Os. ziemlich glänzend sattgrün 
gefärbt. Die Fransen dunkelbraun, daher stark von der Grund- 
farbe der Fl. abstechend. Hfl. schwarzbraun, Randzone kräftig 
beschuppt, doch wurzelwärts erheblich lichter werdend. Unter- 
seite aller Fl. an den Vorderrändern leicht grünlich bestäubt. 


93 


Kopf, Thorax, Hinterleib wenig grün glänzend. Fühler lang, ähn- 
lich spitz endend d. h. mit 3 leicht verwachsenen Fühlerend- 
gliedern, wie bei graeca oder chloros und ebenfalls ziemlich 
kräftig gekämmt. 

Die beiden 2 haben 22 bezw. 19 mm Spannweite. Die Vfl. 
sind ebenfalls schön grün gefärbt mit mäßigem optischen: Glanz, 
doch die Hfl. auch in der Randzone durchsichtiger als beim 5, 
die Fransen dunkel dagegen kontrastierend. Fühler kräftig und 
lang, nicht sehr deutlich sägezähnig, von denen der graeca- 9 
nicht verschieden. 

Die Ventralplatte des o’ ist etwas weniger über die Hinter- 
leibsöffnung vorgezogen als bei graeca, auch nicht so schlank 
und nicht so stark eingekerbt, beim 9 ist sie wie bei graeca, 
d. h. die Vagina nur halbbedeckend, konkav ausgerandet und 
frei von Haaren oder Schuppen, stark braungelb glänzend. 

Der Genitalappärat des 9’ ist wesentlich von graeca und 
anatolica verschieden. Valven wie bei letzterer ohne Dorn oder 
Zahn, die analen Begrenzungswinkel etwas abgerundet. Der 
Aedoeagus hat einen kräftigen geraden und im analen Teil einen 
kurzen, stark krallenförmig gebogenen Dorn, während graeca 
ein charakteristisches Dornbüschel und anatolica einen oder zwei 
sehr dünne, spitze und gerade Dorne hat. Der Uncus ist mäßig 
lang und stark, der Saccus, wie bei graeca mächtig entwickelt. 

Holo- und Allotype im Entomologischen Institut der Biolo- 
sischen Reichsanstalt, Berlin-Dahlem, 15 © -Paratype in coll. m. 


Procris syriaca nov. spec. 


Seit längerer Zeit besitze ich aus der Sammlung des ver- 
storbenen Rektors Eichhorn-Fellhammer 2 Procris-g', bezettelt 
„Bithynien 1907", die ich zunächt für tenuicornis Zell., später 
für graeca Jord. hielt. Eine vergleichende Genitaluntersuchung 
ergab dann aber, daß beide Tiere mit fenuicornis nichts zu tun 
haben aber auch von graeca zwar nur wenig, aber doch deut- 
lich abweichen. Zu gleicher Zeit sandte mir Herr Naufock- 
Linz die Genitalzeichnung eines Tieres aus Syrien, das er als 
fragliche Rasse von graeca ansprach. Diese Zeichnung stimmte 
mit dem Genital meiner Tiere ganz genau überein. Weiterhin 
erhielt ich dann ebenfalls von Herrn Naufock Procris-Genital- 
zeichnungen, die von Agenjo im Zoolg. Museum Madrid an- 
gefertigt waren, darunter die ‚als obscura Zell. signierte Zeich- 
nung eines ebenfalls syrischen Tieres, die ebenfalls mit meinen 


94 


Präparaten ganz übereinstimmte. Schließlich stieß ich beim Durch- 
arbeiten der Procris-Arten der Püngelersammlung auf ein 5, be- 
zettelt „Palästina, 21.4. 1930, leg. Amsel“ und ein 9 bezettelt 
„Zwischen Jerusalem und Jerichow 24. 3. 92", von denen das J- 
Präparat ebenfalls vollständig dem meiner Stücke entsprach. 
Da ich andererseits bei Untersuchung von Procris graeca aus 
dem ganzen großen Verbreitungsgebiet dieser Art (Ungarn, Bal- 
kanhalbinsel, Südrußland, Kleinasien bis zum Taurus, Armenien 
und Persien bis zum Elbursgebirge) niemals ein auch dem Genital 
nach nicht ganz eindeutig zu bestimmendes Tier antraf, bin ich 
überzeugt, daß bei den fraglichen Tieren eine gute neue Art 
vorliegt, die in Syrien und Palästina Procris graeca, die dort 
nicht vorzukornmen scheint, vertritt. Dem steht auch nicht der 
angebliche Fundort „Bithynien“ meiner Stücke entgegen, denn 
ich besitze aus der Sammlung Eichhorn mit der gleichen hand- 
schriftlichen Bezettelung andere Falter, deren Fundort mit Sicher- 
heit ungenau oder falsch ist, so daß dies wahrscheinlich auch 
für die beiden Procris zutrifft und diese nicht aus Bithynien 
sondern aus Syrien stammen. 

Die neue Procris syriaca beschreibe ich im Vergleich mit 
der ihr nächstverwandten graeca Jord. wie folgt: 

Größe des fd 22—23 mm, des einzigen © 21 mm Spann- 
weite. Vfl. schmal, gestreckt, beim 9 etwas breiter, rundlicher, 
oseits grün öder spangrün, nur an der Wurzel mit starkem op- 
'tischem Glanz. Hfl. wurzelwärts heller, im ganzen alle Fl. etwas 
weniger dicht beschuppt als bei graeca, besonders auch ist der 
Analwinkel der hinteren heller als bei graeca, useits ohne grüne 
Bestäubung. Kopf, Thorax, Hinterleib mäßig grün glänzend. 
Fühler des 5 ganz ähnlich denen von graeca, doch scheinen 
sie mir etwas stumpfer zu enden, immerhin aber nicht so 
stumpf wie bei anatolica, 'die letzten A—5 Glieder sind ver- 
wachsen bezw. ist der Fühlerschaft etwas kolbig endend und die 
letzten Glieder sind gesägt. Die Q -Fühler wie bei graeca mäßig 
stark sägezähnig, ziemlich kräftig. 

Ventralplatte des 5 breiter als bei graeca oder fenuicornis, 
ebenfalls wie bei diesen Arten stark über die Hinterleibsöfinung 
vorgezogen und etwas eingekerbt, doch nicht wie bei graeca 
der vorgezogene chitinisierte Teil beiderseits von einer nicht 
chitinisierten ganz schmalen Zone eingefaßt. Ventralplatte des 
wie bei graeca, die Vagina nur halbbedeckend, konkav ausge- 
randet. 


95 


Valve ohne deutlichen Zahn am ventralen Ende, wie ihn 
graeca hat, statt dessen nur ein schwacher Vorsprung, fast der 
ganze ventrale Valvenrand gezähnelt, etwa in der Mitte des 
Unterrandes springt diese Zähnelung leicht vor. Bei graeca ist 
dieser Rand nur in der analen Hälfte deutlich gezähnelt und 
springt dann in der Mitte zu einer charakteristischen, breit an- 
gesetzten Spitze vor, auch ist am Valvenende ein Zahn deutlich 
ausgebildet. Der Aedoeagus ist bei syriacas wie bei graeca ge- 
formt und auch mit einem-Dornbüschel versehen. Uncus eben- 
falls wie bei graeca ziemlich lang und schlank. Auch der Sac- 
cus ist wie bei dieser Art, kräftig entwickelt. 


Procris graeca') ssp. sultana nov. ssp. 

Von der vorwiegend europäischen graeca Jord. möchte ich 
an dieser Stelle nur eine neue Unterart beschreiben, die mir 
aus dem südlichen Anatolien in mehreren ganz übereinstimmen- 
den Stücken von Konia und Akschehir vorliegt. 

Die neue Unterart ist kleiner als graeca, Spannweite der 
Jg i8 und 21 mm, der © 20—21 mm. Die Tiere sind zarter als 
die Stammform, dünner beschuppt, vor allem die Hil. durch- 
scheinender, das Grün der Vfl. blasser. Fühlerbildung, Ventral- 
platte und Genitalapparat wurden bereits bei Pr. syriaca be- 
sprochen, sie sind genau wie bei der Stammform, von der mir 
die Type aus Morea vorlag. 

Holo- und Allotype der ssp. sultana sowie 1 &'-Paratype, 
bezettelt „Ak-chehir, 1000-1500 m, 20.6. 34“ in coll. Daniel, 
1 5-Paratype von Konia. leg. Korb, in der Sig. Osthelder, 1 2 - 
Paratype ebendaher in der Püngeler-Sammlung des Zool. Mus. 
- Berlin und schließlich 1 ganz übereinstimmendes ® ohne Fund- 
ortzettel in coll. m. 


Procris anatolica Nfck. (=levantina Jord.). 
1929 beschrieb Naufock (7) die Procris anatolica nach 
Stücken aus Anatolien und Syrien. Ich begnüge mich hier im 
wesentlichen mit einem Hinweis auf die sehr klare und ein- 


1) Procris graeca ist dieselbe Art, welche von älteren Autoren allge- 
mein als ienuicornis Zell. bezeichnet wurde und in Sammlungen meist aus 
Ungarn vertreten ist. Die echte tenuicornis ist aber, worauf mich Naufock 
erstmalig aufmerksam machte, artverschieden von graeca und in ihrer Ver- 
breitung auf Sizilien beschränkt. Nur in der zu ihr gehörigen Unterart Zuratii 
Bart. kommt sie auch in Unter- und Mittelitalien vor. minutissima Obthr., 
welcheReißim Seitz-Supplement noch als Unterart zu Zenuicornis stellt, hat mit 
dieser oder verwandten Arten nicht das geringste zu tun, sondern gehört zu 
algirica Rthsch., die ich wieder als artgleich mit orana Aust. anspreche. 


96 


gehende Darstellung dieser neuen Art durch ihren Autor. Sie 
steht graeca Jord. in ihrem äußeren Habitus ziemlich nahe, doch 
enden die Fühler stumpfer, die letzten 3—4 Glieder sind deut- 
lich verwachsen. Die Valven sind abgestutzt, ohne Bewehrung, 
Aedoeagus mit dünnem, sehr spitzem, geradem Dorn, der auch 
doppelt ausgebildet sein kann. Die J-Ventralplatte ist weit 
über die Hinterleibsöffnung vorgezogen und eingekerbt, doch 
nicht, wie bei graeca, beiderseits schmal durch einen hellen, 
nicht chitinisierten Rand begrenzt. Die Ventralplatte des 9 ist 
ganz leicht konkav und reicht fast bis zum Ovipositor. 

Ich fand, daß manche Stücke von anatolica, besonders 9, 
nicht ganz leicht von Pr. obscura Zell., die das gleiche Gebiet 
bewohnt, zu unterscheiden sind. Als Unterschiede beider Arten 
sehe ich an die bei anatolica etwas konkave Ventralplatte des 
Q, die bei obscura gerade ist, ferner die bei obscura ganz 
anders geformte nicht vorgezogene J-Ventralplatte, die bei 
anatolica in ganzer Länge fast gleich dicken Fühler, die beim 
Q von obscura gegen das Ende zu deutlich dicker werden, 
auch meist länger sind und beim 5 9 verwachsene Endglieder 
haben und schließlich die bei anatolica, ich möchte sagen, trüb- 
glasig beschuppten Hil., die bei obscura, besonders in der 
Außenrandzone dichter beschuppt und daher dunkler sind. Auch 
sind die Vfl. bei anatolica oft stumpfer grün als bei obscura 
und die Flügelwurzel ist bei ersterer, besonders wohl älteren 
Stücken, meist etwas kupferig braun. 

1931 beschrieb Jordan (8) eine Procris levantina und gab 
als Herkunft seiner neuen Art ebenfalls Syrien, ferner auch 
noch Cypern an. Die Beschreibung und die beigegebenen Val- 
venzeichnungen, — leider wird die Struktur des Aedoeagus 
nicht erwähnt —. lassen unschwer erkennen, daß es sich hier 
nur um die Pr. anatolica handelt, so daß levantina als Synonym 
zu anatolica treten muß. 

Gleichfalls als zu anatolica gehörig sehe ich die von Nau- 
fock 1935 beschriebene Procris pieifferi (9) an. Sie unter- 
scheidet sich von ersterer nach den Typen, die ich sah, nur 
durch geringere Größe, schmälere Vfl., zarteren Fühlerbau und 
besonders durch auffallend dünn beschuppte, fast glasklare Hil. 
Die als Artwertmerkmal vom Autor hervorgehobene doppelte 
Ausbildung des Aedoeagus-Dorns findet sich nach meinen Be- 
obachtungen auch gelegentlich bei sicheren anatolica-Stücken. 
Der zweite Dorn ist somit wohl nur als accessorisches Merkmal 


97 


zu werten. Auch bei statices L., cirtana Luc., alpina Alb., cog- 
nata Rmb., fand ich gelegentlich solche überzählige Dorne. 
Weitere Genitalunterschiede zwischen anatolica und pfeifferi 
sind nicht vorhanden. Hinsichtlich der äußeren Unterscheidungs- 
merkmale liegen mir Uebergangsstücke von anatolica zu pfeifferi 
aus Syrien und Palästina in Anzahl vor. Der Form pfeifferi 
bleibt dennoch der Rang einer guten Unterart. Sie ist be- 
schrieben nach 2 J’ 1 © von Marasch, Nordsyrien. 


Procris subtristis Stgr. 


Als Typen stecken in der Staudinger-Sammlung 3 5, 22 
von Namangan. Die Serie ist einheitlich. Sowohl der Autor wie 
Jordan im „Seitz“ sehen die Form als gute eigene Art an, 
was zutrefiend ist. Ich wiederhole und ergänze Staudingers 
Beschreibung der subtristis. 

Spannweite der 5 27—29 mm, die der 2 26 mm. Sehr 
robust gebaute Falter mit schmalen Fl., die vorderen mit ziem- 
lich spitzem Apex, tief schwärzlichgrün, bei den © fast schwarz- 
blau, gegen den Außenrand ganz schwarz werdend. Die Fransen 
stechen von der dunklen Grundfarve nicht ab. Optischer Glanz 
ganz gering, nur an der Wurzel stark. Hil. dunkel schwarzbraun, 
alle Fl. sehr dicht beschuppt. Unterseite längs der Flügelvorder- 
ränder etwas blaugrün bestäubt. Kopf, Thorax und Hinterleib 
oben wenig grün, letzterer unten stärker glänzend. Fühler des 
o lang und dick, stumpf endend, Fühlerschaft bei beiden Ge- 
schlechtern gegen das Ende zu verdickt, Kammzähne des 5 
kräftig entwickelt, anliegend, die letzten 4 Glieder nur gezähnt 
bezw. verwachsen. Fühler des © ähnlich denen von manni Led., 
nur gegen das Ende zu deutlicher gesägt. 

Die Ventralplatte des 5 erreicht nicht das Hinterleibsende 
sondern läßt vor diesem eine breite helle, nicht chitinisierte Zone, 
Die Hinterleibsöffnung ist im normalen Zustande ziemlich klein, 
oval geformt, in ihr sieht man oben das schmale dorsale Ende 
der Valven und unten mehr oder weniger, meist aber nur 
ganz wenig die Spitzen des vorgezogenen ventralen Valvenendes. 
Die Ventralplatte des © ist grade abgegrenzt, sie erreicht den 
langen und schmalen Ovipositor, was mir für diese Art charak. 
teristisch erscheint. 

Der herauspräparierte Genitalapparat zeigt die Valven außer- 
ordentlich charakteristisch geformt, sehr breit, zwischen dem 
breit vorgezogenem dorsalen Ende und dem ebenfalls vorgezo- 


98 


genen aber in eine Spitze auslaufendem ventralen Ende eine 
mehr oder weniger tiefe Einbuchtung, worauf Jordan schon im 
„Seitz“ hinweist. Der Aedoeagus ist mit je einem fast geraden 
Dorn im analen und oralen Teil versehen, neben dem analen 
ein krallenförmig gebogener dritter Dorn, der einen charakte- 
ristischen Chitinschweif oralwärts entsendet. Uncus ziemlich 
lang und dünn, Saccus kaum entwickelt. 


(Schluß folgt.) 


| Literatur: 


. B. Alberti, Eine neue alpine Procris-Art, Procris alpina nov. spec., 
Ent. Ztschr. 50, 1937. 


. B. Alberti, Eine für Deutschland neue Zygaenide, Procris cognata 
Rmbr. aus Thüringen, Ent. Ztschr. 50, 1937. 


. Staudinger, Zentralasiatische Lepidopteren, Stett. Ent. Ztg. 48, 1887, 


. Staudinger, Versuch einer Monographie der Gattung Procris, Stett, 
Ent. Ztg. 1862. - 

.W. Forster, Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini, Dissert. 
München, Mitt. Münchn. Ent. Ges. 26, 1936. 


. Staudinger, Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlands, Hor. Soc. 
Ent. Ross. 7, 1870. 


7. Naufock, Procris anatolica nov. sp., Mitt. Münch. Ent. Ges. 19. 1929. 
8. Jordan, Two new Zygaenidae, Nov. Zool. 36, 1931. 
9, Naufock, Procris pfeifferi nov. sp.. Mitt. Münch. Ent. Ges. 25, 1935. 


10. 
il 


12: 


Zeller, Isis 1847, 


Püngeler, Neue palaearktische Macrolepidopteren, Dtsch. Ent. Ztschr. 
Iris 28, 1914. 


Naufock, Procris predotae n. spec. im Vergleich mit Pr. pruni Schiff. 
und amasina H.-S., Ztschr. Oesterr. Ent. Ver. Wien 15, 1930. 


93 


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Taiel III. 


Figur 


. Metoponrhis n. sp. anartoides Warnecke. 

. Apisa n. sp. arabica Warnecke. 

. Amata (Syntomis) n. sp. aurantiaca Warnecke. 
Hypotache n. sp. Boursini Warnecke. 
Aegocera brevivitta Hampson. 

Hypoglaucitis n. sp. triangularis Warnecke. 
Cossus irani Daniel, Holotype. 

. Cossus irani Daniel, Allotype. 


voneupwun.e 


. Catopta kendevanensis Daniel, Holotype. 


Tafel III 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl (1937) 


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. Lyc. 
. Lyc. 
. Glaucops. grumi Forst. 9° Nuksan-Paß. 

. Chrysoph. caspius evansi Nic. 5’ Sebak-Tal. 


Erklärung zu Taiel IV. 


. candalus nuksani Forst. 5’ Paratype, Nuksan-Paß. 
. candalus nuksani Forst. 5’ Holotype. Nuksan-Paß, 
. candalus nuksani Forst. 5 Allotype. Nuksan-Paß. 
. sarta sartoides Swh. 9’ Chodja Mahomed-Gebirge. 


sarta sarloides Swh. 5 Chodja Mahomed-Gebirge. 


. sarta sartoides Swh. 3° Chodja Mahomed-Gebirge. 
. sarta sartoides Swh. 2 Chodja Mahomed-Gebirge. 
. pulchra Shelj. / Nuksan-Pab. 

. sieversi felicia Evans 5% Chodja Mahomed-Gebirge, 
. sieversi felicia Evans © Chodja Mahomed-Gebirge. 
. hunza Gr. Grsh. 5 Paghman-Berge. 

. Lyc. 
. omphisa chitralensis Tytl. 5’ Nuksan-Paß. 
.‚ omphisa chitcalensis Tytl. 2 Nuksan-Paß. 
. Lyc. 


hunza Gr. Grsh. © Paghman-Berge. 


+ 


christophi samudra Moore 9’ Nuksan-Paß. 

. christophi samudra Moorc © Sebak-Tal. 

. icarus persica Bien. %' Paghman-Berge. 

.„ icarus persica Bien. 5° Nuksan-Paß. 

. icarus persica Bien. 5%' Buchara, Kurgan tjube. 12. IV, 34. 

.‚ icarus persica Bien. X Buchara, Kurgan tjube, 16, IV. 34. 

.„ icarus persica Bien. 3° Buchara, Kurgan tjube. 30, V. 34. 
icarus persica Bien. © Buchara, Kurgan tjube. 15,VlI. 34. 
icarus persica Bien. 5‘ Buchara, Kursan tjube. 9. VII. 34. 
icarus persica Bien. @ DBuchara, Kurgan tjube, 15. VI. 34. 


icarus persica Bien. Buchara, Kurgan tjube. 10. IX. 34. 
icarus persica Bien. Buchara, Kurgan tjube. 10, IX. 34. 
iris ashretha Evans. Sebak-Tal. 

pheretiades andarabi Forst. 9’ Holotype, Andarab,. 


pheretiades andarabi Forst. © Allotype. Andarab, 


00 


Taiel IV 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937) 


SI Gura 2 


> 


Erklärung zu Taiel V. 


Wie Tafel III. Unterseiten. 


Taiel V 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937) 


Ausgegeben am 15. II. 1938, 


Albert Naufock zum Gedächtnis. 


Am 8. Mai v. Jrs. starb zu Linz a. Donau für alle, die ihn 
kannten, völlig unerwartet Albert Nauiock im 58. Lebensjahre. 
Für die Lepidopterologie bedeutet sein Tod einen schweren 
Verlust. Vielen Fachgenossen war Naufocks Name nicht ge- 
läufig, denn er war ein Forscher, der mehr im Stillen und in 
engeren Kreisen wirkte. Hier aber entfaltete er seine volle 
Arbeitskraft und Liebe zu seinem Fach und wandte sie solchen 
Fragen zu, die nur durch zähes, emsiges Studium einer Klärung 
entgegengebracht werden konnten. So hatte sich Naufock schon 
frühzeitig auf Anraten von Prof. Rebel als Spezialgebiet die 
Systematik der Zygaenidengattung Procris auserwählt. Was kein 
geringerer als Dr. Staudinger schon in einem monographischen 
Versuch zu fördern sich bemüht hatte und was nach ihm Dr. 
K. Jordan ohne endgültigen Erfolg weiter bearbeitete, brachte 
er rein methodisch zur Lösung uud stellte damit die Systematik 
der Gattung Procris endlich auf eine gesicherte Grundlage. Mit 
ganz unzulänglichen Hilfsmitteln — es stand ihm bis kurz vor 
seinem Tode nicht einmal ein Mikroskop zur Verfügung — 
wußte er alle präparativen Schwierigkeiten zu überwinden und 
bewundernswert saubere Genitalpräparate als notwendigste 
Grundlage aller Arbeiten anzufertigen und auszuwerten. Nicht 
weniger als 8 neue Procris-Arten waren das Ergebnis seiner 
Studien. Mitten aus der Bearbeitung ständig neuer Entdeckungen 
hat ihn der Tod gerissen. 

Dem Verfasser dieser Zeilen war es nicht vergönnt, Nau- 
fock persönlich zu kennen, aber ein Zufall wollte es, daß ich 
vor 2 Jahren brieflich mit ihm in Fühlung kam, als ich mich 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.3, 12,408 


dem gleichen Spezialgebiet ohne Kenntnis seiner Arbeiten zu- 
wenden wollte. Und hier ist es bezeichnend für seine mensch- 
liche Seite, seine Sachlichkeit und die strenge Wissenschaftlich- 
keit seiner Denkungsart, daß er mir von sich aus sofort und 
freudig das Angebot gemeinsamen Arbeitens machte. Dieses 
Angebot führte dann in der Folge zu einem überaus regen, 
von freundschaftlichen Empfindungen getragenen Briefwechsel. 
Den ganzen Schatz seiner Erfahrungen stellte er darin in un- 
eigennützigster Weise zur Verfügung und fast schicksalhaft muß 
es anmuten, daß er in dem Augenblick abberufen wurde, als 
alle laufenden Fragen geklärt waren. Sein Wunsch, den er 
einmal in einem Briefe zum Ausdruck brachte, wie sehr es ihn 
freuen würde, wenn seine mühsam errungenen Erfahrungen 
nicht nutzlos wieder vergingen, sondern wenn er sie weiter- 
geben könne, war damit voll und ganz in Erfüllung gegangen. 
Und auch seine wertvolle Sammlung, die sich das Wiener 
Museum gesichert hat, wird weiter der wissenschaftlichen Arbeit 
und Erkenntnis zur Verfügung stehen. 


B. Albert h. Merseburg. 


104 


Faunula dolomitana. 


Die Mikrolepidopteren. 
Von Dr. Karl Schawerda, Wien, 


Diese kleine Arbeit ist die Fortsetzung und zugleich der 
Schluß meiner Faunula dolomitana, die in den Mitteilungen der 
Münchener Entomologischen Gesellschaft (1924, Nr. 6-12) er- 
schien. 

In den Jahren 1907 bis 1911 verbrachte ich meinen Urlaub 
von Ende Juni bis Ende August in Sankt Ulrich im Grödner- 
ta. Von Waidbruck im Eisacktal bis hinauf ins Hochgebirge 
(siehe meine oben zitierte Arbeit) habe ich diese herrliche 
Alpenwelt durchstreift, nicht ahnend, daß mein Sohn Erich, der 
mich damals öfters begleitete, sechs Jahre darauf nicht weit 
davon im Kampfe für sein Vaterland sein junges Leben lassen 
würde. 

Ich habe seiner Zeit über 670 Arten von Makrolepidopteren 
angeführt. Seitdem (1925) hat Kitschelt seine Arbeit über die 
Großschmetterlinge Südtirols geschrieben. Daß er darin alle 
Rassen (und auch die benannten Abarten) absichtlich igno- 
riert, ist ein Fehler von Kitschelts „Zusammenstellung der in 
Südtirol beobachteten Großschmetterlinge“. Besonders das 
Weglassen von Lokalrassen wie z. B. Melitaea phoebe kojos 
Fruhst. und Melitaea dejone phaisana Fruhst., der Erebia 
pronoe gardeina Schaw. und anderer ist zu bedauern. Die 
rosafarbige Calymnia pyralina arnoi Schaw. hat sich als aus- 
gesprochene gute Rasse herausgestellt. Auffallend ist es 
auch, daß Kitschelt meine Faunula dolomitana auf Seite XI 
(Literatur-Uebersicht) nicht erwähnte und von meinen 670 Arten 
nur einige wenige zitierte. Seine Angaben über Dolomitenfunde 
sind nicht sehr zahlreich, weil er aus unbegreiflichen Gründen 
über 600 meiner Dolomitenfundorte ignorierte, so daß manch- 


375108 


mal auch Arten ohne jede Fundortangabe aus den Dolomiten 
oder nur mit einer oder zwei vorkommen, während die Angaben 
über Funde z.B. im Etschtal sehr ausgiebig registriert werden. 
So ist diese so umfangreiche Arbeit gerade für die Dolomiten 
nicht zu gebrauchen und bedarf zur Ergänzung meiner Faunula 
dolomitana. Die Kleinschmetterlinge sind nicht angeführt. 


Im Ganzen sind folgend von mir 265 Mikrolepidopteren-Arten 
angegeben. Einige wurden 1898, 1904 und 1913 im Grödnertale 
von Herrn Hofrat Johann Prinz gesammelt, einige von Herrn 
Ingenieur Kitschelt, was bei jeder Art erwähnt ist. Alle auch 
nur im Geringsten schwer zu determinierenden Arten sahen Herr 
Dr. Rebel, Dr. Zerny und Graf Hartig. Letzterer weil ihn die 
Falter für seine größere, demnächst zu erwartende Arbeit inter- 
essierten. 

Bemerkenswert sind Crambus languidellus Z., Crambus biar- 
micus Tgstr., Crambus maculalis Zett., Pterophorus henıgianus Z., 
Coleopharia aeripennis Hein., Wck., Bankesia alpestrella Hein. 
und Narycia astrella H.-S. 


Neubeschrieben erscheint Pyrausta uliginosalis immacu- 
lata. Mit den 670 Makrolepidopteren sind es im ganzen 935 
Arten. 


PYRALIDAE. 


Aphomia sociella L. Waidbruck, St. Ulrich. 

A. mellonella L. 6.VIl. Waidbruck. 

Crambus coulonellus Dup. 22. VII. Col Rodella, 24. VII. Cam- 
polungo, jenseits des Grödner Joches, 31. VII. Tschier 
Spitzen. 

. tristellus F. Waidbruck, 7. VII. St. Ulrich. Die ab. cul- 
mellus Hb. Waidbruck. Die ab. paleellus Hb. Waidbruck, 
7.VIIL. St. Ulrich. 

‚ luteellus Schiff. VII. St. Ulrich. 

. perlellus Sc. Waidbruck, St. Ulrich. Die Form warring- 
tonellus S.-H. 24. VIL Campolungo. 

. rostellus Lah. Grödner Joch. Prinz legit. 

. saxonellus Z.K. Waidbruck. 
radiellus Hb. 22. VII. Col Rodella. 

. languidellus Z. Sella-Joch. Prinz legit. 

. pyramidellus Tr. 24. VII. Campolungo, Regensburger Hütte, 
20. VIII. Tschier Spitzen. 


106 


QM 


rer Er Er) 


. conchellus Schiff. 24. VL, 2.VII. Schlern, 8. VII. Fedaja- 

Paß. 

. myellus Hb. Waidbruck. 

. speculalis Hb. St. Ulrich, 24. VIL Campolungo. 

. lJuctiierellus Hb. VII. Schlern. 

. falsellus Schiff. 29. VII. Waidbruck, Grödner Tal. 

maculalis Zett. VII. Regensburger Hütte. 

biarmicus Tgstr. Sella-Gruppe. 2000 m. 13. VII. Prinz 

legit. 

hortuellus Hb. Waidbruck, St. Ulrich, 1. VIL, Paneveggio. 

. culmellus L. St. Ulrich. 

. dumetellus Hb. 24.VI. St. Ulrich, 3. VI. Kuka-Sattel bei 
St. Ulrich, 24. VIL. Campolungo, 29. VIL. Confinboden am 
Fuße des Langkofels. 

C. pratellus L. Waidbruck, St. Ulrich. Die dunklere var. alti- 
volens Schaw. am 25. VI. in St. Ulrich, 1. VII. Ratzes, 15. VII. 
Raschötz (Berg bei St. Ulrich), Schlern. 

C. ericellus L. Raschötz. Prinz legit. 

C. pascuellus L. 1. VIl. Seiser Alpe, 21. VIl. Regensburger 
Hütte. 

Platytes cerusellus Schiff. 24.VL St. Ulrich. 

Homaeosoma sinuella FL. Waidbruck. 

Ancylosis cinnamomella Dup. Waidbruck. 

Pempelia dilutella Hb. Waidbruck. 

P. ornatella Schiff. 1. VII. St. Ulrich, 21. VIL. Regensburger 
Hütte, Wolkenstein. | 

Asarta aethiopella Dup. VII. St. Ulrich, 22. VIL. Col Rodella. 

Hypochalcia ahenella Hb. 30. VII. St. Ulrich, 26. VI. Grödner 
Joch, Regensburger Hütte. 

H. shiliani Stgr. Ein 5 aus Waidbruck und 1 9 aus St. Ulrich 
wurden von Prof. Rebel bestimmt. 

Epischnia prodromella Hb. Waidbruck. 

Catastia marginea v. auriciliella Hb. 21. VI. Regensburger 
Hütte, 28. VII. Sella-Joch. 

Selagia spadicella Hb. Waidbruck. 

S. argyrella F. Waidbruck. 

Salebria palumbella S.V. Waidbruck. 21.VIl. Große Exem- 
plare von der Regensburger Hütte. 

S. semirubella und sanguinella Hb. Waidbruck. 

S. faecella Z. Waidbruck. 

Dioryctria abietella F. Waidbruck. 


oe Golerelee © 


107 


Trachonitis cristella Hb. 14.V. Waidbruck. 

Brephia compositella Tr. Waidbruck. 

Phycita meliella Mn. Waidbruck. Mit stark geschwärzter 
Vfl.-Basis. 

Rhodophaea suavella Led. Waidbruck. 

Endotricha ilammealis Schiff. Waidbruck. 

Aslossa pinguinalis L. 21. VL Waidbruck, VIL St. Ulrich. 

Hypsopysia costalis FE Waidbruck. 

Pyralis iarinalis L. St. Ulrich. 

P. regalis Schiff. Waidbruck. 

Herculia glaucinalis Schiff. Waidbruck. 

Actenia brunnealis Tr. Waidbruck. 

Nymphula nymphaeata L. Waidbruck. 

Stenia punctalis Schiff. Waidbruck. 

Perinephela lancealis Schiff. 28.V. Waidbruck. 

Psamotis hyalinalis Hb. VII. St. Ulrich. 

Eurrhypara urticata L. Waidbruck. 

Scoparia centuriella Schiff. 1. VI. Panevegsgio. 

S. zelleri Wck. 2.VIl. St. Ulrich. 

S. ambignalis var. ulmelia Knaggs. St. Ulrich, Prinz legit. 

S. basistrigalis Knaggs. Waidbruck. 

S. sudetica Z. Vajolet-Hütte, 5. VII. Seiser Alpe. 

S. murana Curt. 24.VI. St. Ulrich. 

S. crataegella Hb. Waidbruck. 

Sylepta ruralis Sc. Waidbruck. 

Orenaia alpestralis F. 15. VII. Raschötz, VII. Regensburger 
Hütte, VIL Grödner Joch, 10. VII. Seila-Joch. 

Evergestis sophialis F. 1. VII. St. Ulrich. 

E. extimalis Sc. 23.V. Waidbruck. 

Nomophila noctuella Schiff. Waidbruck. 

Phlyctaenodes verticalisL. VII. Waidbruck, 24. VI. St. Ulrich. 

P. virescalis Gn. 26. Vi, 2. VII. Waidbruck. 

P. sticticalis L. Waidbruck. 

Diasema litterata Sc. Waidbruck, 1. VII. Panevegsio. 

Cynaeda dentalis Schiff. Waidbruck. ' 

Titanio schrankiana Hoch. 15. VIL Raschötz, VII. Regens- 
burger Hütte, 8. VII. Fedaja-Paß. 

T. phrygialis Hb. VII St. Ulrich, Regensburger Hütte, Sella- 
Joch, Col Rodella, Schlern, Fedaja-Paß, 1. VII. Paneveggio, 
Kölner Hütte, 3. VIL. Falzarego. 

Metasia ophialis Tr. 8. VIL Waidbruck. 


108 


Pionea pandalis Hb. Waidbruck, VIL St. Ulrich. 


ao) \a= BORD FUBES ER: FORDERT achhnehis) ae sen 


ne) nis) 


P. 


P: 


. elutalis Schiff. St. Ulrich, Prinz lesit. 

. prunalis Schiff. 7. VIIL St. Ulrich. 

. oriicalis Schiff. 1. VIL, 30. VI. Waidbruck, St. Ulrich. 
‚ rubiginalis Hb. Waidbruck. 

. lutealis Hb. Waidbruck. 


nebulalis Hb. St. Ulrich, Kuka-Sattel, 21. VIl. Regensburger 
Hütte, 3. VII. Lusia-Paß. 


. decrepitalis H.-S. 2. VII St. Ulrich, 8. VIL. Fedaja. 


olivalis Schiff. Waidbruck, 21. VII. Regensburger Hütte. 


yrausta terrealis Tr. Waidbruck, St. Ulrich. 
. Zuscalis Schiff. Waidbruck. 


sambucalis Schiff. Waidbruck, VIL St. Ulrich. 


. repandalis Schiff. 8. VII. Waidbruck. 
‚ ilavalis Schiff. VII St. Ulrich, VII. Lusia-Paß. 
. aerealis var. opacalis Hb. VII. St. Ulrich, 27. VL Regens- 


burger Hütte, VII. Grödner Joch, 26. VII. Campolungo. 


. austriacalis H.-S. Grödner Joch. Prinz legit. 
‚ uliginosalis Steph. VII. St. Ulrich, 23. VII. Grödner Joch, 


21. VIL Regensburger Hütte, Sella-Joch. Zwei aberrative 
oJ, die oberseits keine Spur eines lichten Fleckes in den 
gleichmäßig dunklen Vorderilügeln haben. Ab. nova imma- 
culata. 24. VII. Campolungo. 


. nubilalis Hb. 8. VII. Waidbruck. 
. diifusalis Gn. Waidbruck. 
. rhododendralis Dup. 15. VII. Raschötz, Regensburger Hütte, 


24. VII. Campolungo, Grödner Joch, 2. VII. Schlern, Lusia- 
Paß. 


. cespitalis Schiff. Waidbruck. Die var. intermedialis Dup. 


St. Ulrich, 29. VL. Confinboden. 


. purpuralis L. Die var. chermesinalis Gn. und die var. ostri- 


nalis Hb. in Waidbruck. 


. nigralis F, VII. St. Ulrich. Das Belegstück fehlt in meiner 


Sammlung. 
cingulata L. 7. VII. 7. VII St. Ulrich, 2. VII. Kölner Hütte, 
3, VIL Kuka-Sattel. Die var. viftalis Lah. Waidbruck. 
funebris Ström. ab. trigutta Esp. 1. VIL. St. Ulrich. 


Heliothela atralis Hb. 7. VIIL St. Ulrich, Tierser Tal, 15. IV. 


Kitschelt legit. 


109 


PTEROPHORIDAE. 
Platyptilia gonodactyla Schiff. 2. VII. St. Ulrich, 1. VIl. Pane- 


veggio. 

P. tesseradactyla L. VII. St. Ulrich. 

P. acanthodactyla Hb. St. Ulrich, VII. Lusia-Paß. 

P. cosmodactyla Hb. 5. VII. Seiser Alpe. 

Alucita tetradactyla L. 2. VII. St. Ulrich, 24. VIl. Campolungo, 
30. VIII. Tschier Spitzen. 

Pterphorus lienigianus Z. Waidbruck. Rebel vidit. . 

P. tephradactylus Hb. VI. St. Ulrich. 

P. carphodactylus Hb. 24.VI. St. Ulrich. 

Stenoptilia coprodactyla Z. 2.VIl. St. Ulrich, Wolkenstein, 
Grödner Joch, 30. VIIL Tschier Spitzen. 

S. bipunctidactyla var. plagiodactyla Stt. VII. St. Ulrich. 


TORTRICIDAE. 


Acalla emargana var. caudana F. St. Ulrich, Prinz legit. 

Amphisa gerningana S.V. VII Vajolet-Hütte. 

Dichelia $6nomana Cl. VII. St. Ulrich. 

Cacoecia podana Sc. Waidbruck. 

C. sorbiana Hb. Waidbruck. 

C. strigana Hb. 24. VII St. Ulrich. 

Pandemis ribeana Hb. VII. St. Ulrich. 

Eulia rigana var. monticolana Frey VII. St. Ulrich, 22. VII. 
Col Rodella, 8. VII. Falzarego, 24. VII. Campolungo, VII. Lusia- 
Paß. 

E. ministrana L. St. Ulrich, 1. VIL Paneveggio. 

Tortrix bergmanniana L. VII. St. Ulrich. 

T. iorsterana F. VII St. Ulrich, Lusia-Paß. 

T. rogana Gn. 24. VI. St. Ulrich, 5. VII. Seiser Alpe. 

Cnephasia osseana Sc. VII. Wolkenstein. 

C. argentana Cl. 24. VI St. Ulrich, Regensburger Hütte. 29.VIl. 

C. pentziana ab. bellana Curt. 8. VII. Fedaja-Paß. 

C. wahlbomiana L. 5.VIl. Seiser Alpe, 3. VIl. Kölner Hütte, 
var. alticolana H.-S. 1.VIl. Paneveggio, 22. VIL Col Rodella. 

C. incertana var. minorana H.-S. VII. Wolkenstein. 

Sphaleroptera alpicolana Hb. VII. Vajolet-Hütte. 

Anisotaenia rectifasciana Hw. 1. VII. Paneveggio, 4. VII. Wol- 
kenstein. 


110 


Conchylis dubitana Hb. 24. VI. St. Ulrich. 

C. rutilana Hb. (= roridana Mn.) VU. Regensburger Hütte, 
18. VIIL. Raschötz. 

C. aurofasciana Mn. 3. VII. Zwischen Karer See und Kölner 
Hütte, 30. VIIL. Tschier Spitzen. 

C. aleella Schultze. VII. Regensburger Hütte. 

C. hartmanniana Cl. VII St. Ulrich. 

C. badiana Hb. 28.VI., 6. VII. St. Ulrich, 5. VII. Seiser Alpe. 

C. ciliella Hb. Ein großes Exemplar. VII. Regensburger Hütte- 

Euxanthis zoegana L. VII. St. Ulrich. 

Evetria pinivorana Z. 21. VIL Regensburger Hütte, 

Olethreutes salicella L. VII. St. Ulrich. 

. sauciana Hb. 22. VII. Col Rodella. 

. betulaetana Hw. Waidbruck. 

. ochroleucana Hb. Waidbruck. 

. pruniana Hb. 18. VII St. Ulrich, Raschötz. 

. mygindana Schiff. 15. VL Schlern. Kitschelt legit. 

. rufana Sc. und ab. purpurana Hw. 1. VII. St. Ulrich, 15. VII. 
Raschötz. 

. striana Schiff. St. Ulrich. 

. metallicana Hb. var. irrieuana H.-S. 3.VIL. Karer See, 
VII Sella-Joch, 22. VII. Col Rodella, 24. VIl. Campolungo, 
5.VIl. Seiser Alpe. 

. palustrana Z. 5.ViIL Seiser Alpe. 

schulziana F. 22.VII. Col Rodella, Sella-Joch, 3. VIL. Karer 

See. 

. rivulana Sc. 5.VII. Seiser Alpe. 

. urticana Hb. St. Ulrich. 

. lJacunana Dup. 1.VIl. St. Ulrich, 1. VII. Paneveggio. 

. cespitana Hb. St. Ulrich. 

. bipunctana F. 22.VIl. Col Rodella. 

. charpentierana Hb. 24.VL St. Ulrich, 3. VII. Karer See, 
22.VIL. Col Rodella, 24. VII. Campolungo, 24. VII. Grödner 
Joch, 30. VII. Tschier Spitzen. 

O. hercyniana Tr. 30. VII. Tschier Spitzen, Fedaja. 

Steganoptycha nigromaculana Hw. 1. VII. Paneveggio. 

. nanana Tr. VII. St. Ulrich. 

. fractifasciana Hw. St. Ulrich, VII. Lusia-Paß. 

. ramella L. VII St. Ulrich, Wolkenstein. 

. eranitana Hb. 1. VII. St. Ulrich. 

. mercuriana Hb. VII. Vajolet-Hütte. In Anzahl. 


OOO000 00 OO _O0O0O0000 


un unn un u 


111 


S. neglectana Dup. St. Ulrich. 

Semasia aspidiscana Hb. VII. St. Ulrich, VIL Regensburger 
Hütte. | 

Notocelia roborana S.V. 29. VII. Kuka-Sattel. 

Epiblema grandaevana Z. VII. Lusia-Paß. 

E. tedeila Cl. 26. VL, 2. VII. St. Ulrich, 1. VII. Paneveggio, 

3, VII. Karer See, Falzarego-Paß. 

. subocellana Donz. 1.Vli. St. Ulrich. 

. nisella Cl. VII. St. Ulrich. 

. penkleriana F. VII. St. Ulrich. Die ab. unicolorana Schaw. 

St. Ulrich. 

. solandriana var. trapezana F. 19. VIM. St. Ulrich, Prinz 

legit. 

. tripunctana Sc. VII. St. Ulrich. 

. immundana Sc. VII. St. Ulrich. 

. asseclana Hb. Waidbruck. 

. pflugiana Hw. VII. Regensburger Hütte. 

. simploniana Dup. 3. VII. Kuka-Sattel, 15. VII. Raschötz. 

. brunnichiana S.V. 24. VI., 6. VII. St. Ulrich, Regensburger 

Hütte, 1. VIL. Paneveggio. 

Ancylis lundana F. 28. VI. St. Ulrich, 1. VII. Schlern, VII. Lusia- 
Paß. 

A. comptana Fal. VII. St. Ulrich, VII. Raschötz, 29. VI. Con- 
finboden (Seiser Alpe), VII. Regensburger Hütte, 27. VL. 
Col Rodella. 

A. unguicella L. VII. Raschötz, 3. VII. Karer See, Regensburger 
Hütte. 

A. biarcuana Steph. VII. St. Ulrich. 

A. laetana F. 1.VII. St. Ulrich. 

Dichrorampha alpestrana Hb. 24.VI. St. Ulrich. 

D. acuminatana Z. I. St. Ulrich. 

Lipoptycha bugnriona Dup. VII. Vajolet-Hütte. 

L. saturnana Gn. 27.VI. Confinboden, VII. St. Ulrich. 


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gms mm 


CHOREUTINAE. 


Simasthis fabriciana L. St. Ulrich. 


LYPHIPTERYGINAE. 
Giyphipteryx equitella Sc. 5.VIl. Seiser Alpe. 
112 


YPONOMEUTIDAE. 


Yponomeuta padellus L. Waidbruck. 
Y. cognatellus Hb. Waidbruck, VII. St. Ulrich, 29. VI. St. Peter 
(ober St. Ulrich). 

Y. eronymellus L. St. Ulrich. Prinz legit. 18. VII. 

Argyresthia conjugella Z. VII. St. Ulrich. 

. aurulentella S.-H. St. Ulrich. Prinz lesit. 

. retinella Z. St. Ulrich. Prinz legit. 

. sorbiella Tr. VII. St. Ulrich. 

. cornella F. St. Ulrich. Prinz legit. 

. goedartella L. VII. St. Ulrich. Ebendaher die ab. literella 
Hw. Prinz legit. 12. VI. 

A. amiantella Z. Raschötz. Prinz legit. 18. VII. 


P>>>> 


PLUTELLIDAE. 


Plutella maculipennis Curt. 4. VIL Campolungo. 

P. geniatella Z. 24. VII. Campolungo. 

- P. senilella Zett. 3.VII. Karer See, VII. Kuka-Sattel. 
Cerostoma radiatella Don. 9.1. Auer. Kitschelt legit. 
C. persicella S.V. 1.VII. St. Ulrich. 

C. aspereila L. 9.Ill. Auer. Kitschelt legit. 

C. falcella Hb. St. Ulrich. Prinz legsit. 

C. xylostella L. 7.VIM. St. Ulrich. 


GELECHIIDAE. 


Bryotropha desertella Dgl. VII. St. Ulrich. 

B. terrella Hb. VII. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte, 3. VII. 
Kuka-Sattel. 

Gelechia ericetella Hb. VII. Regensburger Hütte. 

G. distinctella Z. VII. St. Ulrich. 

G. tessella Hb. VII. Regensburger Hütte. 

G. virgella var. alpicola Frey VII. Regensburger Hütte, 3. VII. 
und 15. VII. Raschötz, 22. VII. Col Rodella. 

G. continuella var. nebulosella Hein. Raschötz. Prinz legit. 

Lita halonella Hw. 3. VII. Kuka-Sattel. 

L. vicinella Hw. (= junctella Dgl.) St. Ulrich. Prinz legit. 

Acompsia tripunctella 5. VII. Seiser Alpe. 

Xytophora atrella Hw. VII. Regensburger Hütte. 

Anacampsis taeniolella Z. 24.VI. St. Ulrich, VII. Raschötz. 


113 


A. patruella Mn. 24.V]. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte. 

Ypsolophus limosellus Schläg. VII. Sella-Joch. 

Symmocaachrestella Rbl. St. Ulrich, 24. VI. St. Jakobb. St. Ulrich. 

Endrosis lacteella Schiff. Waidbruck. 

Blastobasis phycidella Z. VI. St. Ulrich. 

Aplota kadeniella H.-S. VII. St. Ulrich. Rebel und Hartig vid. 

Pleurota bicostella Cl. St. Ulrich, 15. VII. Raschötz, 1. Vll. 
Paneveggio. 

Psecadia bipunctella F. Waidbruck. 

Depressaria pulcherimella Stt. St. Ulrich. Prinz legit. 

Anchinia laureolella H.-S. 21.VII. Regensburger Hütte. 

A. dolomiella Mn. u. Rgh. Schlern, Schluderbach. 

A. erisescens Frey Schlern. Prinz legit. 

Borkhausenia nubilusa H.-S. Gröden. 

B. similella Hb. VII. St. Ulrich. 

B. stipella L. 24.VI., 2. VII. St. Ulrich. 


ELACHISTIDAE. 


Epermenia scurella H.-S. 24. VI, VII. St. Ulrich, VII. Lusia- 
Paß, 22. VII. Col Rodella, VII. Karer See bei der Kölner Hütte. 

Scythris obscurella Sc. 23. VII. Wolkenstein. 

S. elacialis Frey VII. Vajolet-Hütte. 

S. laminella H.-S. 24.VI. St. Ulrich. 

Stagmatophora serratella Tr. 1. VII. Paneveggio. 

Pancalia leuwenhoekella L. 29. VI. Confinboden (Seiser Alpe). 

Coleophora viminetella Z. 2. VII. St. Ulrich. 

C. ornatipenella Hb. 18. VII. Stilfserjoch. 

C. aeripennis Wck. VIl. Lusia-Paß. Im Staudinger-Rebel- 
Katalog nur von Piemont und Norwegen angegeben. Rebel 
vidit. 

C. onosmella Brahm. VII. St. Ulrich. 

C. therinella Tgstr. 24. VI. St. Ulrich. 

C. lineariella Z. 15. VIII. Raschötz. Prinz legit. 

Elachista immolatella Z. 22. VIII. St. Ulrich. Prinz legit. 

E. subocellea Steph. 22. VIII. St. Ulrich. Prinz legit. 


TALAEPORIIDAE. 


Bankesia alpestrella Hein. Grödner Tal. Neu für Tirol. 
Solenobia pineti Z. VII. Sella-Joch. 


114 


TINEIDAE. 


Melasina lugubris Hb. St. Ulrich, 2. VIII. Regensburger Hütte. 

Narycia astrella H.-S. VII. St. Ulrich. Rebel und Hartig vid. 

Euplocamus anthracinalis Sc. Waidbruck. 

Scardia boleti F. 2. VII. Paneveggio. 

Tinea arcella F. 2.VIl. St. Ulrich. 

T. cloacella Hw. 2.VII. St. Ulrich. 

T. fuscipunctella Hw. St. Ulrich. Prinz lesit. 

Monopis feruginella Hb. VII. Regensburger Hütte. 

Myrmecozela ochracella Tgstr. 24.VIl. Grödner Joch. 

Incurvaria rupella Schiff. 1. VII. Schlern, 8.Vll. Karer See, 
28. VII. Sella-Joch, 30. VIII. Tschier Spitzen. 

I. trimaculella quadrimaculella Höfn. VII. Lusia-Paß. 

I. vetulella Z. VII. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte. 

I. provectella Heyd. 5. VII. St. Ulrich. 

Nemophora pilulella Hb. 24. VI. St. Ulrich, 1. Vll. Paneveggio. 
8. VII. Falzarego-Paß. 

N. pilella F. VIl. Schluderbach. In der Form magna Z. 

N. swammerdammella L. 1.VII. Panevegsio. 

Nemotois metallicus Poda. Uebergang zur ab. aerosellus Z. 
24. VI. St. Ulrich. 


115 


Revision und Neubeschreibungen asiatischer 
Procris-Arten. 
Von B. Alberti, Merseburg. 
Hierzu Tafel VI—-VII. 
(Schluß.) 


Procris subtristis ssp. dolosa Stgr. 


Sowohl Staudinger als auch Jordan sehen dolosa als eigene 
Art an. Staudinger beschreibt dolosa nach 2 5 von Usgent, 
1 von Samarkand und 1 SQ vom Transalai, welch letztere er 
als Unterart subdolosa wieder abtrennt. Ueber diese letztere wird 
später das nötige gesagt werden, denn sie ist von dolosa durch- 
aus artverschieden. Dagegen sind die dolosa-Typen von Usgent 
und Samarkand keine eigene Art, sondern gehören, wie die Unter- 
suchung des Genitals einwandfrei ergab, als Unterart zu subtristis. 
Darüber hinaus fand ich aber, daß auch der größte Teil der 
Typenserie von amaura Stgr., welche der Autor als gute Art ansah, 
nicht artverschieden von subtristis und dolosa ist. Die Unter- 
schiede, welche Staudinger in der Urbeschreibung für amaura 
und dolosa angibt, sind überdies recht belanglos. Er sagt, die 
Vorderflügel von amaura hätten eine andere, mattere, mehr oliv- 
grüne Farbe als die von dolosa und die Hinterflügel seien weniger 
tiefschwarz. Dieses letztere Merkmal trifft zu, aber nur für die 
echte amaura, die in wenigen Stücken in der amaura-Typenserie 
enthalten ist und weiter unten als gute Art beschrieben wird. 
Zu alledem findet sich in der Urbeschreibung noch ein recht 
störender Druckfehler, indem es zweimal bei Vergleichen mit 
amaura statt dolosa incerta heißt. 

Von der Form dolosa liegen mir außer den Typen dieser 
Form und den unter amaura steckenden Typen eine kleine Serie 
aus der Püngelersammlung, 1 SQ aus der Sammlung Daniel und 
ein weiteres Pärchen aus meiner eigenen Sammlung vor. Alle 
diese Tiere unterscheiden sich von subtristis durch die viel ge- 
ringere Größe, 22—24 mm Spannweite beim 3’, 20—23 mmbeim 9. 
Flügelform, Fühlerbildung, Ventralplatte und Genitalapparat da- 


116 


® 


gegen sind ganz gleich denen der Stammform. Das Bild der 
Hinterleibsöffnung ist allerdings bei den beiden Usgent-Typen 
ein anderes insofern, als der Genitalapparat unter Erweiterung 
der Oeffnung etwas mehr hervortritt, so daß nicht nur die dor- 
salen und ventralen Valvenvorsprünge, sondern auch der aus- 
gebuchtete Verbindungsteil sichtbar sind und ein scheinbar an- 
deres Genital vortäuschen. Als ich aber unter den Püngeler- 
Stücken ein ganz gleich aussehendes 5 fand und das heraus- 
präparierte Genital in nichts von dem eines normalen dolosa- 
Stückes und dem der subtristis-Cotype abwich, war erwiesen, 
daß auch die Usgent-Typen von dolosa zu subtristis gehörten. 
Ich konnte daher auf eine Genitaluntersuchung bei ihnen ver- 
zichten. Beide Formen der Hinterleibsöffnung sind abgebildet. 
Farbe und optischer Glanz der Vorderflügel von dolosa sind etwas 
variabel, so daß Staudinger wohl auch hierdurch zu seiner 
Zerlegung der subtristis-Gruppe in drei Arten kam. Die Schwär- 
zung des Außenteils der Vdil. ist verschieden stark ausgeprägt, 
manchmal fast nur auf die Fransen beschränkt, gelegentlich die 
ganze Außenhälfte des Flügels verschwärzt, wie bei subtristis. 
Das Grün ist oft braunstichig, wie bei den meisten amaura- 
Typen und dem J’ der Daniel-Sammlung, gelegentlich stark blau- 
stichig, oder fast ganz dunkelblau. Vielleicht bilden die über- 
wiegend braunstichigen Stücke von Margelan eine gute Unterart. 
Auch der optische (zlanz kann gelegentlich auf der ganzen Vdil.- 
Fläche stärker auftreten. Als hauptsächlicher Unterschied zwischen 
dolosa und subtristis bleibt jedenfalls die geringere Größe und 
im Durchschnitt weniger starke Verschwärzung der Vfl. bei ersterer. 

Die geographische Abgrenzung von subtristıs gegen dolosa 
ist noch ganz unklar, die vorliegenden dolosa-Falter stammen von 
Usgent, Margelan, dem Sarawschan, Aksu und dem ganzen Tian- 
schan-Gebirge. 

Procris subdolosa Stgr. 

Diese von ihrem Autor lediglich als etwas fragliche Unterart 
von dolosa benannte Form ist tatsächlich eine gute Art. Als 
Typen haben zu gelten das bereits von Staudinger eingehend 
besprochene Pärchen vom Transalai. Was Jordan im „Seitz“ 
über die Valven von dolosa schreibt, trifft nur für subdolosa zu. 
Auch die Angabe, die Hinterflügel von dolosa seien heller als 
die von subtristis oder amaura, trifft nicht zu, zumal in den Ur- 
beschreibungen gerade das Gegenteil steht. Wohl aber gilt dieses 
Merkmal für subdolosa. Ich wiederhole kurz die Beschreibung 


117 


und ergänze sie zugleich an Hand des Typenpaares und je eines 
& , die mit der Bezettelung „Samarkand“ bezw. „Tura“ vorliegen. 

Kleiner als subtristis und auch als dolosa, 5-Type 20, 9- 
Type 17 mm Spannweite. Vdfl. beider Geschlechter gleichmäßig 
grün und mit lebhafterem Glanz als bei dolosa, Htfl. gleichmäßig 
schwarzbraun, doch nicht ganz so tief wie bei subtristis und do- 
losa. Die Fransen heben sich bei den Vdfl. wenig dunkler von 
der Grundfarbe ab. Unterseite, besonders der Hinterflügel stark 
grün bestäubt und schillernd. Kopf, Thorax und Bauchseite des 
Hinterleibs glänzend grün, letzterer oben weniger glänzend. Fühler- 
schaft bei 5’ und 9 gegen das Ende zunehmend dicker werdend, 
beim 5 kräftig gekämmt, die letzten 3 Glieder nur gesägt bezw. 
verwachsen, die des 2 mäßig deutlich gesägt. Im ganzen er- 
scheinen die Fühler durchaus stumpf endend. Die Ventralplatte 
des 5’ reicht bis zum Hinterleibsende (Unterschied von amaura), 
in der Oeffnung fallen die langen, oft kreuzweise übereinander 
liegenden Chitinfortsätze der Valven sehr stark auf. Die Ventral- 
platte des 2 ist nicht gut erkennbar, sie ist stark deformiert. 
die Vagina offenbar nur halbbedeckend. 

Der Genitalapparat des 5 zeigt die Valven abgestutzt, am 
Ende etwas gezähnelt und vor dem ventralen Ende die langen 
Fortsätze. Der Aedoeagus ist relativ kurz, mit einem halbkreis- 
förmig gebogenen Dorn im oralen Teil und analwärts mit einem kur- 
zen,analwärts in einzelne Dornspitzen auslaufenden bezw. mit die- 
sen besetzten Chitinwulst, wie ich ihn bisher bei keiner anderen Pro- 
cris-Artsah. Uncus lang und dünn, Saccus nur schwach entwickelt. 

Auf Grund einer mir von Dr. Jordan -Tring übersandten 
Skizze des 5 -Hinterleibes der Procris pamirensis Hmps., die mir 
in Natur unbekannt ist, muß ich annehmen, daß pamirensis art- 
gleich mit subdolosa ist, da die Ventralpatte des 5 ebenfalls bis 
zur Hinterleibsöffnung reicht und in ihr die sehr charakteristischen 
langen Chitinfortsätze der Valvenenden wie bei subdolosa sichtbar 
sind. Auch die Beschreibung der Art steht mit dieser Annahme nicht 
in Widerspruch. 

Procris amaura Stgr. 

Staudinger beschrieb 1887 amaura als gute eigene Art, 
Jordan stellte sie im „Seitz“ als Form zu subtristis. Wie ich 
schon bei Besprechung der Pr. subtristis ssp. dolosa erwähnte, 
gehört der größte Teil der amaura-Typenserie zu dieser. Nur 
ein S’® von Samarkand und 1 5° von Margelan gehören einer 
guten besonderen Species an, für die der Name amaura nunmehr 


118 


einzutreten hat. Da das 5 von Margelan von dem Pärchen von 
Samarkand im äußeren Habitus recht verschieden ist (größer, 
dunkler grün, dichter beschuppt), so lege ich die Stücke von 
Samarkandals Arttypen fest und beschreibe die amauranach ihnen. 

Spannweite beim 5 wie auch beim @ 20 mm. Flügel schmal, 
dievorderenziemlichlebhaftund gleichmäßig grün, dieFransen dunk- 
ler, ziemlich stark abstechend. Hinterflügel gleichmäßig schwarz- 
braun, alle Flügel etwas dünner beschuppt als bei dolosa, Unter- 
seite ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax, Hinterleib grün- 
glänzend. Fühler wie bei subdolosa, kräftig, stumpf endend, der 
Fühlerschaft bei 5 und @ gegen das Ende zu dicker werdend, 
beim 5 mit langen, ziemlich anliegenden Kammzähnen, die letzten 
4 Glieder nur gezähnt bezw. verwachsen. Fühler des % gegen 
das Ende zu schwach gesägt. 

Die Ventralplatte des 5 ist von der bei subtristis und sub- 
dolosa deutlich verschieden. Sie erreicht das Hinterleibsende nicht 
(Unterschied von subdolosa) und läßt eine schmale, helle, unchiti- 
nisierte Zone zwischen diesem und sich. In die Hinterleibsötifnung 
ragen lange Chitinfortsätze der Valven genau wie bei subdolosa. 
Die Ventralplatte des © ist grade abgegrenzt, erreicht aber den 
Ovipositor nicht ganz (Unterschied von subtristis). Das Genital 
der Type wurde nicht untersucht. 

Von der Firma Staudinger u. Bang-Haas erhielt ich eine 
Procris-Form aus dem Hissar-Gebirge, gefangen im Juni, welche 
im äußeren Habitus von der soeben beschriebenen amaura deutlich 
abweicht, aber in der charakteristischen Beschaffenheit des 5- 
Hinterleibsendes dieser ganz gleich ist, so daß ich sie bedenkenlos 
zu amaura stelle. Zu den Tieren vom Hissargebirge, die vom 
sleichen Fundort und wohl aus der gleichen Quelle stammend 
auch in der Püngelersammlung und in der SIg. Daniel vertreten sind, 
fand ich in ersterer ein ganz passendes 9, bezettelt „Sarawschan 
2500 m“. Alle Tiere sind untereinander gleich und ich möchte sie als 
gute Unterart der amaura betrachten. Diese Form sei Herrn Bang- 
Haas gewidmet und mag als ssp. banghaasi in die Literatur einge- 
führt werden. Ich beschreibe dieneue Unterartnach 7 5 vom Hissar- 
Gebirge und 1 @ vom benachbarten Sarawschan wie folgt: 

Spannweite der S 19—22 mm, des 9 21 mm. Flügel-Form 
wie bei amaura, doch die Vdfl. oberseits nicht lebhaft grün sondern 
sehr stumpf dunkelgrün, die Fransen heben sich kaum ab. Die 
Htfl. gleichmäßig schwarzbraun, deutlich dichter beschuppt und 
dunkler als bei amaura. Unterseite der Flügel ohne grüne Be- 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H. 3. 2 119 


stäubung, Kopf, Thorax, Hinterleib grün oder bräunlichgrün glän- 
zend. Fühlerbildung und Ventralplatte wie bei der Stammform. 

Die Genitalarmatur von amaura beschreibe ich nach 3 Präpa- 
raten der ssp. bang-haasi. 

Valven ganz ähnlich denen von subdolosa, doch die Valven- 
enden spitzer zulaufend, der Fortsatz vor dem ventralen Ende 
etwas länger und schlanker als bei subdolosa. Der Aedoeagus 
ebenfalls länger, schlanker, in seinem oralen Teil ein kräftiger, 
fast gerader Dorn, im analen Teil ein gebogener zweiter Dorn. 
Uncus lang, mäßig dick, Saccus als schwacher Höcker entwickelt. 

c-Holotype und 4 Paratypen der neuen Unterart in coll. 
m., 1 Paratype in coll. Daniel, Allotype und 1 5S-Paratype in der 
Püngelersammlung des Zoolog. Museums Berlin. 


Procris obscura Zell. 


Diese von Zeller 1847 beschriebene Procris-Art (10) ist eine 
der variabelsten, die ich kenne. Ihre Verbreitung reicht von Nord- 
afrika über Vorderasien bis zum Kaukasus und greift auch nach 
Europa über, wo sie auf der südlichen Balkanhalbinsel keine 
seltene Erscheinung ist. Früher als Form von Pr. geryon Hbn. auf- 
gefaßt, wurde sie schon von Staudinger 1862 wieder als gute Art 
bestätigt und auch von Jordan im „Seitz“ als solche aufgeführt. 

Die Namensform ist von Rhodos beschrieben, mir aber von 
dort unbekannt, nach Staudinger aber in gleicher Ausprägung 
auch von Beyrut in Syrien, woher mir eine größere Serie vorliegt. 
Ich wiederhole die Beschreibung kurz nach diesen Stücken. 

Spannweite der 5 20—26 mm, der 2 19—24 mm, beide Ge- 
schlechter also fast gleich groß. Vdfl. schmal, dick und meist stark 
glänzend spangrün oder blaugrün beschuppt, Fransen schwärzlich. 
Htfl. ebenfalls dicht bräunlichschwarz bestäubt, doch wurzelwärts 
aufgehellt, Fransen ebenfalls dunkel. Unterseits die Vorderränder 
aller Flügel leicht grün oder blau bestäubt. Kopf, Thorax und 
Bauchseite des Hinterleibs ziemlich glänzend grün, Dorsalseite des 
Hinterleibs schwärzlich. Fühler stumpf, letzte 9 Glieder verwachsen, 
beim 2 deutlich gegen das Ende zu verdickt. Die Fühler sind bei 
beiden Geschlechtern meist länger und kräftiger als bei geryon. 

Die Ventralplatte des 5 reicht bis zum Hinterleibsende und 
ist meist deutlich eingekerbt. In der Hinterleibsöffnung sieht man 
die unbewehrten Valvenenden und ferner meist das Aedoeagus- 
ende hervorschauen. Dies letztere erscheint mir ziemlich konstant 
und charakteristisch für obscura. Ich fand dieses Merkmal häu- 


120 


figer sonst nur noch bei Pr. manni. Led. Die Ventralplatte des % 


ist gerade abgegrenzt, den Ovipositor fast erreichend. 

Der Genitalapparat hat unbewehrte Valven. Der Aedoeagus 
ist sehr charakteristisch, ungewöhnlich lang, dabei dünn und mit 
kräftiger kolbiger Aussackung am oralen Ende. In seinem Innern 
führt er durch die ganze Länge eine kräftige Chitingräte, wie sie 
Naufock treffend benannt hat. Der Uncus ist lang und kräftig, 
der Saccus als deutlicher Höcker entwickelt. 

1862 beschrieb Staudinger (l.c.) nach Stücken von Brussa 
eine Procris anceps als eigene Art, die er später in seinem Katalog 
als Unterart zu geryon zog. Jordan dagegen stellt diese Form 
im „Seitz“ als Unterart zu obscura, während sie von anderen 
Autoren noch bis in die neueste Zeit als Form von geryon auf- 
gefaßt wird. Ich muß mich nach den Ergebnissen der Genital- 
untersuchung durchaus der Auffassung Jordans anschließen. Die 
Typen von anceps in der Staudingersammlung habe ich einge- 
sehen. Der Autor führt als Unterschied gegen obscura die mehr 
grünen oder goldgrünen und stark glänzenden Vorderflügel an 
und als Unterschied gegen geryon die längeren und dickeren 
Fühler und die besonders in der vorspringenden Analecke der 
Hinterflügel dichtere und dunklere Beschuppung. Die Färbung 
der Typen ist m. E. nicht ganz einheitlich, auch unter syrischen 
obscura kommen nicht selten Stücke mit mehr gelblichgrünem 
und stark glänzenden Kolorit der Vdfl. vor. Mir scheint anceps 
keine sonderlich prägnante Unterart zu sein, denn anceps-ähnliche 
Tiere liegen mir aus allen Teilen des obscura-Verbreitungsgebietes 
fast in größerer Zahl vor als solche vom Typ der Beyrut-Tiere, 
so aus Ankara, Mardin, Palästina, Damiette in Aegypten usw., 
z. T. noch stärker goldgelb und glänzender als die anceps-Typen. 

Wahrscheinlich wird ein späteres ausführliches Studium von 
Procris obscura zur Aufstellung sehr zahlreicher Lokalrassen führen. 
Nachstehend möchte ich nur 2 prägnante obscura-Formen, die 
zugleich extreme Variationsrichtungen darstellen, nomenklatorisch 
festlegen. 

Aus der Sammlg. Osthelder liegt mir ein SQ vor, bezettelt 
„Talysch, Kaukasus, VI*.!) Das 5 hat 30 mm, das 9 26mm Spann- 
weite. Die Sammlg. des Zool. Museums Berlin enthält ferner 1 5, 
bezettelt „Caucasus, v. Eversmann” von 32 mm Spannweite. Die 
Vdfl. der Kaukasus-Stücke sind ganz dick grün oder blaugrün, 
beim © fast blau beschuppt und zeigen nur geringen optischen 

1) Das Talysch-Gebiet liegt genauer am Südwestrand des Kaspischen Meeres. 


= 121 


Glanz, die Htfl. sind kräftig schwarzbraun, wurzelwärts etwas 
heller. Fransen aller Flügel dunkel und abstechend, Kopf, Thorax, 
Hinterleib, letzterer besonders unten, grünglänzend. Fühler lang 
und dick. Ohne Genitaluntersuchung wären diese riesigen Stücke 
nicht als obscura-Form erkennbar gewesen. Ich benenne sie ssp. 
maxima nov. ssp. Holo- und Allotype vom Talysch-Gebiet in coll.’ 
Osthelder, 1 5 -Paratype in der Sig. des Zool. Museums Berlin. 

Von der Firma Staudinger u. Bang-Haas erhielt ich mit der 
Fundortangabe „Amasia“ 3 &, 1 @ die ebenfalls eine gute Unter- 
art darstellen und wie folgt beschrieben seien: Spannweite der 5 
26—29 mm, des © 23 mm. Vdfl. grün, ohne blauen Einschlag, 
beim 9 bräunlichgrün, optischer Glanz gering. Htfl. sehr dünn 
beschuppt, nur die Fransen stark kontrastierend dunkler. Auch 
die Vdfl. sind relativ dünn beschuppt, so daß die Tiere ähnlich 
kleineren Stücken von Pr. statices werden. Auch hier wäre ohne 
Genitaluntersuchung die Artzugehörigkeit nicht zu ermitteln ge- 
wesen. Ich benenne diese Form wegen ihres blassen Gesamt- 
eindrucks ssp. pallida nov. ssp. Holo- und Allotype sowie 1 J- 
Paratype in coll. m, 1 5-Paratype in coll. Daniel. 

Genitalapparat und Ventralplatte aller angeführten obscura- 
Formen sind vollständig gleich denen der Stammform, lediglich 
Größenunterschiede sind vorhanden. 


Procris mystrocera Püng. 


Diese Art mit geknöpften Fühlerenden hat Püngeler nach 
einem einzelnen %' von Schahkuh in Persien beschrieben (11). Bei 
Durchsicht der Staudingersammlung stieß ich auf ein zweites |, 
welches unter capitalis steckte, und ebenfalls den Fundortzettel 
„Schahkuh“ trägt. Dieses Tier sieht von der Type recht ver- 
schieden aus und ist der capitalis Stgr. äußerlich viel ähnlicher 
als Püngelers Stück. Es ist größer als dieses, 20 mm gegen 17 mm 
Spannweite der Type, weniger dicht beschuppt und mit matterem 
Grün der Vdfl. Die schmale Flügelform hat es aber mit der Type 
gemein. Ganz verschieden und hieran sicher unterscheidbar sind 
capitalis und mystrocera aber in der Bildung der Ventralplatte 
des 9’ und im Genitalapparat. Diesen konnte ich dank dem Ent- 
gegenkommen von Herrn Bang-Haas bei dem Stück der Stau- 
dingersammlung herauspräparieren und damit die Art eindeutig cha- 
rakterisieren. DieV entralplatte erreicht bei capitalis das Hinterleibs- 
ende, in dessen Oeffnung die einfach geformten Valven stark hinein- 
ragen. Bei mystrocera erreicht die chitinisierte Ventralplatte das 


122 


Hinterleibsende nicht und bei der Type sieht man die Valvenenden 
nur ganz wenig aus der Oeffnung des Hinterleibs hervorschauen. Bei 
dem Staudinger-Stück war der Genitalapparat stark vorgestülpt. 

Die Genitalarmatur von capitalis zeigt einfache Valven, der 
Aedoeagus ist schlank und hat einen kleinen, fast geraden und 
spitzen Dorn im analen Teil. Der Uncus ist sehr lang, der Saccus 
kaum angedeutet. Die Valven von mystrocera sind schmal, gleich- 
falls ohne Zähne oder Fortsätze, und sind schief abgestutzt. Der 
Aedoeagus ist außerordentlich charakteristisch, er besteht aus 
einer sehr langen, ganz dünnen Chitinröhre, deren letztes Ende 
möglicherweise beim Abbrechen der letzten Hinterleibssegmente 
für die Präparation nicht mit erfaßt wurde, weil eine orale Aus- 
sackung und die Einmündung des Ductus ejaculatorius beim Prä- 
parat nicht erkennbar sind. Durch die Röhre zieht sich ein langer 
dünner Chitinfaden, ähnlich wie beiPr. notata Zell. Der Uncus ist 
mittellang, viel kürzer als bei capitalis, ein Saccus nicht erkennbar. 

Aus einer Skizze des Hinterleibsendes der mir in Natur unbe- 
kannten Procris chalcoclora Hmps., welche ich der Freundlichkeit 
von Herrn Dr. Jordan verdanke, ist zu ersehen, daß dieses mit 
dem von mystrocera ganz übereinstimmt, so daß ich die Möglichkeit 
hier andeuten will, daß beide artgleich sind, wobei dann der chal- 
coclora die Artpriorität zukäme. 


Im vorstehenden systematischen Teil sind nicht alle aus Asien 
beschriebenen Arten und Formen der Gattung Procris behandelt 
worden. Erwähnt wurde bereits, daß alle ostasiatischen Formen, 
— ihre Zahl ist übrigens nur gering, — außer Betracht geblieben 
sind. Dabei handelt es sich zunächst um die Formen chinensis 
Fldr., esmeralda Bilr., und tristıs Brem. Nach dem vorliegenden 
Material sind diese alle nichts als mehr oder weniger charak- 
teristische Unterarten von Procris pruni Schiff. 

Ganz unklar ist mir noch die Stellung der Procris elegans 
Pouj. und der zu ihr in Beziehung gebrachten pekinensis Draes. 
Es besteht Grund zu der Annahme, daß diese Formen überhaupt 
nicht zu Procris sondern möglicherweise zu llliberis gehören. 

Inzwischen habe ich durch liebenswürdige Vermittlung von 
Herrn E. Moebius, Radebeul, die Type von Procris pekinensis 
Draes. einsehen können und dabei mit Sicherheit festgestellt, 
daß es sich in der Tat hier um keine Procris-Art handelt, das 
Tier vielmehr wahrscheinlich in den Verwandtschaftskreis des 
Genus Illiberis gehört. Da ich diesen schwierigen Formenkreis 


123 


bisher nicht untersuchen konnte, bleibt die endgültige Einordnung 
von pekinensis sowie die Frage, ob es sich hier überhaupt um 
eine neue Art handelt, offen. Die gelben Haarstreifen an den 
Seiten des Hinterleibs, welche der Autor als charakteristisch für 
seine Art hervorhebt, sind wenig aufiallend und mehr schmutzig 
gelbbraun. Sie finden sich auch bei Stücken meiner Sammlung 
aus dem Jlliberis-Formenkreis, deren Bestimmung noch aussteht, 
da für die Fixierung dieser ganz eintönigen Tiere eine vollständige . 
Genitaluntersuchung, genau wie bei Procris, unerlässlich ist. 

Die auf Vorderasien beschränkte Procris amasina H. Sch. wurde 
bereits von Naufock (12) als selbständige Art erkannt, die mit 
pruni, wohin sie Jordan im Seitz stellt, nichts zu tun hat. Naufocks 
Arbeit enthält auch die Beschreibung u. Abbildung des J -Genital- 
apparates, so daß sich eine Wiedergabe an dieser Stelle erübrigt. 

Ungeklärt muß auch heute noch die Frage bleiben, zu welcher 
Art mollis Gr. Grshm. zu stellen ist. Wahrscheinlich wird die 
kurze, völlig unzulängliche Urbeschreibung dieses Tieres vom 
Kuku-nor niemals eine Klärung zulassen, wenn nicht irgendwo 
noch die Typen erhalten sind. Ich neige der Ansicht zu, daß 
mollis mit hamifera gleichzusetzen ist, da diese in China und 
weiter östlich die einzige Vertreterin der budensis-Gruppe, zu 
der wohl auch mollis gehört, zu sein scheint. 

Ebenso unklar bleibt die Artzugehörigkeit von paupera Christ. 
Auch hier ist die Urbeschreibung völlig unzulänglich. Es mag 
richtig sein, diese Form als zu volgensis gehörig anzusehen, wohin 
sie Jordan im Seitz als Synonym stellt. 

Einen Anhalt für die systematische Stellung von uralensis 
Gr. Grshm. erlangte ich durch Untersuchung einiger stumpffühleri- 
ger Tiere aus dem Alai, dem Kaukasus und Armenien, Diese er- 
wiesen sich überraschend alle als echte statices, wodurch zu- 
gleich unsere Kenntnis von der Verbreitung dieser in Mitteleuropa 
häufigsten Procris-Art sehr erweitert wird. Es wird hierdurch 
weiter sehr wahrscheinlich, daß uralensis ebenfalls zu statices 
gehört, und somit die bisherige Ansicht über die systematische 
Stellung dieser Form gültig bleibt. Im übrigen wird die Ver- 
breitung von Procris statices und ihrer nächstverwandten Arten 
ein lohnendes Thema für eine besondere Abhandlung darstellen. 

VonProcris duskei Gr. Grshm. undihrer Form aerea Gr. Grshm,, 
beide aus Persien beschrieben, habe ich Material oder Anhalts- 
punkte für ihre systematische Stellung leider nicht erlangen können. 
Alle weiteren nicht berücksichtigten Procris-Arten, soweit sie 


124 


in Asien vorkommen, haben ihre Hauptverbreitung in Europa 
und sollen hier nicht behandelt werden. Besondere asiatische 
Formen sind von ihnen bisher nicht beschrieben worden. 


Nachtrag (bei der Korrektur). 

Nach Abschluß der vorstehenden Untersuchungen erhielt 
ich von Herrn Dr. Bytinski-Salz, Padua, 3 J' und 3 © einer 
Procris-Form, die zu einer Neubeschreibung Veranlassung geben. 
Diese neue Form steht der Procris graeca Jord. äußerst nahe. 
Leider ist das Material zu gering, um eine sichere Entscheidung 
darüber zu treffen, ob es sich hier nur um eine durch Ueber- 
gänge mit graeca verbundene Unterart dieser oder bereits um 
eine konstant verschiedene gute Species handelt. Ich führe das 
Tier daher zunächst als Procris graeca ssp.? nersica nov.ssp.? in die 
Literatur ein, obwohl nach den grundsätzlichen Ausführungen in 
der Einleitung dieser Arbeit die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß 
man berechtigt ist, die neue Form als Species zu betrachten. 

Von den vorliegenden Tieren sind bezettelt 2 5, 229 mit 
„Iran“, 15,1 © mit „Iran, Keredj, 1200m, 1936, Brandt”. Spann- 
weite der / 22-23 mm, die der 2 20—22 mm. Im äußeren Habi- 
tus ganz wie kleine sraeca, die Fühler scheinen mir etwas kräftiger 
und die der © im letzten Drittel gegen die Spitze zu leicht ver- 
dickt und etwas stärker gesägt als im Durchschnitt bei graeca. 

Die Ventralplatte ist bei allen 3 5 übereinstimmend etwas 
weiter vorgezogen als bei graeca und überdies charakteristisch 
löffelartig gewölbt, während sie bei graeca flach erscheint. Auch 
ist die Einkerbung am Ende etwas weniger stark als bei dieser. 
Beim © finde ich keine Verschiedenheiten in der Ventralplatten- 
bildung von der beim graeca-Q. 

Der Aedoeagus ist nicht verschieden von dem bei graeca. 
Bei der Valve dagegen zeigt sich an den hergestellten 2 Prä- 
paraten ein leichter Unterschied derart, daß der zahnartige Vor- 
sprung in der Mitte des Unterrandes etwas länger ist und weniger 
breit der Valve entspringt, im ganzen also auch schlanker er- 
scheint. Auch ist der Winkel, den Mittelachse des Zahnes und 
Valvenrand bilden, spitzer als bei graeca. Im ganzen betrachtet, 
steht die Valvenform bei persica etwa in der Mitte zwischen 
der bei graeca und chloros Hbn. Dies ist vielleicht von gene- 
tischem Interesse, denn wir haben damit eine auffallend kon- 
stante Entwicklungsreihe der Valve, die bei syriaca beginnend 
über graeca, persica, chloros bis chloronota läuft. 


125 


Ein früher bereits vom Elburs-Gebirge flüchtig untersuchtes 
Stück, welches ich damals zu graeca stellte, liegt mir leider 
nicht mehr zu erneutem Vergleich vor. Die Untersuchung wei- 
teren Materials aus den fraglichen Gegenden wird von großem 
Interesse für die systematische Stellung der neuen Form und 
weiter für die Frage sein, ob hier erstmalig eine intraspezifische 
Genitalvariante als Rassenmerkmal bei einer Procris-Art vorliegt. 

Holo- und Allotype der persica von Keredj, ferner 1 J%, 
als Paratypen, bezettelt „Iran“, in coll. Bytinski-Salz,1 5 @ eben- 
daher in coll. m. 


Beiträge 
zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas. 


Von O. Holik-Prag. 
(Fortsetzung.) 
11.') 
Zyg. (Hyala Hb.) punctum O. 


Die Art ist im :ganzen Gebiet verbreitet. Aus Istrien 
erwähnt sie Hafner’) von den Abhängen bei Salcano, nörd- 
lich von Görz, wo sie Mitte Juni selten sein soll. Im Zusam- 
menhang mit der Population von Salcano dürften die Fund- 
stellen bei Kronberg und Heiligenkreuz (Stauder), ferner jene 
bei Oberfeld in der Nähe von Wippach (früher zu Krain ge- 
hörig) stehen, wo sie Mann°) fand. Bei Triest soll sie nach 


| Seit Erscheinen des ersten Teiles dieser Arbeit (vgl. Mitt. d. Münch. 
Ent. Ges. 1936, H. III, und 1937, H. I) hatte ich Gelegenheit, umfangreiches 
Material des Naturhistorischen Museums in Wien, des Nationalmuseums in 
Budapest und des Bosnisch-herzegowinischen Landesmuseums in Sarajewo 
zu vergleichen. Auch stellten mir verschiedene Privatsammler ihre Schätze 
zur Verfügung. Ich bin den Herren Prof. Dr. Rebel-Wien, Dr. Zerny-Wien, 
Dr. Schmidt-Budapest, Winneguth-Sarajewo, J. Hafner-Laibach, Thurner- 
Klagenfurt, Zukowsky-Hamburg, Dr. Alberti-Magdeburg und Dr. Schwarz- 
Prag zu besonderem Danke verpflichtet, weil sie es mir ermöglichten, die 
vorliegende Arbeit auf bedeutend breiterer Grundlage fortzusetzen. 

®) Hafner J., Verzeichnis der bisher in Krain beobachteten Groß- 
schmetterlinge. 2. Aufl. Laibach 1930. (Ungedruckt. Manuskriptabschrift,) 

3) Mann J., Aufzählung der Schmetterlinge, gesammelt auf einer Reise 
nach Ostkrain und dem Küstenlande, — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 4., 1858, 
S, 554, 


126 


Carrara (vgl. Stauder, Faunula) im Juni, Juli gemein sein. Im 
eigentlichen Istrien, südlich von Triest, hat Stauder Zyg. punc- 
tum OÖ. nicht angetroffen. 


Von der kroatischen Adriaküste (Susak) beschreibt 
Reiß die var. kolbi: verringerte Fleckenzeichnung, etwa wie 
var. ıfala Bgif., schmal- und spitzflügeliger als andere punctum- 
Rassen, Rot mit etwas weniger Gelbmischung und Hil.-Saum 
eher etwas schwächer als bei der Typenrasse. Die var. kolbi Reiß 
ist wahrscheinlich identisch mit ssp. dalmatina Bsd. oder eine 
dazu gehörige Lokalrasse.'!) — Aus diesem Gebiet wird Z. punc- 
tum O. schon von Mann erwähnt. Er will die Raupe erwachsen 
auf Salvia officinalis gefunden haben. Das können nur Raupen 
gewesen sein, die zum Zwecke der Verpuppung ihre Futter- 
pflanze, Eryngium campestre L., verlassen hatten. 

Eine von Nadbyl gefangene Serie Z. punctum OÖ. aus Mittel- 
dalmatien (Zara, 25.—28.V. 1931) steckt in meiner Sammlung. 
Ich betrachte diese Rasse als die von Boisduval beschriebene 
Zyg. dalmatina. Die Begründung für meine Ansicht habe ich 
an anderer Stelle’) gegeben. Boisduvals Urbeschreibung lautet: 

„Alis anticis subdiaphanis, cyaneis, maculis duabus elongatis, puncto 
costali maculaque postica ovata rubris; posticis rubris margine cyaneo; 
antennis vix clavatis.” 

Auffallend ist bei dieser Rasse die Kürze des vorderen 
Basalfleckes. Bei ungarischen Stücken und der wahrscheinlich 
auch zur Nominatrasse gehörigen Wiener Population ist dieser 
lang ausgezogen, reicht nahezu bis zum Beginn des Apikal- 
fleckes, manchmal auch noch weiter. Bei meinen Stücken aus 
Zara erreicht er meist nicht einmal den Zellpunkt. Auffallend 
klein ist auch der Apikalileck, der nur sehr selten mit dem 
Zellpunkt verbunden ist. Der Hinterrandstreifen ist etwas ein- 
geschnürt und füllt den Raum zwischen den ihn begrenzenden 
Adern meist nicht aus. Die Grundfarbe ist dunkler als bei der 
Nominatrasse, Breite des Marginalbandes wie bei der ungari- 
schen Rasse. Von Herrn Dr. Verity erhielt ich einige Stücke 
der var. itala Bgff. aus Florenz. Bei dieser Rasse ist das Rot- 
muster noch weiter reduziert und das Marginalband ist breiter, 

1) Die Cotypen von var. kolbi Reiß im Ung. Nat. Mus, (5?) stimmen in 


der Zeichnung völlig mit ssp. dalmatina Bsd. überein, desgleichen Stücke 
aus Zengg, obwohl bei letzteren der Basalfleck etwas besser entwickelt ist. 


2) Holik O,., Zyg. lathyri Bsd. und Zyg. dalmatina Bsd. — Ent. Rund- 
schau, 53., 1935, S. 56. 


127 


auch ist sie etwas größer. Sonst besteht aber große Ueber- 
einstimmung zwischen var. itala Bgff. und ssp. dalmatina Bsd. 
Die Boisduvalsche Type soll zwar aus Ragusa stammen. Die 
dort fliegende Population stimmt aber mit Beschreibung und Bild 
nicht überein, so daß ich an eine Fundortverwechslung glaube. 

4 53 aus Knin, leg. J. Hafner, passen zu den Stücken aus 
Zara, wenn auch der Apikalfleck wie das Rotmuster überhaupt 
etwas besser entwickelt ist. Der Fleck 1 ist bei diesen Stücken 
ebenfalls kurz. 

Weitere Standorte in Mitteldalmatien sind Porkovic und 
Dernis bei Sebenico (Stauder). Nach der Bemerkung Stauders, 
daß an diesen Orten „dystrepta und selten die Nennform“ fliegt, 
wäre zu schließen, daß diese Populationen schon zur süd- 
dalmatinischen Rasse gehören oder zu ihr überleiten. Bei Kuciste 
fand dagegen Werner (vgl. Stauder) wieder f. contaminoides 
Stgr., d. i. die Hauptform der ssp. dalmatina Bsd. 

Die süddalmatinische Zyg. punctum O., die ich in einigen 
Stücken oberhalb Gravosa bei der Irrenanstalt (VI. 1926) fing, 
weiters 25 1 @ aus Ragusa vecchia (leg. M. Hilf) aus dem 
Deutschen Ent. Institut Berlin-Dahlem nähern sich mehr der in 
Griechenland fliegenden Rasse. 

Boisduval hat nach einem von Graf Dejean aus Ragusa 
erhaltenen Exemplar mit einer nach außen erweiterten Mittel- 
strieme, entstanden durch Konfluenz des Zellpunktes mit dem 
Apikalileck, seine Zyg. lathyri beschrieben. Obwohl die Ab- 
bildungen bei Boisduval schlecht sind, lassen Bild und Be- 
schreibung keine andere Deutung zu, als daß Z. lathyri Bsd. 
eine punctum-Form ist. 


Von den dalmatinischen Inseln sind Funde von Lussin, 
Oriule grande (Galvagni‘) im Quarnero und Brazza bekannt 
geworden. Im Naturhistorischen Museum in Wien stecken 4 / 
von der Insel Arbe, leg. Dr. Zerny 17.—30. VI. 1934; sie ge- 
hören zur ssp. dalmatina Bsd., obwohl bei ihnen der Apikal- 
fleck etwas besser ausgebildet und nicht so stark abgerundet ist. 


In Bosnien-Herzegowina ist die Art ebenfalls weit ver- 
breitet. Rebel nennt als Standorte: Sarajewo, Mostar, Doma- 
novic, Stolac, Gacko, Duii. Von letzterem Ort befinden sich 
2 © im Deutschen Ent. Inst. Berlin-Dahlem. Bei Domanovic fand 


!) Galvagni Dr. E., Eine Ausbeute von Lussin und den benachbarten 
Inseln (Scoglien). — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 56., 1916, S. 146. 


128 


ich 1930 noch im Juli ein, allerdings ganz abgeflogenes, Weib- 
chen, bei Gacko konnte ich die Art weder 1914 noch 1930 auf- 
finden. Die Stücke aus Duzi stimmen in der Zeichnung mit 
denen aus Ragusa überein. Ein © hat auffallend kurze und 


abgerundete Flügel. 


In Albanien hat die Art ebenfalls große Verbreitung. Rebel') 
führt sie aus Durc (Durazzo, Durr&s) und Mali Durcit (Mal i Dur- 
resit) an. Bei Rebel und Zerny ’) werden noch weitere Stand- 
orte genannt: Kula e Lum&s, Ploshtan, Elbassan, Oroshi, Kis- 
baratha. Die von Zerny bei Kula e Lum&s und Ploshtan ge- 
fangenen Stücke haben sehr ausgedehntes Rotmuster; sie ge- 
hören zur Form dystreptoides Reiß (dystrepta F. W.), alle übrigen 
zur typischen Form. Außer diesen Stücken befanden sich im 
Naturhistorischen Museum in Wien noch Fundortsbelege von 
Elbassan und Durazzo (leg. Karny), die der Typenrasse nahe- 
stehen. Bei Skutari (Shkodra) fliegt nach Bartha (vgl.R. u. Z.) 
Z. punctum in der zweiten Junihälfte sehr häufig in den Formen 
var. italica Stgr.°) und dystrepta F. W. (= dystreptoides Reiß). 
2 © von der albanisch-südslawischen Grenze (Gjalicna Lum, 
leg. Csiki, Ung. Nat.-Mus.) sind fast ganz rot wie Weibchen klein- 


asiatischer Rassen. 


In Serbisch-Mazedonien fand Alberti‘!) Zyg. punctum 
bei dem Dorfe Rajec in der Nähe von Drenovo, westlich von 
Perlepe (Prilep) häufig auf Disteln. 1 5 2 2, die mir Dr. Alberti 
zur Ansicht einsandte, weiters zwei 5 aus der Sar-Planina, 
nordwestlich von Uesküb (leg. VII. 1934, H.W. Muche), haben 
die Größe der griechischen Stücke aus der Nähe von Athen, 
sind aber stärker gezeichnet, ohne die südrussische var. dystrepta 
F.W. in dieser Beziehung zu erreichen. Ein weiteres ähnliches 
Stück vom gleichen Standort (les. Winneguth) steckt in der 
Musealsammlung in Sarajewo. Auch Stücke aus Uesküb (2 9 
les. Dr. Barth, e.c. Dr. Alberti) haben dasselbe Aussehen. In der 
Sammlung Dr. Bukuwkys steckt ein Weibchen vom Ochrida- See 
(leg. Bukuwky, 10. VIl. 1934) mit sehr ausgedehntem Rotmuster. 

1) Rebel Prof. Dr., Lepidopteren aus Mittelalbanien. — Ztschr. d. Oesterr. 
Ent. Ver,, 3., 1918, S. 86, 

2)RebelH. und ZernyH., Die Lepidopterenfauna Albaniens. — Denk- 
schr. der Akad. d, Wissensch. in Wien. Math,-naturw. Klasse, 103. Bd., S. 121 

3) — var, itala Bgff., d. h. eine dieser Rasse ähnliche Form. 


‘) Alberti B,, Beitrag zur Kenntnis der Macrolepidopterenfauna Maze- 
doniens. — Ztschr. f. Wissensch, Ins.-Biol., 17., 1922, S. 82. 


129 


Bulgarien. 25 3% in meiner Sammlung und 1 JQ in 
der Sammlung Dr. Bukuwkys aus Sliven (alle leg. Dr. Bukuwky, 
Anf. VII. 1932) sind klein und gleichen in der Zeichnungsanlage 
typischen Zyg. punctum O. aus Ungarn oder Niederösterreich. 
Die Grundfarbe ist aber heller mit grünlichem Seidenglanz. Die 
© haben besonders hell gelbgraue Grundfarbe und z.T. aus- 
gedehnteres Zeichnungsmuster. 

Aus Bansko (West-Thrazien) am Nordhang des Pirin-Gebirges 
besitze ich zwei von A. Biener anfangs VII. 1933 gesammelte $, 
die wegen ihrer Größe und wegen des sehr ausgedehnten Zeich- 
nungsmusters bemerkenswert sind. Der vordere Basalileck ist 
bis zur Mitte des Apikalflecks ausgezogen, dieser selbst sehr 
vergrößert und mit dem Zellpunkt und mit dem Hinterrand- 
streifen verbunden. Bei dem kleineren Stück ist auch der Raum 
zwischen dem Hinterrandstreifen und dem Flügelrand an der 
Wurzel bis zu einem Drittel der Flügellänge gerötei. Bei diesem, 
wahrscheinlich aberrativen Stück ist der Flügelgrund bis auf 
den sich scharf abhebenden schwarzen Außenrand besonders 
hell graugelb. 

Lederer (vgl. Rebel) fand Z. punctum auch bei Varna. 

Nach Drenowski kommt die Art auch auf dem Lülingebirge 
bei Sofia (900 m) und im Alibotusgebirge (1100 m) selten vor. 


In Griechenland hat Zyg. punctum O. eine sehr aus- 
gedehnte Flugzeit, jedenfalls variierend mit der Höhe des Stand- 
ortes. Auf Naxos fliegt sie nach Staudinger!) schon in der 
ersten Hälfte des Mai, auf dem Parnaß und in Attika anfangs 
Juni, auf dem Veluchi wurde sie noch anfangs Juli frisch ge- 
funden. Außerdem nennt Staudinger noch Korfu, Syra und 
Tinos als Standorte. Staudinger schreibt über die griechische 
Zyg. punctum: „Nur von letzterem Gebirge (Veluchi) sind einige 
typische Punctum, sonst gehören sie alle der var. Kefersteini HS. 
an, wo das Rot prädominiert und namentlich der kleine rote 
Punkt an der Basis der Vfl. sich mit dem roten Endileck in 
einen roten Längswisch vereint. Das Rot tritt aber bei grie- 
chischen Stücken nie so stark auf, wie in der Herrich-Schäfter- 
schen fig. 77, so kommt es überhaupt äußerst selten vor.“ 

65 89 vom Veluchi (leg. Zukowsky 26.Vl.—2.VIl. 32) sind in 
Zeichnung und Größe denen von Athen und vom Parnaß gleich. 


!) Staudinger Dr. O., Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlands, 
— Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30. 


130 


Der vordere Basalfeck ist ebenfalls, im Gegensatz zu ssp. dal- 
matina Bsd. lang ausgezogen, der Zellpunkt ist mit dem Apikal- 
fleck durch eine Linie vereinigt. Nur bei2 5 fehlt diese Vereinigung, 
dagegen ist bei einem weiteren 5’ das Rotmuster wieder etwas 
ausgedehnter und greift auf den Innenrand des Vfl. über. 

Dr. Bukuwky fing Zyg. punctum O. im Mai 1914 in Kaisariani 
bei Athen (3 5 in meiner, 4 9’ 3 9 in der Sammlung Dr. Bukuw- 
kys). Bei 45 39 ist der Zellpunkt mit dem Apikalfleck durch 
eine rote Linie verbunden. Bei 3 5 1 2 ist das Rotmuster noch 
weiter ausgedehnt, so daß es fast die ganze Fl.-Fläche einnimmt. 
Es sind dies wahrscheinlich aberrative Stücke. Gegenüber der 
Hauptrasse ist der Unterschied hauptsächlich durch die Grund- 
farbe gegeben. Sie ist schwarz mit ausgesprochenem Blauglanz. 
Auch die © sind nicht bedeutend heller. Der Thorax ist nur 
bei den 2 etwas grau behaart, bei den 5 ganz schwarz. Der 
helle Halskragen fehlt. Größe bis 13,5 mm. Der Flügelschnitt 
ist bei der Athener Rasse etwas breiter. Hiermit stimmen 4 5’ 
vom Parnaß (leg. Zukowsky 13.—15. VI. 1933) überein. Mit der 
südrussischen ssp. dystrepta ist diese Rasse ebenfalls nicht zu 
vereinigen. Ich besitze eine von Rangnow bei Sarepta gesam- 
melte Serie, die sich auf den ersten Biick durch den bedeutend 
schmaleren Flügelschnitt unterscheidet. Die Grundfarbe ist heller, 
seidig grün, nicht blau glänzend. Das Rotmuster ist weniger 
variabel, gleichmäßiger und hält etwa die Mitte zwischen den am 
wenigsten und den am stärksten gezeichneten Athener Stücken. 

Von M. Holtz erhielt ich seinerzeit ein als „var. graeca" 
bezeichnetes Stück aus Kalavryta (Morea), das zu den Athener 
Stücken nicht paßt. Es ist kleiner, sehr dünn beschuppt und 
hat stark reduziertes Rotmuster. Ein gleiches Stück vom sel- 
ben Standort steckt in der Sammlung Dr. Bukuwkys. Die „var. 
Sraeca® wurde meines Wissens nirgends beschrieben, es ist also 
nur ein i. I.-Name. 


Kreta. Das Vorkommen von Zyg. punctum O. auf dieser 
Insel, u. zw. bei Canea, war schon von Dr. Frivaldszky und seinen 
Sammlern festgestellt worden. Sie dürfte die einzige auf Kreta 
vorkommende Zygaena sein. Dr. Fridvaldszky hat sie mit der 
Bezeichnung „var. kefersteini“ an Herrich-Schäffer geschickt, der 
sie wie folgt beschreibt: 


„Es scheint nicht viel von Puncfum verschieden, indem nur das Rot 
der Vorderflügel enger verbunden ist, Kopf und Thorax weniger weiße 
Haare zeigen. In Bezeichnung des Thorax und der Fühlerform stimmt sie 


131 


mit meiner Dalmatina überein, Das Ende der Fransen der Vorderflügel 
und die Unterseite der Beine ist strohgelb wie dort.” 


Nach der Herrich-Schäfferschen Abbildung (T. 11, Fig. 77) 
entspricht sie in der Zeichnung der var. malatina Dziurz. (Vorder- 
flügel ganz rot mit schwarzem Rand), ist also eine Form mit sehr 
stark entwickeltem Rotmuster. 

Auch Freyer hatte vier Exemplare von Frivaldszky erhalten 
und sie für Pluto O. gehalten.') 

Von Frivaldszky stammende Stücke konnte ich weder in 
Budapest noch in Wien auffinden. Jahrzehntelang scheint diese 
kretensische Rasse nicht mehr gesammelt worden zu sein, und 
da im Staudinger-Katalog der Name „var. kefersteini” zu var. 
dystrepta gezogen und das Vorkommen der Art auf der Insel Kreta 
nicht erwähnt wird, geriet diese Rasse ganz in Vergessenheit. 
Erst M. Holtz fand sie bei Asistaes wieder und Prof. Dr. Rebel 
fing sie Mitte bis Ende Juni 1904 bei Krystallenia in Anzahl. 
3 cd aus Asistaes und 7 J 3 Q@ aus Krystallenia befinden sich 
in der Sammlung des Wiener Naturhistorischen Museums. Es 
ist eine sehr kleine Rasse mit sehr ausgedehntem Rotmuster. 
Bei den 9 bilden die roten Zeichnungen eine fast geschlos- 
sene Fläche mit mehr oder weniger erheblichen Spuren 
des dunklen Flügelgrundes. Die Hil. sind nur an der Spitze 
etwas breiter gesäumt. Die Thoraxbehaarung ist nur wenig grau 
aufgehellt. Prof. Dr. Rebel?) bemerkt, daß die individuelle 
Variation gering ist. Nach Statur und Zeichnung nähert sich 
die kretensische Rasse den kleinasiatischen, z. B. akshehirensis 
Reiß, ohne sie aber in der Ausbildung des Rotmusters zu er- 
reichen.) 

Die Einziehung der Herrich-Schäfferschen, bzw. Frivald- 
szkyschen Bezeichnung erfolgte zu Unrecht und daher soll hier- 
mit der Name var. keiersteini H.-Sch. (Friv. i. .) wieder zu 
Ehren gebracht werden. Er gilt für die auf Kreta fliegende 
Rasse oder Subspecies der Zyg. punctum O. 


Griechische Inseln. Zyg. punctum muß auch auf vielen 
anderen griechischen Insein vorkommen, Im Wiener Museum 


!) Freyer C.F.. Neuere Lepidopterologische Beiträge, V., S. 152. 

2), Rebel Prof. Dr. H., Die Lepidopterenfauna Kretas. — Ann.d.k.k. 
nat. Hofmuseums, 30., Wien 1916, S. 141. 

3) In neuester Zeit wurde Zyg, punctum O. auf Kreta bei Aptera im Mai 
gefangen. Belege als „var. dystrepta F. W.* im Bremer Museum. Vgl.: War- 
necke in Abh. Naturw. Vereins in Bremen, 27., S. 84. 


132 


befinden sich Belegstücke von Samothraki, 19.—23. VI. 1914, los, 
17.- 19. Vl. 1914 (leg. Werner und Wettstein), Kephissa, 31. V. 
1936 (leg. Werner). Soweit man nach diesen Einzelstücken urteilen 
kann, stehen diese Populationen der Typenrasse nahe. 


Aus der Türkei erhielt ich von Herrn Dr. Bukuwky eben- 
falls einige Stücke (4 J), und zwar vom Ufer des Bosporus 
(Therapia). Weitere 2 5 aus Therapia und 15 aus Göksu 
stecken in der Sammlung Dr. Bukuwkys. (Alle leg. Dr. Bukuwky, 
VI.—VII. 1913.) Sie gleichen in der Größe den Athenern, das 
Rotmuster ist aber etwas reduziert. Der Fleck 1 ist längs der 
Kosta nicht so weit ausgezogen und der Zellpunkt ist mit dem 
Apikalfleck nur schwach oder gar nicht verbunden. Besonders 
auffallend ist der breite, abgerundete Flügelschnitt und das 
breite Marginalband. Die Grundfarbe ist wie bei den Athenern 
schwarz mit lebhaftem Blauglanz. Wir haben es hier wahr- 
scheinlich mit einer eigenen, auch von der griechischen ver- 
schiedenen Rasse zu tun. 


Ich kann mich der Ansicht Wagners!) nicht anschließen, daß 
die im Balkangebiet fliegende Zyp. punctum rassengleich mit der 
bei Ak-Chehir in Kleinasien fliegenden Rasse sein soll, die Reiß 
als var. anatoliensis”) beschrieben hat. Ebenso sind weder die 
Balkanrassen, noch die var. anatoliensis Reiß mit ssp. dystrepta 
F.W. zu vereinigen. Vor allem ist der Größenunterschied zu 
beachten. Vfl.-Länge beim 5: Ak-Chehir 10 mm, Zara 11 mm, 
Sarepta 11—12 mm, Athen, Therapia 12—13 mm. Daß einerseits 
unter Balkanserien Einzelstücke vorkommen, die abnormal klein 
sind, andererseits auch bei Ak-Chehir einzelne größere Stücke 
beobachtet wurden, ändert daran nichts. In der Ausbildung des 
Rotmusters übertrifft var. anatoliensis Reiß die südrussische 
ssp. dystrepla F.W. bedeutend, dagegen sind die Balkanrassen 
fast durchwegs schwächer gezeichnet. Auch hier müssen wir 
einzelne aberrative Stücke, besonders die stärker gezeichneten 
Q, außer Betracht lassen oder sie mit dem gleichen Geschlecht 
anderer Rassen vergleichen. Zwischen der echten var. dystrepta 
F.W. und der var. anatoliensis Reiß besteht weiter ein Unter- 
schied in der bei der ersteren dichteren Beschuppung und dem 

!) Wagner F. Weiterer Beitrag zur Lepidopterenfauna Inner-Ana- 
toliens.. — Mitt. d. Münch. Ent. Ges., 19., 1929, S. 186. 


2) Reiß H., Neue Zygaenenrassen von Kleinasien. — Ent. Ztschr., 17., 
Guben 1923, S. 148, 


155 


dunkleren Rot. Ich glaube, daß F. Wagner in diesem Falle Reiß 
unrecht getan hat. Mit var. malatina Dziurz., die vielleicht nur 
eine extreme Aberrationsform ist, kann var. anatoliensis Reiß auch 
nicht gleichgestellt werden, weil sie kein so stark ausgedehntes 
Rotmuster besitzt.') 

Nicht einmal das Balkangebiet ist von einer einheitlichen 
Rasse bewohnt,wie ausmeiner Beschreibungeinzelner Populationen 
hervorgeht. Das geringe mir vorliegende Material läßt zwar eine 
Abgrenzung der Verbreitungsbezirke der einzelnen Rassen nicht 
zu, weshalb auch von einer Benennung abgesehen werden soll. 
Aber es läßt doch erkennen, daß vor allem die nord- und mittel- 
adriatische ssp. dalmatina Bsd., an deren Namensberechtigung 
kein Zweifel ist und die sich mehr den norditalienischen Rassen 
nähert, von den anderen Balkanrassen grundverschieden ist. 
Auch können die Populationen von Athen, vom Bosporus und 
von Sliwen nicht als rassengleich betrachtet werden. 


Zyg. (Hesychia Hb.) laeta Hb.‘°) 


Von dieser pontischen Art sind bisher nur wenige Fund- 
orte aus dem Osten des Gebietes bekannt geworden. Eine 


!) Vgl. Dziurzynski Cl, Neue Zygaenen - Aberrationen., — Iris, 15. 
1902, S. 337. 


2) in der Zeitschrift „Lambillionea“ (37., 1937, S. 36) habe ich vorge- 
schlagen, Zyg. laela Bgff. aus dem Subgenus Coelestis Bgff, herauszunehmen 
und für sie ein eigenes Subgenus unter dem alten Hübnerschen Namen 
Hesychia aufzustellen. Zyg. laeta Hb. weicht biologisch so weit von den 
carnicolica-ähnlichen Coelestis-Arten ab, daß sie auf keinen Fall in diesem 
Subgenus verbleiben kann. Raupe, Kokon und Futterpflanze weisen eher auf 
eine Verwandtschaft mit der Hyala-Gruppe hin. Die Raupe ist jener von 
Zyg. punctum O. in Farbe, Zeichnung und Lebensweise außerordentlich ähn- 
lich. Die bedeutend längeren weißen Haare, welche nicht wie bei Zyg. punc- 
tum O. kleinen schwarzen Punktwärzchen entsprießen, sind jedoch ein 
sicheres Unterscheidungsmerkmal, neben der im ausgewachsenen Zustand 
bedeutenderen Größe der laeta-Raupe. Desgleichen ist die Schuppenform 
primitiv, wie bei den anderen auf Eryngium lebenden Zygaenen. Die roten 
Schuppen sind lang und schmal, an der Spitze ungeteilt oder einfach ein- 
geschnitten, die schwarzen etwas breiter, teils vorne nur halbrund aus- 
geschnitten, teils mit Ansatz zu einer Spitze an der Basis dieses Ausschnittes 
als Verlängerung der Längsachse der Schuppe. Der männliche Geschlechts- 
apparat ähnelt im Bau jenem der Hyala-Arten, ist aber verhältnismäßig 
kräftiger, die Unkusspitzen sind kürzer. Als Genotype für das Subgenus 
Hesychia Hb, hat die bisher einzige Art laefa Hb. zu gelten. (Vgl. hiezu 
auch: Schriften der Ent. Abt. d. Nationalmus. in Prag, 13., 1935, S. 58.) 


134 


Angabe von Mann!) über das Vorkommen in Dalmatien muß 
angezweifelt werden. Seit Mann wurde Zyg. laeta Hb. in Dal- 
matien, obwohl dieses Gebiet ständig besammelt wird, nicht 
mehr gefunden. Die Angabe Manns beruht also wahrscheinlich 
auf einer Fehlbestimmung oder auf einem sonstigen Irrtum. Aus 
Griechenland (mit Ausnahme der Halbinsel Chalkidike), Albanien, 
Bosnien, Herzegowina, Krain und Istrien wird Zyg. laela Hb. 
ebenfalls nicht gemeldet. Ihr Verbreitungsgebiet auf dem Balkan 
dürfte sich wahrscheinlich auf das Küstengebiet des Schwarzen 
Meeres, Mazedonien, den Osten Griechenlands, Bulgarien, viel- 
leicht noch auf die Walachei, Nordserbien und Slavonien be- 
schränken. 


Aus Bogdanzi und Nikoli&t am Dojransee in Serbisch- 
Mazedonien beschreibt Prof. Dr. Burgeff die ssp. orientis 
Bgff. (Komm. Nr. 190). Sie unterscheidet sich von der in Oester- 
reich und Ungarn fliegenden Typenrasse vor allem durch ein 
bis an die Basis gerötetes Abdomen und das häufige Auftreten 
der extrem inversen Zeichnung. Hfl. am Apex mit Spuren der 
schwarzen Umrandung. Stücke mit extrem inverser Zeichnung, 
bei der auch die Reste der schwarzen ursprünglichen Grund- 
farbe nahezu oder ganz verschwunden sind, gehören zur f. eos 
Sterzl (em.). 


Aus Griechenland erhielt ich vom Berge Athos auf der 
Halbinsel Chalkidike durch A. Bang-Haas einige Falter von Zyg. 
laeta Hb., die unzweifelhaft ebenfalls zu ssp. orientis Bgff. ge- 
hören. 


In der Türkei kommt nach Funden von Herrn Leg.-Rat 
a.D. Dr. Bukuwky Zyg. laeta Hb. bestimmt in der Gegend von 
Konstantinopel, bei Therapia und Göksu, vor. Drei Belegstücke 
befinden sich in der Sammlung Dr. Bukuwkys. Diese Population 
gehört wahrscheinlich ebenfalls zu ssp. orientis Bgif. Der Hinter- 
leib ist oberseits bis nahezu an die Wurzel gerötet, unterseits 
aber nur über zwei Segmente. Die übrigen Segmente sind unten 
schwarz und nicht weißlich, wie bei vielen Kleinasiaten. Das 
Rotmuster ist nicht sehr ausgedehnt. 


“) Mann J. Lepidopteren, gesammelt während dreier Reisen nach 
Dalmatien in den Jahren 1850, 1862 und 1868. — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 
19... 1869, S. 373. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.3. 3 1:35 


Aus Bulgarien sind mehrere Standorte bekannt. Lederer') 
nennt Varna und Slivno. Bachmetjev’) schreibt: Selten bei 
Sofia. Prof. Dr. Drenowski besitzt Stücke aus dem Losen- 
gebirge (700 m) bei Sofia. Dr. Schwarz-Prag fing die Art bei 
Gorna DZumaja. Die Stücke gehören bestimmt zu ssp. orientis Bgff. 

In der Dobrudscha kommt Zyg. laeta Hb. nach Reiß 
(Seitz-Suppl., Il., S. 270) bei BalciC an der Silberküste, wenig 
nördlich von Varna, vor. Sonst wird die Art weder von Caradja°) 
noch von Salay‘) aus Alt-Rumänien gemeldet. 

Damit sind die Fundortsangaben aus dem Balkangebiet 
erschöpft. 


Zyg. (Peucedanophila Hb.) cynarae Esp. 


Das Vorkommen dieser Art auf dem Balkan ist mehr oder 
weniger auf das nördliche Küstengebiet der Adria beschränkt. 
Ihr Fluggebiet reicht, soweit bisher bekannt, nicht südlicher als 
bis Zara an der mitteldalmatinischen Küste. Unzweifelhaft sind 
die istrianischen, kroatischen und dalmatinischen Populationen 
der letzte Ausläufer der mediterranen Rassengruppe der Art, 
die ihr Verbreitungsgebiet südlich der Alpen von Zara west- 
wärts bis zur Riviera hat. Stauder (Faunula, S. 252) kennt nur 
wenige Standorte: Triest (in Kastanien- und Eichenwäldern), 
in der Nennform, in Uebergängen und nahezu typischen f. turatii 
Stdf.; Wippach (nach Hafner, Manuskr., von Karlinger gefangen, 
als var. genistae H. S. bezeichnet); Görz (Abhänge von Salcano, 
leg. Hafner), Grojnatal; Zengg an der kroatischen Adriaküste. 
Bei Portorose wurde die Art von Kolb am 13. VI. 1913 gesam- 
melt (3 5 im Ungarischen Nationalmuseum in Budapest). 

Burgeff hat die an der nördlichen Adria fliegende Zyg. 
cynarae Esp. als var. adriatica beschrieben: „Sehr charakte- 
ristisch, .... mit dünner Beschuppung und stark zugespitzten 
Flügeln. Berandung der Hinterflügel schwächer (als bei italieni- 
schen Rassen), einzelne 5 und 2 @ mit angedeutetem roten 
Ring.“ Es lagen ihm vor: 5% 19 aus Zara, 159 aus Sal- 

!) Lederer J., Verzeichnis der von Herrn Johann und Frau Ludmilla 
Haberhayer 1861 und 1862 bei Varna in Bulgarien und Sliwno in Rumelien 
gesammelten Schmetterlinge. — Wiener Ent. Monatsschr., 7., 1863, S. 22, 

2) Bachmetjev P., Die Schmetterlinge Bulgariens. — Horae Soc. ent. 
Rossicae, 35., 1902, S. 419. 

3) Caradja A, v., Die Großschmetterlinge des Königreiches Rumänien. 
— Iris, S.,, 1895, S. 71.: 

)SalayF. J., Katalog der Macrolepidopteren Rumäniens. — Bukarest 1910. 


136 


cano und 1 5% aus Cologna. Ich besitze von dieser Rasse 
1 o'®Q aus Zara, leg. Spada, 2 5 3 @ vom gleichen Ort, leg. 
Nadbyl. Dem Burgeffschen Vergleich mit den italienischen 
Rassen habe ich nichts hinzuzufügen, als daß der optische Glanz 
auffallend stark ins Grünliche spielt. Im Vergleich mit der 
Typenrasse aus Ostgalizien, von der ich eine größere Serie aus 
Janow bei Lemberg besitze (leg. Dr. Swiatkiewicz), ist festzustellen, 
daß ihr gegenüber der spitze Flügelschnitt noch mehr hervor- 
tritt, als gegenüber den italienischen Rassen. Das Marginalband 
verläuft gleichmäßiger vom Apex bis zum Innenwinkel und schnei- 
det nicht die Flügelspitze so gerade ab, wie dies bei der Typen- . 
rasse der Fall ist. Das Rot ist bei var. adriatica Bgif. heller 
und die Neigung zur Ausbildung des Gürtels schwächer. Es 
haben zwar fast alle Stücke meiner Serie den Gürtel durch 
einige rote Schuppen an den Seiten des Abdomens angedeutet, 
aber zur Ausbildung eines wirklichen Gürtels kommt es bei 
keinem. Bei der Typenrasse sind völlig ungegürtelte Stücke 
selten, der Gürtel ist meist deutlich erkennbar bis gut ausge- 
bildet bis zur f. fricingulata Bgfi. 

Mit dem Vorkommen im nördlichen Küstengebiet der Adria 
dürfte die von Bohatsch!) aufgefundene Population von Pakrac 
(in der Nähe des Bades Lipik) in Slawonien nicht in Zusammen- 
hang stehen. Einesteils steht dieses Gebiet schon stark unter 
pannonischem Einfluß, anderseits fehlen auch Fundortsangaben 
zwischen Pakrac und der adriatischen Küste. Die Pakracer 
Population dürfte also nähere Beziehungen zur zentralungari-. 
schen ssp. millefolii Brkh. (var. pusztae Bgif.”) haben als zur 
mediterranen var. adriatica Bgff. 


Zyg. (Lictoria) achilleae Esp. 


Wie Zyg.purpuralis Brünn. ist auch diese Art im ganzen 
Gebiet verbreitet und dürfte wohl kaum irgendwo fehlen, wö 
die örtlichen Verhältnisse nur irgendwie für ihr Fortkommen 
günstig sind. Burgeff (Kommentar Nr. 179) konstatiert einen 
Unterschied zwischen den westbalkanischen Rassen (Istrien, 
Bosnien und Herzegowina), die das normale, ins Zinnober spie- 

ı) Bohatsch O., Beiträge zur Lepidopterenfauna Slawoniens. — 2. Jah- 
resber. d. Wiener Ent. Ver., 1901 (1902), S. 37. 

2) Ueber die Nomenklatur der Zyg. cynarae-Rassen vgl.: Unstimmig- 


keiten in der Nomenklatur der Rassen von Zyg. cynarae Esp. — Ent. Rund- 
schau, 53,, 1936, S. 405. 


“ 137 


lende Rot der südwestlichen ssp. triptolemnus Hb. aufweisen, 
gegenüber den Rassen des Ostbalkans mit dem ausgesprochenen 
Rosa der Asiaten. 

Aber auch im westlichen Teil des Gebietes fliegt keine ein- 
heitliche Rasse, So sind namentlich die Populationen Istriens 
und Dalmatiens wesentlich verschieden von der typischen ssp. 
balcanica Reiß. 


Aus Julisch-Venetien, gebildet aus dem ehemaligen 
österreichischen Küstenland und Teilen von Krain, kennt Stau- 
der!) sehr viele Standorte: Trenta-Gebiet (oberes Isonzotal), 
Crna Prst (italienisch-jugoslavische Grenze), Wippach und über- 
haupt im Wippachtal, sowohl an der Talsohle wie auch an den 
Hängen, Adelsberg?), Woltschach bei Tolmein, Mte. Matajur 
(bei 1000 m), bei Karfreit, Korada (bei 800 m), Cepovan-Senke 
(600 m) im Ternowaner Wald, Umgebung von Görz. Von der 
Crna Prst und aus dem Gebiete des Triglav wird die Art auch 
von Rebel®) erwähnt. | 

Dr. U. Rocci*) ist der Ansicht, daß die bei Cepovan (Chiap- 
povano) fliegende Population noch der ssp. balcanica Reiß zu- 
zurechnen sei. Ich habe leider nicht genügend Vergleichs- 
material aus dem Görzer Gebiet, um dies überprüfen zu können. 
Wenn aber, wie mir Herr J. Hafner mitteilt, diese Populationen 
den krainischen ähnlich sind, dann ist eine Verwandtschaft mit 
der ssp. balcanica Reiß wahrscheinlich. 

Das von Stauder aus Görz erwähnte restricta-ähnliche Stück 
ist ein kleines Männchen mit überaus schmalen Flügeln und 
durchwegs verkleinerten Flecken. Der Apikalfleck ist besonders 
stark reduziert. Das Tier, das sich in meiner Sammlung be- 
findet, macht den Eindruck einer Kümmerform. In der Ent. 
Ztschr., 43., 1929, S. 30, bezeichnet Stauder diese Form als 


- !) Stauder H., Die Schmetterlingsfauna der illyro-adriatischen Fest- 
lands- und Küstenzone (Faunula Illyro-Adriatica), 4. Abschnitt. — Ent. Anz., 
Wien, 10., 1930, S. 250. 

?) Hoffmann F., Ausflug nach Adelsberg in Krain und Triest-Muggia 
in Istrien. — Il. E. Z., 2., 1909, S. 543 (Buchauss.). 

®) Rebel Dr. H., Lepidopteren aus dem Gebiete des Triglav und der 
Crna Prst in Krain. — II. Nachtr. Jahresber. d. Wien. Ent. Ver., 16., 1905/6, 
5258.13, ıbid... 18... 19078.9..186) 

1) RocciDr. U., Ricerche sulle forme del gen. Zygaena F. — XI. Contri- 
buto alla revisione di alcuni gruppi specific. — Redia, 22., Firenze 1937, 
p. 134. 


138 


Produkt einer Kreuzung punctum X achilleae und benennt sie 
punctachilleae Stdr. Das ist ebenso unsinnig wie die ebenfalls 
aus Görz stammende angebliche hybride Form achillfilipendulae 
Stdr., welche wie folgt beschrieben wird'): 

„Ein herrliches, leicht kenntliches Hybridisationsprodukt ex achilleae 
und filipendulae von mattem, trübem Aussehen und mit prächtigen, nebelig 
zusammenhängenden Konfluenzen der einzelnen Fleckenpaare sowie einer 
von der Basis über den Fleck 5 hinaus sich erstreckenden roten Vorder- 
randlinie wie bei extremen achilleae confluens; diese rote Strieme sicher 
von einer achilleae stammend.“ 


In Wirklichkeit ist dieses Stück wahrscheinlich nichts anderes 
als ein extrem confluentes achilleae-Exemplar mit diffus aus- 
laufenden Flecken. 


Ebenso verbreitet wie im nördlichen Teil des ehemaligen 
österreichischen Küstenlandes ist Zyg. achilleae Esp.im eigentlichen 
Istrien in der Umgebung von Triest (Cologna, Altipiani, Pro- 
secco, Nabresina, Miramar, Muggia, Noghera); an der West- 
küste: Salvona, Portorose, Capodistria, weiters bei Canale und 
auf dem Mte. Maggiore. Von hier auch von Prof. Dr. Rebel’) 


und Schawerda°’) erwähnt, von letzterem auch aus Lovrana. 


Bei der Beschreibung hat Stauder die einzelnen Popula- 
tionen nicht gesondert behandelt, deshalb gibt er ein etwas 
verworrenes Bild von ihnen. Nach meinem geringen, aus Görz, 
Capodistria und Triest stammenden Material kann man einen 
schmäleren und spitzeren Flügelschnitt gegenüber der typischen 
ssp. balcanica Reiß feststellen, ferner ein besser entwickeltes 
Rotmuster, das vielfach zur Ausbildung konfluenter Formen 
führt. Nach Stauder sollen in Istrien die konfluenten Formen 
stellenweise bis zu 50°/, des Bestandes ausmachen. Stark ent- 
wickelt ist auch der Apikalfleck. Die Weibchen sind sehr hell 
gelbgrau bestäubt und neigen zur Ausbildung der f. flavoprae- 
texta Bgff. An anderer Stelle‘) schreibt Stauder: „Die Triester 


!) Stauder H., Neue und seltene Zygaenidenformen aus Italien. — 
Ent. Ztschr., 43., 1929, S. 31. 


?2) Rebel Dr. H., Lepidopteren aus dem Gebiete des Monte Maggiore 
in Istrien. — Jahresber. d. Wiener Ent. Ver. 1910/11, S. 97#f. 

3) Schawerda Dr. K., Lepidopteren-Ausbeute aus dem Gebiete von 
Lovrana und vom Monte Maggiore. — Ztschr. d, Oest. Ent. Ver., 5., 1920, 
S. 43. 


*) Stauder H, Beitrag zur Rassenfrage von Zyg achilleae Esp. — 
Int. Ent, Ztschr., 18., 1924, S. 51. 


139 


Rasse hat dunkle 5, dagegen die hellsten 2, welch letztere 
oft ganz goldglänzend werden.“ 

Daneben kommen auch Stücke mit verminderter Zeichnung 
nicht selten vor. Stauder meldet Uebergänge zu f. blachieri Dz. 
mehrfach aus der Umgebung von Triest und ein typisches bla- 
chieri-2 aus Op£ina. 


An diese istrianische Rasse dürften sich die Populationen 
aus dem kroatischen Litorale anschließen. Bei Fiume ist die 
Art nach Mann!) im Mai und Juni häufig. Bei Zengg wurde sie 
von der Familie Dobiasch gefunden. Zengg und Fiume nennt 
auch Aigner-Abafi’) als Standorte. 


Mittel-Dalmatien. Zwei kleine Serien aus Knin am Fuße 
der Dinarischen Alpen (3 5 2 9, leg. J. Hafner), Marjan (2 Z', 
leg. J. Hafner) und Zara (7 5 4%, leg. Nadbyl) zeigen, daß 
hier eine sowohl von der istrianischen Rasse, als auch von der 
typischen ssp. balcanica Reiß abweichende Rasse fliegt. Die 
Tiere sind ziemlich klein: Vfl.-Länge 14 (J) bis 15 mm (2). 
Die Grundfarbe der Männchen ist meist sehr dunkel schwarz 
mit lebhaftem Blauglanz, selten durch eingestreute gelbgraue 
Schuppen etwas aufgehellt, das Karminrot der Hil. und der 
Flecken ist ebenfalls sehr dunkel. Die Weibchen sind dagegen 
sehr hell beschuppt, die Flecken fein gelblich umzogen (f. flavo- 
praetexta Bgff.).. Das Rotmuster ist nicht stark entwickelt, die 
Flecken sind klein, der Apikalfleck ist meist nur muschelförmig. 
In der ganzen Serie befindet sich nicht ein konfluentes Stück. 
Der Halskragen ist bei den Männchen ziemlich deutlich, bei den 
Weibchen gut ausgebildet, die Thoraxbehaarung ist mehr oder 
weniger stark grau untermischt. 

Nach Aigner-Abafi (loc. cit.) wurde Zyg. achilleae Esp. auch 
bei Spalato gefangen. Bei Ragusa und Gravosa wurde sie von 
Schwingenschuß und Wagner’) Anfang Juni in wenigen Exem- 
plaren aufgefunden. 


!) Mann J., Verzeichnis der im Jahre 1853 in der Gegend von Fiume 
gesammelten Schmetterlinge. — Wiener Ent. Monatsschr., 1., 1857, S. 139—189. 

°) Aigner-Abafi L.. Adalek a Magyar Tengermellek, Horvatorszag 
es Dalmäczia lepkefaunäjähoz. II. (Beiträge zur Lepidopterenfauna des unga- 
rischen Littorale von Kroatien und Dalmatien. Il.) Rovartani lapok, 17., 
1910, S, 94. 

83) SchwingenschußL, und Wagner F. Beitrag zur Lepidopteren- 
fauna Süddalmatiens. — Ztschr, d. Oesterr. Ent. Ver., 12., 1926, S. 73. 


140 


Dalmatinische Inseln. Auf Lussin von Galvagni'!) und 
Schawerda’°) gefangen, nach Stauder auch auf Lissa und Brazza 


und nach Aigner-Abafi (loc. cit.) auf Hvar. 


Krain. Nach Hafner”) muß die Art in diesem Gebiet 
sehr stark verbreitet sein. Sie fehlt wohl in der nächsten Um- 
gebung von Laibach. Hafner nennt folgende Standorte: St. Katha- 
rina, St. Jodoci, Woch. Vellach, Crna Prst, Koprivnik, Kottal, 
Weißenfelser Seen, Triglavgebiet, Pisnica, BegmySica, Sangrad, 
Sava, Ratschach, Feistenberg, Tantca Gora, Reifnitz, Krimberg, 
Pokojisce, Loitsch, Illyrisch-Feistritz, Kouk, Adelsberg, Istria, 
Wippachtal, von Rebernice bis Sturje (bereits im Mai). Diese 
von Hafner genannten Standorte gehören heute zum Teil zu 
Julisch-Venetien. 

Ich erhielt von J. Hafner eine Serie von 14 5 3 9, gefangen 
31.V. 1937 auf den Wiesen an der Save in der Nähe von Lai- 
bach. Sie sind kleiner als typische balcanica Reiß aus Koricna. 
Vfl.-Länge durchschnittlich nur 13 mm, wenige Exemplare etwas 
größer. Flügelschnitt ist etwas schmäler, aber doch abgerundet, 
weil der Außenrand ziemlich konvex ist. Grundfarbe der Männ- 
chen sehr dunkel, ohne graue Ueberstäubung, mit schwachem 
Blauglanz, nur bei einzelnen Stücken etwas grünlich. Das Rot 
ist dunkles, trüibes Karmin. Die Weibchen sind durchwegs, 
aber nicht übermäßig hell gelbgrau überstäubt. Stücke mit gelb- 
licher Fleckeneinfassung scheinen unter den Weibchen nicht 
selten zu sein. Das Rotmuster ist gut entwickelt, neigt sogar 
zu Fleckenkonfluenzen (5% 179 #. analiconfluens Vorbr., em.), 
trotzdem ist der Apikalfleck meist nur muschel-, seltener beil- 
förmig. Das Marginalband fehlt bei beiden Geschlechtern nahezu 
ganz. Es ist nur bei einem kleinen Teil der Männchen schwach 
angedeutet, was ebenfalls einer Unterschied gegenüber der typi- 
schen var. balcanica Reiß darstellt. Weißer Halskragen und 
weiße Thoraxbehaarung sind bei den Männchen kaum bemerk- 
bar, bei-den Weibchen etwas deutlicher. Körperbehaarung 
kurz und anliegend, Abdomen stahlblau glänzend. Beine außen 


!) Galvagni Dr. E., Nachtrag zur Kenntnis der Schmetterlingsfauna 
Lussins. — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 72,, 1922, S. 88. 

2) Schawerda K., Beitrag und Nachtrag zur Lepidopterenfauna der 
dalmatinischen Inseln, bzw. der Insel Lussin. — Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 77., 
IZISSIHTE 

3) Hafner J.. Verzeichnis der bisher in Krain beobachteten Groß- 
schmetterlinge. 2. Aufl., Laibach 1930. (Ungedruckt, Manuskriptabschrift.) 


141 


schwarz, innen etwas gelblich, bei den Weibchen überwiegt an 
den Beinen die gelbe Farbe. Bei der typischen var. balcanica 
Reiß, ebenso auch bei den Populationen vom Trebevi& und aus 
der südlichen Herzegowina (Vucija bara) sind die Beine be- 
deutend heller. Dem verdienstvollen Erforscher der Krainischen 
Landesfauna zu Ehren benenne ich diese von der typischen 
ssp. balcanica Reiß verschiedene Rasse var. hafneri m. (var. 
nov.). Typen, 14 5 3 ©, in meiner Sammlung. 

3 c 3% von den Südhängen der Karawanken bei St. Katha- 
rina in Oberkrain (leg. J. Hafner, 12. VI. 1937) sind von der oben 
beschriebenen Population nicht verschieden. Dieser Standort 
liegt ungefähr 200 m höher als die Savewiesen in der Nähe von 
Laibach. Das gleiche trifft auch zu für Einzelstücke, die ich 
von J. Hafner aus Skendrovec, Presca und Le£nik erhielt. 

Gegenüber der ostalpinen var. roccai Rocci, typisch aus 
den karnischen Alpen (Sappada), ist die krainische Rasse deut- 
lich verschieden durch das fehlende Marginalband und die ziem- 
lich stark aufgehellten Weibchen. 

An Formen nennt J. Hafner (loc. eit.): f. confluens Dziurz. 
und f. viciae Hb., bald typisch, bald in Uebergängen. 


Slavonien. Von Karpati!) und Bohatsch:) wird das Vor- 
kommen in der Fruska Gora erwähnt. Von Bohatsch wurde 
die Art auch bei Pakrac in der Pozega gefunden. 


Kroatien. Aus dem Innern Kroatiens liegt mir kein Material 
vor. Mann?) nennt als Standort für Zyg. achilleae Esp. Josefs- 
tal an der ehemaligen Militärgrenze. 


Nord-Bosnien. 3 J 1 Q aus Dervent an der Ukrina 
(Nebenfluß der Save), von Hilf gesammelt (coll. Landesmuseum 
Sarajewo) gehören nicht mehr zur ssp. balcanica Reiß. Das 
Rot ist heller, die Hfl. sind auch bei den Männchen ohne jede 
Umsäumung, das Rotmuster ist ausgedehnter, Neigung zur Aus- 
bildung von confluens-Formen ist vorhanden. Das Weibchen ist 
überaus hell gefärbt. Ein Männchen gehört zur f. cingulata Dz. 
Diese Population gehört wahrscheinlich schon zu dem im pan- 

!) Karpati E. und Lakatos D,, Ujabb adatok Magyarorszag lepke- 
fauna jahoz, (Neuere Beiträge zur Lepidopterenfauna von Ungarn.) Rovar- 
tani lapok, 14.. 1907, S. 117—122, 

2) Bohatsch O,, Beiträge zur Lepidopterenfauna Slavoniens, — Jah- 
resber. d. Wiener Ent. Ver,, 2,, 1891225737. 

>) Mann J,, Schmetterlinge, gesammelt im Jahre 1866 in Josefsthal an 
der kroatischen Militärgrenze, Verh. zool.-bot. Ges, Wien, 17., 1867, S. 67. 


142 


nonischen Raum fliegenden Rassenkomplex der Art. Bei Jajce 
im: Vrbastal wurde Z. achilleae Esp. von Schawerda') fest- 
gestellt. 


Aus Inner-Bosnien (Koricna) beschrieb Reiß”’) seine var. 
balcanica Reiß als Bergrasse. Die Tiere sind nach der Ori- 
ginalbeschreibung ungefähr gleichgroß wie var. bellidis Hb. aus 
Bozen, von düsterem Aussehen. Der Apikalileck ist stark redu- 
ziert. Die Hfl. sind mehr oder weniger stark schwarz umrandet. Die 
O sind fast vollständig schmutziggelb bestäubt. Die Männchen 
zeigen teilweise geringe schmutziggelbe Schuppeneinstreuungen 
im roten Fleckenfeld. Ziemlich breite Flügelform, Flügelspitze 
abgerundet. Thorax und Hinterleib merklich behaart. Eine Serie 
von 24 5 in meiner Sammlung vom gleichen Sammler (Leonhard) 
und gleichen Standort stimmen im allgemeinen mit obiger Be- 
schreibung überein. Größe: Vfl.-Länge im Durchschnitt 15 mm. 
Die starke Reduzierung des Apikalflecks ist allerdings nur bei 
einem geringen Teil der Individuen zu konstatieren. Ich finde 
im Gegenteil, daß das Rotmuster gut entwickelt ist. Einzelne 
Individuen sind leicht grau bestäubt. Abweichende Formen: 
1 &' analiconfluens Vorbr., 1 9 f. cingulata Dz., 1 9 f. anali- 
confluens Vorbr. und f. cingulata Dz. (f. dziurzynskü Tike.). 

4 5 1 2 vom Trebevic, leg. Winneguth (Landesmuseum 
Sarajewo) sind etwas breitflügeliger als typische var. balcanica 
Reiß aus Koricna, die Beschuppung ist zarter, die Fl. sind 
daher etwas transparent. Das Rotmuster wie bei var. balcanica 


Reiß. Das Weibchen ist gelblich aufgehellt. 


Herzegowina. 95 2%, die ich in der Vucija bara bei 
Gacko fing, ähneln in Größe, Farbe und Zeichnung der typi- 
schen ssp. balcanica Reiß, sind aber bedeutend breitflügeliger. 
Die Weibchen sind sehr hell bestäubt, aber nicht so rein gelb wie 
bei den istrianischen und dalmatinischen Populationen, sondern 
mehr schmutziggelb. Die Hfl. sind kaum merklich berandet. 
Schawerda°) hat in der Vucija bara auch die f. cingulata Dz. 
sefunden. 


!) Schawerda Dr. K., Bericht über lepidopterische Sammelreisen in 
Bosnien und in der Herzegowina. — 19. Jahresber. d. Wiener Ent. Ver., 1908/9, 
Sll1o! 


2) Reiß H., Zygaena. — Int. Ent. Ztschr., 15., 1922, S. 175. 


3) Schawerda K., Achter Nachtrag zur Lepidopterenfauna Bosniens 
und der Herzegowina. — Verh, zool.-bot. Ges. Wien, 64., 1914, S. 349 ff 


143 


In dem heißen Talkessel von Mostar scheint sich eine Rasse 
herausgebildet zu haben, die wesentlich von der ssp. balcanica 
Reiß abweicht. 15 39, leg. Apfelbeck, sind bedeutend kleiner 
(13 mm), schmalflügelig, die Weibchen schmutziggelb bestäubt. 
Das Rotmuster ist heller, ausgedehnter, besonders ist der Api- 
kalflleck sehr groß. Körperbehaarung kurz, dicht anliegend. 
Mehr läßt sich aus der geringen Zahl der Individuen nicht fest- 
stellen. Von Schawerda (loc. cit.) wird Zyg. achilleae Esp. eben- 
falls aus Mostar. erwähnt. 


Montenegro. Ein Pärchen aus der Vucija planina (leg. Muche) 
ist besonders groß, das Weibchen hat 18 mm (!) Vfl.-Länge. Beide 
Geschlechter sind gelbgrau bestäubt, das Männchen hat Spuren 
eines Gürtels. Die Beschuppung ist schütter, das Rotmuster 
gut ausgebildet. Die Art wurde von Winneguth auch auf der 
Cakor planina gefangen. 


Albanien. Rebel und Zerny (loc. cit.) nennen die fol- 
senden Standorte: Böshtrig, Bicaj, Shkala e Bicajt, Ploshtan, 
Korab, Plav (Qafa Vranica), Globocica, Tarabosh. Ich hatte 
Gelegenheit, 11 5 2 2, die anläßlich der Albanien-Expedition 
an verschiedenen der obengenannten Standorte gesammelt wur- 
den, im Wiener Naturhistorischen Museum zu untersuchen. Sie 
passen nicht recht zur var. balcanica Reiß. Vor allem sind sie 
etwas kleiner und haben schmälere Vfl. mit oft auffallend kon- 
kavem Vorderrand. Die Körperbehaarung ist nicht besonders 
stark. Die Zeichnung ist normal, nicht reduziert, der Apikal- 
fleck ist meist beilförmig, seltener muscheliörmig. Das Marginal- 
band ist ganz schmal. Die beiden vorliegenden Weibchen sind 
nur unbedeutend aufgehellt. 


Serbisch-Mazedonien. Auf der Galicica-Planina, zwi- 
schen Ochrida- und Prespa-See, hart an der griechischen Grenze, 
fliegt eine sehr kräftige, ziemlich breitflügelige Rasse. Vil.-Länge 
der 5 bis 16 mm. Die schwarze Beschuppung der Vfl. ist beim 
o& lebhaft blaugrün glänzend, in der Flügelmitte jedoch durch- 
wegs stark mit graugelben Schuppen untermischt. Die 9 sind 
bis auf die dunklen Flügelspitzen graugelb aufgehellt. Das Rot 
ist ein lebhaftes Karminrosa. Das Rotmuster ist sehr gut ent- 
wickelt, besonders ist der Apikalfleck sehr groß, Neigung zur 
Fleckenkonfluenz ist vorhanden (3 5 f. analiconfluens Vorbr., 
em.). — Bei einem kleinen 5 nimmt das Rot der konfluenten 
Flecke zwei Drittel der Flügelfläche ein (f. rubescens Reiß, em.), 


144 


Halskragen beim 5 ziemlich, beim 9 sehr deutlich, Thorax- 
behaarung grau untermischt. Ich benenne diese auffallende 
Rasse var. winneguthi m. (nov. var... Typen:5 $ 19% in 
meiner Sammlung; Cotypen: 2 5 1 2 im Landesmuseum Sara- 
jewo. Alle leg.Winneguth, Galicica-Planina, Asan-djurd, VII. 1936. 

Von der Glaba£ica bei Prizren befindet sich ein Standorts- 
beleg im Landesmuseum Sarajewo. 

Bei Veles (Koprülü), auf der Plaguscha-Planina und am 
Dojran-See fand Prof. Dr. Burgeff eine achilleae-Rasse, die er 
ssp. macedonica Bgff. benannte (Komm. 175). Sie ist wenig 
größer als die Stammform, wenigstens im männlichen Geschlecht 
schmalflügelig, die weiße Beschuppung der Beine ist sehr aus- 
geprägt, doppelter Halskragen vorhanden, der Thorax, auch bei 
den 0, weißlich behaart. Die 9 sind dicht hellgelblich beschuppt, 
Reste der schwarzen Beschuppung nur am Rande der Vfl. Auch 
viele 5 gelb bestäubt, so daß sich auch bei ihnen der dunkle 
Rand der Vfl. abhebt. Reines Rosarot auf den sehr schmal 
berandeten Hfl., schwach zinnober gemischtes leuchtendes Kar- 
minrot der Flecken, diese groß, der Apikalfleck beilförmig, ganz 
ausgebildet. Konfluente und rot beringte Stücke kommen vor, 
letztere selten. 

Dr. Alberti!) beobachtete Zyg. achilleae im Rajec-Tal, süd- 
lich von Veles, östlich von Perlepe (Prilep) sehr zahlreich auf 
Wiesen und blumigen Bachrändern. Die Vfl. sind, auch beim 
od, stärker gelblich getönt als bei norddeutschen Faltern. Die 
roten Flecken sind groß und neigen zum Zusammenfließen. 
Dagegen ist der schwarze Distalrand nicht sonderlich stark 
ausgeprägt. Geographisch könnte diese Population zu ssp. mace- 
donica Bgif. gehören. Herr Dr. Alberti konnte mir leider nur 
1 © zur Ansicht einsenden, das die Makeln 24-4 und 3--5 ver- 
bunden hat. 

Ein Pärchen von der Petrina-Planina (leg. Dr. Bukuwky, 
Juli 1937) beschreibt M. Koch?): Beiden Geschlechtern fehlt 
jegliche gelbe Bestäubung. Die dunklen Vfl. sind ohne Glanz, 
die Flecken sind voll ausgebildet, Apikalfleck beilförmig. Rot 
der Flecken und Hfl. zarter als bei var. balcanica Reiß, ohne 
macedonica Bgff. zu erreichen. Hfl.-Umrandung des 5° breit, 


!) Alberti B., Beitrag zur Kenntnis der Macrolepidopterenfauna Maze- 
doniens. — Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol., 17., 1922, S. 82. 


2) Koch M., Zygaena Fabr. — I. Ent. Ztschr., 51., 1937, S. 19, S. 40, 
Fig. 3 (unkenntlich), 


145 


wie bei balcanica Reiß, des 2 schmal wie bei macedonica. Das 
JS mit konfluenten Flecken der’ Vil. 

Die Population von Ochrid und von der Petrina-Planina 
(1600 m, leg. Thurner) ist als groß zu bezeichnen. Vfl.-Länge 
16 mm. Der Flügelschnitt ist schmal. Die 5' sind ‚gar nicht 
oder nur wenig gelblich bestäubt, die 2 dagegen ziemlich hell, 
aber nicht so hell wie die Dalmatiner. Die Beschuppung ist, 
besonders bei den @, sehr zart. Das Rot ist düsterer, nicht 
so leuchtend, wie bei var. winneguthi m. Das Rotmuster ist 
sehr gut ausgebildet, Neigung zur Fleckenkonfluenz ist vor- 
handen. Die Berandung der Hil. ist bei den 5 deutlich. Im 
ganzen ist diese Population der ssp. balcanica Reiß aus Bos- 
nien-Herzegowina ähnlich. 

Auf der Brazda-Planina wurde Zyg. achilleae Esp. von 
Apfelbeck gefunden.'!) (Beleg im Wiener Museum.) 


Bulgarisch - Mazedonien. Ein einzelnes 5 von der 
Pirin-Planina (leg. Thurner) gleicht in Größe, Flügelschnitt und 
Zeichnung der Population von der Petrina-Planina, hat aber 
ganz anderes, leuchtenderes Rot. 

20 1% von der Lülin-Planina (leg. Drenowski) haben 
etwas schmäleren Flügelschnitt als die Tiere der Ochridserie, 
sind aber sonst ähnlich. Ein 5 gehört der f. cingulata Dz. an. 

Von Drenowski’) wurde Zyg. achilleae Esp. im Rhodope- 
gebirge bis 1400 m gefunden, Tuleschkow verzeichnet Funde 
bei Tirnovo®) und im AlibotuSgebirge.*) Diese Populationen 
dürften sich jenen aus Serbisch-Mazedonien anschließen. 


Bulgarien. Eine ganz eigenartige, prächtige Rasse fliegt 
bei Sliven. Vil.-Länge der J 12—14 mm, @© 13—15 mm. Das 
am meisten charakteristische Merkmal dieser Rasse ist die über- 
aus zarte Beschuppung, was eine stark ausgeprägte Transparenz 
der Fl. bedingt, weiters das zarte Hellrosa der Flecken und der 


!) Rebel H., Studien über die Lepidopterenfauna der Balkanländer 
— III. Ann. d, k. k. Hofmuseums, Wien, 27., 1913, S. 318. 


) Drenowski Al. K, Die Lepidopterenfauna der Zentral- Rhodopen 
in Bulgarien. — Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol,, 20., 1925, S. 4. 

’) Tuleschkow Kr., Erster Beitrag zur Lepidopterenfauna der Stadt 
Tirnovo. — Mitt. d. Bulg. Ent. Ges,, 5., 1930, S. 153. 


*) Tuleschkow Kr., Beiträge zur Lepidopterenfauna des Alibotusch- 
gebirges in Mazedonien. — Trav. Soz. Buls. Sc. Nat., 14,, 1929, S. 151 - 166. 
(Bulgarisch mit deutschem Resumee.) 


146 


Hil. Die Vfl. der 5 sind durchwegs stark gelbgrau überstäubt 
und sehr hell, bis auf den dunklen Apex. Noch heller sind 
selbstverständlich die 2, bei denen die gelbe Bestäubung die 
schwarze Grundfarbe ganz verdrängt hat. Das Zeichnungs- 
muster ist sehr gut entwickelt, der Apikalfleck ist groß, meist 
beilförmig, Neigung zur Fleckenkonfluenz ist vorhanden. Bei 
den @ sind die Flecken durchwegs fein hell umzogen (f. Havo- 
praetexta Bgif.). Selbst bei einzelnen Z macht sich diese Flek- 
keneinfassung bemerkbar. Die Beine sind wie bei ssp. mace- 
donica Bgff. sehr hell bestäubt. Auch der doppelte weiße Hals- 
kragen ist vorhanden, darüber hinaus ist auch die Thoraxbehaa- 
rung stark grau untermischt. Ich benenne diese, von den ande- 
ren mir bekannten Balkan-Rassen stark abweichende Rasse 
ssp. isSlimjensis m. (nov. ssp.) nach der alten Bezeichnung 
Islimje für Sliven. Typen und Cotypen: 6 J 1 @ in meiner 
Sammlung, 4 9’ 2 Q in der Sammlung Dr. Bukuwky, 25 1% 
in der Sammlung Thurner-Klagenfurt; alle leg. Dr. Bukuwky. 
805109, leg. Pasotasz, im Budapester Nationalmuseum, mehrere 
von Prof. Dr. Rebel gefangene Stücke im Naturhistorischen 
Museum in Wien. Ein noch von Haberhauer stammendes Stück 
hat den Fleck 4 zu einem Punkt reduziert. Ein besonders 
zart beschupptes @ hat die Flecken 2 und 4 zu einem breiten 
Streifen verbunden: f. analiconfluens Vorbr. (em.). 


3c& 309 aus Misioria an der Küste des Schwarzen Meeres 
beschreibt M. Koch!) wie folgt: 5 mehr oder weniger gelb 
beschuppt, © dicht gelb beschuppt, weißer doppelter Halsring. 
Diese Merkmale hat diese Population mit ssp. macedonica Bgft. 
gemeinsam. Dagegen sind die Flecken klein und der Apikalfleck 
sehr breit ausgebildet, was an caliacrensis Reiß erinnert. 


Aus Varna besitze ich nur 2 5, die weniger hell beschuppt 
sind als die © der südlicher fliegenden Populationen und sich 
in dieser Beziehung mehr den rumänischen Stücken nähern. 
Die Population von Varna dürfte zur var. caliacrensis Reiß ge- 
hören, die aus dem wenig nördlich von Varna gelegenen Balcic 
beschrieben wurde. Bei Varna wurde Zyg. achilleae Esp. auch 
von Haberhauer gesammelt (vgl. Lederer.‘) 


1) Koch M,, loc. cit., S. 19, S. 40. Fig. 1—2 (unkenntlich), 

2) Lederer J., Verzeichnis der von Herrn Johann und Frau Ludmilla 
Haberhauer 1861 und 1862 bei Varna in Bulgarien und Sliwno in Rumelien 
gesammelten Schmetterlinge. Wiener Ent. Monatsschr., 7., 1863, S. 22. 


14 


Die in Transsylvanien (Siebenbürgen) fliegende Rasse 
unterscheidet sich von den ostbalkanischen durch mehr grün- 
lichgrau und weniger hell bestäubte Weibchen. Die Männchen 
sind gar nicht aufgebellt, im Gegenteil sehr dunkel. Das Rot- 
muster ist nicht stark entwickelt, der Apikalfleck meist nur 
muschelförmig, mit Neigung zur Reduktion. So eine kleine 
Serie aus Hammersdorf, Bensen, Salzburg und Rin Sadu (leg. 
Dr. Czekelius). Auch zur ssp. balcanica Reiß sind diese Popu- 
lationen nicht zu stellen. 

2 Q@ aus Herkulesbad in meiner Sammlung (leg. Eekeliik) 
zeichnen sich dagegen wieder durch überaus kräftigen Körper- 
bau und große Spannweite aus. Sie sind ebenfalls grünlichgrau 
bestäubt, das Rot ist sehr hell. Hierzu stimmen einige © in 
der Sammlung des Budapester Nationalmuseums. Drei von Prof. 
Dr. Rebel bei Herkulesbad gesammelte J (Belege im Wiener 
Museum) sind groß, dunkel und dicht bestäubt. Eines davon 
hat die Flecken 2 und 4 breit verbunden. Zyg. achilleae Esp. 
wird auch von Prof. Dr. Rebel!) aus Herkulesbad erwähnt: 
1 5 der ab. viciae Hb. mit sehr spitzen Fühlern. 


Die grünlichgraue Bestäubung scheint ebenfalls für andere 
rumänische Populationen typisch zu sein. Sie findet sich z.B. 
auch bei einer kleinen Serie aus Bukarest (4 J 29, leg. Dr. 
Bukuwky) wieder. Bei diesen ist aber das Rotmuster, beson- 
ders der Apikalfleck besser entwickelt als bei den sieben- 
bürgischen Stücken. 


Aus Griechenland meldet Staudinger”) das Vorkommen 
der Art auf dem Parnaß und auf dem Veluchi Ende Juni. Die 
Weibchen haben öfters hellere Bestäubung, sonst findet Stau- 
dinger keinen Unterschied gegenüber Stücken aus dem übrigen 
Europa. 

7 c& 712 vom Veluchi (leg. Zukowski, 26. VI.—4. VII. 1932) 
differieren untereinander so stark in der Größe, daß man an- 
nehmen könnte, sie stammten von verschiedenen Standorten, 
vielleicht aus verschiedener Höhenlage. Die Grundfarbe der 
Männchen ist durch eingestreute gelbgraue Schuppen aufgehellt, 
die Weibchen haben bis auf den dunklen Apex graugelb be- 


‘) Rebel Dr. H., Dritter Nachtrag zur Lepidopterenfauna von Herkules- 
bad. — Verh. zool.-bot. Ges, Wien, 77., S. 117. 


®) Staudinger Dr. O., Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlande 
— Hor. Soc, ent. Ross., 7., 1870, S. 102. 


148 


stäubte Vfl, aber ohne hellere Einfassung der Flecken. Die 
Beschuppung ist zart, die Fl. sind daher ziemlich transparent. 
Das rote Zeichnungsmuster ist sehr gut entwickelt und neigt 
zur Ausbildung konfluenter Formen. Fleck 1 zieht sich oft längs 
der Kosta über Fleck 3 hinaus. Der Apikalfleck ist groß, beil- 
förmig, nur bei 1 5’ etwas reduziert und muschelförmig. Formen: 
f. analiconfluens Vorbr. 1 S und mehrere Uebergänge; f. dziur- 
zynskii Hke. (f. analiconfluens Vorbr. +- f. cingulata Dziur.). 1 7. 
(Fortsetzung folgt.) 


Beitrag zur Kenntnis der Cerambycidae') 
des griechischen Macedonien. 


Folgende Cerambycidae, die in den Jahren 1932—1936 im 
griechischen Macedonien gesammelt wurde, gehören 36 Gattungen, 
62 Arten und 7 Aberrationen an. 

Neben jeder Art wird der Monat und der Ort, wo diese 
aufgefunden wurde, angegeben. Das Verzeichnis ist nach dem 
Catalogus Coleopterum regionis palaearcticae von A. Winkler 
1924—1932 angeordnet. 

Das Material wurde im Laboratorium für angewandte Zoo- 
logie der Universität Saloniki bestimmt und zum Teil nachträg- 
lich in der zoologischen Staatssammlung in München, wo ich 
vergleichende Bestimmungen ausgeführt habe, bestätigt. 

Dem Direktor des Institutes für angewandte Zoologie in 
Saloniki, Herrn Professor Dem. Cavadas, sowie den Herren 
Dr. Kurt von Rosen und Hans Kulzer in München danke ich 
für ihr großes Entgegenkommen und ihre Hilfe, die sie mir bei 
der Ausführung dieser Arbeit gewährleisteten. Einige Arten wur- 
den mir von dem kürzlich verstorbenen bekannten Coleoptero- 
logen Dr. Paul Luigioni in Rom bestimmt. 


München, den 26. August 1937. 


Dr. Platon Ph. Paliazeas. 


1) Diese Cerambyciden-Sammlung vom griechischen Macedonien ist im 
Museum des Laboratoriums für angewandte Zoologie der Universität Saloniki 
niedergelest. 


149 


Abkürzungen. 


Ap. Apostolaria Ki. Kilkis Sal 
Ars. Arsakli Ku. Kuri Se 
Asv. Asvestochori La. Langada Si 
Ax. Axios Lo. Lodias Sad. 
Ho. Hortiatis Na. Nausa Vie, 
Fl. Florina Pla. Platamon Xe 
Ka. Katerini Po. Polygyros 
Kas. Kastania Ro. Rodopolis 
CERAMBYCIDAE 
Prioninae 
Macrotomini 


Macrotoma Serv. 
1. scutellaris Germ. 

Callipogonini 

Megopis Serv. 


2. scabricornis Scop. 


Ergates Serv. . 


3. faber L. 
Prionini 
Prionus F. 

4, coriarius L. 
Cerambycidae 
Asemini 


Criocephalus Muls. 
5. ferus Muls. (= polonicus Motsch.) 


Cerambycini 
Cerambyx L. 
6. cerdo L. (= heros Scop.) 
7. miles Bon. 


8. Scopolii Fuessl. 


Hesperophanini 
Hesperophanes Muls. 


9. sericeus Fabr. 


150 


Saloniki 
Sedes 

Sindos 
Sidirokastron 
Veria 
Xechasmeni 


Jun. Sal. 


Aug. Asv. 


Jun. Ku. 


Sept. Sid. 


Aug. Ars. 


Mai. Kas. 
Jul. Ap. 
Jun. Kar 


Sept. Sid. 


210. 
ei. 
12, 


13. 
14. 


15. 
16. 
17. 


18. 
19. 
20. 
ZIF. 
22. 
23: 


24. 


23, 


26. 


21. 
28. 


29. 


30. 
31. 


Trichoferus Woll. 
Gayi Plavils. (= cinereus Villers.) 
griseus Fac. 


pallidus Ol. 
Lepturini 


Rhamnusium Latr. 


bicolor Schr. 
graecum Schauf. 


Leptura L. 
livida Fab. 


sanguinolenta L. 
cordigera Fuessl. 


Strangalia Serv. 
revestita ab. rubra Geoffr. 
maculata Poda. 
septempunctata F. 

ab. sufurata Rche. 
ab, inconstans Rtt. 
bifasciata Müll. 


Necydalini 
Necydalis L. 


ulmi Chevr. (= Panzeri Har.) 


Molorchini 

Stenopterus Illig. 
rufus L. 

Pytheini 

Cartallum Serv. 
ebulinum L. 

Callichromini 


Aromia Serv. 
moschata L. 


ab. cuprata Ritt. 


Compsocerini 
Rosalia Serv. 
alpina L. 
Callidiini 
Rhopalopus Muls. 
insubricus Germ. 
clavipes Fabr. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. H. 3. 


Aug. Se. 
Jun. Pla. 
Aug. Xe. 


Jul. Ve. 
Aug. Po. 


Sept. Fl. 
Aug. Na. 
Jun. Ax. 


Jun. Na. 
Sept. Ho. 
Jun. Ka. 
Aus. El. 
Mai. Po. 
Mai. La. 


Sept. Xe. 


Aug. Ve. 


Jul, Pla. 


Aug. Se. 
Jun. Pla. 


Mai. Pla. 


Aug. Po. 
Aug. Ap. 


4 151 


32. 
33. 
34. 
35. 


36. 


37. 


38. 
39. 


40. 


41. 
42. 


43. 
44. 
45. 


46. 


41. 


48. 
49. 
50. 
31. 
22. 


53. 
54. 


152 


Phymatodes Muls. 
testaceus L. 


ab. praeustus F. 
ab. rufipes Costa. 
ab. variabilis L. 


Pyrrhiidum Fairm. 
sanguineum L. 


Hylotrupes Serv. 
bajulus L. (= lividus Muls.) 


Clytini 
Xylotrechus Chevr. 
antilope Schönh. 
arvicola Ol. 


Clytus Laich. 
rhamni Germ. 


Plagionotus Muls. 
arcuatus L. 


floralis Pall. | x 


Chlorophorus Chevr. 
varius Müll. 


trifasciatus F. 
figuratus Scop. 


Isotomus Muls. 


speciosus Schneid. 
Stenaspini 
Purpuricenus Germ. 
Kaehleri L. 
Lamiinae 
Dorcadionini 
Dorcadion Dalman. 
aethiops Scop. 
lugubre Kr. 
atticum Kr. 
septemlineatum Waltl. 


lineatocolle Kr. 


Neodorcadion Gangl. 


-bilineatum Germ. 


fallax Kr. | 


Jul. Kas. 
Jul. Kas. 
Jul. Kas. 
Aug. Kas. 


Sept. Asv. 


Jul. Ho. 


Jul. Pla. 
Apr. Po. 


Sept. Ro. 


Jun. Ax. 
Sept. La. 


Aug. Ka. 


Jun. Pla. 
Jun. Po. 


Sept. Sid. 


Jun. Kas. 


Jul. Ax. 
Jul. Si. 
Jun. Asv. 


Aug. Si. 


Aug. Se. 
Jul. Ku. 


Ss) 


56. 
SYB 


38. 


32 


60. 
61. 
62. 


63. 
64. 
65. 


66. 


67. 
68. 
69. 


tristis L. 


funereus Muls. 
asper Sulz. 


Lamiini 
Dorcatypus Thoms. 


Morimus Servill. 


Gnomini 
Mesosa Latr. 


curculionoides L. 


griseus Fab. 


Kirbyi Gyll. 


Acanthocinini 


Acanthocinus Guer. 


Agapanthiini 
Agapanthia Serv. 


Boeberi Fisch. (= cynarae Germ.) 


violacea Fab. 


carcharias L. 
populnea L. 
punctata L. 


pupilata Gyll. 


Saperdini 
Saperda Fab. 


Phytoeciini 
Oberea Muls. 


Phytoecia Muls. 


icterica Schall. (= ephippium Fab.) 
caerulea Scop. (= rufimana Schrk.) 
coerulescens Scop. 


Jul Lo, 


Aug. Kas. 
Aug. Kas. 


Jul. Na. 


Sept. Ro. 


Aug. Se. 
JulBla> 
Jul. Asv. 


Aug. Fl. 
Aug. Na. 
Jul. Ve. 


Aug. Ka. 


Aug. Ho. 
Jul. Sid. 
Aug. Na. 


4* 153 


1066. 


1067. 


1068, 
1069. 


1070. 
1071. 


1072 


154 


Lepidopteren-Fauna 
von Marasch in türkisch Nordsyrien. 
Von L. Osthelder und Ernst Pieiifer-München. 


(Fortsetzung.) 


Agrotidae. 


Bearbeiter: M. Draudt-Darmstadt 
z. T. nach hinterlassenen Notizen von f Dr. A. Corti-Zürich. 


Euxoa Hb. 


E. temera Hb. Häufig, in Farbe und Zeichnung sehr stark 
abändernd, vorwiegend in den Formen hübneri Bours. und 
boursini Schaw. im Juni, Juli und Oktober-November. 
Einige bläulichgraue, sehr schwach gezeichnete Stücke der 
Herbstgeneration in coll. Osthelder wurden von Boursin 
i. 1. forma livida genannt. 


E. distinguenda Led. in der Form akschehirensis Cti., im 
Juni, Juli, vom Düldül-dagh. 


E. homicida Stgr. Ein einzelnes 9, Juni. 


E. aquilina Schiff, nur in der Form obeliscata W£nr.- 
Cti., die nach Boursins Untersuchungen spezifisch sich von 
aguilina nicht trennen läßt. Corti schreibt: In stark vari- 
ierenden Formen, nicht häufig, Juni-September. 


E. glabella Wänr.-Cti., 1 5 vom Düldül-dagh, Juli. 


E. conspicua Hb. Mai-Juli, sehr zahlreich und in Zeich- 
nung und Farbe stark variierend, darunter auch die For- 
men abscondita Warr. und fast einförmig graue und zeich- 
nungslose Exemplare. 


E. amplexa Cti. Hierüber schreibt Corti: Ein zweifelhaftes 
@ aus 600-800 m Höhe, Mai. Lag mir nicht vor. 


1073. E- robiginosa intensior Drt. Diese dunkle Form erhielt 
ich sowohl vom Düldül-dagh im Juli, als auch von Marasch, 
Oktober. 


1074. E. vinirufa Drt. Diese von Ak-sehir beschriebene inter- 
essante Art erhielt ich auch vom Düldül-dagh in einem 
. Paar vom Juli. 


1075. E. marcens Chr. (= achyricola Cti.). Sehr zahlreich vom 
Achyr-dagh, Marasch, aus 1800 m Höhe, im Juli. Ich 
wiederhole hier, was ich Entomol. Rundschau 55. Jahrg. 
Nr. 13/14, S. 155 schrieb: „Dazu schreibt mir Boursin: 
In der letzten Zeit habe ich endlich die echten Original- 
exemplare der Arten: heringi Stgr. und marcens Chr. 

. © untersuchen können und dies hat zu folgenden Resultaten 
geführt: achyricola ist nichts anderes als heringi; die 
typische Form letzterer ist die gelbe, fast zeichnungslose 
Form; marcens Chr. ist die echte achyricola, etwas dunkel 
bleigrau; die heringi var. signata ist nur eine hellere 
marcens mit Querlinien. Die Art ist sehr variabel und 
zwischen den Extrem-Formen können alle Uebergänge 
auftreten.“ Achyricola findet sich in einer mehr rötlichen 
Form auch im Libanon. 


1076. E. amoena Stgr. Diese Art hat Corti nochmals unter dem 
Namen: flavida beschrieben, sie variiert ziemlich beträcht- 
lich und fliegt sowohl bei Marasch als auch im Düldül- 
dagh, vom September bis November. 


1077. E. vanensis Drt. Eine Art, die mir viel Kopfzerbrechen 
gemacht hat. Ursprünglich hieit ich sie für foeda Led., aber 
Herr Boursin hatte die Güte, mir ein mit der Type ver- 
glichenes Stück dieser letzteren einzusenden, die danach 
doch ganz anders aussieht, auch anderen Genitalapparat 
besitzt. Sie steht ihr allerdings ohne Zweifel nahe. Boursin 
meinte, es könnte sich vielleicht auch um die enitens Cti.- 
Form marmorosa Cti. vom Issyk-kul handeln, aber ab- 
gesehen von dem weit entfernten Fundort der letzteren 
stimmt vieles nicht. 

Die Vfl. sind viel unreiner schwarz bestreut, die Zeichnung 
nicht so klar und vor allem sind die Hil. ganz rein weiß, mit 
kaum bemerkbar dunklerer Saumlinie und keiner Spur eines 
Mittelpunktes. Bei marmorosa sind die Hil. dunkler als bei 


159 


enitens, mit dunklerem Saum und einem starken Mittelpunkt. 
Ich halte das Tier deshalb bestimmt für neu und beschreibe es 
wie folgt: 

Dem Genitalapparat nach sec. Boursin zur Untergattung 
Mesoeuxoa gehörig. Kopf und Thorax bräunlichgrau oder mehr 
rein grau, der Halskragen bei manchen Stücken schwärzlich ver- 
dunkelt. Vfl. erdgrau, mehr oder weniger rötlich getönt und 
schwarz bestreut. Die Subbasale besteht aus schwarzen Doppel- 
strichen zwischen Vorderrand und Ader 1; Antemediane doppelt, 
vom ersten Vorderrandsdrittel fast zur Innenrandsmitte ziehend; 
Zapfenmakel in der Größe wechselnd, schwarz umzogen; beide 
oberen Makeln groß, schwarz umzogen, die Ringmakel längs 
eliptisch, die Nierenmakel fast viereckig, letztere mit kaum 
merklich dunklerem Halbmondstrich nahe dem inneren Rand; 
zwischen beiden Makeln ist die Zelle mehr oder weniger deut- 
lich x-förmig schwarz ausgefüllt. Postmediane einfach, schwarz, 
gezähnt, auf den Adern die Spitze der Zacken bei den meisten 
Stücken etwas punktförmig verdickt. Subterminale unregel- 
mäßig gezackt, innen schwärzlich angelegt, am Vorderrand zu 
einem schwarzen Dreiecksfleck verdickt, das Saumfeld dahinter 
verdunkelt. Hinter mehr oder weniger deutlichen schwarzen 
Saumdreiecken folgt eine helle Fransenbasislinie, die Fransen 
selbst schwach heller und dunkler gescheckt. Hfl. rein weiß mit 
eben bemerkbarer feiner gelblicher Saumlinie, beim 9 leicht 
grau angeflogen. Bei manchen Stücken sieht man Spuren eines 
schwachen Mittelschattens auf den Vfln. 2 J' von Marasch, 
Ende September bis Anfang Oktober, ein 5 auch von Ak-sehir 
und mehrere Stücke von Wan, im September gefangen. 


Agrotis O. 

1078. A. ypsilon Rott. Sehr häufig in 2 Generationen, Mai, 
Juni und Oktober, genau wie an anderen Orten auch, 
stark aberrierend wie überall, auch in der Größe äußerst 
verschieden. 


1079. A. segetis Hb. Ziemlich häufig, in Zeichnung und Farbe 
stark variierend. Auffällig ist das Vorkommen vieler 
kleiner Exemplare. Juni-Oktober, in 2 Generationen. 

1080. A. crassa Hb. Mehrere stark abgeflogene Exemplare im 
September, wahrscheinlich zur Form golickei Ersch. gehörend. 
Große, normal dunkle Stücke auch vom Düldül-dagh, im Juli. 


156 


1081. 


1082. 


1083. 


1084. 


1085. 


1086. 


1087. 


1088. 


A.obesa B. Neben sehr zahlreichen, normal hellen Stücken 
auch die Form fusca Cti. mit stark verdunkelten, beim 
Q oft fast schwarzen Hfl., von denen die rein weißen 
Fransen lebhaft abstechen. Marasch, August, auch vom 


Achyr-dagh. 


A. trux Hb. in sehr dunklen Stücken, meist zur Form 
subalbida Cti. gehörig, mit rein weißen Hfl. und weißer 
Useite. Marasch, Oktober-November, auch vom Düldül- 
dagh, im Juli. 


A.puta Hb. Ein um Marasch herum sehr häufiges Tier, 
kommt in 2 Generationen vor, März und September- 
November. Während aber die Frühjahrsgeneration durch- 
aus der auch in Mittel- und Südeuropa häufigen Form 
enitens Hb. entspricht, zeigt die Herbstgeneration einen 
durchaus verschiedenen Habitus, „der so einheitlich ab- 
weicht von allen mir (Corti) bekannten radius-Formen, 
daß ich diese Form als radius-syricola bezeichnet habe. 
Die Tiere sind in der Regel bedeutend größer als andere 
Formen. Nur äußerst selten findet sich bei dieser Ge- 
neration ein Rückschlag zur Form enitens.“ 


A. spinifera Hb. Vereinzelt, in 2 Generationen, im Juni 
und September, Oktober. 


A. ilavina H.-Sch. Sehr häufig, im Mai und Juni und 
wieder im November bei Marasch, auch in der Form 
ochrina Stgr. 


A. anastasia Drt. Von dieser herrlichen Art erhielt Ost- 
helder 1 Exemplar von Marasch. 
Powellinia Obth. 


P.lasserrei Obth. Ein einzelnes © von Marasch, im Ok- 


tober. Ein f vom X. 1930 in coll. Osthelder. 


Cladocerotis Hmps. 
C.benigna Cti. Düldül- und Achyr-dagh, 2 2 im Oktober. 


Es- erscheint mir nicht unmöglich, daß C. ankarensis, von 
der bisher anscheinend nur 5% bekannt sind, als anderes 
Geschlecht zu benigna gehört, wie ich auch durchaus 
nicht abgeneigt bin zu glauben, daß auch die folgende 
Art spezifisch dazugehört. 


157 


1089. C. tischendoriti Pglr. Von dieser roten Form liegen mir 
2 © vom Achyr-dagh, Oktober vor und ein mehr rötlich- 
braunes Zwischenstück, sodaß mein Verdacht, daß es sich 
bei benigna und tischendorffi um nur eine Art handelt, 
nicht von der Hand zu weisen sein dürfte. Ein rotes © 


vom Düldül-dagh (XL 1930) in coll. Osthelder. 
Ogsygia Hbn. 


1090. O, celsicola Bell. in der kleineren und schlankeren Form 
gracilis W$nr., anscheinend nicht selten, vom Düldül-dagh, 
im Juni, in der helleren oder dunkleren Farbe recht 
wechselnd. 


1091. O. forcipula Schiff. robustior Cti. Diese große Form 
fliegt im Mai und Juni bei Marasch. 


1092. O. libanicola Cti. Ich habe keine Stücke von Marasch 
gesehen und es scheint nach Corti nicht sicher, ob diese 
hier fliegenden, mit typischen Libanon-Stücken nicht ganz 
übereinstimmenden Exemplare wirklich dazu gehören. Die 
Marasch-Stücke sollen weniger bunt und weniger rötlich 
sein und fliegen schon im April und Mai. 


1093. O. facunda sp. n. Ein einzelnes @ von Marasch, Septem- 
ber, scheint einer neuen Art anzugehören. 

Vfl.-Spitze abgerundet. Kopf u. Thorax bräunlich, mit schwar- 
zen Haaren durchsetzt, Halskragen mit dicker, schwarzer Mittel- 
linie. Vfl. auf hell bräunlichweißem Grund dicht rötlichbraun und 
schwarz bestreut, mit schwarzem Basalstrich u. schwarz ausgefüllter 
Zelle. Subbasale und Antemediane fehlen. Ringmakel lang elip- 
tisch, mit einem schwarzen Strich gekernt; Nieren- und Zapien- 
makel groß, hell, schwarz umzogen, beide schwach bräunlich 
gekernt. Postmediane schwach angedeutet, durch lange schwarze 
Aderstriche verstärkt; der auf der Submedianfalte gelegene 
Strich reicht bis in die Spitze der Zapfenmakel. Hinter der 
Nierenmakel ist die Diskalfalte rotbraun gestreift. Subtermi- 
nale durch lange schwärzliche Keilstriche angegeben. Auf dem 
Saum stehen schwarze, innen hell aufgeblickte Saumstriche ; 
die hellen Fransen dunkel gescheckt, mit 2 schwärzlichen Tei- 
lungslinien. Hfl. weißlich, auf dem Saum bräunlich verdunkelt, 
mit angedeuteter Postmediane, brauner Saumlinie und eben- 
solcher Teilungslinie der weißen Fransen. Type in coll. Ost- 
helder. 


158 


1094. O. toxistigma Hmps. Juli und September, wenn es sich 


1095. 


1096. 


1097. 
1098. 


1099. 


1100. 


1101. 


wirklich um diese Art handelt. Briefwechsel mit Boursin- 
Paris hat auch noch kein sicheres Ergebnis gefördert, 
doch nehmen wir an, daß es doch diese Art ist. Exemplare 
vom Libanon, die mir Boursin freundlicherweise vorlegte, 
die mit der aus Syrien beschriebenen Type übereinstimmen 
sollen, sehen etwas anders, viel mehr rotbraun aus, viel- 
leicht handelt es sich um eine Rasse. Was die von Corti 
als bei Marasch in einem Stück gefangene fruculenta Led. 
angeht, so dürfte diese aus dem Altai beschriebene Art 
sehr unwahrscheinlich in Kleinasien zu finden sein, es 
handelt sich wohl um ein schwach gezeichnetes helles 
Stück der toxistigma. 


O. signifera F. tauricola Cti. Diese bunte braunrote Form 
mit weißen Hfl. fliegt bei Marasch im Juli in 600—900 m Höhe. 


Dichagyris Led. 


D. melanura Koll. Vereinzelt im Juni und Juli, Düldül- 


dagh. 
D. illauta Drt. Ebenfalls einzeln neben der vorigen. 


D. pieiiferi Cti. Nur in wenigen Exemplaren geiangen, 
im August bis Oktober. Später erhielt ich die prachtvolle 
Art in kleiner Zahl auch aus der Umgebung von Wan. 


D. squalidior Ev. Die Art scheint häufig zu sein im April, 
Mai und wieder im Juli, offenbar in 2 Generationen, aus 
1000-1500 m Höhe, auch in Uebergängen zur Form rubi- 
dior Cti., wenn auch nicht so rot wie Libanon-Stücke. 


D. terminicincta Cti.,, ursprünglich nach Exemplaren aus 
dem Libanon aufgestellt, kommt bei Marasch in einer viel 
schärfer gezeichneten Form: maraschi Cti. vor, die auch 
die Wellenlinie als dunkles Band aufweist, ist auch useits 
mit viel schärferer und dunklerer Außenbinde gezeichnet. 
Ich habe dieses Tier nicht gesehen und kann daher nicht 
beurteilen, ob es sich wirklich um eine Subspecies zu 
terminicincta handelt, ich habe eher den Eindruck, daß 
eine andere Art vorliegt. 


D. fimbriola Esp. fliegt bei Marasch im Juli recht häufig, 
nur in der kleinen Form zernyi Cti, unruhig dunkel be- 
streute Stücke mit starkem Mittelschatten. 


159 


1102. 


1103. 


1104. 


1105. 


1106. 
1107. 


1108. 


160 


D. laeta Rebel ist, wie die Genitaluntersuchung gelehrt 
hat, eine gute Art, die wohl der fimbriola sehr nahe steht, 
aber deutlich Verschiedenheiten aufweist. Sie ist stets 
fast doppelt so groß, viel heller, klarer gezeichnet und 
gelblicher in der Farbe. Der männliche Kopulations- 
apparat zeigt dementsprechend die doppelte Größe wie 
der von zernyi, der untere Auswuchs der doppelten Harpe 
ist größer und dicker und überragt den unteren Valven- 
rand beträchtlich, bei zernyi nicht; die Ventralplatte, die 
bei zernyi viereckig ist und ungefähr die Form von Karo- 
ABß hat mit einer distal etwas weiter ausgezogenen Spitze, 
ist bei laeta nur dreieckig, in die Breite gezogen. Der 
Penis ist bei /aeta sehr viel größer, fast rechtwinklig ge- 
knickt und hat am distalen Ende einen Haufen kräftig 
dunkelbraun chitinisierter Cornuti, bei zernyi ist er nur 
schwach gebogen, ohne Winkel, die Cornuti sind weniger 
zahlreich und heller chitinisiert. Die Art fliegt ohne 
Uebergänge gleichzeitig mit zernyi und dokumentiert schon 
dadurch ihre Verschiedenheit. 


Chersotis Bsd. 


C. capnistis Led., nach Corti als „einzeln vorkommend“ 
in seinen Notizen erwähnt. Das einzige mir als diese Art 
vorliegende Stück ist zu stark abgeflogen, um ein Urteil 
bilden zu können. Boursin, der dieses Tier ebenfalls 
sah, zweifelt auch an der Zugehörigkeit zu capnistis, es 
könnte sich vielleicht auch um neara Pglr. handeln. Sicheres 
ist z. Zt. darüber nicht zu behaupten. 


C. maraschi Cti. liegt mir in großer Zahl vom Düldül-dagh, 
Mai bis Juli und von Marasch vom November vor, also 
offenbar in 2 Generationen, im allgemeinen wenig vari- 
ierend. 

C. juvenis Stgr. 1 gefl. © aus Marasch vom X.1930 in. 
coll. Osthelder (Boursin det.). 


C. semna Pglr. sehr vereinzelt, vom Achyr-dagh, Oktober. 
C. multangula Hb. subdissoluta Wgnr. aus 1800 m Höhe, 
im Juli. 


C. guberlae Cti. meldet Corti mit ? vom Juli aus Marasch, 
ich habe keine Stücke gesehen. 


1109 


110. 


1111. 


1112. 


Eh: 


1114. 


1115. 


1116. 


1117. 


1118. 


Rhyacia Hb. 


R. margaritacea Vill, als „vereinzelt“ von Corti ohne 
Angabe von Fundort und Datum genannt. 4 5' aus Marasch 
vom X.—XlI. in coll. Osthelder. Helle Form, im Ton an 
abbruzzensis Drt. erinnernd, schwach gezeichnet (Osthelder). 


R. depuncta L. consenescens Stgr. im September, nicht 
pontica! 


R. ilammatra Schiff. außerordentlich häufig in allen Grö- 
ßen und in der Zeichnung recht veränderlich, schon im 


Mai. 


R. renigera Hbn. erubescens Stgr. sehr häufig und stark 
variierend, im Mai-Juli, dann wieder im September, Oktober, 
auch in den Formen intermedia, funebris und saturata. 


R. hadjina Stgr. Corti erwähnt 2 Stücke im Juli, ich habe 
keine gesehen. 


R. sollers erwähnt Corti als häufig, im Juni, Juli, aus 
700—900 m Höhe bei Marasch. Es dürfte sich wohl um 
die pseudosollers Bours. i.1. handeln, es ist bestimmt eine 
gute Art, die mit birivia nicht das Geringste zu tun hat. 
Diese pseudosollers liegt mir in Anzahl vor. 


R. laetifica Stgr. wird in Cortis Notizen in einem Einzel- 
stück aus 700—800 m Höhe erwähnt, ich habe keine Unter- 
lagen dafür. 


R. roseoflava Cti. i.1. Von dieser mir ganz unbekannten 
Art, die ich nicht gesehen habe und von der ich auch 
keine Beschreibung vorfand, gibt Corti an: Nova species 
bei alaina, 700—900 m hoch, im Juli gefangen. Ich kann 
nicht sagen, um was es sich handelt. 


R. squalida Gn. Ich besitze ein sicheres Stück vom Dül- 
dül-dash, Juni; Corti nennt weiter: 1 Stück aus 1800 m 
Höhe vom Achyr-dasgh und 4 Exemplare von Marasch, 
aus 800 bis 900 m Höhe. 


R. suspicax Cti.-Drt. Bezüglich dieser Art verweise ich 
auf die Beschreibung im Seitz-Supplement, S. 69. Sie 
wurde nach nur 2 2 aufgestellt, die im Juli gefangen 
wurden. In Cortis Notizen steht mit ? dabei: nov. var. 
von sqgualida. 


161 


1119 


1120. 


11271: 


1122. 


16123, 
1124. 


1125. 
1126. 
1127. 


1128. 


1129. 


162 


R. simulans Hufn., häufig, im Juni, von Marasch auch im 
November, vom Achyr-dagh schon im Mai. 


R. subdecora Stgr. benennt Corti 4 defekte Stücke mit ? 
aus 800—900 m Höhe. Ich habe sie nicht gesehen, mög- 
lich, daß es sich um die vorher genannte marcens ge- 


handelt hat. 


R. osmana Cti. ist gute Art, die der /ucernea L. wohl nahe 
steht; aber Herrn Boursin verdanke ich die Mitteilung, 
daß es sich dem Genitalapparat nach bestimmt um eine 
gute Art handelt. Sie fliegt häufig im April-Juni und 
wieder im Oktober, also wohl 2 Generationen. Typen in 


coll. Östhelder. 


R. lucernea L. besitze ich aber in einem ganz .sicheren 
Einzelstück ebenfalls von Marasch, Ende September, An- 
fang Oktober. 


R. deiessa Led., von Corti mit ? genannt, ich sah sie nicht. 


R. lucipeta Schiff., von Corti in 2 Stücken genannt, ich 
habe keine erhalten. Aus Marasch 2 große, dunkle 5‘, 
1200 m hoch, 19.V. 1928. Ein gleiches Stück aus Boli 
in Bithynien (alle 3 in coll. Osthelder), es handelt sich 
offenbar um eine vorderasiatische Lokalform. (Osthelder.) 


R. saucia Hb. in der Form margaritosa häufig. 
R. candelisegua Schiff. nach Corti 1 Einzelstück, Juli. 


R. xanthographa Schiff., in der Form palaestinensis vom 
Dül-dül-dagh im Juni, Juli,. von Marasch im September, 
Oktober. 


Xestia Hb. 


X. enargiaris Drt. Diese kürzlich von mir beschriebene 
Art erhielt ich in meist abgeflogenen Stücken von Ma- 
rasch, im September, Oktober; aus Osthelders Sammlung 
liegt auch 1 g' vom Yüksek-dagh, im August gefangen, 
vor. 


Orthosia Tr. 


O. caecimacula Schiff. Einzelne sehr große, abgeflogene 
Q© vom Oktober. 


1130 


131: 


1132. 


1153. 
1134. 


1135. 


1136. 


1137: 


1138. 


O. senex H.-S. Marasch und Yüksek-dagh IX.—XI. einzeln. 
Die Stücke gehören zur Form wagneri Bours. (Gub. Z. 
1935, S. 220.) 


Epilecta Hb. 
E. linogrisea Schiff. Corti erwähnt ein Einzelstück vom 
August, Marasch, aus 700—800 m Höhe, ich besitze ein 
frisches 5 vom September. 
Triphaena Hb. 
T. pronuba L., sehr häufig und in allen Formen variierend, 
Mai, August und Oktober, offenbar also 2 Generationen. 


T. iimbria L. Düldül-dagh, Juli, ein Einzelstück. 


T. janthina Schiff. Juli 1930, Einzelstück von Corti er- 
wähnt, ich besitze 2 5 vom Düldül-dagh, ebenfalls im 
Juli gefangen. 


T. orbona Hufn., ziemlich häufig aus der Umgebung von 
Marasch, im Mai-Juli, aus 600—800 m, ich habe sie auch 
vom Düldül-dash im Juli erhalten. 


T. comes Tr. Vereinzelt, im Juli; Corti erwähnt auch 
ein Stück vom Mai mit ganz zeichnungslosen Vil. 
| Actinotia Hb. 
A. hyperici Schiff. Sehr häufig, Marasch, Mai, Juni, meist 
in bunten laeta-Formen. 
Bepharita Hmps. 


B. leuconota H.-Sch. Vom Düldül-dagh, im September. 
(Unter Nr. 248 bereits als „Hadena“ genannt.) 
(Fortsetzung folgt.) 


163 


Weiterer Ausschnitt über die Zygaenen-Fauna 
des Elbursgebirges. 
Von Hugo Reiß, Stuttgart. 


Auch im Jahre 1937 in der Zeit vom 6. bis 26. Juli sam- 
melten die Herren Pfeiffer, Dr. Walter Forster und Alfred 
Forster, München, in der Tacht i.Suleiman-Gruppe. Außer 
einer neuen beachtenswerten Hochgebirgsrasse der Z. speciosa 
Reiß und einer neuen carniolica-Rasse brachte diese Forschungs- 
reise an Zygaenen-Ärten nichts Neues, dafür wurden aber über 
die schon bekannten Arten nicht unwesentliche Beobachtungen 
gemacht, die an dieser Stelle nach Angaben der Herren Pieifter 
und Dr. Walter Forster bekanntgegeben werden sollen. 

Nach der mir vorliegenden vollständigen Zygaenen-Ausbeute 
ist folgendes zu erwähnen: 


Subgen. Mesembrynus Hbn. 


1. Zyg. smirnovi Christ. var. persica Bgff. Von diesem Tier 
wurde am 6. VII. 1937 ein stark verflogenes © bei Hasankif, 
1000—1400 m, an einem Feldrain auf Salbei sitzend gefangen. 
Es ist dies das erste Q, das von persica bekannt ist. Die Mut- 
maßung Burgeffs, daß beim 9 der persica die Vfl.-Flecken nicht 
getrennt auftreten, trifft auf das gefundene Stück zu. Die Fl.- 
Form ist breiter als beim 5, auch die Fühler sind etwas dünner. 
Die Hfl. sind auch an der Spitze nicht dunkel gerandet. 


Subgen. Lictoria Bgit. 


2. Zyg. achilleae Esp. subsp. suleimanica Reiß. Die im Särdab- 
tal (Vandarban) in der Tacht i Suleiman-Gruppe (1900 —2200 m, 
10.—14. VII. 1937 und 2500-2700 m, 14.—18. VII. 1937) gefun- 
denen achilleae (25 5 42) entsprechen im allgemeinen der sulei- 
manica, sind aber im Durchschnitt etwas kleiner und zeigen oit 
verkleinerte Flecke der Vfl. Bei einem 5 aus 2500-2700 m 


164 


sind die Vil.-Flecke stark vergrößert, einander genähert und 
teilweise auf den Adern miteinander verbunden. Ein 5 aus 
1900—2200 m hat in den Hil. deutliche Gelbfärbung. Die 5 
sind etwas stärker behaart. Ein @ ist auf den Vfl. im Flek- 
kenfeld sehr stark gelblich bestäubt. Alles in allem scheinen 
die Unterschiede von der 900—1700 m tiefer fliegenden typi- 
schen suleimanica immerhin so groß zu sein, daß eine Abtren- 
nung möglich wäre. Ich möchte jedoch davon absehen, da mir 
von der typischen suleimanica von Hasankif (1000 m) nur 5 
und 1 2 vorgelegen haben und ich keine Verwirrung stiften 
möchte, zumal die Variabilität der suleimanica in der Flecken- 
bildung bis in Höhen von 2700 m noch groß ist und auch das 
Rot der Höhenfalter sich kaum verändert, 


Suleimanica ist im ganzen Gebiet verbreitet und scheint 
bis gegen 3000.m hoch zu gehen. Sie kommt hauptsächlich in 
der mittleren und oberen Waldzone vor, wo sie an den steri- 
leren Hängen nicht gerade selten ist, aber anscheinend nirgends 
massenhaft auftritt. Nur 2 5’ wurden an einer Scabiose saugend 
gefunden, alle übrigen Tiere saßen, soweit sie nicht flogen, an 
Grashalmen. Bei ungünstiger Witterung wurden einige Stücke 
tief in Grasbüscheln sitzend gefunden. 


Subgen. Peristygia Bgff. 
Cuvieri-Gruppe. 


3. Zyg. speciosa Reiß var. suleimanicola n. var. In 4200 m 
Höhe wurde, vollständig getrennt von der typischen speciosa, eine 
in sich geschlossene Hochgebirgsrasse im Särdabtal (Hecercam) 
über der Schneegrenze in ziemlicher Anzahl gefunden. Diese 
Hochgebirgsrasse ist wesentlich kleiner als die typische speciosa. 
Die dunkle Grundfarbe herrscht noch mehr über das Rot. Die 
Körperbehaarung erscheint noch stärker und die Fühler sind 
noch mehr verkürzt. Die dunkelrosa Färbung im Faltenteil des 
Hfl. ist oft stark durch blauschwarze Schuppen verdunkelt. Der 
dunkelrosafarbene Hinterleibsgürtel und der gleichfarbige Hals- 
kragen sind besonders bei den 5 noch stärker reduziert als bei 
der typischen speciosa, manchmal beinahe ganz verschwunden. 

Von insgesamt vorliegenden 125 5 ist der Fleck 4 (manch- 
mal nur auf einer Seite) bei 23 5 verschwunden (ab. quadri- 
puncta Reiß), bei weiteren 37 5 ist nur noch ein winziges 
Pünktchen auf beiden Seiten sichtbar (zusammen beinahe 50°/,). 


165 


Bei den vorliegenden 42 @ tritt die ab. quadripuncta Reiß 
bei 12 © auf, bei weiteren 11 @ ist Fleck 4 auf beiden Seiten 
winzig klein (zusammen über 50/,). 

Dieses Merkmal tritt bei der typischen speciosa nach der 
Typenserie nur bei 6°/o der S' und bei 0° der ® auf. 

Manchmal ist bei Stücken, bei denen der Fleck 4 beinahe 
oder ganz verschwunden ist, auch der Fleck 3 der Vfl. stark 
verkleinert (145 5 @). Bei einem kleinen @ fehlen die Flecke 
3 und 4 der Vfl. ganz (= ab. paupera n. ab.), außerdem sind 
die übrigen Flecke verkleinert und etwas durch eingestreute 
blauschwarze Schuppen verdunkelt. Auch der kleine rote Fleck 
in der Zelle der Hfl. ist verdunkelt und das Rot im Faltenteil 
beinahe durch blauschwarze Schuppen verdrängt. Der Hinter- 
leibsgürtel ist ebenfalls stark verdunkelt. 

Im Gegensatz hiezu ist die bei der typischen speciosa bei 
über 33°, der 5 und O°/, der $ auftretende ab. eradiata Reiß, 
deren Hil.-Rot den sonst isoliert stehenden dunkelrosaroten 
Fleck in der Zelle einschließt, bei der suleimanicola-Serie nur 
bei 3% (2,4°,,) und bei 1 % (2,4°/,) vorhanden, also bei 0’ 
und 9 in gleich geringer Anzahl. Das Mißverhältnis bei den 
Prozentzahlen der 2 der typischen speciosa dürfte auf die geringe 
Anzahl der gefangenen © (6 Stück) in der Hauptsache zurück- 
zuführen sein. An Besonderheiten sind noch zu erwähnen: 
30 29, die besonders klein sind, ferner ein normal großes 
Q© mit vergrößerten Vfl.-Flecken. Bei einem % ist ein 6. Vil.- 
Fleck an der üblichen Stelle durch wenige rosafarbene Schup- 
pen angedeutet, bei 2 5 mit sonst normal großen Flecken der 
Vfl. ist der Fleck 5 vergrößert und leicht nach dem Außenrand 
ausgetlossen. 

Suleimanicola erhärtet meine Ausführungen anläßlich der 
Beschreibung der Zyg. speciosa in der Entomol. Rundschau 
(54. Jahrgang Nr. 36/37). 

Der Flugplatz ist ein Teil einer auf den ersten Blick völlig 
sterilen, nach Nordwesten geneigten steilen Schutthalde, welche 
auf allen Seiten von großen Schneefeldern umgeben ist. Zwischen 
den Steinen wuchsen eine Grasart, ein weißblühender Astra- 
galus und ein niedriger, violett blühender Thymian. Gegen 
10 Uhr war der Boden stellenweise noch gefroren, erst zwischen 
11 und 12 Uhr begannen die ersten Stücke zu fliegen. Die 
Tiere saßen in der Ruhe unter Steinen und flogen sehr niedrig 
über den Boden. Der Thymian wurde von den Tieren ange- 


166 


flogen, sie saßen dort auch in Kopula. Die Herren Pfeiffer und 
Dr. Forster nehmen an, daß der Thymian die Futterpflanze der 
Raupe sei, da der Astragalus von den Tieren überhaupt nicht 
beachtet wurde. Nach meinen Erfahrungen mit Zygaenen ist es 
aber nicht unwahrscheinlich, daß trotzdem der Astragalus die 
Futterpflanze der Raupe ist, da die Nährpflanze der Schmetter- 
linge sehr selten zugleich die Futterpflanze der Zygaenen-Raupen 
ist. Es ist sehr interessant, daß ausgerechnet eine Zygaene auf 
den letzten Resten der Vegetation oberhalb der Schneegrenze 
im Elburs fliegt. i 
Die typischen speciosa aus dem Hecarcaltal wurden in diesem 
Jahr an den vorjährigen Fundstellen nicht gefunden. Der eigent- 
liche Flugplatz muß nach Ansicht der Herren Pfeiffer und Dr. Forster 
höher liegen, da die Tiere in rasendem Flug über die Halden an- 
kamen. Bei der Eigenart der Zygaenen, sich im allgemeinen nicht 
weit von der eigentlichen Flugstelle zu entfernen und weil die 
gefangenen Falter der Qualität nach noch nicht lange geschlüpft 
sein konnten, dürfte die Geburtsstätte der typischen speciosa 
nicht weit von den vorjährigen Fundstellen zu suchen sein. 


Subgen. Agrumenia Hbn. 


4. ZyS. carniolica Scop. subsp. transiens Stgr. In einem 
kleinen Einschnitt in ca. 2500-2700 m Höhe wurden im Särdab- 
tal (Vandarban) in der Zeit vom 14.—18. VII. 1937 4 5 der Art, 
die um die Astragalus-Polster flogen, erbeutet. Die Population 
war erst im Kommen. Die Tiere entsprechen nicht der subsp. 
demavendi Holik, lassen sich aber auch nicht zur typischen 
subsp. /ransiens Stgr. stellen. Bei allen 4 Stücken ist der Fleck 6 
der Vfl. gut ausgeprägt, hellkarminrot mit nicht sehr starker 
gelblichweißer Umrandung. Auch die übrigen Vil.-Flecke sind 
gut ausgeprägt und so stark wie bei der subsp. suavis Beff. 
gelblichweiß umrandet. Das Rot ist heller und die dunkle Hil.- 
Umrandung schmäler als bei demavendi. Hinterleib ohne roten 
Gürtel. 

Eine Vermehrung der gelblichweißen Schuppen auf Kosten 
(der hellkarminroten der Vfl.-Flecke, besonders in Fleck 6, tritt 
bei keinem Stück auf, wodurch eine Unterscheidung von typ. 
transiens und von demavendi möglich ist. Auch durch das Fehlen 
des karminroten Hinterleibsgürtels bei allen 4 5 ist die Trennung 
von der auf einem Segment gegürtelten typ. transiens gegeben. 


Mitteilunsgen d. Münchn. Ent. Ges. XVII. H. 3. 5 167 


Der Blau- oder Grünglanz auf den Vfl. ist stärker als bei dema- 
vendi. | 
"Ehe nicht eine große Serie typischer fransiens Stgr. von 
Schahkuh und der vorliegenden Population vorliegt, ist eine 
Abtrennung von subsp. {ransiens Stgr. nur als var. möglich. 

Die Population soll als var. vandarbanensis n. var. künf- 
tig geführt werden. Da auch die Population aus der Umgebung 
von Nissa im Zentralelburs (28. VII. 1936, 2700 m, leg. Fred 
Brandt) der demavendi nicht entspricht, und der subsp. fransiens 
von Schahkuh am meisten gleicht, scheint demavendi im Elburs 
nur lokal verbreitet zu sein. Es ist daher besser, demavendi 
ebenfalls als var. zu subsp. fransiens zu ziehen und sie nicht 
als Subspecies zu behandeln. 


Subgen. Polymorpha Bit. 


5. Zyg. dorycnii OÖ. subsp. keredjensis Reiß. Diese interessante 
Unterart der Zyg. dorycnii wurde von mir erst vor kurzem in der 
Entom. Rundschau nach 8 5 2% beschrieben, die Herr Fred 
Brandt am 15.V1,1936 bei Keredj, westlich von Teheran, in 
ca. 1600 m Höhe gefangen hat. Es liegen mir jetzt vor: 

2 & 492 Tacht ı Suleiman, Särdabtal (Hasankif), 
1000 - 1400 m, 7.—10. VI. 1937; 

39% 2% Tacht i Suleiman, Särdabtal (Vandarban), 
1900 — 2200 m, 10.—14. VI. 1937; 


leg.Pfeilfer 
und 
Dr. Forster 


ferner weitere 
2 £ 19 Keredj, Elbursgebirge, 1400 m, 10. V1. 
1936, und leg. Fred 
.2 0 1% Tschalus-Mazanderan-Straße, Nerdhang, [ Brandt. 
ca. 1000 m, 12. VIIL 1936. 


Alle Stücke entsprechen im allgemeinen der typischen 
keredjensis Reiß von Keredj mit auffallend starker Ausbildung 
des Flecks 6 der Vfl., der meist größer ist als Fleck 5. In den 
: höheren Lagen werden die Vil.-Flecke etwas kleiner, das vor- 
genannte Hauptmerkmal der keredjensis bleibt aber doch bei der 
Mehrzahl der Stücke erhalten. (26 5% und 1 2 von Vandarban.) 

Bei 15 und 19 von Hasankif ist der rote Hinterleibs- 
gürtel unten geschlossen, desgleichen bei 1 5 von der Tschalus- 
Mazanderan-Straße, desgleichen bei 11 5° ven Vandarban, aber 
bei keinem Stück der weiter vorliegenden Tiere von Kered)j. 


168 


Bei 1 5 der vorgenannten Stücke von Keredj ist der Hinter- 
leibsgürtel beinahe verschwunden, bei den übrigen 1 J 1 Y 
‚durch dunkle Schuppen verdüstert. Bei den Stücken von der 
Tschalus-Mazanderan-Straße tritt diese Verdüsterung des Hin- 
terleibsgürtels bei i X 1 © und bei denen von Vandarban bei 
14 5 auf. Die Neigung zur Verdüsterung des Hinterleibsgürtels 
ist demnach bei der Population von Keredj am stärksten, bei 
der von Hasankif am schwächsten. Die gelblichweiße Fühler- 
spitze ist deutlich erkennbar bei den weiteren (tadellosen) Stük- 
ken von Keredj, bei 1 5 1% von der Tschalus-Manzanderan- 
Straße, bei 3 2 von Hasankif und bei 9 5’ 1 2 von Vandarban. 

Die Population von Hasankif ist sicher von der von Keredj 
am meisten verschieden; die Abtrennung von keredjensis erfolgt 
‚als var. hasankiiensis n. var.: Wärmeres Rot, größere Vil.- 
Flecke, etwas schmälere Hfl.-Umrandung und ausgeprägter Hin- 
terleibsring auf einem Segment. 

Die Frage der Abtrennung der Population von Vandarban 
von keredjensis soll erst geprüft werden, wenn von Hasankif 
und von Keredj ausreichendes Material vorliegt. Die Population 
von der Tschalus-Manzanderan-Straße verbleibt bei keredjensis, 
da wesentliche Unterschiede nach dem vorliegenden Material 
nicht vorhanden sind. 

Die Art wurde bei Hasankif auf Scabiosen und Salbei 
saugend getroffen, bei Vandarban nur fliegend oder an Gras- 
haimen sitzend. 


169 


Buchbesprechung. 


Im Verlag von Theodor Steinkopfif, Dresden, ist erschienen: 

Entomologie mit besonderer Berücksichtigung der Biologie, Oekologie und 
Gradationslehre der Insekten von Dr. phil. Walter Speyer, Regierungs- 
rat und Mitglied der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forst- 
wirtschaft, Leiter der Zweigstelle in Stade (Hann.). 194 Seiten, Preis 
geb. 14.50 RM., br. 13.— RM. 


Das Werk behandelt in acht Hauptabschnitten folgende Gebiete: Palä- 
ontologie und Phylogenie; Morphologie, Anatomie und Physiologie; Lebens- 
ablauf der Insekten; Parasitismus und Symbiose; Verhalten bei besonderen 
Anlässen (Schreckstellung, Lauterzeugung, Regeneration usw.); Lebenslaui, 
Massenwechsel und geographische Verbreitung der Insekten unter dem Ein- 
fluß abiotischer und biotischer Faktoren; Wanderungen und endlich die 
wirtschaftliche Bedeutung der Insekten. 

Wie der Verfasser, der den Namen im entomologischen Schrifttum be- 
rühmter Vorgänger trägt, im Vorwort hervorhebt, ist die Entomologie eine 
umfangreiche Wissenschaft mit vielen Teilgebieten geworden, deren Fort- 
schritte der Einzelne heute kaum noch laufend verfolgen kann. Alljährlich 
werden insgesamt von rund 2500 Autoren, die über alle Kulturstaaten ver- 
teilt sind, etwa 3500 Arbeiten über ökologische, biologische und systematische 
Entomologie in 2000 bis 2500 Zeitschriften veröffentlicht. Es besteht daher 
zweifellos das Bedürfnis nach einem zusammenfassenden Ueberblick, der hier 
für die seit 1914 erzielten Fortschritte der Entomologie gegeben wird. Dieser 
Ueberblick soll vor allem dem biologisch geschulten und für entomologische 
Fragen interessierten Nicht-Entomologen Einblicke in die Forschungsergeb- 
nisse geben und ein Wegweiser zu den Quellen sein. Junge Zoologen, die 
sich der Entomologie widmen wollen, werden das Buch als Ergänzung für 
Lehrbücher und Praktika brauchen können. 

Der Verfasser bemerkt in seinem Vorwort selbst, es hätten sämtliche 
einschlägigen Arbeiten unmöglich durchgesehen werden können. Dies hat 
zur Folge, daß einzelne vielleicht gerade den sammelnden Entomologen 
besonders interessierende Abschnitte eine dem heutigen Stande der Kennt- 
nisse nicht voll gerecht werdende Darstellung gefunden haben. Ich denke 
hier vor allem an den kurz gehaltenen Abschnitt über „Wanderungen”, zu 
dem wertvolle Beiträge allerdings gerade in dem weit zerstreuten systema- 
tischen und periodischen Schrifttum zu finden wären. Dies soll aber gewiß 
kein Tadel gegenüber der höchst verdienstvollen und einem wirklichen Be- 
dürfnis entsprechenden Arbeit sein, die auch jeder nur einigermaßen auf 
die behandelten Gebiete eingestellte Insektensammler, wie es bei dem Schrei- 


170 


END 


ber dieser Zeilen der Fall war, mit steigender Anteilnahme zu Ende lesen 
wird. 

Ein reiches Schriftenverzeichnis, auf das auch in der Darstellung fort- 
laufend Bezug genommen ist, ermöglicht jedem, der sich für irgend ein Son- 
dergebiet interessiert, sofort die einschlägigen Schriftnachweise zu finden. 


L, Osthelder., 


Professor Dr. Martin Hering (Universitäl Berlin): 


Die Blatt-Minen Mittel- und Nord-Europas einschließlich Englands. Be- 
stimmungs-Tabellen aller von Insekten-Larven der verschiedenen Ord- 
nungen erzeugten Minen. Mit 7 Tafeln und ca. 500 Text-Abbildungen, 
Verlag Gustav Feller, Neubrandenburg. 


Von dem großangelegten Werk, dessen erste Lieferungen in dieser Zeit- 
schrift (Jg. 1936 Seiten 33—39) eingehend besprochen wurden, liegt nunmehr 
Lieferung 4 (Seiten 337—448 und Tafel V—VI), Lieferung 5 (Seiten 449-560 
und Tafel VII), sowie die Schluß-Lieferung 6 (Seiten I—-VIII und 561—631) 
vor. Lieferung 4 umfaßt die Bestimmungstabellen für die Pflanzengattungen 
Myrica bis Rubus, Lieferung 5 für Rubus bis Zinnia; die Schluß-Lieferung 6 
enthält das Inhaltsverzeichnis, ein Supplement, ein Verzeichnis der — sehr 
geringen — Druckfehler sowie der in dem Werk neu beschriebenen Arten, 
der Gattungen der Wirtspflanzen und der Minen-Erzeuger in natürlicher 
Folge, endlich ein eingehendes Gattungs- und Artenverzeichnis unter Angabe 
der Seitenzahlen und der Nummern der Minen. 

Die Vorzüge des Werkes, auf die schon bei der ersten Besprechung 
hingewiesen wurde, zeichnen auch die vorliegenden Lieferungen wieder un- 
verändert aus. Die Literatur ist bis in die neueste Zeit erschöpfend berück- 
sichtigt. Hervorhebung verdienen neben den prächtigen Tafeln wieder die 
zahlreichen, im Text eingestreuten wohlgelungenen Abbildungen von Pflanzen- 
teilen mit Minen und von Coleophoren-Säcken, 

Der rasche Abschluß des Werkes ist besonders erfreulich. 


L. Osthelder. 


171 


Erklärung der Abbildungen. 


(Alle Zeichnungen halbschematisch. Valven und Aedoeagi nach Deckglas- 
präparaten in Vergrößerung 1:10 gezeichnet. a—= 9'-Hinterleibsende mit Ventral- 
platte, b—= Valve, c= Aedoeagus, d= ?-Hinterleibsende mit Ventralplatte.) 


Tafel VI 


Fig. 1 a—d: Procris splendens Stgr. («= Variante der Y'-Ventralplatte bei 
. ssp,. incerta und ssp. heringi.) 
Fig. 2 a—d: Procris suspecta Stgr. (Aedoeagus aus verschiedenen Lagen 
gezeichnet.) 
Fig. 3 ad: Procris solana Stgr. (Aedoeagus aus verschiedenen Lagen ge- 
zeichnet,) 


Fig. 4 a-d: Procris ambigua Stgr. 
Fig. 5 a—d: Procris cirtana Luc. 

Fig. 6 a—d: Procris hamifera Jord. 
Fig. 7 a—d: Procris budensis Speyer. 


— 


[59] 


Ww 


> 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig, 
Eires 


Erklärung der Abbildungen. 


Tafel VII 


: Procris naufocki nov. sp. 

: Procris volgensis Möschl. 

: Procris chloronota Stgr. 

: Procris chloros Hbn. 

: Procris horni nov. sp. (@«— 9-Hinterleibsende, von der Seite 


gesehen.) 


: Procris syriaca nov. sp. 
: Procris graeca Jord. 


Tafel VII 
a b C d 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937) H. Il 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
. Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 


15 


16 


17 


18 


19 


20 
21 


ad 
a—d 
a—c 
a—d 
a—d 
a—d 
a—c 


Erklärung der Abbildungen. 


Tatel VIII 


: Procris anatolica Nfck. 
: Procris subtristis Stgr. (@ = Variante der Hinterleibsöffnung 


beim 5 der Typen von ssp. dolosa Stgr. Aedoeagus aus ver- 
schiedenen Lagen gezeichnet). 


: Procrissubdolosa Stgr. («= anales Dorngebilde des Aedoeagus, 


stärker vergrößert.) 


: Procris amaura Stgr. (Valve und Aedoeagus nach einem Prä- 


parat der ssp. bang-haasi gezeichnet.) 


: Procris obscura Zell. 
: Procris capitalis Stgr. 
: Procris mystrocera Püng. 


Tafel VII 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. (1937) H Ili 


MITTEILUNGEN. 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(e. V.) 


XX VI. 


Jahrgang 1938 
(11 Tafeln) 


Schriitleitung: 
Ernst Pfeiffer 
C. Koch 


tb müsse nen 


IM SELBSTVERLAG 
DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT e.v. 


Es erschienen: 


Heft I am 25. Juni 1938 
II am 20. August 1938 
III am 1. Dezember 1938 


Inhalt 
des 28. Jahrganges 1938 


'AlbertiDr.B, en N zur Revision Procris- Seite 


Arten . j N ie 92 
—_— — Beisdchlungen zur Blicke cchichie der Eine Procris 

F. (Lep. Zygaen.) . i 2 5 ß 3 ! : . 196 
— — — Was ist Procris cognata Luc.? 2 319. 
Benick L. Lübeck: Die Steninen Niet (Col. Shan y DAR 


Bollow H.. München: Monographie der palaearktischen Dryopidae mit 
Berücksichtisung der eventuell transgredierenden Arten (Col.). 147, 319 


Daniel F. München-Gräfelfing : Neuheiten aus Vorderasien (Lep.) . 2 
Dingler Prof. Dr. M,, München: Geleitwort 3 2 ; h 1 
Draudt Prof. Dr. M., Darmstadt: Neue Noctuidenrassen und Asıdn 

aus dem Elbursgebirge, . 29 
Forster Dr. W., München: Das Sehen. der Palaearktischen Polyaraı 

matini (Lep. Lycaen.). ; ; 2910395 
Gebien H. Hamburg- Schmalkabeci® Katalog a er 

Teil 11. : ; .. 49, 283, 397 
Holik O., Prag: Biologische Nee über einide Re Zy- 

$aenenarten. : : 388 
Knoerzer A. München: Cieadeik megerli Be in Südbayern 

(Rhynch.). I , 6 


— — — Bemerkenswerte Heusche esen a Tiroler ek 9 
Koch C., München: Beitrag zur Kenntnis der Gattung Bledius (Col. 
Staph,) 3. 31, 129 


_——— Vorbeerkunsen zum Katalee dene biöniden a an 49 
— — — DUeber neue A wenig bekannte palaearktische Paederinae 
(Col. Staph.). 2 5 372 


Lorkovie Dr. Z, ee Studien über den Sediesbepuikl 1. Nele 
rechtigung von Everes a Pall., E. alcetas Hffgg. und E. de- 


colorata Stgr. . 215 
OsthelderL,, München- Pag: Neu Klenraller aus Be Tahte Se 

man in 'Nordpersien. : 17 
'— — — Die südlichen Bestandteile a Schmetterlingslauna des Te 

ler Inntals . ; elle) 


PfeifferE.. München: Notizen iiber. erikebe erde Wer. ) IL. 188, 395 
Wehrli Dr. E. Basel: Neue Untergattungen, Arten und Unterarten 
Yon ostasiatiechen Geometriden (Lepid.) aus den Sammlungen 
Oberthür und Dr. Höne und eine Boarmia der Ausbeute H. und 
E. Kotzsch. 3 81 
Zum pt Dr. F., Hamburg: Be Eurculiomden. Aeebuie, von Mesopota- 
mien, Palästina, Syrien und Aegypten (Col.) Ä 


Verzeichnis 


der im 25. Jahrgange neubenannten Gattungen, 
Untergattungen, Arten, Unterarten und Formen. 


Abgebildete mit * bezeichnet. 


Lepidoptera 


Acronicta psi L, solimana Draudt ssp.n.. 
Agrotis senna H. G. iranica Draudt ssp. n. 
Amblychia sinibia Wehrli sp. n. 
Anisotaenia grandis Osthelder sp. n. 
Argyroploce vandarbana Osthelder sp. n 
Arichanna ditetragona Wehrli sp. n.. 
Bapta asynapta Wehrli sp. n. 

„  tapaishana Wehrli sp. n. 
Boarmia andaraba Wehrli sp. n. L 
Callierges ramosa Esp. vandarbana Deande ssp. n. 
Cerura furcula Cl. pseudobicuspis Daniel ssp. n. 

“ er songuldakensis Daniel ssp. n. 
Cnephasia obscurana Osthelder sp. n. 
Crambus Pfeifferi Osthelder sp. n. 
*Dyspessa Wiltshirei Daniel sp. n. 5 
Erannis bajaria Schiff. transbaicalica Wehrli var.n. 
Eumedonia Forster subg. n. 
Euxanthis Forsteri Osthelder sp. n. 

T suleimana Osthelder sp. n, 


Evergestis aenealis Schiff. dimorphalis Or ssp. n. 


Gnophos sphalera Wehrli sp. n.. . 
Hypochalcia rufivinea Osthelder sp. n. 
Krananda peristena Wehrli sp. n. 
Laspeyresia persicana Östhelder sp. n. 6 
a succedana S.V, griseana Osthelder ssp. n. 

Lophopteryx cuculla Esp. saerdabensis Daniel ssp. n. 
Lycaena coelestina Ev. iranica Pfeiffer ssp. n. 
Bi eroides Friv. Forsteri Pfeiffer ssp. n. . 
< meleager Esp. Brandti Pfeiffer ssp. n. 
n ripertii Frr, demavendi Pfeiffer ssp. n. 
Melasina aequalis Osthelder sp. n. 
Neolythria nubiferaria Leech venulata Wehrli « ssp. n. 
Nephoteryx alpigenella Dup. persica Osthelder ssp. n. 
Organobapta Wehrli subg. n. . 
Palaeophilotes Forster gen. n. 
Phalaena albipunctata Warr. alleeepe Wehrli ssp. n. 
Phalera bucephala L. persica Daniel ssp n. 
Phalonia purissima Osthelder sp. n. 
Plagodis excisa Wehrli sp. n. 

" hypomelina Wehrli sp. n. 

. niveivertex Wehrli sp. n. 


* 


Seite 


Plagodis propoecila Wehrli sp. n. : ‚ : 5 r : : 86 


Praephilotes Forster gen. n. 3 5 : ; ! i : 3 =105 
Procris rjabovi Alberti sp. n. . 2 ; : ß 94 
Salebria obductella Z. claricosta ale SSpenge \ : ; Enz 
= # infernalis Ostbelder ssp. n. ; 5 ; 5 22V 
Scoparia saerdabella Osthelder sp. n. s ; ; : h i DR 
Tephrina anostilpna Wehrli sp. n. . E : : ä FRESG 
Trigonoptila straminearia Leech anceps Wehrli SSponr ! ERST 
*Thecla marcidus Riley alboabdominalis Pfeiffer ssp. n. . Ä 195 
Valerietta Forsteri Draudt gen. et sp. n. 5 i ; ; ’ N) 
Coleoptera $ 

Ahaggaria Bollow gen. n. 5 b . ; : 2 i . E76 
N acutangula Bollow sp. n. N : - 181 
Bledius (Bledioides) Apfelbecki C. Koch sp. n. ! ! A 132 
n 5 bosnicus Bh. sparsicollis C. Koch ssp. n. ; 138 
3 = dissimilis Er. erythropeplus C. Koch ab.n . ll 
" 5 & suleicollis C. Koch var. n. Ä . 138 
© “ osiris Norm. Burlini C. Koch ssp. n. ! y . 1a) 
ar Re rastellus Thoms. bavaricus C. Koch ssp. n. . 45 

2 > % = obtusicollis C. Rch 
var. .n. : : ; 2 48 
RR ek). naja c Koch sp. n. : N ; ö : i 239 
AURE Rr xiphias C. Koch sp. n. . f A| 
% (Hesperophilus) tristis Aube vebulee, C. Koch. sspen sr . 143 
5 Normandi C. Koch ssp. n. . . 144 
Böihynelises rufotibialis Zumpi Sp nee, \ - ; : 3 ERS 
3 sculpticollis Zumpt sp. n. . ; 5 ’ : N ee 
Dryops addendus Bollow sp.n. . ! 5 En Ä ä : . 339 
ie freyi Bollow sp. n. ; E : i ’ { ; i . 356 
r friebi Bollcew sp. n. , 5 i E i 2 x j 353 
= jeanneli Bollow sp. n. . ; \ { ? ; ss 
n omissus Boilow sp. n. . : ; : 3 ß ; 3 7354 
Freyiella Bollow gen. n. . ; h 2 i H i 5 ... 168 
k bispinosa Bollow sp. n. ; R s ; h } ; 17% 
“ foveicollis Bollow sp. n. . ; ; L h . 169 
Lathrobium (Glyptomerus) Freyi C. Roche Span 5 ı h . 380 
Lixus (Phillixus) pallipes Zumpt sp. n. ; 3 : ; 4 Ba 2 
Medon (Micromedon) vulpinus C, Koch sp. n. 5 : , e 384 
Phytonomus (Metadonus) freyi Zumpt sp. n. . : ; i 5 a 
Trachydemus orientalis Zuınpt sp. n. . - ; : } Ä : EAN 

Verzeichnis 


der Arten, welche anderen Ortes beschrieben 
und im 28. Jahrgange erstmalig abgebildet sind. 
Bledius (Elbidus) carinicollis Fauv. (Fn. gallo rhen. III. Cat. syst. 1875. 
XI. nota.) 
Chrysophanus thetis Klug elbursina Pfeiffer (Jahrg. 27, p. 36.) 
Lycaena anteros Frr. vandarbani Pfeiffer (Jahrg. 27, p. 35 u. Jahrg. 28, p. 395) 
x marcida Led. f. parameleager Vrty. (Ent. Rec. 48, p. 130) 


MITTEILUNGEN 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(e. V.) 


XXVII. JAHRG. = | RE 1938 


Geleitwort. 


In der ordentlichen Mitgliederversammlung am 28. März 1938 
haben sich die „Münchner Entomologische Gesellschaft“ und die 
„Münchner Koleopterologische Gesellschaft” zu einer einzigen 
Vereinigung zusammengeschlossen. Damit ist ein Jahrzehnte 
alter Wunsch, den die meisten von uns hegten, in Erfüllung 
gegangen. Der Name 


„Münchner Entomologische Gesellschaft e, V.“ 


wurde für den neuen Verein beibehalten. Ihm werden auch nach 
wie vor die „Mitteilungen“ als wissenschaftliches Organ dienen. 

Die bisherige Gesellschaft dieses Namens setzte sich fast 
ausschließlich aus Lepidopterologen zusammen; die neue Ge- 
sellschaft aber wird nicht nur die beiden Hauptgebiete Lepidop- 
terologie und Coleopterologie, sondern das gesamte Bereich der 
Insektenkunde umfassen. Das entspricht ihrem Namen und ihrer 
Zielsetzung. 

Was die bis auf den heutigen Tag geleistete wissenschaft- 
liche Arbeit der früheren Verbände betrifft, wird sie keine 
Änderung oder Unterbrechung erfahren. Gewähr dafür bietet 
allein schon der Umstand, daß ihre Vorsitzenden, Herr Regie- 
rungspräsident a.D. L.Osthelder und Herr Dr. G. Ihssen, 
als Leiter der beiden Abteilungen der neuen Gesellschaft ihre 
Ämter weiterführen. 

Entsprechend der verbreiterten Basis, auf welcher wir uns 
jetzt zusammengefunden haben, wird sich auch der Inhalt unserer 
„Mitteilungen“ erweitern. Während sie bisher mit wenigen Aus- 
nahmen der Lepidopterologie dienten, wird in Zukunft auch die 
Coleopterologie ihrer Bedeutung gemäß zum Wort kommen. Dar- 
über hinaus hoffen wir das Blatt durch Beiträge aus den übrigen 
Gebieten der Entomologie, die in der Gesellschaft noch nicht 
durch eigene Abteilungen vertreten sind, bereichern zu können. 


Mitteilungen d. Münchn Ent. Ges. XXVII! (1938) A. 1 1 ji 


Mit dem Inhalt wird auch der Umfang der „Mitteilungen“ 
eine Zunahme erfahren. 

An großen Aufgaben fehlt es nicht. Möge die rege Mitar- 
beit aller dazu beitragen, den guten Ruf der Münchner Ento- 
mologenschaft nicht nur zu erhalten, sondern noch zu vertiefen! 


Der Vorsitzende der Münchner Entomologischen Gesellschaft : 
Prof. Dr. Max Dingler 


Neuheiten aus Vorderasien. 
Von Franz Daniel, München-Gräfelfing. (Lep.) 


Cerura furcula ssp. n. songuldakensis m. 


Unterscheidet sich von furcula so bedeutend, daß erst eine 
Genitaluntersuchung Klarheit über die Zugehörigkeit zu dieser 
schaffen mußte. Alle hellen Flügelteile sind weißer, die 
braunschwarze Mittelbinde und der Costalfleck der Vfl. dunk- 
ler als bei furcula norddeutscher Herkunft. Innere Besrenzungs- 
linie des Mittelfeldes der Vil. weniger gerade, die äußere mit 
einigen Einzähnungen, wenn auch nicht so stark, wie dies bei 
bicuspis üblich ist. In der anschließenden hellen äußeren Flügel- 
hälfte ist der dunkle Fleck hinter dem Apex in normaler Aus- 
dehnung erhalten. Alle Wellenlinien und der Zellschlußfleck 
stark zurückgebildet. Saumpunkte aller Flügel gut entwik- 
kelt. H£l. fast rein weiß. Useite wie furcula. 

Beschrieben nach 7 5‘, 1 9, bezettelt Asia minor sept. occ., 
Songuldak, VIL.—15. VII. 35. 


Cerura iurcula ssp. n. pseudobicuspis m. 


In gewisser Beziehung die extreme Weiterentwicklung 
der vorigen. Durchschnittlich größer als furcula. Starke Kon- 
traste wie bei bicuspis zwischen der dunklen Binde und 
der hellen Grundfarbe, wozu aber außerordentlich ver- 
stärkte Zackenlinien der Vfl. treten. Die Hil. sind in der 
Außenhälfte dunkelgrau, bei 2 Extremstücken sind °/, der 
Flügelfläche schwärzlich verdüstert. 

Auch bei dieser Rasse, die gleichfalls erst durch Genital- 
untersuchung als zu furcula gehörig bestätigt wurde, ist die Be- 
grenzung des schwarzgrauen Mittelbandes unregelmäßiger als 
bei furcula, die Zackenlinie des Außenfeldes kräftig und stark 
gezähnt, im Verlauf gleich furcula. Saumpunkte so kräftig wie 


2 


bicuspis, auf den Hfln. eine fast zusammenhängende Kette bil- 
dend. V#l.-Useite recht dunkel, gegen den Saum meist heller. 
Hfl.-Useite weißgrau, mit gut ausgebildetem Zellschlußfleck und 
außerhalb dieses eine meist sehr kräftig entwickelte dunkel- 
graue Querbinde parallel zum Außenrand. Dieses Zeichnungs- 
element tritt bei den übrigen furcula-Rassen nur ausnahmsweise 
und dann ganz rudimentär auf. Erwähnt sei noch eine hübsche 
Modifikation in coll. Forster. Oseite vor allem der Hil. heller, 
Useite fast vollkommen weiß, Mittelbinde und Apicalfleck der 
Vfl. durchscheinend. 


Der Beschreibung lagen 15 5 aus dem Elburs, Tacht i Sulei- 
man, Vandarban, 1900—2200 m, 10.—14. VII. und 1 5 dto. 
Hasankif 1000—1400 m, 7.—10. VII. 37 zugrunde. 


Lophopteryx cuculla Esp. ssp. n. saerdabensis m. 


Vfl. wesentlich heller, die gelbbraune Flügelfläche unter- 
halb der inneren Costalhälfte durchstößt den unregelmäßigen 
dunkelbraunen Flügelteil, der bei Normalstücken zwischen dieser 
Aufhellung und dem weißgrauen Saumteil liegt, in breiter Front 
in der Mitte, sodaß nur die doppelte äußere Begrenzungslinie 
des Mittelfeldes die beiden aufgehellten Flügelteile voneinander 
trennt. Der Außenrandteil ist heller, die dunkelbraunen Par- 
tien über dem Innenrand und die beiden Costalpünktchen dunkler 
als bei Normalstücken. H£l. noch dunkler als bei europäischen 
©, Wellenlinie bei einem Stück stark hervortretend. Auch die 
Useite wesentlich kontrastreicher. 

Beschrieben nach 2 5, Elburs mts. s,, Tacht i Suleiman; 
Särdab-Tal (Vandarban) 1900—2200 m, 10.—14. VII 37. 

Ein drittes / vom gleichen Flugplatz ist vollkommen ein- 
farbig dunkelbraun (etwa wie palpina giraffina Hbn.), die beiden 
Begrenzungslinien des Mittelfeldes deutlich ausgezogen, von 
dem weißlichen Außenrandfleck nur Rudimente in Form kleiner, 
heller Pünktchen vorhanden. Hfl. und Useite schwarzgrau, auch 
der Körper verdunkelt. Ich nehme an, daß es sich bei diesem 
Tier um eine Zufallsaberration (ev. Mutante) der beschrievenen 
Rasse handelt und füge sie deshalb unbenannt der Typenserie bei. 


Phalera bucephala ssp. n. persica m. 
Vfl.-Grundfarbe dunkler als bei Normalstücken. Silbergraue 


Partien über dem Innenrand verschwinden fast völlig. Hil. in 


1* 3 


ihrer Innenhälfte und besonders in der Gegend des Analwinkels 
kräftig schwarzgrau verdüstert. Auch die Vil.-Useite in wech- 
selnder Ausdehnung grau übergossen. 

6 5, Elburs mts. s,, Tacht i Suleiman, Särdab-Tal, 1900 bis 
2200 m, 10.—14. VII. 37; 1 2 dto. 1000—1400 m. 7.—10. VII. 37. 


Dyspessa wiltshirei sp. nova. 
Tafel I Nr. 1'). 

5 Vfl.-Länge 13 mm, Spannweite 23 mm. Flügelschnitt brei- 
ter als bei ulula Bkh., sehr ähnlich der (ssp. ?) maroccana Rothsch.’) 
Apex noch etwas gerundeter. Grundfarbe aller Flügel bräun- 
lich cremefarben, von einem rosafarbenen Schimmer übergossen. 
V#l. längs Costa und Wurzelhälfte des Innenrandes etwas stärker 
gebräunt. Als einziges Zeichnungselement ist ein punktförmiges 
dunkles Fleckchen an der Außenseite der Zellquerader im 
unteren Drittel vorhanden, welches strichförmig etwa 2 mm 
gegen den Saum austließt. Fransen lang, völlig ungescheckt, 
zweifarbig, Innenhälfte rosafarben, außen lichter. Saumlinie 
undeutlich, ohne die geringste Verstärkung an den Aderenden. 
Diese Merkmale halte ich deshalb für besonders hervorhebens- 
wert, weil alle Arten des ulula-Kreises im weitesten Sinne meist 
stark gescheckte Fransen nebst doppelter, an den Aderenden 
verstärkter Saumlinie führen. Hfl. wenig heller als die Vil, 
Saumlinie gerade noch erkennbar. Useite der Vil. von gleicher 
Grundfarbe wie die Öseite, unterhalb der Costa ein schwarzer 
Striemen von der Wurzel bis nahe zum Apex. Darunter in der 
oberen Flügelhälfte rauchgrau verdunkelt. Saumlinie als zarter, 
rötlichbrauner Streifen erhalten, Fransen ungescheckt. Hil.- 
Useite wie die Oseite, mit leichter Verdunkelung am Zellende. 
Kopf, Stirne, Thorax und Abdomen von der Flügelgrundfarbe. Füh- 
ler wesentlich kräftiger und stärker gekämmt als bei ulula Bkh. süd- 
europäischer oder kleinasiatischer Herkunft, hingegen fast gleich 
denjenigen der eingangs angeführten maroccana-Populationen. 

Q Vil.-Länge 10—11 mm, Spannweite 23 und 25mm. Schmal- 
flügeliger als das 5. Grundfarbe der Vil. dunkler als dieses; 


gleichfalls mit deutlichem rosa Schimmer. Unregelmäßig mit 


!) Die Abbildung erscheint aus technischen Gründen erst in der näch- 


sten Nummer. 
2) Die mir hievon vorliegenden Vergleichstiere aus Algerien stammen 
teils von Guelt es Stel (coll. Schwingenschuß), teils von Hamman Righa (coll. 


Stettermayer). 


4 


wenigen dunklen Schüppchen überpudert, sonst zeichnungslos. 
Saumlinie gerade noch erkennbar, Fransen wie beim /. Hfl. ein- 
farbig grau, Fransen heller. Useite aller Flügel grau übergossen. 
An Costa, Zelle und Apex beider Flügel, sowie am Innenrand 
der Hil. die Oseiten-Grundfarbe erhalten. Unterhalb der VEl.- 
Costa wie beim 5 mit dunklerem Striemen. Kopf, Thorax und 
Abdomen wie die Vfl. gefärbt, letzteres bei einem Stück mit 
kurzer, beim zweiten mit weit hervorstehender Legeröhre. Fühler 
von ulula-Q nicht verschieden. 

Wiltshirei unterscheidet sich durch ihre fast völlige Zeich- 
nungslosigkeit von allen anderen Dyspessen. Die im männ- 
lichen Geschlecht ganz andere bipunctata Stgr. schaltet ohne 
weiteres aus. Die © beider allerdings kommen sich nicht un- 
wesentlich nahe und sind abgesehen von den bedeutenden 
Größenunterschieden nur dadurch sicher zu trennen, daß wılt- 
shirei ungekämmte, bipunctata-% fast ebenso stark gekämmte 
Fühler hat wie das dazugehörige '. 

Beschrieben nach 1 5, 2 2, bezettelt: Irac, Qaraghan, 13. 
Il. 37, leg. E. P. Wiltshire. 

"In dankbarer Anerkennung der großen Verdienste, die sich 
der Fänger des beschriebenen Tieres, Herr Konsul Wiltshire, 
Bagdad, um die Erforschung der noch fast völlig unbekannten 
Lepidopteren-Fauna des Irak erworben hat, führe ich diese 
neue Art unter dem Namen wiltshirei sp. n. ein. 

Herr Konsul W. hatte noch die Liebenswürdigkeit, mir einige 
Angaben über die Beschaffenheit der Fundstelle mitzuteilen, 
die ich hier anfüge: 

„Qaraghan is a locality in the same district, a country of 
low, arid hills, of about 220 m. height, and composed of sand- 
stone and conglomerates. They are of a reddish colour, and 
the new Dyspessa therefore corresponds to its surroundings in 
hue. The hills (Table Mountain, Jebel Darawishka, etc.) are 
actually the easterly end of the Jebel Hamrin ridge, which here 
becomes diffuse and runs into the foothills of the Persian fron- 
tier (Zagros Range), and suffer from an extreme climate. For 
five months of the year they are scorched by a heat which is 
often 125° Fahrenheit in the shade, and 160° in the sun. In 
March and April, after spring rains, they are a mass of flo- 
wers and grass, but for the rest of the year they look quite 
bare. They have already produced several unique species, not 
known yet from elsewhere: viz, Lemonia peilei Rothsch., and 


5 


(found by myself) Lithostege dissocyma Prout (ined.) and a new 
Cucullia close to barthae and biattarıae which Boursin will 
describe shortly. They are also the type-locality of Zegris 
eupheme ssp. dyala Peile.“ 

Die Holo- und Allotypen der beschriebenen Falter befin- 
den sich in coll. m. Paratypen von C. ssp. pseudobicuspis, 
L. ssp. saerdabensis, Ph. ssp. persica auch in coll. Dr. W. Forster, 
München. 1 Paratype © von Dysp. wiltshirei in coll. Wiltshire. 


Cicadetta megerlei Fieb. in Südbayern. (Rhynch.) 
Von Alb, Knoerzer, München. 

Im Juli 1936 erhielt ich von dem Münchener Entomologen 
Bileck drei Stücke einer „Singcikade* von dem Ufer des Gais- 
alpsees bei Oberstdorf im Allgäu, die ich zunächst für Cicadetta 
montana Scop. hielt. Da mir die bedeutende Meereshöhe des 
Fundortes (ungefähr 1500 m) auffiel und mir bekannt war, daß 
im Alpengebiete bei Innsbruck die ähnliche Cicadetta megerlei 
Fieb. vorkommt, untersuchte ich die erhaltenen Tiere genauer 
und fand meine Vermutung bestätigt, daß die Oberstdorfer Tiere 
nicht C. montana sondern megerlei seien. Am 26. VI. 37 er- 
beutete ich die gleiche Art auch in der Pupplinger Au bei Woli- 
ratshausen. Auch die von Dr. Engel vor etwa 20 Jahren bei 
Grünwald, südlich von München, gefangene und der bayerischen 
Staatssammlung überlassene „Singeikade“ ist megerlei Fieb. 
Wenn eine Reihe von montana-Stücken neben solchen von 
megerlei steckt, so fällt die erstere gegenüber der letzteren so- 
fort auf durch geringere Größe, etwas kürzere und weniger ge- 
schwungene Flügel sowie besonders durch hellere Färbung, 
welche hauptsächlich durch das bis über die Mitte der Vil. 
hinaus gelblich bis rötlich gefärbte Geäder hervorgerufen wird. 
Bei megerlei ist dieses durchweg tiefdunkelbraun bis schwarz. 
Das größere der Oberstdorfer Stücke zeigt auch deutlich das 
von H. Haupt (Homoptera in Brohmer-Ehrmann-Ulmer, die Tier- 
welt Mitteleuropas, Insekten, 1. Teil, Rhynchoten) angeführte 
Merkmal von C. megerlei Fieb., nämlich einen deutlichen Zwi- 
schenraum zwischen dem Ursprung der Cu u. M+-R-Ader der 
Vil. Bei den übrigen Exemplaren ist er wenig auffallend oder 
fehlend. Melichar (Cicadinen Mitteleuropas) erwähnt dieses 
anscheinend unsichere Kennzeichen nicht. Haupt scheint selbst 
auch nicht sehr viel davon zu halten, weil er auch bei montana 


6 


Scop. die Möglichkeit eines Zwischenraums betont („M-+R u, Cu 
in der Regel aus einem Punkte oder kaum getrennt entstanden“). 

Cic. megerlei Fieb. ist bisher bekannt aus Oesterreich, Tirol, 
Kroatien. Es soll diese Art über Südosteuropa hinweg bis West- 
china verbreitet sein. 

Ob es sich um eine eigene Art oder, wie Haupt andeutet, 
vielleicht um eine Form von montana handelt, kann natürlich 
nur an Hand sehr reichlichen Vergleichsmaterials entschieden 
werden. 


Eine Curculioniden- Ausbeute von Mesopotamien, 
Palästina, Syrien und Aegypten. (Coleopt.) 


(Curculioniden-Studien XXIX.) 
Von Dr. F. Zumpt, Hamburg (Tropeninstitut). 


Im März und April 1936 hat Herr G. Frey, München, zu- 
sammen mit Herrn H. Kulzer eine Sammelreise in die oben 
genannten Länder ausgeführt, die trotz der Kürze der Zeit eine 
große Anzahl seltener und sogar neuer Arten gezeitigt hat. Bis- 
her sind die Tenebrioniden von Herrn A. Schuster, Wien, 
bearbeitet worden,') nunmehr kann ich auch eine Liste der 
erbeuteten Curculioniden der Oeffentlichkeit übergeben. 


1. Apion (Pseudaplemonus) aeneicolle Gerst. — Bagdad, IV. 
04419. 


2. Apion (Taenapion) semivittatum Gyll. — Beirut, 20.IV. 
se, 1 9: 

3. Apion (Ceratapion) scalptum Rey. — Beirut, 20. IV. 36, 
er S% 


4. Apion (Pseudoprotapion) pseudoelegantulum Wagner. — Kana- 
kin, 931V2,36..2.9, 
. Apion (Protapion) trugui Rche.— Beirut, 20.IV. 36,1 0. 
. Brachycerus orbipennis Rche. — Jericho, 22. III. 36, 2 J. 
. Brachycerus argillaceus Rche. — Beirut, 20.1V.36,1 J. 
. Bagous (s. str.) subruber Rttr. — Bagdad, IV. 36, 36 Ex. 
Basta, 1.1V. 36, 46,2% 
Hille AulVsso Es 
Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. 
9. Sharpia heydeni Tourn. — Bagdad, IV.36, 19. 
10. Sharpia rubida Rosh. — Bagdad, IV.36, 29,49. 


!) Kol. Rdsch,, Bd. 23, 1937, S. 44—32. 


@ SI oO 01 


10h, 
12. 
1\&% 
14. 
135. 
16. 
17. 


18. 


19. 


20. 


2 
22: 
23. 


24, 


23. 


26. 


Pachytychius spec. — Bagdad, IV. 36, 1 Ex. 
Tychius spec. — Beirut, 20.1IV, 36, 22 Ex. 
Lepidotychius urbanus Fst. — Bagdad, IV.36, 88 Ex. 
Miccotrogus spec. — Beirut, 20. IV. 36, 1 Ex. 
Phytonomus (Antidonus) zoilus Scop.— Beirut, 20. IV. 36, 
1.Bx. 
Phytonomus (Antidonus) isabellinus Boh. — Rutba, 16. IV. 
36, 18 Ex. 
Phytonomus (Metadonus) freyi n. sp. — Kanakin, 9. IV. 
SON2L EL m270r 
Phytonomus (s. str.) variabilis decoratus Petri — 
Bagdad, IV.36, 5 Ex. 
Kanakın, I IV 30 uE2 
Hauta, 22 IV36 325% 
Phytonomus (s. str) jucundus Cap. — Beirut, 20. IV. 36, 
1 Ex. 
Sphenophorus piceus f. alaiensis Fst. — Basra, 1. IV, 36, 
INEx 
Ein vollkommen rotbraunes 5 mit breiten Deckenstreifen 
und fein punktierten Zwischenräumen. Der Penis unter- 
scheidet sich nicht von dem eines typischen piceus aus 
Griechenland. 
Baris janthina Boh. — Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. 
Baris kiesenwetteri Fst. — Tiberias, 23. VI. 36, 1 Ex. 
Eumycterus albosguamulatus Boh. — Bagdad, IV.36, 25 
1 9, 
Nanophyes centromaculatus Costa var. — Beirut, 20. IV. 
30, 4.00,3 0% ; 
Die vorliegenden Stücke haben eine schwach v-förmig 
gebogene Makel mit nach vorn gerichteten Schenkeln 
Bei einigen ist sie in 4 Flecken aufgelöst. Außerdem 
befindet sich auf dem 5. Zwischenraum hinter der Mitte 
ein kurzer Längsstrich. Ob es sich hier um eine Aber- 
ration, Rasse oder sogar gute Art handelt, kann ich 
z. Zt. noch nicht entscheiden. 


Gymnetron (s. str.) simum f. palaestinım Pic. — Kana- 
kin, 9.IV.36, 2 Ex. 

Gymnetron (s. str.) germari Fs. — Bagdad, IV. 36, 
ı&®; 


In der Sammlung Faust befindet sich nicht diese Art, 
wie mir Herr Dr. Günther freundlichst mitteilte. Die 


27. 
28. 


29. 


30. 


31. 
32. 
33, 
34, 
35, 
36. 
3% 


38. 
39. 


40. 
41. 
42. 


43. 
44. 


45. 


46. 


beiden vorliegenden Stücke passen im allgemeinen auf 
die von Reitter gegebene Beschreibung (Best.-Tab. 59, 
1907, S. 28), die Deckenbekleidung besteht aber aus 
deutlichen greisen Schuppen. Der Rüssel mit Ausnahme 
seiner Basis und die Beine sind rötlich. 


Gymnetron (Rhinusa) tetrum amictum Germ. — Beirut, 
2U-IN. 36, ER 
Larinus (s. str.) onopordi f. maculatus Fald.. — Beirut, 
20. IV. 36, 4 Ex. 
Microlarinus rhinocylloides Hochh. — Bagdad, IV. 36, - 
abi. 
Mit dieser Art identisch ist M. lareyniei Duv. 
Microlarinus humeralis Tourn. — Bagdad, 4.36, 1 Ex. 
M. diecki Faust, dessen Typus ich gesehen habe, gehört 
ebenso wie peloritanus Vitale hierher. 
Lixus (Phillixus) pallipes n. sp. — Bagdad, IV.36, 19. 


Lixus (s. str.) incanescens Boh. — Bagdad, IV.36,17 5,1292. 
Lixus (s. str.) anguinus L. — Jenin, 23.11.36, 1. 
Conorhynchus pistor Chvrl.— Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. 
Temnorhinus arabs Oliv. — Bagdad, IV. 36, 32 Ex. 
Coniocleonus excoriatus Gyll. — Bagdad, IV. 36, 40 Ex. 
Chromosomus fischeri Fahrs. — Abou el Chamat, 27. IV. 36, 
5 12 
Menecleonus anxius Gyll. — Bagdad, IV.36, 1 Ex. 
Stephanophorus mimosae Oliv. — Hille, 4.1V.36, 2 Ex. 
Abou elChamat, 27.1V.36, 1 Ex. 
Bothynoderes rufotibialis n. sp. — Basra, 1. IV. 36, 2 9, 
12.02 
Bothynoderes sculpticollis n. sp. — Bagdad,IV.36,2 5,2%. 
Halle, ANVRSEr II 
Rhabdorhynchus anchusae Chvrl. — Kanakin, 9. IV. 36, 
eb 
Trachydemus orientalis n. sp. — Kanakin,9.IV.36,1 2. 
Bangasternus orientalis Cap. — Bagdad, IV. 36, 30 Ex. 
Beirut 2021V28on 28 
Jenın, 23. Ir so nrEx 
Tiberias, 23. Ill. 36, 1 Ex. 
Rhytirrhinus scaber All.? — Bagdad, IV.36, 23 Ex. 
Die Bestimmungstabelle von Melichar (Ent. Prir. Cislo 13, 
1923) führt auf diese aus Griechenland beschriebene Art. 
Gronops fasciatus Küst.? — Bagdad, IV 36,1 Ex 


41, 
48. 


49. 


SI): 


Dr 


92, 


33. 
34, 
33. 
56. 


37. 
38. 
Se). 


10 


Nach der Tabelle von Desbrochers (Frelon 17, 1911, 
S. 196) kommt man auf fasciatus Küst., der. von Süd- 
spanien und Unterägypten angegeben wird. Ich habe 
weder aus Dahlem noch aus Dresden als „fasciatus Küst.“ 
determinierte Stücke erhalten. 
Esamus niloticus Gyll. — Bagdad, IV. 36, 73 Ex. 
Megamecus (Hypesamus) albomarginatus Gyll. — Bagdad. 
IV. 36, 4 Ex. 
M. confinis Gyll. ist auch nicht als Lokalform von albo- 
marginatus zu trennen. 


Tanymecus (Episomecus) dilaticollis Gyll. — Bagdad. 
IV. 36, 3.Ex. 
Tanymecus (Geomecus) insipidus Chvrl. — Bagdad, IV. 36, 


24. Ex 
Nach Marshall (Ann. Mag. N.H. [10], Bd. 15, 1935, 
S. 518) ist T. musculus Reitter (Best.-Tab. 48, 1903, S. 13) 
identisch mit T. insipidus Chvrl., während der echte T. mus- 
culus Fahr. eine gute Art ist und in der Tabelle fehlt. 
Die vorliegenden Stücke des T. insipidus stimmen mit 
gleichlautend bezettelten Exemplaren in der Coll. Faust 
überein. 
Phacephorus nubeculosus Frm. — Basra, 1.IV. 36, SHE 
Hille, 4.IV. 36, 1 Ex. 
Bakuba, 8.1V.36, 2 Ex. 
Bagdad, IV. 36, 2 Ex. 
Psalidium (s. str.) desbrochersi Fst, — Beirut, 20. IV. 36 
Ex 
Sitona (Sitonidius) stierlini Rttr. — B eirut, 20. IV. 36, 1Ex. 
Sitona (s. str.) crinitus Hbst. — Beirut, 20. IV. 36, 5 Ex. 
Sitona (s. str.) syriacus Strl. — Beirut, 20.1V.36, 3 195%) 
Sitona (s. sır.) concavirostris Hochh. — Bagdad, IV. 36, 
IEXx. , 
Schelopius plavifrons Fst. — Bagdad, IV.36, 5 Ex. 
Strophomorphus porcellus Schh. — Beirut, 20.1IV. 36,1Ex. 
Strophomorphus hispidus Boh. (spec. dist.?) — Kanakin, 
9S1VE 36, 53:B x 
Schon Tournier führt in seiner Revision der Stropho- 
morphus-Arten (Ann. Soc. Ent. Fr. [5], Bd.4, 1874, S. 605) 
hispidus als Synonym von porcellus. Nun liegen mir aus 
der Faust'schen Sammlung (Mus. Dresden) 2 Arten vor, 
die als Stroph. porcellus Schh. und Stroph. hispidus Boh. 


bezettelt sind und nach denen die obige Determination 
vorgenommen wurde. Die erstere zeichnet sich durch 
etwas gedrungenere Gestalt, stärker vortretende Augen, 
große Kahlpunkte auf Rüssel- und Halsschild und 
kräftiger gestreifte Decken aus, letztere ist ein wenig 
schlanker, Rüssel und Halsschild sind gleichmäßig be- 
schuppt und haben höchstens ganz feine schwarze Pünkt- 
chen und die Decken sind feiner gestreift, aber mit 
schwach gewölbten Zwischenräumen versehen. 

Ob wirklich eine artliche Trennung dieser beiden For- 
men berechtigt und die Faust’sche Deutung richtig ist, 
muß einer späteren Revision vorbehalten bleiben. 

60. Eptacus kurdistanus Str. — Kanakin, 9. [V. 36, 2 Ex. 


Neubeschreibungen. 
17. Phytonomus (Metadonus) ireyi n. sp. 


Eine dem Ph. curtus Boh. ähnliche Art, von dem sie sich 
durch viel kürzeren Rüssel, schmaleren Halsschild, 
etwas längere Borsten auf den Decken und gänzlich anders 
geformten Penis unterscheidet. 


Körper schwarz, Fühler, Schienen und Tarsen rotbraun. 
O- und Useite samt Beine dicht bronzefarbig beschuppt und 
lang beborstet, auf den Decken mit schwarzen Gitterflecken. 


Fühler mit dünnem, schwach gebogenem Schaft, die beiden 
ersten Geißelslieder gestreckt, das 3. und 4. so lang wie breit, 
5.—7. quer, Keule lang oval, ungefähr 3mal so lang wie breit. 
— Rüssel kürzer als der Halsschild, beim © nur doppelt so 
lang wie breit, beim 5° ein wenig schmaler und länger, die 
Spitze von der Fühlereinlenkungsstelle an kahl und glänzend. 
— Der Kopf bildet mit dem Rüssel einen stumpfen Winkel 
und ist wie dieser dicht beschuppt und mit hellen abstehenden 
Borsten besetzt. Die Augen sind queroval. 

Halsschild so lang wie breit, im vorderen Drittel am 
breitesten, von hier fast gerade, aber etwas schwächer als bei 
curtus, zum Hinterrand verengt. Die Schuppen sind vorwiegend 
bronzefarbig, ein schmales, von vorn nach hinten verlaufendes 
Längsband ist heller, neben diesem am Vorderrand je ein dunk- 
ler Flecken. Wie die Flügeldecken mit langen abstehenden, an 
der Spitze leicht nach hinten gekrümmten hellen und dunklen 
Borsten besetzt. 


11 


a 
Abb 1. Penisspitzen von Phytonomus (a) curlus Gyll. u. (b) freyi Zpt. n. sp. 


Flügeldecken schmaler als bei curius mit breit ver- 
rundeten Schultern, ca. doppelt so lang wie zusammen breit, 
wie bei der verwandten Art mit dunklen Gitterflecken. 


Unterseite wie die Oberseite zusammenhängend be- 
schuppt, Behaarung kürzer und dünner, hellfarbi$s und mehr 
anliegend. Beine schlanker als bei curtus. 


Penis kurz und breit, hinten in eine kleine Spitze aus- 
gezogen. Bei curtus ist er viel größer und kräftiger, die Spitze 
ist lang, hinten abgestumpft und assymmetrisch gebogen. (Abb. 1.) 


Länge: 5—6 mm (excl. r.). 


31. Lixus (Phillixus) pallipes n. sp. 


In der Größe und Gestalt ähnelt L. pallipes m. dem L. bis- 
crensis Cap. und L. subulatus Fst., unterscheidet sich aber von 
beiden auf den ersten Blick durch seine einfarbig rötlich- 
braunen Fühler und Beine. 


Körper mit Ausnahme der Rüsselspitze schwarz, mit 
kurzen greisen Härchen besetzt und dicht gelb bestäubt. 


Fühler in der Mitte des Rüssels eingelenkt,; mit kurzen, 
distal keulig verdicktem Schaft, 1. Geißelglied so breit wie der 
Endteil des Schaftes, in der Mitte gerundet erweitert und ein 
wenig länger als breit, die folgenden Glieder quer, Keuie dop- 
pelt so lang wie breit und scharf zugespitzt. — Rüssel etwas 
kürzer als der Halsschild, gerade, zur Spitze leicht verengt, 
unterhalb der Fühlereinlenkungsstelle rotbraun, kahl und weit- 
läufig fein punktiert, daher glänzend, oberhalb verrunzelt skulp- 
tiert und behaart. — Kopf mit dem Rüssel in einer Ebene 
liegend, Stirn am Vorderrand der Augen so breit, am Hinter- 
rand breiter als dieser. Augen queroval. 


12 


Halsschild etwas länger als an der Basis breit, in der 
hinteren Hälite parallel, dann schwach und ganz allmählich nach 
vorn verengt. Augenlappen wie bei biscrensis nur wenig ent- 
wickelt. Die Skulptur besteht aus flachen, zur Verrunzelung 
neigenden Punkten. 

Decken deutlich breiter als der Halsschild, mit abgerun- 
deten Schultern, ca. 3mal so lang wie zusammen breit, in der 
Form und Skulptur ganz wie bei subulatus. 

Unterseite fein und dicht punktiert, Beine mit schwach 
gekeulten Schenkeln, Schienen gerade, Tarsenglied 1 und 2 
länger als breit, 3 tief ausgeschnitten, Klauen am Grunde dicht 
aneinander gefügt, aber nicht verwachsen, 

Länge: 4,2 mm (incl. r.). 


40. Bothynoderes rufotibialis n. sp. 


Dem B. albicans Gyll. sehr ähnlich, von ihm hauptsächlich 
durch die etwas gedrungenere Gestalt, den kürzeren 
Rüssel, die rötlichbraunen Schienen und den in eine 
schmalere und längere Spitze ausgezogenen Penis unterschieden. 

Körper schwarz, die Fühler mit Ausnahme der Keule, 
ferner Schienen und Tarsen rötlichbraun. Schuppen gelblich, 
wie bei albicans 3—4ziptelig. 

Fühler mit schwach gebogenem, distal keulig verdicktem 
Schaft, 1. Geißelglied kaum länger als breit, 2. doppelt so lang 
wie dieses, 3. und 4, quadratisch, 5.—7. quer, Keule langoval 
und zugespitzt, ca. 3mal so lang wie breit. — Rüssel wie bei 
albicans geformt, aber deutlich kürzer, an der Basis schwach 
eingedrückt und zur Spitze leicht eingezogen verengt, Mittel- 
kiel vom Stirngrübchen bis zur Fühlereinlenkungsstelle gut aus- 
gebildet. Punktur wie auf dem Kopf sehr fein und dicht. Stirn 
breiter als der Rüssel. 

Halsschild stärker quer als bei albicans, sonst in der 
Form und Punktierung ganz wie bei diesem. 

Flügeldecken etwas kürzer als bei albicans, nach hinten 
schwach erweitert, die Spitzen einzeln abgerundet (bei albicans 
mit stumpfen Ecken). Streifen fein, Zwischenräume flach, dicht 
eingestochen punktuliert. 

Unterseite fein punktiert, zwischen der dichten Be- 
schuppung noch mit langen greisen Haaren, 1. und 2. Abdominal- 
sternit beim 5 mit länglicher Grube, beim © in der Mitte nur 
verflacht. — Beine mit dunklen Schenkeln, nur deren Basis 


13 


ar ml 


Abb. 2. Penisspitzen von Bothynoderes albicans Gyll. (a) 
und B. rufotibialis Zpt. n. sp. (b). 


aufgehellt, Schienen und Tarsen rötlichbraun, mit langen Haaren 
besetzt, Tarsenglieder kurz, das 3. fast so lang wie das 2 

Penis lang und schmal, kräftig gebogen, beinahe einen 
Halbkreis bildend, hinten lang und schmal zugespitzt, stärker 
verengt als bei albicans (Abb. 2). 


Länge: 9 mm (excl. r.). 


41. Bothynoderes sculpticollis n. sp. 


Eine große, durch den grubig skulptierten Halsschild 
auffällige Art, die in die Nähe des B. dissensus Fst. und B. meri- 
dionalis Chvrl. gehört. 


Körper schwarz, a 3—35zipflig, vorherrschend 
bräunlich, bei dem Stück von Hille weißgrau. 


Fühler teilweise, besonders an der Basis des Schaftes, 
rotbraun schimmernd, 2. Geißelglied 1'/;,mal so lang wie das 1., 
3.—6. quer, 7. der ovalen und lang zugespitzten Keule dicht 
angeschlossen. — Rüssel mit kräftigem Mittelkiel und jeder- 
seits von diesem mit einer tiefen Längsfurche. Auf der Stirn 
mündet der Mittelkiel in ein rinnenförmiges Grübchen aus. 
Augen flach, nierenförmig, aus der Kopfwölbung nicht heraus- 
tretend. Die Punktur auf der Oseite von Kopf und Rüssel ist 
fein und dicht, an den Seiten des Rüssels gröber und stark 
längsverrunzelt. Im Profil liegt der Mittelkiel mit der Stirn in 
einer Ebene, während die Seiten des Rüssels an der Basis 
niedergedrückt sind. 


14 


Halsschild so lang wie an der Basis breit, zum Kopf hin 
kräftig und fast geradlinig verengt, nur der Vorderrand ist an den 
Seiten kragenförmig abgesetzt. Ein Mittelkiel fehlt, die ganze 
Oseite ist gleichmäßig mit tiefen, schwach verrunzelten- Punkt- 
gruben besetzt, während dieZwischenräume eingestochen punktiert 
sind. An den Seiten wird die Skulptur flacher, was aber schlecht 
‚erkennbar ist, da die Schuppen den Untergrund dicht verdecken. 
Auf der Oseite dagegen fehlt die Beschuppung fast gänzlich, 
nur eine flache Vertiefung vor dem Schildchen ist in der Regel 
dicht beschuppt. 

Flügeldecken mit kräftig vorstehenden Schultern, doppelt 
so lang wie zusammen breit und an den Seiten bis zum Beginn 
des letzten Drittels parallel, dann sanft und gleichmäßig verengt. 
Deckenspitzen stumpfeckig, die Naht daher schwach eingeschnit- 
ten. Streifen kräftiger als bei meridionalis und dissensus, die 
fein punktierten Zwischenräume nicht oder nur wenig breiter 
als diese. 3. Zwischenraum und Schulterbeule relativ weniger 
hervortretend als bei den eben genannten Arten, auch die Beule 
am Deckenabsturz weniger betont. Beschuppung dicht, mehr 
oder weniger fleckig. 

Unterseite dicht beschuppt, Abdomen und Schenkel mit 
Kahlpunkten. 1. und 2. Abdominalsternit beim 5 mit breiter 
Längsgrube, beim @ nur abgeflacht. Schienen lang und dicht 
beborstet, 2. Hintertarsenglied deutlich länger als das 3. 

Länge: 16—18 mm (excl. r.). 


43. Trachydemus orientalis n. sp. 


Mit dieser neuen Art wird der zweite Vertreter einer merk- 
würdigen, den Uebergang von den Cleonini zu den Lixini ver- 
mittelnden Gattung bekannt. Sie ist ihrem auf das westliche 
Mittelmeergebiet beschränkten Verwandten Tr. rugosus Luc. 
äußerst ähnlich, aber beim Vergleich gut durch gedrungenere 
Gestalt, den am Vorderrand stärker eingezogenen Hals- 
schild, die ein wenig mehr hervorstehenden Augen, 
diekürzere Fühlerkeule und das quere 2. Hintertarsen- 
glied zu unterscheiden. 

Körper schwarz, mit kleinen gelben, anliegenden Härchen 
fleckig bekleidet. Fühlerschaft rotbraun. 

Fühler mit kurzem, an der Basis stark verdünntem Schaft, 
Geißelglieder etwas kürzer als bei rugosus, die ersten beiden 


15 


so lang wie breit oder schwach, die folgenden stärker quer, 
das 7. Glied der Keule dicht angeschlossen, diese lang oval und 
zugespitzt, aber deutlich kürzer als bei rugosus. — Rüssel wie 
bei der verwandten Art mit feinem, vorn verkürztem Mittel- 
kiel. Fühlereinlenkungsstelle beim © ungefähr in Rüsselbreite 
von der Spitze entfernt, beim 5’ dieser ein wenig mehr ge- 
nähert. — Kopf nach hinten schwach bogenförmig erweitert, 
wodurch die Augenpartie stärker heraustritt als bei rugosus, 
der exakt konisch nach vorn verengte Seiten hat. Augen 
queroval. 

Halsschild quer, am Vorderrand kragenförmig abgesetzt, 
dann vorgerundet und in der hinteren Hälfte fast parallel. Bei 
rugosus ist ein Kragen nur angedeutet, und die Halsschildseiten 
sind konisch und beinahe geradlinig zur Basis erweitert. Im 
Profil erscheint der Halsschild bei orientalis kissenförmig ge- 
wölbt, bei rugosus dagegen flach. Die Skulptur besteht aus 
einer feinen, aber stark verrunzelten, teilweise raspelartigen 
Punktierung. 

Flügeldecken kaum breiter als der Halsschild, etwa dop- 
pelt so lang wie zusammen breit und gedrungener als bei rugo- 
sus erscheinend, hinten einzeln abgerundet. Skulptur raspel- 
artig, die Streifen treten kaum hervor und sind nur bei genauer 
Betrachtung erkennbar. 

Unterseite mit feiner und dichter Punktur, zwischen der 
weitläufig gestellte grobe Punkte als kahle Stellen hervortreten 
Sternit 142 beim 5 mit kurzem schwachem Längseindruck. —' 
Beine wie bei rugosus, aber die Tarsenglieder sind kürzer, 
Besonders das 2. Glied der Hintertarsen läßt sich gut zur Tren- 
nung der beiden Arten verwenden, indem es bei orientalis deut- 
lich quer, bei rugosus aber so lang wie breit ist. 

Penis gleichmäßig zugespitzt, bei rugosus ist er im ganzen 
breiter, kürzer verengt, die äußerste Spitze abgestutzt und ein 
wenig aufgebogen. 

Länge: 11—12 mm (excl. r.). 


16 


Neue Kleinialter aus dem Tahte Soleiman ') 
in Nord-Persien. (Lep.) 


Von Ludwig Osthelder, Pasing. 


Das Mitglied unserer Münchner Entomologischen Gesell- 
schaft Herr Ernst Pfeiffer in München sammelte im Jahre 1936 
auf seiner ersten entomologischen Reise nach Persien vom 30. Juni 
bis 7. Juli im Tahte Soleiman. Im Jahre 1937 sammelte er zu- 
sammen mit unserem Mitgliede Herrn Dr. Walter Forster in 
München vom 7. bis 21. Juli im gleichen Gebirgsstock. Beide 
Herren überließen mir ihre Kleinfalterausbeute aus den beiden 
genannten Jahren, wofür ich ihnen auch hier bestens danken 
möchte, Herrn Dr. Forster überdies noch für die Herstellung 
einer Reihe von Genitalpräparaten der behandelten Arten sowie 


Herrn Dr. E. O. Engel für die Anfertigung der Zeichnungen. 


Der Tahte Soleiman (Thron des Salomon), ein 4850 m er- 
reichendes, aus altem, verwittertem Urgestein bestehendes Ge- 
birgsmassiv, bildet einen Teil des Elbursgebirges, von dessen 
‚östlich von ihm liegenden, im Demavend (5670 m) kulminieren- 
den Zentralstock er durch den 3100 m hohen Kendevanpaß ge- 
schieden ist. Er entwässert nach Norden durch das Tal des 
Särdab zum Kaspischen Meer. Hinsichtlich der allgemeinen 
Charakteristik des Gebietes nehme ich auf die kurze, aber an- 
schauliche Schilderung im Aufsatz von Ludwig Steinauer, der 
bei der ersten Reise zu Pfeiffers Begleitern gehörte, „Im Hoch- 
gebirge von Iran (Elbursgebirge)“ in der Zeitschrift des Deut- 
schen und Oesterreichischen Alpen-Vereins 1937 (S. 38 fg.) 
Bezug. Nach einer mir von Pfeiffer freundlichst zur Verfügung 
gestellten Kartenskizze erstreckt sich im Särdab-Tal von der 


I) Die Schreibweise mehrerer hier erwähnter Oertlichkeiten schwankt. 
Soweit sie auch in dem angeführten Aufsatz in der Alpenvereinszeitschrift 
genannt sind, habe ich die dort gewählte Schreibweise angenommen. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 1 2 17 


Küste des Kaspischen Meeres bis etwa 900 m ein feuchtheißer 
subtropischer Urwaldgürtel, auf den bis etwa 2000 m, an den 
Talflanken teilweise noch höher ansteigend, ein Bergwaldgebiet 
mit Laubbäumen folgt. Zwischen beiden eingebettet liegt im 
Tal zwischen 1000 und 1200 m Höhe ein trockener, mit Ge- 
treide bebauter Talboden mit regelmäßigen Niederschlägen, 
von einer Reihe von Ortschaften besiedelt, deren größte Hassan- 
Kief das erste Standquartier von Pfeiffer und Forster bildete. 
An die obere Waldgrenze anschließend von etwa 2000 - 2200 m 
Höhe liegt der Talboden Vandarban, bei dem die obere Grenze 
der die unteren Waldgebiete oft einhüllenden Nebeldecke liest. 
Am unteren und oberen Ende von Vandarban lagen gleichfalls 
zwei Standquartiere der beiden genannten Herren. In einer 
Höhe von 2900—3200 m liegt der Talboden Tanakarod, ein mit 
Geröllhalden ausgefülltes Trockengebiet. Der darauffolgende 
höchste, bis etwa 3500 m ansteigende Talboden Hecercal ist von 
Schneefeldern, Geröllhalden und Hochgebirgsmatten erfüllt. Ueber 
ihn führt der Anstieg zu dem 4200 m hohen Hecercam-Paß, der 
auf die Südseite des Gebirgsstockes hinüber leitet. Die Tal- 
seiten sind nach Pfeiffer mit reicher Flora auf Trockengebiet 
und einzelnen Quellfloren bedeckt. Auchin den Talböden von Tana- 
karod und Hecercal wurde von beiden Herren noch gesammelt. 


Die Typen der nachstehend beschriebenen Arten und For- 
men befinden sich in meiner Sammlung. Es ist jedoch anzu- 
nehmen, daß damit die Zahl der Neufunde aus den beiden Aus- 
beuten noch nicht erschöpft ist. Die etwaige Neubeschreibung 
einiger in der Bestimmung noch unsicherer Arten muß vor- 


behalten bleiben. 


1. Crambus Pieifieri nova species. 


Von ungefähr gleicher Größe wie luctiferellus Hb., in dessen 
unmittelbarer Verwandtschaft die Art nach der ganzen Zeich- 
nungsanlage steht, im Gesamteindruck viel heller und weißer 
als dieser, mit spitzeren, schmäler beginnenden und nach außen 
stärker verbreiterten Vfln. und viel spitzerem Apex aller Flügel. 


V fl. weiß, die dunkleren Zeichnungselemente oliygrau. Eine 
solche Bestäubung, jedoch auch vielfach mit weißen Partien und 
weißlichen Schuppen untermischt, zieht sich längs der Costa 
und des Innenrandes hin. Von der Costa zum Innenrand ziehen 
2 scharfe, schmale, olivgraue Querbänder, das innere etwa bei 


18 


!/s, das äußere hinter °/, der Costa beginnend. Das innere Quer- 
band ist bei etwa '/, seiner Länge von oben in spitzem Winkel 
nach innen gebrochen, im weiteren Verlauf nach unten mehr 
oder weniger verdickt, bildet im untersten Teile einen oft nur 
angedeuteten stumpfen Winkel nach außen und mündet bei 
etwa UV, des IR. in diesen. Das äußere Querband bei etwa 
', von oben in einem großen, ziemlich rechtwinkeligen Bogen 
nach innen geschwungen, über dem IR. stumpfwinkelig nach 
außen vortretend und fast senkrecht in den IR. mündend. 
Aus der Wurzel der Vfl. zieht wie bei /uctiferellus ein langer, 
weißer Keilfleck, der bis über die Flügelmitte in die Knickung 
des inneren Querbandes reicht. Er ist länger und breiter, un- 
| regelmäßiger und nicht so scharf gerad- 
linig begrenzt wie bei luctifereilus. Nach 
oben und unten wird er von den die 
Costa und den IR. bedeckenden oliv- 
grauen Streifen begrenzt. Auch zwischen 
den Querbändern, wie bei luctiferellus, 
ein stark länglich ausgezogener, vier- 
z eckiger weißer Keilfleck, sehr schräg, 
7 schmäler und länger als bei jenem und 


: 2 
eo Hh gleich dem weißen Wurzelstrahl unregel- 


Wallis, Gornergrat. mäßiger begrenzt. Saumfeld hinter einer 
Veraelemmns [32 — nicht so scharf wie bei J/uctiferellus 
markierten — weißen Begrenzung des. 


äußeren Querbandes olivgrau, mehr oder 
minder von weißbestäubten Rippen durch- 
brochen. Saumlinie dunkel, die langen 
Fransen weißlich, mit dunklerer, auf den 
Rippen meist unterbrochener Teilungs- ö 
linie, außerhalb derselben mehr oder la dest yon 
minder bräunlich gescheckt. Crambus PfeifferiOsth. (Der 

H£l. weißgrau, gegen den Saum zu a Bu ns 
etwas verdunkelt, mit undeutlicher, bei der Penis liegt spitz davor.) 
manchen Stücken ganz verloschener, im VE re 
mittleren Teil stark saumwärts vortretender äußerer Querlinie. 
Saumlinie und Fransen wie bei den Vfln., doch alles viel un- 
deutlicher, die Fransen fast rein weißlich. 

Die hellen Teile aller Flügel mit starkem Perlmutterglanz. 

Unterseite der Vfl. schwärzlichgrau, mit hellerem Saum- 


feld, der Hfl. glänzend weißlich. 


2 2 


Kopf und Thorax weiß, Fühler bräunlich, Palpen hell bräun- 
lichweiß, an den Seiten dunkler, Abdomen hell weißgrau. 

1 5 Hecercal (28300—3200 m) 3.—7.VIl. 36; 13 J 69 Sär- 
dab-Tal zwischen 1000 und 3500 m, die Mehrzahl der Stücke 
von 2500-2700 m, 7.—18. VII. 37. 

Meinem langjährigen Sammelfreunde Herrn Ernst Pfeiffer 
gewidmet, der das erste Stück der auffallenden neuen Art von 
seiner Saminelreise im Jahre 1936 mitbrachte. 


2. Hypochalcia rufivinea nova species. 


Es liegen zwar nur 2 J' vor, sie unterscheiden sich aber 
so auffällig von allen anderen Arten der schwierigen Gattung, 
daß sich die Aufstellung einer neuen Art rechtiertigt. 

Spannweite 16 und 17,5 mm, Vil.-Länge 8 und 9 mm, im 
Rahmen der Gattung eine recht kleine Art. 

Vfl. schmal, Costa schwach gebogen, Saum steil und gleich- 
mäßig gerundet. Bräunlich weinrot, im Innenteil bis zu etwa 
®/3 mit diffusen, ungleichmäßig in breiten Längsstreifen angeord- 
neten weißlichgrauen Schuppen bedeckt, namentlich längs der 
Costa und in der Mitte. Nahe beim Saum eine ebenso gefärbte 
äußere Querlinie, etwa 1 mm breit, nur im mittleren Teile deut- 
lich und hier saumwärts geschwungen, gegen den IR. stark 
zurücktretend. Dunkle Saumlinie. ‘'Fransen schwärzlichbraun, 
undeutlich dunkler gescheckt, mit dunklerer Teilungslinie. 

Hfl. gleichmäßig schwärzlichgrau mit dunklerer Saumlinie; 
Fransen weißgrau, schwärzlich gescheckt mit dunkler Teilungs- 
linie. Alle Flügel fast glanzlos. 

Unterseite gleichmäßig dunkelbraun, nur am IR. der Vil. 
schuppenlos glänzend gelblich. 

Kopf, Thorax, Abdomen, Fühler und die langen, schwach 
nach abwärts gerichteten Palpen schwarzbraun, letztere useits 
"an der Wurzel heller bräunlich. Die Fühler bis gegen die Mitte 
durch kräftige rauhe Beschuppung stark verdickt. Beine bräun- 
lichgelb. — Ä 

2 SJ, Särdab-Tal, Vandarban, 1900—2200 m. 10.—14. VII. 37. 


3. Salebria obductella subspecies iniernalis ssp. nova. 


Etwas größer und wesentlich dunkler als europäische Stücke, 
die rötlichen und gelblichen Töne stark zurücktretend, die gan- 
zen Vfl. eintönig von einem schwärzlichen Graubraun, unter 


20 


dem die Querlinienzeichnungen fast völlig verschwinden. Die 
hellere Costalstrieme wie bei den anderen vorderasiatischen 
Formen gut entwickelt, doch gleichfalls stark dunkel bestäubt. 
Auch die Hfl. wesentlich dunkler. 

1 5 Hassan-Kief (1000—1400 m) 7. - 10. VII. 37, 4 J' Särdab- 
Tal, Vandarban (1900—2200) 10.— 14. VII 37. 

Ich benütze die Gelegenheit, die von Zerny für Bscharre 
im Libanon (Iris Bd. 48 S.8) erwähnte hellere und undeutlicher 
gezeichnete Form mit auffallend vergrößerter, gelblichweißer 
Costalstrieme, von der ich 2 5 besitze und die mir auch in 7 
damit ziemlich übereinstimmenden Stücken von Aksehir in Ana- 
tolien vorliegt, als sp. claricosta ssp. nova abzutrennen. 


4. Nephopteryx alpigenella subspecies persica ssp. nova. 


Duponchels Neph. alpigenella weist in allen mir von den 
Pyrenäen, von Stanimaka in Bulgarien und von Aksehir in Ana- 
tolien vorliegenden Stücken das gleiche einheitliche Kleid auf. 
Wesentlich verschieden davon ist jedoch die Serie von 10 Stük- 
ken, die mir aus Persien vorliegt. 

Die Stücke sind wesentlich kleiner (2,5—2,7 cm gegenüber 
3—3,2 cm) und haben, vor allem auch beim 5%, viel dünnere, 
fadenförmige Fühler. Die Farbe der Vfl. ist klar aschgrau, wo- 
von sich die schwarz und braun angelegten Querbinden scharf 
abheben. Von gleicher Farbe ist auch der Kopf und der ganze 
Körper. Die gelbbräunlichen Töne, die alpigenella aufweist, 
fehlen völlig. Die Hfl. sind glänzend graulichweiß (bei alpi- 
genella bräunlich). Die Verschiedenheit des Fühlerbaus läßt die 
Möglichkeit offen, daß es sich um eine von alpigenella ver- 
schiedene Art handelt. 

8 J Hecercal-Tal, 2300-3200 m, 3.—7.VII. 36; 22 Ken- 
devan-Paß, 2800—3000 m, 22.—27.V 11. 36. 


5. Scoparia saerdabella nova species. 


Eine kleine, düster gefärbte, ungewöhnlich kurz- und breit- 


flügelige Art. 


Vfl. mit gerader Costa, am wenigsten geschwungen von 
allen Scoparia-Arten, und geradem, steilem Saum. Weißgrau, 
gleichmäßig dicht schwärzlich-graubraun beschuppt. Innere 
Querlinie grauweiß, in der Mitte flach geknickt, senkrecht auf 
Costa und IR. aufstehend. Außen schwarz angelegt, ohne deut- 


21 


liche Vorsprünge. Aeußere Querlinie grauweiß, klarer und 
schärfer als die innere, nahe am Saum und diesem durchaus 
parallel, am Ende des oberen Drittels schwach stumpfwinkelig 
nach außen vorspringend. Das Mittelzeichen besteht aus einem 
nahezu quadratischen schwärzlichen Fleck, der sich als stärkere 
Verdunkelung bis zur Costa fortsetzt. Saumfeld schwärzlich 
braungrau, vor dem Saum weißgrau aufgehellt; Fransen grau 
mit durchbrochener dunkler Teilungslinie. 


Hfl. einfarbig dunkelgrau, saumwärts leicht verdunkelt, 
. mit sehr deutlichem, kleinem, schwarzem Mittelpunkt o- u. useits. 


Unterseite grau, die Vfl. an der Costa, namentlich gegen 
den Außenrand zu, schmal gelblich, das Mittelzeichen leicht 
dunkler durchschlagend; die Hfl, etwas stärker aufgelichtet; 
beide Flügel mit deutlicher dunkler äußerer Querlinie. 


Thorax, Kopf, Palpen, Fühler und Oseite des Abdomen 
schwärzlichgrau; Useite des letzteren und Beine heller, gelb- 
lichgrau, Tarsen undeutlich dunkler geringelt. 


ZA 


Spannweite 5 16—16,5 mm, © 15mm. Vil.-Länge 8 und 
7 mm. 3 J 19 Hecercal-Tal, 2800-3200 a, Sr Wl, So: 
1 5 Hassan-Kief, 1000— 1400 m, 7.—10. VII. 37, 3 £ Särdab- 
Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 14.18. VIL 37; 1 5 ganz frisch, 
die übrigen Stücke, namentlich das einzige 9, mehr oder min- 
der geflosen. 


6. Evergestis aenealis subspecies dimorphalis ssp. nova. 


Schon der Katalog von Staudinger-Rebel führt Ev. aenealis 
für Hyrcanien, worunter er das nordöstliche Persien mit dem 
Elbursgebirge versteht, als „var.“ auf, Die mir vorliegenden 
13 Stücke (7 5 49) unterscheiden sich tatsächlich ziemlich 
auffällig von der Serie, die ich aus Ungarn und den Südalpen 
besitze. 

Während bei unserer Stammform die Färbung des d’ rost- 
gelblichgrau, die des © dunkler braun mit rötlichem Schimmer 
ist, sind die 5 aus Persien viel heller und reiner grau, der 
rostgelbliche Schimmer ist viel schwächer und verschwindet bei 
einem Teil der Stücke ganz, das ® ist fast rein schwarz, wo- 
durch sich gegenüber der Stammform ein auffallender Geschlechts- 
dimorphismus ergibt. Ausnahmsweise wird der co auch schwärz- 
lich und nähert sich damit in der Färbung dem 9. Die per- 
sische Rasse ist auch etwas größer als europäische Stücke. 


22 


Die durch Dr. Forster an 3 5 vorgenommene vergleichende 
Genitaluntersuchung ergab keine Unterschiede zwischen den 
persischen und einem Stück aus Ungarn. 

3 & Hecercal- Tal, 2800 - 3200 m, 3.—7. VII. 36; 4 S 49 
Särdab-Tal von 1000—3500 m, 7.—21. VII. 37. 


7. Cnephasia obscurana nova species. 


Eine ziemlich auffiallende Art, sehr schmalflügelig. 

V#fl. mit schwach geschwungener Costa. Färbung grün- 
gelblichgrau. Die breiten Querbinden weniger geknickt als bei 
chrysantheana Dup. Die innere entspringt schmal an der Costa 
und zieht sich verbreiternd bis zur Flügel-Mitte schräg nach 
außen, von da senkrecht zum IR., vor dem sie sich nochmals 
verbreitert. Die äußere entspringt sehr breit etwa in der Mitte 
der Costa und zieht, mäßig auswärts geschwungen, mit einer 
leichten Einbuchtung unter der Mitte, senkrecht zum IR., im 
Gesamtverlauf parallel der inneren Querbinde. Farbe der Quer- 
binden dunkel grünlichgrau. Wurzelfeld schmal dunkler, die 
Räume zwischen diesem und der inneren Querbinde, zwischen 
beiden Querbinden und hinter der äußeren Querbinde schmutzig 
hellgrünlichgelb, mit feiner, ziemlich undeutlicher dunklerer 
Marmorierung. Vor dem Apex an der Costa und vor dem 
Innenwinkel eine dunklere Wolke, Costa mit einer Reihe dunk- 
ler Häkchen, von denen namentlich die 4 äußersten sehr kräftig 
entwickelt sind, dazwischen nochmal fein dunkel geteilte hellere 
Zwischenräume. Vor dem Saum eine Reihe schwärzlicher Punkte; 
Saumlinie dunkel, undeutlich durchbrochen. 

Hfl. grau mit grüngelbem Schimmer. 

Fransen aller Flügel hell gelblichgrau mit sehr undeutlicher 
Teilungslinie. 

Unterseite ziemlich einfarbig gelblich grau; Costa der 
Vfl. gelblich, durch eine Reihe breiter, dunkler Häkchen geteilt. 

Thorax, Kopf und Fühler von der Farbe der Vfl,, Abdomen 
etwas dunkler gelblichgrau, Beine gelblich. 

Spannweite 1,9—2 cm, Vfl.-Länge etwa 9 mm. 

2 @' 29 Hecercal-Tal, 2300—3200 m, 3.—7. VIL 36. 


8. Anisotaenia grandis nova species. 


In der Gestalt und den wesentlichen Zeichnungsanlagen 
mit An. rectifasciana Hw. übereinstimmend, jedoch größer und 


23 


nicht so intensiv rostgelb wie diese, mehr hell graulich-gelb- 
braun, unruhiger und zerrissener gezeichnet. 

V£l.: Der helle, gelblich weißgraue Grund undeutlich grau 
gewellt. Wurzelfeld hell, dahinter — in der Mitte rechtwinkelig 
nach außen gebrochen — eine dunkelgraue innere Querlinie, 
auch das Saumfeld an der Costa schmal dunkelgrau. Aeußere 

Querlinie ebenso, nicht so 
“ scharfwinkeliG gebrochen 
wie bei rectfifasciana, mehr 
gleichmäßig nach außen 
gebogen, in der Mitte heller 


Genitalapparat desy' durchbrochen. Außenrand 
von Anisotaeniarecti- llel äuß Q Genitalapparat des 5 
fasciana Hw. — Kel- Pärällel zur auberen \NUer- „on Anisotaenia gran: 


heim a. d. Donau, Jinie breit verdunkelt, vor dis Osth. 

Vergrößerung 1: 60. em Apex oder aufsehellt. Vergrößerung 1:60. 
An der Costa eine Reihe ziemlich kräftiger dunkler Häkchen. Fran- 
sen von der Farbe der Flügel, mit dunkler, ziemlich zusammen- 
hängender Teilungslinie und dunklen äußersten Spitzen. 


Hfl, rein grau, Fransen etwas heller, mit dunklerer Tei- 
lungslinie. 

Unterseite grau, auf den Vfln. mit gelber, durch kräf- 
tige dunklere Häkchen geteilter Costa. 

Thorax, Kopf und Fühler von der Farbe der Vfl.; Abdomen 
etwas dunkler, useits wie die Beine gelblich. 

Das einzige vorliegende @ ist etwas gelblicher und wesent- 
lich schwächer und undeutlicher gezeichnet als die Jg. 

Spannweite: ä' 16—16,5 mm; © 15mm. Vfl,-Länge 7—8 mm. 

Die Genitaluntersuchung durch Dr. Forster ergab auffallende 
Verschiedenheit von A. rectifasciana Hw. 

20 19 Särdab-Tal, Vandarban, 1900-2200 m, 10.-14. VII. 37; 
1 5 Särdab-Tal, 3500 m, 20.—21. V. 37. 


9. Phalonia purissima nova species. 


Bei Ph. procerana Led. und purana Gn., denen die Art 
äußerst ähnlich ist, jedoch etwas breitflügeliger mit stumpferem 
Apex. 

Vil. rein kreideweiß, leicht glänzend. Schrägbinde bräun- 
lich, schärfer begrenzt als bei den genannten Arten, an der 
Costa breiter und näher wurzelwärts beginnend und senkrecht 
auf dieser aufstehend, in der Mitte leicht gebogen senkrecht 


24 


zum IR. ziehend, ohne diesen jedoch deutlich zu erreichen, da 
sie sich allmählich verliert. Saumfeld breit rötlichbraun, wurzel- 
wärts scharf begrenzt, gleich der Querbinde, namentlich an den 
Rändern, stark mit schwarzen Schuppen durchsetzt. Von '/, der 
inneren Begrenzung des Saumfeldes zieht durch dieses eine 
breite, gebogene, glänzende, weiße Linie parallel dem Saum 
zum IW. Darüber stehen gegen den Apex zu einige weißgraue 
Metallfleckchen. An der weißen Costa stehen zwischen Wurzel 
und Querbinde einige winzige bräunliche kleine Pünktchen, 
hinter dieser 3 dicke braune Strichel. Fransen weiß, bräunlich 
gescheckt. 


Hil. grau, heller gegittert, Fransen weißlich mit breiter 
grauer Teilungslinie. 

Unterseite der Vfl. dunkelgrau, gelblich gegittert, Costa 
gelblich, von kräftigen grauen Costal-Häkchen durchschnitten. 
Hfl. weißgrau. 

Kopf und Thorax weiß, Fühler gelblich, Abdomen grau, mit 
kurzem weißlichem Afterbusch. Palpen oben weiß, unten braun, 
Beine gelblich. 

Spannweite 16,5 mm; Vfl.-Länge 8 mm. 

1 frisches, etwas beschädigtes 5 Särdabtal, Vandarban, 
1900— 2200 m, 10.—14. VII. 37. 


10. Euxanthis Forsteri nova species. 


Eine auffallende, große und schöne, ziemlich isoliert stehende 
Art, die vielleicht am besten bei Eux. argentomixtana Stgr. ein- 
gereiht werden kann, breitflügelig mit ziemlich stumpfem Apex. 


V£l. des 5 einschließlich der Fransen hellgelb mit schwach 
dunklerer Saumlinie, in der Zelle eine kleine, undeutliche An- 
häufung dunklerer Schüppchen. Die bei vielen Arten der Gat- 
tung vorhandene, vom Apex zum IW. verlaufende, nach innen 
geschwungene Bogenlinie kaum angedeutet, sonst zeichnungslos, 

H£l. tiefschwarz; Fransen weißlichgelb, im inneren Drittel 
schwärzlich, mit dunkler Teilungslinie. 

Unterseite der Vfl. schwarz, an der Costa gelblich, eine 
schmale gelbe Linie unter der Costa aus der Wurzel bis etwa 
!,,; der Hfl. gelblichgrau, in der Mitte von der Wurzel bis zum 
Saum schwärzlich bestäubt. 

Thorax von der Farbe der V#l.; Kopf, Palpen und die un- 
deutlich dunkler geringelten Fühler etwas dunkler gelb, Abdomen 


25 


schwärzlich, gelblich geringelt, mit dunkler gelbem Afterbusch. 
Beine bräunlichgelb, Tarsen undeutlich dunkler geringelt. 

Das 9 ist wie das 5’ gezeichnet, doch ist das Gelb viel 
tiefer, ockerig braungelb, die Fransen der Hfl. sind leicht röt- 
lich getönt, das Abdomen ist goldbräunlich mit kurz hervor- 
stehender Legeröhre. 

Alle Farben pastos, fettig glänzend. 

Spannweite / 2,7 cm; 9 2,5 cm. 

Ein ganz frisches Paar vom Särdab-Tal, 3500 m, 20.—21. 
NIS 37. 

Ich benenne die Art zu Ehren ihres Entdeckers Herrn Dr. 
Walter Forster in München. 


11. Euxanthis suleimana nova species. 


Zur Gruppe der Eux. hilarana H.-S. und der verwandten 
Arten gehörig, der sie auch in der Größe gleicht, während sie 
in der Färbung am meisten Aehnlichkeit mit Eux. clavana 
Const. hat. 


Vfl.: Costa ganz gerade, Apex etwas stumpfer als bei den 
genannten Arten. Grundfarbe weißgrau mit bleich olivgrünem 
Stich. Querbinde etwas hinter der Mitte der Costa mit einem 
kräftigen, schmalen, olivbräunlichen, auf der Costa liegenden 
Strich beginnend, dann stark erweitert und aufgehellt schräg 
nach innen zu etwa !/, des IR. ziehend, von der Mitte ab 
wieder schmäler und dunkler olivbräunlichgrau, über dem IR. 
eingeschnürt, insgesamt wesentlich breiter als bei allen ver- 
wandten Arten. Hinter der Querbinde weißlichgrau, dann der 
ganze Teil bis zum Saum mit dunkleren olivgrauen Wölkchen 
durchsetzt, die auf heller grauem Grunde stehen. Costa bis 
zur Querbinde mit einer Menge feinster dunkler Strichel, vor 
dem Apex mit 2 kräftigen olivgrauen Fleckchen, von deren 
innerem eine feine Querbinde gerade gegen den Saum zieht, 
ohne diesen zu erreichen. Keine Saumlinie. Fransen gelblich- 
$rau, dunkler gescheckt. 

Hfl. grau mit schwärzlicher Saumlinie. Fransen an der 
Wurzel weißlich, dann grau. 


Unterseite der Vfl. schwärzlichgrau, äußere Hälfte der 
Costa schmal gelblich, von dunklen Costalhäkchen durchschnitten, 
Saumlinie gelb, Fransen grauschwarz. Hfl. etwas heller grau 
mit schwärzlichen Rippen und ebensolcher Saumlinie. 


26 


Thorax von der Farbe der Vfl,, Kopf etwas heller, weiß- 
lich, Fühler schwärzlichbraun mit hellerer Spitze. Abdomen 
schwärzlichgrau, Beine graugelb, Tarsen weiß geringt, 

Spannweite 2,1 cm, Vfl.-Länge 1 cm. 

1 ganz frisches 5 Hecercal-Tal, 2300 — 3200 m, 3.—7. VII. 36. 


12. Argyroploce vandarbana nova species. 


Bei Arg. capreolana H.-S., etwas größer als diese. 

Vfl. mit mäßig gebogener Costa und gleichmäßig gerun- 
detem Apex, bräunlich gelb. Ein sehr undeutliches, saumwärts 
stumpfwinkelig begrenztes Wurzelfeld leicht verdunkelt, von 
mehreren undeutlichen braunen Querwellen durchzogen. Quer- 
binde dunkelbraun, mit ihrem inneren Rand bei */, der Costa 
beginnend, obere Hälfte breit, fast quadratisch, senkrecht auf 
der Costa aufsitzend, dann unter einem helleren Teilungsstrich 
einen scharf einwärts springenden, bauchig flaschenförmigen 
Lappen bildend, der den Innenrand nicht ganz erreicht. Vor 
dem IW. ein länglich rechteckiger, nach oben spitz ausgezogener 
Prätornalfleck von der Farbe der Querbinde, ein ebensolcher 
länglicher, gleichmäßig breiter Strich beginnt unterhalb der 
äußersten Costalhäkchen und mündet bei °ı, in den Saum. Costa 
mit einer Reihe schwärzlicher Häkchen; im Apex, von der 
Spitze senkrecht wurzelwärts ausgezogen, ein dreieckiger brauner 
Fleck. Die übrige hellere Flügelfläche von zahlreichen unregel- 
mäßigen und unvollkommenen bräunlichen Querwellen durch- 
zogen. Saum gelbbraun, mit dunklerer Teilungslinie. 


Hfl. bräunlichgrau. 


Unterseite der Vfl. bräunlich schwarz, undeutlich gelb- 
lich marmoriert mit gelblichen Costalhäkchen und gelblicher 
Saumlinie, der Hil. heller grau. 

Der ganze Körper einschließlich des Kopfes, der Palpen 
und Fühler graubraun, die Beine heller, gelblichgrau. 

Spannweite 1,8 cm; V#l.-Länge 9 mm. 

1 5 Särdab-Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 14.—18.VIL 37. 


13, Laspeyresia succedana subspecies griseana ssp. nova. 


Eine weitgehend aufgehellte Form. Alle dunkleren Zeich- 
nungen der Vf£l. auf grauweißem Grunde hell olivgrau, nament- 
lich in der vorherrschend grauweißen inneren Flügelhälfte stark 
zurücktretend, der für die Art sonst so bezeichnende hellere 


za 


Dorsalileck fast verschwindend. Fransen basalwärts weiß. Hfl. 
gleichfalls stark aufgehellt, hellgrau, gegen den Saum dunkler. 

Thorax hell gelbgrau, Kopf und Fühler etwas dunkler, gelb- 
lich, Abdomen hellgrau. 


2 stattliche 2 (Spannweite 13 mm), ganz frisch, Vandarban- 
Tal, 1900—2200 m, 1.—3. VII. 36. 


14. Laspeyresia persicana nova species. 
Bei L. orobana Tr. und dorsana F, 


V fl. breit mit mäßig gebogener Costa und stumpfem Apex, 
glänzend schwarz. Der weiße Dorsalfleck steht hinter der Mitte 
des IR. senkrecht auf diesem auf, in seiner oberen Hälfte ist 
er nach einer leichten Biegung schwach wurzelwärts gezogen 
und leicht verbreitert, stumpf endend. Er ist etwa doppelt so 
breit als bei dorsana und gleichmäßiger, kürzer und steiler als 
bei orobana. An der Costa steht vor der Mitte ein glänzend 
gelblichweißes Doppelhäkchen, dann folgen nach einem breiteren 
Zwischenraum in der äußeren Hälfte der Costa acht sehr kräf- 
tige Häkchen von gleicher Farbe. Aus dem ersten und vierten 
dieser Häkchen (von innen) entspringen 2 hell bleiglänzende 
Linien, die den Spiegel oval einfassen. In letzterem stehen 
auf etwas hellerem, mehr bleigrauem Grunde 4 kräftige schwarze 
Strichel. Fransen weißlich, am Apex, am IW. und auf den 
äußersten Spitzen schwärzlich. 

Hifl. schwarzbraun, von der Wurzel bis zu etwa !ı, strich- 
artig weißlich aufgehellt, mit leicht dunklerer Saumlinie und 
weißen Fransen mit ganz undeutlicher, breit verwaschener dunk- 
lerer Teilungslinie. 


Unterseite glänzend schwarzgrau, die V fl. mit einem gelb- 
lichweißen Strich von der Wurzel bis über die Mitte, der nament- 
lich im äußeren Teil diffus nach unten austfließt, kräftigen gel- 
ben Costalhäkchen und gelblich bestäubtem Apex sowie leicht 
gelblicher Aufhellung im äußersten Saumfeld; Hfl. wie oseits. 

Thorax und Abdomen von der Farbe der Vfl. mit gelb- 
lichen Schulterdecken. Kopf gelbbraun, Gesicht gelb, Fühler 
glänzend schwarz, Beine gelbgrau, Tarsen heller geringelt. 

Spannweite 1,5 cm; Vfl.-Länge 8 mm. 

1 ganz frisches 5’ Hecercal-Tal, 2800—3200 m, 3.—7. VI. 36. 


28 


15. Melasiaa aequalis nova species. 


Eine einfarbig schwarze Art, von den beiden anderen be- 
kannten schwarzen Arten M. lugubris Hb. und ciliaris OÖ. durch 
noch einfarbigere Gesamtfärbung, vor allem aber durch die Füh- 
lerbildung unterschieden. Noch etwas schmalflügeliger als die 
genannten Arten, mit etwas steilerem Saum. 

Der ganze Falter in beiden Geschlechtern kohlschwarz, 
besonders auch die Fransen, während sie sich bei /lugubris 
(ciliaris hat weiße Fransen) immer noch etwas heller graulich 
von der übrigen Farbe der. Flügel abheben. Flüge! beim 5 
etwas kürzer und breiter als beim 9, doch sind diese Unter- 
schiede nicht annähernd so auffallend wie bei ciliaris. Fühler 
bei beiden Geschlechtern vollkommen gleich, borstenförmig und 
fein kammzähnig, recht kräftig beginnend und langsam verjüngt. 

Abdomen des 5 mit sehr langem schwarzem, in der Mitte 
breit weißlichgsrauem Haarbusch, des 2 mit kurz vorstehender 
brauner Legeröhre. 

Spannweite 5 2,6cm, 9 2,9 cm. 

1 ganz frisches SQ Särdab-Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 
14.—18. VII. 37. 


Neue Noctuidenrassen und Arten 


aus dem Elbursgebirge. 
Von Prof, Dr. M. Draudt-Darmstadt., 

. Acronycta psi solimana ssp. n. Vil. hell zart bläulichgrau; 
Zeichnungen fein, besonders der Basalstrahl sehr schmal schwarz. 
Durch ganz dunkel braungraue Hfl., auch beim 5, sofort von 
psi zu trennen, der sie dem Genitalapparat nach zuzurechnen 
ist. Hfl.-Fransen abstechend weiß mit unbedeutenden feinen 
schwärzlichen Zwischenaderstrichen. Unterseite der Vfl. im Dis- 
kus stark schwarz überflogen, die Diskalflecke und Zackenlinien 
sehr kräftig. Vandarban, 19—2200 m, 14. VII. 1 ‚mehrere © 9. 

Agrotis senna iranica ssp. n. Sehr große Rasse (39- 40 mm), 
von tief braunschwarzer Grundfarbe, die weißliche Schuppen- 
bestreuung der senna fehlt vollkommen. Querlinien sehr scharf ge- 
zackt,tief schwarz, besonders der Basalstrahl breit und tief schwarz 
hervortretend;; beide obere Makeln klein, in schwarzem Grund, 
sie, wie die Außenbegrenzung der Querlinien schwach veilröt- 
lich. Fl.-Form verhältnismäßig schmal, der Außenrand stark ge- 
baucht. GenitalvonHerrn Boursin geprüft. 1 Paar, Vandarban,14.VII. 


29 


Callierges ramosa vandarbana ssp. n. ist eine im Ver- 
hältnis größere, breitilügeligere Rasse, trotzdem einen schlankeren 
Eindruck machend durch etwas längeren Hinterleib. Grundfarbe 
der Vfl. nicht rötlichgrau, sondern dunkel eisengrau, die dunklen 
Partien schwarzbraun, durch die breitere Fl.-Form besonders 
antemedian einen wesentlichen größeren Raum einnehmend. Gut 
gekennzeichnet durch ganz dunkel braungraue Hfl., am Saum 
noch dunkler, mit starkem dunklen Diskalmond ; auch die Fran- 


sen sind dunkel. 2 2 2 von Vandarban, 14. VII. 


Valerietta gen. n. Sehr nahe bei Valeria, unterschieden 
durch viel kürzere Palpen mit ganz kurzem, etwas abwärts ge- 
richtetem Endglied. Fühler beim 5’ dick, lamellat, mit kurzen, 
dicken und sehr dicht stehenden Kammzähnen, beim 9 einfach. 
Tegulae in der Mitte leicht kammartig aufgerichtet, Metathorax 
mit geteiltem Schopf, der Thorax im übrigen wie bei Valeria 
mit langen Spatelschuppen bekleidet, auch der Hinterleib stark 
beschopft. Vfl.-Saum kaum gewellt, fast ‚glatt. Geäder wie bei 
Valeria. Nur 1 Art: 


. Valerietta forsterisp. n. Stirn weiß mit schwarzem Quer- 
band, Halskragen weiß mit 2 schwarzen Querlinien, Thorax 
schwarz und weiß gemischt. Hinterleib stärker schwarz behaart 
mit weißlichen Ringeinschnitten und weißliche Afterbehaarung, 
Schöpfe schwarz. Tarsen oberseits schwarz und weiß geringelt, 
unterseits bräunlichweiß. 


Vfl. weiß, sehr spärlich mit schwarzen Schüppchen durch- 
setzt. Querlinien doppelt, gezähnt, reiner weiß gefüllt, die vor- 
dere sehr nahe der Basis, der innere Anteil vorderrandwärts 
fast bis zur Wurzel ziehend, am Vorderrand zwischen beiden 
Anteilen ein schwarzer Fleck. Alle 3 Makeln sroß, schwarz, 
breit weiß geringt und nochmals schwarz umzogen, die Zapfen- 
makel etwas birnförmig; zwischen Ring- und Nierenmakel eine 
vom Vorderrand zum Innenrand durchlaufende starke gezackte 
schwarze Querlinie. Wellenlinie stark gezähnt, außen reiner 
weiß angelegt, diskal und über dem Analwinkel mit längeren 
Zähnen. Innen liegen auf der schwarzen Saumlinie kurze 
schwarze Striche zwischen den Adern. Fransen schwarz und 
weiß gescheckt. Hfl. weiß mit starkem schwarzen Mittelmond, 
schwärzlicher, auf den Adern verstärkter Postmediane, Saum- 
aderstrichen und sehr starker schwarzer Saumlinie. Fransen 
weiß, nur apikal etwas gescheckt. 


30 


Vfl.-Unterseite stark schwärzlich beraucht mit weißem Vor- 
derrand und schwarzem schrägen Postmedianstrich. Fransen und 
Hfl. wie oben. Ein tadelloses frisches Paar vom Tacht i Sulei- 
man, Vandarban, 19—2200 m. 10.—14, VII. E. Pfeiffer und W. 
Forster leg. Typen in coll. W. Forster. 


Beitrag 
zur Kenntnis der Gattung Bledius (Col. Staph.). 


Von C, Koch, München. 


Ich übergebe mit der vorliegenden kurzen Arbeit einen 
Teil meiner systematischen Studien über die Gattung Bledius 
schon jetzt der Oeffentlichkeit, obwohl es sich bloß um Vor- 
studien für eine Revision der Gattung handelt. Veranlassung 
hiezu gab mir die Erkenntnis, daß gerade in dieser Gattung 
ausgesprochen verwirrte Zustände in der Bestimmung ihrer 
Formen herrschen, die in diesem Fall nicht nur etwa das 
Material der schwer zugänglichen Gebiete der Paläarktis be- 
treffen, sondern sich sogar auf unsere engste Heimatfauna, näm- 
lich die bayerische ausdehnen. Allein vier Formen (rastellus 
bavaricus, strictus, secessus, occidentalis), die in Bayern leben, 
wurden bisher mit den aus unserer Fauna bekannten Arten 
vermischt, dadurch die morphologischen Art-Abgrenzungen völlig 
verwischt und eine exakte Bestimmung der hiesigen Arten dieser 
Gattung unmöglich gemacht. 


Die bisherigen Unterscheidungs-Merkmale der Bledius-Arten 
sind sehr mangelhafte. Das Hauptgewicht wurde auf die Form 
und Skulptur des Halsschildes gelegt. Das Vorhandensein einer 
Mittelfurche des Halsschildes oder ihr Fehlen, welches Merk- 
mal auf ganze Gruppen bezogen wurde, ist ein wenig kon- 
stanter Charakter. Es wurden dadurch einerseits Arten zu 
Gruppen vereinigt, die nichts mit einander zu tun haben, ander- 
seits aber geht die geringe Bedeutung dieses Merkmales für 
die Arten-Erkenntnis schon daraus hervor, daß es in vielen 
Fällen sogar innerhalb derselben Art derartig abändert, daß es 
Individuen mit und solche ohne Furche gibt. Ich verweise z.B. 
auf BI. pusillus Er., Bl. dissimilis, Bl. cribricollis Heer, Bl. bos- 
nicus Bh. u. a. m., bei denen Individuen mit mehr oder weniger 
deutlicher Mittelfurche nichts Seltenes sind. 


31 


Ein oft auch versagendes Merkmal ist die Bildung der 
Halsschild-Hinterecken. Bei ein- und derselben Art können wir 
Individuen feststellen, bei denen die Halsschild-Hinterecken 
zahnartig vorspringen und scharf rechtwinkelig sind oder bei 
denen eine herzförmige Ausbuchtung der Seiten vor den Hinter- 
ecken fehlt, diese selbst daher mit dem abgeschrägten, basalen 
Seitenteil einen stumpfen, oft fast abgerundeten Winkel bilden. 
Hierüber hat in einem Fall Benick bei Bl. longulus Er. berichtet, 
aber beziehen sich auf ähnliche Fälle auch die Variationen sub- 
sinuatus Muls. et Rey. (zum opacus Block gehörend) u. v. a. 
Die bei vielen größeren Biedius-Arten zu beobachtende Bildung 
eines Halsschildhornes beim Männchen ist sogar zur Gründung 
einer eigenen Untergattung (Elbidus) benützt worden. Ich habe 
nun aus Tunesien eine Bledius-Art beschrieben, Bl. xiphias, die 
auf Grund des ganzen Habitus eindeutig die vikarierende Art 
eines echten Vertreters der „Untergattung” Elbidus darstellt, 
des carinicollis Fauv., von ihm aber durch die Bildung eines 
Halsschildhornes, wie es den echten Bledius eigen ist, abweicht 
und dadurch die bisherigen Grenzen zwischen beiden Unter- ' 
‚gattungen verwischt. Anderseits kommen häufig sogar indi- 
viduell Männchen der echten Bledius vor, bei denen das Hals- 
schildhorn reduziert oder fast ganz geschwunden ist (Bi. haedus 
Bdi., BI. paradoxus Grid., Individuen des spectabilis etc!). 

Allerdings darf auch die Variabilität dieser Charaktere nicht 
verallgemeinert werden, denn bei manchen Formen sind sie 
wieder gerade vollkommen konstant, sind der ganzen Art eigentüm- 
lich oder bei einer geographischen Form unveränderlich ausgebildet. 

Es ist daher notwendig, die Systematik der Bledius auf 
neuen Merkmalen aufzubauen. Meine Untersuchungen haben 
dabei gezeigt, daß solche natürliche Merkmale tatsächlich vor- 
handen sind, zum Teil aber übersehen, zum Teil erst kürzlich 
veröffentlicht wurden und daher noch wenig bekannt geworden 
sind. Zu diesen konstanten, natürlichen Merkmalen gehört die 
Bedornung der Schienen, insbesondere des hinteren Beinpaares, 
die Bildung des Clypeus und, aber in viel geringerem Maße, 
die Art der sekundären männlichen Geschlechtsauszeichnungen 
am Ende des Abdomens und der Bau des Oedeagus. 

Ueber die verschiedenartige Bewehrung der Schienen haben 
bereits Mulsant et Rey, später Znojko berichtet, der mit Recht 
eine Gruppe der echten Bledius auf Grund der reichen Bedor- 
nung der Hinterschienen als Untergattung Euceratobledius ab- 


32 


trennte. Ich habe dann, anläßlich der Bearbeitung der ägyp- 
tischen Staphylinidenfauna diese Untersuchungen auf die Unter- 
gattungen HÄesperophilus und Pucerus ausgedehnt. 

Die Bildung des Clypeus ist dagegen bisher nur bei den 
großen Bledius und der Untergattung Pucerus eingehender stu- 
diert worden. Ich habe aber auch in der so artenreichen und 
schwierigsten Untergattung Bledioides auffällige und vollkommen 
konstante Unterschiede festgestellt, die eine natürliche Grup- 
pierung der Arten gestatten. Bei einem Teil der Arten ist der 
Vorderrand des Cliypeus wulstig abgesetzt und trägt an jeder 
Ecke ein kleines, oft zahnartiges, aber immer deutliches Körnchen, 
bei den restlichen Arten ist der Vorderrand vollkommen abge- 
flacht an den Ecken unbewehrt und an Stelle des erhabenen Körn- 
chens bloß mit einem größeren, borstentragenden Punkt versehen. 

Die männlichen Geschlechtsauszeichnungen der Apikalregion 
des Abdomens sind bis auf gewisse Ausnahmen (femoralis Gylih,, 
dissimilis Er. etc.) meist nur geringfügiger Natur und nur wenig 
von jenen des Weibchens verschieden. Auch das männliche Ko- 
pulationsorgan ist ziemlich übereinstimmend bei den verschiedenen 
Arten gebaut und wegen der schwachen Chitinisierung nur im be- 
schränkten Maße zur sicheren Trennung der Arten zu verwenden. 

Ich hoffe in meiner Revision der Gatlung Bledius auf alle 
diese morphologischen Eigenarten ausführlich eingehen zu können 
und schließe mit der Bitte an alle Koleopterologen, meine Stu- 
dien durch Einsendung von Material unterstützen zu wollen. 

Die in der vorliegenden Arbeit behandelten Formen befin- 
den sich alle, falls nicht Gegenteiliges bemerkt wird, in der 
Sammlung von G. Frey in München. Für Uebersendung und 
Ueberlassung von Material bin ich außer den Kollegen der 
koleopterologischen Sektion der Münchener Entomologischen 
Gesellschaft folgenden Herren zu großem Danke verpflichtet: 
L. Benik, Naturhistorisches Museum, Lübeck — M. Bernhauer, 
Horn — G. Binaghi, Osservat. Malattie delle Piante, Genua — 
K. G. Blair Britisch. Museum, London — M. Burlini, Ponzano — 
M. Cameron, London — Carpenter, Universität Oxford — G. 
Colas, Museum Nat. d’Hist. Nat. Paris — W. Horn, Deutsches 
Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem — H. Kulzer, Bayrische 
Staatssammlung, München — H. Normand, Le Kef — P. de Peyer- 
imhoff, Algier — B. Parisi, Museo Civ. Stor. Nat., Mailand — 
A. Schatzmayr, Museo Civ. Stor. Nat.. Mailand — J. Therond, 
Nimes — O. Sjöberg, Loos. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2 3 33 


Bledius (Euceratobledius) Andresi. 
Bernhauer, Kol, Rundsch. XVII. 1927. 90. — Koch, Bull. Soc. Roy. Ent. 
d’Esypte 1934, 50. 

Bledius Andresi wurde ursprünglich vom Autor, da nur ein 
einziges Weibchen bekannt war, als Variation zum Bl. capra 
Fauv. gestellt. Ein zweites Weibchen wurde von mir (loc. cit.) 
aus demselben Gebiet (Mariout, Aegypten) beschrieben, aber 
bereits als eigene Art aufgefaßt. Eine größere Serie, die von 
L. Vareilles im Mai 1898 in Touggourt (Südterritorium Algeriens) 
in Gesellschaft des Bl. (Elbidus) vitulus Er. erbeutet wurde (coll 
Puel), bestätigt die Annahme, daß es sich bei dieser Form um eine 
selbständige Arthandelt, die vom Bl.capra durch eine Summe, keine 
Uebergänge bildender Charaktere spezifisch verschieden ist. 

Peyerimhoff hat zum capra eine westliche Form aus Tune- 
sien beschrieben'), die er Seurati nennt und als Rasse des capra 
auffaßt. In der dunklen Färbung stimmt sie mit Andresi ziem- 
lich überein, ist aber von dieser Art nach Vergleich der Typen 
spezifisch verschieden. 

Es handelt sich daher beim Bl. Andresi Bh. um eine bisher 
übersehene, eremische Art aus der Untergattung Euceratobledius, 
die halophile Lebensgewohnheiten zu haben scheint und bisher 
sowohl an der Meeresküste (Mariout), als auch in kontinentalen 
Oasen (Touggourt) festgestellt werden konnte. 


Andresi unterscheidet sich vom typischen capra durch den 
immer dunkel gefärbten Kopf, Halsschild und Hinterleib, durch 
die um das Schildchen dreieckig und auch oft entlang der Naht 
angedunkelten Flügeldecken, von der ähnlich gefärbten Rasse 
Seurati des capra aber durch die knapp vor den Hinterecken 
kurz, aber deutlich ausgeschweiften Halsschildseiten, durch die 
gestreckte Form des Halsschildes, welcher fast länger als breit 
ist und dessen Seiten allmählich und gerundet (und nicht plötz- 
lich, fast winkelig) zur Basis verengt sind, durch ein wenig 
breitere, etwas weniger gedrängt punktierte Flügeldecken und 
durch fast um die Hälfte kleinere Augen. Bei capra sind die 
Halsschildseiten übrigens zur Basis abgeschrägt, ohne die Spur 
einer Ausbüchtung vor den Hinterecken. 

Um die neue Art richtig deuten zu können, gebe ich im 
Folgenden eine kurze Uebersicht über die wenigen europäischen 
und mediterranen Euceratobledius-Arten. 


1) Bull. Soc. Ent. France 1924. 158. 


34 


1. Flügeldecken schwarz oder pechfarben: 2 
-- Flügeldecken rot bis rötlichgelb, um das Schildchen und 
entlang der Naht oft verdunkelt oder geschwärzt: 4 

2. Halsschild sehr grob punktiert, die Punkte ein Vielfaches 

 gröber als jene der Flügeldecken, mit tief eingegrabener, 
breiter und vollständiger Mittelfurche, auf der Scheibe sehr 
oberflächlich, gegen die Mittelfurche zu fast erloschen mikro- 
skulptiert, daher deutlich glänzend. Flügeldecken kaum brei- 
ter als lang, meist etwas schmäler als der Halsschild, sehr 
flach, fein und zerstreut punktiert, zwischen der Punktie- 
rung dicht, unregelmäßig, oft querrunzelartig mikroskulptiert. 
Extremitäten dunkel, das erste Fühlerglied immer geschwärzt. 
Augen klein: Bl. bos Fauv. 
--Halsschild fein eingestochen punktiert, die Punkte nicht oder 
kaum gröber als jene der Flügeldecken, oit fast etwas feiner, mit 
sehr feiner, flacher, vor dem Vorder- und Hinterrand des Hals- 
schildes meist etwas verkürzter Mittellinie, sehr dicht und 
tief, regelmäßig mikrochagriniert, dadurch fast matt. Flügel- 
decken immer deutlich etwas länger als breit, meist deutlich 
breiter als der Halsschild, tief und dicht, wenig fein punk- 
tiert, zwischen der Punktierung nur oberflächlich mikroskulp- 
tiert, stärker glänzend. Extremitäten oft verdunkelt, das erste 
Fühlerglied aber nie geschwärzt, rot bis rotbraun. Augen 
sehr groß: 3 

3. Gestalt groß und breit: 5,5—7,5 mm. Halsschild- und Kopf- 
hörner des Männchens lang und stark entwickelt. Flügel- 
decken breiter. Fühler und Beine dunkel bis rotbraun: 

Bl. furcatus Ol. 
- - Gestalt klein und gestreckt, an Bl. unicornis erinnernd: 
44,5 mm. Halsschildhorn des Männchens auf eine kurze, 
über den Vorderrand des Halsschildes etwas vorgezogene 
Spitze, die Stirnhörner auf zwei wenig hohe, ohrenartige 
Lamellen reduziert, die kaum länger sind als das Basalglied. 
Flügeldecken deutlich länger und gestreckter. Fühler und 
Beine gelblichrot: Bl. haedus Bdı. 

4. Ganze Oberseite bis auf den verdunkelten Kopf und die 
distalen braunen Abdominalsegmente, rotgelb: BI. capra Fauv. 
-- Kopf und Abdomen, oft auch der Halsschild dunkel, die 
Flügeldecken hell: 0) 

5, Halsschild vor den Hinterecken nicht oder nur ganz seicht 
und undeutlich ausgeschweift (die Hinterwinkel daher stumpf), 


au 39 


sehr breit, immer viel breiter als lang, deutlich quer, mit in 
der basalen Hälfte fast parallel zu einander verlaufenden 
Seiten, die sich plötzlich, angedeutet winkelig zur Basis ver- 
engen: 6 
- - Halsschild vor den Hinterecken zwar kurz aber kräftig 
und deutlich ausgeschweift (die Hinterwinkel daher ebenfalls 
‘sehr kurz, aber fast rechte), schmal, fast etwas länger als 
breit, mit hinter der Mitte allmählich und verrundet zur 
Basis verengten Seiten. Gestalt schmäler und zarter: 


Bl. Andresi Bh, 


6. Gestalt groß und breit. Kopf, Halsschild und das ganze 
Abdomen dunkel, Flügeldecken rötlichgelb mit kräftig ge- 
schwärzter Schildchen- und Nahtpartie: 

Bl. furcatus var. Skrimshiri Curt. 
- - Gestalt kleiner und schlank. Kopf und die basalen Ab- 
dominalsegmente dunkel, Abdomenspitze, das sechste Seg- 
ment inbegriffen, rötlich. Halsschild rotbraun, Flügeldecken 
einfärbig rötlich gelb: Bl. capra ssp. Seurati Peyerimh. 


Bledius (Euceratobledius) haedus Bdi. 
Baudi, Berl. Ent. Zeitschr. I. 1857, 110. — Koch, Pubbl. Mus, „Pietro Rossi“ 1, 
1936. 144. 
Bl. haedus bisher aus Cypern, Tunesien, Lybien und 
Aegypten bekannt, liegt mir auch aus Griechenland (Saloniki, 
coll. Apfelbeck) und Kleinasien (Adana, coll. Winkler) vor. 


Bledius (s. str.) Graellsi Fauv. 
Fauvel, Bul!. Soc. Linn. Norm. IX. 1865. 309. 

Bisher wurde diese Art auf das westliche Mediterrangebiet 
und Istrien beschränkt gehalten, Gridelli'!) meldet sie bereits 
aus Tripolitanien, mir liegt eine große Serie aus Albanien (Valona, 
coll. Apfelbeck) vor. Die Art dürfte daher viel weiter östlich 
gehen als bisher angenommen wurde. 

Uebrigens wird der von Peyron aus der „Caramanie“ (Tau- 
rus, Kleinasien) beschriebene antilope als Synonym des Graellsi 
geführt, was dafür spricht, daß Graellsi über das ganze Mittel- 
meergebiet verbreitet, dabei aber sehr lokalisiert zu sein scheint. 


1!) Boll. Soc. Ent. It. 1931. 157. 


36 


Bledius (s. str.) spectabilis ssp. germanicus Wagn. 
Wagner, in Horion, Nachtrag Fauna germ. 1935. 159. 

Die Rasse, von der Stammform besonders gut verschieden 
durch die dichtere und feinere Halsschildpunktierung, kommt 
auch mit einfärbig roten Flügeldecken vor. Die Individuen einer 
großen Serie aus Merw in Transkaspien sind eindeutig auf den 
germanicus und nicht auf die typische Form zu beziehen. 


Bledius (s. str.) corniger ssp. cornutissimus Woll. 
Wollaston, Cat. Canar, 1864. 594. 

Bl. cornutissimus Woll. dürfte eine insulare Form des cor- 
niger Rh. darstellen, welche aus Lanzarote und Fuertevantura 
(Can. Ins.) beschrieben, mir auch aus Malta und Corfu vorliegt. 
Sie unterscheidet sich vom typischen corniger Rosh., von dem 
ich Material aus Spanisch-Marocco (Larache) studieren konnte, 
in Uebereinstimmung mit den Originaldiagnosen durch kleinere 
Gestalt, pech- bis schokoladenfarbenen, etwas kürzeren Halsschild 
(bei der forma typica wie die Flügeldecken immer hellrot), kür- 
zere, nach hinten deutlicher erweiterte Flügeldecken, die kaum 
länger sind als der Halsschild (bei der Stammform fast parallel- 
seitiS und gestreckter, deutlich fast um ein Viertel länger als 
der Halsschild), zur Spitze stärker verdickte und meist auch 
leicht angedunkelte Fühler und durch kräftiger vorgewölbte 
Augen. 

Bledius (s. str.) unicornis Germ. 
Germar, Fauna Ins. Eur. XII. 1825. 3. 

Bledius unicornis ist eine außerordentlich veränderliche Art, 
die vielleicht bei kritischem Studium in geographische Formen 
aufgeteilt werden könnte. Mir liegt aus fast allen Gebieten seiner 
Verbreitung reiches Material vor, das mich aber nur überzeugt, 
daß eine solche Arbeit auf große Hindernisse stoßen wird, da: 
die Individuen der einzelnen Fundorte von einander in Form 
und Skulptur des Halsschildes und der Flügeldecken sehr ab- 
weichen. Es war mir nur möglich, die Rasse monoceros bis auf 
weiteres von der typischen Form abzutrennen, da den meisten, 
von anderen als dem typischen Fundort herrührenden unicornis 
die größere Gestalt der typischen Form eigen ist, wodurch die 
zur spanischen Rasse gezählten Exmplare im Formenkreis des 
unicornis durch ihre geringe Größe auffallen. 

Die Form monoceros Rosh. ist eine ausgezeichnete, geogra- 
phische Rasse des unicornis Germ., die sich vor allem in Ueber- 


Sy. 


einstimmung mit der exakten Originalbeschreibung!) durch die 
vollkommen konstante (überprüft bei über 100, von mir an den 
Ufern der Salzsümpfe von Quero, Zentralspanien, aufgesammel- 
ten Exemplaren) kleine und 'schmale Gestalt von der forma typica 
unterscheidet. Die mir vorliegenden Individuen aus Spanien 
variieren in der Größe von 2,5 bis etwas über 3 mm, stimmen 
also vollkommen in dieser Beziehung mit der Rosenhauer’schen 
Beschreibung überein, der für die aus Cadix beschriebene Form 
„1; bis 1.5 lin.“ angibt. Zahlreiche Exemplare, die mir aus 
dem typischen Gebiet des unicolor °), das ist Istrien, Krain und 
Dalmatien vorliegen, messen 4 bis 4,5 mm, wasmit der von Germar 
angeführten Größe übereinstimmt. In der Bildung des männli- 
chen Kopulationsorganes unterscheidet sich: die westliche Rasse 
in keiner Weise von typischen Exemplaren. 


Zu den kleinen Formen des unicornis gehört auch der gla- 
diator Normands?°), der mir in der Type vorliegt und scheinbar 
dem monoceros Rosh. sehr nahe steht, sowie der englische his- 
pidus Parf.‘) aus Exmouth beschrieben, dessen Größe mit 1,75 
lin. (= etwas über 3 mm) angegeben wird. Aehnliche kleine 
Exemplare dürften nur noch im südlichen Rußland vorkommen, 
aus welchem Gebiet Znojko°) zwei neue, mit unicornis äußerst 
nahe verwandte, kleinere Arten (Bl. ponticus und Bl. sarmaticus) 
beschrieben hat. Leider hat der Autor bei der Beschreibung 
dieser Arten zum Vergleich nur die extrem-westlichen Formen 
des unicornis (monoceros Rosh. aus Spanien und galeatus Woll. 
von den Canarien) herangezogen, während er die wirklich in 
Betracht kommenden, östlichen, sogar südrussischen Formen 
(juvencus Er. aus Südrußland und crenulatus Strl, aus Sarepta) 
überhaupt nicht erwähnt. Auch die von ihm genannten mono- 
ceros und galeatus sind vollkommen falsch gedeutet, da er für 
Ersteren als Größe 4,3 mm angibt, dem Letzteren aber dunkle 
Fühler und Beine zuschreibt. Galeatus, der mir durch die Lie- 
benswürdigkeit Dr. Carpenters von der Hope-Universität, Oxford, 
in einem typischen Exemplar vorliegt, hat wie die typischen 
Individuen des unicornis rote Beine und Fühler, und unter- 
scheidet sich von ihnen durch den dunkelbraunen Halsschild, 


1) Thiere Andalusiens 1856. 78. 

°) In der Originalbeschreibung ist als Patria „Ilyria“ genannt, 
°) Bull. Soc. d’Hist. Nat. Afr. Nord. XXV, 1934, 361, 

*) The Zoologist, 1857. 5409. 

?) Rev. Russe d’Ent. XXIII. 1929. 200. 


38 


hell rotbraune und sehr kurze Flügeldecken. Selbst die von 
Znojko für galeatus zitierte Größe (5,1 mm) ist unrichtig; das 
cotypische Exemplar mißt knapp 4 mm. 


Der von Bernhauer!) aus Kephallenia beschriebene Winkleri 
gehört zu den typisch-großen Formen (4 bis 5 mm). Der Cha- 
rakter des allmählich in den Halsschildvorderrand übergehenden 
Horns des 5 findet sich individuell bei Vertretern des gesamten 
Verbreitungsgebietes wieder, jedoch bestehen andere Unter- 
schiede gegenüber der typischen Form, welche es leicht be- 
stätigen könnten, daß Winkleri eine ostmediterrane Rasse des 
_ unicornis vorstellt. 


Bledius (Elbidus) vitulus Er. 
Koch, Bull, Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934, 60. 


Die Art war aus dem Mediterrangebiet bisher nur aus Spa- 
nien, von den Canarischen Inseln und aus Nordafrika bekannt. 
Nun liegt mir auch Material aus Kleinasien (Adana, coll. Winkler) 
vor. Uebrigens meldete Baudi°) bereits 1869 das Vorkommen 
dieser Art auf Cypern, welche Angabe sich jedoch in keinem 
der rezenten Kataloge vorfindet. 


Bledius (Elbidus) naja spec. nov. 
Ein Männchen mit der Etikette „Turcmenien, Reitter. Leder“. 


Mit dem in Algerien lebenden carinicollis Fauv. nahe ver- 
wandt, von ihm und allen übrigen Elbidus-Arten auffallend ab- 
weichend durch den außerordentlich großen Halsschild, der viel 
breiter als der Kopf und die Flügeldecken ist. Die beiden Arten, 
ausgezeichnet durch die gegen den Vorderrand des Halsschil- 
des zu kielartig emporgehobene Mittellinie, unterscheiden sich 
wie folgt: 

a) Kopf sehr klein und schmal, die Augen ebenfalls viel 
kleiner, von oben gesehen scheinen die Außenkonturen schwach 
konisch, die größte, von oben sichtbare Augenbreite liegt hinter 
der Mitte, von der Seite gesehen sind die Augen sehr schmal. 
Stirnhörner des Männchens etwas kürzer, aber breiter, am Grat 
in der Mitte leicht eingebuchtet, so daß jede Ecke schwach zahn- 
artig zugespitzt erscheint, wobei jedoch die vordere Spitze die 
hintere überragt, stärker ausgebildet ist. Halsschild sehr groß, 


1) Verh, zool. bot. Ges. Wien L.V. 1905. 588. 
°) Berl. Ent. Zeitsch. XIII, 1869. 398, 


fast doppelt so breit wie der Kopf ohne den Augen, beträcht- 
‚lich breiter und fast um ein Drittel länger als die Flügeldecken, 
etwas länger als breit, flach und viel zerstreuter punktiert, in- 
folge der sehr dichten Mikrochagrinierung, die auf der vorderen 
Hälfte in eine dichte Mikrokörnelung übergeht, fast matt. Flügel- 
decken feiner und zerstreuter punktiert: Bl. naja nov. 


a‘) Kopf viel breiter, die Augen groß, von oben gesehen sind die 
Außenkonturen vollkommen regelmäßig, halbkreisförmig vorge- 
wölbt, so daß die größte, von oben sichtbare Augenbreite genau in 
der Mitte liegt; von der Seite betrachtet sind die Augen viel 
breiter. Stirnhörner des Männchens etwas höher und schmäler, 
die Einbuchtung des Grates liegt mehr nach vorne gerückt, so 
daß die rückwärtige Spitze besser entwickelt scheint und die 
vordere überragt. Halsschild viel kleiner, bloß um die Hälfte 
breiter als der Kopf ohne Augen, nur wenig breiter und länger 
als die Flügeldecken, kurz, etwas breiter als lang, dicht, tief 
und grob punktiert, ziemlich oberflächlich mikrochagriniert, gegen 
den Vorderrand zu ganz abgeflacht mikrogranuliert, glänzend. 
Flügeldecken stärker und auch etwas dichter punktiert: 

Bl, carinicollis Fauv. 


Kopf, bis auf den dunklen Scheitel und die verdunkelte 
Basis des Clypeus, Halsschild, Flügeldecken, bis auf eine leichte 
Verdunkelung in der Nahtpartie, Beine und Fühler rot. Ab- 
domen bis auf den gelbroten Hinterrand des 6., 7. und das 
ganz rote Analsegment, Brust schwarz. 


Kopf sehr schmal, fast so lang wie breit, flach, dicht aber 
wenig tief chagriniert und punktiert, der Scheitel quer einge- 
drückt, glänzender, der Clypeus nur an den Seiten äußerst fein 
gerandet, nach hinten zu durch eine quere Linie abgegrenzt. 
Augen klein, nierenartig vorgewölbt, von der Seite gesehen lang 
und schmal, von oben betrachtet liegt ihre größte Breite hinter 
der Mitte. Stirnhörner kurz, etwas breiter als lang, schräg nach 
vorne gerichtet, ihr Grat ausgebuchtet, so daß jede Ecke schwach 
zahnartig zugespitzt erscheint, wobei jedoch die Vorderecke die 
hintere etwas überragt. 


Halsschild sehr groß, ungefähr so breit wie lang, fast dop- 
pelt so breit wie der Kopf ohne Augen, um ein Drittel breiter 
und fast um ein Viertel länger als die Flügeldecken, mit breit 
abgerundeten Vorderecken, vollständig geraden und parallelen 
Seiten, die im letzten Drittel fast winkelig zur Basis abgeschrägt, 


40 


mit der Basis selbst stumpfwinkelig verrundet sind. Die Mikro- 
skulptur besteht aus einer körnchenartigen Chagrinierung, welche 
im basalen Drittel und entlang der Mittelfurche oberflächlicher 
ist, dadurch stärkeren Glanz hervorruft, gegen die Seiten, be- 
sonders aber gegen den Vorderrand zu immer stärker erhaben 
wird und schließlich in eine äußerst feine und sehr gedrängte, 
schuppenartige Körnelung übergeht. Die Punktierung besteht 
aus groben, sehr flachen, wenig dicht gestellten Punkten, welche 
gegen die Seiten und den Vorderrand zu in der dichten Mikro- 
körnelung fast erlöschen. Der Halsschild ist in der Mitte, von 
der Basis an sehr scharf gefurcht, welche Furche im vorderen 
Fünftel kielartig erhaben wird und schwach aber deutlich, stumpf 
dreieckig den Vorderrand des Halsschildes in der Mitte vor- 
treibt. 

Flügeldecken etwas länger als hinten breit, mit normalen 
Schultern, nach hinten etwas erweiterten Seiten, zumindest dop- 
pelt so fein als der Halsschild und wenig dicht punktiert. Die 
Zwischenräume viel größer als die Punktdurchmesser. Eine Mi- 
kroskulptur fehlt und ist höchstens an der Basis stellenweise 
angedeutet. 

Abdomen auf den ersten 5 Segmenten sehr flach, aber gegen 
den Hinderrand und die Seiten zu dichter punktiert, die Api- 
kalsegmente fast unpunktiert, das 6. Segment mit weißem Haut- 
saum. Fühler mit länger als breiten Basalgliedern, 5. und 6. Glied 
knopfartig, vom 7. Glied an kräftig quer. 

Beine wie die der übrigen Elbidus-Arten. Länge: 5 mm. 


Bledius (Elbidus) xiphias spec. nov. 


Ein Männchen in der Sammlung Frey, welches die Etikette 
Tunis trägt, ein Weibchen in der Sammlung Normands aus Kai- 
rouan. 

Die neue Art gehört zu den charakteristischesten der Gat- 
tung Bledius, von allen paläarktischen Arten leicht zu trennen 
sowohl durch die auffallende Skulptur wie auch durch die eigen- 
tümliche Körpergestalt. Am nächsten mit carinicollis Fauv. und naja 
Koch verwandt, welche Arten eindeutig zur Untergattung Elbidus 
gezählt werden können, unterscheidet sich xiphias von allen 
Arten dieser Untergattung im männlichen Geschlecht durch die 
Fortsetzung des Vorderrandkieles der Halsschildmitte in ein 
schwertförmiges, oben messerscharf gekieltes Halsschildhorn, wie 
es sonst nur den Vertretern der Untergattungen Eucerato- 


41 


bledius und Bledius s. str. zukommt. Durch den Mangel der 
Bedornung der apicalen Hälfte der Hinterschienen hat diese auf- 
fallende Art auf keinen Fall etwas mit den Euceratobledius zu 
tun und käme auf Grund der heute giltigen Systematik der 
Gattung nur die Untergattung Bledius verus in Betracht, die 
sich von den Elbidus-Arten im Grunde nur durch das Vorhan- 
densein des Halsschildhornes beim Männchen unterscheidet. Da 
jedoch die Art durch die, nahe dem Vorderrand in der Mitte 
deutlich gekielte Mittellinie des Halsschildes, wie durch den 
ganzen sonstigen Habitus ganz nahe verwandt mit den beiden 
typischen Elbidus- Arten carinicollis und naja ist, bei denen jedoch 
das Männchen kein Halsschildhorn besitzt, wäre ihre Unter- 
bringung in einer anderen Untergattung unmöglich. Wir haben 
es daher mit einem Bindeglied zwischen Elbidus und Bledius s. 
str. zu tun, genau se wie Bl. immarginatus Koch durch das Feh- 
len der Stirnhörner beim Männchen und die mangelhafte Cly- 
pealrandung ein Bindeglied zwischen Elbidus und Bledioides 
darstellt. Daraus geht aber mit Klarheit hervor, daß die Unter- 
gattung Elbidus von den beiden zunächststehenden Untergattungen 
nicht scharf abgrenzbar ist, sondern im Gegenteil durch einzelne 
ihrer Arten Übergänge bildet. Die Existenz dieser Untergattung 
ist daher im natürlichen System unbegründet und überflüssig. 
Die neue Art unterscheidet sich von den beiden nächsten 
Verwandten außer durch das Vorhandensein eines Halsschild- 
hornes beim Männchen, durch die viel breitere und robustere 
Gestalt, die beim Männchen schräg nach vorne und außen ge- 
richteten Stirnhörner, die gegen den Vorderrand zu besonders 
deutlich und dicht werdende, perlartige Körnelung des Hals- 
schildes, die sogar auf das Halsschildhorn des Männchens über- 
greift, durch die stark queren, sehr kurzen Flügeldecken, die 
sehr dicht und punktgrubenartig, flach punktiert, zwischen der 
Punktierung aber, besonders gegen die Basis der Flügeldecken 
zu, dicht, fast körnelig mikroskulptiert sind und durch dunklere 
Färbung. Sowohl bei carinicollis als auch bei naja sind die 
Flügeldecken mindestens so lang wie hinten breit, zwischen der 
Punktierung glänzend glatt, tief eingestochen und nicht sehr dicht 
(die Zwischenräume sind deutlich größer als die Punktdurch- 
messer, bei xiphias viel kleiner als diese) punktiert. Unter allen 
mit einem Halsschildhorn des Männchens versehenen, paläark- 
tischen Bledius-Arten durch die kurzen, queren Flügeldecken, 
die fast um ein Drittel kürzer sind als der Halsschild, durch den 


42 


am Vorderrand mit Körnchen dicht besetzten Halsschild und durch 
das oben messerscharf gekielte, seitlich vollkommen flachge- 
drückte Halsschildhorn des Männchens besonders ausgezeichnet. 

Schwarz, die Flügeldecken rötlich pechfarben bis rotbraun, 
das Abdomen an der Spitze rötlich, Beine und Fühler dunkel 
bis hell rotbraun, die ohren- oder hornförmigen Fühlerhöcker 
rötlichbraun durchschimmernd. 

Kopf des Männchens quer, flachgedrückt, dicht und tief 
chagriniert, am Scheitel in der Mitte glänzend, hinten quer ein- 
gedrückt. Die Augen relativ klein, stark und halbkugelig vor- 
gewölbt. Die Stirnhörner sind schräg nach außen vorgestreckt, 
entspringen über den Augen und sind auf ihrem Grat leicht 
konkav, wodurch die Vorder- und Hinterecken schwach vorragen. 
Beim Weibchen ist der Kopf etwas schmäler, dichter chagriniert, 
auf der Mitte des Scheitels mit einer kleinen glänzenderen Stelle, 
die in der Mitte ein flaches Grübchen trägt. Die Fühlerhöcker 
sind ohrenförmig emporgewölbt. Die Augen sind um ein Drittel 
kleiner als beim Männchen, schwächer vorgewölbt. Der Clypeus 
ist bei beiden Geschlechtern vorne ungerandet, die Seitenränder 
gegen die Fühlerhöcker zu deutlich emporgewölbt. Beim Weib- 
chen ist der Clypeus nach hinten zu deutlicher durch eine feine; 
eingeritzte Querlinie abgegrenzt. 

Halsschild beim Männchen sehr groß, widderartig, etwas 
weniger als doppelt so breit wie der Kopf ohne die Augen, gut 
um ein Drittel breiter und ungefähr um ein Viertel länger als 
die Flügeldecken. Die Skulptur besteht aus ziemlich groben, 
dicht gestellten flachen Punkten, welche auf der Scheibe spär- 
‚licher gestellt sind, um die Mittelfurche aber stellenweise in 
Längsrunzeln entarten, gegen die Seiten zu immer dichter werden, 
um an den Seiten selbst in ihrer Mitte perlartige Körnchen zu 
entwickeln. Gegen den Vorderrand zu geht die Punktierung, 
sowie auch die flache Mikrochagrinierung in zahlreiche unregel- 
mäßige, perlartige Körnchen über, welche den ganzen Vorder- 
rand, aber auch das Halsschildhorn besetzen. Die feine aber 
tief eingegrabene Mittelfurche entspringt an der gerandeten 
Halsschildbasis und geht im vordersten Fünftel in einen scharfen 
Kiel über, der sich, weit über den Vorderrand des Halsschildes 
vorragend, zu einem oben messerscharfen, seitlich vollständig 
flachgedrückten, hornartigem Fortsatz entwickelt. Dieses Hals- 
schildhorn des Männchens ist etwas weniger lang als die Hälite 
des Halsschildes in der Mitte gemessen, hat von der Seite ge- 


43 


sehen eine höhere Basalhälfe, die nasenartig zur Spitzenhälfte 
abfällt. Der Vorderrand des Halsschildes ist gerade oder schwach 
konkav, die Vorderecken breit abgerundet, nach vorne nicht aus- 
gezogen, die Seiten sind nahezu bis zum basalen Drittel gerade und 
fast parallel, dortselbst zur Basis abgeschrägt und mit dieser 
breit verrundet. Beim Weibchen ist der Halsschild weniger 
monströs entwickelt, nicht widderartig, nur um die Hälfte breiter 
als der Kopf ohne die Augen, bloßsum ein Viertel breiter und 
wenig länger als die Flügeldecken. In der Skulptur mit dem 
Männchen übereinstimmend ist der Vorderrand gerade abgestutzt 
oder schwach konkav, die Vorderecken jedoch sehr kurz und 
fein, aber doch deutlich spitz ausgezogen, die Basis rückwärts 
noch breiter als beim Männchen, mit den Seiten verrundet. 


Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 
Bledius xiphias Bledius naja Bledius carinicollis 
nov, nov. Fauv. 


Flügeldecken quer, hinten um ein Drittel breiter als an den 
Seiten lang, mit kräftigen Schultern, parallelen, nach hinten 
kaum erweiterten Seiten, zu den Nahtecken deutlich abgeschräg- 
tem Hinterrand, sehr grob, etwas stärker als der Halsschild und 
dicht, dabei flach, nabelartig punktiert, zwischen der Punktierung 
netzartig chagriniert; gegen die Basis und die Nahtdepression 
zu wird diese Mikroskulptur besonders dicht und tief. Die 
Zwischenräume deutlich kleiner als die Punktdurchmesser. 


44 


Abdomen oberflächlich netzartig chagriniert, die 5 proximalen 
Segmente grob, flach, an den Seiten ziemlich dicht punktiert, 
das 6. Segment sehr spärlich punktiert, an seinem Hinterrand 
mit einem weißen Hautsaum, die Ecken des 7. Tergites deutlich, 
beim Weibchen zahnartig vorgezogen. 

Fühler mit länger als breiten Basalgliedern, zur Spitze kräftig 
erweitert, die vorletzten Glieder deutlich quer. Beine mit jenen 
der anderen Elbidus-Arten übereinstimmend. Länge: 5—5,25 mm. 


Bledius (Elbidus) convexicollis Bernh. 
Bernhauer, Entomol, Zeitschr. Frankfurt XXV, 1913. 259, 


Im Katalog paläarkt. Käfer von Winkler ist diese Art irr- 
tümlich an falscher Stelle, nämlich in der Untergattung Bledius 
sensu strictu angeführt. Durch den Mangel des Halsschildhornes 
beim Männchen, durch die wenigstens beim Männchen schwach, 
aber deutlich aufgebogenen Seitenränder des Clypeus, durch die 
mangelnde Bedornung des apikalen Außenteiles der Hinter- 
schienen und durch die queren, wenig hohen Stirnhörner des 
Männchens eindeutig als Vertreter der Untergattung Elbidus 
charakterisiert. 

Die mir vorliegenden Stücke stammen aus Merw in Trans- 
kaspien und wurden von Dr. Bernhauer selbst, dem ich hiefür 
bestens danke, mit seiner Type verglichen. Danach ist bei 
meinem Männchen der Halsschild weniger stark gewölbt, die 
Flügeldecken sind ein wenig länger. Die Art steht dem hinnulus Er. 
nahe, von dem sie jedoch schon durch die dunkle, rötlich pech- 
farbene Allgemeinfärbung leicht zu unterscheiden ist. 


Bledius (Bledioides) rastellus ssp. bavaricus nov. 


Mir liegt ein reiches Material dieser Form aus Bayern vor, 
welches von Herrn Stöcklein in Wolfratshausen und Grünwald 
aus dem Hochwassergenist der Isar gesiebt und in zwei Stücken 
auch in den Innauen von Ering aufgefunden wurde. Scheinbar 
wegen der großen Variabilität dieser Art wurde sie bisher von 
verschiedenen Autoren als Bl. denticornis, opacus, erraticus und 
bosnicus bestimmt, von welchen Arten sie sich aber leicht tren- 
nen läßt. 

Bledius rastellus wurde von Thomson aus Skandinavien be- 
schrieben. Mir liegen locotypische Individuen aus Norwegen 
und Schweden vor, die mit der Thomsonschen Originalbeschrei- 


45 


bung ausgezeichnet übereinstimmen, nicht aber dem von Everts!) 
angegebenen Merkmal der kurzen Flügeldecken entsprechen. 
Dieses Merkmal wird beim Vergleich mit pallipes nicht von 
Thomson erwähnt und besitzen die norwegischen Stücke eben- 
solange Flügeldecken wie pallipes, das heißt dieselben sind fast 
um die Hälfte länger als der Halsschild. Auf was für eine Form 
die von Horion aus Deutschland angeführten rastellus sensu 
Everts zu beziehen sind, müßte an Hand der Belegexemplare 
eingehend studiert werden. Jedenfalls liegt mir aus Finnland 
(Eckerö, Terijoki, leg. Krogerus) eine kurzflügeldeckige Form 
vor, die wegen des breiten, queren Halsschildes mit Sicherheit 
auf den rastellus bezogen werden könnte und der Definition 
des Evert'schen rastellus entspricht. Diese Form wäre als eigene 
Rasse vom typischen rastellus abzutrennen. Ob die von Horion 
aus Borkum, Ostholstein und Schlesien angegebenen kurzflügel- 
deckigen rastellus das Gleiche sind wie die finnländischen, 
wäre jedenialls vorher genauestens zu überprüfen. Es scheint 
mir aber sehr zweifelhaft, daß diese deutschen rastellus alle ein- 
und derselben Form angehören sollen, denn bei der großen Va- 
riabilität und Schwierigkeit der Bestimmung der Verwandten 
des pallipes sind alle faunistischen Angaben nur mit der größten 
Vorsicht aufzunehmen. So liegen mir zwei als rastellus bestimmte 
Individuen eines Bledius aus der pallipes-Gruppe aus Holstein 
vor, die wegen des schmalen Halsschildes aber überhaupt nichts 
mit dieser Art zu tun haben, auch nicht mit terebrans identisch 
sind, sondern sehr nahe dem englisches filipes Shp. stehen, viel- 
leicht nur eine kleine kontinentale Lokalform desselben dar- 
stellen. 


Bl. rastellıs Thoms. ist unter den Verwandten des pallipes 
besonders charakterisiert durch den queren, sehr breiten Hals- 
schild, durch dessen tiefe und dichte Mikrochagrinierung, wo- 
durch er matt erscheint, durch den großen, mit stark vorge- 
wölbten Augen versehenen Kopf und durch die tief, aber relativ 
fein und sehr dicht punktierten Flügeldecken. 

Die Rasse bavaricus, die wohl die am meisten nach dem 
Süden vorgedrungene Form des nordischen Artenkomplexes der 
Verwandten des pallipes darstellt, ist besonders ausgezeichnet 
durch den stark queren, dabei kurzen und flachen Halsschild, 
durch flache, stellenweise erloschene Punktierung desselben, 


!) Entnommen aus Horion, Nachtrag zur Fauna germanica 1935. 160. 


46 


durch den gerade abgestutzten Vorderrand und dadurch be- 
dingte scharfe Vorderecken des Halsschildes, durch den breiten 
Kopf, der samt den Augen so breit wie der Halsschild am 
Vorderrand ist, durch kürzere, zur Spitze kräftiger verdickte 
Fühler, durch sehr breite, die Länge des Halsschildes fast um 
die Hälfte übertreffende Flügeldecken, durch kleinere Gestalt 
unddurch die vollkommen konstante, eigentümliche Färbung der 
Flügeldecken. Diese sind dunkelbraun, am dunkelsten an der 
Basis und an der Naht, werden gegen die Seiten zu allmählich 
aufgehellt, so daß, von der Seite gesehen, die umgebogenen 
Stellen der Flügeldecken hell rotbraun sind, während die echten 
Epipleuren wieder dunkel erscheinen. Diese Färbung ist voll- 
kommen konstant und steht in diesem Ausmaß unter den ver- 
wandten Arten isoliert da, scheint auch keine nennenswerte 
Variationsbreite aufzuweisen. Bei nigrinen Individuen, die üb- 
rigens sehr selten sind und mit Ausnahme der Basis dunkle 
Fühler besitzen, sind die Flügeldecken schwarz, wobei jedoch 
die umgeschlagenen Seiten bis zur inneren Epipleuralbegrenzung 
hellbraun bleiben, während bei unausgefärbten oder albinisti- 
schen Äberrationen die ganzen Flügeldecken hell rötlichbraun 
oder gelbbraun sind. 

Sehr interessant ist bei dieser Rasse auf der einen Seite 
die außerordentliche Konstanz der Färbung der Flügeldecken, 
auf der anderen Seite die ebenso außerordentliche Variabilität 
der Form der Halsschildhinterecken. Während beim echten 
rastelius, pallipes und den übrigen Verwandten dieser Arten!) 
auf der Halsschildeckenform meistens ihr systematischer Wert 
begründet ist, sehen wir beim bavaricus alle Uebergänge von 
scharfen, rechtwinkeligen Hinterecken, die durch eine vor den 
Hinterecken tiefe Ausbuchtung der Seiten des Halsschildes 
hervorgerufen werden, bis zu vollständig stumpfen Hinterecken, 
in welchem Fall die herzförmige Ausbuchtung der Seiten voll- 
ständig fehlt und die Seiten einfach zur Basis abgeschrägt ein- 
gezogen sind. Dieser großen Variabilität ist es sicherlich auch 
zuzuschreiben, daß der bavaricus bisher als aberrative Form 
mehrerer anderer Arten aufgefaßt wurde und zwar die Exem- 


1) Hierher gehören pallipes Grav., rastellus Thom., terebrans Schiödte, 
vilis Mäkl., Annae Shp., filipes Shp., Campi Bndr., fuseipes Rye, Bernhaueri 
Popp., arcticus Sahlbg., Poppiusi Bh.. jadarensis Hell. und die beiden erst 
kürzlich in den Annales Entom, Fennici III. 1937. 185—192 von Kangas aus 
Finnland beschriebenen kutsae und fennicus. 


47 


plare mit scharf prononcierten, rechten Hinterecken des Hals- 
schildes als dunkle Aberrationen des denticollis Fauv., die Exem- 
plare aber mit stumpfen Halsschildhinterecken als dunkle Aber- 
rationen des opacus Block oder als dunkle Aberrationen des 
erraticus Er. oder endlich als Variation des bosnicus Bh., bei 
welcher eine feine Mittelfurche des Halsschildes angedeutet 
ist, wobei der bosnicus tatsächlich in der Färbung meistens voll- 
ständig dem typischen bavaricus gleicht. Als typische Form des 
bavaricus hat, da in der überwiegenden Mehrheit von Indi- 
viduen vorhanden, jene zu gelten, bei welcher die Seiten des 
Halsschildes knapp vor den Hinterecken kurz ausgeschweilt 
und dadurch die Hinterecken rechtwinkelig, scharf abgesetzt 
sind. Exemplare, bei denen die Halsschildseiten zur Basis ein- 
fach abgeschrägt eingezogen und die Hinterecken dadurch stumpf- 
winkelig erscheinen, sind viel seltener als die typische Form 
und wären, da die Möglichkeit einer Fehlbestimmung in eine 
ganz andere Artengruppe vorliegt, als var. obtusicollis zu be- 
zeichnen. 

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch auf eine deutsche 
Art hinweisen, welche dem bavaricus in der Färbung und Größe 
sehr ähnlich ist, mit ihm jedoch systematisch nichts zu tun hat. 
Es ist dies der von Dr. M. Bernhauer aus den Hohen Tauern 
beschriebene Bl. fontinalis, von dem sich eine Cotype in der 
Sammlung Frey befindet. Dadurch daß die Flügeldecken schwarz, 
auf ihren umgeschlagenen Seitenteilen aber, die Epipleuren in- 
begriffen, rötlich gefärbt sind, erinnert diese interessante Art an 
den bavaricus, unterscheidet sich von ihm jedoch, in die nächste 
Verwandtschaft des bosnicus Bh. gehörend, durch das Fehlen 
der feinen Mittelfurche des Halsschildes, durch die unten backen- 
artig aufgetriebene Schläfenpartie, den flachen, unbewehrten 
Clypeus, die viel schwächer vorgewölbten Augen, andere Form 


des Halsschildes und durch die feine Skulptur der Flügeldecken. 


(Schluß folgt.) 


48 


= 


Vorbemerkungen zum Katalog der Tenebrioniden 
von H. Gebien. 


Der erste Teil des „Kataloges der Tenebrioniden“ von 
H. Gebien ist in den „Pubblicazioni del Museo Entomologico 
„Pietro Rossi“, Band Il, 1937, Seite 505 bis 883 erschienen. 
Nach dem im Marz 1937 erfolgten Tod des Herausgebers 
dieser koleopterologischen Fachschrift, des Fürsten Alexander 
C. della Torre e Tasso, wurde dessen Museum „Pietro Rossi“ 
in Duino aufgelost und damit auch der weitere Druck der 
Museums-Zeitschrift in Udine eingestellt. Es bestand nun die 
große Gefahr, daß durch diese unvorhergesehenen Umstände 
das so wichtige Werk Gebiens fragmentarisch werden sollte. 
Durch eine besondere finanzielle Unterstußung unseres zweiten 
Vorsißkenden, des Herrn Georg Frey in München, ist es nun 
gelungen, den weiteren Druck des Werkes von Gebien ın 
unserer Vereinszeitschrifi zu sichern. 

Ich möchte daher nicht versäumen, Herrn Georg Frey als 
bekannten Förderer unserer Wissenschaft an dieser Stelle 
meinen wärmsten Dank ım Namen der Münchner Entomo- 
logischen Gesellschaft auszusprechen. 

Gleichzeitig ist es für mich eine angenehme Pflicht, Herrn 
Dr. B. Parisi, Direktor des Museo Civico di Storia Naturale 
in Mailand herzlich zu danken, der sich in großzugiger Weise 
dazu bereit erklärte, 100 Exemplare des Il. Teiles des Kataloges 
zu unserer Verfügung zu halten, um später die Herausgabe 
des Kataloges als vollständiges Werk zu ermöglichen. 

Aus diesem Grunde befindet sich neben der normalen 
Pagination in Klammern die fortlaufende Paginierung, welche 
sich auf den ersten Teil des Kataloges bezieht. 


C. Koch, Schriftleiter der koleopterologischen Sektion. 


Katalog der Tenebrioniden 
Von H. Gebien, Schmalenbeck. 


Teil I 
(abgeschlossen 1. April 1958) 
7. Eleodini 
Blaisd. Bull. U. S. Nat. Mus. 63, 1909, 1 - 524, t. 1-3, (Mon.) 


Mitteilungen d. Münchn. Ent Ges, XXVIII (1938) H.1. 4 49 


(371) H. GEBIEN 


Eleodes Esch.*) 


Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 8. — Sol. Studi Ent. 2, 16848, 154 (8); 235 (80). — 
Lec. Proc. Phil. 1858. 180. — Lac. Gen. Col. 146. — Horn. Revis. 301. — 
L.& H. Class. Col. Am. 1865, 5374. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1690, 394. — Blaisd. 
Mon. 29, 31, Ent. News 21, 1910, 60—67 ; Pan Pac. Ent. 2, 1925, 78 —80 (neuer 
Katalog). — Cas. Can, Ent. 42, 1910, 112—114. 
Xysia Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. — Lap. Hiıst. Nat. 2, 1840, 201. 
Biologie: Williston, Psyche 4, 1884, 168, 169. — 

Cooley, Agr.Expt. Sta. Bozeman Bull. 98, 1914, 

125 —136 (Rev. Appl. Ent. 2, 1914, 5357). — 

Journ. Econ. Ent. Concord. 7, 1915, 242—247. 

(Rev. appl. Ent. 3, 1915, 452). — Hoerner. Off. 

State Ent. Colorado Circ. 43, 1925. (Rev. appl. 

Ent. 1925, 124) — Greene Pr. U. S.Nat. Mus. 

66, art. 29, nr. 2566, 1—26. (Rev. appl. Ent. 

1925, 258... — Wade & St. George: Journ. 

Agr. Res. 26, 1924, 547—566. 


Typus: dentipes. 
subgen. Melaneleodes Blaisd. 
Blaisd. Mon. 33, 34, 35, 36. _ 


4839. debilis L. Proc. Phil 1858, 165. — H. Rev. 308. N. Mex. Ariz. 
— Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 396. — Blaisd. Mon. Tex. 
AO ae An 26 OT 

4840. segregata Cha. Biol. C. A. 1692, 513. Mex. 

45841. aequalis Say, Bost. Journ. Sc. 1, 1835, 185. — L. Mex. 


Compl. Writ. Th. Say 2, 1859, 657. 
a. ? alutacea Sol. Studi Ent. 2, 1848. 237 (91), 


240 (94). | 
b. Maillei Sol. l. c. 237 (91), 247 (101). 
4842. carbonaria Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 260 — Col. or. N. 
L. Compl. Writ. Th. Say, 2. 1859, 125. Proc. Mex. Ariz. 
Phil, 1656, 181. — H. Revis. 303, 308. — Cas. Tex. 


Ann. N. Y. 5, 1890, 395. — Blaisd. Mon. 40, 
AS OL 10), Im Aldo) 


a. f. glabra, Blaisd. Mon. 47, 48. t. 10, f. 9. 


*) Dem Katalog dieser Tribus liegt eine Liste zugrunde, die Herr Prof. 
Blaisdell, der gründliche Kenner der schwierigen Gruppe für diese Veröffent- 
lichung zusammenstellte. Ich danke ihm, der mir auch eine neue Liste der 
Coniontini mit grundlegenden Änderungen übergab, auch an dieser Stelle fur 
seine wertvolle Hilfe. 


s0 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


4845. 


4544. 


4845. 


4846. 
4847. 
4848. 


4849. 
4850. 
4851. 
4852. 


4853. 
4854. 
4855. 


nitida Cas. Ann. N.Y. 6. 1891, 58. — Blaisd. Mon. 493. 
a. dolosa Blaisd. Mon. 40, 57. 
b. ssp. ampla Blaisd. Mon. 40, 53, t. 4, f. 27, t. 10, 
IL, 7%, (6% 
immunis L. Proc. Ac. Phil. 1858, 186 
a. 1. interstitialis Blaisd. Mon. 47, 48. 
b. ssp. soror L. |]. cit. 185.:— Blaisd. Mon. 40, 
SOLO 
mazatzalensis Blaisd. Pr. Cal. Ac. Sc. (4) 14, 
1925, :379. 
elongatula Esch. Zool. All. 3, 1829, 13. 
chihuahuensis Cha. Biol. C.-A. 1884, 86, t. 4, f. 14. 
obsoleta Say, lourn. Ac. Phil. 3, 1823, 261. — 
L. Compl. Wrt. Th. Say, 2, 1859, 1535. — H. 
Revis 305, 308. — Blaisd. Mon. 40, 58, t. 5, f. 
1 4215, E10 721512: 
. f.. glabra Blaisd. Mon. 60. 
. f. typica Blaisd. Mon. 60, 61. 
. f. punctata Blaisd. Mor 60. 
ssp. anneclans Blaisd. Mon. 60. 
ssp. porcala Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 396. 
= Blaisd® Mon240N63, 1 31. NA2R 109212 
Biologie :Barber, Journ. Econ. Ent. M. 11, 1918, 
268. (Rev. appl. Ent. 6, 1918, 312). 


m a m) ler o 


dilaticollis Cha. Biol. C.-A. 1884, 83, 515, t. 4, f. 10. 
Knausi Blaisd. Mon. 40, 67, t. 4, f. 24, }. 10, f. 15, 16. 
polita Cha, Biol. C.-A. 1892, 513. 

rotundicollis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. — Cha. 


BiIok @FA216954. 028 8 4,1. 0,7. 
a.?parva Say, Bost. Journ. Nat. Hist.1, 1835, 186. 
- L. Compl. Wnit. Ih. Say, 2, 1859, 656. 


anqulata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. 
omissoides Blaisd. Stylops 4, 1955, 157. 
omissa L. Proc. Phil. 1858, 186. — H. Revis. 308. — 


Blaisd. Mon. 40, 72, 73, t.2, f.3, 4, t. 10,12—4 

a. interrupla Blaisd. Ent. News 3, 1892 241. 

b. f. cafalinae Blaisd. Mon. 73 

c. f. communis Blaisd. Mon. 73, t. 2, f. 2 

d. f. emarginata Blaisd. Mon. 74. 

e. ssp. peninsularis Blaisd. Mon. 40, 79 

f. ssp. pygmaea Blaisd. Mon. 40, 77,1. 2, f.9, 10., 
t: 10,1... 6 

g. ssp. borealis Blaisd. Mon. 79. 

Biologie: Monthly Bull. State Comm. Hortic. 
Sacramento 2, 1913, 627 (Rev. appl. Ent. 
12.1913, 3853.) 

h. ssp. fumida Blaisd. Tr. Amer.59, 1953, 194. 


Ariz. 

Ariz. N. Mex. 
Sonora 

Tex. 

Arız. 


Mex. 
Mex. 
von Kans. 
bis N. Mex. 


Ariz. 

Tex. Nebr. et 
N.Mex.Color. 
Color. 

Arız. N. Mex. 


Mex. 
N. Mex. 
Mex. 


Mex. 
Mex. 
Cal. 


Nied. Cal. 
Cal. 


Cal. 


a! 


(373) H. GEBIEN 


4856. maura Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 184. — Mex. 
L. Compl. Writ. Th. Say, 2, 1859, 656 
a. elongatula Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 


242. (96). 
4857. amaura Cha. Biol. C.-A. 1892, 514. Y 
a. maura Cha. Biol. C.-A. 1864, 81, 1.4, f.4, 5. . Mex. 
4856. scapularis Cha. Biol. C.-A. 1884, 81.  Mex. 
4859. quadricollis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 12, }. 14. f.5. Cal. 


— Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, 268. —L. Proc. 
Phil. 1856, 181. — H. Revis. 303, 308. — Cas. ° 
Ann. N. Y 5, 1890, 395. — Blaisd. Mon. 40, 
let 2 NOT RON 208 210 Wie: 

a. f. tarsalis Cas. |]. c. 399; 7 1893, 597. — 
Blaisd. Mon. 85, t. 2, f. 5—7. 

b. ssp. Jusirans Blaisd. Mon. 40, 89. 

c. ssp. lassenica Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, Arız. Cal. 
1925, 373. € 

Biologie: Cooke & Riley, Bull. Dept. Agr. 
Ent. 4, 1884, 90. 


4860. vicina L. Ann. Lyc. 5, 1851, 155. — H. Revis. 308. Cal. Mex. 
— Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 395. — Blaisd. 
Mon. 493. 

4861. anthracina Blaisd. Mon. 40, 87. ÄATIZ. 

4862. cuneaticollis Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 397. — Blaisd. Cal. 
Mon407 911985: 7 1812 10772 

4863. humeralis L. Ent. Report 1857, 50; Proc. Phil. 1858, Oreg. Idah 
182. — H. Revis. 305, 309. — Blaisd. Mon. Wash. Terr. 


Al, OS ES 5 150) 15 AO, 
a. latiuscula Walk. Natur. Vancouver 1866, 2, 


329. 
4864. reducta Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4). 14, 1925, 377. Utah 
4665. concinna Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4), 14, 1925, 361. Utah, Nev. 
a. granulato-muricala Blaisd. Mon. 97, t. 10, 
f. 20. 
4866. coloradensis Blaisd. 1. c. 360. Color. 
a. Zuberculo-muricafa Blaisd. Mon. 97. 
4867. fuscipilosa Blaisd. 1. c. 376. Utah 
4868. Tanneri Blaid. Pan. Pac. Ent. 8, 1932, 74. Utah 
4869. Rileyi Cas. Ann. N. Y. 6, 189, 57. — Blaisd. Ariz. Idaho 
Mon. 41, 100; Pan. Pac. Ent. 12, 1956, 163. 
4870. parowana Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 374. Utah 
a. var. mimica Blaisd. loc. cit. 375. 
4871. iricostata Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 262. — Mex. Tex. 
L. Proc. Phil. 1856, 181. — H. Revis. 503, 507. N. Mex. Kans. 
— Blaisd. Mon. 41, 104, }. 3, f. 20. Color. eic. 


.a. alternatla Kirby Fn. bor. Amer. 4, 1637, 232. 


32 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


4872. 


4875. 
4874. 
4875. 
4876. 
4877. 
4878. 


4879. 


4880. 
4881. 


4882. 


b. planata Sol. Studi Ent. 2, 1848, 366 (220). 

c. f. /ypica Blaisd. Mon. 106. 

d. f. coslala Blaisd. Mon. 106. 

e. f. ovalis Blaisd. Mon. 106. 

f. robusta L. Proc. Phil. 1858, 183. — Blaisd. 
Mon. 106. 

Biologie: Williston, Psyche 4, 1884. 168. — 
Bruner, Bull. 26, Div. Ent. Dept. Agqr. 1892, 
11-12. — Baerg, Journ. Econ. Ent. Concord. 
N. H. 14, 1921, 100 (Rev. appl. Ent. 9, 1921, 
249). — Mc Colloch Journ. Econ. Ent. 11, 1918, 
212—224. (Rev. appl. Ent. 6, 1918, 307-309). 


pedinoides L. Proc. Phil. 1858. 183. — H. Revis. 
503, 307. — Blaisd. Mon. 41, 109. }. 1, f. 11, 
5, 10), 1, 24 
var. asperala L. loc. cit. 183. 
speculicollis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 382. 
Wenzeli Blaisd. loc. cıt. 381. 
neomexicana Blaisd. Mon. 41, 113, }. 10, f. 2. 
tessellata Cha. Biol. C.-A. 1892, 517. 
connata Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 243 (97). 
curia Cha. Biol. C.-A. 1884, 82, 1. 4, f. &. 


subgen. Litheleodes 
Blaisd. Mon. 53, 34, 35, 114. 


arcuata Cas. Contr. Col. N. Amer. 1, 1864, 47; 
Ann. N. Y 5, 1890, 395. — Blaisd. Mon. 116, 
A219 Pan-PaezEnn2r1925779: 

a, sonorae Ch. Biol. C.-A. 1884, 85, 516.1. 41. 13. 

stolida Cha. Biol. C.-A. 1884, 92. 

extricata Say, Journ. Ac. Phil 3, 1823, 261. — 
L. Proc. Phil. 1858, 181. — H. Revis. 303, 309. 
— Cas. Conitr. Col. N. Amer. 1, 1884, 48. — 
Blaisd&Mon-1lo, 12121. 127.127 71122207285 

a. ssp. convexicollis Blaisd. Mon. 123. 

b. ssp. cognala Hald. Stansbury Expl. Append.C, 
1852, 376. — Cas. Ann.N. Y.5, 1890, 395, 501. 

c. f. iypıca Blaisd. Mon. 123. 

d. f. punctala Blaisd. Mon. 123. 

e. f. elongata Blaisd. Mon. 123. 

f. ssp. arizonensis Blaisd. Mon. 116, 125; Pan. 
Pac. Ent. 2, 1925. 79. 

g. ssp. utahensis Blaisd. Can. Ent. 55, 1921, 131. 
Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. 


granulata L. Ent. Report, 1857, 50. — H. Revis. 305, 
309. — Blaisd. Mon. 116, 127, }. 4, f. 28. 


(574) 


Tex. 


let 
ex 
N. Mex. 
Mex. 
Mex. 
Mex. 


Ariz. 


Mex. 

Kans. Nebr. 
Colorsliex 
Utah, brit. 
N. Amer. 
Wyom. Mont. 


Color. N.Mex. 
Ariz. 
Ariz. 


Utah. 


Oreg. Cal. 


33 


(375) 


H. GEBIEN 


4883. 


4884. 


4885. 


4885. 


4887. 


48688. 


4889. 
4890. 


4891. 


4892. 


4 


a. ?subaspera Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 
246 (100). 
b. subtuberculata Walk. Natur. Vancouver 1866, 
(II) 328. 
c. ssp. aspera L. New. Spec. Col. 1866, 115. — 
Blaisd. Mon. 131. 
d. ssp. oblusa L. Proc. Phil. 1861, 352. — Blaisd. 
Mon. 131. 
corvina Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. Sc., 1, 1921. 
224, Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. 
papillosa Blaisd. Ent. News 28, 1917, 226. 
a. fuberculata [= granulala f. iuberculala) 
Blaisd Mon JS 1.116,1.7223 
Leicheri Blaisd. Mon. 116, 133, t. 3, f. 5, 6, }. 11, 
f. 25, 26, Pan. Pac. Ent. 12, 1956, 163. 
Vandykei Blaisd. Mon. 116, 136. 
a. var. parvula Blaisd. Mon. 137, Pan. Pac. 
Ent" 2710259779) 
b. var. modificala Blaisd. Can. Ent. 53, 1921, 
151, Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. 


Biologie: HyslopU.S. Dept. Agr. Bull. Ent. 95, 


pt. 5, 1912, 78, figs. 


subgen. Tricheleodes. 
Blaisd. Mon. 34, 35, 156. 


hirsuta L. Proc. Phil. 1861, 352. — H. Revis. 304, 
315. — Blaisd. Mon. 138, 139, }. 11, f. 30. 
pilosa H. Revis. 305, 314. — Blaisd. Mon. 136, 142, 
1. 4, f. 14, t. 11, f. 27-29. 
a. ssp. ordinata Blaisd. Mon. 143. 
spoliata Blaisd. Tr. Amer. 59, 1953, 196. 
barbata Wickh. Ent. News 29, 1918, 256. 


subgen. Pseudeleodes. 
Blaisd. Mon. 34, 35, 146. 


qranosa L. New Spec. 1866, 116, — H. Revis. 504, 
314, 1. 14, f. 17. — Blaisd. Mon. 147, t. A, f. 135, 
nal, 5 Sl, 2% 
a. ssp. fortis Blaisd. Mon. 150. 


subgen. Promus. 
L. Glass. Col. N. Amer. 1862, 226. — H. Revis. 
302, 318. — Blaisd. Mon. 34, 34, 35, 132. 


insularis Linell, Proc. Ent. Wash. 4, 1901, (1899), 

181. — Blaisd. Mon. 156, t. 4, f. 22, }. 11, f. 12. 

a. ssp. i/erricola Blaisd. Ent. News 21, 1910, 61. 
(=f. peninsularis Blaisd. Mon. 159.) 


N. Mex. 


Cal. 


Cal. 


Cal. 


Nev. Idaho 


Cal. 


Cal. Nevada 


Cal. Nevada, 
Oreg. 


Oreg. 
N. Mex. 


Cal. Nevada 


Nied. Cal. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (376) 
4895. impolita Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 183. Mex. 
Cha. Biol. C.-A. 1885, 90, t. 4, f. 22. 
a. Aubei Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 245 (99). 
4894. longicornis Cha. Biol. C.-A. 1884, 87, 516, t. 4, f. 17. Mex. 
4895. Hoegei Cha. loc. cit. 1885, 91, t. 4, f. 23. Mex. 
4896. subnitens L. Ann. Lyc. 5, 1851, 134. — H. Revis. Ariz. 
304, 319. — Blaisd. Mon. 156, 161. t. 5, f. 3, 
EL: 
a. var. sinuala Blaids, Mon. 163. 
4897. Spinolai Sol. (scr. Spinolae) Studi Ent. 2, 1848. Mex. 
238 (92), 255 (1107). 
4898. montana Cha. Biol. C.-A. 1864, 86. Mex. 
4899. calcarata Cha. loc. cit. 86, t. 4, f. 15. Mex. 
4900. erratica Cha. loc. cit. 87, t. 4, f. 16. Mex. 
4901. Goryi Sol. Studi Ent. 2, 1848, 257 (91), 251 (109). Mex. Tex. 
t. 10. f. 14-17, 19. — Cha. Biol. C.-A. 1865, N. Mex. 
95, 1. 4. f. 25. — Blaisd. Mon. 156, 164, t. 4, 
SR Alaleıke los 
a. ssp. seriala L. Proc. Phil. 1856, 185. — H. Revis. 
319. — Blaisd. Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. 
4902. striolata L. Proc. Phil. 1858, 185. — H. Revis. 305, Tex. Mex. 
319. — Blaisd. Mon. 156, 168, t. 5, f. 2, t. 11, 
als: 
4903. fusiformis L, loc. cit. 184. — H. Revis. 304, 318. — Kans. Nebr. 
Blaisd& Men2 156, 1/27 Arster Tex. 
4904. opaca Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 262. — L. Proc. Tex. Nebr. 


Phil. 1858, 182, Class. Col. N. Amer. 1861, 
226. — H. Revis. 316. — Blaisd. Mon. 156, 


Ta 5 Ab Ahle ze 


Biologie: Swenk, Journ. Econ. Ent. 2, 1909, 
332. — Mc. Colloch op. cit. 12, 1919, 185— 194, 


1 Taf. (Rev. appl. Ent. 7, 1919, 281.) 


subgen. Heferopromus 
Blaisd. Mon. 35, 55, 179. 


4905. veterator H. Tr. Amer. 5, 1874. 55. — Blaisd. Mon. 


170), 16 AN Al7e eure alkcı 


subgen. Eleodes s. sir. 
Blaisd. Mon. 34, 1683. 
4906. obscura Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 259, Amer. 


Ent 162295212. 16) 1437 E, Compl: Wri. 
Ih Says116997325 Proc. Phil. 1858, 181. 


H. Revis. 302, 305. — Blaisd. Mon. 185, 185, 
1872190419512 37115, 1:8, 7879 714210) 


1423: 


Kans. Color. 


IE 


Color.Wyom. 
Wash. Oreg. 
N. Mex. 


53 


(377) H. GEBIEN 


a. conjuncta Walk. Natur. Vancouv. 1866, II, 329. 
b. convexıcollis Walk. loc. cit. 328. 
c. ssp. dispersa L. Proc. Phil. 1858, 182. — N. 


Revis. 305. — Blaisd. Mon. 190, 191, #. 1, f. 15. 

d. f. deleta L. Proc. Phil. 1858, 182. — Blaisd. 
Mon. 194. 

e. ssp. glabriuscula Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 
14, 1925, 363. 

f. ssp. suleipennis Mann. Bull. Mosc. 16, 16435, 
II, 266, Mag. Zool. 13, 1843, }. 126. — L. Proc. 
Phil. 1858, 182. Ent. Report, 1857, 50. — HN. 
Revis. 306. — Blaisd. Mon. 190, 194, t. 1, f. 16, 
5 A AR Rn 5 A N 

q. f. arata L. Proc. Phil. 1858, 182. — Blaisd. 
Mon. 194. 


4907. acuta Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 258, Amer. Ent. 1, 


1824, }. 16. — Compl. Writ. Th. Say 1, 1859, 
31. Proc. Phil. 1858, 181. — H. Revis. 302, 
306. — Blaisd. Mon. 185, 185, 195, 1. 1, f. 17. 
a. ssp. pernigra Blaisd. Tr. Amer. 65, 1937, 128. 


4908. suluralis Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 257. Amer. 


4909 


4910. 


4911. 


4912. 


49153 


56 


Ent. 1. 1824,t. 16. — L. Compl. Writ. Th. Say 1, 
1859, 30. Proc. Phil. 1856, 161. — Lac. Gen. 
Col. All. }. 51, 1. 3. — H. Revis. 502, 506. — 
Blaisd. Mon. 185, 185, 199, }. 1, f. 14. 

a. var. iexana L. Proc. Phil. 1858, 182. ın Thoms. 
Arcana Nat. 1859, 124, t. 12, f.5. — H. Revis. 
306. — Blaisd. Mon. 202, t. 1, f. 19, 23. 

Biologie: Pergande Bur. of Ent. Note 8186, 1898. 


. grandicollis Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II, 266. 
Mag. Zool. 14, 1844, t. 130. — H. Revis. 303, 
312. — Blaisd. Mon. 207, 4.1, f. 8, t. 11, f. 11. 
a. ssp. valida Boh. Freg. Eugen. Resa Ins. 1858, 
90. — Blaisd. Mon. 208. 
sanmartinensis Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 
1921, 220. 
a. var. moesfa Blaisd. loc. cit. 221. 
sponsa L. Proc. Phil. 1858, 184. — H. Revis. 504, 315. 
— Blaisd Mon PR RPPBI1 17728571210: 
5 2, 28 
a. I. confexa Mon. 215. 
exarata Cha. Bio. C.-A. 1884, 78, t. 4, f. 3. 
. hispilabris Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 259. Amer. 
Ent. 1, 1824, 32, t. 16. — L. Compl. Whnit. Th. 
Say 1, 1859, 532, 2, 1859, 152. —H. Revis. 313. 
— Cha. Biol. C.-A. 1884, 79. — Blaisd. Mon. 
2122 21724103012. 197177109519,26: 


N. Mex. 


Tex. 


Arız. Idaho 
Oreg. Cal. 


Kans. bis 
Tex. 


Tex. 
Tex. Nebr. 
Kans.Dakota 


Kans. Tex. 
Color. etc. 


Cal. 


Cal. Arız. 


Cal. 


Color. Tex. 
N. Mex. 


Mex. 
Color. Kans. 
N. Mex. Tex. 
Mex. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (578) 


a. Leconlei nom. nov. Gemm. Col. Hefte 6, 
1870. 122. 

b. sulcata L. Proc. Phil. 6, 1852, 67; 1858, 181. 

c. f. /ypica Blaisd. Mon. 219. 


d. ssp. connexa L. Ent. Report 1857, 49. — Tex. N. Mex. 
Blaisd. Mon. 220. Proc. Cal. Ac. (4), 14, 1925, 
364. 
e. ssp. altenuala Blaisd. Ent. News 29, 1918, 168. 
f. ssp. sculplilis Biaisd. Mon. 220. Ariz. etc. 
g. ssp. Imilabilis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 167. Utah, Wash. 
h. /aevis Blaisd. Mon. 220. 
1. ssp. immunda Blaisd. Pan. Pac. Ent.2, 1925, 77. Ariz. 
k. elongala (— hispilabris f. elongata) Blaisd. 
Mon. 220. 
l. ssp. nupla L. Proc. Phil. 1858, 183. — Blaisd. Tex. 


Mon. 220. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 384. 
4914. subpinguis Blaisd. Mon. 234, 247, t. 5, f. 18, t. 12, 


[8558 Tex. 
4915. composita Cas. Ann.N.Y.6, 1891, 58. — Blaisd. Tex. 
Mon. 221. 
4916. gracilia L. Proc. Phil. 1858, 184. — H. Revis. 305, N. Mex. Ariz. 
312. — Blaisd. Mon. 235, 237, 1.4, f. 19, 1.10, Tex. 
52% Cal. 
a. ssp. distans Blaisd. Mon. 235, 242, }.5, f. 19, 
5 12, 6 Sul 
4917. caudifera L. Proc. Phil. 1858, 184. — H. Revis. Color. Arız. 
304, 314. — Blaisd. Mon. 212, 212, 225, 1. 4, Tex. N. Mex. 
er 100 290508 
a. f. typıca Blaisd. Mon. 228. 
b. f. glabra Blaisd. Mon. 228. Anzle 
c. f. sublaevis Blaisd. Mon. 228. Ariz. 
d. f. scabra Blaisd. Mon. 228. N. Mex. 
4918. longipilosa H. Tr. Amer. 18, 1891, 42, t. 1, f. 13. — Cal. Nev. 
Blaisd. Mon. 212,212, 212,230, 1.4, f. 23,1.10, f.31. 
4919. dentipes Esch. 1829. — Guer. Mag. Zool. 1834, 31, Cal. 


t. 117. — Mann. 1845. — Lap. 1840. — Sol. 
1848. — L. 1856. — H. Revis. 304, 314. — 
Blaisd. Mon. 234, 251, 254, }. 3, 1. 9-11, t. 6, 
189197 72.0.0.1, 3, 10-5415 — EI 
6111207107 1333315, are 
15, 17% 118: 


a. perpunclala Blaisd. Ent. News 29, 1918, 386. 
b. elongata Blaisd. Mon. 254. 
c. ssp. sublitoralis Blaisd. 
d. ssp. sordida Blaisd. Can. Ent. 67, 1955, 30. Cal. 
e. ssp. iularensis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 
1925, 386. 


34 


(379) 


H. GEBIEN 


4920. 


4921. 


4922. 


4925. 


4924. 


4925. 


4926. 
4927. 
4928. 
4929. 


4950. 


58 


f. ssp. paradoxa nom. nov. Blaisd. Pan. Pac. 
Ent. 8, 1931, 78. 

g. montana Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 
385. 

h. ssp. prominens Cas. Ann.N. Y.5, 1890. 401. 
— Blaisd. Mon. 254. 

i. ssp. marinae Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 
1921, 218. 

k. ssp. confinis Blaisd. Ent. News 6, 1895, 237. 
Men. 255. E35, 1.152.2.10,21 56. Pan Pae 
Ent. 2, 1925, 79. 

l. f. robusta Blaisd. Mon. 255. 

m. ssp. elegans Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 401. — 
Blaisd. Mon. 255. 

n. ssp. pertenuis Blaisd. Mon. 253. 

Biologie: Larve: Gissl. Bull. Brookl. Soc. 1, 
1880, 19, f.4, 5. — Blaisd. Mon. 494, 495, 496, 
AR la 5 Ai 

Anatomie: Gissl. Psyche 2, 1879. 209, f. 10. 

subeylindrica Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 400. — 
Blaisd. Mon. 235, 246. 

amedeensis Blaisd. Tr. Amer. 59, 1933, 199. 

armata L. Ann. Lyc. 5. 1651, 134. Arcana Nat. 1859, 
125, t. 12, f. 2. Proc. Phil. 1858, 161. — H. 
Revis. 305, 5310. — Blaisd. Mon. 234, 259, t. 1, 
float, 10012 38, 59) 

a. ssp. impotens Blaısd. Ent. News 6, 1895, 
250. Non 2342 26571,10023572 

b. ssp. pumila Blaisd. Tr. Amer. 59, 1933, 197. 

militaris H. Revis. 305, 5310. — Blaisd. Mon. 234, 
207.12 1612 20,71.107,1040! 

a. f. subedentala Blaisd. Mon. 270. 

b. ssp. femoralaL. Ann. Lyc. 5, 1851, 134. Proc. 
Phil. 1858, 181. — H. Revis. 303, 311. — Blaisd. 
23212: 

spinipes Sol. Studi Ent. 2, 1848, 238 (92), 253 (107). 
— Cha. Biol. C.-A. 1884, 77, }. 4, f. 2. 
inepta Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 334. 
morbosa Blaisd. loc. cid. 535. 
loretensis Blaisd. Proc. Cal. Ac (4), 12, 1923, 262. 
Vanduzei Blaisd. loc. cit. 264. 
acuticauda L. Ann. Lyc. 5, 1851, 135. Proc. Phil. 
1858, 181. — H. Revis. 304, 314. — Blaisd. 
Mon92342 276210. 7a lee: 
a. var. punclala Blaisd. Mon. 278. 
laticollis L. Ann. Lyc. 5, 1851, 135. — Blaisd. Mon. 
254, 260,282 5, 32 UT 2: 


ÄATIZ. 

Cal. Nev. 
Color. Arız. 
Cal. 
Nied. Cal. 
Ariz. 

Cal. 

Mex. 

Ins. Cal. 
Ins. Cal. 
Nied. Cal. 
Nied. Cal. 
Cal. 

Cal. 


4931. 


4932. 


4935. 
4934. 
4935. 
4956. 
4937. 
4938. 
4939. 


4940. 


4941. 


4942. 


4943. 


4944. 


4945. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


a. ssp. minor Blaisd. Mon. 283. 
b. ssp. apprima Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 
1, 1921, 219. 
c. insularis Blaisd. Mon. 284. 
Eschscholßi Sol. Studi Ent. 2, 1848, 238 (92), 254 
(108). — Cha. Biol. C.-A. 1884, 77, t. 3, f. 24. 
= Blaisd: Mon: 255, 285. 1. IL 5 
a. ssp. Jucae L. New. Spec. Col. 1866, 114. — 
H. Revis. 305, 312. — Blaisd. Mon. 235, 289, 
Belt 2A rd 1a 
b. f. ecaudafa Blaisd. Mon. 291. 
ce. f. grandis Mon. 291. 
rugosa Perbosc, Rev. Zool. 1839, 2635. — 
Biol. EA. 1884, 77: 
a. caudata Sol. Studi Ent. 2, 1848, 2536 (92), 
255 (109). 
macrura Cha. Biol. C.-A. 1892, 511. 
mutilata Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 222. 
inflata Blaisd. Mon. 291, t. 1, f. 22. Proc. Cal. Ac. 
(4) 12, 1923, 261. 


Cha. 


adumbrata Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 332. 


discincta Blaisd. loc cit. 333. 

tenuipes Cas. Ann. N. Y 5, 1890, 399. — 
Mon. 235, 294, t. 11, f. 6. 

Wickhami H. Tr. Amer. 18, 1891, 41, 1. 1, f. 12. — 
Blaisd. Mon. 235, 297, }. 11, f. 7. 

ventricosa L. Proc. Phil. 1858, 186. — H. Revis. 
305; 3112 —, Blaisd: Mon: 255, 500 PS 1: 
111910009: 

a. ssp. Falli Blaisd. Mon. 235, 305, t. 11, f. 10. 

blaptoides Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 12. — Cha. 

Biol. C.-A. 1884, 78. 


subgen. Blapylis 
H. Revis. 301.— Blaisd. Mon. 34, 34, 35, 3006. 


Snowi Blaisd. Mon. 311, 317, t. 4, f. 12, }. 11, f. 35, 
36. Ent. News 36, 1925, 84. 
Lecontei H. Revis. 304, 316. — Blaisd. Mon. 311, 
alsrın Dune) 2ılk 
a. subaspera L. New Spec. 1866, 115. 
tenebrosa H. Revis. 304, 316. — Blaisd. Mon. 511, 
Sartre 12910, 5 lt 
a. var. nana Blaisd. Mon. 311, 328. 
consobrina L. Ann. Lyc. 5, 1851, 135. — H. Revis. 
304, 316. — Blaisd. Mon. 312, 333, }. 4, f. 9, 
OLE 12, 1 Sr 


Blaisd. 


(380) 


Mex.? Tex. 


Nied. Cal. 


Mex. 


Mex. 
Cal. 
Nied. Cal. 


Ins. Cal. 


‚Ins. Cal. 


Tex. 
Arız. 


Tex. Mex. 


Tex: 
Mex. 


Color. Ariz. 


Color. 


Cal. Nev. 


Cal. 
Hawaı 


59 


(381) 


H. GEBIEN 


4946. 


4947. 
4948. 
4949. 
4950. 


4951. 


4952. 
4953. 
4954. 


4955. 


4956. 


4957. 


4958. 
4959. 


4960. 


60 


a. Veseyi L. Proc. Phil. 1858, 187. 
scabripennis L. Proc. Phil. 1856, 77. — H. Revis. 304, 
315. — Blaisd. Mon. 312, 338. 
kaweana Blaisd. Tr. Amer. 59, 1933, 203. 
scabriventris Blaisd. loc. cit. 202. 
neotomae Blaisd. Mon. 5312, 347, 1.4, f. 2, 1.12, f. 2. 
oblonga Blaisd. Tr. Amer. 59, 1953, 206. 
Blanchardi Blaisd. Mon. 312, 339, t. 6. f. 1. 
Fuchsi Blaisd. Mon. 312, 343, }. 12, f. 9. 
peropaca Cha. Biol. C.-A. 1892, 517. 
Horni Blaisd. Mon. 312, 350, t. 5, £. 15, t. 12, f.1, 33. 
a. ssp. Fenyesi Blaisd. Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 77. 
b. ssp. monticola Blaisd. Ent. News 29, 1918, 365. 
Manni Blaisd. Ent. News 28, 1917, 221. 
a. ssp. sierra Blaisd. Pan. Pac. Ent. 2, 1915, 78. 
b. ssp. variolosa Blaisd. Ent. News 28, 1917, 223. 
Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 80. 
c. ssp. patulicollis nom. nov. Blaisd. Pan. Pac. 
Ent. 8,:1932, 78. 
d. dilaticollis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 


368. 

parvicollis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 11. — Mann. 
Bull. Mosc. 16, 1845, 271. — L. Proc. Phil. 
1858, 182. — H. Revis. 304, 317. — Blaisd. 


Meon31225S41. 1 Sn Are lee? 
a. ssp. planata Esch. loc. cit. 12. — Mann. loc. 
cıt. 270. — Blaisd. Mon. 512, 359. 
b. ssp. farallonica Blaisd. Mon. 356. 
c. ssp. sgualida Blaısd. Ent. News 29, 1918, 360. 
producta Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, 11. 271. — 
Blaisd. Mon. 312, 362, }. 12, f. 8. 
a. ssp. alticola Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 
1925, 387. 
b. ssp. frita Blaisd. Ent. News 28, 1917, 225. 
c. ssp. constricla L. Proc. Phil. 16568, 187. — 
Blaisd. Mon. 312, 365. 
Hoppingi Blaisd. Mon. 312, 368, 1. 6, f. 2. 
clavicornis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 11. — Mann. 
Bull. Mosc. 16, 1843, II, 269. — L. Proc. Phil. 
1858, 18622. — H. Revis. 304, 315. — Blaisd. 
Mon% 912,571, 12 rer Os 
a. impressicollis Boh. Freg. Eugen. Resa Ins. 
1858, 90. 
Biologie: (Puppe) Blaisd. Mon. 500, t. 13, f.1—3. 
scabrosa Esch. loc. cit. 11. — Mann. loc. cit. 272. 
— L. loc. cit. 182. — H. Revis. 317. — Blaisd. 
Mon. 310, 311, 312, 375, 1.5, f.22,1.8,f. 5, 1.11, f.4. 


Cal. 


Cal. 
Cal. 
Cal. 
Cal. 
Cal. 
Cal. 
Mex. 
Cal. 


Cal. 


Cal. 


Cal. 


Cal. 
Cal. 


Cal. 


4961. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN ge 


rotundipennis L. Ent. Report 1857, 50. — Blaisd. 
Mon. 312, 384, 1. 12, f. 5, 6. — Stanf. Univ. 


Publ. Biol. 1, 1921, 217. Can. Ent. 67, 1935, 29. 


a. var. versalilis Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 


19210217: 


4962. indendata Blaisd. Can. Ent. 67, 1935, 28. 


4963. 


4964. 


4965. 


4966. 


4967. 


4968. 
4969. 
4970. 
4971. 


cordata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 12, t. 14, f. 6. — 


Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II, 272. — Sol. 


Siud. Ent. 2, 1848, 237 (91), 250 (104), t. 10, 


f. 18. — L. Proc. Phil. 1858, 182. — H. Rewis. 
304, 317. — Blaisd. Mon. 313, 379, t. 4, f. 6, 


1 7, a, 16 112,016 ll) 
. Intricatla Mann, 1843. 
. stricta L. 1857. 
ce. f. intermedia Blaisd. Mon. 561. Ent. News 28, 
1917, 224. 
d. adulterina Blaisd. Ent. News 29. 1918, 383. 
e. I. elongala Blaisd. Mon. 5683. 
f. f. oblonga Blaisd. Mon. 383. 
g. var. hybrida Blaisd. Ent. News 28, 1917, 225. 
iuberculata Esch. Zool. Atl. 5, 1829, 12. — Mann. 
Bull. Mosc. 16, 1843, II. 2764. — Blaisd. Can. 
Ent. 67, 1935. 
a. f. sublaevis Blaisd. Mon. 381. Can. Ent. 67, 
1935, 29. 
b. ssp. horrida Blaisd. Ent. News 29, 1918, 365, 
Ganz Enl7070. 1955728: 


joe) 


pimelioides Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, Il., 274. 


Mag. Zool. 13, 1843, 1. 129. — L. Proc. Phil. 
1858, 182. — H. Revis. 304, 318. — Blaisd. 
Mons9545821 Sets l2rke 

a. subligata L. Ent. Report 1857, 50. 

b. viator L. Proc. Phil. 1856, 186; 1875, 313. 

c. ssp. paltruelis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 382. 

Biologie: Hyslop. U. S. Dept. Agr. Bull. Ent. 

95.1912} pt. 5, 80 figs. 
Nunenmacheri Blaisd. Ent. News 29, 1918. 163. 

a. var. verrucula Blaisd. loc. cit. 
brunnipes Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 402. — Blaisd. 

Mon. 313, 386. 

a. ssp.brevisetosa Blaisd. Ent. News29, 1918, 162. 
propingua Blaisd. Ent. News 29, 1918, 168. 
strumosa Blaisd. Pan. Pac. Ent. 8, 1932, 76. 
Caseyi Blaisd. Mon. 313, 318, t. 6, f. 3, t. 12, f. 12. 
inculta L. Proc. Phil. 1861, 352. — H. Revis. 315 — 

Blasd@Mon2511452941. 3: 1134 117327: 

a. var. alfinis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 384. 


21589) 
Oreg. Wash. 
br. Col. 
Oreg. 

Wash. Terr. 
Oreg. Cal. 
Cal. 
Cal. 
Cal. 
Cal. Wash. 
Nev. Mont. 
Cal. 


Idaho, Color. 
Nev. 
Utah 


Nev. Cal. 
Cal. 


61 


(383) 


H. GEBIEN 


4972. 
4973. 


4974. 
4975. 


4976. 


4977. 
4978. 


4979. 
4980. 


4981. 


4982. 
4983. 


4984. 


62 


Sallaei Cha. Biol. C.-A. 1884, 89, }. 4, f. 21. 

gravida Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. — Guer. Mag. 
Zool. 1834, 30, }. 116. — Lap. 1840. — Cha. 
Biol. C.-A. 1885, 91. 


'coarctata Cha. Biol. C.-A. 1885, 91. 


sulcatula Cha. loc. cit. 85, 514, t. 4, f. 9. 


subgen. Mefablapylis 
Blaisd. Mon. 34, 34, 35, 391, 1. 6, f. 16. 


nigrina L. Proc. Phil. 1858, 186. — H. Revis. 303, 
313. — Blaid. Mon. 3953, 393, t. 1, f. 1-35, }. 6, 
To 7a 1201 155 1 Ban nPaceEntdo: 
1929, 163. 
a. ssp. perlonga Blaisd. Mon. 395, 393, 398, }. 
12, f. 15, Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 1635. 
b. ssp. difformis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 
1925, 389. — Blaisd. loc. cit. 163. 
dissimilis Blaisd. Mon. 393, 393, 398, t. 5, f. 12, }. 
12, f. 17. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 164. 
nevadensis Blaisd. Mon. 393, 393, 402, }. 5, f. 11, 
1. 12, f. 6. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 164. 
delicata Blaisd. Pan. Pac. Ent. 5, 1929, 164. 
californica Blaisd. Pan. Pac. Ent. 5, 1929, 165. 


Schwarzi Blaisd. Mon. 393, 393, 406, 4. 5, f. 10, 
1. 12, f. 16. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 163. 
distincta Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 239 (93). 
sulcata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. — Cha. Biol. 

CERTIFIED: 


subgen. Sieneleodes 
Blaisd. Mon. 33, 34, 35, 409. 


gigantea Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II, 267. Mag. 
Zool. 1845, }. 127. — L. Proc. Phil. 1858, 181. 
‚Eere, (Gen, Col, Alk 8. Sl, ul — Ink Nevis, 
303, 312. — Blaisd. Mon. 411, 412, }. 1, f. 4-6, 
t. 12, f. 19—20. 
a. ssp. meridionalis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 
387. 


b. ssp. gentilis L. Proc. Phil. 1858, 187. — H. 


Revis. 305, 311. — Blaisd. Mon. 412, 416, 1. 12, 
1750! 
c. ssp. esiriala Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 398; 
7, 1893, 597. — Blaisd. Mon. 412, 421, t. 12, f. 21. 
Biologie: (Larve) Gissl. Bull. Brookl. Soc. 1, 
1880, 19, f. 4, 5. — Blaisd. Mon. 496. 
Anatomie etc. Gissl. Psyche 2, 1879, 209 fig. 


Mex. 
Mex. 


Ä Mex. 


Mex. 


Oreg. Arız 
Color. etc. 
Wyom. 
Wash. Terr. 
Ariz. 
Nevada 


Utah, Arız 
Cal. 


Wash. 


Mex. 
Mex. 


Cal. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (384) 
4985. longicollis L. Ann. Lyc. 5, 1851, 134, Proc. Phil. Ariz. N. Mex. 
1856, 181. — H. Revis. 305, 311. — Blaisd. Tex. etc. 
Mon. Alan 425 E17 106,1. 22723 
var. Haydeni L. Proc. Phil. 1858, 186. 
4986. punctigera Blaisd. Stylops 4, 1935, 157. Mex. 
4987. ornatipennis Blaisd. Tr. Amer. 63, 1937, 129. N. Mex. 
4988. ponderosa Cha. Biol. C.-A. 1884, 84, 1892, 515, t. 4, Mex. 
iL Alile 
4989. ruida Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 165. — Mex. 
L. Comp]. Writ. Th. Say, 2, 1859, 656. — Cha. 
BiolneFATTBBEANBAN 1 3712725: 
a. corlacea Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 
249 (1103). 
4990. glabricollis Cha. Biol. C.-A. 1884, 85, 515. Mex. 
4991. angusta Esch. Zool. Atl. 3, 16829, 13. — Sol. Studi 2, Mex. 
1848, 237 (91), 248 (102). — Cha. Biol. C.-A. 
Be! 
4992. innocens L. New Spec. 1866, 114. — H. Revis. 303. Nied. Cal. 
312. — Blaisd. Mon. 412, 429, 1. 4, f. 20, 21, 
12,5 2a, 
subgen. FHoleleodes 
Blaisd. Tr. Amer. 63, 1937, 132. 
4993. Beameri Blaisd. l. c. 132. Ariz. 
4994. Bryanti Blaisd. ]. c. 134. Ariz. 
4995. palmereensis Blaisd. l. c. 1356. ATiz. 
4996. Forreri Cha. Biol. C.-A. 1884, 86, 516, t. 4, f. 18. Mex. 
4997: olida Cha. |. c. 1892, 516. Mex. 
4998. tenebricosa Gemm. nom. nov. Col. Hefte 6, 1870, Mex. 
122. — Cha. Biol. C.-A. 1884, 89. 
a. obscura Sol. Studi 237 (91), 245 (99). 
subgen. Ardeleodes (scr. Arpeleodes) 
Blaisd. Tr. Amer. 63, 1937, 128. 
4999. tibialis Blaisd. Mon. 311, 313, t. 4, f. 16, t. 11, f. Nied. Cal. 
33; Blaisd. l. c. 129. 
a. f. oblonga Blaisd. Mon. 515. 
5000. laevigata Sol. Stadi 237 (91), 244 (98). — Cha. Mex. 
BIoka@>A2 18855 1.4, 12.19. 
5001. Solieri Cha. |. c. 1884, 89, }. 4, f. 20. Mex. 
a. ? celsa Say Bost. Journ., Nat. Hıst. 1, 1835, 
185. — L. Compl. Writ. Th. Say. 2, 1859, 657. 
5002. compressitarsis Blaisd. Stylops 4, 1935, 158. Mex. 
5003. Hepburni Cha. Biol. C.-A. 1884, 88. Mex. 


63: 


(385) H. GEBIEN 


subgen. Discogenia 
Lec. New Spec. 1866, 117. — H. Revis. 319. — L.& H. 
Class. Col. N. Amer. 1685, 374. — Blaisd. Mon 53, 35, 434. 
5004. marginata Esch. Zool. Atl. 5, 1829, 10. — Mann. Cal. 
Rev. Zool. 1840, 137. Bull. Mosc. 16, 1843. 
II. 268. — L. Proc. Phil. 1858, 182. New Spec. 
1866, 117. — H. Revis. 320. — Blaisd. Mon. 
455,455, 436, 1.2, 2.11 152%.0 1.20,17.1231725: 
a. Fischeri Mann. |. c. 137, l. c. 269. 
5005. scabricula L. Proc. Phil. 1858, 187. — H. Revis. Cal. 
320. — Blaisd. Mon. 435, 435, 440, 1. 4, f. 1, 
u Be iR ıl2,.E 20: 
a. ssp. aculangula Blaisd. Stanf. Univ. Publ. 
Biol. 1, 1921, 225. 


5006. brevicollis Gemm. Cat. 1870, 18668 (nom. nov.) Mex. 


a. obsolela Sol. Studi 237 (91), 238 (92). 
5007. melanaria Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 13. — Sol. Studi _ Mex. 
237 (91), 241 (95). 
5008. obliterata Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 184. Mex. 
5009. reflexicollis Mann. Bull. Mos. 16, 1843, 1 270. — Cal. 
Blaisd. Mon. 494. 
5010. striata Guer. Mag. Zool. 1854 Melas. 30. — Lap. Mex. 


Hist. Nat. 2, 1840, 202. 
5011. ebeninus Sol. Studi 269 (123). 


Neobaphion Blaisd. 


Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 390 
Typus: planipennis. 


5012. planipennis L. New Spec. 1866, 116. — H. Revis. N. Mex. Ariz. 
304, 316. — Blaisd. Mon. 455, 445, t. 5, f. 6, Color. 
19ER 1,7.718120010227. 

5013. elongatum Blaisd. Tr. Amer. 59, 1933, 208. Nevada 


Trogloderes L. 
L. N. Amer. Ent. 1,: 1879, 2. — L. & H. Class. Col. N: Amer. 1885, 374 — 
Blaisd.:Mon. 29, 483. 
Typus: costatus. 


5014. costatus L. 1. c. 3, t. 1, f. 3. — Blaisd. Mon. 486, Nev. Idahoh 
A, 16, 1 7, 1 

5015. tuberculatus Blaisd. Mon. 486, 486, 490, 1. 6, 1 14,15, Cal. 
Pal2e58 


Eleodimorpha Blaisd. 
Blaisd. Mon. 477. 


5016. Bolcan Blaisd. Mon. 479, t. 6, f. 11, 12,1. 7, E. ©. Cal. 
’ 1 1 2A ie 12, LS 


64 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN ——_ 3 (586) 


Embaphion Say 


Say, Journ. Ac. Philad. 3, 1824, 254. — Lac. Gen. Col. 152. — L. Class. Col. 
N. Amer. 1862, 226. — H. Revis. 320. — L. & H. Class. Col. N. Amer. 1883, 


374. — Blaisd. Mon. 29, 450. 


Biologie: Wade & Böving, Journ. Agr. Res. 22, 1921, 323—534. 


— Schwarz Amer. Natur. 18, 1884, 76. 


Typus: muricalum. 


5017. depressum L. Ann. Lyc. 5, 1851, 136. — New Spec. Cal. 
1866, 60. — H. Revis. 322, 523, t. 14, f. 41. — 
Blaisd. Mon. 453, 453. 
5018. elongatum H. Revis. 521, 323, t. 14, f. 40, — Blaisd. Nev. Cal. 
Mon 4554517112777 52: 
5019. glabrum Blaisd. Mon. 453, 457, t. 5, f. 14, t. 12, f. 31. Arız. N. Mex. 
5020. contractum Blaisd. Mon. 453, 460, t. 5, f. 20, 1.12, N. Mex. 
1.87% 
a. ssp. Blaisdelli Bened. Pan.Pac.Ent. 4, 1927,46. N. Mex. 
5021. contusum L. Journ. Phil. (2) 4, 1858, 20. Col. Kans. Wyom. 
& N. Mex. 1859, 15, t.1, .8&. — H. Revis. Color. 
321, 323. — Blaisd. Mon. 453, 467, }. 5, 1. &. Ariz. etc. 
BESTE TEN 29: 
a. var. lJaminalum Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 403. Tex. 
— Blaisd. mon. 472. 
5022. mexicanum Blaisd. Stylops 4, 1935, 160. Mex. 


5023. planum H. Revis. 321, 323, t. 14, f. 39. — Blaisd. 
Mon. 453, 464, t. 5, f. 9, }. 12, f. 29. 
5024. muricatum Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1824, 251. — 
L. Compl. Writ. Th. Say 2, 1859, 149. — Lac. 
Gen. Col. All. t. 50, f. 2.— H. Revis. 320, 322. 
= 2 Blasdg Mon%453, 173, 754177212 1297228: 
a. concavum L. Proc. Phil. 6, 1853, 446, ın 
Thoms. Arcana Nat. 1, 1859, t. 12, f. 10. 
Biologie: Schwarz Amer. Natur 18, 1884, 76. 


Nycterinus Esch. 


Kans. Color. 


Tex. Color. 
Kans. Nebr. 


Esch. Zool. All. 3, 1829, 9, 13. — Sol. Studi Ent. 2, 1848, 154 (8), 267 (121). 
in Gay Chile 5, 1851, 213. — Lac. Gen. Col. 150. — Germain, An. Univ. 


Chile 112, 1903, 1—24 (Mon.). 


Typus: thoracicus. 


5025. gracilipes Phil. Stett. Z. 25, 1864, 345. — Germ. Chile 
Mon. 11. 
5026. abdominalis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 14. — Sol. Chile 


Studi 269 (123), 271, 1123); in Gay Chile 5, 
1851, 215. — Germ. |. c. 12. 
a. abbreviatus Phil. Stett. Z. 25, 1864, 347. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. (1938) H. 1. 


(387) H. GEBIEN 


b. rufipes Sol. l. c. 272 (126). 
c. Spinolai [scr. Spinolae) Sol. ]. c. 272 (126). 


5027. quadricollis Germ. ]. c. 14. Chile 

5028. Mannerheimi Soll. Studi 269 (1123), 275 (1291; in Chile 
Gay, Chile 216. — Germ. |. c. 15. 

5029. Genei Sol. I. c. 269 (123), 274 1128); I. c, 216. — Chile 


Gem. 1. e. 17. 
a. cosiulalus Phil. Siett. Z. 25, 1864, 344. 
5030. thoracicus Esch. Zool. All. 3, 1829, 13, 1.14, 1.7. — Chile 
Gern Voy2 Eoguz 1 2718530 7 BEA 
a—-d. — Sol. Studi 269 (123), 270 (124); in 
Gay Chile 214. — Germ. |. c. 19. 


5031. Jaevigatus Phil. Stett. Z. 25, 1864, 345. — Germ. Chile 
le: 421% 

5032. rugiceps Curt. Tr. Linn. Soc. Lond. 19, 1845, 468. Chile 
— Er. Arch. Nat. 13, 1847, I, 116. — Germ. 
Ik & 22, 


a. elongatus Sol. Studi 269 (123), 275 (127), t. 
12, f. 6-10; in Gay Chile 215, t. 19, f. 13. 


5033. substriatus Sol. I. c. 269 (123), 271 (125); in Gay, Chile 
Chile 214. 


5034. angusticollis Phil. Stett. Z. 25. 1864, 346. Chile 


8. Platyscelini 


Lac. Gen. Col. 229. (pars,) — Sdl. Natg. V, 1, 1893, 358. — R. Best. 53, in 
Verh. Brunn, 42, 1904, 31. 


Platyscelis Latr. 


Latr. Fam. Nat. 1825, 375. (scr. Platyscela nom. nud.) Berth. (Übersekung) 

Latreille’s Nat. Fam. 1827, 367. — Lap, Hist. Nat. 2, 1840, 210. — Sol. Studi 

2, 1848, 155 (7), 206 (60). — Lac. Gen. 229. — Jag. Gen. Col. Eur. 266. — 
Sdl. Natg. 339. — R. Fn. Germ. 333. 


Typus: hypolithos 
subgen. Pleiopleura Sdl. 
Sdl. Natg. 342, 343. 
5035. striata Mot. Bull. Petr. 1, 1860, 307. — Sdl. Natg. 343. Turk. 
a. ? sulcata Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 322. 
b. var. ovata Ball. ]. c. 324. 


subgen. Platyscelis s. sir. 
Sdl. Nig. 342, 343. 
5036. intermedia Mot. Bull. Mosc. 32, 1859, II, 481; Bull. Kirghis. 
Petr. 1, 1860, 307. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 
138; D. Ent. Z. 20, 1876, 35. — Sdl. Natg. 343. 


66 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


5037. 


5038. 


5039. 


5040. 


5041. 
5042. 
5043. 


5044. 


5045. 
5046. 
5047. 
5048. 
5049. 


5050. 
5051. 
5052. 
5053. 
5054. 
5055. 


5056. 
5057. 
5053. 
5059. 


hypolithos Pall. Icon. 1781, 44, t. C, f. 10. — Fisch. 
1823. — Lap. 1840. — Sol.: Studi 209 (63), t. 
8, f. 8-14. —: Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 137. — 
Sdl. Natg. 343. 

a. laevis Forsk. 1775. 

Spinolai (scr. Spinolae) Sol. Studi 211 (65). — 
Sdl. Natg. 344. 

hungarica Friv. A’Kıralyi magyar. 1865, 200, t. 11, 


f. 2. — Mars. Abeille 12, 1875, 106. — Sdl. 
Natg. 344. 
picipes Gebl. Bull. Mosc. 6, 1833, 287, Bull. Mosc. 


Ent. 1, 1836, 260, Bull. Mosc. 20, 
470. — Sdl. Natg. 344. 
Ganglbaueri Sdl. Natg. 344, 354. 
Ballioni R. Horae 23, 1889, 698. — Sdl. Natg. 345. 
rugifrons Germ. Ins. spec. nov. 1824, 139. 
Ent. Imp. Ross. 2, 1824, 194, t. 20, f. 4. — Sol. 
Studi 210 (64). — Sdl. Natg. 544 et nota. 
a. brevis Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 35. 
confusa Sch. (nom. nov.) Kol. Rdsch. 20, 1934, 75. 
a. Hauseri R. D. Ent. Z. 1899, 205. 
sinuata Sdl. Natq. 345, 554. 
subcordata Sdl. Natg. 345, 554. 
Gebieni Sch. Ent. Bl. 11, 1915, 88. 
SeidlikiR.D. Ent. Z. 1896, 173; Wien. Z. 34, 1915, 124. 
kirghisica R. D. Ent. Z. 1896, 174. 
a. var. aralensis R. |. c. 174. 


1847, IV, 


subgen. Leipopleura 
Sdl. Natg. 342, 354. 
Faustia R. Horae 21, 1887, 361 (27). 


rubripes R. Horae 23, 1889, 700. — Sdl. Natg. 346. 
micans R. Horae 23, 1889, 699. — Sdl. Natg. 346. 
aenescens Blair, Ann. Mag. (9) 11, 1925, 284. 
integra R. Horae 21, 1887, 382 (28). — Sdl. Natg. 346. 
Reitteri Sdl. Natg. 346, 354. 


rufipalpis R. Horae 21, 1887, 385 (29). — Sdl. 
Natg. 346. 
cerypticoides R. |. c. 384 (30). — Sdl. Natg. 347. 


ienuissima R. D. Ent. Z. 1896, 174. 
laeviuscula F. C.-R. Belg. 1891, XCVIl. 
siningensis Friv. Term. fuzet. 12, 1889, 210. 


subgen. Plalynoscelis 
KraDsEni 72 2671682391: 


Faustia Kr. D. Ent. Z. 26, 1862, 92. 


— Fisch. 


— Sdl. Natg. 343. 


(588) 


Ross. mer. 


Crimea 


Ungarn. 
Dalm. 


Turk. Sib. 


Turk. 
As. 
Sıb. 


Kuku nor 


Turk. 
Turk. 
Mong. 
Thiansch. 
Kirghis. 
Aralsee 


ASuC: 
As. c. 
Hım. 
INSIIC 
Sib. 
INSE 


INSERCH 
Turk. 
Kaschm. 
China b. 


(389) 


H. GEBIEN 


5060. 
5061. 
5092. 
5063. 
5054. 
5065. 
5066. 
5067. 
5068. 
5069. 
5070. 
5071. 
5072. 
5073. 
5074. 


5075. 
5076. 


5077. 
5078. 
5079. 


5080. 


5081. 


68 


Bioramix B. Cist. Ent. 2, 1879, 478; Sec. Yark. 
Col. 1890, 69. ; 

Botiras F. C.-R. Belg. 1891, XCVII. — Bl. Ann. 
Mag. (9) 11, 1923, 283. 

Somocoelia Kr D. Ent. Z. 26, 1882, 331. 


asidioides B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Yark. 
Col. 1890, 71, t. 2, f. 16, 16a. 
a. striatellus F. C.-R. Belg. 1891, XCVII. 
oblongulus F. Ann. Fr. 67, 1898, 389. 
ovalis B. Cist. Ent. 2, 1879, 478; Sec. Yark. Col. 
1890, 71. 
pamirensis B. |. c. 478; 1. c. 70. 
punctatellus F. C.-R. Belg. 1891, XCIX. 
afghanicus Sch. Arb. morph. tax. Ent. 3, 1936, 200. 
puncticeps B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Vark. 
Col. 1890, 71. — Grid. Atti Trieste 12, 1934, 62. 
sculptipennis F. C.-R. Belg. 1891, XCIX. 
Somers-smithi F. Ann. Belg. 40, 1896, 54. 
zabriformis F. |. c. 55. — Bl. Ann. Mag (9), 11, 
1923, 283. 
Haberhaueri Sdl. Naig. 347, 354. — R. D. Ent. Z. 
1896, 176. 
pinguis Kr. D. Ent. Z. 26, 1882, 332. — Sdl. Natg. 
347. — R. D. Ent. Z. 1896, 176. 
globulus Sdl. Natg. 347, 354. — R. D. Ent. Z. 1896, 
296. 
seriepunctata R. D. Ent. Z. 1890, 362; 1896, 176. 
humeralis R. D. Ent. Z. 1896, 175. 
rotundangula Kr. D. Ent. Z. 27, 1883, 351. 
margellanica Kr. D. Ent. Z. 26, 1682, 84. — Sdl. 
Natg. 348. — Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 
692. 
. difficılis Kr. D. Ent. Z. 1883, 351, 1884, 223. 
. latipes Kr. D. Ent. Z. 1886. 189. 
c. Regeli Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 326. — 
Sdl. Natg. 348. 
d. simplex Kr. D. Ent. Z. 27, 1883, 352. — Sdl. 
Natg. 348. 
turanica R. D. Ent. Z. 1896, 176. 
blapoides R. |. c. 175. 
angustiata Fld. Mem. Peir. sav. etr. 2, 1835, 409, 
1. 4, f. 7. — Sdl. Natg. 348 nota. 
Conradti Sdl. Naig. 349, 354. — Rein. Mitt. Mus. 
Berl. 16, 1931, 888. 
a. Faldermanni Sdl. Natg. 349, 354. 
modesta Kr. D. Ent. Z. 26, 1882, 93. — Sdl. Natg. 
349. — Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 889. 


(of) 


Kaschm. 


Ind. b. 
Kasch. 


Pamir. 

Kaschm. 
Afghan. 
Kaschm. 


Kaschm. 
Ind. b. 
Ind. b. 


Turk. 


Turk. 


Turk. 


Turk. 
Turk. 
Turk. 
Turk. 


Tr. casp. 
Turk. 
Altaı 


Turk. 
Buch. Pamir. 


Turk. Altai 


5082. 
5083. 


5084. 
5085. 
5086. 
5087. 
5088. 


5089. 


5090. 


5091. 
5092. 


5093. 
5094. 


5095. 
5096. 


5097. 
5098. 


5099. 


5100. 


5101. 


5102. 
5103. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(390) 


gracilis Sdl. Natq. 349, 355. 

constricta Sdl. Natg. 350, 355. — Rein. Mitt. Mus. 
Berl. 16, 1931, 890. 

Lederi Sdl. Natg. 350, 355. 

subaenescens Sch. Wien. Z. 1923, 161. 

psalidium Sdl. Natg. 350, 355. 

sinuatocollis R. D. Ent. Z. 1901, 180. 

helopioides Kr. D. Ent. 26, 1882, 92. — Sdl. Natg. 


350. 
lucidicollis Kr. |. c. 92. — Sdl. Natg. 350. — Rein. 
Mitt. Mus. Berl. 16, 1951, 892. 


subgen. Oodescelis 


Turk. 
Turk. 


Turk. 
China. 
Turk. 
Buchara 
Turk. 


Turk. 


Mot. Bull. Mosc. 18, 1845, 1, 76. — Sdi. Natg. 343. 


melas Fisch. Ent. Imp. Ross. 2, 1823, 194, t. 20, f. 


23. — Sol. Studi 212 (66). — Jaq. Gen. Col. 
Eun21265. 1 5250 Sdlr Nalg2551,,5372 
a. polila Redi. Fn. Ausir. ed. 2, 1856, 586; ed. 
3, 1874, II, 95. — Bach. 1856. — Sdl. Fn. 
irannss. 1891, 550. 
Heydeni Sdl. Natg. 351, 555. 


tibialis Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 351. — Sdl. 
Natg. 351. 

Sahlbergi R. Wien. Z. 19, 1900, 220. 

punctatissima F. Ann. Fr. (6) 6, 1886, 345. — Sdl. 


Natg. 352. 
strigicollis Lew. Ann. Mag. (6) 15, 1895, 447. 
affinis Sdl. Natg. 352, 355. 
qlobosa Sdl. Natg. 352, 355. 


polita Stu. Käf. 2, 1807, 208, t. 45, f. c, C,D. — 
Duftschm. 1812. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 136. 
— Sdl. Natg. 352, 356. — R. Fn. Germ. 3, 
1911, 334. 
a. gages Bach, Käferf. 3, 1856, 219. — Redt. Fn. 
Austr. ed. 2, 1858, ed. 3, 1874. 
b. melas Redt. I. c. 1849, 599. 
gages Fisch. 18253. — Sol. Studi 213 (67). — Bd. 
Bull. Ital. 7, 1875, 138. — Sdl. Natg. 352, 358. 
Biologie: Lindemann, Bull. Mosc. (n. s.) 2, 


1888, II, 56. — Sdl. Natg. 340. — Bogd. Kati. 


Ann. Mus. Ac. Sc. Petr. 19, 1915, 569. 
longicollis Kr. 
Natg. 353. 
oblonga Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 327. — Sdl. 
Natg. 353. 
hirta Sdl. Natg. 353, 355. 
turkestantca Sdl. Natg. 353, 355. 


D. Ent. Z. 28, 1884, 224. — Sdl. 


Ung. 
Ross. mer. 
Germ. or. 


Turk. 
Turk. 


Turk. 
Peking 


Japan. 
Turk. 
Sib. 
Österr. 
Ung. 


Ross. mer. 


Turk. 
Turk. 


Turk. 
Turk. 


69 


(391) H. GEBIEN 


5104. hirsuta R. D. Ent. Z. 1896, 176. Turk. 

5105. acutangula Kr. D. Ent. Z. 28, 1684, 224. — Sdl. Turk. 
Natg. 353. 

5106. ovulum Sdl. Natg. 353, 355. Turk. 

5107. somocoeloides Sdl. Natg. 554, 356. Turk. 

5108. ovalis Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 329. Kuldia. 


subgen. Aulonoscelis 
R. D. Ent. Z. 1896, 173 (nec. Aulonoscelis R. 1909) Sch.Kol. Rdsch. 20, 1934, 75. 


5109. Hauseri R. Wien. Z. 14, 1895, 156. — Sch. Kol. Turk. mer. 
Rdsch. 20, 1934, 75. 


5110. Provosti F. Bull. Fr. 1868, CCI. Peking. 


Trichoplatyscelis Rein. 
Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 895. 
5111. pamirensis Rein. 1. c. 895. Pamir. 


Trichomyatis Sch. 
Sch. in Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931. 893. 
5112. Conradti Sch. 1. c. 89. Pamır. 


Chianalus B. 
B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Yark. Col. 1890, 72. 
Typus: costipennis. 


5113. costipennis B. Il. c. 480, 1. c. 2, t. 2, f. 17. — Kaschm. 
Grid. Atti Trieste 12, 1934, 63, t. 9, f. 6. x 
5114. subcostipennis Grid. 1. c. 64, t. 9, f. 4, 7. Kaschm. 
Myalis B. 


B. Cist. Ent. 2, 1879, 480; Sec. Yark. Col. 1890, 73. — Sch. Mitt. Mus. Berl. 16 
1931, 896. (Tab.) 


Typus: humeralis. 


5115. humeralis B.|. c. 480. ; 1. c. 73,1. 2, f. 18.— Sch. Tab. 896. ?Kasch. 

5116. quadralicollis B. |. c. 481, |. c. 74. — Grid. Atii chin. Turk. 
Trieste 12, 1934, 65, 1. 9, f. 5. — Sch. Tab. 890. 

5117. variabilis B. 1. c. 481; I. c. 74. — Rein. Mitt. Mus. chin. Turk. 


Berl. 16, 1931, 896. — Sch. Tab. 896. 


Psectropus Sol. 


Sol. Studi Ent. 2, 1848, 153 (7), 213 (67) (ser. Psectrapus). — Lac. Gen. 231. — 
Gb. Jahrb. Ver. Bremen 35, 1938, 90. 


Typus: bibarftitus. 


5118. bibartitus Sol. |. c. 215 (69), }. 9, f. 1-4. Capl. 
5119. validus F. Ann. Belg. 38, 1894, 661. Caffr. 


70 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (392) 


9. Gonopini 
Lac. Gen. Col. 1859, 255 (pars.). — Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 90. 


Sienogonopus Gb. 
Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 91. 
5120. plumosus Thunb. Mus. nat. Ac. Ups. 4, 1787, 48, Capl. 
f. 15. — Gb. Ten. S. W. Afr. 110. 
a. cordicollis Sol. Studi Ent. 2, 1848, 230 (84), 
234 (88). 
Gonopus Latr. 
Latr. Regne anım. ed 2, V, 1829, 17. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 204. — Sol. 
Studi 153 (7), 228 (82). — Lac. Gen. Col. 256. — Sdl. Natg. 411. — Gb. Ten. 
S.W. Afr., 109-111. (Mon.) Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 90, 91. 


Typus: tibialis. 
subgen. Agonopus. 


Gb. Mon. 110. 

5121. edentatus Gb. Mon. 110, 111, f. 33—355. S.W. Aft. 
5122. puncticollis Sol. Studi 230 (84), 232 (86). — Gb. Capl. 

Mons. 110. 
5123. rugicollis Gb. Mon. 110, 113, t. 1, f. 3. S.W. Afr. 
5124. hirtipes Fahr. Ofv. Vet. Ak. Forh. 27, 1870, 292. — S.W. Afr. 

Gb. Mon. 110, 114, f. 36-36. 
5125. pliciventris Gb. Mon. 110, 114. S.W. Afr. 

subgen. Gonopus s. str. 
Gb. Mon. 110. 

5126. nitidipleuris Gb. Mon. 111, 120, t}. 1, f. 2. Alt. or. 
5127. prosternalis Gb. Mon. 111, 119. Afr. or. 
5128. deflexus Gb. Mon. 111, 1186. Rhodes. Afr. or. 
5129. costatus Fahr. Ofv. Ak. Föhr. 27, 1870, 291. — Gb. S.W. Afr. 

Mon. 111. 

a. amplipennis F. Notes Leyd. 10, 1888, 263. Mossamed. 
5130. agrestis Fahr. |. c. 292. — Gb. Mon. 111, t:1, £. 5. S.W. Alfr. 
} — Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559. Kalaharı. 

5131. deplanatus Fahr. 1. c. 290. — Gb. Mon. 111, 116. S.W. Afr. 

— Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559. Kalaharı 
5132. angusticostis Gb. Mon. 111, 117, t. 1, f. 1. S.W. Afr. 
5133. tibialis Fab. 1798, 1801. — Gray, Griff. Anim. Kingd. Afr. mer. 


1. 96, f.6. — Sol. Studi 231 (85), t. 10, f. 8—13. 
— Gb. Mon. 111, 116. 

a. ater Fahr. ÖOfv. Ak. Forh. 27, 1870, 290. 

‚b. sulcaftus Sol. l. c. 230 (84), 232 (86). — Fahr. 
l. c. 290. 

c. veniricosus Beri. Nov. Comm. Ac. Bonon. 10, 
1849, 416. 


zAl 


(395) H. GEBIEN 


d. ssp. exaratus Gersi. Mon.-Ber. Berl. Ak. 1654, Mozamb. 
533, in Peters’ Reise 1862, 285. — Hes. Ann. 
Transv. 16, 1935, 559. 


Ammidium Er. 
Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 250. — Lac. gen. 232. — Woll. Col. Hesper. 1867, 193. 
Ecripsis Pasc. Jour. Ent. 2, 1866, 456. 


5134. ciliatum Er. |. c.251.— Muls. Mem. Ac.Lyon 10, 1860, 59. Ang. Beng. 
a. pubescens Pasc. |. c. 456. — Cart. Tr. S. Il. Capverd. 
Ausir. 38, 1914, 406. 
b. ssp. Huttoni Woll. Ann. Mag. (5) 7, 1861, 200. 


Oaqrabies Per. 
Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 293. 
Typus: sinqgularis 
5135. longipilis Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 412. S. W. Afr. 
5136. singularis Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 293. Namald 


Oncotus Blanch. 


Blanch. Hist. Nat. Ins. 2, 1845, 13. — Sol. Studi Ent. 2, 1848, 153 (7), 216 
(70) — Lac. Gen. 231. 


Typus: farctus 


5137. bistriatus F. Bull. Vaudoise 35, 1899, 180. Delag. 
5138. farcius Sol. Studi 217 (71), 218 (72). }. 9, f. 5-7, 9, 11. Capl. 
5139. tardus Sol. l. c. 217 (71), 219 (73), 1. 9, f. 8, 10. 

a. var. pedellus Sol. |. c. \ Capl. 
5140. capensis Sol. l. c. 217 (71), 220 (74). Capl. 
5141. testaceus Sol. |. c. 217 (71), 221 (75). Capl. 
5142. obscuricollis Sol. l. c. 217 (71), 221 (75). Capl. 
5143. planiusculus F. Ann. Fr. (6) 8, 1888, 194. Namald. 


10. Stizopini 
Lac. Gen. 255, 258 (pars). — Gb. Abh. Ver. Bremen. 30, 1938, 92. 


Emmallus Er: 


(ser. Emmalus) 
Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 251.— Lac. Gen.266.— Gb. Abh.Ver. Bremen 350, 1938, 92. 


: Uzagaria Anc. Natur. 1. 1881. 509. 
Typus: pilosus. 
5144. pilosus Er. |. c. 252. Ang. 
5145. australis Per. Tr. S. Afr. Phil. Soc. 6 (2), 1892, 56. S.W. Afr. 
5146. pubens Anc. Natur. 1, 1881, 509. Afr. or. 
5147. major F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 237, 1. 3, f. 1. Alt. or. 


12 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (394) 


Nemanes F. 
7 Ann, Jen, (OL, &, las), NOS: 


5148. expansicollis F. |. c. 195. — Gb. Abh.Ver. Bremen 30, SW ANIR- 
1938, 100, f. 28, 29. 


Parastizopus Ob. 
Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1936, 93. 
Typus: Diehli. 


5149. major F. Ann. Belg. 36, 1894, 661. S.W. Afr. 

5150. balneorum Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 413. — Gb. S.W. Afr. 
TEN SIWAANITE ZT 2! 

5151. armaticeps Per. Tr. S. Afr. VI, 2, 1892, 123. — Gb. S.W. Afr. 
l. c. 122, f. 46—48; Abh.Ver. Bremen 30, 1938, 98. 

5152. Diehli Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 94, f. 26. S. W. Afr. 

5153. acanihopterus Gb. I. c. 97, f. 27. S.W. Afr. 


Stizopus Er. 

Er. Arch. Natg. 9, 1643, 1, 245. — Lac. Gen. Col. 260. — Muls. Opusc. Ent. 10, 
1859, 95; Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 3. — Sdl. Natg. 5, 1894, 410, 411. — 
Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93. 

Zophodes Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 298. — 
Per. Ann. S. Afr. 3, 1904, 297. 
Doryacus Pasc. Ann. Mag. (5) 20, 1887, 12. 


Typus: laticollis. 


5154. mammifer Gb. Ten. S.W. Afr. 121, }. 2, f. 11. SIWENIT 
5155. rotundicollis F. Ann. Fr. 66, 1897, 116. Transv. 
5156. laticollis Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 246. — Mls. Angola 
Opusc. Ent. 10. 1859, 95; Mem. Ac. Lyon 10, 
1860, 3. 
5157. sulcatus Grst. Mon.-Ber. Berl. 1854, 533; in Peters’ Mozamb. 
Reise 1862, 286. 
5158. tristis Fahr. Ofv. Ak. Förh. 27, 1870, 298. — Gb. S.W. Afr. 


Ten. S.W. Afr. 121, f. 43—45. 
a. falpa Pasc. Ann. Mag. (5) 20, 12, t. 1, f.9. 
5159. bidens Mls. Opusc. Ent. 10. 1859, 98; Mem. Ac. Capl. 
Lvon 10, 1860, 6. 


5160. granulosus Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 210. — Lac. Capl. 
Gen. 259 nota. 


Planostibes Gemm. 
Gemm. (nom. nov.) Cat. Col. 7, 1870, 1926. — Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1958, 95.. 


Planodes MlIs. Opusc. Ent. 10, 1859, 117; Mem. 
Ac. Lyon, 10, 1860, 25. — Sdl. Natg. 410. 


Typus: byrrhoides. 


13 


(395) 


H. GEBIEN 


5161. 


byrrhoides MlIs. (scr. byrroides) Opusc. Ent. 10, 
1859, 116. — Mem. Ac. Lyon. 10, 1860, 26. 


*5162. Marshami Steph. Ill. Brit. Ent. Mand. 5, 1832, 19. 


5163. 
5164. 


5165. 
5166. 


5167. 
5168. 


a. rufipes Mis. ]. c. 120; ]. c. 28. 
curvalus Mls. |. c. 122; 1. c. 30. 
namaqua Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 414. — Gb. 
Ten. S.W. Afr. 129, f. 55. 
anqulatipes Gb. |. c. 126, f. 53, 54. 
binodosus Gb. |. c. 127. 


Amathobius Gb. 


Capl. 
Air. mer. 


Capl. 
S.W. Afr. 


S.W. Afr. 
S.W. Alt. 


Gb. Ten. S.W. Afr. 129; Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93. 


gqlyptoptierus Gb. |. c. 150, f. 56, 57. 
mesoleius Gb. |. c. 131, f. 58—60, t. 2, f. 16. 


Helibatus MIs. 


S.W. Afr. 
S.W. Afr. 


Mls. & Rey, Opusc. Ent. 10, 1859, 100, Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 8. — Geb. 


5169. 


5170. 


Lap. 


5171. 
5172. 
5173. 


5174. 


3175. 


5176. 


: 5177. 
5178. 


74 


Abh. Ver. Bremen 30, 1956, 93. 
Ennychius Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 299. 
Typus: morio 
morio Mls. I. c. 101, 1. c. 9. 


a. morio Fahr. |. c. 299. — Gb. Ten. S. W. Afr. 30. 
b. calaharica Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 414. 
caraboides F. Ann. Fr. 66, 1897, 119. 


Blenosia Lap. 


Capl. 
S, W. Alr. 


Transv. 


Hist. Nat. 2, 1840, 209. — Lac. Gen. 259. — Sdl. Natg. 411. — Geb 


Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93. 
Blacodes Blanch. Hist. Nat. Ins. 2, 1845, 15. — 


Msl. & Rey, Opusc. Ent. 10, 1859, 103; Mem. 
Ac.Lyon 10, 1860, 11. — Sdl. Natg. 410, 411. 


Typus: sulcata 


eribricollis MIs. ]. c. 115, |. c. 23. 
vertagus MlIs. ]. c. 103, ]. c. 11. 


sulcata Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 210. — Mls. |. c. 


107 2e 15: 
a. subcoslata MIs. ]. c. 109; I. c. 17. 
basalis Gb. Ten. S.W. Afr. 124, f. 51, 52. 
castanea Mls. Opusc. Ent. 10, 1859, 106; Mem. Ac. 
Lyon 10, 1860, 14. 
exarata Quens. in Schönh. Syn. ins! 1, 1806, 147, 
nolas 1° 2010 772 3MISsSlae 102 C418: 
planiuscula Mls. ]. c. 112; 1. c. 20. 
semicostata Gb. Ten. S.W. Afr. 123, f. 49, 50. 


* Synonymie nach Blair: Brief. 


Capl. 
Capl. 
Cap. 


S.W. Afr. 
Capl. 
Capl. 


Capl. 
S.\W. Alr. 


5179. 


Er. Nov. Act. Ac. Car. Leop. 16, 1834, 242. — Lac. Gen 


5180. 
5181. 
5182. 


5185. 
5184. 


Guer. 
Mem. 


5185. 
5186. 


5187. 
5188. 


5189. 


5190. 
5191. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(396) 


11. Physogasterini 
Lac. Gen. Col. 206. — Burm. Stett. Z. 36, 1875, 488. 


Pimelosomus Burm. 
Burm. Stett. Z. 36, 1875, 489. 


sphaericus Burm. |. c. 489. Mendoza 


Philorea Er. 


Paris 1911, 292; Bull. Fr. 1916, 71. 
Polpocara. Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844; 


2568 (46). 
Typus: picipes. 

Escomeli Lsn. Bull. Paris 1911, 294; Bull. Fr. 1916, 72. Peru 
mucronata Lsn. |. c. 295; I. c. 71. Peru 
picipes Er. Nov. Act. Ac. Car. Leop. 16, 1854, 245, Peru 

t. 38, f. 1. — Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844, 

259 (47), t. 2, .15—19. — Lsn. |]. c. 294; ]. ce. 71. 
setipennis Lsn. |. c. 295; l. c. 72. Peru 
arequipana Lsn. Bull. Fr. 1935, 131. Peru 

Physogaster Gu£r. 

Mag. Zool. 1834, Melas. 2. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 184. — Sol. 
Acc. Torin (2) 6, 1844, 253 (41) in Gay, Chile, 205. — Lac. Gen. 208. 


— Burm. Stett. Z. 36, 1875, 490. 
Typus: mendozina. 


. 207. — Lsn. Bull. 


globulus F. & Germ. Col. Chilensia 2, 1861, 4. Chile 
mendozina Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 276. — Mendoza 
Guer. Mag. Zool. Melas. 2, t. 101, f.1. — Lap. 
Hist. Nat. 2, 1840, 184. — Sol. Mem. Acc. Torin 
(2) 6, 1844, 255, t. 2, f. 5-9. in Gay, Chile 
208, Burm. Stett. Z. 36, 1675, 490. 
oblongulus F. & Germ. Col. Chilensia 2, 1861, 4. Chile 
peruana Er. Arch. Natg. 13, 1847, 1, 116. Peru 
Entomochilus Sol. 
Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844,.260 (48). — Lac. Gen. 208. 
Typus: pilosus (= tomentosus) 
tomentosus Guer. Mag. Zool. 3, 1834, Melas.5. — Chile 
Sol. in Gay, Chile, 206. — Lap. Hist. Nat. 2, 
1840, 184. 
a. pilosus Sol. Mem. Acc. Torin, (2) 6, 1844, 261 . 
(49), 1. 2.1. 20— 23. — Lac. Gen. Col. Atl.t.53, f. 1. 
parvus Sol. in Gay, 207. Chile 
laevipennis Sol. |. c. 207. Chile 


15 


(397) H. GEBIEN 


12. Praocini 


Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 207. (Mon.) in Gay, Chile 185. — Lac. Gen. 210. — 
Burm. Stett. Z. 36, 1875, 491. — Cas. Pr. Wash. 10, 1908, 162. 


Asidelia F. 
F. Ann. Fr. 74, 1905, 296. 
5192. contracta F. ]l. c. 296. Arg. 


Eurygona Lap. 


Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. — Lac. Gen. 217. (ser. Eurygonus). 
Aulacus Gray, ın Griff. Anım. Kingd. 2, 783 
(nom. nud.). 


5193. chilensis Gray |. c. 783, 1. 124, f. 1. — Lap. Hlist. Chile 
Nat. 2, 1840, 186. — Lac. Gen. 217. 


Eutelocera Sol. 
Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 237. — Lac. Gen. 216. 


5194. viatica Sol. ]. c. 238, t. 9, f. 11—14. — Lac. Gen. Arg. 
Col All 18 DS, Ih Ah 


Platesihes Wat. 
Wat. Ann. Mag. 16, 1845, 317. — Lac. Gen. 215. — Burm. Stett. Z.36, 1875, 497 
Typus: silphoides 


5195. silphoides Wat. 1. c. 319. — Lac. Gen. Col. All. Pat. 
r 55, 952 7 AnnS%%2 (65,57 16855 499; 
5196. depressa Guer. Rev. Zool. 1841, 215. — Sol. ın Pat. 


Gay, Chile 205. — Blanch. Voy. Pole Sud 4, 
1853, 145,1. 10, f.3.— H.-R. Stett. Z. 36, 1877, 155. 
— Berg, Com. Mus. Buen. Air. 1, 1899, 60. 
5197. Burmeisteri H.-R. l. c. Pat. 156. Pat. 


Calymmophorus Sol. 
Sol. Ann. Fr 9, 1840, 245. (scr. Calymmaphorus) (Mon.) — Lac. Gen. Col, 
211. — Burm. Stett. Z. 36, 1875, 494. 
Typus: ceucullatus 
5198. ursinus Lac. Ann. Sc. nat. 20, 1830, 286. — Guer. Tucuman 
Mag. Zool. Melas. 1834, }. 105, f. 4. — Sol. 
Mon. 247, }. 10, f.1, 3-5. 
5199. cucullatus Lac. 1. c. 286. — Lac. Gen. All. }. 53, Tucuman 
f. 2. — Guer. Mag. Zool. 16854 Melas. 9, t. 105, 
f. 1. — Sol. Mon. 246, t, 10, f. 2. — Lap. Hist. 
Nat. 2, 1640, 187. 


5200. patagonicus Bruch, Physis 2, 1916, 292, fig. Pat. 

5201. uspallatensis Berg, An. Soc. Argent. 15, 1885, 77. Mendoza 

5202. dasypoides Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 286; Gen. S. Luis 
212 nota. 


16 


Esch. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(398) 


Praocis Esch. 


Zool. All. 3, 1829, 6. — Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 214 (Mon); 


in Gay, 


Chile 185. — Lap. Hist, Nat. 2, 1840, 186. — Lac. Gen. 212. — Burm Stett. 


5203. 


5204. 
5205. 
5206. 
5207. 


5208. 
5209. 
5210. 
5211. 
5212. 
5213. 


5214. 
5215. 
5216. 
5217. 
5218. 
5219. 
5220. 
5221. 


5222. 
5223. 


5224. 
5225. 
5226. 
5227. 
5228. 
5229. 


73071617537.495! 
Coelus Sol. in Gay, Chile 184. 
Anthrasomus Guer. Mag Zool, 5, 16834, Melas. 32. 
— Sol. Mon. 228. 
Filotarsus Sol. Mon. 239. 
Orihogonoderus Sol. Mon. 233; ın Gay, Chile 198 


Typus: rufipes 
rufipes Esch. |. c. 6, t. 14, f 2. — Sol. Mon. 221; 


in Gay, Chile, 186. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. 


a. Mannerheimi Fisch. Bull. Mosc. 17, 1844, 1, 

125. — Mot. Bull. Mosc. 18, 1845, 1, 63. 

costata Sol. Mon. 222; ın Gay, Chile 186. 

Audouini Sol. Mon. 222. 

interrupta Sol. in Gay, Chile 187. 

rotundata Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. — Sol. in Gay, 
Chile 190. 

aenea Sol. Mon 227; in Gay, Chile 193. 

Curtisi Sol. in Gay, Chile 192. 

nigroaenea Sol. Mon. 226; in Gay, Chile 191. 

rugipennis Germ. An. Univ Chile 12, 1855, 400. 

subaenea Er. Nov.Act. Ac Leop. 16, 1834, suppl, 248. 

submetallica Guer. Mag. Zool. 1834. Melas 9,1.105, 
f. 3. — Sol. Mon. 224; in Gay, Chile 190, — 
Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. 

tibialis Sol. Mon. 225; in Gay, Chile 193. 

curta Sol Mon. 226. 

aeneipennis Germ. An. Un. Chile 12, 1855, 400. 

sanguinolenta Sol. Mon. 223; in Gay, Chile 192. 

elliptica Phil. Stett. Z 25, 1864, 342, 

angustata Phil. |. c. 341. 

laevicosta Curt. Tr. Linn. Lond. 19, 1845, 457. 

Spinolaäi (scr. Spinolae) Sol. Mon 223, t 9, f. 6-8; 
in Gay, Chile 188. 

quadrisulcata Germ. An. Un. Chile 12, 1855, 399, 


subsulcata Sol. Mon. 224, t. 9, £. 5; in Gay, Chile 189. 


a. var. confusa Sol. Mon. 224. 
pubescens Phil. Stett. Z. 25, 1864, 342. 
bicostata Phil. 1. c. 341. 
rufitarsis Sol. Mon. 227; in Gay, Chile 194 
costatula Scl. 1. c. 228; I, c. 191. 
ciliata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 400. 
denseciliata F. Ann. Fr. (6) 3, 18853, 5086. 


x *+ 
* 


Chile 


Chile 
Chile 
Chile 
Chile 


Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 


Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 


Chile 
Chile 


Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 


Patag. 


77 


(399) 


H. GEBIEN 


5250. 
5231. 
5232. 
5233. 


5234. 
5255. 


5236. 
5237. 
5238. 


5239. 


5240. 
5241. 
5242. 
5243. 
5244. 
5245. 
5246. 
5247. 
5248. 
5249. 
5250. 
5251. 
5252. 


5253. 
5254. 


5255 


5256. 
5257. 
5258. 
5259. 
5260. 
5261. 
5262. 
5265. 


18 


pendachorda Burm. Stett. Z. 36, 1875, 496. 
fimbriata Burm. 1. c. 496. 
striolicollis F. Ann. Fr. (6), 3, 1863, 494. 
bicarinata Burm. Stett. Z. 36, 1875, 495. 

a. siiphomorpha F. Ann. Fr. (6) 3, 1863, 495 — 

Berg. Bull. Fr. 1884, XCVI. 

conecinna Burm. ]. c. 496. 
inermis Burm. ]. c. 497. 
compacta F. Ann. Fr. (6) 3, 1885, 509. 
angulifera Phil. Stett. Z. 25, 1864, 344. 
sellata Berg, An. Univ. Buen. Air. 6, 1889, 126. 


* A * 

Chevrolati Guer. Mag. Zool. 1834, Melas. 32. — Sol. 

Mon. 229, t. 9, f 9. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 

187, 204. 

a. ?silphoides Lac. Ann. Sc. Nat 20, 1830, 284 — 

Lap. l. c. 187. 
Gayi Sol. Mon. 231; in Gay, Chile 195 
parva Sol. |. c. 232; 1. ce. 194. 
subcostata Sol. I. c. 231; l. c. 195 
castanea Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 400. 
oblonga Sol. in Gay, Chile 196. 
rufilabris Sol. Mon. 233; in Gay, Chile 197. 
tenuicornis Sol. 1. €. 241; 1. c. 197. 
hirtuosa Sol. ]. c. 232; l. c. 198. 
pubens Phil. Stetit. Z 25, 1864, 339. 
rolundicollis Phil. I. c. 340. 
hispidula Phil. l. c. 3435. 
laticollis Phil. ]. c. 343. 
peltata Er. Arch. Natg. 13, 1847, 1, 115. 

* & * 

cribrata Sol. Mon. 236; in Gay, Chile 202. 
depressicollis Germ, An. Univ. Chile 12, 1855, 402. 
subreticulata Sol. Mon. 234; in Gay, Chile 198. 
pleuroptera Sol. |. c. 234; I. c. 200 
plicicollis Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 403. 
dentipes Germ. |. c. 401. 
adspersa Germ. |. c. 402. 
ebenina Germ. |. c. 401. 
costipennis Sol. in Gay, Chile 202. 
punctata Sol. Mon. 236; in Gay, Chile 201. 
rugata Sol. ]. c. 234; ]. c. 200. 


Cordoba 
Patag. 
Patag. 
Patag. 


Cordoba 
Patag. 


Buen. Air. 
Chile 
Patag. 


- Chile 


Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Peru 


Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 
Chile 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (400) 


5264. sulcata Esch. Zool All. 3, 1829, 7. — Sol. Mon. 235, Chile 
a. Mannerheimi Fisch. Bull. Mosc. 17, 1844, 1, 
125 — Mot. op. cit. 18, 1845, 1, 63. 
b. rofundala Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 284 


5265. laevicollis Phil. Stett, Z. 25, 1864, 338. Chile 
5266. consobrina Phil. |. c. 539, Chile 
5267. nitidicollis Phi!. I. c. 337. Chile 
5268. picipes Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 403, Chile 
5269. convexa Germ. |. c. 402, Chile 
5270. vagecostata F. Bull. Fr. 1902, 149. Peru 
5271. variolosa Er. Nov, Act. Ac. Leop. 16, 1834, suppl. Peru 
249, 1. 38, f. 6. — Sol. ın Gay, Chile 199. 
5272. sublaevigata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 401. Chile 
— Phil. Reise Wüste Atacama 1860, 172. 
5273. pentagona Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. Anden 
5274. peruana F. Bull. Fr. 1902, 149. Peru 
5275. marginata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 401, Chile 
5276. spinipes Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Chile 
5277. squalida Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285, ‘ Anden 


Die nachfolgenden Arten, die bisher zu Praocis 
gerechnet wurden, mussen in neue Öaltungen 
gestellt werden: 


5278. reflexicollis Sol. in Gay, Chile 203. — Blanch. Voy. Patag. 
Pole Sud. 4, 1853, 144, 1. 10, f. 2. 

5279. Ricardae Sol. ‘in Gay, Chile 212. — Lac. Gen. Col. Chile 
214 nota. 

5280. pilula Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Chile 


a, hirticollis Sol. Mon. 212, t.9, f. 1-4, in Gay, 
Chile 185, t. 19, f, 8. 
5281. hirticollis Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Peru 


 Praocidia F. 
; F. Ann. Fr. 72, 1903, 463. 
5282. nervosa F. Bull. Fr, 1902, 149, Deru 


Platyholmus Sol. 
Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 241. (Mon.). — Lac. Gen. Col. 215. — Burm. Stett. Z. 36, 
1875, 492 (scr. Platyolmus). 
Edrotopus H.-R. Stett. Z. 38, 1877, 129, 
Typus: dilaticollis. 


5283. dilaticollis Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. — Sol. Mend. 
Mon. 243, t. 9, f. 15—17. — Burm. Stett. Z. 36, Tucum. . 
1875, 492. 
a. var. nigrilus Sol. Mon. 244. — Lac. Gen, Col.216° 
nota 2. ‚ 
5284. spinicollis F. Ann. Fr, (6) 3, 1883, 508. Tucum 


19 


(401) | H. GEBIEN 


5285. uspallatensis F. I. c. 507. Tuceum. 

5286. murinus Burm. Stett. Z. 36, 1875, 493. Cordoba 
5287. strigicollis H.:R. Stett. Z. 36, 1877, 129. Cordoba 
5288. gravida Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. Mendoza 


Thylacoderus Sol. 


Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844. 256 (44). — Lac. Gen. Col. 209, — Burm. 
Stett. Z. 36, 1875, 491, 
Typus: eumolpoides. 


5289. eumolpoides So’. |. c. 257, (45) t. 2, f, 10-14. — Tucuman 
Burm. |. c. 491. 


5290. seminulum Burm. |. c. 493. Mendoza 


13. Branchini 


H. Pr. Phil. 1866, 399; Revis. 276, 291. — L. & H. Class. Col. N. Amer. 1883, 
370. — Cas. Proc. Wash, 10, 1908, 54, 162, 


Branchus L. 
L. Class. Col. N. Amer. 1862, 222. 
Typus: floridanus. 


5291. floridanus L. |, c. 223; New Spec. 1866, 111. Flor. 
5292. obscurus H. Proc. Phil. 1866, 398. — Cha. Biol. Nicar. . 
EA: 311,20: 
5293. opatroides Cha. Biol. C.-A. 1892, 507, }. 22, f. 24. Mex. 
5294. Woodi L. New Spec, Col. 1866, 111, nota. Bahama 
Anechus H. 
H. Proc. Phil. 1866, 399. Revis. 291. 


5295. vestitus H. I. c. 399. ö Hondur. 
Oxinthas Cha. 


Cha Biol EA 1684 72) 
5296. praocioides Cha. Biol. C.-A. 1884, 72, 507,1. 3, f. 23. Mex. 


14. Conionlini 


Lac. Gen. Col. 218. — H. Revis. 276, 291; Tr, Amer. 5, 1876, 200. — L. & H. Class, 
Col. N. Amer, 1883, 367, 371. — Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 53, 55. (Mon.) 


Nesostes Cas. 
Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 56. (Mon.) 
5297. robustus L. New Spec. 1866, 112. — H. Revis. 292; Ins, Cal. 
Tr. Amer: 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 
1894, 433.— Cas. Mon. 59; Can.Ent. 42, 1910,110. 
a. ssp. posiremus Cas. Mon. 59. 


80 


Ausgegeben am 20. ViIL. 1938 


Neue Untergattungen, Arten und Unterarten 
von ostasiatischen Geometriden (Lepid.) 


aus den Sammlungen Oberthür und Dr. Höne und eine 
Boarmia der Ausbeute H.u. E. Kotzsch. 


Von Dr. E. Wehrli, Basel. 


Arichanna ditetragona sp. n. Der indischen A. biguadrata 
Warr. aus Sikkim am nächsten, sofort zu trennen durch die 
grauen, nicht bräunlichen Hfl. und die mäßig verdickten 
 Htibien. Die schwach gesägten 5 Fühler mit Wimper- 
büscheln von nicht ganz Schaftbreite..e. Am Vfl. die helle, grau- 
weiße Grundfarbe fast ganz durch feine, dichte, schwarze Stri- 
chelchen überdeckt; die Adern bräunlich grau; nahe der Basis 
der Vfl. kleine weiße und schwarze Fleckchen; die Antemediane 
doppelt, aus schwarzen Flecken bestehend. Das schwarze mitt- 
lere und postmediane Band, vorn breiter als hinten, enthält an 
der Zelle und zwischen der Ader IIl,1 und IIl,3 je einen großen 
quadratischen Fleck. Vor der feinen, weißen unterbrochenen 
Wellenlinie ein großer, schwarzer Fleck. Saum mit schwarzen 
dicken Strichen, Fransen an den Aderenden dunkel gescheckt. 
Hfl. dicht fein grau gesprenkelt, mit dunkelgrauem Zellpunkt, 
vor der Mitte stumpf gewinkelter Postmediane und fleckiger, 
unscharfer, subterminaler Linie; Saum mit dünnen Strichen, 
Fransen bräunlich. Unterseits die Hil. heller gelblich, viel gröber 
gesprenkelt als oben, Zellpunkt und Saumstriche tiefschwarz. 

4 J von Likiang, (Dr. Höne), 24. Juli. Type im Mus. 
König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung. 

Neolythria nubiferaria Leech (Seitz, Bd. 4 S. 309, Taf. 14h) 
venulata ssp. n. unterscheidet sich von der ihr zunächst ste- 
henden sirenua Wrli. durch dickere dunkelgraue Adern, durch 
das Fehlen der weißen subterminalen Binde der Vfl, durch 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1935) H, 2 1 81 


breiteren, bis zu den größeren und längeren Zellflecken ver- 
dunkelten Apikalteil, durch die sirenua fehlende Reihe ziemlich 
großer Saumflecken der Hifl. ober- und unterseits, durch die 
sehr deutlich hervortretenden Zelien aller Fl. oben und unten. 

1 © Likiang, Ende Juli (Dr. Höne), im Zool. Museum 
A. König, Bonn. 


Organobapta subg. n. Fühler des 5’ einfach. Am Innen- 
winkel der Hfl.-Unterseite, leicht zum Innenrand umbiegend, be- 
findet sich nur beim J' ein kurzes, etwas erhabenes, ocker- 
farbenes, mit unbewaffnetem Auge sichtbares Organ, das wie 
eine ockrige Verdickung der Saumlinie aussieht, und das sich 
aus etwa 17—18 kurzen, vom Saum meist schräg abgehenden 
Streifen zusammensetzt, dieihrerseits durch kleine, querstehende, 
anliegende, stecknadelförmige, spezialisierte Zellen mit ihren 
schmalen Fortsätzen gebildet werden. 

Wie meine Untersuchungen mit über 500facher Vergrößerung 
ergeben (in Ergänzung zu den Angaben Djakonov’s, der nur 
von „Zähnchen“ spricht und nur diese ohne die Zellen abbil- 
det, Il. c. S. 508) handelt es sich weder um Dornen noch um 
Zähne, sondern um ganz kurze, relativ dicke Borsten oder 
Haare, deren jedes mit einer größeren runden Zelle direkt in 
Verbindung steht (wie der Kopf einer Stecknadel) und in de- 
ren Inneres einen schmalen Fortsatz (vielleicht Kanal) sendet, 
also jedenfalls um ein sekundäres Geschlechtsmerkmal mit noch 
unbekannter Funktion. 

Dieses Organ wurde schon von Butler in seiner Original- 
beschreibung treffend beschrieben, was Djakonov entgangen zu 
sein scheint. 

Am 5 Kopulationsapparat fällt die ganz abweichende Form 
des kurzen Aedoeagus und seiner Cornuti auf, der gegen das 
distale Ende ventral einen flossenartigen Lappen trägt, wie ich 
solche, allerdings lateral, bei den Gnophos, in der Gn. ochro- 
fasciata Gruppe nachgewiesen und abgebildet habe (Iris 36, 1922, 
S.17, Taf. 1, fig. 15), also ein bei den Caberinen ganz unge- 
wöhnliches Merkmal. Der Schwelikörper enthält ein Büschel 
schwacher Dornen, ein einseitig gezähntes, kleines Chitinstück 
und eine starke, gebogene Chitinplatte kaudal. Uncus kurz, 
stark nach unten gebogen, Valven durch den stark vorgebauch- 
ten Ventralrand ungewöhnlich breit. 


Subgenotypus B. clarissa Btlr. 
82 


Bapta asynapta sp. n. Leicht zu kennen an dem für die 
paläarktischen Arten der Gattung ungewöhnlichen Verlauf der 
Querstreifen, der etwas an den von der indischen B. platyleu- 
cata Wkr. erinnert. Die erste Linie der Vfl. geht von der Mitte 
der Costa, diese nicht ganz erreichend, schwach nach außen 
gebogen, schräg hinter die Mitte des Innenrandes; die Postme- 
diane, meist leicht basalwärts gekrümmt, beginnt an der Costa 
hinter °,, und erreicht den Innenrand etwas vor °/,; sie setzt 
sich auf den Hfl. fort, verläuft zuerst fast gerade, um dann 
wenig über dem Innenwinkel zum Innenrand abzubiegen. Ver- 
lauf und Dicke der Linien variieren; sie sind gewöhnlich dün- 
ner, weniger dunkel und weniger scharf als bei platyleucata. 
Die weiße Farbe der Fl. wird durch sehr dichte und feine, 
graue Bestäubung getrübt; Saumlinie sehr fein, dunkelgrau. 
Unterseits heller, ohne Bestreuung, die Costa graubraun, die 
Linien sehr dünn und undeutlich. Von B. poliotaeniata Wrli. 
verschieden durch das Fehlen der Zellpunkte der Vil, schma- 
lere Linien und hellere Farbe. Gesicht dunkelbraun. 


In Anzahl von Tapai-shan, im Tsing-ling, Süd-Shensi, China, 
Ende Juni, Anfang Juli, leg. Dr. Höne, Typen im Zool. Mu- 
seum A. König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung. 


Bapta tapaishana sp. n. Mit durchschnittlich 20 mm 
Spannung eine der kleinsten Arten. Der japanischen B. sub- 
spersata Wrli. (—=foedata auct. nec. Warren) am ähnlichsten, 
aber erheblich kleiner und zarter gebaut, mit kürzeren, breiteren 
Vfl. und ganz braunem Gesicht, das bei subspersata unten weiß, 
gegen den Scheitel ockerig gefärbt ist; die Saumlinie bei letz- 
terer Art sehr deutlich und ockrig tingiert, fehlt hier meist ganz 
oder ist äußerst dünn, dunkelgrau getönt. Die kaum erkenn- 
bare Postmediane der Vfl. grau, unter der Costa gebogen. Vil. 
weiß, mit schwach gelblichem Ton, sehr dicht und äußerst fein 
dunkelgrau bestreut. Zellpunkte sind oberseits nicht vorhanden, 
unterseits ist am Vfl. ein schwach sichtbarer Discoidalstrich er- 
erkennbar. Auf der Unterseite fehlt die dunkle Bestreuung 
meist vollständig. Die ähnliche B. foedata Warr. hat kleine 
scharfe schwarze Zellpunkte der Vfl., gelbe Saumlinie, deutlicher 
gelbe Färbung und unterseits partiell dunkelgraue Uebergießung 
der Vfl. Eine gute Serie vom Tapai-shan im Tsing-ling, Süd-Shensi, 
China, Ende Juni, Anfang Juli, leg. Dr. Höne, Typen im Zool. 


Museum A. König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung. 


83 


Erannis bajaria Schiif. var. transbaikalica n. ist hellgrau, 
fein dunkler bestreut, die rostbraune Binde auf ein kleines 
Fleckchen am Innenrand der Vfl. reduziert, die Linien fein, 
scharf, schwarz; auf beiden Flügeln bildet die basale Beschattung 
der undeutlichen, unregeimäßig gezackten Wellenlinie ein schma- 
les, schwarzes Band; die durch Punkte verstärkte schwarze Saum- 
linie am Vf£l. schwächer, am Hfl. stärker gezackt, hier auch der 
Saum wie die Fransen deutlicher gewellt. Unterseite dunkelgrau 
übergossen, mit Ausnahme der schwachen Zellflecke und der 
kleinen, schwarzen, dreieckigen Saumpunkte zeichnungslos. 


Novorotnaja, Schilkafluß, 2000 m im Juli, 1 5’ in meiner 
Sammlung. 


Phalaena albipuncta Warr. (als Hygrochroa). (Sikkim, Kha- 
sias) wird in Seitz Band XII. abgebildet und beschrieben wer- 
den. Von Westchina, 5 von Tseku, @ von Tien-Tsuen, habe 
ich eine recht abweichende Form (wohl eigene Art) — alteri- 
ceps ssp. n. Das Gesicht hat beim 5 hell graubräunliche, 
beim © sogar (samt Scheitel und Thorax) weißliche, nicht rot- 
braune Färbung wie bei albipuncta; die erste Linie am VÄl. bil- 
det unter der Costa und auf der Analader schärfere, mehr vor- 
springende Winkel auswärts und steht beim 5 weniger schräg, 
die stark gezackte, dunkle Mittellinie ist deutlicher, beim 2 
findet sich das breitere, dunkelgrau olive Postmedianband der 
Vfl. in der Mitte ziemlich stark einwärts gebogen, bei albipuncta 
und der nah verwandten indischen Ph. colorata Warr. gerade; 
auch am Hfl. ist das Postmedianband breiter und der schwarze 
Zellpunkt ober- und unterseits größer. Die Fühler des 9 sind 
doppelkammzähnig. 


Plagodis niveivertex sp. n. Der P.porphyrea Wrli. etwas 
ähnlich, leicht zu unterscheiden durch den weißen, nicht röt- 
lichen Scheitel, das weiße, nur unten schwach rötlich angehauchte 
Gesicht, durch kräftigere Fühler mit längeren Wimperbüscheln, 
durch den hinter der Mitte deutlicher vorspringenden Aussen- 
saum beider Flügel, helleres, gelbliches Abdomen, ausgespro- 
chenem roten, violett übergossenem Farbenton der Vfl., mit dunk- 
lerem Kostalteil, stärker geschwungene Postmediane der heller 
gelblichen Hfl., ober- und unterseits weißliche Verfärbung der 
Fransen und der angrenzenden Flügel-Partien. 3 5‘ von Li- 


84 


kiang, Nord-Yunnan, 25. Juli, leg. Dr. Höne. Type im Zool. 


Museum König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung. 


Plasodis hypomelina sp. n. Der Vorigen ähnlich in Be- 
zug auf den weißlichen Scheitel, die Zeichnung und den dunk- 
len Saumfleck der Hfl. oberseits und die weißliche Randzone 
der Vfl. unterseits, erheblich abweichend durch viel geringere 
Größe (Spannung 32 zu 42 mm), durch beträchtlich verschiedenen 
VfL-Schnitt, schwächer vorspringendem Außensaum der Vil., viel 
reiner gelbe Färbung der Vfl.-Oberseite, ohne die rotviolette 
Uebergießung, durch deutliche, wenn auch unscharfe, hellgelbe 
Fleckung der Costa, deutlichere dunkelgelbe bis gelbbräunliche 
Querstreifung, die an der Costa teilweise zu Flecken verbreitert 
ist. Auch am Hfl. ist der Saum viel regelmäßiger gerundet, 
die Färbung ausgesprochener gelb und der Zellileck weniger 
deutlich. Unterseits orange bis ockrig, Zeichnung am Vil. ähn- 
lich, ein schwarzer Punkt in der Vfl.-Spitze (auch oberseits), am 
Hfl. die nur hinten vorhandene Binde stark verbreitert. Fran- 
sen und Randzone beider Flügel in der vorderen Hälfte weiß- 
lich. 1 5 Tapai-shan im Tsingling, Shensi, 2. Juli (leg. Dr. Höne), 
im Zool. Museum König, Bonn. 


Plagodis excisa sp. n. Diese hübsche kleine Art zeichnet 
sich vor den übrigen aus durch einen, an den von Kilicrinia 
erinnernden, esenfalls dunkelbraun gesäumten Ausschnitt der 
vorderen Hälfte des Außensaumes der Vil. Dadurch, daß letz- 
terer in der hinteren Hälfte ähnlich ausgeschnitten ist, tritt die 
Ausbauchung der Saummitte stärker hervor. Die gelbliche, 
meist bräunlich übergossene Grundfarbe wird überdeckt durch 
gröbere dunklere und kürzere schwarzbraune Strichelung, wel- 
che nur die vorderen ?/, des Saumfeldes der Vfl. freiläßt, wäh- 
rend das hintere Drittel von einem unregelmäßigen, an Größe 
und Intensität wechselnden schwarzbraunen Fleck eingenom- 
men wird; ein ebensolcher, kleinerer, länglicher befindet sich 
meist hinter der Zelle. Hil. hell graubräunlich, dicht und sehr 
fein dunkel bestreut, gegen den Innenwinkel schwarz übergos- 
sen, mit kleinen, schwarzen Innenrandfleckchen. Unterseite der 
Vfil. rötlich übergossen, die Zeichnung verschwommener, der 
Hil. violett überfärbt mit Ausnahme der gelblichen, gegen 
den Innenwinkel schwärzlichen Innenrandzone. Kopf und Tho- 
rax vorn dunkelbraun, die Schulterdecken hell gelblich. Thorax 
hinten und die ersten Segmente des Abdomens gelblich, der 


85 


hintere Teil dunkelbraun. © Fühler schwach gezähnt, äußerst 
kurz bewimpert. 

5 © Tapai-shan im Tsingling, Prov. Shensi, leg. Dr. Höne. 
Type im Zool. Museum König, Bonn. Cotypen in m. Sammlg. 


Plagodis propoecila sp. n. Die kräftigen, scharfen, hell- 
gelben und rotbraunen Costalilecken der Vfl. lassen keine Ver- 
wechslung mit den übrigen bekannten Arten zu; der Rest des 
Vfl. ist verschwommen und fein grauviolett und gelblich ge- 
streift, mit Ausnahme des großen gelblichen Apikalfleckes. 
Fransen gleichfarbig, ungefleckt. Hfl. schmutzig gelb, das breite 
Saumfeld bläulichgrau, eine schmale Zunge gegen die Zelle vor- 
schickend, proximal begrenzt durch eine in der hinteren Hälfte 
dickere, unscharfe, geschwungene Postmediane; Fransen schwach 
dunkel durchschnitten, an der Subcostalader mit tiefschwarzem 
Fleckchen. Unterseits die Vfl. ähnlich wie oben, die Streifung 
etwas dunkler und undeutlicher. Hfl. sehr charakteristisch und 
viel lebhafter als oberseits gezeichnet, indem die basale Hälfte 
hell blaßgelb, fein dunkel bestreut ist, der hintere Teil in der 
vorderen Hälfte violett, in der hinteren mehr blauschwärzliche 
Färbung besitzt, beide getrennt durch einen dicken, schwarzen 
Strich, der mit dem hintern Teil der dicken schwarzen Post- 
mediane ein T-Zeichen bildet; vor dem Innenwinkel liegt ein 
kleines, hellgelbes Fleckchen. Die ziemlich langen Palpen 
dunkelbraun, das geschopfte Gesicht und der Scheitel schwarz- 
braun, die schwarz gefleckten gesägten 5 Fühler mit langen 
Wimperbüscheln. 

3 0 von Likiang, Nord-Yunnan, 25. Juli, leg. Höne. Typ. 
im Zool. Museum König, Bonn. Cotypen in meiner Sammlung. 


Tephrina anostilpna sp. n. Die ziemlich langen Palpen 
braun, das helle Endglied nicht vorstehend. Gesicht braun, 
ziemlich glatt beschuppt; die hellsrauen Fühler kurz doppel- 
kammzähnig; Scheitel weiß, der Kragen braun, der Leib grau, 
Afterbusch gelblich, Htibien verdickt mit zwei Paar Sporen. 
Vfl. glänzend grau, nur schwach dunkel bestreut, Hil. heller 
weißlich grau, Bestreuung etwas stärker. Die erste Linie geht 
am Vfl. von '!/, der Costa zu !/, des Innenrandes, unter der Costa 
gewinkelt; die mittlere und die hintere Linie verlaufen parallel 
und sind unter der Costa nur schwach auswärts gebogen. Hin- 
ter der basal hell angelegten braungrauen Postmedianen wird 
eine schwache zweite Linie sichtbar. Hflsaum gewellt, die erste 


86 


Linie dicht hinter dem Zellstrich (auch am Vil. vorhanden), 
leicht auswärts gebogen, die zweite Linie stärker auswärts ge- 
krümmt, fast parallel dem Saum. Unterseite weniger glänzend, 
dichter und gröber bestreut als oben, die Costa ockrig über- 
gossen; am Vfl. die zwei äußeren Linien doppelt, ebenso die 
Postmediane der Hil., diese schwach ockrig ausgefüllt. Span- 
nung 36 mm. 


1 JS von Likiang, Nord-Yunnan, im Juli, in der Sammlung 
Dr. Höne, Museum König, Bonn. 


Trigonoptila straminearia Leech. Aus dem Süden Chinas, 
von Kanton, Lienping und dem Höng-shan, brachte Höne eine 
der indischen falcata Warr. sich nähernde Form in Anzahl mit, 
‚kleiner als straminearia, oberseits durch stärkere Bestreuung 
dunkler, die Binden mehr hervortretend, ganz besonders die 
kontinuirliche, schwarzbraune Postmediane unterseits. Es fehlen 
ihr aber der deutlicher gestrichelte Apex der Vfl.und der läng- 
iche schwarze Fleck am Innenrand. Diesen letzteren besitzen 
indessen einzelne Exemplare von Kuling (Höne), haben aber 
die Flügelform und die Unterseite der straminearia. Ich be- 
zeichne diese südliche Rasse als ssp. n. anceps. (Höng-shan). 


Krananda peristena sp. n. Im Habitus der K. oliveomar- 
ginata sehr ähnlich, aber sofort leicht zu erkennen am tieferen, 
schwarzgesäumten, subapikalen Ausschnitt des Außenrandes 
der VfL, an dem an der Subcostalis viel stärker zahnförmig 
vorgezogenem Außensaum der Hil. und an dem besonders am 
Hfl. bedeutend schmalerem Saumfeld, dessen proximaler Rand 
stärker ausgebuchtet ist, und vor dem fast anliegend eine Reihe 
schwarzer Aderpunkte stehen. Am Innenrand der Vil. nahe 
dem Außenfeld zwei sich berührende schwarze Flecke, davor 
an Ader IV,2 ein ebensolcher charakteristischer, quadratischer 
Fleck. Das Subbasalfeld bräunlichgrau verdunkelt, außen be- 
grenzt durch eine nur in der hinteren Hälfte deutliche, schwarze 
Linie. Zellpunkte aller Flügel unter- und oberseits sehr klein 
und schwach, weniger deutlich als bei oliveomarginata. Unter- 
seits die hervortretende rostbraune Binde des Außenieldes 
schmaler als bei der Verwandten, am Vfl. hinter der Mitte ein- 
seschnürt, am Hil. schärfer und kompakter. 


Ein Paar, von Siaolou, &, und von der OÖstgrenze Tibets, 
Q e. coll. Oberthur in meiner Sammlung. 


87 


Amblychia angeronaria Guen. (Inde centrale) Die Figur 
im Seitz stellt eine indische Form der Art dar, welche von der 
bisher nicht bekannten paläarktischen Verwandten aus West- 
china beträchtlich abweicht; von dieser letzteren wird ein aus 
der Oberthür-Sammlung stammendes Paar — sie enthält außer 
den mir vorliegenden Typen Guenees noch ein zweites J — 
als A. sinibia sp. n. im Seitz-Supplement abgebildet. Das 
& der chinesischen Art besitzt, verglichen mit dem Origi- 
nal Guenees, eine viel gleichmäßigere, bedeutend weniger mit 
Gelb und Rötlich-Orange gemischte, fahl graubraune Färbung 
der Oberseite, die schwarze (nicht braune) Sprenkelung ist viel 
spärlicher; die Linien sind schwarzgrau, ihr Verlauf am Vfl. 
augenfällig verschieden, indem die Antemediane, schwächer 
auswärts gebogen, erheblich näher der Basis, die Mittellinie 
weiter distal vom schärferen, schwärzeren Zellileck verläuft, 
so daß die proximale Hälfte des Mittelfeldes beträchtlichere 
Breite erreicht. Am HIl. trifft der Mittelschatten den Innen- 
rand in oder etwas hinter der Mitte, bei der indischen Art 
meist vor derselben, die gezackte Postmediane ist feiner, deut- 
licher und schärfer. Die hellere Unterseite zeigt viel geringere 
Bestreuung und schwächere Zeichnung. Das größere 9 hat 
eine mehr uniforme ockergelbe Färbung, weniger mit rötlichen 
Tönen gemischt und weniger fleckig, die Weißfleckung ganz 
bedeutend reduziert, besonders der große, weiße Apikalileck 
findet sich auf wenige kleine Fleckchen an der Costa vor der 
Subterminalen zusammengeschrumpft. Für die Zeichnung und 
die Unterseite gilt das beim 5° Gesagte. 

Ueber die Flugzeit konnte mangels datierten Materials nichts 
in Erfahrung gebracht werden. 


Tatsienlu (Typen), Siaolu Szetschwan, in meiner Sammlung. 


Boarmia andaraba sp. n. Im Habitus einer fast zeich- 
nungslosen B. songarica Alph. ähnelnd, aber die Vil. sind 
schmaler, der Apex mehr vorgezogen, der Saum schräger, die 
Farbe viel mehr grau, die Fühler-Kammzähne länger, die freie 
Geißel kürzer. Farbe der Flügel oberseits schmutzig gelblich, 
fein bräunlichgrau bestreut. Von der Zeichnung ist nur der 
tiefschwarze, längliche Zellpunkt scharf, der am Hil. kleiner ist. 
Ferner lassen sich erkennen drei unscharfe Costalilecke der 
Vfl, der erste bei '/,, der zweite vor °/,, der dritte bei °:,, ein- 
zelne mit kurzen Linien-Fragmenten. Am Hil. scheint die nur 


88 


zu erratende Zeichnung derjenigen der B. songarica ähnlich zu 
sein. Saum mit unscharfen, schwarzgrauen Punkten, die Fran- 
sen schwach gescheckt. Unterseite etwas heller als oben, fein 
grau gesprenkelt, die Zeichnung noch weniger deutlich als 
oberseits, ausgenommen die Zellpunkte. Das © etwas kleiner, 
sonst wie der J'. 

4 d' 1 2 Nordost-Hindukusch, Andarab und Nuksan-Pass 
(Nordseite) 2000—4000 m Mitte Juli, August, leg. H. u. E. Kotzsch. 


Typen in meiner Sammlung. 


Gnophos sphalera nom. nov. (=Grn. perdita Stgr. nec Bitlr. 
— perlita Leech nec Btlr.) (Seitz, Bd. 4. S. 388). Wie das vor- 
liegende Original der Dr. Staudinger Sammlung eindeutig be- 
weist, handelt es sich um eine neue Art, die, wie schon im 
Hauptband vermutet wurde, mit G. perlita Btlr. (Kala Pani) 
keine nähere Verwandtschaft besitzt. Zur Ergänzung der Be- 
schreibung wird nachgetragen, daß die feine, dichte gelbliche 
Sprenkelung der dunkelgrauen Oberseite für sphalera charakte- 
ristisch zu sein scheint; die schwache Antemediane der VEil. von 
!/, an der Costa zu '/, am Innenrand verlaufend, bildet in der 
Zelle einen Vorsprung nach außen, hinter der Mitte einen 
zweiten schwächeren; die kaum erkennbare Postmediane beider 
Flügel ähnelt im Verlaufe derjenigen von G. ochrotasciata Stgr., 
liegt aber etwas mehr saumwärts. Die Fransen unscharf ge- 
scheckt, von einer undeutlichen helleren Längslinie durchzogen, 
Saum mit schwachen, dunkelgrauen Punkten. Die oberseits 
starken, schwarzgrauen Zellflecke sind auf der etwas weniger 
dunklen und schwächer gesprenkelten Unterseite erheblich klei- 
ner und weniger scharf, die Postmediane macht eine schwächere 
Biegung nach außen als oberseits und wird außen von einer 
helleren Zone begleitet. Saum unbezeichnet. Das 2 aus Wla- 
diwostok ist bisher Unikum geblieben; ob das von Staudinger 
erwähnte etwas größere, ähnliche 2 aus Askold, dessen Zell- 
flecke auf beiden Flügeln weißlich gekernt sind, hieher gehört, 
muß weiteres Material aus Askold entscheiden. 


89 


Bemerkenswerte Heuschreckenarten 
des Tiroler Oberinntals. 
Von Alb. Knoerzer, München. 


Das Oberinntal in der Gegend von Imst und Landeck zeich- 
net sich durch ein in Anbetracht seiner Meereshöhe (800 m) 
auffallend mildes und trockenes Klima aus. Die Temperatur- 
mittelwerte der einzelnen Monate des „Jahres sind in Landeck 
. höher ais die des 350 m tiefer gelegenen Kufstein. Die jähr- 
liche Regenmenge beträgt nur ungefähr 700 mm gegenüber etwa 
1200 mm an letztgenanntem Orte. Die gewaltige Gebirgsum- 
rahmung, welche nördliche und westliche Winde fernhält, be- 
dingt diese eigentümlichen klimatischen Verhältnisse. Da in der 
eingangs erwähnten Gegend zudem ein trockener, vielfach san- 
diger Boden vorherrscht, sind die besten Bedingungen gegeben 
für die Entwicklung einer wärme- und trockenheitliebenden 
Pilanzen- und Tierwelt. In der Zusammensetzung der Orthop- 
terenfauna des dortigen Gebietes kommen die geschilderten 
Verhältnisse besonders zur Geltung. 

Man findet dort an sonnigen, kurzgrasigen Hängen seh! 
häufig Calliptamnus italicus L., eine Art, die durch ihre zart 
rosaroten Hinterflügel selbst in raschem Fluge sofort auffällt. 
Man kennt sie nur von wenigen Plätzen Nordtirols. Nach Krauß!) 
kommt sie bei Innsbruck an der Brennerstraße vor. Allgemein 
verbreitet ist das Tier im ganzen europäischen Süden. Im Nor- 
den der Alpen findet es sich nur stellenweise und zwar fast 
immer dort, wo Kiefernwälder vorkommen. So ist diese Art 
ungemein häufig auf dem mittelfränkischen Keuperboden bei 
Nürnberg-Pleinfield, im Kaiserstuhlgebirge bei Lilienhof, außer- 
dem gemein in der sommerwarmen und trockenen Mark Bran- 


!),S. in Puschnig, Beiträge zur Orthopterenfauna von Kärnten, Klagen- 
furt 1909 


90 


denburg, in einzelnen Teilen von Schlesien und Polen und 
wurde sogar in Livland angetroffen, das infolge seines durch 
die östliche Lage bedingten Kontinentalklimas noch manche 
südliche Insektenformen aufweist (z. B. Xylocopa vaga). 

Auffallender noch als das Auftreten von Calliptamnus in 
der Gegend von Imst-Landeck ist dasjenige von Oedipoda mi- 
niata Pall. (germanica M. O.) Man findet diese farbenprächtige 
Heuschrecke freilich nicht in allzugroßer Anzahl längs der von 
Imst nach Landeck führenden Straße, ferner an einer besonders 
sonnendurchglünten Stelle bei Karöss-Roppen unweit der Bahn- 
station Imst. Es wäre von Interesse, festzustellen, ob die gen. 
Art noch anderswo in Tirol beobachtet wurde. Das vom Ver- 
fasser beobachtete Vorkommen im Tiroler Oberinntal scheint 
sich an dasjenige im Unterengadin bei Rothenbrunnen, Ardez, Fe- 
tan!) anzuschließen. Dalla Torre’) gibt in seiner Arbeit, Polar- 
grenzen der 'Orthopteren in Tirol, nur Fundorte jenseits des 
Brenners an, „von Tione bis zur Adamellogruppe”. Der Ver- 
fasser traf Oed. min. sehr zahlreich bei Bozen. Puschnig betont 
in seiner oben angegebenen Arbeit, daß diese Art für Nerd- 
tirol und auch für Kärnten noch nicht nachgewiesen sei. In 
Süddeutschland kommt sie an weit auseinanderliegenden Plät- 
zen namentlich auf sehr trockenen, stark besonnten Kalkböden 
in niederschlagsarmen Gegenden stellenweise gar nicht selten 
vor (z. B. im Altmühltal in der engeren Umgebung der Stadt 
Eichstätt). Die absolute Nordgrenze ihrer mitteleuropäischen 
Verbreitung dürfte Thüringen und Oberschlesien sein.” An den 
genannten Fundstellen im Oberinntal ist Oedipoda miniata an- 
zutreffen in Gesellschaft von Calliptamnus italicus L. Acryptera 
fusca Pall., Oedipoda coerulescens L. (darunter zahlreiche Stücke 
mit völlig rostfarbenem Halsschild, v. ferrugata Karny), Omo- 
cestus rufipes Zett. und anderen ähnlichen „xerothermen“ 
Formen, aber nie zugleich mit Psophus stridulus L. 


!) Siehe hierüber Fruhstorfer, die Orthopteren der Schweiz im Archiv 
für Naturgeschichte. 87. Jahrgang 1921, 5. Heft. Berlin. 

®) Dalla Torre, Polargrenzen der Orthopteren in Tirol, im Entomolog. 
Jahrbuch 1909, 


3) Siehe hierüber Zacher, Die Geradflügler Deutschlands und ihre Ver- 
breitung, Jena 1917. 


91 


Nachtrag 
zur Revision asiatischer Procris-Arten. 
Von B. Alberti, Merseburg. 


In dieser Zeitschrift XXVII, 1937, hatte ich die bisher be- 
schriebenen asiatischen Procris-Formen, soweit sie mir zugäng- 
lich waren, an Hand ihres 5-Genitalapparates einer kritischen 
Revision unterzogen. Es war vorauszusehen, daß trotz Durch- 
arbeitung sehr umfangreichen Materials unsere Kenntnis dieser 
schwierigen Gruppe mit der vorgenommenen Revision keines- 
wegs als abgeschlossen anzusehen sein würde. Es war mir 
nicht möglich gewesen, alle bereits beschriebenen Formen einer 
Nachprüfung zu unterziehen, weil deren Typen nicht immer zu- 
gänglich waren, und weiter waren auch Neuentdeckungen ge- 
rade aus dem asiatischen Verbreitungsgebiet des Genus noch 
laufend zu erwarten. 

In beiderlei Hinsicht hat bereits das verflossene Jahr er- 
freuliche Fortschritte gezeitiß. Fine Ausbeute, welche Herr 
W. Brandt, Lahti, von Schiras im südwestlichen Iran heim- 
gebracht hatte und deren Procris-Formen er mir zur Bestim- 
mung zusandte, führte bereits wieder zur Beschreibung von 
zwei neuen Species, Procris brandti m. und persepolis m.), 
welche beide auf Grund ihres sehr charakteristischen Habitus 
eine wichtige Stellung im entwicklungsgeschichtlichen Aufbau 
des Genus einnehmen. Ich beabsichtige, dieses Thema später 
an anderer Stelle ausführlich zu behandeln. 

Was andererseits die Aufklärung noch nicht sicher gedeu- 
teter Beschreibungen älterer Autoren anbetrifft. so haben, wie 
mir inzwischen bekannt wurde, Untersuchungen von Prof. M. 
Rjabov, Machatsh-Kala, eine sehr glückliche Ergänzung mei- 
ner Revisionsarbeit gebracht. Ohne den Ergebnissen dieses 


1) Ent. Rundschau 55, 1938, 


92 


Forschers vorzugreifen, glaube ich mich doch befugt, hier aus 
einem Briefwechsel das mitzuteilen, was als Bestätigung zu 
gelten hat für Ansichten, die ich hinsichtlich der systematischen 
Stellung einiger noch ungeklärter Formen in meiner Revision 
bereits ausgesprochen hatte. So trifft nach den Untersuchun- 
sen Rjabovs die Vermutung der Artgleichheit von Procris pa- 
mirensis Hmps. und subdolosa Stgr. zu. Weiter ergab sich die 
Bestätigung dafür, daß Procris mollis Gr. Grshm. identisch mit 
hamifera Jord. ist. Dieser Name wird somit hinfällig. Da an- 
dererseits nach Rjabov auch paupera Christ. artgleich mit moliis 
ist, muß hamifera Jord. künftig den Namen paupera Christ. 
tragen. 

Schließlich bin ich Herrn Rjabov aber auch zu aufrichtigem 
Dank verpflichtet, weil er mich auf einen offenbaren Irrtum in 
der Revisionsarbeit aufmerksam gemacht hat. Er teilte mir mit, 
daß seine Genitaluntersuchung an einer Procris von Schahkuh, 
welche der mystrocera Püng. vom gleichen Fundort nach Abbil- 
dung und Beschreibung genau gliche, nicht im Einklang stände 
mit dem von mir für mystrocera abgebildeten und beschriebenen 
Genital. Wenn diese Beobachtung Rjabovs richtig war, so mußte 
das von mir untersuchte Genital, welches nicht von der Pün- 
gelerschen Type selbst stammte, einer noch unbekannten Spe- 
cies angehören. Ich hatte, wie in der Revision näher ausge- 
führt, das Genital von einem Falter präpariert, der in der 
Staudinger-Sammlung unter capitalis Stgr. steckte, aber im Ha- 
bitus von dieser Art leicht verschieden war und überdies eben- 
falls den Fundortzettel „Schahkuh“ trug. Daraus glaubte ich 
den Schluß ziehen zu dürfen, daß es sich um mystrocera Püng. 
handelte, obwohl das Tier im Habitus neben mancher Ueberein- 
stimmung mit deren Type doch auch nicht unbedeutende 
Abweichungen zeigte und sich im Aussehen mehr der capitalis 
näherte. Da aber das Genital ganz verschieden von capitalis 
war, sah ich hierin wieder eine Bestätigung dafür, daß das Stück 
nur zu mystrocera gehören könne und verzichtete auf eine Ge- 
nitaluntersuchung der Type selbst, zugleich auch mit Rücksicht 
auf die Erhaltung des wertvollen Stückes. Die habituelle Ver- 
schiedenheit der beiden Schahkuhtiere schien nach allen Er- 
fahrungen mit Variationsbreiten bei Procris keineswegs als 
schwerwiegendes Moment gegen eine Artgleichheit und die 
Möglichkeit, daß beide Falter vom selben Fundort zwei ver- 
schiedenen Species der gleichen knopffühlerigen Artengruppe 


93 


angehören könnten und dabei nur in je einem Stück bekannt 
wären, schien mir fernzuliegen. 

Die Beobachtung Rjabovs machte es nunmehr notwendig, 
zur Entscheidung der Zweifelsfrage das Genital der Type von 
mystrocera zu untersuchen und ich bin Herrn Prof. Hering 
vom Zoolog. Museum der Universität Berlin zu Dank verpflich- 
tet, daß er in die Untersuchung einwilligte. Sie hat die An- 
sicht Rjabovs bestätigt und es ist erforderlich, neben einer 
Richtigstellung der Genitalbeschreibung für mystrocera das Stück 
der Staudingersammlung als neue Species festzulegen. 

Die Untersuchung der Type von mystrocera hatte folgendes 
Ergebnis: 

Der ganze Genitalapparat sehr klein, Valve unbewehrt, 
schmal, stark abgestutzt, d. h. dorsale Chitinleiste gegenüber 
der ventralen stark vorgezogen. Aedoeagus ziemlich schlank. 
Eine Dornbildung vermochte ich nicht mit Sicherheit zu erken- 
nen. Allerdings glaube ich, einen ganz schwach. chitinisierten 
zweispitzigen, graden Dorn zu beobachten, doch kann das Ge- 
bilde auch eine Falten- oder Striemenbildung der Aedoeagus- 
wandung sein. Der Uncus ist charakteristisch kurz und dick, 
ein Saccus nicht erkennbar entwickelt. 

Hinterleibsende und Ventralplattenbildung bleiben, wie in 
der Revision beschrieben und dort auf Tafel VIII, Fig. 21 
abgebildet. Sie waren von der Type entnommen. 

Der Genitalapparat von mystrocera hat gewisse Aehnlichkeit 
mit dem von persepolis m. und das bei Beschreibung dieser Art 
(l. ce.) mit Bezug auf das falsche mystrocera-Genital der Revi- 
sion zum Vergleich Gesagte behält seine Gültiskeit. 

Das fragliche Stück der Staudingersammlung, dessen Valve 
und Aedoeagus ich auf Tafel VIII. Fig. 21 der Revision als das 
der mystrocera abgebildete, und das als neue Species beschrie- 
ben werden muß, widme ich Herrn Prof. Rjabov, dessen Beob- 
achtungen zur Erkennungihres Artrechtes führten und benenne es 


Procris rjabovi nov. sp. 


Das Tier hat 20 mm Spannweite. Gesamthabitus ähnlich 
der Procris capitalis Stgr. Die Vorderflügel ziemlich schmal, 
grün, schwach glänzend und mäßig dicht beschuppt. Hinter- 
flügel schwärzlichgrau, wie bei capitalis. Zum Unterschied von 
dieser sind die Fransen der Hfl. etwas heller grau als der 


94 


Außenteil der Flügel, insbesondere heben sie sich durch eine 
feine dunkle Grundlinie mehr von den Flügeln ab und ähneln 
in diesem Merkmal der mystrocera. Dies war auch der Anlaß, 
daß mir das Stück bei flüchtiger Durchsicht der capitalis-Serie 
der Staudingersammlung als verschieden auffiel. Kopf, Thorax, 
Hinterleib grün beschuppt, Fühler wie bei capitalis geknöpft und 
gekämmt. 

Da der Genitalapparat vorgestülpt war, ließ sich die Ven- 
tralplattenbildung nicht feststellen. 

Valven und Aedoeagus sind wie in der Revision beschrie- 
ben und abgebildet. Zur Klarstellung und zum Vergleich wer- 
den sie in dieser Arbeit noch einmal wiedergegeben. Zu wei- 
terem Vergleich füge ich auch noch die entsprechenden Zeich- 
nungen für capitalis und persepolis bei. Die Valve von rjabovi 
hat gewisse Aehnlichkeit mit der von mystrocera, was auf nicht 
entfernte verwandtschaftliche Beziehungen hindeutet. Der Ab- 
stand von capitalis erscheint dagegen größer. Der lange und 
dünn röhrenförmige Aedoeagus von rjabovi ist sehr charakteris- 
tisch verschieden von dem aller anderen verwandten Arten. 
Wir können hier wie auch bei den meisten anderen Artgruppen 
des Genus Procris feststellen, daß der Aedoeagus entwicklungs- 
geschichtlich weit labiler erscheint als die Valvenform. In Sonder- 
heit ist ja die Dornbildung charakteristisch differenziert und 
dies hat wohl oft sekundär die Umbildung der Aedoeagusform 
bewirkt. 

Sehr deutliche Unterschiede zeigt die Uncus-Bildung in der 
capitalis-Gruppe. Während persepolis einen schwach entwik- 
kelten, dünnen und kurzen Uncus besitzt, ist dieser bei mystro- 
cera zwar ebenfalls kurz, aber sehr dick und kräftig chitinisiert, 
bei rjabovi ist er wesentlich länger und ebenfalls ziemlich kräf- 
tig, am längsten und stärksten entwickelt ist er aber bei capi- 
talis. Die Tabelle der Genitalmaße gibt hierüber deutlich Auf- 
schluß und läßt auch die erheblichen Größenunterschiede der 


anderen Genitalteille bei den Arten der capitalis-Gruppe er- 
kennen. 


Die neue Species ist die nunmehr vierte knopffühlerige 
Art, welche für das Gebiet von Iran endemisch zu sein scheint. 
während je eine weitere in den östlich und westlich angrenzenden 
Gebieten (Chitral und Kleinasien) beheimatet ist. Es scheint 
aber, als ob auch der gegenwärtig ermittelte Artenbestand die- 
ser Gruppe noch nicht der endgültige ist. 


95 


Ihrer systematischen Stellung nach unsicher sind von den 
6 Arten der capitalis-Gruppe und zugleich überhaupt von allen 
aus Asien beschriebenen Formen der Gattung Procris jetzt nur 
noch duskei Gr. Grshm. und chalcochlora Hmps. 

Für erstere teilte mir Prof. Rjabov erfreulicherweise mit, 
daß ihm Material zur Untersuchung vorgelegen habe und wir 
also in absehbarer Zeit mit einer genauen Kenntnis dieser Art 
rechnen können. Für chalcochlora hatte ich in der Revision 
Artgleichheit mit mystrocera als möglich hingestell. Da aber 
beide Formen aus weit voneinander entfernt liegenden Fund- 
gebieten stammen und die capitalis-Gruppe einen ungeahnten 
Artenreichtum im östlichen Vorderasien entwickelt, ist wohl 
eine Artverschiedenheit als wahrscheinlicher anzunehmen. Es 
ist zu wünschen und zu hoffen, daß das in England befindliche 
Material der chalcochlora recht bald einer genauen Genital- 
untersuchung zugänglich gemacht werden kann. 


Tabelle der Genitalmaße 


(alle Zahlen in mm) 


Art Fundort 


Spannweite 
des Falters 
Breite des 
Genital-App 
aufgeklappt. 
Uncuslänge 
Länge 


0,80 Ica.2,20| 0,24 |?0,24| 1 1,50. 
0,50| 1,50 | 0,46 | 0,34| ?1 120.15 
0,50| 1,18 | 0,66 | 0,56| 1 0,30 
1,03] 1,70 | 0,60 | 0,40| 1 0,50 


rjabovi Schahkuh 20 
mysirocera Schahkuh| 17 | 1,90 
persepolis Schiraz 18 2,10 
eapitalis Hadjin 24.173205 


o 
(>) 
„> 


Erklärung der Abbildungen. 


1 a— Valve, b— Aedoeagus von Procris mysirocera Püng.. 


Br de s; von Procris capitalis Stgr. 
2a = r von Procris rjabovi Alb. 
Cr 0 di — ei von Procris persepolis Alb. 


Alle Zeichnungen halbschematisch nach Deckglaspräparaten, vergrößert 1:10. 


96 


Das System der paläarktischen Polyommatini. 
(Lep. Lycaen.) 
Von Dr. Walter Forster, München. 
(Aus der zoologischen Staatssammlung München.) 
Mit 3 Tafeln. 

Wohl bei keiner anderen Tagfaltergruppe sind seit Erscheinen 
des Staudinger-Rebel-Kataloges derartige Umwälzungen in der 
Systematik und Nomenklatur festzustellen, wie bei den Polyom- 
matini, oder wie Seitz sie nennt, den Lycaenini. Englische 
Autoren, in erster Linie Chapman, Tutt und Bethune-Baker, 
wiesen zuerst darauf hin, daß Staudinger in der Gattung Lycaena 
die heterogensten Elemente vereinigte. Auf Grund von Studien 
am o Genitalapparat wurde dann von den genannten Autoren 
eine Aufteilung der Riesengattung Lycaena vorgenommen und 
der Grund zu einer natürlicheren Systematik gelegt. Gleich- 
zeitig wurde auch eine Revision der Nomenklatur angebahnt. 
Dessenungeachtet behielt aber das Seitzsche Werk auch im 
Supplement leider im Wesentlichen das System Staudingers bei. 
Infolgedessen konnten sich die neuen Erkenntnisse in weiten 
Entomologenkreisen nicht recht durchsetzen, blieben vielmehr 
zunächst ziemlich unbekannt. 

„Die Forschungen der letzten Jahre scheinen nun sowohl 
auf dem Gebiete der Systematik, wie auch bezüglich der Nomen- 
klatur einen gewissen Abschluß gebracht zu haben, insoferne, 
als jetzt wenigstens eine einigermaßen natürliche Einteilung des 
Tribus Polyommatini in gut umgrenzte Gruppen, Gattungen und 
Untergattungen vorgenommen werden kann und auch die nomen- 
klatorischen Fragen größtenteils geklärt sein dürften. Infolge- 
dessen kann es vielleicht von Nutzen sein, einen Ueberblick 
über den derzeitigen Stand von Systematik und Nomenklatur 
dieser Lycaenidengruppe zu geben. Im Jahrgang 26 (1936) 
dieser Mitteilungen p. 49—60 brachte ich in anderem Zusammen- 
hang schon eine kurze Uebersicht der auf Grund meiner Unter- 
suchungen am <' Kopulationsapparat gefundenen Reihenfolge 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. (1938) H. 2. 97 


der paläarktischen Polyommatini (Lycaenini)-Arten, welche natur- 
gemäß die Ergebnisse Chapmans und Bethune-Bakers weit- 
gehendst bestätigte. In vorliegender Arbeit soll nun versucht 
werden, die Ergebnisse der anatomisch-morphologischen Unter- 
suchungen mit den Ergebnissen der nomenklatorischen For- 
schungen, namentlich Hemmings, zu verbinden und ein brauch- 
bares System der paläarktischen Polyommatini zu entwerfen. 

Vorher aber noch einige allgemeinere Bemerkungen: 

Es soll sicherlich nicht geleugnet werden, daß bei Zutei- 
lung einer Art zu einem bestimmten Genus bezw. Subgenus 
dem Befund am J Kopulationsapparat ausschlaggebende Be- 
deutung zuzumessen ist, doch dürfen bei systematischen Unter- 
suchungen, insbesondere bei der oft sehr schwierigen Trennung 
nahestehender Arten bezw. bei der Frage nach der eventuellen 
Artberechtigung einer fraglichen Form die übrigen Merkmale 
keineswegs außer Acht gelassen werden. Ich kann hier einen 
Satz van Eeckes (12) anführen: „Eine Artberechtigung jedoch, 
bloß auf einem Unterschied der Genitalorgane gegründet, genügt 
ebensowenig, wie irgend eine andere, bloß auf einen biologi- 
schen oder anatomischen Unterschied gegründete.” Das gleiche 
gilt für die von vielen Autoren zur Unterscheidung der Arten 
herangezogenen Androkonien: Als alleiniges Merkmal zur Art- 
unterscheidung in sehr vielen Fällen unbrauchbar, neben anderen 
Merkmalen betrachtet oft für die Systematik äußerst wertvoll. 
Also: Nur die Berücksichtigung aller Merkmale kann bei 
systematischen Untersuchungen zum Ziele führen. Wird ein- 
seitig nur ein Merkmal herangezogen, so ergibt sich leicht ein 
falsches Bild. 

Innerhalb der Gattungen und Untergattungen ist der 5' Kgpu- 
lationsapparat sehr häufig nicht zur Trennung bezw. richtigen 
Gruppierung der einzelnen Arten geeignet, es müssen hier weit- 
gehend auch andere Merkmale, wie Färbung, Zeichnungsanlage 
etc, herangezogen werden, obgleich gerade das Merkmal „Fär- 
bung“ mit großer Vorsicht zu benutzen ist, da die Färbung 
offensichtlich geographisch und wohl auch ökologisch sehr vari- 
abel scheint. Als Beispiel sei hier lediglich die Art Polyommatus 
candalus H.-Sch. mit der Libanon-Rasse isauricoides Graves 
genannt, welche bekanntlich ein, von dem der Stammform völlig 
verschiedenes Blau zeigt. 

In meiner oben erwähnten Arbeit wandte ich mich unter 
anderem auch gegen eine zu weitgehende Aufteilung der bis- 


98 


herigen großen Gattungen. Wenn auch eine Aufteilung solcher 
Riesengattungen, wie eben der Gattung Lycaena, welche wie 
schon erwähnt meistens ein Gemisch der heterogensten Ele- 
mente darstellten, unbedingt notwendig und zu begrüßen ist, 
so sehe ich doch eher eine Gefahr in einer zu weitgehenden 
Aufsplitterung, als in den umfangreichen Gattungen. Soweit 
möglich gebe ich den großen, zusammenhängenden Gruppen 
Gattungswert (z. B. Glaucopsyche, Cupido, Polyommatus) und 
führe die einzelnen Gruppen als Untergattungen auf.') Die 
Gruppen oder Untergattungen ergeben sich ja ganz natürlich 
und es bleibt wohl immer dem jeweiligen Bearbeiter überlassen, 
ob er sie als Gattungen oder Untergattungen behandeln wili. 
An den tatsächlichen Verhältnissen wird ja hiedurch nichts ge- 
ändert. Grundsätzlich bleibt bei allen derartigen Arbeiten 
zu berücksichtigen, daß ein System immer etwas mehr oder 
weniger Künstliches und Wandelbares bleiben wird und bleiben 
muß, künstlich, da wir gezwungen sind, die einzelnen Arten 
in eine ja immer künstliche Reihenfolge zu bringen, wandel- 
bar, da das System ja immer nur der Ausdruck des Standes 
unserer augenblicklichen Erkenntnis sein kann, also zwangs- 
läufig diesen Wandlungen unterworfen ist. 

Die von mir eingehaltene Reihenfolge der Gruppen, Gat- 
tungen und Untergattungen kann noch nicht als Ergebnis der 
Forschungen über die entwicklungsgeschichtlichen Zusammen- 
hänge bei den Polyommalini gewertet werden, ‘da auf diesem 
Gebiet bei den Lycaenen noch zu wenig Klarheit herrscht, um 
heute schon nach derartigen Gesichtspunkten ein System zu 
errichten. Einige Punkte seien aber wenigstens kurz gestreift. 
Es darf wohl als sicher angenommen werden, daß die Ent- 
wicklung der blauen Schuppen bei den Everinae und Polyom- 
matinae eine verhältnismäßig junge Erwerbung darstellt, was 
ja auch daraus hervorgeht, daß die in derartigen Dingen immer 
konservativeren © fast durchweg die braune Färbung beibehalten 
haben. Bei den Glaucopsychinae dagegen zeigen auch bei sonst 
recht primitiven Arten häufig beide Geschlechter Blaufärbung. 
Aehnlich verhält es sich mit einem anderen Merkmal, mit den 
Androkonien. Auch hier liegen die Verhältnisse bei den ein- 
zelnen Gruppen nicht gleich. Bei den Everinae und Poly- 

1) Die ebenfalls sehr umfangreichen und sicher nicht einheitlicheren 


Gattungen Zygaena Fab., Agrotis O., Rhyacia Hbn., Elaphria Hbn. etc. 


wurden ja bisher auch beibehalten und lediglich in Subgenera unterteilt. 


2099 


ommalinae fehlen im allgemeinen den in beiden Geschlechtern 
braunen Arten die Androkonien, lediglich eurypilus Frr., admetus 
Frr. und mithridates Stgr. haben solche entwickelt, wobei bei 
mithridates Stgr. die bemerkenswerte Tatsache zu verzeichnen 
ist, daß nicht gerade selten 5 mit mehr oder weniger blauen 
Schuppen zu finden sind. In der Untergattung Agrodiaetus 
Scudd., welche ja wohl diejenige Gruppe darstellt, die z. Zt. am 
meisten in der Weiterentwicklung begriffen zu sein scheint, sind 
die Androkonien allgemein am stärksten ausgebildet. Anders 
liegen die Verhältnisse bei den Glaucopsychinae. Hier haben 
auch die in anderen Merkmalen recht primitiven Arten der 
Untergattung Maculinea van Eecke gut ausgebildete Andro- 
konien. Lediglich bei einigen ganz altertümlichen Arten, wie 
cytis Christ., anisophthalma Koll., anthracias Stgr., triphysina 
Stgr., orion Pall. fehlen sie gänzlich, bei anderen, wie bei pana- 
gaea H.-Sch., baıon Brgstr., abencerragus Pier., vicrama Moore 
sind nur wenige, dafür aber sehr große Androkonien nach- 
zuweisen. Man kann wohl annehmen, daß auch die Andro- 
konien eine verhältnismäßig neuere Erwerbung darstellen. 

Es läßt sich heute wohl schon mit Sicherheit sagen, daß 
die einzelnen Gruppen: Glaucopsychinae, Lycaenopsinae, Eve- 
rinae, Polyommatinae anscheinend schon sehr lange als gut 
getrennte und scharf charakterisierte Gruppen bestehen, wobei 
zweifellos die Glaucopsychinae noch am meisten primitive Züge 
bewahrt haben, artlich sehr stabil scheinen und auch die Nei- 
gung zur geographischen und ökologischen Rassenbildung sehr 
gering ist. Die Polyommatinae dagegen, zum mindesten in ein- 
zelnen Untergattungen, befinden sich noch in starker Fortentwick- 
lung, weisen die modernste Züge auf und stellen im Ganzen 
gesehen wohl die jüngste Gruppe dar. Die fast ausschließlich 
exotischen Gruppen Castalinae, Catochrysopinae und Lampi- 
dinae, welche ja auch einige Vertreter im paläarktischen Gebiet 
haben, ließ ich bei der vorhergehenden Betrachtung unberück- 
sichtigt, da ich bei den hieher gehörigen exotischen Arten noch 
zu wenig Untersuchungen anstellen konnte, Jedenfalls scheinen 
diese Gruppen noch wesentlich primitiver wie die Glauco- 
psychinae und dürften zu den altertümlichsten Gruppen der 
Lycaeniden überhaupt zu rechnen sein. Um aber in diese 
Fragen eine gewisse Klarheit zu bringen, sind unsere systema- 
tischen Kenntnisse noch viel zu mangelhaft, außerdem auch noch 
viel eingehendere Studien über die einzelnen Merkmale nötig. 


100 


Ferner ist für derartige systematische Arbeiten die Berück- 
sichtigung der biologischen Verhältnisse von allergrößter Wich- 
tigkeit, was leider heute immer noch viel zu wenig beachtet 
wird. Erst in neuester Zeit bricht sich diese Erkenntnis auch 
bei den Systematikern Bahn, es zeigt sich aber in den meisten 
Fällen, daß unsere Kenntnis der Biologie, selbst der mittel- 
europäischen Arten, noch äußerst lückenhaft ist, von den asia- 
tischen ganz zu schweigen. So kann ich auch hier bei den Poly- 
ommatini nur in einzelnen Fällen die biologischen Verhältnisse 
mit heranziehen. Es muß also die vordringlichste Aufgabe 
der zukünftigen Forschung darstellen, die biologischen Grund- 
lagen (Kenntnis der ersten Stände, Futterpflanzen etc.) zu lie- 
fern, die der Systematiker neben der Kenntnis der Morphologie 
und der Verbreitung der Arten dringendst bedarf. 

Es wird in dieser Arbeit der Hauptwert darauf selegt, 
wenigstens einmal die Arten in die richtigen Gattungen und 
Untergattungen zusammenzufassen, um eine Grundlage für die 
weiteren Forschungen zu schaffen. Trotz einigen Widerstrebens 
bin ich dabei der neuen, namentlich in westeuropäischen Ento- 
mologenkreisen bereits allgemein üblichen Nomenklatur gefolgt, 
da zu hoffen ist, daß nun auf Grund der Forschungen Hem- 
mings endlich eine Stabilisierung der Tagfalternomenklatur zu 
‘erwarten ist, die Gattungs- und Artnamen also in Zukunft keinen 
zu großen Aenderungen mehr unterworfen sein dürften. Im 
Hinblick darauf sind die für viele Entomologen recht umwälzend 
wirkenden Namensänderungen doch wohl zu vertreten. 

Sämtliche in der nun folgenden Uebersicht der paläarkti- 
schen Polyommatini aufgeführten Arten sind, soweit nichts anderes 
bemerkt, von mir untersucht. 


Tribus: Polyommatini. 

Seitz gebraucht Polyommatini als Gruppenbezeichnung für 
die „Feuerfalter*, was nicht recht verständlich scheint, da er 
ja den Gattungsnamen Polyommatus bei den „Lycaenini“ für boe- 
ticus L. und webbianus Brull& verwendet. Nach den neuesten 
Forschungsergebnissen auf dem Gebiete der Nomenklatur muß 
die Bezeichnung gerade umgekehrt sein: Lycaenini bezeichnet 
die Gruppe der „Feuerfalter”, da die Gattung Lycaena F. mit 
dem Typus phlaeas L. hieher gehört, während Polyommatini 
für die „Bläulinge“ zu gelten hat, nachdem Polyommatus Latr. 
der Gattungsname für icarus Rott. und Verwandte ist. 


101 


1. Castaliinae. 


Eine tropische Gruppe, welche nur mit einer Art ins palä- 
arktische Gebiet reicht. 


Gattung: Taraka Nic. 
de Niceville 1890, Butterfl. Ind. III p. 57. 
Typus: hamada Druce. 
Die einzige paläarktische Art ist hamada Druce. Seitz 
schreibt den Gattungsnamen fälschlich Taraca Nic. 


2. Catochrysopinae. 


Diese und die folgende Gruppe sind in der Hauptsache 
indoaustralisch und aethiopisch, in der paläarktischen Fauna 
dagegen nur schwach vertreten. In der Systematik folge ich 
bei diesen beiden Gruppen im Wesentlichen Toxopeus (20). 


Gattung: Azanus Moore. 
Moore 1881, Lep. Ceylon I. pp. 79—80. 
Typus: ubaldus Cr, 


ubaldus Cr., jesous Guer., thebana Stgr. 


Gattung: Tarucus Moore. 
Moore 1881, Lep. Ceylon I. p. 81., 
Typus: theophrastus F, 
theophrastus F., balkanicus Frr., mediterraneus Beth.-Bak. 


Gattung: Syntarucus Bilr. 

Butler 1900, Proc. Zool, Soc. Lond. 1900 p. 929, 

Typus: telicanus Lang. 

telicanus Lang (piritous L.?), plinius F. 

Die Art plinius F., welche ich selbst nicht untersuchte, 
gehört nach Toxopeus (l. c.) zu Syntarucus Btlr. Tutt (1906, 
Brit. Butt. 1. pp. 314, 319) errichtet mit telicanus Lang als Typus 
eine Gattung Langia, welch Name durch Langia Moore (Proc. 
Zool. Soc. Lond. 1872 p. 567) präoccupiert ist. Obendrein ist 
telicanus Lang ja der Gattungstypus von Syntarucus Btl., Langia 
Tutt also auch synonym. Ebenso der von Tutt (1908, Brit. Butt. II, 
p- 484) für den präoccupierten Namen Langia vorgeschlagene 
Name Raxwardia. 


Gattung: Cosmolyce Tox. ; 


Toxopeus 1927, Tijdschr. f, Entom. 70, p. 268. 
Typus: boeticus L. 


102 


boeticus L. 

Toxopeus errichtete die Gattung Cosmolyce für die Art boe- 
ticus L., da sich ergab, daß weder der Gattungsname Lampides 
Hbn., noch Polyommatus Latr. für diese Art Verwendung finden 
kann, boeticus L. also ohne gültigen Gattungsnamen war. 


Gattung: Euchrysops Bilr. 
Butler 1900. Entom. XXXII. p. 1, 
Typus: cnejus F, 
cnejus F., pandava Horstl. 
Catochrysops Boisdw. mit der Gattungstype sirabo F. ent- 
hält nur nichtpaläarktische Arten. 


Gattung: Cyclyrius Bilr. 
Butler 1896, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 830. 
Typus: webbianus Brull. 


Webbianus Brulle. 


Gattung: Orthomiella Nic. 

de Niceville 1890, Butterfl. Ind. III. p. 125. 

Typus: poniis Elw. 

Die Gattung Orthomiella Nic., welche mit der Rasse sinen- 
sis Elw. der Art pontis Elw. paläarktisches Gebiet erreicht, steht 
im Habitus sowohl, wie auch anatomisch der Gattung Cyclyrius 
Btlr. noch am nächsten, sodaß ich sie hier im Anschluß an diese 
anführe. Bei beiden Gattungen scheinen wir es mit alten (ter- 
tiären ?) Formen zu tun zu haben, welche heute fast völlig isoliert 
stehen. Orthomiella Nic. bewohnt mit zwei Arten, pontis Elw. 
und rovorea Fruhst., Sikkim, Hinterindien und Südwestchina, 
Cyclyrius Btlr. in einer Reihe von Arten Süd- und Ostafrika, 
sowie mit einer Art, webbianus Brulle, Teneriffa. 


3. Lampidinae. 


Gattung: Jamides Hbn. 


Hübner 1822, Verz. p. 71. 
Typus: bochus Cr., fixiert durch Scudder 1875, Proc, Amer. Acad Art. 
Sci. Boston II, p. 199, 


bochus Cr. 
Gattung: Nacaduba Moore. 


Moore 1881, Lep. Ceylon I. p. 88. 
Typus: afrata Horsfl, (= prominens Moore). 


nora Feld. (bezw. ssp. ardates Moore), pandava Horstfl. 


103 


4. Glaucopsychinae. 


Die Glaucopsychinae scheinen, wie auch Lorkovic (24) an- 
nimmt, entwicklungsgeschichtlich eine sehr alte Gruppe zu sein. 
Angaben in dieser Hinsicht werden zwar immer mehr oder 
weniger hypothetisch bleiben, aber hier liegen doch mehrere 
Merkmale vor, welche diese Vermutung berechtigt erscheinen 
lassen. Bezüglich des 5 Genitalapparates scheinen die Glau- 
copsychinae Beziehungen zu den Catochrysopinae, Lampidinae 
und Lycaenopsinae zu haben. Ferner stellte Petersen bei arionL. 
primitiv larvenförmig gesonderte Hoden fest. (Biol. Zentralbl. 27. 
1907) und schließt daraus auf ein hohes Alter der Art. Das 
häufige Auftreten von ÖOcellarbinden auf der Oberseite der 
Flügel dürfte wohl auch als primitives Merkmal zu werten sein. 


Gattung: Zizula Chapm. 

Chapman 1910, Trans, Ent, Soc. Lond. p. 483. 

Typus: gaika Trin, 

gaika Trim. 

Diese und die folgende Gattung, welche in der Hauptsache 
äthiopische und indoaustralische Arten enthalten, erreichen nur 
je mit einer Art paläarktisches Gebiet. Toxopeus (30) stellt diese 
und die folgenden beiden Gattungen, ebenso die Gattungen Chi- 
lades Moore und Freyeria Courv. zu den Everini. Ich halte dies 
schon wegen des Baues des 5 Kopulationsapparates für einen 
Mißgriff. Abbildungen vom 5 Genital der lysimon Hbn. siehe 
Taf. I. Abb. 1, von oiis F. Abb. 3, gaika Trim. Abb. 2. Die Ab- 
bildung 1 Taf. V. Jahrg. 26 (1936) dieser Mitteilungen zeigt das 
co Genital von maha opalina Pou;j. 


Gattung: Zizina Chapm. 
Chapman 1910, Trans, Ent. Soc. Lond. pag. 482, 
Typus: labradus Godt. 
otis F. 
| Gattung: Zizeeria Chapm. 
Chapman 1910. Trans. Ent. Soc. Lond. p, 482, 
. Typus: karsandra Moore, 
Iysimon Hbn., maha Koll. 
Die von mir |. c. p. 57 aufgeführte opalina Pouj. ist ledig- 
lich eine Form von maha Koll. Nicht untersuchen konnte ich 
sylvia Nakahara, welche wohl ebenfalls nur eine maha-Form ist. 


104 


Gattung: Turanana Beth.-Bak. 

Bethune-Baker 1916, Ann. Mag. Nat, Hist. (8) 17 p. 379. 

Typus: cylis Christ. 

cytis Christ, panagaea H.-Sch., panaegides Stgr., grumi 
Forst., anisophthalma Koll. 

Der zuerst von Bethune-Baker aufgestellte Gattungsname 
Turania (1914, Ent. Rec. 26) ist praeoccupiert und wurde des- 
halb von ihm in Turanana geändert. 

Chapman (1910, Trans. Ent. Soc. Lond.) stellte panagaea 
H.-Sch. in die Gattung Acticera Chapm., zusammen mit ludica 
Trim., stellata Trim. und atrigsemmata Btlr. Letztere ist die Gat- 
tungstype. Wie ja schon aus dem Habitus zu ersehen, gehört 
aber panagaea H.-Sch. unter allen Umständen in nächste Nähe 
von cytis Christ. und deren Verwandten, steht also richtig in 
der Gattung Turanana Beth.-Bak. Ueber cyfis Christ., panae- 
gides Stgr. und grumi Forst. siehe diese Mitteilungen 27 (1937) 
p. 58. Siehe auch die Abbildungen Taf. III, welche den 5% Kopu- 


lationsapparat der fünf Turanana-Arten zeigen. 


Gattung: Palaeophilotes nov. gen. 

triphysina Stgr. 

Diese wenig bekannte zentralasiatische Art steht sowohl 
‚nach dem Habitus, wie auch nach dem Bau des 9 Genitals 
völlig isoliert, sodaß ich mich gezwungen sehe, eine Gattung 
Palaeophilotes zu errichten. Palaeophilotes triphysina Stgr. scheint 
ebenso wie Praephilotes anthracias Christ. eine sehr primitive, 
altertümliche Art zu sein, was ja wohl schon daraus hervor- 
geht, daß bei keiner der beiden Arten blaue Färbung oder 


Androkonien ausgebildet sind. 


Gattung: Praephilotes nov. gen. 
anihracias Christ. 


Für die Art anthracias Christ. muß ebenfalls eine eigene. 
Gattung errichtet werden, da sich diese Art, welche noch 
wesentlich primitiver und altertümlicher zu sein scheint, wie ° 
die vorhergehende, in keine der bestehenden Gattungen ein- 
reihen läßt. Der 5 Kopulationsapparat (Taf. I. Abb. 5) zeigt 
zwar, insbesondere in der Form der Valven, Anklänge an Phi- 
lotes abencerragus Pier., im Habitus ist anthracias Christ. aber 
derart von den Arten der Gattung Philotes verschieden, daß 
eine Stellung in diese Gattung nicht gerechtfertigt scheint. Der 


105 


viel gestrecktere Flügelschnitt und die gänzlich verschiedene 
Anlage und Ausbildung der Uhnterseitenzeichnung erfordern 
vielmehr die Errichtung einer neuen Gattung Praephilotes mit 
der Gattungstype und einzigen Art anthracias Christ. 


Gattung: Philotes Scudd. 

Scudder 1876, Bull. Buff. Soc. Nat. Sci. III. p. 116. 

Typus: sonorensis Feld. 

vicrama Moore, abencerragus Pier., baion Bergstr., bavius Ev. 

Die typische Art der Gattung Philotes Scudd., sonorensis 
Feld., ist sowohl im Habitus, wie im / Genital etwas von den 
vier paläarktischen Arten verschieden, aber nicht genug um die 
Aufstellung einer neuen Gattung für letztere zu rechtiertigen. 
Gute Abbildungen des 5 Kopulationsapparates der ersten drei 
Arten sind bei Hemming (19) zu finden. Die mir unbekannt 
gebliebene panope Ev. scheint in diese Gattung zu gehören und 
ist möglicherweise eine Form von vicrama Moore. 


Gattung: Scolitantides Hbn. 
Hübner 1822, Verz. p. 68. 
Typus: orion Pall., fixiert durch Tutt 1906, Ent. Rec. 18 p. 131. 


orion Pall. 


Die Art orion Pall. zeigt im Habitus starke Anklänge an 
die Arten der Untergattung Shijimia Mats. Das 5 Genital, 
insonderheit der Bau der Valven zeigt aber doch noch so eigenen 
Charakter, daß ich eine Einreihung in die Gattung Glaucopsyche 
Scudd. nicht für gerechtfertigt halte. Scolitantides orion Pall. 
dürfte ebenfalls zu den alten, primitiven, isoliert stehenden 
Arten zu rechnen sein. Bezeichnenderweise fehlen dieser Art 
Androkonien, während die Arten der Gattungen Philotes Scudd. 
und Glaucopsyche Scudd. sämtliche solche besitzen. 


Gattung: Glaucopsyche Scudd. 

Scudder 1872, Syst. Rev. p. 33. 

In der Gattung Glaucopsyche fasse ich eine Reihe von 
Untergattungen zusammen, welche im Großen und Ganzen im 
Bau des 5 Kopulationsapparates sehr einheitlich sind, im Habi- 
tus allerdings gewisse Unterschiede aufweisen. 


Untergattung: Shijimia Mats. 
Matsumura 1919, Thous. Ins. Addit. III. pp. (30), 654. 
Typus: moorei Leech. 


106 4 


moorei Leech, /anty Obth., divina Fixs. 


Hemming (21) stellt /anty Obth. und divina Fixs. in die 
Gattung Scolitantides Hbn. Aus dem Bau des 5 Kopulations- 
apparates ist jedoch ersichtlich, daß beide Arten moorei Leech, 
der Type der Untergattung Shijimia Mats. wesentlich näher 
stehen wie orion Pall.e Die bisher immer als gute Art aufge- 
führte barine Leech ist lediglich die japanische Form der divina 
Fixs, (Hemming |. c.) 


Untergattung: Glaucopsyche s. str. 

Typus: /iygdamus Doubl. 

melanops Bsdw., paphos Chapm., charybdis Stgr., astraea 
Frr., alexis Poda (= cyllarus Rott.), lycormas Bilr. 

Hemming (22) stellt eine Gattung Apelles mit dem Typus 
melanops Bsdw. auf, zu welcher er auch astraea Frr. stellt. 
Wie aber Lorkovic (24) schon bemerkte und wie auch meine 
Untersuchungen ergaben, liegt kein zwingender Grund vor, 
melanops Bsdw. generisch von alexis Poda zu trennen. Die 
kleinen Unterschiede im Genital zwischen alexis Poda und 
melanops Bsdw. reichen, zumai bei der bestehenden großen 
habituellen Aehnlichkeit, in keiner Weise hin, die Errichtung 
einer neuen Gattung oder auch nur Untergattung zu rechtterti- 
gen. Die Art argali Elw., welche mir unbekannt ist, dürfte 
auch in diese Untergattung zu stellen sein, laetifica Püng. ist 
meines Erachtens nur eine ausgeprägte Lokalform von alexis 
Poda. — Ob melanops Bsdw., paphos Chapm. und charybdis 
Stgr. drei getrennte Arten sind, oder etwa, was mir fast wahr- 
scheinlicher scheint, drei getrennte geographische Rassen einer 
Art, deren Verbreitung zu vergleichen wäre etwa mit der 
von pylaon Fisch. W., dies festzustellen bleibt zukünftigen 
Forschungen vorbehalten. Die „Art” fascista Trti. ist wohl 
ebenfalls zu dieser Gruppe zu rechnen und nur eine Form der 
melanops Bsdw. Zu /ycormas Btlr. wird wohl happensis Mats. 
zu stellen sein. 


Untergattung: Maculinea van Eecke. 


van Eecke 1915, Zool. Med. 1. p. 28. 
Typus: alcon Schiff, fixiert durch Graves 1928, Ent. Rec. XL. p. 10. 


arcas Rott., alcon Schiff., euphemus Hbn., arion L., arioni- 


des Stgr. 


107 


Die „Art“ hozanensis Mats. ist allem Anschein nach eine 
euphemus-Hbn.-Form. 


Untergattung: Phengaris Doh. 
Doherty 1891, Journ. Asiat. Soc. Bengal. 60 (2) p. 36. 
Typus: afroguttata Obth. 
atroguttata Obth. 


Untergattung: Caerulea nov. subgen. 


coelestis Alph. (= coeli Obth.), coeligena Obth. 

Hemming (22) stellt beide Arten zu Maculinea van Eecke. 
Ich halte aber die Aufstellung einer neuen Untergattung Caeru- 
lea mit dem Typus coelestis Alph. für gerechtfertigt, da beide 
Arten ja schon im Habitus von Maculinea stark abweichen. Am 
J' Kopulationsapparat sind die Valven stark verkürzt, der Uncus 
niederer, die Uncushaken kürzer und stumpfer wie bei den 


Arten der vorhergehenden Untergattung. (Siehe Taf. II. Abb. 10.) 


Gattung: Jolana Beth.-Bak. 


Bethune-Baker 1914, Ent. Rec. XXIV. p. 162. 

Typus: iolas O. 

gigantea Gr. Grsch., iolas O. 

Abbildungen des 5 Kopulationsapparates der beiden Arten 
siehe bei Hemming (22). 


5. Lycaenopsinae. 


Die Gattung Lycaenopsis Feld. mit dem Typus haraldus F. 
ist nicht paläarktisch. Bezüglich Abbildungen des 5’ Kopulations- 
apparates der Lycaenopsinae verweise ich auf die Arbeit Chap- 
mans, Proc. Zool. Soc. Lond. 1909. 


Gattung: Artopoätes Chapm. 

Chapman 1909, Proc. Zool. Soc, Lond. p. 473. 

Typus: pryeri Murr. 

pryeri Murr. 

Die Gattung Artopoöetes Chapm. mit der einzigen Art pryeri 
Murr. ist eigentlich in keine Gruppe recht einzuordnen. Ich 
stelle sie hier zu den Lycaenopsinae, da pryeri Murr. habituell 
noch am ehesten Anklänge an Lycaenopsis Feld. und Celastrina 
Tutt zeigt. Sowohl Genital- wie Schuppenstruktur zeigen aber 
-eine Reihe von Merkmalen, welche nur den Theclinen zukom- 


108 


men, wie ja auch Toxopeus (29) bemerkt. Da ich bei meinen 
Untersuchungen seine Befunde nur völlig bestätigen konnte, 
führe ich seine Ausführungen hier im Wortlaut an: „Artopoetes 
pryeri gehört zu den sehr vereinzelt dastehenden Formen und 
ihre verwandtschaftlichen Beziehungen aufzufinden zu den 
schwierigsten Aufgaben der Systematik, denn man muß dafür 
die phyletische Entwicklung jedes Strukturunterteils nach- 
forschen. Die Art vereinigt eine ganze Menge primitiver Merk- 
male in sich und obwohl sie ein Lycaenen-Aeußeres besitzt, 
bietet die Struktur der Genitalien vieles, was nur den Theclinae 
(Strymoninae) eigentümlich ist. Die Furkastruktur, zwei behaarte 
emporstehende chitinöse Lappen, die an ihrer Basis nicht ver- 
wachsen sind, findet sich auch bei den Curefini, ebenso wie der 
mächtige Saccus, der jedoch bei allen Theclinae unverkümmert 
da ist. Die Deckschuppen der Artopoötes pryeri mit ihren weit 
auseinandergerückten Längsriegeln zwischen oberer und unterer 
Lamelle (wodurch sie an Riechschuppen gemahnen), sind durch- 
aus thecloid. Echte Androkonien scheinen nicht vorzukommen. 
Alles zusammengenommen. möchte ich sie neben Neolycaena zu 
den Theclinae setzen, aber mit größter Reserve.“ Ob die von 
Toxopeus vorgeschlagene Stellung bei Neolycaena zu vertreten 
ist, wage ich nicht zu entscheiden, da ich die Theclinae noch 
nicht genügend untersucht habe. Jedenfalls stellt Artopoetes 
pryeri Murr. von sänıtlichen mir bekannten Lycaenenarten viel- 
leicht die altertümlichste und primitivste dar. 


Gattung: Moorea Tox. 


Toxopeus 1927, Tijdschr. b. Entom10%.p2.253. 
Typus: vardhana Moore. 


vardhana Moore. 


Gattung: Celasirina Tutt. 
Tutt 1906, Ent. Rec. XVII. p. 131. 
Typus:. argiolus L. 
morsheadi Ev., oreas Leech, dilecta Moore, hersilia Leech, 
argiolus L., sugitanii Mats. 


6. Everinae. 


Merkwürdigerweise wurden die Arten dieser Gruppe von 
den meisten Autoren nicht richtig erkannt und. auf die ver- 
schiedensten Gattungen verteilt. Sie bilden indeß eine relativ 


109 


sehr einheitliche Gruppe, welche nicht nur durch den eigen- 
tümlichen, meines Wissens nur hier vorkommenden Bau des 
oJ Kopulationsapparates (siehe Abb. 4 Taf. V. Jahrgang 26, 1936, 
dieser Mitteilungen), sondern auch durch das Vfl.-Geäder gut 
charakterisiert ist. Bei sämtlichen Arten dieser Gruppe ist die 
Subceostalis des Vfl. mit der ersten Radialis auf eine kurze 
Strecke verbunden. Courvoisier (9) weist darauf hin, daß sebrus 
Bsdw., minimus Fueßl., prosecusa Ersch. und lorguinii H.-Sch. 
infolge ähnlichen Baues der Androkonien zu einer Gruppe zu 
vereinigen sind. Nicht zu vertreten ist aber die von Cour- 
voisier |. c. ausgesprochene Ansicht, minimus Fueßl. und lor- 
quiniü H.-Sch. seien wegen völliger Uebereinstimmung der Andro- 
konien artgleich. 
Gattung: Cupido Schrank. 
Schrank 1801, Fauna boica Il (1) pp. 153, 206. 


Untergattung: Bothrinia Chapm. 

Chapman 1909, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 473. 

Typus: chenelli Nic. 

nebulosa Leech. 

Die einzige paläarktische Art, nebulosa Leech, wurde bis- 
her meist wegen ihres Habitus zu den Lycaenopsinae gestellt. 
Aber schon Chapman (5) macht darauf aufmerksam, daß Flügel- 
geäder und 5 Genitalapparat dieser Art Everes-Typus auf- 
weisen. Toxopeus (29) geht sogar soweit, den Vorschlag zu 
machen, Bothrinia Chapm. gänzlich einzuziehen und die hieher 
gehörenden Arten zu Everes zu stellen. Ich halte es für das 
beste, Bothrinia Chapm. als Untergattung von Cupido Schrank 
aufzuführen. 

Untergattung: Cupido s. str. 

Typus: minimus Fueßl., fixiert durch Kirby 1870, Journ. Linn. Soc. Zool, 
X. p. 499, 

staudingeri Christ., alaina Stgr., prosecusa Ersch.,' gisela 
Püng., minimus Fueßl., carswelli Stempffer, lorguini H.-Sch., 
buddhista Alph., sebrus Bsdw. 

Zizera Moore (1881, Lep. Ceylon I. p. 78) mit dem Typus 
minimus Fueßl. ist Synonym zu Cupido Schrank. Die Auf- 
stellung einer Gattung Tiora Evans (1912, Journ. Bomb. Nat. 
‚Hist. Soc. p. 984) mit dem Typus sebrus Bsdw. erscheint durch 
nichts gerechtfertigt. — Die mir unbekannt gebliebenen Arten 
aricia Gr. Grsh. und draeseckei Schaw., deren Artberechtigung 


110 


zweifelhaft scheint, dürften beide zu Cupido Schrank zu stellen 
sein, duplex Alph. betrachte ich lediglich als Form von prose- 


cusa Ersch. 
Untergattung: Tongeia Tutt. 


Tutt 1908. Brit. Butterf!. III p. 41. 

Typus: fischeri Ev. 

fischeri Ev., pontanini Alph., filicaudis Pryer, ion Leech, 
zuthus Leech. 

Die mir unbekannten Arten davidi Pouj. und arcana Leech 
gehören wohl auch zu Tongeia Tutt. 


7. Polyommatinae. 


Gattung: Chilades Moore. 
Moore 1881, Lep. Ceylon I. p. 76. 
Typus: laius Cr. 
laius Cr., galba Led., phiala Gr. Grsh., eleusis Dem. 
Siehe die Abbildungen des 5 Genitalapparates von phiala 
Gr. Grsh. und galba Led. in diesen Mitteilungen, Jahrg. 26, 1936, 
Taf. V. Abb. 5 und 6. 


Gattung: Freyeria Courv. 
Lourvoisier 1920, Iris XXXIV. p. 234. 
Typus: trochylus Frr. 


trochylus Frr. 


Gattung: Po!yommatus Latr. 
Latreille 1804, Nouv. Dict. d’Hist. Nat. XXIV. p. 185, 200. 


Untergattung: Lycaeides Hbn. 

Hübner 1822, Verz. p. 69. 

Typus: argyrognomon Biresstr. 

argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meign.), melissa Edw., chri- 
stophi Stgr., agnata Stgr., idas L.(=argyrognomon auct. nec.Brgstr.), 
tancrei Graes., cleobis Brem. 

Scudder (1872, Syst. Rev. 33) fixierte diejenige Art als 
Typus, welche Hübner als arsus L. bezeichnete und in „Samml. 
europ. Schmetterl.“ Fig. 316—318 abbildete. Hübner faßte aber 
unter dem Namen argus L. die beiden, ja erst neuerdings als 
artverschieden erkannten Arten idas L. und argyrognomon Brgstr. 
zusammen, während er die echte argus L. als aegon bezeichnet. Da 
sich nun Hübner (l.c.p.50) ausdrücklich auf die erwähnten Abbildun- 
gen bezieht, diese aber die Art arsyrognomon Bresstr. darstellen, so 


ala 


hat letztere Art als Typus der Untergattung Lycaeides zu gelten. 
Rusticus Scudder (1875, Proc. Amer. Acad. Art. Sci. Boston (2) 
Il. p. 264) mit dem Typus argyrognomon Brgstr. ist Synonym zu 
Lycaeides Hbn. 

Untergattung: Plebejus Kluk. 

Kluk 1802. Zwierz. Hist. nat. pocz. gospod. 4. p. 89, 

Typus: argus L., fixiert durch Hemming 1933, Ent. 66, p. 224. 

argus L., eversmanni Stgr., lucifera Stgr., eurypilus Fır., 
pylaon Fisch. W., martini All., vogelii Obth., loewii Zell., fergana 
Stgr. 

Untergattung: Vaceinia Tutt. 

Tutt 1909, Ent. Rec. XXI. p. 108. 

Typus: optilete Knoch, 

sieversi Christ., haberhaueri Stgr., optilete Knoch., hyrcana 
Led., alcedo Christ., iris Stgr. 

Ich halte rutilans Stgr. lediglich für eine Form der iris Stgr. 
(Siehe diese Mitteilungen, Jahrg. 27, 1937, p. 60). Die mir nicht 
bekannte bellona Gr. Grsh. ist vielleicht auch zu Vaccinia Tutt 
zu stellen. 

Untergattung: Agriades Hbn. 

Hübner 1882, Verz. p. 67-68. 


Typus: glandon Prun. (= orbitulus Esp.), fixiert durch Scudder 1875, 
Proc. Amer. Acad. Art, Sci. Boston (2) Il, p. 105. 


Slandon Prun. (= orbitulus Esp.), ialoka Moore, amphirroe 
Obth., pyrenaica Bsdw. (= dardanus Frr.), pheretiades Ev. 

Latiorina Tutt (1909, Ent. Rec. XXI. p. 108) ist Synonym zu 
Agriades Hbn. Die Artberechtigung von aegagrus Christ. scheint 
mir zweifelhaft. Ich halte dieselbe für eine Form von pyrenaica 
Bsdw. Ebenso scheint mir züllichii Hemming (= nevadensis 
Züllich) keine gute Art zu sein, sondern wohl nur eine glandon- 
Form. Die mir unbekannte dis Gr. Grsh. gehört möglicherweise 
auch zu Agriades Hbn. in die Nähe von amphirroe Obth. 


Untergattung: Albulina Tutt. 

Tutt 1909, Ent. Rec. XXI. p. 108. 

Typus: orbitulus Prun. (= phereies Hbn.). 

orbitulus Prun. (— pheretes Hbn.), asiatica Elw., lamasem 
Obth., omphisa Moore, galathea Blanch., felicis Obth. 

Die Untergattung Albulina Tutt steht Agriades Hbn. so nahe, 
daß ihre Berechtigung zweifelhaft erscheint. Zwischen orbitulus 
Prun. und /amasem Obth. sind wohl noch janigena Riley und 
morsheadi Evans zu stellen. Da ich diese aber nicht kenne, 


112 


lasse ich die Frage offen, ob es sich um gute Arten oder viel- 
leicht doch nur um orbitulus- bezw. asiatica-Formen handelt. 
Die orbitulus-asiatica Gruppe birgt noch manche Rätsel, welche 
aber erst bei Vorliegen reichlicheren Materiales geklärt werden 
können. — Zu omphisa Moore ist chrysopis Gr. Grsh. als Lokal- 
form zu stellen, zu felicis Obth. younghusbandi Elw. 


Untergattung: Eumedonia nov. subgen. 


eumedon Esp. 


Die Art eumedon Esp. wurde von den meisten Autoren zu 
Aricia R. L. gerechnet. Zweifellos hat eumedon zu den Arten 
der Untergattung Aricia nähere Beziehungen wie zu irgend einer 
der anderen Polyommatus-Untergattungen. Die Arten der Unter- 
gattung Aricia!) und eumedon Esp. sind meines Wissens die 
einzigen Polyommatus-Arten, bei welchen die Raupe an Gera- 
nıum-Arten lebt. Trotz dieser Uebereinstimmung in der Bio- 
logie kann aber eumedon Esp. nicht zu Aricia gerechnet wer- 
den, da anatomisch doch beträchtliche Unterschiede bestehen. 
Wie Abb. 11 Taf. II. zeigt, weist der 5 Kopulationsapparat 
Beziehungen zu den verschiedensten Untergattungen auf. Die 
Gestalt der Valven erinnert an Aricia R. L., der Aedoeagus 
dagegen läuft nicht, wie für Aricia charakteristisch, spitz zu. 
‘ Uncus und Subunci weisen eher Beziehungen zu Cyaniris Dalm., 
aber auch zu Albulina Tutt auf. Ich halte eumedon Esp. für 
eine völlig isoliert stehende Art und schlage für sie die Schaf- 
fung einer eigenen Untergattung Eumedonia vor, mit Typus und 
einzigen Art eumedon Esp. Die in beiden Geschlechtern braune 
Färbung und das völlige Fehlen von Androkonien lassen eume- 
don Esp. als recht altertümliche Art erscheinen. Im Gegensatz 
hiezu steht allerdings die überraschend große Neigung dieser 
Art, ausgeprägte geographische Rassen und ökologische Formen 
(z. B. Höhenformen) zu bilden. Die als gute Art beschriebene 
osiris O.B. H.,, von welcher mir die Originalstücke vorlagen, 
halte ich für eine Subspecies von eumedon Esp. 


| Untergattung: Aricia R. L. 
R. L. 1817, Jena Allg. Litt. Zeit. I. Nr. 35, p. 280. 
Typus: medon Hfn., fixiert durch Tutt 1906, Ent. Rec. XVIII, p. 131. 
I) Pfeiffer beobachtete im Tacht i Suleiman-Gebiet, Nord-Iran, ein © 
von hyacinthus vandarbani Pfeiffer bei der Eiablage an einer Geranium-Art. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2 3 113 


psylorita Frr, medon Hin. (= agestis Schiff. —= astrarche 
Brsstr.), inhonora Jach., canariensis Blanch. (= cramera \Vrty. 
nec. Eschsch.), chinensis Murr., teberdina Shelj., ramburi Vrty. 
(= idas Rmbr.), donzelii Bsdw., hyacinthus H.-Sch., isaurica 
Stgr., anteros Frr. Die Untergattung Aricia R.L. wird von den 
englischen Autoren in die Nähe von Plebejus Kluk. und 
Lycaeides Hbn. gestellt. Gemeinsam ist allen drei Uhnter- 
gattungen der spitze, langgestreckte Aedoeagus. Der Uncus 
hingegen unterscheidet sich stark von dem der beiden genann- 
ten Untergattungen. Ich kann keinen Grund finden, weshalb 
die Untergattung Aricia R.L. zu den beiden erwähnten Unter- 
gattungen nähere Beziehungen haben soll und halte die Stellung 
zwischen Eumedonia und Cyaniris für richtiger. Die beiden 
Arten psylorita Frr. und anteros Frr. differieren im 5 Kopu- 
lationsapparat, insbesondere in der Gestalt des Uncus erheb- 
lich von den anderen Arten dieser Untergattung, anteros Frr. 
zeigt auch Besonderheiten bezüglich der Androkonien, trotzdem 
sehe ich keine bessere Möglichkeit, als sie zur Untergattung 
Aricia R. L. zu stellen, zu der sie beide eben doch die näch- 
sten Beziehungen aufweisen. Ueber die Artberechtigung von 
montensis Vrty. bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Sämt- 
liche Tiere, welche ich bis jetzt als zu dieser Art gehörend 
bekommen habe, waren entweder medon Hfn. oder canariensis 
Blanch. Die Zeichnungen der Subunci von montensis Vrty., 
welche Bayard (1) bringt, lassen keinen Unterschied gegenüber 
denen von medon Hin. erkennen. Ich vermute, daß montensis 
Vrty. lediglich eine medon-Form der Pyrenäenhalbinsel und 
Nordafrikas darstellt. — Die aus Chitral beschriebene florenciae 
Tytler soll der isaurica Stgr. nahestehen. Ich rechne deshalb 
diese mir nicht bekannte Art ebenfalls zu Aricia R.L. Die beiden 
Arten hyacinthus H.-Sch. und isaurica Stgr. dürften sich bei Vor- 
liegen größeren Materials als Formen einer Art erweisen. 3’ Ge- 
nital u. Androkonien sind absolut identisch. 


Untergattung: Cyaniris Dalm. 


Dalman 1816. Vetensk. Akad, Handl. XXXVI. p. 63. 
Typus: semiargus Rott. 


semiargus Rott., persephatta Alph. 
Cyaniris Dalman läßt sich ebenfalls schwer einordnen, zeigt 
aber noch am ehesten Beziehungen zu Eumedonia Forst. — Die 


114 


von Grum Grshimailo aus dem Alai beschriebene afra!) dürfte 
nichts anderes sein wie persephatta Alph., die rätselhafte pontica 
Courv. eine aberrative semiargus Rott. — Nomiades Hbn. (1822, 
Verz. p. 67. Typus: semiargus Rott., fixiert durch Scudder 1875, 
Proc. Amer. Acad. Art. Sci. Boston (2) Il. p. 228) ist synonym 
zu Cyaniris Dalm. 


Untergattung: Polyommatus s. str. 

Typus: iearus Rott. 

devanica Moore, sarta Alph., hunza Gr. Grsh., stoliczkana 
Feld., venus Stgr., eroides Friv., eros O., aedon Christ., stempfferi 
W, Brandt (ined.), candalus H.-Sch., icarus Rott. 

Die Systematik dieser Untergattung scheint noch reichlich 
unklar. Eine sichere Abgrenzung der einzelnen Arten ist sowohl 
infolge der überaus großen Variationsbreiten, als auch beson- 
ders infolge der Lückenhaftigkeit unserer Kenntnisse bis jetzt 
noch nicht immer möglich. Betreff Artberechtigung von hunza 
Gr. Grsh. siehe diese Mitteilungen, Jahrg. 27. 1937. p. 62, everesti 
Riley ist Rasse von stoliczkana Feld. — Für icarus Rott., als 
Gattungstypus und stoliczkana Feld. errichtete Evans die Gat- 
tung Bryna (1912, Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. XXI. p. 984), 
welche als Synonym zu Polyommatus Latr. zu treten hat. 


Untergattung: Lysandra Hemm. 

Hemming 1933, Entom. 66. p. 277. 

Typus: eoridon Poda. 

inersites Cant., amandus Schn., ellisoni Pfeiffer, corona Vrty., 
diana Miller, coelestina Ev., hylas Esp., nivescens Kef., dagmara 
Gr. Grsh., superba Stgr., pulchra Shelj., escheri Hbn., coridon 
Poda, albicans H.-Sch., corydonius H.-Sch., bellargus Rott., cyane 
Ev., elvira Ev., miris Stgr. 

Für diese Untergattung schlug Hemming (1929, Ann. Mag. 
Nat. Hist. (10) 3, p. 243) den Namen Uranops vor, welcher aber 
wegen Homonymie fallen mußte. — Die von manchen Autoren 
als gute Art betrachtete atlantica Elw. ist lediglich eine Form 
von nivescens Kef. 


!) Die kurzen Angaben Bollows in „Seitz“, Suppl. I. p. 290 stimmen in 
keiner Weise mit der Urbeschreibung überein. Von einem „leicht bläulichen 
Anflug“ auf der Oberseite ist dort z. B. nichts erwähnt. 


= 115 


Untergattung: Agrodiaetus Scudd. 

Scudder 1375, Proc. Amer. Acad. Art. Sci. Boston. (2) II. p. 106, 

Typus: damon Schiff. 

damon Schiff.. iphidamon Stgr., iphigenia H.-Sch,, carmon 
H.-Sch., damone Ev., cyanea Stgr., actis H.-Sch., iphigenides 
Stgr., actinides Stgr., phyllides Stgr., phyllis Christ., posthumus 
Christ., pfeifferi W. Brandt (ined)., hopfferi H.-Sch., poseidon Led., 
dama Stgr., erschoffi Led., glaucias Led., myrrha H.-Sch., dolus 
Hbn., antidolus Rbl., admetus Esp., ardschira W. Brandt (ined.), 
ripertii Frr., mithridates Stgr. 

Die Untergattung Agrodiaetus Scudder weist gegenüber 
Lysandra Hemm. nur unbedeutende Unterschiede im 5 Kopu- 
lationsapparat auf, sodaß ihre Berechtigung fraglich erscheint. 
Habituelle Verschiedenheiten gegenüber Lysandra Hemm. lassen 
aber eine engere Zusammenfassung dieser recht einheitlichen 
- Gruppe doch geboten erscheinen. Ueber die Abgrenzung der 
einzelnen Arten herrscht bisher noch große Unklarheit. Mangels 
genügenden Materials ist vorläufig eine Klärung auch noch nicht 
so rasch zu erwarten, insbesondere in der damone-Gruppe. — 
Die als gute Art beschriebene morgani Le Cert ist die iranische 
Form von antidolus Rbl., menalcas Frr. ist als Form zu dolus 
Hbn. zu stellen. Die mir unbekannte Art peilei Beth.-Bak. stelle 
ich nach der Beschreibung ebenfalls in diese Untergattung. — 
Die von Tutt (1909, Ent. Rec. XXI. p. 108) aufgestellte Gattung 
Hirsutina deckt sich mit der Gattung Agrodiaetus Hbn., ist also 
synonym. 

Untersattung: Meleageria Sag. 

Sagarra 1925, Bullt. Inst. Cat. Hist. Nat. (2) v. (9) p. 271. 

Typus: meleager Esp. 

meleager Esp. 

Die marcida Led. mit der Form parameleager Vrty. ist wohl 
lediglich eine Rasse von meleager Esp. 


Die wenigen, meist fraglichen Arten, welche in dieser 
Arbeit nicht aufgeführt sind, sind mir nicht bekannt und ist 
auch aus der Literatur über ihre Stellung im System nichts zu 
ersehen. 


116 


1 


2. Bethune-Baker G. T, 


.„ Bayard A. 


. Bollow Chr. 


‚ Chapman T. A. 


‚ Courvoisier L. G. 


10. 


11 


12. 


13 


14, 


15) 


16. 


. Van Eecke R. 


‚ Forster W, 


Literatur. 


Paris 1936. Livre jubilaire de M. E. L. Bouvier 
„Caracteres specifiques de l’armure genitale des Ari- 
cia du groupe medon." 


London 1914. Ent. Rec. XXVI. 


„Synonymic Notes on the Ruralidae.” 


London 1917. Trans. Ent. Soc, Lond. 
„A revision of the genus Tarucus.” 


Stuttgart 1930, 
Bearbeitung der Lycaenini in „Seitz“ Suppl. 1, 


London 1909. Proc. Zool. Soc. Lond. 
„A review of the Lepidopterous Genus Lycaenopsis 
Feld. (Cyaniris auct. nec Dalm.)* 


London 1910. Ent. Rec. XXI. 
„On the generic characters of the ancillary appen- 
dages of the Lycaenids." , 


London 1910. Trans. Ent. Soc. Lond. 
„On Zizeeria (Chapman) Zizera (Moore) group of 
the Lycaenid butterflies.“ 


Dresden 1914. Iris 28. 
„Zur Synonymie der Gattung Lycaena.“ 


Basel 1916. Verh, naturf. Gesellschaft. 27. 
„Ueber Männchenschuppen bei Lycaeniden." 


Dresden 1920, Iris 34. 
„Zur Synonymie der Lycaeniden.“ 


Leiden 1915. Zool. Medeled. 1. 
„Bijdrage tot de kennis der Nederlandsche Lycaena- 
Soorten.” 


Haag 1918, Tijdschr. f. Entom. 61. 
„Geschichtlich-anatomische Untersuchung von den 
Genitalorganen der Lepidopteren.” 


München 1936. Mitt. Münchn. Ent, Ges, 26. 
„Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini.” 


München 1937, Mitt. Münchn. Ent. Ges, 27. 
„Liste der von H. u. E, Kotzsch im Hindukusch 
erbeuteten Lycaeniden.” 


München 1937. Mitt. Münchn. Ent. Ges. 27, 
„Lycaena (Aricia) canariensis Blach.” 


Stuttgart 1938. Entom. Rundschau 55. 
„Die Lycaena pylaon-Gruppe." 


119 


af; Fruhstorfer H. 


18, Heikertinger F. 


19. Hemming F. 


20. 


Zule 


22, 


23: 


24, Lorkovic Z, 


25, Pfeiffer E. 


26, Seitz A. 


27. Staudinger O. u. 
Rebel H, 


28. Stempffer H. 


29. Toxopeus L. 1, 


30. 


118 


Berlin 1916. Arch. f. Naturgesch. 82, 
„Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis auf 
Grund morphologischer Vergleiche der Klammer- 
organe.“ 

Stuttgart 1935. Entom, Rundschau 52. 

„Die Gattungsnamen der holarktischen Tagfalter.“ 
London 1929. Entomologist 26. 

„Revision of the baton-group of the genus Turanana 
Beth,-Bak., with an account of an unrecognized 
species, Turanana vicrama Moore * 

London 1920. Ann. Mag. Nat. Hist. 10 (3). 
„Notes on the Generic Names of the Holarctic 
Lycaenidae.* 

London 1931. Ann. Mag. Nat. Hist. 10 (8). 

„On two little-known Species of the Genus Scoli- 
tantides Hbn.“ 


London 1931. Trans. Ent. Soc. Lond. 79. 
„Revision of the genus Jolana, Bethune-Baker.“ 


London 1934. 
„[he Generic names of the British Rhopalocera 
with a check list of the species.” 


Belgrad 1930/31. Actis Societatis Entomologica 
Jugoslavicae 5/6. 

„Die Bedeutung der Form des Genitalapparates für 
die Systematik der Lycaenini.“ (Kroatisch.) 


München 1937 u. 1938. Mitt. Münchn. Ent. Ges. 
27 u. 28, : 
„Notizen üver persische Lycaeniden.“ 


Stuttgart 1909. 
Bearbeitung der Lycaenini im „Seitz“ I, Paläark- 
tische Rhopaloceren. 


Berlin 1910. 
„Katalog der Lepidopteren des paläarktischen Fau- 
nengebietes.“ 


Paris 1936. Livre jubilaire de M. E. L. Bouvier. 
„Note sur la syst&matique de Lycaena eleusis." 

Haag 1927 u. 1928. Tijdschrift v. Entom. 70u. 71. 
„Eine Revision der javanischen, zu Lycaenopsis 


Felder und verwandten Genera gehörigen Arten.“ 


Haag 1929. Tijdschr. v. Entom. 72, 
„De Riodinidae en Lycaenidae van het eiland Java." 


Die südlichen Bestandteile 
der Schmetterlingsiauna des Tiroler Inntals 
Von Ludwig Osthelder, München-Pasing. 


Die Schmetterlingsfauna des Tiroler Inntals wie Tirols über- 
haupt hat schon eine Reihe ausgezeichneter Bearbeiter gefunden. 
Die vorliegende Arbeit kann dem an bemerkenswerten Arten 
nicht viel neues hinzufügen. Ihr Zweck soll vielmehr der sein, 
die Lokalfauna des Tiroler Inntals, das nach der Wiederverei- 
nigung Oesterreichs mit dem deutschen Mutterlande zweifellos 
zu den zoogeographisch interessantesten Gebieten des Reiches 
gehört, in ihren südlichen Bestandteilen zu betrachten. Gleich- 
zeitig möge damit den im nachstehenden Schriftenverzeichnis 
aufgeführten Tiroler Lokalfaunisten ein Denkmal gesetzt sein. 

Dem aufmerksamen Beobachter, der sich etwa von Mün- 
chen kommend Innsbruck nähert, können die auffallenden Ver- 
änderungen im Florenbilde nicht entgehen, die ihm ziemlich un- 
vermittelt entgegentreten. Während das ganze Unterinntal auf- 
wärts bis gegen Innsbruck hin als Waldbaum die das Wald- 
bild in Südbayern bestimmende Fichte herrscht, öffnet sich vor 
Innsbruck mit einem Schlag der Blick auf weite Föhrenwälder, 
die bis über Landeck hinaus und auch teilweise in den un- 
teren Teilen der Seitentäler, die Talflanken bedecken. Es 
ist das gleiche Waldbild, wie wir es aus‘ den warmen 
Lagen unseres Rhein- und Donautales oder vom Nürnberger 
und märkischen Sand, aber auch aus vielen der großen 
südlichen Alpentäler kennen. Betritt der Reisende, der von 
München über Kufstein herkommt, dieses Gebiet erst unmittel- 
bar bei Innsbruck, so bietet die von München über Mittenwald 
dahinführende Bahn schon vorher Gelegenheit solche Föhren- 
gebiete zu beobachten. Sie bedecken schon das Loisachtal 
unterhalb Garmisch-Partenkirchen und das Isartal von der Pupp- 
Iınser Au bei Wolfratshausen an aufwärts bis über Mittenwald 


119 


und Scharnitz hinauf, wohin diese Florenelemente vom Inntal her 
über den Achensee udd Seefeld-Scharnitz ins Isargebiet sowie über 
den Fernpaß zur Loisach (und auch zum Lech) vorgedrungen sind. 

Es ist dies das Gebiet der zentralalpinen Föhrenregion oder 
Erika-Föhrenheide — so genannt wegen der sie ständig beglei- 
tenden Erica carnea —, von der nachgewiesen ist, daß sie in 
der spätglazialen Wärmezeit, die bis etwa 8000 v. Ch. dauerte, 
und der sich anschließenden etwa zwei Jahrtausende umfassenden 
ansteigenden Wärmezeit aus den Südalpen teils über den Bren- 
ner, teils über den Reschenpaß hierher einwanderte. Als cha- 
rakteristische Begleitpflanzen dieser Florenregion gelten auch 
u. a. der Sanddorn (Hippopha@ rhamnoides), der weite Flächen 
des Inntals bedeckt, und — mehr in höheren Lagen — der 
Säbenstrauch (Juniperus sabina). Als Relikte der gleichen Wärme- 
zeit finden sich im sogenannten Innsbrucker Föhndelta die 
Hopfenbuche und die Mannaesche. Ein anderer Zweig dieser 
Föhrenregion wanderte das Donautal aufwärts über den Unter- 
lauf ihrer südlichen Seitenflüsse in Südbayern ein und reicht 
in der Gegend von München südwärts bis ins Gebiet der Gar- 
chinger Heide, das von dem nördlichsten Ausläufer jenes von 
Süden kommenden Zweiges in der Pupplinger Au nur durch 
einen schmalen Gürtel getrennt ist. 

Diese floristischen und wie später zu betrachten faunisti- 
schen Besonderheiten des Tiroler oberen und mittleren Inntals 
konnten sich nur auf einer klimatisch günstigen Grundlage aus- 
bilden. Durch eine Betrachtung wird dies ohne weiteres klar. 

Als ein großes, von Westen nach Osten streichendes Längs- 
tal zeigt das Tal ähnlich wie die übrigen Längstäler der Ost- 
alpen kontinentalere Verhältnisse als das nördliche Alpenvorland 
und die nach Westen offenen Täler der Nordalpen, sowohl was 
die Temperatur — als die Niederschlagsverhältnisse anlangt. 
Der Unterschied zwischen Januar- und Julimittel (nachfolgend 
als „Spannung“ bezeichnet) beträgt beispielsweise in München- 
Bogenhausen 19,1°, in Innsbruck 20,4°, in dem in einem nach 
Westen offenen Tal gelegenen Bludenz 18,1; die entsprechenden 
jährlichen Niederschlagshöhen betragen 910, 853 und 1127 mm. 
Immerhin ist im Inntal der kontinentale Charakter der Tem- 
peratur noch weniger hervortretend als etwa im Saalachtal 
(Saalfelden 22,80 Spannung) oder gar im Drautal (Klagenfurt 
24,20 Spannung). Im einzelnen gliedert sich das Tiroler Inntal 
klimatisch in 4 Abschnitte: 


120 


1. Das kurze Quertal beim Austritt des Inns aus den Alpen. 

Kufstein zeigt noch ziemlich gleiche Verhältnisse wie das 
Alpenvorland: Jahresdurchschnitt 7,6%; Spannung 19,3; Nieder- 
schlagshöhe 1200 mm. 

2. Die Strecke von der Talverengung unterhalb Wörgl bis etwa 
zur Mündung desZillertals. Hier staut sich die abfließende Kaltluft, 
dementsprechend finden sich hier im Inntal die tiefsten Tempera- 
turen, was auch phaenologisch besonders im Frühling hervortritt. 

Kirchbichl (490 m): Jahresdurchschnitt 7,1%; Spannung 19,9°: 
Niederschlagshöhe 1052 mm. 

3. Das „Föhndreieck“') mit dem Zentrum um Innsbruck. 

Jahresdurchschn. Spannung Niederschlagshöhe 


Rotholz (539 m): 7,43 19,99 1051 mm 
Hall (530 m): 7,8 20,5 800 mm 
Innsbruck (582 m): 8,3 20,4 853 mm 
Völs (585m, am Nordhang): 7,4° 19,2 


Die klimatische Begünstigung der Strecke Hall-Innsbruck 
tritt phaenologisch im Frühjahr sehr deutlich in Erscheinung, der 
Maisbau ist hier allgemein. 

4.Das Oberinntalbis an die Schweizer Grenze: Abgeschlossen- 
heit gegen Winde aus N und W infolge der sehr hoch und un- 
vermittelt ansteigenden Gebirgsstöcke, weniger der Föhn!) be- 
dingen hier ein für die Höhenlage (Landeck-Imst 800m) unge- 
wöhnlich mildes und trockenes Klima. Trockener oft sandiger 
Boden begünstigt das Mikroklima. Körnermaisbau bis 1050 m, 
Mais ist fast das einzige Getreide. Reicher Anbau von Edel- 
obst, vor kurzem auch noch von Wein (gegenüber Zams noch 1910). 

Jahresdurchschn. Spannung Niederschlagshöhe 


Zams(775m, Schattenseite) 7,4° 18,99 — 
Landeck (813m): 19 19,5° 727 mm 
Ried (879 m): 7.0 18,5 590 mm 


Das Oberinntal ähnelt in seinen klimatischen Verhältnissen 
dem südlich des Zentralkammes der Alpen etwa °ı, bis 1 Breiten- 
grad südlicher und noch eingeschlossener gelegenen Vintschgau. 

Kertsch (793 m): Jahresdurchschnitt 9,0°; Spannung 19,6°; 
Niederschlagshöhe 543 mm. 


!) Die Ansichten über die Ausdehnung dieses „Föhndreiecks” und den 
Einfluss des Föhns auf das Oberinntal gehen offenbar auseinander. Während 
vorstehende Ausführungen auf den Angaben Knörzers beruhen, nimmt Hell- 
weger „nach eigenen Beobachtungen“ die Grundlinie des von ihm so genannten 
„Sirocodeltas“ von Prutz bis Schwaz an und bemerkt, daß sie gewöhnlich durch 
Imst und Schwaz abgegrenzt werde (vgl. die unten erstangeführte Arbeit S. 12). 


121 


Es ist begreiflich, daß diese klimatischen Verhältnisse, 
die auf das Florenbild so tiefgreifenden Einfluß haben, im 
Zusammenhang mit überaus günstigen, kurzen und niedrigen 
Verbindungsmöglichkeiten mit den Südalpen auch auf die 
Zusammensetzung der Schmetterlingsfauna tiefgreifend ein- 
wirkten. Das Tiroler Inntal bis etwa Innsbruck abwärts ein- 
schließlich einiger seiner südlichen Seitentäler, vor allem des 
Oetztals, enthält denn auch wärmeliebende und ausgesprochen 
südliche Arten und Formen in einem Umfang, wie sie wohl 
kein nördlich des Zentralkammes der Alpen gelegenes Tal, höch- 
stens vielleicht noch das Rheintal oberhalb des Bodensees auf- 
weisen kann. Diese Bestandteile der Fauna des Tales sind 
im wesentlichen bekannt, seit es ein modernes faunistisches 
Schrifttum gibt. Schon Hinterwaldner und vor allem Josef 
Weiler kannten die meisten dieser Arten und Michael Hellwe- 
ger hat ihre Kenntnis vervollständigt. Ueber die Seitentäler 
haben in neuerer Zeit Dr. Moritz Kitt für das Oetztal und Sieg- 
mund Hein für das Gebiet um Imst höchst wertvolle Beiträge 
geliefert. Diese Arbeiten ermöglichen es, daß wir uns ein ge- 
naues Bild der geographischen Verbreitung der einzelnen Arten 
innerhalb unseres Gebietes machen, die wieder Rückschlüsse 
auf ihre vermutliche Herkunft, auf den Weg gestatten, den 
diese Arten bei der Besiedelung ihrer jetzigen Wohnräume im 
Inntal eingeschlagen haben. Diese Besiedelung kann nur von 
Süden her erfolgt sein. 


Zunächst möchte, ohne auf unbedingte Vollständigkeit An- 
spruch erheben zu können, eine allgemeine Uebersicht der hier 
in Betracht kommenden Arten und Formen gegeben werden. 


Als südliche Arten und Formen, die unser Gebiet bewoh- 
nen, kommen in Betracht: Erebia ceto Hb., Chrysophanus gor- 
dius Sulz., Lycaena meleager ssp. alpiumclara Ver.'), Endrosa 
aurita Esp., Coscinia cribraria ssp. punctigera Frr. mit f. candida Cr., 
Rebelia nudella O., Zygaena ephialtes in den Formen aihaman- 
thae Esp. und medusa Pall.,’) Euxoa signifera F., Rhyacia mu- 
siva Hb. und multifida Led., Harmodia magnolii B. und tephro- 


!) Um diese Form handelt es sich zweifellos, da Kitt ausdrücklich test- 
stellt, daß die 2 2 sämtlich der Form Stevenii Tr. angehören. 

2) Auch die von Hellweger von Fließ erwähnte Z. meliloti ab, Stentzii Frr. 
dürfte wohl zu der in den südtiroler Alpentälern heimischen ssp. teriolensis 
Spr gehören. 


122 


leuca B., Sideridis scirpi ssp. montium B., Sidemia Standfussi 
Wisk., Omia cymbalariae Hb., Zanclognatha tarsicristalis H. S., 
Acidalia decorata Schiff., Nothopteryx sabinata Hb., Horisme 
callisraphata H.S., Eupithoecia Schiefereri Boh., semigraphata B. 
und gemellata H. S., Tephronia sepiaria Huin., Gnophos variegata 
Dup., Phlyctaenodes virescalis Gn., Pyrausta manualis Hb.') 
Cnephasia derivana Lah.”), Procalantica eximiella Rbl.’) Auch 
der wiederholte Fund von Callimorpha dominula var. bithynica 
Stgr. durch Kitt und Schawerda bei Oetz dürfte hierher zu 
ziehen sein. 

Sehr stattlich ist daneben die Reihe jener wärmeliebenden 
Arten vertreten, die zwar nicht als ausgesprochen südlich an- 
zusprechen sind, die aber, soweit sie sich überhaupt in den 
nordwärts angrenzenden Gebieten finden, erst im warmen baye- 
rischen Donautal und dem sie begleitenden Jurazug auftreten 
oder auch ganz ausnamsweise an klimatisch begünstigten Punkten 
Südbayerns gefunden wurden. Hierher gehören: Limenitis ca- 
milla Schiff., Melitaea didyma O. überwiegend in der Form 
alpina Stgr., Epinephele lycaon Rott., Lycaena damon f. ultrama- 
rina Schaw., Pelosia muscerda Hufn., Lithosia griseola Hb. und 
unita Hb., Aperona helix Sieb., Euxoa forcipula Schiff., Rhyacia 
vestigialis Rott. und multangula Hb., Polia aliena Hb., Epia irre- 
gularis Hufn., Orbona fragariae Esp., Crymodes platinea Tr. 
wnd /urva Hb., Oligia literosa Hw., Phytometra V-argenteum 
Esp. und deaurata Esp., Zanclognatha tarsiplumalis Hb., Thalera 
fimbrialis Sc., Acidalia umbelaria Hb. und marginepunctata Göze, 
Ptychopoda pallidata Schiff., contiguaria Hb , laevigata Sc., trige- 
minata Hw., rusticata Schiff., dilutaria Hb. und deversaria H.S., Cida- 
ria frustata Tr. und achromaria Lah., Horisme vitalbata Schift., Eupi- 
thoecia inturbata Hb. und insigniata Hb., Gnophos furvata F., 
Crambus luteellus Schiff. und mytilellus Hb., Nyctegretis achatı- 
nella Hb., Brephia compositella Tr., Cryptoblabes bistriga Hw., 
Pyrausta repandalis Schiff. 

Besonders bemerkenswert und beachtlich für die Beant- 
wortung der Frage, auf welchem Wege diese Arten in unser 

:) Von Dr. Eder in Anzahl im Kaisergebirge bei Kufstein gefunden, wo 
Vertreter der hier erwähnten südlichen und wärmeliebenden Arten sonst im 


allgemeinen fehlen. 


1 Vom Verfasser 1 frisches g’ 5. VIL. 1925 bei Landeck gefunden (Filipjev 
et.). 


%; Von dieser in den Ostalpen bisher nur aus dem Ortlergebiet bekannten 
Art fand Huber-Sulzemoos 1 © am 5. VII. 1925 bei Hochgallmig über Landeck. 


123 


Gebiet gekommen sind, ist aber ferner die Tatsache, daß eine 
$anze Anzahl derselben teils auf das Gebiet des oberen Inn- 
tals unter Ausschluß der Gegend um Innsbruck und weiter 
flußabwärts, teils auch auf einzelne der von Süden in den Inn 
mündenden Quertäler, vor allem auf das Oetztal, beschränkt 
sind. 

Nur im oberen Inntal (z. T. auch im Oetztal) unter Aus- 
schluß der Gegend um Innsbruck kommen nach den bisherigen 
Feststellungen vor: Chrysophanus gordius, Lycaena meleager — 
alpiumclara, Harmodia tephroleuca, Eupithoecia insigniata, Cnepha- 
sia derivana, Procalantica eximiella.') 


Auf die von Süden in den Inn mündenden Quertäler, ins- 
besondere das Oetztal, sind beschränkt: Die erwähnten Formen 
von Zygaena ephialtes, Euxoa signifera, Olisia literosa, Phyto- 
metra V-argenteum, Zanclognatha tarsicristalis, Acidalia decorata, 
Ptychopoda contiguaria?), Nothopteryx sabinata, Horisme calligra- 
phata, Eupithoecia inturbata, Gnophos variegata.’) 


Bei Beantwortung der Frage, auf welche Weise diese auf- 
fallend große Zahl südlicher und wärmeliebender Arten und 
Formen den Weg in unser Gebiet gefunden hat und hier dauernd 
heimisch geworden ist, möchte ich zunächst unbedingt die hin 
und wieder vertretene Auffassung ablehnen, die den starken, 
oft von Süden her wehenden Föhnwinden eine ausschlaggebende 
Bedeutung dafür beimessen will, nicht minder gar die Meinung, 
die eine Einschleppung durch menschliche Einwirkung (Eisenbahn- 
züge, Pflanzentransporte usw.) in weiterem Umfang annimmt. 
Solche Umstände mögen für gelegentliche Einzelfunde südlicher 


!) Die von Hein in seiner angeführten Arbeit für Imst angegebene 
Amphipyra tetra F. lasse ich hier außer Betracht, da es sich nach freund- 
licher Mitteilung von Herrn Oberst Hein, dem ich auch die Einsicht in die 
ersterwähnte Arbeit Hellwegers verdanke, um ein einziges tot aufgefundenes 
defektes Stück handelte, das nicht mehr vorhanden ist. Sollte die Richtig- 
keit der Angabe noch bestätigt werden, so wäre es ein weiterer Beitrag für 
das Vorkommen südlicher Arten im oberen Inntal, 

2) Vom Verfasser auch im Pitztal gefunden. 

®) Die nördlich des Zentralkamms bisher ausschließlich im obersten Ötz- 
tal in der Form wockearia Stgr. gefundene alpine Art Dasydia tenebraria 
lasse ich hier außer Betracht, da sie nicht zu den südlichen Arten in dem 
hier angenommenen Sinne gehört. Das Vorkommen dieser sonst auf die Ortler- 
gruppe beschränkten Form im Ötztal bildet aber zweifellos einen weiteren 
interessanten Beitrag für seinen engen Zusammenhang mit den südlich davon 
liegenden Gebieten. 


124 


Arten, die sicher nicht im Gebiet bodenständig sind und zum 
Teil als ausgesprochene Wandertiere bekannt sind, wie etwa 
von Argynnis pandora, Lampides telicanus, einzelner der großen 
südlichen und tropischen Sphingiden, Utetheisa pulchella und 
Phytometra ni eine Rolle spielen. Für die Ansiedelung der 
vorstehend aufgeführten Arten, deren Bodenständigkeit bei vielen 
derselben durch zahlreiche Funde an verschiedenen Orten, 
auch in den einzelnen Entwicklungsstadien, nachgewiesen ist, 
ebenso auch für die Ansiedelung von Arten, von denen bisher 
nur Einzelfunde vorliegen, die aber durch das gleichzeitige Vor- 
kommen ihrer spezifischen Futterpflanze als bodenständig er- 
wiesen sein dürften, wie Phytomeira V-argentum und Horisme 
callisraphata, müssen aber solche Einflüsse bestimmt ausschei- 
den. Dem günstigen Einfluß des Föhns auf das Klima kann 
höchstens eine Bedeutung dafür beigemessen werden, daß sich 
diese Arten bis heute h’er halten konnten. Zur Frage ihrer 
Ansiedelung im Gebiet selbst kann dagegen nur angenommen 
werden, daß sie eben in jener Zeitepoche in ganz langsamer 
Wanderung erfolste, zu der die Besiedelung unseres Gebietes 
mit der heute noch herrschenden zentralalpinen Föhrenflora 
stattfand, also vor schätzungsweise 8—10000 Jahren, und daß 
es ihnen dank der ihnen zusagenden klimatischen Bedingungen 
möglich war, sich hier bis heute zu erhalten. 

Dabei möchte auch noch zu der Frage Stellung genommen 
werden, auf welchen Wegen jene Einwanderung erfolgt sein mag. 
Hellweger mißt in seiner erstangeführten Arbeit (S. 10-11) hier 
offenbar dem Brennerpaß eine überragende Bedeutung bei, wäh- 
rend er eine solche für den Reschenpaß anscheinend mehr ab- 
lehnt (S. 10). Meiner Ansicht nach kommen für diese Einwan- 
derung vor allem vier große Paßwege in Betracht, unter denen 
ich dem Brennerpaß faßt die geringste Bedeutung beimessen 
möchte. Als diese vier Wege betrachte ich den Reschenpaß 
(1510 m), die vom Passeier- und Schnalsertal über den Ötztaler 
Zentralkamm führenden Paßübergänge, nämlich das Apere Ver- 
walljoch (2953 m) und das Hochjoch (2885 m) und endlich den 
Brennerpaß (1370 m). Man wird einwenden, daß es unmöglich 
sei, daß auch über die beiden erwähnten hohen Pässe, deren 
einer heute vergletschert ist, eine solche Einwanderung möglich 
gewesen sei. Wir sind aber geneigt, bei der Betrachtung der 
heutigen Zusammensetzung der Flora und Fauna, wenn wir uns 
nach den möglichen Wegen der Einwanderung fragen, allzusehr 


125 


von dem gegenwärtigen Zustand auszugehen, ohne zu beachten, 
daß die klimatischen Verhältnisse in jenen früheren Zeitepochen, 
in denen solche Einwanderungen stattgefunden haben müssen, 
ganz andere waren. Wir wissen heute durch die Forschungen, 
die im letzten Jahrzehnt besonders auch durch Münchener Samm- 
ler in den vorderasiatischen Hochgebirgen erfolgt sind, daß dort 
vom Tal bis zu Höhen über 3000 m die Zusammensetzung der 
Schmetterlingsfauna im wesentlichen die gleiche ist. Ähnliche 
klimatische Verhältnisse, wie wir sie heute dort finden, mögen 
aber in unseren Alpen zur spätglazialen und vor allem zur kul- 
minierenden Wärmezeit geherrscht haben. Bei einem solchen 
Klima konnten die beiden erwähnten, verhältnismäßig breiten 
Paßübergänge von rund 2900 m für das Vordringen südlicher 
Arten nach Norden wohl kein Hindernis bilden. 

Im einzelnen möchte noch folgendes bemerkt werden: 

Der Vintschgau bildet eine kürzere Zugangsstraße vom Süden 
zum Norden als der Brenner. Vom Reschenpaß, der unvermittelt 
über der Sohle des Inntals liegt, zieht ebenso unvermittelt ein 
breites, grünes Paßtal nach Süden, das sich verhältnismäßig 
rasch in tiefere Lagen senkt. Dazu kommt, daß der Vintschgau 
in weit höherem Maße als das Eisaktal ein alpines Binnenland 
mit trockenem Binnenklima ist, neben dem warmen Trocken- 
gebiet des Wallis zweifellos das größte und ausgesprochenste 
Trockengebiet im ganzen Zuge der Südalpen vom Genfer See 
bis Steiermark, und daß er auch aus diesem Grunde dem Vor- 
dringen südlicher Arten besonders günstig sein mußte. Die 
Schneegrenze liegt hier ungleich höher als am Nord- und Süd- 
rande der Alpen, an seiner Nordseite gibt es die höchsten 
unvergletscherten Alpengipfel und er beherbergt in dem kleinen 
Dörfchen Rojen (1968 m) auch die höchstgelegene geschlossene 
Dorfsiedelung der Ostalpen, die das in diesem Zusammenhang 
oft genannte Gurgl im obersten Ötztal noch um 40 m an Höhen- 
lage übertrifft. Als ein Beweis für die besondere Bedeutung, 
die dem Vintschgau bei der Einwanderung von Schmetterlings- 
arten nach dem oberen Inntal zukam, dürfte besonders auch 
-der Umstand zu betrachten sein, daß eine Anzahl derselben 
auch heute nur in jenem oberen Teile des Inntals siedelt, der den 
Reschenpaß zur Einfallspforte hat. Nicht minder ist in diesem 
Zusammenhang bedeutungsvoll, daß sich ein starker Einschlag 
dieser südlicher Arten auch im Inntal von der Einmündung des 
Reschenpasses aufwärts findet, wie die erhebliche Zahl solcher 


126 


für das Gebiet von Tarasp im Unterengadin festgestellter Arten 
beweist, mögen diese nun über den Reschenpaß innaufwärts 
oder seitlich vom Vintschgau über den zweifellos gleichfalls 
eine günstige Einfallspforte bildenden breiten Ofenpaß einge- 
wandert sein. -Auf Einzelheiten kann hier nicht eingegangen 
werden, man vergleiche hierüber die Angaben bei Hellweger 
und in Vorbrodts Schweizer Schmetterlingsfauna. 


Die schon erwähnte inselartige Beschränkung einiger süd- 
licher Arten und Formen auf das Ötztal und zwar nicht nur 
auf dessen untere Lagen — so hat z. B. Chrysophanus gordius 
nach den Angaben Kitts seine stärkste Verbreitung dort zwischen 
1100 und 1200 m — dürfte nur durch unmittelbare Zuwanderung 
über die beiden das Ötztal südlich begrenzenden Pässe, nämlich 
über das Apere Verwalljoch und das Hochjoch, erklärbar sein, 
zumal es sich bei manchen dieser Arten, vor allem bei den 
Geometriden, um recht wenig flugkräftige Tiere handelt. Auch 
die faunistischeVerwandtschaft mit dem Schnalsertal— Phytometra 
V-argenteum — spricht dafür. 


Betrachten wir dem gegenüber den Einfluss des Brenner- 
passes auf diese Einwanderung aus dem Süden, so fällt auf, daß 
eine Reihe einschlägiger Arten, die im oberen Teile des Inntals 
und im Ötztal verbreitet sind, in der wohl am besten durch- 
forschten Umgebung Innsbrucks bisher nicht gefunden wurden. 
Dies ist erklärlich, wenn man bedenkt, daß die Brennerfurche 
von den vier angeführten Wegen in der Verbindung von Süden. 
nach Norden weitaus am längsten ist und auch durch ihre viel- 
fach engen, auf lange Strecken schluchtartigen Wege dem Vor- 
dringen südlicher Zuwanderer größere Hindernisse in den Weg 
legen mußte als jene drei anderen Verbindungen. Dabei dürfte 
auch in Betracht zu ziehen sein, daß man sich die Verbreitung 
dieser Arten nach Norden, besonders der hier auch in Betracht 
kommenden Arctiiden und Geometriden mit ihrem geringen 
Flugvermögen, nicht als eine rasche und sprunghafte, sondern 
als ein ganz langsames, etappenweises Vordringen vorstellen 
muß, das sich naturgemäß auf dem kürzesten, die geringsten 
topographischen Hindernisse bietenden Wege am leichtesten 
vollziehen konnte. 


Zusammenfassend möchte festgestellt werden, daß die Ein- 
wanderung südlicher Arten nur Formen in das Gebiet des oberen 
und mittleren Tiroler Inntals in stärkerem Maße über den 


127 


Reschenpaß, in geringerem über den Brenner, in das Gebiet 
des Ötztals aber über das Apere Verwalljoch und das Hochjoch 
erfolgte. 


Quellenverzeichnis. 


1867. Hinterwaldner Joh. Max: Beitrag zur Lepidopterenfauna Tirols. Ztschr. 
d. Ferdinandeums Innsbruck, 3. Folge, Heft 13 S. 211—254. 

1877. Weiler Josef: Verzeichnis der Schmetterlinge von Innsbruck und dessen 
Umgebung mit Berücksichtigung der nordtirolischen Lepidopteren 
überhaupt. Programm der Oberrealschule Innsbruck S. 1- 37. 

1880/81. Heller Camill! Die alpinen Lepidopteren Tirols. Ber. d. naturw.- 
mediz. Ver. Innsbruck, Jg. 11 S. 60—162. 

1908: Hellweger Michael: Über die Zusammensetzung und den vermutlichen 
Ursprung der tirolischen Schmetterlingsfauna. 33. Jsb. d. fürst- 
bischöfl, Privat-Gymnasiums am Seminarium Vincentinum in Brixen 
a.E. S. 1-52. 

1911: Hein Siegmund: Beitrag zur Kenntnis der Macrolepidopteren-Fauna 
Nordtirols. Jsb. d. Wiener Ent. Ver. 

1912, 1932: Kitt Moritz: Über die Lepidopterenfauna des Ötztales. Verh. d. 
zool.-bot. Ges. Wien, 1912 S. 330—416, 1932 S. 82, 

1914: Hellweger Michael: Die Großschmetterlinge Nordtirols. Brixen a.E. 

1933: Schawerda Carl: Zu Dr. Moritz Kitts Aufsatz „Über die Lepidopteren- 
fauna des Ötztales“. Mitt. Münchn. Ent. Ges. Jg. 23 S. 33. 

1937: Gams Helmut: Aus der Geschichte der Alpenwälder. Zschr. d. Deutsch. 
u. Österr. Alpenvereins Bd. 68 S. 157. 

Klebelsberg R. von: Südtiroler Landschaften. Vintschgau. AaO0.S. 197. 
Die meteorologischen Angaben verdanke ich im ‚wesentlichen unserem 
Mitsliede Studienprofessor Albert Knörzer, 


128 


Beitrag 


zur Kenntnis der Gattung Bledius (Col. Staph.). 
Von C, Koch, München. 
(Schluß) 


Im Folgenden gebe ich eine genaue Beschreibung des bava- 
ricus, den ich bis auf weiteres als Rasse des rastellus auffasse: 

Kopf, Halsschild, Abdomen, letzteres bis auf das bräun- 
liche Analsegment und den schmalen aufgehellten Hinterrand 
des 6. und 7. Segmentes schwarz, Flügeldecken pechfarben, 
gegen die Seiten und den Hinterrand zu sich allmählich auf- 
hellend, der umgeschlagene Teil der Flügeldecken hell rotbraun, 
die echten Epipleuren wieder dunkel. Selten sind die ganzen 
Flügeldecken hell rötlichbraun. Beine, Basis der Fühler und 
teilweise auch die Mundwerkzeuge bräunlich gelb, der übrige 
Teil der Fühler zur Spitze stark verdunkelt, seltener nur wenig 
dunkler als die Basis. 

Kopf stark quer, kräftig chagriniert, daher nur wenig glän- 
zend, fein seidig schimmernd, zwischen der Mikroskulptur nur 
an den Seiten dichter, ziemlich fein punktiert. Am Scheitel be- 
findet sich eine unregelmäßige feine Querfurche, die fast nur 
angedeutet ist und in der Mitte ein seichtes Scheitelgrübchen 
trägt. Der Clypeus ist sehr dicht chagriniert, von der Stirne 
durch eine feine, glatte Linie geschieden, vorne gewölbt, die 
Vorderecken selbst tragen ein feines körnchenartiges, beim 
Männchen zähnchenartig abstehendes Tuberkelchen. Augen sehr 
groß, stark gewölbt, aus groben Korneal-Facetten zusammen- 
gesetzt. Die Fühlerhöcker nach hinten länglich ausgezogen. 

Halsschild ziemlich stark quer, fast um ein Drittel breiter 
als lang, vorne kaum, in der Mitte etwas breiter als der Kopf, 
viel schmäler als die Flügeldecken, mit kaum vorgezogenen 
Vorderecken, auf der vorderen Hälfte fast parallelen, nach hin- 
ten schwach erweiterten Seiten, dadurch etwas hinter der Mitte 
am breitesten erscheinend. Auf der hinteren Hälfte des Hals- 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVLI. (1938) H. 2 4 129 


schildes sind die Seiten meist stark herzförmig zur Basis ein- 
gezogen, auf diese Weise kräftig ausgedrückte, rechtwinkelige, 
scharfe Hinterecken bildend.. Doch kommen Fälle vor, in wel- 
chen die rechtwinkeligen Hinterecken des Halsschildes sehr 
kurz sind, so daß der Halsschild rückwärts weniger herzförmig 
erscheint. Endlich gibt es auch Individuen, bei denen die recht- 
winkeligen Hinterecken vollständig geschwunden sind, die Seiten 
auf der hinteren Hälfte zur Basis bloß abgeschrägt erscheinen 
und mit letzterer einen einfachen stumpfen Winkel bilden, ohne 
Andeutung von kurz halsartig abgesetzten Hinterecken (var. ob- 
tusicollis). Der Halsschild ist sehr tief und dicht mikrochagriniert, 
daher nur wenig, fein seidig glänzend, dazwischen flach aber 
ziemlich grob zerstreut punktiert, in der Mitte mit tief einge- 
grabener, von der Basis ausgehender, vor dem Vorderrand 
aber erloschener Mittelfurche. Auf der Oberseite ist der Hals- 
schild spärlich aber ziemlich lang, gelb, quergelagert behaart. 


Flügeldecken sehr groß, fast um ein Drittel breiter und 
nicht ganz um die Hälfte länger als der Halsschild, etwas we- 
niger grob aber beträchtlich tiefer als dieser, äußerst dicht punk- 
tiert, die Zwischenräume deutlich kleiner als die Punktdurch- 
messer. Die Schultern sind kräftig entwickelt, die Seiten nahezu 
parallel, der Hinterrand jeder Flügeldecke leicht abgerundet. Die 
Flügeldecken sind auf ihrer Oberseite ziemlich dicht, kurz, gelb 
behaart, die Härchen von der Seite gesehen, geneigt abstehend. 

Abdomen glänzend, an den Seiten wenig dicht aber rauh 
punktiert, das 6. Segment nur mit einigen fein eingestochenen 
Punkten, an seinem Hinterrand mit weißem Hautsaum. 

Fühler gestreckt, zur Spitze kräftig verdickt, zur Basis 
stark verengt, mit kurzem, schwach keulig verdicktem 2. Glied, 
das 3. und 4. Glied sehr klein, schmäler als das 2. oder das 
5. Glied, das 5. Glied quadratisch, das 6. Glied quer, sehr klein, 
kürzer als das 5., vom 7. Glied an sind die Fühler stark quer, 
eine Keule bildend. Länge: 3—3,75 mm. 


Bledius (Bledioides) terebrans Schiödte 
Horion, Nachtrag Fauna germanica, 1935. 160. 


Bisher nur aus dem nordwestlichen Teil Europas bekannt, 
kenne ich auch Stücke aus Jaroslau (Polen, leg. Jakovlev) und. 


aus Schweden (Vitaby, leg. Sjöberg). 


130 


Bledius (Bledioides?) jadarensis Hell. 


Helliesen, Stavanger Museum Aarshefte, XXIII. 1912. n. 3. 
pag. 4 — Helliesen, Stavanger Museum Aarshefte, XXV. 1914. 80. 

Im Coleopt. Catalogus Junk, Vol. VI. 1933/34 wird auf 
Seite 1117 ein Bl. jadarensis Hell. angeführt, der meines Wis- 
sens nie beschrieben wurde. Der Autor gibt nur an, daß es 
sich um eine Art handle, die er früher für pallipes Gr. gehalten 
habe, welche von diesem aber spezifisch verschieden sei. Es 
handelt sich um eine „in litteris" — Bezeichnung und hat die- 
ser Name aus den Katalogen gestrichen zu werden. Im Fol- 
genden gebe ich zur Orientierung in freier Uebersetzung (die 
Originale sind in norwegischer Sprache abgefaßt) die oben 
zitierten Stellen wieder: 

„Auf den Sandfeldern von Jaeder lebt in der Nähe 
des Meeres ein Bledius, der dort sehr zahlreich vorkommt. 
Früher wurde er mit Pallipes in Zusammenhang gebracht; 
da er jedoch in verschiedenen Teilen davon abweicht, 
jedenfalls gegenüber den von mir im Orient und sonstigem 
Auslande vorgefundenen Pallipes-Exemplaren sich deutlich 
unterscheidet, — so habe ich dieses Tier von der Wasser- 
kante als eigene Art ausgesondert, die allerdings Pallipes 
sehr nahe steht. Eine Art-Beschreibung folgt später nach.“ 

„Kommt in großen Mengen vor auf den Sandfeldern 
von Jaeder in der Nähe der Meeres-Küste. Früher habe 
ich dieses Tier in den Jahresheften von 1891 des Museums 
von Stavanger als Pallipes Grav. angeführt; aber spätere 
Untersuchungen erwiesen diesen Küstenbewohner als be- 
sondere Art." 


Bledius (Bledioides) longulus Er. 


Benick, Entomol. Blätt. XXIIL 1937. 74. 


Als südlichstes Verbreitungsgebiet des longulus wurde bis- 
her Dalmatien aufgefaßt. Mir liegt ein Exemplar dieser Art 
auch aus Bosnien (Sarajevo, leg. Apfelbeck) vor. 


Bledius (Bledioides) strictus Fauv. 


Fauvel, Faune g.-rh. III. 1872. 211 nota; Bernhauer, Pubbl. 
Museo Pietro Rossi I. 1936. 238. 


Bisher nur aus der Schweiz (loc. cl.), Piemont und Tirol 
gemeldet, wurde diese für Deutschland neue Art von Herrn 


En 131 


F. Stöcklein an mehreren Stellen Bayerns (Salzachauen bei 
Haiming, Innauen bei Hartkirchen) zahlreich aufgefunden. Die 
Art ist sehr leicht kenntlich an der dichten Püunktierung des 
Halsschildes, den kurzen, grob und sehr dicht punktierten Flügel- 
decken und besondes eigenartig durch die dunkel- bis rotbraunen 
Extremitäten. 

Mehrere Exemplare aus Haiming besitzen rot- bis hell- 
braune Flügeldecken in Verbindung mit hellen rotselben Beinen 
und Fühlern, eine Aberration, die bereits Fauvel (loc. cit.) 
kannte und mit Recht auf unreife Exemplare bezog. 


Bledius (Bledioides) opacus var. subsinuatus Muls. Rey. 


Mulsant et Rey, Hist. Nat. Col&opt. France, Brevipennes, 
Oxyporiens, Oxyteliens, 1879, 160. a 


„Quelques exemplaires, ä taille un peu plus forte pr&esentent 
les cot&s du prothorax faiblement subsinugs en arriere avec les 
angles posterieürs formant une dent tres obtuse .. .“ 


Diese Variation des opacus, die überall, aber selten, ver- 
mischt mit der Stammform lebt, wurde nochmals von J. Ger- 
hardt in der Deutsch. Ent. Zeit. 1899. 218 als v. sinuaticollis 
beschrieben. Die Bezeichnung subsinuatus Muls. Rey hat daher 
für diese, dem denticollis ähnliche Variation die Priorität. 


Bledius (Bledioides) Apfelbecki spec. nov. 
Krapina, Kroatien, leg. Dr. Hensch (coll. Apfelbeck), 


Die neue Art, von der mir 8 übereinstimmende Exemplare 
vorliegen, gehört in die weitere Verwandtschaft des Bl. fracti- 
cornis Payk., das heißt zu jener Artengruppe, deren Halsschild- 
hinterecken stumpf oder abgerundet sind und bei denen der 
Halsschild auf der Mittellinie deutlich gefurcht und seitlich der 
Mittellinie stark und dicht punktiert ist. Auffallend durch die 
stark kontrastierende Färbung des Körpers und der Extremitäten 
(der Körper ist zum Großteil dunkel, alle Extremitäten, die Coxen 
inbegriffen, bernsteingelb), unterscheidet sich die neue Art vom 
fracticornis Payk. durch die bedeutend kleinere und schmälere 
Gestalt (2,75—3,25 mm gegen 3,5—5 mm bei fracticornis), durch 
den glänzenden Kopf, durch längliche Fühlerhöcker und durch 
die hellgelbroten Vordercoxen, vom elongatus Mannh. durch 
die nicht rot gemakelten Flügeldecken, vom femoralis Gylih. 


132 


durch die hellen, ganz bernsteingelben Fühler, anders gebildete 
Auszeichnung auf den Endsterniten des Männchens und durch 
die noch kleinere und schmälere Gestalt und von procerulus Er. 
endlich durch die viel kleinere und schmälere Gestalt, glänzen- 
den Kopf und durch die dunklen Flügeldecken, die sowohl län- 
ger als auch etwas breiter als der Halsschild sind. 


Schwarz, die Flügeldecken selten pechbraun, die umge- 
schlagenen Seiten, die Epipleuren und oft auch der Hinterrand 
rotbraun, die Basis der Segmente häufig rötlich, Extremitäten, 
die Vorderhüften inbegriffen, bernsteingelb. 


Kopf quer gewölbt, in der Mitte fast glatt, an den Seiten 
punktiert, vorne abgeflacht, die Vorderecken mit je einem grö- 
beren Borstenpunkt. Augen groß, kräftig vorgewölbt. Die Fühler- 
höcker sind länglich und reichen nach hinten fast bis zur Mitte 
der Augen. 


Halsschild ungefähr so breit wie lang, grob und zerstreut 
punktiert, zwischen der Punktierung glänzend, auf der glatten 
Mittellinie mit fein eingegrabener Furche, welche weder den 
Vorder- noch den Hinterrand erreicht. Der Halsschild ist breiter 
als der Kopf, viel schmäler als die Flügeldecken, besitzt in der 
vorderen Hälfte gerade, etwas nach hinten erweiterte Seiten, 
die auf der hinteren Hälfte kräftig zur Basis eingezogen sind; 
mit der Basis selbst schließen die Seiten einen stumpfen Win- 
kel ein. 
| Flügeldecken deutlich breiter, ungefähr um ein Viertel län- 
ger als der Halsschild, ebenso stark, aber viel dichter als die- 
ser punktiert, die Zwischenräume deutlich kleiner als die Punkt- 
durchmesser. Schultern normal entwickelt, die Seiten nach 
hinten kaum erweitert, der Hinterrand zur Naht schwach ab- 
geschrägt, die ganzen Flügeldecken dicht und greis behaart. 
Abdomen glänzend, sehr spärlich, an den Seiten etwas dichter 
und sehr fein punktiert, das 6. Segment nur mit einigen, borsten- 
tragenden Pünktchen, am Hinterrand mit weißem Hautsaum. 
Fühler kurz, zur Basis nur wenig verdickt, das 3. Glied fast 
um die Hälfte kürzer als das 2., das 4.-—6. Glied knopfförmig, 
die folgenden Glieder zur Spitze immer breiter werdend, die 
beiden vorletzten deutlich quer. Länge 2,75—3,25 mm. 


133 


Bledius (Bledioides) secessus Bondr. 


Bondroit, Ann. Soc. Ent. Belg. LVI. 1912. 68 — (laevipennis 
Apfb. in litt.). 


Mir liegen von dieser bisher verschollenen bezw. verkann- 
ten Art 5 Exemplare von folgenden Lokalitäten vor: Italien 
(Emilia, leg. B. v. Bodemeyer — loc. class.), Kroatien (Agram, coll. 
Apfelbeck —=laevipennis Apfb. in litt) und Niederbayern (Vils- 
hofen und Gelbersdort, coll. Stöcklein). Die bayrischen Exemp- 
lare waren irrtümlich als BI. procerulus Er. bestimmt, mit wel- 
cher Art sie jedoch nichts zu tun haben. 

Bl. secessus wurde von Bondroit aus Emilien beschrieben 
und vollkommen richtig in die nächste Verwandtschaft des pyre- 
näischen Bl. obsoletus Fauv. gestellt, der wiederum in die Baudii 
— pygmaeus - agricultor - Gruppe gehört. 

Die Art ist ausgezeichnet charakterisiert durch die roten 
bis gelblichroten, kurzen, den Halsschild an Länge nicht über- 
ragenden, etwas breiter als langen, zerstreut und feinpunktier- 
ten Flügeldecken, die meist etwas schmäler als der Halsschild 
sind, durch den stark queren, in der Mitte tief gefurchten, 
dicht punktierten Halsschild und durch das an der Basis ein- 
geschnürte, nach hinten kräftig erweiterte Abdomen. 

Die Kürze der Flügeldecken in Verbindung mit dem queren 
Halsschild, der meist breiter als die Flügeldecken ist, sowie die 
ähnliche Färbung sind die Ursache, daß diese Art scheinbar oft 
mit procerulus verwechselt wurde, von dem sie sich aber sofort 
durch die zerstreut und fein eingestochen punktierten Flügel- 
decken, den queren Halsschild, besonders aber durch den vorne 
abgeflachten, unbewehrten Cliypeus (der bei procerulus auch 
vorne gewölbt ist und in den beiden Vorderecken je ein zahn- 
artiges Höckerchen trägt) unterscheiden läßt. 

Vom ähnlichen pusillus Er. (sensu Benick), mit dem der 
secessus nahe verwandt sein dürfte, auffallend verschieden durch 
die viel größere, um die Hälfte längere und breitere Gestalt, 
tief eingegrabene Mittelfurche des Halsschildes, viel breiteren 
Kopf und besonders durch die Form und Skuiptur des Hals- 
schildes. Beim pusillus ist der Halsschild deutlich schmäler als 
die Flügeldecken, grob und tief mikrochagriniert, dadurch matt, 
sehr oberflächlich punktiert, ohne oder nur mit sehr feiner 
Mittelfurche, zur Basis kurz herzförmig eingeschnürt, dadurch 
sehr fein ausgeprägte, aber deutlich rechtwinkelige Hinterecken 


134 


bildend, nur wenig breiter als lang. Beim secessus ist der Hals- 
schild meist breiter als die Flügeldecken, kräftig quer, ober- 
flächlich mikrochagriniert, dadurch glänzend, sehr grob und tief 
punktiert, mit immer tief eingegrabener, breiter Mittelfurche, 
mit zur Basis nur einfach abgeschrägt verengten Seiten, wodurch 
die Hinterecken stumpfwinkelig sind. 

In der Literatur wird die Art, die scheinbar weit verbreitet 
ist, außer der Originalbeschreibung nur noch bei Porta!) er- 
wähnt, der ihr jedoch irrtümlich ihren Platz unter jenen Arten 
anweist, deren Halsschild in der Mittellinie glatt oder nur sehr 
schwach gefurcht ist und vorspringende rechte oder fast rechte 
Hinterwinkel besitzt. In Uebereinstimmung mit den mir vor- 
liegenden Stücken aber heißt es bei Bondroit vollkommen richtig: 


»-... les angles sont tres obtus ou nuls .....* und spricht der 
Autor von einem gefurchten Halsschild, durch welchen Charakter 
(... le pronotum nettement sillonne ....) er seine Art vom 


nahe verwandten obsolefus Fauv. trennt. 

In Folgendem gebe ich eine kurze Neubeschreibung dieser 
so charakteristischen, bisher -verkannten Art. 

Kopfschwarz, die Fühlerhöcker rötlich, Halsschild pechfarben, 
die Ränder häufig rötlich aufgehellt, Flügeldecken gelbrot, ent- 
lang der Naht leicht angedunkelt, Abdomen dunkel- bis rötlich- 
braun, Mundwerkzeuge, Beine und Fühler rotgelb, die Fühler 
zur Spitze etwas dunkler. 

Kopf quer, vorne glänzend, nur sehr oberflächlich mikro- 
chagriniert, fast unpunktiert, am Scheitel und gegen die Schläfen 
zu relativ grob und dicht punktiert. Clypeus von der Stirne 
durch eine feine Querfurche abgesetzt, der Vorderrand ver- 
lacht, in den Vorderecken mit einem gröberen Borstenpunkt. 
Augen relativ klein und einfach gewölbt. 

Halsschild kräftig gewölbt, quer, fast um die Hälfte breiter 
als lang, breiter als der Kopf samt den Augen, mit tief einge- 
$grabener Mittelfurche, seitlich derselben sehr grob und dicht 
punktiert, die Seiten sind auf den vorderen zwei Dritteln gerade 
und fast parallel, im letzten Drittel fast winkelig zur Basis ab- 
seschrägt, die Hinterecken daher stumpfwinkelis. 

Flügeldecken sehr klein, an ihrem Hinterrand immer deut- 
lich etwas breiter als lang, knapp so breit, meist aber etwas 
schmäler als der Halsschild, nicht oder nur sehr wenig länger 


1) Fauna Col. Italica II. 1926. 47, 


135 


als dieser. Sie sind sehr zerstreut und fein, viel feiner als der 
Halsschild punktiert, relativ dicht gelb behaart. 

Abdomen an der Basis eingeschnürt, nach hinten kräftig 
erweitert, sehr zerstreut und fein punktiert, spärlich aber zottig 
behaart. Sechstes Segment mit weißem Hautsaum. 

Fühler wenig gestreckt, zur Spitze kräftig verdickt, nur 
das vierte Glied noch merkbar länger als breit, die folgenden 
quadratisch bis stark quer. 

Beine einfach. Länge: 3—3,50 mm. 


Bledius (Bledioides) occidentalis Bondr. 


Bondroit, Ann. Soc. Ent. Belg. LI. 1907. 245. — Horion, 
Nachtrag Fauna germ. 1935. 162. 

Die Art, die bisher nur aus Holland, Belgien und Deck 
lenburg bekannt war, kenne ich auch aus Niederbayern, (Pfarr- 
kirchen, Ziegelei Benk, coll. Stöcklein), aus Bosnien (Sara- 
jevo, coll. Apfelbeck) und Kroatien (Agram, coll. Apfelbeck). 

Occidentalis steht dem cribricollis Heer sehr nahe, unter- 
scheidet sich aber von ihm vollkommen konstant und spezifisch 
durch die kurzen, dem crassicollis ähnlichen, schmäleren Fügel- 
decken, kleinere und schmälere Gestalt, die kürzeren Zähn- 
chen des sechsten Sternites beim Männchen und besonders 
durch die vom zweiten Glied an mehr oder minder deutlich, 
immer aber gebräunten Fühler. Durch letzteren Charakter 
übrigens auch leicht vom crassicollis Boisd., dissimilis Er., und 
orientalis Roub. zu trennen. Vom crassicollis Boisd. außerdem 
leicht zu unterscheiden durch den glänzenden, viel gröber und 
zerstreuter punktierten Halsschild, stärker punktierten Kopf und 
weniger dicht behaartes Abdomen, vom dıssimilis Er. verschie- 
den durch die nicht hörnchenartig ausgezogenen und empor- 
gehobenen Hinterecken der Ausrandung des sechsten Sternites 
beim Männchen und durch kürzere, einfarbig rote, höchstens 
um das Schildchen leicht angedunkelte Flügeldecken, vom 
orientalis Roub. auseinanderzuhalten durch die kürzeren, ein- 
farbigen Flügeldecken, weniger dicht punktierten Halsschild und 
etwas kleinere und schwächere Gestalt. 


Bledius (Bledioides) orientalis Roub. 


Roubal, Entomologisk Tidskrift 1934. 17. 


Von Roubal aus Böhmen und Rumänien beschrieben, be- 
ziehe ich eine Serie aus dem nördlichen Albanien (Pulay und 


136 


Oboti, coll. Apfelbeck) und aus Bosnien (Dervent, coll. Apfel- 
beck) auf den orientalis, obwohl Roubal in seiner Beschreibung 
ausdrücklich erwähnt, daß, „seine Art mit crassicollis gar nichts 
zu tun hat“, die mir vorliegenden Stücke aber durch die dichte 
Halsschildpunktierung dem crassicollis wohl nahe stehen. Dagegen 
stimmen sie mit der Roubal’'schen Beschreibung in der Länge 
und Färbung der Flügeldecken, Fühlerlänge und Art der männ- 
lichen Geschlechtsauszeichnung am sechsten Sternit gut überein. 
Es handelt sich um eine Art, die durch die dichte Hals- 
schildpunktierung und die kurzen Zähnchen des sechsten Sternites 
beim Männchen an den Bl. crassicollis, durch die breiteren, vor 
Allem aber längeren und an der Naht meist dunkel gefärbten 
Flügeldecken an den dissımilis Er. erinnert. Vom occidentalis 
Bondr. durch die einfarbig rotgelben Fühler, dichtere Punktier- 
ung des Halsschildes und längere, an der Naht dunkel ge- 
färbte Flügeldecken, vom cribricollis Heer durch schmälere und 
kleinere Gestalt, dichtere Punktierung des Halsschildes und eben- 
falls durch die dunklen, längeren Flügeldecken verschieden. 


Bledius (Bledioides) cribricollis Heer. 


Ganglb. Käf. Mitteleuropa. II. 1895. 621. 


Mir liegen aus Bosnien (llidze, coll. Apfelbeck) einige, mit 
sehr schmalem Halsschild ausgestattete Individuen dieser Art vor, 
bei denen die Zähnchen an den Außenecken der medianen 
Membran des sechsten, männlichen Sternites außerordentlich 
reduziert und nur kaum merkbar angedeutet sind. Das Abdomen 
scheint daher auf den ersten Blick einfach, unbewehrt. Da 
aber von Exemplaren mit fast etwas querem Halsschild bis zu 
solchen mit fast um ein Drittel länger als breitem Halsschild 
alle nur erdenklichen Zwischenformen vorhanden sind, dürfte 
es sich bloß um eine interessante Variation handeln. 

Für die große Variationsbreite der Bildung des Halsschildes 
dieser Art, spricht auch die von Roubal!) aus dem westlichen 
Kaukasus beschriebene Variation dissecticollis, bei welcher der 
Halsschild kräftig gefurcht sein soll. 


Bledius (Bledioides) dissimilis ab. erythropeplus nov. 


Aus Piacenza (Emilia, leg. Binaghti) liegen mir zahlreiche 
Individuen vor, deren Flügeldecken einfarbig gelbrot sind, ohne 


!) Casopis. XV, 1918, 9. 


137 


Spur einer Verdunkelung der Naht oder der Schildchenpartie. 
Durch diese Färbung erinnert die einfarbig helle Aberration des 
dissimillis an den Bl, crassicollis Boisd. und Bi. occidentalis 


Bondr. 


Bledius (Bledioides) dissimilis var. suleicollis nov. 


Der Großteil der aus Italien (Emilia, coll. Binaghi) und Bos- 
nien (Visegrad. coll. Apfelbeck) stammenden dissimilis zeigt 
eine mehr oder weniger deutliche, oft aber fast vollständige 
und tiefe Mittelfurche des Halsschildes, durch welchen Charakter 
diese Variation oft an große Exemplare des Bl. nanus Er. oder, 
falls die Flügeldecken einfarbig gelbrot sind, was häufig der 
Fall ist, an den Bl. atricapillus Germ. erinnert und mit diesen 
Arten leicht verwechselt werden könnte. 


Bledius (Bledioides) bosnicus ssp. sparsicollis nov. 


Für Deutschland wurde Bl. bosnicus Bh. zum ersten Mal 
durch Benick'!) nachgewiesen, der Stücke aus München mit 
typischen bosnischen vergleichen konnte. Mir liegt ein außer- 
ordentlich zahlreiches Material dieser Art aus Bayern vor, das 
von Herrn F. Stöcklein in Grünwald, Wolfratshausen, Passau 
und in den Salzachauen bei Haiming gesammelt wurde. Daneben 
aber konnte ich Stücke aus Norwegen (Borselv, leg. Munster) 
und Tirol (Vals, leg. Grouvelle) sowie auch aus den Trienter- 
Alpen (Ortler, coll. Binaghi) und aus Venetien (Treviso, leg. Burlini) 
untersuchen, die vollkommen mit den süddeutschen überein- 
stimmen. Ein ebenso reiches Material, das mir aus der Sammlung 
Apfelbeck vorliegt und aus Bosnien und der Herzegovina stammt 
(llidze, Sarajevo, Visegrad, Stolac) läßt jedoch erkennen, daß die 
nördlichen, aus Bayern, Norwegen und Tirol stammenden Tiere, 
wenn auch nur wenig, so doch vollkommen konstant von der 
typischen Form aus Bosnien abweichen. Wir haben es hier 
mit einer geographischen Rasse zu tun, der ich wegen der 
oberflächlicheren und weniger dichten Halsschildpunktierung 
den Namen sparsicollis gebe. 

Typische bosnicus, die nur auf der Balkanhalbinsel (Bos- 
nien, Morea, Griechenland) leben, sind etwas schmäler gebaut, 
was besonders beim Halsschild und den Flügeldecken zum Aus- 
druck kommt: der Kopf ist dichter und tiefer mikrochagriniert, 
der Halsschild ist schmäler, schwächer gewölbt, tiefer und dich- 


!) Entomol, Blätter XXXII. 1937, 73, 


138 


u 


ter, mehr körnelig mikrochagriniert, dazwischen dichter und 
gröber punktiert, wodurch seine Oberfläche weniger eben erscheint 
als beim sparsicollis, die unpunktierte Mittellinie ist von der 
Punktierung stärker eingeengt, daher schmäler, die Flügeldecken 
sind im Durchschnitt etwas kürzer, dadurch breiter und im ÄAll- 
gemeinen heller gefärbt. Während beim sparsicollis dunkle Indi- 
viduen überwiegen, bei denen die Flügeldecken in vollständiger 
Uebereinstimmung mit der Färbung des rastellus bavaricus pech- 
braun sind und nur die umgeschlagenen Seiten derselben rot 
oder rotbraun bleiben, sind bei der typischen Form die hellen 
Individuen, bei denen die Flügeldecken rot und nur entlang 
der Naht verdunkelt sind, häufiger. 

Dunkel gefärbte Aberrationen des bosnicus sparsicollis 
ähneln außerordentlich dem rastellus bavaricus, dies umsomehr 
als häufig auch noch eine Variation des bosnicus vorkommt, bei 
der der Halsschild auf der unpunktierten Mittellinie sehr fein, 
aber doch stellenweise deutlich der Länge nach geritzt ist. 
Trotzdem sind beide Formen leicht auseinanderzuhalten durch die 
Art der Punktierung der Flüge!decken (sehr dicht und grob 
beim bavaricus, zerstreut und oberflächlich, fein beim sparsi- 
collis), durch den vollkommen anders gebauten Clypeus (beim 
bavaricus sind die Vorderecken des Clypeus mit einem kurzen, 
aber deutlich abstehenden Zähnchen bewehrt, beim sparsicollis 
vollkommen flach, in den Vorderecken mit einem gröberen 
Borstenpunkt) und endlich durch einen minutiösen, aber be- 
merkenswerterweise ganz konstanten Unterschied in der Fär- 
bung der Flügeldecken. Beim bavaricus sind trotz dem auf- 
gehellten, roten bis rotbraunen umgeschlagenen Seitenrand der 
Flügeldecken die echten Epipleuren immer dunkel, beim sparsi- 
collis aber immer hell, meistens heller rot oder rotgelb als der 
übrige Teil der aufgehellten Seitenfläche. 

Was die Unterscheidung des bosnicus vom erraticus Er. an- 
belangt, so verweise ich nur auf die ausgezeichnete Gegenüber- 
stellung bei Benick (loc. cit.), der ich nur hinzufügen möchte, 
daß beim echten erraticus die Flügeldecken feiner eingestochen, 
also weniger oberflächlich als beim bosnicus punktiert erscheinen 
und an der Basis stärker eingezogen sind, woraus die engeren 
Schultern resultieren. 


199 


Bledius (Bledioides) Bedeli Fauv. 


Fauvel, Bull. Soc. Linn. Norm. (3). IL. 1877/78. 99. 

Im Col. Cat. Junk Vol. V. 1916/26. pag. 126 ist der Bl. Bedeli 
Fauv. als Hesperophilus angeführt. Als Folge dieser falschen Auf- 
fassung ist auch im Kat. pal. Coleopt. von Winkler, pag. 346 seine 
systematische Stellung zwischen Bl. (Hesperophilus) Husseini 
Quedtf. und debilis Er. eine vollständig irrige. Fauvel vergleicht 
seine Art mit fracticornis Payk., dem sie tatsächlich durch den 
grob punktierten, in der Mitte tief gefurchten und mit stumpfen 
Hinterecken ausgestatteten Halsschild nahe kommt. Durch den 
Mangel der kleinen Tuberkel auf den Vorderecken des Cly- 
peus, welche bei den Verwandten des fracticornis immer aus- 
gebildet sind, scheint er jedoch näher dem secessus Bondr. und 
obsoletus Fauv. zu stehen, mit welchen Arten er auch durch 
die kurzen, sehr zerstreut punktierten Flügeldecken überein- 
stimmt. 

Bl. Bedeli Fauv., von dem mir durch die Liebenswürdig- 
keit Dr. Guy Colas vom Naturhistorischen Museum in Paris 
eine Cotype in der Sammlung Frey vorliegt, ist daher in die 
Untergattung Bledioides zur Gruppe obsoletus Fauv. und secessus 
Bondr. zu stellen. 


Bledius (Bledioides) Osiris ssp. Burlinii nov. 
Nördl. Italien (Lovadina bei Treviso, leg. M. Burlini). 


Unter dem interessanten Bledius-Material, das von meinem 
Freunde Milo Burlini um Treviso im Laufe vieler Jahre auf- 
gesammelt wurde, befand sich auch ein Bledioides, dessen Be- 
stimmung mir die größten Schwierigkeiten machte. Durch Ver- 
gleich mit einer Cotype des Bl. Osiris Norm.!), die von Dr. Nor- 
mand der Sammlung Frey in freundschaftlichster Weise geschenkt 
wurde, hat sich nun herausgestellt, daß es sich um eine mit 
der tunesischen Art außerordentlich nahe verwandte Form han- 
delt. Dr. Normand hat mir brieflich die Mitteilung gemacht, 
daß ihm der Bl. Osiris auch vom Kollegen Espanol von den 
Balearen gesandt wurde. Die Art scheint demnach eine ziem- 
lich weite, mediterrane Verbreitung zu besitzen. 

Die italienische Form, die seinem Entdecker dediziert sei, 
stelle ich als Rasse zum Osiris, von dem sie sich durch robu- 
stere Gestalt, durch flachere Punktierung des Halsschildes, 


t) Bull. Soc. d’ Hist. Nat. Afr. Nord. XXV. 1934, 361 (sep. 52) 
140 


breitere, hinten fast etwas breiter als lange, um das Schildchen 
und die Naht verdunkelte Flügeldecken und durch die zur 
Basis schwach ausgeschweift verengten Seiten des Halsschildes 
unterscheidet, wodurch die Hinterecken ganz fein und äußerst 
kurz, aber doch wahrnehmbar als rechtwinkelige Zähnchen aus- 
gebildet sind. Bei der forma typica sind die Halsschild-Hinter- 
ecken vollständig stumpfwinkelig. 

Bl. Osiris ist ein Verwandter des bosnicus Bh., von ihm 
leicht zu unterscheiden durch die viel kürzeren Flügeldecken, 
die so breit oder etwas breiter als lang und höchstens um ein 
Viertel länger sind als der Halsschild, durch noch breiteren 
Kopf, durch die etwas kleinere, aber bedeutend schlankere Ge- 
stalt und gröbere Skulptur der Oberseite. 


Bledius (Hesperophilus) arenarius ssp. fuscipennis Koch 
Gridelli, Boll. Soc. Ent. It. LXVII. 1936. 57. 


Normand'!) führt in seinem Katalog der tunesischen Käfer 
auch einen Bl. arenarius und einen Bl. arenarius v. subniger 
Schneid. an. Durch die Güte des Autors liegen mir die Beleg- 
stücke vor und handelt es sich bei allen Exemplaren um die 
nordafrikanische Rasse des arenarius, den fuscipennis Koch. 
So wie bei den meisten Formen des arenarius-Doderio-Komplexes, 
treten auch Exemplare mit stark verdunkelten Flügeldecken auf. 
Auf ein solches Stück ist die Normand'sche Aberration subnriger 
zu beziehen, unter welchen Namen jedoch heute eine selbstän- 
dige, mit arenarius nahe verwandte Art aus England, Deutsch- 
land, Holland, Belgien und Frankreich verstanden wird und die 
nichts mit den dunkelflügeldeckigen Aberrationen des Bl. arena- 
rius Payk. und Bl. Doderoi Bondr. zu tun hat. 

Eigentümlicherweise kommen beim Bl. arenarius Payk. 
Exemplare mit stark ausgebreiteter schwarzer Färbung der 
Flügeldecken sehr sehr selten vor und wenn (z. Bsp. das Exem- 
plar des fuscipennis aus Soliman, Tunesien), so ist die dunkle 
Färbung verschwommen und nicht scharf von der hellen Grund- 
färbung geschieden. Dagegen sind sehr aufgehellte Aberrationen, 
bei welchen die schwarze Färbung oft nur mehr auf einen 
leichten Schatten an der Basis reduziert is, beim arenarius, be- 
sonders aber bei seiner nordafrikanischen Rasse fuscipennis 
häufig. Fast genau das umgekehrte Verhalten der Flügeldecken- 


1) Bull Soc. d’Hist. Nat. Afr. Nord XXV. 1934. 363 (sep. 54) 


141 


färbung können wir beim BI. Doderoi Bondr. und seiner west- 
lichen Rasse, dem Devillei Bondr. feststellen. Exemplare mit 
stark ausgebreiteten, meist tiefschwarzen Flecken auf den Flügel- 
decken, wobei oft nur ein schmaler Seiten- und Spitzensaum 
hell bleibt (ab. obscurior Grid.), sind besonders bei südfranzö- 
sischen Exemplaren des Devilleı fast die Regel, aber auch bei 
bosnischen häufig, treten selten unter den typischen Doderoi 
auf. Helle Aberrationen mit fast fehlender schwarzer Basal- 
und Nahtfärbung sind mir bis jetzt bei dieser Art und ihren 
Rassen unbekannt geblieben. Interessant ist auch die von 
Gridelli gemachte Feststellung, welche ich bei dem reichen, 
mir vorliegenden Material bestätigt finde, daß bei den typischen 
Doderoi die Grenzen zwischen der dunklen dorsalen und der 
hellen Grundfärbung (wie beim arenarius) verschwommen, bei 
seiner Rasse Devillei aber scharf sind. 


Bledius (Hesperophilus) tristis Aube. 


Aube, Ann. Soc. Ent. Fr. (2). I. 1843. 92. — tristis ssp. tripo- 
Iıtanus) Koch, Bull. Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934. 53 nota. 

Da ich seinerzeit die typische Form des fristis im falschen 
Sinne Ganglbauers auffaßte, habe ich die in der Färbung mit 
typischen fristis aus Sizilien übereinstimmenden tripolitanischen 
Exemplare irrtümlich als eigene Rasse beschrieben. 


Bledius (Hesperophilus) tristis ssp. brevicollis Muls. Rey. 


Mulsant et Rey, Ann. Soc. Linn. Lyon 1861. VII. 154 — 
(fristis) Mulsant et Rey, Hist. Nat. Col. de France Brevip., Oxy- 
teliens. 1879. 192. 

Bl. brevicollis Muls. Rey. wurde von den Autoren als Syno- 
nym des fristis Aub& aufgefaßt, was irrtümlich ist. Mulsant et 
Rey beschreiben die Färbung der Flügeldecken ihres brevicollis 
als „...obscures ou brunatres, pr&sque mates, ä cotes et re- 
plis graduellement plus clairs .. ..“. Aube') bezeichnet die 
Flügeldecken seines aus Sizilien stammenden fristis aber als 
„- . .d’un jaune sale avec une tache humerale noiratre.“ Mir 
liegt aus der Sammlung Puel zahlreiches in der Camargue ein- 
gesammeltes Material vor, das als Jocotypisch bezeichnet wer- 
den kann, da Mulsant et Rey ihren brevicollis aus Südfirank- 
reich beschrieben haben. Sämtliche Individuen weisen ohne 


!) Ann. Soc, Ent. Fr., 2. I. 1843. 92. 


142 


Ausnahme die von Mulsant et Rey zitierte dunkle Allgemein- 
färbung der Flügeldecken auf. Von oben gesehen sind die 
Flügeldecken vollkommen dunkel, pechfarben, nur die echten 
Epipleuren und ein schmaler, auf der hinteren Hälfte des um- 
gebogenen Teils der Flügeldecken gelegener Fleck sind gelblich 
oder rötlichgelb. Die Fühler sind bräunlich, länger als bei den 
übrigen Formen des tristis, zur Spitze stärker verdickt, zur 
Basis stark verengt, weniger gleichbreit. 

In der Färbung stark an fibialis Heer oder morio Heer er- 
innernd. 


Bledius (Hesperophilus) tristis ssp. Minarzi Bh. 


Bernhauer, Kol. Rundsch. XIV. 1928/29. 182 — Koch, Bull, 
Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934. 54. 

Von Bernhauer als eigene Art aus Grado beschrieben, dem 
Autor auch aus Korsika bekannt, fasse ich diese Form als eine 
mit brevicollis Muls. et Rey nahe verwandte Rasse des fristis 
auf. Mir liegen untereinander übereinstimmende Stücke aus 
Italien (Giulianova, leg. Gestro, Ravenna; leg. Fiori; Lignano, 
Friaul, leg. Gagliardi) vor, die ohne Ausnahme die charakteri- 
stische Färbung dieser Rasse aufweisen. Die Flügeldecken sind 
hell- bis pechbraun, die Epipleuren und der umgeschlagene 
Seitenrand der Flügeldecken hell weißlichgelb, wobei die helle 
Seitenfärbung in Form eines schmalen, hellen Längsbandes, 
von den Schultern durch ein kurzes, dunkles Stück getrennt, 
auf die Dorsalfläche der Flügeldecken übergreift. Durch diese 
Eigentümlichkeit der Färbung leicht von brevicollis aus Süd- 
frankreich zu unterscheiden. Bei brevicollis sind die Flügel- 
decken von oben gesehen einfarbig dunkel, beim Minarzi zeigen 
die sonst dunklen Flügeldecken auf den beiden hinteren Drittel 
des Seitenrandes der Dorsalfläche eine helle Längsmakel. Auch 
der Hinterrand der Flügeldecken ist deutlicher aufgehellt. 

Mit brevicollis auch in der bräunlichen, allerdings nicht 
konstanten Fühlerfärbung übereinstimmend, von ihm aber ab- 
weichend durch kleinere schmälere Gestalt, kürzere, mehr quadra- 
tische Flügeldecken und kürzere, dickere, mit der typischen 
Form des tristis übereinstimmende Fühler. 


Bledius (Hesperophilus) tristis ssp. mebulosus nov. 


(brevicollis) Baudi, Berl. Ent. Zeit. XII. 1869. 399 nota — 
(fristis) Ganglb. Käf. Mitt. Eur. II. 1895. 626. 


143 


Von Ganglbauer und nachher mehreren anderen Autoren 
wurden irrtümlich als typische Färbung des fristis gelbe, an der 
Basis und an der Naht verdunkelte Flügeldecken angegeben, 
wie sie tatsächlich dem Großteil der ostadriatischen Individuen 
zukommen und auf welche ich die neue Rasse gründe. Mir 
liegt -eine große Serie dieser Rasse aus Albanien (Valona, coll. 
Apfelbeck) vor. Nebulosus ist noch kleiner als Minzarzi, fast 
um ein Drittel kleiner als der brevicollis, besitzt zum Unterschied 
von der Stammform bräunliche, aber ebenso gebildete, zur 
Basis nur schwach verengte, kurze Fühler und ist, im Gegen- 
satz zu den übrigen Formen des tristis, in der Färbung der 
Flügeldecken ziemlich variabel. Die überwiegende Mehrzahl 
der Individuen besitzt, ähnlich wie beim Minarzi, dunkle, hell- 
bis pechbraune Flügeldecken, nur ist die helle Färbung des 
Seiten- und des Hinterrandes ausgedehnter, und befinden sich 
beim nebulosus an der Basis, jederseits des Schildchens je ein 
heller, gelber Fleck. Bei ganz hell gefärbten Exemplaren ver- 
größern sich die gelben Skutellarmakeln und greift die helle 
Färbung des Seitenrandes weit auf die Dorsalfläche über, so 
daß sich das Gelb der Basalmakel mit jenem der Seitenfläche 
auf der Scheibe vereinigt, wodurch die Flügeldecken gelb er- 
scheinen und nur auf den Schultern und auf der hinteren 
Hälfte an der Naht mehr oder weniger ausgedehnt dunkel ge- 
makelt sind. 


Bledius (Hesperophilus) tristis ssp. Normandi nov. 


Kollege Normand hat mir aus Tunesien (Djerba) einen 
Bl. tristis eingesandt, der in Uebereinstimmung mit einem 
Exemplar aus Algerien von sämtlichen bisher bekannten For- 
men des fristis durch den deutlich punktierten, besonders spit- 
zig vorgezogene Vorderecken besitzenden, stark queren Hals- 
schild, sehr breite Gestalt und relativ kurze, eigentümlich ge- 
zeichnete Flügeldecken abweicht. 

In der Färbung stimmt die neue Form am meisten mit den 
hell gefärbten Aberrationen des fristis ssp. nebulosus nov. über- 
ein. Die Flügeldecken sind gelb, an den Schultern immer kräf- 
tig geschwärzt und auch auf der hinteren Hälfte, an der Naht 
mit mehr oder weniger deutlich ausgeprägter Makel. Von nebu- 
losus aber sonst auffallend verschieden durch die um die Hälfte 
größere und breitere Gestalt, durch die kurzen, etwas breiter 
als langen Flügeldecken und durch die deutliche Punktierung 


144 


des Halsschildes.. Durch diese weniger dichte Skulptur hat der 
Halsschild deutlichen, wenn auch schwachen Glanz, während 
er beim typischen fristis (Sizilien und Tripolitanien) und seinen 
europäischen Rassen vollkommen matt ist. 

Durch die breite Körperform und die deutliche Punktierung 
des Halsschildes nähert sich der Normandi dem aus dem öst- 
lichen Aegypten und vom Sinai beschriebenen Alfierii Koch, 
von welchem er aber, wahrscheinlich spezifisch, durch die spitz 
vorgezogenen Vorderecken des Halsschildes, bedeutend dich- 
tere Punktierung desselben, durch die anders gebildete Skulp- 
tur des Kopfes und durch die Färbung der Flügeldecken ab- 
weicht. 


Bledius (Pucerus) Husseini Quedtf. 


Koch, Bull. Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934. 55 und 60 — Koch, 
Pubbl. „Pietro Rossi“ I. 1936. 146. 


Immer wieder finde ich unter nordafrikanischem Material 

Bl. atricapillus Germ. und Bl. Husseini mit einander verwech- 
selt, obwohl beide Arten sogar verschiedenen Untergattungen 
angehören. Im Habitus sind sie einander recht ähnlich, aber 
bei etwas auimerksamer Betrachtung ist der eremische Husseini 
leicht vom africapillus zu trennen durch folgende Charaktere: 
a) Augen sehr groß und vorstehend, die Stirne zwischen 
den Fühlerhöckern gemessen, schmal, nicht breiter als ein Längs- 
durchmesser der Augen, Ciypeus zur Oberlippe stark abiallend, 
schmal, in der Mitte der vorderen Hälfte breit der Länge nach 
eingedrückt und hiedurch in zwei Hälften geteilt, Mandibel 
lang vorgesireckt, höchstens an ihrer Spitze sich berührend. 
Flügeldecken sehr kurz behaart. Fühler zur Spitze stark quer: 
Bl. Husseini Quedttf. 


a) Augen kleiner, weniger vorstehend, die Stirne zwischen 
den Fühlerhöckern gemessen, breiter als ein Längsdurchmesser 
der Augen. Clypeus allmählich zur Oberlippe abfallend, flach, 
nur die Vorderecken mit zwei sehr feinen, kleinen Tuberkeln 
bewaffnet, in der Mitte gerade und eben, ohne Furche. Man- 
dibel kurz und kräftig, meist gekreuzt, nicht horizontal vorge- 
streckt. Flügeldecken länger behaart. Fühler zur Spitze schwach 
quer: Bl. atricapillus Germ. 

Beide Arten sind im Uebrigen ziemlich veränderlich. So 
sind die nordafrikanischen Stücke des africapillus im Allgemeinen 


Mitteilungen d. Münchn. Ent Ges, XXVIII (1938) H. 2. ö 145 


viel robuster und kräftiger gebaut als die mitteleuropäischen, 
die aegyptischen Ausseini wiederum besitzen kürzere, breitere 
Flügeldecken als die typischen Exemplare aus Marokko und 
dem westlichen Algerien. 


Bledius (Hesperophilus) Roettgeni Bh. 
Bernhauer, Kol. Rundsch. XIV. 1928/29. 9, 


Von Bernhauer nach einem Unikum aus Mesopotamien 
beschrieben, kenne ich auch 2 Exemplare aus dem Araxestal 
(Caucasus, leg. Reitter, Leder). 


146 


Monographie der palaearktischen Dryopidae, 


mit Berücksichtigung 
der eventuell transgredierenden Arten. (Col.) 
Von H. Bollow, Hamburg, 


Seit Erscheinen der Bestimmungs-Tabelle der Parniden 
Europas, der Mittelfauna etc. von Kuwert (1890) ist keine zu- 
sammenfassende Arbeit über diese Familie erschienen. Kuwert, 
der sich speziell mit den hydrophilen Coleopteren befaßte, be- 
handelt in dieser Tabelle 14 Gattungen mit rund 90 Arten und 
hatte damit eine für seine Zeit hervorragende Arbeit geleistet. 
Die Arbeit ist umso höher einzuschätzen, da derzeit Tiere die- 
ser Familie im allgemeinen wegen der Unkenntnis der Lebens- 
weise wenig bekannt waren, sodaß das Material verhältnis- 
mäßig selten war. Nach dem Tode Kuwerts (1894) kamen auch 
die Dryopiden an R. Oberthür (Rennes). Grouvelle stellte im 
Bull. Soc. ent. Fr. 1895 p. CCLVIN und |]. c. 1896, p. 75—76 
bereits einige Irrtümer Kuwerts richtig. In den nun fast ver- 
flossenen 50 Jahren sind eine große Zahl neuer Gattungen 
nnd Arten bekannt geworden, deren Beschreibungen in den 
verschiedensten Zeitschriften verstreut sind, sodaß eine Neu- 
bearbeitung der sich gut um 100%, an Gattungen und Arten 
vermehrten Familie notwendig erweist. 

Der Begriff „palaearktische Region“ wird von mir sehr weit 
gefaßt. Im Norden und Westen bilden die Meere die natür- 
lichen Grenzen. Madeira und die Kanarischen Inseln sind als 
zur Region gehörig einbegriffen. Im Süden ist eine genaue Ab- 
grenzung sehr schlecht zu geben. Der nördliche Wendekreis 
ist etwa als Grenze aufzufassen, doch sind Arten aus Abessi- 
. nien und aus Arabien berücksichtigt, da diese rein palaearkti- 
sche Elemente sind. Die Grenzen Irans, Afghanistans und China , 
bilden die weitere südliche Grenze. Arten aus Kumaon, Kasch- 
mir etc, sind berücksichtigt, da diese evtl. auch am Nordhang 
des Himalaya vorkommen könnten. Im Osten bildet wiederum 
das Meer die natürliche Grenze, doch sind die Inseln Hainan 


047 


Formosa und die japanische Insel-Gruppe als zur Region ge- 
hörend einbezogen. 

Für die Revision lag mir ein großes Material aus allen 
Teilen der Region vor. Doch können trotz Untersuchung von 
etwa 50000 Exemplaren (hiervon allein ca. 23000 Dryops) die 
sich ergebenden Fragen nicht restlos geklärt werden. In lie- 
benswürdiger Weise stellten mir alle um Material gebetenen 
Museen und Institüte dieses zur Verfügung und werde ich am 
Schluß Allen noch namentlich danken. An dieser Stelle sei nur 
Herrn G. Frey, München, für die tatkräftige Hilfe und Unter- 
stützung mein herzlichster Dank ausgesprochen ; war es mir doch 
nur hierdurch möglich, die Monographie zu vollenden. 

Auf zahlreiche Abbildungen wurde besonderer Wert gelegt, 
da diese das Wesentliche sofort und ohne Schwierigkeiten er- 
kennen lassen und dadurch langatmige Beschreibungen ersparen. 
Die Zeichnungen wurden (bis auf wenige besonders kenntlich 
gemachte Ausnahmen) von mir unter dem Zeichenapparat an- 
gefertist. Ein den Zeichnungen beigefügter Maßstab läßt die 
benutzte Vergrößerung erkennen. Fühler, Taster usw. wurden 
nach mikroskopischen (Canadabalsam) Präparaten gezeichnet. 


Allgemeine Morphologie. 


Die Dryopiden sind eine äußerlich sehr verschieden ge- 
staltete Familie, die über die ganze Erde verbreitet ist, und sind 
etwa ein Viertel der bekannten Arten Vertreter im palaeark- 
tischen Gebiet. 

Der Körper in der Regel ziemlich kompakt, nur bei einigen 
Arten weniger chitinisiert und daher weicher. 

Der Kopf ist mit den nach unten gerichteten Mundteilen 
bis an die Augen in den Prothorax zurückgezogen. Die Augen 
ziemlich groß, rundlich bis oval, ziemlich grob facettiert und 
manchmal behaart. Stirn und Clypeus verwachsen oder nur 
durch eine feine Querlinie getrennt. 

Die Fühler, die mehr oder weniger weit vom Innenrande 
der Augen entiernt eingelenkt sind, sind sehr verschieden gebaut. 
Die Zahl der Glieder und der Bau derselben ist sehr variabel. 
Die Arten der palaearktischen Region haben von 7—11 Glieder 
(eine ceylonesiche Art hat nur 3 Fühlerglieder.. Die Form ist 
entweder schlank, fadenförmig, oder das 2. Glied ist vergrößert 
und die restlichen Glieder bilden eine kleine, spindelförmige 
Keule, die einfach oder einseitig gekämmt ist. Bei den Psephe- 


148 


ninae besitzen einige 9’ stark gefiederte Fühler, während die 
dazugehörigen 9 einfache Fühler haben. Die Länge der Fühler 
ist außerordentlich verschieden. 

Das Labium ist gewöhnlich ziemlich groß, quer, vorn leicht 
ausgebuchtet oder abgerundet. Die Mandibeln kurz, aber ziem- 
lich kräftig und hinter der Spitze gezähnt. Sie besitzen eine 
Mahlfläche und in der nach innen erweiterten Basalpartie einen 
freien Hautlappen. An der Außenseite der Maxillen ein abge- 
gliederter Basalteil vorhanden. Die Kiefertaster 3—4-gliederig, 
die Form und Größe der einzelnen Glieder verschieden. Das 
Kinn quer und vorn leicht ausgebuchtet. Die 3-gliederigen 
Lippentaster kurz. 

Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, der Hinter- 
rand jederseits mehr oder weniger vorgezogen und eng an die 
gleichfalls mehr oder weniger stark vorgezogene Basis der 
Flügeldecken angeschlossen. Vor dem Schildchen, dessen 
Größe und Form verschieden, ausgerundet oder gerade abge- 
stutzt. Der Halsschild nach vorn stets mehr oder weniger ver- 
engt. Die Scheibe häufig mit charakteristischer Skulptur. Bei 
vielen Gattungen neben dem Seitenrand des Halsschildes noch 
jederseits eine eingegrabene Längslinie. Die nach unten umge- 
schlagenen Seiten des Halsschildes nie vollkommen horizontal 
umgebogen. Bei der nicht palaearktischen Gattung Ancyronyx 
im Zusammenhang mit den völlig in den Seitenrand gerückten 
Vorderhüften direkt senkrecht gestellt. 

Die Flügeldecken umfassen und bedecken das Abdomen 
vollständig, nur die Gattung Psephenoides macht hier eine Aus- 
nahme. Die Flügeldecken sind in den meisten Fällen punktiert- 
gestreift, häufig auch mit Längskielen, Rippen, Körnerstreifen oder 
Höckern versehen oder doch wenigstens mehr oder weniger 
stark punktiert. Die Epipleuren in der Regel vollständig und 
erreichen die Nahtspitze. Ausgebildete Hautflügel sind bis auf 
wenige Ausnahmen vorhanden. Bei einigen Arten besitzen die 
cd völlig ausgebildete Hautflügel, während die 2 flügellos, oder 
es sind nur noch rudimentäre Hautflügel vorhanden. Das Ge- 
äder ist das des sog. „Cantharidentypus”, da nicht alle Adern 
(Nerven) frei auslaufen, sondern zum Teil durch Queradern 
verbunden sind, Eine sehr weitgehende Reduktion des Geäders 
kann aber auch eintreten. 

Das Prosternum kurz, oder aber nach vorn verlängert und 
bei zurückgezogenem Kopfe die Mundteile von unten bedeckend. 


149 


Diese Verlängerung ist von den umgeschlagenen Seiten des 
Halsschildes durch einen winzigen Spalt getrennt. Ein Proster- 
nalfortsatz, der zwischen die Vorderhüften greift, ist stets vor- 
handen. Er ist von außerordentlich verschiedener Bildung und 
auch die Länge ist sehr variabel. Der Fortsatz greift entweder 
in eine mehr oder weniger tiefe Grube des Mesosternums ein, 
in eine Ausbuchtung, oder schließt sich eng an den freiliegen- 
den Teil des Mesosternums ?n. Da die Bildung dieses Teiles 
konstant ist, kann sie mit zur Bestimmung der Art herangezogen 
werden. Ein Mesosternalfortsatz immer vorhanden, von sehr 
verschiedener Breite, aber immer breiter als der Prosternaliort- 
satz. Breite des Pro- und Mesosternaltortsatzes erreichen ihre 
größte Breite bei der bereits erwähnten Gattung Ancyronyx, 
bei der Vorder- und Mittelhüften soweit auseinandergerückt 
sind, daß diese über die Seiten des Körpers hervorragen. Das 
Metasternum ist groß, zwischen den Mittelhüften manchmal 
einen vom Mesosternalfortsatz nur undeutlich gesonderten Inter- 
coxalfortsatz bildend. 

Die Vorderhüften quer, mit freiliegendem Trochanter oder 
konisch bis kugelig mit verdecktem Trochanter. Die Mittel- 
hüften stets mit Trochanter, bisweilen ist dieser aber nur schwer 
erkennbar. Die Hinterhüften teils mit, teils ohne Schenkel- 
decken. Die Beine im allgemeinen schlank, bei manchen Gat- 
tungen lang, bei einigen sogar außerordentlich verlängert. Die 
Trochanter stets einfach. Die Innenseite der Schenkel unge- 
furcht oder nur deren Spitze gefurcht, nur bei einigen wenigen 
Gattungen der Schenkel in der ganzen Länge gefurcht. Die 
Schienen länger, länger als die Schenkel, schlank und fast stets 
ohne deutliche Endsporne. Die Tarsen 5-gliederig, die ersten 
4 Glieder in der Länge meist wenig verschieden, das Endglied 
meist so lang wie diese vier zusammengenommen, häulig sogar 
aber noch wesentlich länger. Die Klauen lang bis sehr lang 
und kräftig. 

Das Abdomen mit 5 freiliegenden Segmenten, nur bei den 
Psepheninae mit 6 bezw. 7 freiliegenden Segmenten. Die ersten 
vier sind mehr oder weniger fest miteinander verwachsen und 
nur das letzte stärker beweglich. Sternite sind in der Regel 8 sicht- 
bare vorhanden, die lederartig sind, das letzte sichtbare Sternit ist 
meist etwas kräftigerer Konsistenz und fast stets fein behaart. 

Die Kopulationsorgane, die stets mehr oder weniger stark 
chitinisiert sind, sind sehr verschiedenartig gestaltet. Die Form 


150 


ist bei den einzelnen Arten konstant, so konnte ich zum Bei- 
spiel bei einer Art, von der ich weit über 2000 Genital-Präpa- 
rate anfertigte, keinerlei Abweichungen in der Bildung feststellen, 
mit Ausnahme natürlich in der Größe, die durch die Größe der 
Imagines bedingt war. Der männliche Kopulationsapparat ist 
stets deutlich in Parameren, dem dazwischenliegendem Penis, 
(Senau genommen der Penisröhre, in der der Ductus ejaculato- 
rius liest) und einem größeren oder kleinerem Schaft, auf dem 
beide sitzen, gegliedert. Auf den Bau des „Ductus“ habe ich 
bei meinen Untersuchungen keinen besonderen Wert gelegt, da 
die bereits untersuchten Organe keine wesentlichen Unterschiede 
zeigten. Die weiblichen Organe sind gleichfalls sehr verschieden- 
artig, bei einigen Gattungen sehr einfach, bei anderen zu einem 
Legestachel oder einer Legeröhre ausgebildet. 

Malphigische Gefäße sind nach Dufour (Ann. Sc. nat. 2, 
ser, E.1. Zool., 1834, 75, pl. 2, £. 10 und \. ce. T. Il. Zool. 18355, 
166/167) vier resp. 6 vorhanden, die paarweise schlingenförmig 
ineinanderübergehen. 

Der Körper der Dryopiden ist mehr oder weniger behaart. 
Entweder ist die ganze Oberseite mit Haaren besetzt oder diese 
sind auf die Seiten und die Unterseite beschränkt. Die Behaa- 
rung ist vom Wasser unbenetzbar und hält Luft zwischen den 
Haaren fest, die zur Atmung dient. Außer der Behaarung ist 
manchmal noch ein feines Toment vorhanden, das besonders die 
Unterseite bedeckt, aber häufig auch auf die Oberseite über- 
greift. 

Larven sind nicht sehr viele bekannt, doch haben die we- 
nigen bekannten eine ziemliche Uebereinstimmung. Die Form 
ist entweder die der gewöhnlichen Käferlarven oder die Dorsal- 
platten der einzelnen Segmente sind schildiförmig erweitert. 
Diese Form findet ihr Extrem bei der Subfam. Psepheninae. 
Die Larve der nordamerikanischen Art Psephenus lecontei, die 
besonders in den Stromschnellen des Niagara lebt, veranlaßte 
daher de Kay (Nat. Hist. New. York Zool. VI, 1844, 53, t. 10, 
f. 37—39) diese mit den Trilobiten zu vergleichen und als Flu- 
vicola Herricki zubeschreiben und zu den Crustaceen zu stellen. 
Der Kopf ist leicht geneigt, hinter den Fühlerwurzeln, mit 5 bis 
6 sehr dicht zusammenstehenden Ocellen. Die Fühler sind kurz 
und aus 3 Gliedern bestehend. Die Mandibeln kurz und kräf- 
tig. Die Maxillen mit 2 kurzen Laden und 3 gliederigem Taster. 
Die Lippentaster sehr kurz, 2-gliederig.. Die Beine ziemlich 


151 


kurz. Neun Stigmenpaare befinden sich auf den Seiten der 
Abdominalsegmente und des Mesothorax. Außer den Stigmen 
sind büschelförmige Tracheenkiemen vorhanden, die über die 
Subanalplatte hervorgestreckt werden und zur Atmung im Was- 
ser befähigen, sodaß die Larven sowohl im, wie auch außerhalb 
des Wassers zu leben im Stande sind. Die Tracheenkiemen 
werden anscheinend erst später erworben, da die Helmis-Larven 
im ersten Stadium diese z. B. noch nicht besitzen. Ob dieser 
Zustand aber bei allen Larven zutrifft, wage ich nicht zu sagen. 
Die Larven leben im feuchtem, faulendem Holze, das sich im 
Wasser befindet, aber auch in der nassen Erde der Fluß- und 
Bachufer. 

Die Dryopiden verbringen den größten Teil ihres Lebens 
im Wasser ohne die Fähigkeit des Schwimmens zu besitzen. 
Sie finden sich an Wasserpflanzen, Steinen, untergetauchtem 
Holz usw., aber auch an und in den feuchten Uferpartien der 
Flüsse in der Nähe der Meere, die dem Wechsel von Ebbe und 
Flut ausgesetzt sind und nur durchschnittlich alle 6 Stunden 
überflutet werden. Wenn auch besonders fließendes Wasser 
im allgemeinen bevorzugt wird, so finden sich aber doch Ver- 
treter dieser Familie auch in stehendem Gewässer jeder Art. 


Spezieller Teil. 
Die Familie wird auf Grund der Bildung des Abdomens, 


der Vorderhüften und der Taster in 3 Subfamilien eingeteilt, 
die sämtlich auch in der palaearktischen Region vorkommen. 


Tabelle der Subiamilien. 


1 Abdomen mit 5 Segmenten, Kiefertaster 


kurz, Körper gewölbt . . . . N 
— Abdomen mit 6 oder 7 Segmenten, Ko 
lach und ziemlich breit 2 7. . . 4. Psepheninae 


2 Vorderhüften quer, mit werliegenden I 
chanter. Hinterhüften mit Schenkeldecken . 2. Dryopinae 
— Vorderhüften kugelig, mit verdecktem Tro- 
chanter. Hinterhüftenohne Schenkeldecken , 3. Helminae 


1. Subfamilie Psepheninae. 


Die Vertreter dieser Unterfamilie im allgemeinen flach, 
breit und kurz. Der Körper ist in der Regel nicht sehr stark 
chitinisiert und sind die Tiere daher nicht so kompakt. Der 


152 


Kopf ist ziemlich groß, die Augen vorstehend, nicht be- 
haart. Die Kiefertaster ziemlich lang, die Fühler lang und faden- 
förmig, 11-gliederig. Die Beine schlank, nur die Schenkel häufig 
kräftiger. Abdomen mit 6 oder 7 freiliegenden Segmenten. 
Die Psepheninae sind besonders über Amerika verbreitet, wo 
sie von den Niagara-Fällen bis nach Brasilien bekannt sind, 
desgleichen aber auch von den Westindischen Inseln. Aus der 
palaearktischen Region sind bisher nur Arten aus China, Japan 
und dem nordwestlichen Indien bekannt geworden. Für die 
Tiere von der letzten Lokalität stellte Gahan die Gattung Pse- 
 phenoides auf. Die genaueste Untersuchung einiger Arten, die 
mir in liebenswürdiger Weise von Dr. K. Blair, British Museum 
London zur Verfügung gestellt wurden, veranlassen mich, für 
diese in mehrfacher Hinsicht abweichenden Gattung einen neuen 
Tribus aufzustellen. 


Uebersicht der Triben. 


1 Abdomen mit 6 (2) oder 7(5) Segmen- 

ten. Fühler fadenförmig, in beiden Ge- ° 

schlechtern gleich. Flügeldecken nor- 

mal (an der Naht) zusammenstoßend. 

Hautflügel nicht sichtbar. Schildchen 

normal me a ner leel2sen herum 
— Abdomen bei J und ® mit 6 Segmenten. 

Fühler der  gefiedert, der © meist 

fadenförmig. Flügeldecken an der Naht 

mehr oder weniger weit auseinander- 

stehend, die Hautflügel daher sichtbar 

Schildehenzsehr groß, » 2... 72 Psephenoidint 


1. Tribus Psephenini. 


Der Tribus enthält nur eine palaearktische Gattung, sonst 
sind nur noch Vertreter aus Amerika bekannt. 
Tribus-Typus: Psephenus lecontei Lec. 


Mataeopsephenus Ch. O. Waterh. 


Breit, flach und kurz, die Form etwas an Silpha erinnernt. 
Der Mund unterständig. Kiefertaster ziemlich lang und schlank, 
Lippentaster klein. Erstere 4, letztere 3-gliederig.. Kopf breit 
und frei. Augen ziemlich groß und unbehaart. Clypeus quer, 


153 


gerade und nur wenig herabgebogen, vorne leicht quer einge- 
drückt. Die Fühler 11-gliederig; das 1. Glied verlängert und 
leicht gebogen, das 2. rundlich, das 3. länger als breit, die rest- 
lichen kaum länger als breit. Der Halsschild quer, nach vorn 
gerundet verschmälert, die Basis mehr oder weniger doppelbuch- 
tig. Die Vorderecken stumpf verrundet, die Hinterecken scharf, 
Die Flügeldecken oblong, die Spitzen abgestumpft. Beine schlank, 
Tarsen verhältnismäßig kurz, das Klauenglied so lang wie die 
4 ersten Glieder zusammengenommen. Prosternum vorn gerade, 
hinten zu einem Prosternal-Fortsatz verlängert, der in eine ent- 
sprechende Vertiefung des Mesosternums eingreift. Das Abdomen 
beim © aus 6, beim JS aus 7 Segmenten. Hierin gleicht die 
Gattung vollständig der Gattung Psephenus Lec. Waterhouse 
und auch Hinton sprechen in ihren Beschreibungen stets nur 
von 6 Segmenten. Die Untersuchung des mir vorliegenden 
Materiales ergab aber, daß die 5 7 Segmente besitzen. Das 
1. Segment ist allerdings sehr klein und wird von den breiten 
Schenkeln fast völlig verdeckt und wird die Naht erst deutlich 
sichtbar, wenn die Schenkel abgehoben werden. Auch sonst 
steht diese Gattung der Gattung Psephenus Lec. sehr nahe, ist 
‘aber durch das gut entwickelte Kopfschild, das deutlich vom 
Kopfe getrennt ist und die erheblichere Größe gut trennbar. 
Gattungs-Typus : Mataeopsephenus.nitidipennis Ch. O. Waterh. 


Bestimmungstabelle der Arten. 


1 Halsschild punktiertt . . . .1. nitidipennis Ch. O. Waterh. 
— Halsschild granuliert . . . . 2. granulicollis Htn. 


1. M. nitidipennis Ch. O. Waterh. 


Körper kurz, breit, flach und von schwarzbrauner Farbe 
Kopf frei, ziemlich breit, die Augen hervorragend. Der deut- 
lich vom Kopfe durch eine Linie getrennte Clypeus fast schwarz. 
Halschild fast doppelt so breit wie lang; deutlich ziemlich kräf- 
tig punktiert und fein braungelb behaart. Der Halsschild gegen 
den Kopf leicht vorgezogen und schwach gewölbt. Die Seiten 
nach vorn gieichmäßig verrundet verengt. Die Hinterwinkel 
stumpf. Der Hinterrand doppelbuchtig. Das Schildchen klein 
und herzförmig. Die Flügeldecken flach, unbehaart und sehr 
fein und dicht punktiert mit über die ganze Oberseite verstreuten 
größeren Punkten untermischt. Die Flügeldecken vorn von der 
Breite des Halsschildes nach hinten deutlich verbreitert und 


154 


die Spitzen breit verrundet. Die Unterseite punktiert und fein 
bräunlich behaart. Schenkel, Schienen und Tarsen von etwas 
hellerem Braun. 

Länge: 5,7 mm; Breite: 3,8 mm. 

Verbreitung: China. 

Typus: British Museum, London. 


2. M. $ranulicollis Hin. (Abb. 1—6). 


&. Von der Form des vorhergehenden, doch von rotbräunlicher 
Färbung. Mit feinen, kurzen Haaren von gelblicher Farbe dicht 
bekleidet. Der Halsschild, Schildchen und die Unterseite dunk- 
ler behaart. Der Kopf zwischen den Augen leicht eingedrückt 
und an der Basis mit einem deutlichen dreieckigen Eindruck. 
Er ist grob und dicht punktiert, die Punktur ist vorn etwas 
weitläufiger. Der Clypeus breit, deutlich vom Kopf geschieden, 
vorn leicht ausgebuchtet, die Vorderwinkel breit verrundet und 
die Seiten leicht aufgebogen. Die Fühler sind ziemlich lang 
und kräftig, sie erreichen etwa die Basis des Halsschildes. Das 
1.. Glied etwa zweimal so lang wie das 2., das 2. rundlich, das 
3. nur wenig länger als das 1. und die folgenden allmählich an 
Länge abnehmend. Das Endglied zugespitzt. Die Kiefertaster 
(Abb. 1) viergliederig. Das Basalglied sehr klein, das 2. sehr 
groß, das 3. und 4. etwa dreiviertel der Länge des 2. Das 
Endglied an der Spitze verrundet, die Taster vom 2. Gliede an 
sehr fein und dünn behaart. Die Lippentaster (Abb. 2) drei- 
$liederig sehr klein und unbehaart. Der Halsschild (Abb. 3) 
quer, nach vorn gerundet verengt, vor den Hinterwinkeln leicht 
ausgebuchtet und dadurch einen deutlichen Hinterwinkel bildend, 
die Vorderwinkel breit verrundet. Hinter der Mitte des Vorder- 
randes eine bucklige Wölbung und neben den Hinterwinkeln 
je ein kräftiger Eindruck, wodurch die Hinterwinkel etwas auf- 
gebogen werden. Der Halsschild fein granuliert, auf der Scheibe 
am dichtesten, zu den Seiten und den Hinterwinkeln etwas 
weitläufiger werdend. Die Flügeldecken, die an den Schultern 
etwas schwach beulig erhoben sind, haben je 3 Streifen, die 
nur auf der Scheibe deutlich sind und hinter der Mitte erlöschen- 
Die Punktur sehr fein und dicht. Der Prosternalfortsatz (Abb. 4) 
schmal, zwischen den Hüften parallel, dann erweitert und in 
eine breit verrundete Spitze endend. Das Abdomen fein be- 
haart. Beim Männchen mit 7 Segmenten (Abb. 5). Das 1. Seg- 
ment ist sehr schmal. Die Form und Größenverhältnisse zeigt 


ee 


199 


die Abbildung. Das 7. (End-) Segment ist am Rande mit einem 
Kranz längerer Haare besetzt. Die Beine sind kräftig. Die 
Schenkel sehr breit, die Schienen etwas schmäler, beide flach 
und rinnenartig ausgehölt. Ob diese hohlmeißelartige Aushölung, 
die sich über die ganze Länge erstreckt, ein Geschlechtsmerk- 
mal ist, läßt sich noch nicht sagen, da die © bisher noch unbe- 
kannt. Die Tarsen sind schlank, das Klauenglied groß. Die 
vier ersten Tarsenglieder auf der Unterseite behaart. 

=, Der Penis (Abb. 6) relativ klein. Die Parameren breit, 
verwachsen. Der Penis schmal, spatelförmig und leicht gebogen. 
Abbildung 6a zeigt die Dorsalseite, 6b die Ventralseite und 
6c die Lateralansicht des Penis. 


Länge: 6 mm; Breite 4 mm. 

Verbreitung: Japan. 

Typus: British Museum, London. 

Es sind bisher erst 2 / dieser Art bekannt und war es 
mir, Dank der Liebenswürdigkeit Herrn Dr. K. Blair, London, 
möglich, die Paratype zu untersuchen. 


2. Tribus Psephenoidini. 


Außer den bereits in der Uebersichtstabelle gegebenen 
Merkmalen waren es noch folgende Abweichungen, die mich 
veranlaßten, für diese Gattung einen eigenen Tribus zu errich- 
ten. Die Taster, sowohl Kiefer- wie Lippentaster haben am 
Apicalgliede je 2 stiftartige Fortsätze, die wohl als Sinnesstifte 
aufzufassen sind. Die Vorderhüften sind stark quer, ohne 
sichtbaren Trochanter. Die Tarsenglieder sind lang und schlank. 
Das 1. Glied in der Regel so lang wie die Glieder 2—4 zu- 
sammen. Das Klauenglied erreicht nicht oder nur eben die 
Länge der vier ersten Glieder. Diese Merkmale zusammen mit 
den bereits erwähnten genügen meines Erachtens zum Errichten 
eines Tribus. Wenn auch die große Aehnlichkeit der Larven 
der Gattung Psephenoides mit denen: der anderen Psephenini 
nicht ein eindeutiger Beweis dafür ist, daß diese Tiere zu der 
Familie Dryopidae gehören, so kann ich mich doch nicht der 
Ansicht Holdhaus anschließen, der diese Art zu den Helodidae 
stellen will. (Handbuch d. Ent. Band Ill. 1929, p. 922.) Nach 
dem Bau des Abdomens etc. gehört diese Gattung meines 
Erachtens doch zu der Familie Dryopidae. 


Tribus-Typus: Psephenoides Gahan. 
156 


Gattung Psephenoides Gahan. 

Körper klein, flach und breit. Wenig stark chitinisiert. 
Kopf mäßig groß, abwärts gebogen. Augen groß bis sehr groß, 
stark hervortretend und nur mäßig stark facettiert. Die Fühler 
schlank und 11-gliederig. Bei den 5 lang und vom 3. Gliede 
an stark gefiedert. Bei den Weibchen weit kürzer nur einfach 
gesägt oder vom 3. Glied an kurz gefiedert. Die Kiefertaster 
lang, 4-gliederis, das Basalglied sehr klein, das 2. lang und 
schlank, das 3. kurz, nur halb so lang wie das zweite, das 
Endglied sehr lang, zur Spitze nur leicht verdickt und so lang 
wie die ersten vier Glieder zusammen. Die Spitze des End- 
gliedes mit zwei stiftartigen Fortsätzen. Der eine auf der 
Spitze des Endgliedes, der andere am Innenrande etwas unter- 
halb der Spitze eingelenkt. Die Lippentaster klein, das End- 
glied mit zwei gleichen stiftartigen Fortsätzen wie beim Kiefer- 
taster. Meines Wissens wurden derartige Fortsätze, die be- 
weglich auf den Endgliedern der Taster sitzen, bisher bei den 
Coleopteren noch nicht festgestellt. Der Halsschild stark quer. 
Das Schildchen stets sehr groß. Die Flügeldecken stoßen an 
der Naht nicht, oder nur im hinteren Teil, zusammen. Sie 
lassen hinter dem Schildchen stets einen Teil des Mesonotums 
frei, sodaß dieses von oben sichtbar ist. Der sichtbare Teil 
ist erhoben und seitwärts durch zwei vertieite Linien begrenzt. 
Das Prosternum in einen kurzen Fortsatz verlängert. Die Vorder- 
hüften stark quer, ohne sichtbare Trochanter. Die Unterseite 
des Abdomens glänzend, in beiden Geschlechtern mit 6 Seg- 
menten. Das 6. Segment sehr klein, das 5. fast gerade abge- 
stutzt, das 4. ausgerandet. Die Beine lang und schlank. Die 
Tarsen sehr schlank, das 1. Glied so lang als das 2.—4. zu- 
sammen, die untereinander nur wenig in der Länge verschieden. 
Das Endglied einschließlich der Klaue iast so lang wie die vier 
ersten Glieder zusammen. 

Die Gattung weicht von Psephenus Lec. besonders im Fol- 
genden ab. Die Vorderhüften sind hier stark quer ohne sicht- 
baren Trochanter, bei Psephenus sind diese kugelig und mit 
deutlichem Trochanter. Die Unterseite ist bei Psephenus dicht 
punktiert und matt, hier glänzend. Die Larven der beiden 
Arten unterscheiden sich im wesentlichen nur durch die Abdo- 
minal-Kiemen, die bei Psephenus in Büscheln stehen, bei Pse- 
phenoides dagegen in unpaaren, einfachen Gruppen. 

Gattungs-Typus: Psephenoides immsi Gahan. 


157 


Bestimmunsstabelle der Arten 
1 Flügeldecken an der Naht in | 


ihrer ganzen Länge nicht zusam- 

menstoßend. Die kurzen Fühler 

der @ nur gesägt. . . ee 
— Flügeldecken an der Naht in a 

hinteren Hälfte zusammenstos- 

send. Die kurzen Fühler der 

© in den mittleren Gliedern 


mehr-oder weniser geliedert, .. u... nes 
2 Das breite, quere Schildchen mit 
breiter verrundeter Spitze... . . . . . 1. immsi Grahan 


— Das breite, aber nicht so deut- 
lich quere Schildchen an der 


Spitze ausgerundet 2 . ... „2.2.2. sahani G. Er Ch.mp 
3 Der Halsschild stark quer und 
an der Basis deutlich eingezogen . 3. volatilis G. C. Champ. 


— Der Halsschild viel weniger 
quer, die Hinterecken stark vor- 
gezogen... eu. 00 2.2, 4. Jjaponicus Masuda 


1. Psephenoides immsi Gahan (Abb. 7). 


Diese Art ist mir unbekannt geblieben. Die Beschreibung 
nach der frei übersetzten Originalbeschreibung gefertigt. 

„Körper flach und breit, wenig stark chitinisiert. Dunkel- 
braunschwarz. Die Basis der Schenkel gelblich, zur Spitze 
viel dunkler. Die Schienen und Tarsen dunkel. Die ersten 
beiden Fühlerglieder hellgelb, die restlichen stark verdunkelt. 
Die Fühler der Männchen lang, vom 3. Gliede an stark gefiedert. 
Die Fühler der Weibchen viel kürzer und vom 3. Gliede an 
leicht gesägt. Der ganze Körper sehr fein, kurz behaart. Das 
Schildchen glänzend. Die Flügeldecken zur Spitze leicht ver- 
breitert. Die Nahtkante doppelbuchtig, sehr weit auseinander 
stehend. Die Herausstülpung der Hautflügel an der Außen- 
seite vor der Flügeldecken-Spitze, wie bei dem abgenlde ze 
Weibchen ist nicht normal.“ 

Größe: 3,5—4 mm. 

Verbreitung: Kumaon, Bhowali, Lachiwale bei Debra Dun. 

Die Tiere wurden von Dr. A. D. Imms, nebst den Larven 
‚und Puppen in schnelliließenden Gewässern in 5700 ft. (ca. 1750 m) 
Höhe, an untergetauchten Steinen gefunden. 


158 


2. Psephenoides gahani G. C. Champ. (Abb. 8—14). 

oO. Breit, flach. Kopf schwarz. Die Flügeldecken pech- 
braun, die Basis heller, desgleichen der Vorderrand, die Vorder- 
winkel und häufig auch die Seiten des Halsschildes und die 
ersten beiden Flügelglieder. Die Beine gelbbraun, die Spitzen 
der Schienen und die Tarsen leicht verdunkelt. Die Unterseite 
braunschwarz. Der ganze Körper (Ober- und Unterseite) glän- 
zend, dicht und fein punktiert, der Kopf noch feiner, und dicht 
mit sehr feiner, kurzer, bräunlicher Behaarung. Der Kopf kurz, 
senkrecht stehend, die Schläfen hinter den großen Augen schmal. 
Der Abstand zwischen den großen Augen deutlich größer als 
ihr Durchmesser. Die Kiefertaster (Abb.8) 4-gliederig, das Basal- 
glied sehr klein, das 2. stark verlängert, das 3. wieder sehr kurz, 
noch nicht einmal halb so lang wie das 2., das Endglied lang, 
zur Spitze leicht verdickt und so groß wie das 2. Glied. Die 
Spitze des Endgliedes mit zwei ziemlich großen, stiftartigen 
Fortsätzen, die beweglich an dem Gliede befestigt sind. Ich 
halte diese Fortsätze für Sinnesstifte. Die Lippentaster (Abb. 9) 
sehr klein. Nach G.C. Champion und Böving sollen diese drei- 
gliederig sein. Sie werden von beiden Autoren auch mit dieser 
Glieder-Anzahl abgebildet. Mir war es aber trotz Anfertigung 
eines mikroskopischen (Canadabalsam-) Präparates nicht möglich, 
mehr als ein einziges Glied festzustellen. Dieses Glied ist aller- 
dings sehr groß. Irgendwelche Nähte, die auf ein Verschmelzen 
mehrerer Glieder schließen lassen, konnte ich nicht feststellen, 
trotz Benutzung starker und stärkster Optik. Es ist ausgeschlos- 
sen, daß mir bei der Anfertigung des Präparates irgendwelche 
Glieder abgebrochen sein sollten, denn die Lippentaster befin- 
den sich noch am Labium und die stiftartigen Fortsätze sind ja 
nur an den Endgliedern. Bis durch weitere Untersuchungen 
hier Klarheit geschaffen ist, möchte ich die Angabe über die 
Zahl der vorhandenen Glieder offen lassen. Wenigstens sind 
stets auf dem Endgliede zwei, vielleicht sogar noch ein wenig 
stärkere Stifte vorhanden. Die Fühler (Abb. 10) sind ein wenig 
länger als der Körper, das 1. Glied mäßig lang, das 2. kurz und 
rundlich. Vom 3. Gliede an sind die Fühler stark gefiedert. 
Die Oberfläche der beiden ersten Glieder ist glatt, die der 
restlichen stark granuliert und dadurch rauh, matt. Der Hals- 
schild (Abb. 11) ist stark quer, der Vorderrand ein wenig ab- 
gerundet, der Hinterrand flach dreibuchtig. Die Seiten nach 
vorn stark gerundet verengt, zur Basis mäßig und geradlinig. 


159 


Die Hinterwinkel stumpfwinklig, mit mehr oder weniger scharfer 
Spitze. Die Scheibe des Halsschildes mit einem flachen Eindruck. 
Das Schildchen ist groß, quer, mit leicht ausgerundetem Hinter- 
rand, also keine Spur einer Spitze. Der freiliegende Teil des 
Mesonotum groß, die diesen Teil begrenzenden Furchen weit 
voneinander entiernt. Die Abbildung 13 zeigt die Form dieser 
Körperstelle: a ist das große Schildchen, b der freiliegende Teil 
des Mesonotum mit den seitlichen Furchen, c das erste sicht- 
bare Sternit, d die Flügeldecken. Die weichen Flügeldecken 
sind weit voneinander getrennt, die Innen(Naht)kante stark dop- 
pelbuchtig. Sie sind hinter der Schulter mehr oder weniger 
stark zusammengedrückt, hinter der Mitte leicht erweitert und 
zur Spitze stumpf gerundet. Manchmal sind Andeutungen von 
Streifen vorhanden, bei den 5 häufiger als bei den ©. Der 
Prosternalfortsatz (Abb. 12) kurz und schmal, gleichmäßig leicht 
ausgerundet zur kurz abgerundeten Spitze verjüngt. Die Beine 
lang und schlank, die Schenkel leicht verdickt, die Schienen 
‚dünn. Die Tarsen (Abb. 14) dünn und lang, das 1. Glied lang, 
etwa so lang wie Glied 2—4 zusammen, die Glieder 2—-4 zur 
Spitze gleichmäßig an Länge abnehmend, das Klauenglied lang, 
die Klaue groß, aber schlank. Das Klauenglied so lang wie die 
vier Tarsenglieder zusammen. 

9. Die Augen kleiner, der Abstand zwischen ihnen fast 
von doppelter Größe ihrer Durchmesser. Die Fühler viel kür- 
zer und feiner; sie sind kaum halb so lang wie bei den ©‘. 
Die beiden ersten Glieder wie bei diesen, nur der Größe ent- 
sprechend, kleiner. Glied 3—9 ist ungefähr so breit wie lang, 
das 10. und 11. schmal, das Endglied zugespitzt. Die Fühler 
sind vom 4, Gliede an gesägt. 

Länge: 2,3— 2,5 mm. 

Verbreitung: Kumaon, Valley, Lachiwala (in ca. 1000m Höhe). 
— Die Tiere wurden fliegend über schnellfließenden Gewässern 
wie auch unter und an in Wasser liegenden Steinen, wo sie 
wie Helmis etc. saßen. 


3. Psephenoides volatilis G. C. Champ. (Abb. 15—18). 


cf. Etwas kleiner, aber ebenso flach und breit, auch so 
schwach chitinisiert. In ausgefärbtem und ausgehärtetem Zu- 
stande pechbraun, sonst hellbraun bis gelb. Die Augen stets 
dunkel. Die Beine stets heller als die Flügeldecken. Die beiden 
ersten Fühlerglieder hellbräunlich, die restlichen viel dunkler. 


160 


Die Unterseite dunkler als die Oberseite. Kopf und Halsschild 
sehr fein, die Flügeldecken dicht punktiert und daher weniger 
glänzend als Kopf und Halsschild, fast matt. Der ganze Körper 
sehr fein, kurz behaart. Die Behaarung von bräunlicher Farbe. 
Der kurze Kopf breit, die Schläfen hinter den Augen noch 
schmäler als bei gahani. Die Augen sehr groß, größer als bei 
gahani und auch weiter vorstehend, der Abstand zwischen den 
Augen kleiner als ihr Durchmesser. Kiefer- und Lippentaster 
wie bei der vorgehenden Art, auch die Endglieder mit den zwei 
stiftartigen Fortsätzen. Die Fühler so lang oder ein wenig länger 
als der Körper. Im Bau wie bei gahani, auch vom 3. Gliede an 
stark gefiedert und granuliert. Der Halsschild (Abb. 15) quer, 
der Vorderrand in der Mitte leicht vorgezogen, der Hinterrand 
sehr leicht doppelbuchtig. Die Seiten zur Basis stark eingezogen, 
die Hinterwinkel dadurch fast rechtwinklig mit stark abgerunde- 
‚ter Spitze. Die Vorderwinkel durch die sehr breite Verrundung 
nur undeutlich. Die Oberfläche des Halsschildes leicht uneben. 
Das Schildchen nur leicht quer, groß, fast dreieckig mit deut- 
licher, wenn auch stark abgerundeter, breiter Spitze. Die Flügel- 
decken hinter dem Schildchen nur ein ziemlich kurzes Stück 
voneinander abstehend, dann bis zur Spitze zusammenstoßend. 
In Abbidung 17 wird die Form des Scutellums mit den angren- 
zenden Körperteilen dargestellt. Der freiliegende Teil des Me- 
sonotum ist hier viel kleiner als bei gahani, die Furchen dieses 
Teiles dadurch auch viel enger zusaminenstehend und gerader. 
Die Flügeldecken hinter den Schultern nur leicht zusammen- 
gedrückt und zur Spitze ein wenig verbreitert. Sie sind an der 
Spitze viel kürzer und breiter verrundet als bei gahani. Der 
Prosternalfortsatz (Ab. 16) ist breiter und dadurch massiger als 
bei gahani. Er verengt sich gleichmäßig zu der abgerundeten 
Spitze. Die Beine sind wie bei gahani gebaut. Der Penis (Ab- 
bildung 18) ist lang und wenig stark chitinisiert. Die ziemlich 
schlanken Parameren an der Spitze mit wagerecht abgebogenen 
Fortsätzen, deren leicht keulig verdickte Enden wieder aufwärts 
gebogen sind. Der schlanke Penis ist an der Basis am breite- 
sten, von hier zur Spitze, die leicht erweitert und abgerundet 
ist, mäßig kräftig, geradlinig verengt. 

©, Die Augen sind kleiner, der Abstand zwischen den 
Augen mindestens so groß wie diese selbst. Die Fühler sind 
nur etwa halb so lang wie bei den Männchen und dünner. 
Die beiden ersten Glieder im Bau gleich, das 3.—7. Glied kurz 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVILL. (1938) H. 2. 6 161 


gefiedert, das 8.—10. Glied nur gesägt, das Endglied einfach 
und nur leicht zugespitzt. Das Schildchen ist etwas breiter als 
bei den Männchen, deutlich quer, aber sonst wie bei den Männ- 
chen gebaut. 

Größe: 2—3 mm. 

Verbreitung: Kumaon (Haldwani, Ramikhet). 


4. Psephenoides japonicus Masuda. 


Von dieser (leider in japanisch bsschriebenen) Art, kann ich 
nur die freie Uebersetzung des beigegebenen englischen Resume, 
ergänzt durch den Vergleich mit den der Beschreibung beige- 
gebenen sehr guten Abbildungen, bringen. 

oJ. Körper flach, breit. Kopf stark quer, in der Mitte 
leicht eingedrückt. Die Augen mäßig groß. Der Halsschild 
leicht quer, die Seiten bis zu dem stark vorgezogenen Hinter- 
winkel fast gerade. Die Vorderwinkel breit verrundet. Der’ 
Vorderrand des Halsschildes gerade, der Hinterrand leicht drei- 
buchtig. Das Schildchen quer, ein Teil des Mesonotum sicht- 
bar. Die Flügeldecken etwa in der Mitte zusammenstoßend, 
an der Basis dann wieder etwas klaffend. Hinter den Schultern 
leicht zusammengedrückt und zur Spitze nur kaum merklich er- 
weitert. Die Fühler sehr lang (2,3 mm), fast von der 1'/,fachen 
Länge des Körpers. Das 1. Glied lang und kräftig, das 2. klein 
und rundlich, die folgenden außerordentlich verlängert und lang 
. gefiedert. 

@. Etwas größer als das Männchen, sonst außer im Bau 
der Fühler keine weiteren Merkmale. Die Fühler sehr kurz, 
nur knapp von der halben Länge wie bei den Männchen. Die 
ersten beiden Glieder wie beinn Männchen. Glied 3—6 mehr 
oder weniger leicht gefiedert, Glied 7—9 nur noch gesägt und 
die beiden letzten Glieder einfach. 

Größe: / 1,6 mm; 9 1,8 mm. 

Verbreitung: Japan (nähere Angabe ist mir nicht möglich, 
da diese in japanisch). 


II. Subfamilie Dryopinae. 


Die großen Vorderhüften mit freiliegendem Trochanter. Die 
Hinterhüften mit ausgebildeten Schenkeldecken. 

Nach der Bildung des Prosternums in zwei Tribus ein- 
geteilt: 


162 


1 Prosternum zwischen den Vorderhüften 
nach vorn nicht verlängert. Der Mund frei I. Potamophilini 

— Prosternum zwischen den Vorderhüften 

nach vorn verlängert. Bei zurückgezogenem 


Kopr der Mundi bedeckt. 2 2 2772 721 Drvopin: 


I. Tribus Potamophilini. 


Das Prosternum nach vorn nicht verlängert, der Mund auch 
bei zurückgezogenem Kopf freibleibend. Das zweite Fühlerglied 
nicht erweitert, das Basalglied stets das größte. Das 1. und 
2. Segment des Abdomens stets am größten. 

Die Tribus mit einer Anzahl Gattungen, die über die ganze 
Erde verbreitet sind. In der palaearktischen Region durch nach- 
stehende Gattungen vertreten. 

Der Auffassung von Böving und Craighead, die auf Grund 
ihrer Larven-Studien für die Potamophilini eine eigene Sub- 
familie errichten (Ent. amer. XI, 1931, p. 45) und welche Auf- 
fassung auch H. E. Hinton (Stylops. IV, 9, 1935, p. 173) teilt, 
kann ich mich nicht anschließen. Auch den für die Unterfamilie 
gebrauchten Namen Larinae halte ich nicht für berechtigt. Mei- 
nes Erachtens darf der Bau der Larven-Stadien in der Syste- 
matik nicht allein ausschlaggebend sein; sondern auch die mor- 
phologischen Merkmale der Imagines müssen weitgehendst be- 
rücksichtist werden und als das Wesentlichste in Betracht 
gezogen werden. Die morphologischen Merkmale zeigen aber doch 
deutlich, wenn sie auch im ersten Moment ziemlich abweichend 
erscheinen, die nahe Verwandtschaft mit den Dryopini. So folge 
ich der Auffassung Ganglbauers und behalte auch den von ihm 
1904 zuerst benutzten Namen Potamophilini bei, umsomehr als 
die Gattung Potamophilus, die von Germar 1811 aufgestellt 
wurde, doch wohl als Typus zu betrachten ist. Die Gattung Lara, 
nach der die obengenannten Autoren die Subfamilie benennen 
wollen, wurde erst 1856 von Le Conte aufgestellt. 


Bestimmungstabellen der Gattungen. 


1 Halsschild viel breiter als lang, der 


Körper sehr breit. Die Fühler lang . . 1. Betelmis Mats. 
— Halsschild nur wenig breiter als lang, 
der Körper gestreckt. Die Fühlerkurz . . . . 2... .2 
2 Halsschild nur mit grubenartigen Ein- 
dirtielene a ER Re AO 


6° 163 


— Halsschild im Basaldrittel mit einer 

Seitenlinie . . . . 4. Dryopomorphus Htn. 
3 Körper groß. Prostern konnt Zwi- 

schen den Hüften schmal, fast parallel. 

Abdomen: Segmente von fast gleicher 

Länge. Das 3. nur wenig kürzer als 

das 2., 4. und 5. nur wenig kleiner 

alsıdası 3... „nun oe ka a2. Botamophilusy&erm 
— Körper kleiner. Prosternal-Fortsatz 

zwischen den Hüften breit, dann plötz- 

lich (auf weniger als die Hälfte der 

Breite) verschmälert. Abdomen: 1.und 

2. Segment sehr groß, das 3. deutlich 

kleiner, das 4. und 5. sehr kurz . 3. Freyiella nov. gen. 


1. Gattung Betelmis Mats. 


Da mir diese Gattung nicht vorgelegen, gebe ich im folgen- 
den die Beschreibung, wie sie H. Köno in Ins. Mats., VIlIl., 1934, 
p. 124 gibt. 

„Augen halbkugelig, vortretend. Oberlippe breit, viel brei- 
ter als die Stirn zwischen den Augen. Fühler vor den Augen 
eingefügt, fadenförmig, 11-gliederig; das 2. Glied klein, ein wenig 
länger als breit, das 3. gestreckt, etwas kürzer als das erste, 
die folgenden zur Spitze hin allmählich an Länge abnehmend- 
Halsschild bedeutend breiter als lang, ohne deutliche Längsfurche, 
an der Basis an den Hinterecken kielartiS erhaben. Schildchen 
halbkreisförmig. Flügeldecken an der Basis kaum breiter als das 
Halsschild, nach hinten zu etwas verbreitert, ohne Punktstreifen. 
Vorderhüften walzenförmig. Hinterhüften mit zahnartigen Schen- 
keldecken. Tarsen deutlich kürzer als die Schienen. Klauen 
an der Basis gezähnt. 


Von der Gattung Potamophilus Germar durch den breiten 
Körper und viel längere Fühler abweichend.“ 


Gattungs-Typus: Betelmis japonicus Mats. 


Nach dieser Beschreibung muß die Gattung Maiueopsephenus 
Ch. O. Waterh. nahe verwandt, wenn nicht gar identisch sein, 
was auch Dr. H. Köno vermutet. Andererseits sind aber doch 
Merkmale vorhanden, die wieder eine eigene Gattung vermuten 
lassen. Eine Klarstellung muß bis zu einer genauen Uhnter- 
suchung zurückgestellt werden. 


164 


1. Betelmis japonicus Mats. 


Die Artmerkmale fallen mit den Gattungsmerkmalen zu- 
sammen. 
Größe: 5,5 mm. 


Verbreitung: Japan (Honshu, Shikoku) nach Köno. 


2. Gattung Potamophilus Germ. 


Körper ziemlich groß und gestreckt. Wenig stark chitini- 
siert. Der ganze Körper sehr fein und dünn tomentiert und 
mäßig kräftig dicht, kurz behaart. Der Kopf frei, stark geneigt, 
Die Augen mäßig groß. Die Fühler ziemlich kurz, 11gliederig. 
Das 1. Glied gestreckt, zur Spitze leicht verdickt und mäßig 
gebogen, das 2. viel kleiner, fast kugelig. Die folgenden klein 
und eine schmale Keule bildend. Die Mandibeln kräftig, ziem- 
lich stark gebogen, mit drei Zähnchen hinter der Spitze. An 
der Innenseite ein breiter Hautsaum. Die Maxillen groß, die 
Außenlade größer als der gutgegliederte Basalteil. Die Innen- 
lade klein, gestreckt. Die Kiefertaster 4-gliedrig, kräftig. Die 
Lippentaster klein und 3-gliederig. Ueber Bau und Größe der 
Taster siehe bei der Artbeschreibung. Der grob und dicht punk- 
tierte Haisschild schmäler als die Flügeldecken, der Hinterrand 
doppelbuchtig, vor dem Schildchen mit breit ausgerundetem 
Mittellappen. Die Seiten nach vorne mäßig stark verengt, an 
der Basis jederseits ausgeschnitten. Das Schildchen deutlich 
länger als breit. Die Flügeldecken gestreckt, das Abdomen 
überragend und jede in eine kurze Spitze ausgezogen. Die Epi- 
pleuren längs der Brust fast doppelt so breit wie am Abdomen. 
Aus der Kehlnaht zwischen Kopf und Prosternum treten zwei 
schwach chitinisierte schmale Fortsätze heraus, die schräg nach 
vorn und innen gerichtet sind: Hierauf stützt sich der Kopf 
bei zurückgezogenem Zustande. Das Prosternum vor den stark 
vorspringenden Vorderhüften sehr schmal. Der Prosternal-Fort- 
satz mäßig lang, schmal, zu einer mehr oder weniger scharfen 
Spitze ausgezogen. Der Mesosternalfortsatz breit, nach hinten 
wenig verengt, von einer tiefen Mittelfurche durchzogen. Das 
Metasternum groß, zwischen den Mittelhüften mit einem kurzen 
breiten, vom Mesosternalfortsatz deutlich gesonderten Inter- 
coxalfortsatz. Die Hinterhüften nur mäßig getrennt. Die 5 Seg- 
mente des Abdomens zur Spitze nur wenig an Größe ab- 
nehmend. 


165 


Die Larve (Abb. 34) wurde von L. Dufour beschrieben. Sie 
hat einen stark querrundlichen Kopf, stark gerundete Seiten 
des Thorax und der ersten acht Segmente. Das neunte Seg- 
ment fast bis zur Mitte gegabelt. Auf Thorax und den ersten 
acht Segmenten je vier rippenartig erhobene Längsstreifen, das 
neunte bis zur Gabelung mit einem Mittelkiel. Die Larven 
werden in ziemlich schnell fließendem Wasser gefunden, wo 
sie an untergetauchtem Holze leben. 

Gattungs-Typus: Potamophilus acuminatus F. 


1. Potamophilus acuminatus F. (Abb. 35—45.) 


Körper gestreckt, mäßig breit und flach gewölbt. Dunkel- 
pechbraun, Beine nur wenig heller, nur die Krallen rötlich. 
Die Fühler (Abb. 38) 11-gliederig. Das 1. Glied gestreckt, das 
2. kurz, fast kugelig, das 3. klein, gestreckt. Die folgenden zur 
Spitze allmählich an Größe zunehmend, das Endglied fast rund- 
lich. Die ersten beiden Fühlerglieder borstig, die restlichen fein 
behaart. Die Mandibeln (Abb. 35) kräftig, dreispitzig, die Zähn- 
chen nach innen an Größe abnehmend. Die Kiefertaster (Abb. 36) 
4-gliederig, das Basalglied klein, das 2. schlank, das 3. breiter 
und ein wenig kürzer, das Endglied sehr gross eiförmig und 
mit großer, fast runder Tastfläche (siehe Abbildung bei der fol- 
genden Art). Die Lippentaster (Abb. 37) 3-gliederig und sehr 
klein. Glied 1 und 2 wenig an Größe verschieden, das End- 
glied sehr groß und kräftig. Der Halsschild (Abb. 39) zur Spitze 
ziemlich kräftig verengt. Der Seitenrand vor der Basis kräftig 
ausgeschnitten. Neben diesem Ausschnitt mit einem starken 
Eindruck. Ein schwächerer kurz vor dem Vorderrand. Auf der 
Scheibe etwas hinter der Mitte mit einem leichten Querein- 
druck und zwei flachen am Hinterrande vor dem Schildchen. 
Der ganze Halsschild kräftig und unregelmäßig punktiert. Die 
Punkte von verschiedener Größe und verschieden stark von 
einander entfernt. Größere Punkte stehen unregelmäßig neben 
viel kleineren. Die Flügeldecken zur Spitze (Abb. 41) in einen 
kurzen Dorn endend. Sie sind hinter den Schultern deutlich 
zusammengedrückt, die Schultern beulig hervortretend. . Zwi- 
schen Schulter und Naht mit 5 bis zur Spitze deutlichen Punkt- 
streifen. Die seitlichen Streifen etwas kräftiger eingedrückt. 
Zwischen Schulter und Seitenrand noch 2, aber feinere, Punkt- 
streifen. Die Punkte kräftig und etwa vom eigenen Durch- 
messer voneinander entfernt. Eine sehr feine Mikropunktur ist 


166 


auf der ganzen Oberfläche vorhanden. Der ganze Körper mit 
‚sehr feinem, dünnen Toment von dunkelgelblicher Farbe be- 
deckt, außerdem fein, kurz aber dicht gleichmäßig behaart. Die 
Behaarung von braungelber Farbe. Die kräftigen Beine eben- 
falls gleichmäßig dicht fein behaart, die Behaarung erstreckt 
sich auch über das Klauenglied. Die Unterseite sehr viel feiner 
und heller behaart und sehr fein punktiert. Der Prosternalfortsatz 
(Abb. 40) schmal, ziemlich lang und zu einer nur wenig schmä- 
leren Spitze verjüngt, die kurz abgerundet ist. Das Abdomen 
in beiden Geschlechtern verschieden. Die Segmente (Abb. 42) 
wenig in Länge verschieden. Das 4. in der Mitte deutlich aus- 
gerundet, das 5. beim Weibchen klein, der Hinterrand leicht 
ausgerundet; beim Männchen dieses größer und nicht ausgerun- 
det, sondern gleichmäßig verrundet. Die Hinterränder der Seg- 
mente mit einem Haarsaum eingefaßt. 

Der Penis (Abb. 44a, b, c) kräftig chitinisiert und ziem- 
lich groß. Die sroße Peniskapsel auf einem kurzen Schaft auf- 
sitzend. Die an der Basis sehr breiten Parameren zur Spitze 
stark verjüngt, hier wieder ein wenig verdickt und zangenartig 
leicht auseinander gebogen. Die Innenkanten der Parameren 
auf der Oberseite von der zangenförmigen Erweiterung zur 
Basis geradlinig. Auf der Unterseite sind die Spitzenteile der 
Parameren schmal, sodaß die gegenüberliegenden Kanten sicht- 
bar. Im Basalteil greifen die Parameren übereinander und haben 
einen großen gemeinschaftlichen, tiefen, ovalen Quereindruck. 
Der Penis selbst ist lang und überragt die Parameren. Von der 
Oberseite aus nur eine schmale Kante und der leicht verbrei- 
terte Spitzenteil mit der fast gerade abgestutzten Spitze sicht- 
bar. Von der Ventralseite aus ist der an der Basis verbreiterte 
Penis deutlicher sichtbar. Das Stützelement (Abb. 45a, b) ist 
groß, kräftig chitinisiert und in zwei Richtungen stark gebogen. 
Es ist von sehr eigenartiger Form und läuft vorn in einen stark 
gebogenen langen Fortsatz aus. Die verbreiterten Seitenteile 
ebenfalls je mit einem leistenartigen schmalen Fortsatz. Das 
Orsan umfaßt im Körper den Penis und ist der stark gebogene 
schmale Fortsatz an dem Schaft gelegen. Das letzte Sternit 
der Männchen (Abb. 43) ist stark quer, der Hinterrand breit 
ausgebuchtet, die Seitenteile leicht auswärts gebogen. In der 
Mitte des Vorderrandes mit einem kurzen, ziemlich breiten Fortsatz. 

Bei den Weibchen konnte ich keinerlei chitinisierte Teile 
der Kopulations-Organe feststellen. 


167 


Größe: 6,4—8,6 mm. 

Verbreitung: In Deutschland nördlich bis Hannover gefun- 
den. Südlich: Ost-Frankreich, Italien, Balkan-Halbinsel und 
ein Fund aus Klein-Asien (Adana). — In Coll. Schilsky ein 
Exemplar aus Livland, das aber sicher mit Holz (Floßholz) ein- 
geschleppt worden ist. — Anscheinend früher viel zahlreicher als in 
der jetzigen Zeit. — Ubntersuchtes Material: 213 Exemplare. 

Typus: ? Wo sich der Typus dieser Art befindet, wird sich 
mit Sicherheit wohl nicht mehr feststellen lassen. 


3. Gattung Freyiella nov. gen. 


Körper ziemlich gestreckt, wenig stark chitinisiert. Der 
ganze Körper dicht und fein tomentiert und außerdem kurz 
behaart. Die Augen mäßig groß mit einem Kranz von längeren 
Haaren umgeben. Die Fühler 11-gliederigs und im Bau nur 
wenig von Potamophilus verschieden. Die Mandibeln sehr kräf- 
tig und weniger stark gebogen. Der innere Hautlappen sehr 
groß. Kiefer- und Lippentaster sehr viel kräftiger als bei 
Potamophilus, besonders die Endglieder viel stärker vergrößert. 
Der Halsschild leicht quer, der Seitenrand bis zu den Hinter- 
winkeln glatt ohne einen Ausschnitt. Er ist sehr dicht und sehr 
fein punktiert. Das Schildchen fast so breit wie lang. Die 
Flügeldecken gestreckt. Die Schultern stets deutlich mehr oder 
weniger stark kielig erhoben. Die aus der Kehlnaht hervor- 
tretenden Stäbchen zum Stützen des Kopfes breit und ziemlich 
kräftig. Der Prosternalfortsatz breit, zwischen den Hüften 
parallel und dann plötzlich stark verschmälert und in eine mehr 
oder weniger lange Spitze ausgezogen. Die Vorderhüften ziem- 
lich weit auseinander stehend. Am Abdomen das 1. und 2. Seg- 
ment sehr groß, das 3. deutlich kleiner, das 4. und 5. sehr klein. 


Von der Gattung Potamophilus durch das vor der Basis 
nicht ausgeschnittene Halsschild, die Bildung des Prosternal- 
fortsatzes und des Abdomens deutlich verschieden. 

Ich widme diese Gattung ergebenst dem unermüdlichen 
Förderer der Koleopterologie Herrn Georg Frey, München. 

Gattungs-Typus: Freyieıla foveicollis n. sp. 


Bestimmungstabelle der Arten. 


1 Flügeldecken mit 5 Punktstreifen. Die Hin- 
terwinkel des Halsschildes spitz. . . . 1. foveicollis n. sp. 


168 


— Flügeldecken mit 6 Punktstreifen. Die Hin- 

terwinkel des Halsschildes verrundet . . 2. bispinosa n. sp. 
(Es sind die zwischen der Schulter und der Naht der Flügel- 
decken befindlichen Streifen gemeint. Die zwischen Seiten- 
rand und Schulter außerdem befindlichen Streifen sind hier 
nicht gezählt.) 


1. Freyiella foveicollis n. sp. (Abb. 19—27.) 


Körper ziemlich klein, mäßig breit, parallel und flach ge- 
wölbt. Oberseite dunkelpechbraun, Unterseite heller braun, 
Beine bis auf die hellere Basis der Schenkel dunkelbraun, Tar- 
sen und Klauen ein wenig heller. Der Kopf nicht breiter als 
der Vorderrand des Halsschildes. Die Mandibeln (Abb. 19) 
kräftig, mit fast gleich gut ausgebildeten, ziemlich gleichlangen, 
hintereinander liegenden 3 Zähnchen. Basal- und Apicalteil 
etwa von gleicher Größe. Am Innenrande mit einem langen, 
schwach chitinisierten, häutigen Lappen. Die Kiefertaster (Abb.20a) 
4-gliedrig, groß und kräftig, das Basalglied klein, Glied 2 und 3 
nur wenig in Länge und Breite verschieden, das Endglied groß, 
eiförmig. Durch die große Tastiläche, die sich über die größte 
Breite des Gliedes erstreckt (Abb. 20b), erscheint das Glied .bei 
seitlicher Ansicht wie halbiert. Die Maxillenladen wenig kräftig. 
Die Außenlade nicht sehr groß, die Innenlade klein. Die Lippen- 
taster klein, 3-gliederig, das Basalglied klein, das 2. mäßig groß, 
das Endglied so groß wie beide zusammen, mit großer Tastfläche, 
in der Form wenig vom Endslied des Kiefertasters verschieden, 
nur ein wenig kürzer und noch gedrungener. Alle Glieder, mit 
Ausnahme des Basalgliedes bei Kiefer- und Lippentaster fein 
behaart. Labium und Labrum stark quer, beide mit leicht aus- 
gerundetem Vorderrande, das letztere deutlich durch eine Quer- 
linie vom Kopfe getrennt. Die Fühler (Abb. 21) 11-gliederig, das 
1. Glied lang und gestreckt. Das 2. kurz, schmäler als das 
1. Glied und fast kugelig. Die restlichen Glieder klein, nur das 
3. und das Endglied deutlich größer. Die übrigen wenig an 
Größe verschieden. Der ganze Fühler fein und kurz behaart, 
die beiden ersten Glieder außerdem noch mit langen kräftigen 
Borstenhaaren besetzt. Die Augen mäßig groß und von einem 
Kranz längerer und kräftiger Haare umgeben. Der Kopf eben 
und gleichmäßig dicht, mäßig grob punktiert. Auf den schmalen 
Zwischenräumen der sehr eng stehenden Punktur mit feinen, 
aber deutlich sichtbaren Punkten einzeln besetzt. Der Hals- 


169 


schild (Abb. 22) deutlich quer und nur flach gewölbt. Die Sei- 
ten nach vorn mäßig verengt, zur Basis vor den Hinterwinkeln 
leicht ausgebuchtet, die Hinterwinkel dadurch deutlich hervor- 
tretend. Der Seitenrand an Spitze und Basis leicht nach unten 
‚gebogen. Der Vorderrand in der Mitte leicht vorgezogen, der 
Hinterrand vor dem Schildchen deutlich ausgeschnitten. Die 
Scheibe des Halsschildes vor dem Basalrand mit einem seichten 
Quereindruck. Ein flacher Eindruck jederseits neben den breit 
verrundeten Vorderwinkeln und ein kräftiger, tiefer, grubiger 
Eindruck kurz vor der Basis nahe den Hinterwinkeln. Die letz- 
teren Eindrücke nach innen scharf begrenzt. Vor dem Schild- 
chen dann noch ein flacher Eindruck, in dem in der Regel an 
der Seite noch je ein Punkt-Eindruck ist. Die Oberfläche des 
Halsschildes sehr dicht und fein punktiert. Die Zwischenräume 
sehr schmal und nur ganz vereinzelt mit sehr feinen Pünktchen 
besetzt. Die Punktur des Halsschildes ist deutlich dichter als 
die des Kopfes. Die gestreckten Flügeldecken ziemlich parallel 
und hinter den Schultern deutlich zusammengedrückt. Sie sind 
deutlich länger als das Abdomen und klaffen ein wenig an der 
Spitze, die einen ganz kurzen, stumpfen Dorn zeist. Die Schul- 
tern treten deutlich hervor und sind fast kielartig erhöht. Die 
Decken zwischen Naht und Schultern mit 5 Punktstreifen und 
einem langen Scutellarstreif. Die Streifen sind an der Basis 
kräftiger eingedrückt und verflachen zur Spitze. Der 1. Streifen 
geht fast bis zur Spitze durch, der 2. und 3. Streifen an der 
Spitze stark aneinander genähert, aber vor der Spitze bereits 
erlöschend; der 4. und 5. Streifen gleichfalls an der Spitze ein- 
ander genähert, aber viel weiter vor derselben erlöschend. Die 
Zwischenräume nur sehr schwach gewölbt. Die Punkte der 
Streifen ziemlich dicht aufeinander folgend, die Zwischenräume 
nur wenig größer als die Durchmesser der Punkte. Die ganze 
Oberfläche leicht querrunzelig und mit sehr feiner Mikropunk- 
tur. Zwischen Schulter und Naht noch 3 feine Punktstreifen, 
die wie die auf der Scheibe vor der Spitze erlöschen. Die 
Oberseite, desgleichen die Unterseite dicht mit feinem, kurzem 
Toment von graugelblicher Farbe bedeckt. Außerdem dicht, 
kurz behaart. Die Haare auf dem ganzen Körper anliegend,. 
nur auf der Mitte des Halsschildes abstehend. Sie ist von dun- 
kelbräunlicher Farbe. Die Unterseite ist braun, sie ist ein 
wenig heller als auf der Oberseite tomentiert, auch ist das 
Toment deutlich dünner. Die Behaarung ist viel länger und 


170 


von graugelblicher Farbe. Der Prosternalfortsatz (Abb. 23) breit. 
Er ist zwischen den Hüften fast parallel, nur leicht bogig ver- 
schmälert.. Der fast winkeli$ zur Verjüngung abbiegende 
Seitenrand stark gebuchtet in den gleichmäßig verjüngten Spitzen- 
teil übergehend. Der schmale, nie parallelseitige Spitzenteil in 
eine mäßig scharfe Spitze auslaufend. Ein flacher Kiel von der 
Mitte des Fortsatzes bis zur Spitze deutlich sichtbar. Das Ab- 
domen bei den Geschlechtern deutlich verschieden gestaltet 
(Abb. 24). Beim Männchen das Abdomen ein wenig länger und 
schlanker, die ersten beiden Segmente nur wenig in der Länge 
verschieden. Das 3. Segment etwa um ein Viertel kürzer, das 
4. am kürzesten, das 5. ein wenig größer als das 4. und am 
Hinterrande mit einem breiten Einschnitt. Beim Weibchen die 
beiden ersten Segmente sehr groß, die 3 letzten sehr kurz und 
alle am Hinterrand breit ausgerundet. Die Hinterränder der 
drei letzten Segmente in beiden Geschlechtern mit einem län- 
geren Haarkranz. Die Beine mäßig lang und fein behaart. Die 
Schenkel leicht verdickt, Vorder- und Mittelschenkel gerade, ° 
die Hinterschenkel im Basalteil leicht, nach dem Abdomen, ge- 
bogen. Alle auf der Innenseite gefurcht, die Furche erstreckt 
sich über °/, der Länge. Die Schienen dünner und länger als 
die Schenkel und gerade, nur bei den Männchen die Hinter- 
schienen leicht gebogen. Die Tarsen kurz, nur wenig an Länge 
verschieden, das Klauenglied deutlich kürzer als die vier ersten 
zusammen. Die Tarsen einschl. des Klauengliedes dicht und 
kurz behaart. Die Krallen kräftig. 

Der Penis (Abb. 26a, b, c) lang und schlank, mäßig chitini- 
siert und von hellgelblicher Farbe. Der Penis deutlich in einen 
kurzen, kräftigen Schaft, und eine lange schlanke Peniskapsel 
(Parameren und eigentlicher Penis) gegliedert. Die Peniskapsel 
am Basalteil kräftig gebogen (Abb. 26c). Die langen Parameren 
an Basis und Spitze fast gleich breit, in der Mitte leicht ein- 
gedrückt. Die Spitzen breit verrundet. Die Innenkanten der 
Parameren auf Dorsal- (Abb. 26a) und Ventralseite (Abb. 26b) 
leicht doppelbuchtig. Der Penis selbst in eine schmale, schlanke 
Spitze endend, von der Form, die der Innenkante der Para- 
meren entspricht. Auf der Ventralseite ist kurz hinter der Spitze 
die Austrittsöffnung des Ductus ejaculatorius sichtbar. Der Schaft 
etwa von der doppelten Breite der Peniskapsel und ca. °/, der 
Länge desselben. Der Mittelteil auf der Dorsalseite stark ver- 
tieft. Das Stützelement (Abb. 27a, b) ist schlank und schmal 


dei! 


und von sehr eigenartiger fast nicht zu beschreibender Bildung. 
Die Abbildungen vermitteln ein viel klareres Bild, als es die 
langatmigste Beschreibung vermöchte. Das letzte Sternit der 
Männchen (Abb. 25) schwach chitinisiert, am Hinterrande leicht 
ausgebuchtet, der Vorderrand an den Seiten schwach spitz aus- 
gezogen und in der Mitte mit einem langen spitz ausgezogenen 
Fortsatz. 


Bei den Weibchen konnte ich keine chitinisierten Teile der 
Kopulations-Organe feststellen. 


Größe: 4,8—5,2 mm. 
Verbreitung: Süd-China, Prov. Kuangtung (Ostfluß im Berg- 
gebiet Wang-lung kum). — Untersuchtes Material: 76 Exemplare. 


Typus: Zool. Mus. Berlin. Paratypen ebdendort und in meiner 
Sammlung. 


2. Freyiella bispinosa n. sp. (Abb. 28—33). 


Q. Etwas größer, ein wenig breiter, aber ebenso parallel 
und flach gewölbt. Oberseite dunkel pechbraun, fast schwarz, 
die Unterseite nur wenig heller. Beine rotbraun, die Spitzen 
der Schenkel und Schienen breit angedunkelt, desgleichen die 
Tarsen, nur die Klauen deutlich heller. Die Fühler (Abb. 28) 
11-gliederig, im Bau und Form wie bei foveicollis, nur ein wenig 
schlanker und die Glieder 3-11 etwas loser gegliedert und ein 
wenig größer. Das 1. und 2. Glied hellgelbrot, die restlichen 
dunkler. Die Fühler ganz fein, dünn behaart, nur die beiden 
ersten Glieder mit einigen längeren Borstenhaaren. Kopf und 
Mundteile ohne wesentliche Unterschiede, wie bei der vorher- 
gehenden Art. Der Halsschild (Abb. 29) zur Spitze nur mäßig 
verengt, der Vorderrard gerade, der Hinterrand nur sehr flach 
doppelbuchtig, nur der zum Schildchen vorgezogene Mittellap- 
pen schwach ausgebuchtet. Die Hinterwinkel verrundet. Der 
Seitenrand nur im Spitzendrittel leicht abwärts gebogen. Der 
Halsschild sehr flach gewölbt. Neben dem Seitenrand, vor der 
Basis, ein langer, tiefer Eindruck, neben den breiten Vorder- 
winkeln ein flacher, die sich mit ihren zur Mitte gehenden Aus- 
läufern fast berühren. Auf der Scheibe, hinter der Mitte des 
Vorderrandes, ein seichter Quereindruck; zu jeder Seite des 
Vorderrandes noch je ein grubenartiger, mäßig großer Eindruck. 
Vor dem Schildchen ein flacher Eindruck an dessen Seiten sich 
zwei kleine Gruben befinden, etwa in der Breite des Schild- 


172 


chen voneinander entfernt. Halsschild und Kopf dicht, ziemlich 
grob punktiert. Sie ist stärker als bei foveicollis. Einzelne feine 
Punkte auf den Zwischenräumen vorhanden. Die ziemlich ge- 
streckten Flügeldecken etwas breiter als beim vorhergehenden. 
Sie sind hinter den Schultern deutlich zusammengedrückt und 
überragen das Abdomen. -Die Schultern sind deutlich hervor- 
gehoben und setzen sich nach hinten in einen. deutlichen Kiel 
fort, der fast bis zur Spitze der Decken reicht. Zwischen Naht 
und Schulterkiel mit 6 deutlichen Punktstreifen und einem lan- 
gen Scutellarstreif. Zwischen Schulter und Seitenrand noch mit 
drei feineren aber deutlichen Punktstreifen. Alle Punktstreifen 
werden zur Spitze sehr viel flacher resp. erlöschen sogar vor 
der Spitze. Der erste Streifen fast bis zur Spitze deutlich. 
Der 2. und 3. Streifen zur Spitze einander genähert, der 4. und 
5. desgleichen, der 6. weit vor der Spitze erloschen. Die Punkte 
der Streifen kräftig, die Zwischenräume zwischen den einzelnen 
Punkten kleiner als ihr Durchmesser. Auf der Mitte der Flügel- 
decken, zwischen dem zweiten und dritten Punktstreifen ein 
kräftiger nach hinten gebogener Dorn (Abb. 31). Die an den Spitzen 
nicht ganz zusammenschließenden Flügeldecken hier zu einem 
schmalen, schlanken Dorn (Abb. 32) ausgezogen. Unter diesem 
Dorn befindet sich, von der Oberseite nicht sichtbar, noch ein 
ebenso starker Dorn, der mit der Spitze nach unten gerichtet 
ist. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Punktstreifen 
sind schwach gewölbt, die abwechselnden deutlich kräftiger ge- 
wölbt. Die ganze Oberseite dicht mit feinem graugelblichem 
Toment bedeckt, außerdem mit kräftigeren, längeren Haaren 
als bei foveicollis dicht besetzt. Die Behaarung heller als die 
Tomentierung, von gelbgrauer Farbe, der auf den Flügeldecken 
befindliche Dorn ist deutlich länger und dichter behaart. Diese 
Behaarung ist fast schwarz. Die Unterseite gleichfalls fein, 
wenn auch deutlich dünner tomentiert, desgleichen feiner, aber 
ein wenig länger behaart. Die Farbe der Tomentierung und 
der Behaarung etwas heller als auf der Oberseite. Der Pro- 
sternalfortsatz (Abb. 30) zwischen den Hüften ebenfalls fast ge- 
radlinig. Die Verrundungen alle breiter ohne Andeutung von 
Winkeln. Der schmale Fortsatz fast parallelseitig mit breit 
verrundeter Spitze. Ein flacher Kiel fast über die ganze Länge 
des Prosternalfortsatzes reichend. Das Abdomen (Abb. 33) mit 
sehr großem ersten und zweitem Segment. Das 3. u. 4. Segment 
kurz, nur wenig an Länge verschieden und am Hinterrand leicht 


193;.% 


ausgerundet. Das 5. Segment klein und schmal. Alle Segmente, 
mit Ausnahme des ersten mit einem Haarkranz am Hinterrande. 

Das Z bisher unbekannt. 

Größe: 5,9 mm. 

Verbreitung: Süd-China, Prov. Yünann (am Ufer des Soling- 
ho) — 1 Exemplar. 

Typus: © in meiner ns 


4. Gattung Dryopomorphus Htn. 


Schwach länglich, fast parallel und mäßig gewölbt. Der 
Kopf geneigt. Die eligliederigen Fühler weit auseinanderstehend. 
Die Mandibeln dreispitzig, äußere gut entwickelt; die mit einem 
freien Hautlappen in der Innenseite, die Kiefertaster viergliedrig. 
Die sehr weit von einander entfernten Augen unbehaart. Das 
Halsschild mit einer seitlichen Furche im Basaldrittel, ohne deut- 
lichem Quereindruck, nur mit einem schwachen breiten, läng- 
lichem Eindruck auf der Scheibe. Flügeldecken fein und tief 
punktiert-gestreift, die Zwischenräume mäßig gewölbt. Das 
Schildchen fast oval. Der Prosternalfortsatz breit und mit stump- 
fer Spitze. Das Metasternum in der Mitte mit einer deutlichen 
Längslinie. Die Beine mäßig kurz, die Tibien an der Innenseite 
mit einem tomentierten Saum. Das Klauenglied kurz, kaum 
länger als die 4 Tarsenglieder zusammen genommen. 

Die weiblichen Genital-Organe griffelartig. 

Gattungs-Typus: Dryopomorphus extraneus Htn. 

Durch die Bildung des Halsschildes mit der seitlichen 
Furche, der Flügeldecken-Zwischenräume und des Prosternal- 
Fortsatzes leicht von den anderen Gattungen dieser Unter- 
familie zu trennen. 


1. Dryopomorphus extraneus Hin. (Abb. 46-47) 


DO. Schwach länglich, mäßig gewölbt. Der Körper auf Ober- 
und Unterseite sehr dicht, fein und kurz anliegend behaart, da- 
zwischen mit längerer, weniger dicht stehender, aufgerichteter 
Behaarung. Die Behaarung ist von braungelblicher Farbe. Die 
Oberseite schwach glänzend, dunkelrotbraun. Kopf, außer einem 
schwachen, länglichen, breiten Eindruck jederseits neben den 
Augen eben. Labrum und Cliypeus vorn breit ausgerundet. 
Kopf dicht punktiert, die Punktur von sehr verschiedener 


174 


Größe, die stärkere etwa vom doppelten eigenen Durchmesser 
von einander entfernt; die schwächere etwa nur ein Fünftel 
so stark und ebenso dicht. Abb. 46 zeigt die Fühler; die Abb. 47 
die Kiefertaster. Die Abbildungen wurden der Originalbeschrei- 
bung Hintons entnommen. Der Halsschild quer, die größte 
Breite an der Basis ca. !/s breiter als lang. Der Vorderrand 
schwach bogenförmig, leicht vorgezogen. Die Vorderwinkel nicht 
vorstehend, stumpf verrundet. Der Seitenrand mäßig, schwach 
gerundet, fast gradlinig zur Spitze verengt. Die Hinterwinkel 
nicht vorstehend, fast rechtwinkelis. Der Hinterrand doppel- 
buchtis, vor den Flügeldecken flacher als vor dem Schildchen 
ausgebuchtet. Der Halsschild ziemlich stark längs- und schwach 
quer gewölbt. Neben dem Seitenrand jederseits mit einer tiefen 
Furche, die im Basaldrittel kräftig, zur Spitze schwächer und 
im Spitzendrittel erlischt. Ueber die Mitte der Scheibe ein 
undeutlicher, leichter Längs-Eindruck. Der Halsschild wie der 
Kopf punktiert, die stärkeren Punkte aber hier ein wenig feiner 
und spärlicher. Die Flügeldecken länglich, eiförmig, zur Spitze 
leicht verbreitert, die größte Breite im Basaldrittel. Die Schul- 
tern nicht buckelig vortretend. Die Decken sind tief und dicht 
punktiert gestreift. Die Punkte der Scheiben-Streifen rund, etwa 
vom Durchmesser der Streifen-Zwischenräume und vom 3fachen 
Durchmesser ihrer eigenen Größe von einander entfernt. Die 
Zwischenräume flach gewölbt, die abwechselnden deutlich kräf- 
tiger gewölbt, Die Oberfläche mit schwacher gerunzelter Mikro- 
skulptur und wie der Halsschild punktiert. Das Schildchen fast 
oval, sehr schwach gebogen und breiter als lang. Die Uhnter- 
seite wie der Halsschild punktiert. Der Prosternalfortsatz mit 
einem schwachen Kiel, der von der Basis jederseits zur Mitte 
geht. Das Mesosternum einschließlich der Innenkante der Hüften 
stark erhoben. Die Mitte des Metasternums mit einer kräftigen 
Mittellinie, an den Seiten mit einigen größeren Punkten. Das 
1. Segment des Abdomens an den Seiten jederseits mit einem 
Kiel, der an der Außenseite, zum Hinterrand, eine tiefe, ovale, 
schräge Grube zeigt. Die Beine ziemlich kurz, das Klauenglied 
kaum länger als die vier Tarsenglieder zusammen. 

Das Männchen unbekannt. 

Größe: 4,9 mm. Breite: 2,05 mm. 

Verbreitung: Japan. 


Typus: 2 Zool. Mus. d. Univ. ee Bee 


175 


I. Tribus Dryopini. 


Das Prosternum ist nach vorn verlängert und wird der 
Mund bei zurückgezogenem Kopfe von dieser Verlängerung 
bedeckt. Das zweite Fühlerglied ist in der Regel mehr oder 
weniger stark erweitert, die folgenden Glieder bilden eine mehr 
oder minder deutliche Keule. Diese ist entweder einseitig ge- 
zähnt, leicht gefiedert oder aber auch einfach. 

Die Tribus enthält eine große Anzahl von Gattungen, die 
über die ganze Erde, mit Ausnahme von Australien, verbreitet 
sind. Aus dem Miocän des Colorado (Nord-Amerika) wurden 
auch schon Vertreter bekannt. 

In der palaearktischen Region kommen 5 Gattungen vor, 
die sich wie folgt unterscheiden. 


Bestimmungstabelle der Gattungen. 


1. Körper länglich, gestreckt. . 2 2.0... 2 ur 

— Korper kurz oval, fast rundlich 2 2 
2 Halsschild mit Seitenrandlinien. Kör- 
per mit feiner anliegender und stär- 

kerer abstehender Behaarung „2 2 na 
— Halsschild ohne Seitenrandlinien. Kör- 
per nur mit feiner anliegender Be- 


haarune, > „na 3. Holichusnbe 
3 Die abs ichende Behr, Sal den : 
Flügeldecken gleichlang . . . un 2. Dryops,Olıyz 


— Die abstehende Behaarung an de 
Basis der Flügeldecken länger als auf 


der Mitten 2 . 1. Ahaggaria noy. gen. 

4 Halsschild und Elseldeci ent ach 

behaanı 9 007 „2.2 25. Sosiea Base 
— Halsschild kahl, Blasefdecken rn 

sichtbar behaart. . . . . . . ... 4. Elmomorphus Htn. 


1. Gattung Ahaggaria nov. gen. 


Im allgemeinen, in Form und Aussehen den Vertretern der 
Gattung Dryops Oliv. sehr ähnlich; aber durch die nachfolgen- 
den Merkmale abweichend. 

Kopf breit und verhältnismäßig groß. Die Augen kräftig, 
grob facettiert und lang borstig behaart, nur ein kleiner Teil 
der Unterseite kahl. Clypeus breit, Vorderrand leicht verrundet, 


176 


dicht punktiert und behaart, deutlich durch eine feine Linie vom 
Kopf getrennt. Fühler 10-gliederig, das 1. Glied lang gestreckt, 
kräftig, das 2. Glied stark quer, nicht ohrförmig erweitert. 
Glieder 3—10 eine kompakte Keule, Glied 3 am kleinsten, 
Glied ,4 am breitesten und die folgenden Glieder allmählich an 
Größe abnehmend. Das Endglied mehr oder weniger stark 
zugespitzt. Die beiden ersten Glieder außer mit einer feinen 
Grundbehaarung noch mit sehr starken kräftigen Borsten am 
Rande besetzt. Die Keulenglieder sehr fein dicht behaart. Das 
Halsschild stark quer und flach gewölbt. Wie bei der Gattung 
Dryops an den Seiten mit je einer eingegrabenen Längslinie. 
Zwischen dieser Linie und der Scheibenwölbung befindet sich 
aber ein mehr oder weniger breiter flacher Raum. Die Man- 
dibeln kräftig dreispitzig, die ersten beiden Spitzen klein und 
fast eine vortäuschend, die darunter befindliche dritte Spitze 
ziemlich groß und an der Spitze breit verrundet. Die Innen- 
seite der Mandibeln mit einem nur wenig stark. chitinisierten 
Hautlappen, der an der Spitze einige kräftige Borsten trägt, 
an welche sich weniger kräftige anschließen. Der Außen- 
rand in der Mitte mit einer Reihe mäßig starker Borsten besetzt. 
Maxillentaster 4-gliederig. Das Basalglied klein, das 2. nur 
wenig größer; das 3. etwa von der gleichen Länge. Das End- 
glied groß, fast die Länge des 1.—3. Gliedes zusammengenom- 
men erreichend. Die Basis des 2.—4. Gliedes behaart, das Ba- 
salgied nur an der Innenseite mit einigen Haaren besetzt. 
Die Lippentaster ziemlich kräftig, aus 3 Gliedern bestehend. 
Das Basalglied klein und schmal, das 2. deutlich größer, das 
Endglied am größten, an der Basis am breitesten und zur Spitze 
nur schwach verjüngt. Die Behaarung wie bei den Kieier- 
tastern. 

Die Flügeldecken parallel und an der Spitze breit verrundet. 
Sie sind ziemlich hoch gewölbt,. mehr oder weniger gestreift und 
unregelmäßig kräftig punktiert. Der ganze Körper doppelt be- 
haart, eine feine, über dem Ganzen gleichartige Grundbehaa- 
rung und eine kräftige, mehr oder weniger abstehende, borsten- 
artige Behaarung bedeckt den Körper. Die abstehende Behaa- 
rung ist von deutlich verschiedener Länge. Kopf und Halsschild 
sind sehr lang behaart, die Seiten des Halsschildes noch deut- 
lich länger behaart, während diese auf den Flügeldecken merk- 
lich kürzer und feiner ist. Die Unterseite ist gleichmäßig be- 
haart und mäßig dicht punktiert. Das Prosternum zu einem 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIil. (1938) H, 2. 7 177 


Fortsatz verlängert, der lang, schmal und sehr stark gebogen 
ist. Der Prosternalfortsatz ist auch in der vertikalen stark ver- 
breitert. Die Beine kräftig und mäßig lang, die Schienen schlan- 
ker und länger als die etwas kräftigeren Schenkel. Die Tarsen 
5-gliederig, das Endglied länger als die vier ersten Glieder zu- 
sammen. Die Beine mit mäßig langen Haaren bekleidet. Die 
vier ersten Tarsenglieder nur auf der Unterseite behaart, sonst 
kahl. Die Vorderhüften einander mehr genähert wie die Mittel- 
und Hinterhüften. Das Abdomen mit 5 Segmenten, von denen 
das 5. am größten. 

Die 5 besitzen einen sehr kräftigen und stark chitinisierten 
Kopulationsapparat, der eine von den anderen Dryopinae völlig 
abweichende Form besitzt. Ein kräftiges und stark chitinisiertes 
Stützorgan ist vorhanden. Bei den © konnte ich keine chiti- 
nisierten Geschlechtsanhänge feststellen. Die Eier sind klein, 
etwa hirsekorngroß und auch von der Form desselben. 

Durch das nur stark verbreiterte und nicht ohrförmig er- 
weiterte 2. Fühlerglied, durch den Bau der Mundteile; durch 
die deutlich aus drei verschieden langen Haaren bestehende 
Bekleidung deutlich von der Gattung Dryops Ol. verschieden 
und von dieser leicht zu trennen, Auch die mehr genäherten 
Vorderhüften trennen die beiden Gattungen. 

Gattungs-Typus: Ahagg. foleyi Peyerimh. 


Bestimmungstabelle der Arten. 

1 Halsschild feiner als die Flügeldecken 

pünktiert und ohne deutlich nach hinten 

gezogene Hinterwinkel. Die Streifen 

der Flügeldecken ohne größere Punkte. 

Schildchenspitze scharf . . . . 1. foleyi Peyerimh. 
— Halsschild gröber als die Elseldecen 

punktiert und mit deutlich nach hinten 

gezogenen Hinterwinkeln. Die Streifen 

der Flügeldecken mit größeren Punkten. 

Schildchen-Spitze abgerundet . . . . 2. acutangula n. sp. 


1. Ahasgg. foleyi Peyerimh. (Abb. 57—61) 

Körper ziemlich groß, massig und hoch gewölbt. Schwarz, 
nur die Tarsen rotbraun. Kopf groß, fast dreieckig. Clypeus 
quer, die Seiten nach vorn leicht verschmälert, ohne deutliche 
Vorderwinkel in den nur in der Mitte ganz seicht ausgeschnit- 


178 


tenen Vorderrand übergehend. Die Mandibeln kräftig, 3-zähnig, 
aber nur der erste und dritte Zahn deutlich; der zweite dem 
ersten sehr genähert und klein. Maxillentaster 4-gliederig; das 
erste Glied klein, 2. und 3. Glied größer und nur wenig unter- 
einander in der Länge verschieden, das Apicalglied groß. La- 
bialtaster verhältnismäßig kräftig und 3-gliederig. Die Fühler 
(Abb. 57) sehr nahe zusammenstehend, der Zwischenraum 
zwischen den Einlenkungsstellen kleiner als das 1. Fühlerglied. 
Die Fühler 10-gliederig, das 1. Glied sehr groß und kräftig, 
das 2. stark quer, die Glieder 3—10 eine fest gegliederte Keule 
bildend. Das erste Glied der Fühlerkeule (das 3.) ist klein, 
das 4. fast einmal so breit, die restlichen dann zur Spitze nur 
wenig an Länge abnehmend, das Endglied eiförmig. Die ersten 
beiden Glieder sind mit kurzen Haaren mäßig dicht besetzt, 
der Außenrand aber außerdem mit sehr langen und kräftigen 
Borsten versehen. Die Keule ist dicht und fein behaart. Das 
Halsschild (Abo. 58a, b) ist quer, zur Spitze nur mäßig verengt 
und nur flach längsgewölbt. Der Seitenrand doppelbuchtig, im 
Apicaldrittel leicht eingebuchtet und kurz vor der Basis etwas 
kräftiger, wodurch ein deutlicher Hinterwinkel entsteht, der ein 
wenig aufgebogen ist. Die Vorderwinkel kräftig, die Spitzen 
abgerundet. Der Vorderrand gleichmäßig ausgeschnitten, der 
Hinterrand vor dem Schildchen stark vorgezogen. Die einge- 
grabenen Längslinien neben dem Seitenrand analog dem Seiten- 
rande mit zwei Einbuchtungen. Kurz vor der Basis sind die 
Linien kurz einwärts gebogen. Halsschild und Kopf einschließ- 
lich des Clypeus dicht unregelmäßig ziemlich stark punktiert, 
die Zwischenräume zwischen den einzelnen Punkten mindestens 
von der doppelten Größe der Punkte, an den Seiten etwas 
weitläufiger punktiert. Zwischen den Punkten eine ziemlich 
grobe Mikropunktur. Die Flügeldecken parallel, hinter den 
Schultern etwas seitlich zusammengedrückt, die Spitzen kurz 
verrundet. Zwischen Naht und Schulterbeule mit sechs Streifen, 
die an der Naht nur flach eingedrückt sind, hinter der Mitte 
am kräftigsten und bis zur Spitze deutlich sichtbar bleiben. 
Die Zwischenräume der Streifen sind leicht gewölbt. Zwischen 
Schulterbeule und Seitenrand sind noch zwei Streifen vorhan- 
den, die aber erst hinter der Mitte deutlich werden. Die Flügel- 
decken sind kräftig und dicht, ziemlich regelmäßig punktiert, 
die Punkte nicht ganz rund, sondern etwas länglich. Die Punkte 
nur wenig mehr als ihr eigener Durchmesser voneinander ent 


% 179 


fernt. Die Mikroskulptur ist kräftig. Punktur und Mikropunktur 
sind auf den Flügeldecken deutlich kräftiger als auf Kopf und 
Halsschild.. Das Schildchen ist groß, herzförmig, mit einer 
scharfen Spitze und wesentlich feiner und weitläufiger punktiert. 
Der ganze Körper ist mit einer kurzen, enganliegenden Be- 
haarung von gelblicher Farbe mäßig dicht bekleidet, doch bleibt 
die Grundfarbe stets deutlich sichtbar. Das Schildchen ist 
deutlich feiner und dichter behaart. Die kräftige abstehende 
Behaarung ist dunkler, etwa bräunlich, und ist auf Kopf und 
Halsschild deutlich länger, länger als auf den Flügeldecken. 
Auf Kopf und Halsschild ist die kurze, wie auch die lange Be- 
haarung wirbelartig angeordnet. Auf den Flügeldecken ist sie 
einfach nach hinten gerichtet. Die Unterseite ist dicht punktiert 
und behaart. Das Prosternum zu einem langen schmalen Fort- 
satz verlängert. Es ist stark gebogen, etwas hinter der Mitte 
stark eingeschnürt und dann leicht gleichmäßig verjüngt, sodaß 
eine pfeilförmige Spitze entsteht. Der Prosternaliortsatz ist 
auch in vertikaler Richtung stark verdickt. Die Abbildung 59 a und 
b zeigt die Form und auch die Verdickung desselben. 

Der Penis ist groß und kräftig chitinisiert. Auf einem kurzen 
Schaft sitzen zwei kräftige Parameren, zwischen denen sich 
der Penis erstreckt (Abb. 60a, b, c). Der Penis hat eine 
schildartige Verbreitung, unter welcher sich eine spindel- 
förmige Röhre mit dem Ductus ejaculatorius befindet. Die 
Penisröhre ist in der Mitte gespalten, aus diesem Spalt tritt bei 
der Begattung der Ductus hervor. Auf der Ventralseite zeigt 
die breiteste Stelle jederseits einen verhältnismäßig großen 
elliptischen Eindruck. Die Parameren sind auf der Dorsalseite 
zusammengeschlossen, während sie auf der Rückseite nicht fest 
zusammenschließen. Die Abbildungen 60a, b, und c zeigen den 
Penis in Dorsal-Ansicht, Ventral- und Lateralansicht. Ein 
Stützelement (Abb. 61a, b.) zeigt Bau und Größe desselben in 
Dorsal- und Lateral-Ansicht. 

Größe: 7,5 mm. 

Verbreitung: Bisher nur ein Männchen von Ideles, Hoggar 
(Ahasgaria)-Massiv, das in 1560 m Höhe am 6. IV. 1938 ge- 
funden wurde, bekannt. 

Typus: in Coll. P. de Peyerimhoff, Algier. 

Herr P. de Peyerimhoff stellte mir in der gewohnten liebens- 
würdigen Weise die Type zur Untersuchung zur Verfügung, wofür 
ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank sagen möchte. 


180 


2. Ahagg. aculangula n. sp. (Abb. 48—56). 

Form und Farbe wie bei der vorhergehenden Art, nur etwas 
kleiner, schlanker und die Spitzen der Flügeldecken nicht so 
breit verrundet, sondern etwas spitzer. Kopf wie bei foleyi. 
Der Clypeus schmäler, von der Basis an nach vorn verjüngt. 
Der Vorderrand deutlich eingebuchtet. Die Mandibeln (Abb. 48) 
wie beim vorigen. Kiefertaster (Abb. 49) und Lippentaster (Abb. 50) 
wie bei der vorhergehenden Art. Die Abbildungen zeigen die 
Größenverhältnisse und die Anordnung der Behaarung deut- 
lich. Die Fühler (Abb. 51) gleichfalls eng zusammenstehend, der 
Bau der einzelnen Glieder analog und nur geringe Differenzen 
gegen foleyi zeigend. So ist das zweite Glied an den Ecken 
stark abgerundet, die bei foleyi stärker hervortreten. Die Be- 
borstung der beiden ersten Glieder zeigt aber ziemliche Unter- 
schiede. Bei acutangula ist die Beborstung deutlich kürzer und 
dichter und ist auf dem ersten Glied auf die Innenspitze be- 
schränkt. Das Halsschild nicht ganz so stark quer, die Längs- 
wölbung leicht. Die Mitte der Längswölbung zeigt einen schwa- 
chen Eindruck. Die Abbildungen 52a und b zeigen den Bau 
und die Anordnung des Eindruckes deutlich. Das Halsschild 
ist zur Spitze schwach verengt, die Verengung fast geradlinig, 
vor der Basis kräftig ausgebuchtet, wodurch ziemlich starke 
Hinterwinkel entstehen, die nach hinten gezogen und deutlich 
aufgebogen sind. Kopf und Halsschild grob und dicht punktiert, 
auf dem Halsschild die Zwischenräume nur etwa vom Durch- 
messer eines Punktes, auf der Scheibe die Punktur noch ein 
wenig dichter. Kopf und Clypeus sind etwas feiner und weit- 
läufiger punktiert. Die Mikropunktur ist auf Clypeus, Kopf und 
Halsschild grob. Die Flügeldecken sind hinter der Schulter nur 
leicht zusammengedrückt, parallel, vom letzten Drittel an zur 
Spitze verjüngt und dort gemeinschaftlich kurz gerundet. Zwi- 
schen Naht und Schulterbeule mit 6 deutlichen Streifen, die 
von der Basis an deutlich sind und sich zur Spitze vertiefen. 
Zwischen dem Seitenrand und der Schulterbeule finden sich 
noch 2 Streifen, die an der Spitze aber mehr oder weniger 
verflacht sind. Die Räume zwischen den einzelnen Streifen 
sind flach gewölbt. In den Streifen größere flache Eindrücke, 
die bei schräger Seitenansicht als größere Punkte erscheinen, 
Außer diesen Eindrücken sind die Flügeldecken ziemlich regel- 
mäßig und dicht, mit etwas feineren Punkten als auf dem Hals- 
schild besetzt. Die Punkte leicht länglich und meist von dem 


en 


Längsdurchmesser eines Punktes voneinander entfernt. Die 
Punktur der Decken ist deutlich feiner und weiter als auf dem 
Halsschild. Auch die Mikropunktur ist feiner und weitläufiger 
als die des Halsschildes. Das Schildchen ist groß, herzförmig 
und die Spitze verrundet. Es ist fein und weit punktiert. Die 
anliegende feine Behaarung wie bei foleyi, nur von grauerer 
Farbe. Die abstehende borstige Behaarung ist, wie bei der 
vorhergehenden Art, sowohl in Anordnung auf Kopf und Hals- 
schild, wie auch in der Länge auf Flügeldecken usw. Die Farbe 
dieser Behaarung ist dunkelbraun. Die Unterseite ist dicht 
punktiert und behaart. Der Prosternalfortsatz (Abb. 53) ist lang 
und schmal. Er verjüngt sich etwa in der Mitte auf die Hälfte 
seines Durchmessers und verläuft von dort bis zur verrundeten 
Spitze fast parallelseitig. Die vertikale Verbreitung ist in der 
Apicalhälfte breiter als der Fortsatz auf der Oberseite, sodaß 
der Unterrand von oben sichtbar ist. Er ist wie beim vorigen 
gebogen. 

Der Penis (Abb. 55a, b, c) wie bei foleyi, doch sind die Para- 
meren hier geradlinig zur Spitze verjüngt. Ein Stützelement ist 
auch hier vorhanden (Abb. 56a, b), der Apicalteil dieses Organes 
ist an der Basis geschlossen. Die Form des letzten Abdominal- 
sternites zeigt Abb. 54. Bei den % konnte ich keinerlei Hilfs- 
organe zur Ablage der Eier feststellen. 

Größe: 6,3—6,7 mm. 

Verbreitung: Erythrea (Ghinda) 2% und 19. 

Typus: 5 und © im Museum National Histoire Naturelle, 
Paris, in Coll. Grouvelle. 


Paratypus: in meiner Sammlung. 
Fortsetzung folgt. 


182 


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183 


Abb. 15-29 


DeUITLITR ATI 
ES TRLUITLIIK 0T) 
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184 


185 


48 —56 


Abb. 44, 45, 


ll 


186 


Abb. 57-61 


187 


Notizen über persische Lycaenidae (Lepid.). 
Von Ernst Pieiifer-München. 
(Schluß mit Tafel IV.) 

Die Ausbeute meiner Reise in das zentrale Elbursgebirge 
im Jahre 1936 erbrachte in jeder Hinsicht soviele interessante 
Ergebnisse, daß ich mich 1937 nochmals entschloß die Nord- 
seite der Tacht i Suleimann-Gruppe: zwischen 1000 und 4200 m 
etappenweise zu durchforschen. Die Herren Dr. Walter Forster 
und A. Forster waren meine Begleiter. An dieser Stelle sollen 
über einige Lycaenidae der beiden Ausbeuten vorerst Berichte 
erscheinen, während die Bearbeitung der Gesamtausbeute einer 
geschlossenen Faunenarbeit vorbehalten bleibt. 


Nochmals: Lycaena marcida Led. 


(Lyc. marcida Led. — meleager Esp. ssp. nec bona species) 
tab IV Kie, 1 10Nund 16: 


Zunächst muß ich nochmals auf die Originalbeschreibung 
Lederers und die beiden Originale zu sprechen kommen. 
Lederer lagen bei der Beschreibung insgesamt 2 5 vor, von 
denen das eine: „bräunlich blau mit Erzschimmer“, das andere 
„viel dunkler als das abgebildete, die braune Farbe mehr domi- 
nierend“ * war. Bei der Beschreibung wird das bräunlich blaue 
zuerst genannt und abgebildet und das bronzefarbene Stück 
erst dann erwähnt. Demnach hat der Name marcida für die 
bräunlich blauen 5 zu gelten und der von Verity aufgestellte 
Name parameleager kann als Formnamen für die bronzefarbigen 
Stücke Verwendung finden. Das licht bronzefarbene Original 
von Lederer, das mir vorliegt, zeigt keinerlei Blauschuppen, 
sondern täuschen die weißlichen Enden der Androkonien einen 
derartigen Schimmer nur vor. Der marcida-Beschreibung lagen 
also bereits zwei voneinander abweichende Exemplare vor. 

Es ist ganz selbstverständlich, daß ich und meine Begleiter 
auf der zweiten Persienreise der marcida unsere ganze Auf- 
merksamkeit schenkten, angeregt durch meine ersten spärlichen 
Funde im Jahre 1936, und hatten wir in dieser Hinsicht auch 
vollen Erfolg, sodaß das Problem der marcida jetzt einer Lösung 


[U 


* Originaltext in „ 


188 


entgegengeführt werden kann. Zunächst einige Angaben über die 
Flugplätze auf der Nordseite des Elbursgebirges im Särdab-Tal. 

Zwischen 1500 und 2000 m fliegt die marcida innerhalb der 
Laubwaldzone sehr lokal auf offenen, heißen Stellen, welche 
mit Steinen übersät sind oder wo kleine, spärlich bewachsene 
Halden sich finden. Die höchste Flugstelle in diesem Talzug 
lag oberhalb der jetzigen Waldgrenze auf 2500m in einer heißen 
Steinrinne mit Quellflora. Dieser Platz lag aber vor gar nicht 
langer Zeit noch innerhalb der Waldzone und wurde erst durch 
Raubbau entlang dieses Karawanenweges die Waldgrenze stark 
heruntergedrückt. Waldreste in den Seitentälern über 2500 m 
hinaus zeugen hiefür. In den Sommermonaten herrscht in die- 
sem ganzen Fluggebiet häufige Kondensation mit kräftigen Nie- 
derschlägen, auch Nebel treten häufig auf. Die Luftfeuchtig- 
keiten betragen bei starker Kondensation bis um 90°,,, bei hei- 
terem Wetter um 40—60°,. Seltener ist es bei absteigender 
Luft aus dem Süden extrem trocken mit nur 20—30°, Luit- 
feuchtigkeit. Im ganzen gesehen also eine feuchtheiße Zone. 
Dieselben Verhältnisse finden sich in dem östlich gelegenen 
Paralleltal, dem Tschalus-Tal, zwischen 1000 und 2500 m, wo 
Brandt ebenfalls die bronzefarbigen marcida 5 fing. 

Alle aus dieser feuchtheißen Zone vorliegenden 
marcida 5 sind oberseits einheitlich goldbronzefarbig 
irisierend ohne jeden grünlich oder blau irisierenden 
Ton, also die f. parameleager Vrty. 

Im Jahre 1937 gelang mir im Tschalus-Tal oberhalb dieser 
feuchtheißen Zone auf 2900 m nochmals der Fang von marcida 
und nur 100 m höher, unmittelbar unter dem Kendevan-Paß, 
fing ich bereits 1936 eine auffallende meleager. Bevor ich auf 
diese beiden Fänge näher eingehe, muß ich auf die klimatologi- 
schen Verhältnisse dieser Fluggebiete zu sprechen kommen. Auf 
der Nordflanke der Kammregion überwiegt in den Sommer- 
monaten das Südwindwetter mit extrem trockener Hochlandluft 
mit nur 10—30 %, Luftfeuchtigkeit. Unterbrechungen dieser vor- 
herrschenden Wetterlage durch Nordwindwetter mit Anreiche- 
rung der Luftfeuchtigkeit bis zu 90°/, treten nur kurzfristig auf. 
In der Hauptsache also ein ausgesprochenes Trockengebiet mit 
kurzen Unterbrechungen. 

Der Fund der marcida aus 2900 m, insgesamt 3 J’ 2 9, 
brachten folgende Ueberraschung. Ein 5 ist oberseits gold- 
bronzefarbig wie alle Stücke aus der feuchtheißen Zone, aber 


189 


im rechten Hinterflügel ist deutlich sichtbar eine dunkelblaue 
Schuppe eingesprengt. Die Useite ist kaum verschieden. Das 
zweite 9° ist oberseits stumpf stahlbau mit einem bräunlichen 
Ton und die Androkonien heben sich leicht bräunlich ab. Die- 
ses Stück kommt dem bräunlich blauen marcida-Original am 
nächsten. Der braunschwarze Randschatten ist breit angelegt 
und zeigen sich innerhalb desselben zwischen den Adern im 
Vfl stumpf stahlblaue Flecke und im Hfl. ebensolche Bögen. Die 
Useite ist gegenüber der von der f. parameleager \Vrty. leicht 
aufgehellt und die Ocellen neigen zur Verkleinerung. Das 
dritte 5° zeigt, besonders im Hfl.-Außenteil, ein mehr grünlich 
irisierendes Stahlblau. Der Randschatten ist im Vfl. gleichmäßig 
breit angelegt, im Hil. dagegen stark verschmälert wie bei der 
100 m höher fliegenden meleager. Die Useite ist hellbraun, die 
Ocellen sind noch stärker reduziert. Die beiden % zeigen, 
verglichen mit denen der f. parameleager, oberseits keinen Un- 
terschied, nur die Tendenz der Ocellenverkleinerung ist useits fest- 
zustellen. Im Flügelschnitt besteht bei beiden Geschlechtern 
aus der feuchtheißen und der trockenen Zone kein Unterschied, 
nur eine wenig geringere Durchschnittsgröße läßt sich gegenüber 
der f. parameleager \rty. feststellen. 

Gleich hier anschließend muß ich auf die meleager aus 
3000 m Höhe in demselben Talzug zu sprechen kommen. Der 
Fangplatz liegt in einem heißen nach Osten offenem Talbecken, 
unmittelbar unter dem Paß auf der Nordseite des Elburs. Die- 
ser Flugplatz dürfte teilweise bereits von der vorherrschenden 
Witterung der Südflanke der Kammregion beeinflußt sein, wo- 
rauf auch der Vegetationsunterschied hinweist. 

Die meleager S' von diesem höchsten Fundort zeigen ober- 
seits ein kräftig irisierendes, ins Grüne spielendes Blau, der 
Randschatten ist besonders im Hfl. sehr schmal, die Einbüchtung _ 
ebenda wie bei marcida wenig ausgeprägt. Die kräftig angelegten 
Androkonien neigen zur bräunlichen Verfärbung. Die Useite 
der Vfl. ist hellgrau, die der Hfl. zeigt bei der Mehrzahl eine 
hell gelbbraune Tönung. Die Ocellen sind kräftig weiß umringt 
und neigen die Augen bei der Mehrzahl zur Verkleinerung. 
Das einzige 2 (L. Schwingenschuß - Wien leg.) ist ober- und 
unterseits von den marcida © der übrigen Fangplätze nicht "zu 
trennen. Die Tiere von dieser Fangstelle auf trockenstem Ge- 
biet stellen somit nur die blaugrüne Extremiorm der Rasse 
marcida von meleager Esp. dar. 


190 


Diese Funde zwischen 900 und 3000 m in ein und demselben 
Talzug mit der gleitenden Farbskala von goldbronzefarbig über 
Stahlblau zu Blaugrün dürften den Beweis erbracht haben, daß 
marcida nur die Rasse der meleager von der Nordseite des: 
Elbursgebirges ist, eine Rasse allerdings, welche je nach dem 
Feuchtigkeitsgrad des Entwicklungsortes die verschiedenen J- 
Formen ausbildet. Ebenfalls dafür spricht die Gleichheit der © 
aus allen Höhenlagen und die Genitalgleichheit der 5 verglichen 
untereinander. 

Bevor ich auf die Veränderung der irisierenden Blautöne 
und die Parallelfälle hiezu näher eingehe, möchte ich gleich an- 
schließend die meleager-Rasse besprechen, welche jenseits des 
Kendevan-Passes, also auf der Südseite des Elbursgebirges 
zwischen 2000 und 2700 m fliegt. 

Zunächst einige Bemerkungen über das dort vorherrschende 
Klima. In den Sommermonaten herrscht auf der Südflanke der 
Kammregion der sehr trockene Südwind bei einer Luftfeuchtig- 
keit von 10—30°, vor, manchmal unterbrochen durch wasser- 
fallartiges Herüberwehen der Nordströmung bei Ansteigen der- 
Luftfeuchtigkeit auf 40-60, oder Sommergewitter mit Platz- 
regen. An den tieferen Hängen der Südflanke bis 1800 m sind 
die Verhältnisse ähnlich, nur unterbrochen durch ganz extreme 
Trockenheiten unter 10°, Luftfeuchtigkeit. 

Diese meleager-Rasse von der Südseite des Elbursgebirges 
zeigt in beiden Geschlechtern denselben Flügelschnitt wie die 
ssp. marcida. Die 5 sind milchig blau, nicht so stark irisierend, 
die Androkonien fallen im Gegensatz zu allen Formen der mar- 
cida-Rasse kaum auf, der Zellschlußfleck ist als dünner schwar- 
zer Strich immer sichtbar. Der Randschatten ist im Vorder- und 
Hinterflügel stark reduziert. Die Vfl.-Useite ist hellgrau mit leicht 
bräunlichem Einschlag, der sich im Hfl. bedeutend verstärkt. 
Die © gleichen oberseits vollkommen denen der Rasse marcida, 
nur der Ton der Grundfarbe ist leicht aufgehellt. Unterseits ist 
die Grundfarbe ebenfalls heller braun, die Ocellen neigen zur 
Verkleinerung und die grobe Beschuppung wie bei den mar- 
cida2 fehlt. 

Diese Rasse ist auf der Südseite des Elbursgebirges weiter 
verbreitet und liegen mir außer der Serie von der Südseite 
unterhalb des Kendevanpasses (Keredj-Tal leg. Brandt VII 1936) 
noch Stücke aus dem Demavend-Gebiet aus Höhen von 2000 bis 
3000 m vor. Diese Rasse möchte ich als ssp. nov. brandti m. 


191 


zu Ehren des erfolgreichen Erforschers der Insektenfauna Irans 
einführen. Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen in coll. 
m. und coll. Brandt. 

Undnun kommeich nochmals auf die Abänderung der irisieren- 
den Farbtöne von goldbronzefarbig bis zu Grünblau zu sprechen. 


Die mikroskopische Untersuchung der 5 Schuppen ergab, 
daß der Hohlraum der Schuppen bei der marcida -Rasse aus 
der feuchten Zone, also bei den bronzefarbigen, praller ist als 
der bei den Schuppen von & aus den Trockengebieten oder 
der Uebergangszone. Die dadurch hervorgerufene verschieden- 
artige Lichtbrechung erzeugt einzig und allein die verschiedenen 
irisierenden Farbtöne. In welchem Entwicklungsstadium die 
wechselnde Luftfeuchtigkeit die ausschlaggebende Rolle spielt, 
könnte allerdings nur durch Zuchten an Ort und Stelle gelöst 
werden. Das verschiedenartige Blau bei den Lycaenen kann 
also als Artkriterium nicht gewertet werden und komme ich 
jetzt auf die bereits erwähnten Parallelfälle und weitere Bei- 
spiele zu sprechen. 

Die bis jetzt als Art verkannte ee. antidolus Rebe! aus 
Kassikoporan (Armenien) hat eine dunkelbraune Oberseite und 
liegen zwischenden Adern, randwärts verschwindend, dunkelgrün- 
lichblaue Schuppenpartien. An den trockensten Hängen bei Wan 
(Kurdistan) fliegt hievon die Rasse morgani LeCerf und sind 
die 5’ milchig weiß mit einem leichten grünlichen Einschlag. 
Ein ähnlich gelagerter Fall wäre folgender. In den prozentual 
feuchteren Fluggebieten im Pontus und in den anatolischen Ge- 
birgen sind die 5 der Lyc. candalus H. Sch. tief dunkelblau; 
die an den trockenen Hängen des Achyr Dagh (türk. Nordsyrien) 
fliegende Rasse hat himmelblaue S und die in den trockenen 
Hochtälern des Libanon fliegende Rasse ist in dieser Hinsicht 
die auffallendste. Die J zeigen ein ganz eigentümliches mil- 
chiges Grün, das an das candalus-Blau nicht. mehr im gering- 
sten erinnert. Einzelstücke aus dem südlichen Libanon sind 
fast rein milchigweiß. Diese Beispiele zeigen, daß der Feuch- 
tigkeitsgrad des Entwicklungsortes auf die Farbabstufungen des 
irisierenden Blau von ausschlaggebender Bedeutung ist, wobei 
aber stets Bedingung ist, daß die Anreicherung des Feuchtig- 
keitsgrades, wahrscheinlich noch verbunden mit einer Anreiche- 
rung der Wärmegrade, mit dem sensiblen Entwicklungsstadium 
zusammenfallen muß. Ein weiteres Beispiel wäre sowohl ras- 
sisch als auch generationsmäßig die Lyc. anteros Frr. Die früh 


192 


fliegende (V) erste Generation in Central-Anatolienhat 5 mit dem 
irisierendem, leicht ins grünliche spielendem Himmelblau. Die 
Entwicklung vollzieht sich in den niederschlagreichen Frühjahrs- 
monaten. Die zweite Generation fliegt Ende Juli und August, 
macht ihre Entwicklung in den trockenen Sommermonaten durch, 
und hat milchig blaue 5. Von anteros liegen mir auch zwei 
bis jetzt noch nicht beschriebene und wohl wenig bekannte 
Rassen aus Trockengebieten vor, welche aber trotzdem als Bei- 
spiel angeführt werden müssen, weil die Entwicklung in diesen 
Gegenden in die Monsum- bezw. Regenperiode fällt. Es han- 
delt sich um die Rasse aus dem nördlichen Irak (Rayat), bei 
welcher die 5 jedwege Blaubeschuppung verloren haben. Die 
Oberseite ist eintönig schmutzig braunschwarz. Die Rasse aus 
Armenien (Vilajet Kars 3000 m) hat 5%, bei welchen sich zwi- 
schen den Adern blaugrüne und weißliche Schuppen nur mehr 
verstreut finden und die Tiere ein düsteres, schmutziges Aus- 
sehen erhalten. Diese Beispiele ließen sich noch vermehren. 

Auch die gesamte Lycaenen-Ausbeute aus der feuchtheißen 
Nordilanke und der trockenen Südflanke des Elbursgebirges 
muß als Ganzes betrachtet werden und besonders soweit ein- 
zelne Arten in beiden Zonen noch ihre Lebensbedingungen ge- 
funden haben. Dann läßt sich folgendes feststellen. Die in der 
feuchtheissen Zone lebende Rasse einer Art verglichen mit der 
auf den südlichen Trockengebieten vorkommenden Rasse ist 
immer von dunklerem Blau. Dann möchte ich noch auf die Ten- 
denz bei Einzelarten wie bei der von mir beschriebenen Rasse 
der Lyc. hyacinthus H. Sch. hinweisen, bei welcher das Blau 
der 5’ auf die Vorderflügel-Mitte beschränkt ist oder auch voll- 
kommen verschwinden kann. All diese Tatsachen miteinander 
verglichen sind weitere Beweise, daß bei den Lycaenen die Farb- 
skala des irisierenden Blau artlich kein Unterscheidungsmerkmal 
bildet und dürfte z. B. die damone Gruppe nach artspecifischer 
Durcharbeitung geradezu ein Schulbeispiel hiefür abgeben. Auch 
entwicklungsgeschichtliche Rückschlüsse auf das Aussehen der 
Lycaenen können gezogen werden. 


Lycaena eroides Friv. ssp. n. Forsteri m. 
Tacht i Suleiman (Särdab-Tal) 2500-3200 m, 14.-23. VII. 37, 
E. Pieiffer u. W. Forster leg. tab. IV Fig. 11, 12. 
Das Blau auf der Oseite der 5 steht zwischen dem hellen 
glänzendem Himmelblau der eroides aus Südrußland und dem 


Mitteilungen d. Münchn Ent Ges, XXVIII. (1938) H. 2. 8 193 


tiefer glänzendem Blau der Balkanrasse. Der Randschatten ist 
sehr schmal angelegt, besonders im Hinterflügel, und liegen die 
Randpunkte dort noch innerhalb des Blau. Im Randschatten 
der Vfl. schlagen die Randpunkte bei Einzelstücken noch leicht 
durch. Gegenüber allen anderen Rassen fällt die starke Anlage 
des Zellschlußfleckes auf dem Vfl. auf und kann derselbe bei Ein- 
zelstücken auch noch im Hill. deutlich sichtbar werden. Die Grund- 
farbe der Useite ist hell aschgrau mit nur geringem bräunlichem 
Einschlag. Die Ocellen und Binden sind sehr kräftig entwickelt. 

Die & sind oberseits dunkelbraun und zeigen die ganz 
frischen Stücke einen leichten silbrigen Schimmer. Der Zell- 
schlußfleck im Vfl. ist kräftig angelegt und die mennigrote Binde 
der Useite schlägt im Vorder- und Hinterflügel kräftig durch. 
Die Mehrzahl der 9 zeigt oberseits eine mehr oder minder 
stark ausgebreitete Blaubestäubung von der Wurzel aus. Die 
Grundfarbe der Useite ist licht gelboraun und sind die Ocellen 
wie beim 5’ kräftig entwickelt. 

Die Fransen sind in beiden Geschlechtern im Innendrittel 
bräunlich, sonst weiß. Vorderflügellänge 5 16, @ 17mm. Die 
JS flogen sehr einzeln in den heißen Steinrinnen mit Quellilora, 
die @ an den mit einer Vicia-Art bestandenen Hängen und dürfte 
diese die Futterpflanze sein. . 

Diese auffallende Rasse möchte ich meinem Sammelkollegen 
Herrn Dr. W. Forster widmen, welcher das erste Stück dieser 
Rasse entdeckte. Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen 
in coll. m. und coll. Forster. 


Lycaena ripertii Frr. ssp.n. demavendi m. 

Ort Demavend (Tar-Tal) 2200-2500 m, 13.—17. VII. 36, 
E. Pfeiffer leg. Eine sehr kleine Rasse, % 9 14 mm Vor- 
derflügellänge, oberseits tief schwarzbraun, das @ ohne einen 
Anflug von gelblichen Randmonden im Hfl. Besonders charak- 
teristisch ist die Useite. Die Grundfarbe ist im Vfl. in der Mitte 
aschgrau, randwärts wie der ganze Hfl. bräunlich überflogen. 
Die Ocellen sind vollständig entwickelt und kräftig weiß um- 
ringt. Die weißlichen Randmonde sind im Gegensatz zu allen 
anderen vorderasiatischerı Rassen deutlich sichtbar und der 
weiße Mittelstreifen ist schmal, scharf begrenzt angelegt, nicht 
breit endend. Bei Einzelstücken kann derselbe ganz verschwin- 
den, ohne daß eine starke Reduktion der weißen Randmonde 
eintritt, Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m. 


194 


Lycaena coelestina Ev. ssp.n. iranica m. 


Elburs mts. c. (Kendevan-Paß) 2600—3000 m, 3.—8. VII. 36, 
L. Schwingenschuß leg. 

Eine auffallende Rasse dieser bisher nur aus Südrußland 
und dem Amanus bekannten Art. Die 5’ zeigen gegenüber 
typischen Stücken ein aufgehelltes, stark irisierendes Blau, der 
Randschatten ist stark verschmälert. Die Q sind oberseits tie- 
fer dunkelbraun und sind die meisten Stücke mehr oder minder 
blau bestäubt. Die Unterseite zeigt beim 5 eine staubgraue 
Grundfarbe, welche beim 9 leicht bräunlich überflossen ist. 
Die Ocellen sind bei beiden Geschlechtern, vor allem im Hil,, 
mehr reduziert, besonders fehlen im Hl. die orangen Randflecke. 
Die Grünbestäubung der Hfl.Useite ist stärker randwärts aus- 
gebreitet. Holo- u. Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m. 
und coll. Schwingenschuß. 


Thecla marcidus Ril. ssp. n. alboabdominalis m.tab. IV Fig 12. 


Die aus Nordwestpersien nach 2 @ beschriebene Art liegt 
mir nunmehr aus Irak sowie aus Süd- und Nordpersien vor. 
Das Stück aus dem nördlichen Irak entspricht vollständig der 
Original-Beschreibung. Die Stücke aus Nordpersien {Elburs 
mts. c., Kendevan-Paß, 2800-3000 m, VII. 36; Tacht i Suleiman, 
2500—2700 m, 14.-18. VII. 37; Demavend, Rehne, 2700 —3600 m, 
VII. 36) dagegen weichen nicht unerheblich davon ab. Die Ober- 
seite ist in beiden Geschlechtern schwarzbraun, der braungelbe 
Fleck auf dem stark schwarzgefransten Anallappen ist nur 
schwach angelegt. Die Grundfarbe der Useite ist bei beiden 
Geschlechtern gegenüber der Oberseite nur wenig aufgehellt, 
die Bindenzeichnung ist besonders im Hfl. weniger geschwungen, 
durch die Adern stärker durchschnitten, breiter und nach Innen, 
besonders beim @, weniger stark schwärzlich eingefaßt. Die ge- 
samten Randzeichnungen sind stark reduziert. Besonders charak- 
teristisch für diese Rasse ist, daß beim ® das letzte Leibsegment 
vollständig weiß ist. Vfl.-Länge bei beiden Geschlechtern 15 mm. 
Holo-, Allo- und Paratypen in coll. m. 

Aus Südpersien (Umgebung Schiraz) liegt mir ein I © vor, 
das inbezug auf die Zeichnung typischen marcidus fast ganz 
entspricht, dagegen bedeutend kleiner ist. Nach diesem Einzel- 
stück läßt sich aber kein weiteres Urteil abgeben. 


en 195 


Betrachtungen zur Entwicklungsgeschichte 
der Genus Procris F.') (Lep. Zygaen. 
Von Dr. B. Alberti, Merseburg, 


A. Allgemeiner Teil’) 


Noch vor wenigen Jahren waren wir über die Einteilung 
der Arten des Genus Procris so ungenügend unterrichtet, daß 
fast alle Angaben in systematischen Werken, Faunenverzeich- 
nissen und Katalogen fraglich blieben. Erst die konsequente 
Anwendung der Genitaluntersuchungsmethodik durch verschie- 
dene Forscher, wie Jordan, Naufock, Rjabov, hat einen 
grundlegenden Wandel im Stand unserer Kenntnisse herbeige- 
führt. Mit Recht darf die Gattung heute als Musterbeispiel für 
den oft überaus hohen Wert genitalmorphologischer Unter- 
suchungen zur Klärung systematischer Schwierigkeiten angeführt 
werden. 

Die Fortschritte werden!am besten gekennzeichnet durch 
die Entwicklung der Artenzahl. Im Staudinger-Rebel-Katalog 
von 1901 sind nach rein äußeren Merkmalen insgesamt 25 Spe- 
zies aufgeführt, davon einige mit Fragezeichen und einige an- 
dere, die nach heutiger Kenntnis einander synonym sind. Jor- 
dan behandelt im „Seitz“ unter teilweiser Berücksichtigung der 
Genitalarmatur ebenfalls 25 Arten, doch sind auch hiervon ver- 
schiedene als artgleich oder nicht zum Genus Procris gehörig 
abzuziehen. Nach gegenwärtiger Kenntnis unter voller Berück- 
sichtigung der Genitalunterschiede umfaßt die Gattung bereits 
nicht weniger als 49 gute Arten. Da hinzu kommen noch meh- 


!, Für Procris ist der Genus-Name „Adscita“ Retzius prioritätsberechtigt, 
wie er von Bryk im Lepidopterum Catalogus von Embrik Strand, Berlin, 
1936, aber auch schon von Tutt in „British Lepidoptera“ angewandt wird. 
Zur besseren Verständigung soll vorerst der Name Procris beibehalten werden, 
auch auf die Gefahr hin, unkorrekt und rückständig zu erscheinen. Die Syste- 
matik ist ja nur eine Hilfsdisziplin, die sich Erwägungen der Zweckmäßigkeit 
nicht ganz verschließen darf. So sollte man m.E. alten eingebürgerten Namen 
eine gewisse Karenzzeit zubilligen um der besseren Verständigung willen. 

?) Wesentliche Anregungen entnimmt diese Arbeit der Studie von W.F, 
Reinig „Die Holarktis“, Jena 1937. 


196 


rere unbeschriebene oder auf ihren Artwert noch nicht unter- 
suchte, aber bereits benannte Formen. Dieser Fortschritt ist 
nur zum kleinsten Teil eine Folge neuer Erstfunde. Die weit 
überwiegende Zahl der neuen Arten steckte bereits seit Jahr- 
zehnten falsch bestimmt in Sammlungen und wurde erst durch 
Genitaluntersuchung entdeckt. 

Die systematische Neuordnung des Genus hatte weiterhin 
eine völlige Umgestaltung unserer Kenntnisse über die geogra- 
phische Verbreitung der einzelnen Arten zur Folge. Selbst 
alte, schon lange bekannte und gesicherte Spezies erfuhren eine 
starke Korrektur ihres bis dahin angenommenen Verbreitungs- 
gebietes. Ueberraschend deutlich schälten sich jetzt geographi- 
sche Gruppenbildungen und Verbreitungszentren heraus, die 
vordem völlig unkenntlich gewesen waren. Die wichtigsten Er- 
gebnisse seien kurz angeführt. 

Aus Nordafrika sind bisher 8 gute Arten sicher bekannt. 
Nur 2 von ihnen finden sich auch in Europa und Vorderasien; 
Zentralasien erreicht keine mehr. Die anderen 6 Spezies sind 
in Nordafrika endemisch. Mit Spanien hat Nordafrika nach 
bisheriger Kenntnis, entgegen allen Erwartungen, überhaupt 
keine gemeinsame Art. Allerdings steht eine hinreichende 
Kenntnis der marokkanischen Fauna noch aus, so daß eine ge- 
wisse Korrektur dieses Befundes noch offen bleibt. 

Von den bisher bekannten 11 Procris-Arten Zentralasiens 
sind nur 2, wenn wir das Kaukasus-Gebiet ausnehmen, auch in 
Vorderasien verbreitet, eine von diesen erreicht aber nicht mehr 
Kleinasien. Mit Europa und dem Kaukasus hat Zentralasien 3, 
mit Spanien nur noch 1, mit Nordafrika, wie schon erwähnt, 
gar keine gemeinsame Spezies mehr. 

In Ostasien finden sich nach bisheriger Kenntnis nur 2 Proc- 
ris-Arten, die beide im palaearktischen Gebiet weit verbreitet 
sind. 

Von 8 bisher aus Iran bekannten Spezies erreichen nur 3 
Kleinasien, nur eine Nordafrika bis Aegypten und 2 Europa bis 
zur südlichen Balkanhalbinsel bezw. Ungarn. Mit Zentralasien 
hat Iran nur eine gemeinsame Spezies. 5 Arten, davon allein 
4 der capitalis-Gruppe haben bis auf weiteres für Iran als ende- 
misch zu gelten. 

Solche Feststellungen leiten über zur Frage nach dem 
stammbaummäßigen Aufbau des Genus. Bei Untersuchungen 
dieser Art muß man sich selbstverständlich von vornherein dar- 


197 


über klar sein, daß sie heutzutage noch mit sehr vielen Un- 
sicherheitsfaktoren behaftet sind. Bei den Lepidopteren sind 
wir überdies bekanntlich mangels nennenswerter palaeontolo- 
'gischer Beweismittel gezwungen, stammesgeschichtliche Erkennt- 
nisse oder besser Ansichten lediglich aus Biologie, Ökologie, Morpho- 
logie und geographischer Verbreitung rezenter Formen abzuleiten. 

Die Biologie scheidet bei Studien in der Gattung Procris 
fast ganz aus, denn über die Entwicklung der ersten Stände, 
die Futterpflanzen u.s.w. sind wir bei den weitaus meisten 
Arten überhaupt noch nicht unterrichtet. 

Etwas besser steht es mit ökologischen Gesichtspunkten. 
Aber auch hier klaffen noch weite Lücken und diese werden 
ebensowenig wie die biologischen in absehbarer Zeit geschlossen 
werden können, was mit der relativen Seltenheit des Materials 
und den fast ganz fehlenden Einzelbeobachtungen und ent- 
sprechenden Literaturunterlagen zusammenhängt. Immerhin 
aber kann gesagt werden, daß die Arten unserer Gattung den 
Schwerpunkt ihrer ökologischen Verbreitung recht einheitlich in 
der montanen und alpinen Felssteppen- und Mattenregion mit 
starker Ausstrahlung in reine Hügelsteppengebiete und xero- 
therme Niederungslokalitäten haben. In das mitteleuropäisch- 
sibirische Waldgebiet dringen nur wenige Arten vor und be- 
wohnen auch hier dann meist xerotherme, eingesprengte Biotope 
mit kalkreichem Untergrund. In einzelnen Fällen allerdings sind 
Anpassungen auch an feuchte Örtlichkeiten, selbst Moorgebiete, 
abweichend von der Gattungsnorm erfolgt, so bei den häufigen 
und weit verbreiteten Arten statices L. und pruni Schiff,, die 
zugleich auch am weitesten nach Norden vordringen. 

Wichtige Anhaltspunkte für stammesgeschichtliche Studien 
bietet uns glücklicherweise der Habitus des /mago. Wenn 
diese Behauptung scheinbar im Widerspruch steht zu der Gleich- 
förmigkeit der Arten und ihrer gerade darum so schwierigen 
systematischen Unterscheidung, so ist dem entgegenzuhalten, 
daß gerade die weitgehende habituelle Uebereinstimmung die 
wenigen Unterschiede umso bedeutsamer erscheinen läßt. In 
erster Linie handelt es sich hier um die Fühlerbildung. Sie 
war schon älteren Autoren Anlaß zur Zergliederung des Genus 
in Untergattungen für die spitzfühlerigen, stumpffühlerigen und 
knopffühlerigen Artengruppen. In der Tat ist nicht zu leugnen, 
daß die Fühlerbildung bei Procris einen hohen systematischen 
und stammesgeschichtlichen Unterscheidungswert hat. 


198 


Die Entwicklung der Fühlerform wird man sich vielleicht 
in folgender Weise vorstellen dürfen. Die ursprüngliche Form 
der Fühler ist die fadenförmige. Wir erkennen sie heute noch 
mehr oder weniger deutlich bei den konservativen ©, besonders 
bei denen der spitzfühlerigen Arten. Aber auch die 5 der 
mit Procris nahe verwandten australischen Gattung Pollanisus 
zeigen die letzten Fühlerendglieder noch fadenförmig bezw. nur 
schwach gesägt. Das gleiche gilt übrigens für die asiatischen 
Artona-Arten aus der benachbarten Subfamilie der Zygaeninae. 
Die nächste Entwicklungsstufe ist wohl bei den 5 die Ausbil- 
dung von Kammzähnen, zunächst dünn und lang, wie bei Polla- 
nisus viridipulverulenta Guer., später dichter und. dicker wer- 
dend. Die längsten Kammzähne entwickeln sich zunächst nahe 
der Wurzel und werden von der Mitte der Fühlerlänge ab 
kürzer, so daß die Fühler sehr spitz zulaufen, wie bei der 
pruni- oder notata-Gruppe. Allmählich verschiebt sich die größte 
Länge der Kammzähne mehr nach der Fühlerspitze, wir erhalten 
den subsolana-Typ, noch stärker ausgeprägt bei brandti Alb 
Auch die 2-Fühler werden allmählich säge- und selbst kamm- 
zähnig, auch hier tritt dann eine Verschiebung der längsten 
Kammzähne gegen das Ende zu ein, wie ebenfalls bei brandlti. 
In der weiteren Entwicklungsstufe verwachsen die Fühler- 
endglieder, wir haben die Urform der heutigen knopf- und 
stumpffühlerigen Arten. Diese Urform mag eine schwache 
Knopfbildung aufgewiesen haben, wie sie heute noch bei den 
persepolis-Q erkennbar ist und auch bei den 9 vieler anderer 
Arten als deutliche allmähliche Verdickung des Fühlerendes zu 
beobachten ist, z.B. beiden © der meisten stumpffühlerigen Arten, 
während die 5 dieser Arten zwar dickere, aber viel gleich- 
mäßiger starke Fühler zeigen. In der weiteren Entwicklung 
tritt nun eine Verzweigung ein, indem einmal die Knopfiorm 
sich verstärkt bis zum capitalis-Typ, der auch beim ® starke 
Knopfbildung zeigt, andererseits erfolgt eine weitere Verwach- 
sung von Fühlerendgliedern, aus der die heutigen stumpffühler- 
isen Arten mit beim J meist 9 verwachsenen Endgliedern 
hervorgingen. Wenn eine Vorhersage nicht vermessen erscheint, 
so sei sie verbunden mit der Hoffnung ausgesprochen, daß wir 
gerade im vorderasiatischen Raum noch Zwischenformen des 
brandti-, capitalis- und stumpffühlerigen Typs finden könnten. 

Ein weiteres habituelles Kriterium ist der Metallslanz. 
Man pflegt Arten ohne Glanzschuppen als phylogenetisch 


199 


ursprünglicher gegenüber den metallisch glänzenden Formen 
anzusprechen. Allerdings glaube ich, daß wir hier vielfach mit 
Parallelentwicklungen und auch Rückschlägen rechnen müssen, 
Die Intensität des Gianzes ist überdies bei einundderselben 
Art, ja selbst bei gleichen Populationen oft recht verschieden. 
So besitze ich z.B. Moortiere von Procris pruni, welche einen 
starken Glanz zeigen und Serien aus trockenen Kalkbiotopen 
ohne jeden Metallglanz. Wir haben hier also ein keineswegs 
völlig gefestigtes Merkmal, was übrigens in gewissem Grade 
auch für die Fühlerbildung zutrifft. 

Eine relativ geringe Bedeutung für unsere intragenerischen 
Betrachtungen kommt der Geäderbildung zu. Abweichungen 
von der Gattungsnorm haben für ampelophaga Bayle zur Auf- 
stellung einer besonderen Untergattung und selbst Gattung ge- 
führt, doch wird der Wert dieser Einteilung hinfällig durch die 
neuerliche Entdeckung der Procris brandii m., die nach den 
wenigen vorliegenden Stücken im Geäder der Gattungsnorm 
entspricht, aber sonst der ampelophaga zweifellos sehr nahe 
steht. 

Als ein weiteres wichtiges Mittel zur Feststellung des Ver- 
wandtschaftsgrades haben wir bei Procris die Morphologie der 
Genitalarmatur. Allerdings ist hinreichend bekannt erst die des 
oJ, während die Armatur des entwicklungsgeschichtlich konser- 
vativeren und darum sicher ebenfalls sehr aufschlußreichen 2 
noch näherer Studien bedarf. Ueber die Beurteilung des Ver- 
wandtschaftsgrades nach den Genitalien gehen die Erfahrungen 
der Forscher bekanntlich auseinander. Einerseits wurde gefunden, 
daß gerade nahe verwandte Arten stark verschiedene Genital- 
formen aufweisen, während bei anderen Gruppen der umge- 
kehrte Fall zutrifft, Für Procris gilt ganz eindeutig der Satz, 
daß, je näher 2 Arten sich stammesgeschichtlich stehen, umso 
ähnlicher ihre Genitalapparate, im Ganzen betrachtet sind. Die 
Veränderlichkeit der einzelnen Genitalteile ist dabei verschieden. 
Im allgemeinen habe ich bei Procris auf Grund zahlreicher 
Untersuchungen den Eindruck gewonnen, daß die Valvenform 
stabiler ist als die des Aedoeagus und daß die Bedornung des 
letzteren die größte Veränderlichkeit zwischen den einzelnen 
Arten aufweist. Dadurch dürfte wieder sekundär in vielen 
Fällen die Form des Aedoeagus beeinflußt und bestimmt werden. 


Der letzte, aber ebenfalls außerordentlich wertvolle Anhalt. 


für die stammesgeschichtliche Erforschung des Genus liegt in 


200 


der schon kurz berührten geographischen Verbreitung der ein- 
zelnen Arten. Wir haben bei den flugträgen Procris-Arten die 
Tatsache einer sehr klaren geographischen Gliederung, vielfach 
stark begrenzter Verbreitungsgebiete der Arten und Artgruppen 
und damit im Zusammenhang oft sehr klare Vikarianzverhält- 
nisse, Wie auch schon angedeutet wurde, lassen sich einige 
deutliche Verbreitungszentren erkennen. Sie liegen in Zentral- 
asien, Iran und dem Mediterrangebiet, letzteres wieder aufge- 
spalten in sekundäre Zentren: Nordafrika östlich bis Tunis, 
Spanien, und weniger bedeutend bzw. noch unzulänglich er- 
forscht und gegliedert Italien, die Balkanhalbinsel und Syrien- 
Anatolien-Armenien. 

Gehen wir von der Annahme aus, daß die europäische 
Tertiärfauna vom ostasiatischen Angara-Kontinent ihren Aus- 
gang genommen hat oder vielleicht auch die speziellen Vorfahren 
des Genus Procris von einem vor- oder frühmiocaenen südasi- 
atischen Entwicklungszentrum aus sich verbreitet haben, so 
können wir im mittleren Asien jedenfalls die ältesten Siedlungs- 
stätten des Genus vermuten und von dort ein schrittweises 
Vordringen annehmen. Dieses Vordringen mag in der Haupt- 
sache südlich des sarmatischen Binnenmeeres im ausgehenden 
Tertiär erfolgt sein, so daß wir als erste Etappe die Gebiete 
des heutigen nördlichen Iran, als nächste die des Mediterraneums 
ansehen wollen. Es ist wichtig, daß diese Annahme im Ein- 
klang steht mit den großen Zügen der heutigen geographischen 
Gruppierung der Arten nach ihren morphologischen Merkmalen. 
Die stammbaummäßig rezent geschlossenste und am vollständig- 
sten erhaltene, also auch aus diesem Grunde jüngste Gruppe, 
die der stumpffühlerigen Arten ist fast ganz auf die letzte Be- 
siedelungsetappe, das Mediterrangebiet beschränkt. In Zentral- 
asien oder Iran finden wir keine autochthonen, endemischen 
Arten dieser Gruppe mehr. Der wahrscheinlich etwas ältere 
Zweig der knopffühlerigen Arten hat ebenfalls in Zentralasien 
(außer Chitral) noch keinen Vertreter, reicht aber auch in das 
Mediterrangebiet nur ganz schwach mit einer bis zur südlichen 
Balkanhalbinsel vordringenden Art, capitalis Stgr. Auch die 
knopffühlerigen Arten bilden noch heute eine recht geschlossene, 
morphologisch wenig divergierende Gruppe. Dagegen ist er- 
wartungsgemäß der älteste Zweig, der der spitzfühlerigen Arten 
morphologisch und geographisch sehr stark aufgespalten mit 
stark isolierten Einzelformen und sekundären Entwicklungs- 


201 


gruppen, wie dem nordafrikanischen cognafa-ITyp') dem ost- 
mittelländischen chloros-graeca-I’yp oder der asiatisch-pontischen 
budensis-Gruppe. 

Mit den soeben getroifenen Feststellungen zur geographi- 
schen Verbreitung überschreiten wir bereits die Grenze einer 
nur rein stammbaummäßigen Betrachtung und sehen uns vor 
das Wagnis gestellt, diese Betrachtungen zu einem historisch- 
genetischen, also im eigentlichen Sinne entwicklungsgeschicht- 
lichen Versuch zu gestalten. Im Hinblick hierauf gelangen wir 
als erstes zu der Festtellung, daß man bei der geographischen 
Artverteilung 3 verschiedene Fälle von Arthäufungszentren zu 
unterscheiden hat. 


1) solche Zentren, die eine Häuiung heterogener Arten zei- 
gen, ohne daß diese für das fragliche Gebiet endemisch wären. 
Wir erkennen in solchen Zentren wenig mehr als rezente öko- 
logische Optima ohne größeren entwicklungsgeschichtlichen oder 
verbreitungsgeschichtlichen Wert. Hier wäre als Beispiel für 
das Genus Procris Ungarn mit 11 oder die Balkanhalbinsel mit 
gar 14 verschiedenen Arten zu nennen. 

2) solche Zentren, die eine Häufung morphologisch hetero- 
gener Endemismen zeigen. Solche Zentren sind z. B. Spanien, 
das 4, mit Südfrankreich 5 endemische Arten besitzt, oder 
Zentralasien mit 8 Endemismen. Sie sind in gleicher Weise 
entwicklungsgeschichtlich wie verbreitungsgeschichtlich von In- 
teresse., 

3) solche Zentren, die eine Häufung morphologisch homo- 
gener, also nahe verwandter Arten als Endemismen aufzeigen. 
Hierher gehört in erster Linie Iran mit seiner fast endemischen 
capitalis-Gruppe, aber auch Nordafrika. Sie sind besonders 
entwicklungsgeschichtlich von Interesse, lassen aber selbstver- 
ständlich auch wichtige verbreitungsgeschichtliche Schlüsse zu. 


Mehr oder weniger werden die genannten drei Arten von 
Häufungszentren vielfach ineinander übergehen, d. h. Misch- 
zentren sein, aber ihre grundsätzliche Unterscheidbarkeit bleibt 
unbestreitbar. 


Um in Sonderheit die unterschiedliche Bildung der Zentren 
vom obigen Typ 2 und 3 zu erklären und damit im Zusammen- 
hang die entwicklungsgeschichtlichen Betrachtungsgrundlagen 
unseres Versuches zu vervollständigen, müssen nunmehr noch 


!) Gemeint ist hier cognata Luc., welche identisch ist mit gigantea Nick. 


202 


diejenigen Faktoren kurz erörtert werden, die nach heutiger 
Ansicht in erster Linie als artbildende (und artzerstörende) in 
Frage kommen. Da andererseits diese Faktoren einer exakten 
quantitativen und qualitativen Bewertung und Abschätzung 
gegeneinander zur Zeit noch wenig zugänglich sind, so bleibt 
das Bild, welches wir zu gewinnen wünschen, selbstverständlich 
auf das stärkste mit hypothetischen und spekulativen Unsicher- 
heitsfaktoren belastest. Nichtsdestoweniger wäre es m. E. falsch, 
um dieser Unsicherheit willen ganz auf derartige Versuche zu 
verzichten. Im Gegenteil sollten sie mehr als bisher angestellt 
werden, denn umso mehr und öfter werden sich gleichgeartete 
Verhältnisse bei den verschiedenen Tiergruppen zeigen und 
werden sich daraus in zunehmendem Maße Wahrscheinlichkeits- 
beweise für bestimmte Gesetzlichkeiten und Zusammenhänge 

allgemein gültiger Art ableiten lassen. 

Als artbildende und artzerstörende Faktoren möchte ich in 
erster Linie ansprechen: die Zeit, die geographische Isolierung, 
Klima und Pflanzenkleid und ihre Umgestaltung in den geo- 
logischen Zeiträumen und schließlich auch die palaeogeographi- 
schen Veränderungen der Umrisse von Land, Wasser und Ge- 
birge als Voraussetzungen für die Ausbreitungsmöglichkeiten 
der Tiere und etwaiger geographischer Isolierung. 

Je weiter wir uns von der Gegenwart zeitlich rückwärts 
bewegen, umso unsicherer wird der Boden unserer Betrachtungen 
in allen vorgenannten Punkten. Dies gilt zunächst vom Zeit- 
faktor. Mit einiger Sicherheit läßt sich nur sagen, daß die Zeit- 
dauer der Ausprägung von Rassen im Durchschnitt 5000 bis 
20000 Jahre betragen dürfte. Der Beweis hierfür liegt in der 
Tatsache gewisser rassischer Differenzierung vieler Arten in 
solchen Gebieten, die noch in der letzten Hauptglazialperiode 
vom Eis überdeckt gewesen sind. Erwähnt seien die Rassen- 
bildung auf den britischen Inseln, in Norddeutschland, Skandi- 
navien und besonders deutlich im zentralen Teil der Alpen. 
Die zahlreichen Kleinrassen von Parnassius apollo L. in den 
Alpen sind nicht anders als postglazial entstanden zu denken. 
Gleiches gilt für andere variable Arten, wie Zygaena-Arten, 
Erebien usw. Damit wird aber wahrscheinlich, daß die Rassen- 
bildung ganz allgemein auch in anderen Gebieten im Durch- 
schnitt und größenordnungsmäßig keine anderen Zeiträume be- 
anspruchen dürfte. Diese Annahme möchte ich allerdings in 
der Hauptsache nur auf die sogenannten Kleinrassen bezogen 


203 - 


wissen, nicht auch auf vikariante oder gar disjunkte geographi- 
phische Unterarten.') Immerhin sind wir wohl berechtigt, auch 
die Differenzierung mancher dieser Einheiten im postglazialen 
Zeitraum zu erwägen. Ja, sogar bei einigen, besonders hoch- 
alpinen Endemismen, die heute als gute Arten gewertet werden, 
kann man vielleicht postglaziale Entstehung vermuten. Die Dif- 
ferenzierung der weit überwiegenden Mehrzahl von Arten und 
geographischen Unterarten muß man aber zweifellos in das 
Diluvium zurückverlegen und viele noch rezente Spezies wer- 
den sogar ihr Alter noch auf den letzten Abschnitt des Tertiär, 
das Pliocaen zurückführen können (arktotertiäre Elemente im 
Sinne Englers). 

Vom Miocaen ab, dem Zeitalter gewaltiger geologischer 
Veränderungen auf der Erdoberfläche, insbesondere der großen 
Gebirgsfaltungen, werden unsere Aussagen völlig unsicher. 
Immerhin gibt es auch jetzt noch gewisse Anhaltspunkte für 
Altersbestimmungen. Durch Analogieschluß aus palaeontologi- 
schen Funden in anderen Tiergruppen dürfen wir wohl anneh- 
men, daß nur wenige Lepidopteren-Familien jenseits des Tertiär 
ihren Ursprung genommen haben, und für Käfer haben die auf- 
sehenerregenden jüngsten Funde in der eocaenen Braunkohle 
des Geiseltales bekanntlich ergeben, daß im günstigsten Falle 
Uebereinstimmung mit rezenten tropischen Subfamilien besteht. 
Diese Tatsachen passen durchaus in ein Schema, welches etwa 
dahin lautet, daß die hauptsächliche Artbildung rezenter Formen 
bei Lepidopteren wahrscheinlich im Diluvium und Pliocaen, die 
Differenzierung der Untergattungen im Pliocaen und Miocaen, 
die der Genera im Miocaen und Oligocaen, die der Subfamilien 
im Oligocaen und Eocaen und die der Familien im Eocaen und 
Palaeocaen zu suchen sein wird. 

Für Zwecke unserer speziellen Fragestellung in dieser Ar- 
beit interessiert im wesentlichen nur die jüngste Vergangenheit, 
das Diluvium und ausgehende Pliocaen. Berücksichtigen wir 
den hervorragenden artbildenden Faktor der geographischen 
Isolierung und folgen der Köppen-Wegner'schen Theorie 
der Eiszeitursachen sowie den Ergebnissen der Strahlungs- 


I!) Selbstverständlich muß man sich klar sein, daß scharfe, objektive 
Grenzen zwischen Groß- und Kleinrassen nicht existieren, ebensowenig, wie 
man leider im allgemeinen ökologische und geographische Rassen zu unter- 
scheiden pflegt. Selbst der Artbegriff in seiner klassischen Abgrenzung gerät 
ja in Verfolg der neuen Forschung immer mehr ins Wanken, 


204 


berechnungen durch Milankovitch, so haben wir in jedem 
der einzelnen 4 oder 5 Haupteisvorstöße mit ihrer entsprechen- 
den Zahl gemäßigter bis subtropischer Interglazialperioden des 
Diluviums zweifellos wichtige Ursachen der Artbildung zu be- 
trachten und es wird unsere Aufgabe sein, uns Vorstellungen 
über die mögliche stammbaummäßige Eingliederung des Genus 
Procris in seinen jüngsten Entwicklungszweigen in diese Art- 
bildungsperioden der einzelnen Eisvorstöße zu machen. Mit 
einer solchen Arbeitsweise legen wir dann zugleich als Mindest- 
dauer der Artdifferenzierung jeweils eine solche Glazialperiode 
fest. Da die Geologen für das ganze Diluvium heute einen 
Zeitraum von etwa 700000 Jahren ansetzen, so kommen wir 
für die Mindestzeitdauer der Speziesdifferenzierung von geringen 
Ausnahmen abgesehen auf 100000 bis 200000 Jahre. Diese An- 
nahme steht in einem guten Verhältnis zu dem oben erwähnten 
Zeitmaß von 5000 bis 20000 Jahren für die Rassenbildung vie- 
ler Arten. 

Als Ursachen diluvialer Artbildung hat man aber nicht nur 
die Verschiebung und Isolierung der Areale durch Eisvorstöße 
und Gebirgsvergletscherung anzusehen, sondern auch die Ver- 
schiebungen derPflanzenformationen infolge der Klimaänderungen. 
Wenn in Verfolg eines Eisvorstoßes der Wald südwärts oder 
an Gebirgen abwärts wich und Steppen- und Felsheidenbiotope 
durch Busch- und Waldbiotope verdrängt wurden, wie es für 
die Mittelmeerländer vielfach anzunehmen ist, so lag auch hierin 
ein isolierender, artbildender oder artzerstörender Faktor. Wenn 
dann in warmen Interglazialperioden im Verlauf von Jahrtausenden 
der Wald wieder nordwärts und an Gebirgshängen aufwärts 
vordrang und selbst durch Steppe und diese vielleicht wieder 
durch Wüste verdrängt wurde und nur inselartige Standorte 
der bisherigen Fauna sich erhielten, so ist auch hierin ein art- 
bildender Anlaß zu erkennen. Berücksichtigen wir weiter, daß 
solche Refugien besonders Gebirgsgegenden gewesen sein werden 
mit ihrem vielseitigen Klima und Pflanzenwuchs, aber auch ihren 
für die Isolierung einzelner Populationen günstigen topographi- 
schen Struktur und denken wir weiter an die Tatsache, daß in 
Gebirgsgegenden eine besonders wirksame Sonneneinstrahlung 
mit vielen kurzwelligen Komponenten herrscht, ultraviolette 
Strahlen aber nach neuen Erkenntnissen die spontane Mutations- 
rate besonders wirksam erhöhen, : so haben wir in diesen Tat- 
sachenkombinationen einen weiteren Fingerzeig für die Probleme 


205 


der Artbildung und der Genzentren. Im einzelnen alle diese 
Faktoren hinsichtlich ihrer tatsächlichen Auswirkungen zu über- 
sehen, sind wir heute noch nicht in der Lage, wir können sie 
nur mehr oder weniger summarisch in unsere Ueberlegungen 
einsetzen. 

Schließlich bleibt noch die Frage der palaeogeographischen 
Gestaltung des rezenten Verbreitungsgebietes unseres Genus 
zu berücksichtigen. Wenn Europa noch im Oligocaen und vor- 
her ein subtropisches Inselmeer war, so können wir schwerlich 
die rezente Gruppierung der Arten und Artgruppen und ihre 
Lebensbedingungen hiermit in Einklang bringen, und wenn im 
Miocaen die Faltung der großen Gebirgszüge der Palaearktis 
und damit auch die der Alpen und Pyrenäen erfolgte, so sind 
diese Vorgänge erst die Voraussetzung für die heutige Ver- 
breitung unserer Procrisarten und die Gruppierung ihrer Ver- 
wandtschaftskreise. Wir schließen daraus, daß vor dem Miocaen 
vermutlich unser Genus überhaupt noch kein Bestandteil der 
europäischen Tertiärfauna gewesen sein wird. Damit im Ein- 
klang steht, daß trotz der heute reichen Entwicklung der Gat- 
tung im westmediterranen Raum kein Vertreter auf den wahr- 
scheinlich im Miocaen vom Festland abgetrennten Kanarischen 
Inseln zu finden ist, während Kreta, Cypern, die Aegeis-Inseln 
und Korsika-Sardinien einige wenige Arten, aber keine Ende- 
mismen, beherbergen. Die Isolierung dieser Inseln fällt aber 
viel später, zum Teil wohl erst in das Diluvium. Mehrere 
Procris-Species besitzt das noch später, vielleicht erst postglazial 
von Italien getrennte Sizilien. 

Wir haben nun noch die Aufgabe, zu versuchen, die oben 
genannten drei Kategorien von Arthäufungszentren ihrem Wesen 
und ihrer Entstehung nach zu deuten. 

Das erste dieser Zentren charakterisierten wir durch eine 
Häufung nichtendemischer Arten und führten für das Genus 
Procris Ungarn als Beispiel an. Manche Autoren sehen grade 
in diesem Gebiet ein wichtiges tier- und pflanzengeographisches 
Entwicklungszentrum. Ich bin der Ansicht, daß die Arthäufung 
bei unserer Gattung hierfür keine Beweise enthält und glaube, 
daß diese Artenhäufung nicht älter als postglazialer Herkunft ist. 
Ihren Anlaß sehe ich in erster Linie darin, daß bekanntlich 
Ungarn der tangentiale Berührungspunkt mehrerer Verbreitungs- 
und Entwicklungskreise ist. Hier treffen die glazial verdrängten 
Südost- und Südwestfaunen bei ihrer Wiederausbreitung aufein- 


206 


ander. Dahinzu kommt die Lage fast am Rande der Alpen 
und der Balkangebirge sowie im Auslauf der postglazialen 
sibirischen Wiedereinwanderung. Endemismen der Gattung 
Procris besitzt Ungarn nicht und die Fauna ist entwicklungs- 
geschichtlich schon wegen der Nachbarschaft zu den glazialen 
Vereisungsgebieten des Nordens, der Alpen, Karpathen und 
Balkangebirge ohne nennenswerte Bedeutung. Der Faktor der 
artbildenden Isolierung fällt in Häufungszentren vom Typ Ungarn 
stets fort. Ueber die interglaziale oder präglaziale Fauna kön- 
nen wir Aussagen nicht machen. Reliktarten aus diesen Zeiten 
lassen sich nicht nachweisen, sie dürften die Vereisungen hier 
kaum überstanden haben. Die einzige Bedeutung‘ Ungarns 
im Diluvium scheint mir in der Tatsache zu liegen, daß es eine 
wichtige Durchzugsstraße zwischen dem sarmatischen Meer und 
dem Mittelmeer gewesen sein muß. 

Ganz anders ist der Typ 2 der Häufungszentren zu be- 
werten. Wir haben ihn charakterisiert durch zahlreiche ende- 
mische Arten heterogener Herkunft und nannten im besonderen 
die Pyrenäenhalbinsel als Beispiel. Sie ist ein typisches Flucht- 
und Relikt-Becken der Glazialzeiten. Die Wirkung der Isolie- 
rung durch Vergletscherung der Pyrenäen und Vernichtung vie- 
ler oder alter Faunenelemente nördlicherer Standorte hat hier 
zur Bildung neuer Arten geführt. Diese Artbildungen vollzogen 
sich bei sehr verschiedenen Gruppen. Die endemische predo- 
tae Nick, gehört zu der stark isolierten pruni-Gruppe, hispa 
nica m. gehört zur afrikanischen Gruppe spitzfühleriger Arten, 
praedicta Alb. u. Nfck.') und wahrscheinlich auch jordani Nick. 
gehören zum manni-Zweig der stumpffühlerigen Arten und 
schmidtii Nick. gehört zum statices- Zweig der gleichen Gruppe. 
Es ist nun wichtig, daß der taxonomische Abstand dieser Ende- 
mismen von ihren nächsten Verwandten offenbar nicht gleich- 
mäßig ist. Dies trifft besonders deutlich für die beiden Ver- 
treter des manni-Zweiges zu, von denen praedicta der nord- 
und ostmedilerranen manni zweifellos so nahe steht, daß man 
hier eine echte Vikarianz, die ich ihrer Entstehung nach frühe- 
stens auf die Rißeiszeit zurückführen möchte, annehmen kann, 
während jordani einen sehr viel größeren taxonomischen Ab- 
stand besitzt und daher in einer früheren Vereisungsperiode 
entstanden sein muß. Für predotae erscheint der Abstand von 
pruni beträchtlich größer als der von schmidtii zu statices, so 


1) Die Beschreibung dieser neuen Art wird an anderer Stelle erfolgen. 


207 


daß wir vielleicht die Entstehung von schmidtii und praedicta 
in die gleiche Glazialperiode, die von jordani und predotae eben- 
falls gemeinsam, aber in eine frühere Periode verlegen dürfen. 
Alle 4 Arten haben übereinstimmend ihre nächsten Verwandten 
in Frankreich und zeigen zum gegenüberliegenden Nordafrika 
nicht die leiseste Beziehung, die Pyrenäen-Vereisung ist also 
mit Sicherheit als Ursache ihrer Entstehung anzunehmen. Auf 
ganz andere Beziehungen deutet dagegen, wie schon erwähnt 
wurde, hispanica hin. Ihre gesamte nächste Verwandtschaft 
findet sich in Nordafrika und ihre Differenzierung von dieser 
muß auf die Isolierung durch das Meer zurückgeführt werden. 
Fraglich ist nur, ob sich die nordafrikanische Gruppe von der 
spanischen Form ableitet, oder, was wohl wahrscheinlicher ist, 
die spanische hispanica ein Abkömmling des afrikanischen Zwei- 
ges ist. Im ersteren Falle wäre der Wanderweg der ganzen 
Gruppe in ihrer Urform nördlich des Mittelmeeres über Spanien 
nach Afrika erfolgt, in letzterem Falle aber sicherlich über Syrien 
längs des Südrandes des Mittelmeers. Da auch im Diluvium 
eine kurzwährende Landverbindung zwischen Spanien und Nord- 
afrika angenommen werden kann, ist es sehr wohl denkbar, 
daß über eine solche schmale Landbrücke nur eben eine einzige 
Form des Genus herüberwechselte, im übrigen aber die Faunen 
streng getrennt blieben, soweit es sich um die flugschwachen 
Procris handelt. Postglazial oder spätinterglazial hat sich wohl 
dann hispanica über die Pyrenäen hinweg bis Südfrankreich 
und die Südwestalpen ausbreiten können und hat sich hier zu 
der besonderen Form danieli m. entwickelt. 

Im Ganzen betrachtet, haben wir also beim Typ 2 der 
Arthäufungszentren ein Gebiet vor uns, welches charakterisiert 
ist durch periodischen Wechsel von Anschluß und Abschluß 
gegenüber benachbarten Landschaften, das aber niemals eine 
langdauernde allseitige Isolierung mit allen ihren noch zu be- 
sprechenden Folgen erfahren hat. 

Nicht ganz so klar wie Spanien erscheint Zentralasien als 
Vertreter des Typ 2 unserer Einteilung. Wir haben hier be- 
reits ein Mischzentrum, in dem auch Merkmale vom Typ3 er- 
kennbar sind. Die Endemismen setzen sich nur aus spitzfüh- 
lerigen Arten, dazu als Gruppenendemismus die halbstumpf- 
fühlerigen Arten vom subtristis-Typ, zusammen. Diese kleine 
Gruppe, dazu eine Häufung von Vertretern des budensis-Zweiges 
lassen erkennen, daß in Zentralasien kein regelmäßiger perio- 


208 


discher An- und Abschluß gegen die Nachbargebiete vonstatten 
ging, sondern offenbar zu den isolierenden Wirkungen der 
periodischen Eisvorstöße durch Vergletscherung der Gebirgs- 
züge auch noch eine Abriegelung über längere Zeiträume infolge 
Wüsten- und Steppenbildungen erfolgte, so daß in diesen Zeit- 
räumen nicht nur einzelne neue Arten sondern ganze Artgruppen 
entstehen konnten. Dies ist aber das Merkmal für den Typ 3 
unserer Einteilung. Immerhin sind die Endemismen Zentral- 
asiens aus der weitverzweigten spitzfühlerigen Gruppe heterogen 
genug, um dieses Entwicklungszentrum dem spanischen ähnlich 
erscheinen zu lassen. 

Einen überwiegend entwicklungsgeschichtlich homogenen 
Charakter tragen dagegen das nordafrikanische und noch mehr 
das iranische Zentrum. Von 6 nordafrikanischen Endemismen 
gehören 4 dem gleichen Entwicklungszweig spitzfühliger Arten 
an, gekennzeichnet durch eine besondere, bei keiner anderen 
Procris-Art außer hispanica wiederkehrenden Form des Aedoeagus. 
Nach Habitus und Genitalapparat können wir diese 4 Arten 
wieder in 2 Gruppen teilen, nämlich cognata Luc. und maroc- 
cana Nick. einerseits und orana Aust. (= algirica Rths.,) sowie 
reisseri Nick.’ andererseits. Soweit wir über die Verbreitung 
dieser Arten bisher unterrichtet sind, scheinen cognata und 
orana die jeweils östliche Vikariante zu den im marokkanischen 
Atlas fliegenden westlichen maroccana und reisseri zu sein. 
Als Ursache der Artspaltungen kann eine isclierende glaziale 
Vereisung nicht angenommen werden, denn der Atlas dürfte in 
den Glazialperioden nur schwache Gletscherbildungen getragen 
haben. Näher liegt es, die isolierende, artbildende Ursache in 
sekundären Folgen der glazialen Klimaschwankungen, nämlich 
Verschiebungen der Pfilanzenbedeckung zu sehen. Umgekehrt 
zu den Verhältnissen in Europa mag hier im nördlichen Afrika 
die Glazialperiode eine Zeit der Ausdehnung von Pflanzen und 
Tierwelt gewesen sein und die Interglazialzeiten mögen durch 
Vordringen eremischer Bildungen Pflanzen- und Tierwelt an 
den Gebirgen aufwärts und somit durch Wüsten getrennt in 
isolierte Areale getrieben haben. Wir wissen ja, daß sich die 
Eiszeit in Afrika als Pluvialzeit ausgewirkt hat, aber ebenso 
wie in Europa im Diluvium Kälte- und Wärmeperioden abwech- 
selten, werden in Afrika feuchte und trockene Klimaperioden 
einander gefolgt sein. Sicher erscheint, daß die Ausprägung 
einer ganzen Artgruppe auf beschränktem Raume zur Voraus- 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938). H. 2. D 9 209 


setzung hat, daß dieser Raum längere Zeit, also über mehrere 
Artbildungsperioden hinweg isoliert gewesen ist. Diese Vor- 
aussetzung trifft wohl in der Tat für das nordwestliche Afrika zu, 
wenn wir von kurzfristigen Verbindungen mit Spanien im Dilu- 
vium absehen. Die große Sahara-Scheide zwischen äthiopischer 
und pälaearktischer Tierwelt mag während des Diluviums noch 
nicht so absolut wirksam gewesen sein wie gegenwärtig. Wir 
wissen bekanntlich, daß viele heute typisch äthiopische Säuger 
der Savannenlandschaft noch in historischer Zeit bis zum Nord- 
rand des afrikanischen Kontinents verbreitet waren, aber im 
allgemeinen wird die Sahara doch mindestens seit der pliocaenen 
Versteppung Afrikas ihren Charakter als Faunenscheide sich 
erhalten haben. So sehen wir denn die Nordwestecke Afrikas 
im Westen und Norden durch das Meer, im Süden und Osten durch 
eremische Gebiete seit langem praktisch weitgehend isoliert. Be- 
rücksichtigen wir ferner, daß die ökologischen Verbreitungsoptima 
der Gattung Procris in montanen undalpinen Zonen liegen, so haben 
wir auch hierin eine wichtige Erklärung für die Herausbildung 
eines Entwicklungszentrums im gebirgigen Nordwestafrika. 
Aber zu irgend einem Zeitpunkt im Pliocaen oder frühen 
Diluvium muß eine erstmalige Einwanderung von Vertretern 
des Genus in Nordwestafrika erfolgt sein, und schon oben 
wurde die Frage aufgeworfen, ob diese über Spanien von 
Norden her oder über Aegypten längs des Südrandes des 
Mittelmeers erfolgt ist. Ich möchte den südlichen Weg als 
im Augenblick wahrscheinlicher annehmen aus folgenden Erwä- 
gungen: Das nordwestafrikanische Zentrum zeigt außer der 
cosnata-Gruppe noch mindestens 2 weitere endemische Arten, 
cirtana Luc. und mauretanica Nick. Die erstere hat ihre näch- 
sten Verwandten in der nordmediterran-vorderasiatischen sub- 
solana Stgr. (=cognata Rmb.) und in der zentralasiatischen 
solana Stgr. Alle 3 Arten zeigen aber erhebliche taxonomische 
Abstände voneinander, sie sind zweifellos pliocaene oder früh- 
diluviale Disjunkten, keine Vikarianten, ähnlich wie bei der 
pruni-Gruppe. Zeitlich kann die Differenzierung von cirtana 
also sehr wohl zusammenfallen mit der der Urform der cognata- 
Gruppe und es spricht auch dieses Beispiel für relativ frühzeitige 
und dauerhafte Isolierung Nordwestafrikas. Eine ähnlich große 
oder noch größere morphologische Isolierung stellt die stumpf- 
fühlerige mauretanica dar. Die Zahl der verwachsenen Fühler- 
endglieder beträgt hier nach 2 0° die ich untersuchte nur 5—7, 


210 


die Art stellt also eine Uebergangsform zum stumpffühlerigen 
Typ dar und ist auch nach dem Genital eine nirgens näher an- 
zuschließende, vielleicht also sehr ursprüngliche Form. Auch 
diese Tatsache paßt durchaus in unsere Vorstellungen über eine 
lange Abschließung der Nordwestecke Afrikas. Aber trotz dieser 
Isolierung müßte angenommen werden können, daß entwicklungs- 
geschichtliche Beziehungen zwischen Afrika und Spanien noch 
heute stärker erkennbar wären, wenn die Besiedelung des Atlas 
über Spanien erfolgt wäre, welches sicher während des ganzen 
Diluvium und vielleicht auch Pliocaen relativ günstige ökologische 
Bedingungen für Procris-Arten gewährt hat. Nehmen wir da- 
gegen die östliche Einwanderung an, so sehen wir das ganze 
nordöstliche Afrika nebst Palästina, Syrien und Arabien als 
ein Gebiet, welches sicher seit langem keine ständigen günstigen 
ökologischen Voraussetzungen für eine Besiedelung mit Procris- 
arten geboten hat, immerhin aber zeitweilig ein Durchdringen 
von Osten her bis zum Atlas gestattet haben mag. Wenn wir 
in Vorderasien und Nordostafrika heute keine näheren Ver- 
wandten des nordwestafrikanischen Zentrums mehr antreffen, 
so kann das sehr wohl seine Ursachen darin haben daß in 
“diesen ökologisch wenig günstigen weiten Gebieten Artbildung 
und Artvernichtung in öfterem Wechsel weit intensiver wirksam 
gewesen sind als in den Glazialrefugien des Mittelmeernord- 
randes. Immerhin bleibt abzuwarten, ob eine bessere Erfor- 
schung der marokkanischen Fauna das Bild doch wieder mehr 
zugunsten einer frühen spanischen Einwanderung ändert. | 

Als letztes geschlossenes Großzentrum endemischer Procris- 
arten haben wir nunmehr noch Iran zu behandeln. Sein Typus 
ist dem des afrikanischen Zentrum ganz ähnlich. Iran ist, wie 
schon mehrfach erwähnt wurde, Entwicklungszentrum der cha- 
rakteristischen capitalis-Gruppe. Außer 4 Endemismen dieser 
Gruppe kennen wir bisher nur noch eine endemische Procris- 
Art aus Iran, brandii m. Sie vertritt einen offenbar recht alten 
Typ des Genus und steht gemeinsam mit ampelophaga Bayle 
stark isoliert im System. Auch hierin besteht also Ueberein- 
stimmung mit dem afrikanischen Zentrum und wir können für 
Iran annehmen, daß es schon sehr frühzeitig und zum Teil recht 
dauerhaft gegen die Umwelt abgeschlossen wurde. Dieser Ab- 
schluß ist im Norden wohl das sarmatische Binnenmeer, im 
Süden sicher der Ozean, im Südwesten die mesopotamische 
Ebene mit Arabien als Wüstenhinterland gewesen und geblieben, 


Eu 211 


nur daß das Sarmaticum sich teilweise in Salzsteppe und Wüste 
umgebildet hat. Lediglich nach Osten und Westen waren Ver- 
bindungen, sogar über ziemlich zusammenhängende montane und 
alpine Zonen nach dem südlichen Zentralasien und nach Kleinasien 
hin möglich und sicher zeitweilig wirksam. Demzufolge fin- 
den wir in Chitral die dort offenbar endemische chalcochlora 
Hmps. aus der capitalis-Gruppe, die mir allerdings nur nach der 
Beschreibung bekannt ist, und nach Westen hat sich capitalis 
selbst abgetrennt und bewohnt heute als Endemismus Kleinasien 
und Teile der südlichen Balkanhalbinsel. Hierzu kommen als 
weitere Belege für die Beziehungen zum Westen die für Vor- 
derasien und Iran gemeinsamen Arten anatolica Nick. obscura 
Zell. und graeca ssp. persica Alb, letztere im nordiranischen 
Elbursgebirge.. Nachweise der Procris chloronota Strgr. und 
amasina H.S. aus Iran sind bisher noch nicht bestätigt. Die 
einzige Species, die bisher Iran mit Zentralasien gemeinsam hat, 
paupera Christ. (= hamifera Jord.), scheint nur die nördlichen 
Randgebiete Irans zu bewohnen, wo sie vom Elbursgebirge und 
aus dem Achal-Tekke-Gebiet nachgewiesen ist. 

Wenn wir nunmehr die Frage nach dem Alter der persi- 
schen Procris-Fauna stellen, so müssen wir von der Tatsache 
ausgehen, daß dieses Land im Pliocaen zweifellos eine große 
Rolle als Brücke zwischen der asiatischen und afrikanischen 
Tierregion gebildet hat und über diese Brücke sich die pliocaene 
Einwanderung asiatischer Tierformen in das heutige tropische 
Afrika vollzog. Wir dürfen also wohl in dieser damaligen Periode 
günstigere Klimaverhältnisse und reicheren Pflanzenwuchs für 
das heute teilweise ganz sterile Gebiet von Iran annehmen. 
Ich möchte weiter glauben, daß mit jener Einwanderungswelle 
die heute im südlichen Afrika verbreiteten, der Gattung Zygaena 
sehr nahe stehenden Arten in ihren Urformen dorthin gelangt 
sind. Da nun die ökologischen Verbreitungsgrundlagen der Zy- 
gaena-Arten denen der Gattung Procris ganz ähnlich sind und 
auch die geographische Verteilung der Arten sehr große Ana- 
logien aufweist, z. B. in der starken mediterran-vorderasiatischen 
Entfaltung des Genus und seinem fast völligen Fehlen in Ost- 
asien, — auch von den Kanaren ist, wie bei Procris, keine Art 
bekannt, — so sollte man erwarten, daß mit der Einwanderung 
der Zygaena-Formen in Afrika auch Procris-Formen pliocaen 
dorthin gelangt sind. Indessen ist aus der äthiopischen Region 
bisher keine Art dieser Gruppe, nicht einmal eine Spezies aus 


212 


dem Bereich der ganzen Subfamilie der Chalcosiinae nachge- 
wiesen worden. Lediglich aus dem palaearktisch-äthiopischen 
Grenzgebiet der Cyrenaica hat neuerdings Turati eine Art 
kruegeri beschrieben '), die er zur Gattung Procris stellt. Ich 
habe leider über diese zweifellos für den ganzen entwicklungs- 
geschichtlichen Fragenkomplex wichtige Form noch nichts er- 
fahren können. 

" Aus dem Fehlen der Procris-ähnlichen Tiere in der äthio- 
pischen Region können wir folgende Schlüsse ziehen. Entweder 
hat dieser Zweig der in Süd- und Ostasien hochentwickelten 
Subfamilie der Chalcosiinae den vorderasiatisch-iranischen Raum 
erst erreicht, als die asiatische Einwanderung in die äthiopische 
Resion bereits abgeschlossen und unterbrochen war. Dann dür- 
fen wir also das Alter der mediterran-vorderasiatischen Procris- 
Gruppen mit großer Wahrscheinlichkeit niedriger einsetzen, als 
das der Urformen der Gattung Zygaena hier. Oder aber es hat 
sich der schwache Procris-Zweig, den die Chalcosiinae als ein- 
zigen außer der Gruppe der Reliktform Aglaope infausta L. nach 
Vorderasien-Europa entsandten, soweit wir das aus den rezenten 
Formen schließen können, in jener Zeit gewissermaßen hier tot- 
gelaufen und hat vielleicht nicht die Kraft besessen, wie die zu 
damaliger Zeit möglicherweise schon stärker entwickelten Gat- 
tung der Urzygaena, die verschiedenen ökologischen Wider- 
stände mit geeignet angepaßten Arten zu überwinden, oder seine 
Vertreter starben bei dieser Ueberwindung in den fraglichen 
Gebieten aus, ehe sie wieder optimalen Lebensraum, wie etwa 
rezent in Südafrika, erreichten. Die Procris kruegeri könnte 
dann als Relikt aus jener Periode angesehen werden und müßte 
sehr ursprüngliche Merkmale des Genus tragen. Keinesfalls 
möchte ich aus allen erwähnten Ueberlegungen heraus das Alter 
der iranischen Procris-Endemismen in ihren Urformen weiter 
als in das mittlere Pliocaen zurückverlegen. Seit dieser Zeit 
frühestens kann somit der heutige Verbreitungsraum der irani- 
schen capitalis-Gruppe und der altertümlichen Procris brandti 
seinen Abschluß gegen das zentralasiatische und weniger wirk- 
sam gegen das mediterrane Zentrum erfahren haben, während 
die Beziehungen beispielsweise zwischen Zentralasien und Europa 
noch diluvial und postglazial über die pontischen Steppengebiete 
ohne große ökologische Widerstände blieben und daher noch 
heute wesentlich auffälliger sind. 

!) Atti Soc. Ital. Milano, 69, p. 50, 1930. 


213 


Nächst den vorstehend besprochenen Verbreitungszentren 
sind einige andere entwicklungsgeschichtlich von geringerer Be- 
deutung oder in ihrer Bedeutung noch nicht klar erkennbar. 
Hierbei handelt es sich zunächst um Italien, welches lediglich 
2 endemische Arten, tenuicornis Zell. und alpina m. besitzt, ferner 
um die Balkanhalbinsel, die eigentlich ohne Endemismen, aber 
für einige Arten ein Hauptfluggebiet ist, das nur wenig über 
die Halbinsel hinausgreift, und schließlich noch Kleinasien, Syfien 
und Armenien, wo eine Anzahl Endemismen vorkommen, deren 
genauere Verbreitungsgrenzen in Vorderasien noch nicht klar 
erkennbar sind. Das nordöstliche Mediterrangebiet in seiner 
Gesamtheit stellt anderseits das Entwicklungszentrum einer sehr 
wichtigen, und offensichtlich recht jungen Gruppe dar, nämlich 
der Arten vom chloros-graeca-Typ. 5 von 6 Arten dieser Gruppe 
kommen in Kleinasien-Syrien vor, Spanien erreicht nur noch 
eine von ihnen, Nordafrika und Iran ebenfalls nur je eine Spezies, 
Frankreich und Deutschland beherbergen 2 Arten, in Zentral- 
asien findet sich keine mehr, während Südrußland noch 3 Arten 
besitzt. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei der stumpffühlerigen 
Gruppe. Sie hat ihre optimale Entwicklung rezent in nordmedi- 
terranen Raum. Nordafrika und Zentralasien erreichen nur noch 
ganz wenige Arten, aber auch in Kleinasien finden wir nur noch 
2 oder 3 Species, dieser Gruppe, während die Balkanhalbinsel 
und Spanien heute die Hauptverbreitungszentren sind. Sowohl 
bezüglich der graeca-Gruppe als auch der stumpffühlerigen 
Arten haben wir es vorwiegend also um Entwicklungszentren 
vom Typ 3 unseres Schemas zu tun, die Artdifferenzierung 
geht hier aber zweifellos auf die eiszeitliche Isolierung zurück 
und diese Gruppen als die offenbar jüngsten Entwicklungszweige 
des Genus Procris bieten einen besonders günstigen Einblick 
in ihren stammbaummäßigen Aufbau. Näheres soll dem speziellen 


Teil der Arbeit vorbehalten bleiben. 


214 


Studien über den Speziesbegriii. 


Il. Artberechtigung von Everes argiades Pall., E. alcetas 
Hiiss. und E. decolorata Stgr. 


Von Zdravko Lorkovif, Zagreb. 
Mit 8 Abbildungen im Text und 3 Tafeln, 


Inhaltsübersicht: 


Seite 
Einleitungs ang a a er RT RR LG 
Material . . NEE N RE EEE IR NEN ZA 
Züchtungsmethode RR EN U DETEE RT ER RRENT ENR 22.0 


Birisitrerehlgenle 


) 
Beziehungen zwischen argiades, alcetas und decolorata 
im nordwestlichen Kroatien 


Re Morphologische Unterschiede vr... Er, en 7222 
132 DasıEier sn nn ea Pe ar ra 222 

ZU Dies Raupen 1 aaa a MEER 222 

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Ar Wera alters 0 N RN EN 2 
alBlügelmerkmale 1.7. ne el 224 
b)iaKoptulasionsorgane Je. ru van 2008228 

II. Cytologische Unterschiede . . . RENNEN TE 727 
II, Physiologische und ökologische Haterschiede ED BANN ZN. 
In Kreuzungsversuche a 2.0 E24 
ZeEiablageptlanzene u ae no ee 235 
SeBiotopee vr A EEE KENEZSIS) 

4. Flugzeiten und en AR NEN 2A) 

5. Jahreszeitliche Modifikationen . . 242 


IV, Das Verhalten der Nachkommenschaft bei den Zachicn 243 
V, Variationsstatistische Ergebnisse und Schlußfolgerungen 244 


215 


Einleitung. 

Seit ihrer letzten Beschreibung vor mehr als 100 Jahren 
war die europäische Arten- und Formengruppe von Everes ar- 
giades eine strittige Frage der Lycaeniden-Systematik und ist 
es als solche bis in die letzte Zeit geblieben. Im Jahre 1799 
bildete Hübner zwei Bläulinge ab, welche die Namen thiresias 
und amyntas trugen'. Hoffmansegg fand (1804), daß der 
von Hübner abgebildete Falter nicht mit dem bereits von Rot- 
temburg beschriebenen thiresias übereinstimmt und nannte 
ihn deswegen alcefas. Auch der Name amyntas Hbn. mußte 
vor dem von Pallas (1771) gegebenen Namen argiades zurück- 
treten. In seiner Beschreibung (1806) hat Hübner die von 
Hoffmansegg vorgeschlagene Namensänderung bezüglich thiresias 
angenommen und den als „ohne Spur eines ockerfarbigen An- 
fluges der Unterseite” gekennzeichneten Falter als alcetas be- 
schrieben. Beide Falter, alcetas und amyntas (argiades) betrach- 
tete Hübner als Arten. Kaum zwei Jahre später (1808) be- 
schrieb Ochsenheimer unter dem Namen coretas eine Aber- 
ration von E. argiades, welche mit dem von Hübner abgebildetem 
und beschriebenem alcetas identisch war. Wegen der größeren 
Verbreitung des Ochsenheimer'schen Werkes kam nicht nur 
der Name corelas, sondern auch die Auffassung dieser Form 
als eine Aberration von E, argiades in allgemeinen Gebrauch, 
obwohl Ochsenheimer bemerkt, daß es sich vielleicht auch um 
eine gute Art handelt. Im Jahre 1877 machte Mabille wieder 
auf die Hübner’sche Auffassung von alcetas als eigene Art auf- 
merksam, aber erst im Jahre 1904 wurde die Frage der Art- 
berechtigung von alcetas Hitgg. (coretas Ochs.) durch A. Jachon- 
tov von neuem aufgeworfen und seitdem auch von verschie- 
denen anderen Autoren mit mehr oder weniger Beweiskraft 
verfochten (Brown 1905, Oberthür 1906, Gillmer, Grund, 
Tutt 1908). Zu einer Einigung in den Meinungen kam es aber 
nicht, da einerseits Tutt in seinem Werke „British Lepidoptera“ 
die Artverschiedenheit annahm, während Staudinger (1861, 
1871, 1901) und Rebel (1908, 1910) für die spezifische Iden- 
tität beider Formen eintraten, wozu den letzteren besonders die 
von Baron Schlereth gefundene Aehnlichkeit der männlichen 
Genitalapparate nötigte, obwohl seitens Chapman (1908) das 


!) Die historischen Angaben stammen zum Teil von Tutt: „Everes alcetas 
(coretas) als eigene von E, argiades verschiedene Art”. Übersetzt von 
J. Mc. Dunnough in Int. ent. Z., 3. 1910. 


216 


"Gegenteil berichtet wurde. Wiederholt setzte sich Grund (1916) 
für die Artberechtigung der L. coretas in seinen „Beiträge zur 
Lepidopteren-Fauna Kroatiens” ein, wo er kurz seine damali- 
gen Kenntnisse über diese Formen, wie er sie im Podsused 
bei Zagreb kennen lernte, zusammenfaßt. Auch M. Rehfous 
(1918) gesellt sich der Annahme der Artverschiedenheit beider 
Schmetterlinge bei, gestützt hauptsächlich auf seine Beobach- 
tungen der Eiablage und Futterpflanzen in einigen Gegenden 
der Schweiz und Frankreichs. Schließlich im Supplement des 
Seitz’schen Werkes „Die Großschmetterlinge der Erde” (1930) 
bleibt die spezifische Identität von argiades und alcetas (coretas) 
weiter beibehalten. Aus den Arbeiten Verity’s (1934) geht 
hervor, daß er alcetas als eigene Art auffaßt. 

Die Form decolorata Stgr. (1886) wurde von denjenigen 
Autoren, die alcetas als eigene Art auffaßten, fast ausschließ- 
lich als eine Form der letzteren angesehen. Nur C. Rotschild 
hat sich, soweit mir bekannt, in einer kurzen Notiz im Jahre 
1915 für die Spezifität der decolorata auch gegenüber alcetas 
geäußert, und zwar auf Grund einer oberflächlichen Untersu- 
chung der männlichen Genitalien, deren Unterschiede in der 
Form, wie sie in der Skizze seines Artikels dargestellt sind, 
überhaupt nicht vorkommen, sondern bloß auf Präparierdefor- 
mation zurückzuführen sind. In einer schriftlichen Mitteilung 
an Ch. Oberthür (Etudes IV, 1910, p. 162) hat sich auch Grund 
für die Artverschiedenheit von alcetas und decolorata geäußert, 
selber hat er darüber aber nichts veröffentlicht. In einigen 
meiner Schriften (1929, 1930 und 1933) finden auf Grund der 
noch nicht publizierten Untersuchungen decolorata und alcetas 
als selbständige Arten Erwähnung, was dann auch von W. For- 
ster (1934) übernommen wurde. 

Was die Verhältnisse zwischen argiades und decolorata an- 
belangt, so ist zu verzeichnen, daß C. v. Hormuzaki schon 
im Jahre 1900 die spezifische Identität der in der Bukowina 
vorkommenden argiades und decolorata bezweifelte. In meiner 
Dissertation (1928) widmete ich dieser Frage einige Seiten, wo 
auf Grund der Untersuchungen in der Umgebung von Zagreb 
die Artverschiedenheit von argiades und decolorata behauptet 
wird. 

In Anbetracht der geschilderten Meinungsverschiedenheiten 
war es angebracht die Frage einmal endgültig in Bearbeitung 
zu nehmen und zwar von jemanden, dem alle drei Formen ar- 


217 


giades, alcetas und decolorata an Ort und Stelle genügend häu-' 
fi$ zur Verfügung stehen. Da hinsichtlich dieser Forderung in 
der nächsten Umgebung von Zagreb nichts zu wünschen übrig 
bleibt, entschloß ich mich, übrigens auch schon durch die Arbeiten 
des kroatischen Entomologen Grund auf diese Frage aufmerk- 
sam gemacht, diese Formen einer genauen Untersuchung zu 
unterziehen und somit auch diese Frage zu lösen. 

Im Vordergrunde meiner Untersuchungen standen die noch 
nicht bekannten ersten Stände von alcetas und decolorata und 
ihr Vergleich gegeneinander sowie mit denjenigen von argiades. 
Noch wichtiger war die Erforschung ihrer Lebensweise und der 
Futterpflanzen. Nichtsdestoweniger mußte aber auch die Mor- 
phologie der Falter, trotzdem sie bereits größtenteils bekannt 
war, ebenso ausführlich untersucht werden, da ohne diese, die 
für die Lösung der systematischen Fragen so wichtigen varia- 
tionsstatistischen Verhältnisse nicht befriedigend geklärt werden 
können. Den dritten,. wichtigen Bestandteil der Untersuchun- 
gen nehmen die Zuchten ein, da dieselben nicht nur eine Stütze 
und Kontrolle bei der Beurteilung der niederen systematischen 
Kategorien sind, sondern auch wertvolle Einblicke in die Ursachen 
der Variabilität liefern, ohne welche keine klare Auffassung 
einer Art als Lebensganzes möglich ist. 

In der näheren Umgebung von Zagreb kommen argiades, 
alcetas und decolorata beisammen und dabei häufig nur bei 
dem Dorfe Podsused vor, wo sich das 1000 m hohe Sljeme- 
Gebirge mit ziemlich steilen Abhängen von triadischen Dolomi- 
ten und tertiären Kalksteinen unter der diluvialen Ebene der 
Save verliert. Das Ergebnis mehrjähriger Beobachtungen und 
Untersuchungen an dieser Stelle sowie auch an anderen Ge- 
genden des nordwestlichen Kroatien ist, daß die drei Formen in 
diesem Gebiete drei fortpflanzungsphysiologisch getrennte Grup- 
pen bilden und somit als drei Spezies zu betrachten sind. 

Im Laufe der Untersuchungen hat sich aber herausgestellt, 
daß dieses Ergebnis, soweit es sich um Beziehungen zwischen 
alcetas und decolorata handelt, nicht einfach auch auf Falter 
anderer Gebiete angewendet werden kann und darf. In Mittel- 
und Westeuropa stellen sich die Verhältnisse zwischen alcetas 
und decolorata nicht so einfach vor wie dies in Kroatien der 
Fall ist, da es vielerorts zur Mischung der Merkmale beider 
Formen kommt, wie dies am ausgesprochensten im nordwest- 
lichen Ungarn, Niederösterreich und Böhmen zum Ausdruck 


218 


kommt. Nichtsdestoweniger zeigt aber auch die sonst einheit- 
liche alcetas-Rasse, wie sie sich uns etwa in den Pyrenäen zeigt, 
gewisse Eigentümlichkeiten, die ernst dafür sprechen, daß diese 
Rasse trotz ihrem äußerlichen alcetas-Gepräge doch eher als 
eine decolorata zu betrachten wäre. Im Gegensatz zu den 
mittel- und westeuropäischen Formen von alcetas und decolorata 
scheinen die östlichen (etwa von Mittelungarn und Kroatien ab) 
stets deutlich spezifisch getrennt zu sein und ihre Zugehörig- 
keit zu der einen oder der anderen Art bei der Bestimmung keine 
Schwierigkeiten zu bereiten. Wir haben also vor uns einen 
Fall von Artentstehung, womit sich zugleich zum Teil auch eine 
Erklärung für die noch immer herrschenden Meinungsverschieden- 
heiten bezüglich der Artberechtigung in dieser Gruppe ergibt. 
Dessentwegen setzt sich diese Arbeit aus zwei Hauptteilen 
zusammen: Im ersten Teile sollen die Verhältnisse wie sie in 
Kroatien d. h. hauptsächlich in der Umgebung von Zagreb ge- 
funden wurden geschildert werden. Der zweite Teil der Arbeit 
befaßt sich dann mit den Formen der übrigen Gebiete, von 
welchen uns mit Ausnahme einiger westlicher Gebiete, die 
ökologischen Verhältnisse fast gänzlich unbekannt sind. 


Material. 


Zur Untersuchung diente mir hauptsächlich mein eigenes 
gesammeltes und gezüchtetes Material (338 Stück) sowie das- 
jenige aus der Sammlung A. Grund (109 Stück), die sich jetzt 
im Besitze der zoologischen Abteilung des kroatischen Natur- 
historischen Museums in Zagreb befindet. Dieses Material wurde 
größtenteils in der näheren oder weiteren Umgebung von Zagreb 
gesammelt; nur wenige Falter sammelte ich im kroatischen 
Küstenlande und in der Nähe von Belgrad (Top£ider, Resnik), 
sowie im nordwestlichen Serbien zwischen Donji Milanovac und 
Zajecar. Im August des Jahres 1936 hatte ich außerdem Ge- 
legenheit alcetas und argiades in den östlichen Pyrenäen zu 
sammeln und im Freien zu beobachten. Außerdem besichtigte ich 
das Material in den Sammlungen des Naturhistorischen Museums 
in Sarajevo, sowie die Sammlung des Herrn J. Hafner in Ljub- 
ljana und des Herrn Dr. B. Gussich in Zagreb. Schließlich 
verdanke ich dem liebenswürdigen Entgegenkommen der Herren 
Dr. A. Schmidt (Budapest) eine Anzahl Falter aus Ungarn, 
H.Kolar (Wien) aus Oesterreich und Böhmen, J. Stach (Kra- 
kow) aus Polen, H. Stempffer (Paris) aus Frankreich und 


219 


Italien und H. Beuret aus Italien. Ganz besonders gilt aber 
mein aufrichiiger Dank dem Herrn E. Pfeiffer (München), 
der mir sein ganzes reichhaltiges europäisches und wertvolles 
asiatisches Material zwecks Untersuchung zur Verfügung stellte. 


Züchtungsmethode. 


Die Aufzucht der Raupen vom Ei an ist bei den Everes- 
Arten nicht schwer, da die Raupen keine besonderen Bedingungen 
und Aufsicht brauchen. Sobald es sich aber um die Aufzucht 
einer größeren Anzahl Raupen handelt, erfordert dies viel Zeit 
und muß deshalb wenigstens als umständlich bezeichnet werden. 
Die Schwierigkeit liegt in dem Umstand, daß sich die Raupen 
fast ausschließlich von Blüten oder Früchten der Kleepflanzen 
ernähren, während sie Blätter nur in der Not fressen. Raupen, 
die ausschließlich auf die Blätternahrung angewiesen sind, blei- 
ben im Wachstum zurück und ergeben zwerghafte Falter. Da 
die Kleepflanzen lange Wurzeln haben, lassen sie sich nicht 
leicht in Töpfe überpflanzen und gedeihen nur schlecht. So 


bleibt nichts anderes übrig als blühende Pflanzen im Wasser, 


zu halten, wo sie sich wohl mehrere Tage frisch halten, aber 
gerade die Blüten rasch verwelken und abfallen. Deswegen 
muß man die Raupen, besonders die kleinen, jeden 3. oder 4. 
Tag auf frische Blüten umsetzen, was bei wenigen Raupen keine 
Arbeit ist, aber bei 50 bis 100 Raupen, wieviel eine genetische 
Analyse mindestens erfordert, dies zu einer mühevollen und 
zeitraubenden Arbeit wird. 

Die Zucht im Freien bringt auch unter dem Netz zu viel 
Veriuste als daß sie sich lohnen würde. Von einer Menge Eier, 
die ein argiades-Weibchen auf eine Luzerne im Institutsgarten 
Anfang August absetzte, kamen nur drei Raupen zur vollen 
Entwicklung, und auch von diesen haben sich noch zwei als 
angestochen erwiesen! Aus diesen Gründen ziehe ich die Zim- 
merzucht stets der Freilandzucht vor. 

Zur Eiablage bringt man die weiblichen Falter in ein Glas, 
das mit in Wasser gestellten blühenden Kleepflanzen gefüllt ist 
und stellt das Glas an ein sonniges aber abgedecktes Fenster. 
Noch besser ist es, um Dunst und zu hohe Hitze zu vermeiden, 
ein Aquariumglas zu nehmen und dasselbe so aufzustellen, daß 
die offene Seite ins Zimmer schaut. Die positiv phototaxischen 
Falter halten sich dann auf der dem Fenster zugekehrten Seite 
der Aquariums.. Damit die Falter nicht immer von neuem 


220 


auf die Blütenstände gebracht werden müssen, sorgt man da- 
für, daß die dem Lichte zugekehrte Glaswand bis zum oberen 
Rande mit Blütenständen gefüllt ist, sodaß die herumfliegenden 
Falter die Blüten leicht finden, worauf sie dann auch die Eier 
absetzen. 

Zur Fütterung der Falter bringt man einige Tropfen Zucker- 
wasser auf die Blütenstände, jedoch nicht auf diejenigen, auf 
welche die Eier abgelegt werden sollen. 

Die Raupen halten sich während des Fressens zwischen 
den Blüten, später, wenn sie schon erwachsen sind, fressen sie 
auch die Früchte. Nur zur Zeit der Häutung verlassen sie die 
Blüten, um sich an geschützten Stellen auf einem Blatte zur 
Ruhe niederzulassen. Die Everiden, wie auch alle Lycae- 
niden, häuten sich nur dreimal. Zur Verpuppung begeben 
sich die Raupen ebenso wie zur Häutung zwischen geschützte 
Stellen der Blätter, wo sie die Blattoberfläche überspinnen und 
ähnlich wie die Papilionidae und Pieridae sich hinter dem 
Thorax mit einem Faden umgürten. 

Die ganze Entwicklung vom Ei bis zum Schlüpfen des Falters 
dauert je nach der Temperatur verschieden lange; bei der ge- 
wöhnlich bei meinen Zimmerzuchten herrschenden Wärme von 
23—26°C braucht sie ungefähr 4-5 Wochen. Im Freien erfor- 
dert die Entwicklung stets längere Zeitdauer. 

Zum Ueberwintern verlassen die erwachsenen Raupen die 
Pflanze, um sich irgendwo am Boden in dürren Blättern zu ver- 
kriechen. Zu dieser Zeit, wenn die Nahrungsaufnahme aufge- 
hört hat, verwandelt sich die grüne Farbe der Raupe in eine 
rötlichbraune. Ich lasse die Raupen mit bestem Erfolg in zer- 
knicktem und gefaltetem braunem Papier, das in kleine Glas- 
tuben eingeschoben wird, überwintern. Wenn man einmal in 
zwei Monaten für etwas Feuchtigkeit sorgt, genügt dies voll- 
ständig; aber auch ohne diese Vorsicht geht die Ueberwinterung 
ohne Verluste vor sich, jedenfalls viel besser, als wenn die 
Raupen durch Feuchtigkeit verschimmeln. Bedingung ist nur, 
daß sie an einem kühlen Orte aufbewahrt werden. Sind die 
Raupen während der Ueberwinterung trocken gehalten worden, 
so soll ihnen beim Erwachen im Frühjahr Wasser dargereicht 
werden, welches sie gierig aufsaugen und nachher bedeutend 
an Größe zunehmen. 

Die überwinterten Raupen verpuppen sich nie auf grünen 
Pflanzenteilen, sondern nur an trockenen dürren Gegenständen. 


221 


Erster Teil. 


Beziehungen zwischen E. argiades, alcetas und 
decolorata im nordwestlichen Kroatien. 


I. Morphologische Merkmale. 


1. Das Ei. Schon Rehfous (1918) stellte fest, daß die 
Eier von argiades und alcetas aus der Genfer Umgebung und 
von Martigny verschieden sind, indem die letzteren gröbere 
Maschen des Chitingerüstes zeigen. Dasselbe gilt auch für die 
Eier der kroatischen Falter, da auch hier argiades feineres 
Maschengerüst zeigt als alcetas und decolorata. Es müssen aber 
stets die gleichen Partien der Eier verglichen werden, da die 
Maschen am oberen abgeplattetem Pole kleiner sind als die auf 
der Seite. 

Zwischen alcetas und decolorata sind keine Unterschiede 
zu bemerken. 

2. Die Raupe. Die erwachsenen grünen Raupen der 
Sommergeneration zeigen keine beständigen Unterschiede, da 
die der decolorata eigene braune Seitenlinie gelegentlich auch 
bei argiades und alcetas erscheinen kann. Etwas deutlichere 
und konstantere Unterschiede weisen die Raupen im Ueber- 
winterungskleide auf. Vor der Ueberwinterung geht nämlich 
die grüne Farbe in eine rotbraune über, wobei die argiades- 
Raupen so gleichmäßig dunkel werden, daß die seitlichen Quer- 
striche fast gänzlich verschwinden, während bei decolorata nach 


dieser Farbwandlung die dunklen Querstriche besonders auf-. 


fallend auf dem hell rötlichen Grunde hervorstechen. Aehnlich 
wie decolorata verhalten sich auch die überwinternden alcetas- 
Raupen. 

3. Die nen Deutliche und beständigere Unterschiede 
zeigen die Puppen. (Textabbild. Nr.1 u. Taf.VI.) Die alceias-Puppe 
ist viel dichter beborstet als diejenige von argiades, was besonders 
für die zwei Paare der lateralen Borstenbüschel am Meso- 
und Methathorax gilt, da bei argiades diese Büschel meistens 
nur aus 3—5, bei alcetas aber gewöhnlich aus 8—11 Borsten 
bestehen. Weiterhin sind die schwarzen Seitenflecke am Thorax 


222 


und Abdomen bei alce- 
tas viel gleichmäßiger in 


der Größe als bei argi- 
ades, dessen Puppe am 


ersten Abdominalseg- 
ment ein Paar besonders 
großer Flecke trägt. Dies 
gilt aber nur für die 
grünen Puppen der Son- 
mergeneration, die sich 
aufgrünenPflanzenteilen 
verpuppen. Puppen der 
Frühjahrsgeneration und 
diejenigen Puppen der 
Sommergeneration, die 
sich nicht auf grüner 
Unterlage verpuppten, 
A ß werden je nach der Hel- 
Abb. 1. liskeit der Unterlage auf 
Chitinpanzer der Puppen von E. argiades (A) dem ganzen Körper und 
und E. alcetas (BJ. Am Thorax zersprungen. b Flügelanlagen mit feinen 
Borstenbüschel am Meso- und Methathorax. braunen Tupfen gespren- 
Ve kelt, welche auf dem 

Rücken in eine mediane Rückenlinie verfließen. 

Merkwürdigerweise steht die Puppe von decolorata in allen 
erwähnten Merkmalen der argiades-Puppe viel näher als der 
von alcetas, wie dies z. B. für die Borstenzahl die folgende 
Tabelle deutlich zeigt. Aber bei den Puppen der Frühjahrs- 
generation zeigt sich auch zwischen argiades und decolorata ein 
bedeutender Unterschied, da die Puppen von argiades fein und 
dicht dunkelbraun gesprenkelt sind, während diejenigen von 
decolorata einen hellen gelblich rosigen Ton haben, von welchem 
die Längsreihen dunkler Median- und Seitenflecke stark ab- 
stechen, weil der decolorata-Puppe fast gänzlich die dunkle 
Sprenkelung fehlt. 

In meinen früheren Arbeiten über Speziesbegriff (1928, 1930) 
betonte ich schon, daß, wenn sich zu den Imaginalunterschieden 
noch beständige Metkmale auch in den Entwicklungsstadien 
gesellen, dies als ein sicheres Artkennzeichen zu betrachten 
ist. Varietäten (nicht geographische Rassen) und Modifikationen 
der Imagines werden nämlich nicht von irgendwelchen beson- 


223 


deren Raupen- oder Puppenformen gebildet, wie dies für die 
Arten gilt. So ist z. B. an den Raupen- oder Puppen von Colias 
edusa (croceus) nicht zu erkennen, ob sich aus ihnen die gelben 
oder weißen Falter entwickeln werden, da der erbliche Faktor 
für weiße Farbe weder mit einem besonderen erblichen Faktor 
des Raupen- oder Puppenstadiums verbunden ist, noch in den 
früheren Entwicklungsstadien zum Vorschein kommt. Ebenso brin- 
gen die zwei erblichen Raupenformen von Colias hyale, die 
einfarbig grüne und die schwarz gefleckte keine besonderen 
Falter hervor, da sich dieser Faktor nur im Raupenstadium 
phaenotypisch auswirkt. 


4. Der Falter. Im Falterstadium sind zwischen argiades 
und alcetas 19 unterscheidende Flügelmerkmale, zwischen alce- 
tas und decolorata etwa 8 gefunden worden. Die Unterschiede 
sind meistens geringfügiger Natur, aber verhältnismäßig zahl- 
reich, da sie zwischen argiades und alcetas fast sämtliche Ele- 
mente der Flügelzeichnung umfassen. 


A. Flügelmerkmale.) Bei dem morphologischen Ver- 
gleich der drei Arten ist in Betracht zu ziehen, daß E. argiades 
zwei ausgesprochene Saisonmodifikationen hat, während solche 
bei den zwei anderen Arten so gut wie gänzlich fehlen. Es 
sollen deswegen zuerst die Unterschiede zwischen den beiden 
Saisonmodifikationen von E. argiades geschildert werden, ehe 


!) Für die Zeichnungselemente der Flügel dieser Arten habe ich fol- 
gende Bezeichnungen zur Anwendung gebracht (Abb. 2):*) Unterseite: 1. Die 
ununterbrochene feine schwarze Randbinde, 2. Aus Strichen oder Punkten 
zusammengesetzte äußere Fleckenreihe. 3. Aus gebogenen, stärkeren Stri- 
chen zusammengesetzte innere Fleckenreihe. 4. Der Raum zwischen der 
äußeren Fleckenreihe und der Bogenfleckenreihe ist in dem analen Teil der 
Hinterflügel, besonders in den Zellen C, C» und M; Cı durch gelbrote Fär- 
bung ausgefüllt. 5. Mittlere Augenfleckenreihe, die vollkommen ausgebildet auf 
den Vorderflügeln aus 6, auf den Hinterflügeln aus 8 Augenflecken besteht. 
6. Diskoidalstrich am Schlusse der Diskoidalzelle.. 7. Basale Augenflecken- 
reihe, die bei den Everes-ÄArten nur auf den Hinterflügeln vorhanden ist. 

Auf der Oberseite besteht die Zeichnung nur aus dem Diskoidalstrich 
und dem schwarzen Rande, der jedoch nicht nur allein von der Randbinde, 
sondern auch von der distalen Außenbinde gebildet wird, welch letztere 
nur auf den Hinterflügeln in Form runder Flecke selbständig hervortritt. 


*) Süffert und Schwanwitsch, die sich‘ eingehend mit der ver- 
gleichenden Morphologie des Zeichnungsmusters der Schmetterlinge befaßt 
haben und eine eigene Terminologie ausarbeiteten, ließen leider die Lycae-- 
niden bisher so gut wie gänzlich außer acht, sodaß ich gezwungen bin, 
größtenteils bei den üblichen lepidopterologischen Benennungen zu bleiben. 


224 e 


wir zu dem Vergleich mit den ande- 
ren Arten übergehen. Genauere 
Angaben über die Variabilität eini- 
ger Merkmale befinden sich im 
Kapitel V, in dem variationsstati- 
stische Eigenschaften eingehender 
besprochen werden. 

a) Die Frühjahrsform polysper- 
chon Bırgstr. (Taf. VII, Fig. 2) unter- 
scheidet sich von der Sommer- 
generation argiades (Taf. VII, Fig. 1) 
durch geringere Größe und eine 
allgemein geringere schwarze und 
gelbrote Pigmentierungin allen Zeich- 


Abb. 2. 


Schema der Flügelzeichnung und nungselementen. Die Unterschiede 


das Geäder der Gattung Everes. sind deswegen etwa folgende. Ge- 
D = Diskoidalfleck (Mittelfleck; 


en stalt: ir Die polysperchon-Falter 

ne Wo Wäuselocellen BB: sind auffallend klein: 18—22—24 

genfleckenreihe; A-AeußereFlek- mm, argiades ist dagegen groß: 

kenreihe; R-Randbinde. AR-Anal- 24--27—-30 mm in der ersten, 

rot. Das Geäder: M-Media, C=Cu- 18—-25—29 mm 

bitus, A=-Analis, Sc=-Subeosta, 
R-Radius, 


in der zweiten 
Sommergeneration. Unterseite: 
2. Das charakteristischste Merkmal 
der polysperchon ist die sehr schwache rotgelbe Analfärbung 
der Hinterflügel und 3. die schwachen Flecke der äußeren Reihe 
und der Bogenreihe, die manchmal fast verschwinden. 4. Auch 
die Augenflecke sind kleiner und blasser, besonders auf den 
Hinterflügeln, wo ihre Zahl nicht selten reduziert ist. Oberseite: 
5. Die polysperchon-J' sind hellblau, nicht violettblau wie argiades. 
6. Der schwarze Rand ist dünner als bei der Sommergeneration. 
71. Die polysperchon-Q sind stets stark blau bestäubt, manch- 
mal sogar ganz blau, während die argiades-® nicht oder nur 
an der Wurzel schwach bläulich angeflogen sind. 

Es ist eine häufig wiederkehrende Erscheinung, daß sich 
die Modifikationen (nichterbliche, somatische Veränderungen) bei 
Schmetterlingen durch eine alle Zeichnungselemente treffende 
Aenderung charakterisieren lassen, wie z.B. in dem vorliegenden 
argiades-polysperchon-Falle, wo die schwarze und rote Pigmen- 
tierung bei argiades stark, bei polysperchon schwach ausgebildet 
ist. Die Artmerkmale verwandter Arten können fast nie so 
allgemein ausgedrückt werden, da bei ihnen einzelne Elemente 


Mitteilungen d. Münchn. Eat. Ges. XXVIII (1938) H. 2. 10 225 


in verschiedener Richtung ausgebildet sind, wie aus dem Fol- 
genden deutlich hervorgeht. 

b) Unterschiede zwischen E. argiades (Sommerform) 
und E. alcetas. (Taf. VII, Fig. 1u. 3.) Gestalt: 1. E. alcetas ist 
größer: 24—28—31 mm, argiades ein wenig kleiner: 23—27— 30 
mm, der größere Unterschied zwischen beiden Arten herrscht 
aber in der Frühjahrsgeneration. 2. Die Flügelform ist bei alcetas 
um ca. 1), breiter. 3. Hinterflügel-Schwänze sind bei argiades- 
fast dreimal so lang wie die Fransen, bei alcefas nicht einmal 
zweimal länger. 

Unterseite: 4. Der Verlauf der Augenfleckenreihe auf 
den Vorderflügeln ist bei argiudes fast stets gerade, bei alcetas 
fällt der Augenileck in der Zelle C, C, fast immer aus der Reihe 
heraus und ist gegen den Diskoidalstrich geneigt. 5. Der unterste 
Augenfleck der Vorderflügel (in der Zelle C, A) ist bei alcetas ein 
Doppelileck, dessen unterer Teil stets gegen den Flügelrand ver- 
schoben ist. Bei argiades ist dieser Augenfleck nur sehr selten 
geteilt, vielmehr fast immer zusammengeflossen und in der Augen- 
fleckenreihe verlaufend. 6. Auf den Hinterflügeln ist bei argiades 
der 2. Augenfleck (in der Zelle RM ,) viel mehr wurzelwärts 
verschoben als bei alcetas. 7. Die Flecke der Außenreihe und 
die Bogenflecke sind bei argiades stärker, bei alcetas stets schwä- 
cher als die Augenflecke. 8. Der Raum zwischen den Außen- 
lecken und Bogenflecken der Hinterflügel ist bei argiades in den 
Zellen C, C, undM,C, vollständig gelbrot ausgefüllt, bei alce- 
tas fehlt dieses Rot entweder ganz oder ist sehr schwach ver- 
treten, und zwar nur in der Zelle C, C,. Die Flecke der Bogen- 
reihe sind in den Zellen, wo sie die gelbrote Farbe von innen 
begrenzen, bei argiades gebogen, bei alcetas winkelartig zuge- 
spitzt. 10. Die metallglänzenden Punkte mangeln hier mit ganz 
wenigen Ausnahmen sowohl den alcetas als auch den argiades 
und kommen bei der letzteren Art nur in der Frühjahrsgene- 
ration etwas häufiger vor, aber meistens auch nur in Spuren. 
11. Die Augenflecke sind bei argiades auf den Vorderflügeln merk- 
bar größer als auf den Hinterflügeln (besonders auffallend ist die- 
ser Unterschied in der Frühjahrsgeneration), bei alcetas sind sie 
auf beiden Flügeln gleich groß. 12. Die Augenflecke der Vorder- 
flügel sind bei argiades strichartig ausgezogen, bei alcetas sind 
sie mehr abgerundet und nur der 6. Fleck kann gelegentlich 
bedeutend ausgezogen sein. 13. Die Reduktion der Augenflecken- 
zahl ist bei alcetas auf beiden Flügelpaaren ziemlich groß, bei argi- 


226 


ades ist sie nur auf die Hinterflügel beschränkt (genaue Angaben 
sind im Kapitel V gegeben). 14. Die Grundfarbe der Unterseite 
ist bei alcetas gleichmäßig bläulich grau, bei argiades ist sie in 
dem hinteren Teil der Hinterflügel heller als in dem vorderen 
Teil und auf den Vorderflügeln, wo sie auch mehr braun ist. 

Oberseite: J. 15. Die schwarze Randbinde ist bei alce- 
tas dünner. 16. Der bei argiades stets vorhandene schwarze 
Diskoidalstrich fehlt bei alcetas. 17. Die Grundfarbe ist bei 
argiades dunkel violettblau, bei alcetas blau. 18. Auch die klei- 
nen männlichen Duftschuppen sind der Form nach etwas ver- 
schieden; bei argiades haben sie durchschnittlich gleiche Länge 
und Breite, bei alcefas sind sie ungefähr um !j, länger als breit. 
Dementsprechend verlaufen bei argiades in jeder Schuppe 15 
bis 16, bei alcefas nur 10—13 Längsrippen. 9: 19. Die @ von 
alcetas sind in der Regel schwarz, die von argiades nicht selten 
an der Wurzel mit blauen Schuppen. 20. Die 2 gelbroten Anal- 
flecke der Hinterflügeloberseite sind bei argiades häufig, bei 
alcetas selten und auch dann ist nur einer vorhanden. 

c) Unterschiede zwischen E. alcetas und E. decolorata. 
(Taf. VII, Abb. 3 u. 4.) E. alcetas und E. decolorata stehen sich 


gegenseitig sehr nahe. Ich finde aber doch zwischen alcetas 


Abb. 3 


Duftschuppen aus der mittleren Partie (Zelle Cı Cs) der Vorder- 
flügeloberseite des Männchens: a E. argiades; b. E. alcetas; c E, 
decolorata. 


und decolorata neun Merkmale. Gestalt: 1. decolorata ist be- 
deutend kleiner (20—24—26 mm in der I. Gen., 22 -25—28 mm 
in der II. Gen.) als alceias (24—28—-31 mm). 2. decolorata hat 
meistens den Apex der Vorderflügel mehr gespitzt. Oberseite: 
3. Anstatt der rein hellblauen Grundfarbe der alcetas hat deco- 
lorata eine grünlich blaue und leicht glänzende die wegen 4. 
einer Menge darunter zerstreuter schwarzer Schuppen etwas 
grau erscheint. Sehr selten sind decolorata-Falter mit blauer 
Grundfarbe, während grünlichgraue alcefas nie vorkommen. 
3. Der schwarze Rand ist bei decolorata breiter und verliert 


10* 227 


sich nicht selten diffus nach innen. 6. Der bei alcetas fehlende 
Diskoidalstrich ist bei decolorata vorhanden. Unterseite: 
Unterseits stimmen die zwei Arten ganz überein, nur 7. das 
Gelbrot der Hinterflügel fehlt noch häufiger bei decolorata als bei 
alcetas. 8. Außerdemersibt die variationsstatistische Untersuchung, 
daß die beialcetas häufige Reduktion des ersten Vorderrandaugen- 
fleckes der Vorderflügel bei decolorata nicht einmal halbwegs so 
häufig ist, während 9. auf den Hinterflügeln nicht der 2. Augen- 
fleck wie bei alceias sondern der 5. am meisten von der Reduk- 
tion betroffen wird (siehe darüber Abschnitt IV). Die © von 
alcetas und decolorata sind nach der Flügelzeichnung nicht aus- 
einanderzuhalten; die geringere Größe und etwas dunklere Fran- 
sen der Oberseiten bei decolorata reichen dazu nicht aus. Sicher 
kann man sie nur nach den Genitalien und den Eiablagepflanzen 
(siehe diese) unterscheiden. 

d) E. decolorata stimmt nur insoweit etwas mehr als alcetas 
mit E. argiades überein, als auch decolorata mit einem Diskoidal- 
strich auf den Vorderilügeln versehen ist und außerdem decolorata 
in der ersten Gen. nur wenig größer ist als argiades (polysper- 
chon). In der zweiten Gen. ist aber argiades durchschnittlich um 
2 mm größer als decolorata. (Siehe Tabellen.) 

e) Das 2. und 3. angeführte Merkmal der polysperchon, 
nämlich das geringe Rot und die schwachen Außenbinden der 
Unterseite sind die Ursache, daß polysperchon in seinem Aus- 
sehen den Arten E. alcetas und E. decolorata gewissermaßen 
ähnlich sieht. Ein Verwechseln ist aber doch nicht möglich, da 
die übrigen Merkmale der polysperchon, besonders der Verlauf 
der Ocellen mit argiades gänzlich übereinstimmen und somit 
stets ein sicheres Unterscheiden der polysperchon gegenüber 
alcetas und decolorata ermöglichen. So ist z.B. das anale Rot 
bei polysperchon, wenn auch stark reduziert, doch in beiden 
Zellen C, C, und M,C, gleich groß, während bei alcetas und 
decolorata, insoweit es überhaupt vorkommt, nur auf die Zelle 
C,C, beschränkt ist. Außerdem sind auch .die oberseits stark 
blau beschuppten polysperchon-Q mit den ganz schwarzen 9 
von alcetas und decolorata nicht zu verwechseln, von den übri- 
gen Merkmalen gar nicht zu reden. 

B. Die Kopulationsorgane. Die drei Arten unterschei- 
den sich beständig und unverkennbar auch durch die Genital- 
organe. Entsprechend dem Grade der Verschiedenheit in der 
Flügelzeichnung sind auch die männlichen und weiblichen Geni- 


228 


Abb. 4. 


Männlicher Genitalapparat der Gattung Everes. A von der Seite, und etwas 

von oben, Betwas schräg von unten gesehen. / Tegumen, u Uncus, su Sub- 

uncus, v Valve, pe Processus exterior, pi Proc. inferior, a Aedoeagus, fi Ful- 
tura inferior. Bei A sind die Borsten und Haare fortgelassen. 


Abb. 5 


Feste chitinöse Teile des männlichen Kopulationsapparates von E, argiades(A), 

E. aleetas (B) u. E. decolorata(C), DieBorsten und Haare sind fortgelassen, da 

sie für die Unterscheidung nicht wichtig sind. I Seitenansicht, II Median- 

sicht der Rückenseite. Die Abbildungen sind nach genau horizontal bzw. 

median gerichteten Präparaten mit Zeichenapparat angefertigt. Bezeich- 
nungen wie in Abb. 4. 


229 


talorgane zwischen argiades und den zwei übrigen Arten mehr 
verschieden als alcetas und decolorata untereinander es zeigen. 
(Abb. 5.) A i 

o'. Der auffälligste Unterschied des männlichen Kopulations- 
organes liegt in der Form des Uncus (u). Derselbe endet bei 
argiades mit einer kurzen, ganz leicht gebogenen Spitze, bei alcetas 
mit einem langen echten Haken, der wie der Schnabel eines 
Raubvogels scharf nach unten gebogen ist, während bei decolo- 
rata dieser Haken zwar stark gebogen, aber ganz kurz ist. 
Auch in der Aufsicht sehen die Uncuse ganz anders aus (Abb. 5 ]]): 
bei argiades erweitert sich der Uncus nach hinten, weil die 
weichen Seitenlappen etwas abstehen, bei alcetas ist die Form 
gerade umgekehrt an der Basis breit, hinten zugespitzt und 
außerdem tritt der Haken stark hervor. Bei decolorata hat der 
Uncus eine fast rechteckige Form, aus welcher der Haken nur 
wenig hervorspringt. Das Tegumen (ft) zeigt in der Aufsicht 
einen gleich ins Auge fallenden Unterschied. Dasselbe ist bei 
argiades hinten nur wenig schmäler als vorne und der Seiten- 
rand verläuft fast gerade; bei alcetas und decolorata ist das 
Tegumen im vorderen Teil doppelt und mehr so breit wie am 
hinteren Ende, weswegen auch die Ränder gerundet sind. Die 
Subuncuse (s) sind bei argiades verhältnismäßig sehr mächtig, 
besonders der untere freie Teil, der fast wagrecht und weit 
hinaus ragt. Bei decolorata ist dieser Endteil kleiner und schief, 
bei alcetas manchmal fast senkrecht nach unten gerichtet. Die 
Valven (v) sind bei alcetas und decolorata gleich, jedoch stark 
von argiades verschieden. Während nämlich der äußere Val- 
venfortsatz (processus exterior, p) bei argiades erst ungefähr 
in dem hinteren Viertel der gesamten Valvenlänge beginnt, biegt 
er sich bei den zwei übrigen Arten erst in deren Drittel, wenn 
sicht noch näher der Valven-Basis. Außerdem ist der Pro- 
cessus exterior bei argiades kürzer als vei alcedas und deco- 
lorala und ganz noch innen gebogen. Der Aedoeagus (a) ist 
bei argiades am längsten und dabei ziemlich gerade, während 
alcetas an der Basis eine besonders starke Aussackung trägt, 
die bei decolorata etwas schwächer hervortritt. Sehr auffallend 
ist schließlich die Form der Fultura inferior (f, Aedoeagus- 
stütze), da sie bei argiades breit und leicht gebogen ist, bei 
alcetas und decolorata aber schmal und scharf geknickt. Außer- 
dem ist der ganze Kopulationsapparat bei argiades am klein- 
sten, da er bei gleicher Körpergröße der Falter durchschnittlich 


230 


um !/, kürzer als bei alcetas und um !/,, kürzer als bei decolo- 
rata ist. 


Indem sich also argiades genügend und unverkennbar in 
mehreren Bestandteilen des Kopulationsapparates von den zwei 
anderen Arten unterscheidet, ist das einzige sichere Uhnter- 
scheidungsmerkmal zwischen alcetas und decolorata nur die 
Form des Uncushakens, der wie gesagt bei alcelas sehr lang, 
bei decolorata dagegen ganz kurz ist. 


Q, Noch mehr ausgesprochen und konstanter als im männ- 
lichen Geschlecht sind die Unterschiede im weiblichen Kopu- 
lationsorgan, der äußeren Kopulationstasche, die durch das Ver- 
schmelzen der ventralen Jamella anterior und der dorsalen 
lamella posterior gebildet wird. (Abb. 6.) Bei E. argiades ist 
der dorsale und ventrale 
Teil derKopulationstacshe 
fast gleich lang (Abb. 7, 
IA), bei E. alcetas ist die 
dorsale etwa halb so kurz 
wie die untere (Abb.7,IB), 
während bei decolorata 
die obere bloß ein Drittel 
der unteren ausmacht 


(Abb. 7, IC). Dies ist der 


Hinteres Ende des Abdomens von Everes SINZIBE konstante morpho- 
mit Geschlechtsorganen (Ovarium ist nicht logische Unterschied zwi- 
eingezeichnet). 5.-8. Hinterleibssegmente schen den © von E. alce- 
ob Ostium Burse; la Lamella anterior; /p L, fas und #.decolorata. Wie 


posterior; db Ductus bursae; ds Ductus se- Ansden Abbildungen Zu 
minalis; rs Receptaculum seminis; ov Ovi- 5 } ; 
In ersehen ist, zeigt die Kopu- 

duct; gl Glandulae ferruminiferae; a Anus; / f 
ae lationstasche auch in der 


Mediansicht deutliche Un- 


terschiede, die ebenso konstant sind. 


Wenn uns die Art der Vereinigung der Kopulationsorgane 
bei den Everes-Arten bekannt ist, so läßt sich schon aus der 
morphologischen Korrelation der männlichen und weiblichen 
Organe die Artzugehörigkeit der entsprechenden Geschlechter 
erkennen. Derjenige Teil des männlichen Kopulationsapparates, 
der sich während der Paarung an das Weibchen anhaftet, ist 
nur der Uncus, während sich die Valven mit ihren Fortsätzen 
an der Verankerung gar nicht beteiligen. Der Uncus verhakt 


231 


sich mit dem Endhaken 

einfach an der Basis der / Pe u, = 
dorsalen, stark chitini- 

sierten Wand der weib- 

lichenKopulationstasche. 

Demgemäß entspricht die 

Länge der oberen Wand 

bei der weiblichen Kopu- “ 


lationstasche genau der A 3 


Länge des männlichen Abb. 7. 
Uncus. Den längsten Un- Weibliche Kopulationstasche von A) E. argi- 
ades; B) E. alcetas: C) E. decolorata. I von 


it auch die 
cus und somit der Seite, II von oben gesehen. 


längste Dorsalwand der 

Kopulationstasche hat E. alcetas, die kürzeste E. decolorata, 
bei der auch der Uncus am kürzesten ist. Es ergibt sich somit 
schon aus dem bloßen Vergleich der Form der Kopulations- 
organe, daß eine Kopula zwischen alcetas und decolorata unmög- 
lich ist, da weder das decolorata-5' mit seinem kurzen Uncus 
die lange Tasche des alcetas-Q ergreifen kann, noch umgekehrt, 
der lange Uncus von alcetas nicht auf die kurze Dorsalwand 
von decolorata paßt. Diese Vermutung haben die Paarungs- 
versuche auch tatsächlich bestätigt; da sie aber durch eine 
besondere, bisher noch nicht angewandte Methode durchgeführt 
wurden, sollen sie an einer anderen Stelle gesondert beschrie- 
ben werden. 


II. Cytologische Unterschiede. 


Chromosomenbestand. Eine schöne Bestätigung unserer 
Ansichten von der Artverschiedenheit dieser drei Schmetterlinge 
liefert uns schließlich noch eine Methode, die von den Syste- 
matikern meistens gänzlich vernachlässigt wird, obwohl sie manch- 
mal von bedeutender Hilfe sein kann. Das ist die Chromoso- 
menzahl der Geschlechtszellen, die bei Individuen einer Art fast 
stets konstant ist. Es ist beachtenswert, daß jede unserer 3 Arten 
eine andere Chromosomenzahl aufweist. In den Äquatorial- 
platten der Spermatocyten der 1. und 2. Reifeteilungen sind bei 
E. argiades 24, bei E. decolorata 25 und bei E. alcetas 26 Chro- 
mosomen zu zählen (haploid) (Abb. 8). Die vollständige Garnitur 
der Chromosomen beträgt somit bei E. argiades 48, bei E. de- 
colorata 50 und bei E. alcetas 52. Die Chromosomen sind von 
der, bei den Lepidopteren üblichen kleinen, kugeligen Gestalt, 


232 


o oo ® ® .. 
DIE 17 o.. = 
0.2.0. 0008 99 9 ..o 
...» .o°,. se... 
(Yy o® ..,® ®.so0 

. - .. 
24 26 25 
Abb. 8. 


Chromosomenbestand (Karyotypus) von E. argiades (24), E. alcetas (26) und 

E. decolorata (25) in den Aquatorialplatten der Reifeteilungen männlicher 

Geschlechtszellen. Oben photographische Aufnahme der Zellen, unten sche- 
ER matische Darstellung der Chromosomen, 


doch sehr deutlich und an geeigneten, annähernd horizontalen 
Äquatorialplatten der ersten Reifeteilung sehr leicht und genau 
mit dem Immersionsobjektiv !i, oder !/,a zu zählen. Die betref- 
fenden Feststellungen sind an einer großen Zahl von Äquato- 
rialplatten und an mehreren Individuen gemacht worden. Es 
wurden Hodenschnitte von 3 alcetas, 6 decolorata und 5 argia- 
des-Individuen angefertigt, und zwar sowohl von den erwachsenen 
Raupen wie auch von den frischen Faltern. Hoden frischer 
Falter enthalten noch so zahlreich Spermatogonien, daß noch 
immer genügend Cysten mit Mitosen zu finden sind, sodaß für 
die Feststellung der Chromosomenzahl die Aufzucht der Raupen 
nicht unbedingt notwendig ist. Allerdings kommt es nicht selten 
vor, daß sich auch in den Hoden frischer Falter zufällig keine 
Mitosen finden, weswegen es stets vorteilhaft ist, Hoden von 
mehreren Faltern zu fixieren. Fixierung‘ in Bouinlösung und 
Färben mit Haematoxylin nach Heidenhain ergeben einwand- 
freie Präparate. 

Es sei erwähnt, daß ein solcher Unterschied in der Chro- 
mosomenzahl bei so nahe verwandten Arten eine keineswegs 
häufige Erscheinung ist, da einige andere nahe verwandte Lepi- 
dopteren-Arten, die diesbezüglich untersucht wurden, keine Un- 
terschiede in der Zahl der Chromosomen aufweisen, womit die 
Bedeutung der ungleichen Chromosomenzahl für die Artverschie- 
denheit in dem vorliegendem Falle um so mehr ins Gewicht fällt. 


233 


Es wäre natürlich falsch den Unterschied in der Chromo- 
somenzahl allein als ein Kriterium der Spezies anzusehen. Die 
Chromosomenzahl allein kann ebensowenig ein spezifisches Kri- 
terium sein wie irgendein anderes morphologisches oder physio- 
logisches Merkmal, da einerseits die Mehrzahl der Arten einer 
Tier- oder Pfilanzenklasse ungefähr dieselbe Chromosomenzahl 
besitzt und anderseits durch manchmal vorkommende Verschmel- 
zung bzw. Fragmentation einiger Chromosomen ihre Zahl auch 
bei ein und derselben Art wechseln kann. In letzterem Falle 
liegen dann Rassen vor, die sich nur durch die verschiedene 
- Chromosomenzahl unterscheiden. Wenn also Unterschiede in 
der Chromosomenzahl vorliegen, sind sie nur dann als cytolo- 
gischer Nachweis der Artverschiedenheit zu deuten, wenn diese 
noch auf anderem Wege, nämlich durch die Indizien der Fort- 
pflanzungsisolation bewiesen ist. 


III. Physiologische und ökologische Unterschiede. 


1. Der wichtigste Beweis, daß argiades, alcetas und deco- 
lorata in ihrer Fortpflanzung gegenseitig physiologisch isoliert 
sind, das heißt, ein experimenteller Beleg dafür, daß zwischen 
ihnen in der Regel keine Paarung stattfindet, ist mir gerade 
für die zwei strittigeren Arten, alcetas und decolorata einwand- 
frei geglückt. Um den Versuchen möglichst natürliche Bedin- 
gungen zu schaffen, habe ich diese nur im Freien und zwar 
auf den Flugplätzen der Falter ausgeführt. Der Verlauf der 
Kopula bei einem Pärchen gleicher Art erfolgt in der Weise, 
daß das von dem Männchen verfolgte Weibchen zuerst in ra- 
schem Fluge demselben einige Sekunden ausweicht, wonach es 
sich niederläßt und das Männchen mit vorwärts gekrümmten 
Abdomen und ausgestülpten Kopulationsapparat knapp hinter 
dem Weibchen so lange folgt, bis dieses die sonst verborgene 
Kopulationstasche herausstülpt, worauf dann gleich die Vereini- 
gung erfolgt. Es wurde schon erwähnt, daß als Greif- und 
Halt-Apparat beim 5 nur der Uncus funktioniert, indem er 
sich mit dem Endhacken an dem Rand der weiblichen stark 
chitinisierten Kopulationstasche einhackt, während die sonst so 
stark ausgebildeten Valven mit ihren beiden Fortsätzen nicht zum 
Halten sondern bloß als rhytmisch sich bewegende Streichor- 
gane dienen. Auf dieselbe Weise wird die Paarung auch bei 
allen anderen Lycaeniden wie auch Satyriden ausgeübt. 


234 


Eine heterospezifische Kopula gelingt nicht wegen des ab- 
weisenden Verhaltens der Weibchen, was im Einklange mit 
ähnlichen Versuchen an anderen Lepidopteren steht. Mit eini- 
gen unbefruchteten decolorata-2 stellte ich Versuche an, um 
die Möglichkeit einer Kopula mit alcetas-sf zu prüfen. Am 
Anfange des Versuches ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei 
der artgleichen Kopula, da das alcetas-Z' das decolorata-% nor- 
mal umfliegt, jedoch das % durch einen äußerst raschen und 
krümmungsreichen Flug sich des fremden Bewerbes zu entledi- 
gen versucht, was einen normalen kräftigen % tatsächlich auch 
immer gelingt, indem es sich meistens im Gebüsch verliert. 
Auf diese Weise sind mir mehrere Weibchen verloren gegangen, 
da sie natürlich eher dem Auge des Beobachters als dem des 
männlichen Faltersentschwinden. Es wurden deswegen drei weib- 
liche Falter für einen raschen Flug unfähig gemacht, wobei natür- 
lich vorher überprüft wurde, daß ein solcher Eingriff die normale 
Kopula keineswegs beeinträchtigt. Auf diese Weise war jetzt eine 
Annäherung der Männchen ermöglicnt, zu einer Kopula kam es 
_ aber trotzdem nicht. Das Männchen folgt zwar in der oben be- 
schriebenen Weise mit ausgestülptem Kopulationsapparat dem 
Weibchen, das sich bald niederläßt, um sich dann noch ein 
Stückweit laufend fortzubewegen. Aber das Weibchen stülpt 
seine Kopulationstasche nicht aus. Ohne diese Aus- 
stülpung aber kann es zu einer Kopula niemals kommen. Auf 
diese Weise habe ich Versuche mit drei decolorata-Q ausge- 
führt, bei allen mit dem gleichen Mißerfolg. Um jedoch den 
Einwand zu begegnen, daß diese Weibchen vielleicht überhaupt 
jeder Paarung abgeneigt waren, brachte ich sie gleich nach diesen 
misslungenen Versuchen mit decolorata-5 zusammen, mit denen 
sie auch gleich eine normale Kopula eingingen. 

Aus diesen Versuchen geht also deutlich hervor, daß die 
alcetas-5' keinen genügenden geschlechtlichen Reiz auf die 
decolorata-2 ausüben, weswegen es dann auch zu einer solchen 
heterospezifischen Kopula in der Regel nicht kommt. Und wenn 
schon zwischen diesen beiden so sehr ähnlichen Arten die ge- 
schlechtliche Affinität so gering ist, wird sie wohl noch geringer 
zwischen E. argiades und alcetas bzw. argiades und decolorata 
sein, die ja doch größere morphologische und biologische Ver- 
schiedenheiten jenen beiden gegenüber zeigt. 

2. Eiablagepflanzen. Es war nach den verschiedenen 
Flugplätzen der drei Arten von vornherein ein ernährungsphy- 


235 


siologischer Unterschied zu erwarten, da nur bestimmte Futter- 
pflanzen die Falter an die jeder Art eigene Biotope binden 
können. Vor etwa fünfzehn Jahren begann ich mit Beobach- 
tungen im Freien und Versuchen in der Gefangenschaft und es 
ließ sich leicht feststellen, daß jede Art andere Eiablagepflanzen 
hat. In der hiesigen Gegend legt E. argiades hauptsächlich auf 
Trifolium pratense und Medicago sativa; auf M. Ilupulina, Vicia 
sativa, V. cracca und Lotus corniculatus sah ich diese Art nur 
in wenigen Fällen ihre Eier ablegen. E. alcetas verwendet zur 
Eiablage in erster Linie Coronilla varia, etwas seltener Vıcia 
sativa, und nur einmal sah ich ein © an der adriatischen Mee- 
resküste bei Bakarac auf Medicago lupulina legen. Die wähle- 
rischste hinsichtlich der Eiablagepflanzen ist aber E. decolorata, 
da sie ihre Eier nur in die Blütenstände von M. lupulina legt. 
Nie sah ich diese Art auf andere Pflanzen legen und auch in 
der Gefangenschaft gelang es nicht die Eiablage auf einer an- 
deren Pfanze zu erzwingen, da alle übrigen Leguminosen auf 
den Legeinstinkt der decolorata-?® gar keinen Reiz ausüben. 
Mehrjährige Beobachtungen und Versuche an verschiedenen 
Orten bei Zagreb, Samobor, Ozalj und Ivan£ica-Gsebirge haben 
gezeigt, daß diese Gebundenheit der decolorata-Falter auf Me- 
dicago lupulina so fest und ständig ist, daß man durch den 
Legeakt in zweifelhaften Fällen sicher entscheiden kann, ob es 
sich um alcetas- oder decolorata-Weibchen handelt. Und nicht 
nur, daß für die Eiablage nur diese Pflanze erforderlich ist, 
sondern sie muß auch blühen, denn ohne Blütentrauben wird 
man umsonst auf die Eiablage warten. Es legen zwar auch die 
anderen zwei Arten ihre Eier in die Blütenstände, doch sind 
sie darauf nicht so ausschließlich angewiesen wie decolorata. 
So legt E. argiades im ersten Frühjahr, wenn noch keine Blüten 
entwickelt sind, zwischen die Knospenblätter. 

Auf eines muß noch hingewiesen werden. Während der 
Eiablage in der Gefangenschaft hat sich mehrmals herausgestellt, 
daß nicht jedes Weibchen ein und derselben Art auf jede Pilan- 
zenart legt, sondern einen ausgesprochenen Vorzug für nur ge- 
wisse Pflanzenarten zeigt. So legte ein alcetas-Q@ unter keinen 
Umständen auf Coronilla varia, sondern nur auf Vicia sativa, 
sowie es auch umgekehrt vorgekommen ist. Bei zwei argiades- % 
konnte ich nur mit Mühe eine beschränkte Ablage auf Medicago 
sativa erreichen, während sich später herausstellte, daß sie reich- 
lich und normal nur auf Wiesenklee (Trifolium pratense) legen. 


236 


Auch bei längerem Betrachten der legenden Weibchen im Freien 
konnte dieselbe Erscheinung beobachtet werden. Es besteht 
hiemit auch innerhalb einer Art Verschiedenheit bezüglich der 
Fiablagepflanzen-Arten, die einer spezifischen Verschiedenheit 
völlig gleich sein kann. 

Entgegen den Faltern treffen die Raupen, die sich von 
Blüten und Früchten ernähren, keine merkliche Auswahl unter 
den genannten Pflanzenarten und können mit jeder gleich gut 
aufgezogen werden. (Lorkovic, 1933). 

Im Anschluß zu dem oben erwähnten Unterschied in dem 
Legeinstinkt artgleicher Falter soll noch eine weitere sonderbare 
Erscheinung, die bei E. argiades beobachtet wurde, Erwähnung 
finden. Im Laufe der Jahre wurde nämlich die bis damals be- 
vorzugte Eiablage- und Futterpflanze seitens des Falters gänz- 
lich aufgegeben und durch eine andere ersetzt. In der Zeit 
seit dem Jahr 1920, als meine ersten Beobachtungen begannen, 
bis ungefähr zum Jahr 1930 war die ausschließlich bevorzugte 
Eiablagepflanze dieses Falters der Luzernklee (Medicago sativa), 
auf dessen Feldern die Falter in manchen Jahren zahlreich auf- 
traten. Im Laufe der letzten vier Jahre ist es zu einem voll- 
kommenen Uebergang auf Trifolium pratense gekommen, während 
Medicago sativa so gut wie gänzlich aufgegeben wurde. Noch 
in den Jahren 1930 und 1931 habe ich die Art bei Jastrebarsko 
und Zagreb zahlreich an M. sativa-Feldern gesehen und auf 
dieser Pflanze auch gezüchtet. Zum ersten Mal fiel mir die 
Aenderung im Jahre 1933 bei der Ortschaft Zlatar auf, wo ich 
Mitte August die Weibchen ausschließlich auf Trifolium pratense 
ablegen sah, obwohl Medicago sativa dort ebenso reichlich an- 
gebaut wird wie T. pratense. Ich dachte zuerst, daß ich es hier mit 
einer lokalen Preferenz für diese Pflanze zu tun habe, da Zla- 
tar etwa 30 km nördlich von Zagreb entfernt liegt, war aber 
ganz erstaunt als ich nachher auch bei Zagreb fast alle be- 
obachteten Weibchen ihre Eier auf Trifolium pratense absetzen 
fand. Nächstes Jahr und in den folgenden Jahren habe ich 
dieser Erscheinung volle Aufmerksamkeit zugewandt und konnte 
zu meinem größten Erstaunen feststellen, daß jetzt überall 7. 
pratense die bevorzugte Eiablagepflanze geworden ist, während 
ich auf M. sativa, soviel ich auch acht gab, nirgends eine einzige 
Eiablage bemerken konnte. Damit stimmt auch überein, daß 
ich in den letzten vier Jahren keine Falter auf den Luzernfel- 


dern fliegen sah. Diese Erfahrung habe ich überall bei Zagreb 
237 


(Tuskanac, Mirogoj, Sv. Ksaver, Maksimir, Salata), Podsused, 
Samobor wie auch in Slawonien bei Sedlarica und Pitomaca 
machen können. Die betreffenden Beobachtungen erstrecken 
sich über alle vier Generationen. Es liegt somit außer jedem 
Zweifel, daß wenigstens in der Gegend von Zagreb die bevor- 
zugte Eiablegepfilanze M. sativa in kurzer Zeit durch T. pratense 
ersetzt wurde. 

In eine Diskusion über die Ursachen dieser Erscheinung 
kann ich mich hier nicht einlassen, sicher ist nur soviel, daß 
sich der Instinkt für die Eiablage auf M. sativa in kurzer Zeit 
verloren hat, da auch die Prüfung des Legeaktes in der Gefan- 
genschaft in manchen Fällen vollkommene Passivität gegenüber 
M. sativa erbrachte. In Anbetracht der oben erwähnten Tat- 
sache, daß einzelne Weibchen ein und derselben Art für 
verschiedene Pflanzenarten veranlagt sind, liegt die Annahme 
am nächsten, daß die Brut der auf Luzerne ablegenden Falter 
aus irgendwelchen Gründen ausgerottet wurde und nur die auf 
Wiesenklee gebundenen Tiere übrig geblieben sind. In diesem 
Falle müßte sich eine beträchtliche Abnahme der argiades-Falter 
bemerkbar machen, was vielleicht im gewissen Grade auch 
tatsächlich zutraf, doch nicht in solchem Maße wie die obige 
Erklärung erfordern würde. 

3. Biotope. Aus der Verschiedenheit der Eiablage- bezw. 
Futterpflanzen erklärt sich auch warum die Biotope (Lebens- 
räume) dieser Arten meistens nicht die gleichen sind. Everes 
argiades ist am häufigsten an offenen blühenden Luzerne- oder 
Kleewiesen, seltener an kleineren Grasflächen. E. alcetas findet 
sich an verwildernden, nicht regelmäßig gemähten Grasplätzen. 
der schütter bewaldeten Gegenden, an Eisenbahndämmen, Bach- 
und Flußufern, wo sich die Männchen an geschützten Stellen 
der Buschränder aufhalten und auf vorüberfliegende Weibchen 
lauern. E. decolorata bevorzugt hauptsächlich xerotherme Loka- 
litäten, wie dies exponierte steinige Wald-, Busch- und Weg- 
ränder der Kalkgebirge sind. Mancherorts, wenn auch selten, 
findet man Plätze, wo alle drei Arten nebeneinander vorkommen, 
wie dies z. B. das linke Saveufer unterhalb der Podsuseder 
Burgruine ist. Es erreichen aber in solchen Fällen nicht alle 
drei Arten ihr Häufigkeitsmaximum, sondern es überwiegt stets 
eine von ihnen. So ist an der erwähnten Stelle bei Podsused 
die häufigste Art E. alcetas; sie hält sich fast ausschließlich 
längs der hier verlaufenden Eisenbahnstrecke (km 436—437) 


238 


und dem Ufergebüsch, wo hie und da reiche Bestände von 
Coronilla varia und Vicia sativa vorkommen. Weniger zahlreich 
ist heute an dieser Stelle E. argiades, war aber früher, als er 
noch M. sativa als Eiablegepflanze wählte, an kleinen Luzerne- 
feldern häufig. Heute findet man ihn mehr zerstreut vor. 
E. decolorata zeigt sich an dieser Stelle mehr sporadisch und 
zwar ausschließlich längs des Eisenbahndammes, wo Medicago 
lupulina ihr Dasein fristet. Die eigentliche Flugstelle der letz- 
ten Art bei Podsused liegt an dem nordöstlichen Eingang der 
Sutinsko-Schlucht, wo man diese Art oberhalb des verlassenen 
Kalkofens am Rand? des Buschwaldes alljährlich zahlreich fin- 
den kann. 

Außerdem ist zu bemerken, daß E. alcetas und E. decolorata, 
wenigstens in Mittel- und Westeuropa, fast ausschließlich an 
gebirgiges Gelände gebunden sind, während E. argiades gerade 
in der Ebene bezw. in Talsohlen seine Domäne hat. Ueber 350 m 
Höhe ist E. argiades im nordwestlichen Kroatien nur ganz ver- 
einzelt gefunden worden (ein Stück im Medvednica-Gebirge 
bei 540 m). Er fliegt hauptsächlich in der Niederung der Save 
und ihrer Zuflüsse, was auf die hier stark verbreitete Kultur 
der Eiablagepflanzen Medicago sativa und Trifolium pratense, 
die oberhalb 400 m Höhe meistens nicht mehr angebaut werden, 
zurückzuführen ist. Dieselben Verhältnisse fand ich auch in 
Nordserbien und auch für Bosnien und Herzegovina wird von 
Rebel angeführt, daß die Art nicht über 400 m aufsteigt. Nur 
dort, wo die breiten Täler eine relativ große Höhe erreichen, wie 
in den steyrischen Alpen, wird argiades auch über 700 m Höhe 
angetroffen * (Judenburg, Zeltweg im Mürztale, Prohaska 1918). 
Auf den Gebirgen der Balkanhalbinsel ist die Art auch bis 
1000 m Höhe gefunden worden (Drenowsky, Grado- 
jevic). 

E. decolorata steigt von der Niederung bis 700 m hinauf, 
in welcher Höhe ich sie in den Bergen des nordwestlichen Kro- 
atien (Samobor-, Ivan&ica- und Sljeme-Gebirge) besonders zahl- 
reich fand. In der Ebene wurde sie bei uns noch nie ange- 
troffen. Aehnlich der decolorata bevorzugt auch E. alcetas das 
Bergland, da sie bei 600 m noch reichlich vorhanden sein kann 
(Japetic im Samoborgebirge); sie findet sich stellenweise auch 
in den angrenzenden Ebenen (Jastrebarsko, Zdencina, Mosla- 
vina), wurde jedoch in der ausgesprochenen Ebene der hiesigen 
Gegend noch nicht bemerkt. 


239 


4. Flugzeiten und Generationenzahl. Ein ausge- 
sprochener Unterschied liegt in den Flugzeiten von E. argiades 
einerseits, E. alcetas und E. decolorata anderseits. Die Früh- 
jahrsgeneration von argiades erscheint nämlich bei Zagreb um 
drei Wochen, die Sommergeneration um etwa zwei Wochen 
früher als diejenigen von alcefas und decolorata. Genaue An- 
gaben über die Flugzeiten der drei Arten zeigt die beiliegende 
Tabelle, in welcher gleichzeitig neben der häufigsten Erschei- 
nungszeit (fette Striche) auch die frühesten (punktierte obere 
Linie) und die spätesten (gestrichelte untere Linie) beobachteten 
Daten eingetragen sind. 


Flugzeiten von E. argiades, E. alcetas und E. decolorata. 


V 


VI IX 


0 | IV 


vo | Vi 


E. argiades ee RT ee 


E. alcetas A an RE IR RE sonne 


E. decolorata | 


Nach den üblichen Literaturangaben soll E. argiades in zwei 
Generationen auftreten, was jedoch für das südliche Mittel- und 
Südeuropa ganz unrichtig ist. Bereits Grund vermutet eine 
dritte Generation für die Zagreber Gegend, war aber dessen 
nicht sicher. Durch sorgfältige und genügend zahlreiche Beo- 
bachtungen stellte ich fest, daß E. argiades in den niederen 
Lagen unserer Gebiete jährlich in drei vollkommenen Generationen 
auftritt, während in günstigen Jahren mit frühzeitigem Frühjahrs- 
anfang, wie z. B. in den Jahren 1920, 1921 und 1934 sogar 
noch eine vollständige vierte Generation zur Entwicklung ge- 
langte, deren Falter bis etwa Ende September oder anfangs 
Oktober fliegen. E. alcetas und E. decolorata haben im Jahre 
gewöhnlich nur zwei vollständige Generationen, während die 
dritte, je nach den Witterungsverhältnissen mehr oder weniger 
partiell bleibt. In denjenigen günstigen Jahren, in denen E. ar- 
giades 4 Generationen hervorbringt, erscheinen E. alcetas und 
E. decolorata in drei vollkommenen Generationen, von denen 
die dritte die zahlreichste ist. In Jahren mit besonders kaltem 
Sommer fällt bei E. argiades die vierte, bei alcetas und decolo- 
rata die dritte Generation gänzlich aus (1933). 


240 


Wie aus der Tabelle klar zu ersehen ist, fallen die Flug- 
zeiten von E.alcetas und E. decolorata ziemlich genau zwischen 
diejenigen von E. argiades und ähnliches berichtet auch v.Hor- 
muzaki für die Bukowina, wo die Flugzeit der dort einbrüti- 
gen E. decolorata genau in die Pause zwischen den zwei Ge- 
nerationen von E. argiades fällt. Auch dieses teilweise zeit- 
liche Nichtübereinstimmen kann als ein fördernder Faktor der 
Fortpflanzungsisolation wirken, da zu der Zeit, zu welcher die 
Männchen von E. alcetas und E. decolorata erscheinen, die 
argiades-Weibchen schon befruchtet sind, ebenso wie auch zur 
Zeit des Schlüpfens der alcetas und decolorata-% die argiades- 5 
schon verschwinden. Jedenfalls ist aber gerade dieses Aus- 
einanderweichen in der Entwicklung einer der besten Beweise 
für die Artverschiedenheit der E. argiades einerseits und E.al- 
cefas andererseits, da es auf so eklatante Weise die unabhän- 
gige Fortpflanzung dieser Arten veranschaulicht. 

Die Ursache der frühen Erscheinungszeit der E. argiades 
kann nur auf ein geringeres Wärmebedürfnis dieser Art zurück- 
geführt werden. Es ist seit Zeller und Frohawk bekannt, daß 
E. argiades als erwachsene Raupe überwintert und im Früh- 
jahr ohne Nahrung aufzunehmen gleich zur Verpuppung schreitet. 
Diese ziemlich seltene Ueberwinterungsweise konnte auch ich 
an etwa 30 aus verschiedenen Zuchten stammenden argiades- 
Raupen feststellen, muß aber die Angaben Frohawks und Zellers 
richtigstellen, insofern als nämlich die Raupen nach der Ueber- 
winterung zwar keine Nahrung nehmen, aber reichlich Wasser 
trinken, wodurch sie wieder merklich an Größe zunehmen. 
Dieselbe Ueberwinterungsweise konnte im Herbst 1933 und 
Frühjahr 1934 auch für E. decolorata und im Herbst 1935 end- 
lich auch für die Raupen von E. alcetas nachgewiesen werden. 
Ein grundsätzlich verschiedenes Verhalten der überwinterten 
alcetas und decolorata gegenüber den argiades-Raupen, aus wel- 
chem sich das viel frühere Erscheinen der argiades-Falter er- 
klären würde, hat sich bei meinen Zuchten nicht gezeigt. Es 
stellte sich nur heraus, daß die decolorata-Raupen durchschnitt- 
lich um eine Woche später erwachten und dann wieder etwa 
3—5 Tage länger umherkriechen als die argıades-Raupen, die 
sich schon nach zwei- bis dreitägigem Herumkriechen zur Ver- 
puppung festsetzen. Auch die Puppenruhe dauert vielleicht bei 
decolorata ein wenig länger, da sämtliche argiades in der Zeit 
vom 18.—28. April schlüpften, während das Ausschlüpfen 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2 11 24i 


der decolorata am 29. April begann und bis zum 12. Mai 
dauerte. 
Chronologische Tabelle der Entwicklung 
nach der Ueberwinterung der Raupen im Frühjahr 1934. 
argiades 


Temperatur vom 


Erwachen 14. III. — 26. III. 27. — 10.IV. 
Verpuppung 26. III. — 12. IV. 6,4° — 15°C 
Schlüpfen 18. IV. — 28. IV. 


decolorata 


| — 10,70C 


Temperatur vom 


Erwachen 24. II. — 30. Il. 10. IV. — 20.1V. 
Verpuppung 10. IV. — 16. IV. 12,5° — 23,7° C 
Schlüpfen 29,1V. — 12. V. 


Da die Raupen und Puppen an derselben Stelle des Insti- 
tutsgartens, .also ganz gleichen Bedingungen ausgesetzt waren, 
ist daraus zu schließen, daß die E. decolorata größere Wärme 
zum Erwachen braucht als dies für die Raupen von argiades 
notwendig ist, was auch gut mit dem pontischem wärmelieben- 
dem Charakter der E. decolorata übereinstimmt. 


5. Jahreszeitliche Modifikationen. Auf den Uhnter- 
schied in der Wärmebedürftigkeit ist auch der auffällige „Saison- 
dimorphismus” zwischen der Frühjahrs- und Sommergeneration 
von E. argiades zurückzuführen. Infolge des frühen Erwachens 
der argiades-Raupen fällt die Entwicklung der Frühjahrspuppen 
(polysperchon) in eine viel kältere Zeit als die Entwicklung der 
Sommerpuppen, was dann die Verschiedenheit der Falter in 
den Generationen zur Folge hat. Ich konnte experimentell be- 
weisen, daß Puppen von überwinterten Raupen, die der Wärme 
von 26°C ausgesetzt wurden, anstatt polysperchon die normale 
Sommerform argiades ergaben, nur von kleinerer Gestalt, wäh- 
rend durch entsprechende Kälte polysperchon hervorgerufen 
wurden. Es ist also nur die niedere Temperatur der ersten 
Frühjahrstage, welche die Ursache der Entstehung der Form 
polysperchon ist. Trifft man am Ende der Flugzeit der Früh- 
jahrsgeneration zufällig noch ganz frische verspätete Falter, 
dann sind diese keine polysperchon mehr, sondern gewöhnliche 
kleine argiades (ein 5 von 15. Mai 1931). Bei E. alcetas und 
E. decolorata findet die Verpuppung der Frühjahrsgeneration 
viel später statt, wenn es schon bedeutend wärmer ist, wodurch 


— 181° C 


242 


sich auch keine ausgesprochene Frühjahrsmodifikation ausbilden 
kann. Aber nicht allein dieser äußere Faktor ist der Grund 
der Uebereinstimmung beider Generationen von alcefas und 
decolorata, sondern es fehlt diesen zwei Arten überhaupt an 
einer der argiades anologen Reaktionsnorm auf Kälte, da auch 
unter Einwirkung tiefer Temperaturen nie so stark blaue 9 
entstehen, wie dies bei argiades der Fall ist. Der Einfluß der 
Kälte (6—10°C) äußert sich bei decolorata hauptsächlich in der 
Reduktion der Augenflecke, eine Erscheinung, die unter gleichen 
Bedingungen auch bei allen Lycaenen, die ich züchtete, bemerkt 
werden konnte (L. argus, L. argyrognomon, L. argyrognomon 
argulus, :L. ismenias, L. icarus). Es darf aber diese durch 
äußeren Einfluß hervorgerufene Ozellenreduktion, die haupt- 
sächlich die Hinterflügel trifft und eigentlich bei Everes-Arten 
selten ist, nicht mit derjenigen Ozellenreduktion bei alcetas und 
decolorata verwechselt werden, die erblich und von äußeren 
Faktoren scheinbar gänzlich unabhängig ist. Von dieser Reduk- 
tion werden meistens die Ozellen der Vorderflügel getroffen, 
wie dies schon Erwähnung fand. 


IV. 
Das Verhalten der Nachkommenschait bei den Zuchten. 


Für ausschließlich sich geschlechtlich fortpflanzende Lebe- 
wesen, wie es auch diese Schmetterlinge sind, ist die Aufzucht 
der fraglichen Formen jedenfalls von systematischem Wert, da 
mit deren Hilfe indirekt festgestellt werden kann, ob zwei For- 
men im Fortpflanzungskontakt stehen oder gegeneinander isoliert 
sind. Dabei handelt es sich natürlich nicht um Aufzucht der 
im Freien gesammelten, einzelnen Raupen oder Puppen, sondern 
um das Erhalten der Nachkommenschaft aus den von Weibchen 
erhaltenen Gelegen. Von jemehr Weibchen die Gelege stammen 
und je größer die Individuenzahl jedes Geleges ist, desto be- 
weisender sind auch die Zuchten. ‚Das Ergebnis der Zuchten 
kann bezüglich der systematischen Wertung einer fraglichen 
Form dahin formuliert werden, daß, wenn zwei (oder mehrere) 
fragliche Formen jede für sich stets rein züchtet, solche Formen 
als Arten anzusehen sind, da ihre Zuchtreinheit auf geschlecht- 
licher Getrenntheit (Arten) beruht. Wenn dagegen in dem Gelege 
eines Muttertieres neben muttergleichen auch Tiere anderer 
Formen auftreten, so sind solche Formen als Angehörige einer 
gemeinsamen Art zu betrachten, Die Zuchtmethode bringt natür- 


243 


lich nur dann eine Aufklärung über die Artfrage, wenn es sich um 
Formen handelt, die nebeneinander an gleichen Flugplätzen vor- 
kommen, da es eben darauf ankommt, ob sich die fraglichen 
Formen untereinander mischen oder aber gegeneinander ge- 
schlechtlich getrennt sind. Bei geographisch getrennten Formen 
kann uns'die Zucht keine Aufschlüsse über eventuelle Art- 
verschiedenheit bieten, da es sich bei räumlich getrennten 
Formen sowohl um Arten wie auch Rassen einer Art handeln 
kann. Es darf aber auch sonst das Ergebnis der Zuchten nicht 
nur auf eine einzige Deutung zurückgeführt werden, da je nach 
den verschiedenen Bedingungen und Umständen auch das Er- 
gebnis wesentlich wechseln kann. So könnte uns die Zucht auch 
bei Formen die beisammen leben — also sicher nicht Rassen sind — 
zu irrtümlicher Deutung verführen, wenn z. B. eine von den 
zwei Formen viel seltener als die andere ist. Da sich nämlich 
die häufigere Form auch weit häufiger unter sich als mit der 
selteneren Form paart, so könnte leicht geschehen, daß mehrere 
Zuchten der häufigeren Form rein ausfallen würden, womit eine 
spezifische geschlechtliche Isolation leicht vorgetäuscht werden 
könnte. Die Täuschung wäre noch vollkommener, wenn die 
seltenere Form dazu noch rezessiv ist, da sie in solchem Falle 
noch seltener aus der Nachkommenschaft der häufigeren Form 
herausspaltet, als wenn sie dominant ist. In solchen Fällen 
kommt es also gerade auf die Zucht der selteneren Form an, 
da sich diese eher mit der häufigeren Form kreuzt als unter 
sich selbst paart, wodurch dann unter ihren Nachkommen so- 
wohl die eine wie auch die andere Form auftreten muß. 

Züchtet aber die seltene Form in mehreren Zuchten rein, 
so wird das als ein Kennzeichen ihrer Spezifität gelten müssen, 
da es wahrscheinlicher wird, daß die seltene Form gegenüber 
der häufigen geschlechtlich isoliert ist, als daß man die unwahr- 
scheinlichere Möglichkeit annimmt, nämlich die ständige Ver- 
einigung beider Geschlechter der seltenen Form. Zur Erläute- 
rung dieser Ueberlegungen sollen folgende zwei Beispiele her- 
angezogen werden. 

In der Umgebung von Zagreb kommt Colias croceus (edusa) 
in der typischen orangegelben und der weißen weiblichen Form 
helice vor. Die weiße Varietät ist aber weit seltener als die 
gelbe (weniger als 10°, der gelben). Züchtet man die Nach- 
kommen der gelben Weibchen so bekommt man begreiflicher- 
weise fast immer nur gelbe Falter und wenn man nur von den 
244 


gelben Tieren die Zuchten durchführen würde, so könnte leicht 
eine Reinzüchtung und demgemäß auch Artverschiedenheit vor- 
getäuscht werden. Aber unter der Nachkommenschaft der im 
Freien gefangenen weißen © finden sich in jeder Zucht neben 
den weißen auch 50 oder 25°/, gelber 2, obwohl die weiße 
Varietät dabei noch dominant über der gelben ist. Die weißen 
Tiere sind nämlich in der Natur fast immer heterozygot, da es 
ein besonderer Zufall ist, wenn sich gerade zwei homozygot 
weiße Tiere zur Paarung finden (Frohawk 1901, Chapman 1906, 
Gerould 1923, Lorkovic 1928). Es zeigt also erst die Zucht 
der selteneren weißen Form, daß es sich nicht um zwei Arten, 
sondern Varietäten einer Art handelt. 

Ueber ein anderes schönes Beispiel verfüge ich aus der 
Familie der Lycaenen. Lycaena thersites ist bei Zagreb recht 
selten, da seine einzige Futterpflanze Esparsette (Onobrychis) 
hierorts nur ganz vereinzelt angebaut wird. Eine solche seltene 
Esparsettewiese befindet sich oberhalb der Eisenbahnstrecke 
zwischen Podsused und Zapresic, wo neben zahlreichen Lycaena 
icarus jährlich nicht mehr als zwei bis drei Stücke von L. ther- 
sites gefunden werden können. Trotzdem thersites so selten ist, 
züchtet er doch rein, da die Nachkommen von zwei thersites- Q 
nur typische thersıtes waren, was ein Zeichen seiner spezifischen 
Verschiedenheit gegenüber L. icarus ist. Tatsächlich sind beide 
Arten geschlechtlich streng getrennt, da mehrmals bereits etwas 
abgeflogene aber dennoch unbegattete Weibchen gefangen wor- 
den sind, wie dies die wenigen abgelegten nicht entwicklungs- 
fähigen Eier und beim Oeffnen des Hinterleibes die leere, keine 
Spermatophore enthaltende Bursa copulatrix bewiesen haben. 

Reinheit der argiades-, alcetas- und decolorata-Zuchten. 
In Anbetracht der geringen Anwendung, welche die Zuchten 
für die systematischen Zwecke finden, schien es mir angebracht, 
'etwas ausführlicher die verschiedenen Verhältnisse, die bei Zuch- 
ten auftreten können, zu besprechen, bevor die Verhältnisse bei 
unseren drei Arten besprochen werden. Diesbezüglich ist bei 
diesen Everes-Arten nichts besonderes oder abweichendes zu 
bemerken, was mit den übrigen Tatsachen der Spezifität dieser 
Schmetterlinge nicht im Einklang stehen würde. Wie zu erwarten 
war, haben sich alle drei Formen als reinzüchtend erwiesen, 
da bei keiner Zucht unter den Nachkommen eines Muttertieres 
Falter anderer Arten auftraten, sondern alle Nachkommen stets 
nur der mütterlichen Art angehörten. Sämtliche Nachkommen 


245 


von 8 an verschiedenen Stellen in der Nähe von Zagreb, bei 
Podsused, Jastrebarsko und Zlatar gefangenen argiades- Q waren 
nur reine und typische argiades, kein einziger Falter zeigte irgend- 
welche Annäherung weder an alcetas noch an decoloruta. Von 
6 alcetas-Q von Podsused, Jastrebarsko und Bakarac erhielt ich 
ausschließlich nur typische alcefas und von 6 decolorata-Q, die 
bei Zagreb, Podsused, Japetie (Samobor-Gebirge) und Ivancica- 
Gebirge gefangen worden sind, war das Ergebnis auch nichts 
anderes als decolorata. Bei der Auswahl der Muttertiere wurde 
auch darauf geachtet, daß wenigstens einige Tiere, wie oben 
betont, von Flugplätzen stammen, auf welchen die für die Zucht 
gewählte Art gerade selten ist, während eine von den zwei 
anderen Arten an der betreffenden Stelle dagegen häufig vor- 
kommt. Trotzdem fiel das Ergebnis nicht anders aus, immer, 
ob selten oder häufig, züchtet jede Art rein. Dieses eindeutige 
Ergebnis kann nur im Sinne der Artverschiedenheit dieser 
Schmetterlinge erklärt werden, da sich, wenn die drei Arten 
nur irgendwelche Formen einer einzigen Art wären, sich wenig- 
stens bei einigen Zuchten neben der mütterlichen Form auch 
Falter der anderen finden müßten. So glauben wir auch durch 
die Zuchten den Nachweis erbracht zu haben, daß argiades, 
alcetas und decolorata drei Arten sind. 

Allerdings waren nicht alle der erwähnten Zuchten gerade 
individuenreich; nur bei 2 argiades- und 2 alcetas-Zuchten über- 
stieg die Zahl der gezüchteten Falter je 30, bei den übrigen 
Zuchten wurden nicht mehr als je 10—15 Stück erreicht. Doch 
genügt die Zahl sämtlicher gezüchteter Falter jeder Art um zu 
zeigen, daß jede Art für sich rein züchtet. Nur eine hoch- 
gradige Homomerie der erblichen Faktoren (Genen) würde eine 
weit größere Individuenzahl in jeder Zucht erfordern, aber eine 
solche Homomerie kommt nicht in Betracht, da sich bei mehre- 
ren homomeren Genen eines Merkmales und bei suponierter‘ 
Kreuzung weit häufiger die Mischformen (Uebergänge, Mittel- 
varianten) als die Varianten der reinen Arten zeigen dürften, 
was jedoch nicht zutrifft, sondern umgekehrt die Uebergänge 
jedes spezifischen Merkmales zwischen zwei Arten seltener 
sind als die für jede Art typischen Varianten. Diese Ueber- 
legungen führen uns zu dem letzten Abschnitt, zu den variations- 
statistischen Ergebnissen. (Fortsetzung folgt.) 


246 


Die Steninen Mittelamerikas (Col., Staph.) 
Von L. Benick, Lübeck 
Mit 36 Schemazeichnungen. 


Mittelamerika ist kein abgeschlossenes Faunengebiet; die 
Flußsysteme des Rio grande del Norte und des Colorado bilden 
für geflügelte Insekten kein Verbreitungshindernis, und auch 
gegen Südamerika ist keine unüberschreitbare Grenze vorhanden. 
Wenn daher Zentralamerika faunistisch behandelt werden soll, 
sei es auch, wie im vorliegenden Fall, nur in einer kleinen 
Tiergruppe, so sind die Nachbargebiete sorgfältig zu berück- 
sichtigen. Diese Notwendigkeit findet bezüglich der Steninen 
insofern günstige Voraussetzungen, als wenigstens das nördliche 
Grenzgebiet einezusammenhängendeBearbeitung durch Casey (12) 
erfahren hat, während wir über das südliche Grenzland (Co- 
lumbien, Venezuela) durch Arbeiten von Fauvel (15, 16) und 
Bernhauer (6,8,9), außerdem durch Einzelbeschreibungen (siehe 
Schriftennachweis) leidlich orientiert sind. 

Die bisher bekannten mittelamerikanischen Spezies verteilen 
sich nach Autoren und Untergattungen folgendermaßen: 


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*) Hier sind zwei Arten von Kuba eingeschlossen. 
**) Die eingeklammerten Ziffern betreffen von außerhalb Mittelamerikas 
beschriebene Arten, die später im Gebiet nachgewiesen wurden. 


247 


Die Grundlage der Kenntnis mittelamerikanischer Stenen 
bildet also die „Biologia Centrali-Americana"”, Vol. I, Part 2 
(1882—87). Seitdem ist ein halbes Jahrhundert verflossen und 
eine Neubearbeitung muß fällig sein. — 

Das dieser Arbeit zugrunde liegende Material stammt aus 
mehreren Quellen. Herr H. Schmidt sammelte in Costa Rica 
70 Stück, die Herr Dr. Horn-Dahlem (Deutsches Entomologisches 
‚Institut) zur Bearbeitung überwies, Herr F. Nevermann, San 
Jose, Costa Rica sandte durch Vermittlung von Herrn Dr. Tit- 
schack von Zoolog. Museum in Hamburg 162 Tiere, und Herr 
Prof. Dr. Dampf, Mexico stellte 41 Stück, die er in den 
Jahren 1924—1931 in Mexico zusammenbrachte zur Verfügung. 
Die eigene Sammlung enthielt noch 36 Exemplare verschiedener 
Herkunft. Dadurch, daß Herr Direktor Arrow vom British 
Museum den größten Teil der Sharpschen Typen zum Vergleich 
einsandte, wurde die Arbeit wesentlich gefördert. Allen Ge- 
nannten meinen verbindlichsten Dank aussprechen zu dürfen, 
ist mir angenehme Pflicht. 

Die Durchprüfung der Sendungen ergab das Vorhandensein 
von 25 noch unbeschriebenen Arten aus den Untergattungen 


Stenus s. str. (2), Aypostenus (21) und Parastenus (2); damit 
steigt die Zahl der mittelamerikanischen Steni auf 107. Einige 


weitere Stücke, die nicht in die Reihe der bekannten Arten 
einzuordnen waren, mußten zurückgestellt werden, sei es, daß 
ihr Präparationszustand unzureichend war, oder sei es, daß 
sie nur im weiblichen Geschlecht vorlagen. In der Untergattung 
Hypostenus ist die Variationsbreite der meisten Arten noch un- 
bekannt, zudem die Aehnlichkeit oft beträchtlich, sodaß bei der 
Aufstellung neuer Arten Zurückkaltung zu üsen ist. 

Die Färbungsverhältnisse der mittelamerikanischen 
Stenen können mit denjenigen der nordamerikanischen verglichen 
werden, obgleich Casey (12) speziell die Oberseitenfarbe nicht 
deutlich herausstellt, die Philippinen Stenen seien lediglich des- 
halb hinzugefügt, weil eine Zusammenstellung bereits vorliegt (5). 


Die Oberseitenfärbung erläutert die Tabelle 1. 


Danach haben alle Nestus-Arten eine reinschwarze Ober- 
seite, bei den Angehörigen der übrigen Untergattungen liegt in 
Zentral- und Nordamerika der Hundertsatz der Schwarzfärbung 
über der Hälfte, in Nordamerika höher als in Mittelamerika, 
auf den Philippinen unter der Hälfte. Metallische Färbung (7”—18) 


248 


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250 


ist in Nordamerika selten, für Mittelamerika liegt der Hundert- 
satz unter, für die Philippinen über der Hälfte. 


In Tabelle 2 ist-.die Beinfärbung zusammengestellt. 


Diese Ziffern zeigen Parallelergebnisse im Vergleich mit 
denjenigen der Tabelle 1. Von den Nestus-Arten haben mehr 
als 90°/, dunkle Beine, während sich in der Untergattung Para- 
stenus nur Hellbeinige finden und bei den Untergattungen Stenus, 
Tesnus und Hypostenus in Nordamerika der Hundertsatz der 
Dunkelbeinigen über der Hälite, in Mittelamerika und auf den 
Philippinen unter der Hälfte liegt, ja, während in Mittelamerika 
der Hundertteil der vorwiegend Gelbbeinigen (”—12) noch bei 
65,7 bleibt, steigt er bei den Philippinen-Tieren auf 92,5'). 

Die Oberflächenskulptur bestimmt zur Hauptsache die 
Punktur. Sie ist bei den Hypostenen gut isoliert, bei den Stenen, 
den Tesnen und Parastenen oft zu rugosen Linien auf Thorax 
und Elytren geordnet (Vgl. das unten über die Artenkreise 
Gesagte). — Die Untersuchung der Mikroskulptur (Tab. 3) 
ergibt kein klares Bild, umsoweniger, als 20,6°/, der Arten in 
dieser Hinsicht unbekannt blieben. Innerhalb der Untergattung 
Hypostenus herrscht deutlich die Tendenz zur Glättung. — Die 
Kielung der Vordertergite ist einigen Arten der Untergattungen 
Stenus, Nestus und Tesnus eigen. Von den 14 Spezies der 
Untergattung Stenus sind 8 mit Basalkielen versehen, 6 unge- 
kielt, von den 8 Nestus-Arten tragen 6 vier, 2 drei Basalkiele, 
die 6 Tesnus-Arten sind alle mit starkem Mittelkiel ausgestattet. 

Die mit dem Vorhandensein von Flügeln verbundenen Ein- 
richtungen am Hinterleib sind bei den Mittelamerika-Stenen 
bedeutend weniger mannigfaltig als bei den Philippinen-Steni. 
Während bei diesen außer dem Hautsaum am Hinterrande des 
fünften Tergits gelegentlich noch ein ebensolcher, aber schwä- 
cherer am Ende des sechsten Ringes vorhanden ist, oder auf 
diesem auch wohl ein Borstenfleck steht und endlich der Hinter- 
rand des siebten Tergits mit einem Pallisadenkamm ausgestattet 
ist, finden sich bei den mittelamerikanischen Steni nur der 
Hautsaum am fünften und der Pallisadenkamm am siebten 
Ring, letzterer aber viel seltener als bei den Philippinen-Tieren. 

1) Die Färbungsverhältnisse der Steninen sind es wert, auch für andere 
Gebiete durchgeprüft zu werden, da zoogeographische Ergebnisse auch all- 


gemeiner Art, zu erwarten sind; ich hoffe, die Arbeit später durchführen zu 
können. 


24 


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253 


Es mag schon auffällig sein, daß bislang keine ungeflügelte 
Sıenus-Art in Mittelamerika gefunden wurde, während sie doch 
in Brasilien vereinzelt vorkommen. (z.B. St. teres Er., curtipennis Bh., 
fugax Bck.). Dementsprechend sind fast alle mittelamerikanischen 
Steni mit dem Hautsaum am fünften Tergit ausgestattet, aller- 
dings in verschieden kräftiger Entwicklung. So liegen einige 
Stücke von St. Championi und inermis vor, denen der Saum 
völlig zu fehlen scheint obgleich sie geflügelt sind, bei addendus 
und segnis ist er schwach entwickelt, während die übrigen 
Arten einen kräftigen Saum tragen. -— Das Vorhandensein des 
Palisadenkammes ist nur bei ausgezogenem Abdomen nachweis- 
bar. Danach ist mit einem gewissen Vorbehalt zu sagen, daß 
der Kamm den Arten der Untergattungen Stenus, Nestus, Tesnus 
und Parastenus feht, während er bei den Hypostenen folgenden 
Arten eigen ist: armatus, Godmani, cribriceps, cylindricus, Never- 
manni, adamantinus, densepunctatus, herbaceus, vagans, albipes, 
podagricus ; eremitus, ambulator, gentilis, megops, laceratus, aspera- 
tus. — Der Borstenfleck am sechsten Ring wurde bei den Arten 
Mittelamerikas nicht beobachtet. 

Die sekundären männlichen Merkmale sind von 78 Arten 
bekannt, von 29 unbekannt. Sie sind in Tabelle 4 zusammen- 
gestellt. Bei der Mehrzahl (36 —45,7°/, der bekannten 
Spezies) beschränkt sich die Auszeichnung auf zwei Sternite, 
6-3, nur bei zwei Arten erstreckt sie sich auf das ganze Ab- 
domen (herbaceus, costipennis), selten finden sich nach rück- 
wärts ausgezogene Plättchen am Segmenthinterrand: bei capu- 
cinıs am fünften, bei herbaceus am ersten schwach. In einem 
Fall ist der fünfte Ring kaum ausgezeichnet, während die um- 
gebenden eine sehr ausgeprägte Auszeichnung tragen (leucopus), 
in einem andern Falle sind die Ringe 54-4 schwach, die übrigen 
krältig umgebildet (herbaceus). Verdickte Schenkel tragen Arten 
aus fast allen Untergattungen mit Ausnahme der Untergattung 
Nestus: 7 Stenus, 1 Tesnus, 4 Hypostenus, 5 Parastenus, ge- 
krümmte Hinterschienen finden sich bei 5 Stenen, 2 Hypostenen 
und 2 Parastenen, Hinterschienendornen bei 2 Stenen und 4 Para- 
stenen, Mittelschienendornen bei 1 Sienus und 4 Parastenen. 
Von Interesse ist, daß bei 2 Spezies der Untergattung Tesnus, 
(nasutus, buccalis) im männlichen Geschlecht die Mitte der Ober- 
lippe in eine scharfe Spitze ausgezogen ist; ob es sich bei 
dieser Einrichtung um eine Festhaltevorrichtung des 2 bei der 
Kopula handelt, läßt sich nur vermuten. — Bei wenigen Para- 


254 


stenen überragen die Spitzen der Trochanteren den Schenkel- 
hinterrand und sind zu Dornen umgebildet, bei scabrosus, tro- 
chanterinus, intemeratus. Auffällig ist, daß bei einzelnen Arten 
die 5’ sehr stark ausgerüstet sind; also neben Eindrücken 
und Ausrandungen der Hinterleibsringe geschwollene Schenkel, 
gekrümmte oder gebuchtete Hinterschienen und bedornte Mittel- 
und Hinterschienen gleichzeitig vorkommen, so bei repletus, 
corrosus, mucronatus, herbaceus, podagricus usw. (die vier letzten 
ohne Schienendornen). Die stärksten männlichen Auszeichnungen 
tragen herbaceus, costipennis, ornativentris und scabrosus. Dem- 
gegenüber sind 15 Spezies, davon 11 zum Subgenus Hypostenus 
gehörig, vorhanden, deren männliches Merkmal aus einem + 
großen Ausschnitt des sechsten Sternites besteht, höchstens ist 
die hintere Partie der fünften Platte noch feiner und dichter 
punktiert und behaart. 

Die Peniskapsel konnte nur bei wenigen Arten untersucht 
werden, von den übrigen fehlt ausreichendes Material. Den 
Bau der Forcipes wolle man bei den einzelnen Arten nachsehen, 
wo sie in Zeichnungen dargestellt sind. 

Zur Zoogeographie der mittelamerikanischen Stenen 
läßt sich nicht viel sagen. Wenige Arten greifen von Nord- 
amerika nach Zentralamerika hinüber: renifer (Kalifornien, Texas, 
Arizona), egenus (Pensylvanien, Michigan, New-York, Kansas), 
arizonae (Arizona, Texas), alacer (Nord-Amerika bis Kolumbien), 
capucinus („lahiti, Venezuela, Brasilien, Mexico, östl. Nord- 
amerika“). — Hierzu sei bemerkt, daß für St. egenus, von dem 
reichliches Material vorliegt, wohl nur Aufsammlungen aus dem 
Zwischengebiet fehlen, dagegen muß für St. capucinus die Wirk- 
lichkeit des angegebenen Verbreitungsgebietes bezweifelt werden. 
Ich habe im Arkiv för Zoologi= schwedische Ztschr.! Bd. 14,Nr. 14 
schon dazu Stellung genommen. Heute kann ich meine damaligen 
Ausführungen bestätigen und hinzufügen, daß eremitus Sh., von dem 
ich ein Londoner Stück, allerdings nicht die Type, sah, mit capucinus 
nicht identisch ist. Fauvel hat (Rev. Ent. 1901, S. 76) mitgeteilt, daß 
der Fundort des typischen Stückes, „Tahiti“, falsch sei, das 
Tier dagegen in Mexico, Michigan, Massachusetts, Jowa, Vene- 
zuela und Brasilien vorkommt. In dieser Reihe dürften die 
U, S. A.-Staaten zu streichen sein, da Fauvel St. varipes Cas. 
mit capucinus gleichsetzte, was aber schon Casey selbst dahin 
richtig stellte, daß er seinen varipes mit callosus Er. gleichsetzte 
(Ann. N. Y. Ac.6, 1892, S. 712). Ob nun die restlichen Ge- 


255 


biete (Mexico, Venezuela, Brasilien) das Verbreitungsgebiet des 
capucinus richtig angeben, muß vorläufig dahingestellt bleiben; 
Fauvel hat häufiger Gleichsetzungen vorgenommen, die sich 
später als Irrtümer erwiesen. Andererseits zeigt capucinus 
zweifellos zu amerikanischen Stenen die allernächste Verwandt- 
schaft, sodaß es gerechtfertigt erscheint diese Species aufzu- 
nehmen; irgendeine Nachprüfung läßt sich leider nicht vornehmen, 
da Fauvels Sammlung verloren gegangen ist. 

Im Folgenden seien die Artenkreise der mittelamerika- 
nischen Stenen zusammengestellt; die Uebersicht wird ergeben, 
daß die verwandtschaftlichen Beziehungen zu südamerikanischn 
Stenen innigere sind als zu den nordamerikanischen. 


Untergattung Stenus s. str.') 


1. Abdominalsegmente kiellos, seitlich kräftig gerandet; Stirn 
mäßig tief eingedrückt mit deutlicher Mittelerhebung, Ober- 
seite des Vorderkörpers grobrugos punktiert: corrosus Sh., 
punctiventris Sh., mucronatus Sh., repleius Sh., cruentus Bck., 
trifidus Bck., (gutta Fvl, Venez., naevius Bernh., Venez,, 
vermicularis Bck., Columb., solidus Bck., Venez., nofipennis 
Fvl., Venezuela, metallicus Er., Columb., perpulcher Solsky, 
Peru). 

2. Abdominalsegmente mit Mittelkiel, seitlich kräftig gerandet, . 
Oberseite dicht und fein rugos punktiert, wenig glänzend: 
renifer Lec., Sallaei Sh., nimborum Sh., (colon Say. Nordam. 
erythropus Mech. Nordamer. u. a. nordam. Arten; bimaculatus 
Gyll., Juno F. u. zahlr. europäische Art.) 


3. Abdominalsegmente mit Mittelkiel, seitlich kräftig gerandet; 
Oberseite grobrugos punktiert, Flügeldecken oft mit rugoser 
Seitenrosette, meist leicht metallich: hostilis Sh., mexicanus Sh., 
zunilensis Sh., Schneiderianus Bh., (croceipes Er., Columb,, 
Venez., palpalis Er., Columb.) 

4. Abdominalsegmente mit Mittelkiel, seitlich kräftig gerandet; 
Oberseite einfach punktiert, wenig rugos, glänzend, etwas 
metallisch: graciliventris. Sh. 


!) Diese Zusammenstellung soll keine vollständige sein; es sollen nur 
die verwandten Arten, die dem Verfasser bekannt oder nach der Diagnose 
leicht einzuordnen sind, so geordnet werden, daß die Gesamtverbreitung 
eines Kreises ersichtlich wird, 


256 


Untergattung Nestus 


5, Abdominalsegmente mit drei Kielen, seitlich kräftig gerandet: 
abscondens Sh., (aus Nordamerika: rugifer Cas., Colorado, 
zunicus Cas., Arizona, luctuosus, Cas., Calif., tristis Cas., 
Californ. u.a., aus Europa: humilis Er., carbonarius Gyll.u.a.). 

6. Abdominalsegmente mit drei Kielen, seitlich fein gerandet: 
auropubescens Schub. 

7. Abdominalsegmente mit vier Kielen, seitlich kräftig gerandet; 
Punktur + dicht, Oberseite + glänzend, nicht silberhaarig: 
Championi Sh., inermis Sh., idoneus Sh., illustris Bck., ari- 
zonae Cas., aus Nordamerika: pacificus Cas., Californien, 
texanus Cas., Texas, incultus Cas., Arizona, Süd-Calif., vil- 
losus Cas., Californ. u.s.w.; aus Europa: melanarius Steph., 
atratulus Er., morio Grav. u.s.w.) 

8. Abdominalsegmente mit vier Kielen, seitlich kräftig gerandet; 
Punktur sehr dicht, Oberseite nicht slänzend, silber- oder 
kupferhaarig: egenus Er. (stygicus Say, Nord-Amer., ruralis Er., 
Europa, palposus Zett., Europa). 


Untergattung Tesnus 


9, Erstes Glied der Hintertarsen länger als das letzte; glänzende 
Arten, oft mit Querrugositäten des Halsschildes: alacer Cas,, 
sobrinus Sh., buccalis Sh., nasutus Sh., macilentus Sh., soli- 
tarius Sh., gilae Cas., Ariz., Süd-Calif., dispar, Nord-Amer.; 
chalchites Er., Columb., facetus Bck., Columb.) 


Untergattung Hypostenus 


10. Halsschild nicht oder kaum länger als breit, seitlich + stark 
gerundet, Vorderrand nicht oder schwach abgesetzt, höch- 
stens flach aufgeworfen. Oberseite oft blei-, nie lackglänzend. 
Kleinere Arten: capucinus Boh., addendus Sh., segnis Sh., 
alumnus Sh., docilis Sh., bajulus Sh., eremitus Sh., pueblanus 
Bernh., freguens Bck., Schmidti Bck., pinniger Bck., consen- 
taneus Bck., livens Bck., Bakeri Bh., cubensis Bh., (aus Nord- 
Amerika: amabilis Cas., Hubbardi Cas., punctatus Er., arcu- 
lus Er., artus Cas. u. s. w.; aus Chile: Gayi Fvl., chilensis Bck.). 

11. Halsschild nicht oder kaum länger als breit, seitlich + stark 
gerundet, Vorderrand kräftig abgesetzt und auigeworfen. 
Oberseite lackglänzend, Kopf und Halsschild mit £ ausge- 
dehnten Glättungen: peregrinus Sh., inanis Sh., megops Sh., 
scutiger Sh., exulans Sh., laceratus Sh., asperatus Sh., laeti- 


Mitteilungen d. Münchn Ent Ges. XXVIII (1938) H. 2. 12792597 


pes Sh., micans Sh., ambulator Sh., gentilis Sh., remotus Sh., 
Salvini Sh., actephilus Bck., callifer Bck., candens Bck., armil- 
latus Bck., arenarius Bck., (callosus Er., Nordamerika; caeni- 
colus Notm., Nordam., leviceps Cas., Californien, laetulus Cas,; 
Süd-Calif.,, Südamerika: Barbiellini Bh. Bras., callipennis Bh. 
Argent., calvus Bck., Brasil., convexus Bh., Argent., cyaneos- 
plendens Bh., Brasil., fulgens Bck., Columb., jugalis Er., Columb., 
leptocerus Bh., Argent., operosus Er. Bras., pauloensis Bh., 
Bras., Sanctae-Catharinae Bh., Bras., subviolaceus Bck., Bras,., 
Thimei Bh., Columb., tuberosicollis Bck., Columb., violaceus 
Bh., Bras., denticollis Fvl., Columb.) 

12. Halsschild nicht oder kaum länger als breit, seitlich + stark 
gerundet, Vorderrand nicht oder schwach abgesetzt. Ober- 
seite dicht grauhaarig, wenig glänzend. Kräftige breite 
Arten: vestigialis Er., incognitus Sh., leucopus Sh., consimilis Sh., 
alticola Sh., Dampfi Bck., marcidus Bck., (papagonis Cas., Ari- 
zona., Sayi Cas. Calif., pollens Cas., Calif,, utenis Cas., Co- 
lorado, pinguis Cas., Colorado u. s. w., reconditus Cas., Nord- 
Amer.; tarsalis Lj., Europa). 

13. Halsschild bedeutend länger als breit, seitlich schwach oder 
nicht gerundet. Flügeldeckenbasis mit nach außen, Abdomen- 
basis mit nach innen gerichteten weißen Haaren besetzt. 
sagax Sh., guatemalenus Sh., chontalenus Sh., simplicifrons Bck., 
liliputanus Bck., procerulus Bck., celatus Bck., (anguinus Er., 
Guyana, ariolus Er., Columb., capillaceus Bck., Columb,., 
distinctus Bck., Ecuad., cinereus Bck., Columb., magniceps Bh., 
Brasil., metallescens Bh., Argent., nigricans Sh., Amazon., 
chalybaeus Boh., Californ.) 

14. Halsschild bedeutend länger als breit, seitlich schwach oder 
nicht gerundet. Flügeldecken und Halsschild nicht auffällig 
behaart. Stirnfurchen nicht tief. Punktur + dicht, Oberseite 
mäßig glänzend: cribriceps Sh., armatus Sh., cylindricus Sh., 


deceptor Sh., Flohri Sh., amissus Bck., albipes Sh., chirigquen- 
sis Sh., panamensis Bck., calvatus Bck., pressus Bck., acu- 


leatus Sh., detector Sh., Godmani Sh., Nevermanni Bck., 
herbaceus Bck., pulvinatus Bck., madens Bck., densepuncta- 
tus Bek., adamantinus Bck., vagans Bck., (fastigialis Bck., 
Columb., cupreus Cast., Bras., genalis Sh., Amazon., junceus Er., 
Columb., lubricus Er., Bras., spissicollis Bck., Bras., elongati- 
formis Bck., Bras., subconcentus Bck., Bras., feres Er., Bras., 
curtipennis Bh., Bras., fugax Bck. Bras.) 


258 


o 


15. Halsschild bedeutend länger alsbreit, seitlich kräftig gerundet. 
Oberseite nicht auffällig behaart, Stirnfurchen + tief. Ober- 
seite glänzend (sekund. Geschlechtsmerkmal des 3’ oft stark 
ausgeprägt): podagricus Sh., suaveolus Sh., (cordilleranus Bh., 
Columb.) 


Untergattung Parastenus 


16. Oberseite dicht rugos, — grob punktiert, Kopf breit, tief ein- 
gedrückt, mit scharf eingeschnittenen Furchen: densipennis Sh., 
ornativentris Sh., scabripennis Sh., longiventris Sh., trochan- 
terinus Sh., scabrosus Sh., costipennis Bck., intemeratus Bck., 
toripennis Bck., (subnotatus Fvl., Venez., postnotatus Fvl., 
Venez., aquatalensis Bh., Columb., sguamosus Bck., Columb.) 


Zu dieser Zusammenstellung ist zu bemerken, daß mehrere 
Artenkreise einer feineren Unterteilung bedürfen, so die Kreise 
2, 5, 7, 11 und 14; diese Arbeit muß späterer Zeit vorbehalten 
bleiben. Auch die Verbreitungsgrenzen der einzelnen Arten- 
kreise festzulegen, dürfte noch verfrüht sein, da die amerikanische 
Fauna noch nicht hinreichend erforscht ist. Immerhin ist schon 
jetzt hervorzuheben, daß die Spezies der Kreise 1, 3, 14 und 
16 in ihrer Verbreitung auf Mittel- und Südamerika beschränkt 
zu sein scheinen, während die Arten der Kreise 9, 10, 11 und 13 
außerdem auch auf Nordamerika übergreifen. St. egenus Er. 
ist in Nordamerika weit verbreitet, St. arizonae Cas. ist außer- 
dem von Arizona und Texas bekannt; wie weit die beiden 
Arten in Mittelamerika südöstlich über Mexico hinaus vordrin- 
gen, bleibt noch festzustellen. 


Bestimmungstabelle der Steninen Mittelamerikas und der 
Grenzgebiete. 


1 (132) 4. Tarsenglied einfach. 
2 (103) Hinterleib gerandet. 


3 ( 56) Hintertarsen lang, 1. Glied beträchtlich länger als das 
letzte. (U.-Gattung Stenus s. str.) 


4 ( 29) Vordere Tergite ohne Mittelkiel. 
5 ( 18) Flügeldecken rot gefleckt. Beine rotbraun oder gelb- 


rot. 


239 


6 ( 7) Oberseite nicht oder nur wenig rugos punktiert. Flügel- 
decken kürzer als der Halsschild [Abdomen sparsam 

und fein punktiert, länger gelbhaarig.. 5—5,5 mm.] 
fenestralis Fauv. (Venezuela) 


7 ( 6) Oberseite grob rugos punktiert. Flügeldecken so lang 
oder länger als der Halsschild. 


8 ( 13) Kopf klein, schmäler als die Flügeldecken.') 


9 ( 12) Kopf mit kräftiger, stark glänzender Mittelerhebung 
Flügeldeckenfleck nahe dem Seitenrande hinter der 
Längsmitte, Flügeldecken wenig länger als der Hals- 


schild. 


10 ( 11) Abdomen zur Spitze gröber punktiert als an der Basis 
Halsschild seitlich ohne Spiegelfleck. 4,5 mm. 
gutta Fauv. (Venezuela) 


11 ( 10) Abdomen zur Spitze feiner punktiert als an der Basis. 
Halsschild seitlich mit kleinem Spiegelfleck. Fast 5 mm. 
naevius Bernh. (Venezuela) 


12 ( 9) Längsmitte des Kopfes nicht geglättet, nur wenig er- 
hoben und etwas weitläufiger punktiert. Flügeldecken- 
fleck ungefähr in der Quermitte, etwas hinter der 
Längsmitte stehend. Flügeldecken etwa um ein Drittel 
länger als der Halsschild. 4 mm. 

vermicularis L. Benick (Columbien) 


13 ( 8) Kopf größer, so breit oder breiter als die Flügel- 
decken. Stirnglättung deutlich. 


14 ( 17) Flügeldeckenfleck der Seite näher liegend als der Naht. 
Rugositäten sehr grob. 


15 ( 16) Größer. Halsschild länger als breit, seitlich wenig 
erweitert. 4,5 mm. gutta Fauv. (s. o.) 


16 ( 15) Kleiner. Halsschild kaum länger als breit, seitlich 
kräftig erweitert. 3,5—4,2 mm. (curvipes Bernh.) 
solidus L. Benick (Venezuela) 


I) S. lateralis Motsch, aus Columbien (Bull, Mosc. XXX 1857, IV, S. 510) 
von dem der Autor nicht einmal das Längenmaß gibt, ist wegen mangelhafter 
Beschreibung nicht einzuordnen; das einzige Merkmal nicht allgemeiner Natur, 
ein kleiner glänzender Fleck vor der Mitte der Flügeldecken nahe der Naht, 
ist zu unbedeutend. 


260 


17 ( 14) Flügeldeckenfleck der Naht näher liegend als der Seite 
Rugositäten weniger grob. 3,9 mm. 
cruentus n. sp. (Costa Rica) 


18 ( 5) Flügeldecken nicht rot gefleckt. Oberseite rugos. 

19 ( 22) Abdomen sehr dicht punktiert. Zwischenräume auf 
der hinteren Mitte des 4. Tergits kleiner als die Punkte. 
Große Arten. 


20 ( 21) Schlankere Art. Flügeldecken etwa um ein Viertel 
länger und mäßig breiter als des Thorax. 6 mm. 
punctiventris Sh. (Panama) 


21 ( 20) Breitere Art, Flügeldecken reichlich um ein Drittel 
länger und viel breiter als der Thorax. 6,5 mm. 
repletus Sh. (Guatemala) 


22 {( 19) Abdomen weitläufiger und flacher punktiert. Zwischen- 
räume auf der hinteren Mitte des 4. Tergits mindestens 
so groß wie die Punkte. 


23 ( 24) Flügeldecken reichlich um ein Viertel länger als der 
Halsschild und wesentlich breiter als dieser. 6,5 mm. 
corrosus Sh. (Panama) 


24 ( 23) Flügeldecken nicht oder wenig länger als der Hals- 
schild und wenig breiter als dieser. Arten unter 
6 mm Länge. 


25 ( 28) Oberseite des Vorderkörpers mäßig grob rugos punk- 
tiert, Zwischenraumwülste fein und dicht. Stirnmittel- 
kiel schmal. 


26 ( 27) Kleiner, etwas metallisch grün. 4,1—4,4 mm. 
metallicus Er. (Columbien) 


27 ( 26) Größer, kaum metallisch. 4,5—4,8 (6) mm. 
mucronatus Sh. (Panama) 


28 ( 25) Oberseite des Vorderkörpers sehr grob rogus, Zwi- 
schenräume grobwulstig. Glatter Stirnmittelkiel kräf- 
tig. 4,5 mm. trifidus n. sp. (Costa Rica) 


29 ( 4) Vordertergite mit + deutlichem Mittelkiel. 
30 ( 35) Flügeldecken mit rotem Fleck. 
31 ( 34) Kopf so breit wie die Flügeldecken oder kaum schmäler. 


261 


32 ( 33) Flügeldeckenfleck breit und sehr deutlich, in der Mitte 
des letzten Viertels stehend. 3,9 mm. 
renifer Lec. (Mexico, Calif,, Texas etc.) 


33 ( 32) Flügeldeckenfleck breit, aber meist undeutlich, seit- 
lich eben hinter der Mitte. 4,7—5,5 mm. 
Sallaei Sh. (Mexico) 


34 ( 31) Kopf viel schmäler als die Flügeldecken. Der winzige 
rote Fleck steht nahe den Außenwickeln. 4 mm. 
perrugosus L. Benick (Columbien) 


35 ( 30) Flügeldecken ungefleckt. 

36 (55) Hinterleib nicht sehr grob, insbesondere nicht das 7. Ter- 
git dicht und tief narbenartig punktiert. Halsschild 
nicht mit Längsfurche. 


37 ( 48) Flügeldecken nicht oder wenig rugos, jedenfalls nicht 
ausgedehnt rosetten- oder linienartig gefurcht. 


38 ( 47) Kleine Arten von 4 mm Länge und weniger. Hals- 
schild ohne Mittelfurche, höchstens mit undeutlichem 
Grübchen. 


39 ( 46) Kopf so breit wie die Flügeldecken oder breiter Stirn 
= tief eingedrückt. 


40 ( 45) Oberseite glänzend, nicht oder kaum behaart. 


41 ( 44) Stirn mit feinem glänzenden Mittellängskiel, Ober- 
seite ohne Metallglanz. 


42 ( 43) Halsschild wenig länger als breit, grob querrugos punk- 
tiert. 3,9—4 mm. palpalis Er. (Columbien) 


43 ( 42) Halsschild wesentlich länger als breit, nicht oder 
kaum querrugos punktiert. 3,3 mm. 
agilis Er. (Columbien) 
4 ( 41) Stirn ohne Mittellängskiel. Oberseite leicht erzgrün 
glänzend. 3,5—4 mm. 
graciliventris Sh. (Panama, Guatemala) 
5 (40) Oberseite matt, fein weiß behaart. 3,9—4 mm. 
croceipes Er. (Columbien) 
46 (39) Kopf Ban so an wie die Flügeldecken, Stirn nicht 
eingedrückt, Halsschild mit undeutlichem Grübchen. 
Oberseite wenig glänzend. Kaum 4 mm. 
nimborum Sh. (Guatemala) 


262 


47 ( 38) Grosse Art: 6 mm. Halsschild mit Mittellängsver- 
tiefung. Stirnmitte schmal glänzend. Abdomen wenig 
breit gerandet. augur Er. (Columbien) 


48 ( 37) Flügeldecken dicht ineinanderfließend punktiert, rugose 
Linien oder Rosetten tragend. 


49 ( 50) Halsschild und Flügeldecken sehr dicht und fein rogus 
punktiert. Stirnmitte nicht geglättet. 5—5,5 mm. 
«  Sallaei Sh. (s. o.) 


50 ( 49) Halsschild und Flügeldecken grob, rugos punktiert. 
51 ( 54) Schenkelspitze ausgedehnt gebräunt; größere Arten. 


52 (53) Stirnmitte ohne glänzenden Kiel, Halsschildfurche 
schwach, fast undeutlich. Oberseitenskulptur feiner. 
4,2—5 mm. hostilis Sh. (Mittel-Amerika) 


53 ( 52) Stirn mit langem, glänzenden Mittelkiel. Halsschild- 
furche sehr deutlich. Oberseite gröber skulptiert. 
5 mm. mexicanus Sh. ‘(Mexico) 


54 ( 51) Schenkelspitze kaum gebräunt. Kleine Art. 4 mm. 
zunilensis Sh. (Guatemala) 


55 ( 36) Hinterleib sehr grob, insbesondere das 7. Tergit sehr 
dichtnarbig punktiert. Halsschild mit kurzer glänzen- 
der Längsschwiele. 4 mm. 


Schneiderianus Bh. (Mexico) 
56 ( 3) Hintertarsen kurz, 1. Glied nicht oder wenig länger 
als das letzte [U.-Gattung Nestus Rey] 

57 ( 64) Basaltergite ohne Kiele. Stirn flach eingedrückt. 
58 ( 59) Kopf schmäler als die Flügeldecken. Oberseite wenig 
glänzend. 2,9 mm. terricola (Süd-Californien) 
59 ( 58) Kopf so breit wie die Flügeldecken. Oberseite glänzend. 
60 ( 63) Flügeldecken um ein Viertel oder ein Drittel länger 

als der Halsschild. 


61 ( 62) Stirnpunktur zerstreut. Flügeldecken um ein Drittel 
länger als der Halsschild. 2,8 mm. 
luculentus Cas. (Californien) 
62 ( 61) Stirnpunktur dicht, Flügeldecken um ein Viertel länger 
als der Halsschild. 3,1 mm. 
diveses Cas. (Californien) 


263 


63.( 60) Flügeldecken kaum länger als der Halsschild. Stirn- 
punkte zerstreut. 2,9 mm. insignis Cas. (Californien) 


64 ( 57) Basale Tergite mit Längskielen. 
65 ( 84) Basale Tergite mit 3 Kielen. 


66 ( 77) Halsschild länger als breit, meist mit Mitteliurche, 
ohne deutliche Seitenvertieiungen. 

67 ( 68) Kopf und Abdomen goldgelb behaart, Flügeldecken 
kaum länger als der Halsschild. Hinterleib schmal 
gerandet. Stirn fast eben. 2,5 mm. 

auropubescens Schub. (Mexico) 

68 ( 67) Nicht goldhaarig. Flügeldeken + länger als der Hals- 
schild. Hinterleib kräftig gerandet. Kopi mit Furchen 
schmäler als die Flügeldecken. 

69 ( 70) Größere Art: 4,5 mm. Halsschildmittelfurche kurz, 
höchstens ein Drittel der Länge einnehmend. 

abscondens Sh. (Mexico) 


10 ( 69) Kleinere Arten, Halsschildfurche meist zwei Drittel 
der Länge einnehmend. 


71 ( 72) Oberseite matt und rauh. Flügeldecken ein Viertel 
länger als der Halsschild. 3,5—4,2 mm. 
rugifer Cas. (Colorado) 


72 ( 71) Oberseite glänzend, Flügeldecken viel länger als der 
Halsschild. 


73 ( 74) Stirnseite gröber punktiert als das 3. Tergit. Grob 
und rauh punktierte Art. 3,4—4 mm. 
zunicus Cas. (Arizona, Süd-Californien) 


74 ( 73) Stirnmitte nicht gröber punktiert als das 3. Tersit. 
Vorderkörper weniger grob und rauh. 2,9—3,5 mm. 


75 ( 76) Halsschild wesentlich länger als breit. Flügeldecken 
um ein Drittel länger als der Thorax. 

luctuosus Cas. (Californien) 

76 ( 75) Halsschild kaum länger als breit, Flügeldecken um die 

Hälfte länger als der Thorax. tristis Cas. (Californien) 

77 ( 66) Halsschild kurz, nicht länger als breit, mit Mittel- und 


Seitenvertiefungen, diese meist in der Mitte unter- 
brochen. 


264 


18 ( 81) Schenkel schwarz. 

79 ( 80) Große Art. Hinterleib kräftig goldgelb behaart. 4,8 
bis 5 mm. sculptilis Cas. (Süd-Californien) 

80 ( 79) Kleine Art. Hinterleib wenig dicht behaart. 2,6 mm. 


alveolatus Cas. (Süd-Californien) 
81 ( 78) Schenkel rot. 


82 ( 83) Breite und dicke Art. Flügeldecken fast doppelt so 
lang als der Halsschild. 3 mm. 
ellipticus Cas. (Californien) 
83 ( 82) Schlankere Art. Flügeldecken um ein Drittel länger 
als der Halsschild. 3—3,3 mm. 
costalis Cas. (Süd-Californien) 
84 ( 65) Basale Tergite mit 4 Kielen. 
85 ( 96) Halsschild ohne Furche. 


86 ( 87) Oberseite sehr fein und dicht punktiert, matt, undicht 

kupfrig behaart, besonders am Abdomen. 2,8—3,1 mm. 

egenus Er. (Mexico, Nord-Amerika) 

87 ( 86) Oberseite weniger dicht und fein punktiert, + glän- 
zend, nicht kupfrig behaart. 


88 ( 89) Kopf schmäler als die Flügeldecken, diese m ein 
Drittel länger als der Halsschild. 3,4—4 mm. 
arizonae Cas. (Mexico, Arizona, Texas) 
89 ( 88) Kopf mindestens so breit wie die Flügeldecken, diese 
wenig länger oder kürzer als der Thorax. 
90 ( 95) Kopf so breit wie die Flügeldecken, diese wenig länger 
als der Halsschild. 


91 ( 92) Kleine, schlanke Art, deutlich ziemlich lang behaart. 
2,6—3 mm. pacificus Cas. (Californien) 


92 ( 91) Robustere Arten, wenig behaart, 4 mm. 


93 ( 94) Thorax und Flügeldecken mit deutlichen, » glänzenden 
Längsfleckchen. Beine schwarz. Haare niederliegend. 
Championi Sh. (Mexiko) 

94 ( 93) Punktur ohne glänzende Partien. Beine dunkelbraun, 
Haare etwas aufgerichtet. inermis Sh.*‘) (Guatemala) 


*) Da mir von dieser Art nur zwei typische Stücke vorliegen, vermag 
ich nicht zu entscheiden, ob sie spezifischen Rang verdient; die in meinem 


Besitz befindlichen Championi-Stücke zeigen alle in gleicher Ausbildung die 
genannten Glättungen. Forcepsuntersuchung dürfte die Entscheidungen bringen, 


265 


95 ( 90) Kopf breiter als die Flügeldecken, diese kürzer als 
der Thorax. 4 mm. texanus Cas. (Texas) 


96 ( 85) Halsschild mit Mittelfurche. 


‘97 ( 98) Halsschildmittelfurche schmal, seitlich unscharf be- 
grenzt. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild. 
3,i mm. incultus Cas. (Arizona, Süd-Californien) 

98 (.97) Halsschildfurche scharf eingeschnitten. Flügeldecken 
bedeutend länger als der Halsschild. 

99 (100) Kleinere Art mit ziemlich langer und dichter Behaa- 
rung. Kopf wenig schmäler als die Flügeldecken. 
3 mm. | villosus Cas. (Californien) 

100 ( 99) Größere Arten mit schwacher Behaarung. Kopf viel 
schmäler als die Flügeldeken. 4 mm. 

101 (102) Stirn undeutlich zweifurchig. Beine braun. Basal- 
glied der Antennen gelblich. idoneus Sh. (Mexico) 

102 (101) Stirn sehr deutlich zweifurchig. Beine schwarz, Basis 
der Antennen schwarz. illustris L. Bck. (Mexico) 

103 ( 2) Abdomen ungerandet, mit Mittelkiel an der Basis 

[U.-Gattung Tesnus Rey] 

104 (121) Erstes Hintertarsenglied bedeutend länger als das 
letzte. Oberseite meist glänzend. 

105 (120) Stirnmitte mit glänzendem Längskiel. Glänzende Arten. 

106 (111) Halsschild + stark querrugos punktiert. Fühlerbasis gelb. 


107 (110) 1. Hintertarsenglied fast oder völlig doppelt so lang 

als das 2., nicht oder kaum breiter als die folgenden. 

108 (101) Apikale Schenkelhälfte nicht scharf abgesetzt dunkel- 

braun. 1. Tergit so stark punktiert wie der Kopf. 

3,7—4 mm. calacer Cas. (Mittel- und Nordamerika) 

109 (108) Hinterschenkel zur Spitze schwach angedunkelt. 1. Ter- 
git viel feiner punktiert als der Kopf. 4 mm. . 

sobrinus Sh. (Panama) 

110 (107) 1. Hintertarsenglied etwa um die Hälfte länger als 

das 2., bedeutend breiter als dieses, besonders beim 

@. Sun ınm® chalcites Er. (Columbien) 


111 (106) Halsschild auf der Scheibe nicht oder kaum rugos, 
Fühlerbasis braun oder schwarz. 


266 


112 (117) Halsschildseiten stark gewölbt, Halsschild wenig län- 
ger als breit. Größere Arten. 
113 (114) Halsschild ziemlich weit vor der Mitte am breitesten. 
Flügeldecken fein punktiert. 4,4 mm. 
gilae Cas. (Arizona, Süd-Californien) 
114 (113) Halsschild ungefähr in der Mitte am breitesten. Ober- 
seite des Vorderkörpers grob punktiert. ab beim 
&' zugespitzt. 
115 (116) Halsschild deutlich ein wenig länger als breit, Flügel- 
decken etwas länger als der Halschild. 4,25—4,5 mm. 
buccalis Sh. (Nicaragua, Costa Rica) 
116 (115) Halsschild so lang wie breit. Flügeldecken nicht länger 
als der Halsschild. 4,5—5 mm. nasutus Sh. (Panama) 
117 (112) Seitenrand des Halsschildes schwach gewölbt, Hals- 
schild länger als breit. Kleinere Arten. 
118 (119) Oberseite sehr dicht punktiert, wenig glänzend. Letzte 
Fühlerglieder viel länger als breit, 4 mm. 
macilentus Sh. (Guatemala) 
119 (118) Oberseite weniger dicht punktiert, glänzender. Letzte 
Fühlerglieder wenig länger als breit. 3,5 mm. 
solitarius Sh. (Guatemala, Costa Rica) 
120 (105) Stirnmitte ungekielt, wenig glänzend. 3,5 mm. 
facetus L. Bck. (Columbien) 
121 (104) 1. Hintertarsenglied nicht länger als das letzte. Ober- 
seite nicht glänzend, kleinere Arten. 
122 (129) Kopf schmäler als die Flügeldecken. 


123 (124) Flügeldecken fast doppelt so lang als der Thorax, 
2,1—2,3 mm. calıfornicus Cas. (Californien) 


124 (123) Flügeldecken um ein Viertel länger als der Halsschild. 
125 (126) Vorderrand des Halsschildes länger als der Hinter- 


rand. Halsschildfurche im Grunde unpunktiert. 3 mm. 
amicus Cas. (Colorado) 


126 (125) areler und Hinterrand des Halsschildes gleichlang. 


127 (128) Halsschildfurche stark. 1. Hintertarsenglied viel kür- 
zer als das letzte. 2,4 mm. 
vestalis Cas. (Süd-Californien) 


267 


128 (127) Halschildfurche schwach. 1. Hintertarsenglied wenig 
kürzer als das letzte. 2,8 mm. 
exilis Cas.!) (Californien) 


129 (122) Kopf so breit wie die Flügeldecken. Halsschildfurche 
kräftig. Flügeldecken um ein Viertel länger als der 
Halsschild. 


130 (131) Halsschildvorderrand so lang wie der Hinterrand. 
1. Hintertarsenglied so lang wie das letzte. 2,2—2,5 mm. 
nimbosus Cas. (Colorado) 


131 (130) Halsschildvorderrand länger als der Hinterrand. 1. Hin- 
tertarsenglied kürzer als das letzte. 2,5 mm. 
vacuus Cas, (Californien) 
132 ( 1) 4. Tarsenglied zweilappig. 
133 (322) Hinterleib ungerandet [U.-Gattung, Hypostenus Rey]. 


134 (239) Halsschild wenig oder nicht länger als breit, seitlich 
+ stark gerundet. 


135 (218) Oberseite nicht oder nicht dicht behaart, nicht grau 
erscheinend. meist + glänzend. 


136 (167) Halsschildvorderrand nicht starkwulstig und scharf 
abgesetzt, höchstens flach aufgeworfen. Oberseite 
nicht lackglänzend. Halsschild meist ohne Seitenglät- 
tungen. Kleinere Arten. 


137 (158) Beine vorwiegend rotgelb, wenigstens die Schienen 
ganz hell. 


138 (143) Kopf bedeutend schmäler als die Flügeldecken. 
139 (142) Halsschild mit Mittelglättung. 


140 (141) Mittelglättung über den mittleren Längsteil des Hals- 
schildes ausgedehnt. Oberseite schwarz, Flügeldecken 
ungefähr um ein Viertel länger als der Halsschild. 
3,5 mm. 
capucinus Brh. (Brasilien bis Nordamerika, nach Fauvel) 


141 (140) Halsschildglättung klein. Oberseite srünlich glänzend, 
3,5 mm. Flügeldecken fast um die Hälite länger als 
der Thorax. addendus Sh. (Panama bis Mexico) 


*) Gehört zu Tesnus, nicht zu Hyposienus, wie im Col. Cat, Pars 29 - 
S, 174 steht, 


268 


142 (139) Halsschild ohne Mittelglättung, Oberseite schwach 
metallisch, wenig glänzend. 3,4—3,7 mm. 
freguens n. sp. (Mexico) 


143 (138) Kopf nicht oder kaum schmäler als die Flügeldecken. 


144 (145) Kleinste Art:2 mm. Flügeldeckenkaumlänger alsderHals- 
schild, Kopf flügeldeckenbreit. Bakeri Bernh. (Cuba). 


145 (144) Größere Art: 2,7 mm und darüber. 

146 (157) Stirnmitte deutlich erhoben, oft glänzend. 

147 (148) Kleinste Art: 2,7—3 mm. Flügeldecken um ein Drittel 
länger als der Halsschild, dieser mit kleiner Glättung. 
Schmidti n. sp. (Costa Rica) 

148 (147) Arten über 3 mm lang, robuster. 


149 (152) Flügeldecken mäßig grob punktiert. Punkt kaum so 
groß wie der Querschnitt des 2. Fühlergliedes. 
150 (151) Kopf nicht schmäler als die Flügeldecken. Schenkel- 
spitze kaum getrübt. 3,1—3,3 mm. 
segnis Sh, (Panama, Costa Rica) 
151 (150) Kopf ein wenig schmäler als die Flügeldecken, Schen- 
kel zur Spitze leicht gebräunt. 3—4 mm. 
alımnus Sh. (Mexico, Guatemala) 
152 (149) Flügeldecken gröber punktiert. Punkt meist größer 
als der Querschnitt des 2. Fühlergliedes. 
153 (156) Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild. 
Beim 95 die Hinterschenkel geschwollen. 
154 (155) Halsschild seitlich gleichmäßig gewölbt. Stirnmitte 
wenig erhoben. Oberseite wenig glänzend, 4 mm. 
bajulus Sh. (Guatemala) 
155 (154) Halsschild seitlich kräftig eingezogen. Stirnmitte ziem- 
lich kräftig erhoben. Oberseite glänzend, 3,4 mm. 
pinniger n. sp. (Costa Rica) 
156 (153) Flügeldecken kaum länger als der Thorax. Hinterschenkel 
des S nicht verdickt. Amm. docilis Sh. (Guatemala) 
157 (146) Stirnmitte nicht oder kaum erhoben, nicht glänzend. 
Halsschild ohne Glättung, länger als breit. Flügel- 
decken ungefähr um ein Viertel länger als der Thorax. 
consentaneus n. sp. (Costa Rica) 


269 


158 (137) Beine vorwiegend dunkel wenigstens die Schienen z. 
T. braun. 
159 (162) Schienen an der Basis + hellgelb gefärbt und hier 
verdünnt. Haisschild mit kleiner Mittelglättung. 
160 (161) Breitere, robustere Art. Flügeldecken etwas länger 
als der Halsschild. 3,3 mm. 
arculus Er. (Texas bis New York) 
161 (160) Schlankere Art. Flügeldecken halsschildlang. 3,5 mm. 
eremitus Sh. (Mexico) 
162 (159) Schienen gleichmäßig dunkel, wenigstens nicht an der 
Basis heller als zur Spitze. 
163 (164) Flügeldecken wenig länger als der Halsschild. Kleinere 
Art: 2,5 mm. cubensis Bernh. (Cuba) 
164 (163) Flügeldecken beträchtlich länger als der Halsschild. 
Glänzende Arten von 3 mm Länge. Kopf schmäler 
als die Flügeldecken. 
165 (166) Metallisch grünlich. Schenkel ganz rotbraun; wenn 
die Schienen heller sind, ist wenigstens die Basis 


dunkler 3,4 mm. livens n. sp. (Costa Rica) 
166 (165) Schwarz, Schenkel an der Basis schmal aufgehellt. 
3 mm. pueblanus Bernh. (Mexico) 


167 (136) Halsschildvorderrand stark wulstig aufgeworfen. Ober- 
seite lackglänzend, meist schwarz. Halsschild mit = 
ausgedehnten Glättungen. Hinterleibsspitze mit zwei 
langen Borsten. 


168 (215) Halsschild seitlich gerundet, nicht dornartig vortretend. 
169 (190) Schienen einheitlich gefärbt, rot, rotgelb oder schwarz. 
170 (153) Beine ganz rot oder braunrot gefärbt. 


171 (172) Beine dunkelbraunrot. Kleinere Art; 3mm. 

; frontalis Er. (Columbien) 

172 (171) Beine gelbrot. Größe: 4 mm. 
peregrinus Sh. (Panama) 

173 (170) Beine z. T. oder ganz dunkel. 


174 (177) Beine gelbrot mit schmal gebräunten Schenkelspitzen.!) 


1) Möglich, daß peregrinus auch hierher gehört; von inanis unter- 
scheidet er sich durch breiteren, von megops durch schmäleren Kopf. 


270 


175 (176) Kopf schmäler als die Flügeldecken. 3,5 mm. 
.inanis Sh. (Panama) 
176 (175) Kopf breiter als die Flügeldecken. 4 mm. 
megops Sh. (Panama) 
177 (174) Beine vorwiegend oder ganz schwarz. 
178 (183) Beine schwarz mit heller Schenkelbasis. 
179 (182) Kopf schmäler als die Flügeldecken, diese mit Glättung. 
180 (181) Halsschild seitlich gleichmäßig gewölbt. Flügeldecken 


mit länglichem Höcker im vorderen Drittel. Schenkel- 

basis ausgedehnt gelbrot. 4 mm. 
callifer n. sp. (Costa Rica) 
181 (180) Halsschild hinten kräftig verengt. Flügeldecken mit 
glänzender Schwiele in der Mitte. Schenkelbasis 

sehr schmal braun. 3,3 mm. 

candens n. sp. (Costa Rica) 
182 (179) Kopf fast breiter als die Flügeldecken, diese ohne 
Glättung. 4 mm. fulgens L. Bek. (Columbien) 


183 (178) Beine ganz schwarz oder dunkelbraun. 
184 (187) Kleine Arten: 3 mm. Beine pechbraun. 


185 (186) Flügeldecken um ein Drittel und mehr länger als der 
Halsschild, dicht punktiert, breiter als der Kopf. 2,8 
bis 3 mm. leviceps Cas. (Californien) 


186 (185) Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, weit- 
läufig punktiert, etwa so breit wie der Kopf. 3—-3,1 mm 
laetulus Cas. (Süd-Californien) 

187 (184) Große Arten: 5 mm. Beine schwarz. 


188 (189) Halsschild seitlich vor der Mitte schwach konvex ge- 
buchtet. Breite, kräftige Art. 
Thiemei Bernh. (Columbien) 


189 (188) Halsschild seitlich vor der Mitte flach konkav gebuch- 
tet. Schlankere Art. 
tuberosicollis L. Bck. (Columbien) 


190 (169) Schienenbasis gelbrot, Apikalteil dunkler. 


191 (202) Beine im übrigen schwarz oder dunkelbraun, höchstens 
die Schenkelbasis in geringem Umfang rotbraun. Kopf 
nicht oder wenig schmäleı als die Flügeldecken. 


271 


192 (199) Flügeldeckenpunkte auf der Scheibe wesentlich gröber 
als auf der Halsschildmitte. 


193 (194) Tibienbasis weniger als ein Viertel der Tibienlänge 
aufgehellt. Taster zur Spitze dunkel. Flügeldecken 

wenig länger als der Halsschild. 4,75 mm. 
scutiger Sh. (Panama) 


194 (193) Tibienbasis breit hell, wenigstens ein Viertel der Länge. 
Flügeldecken länger als der Halsschild. 

195 (198) Größere Arten. 

196 (197) Halsschild hinter der Mitte fast winkelig einspringend. 


Gelbfärbung der Tibien etwa ein Drittel der Länge, 
4,5—5,25 mm. exulans Sh. (Guatemala, Mexico) 


197 (196) Halsschild nach rückwärts allmählich verengt. Gelb- 
färbung der Tibien mehr als ein Drittel der Länge. 


4,5—4,8 mm. Moritzi Bernh. (Venezuela) 
198 (195) Kleinere Art. Tibienbasis über ein Drittel der Länge 
‚hell. 3,5—3,7 mm. armillatus n. sp. (Mexico) 


199 (192) Flügeldeckenpunkte auf der Scheibe nicht oder kaum 
gröber als auf der Halsschildmitte. 


200 (201) Flügeldecken wenig länger als der Halsschild. Hinter- 
tibien auf ein Viertel ihrer Länge gelb. Oberseite 
schwarz. 4,75 mm. laceratus Sh. (Mexico) 


201 (200) Flügeldecken reichlich um ein Viertel länger als der 
Halsschild. Hintertibien auf ein Drittel ihrer Länge 

gelb. Oberseite bläulich. 4,5—5 mm. 
arenarius n. sp. (Costa Rica) 


202 (191) Schenkel in der Basalhälfte oder ausgedehnter gelbrot. 


203 (212) Flügeldecken auf der Scheibe wesentlich gröber als 
auf der Halsschildmitte punktiert. 


204 (211) Schenkel auf der ganzen Oplzenle dunkel. Kopf 
deckenbreit. 


205 (208) Gelbfärbung der Hinterschienenbasis etwa die halben 
Schienen einnehmend. 


206 (207) Halsschild etwas länger als breit. Größer: 4,75 mm. 
asperatus Sh. (Guatemala, Costa Rica) 


2712 


207 (206) Halsschild nicht länger als breit. Kleiner: 4 mm. 
laetipes Sh. (Mexico) 


208 (205) Gelbfärbung der Schienenbasis ein Fünftel bis ein 
Viertel der Länge einnehmend. 


209 (210) Halsschild ein wenig länger als breit. Taster zur Spitze 
ausgedehnt dunkel. 4 mm. micans Sh. (Guatemala) 


210 (209) Halsschild nicht länger als breit. Taster kaum ge- 
trübt. 4 mm. ambulator Sh. (Guatemala) 


211 (204) Schenkel an der Spitze nur ganz schmal gebräunt. 
Kopf etwas schmäler als die Flügeldecken. 4 mm. 

gentilis Sh. Guatemala) 

212 (203) Halsschildmitte ebenso grob punktiert wie die Flügel- 
deckenscheibe; Schienbasis in der Basishälfte gelb. 


213 (214) Halsschild schlanker, länger als breit. Flügeldecken 
wenig grob, etwas dichter punktiert. Oberseite stark 
glänzend. 4 mm. remotus Sh. (Guatemala) 


214 (213) Halsschild so lang wie breit, Flügeldecken wenig grob, 
etwas dichter punktiert. Oberseite weniger glänzend. 
4,3 mm. actephilus n. sp. (Costa Rica) 


215 (168) Halsschild seitlich mit einem spitzen Tuberkel versehen, 
dadurch sechseckig erscheinend. 


216 (217) Schwarz, Taster einfarbig rot, Flügeldecken ohne glän- 
zenden Höcker vorn neben der Naht. Hintertarsen 
kurz, kaum halbschienenlang. 5 mm. 


Salvini Sh. (Banana) 


217 (216) Bläulich glänzend, Tasterspitze dunkel. — Flügeldecken 
mit glänzendem Höcker vor neben der Naht etwas 
länger als die halben Schienen. 5—5,5 mm. 
denticollis Fauv. (Columbien) 
218 (135) Oberseite + dicht behaart, grau, wenig glänzend. 
Breite und kräftige Arten. 
219 (220) Schenkelbasis ausgedehnt, Schienenspitze schmal gelb- 
rot. 5—5,5 mm. 
incognitus Sh. (Guatemala, Costa, Rica) 


220 (219) Beine mit Ausnahme der Tarsen schwarz oder dun- 
kelbraun. 


Mitteilungen d. Münchn, Ent. Ges. XXAIlL (1938). H.2 13 273 


221 (234) Kopf so breit wie die Flügeldecken, selten breiter 
oder schmäler. 


222 (229) Halsschild ziemlich beträchtlich länger als breit. 
223 (226) 1. Fühlerglied gelb oder schwach bräunlich. 
224 (225) Stirnfurchen undeutlich, Fühlerbasalglied gelb. 1. Hin- 


tertarsenglied länger als das 2. und 3. zusammen. 5 mm. 
vestigialis Er. (Mexico) 


225 (224) Stirnfurchen mäßig tief, Fühlerbasalglied leicht ge- 
bräunt, selten ganz gelb, 1. Hintertarsenglied so lang 
wie 2 und 3 zusammen. 5,5—6 mm. 


leucopus Sh. (min 
226 (223) 1. Fühlerglied dunkelbraun oder schwarz. 


227 (228) Halsschild hinter der Mitte am breitesten, Nahtein- 
druck kräftig. Punktur des 1. Tergits feiner als am 
Halsschild. Oberseite dicht punktiert. 6 mm. 

consimilis Sh. (Mexico) 


228 (227) Halsschild in der Mitte am breitesten, Nahteindruck 
schwach. Punktur des 1. Tergits so grob wie am 
Halsschild. Oberseits weitläufiger punktiert. 4,4 mm 

papagonis Cas. (Arizona) 


230 (231) Oberseite ziemlich gleichmäßig gewölbt. Flügeldecken 
außer der Nahtvertiefung nicht eingedrückt. 5,75 mm, 
alticola Sh. (Guatemala, Mexico) 


2a (230) Flügeldecken flach gedrückt, auch der Halsschild etwas 
abgeflacht. 1. Fühlerglied schwarz. 


232 (233) Kopf deutlich breiter als die lltkore dies rem, Halsschild- 
vorderrand etwaslänger als derHinterrand, 4,2 —5,3mm. 
Sayi Cas. (Californien) 


233 (232) Kopf so breit oder wenig schmäler als die Flügel- 
decken. Halsschildvorder- und -hinterrand gleichlang. 
4,1—5,2 mm. pollens Cas. (Californien) 


234 (221) Kopf schmäler als die Flügeldecken. Halsschild nicht 
oder kaum länger als breit. i 

235 (238) Flügeldecken sehr breit, reichlich um ein Drittel länger 
als der Halsschild. Hinterleib grob und dicht punktiert. 


274 


236 (237) Flügeldecken undicht punktiert, Zwischenräume fast 
so groß wie die Punkte. Abdomen so grob wie die 
Flügeldecken punktiert. 3,8—4,4 mm. 

utenis Cas. (Colorado) 


237 (236) Flügeldecken dicht punktiert. Zwischenräume kaum 
pünktbreit. Abdomenpunkte halb so grob wie die 
Flügeldeckenpunkte. 4,5—-4,8 mm. 

Dampfi n. sp. (Mexico) 

238 (235) Flügeldecken mäßig breit, um ein Viertel länger als 
der Halsschild. Hinterleib viel feiner punktiert als 
die Flügeldecken. marcidus n. sp. (Mexico) 

239 (134) Halsschild viel länger als breit, seitlich schwach ge- 
gerundet, oft fast parallel. 

240 (261) Flügeldeckenbasis feiner punktiert, mit weißen, nach 
außen gerichteten Härchen versehen, Vordertergite 


mit weißen, zur Mitte gerichteten Haaren besetzt. 
Stirn behaart, Vorderkopf bärtig. 


241 (252) Kopf breiter als die Flügeldecken, 
242 (249) Stirn ganz gleichmäßig punktiert, flach eingedrückt. 
243 (248) Beine einfarbig gelb. 


244 (245) Punktieruug der Abdomenbasis so grob wie am Kopf, 
nicht gröber. 4,5 mm. 
sagax Sh. (Guatemala, Panama, Mexico) 


245 (244) Punktierung des 1. Tergits gröber als am Kopf. 
246 (247) Sehr schlanke Art, Flügeldecken kaum breiter als der 
Halsschild, dieser seitlich wenig erweitert. 4,5—5 mm, 
chontalenus Sh. (Nicaragua) 
247 (246) Breiter und kräftiger, Flügeldecken bedeutend breiter 
als der Halsschild, dieser seitlich mehr erweitert. 
3,8 mm. simplicifrons. L. Bck (Costa Rica) 
248 (243) Hinterschenkel an der Spitze gebräunt. 4 mm. 
cinereus L. Bck. (Columbien) 
249 (242) Stirn in der Mitte weitläufiger punktiert oder mit 
kleiner Mittelglättung. Flügeldecken halsschildlang. 
250 (251) Ziemlich robust, schwach bläulich schimmernd, dicht 


behaart. Scheitel mit kleiner Mittelglättung. 5 mm. 
capillaceus L. Bck. (Columbien) 


275 


251 (250) Schlank, tiefschwarz, dünn behaart. Stirn mittellängs 
weitläufiger punktiert. 5 mm. 


guatemalenus Sh. (Guatemala) 


252 (241) Kopf so breit oder wenig schmäler als die Flügel- 
decken. 


253 (254) Kopf und Halsschild gleichmäßig dicht punktiert, dicht 
behaart. Große Art: 5,5 mm. | 
ariolus Er. (Columbien) 
254 (253) Zumindest der Halsschild trägt eine Mittelglättung. 
Behaarung weniger dicht, aber an der Tergitbasis 
deutlich zur Mitte gerichtet. Kleinere Arten. 
255 (258) Oberseite blau. Stirnmitte geglättet. 


256 (257) Flügeldecken doppelt so breit als der Halsschild, dieser 

fast doppelt so lang als breit. 4,25 mm. 
chalybaeus Boh. (Californien) 

257 (256) Flügeldecken wenig breiter als der Halsschild, dieser 
um die Hälfte länger als breit. 3,5 mm. 

Iiliputanus n. sp. (Costa Rica) 

258 (255) Oberseite schwarz, erhobene Stirnmitte nur etwas 
weitläufiger punktiert oder undeutlich geglättet. 

259 (260) Halsschild reichlich um die Hälfte länger als breit, 
Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, sehr 
grob punktiert. 4,2 mm. procerulus n. sp. (Mexico) 

260 (259) Halsschild etwa um ein Drittel länger als breit, Flü- 
decken deutlich länger als der Halsschild, weniger 
grob punktiert. 4 mm. celatus n. sp. (Mexico) 

261 (240) Flügeldeckenbasis nicht mit auffälligen, weißen, nach 
außen gerichteten Haaren besetzt und meist nicht feiner 
punktiert. Basis der Vordertergite nicht mit zur Mitte 
strebenden Haaren versehen; Kopf meist nicht bärtig, 
Stirn meist weniger auffällig behaart. 

262 (267) Glänzende, kaum behaarte Arten mit Stirn- und Hals- 
schildglättung. Abdomen spärlich und fein punktiert. 

263 (266) Halsschild seitlich ziemlich kräftig gerundet. Große 
Arten mit deutlichen Stirnfurchen. 

264 (265) 6,5 mm, Schwarz mit schwach bläulichem Schein. 

podagricus Sh. (Nicaragua) 


276 


265 (264) 5,5 mm. Blau. suaveolus Sh. (Guatemala) 


266 (263) Halsschild seitlich schwach gerundet, fast parallel. 
Kleinere Art mit fast flacher Stirn, 4,1 mm. 
perforatus Cas. (Arizona) 


267 (262) Glänzende, wenig oder nicht behaarte Arten, die höch- 
stens eine Stirnglättung, keine Halsschildglättung tragen. 


268 (285) Stirnglättung vorhanden, wenn auch manchmal schwach 
ausgeprägt. 

269 (278) Stirnmittelglättung kräftig entwickelt. 

270 (271) Stirnfurchen tief. Halsschild seitlich erweitert. Schwarz. 


5 mm. cordilleranus Bernh. (West-Columbien) 


271 (270) Stirnfurchen flach, oft nur angedeutet. Halsschild 
seitlich wenig erweitert 


272 (273) Vorderkörper sehr dicht und grob punktiert, schwarz- 
blau. 43-5,3 mm fastigialis L. Bck. (Columbien) 


273 (272) Vorderkörper feiner und weitläufiger punktiert, glän- 
zender, schwarz oder leicht bläulich schimmernd. 


274 (275) Mittelkiel des Kopfes nicht nach rückwärts auf die 
Halspartie verlängert. Flügeldecken so lang und be- 

deutend breiter als der Halsschild. 6,5—7 mm 
Nevermanni n. sp. (Costa Rica) 


275 (274) Mittelkiel des Kopfes nach rückwärts auf die Hals- 
partie verlängert | 
276 an) Flügeldecken fast kürzer und kaum breiter als der 
Halsschild.. 5—6 mm herbaceus n. sp. (Costa Rica) 
277 (276) Flügeldecken reichlich so lang und bedeutend breiter als 
der Halsschild. 4 mm. pulvinatus n. sp. (Costa Rica) 
278 (269) Stirnglättung schwach, aber deutlich vorhanden. 
279 (282) Blaue, dicht punktierte Arten. Hintere Hälite des 
5. Tergits sehr fein, spärlich und flach punktiert. 
280 (281) Große, robuste Art: 6 mm. 
cribriceps Sh. (Nicaragua, Panama) 
281 1280) Kleinere Art: 4,5 mm. cupreus Cast. (Columbien) 


282 (279) Schwarze, weniger dicht punktierte Arten. 5. Tergit 
bis hinten hin deutlicher und dichter punktiert 6 mm. 


277 


283 (284) Kopf breiter als die Flügeldecken. Halsschild be- 
deutend feiner punktiert als die Flügeldecken. 
armatus Sh. (Panama) 


284 (283) Kopf so breit wie die Flügeldecken. Halsschild kaum 
feiner punktiert als die Decken 

cylindricus Sh. (Mittelamerika) 

285 (268) Stirn und Halsschild ohne Glättung, manchmal ist die 
Stirn mehr zerstreut punktiert. 


286 (315) Kopf so breit oder kaum schmäler als die Flügel- 
decken. 

287 (306) Stirn gleichmäßig dicht und grob punktiert. 

288 (297) Oberseite schwarz, ohne oder mit schwachem Metall- 
schimmer (blau oder grün). 


289 (292) Stirn mit deutlichen Furchen, Mittelerhebung flach 
aber deutlich. 
290 (291) Abdomen mäßig grob punktiert. 6 mm. 
deceptor Sh. (Guatemala) 


291 (290) Abdomen fein punktiert. 5 mm. 
Flohri Sh. (Mexico) 
292 (289) Stirn eben, ohne Mittelerhebung. 


293 (294) Abdomen dicht und fein punktiert. Stirn leicht ver- 
tieft. Schwarzgrün. 4 mm. 
decoloripes Fauv. (Columbien, Venezuela) 


294 (293) Abdomen grob punktiert. Stirn eben. 
295 (296) Abdomen bis hinten grob punktiert. 4,2 —4,6 mm. 
densepunctatus n. sp. (Costa Rica) 
296 (295) Abdomen an den beiden letzten Tergiten fast unpunk- 
tiert. 5,5 mm. chiriquensis Sh. (Panama) 
297 (288) Oberseite metallisch blau oder grün. 


298 (303) Kopf und Halsschild äußerst dicht und ziemlich fein 
punktiert, fast glanzlos. 
299 (302) Flügeldecken ungefähr doppelt so grob als der Hals- 
 schild punktiert, etwas länger als dieser. 


300 (301) Kleinere Art: 4,4 mm. Kopf deutlich ein wenig 
schmäler als die Flügeldecken an der breitesten Stelle. 
cupreus Cast. (s. 0.) 


278 


301 (300) Größere Art: 5,5 mm. Kopf deckenbreit 
junceus Er. (Columbien) 


302 (299) Flügeldecken dreimal so grob als der Halsschild 
punktiert, an der Naht nicht länger als dieser. 5,5 mm. 
subcoeruleus Bernh. (Columbien) 


303 (298) Kopf und Halsschild mäßig dicht punktiert, glänzend 


wie der übrige Körper. 


304 (305) Halsschild fast doppelt so lang als breit, Stirn flach 


vertieft. 5 mm. adamantinus n. sp. (Costa Rica) 
305 (304) Halsschild um die Hälfte länger als breit, Stirn mehr 
vertieft. 4,5 mm. madens n. sp. (Costa Rica) 


306 (287) Stirn längs der Mitte gröber und undichter punktiert 
als seitlich. 


307 (308) 1. Abdominalring feiner punktiert als der Thorax. 


Schwarzbläulich. 5 mm. amissus L. Bck. (Honduras) 
308 (307) 1. Tergit so grob wie der Thorax punktiert. Schwarze 
Arten. 


309 (310) Kleine, schlanke Art, 4 mm. 
albipes Sh. (Mittelamerika) 


310 (309) Größere, robuste Arten: 4,85—5,5 mm. 
311 (312) Schmal und schlank, besonders die Flügeldecken sind 


wenig breiter als der Haälsschild. 5,25 mm. 

panamensis L. Bck. (Panama) 
‚312 (311) Breit, Flügeldecken wesentlich breiter als der Hals- 
schild. 


313 (314) Zwischenräume auf der Mitte der Basaltergite so groß 
wie die Punkte. 5,5—5,7 mm. calvatas L. Bck. (Mexico) 


314 (313) Zwischenräume auf der Tergitmitte halb punktgroß. 
4,3—5 mm. pressus L. Bck. (Mexico) 
315 (286) Kopf breiter als die Flügeldecken. 


316 (319) Abdomen bis nahe zum Hinterrand des 5. Tergits 
sehr dicht und grob, tief eingestochen, punktiert. 


317 (318) Eierleıb in eine lange, feine Spitze ausgezogen. 
Flügeldecken halsschildlang. 6 mm. 
aculeatus Sh. (Guatemala) 


2419 


318 (317) Hinterleib ohne Spitze. Flügeldecken etwas kürzer 
als der Halsschild. 5 mm. detector Sh. (Panama) 

319 (316) Hinterleib am 5. Tergit undichter und feiner punktiert. 
Punkte flacher. 


320 (321) Flügeldecken wenig breiter als der Halsschild; kleinere 
Art: 5 mm. vagans n. sp. (Costa Rica) 


321 (320) Flügeldecken bedeutend breiter als der Halsschild; 
größere Art: 6mm. Godmani Sh. (Mexico, Guatemala) 


322 (133) Hinterleib gerandet (U.-Gattung Parastenus v. Heyden) 


323 (340) Flügeldecken gleichmäßig schwarz oder braun (unreif), 
nicht gefleckt. 


324 (327) Halsschild sehr fein und äußerst dicht rugos punk- 
tiert. Kopf bedeutend breiter als die Flügeldecken. 


325 (326) Mittelpartiedes 2. Tergits weitläufig punktiert, Zwischen- 
räume so groß wie die Punkte 4—4,5 mm. 
densipennis Sh. (Panama) 


326 (325) Hinterleib dichter punktiert, Zwischenräume auf der: 
Mitte des 2. Tergits viel kleiner als die Puntke. 5 mm. 
ornativentric Sh. (Panama) 


327 (324) Halsschild grob rugos punktiert. 
328 (337) Abdomen glänzend, nicht chagriniert') 


329 (330) Jede Flügeldecke mit einer flachen schräg von der 
Schulter zur Hinterrandmitte verlaufenden Rippe ver- 
sehen. 5 mm. costipennis L. Bck. (Costa Rica) 

330 (329) Flügeldecken ohne Rippen. 

331 (334) Halsschild nicht länger als breit. 


332 (333) Abdomen dicht punktiert, Seitenrand sehr deutlich. 


5,5 mm. scabripennis Sh. (Mexico, Panama) 
333 (332) Abdomen weitläufig punktiert, Seitenrand schwach 
entwickelt. 6,5 mm longiventris Sh. (Panama) 


334 (331) Halsschild, deutlich länger als breit. 


335 (336) Oberseite feiner, doch immer noch ziemlich grob rugos 
punktiert. Kleinere Art: 5 mm. 
toripennis n. sp. (Costa Rica) 


!) Bezüglich der Art longiventris Sh., die ich nicht Inerına, ist das 
nicht ganz sicher, nach der übrigen Beschreibung aber anzunehmen. 


280 


336 (335) Oberseite grobrugos punktiert. Größer: 5,3 -5,5 mm. 
intemeratus n. sp. (Costa Rica) 


337 (328) Abdomen weniger glänzend, fein, aber deutlich cha- 


griniert. Große Arten: 7 mm. 


338 (339) Halsschild hinter der Mitte plötzlich stark eingeschnürt, 
kaum länger als breit. Flügeldecken an der Naht 
etwas länger als der Thorax. 

trochanterinus Sh. (Panama) 


339 (338) Halsschild mehr allmählich verengt, deutlich länger als 
breit, Flügeldecken kaum länger als der Halsschild. 


340 (323) Flügeldecken z. T. gelb oder gelbrot. 
341 (346) Flügeldecken mit einem roten Fleck. 
342 (343) Dieser Fleck ist klein und befindet sich außen vor 


der Hinterecke, er erreicht nicht den Hinterrand. 
4,5 mm. subnotatus Fauv. (Venezuela) 


343 (342) Der große Fleck erreicht den Hinterrand der Decken. 


344 (345) Flügeldecken etwas länger als der Halsschild. 4 mm. 
postnotatus L. Bck. (Columbien) 


345 (344) Flügeldecken kürzer als der Halsschild. Fast 5 mm. 
aquatalensis Bernh. (Columbien) 


346 (341) Flügeldecken mit breiter, rotgelber Querbinde 8 mm. 
sguamosus L. Bck. (Columbien) 


(eetznne folgt.) 


281 


Erklärung zu Tafel L 


Mikrophotographien des 53 Kopulationsapparates. 
Vergrößerung 18 X. 


Abb. 1. Präp. Nr. 504 Zizeeria Iysimon Hbn. 
Algerien. 


Abb. 2. Präp. Nr. 505. Zizula gaika Trim, 
Nil Delta. 


Abb. 3. Präp. Nr. 506. Zizina otis thibeiensis Pou;. 
Szetschwan, Wassekou. 


Abb. 4. Präp. Nr. 267. Palaeophilotes triphysina Stgr. 
China, Kuku-noor. 


Abb. 5. Präp. Nr. 268. Praephilotes anthracias Christ, 
Transkaspien, Aschabad, 


Abb. 6. Präp. Nr. 312, Polyommatus (Aricia) anteros Frr. 
Anatolien, Akschehir. 


Abb 7. Präp. Nr. 447. Glaucopsyche lycormas lederi A,B.H. 
Sajan mts., Munko Sardyk. 


Taiel I. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVlIIl. H. II, (1938) 


Erklärung zu Tafel Il. 


Mikrophotographien des 5%' Kopulationsapparates, 


Vergrößerung 18 X. 


Abb. 8. Präp Nr. 465. Glaucopsyche (Maculinea) arcas Rott. 
Wien Umg. 


Abb. 9. Präp. Nr. 472. Glaucopsyche (Phengaris) atrogutlata Obth. 


Szetschwan, Kunkalaschan. 


Abb.10. Präp. Nr. 470. Glaucopsyche (Caerulea) coeligena Obth. 
Szetschwan. 


Abb. 11. Präp. Nr.306. Polyorımatus (Eumedonia) eumedon Esp. 
Bayern, Kampen 1700 m. 


Abb.12. Präp. Nr.346. Polyommatus (Aricia) isaurica Stgr. 
Libanon, Bscharre. 


Tafel II 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIlIl. H. I. (1938) 


Erklärung zu Taiel II. 
Zeichnungen des 5’ Kopulationsapparates: 


Abb.13. Präp. Nr.263. Turanana cylis Christ. 
Turkestan, Samarkand, 


Abb.14. Präp. Nr. 262. Turanana panagaea H.-Sch. 
Taurus, Marasch, 


Abb.15. Präp. Nr.606. Turanana panaegides Stgr. 
Ferghana, 


Abb. 16, Präp. Nr.605. Turanana grumi Forst. 
Hindukusch, Nuksan-Paß. 


Abb. 17. Präp. Nr.295). Turanana anisophthalma Koll, 
Persien, Schakuh. 
(Valven). 


(Zeichnungen von Dr. E O. Engel.) 


Tafel III. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. H. II. (1938) 


DT 
ED 


% 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


Nr. 


0% 


- 


11 


13 


15 


16 
17 


19 


u, 


Erklärungen zu Taiel IV. 
2 


2 L, meleager Esp. ssp. marcida Led. f. parameleager \Vrty. — 
Tacht i Suleiman, Särdab Tal — 19—2200 m, 10.— 14. VII 1937 
E. Pfeiffer u. W. Forster leg. 

4 L, meleager ssp. marcida Led., das 5 steht dem bräunlich 
blauen Original am nächsten. 

Tschalus Tal — 2900 m — 30. VII, 37 leg. E. Pfeiffer 

6 wie oben, das nächst heller blaue 5% 

8 L. meleager ssp. marcida Led, die hellste 9° Form. 

Tschalus Tal — Kendevan Pass — 3000 m VII. 1936 Pfeiffer leg. 


. 10 L. meleager Esp. ssp. n. brandti Pfeiffer, Holo- und Allotype 


Elburs mts. c., Keredj Tal, Nissa — 2000 — 2700 m, Brandt leg. 
VIL 1937. 
12 L. eroides Friv. ssp. n. Forsteri Pfeiffer Holo- und Allotype 
Tacht i Suleiman, Särdab Tal, 2500 - 3200 m. VII, 1937, leg. 
E, Pfeiffer und W. Forster. 
L. hyacinthus H. Sch. ssp. n. vandarbani Pieiffer Holotype 
'Cachti Suleiman, Vandarban, 19— 2200 m, V11. 1936 leg. E. Pfeiffer 
14 wie oben, 9, VII. 1937 E. Pfeiffer u. W. Forster leg. 
Chrys. ihetis Klug ssp. n, elbursina Pfeiffer Paratype, Elburs 
mts. c., Kendevan Pass, 28—3000 m, VII. 1936 E. Pfeiffer leg. 
wie oben, Unterseite. 
L. marcida Led. — „das viel dunklere, die braune Farbe mehr 
dominierend“ Original aus der Samml. Staudinger-Hadschyabad. 
18 Thecla marcidus Ril. ssp. n. alboabdominalis Pfeiffer, Allotype 
Useite. Tacht i Suleiman-Särdab Tal — 25- 2700 m — VII, 1937 
E. Pfeiffer und W. Forster leg. 
Dyspessa sp. n. wiltshirei Daniel 5%’ Type Qaraghan, Irak, 
182 11, 19377EB Ba Wiltshizerles 7 


Taiel IV 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII (1938) H. 2. 


u 


Erklärung zu Tafel V. 


Photographische Aufnahmen der lebenden Raupen nach dem erfolgten 
Farbenwandel vor der Ueberwinterung, 


a Everes argiades Pall. 
b Everes alecates Hifgg. 


ce Everes decolorala Stgr. 


Mikrophotographien der männlichen Kopulationsorgane in der Seiten- 
ansicht. Objektiv 1, Okular 4. Vergrößerung 30 fach. 


1. Everes alcelas Hiigg., Podsused, Präp. Nr. 295. 
2. Everes decolorala Stgr., Podsused, Präp. Nr. 296 
3, Everes argiades Pall., Podsused, Präp. Nr. 297. 


0) 


Taiel V. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. H. II. (1988) 


a nr 


- Erklärung zu Tafel VL 


Photographische Aufnahmen der lebenden Sommerpuppen. 2fache Ne- 
gativ- und Sfache Positivvergrößerung. 
1. u. 2, Everes argiades Pall. Podsused. 
3. u. 4. Everes alcelas Hifgg. Podsused. 
5 u 6. Everes decolorata Stgr., Japetic 


Tafel VI. 


1 2 
3 4 
5 6 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl H. II (1958) 


Erklärung zu Tafel VII 


Photographische Aufnahmen der Unterseiten der Falter von 
1. Everes argiades Pall., 2. Gen. Podsused, 16. Juni 1931. 150 m. 
2. Everes argiades 1. Gen. polysperchon Brsstr. Sljeme-Gebirge, 450 m. 
4. Mai 1922 
3. Everes alcetas Hifgg., 2. Gen. Podsused, 28. Juni 1931. 
4. Everes decolorata Stgr., 1. Gen. Podsused, 23, Mai 1931. 
Vergrößerung 2fach. 


Taiel VII. 


Fig. 1 


argiades gen, aest. 


Big2 
gen. vern, 
(poly- 
sperchon) 


argiades 


Fig. 3 


alcetas gen, aest, 


decolorata 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. H. II. (1938) 


Bo 
N 
N 


u 
AN 


Ne 


Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 62. — Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 


5298. 
5299. 
5300. 
5301. 


5302. 


5303. 
5304. 


L. Ann. Lyc. 5, 1852, 131. — Lac. Gen. Col. 220. — NH. Revis. 
Proc. Wash. 10, 1908, 56, 64. (Mon.) — Fall, Pap. Cal. Ac. 


5305. 


5306. 
5307. 
5308. 
5309. 
5310. 
5311. 
3312: 
5313. 


5314. 


5315. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


Megasaltus Cas. 


Typus: erosus. 
sternalis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 268. 
arenosus Blaisd. |. c. 266, 268. 
laeviveniris Blaisd. Il. c. 267, 269. 
costatus H. Revis. 293, t. 15, f. 22; Tr. Amer. 10, 
1882, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 423. — 
Cas. Mon. 64. — Blaisd. I. c. 269. 
erosus H. Revis. 294, }. 15, f. 21; Tr. Amer. 10, 1882, 
305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 423. — Cas. 
Mon. 63. — Blaisd. l. c. 265. 
b. var. manuelis Blaisd. l. c. 266, 269. 


Eusattiodes Cas. 


Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 64 (Mon.) 


Typus: laevis. 


depressus Cha. Biol. C.-A. 1864, 75, t. 4, f. 1. 
laevis L. New Spec. 1866, 115. — H. Revis. 294; 


in Amer 1071852505, 2, 1  @ ar AeP)E2} 


1894. 4235. — Cas. Mon. 64. 


Eusallus L. 


Discodemus L. Class. Col. N. Amer. 1862, 223. 


— Cas. Mon. 56, 59; Mem. Col. 11, 1924, 311. 


Typus: difficılis. 
reticulatus Say. Journ. Ac. Phil. III, 2, 1824, 250. — 


L. Col. Kans. 1859, 14, 1. 1, f. 7a. — H. Revis. 
203; Tr. Amer. 10, 1682, 305. — Cas. Mon. 61. 


coIrosus Cas. Mon. 61. 
brevipennis Cas. Mon. 61. 
elongatulus Cas. Mon. 61. 
depressulus Cas. Mon. 62. 
subsericeus Cas. Mon. 62. 

Knausi Cas. Mon. %. 

venosus Cha. Biol. C.-A. 1892, 509. 
mexicanus Cha. |. c. 510. 


* %* 
* 


secutus H. Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 421. — Cas. 
Mon. 65. 
puncticeps Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1925, 269. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent Ges. XXVIIl (1938) H. 2. 


(402) 


12, 1925, 265 


Nied. 
Nied. 
Nied. 
Nied. 


Cal. 
Cal. 
Cal. 
Cal. 


Nied. 
Mex. 


Cal. 


Mex. 
Nied. Cal 


292. — Cas. 
0,1P7256 


N. Mex. 


EX“ 
ATIZ. 
Ariz. 
Ariz. 
NZ 
Color. 
Mex. 
Mex. 


Nied. Cal. 
Nied. Cal. 


14 283 


(403) 


H. GEBIEN 


5316. 


5317. 
5318. 


5319. 


5320. 
5321. 


5322. 


5325. 
5324. 


5325. 


5326. 
5327. 


5328. 


5329. 


5330. 
5331. 


5332. 
5533. 


5334. 


5335. 


politus H. Tr. Amer. 10, 1882, 304; Proc. Cal. Ac. 


(2) 4, 1894, 423. — Cas. Mon. 69. 


Vanduzei Blaisd. Stantf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 214. 
Coguilleti Lin. Proc. Wash. 4, 1899, 1860. — Cas. 


Mon. 69, 75, nota. 


difficilis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 132. 


— Cas. Mon. 70. 
agnatus Cas. Mon. 70. 
compositus Cas. Mon. 71. 
congener Cas. Mon. 71. 
Woodgaltei Cas. Mem. Col. 11, 1924, 312. 
acutangulus Cas. Mon. 72. 


convexusL. Ann.Lyc.5, 1852, 132 nota. — H. Revis. 


294. — Cas. Mon. 72. 
rotundus Cas. Mon. 72. 
subnitens Cas. Mon. 73. 
iurgidus Cas. Mon. 735. 
peropacus Cas. Mon. 74. 
aculus Cas. Mon. 74. 


quadraius Cas. Mem. Col. 11, 1924, 311. 
subvelutinus Cas. ]. c. 312. 


nitidipennis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 133 nota. — Cha. 


Boll (Ca 1laanl, 75% i5 3, in 22, 


sculptius Cha. ]l. c. 189, 510. — H. Proc. Cal. Ac. 


[2) 4, 1894, 424. 
a. obliteralus Cha. ]. c. 510. 
brevis Cha. |. c. 75, 509. 


Conipinus L. 


— Lac. Gen. 
Col. All. 1.52, f.4.—H. Revis. 294; Tr. Amer. 
10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 423. 


Cal. 
Oreg. 
N. Mex. 
N. Mex. 
Color. 
N. Mex. 
Cal. Color. 
Color. 
Ariz. 
Kans. 
Kans. 
Kans. 


N. Mex. 
N. Mex. 
Mex. 


Mex. 


Mex. 


L. Class. Col. N. Amer. 1862, 223. — Cas. Mem. Col. 11, 1924, 311. 


5536. 


5337. 


5338. 


5339. 


J340. 


5341. 


5342. 
3343. 


284 


Typus: dubius. 


nanus Cas. Ann. N. Y. 8, 16895, 615. — Mon. 66. 


dubius L. Ann Lyc. 5, 1852, 132, 216. — H. Revis. 
294; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. 


(2) A, 1894, 425. — Cas. Mon. 66. 
oblongulus Cas. Mon. 67. 


productusL. Journ. Ac. Phil. 4, 1858, 20. — H. Revis. 
295; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. 


(2) 4, 1894, 423. — Cas. Mon. 67. 
explanatus Cas. Mon. 68. 
vicinus Cas. Mon. 68. 
lobatus Cas. Mon. 68. 
Spaldingi Cas. Mem. Col. 11, 1924, 313. 


Cal. 
Arız. Cal. 


Cal. 
Ariz. 


Cal. 
ATIZ. 
Ariz. 
Nevada 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (404) 


Sphaeriontis Cas. 
Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 75. (Mon.) 
Typus: muricata. 


5344. latissima Cas. Mem. Col. 11. 1924, 310. Cal. 

5345. muricata L. Ann. Lyc. 5, 1852, 132. — H. Revis. Oreg. Ariz. 
‘294; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. Nied. Cal. 
(2) 4, 1894, 423. — Cas. Mon. 76. 

5346. dilatata L. Ann. Lyc. 5, 1852, 132. — H. Revis. 294; Cal. 
Tr. Amer. 10, 1862, 304. — Cas. Mon. 76. 

5347. acomana Cas. Mon. 76. N. Mex. 

5348. ciliata H. Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 422. — Cas. Nied. Cal. 
Mon. 77. 

5349. puberula L. Proc. Phil. 7, 1854, 84. — H. Revis. IS 


294; Tr. Amer. 10, 1862, 305; Proc. Cal. Ac. 
(2) 4, 1894, 423. — Cas. Mon. 77. 
5350. fulvescens Cas. Mem. Col. 11, 1924, 310. Cal. 


Coniontides Cas. 


Cas, Proc. Wash. 10, 1908, 57, 78 (Mon ). —- Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 
1921, 211. 
Typus: latus. 
5351. latus L. New Spec. 1866, 113. — H. Revis. 298. Ins. Cal, 
Cas. Ann. N, Y. 5, 1890, 377; Mon. 78. — 
Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 211. 
a. clementinus Cas. Mon. 80. — Blaisd. 1. c. 212. 
-b. ssp. insularis Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 377; 


Mon. 79, 
5352. finitimus Cas. Mon. 79. — Blaisd. I, c. 212, (scr. Ins. Cal. 
infinitimus.) 


5353. Vandykei Blaisd. l. c. 212. Cal. 


Coniontis Esch.* 


Esch. Zool. All. 3, 1829, 7. — Lac. Gen. Col. 221. — H. Revis. 295. — L. & H. 
Class. Col. N. Amer. 1865, 371. — Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 371 ; Proc. Wash. 10, 
1908, 57, 80 (Mon.) 


Biologie: Blaisd. Ent. News 46, 1935, 119—123. 


Typus: vialica. 


5354. abdominalis L. Proc. Phil. 1859, 77. — H. Revis. Cal. 
295. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 374; Mon. 83. 
a. ssp. gravis Cas. Mon. 85. 
5355. strenua Cas. Mon. 84. Cal. 


* Fur diese Gattung stellte mir Herr Prof, Blaisdell eine handschrift- 
liche Liste der Arten mit ihren Unterformen zusammen. 


14* 285 


(405) 


H. GEBIEN 


5356. 


5357. 


5356. 


5359. 


I360. 


5361. 
5362. 


5363. 
5364. 


5365. 


5366. 
5367. 


5360. 
5369. 
5370. 
5371. 
5372. 
5373. 
5374. 
5375. 


5376. 


5377. 


286 


a. ienebrosa Cas. Mon. 86. 
b. fristis Cas. Mon. 84. 
c. var. rugosa Cas. Mon. 85. 
inieger Cas. Mon. 87. 
Levetiei Cas. Mon. 87. 
a. ssp. picescens Cas. Mon. 87. 
b. ssp. pectoralis Cas. Mon. 86. 
verna Cas. Mon. 9. 
robusta H. Revis. 296. — Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 375; 
Mon. 89. 
elliplica Cas. Contr. Col. N. Amer. 1, 1884, 46; 
Ann.N.Y.5, 1890, 376; Mon. 86. 
a. cuneala Cas. Mon. 111. 
b. ssp. calalina Cas. Mon. 88. 
laevigata Cas. Mon. 88. 
luctuosa Cas. Mon. 89. 
a. ssp. costulala Cas. Mon. 89. 
Blaisdelli Cas. Mon. 98. 
Sanfordi Blaisd. Ent. News 6, 1895, 235; Mon. 90. 


* * 
* 


opaca H. Revis. 296; Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 379; 
Mon. 9. 

lassenica Cas. Mon. 95. 

nevadensis Cas. Mon. 95. 

“ a. ssp. carsonica Cas. Mon. 95. 

punctipes Cas. Ann.N.Y. 5, 1890, 580; Mon. 96. 

histrio Cas. Mon. 91: 

ancilla Cas. Mon. 91. 

oblonga Cas. Mon. 9. 

obsolescens Cas. Mon. 9. 

pallidicornis Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 385; Mon. 93. 

degener Cas. Mon. 93. 

Wadei Cas. Mem. Col. 11, 1924, 313. 


* + 
* 


viatica Esch. Zool. All, 3, 1629, 7, t. 14, f.3. — 
Mann. Bull. Mose. 16, 1843, II, 274. — H. Revis. 
296. — Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 381; Mon. 103. 
. conicicollis Cas. Mon. 102. 
. limida Cas. Mon. 102. 
. var. /ucidula Cas. Mon. 103. 
. var. longicollis Cas. Mon. 101. 
e. var. Innocua Cas. Mon. 99. 
elongata Cas. Ann. N.Y. 5, 1890, 380; Mon. 99. 
a. var. Jimalula Cas. Mon. 99. 
b. var. cylindrica Cas. Mon. 100. 


eo, @ tere) 


Cal. 


Cal. 


Cal. 
Nevada 


Cal. 

Ariz. 

Cal. 

Cal. 

Cal. 

Cal. 

Cal. 

Wash. Terr. 


Cal. 


Cal. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(406) 


5378. 
5379. 
5380. 
5381. 
5382. 
5363. 
5384. 


5365. 


5366. 


5387. 


5386. 


5389. 
5390. 
5391. 
5392. 


5395. 
9394. 


5395. 
5396. 
5397. 
5398. 
5399. 


5400. 


c. seasonal form.: obsidiana Cas. Mon. 100. 
d. e* a prolensa Cas. Mon. 104. 
genitiva Cas. Ann.N.Y.5, 1890, 385; Cas. Mon. 101. 
opacieollis Cas. Mon. 101. 
thoracica Cas. Mon. 104. 
proba Cas. Mon. 104. 
rotundicollis Cas. Mon. 97. 
Hoppingi Blaisd. Ent. News 29, 1918, 7. 
santarosae Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 
209. 


+ - * 
- 


puncticollis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 131. — H. Revis. 
297. — Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 383; Mon. 105. 
a. ssp. exigua Cas. Mon. 106. 
b. var. pauperula Cas. Mon. 106. 
picipes Cas. Mon. 107. 


* * 
* 


subpubescens L. Ann.Lyc.5, 1852, 131. — H.Revis. 
297. — Cas. Ann. N.Y.5, 1690, 384; Mon. 113. 
Biologie: Vaila, Monthly Bull. Comm. Hortic. 2, 
1913, 591. (Rev. appl. Ent. 1, 1913, 417). 
montana Cas. Ann.N. Y.5, 1890, 3684; Mon. 112. — 
Blaisd. Ent. News 29, 1918, 11-14. 
a. ssp. canonica Cas. |]. c. 114; Blaisd. |. c. 
11—14. 
b. ssp. perspicua Cas. Mon. 114. 
parviceps Cas. Ann. N. Y.5, 18690, 367; Mon. 115. 
lamentabilis Blaisd. Pan Pac. Ent. 1, 1924, 85. 
filiola Cas. Mon. 115. 
musculus Blaisd. Ent. News, 29, 1918, 9; Stanl. 
Univ Publ. Biol. 1, 1921, 210. 
a. ssp. ventura Blaisd. Pan Pac. Ent. 1, 1924, 83. 
microsticta Cas. Mon. 107. 5 
parallela Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 386; Mon. 113. 


* * 
* 


setosa Cas. |. c. 387; Mon. 116. 
obtusa Cas. Mon. 116. 
lanuginosa Cas. Mon. 117. 
Wickhami Cas. Mon. 117. 
pubifera Cas. Mon. 118. 


* - 
# 


Eschscholßi Mann. Rev. Zool. 1840. 138; Bull. Mosc. 
10 15157 11275 Facı Gen Col NR 352 
5° TE Revis2292 — Gas! AunaNIN! 
1890, 361; Mon. 129. 


Cal. 
2l@al: 
Cal. 
Oregon 
Cal. 
Cal. 
Cal. 


Cal. 


Cal. 


Cal. 


Cal. 


Cal. 
Cal. 
Cal. 
Cal. 


Cal. 
Cal. 


Idahoh 
Utah 
Nevada 
Utah 

Wash. Terr. 


Cal. 


287 


(407) 


5401. 


5402. 


5403. 
5404. 
5405. 


5406. 
5407. 
5408. 
5409. 


5410. 


5411. 
5412. 


5413. 
5414. 
5415. 


5416. 


5417. 
5413. 
5419. 


5420. 
5421. 
5422. 
5423. 


5424. 


288 


H. GEBIEN 


. inaegualis Cas. Ann. N.Y.5, 1890 375. 
. ssp. inornala Cas. Mon. 130. 

. agrestis Cas. Mon. 131. 

. ssp. pagana Cas. Mon. 130. 

e. ssp. congesia Cas. Mon. 131. 


(eb (m) ler 


farallonica Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 610; Mon. 132. 


expansa Cas. Mon. 120. 

a. ssp. francıscana Cas. Mon, 120. 
iruncata Cas. Mon. 120. 
suturalis Cas. Mon. 121. 
audax Cas. Mon. 121. 
convergens Cas. Mon. 122. 
symmelrica Cas. Mon. 122. 
anxia Cas. Mon. 123. 


affinis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 130. — H. Revis. 297. 


— Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 382; Mon. 122. 
a. ssp. pafruelis Cas. Mon. 123. 
oregona Cas. Mon. 124. 
exiricata Cas. Mon. 124. 
nemoralis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 8. — Mann. Bull. 
Mosc. 16, 1843, II, 276. — H. Revis. 297. — 
Cas. Ann. N. Y.5. 1890, 382; Mon. 125. 
. marginala Cas. Mon. 125. 
. parva Cas. Mon. 126. 
. minuta Cas. Mon. 126. 
. pudica Cas. Mon. 127. 
e. ssp. Slevini Blaisd. Pan Pac. Ent. 1, 1924, 86. 
perpolita Cas. Mon. 127. 
callida Cas. Mon. 128. 
shastanica Cas. Mon. 128. 
a. ssp. conferla Cas. Mon. 129. 


(e5 (m) tor fo)) 


* * 
* 


ovalis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 131. 
.— Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 574; Mon. 140. 
a. ssp. sculptlipennis Cas. Mon. 134. 
b. ssp, breviuscula Cas. Mon. 133. 
regularis Cas. Mon, 134. 
punctata Cas. Mon. 135. 
parilis Cas. Mon. 135. 
a. Sssp. vancouveri Cas. Ma 136. 
uteana Cas. Mon. 136. 
inepta Cas. Mon. 137. 
oblita Cas. Mon. 137. 
arida Cas. Mon. 138. 
a. ssp. Weidti Cas. Mon. 138. 
acerba Cas. Mon. 139. 


— H. Revis. 297. 


Ins. Cal. 
S. Franc. 


S. Franc. 
? Cal. 

? Cal. 
?Cal. 

S. Franc. 
? Cal. 
Cal. 


Oregon 
Cal. 
Cal. 


Cal. 
Cal. 
Cal. 


Oregon 


Wash. Terr. 
Cal. 
Wash. Tert. 
Cal. 
I. Vancouv. 


Utah 
Color. 
? Idaho 
Utah 


Mont. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(408) . 


5425. 
5426. 
5427. 


5428. 
5429. 


5430. 


5431. 


anita Cas. Mon. 139. 
alutacea Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 365; Mon. 139. 
corvina Cas. Mon. 140. 


atronitens Cas. Mon. 110. 
sparsa Cas. Mon. 110. 


subgen. Cryplicomorpha Cas. 
Cas. Mon. 81. 


tenuis Cas. Mon. 141. 


subgen. Brachyontis Cas. 
Cas. Mon. 82. 


globulina Cas. Ann. N.Y.6, 1895, 610; Mon. 141. 


Coniontellus Cas. 


Color. 
Nevada 
Color. 


Cal. 


Cal. 


Cal. 


Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 388; Proc. Wash. 10, 1908, 57, 142 (Mon.). 


5432. 
5433. 
5434. 
5435. 
5436. 


5437. 
5438. 


5439. 


Typus: obesus. 
hysitrix Cas. Mon. 122. 


longipennis Cas. Mon. 143. 

inflatus Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 389; Mon. 143. 

amp iatus Cas. Mon. 144. 

obesus L. Ann. Lyc. 5, 1852, 131 nota. — H. Revis. 
298. — Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 389; Mon. 144. 

a. ssp. subglaber Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 389; 

7, 1894, 597; Mon. 144. 

arguius Cas. Mon. 145. 

micans Cas. Mon. 145. 


Conisatius Cas. 
Cas. Ann. N.Y.8d, 1695, 614; Proc. Wash. 10, 1906, 
rectus Cas. l. c. 614; Mon. 146. 


Coelotaxis NH. 


Nevada 
Nevada 
Nevada 
Nevada 
Color. 


Mont. 


Cal. 
Color. 


146 (Mon.). 
Oreg. 


H. Tr. Amer. 5, 1876, 200. — Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 177; Proc. Wash. 10, 


5440. 
5441. 
5442. 
5443. 
5444. 


5445. 


1908, 57, 147 (Mon.). 
Typus: punctulata. 


punctulata H. Tr. Amer.5, 1876, 201. — Cas. Mon. 146. 
muricata H. |]. c. 201. — Cas. Mon. 148. 

densa Cas. Mon. 149. 

angusiula Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 177; Mon. 149. 
frontalis Cas. Mon. 149. 


Coelosalttus Blaisd. 
Blaisd. Pan Pac. Ent. 5, 1927, 166. 
Fortineri Blaisd. |. c. 167. 


Ins. Cal. 
Ins. Cal. 
Ins. Cal. 
Ins: Cal. 


Ins. Cal. 


Cal. 


289 


(409) H. GEBIEN 


15. Coelini. 
Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 535, 150 (Mon.). 


Coelomorpha Cas. 


Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 182; Mon. 159. 
Typus: marilima. 


5446. maritima Cas. Ann. N.Y. 5, 1890, 185; Mon. 160. Nied. Cal. 
5447. pallens Cas. Mon. 160. Nied. Cal. 


Coelus Esch. 


Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 5 — Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 211. — Lap. Hist. Nat. 2, 

1840, 218. — Lac. Gen. Col. 219. — H. Revis. 291. — L & H. Class. Col. 

N. Am. 1885, 371. — Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 152 (Mon.). — Blaisd. Tr. 
Amer. 45, 1919, 315-334 (Mon.). 


Pseudocoelus Cas. Mon. 152. 


Typus: ciliatus. 
5448. globosus L. Ann. Lyc. 5, 1852, 133. — Lac. Gen. Cal. 

Col. All. }. 52, f. 3. — Cas. Mon. 153. — Blaisd. 
MonssSilor gs s2n Erle 

a. ssp. grossus Cas. Ann. Lyc. 5, 1890, 178; 
Mon. 153. — Blaisd. Mon. 318, 319. 

b. solidus Cas. Mon, 153. 

c. f. saginalus Cas. Mon. 154. — Blaisd. Mon. 


318, 320. 

5449. pacificus Fall, Can. Ent. 29, 1897, 241. — Cas. Ins. Cal. 
Mon. 1568. — Blaisd. Mon. 318, 321. 

5450. remotus Fall, l. c. 241. — Cas. Mon. 156. — Blaisd. Ins. Cal. 
Mon. 318. 321. 

5451. ciliatus Esch. Zool. Atl. 3, 1629, 5, t. 14, f. 1. — Cal. 


Lap. 1840. — Sol. 1840. — Mann. 1843. — Cas. 
Ann. N.Y. 8, 1895, 612; Mon. 154. — Blaisd. 
Mon. 523, }. 32, f. 2, 4, 5, ©. 
‚ longulus Cas. Mon. 154. 
. eurtulus Cas. Mon. 154, Ann. N.Y. 6. 1895, 612. 
. var. debilis Cas. Mon. 155. — Blaisd. Mon. 323. 
. sparsus Blaisd. Mon. 323, 325. 
Biologie: Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 180, 
5452. arenarius Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 179; Mon. 156. Cal. 
-Blaısd. Mon% 528475275: 
a. obscurus Cas. Mon. 156. — Blaisd. Mon. 330. 
b. scolopax Cas. Mon. 157. — Blaisd. Mon. 330. 
c 
d 


eh Q). er Pe) 


. var. sternalis Cas. Mon.156.— Blaisd. Mon. 523. 

. var. latus Cas. Ann.N.Y. 8, 1895, 612; Mon. 
156. — Blaisd. Mon. 323, 330. 

e. amplicollis Cas. Mon. 157. — Blaisd. Mon. 530. 


290 } 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (410) 


16. Pedinini. 


Sol. Ann. Fr. 8, 1834, 506. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 208. — Lac. Gen. Col. 

226. — Jagu. Gen. Col. Eur. 271. — L. Class. Col. N. Am. 1862, 226. — H. 

Revis. 500, 348. — L. & H. Class. Col. N. Amer. 1863, 373, 378. — Sdl. 

Natg. 1695, 221, 537 (excl. Platyscelina). — R. Best. Tab. 53, 1904, 31, 49, 
(Best. Tab.); Best. Tab. 81, 1917, 55. 


Pedinites, Pandarites & Blapsliniles, Mls. & R. Mem. Lyon (2) 2, 1853, 

226-466, 1.1—-4; (2) 4, 1854, 155-400; Ann. Soc. Agr. Lyon (3) 3. 1859, 

129—201. (Mem. Lyon & Ann. Lyon.) Abdruck dieser Arbeiten in Opusc. 
Ent. 4, 1653, 1—242, 1. 1-4; 5, 1854, 9—255; 9, 1859, 65— 201. 

Pediniens & Pandariens. Muls. Col. Fr. Lat. 130. 

Blapstininae, Cas. Ann. N.Y.8, 1895, 616. 


Sulpius F. 
F. Bull. Mus. Paris 12, 1906, 273. — Chat. Ann. Fr. 83, 1915, 461. 


Typus: punctostriatus. 


5453. gibbosus That. Ann. Fr. 83, 1915, 461, f. 5—6. Mad. 

5454. oblongulus Chat. ]. c. 459, fig. Mad. 

5455. punctostriatus F. Bull. Mus. Parıs 12, 1906, 273. — Mad. 
Chalzl2e74653: 


Madobalus F. 
F. Notes Leyd. 23, 1901, 73. 
3456. rotundicollis F. ]. c. 73. Mad. 


Clastopus F.* 
F. Ann. Belg. 42, 1898, 407. 
5457. eurynotoides F. I. c. 408. Mad. 


Crypticanus F. 
F. Ann. Fr. 66, 1897, 119. 
5458. cunealtus F. Ann. Fr. 66, 1897, 119. Capl. 


Trigonopus Mls. & R. 
Mls. & R. Mem. Lyon, 1853, 20; Opusc. Ent. 4, 1853, 104. — Lac. Gen. Col. 234. 


Typus: capicola. 


5459. capicola Mlis. & R. |. c. 24; I. c. 108. Capl. 
5460. striatus Ouens. in Schönh. Syn. Ins.1, 1806, 142,1. 2, f.6. Capl. 
a. marginaltus MlIs. & R. |. c. 25; I. c. 109, t. 2, 
KEI9ET. Ds 


* Diese Gattung wurde nach einem Tier ohne Beine aufgestellt, ıhre 
Stellung ist daher zweifelhaft. 


zen 


{411) 


H. GEBIEN 


5461. 
5462. 
5463. 


5464. 


5465. 
5466. 


5467. 
3468. 
5469. 
5470. 
5471. 


5472. 
5473. 


5474. 
5475. 


5476. 
5477. 
5478. 
5479. 
5480. 


5481. 
5482. 


5485. 
5484. 
5485. 
5486. 
5487. 


platyderus MIs. & R.].c. 28; l. c. 112,t. 2, f. 20,1. 3, f. 12. 

alternans Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 287. 

spinipes Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 30; Opusc. 4, 
1055, 1A EV 2 TS: 

lethaeus MlIs. & R. 1. c. 32; 1. c. 116, 1. 2, f.17, 16, 
WR ıh Au 6 

lugubris Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 283. 

exaralus Mlis. & R. Mem. Lyon 1853, 34; Opusc. 4, 
1853, 118. 

porcus Mls. & R. |. c. 36; l. c. 120, }. 3, f. 10. 

Wahlbergi Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 285. 

caffer Fahr. |. c. 284. 

moerens Fahr. |. c. 284. 

tenebrosus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 39; Opusc. 4, 
1855, 123. 

brevior F. Ann. Fr. 66, 1897, 118. 

Typhon Mlis. & R. Mem. Lyon 1853, 40; Opusc. 4, 
1055 PA 27122! 

micans Fahr. Öfv. Ak. Forh. 27, 1870, 285. 

funebris Mls. & R. Mem.Lyon 1855, 42; Opusc. 4, 
16594. 1269 1.271257 1 aNS ON AKT 01827 
1870, 286. 

latemarginatus Mls. & R. |. c. 44; I. c. 128. 

nigerrimus Mls. & R. |. c. 46; l. c. 130, t. 2, f. 24. 

armatus Mls. & R. |. c. 48; 1. c. 132, }. 3, f. 7. 

amplicollis F. Ann. Fr. 66, 1897, 116. 

longulus Mls. & R. Mem. Lvon 1853, 50; Opusc. 4, 
1855, 134. 

dentipes Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 285. 

Chevrolati Mls. & R. Mem. Lyon. 1853, 52; Opusc. 4, 
1, SO, 15 SIE & 

morosus Mls. & R. |. c. 54; I. c. 138, }. 3, f. 10. 

Mannerheimi Mls. & R. |. c. 56; Il. c. 140. 

Verreauxi Mls. & R. |. c. 56; l. ce. 142, t. 3, f. 9. 

immundus MlIs. & R. |]. c. 60; ]. c. 144, }. 5, f. 10. 

trivialis Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 286. 


*5488. laticollis Per. Tr. S. Air. VI, 2, 1892, 57. 


Melanopterus Mls. & R. 


Alt. mer. 
Caffr, 
Afr. mer. 


Alt. mer. 


Caffr. 
Capl. 


Capl. 
Caffr. 
Caffr. 
Caffr. 
Capl. 


Capl. 
Natal 


Caffr. 
Alt. mer. 


Capl. 
Capl. 
Pt. Natal. 
Capl. 


Capl. 


Cafir. 
Capl. 


Capl. 
Capl. 
Capl. 
Capl. 
Caffr. 
S. W. Alt. 


Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 158; Opusc. 5, 1854, 14. — Lac. Gen. Col. 235. 


5489. 
549. 


5491. 
5492. 


292 


Typus: porcalus. 
porcatus Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 159; Opuse. 5, 
1854, 15. 
marginicollis Mls. & R. |]. c. 160; l. c. 16. 
Edwardsi Mls. & R. |]. c. 162; 1: c. 18. 
amaroides Fahr. Öfv. Ak. Forh. 27, 1870, 287. 


Capl. 


Capl. 
Capl. 
Caffr. 


* Diese Art gehört nach Hesse: Brief zu Sitzopus und ist z. T. 
mammifer und z.T. talpa. 


Fab. 


5493. 


5494. 
5495. 


5496. 
5497. 
5498. 


5499. 


3500. 
5501. 


5502. 


5503. 
5504. 


5505. 
5506. 
5507. 


5508. 
5509. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(412) 


Platynotus Fab. 


1801. — Latr. 1804. — Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 264; Opusc. 4, 
39. — Lac. Gen. Col. 236. 


Typus: excavalus. 


striatus Fab. 1781; 1787, 1792. — Ol. 1789, 1795. — Ind. 
NAbst. 1799. — Mls. & R. Mem. Lyon 1855, 266; 
Opusc. 4, 1855, 41, t. 1, f. 2-6. 
a. crenalus Fab. 1801. 
sternalis Mls. & R. |. c. 267; ]. c. 22. Ind. 
excavalus Fab. 1775; 1781; 1787; 1792; 1801. — Ind. 
Ol. 1789; 1795. — Mls. & R. 1. c. 268; 1. c. 43. 
a. ingens Hbst. 1799. 
b. maurus Fab. 1781; 1787; 1792. 


perforatus Mls. & R. |. c. 269; ]. c. 44. Ind. 
punctatipennis Mls. & R. |]. c. 276; |. c. 45. Ind. 
Belli F. Belg. 40, 1896, 13. Ind. 

a. fumidipes F. |]. c. 12. Ind. 
Deyrollei Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 272; Opusc. 4, Ind. 

1, A ic il, u A, 76 AO 2,0 il 

mediocris F. Ann. Belg. 40, 1896, 14. . Ind. 
pandaroides F. |. c. 13. Ind. 
pekinensis F. Rev. Ent. 7, 1866, 127. Peking 


Pseudoblaps Guer. 
Guer. Mag. Zool. 1834, Melas. 28. — Lac. Gen. Col. 237. 


Eucolus Mls. & R.Mem. Lyon 1853, 292; Opusc.4, 
1855, 67. 

Notocorax Mis. & R.|. c. 273; |. c. 48. 

Menearchus Cart. Pr. N. S.W. 45, 1920, 229; 47, 


1922, II, 73. 
Typus: subsiriata (= curvipes.) 

Andrewesi F. Ann. Belg. 40, 1896, 14. Ind. 
nervosa Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 275; Opusc. Ind. 

En 401055450, 15.112212 102 
ramosa F. Ann. Belg. 40, 1896, 15. Ind. 
ampliata F. Ann. Fr. 67, 1898, 391. Nepal 
cerenata Fab. 1781; 1787; 1792; 1601. — Ol. 1789; Ind 


1795. — Hbst. 1799. — Mis. Mem. Lyon 1853, 
27T; Opusc. 4, 1855, 52 
a. reliculalta Fab 1798; 1801. 
Oedipus F. Ann. Fr. 67, 1898, 390. Ind. 
Mellyi Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 279; Opusc. Ind. 
Ent 45105543% 


1855, 


293 


(415) H. GEBIEN 
5510. ambigua Mls. & R.]. c. 280; 1. c. 55. Coromand. 
5511. parallela Mis. & R. |. c. 281; 1. ec. 56, 1. 2, f. 3. Ind. 
5512. javana Wied. Zool. Mag. |, 3, 1819, 165. — Mls. &R. Hinterind. 
re 28522 € 58. Sundains. 
5513. strigipennis Mls. & R. |. c. 266; 1. c. 61. Bengal. 
5514. tenuesiriata F. Ann. Fr. 67, 1898, 391. Ceyl. 
5515. curvipes Guer. Mag. Zool. 1654, Melas. 29, }. 115, Ind. 
f. 4. — Lap. Hiıst, Nat. 2, 1840, 203. 
a. substriata Guer. |. c. 29, t. 115, fi. 1-3. — 
Lap. l. c. 203. 
5516. dispar. Hbst. Käfer 7, 1797, 246, 1. 111, 1.8. — Bl. Ind. 
Ann. Mag. (8) 15, 1914, 487. Ceyl. 
a. nigrita Fab. Syst. El, 1, 1801, 160. — Lap. Hist. 
Nat 2, 1840, 209. — Mls & R Mem. Lyon, 
1855, 268; Opusc. 4, 1853, 63. 
b. clavipes Walk. Ann. Mag. (3) 2, 1856, 263. 
— Bl. Tr. London 1921, 268. 
ce. impressosulcalus Cart. Proc. N S. W. 45, 
1920, 229; op. cıt. 47, 1922, Il, 73 
5517. arcuata Serv. Encycl. meth. 10, 1825, 26. — Mls. & RR. Ind, 
Ne 290] e2 05 N A 2 
5518. Polinieri Mis. & R. |. c. 292; 1.c. 56, t. 1, f. 16, 17. Coromand. 
5519. Westermanni Mann. Bull. Mosc. 17, 1644, IV, 862 Java 
nota.— Mls & R. | c. 285; I c. 60. 
5520. barkudensis Bl. Rec. Ind. Mus, 24, III, 1922, 290 Ind. mer. 
5521. canaliculata Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 209. Ind. 
Platylus MIs. & R. 
Mls. & R Ann. Lyon 1859, 154; Opusc. Ent. 9, 1859, 70. 
5522. dilatatus Fab. 1798, 1801. — Hbst. 1799. — Mls. & R. St. Thomas 
L®& 1935 1. & 7; 
Diastolinus Mls. & R. 
Mls. & R. Ann. Lyon, 1859, 156; Opusc. Ent. 9, 1859, 74 
Typus: elathraius. 
5523. clathratus Fab. 1792, 1801 — Hbst 1799. — Mls. & R. Cayenne 
I. & 138: Ih & 7Al 
5524. perforatus Sahlb. in Thon’s Arch,, Il, 1, 1623, 15. Martinique 
MS & I IL @ Alle I 77% Barthelemy 
5525. Sallei Mls. & R. |. c. 144; 1. c. 80. St. Domingo 
5526. puncticollis Mls. & R. |. c. 147; ]. c. 83. St. Domingo 
5527. costipennis Mls. & R. ]. c. 149; 1. ce. 85. St. Domingo 
5528. Waterhousei MlIs. & R. |. c. 152; I. c. 88 Cuba 
5529. fuscicornis Chevr. Bull. Fr (5) 7, 1877, VI. Portorico 


294 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(414) 


5530. clavatus Mls. & R. Ann Lyon 1859, 155; Opusc. 9, 


1859, 91. 
5531. curtus Mls. & R. |. c. 157; l. c. 9. 
5532. brevicollis F. Ann. Fr 61, 1892, 80. 
5533. impressicollis F. |. c. 81. 


Eurynoftus Kirby. 


St. Thomas 


Curacao 
Venez. 
Venez. 


Kirby, Tr Linn Soc.Lond. 12, 1818, 418. — Lap Hlist. Nat. 2, 1840, 209; — Mls. &R. 
Mem. Lyon, 1854, 164; Opusc. Ent. 5, 1854, 20. — Lac. Gen. Col. 238. 


Biolus Mls. & R. |. c. 169: |. c. 22. 
Lasioderus MlIs. & R. |]. c. 186; |. c. 42. 
Minorus Mlis. & R. |]. c 185; |. e. 41. 


Selenopisioma MlIs. & R. 1. c 173; ]l. c. 29. 
Zadenos Lap. Hlıst. Nat. 2, 1840, 210. — Mls. & R. 


Teil 7 aer 35: 


Typus: muricatus (= capensis). 


5534. capensis Fab. Ent. Syst. 4, 1794, 440; Syst. El. 1, 


1801, 161. — Gb. D. Ent Z. 1906, 211. 


a. muricatus Kirby, Tr. Linn. S. Lond. 12, 1818, 
419, }. 22, f,1. — Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 209. 
— Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 165; Opusc. 5, 
1854, 21. — Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 289. 


5535. asperaius Mls. & R. L c. 167; 1. c. 23. 
5536. inops Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 289. 


5537. granulatus Fab. 1787, 1792, 1801. — Gb. D. Ent. Z. 


1906, 320. 


a. asperipennis Mls. & R. Mem. Lyon. 1854, 169; 


Opuse. Ent. 5, 1854, 25. 
5538. Norrisi Mls. & R. |. c. 171; 1. c. 27. 
5539. denticosta Mls. & R. |. c. 173; 1. c. 29. 


5540. aculus Wied. Zool. Mag. II, 1, 1823, 35. — Mls.& R. 


messe Sl: 
5541. longipalpus Wied. Zool. Mag. Il, 1, 1823, 32. 
— Lap. Hıst. Nat 2. 1840, 210. 


a. ruficornıs Germ. Ins. spec. nov. 1824, 141. 


— Mls. & R. 1. c. 178; l. c. 34. 
5542. Bohemani Mls. & R. |. c. 180; 1. c. 36. 
5543. jenuecostatus F. Ann. Fr. 66, 1897, 117. 


5544. Delalandei Mls. &R. Mem. Lyon, 1854, 182; Opusc. 


Ent 5,.1854258: 
5545 capriciosus Mls. & R. |. c. 184; ]. c. 40. 
5546. rugicollis Mls. & R. |. c. 185; Il. c. 41. 
5547. sulcipennis Mls. & R. |. c. 187; 1. c. 43. 
5548. laminicollis F. Ann. Belg. 38, 1894, 322. 


Capl. 


Capl. 
Cafft. 
Capl. 


Capl. 
Capl. 
Capl. 


Capl. 


Capl. 
Capl. 
Capl. 


Afr. mer. 
Capl. 
Capl. 
Abess. 


295 


(415) 


H. GEBIEN 


5549. 


Phylacinus F. 
F. Ann Belg. 40, 1896, 349. 


asperipennis F. |. c. 349. 


Opalrinus Latr. 


Madag. 


Latr. Regne Anım. ed. 2, 5, 1829, 19. — Mls. & R. Mem. Lyon, 1853, 295; 
Opusc. Ent. 4, 1853, 70. — Lac. Gen. Col. 240. — R. Best. Tab. 53, 1904, 51, 76. 


5550. 


5551. 


5552. 


5553. 


5554. 
5555. 
5556. 


5557. 
5558. 
5559. 


5560. 


5561. 
5562. 
5563. 


296 


Zidalus Mls. & R. |]. c. 296; ]. c. 71. 
Zodinus MlIs. & R.|]. c. 515; 1. c. 90. 


Typus: clathratus (nach Mls. & R) = gemellatus.*) 


latipes Sahlb. in Thon’s Arch. II, 1, 1823, 13. 
a. opacus Gb. Ark. Zool. 2, 1904, nr. 5, 4,1.1,f. 2. 
b. ovalıs MIs. & R. |]. c. 515; 1. c. 90, 1. 2,f. 8—10. 
attenualtus Kl. Abh. Ak. Berl. 1833, 88. — Gb Tr. Linn. 
Soc. Eond 18.00719229267. 273: 
a. madagascariensis MIs. & R. ].c. 319; 1. c. 9. 
— Cha Annkr. 1918, 760, 12 3: 
insularis Mls. & R. |. c. 5320; l.c. 95. — Chat. Ann. 
Er219158 7658 2! 
a. alter Müll. Tijdschr. Ent. 30, 1887, 301, }. 12, 
f. 4. — Gb. Tr Linn. Soc. Lond. 18, 1, 1922, 273. 
servus MIs. & R. Mem. Lyon 1853, 317; Opusc. 4, 
1655, 92. 
setuliger Müll. Tijdschr. Ent. 30, 1887, 301. 
costulatus Guer. Vov.Lefebure 1849, 321, 1 5, f 3. 
corvinus MlIs. & R. Mem. Lyon 1853, 296; Opusc. 
Ent. 4, 1855, 71. — F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 
285. — R. Best. Tab. 53, 1904, 77. — Ko. Bull. 
Eg. 35. 106 nota 156. 
niloticus MIs. & R. ]. c. 312; ]. c. 87 
alratus Oued. Berl Z. 29, 1885, 6. 
angulicollis F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 283. 


* * 
* 


minimus Beauv. Ins. Afr. Amer. 1805, 164, 1 31, 

f. 7. — Chevr. Ann Fr. (2) 10, 1852, 6356, 
a. nolus Say, Journ. Ac. Phil. 5, 1827, 237. — 

MiIs. & R. Mem. Lyon 1853, 309; Opusc. Ent. 4, 
1853, 84. — H. Revis. 348. 

aciculatus L. Proc. Phil. 1858, 75. — H. Revis. 349. 

Sayi H. Revis. 349. 

gemellatus O!. Ent. 3, 1795, 9, t.1, f.8. — Mls. &R. 
Mem. Lyon 1853, 299; Opusc. 4, 1855, 74. 


W. Alt. 


Mad. Comer. 
Seych.Afr.or. 


Ins. Air. or. 
Afr. or. 


Guin. 


NE, or. 
Abess. 

Aeg. ÄAbess. 
Somal. 


Aeqg. 
Alt. occe 
Somal. 


Am. bor. 


Tex. Flor. 
Kans. 
Cayenne, 
Guayana 


* Latr. nennt als Typus clathratus Fab., das ist der Typus von Dia- 
siolinus. Er meint offenbar clathralus Ol. 


(416) 


5564. 
5565. 


5566. 
5567. 


5568. 
5569. 
5570. 


5571. 
5572. 


5573. 
5574. 


5575 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


a. aelhiops Fab. Syst. El. 1, 1801, 162. — Ob. 
D- En 2219067 212! 
c. clathraltus Ol. 1784. — Guer. Icon. Ins. ft. 29, 
5 all, .@, )o% 
c. geminatus Er. Schomb. Reise 1849, 565. 
Biologie: (Schaden auf Trinidad) Walters Rep. 
Agr. Dept. St. Luc. 1928, 9-10 (Rev. appl. 
Ent. 1928, 282). 
gibbicollis MiIs. & R. |. c. 303; ]. c. 76. 
laticollis Latr. Voy. Humbl. Bonpl. 2, 1833, 66, t. 34, 
Br aMISE SERIE E=SOl: e708 
Lüderwaldti Gb. Stett. Z. 89, 1928, 112, f. 4. 
pullus Sahlb. ın Thon’s Arch. II, 1, 1823, 16. 
a. anthracinus MlIs. & R. Mem. Lyon 1853, 304; 
Opusc. Ent. 4, 1853, 79, 1. 2, f:6, 7. 
moestus Mls. & R. |. c. 507; I. c. &2 
angusius Burm. Stett. Z. 36, 1875, 499. 
validus Burm. ]. c. 499. 
a. aculicollis F. Ann. Fr. 74, 1905, 299. 
quadricollis F. l. c. 29. 


Blanchardi Gb. nom. nov. Col. Cat. 22, 1910, 276. 
a. laticollis Blanch. Voy. Pole Sud. 1853, 156, 
ws alil, 15 & 
annamita F. Ann. Fr. (6) 8, 168, 356. 
striatus Guer. Voy. Coqg.2, 1850, 99, 1.4, f. 12a -e. 


Nesopaltrum Gb. 
Gb. Arch. Natg. 86, 1920, A 6, 20. 
. Josephi Karsch, Sitz. Ber. nat. Freunde Berl. 1861, 
5067 10h21e7205135: 


Selinus Mls. & R. 


Guadeloupe 
Trinidad 


@ol: 
N. Granada 


Bras. 
Am.c.&mer. 
Antillen 


Am. c.& mer. 
Argent. 
Argent. 


Argent. 


Tımor 


Cochinc. 
Chile 


Ins. Guin. 


Mls & R. Mem. Lyon 1853, 322; Opusc. Ent. 4, 1853, 97. — Lac. Gen. Col, 241. 


5576. 
5577. 
5578. 
5579. 
5580. 
5581. 
5582. 
5583. 
5584. 


Typus: planus. 


eurtulus F. Ann. Fr. 62, 1695, 143, 

calcaripes Gb. Ark. Zool. 2, 1904 nr. 5, 3. 

erenatus F. Ann. Fr. 66, 16897, 121. 

angulatipes Gb. Arch. Nat 86, 1920, A 6, 21. 

convexipennis Gb. Ark. Zool.2, 1904, nr. 5, 2,t.1, a,b. 

laevistriatus F. Ann. Fr. 66, 1897, 122. 

medius F. Ann. Fr. 66, 1897, 122. 

plieicollis F. I. c. 123, 

planus Fab. 1792, 1801. — Hbst. 1793. — Mls. & R. 
Mem. Lyon, 1853, 324; Opusc. Ent. 4, 1853, 
9ER2 EZ 


Congo 
Kamerun 
Congo 
Ashanltı 
Kamerun 
Guin. 

Guin. 
Togo,Dahom. 
Guin. 


297 


(417) 


H. GEBIEN 


5583. 


5586. 


5587. 
5588. 


5589. 
5590. 
5591. 


5592. 


3393. 


5594. 
5595. 
5596. 
5597. 
5598. 
5599. 
5600. 


5601. 
5602. 
5603. 


5604. 
5605. 


5606. 


5607. 


5608. 


5609. 


5610. 
5611. 


298 


punctatostriatus Grsi. Mon. Ber. Berl. Ak. 1854, 
553; ın Peters Reise 1862, 286. 

striatus Fab. Ent, Syst. 4, App. 1794, 440; Syst. El. 1, 
1801, 161. — Gb. D. Ent. Z. 1906, 211. 

edenialus Gb. Erg. 2. Zentr. Afr. Exp. 1, 1914, 47. 

rufimanus Har. Col. Hefte i6, 1679, 116. 


* * 
* 


platessa F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 2686. 

abacoides F. Ann. Fr. 71, 1902, 328. 

trivialis Grsi. Arch. Nat. 37, 1871, 60; in Deckens 
Reise III, 2, 1873, 177. — F. Ann. Fr. (6) 7, 
1667/, 284. 

Menouxi Mls. Mem. Lyon 1855, 522; Opusc. Ent. 4, 
1855, 97. 

elevatius Grst. Arch. Nat. 37, 1671, 60; in Deckens 
Reise II, 2, 1875, 178. 

punctipennis F. Ann. Fr. 71, 1902, 329. 

asperulus F. Ann. Fr. 66, 1897, 121. 

interioris Gb. Erg. D. Zentr. Afr. Exp. IV, 1911, 62 

femineus Lsn. Voy. Rothsch. 1922, 701, 1.1 c, 37, f. 2. 

modestius Lsn. ]l. c. 702, 1. 1c 37, f. 3. 

simplicipes Gb. Erg. Exp. Kilim. 7, 1910, 374. 

parallelus Ancey. Natur. 3, 1867, 466. — F. Ann. 
Fr. (6) 7, 1887, 284, 

quadricollis F. ]. c. 284.. 

costulifer F. Ann. Fr. 66, 1897, 122. 

infernalis Grst. Mon. Ber. Berl. Ak. 1854, 533; in 
Peters Reise 1862, 287. 

foveipennis F. Ann. Fr. (6) 7, 1687, 286. 

ventralis Gb. Erg. Exp. Kılım. 7, 1910, 375, f. 1—3. 


LucasiMls. & R. Mem. Lyon 1855, 327; Opusc. Ent 4, 
1853, 102. 


Anchophlthalmus Girst. 


Congo 
Guin. 


Congo 
Congo, Angola 


Somal. 
Madag. 
Alfr. or. 


Madag. 
Afr. or. 


Madag. 
Afr. or. 
Alfr. c. 
Air. or 
Afr. or. 
Kilim. 

Ar. Or. 


Älr. or. 
Alt. or. 
Mozamb. 


Somal. 
Alt. or. 


? Patria 


Grst. Peters Reise 1862, 287; Deckens Reise Ill, 2, 1873, 175. 


Oxyihorax Fahr. ÖOlv. Ak. Forh. 27, 1870, 288. 
Typus: silphoides. 
densaticollis F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 282. 
clathratus Grst. Arch. Nat. 37, 1871, 60; in Deckens 
Reise Ill, 2, 1873, 176. — F. Ann. Fr. 66, 1897, 
120. \ 
Fahraei Per. Ann. S. Afr. 5, 1904, 238. 
a. clathralus Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 286. 
algoensis Per. |. c. 237. 
modesius F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 282. 


Sudan 
Alfr. or. 


Caflr. 


Algoabay 
AlT. or. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(418) 


5612. 


5613. 


5614. 


5615. 
5616. 


5617. 


5618. 


5619. 


Latr. 
Lac. 


5620. 


5621. 


5622. 


plicipennis Per. Ann. S. Afr. 3, 1904, 238. 
a. salisburiensis Per. ]. c. t. 135, f. 16. 

obsoleius Ancey Natur. 5, 1887, 468. — F. Ann. Fr. 
(6) 7, 1887, 286. 

silphoides Grst. Mon. Ber. Berl. Ak. 1854, 533; ın 
Peters Reise 1862, 286. 

indigus Per. Ann. S. Afr. 3, 1904, 237. 

dentipes Grst. Mon. Ber. Berl. Ak. 1854, 533; ın 
Peters Reise 1862, 288, t. 17, f. 5. 

variabilis Gb. Erg. Exp. Kılim. 7. 1910, 373. — Lsn. 
Voy. Rothsch. 703, t. 1c 37, f. 4. 

scutaius Grst. Arch. Nat. 537, 1871, 60; ın Deckens 
Reise III, 2, 1873, 176. 

impressicollis F. Ann. Fr. 66, 1897, 121. 


Isocerus Latr. 


Rhodesia 
Aft. or. 
Mozamb. 


Rhodesıa 
Mozamb. 


Kilim. 
Alt. or. 


Alt. or. 


1829. — Lap. 1840. — Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 169; Opusc. 5, 1854, 45.— 
Gen. Col. 246. — Jag. Gen. Col. Eur. 275. — Sdl. Natg. 5, 1895, 364. — 


R. Best. Tab. 53, 1904, 77. (Best. Tab.) 


Typus: purpurascens. 


purpurascens Hbst. 1799, — Oil. 1811. — Mls. ]. c. 


189; 1. c. 45. — Jag. Gen. Col. Eur. }. 67, f. 532. 
— R. Wien. Z. 5, 1686, 151; Best. Tab. 78. 


a. ferrugineus Fab. 1798; 1801; Lap. 1840. — 
Kust. 1844. 


b. var. cameroni R. Best. Tab. 78. 


c. var. Jusilanicus R. Wien. Z. 5, 1886, 152; 
Best. Tab. 78. 

Biologie: (Larve) Xambeu, Ann. Soc. Linn. 
Lyon 45, p. 63. 


tunisiensis (nom. nov.) Sirand, Fol. Zool. Hydrob. 7, 
1935, 294. 
a. ferrugineus R. Wien. Z. 5, 1886, 151; Best. 
Tab. 78. 
balearicus Schauf. Nung. otios. 3, 1879, 535. — 
R. Wien. Z. 5, 1866, 152; Best. Tab. 78. 


Dendarus Latr. 


Hisp. 


Lusi. 
Lusit. 


Alg. Tun. 


Balear. 


Latr. 1829. — Lap. 1840. — Jag. Gen. Col. Eur. 3, 1861, 273. — Sdl. Natg. 384, 
385. — R. Best. Tab. 53, 1904, 77, 79 (Best. Tab.). — Desbr. Frelon 10, 1910, 
38. — R. Fn. Germ. 3, 1911, 328. — Espan. Treb. Mus. Barcel. 11, 1937, nr. 12, 


p. 1-86. — Portev. Col. France, 3. 1934, p. 15. 


Phylax Brll. Exped. Moree 35, 1852, 209. 
Typus: tristis. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2 


= 299 


(419) H. GEBIEN 


subgen. Pandarinus MlIs. & R. 


Mls. & R. ‘Mem. Lyon 1854, 247; Opusc. Ent. 5, 1854, 103. — Sdl. Natg. 389. 
— R. Best. Tab. 78. 


5623. simius MIs. & R. |, c. 220; 1. c. 76. — Bd, Bull. Ital. 7, Graecia 
19754 19222. Ent 27207 1676% 3/2 - Sal: 
Naig. 394. — R. Best. Tab. 80. 


5624. Seidlißi R. Best. Tab. 80. — Müll. Verh. z.—b. Ges. Dalm. 
70, 1920, 199. 
5625. dalmatinus Germ. 1824. — Küst. 1845. — Mls. & R. Istr. 
Mem. Lyon 1854 223; Opusc. 5, 1854, 79. — Ital., Balkan 
Sdl. Natg.395. — R.Best.Tab.81.— Mull.]. c. 198. 
5626. orientalis Sdl. Natg. 398, 399. — R. Best. Tab. 81. SyT. 
5627. messenius Brl. 1832. — Mls. & R. Mem. Lyon 1854, Graec. 
" 242; Opusc. 5, 1854, 98. — Bd. Bull. Ital. 7, Turc. 


1875, 144. — Sdl. Natg. 397. — R. Best. Tab. 81. 

a. gravidus Brll. 1832. — Mls. & R. l. c. 244. — 
Rch. Ann. Fr. 5) 5, 1857, 253. 

b. offomanus MlIs. & R. |]. c. 245; ]. c. 101. — 
Kiesw. Berl. Z. 5, 1861, 228. 

c. Ientyrioides Brll. 1632. — Mls. & R. Il. c. 246; 


INe1022 
5628. caelalus Brll. 1832. — Mls. & R. |. c. 252; 1. c. 108. Graec. 
— Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 146. — R. Best. Ion. Ins. 
Tab. 81. 
5629. moesiacus MIs. & R. 1. c. 231; 1. c. 87. — Bd. Bull. Graec. Turc. 
Ital. 7, 1875, 143. — Sdl. Natg. 395. — R. Best Ins. graec. 
Tab. 8. 
5630. crenulatus Men. 1832. — Sdl. Naig. 395. — R. Best. Cauc. 
Tab. 82. 
a. dardanus Fald. 1837. 
b. var. crıbrafus Waltl, 1838. — Küst. 1845. — Cauc.Ärmen. 
Mis. & R. Mem. Lyon 1854, 234: Opusc. Ent. 5, As. min. Turc. 


1854, 90. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 144. — Sdl. 
Natg. 395. — R. Best. Tab. 82. 


5651. punctatus Serv. 1825. — Kryn. 1832; 1836. — Mis. Ross. mer. 
& R. 1. e. 179; 1. c. 95. — Bd. Bull. Ital. 7, Cauc. Armen. 
1875, 144. — Sdl. Natg. 398. R. Best. Tab. 82. As. min. 

5632. scrobiculatus Sdl. Natg. 397, 399. — R. Best. Tab. 83. Ture. As. min. 

5633. Alleonis Sdl. Natg. 396, 399. — R. Best. Tab. 83. Ture. 

5634. foveolatus Sdl. Natg. 396, 399.—R. Best. Tab. 83. Armen.As.min. 

5655. exitensus Fald. 1837. — Mls. & R. Mem. Lyon 1854, Cauc. 


239; Opusc. Ent. 5,-1854, 95. — Sdl. Natg. 
397. — R. Best. Tab. 84. 


5656. tenellus Mls. & R. |. c. 250; l. c. 106. — Bd. Bull. Graec. Turc. 
Ital. 7, 1875, 146. — Sdl. Natg. 397. — R. Best. As. min. 
Tab. 84. : Mesop. 


300 R 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(420) 


5637. 


5638. 
5639. 


5640. 
5641. 


5642. 


armeniacus Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 266; Ann. Gen. 8, 
1876, 321; Bull. Ital. 9, 1876, 140. — Sdl. 
Natig. 397.—R. Best. Tab. 84. 
simplex Sdl. Natg. 5398, 399. — R. Best. Tab. 84. 
tiranscaspicus Brancs. Jahrb. Ver. Trenes. 21, 1899, 
101. — Sch. Cat. pal. Col. 1928, 980. 
a. vagabundus R. Best. Tab. 84. 
b. vagans R. D. Ent. 1910, 180. 
subopacus Bd. D. Ent. Z. 15, 1881, 282. 
torpidus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 226; Opusc. 
Ent. 5, 1854, 82. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 143. 
Sdl. Natg. 394. 
scoparipesR. Tab. 86. — Espan. Treb. Mus. Barcel. 
11.195787, 122 654145410607 51€ 


subgen. Dendarus s. str. 


Mare casp. 
Pers. bor. 


Armen. Syr. 
Transcasp. 


SYT. 
AS. min. 


.J. Cerigo 


Sdl. Naig. 386. — R. Best. Tab. 78. — Espan. Treb. Mus. Barcel. 11, 1937, 


5643. pectoralis Bdls. & R. Mem. Lyon 1854, 206; Opusc. 5, 


5644. 


5645. 
5646. 
5647. 


5648. 


5649. 
5650. 


nr. 12, 1—89, 13 Taf. (Mon.) 


1854, 62. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 140. — Sdl. 
Natg. 389. — R. Best. Tab. 85. — Espan. Mon. 
SA TO 75! 
a. var. corlaceus Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 141; 

D- Ent972.1670% 59: 

castilianus Pioch. Ann. Fr. (4) 9, 1869, 31. — Bd. 
Bull. Ital. 7, 1875, 141. — Mars. Abeille 12, 
1875, 109. — Sdl. Natg. 369. — R. Best. Tab. 
85. — Espan. Mon. 37, 46, f.8, 10, 11, 12, 18, 
19, 34. 
a. ssp. ilerdensis Espan. ]. c. 49, f. 20. 
Piochardi Espan. Mon. 37, 51, f. 21, 35. 
Schusteri Espan. Mon. 37, 55, f. 10, 22, 36. 
Aubei Mls. & R., Mem. Lyon 1854, 208; Opusc. 
Ent. 5, 1854. 64. — Sdl. Natg. 390. — R. Best. 
Tab. 86. — Espan. Mon. 38, 56, 1. 10, 23, 37. 

insidiosus MIs. & R. |. c. 210, 1. c. 66. — Bd. Bull. 
Ital. 7, 1875, 141. — Sdl. Natg. 390. — R. Best. 
Tab. 86. — Espan. Mon. 39. 59, f. 1, 2, 3, 5, 
6.8, 91072258: 

Zariquieyi Espan. Mon. 39, 62, f. 25, 39. 

tristis Lap. 1840. — Redt. 1858, 1874. — Bd. Bull. 
Ital. 7, 1875, 140. — Stierl. Col. Helv. 2, 1886, 
142. — Sdl. Natg. 389, 400. — R. Best. Tab. 85, 
Portevin, Hist. Nat. Col. Fr. 3, 1934. 17. — 
Espan. Mon. 38, 66, f. 6, 9, 10, 26, 40. 

a. bipunctatus Crist. 1844. 


Mar. 


Hisp. mer. 
Lusit. 


Hisp. Lusit. 
Hisp. 
Hisp. mer. 


Lust. Mar. 
Hisp. mer. 


Bal.Hisp.Mar. 
Gall. mer. 
lt. bor. 

Tir. Helv. 
Cors. Sard. 


15* 301 


(421) H. GEBIEN 


b. coarclicollis MIs. & R. Col. Fr. Lat. 142; Mem. 
Lyon 1854, 204; Opusc. Ent. 5, 1854, 60. — 
Jag. Gen. Col. Eur. t. 66, f. 328. — Aclog. Fn. 
Fr. Col. 1895, 326. — F. Hist. Nat. Fr. Col. 
1902, 189. 
5651. carinatus Mis. & R. Mem. Lyon 1854, 202; Opusc. 
Ent. 5, 1854, 58. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 139. 
— Sdl. Natqg. 390. — R. Besi. Tab. 87. — 
Portev. Hist. Nat. Col. Fr. 3, 1934, 17. — Espan. 
Monk 407778, 1..97109272 41: 
a. corsicus Perris Abeille 13, 1876, 5. 
b. var. fricoslalus MIs. & R. |. c. 204; ]. c. 60. 
5652. depressus R. Wien. Z. 34, 1915, 86. — Espan. Mon. 
10070°.1561 1002697428 
a. disparicus Clerm. Bull. Fr. 1925, 183. — 
Codina Bull. Inst. Cat. Hist. Nat. 1925, 207; 
1926, 56. 
b. Aildtii Tenenb. Bull. Ac. Sc. Cracov. 1915, 
650. 
5653. elongaius Mls. &R. Mem. Lyon 1854, 255; Opusc. 
Ents5r 16542. 112 — Bes Bulliltale 7, 1875: 
146. — Sdl. Natg. 392. — R. Best. Tab. 89. — 
Espan. Mon. 359, 81, f. 6, 9, 10, 29, 43. 
a. nevadensis Pioch. Ann. Fr. (4) 9, 1869, 53. 
— Mars. Abeille 12, 1875, 110. 


subgen. Pandarus MiIs. 


Cors. 


‚Sard. 


Balear. 


Hisp. mer. 


Mis. Col. Fr. Latig. 141; Mem. Lyon 4, 1854, 194; Opusc. Ent. 5, 1854, 50. 
— Lac. Gen. Col. 241. — Sdl. Naig. 366. — R. Best. Tab. 78. 


5654. graecusBrll. 1832. — Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 215; 
Opuse. 5, 1854, 71. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 
142. — Sdl. Natg. 390. — R. Best. Tab. 87. 


5655. sinualus MlIs. |. c. 213; 1. ce. 69. — Bd. |. ce. 141. — 
Sdl. Natg. 390. — R. Best. Tab. 87. — Sch. 
Sitz. Ber. Ak. Wien, 145, 1936, 76. 
a. emarginatus Brill. 1632. 
5656. stygius Waltl, 1838. — Mls. & R. |. c. 217; 1. c. 735. 
— Bd. |. c. 142. — Sdl. Natg. 391. — R. Best. 
Tab. 86. 


5657. calcaratus Bd. D. Ent. Z. 25, 1861, 281. — Sdi. 
Natqg. 391. — R. Best. Tab. 86. 

5658. Victoris Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 286; Opusc. 
Ent. 5, 1654, 84. — Sdl. Nat. 391. — R. Best. 
Tab. 86. 


302 


Graecia 
Kreta 


Graecia 
As. min. 


Ins. Graecia 
Graecia 
Smyrna 


Pal. 
?Graec. 


Alban. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (422) 


subgen. Dichromma Sdi. 
SdI. Natg. 388. — R. Best. Tab. 79. 


5659. tibialis Sdl. Natg. 391; 398. — R. Best. 88. Graec. ÄAs.min. 
} l. Graec. 
5660. lugens MIs. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 221; Opusc. Graec. 
Ent 57.1654.8711:7B0% Bull’Slale721575, 142: lt. mer. 
— Sdl. Natg. 391. — R. Best. Tab. 88. 
a. var. plicatulus Brll. 16852. — Sdl. Natg. 391. SYT. 


— R. Best. Tab. 86. 
b. libanicus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881,116 (68). 


subgen. Paroderus Mls. & R. 


Mis. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 255; Opusc. Ent. 5, 1854, 111. — Sdl. Natg. 
386. — R. Best. Tab. 79. 


5661. foraminosus Küst. Käf. Eur. 22, 1851, 64. — MlIs. Creta | 
Ann. Soc. Linn. Lyon, 1855, 195. — Bd. Bull. 
Ital. 7, 1875, 145, — Sdl. Natg. 392. — R. Best. 
Tab. 89. 
a. creticus Mot. Et. Ent. 7, 1858, 186. 
b. var. politus R. Best. Tab. 89. 
5662. rhodius Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 39. — Sdl. Naig. Graecia 
392. — R. Best. Tab. 89. Rhodos 


subgen. Rhizalus Mls. & R. (scr. Rızalus). 


Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 248; Opusc. Ent. 5, 1854, 104. — Sdl. Natg. 389. 
— R. Best. Tab. 79. 


5663. piceus Ol. 1811. — Mls. & R. 1. c. 248; I. c. 104. Syr. Pal. 
— Bad. Bull. Ital. 7, 1875, 145. — Sdl. Natg. Aeg. 
394. — R. Best. Tab. 90. — Ko. Bull. Eg. 
1955, 81. 
a. lenuicornis Mill. Wien. Ent. Mon. 5, 1861, 201. 
5664. syriacus Rch. Ann. Fr. (3) 5, 1857, 257. — Sdl. Syr. Pal. 


Natg. 394. — R. Best, Tab. 90. 
a. viduus Rch. |. c. 256. 
b. var. nitidulus Sal. Natg. 39. 


subgen. Rhizalemus R. 
R. Best. Tab. 79. 
5665. Oerizeni Sdl. Natg. 393, 398. — R. Best. Tab. 90. Pal. 


5666. Reitteri Sdl. Natg. 395, 398. — R. Best. Tab. 99. SYT. 
5667. pauper Mis. & R. Mem. Lyon 4, 1854. 2568; Opusc. Syrt. 


Ent 5, 1652. 21142 Bd. Bull Hal27, 1875, 
147. — Sdl. Natq. 3922 — R. Best. Tab. 91. 
a. var. libanicus Bd. Ann.-Gen. 7, 1875, 697. 


303 


(425) H. GEBIEN 


5668. vagans Sdi. Natg. 393, 399. — R. Best. Tab. 91. SYT. 

5669. impressus Rch. Ann. Fr. (3) 5, 1857, 255. — Sdl. Syr. Pal. 
Natg. 395. — R. Best. 91. 

5670. crassiusculus Mls. & R. Ann. Linn. Lyon 1855, SyT. 


134; Opusc. 5, 1854, 246. — Sdl. Natg. 393. 
— R. Best. Tab. 91. 


5671. saginatus Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 41. — Sal. Natg. Syr. Pal. 
394. — R. Best. Tab. 92. — Ko. Bull. Eg. 
) 1055, 279. 
du 22nlorausı Miszer Raılee, 1555 re4225. 
5672. calcaroides P. Abeille 31. 1907, 36; Bull. Eq. 1909, Sinai 


85. — Ko. Bull. Eqg. 1935, 81. 


subgen. Dendaroscelis R. 
R. Best. Tab. 79. 


5673. serripes R. Best. Tab. 9. — Espan. Treb. Mus. Hisp. mer. 
Bareel: 11, 1957, nr. 12, 23 1.1550: 


Heliopathes Dei. 


Dej. (nom. nov.) Cat. Col. 1833, 191. (scr. Heliopates). — Mls. Col. Fr. Lat. 
1654, 157; Opusc. Ent. 5, 1854, 227; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 115. — Lac. 
Gen. Col. 248. — Jaq. Gen. Col. Eur. 275. 


Heliophilus Latr. 1829 (nec. Meig. 1803). — Sdl. 
Natg. 385. — R. Best. Tab. 53, 1904, 77, -97. 
— Sdl. Wien. Z. 25, 1906, 286. — R. Fn. 
Germ. 3, 1911, 328. — Portev. Col. France, 
3. 1954, p. 15, 16: 


Heliocaes Bed. Bull. Fr. 75, 1906, 92. 


Typus: lusitanicus. 


subgen. Heliocrales R. 
R. Best. Tab. 98. 


5674. sirigosus R. Best. Tab. 98. Hisp. 
5675. humerangqulus R. Best. Tab. 99. Hisp. 
5576. sulcipennis R. Best. Tab. 99. Hısp. 
5677. transversalis Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 232; Hisp. 


Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 120. — Bd. Bull. 
Jtal. 7, 1875, 165. — R. Best. Tab. 99. 


subgen. Meliopathes s. str. 


5678. interstilialis Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 231; Hısp. Alg. 
Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 119. — R. Best. 
Tab. 100. 


304 BESTE 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(424) 


5679. 


5680. 


5681. 
5682. 


5683. 


5654. 
5689. 


5686. 
5687. 
5688. 


5689. 


569. 


5691. 


5692. 


5693. 
5694. 


5695. 


5696. 


cribratostriatus Mls. & R. |. c. 229; 1. c. 117. — 
Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 162. — R. Best. Tab. 100. 
strigicollis Bd. 1. c. 165; D. Ent. Z. 20, 1876, 49. 
a. siriolatus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 526. 
Liebei Sch. Col. Centr. Bl. 1, 1926, 243. 
parcefoveaius R. Best. Tab. 100. 


* * 
* 


lusitanicus Hbst. 1797, — Mls. Opusc. Ent. 5, 1854, 
228; Ann. Linn. 10, 1855, 116. — Bd. Bull. Ital. 7, 
1875, 162. — Desbr. Frelon 10, 1901, 83. — 
R. Best. Tab. 101. — Portev. Col. France, 
19525 IE: 

a. obsolefus Marsh. Col. Brit. 1602, 475. — 
immarginaius R. Best. Tab. 101. 
conjunctus R. Best. Tab. 101. 


* * 


Heydeni R. Best. Tab. 102. 
sculpiuratus R. Best. Tab. 102. 
subimpressus R. Best. Tab. 103. 


* * 
* 


roiundicollis Luc. Expl. Alg. 16849, 329, }. 29, f. 6. — 
Mils Opusc. Ent. 5, 1854, 237; Ann. Linn. 
Lyon 10, 1855, 125. — R. Best. Tab. 103. 
a. Iripolianus Bd. D. Eni. Z. 20, 1676, 50. 
emarginatus Fab. 1792; 1801. — Mis. l. c. 241; 
Rer29E ZB Bille Nale72 71675, 105. — 
R. Best. Tab. 103. 
a. subvariolosus Luc. Expl. Alg. 330. 
avarus Mls. & R. |. c. 234; l. c. 122. — R. Best. 
Tab. 104. 
a. ambiguus Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 164; D. Ent. 
Z. 20, 1876, 49. 
b. neptunius Ba. |. c. 164; I. c. 49. 
batnensis Mls. & God. Ann. Linn. Lyon 12, 1865, 
455. — R. Best. Tab. 104. 
altiatlantis Ant. Bull. Mar. 16, 1936, 8. 
atlasicus Esc. Bol. Es. 25, 1923, 501. 


+ + 
+ 


cribratus Chevr. Rev. Zool. 1865, 391. — Bd. Bull. 
Ital. 7, 1875, 165. — R. Best. Tab. 104. 

agrestis Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1654, 239; Ann. 
Linn. Lyon 10, 1855, 127. — Bd. Bull. Ital. 7, 
1875, 164. — R. Best. Tab. 105. 


Hisp. Mar. 
Alg. 

Mar. 

Hisp. 

Lusit. 


Hısp. 
Lusit. 


Cartag. 
Arragon. 


Hisp. 
Cartag. 
Hisp. 


Alg. Hisp. 
Lusit. 


Mar. Hisp. 
Lusit. 


Sie. Sard. 
Calabr. 


Alg> Sie 


Mar. 
Atlas 


Hisp. 


Hisp. 


305 


(425) H. GEBIEN 


5697. luctuosus Serv. 1825. — Mis. Col. Fr. Latig. 156; 
Ei & 203: |. @ 128 >. lBch Bull, Ill 77 
1875, 165. — Desbr. Frelon 10, 1901, 84. — 
R. Best. Tab. 105. — Portev. Col. France, 
ao, Di 

5698. ibericus Mls. & R. |. c. 235; l. c. 123. — Jaqg. Gen. 
Col. Eur. t. 67, f. 353. — Bd. Bul. Ital. 7, 1875, 
164. — R. Best Tab. 106. 

Biologie: (Larve) Perris, Larves 1877, 263. 


- * 
* 


5699. Perroudi Mis. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 237; Ann. 
Linn. Lyon 10, 1855, 125. — Bd. Bull. Ital. 7, 
1875, 164. — R. Best. Tab. 106. 
a. simulans Chevr. Rev. Zool. 1865, 391. — Bd. 
Ik & A165, 
5700. montivagus Mls. & R. |. c. 233; |. ce. 121. — Bd. 
l. c. 163. — R. Best. Tab. 106. 


5701: rugipennis Fald. Fn. transcauc. 2, 1837, 56. 
5702. damascenus Fisch. Humm. Ess. 4, 1825, 30. 


Melasmana Strand nom. nov. 
Strand, Fol. zool. hydrob. 7, 1935, 297. 
Melasma, Woll. Cat. Can. Col. 1864, 484. 


5703. lineata Brill. Webb. Berth. Ins. Can. 18558, 69. — 
Woll. Cat. Can. Col. 485; Col. Atl. 410. 


Phylan Steph. 


Gall. mer. 
Hisp. 


Hisp. 


Hisp. 
Lusi. 


Hisp. 


Pers. 
Sarepta 


Can. 


Steph. 1632, 1839. — R. Fn. Germ. 3, 1911, 328, 534. 


Ponev. Col@kianeer35:1954 pP 15172 


Olocrates Mis. & R. Col. Fr. Lat. 363; Opusc. 
Ent. 5, 1854, 246. — Sdl. Natg. 385, 402. — 
R. Best. Tab. 53, 1904, 77, 92. — Everts, Col. 
Neerl. 2, 1903, 252. ; 

Omocrates & Mls. Opusc. Ent. 5, 1854, 191. 


Typus: gibbus. 


subgen. Phylan s. str. 


5704. gibbus Fab. 1775. — Panz. 1795, 1797. — Ol. 1795. 
— Ill. 1798. — Latr. 1604. — Stu. 1807. — 
Gyll. 1810. — Steph. 1852. — Sahlb. 1834. — 
Redt. 1849, 1874. — Muls. Col. Fr. Lat. 155. 
— Opusc. Ent. 5, 1854, 197, 248; Ann. Linn. 
Lyon 10, 1855, 97. — Bach 1656. — Thoms. 
1864. — Sdl. 1875, 1891; Natg. 403, 405. — 


306 


Nordsee 
Ostsee 
Oesterr. 
Frankr. 
Span. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(426) 


Bd. Bull. Ital. 7, 1975, 159. — R. Best. Tab. 93; 
Fn. Germ. 335. — Everts Col. Neerl. 2, 1903, 
252. — Portev. Col. France 3, 1934. p. 17. 


. arenosus Marsh. 1802. ® 
. campesiris Baczko. 

. gemellaius Marsh. 1802. 

. gibbium Curt. 1829. 

. maritimus Leach 16815. 

. paludicola Chevr. 1865. 

. pilipes FAbst. 1797. 


ıologie: (Larve) Perris, Larves 1877, 261, 
265. — Schiodte, Nat. Tiddskr. 1879, 3, 11, 
t. 7, f. 7-14. — Sdl. Natg. 403. 
5705. italicus R. Best. Tab. 93. 
5706. mediterraneus Pioch. Ann. Fr. (4) 9, 1869, 37. — 
Mars. Abeille 12, 1875, 118. 
5707. foveipennis Mls. & R. Opusc. 5, 1854, 203; Ann. 
Linn. Lyon 10, 1855, 91, — Bd. Bull. Ital. 7, 
1875, 160. — Sdl. Natg. 404. — R. Best. Tab. 94. 
a. dendaroides Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 46. — 
Sch. Ent. Bl. 33, 1937, 81. 
b. var. foveosfriatus Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 160. 
5705. lineatopunctaius Mls. & R. |. c. 205; 1. c. 95. — 
Bd. 1. ce. 160. — Sdl. I. c. 404. — R. Best. 


oJ tt} = (m) [Eh (m) \or fo) 


Tab. 9. 
5709. abbreviatus Ol. 1795. — Hbst. 1799. — Mls. Col. 
Dr, ILaug,, Si, — Ooise, Ems 5, IS, Zul: 


Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 99. — Jaq. Gen. 
Col.. Eur. t. 67, f. 334. — Sdl. Natq. 404. — 
R. Best. Tab.94. — Portev. Col. Frange, 3.1954, 
jo. 117% 

a. hybridus Lair. 1804, 1817. — Germ, 1824, 
1825. — Lap. 1840. — Bd. 1875. 

berauıbiusyBde Bullöltel 77.1695, 161.2 DIENE 
Z. 20, 1676, 48. 


Biologie: (Larve) Xambeu Rev. Ent. 19, 1900, 
10, 20; 1901, 21. — Rey Ann. Linn. Lyon 1886, 
224. — Sdl. Natg. 403. 
Anatomie: Leger & Hagenmüller Ann. Fr. 66, 
1899, 192—19. 
5710. Wankai R. Wien. Z. 34, 1915, 87. 
5711. hamilcaris R. Best. Tab. 9. 
5712. indiscretus Mls. & R. Opusc.' 5, 1854, 206; Ann. 
Linn. Lyon 10, 1855, 96. — Bd. Bull. Ital. 7, 
1875, 161. — Sdl. Natg. 405. — R. Best. Tab.95. 
amnivaliseBaMITEe HI FDR EN 220718706050! 


tal. 
Bal. 


Span. 


Span. 


Gall. mer. 
Span. 


Hisp. 
Andal. 
Andal. 


307 


1427) 


H. GEBIEN 


5713. 
5714. 


5715. 


5716. 
5717. 


5718. 


5719. 


5720. 


5721. 


subheliopates R. Best. Tab. 95. 
foveolatus Graells, Mem. Map. Geol. 1858, 71, 1.35, 
f. 9. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 159. — Sdl. 
Natg. 404. — R. Best. Tab. 95. 
a. var. fossulatus MIs. & R. Opusc. 5, 1854, 
200; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 86. — Sdl. 
Natg. 404. — R. Best. Tab. 95. 
b. var. milleporus Bd. Bull. Ital. 7, 1675, 160, 
collaris Mls. &R. |. c, 195; 1. c. 83. — Pioch. Ann. 
Fr. (4) 9, 1869, 35. — Mars. Abeille 12, 1675, 
115. — Sdl. Natg. 405. 
Mulsanti Pioch. |. c. 56. — Mars. |. c. 116. 
Reyi Pioch. I. c. 37. — Mars. |. c. 117. 


subgen. Lifororus. 
R. Best. Tab. 96. 


semicostatus Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 178; 
Mem. Ac.Lyon. 1854, 352. — Sdl. Natg. 404. 
— R. Best. Tab. 96. — Sch. Cat. Col. pal. 982. 

. balearicus Schauf. 1881. 

. crabrerensis Tenenb. 1914. 

. melas Tenenb. 1914. 

. var. curlulus Breit. Verh. Zool. bat. Ges. 58, 
1908, 63. 


2m OD: © 


subgen. Meladocrales. 
R. Best. Tab. 96. 


planiusculus Mls. & R. |. c. 216; l. c. 104. — Sdl. 
Natg. 404. — R. Best. Tab. 9. 
a. latipennis Cha. Tr. Lond. 1891, 384. 
viaticus Mls. & R. |. c. 218; I. c. 106. — Ba. Bull. 
Ital. 7, 1875, 162. — Sdl. Natq. 404. — R. Best. 
Tab. 96. 
costulatus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 327. 


subgen. Meladeras. 


Hisp. 
Hisp. 


Hisp. 


Hisp. 
Hısp. 


Bal. 


Andal. 
Mar. 


Andal. 
Mar. 


Mar. 


Mis. Opusc. 5, 1854, 219; Ann. Linn. Lyon 10, 1855. 108. — R. Best. Tab. 96. 


5722. 


5723. 


5724. 


3725. 
5726. 


308 


quadratulus MIs. & R. |. c. 220: I. c. 108. — R. Best. 


Tab. 96. 

obscurus MIs. & R. |. c. 223; |, c. 111. — R. Best. 
Tab. 97. 

amoenus MIs. & R. |. c. 224; I. c. 112. — R. Best. 
Tab. 97. 


maroccanus Obenb. Kol. Rdsch. 3, 1914, 140. 


barbarus Luc. Expl. Alg. 329. — Bd. Bull. Ital. 7, 
1875, 162. 


Alg. 
Alg. 
Alg.- 


Mar. 
Alg. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


5727. 


5728. 


Latr. 1796, 1802, 1804, 1807, 1829. — Lap. 1840. 


Penthicoides F. 
F. Ann. Belg. 40, 1896, 20. 


seriatoporus F. |. c. 20. 


Loensus Lucas. 
Lucas nom. nov. 1920. 
Pedinopsis Gb. Ann. Belg. 54, 1910, 157. 
pilipes Gb. |. c. 157. 


Pedinus Latr. 


(428) 


Ind. 


SAOFAIL 


— Mis. Col. Fr. Lat. 131; 


Opusc. Ent. 4, 1855, 148; Mem. Lyon 1853, 64. — Lac. Gen. Col. 244. — 
Jag. Gen. Col. Eur. 274. — Sdl. Natg. 360, 362. — R. Best. Tab. 55, 1904, 50, 52; 
Fn. Germ. 5, 1911, 328, 334. — Everts, Col. Neerl. 2, 1903, 201. — Portev. 


Col. France, 3. 1934, p. 15, 16. 
Typus: femoralis. 


subgen. Vadalus. 


Mls. Mem. Lyon 1853, 66; Opusc. Ent. 4, 1653, 150. — Sdl. Natg. 364. — 


5729. 


5720. 


5731. 


5732. 


5733. 
5734. 
5755. 


Best. Tab. 51. 


punciulatus Mls. & R. |. c. 66; I. c. 150, + 3, f. 17, 
t. 4, f. 1, 19. — Sdl. Natg. 364. — R. Best. 
Tab. 52. 

eircassicusR. D. Ent. Z. 1887, 520; R. Best. Tab. 52. 
— Sdl. Natg. 365. 


subgen. Pedinus Ss. sir. 
Sdl. Natg. 365. — R. Best. Tab. 52. 


Olivieri Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 73; Opusc. 
Enge 16550 1577 1247 1827215 27 nd 
Bull. Ital. 7, 1875, 149. — Sdl. Natg. 365. — 

R. Best. Tab. 52. 
punclulalus Kiesw. Ent. Monatsbl. 2, 1880, 70. 
quadratus Brill. 1832. — Mls. |. c. 75; 1. c. 159, 
Ser 1ORTS 1A BE 3216,24. —jagr Gen: 
Col. Eur. t. 67, f. 331. — Bd. Bull. Tal. 7, 1875, 
149. — Sdl. Natg. 366. — R. Best. Tab. 535. 
— Mu. Verh. zool.-bot. Ges. 70, 1920, 194. 
Reitteri Sdl. Natg. 366, 375. — R. Best. Tab. 53. 
intermedius Sdl. Natg. 366, 375. — R. Best. Tab. 53. 
punctatostriatus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 86; 
Opuseoenk ARTE5SE 17221. A Ver Eolshr. 
Latig. 132. -— Sdl. Natg. 367. — R. Best. 
Tab. 54. — Portev. Col, Frange, 5. 1954, p. 16. 


Ture. 
As. min. 


Circass, 


Aeqg. 
Creta 


Graec. 
Ins. Graec. 
Alban. 


Graec. 
Syr. 

SIc. 

Gall. mer. 
Tun. 


309 


(429) 


H. GEBIEN 


5756. 
5737. 


5738. 
5739. 


5740. 
5741. 


5742. 


57435. 


5744. 


5745. 


5746. 
5741. 


5748. 
5749. 


5750. 


5751. 


3752. 
5753. 


310 


siculus Sdl. Naig. 567. — R. Best. Tab. 54. 
aetolicus Apf. Mitt. Bosn. 8, 1901, 464 (18). — R. 
Best. Tab. 54. 
peristericus Apf. ]l. c. 464 (18). — R. Best. Tab. 54. 
oblongus MlIs. & R. Mem. Lyon 18553, 95; Opusc. 
Ent. 4, 16853, 179, 1. 4, 1.9, 31, 32. — Bd. Bull. 
lallz, 11875,,155,  SciNNatg: 367. RiBest 
Tab. 54. 
podager Sdi. Natg. 366. — R. Best. Tab. 55. 
subdepressus Brill. 1652. — Mls. Mem. Lyon 1853, 
100; Opusc. Ent. 4, 1853, 184, t. 5, f. 19, 1. 4, 
f. 10, 28. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875; 153. — Sdl. 
Natg. 367. — R. Best. Tab. 55. 
a. cylindricus Wil. 1838. 
balcanicus Apfelb. Mitt. Bosn. 8, 1901, ‘465 (19). 
— R. Best. Tab. 55. 
Schaumi Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 97; Opusc. 
Ent. 4, 1653, 181. — Sdl. Nat. 366. — R. Best. 
Tab. 55. 
Kiesenweiieri Sdl. Natg. 366, 375. — 
Tab. 56. 
borystihenicus Rei. Trav. Inst. zool. Acad. Sc. U. 
SSR. 3, 1936, 681 fig. 
Bodemevyeri R. R. Best. Tab. 56. 
affinis Brll. 1852. — Kiesw. 1880. — Bd. Bull. Ital. 
7, 1675, 149. — Sdl. Natg. 3668, 377. — R. Best. 
Tab. 56. 
a. gibbosus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 81; 
Opuse 4. 11893, 1039ER AL. 3726,27: 
b. subdepressus var. 2 Kiesw. 1880. 
Krüperi Sdi. Natg. 368, 375. — R. Best. Tab. 56. — 
Sch. Sitz. Ber. Ak. Wien. 145, 1936, 77. 
olympicus Kiesw. Ent. Monatsbl. 2, 1880, 67. — 
Sdl. Natg. 369. — R. Best. Tab. 57. 
longulus Roh. Berl. Z. 14, 1870, 249. — Bd. Bull. 
Ital. 7, 1875, 151. — Kiesw. 1880. — Sdl, 
Natg. 369. — R. Best. Tab. 57. 
taygelanus Kiesw. Ent: Monatsbl. 2, 1880, 67. — 
Sdl. Natg. 369. — R. Best. Tab. 57. 
Tiefenbachi R. Wien, Z. 34, 1915, 84. 
meridianus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 91; Opusc. 
4, 1853, 175, 1. 4, f.8, 29, 30. — Col. Fr. Latig. 
134. — Bd. Bull. Ital. 7. 1875, 152. — Kiesw. 
1880. — Sdl. Natg. 369, 376. — R. Best. Tab. 
57. — Müll. Verh. zool.-bot. Ges. 70, 1920, 
194. — Portev. Col. France, 3. 1954, p. 16. 
a. var. androgyne R. Best. Tab. 57. 


R. Best. 


Sic. 
Graec. 


Alban. 
Morea 
Creta 


As. min. 
Graec. 
Ture. 


Alban. 
Bosn. 
Ture. 
SYT. 


Ture. 
As. min. 
Ross. mer. 


Analtol. 
Graec. 


Graec., 
Ins. graec. 
Graec. 


Sic. 


Graec. 


Aetol. 

Gall. mer. 
Cors. Ital. 
Ins. Dalm. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(430) 


5754. 


7555. 


5756. 


5757. 


5758. 


57.39. 
5760. 


5761. 


5762. 


5763. 
5764. 


helopioides Ahr. 1814. — Germ. 1817. — Küst. 1844. 
—ZMISARE SHE ER 02 A WEST NTesvwz 
1880. — Sdl. Natg. 370, 579. — R. Best. Tab. 58. 
— Mull. Verh. zool.-bot. Ges. 70, 1920, 195. 
a. gibbosus Brll. 1832. 
b. inflatus Rch. 1857. 
c. ?lattcollis Hbst. 1799. 
fallax MIs. & R.|. c. 84; 1. c. 168, }. 4, f.6, 8. — Bd.Bull. 
Ital.7, 1875, 150. — Kiesw. 1880.— Sdl. Natg. 370, 
5607 R Best. Tab25855- 7 Mull 17 e196: 
a. ssp, gracilis Mls. & R. |. c. 87, 1. c. 171. — 
Müll. 1. c. 197. 
b. Uırichi Sdl. Natg. 371, 375. —R. Best. Tab. 59. 
— Sch. Cat. Col. pal. 983. 
ceurvipes Mls. & R. 1. c. 105; I. c. 189, t}. 4, f. 12. 
— Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 154. — Sdl. Natdg. 
371. -— R. Best. Tab. 56. — Sch. Sik. Ber. 
Ak. Wien. 145, 1956, 77. 
a. lauricus Kiesw. 1860. 
Strabonis Sdl. Natg. 371, 375. — R. Best. Tab. 58. 
a. ssp. fibipinna Ko. Pubbl. Rossi 1, 1956, 2 fig. 
natolicus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 103; Opusc. Ent. 
4,1853, 187. — Sdl. Natg. 571. — R.Best.Tab. 59. 


simplex Sdl. Natg. 371. 376. — R. Best. Tab. 59. 
fatuus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 94; Opusc. Ent. 4, 
1853, 176. — Sdl. Naig. 372. — R. Best. Tab. 59. 

a. debilis Kiesw. Ent. Mon. 2, 1980, 66. 


hungaricus Sdl. 372, 3706. R. Best. Tab. 59. — 


Sch. Ent. Mitt. 11, 1922, 46. 

paradoxus R. Best. Tab. 59. 

dilatieollis Sahlb. Ofv. Finska 1907—08 nr. 7, 78. 

femoralis Lin. 1767. — Fab. 1792, 1801. — Ol. 1797. 
— Panz, 1795, 1797. — Abst. 1799. — Ill. 1798, 
1801. — Latr 1804, 1807. — Stu. 1807. — Duft. 
1812. — Lap. 1840. — Redt. 1849, 1858, 1874. 
— Kuüst. 1849. — Mls. Mem. Lyon 1855, 107; 
Opuse#4410655, 19111 912°115252 I @o): 
Fr. Lalig. 157. — Bach, 1856. — Bd. 1875. 
— Sdl. 1875, 1891; Natg. 372, 382. — Stierl. 
1886. — R. Best. Tab. 1904; Fn. Germ. 334. 
— Everts Col. Neerl. 2, 1905, 251. — Portev. 
EolSEraneer 519519316: 

. dermestoides Fab. Panz. Ol. 

. femoralus Ill. 1798. 

. gemellatus Fourcr. 1785. 

. laevigatus Panz. 1798. 

. siriopunctalus Goeze. 1777. 


(m (ei. ler (ei 


Dalm. Croat. 
Sic, Graec. 
Ture. Rumel 


Istr. Croat. 
Styr. Hung. 
Ross. mer. 


Graee. 
Ins. graec. 
Nun: 


Äs. min. 


Anat. 


Graec. 
SIE 
Graec. 


Hung. 
SYT. 
SYT. 


Eur. 
bis Sib. or. 


311 


(431) 


H. GEBIEN 


5765. 


5766. 


5767. 


5768. 


5769. 
5770. 


5771. 


5772. 


Mls. Mem. Lyon 1853, 122; Opusc. 4, 1855, 206. — Sdl. 


5773. 


5774. 
5775. 


5776. 


5771. 
5778. 
5779. 


312 


Biologie: Lindemann Ent. Nachr. 13, 1887, 
241 —244; Bull. Mosc. (n. s. 2) 1886, 2, 50-356. 
— Sdl. Natg. 362. — Kurdjumow, Stud. Pol- 
tawa Aaqr. Exp. Stat. Dept. 1913 (Rev. a. Ent. 2, 
1914, 192.) — Sqchegolev, Don Reg. Agr. 
Expt. Stat. Bull. 195 (Rev. a. Ent. 1926, 212. 
— Shchelkanovizew „Defense de plantes“ 4 
nr. 2, 1927, 219—222 (Rev. a. Ent. 1926, 38). 
— Ripper, Neuheit. Pflanzensch. 27, 1934, 
113—114 (Rev. a. Ent. 1935, 8). 


aequalis Fald. 1837. — Mis. ]. c. 116; l. c. 200. — 
Sdl. Natg. 373. — R. Best. Tab. 60. 

euriulus MIs. &R. 1. c. 112; l. c. 196. — Sdl. Natdg. 
373. — R. Best. Tab. 60. 

tauricus MIs. &R. |]. c. 113; Il. c. 197, 1. 4, f. 13. — 
Bd. Bull. Ital. 7, 1875. 154. — Sdl. Natg. 373. 
— R. Best. Tab. 60. 

volgensis Mls.&R. I. c. 119; I.c. 205. — Sdl. Natg. 
373. — R. Best. Tab. 60. 

Clementis Sdl. Natg. 373. — R. Best. Tab. 60. 

strigicollis R. Best. Tab. 61. 

a. var. problematicus Rei. Trav. Inst. zool. Ac. 

se, IISISERZESTIISHT ET: 


subgen. Pedinulus. 
Sdl. Natg. 373. — R. Best. Tab. 52. 


ionicus Kiesw. Ent. Monatsbl. 2, 1860, 66. — Sdl. 
Natg. 374. — R. Best. Tab. 61. 

Ragusai (ser. Ragusae) Bd. Bull. Ital. 7. 1875, 151; 
D. Ent. Z. 1876, 44. — Kiesw. Ent. Monatsbl. 2, 
1880, 65. — Sdl. Natg. 574. — R. Best. Tab. 61. 


subgen. Blindus. 


R. Best. Tab. 52. 
sirigosus Fald. 1855. — Mls. l. c. 122; ]. c. 206. — 
Bd. D. Ent. Z. 1876, 45. — Sdl. Natq. 374. — 
R. Best. Tab. 61. 
thibetanus F. (scr. thibetunas) Not. Leyd. 19, 1697, 
2172 


fulvicornis R. Horae 23, 1889. 700. — Sdl. Natg. 


375. — R. Best. Tab: 61. N 
japonicus Sdl. Natig. 374, 376. — R. Best. Tab. 62. 


fornicatus Fald. Fn. transcauc. 2, 1837, 58. 
ovaltus Fald. |. c. 59. 
suiuralis Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 263. 


Ausir. 
Ross. mer. 
Crim. 
Cauc. 
Crim. 
Ross. mer. 


Crim. 
Ross. mer. 
Graec. 
Crim. 


Ins. graec. 


Sic. 
Calabr. 
Ins. ion. 


Natg. 364, 574. — 


Mong. Korea 
China bor. 


Thibet 
Mondg. 


Jap. 


I Reaue: 
I eaue: 
Am. bor. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


Colpolus Mls. & Rey. 


(432) 


Mis. Mem. Lyon 3, 1853, 124; Opusc. Ent. 4, 1853, 206. — Lac. Gen. Col. 
246. — Jag. Gen. Col. Eur. 274. — Sdl. Natg. 361. — R. Best. Tab. 55, 1904, 
56, 62. — Amore-Fracassi Natur. Sic. 19, 1907, nr. 8—9, 3 (Revis.). — Portev. 


5780. 


5781. 


5782. 
5783. 


5784. 


5785. 


5766. 


5787. 


5788. 


5789. 


579. 


5791. 


5792. 


Col. France, 3. 19534, p. 16. 
Typus: strigicollis (= strigosus). 


byzantinicus Waltl, 1838. — Mls. l. c. 132; 1. c. 216. 
— R. Best. Tab. 62. — Amore, Revis. &. 


angustiulus R. D. Ent. Z. 1887, 520; Best. Tab. 62. 


— Amore, Revis. 6, 9. 

Schusteri Ko. Pubbl. Rossi 1, 1936, 12, 13. 

sulcatus Men. 1838. — Mls. Mem. Lyon 5, 1855, 134, 
7498255: Opuse Ent 4; 1065572182 Bd: 
Bull. Ital. 7, 1875, 156. — R. Best. Tab. 63. — 
Amore, Revis. 20. — Ko. Pubbl. Rossi 1, 
1936, 14. 

Godarti Mls. & R. |. c. 130; ]. c. 214, t. 3, f. 20. — 
Bd. I. c. 155. — R. Best. Tab. 65. — Amore, 
Revis. 7, 19. — Ko.l.c.1, 1956, 14. — Portev. 
Brenee92 195479210: 

strigosus Costa 1847. — R. Best. Tab. 65. — Amore, 
Revis. 7, 15. 

as strigqieollis. Mis2 & RAlze. 126;713€2 210 
Jag. Gen. Col. Eur. t. 66, f. 350. 
b. var. Ragusai (scr. Ragusae) Amore Revis. 16. 
magnicollis F. Ann. Belg. 56. 1892, 148. — Amore, 
Revis. 8-9 nota. 

pectoralis Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 156; Opuse. 
Ent. 4, 1853, 220. — Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 
156. —R. Best. Tab. 63. — Amore, Revis. 6, 22. 

c. ruficornis R. D. Ent. Z. 1894, 87. 

Reitteri Zürch. Wien. Z. 30, 1911, 292. — Ko. Pubbl. 
Rossi 1, 1936, 14. 

punctipleuris R. Best. Tab. 63. — Amore, Revis. 


0123: 

Faldermanni Bd. D. Ent. Z. 1876, 46. — Amore, 
Revis. 12. 

Ganglbaueri (scr. Ganglaubaueri) Amore, Re- 
ss 7% 17 


Colpotinus F. 
ErCr ReBelgE 55, 169 E2XVE 
simulator F. |. c. XVII. 


Graec. 
Turc. 
Circass. 


As. min. 
Ture. Creta 
As. min. 


Cors. Sic. 
Graec. 


It. mer. 
Sard. Elba 


Graec. 
Sic. 
SYT. 


Graec. 
Corfu 


China 


313: 


(435) 


H. GEBIEN 


5793. 
5794. 


3795. 
5796. 
5797. 
579%. 
5799. 
5600. 
5801. 
5802. 
5803. 
5804. 


5805. 
5806. 


5807. 
5808. 
5809. 
5810. 


5811. 
5812. 


5813. 


5814. 


5815. 


314 


Cabirutus Strand. 


Strand, nom. nov. Act. Univ. Latv. 20, 1929, 24. 


Cabirus Mls. & Rey (nec. Hbn. 1822) Mem. Lyon 
1855, 159; ©Opuse. Ent. 4, 1655, 2257 — Lac. 
Gen. Col. 246. — Sdl. Natg. 361. — R. Best. 
Tab. 50, 63. 

Typus: minulissimus. 


dentimanus R. Best. Tab. 64. 
pusillus Men. 1849. — Mis. Mem. Lyon 1853, 141, 
1. 4, f. 36; Opuse. 4, 235. — Bd. Ann. Gen. 
7, 1875, 6958. — R. Wien. Z. 10, 1891, 223; 
Best. Tab. 64. 
tibialis R. Wien. Z. 10, 1891, 224; Best. Tab. 65. 
validipes R. |. c. 224; Best. Tab. 65. 
obtusicollis R. |. c. 234; Best. Tab. 65. 
procerulus R. Best. Tab. 65. 
puncticollis R. Best. Tab. 66. 
femoralis R. Wien. Z. 34, 1915, 85. 
gracilis R. Best. Tab. 60. 
cavimanus Sahlb. Ofv. Finska 1907-19 nr. 7, 81. 
elongaius Sahlb. |. c. 79. 
obsoletus Bd. D. Ent. Z. 25, 1861, 281. — R. Best. 
Tab. 66. — Ko. Bull. Eq. 1935, 279. 
a. latiusculus Desbr. Bull. Hıpp. 16, 1881, 111 (63). 
Mulsanti Desbr. 1. c. 111 (63). 
castaneusR. Best. Tab. 67. — Ko. Bull. Eg. 1935, 279. 
b. rofundicollis Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 
114 (66). 
libanicus Debr. |. c. 109 (61). 
strictulus Desbr. I. c. 110 (62). 
convexiusculus Desbr. |. c. 110 (62). 
rotundicollis Mill. Wien. Ent. Mon. 5, 1861, 202, t. 4, 
f. 3. R. Best. Tab. 67. — Grid. Ann. Gen. 54, 
1950, 291 nota. 
a. pubescens Desbr. |. c. 108 (60). 
subpubescens R. Best. Tab. 67. 
eyrenaicus Grid. Ann. Gen. 54, 1930, 290; Ann. 
Gen. 56, 1933, 242. — Ko. Bull. Eg. 1935, 79. 
ampliatus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 109 (61). — 
Ra best210b7072 
minutissimus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 140, 1.4, 
f. 37; Opusc. Ent. 4, 1853, 224. — Bd. Bull. 
Ital. 7, 1875, 157. — R. Best. Tab. 68. 
a. reclangulus Desbr. 1. c. 116 (64). 
vieinus Desbr. l. c. 112 (64). 


As. c. 
Sam. Turcm. 


Taschk. 
Tasckk. 
NS, CC, 
Amlı Ata 
Buch. 
Turk. 
SyT. 
Libanon 
Syt. 
Syr. Pal. 


Pal. 
Pal. 


Liban. 
Pal. 

SyT. 

Syr. Pal. 


SyT. 
Cyr. 
Aeg. 
SyT. 


SYT. 


SyT. 


Ausgegeben am 1. XlIl. 1938. 


Was ist Procris cognata Luc.? 
Von Dr. B. Alberti, Merseburg. 


Im Jahre 1848 beschrieb Lucas aus dem nordwestlichen 
Afrika (Algerien) eine Procris-Art und benannte sie cognata. (1). 
Wenig später, wahrscheinlich 1850, beschrieb Herrich-Schäffer 
unter dem gleichen Namen, leider ohne Heimatangabe, eine Pro- 
cris, die aber zweifellos nicht identisch mit der cognata Luc. ist (2). 
Zum dritten Male wurde der Name cognata von Rambur an 
eine spanische Procris 1853 vergeben (3). Diese wieder ist art- 
gleich mit subsolana Stgr. aus den nördlichen Randländern des 
Mittelmeeres. Eine Deutung und Einordnung der cognataH.-S. 
ist, wie ich a. a. O.(4) bereits ausführte, bisher nicht möglich 
gewesen. Die Ansicht Jordans, der cognata H.-S. gleich- 
setzt mit derjenigen spitzfühlerigen mitteleuropäischen Art, die 
durch lange basale Valvenfortsätze charakterisiert ist, mag richtig 
oder unrichtig sein, beweisen läßt sich weder das eine noch 
das andere und ein solcher Beweis erübrigt sich zudem durch 
die Priorität der cognata Luc. Unsere Untersuchung konzentriert 
sich also auf die Frage, welche Procris-Art Lucas zur Beschrei- 
bung seiner cognata vorgelegen hat. Ich gebe nachstehend zu- 
nächst die Urbeschreibung, den französischen Text in deutscher 
Uebersetzung, wieder. 


Procris cognata Luc. pl.3, fig. 2. 

P. alis anticis, capite, thorace abdominique viridi auratis, primis infra 
secundisque cinerentibus atque cinerescente fimbriatis; antennis elongatis, 
exilibus, viridi aurato-subcyaneo tinctis dentibusque fuscis; pedibus elongatis 
femoribus viridi auratis, tibiis tarsisque cinerentibus. 


Länge 11—12 mm. Flügelspannung 30—33 mm. 

Größer als statices, dem sie sehr ähnelt. Die Oberflügel an der Oberseite 
sowie auch der Thorax, die Ober- und Unterseite des Hinterleibs von einem 
viel helleren Gelbgrün wie bei statices. Die gleichen Flügel unterseits sowie 
auch Ober- und Unterseite der Hinterflügel sind auch von einer sehr viel 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl (1938) H. 3. 1 315 


helleren Aschfarbe; endlich ist noch zu bemerken, daß die Fransen aller 
4 Flügel anstatt goldgrün zu sein wie jene bei stafices, bei unserer afrikani- 
schen Art von einer sehr hellen Aschfarbe sind. Die Fühler sind gestreck- 
ter („plus allongees”) und wohl weniger dick wie bei der französischen Art, 
ihr Schaft ist von einer sehr leicht blaugrünen Tönung an der Oberseite, 
die Zähne an jeder Seite ziemlich dunkelbraun, weniger lang und besonders 
weniger eng beisammen als bei siatices. Die Beine sind auch viel dünner 
und viel länger, mit. Schenkeln von hellem Goldgrün, Tibien und die Glieder 
der Tarsen von dunklerer Aschfarbe. 

Nur im Osten, in der Umgebung von Constantine, habe ich im Monat 
Mai diese hübsche Procris gefangen, die ziemlich selten ist und bisher nur als 
Bewohner Südspaniens angegeben war.!) Südabhang des Djebel-Mausourah. 


Diese Beschreibung enthält als charakteristischste Merkmale 
der Procris cognata eine hell goldgrüne Farbe der V£l.-Oberseite 
und die helle Aschfarbe der Fransen und Hinterflügel. Genau 
die gleichen Merkmale zeichnet nun die 1932 von A. Naufock 
beschriebene Procris gigantea aus (5). Auch die Herkunft dieser 
Art ist die gleiche, nämlich Algerien. So schreibt Naufock 


wörtlich: 

„Vfl. bläulich- oder gelbgrün, etwas glänzend; Flwurzel, Thorax, Kopf 
und Fühlergeißel mit starkem Goldglanz. Hfl. lichtgrau, doch nicht so licht 
wie bei volgensis Möschl. und nicht durchscheinend. Alle Fransen licht- 
grau, seidenglänzend, an ihren Enden lichter als der Hfl. H.-Leib dunkel- 
braun, mehr oder weniger goldglänzend. Useite aller Flügel lichtgrau, alle 
Fransen lichter als dieselbe" usw. 


Kurz vor seinem Tode schrieb mir Naufock, daß er selbst 
glaube, in der cognata Luc., deren Beschreibung ihm vordem 
nicht bekannt gewesen war, seine gigantea wiederzuerkennen. 
Die einzige, allerdings wesentliche Schwierigkeit lag darin, daß, 
wie: auch schon Rambur (l. c.) hervorhob, Lucas seine cognata 
mit der stumpffühlerigen statices vergleicht, während sowohl die 
cognata Ramb. als auch die gigantea Nick. ausgesprochen spitz- 
fühlerig sind. In der Tat ist dieser Vergleich höchst auffällig, 
zumal Lucas bei der in gleicher Arbeit beschriebenen Procris 
cirtana ausdrücklich einen Vergleich mit der spitzfühlerigen glo- 
bulariae anstellt, der auch für cognata weit näher gelegen hätte. 
Da er aber andererseits die Fühler dieser Art als gestreckter 
und dünner wie bei stafices angibt, so kann man hieraus doch 
wieder auf eine spitzfühlerige Art schließen. Glücklicherweise 
behebt die Abbildung der cognafa Luc. jeden Rest von Zweifel 
in dieser Hinsicht. Ich habe die Abbildung mit Stücken der 
Naufockschen gigantea, die mir in größerer Serie vorliegt, ver- 
glichen. Sie läßt ganz klar erkennen, daß wir in der cognata Luc. 


!) Eine irrige Annahme. Verf, 


316 £ 


Bi en 


eine spitzfühlerige Art vor uns haben und zeigt auch im übrigen, 

‘daß wir ohne jeden Zweifel diese Art mit der gigantea Nick. 
gleichsetzen müssen. Die Abbildung läßt die charakteristische 
lichtgrüne Färbung der Vorderflügel von gigantea und deren 
hell aschgraue oder bräunliche Fransen und Hinterflügel recht 
gut erkennen und entspricht auch in Größe und Flügelform der 
Naufockschen Spezies. Den sonderbaren Umstand, daß Lucas 
seine Art mit der stumpffühlerigen statices vergleicht, muß man 
wohl aus dem damaligen ganz ungenügenden Stand der Kennt- 
nisse über die Arten des Genus Procris erklären. Wir wissen 
auch von anderen Autoren, daß sie bei Procris-Arten sonderbare 
Vergleiche anstellten und Fehlurteile abgaben, so, wenn z. B. 
Freyer dic chloros Hbn. für eine Variation der globulariae Hbn. 
hielt (6). Da ja Procris statices die in Mitteleuropa weitaus 
häufigste Art des Genus ist, waren Vergleiche mit dieser schließ- 
lich auch nicht eigentlich sehr abwegig. 

Zusammenfassend ist also noch einmal festzustellen: 

1) Procris cognata Lucas ist identisch mit gigantea Naufock 
und vor dieser prioritätsberechtigt. Der Name gigantea muß 
also eingezogen werden. 

2) Procris cognata Rambur ist durch cognata Luc. vorweg- 
genommen und subsolana Stgr. tritt an seine Stelle. Sollte, was 
nach den Vergleichen Staudingers (7) wahrscheinlich ist, die 
südspanische Typenrasse der cognata Rmb. etwas von der sub- 
solana Stgr. abweichen, so müßte für die südspanische Rasse 
ein neuer Name eintreten. Mangels ausreichenden Materials 
kann ich hierüber noch kein sicheres Urteil abgeben. 

3) Procris cognata Herrich-Schäffer ist, wie schon a. a. O. 
nachgewiesen wurde, nicht zu deuten und überdies ebenfalls 
durch cognata Luc. hinfällig. Die Jordansche cognata H.S. im 
„Seitz” muß, wie ich ebenfalls bereits nachwies, den Namen 
globulariae Hbn. tragen. 

Schriittum : 
(1) Lucas, Exploration Algier, 1848. 
(2) Herrich-Schäffer, Schmett. Europas VI. 


(3) Rambur, Cat. Lep. de l’Andalousie, Paris 1858. 


(4) Alberti, Zur Nomenklaturfrage von Procris globulariae Hbn., Stett. 
Ent. Ztg. 99, 1938, 


65) Naufock, Procris gigantea (Stgr.i. 1.) bon spec., Mitt. Münch. Ent. 
Ges. XXII, 1932. 


(6) Freyer, Neuere Beiträge, 1833, 


(7) Staudinger, Die Arten der Lepidopteren-Gattung Ino Leach, Stett. 
Ent. Ztg. 1862, 


16* 317 


Nachtrag bei der Korrektur. 


Während des Druckes dieser Arbeit erhielt ich von Herrn 
G. Praviel, Paris, den Sonderdruck einer neuen Veröffent- 
lichung.!) Praviel hat darin die spanischen Vertreter der Procris 
subsolana Stgr., also die eigentliche Typenform cognata Rambur 
bis einschließlich zu den Pyrenäen als neue ssp. ramburi ab- 
getrennt. Er hat ferner die Typen von Ramburs cognafa aus 
der Sammlung Oberthür untersucht und ihr Genital in Ueber- 
einstimmung mit dem von subsolana gefunden, so daß die art- 
liche Zusammengehörigkeit beider absolut gesichert ist. Praviel 
war ferner in der glücklichen Lage, die noch erhaltenen Typen 
der Procris cognata Lucas zu untersuchen und er fand diese 
sowohl im äußeren Habitus wie auch im Genital übereinstimmend 
mit Naufocks gigantea. Meine vorstehenden Ausführungen zum 
gleichen Gegenstand sind somit vollauf bestätigt und die No- 
menklaturfrage cognata-gigantea erscheint restlos gelöst. 


') G. Praviel, „Qu’est-ce que Procris cognata Lucas?“ Revue franc, de 
Lep. IX. 23. septembre 193. 


318 


Monographie der palaearktischen Dryopidae, 


mit Berücksichtigung 
der eventuell transgredierenden Arten. (Col.) 


Von H. Bollow, Sammlung Frey, München. 


(Fortsetzung) 
2. Gattung Dryops Oliv. 

Körper länglich bis langoval, mit kurzer, feiner und eng- 
anliegender und längerer abstehender bisweilen sogar borstiger 
Behaarung bedeckt. Der Kopf mit einer tiefen, sich nach außen 
erstreckenden Grube, in der die Fühler eingelegt werden kön- 
nen. Durch diese stark nach außen erweiterten Fühlergruppen 
wird der Clypeus an der Basis stark eingeschnürt. Er ist mit 
dem Kopf ohne sichtbare Naht verwachsen, nach vorn erweitert 
und breit verrundet. Die Augen sind ziemlich groß, rundlich 
und grob faceitiert. Sie sind mit starken Haaren dicht besetzt 
und haben nur an der Unterseite eine kleine kahle Stelle. Die 
Fühler sind kurz. Die Zahl der Glieder schwankt zwischen 
8 und 10. Das 1. Glied ist relativ klein, das 2. groß, ohrförmig, 
beilförmig oder trapezoid erweitert. Die restlichen Glieder bil- 
den eine fest gegliederte Keule. Die ersten beiden Glieder sind 
mäßig stark behaart, die Keulenglieder bis auf einige sehr feine 
Härchen an den Spitzen der einzelnen Glieder kahl. Das Labrum 
ist quer, vorn leicht ausgerandet oder aber auch gerade abge- 
stutzt. Die Mandibeln an der Spitze mit zwei hintereinander- 
liegendenden Zähnchen, außer diesen beiden Spitzenzähnchen 
noch zwei kleine Spitzen am Innenrande der Mandibeln. Am 
Innenrande, zwischen den Zähnchen und der basalen Kaufläche 
mit einem am Außenrande etwas chitinisiertem Hautlappen. An 
der Spitze ist dieser Lappen mit einigen kräftigen Borsten be- 
setzt, darunter mit feineren Haaren bew:mpert. Die Außenlade 
der Maxillen mit deutlich abgegliedertem Basalteil, an dem die 
viergliederigen Kiefertaster eingelenkt sind. Der Spitzenrand 


Sl) 


der Außenlade mit kräftigen gebogenen Haaren dicht besetzt. 
Die Innenlade schmal und am Innenrande mit kräftigen geraden 
Haaren dicht besetzt. Die Kiefertaster Agliederig, das Basal- 
glied klein, das 2. und 3. Glied nur wenig größer und unterein- 
ander in der Länge kaum verschieden. Das Endglied von der 
Länge der ersten drei Glieder oder auch ein wenig länger. 
Das Labium breit, mehr oder weniger stark quer, der Vorder- 
rand gerade, ein wenig vorgezogen oder aber etwas ausgebuch- 
tet. Die Labialtaster relativ groß, dreigliederig. Das Endglied 
sehr kräftig und meist oval. Das Basalglied klein, das 2. Glied 
stets deutlich länger. Das Halsschild an der Basis stets etwas 
schmäler als die Flügeldecken; der Hinterrand, jederseits aus- 
gebuchtet, mit vor dem Schild vorgezogenem Mittellappen. Es 
ist nach vorn mehr oder weniger stark verschmälert und hat 
stets jederseits eine scharf eingesrabene Längslinie, die nach 
außen scharfkantig begrenzt ist. Das Schildchen ist ziemlich 
groß mit stumpfer Spitze. Die Flügeldecken hinten gemeinschaft- 
lich zugespitzt, fein bis grob punktiert, gestreift oder verwor- 
ren punktiert. Die Epipleuren vollständig, an der Spitze nahezu 
senkrecht gestellt, sodaß der innere Rand von oben sichtbar. 
Das Prosternum nach vorn verlängert, der umgeschlagene Rand 
des Halsschildes durch einen schmalen Spalt von der Verlänge- 
rung getrennt. Der Prosternalfortsatz mäßig breit und verschie- 
den lang. Die Form bei den einzelnen Arten verschieden und 
kann diese mit zur Identifizierung der Art benutzt werden. 
Der Fortsatz greift in eine tiefe Grube des Mesosternums ein. 
Der Mesosternaliortsatz mit dem Intercoxalfortsatz des Meta- 
sternums völlig verwachsen oder nur undeutlich von demselben 
gesondert. Das Metasternum verschieden lang, zwischen den 
enger wie die Mittelhüften zusammenstehenden Hinterhüften mit 
einem kleinen dreieckigen Ausschnitt. Von den fünf Abdominal- 
segmenten nehmen die ersten vier an Länge allmählich etwas ab. 
Das 5. Segment so lang oder etwas länger als das 3. und 4. zu- 
sammen. Die Schenkeldecken der Hinterhüften sind nach außen 
stark verschmälert. Die Beine sind mäßig lang. Die Schenkel 
haben innen eine vollständige Schienenfurche. Die vier ersten 
Glieder der Tarsen sind an Länge wenig verschieden. Das 
Klauenglied groß und etwa von der Länge der vier ersten Glie- 
der. Hautflügel sind bei allen Arten vollausgebildet vorhanden. 
Das Geäder derselben (Abb. 63) ist als typisch für die ganze 
Familie anzusehen. 


320 


Die JS besitzen einen mehr oder weniger stark chitinisier- 
ten Penis, dessen Bau bei allen Arten einheitlich ist. Er be- 
steht stets aus einem verschieden langen Schaft auf dem Para- 
meren und Penis sitzen. Die Form der Parameren, des Penis 
und des Schaftes ist bei den einzelnen Arten constant, sodaß 
dieses Organ mit absoluter Sicherheit zur Bestimmung zweilel- 
hafter Arten benutzt werden kann. Ein Stützelement, das mit 
Wahrscheinlichkeit aus einem umgebildeten Sternit entstanden 
ist, ist stets vorhanden. Auch dieses ist für die einzelnen Arten 
von charakteristischer Form. Außerdem besitzen die Männchen 
noch ein kleines vom 8. sichtbaren Sternit verdecktes kleines 
9, Sternit. Dieses ist nie sehr stark chitinisiert, aber auch nicht 
lederartig wie die anderen Sternite. 

Die % 2 besitzen, mit Ausnahme von {uftulentus Er., sub- 
incanus Kuw. und costai Heyd., einen Legestachel, welches be- 
reits von Leon Dufour (Ann. soc. Fr., 2. ser. T. I, Zool., 1834, 
p. 82, pl. 2, fig. 10f) bekannt war. Dieser Legeapparat, der aus 
zwei verschieden langen, seitlich stark zusammengedrückten La- 
mellen, von messerförmiger Gestalt besteht, ist wahrscheinlich 
auch aus umgebildeten Sterniten entstanden. Auch die Form 
dieser Legestachel ist bei den einzelnen Arten konstant und 
kann auch dieses Organ mit zur Bestimmung herangezogen 
werden. Es muß außerdem noch erwähnt werden, daß außer 
den oben genannten drei Arten, die keinen Legestachel besitzen 
Dryops caspius Men. nur noch Rudimente eines solchen besitzt, 
die manchmal nur äußerst schwach chitinisiert sind. Wie auch 
bei den Männchen haben die Weibchen ein von außen nicht 
sichtbares 9. Sternit. Es ist im Gegensatz zu dem der Männ- 
chen sehr groß, mehr oder weniger stark chitinisiert. An dem 
Basalteil fast flügelartig breit und zur Spitze zu einem Stab 
ausgezogen. In der Mitte des Basalteiles ist es entweder sehr 
schwach chitinisiertt oder nur mit einem dünnen Häutchen be- 
spannt. 

Von einigen Arten sind dieLarven sehr gut bekannt. Abb. 62 
zeigt die Larve von Dryops luridus Er. (nach H.E. Hinton). Die 
Eier, die sehr groß und lang oval sind werden einzeln an Wasser- 
pflanzen, Steinen oder auch direkt in die Erde der Ufer des 
von der Art bewohnten Gewässers, abgelegt. Nach einer Ent- 
wicklungszeit von etwa 15 Tagen schlüpfen die Larven aus. Die 
ausgewachsenen Larven haben eine Länge von ca. 9 mm und 
sind von gelbbräunlicher Farbe. Sie sind ziemlich stark chiti- 


321 


nisiert. Bei der mir geglückten Zucht von Dryops auriculatus 
Geoffr. dauerte der Larvenstand fast 3 Monate bis sich die- 
selben dann in einer selbstgegrabenen Höhle in feuchter Ufer- 
erde verpuppten. Nach 18 Tagen schlüpften die Imagines, die 
in 3 Tagen völlig erhärtet und ausgefärbt waren. Hiernach ist 
anzunehmen, daß diese Gattung sich nur einmal im Jahre fort- 
pflanzt. Hierfür sprechen auch die von mir beim Fang von Dryops 
gemachten Erfahrungen. Während die im Frühjahr gesammelten 
Individuen stets gut entwickelte Geschlechtsapparate hatten, 
zeigten die im Herbst gefangenen nur ganz schwach entwickelte 


Organe. 
Gattungs-Typus: Dr. auriculatus Geoffr. 


Bestimmungstabelle der Gruppen. 


Um die Zahl der Gegensätze in den einzelnen Tabellen 
auf ein möglich geringes Maß herabzusetzen, da eine größere 
Zahl die Determination nur erschwert, habe ich die Gattung 
bereits in den Ent. Bl. 33, 1937, p. 52 in 9 Gruppen aufgeteilt. 
Diese Anordnung benutze ich auch heute wieder. Beim Be- 
stimmen gehe man möglichst mit mehreren Tieren gleichzeitig 
vor, da die Punktur variabel ist. In der Beurteilung der Punktur 
darf man sich auch durch die anliegende Behaarung nicht irre- 
führen lassen, die bei guter Erhaltung diese zum Teil deckt 
und dadurch kleiner, resp. die Zwischenräume größer erscheinen 
läßt. Saubere Tiere erleichtern die Bestimmung außerordentlich, 
da z. B. zusammengeklebte Haare der abstehenden Behaarung 
den Hinterecken ein nicht den Tatsachen entsprechendes Aus- 
sehen zu geben vermögen. 


1 Anliegende Behaarung fein und mäßig dicht, 
die Grundfarbe stets deutlich erkennbar ; 
stärker gewölbte Arten . . . le 


— Anliegende Behaarung sehr fein ad ut 
die Grundfarbe nur sehr undeutlich oder 
nicht erkennbar; flachere Arten . 


2 Körper gestreckt 
— Körper gedrungen . 
3 Körper, groß, parallel, ia kewölht 


— Körper kleiner, ziemlich parallel, stärker 
gewölbt, wu... a a a 


Br OS w 0 


322 


4 Flügeldecken mit starken Punktreihen aus 
ziemlich viereckigen Punkten . . 1. Gruppe: siriatopunctatus 


— Flügeldecken grob und dicht verworren 
Bonktieren a ar. » 2... 2. Gruppe: viennensis 


5 Flügeldecken grob und dicht en, Die 
abstehende Behaarung ziemlich lang und 
abstehend. Parallelere Arten . 5. Gruppe: striatellus-algiricus 


— Flügeldecken feiner und dicht punktiert. 
Die abstehende Behaarung kürzer und an- 
liegender. Konvexere Arten . . . . . ©. Gruppe: luridus 


6 Körper größer, massig u. breit. Flügeldecken 
fein und dicht punktiert. Die abstehende 
Behaarung anliegender . . 7. Gruppe: griseus-auriculatus 


. — Körper kleiner, kürzer und gedrungen. 
Flügeldecken grob und punktiert. Die ab- 
stehende Behaarung aufgerichtet . . - » » .....J1 


7 Körpergroß,breit,starkgewölbt .3.Gruppe: . . . nitidulus 
— Körper kleiner, schmäler, flacher gewölbt. 
Die abstehende Behaarung kürzer und we- 
niger stark aufgerichtet . . . . . . 4. Gruppe: rufipes 


8 Flügeldecken mehr oder weniger deutlich 
gestreift, mäßig gewölbt. Grundfarbe un- 
deutlich durchscheinend . . . . . 8. Gruppe: sulcipennis 


— Flügeldecken deutlich gestreift; flach ge- 
wölbt. Grundfarbe völlig bedeckt . 9. Gruppe: lutulentus 


1. Gruppe: striatopunctatus. 


Hierher nur diese eine Art. Die Grundfarbe ist deutlich 
sichtbar, der Körper groß, gestreckt, parallel und flach gewölbt. 
Die Flügeldecken mit starken Punktreihen aus ziemlich vier- 
eckigen Punkten. 


1. Dryops striatopunctatus Heer. 
(Abb. 64—66; Taf. 1, Fig. 1; Taf. IV., Fig. 1) 
Der Körper ist ziemlich gestreckt und flach gewölbt, schwarz. 
Die Beine schwarz mit rötlichen Tarsen und Klauen. Die Fühler 
(Abb. 64) sind 9gliederig, das 2. Glied zu einer kräftigen, ziem- 


lich scharfen Spitze ausgezogen. Die Fühlerwurzeln sind von- 


323 


einander ebenso weit entiernt als von den Augen. Kopf und 
Halsschild dicht und grob punktiert. Die Zwischenräume der 
Punkte sind etwa von der halben Größe der Punkte und haben 
eine feine Mikropunktur. Halsschild (65a, b) etwas schmäler 
als die Flügeldecken, flach gewölbt und nach vorn stark ver- 
schmälert. Die Seiten kurz vor der Basis fast gerade nach vorn 
gleichmäßig gerundet verengt. Den Verlauf der Seitenlinien des 
Halsschildes zeigt deutlich die Abbildung. Kurz vor der Basis 
ist diese Linie leicht eingebuchtet und zum Hinterrand etwas 
nach außen gerichtet. Die Flügeldecken sind ziemlich lang- 
gestreckt, hinter den Schultern etwas zusammengedrückt mit 
starken Punktreihen aus großen, fast viereckigen Punkten, die 
zur Spitze schwächer werden. Die Zwischenräume sind mit 
ziemlich kräftigen Punkten unregelmäßig besetzt und haben die 
gleiche Mikropunktur wie Halsschild und Kopf. Die Oberseite 
ist mit kurzer, anliegender, feiner Behaarung von weißlich- bis 
gelblichsrauer Farbe dünn bekleidet. Die abstehende Behaarung 
ist kräftig, lang und von schwarzgrauer bis schwarzer Farbe. 
Die einzelnen Haare sind, besonders auf der letzten Hälfte der 
Flügeldecken, an der Spitze scharf nach hinten gebogen. Der 
Prosternalfortsatz (Abb. 66) ist breit und ziemlich kurz. Er ist 
zuerst nur leicht, fast geradlinig verengt und dann zu einer 
nicht sehr langen Spitze mit geraden Seiten ausgezogen. Die 
Mitte und die Seiten sind erhöht, sodaß zwei Längsrinnen ent- 
stehen. Die ganze Unterseite ist kräftig, nicht sehr dicht, punk- 
tiert und ebenso wie die Oberseite doppelt behaart. Punktur 
sowohl wie Behaarung sind aber stets feiner. Der Rand des 
Abdomens und die beiden letzten Segmente sind deutlich länger 
behaart. 

Der Penis (Taf. 1, Fig. a, b, c) ist von rötlichgelber Farbe 
(also nicht sehr kräftig chitinisiert) und im Verhältnis zur Größe 
des Tieres und dem der anderen Arten schlank und zierlich. 
Die Peniskapsel (mit diesem Ausdruck bezeichne ich die Para- 
meren und den zwischen ihnen befindlichen eigentlichen Penis) 
ist ziemlich lang, die Parameren sind im letzten Drittel schwach 
eingebuchtet. Der eigentliche Penis endet in eine stumpfe Spitze. 
Er ist an der Basis am breitesten, zur Spitze leicht geradlinig 
verengt und der ganzen Länge nach gekielt. Die Ventralseite 
(Abb. 1b) zeigt keine besonderen Merkmale. Der Penisschaft 
(siehe stets die Abb. c) ist schlank, kurz hinter der Mitte ge- 
bogen und von ca. der 1'/,fachen Länge der Peniskapsel. 


324 


Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 1) ist Jang und schmal, nicht 
sehr stark chitinisiert. Diese Form ist für die Art charakteri- 
stisch und habe ich solche schmale Legestachel bisher noch bei 
keiner anderen Art gefunden. 

Größe: 4,5—6 mm. 

Verbreitung: Frankreich, Schweiz, Italien, Deutschland, 
Ungarn, Jugoslavien, Bulgarien. Die Art ist im allgemeinen 
nicht selten, scheint aber ein an Berge gebundenes Tier zu sein 
und fehltin den Ebenen — Untersuchtes Material: 493 Exemplare. 

Typus: wahrscheinlich im Ent. Inst. d. Eidgen. Techn. Hoch- 
schule, Zürich. 


1a. Dryops striatopunctatus var. kourilii Roub. 

Bei dieser Varietät bestehen die beiden ersten inneren Punkt- 
reihen nicht aus den großen viereckigen Punkten, sondern diese 
sind aus wesentlich feineren Punkten gebildet, auch die dritte 
Punktreihe ist in der Regel noch etwas schwächer, In Behaa- 
rung etc. aber sonst völlig der Stammform gleichend. 

Verbreitung:Ungarn (Tatra), Bulgarien (Piringebirge). 


2. Gruppe: viennensis. 


Grundfarbe deutlich sichtbar; Körper groß, gestreckt, paral- 
lel und flach gewölbt. Flügeldecken grob und dicht verworren 
punktiert. 


Bestimmungstabelle der Arten. 


1 Flügeldecken sehr grob, an der Basis 
dichter, fast runzelig punktiert. Flügel- 


decken dunkelbraun . . A 5) fuscipennisSolsk. 
— Flügeldecken grob, gleichmäßig dicht an 
tiert. Einfarbig schwarz . -. . - . . 2. viennensis Heer. 


2. Dryops viennensis Heer. 
(Abb. 67—69, Taf. I, Fig.2, Taf. IV, Fig. 2) 

Kleiner, schmäler als striatopunctatus, ebenso flach gewölbt 
schwarz, Beine schwarz mit bräunlichen Tarsen und Klauen. 
Die Fühler (Abb. 67) 10gliederig, das 2. Glied zu einer leicht 
gekrümmten Spitze ausgezogen. Die Fühlerwurzeln sind deut- 
lich weniger weit voneinander entfernt als von den Augen. 
Kopf und Halsschild dicht und grob punktiert, aber feiner als 
bei striatopunctatus. Die Zwischenräume der Punkte mindestens 


329 


so groß wie diese selbst. Mikropunktur fein. Halsschild (Abb. 
68a, b) etwas schmäler als die Flügeldecken, flach gewölbt und. 
nach vorn ziemlich gleichmäßig verrundet verengt. Seitenteil- 
Linie in der Mitte leicht eingebuchtet. Die Flügeldecken sind 
langgestreckt, schmäler als bei sfriatopunctatus, hinter der Schul- 
ter leicht zusammengedrückt, stark und dicht unregelmäßig 
punktiert. Die Punktur der Flügeldecken ist stärker als die 
des Kopfes und Halsschildes. In seltenen Fällen sind auf den 
Flügeldecken schwache Spuren von Streifen vorhanden. Die 
Punktierung wird zur Spitze weitläufiger. Die Mikropunktur 
der Flügeldecken ist feiner und weitläufiger als die des Hals- 
schildes. Die Oberseite ist mit kurzer, anliegender feiner Be- 
haarung gelblichgrauer bis grauschwarzer Farbe dünn bekleidet, 
die die Grundfarbe deutlich durchscheinen läßt. Die abstehende 
Behaarung ist kräftig, aber kürzer als bei sfriatopunctatus, mehr 
anliegend und meist von hellerer grauer bis grauschwarzer Farbe. 
Die Spitzen dieser Haare sind nicht scharf, sondern gleich- 
mäßig nach hinten gebogen. Der Prosternalfortsatz (Abb. 69) 
ist ziemlich lang und mäßig schlank. Die Verschmälerung geht 
ohne deutliche Ecken zu bilden in die kurz verrundete Spitze 
über. Der Mittelkiel verflacht nach vorn. Die Unterseite ist 
fein und weitläufig punktiert, auch die Behaarung der Unter- 
seite ist deutlich feiner als die der Oberseite. 

Der Penis (Abb. Taf. I, Fig. 2a, b, c) ist im ganzen kräftiger 
und gedrungener als bei striatopunctatus. Er ist nicht sehr stark 
chitinisiert und daher von rötlichgelber Farbe. Die Parameren 
sind kräftig und an den Seiten leicht eingebuchtet. Der eigent- 
liche Penis in der Mittelpartie eingeschnürt, mit einer löftelför- 
migen Spitze. Der eingeschnürte Teil ist leicht gekielt. Die 
Ventralseite (Abb. b) zeigt die hier sehr starken Parameren. Der 
Penis zeigt keinerlei besondere Auszeichnungen. Der Schaft 
ist etwa von der Mitte ab ziemlich kräftig gebogen und von ca. 
1'/, facher Länge der Peniskapsel. 

Der Legestachel der 9% (Taf. IV, Fig. 2) ist verhältnis- 
mäßig schlank, aber doch viel gedrungener als bei striatopunc- 
tatus. Der Vorderteil zeigt hier bereits die Form, wie sie auch 
bei den meisten anderen Arten wiederkehrt. In etwa der Mitte 
des Apparates befindet sich eine weniger stark chitinisierte 
Stelle die in den Zeichnungen durch feine Strichelung angedeu- 
tet ist. Hier befindet sich eine gelenkartige Verbindung, die 
ein Auf- und Abwärtsbewegen dieses Teiles ermöglicht. Die 


326 


Unterseite hat als Begrenzung einen zur Befestigung des Mus- 
kulatur dienenden Fortsatz. 

Größe: 3,9—5,4mm. 

Verbreitung: Von Spanien bis zum Balkan, fehlt in Nord- 
afrika. Vereinzelt auch noch im Kaukasus gefunden. In Deutsch- 
land bis zum Harz, wo diese Art wohl den nördlichsten Punkt 
ihrer Verbreitung hat. — Untersuchtes Material: 768 Exemplare. 

Typus: wahrscheinlich im Ent. Inst. d. Eidgen. Techn. Hoch- 
schule, Zürich. 


3. Dryops iuscipennis Solsky. 
(Abb. 70—73, Taf.I, Fig. 6, Taf. IV, Fig. 3) 

Körper nicht so lang gestreckt, etwas gedrungener und 
gewölbter als bei den beiden vorhergehenden Arten, aber bei 
weitem nicht so stark gewölbt und gedrungen wie bei nitidulus. 
Kopf und Halsschild schwarz. Flügeldecken pechbraun. Beine 
rot. Die Fühler (Abb. 70) aus 9 Gliedern zusammengesetzt. 
Die äußere Spitze nicht sehr stark ausgezogen und kurz ver- 
rundet. Die Keulenglieder breit. Fühlerwurzeln nicht so eng 
zusammenstehend wie bei viennensis, etwa ebenseweit von- 
einander als vom Innenrand der Augen entfernt. Stirn zwischeu 
den Fühlerwurzeln ein wenig gewölbt. Kopf und Halsschild 
sehr stark und dicht punktiert. Der Halsschild auf der Scheibe 
etwas weitläufiger punktiert. Die Zwischenräume der Punkte 
nur etwa von dem halben Durchmesser derselben. Halsschild 
(Abb. 71a, b) nur sehr wenig schmäler als die Flügeldecken und 
nur flach gewölbt. Die Seiten an der Basis fast gerade, zur 
Spitze nur mäßig gerundet verengt. Die Seitenteil-Linien sind 
auf ca. °/, der Länge fast gerade und nur im Spitzendrittel 
leicht einwärts gebogen. Die Mikropunktur des Kopf- und Hals- 
‚schildes ist fein und flach. Die Flügeldecken sind gestreckt, 
mäßig gewölbt und fast parallel, sie sind etwas breiter als die 
von viennensis, aber schmäler als die von nitıdulus. Sie sind 
hinter den Schultern leicht zusammengedrückt, unregelmäßig, 
sehr stark, dicht und grob punktiert, von der Basis bis etwa 
zur Mitte sind die Flügeldecken leicht quer gerunzelt. Die Punktur 
nimmt zur Spitze merklich an Dichte und Stärke ab. Die Mikro- 
punktur ist äußerst flach und sehr weitläufig, die Zwischen- 
räume der Punkte erscheinen dadurch glatt und glänzend. An 
der Querrunzelung und starken Punktur sowie an der Färbung 
der Flügeldecken ist diese Art leicht kenntlich. Die anliegende 


327 


Behaarung ist sehr fein, kurz und äußerst spärlich und von 
weißlichgrauer Farbe. Sie ist erst bei ca. 25facher Vergrößerung 
deutlich sichtbar. Die abstehende Behaarung ist ziemlich kurz, 
nicht sehr kräftig von gelblichgrauer Farbe und nur wenig auf- 
gerichtet. Die Unterseite ist wie bei allen Arten etwas feiner 
punktiert wie die Oberseite aber immer noch als ziemlich grob 
zu bezeichnen. Sie ist verhältnismäßig weitläufig, die Entfer- 
nung zwischen den einzelnen Punkten von ca. dem 3fachen 
Durchmesser derselben. Die Behaarung ist dünn und spärlich, 
die abstehende fein und entspricht der der Oberseite. Der 
Prosternalfortsatz (Abb. 72) ziemlich breit und kurz, zur Spitze 
plötzlich verjüngt und diese breit verrundet. Der mittlere Kiel 
breit, die vertiefen Längslinien daher schmal. 

Der Penis (Taf. I, Fig. 6a, b, c) ziemlich kräftig chitinisiert 
und auch relativ groß. Die Parameren sind ziemlich breit, die 
Außenseiten nur schwach gebogen, fast geradlinig zur kurzen 
Spitze verjüngt, die Innenseiten noch etwas geradliniger. Die 
äußerste Spitze der Parameren ist sehr schwach chitinisiert und 
daher etwas durchscheinend. Der Penis ist geradlinig, zur 
Spitze nur unmerklich verjüngt und diese breit verrundet. Die 
Oberseite ist etwa ”/, der Länge gekielt. Die Unterseite zeigt 
kurz vor der Spitze die Austrittsöffnung des Ductus. Die Kie- 
lung, die sich etwa auf die gleiche Länge wie auf der Ober- 
seite erstreckt, ist hier bedeutend breiter und flacher (Abb. b). 
Die Ventralseite der Parameren zeist, daß diese auf dieser Seite 
zur Spitze stärker verjüngt sind und der Basalteil größer ist. 
Der Schaft ist kurz, nur von ca. 1'/, der Länge der Peniskapsel 
und nur schwach gebogen. Das Stützelement (Abb. 73) ist 
wenig kräftig, die Spitze leicht erweitert. 

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 3) ist langgestreckt, schmal 
und nicht sehr stark chitinisiertt. Der freie Teil, der zwischen’ 
dem Fortsatz und dem festen Basalteil ist, ist sehr breit. 

Größe: 4,2—4,5 mm. | 

Verbreitung: Turkestan (Buchara, Samarkant, Taschkent). 
Die Art ist in unseren Sammlungen ziemlich selten. Meist 
fand ich sie als rufipes determiniert. Die Art scheint im Osten 
vikariierend für viennensis zu sein. — Untersuchtes Material: 
7 Exemplare. 


Typus: wahrscheinlich im Zool. Univ. Mus. Moskau. 


328 


3. Gruppe: nitidulus. 

Grundfarbe deutlich sichtbar. Körper ziemlich groß, breit 
und kurz. Stark gewölbt. Die Flügeldecken grob und dicht 
punktiert. Die abstehende Behaarung lang und stark aufge- 
richtet. 


Bestimmungstabelle der Arten. 


1 Die abstehende Behaarung gleich ang . . . ....2 
— Die abstehende Behaarung verschieden 
amt hr Vo EN en ‚5. italicus Dod. 
2 Halsschild flach gewölbt. Flügeldeckenbasis 
ohne Andeutungen von Streifen . . . 4. nitidulus Heer. 


— Halsschild deutlich mehr oder weniger 
buckelig gewölbt. Flügeldeckenbasis mit 
Andeutungen von Streifen . . . . . . 6. ernestides Goz. 


4. Dryops nitidulus Heer. 
(Abb. 74—81, Taf.]I, Fig. 3, Taf. IV, Fig. 4) 

Körper breit und kurz, stark gewölbt und etwas glänzend. 
Schwarz, Beine in der Regel rötlich, Tarsen und Klauen stets 
heller. Individuen, die aus den Ebenen stammen haben in der 
Regel verdunkelte Beine, während die Tiere aus den höheren 
Lagen stets rötliche Beine haben. Die Fühler (Abb. 77) 9Yglie- 
derig. Das 2. Glied ohne deutliche Ecken zur breit verrunde- 
ten Spitze verjüngt. Die Keulenglieder relativ groß. Mandi- 
beln (Abb. 74) mit schlankem großen Endzahn. Labium 
(Abb. 75) breit, mit abgerundeten Ecken, die Seiten verrundet. 
Die Lippentaster, wie bei allen Arten 3gliederig, die beiden 
ersten Glieder schlank, das Apicalglied oval. Die Maxillen 
(Abb. 76) ziemlich gedrungen, Die Außenlade groß, die Innen- 
lade sehr klein und schmal, kaum die Länge der Außenlade 
erreichend. Die Taster 4gliederig, das gedrungene Endglied 
fast von der Länge der drei ersten Glieder. Kopf und Hals- 
schild stark, dicht und ziemlich grob punktiert, auf der Scheibe 
etwas weitläufiger. Mikropunktur fein. Halsschild (Abb. 78a, b) 
etwas schmäler als die Flügeldecken, stets völlig gleichmäßig, 
verhältnismäßig flach gewölbt, die Seiten kurz vor der Basis 
etwas eingebuchtet, dann nach vorn sanft gerundet verengt. 
Die Seitenlinien analog dem Seitenrande nur geradliniger. Die 
Flügeldecken breit und stark gewölbt, mit grober und tiefer 
Punktur, die zur Spitze weitläufiger und flacher wird, nur 
selten schwache Spuren von Streifen zeigend. Die Flügeldecken 


329 


sind hinter der Schulter leicht zusammengedrückt, wodurch 
diese etwas hervorstehen. Die Mikropunktur ist etwas feiner 
als die des Kopfes und Halsschildes. Die Oberseite ist mit 
kurzer, feiner, anliegender Behaarung von goldgelber bis gelb- 
lichgrauer Farbe dünn bekleidet, aber auch bei Stücken mit 
vollständig unbeschädigter Behaarung (meist ist sie mehr oder 
weniger abgescheuert), läßt die Behaarung die Grundfarbe 
durchscheinen. Kopf, Halsschild und Schildchen sind etwas 
dichter behaart. Die abstehende Behaarung ist lang, ziemlich 
kräftig, von grauschwarzer bis schwarzer Farbe und ziemlich 
stark aufgerichtet. Die Unterseite ist nicht sehr kräftig, aber 
weitläufig punktiert und mit sehr dünner anliegender Behaarung 
und feiner abstehender Behaarung. Der Prosternalfortsatz 
(Abb. 79) ähnlich dem des fuscipennis, nur der Mittelkiel zur 
Spitze verflachend. 

Der Penis (Taf.I, Fig. 3a, b, c) ist verhältnismäßig kräftig, 
lang und schlank. Er ist nicht sehr stark chitinisiert und von 


rötlichgelber Farbe. Die Parameren sind schlank, in der Mitte 


leicht eingebuchtet, zur Spitze wenig, fast geradlinig verengt. 
Auf der Ventralseite stoßen diese fast zusammen, an der Ba- 
sis jederseits mit einem Eindruck. Der Penis selbst von der 
_ Basis zur Spitze nur wenig, fast geradlinig verengt. Die Spitze 
kurz verrundet. Das Stützelement des Penis (Abb. 81) schlank 
und wenig stark chitinisiert, die beiden Seitenäste berühren sich 
auf ca. *”/, der Länge. Das letzte Sternit (Abb. 80) im Basal- 
teil breit, im Apicalteil sehr schlank und wenig stark chitini- 
siert. . 
Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 4) schlank, aber ziemlich 
kräftig, verhältnismäßig stark chitinisiert. Der Spitzenteil kräftig 
nach unten gebogen, der Oberrand in der Mitte mehr oder 
weniger stark eingebuchtet. 

Größe: 3,8—4,1 mm. 

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa. Im Norden bis Dä- 
nemark. Im Süden scheint die Art nur bis an das Mittelmeer 
verbreitet zu sein, wenigstens sind mir noch keine Funde aus 
Nordafrika etc. bekannt geworden. Im Gebirge im allgemeinen 
häufig, in der Ebene bedeutend seltener. Vereinzelt in Ge- 
sellschaft von /uridus und ernesti, dann aber weit seltener als 
diese. — Untersuchtes Material: 354 Exemplare. 

Typus: wahrscheinlich im Ent. Inst. d. Eidgen. Techn. Hoch- 
schule, Zürich. 


330 


| 


5. Dryops italicus Dod. 
(Abb. 82—84, Taf. I, Fig. 4) 


Paralleler, schlanker, nicht so breit wie nitidulus, aber eben- 
so gewölbt wie dieser. Schwarz, Beine rötlich, Tarsen und 
Klauen heller. Fühler (Abb. 82) Ygliedrig, das 2. Glied zu einer 
stumpf verrundeten Spitze ausgezogen, das 3. Glied relativ 
groß. Kopf und Halsschild dicht, stark und ziemlich grob punk- 
tiert, etwas kräftiger als bei nitidulus. Mikropunktur kräftiger 
als bei nitidulus, auch dichter. Halsschild (Abb. 83a, b) etwas 
schmäler als die Flügeldecken, Seiten vor der Basis nur sehr 
leicht eingezogen, nach vorn gleichmäßig verrundet, verengt 
und gleichmäßig flach gewölbt. Die Seitenteil-Linien fast gleich- 
mäßig verrundet verengt, vor der Basis kaum merklich einge- 
buchtet. Flügeldecken schmäler, gestreckter und paralleler als 
bei nitidulus, hinter den Schultern auch leicht zusammenge- 
drückt und grob, dicht und stark punktiert. Die Punktur ist 
kräftiger als die des Kopfes und Halsschildes, stärker als bei 
nitidulus und wie bei diesem zur Spitze flacher und weitläufiger 
werdend. Die Mikropunktur ist viel feiner und weiter als die 
des Halsschildes und mit der von nitidulus übereinstimmend. 
Die anliegende Behaarung der Oberseite ist wie bei nitidulus 
kurz, fein, von goldgelber bis gelblichgrauer Farbe und die 
Grundfarbe nicht völlig bedeckend. Die abstehende Behaarung 
ist lang, kräftig, von grauer bis schwarzer Farbe. Sie ist nicht 
so stark aufgerichtet als bei nitidulus und beachtenswerterweise 
von verschiedener Länge. Die Unterseite ist grob und ziemlich 
dicht punktiert, das Abdomen merklich feiner und weitläufiger. 
Die Mikropunktur fein, auf dem Abdomen noch feiner und 
dichter. Die anliegende Behaarung der Unterseite ist sehr dünn, 
die abstehende mäßig fein. Die Seiten des Abdomens und die 
letzten beiden Segmente wie bei allen Arten deutlich länger 
und kräftiger behaart. Der Prosternalfortsatz (Abb. 84) ist lang, 
fast geradlinig zu einer, leicht abgesetzten Spitze verjüngt. 

Der Penis (Taf. I, Fig. 5a,b, c)ist im Gegensatz zu nitidulus 
klein, nicht sehr stark chitinisiert. In der Form ähnlich dem 
des viennensis, mit welchem er bei oberflächlicher Betrachtung 
verwechselt werden könnte. Die Parameren sind an der Spitze 
aber stumpfer und der eigentliche Penis in der Mitte nicht so 
stark verschmälert. Auch die Ventralseite zeigt eine gewisse 
‚Aehnlichkeit mit viennensis, doch sind die Parameren hier noch 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938). H. 3. 2 331 


breiter als bei diesen. Der Schaft ist schwach gebogen und 
von etwa 1'/, facher Länge der Peniskapsel. 

Ueber den Legestachel der Weibchen kann ich nichts sa- 
gen, da mir außer einer derzeit von Ag. Dodero, Genua liebens- 
würdigerweise zur Verfügung gestellte Cotype (5) kein weiteres 
Exemplar zu Gesicht gekommen ist. 

Größe: nach Dodero sehr variabel. Das mir vorliegende 
Stück mißt knapp 3,8 mm, ist also kleiner als nitidulus im Durch- 
schnitt. 

Verbreitung: Zentral- und Mittelitalien. Nach Dodero selten. 

Typus: ? Wahrscheinlich aber wohl im Museum Genua. 


6. Dryops ernesti Des Gozis. 
(Abb. 85—90, Tat. I, Fig. 5, Taf. IV, Fig. 5) 


Die breiteste und gewölbteste Art. Schwarz, Beine dunkel- 
braun, Tarsen und Klauen stets heller. In sehr seltenen Fällen 
sind die Beine trüb rötlich, aber nie so hell wie bei nitidulus. 
Die Fühler (Abb. 88) Ygliederig, das 2. Glied mit kurz ausge- 
zogener, breit verrundeter Spitze. Die Mandibeln (Abb. 85) 
nur wenig stärker als bei nitidulus, der 1. (große) Zahn etwas 
spitzer. Das Labium (Abb. 86) stark quer, mit flach ausge- 
buchtetem Vorderrande. Die Lippentaster 3gliederig, das End- 
glied zur Spitze nicht stärker verengt als zur Basis. Die Ma- 
xillen (Abb. 87) ziemlich kräftig. Die Außenlade verhältnismä- 
Big klein, deutlich kleiner als der Basalteil Die Innenlade 
schmal und lang, die Außenlade um ca. '/, ihrer Länge über- 
ragend. Die Kiefertaster 4gliederig.. Das Endglied von der 
Basis zur Spitze ziemlich stark verjüngt, nicht so groß wie die 
3 ersten Glieder zusammen. Kopf und Halsschild stark und 
dicht punktiert. Halsschild auf der Scheibe und an der Basis 
etwas weitläufiger punktiert. Die Zwischenräume der Punkte 
erreichen fast nie den Durchmesser derselben. Mikropunktur 
stark und dicht. Halsschild (Abb. 89a, b) wenig schmäler als 
die Flügeldecken, aber der vorderen Hälfte mehr oder weniger, 
aber stets deutlich buckelig gewölbt und hierdurch schon deut- 
lich von nitidulus zu unterscheiden. In sehr seltenen Fällen 
ist der Halsschild schwach längsgekielt.e. Der Seitenrand vor 
der Basis leicht gerundet und dann nach vorn fast geradlinig 
verengt. Die Seitenteil-Linien im Basaldrittel eingebuchtet und 


zur Basis nach außen gerichtet. Flügeldecken breit, stark ge-. 


332 


wölbt, unregelmäßig dicht punktiert, aber deutlich schwächer 
als Kopf und Halsschild; auch bei dieser Art die Punktur zur 
Spitze deutlich schwächer und weiter werdend. Die Basis der 
Flügeldecken zeigt meistens 5—6 mehr oder weniger deutliche 
Streifen, beim Fehlen derselben ist aber stets ein mehr oder 
minder kräftiger Längseindruck neben dem Schildchen vor- 
handen. Die Mikropunktur ist feiner als die des Kopfes und 
Halsschildes. Die Oberseite ist fein, kurz und dicht anliegend 
behaart. Sie ist von gelbbrauner bis graubräunlicher Farbe, 
die des Kopfes, Halsschildes und Schildchens ist heller. Die 
abstehende Behaarung ist sehr lang und kräftig, von bräunlicher 
bis schwarzer Farbe und stark aufgerichtet. Die Unterseite ist 
grob und dicht punktiert, mit sehr grober und weit auseinander- 
stehender Mikropunktur auf den Punktzwischenräumen. Die 
anliegende Behaarung dünn und fein, die abstehende kräftig 
aber bedeutend kürzer als auf der Oberseite. Der Prosternal- 
fortsatz (Abb. 90) groß und breit, erst ein wenig verbreitert und 
dann zur verrundeten Spitze mit leichter Einbuchtung verjüngt. 
Der Mittelkiel verschmälert sich zur Spitze sehr stark. 


Der Penis (Taf. I, Fig. 5a, b, c) ist ziemlich stark chitinisiert 
und daher von bräunlicher Farbe. Die Parameren sind lang 
und gleichmäßig von der Basis zur Spitze, fast geradlinig, ver- 
-jüngt. Auf der Unterseite haben diese auf der Innenkante 
jederseits einen sich fast über die ganze Länge der Parameren 
erstreckenden Eindruck, der die eigentliche Innenkante abwärts 
drückt. Der eigentliche Penis ist breit spindelförmig, mit stump- 
fer Spitze und ohne jegliche Kielung, d. h. also vollständig flach. 
Der Schaft ist kurz, nur wenig länger als die Peniskapsel und 
nur schwach gebogen. 


Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 5) ist kräftig und ziemlich 
breit. Der Spitzenteil ist auch deutlich abwärtsgebogen. Der 
freie Teil zwischen dem Fortsatz zur Anheftung der Muskulatur 
und dem Basalteil ist schmal. 


Größe: 4—5,1 mm. 


Verbreitung: Ganz Europa. Der nördlichste mir bekannt 
gewordene Fundort ist N.-Norwegen, der südlichste Bulgarien 
(Balkan-Geb.) während die östlichsten Fundorte Staszow (Kielce) 
Polen bilden. -- Wohl mit die häufigste Art dieser Gattung. — 
Untersuchtes Material; 1236 Exemplare. 


% 333 


Typus: ? Da die Sammlung Maurice des Gozis zum größten 
Teil vereinzelt wurden, läßt sich über den Verbleib der Typen 
wohl nichts genaues mehr feststellen. 


4. Gruppe: rufipes. 


Grundfarbe deutlich sichtbar. Körper schmäler und flacher 
gewölbt. Die Flügeldecken grob und dicht punktiert. Die ab- 
stehende Behaarung feiner und weniger stark aufgerichtet. 


Bestimmungstabelle der Arten. 


1 Elügeldecken grob. und tiei punktiert 2. 2 WED 
— Flügeldecken feiner und flach punktiert . . . 2.....93 
2 Körper gedrungener, Flügeldecken grob 

punktiert. Halsschild dicht und mäßig 


jein punktiert .  .... an... man n Zeerulipesp Krayme 
— Körper paralleler. Flügeldecken feiner 


punktiert. Halsschild weitläufiger und 


feiner punktiert . .. . . . ...... 2SspunctatellusBjlya 
3 Körper einfarbig schwarz . . . „10. adendus n. sp. 
— Körper zweifarbig, Kopf und chi 

schwarz, Flügeldecken braun . . . . . 9. jeanneli n. sp. 


7. Dryops rufipes Kryn. 
(Abb. 91—93, Taf.1, Fig. 7a, bc, Taf. IV, Fig. 6) 

Körper ziemlich parallel und mäßig gewölbt. Schwarz, 
Beine bräunlichrot. Die Fühler (Abb, 91) Ygliederig, das 2. Glied 
stark quer die Spitze nur mäßig ausgezogen und kurz verrun- 
det. Kopf und Halsschild dicht und mäßig stark punktiert. 
Die Zwischenräume größer als die Punkte. Die Stirn zwischen 
den Fühlerwurzeln stumpf gewölbt. Halsschild (Abb. 95a, b) 
weniger querals bei den vorhergehenden Arten, etwas stärker‘ ge- 
wölbt, hinter der Mitte am breitesten und von dort nach vorn 
gleichmäßig gerundet verengt und nur wenig schmäler als die 
Flügeldecken. Die Mikropunktur sehr dicht und grob, schon 
bei 25facher Vergrößerung gut erkennbar. Die Flügeldecken, . 
die hinter den Schultern nur sehr wenig zusammengedrückt, 
sind ziemlich parallel, sehr grob, unregelmäßig und dicht punk- 
tiert, zur Spitze viel feiner und weitläufiger werdend. Die Mi- 
kropunktur der Decken ist ebenso kräftig, aber nicht so dicht. 
Häufig sind zwischen Schulter und Naht Andeutungen von 
Streifen vorhanden. Die anliegende Behaarung ist fein und von 


334 


weißlichgrauer Farbe, sehr kurz und nicht sehr dicht; die Grund- 
farbe ist überall deutlich sichtbar. Die abstehende Behaarung 
ist ziemlich lang, fein, von hellgrauer bis weißlicher Farbe und 
ziemlich stark aufgerichtet, aber nicht so stark wie bei den 
Arten der nitidulus-Gruppe. Die Unterseite ziemlich kräftig, 
aber weitläufig punktiert; mit kurzer, dünner, anliegender und 
mäßig langer nicht sehr dicht stehender abstehender Behaarung. 
Der Prosternalfortsatz (Abb. 93) breit und ziemlich lang. Nach 
einer schwachen Einschnürung gleichmäßig geradlinig zur Spitze 
verjüngt und gleichmäßig gewölbt. 

Der Penis (Taf. I, Fig. 7a,b, c) ist nicht sehr stark chitini- 
siert und von hellbräunlicher Farbe. Die Peniskapsel ist kurz, 
die Parameren zur Spitze gleichmäßig leicht gerundet verjüngt. 
Auf der Unterseite, auf der die Parameren sehr breit sind, 
sind sie doppelbuchtig. Der eigentliche Penis ist schlank 
spindelförmig, an der Basis kurz zusammengedrückt und ge- 
kielt. Die Spitze ist ziemlich scharf. Der Schaft ist kräftig, 
von 1'/, bis 1°/, facher Länge der Kapsel und an beiden Enden 
leicht verdickt. Der Schaft ist etwas breiter und dicker als die 
Peniskapsel, die von dem Schaft umfaßt wird. 

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 6) ist gerade. Der Rücken 
(Oberkante des Apparates) erhebt sich über das Basalteil, der 
freie Teil hinter dem Apicalteil ist nur klein. Diese Form, die 
für diese Art charakteristisch ist, ist mit keiner der verwandten 
Arten zu verwechseln. 

Größe: 2,8—4mm. In der Größe ist die Art sehr variabel. 

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa, Aegypten, Syrien, 
Klein-Asien, Kaukasus. Am letzteren Ort scheint die Art aber 
nur sehr selten vorzukommen, ich habe von dieser Lokalität 
bisher nur ein Stück gesehen und wird sie auch in der Literatur 
von diesem Ort nie erwähnt. Der nördlichste mir bekannte Fundort 
ist Bad Elsterim Vogtland. Während sich die Art von Osten nach 
Asien und Afrika hinein verbreitet, ist im Westen Spanien und 
Portugal die Grenze und konnte die Art in Marokko u. s. w. noch 
nicht nachgewiesen werden. Untersuchtes Material: 253 Exempl. 

Typus: ? Wahrscheinlichim Museum der Universität Charkow. 


8. Dryops punctatellus Bllw. 
(Abb. 94-96, Taf. 1, Fig. 8, Taf. IV, Fig. 17) 


Im allgemeinen ein wenig kleiner als die vorhergehende 
Art, weniger stark gewölbt und etwas paralleler. Schwarz, 


333 


Beine rötlichbraun. Die Fühler (Abb.94) nur 8gliederig, das 
2. Glied fast so lang wie breit, die Spitze nicht sehr weit vor- 
gezogen. Kopf und Halsschild fein und bei weitem nicht so 
dicht punktiert wie bei rufipes, die Zwischenräume von 2—3 fa- 
cher Größe der Punkte. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln 
stumpf, aber stärker als bei rufıpes gewölbt. Halsschild 
(Abb. 95a, b) nur wenig schmäler als die Flügeldecken, flach 
gewölbt, die Seiten vor der Basis fast gerade, an der Basis 
nicht oder nur sehr wenig eingezogen, nach vorn gleichmäßig 
gerundet verengt. Die Seitenteil-Linien fast gerade, nur etwas 
vor der Mitte leicht eingebogen. Die Mikropunktur grob und 
dicht. Flügeldecken hinter den Schultern nur sehr wenig zu- 
sammengedrückt, gestreckt, ziemlich parallel, kräftig, nicht sehr 
‘dicht unregelmäßig punktier. Die Punktur zur Spitze nur 
wenig schwächer und weitläufiger werdend. Die Punktur der 
Flügeldecken ist doppelt so stark als die des Kopfes und Hals- 
schildes. Dasselbe Verhältnis zeigt die Mikropunktur der Decken. 
Sie ist kräftig und dicht schon bei schwacher Vergrößerung gut 
erkennbar. Die Tiere erhalten hierdurch einen matten Glanz. 
Die anliegende Behaarung ist mäßig fein, kurz, von weißlich- 
grauer Farbe und kräftiger und dichter als bei rufipes. Kopf 
und Halsschild sind etwas dichter behaart. Die abstehende Be- 
haarung ist mäßig fein, von gelblichgrauer Farbe und ziemlich 
stark aufgerichtet. Die Unterseite ist sehr weitläufig und ziem- 
lich stark punktiert und hat kräftige und dichte Mikropunktur, 
die aber feiner als die der Oberseite ist. Das Abdomen ist 
deutlich feiner punktiert. Die anliegende Behaarung ist sehr 
dünn und weit auseinanderstehend, die abstehende fein und 
mäßig lang. Der Prosternalfortsatz (Abb. 96) relativ kurz, zur 
breit verrundeten Spitze bogig verjüngt und im Apicaldrittel flach. 

Der Penis (Taf. 8, Fig. 8a, b, c) gleicht in der Form und 
Größe dem vorhergehenden, doch sind die Parameren in der 
Mitte deutlich eingebuchtet. Auf der Unterseite sind die Innen- 
kannten derselben gleichmäßig ausgerundet. Der eigentliche 
Penis ist gestreckt spindelförmig mit geraden Seiten, an der 
Basis wie bei rufipes leicht gekielt. Der Schaft kräftig, von et- 
wa 1'/,facher Länge der Peniskapsel und schwach gebogen. 
Er ist am Ansatz der Peniskapsel auf der Dorsalseite rinnen- 
artig vertieft. Die Rinne, die etwa von der Breite der Penis- 
kapsel ist, erstreckt sich etwa über die halbe Länge des Schaf- 
tes und ist in ihrer ganzen Länge scharfkantig. 


336 


Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 17) ist verhältnismäßig groß, 
schwach chitinisiert. Der Spitzenteil ist kräftig abwärtsgebogen, 
die Oberkante deutlich eingeschnürt. 

Größe: 3,2—4,1 mm. 

Verbreitung: Kasp. Meer-Geb. (Lenkoran), Ost-Buchara 
(Tschitschantan), Turkestan (Ak-sou-Tal). — Ist im Östen an- 
scheinend die vikariierende Art für rufipes. — Untersuchtes 
Material 7 Exemplare. 

Typus: Deutsch. Ent. Inst. Berlin-Dahlem (Hauptslg. und 
Coll. Leonhard). 


9, Dryops jeanneli n. sp. (Abb. 277—280) 


Körper etwas länger und breiter als bei den vorgehenden 
Arten, aber ebenso parallel und flach gewölbt. Kopf und Hals- 
schild schwarz, die Flügeldecken dunkelbraun, die Beine rot- 
braun, die Tarsen ein wenig helier. Die Fühler (Abb. 277) 
10gliederig, das 2. Glied mit einer kurz verrundeten, breiten 
Spitze. Die Keulenglieder ziemlich groß, das Endglied sehr 
klein. Kopf und Halsschild kräftig und dicht punktiert, die 
Punktur dichter als als bei rufipes und punctatellus. Die Punk- 
tur verhältnismäßig dicht, die Zwischenräume nur wenig größer 
als die Punkte, Auf der Scheibe des Halsschildes steht die 
Punktur etwas weitläufiger. Der Kopf ist ein wenig, aber deut- 
lich, dichter punktiert, die Größe der Punkte wie die des Hals- 
schildes, Die Mikropunktur ist kräftig, feiner als bei den vor- 
hergehenden Arten und nicht sehr dicht. Das Halsschild (Abb. 
279a, b) deutlich quer und etwas hinter der Mitte am breite- 
sten. Der Seitenrand in der vorderen Hälfte fast geradlinig, 
zur Basis sanft gerundet und vor den Hinterwinkeln leicht aus- 
gebuchtet. Die Vorderwinkel kräftig, mit verrundeter Spitze. 
Die Hinterwinkel klein mit scharfer Spitze und ein wenig nach 
hinten gezogen. In der Längsrichtung ist das Halsschild nur 
schwach gewölbt. Die Seitenteil-Linien gleichmäßig gerundet 
und an Spitze und Basis einwärtsgebogen. Die Flügeldecken 
sind hinter den Schultern leicht zusammengedrückt, gestreckt, 
parallel und flach gewölbt. Sie sind dicht und kräftig punk- 
tiert. Die Punktur ist schwächer als bei punctatellus und rufipes 
aber bedeutend dichter. Die Zwischenräume der Punkte sind 
von der Basis bis etwa zur Mitte der Decken kleiner als die 
Punkte. Zur Spitze hin vergrößern sich dann die Zwischen- 
räume langsam um hier etwa die Größe der Punkte zu erreichen. 


337 


Die Mikropunktur ist feiner als bei den beiden vorausgehenden 
Arten, aber immer noch grob und steht sehr dicht. Die anlie- 
gende Behaarung ist fein, etwas länger als bei den zwei voraus- 
gehenden Arten, auch etwas dichter und von weißlichgrauer 
Farbe. Auf Kopf und Halsschild ist diese Behaarung etwas 
feiner und kürzer. Die abstehende Behaarung ist kürzer als 
bei punctatellus und rufipes, auch etwas feiner und weniger 
stark aufgerichtet. Die Farbe ist nur wenig dunkler als die der 
anliegenden Behaarung. Die Unterseite ist merklich weitläufiger 
und feiner punktiert, besonders das Abdomen. Desgleichen ist 
die Behaarung der Unterseite wesentlich feiner. Der Proster- 
nalfortsatz (Abb. 278) ziemlich klein, schmal und kurz und ist 
zur kurz verrundeten Spitze stark verjüngt. Vor der Spitze 
ist er jederseits leicht eingebuchtet. Das Spitzendrittel ist flach, 
von hieraus erstreckt sich zur Basis ein schmaler, flacher Mit- 
telkiel. 

Der Penis.(Abb. 280a, b, c) schmal und ziemlich groß. Die 
Peniskapsel an der Basis am breitesten. Die Parameren von 
hier zur Spitze gleichmäßig verjüngt. Der Mittelteil derselben 
ziemlich schmal, zur Basis stark verbreitert und hier eine ganze 
Strecke zusammenstoßend. Das Spitzenviertel verbreitert und 
auf der Innenkante geradlinig (Abb. 2804). Auf der Ventral- 
seite (Abb. 280b) sind die Parameren gleichmäßig, leicht ge- 
rundet. Der eigentliche Penis zum Spitzendrittel erweitert, des- 
gleichen an der Basis. Der Mittelteil ist leicht zusammenge- 
drückt, sodaß die Unterkante von oben sichtbar. Die Aus- 
trittsöffnung des „Ductus“ ist auf der Unterseite, kürz vor der 
Mitte, deutlich sichtbar. Die Peniskapsel lang, der Schaft kräf- 
tig (Abb. 280 c) und länger als die Kapsel. 

Weibchen unbekannt. 

Größe: 4—4,2 mm. 

Verbreitung: Turkestan (Samarkand) — Untersuchtes Ma- 
terial: 2 Exemplare. | . 

Typus: 5 Museum Paris (Coll. Grouvelle). — Kotype in 
_ meiner Sammlung. 

Ich widme diese Art Herrn Prof. Dr.R. Jeannel, Paris, der 
in gewohnt liebenswürdiger Weise das Material zur Verfügung 
stellte. 

Die Art ist nahe verwandt mit punctatellus Bllw. unter- 
scheidet sich aber deutlich durch die dunkelbraunen Flügeldecken 
mit dichterer und feinerer Punktur von derselben. 


338 


10. Dryops addendus n. sp. 
(Abb. 97—101, Taf. II, Fig. 6) 

Körper ein wenig breiter als bei rufipes und punctatellus, 
aber ebenso parallel und flach gewölbt. Körper schwarz, Beine 
rotbraun, Tarsen und Klauen heller. Die Fühler (Abb. 97) 
10gliederig, das 2. Glied mit einer kräftig ausgezogenen Spitze. 
Kopf und Halsschild dicht punktiert, die aber nur etwa halb so 
stark als bei den beiden vorgehenden Arten. Die Zwischen- 
räume auf der Scheibe von etwa 1'/,fachem, am Rande nur 
knapp vom Durchmesser der Punkte. Die Mikropunktur sehr 
kräftig und dicht. Das Halschild (Abb. 98 a, b) nur leicht quer, 
der Seitenrand zur Basis ganz leicht eingezogen, zur Spitze 
gleichmäßig gerundet verengt. Die Längswölbung flach, fast 
geradlinig, sodaß eine firstartige Form entsteht. Die Seitenteil- 
Linien im Basaldrittel kräftig eingebuchtet, zur Spitze mit dem 
Seitenrand nahezu parallel. Die Flügeldecken von der Basis 
bis hinter der Mitte mit größeren, flachen Grübchen, die an der 
Basis unregelmäßig, zur Mitte mehr reihig geordnet sind. Diese 
grubenartige Punktur ist am deutlichsten bei 10facher Vergrö- 
Berung sichtbar. Außerdem mit unregelmäßiger, weitläufigerer 
Punktur als auf dem Halsschilde. Die Zwischenräume von 2!/, 
bis 3fachem Durchmesser der Punkte. Die Mikropunktur grob, 
aber weiter auseinanderstehend. Die anliegende Behaarung 
sehr kurz, fein und nicht sehr dicht, von weißlichgrauer Farbe. 
Die abstehende lang, fein, ziemlich aufgerichtet und von gelb- 
$rauer Farbe. Auf Kopf und Halsschild ist die anliegende Be- 
haarung deutlich dichter, die abstehende Behaarung zur Mitte 
gelagert. Die Unterseite feiner als die Oberseite punktiert, die 
Behaarung gleichfalls feiner. Der Prosternalfortsatz (Abb. 99) 
nicht sehr breit und lang, zu einer breit verrundeten Spitze 
nahezu geradlinig verjüngt. 

Der Penis (Taf. II, Fig. 6a, b, c) ist schlank, schwach. chiti- 
nisiert und von blass rotgelblicher Farbe. Die Parameren sind 
schlank, von der Basis zur scharfen Spitze gleichmäßig gerun- 
det verjüngt. Die Innenkanten nur schwach eingebogen, jeder- 
seits kurz hinter der Basis mit einem kurz ovalem tiefem Ein- 
druck. Eine stärker chitinisierte Leiste geht von der Basis der 
Parameren von der Dorsal- bis zur Ventralseite. Sie verläuft 
geschwungen bis etwa zur halben Höhe der Parameren. In 
den Abbildungen ist der Verlauf dieser Linie deutlich sichtbar. 
Auf der Unterseite ist die Innenkannte der Parameren fast ge- 


339 


radlinig, nur an der Basis leicht auswärts gebogen. Der Penis 
selbst ist schlank spindelförmig mit scharfer Spitze und überragt 
die Parameren um ein weniges. Von der Basis zur Spitze auf 
knapp ein Drittel der Länge gekielt. Der Schaft von gut der 
doppelten Länge der Peniskapsel, zur Basis leicht verdickt und 
schwach gebogen. Auf der Dorsalseite eine rinnenartige Ver- 
tiefung, die sich fast über die ganze Länge erstreckt. Das 
Stützelement des Penis (Abb. 101) besteht aus sehr dünnen 
und schwach chitinisierten Leisten die vorn zusammengewachsen 
und einen schmalen freien Raum umschließen. Das letzte Ster- 
nit (Abb. 100) klein, schwach chitinisiert, der Basalteil am In- 
nenrande leicht ausgeschnitten. 

© bisher unbekannt. 

Größe: 3,8 mm. 

Verbreitung: Erytrea (Ghinda). 1 Exemplar. 

Typus: 5 Mus. Nat. Hist., Paris, (Coll. Grouvelle) 

Die Art nimmt eine Zwischenstellung zwischen dieser und 
der striatellus-Gruppe ein. Der Behaarung und besonders der 
Form des Körpers wegen muß sie aber in dieser Gruppe unter- 
gebracht werden. Durch die flache Gruben-Punktur ist sie so- 
fort von allen anderen Arten zu. unterscheiden. 


5. Gruppe: striatellus-algiricus. 


Grundfarbe deutlich sichtbar. Körper mittelgroß, ziemlich 
gestreckt, parallel und mäßig gewölbt. Flügeldecken kräftig und 
dicht punktiert. Die abstehende Behaarung ziemlich lang und 
anliegend. 


Bestimmungstabelle der Arten. 


1 Korper grober, .. mu. eu m Be ae re) 
— Körper kleiner . . A 6.2: 2 
2 Flügeldecken mit deudiehen Seen in 
denen größere Punkte . . . : . .2 11. striatellus’Baıtmı 


— Flügeldecken höchstens mit Andeutungen 

von Streifen, in denen aber keine größe- 

ren Bunkteuo... 0. . „12. algiricus Luc. 
3 Halsschild und Elöpeldecken gleich dicht 

punktiert . . . >. ...13. gracılis Karsch, 
— Halsschild dichter als ie Flügeldecken 

punktieru.. 0... en IA disererusebllwe 


340 


11.. Dryops striatellus Fairm. 
(Abb. 102—104, Taf. I, Fig. 9, Taf. IV, Fig. 7) 


Körper gestreckt, parallel, mäßig gewölbt. Schwarz, Beine 
dunkelbraun, Tarsen und Klauen heller. Die Fühler (Abb. 102) 
9gliederig, das 2. Glied fast trapezoid. Glied 4—6 auffallend 
stark lang. Kopf und Halsschild gleichmäßig, dicht und nicht 
sehr kräftig punktiert. Die Zwischenräume der Punkte minde- 
stens von der Größe derselben. Die Stirn zwischen den Fühler- 
wurzeln stumpf gewölbt. Halsschild (Abb. 103a, b) ein wenig 
schmäler als die Flügeldecken, deutlich quer, gleichmäßig flach 
gewölbt und schwach längs gekielt. Der Seitenrand gleichmäßig 
verrundet verengt, etwas hinter der Mitte am breitesten. Die 
Seitenteil-Linien in der Basalhälfte fast gerade, nur an der Basis 
leicht nach innen gebogen, die Apicalhälfte leicht gerundet nach 
innen gebogen. Die Mikropunktur kräftig und dicht. Die Flügel- 
decken fast parallel, nicht sehr stark gewölbt, hinter den Schul- 
tern leicht zusammengedrückt. Sie zeigen 6 stärker oder schwä- 
cher ausgebildete, aber immer deutliche Streifen, welche erst 
kurz vor der Spitze erlöschen. Die Punktur, die aus nicht so 
starken Punkten wie die des Halsschildes besteht, ist auch 
weitläufiger als diese und wird zur Spitze feiner. Außer dieser 
Punktur noch neben den Streifen reihig angeordnete mehr oder 
weniger tiefe Grübchen, die zur Spitze schwächer werden. Die 
Mikropunktur ist kräftig, aber weitläufiger als die des Hals- 
schildes. Die anliegende Behaarung der Oberseite ist sehr kurz 
und von weißlichgrauer bis gelblicher Farbe. Kopf und Hals- 
schild sind dichter behaart. Die abstehende Behaarung nicht 
sehr kräftig, mäßig lang und von gelblichgrauer bis grauschwar- 
zer Farbe. Die Unterseite wenig stark und weitläufig punktiert, 
das Abdomen deutlich noch feiner und sehr viel weitläufiger. 
Die Mikropunktur der Unterseite grob und dicht. Die anliegende 
Behaarung der Unterseite ist sehr dünn und fein, die abstehende 
Behaarung dünn stehend, fein und mäßig lang. Der Prosternal- 
fortsatz (Abb. 104) sehr lang und schmal, zur scharfen Spitze 
fast geradlinig verjüngt. Nur die Basalhälfte in der Mitte leicht 
gekielt. 


Der Penis (Taf. I, Fis. 9a, b, c) ist schlank, aber kräftig, 
mäßig stark chitinisiert und von hellbrauner Farbe. Die Penis- 
kapsel sehr lang. Die schmalen, schlanken Parameren von der 
Basis nach vorn gleichmäßig leicht gerundet verjüngt. Die Innen- 


341 


kanten derselben auf der Dorsalseite gerundet ausgebuchtet, 
auf der Ventralseite bis kurz vor der Basis geradlinig und hier 
mit einem fast kreisförmigen Ausschnitt. Der Penis schlank 
spindelförmig, die Seiten sehr leicht verrundet, an der Basis 
kurz zusammengedrückt und schwach gekielt. Der Schaft kurz 
und kräftig, gerade und nur wenig länger als die Peniskapsel. 

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 7) schmal und nur schwach chi- 
tinisiert. Die Oberkante leicht eingebuchtet und die Spitze nur 
schwach abwärts gebogen. Der freie Raum zwischen dem Fort- 
satz und dem Basalteil des Stachels nur sehr schmal. 

Größe: 3,83—4 mm. 

Verbreitung: Deutschland, Holland, Frankreich, Spanien, 
Portugal, Corsica, Sardinien, Nordafrika (Tanger, Algier). — 
Diese Art hat ihr Hauptvorkommen im mediterranen Gebiet und 
sind die Funde in Deutschland (Wahner Heide/Reinland, Hunts- 
losen/Bremen) und Holland (Ermelo) sicher die nördlichsten Aus- 
läufer der Verbreitung. Von Dodero wurde dann noch Süd- 
England angeführt, ich habe bisher aber keinerlei englische 
Exemplare zu Gesicht bekommen. — Scheint ziemlich selten 
zu sein. — Untersuchtes Material: 76 Exemplare. 

Typus: ? Ob die Type mit der hinterlassenen Sammlung 
an das Mus. Nat. Hist. Paris gekommen ist, oder ob es sich um 
Tiere aus fremder Sammlung handelte, die bei der Untersuchung 
vorlagen, läßt sich wohl nicht mehr mit Sicherheit feststellen. 


12. Dryops algiricus Luc. 
(Abb:105 110, Tarl, Big. 10, Var IV, 31078) 

Körper ziemlich parallel und mäßig gewölbt. Schwarz, 
Beine rot- bis dunkelbraun, Tarsen und Klauen stets heller. 
Die Fühler (Abb. 108) 10gliederig, das 2. Glied fast dreieckig» 
die nur wenig ausgezogene Spitze stumpf verrundet. Die Man- 
dibeln (Abb. 105) ziemlich kurz und breit. Die 3 Innenzähne 
gleichmäßig stark ausgebildet. Der Apicalteil sehr kurz, der 
Basalteil groß und an der Basis relativ breit. Das Labium 
(Abb. 106) schmal, länger wie breit und der Vorderrand nur 
sehr schwach ausgebuchtet. An den 3gliederigen Lippentastern, 
das Endglied groß und massig, rund-oval. Die Maxillen (Abb. 107) 
klein. Die Außenlade von der Größe des Basalteiles, die Seiten 
derselben leicht bogig gerundet. Die Innenlade sehr schlank 
und wenig länger als die Außenlade. Die Kiefertaster, wie bei 
allen Arten 4gliederig. Das Endglied schlank, zur Spitze wenig - 


342 


verjüngt und etwas länger als die ersten 3 Glieder zusammen. 
Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln mehr oder weniger leicht 
gewölbt. Kopf und Halsschild dicht und mäßig stark punktiert. 
Der Halsschild auf der Scheibe weitläufiger. Die Zwischenräume 
der Punkte von ca. dem doppelten Durchmesser derselben. Der 
Kopf ist feiner und weitläufiger punktiert. Halsschild (Abb.109a, b) 
ist etwas schmäler als die Flügeldecken, die größte Breite hinter 
der Mitte. Der Seitenrand zur Basis leicht gerundet, verengt, 
zur Spitze stärker und fast geradlinig. Die Seitenteil-Linien 
sind zur Spitze gerundet, zur Basis geradlinig etwas nach innen 
laufend. Die Mikropunktur des Kopfes und Halsschildes ist fein 
und wenig dicht. Die Flügeldeken sind fast parallel und hinter 
den Schultern leicht zusammengedrückt. Sie sind unregelmäßig 
etwas feiner und weitläufiger als der Halsschild punktiert, an 
der Basis am kräftigsten und etwa von der Mitte ab merklich 
weiter und schwächer. Häufig sind flache Streifen vorhanden, 
die aber stets vor der Spitze erlöschen. Die Mikropunktur ist 
etwas kräftiger und dichter als die des Halsschildes. Die Stärke 
der Punktur ist bei dieser Art etwas variabel, doch sind die 
Flügeldecken stets feiner und weitläufiger als der Halsschild 
punktiert. Die Exemplare aus dem europäischen Teil der Ver- 
breitung waren durchweg ein wenig kräftiger punktiert als die 
aus Nord-Afrika und Kleinasien. Die anliegende Behaarung ist 
ziemlich kurz, fein, dicht und von weißlichgrauer bis gelblich- 
grauer Farbe. Die Grundfarbe ist aber stets deutlich sichtbar. 
Die abstehende Behaarung ist kräftig, verhältnismäßig lang und 
von gelblichgrauer bis grauschwarzer Farbe. Die Unterseite ist 
viel feiner und weitläufiger punktiert als die Oberseite, das 
Abdomen noch deutlich feiner. Die Mikropunktur wie auf 
der Oberseite aber wesentlich dichter. Die Behaarung, sowohl 
die anliegende wie die abstehende feiner, kürzer und weitläu- 
figer als auf der Oberseite. Der Prosternalfortsatz (Abb. 110) 
breit und mäßig lang. Die geraden Seiten verjüngen sich in 
einer doppelbuchtisen Linie zu einer mäßig scharfen Spitze. 
Die Mitte mit einem breiten flachen Kiel. 

Der Penis (Taf. I, Fig. 10a, b, c) mäßig kräftig, nicht sehr 
stark chitinisiert und von hellbrauner Farbe. Die Peniskapsel 
ist kurz. Die Parameren, die an der Basis nicht zusammen- 
schließen, zur Spitze gleichmäßig verjüngt. Der Außenrand 
geradlinig, der Innenrand doppelbuchtig, wodurch ein zangen- 
artiges Aussehen entsteht. Der Innenrand der Unterseite von 


343 


der Basis bis kurz vor der Mitte geradlinig, dann verschmälern 
sich die Parameren auf etwa die Hälfte der Stärke, um sich 
hierauf wieder in fast gerader Linie zu verjüngen. Der Penis 
leicht quer gewölbt, an der Basis am breitesten, hier kurz ge- 
kielt und dann fast geradlinig zur mäßig scharfen Spitze ver- 
jüngt. Der Schaft ist kurz, kräftig und nur wenig länger als 
die Peniskapsel. 

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 8) breit, nicht sehr stark chi- 
tinisiert. Der nur wenig abwärts gebogene Spitzenteil endet in 
eine nicht scharfe, sondern mehr verbreiterte Spitze. 

Größe: 3,6—4,5 mm. ’ 

Verbreitung: Eine rein mediterrane Art, deren Vorkommen 
auf die Länder rund um das Mittelmeer beschränkt ist. Scheint 
aber nicht über Aegypten hinaus verbreitet zu sein; denn aus 
Syrien ist mir diese Art noch nicht bekannt geworden. Den 
Literatur-Angaben, die von einem Vorkommen dieser Art in 
England sprechen, ist mit sehr großer Skepsis entgegenzutreten. 
Wahrscheinlich sind diese Stücke mit striatellus verwechselt wor- 
den. — Untersuchtes Material: 237 Exemplare. 

Typus: ? vielleicht mit der Sammlung Lucas ins Mus. Nat. 
Hist. Paris gekommen. 


13. Dryops gracilis Karsch. 
Abb. 14 116, Tat 1 kie. 12, Tarlv, %ıe,9) 


Größer, ebenso gewölbt und parallel wie algiricus. Schwarz, 
Beine dunkelbraun, Tarsen u. Klauen rötlich. Die Fühler (Abb. 111) 
10gliederig, die Spitze des 2. Gliedes breit vorgezogen u. stumpf 
verrundet. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln gleichmäßig 
verrundet, nicht buckelig gewölbt. Kopf und Halsschild dicht und 
mäßig stark punktiert, dichter und feiner als bei algiricus. Die 
Zwischenräume der Punkte von etwa 1:/,facher Größe derselben. 
Die Mikropunktur ziemlich fein. Der Halsschild (Abb. 112a, b) 
ist nur sehr wenig schmäler als die Flügeldecken und zur Basis 
kaum merklich verengt. Der Seitenrand ist von der Basis an 
auf ca. ',, der Länge fast geradlinig, zur Spitze dann gleich- 
mäßig gerundet verengt. Die Seitenteil-Linien gleichmäßig ge- 
rundet. Die Flügeldecken gestreckt, fast parallel, mäßig gewölbt 
und hinter den Schultern nur sehr wenig zusammengedrückt. 
Sie sind unregelmäßig dicht punktiert. Die Punktur ist nicht 
sehr stark, feiner und flacher als die des Halsschildes, aber 
ebenso dicht und viel feiner und dichter als bei algiricus. Sie 


344 


bleibt bis zur Spitze gleichmäßig. An der Basis zwischen Schul- 
ter und Naht sind manchmal Andeutungen von Streifen vor- 
handen. Die Mikropunktur ist feiner und weiter als die des 
Halsschildes. Die anliegende Behaarung ist dicht und fein, kurz 
und fast tomentartig. Sie läßt die Grundfarbe aber stets deut- 
lich erkennen und ist von gelblichgrauer bis gelber Färbung. 
Die abstehende Behaarung ist nur mäßig kräftig und etwa halb 
so lang wie bei algiricus und stärker aufgerichtet. In der glei- 
chen Färbung wie die anliegende Behaarung. Die Unterseite 
feiner und weiter punktiert, mit kräftigerer Mikropunktur wie 
auf der Oberseite. Die Behaarung dünner, feiner und kürzer. 
Der Prosternalfortsatz (Abb. 113) kurz, zu einer mäßig scharfen 
Spitze gleichmäßig verjüngt. Die Kielung verbreitert und ver- 
flacht zur Spitze. 

Der Penis (Taf. I, Fig. 12a,b,c) ist kräftig und ziemlich stark 
chitinisiert, daher von bräunlicher Farbe. Die Peniskapsel ist 
kräftig, die Parameren sind zur Spitze fast geradlinig verjüngt. 
Die Innenkante nur vor der Basis gerundet, zur Spitze dann 
fast geradlinig. Auf der Ventralseite ist die Innenkante doppel- 
buchtig, die Basalbuchtung kräftig, die davorliegende nur schwach. 
Das erste (Spitzen-) Drittel der Innenkante ist einwärts gebogen. 
Der Penis selbst ist flach und breit, an der Basis am breitesten 
und zur Spitze gleichmäßig gerundet verjüngt. Der Schaft kräftig 
und von ca. 1'j, facher Länge der Peniskapsel. Das Stützelement 
(Abb. 115) kräftig, die Basalpartie der frei endenden Stäbchen 
einwärtsgebogen, das letzte Sternit (Abb. 114) ist breit, die Sei- 
tenteile der Basis am Ende breit aufgebogen. 

Der Legeapparat (Taf. IV, Fig. 9) ist für die Größe des Tieres 
klein. Er ist ziemlich kräftig chitinisiert und von hellbräunlicher 
Farbe. Das Apicalteil in eine scharfe Spitze endend, die Ober- 
kante desselben nahezu geradlinig, die Unterkante leicht gebo- 
gen. Das letzte Sternit (Abb. 116) nur mäßig groß und nicht 
sehr stark chitinisiert. Der zu einem Stäbchen ausgezogene Teil 
liegt im natürlichen Zustande in der Richtung in das Körper- 
innere, Der breitere (auf den Abb. innere Teil) liegt unter dem 
sichtbaren 8. Sternit und läßt die Form der Verbreiterungen 
den Umriß des Sternites erkennen. Die Seitenränder und das 
Stäbchen sind immer stärker als die anderen Teile chitinisiert. 

Größe: 4,8—5,3 mm. 

Verbreitung: Portugal, a Südfrankreich, Italien, 

Corsica, Sardinien, Corfu; Naxos, Kanarische Inseln, Nordafrika 


345 


bis zum Sinai einschließlich. Das Hauptverbreitungsgebiet die- 

ser Art liegt in Nordafrika, wo diese wohl die häufigste ist. 

Die europäischen Fundorte scheinen nur noch Ausläufer der 

Verbreitung zu sein. — Untersuchtes Material: 203 Exemplare. 
Typus: Zool. Mus. Berlin (Coll. Erichson). 


14. Dryops discretus Bllw. 
(Abb. 117122, Tat. TI, Fig. 11, Tat. IV, Fis. 10) 


Von der Form und in der Regel der gleichen Größe des 
vorhergebenden. Schwarz, Beine braun, Tarsen und Klauen 
heller. Die Fühler (Abb. 117) 10gliederig, die Spitze des 2. Glie- 
des kurz vorgezogen und breit verrundet. Kopf und Halsschild 
stark und dicht, ziemlich grob punktiert, die Punktur ist ebenso 
stark oder ein wenig stärker als die bei gracilis, aber deutlich 
dichter, die Zwischenräume nie die Größe der Punkte erreichend. 
Die Mikropunktur ist kräftig und dicht. Der Halsschild (Abb. 
118a, b) quer und flach gewölbt. Der Seitenrand an der Basis 
leicht eingezogen, in der Mitte mehr oder weniger stark ein- 
gebuchtet und zur Spitze leicht gerundet verengt. Die Seitenteil- 
Linien fast gerade oder auch in der Mitte leicht eingebuchtet. 
Die Flügeldecken in Form, Punktur und Behaarung, sowohl in 
der anliegenden wie der abstehenden, wie bei gracilis. Nur an 
der Basis der Flügeldecken ist die Punktur gedrängter. Die 
Unterseite ist feiner und weitläufiger punktiert, die Behaarung 
desgleichen, besonders die abstehende ist merklich kürzer. Der 
Prosternaltortsatz (Abb. 119) breit und lang, mit geraden Seiten, 
dann fast winklig zur kurz verrundeten Spitze verjüngt. 

Der Penis (Taf. I, Fig. 11a,b,c) kräftig, gedrungen, ziemlich 
stark chitinisiert und von bräunlicher Farbe. Die Peniskapsel 
groß, die Parameren schlank, von der Basis zur Spitze leicht 
gerundet, fast geradlinig verjüngt. Die Innenkanten von der 
breiten nicht zusammenschließenden Basis zur Spitze fast gerade 
verjüngt, auf der Ventralseite ist diese Kante leicht ausgerundet. 
Der gerade kräftige Schaft nur so lang oder wenig länger als 
die Peniskapsel und gerade. Das Stützelement (Abb. 121) kräf- 
tig, die Seitenteile verbreitert, die Spitze gleichmäßig breit ver- 
rundet. Das letzte Sternit schwach chitinisiert und klein. Die 
Spitzen der beiden Teile verwachsen und einen Knopf bildend. 
Der Basalteil klein und von einer stärker chitinisierten Leiste 
durchzogen. 


346 


Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 10 und 10a) etwas kräftiger 
' als bei gracilis, aber nicht sehr stark chitinisiert. Der Spitzenteil, 
ı der nur leicht abwärts gebogen ist, in eine breite Spitze endend. 
Der Oberrand in der Mitte mit einer kräftigen Ausbuchtung. 
Die Abb. 10a zeigt den Legestachel in der dorsalen Aufsicht 
‚und dadurch die verschiedene Länge der beiden Lamellen und 
den Bau des Basalteiles. Die Legestachel der Arten der Sub- 
familie Dryopidae haben alle diese Form, die nur ganz gering- 
 fügig abändert. Das letzte Sternit (Abb. 122) ist schwach chi- 
tinisiert. In den freien Mittelteil, der sonst nur von Bindehäuten 
 bespannt ist, ragen zwei feine Chitinstäbchen hinein. 

Größe: 4,6—5,2 mm. 

Verbreitung: Marokko, Algier, Tunis. — Bisher nur aus 
‚diesen westlichen Teilen Nordafrikas bekannt, ob die Art auf 
dieses Gebiet beschränkt oder eine weitere Verbreitung hat, 
muß die Untersuchung weiteren Materiales ergeben. — Unter- 
“ suchtes Material: 62 Exemplare. 

Typus: Deutsch. Ent. Inst. Berlin-Dahlem. 

Ich mußte diese Subspecies zur Art erheben, da das mir 
nun vorgelegene größere Material die genauen und eindeutigen 
Merkmiäle feststellen ließ. Die auf dem Halsschild deutlich dich- 
tere Punktur, der andere Bau desselben, sowie die verschiedene 
Bildung der Sternite etc. zeigen deutlich die spezifische Ver- 
schiedenheit. 


6. Gruppe: luridus. 


Grundfarbe deutlich sichtbar. Körper mittelgroß, ziemlich 
gestreckt, mäßig gewölbt und konvexer. Die Flügeldecken feiner, 
aber dicht punktiert. Die abstehende Behaarung ist kürzer und 
anliegender. 

Bestimmungstabelle der Arten. 


1 Flügeldecken mit deutlichen, wenn auch 


flachen Streifen (von der Seite gut sichtbar). . . . . . . 2 
— Flügeldecken ohne Streifen . . . . . .  20.freyin.sp. 
2 Körper einfarbig schwarz . . KUREN REIS 
— Kopf u. Halsschild schwarz, Bldkeldeckon 

braum. or. . 19. omissus n. sp. 
3 Streifen mit stärkeren grubenarlige Pan 

Uran. 2... . 16. championiDod. 
— Streifen ohde See Pänlter 2 ee BA 


Mitteilungen d. Münchn., Ent. Ges. XXVIIL (1988) H.3 3 347 


4"Körper großer, konvexer ©. .....\.. een Me 


— Körper kleiner, paralleler . . . . . 15. doderoi Bllw. 
5 Flügeldecken nur wenigfeiner als der HIaTe- 
schild punktiert . . . . „17. luridus Er. 
— Flügeldecken deutlich keiner als des Hals- 
schild punktiert 2°... u... ze... 218. Iniebümgspt 


15. Dryops doderoi Bllw. 
(Abb. 123—127, Taf. II, Fig. 1, Taf. IV, Fig. 11) 


Körper ziemlich schmal, parallel und schwach gewölbt. 
Schwarz, Beine dunkelbraun, Tarsen und Klauen heller. Die 
Fühler (Abb. 123) 10gliederig. Das 2. Glied mit einer breit vor- 
gezogenen und stumpf verrundeten Spitze, die Endglieder bilden 
eine relativ kleine Keule. Die Fühlerwurzeln eng zusammen- 
stehend, der Zwischenraum zwischen diesen stumpfspitzig ge- 
wölbt. Kopf und Halsschild ziemlich dicht unregelmäßig punk- 
tiert. Die Zwischenräume der Punkte nur wenig größer als 
diese selbst. Der Kopf und die Scheibe des Halsschildes weit- 
läufiger punktiert. Die Mikropunktur fein und weitläufig. Der 
Halsschild (Abb. 124a, b) ist deutlich schmäler als die Flügel- 
decken, an der Basis am breitesten. Der Seitenrand an der 
Basis kurz geradlinig, dann zur Spitze gleichmäßig gerundet 
verengt. Häufig ist der Halsschild schwach längs gekielt. Die 
Seitenteil-Linien sind gerundet, in der Basalhälfte fast gerad- 
linig und leicht nach innen gerichtet. Die Flügeldecken sind 
gestreckt, parallel und mäßig gewölbt und hinter den Schultern 
kaum merklich zusammengedrückt. Sie sind unregelmäßig, in 
der Stärke des Halsschildes, aber weitläufiger punktiert. Die 
Punktur nimmt zur Spitze nur wenig an Dichte und Stärke ab. 
Die Mikropunktur ist stärker und dichter als die des Hals- 
schildes. Die Flügeldecken sind in der Regel flach gestreift. 
Die Streifen aber meist nur an der Basis deutlich und erlöschen 
vor der Spitze. Die anliegende Behaarung ist sehr fein, kurz 
und dicht, doch bleibt die Grundfarbe noch deutlich sichtbar. - 
Sie ist. von weißlichgrauer bis gelblichgrauer Farbe, Die ab- 
stehende Behaarung ist dicht, aber nicht sehr kräftig, ziemlich 
kurz und von weißlichgrauer bis grauer Farbe. Die Unterseite 
ist nur wenig feiner als die Oberseite punktier. Die Mikro- 
punktur die Gleiche. Die Behaarung ist sehr spärlich und dünn, 
feiner und kürzer als auf der Oberseite. Der Prosternalfort- 


348 


satz (Abb. 125) breit und ziemlich lang und leicht, gleichmäßig 
gerundet verjüngt, mit einem schmalen Mittelkiel. 

Der Penis (Taf. Il, Fig. 1a, b, c) ist schlank, ziemlich kräftig 
chitinisiert und von bräunlicher Farbe. Die Peniskapsel ist 
schlank und in der Aufsicht deutlich breiter als der Schaft. 
Die Parameren mit einem breiten Basalteil. Sie sind zur Spitze 
gleichmäßig gerundet verjüngt, die Innenkante auf der Dorsal- 
seite regelmäßig ausgerundet, auf der Ventralseite fassen diese 
im Apicalteil übereinander und nur im Basalteil leicht ausge- 
rundet. Der nur an der Basis leicht gebogene Schaft von 
ca 1!/, facher Länge der Peniskapsel. Das Stützelement 
(Abb. 127) verhältnismäßig groß, kräftig chitinisiert. Die Seiten- 
teile im Apicaldrittel verbreitert, der sonst nur von Geweben 
ausgefüllte Zwischenraum im Spitzenteil schwach, zur Basis 
kräftiger chitinisiert und nur mit einem schmalen von feinen 
Häuten bezogenen Raum. Das Sternit (Abb. 126) klein und 
schwach chitinisiert mit kräftig aufgebogenem Basalteil. 

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. II) mäßig stark, wenig chiti- 
nisiert und mit nur sehr schwach abwärts gebogener Spitze. 
Der Oberrand ist deutlich über den Basalteil erhoben. Die 
Form erinnert etwas an den Apparat von rufipes, doch ist hier 
die Spitze scharf ausgezogen. 

Größe: 3,8—4,1 mm. 

Verbreitung: Eine westlich mediterrane Art. Bisher aus 
Süd-Spanien, Süd-Frankreich, Italien, Corsica, Sardinien, Sici- 
lien, Marokko, Algier, Tunis bekannt. 

Typus: Deutsch. Ent. Inst., Berlin-Dahlem (Coll. Kraatz). 


16. Dryops championi Dod. 
(Abb 128130, ,Tar II, Eis. 2) 


Kleiner, etwas breiter als doderoi nicht so parallel, aber 
ebenso gewölbt. Schwarz, Beine braun, an den Gelenken 
dunkler, Tarsen und Klauen heller. Die Fühler (Abb. 128) 
achtgliederig. Das 2. Glied stark quer, mit kurzer nicht sehr 
scharfer Spitze. Das 7. Glied auffallend groß, sodaß der Ein- 
druck von zwei Gliedern vorgetäuscht wird, es sind aber kei- 
nerlei Anzeichen einer Verschmelzung zweier ‚Glieder festzu- 
stellen. Die Fühlerwurzeln ziemlich eng zusammenstehend, 
zwischen denselben schwach buckelig gewölbt, aber nicht so 
stark und spitzig wie bei doderoi. Kopf und Halsschild dicht 
und unregelmäßig punktiert, doch ist die Punktur weitläufiger 


5* 349 


als beim vorgehenden. Die Zwischenräume der Punkte reich- 
lich vom doppelten Durchmesser derselben Kopf und Scheibe 
des Halsschildes etwas weitläufiger punktiert. Die Mikropunktur 
kräftis und ziemlich dicht. Der Halsschild (Abb. 129a, b) schmä- 
ler als die Flügeldecken und an der Basis fast geradlinig. Die 
größte Breite des Halsschildes liegt hinter der Mitte. Die 
Seitenteil-Linien sind nahezu geradlinig und nur an Spitze und 
Basis leicht einwärts gebogen. Die Flügeldecken mäßig ge- 
streckt, leicht gewölbter als bei doderoi, hinter den Schultern 
leicht aber deutlich zusammengedrückt. Die Punktur ist unre- 
gelmäßig, ein wenig kräftiger als die des Halsschildes, aber be- 
deutend weiter als diese. Sie nimmt zur Spitze nur wenig an 
Dichte und Stärke ab. Zwischen Schulter und Naht mit 5 fla- 
chen, aber deutlichen Streifen in denen sich eine stärkere 
Gruben-Punktur befindet. Die Streifen erreichen beinahe die 
Spitze. Die Mikropunktur ist deutlich dichter und kräftiger als 
die des Halsschildes. Die anliegende Behaarung ist fein, kurz 
und ziemlich dicht, fast tomentartig und von gelblichgrauer Farbe. 
Die Grundfärbung ist aber deutlich sichtbar. Die abstehende 
Behaarung ist kräftig, nicht so dicht wie bei doderoi, aber deut- 
lich länger. Sie ist von weißlichgrauer Farbe. Die Unterseite 
ist nur wenig 'feiner als die Oberseite punktiert. Die Mikro- 
punktur ebenso kräftig aber weitläufiger. Die anliegende Be- 
haarung ist dünn, ziemlich dicht und fein, die abstehende be- 
deutend kürzer und feiner als auf der Oberseite. Der Proster- 
nalfortsatz (Abb. 130) nicht sehr breit und relativ kurz, der 
Mittelkiel nicht ganz bis zur Spitze reichend, sondern vorher 
verflachend. 

Der Penis (Tafel II, Fig. 2a, b,c) für die Größe des Tieres 
kräftig, nicht allzustark chitinisiert, von hellrötlicher Farbe. 
Die Peniskapsel kurz und breit. Die Parameren zur Spitze 
leicht gerundet, gleichmäßig verjüngt, die Innenseite auf der 
Dorsal- wie Ventralseite gleichmäßig leicht ausgebogen, auf der 
letzteren nur noch flacher. Der eigentliche Penis breit spindel- 
förmig, von der breiten Basis zur Spitze hin nur leicht gerun- 
det verjüngt und flach. Der nicht sehr kräftige Schaft fast 
gerade und etwa von 1'/, facher Länge der Peniskapsel. 

Größe: nach Dodero 3,25—3,5 mm. Die mir derzeit über- 
lassene Cotype 3,4 mm. 

Verbreitung: Spanien (Bejar) — Trotz der großen Anzahl 
der verschiedensten Arten ist es mir bisher nicht möglich ge- 


350 


gewesen die Art in irgend einer Sammlung feststellen zu 
können. 


Typus: ? Wahrscheinlich aber wohl im Mus. Genua. 


17. Dryops luridus Er. 
(Abb. 131-140. Taf. II, Fig. 3, Tat. IV, tig. 12) 


Größer, nicht so parallel wie championi, mäßig breit und 
gewölbt. Schwarz, Beine mehr oder weniger dunkelbraun, 
Tarsen und Klauen etwas heller. Die Mandibeln (Abb. 132) 
schlank, an der Basis stark verbreitert, der Spitzenteil nur 
mäßig lang. Der Spitzenzahn stumpf, die beiden folgenden 
schwach ausgepräst. Die Abbildung zeigt die Mandibel se- 
sprengt, er ist nicht, wie allgemein angenommen wird völlig ver- 
wachsen, sondern aus drei deutlich getrennten Teilen zusam- 
mengesetzt. Dem Spitzenteil, der bei den Arten mehr oder 
weniger groß ist, dem Basalteil und dem freien schwach chiti- 
nisiertem Hautlappen, der sich an der Innenseite befindet. 
Dieser ist an der Außenkante stets mehr oder weniger kräftig 
behaart. Das J,.abium (Abb. 134) leicht quer. Der Vorderrand 
etwas vorgezogen, die Seiten leicht verrundet. Die Lippentaster 
verhältnismäßig groß, die beiden ersten Glieder gestreckt, das 
Endglied sehr stark breit oval. Die Maxillen (Abb. 135) kräftig, 
Außenlade und Basalteil fast von gleicher Länge. Die Innen- 
lade groß, kräftig von ca. der 1'/,fachen Länge der Aufßen- 
lade und an der Basis verbreitert. Die Kiefertaster mit sehr 
kleinem Basalglied, Glied 2 und 3 nur wenig an Länge ver- 
schieden, das Endglied lang und schlank, zur Spitze nur wenig 
verjüngt. Die Fühler (Abb. 131) 10giiederig, das 2. Glied zu 
einer ziemlich scharfen Spitze ausgezogen. Kopf und Halsschild 
verhältnismäßig stark und dicht punktiert. Die Stärke der 
Punkte variabel, doch die Zwischenräume mindestens von der 
Größe der Punkte. Die Punktur ist kräftiger und dichter als 
bei championi. Die Mikropunktur ist nur mäßig kräftig aber 
ziemlich dicht. Der Halsschild (Abb. 136a, b) nur wenig schmäler 
als die Flügeldecken und zur Basis nur sehr wenig verengt, 
zur Spitze dann gleichmäßig fast gerade. Die Seitenteil-Linien 
fast geradlinig, nur an Spitze und Basis leicht einwärts gebogen. 
Häufig ist eine schwache Längskielung wahrzunehmen. Auch 
sind, wenn auch nicht gerade häufig, manchmal an der Basis 
innerhalb der Seitenteil-Linien mehr oder weniger tiefe, meist 
gleichmäßige Eindrücke vorhanden. Ob diese Gruben auf 


351 


Wachstumsstörungen etc. zurückzuführen sind, wage ich nicht 
zu behaupten, es ist aber sicher, daß diese Eindrücke nicht nor- 
mal sind. Auch findet man sie bei fast allen Arten. Die 
Flügeldecken sind gestreckt, etwas kürzer als bei championi und 
mäßig gewölbt. Sie sind hinter den Schultern schwach, aber 
deutlich zusammengedrückt. Die Punktur ist etwas feiner als 
die des Halsschildes und stets weitläufiger als diese. Zur 
Spitze nimmt die Punktur nur wenig an Dichte und Stärke ab. 
Sehr häufig zwischen Schulter und Naht 3—5 mehr oder we- 
niger deutliche Streifen. Die Stärke dieser Streifen, wie über- 
haupt die gesamte Punktur sehr variabel. An einem Fundort 
finden sich Stücke mit kräftiger Punktur und deutlichen Streifen, 
sowie auch ohne Streifen, mit feiner Punktur sowohl mit wie 
auch ohne Streifen. Die Mikropunktur der Flügeldecken ist 
bedeutend feiner und weiter als die des Halsschildes. Die an- 
liegende Behaarung ist fein, kurz und dicht, doch bleibt die 
Grundfarbe stets deutlich erkennbar. Die Färbung kann von 
weißlich- über gelblich- bis schwarzgrau gehen. Die abstehende 
Behaarung ist kräftig, nicht sehr lang und dicht. Die Farbe, 
wie die der anliegenden, variabel und reicht vom hellsten Grau 
bis zu Schwarzbraun. Es kann die anliegende Behaarung sehr 


dunkel, die abstehende hell sein; das umgekehrte Verhältnis 
und alle Zwischenstufen kommen aber ebenso häufig vor. Die 


Unterseite ist in der Punktur wie in der Behaarung deutlich 
feiner als: die Oberseite. Der Prosternaifortsatz (Abb. 137) ver- 
breitert sich zur Spitze erst ein wenig, die Seiten sind gerad- 
linig, dann zu einer stumpf verrundeten Spitze verjüngt. 

Der Penis (Taf. Il, Fig. 3a, b,c) verhältnismäßig klein, mehr 
oder weniger stark chitinisiert und von bräunlicher Farbe. Die 
Peniskapsel kurz. Die Parameren breit, zur Spitze gleichmäßig 
verrundet verjüngt. Die Innenkante auf der Dorsalseite breit 
gleichmäßig gerundet ausgebuchtet, auf der Ventralseite im Ba- 
saldrittel geradlinig, dann zur Spitze gleichmäßig ausgebuchtet- 
Der Pens selbst breit spindelförmig, zur Mitte nur leicht ver- 
breitert und von der Basis zur Spitze gleichmäßig verrundet. 
Er ist flach, an der Spitze nur ganz kurz gekielt. Der ziem- 
lich kräftige Schaft, der nur wenig gebogen ist, von etwa 
1'/s;facher Länge der Peniskapsel. Das Stützelement (Abb. 139) 
nicht sehr groß, mäßig chitinisiert und die Seitenteile ziemlich 
‘breit. Die Spitze breit verrundet, der Basalteil ieicht gebogen. 
Das letze Sternit (Abb. 138) breit, der Spitenteil sehr schmal, 


352 


‚am Basalteil am Außenrand nahe der Kante ein wenig ausge- 
buchtet. 

Der Legestachel (Taf. IV, Figur 12) ist gestreckt, relativ 
lang und schmal. Er ist nicht sehr stark chitinisiert. Der 
Spitzenteil nur sehr wenig abwärts gebogen und endet in eine 
scharfe Spitze. Das letzte Sternit der Weibchen (Abb. 140) 
nicht sehr groß, nicht so stark flügelartig erweitert wie bei den 
anderen Arten und mäßig stark chitinisiert. In Verlängerung 
des stabartigen Fortsatzes ragen zwei feine Chitinstäbchen in 
das freie Mittelfeld hinein, 

Diese sehr variable Art, sowohl in Punktur, wie auch in 
der Farbe der Behaarung ist in Zweifelsfällen am sichersten 
durch die Genital-Apparate zu bestimmen. 

Größe: 3,6—4,5 mm. 

Verbreitung: Ganz Europa, Nordafrika, Kleinasien, Madeira, 
Kanarische Inseln. — Eine der häufigsten Arten, die ihre größte 
Verbreitungsdichte in Mitteleuropa hat. Im nördlichen Europa 
scheint diese Art allerdings zu fehlen oder wenigstens sehr 
selten zu sein. — Untersuchtes Material: 4963 Exemplare. 


Typus: Zool. Mus., Berlin (Coll. Erichson). 


18. Dryops iriebi n. sp. 
(Abb. 146—148, Taf. IV, Fig. 21) 


Körper von der Größe des /uridus, etwas schlanker und 
paralleler. Schwarz, Beine sehr dunkel, fast schwarz, die Tar- 
sen ein wenig heller, die Klauen rötlich. Die Fühler (Abb. 146) 
10gliederig, das 2. Glied nicht sehr stark vergrößert, die Keule 
relativ groß. Stirn zwischen den Fühlerwurzeln deutlich ein 
wenig stumpfwinklig vorgezogen. Kopf und Halsschild dicht 
und grob, unregelmäßig punktiert. Die Punkte deutlich weniger 
als ihr Durchmesser voneinander entfernt. Auf dem Kopie 
weitläufiger. Die Mikropunktur kräftig und nicht sehr dicht. 
Der Halsschild (Abb. 147a, b) quer und hoch gewölbt. Der 
Seitenrand kurz vor der Basis leicht aber deutlich ausgebuchtet, 
mit deutlichen spitzen Hinterwinkeln. Zur Spitze mäßig, fast 
geradlinig verenst. Die Vorderwinkel groß und spitz. Die 
Seitenteil-Linien fast gerade, nur kurz vor der Spitze mit einer 
leichten Einschnürung. Die gestreckten, mäßig gewölbten Flügel- 
decken sind grob punktiert. Die Punktur ist deutlich feiner 
und weiter als die des Halsschildes. Die Zwischenräume stets 
größer als der Durchmesser der Punkte, zur Spitze den dop- 


393 


pelten Durchmesser erreichend. An der Basis leicht quer ge- 
runzelt, Die Mikropunktur kräftig und dicht, wie die des Hals- 
schildes auch zur Spitze feiner und weiter werdend. Von der 
Basis bis gegen die Mitte einige sehr flache Streifen vorhanden. 
Die anliegende Behaarung sehr kurz und fein, von gelbgrauer 
Farbe. Kopf, Halsschild und Schildchen deutlich dichter be- 
haart. Die abstehende mäßig fein, etwas feiner und kürzer als 
bei /uridus und von dunklerem Grau wie die anliegende Be- 
haarung. Die Unterseite feiner und weiter als die Oberseite 
punktiert, die Mikropunktur desgleichen. Die Zwischenräume 
leicht querrunzelig, aber über die ganze Unterseite gleichmäßig. 
Die Behaarung ebenfalls feiner, weiter und kürzer. Der Proster- 
nalfortsatz (Abb. 148) schlank, zur Spitze sanft gerundet ver- 
jüngt, vor der Spitze nur jederseits leicht ausgebuchtet. Der 
Mittelkiel nur in der Basalhälfte deutlich erkennbar. 

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 21) breit und ziemlich stark 
chitinisiert. Der Spitzenteil nicht abwärts gebogen und in eine 
scharfe Spitze endend. Der Basalteil auf der Mitte der Ober- 
kante leicht eingebuchtet. Der freie Teil zwischen dem Fort- 
satz des Spitzenteiles und der Unterkante des Basalteiles sehr 
breit. Der Fortsatz etwas verbreitert und nicht sehr lang. 

o' unbekannt. 

Größe: 4,3 mm. 

Verbreitung: West-Sibirien (Barnaul). — Da Material aus 
diesen Teilen der palaearktischen Region in den Sammlungen 
sehr selten ist, kann über die weitere Verbreitung dieser Art 
noch nichts gesagt werden. Ich glaube, daß friebi die vikari- 
ierende Art für luridus ist. 

Typus: & in meiner Sammlung. 

Ich benenne diese Art nach ihrem Entdecker Herrn Schul- 
rat Hermann Frieb, Salzburg. 


19. Dryops omissus n. sp. 
(Abb. 281—286) 

Körper wie bei friebi, ebenso schlank und parallel. Kopf 
und Halsschild schwarz, die Flügeldecken dunkelbraun, die 
Beine ebenso gefärbt nur die Tarsen und Klauen und die Spitzen 
von Schenkel und Schienen etwas heller. Die Fühler (Abb. 281) 
10gliederig. Die Außenränder des 2. Gliedes fast geradlinig, 
mit relativ kurz vorgezogener, kurz verrundeter Spitze. Die 
Stirn zwischen den Fühlerwurzeln deutlich spitzhöckerig. Kopf 


354 


und Halsschild dicht und grob punktiert, auf dem Kopfe deut- 
lich weitläufiger. Hier sind die Zwischenräume der Punkte 
reichlich vom Durchmesser derselben, während diese auf dem 
Halsschild nur knapp den Durchmesser erreichen. Die Mikro- 
punktur ist kräftig und nicht sehr dicht. Das Halsschild (Abb. 
282a, b) quer und mäßig gewölbt. Der Seitenrand von der 
Basis bis zur Mitte fast geradlinig, zur Spitze dann ziemlich 
kräftig verjüngt und vor derselben leicht ausgebuchtet. Die 
Vorderwinkel kräftig, mit verrundeter Spitze. Die Hinterwinkel 
scharf und nahezu rechtwinkelig. Die Seitenteil-Linien leicht 
geschwungen, an der Spitze einwärts, an der Basis nach außen 
gerichtet. Die Flügeldecken wie bei friebi, auch grob und dicht 
punktiert, doch ist die Punktur hier ebenso dicht wie auf dem 
Halsschild. An der Basis der Flügeldecken stehen die Punkte 
dichter als auf der Mitte. Zur Spitze wird die Punktur nur 
‚wenig feiner. Die Punktur der Decken und die braune Farbe 
derselben lassen die Art gut von den anderen Arten der Gruppe 
trennen. Die Mikropunktur der Flügeldecken ist dichter und 
stärker als die des Halsschildes. Streifen sind an den Schultern 
einige, wenn auch sehr feine, vorhanden. Die anliegende und 
abstehende Behaarung in Größe und Dichte wie beim vorher- 
gehenden, nur von weißgrauer Farbe. Die Unterseite ist feiner 
punktiert, auch die Behaarung ist feiner und weitläufiger. Der 
Prosternalfortsatz (Abb. 283) schmal und relativ lang. Er ist 
zu einer mäßig scharfen Spitze gleichmäßig verjüngt und zeigt 
einen flachen Mittelkiel. ° 

Der Penis (Abb. 284a, b,c) groß, mäßig stark chitinisiert 
und von gelbroter Farbe. Die Peniskapsel ist kräftig und breiter 
als der Schaft. Die größte Breite derselben liegt etwas hinter 
der Mitte. Die Parameren sind zur Spitze stark in gleichmä- 
ßiger Rundung verjüngt, zur Basis nur kaum merklich, der 
Außenrand vor dem Schaft auf eine größere Strecke geradlinig. 
Die Innenkanten stoßen an der Basis zusammen und zwar auf 
ca. '/, der Gesamtlänge. Sie verjüngen sich dann sehr stark 
und enden in eine scharfe Spitze. Die Oberkante der Para- 
meren ist gut doppelt so breit wie die untere, die von oben 
sichtbar. Auf der Ventralseite (Abb. 284b) sind sie fast gleich 
breit, der Spitzenteil verjüngt sich plötzlich in gerader Linie. 
Der Basalteil ist leicht verrundet. Der Penis selbst ist breit, 
an der Basis am breitesten. Nach kurzer, leichter Verjüngung 
bis zur kurzen Spitze geradlinig. Auf der Oberseite der Mittel- 


355 


teil leicht zusammengedrückt. Der Schaft (Abb. 284c) nur 
mäßig kräftig und von ca 1!/, facher Länge der Peniskapsel. 
Er ist in der Aufsicht am Ansatz der Peniskapsel am breitesten 
und hat eine, auf den Basalteil der Parameren übergreifende 
Furche. Das Stützelement (Abb. 285) ist wenig kräftig, die bei- 
den Aeste an der Basis einander genähert. Das letzte Sternit 
(Abb. 286) schwach chitinisiert, die flügelartigen Basalteile wage- 
recht abgebogen. 

Weibchen unbekannt. 

Größe: 4,2—4,3 mm. 

Verbreitung: Süd-Rußland (Sarepta) — Untersuchtes Ma- 
terial: 2 Exemplare. 

Typus: & Museum Paris (Coll. Grouvelle) — Paratypus in 
meiner Sammlung. 

Sehr nahe verwandt mit friebi aber durch die stärkere 
Punktur der Flügeldecken und deren braune Farbe leicht von 
dieser zu trennen. 


20. Dryops ireyi n. sp. 
(Abb. 141—145, Taf. II, Fig. 4) 

Kleiner, paralleler und flacher. Schwarz, Beine braun, 
Tarsen und Klauen rötlich. Fühler (Abb. 141) 10gliederig, das 
2. Glied auf der Oberkante leicht eingebuchtet und zu einer 
scharfen Spitze verlängert. Die Stirn zwischen den Fühler- 
wurzeln mäßig stumpfwinkelig vorgezogen. Kopf und Halsschild 
mäßig grob und dicht punktiert. Die Zwischenräume auf der 
Scheibe, vor dem Schildchen und auf dem Kopfe von reichlich 
2 bis 2'/,fachem Durchmesser der Punkte. An den Seiten und 
dem Vorderrande deutlich dichter punktier. Die Mikropunk- 
tur ziemlich fein, im Gegensatz zu friebi sogar sehr fein und 
wenig dicht. Der Halsschild (Abb. 142a, b) quer, flach gewölbt, 
mit ziemlich großen, kurz verrundeten Vorderwinkeln. Der 
Seitenrand vor der Basis fast gerade, dann gleichmäßig gerun- 
det zur Spitze verengt. Die Seitenteil-Linien zur Basis und 
Spitze gleichmäßig verrundet und einwärts gebogen. Die Seiten- 
felder ziemlich breit, besonders auffällig am Spitzenteil. Die 
ziemlich parallelen und nicht sehr gewölbten Flügeldecken dicht 
unregelmäßig und kräftig punktiert. Die Punktur an der Basis 
sehr viel dichter als auf der Mitte und hier wieder deutlich 
dichter als an der Spitze der Flügeldecken. Die Zwischenräume 
der Punkte an der Basis nur vom knappen Durchmesser der 


356 


Punkte, auf der Mitte reichlich vom doppelten, an der Spitze 
aber von 3—4fachem Durchmesser voneinander entfernt. Streifen, 
auch nur Andeutungen von solchen sind auf den Flügeldecken 
nicht wahrzunehmen. Die Mikropunktur ist fein und mäßig 
dicht, sie ist deutlich kräftiger und dichter als auf Kopf und 
Halsschild. Die anliegende Behaarung fein und dünn, nicht so 
kurz wie bei luridus, überhaupt länger als bei allen anderen 
Arten dieser Gruppe. Sie ist von heller weißgrauer Farbe. 
Die abstehende Behaarung, die nur mäßig dicht ist, nicht sehr 
kräftig und an der Basis der Flügeldecken ein wenig länger 
als zur Mitte und Spitze. An der Basis des Halsschildes ist 
diese fast gerade abstehend. Sie ist nur sehr wenig dunkler 
als die anliegende Behaarung. Die Punktur der Unterseite et- 
was feiner, sie ist gleichmäßiger als auf der Oberseite, die 
Punkte etwa vom eigenen Durchmesser voneinander entfernt. 
Das Abdomen ist merklich feiner und weitläufiger punktiert. 
Die Mikropunktur wie die der Oberseite. Die Behaarung der 
Unterseite feiner, kürzer und weniger dicht. Der Prosternaliortsatz 
(Abb. 143) nicht sehr breit und kurz. Er ist zu einer scharfen 
Spitze verjüngt. Der breite Mittelkiel vor der Spitze verflachend. 

Der Penis (Taf. Il, Fig. 4a, b, c) kräftig aber schlank, mä- 
Big chitinisiert und von hellbräunlicher Farbe. Die Peniskapsel 
schlank mit breit verrundeter Spitze. Die Parameren nur we- 
nig, fast geradlinig, verjüngt, die Innenkante auf der Dorsalseite 
ebenfalls fast geradlinig, sodaß diese in der ganzen Länge fast 
parallelseitig. Auf der Ventralseite (Abb. c) im Basaldrittel fast 
geradlinig, dann zur Spitze leicht ausgebuchtet verjüngt. Der 
Penis selbst an der Basis am breitesten, zur kurz abgerundeten 
Spitze geradlinig verjüngt. An der Basis, zwischen den Para- 
meren kurz zusammengedrückt und gekielt. Der ziemlich kräf- 
tige Schaft von etwa 1!/, facher Länge der Peniskapsel und zur 
Basis leicht, aber deutlich verdickt. Das Stützelement (Abb. 145) 
nicht sehr kräftig, die Seitenteile in der Mitte etwas erweitert. 
Die Spitze breit verrundet. Das letzte Sternit (Abb. 144) relativ 
groß, die Spitzenteile kräftig, die Basalteile leicht abwärts gebogen. 

© unbekannt. Größe: 4,1 mm. 

Verbreitung: Irak (Kanakin) — Es scheint die für algiricus 
zu vikariierende Art zu sein. 

Typus: Coll. Gg. Frey, München. 

Ihrem Entdecker, dem unermüdlichen Förderer der Coleop- 
terologie, Herrn Georg Frey, München gewidmet. (Forts. tolgt.) 


Sy | 


Abb. 62—70, 72—-84 


O,5”"Um 


358 


Abb. 71; 85—107, 109 


0,5 "Im 2 "Um EI "Um 


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709 3% 


339 


Abb. 108, 110—132 


360 


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Abb. 133 —157 


57m 


D 
\ Atıo- 
15 


er ab 5 


361 


| 


(zu Bollow Dryopidae) 


362 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIlIl. (1938) H. 3. 


Taiel 2 
(zu Bollow, Dryopidae) 


Tafel 3 


(zu Bollow, Dryopidae) 


364 


Tafel 4 
(zu Bollow, Dryopidae) 


I‘ 


4* 365 


Abb. 1-6 
Mataeopsephenus $ranulicollis Htn. 

Abb. 1 Kiefertaster Abb. 5 Abdomen 
„ 2 Lippentaster „ 6a Penis, Dorsalseite 
„. 3 Halsschild (Umriß) UNOIbEL vs Ventralseite 
„ 4 Prosternalfortsatz Och Seitenansicht 

Abb. 7 
Psephenoides immsi Gahan (nach Gahan) 
Abb. 8-14 
Psephenoides gahani G. C. Champ. 

Abb 8 Kiefertaster Abb. 13 Schildchen, mit den angren- 
„ 9 Lippentaster zenden Teilen. !a — Scutellum, 
„10, Eühler (2) b = Mesonotum, ce —|. Ster- 
„ 11 Halsschild (Umriß) nit, d= Flügeldecken) 

„ 12 Prosternaltortsatz „ "14 TDarsen 
Abb. 15—18 
Psephenoides volatilis G. C. Champ. 
Abb. 15 Halsschild (Umriß) Abb. 17 Scutellum (siehe Bezeichnun- 
„ 16 Prosternalfortsatz gen bei Abb. 13) 
„ 18 Penis, Dorsalseite 
Abb. 19— 27 
Freyiella foveicollis n. sp 
Abb 19 Mandibel Abb. 24 Abdomen, links 9’ 
„. 20a Kiefertaster, Seitenansicht rechts © 
206 h Endglied, von „ 25 letztes Sternit (5) 
oben gesehen „ 26a Penis, Dorsalseite 
21 Fühler = 20b 23, Ventralseite 
22 Halsschild (Umriß) BERDDOICHUEN Seitenansicht 
„..23 Prosternalfortsatz „ 27a Stützelement (9), Dorsal- 
seite 
„  27b Stützelement(J')J,Seitenans. 
Abb. 28—33 
Freyiella bispinosa n. sp. 

Abb. 28 Fühler Abb. 31 Flügeldecken (Umrißin Seiten- 
„ 29 Halsschild (Umriß) ansicht) 
„ 30 Prosternalfortsatz „ 32 Flügeldecken (Spitzen, Dorsal- 


Erklärung der bisher erschienenen Abbildungen 


ansicht) 


Abb. 


Abb. 


Abb, 


Abb. 34—-45 


Potamophilus acuminatus F. 


34 Larve (nach Dufour) Abb. 422 Abdomen 
35 Mandibel „ 43 letztes Sternit I‘) 
36 Kiefertaster „. 44a Penis, Dorsalseite 
37 Lippentaster „446 5 „Mentraälseite 
38 Fühler PEAAe „ Seitenansicht 
39 Halsschild (Umriß) „ 45a Stützelement (9), Dorsal- 
40 Prosternalfortsatz seite 
41 Flügeldecken (Spitze, Dorsal- „ 45b Stützelement (5), Seiten- 
ansicht) ansicht 
Abb. 46--47 
Dryopomorphus extraneus Hin. 
46 Fühler Abb. 47 Kiefertaster (beide nach Hinton) 
Abb. 48—56 
Ahaggaria acutangula n. sp. 
‚48 Mandibel Abb. 54 letztes Sternit (5) 
49  Kiefertaster „. 55a Penis, Dorsalseite 
50 Lippentaster san aälbiren, Ventralseite 
51 Fühler EN DILCH Seitenansicht 
52a Halsschild (Umriß) „ 56a Stützelement (g'), Dorsalseite 
52b ” (Seitenansicht) „ 56b Stützelement (J’), Seiten- 
53 Prosternalfortsatz ansicht 
Abb. 57—61 
Ahaggeria ioleyi Peyerimh 
.57 Fühler Abb. 60a Penis, Dorsalseite 
58a Halsschild (Imriß) „. 60b ,„ Ventralseite 
58b , (Seitenansicht) „.60c „ Seitenansicht 
59a Prosternalfortsatz (Dorsal- „ 61a Stützelement (5‘), Dorsalseite 
seite) „  61b Stützelement (5, Seiten- 
59b (Seitenansicht) ansicht 
Abb. 62—63 
.62 Larve von Dryops luridus Er. (nach Hinton) 


63 Hautflügel von Dryops luridus Er. 


Ab. 64b - 66 
Dryops striatopunctatus Heer 
64 Fühler Abb. 65a Halsschild (Umriß) 
66 Prosternaltortsatz 27656 % (Seitenansicht) 


367 


Abb. 67—69 


Dryops viennensis Heer 


Abb. 67 Fühler Abb 68a Halsschild (Umriß) 
„ 69 Prosternalfortsatz „  68b L (Seitenansicht) 
Abb. 70—73 
Dryops iuscipennis Solsky 
Abb. 70 Fühler Abb. 72 Prosternalfortsatz 
„ Tıa Halsschild (Umriß) „ 73 Stützelement (J') 
=... Z2llo Mi (Seitenansicht) 
Abb. 74—81 
Dryops nitidulus Heer 
Abb. 74 Mandibel Abb. 78a Halsschild (Umriß) 
„ 75 Labium mit Taster „ .18b s (Seitenansicht) 
„. 76 Maxille mit Taster » 19 Prosternalfortsatz 
„ 717 Fühler „ 80 letztes Sternit (J‘) 
„ 81 Stützelement (9) 
Abb. 2 —84 
Dryops italicus Dod. 
Abb. 82 Fühler Abb. 83a Halsschild (Umriß) 
„ 84 Prosternalfortsatz 83 r (Seitenansicht) 
Dryops ernesti des Goz. 
Abb. 85 Mandibel Abb. 89a Halsschild (Umriß) 


Abb. 


86 Labium mit Taster 
87 Maxille mit Taster 


„..89b u (Seitenansicht) 
„. 90 Prosternalfortsatz 


88 Fühler 

Abb. 91—93 

Dryops rufipes Kryn. 

91 Fühler Abb. 92a Halsschild (Umriß) 
93 Prosternalfortsatz .92b a (Seitenansicht) 

Abb. 94— 96 

Dryops punctatellus Bllw. 

. 94 Fühler Abb. 95a Halsschild (Umriß) 
96 Prosternalfortsatz 956 " (Seitenansicht) 


Abb. 97—101 
Dryops addendus n. sp. 
‚97 Fühler Abb. 99 Presternalfortsatz 
98a Halsschild (Umriß) „ 100 letztes Sternit (5') 
98b a (Seitenansicht) „ 101 Stützelement (5') 
Abb. 102—104 
Dryops striatellus Fairm. 
. 102 Fühler Abb, 103a Halsschild (Umriß) 
104 Prosternalfortsatz 1081 n (Seitenansicht) 
Abb. 105-110 
Dryops algiricus Luc. 
‚105 Mandibel Abb. 109a Halsschild (Umriß) 
106 Labium mit Taster „.109b % (Seitenansicht) 
107 Maxille mit Taster „ 110 Prosternalfortsatz 
108 Fühler 
Abb. 111-116 
Dryops gracilis Karsch. 
.„111 Fühler 2 Abb. 114 letztes Sternit (5') 
112a Halsschild (Umriß) „ 115 Stützelement (5) 
112b hr (Seitenansicht) „116 letztes Sternit (9) 


113 Prosternalfortsatz 


Abb. 117—122 
Dryops discretus Bllw. 
ll Kühler, f Abb, 120 letztes Sternit (5) 
118a Halsschild (Umriß) „ 121 Stützelement (5) 
118b r (Seitenansicht) „ 122 letztes Sternit (2) 


119  Prosternalfortsatz 


Abb. 123—127 
Dryops doderoi Bllw. 
.123 Fühler Abb. 125 Prosternalfortsatz 
124a Halsschild (Umriß) „ 126 letztes Sternit (5) 
124b MH (Seitenansicht) „ 127 Stützelement (?) 
Abb. 128-130 
Dryops championi Dod. 
. 128 Fühler Abb, 129a Halsschild (Umriß) 
130 Prosternalfortsatz 129Ib e (Seitenansicht) 


369 


Abb. i131—140 
Dryops luridus Er. 


Abb. 131 Fühler Abb, 136a Halsschild (Umriß) 
132 Mandibel „sol x Seitenansicht) 
133 Labrum „ 137 Prosternalfortsatz 
134 Labium mit Taster „ 138 letztes Sternit (J‘) 
135 Maxille mit Taster „ 139 Stützelement (/) 
„ 140 letztes Sternit (©) 
Abb. 141—145 
Dryops ireyi n. sp. 
.141 Fübler Abb. 143 Prosternaltortsatz 
142a Halsschild (Umriß) „ 144 letztes Sternit (5) 


Abb. 


142b ” (Seitenansicht) BI AA Stützeleinent (J‘) 


Abb. 146—143 
Dryops friebi n. sp. 


146 Fühler Abb. 147a Halsschild (Umriß) 
148 Prosternalfortsatz ab & (Seitenansicht) 
Abb. 149—154 
Dryops griseus Er, 
.149 Fühler Abb. 152 letztes Sternit (5') 
150a Halsschild (Umriß) „ 153 Stützelement (9) 
150b E (Seitenansicht) „ 154 letztes Sternit (2) 


Abb. 


151 Prosternalfortsatz 


Abb. 155— 157 
Dryops similaris Bllw. 


155 Fühler Abb, 156a Halsschild \Umriß) 
157 Prosternalfortsatz „  156b a (Seitenansicht) 


Erklärung zu Tafel 1 
Penis 


a — dorsal, b = ventral, c = lateral. 


Fig. 1 Dr. striatopunctatus Heer Fig. 8 Dr. punctatellus Bllw. 
„ 2 „ viennensis Heer „ 9 „ striatellus Fairm. 
„ 3 „ nitidulus Heer „10 „ algiricus Luc. 

„ 4 „ italicus Dod, „11 „ discretus Bllw. 
„ 5 „ ernesti des Goz ; „12 „ gracilis Karsch 
„ 6 „ fuscipennis Sols. „13 „ ignotus n, sp. 

„ 17°, zulipes Kryn. „14 „ distinctus n, sp. 


vvrwm m 


SO OVOVOo N VTTAWDND Hr 


10a 


[er GERN 
DD m 


Erklärung zu Taiel 2 


Penis 
a= dorsal, b = ventral, c = lateral, 

. doderoi Bllw. Fig. 6 Dr. addendus n., sp. 
championi Dod, SEelttulentusr Er. 
luridus Er. ” 8 „ subincanus Kuw. 
freyi n. sp. DO meridianussn.asp: 
peyerimhoffi n. sp. 

Erklärung zu Taiel 3 
Penis 
a5 dorsalmbE ventralmer lateral 

. Sriseus Er. Fig. 6 Dr. seurati n. sp. 
similaris Bllw, „ 7 ,„ sulcipennis Costa 
auriculatus Geoffr, = 872200 caspınsa Men: 
anglicanus Edw. „977, costat Heyd. 
mesatlanticus Peyerimh, 

Erklärung zu Tafel 4 
Legestachel (Seitenansicht) 

. striatopunctatus Heer Fig. 13 Dr. griseus Er. 
viennensis Heer „ 14 „ mesatlanticus Peyerimh. 
fuscipennis Sols aereaspiusa Men. 
nitidulus Heer „ 16 „ suleipennis Costa 
ernesti des Goz, „ 17 „ punctatellus EPllw 
rufipes Kryn. „18 „ similaris Bllw. 
striatellus Fairm. „ 19 „ peyerimhoffi n. sp. 
algiricus Luc. 20R es sseuratiin.ssp, 
gracilis Karsch. el iriebiensisp. 
discretus Bllw. RD Hienotusinsssp- 

22 „ (Aufsicht) „23 anslieanus Edw- 
doderoi Bliw. „ 24 „ auriculatus Geoffr. 
luridus Er. „257,2 distinckusnasp, 


126, So meridianusen, sp: 


371 


Ueber neue und wenig bekannte paläarktische 
Paederinae (Col. Staph.) IL’) 


Von C.Koch, Sammlung Frey, München. 
Hiezu Tafel X und XI. 


Lathromene subgenus novum Domenis 


Von Dr. E. Gridelli wurde im Boll. Soc. Ent. Italiana LIX. 
1927. 25 ein subanophthalmes Lathrobium (Glypfomerus) puncta- 
tissimum beschrieben, das aus der Sammlung Dodero stammte 
und von Paganetti-Hummler in Caboalles (Asturien) entdeckt 
wurde. Diese Entdeckung einer Glyptomerus-Art auf der ibe- 
rischen Halbinsel war in zoogeographischer Hinsicht sehr auf- 
fallend, da die Untergattung Glyptomerus bisher ausschließlich 
aus dem südlich zentralen und südöstlichen Teil Europas (Alpen, 
.Apennin, Balkan und Bihar) bekannt war, auf der Insel Elba 
(GI. Lotii Holdh.) aber ihre westliche Begrenzung aufwies. Es 
bestand also eine räumlich außerordentlich ausgedehnte Lücke 
in der Verbreitung der Glyptomerus-Arten, was umso auffallen- 
der war, als die Glyptomerus-Arten sonst auf ein relativ sehr 
kleines Gebiet beschränkt sind und fast alle Arten oder Formen 
räumlich nur wenig getrennt vorkommen. 

Durch den Eingang der sehr wertvollen Staphyliniden- 
Sammlung von G. Paganetti-Hummler in die große paläarktische 
Sammlung G. Frey, München, hatte ich das Glück, noch zwei 
cotypische Stücke (5) der von Gridelli beschriebenen Art fest- 
zustellen, von der bisher angenommen wurde, daß sie sich bloß 
in einem männlichen Unikum in der Sammlung Dodero (heute 
in der Societä Entomologica Italiana zu Genua) befinde. 

Eine genaue Untersuchung dieses so interessanten Tieres 
ergab in Uebereinstimmung mit Gridelli°) die große Verschieden- 

!) Die erste Folge obiger Artikelserie ist in den Entomologischen Blät- 
tern 34, 1938. 103 erschienen. 

2) Gridelli, loc. cit. 27: „.... il quale si scosta fortemente da tutte le 
specie a me note per la punteggiatura densa e la pubescenza abbondante 


della parte anteriore del corpo, per le piccole dimensioni del collo, e spe- 
cialmente per i caratteri sessuali degli sterniti addominali....“ 


372 


heit von den übrigen Glypiomerus-Arten des typischen Ver- 
breitungsgebietes. Während jedoch Gridelli die auffallenden 
Unterschiede gegenüber den übrigen Glypiomeri der großen, 
vermeintlichen Heterogenität dieser Untergattung zuschrieb, 
glaube ich nun feststellen zu können, daß es sich um keinen 
Vertreter der Gattung Lathrobium, sondern um eine weit spe- 
zialisierte Art der Gattung Domene sensu Reitter handelt, die 
sämtliche Gattungscharaktere, ja sogar den symmetrischen Bau 
des sonst nur den Domene-Arten sensu sfrictu nov. eigentüm- 
lichen Odeagus aufweist. 

Bisher bestanden für die Scheidung der Gattung Domene 
von der Gattung Lathrobizm nur wenig sichere und nur an 
einem beschränkten Teil der Arten nachgewiesene Charaktere. 
Auch dem Monographen der mitteleuropäischen und mediter- 
ranen Domene-Arten, Dr. OÖ. Scheerpeltz !) ist es schwierig ge- 
fallen, die Gattung Domene einwandfrei von der nahe ver- 
wandten Gattung Lathrobium zu trennen. Er mußte auf die 
von Reitter bereits 1909?) entdeckte Eigentümlichkeit der Domene- 
Arten zurückgreifen, welche in der Abwesenheit von Sinnes- 
borsten auf der Außenkante der Schienen besteht und konnte 
die Konstanz dieses Charakters innerhalb der mitteleuropäischen 
und mediterranen Domene-Arten bestätigen. Es ist jedoch das 
große Verdienst der Scheerpeltz’schen Arbeit, diesem schein- 
bar minutiösen, biologisch und funktionell aber gewiß recht be- 
deutsamen Merkmal ein weiteres hinzugefügt zu haben, das tat- 
sächlich die generische Verschiedenheit der Domene- von den 
Lathrobium-Arten in hervorragender Weise zum Ausdruck 
brachte: die Feststellung eines grundverschiedenen und schein- 
bar konstanten Baues des männlichen Kopulationsorganes. Der 
Oedeagus weist einen sehr ursprünglichen, stark an viele Oma- 
linae-Arten erinnernden Bau auf, gekennzeichnet durch das 
Vorhandensein symmetrisch angeordneter, paariger, löffelartiger 
Parameren, die als Seitenloben den Penis als Mittellobus ein- 
fassen. Dieses Prinzip im Bau des Oedeagus konnte Scheer- 
peltz bei allen ihm bekannten Arten (stilicina Er., lithocharina 
Fauv., aciculata Hopffg., dalmatina Scheerp., Moczarskii Scheerp., 
Winkleri Scheerp., scabricollis Er.) nachweisen und somit mit 
Recht als generisches Unterscheidungsmerkmal der Gattung 
Lathrobium gegenüberstellen. 


!) Siehe Kol. Rundschau XI. 1924/25. pag. 77—130. 
®) Fauna germanica Il. 1909. 145. 


373 


Eine einzige europäische Art!) war Dr. Scheerpeltz unbe- 
kannt geblieben: die portugiesische D. scopaeella Fauv. Ich 
habe diese Art im vorhergehenden Artikel über die Paederinae 
(loc. cit. 108, fig. 1) neu beschrieben und konnte die interessante 
Feststellung machen, daß der Oedeagus dieser Form vollständig 
vom üblichen Bau der Oedeagi der Domene-Arten abweicht 
und wiederum die den meisten echten Lathrobium-Arten (excl. 
Throbalium!) eigentümliche Asymmetrie des Oedeagus aufweist. 
Da aber sowohl habituell wie auch in der Abwesenheit von 
Tastborsten auf der Außenkante der Schienen die scopaeella 
‚mit den übrigen Domene-Arten weitgehend übereinstimmt, ließ 
ich die Entscheidung über ihre faktische Gattungszugehörigkeit 
schwebend. In der gleichen Studie habe ich dann auf Grund 
eines aus der Bayrischen Staatssammlung stammenden männ- 
lichen Unikums die nordspanische D. Danieli beschrieben, die 
sich aber leider in einem derartig defekten Zustand befand, 
daß ich weder das Kopulationsorgan noch die sekundären Ge- 
schlechtsauszeichnungen auf den apikalen Sterniten studieren 
konnte. 

Das überraschende Ergebnis des Studiums des Lath. punc- 
tatissimum Grid., welches infolge des Mangels der tibialen Sin- 
nesborsten und vieler anderer Charaktere zu Domene gehört, 
hat es nun notwendig erscheinen lassen, auch die D. Danieli 
Koch einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen. Es ist 
meine Pflicht, an dieser Stelle ganz besonders Herrn H. Kulzer, 
Leiter der koleopterologischen Abteilung der Bayrischen Staats- 
sammlung für die wirklich großzügige Erlaubnis zu danken, das 
Unikum in meine anatomischen Untersuchungen einbeziehen zu 
können, die auch in diesem Falle überraschende Ergebnisse 
zeitisten. Trotz der außerordentlichen äußerlichen Aehnlichkeit 
mit der D. scopaeella ist diese Art auf Grund des Odeagus 
allein einwandfrei als Domene sensu Scheerpeltz aufzufassen, aller- 
dings mit einer Einschränkung, die aber für die richtige Erkennt- 
nis der Gattung von gewisser Wichtigkeit ist. Wie bei den ech- 
ten Domene-Arten besteht der Oedeagus der Danieli aus einem 
Mittellobus und symmetrischen Seitenloben (Fig. 1). Während 
jedoch bei allen echten Domene-Arten (siehe Scheerpeltz, Jeannel, 


!) Außer der erst kürzlich von Prof. Dr. R. Jeannel aus den Pyrenäen 
beschriebenen, subanophthalmen D. Gaudini (Bull. Soc. Ent. Fr. 1938. 115), 
die aber einen symmetrischen, Parameren besitzenden Oedeagus aufweist 
(= Domene sensu Scheerpeltz). 


374 


loc. cit.) die Seitenloben zumindest in ihrem apikalen Verlauf 
weit voneinander getrennt sind, finden wir sie bei der Danieli 
gerade apikal miteinander vollständig verwachsen, während sie 
postbasal noch ihren isolierten Verlauf deutlich ein Stück bei- 
behalten. Die Parameren erscheinen daher bei lateraler Ansicht 
des Oedeagus isoliert, bei ventraler aber, da der überragende 
Mittellobus die dorsal gelegene Verschmelzung verdeckt, sym- 
metrisch und isoliert, bei dorsaler aber bereits teilweise als 
„dorsale Platte”, wie wir sie vollendet bei den echten Lathro- 
bien in den verschiedensten Modifikationen antreffen. 


Die merkwürdige, auf den ersten Blick befremdende Form 
des Oedeagus der D. scopaeella ist über die Danieli hinweg 
verständlich, umsomehr als die scheinbar zu einem Haftorgan 
umgebildete Spitze der dorsalen Lamelle, eine Bildung, die mir 
auch unter den echten Lathrobien unbekannt ist (bei diesen ist 
die Spitzenregion der dorsalen Lamelle meist zu hakenförmigen 
Greiforganen umgebildet), von außerordentlicher, ganz abwegiger 
Spezialisation zeugt. 


Eine ähnliche, asymmetrische Bildung des Oedeagus scheint 
aber auch bei den japanischen Domene-Arten vorzuliegen. Ich 
konnte bisher von einer einzigen Art, der D. curtipennis Shp. 
den männlichen Kopulationsapparat untersuchen. Derselbe be- 
steht aus dem ventralen Penis und einer ‘diesem dorsal vor- 
gelagerten Lamelle oder Platte, die ähnlich der dorsalen Lamelle 
der D. scopaeella schmal und eigenartig spezialisiert, hornartig chi- 
tinisiert ist. Es dürften daher die japanischen Domene-Arten 
ebenfalls einem eigenen, von den echten Domene-Formen mor- 
phologisch abweichenden Artenkreis angehören. 


Bei der D. punctatissima Grid. dagegen treffen wir wieder, 
zwar sehr reduzierte und schwach chitinisierte, aber deutlich 
ausgebildete Seitenloben an, die von der Basis bis zur Spitze 
isoliert verlaufen und symmetrisch ausgebildet sind (Fig. 2). Der 
Penis selbst besteht aus einer hornartig chitinisierten Platte, die 
ventral einen hoch gewölbten und senkrecht von der Platten- 
fläche abstehenden, scharfkantigen Kamm trägt. Auf Grund 
dieses symmetrisch gebauten Oedeagus dürfte daher die punc- 
fatissima eher von einer echten Domene-Form abzuleiten sein, 
als die ein asymmetrisches Kopulationsorgan mit scheinbar feh- 
lenden Parameren besitzenden japanischen Domene-Arten und 
die scopaeella. 


373 


Wiz bei manchen anderen Staphyliniden-Gattungen scheint 
daher die Ausbildung von Parameren bei Domene nur sekun- 
däre Bedeutung zu besitzen (so gibt es z. B. in der Gattung 
Micropeplus Formen mit deutlichen und solche mit vollständig 
fehlenden Parameren |). 

Ein genauer Vergleich zwischen den paläarktischen Arten 
der Gattungen Lathrobium und Domene ergab nun die folgen- 
den Uhnterscheidungsmerkmale, welche durch ihre Konstanz, 
neben der auffallenden und unveränderlichen, habituellen Ver- 
schiedenheit zwischen beiden Gattungen, zu ihrer klaren Tren- 
nung vollkommen ausreichen. Bei der so außerordentlichen 
Seltenheit der erwähnten iberischen Domene-Arten mußte leider 
aus Material-Mangel von einer vergleichenden Untersuchung 
der Mundteile Abstand genommen werden. 

Die Gattung Domene unterscheidet sich demnach von der 
Gattung Lathrobium durch folgende Charaktere: 

1. Durch den Mangel von Sinnesborsten auf der Außenkante 
der Mittelschienen. Die Schienen sind bei den Domene-Arten 
auf der Außenseite einfach behaart, ohne einzeln inserierende, 
längere Sinnesborsten (auf der Innenseite sind solche in beiden 
Gattungen vorhanden!). Dieser Charakter ist vollkommen kon- 
stant und konnte ich ihn bei sämtlichen Arten der Gattung, 
inklusive den japanischen und den vorher erwähnten drei iberi- 
schen Arten beobachten. Aber auch bei der Gattung Lathro- 
bium sensu latu ist umgekehrt das Vorhandensein von Sinnes- 
borsten auf der Außenkante der Mittel- (aber auch der Hinter-) 
Schienen von einer überraschenden Konstanz. Sämtliche palä- 
arktische, mir bekannten Arten der Gattung, die japanischen 
und auch die sonst so weit spezialisierten und vom Typus der 
echten Lathrobien stark abweichenden Throbalium-Arten weisen 
diese Sinnesborsten in stark ausgeprägtem Ausmaß auf. Be- 
sonders stark sind sie aber gerade bei sämtlichen subanoph- 
thalmen und anophthalmen Lathrobium-Arten, den Glyptomeri 
ausgebildet und erreichen hier eine beträchtliche Länge. Bei 
der subanophthalmen D. punctatissima Grid. aber fehlen sie, 
trotz der Reduktion der Augen und der sonstigen Anpassung 
an subterranes Leben (Kopfform!) vollständig. 

2. Durch den Verlauf der inneren Epipleuralkante des Hals- 
schildes, welche die für sämtliche Domene-Arten so charakte- 
ristische Halsschildiorm bedingt. Die innere Epipleuralkante ist 
ungefähr im Verlauf ihrer vorderen Hälfte stark nach unten 


376 


geschwungen, so daß die Vorderecken der Halsschild-Randung 
nicht mehr lateral, sondern fast ventral gelegen und bei Seiten- 
ansicht nicht oder nur undeutlich sichtbar sind. Durch diese weit 
nach unten gezogene, seitliche Begrenzung der Halsschild-Vor- 
derecken erklärt sich auch die bei Daraufsicht stark verengte 
und fast vollkommen verrundete Form der proximalen Hals- 
schildpartie. Bei den Lathrobien ist die vordere Hälfte der inne- 
ren Epipleuralkante des Halsschildes nur schwach und sanft 
ausgeschweift nach unten gezogen, die ganze Epipleuralrandung 
verläuft mehr in einer Ebene, so daß sie in ihrem ganzen Ver- 
lauf, die Vorderecken inbegriffen, fast nur lateral liegt und bei 
Seitenansicht ganz oder fast vollkommen sichtbar bleibt. Aus 
diesem Grund scheinen bei Daraufsicht die Vorderecken des 
Halsschildes immer mehr oder weniger deutlich winkelig, eine 
Verengung der proximalen Partie der Halsschildseiten ist nicht 
oder in nur unbedeutendem Maße vorhanden. (Auch durch 
dieses Merkmal unterscheidet sich die D. punctatissima Grid., 
wie übrigens der Autor selbst hervorhebt, von den G/yptomeri). 

3. Durch das verlängerte Basalglied, im Gegensatz dazu 
aber verkürzte Klauenglied des Mittel- und Hinterfußes. Das 
Basalglied ist kräftig entwickelt, meist ebenso lang, oft aber 
deutlich länger als das zweite Glied, das Klauenglied dagegen 
verkürzt, kürzer oder nur eine Spur länger als die beiden vor- 
hergehenden Glieder zusammengenommen. Bei den Lathrobien, 
bis auf die in vielem Belang stark abweichenden Throbalium- 
Arten!) wieder, finden wir das genaue Gegenteil. Das Basal- 
glied ist auffallend verkürzt, das Klauenglied aber (besonders 
stark bei Throbalium, sich in dieser Beziehung hereits den 
Achenien nähernd) verlängert. Das Basalglied ist immer be- 
deutend kürzer als das folgende Glied, oft zum Teil in den 
Armaturen der Schienenspitze versteckt (nur bei Throbalium 
etwas länger als das zweite Glied!), das Klauenglied aber immer 
schlank, deutlich länger als die beiden vorhergehenden Glieder 
zusammengenommen, bei vielen Arten aber (auch bei sämtlichen 
Throbalium-Arten) so lang wie alle drei folgenden Glieder. (Bei 
D. punciatissima Grid. ist das Basalglied des Hinterfußes etwas 
länger als das folgende Glied, das Klauenglied eine Spur länger 
als die beiden vorhergehenden Glieder zusammengenommen). 


1) Peyerimhoff (Bull. Soc. Ent. Fı. 1938. 109) faßt, wohl mit Recht, die 
bisher als Untergattung von Lathrobium betrachtete Gruppe der Throbalien 
als eigene Gattung auf. 


| 


4. Durch die dichte Halsschildpunktierung, die oft über- 
haupt keine oder eine nur stellenweise angedeutete oder sehr 
schmale, äußerst feine und wenig regelmäßige Mittellinie punkt- 
frei läßt. Im letzteren Fall nimmt der Raum der Mittellinie 
höchstens ein Elitel der Halsschildbreite ein. Bei Lathrobium 
ist die punktfreie Mittellinie immer zu einem glatten Median- 
Längsraum verbreitert, der ungefähr ein Fünftel bis ein Siebentel 
der größten Breite des Halsschildes einnimmt. 

Sieht man von den ostasiatischen Domene-Arten ab, die 
schon auf Grund des abweichenden Oedeagus einer eigenen 
Gruppe angehören dürften, so zeigt sich, daß innerhalb der 
europäischen und mediterranen Domene-Formen die beiden Arten 
scopaeella Fauv. und punctatissima Grid. durch den anders gestal- 
teten Oedeagus, der stark an die Gattung Lathrobium erinnert und 
durch Bau und Skulptur des Kopfes, der ebenfalls Vertretern 
der Gattung Lathrobium ähnelt, aus den sonst homogenen For- 
men der Gattung Domene s. str. Scheerp, herausfallen. Da diese 
beiden Arten sämtliche wesentliche Charaktere, durch welche 
sich die Gattung Domene s. latu von Lathrobium unterscheidet, 
aufweisen, so bleibt nur die Möglichkeit offen, sie als Vertreter 
der Gattung Domene oder einer neuen, zwischen Lathrobium 
und Domene stehenden Gattung aufzufassen. Da jedoch die 
Unterschiede gegenüber den echten Domene-Arten s. str. Scheerp. 
sehr geringe sind, ziehe ich es vor, beide Formen, die im Bau 
und Skulptur des Kopfes viele Analogien zeigen, in einer Unter- 
gattung der Gattung Domene s. latu unterzubringen. Die end- 
gültige Entscheidung, ob es sich um eine eigene Gattung oder 
bloß um eine Untergattung von Domene handelt, wird erst ge- 
troffen werden können, bis die Systematik der nächst ver- 
wandten Gattungen geklärt sein wird, um einen klaren Ein- 
blick in die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Gattungen 
zueinander zu gewinnen. 

Es läßt sich demnach für die Gattung Domene s. latu nov. 
einstweilen das folgende systematische Schema aufstellen: 

A) Kopf mit kräftig gerundeten Schläfen, gewölbt, die Hin- 
terecken fast vollkommen abgerundet, äußerst dicht, auch am 
Scheitel und Hinterhaupt sehr dicht, kaum weniger dicht als auf 
der übrigen Oberfläche punktiert.!) Oedeagus symmetrisch, mit 


!) Letzteres Merkmal wurde bereits anläßlich der Beschreibung der 
D. Danieli Koch (l. c.) der scopaeella segenüber angeführt, in Unkenntnis 
jedoch seiner gruppentrennenden Bedeutung. 


378 


paarigen Seitenloben, die allerdings in einem Fall (Danieli Koch 
apikal zu einer Platte verwachsen sind. Sechstes Sternit des 
J jederseits über der apikalen Ausrandung mit je einem mehr 
oder weniger dicht und .ausgedehnt behaarten, schwarzen Bor- 
stenfleck'). Hierher gehören ‘die Arten: stilicina Er., lithocha- 
rina Fauv., aciculata Hopffg., dalmatina Scheerp., Moszarskii 
Scheerp., Winkleri Scheerp., scabricolle Er., Danieli Koch und 
die subanophthalme Gaudini Jeann.): Domene s. str. nov, 


A’) Kopf mit nur schwach nach außen gerundeten, fast und 
stellenweise parallelen Schläfen, weniger gewölbt, mit kräftig 
markierten, nur leicht verrundeten Hinterecken, glänzend, wenig 
dicht, am Scheitel und Hinterhaupt sehr zerstreut punktiert. 
Oedeagus ohne oder nur mit rudimentären Parameren, bei 
scopaeella asymmetrisch. Sechstes Sternit des J' mit verschie- 
denartigen Auszeichnungen, ohne symmetrische, paarige, schwarze 
Borstenilecken oberhalb der medianen Ausrandung. (Hierher 
gehört die durch ihre geringe Größe (4—4,25 mm) von allen 
anderen Arten abweichende scopaeella Fauv.?) und die suba- 
nophthalme punctatissima Grid.) : 
| Domene subg. Lathromene noy. 


Lathrobium (s. str.) Taxi Bh. 
Koch, Pubbl. Museo Pietro Rossi. IL. 1937. 255. 


Die Art, welche bisher nur aus dem Banat bekannt war, 
wurde von meinem Freunde, Herrn Dr. G. Springer auch in 
Bosnien (lIlan Pjesak) und in Bessarabien (Novosjelica und Ok- 
nica) in Gesellschaft des überaus ähnlichen L. fulvipenne Gr. 
. aufgefunden. Ferner kenne ich ein 5 aus der Sammlung Prof. 
M. Pfaundler, München, das aus Kiew (leg. Lgocki) stammt, 
sowie mehrere 9 und Q aus Polen (Zezawa, Mjelnica, Woter- 


kow), coll. Dr. M. Bernhauer, Horn. 


!) Beim Männchen der D, Danieli Koch ist das siebente Sternit in der 
Mitte des Hinterrandes kurz ausgerandet (die Außenecken der Ausrandung 
sind voneinander etwas weiter entfernt als die Ausrandung in der Mitte tief 
ist) und oberhalb dieser Ausrandung, jederseits der Mitte mit je einem klei- 
nen, schwaren Borstenfleck versehen (Fig. 3). 

2) Fauvel (Faune g.-rh. III. 1872 .306) vergleicht die scopaeella habituell 
mit einem Scopaeus. Mit dieser Gattung hat sie aber morphologisch nichts 
zu tun. Die Kehlnähte sind weit voneinander entfernt und verlaufen voll- 
kommen parallel, der Hals ist relativ breit, er mißt ungefähr ein Drittel der 
größten Koptbreite, aber auch die Bein- und Halsschildbildung ist voll- 
kommen verschieden von Vertretern der Gattung Scopaeus. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII (19:8) H. 3 5.379 


Lathrobium (s. str.) pallidum var. Jansoni Crotch. 


Crotch, Trans. Ent. Soc. London (3). V. 186567. 446. — 
Ganglbauer, Käf. Mitteleuropa, II. 1895. 515. 

Von der äußeret seltenen, langflügeldeckigen Form des 
pallidum Nordm., welche Reitter!) für die deutsche Fauna nicht 
nachweisen konnte, befindet sich ein @ mit besonders langen 
und breiten Flügeldecken in der Sammlung Frey (ex coll. Paga- 
netti-Hummler), das aus Königgrätz stammt. Aehnlich wie bei 
der var. Letzneri Gerh.”) des fulvipenne Gr. sind die Flügel- 
decken viel breiter und länger als bei der kurzdeckigen Nomi- 
natform und mit kräftigen Schultern ausgestattet. Der Anschein 
einer selbständigen Art wird aber beim Jansoni noch auffallend 
erhöht durch das Vorhandensein eines starken weißen „Saumes” 
am 6. Tergit, welcher der ungeflügelten Stammform vollständig 
fehlt. Es ist interessant, daß es zur Ausbildung dieses „Sau- 
mes“ am 6. Tergit, der wahrscheinlich bei der Flügelentfaltung 
eine Rolle spielt, hier bei gewissen Individuen ein- und der- 
selben Art kommt, also individuell ist, in anderen Gattungen 
aber (siehe Xantholinus, Staphylinus etc.) artlich, ja sogar sub- 
generisch bedingt ist. 


Lathrobium (Glyptomerus) Freyi spec. nov. 


2 5 und 1 2 von der Hochebene Cansiglio im Massiv des 
Mte. Cavallo (Venetianer Alpen), von Dr. H. Stolz aufgefunden?) 

Hell rotbraun, Mundwerkzeuge und Tarsen gelbrot. 

Kopf ungefähr um.ein Fünftel oder ein Sechstel länger 
als breit, grob und spärlich, an den Seiten etwas dichter punk- 
tiert, dazwischen äußerst fein mikrochagriniert, auf der Scheibe 
eine größere Stelle punktfrei, davor mit zwei seichten, unregel- 
mäßigen Eindrücken. Augen rudimentär, nicht pigmentiert, aus 
nur wenigen Kornealfacetten zusammengefügt. Schläfen sehr 
lang, schwach gerundet, hinten stumpf mit der Kopfbasis ver- 
rundet. Wangen lang, nach vorne kräftig konvergierend. Unter- 
seite spärlich und fein punktiert, Kehlnähte nach hinten kräftig 
konvergierend, der Kehlraum vorne ungefähr 3!/, mal so breit 


!) Fauna germanica Il. 1909, 145. 

2) Ueber Letzneri Gerh. siehe auch Eppelsheim, Deutsch, Ent, Zeitschr. 
1879. 184 und Kraatz, ebendort, 194, 

3) Siehe auch Stolz, Verh. zool. bot. Ges. 1915. 246 unter Laihr, apen- 
ninum Ritt. 


380 


wie an seiner engsten Stelle, die sich etwas hinter der Mitte 
befindet (Fig. 4). 

Hals halb so breit wie der Kopf an seiner breitesten Stelle, 

Halsschild ungefähr um ein Drittel länger als breit, um ein 
Viertel schmäler als der Kopf, nach hinten nur unmerklich ver- 
engt, mit vorne breit, hinten kürzer abgerundeten Ecken, dicht 
und grob, gröber als der Kopf punktiert, ohne chagrinartige 
Grundskulptur, mit vollständigem, hinten seicht gefurchtem, un- 
punktiertem Median-Längsraum. 

Flügeldecken um ein Viertel kürzer als der Halsschild, mit 
kaum angedeuteten Schultern, nach hinten schwach oder kaum 
erweitert, ziemlich dicht, unregelmäßig und oberflächlich, viel 
feiner als der Halsschild punktiert. Hinterränder zur Nahtecke 
ausgeschweiit abgeschrägt. 

Abdomen fein und ziemlich dicht, auf den apicalen Ter- 
giten spärlicher punktiert. Beim J' fünftes, sichtbares Sternit 
an seinem Hinterrand kaum merkbar und seicht ausgerandet, 
in der Mitte mit leichtem, nach hinten erweitertem, am Grunde 
geglättetem Eindruck, das sechste Sternit (Fig. 5) in der Mitte 
des Hinterrandes bogenförmig, aber wenig tief ausgerandet. Die 
Außenecken der Ausrandung sind voneinander etwas mehr als 
doppelt so weit entfernt wie die Ausrandung in der Mitte tief 
ist. Knapp oberhalb des Hinterrandes befinden sich jederseits 
der Mitte je zwei halbmondförmige, quere, kammartige, schwarze 
Borstenreihen. Bei einem Exemplar werden diese Börstchen- 
Querreihen nach oben noch durch ein oder zwei rudimentäre 
Reihenansätze fortgesetzt. Die linke und rechte Serie dieser 
Borstenreihen sind in der Mitte voneinander durch einen brei- 
ten Zwischenraum getrennt. Sechstes Tergit in beiden Geschlech- 
tern fast gerade abgestutzt, beim 9 kaum merkbar in der Mitte 
nach hinten gerundet. 

Fühler langsestreckt, alle Glieder viel länger als breit. Drittes 
Glied sehr schlank, gut um die Hälfte länger als das zweite, 
2'/, mal so lang wie breit, viertes Glied ungefähr so lang wie 
das zweite, die folgenden Glieder allmählich sich etwas ver- 
kürzend, die vorletzten Glieder noch deutlich um die Hälfte 
länger als breit. Endglied schmal, zugespitzt, doppelt so lang 
wie breit. 

Beine sehr schlank, das Klauenglied der Mittel- und Hinter- 
tarsen so lang fast wie alle drei vorhergehenden Glieder zu- 
sammengenommen, das Basalglied gut um die Hälfte kürzer als 


381 


das folgende zweite Tarsenglied. Mittelschienen auch auf der 
Außenkante mit langen, senkrecht abstehenden Sinnesborsten 
versehen. Die Sinnesborsten der Hinterschienen sind bedeu- 
tend kürzer. 


Länge: 8,5--9,5 mm. 
Herrn G. Frey, München, dankbar gene 


Durch die knapp am Hinterrand anliegenden queren Bor- 
stenreihen des siebenten männlichen Sternites und das beim 9 
hinten fast gerade abgestutzte sechste Tergit am nächsten mit 
Pinkeri Ganglb. verwandt. Von dieser Art aber auffallend ver- 
schieden durch die Lage und Anzahl der Börstchenreihen. Beim 
L. Pinkeri ist die Mitte des betreffenden Sternites in Form 
einer im Grunde geglätteten Rinne eingedrückt. Jederseits die- 
ser Rinne ziehen vom Hinterrand des Sternites bis fast zur 
Wurzel 6—-7 Querreihen von schwarzen Börstchen, die so eng 
aufeinander folgen, daß sie durch keine Zwischenräume von- 
einander abgesetzt sind. Es erscheinen daher die zahlreichen, 
queren Börstchenreihen jederseits zu einer longitudinalen, langen 
Börstchenserie zusammengesetzt, die sich zur Spitze des Ster- 
nites kräftig verjünst. Beim Freyi dagegen ist das betreffende 
Sternit auch in der Mitte vollkommen regelmäßig gewölbt, nor- 
mal punktiert, ohne die Spur einer glatten Längsrinne aufzu- 
weisen. Die queren Börstchenreihen setzen zwar auch knapp 
oberhalb des Sternit-Hinterrandes an, füllen aber, da normaler- 
weise bloß 2 Querreihen vorhanden sind, nur das apikale Drittel 
des Sternites aus. Ueberdies sind diese Querreihen durch weite 
Zwischenräume, die mindestens so breit sind wie eine Börstchen- 
reihe, voneinander geschieden und verengen sich nach vorne 
(und nicht wie beim Pinkeri nach hinten!). Während beim Pin- 
keri die letzte apikale Börstchen-Querreihe die kleinste ist, d.h. 
bloß aus wenigen Börstchen besteht, stellt sie beim Freyi die 
umfangreichste, aus den meisten Börstchen zusammengesetzte 
Reihe dar. Bei einem Exemplar des Freyi befinden sich auf 
einer Seite vor den beiden, normalen Querreihen, noch zwei 
rudimentäre Ansätze zu Börstchenquerreihen, die sich aber wei- 
ter nach oben zu verengen und voneinander durch breite Zwi- 
schenräume getrennt sind. Es scheint daher die Tendenz vor- 
zuliegen, durch Vervielfachung der Querreihen, so wie beim 
Pinkeri (und cavicola) Längs- -Serien zu bilden, Vom Pinkeri 
überdies durch die einander um die Hälfte mehr genäherten 


382 


Kehlnähte verschieden. Im Bau des Oedeagus sind beide For- 
men nur wenig voneinander abweichend. 

Von allen übrigen in Betracht kommenden, großen Glypto- 
merus-Formen!) durch die knapp am Hinterrand anliegenden, 
apikalen Borstenreihen des siebenten Sternites des 5 verschie- 
den. Bei den verglichenen Arten sind die Börstchenfelder fast 
in der Mitte des Sternites gelegen, also weit von dessen Hin- 
terrand abgerückt und auch sonst ganz anders gestaltet. 

Die Heterogenität innerhalb der Glyptomerus-Gruppe ist 
nicht so groß wie von vielen Autoren angenommen wird. Es 
lassen sich nämlich, trotz des wegen seiner großen Seltenheit 
und schweren Auffindbarkeit sehr mangelhaften Materiales, un- 
schwer zwei Richtungen innerhalb dieser Gruppe erkennen. Die 
eine umfaßt große Arten, deren Zusammengehörigkeit durch 
eine Summe übergeordneter Charaktere erwiesen ist und dürlte 
von einer Grundform, die vielleicht nahe dem rezenten Z, spa- 
diceum stand, abzuleiten sein (1. Gruppe); die andere (2.) Gruppe 
aber umfaßt kleine, meist östliche Arten, die ebenfalls nahe 
miteinander verwandt sind und wahrscheinlich vom L. testaceum‘°) 
oder einer ähnlichen Form sich abgespaltet und dem sub- 
terranen Leben vollkommen angepaßt haben. Es ist daher an- 
zunehmen, daß die aus praktischen Gründen für alle subanoph- 
thalmen und anophthalmen Formen der Gattung Lathrobium 
geschaffene Untergattung Glyptomerus sich bloß aus zwei ver- 
schiedenen Hauptgruppen zusammensetzt, die sich in 5 geo- 
graphische Artenkreise zerlegen lassen. 

Innerhalb der ersten Gruppe lassen sich zwei morpholo- 
gisch trennbare Untergruppen erkennen: a) die Untergruppe des 
cavicola Müll. bei deren Vertretern (cavicola Müll, Pinkeri 
Ganglb. und Freyi Koch) die Borstenreihen des siebenten männ- 
lichen Sternites die Neigung zeigen, sich vertikal anzuordnen 
und den Sternit-Hinterrand erreichen und b) die Untergruppe 
des eiruscum Picc., deren Vertreter (efruscum Picc., Doderoi Ab,., 
Straneoi Schatzm. Koch, Andreinii Schatzm. Koch und Lotü 
Holdh.) die Borstenfelder horizontal und median angeordnet 
haben. Interessanterweise ist diese Unterteilung auch geogra- 
phisch begründet, indem die Formen der cavicola-Gruppe die 
Südhänge der Alpen zwischen Po und Drau, jene der estruscum- 
VSszere Schatzmayr & Koch, Boll. Soc Ent. It. LXVI. 1934. 259—266, 


7. fig., oder auch Porta, Fauna Col. It, Suppl. 1934, 195. 
2) Siehe auch Jeannel. Bul. Soc. Stiinte Cluj, I. 1922. 347. 


383 


Gruppe nur südlich des Po vorkommen und den Apennin und 
Elba bewohnen. 

Eine nähere Kenntnis der zweiten, von festaceum abzu- 
leitenden Glypiomerus-Gruppe liegt leider noch nicht vor. Doch 
scheint es auf Grund der geographischen Verbreitung nahe- 
liegend, daß wir es mit 3 Untergruppen zu tun haben: a) coe- 
cum Friv, nördlich der Donau, die transylvanischen Alpen be- 
wohnend; b) die an Formen reiche Gruppe des bosnicum Rtt., 
in den Balkan-Gebirgen heimisch und c) Wingelmülleri Breit aus 
dem Adamello-Gebiet, durch eine weite Verbreitungslücke vom 
östlichen Verbreitungszentrum seiner Verwandten getrennt. 

Der aus Sizilien von Saulcy nach einem Unikum beschrie- 
bene Diecki scheint auf Grund der eigenartigen Auszeichnung 
auf den Endsterniten des 5 ganz abseits zu stehen und ist es 
fraglich, ob wir es überhaupt mit einem Glyptomerus zu tun 
haben. 

Auf nebenstehendem Kärtchen (Taf. X) habe ich alle bis jetzt 
bekannten Fundorte von Glypfomerus-Formen eingetragen, um die 
fünf verschiedenen geographischen Artenkreise, die sich schein- 
bar auch mit den morphologischen decken (nachgewiesener- 
maßen bei den beiden Untergruppen der 1. Gruppe, jener des 
cavicola und des efruscum) darstellen zu können. 


Medon (Micromedon) vulpinus spec. nov. 


Algerien, Biskra,. leg. Schatzmayr (coll. Puel). 

Sehr nahe mit caucasicus Luze verwandt, mit ihm in der 
äußerst dichten Punktierung, in den sehr stark genäherten Kehl- 
nähten, nicht erweiterten Vordertarsen und im sonstigen Habi- 
tus weitgehend übereinstimmend. Die beiden Arten unter- 
schieden sich wie folgt: 

a) Gestalt größer: 2,25—3 mm. Oberseite etwas weniger 
gedrängt punktiert und nicht dicht pubeszent, dadurch weniger 
matt. Kopf breiter, gut so breit oder fast etwas breiter als der 
Halsschild. Augen etwas kleiner und mehr lateral gelegen. 
Halsschild breiter und kurz, nicht länger als der Kopf, an den 
Seiten nur unmerklich konkav, auf der Scheibe mit sehr jei- 
ner, aber deutlich erkennbarer, auf der hinteren Hälfte der 
Länge nach geritzten Mittellinie. Flügeldecken größer und brei- 
ter. (Mir in 3 Exemplaren aus Buchara, Hissar, vorliegend): 

caucasicus Luze. 


384 


b) Gestalt kleiner, vor allem aber schmäler: 2,25 mm. Ober- 
seite äußerst gedrängt punktiert und dicht, kurz pubeszent, fast 
völlig matt. Kopf schmäler, knapp so breit oder fast etwas 
schmäler als der Halsschild. Augen sehr groß und stärker dor- 
sal gelegen. Halsschild schmäler, deutlich länger als der Kopf, 
an den Seiten deutlicher konkav, auf der Scheibe nur mehr mit 
kaum wahrnehmbarer, äußerst feiner, nur stellenweise erkennbarer 
Mittellinie, sonst sehr dicht und fein, dabei fauh über die ganze 
Oberseite punktiert. Flügeldecken schmäler und kleiner: 

vulpinus nov. 


Erklärung der Figuren 
Fig.1 
Oedeagus der Type der Domene Danieli Koch (D: dorsal, V: ventral, 
L: lateral). 
Fig. 2 
Oedeagus einer Domene (Lathromene) punctatissima Grid. (D: dorsal, 
V: ventral, L; lateral). 
Fig. 3 
Endsternite der Type der Domene Danieli Koch. 


Fig. 4 
Unterseite des Kopfes eines Lathrobium (Glypiomerus) Freyi Koch. 


Fig. 5 
Endsternite des 9’ eines Lathrobium (Glyptomerus) Freyi Koch (bei 
einem 9’ befinden sich rechts 4 Borstenquerreihen, bei dem zweiten sym- 
metrisch links und rechts je 2). 
Fig. 6 
Karte zur Verbreitung der Glyptomerus-Formen. 
I. Gruppe: Kreise (punktiert-strichlierte Einfassungslinien). 

Artenkreis des cavicola Müll.: 1= cavicola Müll; 2 = Pinkeri 
Ganglb,; 3=Freyi Koch. 

Artenkreis des efruscum Picc,; 4= etruseum Picc.; 5 = Doderoi 
Ab.; 6 = Andreinii Schatzm. Koch; 7 = Sitraneoi Schatzm. 
Koch; 8 = Lotii Holdh. 

II. Gruppe: runde Flecken (punktierte Einfassungslinien). 

coecum Friv. (=B) 

Wingelmülleri Breit (=A) 

Artenkreis des bosnicum Rtt.; C = bosnicum Rtt.; D = Weira- 
iheri Scheerp, ; E—= Obenbergeri Ramb.; F = Knirschi Ramb.; 
G--albanicum Koch; H==Leonhardi Breit; [= Matchai 
Ramb. 


385 


Tafel X 


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386 


Taiel XI 


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Biologische Notizen über einige vorderasiatische 
Zygaenenarten. 
(Tafel VII u. IX.) 
Von O. Holik, Prag. 


Ueber die ersten Stände der vorderasiatischen Gruppen 
und Arten der Gattung Zygaena Fabr. ist bisher nur sehr wenig 
bekannt geworden. Bei der großen Bedeutung, welche .der 
Kenntnis der biologischen Verhältnisse für die Beurteilung der 
verwandtschaftlichen Zusammengehörigkeit der einzelnen Zy- 
gaena-Arten zukommt, ist aber jede diesbezügliche Beobach- 
tung von großem Wert. 

Durch vergleichende Untersuchungen an den Arten der 
Gruppe manlia-cuvieri-tamara kam ich zu der Ueberzeugung, 
daß diese Arten zu den hauptsächlich an Umbelliferen, teils 
auch an Thymus lebenden Arten gehören müssen. Herr Prof. 
M. Rjabov in Dagestan, den ich ersuchte, der Biologie dieser 
Arten seine Aufmerksamkeit zu widmen, hatte die Freundlich- 
keit, mir das Ergebnis seiner Beobachtungen mitzuteilen und 
mir auch durch Vermittlung des Leningrader Museums der Aka- 
demie der Wissenschaften einiges biologisches Material zu über- 
lassen. Weiteres Material erhielt ich von Herrn W. Brandt in 
Herrala (Finnland) und einige interessante Beobachtungen über 
Zyg. speciosa Reiß machten mir die Herren E. Pfeiffer-München 
und Dr. W. Forster-München. Ich bin daher in der Lage, hier 
einige bisher unbekannte Details aus der Biologie vorderasiati- 
scher Zygaenen mitzuteilen. 

Die Beobachtungen Prof. M. Rjabovs deckten sich voll- 
ständig mit der Auffassung über die Futterpflanzen und die 
Kokonform der Arten manlia Led., cuvieri Bsd. und /{amara Chr., 
die ich durch die vergleichenden Untersuchungen der Genitalien, 
der Schuppenform und des Gesamthabitus dieser drei Arten 
gewonnen hatte. Sie gehören zu den an Umbelliferen lebenden 
Zygaena-Arten und haben daher nichts mit den anderen von 
Burgeff ebenfalls im Subgenus Coelestis Bgff. untergebrachten, 


388 


aber an Papilionaceen lebenden Arten zu tun, auch nicht mit 
Zyg. lavandulae Esp. oder persephone Zerny und anderen, mit 
denen sie neuerdings in Verbindung gebracht wurden. Dagegen 
dürften zwischen den Arten manlia Led., speciosa Reiß, fredi 
Reiß, hindukuschi Koch und rubricollis Hmps. nähere verwandt- 
schaftliche Beziehungen bestehen. Zu den Umbelliferen-Fressern 
gehört ferner wahrscheinlich noch Zyg. cambysea Led., worauf 
schon eine Beobachtung Christophs hinweist, der die frisch- 
geschlüpften Falter an Stengeln einer Eryngium-Art fand. 

Für eine Anzahl Papilionaceen fressender Arten, die Prof- 
Dr. Burgeff in seiner Untergattung Coelestis untergebracht hatte, 
ist ein langgestreckter, spindelfäörmiger Kokon mit glatter, por- 
zellanartiger Außenseite charakteristisch. Dazu gehören unter 
anderen auch Zyg. olivieri Bsd. und rosinae Korb. Diese Arten, 
die in ihrem Genital, in der Konsistenz der Kokonwand (nicht aber 
der Form des Kokons) und in ihren Futterpflanzen den Agru- 
menia-Arten nahestehen, dürften unter sich eine abgeschlossene 
Zygaena-Gruppe bilden, deren Umfang noch festzustellen wäre. 


Zyg. tamara ssp. daemon Stgr.') Die Raupe dieser Art 
(Taf. IX, Abb. 9) lebt nach Prof. Dr. Rjabov an einer weichblätt- 
rigen Umbellifere aus der Gattung Prangos. Die Abbildung ist 
nach einem Alkoholpräparat hergestellt, das mir Herr Prof. Dr. 
Rjabov in dankenswerter Weise zur Verfügung stellte. Die 
Grundfarbe kann ich nicht mit Sicherheit angeben, weil ich nicht 
weiß, inwieweit sie durch den Alkohol verändert wurde. Sie 
dürfte wahrscheinlich weiß oder weißlichgelb sein, etwa wie 
diejenige der Raupe von Zyg. purpuralis Brünn. oder Zyg. cyna- 
rae Esp., denen die Raupe von ssp. daemon Stgr. im ganzen 
ähnlich ist. Die ganze Zeichnung besteht aus je einem seitlichen 
schwarzen Punkt auf jedem Segment. Der Kopf und die vor- 
deren drei Beinpaare sind ebenfalls schwarz. Die Warzen sind 
mit kurzen, weißen Haaren besetzt. Länge der Raupe unge- 
fähr 14—15 mm. Der Kokon (Taf. VIII, Abb. 4) ist dick, walzen- 
förmig, an den beiden Enden zugespitzt, rein weiß, von perga- 
mentartiger Beschaffenheit und mit runzeliger Oberfläche. Be- 
festigt ist er an einem Stengel der Futter»flanze. Herkunft: 
Pagode Terkesh bei Nachitshevan am Aras, 4-5000 Fuß, 


Transkaukasien. 


ı) M. Koch-Dresden vertritt neuerdings die Ansicht, daß Zyg, famara 
Chr. und ssp. daemon Stgr, zwei verschiedene Arten seien. 


389 


Zyg. cuvieri Bsd. wurde von Prof. Dr. Rjabov bei Ger- 
matshatach (6000 Fuß) und am Fluß Arpa (5000-5500 Fuß) 
$efangen. Die Raupe lebt wie die der Zyg. tamara ssp. daemon 
Stgr. an einer bisher noch nicht näher bestimmten Umbelliferen- 
art aus der Gattung Prangos. Mehr konnte ich über die Bio- 
logie dieser Art nicht erfahren. Ich vermute, daß Raupe und 
Kokon ähnlich sind wie bei der vorbesprochenen Art. 


Zyg. manlia ssp. araxis Koch. Raupen, Kokons und Fal- 
ter dieser Art erhielt ich von Prof. Dr. Rjabov mit der Bezeich- 
nung „Zyg. manlia var. ordubadi Stgr.“. Unter der gleichen 
Bezeichnung wurde sie seinerzeit von der Firma Dr. O. Stau- 
dinger & A. Bang-Haas in den entomologischen Zeitschriften 
angeboten und in den Handel gebracht. M. Koch, der diese 
manlia-Rasse später in der „Iris“, Bd. 50, S. 41, 1936, beschrieb, 
gab ihr den Namen „ssp. araxis". Da meines Wissens eine frühere 
Beschreibung unter dem Namen „var. ordubadi” nicht erfolgte, 
besteht die Kochsche Bezeichnung zu Recht. 


Die Raupe, deren Grundfarbe ich nach dem Alkoholpräparat 
nicht genau feststellen konnte, lebt nach den Angaben Prof. Dr. 
Rjabovs an einer ebenfalls noch nicht näher bestimmten, hoch- 
wüchsigen, weichblättrigen Umbellifere (Taf. VIII, Abb.7). Im Ge- 
gensatz zu Zyg. famara ssp. daemon Stgr. ist diese Raupe (Taf. IX, 
Abb. 8, 10) reich gezeichnet. Längs des hellen Rückenstreifens 
verläuft eine Reihe großer, schwarzer Flecken. Die über den 
schwarz eingefaßten Stigmen liegenden großen Warzen sind 
dunkel schattiert und machen den Eindruck eines dunklen Ban- 
des. Die Segmente sind, wie die Abbildung 8 (Seitenansicht) 
zeigt, tief eingeschnitten, wodurch stark erhabene Wülste ent- 
stehen. Die Warzenreihen tragen sehr lange, weiße Haare. 
Der Kopf und die vorderen Beinpaare sind schwarz. Länge 
der Raupe ungefähr 16—17 mm. Der Kokon (Taf. VII, Abb. 5, 6) 
hat ganz die Form und die Struktur des manlia-Kokons, ist aber 
größer und nicht so rein weiß gefärbt, sondern trüber getönt. 
Er ist auch am Stengel der Futterpflanze befestigt. 

Der Herkunftsort ist der gleiche wie bei Zyg. tamara 
ssp. daemon Stgr. 


Zyg. speciosa Reiß. Eine sehr interessante biologische 
Beobachtung über die var. suleimanicola Reiß, teilte mir Herr 
Dr. Forster-München mit: 


390 


„Eine Umbellifere, Eryngium oder ähnliches konnte ich 
am Flugplatz der speciosa nicht feststellen. Der Platz ist 
ein Teil einer auf den ersten Blick völlig sterilen, nach 
Nordwesten geneigten steilen Schutthalde, welche auf allen 
Seiten von großen Schneefeldern umgeben ist. Bei genauer 
Untersuchung fanden wir zwischen den Steinen geringe 
Vegetation, und zwar eine Grasart, einen weißblühenden 
Astragalus und einen niedrigen, violettblühenden Thymian. 
Letzterer wurde von den Tieren angeflogen und wir fan- 
den auch Kopulas auf diesem. Der Astragalus wurde von 
den Tieren überhaupt nicht beachtet . . ." 

Da die aufgefundene Grasart als Futterpflanze von vorne- 
herein ausscheidet, eine Umbellifere am Standort nicht vor- 
kommt, kämen also nur die Astragalus-Art oder der Thymus 
in Frage. Nach dem Gesamteindruck, den die Art macht, nach 
dem Genital- und Schuppenbau ist als nahezu sicher anzu- 
nehmen, daß die Zyg. speciosa Reiß der Zyg. manlia Led. nahe- 
steht. Das schließt nun wieder Astragalus als Futterpflanze 
aus, da manlia Led. bei Ordubad nach den Beobachtungen 
Prof. Dr. Rjabovs an einer weichblättrigen Umbellifere lebt. Es 
bleibt dann nur noch Thymus übrig. Stimmt Thymus wirklich 
als Futterpflanze der Zyg. speciosa Reiß, dann haben wir es 
hier mit einer Parallelerscheinung zu der Lebensweise von Zyg. 
purpuralis zu tun, &eren Raupe bekanntlich ebenfalls an einer 
weichblättrigen Umbellifere, Pimpinella, in Mitteleuropa aller- 
dings häufiger an Thymus lebt. Was hier bei einer Art der 
Fall ist, würde dann dort bei zwei verschiedenen, aber ver- 
wandten Arten der Fall sein. Für Thymus spricht auch die 
Tatsache, daß diese Pflanze von den Faltern angeflogen wurde, 
und besonders, daß die Kopulation auf den Blütenpolstern des 
Thymus erfolgte. Die Zygaena-Weibchen werden in der Regel 
kurz nach dem Schlüpfen begattet. Gerade im Hochgebirge 
habe ich beobachtet, daß Weibchen der Zyg. exulans Hochw. 
unmittelbar nach dem Schlüpfen, mit noch lappigen Flügeln, 
schon in Kopula waren. Dies erklärt sich aus der Tatsache, 
daß bei den Zygaenen die Weibchen einige Tage später schlüp- 
fen als die Männchen. Beginnen dann die ersteren zu erschei- 
nen, dann ist immer schon eine große Anzahl begattungsfähiger 
Männchen vorhanden, die die frischgeschlüpften Weibchen so- 
fort anfliegen. Die Raupe der Zyg. speciosa Reiß wird sich 
wahrscheinlich im Bodengenist oder im Geröll verpuppen, aus 


391 


dem der Thymus herauswächst, was wieder eine Parallelerschei- 
nung zu Zyg. purpuralis Brünn. wäre. Es ist dann natürlich, 
daß die frischgeschlüpften Weibchen an den Stengeln dieser 
Pflanze die Entfaltung und Erhärtung der Flügel abwarten und 
schon während dieser Zeit von den kopulationslüsternen Männ- 
chen aufgesucht werden. 


Thymus übt überdies auch auf Zyg. purpuralis Brünn. eine 
sehr starke Anziehungskraft aus und auch diese Art kann man 
oft genug auf den Blütenpolstern dieser Pflanze in Kopula fin- 
den, was ebenfalls in den angeführten Gründen seine Ursache 
hat. Herr E. Pieiffer hat an einem um ca. 1000 m tiefer gele- 
genen Standort der Typenrasse der Art wieder die Beobachtung 
gemacht, daß die speciosa-Falter besonders gern Salbei-Blüten 
aufsuchten. Die gleiche Erscheinung finden wir auch wieder 
bei Zyg. purpuralıs Brünn. 


Die vielen gleichartigen Momente in der Lebensweise der 
beiden Arten Zyg. speciosa Reiß und Zyg. purpuralis Brünn. 
lassen mit ziemlicher Sicherheit den Schluß zu, daß die Raupen 
an der gleichen Futterpflanze, in diesem Falle Thymus, leben. 


Zyg. spec.? (Taf. VII, Abb. 3). Diesen Kokon erhielt ich 
von Herrn W. Brandt, dessen Bruder ihn beim Fort Sine-Sefid 
an der Straße Chiraz-Kazerun in Persien, in ca. 2000 m, auf- 
gefunden hat. Der Kokon hat nahezu vollständig die Form der 
Gespinste von Zyg. famara Chr, und Zyg. manlia Led., nur 
daß er bedeutend kleiner ist, also auch einer kleineren Art an- 
gehören muß. Die Farbe ist nicht weiß, wie bei den beiden 

genannten Arten, sondern hellbraun. Befestigt ist er am Blüten- 
stand einer noch unbestimmten Komposite. 

In dem Gebiet von Sine-Sefid wurden von F. Brandt fol- 
gende Zygaena- Arten aufgefunden: brandti ssp. saadi Reiß, 
seitzi Reiß., truchmena ssp. chirazica Reiß, cambysea ssp. hafıs 
Reiß und fredi Reiß. Einer von diesen Arten müßte der Kokon 
nun angehören. Zyg. saadi Reiß und Zyg. truchmena ssp. chi- 
razica Reiß scheiden aus, weil diese beiden Arten, insbesondere 
die erstere, ihrem Habitus nach wahrscheinlich in die olivieri- 
Gruppe gehören und demgemäß den für diese Gruppe typischen 
spindelförmigen Kokon mit porzellanartiger Außenstruktur haben 
dürften. Zu Zyg. seitzi Reiß kann er auch nicht gehören nach 
dem mir vorliegenden Kokonfragment dieser .Art. Zyg. camby- 
sea ssp. hafis Reiß ist wieder deshalb unwahrscheinlich, weil 


392 


“er zu klein für diese Art ist. Es bleibt also nur noch Zyg. 
fredi Reiß, da die von Brandt ebenfalls in Anzahl gefangene 
Zyg. haematina Kollar bei Sine-Sefid nicht flog. Zyg. fredi Reiß 
ist sicherlich verwandt mit Zyg. manlia Led., ebenso wie Zyg. spe- 
ciosa Reiß, hindukuschi Koch und rubricollis Hmps. Bei der in 
meiner Sammlung befindlichen weiblichen Type läßt der längliche 
6. Fleck erkennen, daß er durch Teilung der bei Zyg. manlia kon- 
fluenten Flecken 5 und 6 entstanden ist. Diese augenscheinliche 
Verwandtschaft mit Zyg. manlia Led. und der ähnliche Bau des 
fraglichen Kokons ließen seine Zugehörigkeit zu Zyg. fredi Reiß 
wahrscheinlich erscheinen, wenn nicht auch hier wieder die ge- 
ringe Größe Zweifel erregte. Möglicherweise gehört er auch 
einer Art an, die nicht im Imaginalstadium gefunden wurde. 
Sollte sich herausstellen, daß die Befestigung des Kokons an 
einer Komposite keine Zufälligkeit ist, sondern daß diese Pflanze 
auch die Futterpflanze der dazugehörigen Raupe ist, hätten wir 
es hier mit einer dritten an Kompositen lebenden Zygaena- 
Gruppe zu tun. 


Zy$. seitzi Reiß. Von dieser Art sandte mir Herr W. Brandt 
einen geschlüpften, leider sehr deformierten Kokon, der Ende 
Mai 1937 bei Fort Sine-Sefid an der Straße Chiraz-Kazerun 
(ca. 2200 m) in Persien gefunden wurde. Wie die breite Basis 
zeigt, war er auf einer flachen Unterlage befestigt. Er ist nicht 
sehr hoch gewölbt, länglich und an den Enden nicht spitz, son- 
dern abgerundet, also nicht spindelförmig wie die Kokons der 
olivieri-Gruppe, auch nicht ovoid, wie die Kokons der Agru- 
menia-Arten, sondern bootförmig. Die Farbe ist rein weiß, die 
Kokonwand besteht aus einer seidigen Innenschicht, die an der 
runzeligen Außenfläche mit einem leicht abblätternden glänzen- 
den Ueberzug versehen ist, von dem nur die breite Grund- 
fläche frei bleib. Da der Kokon, wie schon bemerkt, stark 
deformiert ist, erschien es mir unzweckmäßig, ihn abzubilden. 


Die Störung durch die gewaltsame Ablösung des Kokons 
bewirkte, daß der ausschlüpfende Falter sich nicht voll ent- 
wickelte. Es ist ein unzweifelbaftes, aberratives Exemplar der 
Zyg. seitzi Reiß. Die Flecken 1—4, sonst nur paarweise kon- 
fluent, bilden eine geschlossene gelbe Fläche, an die sich die 
ebenfalls zu einer Makel vereinigten Flecken 5 und 6 anschließen. 
Auf dem linken Flügel deuten zwei schwarze Fleckchen die 
Trennung der beiden konfluenten Fleckengruppen an, rechts ist 


393 


der Anschluß der Fleciien so vollkommen, daß eine einzige, 
geschlossene, fast den ganzen Flügel einnehmende gelbe Fläche 
entsteht. Nur ein kleines Stück des Vorderrandes, der Apex, 
der Außenrand und in geringerem Ausmaß der Innenrand blei- 
ben schwarz. Schade, daß das Stück nicht zur vollen Entwick- 
lung kam. Es wäre eine prächtige Aberrativform geworden. 


Zyg. olivieri Bsd. Ueber die Biologie dieser Art, soweit 
sie mir bekannt wurde, habe ich in der „Entom. Rundschau“, 
53, S. 506ff., 1936, berichtet. Ich trage hier noch die Abbil- 
dung von drei an einem Stengel befestigten Kokons nach (Taf. VIII, 
Abb. 1). Das Bild läßt deutlich den Unterschied in der Form 
und in der Struktur gegenüber den auf der gleichen Tafel ab- 
gebildeten Kokons von Zyg. manlia Led. und Zyg. tamara Chr. 
erkennen. Die Kokons stammen von der Westseite des Said 
Nail in der Ebene von Böcaa, 970 m (Libanon). 


Zyg. rosinae Korb. Der auf Taf. Vill, Abb. 2, dargestellte 
Kokon wurde von Prof. Dr. Rjabov bei Germatshatach im Dar- 
alago&s-Gebirge (ca. 6000 Fuß) gefunden. Er zeigt die gleiche 
langgestreckte, spindelförmige Form und die gleiche Struktur mit 
glatter, porzellanartiger, glänzender Oberfläche, wie sie auch 
die Kokons der anderen zur olivieri-Gruppe gehörigen Arten 
aufweisen, soweit deren Gespinste bekannt sind. Von den 
Gespinsten dieser Art, die ihr Entdecker Korb aus der Gegend 
von Kulp in Armenien mitbrachte und die mir aus der Samm- 
lung Dr. Philipps in Köln bekannt sind, ist das abgebildete durch 
die geringere Größe und die rein weiße Farbe verschieden. 
Das mag darin seinen Grund haben, daß es von einer kranken, 
mit Parasiten-Larven behafteten Raupe angefertigt wurde. Der 
schwarze Fleck in der Abbildung ist das Schlupfloch des: Para- 
siten. 

Prag. Ende September 1938. 


394 


Notizen über persische Lycaenidae (Lepid.) 
Von Ernst Pfeiffer, München, 


Berichtigung. 
Nochmals: Lycaena marcida Led. 


In diesem Abschnitt beschrieb ich die meleager Esp.-Rasse 
von der Südseite des Elburs-Gebirges als ssp. n. brandti m. 
mit dem Hinweis, daß die © oseits einfarbig braun sind. Herr 
Brandt machte mir nachträglich die interessante Mitteilung, daß 
ein kleinerer Teil der © oseits auch kräftig blau ist, eine Er- 
scheinung, welche bei der Rasse der Nordseite noch nicht be- 


obachtet wurde. 


Lycaena hyacinthus H.-Sch. ssp. n. vandarbani m. 


Erst nach der zweiten Persienreise lag größeres Material 
vor. Die genaue Ueberprüfung ergab, daß diese neubeschrie- 
bene, auffallende Rasse artlich zu anteros Frr. zu stellen ist. 
Die Unterlassung der Genitaluntersuchung sowie die äußerlich 
ähnliche Rasse der hyacinthus H.-Sch. aus Armenien waren der 


Anlaß zu dieser Fehldiagnose. 


Das System der paläarktischen Polyommatini. 
(Lep. Lycaen.) 
Won Dr. Walter Forster, München. 


Berichtigung. 


Seite 102 Zeile 4 v. unten. Raywardia statt Raxwardia. 
S. 103 letzte Zeile . . . pavana Horsfl. statt pandava Horstfl. 
S. 105 Zeile 10. . .  „ Actizera statt Acticera. 
lucida Trim. statt /udica Trim, 
S. 110 Einzuschalten zwischen Uhntergattung Bothrinia Chapm. 
und Cupido s. str. 


Untergattung: Everes Hbn. 


Hübner 1822-23. Verz. p. 69, 
Typus: argiades Pall., fixiert durch Scudder, 1872, Syst. Rev. p. 35. 


argiades Pall., coretas O., decolorata Stgr. 


395 


Erklärung zu Taiel VIL. 


(Alle Bilder natürliche Größe) 


Abb. 1: Zyg. olivieri Bsd. 

2: Zys. rosinae Korb. 

„ 3: Zyg. spec.? (Zyg. fredi Reiß?) 
4: Zyg. tamara ssp. daemon Stgr. 

„ 5/6: Zyg. manlia ssp. Aeasie Koch. 


7: Futterpflanze von Zyg. manlia ssp. araxis Koch. 


Tafel VIII 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. H. Ill. (1958) 


EL 20 


j 
| 


Erklärung zu Taiel IX. 
(Alle Bilder ungefähr vierfache Größe.) 


Abb. 8: Zyg. manlia ssp. araxis Koch (Seitenansicht). 
„ 9: Zyg. tamara ssp. daemon Stgr. 
„ 10: Zyg. manlia ssp. araxis Koch (Rückenansicht). 


Taiel IX 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. H. III. (1958) 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN | 


171434) 


5816. 


5817. 
5818. 
5819. 
5820. 
5821. 


5822. 
5823. 
5624. 


5825. 


5826. 
5827. 


5828. 
5829. 
5850. 
5831. 


5832. 
5833. 


cribricollis Bd. Bull. It. 7, 1875, 156. — Desbr. 1. c. 
115 (67). — R. Best. Tab. 68 nota. — Ko. Boll. 
Portici 28, 1935, 317. 

cilicicus Sahlb. Ofv, Finska 1907—08, nr. 7, 82. 

thoracicus Sahlb. |. c. 83. 

Desbrochersi R. Best. Tab. 68. 

Simonis R. Best. Tab. 68. 

persis Bd. Ann. Gen. 7, 1875, 697; D. Ent. Z. 1876, 43. 

a. persicus Bd. Bull. It. 7, 1875, 156. 


Dissonomus Jag. 
Jag. Gen. Col. Eur. 280. 


Heterophylus nec Kl. Mls. & Rey. Mem. Lyon 9, 
1859, 69; Opusc. Ent. 10, 1859, 7. — Sdl. Natg. 
362. — R. Best. Tab. 50, 69. 


Typus: picipes. 


seriepunctiatius R. Best. Tab. 69. 

substriatus R. D. Ent. Z. 1898, 348; Best. Tab. 69. 

picipes Fald. 1837. — Mls. & R. Mem. Lyon 1859, 70; 
Opusc. Ent. 10, 1859, 8. — Jag. Gen. Col. Eur. 
t. 68, f. 340. — Faust, Horae 11, 1875, 246. — 
R D. Ent. Z. 1896, 159; Best. Tab. 69. 

latiusculus Mls. & R. |. c. 72; ]. c. 10. 

a. pygmaeus R. |]. c. 159; Best. Tab. 70. 

parvulus R. |. c. 159; Best. Tab. 70. 

ellipticus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 120 (72). — 
R. l. c. 159; Best. Tab. 70. 

tibialis R. Best. Tab. 70. 

Rosae Sch. Ent. Bl. 11, 1915, 89. 

angustitarsis R. D. Ent. Z. 1896, 160; Best. Tab. 71. 

amplicollis R. l. c. 160; Best. Tab. 71. 


Stenolamus Ob. 
Gb. Ten. S.W. Afr. 107. 


Typus: sulciceps. 


sulciceps Gb. ]l. c. 108, f. 31, 32. 
dentimanus Gb. ]. c. 109. 


Dilamus Jag. 


Cyp. Rhod. 


Tharsus 
Antıliban. 
Syr. Pal. 
SyT. 

Pers. mer. 


Alg. 

As. min. 
Cauc. 
Baku 


Tr. casp. 
Turk. 
Araxes 
Tr. casp. 


Ineasp! 
Turk. 

Tr. casp. 
Tr. casp. 


S.W. Afr. 
Capl. 


“ Jag. Gen. Col. Eur. 279. — Sdl. Natq. 361. — R. Best. Tab. 53, 1904, 71. 


5834. 
58535. 


Typus: rufipes. 


Fausti R. D. Ent. Z. 1890, 150; Best. Tab. 71. 
Böhmi R. Best. Tab. 71. — Ko. Bull. Eq. 1955, 79. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 3. 


Tr. casp. 
Aeg. 


6 397 


(435) 


H. GEBIEN 


5836. 


5837. 


5830. 


5839. 


5840. 


5841. 


5842. 


5843. 


brevicollis F. Ann. Belg. 38, 1894, 660. 
rufipes Luc. Expl. Alg. 338, t. 30, f. 10. — Lac. Gen. 
Col. 387, nota 2. — Jag. Gen. Col. Eur. t. 66, 
f. 339. — Bd. Bull. It. 8, 1876, 206. — R. Best. 
Tab. 72. 
a. andalusiae Bd. 1876. 
b. congener Rott. 1870. 
laticollis Bd. D. Ent. Z. 1876, 241 ; Bull. It. 8, 1876, 205. 
planicollis F. C.-R. Belg. 27, 1885, XLIV. — R. Best. 
Tab. 72. — Ko. Bull. Eq. 1935, 79. 
a. ssp. laliceps P. Miss. Hoggar 103. 
obsoletus Bd. D. Ent. Z. 1876, 240; Bull. It. 8, 1876, 
207. — R. Best. Tab. 72. 
a. ssp. iransjordanicus Ko. Pubbl. Rossi 1, 
1956, 14. 
Ferrantei R. Bull. Eq.1, 1908,49; Ko. Bull. Eg. 1935, 80. 
tangerianus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 132 (84). 
— R. Best. Tab. 72. 


subgen. Ochrolamus. 
R. Best. Tab. 73. 


pictus Bd.D Ent. Z. 25, 1881, 285. — R. Best. Tab. 73. 
Ko. Bull. Eg. 1935, 79. 


Pseudolamus F. 


F. Pet. Nouv. 1, 1874, 388; Ann. Fr. (5), 10, 1880, 18. — 


5644. 
5845. 


5846. 


5847. 


5848. 


5849. 


398 


R. Best. Tab. 51, 75. 


Typus: seriatoporus. 


Schatzmayri Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 179. 
seriatoporus F. Pet. Nouv. 1, 1874, 389; Ann. Fr. 
(5) 10, 1880, 19. — R. Best. Tab. 75. — Ko. 
l. ce. 182. 
a. pusillus Bd. 1875, 1876, 1881. 
amplicollis F. Ann. Fr. 62, 1895, 152. 


roliundicollis F. Ann. Belg. 42, 1898, 478. 


Scymena Pasc. 


Abess. 
Sıc. Andal. 
Alg. Tun. 


Pal. 

Alg. Trip. 
Aeg. 
Sahara 


“ Syr. Pal. 


Cairo. 
Mar. 


Aeg. 


Sdl. Natg. 361. — 


Cyr. 
Andal. 
Mar. Alq 


Sen. 


Mad. 


Pasc. Journ. Ent. 2, 1866, 455. — Bla. Tr. S. Austr. 10, 1867, 269. 


Typus: variabilis. 


amphibia Pasc. Ann. Maag. (4) 5, 1870, 94. 
a. auslralis Bla. Tr. S. Austr. 10, 1887, 270. 
variabilis Pasc. Journ. Ent. 2, 1866, 455. 


Ou. S. Austr 
W. Austr. 
N. S.W. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN > (456) 


Pachypterus Luc. 


Luc. Expl. Alg. 325. — Lac. Gen. Col. 265. — Mls. & R. Mem, Lyon 9, 1859, 146; 
Opusc. Fnt. 10, 1859, 84. — Jaqg. Gen. Col. Eur. 278. — Sdl. Natg. 361, 409, 
411. — R. Best. Tab. 53, 1904, 51, 75, 76. — Portev. Col. France, 5, 1954, 16. 


5850. 


Typus: mauritanicus. 
subgen. Pachyplerus s. sir. 


niloticus Mill. Wien. Mon. 5, 1861, 205, t. 4, f. 8. — 
Bd. Bull. It. 7, 1875, 219. — R. Best. Tab. 75. 


Aeg. 


5851. serrulaius R. Best. Tab. 75. GaueTÄsze: 

5852. mauritanicus Luc. Expl. Alg. 1849, 325, t. 29, f. 4. Graec. Cors. 
— Jaq. Gen. Col. Eur.t. 66, f. 336. — R. Best. Hisp. Alg. 
Tab. 76. 

5853. infimus F. Ann. Fr. 62, 1893, 150. Sen. 

5854. crenulatus F. ]. c. 151. Sen. 

5855. abyssinicus Lsn. Voy. Rotnsch. 703, t. Ic 37, f. 5. Abess. Afr. or. 


subgen. Trachymelus. 
R. Best. Tab. 76. 


5856. elongatus Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 147; Opusc. Sen. 
Ent. 10, 1859, 85. — R. Best. Tab. 76. 
5857. cognatus F. Ann. Fr. 62, 1893, 150. Sen. 
subgen. Amblysphagus. 

F. Ann. Belg. 40, 1896, 16. 
5858. pachyderus F. |. c. 16. Ind. 
5859. indicus Blr. Rec. Ind. Mus. 24, 1922, 240. Ind. mer. 

Coeloecetes Bl. 
Bl. Journ. Fed. Mal. States Mus. 14, 1929. 384. 

5860. cavernicola Bl. 1. c. 364. Malacca 


Mesomorphus Sdl. 


Sdi. Natg. 361 nota. — F. Ann. Belg. 38, 1894, 20. — R. Best. Tab. 53, 1904, 73. 


— Chat. Bull. Fr. 1913, 114. — Gb. Arch. Nat. 86, 1920, A 6, 12. 


5861. 


Arten.) (Arch.) 


Hopatromorpha Bla. Tr. S. Austr. 31, 1907, 289. 


Biologie: Jack, S. Afr. Journ. Nat. Hıst. 1, 1918, 
OST] 5, 5 De 3410, 13. 


Typus: murinus (= setosus). 
setosus Mls. &R. Mem. Lyon 1852, 313; Opusc. Ent.4, 
1853, 88. — Ko. Bull. Eg. 1955, 80. 


a. murinus Bd. Bull. I. 7, 1875, 227; D. Ent. Z. 
20, 1876, 70. — R. Best. Tab. 73, 74. 


(Westafr. 


Sin. Aeg. 
Abess. 


6* 399 


(437) 


H. GEBIEN 


5862. 


5863. 


5864. 


5865. 


5866. 


5867. 


5868. 


5869. 


5870. 
5871. 
5872. 
5873. 


Biologie: (sub murinus) Andr. Anz. Schäd- 
lingsk. 2, nr. 11, 1926, 149-150 (Rev. a. Ent. 
1927, 6). 


Varendorffi R. Best. Tab. 74. — Gb. Arch. 12. — Hes. 
Ann. Transv. 16, 1935, 556. 

ussuriensis Solsky Horae 7, 1870, 374. — R. Best. 
Tab. 75. 

villiger Blanch. 1853. — F. Ann. Belg. 36, 1894, 20. 
— Gb. Arch. 12. — Bl. Ins. Samoa 1928, 71. 


. asperulus F. Ann. Beig. 42, 1898, 234. 

. dermestoides R. Best. Tab. 74. 

. dispersus Cha. Tr. Lond. 1894, 361. 

. mustelinus F. Not. Leyd. 4, 1882. 221. 

. puberulus F. Bull. Linn. Norm. (2) 1. 1867, 
187 nota. 


fulvoscutatus F. Ann. Belg. 42, 1898, 233. — Gb. 
Arch. 12. 

darlingensis Bla. Tr. S. Austr. 18, 1894, 216; 31, 
1907, 290. 

Leai Cart. Tr. S. Ausir. 36, 1914, 221. 

vagabundus Cha. Tr. Lond. 1894, 361. — Bla. Tr. 
S. Austr. 31, 1907, 290. 

longicornis Bla. Tr. S. Austr. 16, 1692, 40; 18, 1894, 
217; 31, 1907, 287. 

Darwini Bla. op. cıt. 28, 1894, 217; 31, 1907, 290. 

latiusculus Chat. Bull. Paris 23, 1917, 234. 

Vitalisii Chat. |. c. 233. 

crassiusculus F. Ann. Belg. 40, 1896, 20. 


on Tod 


5873A striolatus F. |. c. 21. 


5874. 


5875. 
5076. 
5877. 


5678. 
5879. 


rugulosus Chat. Bull. Paris 23, 1917, 234. — Bl. Rec. 
Ind. Mus. 24, 3, 1922, 291. 

maqguilingius Gb. Phil. Journ. 19, 1921, 440. 

picescens F. Ann. Fr. (6) 3, 1863, 98. 

debilis Grst. Arch. Nat. 37, 1871, 61; Deck. Reise Ill, 
2, 1873, 1681. — Gb. Arch. 12. 

pellitus Gb. ]. c. 12. 

longulus Reiche. Ann. Fr. (5) 5, 1857, 265. — R. 
Best. Tab. 74. 


a. minulus Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859; 78; 
Opuse. Ent. 10, 1659, 16. — Reiche, Ann. Fr. 
(4) 1; 1861, 212. 


Cenophorus Mls. & R. 


! Afr.irop.,mer. 


Sib. or. 


Austr. 
pap. Geb. 
Samoa 
As. mer 
japan 
‚Afr. trop. 
Mad. 


Mad. 


N. S.W. 


Ou. 
N.W. Austr. 


Auslr. 


N.W. Austr. 
Burmah 
Indochina 
ind. 

Ind. 
Indochina 


Burm.Ind.Java 


Phil. 
Abess. 
Afr. or. 


Sen. 
Syr. As. min. 
Ders. 


Mls. & R., Ann. agr. Lyon (3) 3, 1859, 177; Opusc. Ent. 9, 1859, 113. 


5880. 


400 


viduus Mls. & R. 1. c. 177; 1. ce. 113. 


S. Domingo 


KATALOG DER TENEBRIONDEN (438) 


Ulus NH. 
H. Revis. 356. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 409; 8, 1895, 616. 
Typus: obliquus. 


5581. lineatulus Cha. Biol. C.-A. 134, t. 6, f. 14. Guat. 

5882. hirsutus Ch. |. c. 13535, t, 6, f. 13. Am. c. 

5883. obliquus L. New Spec. 1866, 117. — H. Revis. 358. Nied. Cal. 
— Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 412. 

5884. fimbriatus Cas. ]. c. 413. Tex. 

5885. comatus Cha. Biol. C.-A. 530. . Mex. 

5886. maritimus Cas. Ann. N. Y. 5. 1890, 414. lex hlor 

5887. elongatulus Cas. |. c. 414. Tex. Ariz. 

5888. crassus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 146. — H. Revis. 356. Cal. Ariz. 
— Cas. ]. c. 414. 

5889. latus Blaisd. Ent. News 3, 1892, 243. Cal. 


Cybotus Cas. 
Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 409, 481; 8, 1895, 617. 
5890. esiriatus L. Proc. Phil. 17, 1878, 420. — Cas. 1. c. 481. Flor. 


Mecysmus H. 
H. Revis. 349. — Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 409; &, 1895, 617. 


Typus; angqustus. 


5891. laticollis Cas. Ann. N. Y. 5, 1890. 463. Tex. 
5892. angustus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 147. — H. Revis. 350. Cal. 

— Cas. |. c. 464. 
5893. tenuis Cas. ]. c. 465. Cal. mer. 
5894. parvulus Cas. l. c. 466. N. Mex. 
5895. advena Cas. |. c. 466. Tex. 


Aconobius Cas. 
Cas. N. Y. 8, 1895, 617. 


Typus: laciniatus. 


5896. laciniatus Cas. Ann. N. Y. 6, 1892, 64. Ariz. 
5897. densus Cas. Mem. Col. 5. 1914, 377. N. Mex. 
5898. nigripes Cas. |. c. 378. Tex. 


Ciesicles Cha. 
Cha. Tr. Lond. 1896, 7. 
Typus: insularis. 


5899. insularis Cha. Tr. Lond. 1896, 7, t. 1, f. 2. kl. Antıll. 
5900. maritimus Cha. |. c. 6. kl. Antıill. 


401 


(439) 


H. GEBIEN 


Blapstinus. 


Wat. Ann. Mag. 16. 1845, 34. — Sol. in Gay Hist. Chile 5, 1851, 232. — 
Mls. & Rey Ann. Agr. Lyon 1859, 180; Opusc. Ent. 9, 1859, 116. — H. Revis. 
351. — Cas. N. Y.5, 1890, 409, 416 (Mon.) 8, 1895, 616. 


5901. 


5902. 
5903. 


5904. 


5905. 


5906. 
5907. 
5908. 
5909. 


5910. 
5911. 


5912. 
5913. 
5914. 
5915. 
5916. 
5917. 


402 


Aspidius Mis. & R. |]. c. 187; 1. c. 123. 
Lodinus MlIs. & R. |]. c. 195, 1. c. 131. 
Heteropus Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 221. 
Biologie: (Schaden) Adams Cal. Agr. Expt. 
Stat. Circ. 302, 1926 (Rev. a. Ent. 1926, 251). 


Tvpus: pulverulentus. 


Nordamerikanische Arten: 


alutaceus Cas. Mon. 423. 
a. opacus Lec. Proc. Phil. 17, 1876, 420. 
dispar Cas. Mon. 424. 
metallicus Fab. 1801. — H. Revis. 355. — Cas. 
Mon. 425. 
a. var. aeneolus Melsh. Proc. Phil. 3, 1846, 66. 
— Cas. Mon. 426. 
interruptus Say, 1823.—H.Revis. 355.— Cas. Mon. 426. 
a. Juridus Mls. & R. Ann. Agr. Lyon 1859, 193; 
Opusc. Ent. 9, 1859, 129. 
pratensis Lec. 1859. — H. Revis. 354. — Cas. Mon. 
434. 
Iongulus L. 1851. — H. Revis. 554. — Cas. Mon. 428. 
fuscus Cas. Mon. 427. 
validus Cas. Mon. 429. 
fortis L. Proc. Phil. 17, 1878, 420. — Cas. Mon. 429. 
a. punctulatus Jag. Hisi. Cuba 7, 1857, 141. 
Biologie: (Schaden) 41. Ann. Rept. Tex. Agr. 
Expt. Sia. 1928, 42—49; 1929, 41-47. (Rev. 
a. Ent. 1930, 624). 
interstitialis Cha.*) Biol. C.-A. 125, 526, 1. 6, f. 16. 
dilatatus L. 1851. — H. Revis. 355. — Cas. Mon. 430, 
ISA IE al. 
a. pullus Say 1823. 
Biologie: Campbell Journ. Econ. Ent. 15, 1922, 
365—365 (Rev. a. Ent. 11, 1923, 8). 
sonorae Cas. Mon. 431. 
castaneus Cas. Mon. 432. 
histricus Cas. Mon. 433. 
hospes Cas. Mon. 455. 
oregonensis Cas. Mon. 455. 
niger Cas. Mon. 436, 1.4, f. 5. 


*) — spec. propr. ap. Blair, Brief. 


Flor. Tr 


Flor. 
U.S.A. or. 


U.S.A. 


Kans. Color. 
Tex. 

Cal. 

Tex. 

Cal. 

Flor. Tex. 
Cuba 


Am. c. 
Cal. mer. 


Sonor. 

ex Anz 
Cal. 
Color.Wyom. 
Oreg. 

Ariz. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


5918. 
5919. 


5920. 
5921. 
5922. 


5923. 
5924. 
5925. 
5926. 
5927. 
5928. 
5929. 
5930. 


5931. 
5932. 
5933. 
5934. 


5935. 
5936. 
5937. 
5938. 
5939. 
5940. 
5941. 
5942. 
5943. 


cıibricollis Cas. Mon. 437. 
fuliginosus Cas. Mon. 438. 

Biologie: (Schaden) Lockwood Mon. Bull. Cal. 
Dept. Agr. 16, 1931, 761-773 (Rev. a.Ent. 
1931, 420); Circ. U. S. Dept. Agr. nr. 157, 
1951 (Rev. a. Ent. 1931, 495). 

amnosus Blaisd. Pr. Cal. (4) 12, 1923, 272. 
rufipes Cas. Mon. 439, }. 4. f. 2. 
coronadensis Blaisd. Ent. News 3, 1892, 242. 

Biologie: Campbell. U. S. Bur. Ent. Journ. 
Econ. Ent. 15, 1922, 363—365 (Rev. a. Ent. 11, 
1923, 8). 

aridus Blaisd. Pr. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 270. 
paradoxus Blaisd. |. c. 271. 

crassicornis Cas. Mon. 440. 

elongatus Cas. Mon. 441. 

moestus Melsh. 1846.—H.Revis. 555.— Cas. Mon. 442. 
pinorum Cas. Mem. Col. 5, 1914, 377. 

qregalis Cas. Mon. 442. 

substriatus Cha. Biol. C.-A. 128, 527.— Cas. Mon. 444. 

Biologie: (Schaden) Strand, Bull. Montana 
Agr. Expt. Stat. nr. 269, 1952 (Rev. a. Ent. 
1932, 229). — Mail, J. econ. Ent. 30, 1937, 
670-675 (Rev. a. Ent. 1956, 26). 

lepidus Cas. Mon. 444. 

aequalis Cas. Mon. 445. 

funebris Cas. Mon. 446. 

pulverulentus Mann. 1843. — Mls. & R. Ann. Agr. 
Lyon 1859, 190; Opusc. Ent. 9, 1859, 126. — 
H. Revis. 355. — Cas. Mon. 447. 

a. californicus Mot. 1845. 

Biologie: (Schaden) 41. Ann. Rept. Tex. Agr. 
Expt. Stat. 1928, 42—49; 42. Ann. Rept. 1929, 
41-47 (Rev. a. Ent. 1930, 624). 

parallelus Cas. Mon. 448, 1. 4, f. 5. 

inquisitus Cas. Mon. 449. 

auripilis H. Revis. 353. — Cas. Mon. 450. 
intermixtus Cas. Mon. 451. 

brevicollis L. 1851. — H. Revis. 353, — Cas. Mon. 452. 
brunneus Cas. Mon. 453. 

hesperius Cas. Mon. 454. 

vestitus L. 1859. — H. Revis. 354. — Cas Mon. 454. 
pimalis Cas. (Jan. 1885); Mon. 456, t. 4, f. 7. 

c. umbrosus Cha. Biol. C.-A. (Okt. 1885) 127, 527. 

Biologie: (Schaden) Vorhies, Ann. Rept. 
Arızona Agr. Expt. Stat. 1919, 437—438. — 
Morrill 10. Ann. Rept.Arız. Comm. Agqr. & Hortic. 


IRA, (440) 
Ariz. 
Cal. 


Nied. Cal. 
Cal. Arız. 
Cal. 


Mex. 

Mex. 

Nev. 

Cal. 
USSTAZOR 
Color. 


Cal. Color.Wash. 


Mex. 
DES 


NS: 
Cal. 
Cal. mer. 
Cal. 


Cal 

Cal 

Arız. 

Ariz. 

Cal. etc. 
Tex. 

Oreag. 

Kans. Color. 
Arız. Mex. 


403 


(441) 


5944. 


5945. 


5946. 
5947. 
5948. 


5949. 
5950. 


5951. 


5952. 


5953. 


5954. 
5955. 


5956. 
5957. 


5958. 


5959. 
5960. 
5961. 
5962. 
5963. 
5964. 
5965. 
5966. 
5967. 


5968. 


5969. 


5970. 


5971. 


5972. 
5973. 


5974. 
5975. 
5976. 
5971. 
5978. 


404 


H. GEBIEN 


1919, 29—75 (Rev. a.Ent.9, 1921, 406).— Morrill, 
op. cit. 1914 (Rev. a. Ent. 5, 1915, 512).—Lebert, 


Rept. Arizona Aqr. Hort. 1929-531, 54—64 (Rev. 


a. Ent. 1932, 188). 
arenarius Cas. Mon. 457, 1.4, f. 9. 
debilis Cas. Mon. 458. 
humilis Cas. Mon. 459. 
aciculus Blatchl. Can. Ent. 49, 1917, 275. 
pubescens L. 1851. — Cas. Mon. 459. 
a. Lecontei Mls. & R. Ann. Agr. Lyon 1859, 192. 
— H. Revis. 353. 
sulcatus L. 1851. — H. Revis. 352. — Cas. Mon. 460. 
hydropicus Cas. Mon. 461. 
discolor H. Revis. 354. — Cas. Mon. 462. 


Falli Blaisd. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 21 fig. 
cinerascens Fall, Can. Ent. 61, 1929, 58. 


Zentralamerikanische Arten: 


mexicanus Cha. Biol. C.-A. 1885, 124, 526. 
tibialis Ch. |. c. 125, 526, t. 6, f. 19. 
grandis Cha. |. c. 125, t. 6, f. 18. 
yucatanus Cha. ]l. c. 1893, 526. 
longicollis Cha. ]. c. 1885, 126. 
errabundus Cha. |. c. 127, 527. 

insularis Cha. ]. c. 127. 

Palmeri Cha. |. c. 128, 527. 

Bugueti Cha. Biol. C.-A. 128, t. 6, f. 17. 
egenus Cha. |. c. 129, 528. 

intermedius Cha. ]. c. 129. 

sulcipennis Cha. |. c. 129, }. 6. f. 21. 
nitidus Cha. |. c. 130, t. 6, f. 15. 
longipennis Cha. |. c. 1350. 

angustatus Cha. l. c. 1895, 528. 

atratus Cha. ]l. c. 1885, 131, }. 6, f. 20. 
puncticollis Cha. |. c. 1895, 529. 

exiguus Cha. |. c. 529. 

emmenastoides Cha. 1885, 131, }. 6, f. 22. 
obliteratus Cha. ]. c. 132. 


Sudamerikanische Arten: 


opatrinoides F. Ann. Fr. 61, 1892, 81. 
holosericeus Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 221. 
cisteloides Er. Arch. Nat. 13, 1847, 1, 116. 
helopioides Er. |. c. 117. 
punctulatus Sol. in Gay, Chile 5, 1851. 233, }. 20, f. 4. 
a. nigroaeneus MIs. & R. Ann. Agr. Lyon 16859, 
195; Opusc. Ent. 9, 1859, 131. 


Tex. 
Tex. 
Flor. 
Flor. 
Cal. 


Cal. Tex. 
Ariz. 
Cal. 


Cal. 
U. S.A. 


Mex. 

Am. c. 
Nicar. 
Yukatan 
Am. (© 

Am. c. 

l. Taboga 
Mex. 
Am.c.& mer. 
Am.c. & mer. 
Am. c. 

Gudt. 

Mex. 

Mex. 

Mex. 

Am. c. 

Mex. 

Mex. 

Am. c. 
Panama 


Venez. 
Peru 

Peru 

Peru 
Amer. Mer. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


5979. 
5980. 
5981. 
5982. 


5983. 


5984. 
5985. 


5986. 
5987. 
5988. 


Wat. 
Aqgr. 


5989. 


SINN. 


5991. 
5992. 


5993. 
5994. 


5995. 


5996. 


‚ b. punctalus Curt. Tr Linn. Soc. 19, 1845, 469. 

pseudoaeneus F. Ann. Fr. 61, 1891, 81. 

infimus F. I. c. 82. 

piliferus F. |. c. 82. 

opacus MlIs. &R. Ann. Agr. Lyon 1859, 186; Opusc. 
Ent. 9, 1859, 122. 

punctatus Fab. 1792, 1801. — Hbst. 1799. — Mls. & R. 
Ann. Agr. Lyon 1859, 187; Opusc. Ent. 9, 
1859, 123. 

a. var. anxius MIs. & R.].c. 190; ].c. 126. 
ruficornis Er. Schomb. Reise Ill, 1848, 565, 
puncticeps Mls. & R. Ann. Agr. Lyon 1859, 180; 

Opusec. Ent. 9, 1859, 117. 
striatulus MlIs. & R. |. c. 183, 1. c. 119. 
Ridleyi Wat. Journ. Linn. Soc. Zool. 20, 1890, 551. 
metallescens F. Ann. Fr. (6) 3, 1863, 511. 


Pedonoeces Wat. 


Ann. Mag. 16, 1845, 32. — Lac. Gen. Col. 251. — Mis. 
Lyon 1859, 160; Opusc. Ent. 9, 1859, 96. — Bl. Ann. 


1933, 479 (Rewvis.). 
Lachnoderus ME. & R. |]. c. 166, l. c. 102. 
Tessaromma Boh. Res. Eugen 1, 1858. 9. 


Typus: galapagoensis. 


pubescens Wat. Ann. Mag. 16, 1845, 56. — Mls. & R. 
l. c. 167; I. c. 105. — Bl. Revis. 480. 
galapagoensis Wat. |. c. 35. — Mls. & R. 1. c. 160; 

l. c. 97. — Bl. Revis. 479. 
costatus Wat. |. c. 355. — Bl. Revis. 480. 
lugubris Boh. Res. Eugen. 1, 1858, 91, t. 1, f.5. — 
Bl. Revis. 480. 
morio Boh. |. c. 92. — Bl. Revis. 480. 
Batesoni Bl. Revis. 479, 480. 


Bauri Linell, Proc. U. S. Nat. Mus. 21, 1898, 265. 


Penichrus Cha. 
Cha. Biol. C.-A. 1885, 134. 


blapstinoides Cha. |. c. 135, t. 6, f. 23. 


Conibius L. 


u, 


Venez. 
Venez. 
Venez. 
Guadel. 


Antill. 


Guayana 
Cuba 


Antill. 


Fern. Nor. 
Buen. Air. 


& Rey. Ann. 
Mag. (10) 11, 


Galapag. 
Galapag. 


Galapag. 
Galapag. 


Galapag. 
Galapag. 


Galapag. 


Panama 


L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. — Lac. Gen. Col. 251. — Mls. & Rey. Ann. Agr. 
Lyon 1859, 199; Opusc. Ent. 9, 1859, 135. — H. Revis. 349, 350. — L. & H. 
Class. Col. N. Am. 1883, 379. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 409, 467; (Mon.)' 


ö, 1895, 617. 


405 


(445) 


H. GEBIEN 


5997. 


5998. 


5999. 


6000. 
6001. 


6002. 


6003. 
6004. 


6005. 


6006. 


6007. 


Typus: seriaius. 


subgen. Conibius Ss. sIr. 
Cas. Ann. N, Y. 8, 1895, 618. 


parallelus L. 1851. — H. Revis. 351. — Cas. Mon. 
468. 

seriatus L. 1851. — Mls. & R. Ann. Agr., Lyon 1859, 
199; Opusc. Ent. 9, 1859, 135. — H. Revis. 
350. — Cas. Mon. 469. 

quadeloupensis Cas. Mon. 470. 

uniformis Cas. Mon. 471. 

brunnipes Cha. Biol. C.-A. 1885, 135, 530, t. 6, f. 12. 


subgen. Ooconibius Cas. 
Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 618. 


opacus L. 1866. — H. Revis. 351. — Cas. Mon. 471. 
— Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 273. 

ventralis Blaisd. |. c. 274. 

reflexus H. Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 429. — Cas. 
Ann.N. Y.6, 1895, 618. — Blaisd. l. c. 274. 


subgen. Euconibius. 
Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 618. 


gagates H. Revis. 357, t. 14, f. 24. — Cas. Mon. 474. 
— Blaisd. 1. c. 275. 
iroglodytes Cha. Biol. C.-A. 1893, 530. 


rotundicollis Linell Proc. Wash. 4, 16899, 182. 


Notibius L. 


Cal. 
Cal. 
El he. 


Arız. 
Am. c. 


Cal. 


Nied. Cal. 
Nied. Cal. 


Ariz. 


Mex. 


Tex. 


L. 1851. — Lac Gen. Col. 252. — H. Revis. 355. — L. & H. Class. Col. N. Amer. 
1885, 379. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 409, 477; 8, 1895, 617, 622. 


6008. 


6009. 
6010. 


»6011. 
6012. 


406 


Typus: puberulus. 


puberulus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. — H. Revis. 
356. — Cas. Mon. 479; 8, 1895, 622. 


a. substriafus Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 479; 8, 
1895, 622. 


laticeps Cas. |. c. 480; |. c. 622. 

puncticollis L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. — H. Revis. 
356. — Cas. I. c. 481; I. c. 622. 

affinis Cha. Biol. C.-A. 1885, 132, 529,4. 6, f. 11. 

rugipes Cha. |. c. 132. 


Cal. 


Cal. 


Cal. 
Cal. 


Mex. 
Mex. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (444) 


Nocibiotes Cas. 
Cas. Ann. N. Y. 6, 1695, 617, 618. 
Notibius MlIs. & Rey Ann. Agr. Lyon 1859, 164; 
Opusc. Ent. 1859, 100. 
Typus: granulaftus. 
6013. granulatus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. — Mls. & R. Cal. Arız. 
ee216471: €. 100°: Revis#337, —.Eas. 
Ann.N.Y.5, 1890, 474; 8, 1895, 619. — Blaisd. 
Pn@ale Acer WE2F1925F2735: 


6014. gracilis Cas. |. c. 1895. 618. Cal. 
6015. crassipes Cas. |. c. 475: 1. c. 619. Cal. 
6016. aculus Cas. |. c. 8, 1895, 620. JAN 
6017. caudatus Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 621. Arız. 
6018. rubripes Cas. |]. c. 621. Arız. 


Tonibius Cas. 
Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 617, 622. 


6019. sulcatus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. — H. Revis. 357 Cal. 
— Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 472. — Blaisd. 
Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 276. 
a. ssp. alternalus Cas. |. c. 475. 


Tonibiastes Cas. 
Cas. Ann. N. Y. 6, 1895, 617. 
6020. costipennis H. Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 450. Nied. Cal. 


Conibiosoma Cas. 
Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 476; 8, 1895, 617. 


6021. elongatum H. Revis. 351. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, Cal. 
476. 


Sellio Mls. & R. 
Mls. & R., Ann. Agr. Lyon 1859, 169; Opusc. Ent. 9, 1859, 105. 
Typus: tibidens. 


6022. coarctatus MlIs. & R. |. c. 170; I. c. 106. S. Domingo 
6023. tibidens Quens. in Schönh. Syn. Ins. 1,1, 1806, Antıll. 
147, nota.t.2, f.8. — Mls. &R. 1. c. 175; 1. c. 109. 


Diphyrrhynchus F. 


F. Rev. Zool. 1849, 445. — Lac. Gen. Col. 309. — Cha. Tr. Lond. 1894, 566. 
— Fvl. Rev. Ent. 23, 1904, 170. — Gb. Nova Guin. 226. — Ko. Bull. Eg. 1955, 76. 


‚Acanihosternus Montr. 1860. — Abantis F. Rev. Ent. 11. 1892, 109. — 
Abantiades F. (nom. nov.) 1894. — Neoabantis Gb. 1910 (nom. nov.) 


407 


(445) 


H. GEBIEN 


Typus: chalceus. 


6024. chalceus F. Rev. Ent. 1849, 445, t. 11, f.9. — Blanch. Tonga. 
Voy. Pole Sud 4, 1853, 168, t. 11, f. 19, 20. N. Seeld. 
6025. caledonicus B. Tr. Lond. 1872, 268. — Fvl. Rev. Ent. N. Cal. 
23, 1904. 170. 
a. nigrobrunneus B. ]. c. 269. 
6026. halorhageus Montr. Ann. Fr. (3) 8, 1860, 290. — N. Cal. 
Evi. 12€ 190: 
6027. ovalis B. Tr. Lond. 1872, 268. N. Cal. 
6028. semisulcatus Gb. Nova Guin. 227, f. 1. Batjan 
6029. nicobaricus Redt. Reise Novara 124. — Gb. Nova Nicobaren 
Guin. 228. — Cart. Pr. N. S.W. 55, 1930, 547. Bapua 
a. apicalis Cha. Tr. Lond. 1894, 368, t. 8, f. 4. W. Austr. 
6030. vagabundus Bl. Treubia 10, I, 1928, 23. Ceyl. Burm. 
Krakatau 
6031. meligeihoides Gb. Nova Guin. 226. N. Guin. 
6032. ellipticus Cha. Tr. Lond. 1894, 367, t. 8, f. 1. N. W. Austr. 
6033. effeminatus Gb. Tr. Linn. S. Lond. 18, I, 1922, 269. Seych. 
6034. Fryeri Gb. |. c. 271, t. 23, f. 18, Aldabra, Afr. or. 


6035. 


aenescens F. Rev. Ent. 11, 1892, 110. — Ko. Bull. 
Eg. 1935, 77. 


Heterochira Lac. 


Rot. Meer 


Lac. Gen. Col. 335. nota 3. — B. Tr. Lond. 1872, 266. 


Typus: australis. 


6036. australis Boisd. 1855. — B. Tr. Lond. 1872, 268. — W. Austr. 
C. Pr. N.S.W. 1908, 406. 
6037. tropica C. |. c. 49, 2, 1924, 53. Qu. 


17. Opalrini. 


Lap. 1840. — Mls. & R. Opusc. Ent. 4, 1853, 33; Col. Fr. Latig. 160; Mem. Lyon 9, 
1859, 65—155, 10, 1860, 1—66; Opusc. Ent. 10, 1859, 1-73. — Lac. Cen. Col. 
253. — H. Revis. 358. — L. & H. Class. Col. N. Am. 1883, 379. — Bd. Bull. 
lt. 7, 1875, 209. — Sdl. Natg. 221, 407. — R. Best. Tab. 53, 1904, 32, 106. 


Best. Tab. 81, 1917, 55. — Reichardt, Tabl. Analyt. Faune de L’URSS 19, ‚1956, 
1—224, f. 1-122 (= Monogr. pal. Arten.) (Mon.) 


Ectatocnemis NH. 
H. Pr. Phil. 1866, 400. 


6038. multilineatus H. 1. c. 400. Chile bor. 
Edylius Cha. 
Cha. Tr. Lond. 1894, 353. 
6038A canescens Cha. |. c. 354, t. 8, f. 5. Tasman. 


408 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


Anomalipus Latr. 


je (446) 


Latr. in Guer. Icon. regne anım. 1846, 117. — Lac. Gen. Col. 257. — Sdl. 
Natg. 411. — Oerken, D. Ent. Z. 1897, 35—46 (Revis.) 


6059. 


Acmaeus Fahr. ÖOfv. Ak. Förh. 27, 1870, 293. 

Apodemus Fahr. |. c. 293. 

Heteroscelis Lair. Regne anım. 2, V, 1829, 18. 
— Sol. Ann. Fr. 5, 1856, 502 (nom. praeocc.). 

Plalynoius Lap. 1840. 


Typus: dentipes. 


elephas Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 294. — Oerb. 
Revis. 33, 41. — Gb. Ten. S.W. Afr. t. 1, f. &. 
— Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559, f. 10. 


6040. lineatus Grst. Mon. Ber. Berl. Ac. 1854, 531; in 


6041. 


6042. 


Peters Reise 1862, 275. t. 16, f. 4. — Oerb. 
Revis. 40. 
mastodon Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 293. — 
— Oerk. Revis. 34, 41. — Per. D. Ent. Z. 
1911, 44. 
a. ovalipennis Oerb. Revis. 33. 
b. urus Fahr. l. c. 295. — Oerb. Revis. 44. 
variolosus Sol. Ann. Fr. 5, 1836, 505, t. 15—20. — 
Lap. 1840. — Oerk. Revis. 43. 
a. var. porcatus Sol. 1. c. 505. — Oerk. Revis. 43. 


6043. dentipes Fab. 1794, 1801. — Latr. 1829. — Guer. 


Regne anım.t. 29, f. 7, a,b. — Oerb. Revis. 40. 
a. parallelus Sol. Ann. Fr. 5, 1836, 506. — Er. 
Arch. Nat. 3, 1837, II, 301. 


6044. pauxillus Per. Ann. S. Afr. 5, 1904, 241. 


6045. 


coriaceus. Oerb. Revis. 34. 
a. babertoniensis Per.].c.240;D.Ent. Z.1911, 44. 


6046. porcus Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 297. — Oerk. 


6047. 


Revis. 42. 
a. nalalensis F. Ann. Belg. 36, 1894, 662. — 
Oerk. l. c. 44. — Per. D. Ent. Z. 1911, 44. 
serialus Oerb. Revis. 55. 


‘6048. hybridus Oerß. Revis. 35. 
(6049. granatus F. Ann. Belg. 58, 1894, 662. — Oerk. 


6050 


‘6051 


Revis. 44. — Per. D. Ent. Z. 1911, 44. 
a. Marshalli Per. Tr. Lond. 1896, 170; Ann. S. 
Afr. 5, 1904, 297. 
b. variabılis Oerß. Revis. 355. 
. Kolbei Oerk. Revis. 36. 
a. agrestis Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 303; D. Ent. 
Z. 1911, 44. 
. plebejus Per. Tr. Lond. 1896, 169. 


S. W. Alt. 


Moz. 


Caffr. 
Transv. 


Capl. 


Cap. 


Transv. 
Capl. 
Transv. 
Caffr. 


Transv. 
Transv. 
Transv. 


Transv. 


Sambesi 


409 


(447) H. GEBIEN 


Biologie: Jack, S. Afr. Journ. Nat. Hist. 1, 1918, 
912.1 AO EIS! 
6052. hypocrita Per. Ann. S.Afr. 3, 1904, 241. 
6053. meles Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 296. — Oerk. 
Revis. 43. — Per. D. Ent Z. 1911, 44. 
a. carinaltus Oer&. Revis. 37. — Hes. Ann.Transv. 
16195593618 E122 
b. falpa Fahr. 1, c. 295. — Oerk. Revis. 41. 
6054. mustela Fahr. I. c. 296. — Oerk. Revis. 41. 
6055. lemur Fahr. |. c. 295. — Oerk. Revis. 43. 
6056. damaricus Oerb. Revis. 37. 
6057. acutangulus Oerbk. Revis. 56. — Per. D. Ent. Z. 
1911, 44. 
a. lurpis Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 304. — Hes. 
Ann. Transv. 16, 1935, 560, f. 11. 
6055. subacutangulus Hes. ]. c. 563, f. 15, 16. 
6059. decepior Per. Nov. Zool. 11, 1904, 450. 
6060. granocostatusF. Ann. Belg. 36, 1894, 323. — Oerb. 
Revis. 41. 

6061. heraldicus Grst. Arch. Nat. 37, 16871, 60; Deckens 
Reise III, 2, 1873, 178, 1. 9, .3.— Oerb.Revis. 42. 
6062. Decosteri Per. Tr. S. Afr. Phil. Soc. 3, 1885, 117. 

— Oerk. Revis. 42. 
6065. costatus Oerb. Revis. 36. 
6064. sculpturatus Per. Tr. S.Afr. Phil. Soc. 4, 1886, 128. 
— Oers. Revis. 42. — Per. D. Ent. Z. 1911, 44. 
a. thoracicus Oerb. Revis. 39. 
6065. spectandrus Per. Nov. Zool. 11, 1904, 449. 
6066* asidoides Oerk. Revis. 40. 
a. gasanus Per. Ann. S.Alr. 5, 1904, 239. 
6067. crassicauda F. Ann. Belg. 36, 1894, 665. — Oerb. 
Revis. 45. ? 
6068. selatinus Per. Nov. Zool. 11, 1904, 450. 
6069. expansicollis F. Bull. Fr. 60. 1891, CXCM. 
6070. proximus Per. Tr. Lond. 1896, 196. — Hes. Ann. 
Transv. 16, 1935, 563, f. 14. 
6071. planus Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 297. — Oerk. 
Revis. 45. 
6072. segnis Per. Tr. Lond. 1896, 171. 
a. © mashunus Per. Ann. S.Afr. 3, 1904, 239. 
6073. affinis Per. Tr.S.Afr.1V, 2,1886, 128.— Oerb. Revis. 45. 
6074. asperulatus Har. Mitt. Münch. Ent. Ver. 2, 16878, 
107; Col. Hefte 16, 1879, 117. — Oerk. 
Revis. 45. 
6075. signaticollis F. Notes Leyd. 10, 1888, 264. — Oerk. 
Revis. 45. 


* Syn. nach Blair, Brief. 


410 


Transv. 
Caffr. 
Kalahari 


Caffr. 
Caffr. 


S.W. Afr. 
Sambesi 


S. W. Afr. 
Kalahari 
Transv. 
Mozamb. 
Alt. or. 
Delagoa 
Capl. 


Transv. 


Transv. 
Transv. 
Transv. 
Transv. 
Mozamb. 
Sambesi 


Caffr. 


Sambesı 


Delagoa 
Angola 


Mossam. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


6076. 


6077. 


6078. 
6079. 


6080. 
6081. 
6082. 
6053. 
6084. 
6085. 


6086. 
6087. 


6088. 


obscurus Ol. 1795, Hbst. Käf. 8, 1799, 93, }. 122, 1.7. 
a. nolalicollis Per. Tr. S. Afr. 4, 1886, 129; Ann. 


S. Afr. 3, 1904, 297. — Oerb. Revis. 45. 
podagricus Per. Tr. Lond. 1896, 168. 


amplipennis Per. Nov. Zool. 11, 1904, 450. 


Savii Bert. Mem. Acad.Bologna 6, 1855, 435, 1.22, 1.2. 


Melanocratus F. 
F. Ann. Belg. 39, 1895, 21. 
Typus: validipes. 


amplicollis F. Ann. Fr. 71, 1902, 329. 
convexicollis F. 1. c. 350. 

major F. Ann. Belg. 43, 1899, 533. 
neuter F. Ann. Fr. 71, 1902, 330. 
ovoideus F. ]. c. 329. 

validipes F. Ann. Belg. 39, 1895, 22. 


Styphacus F. 
F. Notes Leyd. 23, 1901, 71. 


Typus: Decorsei. 
Decorsei F. ]. c. 71. 


humerosus F. |. c. 72. 


Pachymastus F. 
F. Ann. Belg. 40, 1896, 350. 
asperulus F. ]. c. 350. 


Bioplanes Mls. & Rey 


(448) 


Alr. mer. 


Sambesi 


Transv. 
Mozamb. 


Mad. 
Mad. 
Mad. 
Mad. 
Mad. 
Mad. 


Mad. 
Mad. 


Mad. 


Mls. Col. Fr. Latig. 144; Mem. Lyon 1854, 261; Opusc. Ent. 5, 1854, 117. — 
Sdi. Natg. 414. — R. Best. Tab. 107, 108. — Rei. Mon. 24, 25, f. 15, 17a. — 


6089. meridionalis Mls. & R. |. c. 145; 1. c. 262; ]. c. 116. 
—: Jag. Gen. Col. Eur. 1.66, f. 329. — R. Best. 
Tab. 109. — Rei. Mon. 25, f. 15, 17. — Portev. 


Portev. Col. France, 3. 1954, p. 15. 


Col. France 3, 1954, p. 17. 


Melambiophylax Sch. 


Sch, Ent. Mitt. 11, 1922, 48. — Rei. Mon. 24, 41. 
6090. sardous Bd. Bull. It. 7, 1875, 214; D. Ent. Z. 20, 1876, 


53. — Sch. I. c. 48. — Rei. Mon. 41. 


Gall. mer. 
. 


Sard. 


411 


(449) 


6061. 


6092. 


6093. 
6094. 


6095. 


6096. 


6097. 


412 


H. GEBIEN 


Allophylax Bed. 


Bed. Bull. Fr. 1906, 178 (nom. nov.). — Rei. Mon. 20, 24, 26, 217. 


Neophylax Bed. Bull. Fr. 1906, 92 (nom. nov.) 

Phylax Inec. Brll.J Mis. Col. Fr. Latig. 148; 
Mem. Lyon 1854, 275; Opusc. Ent. 5, 1854, 
131. — Lac. Gen. Col. 272. — Sdl. Natg. 412, 
414. — R. Best. Tab. 108, 109. — Sch. Ent. 
Mitt. 11, 1922, 49. — Portev. Col. Frange, 
3. 1934, p. 15, 16 (scr. Philax). 


Typus: littoralis (= picipes). 
picipes Ol. 1811. — R. Best. Tab. 109. — Rei. Mon. 
16, 19, 26, 27. 
a. fraternus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 287; 
Opusc. Ent. 5, 1854, 143. 


b. littoralis Mls. & R. |. c. 285, |. c. 141; Col.Fr. 
Latig. 148. — Jag. Gen. Col. Eur. }. 68, f. 336. — 
Bd. Bull. It. 7, 1875, 213. — Bed. Abeille 28, 
1894, 154. — Portev. Col. Frange, 3. 1934, 
p. 17. 

c. var. dalmatinus R. Best. Tab. 109. — Mull. 
Verh. z.-b. Ges. 70, 1920, 200. — Rei. Mon. 
26, 28. 

d. ssp. melitensis Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 54. 
— R. Best. Tab. 109. — Rei. Mon. 26, 28. 


Biologie: Mills. Mem. Lyon 1872, 90. — 
Opusc. Ent. 15, 1873, 90. — Perris, Larves 
1877, 265. — Sdl. Natg. 214. (Larve). — Borg, 
Malta Dept. Agr. 1930 (Rev. a. Ent. 1930, 
261). (Schaden sub melitensis). 


ingratus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 287; Opusc. 5, 
1854, 143. — Bed. Abeille 28, 1894, 154. — 


Bd. D, Ent. Z. 20, 1876, 54. — Rei. Mon. 26, 29. 


insignis R. Best. Tab. 110. — Rei. Mon. 26, 28. 

brevicollis Bd. Bull. It. 7, 1875, 214; D. Ent. Z. 20, 
1876, 55. — R. Best. Tab. 110. — Rei. Mon. 
26, 28. 

costatipennis Luc. Expl. Alqg. 328. — Mls. & R. Mem. 
Lyon 1854, 278; Opusc. Ent. 5, 1854, 134. — 
R. Best. Tab. 110. — Rei. Mon. 27, 29. 

var. Sicardi R. Best. Tab. 111. — Rei. Mon. 27. 

undulatus Mls. & R. I. c. 280; 1. c. 136. — R. Best. 
Tab. 111. — Rei. Mon. 27, 29. 

variolosus Ol. 1811. — Luc. Expl. Alg. 327. — Mis. 
& R. |. c. 282; 1. c. 136. -R. Best. Tab. 111. 
— Rei. Mon. 27, 29. 


Gall. mer. 
It. Dalm. 


Dalm. 


Malta 


Alg. 


Syr. 
Sard. 


Alg. 
Tun. 
Alg. 


Andal. 
Lusit. Alg. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(4501 


6098. segnis Mls. & R. |. c. 289; 1. c. 145. — R. Best. 
Tab. 111. — Reı. Mon. 27, 30. 
6099. ovipennis F. Ann. Fr. (4) 10, 1870, 391. — R. Best. 
Tab. 112. — Rei. Mon. 27, 30. 
6100. ignavus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 291; Opusc. 5, 
1854, 147. — Bed. Abeille 28, 1894, 154. — 
R. Best. Tab. 112. — Rei. Mon. 27, 30. 
6101. incertus Mls. & God. Ann. Linn. Lyon 1865, 453; 
Opusc. Ent. 14, 1870, 23. — R. Best. Tab. 
112. — Reı. Mon. 27, 31, 217. 
a. oxyholmus F. Pet. Nouv. 2, 1876, 38. — Bed. 
Ann. Fr. (6) 7, 1887, 199. 
b. serripes Desbr. Bull. Hıpp. 16, 1881, 119 (71). 
— Bed. I. c. 199. 
c. ssp. disparis Esc. Bol. Esp. 25, 1925, 377. — 
Rei. Mon. 27, 31, 217. 
d. ab. inermis Ese. |], c. 
6102. rotundicollis Chob. Bull. Fr. 1924, 219. — Rei. Mon. 
27, 30. 


6103. punctulatus Luc. Rev. Zool. 1854, 30. — Kiesw. 
Berl. Z. 5, 1861, 229. 


Litoborus MlIs. & R. 


Alg. 
Alg. 


Alg. 


Alg. 


Mar. 


Tun. 


Creta 


Mls.:& R. Mem. Lyon 4, 1854, 270; Opusc. Ent. 5, 1854, 126. — Lac. Gen. Col. 
247. — Jag. Gen. Col. Eur. 276. — Sdl. Natg. 385. — R. Best. Tab. 53, 1904, 
108, 112. — Ant. Bull. Mar. 10, 1930, 175—209 (Revis.). — Rei. Mon. 32, 33. 


Typus: Moreleli. 


subgen. Litoborus Ss. Sir. 
Ant. 1. c. 183. — Rei. Mon. 33. 


6104. Moreleti Luc. Expl. Alg. 327, 1.29, f.5. — Mls. &R. 
l. c. 270; 1. c. 126. — Bd. Bull. It. 7, 1875, 158. 
— R. Best. Tab. 113. — Ant. Revis. 185, f.2, 
13, 14, 16, 17, 19—21. — Rei. Mon. 53. 
a. var. Baudii R. Best. Tab. 113. — Ant. Revis. 
185. — Rei. Mon. 33. 
b. ssp. Peyerimhoffi Ant. Revis. 185. — Rei. 
Mon. 33, 34. 
6105. Clermonti Ant. Revis. 187, f. 22. — Rei. Mon. 33, 34. 
6106. maroccanus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 329. — Ant. 
Revis. 188, f. 23, 24. — Rei. Mon. 353, 34. 


subgen. Paralitoborus Ant. 


Ant. l. c. 190, 208. — Rei. Mon. 35, 36. 


6107. Chobauti Ant. Revis. 190, f.26—28.—Rei. Mon.55, 30. 
6108. Escalerai Ant. Revis. 192. — Rei. Mon. 35, 36. 


Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVL.. (1938) H. 3. 


Mar. 


Alg. 


| Mar. 


Alg. 


Mar. 


(451) H. GEBIEN 


6109. planicollis Waltl, 1835, 1836. — Mls. & R. Mem. Lyon Hisp. 


4, 1854, 272; Opusc. Ent. 5, 1854, 128, Jag. Gen. Lusit. 
Col. Eur. t. 67, f. 335. — Bd. Bull. 11.7, 1875, Sie. 
156. — R. Best. Tab. 113. — Ant. Revis. 193, Alg. 
f. 10-12, 29—32. — Rei. Mon. 35, 37. 
a. ab. defricius Ant. Revis. 194. — Rei. Mon. 55. Mar. 
b. ab. rugosus Ant. Revis. 195. — Rei. Mon. 55. Mar. 
c. Baudii Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 329. 
d. ssp. Bolivari Ant. Revis. 195. — Rei. Mon. 55. Mar. 
6110. subtilimargo R. Best. Tab. 113. — Ant. Revis. 196, Alg. 
f. 33. — Rei. Mon. 35, 37. 
6111. sternalis F. Natur. 6, 1884, 446. — Ant. Revis. 198, Mar. 
f. 4, 34, 35. — Reı. Mon. 35, 38. 
6112. forticostis Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 330. — Ant. Mar. 
Revis. 199, f. 36, 37. — Rei. Mon. 35, 38. 
6113. Olcesei F. (scr. Olcesii). Ann. Fr. (4) 10, 1870, 392. Mar. 
— R.»Best. Tab. 112. — Ant. Revis. 201, 


f. 38—40. — Rei. Mon. 36, 38. 
a. ssp. allantis Ant. ]. c. 203. — Rei. Mon. 36, 39. 
6114. parallelus Sch. Ent. Bl. 15, 1919, 30. — Rei. Mon. Trip. 
36, 39. — Ko. Pubbl. Rossı 2, 1937, 182. 


Melansis Woll. 
Woll. Cat. Can. Col. 491. — Rei. Mon. 24, 40. 


Typus: costata. 


6115. costata Brll. 1656. — Woll. Cat. Can. Col. 491; Can. 
Col. Atl. 414. — Rei. Mon. 40. a 
6116. anqgulata Woll. |]. c. 492; 1. c. 414. — Rei. Mon. 40. Can. 


Melambius Mls. & R. 


Mis. & R., Mem. Lyon 4, 1854, 268; Opusc. Ent. 5, 1854, 124. — Lac. Gen. 
Col 273. — Sdl. Natg. 412, 415. — R. Best. Tab. 108, 115. — Sch. Ent. Mitt. 11, 
1922, 49. — Rei. Mon. 25, 41, 22. 


Typus: barbarus. 


subgen. Hoplambius R. 
R. Best. Tab. 114. — Rei. Mon. 41. 
6117. melamboides F. Echange 1895, 124; Bull. Fr. 1893, Alg. 
CXLVII:—R. Best. Tab. 114. — Rei. Mon. 41. 
subgen. Melambius s. str. 
R. Best. Tab. 114. — Rei. Mon. 41, 42. 
6118. telueticus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 331. — Ant. Mar. 
Bull. Mar. 12, 1932, 188. — Rei. Mon. 42. 


414 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(452) 


6119. breviusculus F. Ann. Fr. (4) 10, 1870, 390. — Desbr. 
Bull. Hipp. 16, 1881, 117 (69). — R. Best. Tab. 
114. — Rei. Mon. 42. 

6120. asperocostatus F. |. c. 591. — Bed. Ann. Fr. 1885, 
87. — R. Best. Tab. 114. — Rei. Mon. 42, 43. 

6121. Teinturieri Mls. & God. Ann. Linn. Lyon 1865, 454; 
Opusc. Ent. 14, 1870, 24. — R. Best. Tab. 114. 
— Rei. Mon. 42, 43. 

6122. barbarusEr.Wagn. Reise Ill, 1841, 181, 1.7. — Mls. &R. 
Mem. Lyon 1854, 268; Opuse. Ent. 5, 1854, 124. 
— R. Best. Tab. 115. — Rei. Mon. 42, 43, f. 22. 

6123. denticollis Esc. Trab. Madr. 8, 1913, 48. — Ant. 
Bull. Mar. 12, 1932, 187. — Rei. Mon. 43. 

6124. bidens Ant. |. c. 188. 

6125. mideltensis Ant. ]. c. 188. 

a. ab. simulator Ant. ]. c. 
6126. tuniseus Levr. Etudes Ent, 1, 1859, 34. — Rei. Mon. 44. 


Micrositus Mls. & R. 


Alg. 


ÄAlg. 


Alg. 


Alg. 


Mar. 


Mar. 
Mar. 


Tun. 


Mis. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 292; Opusc. Ent. 5, 1854, 146. — Lac. Gen. 
Col. 272. — Jag. Gen. Col. Eur. 277. — Sdl. Natg. 412, 414. — R. Best. Tab. 


108, 115. — Rei. Mon. 25, 44. 
Typus: orbicularis. 


subgen. Hoplariobius. 
R. Best. Tab. 115. — Rei. Mon. 44. 


6127. granulosus Billb. 1815. — F. 1856. — R. Best. Tab. 

115. — Rei. Mon. 45. 
a. plicalus Luc. 1849. — Mls. &. R. Mem. Lyon 

1854, 301; Opusc. Ent. 5, 1854, 157. 

6128. distinguendus MlIs. & R. 1. c. 303; ]. c. 159. — R. 
Best. Tab. 115. — Rei. Mon. 45. 

6129. angulatus Esc. Trab. Madr. 8, 1913, 48. — Rei. Mon. 
45, 46. 

6130. Gattefossei Ant. Bull. Mar. 16, 1936, 10. 

6131. Bedeli Esc. op. cit. 11, 1914, 334. — Rei. Mon. 45, 46. 

a. globosus Esc. Bol. Esp. 24, 1924, 374. — 

Rei. Mon. 45, 46. 

6132. tenuepunctatus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 555. — 
Rei. Mon. 45, 46. 

6133. decurtatus F. C. R. Belg. 1884, CXX. — R. Best. 
Tab. 115. — Rei. Mon. 45, 46. 

6134. punctistriatus Esc. Bol. Esp. 25, 1925, 379. 

6135. atlantis Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 333. — Rei. Mon. 
45, 46. 

6136. Theryi Ant. Bull. Mar. 13, 1955, 227. 


Alg. 
Lusit. 
Alg. 
Mar. 
Mar. 


Mar. 


Mar. 


Mar. 


415 


(455) 


H. GEBIEN 


6137. 


6138. 
6139. 


6140. 


6141. 


4142. 


4143. 
6144. 


subgen. Micrositus s. str. 
R. Best. Tab. 116. — Rei. Mon. 44. 


orbicularis Mls. & R. Mem. Lyon 1654, 299; Opusc. 
Ent. 5, 1854, 155. — R. Best. Tab. 116. — Rei. 
Mon. 47, 48, f. 24. 
opacus R. Best. Tab. 116. — Rei. Mon. 47, 48. 
ulissiponensis Germ. 1824. — Mls. & R. Mem. Lyon 
1854, 305; Opusc. Ent. 5, 1854, 161. — Jag. 
Gen. Col. Eur. t}. 66, f. 337. — R. Best. Tab. 
117. — Rei. Mon. 47, 48. 
a. var. venfralis Mars. 16866. — Rei. Mon. 47. 
b. obesus MIs.& R. Mem. Lyon 1854, 309; Opusc. 
Ent. 5, 1854, 165. — R. Best. Tab. 117. 
c. var. monlanus MIs. & R. |. c. 504; 1. c. 160. 
— R. Best. Tab. 117. — Rei. Mon. 47, 48. 
d. granulosus Fisch. Cat. Col. Karel. 1843, 16; 
Spicil. 126. — Sch. Kol. Rdsch. 20, 1934, 128. 
e. agricola MlIs. & R. |. c. 165. — Bd. D. Ent. 
Z. 20, 1876, 535. — Best. Tab. 117. 
f. var. Paivai Perez, Ins. nuev. 1865, 51. — 
R. Best. Tab. 117. — Rei. Mon. 47. 
g. var. Jusorius Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 310; 
Opusc. Ent. 5, 1854, 166. — R. Best. Tab. 
117. — Rei. Mon. 47. 
h. var. ? nitidicollis Perez, An. Soc. Esp. 1, 
18720107051 1EEBAr 
levis Perez, Ins. nuev. 1865, 15; An. Soc. Esp. 1, 
1872, 107, t. 1. f. 3. — Best. Tab. 115, nota. 
— Rei. Mon. 47, 49. 
obesus Walil 1855. — Ros. 1856. — R. Best. Tab. 
117. —. Rei. Mon. 47, 49. 
a. baeticus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 310; 
Opusc. Ent. 5, 1854, 166. 
miser MIs. & R. |. c. 312; 1. c. 168. — R. Best. 
Tab. 117. — Rei. Mon. 48, 49. 
LaufferiR. Wien. Z. 34, 1915, 87. — Rei. Mon. 48, 49. 
saxicola Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 193; Ann. 
Linn. Lyon 10, 1855, 81.— R. Best. Tab. 116. 
— Rei. Mon. 48, 50. 
a. saxelicola Graells, Mem. Map. geol. 1858, 
ZAls 36 Ih 10) 


subgen. Platyolus MIs. & R. 


Graecia 
Kreta, Mes. 


As. min. 
Hisp. mer. 
Lusit. 


Hisp. 


Andal. 


Hisp. mer. 
Lusit. 
Hisp. 
Hisp. mer. 


Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 297; Opusc. Ent. 5, 1854, 153. — R. Best. Tab. 


6145. 
6146. 


416 


118. — Rei. Mon. 44, 50. 


hebes Ant. Bull. Mar. 13, 1933, 228. 
cacuminorum Ant. Bull. Mar. 16, 1956, 9. 


Mar. 


Mar. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (454) 
6147. tenebrioides R. Best. Tab. 118. — Rei. Mon. 50, 51. Hisp. mer. 
6148. longulus MlIs. & R. Mem. Lyon 1854, 329; Opusc. Andal. 
Ent. 5, 1854, 185. — R. Best. Tab. 119. — 
Rei. Mon. 50, 51. 
6149. gibbulus Mot. 1849. — Mls. &R. 1. c. 317; 1. c. 173. Hisp. 
— R. Best. Tab. 119. — Rei. Mon. 50, 51. 
6150. melancholicus MlIs. & R. |. c. 320; |. c. 176.— R. Best. Hisp. mer. 
Tab. 120. — Rei. Mon. 50, 52. 
6151. subcylindricus Mot. 1849. — Mls. & R. l.c. 327; 1. c. Andal. 
183. — R. Best. Tab. 120. — Rei. Mon. 50, 52. 
a. Milleri R. Best. Tab. 120. 
6152. lapidarius R. Best. Tab. 121. — Rei. Mon. 51, 52. Andal. 
6153. furvus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 324; Opusc. Ent. 5, Hisp. 
1854, 181. — R. Best. Tab. 121.— Rei. Mon. 51, 52. 
6154. Heeri Mls. & R. ].c. 315; l.c. 171. — R. Best. Tab. Hisp. 


121. — Rei. Mon. 51, 53. 


Hoplarion Mls. & R. 


Mis. & R. Mem. Lyon 1854, 294; Opusc. Ent. 5, 1854, 150. — Sdl. Natg. 411. — 
Lac. Gen. Col. 271. — R. Best. Tab. 108, 121. — Ant. Bull. Mar. 14, 1934 


23—-25 (Revis.). — Rei. Mon. 25, 53. 
Typus: tumidum. 


6155. tumidum Mls. & R. |. c. 294, 1. c. 150. — R. Best. Tab. Alg. 

121. — Ant. Revis. 25. — Rei. Mon. 53. 
6156. atiritum Bed. Bull. Fr. 1917, 364. — Ant. Revis. 25. Mar. 

— Rei. Mon. 53. 
6157. Kocheri Ant. Revis. 23, 25. Mar. 
6158. compactum F. Ann. Fr. (5] 10, 1880, 16. — R. Best. Alg. Tun. 

Tab. 121. — Ant. Revis. 25. — Rei. Mon. 53. Trip. 

— Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 138. 

Scleroides F. 
F. Notes Leyd. 5, 1685, 32. 

6159. pluricostatus F. |. c. 35. l. Saleyer. 


Scleron Hope 


Hope 1840. — Mls. & R., Mem. Lyon 9, 1859, 135; Opusc. Ent. 10, 1859, 73 
— Lac. Gen. Col. 263. — Jag. Gen. Col. Eur. 284. — Sdl. Natg. 409, 4 11 
415. — R. Best. Tab. 122, 123. — Grid. Ann. Gen. 54, 1930, 291. (Revis.) 
Rei. Mon. 54. 
Sclerum Ros. 1856. 


Typus: orientalis Hope (= Reiiteri). 


6160. multistriatum Forsk. 1775. — R. Best. Tab. 124. — Graecia 
Grid. Revis. 293, 294. — Ko. Bull. Eg. 1935, Ture. 
82. — Rei. Mon. 54, 55. 


417 


(455) 


H. GEBIEN 


6161. 
6162. 


6163. 
6164. 


6165. 
6166. 
6167. 
6168. 


6169. 


6170. 


6171. 
6172. 


6173. 


6174. 


6175. 


418. 


a. abbrevialum Reiche 1857. 
b. foveolatum Ol. 1811. — Mls. & R. Mem. 
Lyon 9, 1859, 142; Opusc. Ent. 10, 1859, 80. 
Evansi Bl. Ent. Mo Mag. (3) 9. 19235, 122. — Rei. 
Mon. 54, 56. 
Andreini Grid. Revis. 295. — Rei. Mon. 54, 56. 
aequale R. Best. Tab. 124. — Rei. Mon. 55, 56. 
armatum Waltl, 1835. — Ros.1856. — Mls. & R. Mem. 
Lyon 1859, 141; Opusc. 10, 1859, 79. — Jag. 
Gen. Col. Eur. t. 70, f. 346. — Bd: Bull It. 7, 
1875, 217.—R. Best. Tab. 125. — Grid. Revis. 
293. — Ko. Bull. Eq. 1935, 83. — Rei. Mon. 
55, 56. 
a. algiricum Luc. 1849. 
b. damascenus Bd. 1876. 
sudanicum Ko. Bull. Eqg. 1935, 63, 84. 
undulatum Gb. Arch. Nat. 86, 1920, A. 6, 13. 
strangulatum All. Ann. Belg. 27, 1883 I, 31. 
orientale Fab. 1775, 1801. — Gb.D. Ent. Z. 1906, 293. 
— Mls. & R. Mem. Lyon9, 1859, 137; Opusc. 10, 
1859, 75. — Bd. Bull. It. 7, 1875, 217. — Grid. 
Revis. 293. — Sch. Ent. Bl. 30, 1934, 161. — 
Ko. Bull. Eg. 19355, 82. — Rei. Mon. 55, 57. 
a. subclathratum R. Best. Tab. 125. 
Reitteri Gb. (nom. nov.) D. Ent. Z. 1906, 234. 
a. orienlale Hope 1840. — R. Best. Tab. 125. 
humerosum Mill. Wien. Mon. 5, 1861, 202, 1.4, f.5. 
— Bd. Bull. It. 7, 1875, 217. — R. Best. Tab. 
124. — Grid. Revis. 292. — Ko. Bull. Eg. 1935, 
2584. — Rei. Mon. 55, 57. 
a. ?Mariae Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 140; 
Opusc. Ent. 10, 1859, 78. 
amplicolle F. Rev. Ent. 11, 1892, 108. 
sulcatum Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 59. — R. Best. 
125 nota. — Grid. Revis. 292. — Reı. Mon. 
55, 37. 
a. ssp. saharensis P. Miss. Hoggar 1931, 103. 
— Ko. Bull. Eq. 1955, 82, 284. — Reı. Mon. 
SL, 37% 
angusium Mill. Wien. Ent. Mon. 5, 1861, 203, t. 4, 
f. 6. — Ko. Bull. Eq. 1935, 280, 284. 
carinatum Bd. Ann. Gen. 7, 1875, 700; D. Ent. Z. 20, 
1876, 60. — Grid. Revis. 291. — Ko. Bull. Eg. 
1935, 284. — Rei. Mon. 55, 57, f. 26. 
a. Mariae R. Best. Tab. 123. 
Biologie (Ameisengast) Rei. Mon. 59. 


Bodenheimeri Ko. Butl. Eg. 1935, 282. 


Mes. 


Trip. 
Arab. 
Andal. 
Sic. Alg. 
Tun. Cyr. 
Aeg. 


aeg. Sudan 
Gambia 
Abess. 
Pal. 

Aeg. Abess. 
Kordofan 
Somali 


Ind. 


SyT. 
CyPp. 


Obock 
Arab. 


| Erythr. 


Alg. Sin. 


Pal. 


Ders. 


Pal. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (456) 


6176. fossulatum Mls. & Wachenr. Mem. Lyon. 1852, 9. Syr. 
— R. Best Tab. 124. — Grid. Revis. 292. — As. min. 
Rei. Mon. 55, 58. 
6177. asperulum Woll. Cat. Can. Col. 486; Col. At). 412. Can. 
— Rei. Mon. 55, 58. 
6178. granulipenne F. Ann. Belg. 40, 1896, 16. Ind. 
6179. Depelchini F. Ann. Belg. 38, 1894, 21. Bengal. 
6150. ferrugineum Fab. 1801. — R. Best. Tab. 125. — Gb. Ind. Java 
DIEXZE 19067.234° Sum. Phil. 


a. denticolle F. Notes Leyd. 4, 1882, 219. 
b. discicolle R. Best. Tab. 126. 
c. iuberculatum Bess. 1832. 
6151. elongatulum Chat. Bull. Paris 23, 1917, 235. Rangoon 
6182. latipes Guer. Mag. Zool. 1834, Melas. 53, t. 118, f. 3. Ind. 
Biologie: (Schaden) Ramachandra, Admin. 
Rept. Governm. Ent. 1929 (Rev. a. Ent. 1930, 
195). 


Eurycaulus F. 


F. Ann. Fr. (4) 8, 1868, 492. — Sdl. Natg. 451. — R. Best. Tab. 122, 126. — 
Ko. Bull. Eq. 1935, 86. — Rei. Mon. 54, 59. — Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 186. 


Typus: Marmottani. 


subgen. Scleronopsis. 
Ko. Bull. Eq. 1935, 86, 87. — Pubbl. Rossı 2, 1937, 187. 


6183. hirsutus Mill. Wien. Mon. 5, 1861, 204, t. 4, 1.7. — Aeg. 
R. Best. Tab. 126. — Ko. Bull. Eg. 1935, 86. 
— Rei. Mon. 59, f. 25. — Ko. Pubbl. Rossi 2, 
1937, 187. 
a. ssp. heliopolis Ko. |. c. 86; |. c. 187. 


subgen. Eurycaulinus. 
Ko. Pubbl. Rossı 2, 1937, 188. 
6184. Quedenfeldti Heyd. D. Ent. 7. 1890, 75. — Ko. I. c. Tun. Trip. 
184, 186. Cyr. 
subgen. Eurycaulus s. str. 


R. Best. Tab. 126. — Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 188. 


6185. Marmottani F. Ann.Fr. (4) 8, 1868, 492. — R. Best. Alg. Tun. 
Tab. 126. — Rei. Mon. 59, 60. — Ko. Bull. Trip. 
Eg. 19355, 86. — Ko. Pubbl. Rossı 2, 1937, 
184, 188. 

6186. dubius Grid. Ann. Gen. 54, 1930, 295, 295; 56, Cyr: Aecg. 


1955, 243. — Ko. Bull. Eg. 1955, 82, 84. — 
Rei. Mon. 55, 56. — Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 
185, 189. 


a. ssp. scleronoides Ko. 1. c. 185, 189. Trip. 


419 


(457) H. GEBIEN 


subgen. Scleronimon. 


R. Best. Tab. 127. — Ko. Bull. Eqg. 1935, 86. — Rei. Mon. 59. — Ko. Pubbl. 
Rossi 2, 1937, 186. 


6187. qranulatus R. Best. Tab. 127. — Ko. Bull. Eq. 1935, Aecg. 
87. — Rei. Mon. 60. — Ko. I. c. 189. 

6188. Henoni F. Bull. Fr. 1897, 121. — R. Best. Tab. 126 Aeg. Sın. 
nota. — Ko. 1. c. 87. — Rei. Mon. 60. — Ko. 
l. ce. 189. 

6189. Peyerimhoffi R. Best. Tab. 127. — P. Abeille 31, Aeg. 


1907, 372 — Ro... e787..1: e; 189: 


Platynosum Mls. & R. 


Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1659, 143; Opusc. Ent. 10, 1859, 81. — Sdl. Natg. 
409, 415. — R. Best. Tab. 127. — Chob. Bull. Fr. 1904, 2835. — Rei. Mon. 54, 60 


Typus: Paulinae. 


6190. Paulinae Mls. &R. |. c. 143; 1. c.81. — R. Best. Tab. Aeg. Syr. 
127. — Chob. Il. c. 285. — Andr. Bull. Eg. As. min. 
1931, 116. — Rei. Mon. 61. 

6191. Zacheus Sahlb. Ofv. Finska 1907-08, nr. 7, 84. Pal. 
— Rei. Mon. 61. 

6192. collare Mot. 1859, 1845. — R. Best. Tab. 127. — Cauc. 
Chob. Bull. Fr. 1904, 283. — Rei. Mon. 61, 

62, B 29: 
Biologie: (Ameisengast) Rei. l. c. 62. 

6195. sabulorum Chob. Bull. Fr. 1900, 31; 1904, 283. — Tun. Trip. 

Grid. Ann. Gen. 56, 1933, 243. — Rei. Mon. Cyr. 


61, 62. — Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 190. 


6193 A Chatanayi Pic, Mel. ex. Ent. 12, 1915, 12. Congo 


Philhammus F. | 
F. Ann. Fr. (4) 10, 1870, 393. — Ko. Bull. Eqg. 1935, 88. — Rei. Mon. 80, 187. 


Psilachnopus R. Wien. Z. 20, 1901, 162. —R. 
Best. Tab. 123, 128. — Rei. Mon. 63, 65. 


Typus: sericans. 


6194. sericans F. |. c. 393. — Andr. Bull. Eq. 1931, 58, Mar. 
fig. — Ko. Bull. Eg. 1935, 89. — Rei. Mon. 187. 
6195. Andresi Ko. |. c. 89. Aeg. 
6196. Aharoni R. Wien. Z. 29, 1910, 197. — Rei. Mon. Pal. 
65, 66, f. 30. 
6197. cribratellus R. Wien, Z. 20, 1901, 162, 1.3, f.6. — Armen. Toss. 


R. Best. Tab. 128. — Rei. Mon. 65. 


420 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


(458) 


Cnemeplatia Costa 


Costa 1847. — Reiche 1855. — Kr. 1859. — Jaq. Gen. Col. Eur. 286. — H.Revis. 


360. — L. & H. Class. 1883, 380. — 


6198. 


6199. 


6200. 


6201. 


6202. 


6203. 
6204. 


123, 128. — Rei, Mon. 62, 63. 


Aulocera Woll. Cat. Mad. Col. 1857, 154. — 
Lac. Gen. 280. 
Cnemoplaltia Woll. Col. Atl. 411. — Thery, Bull. 
Mar12=19522 12477125: 
Typus: Alropos. 
parallela Thery. Bull. Mar, 12, 1952, 124, 125. — 
Rei. Mon. 63, 64. 
Atropos Costa 1847. — Jaqg. Gen. Col. Eur. t. 70, 
f. 349. — R. Best. Tab. 126. — Thery, |. c. 
125. — Rei. Mon. 64, f. 29, 31. 
antıcıpes Woil. Cat. Col. Mader. 155. 
rufa Tourn. 1874. 
laticeps Woll. Cat. Col. Madera 1857, 155, t. 1, f.2 
— Cat. Can. Col. 485; Col. Atl. 411. — Thery 
l. c. 125. — Rei. Mon. 64, 65, f. 29. 
anqgustia Kasz. Ent. Zeitschr. Frankf. 52, 1938, 65. 


* * 


indica F. Ann. Belg. 40, 1896, 16. 
* 


sericea H. Revis. 360. 
laticollis Cha. Biol. C.-A. 1884, 136, t. 6, f. 24. 


Alaudes H. 


Sdl. Natg. 412, 452. 


R. Best. Tab. 


Mar. 


Hung. 
Eur. mer. 
Aecg. 
N.W. Afr. 
Madera 
Madera 


Afr. or. 


Ind. 


Cal. 
Am. c. 


H. Revis. 361. — L. & H. Class. Col. N.-Am. 1883, 360. — Blaisd. Tr. Amer. 


6205. 
6208. 


6207. 
6208. 
6209. 
6210. 


45, 1919, 307—313. 

Typus: sinqgularis. 
testacea Blaisd. |. c. 311. 
singularis H. Revis. 362, t. 14, f.23, 23b — Blaisd. 

l. c. 307. — Fall. Pan. Pac. Ent. 4, 1928, 147. 

squamosa Blaisd. 309. 
setigera Blaisd. |. c. 310. . 
alternata Fall. Pan. Pac. Ent. 4, 1928, 148. 
fallax Fall. Il. c. 150. 


Melanimon Stev. 


Cal. 
Cal. 
Cal. 
Nev. 
Cal. mer. 
Cal. 
Cal. 


Stev. 1829. — Steph. 1839. — Sdl. Natg. 410, 412, 452. — R. Best. Tab. 126; 
Fn. Germ. 328, 335. — Rei. Mon. 63, 66. — Portev. Col. Frange, 3. 1954, p. 18. 


Microzoum Redt. 1845, 1849, 1858, 1874.—Mls. & R. 
1854, 1859, 1860.— Lac. Gen. Col. 277.— Thoms. 
1859, 1864. — Jag. 1861. — Sdl. 1875, 1891. — 
Everts 1903. 


421 


(459) 


H. GEBIEN 


6211. 


6212. 


6213. 


Typus: tibialis. 
tibialis Fab. 1781. — Hbst. 1795. — Ol. 1795. — Panz. 
1797. — Ill. 1795. — Payk. 17958. — Marsh. 1802. 
— Latr. 1804. — Stu. 1807. — Gyil. 1810. — 
Duft. 1812. — Stev. 1829. — Steph. 1832. — 
Sahlb. 1834. — Küst. 1847. — Redt. 1849, 
1858, 1674. — Mls. Col. Fr. Lat. 177. — Jag. 
Gen. Col. Eur. t. 70, f. 347. — Thoms. Skand. 
Col. 6, 1864, 243. — Sdl. 1875, 1891; Natg. 454. 
— R. Best. Tab. 129. — Everts. 1903. — Rei. 
Mon. 67. — Portev. Col. France, 3. 1934, p. 18. 
a. var. subaereusR. Best.Tab. 129.—Rei. Mon.67. 
Biologie: (Larve) Perris, Larves 1877, 264. — 
Altum, Dankelmanns Zeit. 19, 1887, 466; Ent. 
Nachr. 13, 1887, 283. — Judeich, Forstins. 1889, 
2, 1, 619. — Sdl. Natg. 213. 
Kiriishenkoi Rei. Mon. 67, 68, 208. 


Dolamara Rei. 


Europa 
INSIE 


Talysch 


Rei. Trav. fil. Ac. Sc. URSS, 5. 1935, 251; Mon. 63, 68. 


cupreomicans R. Wien. Z. 34. 1915, 868. — Rei. |. c. 
252; Mon. 66, f. 32. 


Anemia Lap. 


Turk. 


Lap. 1840. — Lac. Gen. Col. 285. — Jag. Gen. Col. Eur. 287. — Sdl. Natg. 
451. — R. Festschr. Breslau 1897, 4; Best. Tab. 129. — Rei. Mon. 63, 69. 


6214. 


6215. 
6216. 
6217. 
6218. 
6219. 
6220. 


422 


— Portev. Col. Frange, 3. 1934, p. 19. 


Anaemia A. Revis. 377. 
Eremonomus Woll. Ann. Mag. (3) 7, 1861, 199. 


Typus: granulata. 


subgen. Anemia s. sir. 
R. Best. Tab. 129. — Rei. Mon. 69. 


granulata Lap. 1840. — Heyd. D. Ent. Z. 1891, 223. 
— Kolbe, Nov. Act. Ak. Leop. Car. 50, 1887 
295, 1.2, f. 8. 
a. crassa Woll. Col. Hesper. 1867, 196. 
oculata Woll. Journ. Ent. 1, 1860, 145. 


, 


opaculaF. Natur. 2, 1882, 191; Ann.Fr. (6) 3, 1883, 99. 


crispa Qued. Berl. Z. 29, 1885, 9. 
sculpturata Rits. Tijdschr. Ent. 18, 1875, 131. 
convexa Ge. Ann. Gen. 16, 1881, 662. 
sardoa Gene. 1839. — Küst. 1850. — Jag. Gen. Col. 
Eur. }. 70, f.350. — R. Best. Tab. 130. — Ko. 
Bull. Eq. 1935, 90. — Rei. Mon. 70, 71. 
a. denticulala Woll. Col. Hesp. 1867, 197. 


Seneg. 
W. Afr. 


I. Cap. verde 
Capl. 
Abess. 

Afr. occ. 
Congo 
Sansib. 

Eur. mer. 
Mar. Alg. 
Cyr.Aeg.Syr. 


Arm.Cap verde 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN (460) 
6221. dentipes Ball. 1878. — R. Best. Tab. 130. — Rei. Tr. Casp. 
Mon. 209717133; 
6222.* Chobauti R. D. Ent. 7. 1898, 349. — Best. Tab. 130. Syr. Alg. 
— Rei. Mon. 70, 71. 
a. rolundicollis R. D. Ent. Z 1884, 260. 
b. var. Reitteri Pic. 1899. — R. Best. Tab. 130. — 
Rei. Mon. 70. 
6223. thoracica Fr.Ann. Fr. 60, 1891, 250. Sennaar 
6224. ovatula F. Ann. |. c. 250. Gabun 
6225. coriaria F. |. c. 21. Ind. 
6226. Drurei Pic. Echange 39, 1923, 5. — Rei. Mon. 70, 72. Mossul 
6227. submetallica Raffr. Rev. Mag. Zool. 1873, 377, }. 15, Aeg. Trip. 
f.8. — R. Best. 131. — Ko. Bull. Eg. 1935, 90. Tun. Alg. 
— Rei. Mon. 70, 72. — Ko. Pubbl. Rossi 2, 
1937, 190. 

62258. sakalava Alld. Bull. Paris 1900, 18. Mad. 
6229. pilosa Tourn. Abeille 5, 1868, 146. — R. Best. Tab. Alg. Cyr. 
131. — Grid. Anu. Gen. 56, 1933, 2494. — Ko. Aecg. 

Bull. Eq. 1935, 90. — Rei. Mon. 71, 72. 
a. Fenyesi R. Festschr. Breslau 1897, 6. — Best. 
Tab. 131. — P. Miss. Hoggar 1931, 104. 
b. ssp. fissidens R. D. Ent. Z. 1898, 348; Best. Alg. 
Tab. 132. — Grid. Ann. Gen. 56, 1933, 244. 
— Rei. Mon. 71, 73. 
6230. sinuatifrons R. Horae 21, 1887, 389 (35); Best. Tab. As. € 
131. — Rei. Mon. 71, 73. 
6231. cornuta Pic Bull. Soc. Autun XI, 2, 1898, 121. — Arab. 
Reı. Mon. 71. 
6232. palaestina Pic Bull. Fr. 1899, 278. — R. Best. Tab. Pal. 
132. — Rei. Mon. 71. 
6233. Schulei Gb. nom. nov. 1910. S.W. Afr. 
a. submelallica Per. Denkschr. Jena 15, 1908, 415. 
6234. striolata F. Ann. Belg. 38, 1894, 511. — R. Best. Tab. Alg. Tun. 
132 nota. = Rei. Mon. 73. 
subgen. Ammidanemia. 
R. Best. Tab. 132. — Rei. Mon. 70. 
6235. asperula R. D. Ent. Z. 1884, 260, Best. Tab. 132. SyT. 
— Grid. Ann. Gen 56, 1933, 246. — Ko. Bull. aeq. Sudan 
Eg. 1935, 91. — Rei. Mon. 75, 74. Cyr. Tun. 
a. seriesetosa Bd. Bull. Mus. Torin 9, 1894, 8. 
—R. Best. Tab. 132. nota. 
6236. subterranea Fab. 1798 ; 1801. — Gb. Ent. Z. 1906, 217. Ind. 
suilla F. Ann. Belg. 40, 1896, 22. 
californica H. Revis. 378. Cal. 


6237. 


* Ist nach Blair, Brief = 6223. 


423 


(461) H. GEBIEN 


6238.*) Fausti Solsky, Troudy Ent. Ross. 13, 1861-82, 
52. — R. Best. Tab. 132. — (Ko. Bull. Eg. 
1935, 90.) — Rei. Mon. 74, f. 34. 
a. Hauseri R. D. Ent. Z. 1694, 50. — Best. Tab. 
133. — Rei. Mon. 74. 
6239. Pharao R. Festschr. Breslau 1897, 7; Best. Tab. 133. 
— Andr. Bull. Eg. 1931, 117. — Rei. Mon. 74, 75. 
6240. curticollis Pic. Echange 39, 1923, 5. — Rei. Mon. 
74, 75. 
6241. aegyptiaca Pic Bull. Soc. Zool. Fr. 61, 1936, 300 
(nom. nov.) 
a. denticulala Pic Echange 39, 1923, 5. — Rei. 
Mon. 74, 76. — Ko. Bull. Eqg. 1935, 91. 


6242. aphodioides Walk. List. Lord 1871, 16. — P. Abeille 
31. 1908, 37. 

6243. caulobioides Cart. Pr. Linn. N.S.W.45, 1920, 224, fig. 

6244. irapezıcollis F. Ann. Belg. 40, 1896, 22. 


subgen. Pseudanemia. 
Woll. Cat. Can. Col. 492; Col. Hesper. 1867, 198. — 


6245. brevicollis Woll. Cat. Can. Col. 1864, 493; Col. 
Hesp. 1867, 199; Col. Atl. 416. — Reı. Mon. 76. 
— (P. Miss. Hoggar 104. — Ko. Pubbl. Rossi 2, 
1937, 191.) 


Achora Pasc. 
Pasc. Ann. Mag. (4) 3, 1869, 279. 


Prionotus MlIs. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 150; 
Opusc. Ent. 10, 1859, 88 (nom. praeoce.) — 
Sdl. Natg. 409. 


Priothorax Gb. (nom. nov.) 1910. 
Typus: serricollis. 
6246. serricollis Hope, 1842, 1845. — Pasc, |. c. 278. — 
Cha. Tr., Lond. 1894, 358. 


a. denticolıs Blanch. 1853. — Mls. & R. |. c. 151; 
l. c. 89. 


b. obscurus Er. Arch. Natg. 8, 1842, 1, p. 173. 


6247. tuberculatus C. Tr. Roy. S. Austr. 38, 1914, 369. — 
Bl. Proc. N.S.W. 44, 1919, 529. 


Tr. Casp. 
Turk. 


Aeqg. 
Alg. 


Aeg, 


Sin. 


W. Austr. 
Ind. 


Rei. Mon. 70. 


Can. 
I. Cap verde 


W. Austr. 


*) Die Synonymie dieser und der folgenden Art und brevicollis sind 
noch nicht geklärt. Grid., Pey., Ko., Rei. fassen sie verschieden auf. Ich 


bin Reichardt gefolgt, troß starker Zweifel. 


424 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


Adelodemus H.-R. 


H.-R. Verh. Ver. Naturw. Unterh. 3, 1878, 100; Journ. Mus. Godefr. 14, 
120. — C. Austr. Zool. 4, pt. 3, 1926, 122. 


Apostethus Pasc. Ann. Mag. (5) 9, 1882, 27. — 
Bl. Proc. N. S.W. 44, III, 1919, 531. 


Typus: asperulus (= squalidus). 


6248. squalidus Macl. Tr. Ent. S. N. S.W.2, 1878, 278. 
alasperulus kKieRr l2c21007]7 e212177,67107. 
b. foliatus C. Tr. S. Austr. 5368, 1914, 403; Proc. 
N.S.W. 50, 1925, 241. 
6249. excisicollis C. Proc. N.S.W. 33, 1908, 403; Austr. 
Z001% 4, 1926, pt. 3.1.16, 1.4. 
6250. terrenus Pasc. Ann. Mag. (5) 9, 1882, 28. — C. 
Proc. N.S.W. 44, 1919, 531. 


Cestrinus Er. 


(462) 


1878, 


Er. Arch. Nat. 8, 1842, 1, 172. — Lac. Gen. Col. 276. — Bl. Proc. N. S.W. 44 


1919, 529. 
Isopteron Hope, 1840. — Lac. Gen. Col. 262. 
— Cha. Tr. Lond. 1894, 355. 
Typus: trivialis. 
6251. trivialis Er. 1. c. 175. — Lac. Gen. Col. All. }. 53, 
f. 6. — Cha. Tr. Lond. 1894, 355. — Bl. Proc. 
N. S.\W. 44, 1919, 530. 


a. angustior Bla. Tr. S. Austr. 16, 1894, 211. 

b. /ongus Blanch. 1855. — Lac. 1859. 

c. opalroides Hope, 1842; 1845. — Pasc. 1869. 

d. piceitarsis FHope, 1842, 1845. — Cha. Tr. Lond. 
1694, 355. 

e. sguamosus Macl. 1872. — C. Tr. S. Austr. 36, 
1914, 221. 


6252. dentatus C. Proc. N. S.W. 46, 1921, 309. 
6253. Championi Bl. Tr. S. Austr. 18, 1894, 210. — C. 
' Proc. N. S.W. 46, 1921, 309; Austr. Zool. 4, 
1926, pt. 3, 131. 
a. eremicola Bl. ]. c. 211. 
b. Ziegi BI. |. c. 212. 
6254. punctatissimus Pasc. Ann. Mag. (4) 3, 1869, 278. 
— Bl. Proc. N.S.W. 44, 1919, 530. — C. Austr. 
Zool. 4, 1926, pt. 3, 131. 
a. aversus Pasc. |. c. 278. — Cha. Tr. Lond. 
1894, 355. 
b. posticus Pasc. |. c. 278. 
c. minor Bla. Tr. S. Ausir. 18, 1894, 212. 


Ou.-Tasm. 


Ou. 
N. S.W. 


W. Austr. 


Tasm. Vict. 


N. S.W. 


425 


(463) 


H. GEBIEN 


6255. 


6256. 


6257. 


6258. 


brevis Cha. Tr. Lond. 1894, 356. — C. Austr. Zool. 
4, 1926, pt. 3, 131, Proc. N. S.W.55, II, 1930, 
185. — Bl. Proc. N.S.W. 44, 1919, 531. 
a. aspersus Bla. Tr. S. Austr. 16, 1894, 210. 
b. puellus Gb. Fn. S.W. Austr. 1, 1908, 325. 
carbo C. Proc. N.S.W. 55, pt. 2, 1930, 182 
a. subcostalus C. Proc. N.S.W. 46, 1921, 309; 
59, 1934. 266. 
costatus Gb. Fn. S.W. Austr. 1, 1908, 526. — Bl. 
Proc. N.S.W. 44, 1919, 3, 531. 


Phelopatrum Mars. 


W. Austr. 


Mars. Ann. Fr. (5) 6, 1876, 100. — Rei. Mon. 16, 77, 90. 


Pseudadrus F. Rev. Ent. 16, 1897, 39. 
scaphoide Mars. |. c. 99. — Rei. Mon. 91. 


Hadrus Woll. 


Japan 


Woll. Ins. Mader. 502. — Lac. Gen. Col. 274. — Mis. & R. Mem. Lyon 9, 
1859, 125; Opusc. Ent. 10, 1859, 63. — Sdl. Natg. 409, 412, 417. — R. Best. 
Tab. 134, 140. — Fvl. Rev. Ent. 16, 1897, 377. — Rei. Mon. 77, 89. 


6259. 
6260. 


6261. 


6262. 


6263. 


6264. 


426 


Typus: alpinus. 


alpinus Woll. |. c. 502, t. 11, £. 5; Col. Atl. 414, — 
R. Best. Tab. 140. — Rei. Mon. 89, 90. 
Paivai Woll. (scr. Paivae) Ann. Mag. (3) 6, 1860, 
50; Col. Atl. 414 u. App. 61. — Rei. Mon. 89, 90. 
carbonarius Quens. 1806. — Mls. & R. Mem. Lyon 9, 
1859, 126. Opusc. Ent. 10, 1859, 64. — R. 
Best. Tab. 140. — Rei. Mon. 89, 90. 
a. cinerascens Woll. Ins. Mader. 503, t. 11, f.4; 
Col, Atl. 415. 
b. verrucalus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 124 
(76). — Fvl. Rev. Ent. 16, 1897, 38. 
illotus Woll. 1.c. 503, t. 11, f. 6; ]. c. 415. — R. Best. 
Tab. 140. — Rei. Mon. 89, 90. 


a. subellipticus Desbr. |. c. 124 (76). — FVl. 
Ih & 

b. europaeus Mot. 1856. — Fvl. 1897. — R. Best. 
Tab. 140. 


costiferum Wat. Pr. Zool. S. Lond. 1881, 476, 1.43, 1.2. 


Hadrodes Woll. 
Woll. Col. St. Helena 1877, 226. 
helenensis Woll. l. c. 227. 


Madeira 


Madeira 


Madeira 


Madeira 


Sokroira 


St. Helena 


6265. 


KATALOG DER TENEBRIONIDEN 


Tarphiophasis Woll. 
Woll. Col. St. Helena 1877, 227. 
tuberculatus Woll. |, c. 228. 


Trichoton Hope 


(464) 


St. Helena 


Hope 1840. — Lac. Gen. Col. 275. — Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 117 
Opusc. Ent. 10, 1859, 55. — Sdl. Natg. 412. — Cas. Ann. N. Y. 5, 1890. 409 


6266. 


6267. 


6268. 
6269. 
6270. 
6271. 


6272. 
6273. 


6274. 
6275. 


6276. 


6277. 


6278. 


6279. 


— Gb. Stett. Z. 89, 1890, 113. 
Epilasium Blanch. Hist. Nat. Ins. 2, 1845, 14. 
Typus: cayennense. 


cayennense Gb. (nom. nov.) Col. Cat. 22, 1910, 
320 (Hope ı. |.) 
a. rolundatum Mls. & R. |]. c. 117; ]. c. 55. 
rolundatum Curt. Tr. Linn. Lond. 19, 1845, 469. — 
Lac. Gen. Col. 275, nota 2. — Gb. Stett. Z. 
89, 1928, 115. 
sordidum L. Ann. Lyc. 5, 1851, 146. — H. Revis. 
352. — Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 410. 
curvipes Cha. Biol. C.-A. 1885, 136, t. 6, f. 25. 
lapidicola Cha. |. c. 136. 
posihumum Gb. Stett. Z. 89, 1928, 114 (nom. nov.) 
a. lapidicola F. C.-R. Belg. 33, 1889, XXXII DB). 
Garbei Gb. |. c. 114. 
occidentale Berg. Stett. Z. 44, 1885, 396. 


ineisum Blanch. Voy.Pole Sud 4, 1853, 157,1.10, f. 16. 
tomentiosum Drap. Ann. Sc. phys. Brux. 8, 1821, 
ZN, 2, 6 * 


Monaltrum Reı. 
Rei. Mon. 76, 81, 208. 


Typus: carinatum Gebl. 


Prescotti Fald. Bull. Mosc. 6, 1833, 54, }. 3, f. 4. 
Bull. Mosc. Ent. 1, 1836, 218, t. 10, f. 3. — 
Rei. Mon. 82, f. 47, 35. 

carinatum Gebl. Ledeb. Reise 2, 1830, 126. — R. 
Best. Tab. 137. — Rei. Mon. 83, 208. 

horridum R. Wien. Z. 17, 1898, 37; Best. Tab. 138. 
— Rei. Mon. 82, 83. 

tuberculatum R. Horae 21, 1887, 388 (34); D. Ent. 
Z.1890, 149; Wien. Z.17, 1898, 37; Best. Tab. 
136. — Rei. Mon. 82, 84. 


Guayana 


Am. mer. 


Cal. 
Panama 
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Am. mer. 


Bras. 


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6282. 


6285. 


6284. 


6285. 


6286. 


6287. 
6288. 
6289. 


6290. 
6291. 


428 


tuberculiferum R. D. Ent. Z. 1890, 149; Wien. Z. 17, 

1898, 38; Best. Tab. 136. — Rei. Mon. 82, 84. 

a. var. siriatogranulatum R. |]. c. 149; ]. c. 36; 
Best. Tab. 136. — Rei. Mon. 82,-84, T. 46. 


Analrum Reı. 
Rei. Mon. 78, 84, 209. 


songoricum Rei. Mon. 85, 209. 


Polycoelogastridium Rei. 
Rei. Mon. 77, 85, 208. 
Typus: sexcostatum. 


sexcostatum Mot. 1856. — R. Best. Tab. 137. — 
Rei. Mon. 86, f. 51. 
a. scleroides Bd. Bull. It. 7, 1875, 234; D. Ent. 
Z. 20, 1876, 72 nota. 
Vinciguerrai Grid. (scr. Vinciguerrae) Ann. Gen. 54, 
1930, 297. — Rei. Mon. 87 (ser. Vincigerrai). 


Scleropatrum R. 


Tab. 133. — Rei. Mon. 77, 87, 209. 
Typus: hirtulum. 


hirtulum Bd. Ann. Gen. 7, 1875, 703; D. Ent. Z. 20, 
1876, 69. -—R. D. Ent. Z. 1890, 149; Wien. Z. 
17, 1898, 38; Best. Tab. 139. — Rei. Mon. 86, 
f. 52, 55. 

breviusculum R. D. Ent. Z. 1889, 32; 1890, 149; 
Best. Tab. 139; Wien. Z. 17, 1898, 38. — Rei. 
Mon. 86, 89, f. 55, 54. 

Seidliki R. Wien. Z. 17, 1898, 39; Best. Tab. 139. 
— Rei. Mon. 88, 89, f. 52, 53. 

iuranicum R. D. Ent. Z. 1890, 149; Wien. Z. 17, 
1898, 39; Best. Tab. 139. — Rei. Mon. 86, 
89, 1. 54. 

arenarium Fab. 1775. — Ol. 1795. — Bl. Ann.Mag. 
(8) 15, 1914, 485. 

crenalum Fab. 1801. — Gb.D. Ent..Z. 1906, 214. 

strigaium Fab. 1798, 1801. — Stev. 1829. — Bess. 

1832. — Gb. |. c. 215. 


* * 


5 
Andrewesi Bl. Zool. Anz. Festschr. Wasmann 1929, 


239, fig. 
octocostatum F. Ann. Fr. (6) 8, 1886, 355; 1893, 20. 


China bor. 


China bor. 


Songorei 


Graec. Kreta 


Cyr. 


. Ent. Z. 1890, 149; Sdl. Natg. 418. — R. Wien. Z. 17, 1898, 36; Best. 


Armen. TOSS 
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Turk. Mes. 


Tr. casp. 
Armen. TOSs. 


Turk. 


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| MITTEILUNGEN 


|| Münchner Entomologischen Gesellschaft 
- (e. V.) 


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— Jahrgang — 


1936 
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MITTEILUNGEN 


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(e. V.) 


XXVI 
— Jahrgang — 


1936 
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München, den 20, September 1936. 


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| MITTEILUNGEN 


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AXV. 
— Jahrgang — 


1936 
Heit III 


Sebnitleitung ; 
Ernst Pfeiffer 


IM SELBSTVERLAG 
DERMÜN CHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev. 


München, den 15. Februar 1937. 


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Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(e. V.) 


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— Jahrgang — 
1937 
Heit I 


Schriftleitung: 
Ernst Pfeiffer 


München, den 15. Februar 1937. 


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MITTEILUNGEN 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(e. V,) 


XXVI. 
— Jahrgang — 


1931 
Heit II 


Schriftleitung: 
Ernst Pfeiffer 


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IM SELBSTVERLAG 
DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT e.v. 


München, den 25. Juni 1937. 


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MITTEILUNGEN 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(e. V.) 


XXVL. 
— Jahrgang — 


1937 
Heit III 


Schriftleitung: 
Ernst Pfeiffer 


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München, den 15. Februar 1938. 


MITTEILUNGEN 


| | Münchner lo Gesellschaft 
(e. V.) 


XXVI 
— Jahrgang — 


1938 
Heft I 


Schriftleitung 
Ernst Pfeiffer 
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München, den 25. Juni 1938. 


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der Münchner Entomologischen Gesellschaft. 


Vorsitzender: 


Stellvertreter: 


Leiter der lepidopt. 
Abteilung: 


Stellvertreter: 


Leiter der koleopt, 
Abteilung: 


Stellvertreter: 


Schriftführer: 


Kassenwart; 
Bücherwart: 


Schrittleiter: 


Postscheckkonto: 
Bankkonto: 


Vorstandschaft 


Prof, Dr. Max Dingler 


4 


Erster Direktor der wissenschaftlichen Sammlungen 4 


München 2 M, Neuhauserstr. 51, 


Georg Frey, Fabrikant 
München 22, Widenmayerstr, 51/lIl 


Ludwig Osthelder, Regierungspräsident a,D, 
München-Pasing, Arnulfstr. 22 


Dr. Fritz Skell, Kunstmaler 
München 2 SO, Baldeplatz 1 


Dr. Georg Ihssen, Garmisch, Alpspitzstr, 29/I 
Hans Kulzer, München 12, Kazmairstr. 4/l 


Ernst Pfeiffer, Buchhändler 
München 2 M, Herzogspitalstr. 5 
(auswärtige Angelegenheiten) 


Franz Daniel 
München-Gräfelfing, Wandlhamerstr. 65 
(Münchner Angelegenheiten) 


Gg. Wenger, Bankbeamter 
München M 9, Columbusstr. 2/Il 


Dr. Walter Forster 


München 2 M, Neuhauserstr. 51 


Ernst Pfeiffer 
München 2 M, Herzogspitalstr. 5 


C, Koch, Entomologe 
München 27, Pienzenauerstr, 18 
(koleopterolog. Teil) 


München Nr, 31569 


Bayerische Vereinsbank München, Maffeistraße, BE 


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_ MITTEILUNGEN 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 


(e. V.) 


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— Jahrgang — 
1938 
Heit II 


Schriftleitung: 
[ Ernst Pfeiffer 
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München, den 20. August 1938 


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| Vorstandschaft 
der Münchner Entomologischen Gesellschaft. 


Vorsitzender: Prof, De Max Dingler 
Erster Direktor der wissenschaftlichen Sammlun 
München 2 M, Neuhauserstr. 51, 


Stellvertreter: Georg Frey, Fabrikant 

München 22, Widenmayerstr, 51/1 
Leiter der lepidopt. i nie 
Abteilung: . Ludwig Osthelder, Regierungspräsident a. D. 


München-Pasing, Arnulfstr. 22 
Stellvertreter: Dr. Fritz Skell, Kunstmaler Be 


München 2 SO, Baldeplatz 1 


EN 


Leiter der koleopt. Se 
Abteilung: Dr. Georg Ihssen, Garmisch, Alpspitzstr, 29/I 


Stellvertreter: Hans Kulzer, München 12, Kazmairstr. 4/l 
Schriftführer: Ernst Pfeiffer, Buchhändler 


München 2 M, Herzogspitalstr. 5 
(auswärtige Angelegenheiten) 


Franz Daniel 
München-Gräfelfing, Wandlhamerstr. 65 Bi 
(Münchner Angelegenheiten) Se 


Kassenwart: Gg. Wenger, Bankbeamter L 
München M 9, Columbusstr. 2/1 “ 
Bücherwart: Dr. Walter Foster \ 
München 2 M, Neuhauserstr. 51 & 
Schriftleiter: Ernst Pfeiffer 


München 2 M, Herzogspitalstr. 5 
C. Koch, Entomologe 


München 27, Pienzenauerstr, 18 


(koleopterolog. Ten) 


Postscheckkonto: München Nr, 31 569 3 | x 
Bankkonto: Bayerische Vereinsbank München, ‚ Matfeistraße 


MITTEILUNGEN 


Münchner Entomologischen Gesellschaft 
(le. V.) 


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— Jahrgang — 
1938 
Heit III 


Schrittleitung: 
e Ernst Pfeiffer 
| C. Koch 


IM SELBSTVERLAG 
per MÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev. 


München, den 1. Dezember 1938 


Inhaltsverzeichnis. 


Alberti B. Dr. Merschien Was ist Proeris cognata Eier 


Bollow H.— — Hamburg: Monographie der palaearktischen Dryopidae, m 
a ‚der zu en Arten. 


Ken 


Base W, Dr.— München: Das System der kuksrskkosien Polyom: a 


(Lep. Lycaen.) Berichtigung. 


p feiffer E.— München: Notizen über persische Lycaenidae (Lepid) 
tigung. En 


Ben H. Schmalenbeck: Katalog der Tenebrioniden. 


WB. 


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der Münchner Entomologischen Gesellschait. je 


Vorsitzender: 


Stellvertreter: 


Leiter der lepidopt. 
Abteilung: 


Stellvertreter; 


Leiter der koleopt. 
Abteilung: 


Stellvertreter; 


Schriftführer: 


Kassenwart: 
Bücherwart: 


Schriftleiter: 


Postscheckkonto: 
Bankkonto: 


Jahresbeitrag: 


Vorstandschaft 


Prof, Dr, Max Dingler 


München 2 M,' Neuhauserstr. Sit, 


Georg Frey, Fabrikant 
München 22, Widenmayerstr. 51/lIl 


Ludwig Ostheider Resieruneprade a. D. EN 
München- -Pasing, Arnulfstr. 22 


Dr. Fritz Skell, Be tnnler 
München 2 SO, Baldeplatz 1 


Dr. Georg Ihssen, Garmisch, Alpspitzstr. Bo 
Hans Kulzer, München 12, Kazmairstr, u 


Ernst Pfeiffer, Bee dler 
München 2 M, Herzogspitalstr. 5 
(auswärtige Angelegenheiten) 


Franz Daniel OR 
München-Gräfelfing, en dihaniercte, ‚65 
(Münchner Angelegenheiten) ; 
Gg. Wenger, Bankbeamter 
München M 9, Columbusstr. 2/11 
Dr. Walter Forster 

Mlichee 2 M, Neuhauserstr, 51 


Ernst Pfeiffer 
München 2M, Herzogspitalstr. 5 3 


C. Koch, Entomologe 
München 27, Pienzenauerstr. 18 
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München N 31569. ni 
Bayerische Vereinsbank München, Maffeistraß 


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